i
ENGLISCHE
STUDIEN
Organ für englische philologie
unter mitberücksichtigung des englischen Unterrichtes auf höheren
schulen.
Herausgegeben von
DR. EUGEN KÖLBING,
o, b. projessor der englischen philologie an der unitcrsitäi Breslan,
XVIII. band.
-o4IäD>o—
Leipzig.
O. R. R EISLAND.
1893.
Unberechtigter nachdruck aus dem Inhalt der Engl. Studien ist untersagt.
Uebersetzungsrecht vorbehalten.
'i. f) 1 1 o ' s Hof-Buchdruckerei in Darmstad:
INHALT DES ACHTZEHNTEN BANDES.
I.
beite
l'eLer eine versificirte inittclenglische chronik. 1. II. Von A". Sternberg 1
Ueber Southey's Joan of Are. IL Von P. Th. Mitschke 23
'llioiiias Chestre , Verfasser des Launfal, Libeaus Desconus und Octovian.
Von M. Kahiza . . , 165
'Blooms' von könig AeltVed. By 11'. Hulme 331
l'eber eine versilicirte mittelenglische chronik. 111. Von R. Sternberg . 356
The date of 'the first english comedy'. Von J. W. Haies 408
II.
Die Umgestaltung des IMedieval and Modern Language liipos zu Cambridge.
Von K. Breitl . , • 43
Der neue spracliunterricht im ausländ. Von H. Klinghardt 62
Zur Syntax des älteren Neuenglisch. Von VV. Franz 191, 422
LITTERATUR.
I.
Jülin Earle, The Decds of Beowidf. An English epic of the eighth Century
done intü modern prose. With an introduction and notes. Oxford,
at the Clarendon Press. 1892. Ref. E. Koeppel 93
Two of the Saxon Chronicles parallel with supplementary extracts from
the others. A revised text edited, with introduction, notes, appendices,
and glossary by Charles Plummer. Vol. 1. Text , Appendices and
Glossary. Oxford, at the Clarendon Press. 1892.
7. G. Foster, Judith. Studies in metre, language and style, with a view
to determining the date of the Oldenglish fragment and the home of
its author. OF. 71. lieft. Strassburg, K. J. Trübner. 1892.
Ref. O. Glüde 95
Ch. JSIc Lcan Andrews, The Old English Manor. A Study in Engli';h
Economic llistory. Paltimore , the John Hopkins Press. 1892. Ref.
E. Koeppel 101
M. Kabtza, Cliaucer und der Rosenroman. ]'",ine litteraigeschichtliche studie.
Berlin, E. Felber. 1893. Kcf. F. Lindner IU4
"P'he Rotnaiint of the Rose from the unique Glasgow Ms., parallel with the
original, Le Roman de la Rose. Edited by M. Kaluza. Part 1. The
Texts. (Cljaucer Society. First Series LXXXIIIV London, 189I.
Ref. .)/. Kahiza ... lu6
IV Inhalt
Seite
F. G. Fleay, A Biogiapliical Cliioniclc of tlie English Drama 1559—1642.
In Iwo volunies. London, Reeves and Turner. 1891. Ref. K. Boyle 111
G. Sarrazin, Thomas Kyd und sein kreis. Eine litterarhistorische unter-
sucliung. Berlin, E. Felber. 1892. Ref. E. Koeppel 125
//. Graf, Der miles gloriosus im englischen drama bis zur zeit des bürger-
krieges. Inaug.-diss. der philos. fakultät der landesuniversität Rostock.
Schweiin, Ed. Herberger's buchdruckerei. Ref. AI. Koch .... 134
L. Kdluer, Historical Outlines of English Syntax. London , Macmillan
and Co. 1892. Ref. J. Ellinger 22o
An Anglo-Saxon Reader, edited with notes and glossary by J. IV. Bright.
London, Swan vSonnenschein and Co. 1892. Ref. O. Gl'öde . . . 224
Ch. L. Croiu , Zur geschichte des kurzen reiinpaars im Mittelenglischen
(Harrowing of Hell, Cursor Mundi, Chaucer's House of Fame). Göt-
tinger dissertation. 1892.
//'. Hagedorn, Ueber die spräche einiger nördlicher Chaucerschüler. Göt-
tingen, 1892.
Ref. M. Kaluza 225
Erlanger beitrage zur englischen philologie. Herausgegeben von H. Varn-
hagen. Erlangen und Leipzig . A. Deichert'sche Verlagsbuchhandlung.
(Nachf. G. Böhme).
HL heft. Trentalle Sancti Gregorii. Eine niittelenglische legende.
In zwei texten herausgeg. von A. Kaufmann. 1889.
Vin. heft. W. Haeckcl, Das Sprichwort bei Chaucer. Zugleich ein
beitrag zur vergleichenden sprichwörterkunde. 1890.
Xin. heft. R. Anschütz, Boccaccio's novelle vom falken und ihre
Verbreitung in der litteratur. Nebst Lope de Vega's komödie:
El halcon de Federico. 1892.
Ref. M. Hippe 231
L. yacofmosky. Klinger und Shakespeare. Ein beitrag zur Shakespearonianie
der Sturm- und drangperiode. Dresden, E. Pierson. 1892.
H. Rauch, Lenz und Shakespeare. Ein beitrag zur Shakespearonianie der
Sturm- und drangperiode. Berlin, E. Apolant.
Ref. M. Koch . . . . ; 235
Byron's Siege of Corinth. Mit einleitung ufd anmerkungen herausgegeben
von E. Kölbing. Berlin, E. H. Felber. 1893. Ref. L. Proescholdt . 2;<6
G. Biagi, Gli ultimi giorni di P. B. Shelley (Con nuovi documenti.
Disegni di V. Corcos e A. Forniilli. Firenze . Civelli. 1892. Ref.
R. Ackermajm 240
The Gospel of Saint Luke in Anglo-Saxon , edited froni the Maauscripts
with an Introduction, Notes and a Glo.ssary by J. IV. Bright. Oxford.
at the Clarendon Press. 1893. Ref. O. Glöde 4.--:
F. Liebermann, Consiliatio Cnuti; eine Übertragung angels.ächsi.scher gesetze
aus dem zwölften Jahrhundert. Halle a. S. Max Niemeyer. 1893. Ref.
K. Maurer , - ,
E. M. Brtnvn, Die spräche der Rushworth glossen zum evangeliuni Mattiiäus
und der mercische dialekt. 1. vokale. Göttingen 1891. Druck der
Dieterich'schen univ. -buchdruckerei (W. ]-"r. Kästner). — The Language
of the Rushworth Gioss to the Gospel of Matthew and the Mercian
Inhalt V
Seite
Dialect. P;irt II. The vowels of other syllables than stem-syllables;
Consonaiits; Inflection. Gnttingen 1892. Druck der Dieterich'schen
univ.-buchdruckerei (W. Fr. Kästner). Ref. 0. Glödc 458
Tli. A. Fischer , Drei Studien zur englischen litteraturgeschichte. Gotha,
Perthes. 1892. Ref. L. Rellncr 460
'l'h. Borkowsky, Quellen zu Swift's Gulliver. Rost. diss. Halle a. S. 1893.
Ref. 0. Glöde 4''ii
'I'iie Poetical Works of Lord Byron. Complete edition. Vol. I. — III.
William W. Gibbings. 18, Bury Street, London, W. C. 1892. Ref.
E. K'ölbmg 463
P r o g r a \w m s c h a u.
J. Liepert, Shakespeare's Handel. Programm des kgl. gymnasiums Strau-
bing. 1892.
K. Holter7na7in, Vergleichung der Schlegel'schen und Voss'schen Übersetzung
von Shakespeaie's 'Romeo und Julie". Münster i. W. Vierzigster
Jahresbericht des realgymnasiunis. 1892.
Ref. M. Koch 242
G. Sieinschneidcr , Das pseudo - Shakspere'sche drama Fair Em. Beilage
zum XVII. Jahresbericht der deutschen landes-oberrealschule zu Prossnitz.
1892. Ref. Z. Procscholdt 24^)
O. Hahn, Zur verbal- und nominalllexion bei Robert Burns. I. Wissen-
schaftliche beilage zum prograiimi der Victoriaschule. Berlin. l887-
Derselbe. Zur verbal- und nominalflexion bei den schottischen dichtem
(John Barbour — Robert Burns). II. Wissenschaftliche beilage zum
Programm der Victoriaschule. Berlin. 1888. Dasselbe. III. Berlin. 1889.
Ref. -]/. Kahiza 464
A. Hiither, Goethe's Goetz von Berlichingen und Shakespeare's historische
dramen. Programm des kgl. Friedrich -Wilhelmgyiimasiums und des
realgymnasiunis zu Cottiius. 1893. (Progr. nr. 71). Ref. M. Koch . 466
A. Lader, Lord Byron's urtheile über Italien und seine bewohner, ihre
spräche, litteratur und kunst. Jahresbei"icht der Drei - könig-sciiule
(realgymnasium) zu Dresden - Neustadt , I893. (Progr. nr. h'r,'l). Ref.
E. Kölbing (67
H. Schäfer, Byron's Childe Harold, Canto I\' und Roger's Italy. Wissen-
schaftliche beilage zum Jahresbericht der lealschule zu Görlitz, Ostern
1893. (Progr. nr. 229)-. Ref. E. LCölhing 47o
H.
Grammatische h ü 1 f s m i 1 1 e I .
K. Deutschbein, Theoretisch-praktischer lehrgang der englischen spräche
mit genügender berücksichtigung der ausspräche für höhere schulen.
12. aufl. Neue bearbeitung. Cöthen, O. Schulze. 1892.
//. Berger, Lehibuch der englischen spräche für den handeis- und gewerbe-
stand. Anleitung zur gründlichen erlernvnig der Umgangs- und geschäfts-
sprache sowie der handelskorrespondenz. 7. aufl., heiausgeg. und sorg-
sam revidirt von C. W. Palotta. Wien, Holder. l889-
Ref. W. Maugold 135
VI IlliKllt
Seite
//. Xeiimami. Auswahl von mustcrstückeii aus der deutschen litteratur nebst
„lliirsiiiittel" zum übersetzen in's Englische. Erster theih Zweite aufläge.
Hamburg, Lucas Gräfe und Sillem. 1892.
— — Hilfsmittel zum übersetzen der auswalil von niusterstücken aus der
deutschen litteratur in's Englische. Erster tlieil. Zweite aufläge.
Hamburg, Lucas Griife und Sillem. 1892.
(/'. Gietmanu, Die ausspräche des Englischen in systematischer Vollständig-
keit, einschliesslich der regeln über quantität und accent. Freiburg im
Breisgau, Hcrder'sciie Verlagshandlung. 1892.
Ref. y. Klapperich 1:58
A". Deiiischbein, Systematische englisclie konversationsschule. Vokabel- und
hilfsbuch für die lektüre und Vorkommnisse des täglichen lebens mit
besonderer berücksichtigung englischer Verhältnisse, auf grund der neuen
lehrpläne und lehrordnungen von 1891 und 1892. Cöthen , Otto
Schulze. 1892. L theil : School Life. H. theil : Every Day Life.
eil. y. Deter, Grosses englisches repetilorium. 300 fragen und antworten
aus der englischen Orthoepie, formenlehre und syntax. Für höhere
lehranstalten und zum Selbstunterrichte. Zweite aufl. Berlin, verlag
von Max Rockenstein. 1892.
\V. Ulrich, Praktische Vorbereitung für das englische kontor, zum Selbst-
unterrichte, sowie für handelsschulen und kontore von kaufleuten und
gewerbetreibenden. Fünfte, vermehrte u. vei besserte aufläge. Bremen,
Verlag von M. Heinsius nachfolger. 1892,
Ref. y. Klapperich 247
Ih. Müller, Methodisches lehrbuch der englischen spräche für gymnasien,
realgymnasien und realschulen, handeis- und töchterscluilen. Erster
theil. 2. verl)esserte aufl. Braunschweig, Vieweg. 18S9.
.-/. Batmigärtner, Lehrgang der englischen spräche. 1. theil. Diitte ver-
besserte aufl. Zürich, Orell Füssli & Co. 1890.
/•'. Glanning, Lehrbuch der englischen spräche, grammatik und ü[)ungs-
buch. \. theil. Laut- und formenlehre. Dritte aufläge. München, Beck.
1890. — H. theil. Satzlehre. Zweite aufl. München, Beck. 1890.
Ref. W. Mangold 252
/'. Spindler, Jlethode Schlieniann zur erlernung fremder sprachen. Englisch
bearbeitet von E. Penner und C. Massey in London. Leipzig, verlag
von Paul Spindler. Ref. //. Klinghardt 254
:\I e t h o d i k.
//. Klinghardt, Drei weitere jähre erfahrungen mit der imitativen methode.
(Obertertia bis obersekunda). Ein bericht aus der praxis des neu-
sprachlichen Unterrichts. Marburg, Elwert'sche Verlagsbuchhandlung.
1892. Ref. E. Nader , \ 140
\V. Mangold, Gelöste und ungelöste fragen der methodik auf dem gebiete
der neueren s])rachen. Berlin, Springer. 1892. Ref. //. Klinghardt . 255
T e X t a u s g a b e n.
// Hupe, A Christmas Carol in Prose as arranged and read by Charles
Dickens. 1. theil: Text, 2. theil : Kommentar. — 'J'he English Intellect
Inhall VII
Seite
(iiiiing t!ie XYIth, XV'lI'h and XYIIlt^ Centuries by Henry Thomas
Buckle. 1. theil : Text, 2. theil : Kommentar. — Zusammenhängende
Übersetzungsübungen im anscliluss an zwei tcapitel von Th. Buckle's
History of Civilisation und sämmtiiclie regein der syntax. Cöthen,
Otto Schulze. Ref. A. U'iirzmr 257
Pro gia m ni s cha u.
H. Willert, Anmerkungen zur englischen grainmatik'. Wissenschaftliclie
beilage zum progranini der Margarethenschule zu Berlin. Ostern 1892.
Berlin. H. Heyfelder. Ref. IV. Franz 259
Riicktäschcl, Die grafschaft Devon. ProgiMmm des realgynmasiums zu
Chemnitz. 1892. Ref. J. Klapperich 260
ü. Schuhe, Beiträge zur feststellung des modernen englischen Sprachge-
brauches und bemerkungen zu der grainmatik und dem elenientarbuche
der englischen spräche von Gesenius. Theil I. Programm des real-
gymnasiums zu Gera. 189;^
Ref. y. Klapperich und H. Klinghardt 262
H. r. y linker, Lehrversuch im Englischen nach der neuen methode. von
Ostern 1890 — 1893. Programm der städtischen realschule zu Bocken-
heim. Ref. //. Klinghardt 267
Realien.
G.Wendt, England. Seine gescliichte. Verfassung und staatlichen einrich-
tungen. Leijizig. Reisland. 1892. Ref. E. Nader 145
M e t r i k.
y. C. Parsons, Engiish Versification for the Use of Students. Boston and
New.-York . Leach , Shewell, & Sanborn (ohne Jahreszahl). Ref. y.
Schipper 147
Eine neue zeit s c h r i f t.
School and College. Devoted to secondary and higher education.
Edited by R. G. Hiidiug. Boston. New -York, Chicago, London.
Ginn i^ Comj). Leipzig, Otto Ilairassowitz. \'ol. I. 1892. Ref //.
Klinghardt lf,c)
I> i 1 1 e r a t u r g e s c h i c h t e.
A. Mager, Geschichte iler englischen litteratur von ihren anfangen bis auf
die gegenwart. Mit einem anhange: Die amerikanische litteratur. Ein
hilfsbuch lür schulen und zum privatgebrauch. Cöthen i. Anh. (Jtto
Schulze. 1893. Ref. E. Kdlhiiig 470
y. A. Donner, Chronological Chart of Engiish Literature. \Yien, Ed.
Ilölzel. Ref. y. Ellinger 47 1
Zeit s c h r i f t e n .
The Tauchnitz Alagazine , an Engiish iMonthly Miscellany for Continental
Readers. Leipzig, liernhaid Tauchnitz.
VIII \uhi\h
Seite
JVie .luglo - Cviilininlal. .\ I^itciary Magazine. Editor : C. Peniberton.
Responsihle ledacteur: F. IV. Elbnenreicit, Meran, 'lirol.
Ref. //. Kling har dt 472
M 1 S C E L L E N.
I.
Zu einer stelle von Longfellow's „Tales of a wayside inn" Von H.
Varnhagen ir)4
Kleine Bemerkungen zu iieuenglischen dichtem. Von A'. Sprenger . . lää
Replik. Von .)/. //. Jel/if/^l- ir,8
Duplik. Von L. Fränkcl l6o
Zur textkritik der luittelenglischen romanze »Sii- Fyruuibras«. Von C.
Reichel 270
Syntaktische bemerkungen zu Ipomadon. Von L. Kellner 2S2
Mr. Oliphant on Beaumont and Fletcher, By R. Boyle .... . 2</i
On .some propo.sed eniendatiöns. By J. M. Manly 2<;7
Lexikalische bemerkungen. Von R. Sprenger 3112
Anklänge an Milien in Goethe's Faust. Von de-ns \\K.h\
Percy's Ballade »King John and the abbot of Canterbury« und ihre quellen.
Von B. Hoe7iig 307
IL
Berichtigung. Von y. Klapperich 162
Tg the editor of the 'Englische Studien'. By J. G. C. Sclmler . . . i'i3
Diary of the journey of Philip Julius, duke of Stettin-Pommerania, through
England in the year l6o2. By H. Hager 31,-)
/ must als imperfectum. Von //. Klinghardl 3U)
Erklärung. Von M. Krnmmacher ^-.d
Berichtigung. Von W. Mangold 322
H. A. Taine f. Von W. Wetz. 322
I.
UEBER EINE VERSiFICIRTE MITTELENGLISCHE
CHRONIK.
(Ritson. Anc. Engl. Metrien! Romances, Vol. 11, p. 27<) ff.).
I.
Die handschriften und ihr gegenseitiges verhältniss.
Von der sogenannten »Short English Metrical Chronicle« sind
sicher 5 handschriften, welche ebenso viele recensionen der chronik
darstellen , vorhanden. Dieselben lassen sich nach der länge des
geschilderten Zeitraums in 3 klassen sondern.
I. Bis Edward II. ohne episoden.
1. P. MS. Bibl. Publ. Cant. Ff V 48 ' , 5 20 f. 92 — 109
(vg]. Cat. of MSS. of the Univ. of Cambridge, bd. II p. 508, nr.
1338). D. Hardy führt diesen text in seinem Descriptivo Catalogue
bd. III p. 310 zusammen mit dem folgenden unter nr. 550 als »Prin-
cipium Angliae« auf. Derselbe reicht von Brutus' ankunft in England
bis zum tode von Edward I. (1307J und endet mit einem gebet tlir
Edward II. Danach muss die Version um diese zeit niedergeschrieben
sein. Noch nicht veröffentlicht.
2. R. MS. Bibl. Reg. 12. C XII 8 f. 62 a — 68 c. Diese
handschrift ist gedruckt in Ritson's »A. E. M. Romances« bd. II
p. 270 — 313. Der text zählt 1037 verse und reicht von Brutus'
ankunft in England bis zum tode Piere's de Gaveston unter Edward II.,
also etwas weiter als obiges MS. Er bricht mitten in der darstellung
der ereignisse ab und hat keinen schluss. Nach Ritson (a. a. o. bd. III,
p. 339) ist das gedieht verfasst in der regierungszeit Edward's II.
> IJ. liiirdy l)czeicliiKl das MS. t'alsclilicli als: 2<.).
F.. Kölbing, Knglische studieii. XVIII. i. 1
2 K. Steniherg
uiul das MS. ist aus derselben zeit. Auch nach D. Hardy a. a. o.
bd. IIJ p. 311 stammt es aus dem XIV. Jahrhundert. Eine kollation
zu diesem druck hat E. Kölbing, Engl, stud., bd. XV p. 249 ff. ver-
öffentlicht.
II. Bis Eduard II. mit episodischen zuthaten.
1. C. Brit. Mus. Add. MS. 19677 f. 92b — 99b.
Auf diesen noch ungedruckten text, dessen erste und letzte 50
Verse mir abschriftlich vorliegen, wurde ich auf folgende weise auf-
merksam. Wright sagt in der vorrede zu seiner ausgäbe der Chronik
des Robert of Gloucester p. XLI bei der beschreibung des cod.
Cott. Cal. A XI »At folio 14 is inserted a fragment froni the shortcr
metrical chronicle, a MS. of which is preserved at the end of Add.
MS. 19677, and which is printed by Ritson in his Metrical Romanc<s
II 270 — 313.« Nimmt man noch VVright's angäbe über Brit. Mus.
Add. MS. 19677 hinzu, welches eine unvollständige kopie der chronik
R. of Gloucester"s enthält , nämlich die worte : » . . . followed Ijy
the short English Chronicle mentioned above as printed by Ritson
and beginning: »Herkcnep hiderward -^c loi'dynges«, so ergiebt sich
zur cvidenz, dass wir hier ein neues MS. der dichtung vor uns haben,
denn Ritson hat, wie oben angegeben , nach Bibl. Reg. co^. 1 2 C
XII S gedruckt.
Diese version endet mit einem gebet für den jungen könig
Edward IL, ist also auch wohl um 1307 zuerst niedergeschrieben.
Sie beginnt wie P und R, enthält jedoch, wie die mir vorliegendcih
letzten 50 verse zeigen , u. a. als episode die Schilderung der Ver-
giftung könig Johann'?, wie sie auch im gleich zu besprechenden
Auchinleck-MS. erzählt wird, den beiden erstgenannten texten aber
fehlt. Ich nKichte danach annehmen, dass auch ein theil der anderen
episc)den der letzteren handschrift sich in C vorfindet.
2. A. Auchinleck-MS., in der Advocates' Library zu Edin-
burgh, f. 304a 31 7 1). Diese hs. ist zuerst erwähnt von Scott in
The Po(>tical W orks of Sir Walter Scott, Vol. V : Sir Tristrcm, Ap[).
IV. {). 107 fi., vgl. speciell p. 123, ferner von E. Kölbing, Engl. stud.
VII, p. 178 ff., vgl. speciell p. 189 f., wo die chronik in der fort-
laufenden Zählung der noch vorhandenen stücke als nr. 40 bezeichnet
wird, während sie in der hs. als nr. LIII figurirte. D. Hardy führt
diesen text a. a. o. III p. 395 als »Liber regum Angliae« an, wohl nach
dem »explicit 1. r. a.^< am Schlüsse. Das gedieht zählt 2372 (minus
9, cf. E. Kölbing a. a. 0.1 verse, beginnt mit Albin, def ersten be-
siedlerin England's, die nur in dieser version berücksichtigt wird, und
l'ebcr eine versiliciite luittelenglisci e cluoiiik ^
führt die darstcllung mit mannigfachen episoden bis zum tode
Edward's II. Da alsdann die chronik mit einem gebet für den jungen
Edward III. endet, so liegt wiederum, wie bei P und C, ein voll-
ständiger abschluss vor , und wir können hiernach die erste nieder-
schrift dieser Version mit Sicherheit auf das jähr 1327 oder 1328
festsetzen. Eine abschrift dieser gleichfalls noch ungedruckten fassung
hat mir herr prof. Kölbing freundlichst zur Verfügung gestellt.
III. Ueber Edward III. hinaus.
E. MS. Bibl. Pub!. Cant. Dd. XIV. 2,^3 f. 277a— 307. D. Hardy
citirt das manuskript im anschluss an MS. Bibl. Publ. Cant. Ff V 48
a. a. o. bd. III p. 310 unter nr. 550 (vgl. Cat. of MSS. of the
University of Cambridge, bd. I p. 521 nr. 825). Diese recension des
gediclites trägt die Überschrift >^De chronicis regum«. Die ersten 50
verse der chronik, welche mir vorliegen , zeigen , dass sie , wie die
anderen Versionen mit ausnähme von A, mit Brutus' ankunft in Eng-
land beginnt. Die letzten 50 Zeilen, die ich ebenfalls abschriftlich
besitze , beweisen , dass die erzählung bis in die zeit Henry's VI.
reicht. Wir haben in letzterem abschnitt unverkennbar in prosa
aufgel(")ste verse vor uns. Der Verfasser schreibt im präsens, spricht
also offenbar von seiner eignen zeit, die sich nach den angaben auf
die jalire 1424 — 1428 bestimmen lässt; Karl VII. wird noch dauphin
genannt, (gekrönt 17. \'II. 1429;; der herzog fPhilippj von Burgund
ist des königs lehnsmann geworden, ffiel ab 1425), Heinrich von
Winchester (des königs vormundi wird schon als kardinal bezeichnet,
welche würde ihm im jalnc 1427 zufiel, pjn kurzes stossgebet ije-
schliesst die chronik. Auf fol. 307 steht eine bemerkung in prosa,
bezüglich auf eine procession im Juli 1431 : <rf iclüch lollardiS bokcs
lücrcn hrciit as numx as a nian //iri^t bcrc.
Kndlicli (>\istirt eine s(;heinl)ar stark iiberarl)eitete Version
uiisrer (lichtung. Leider sind die angaben , welche I). Hardy
maclit, sehr unl)estimmt. 1m' beschreibt a. a. o. bd. III p. 183 ein
MS. Coli. .'\]m. I.\"I1 , nach dem von Sir H. \\ . Black verfassten
Cat. i.f MSS. der l)ibliolliek des College of Arms ; dieses manuskript''
<'nthält nach iliin erstens aut 4 nicht gcv.ählten blättern verschiedene
miscellen ; hieraui' lolgt hei ihm der titel : » ///c talülc offc cronyciil
vß'i' liiii^floiidc fro (juciic Al't'ioii thc furstc crihclv crcature that entrkde
in to tliis loinicyii to Kyn^ Richarä thc Sccundc. iT)Ju' Ferste etiler {\)
erthely ereatiire<'. f i. The page bearing this rubric titie is a
chronological compendium of the following werk , and ends with
this rubric : » Tkis iahe/ kalender of ordre plennarly kiiowlieh foluy/i^
I K. Sternl.eri;
wt a bokc oß'e thc Ful Text. All so {f. ib). A petegreu fro William
conqiierour of thc Crmvne of Engelotule lynnyally descendyng un ta
J/e/ir' thf \'J in thc end of thys bokc lynined in Fygurs. This bokc
•wt his antecedens and consequens 7vas ful endcd the VI day offe August
the ghere of oure lordc a. MCCCCXLVIII. And the ycre of oure
so7'crayn lordc Kyng Harry thc VI. aftcr thc conquest the XXVh' .
»AlbioJi — — Folio j«.
Brutannia insularum optima \ ^ ,.
' rolifl ij".
Thc fyrsf lordes and maxstcrs. j
In this manner thc Kalender begins ; it is an index to the
Contents of the volume, but not extending beyond »folio ciiij«.
oHere a ?nan may hure how yngelondc was y clepcd Albyon and by
wliam it receyvcd the name. In the noble Ion de of Syrye«. f. 5.
The article ends , »And thcr conqnered he thc gyauntis byfore
yseyde. Here endith thc prologe of thc yle of Albio/i«. D. Hardy
fährt min fort: »It is a translation of the metrical prologue to thc
French Brüte Chronide described at p. 58 (doch wohl das Cat. of
MSS. of the Coli, of Armes, da sich in keinem band des Catalogue
von D. Hardy auf p. 58 ein solcher »Brut« findet) different from
thc English text in the MS. Coli, of Arms VIII, yet only as one
translation dififers from another. The original of this legend seems
to he a little tract ,->de Origine giga?itufn in insula Albion«.
Diesen oben erwähnten »petegreu« hat Hearne in seiner aus-
gäbe des R. of Gloucester, bd. II p. 585, als Appendix III gedruckt.
Ein vergleich mit unsrer chronik zeigt , dass wir in ihm einen
theil einer version derselben vor uns haben , die in vielen versen
allerdings wörtlich zu den anderen texten stimmt , öfters aber auch
ganz andere angaben bringt; sie reicht bis 1435, da die krönung
Heinrich's VI., die in diesem jähre zu Paris erfolgte, am Schlüsse
erwähnt wird. Die von D. Hardy genannte French Brüte Chronicle
ist ebenso wenig gedruckt, wie der text des MS. Coli, of Arms VIII.
Nach den obigen angaben erscheint es aber sehr wahrscheinlich,
dass wir in der metrical French Brut Chronicle eine französische, in
dem MS. Coli, of Arms VIII eine englische metrische, in dem text
des MS. Coli, of Arms LVII eine prosaische version von v. i — 356
von .\ zu sehen haben.
Sicher existiren also 5 handschriften unsrer chronik. Daneben
stehen noch der von Hearne gedruckte »petegreu« und ein in cod.
Cott. Cal. A XI enthaltenes fragment , über welches prof. Kölbing
Heber eine versificirte inittelenglische chronik c
folgendes ermittelt hat. Es ist ein einzelnes, an den rändern mehr-
fach beschädigtes, zusammenhangslos in die mitte des bandes hinein-
geheftetes blatt, auf welchem 38 Zeilen unsrer chronik verzeichnet
sind , die den entsprechenden zeilen des Add. MS. (C) sehr nahe
stehen.
Ferner mochte ich noch auf ein MS. aufmerksam machen,
welches D. Hardy a. a. o. als nr. 552, bd. III p. 311, unter dem
titel »Le Brüte d'Engletere abrege* anführt. Der betreffende band
ist signirt: Bibl. Publ. Cant. Gg I i, und der Brut steht f. 484b — 489
(vgl. Cat. of MSS. of the Univ. of Cambridge bd. III p. 7, S 5°^
Er ist in prosa geschrieben und beginnt mit den worten : »Escotez,
beaii seignurs , voiis qe volez oir des reis e ieo vous cunterai comment
engleiere priviez cofne/i(a<' . Der Cambridger catalog bd. III 7 nr. 1396
sagt: »This meagre abstract ends at the death of Edward I. (1307J«.
Zwei stanzen, die eine französisch, die andere englisch, sind hinzu-
gefügt, welche, wie es scheint, die misswirthschaft unter Edward II.
besprechen. Diese französischen worte entsprechen genau den ersten
vier Versen, wie sie MS. Cant. Ff 5. 48 überliefert:
Herkenet hiiierward lorrlynges
je that willen liere of kynges
And l schalle teile yow anon
how that lnn;londe fürst hegan.
Um mir wenigstens einen vorläufigen überblick über das ver-
hältniss der besprochenen 5 gesicherten handschriften unsrer chronik
zu verschaffen , habe ich die ersten und letzten 50 versc dersell)en
mit einander verglichen. Die beschaffung der kopien verdanke ich
herrn prof Kölbing.
I. Diese 5 handschriften zerfallen in zwei klassen,
deren eine durch R repräsentirt wird, die andere durch P, C, A, E.
Dafiir sprechen folgende umstände :
a) Anfangsverse. P, C, A, E stimmen gegen R zusammen:
Hc ne hadde non (110 quer P 24) {neuer non C 24, E 24) euening
A 374 — Mc nustc lU) 7i.ier ys evenyng R 24. He was of swife
grete strengte P 25, C 25, A 375, E 25 — He was of swife
wonder streynpe R 25. Ase f>e Brut P 32, C 32, A 382, E 32 ■ —
pe boc R 32. So palmers 7veren in (and C 36, E 36) pay?tyms A 386,
P 36 — Ase pahiiers pat />ef faynyvis K 2)^). Schlussverse'. Sith
he 7vas sehet alas \ At the [in Ai Castell Gaylard per he was \ He
' Unter diesen verstehe ich jedesinai die 50 letzten verse dei hetretVendeii
iiandschrift.
^ R. Slcinlicri;
{kifi};; Richard Aj rcgiwd here \ Allo litull kn i^ere P i f., A 2187 f.
.4/1 he /IC reigncdc her I Bot 7'nnethc te?i ^er \ Sepe hc was
y schote, alas \ At Castel Gailard thcr he was R 984 f. Was cntredif
in his hond P 10, A 2194 — 7iies entredited tvith wro/tge R 991. A
gode man and an holy P 18, A 2290, C 24 — A god kyng and
holy R 999. Kyng Harry {Henry P, Aj regned here \ Seilen and
fifty fidly ^ere \ At IVestminster liggep {Hp A) his hon \ Buried
[biloken A) in marbul ston A 2303 ff. , P 27 tf. , C 34 ff. — He
reignedc her \ L VI f olle ^er \ And tventy daves ther to j at
Westfnustre he tvas leid po R 1008 fif.
bj Die gemeinsame vorläge (y) von P, C, A, E kann
nicht die quelle v^on R sein, denn R bietet y gegenüber mehr-
mals das richtige.
A nmchc nwn com {po cam brut A) fro7n Troye ywis \ he
7('as clepiid {pat was filius sone Aj ßlius Br litis P 11 f., C 11 f.^
A 361 f. — Wes iclepiid Briiyt Silviiis R 12. S. hiess nach G. v.
Monmoiith der vater des Brutus. In B ist also der name erhalten,
während die anderen MSS. abweichen ; ßlius könnte aus silviiis ver-
lesen sein. Der begleiter des Brutus heisst nach P 14 Coriniis, nach
E 14 Corneus^ nach C 14 Coryneus, nach A 364 Corniiis — ^ R 14
Corineus. Dass die namensformen konsequent beibehalten werden,
zeigt A 399 Cornious^ P 49 Coriniis^ E 49 Corneus, (C 49 cor'meus)^
R 49 Corineus '^ das ist die richtige namensform vgl. G. of M. Der
ricsenkönig heisst nach der quelle (R. of Gl. a 507 f.): Geomagog\
so hat R 23 — P23, C23, E23: Gogmagog (die eigentlich rich-
tige form), A 373: Gomagog. — Damit ist zugleich erwiesen, dass
y nicht mit B identisch ist.
c) Dass R und y auf eine gemeinsam e q u e 1 1 e zurück-
gehen, beweisen verse, in denen nur A abweicht, welche hs. aber,
wie später zu zeigen ist, zu C in näherem verhältniss steht.
A mite he mon com from Troye ywis R 11, C 11, E 11 iwitk
kirn ywis! P iij — po cam Brut from Troye ywis A 361 ; In pHke
tifne in al pis londe \ On aker lond per nes iwes C \) yfoiinde R 15 f.,
C 15 1., P 15 f., E 15 f. — In pat time in al pis lond ywis \ Nas
per tilpe tnore no lesse A 365 f.; Ase her of gete R 34, P 34,' C 34,
E 34 So dop pe gete A 384; pe Troyens were siiipe kene R 43,
P 43, C 43, E 43 — Brutus folk 7i<er wel kene A 393 ; pat 7C'es
per 7üel asene R 44, P 44, E 44, C 44 — pat 7vas 7C'onder 7vel ysene
A 394. Ferner fehlt in R, P, C gemeinsam der abschnitt A 2291 —
2296.
l'ehcr eine veisiHciite inittelenglischf cluonilv t
Zu bemerken sind besonders in den schlussversen von P v. 5 -9.
K hat dieselben in 2 zeilen zusammengezogen , A nur die Iieiden
1( tztcn überliefert. Dieselben lauten :
At seynt Edward liggiith his bon \ Ylmricd in a marbii itone
I Afiur him riht anon \ Regne d king John. P 5 — 9.
At Font Euerard Hggep his bon ' Sepc regned king Jon.
R 958 f.
After him so/ie anon — Regned pe kin^ Jon. A 2 1 9 1 t".
Hieraus ergiebt sich , dass R einerseits , A (als Vertreter der
gruppe y) andrerseits auf eine gemeinsame quelle zurückgehen
müssen, deren textgestaltung an dieser stelle P am treuesten erhalten
hat. Ferner bietet P 31 ff. denselben text wie R 1012 ff.: Aftur
hitn Edward (I) his sonc [//^j jcas a wei nobul gotne (R : Sepe regncde
1! god govie ^ Edward his oune sone) — He 7tias ycleped eonqucronre
- God gif his sonle micid honoure — In werre come he neuer ywis
- - But he hadde pe niosi pris. Die letzten 4 verse sind vollkommen
identisch in beiden handschriften. Da C, A, E hier anderen text
liaben, so kann man diesmal P als Vertreter der gruppe y betrachten ;
(^s gehen also auch hiernach y und R auf eine quelle zurück.
II. Was das gegenseitige \' e r li ä 1 1 n i s s der die
k lasse y bildenden handschriften anbetrifft, so
zerfallen dieselben v^^iederum in zwei a t) th e i 1 u n ge n,
(leren eine von P, die andere von C, A, E gebildet wird ; diese
letztere bezeichnen wir mit z.
a) C, A, E stimmen gegen P überein.
A muehe mon eom {ßo com Brut A.) from Troye yivis C 11,
\ 361, E II. — A mache mon com from Troye with him yzois P 11.
Das äuge des Schreibers ist von z. 11 auf z. 13: a grete lord com
icith him also abgeirrt. Here no was tilße A 370, E 20; Hen nas
txled C 20 — Here was tyled V 20; P ist sinnlos, ebenso wie: On
ukrr lond fer wes yfonnde P 16, während C 15, E 15 (.^ vac.)
richtig: n es yfonnde haben.
\)) Diese stellen beweisen zugleich, tiass P nicht mit z iden-
tisch ist.
c) z ist nicht die vorläge von P. Dies wird bewiesen
dadurch, dass es in den schlussversen .heisst : lle wolde havc fe gode
laue i>cr/or he was brou-^t 0 line dawe h. 2301 f., C 31 f., während
der letzteif" vers P 26 lautet: For fi he lef't his life dazves . also
näher mit Thcrfor Iie les his lyf-dawes '^ 1007 stimmt. Ferner sind in
den schlussversen A 2307 tf. und C 38 ff , welche beide bis auf
8 R. Sternbei-g
zwei kleine änderungen, die eine im innern des verses , die andere
die eines reimvvortes , wörtlich übereinstimmen , wesentlich ver-
schieden von P 31 ff., welche hs. mit R 1012 ff., abgesehen von
den ersten beiden versen, denselben Wortlaut hat.
III. Ich wende mich nun zu der gruppe z, in welcher
ihrerseits C und E nahe Verwandtschaft zeigen, während
A ferner steht.
i) C und E stimmen mit P gegen A zusammen.
a) in allen lallen, wo diese zwei hss. auch R gegenüber stehen:
Ant I schalle {wolle E) teile ^oic (C vac.) ano» P 3, C 3,
E 3 — Vc/iil ^ou teile as y can A 7. — Hole philo so/r es vs doii to
wyttcti I f>at fyndc {also we P) hit (E vac.) in boke yiv ritten C 6 f.,
E 6 f., Sitteß stille grete and stnale \ And ^e schal Jiere a wel fair
tak A 9 f. Ferner C 11, E 11 — A 361; P 12, C 12, E 12
— A 362; Gret lordinges {a gret lord P j com with htm also P 13,
C 13, E 13 — A 363; C 15 f., E 15 f. — A 365 f.; — He ne
hadde neuer non euening C24, E24 — A 374; P23, C23, E22
— A 373; P 32, C 32, E 32 - A 382.
b) Sie stimmen nur unter sich zusammen.
So palmers iveren and paynyms C 36, E 36 — A 386; He
nomen icomen C; togedere alle and some C 40, E 40 — l>ai com
togider sivipe sone A 390.
NB. Die nicht ausgeschriebenen stellen sind schon im vor-
hergehenden citirt.
2) Die unterschiede von P sind schon oben angeführt.
3) Dass C nicht identisch mit E ist, zeigt die einfache
thatsache, dass E weit über Edward I. hinausgeht. Ob C die un-
mittelbare vorläge von E ist, kann ich aus mangel an material
vorläufig nicht entscheiden ; jedenfalls muss dann E selbständig ge-
ändert haben, vgl. E 20: Hcrc was tilpe — Herc was ytilcd C 20;
Ten frofn tlu cllnnve to the hond E 27 — XII C 27; Ivcnty on
brede on hini mcn found E 28 — XXX in hredc nicn him fand
C 28.
Die den schlussversen von C entsprechenden verse von E, stehen
mir nicht zur Verfügung , jedenfalls sind sie wohl zum zweck der
weiterführung der erzählung umgeändert.
n. Eine besondere besprechung erfordert noch das ver-
hält n i s s von C zu A. C ist meiner meinung nach die \urlage
von A.
A) Die beiden MSS. stimmen zusammen :
Ueher eine veisificirte mittelenglische cliroiiik n
C 24 mit A 374; C 25 mit A 375; C 32 mit A 382. XII fravi
Jiis clbowe to Ms hond C 27, A 377. pai com togider all and some
C 40 , A 390. Schlussvcrsc: C 24 mit A 2290; C 34 f. mit A
2303 ff. In diesen stellen haben P und E denselben Wortlaut wie C
und A ; in den folgenden versen lesen P und E anders gegen C und A :
.4/icr /l<; kiug ic/iaue ytold Kegned a kyng swipc hold
luiivijrd (I) hc heh- sikcrly pe kitiges sonc Henry \ He was a wcl
iliihti kiÜT^t For 7c>ele he held Inglond to ri-^t (Hc was iclcpud
conquerour C 45, A vac.) Of c/iristcndom hc bar ße floiir (Godc
l^^iie h/s soule viuche honoiir C 46 ) ! In 7ver 710 com he neuer ywis
\ pal he ne bar {naddc C) pc priis (tnaistris C;. A 2307 ff. ist also
identisch mit C 38 ff.
B) A ist aber nicht die vorläge von C, denn
i) endet A mit dem tode Edward's IL, C mit dem Edward's I.
2) hat A die vorangeschobene legende von Albin v. 1 — 356.
Diese ist aber in C nicht einfach fortgelassen , da der an fang
von C mit den anfangen von P, R, E genau stimmt , während A
zur Überleitung geändert hat :
This londe was clepucl Albion P 7 fl'.. P;\i (sc. die riesen) ke|)t |iis lomi in-iii
R 7 ff. E 7 ff- liitwene A Xvi ff.
l",r that Brüte froni Troy com. Ever til {)at Brut him coine.
A thowsonde and two hunderth j^eie Pat was filius Brutus sone.
Er that Mary Jesu bere. And he, for sojie wi[iouten feylle,
A niycul nion com fro Troy ywis ... Ouer com hem ai in batayle :
And l)us |>is lond lügt Alhyjne
'l'o [lat Firut frani Troie come :
Pat was 1 200 gel
Er {3at Mari Jesu bere.
Po cam Brutt froni 'IVoye ywi>.
Dem SO konstruirtcn hss.-\erhältniss stehen , soweit sich nach
dem mir vorlic-geiideii material urtheilrn lässt , nur zwei fälle ent-
gegen.
Während nämlich sonst C immer mit E luid A stimmt, liest
diese hs. v. 20 hcrc nas tyled wie P. A 370, E 20 lesen: her no
'a'as tilpc, was R 20 ncs per no tilpr näher entspricht. Wir müssten
danach annehmen, dass A und E niclit von C abhängig seien ; da-
gegen spricht der oben erbrachte nachweis. Eerner gicbt C 27,
A 377: zwölf fuss, P 27, E 27: zehn fuss an; R ist hier leider
lückenhaft. Danach wäre mm wieder E von C unabhängig, während
dies MS. doch sonst so viel gemeinsames mit C hat. Es bleibt also
nur iii)rig, unal)hängig von einander vorgenommene änderungen an-
jQ K. Slfiiilieis
zunehmen. Bei dem zweiten falle mag der umstand mitgewirkt haben,
dass di(^ anderen masse des riesen : 40 fuss lang, 20 fuss breit,
noch den dritten zehner wahrscheinlich machten ; XII scheint in y
gf'Standen zu haben, vielleicht sogar in x, wenn Gottfr. v. M. I 16,
2 I hier durch seine angäbe : duodecivi cuhitoruni staiura, gewirkt hat.
Die wahrscheinliche Überlieferung unsrer chronik möchte sich
also wohl durch folgende figur veranschaulichen lassen:
/\
y
A E
Ich hoffe in nicht allzu langer zeit eine neue ausgäbe dieser
g(;wiss nicht uninteressanten dichtung mit bcnutzung des gesammten
handschriftlichen materials den fachgenossen vorlegen zu können.
Die im folgenden gebotenen Untersuchungen über die sprachliche
und dichterische form des denkmals sollen dafür nur eine bescheidene
Vorarbeit darsti^llen. '
' Will ileiii olien erwrihnten „Brut" liegen mir die ;\nrang,s- und schluss-
zeiien ehenlalls vor. iJie Überschrift desselben lautet: Ici cotnmeuce le hriite
dengletere abrege. Kr bricht mit dem tode Edward's l. plötzlich al) (Ritson
etwa V. 1020). I)(,'i' text . soweit ich ihn abschriftlich besitze, entspricht keiner
der ,") Versionen genau, wenngleich cfie abweichungen nur in Verschiedenheiten
des ausihlicks bestehen.
Ich gebe nachstehen. 1 die mir vorliegenden abschnitte des Ihut genau nach
der hs.
Ici coiiiinence le brüte dengletere abrege.
Escotez iieau seignurs \uus qe volez oir des reis e ieo v(i//.>- cunterai conient
engletere pr/niez conienca. Les ]diilosophes no;/.r l'unt a sauei >i conie nous tro-
uoms en csci-it qe ceste teic Tust ajiclec albioun aua/zt qe biuit \int de la bataille
de troie. Mit c. ce. annz deua/zt la natiuite n(W/re seignui" vn grant home viiit
de tioie e en cele tens bist apele le iiz bruit e ensenient vn grrtnt setgnui: vint
oue li e oiit anon corineus. ]'".n cele tens en toute cele teie ne tust tioue vne
acre de tere aial)Ie ne vil ne nieison auant qe bruit vint de Iroie idcs tuit tust
l)oi7. e (le.scrt. ni aueient nul bleez creissaunt mes niauueis esteient Geaunz qui
bireiit fortz e gianz e longes. CI Lur roi out iioun (logniagog . . .
Q Apres hii regna ie Key iohanne en soun tens tut engletere Tust entre-
dite en sa niain \)ar. vne arclu-uesqe i|e tu inut sa^e hörne e nennv sot il auiut
a now Ksteuene de langdon. le rey ne le vodroit pas reeeiiire. il regna. wij.
L'eliei- i.-iiie \ i rsilicii tc luittek-iiulischc chionik 1 i
11.
Dialekt, mctrik und allitoration.
Wenn ich im Iblgentlcn über dialekt , metrik und allitoration
der dichtung handle , so liegt mir als material für die betreffenden
all/, e gist a Wircestre. Q Apres hii heiiri <iui piu/. In e hardi e >tnnt lumic eii
suii teils il iaueit grant gueire en engletere <■ estrit' entre li e ses haions par ount
qi- sire Symoml de niontefort Tut occi«. e [lur ceo quil vodroit auer en bons
k-yis. le rey henri regna Lvij aiiiiz e Tu entere a IVeytuoster. Q Apre? Iiii regiia
Edward son Hz kauoit constiest inainte dure hmne e meint enniiy \)a>- nuit e
\iar iuur hien il tint eeste tere a dreiture il fut apelee conquerour. Dien doiiit
s'alme grant lionur. il ne vint vnques en bataille quil naiioit la souereine niain.
il regna bien pres . \x\v . annz e gist a Weimoster.
n Ke de entaunt fet rey. e prelat
de vileyn. e de cleic fet cunte.
Dunke vet la tere a luinte.
n Wos niaket of a clerc liiirle.
And prelat ol" a eheurle.
AikI of a chiki niaked king.
Panne is [je londe vndirling.
Ueber das verhältniss, in welchem iler Brut zu ilen ö liamlsclirilten steht,
i^t folgendes zu sagen :
I. „Le Brüte" ist nicht etwa ein französisch niedergeschriebenes koncept
des englischen dichters. Wie jene p. 5 citirteii werte, so entsiiricht der ganze
übrige text den englischen \ersen so genau, dass man annehmen iiüisste, der Ver-
fasser habe das Französische mit iieinlichster berücksichtigung der späteren eng-
lischen versifikation niedergeschrieben, was doch von vorn herein unwahrschein-
lich ist. Kbenso wenig ist aus demselben gründe in dem Brut etwa die quelle
für die englische chronik zu sehen. Der französische text ist vielmehr ilie pn,"-
saische Übertragung einer sechsten, unbekannten hamlschrift der chrnnik in anglo-
iiormannisches Französisch. Ich gehe nun zu einer näheren feststeilung des Ver-
hältnisses zwischen „I.e Brüte" (— Hi'. ) und den .') eiit,dischen texten ülier. Hierzu
benutze ich wiederum, wie oben, die anfangs- und schlussverse und zwar ent-
sprechen die ersteren R v. 1 -23, die letzteren R v. tj8y — \o\'-).
II. Bi'. ist keine Übersetzung von A . denn am anfang steht nicht die
let;eniie von .Mbiii. sondern sogleich ilie sage von Brutus.
III. Br. ist keine Übersetzung von R. sondern steht der i;iuppe 1'. ('. K
näher;
R V. :} B. C. K V. ;•( Br.
,\nt ge mowcn bereu anon. .And 1 sehalle teile -5o\v e iu vous cunterai.
.111011.
R V. .-, 1', C. K V. .-> Br.
Wes iclepeilBruyt Silvius. lle wax clepud liliusbrutjs. fnst apele le liz Bruit.
R V. 23 P. C, E v. JH Br.
(ieomagog hatte hei kyng. Ciogmagijg. ( ioijmagog.
R. Steinheig
Untersuchungen allerdings vorläufig nur R und A vor; indessen dürfte
dieser umstand den werth derselben in so fern wenig schädigen, als,
wie oben gezeigt wurde , wir in diesen beiden hss. repräsentanten
R V. y88 P V. 5 Br.
At Foiml Euiianl liggefi At'Uir liiiii riht soiie aiion Apres lui regna le Rty
liis hoii. Regner! king John. Jolianne.
Se[i{ie legnLfle king Jon.
R V. Mdi P V. S Br.
\\'e< t-ntreilitcd w itli Was entiedit in lii- lioml. tust enticdite en sa niain
wronge.
R \-. ^)q^) \> v. l8 Br.
A god kyng and liolv. A gode man and an hol\'. pruz le hardi e seint home.
IV. Br. ist von keiner der 3 liandschriften P. C, E eine Übersetzung:
P, (C), E V. n Br.
A muche mon com froni Un grant home vint de
'l'roye ywis. Troye e cn cele tens fust
apele le fiz Bruyt.
P, C, E V. 7 Br.
E I'al Brut tVom Troye Auant qe Bruit vint de la
com. batailU de troie. Br.
P. C V. 20 R V. 20 ni aueient nul bleez
here nas tvlcd. ncs Jier no tii[)e. creissant.
Hier steht Hr. also R wieder naher.
P V. 14 hat die namensfoi-m ; Steuenc ol' londone . R v. 9^4 Longedon,
A V. 2Uj7 Langtone, Br. Langdonn.
R giebt Johann's regierungszeit auf 17- A aut 12, Bi". auf 22 jähre an.
Eine stelle weicht gänzlich ab •.
R V. UM 2 r. P V. ;-il f. C V. 3B f. = D V. 2303 f.
Sef)e regnede .-i god gome, .Aftui' hini Edward his After this king ich habbe
sone of told
Edward, Ins oune sone. Was a wel nnbnl gfinie. Regned akyi>g swifie bold;
Edward he bete sikerly,
Pe kynges sone henri.
Br. Apres lui regiia pAhvard soii Jiz kaiioit coistrcst mahlte dure hoiire
e meuit ciinny par imit e par io/ir. Eine den Worten von kavoit — iour ent-
sprechende stelle findet sich also in keiner der ö handschriften. Dann folgt:
^bien il tint ceste terc a drelture , il fut apelec conqiieroiir. Dies entspricht dem
text von C v. 43 ff. : (He was a -^'cl duhti kni-;if) — IVele he liiild his Uvid in
yi'^t. — He ums iclepud eoinjueronr .
Es ist nicht wahrscheinlich , dass diese änderungen von rlem Übersetzer
herrühren-, an anderen stellen schliesst sich der frz. text an P. C, E (also y), R
und A gegenüber, gen.iu an. Wii müssen also annehmen, dass die französische
Übersetzung nach einem uns unbekannten MS. der chronik angefertigt ist. Im
stemma würde. Br. also nel)en R und y zu stehen kommen.
Die beider, stanzen am schluss können*erst hinzugefügt sein, als Edward's 11.
regierung schon in ihrer ganzen Schlechtigkeit erkannt war, denn sie tadeln mit
Uelier eine versilit-irte initti-leiit;lisclie chioiiik
13
beider klassen vor uns haben. Zudem sind R und A wahrscheinlich
die ältesten unter den auf uns gekommenen hss. der chronik. R
citire ich nach Ritson, unter berücksichtigung von Kölbing's kollation ;
da Ritson nach v. 280 einen vers übersprungen hat, ändert sich von
da ab die Zählung. Von A stand mir die vor mehreren jähren von
herrn prof. Kölbing gefertigte kopie zur Verfügung. Die Untersuchungen
erstrecken sich erstens auf R und die damit übereinstimmenden verse
von A ; zweitens auf die plus-verse von A sowie auf diejenigen vers-
paare der zuletzt genannten hs. , welche im Wortlaute von R ab-
weichen. Bei der besprechung des dialektes habe ich mich auf die
erörterung der reime beschränkt.
A. Der dialekt.
ij Der dialekt des Royal -MS. (Ri und der gleichlautenden
verse des Auchinleck-MS. (A).
I. Laul lehre, .le. ä \ or ;/ bleilil n : wa// v. 111. Fcitereshani R 946 {.:
erscheint als o : mon w ni. do7ii K Smi f.; ae. pan , ponne ist hclegt als: pon
X. III. doli R .'lOH f. A 150S I'. - ae. ä wird \) e : her x. in. yr R 9 f..
r. Hl. her R 1 ly f., R i^^y f.. R 'Jöy f. A lo.-,y f.. R 6y6 f. A 1713 f.; bed x.
m. ded Rill f., r. m. cwed R 445 f. A l4:-i8 f, r. 111. Achelred R 782 f. A 1791 f.:
peitiic r. ni. ßyctme R 22:-} f. 2) a : ^car (caiitus) r. m. Cesar R 243 1'. ä f g
'4iet)l ai : inai (ae. iniigd) r. in. ahlxii R 502 f. ,\ l.ö.=)6 f.; dav x. ni. mnv i;virgo)
R \i,:\~ r., 1-. in. may fpotest) R 88(J f. A 1917 f.. R 189 f. .\ fi.^y t". — ae. e.
Hier ist das ae. adv. (';/.o-f^« zu erwähnen, welches vorkommt in der ("onn a-^ein
1. m. sHcyni R 299 1'. — ae. ea zeigt sich 1) als o vor Id : hold lae. healdan)
r. lu. hold (lidelis) R 730 f.: hold x. m. Dcncioold R 2 17 f. A 6()ij f. — 3) als
(? : afierivard x. m. Edward R 776 f. — ae. eo wird e: hctieiu x. m. stefn R
704 f. A 1719 i. ; /'//;•/ r. 111. suel R 207 f. A .577 !'• — ae. y. der /- uinlaut
von u, erscheint aN / : /'//; r. m. ///;« R 91 1. A 447 f. Fraglich bleibt preste.
X. m. ivist R 672 1. .\ 1691 r. (pnist ^ un'sU). — ae. sl wii'd 1) o ai vor ;/ :
do>/ X. m. i//,i//i 011 R 187 f. A '^'^~ 1.; /'"// r. m. don R 766 t. A 1779 !"■ • 'W i'-
m. doti R 187 i.; — b) vor r : sor.e r. 111. vhore R ,')06 1',; wc/v r. in. hifore
R 269 f.; c) vor / : ,)/ x. ni. liiyolil R ri'')8 f. .\ l.'i73 f.; — di im .uislaut : .»v
r. m. ydo R .',(16 f. A \H'~ f.: a'/fc r. in. pcrto R 32 1 1.; do x. m. A' R loio f.:
— wird 2) f in iler bildnngssilljc had : foirhed x. \\\. niede R 692 f. A 17<i9 f.
— ae. a^ wird \) e : stret r. in. mct R 143 1'. .\ 499 i. ; sker x. in. yr R 2.')1 f.
A 983 f., R ,-,9.1. r. r. m. her,' R 119 f. .\ 471) f.; </^/^ r. in. chapelc R .■■)02 f.
.\ 1,')03 f.. r. m. 7,r/ R ,'124 f. .\ l,-,2,3 f.. R 1 .', 1 f. A 333 f.: nmureste r. in. /^.>V<f
R 663 f. .V 1681 f.: ^/f«/<? r. m. iiirde R 722 f. .\ I73.'i f.. .\V (inare) r. ni. he
grosser scliäide das serlahien des kTmigs . niedrig geborene /.ii hohen welllichen
und geistlichen eliienstellen zu erlieben. Die dieizeilige l'raiiz. st.nize ist wenn-
gleich sie zuerst slehl, augenscheinlich eine iiliersetzung d.r vieizeiligeii englischen
Strophe.
•4
k. SlenilicrE:
K öSO f. A lö;{l ; — A^'' ersclieinl .ils: per \. ni. -^er K 1\\^ I. A 1745 {y'''
r. 111. hcrc R 1 U) f.).. — ;ie eo wird c : der (bestia) r. m. her (liic) R 29 t.
A ;^79 f.; r?Vr (pretiosus) r. 111. herc (aiidiri.) K 620 f. A 1627 t". — at-. eä zeigt
immer die gestalte : Ics r. 111. wcs R 101 f., R 120 f.. da 7ves x. m. pees (pa)
R 708 f.. R 964 f.; (-/<^.f r. m. ives R 1 15 f. A 47') f.. R 602 f.: tean r. m.
Jerusalem R 148 1'. A Ö9I f.. hrcd x. 111. Alfred R 476 f. A 14801". ; «(?r r. m.
messager R 608 f. A 1615 f.: ^<:;ret x. 111. /"^/ R (r.^o f. A 1637 f.; ded r. 111.
Achclrcd R 782 f. A 1791 etc.; ded r. 111. (/«(?</ R 444 1. A MIVJ • R -^'9 f. •-
«(.•ö?i' r. m siede R 263 f. A 1065 f. - ae. ü giebt oti : toiai r. m. fiusomt R 712 f.
A 1727 f.; — wird 0 : vp r. m. top R 668 t". A 1687 !"• — ae. y. der /-umlaiit
von ?/, giebt / : ein (vaccse) r. m. him R ,')92 f. A lö97 t — ae. u wird o : li-ode
r. m. gode R 93 f. A 449 f.; fand (pnrt. piät) r. m. lond R i.'i 1.; coine (part.
piät.) r. m. Ronie R 24') f. — l'eber die koiisonanteii ist niclits zu erinnern.
2. F lex ionslelir e. a) S u bsl anl i \ 11 m. 1 )irekl beweiskräftige iriiiie
lür den ahf'all des pliiraliseiien s sind nicht beizuluingen, da -^er r. in. her R 9 I.
A 359 f.. stret x. 111. inet R 143 I'. .\ 499 I'.. iii-^t x. m. ;-//// R 157 f. elc in
allen fallen diinh Zahlwörter näher bestiiiinit sind. Einmal ist ein unorganisches
j angesetzt: in Ins lines und damit reimt iviwcs R 544 f.; hier könnte aber .f.
wie oben, auch fehlen. — Von unigelauteten pluralfoiinen erscheint meii 1. 111.
pcnnc R 522 f., und ein x. m. hiiti R 592 f. A 1597. — b) Pronomen, liier
ist hervorzuheben kern (dat. phir. de.s jiers. jiroii. der 3- IH-rs.i r. m. 111:11 R
586 f. A 1591 f. und pas r. ni. piirchas R :^\2 f. — c) Verbum. Der inlinitiv
hat nur selten das schliessende // erhalten: doit x. m. pan R ,=|08 f. .\ l,")«") f-.
don X. m. Ihiji R 766 f. A 1779 f.; sonst ist es überall gefallen. — Die 3. pers.
sing, yiraes. ind geht in dem einen beweiskräftigen falle auf es aus: telles r. m.
dies R 31 f. A 381 f.: ob dem entsprechend für siggep (sg.) r. in. Hggcp (j)!.)
R Uli f. A 061 f. sigi^es : ligges zu lesen ist. will ich vorläufig unentschieden
lassen Die 3. pers. jikir. ist sonst flexionslos: rede (dicunti r. m. dede R 494 f.
A 149Ö I- -- Das part. präs. geht aul' -i>ig aus; "ices 7oo7iing x. m. king R 61 6 f.
A 1623 f. Die übrigen \-orkominenden formen auf -ing sind M-rbalsiibstanliva.
— Das part. präl. der starken verba hat meist das schliessende ;/ abgeworfen;
/.. b. yfoimde r. m hnide R lö f. A 419 f.: vborc x. m sore R 211 f.: vdo x. m
.fi' R 006 f. A 1507 f. — Für erhaltenes u findet sieh nur: sene r. 111. ich ivene
R UV) f., r. m. keue R 640 f.; yseiic r. m. /&«/<? R loo f. A 31,(3 f- — \'on den
verba prät. präs. sind folgende Inrmen zu verzeichnen : T.wr 1'. m. ^/(cr R 300 f.
etc.: siholde y. m. golde R r)99 f. .\ l,'-)96 f. etc. — .Xuffäilig i>t die loini degise
(part. prät.) r. m. ivise [degisedl K R 666 f. .\ 1680 -vgl. K'Mbing, .\rtli. and
Merl. Ij. LX';. — Durch den reim gesichert sind folgen'lc formen des liülfs-
verhnms: inf. I>c x. m /;v R 239 f.; die 3. pers. sing. ]irät. lautet: Tl 7C(is
r. m. Elwras R 139 f., r. 111. Hitdvlvas R 149 f., r. m. Thomas R 976 f. .\
203=) f.. 21 "WCS r. m. /^-.f R ioo f.. R 1,3.5 f.. r. m. ehes R 11.5 f. .\-4<'5 f.. R
602 f.. r. in. /^^J R 708 f. .\ 1723 f. R 964 f.: die 3. pers. pl. prät. lautet -werc
X.xx\.here R 962 f. — Die a d v e |- b i a gehen ans wwS iche: trcwcliehe 1. m. rirhe
R 343 f. A 1347 f.
Fassen wir min die ergrbnissr dieser Übersicht kurz zusaininen,
so stellt sich heraus: ags. (t wird meist 0, u wird f, nr meist a, ä
wird 0, ce, e und cd geben c. Der /-umlaut \on // luid // ist /. Die
l'eber eine veisilicirte niittelenglische cliiDiiik I 5
larbung des ags. / als / weist auf mittelland oder norden , die des
17 nur als o auf den Süden, resp. auf eine südliche provinz des mittel-
landes. Auf den vvesten des mittellandes endlich weist die einzige
btnvciskräftigc form der 3. pers. sing. präs. auf -s. Nach alledem
dürfte R im Südwesten des mittellandes entstanden sein. Für die
Verlegung der heimath des Verfassers von R in diese gegend würde
auch der umstand angeführt werden können, dass die entstehung der
heissen bäder von Bath die einzige lokale erzählung, die sich
hier überhaupt findet - in R viel ausführlicher geschildert wird,
wie bei Lagamon , Rob. of (ilouc. und R. Manning, die alle nur
Gottfr. of Monm. resp. dessen bearbeiter ausschreiben. Es liegt hier
nahe genug , an die verwerthung einer lokaltradition zu denken.
Freilich würde in dieser gegend eine form des plur. präs. auf y. die
an sich für //^x^/ R 191 A 561 nach analogie von U//is R 31
zu erschliessen sein würde , wohl nicht denkbar sein ; in der that
sind sonst nur plurale ohne flexionsendung nachzuweisen. Diese
Schwierigkeit vermag ich vorläufig nicht zu beseitigen. Auch Brandl
(PauTs Grundriss bd. II p. 632) setzt den Verfasser von R in das
südwestliche mittelland, wenn er meint, dass »der autor, wie die reime
zeigen, in der nähe (sc. von Gloucesterj heimisch wäre
2) Der dialekt der plus-verse des Auchinleck-MS. sowie der
sonstigen von R abweichenden reimpaare.
1. Lautlehre, ae. a wird c 1) vor «: >/io)i r. 111. kingdani (\'\^^ -dorn)
8S;-{ f.; 2) vor nd : londx. in. /lusfioiid ^^'A' 1., vgl. Kölhing , Ip. p. l.VUl; —
wird« Ij vor >i: man r. ni. Caiicrvatt 2:uy f • 2i vor w : ganic r. ni. f\v}ic (fr/.)
66;5 f. — ae. ä erscheint 1) als c: her r. 111. yr \'-)V) f.. r. in. Iierc 479 f- • i'.
111. ITcslnrhisier 1^27 f.: — 2) als a: cnglade r. in. a.adc 127 ••'. gi'ave r. ni.
cüTc .frz.) 945 f.; ii<ar (enulu?) r. m. Cesar 969 f.; smal r. ni. talc 'i 1". — ii + g
cigiebt av: doinesdav \. ni. ny fsein))er! 587 f-, ^/'l ♦■ '• day r. ni. 7'crray '199 f.;
tnav (i)Ossuiiii r. m. (/av 11141 1. ; »layn 1 potestas^ r. in. o-^ain \2;>,\\ 1-. i'- m. ccrtaiii
777 f.: tiiavit r. ni. pavn 222 1 f. - Hei ae. e ist das ae. adv. ongegii zu er-
wiihneiK dasselbe erscheint als o-^aiii r. 111. cerlaiii 777 f. i'. 111. sayn 2207 I. —
ae. ea erscheint l) als c: luLdx. ui. g?/</ 833 i". ; 2) als 0: //o/^ (teuere) r. m. schold
68,") f. -. loold (potestas I r. m. gold 82 1 f. ; told r. 111. schold 1249 f. ; — :{) als a: alle
X. in. callc 737 i'. — ae. eo winl durchgängig zu c: ^cnte r. m. Forligcnte loöl f.;
midiierd x. 111. Schert 1223 t-', hcrt (cor") r. 111. siliert 1643 f.; fer ( ae. Feorr)
r. ni. 7i>er (guerre) 925 1'. — ae. y giebt in dem einen beweiskräftigen falle
c: hcld (ae. byldan) r. m. leid (tcntoriuni) ~'^,'^ f. — ae. ä eigiebl 1) o: stoii x.
111. heil 489 f.. hon X. 111. doli 1779 !•; g^' \' ■ m. yda 1281 f.; iioii x. m. doii 1671 t.;
aiioii. r. ni. son 1693 f.. Iiiö3 1.; hon r. 111. son 22,'->1 f.; ciicrirhon 1. 111. doii 1(>7 I.;
so X. in. do 113 f.; aiioii x. \\\. dorn 229 f • • •''" '■ "'• ''" '/- 1 1-- "'""'' '' '"■ -'^^f''""
315 f-, 1271 f.; -^ 2) c in der bildungssilbe /inde : falshcdc x. 111. dedc. 121 f.
207 f., r. 111. vicdc 1939 f. — ae. je wird 1) e: ivcde r. in. stedc \~\ t.; ded x. in.
l(j R. Stcnilii-Tt;
citY(/ f)!)! r. •. i^fr reimt mit //ere 87:{ t.); se (luaie) r. in. poverte 88y f.; -w/ier y.
m. arere KU 7 f.; w^'/r (aptus) r. I11. sete '2\\ 'i.: pere v. in. n^-ere 1 129 f. ; ded x.
in. bed 1115 i". ; ded x. in. r^-r/ uix);} 1'.; del r. ni. 7iv^/ Kjoi ; (/^(/ r. ni. }>ied U>:<i) f.
— 2) a: latc isXxxaxvL) x.m.?naki: 76,") f. 8lö f. — \\) 0: »wn ( lameiitatio) r. 111. W(W
liyö f.; noii x. m. daii 1671 1'. — ae. eo er.scheint l) als e\ a) am wciitschluss :
se (videre) r. m. cuntre 20 '(■\ ße x. ni. o-^e ö7ö. ; — 2) vor r: ;;^r r. m. mcssager
225 f.; — \\) als c'-. /r^wtf (fides) r. m. llo7ve 1609 f. — ae. eä wird IJ /x\ e:
cepe X. Ml. -^epe 6iy f.; (/^(/ r. m. qiifd 5yi f. ; sie r. in. /'^ 26;-{ f., r. m. privite 14,5 f.
g«- r m. ll'estmfuster 1927 f, 1972 f., 2348 f.; 2) /,u 0: slo x. m. do \\~ f. und UJ.'-i f.,
j/<> falls nicht auf altn. shi zurückzuführen ist. — ae. u crgiei)t meist 0:
cotne (part. prät. ) r. m. fro7ne 907 f.; ynome (part. prät.) r. 111. .y/^w 1026 f. — Auf
konsonantischem gebiete ist zu erwähnen, dass J'f als ^.c ersclieint in dem reim
english {\. e.nglis) X. xx\ ywis 3 f. — 2. F I e x i o n s 1 cli le. a) Substantivuni. I)er
jjjural hat das auslautende s durcligängig \crloren. Der piural von ma)i lautet }7icn
X. m. hem (acc. j)!.) 863 f. — b) V'on pr o n o m i n a 1 f o rni e n ist der dat. |ilur.
des pers. pron. der 3- pers. hetn x. 111. ?)ieii 343 f. zu bemerken. Kigenthümlich
ist die form: l>as x. m. solas löl f. — c) Verb um. Der iniinitiv hat nur
selten das schliessende n behalten; don x. m. a)iO!i 79 f., 213 f.; goii x. m. anon
4,T I. 1287 I.; don X. ni. eucrklwu 107 I'. goti x. m. ston 743 f. 1323 f.; <,'vw r.
in. eiierichon 867 f.; ^.o'«« r. m. iiiaii 1 1,")9 f.; seyn x. 111. o-^alii 22(>7 t. — In
anderen lallen ist das n bei denselben veiben schon abgefallen: sc x. m. cuntre
25 f. 710 f.; ^^ r. m. ;«(? 7'" f.; ,5,'v i'. ni. to 74.t f.; .^'"'^ '". ni. «'<; 1290 f • '. «^'^ r-
m. to 2023 f. — ISiesonders hervorzuheben sind die formen warni x. m. hastilv
22'i f., Iiakuey x. m. hasty 121 3 f. — Die 3. pers. sing, priis. ind. geht in dem
einzigen beweisenden falle auf j- aus; //>(jacet)r. m ywis 1933 f. — Die 3. pers.
plur. präs. ind geht auf e aus: zoirchc x. in. chirche 1849 f. — Zu beachten ist
das vereinzelte part. priis.: seyland x. m. Inglond I947 f. — Das ]iart. prät. hat
das schliessende « im allgemeinen abgeworfen und nur in einsylbigen verben
meist gewahrt; vgl. don x. m. eiierichon 173 f 2(i3 i. ; done x. m. trone 303 f.;
agon r. in. ston 1257 f.; don x. in. uo)i 1671 f.; .ir« r. in. i'j^^« 226 1 f ; i'(/<w
r. m. on r)57 f. Dagegen rt'c r. in. so 113 f.; do x. m. /^r/c; 787 f ; ystond x. 111.
/(?;/(/ 1157 f — Von den verba prät. präs. sind folgende formen gesichert:
1. pers. sing. präs. can x. m. 7nan 835 f ; 3. pers. plur. can x. ni. higan 1 f.;
3. pers. plur. prät.: schold x. 111. /W^/ 685 f.; 3. pers. sing, prät.: i^'old x. m. gold
777 f- — Durch den reim sind folgende formen des hülfsverbu ms belegt: inf. hoi
X. 111. qiten 21 f.: be r. m. fre 53 f.. r. m. tue 81 f., r. m. he 302 I. r. m. me 313 f.,
r. in. «V^ 463 f, r. m. priuete 140 f. r. m. jr 7.t7 f.. r. m. /«^/^ (loyaute) 817 f.
r. m. pouerle 90I f. etc.; 3. pers. sing. präs. ind.: is x. in. vwis sehr oft; imper. ;
be X. 111. se 1173 f.; 3. pers. sing, prät.: 7üas x. 111. plas 1007 f.. r. m. /(Zj- II81 f.,
r. in. ö//aj 2ul f.; 3. pers. sing. conj. präs.: be x. in. charitc 1967 f.; A- r. ni.
me 2269 !.; 3. |)ers. sing. conj. prät. laere x. in. /lere 19,') f.. r. 111. per 691 f.. r.
ni. <r/i^>v 87 f., r. m. arere <)i>4 f.; 3. pers. plur. 7i'ere r. xx\. pere 725 f.; — partic.
prät.: be x. in jy 807 f.; /^^ r. m. //r 1203 f.; ybc x. in. cuntre 917 f. — Die
adverbia gehen aus 1) auf -/;': hastily r. m. Normundie 780 f.; witterly x. 111.
Je vus dy -liy'i f.; sikerly x. \\\. Henry 2309 f.; 2) auf -liehe: sikerliche r. m. diche
()0~ {. ; prineliche 1 . in. ß'/V-//<7 90 f.
Ueber eine versificirte niittelenglische chronik I -
Aus diesen Zusammenstellungen gewinnen wir flir den dialekt
von A leider kein einheitliches resultat. a wird meist o, ü meist a,
nur in bar zu e; ca wird e, vor U o, co wird e, a durchgängig o,
(>■ wird in den meisten fällen e, ebenso co und ea. Dass a immer
zu 0 wird, weist auf den Süden ; die formen e/igiis und fv/d führen
auf die nachbarschaft von Kent. Andrerseits liegt die 3. pers. sing,
präs. lis und das part. präs. seyland vor, formen, die für den norden,
resp. den nordwesten des mittellandes sprechen würden. Diese sich
diametral entgegenstehenden kriterien lassen darauf schliessen , dass
wir in A nicht ein aus einem gusse hergestelltes, von einem Ver-
fasser herrührendes gedieht vor uns haben , sondern dass , wie die
später folgende quellenuntersuchung bestätigen wird, entlehnungen und
einschiebungen aus früheren, in verschiedenen landestheilen verfassten,
dichtungen stattgefunden haben. Das unverkennbare lokalinteresse,
welches der redaktor von A für London kund giebt, scheint anzu-
deuten, dass dort seine heimath zu suchen ist.
B. Das mctrum.
Ich handle unter dieser Überschrift von vers , reim und allit-
teration.
aj L> e r vers.
Die cliroiiik ist in vieihebisren , sehr frei beliaiidelten versen p;esclirieben.
die /.u reimpnaren verbunden sind. Es finden sich jedoch auch sicher dieihebige
verse . besonders in R, und zwar dann . wenn das ende eines abschniüs in der
erzählung niarkirt werden soll, z. b. R 1 18 He rcgnede her — Oper half hondred
-X,tr. \ 003 Eboras re^tied her.
b) Der )■ e i ni.
Schon der ursijrüngliclie Verfasser der chronik hat über einen sehr geringen
.on.itli von reimen verfugt. — Kinnial findet sich gleicher reim. R 117 f.
ys : is: A vac. — Als reiche reime sind zu verzeichnen: tf/w« r. ni. <w R l.^;{ f..
A vac; was r. ni. iias R 714. f., A vac; treiocUche r. ni. pkyiiereüche R 734 f.,
A 1747 f.; was \\ m. nas R 785 f. A 179.=) f.; afterward x. m. hidcrivard R
'-ill r. .\ 1819 r ; lemman : wwtan A 420 f. 1< vac: aMOfi r. m. /Wio» A
7:{1 I'.-. timn r. m. ciierkhon A 82,t f.; /tgm?ic v. m. ginne .\ 847 f.: was r. ni.
nas A 1283 f.; hold (tenere) r. m. hold (lideles'i R 7;{c) f.. A hat geändert. —
Von unreinen reimen finden sich folgende: i'7iw r. m. Sih'ins R 11 1'.. V7i'is
I. ni. Brutus (MS. ßrutis\) ,\ ijCii f.; ys x. m. ///,.• R i:;i t., A vac; vs x. m.
/?w (.MS. pis) R 275 i'-; pces x. m. Elenthcrius (.MS. lileuthcries\) R :-{17 f.; hem
V. m. hym R .-,18 f. A 1519 f.; out r. m. Jlod R 877 f. .\ 191.-) f.: emperis r.
m. pus (MS. pis) R 952 f., A vac: ywis x. m. lesse A 365 f.. R lä f. hat andere
i'eimworte. — Hieiier gehören endlich noch zwei lalle, wo wohl verstummen
eines konsonaiiten anzunehmen ist: Jeyrcstre x. lu. hetrc R :\Wi f.. .\ anders;
ll'ynchestre x. m. eheste R 460 f.. .\ ander-.
E. K ö I l) i n g , Knglische Studien. Will i. j
x^ K. SteMiljfig
Von ;i SS o 11 a n ze II iiKiclifii litide lassiiiij^cii zieiniiL'h ausgiebig gehrauch,
uiul /.war sind die auf die assoiiiiendeii vokale folgenden konsonanten lueisten-
llieils »1 : II, p : /, ]> : ii {— 7').
\. |)ie assonan/en \' o n K und den gleichlautenden verse
von A.
Albioii : ci'/ii R 7 f- A 357 t.; oi/ : com J< 17 f.; iioii : com A ^67 f.;
com : /li^oii R yu f. A 445 f. ; sclauy>is : paynyms J< 35 f. A ^,\'6:^ f. ; c/iampioufi :
com R 49 f. A ;}y<) f.; Icmiiion : fom R 75 i. ; andcr-^at : spac R 77 f. A 427 f.;
gj-ttc : lepe R S3 f. A 433 f.; ///w : cun R cji |". A 447 f.; gomcs : soiies R
l(i7 I'. A 467 f.. J\. 346 f. A l[S4y f-"- A'''" '• f-okewu R 123 f. A 487 f.; .w/-
/(f/r^r : eke. K 18;^ i. A ööl i. ; sone : Rome R 227 ^ A 627 t. ; soite (ae. .wm) :
Komc R 240 f.. ]< 283 f., K 309 f.. R 432 f. A 1427 f.; Uthcrpcndragon : som
K 255 t'. Artlmr : poitrh K 26 1 f.; «//;/<' : ckcvalerk R 27 1 f.; n'Jiw : hiiii R
201 f.: /i///c : piue R 325 f • ; Alboti : tnartvrdotn R 327 f.'. i'Wi'/^f : /?«i? R 341 f.
\ 1345 1.: Bohynho}>ie : Hoiitiiidouc \<. 380 f.: Homber : onder R 4(X) f. A 1397 f.:
delcd : areiied R 401 i. ; .vfwc : aw«;» R 420 f. A 1425 f.: popc : //^'^d" R 434 f.
A 1429 f.: /rtr/f : apostoik R 442 f. A 1437 I'. (fayle : apostolie): -iviiiimen : kern
]\ 54S f. A 1551 1'. ; solle (ae. suiiu) : co/iic R 57" '• A 1577 f. ; hem : mcii R 58') f.
A 1591 f.: him : ciiii R 592 f. A 1597 f.; ycoiiic : Ahyndoiie R 6l(i f. A 1617 f.;
T«'//!* • ylychr R 622 f A 1629 f.: Apehhm : kynedom R 653 I. A 1673 I.;
hvm : Ed'ayii R 986 f. .\ 1 7"l< I- - iiom : moii R 6mu 1. A \~o~ I., K 724 I.
A 1737 I-'. hyiicdom : Dmistaii R 710 f. .\ 1725 f.; stepmodcr : gode R 77t» f.
\ 1789 f.; loiid : stroiig R 7ei7 f- A 1807 f.: oiiercome. : eftsoiie R 815 f. A
1823 f.; Edmoiiiid : tresouii R 823 f.; w;V/ : kiiiedom R 837 1". .\ 1871 t. ; gyn :
hym R 859 f. .\ 1895 f ■ ■ sivikcdom : doii R 867 f. .\ 1905 f.; soiie : gomc R
hHh f., R 897 k. 1"^^ 1012 L: iiioii : cristendom R 89 1 f.: 7<'(W/ : kvncdovi R 906 f.;
murcom : den R 908 f.; w«// : Feiuresham R 946 f.; Eiigeloiidc : ivronge R 990 f.;
erchebishop : soi R 992 f. \ 2195 i. ; stroiig : loiid R Ukhi f \ 2297 f- '■ Gana-
ston : yiiome R K)26 f.
Wie man sieht, fehlt in dei- olngen auf/.ahlung oft die .ingal)e der enl-
spreelieii'lfn verse in .\ -. in diesen füllen hat dei' \erfasser ndei' sehreiher geändi-rl,
wahrscheinlich nui". um die .-issonanz zu vermeiilen.
Ik !)ic assonanzen in den |ilus\erscn und den R gegen-
ü h e r gl' ä n de r l e II leimen von A.
sträng : loiid \ 15 f.. 351 k : (Sroi)/ond W.^i L : 86I f., 923 k. 927 f..
<J93 1- 1035 k. 1U39 k. U147 k. 1359 k. 2234 T-: (Jr)loiid 718 k ; Albiii : tim
35 k; S7vtpe : knine 89 f ■ •. ram : g<iii 123 W : com : anoii 189 f., 727 k; <-w;/t' :
Iresonc 215 k; /'//V/^ : siilpe 235 f.; <?/w// : dom 239 k ; /r//(V/ : hoiii 289 f.; ariiie. :
hlipe 307 f.: ''W'' : ''V//c (MS. hliiic\ 317 k. 1302 k : /wz/v : /rt/ 32 1 k. 765 k.
815 k; aivipc : blim 328 k. 1415 k, 1 189 f.; (^/(T : froner 333 k ; ///'w : mcn
34:-i k., 863 f.. 1053 k. 1333 f.; /<'«^ : hoiid 349 k ; a'?«^ : sone 358 f^. 1193 '•;
man : kingdam 883 k : /77;<^(r : /^/aWk' 903 f. ; c/«' : speke 905 f. ; i'^^/<r : depe 959 f. ;
sip : u'ise 977 k: i/me : Hine 1009 k : bigge : libbe I019 k ; cam : 'wan 1033 k:
amoiig : lond I073 k: w?'' : Xothingliam I079 f.; 7(w/c : come U)85 k; ///w : /;/
1089 k; r^w/^- : sone 11 07 k. 1275 !"■ : w^-''' : -""w 11 1>) k: .///'<w : marlirdome
1123 k: «(TW : /'/;?■«« 1141 i. ; long : slrond II 61 f., 1170 f.; riwc : aiion 11 83 k ;
^/,'w,f : sone 11 87 k ; ^/r/ : hcpe 1209 I'.-. .sv«/^ : driue 1289 I'.; j/r(W<,>- : lond
1303 k; »w« : sivikedam l86l k •. .f/^w/j,-^ : Tngloiid 1025 1. : Waltham : wan
Uebei" eine vcrsilicirte iiiitfelenslisclie cliionik
19
UJ79 f.; /('/' : godlof' 22:54 I'.: c/ : loj 22;-)^ t. ; golii : hord 226;', 1. •. liiiie. : fnie
2285 i". : hhii : Lcwlin 23 17 f.
Ich tülue als schluss dies^es abscliiiitles nocli die rraii zösisclien reime
in l)eiden li<¥. aiil . welche u. a. auch f'iu' die beiirthcilung des Verhältnisses der
beiden h>s. zu einander nicht ohne interesse sind, l'nd /.war stelle ich an die
s])itze die falle . wo beide reiniwuite romanischen urspnnigs sind, a) in R und
den gleichlautenden versen \()n .\ :
sdaiiviis : paviivi/is R \\T^ f. A 380 1. : hatayle : Corttwaylc R 89 f. A
44,'i 1.; iiigreiiiaiiric : »laistrie R 16') 1. A 537 b ; cheualerie (inaistrie) : N^oi'moiuidie
J< 225 F. .V 625 f. ; satmtzfavlc : bataillc R 285 t ; cketialeric : Lumbardie R 287 b ;
re/igioiins : deregowis R Ö28 f. A 15-9 b ; Boloync : Coloyne R 605 b A 16 12 b;
Terreiiiie/ii : present R oiS b A 1625 b •. Icgioiiii : reinissicun R 634 b; tresoun :
'carisoiin R 830 t. .\ 187" b '. i'csoiiii : h-esoim R 84 1 b: hojioiir : iraitour R 86y b
A l'X)7 b: cheualerie : Xormaiiiuiie R 904 b, Xoniiaitiidie : Titanic A ie)77 b;
Bastard : />;?;•/ R ui2 b: sauntzfayle : bataillc R 914 b; /j'w/w : nmtii R 982 b ;
coiii/iieroiir : hoiiouy R 11114 t. : saitntzfayle : Cortiivayte R I024 b; traitour : hoiwur
R 1(132 b
bi in den sich nnv in A findenden leimen:
age : mar tage 27 b: ho/iiiiir : cinpcrour 2 7 b: parage : linage 77 b: aiiotir :
eo)iiandi>iir 97 f.; /(?i'/ : coiisevl 103 f.: »lesc/iaiuiec : pouruiauncc 12,') b;
aiioiir : mesancnlour 13,"i I'.; Taldiir : aiiiuir 147 b: emperour : anour 179 b;
a/ioiir : deslioinnir 240 f.; 'v/ : inerri 2.')3 b: anoiir : eoiitaiidoiir 2 73 b: linage :
parage 28 1 b: ^vipmiten fcvlc : />atavle 3,").") b: ehcync : ccrtcyne 439 b; foi-cst :
best ,V»9 b: tiiaistrie : iiignimancie iy")*-) b: enteilt : rcnt c)^'^ b; anmir : couipiicrour
(< I ö I • : propre rcnt : verrav asteiit 649 b : meschaitncc : dcstaunce 603 I". : vigoitr .
ei>ii(iiieroiiy 6."),") t ; parleiiieiit : eoiiiandiimt 97') b: conqueroiir : Aw/- 75.') b;
Fraunce : inesrhaiince 759 f. : n'ipcnitcii favle : Imlaylc '(i' b : coiitpicronr : honoiir
783 b: /''/> : /Vr/> 789 r. : dcstauiirc : iiicschanncc <)15 b; vigmir : emperaur
949 b: trcsoiir : loitr '■)i);\ b; luaixtric : Xoniiondye 975 b. lUOl b: savagc : ostage
979 b: Corir.onvle : saunfavlc l()21 b: entrevle : saimfaile 1029 b; savage : taliage
1037 b: verrament : croneinent 1061 f.: />.?/• : //('«f.f/ 1103 1' ; gyc : folyc 11 33 b;
Marie : boylic 1 143 b: batavle : sawifaile 1041 T. : lC)67 b; <rywj- : clos 1649 b.
Ciyiiseyl : sanfail 1803 1'.: ^;/77> : Irecherie 1839 f.: leiiacioiiii : passioun I963 b;
Xi>rmiii/die : 7'ilanie l'i77 1.: meschauiire : destaitnce 2i)iil t.: vilanic : trccturie
2(»2 1 b: parleiii,vil : iH'rraiiieiit 222«» b; Austin : gardin 2267 b: ^<^///'J : ßoiirs
2293 'i.:- wipotitcn faile : InUaile 2321 b: Tv/rr : r;w'c<r 2329 !•; sann /aile : ron-
seyle 2351 b; ^/-(/cf : //ö^« 2368 b
R- lolgi-n lue bille. wo nni eines der beiden reimworle nicht <_'eniianischer
abknnl't i^t.
a in R und <len 'jKichlault nden versen von .\ : Shafteslmrye : proplucie
R 1.55 r. : rlcrr : yfcre R 1 95 f. .\ 5l')5 b: Atheibalt : satt R 428 b: mancr : ^er
R -15') b A 1445 b: 7«.f : pris R .f78 b \ 14S3 b: piirrhas : pas R 512 'i-\ fre
: beaiite R 9( k . |'. A 19()5 1'.; inessager : ner R 9()8 f. .\ 1615 b; pris : iinwys
R ')88 r. .\ 1705 r. : A'.n-;/ : pync R 694 b A 1711 f : 7.w : pecs R 708 b A
.1723 b: foisun ■ tun R 712 f. .\ 1727 b; partcmcnt : yscltent R 726 t. A 1739 f- ;
consail : ncliadcl R 793 1'. : Ediuonnd : tresoun R 823 b .\ 183I b: forest : univrest
R '»22 b .\ 1989 b: Henry : Jiardv R 'i;8 I. .\ 2i)27 1' ■. Cliampeigne : mayn R
95" b .\ 2()2ij b: ,das : was R 986 b .\ 21 87 b
2 0 l"^- Stenil.cig
1)) in ilfii sich nur in A lin lenden reimen: iiohleyc : say \'^)'i.\ se : ciintr-
25 f.; hoitr : desanour 67 t". ; ckere- : meiere 87 f.; rci : pi-cst 91 f.; trecherie :
hiivrcve K)i) f.: he : priuete 140 t- ; pns : solas 151 I.: anoiir : bour 161 f.; //ow;' :
cinperour ll^lS 1.: priuet; : se 187 f.; ciiericlion : trcsoiiii Hj'j f.; ^cwzc : trcsone
•Jlä I-: priuete : pe 219 f-- -43 f " ireckerie : lyc 221 f.; messanger : ner 22n f.:
Tivv// ; coinandme7it 233 t- ; treson : aiion 260 f. ; dy : %uiUerly 267 f. ; ßigeinent :
vlirent 279 '• ; trmie : dmie 303 f. ; inaner ■ her 347 f : ?(y/A' : pris 603 t". ; ver-
ray : day 699 f.; gile : mile 703 1' ; fere : cliere 707 f.; ,r<T ; cuntre 715 f.; /W
: «V^ 729 i- ; ^^^ '■ Nornnaidie 771 f.; o-^ain : cerleyyi 777 t-: hastily : Naninmilxc
78,'-) f.: solempnete : he 791 f.: Gascone : sone 803 t. ; iiiayn- : Bretavne 811 t. :
Av//(? : /^^' 817 1 ■ ; scut : comaiidiiient 849 f. ; coward : Steward 88n f . ; Jf : pouertc
889 f.; //^ : charile 893 f.; /^^ : piwerte 901 f.; fo : cuntre 91 7 f.; graue : caiic
•/-l") f.; Tt'ffJ : plas IÜO7 f.; eiivirotin : toun 1013 f.; Artlunir : conquerour 1049 f..
/vV^ : reprouving IO99 f.; ^Ä : wlüle 1 167 f.; ?£/«.>- • pas ll8l f.; ä«j/j : hahvev
1213 f.; <r//«-(? : here 1307 f.; maner : her 1331 f.; via ner : fer 1339 f • ; Apelwalt
: salt 1459 f • ; '^'? : charite 1967 f.; war« : payn 2221 f.; /?r : maner 2237 f.;
/'t' : trinite 'l'lhh f ■ ; piisoun : doun 2270 t. ; /^r /rt croyde : pre 2281 f.: Sfir'nser :
roiiseyller 2303 f.; be : trinite 2365 f.; be : cliarite 2367 f.
Wir seilen also, dass A tjerade in denjenigen ahschnitten . Oie >icii um iii
dieser tassung finden: (v. 1 — 366 Albiii , v. 640 : 946 Belin nnrl llengist, v.
1149—972 Cassihalan, v. 1010 : 1056 Hine, v. 1070-1112 Artus und Lancelot,
V. 1 149—1252 St. Petrus weiht Westminster Abbey. v. 1263— 1344 Inge. v. 1833 —
1850 Edmund's tod, v. 1939 — 1970 vision St. Eflwaii !'.<;, v. 2199 — 2286 Johann's
!irausand<eiten und seine Vergiftung durch Dan Simoinid, v. 2308 — 2334 Edward 1..
V. 2349 — 2372 Edward II.) , eine grosse menge von französisch - englischen und
riin franzi'isischen reimen aufweist. Reime wie anour : bour . tour : tresmir,
conquerour : tour, enviraun : tun zeigen a n g 1 u n o r m a n n i sc he . andere wieder,
wie euerichon : tresoun , treson : anon , mon : tresoun rein französische
sprachfiirhung. Der Widerspruch liisst sich leicht lösen, wenn man anninimt.^
d.iss, was ja leicht möglich ist, im dialekte des dichters das 0 schon verdum].ft
gesprochen wurde. Die worte Inge's v. 1309 — 1316 bieten rein nnelonoi ina",-
nischcs l''i'anzösi5ch.
Hemerkenswerth ist fei ner , dass in, beiden MSS. gemeinsamen . vcrsen A
ult an stelle d( s englischen vvoites in R ein französisches bietet: feole pinges^
per bep iniic : seuen maner saltes R 179. A ,577; condle : chandel\< 506, A 1,506;
ckirgen : spitel R 531, A 1532; pijie : anguissc R 568, A 1575: rode : crois R
036, A 1640; tnisdude : trepassed K 719. A 1733; for pe nones : for anour R
7,55, A 1768. — Endlich setzt A gern seynt hinzu : R 6i»S — .\ 1715, R 823 - A 18SI.
I< 813 — A 1821.
Aus all diesen sprachlichen eigenthümlichkeiten von A mtichte wohl der
-rhluss zu ziehen sein, dass der Verfasser dieser veision ein Anglonorma.nne \v;ir.
3) Die al 1 itteration.
Bei der anoidnung der allitterirenden hindungen ist das von- E. Rölbirig
in seiner ausgäbe des Ipomedon aufgestellte, erweiterte Regersclu- Schema zu
'.^ruhile gelegt.
1. In K u II (i den entsprechenden verseil von A.
1 B. .Mlitteiirende Verbindungen . in denen ein oiler mehrere i-i<Ji-iii,,iiiRii
vorkoiiuiieii :
Uelier eine vt-rsificirte initteleiiglische cliroiük 2 I
a) Personennamen, n) \chelred and \bired bo R 468 A 1473 '. pat 011
Welvns:, Ht Oper Brenne R 224 A 624 ; — ß) He caste out Jitlins Cesar K 244 ;
po heiiede Vyng \\nout R 828 A l859; — l') Ortsnamen «) Behvene a 7vater pat
\\aUc Woniher R 400 ; He made Malmeshtry R 219; And Mannt de le Kons lic
\\\adc nlso R 146: /?) 'ioupsex , Sonßha?nieschyre , \ '^opereye, 'Somersetesehyrc , |
1 icrselsrliyrc and Deuenschyre R 354 — 356 A 1 306 ; Werlfordsckyre and 1 Xonfindone
R 38(1; I Wvrcesterschire and \^ arewikschire R 37^' A lo74-
II A. \Vörter dcssellien Stammes siiul durch ailitteration gebuiHien:
Nf '-ices alihesse at WihonJi abliai R 5ö3 A Ifiö^'-
11 li. Stalirtimeiide liinduncr scdcher worte. welche in hegriflliclieiii oder
.uiamniatisclieni verliäitnisse zu einander stehen.
ai liindnnt: konkreter begiiffe, welche innerhalb derselben lebenssjiliare
nebeneinander Norzukonmien pflegen: ll'ip ^<yng Arthur toes a knyg/ii R 277;
Sa/ge>//me and ^aipetre R 18^ A ö.t 1 .
b) Binriung abstrakter l)egririe. welclie in gemeinsamen lebenssiihäien zu
«inander in beziehung stehen, l) Adjektiva : A wis kyng and a -^ar R 243 A
1716: He wes bop war and wys R 478, 53.5. 2) Adveriiia: 'ieppe anon , sone
and ^7i<ipe R 34 1. 3) Verba : Hy {aleweden erpe and ^eolden wode R 94 A 4ri();
//v;>; wende pat poit wer such R 852 A 188S.
c) Bindung abstiakter begriftV mit koidoeten : He reigncde afler Iris \adcr
\yii R 110 A 470
d) Bindung gieiehlau Tender woite. welche die innere begriffliche ähnlich-
keil mit einander verknuijft. l) Substantiva: Mnche he lonede g/e and gotne R 4.'i7 '.
Khig Fortigei'n tvip n:\\omc and ^chonde R 328 ; Leste hern bidde schome and
%c\\onde R 542 i. : wode and wildernesse R 19. 2) Adjektiva: He 7c>as snikel Sah
and Sei R 792: — l-Vip his host s\.or and ^{ark R 460 A 147^1: Peit bep bope
st,/- {'>\0Ht k) and Aarke R ,'>39 A l.')42. 31 Veiba : \\e:yknep hide^oard. lordinges,
■^e pat wollep \wve of kinges R l f. A ,=■> f. And he. Euerivik \uade and \uet R 143.
II C. Allittei'irende bindung von grammatisch in beziehung stehenden
Worten.
a) Substantiv und adjektiv (res|). ])aitici|.iium ) in attiibutiver oder juadi-
kativer Verbindung: .Ind Sourti Kühe hadde pe leynpe R 26 .\ 47*^): ^cpe reignede
<i 'lod ^ome R 897 A UM 2: And a vion 0/ uuie/ie mayne R 9,')l A 2030.
b) Zeitwort oder adjektiv fund -ubstantiv) binden sich mit dem advcrb
oder sub.stantiv. weiche ihre nähere adverbiale bestimmung enthalten: And cle.ne
casten adoun R 926 ,\ 1993; Pou lettcst pi lord to Aepe Amt R 868 A 1906;
R 909 ;' So Seir leuedv of Slcychs and bon R 599 A 1 604 : Sepe biSel at one feste
R 662 ;\ 1681 ; Pourh fe grace of godes sonde R 23 1 : Werl.ncp alle pat bep
\\ende R 173 .\ ,")4l : Wcrkncp \vde7vard lordynges R 1 A .5; ^eiiertnore he wolde
covie R 070 ; In heore. <ong segge by ryme R 7<i6; Pe i-ore he ^eniede more pyne
l< ''>9o; And Seotland per yt ornep \ndcr R 4(11 : And on his wif a ehiid hc won
R .06,") A 1570; At Stonhenges wite 011 wcL R 333.
c) Sub.stanliv und verbum sind im \crh;iltniss von subjekt und prädikal
.mit einander gebunden: In pe bed pere hire \ord \ay R ö73 A lr)8C); For alle pe
whylc pat \aste is \yf R 7 16 A 1729; Ase mon \x\ai rede R 4()4 ; /// his tinic wes
werre strong R inixi .\ 2297; Pat wes hing Arthur es wyf R 295; Pat wes wis
A :// and nout sot R 993: Ah of is bodi he wes onwys R 689 .'\ 1 7"'^>-
2 2 l"^- Stcnilx-ri:
(1) \'cit) iiii'l siili^taiilivuin . rfS|i. das dazu gehörig»' ailjeklix steht-ii als
prädiknt und ol>jd<t in allitteriirnder biiidung: His Wtdy yViiried ys K ^i,") \ 14SO;
Ant of Brityi he bad pe hone R 55 A 4üö ; /*<? Utrpe ne niihlen he Vuiden iwne
R 736 A 1 749 ; Pot he ne \\ede pe \\erre Iwnde R 268 ; And croune liim Vyng nt
Londone R 96 1 ; And ys \ond ariht \edc R ö<)l A 1502; His \ond ivel forto \ede
R 061 A 10^13; -f*"^ J>P- \oiiede so ys \yf\\. 296; Oper wepnc weide, opcr folk oiitlcde
K 265; Giuies werki-s wiirche R 311.
11. hl A.
I A. a) 'l'otorn her fader pai conit-n anon \ And ivlien pai 7.'t.v tofurn hi7n
conie 238 t". ; And -^ete his heued spac in pal stounde To Icned man po s|iac
pat heuctl 1416 f.: For we ben al of lieye parage , And v comen of Heye linage
76 f.; To ligge per hir lord lay löSO; l>e ne.xt sonne iii-^t pat schall be \ Pat
niTt schal pe ded be don 142 f.; S^oiche a dettt as he smot per In lond 7i>os
sniiten ne/ter ei- 2143 f.; What it spiong /^ day li-^t \ A »lorioe lohcn pc day
gan spring 154 f.: Toward '\^\\\^% lie madc his pus \ And whan pat he ^7^ Te 111 es
fome 1182 f. ; ... went he77i po piderward \ and as pai went bi pe loay 2 1 60 f.
b) King Philip and k'ing Pichard 2l.')9-
I H. a. Xehelred and .\lfred bo 1473; \lbin hem Ans^verd wnon 79: Pat
on Iiete \ielin, pat poer hete brenne 624; Drof hing l^eir out of \ond 888; Of seynt
Veter pe ^^ope bri-^t 1434: — In And \)unstaple he dede also 942; AI Lydgate
Mpe his bon 595 ; ^ewe Trovc is was watne coupc 4r).'i ; First \k ales lio wan to
Iiini 2317; Ware piirh lie 7vas to Saales went 1 748.
II A. And his messagc he gan teile \ As to a me.ssanger bifelle rü !•:
pat ni-^t schall pe dede be done 203 : Swipe anon he .^ent his sond 761, 1527;
Wel greseliche ping on sight to sen 21 16; And ^ai a ^ift and sioore hir op \'-,~().
11 H. a. So to a kinges co/irt com hc <S')3 ; As ich am trcioe kni';!p and
king 830 : Ano// after io:p \ondes \a7C'e ()'.>, 1 : //{"m failcd nou-^t bot mannes
uu>n 304.
b. 1 ) Pnrh Aent of swert and i\i:pes wonnde 141(1: For Aout of Aep to ben
ysla'cve 2128; Of her \scsoun and her Uecherie 221. 265: — 2i i'"a/.r, Ukel and
(el 1801 ; So swift he 7i'as and so ?,nel 578; — 3) At evcn lokep <one suips 89;
— 4) Ylioiled (/Ute or ben. vhrent 2öt^>: — ö) Fo wite. 7C'hat his wille were I96.
d. 1 ) Bishop, he seyd, 7oip miht and nwvn 1 233 ; Per 7aas bot wode and
•wildernesse 325; Pi^t ^lahi/orp and slrong 15; li'ip kni-^tes sUf and sirong ^j't^-.
He 7oas bope war and wise 603; Of pat lond wast and wilde 841.
11 C. a) Pe i'ende of helle pe {oulc 7vii^t 341 ; Pe (airest i'ische of al pe hepe
1210; Per for e he lo7i'e and hadde ^ode game 1958; Oper \\eye halles peyntcd 7oip
ßotires 2294; 'L.eiiedi of heaute hir \iche l6ü8; Here matiy \x\cn rede 7oho so can 1 ;
He 7oas a man of mic/u mayn 2030 ; And a man of miclie mi-ip 1924; Per for e
pai \\\ade michel monc 31 0: He dop miracles mani on 2038; Pe next sonne ni-^t
pat schal be 142; — b") Hem alle have Aon to Aed 2~i2: Fnl of iische his bot he
fand 1206; He gzV</ hini 7vip a oipde brond, 1 73 le.sp. II C b ; Werknep \\iJer7vard,
lordinges ö: 0 Mve no \ate y neuer on 21 36; And tvip pe p07ver mild of wwde
<^()2\ After hir <ostren for to 9,cnde 41 ; Fife and pritti childer lie wan on seilen
P. 'l'h. Mitschkc. lehei" Southey's Joaii nf. \rc 2 X
wrce iSöO; IVhiche time he mi-^t to waUr wende 1153; \\ele schal 7ve a\\rcke/i he
81 : And seyd : Edriche , ich wene wel 1901 ; He was of wer swipe wise lo6y;
ll'ip stnmg wer he wold on htm come 10Q7; 7 \v// wel pat -sf it mite 1848. —
c I Wen \no7v it finde in englishe ',\ ; Miche ^z\\ame -^on. sclw/ hifallc 248 ; Pnt wer
wiiin/ien hri-il and schene 48; Sari wimen weren he 'iox \ — d) He leie Winde hcpe
lu<o lyl4; Pai %tin to make many gin | Pe wilde bestes fort') win 331 t". ; (-•/
all time pat he \edde his l/?/'22y5; Hc \es his ]ond satinfaile 2351 ; Code mete per
of to make 33O; Per fore pai made miche mon 1296; .^ind his rnen his pa//ilo//ns
p/y 1 148; .4 u'if he hadde sop to say 20 : For sope to ^ay on pis man er 347.
Breslau, Nov. 1892. R. Steriibrrg.
UEBER SOUTHEY'S JOAN OF ARC.
IIJ
Die ästhetische Würdigung des epos. »
Wir werden in diesem abschnitte unsrer ertirterung so verfahren,
dass wir zunächst die aufnähme der dichtung seitens des publikums
und der presse besprechen, daran Southey's eigne meinung ül)cr sein
werk anschliessen und endlich durch selbständige genaue l)etrachtung
desselben zu einem abschliessenden urtheil über seinen werth zu ge-
langen suchen.
Wir hatten schon im vorigen abschnitt kurz erwähnt, dass das
<'[)Os infolge seiner revolutionären grundidee eine l)egeisterte auf-
nähme fand. Hierüber schreibt S. in der vorrede zu der ausgalie
des epos vom jähre 1837 folgendes:
,.'I'lie poeni Ums crmlely coiiceiveil, rashiv [in'l'aceil. anii jireniaturt-ly hnnieil
iiili) tlie World, was nevertheless f'avoiirably receivetl .... But llie cliief cause
')i' its i'avoiirable leception was, tliat it was written in a repuhlicaii spirit. sncli
:i^ inay i-'silv lie acc-oiintcc! lor in a \oiitli wliose nutimis of lilii-i-ty wei'i.' lakt-n
iVoni tlif (irc'ck aml Roman wi'itcrs . anil wlm was itinnrant enouali "1 liistory
anii of lininan naUn'e to liclicve. llial a Inppicr order ol' thin^s hail roiiiincnceil
willi tlu- indepcndencc nf tlie l'nitcd States, and wo\ild he acci'lerated l)y tl)e
l'"rcncli Revolution. Sucli opinions were tlu-n as unpopulär in En'^land as lliey
desiTvcd to he; but tliey wcre clierislied 1(V niost ol the critieal Journals, and
coneiliated lor ine llie sjood-will (jf sonie ol' ttie niost influential writcrs who
wcre :it tliat tinic enjjas^ed in periodical litterature. thoULdi I wa^ pcrsonally
' Vgl. bd. XVII. p. T.\ II'-
2 4 !'• 'I'li- Mitschkc
uiikiiow lo iheiii. Tlie\ bestowed upoii tlie ])Oein abundant piaisc, passed over
iHOst ol' its inanitold faults, and noticed others with indulgence."
Bei der beurtlleilung dieser worte Southey's müssen wir in er-
wägung ziehen , dass sie in einer zeit geschrieben wurden, wo aus
dorn demokratischen S. schon längst ein glühender anhänger der
streng kirchlichen und konservativen partei geworden war, sich also
ein gesinnungswechsel in ihm vollzogen hatte, der auf besserem,
ruhigerem denken und eigenster, tiefster anschauung beruhte und
nicht, wie Byron es namentlich in seiner beissenden Satire »The
Vision of Judgement«, der parodie auf S. 's gleichnamiges gedieht, dar-
stellte , aus unlauteren beweggründen und ehrlosem renegatenthum
hervorgegangen war. Charakteristisch hierfür scheinen mir zwei
stellen : einmal die oft citirte Strophe des vortrefflichen gedichtcs
>The Holly Tree«, aus dem jähre 1798; es heisst daselbst:
And shoultl my youth, as youtti is apt I kuow.
Some harshness show,
All vain asperities I day by dav
Would wear away,
Till the smootli tempei- of iny age sliould be
JAkt the high leaves upoii Ihe Holly Tree.
Ausserdem eine stelle aus seiner besprechung von Clareiidiurs
History of the Rebellion and Civil VVars in England :
„I feel lli.il if ihat l)>)nk liad heeii put into my hands in youth, it \V(Hild
havc preserveil mc iioai all the political errors which I iiave outgrown."
Se]i)st die aristokratrii , deren entschiedenster gegner doch S.
in der cntstehungszeit der »Joan of Are« war , konnten dem epos
ihre anerkenntuig nicht versagen. S. schreibt hierüber in einem an
William \\ ynii gerichteten briefe vom 23. April 1796:
,.Ut joan ot Are the aecounts are niore t'avouiable than I expected ; the
aristocrats are as niueh pleased as the deiiiocrats, and soine of theni ol' the most
intolerant order have evea thanked nje by pro.xy for the jilea^ure the\ deiiveii
fr. an it" i W. \V. 1 25 >.
In einem etwas späteren briefe, vom 24. Mai desselben jahres,
der gleichfalls an VVynn gerichtet ist, heisst es:
..The aristocracy have behaved with liberality to Joan of Are; and if
they will favour nie by Ibrgetting that 1 have ever nieddled ton iiiueh with
public coneenis. 1 will take eare not to awaken their memories" ( \V. ^V. 1 i-jo).
I*".in momeiit kam noch hinzu, um dein epos in kürzester zeit
Ijcrühmtheit zu verschaffen , dass nämlich , wie S. sich selbst aus-
drückt :
,no poeiii of equal prelension had appeared for niany vuars, excepl (ilovei's
Aih.-naid, which. notwithstanding the :eputation of his Leonida'i. had been utlerly
iieglected."
l'ebLT Soiilliey's Joaii ot" Are je
Und wie sah es sonst mit der englischen poesie dieses Zeit-
raums aus? »Poems of dcscription and sentiment secmed to leuvc
no i)lace for pocms of action and passion. Delicately finished cabinet
pictures like Shcnstonc's Schoolmistress and Goldsmith's Descrtcd
Villagc had superseded fresco. Cowper had given breadth , with a
mingied gaiety and gravity, to the poetry of description and senti-
ment; Burns had made the air tremulous with snatches of pure and
thrilling song; the Lyric Ballads aver not yet.« fDowden, Southey,
in: English Men of Letters, p. 52).
Da erschien , und noch dazu aus der presse einer provinzial-
stadt, das epos Joan of Are, um in seinem charakter als romantische
erzählung ein neues Zeitalter der poesie zu eröffnen. Kann es wunder
nehmen , wenn man allgemein diese crscheinung mit freuden br-
grüsste ?
Das publikum nahm also, wie wir gesehen haben, das jugend-
werk S.'s begeistert auf; wie verhielt es sich aber mit der aufnähme
von Seiten der hervorragendsten gleichzeitigen dichter und sonstigen
litteraturkritiker ?
Hierüber fliessen die angaben ziemlich spärlich. Am bekann-
testen ist die kritik, welche Byron in seinen »English Bards and
Scotch Reviewers« neben anderen epen S.'s auch der Joan of Are
zu theil werden lässt :
„Bfliold the ballad-iuoiigcr Soulhey i'ise !
To him let Canioeiis. Milton, lasse yield,
Wiiose aninial strains. likc arinics. lake tiie ficld.
First in tlie lanks see Joan of Are advance.
The scomge of l-^n;_dand and the boast of l-'j-ance !
Tiiough l)iirnt liv wicked Bedford für a witch.
Behold hci- stalue plact-d in t;lorv's niche ;
I ItT tctteis hurst, and ju>t leleascd from prison.
A \ir'_'in pluLniix licni her ashes risen."
An dersell)en stelle sagt Byron in einer anmerkung zu S/s
"rhalai)a :
..'l'halali.i , . . is wiitten in opcn dellan'H- id prccedenl and ]ioetiy. Mr. S.
wisiied to pioduce somcthinj,' novel, .nid sncceeded to a ndracle. , Joan ol' Are"
was inarvelioirs enougli. but „Tiialaba" ete.
Was nun die erste stelle angeht, so müssen wir in erwcägung
ziehen, dass diese zeilen in der heftigsten erbitterung geschrieben
waren über die vernichtende kritik, die seiiK^ >'Hours of Idleness«
in der »Ediiibtirgli Review« erfahren hatten ; freilich muss diese
auslassung einigermassen wmider nehmen, wenn wir die worte lesen,
mit wclclirii sich Üvron über die selilechte aufnähme seiner »Hours
2() 1'. 'lli. Mit^clikf
oT Idlenessx hinwegtröstet: »//* is nothing to be abused ivhen Southey.
Moore, Lander dah, Strangford and Payne Knight shnre the sanie fate<,
Worte, die doch augenscheinlich seine hohe meinung von Southey
bekunden. Aber Byron konnte in seiner satire, die eine Verspottung
der »English Bards« sein sollte, den einzigen Southey nicht ganz
übergehen oder gar noch lobend hervorheben.
Wenn Byron Joan of Are als schon y>niarvellons enough«.
bezeichnet, so können wir dieses urtheil jetzt nicht mehr unter-
schreiben, da das gedieht, namentlich nach Streichung der »Vision«
doch aller mysteriösen und wunderbaren demente baar ist, und die
beiden stellen, wo wirklich übermenschliches berichtet wird (das er-
kennen des königs — das auffinden des Schwertes) nicht auf das
konto des dichters kommen, da er sie historisch bezeugt vorfand.
Uebrigens scheint sich S. um Byron's kritik wenig gekümmert
zu hab("n , wenn er mit bezug auf die »English Bards and Scotch
Reviewers« folgende worte an Xeville White schrieb :
„Till you iiilbrniftl nie ijI' it. 1 .liil not know that Loid Byron iiad aimiseil
liimseir with laiiipoouing nie. It is safe game, and hc mny go on tili lie is tired.
Every apprentice in satire and scanda! for tlie last dozen yeais hns tried hi.s liand
u})On nie. I got hold of the Sinipliciaii the other day . and wrote as motto in
it these line.<, iVoni oiie ol' 1 )avenaiit'^ plavs which 1 happened to lia\e ju.st heen
reading :
i-ilxds of sikIi weak fancy and coinjiosure.
That \ve dc) all csteeni it gieater wrong
'I'o have oui- names extent in such ]ialtry rliynie
Tlian in the slanderous sense.
Tlie iiianner in which these rhyniesteis an<l prosesters niisunderstand what
they criticise, wovdd lie altogether ludicious. if it did not proceeii as often froni
vvant of fceling as iVom want of intelK-ct".
Die meisten sonstigen kritiken , die wir über »Joan of Are*
halben, gelten nicht diesem epos allein , sondern geben eine beur-
theilung sämmtlicher epischen dichtungen S.'s imd eignen sich des-
lialb nicht speciejl zur widergabe an dieser stelle.' F.ine kritik, die
' Kine au>riihrliclu-ic aiicnnnu- henitheilnng dei' Joan of Are alh-in . die
dem Verfasser dieser aMiaiidlun«; (•ntg.iiigen im sein scheint, lindet sicii in der
C;it. Rcv. vol. .\\T p. "jl ff. und vol. WIl p. USJ tV. Icii hebe ans derselben
hier t-inigf interessantere abschnitte heraus.
P. 18:^: ., \Vheii the chaiacter of the Maid of Orleans, and the part taken by her
against the Knglish. are consideied. together with the niannei- in whicti the history
has heen treated by other writers . soiue susjjicion inay at lirst arise , that W\\
Southey has chosen a subject scarcely suited to the dignitv of epic poetry. llis
prud(Mice at least niay be called in tpiestion. llow can he e.xpect to interest the
l'cber Suiitlitrv's Jumii of Are 21
der »Joan of Are« allein gilt , haben wir in dem lobe , welches
Charles Lamb , jener gemiithvolle und launige rssayist , dein epos
spendet :
Knsjlisli nntion in the foi-tiiiies <jI .i iR-roiiit^ wIkj \va^ an activc c-liaiii|iion a^ainst
\\'\< owii countrvineii , or bc liaiilv enough to felicitate tliost- successcs tliat in-
volved llie Knglisli in disgiace ":■ Many nf his reader? will undoulitedly ask these
questions. — niid, at n tim<- when the course of puMic opinioii is niori.* thaii
onlinaiily inftuenced bv recent (iccuirenoes. will not lie over forwaiil to ccmipli-
nient bis patriotism.
As to our?elves. \\c jiiofes^ to accuid in seiitiment with tliose vvlio tliink
tlu- cause of truth of bisjber impoitancc tban any paiticulnr interest, — tbat
national Claims niay be ill-foundrd . antl that [latriotism is soiiictbino; weise
tban enthiisiasm . unless guidcd by iiioderation . and scttling in justici'. — That
the English , in the instnnce before us , pursued measures that cannot . on an\-
])rincipies of justice , be vindicated , we sciiiple not to assert : and that man's
tinic would be misemployed . who sliould turn tiieir apolosist. We do not
wliolly challenge for Charles the right to the crown of France, on the gunind
of bis being the true aml undoubted heir, but of bis being the person on whoni
tliat part i>f the French natidii leposed, who wished to jn'eserve the independence
of their conntry. In tnitb, Charles was not only the heir to the crown accor-
ding to the usiial acce|.tation of the Word, but obtained the a[iproba;inn of bis
countrymen: his exclusion IVom tlie crow'n proceeding from the weakness of bis
father. and the spirit of faction •, — while the F.nglish. at best, sought but to niake
Ihr French [jeople bend tu their yol<e. A 1 egard to truth pruducc^ the tnie
sublime; and to sactilice. cm (he altar of justice, a national prejudice that engenders
many follies. aml learis to the perpetration of rnany criines . takes nothing froni
the dignity of the epic . but adds to it (-onsidenablv ; thougb it i- contrary to
the niethod puisued bv Homer and Virgil.
An ej)ic jjoem sliould b\- founded in true histoiA . thougb il admits the
adihtional cmbellishinents of lietion. One law of it is . that it be distinuuisbed
b\' sonie ilhistiious action , and teiiuinate in sonie splendid event. rali-ulated t()
give itnijortance and dit;nil\' to nioral jirinciple, and to inspire the breast witli
tbe love of heroic nndertakinuN.
Joan of Are. in maus' instanees. possesses these qualities. W'i h ivi- here
an amiable i)rince unjustly dejji'iveil of the throne of his ancestoi's . and under
eircumstances 110t only disgraceful to himself. but likely to involve bis country
in siibjection to a foreign yoke. The threatening calaniities ave successfuliy
wanled olT; and tbe iiieans bv wbieh the cleliveiance of the prinee is brought
abo\it. and the countiA pi-esr-rved froni foreign power, aie no less e.\lraoi'dinary
in the etfeits produceil. tban simple in their opei'ations. The matter is such as
naUnnlK to call foith generous sentiments; antl the moraiity is jiiue and correct."
1*. 186. „Hut wlien the rapid manner in wliicb the Maid cd' ( )rleans wa.s
compost'd . is considered , the surprise should be . not tliat its blemishes are
numeroiis. but that they are not coiisiiierably luore.
Mr. Southev sometimes uses ipiaint nnd anticjuatetl expiessions. \\ e allow
tb.il a Word, not in general use . ma\' sometimes be saidv adopted in poetry,
28. !'■ 1 !'• Mitschkf
.,\Vli\ , Ihc ]i()eiii is aluiK sufliciciil lo reilcein llie tiinracUT ot tln.- a<.'c
\\e live in iViiiii tili- iin|iUl:ition of (lej^eneniliiig in poetiy."
Von einer aiulorcii kritik, die der ^Joaii ol"Arc< zu theii wurde,
rrlahreii wir aus S.'s eitjiier mitthciluiiy Iblgciides:
aiul tii.il an ukl word wliich lia.s heen disused. niay siuiietimes he liaj^pily restored,
innre parlicularly wlien (as in Kngland) lliougii it is losl in one pait ol' tlie
countrv , il may be i»i"e.served in anotiur. it niay In- allowcd a poet also. In
possess a consciousness of bis own powers . and lo enrich Ins vl'I'sc- liy new
expressions , formcd on tlie princii>ies of iiis own language . or fairly derivcd
troiii olhers. J his pjactice, iiowever. leqiiires judgnient, and. l>y a youngwritei.
should he followed with caution. l'"requent instance.s ucciir throughout this poeiii,
>d" receding, and soinetiuies we tlnnk not iiappily, i'roni Üie ciistoinary language,
-- as in the frequeiit tise oi' the wnid 'ave'. for 'alwavs', and iiarticularlv when the
saiue nionosyllalile is conipounded witii an adjectivc. as it is sometinies used, in
the manner o\ Spenct-r . both bv .Mi. Soulhey and Mr. Cideridge. Compound
.idjective.s also requirc a prudunl u.--e ; Tor thougli .^onietiiiRS thev give stateliiiess
to verse. - - if not skillully introduced. t!.e\' rather inflate tlian dignify it. Several
instances of this kind of inflatiou niight be pointed out.
VVe also too frequently meet with nionosvllaljic linr.^. ur the signs ol
ten.ses so added a.-; to give icehleness to ihe veise: as - -
'That I did tremblc. as 1 listened \o liini;'
and in book tiie ninlh -
"Ami Iherefore 1 did think that it would lall.'
'l'iiis is sometinies Shakcsjiuare's mannci-, hiit we Ihiid^ it riult\-. uidess
wherc the sign ol' the lense is particularly einph:iticaL
Poetry has a language peculiar to itself; and, even in English, an occa-
sional transposition creates variety and heauty. Mr. Southey gives frequent
examjdfs of this. by transposing the usual order of the veib and nominativt-
Mse. Jjut we wüidd advise him and Mr. Coieridge. to introduce this practice
with j)riidence, and bul sparingly •. otherwise they will rather (d)scure than
illuniine their verse, and lose the charni ot varietv.
Une leading lule loi' tiie style of i)üetry i-, that it shoidd rise above the
mere nairalive of prose. Mr. Southey's lines are frequently prosaic. and sonie-
times cannot even be read as verse."
P. 187. „II these kind ^A' \eises are introiluced nierely through haste,
.uid through impatience of labour. .Mr. Southey and his friend w'ill probahly he
inore correct in futnre: but if they act on principle . and they intr.)duee faulty
versification to avoid a lancied monotony . they v^ill lead themselves and otheis
of their poetical h iend.N inlo serious niistakes. The poet who knovvs liow to
introduce variety ol pauses , need not elog his verse with redundant syllabies;
.ind that Mr. Southey possesses this power, instances occur in everv page ol
his poem."'
P. 188. „So niueh loi the versilication . with the harnionv of which,
;iotwilhstanding a few faulty and prosaic lines, we liave been liighly pleased :
and from several passages quoted above. our readers will i)erceive that cur
young poet\s dcscriptive powers are not common." K K.
l'cljcr Soutliev's Jd.iii ni Are 2Q
„Miss Sewanl wiolc '-uiir' vt'iscs iijioii it in a stiain ol" the hiLjlu-i-l t-iild'jy
: i llie bitterest invective ; tliey weie seiil lo Uic Moining Chfoiiicle, and tlie
rlitor (Mr. Ferry) accoinpanieil tlieir insL-rtion wilh a viiidication of the opinions
whicli slie liad so vclicmenllv deiiouiiced. Miss Stwaril was Ihen in liigh re{)ii-
i.ition: the sinceritv of hei' praise was proved by the seveiity of her censure.
.lad nothing couiil have ht'en nioi'e serviceable to a vomifj aiitlior tlian her notice
lluis indisrnantly hut also thiis treni-i-ously l)esti)\vcd.
Von einem weiteren iirtheil über das epos erhalten wir künde
aus des dichters eigener antzeichniing im Vorwort zur ersten ausgäbe ;
i's lautet daselbst:
^l'pon sliowing it (sv. Joan <if Ate) to the tiiei:d in ('(jnversation witli
wh-nu tlic dtsign liail originated (gemeint ist (l. Hedibid). he said : .,1 am ulad
\i. II : (■ ..litten ihis; it will serve as a störe where von will fiml good passages
i hctici- iioeiDs."
Soiithey fügt hinzu :
..liis opinion ol' it was nuue jiidiclDns than mine; Imt what there was
uood in it or proniisini:;. would not liavo been liansplantable."«
Durch diese anmeri<ung S.'s zu dem urtheil seines Schulfreundes
Üedford werden wir luunittelbar zu einem punkte hinübergeleitet,
den wir bei der kritik in bctracht zu ziehen haben : nämlich auf
die frage, welche beurtheiUmg d(T dichter selbst seinem werke hat
widerfahren lassen. Diese frage soll uns zunächst kurz beschäftigen.
In der gluth der bc^geisterung für seinen Stoff hatte S. das
werk in scxhs wochen geschriel)en ; (^s wurde, wie wir gesehen haben,
von allen Seiten günstig aufgenommcMi ; was wunder also, wenn der
dichter anfangs nicht W(Miig stolz auf dasselbe war. Kr S(dber schreibt
hierüber folgendes :
..1 was not a liltle pioihl nf mv pcrrorni.-uice. Young poets are . or at
least uscil lo he. as ainbilious of piddminu an e|)ie poem . as stage-siiicken
^'"Utlis of liguring in Ronieo oi- lianilet. Il harl been the eailiest of my da_\-
nains. 1 had beeun ni.inv such; bnt this was the first wliich had iieen com-
l'ictcd. .ind I was ti>o yoinig and too aident to perceiv'- or suspect that the
ixeiiilion was as cnide as the desigii."
Mag man üi)cr die gesiiinung . die das ganze gedieht wie ein
rother laden dinclizielit, denken wie man wolle, mag man das pathos,
das viejleiclit zu oft und ilauemd in der dichtung hervorbriclit,
gradczu tadeln: so \iel ist siciier, dass diese gesinmuig, dieses pathos
nicht erlügen und künstlich, sondern wahr und natüilich sind. Southey
hat die >,Joan of Are: mit seinem herzblut geschrieben, seiner
innersten Überzeugung darin ausdruck verliehen. Zunt beweise hier-
für will ich (Mue stelle aus einetn l)riele S.'s an ('.. iJedford vom
2((. bini 179'^! anführen; dies(di)e lautet:
30 !'• l'li- MilM-liku
..Juan ut Al'i" wa,-- .1 wliolc - it \va> ^onifllliiig to tliiiik ol cveiy
iiKinicnt of >ülilU(le, und to iliL-ani ot' al iiij^lit; iiiy lienrt was in tlie poeiii: 1
tlinw iiiy own feelings into it in iiiy ovvn language . aye , and out dl one jiait
ot it and anotlier. yoii may find niy own ciiarartei" (C. S. 281).
Und eines noch dürfen wir nicht vergessen , wir müssen uns
^t(^ts vor äugen halten, dass Joan ot" Are eben eine jiigenddichtiuig
war und als solche auch betrachtet werden will. Und wenn wir
dies l)erücksichtigen , so werden wir nicht umhin können einzuge-
stehen , dass dieser erste epische versuch uns alle achtung für S.'s
entschiedenes poetisches talent abnöthigt. Als jugendwerk wollte er
auch selbst sein epos betrachtet wissen, darum wendet er auf > Joan
of ArcvK die verse Petrarca's an :
Peilege, cognosces aninnini <iiic \ iribus alas
Ingenii expliciiisse leves, iiaui \era t'atebor :
Implunien tepido praeceps nie gloria nido
E.xpviiit. et crelo jussit \olitare renioto.
F(rnitet inca-p'.i. cursuni levocare juvent;e
Si liceat, mansisse donü cum tempore nervös
Consoiidas.se velini.
S. sagt hierin, dass die flügel seines geistes ihn in zu entfernte
regionen (remoto cceloj getragen haben. Für die erste ausgäbe,
die noch die »Vision« enthielt, mag dieses eingeständniss ja richtig
gewesen sein ; aber recht gern hätten wir ihm noch dieses einmalige
verirren in entlegene gegenden und himmel verziehen, wenn er nur
in seinen späteren dichtungen wieder auf realem boden verweilt
hätte. Doch im gegcntheil : in >,Madoc<, >/rhalaba« , xKehama«
bewegt sich (h^r dichter ausschliesslich in überirdischen gefilden , in
die wir nur mit anstrengung , theilweise geradezu mit widerstreben
zu folgen vermögen, bis wir ihn erst in seinem letzten grossen epos
»Roderick . ihe I>ast ol thc doths wiedf^r zu realen Verhältnissen
zurückkehren sehen.
Wfnn wir im lolgendm d(Mi \crsu<h machen wollen, durch
näheres eingehen auf die diclitimg uns ein unbefangenes urtheil über
den poetischen werth derselben zu verschaften , so werden wir dies
am besten an der hand der vtm S. in scMner »Original Preface« an-
gestellten betrachtung<Mi thun können.
S. stellt da an einer stelle die Ix^hauptiuig auf, es sei ein ge-
meinsamer fehler epischer gcdichte , dass wir nur wenig interesse
gerade für die beiden empfinden, w(>lche sie feiern sollen , und er-
härtet diesen ausspruch durch eine- reihe von beispielen. Er stellt
ziuiächst einen vergleich an zwischen dm beiden grossen epen der
l'eber Sontlieys Jn:in ot' Are -^I
Ciriechcn, der Ilias und der Odyssee. Unserem mudernen gcsehmack
("iilsjirieht letzteres werk entschieden mehr als ersteres. Warum er-
wärmen wir uns für Odysseus mehr als für Achill V Den grund findet
S. mit recht darin, dass uns Achill — denn dieser ist docli der
liauptheld der Ilias - als tapferer kriegsheld geschildert wird, neln-n
welchem kein andrer sterblicher aufkommt, Odysseus dagegen er-
scheint uns als liebender vater, als treuer gatte. Die nationale eitel-
keit der Griechen wurde befriedigt durch die lobpreisung eines ihrer
helden ; wir, die nachweit, aber, die wir objektiv urtheilen, werden
zwar seine heldenthaten mit bewundcrung lesen , aber erwärmen
werden wir uns dafür nicht. Und was von dem einen Achill gilt,
gilt mehr oder minder von allen anderen tapferen Streitern. Es sind
eben helden, die uns zwar die höchste aiu^rkennung al)nöthigen, die
aber unser herz nie gewinnen werden. (lanz anders steht es mit
der Odyssee : hier treten uns personell entgegen , die mit ihren
menschlichen fehlem imd Vorzügen unsere vollste Sympathie
erwecken. Wir empfinden entweder ujimittelbar mit ihnen, oder
doch wenigstens, wenn wir uns tiefer in die dichtung versenken.
Unsere bewunderung gehört der Ilias an, unsere liebe W(Mlt l)ei der
( >dyssee ; sie ist >>thc pocm of naturc , and its personages inspire loi'c
yjthcr tluvi cimiviand admiration.« Cileiches gilt von dem national-
epos der Römer, der Aeneis : >->77tcre arc few rcadcrs . 7ci/i<> de not
prefcr Tuning to Aciicas: a fiigith'c, suspccted of trcason. u^ho /icf^ii-
genl/y IcJ't Ins ivife, scduccd Dido, dcscricd her, and thrn forcildy took
Lavinia front lier bctrothcd hushand. H'hat a7'ai/s a tnan s picty to
the gods . if in all his dralings 7C<it/i mcn hc provc hinisclf a 7'il/ain ?
ff 7VC represcnt Dcity as covtntanding a had actio//, t/iis is not excul-
pating thc man, lad criviinating thc God.o S. verfolgt dann das cpos
weiter, und zieht z. I). Statins Virgil vor: y>hc /Statins i apprars to
mc to posscss a richer and vwrc po7i.'i'i ful inmgination ; his inniges
are strongly conceived, and clearlv painted. and thc force of his languagc,
7vhile it makes thc i eadcr fceP provcs that thc aiithor f'clt hiniself.«
Von den italienischen epikern steht ihm Tasso am höchsten durch
die kraft seiner erzählung; ab(T »/;/ proportioning his characters, 7asso
has crre ; Godfrey is thc hcro of the poeni , Rinaldo of thc päd,
and lancred of thc rcadcr.<' Ariost scheint dem dicht(T w(!gen
seiner hnolcss niagic . Milton wegen der eigcnthümlichkeit seines
hohen gegenständes niclit verwendl)ar, um daraus regeln für das epos
zu entnehmen, (ileiches gilt ihm von der feenpoesie Spenser's ;
alles übernatürliche will S. ja vermeiden : » Thc palpablc agcncy of
1'. Th Mittel, ke
siipnior poioers would äestroy ihe obscurity of her {f-n. Joaii s) chaj-actcr,
and sink her io t)ic mcrc herdinc of a fa'iry tale«. Bei Camoeris (t-
schcint ihm \or allem V(Tweriiich die lüsternheit iiiul ausgelassenlieit :
y>His ^/oalin^' Island is bat a floating brothti, and no bcauty can niake
atoneuient for licentiousness.« — S. nun maclit sich anheischig f>to
avoid 7ohai appears /he anntnon fault of e/^ic poenis. and to lender tlie
Maid pf Orleans interesiing.« Wie weit ihm dies gelungen, wollen
wir im folgenden untersuchen.
Als hauptfehler der epischen dichtungen hatte S. hingestellt,
dass wir häufig gerade für die person, die die hauptpcrson sein soll,
nicht das meiste interesse empfinden. Wie steht es nun damit im
vorliegenden eposV Gefällt uns denn wirklich die heldin Johanna
von allen anderen auftretenden Persönlichkeiten am besten? Oder
neigt unser interesse und unsere Sympathie sich nicht vielmehr nach
finrr anderen scitc hin? Ich glaube, letzteres bejahen zu dürfen.
S. sagt ausdrücklich , er habe sich bemüht , in der Jungfrau
nicht die leidenschaft der liebe zum ausdruck zu t)ringen , sondern
nur die erinnerung an die unterdrückte neigung, luu- ein schmachten,
ein sehnen iHngering) menschlicher gefühle, das nicht in Widerspruch
stehe mit der begeisterung und der heiligkeit ihres characters. Ein-
mal schon ist es eine frage , ob nicht ein heftiger seelenkampf der
Jungfrau, ein heisses ringen zwischen ihrer liebe und ihrer göttlichen
pflicht ein würdigeres und höheres objekt der poesie gewesen wäre.
Doch zugegeben , dass dieses problein vielleicht sich mehr für ein
drama geeignet hätte , zugegeben , dass uns(>rem dichter mit recht
seine auffassung für die richtigere und angemessenere erschien , eines
ist sicher : die wirkung auf den leser würde eine mächtigere gewesen
sein, als sie es in unserem epos ist; die gestalt der Jungfrau würde
weit idealer und herzgewinnender hervorgetreten sein , als es that-
sächlich der lall. Die Jungfrau !)ei S. empfindet wohl uKMisch-
lich, aber nicht leidenschaftlich geiuig. Ungetheilt bewundern wir
ihren heldenmuth , der an ihr, eintMii einfachcMi mädchen, geradezu
erstaunlich ist. VVic^ sie an der spitze ihrer truppen einherschreitet,
durch ihr hohes beispiel das ganze hcer zur äussersten tapferkeit
anfeuernd, wi(> wir sie fest und ohne wanken dastehen sehen, während
rings um sie der wildeste, erbittertste kämpf lodert und viele wackere
krieger todt zu i)oden sinkcMi, erscheint sie uns nicht mehr als weib,
sie hat männliche festigkeit, sie darl' nicht dit^ frauenhaften regungen
des mitleids und des Schmerzes in sich aufkommen lassen. Sie ist
zu sehr mann, um uns als weib gefallen zu können.
Uelier Soutliey's Joan of Are ^^
Dazu kommt ein anderes moment. Sie ist reines Werkzeug
des göttlichen willens, der alle ihre handlungen bestimmt. Sie kann
eigentlich gar nicht selbständig sich zu diesem oder jenem entschliessen.
Das geringste abweichen von dem bezeichneten wege würde eine
Verletzung der heiligkeit ihres auftraggebers bedeuten. Deshalb tritt,
wo wieder einmal ihre Weiblichkeit in ihr erwachen, wo sie der er-
innerung an ihre heimath, an ihren geliebten Theodor — nament-
lich in den gesprächen mit Conrad — sich frei und mit der echten
gefühlstiefe eines weibes hingeben will , immer wieder das strenge
gebot der pflicht an sie heran. So kommt es , dass all ihr thun
und denken uns viel zu glcichmässig, viel zu wenig innerlich bewegt
erscheint; wir würden sie gern hier und da etwas leidenschaftlicher,
etwas weiblich-hingebender, etwas wankelmüthiger sogar sehen. Ihre
tapferkeit einerseits und ihr strenges pflichtgefühl andrerseits erregen
luisre bewunderung, aber wir fühlen uns nicht für sie begeistert. Sie
ist eine wahre heldin, aber die wahre heldin des epos ist sie nicht.
Wir empfinden viel mehr für Conrad ; unser regstes interesse ist
auf ihn und sein Schicksal gerichtet , er ist der eigentliche held
des epos.
Betrachten wir nun näher, was uns denn eigentlicli die person
Conrad's sympathischer macht als die der Jungfrau. Conrad ist
ein tapferer französischer krieger, ein mann von echtem schrot und
körn, ohne falsch, der darauf stolz ist, seinem könige dienen zu
können. Doch unter der rauhen brüst des kriegsmaiines schlägt
auch ein zärtliches, treues herz. Er hat seine Hebe einem einfachen,
ehrenhaften mädchen , Agnes , zugewandt , und seinem neigung findet
erwiderung : »S/fc loved mc , and hy viiitual ward aiui will iVe werc
bttrotlied.« Da erschallt der waffenruf des königs ; das vaterland
ist in gefahr; er muss seine heimath und seine geliebte verlassen,
und alle träume eines ehelichen glückes sind auf eine zeit lang,
vielleicht auf immer, zerstört. Aber er zieht mit fr(niden in den
kämpf; die liebe zum vaterlande , das mitleid mit den bedrückten
treiben ihn: •>•>! fniist fffl for ivhat my brcthreii siißcr.« ?> zieht ge-
trost aus, in der hoffnung, alle seine lieben, vor alicMu seine Agnes,
wieder zu seilen , und mit ihr dann glücklich zu sein. Doch wi(^
bitter soll er getäuscht werden ! Während er für seinen könig schlachten
gewinnen hilft, raui)t dieser vergnügungssüchtige, leichtsinnige herrscher
als lohn dafür seiner Agnes die Unschuld ; der glänz und die pracht,
die er ihr vorspiegelt , verlocken sie , sie wird ihrem v(>rsprechen
Conrad gegenüber untreu und des königs maitresse. Conrad ist tief
K. k c,l 1> i I, s , KMgli^chc suiaic.i. x\i;i, 1. :j
34
V. Tli Mitschke
gebeugt und sehnt sich nach dem tode. Jahre sind über's land ge-
gangen , da ertönt von neuem die schlachttrompete ; zu einem
letzten verzweifelten kämpfe erhebt sich Frankreich ; auf der ent-
setzung des belagerten Orleans allein beruht die rettung des landcs.
Auch in das stille dörfchen Conrad's dringt der kriegsruf, und er,
der schwergekränkte, schon bejahrte mann besiegt seinen gram und
groll und stellt sich wiederum in die reihen seines königs, der seine
treue schon einmal so schmachvoll belohnt hat. Er ist neben der
Jungfrau der tapferste aller Streiter , er verhilft auch diesmal seinem
herrscher zum siege, und in dem kämpfe für ihn fallt er.
Auch in Conrad führt uns der dichter eine persönlichkeit vor,
in welcher ein kämpf, ein konflikt, vor sich geht; doch um wieviel
lebendiger, innerlicher, menschlicher als in der Jungfrau! In Conrad
kämpft die glühendste liebe für sein vaterland und seinen könig mit
dem durch denselben könig auf's tiefste gekränkten ehrgefühl. Alles
was Conrad empfindet und in seinen Worten der Jungfrau gegenüber
zum ausdruck bringt, empfinden wir auf's lebhafteste mit. Wir trauern
mit ihm, wir zürnen mit ihm; wir verstehen seine wehmüthigen
klagen wie seine donnernden fluche. Seinen seelenkampf kämpfen
wir mit durch, weil wir uns ganz in seine läge hineindenken können ;
für Conrad empfinden wir bewunderung, Zuneigung und mitleid. Als er
fallt, glauben wir einen theuren , seit lange liebgewonnenen freund
zu verlieren , mit dem wir lust und leid getreulich getheilt haben.
— Und wie stirbt Conrad? Seine letzte handlung, bevor er die
äugen schliesst, scheint allem voraufgehenden die kröne aufzusetzen :
mit aller weit versöhnt nimmt er abschied. Er hat in seinem leben
nicht das höchste glück der liebe , das er sich in der ehe verwirk-
licht dachte, gefunden; dafür will er es verleihen, er will zwei andere
liebende , an deren Wohlergehen sein ganzes herz hängt , glücklich
machen, und jolianna l)indet er auf's herz, seinen letzten willen
auszuführen :
I seilt lur tliec.
-My tViend ! witli inten iipteii voice lie crii-d,
'1 liat I raight coinfuit tliis niy dyiiii; lioui
VVith one gooil tletcl. A fair doniain i.s iniiie.
Let Francis and liis I.sal)el possess
'Jhat, inine inheritaiice.
Hätten wir noch bis zu diesem punkte imentschieden sein können
in bezug auf die beantworttuig der frage, ot) Johaiuia oder Conrad die
hauptperson sei , so ■ müsste gerade der umstand , dass der dichter
letzteren steri)en, Johanna aber nach beendigimg ihrer sendimg in ihre
Ueber Soiithey's Joaii of Are ^c
heimath zurückkehren ]ässt, unbedingt uns dazu bringen, Conrad zu
bevorzugen. Die gestalt Conrad's (erscheint uns abgeschlossener als
die der Johanna, wenngleich damit durchaus nicht gesagt werden
soll — worauf wir noch zurückzukommen haben ^ dass darum der
abschluss , den die Wirksamkeit der Jungfrau erfahrt , unbefriedigend
sei. Aber der abschluss, den das auftreten Conrad's bedingt, ist er-
greifender, rührender; der abschied von der Jungfrau wird uns leichter
und erfasst uns nicht so mächtig, weil die möglichkeit uns nicht be-
nommen erscheint, dass wir sie wiedersehen; Conrad aber scheidet
von uns auf immer.
Eines noch kommt hinzu , weshalb wir schon von vornherein
lebhafteres interesse für Conrad als für Johanna empfinden müssen.
In jener Schilderung im ersten buch, welche die Jungfrau ihrem be-
glciter Dunois von ihrem bisherigen leben entwirft, wird auch schon
Conrad's erwähnung gethan und zwar in der weise, dass von seiner
Unterhaltung mit Theodor berichtet wird. Erscheint uns hierin schon
Conrad — dessen name noch nicht ausdrücklich genannt wird —
als sympathische figur , so trägt noch eines dazu bei, uns auf sein
verhalten im weiteren verlauf des epos gespannt zu machen. Er
äussert sich zu Theodor in den eigeiithümlicli mystischen werten :
^VIlcn tht; wiii'lb [oAV.
RemenilK-r sunu-tiiiKS wliat a soldici' sufl'ers
Aiid think oii Cuiii .ulr.
Er erscheint im vierten akte vor d(MTi könig in jener schon erwähnten
wirkungsvollen scene, wo er seine Agnes als maitresse desselben wieder-
findet. In wenigen ergreifmden worten erfahren wir den ganzen inhalt
seines Hebens und leidens. Erst n a c h dieser scene kommt jene
andere • — doch darum , für sich lietracluet , nicht minder vortreff-
liche - wo Thciulor seine geliebte Johanna wiedersieht. In b(Mden
scenen wird (lersell)e gegenständ, <'in liebesverhältniss , geschildert,
in beiden scenen handelt es sich um ein wiederfinden der lieben-
flen, .Aber es ist unzweifelhaft, dass die erstere bei weitem be-
deutender ist. Der dichter hat einen fehlgrifif damit gethan, dass er
die begegnung von Theodor und Johanna ]iint(M- die'jenige von Conrad
mit Agnes stellte. Conrad bescliäftigt schon zu lel)halt unsere
phantasie , um unmittelbar darauf durcli Johanna verdrängt werden
zu krinnen , die doch !)ish(T die ganz(> handlung beherrscht(\ Von
jetzt ab koncentrirt sicli unser interesse auf ilin.
Damit soll natürlich nicht gesagt sein, dass die Jungfrau eine
luitergeordnete oder gar klägliche rolle in der handlung des Stückes
36
P. Th. Milsdikc
spiele. Im gegcntheil : das cpos hat eine fülle von scenen, in denen
der dichter auch sie unserem herzen nahezurücken bestrebt ist. Doch
eines scheint mir hierbei wiederum sehr charakteristisch zu sein :
ihre gestalt tritt erhabener und liebenswürdiger hervor , wo sie mit
personen zusammen erscheint, die leidenschaftlicher fühlen und handeln,
als wir beides bei ihr zu sehen gewöhnt sind , mit personen , die
eben durch ihre lebhaftere empfindungs- und handlungsweise sie eine
weile mit sich fortreissen und sie ganz ihren eigensten gellihlen sich
hingeben lassen. Hierher gehören scenen , wie der abschied von
ihrem oheim Claude im i. buch, ferner ebendaselbst ihre Schilderung
von dem innigen verhältniss, in dem sie zu Madeion und Arnold
stand ; ebenso die schon erwähnten stellen im 4. buch, wo sie erst
mit Conrad, dann mit Theodor zusammen auftritt. Von da ab sehen
wir sie fast immer an der seite Conrad's , und überall da , wo ihre
wahre Weiblichkeit, erweckt durch ihn, zum ausdruck kommt, hi'iren
wir dem dichter gern zu. Ganz besonders hebt sich auch ihre ge.stalt
hervor, wo sie im 7. buch nach der erzählung Conrad's bei dein
Worte » Theodor« in thränen ausbricht. Die wenigen einfachen wortc :
at that loved name — she wept, wiegen eine lange pathetische rede
auf. In Conrad's armen findet sie ihren geliebten Theodor todt
wieder, in den ihrigen haucht Conrad seine beiden- und dulder-
scele aus.
Aber überall bestätigt sich, was wir noch einmal hervorheben
wollen : Johanna hat nur dort unsere vollste Sympathie, wo sie zu-
sammen mit anderen personen auftretend , die lebhafter empfinden,
allein ihrem herzen folgt. Wir können uns sehr wohl Conrad ohne
Johanna denken, ohne dass er dabei auch nur um ein weniges unser
interesse verKire. Dagegen ist Conrad der hintergrund — und wir
können mit bezug auf sein trübes Schicksal wohl mit recht sagen
— der dunkle hintergrund, von welchem sich die lichte gestalt der
Jungfrau abhebt, wenn sie an ihm vorüberzieht. Ohne diesen hinter-
grund würde sie in ein weites lichtmeer zerfliessen, das auf die dauer
unser äuge nur unangenehm berühren und blenden könnte.
Als heklin allerdings steht sie strahlend, fast überirdisch da:
sie ist heldin dort, wo es dem dichter allein darauf ankommt, ihren
unvergleichlich hohen muth und ihre männliche tapferkeit, getragen
durch ihre hohe begeisterung , darzustellen. Sie ist aber auch da
heldin, wo sie mit werten, mit ihrer tiefsten religiösen und sittlichen
Überzeugung streitet. Sie ist es, die allein dem ganzen häufen der
orthodoxen pfaffen ihre donnerworte betreffs dessen , was wahre
Ueber Southey's Joan of Are it
religiosität sei , entgegenschleudert (buch IIIj. Als am grabe ihres
Theodor dieselben pfaffen ihre nichtssagenden , kalten , herzlosen
trostgriinde vorbringen, die liebende erinnerung an ihren schwersten
Verlust mit fast lächerlich klingenden vernünfteleien und anderem
gaukelspiel übertäuben und ihr herz erkalten machen wollen , ruft
sie ihnen in tiefstem schmerze zu :
Aniifl these tombs,
Cold ns their clayey tenants. know, niy lieart
I\lust never giow to stone etc. (Buch IX. v. 190 — 2(i6).
Sie ist es , die dem wollüstigen , pflichtvergessenen könig , als
dieser sie mit zur maskerade schleppen will, auf's energischste ent-
gegentritt, ihn daran erinnernd , dass unterdessen die bedrängten in
Orleans unter furcht und hunger dahinsterben (buch IV). Sie ist es
aber auch, die die betrübten beruhigt, die sogar Conrad, wenn er
sich allzusehr seinem schmerz hingiebt und wegen der traurigen
erfahrungen, die er gemacht hat, fast die liebe zu seinem vaterlande
erkalten lassen will, durch ihre werte wieder aufrichtet, ihn an den
ernst der zeit erinnerd:
Conrad! rouse thyself!
Cast thc weak nature off! A tinie bke thi?
Is not tor gentler feelings, for the glow
Of h)ve. the overflowings of the heart etc. (Biicli IV, v. ;i'i^> — ;i'')7).
Erscheint uns dieser, in der verschiedensten weise sich be-
thätigende heldenmuth d(T Jungfrau gewiss bewundernswerth , so
müssen wir doch zugleich bedenken, dass ebenso glänzend und viel-
leicht noch strahlender uns Conrad als held dargestellt wird: er ist
zunächst ein held in der Schlacht, er ist aber auch ein held in seinen
Seelenkämpfen ; aus dem kämpfe zwischen seiner gekränkten ehre luid
der pflicht gegen seinen könig und sein Vaterland geht die letztere sieg-
reich hervor, er lebt und stirbt für seinen herrscher. Auch in diesem
punkte kommen wir also zu dem resultate : Conrad, nicht Johanna,
ist die hauptperson des epos ; zu dem heldenmuth in der Schlacht,
der die Jungfrau und Conrad in gleich hohem masse erfüllt, kommt
bei letzterem noch der heldenmuth im seelischen kämpfe ; Johanna
erregt unsere bewundcrung, Conrad ausserdem tmsere innigste Sym-
pathie.
Neben diesen beiden gestalten ragen besonders Theodor und
der könig hervor. Theodor ist der getreue liebhaber der Johanna,
der, um stets in ihrer nähe zu sein und sie zu schützen, sogar seine
alleinstehende mutter verlässt, wodurch er sich den Vorwurf der Jung-
frau zuzieht. Theodor erscheint als edler Charakter , und die jung-
38
V lli MitschUc
trau weiss seine innige , von dem ade] hoher gesinnung getragene
liebe zu ihr auch zu schätzen. Als sie ihn bittet , doch nach Are
zu seiner verlassenen mutter zurückzukehren, fügt sie hinzu i l)uch IV) :
I fio not teil thee there are othw maids
,\s fair; for tliou vvilt love niy mciiioiy,
Hallowing to nie the teinple of thy lieart.
Wortliy a liappier, not a hctter love.
\Iy Theodor !
Doch Theodor bleibt in ihrer nähe und zeichnet sich neben
Conrad in den kämpfen um die forts am meisten aus , ohne dass
Johanna ihn erkennt. Auf ihn beziehen sich die werte, mit denen
sie Conrad, der sehr wohl weiss, dass es Theodor ist, auf denselben
aufmerksam macht:
Dost thou maik the man
Who all this day has hy our side endured
Tlie hottest conflict? Often I l.eheld
His feats wätli wonder, i)ut his prowess now
Makes all his actions in the former fight
Seeni as of no account: knowest thou hini '
There is not one aniid the host of l'^iance
Of fairei promise.
Theodor ist es, der »Jieedless of hhnsdf« den tödtlichen streich
Salisbury's von dem haupte der Jungfrau abwehrt und ihr leben
rettet. Und erst , als unter dem gewaltigen schlage Talbot's , der
unterdessen auf ihn eingedrungen ist, der heim von Thcodor's haupte
sinkt und sein bleiches antlitz zum letzten mal zu seiner geliebten
aufblickt, erkennt sie ihn — doch zu spät. Theodor stirbt für seine
Johanna. Wie zärtlich seine liebe zu ihr war, geht aus seiner rühren-
den bitte an Conrad hervor :
ir 1 lall.
Do thou in secret hear nie from the field,
Lest haply I might meet her vvandering eye,
A inangled corpsc. She inust not know niy fate.
Do this last act of friendship, and in the stream
Gast nie — — she then niay think ot" Tiieodore
Without a ping.
Wie ganz anders nimmt sich gegenüi)cr dieser selbstlosen liebe,
die bis in den tod ihrer probe besteht, die gestalt des königs aus!
Er ist ein mensch, der, ohne auch nur einen fimken tieferen getühls
in sich zu haben, seinen leidenschaften und lüsten folgt, ein charakter-
loser wicht, der es mit grösster gemüthsruhe fertig bekommt, zuzu-
sehen, wie sein volk für ihn blutet, für ihn hunger und tod erleidet,
während er an schmausercien und maskcraden sich erfreut ; der dem
Ueher Southey's Joan of Are ^g
gesange des troubadours sein ohr schenkt , während draussen die
kriegstrompete ertönt ; der in der buhlerischen umarmung der Agnes
Sorcl schwelgt, statt das schwert zu ergreiten. Das bedrängte Orleans
wird entsetzt, fast ohne ilass er es weiss; er wird zum könig ge-
krönt, fast ohne dass er es will. Es würde ihn absolut keine Über-
windung kosten, Orleans ruhig seinem Schicksal anheimzugeben, wenn
ihm nur seine buhle bleibt. Was kümmert er sich darum , ob er
dadurch , dass er einem treuen liebenden seine braut entführt und
schändet , das ganze Icbensglück eines seiner paladine — so kann
man Conrad ohne Übertreibung nennen — auf immer zerstört, wenn
er nur seine niedrigen wünsche erfüllt sieht? Der dichter lässt mit
vollem bewusstsein den könig eine so schmähliche rolle spielen ; er
will darlegen, dass er es gar nicht verdient, so viel herzblut für sich
vergossen, solche bcgeisterung für sich entfesselt zu sehen.
Als liebenswürdige nebenpersonen, die in den gang der hand-
luiig zwar nur wenig eingreifen, die aber der dichter sehr wohl
interessant und sympathisch darzustellen versteht, erscheinen Claude,
der alte oheim der Johanna, ferner deren freundin Madeion und ihr
gatte Arnold, ebenso Francis und seine geliebte Isabella..
Die personen, welche S. vorführt, sind voll blut und leben und
überhaupt durchweht die ganze dichtung eine wohlthuende frische ;
auch Situationen, die häufig bei epischen dichtem matt und eintönig
ausfallen, sind bei ihm lebendig. Seine Schilderungen eines tödtlich
verwundeten oder sterbenden kriegers zeichnen sich durch anschau-
lichkeit, abwechselung und bewegtheit aus. Da ist nichts schema-
tisches und althergebrachtes, und mit recht durfte er von seinen
derartigen beschreibungen sagen : »IV/iere in battle 1 havc particularized
tlie death of an individual, it is not, I Jwpe, like thc common //s/s of
killed and tvounded.'i ' Hierher gehört im 7. buch die Schilderung
' I )it'se kiiiist , aiicli nocli den akt iler tödtiing und des steibens poetisc-li
sthi'ni ilar/.ustellen, war das an sicli wenige, aber doeli für sein füciiten hedeutendste,
was S. von seinen seclismonatliclien niedicinisehen stndiun in Oxlmd initi)raciiU',
w I er naint-ntlich der anatoniie sich zuwandte. S. schreibt iiierüiici' in einem
bii'de an Caroline liowlcs. datirt ans Kcswick vmu Ih. ]\Iär/ 1S26, in innnoii-
Mischciu tone folgendes:
..'l'iie onlv use ni\- knowledge was of, was that il ciiablcd nie when writing
l'ian ol' Are to kill nicn in battle in a scientiiic way. as thc critics li.ive l:\udeil
llomt;! Idi (loing, bct'ore nie. 1 prided niyself lipon this ( reiiicnilier it was when
1 was just onc-and-twentv). (-)ne day Walking in the streets at Batli. and tclling
ni\ comiianion how 1 had killed the last man, and in what nianner i tiieant to
^o P- 'l'li- .Mitschke
des kampfes und todes eines englischen kriegers, der gegen Conrad
fällt, die mit den Worten beginnt: »There was amid the garrison a
^allant kiiight wlio at Vernetiil had fought« etc. Kurz, aber anschau-
lich , ist der tod Theodor's beschrieben (buch VII). Im lo. buch
ragen besonders die beiden kampfscenen zwischen Johanna und dem
jungen Talbot einerseits , und diejenige zwischen Conrad und dem
alten Talbot andrerseits durch lebendigkeit und Wahrheit hervor. Die
Schilderung der letzten augenblicke Conrad's ist schon im voraufgehen-
den zur genüge hervorgehoben worden.
Auf einen punkt noch müssen wir, weil er für die beurtheihnig
jedes epos überhaupt von Wichtigkeit ist, mit wenigen Worten zurück-
kommen. Mit richtigem gefühl hat der dichter, weil den fluss der
handlung in widriger und unnöthiger weise störend, jegliche ausführ-
liche beschreibung von rüstungen , anführung des Stammbaumes der
helden , breite naturschilderungen u, s. w. vermieden. Wir finden
>->/io descriptions of arffwur, no f/iiister-rolis, no geographical catalogucs.
Hon, tigcr, bull, bear and boar similes, PJwebuses or Auroras<(.
Dafür holt er freilich seine vergleiche noch viel weiter her.
Eine grosse anzahl seiner bilder ist orientalischen anschauungen ent-
lehnt, ein umstand, der seine grosse, in den späteren dichtungen
immer stärker hervortretende neigung für morgenländische poesie
und denkweise schon in seiner ersten epischen dichtung hervortreten
lässt , andrerseits aber den fluss der erzählung bedenklich hemmt.
Damit seine leser aber diese vergleiche verstehen , bedarf es einer
menge von gelehrten anrnerkungen. Sogar aus Mexico und der alt-
nordischen götterweit entlehnt er gestalten zur vergleichung, hie und
da um die einfachsten thatsachen zu illustriren. Hierher gehören
bilder wie eines im 6. buch, beginnend mit den Worten :
The men of Orleans,
1,011g l)y Ihfir foeiueii bayM, siicii lran.s|)(irt feit.
.\s wlien tlie Me.xicans, will) eager eye
Gnzing to lliiixaclitl.i's distant top u. s. \v.
Schon 12 verse darauf begegnen wir wieder einem vergleich
aus der morgenländischen geschichte ; noch in demselben "gesange
einem zweiten aus demselben gebiete.
siauglitcc tiie iic.xt, 1 said , ..fil >talj liiiii in tlu- liack". a man wlio happened to
he i)assing hcard the wonis, and looked at iis with such an expression of astonisli-
nieiil in Ins face, tliat wo botii lauglied hoiifstlv enoiigh, I dnre say, tu convince
hini that 110 imnficr was intcnded." (C B. loi).
l'eber Soiidic-v's |oan of Are
41
Anmuthendcr sind die bilder, welche der dichter der iiatur oder
dem menschlichen leben entnimmt. So der vergleich im 3. buche, wo
CS sich darum handelt , das eintreten der Jungfrau in den kreis des
•^i'eiicrablc traiiiv der priester darzustellen :
Hetore the Irain
In reverent silenciL' waitinj; tiieir sage will.
Witli liaif-averted eye she stood composed.
Sil liave 1 Seen a single snow-diop rise
Aniiil tlie lusset leaves that hide the earth
In eaily spring, so Seen it gently hend
In niodest loveiiness alone aniid
The waste of wiiiter.
Ebenso unerfreulich wie die oben besprochenen, nicht nur
äusserst gesuchten, sondern auch viel zu sehr in's breite ausgedehnten
vergleiche ist eine ga'nz eng damit zusammenhängende eigenthüm-
lichkeit des dichters. Die > Joan of Arc<.< enthält erstens zu viel
reden , zweitens sind di(> reden zu lang , und drittens und das
ist das schlimmste — stehen sie oft an stellen , wo nicht rede,
sondern handlung geboten ist. Beispiele hierfür bieten sich fast in
jedem der 10 l)ücher. Die folge ist, dass das epos entschieden \'icl
zu lang erscheint und dadurch einen grossen theil seiner Wirkung
einbüssen muss. Das urtheil aber, das Mrs. Oliphant in ihrem buche
>The Literary History of England« London 1882. Vol. I, p. 253
über dieses epos fällt: -»Wc Jo not know , indecd, who hiit a studcnt
tvould attempt fsc. to read) /'/>.< ist trotz alledem als übertrieben und
unzutreffend zu bezeichnen.
Im bisherigen glauben wir alles, wodurch sich Southey's » Joaii
of Are«, sei es zu ihrem vortheil oder ilirem nachtheil, auszeichnet,
so weit erörtert zu haben, dass wir ein endgültiges urtheil üIxm- dieses
Jugendepos foinuiiircMi krunicn. Auf eines müssen wir aber noch
besonders hinweisen , was in vi(^l(Mi litteraturgeschichten gänzlich
übersehen wiril: joan of Are hat so gut wie gar keine ähnlichkeit
mit seinen zunächst folgenden ep(Mi, Madoc, Thalaba uud Kehama,
und deshalb darf das urtheil über dit^se auf keinen fall auch auf jen(>
frühere arbeit ausgedehnt werden. Ein roth(M- faden freilich zieht
sich durch a]l(^ seine dichtungen , seine vorJiel)e für das romantische:
»^V^ oiic had cver a tnorc dccidcd tiini for ?nusic or for mwibers thaii
I had for roviancd (C. S. 71J, und darum suchte er für seine muse
Stoffe, die ein romantisches gepräge an sich trugen. Aber während
Scott, der doch einer d(M- erst(Mi englischen romantiker ist, sich mit
feinem gefühl , angeregt durch das Studium iler (leuts<lieii mmantik,
• 2 !'• lli- MitM-hke
(l«T romantik seines eigenen land(-s, wie er sie in den alten schotti-
j;« lien bailaden und romanzen vorfand, zuwandte , f>shield and lance.
ond brand , and pliune , and fay , giant , dragon , squire and dwarf^
wieder autleben Hess und so im edelsten sinne des Wortes volksdichter
wurde, gerieth S., von dem Studium der alten balladen- und minne-
siiiiger Spanien's aus auf lauter nichtnationale gebiete , er zog nach
Frankreich, Spanien, Mexico, Arabien, Indien. Nach Frankreich folgen
wir ihm noch ganz gern, ebenso wie wir uns auch freuen, ihn nach
langer zeit in Spanien wiederzufinden ; aber die Wanderung nach den
aTuleren ländern machen wir nur ungern mit. So kommt es denn,
(lass uns »Joan of Are« in ihrer einfachheit weit besser gefällt als das
üb(^rtrieben - pathetische und ül)erromantisch - feenhafte in Madoc,
'llialaba, Kehama. Einfach und befriedigend wie der ganze verlauf
der handlung ist auch der schluss der dichtung : die heldin hat ihre
Sendung vollendet, der könig ist in Rheims gekrönt, der brave
Conrad hat im kämpfe für sein vaterland seine pflicht getreulich er-
liillt und im heldenmüthigen tode zugleich ein ende seiner leiden
gefunden , das eheliche glück zweier liebenden, Francis und Isabel,
ist begründet , und mit dem gefühl vollster befriedigung scheiden
wir , ganz anders wie z. b. nach der lektüre der Voltaire'schen
dichtung, sittlich gehoben von dem epos.
Und eines noch kommt hinzu , das die Joan of .\re vortheil-
hafi von den anderen epen Southey's, mit ausnähme des » Roderick s<,
auszeichnet. Die didaktische tendenz tritt in diesem epos bei weitem
nicht so augenfällig und störend hervor, wie dies in Madoc, Thalaba
und Kehama der fall ist. In Joan of Are tritt zwar gleichfalls die
poetische Verwirklichung eines tiefen grundgedankens zu tage , der
enthalten ist in den Worten ff^,' nhorn^ noinro^ uiirrf-iitiat ti&iji
''''■f'."i^i '^^'^8 \nM^ dariti eine ironie sehen oder nicht; ab(T man fühlt
ihn selber heraus, ohne durch den dichter fortwährend darauf hin-
gestossen zu werden. Auch dies ist ein punkt , in dem die innere
ähniichkeit des ersten mit dem l(^tzt(Mi epos »Roderick<^ hervortritt.
Rechnen wir hierzu noch die hoehpoetische sprach(> , die, je
nachdem die umstände es erfordern, bald donnernd-niederselHTietternd,
bald majestätisch -getragen, l)ald imiig-rülirend an unser ohr dringt;
denken wir ferner daran, dass Joan of Are eben des dichters erstes
grösseres werk ist und dem entsprechend beurtheilt sein will , so
werden wir nicht umhin können , diesem epos unsere vollste aner-
kcimung freudig und gern zu th(Ml werden zu lassen und es der
g(>reilten frucht seines alters, dem »Roderick«, welcher mit Joan of
K. Breul, Die umgist. d. niediev. and luod. lang. Trifjus /u Caml)iidi;e i >
Are so viel gemeinsames hat, als würdigen und nahezu ebenbürtigen
\orlaufer an die seite zu stellen. Unter den poetischen bearbeitungen-
überhaupt, die der anziehende stoff der Jungfrau von Orleans erfahren
liut, reiht sich diejenige Southey's unmittelbar an die Schiller's an,,
unter den epischen aber ragt sie als erste und reinste hervor.
Halle a. S., Juli 1889. P. Th. Mitschke ff).
II.
DIE UMGESTALTUNG DES MEDIEVAL AiND MODERN
LANGUAGES TRIPOS ZU CAMBRIDGE.
Das wissenschaftliche Studium der neueren sprachen in Cambridge,,
über welches an dieser stelle vor einigen jähren (1888. Bd. XII p.
243 — 69 und nachtrag 1889. Bd. XIII p. 163-4) eingehend bericht
erstattet wurde, ist durch die vorjährigen neuen Prüfungsordnungen
in vielen wesentlichen punkten umgestaltet worden. ' Die reform
ist rascher eingetreten, als sich 1888 voraussehen licss, wurde aber
in den letzten jähren von den verschiedensten Seiten lel)hatt ge-
wünscht; von den schulen, welche sich nicht entschlicssen mochten,,
ihren 'modern side boys' das Studium der neuern sprachen in Cam-
bridge unter den alten bestimmungen anzurathen ; von den Studenten ,^
die sich durch mehrere alte Vorschriften mit recht zu sehr eingeengt
und ihren besonderen neigungen und fähigkeiten zu wenig Spielraum
gewährt fanden ; von den docenten endlich , von denen kaum einer
das alte programm von 1884 mit aufgestellt und die in Vorlesungen
und Prüfungen sich von drr niangelhaftigkeit desselb<'n allmählich
' Im t'olgeniieii wird Vdiii ictt-rcntcn die liek.iniitscli.il'l mit seinen Kngl.
.stiid. Xll |). 24411"., Xlll p. 163 ti". gegebenen a.istuhmngeii iilieiall voiau.sgesel/.t.
Das meiste des dort gesagten (abgesehen von den prütuiigsonlniingen sell)st~) hat
noch jetzt volle gi'iltigkeit. Ausserdem verweist er an dieser stelle noch auf
seinen aufsatz „Die frauencolleges an der Universität Cambridge" (Preuss. Jahrb.
1891. p. 30—61) sowie auf seine artikel .,("ambridge'" in der ■{. auil. von
Meyer's Konvers. lex. Bd. XIX. (1892) und ui der 14. aull. von Brockhaus"
Konvers. lex. Bd. III (1892). Auch wird zu ant'ang des nächsten Jahres eine von.
ihm verfasste und mit zahlreichen anmerkungen begleitete Übersetzung von Leli-
niann's 'Harry Fludyer at Cambridge' (Eine studentengesehichte in lirieten) bei
Ke( lani in Leipzig eiseheinen.
44 ^- ^'■^"'
genügend überzeugt hatten. Da es in England bekanntlich keinen
unterrichtsminister giebt, welcher für höhere schulen und Universitäten
Prüfungsordnungen erlassen kann, war es die aufgäbe des in unserni
falle nicht ausschliesslich aus fachleuten bestehenden 'Special Board
for Medieval and Modern Languages', die alten Studienpläne und
Prüfungsordnungen gründlich durchzumustern und an der hand der
mit ihnen gemachten erfahrungen besserungen an ihnen vorzunehmen.
Die lange, sorgsame berathung führte schliesslich zu einer gründ-
lichen Umgestaltung. Von mehreren berufenen fachmännern ausser-
halb der Universität wurde rath erbeten und bereitwilligst gewährt
und von allen examinatoren wurden auf grund ihrer beobachtungcn
eingehende berichte eingesandt. Das endlich vom Board ausge-
arbeitete und dem Vice-Chancellor unterbreitete neue programm wurde
von diesem durch Veröffentlichung im Cambridge University Reporter
(d. 19. Mai 189 1) dem senat vorgelegt, dann der hiesigen sitte gemäss
öffentlich diskutirt (vgl. d. ausfuhr), bericht über die debatte im Reporter
vom 2. Juni 1891J, an den Board behufs einiger besserungen im
einzelnen mit rücksicht auf die wünsche und bedenken einiger senats-
mitglieder zurückverwiesen, und der 'amended report' des Bord (vgl. Rep.
V. 24. Juni 1891) durch senatsbeschluss ('Grace of the Senate' vom
17. Oktober 1891) genehmigt und zum gesetz erhoben. Die ersten
Prüfungen unter den neuen bestimmungen werden 3 jähre nach erlass
derselben, im Mai 1894, abgehalten werden; seit dem herbst 189 1
bereiten sich kandidaten auf dieselben vor. ' Auch Übergangsbe-
stimmungen für 1893 4 sind vorgesehen, durch welche kandidaten,
die 1893 ihr examen unter dem alten regulativ machen, noch ein
viertes jähr in Cambridge studiren und sich dann noch einer zweiten
prüfung in gewissen theilen der neuen Ordnung unterziehen dürfen.
Die hauptsächlichsten aussteUungen an dem ursprünglichen pro-
gramm (ü), welches Engl. stud. XII p. 256 ff. wörtlich abgedruckt ist,
waren die folgenden. Zunächst wurde fast von allen seiten getadelt,
•dass die alten bestimmungen nicht elastisch genug seien, weil auf die
Verschiedenheit der neigung und befähigung der einzelnen Studenten zu
wenig rücksicht genommen werde. - Eine Vertiefung der Studien in einem
' Ein vorzügliches billiges liiilfsbüchlein für Studenten unter den neuen
staUiten erschien als brindchen XI von 'The student's guide to the university of
Cambridge': 'The Medieval and ISIodern Languages Tripos' by E. G. W. Braun-
holtz M. A. Cambridge 1892. Pr 1 sh. Pas praktisch angelegte büchlein
unseres 'Lecturer in French' könnte in nmnchen punkten auch deutschen Studenten
der neueren sprachen nützlich .■^ein.
Die unigest. d. mediev and mod. läng, 'l'iipos zu (."aiidnidge ac
vierten jähre, welches doch Studenten der alten sprachen, der mathe-
matik u. a. gewährt werde, sei für die neiiphilologen nicht minder
wünschenswerth und daher zu gestatten. Es sei keine möglichkeit
vorhanden, dass Studenten, welche den ß. A. grad in einem andern
fache, etwa dem klassischen oder historischen tripos , erhalten , sich
einer zusatzprüfung in einer neueren spräche unterzögen. — Die
sogenannte 'Pass-Scction' A (A 1-4) des alten Systems, in der jeder
kandidat den anforderungen genügen inusste, bevor die leistungen in
seinem eigentlichen fachstudium berücksichtigt werden konnten, wurde
fast allseitig verurtheilt, und es war nicht zu leugnen, dass sie sich
nicht bewährt hatte. Den einen leistete sie nicht genug : die von allen
Studenten ohne unterschied geforderten Übersetzungen in zwei fremde
sprachen sowie die freien Stilübungen ('original compositions') blieben
bei der vielfach mangelhaften Vorbildung und der äusserst knapp
bemessenen , kaum ein triennium zu nennenden ', vorbereitungszeit
der Studenten sehr häutig erheblich hinter den an sie zu stellenden
anforderungen zurück. Wirkliche beherrschung der deutschen sowie
der französischen spräche in ihrer schriftlichen anwendung wurde
fast nie erreicht. Die anhänger absoluter Sprachfertigkeit, d. h. die-
jenigen, welche von den Studenten nach kaum 3 jähriger Studienzeit
völlige beherrschung der fremden spräche verlangen zu körinen glaubten,
wünschten daher eine sehr starke beschränkung des antiquarischen
und historischen dementes in den prüfungen, damit den Studenten
mehr zeit und gelegenheit gegeben werde , durch lektüre moderner
Schriftsteller und zahlreiche Übungen in Übersetzungen und aufsätzen
grössere Sicherheit und gewandtheit im gebrauch der fremden sprachen
zu erlangen. Auf der andern seite drangen besonders Vertreter des
Englischen auf die vollständige Verwerfung der 'qualifying seclion'
(d. h. A.) als einer unnützen härte für viele Studenten. Weshalb
solle ein englischer anglist französische und deutsche aufsätze schreiben,
oder elegante ül)ersrtzungen in diese sprachen anfertigen können?
Die darauf zu verwenclciitle nicht unerheblichr zeit und mülie werde
ihm für sein eigentliches fachstudiiun nutzlos bleiben, leichtes verständ-
niss eines franzcisischen oder deutschen Werkes sei allein erforderlich,
und könne zweifellos i)ei allen Studenten vorausgesetzt werden. Dagegen
sei ein in englischer spräche geschriebener essay in einzelnen gebieten,
der engl, litteraturgeschichte zu fordern, um den kandidaten gelegenheit
zu geben, ihre gewandtheit in der handhabung ihrer inuttersprache
' Vgl. Engl. stud. .\11 p. 2.48.
40
K. Bieiil
und in der angemessenen entwickelung ihrer gedanken über ein
gewisses thema zu bekunden. ^ ■ — Die englische abtheilung (Dj des
alten tripos erschien überhaupt ganz besonders besserungsbedürftig,
vor allen dingen in ihrer wissenschaftlichen ausgestaltung im vergleich
zur deutschen (C). Dringend erforderlich erschien eine prüfung im
Gotischen , in historischer englischer grammatik , sehr wünschens-
werth eine bekanntschaft mit dem altfranzösischen dialekt England's,
dem sogenannten Anglo-Frcnch. — In der französischen abtheilung
(B) wurde mit recht darüber geklagt , dass zu grosse perioden der
litteraturgeschichte (sogar der französischen und italienischen) zum
Studium vorgeschrieben seien, die weder in der kurzen vorbereitungs-
zeit gründlich und ohne 'cram-books' studirt werden könnten noch
über welche, mittelst nur eines einzigen fragebogens, eine befriedigende
prüfung möglich sei. — Für viele Studenten enthielt das alte programm
zu viel mittelalterliche spräche und litteratur. Es waren nicht nur die
schwächsten kandidaten, sondern auch begabte litteraturfreunde, welche
beklagten, dass eine zu eingehende kenntniss der historischen grammatik
von allen Studenten gleichmässig verlangt werde auf kosten des Studiums
der jetzigen spräche und der meisterwerkc moderner klassiker. — Das
freie Studium imd die Vertiefung in den einzelnen lieb gewordene
Schriftsteller wurde auch durch die grosse zahl der für das Studium
vorgeschriebenen sogenanntcMi 'Set books' empfindlich beeinträchtigt,
ja fast unmöglich gemacht. Au sich ist es ja für studirende wie
prüfende zweifellos ein vortheil, wenn die gründliche durcharbeitung
gewisser meisterwerkc der älteren und neueren litteratur (in ver-
schiedenen Jahren theilweise verschiedene — es wird regelmässig
etwa die hälfte der für ein Jahr ausgewählten gegenstände für das
nächste durch neue ersetzt! vorgeschrieben und es dadurch
möglich ist, in der prüfung festzustellen , wieweit der kandidat im
stantle gewesen i^t, sich in das betr. werk zu vertiefen und es im
ganzen wie .in allen einzelheiten sich zu eigen zu machen. Aber
ebenso entschieden ist es verkehrt, den 'Set books' eine zu grosse
rolle einzuräumen. Es müssen eine reihe von 'unspccitied writings
' Nui- die wenigsten .■itiuienti-n sind [»i.sher im .stände einen .sorgsam und
nielhociiscli ausgenrlieiteten ;iufsatz in ihrer niutterspraclie abzufassen, weil leidt r
in fast allen, aucli den grössten, englischen knaben- und mädchenschulen die aus-
bildung in der vaterlandi.schen spraclie und litteratur ganz ungebührlich vernael.-
lässigt wird. Jahrtiange systoniatisclie Übungen in selbständigen au.sarbeitungen.
wie sie auf den höheren schulen Deutschland's iukI Frankreich's vorgenoninien
weiden, sind hier fast durchweg unbekannt.
Die uuigest d. mt'iiifv . ;inil iiiod. lang. 'I'iipos zu Caiiiliriiir;f ,-,
bri einer prüfung herangezogen werden, sonst wird der einpaiilccrei,
dem 'crain\ zu leicht thür und thor geöffnet. — In den früheren l)c-
stitnmungen war nie eine frage über die metrische form der dichtwerke
vorgeschrieben, ebenso war die syntax in den meisten prüfungen zu kurz
gekommen. Ein hinweis auf diese punkte war dcsshalb wünschens-
werth, weil das zu lernende in England immer bis ins einzelnste durch
Verfügungen und Prüfungsordnungen streng vorgeschrieben wird, vuid
die genau festgestellten , 3 jähre vor beginn der triposprüfungen
bekannt gemachten , anforderungen von den examinatoren genau zu
berücksichtigen sind. Dem Deutschen mag dies übertrieben erscheinen,
beim erlass von Prüfungsordnungen in England ist jedenfalls mit
diesem umstände zu rechnen , und die hinzufügung oder ausiassung
des kleinsten wertes kann auf studiengang und prül'ungeu den grössten
cinfluss üben. Es ist dabei nicht zu vergessen, dass in den meisten
philologischen prüfungen in Cambridge der examinand den examinator
überhaupt gar nicht zu gesicht bekommt. — Endlich ein hauptmangel
des alten tripos. Die richtige ausspräche der neueren sprachen wurde
in der alten , nach Cambridger brauch ausschliesslich schriftlichen,
prüfung weder berücksichtigt noch gar durch ein zeugniss bescheinigt.
Ein Student konnte bisher eine erste klasse erringen, ohne im stände
zu sein , einen deutschen oder französischen satz mit fehlerloser
ausspräche vorzutragen. Gelegenheit , die deutsche wie die franzö-
sische sprachi^ aus berufenem munde zu hören, wurde und wird in C.
reichlich geboten und von den Studenten auch fleissig benutzt.
Ueber die hauptgrundsätze der phonetik koiuite nacli den bis-
herigen bestimmungen ebenfalls nicht geprüft werden. Das verlangen
nach einrichtung einer mündlichen zusatzprüfung wurde von den ver-
schiedensten Seiten, besonders auch von den docenten, sehr dringend
geäussert. Nach lebhafter dei:)atte wurde beschlossen, diesem verlangen
wenigstens theilweisc rechnung zu tragen. Die hauptschwierigkeiten,
welche sich den vielseitig geäusserten wünschen entgegenstellten,
warcMi die folgenden. Zunächst die grundsätzliche abncigung vieler
niitglieder des Cambridger Senats gegen irgend eine mündliclie prüfung
welclier art auch immer in irgend einer philologischen disciplin.
Sodann die furcht, deissigcn unbemittelten Studenten, welche vor dem
examen nie gelegenheit hatten, das ausländ zu besuchen , im zeug-
niss dadurch einen empfindlichen nachtheil zuzufügen , dass auf die
fcrtigkeit in deutscher oder französischer konvcrsation ein allzu hoher
werth gelegt würde. Die anrechnung grosser konversationsgewandt-
heit, welche ein sonst nicht besonders tüchtiger , reicher Student
48
K. \kvu\
lediglich durch längeren aul'enthalt im auslande sich aneignen könne ',
sei ein uiulue advantage und in ein(;r wissenschaftlichen, nicht staat-
lichen oder die lelirhetahigung feststellenden, prüfung- nicht zulässig.
Dies erklärt die fassung der zusatzbestimmungen über die neu einzu-
richtende mündliche prüfung ; sie ist ein kompromiss, welcher voraus-
sichtlich nicht allen wünschen genügen wird, aber das einzige war»
was sich vorläufig erreichen Hess.
Dem wörtlichen abdruck der neuen bestimmungen möge eine
kurze Zusammenfassung ihrer hauptpunkte vorangehen. Der neue
tripos (N) zerfällt in 6 gleichwerthige und gleichberechtigte 'Sections',
in denen A und B vorwiegend Englisch. C und D Französisch, E
und F Deutsch berücksichtigen. Die Sektionen A, C, ¥. lassen sich
kurz als vorzugsweise modern und litterarisch, die Sektionen R (älteres
Englisch und verwandte dialekte), D (älteres Französisch u. v. d.i,
F (älteres Deutsch und verwandte dialektej als vorzugsweise historisch
und philologisch beschreiben. Alle kandidaten für den lionour degree ''
eines B. A., falls sie nicht vorher in diesem oder einem andern tripos
eine prüfung bestanden haben, müssen sich zunächst in zwei aus diesen
' Was den aiitenttialt im auslände- . der ja /.weiftdios für jeden neii-
philulogcn vom liöclisten werthe ist. betrifft , so wird derselbe natürlich in den
vorliereitungsbedingvmgen für die pi-üfung niciü gefordeit. .MaiiflaT tüchtige vni-
lieinittelte Student, welcher denselben wohl in spateren jähren, aber nicht während der
theuern Studienzeit, ermöglichen könnte, würde durch eine solche harte bestinnnung
einlach \oni neuphilologischen Studium zurückgeschreckt werden. .Andererseits
abej- wild das w ü n s ch e ns w er t he eines mehrfachen aufenthaltes im auslande
von den hiesigen docenten stets so dringend betont und den Studenten mit i"ath
und that so bereitwillig geholfen, dass mindestens ^/g. wenn nicht "*., aller neu-
sprachler ein oder mehrere male während ihrer Studienzeit in ilen grossen ferien
sich längere zeit in fieLitschland oder Frankreich aufhalten und manchmal an
dortigen hochschului noch Vorlesungen hören. Sie werilen , bevor sie nach
Deutschland odei- 1'' rankreich alireisen . legelmässig von den docenten eingehend
über tlie beste art, ihre zeit zu benutzen, belehrt, l'eber die wichtigsten deutschen
und französischen realia sinil daher die meisten \eihältnissmässig gut aus eigenci
anschau ung Orient irt.
* Der zweck der hiesigen Universitätsprüfungen ist die \erleihung eines
wissenschaftlichen 2ra<les . meist des grades eines 1^. A.. dagegen nicht in erster
linie die feststellung der befähigung für einen gewissen beruf, z. b. den beruf des
lehrers Daher wird von jungen i)hilologen bei der H. A. - prüfimg auch keine
bekanntsehaft mit einer philosojdiischen disciplin. mit der geschichte des erziehungs-
wesens oder den hauptgrundsätzeii ilei- i)ädagot;ik verlangt.
•'' Natürlich handelt es sich für uns überall aussehliesslich um 'honour
nien'. Uel)er da.s leben und treifjen dei' 'l'ol! men' vgl. die sehr naturgetreuen
Schilderungen in 'Harrv Fludver'.
Die Umgestaltung des niedieval aiul mod. lang, tiipos in Cambridge aq
sechs beliebig ausgewählten sections prüfen lassen. Nach verlauf
von mindestens einem jähre kann noch eine zusatzprüfung in einer
oder zwei sections abgelegt werden. Studenten, welche einen andern
tripos bereits durchgemacht haben , können sich auf die prüfung in
einer section beschränken. Ich lasse nun den Wortlaut der jetzt zum
gesetz erhobenen empfehlungen des Special Board for Medieval and
Modern Languages folgen , da manchen le^er der Engl. Studien die
jede möglichkeit bis ins einzelnste festsetzende form einer englischen,
für unser fach höchstwichtigen Prüfungsordnung interessiren dürfte.
Der report ist in der hier üblichen weise an den vice - chancellor
gerichtet mit der bitte, ihn den mitgliedern des Senats durch abdruck
(im Reporter) zugänglich zu machen. Nach einer vorausgeschickten
kurzen darlegimg der hauptgründe , welche für die folgende neuge-
staltung der triposordnung für den Board massgebend gewesen, heisst
es wörtlich weiter (vgl. Cambridge University Reporter. June, 24.
1891. p. 1128 ff.):
The Board recommend:
1 . That the Examination for the Medieval and Modern Lan-
guages Tripos be divided into six Sections, A, B, C, D, E, F.
2. That in each Section six papers of threc hours each be
set as follows:
Section A.
1. Passages from specified and unspecified works of Shake-
speare for explanation and discussion ; with questions and sul)jccts
for essays on language, metrc and literary history.
2. Passages from specified and unspecified English authors not
earlier than 1500, exclusive of Shakespeare, for explanation and
discussion; with questions on language and literary history.
3. a) Passages from specified and unspecified English autliors
not earlier than i 500, exclusive of Shakespeare, for explanation and
discussion; with questions on language and literary history;
b) Passages from selected F^nglish prose and versc writings
between 1200 and 1500, exrlusive of Chaucer, for explanation and
discussion; with (]nesti(uis on language, mctre and literary history.
4. Passages from selected English prose and verse writings
between 1200 and 1500, exclusive of Chaucer, for explanation and
discussion ; with (|uestions on language, metre and literary history.
5. Passages from specified and unspecified works of Chaucer
for explanation and discussion ; with (juestions and subjects for essays
on language, metre and literary history.
E. Köibing, Knglische sturlitrii. Will, i. 4
6, Passages Irom sclected prose and verse writings in tlir
Wesscx dialect of öld English Ibr explanation and discussion; with
questions on language, mctro and literary history.
Section B.
1. Passages from English prose and verse writings betwecn
iioo and 1400 for explanation and discussion; with questions on
language and literary history.
2. Passages from prose and verse writings in Old English
earlier than 11 00 for translation and explanation ; with questions on
language, metre and literary history.
3. Passages from selected writings in Old English for trans-
lation and explanation; with questions on language, metre and literary
history.
4. a) Passages from selected writings in Anglo-French for
translation and explanation; with questions on language;
b) Passages from selected writings in Icelandic for translation
and explanation ; with questions on language.
5. Passages from Wulfila for translation and explanation ; with
questions on the Gothic language,
6. Questions on historical English grammar (including phono-
logy, morphology and syntaxj, and on the principles of Teutonic
philology with special reference to the languages included in this
section.
Section C.
1. Passages from English authors to be translated into French,
and subjects for original composition in French.
2. Passages from French authors not earlier than 1500 for
translation and explanation ; with questions on language, metre and
literary history immediately arising from such passages.
3. Passages from selected French writings not earlier than
1 500 for translation and explanation ; with questions on language,
metre and literary history.
4. Passages from selected French writings earlier than 1500
for translation and explanation ; with questions on language, metre
afid literary history arising from such passages.
5. Passages from selected French writings not earlier than
1500 for translation, or explanation and discussion, with special
reference to literary history.
Die uiiigestaltimg des niedievnl aiKl nioil. laue. lri])os in Cainl)ridge ej
6. ai Questioiis on the grammar of modern French, including
metrc ;
b) Questions on the elements of historical French grammar
Miicludiiig phonology aiid syiitaxj.
Candidates may also Ix- examined in the proniinciation of" modern
French by reading aloud and writing l'rom dictation, and the results
of this examination shall be indicated by some convenicnt mark
afrixed to the names of those who show proficiency, but shall not
iriHuence the Class List.
Section I).
1. Passages from French authors carlic-r than 1 500 for trans-
lation and explanation ; with questions arising from such passages on
language and metre.
2. Passages from selected French writings earlicr tlian 1500
Ibr translation and explanation ; with questions on language, metre
and literary history.
3. Passages from selected Provenral writings for translation
and explanation; with (luestions on language, metre and literary
history.
4. ai Passages from l'rovenral authors Ibr translation and
explanation : with (juestions arising from such passages on language
and metre;
1)1 Passages from selected writings in Italian (inclusive ol
dialects) earlirr tlian 1300 for translation and exf)lanation ; with
questions on language, metre and literary history ; or Passages from
selected Spanish and Portuguese writings earlier than 1350 for trans-
lation and explanation; with ijuestions on language, metre and literary
history.
5. ■dl Passages from sc-h'cted Italian writings later than 1300
for translation and explanation; with (juestions on language, metre
and literary history; o r Passages from selected Spanish writings later
than 1350 for translation and explanation : with questions on lan-
guage, metre and literary history:
i); Passages from Italian authors ior translation and explana-
tion ; with (juestions arising from such passages on language and
metre; or Passages from Spanish authors for translation and explana-
tion; with (|uestions arising from such passages on language and
metre.
4*
52
K. Mifi
(). Questions on historical Romance grammar (including phono-
logy, tnorphology and syntax), with special reference to the languages
includcd in this srction.
Scction E.
1. Passages froni English authors to bc translated into (ierman^
and siibjects for original composition in (jerman.
2. Passages froin (jcrman authors not earlier than 1500 l'or
translation and explanation ; with questions on language, metre and
literary history immediatcly arising trom such passages.
3. Passages from selccted Gcrman writings not earlier than
1500 Ibr translation and explanation; with questions on language,
nietrt; and literary history.
4. Passages from selected writings in Old and Middlc High
(ierman ibr translation and explanation ; with questions on language,
metre and literary history arising (Vom such passages.
5. Passages from selected German writings not earlier than
1500 for translation, or explanation and discussion , with special
reference to literary history.
6. a) Questions on the grammar of modern German , inclu-
ding metre;
h) Questions on the Clements of historical German grammar
including phonology, morphology and syntaxj.
Candidates may also bc examined in the pronunciation (U
modern German I)y reading aloud and writing from dictation , and
the results of this examination shall l)e indicated by some convenient
mark aftixcd to the names of those who show proficiency, but shall
not influence the Class List.
Section F.
1. l^assages from Middle High (rcrman authors for translation
and explanation ; with questions arising from such passages on lan-
guage and metre.
2. Passages from selected Middle High German writings for
translation and explanation ; with questions on language, metre and
literary history.
3. Passages from speciiied and unspecitied Old High Cjerman
writings for translation and explanation; with questions on language,
metre and literary history.
I)ic' iimgeslaltun^f des inedieval and iiuhI. lang, tiipos in Cambridge c ->
4. Passages from «pecified and unspccificd Middle Low Gcrmaii
und Old Saxon writings for translation and explanation ; with questions
)n language, metre and literary history.
5. Passages from Wulfila. for translation and explanation; with
]uestions on the Gothic language.
6. Questions 011 historical German gramniar (including phono-
logy, morphology and syntaxj, and on the principles of Teutonic
philology with special reference to the languages included in this
section.
3. A Student may be a candidatc for Honours in the Mediäval
and Modern Languages Tripos, if at the time of the examination he-
be in his fifth term at least , having previously kept four terms ;
provided that nine complete terms shall not have passed after the
nrst of the said four terms, unless the Student shall have previously
obtained Honours in this or some other Tripos, in whicli case lie
may be a candidate, provided that twelve complete terms shall not
have passed after the first of the said four terms.
4. No Student of a different Standing shall be allowed to be
a candidate for Honours in this Tripos uidess he shall have obtained
])ermission from the Council of the Senate.
5. No Student shall be a candidate for Honours in this Tripos
on more than two occasions.
6. Every candidate shall offer himself for examination in two,
but not more than two, of the sections A, IJ, C, D, K, F, unJess
he has previously obtained Honours in any Trij)Os or in any part
v)f this or any other Tripos, in which case he may öfter himseif
for examination in one section only, or in two sections, l)ut not in
more than two.
7. No studi-nt who has once passed the examination in any
Section of this Tripos shall be allowed to present himself for exa-
mination again in the same Section.
S. No studejit wlio iias once offered himself for examination
in any Section of this Tripos and failed to pass shall i^e allowed
to present hims'-ll ou aiiotlier occasion for examination in any
Section.
9. A Student who shall obtain a place in the Class List not
«■arlier than his eighth term of residence shall be entitled to ad-
mission to the degree of Bachelor of Arts, provided that he shall
54 '^- ''"•""
havc kr|)t tlu" rcHiuisite nutiibcr oi" terms at the time whcn lu- a[)[)li('S
for the degree.
10. A Student who shall obtaiii a place in the Class List
earlier than his eighth term of rcsidence shall be entitled to be
cxcused the General Examination for the B.A. degree.
1 1 . The examination shall begin on the Monday aller the
last Sunday in May: but if Ascension Day fall on one of the days
ftxcd for the examination, there shall bc no examination on Ascen-
sion Day, and the examination shall l)egin on the Satiirday before
the last Sunday in May. The hours of attendance shall be from
nine to twelve in the morning and from half-past one to half-past
four in the afternoon.
I 2. The examination in Section C shall take place concurrently
with that in Section F on the first three days of the examination,
and the examination in Section D concurrently with that in Section E
on the three days next follovving. The examination in Sections A
and B shall take place on the six days next following (exclusive of
Sunday) ; provided however that the examination in cither of these
last-named Sections may be held at the same time as the examina-
tion in iwo of the other Sections, if none of the candidates to l)e
examined in it wish also to be examined in either of such other
Sections. The examination of any candidate in the [ironunciation
of French or German shall not take jdace at a time when he is
engaged in the written examination.
13. To conduct the examination six examincrs shall l)e nomina-
ted every year by the Special Board for Medieval and Modern Lan-
guages, and elected by (jrace in the Michaelmas Term preccding
the examination. Of these six examiners, two shall be appointed
to examine in Sections A und B, two in Sections C und D , and
two in Sections E und F. Fach of the six examiners shall receive
twenty pounds from the University Chest. The Board shall also
have power, in any year in which it may be necessary, to nominatc
an additional examincr or examiners to conduct the examination in
the pronunciation of modern French and German, and such examiners
shall receive such stipend as may bc assigned to them by (irace on
th(^ recommendation of the Board.
14. The questions proposed by each examiner shall bc sut)-
mitted to all the examiners for approval. The answers to each
question shall be examined, as far as possible, by both the examiners
of the section.
Die unige.st;i!tuiig dt-s luedieval aiid iiiod. lang, tripos in Cniiihiidge 55
15. A meetiiig shall be held of all thc examiners at which
the Class List shall be drawn up in accordance with the Joint results
ot" the examinations in the several Sections. The names of those
candidates who deserve Honours shall be placed in three classes,
the names in each class being arranged in alphabetical order.
16. The name of a candidate who ander Regulation 6 is
rcquired to offer himself for examination in two Sections shall not
be placed in the Class List unless he shall so acquit himself in both
Sections as in the opinion of the examiners in those Sections respec-
tively to deserve Honours in them.
17. A candidate niay be placed in the First Class for con-
spicuous merit in one Section, provided that if he is required ander
Regulation 6 to offer himself for examination in two Sections he
shall so acquit himself in the other Section as in the opinion of
the Examiners in that Section to deserve Honours in it. '
18. In the case of every candidate who is placed in the
First Class the Class List shall show by some convenient mark (i)
the Section tjpr Sections for proficiency in which he is placed in the
First Class, and (2) the Sections (if any; in which he has passed
with special distinction.
19. The Class List shall be published not later than 9 a. m.
OD the Friday after the second Sunday in June. -
20. Public notice of all the variable subjects selected for the
examination in any year shall be giveii by the Special Board for
Medieval and Modern Languages before the beginning of the Michael-
mas Term in the year next but two preceding thc examination.
' In consequfnce of iiKjiiiiies wliicli liave been addrcfsi-d to tlieiii, tlie
S|iecial Hoard l'or .Medieval and Modeiii Languages have |daccd tlie lollowing
nieiiioraiidum on their .Minutes and instructed the Secretary to coiuiiuniicale it to
tili- |irinci|iai Lectuiers on the .--ubjccts of the Medieval and Modern l,angunges
'l'ii]ios:
■•rndei' Regulation 17 of the .Medieval and .Modern l.anguages Triiios,
which regards the Mxaiuination in a given Section as a whole, the K.\aniiners
wiiuld not be justitied in rejectiiig a candidate. whose w oil< taken as a whole
entilled iiini to pass, on the gioun<l f)f failuie in, ny Omission of, any special
•pait or |)aper of the Section."
.\ov. 2.-). l8'>l.
2 Die ergebnisse dei" prüfung werden meist fiiiher als ei forderlich . d. h.
etwa am 6. — 8. Juni, bekannt gemacht.
56 K. Breul
The Board also recommend
1. That the first examination under these Regulations bc held
in 1894.
2. That students who, having matriculated in 1890, take the
existing Tripos in 1893, be permitted to offer themselves in 1894
for examination in one, or in two, of the three Sections B, D, F
Ol" the proposed Tripos; provided that a Student who has taken
Section D (English) in the Tripos of 1893 shall not be permitted
to take Section B (English) of the proposed Tripos , nor a Student
who has taken B (French) in the Tripos of 1893 to take Section D
(French) of the proposed Tripos, nor a Student who has taken C
(Germanj in the Tripos of 1893 to take" Section F (Germanj of
the proposed Tripos.
Henry Jackson, Chainnan. E. G. VV. Braunholtz.
\\'alter W. Skeat. Karl Breul.
J. P. Postgate. Arthur S. Napier.
C. H. Herford. Joseph VVright.
J. W. Cartmell. Herman Hager.
Arthur Tilley.
18 June, 1891.
Die Unterzeichner sind die damaligen mitglieder des Board,
von denen 4 (die professoren Herford, Napier und VVright, sowie
dr. Hager) nicht in Cambridge ansässig sind und dem Board nur in
ihrer eigenschaft als examinatoren für den tripos zeitweilig ange-
hörten.
In der Sektion A berücksichtigen also 2' ■_> fragebogen die
neuenglischc periode (ein volles paper ist Shakespeare gewidmet 1,
2' 2 die mittelenglische spräche und litteratur (mit besonderer berück-
sichtiguiig Chaucer'sj, endlich i fragebogen den westsachsischen dialekt
während der altengl. periode. In den fragebogen dieser sowie aller
anderen sections sind regelmässig fragen über die spräche , metrik
und litteraturgeschichte vorgeschrieben und gelegentlich (bei Shake-
speare und Chaucerj werden auch kurze essays verlangt.
Die section B ist fast ganz neu geschaffen. Sie ist streng
philologisch und verlangt eine gründliche durcharbeitung me. und ae.
dcnkmäJer verschiedener perioden und dialekte. Verwandte germanische
(lialekte, wie Gotisch und Isländisch, wercen herangezogen, ebenso
das für die historische grammatik des Englischen so wichtige Anglo-
Frcnch. Der historischen grammatik wird jetzt auch ein eigenes
paper gewidmet, wie es für French und German längst bestand.
Die unige^laltimg de- iiiediev^il ;nui nio(i. lang, tripos in Cambridge c-j
Die sectioii C ist E sehr ähnlich. Sie soll eine gründliche
knintniss der neufranzösischen spräche und litteratur vermitteln, die
gramniatik ist natürlich aut historischer grundlage zu studiren. Auch
die moderne ausspräche ist fakultativ berücksichtigt. Von den 6
papers sind 4'/-' rein neufranzösisch , i ' 2 altfranzösisch - historisch,
also ein vcrhältniss des modernen zum mittelalterlichen wie 3:1.
Die früher bestehenden fragebogcn über litteraturgeschichte als solche
sind durch fragebogen über bestimmte Schriftsteller und litteratur-
historische interpretationen aus ihren werken ersetzt.
Die Sectio n D betrifft romanistik. Sie ist in vieler beziehung
die ausführung des philologischen theils von C (C4 und Cb). Ein
sehr grosser theil dieser verwickeltsten Sektion des neuen Systems ist
neu. Für alle kandidaten gemeinsam sind 2 altfranzösischc papers (das
erstere rein philologisch), ein provenzalisches und eins über vergl.
romanische grammatik. Ausser diesen 4 obligatorischen papers kaiui
fakultativ entweder Italienisch und mehr Provenzalisch oder Spanisch
und Portugiesisch gewählt werden.
Die section E entspricht C in den hauptpunkten. Sie ver-
langt ein gründliches Studium der modernen deutschen spräche und
litteratur. Die Sprachbetrachtung ist historisch und ein hinreichendes
mass von nicht zu schwerem Mittelhochdeutsch und Althochdeutsch
wird zu diesem zweck von allen Studenten verlangt. Die ausspräche
wird wie in C iakultativ ge[)rüft. Das vcrhältniss der 4'/-' modernen
zu den i'2 mittelalterlich- historischen papers ist ebenfalls dasselbe
wie in C.
\ Die section F endlich betrifft Altdeutsch und ist grossen-
theils eine Vertiefung und ausführung des philologischen theils von
E (E -1 u. El ). 2 papers behandeln Mhd., eins Ahd., eins Mndd. und
As., eins (iotisch, und eins historische deutsche grammatik.
Vergleichen wir die ursprüngliche (Uj und die neue (N; Prü-
fungsordnung, so ist Inuiptsäehlich folgendes zu sagen. Die oben
berü]nt(Mi haiiptausstellungen an dem alten progamm sind sämmtlich
berücksichtigt und thunlichst beseitigt. Die anordnung der
Sektionen und ihre vcrl)indung unter einander ist völlig umgestaltet.
Die prüfung sclj.ist ist länger und eindringender. .Sie umfasst, ab-
gesehen von der mündlichen extraprüfung, mindestens 6 tage (36 stun-
den). Di(> anforderuiiiifM'. sind in den \-erschiedenen Studienfächern
einander möglichst gleicli gemacht, besonders das Englische dem
Deutschen angenähert, jetzt zum (Msten mal ist ein ganz freies
sti.diiiin der anglistik und germaiiistik ermöglicht. Kleine besserungen
5«
Hir-Ul
im Wortlaute sowie der aiiordiuiiig der regulationeii begegnen last
in jedem paper. Englisch ist nun vorangestellt. 'Anglo Saxon' ist
durch 'Old English' und 'Mocso-Ciothic' durch 'Ciothic' ersetzt. Leider
ist Teutonic' (statt 'Germanic') beibehalten. Die mündlich<> prüfung
ist zwar nicht obligatorisch, erstreckt sich nicht auf wissenschaftliche
fragen (ausser cvcntu(>ll -einige phonetische grundfragen) und b(^ein-
llusst die Class-list nicht, trotzdem aber wird sie von grosser Wichtig-
keit sein. Alle zukünftigen lehrer werden von den Head-masters
voraussichtlieh nur dann angestellt werden, wenn sie sich der münd-
lichen prül'ung mit erfolg unterzogen haben , und jedenfalls werden
auch viele angehende diplomatrn , welche sich neuerdings mit vor-
li(>be unserm tripos zuwenden, sich um des Zeugnisses willen in der
ausspräche prüfen lassen.
Der hauptgewinn hinsichtlich der vorbereitungsbedingungen be-
steht in der gewährung eines vierten Studienjahres, während es sicli
erst herausstellen muss, ob die von \ielen seiten gewünschte Zulassung
von Studenten anderer triposes ein wirklicher gewinn genannt werden
kann. Es ist dabei vor allen dingen an historiker und klassische
Philologen gedacht worden. .\us dem bisher gesagten geht hervor,
dass N elastischer ist als U und dem geschmack verschiedener naturen
besser rechnung trägt. Es ist für kiniftige lehrer bequemer und,
ohne leichter zu sein als ü, doch den ineisten kandidaten weit an-
genehmer. Es ist liberaler in bemessung und vertheilung der Studien-
zeit, da es eine prüfung nach 2 oder 3 und eine zweite nach 3
oder 4 Jahren gestattet. N erlaubt auch das gründliche Studium
eines einzigen faches (AB, CD, EF) ohne nebenfächer; wird aber
ein nebenfaeh gewählt feine 3. Sektion), so muss es gründlicher be-
triel3en werden als zuvor. Wer einmal durchgefallen ist, darf sich
auch nach den neuen Statuten nie wieder zu <M'ner [irüfung in dem-
selben fache melden.
Wie sich die neuen Satzungen in der praxis bewähren werden,
bleibt abzuwarten. Manches lässt sich aber schon jetzt sagen. Zunächst
ijleibt vieles genau so wie bisher ivgl. meinen früheren artikel in
diesem l)latte). Es bleil)t unverändert die ganze eigentliümliche studien-
weise : die Vorbereitung durcli üniversitv Lectures 1, College Lectures,
* Die znlil fliT von rlcr univcrsitrit niigcstclileii ijocentcn ist seit 1884 ilic-
sclbe KL-lilif heil : iiocli iimiui \\ iiil ik-r \vi.--scii<-cl)ariliche uiittii icht in der anglistik
Non piofesscjr \V. W. Skeat, «kr in i-oinani^tik \on ili. K. (i. W. üraunhoitz, <.kr
in der deutschen spräche und litteratur \nni nl'crcnt'n erthcilt.
Die Umgestaltung i.ie< inedit v.ii .inil iiiu'.i. I.iiii;. tiiiKjs in CuiiIh iJue- -^
Private Tuition, gelegentliche Reading Party, l)esuch des aiislands.
\'s bleiben die vielfachen prüfiingen, besonders die sog. 'Mays', officiell
Intercollegiate Examinations' genannt, behufs feststellung der alljähr-
lich gemachten fortschritte und festgesetzter Überwachung des fleisses
der Studenten seitens des College. Ks bleibt die enge, häufig durch
privatstunden befestigte vert)indung zwischen den meisten docenten
tuid Studenten. Ob bei späterer grosser zunähme der Studentenzahl
das verhältniss ganz so fortbestehen kann, ist freilich fraglich, wird
al)er voraussichtlich in den meisten fällen enger tjleiben als zwischen
dem deutschen professor und der mehrzahl seiner hörer. Auch
1 fernerhin ist auf seminararbeit im deutschen sinne und dissertationen
nur in sehr seltenen fällen aussiclit. Die selbständige arbeit fällt den
englischen Verhältnissen nach ausschliesslich in die zeit nach absolvirung
des B. A. examens. Gut bestandene prüfungen verleihen auch jetzt noch
keinerlei anwartschaft auf Staatsanstellung oder auf anstellung an
höheren privatschulen. Die Universität ist keine Staatsanstalt, der
junge lehrer steht anfangs nicht sicherer als der junge Jurist oder
mediciner und wechselt häufig seine Stellung. Die grossen Colleges,
public schools und high schools for girls wählen ihre lehrer und
lehrerinnen ganz nach belielien, meist freilich aufgrund vorzüglicher
Zeugnisse und empfehhmgen. Da indessen das im Französischen und
Deutschen hier geleistete von keiner andern hochschule f'.ngland's
übertroffen und allmählich eine anzahl [)hilologisch geschulter neu-
sprachler in Cambridge herangebildet wird, so ist begründete aussieht
vorhanden, dass die bessern anstalten allmählich Wncu bedarf von
lehrern des Englisch(>n und der übrigen neueren sprachen durch
Schüler des Cambridger tripos decken werden. Dies ist tnn so mehr
anzunehmen, als verschiedene unleugbare mängel der alten triposaus-
bildung jetzt beseitigt sind imd das früher von vi(>len schulen dem
hiesigen Studium entgegengel)rachte , oft zwar wenig berechtigte,
misstrauen jetzt im schwinden begriffen ist. Mit recht kommt man
in England mehr und mehr davon ab, in den schulen junge, meist
unerfahrene tuid wenig fiir diesen imterricht vt)rgel)il(lete Deutsch(," und
Franzosen als lehrer ihrer mutt(TS[)rache anzustellen. ' Die aussiebten
' Man sollte (Icslialh .uir keinen lall wie es haiilis; in lol.tje il< r unl.ekannt-
s( halt mit «len aLi<_ren!ilicklieli liier herr.-ehenilen Verhältnissen L;eschieht — jungen
lehramtskandiclaten oder studenteTi höherer ^emester ratlien. hier (oü gar aufs Un-
gewisse ohne jede aussieht auf eine stellungi herüberzukommen uml sich heluifs
erlernung der englischen spräche eine Stellung als lehrer an einer privalanstalt /.ti
siK hen. Nichts kann in den meisten lallen weniger seeitinet sein . einen jungen
(,o K- Breui
auf fellovvships sind in den letzten jähren doch etwas besser geworden,
auch sind jetzt mehr Scholarships vorhanden als 1888, und einzelne
Colleges, besonders King's und Caius suchen neusprachler durch Ver-
leihung von Entrancc Scholarships anzuziehen ; doch geht's in der
ancrkennung des wissenschaftlichen Studiums der neueren sprachen
in England allerdings immer noch fein langsam voran.
Der neue tripos uinfasst die verschiedenen fächer der anglistik
und der neueren sprachen (Deutsch und Französisch mit Italienisch,
Spanisch und Portugiesisch), welche einzeln oder in beliebiger Ver-
bindung studirt werden können. Es seien zum schluss hier einige der
wichtigeren von nun an zulässigen Verbindungen aufgezählt. Eine
g;rosse anzahl der Studenten und Studentinnen beabsichtigen sich
später dem Ichrcrberuf zu widmen. Sie wünschen den d(Hitschen sowie
den französischen Unterricht zu übernehmen. Diese wie auch die meisten
angehenden diplomatcn und kaufleute wenden sich in erster linie den
beiden modernen fremdsprachen zu und die überwiegende raehrheit
•der Studenten wählt daher die Sektionen C und E. Nicht wenige
verbinden auch das Studium der muttersprache mit dem einer fremd-
sprache, studiren also A und C oder A und E und beabsichtigen
gelegentlich in einem vierten jähre auch die dritte moderne Sektion
hinzuzunehmen, also A C E zu studiren. \'on student'-n eines einzigen
"leutsclien pliilologen zu einem guten ziele zu führen. Statt sich lUuch einen
längeren sorgfnltig au.sgenutzten nufenthalt in London, durch ausflüge nach Wind-
sor, Oxfoifl . Cambridge und womöglich einigen dei' grossen städte Nordengland's
eine möglichst gute kenntniss des englisclien landes und Volkes zu veischaffen ;
statt eine ihm völlig gehörende freie zeit .systematisch für den besuch von theateriK
kirchen . Volksversammlungen, des parlements . des British inuseuni etc. zu ver-
wenden: statt womöglich in einer gebildeten englischen familic untei kommen und
•gelegenheit zum sprechen zu suchen und durch sie die bekanntschaft mit eng-
lischem home life zu machen und sich auffallende erscheinungen des öRentlieheii
lebens erklären zu lassen; statt alles dessen verkümmern zahlreiche junge neu-
philologen hier an einem kleinen uninteie>santen orte , im au.sschliesslichen ver-
kehr mit häufig wenig begabten kollegen und als wenig angesehene lehrer von
Schülern, von denen sie nit ht immer das beste Englisch lernen. Solcher existenzen
giebt es hier weit mehr, als man in Deutschland zu wissen scheint. Sie lernen
auch bei längeiem aufenthalte hier weit weniger von dem , was. ihnen wirklich
zu wissen noth thut. als ein junger mann, der in der \orhei' angeführten weise
eine beschränktere zeit allseitig auszunutzen versteht. X'un beiden arten des
-tudiums der englischen lealia stehen referenten eine reihe von beispielen vor
.lUgen. Wirklich gute schulstellen sind für deutsche lehrei" jetzt bereits so gut w'ie
unerreichbar, die schlechten aber sollte er fliehen, hn übrigen sei hiermit noch-
mals auf die früheren ausführungen des ref. (P^ngl. stud. XII , 26) , hingewiesen.
nie iimgestaltuiii; ik-s inedifN .il aml iiiuil. I.iiii;. lii|)(is in ( 'ainluidge 6l
.dies zeigen sich bisher sehr wenige und es wird wohl nie viele
'ben. Diese werden A und B (anglistik), C und 1) (romanistik mit
i'ischiedenen möglichkeiten) oder E und F (Deutsch; wählen. Sie
A i'rden sich mehr für die sprach - philologischen als für die litte-
irischen fragen interessiren und sich zu fachgelehrten auszubilden
suchen. Die meisten angehenden hdircr oder diplomaten würden E F
'. h. weniger verwendbar fuiden als E C. Zu erfreulichen ergebnissen
'.ird die von einigen der besseren Studenten erstrebte Verbindung
('DE oder CEF führen. Besonders diejenigen Studenten, deren
liittel es ihnen gestatten, 4 jähre der Vorbereitung auf 3 Sektionen
/Ai verwenden, würden gelegenheit haben, in nicht allzu grosser hast
ein — nach deutscher t(;rminologie — hauptfach (CD, E F) und
ein nebenfach (E, C) zu studiren. Auch ABF oder EFB Hessen
sich sehr vortheilhaft zusammen treiben.
Wie sich die vielen, den stud(Mitcn jetzt zur wähl stehenden
möglichkeiten praktisch bewähren, welche besonders bevorzugt sein
werden, muss die zukunft lehren. Interessant wird es auch sein, zu
beobachten, welche Sektion oder Sektionen, Studenten anderer fächer
in einer zusatzprüfung wählen werden, Für klassische [)hiIologen
liegt wohl D am nächsten.
Das letzte (siebente) examen unter den alten hestimmungen
wird im Juni 1893 stattfinden. Seit dem herlist 1 89 1 arbeiten
Studenten unter den neuen luid schon jetzt sieht man an der grösseren
zahl der kandidaten , dass die neuen Prüfungsordnungen in weiten
kreis(Mi besser gefallen und d'w hoffnungen zu erfüllen versprechen,
die von verschiedenen selten ihnen (Mitgegengebracht wurden. Viel-
leicht werden (Muige der alten Studenten noch ein viertes jähr in
Cambridge l)leiben und sich in einer Sektion des neuen programms
prüfen lassen.
In Oxford giebt es ieidt-r noch immer keine School ol" ModiTn
Languages , ja trotz prol'. iNapier's und anderer wiederholten l)e-
mühungen nicht einmal eine 'Sehool ol' English\ Die letzten darauf
hinzielenden versuche scheiterten im frühjahr dieses Jahres. Es fehlt
in Oxford nicht an tüchtigen lehrkräften und vorzüglichen lehrmitteln,
wohl aber an einsieht und gutem willen im Council und in der
Congregaticui. Studenten für neuere s[)ra('hen wird es auf alle fälle
in Oxford nicdit eher g(>ben , als bis ihre arbeit durch \-(>rleihung
des B. A. grades von der Universität als der in andern fächcTii gleich-
werthig und gleich!)erechtigt anerkannt wird. Bisher können nur
Studentinnen in den 'Higher Examinations for W'omen' Zeugnisse höheren
(,2 II. Klinjuharill. 1 >er nein- spvncliiinterriclil im auslMiid
grades für iK-ucr.c sprachen erlangen. In der englischen, wie in der
deutsch-französischen abtheilung melden sich meist alljährlich 2 — 3
junge mädchen, welche fast immer sehr gut bestehen.' Die 'Taylorian
Scholarship Examinations' sind allein natürlich nicht im stände,
tüchtige nrusprachliche Studenten in Oxford heranzubilden.- Eine
Schoül ist daher ein dringendes bedürfniss; aber es ist vorläufig nicht
abzusehen, wann demselben genügt werden wird. Die nordenglische
Victoria Univcrsity besitzt bereits eine höchste prüfung in der eng-
lischen spräche und litteratur. Aber so sorgfältig organisirt ist das
Studium der neueren sprachen liishrr auf keiner englischen hochschule
wie jetzt in Cambridge, und die in Cambridge mit dem neuen system
gemachten erfahnuigen werden in der zukunft, wenn die schwester-
anstalten, dem ström der zeit endlich nachgebend, folgen müssen, für
Oxford, Victoria University und vielleicht für London University von
weittragender l)edeutung sein.
Schluchsee-Cambridgc, Sept. 1892. Karl Hreul.
DER NEUE SPR.\CHÜNTERRICHT IM .\USEAND.
Der umstand, dass die auf durchgreifende reform des Sprach-
unterrichts gerichteten bcstrebungen sich allgemein über alle länder
europäischer bildung verbreitet haben, kann den anhängern der
neueren ideen unter uns neusprachlehrern nur frische kraft und frische
begeisterung verleihen; den gegnern derselben aber sollte er wohl
zum beweise . dienen, dass d(^r neue Sprachunterricht« nicht das
produkt der zufälligen laune (Mnzelner verschrobener methodiker
ist, sondern, einem allgemeincMi internationalcMi bedürfnisse unserer
zeit entgegenkommend, sich treu und erfolgreich der natur des kind-
lichen geistes, wie diese uns bei allen gebildeten Völkern gleich-
massig entgeg(Mitritt, anzuschmiegen gevvusst hat ■ — \oraussichtlich
' Kine dieser daitien eiwarh sos-ir im letzten ?ommer in /.üricli die wiirde
eine? dr. phil.
* Der griind lii-irt darin. d;is> die Studenten, welche sich dieser prütunj;
unterziehen . sicli w.nlirend ihrer .Studienzeit vorzugsweise der vorhereitung auf
ihre Honours Sciiool widmen müssiMi und. da eine Scliool für neuere sprachen
nocli nicht bestellt . für neuphilologisclie Studien auch weiüg freie zeit ülnig
belialten.
I >er iK-nr s|)riiriiinil(iriclil im aii.'-lami (,7
;i!sii auch in dem raschen tempo überall zum siege gelangen wird,
in dem er sich übe-" so viele ländcr verbreitet hat.
Dieser gesichtspunkt ist es gewesen, der mich veranlasst liat,
liirr die b(Michte über eine anzahl neuester publikationen zusammen-
zustellen , welche gewissermassen als marksteine dienen können liir
die internationale ausbreitung bezw. Weiterentwicklung der ideen
des neuen Sprachunterrichts. Und zwar gehören hierher nicht bloss
die hülfsmittel, welche dem gesammten klassenunterricht als grund-
lage dienen wollen, sondern auch alle diejenigen, weicht" geeignet
erscheinen, den ideen des neuen Sprachunterrichts in einzelnen punkten,
wie korrekte erfassung der lautlicluMi erscheinungen, verwerthung
der lektüre für die zwecke der Sprachaneignung u. s. w. zur Verwirk-
lichung zu verhelfen. W'elclier i)esonderen Sprache ein einzelnes
lehrmitte] gewidmet ist, erscheint unter diesem gesichtspunkte als
gleichgiltig.
Riissland.
S. Czekala: Deutsclie spräche. Methodisches schidbuch auf
dem boden praktischer S[)rachübung. Stufe I. II. und III. Moskau
1890 — 1891. 122, 192 und 182 SS. Pr. : 50,80 und 80 kopeken.
Verf. des vorstehend bezeichneten »methodischen Schulbuchs«
ist gegenwärtig inspektor der Alexandcr-kommerzschule (vorher der
St. Petri-Pauli-schule) zu Moskau, ein mann von deutscher bildung,
vielleicht auch deutscher gehurt; zum mindesten ist er durcli Ver-
wandtschaft mit Deutschland verbunden. Innige Vertrautheit mit ge-
schichte und entwicklung des deutschen und speciell des preu?-sischen
Schulwesens bekundete er in der i88r erschienenen schrill: Sollen
unsere gymnasien bleiben, wie sie sind? (Moskau, Alexander Lang,
84 SS. gr. 8'), welche zu den Ix^sten erörterungen dieser kulturfrage
gehört, die überhaupt erschienen sind. Kr weiss (I(mi werth der
naturwissenschaften und der modernen sprachen für den gebildeten
mann der gegenwart vollkommen zu schätzen und hat ebenso ein
richtiges urtheil über die alten sprachen und litteraturen.
Das im vorwort zur anfangsstufe (Ij des methodischen Schul-
buches vorzüglich klar dargestellte lehrverfahren des veriässers stimmt
in auffallender weise mit dem von mir in »P-in jähr erfahrungen«
und neuerdings in >:Dr(M weitere jähre erlährungen« g(>schilderten
überein. Frage und antwort bilden das hauptmittel der Sprachan-
eignung, die nachhaltige einprägung des anzueignenden sprachstofifes
64
11. Kiii
abf'r wird l)e\virkt durch vielfache durcharbeitung jedes einzelnen
textstiickes in iinmcT neue al)\vcchslung bringender form.
Verf. geht in folgender weise vor.
Seine zusammenhängenden texte bezw. textabschnitte ordnet
er in gruppen von je 5 nummern, welche bestimmt sind, gerade
den bedarf von 6 wochenstonden zu decken. Die 2 ersten stürki
jeder gruppe erfahren gründliche durcharbeitung, nr. 3 ist ein ge-
dieht, welches mehr der abwechslung und anrcgung dienen soll,
nr. 4 und 5 werden vorzugsweise als leseübungen verwerthet, welche
den Schüler im geläufigen lesen der deutschen typen üben sollen.
Montags werden 25 minutm auf eine schriftliche klassenarbeit ver-
wandt : beantwortung von fragen über früher durchgearbeitete texte
(wöchentliche schriftliche arbeiten erweisen sich nöthig wegen der
für das russische kind völlig neuen gestalt der deutschen schriftzügei.
Der rest der stunde gilt der Vorbereitung eines neuen textstückes
ig), möglichst unter ausschluss der muttcrsprache; hierbei kommt
sachlich(^s, flexionelles, syntaktisches und lexikalisches zur erörterung.
Darauf werden sofort satzzergliedernde fragen über diesen ntnien
text gestellt und vom schüler stets in vo]]ständig(Mi sätzen beant-
wortet. Zum schluss liest der lehrer und nacli ihm die klasse dei;
ganzen text noch einmal vor. Dienstag: repetition der Vokabeln
und der sonstigen erläuterungen ; mehrfaches vorlesen des Stückes ,,
durch die klasse ; Wiederholung der analysirenden fragen ; darauf die
gleiche Übung, aber bei geschlossenen büchern. Vorbereitung von
stück // (ganz wie die von g in der vorigen stunde;. Mittwoch:
behandlung von // in der weise, wie g am Dienstag liehandelt wurde.
Lesung von g. Vorbereitung des gedichtes /. Donnerstag: lesen
von /, abfragen des inhalts, gemeinschaftliches auswfMidiglernen. Vor-
lesen von prosastück //, angäbe der russischen worte für neue Vo-
kabeln, nachlesen durch die schüler erst einzeln, dann im ehor).
Lesen von g und /t mit verändertem tempus. zusammenfassende
fragen über ebendieselben stücke. Freitag: wicnlerhokMule lesung
von /t, analysirende fragen über dasselbe. Krste lesung und durch-
nähme von /, Cbehandlung so wie die von k am vorhergehenden tagej. Ge-
meinschaftliches auswendiglernen des gedichts / fortgesetzt. Zusammen-
fassende fragen über ^ und // wiederholt. Nochmalige vorerzählung
beider stücke durch den lehrer, nacherzählung durch die klasse. Das-
selbe mit verändertem tempus, danach auch mit anderweitigen Ver-
änderungen. Sonnabend: k und / werden gelesen, vokabeln dazu
abgefragt. .Aufsagen des gedichts. Der lehrer (Tzählt die irgendwie
Der neue Sprachunterricht im ausländ (,c
umgebildeten stücke £■ und /i vor und lässt sie in derselben weise nach-
erzählen. Wiederholung früherer prosatexte und gedichte. Montag:
schriftliche arbeit über g und /i (beantwortung von fragen). Vor-
bereitung eines neuen, gründlich durchzuarbeitenden prosastückes m
I vgl. oben zu stück g) u. s. w.
Für die ausnützung der III. stufe seines Methodischen Schul-
buches schlägt verf. folgende abgekürzte form der behandlung vor.
1. stunde (letzte lo minutenj : erklärung des aufzugebenden prosa-
stückes (a) in bezug auf sachliches, lexikalisches, phraseologisches.
2. stunde: lesung von stück a, repetirende fragen über inhalt und
sprachliche form, abfragen bei geschlossenen büchern, veränderte
fragestellung behufs Umgestaltung des Stückes. Erklärungen von stück ^.
3. stunde: mündliche wiedergäbe von a, lesen und abfragen von /',
erklärung von r u. s. w. In einer späteren stunde werden dann eine
anzahl solcher stücke behufs umgestalteter wiedergäbe zusammen
wiederholt.
Niemand, der mit dem wesen der imitativen methode vertraut
ist, kann verkennen, dass verf. seinen Unterricht und sein buch in
ausserordentlich zweckentsprechender weise angelegt hat, wenn auch
bei dieser kürze der mittheilung mancherlei nur ungenügend be-
leuchtet werden konnte.
Die grammatik zieht verf. nur insoweit heran, als mängel in
den mündlichen oder schriftlichen leistungen der schüler dies noth-
wendig machen (>^practice the mistrcss and theory the handmaidl).
Natürlich fasst aber auch er eine systematische repetition derselben
aut einer geeigneten lernstufe ins äuge und hat für diesen zweck
eine »Kurzgefasste schulgrammatik der deutschen spräche« geschrieben
(2 heftchen zu 74 und 104 ss. kl. 8", Moskau 1889 und 1890).
Dass er dieselbe auf Deutsch abgefasst hat, ist nur zu billigen.
Ausserdem hat verf. zwei kleine lesebücher (72 und 129 ss. 8")
veröffentlicht, die für das 2. und 3. unterrichtsjahr bestimmt sind,
das eine »Volksmärchen«, das andere erzählungen von den »Helden
Homer's« enthaltend. Dem bedarf der oberen klassen hat verf. mit
zwei heften Hauff'scher märchen (Moskau 1891 und 1892) entgegen-
kommen wollen. Diese sämmtlichen texte sind gut ausgewählt, ein
urtheil, das in besonders hohem grade aucli von den texten des
»Methodischen Schulbuchs« gilt.
Allen fachgenossen, welche das wesen der »imitativen methode«
Studiren, allen ausländem, welche nach den grundsätzen derselben
clomentarbücher des Deutschen für ihre unterrichtszweckc abfassen
\L. Kölbing, Englische stiulieii. Will. i. 5
ßß H. Klinghaidt
wollen, seien die hier besprochenen arbeiten des herrn Czekala an-
gelegentlichst zur kenntnissnahme empfohlen.
Auszustellen habe ich, um dies hier noch nachzuholen, am
»Methodischen schulbuche« nur zwei dinge: dasselbe lässt erstens
das unstreitige bedürfnis des schülers, nicht bloss zur abgäbe voji
antworten, sondern auch zur Stellung eigener frage eingeübt zu
werden, völlig ausser betracht ; und zweitens hat der verf. darin die
pflicht vernachlässigt, aus seinen texten geeigneten sprachstoff unter
den mannigfachsten grammatischen gesichtspunkten auszuziehen und
in übersichtlichen listen zusammenzustellen, wie sie der lehrer je
nach den umständen zur hand haben niuss.
Schweden..
Hj. Hjorth och A. Lindhagen: Kort lärobok i tyska sprakct
för yngre nybörjare. Stockholm, Wilhelm Bille 1892. 57 ss. kl. 8".
Pr. : 55 öre, kart. 75 öre.
Dieselben Verfasser: Tillägshäfte tili Kort lärobok i tyska
spraket. Ebenda 1892. 16 ss. kl. 8'*. Pr. : 20 öre.
Dieselben Verfasser: Praktisk lärobok i tj'ska spraket för
skolans lägre klasscr. Ebenda 1891. 174 ss. 8". Pr. : 2 kr.
Dieselben Verfasser: Extra-häfte tili Praktisk lärobok i tyska
spraket. Ebenda, 1891. 67 ss. kl. 8". Pr. : i kr. 50 öre.
Dass die verff. ihr »Praktisches lehrbuch der deutschen spräche«
für »jüngere anfönger« später veröffentlichten als das für die »unteren
klassen der schule« hängt wohl damit zusammen, dass der erstere
derselben, H/. Hjorth , an der Beskowschen schule (Stockholm) an-
gestellt ist, welche Deutsch früher in untertertia anfangen Hess, jetzt
aber — als letzte — sich endlich dem allgemein schwedischen System
angeschlossen hat, wonach Deutsch in sexta beginnt und so dem fremd-
sprachlichen Unterricht als »grundlegen de >- spräche dient.
Sämmtliche vier publikationen tragen als eine art kopfmarke
die in Schrift : »Imitative methodc«, und wenn, wie ich wünschen
möchte, diese bezeichnung mit der zeit allgemeine annähme finden
sollte, so wird man einst sagen, dass sie nicht ehrenvoller in den
praktischen gebrauch eingeführt werden konnte als durch die Hjorth-
I-i ndhagen'schen lehrbücher.
Selbstverständlich haften diesem ersten würfe der verfif. noch
allerhand unvollkommcnheiten an. Aber an den hier festgelegten
grundzügcn ihrer methode dürften dieselben auch in zukunft sehr
L)ei' neue spracliiinttTriclit im ausländ 67
wenig änderungen vornehmen. Ihre arbeit bei der Weiterentwicklung
ihrer lehrmittel wird im wesentlichen nur das eine ziel zu verfolgen
haben, dass sie von aufläge zu aufläge immer mehr details ihres
Unterrichtsverfahrens in den gedruckten text ihrer unterrichtsbücher
hineintragen. Vorerst war es natürlich das einzig richtige, dass sie
sich gewissermassen auf Zusammenstellung von rohstoff beschränkten,
der ja immerhin das grosse verdienst hat, dass er es dem kundigen
ermöglicht, die grundsätze der imitativen methode zu eigner freude
und zum nutzen der Jugend praktisch im rnterricht zu verwirklichen.
Aber der lehrerstand hat mit allen ständen der weit dies gemein,
dass die mehrzahl seiner mitglieder männer sind, die sich damit
begnügen, die ihnen obliegenden pflichten gerade eben schlecht
und reclit zu erfüllen, alles darüber hinaus gehende aber bestimmt
von sich abweisen. Diese durchschnittsmänner, welche um ihrer
überwältigenden mehrheit willen gegenüber den berufsenthusiasten
einerseits, den pflichtvergessenen andrerseits allein ein recht aut
beachtung besitzen, verhalten sich unter anderem entschieden ab-
lehnend gegen das ansinnen, sich bei der erfüllung ihrer berufs-
pflicht eigene wege auszusuchen : man schreibe ihnen schritt für
schritt vor, was sie zu thun haben, und das werden sie thun, aber
die Ir-ststrllung ihrer berufsarbeit sehn sie nicht als ihre auf-
gäbe an.
Mit dieser thatsache haben natürlich auch die verff. obiger
lehrbücher zu rechnen, und darum werden sie gut thun, ihre ganze
arbeit in zukunft vor allem darauf zu richten, dass ihre hülfsmittel
aurli für diejenigen beciuem liegen, welche den anspruch erheben,
dass ihnen nur ein minimum von Vorbereitung auf den klassen-
unterricht zugemuthet werden darf. Es würde sich somit empfehlen,
dass Hj.-L. an der band ihrer eignen erfahrungen den zunächst von
ihnen gebotenen rohstoff an texten und didaktischen rathschlägen
künftig üi)ersichtlich gliedern und auf termin, monat, woche und
lektif)n eintheilen. Natürlich ist das eine arbeit, die sich erst im
laufe mehrerer jahr(^ und auflagen zu einem gewissen abschlussc
bringen lässt.
Einen grossen vorzug besitzen die /^'.-Z'schen lehrbücher,
und speciell das Praktisk lärobok i t. spr. vor den ol)en besprochenen
russischen lehrmitteln gleicher art bereits darin, dass sie den für
dir- fragliche klasse geeigneten grammatischen lehr- und lernstoft aus
den texten des lesebuchs ausgezogen und in übersichtliche listen
zusammengestellt aufweisc-n, sodass lehrer und schüler jederzeit davon
5*
(38 11 Kliiiiilianlt
beqiKnn gebrauch machen können. Auch die dem Pr. l. ange-
hängte »Formenlehre« lehnt sich zum grossen nutzen des Unterrichts
möglichst an das material der durchgenommenen texte an.
Was die besondere art der hier in anwendung gebrachten
imitativen methode betriffst, so folgen die vorliegenden lehr-
bücher entschieden der weise des lese buch Unterrichts, doch S(_),
dass sie gelegentlich auch sehr gern von den eigenartigen vortheilen
des anschauungsunterrichts gebrauch machen.
Speciell in sexta (genauer untersexta, eintrittsalter 9 jahrj be-
dienen sich die verfif. reichlich der in der anschauenden erfassung
der besprochenen dinge liegenden lernerleichterung. Sie verwenden
dabei aber nicht abbildungen sondern die direkt der anschauung
zugänglichen dinge des klassenzimmers. Vortrefifliche anleitung hierzu
gibt das tillägshäfte. Und zwar wird mit gesprächen über angeschaute
dinge begonnen, nach einiger zeit tret(Mi abwechselnd die texte des
Kort lärolwk ein , und im verlauf des unterriclitsjahres gelangt
letzteres zu dominirender Stellung.
Das für ein reiferes alter bestimmte Praktisk lärobok benutzen
Hj.-L. mit anfängern der HIB und mit III A. Das zugehörige Extra-
hafte enthält die schon erwähnten gruppenweisen Zusammenstellungen
von grammatischem sprachstoff, so wie ihn die texte geboten haben,,
zusammengeordnet unter die üblichen grammatischen kategorien.
Mir scheint, dieser theil könnte noch erheblich mehr nutzen bringen,
wenn die verff. — beiläufig gesagt : A. Lindhagen ist eine dame,
lehrerin am lehrerinnenseminar zu Stockholm — ich sage , dieser
theil könnte wohl noch viel bequemer ausgenutzt werden, wenn ihn
die verff. in das lehrbuch selbst überführten und so auch den
schillern in die bände geben.
Die im Extra-häfte enthaltenen methodischen ausführungen
(16 SS.) sind als vorzüglich zu bezeichnen. Es könnte der gemein-
schaftlichen sach(^ bei uns in Deutschland kein besserer dienst ge-
schehen, als wenn die verfitz die Substanz derselben auch einmal in
einem deutschen fachorgane veröflFentlichen wollten. Allein — ich
fürchte, vollen vortheil davon werden nur solche leser haben,- welchen
die gesichtspunkte der imitativen methode schon mehr oder weniger
geläufig sind. Und so wäre denn eine ergänzung dieser für »wissendev<
geschriebenen erörterungen erwünscht, nämlich so, dass die verff.
im anschluss an dieselben ihre luiterrichtsweise einmal im zusammen-
hange und mit der klarheit, anschaulichkeit und Vollständigkeit dar-
stellten , wie solche ein ganz junger lehrer, der keine erfahrung,
Dei neue S|>r;icliuiit(--niclit im ausl:iiKl 69
oder ein geheimrath , der keine zeit hat, braucht , für keinen von
beiden auch nur die geringste bekanntschaft mit der sog. »reform-
littcratur« voraussetzend.
Besonders bedauert habe ich, dass die verff. den leser in un-
klarlieit gelassen haben, ob sie jedes textstück nur einmal wieder-
holen oder mehrfach, immer in verschiedener weise, wie dies von
C'A'kala und mir eingehend geschildert worden ist.
In summa aber gilt von diesen arbeiten genau das, was ich
ol)ei) von denen Czekala's sagte: keiner, der an der Verbreitung der
imitativen methode mitarbeitet, sollte dieselben unbeachtet lassen.
Schliesslich mache ich noch aufmerksam, dass ja die imitative
methode nicht bloss sprechen sondern auch lesen, d. h. flüssig und
mit genuss lesen lehrt. Was nützt aber dem lernenden diese ge-
steigerte fähigkeit des lesens, wenn man ihm nur lektüre bietet, die
nicht für die Jugend geschrieben ist, die oft genug dem geschmack
der Jugend geradezu widerspricht? Die männer des neuen Sprach-
unterrichts sehen sich also auch der aufgäbe gegenüber, für ihre
schulzwecke einschl. privatlektüre geeignete fremdsprachliche jugend-
lektüre zu beschaffen. (nite unterhaltungslektüre für die Jugend
besitzen in Europa nun freilich eigentlich nur die Engländer, sie
haben ja auch die vernünftigste Jugenderziehung. Hj.-L. aber haben
in ihrer »Kleinen schü lerbibliuthek« (Stockholm, Wilh, Bille ' i
wohl einen theil des geeignetsten zusammengetragen, das sich etwa
bei uns für jüngeres kinderalter vorfinden mag (märchenj. Die mit-
gegebenen anmerkungcn zeigen ganz hübsch, wie man fremdsprach-
liches in der fremden spräche erklären kann, dürften aber doch gar
zu dünn gestreut sein. Eine zweite Sammlung der verff., betitelt
>-Aus der neueren deutschen litteratur«, die für ältere schüler
bestimmt ist, theilt mit jener den vorzug , anziehenden inhalt und
annähernd conversationelle spräche in ihren texten zu vereinigen.
Bei F. A. Norstcdt und söhne (Stockholm) ist eine »Schul-
bibliothek« herausgekommen, welche gleichfalls im dienst des neuen
Sprachunterrichts zu stehen scheint. Mir liegt no. 2 der deutschen
Serie vor: »Kaiser Wilhelm I., von (). Schupp« hg. von dem an
allen reformbewegungen in erster linie betheiligfen Icktor E. Brate
(Stockholm). Das buch ist eine zeitgenössische arbeit, fesselt den
leser, biet(>t nationalen inhalt und eine natürliche, ungezwungene
' heiseilie veriag veröfRiillii-lU :nith eine serie „Moderner IVanzösisciier
autüien".
70
11. Klint;hanlt
spräche, die sich .vi(>lfach dem unterhaltmigstone nähert -- alles
eigenschaften, wie sie der neue Sprachunterricht für seine lektüre
fordert.
Weiter lässt /. J. Afzelius, der besonders auf englischem ge-
biete thätigc Göteborger retormer, von dem ich wiederholt arbeiten
in dieser Zeitschrift angezeigt habe (vgl. XI, 313 — 316; XIV, 271
— 276; XVI, 153 — 154)5 eine Sammlung »Moderner deutscher
lektüre« erscheinen, bei deren auswahl er ausdrücklich als ent-
scheidenden gcsichtspunkt aufstellt, dass dieselbe zeitgenössischen
Sprachgebrauch bieten und zeitgenössische deutsche sitteii und ge-
Ijräuche zur anschauung bringen solle.
Man sieht, die Schweden sind überaus thätig, dem neuen
Sprachunterricht auch geeignete lektüre zur Verfügung zu stellen.
Norwegen.
K. Brekke: L;erebog i engelsk für folkskolen. Ferste del og
anden del. Kristiania, J. \V'. Cappelen, 1891 und 1892, 87 und
102 SS. 8". Pr. : 75 und 85 ere.
Derselbe: Lacreljog i engelsk for begyndere. 3. auH. Kristiania,
J. W. Cappelen, 1890. 291 ss. 8". Pr. : 2 kr.
Ich beginne mit den zu jüngst erschienenen arbeiten des in
Norwegen hoch angesehenen Verfassers. Ein fremdsprachliches 1 ehr-
buch für Volksschulen! Das klingt so recht nach der art der
skandinavischen länder, wo man auf d(Mn gebiet*^ des Schulwesens
— und so manchem anderen — den übrigen ländern unseres kon-
tinents um ein erkleckliches voraus scheint. Mir aber ist die ge-
legenheit, ein volksschulbuch für fremdsprachlichen Unterricht hier
anzuzeigen, hochwillkommen, weil sie mir eine handhabe bietet,
immer von neuem wieder auf die natürliche einheit alles Unterrichts,
an Volks-, mittel- und hochschulc, hinzuweisen. Freilich pflegen
tradition und persönliches interesse die natürliche bchandlung der
dinge lange zu vereiteln, aber an letzter stelle siegt diese doch. Und
so wird endlich einmal auch die zeit kommen, wo man volks-,
mittel- und hochschulunterricht nur als harmonische glieder eines
einheitlichen Organismus ansehen wird, dem die ausbildung der ge-
sammten Jugend in verschiedenen abstufungen zur aufgäbe ge-
stellt ist. '
Fremdsprachunterricht hal:)en wir übrigens ja auch schon seit
langem in der deutschen Volksschule, nämlich an iniseren grenzen,
Der neue spracliuntenielit im aushuid ^I
WO polnische, dänische, französische kinderschaaren im gebrauch
des ihnen fremden deutschen idioms ausgebildet -werden. Aber ob
diese grenzschulen wohl schon irgend etwas von den vortheilen des
neuen Sprachunterrichts kennen gelernt bezw. sich zu nutze gemacht
haben ? Hat die regierung schon einmal volksschullehrer dieser
gegenden abgeordnet, um an der einen oder anderen höheren schule
die grundzüge und segensreichen ergebnisse der imitativen methode
kennen zu lernen ? oder hat sie vielleicht bereits neusprachlehrer
der höheren schule, die mit der imitativen methode vertraut sind,
nach dorfschulen der grenze geschickt, um dieselbe auch dort zu
erpj-oben und fachmännisch auszubilden? Nichts wäre doch eigent-
lich natürlicher ! aber freilich — das natürliche ist eben nicht immer
das wahrscheinliche.
In Norwegen indess findet wirklich, scheint es, eine Wechsel-
wirkung der hier angeregten art zwischen mittelschule und Volks-
schule statt. Denn, nachdem herrn Brckke's y> Leerebog i engelsk for
liegyndere» schon in mehreren auflagen und Übertragungen an höheren
schulen Norwegen's, Dänemark's, sowie jetzt auch Schweden's und
Finnland's eingang gefunden hatte, unternahm es verf., sein lehr-
buch nun auch für die bedürfnisse der Volksschule umzuarbeiten,
begünstigt hierbei durch den umstand, dass dort I)ereits mit der ur-
sprünglichen fassung desselben erfahrungen gewonnen w'orden waren
lin Tromso).
Beide bearbcitungen, die für anfänger an der höheren schule
(HIB; und die für die Volksschule, sind im wesentlichen nach dem-
selben plan ausgeführt und können somit gemeinschaftlich besprochen
werden.
Brckkc ist k(Mii unbedingter anhänger oder apostel des neuen
Sprachunterrichts und speciell der imitativen methode, was sich schon
daraus erkennen lässt, dass er in seinen vorreden der grossen inter-
nationalen bewegung lür reform des Sprachunterrichts und deren
vornehmster Vertreter überhaupt nicht gedenkt, (ileichwohl steht
derselbe unbedingt unter dem einfluss der neueren ideen, und zwar
stellt er sich nicht juir einfoch in die mitte zwischen alt und neu,
sondern neigt unverkennbar dem letzteren m«dir zu als dem erstc^ren.
In Übereinstimmung mit dem neuen Sprachunterricht befindet
Verf. sich nämlich in folgenden punkten : er behandelt die ausspräche
vom Standpunkte der neuesten i)honetischen anschauungcMi aus und
bedient sich — all(Tdings nur parallel neben der orthographischen
schreibform her — einer vortrefflichen transscription. Kr widmet ferner
72
H. Klindiardt
dem kolloquialen Englisch eine bevorzugende pflege. Den gramma-
tischen Stoff beschränkt er stark und bringt ihn dem Schüler in der
weise der Sform'schen lehrbücher vermittelst geschickt abgefasster
dialoge zur anschauung. Uebersetzungen des schülers aus der mutter-
sprache in der fremdsprache verwirft er principiell wenigstens für
des erte lernjahr (6 st. wöch.), und rücksicht auf bestehende examen-
verhältnisse beeinflusst ihn nicht weiter als dass er der 3. aufläge
seines elementarbuches 1 2 seiten norwegischer Übersetzungstexte mit-
giebt, die weiter nichts sind als eng sich anschliessende Umarbeitungen
früher durchgenommener englischer texte. Die nicht unter dem
zwange behördlicher examenvorschriften stehenden bücher für die
Volksschule enthalten überhaupt keine muttersprachlichen über-
setzungstexte.
Die allgemeine einrichtung der .^r^*-^^^' sehen bücher aber ist
folgende. Jedes kapitel zerfällt in zwei theile : einen dialog, welcher
in flotter spräche ein bestimmter grammatisches verhältniss praktisch
veranschaulicht , und ein lesestück. Am schluss finden sich dann
wohl noch weitere lesestücke und ein kurzer grammatischer abriss.
Die behandlung des so angelegten lehrbuchs soll in der art erfolgen,
dass der einzelne schüler zunächst beide theile jedes kapitels gut
lesen und sicher übersetzen kann. Dies verfahren wird bis an den
schluss des Schuljahres fortgesetzt. Von einem geeigneten Zeitpunkt
ab läuft aber nebenher eine zweite, repetirende durchnähme der
bereits erledigten kapitel , wobei die aufgäbe des schülers darin be-
steht, dass er das früher gelesene nach und nach auswendig lernt
und dazu die entsprechenden muttersprachlichen Umarbeitungen in
das Englische überträgt (an der wandtafelj.
Nicht entsprechen hierbei den grundsätzcn der imitativen
methode , wie sie bei Czckala und Hjorth zur anwendung gebracht
worden sind: die Unterordnung des sprachlichen Irhrstoffes unter
grammatische gesichtspunkte, die bis zum schluss uneingeschränkt
foitgehende Übersetzung aus der fremden in die muttersprache, des-
gleichen die — allerdings sehr wenig ausgedehnten — Übersetzungen
in umgekehrter richtung, endlich die regelmässig angesetzte Übung
d(^s auswendiglernens.
Es fehlt gleichzeitig das wichtigste Unterrichtsmittel des imi-
tativen lehrverfahrens: die consequente anwendung der Sprechübung
durch frage und antwort.
Indess, während verf. noch in der vorrede des ersten theils
seines lehrbuchs für Volksschulen (März 1891) das repetirende aus-
Der neue spiaclumterricht in; ausländ n x
wcndiglenicii als den wichtigsten theil seiner mcthode bezeichnete,
stellt er in der vorrede des zweiten theils (Februar 1892) jener me-
morirenden Verarbeitung bereits die dialogische Verarbeitung als gleich-
werthig zur seite. Damit aber hat er den entscheidenden schritt
zu immer engerem anschluss an die grundsätze der imitativen me-
thode gethan. Die spräche ist ja ihrem wcsen nach vor allem ein
Verkehrsmittel zwischen menschen , und als solches ist sie beim an-
fangsunterricht in erster linie zu behandeln, d. h. vermittelst frage
und antwort.
In dem masse, als der verl". der dialogisclicn durchnähme des
dem lernenden gebotenen sprachstoffes einen breiteren räum in
seinen büchern gewähren, das monologische memoriren (aufsageni
aber in den hintergrund treten lassen wird, in demselben masse
wird seine methode ein getreuerer ausdruck des neuen Sprachunterrichts
V/erden und werden sich die Unterrichtserfolge derselben steigern. Natür-
lich würde bei stärkerer entwicklung der dialogischen einübung des
ZU lernenden sprachstoffes dem regelmässigen und vollständigen über-
setzen der fremden texte allmählig die zeit weggenommen werden ;
es würde dasselbe aber auch immer entbehrlicher werden. Die
sonstige einrichtung der bücher i)rauchte dabei vorläufig keine sender-
lich durchgreifende Umänderung zu erfahren. Selbst die in den
dienst der grammatik gestellten , dem schüIcr fertig im lehrbuche
vorgelegten »gespräche« können zum gegenständ uiuiiittelbaren dia-
logischen Verkehrs zwischen lehrcr und schüler gemacht werden, wie
ich an einem aufs gerathewohl dem elementarbuch für höhere schulen
entnommenen beispielc zeigen will. Auf s. 19 finden wir daselbst
nämlich folgendes gespräch :
[Uncle Henry:] l]'/iosc hat han^^s f/tm?
1 Alfred:' H'/iie/i luü do you »na/!?
[C H.:j Don' t you kiioic it? il's thc hat you gavc
1/ic yrsterdijy.
/A.:J Oh yes. / see it now.
Hierzu bieten sich folgende fragen : What was thc iianic oj Al-
fred's unelc? what /'s thc opposite of -'^u/iclc--: {spcaking of a l>oy — 0/
Alfred)? 7vhat was thc navic of unclc Henry' s nephcw'f IVhat had
Alfred rceeivcd front his unclc r whcn had hc rcceived that hat front
h'ts unclc .^ did unclc Henry rccoi^tiizc it 0/1 thc ncxt day ? where did
hc see it hangin^ i (on a hooh. in thc hall . . . ) Hai'C yoti a hat'l
who _Ka-i'c it you: whcrc di,i votir Jathcr lux ycttr hat: etc. etc.
74
Kliiiuhar.lt
Wogen der iil)rrsetzimgslcistungeii aber beim examen artium
(am schluss von II B) braucht verf. keine besorgniss zu hegen : führt
er nur das verfahren der übersetzungsfreien imitativen methode
konsequent genug durch, so wird nach einem Unterricht von nahezu
drei jähren mit 6, 6 und 5 st. wöch. ein Vierteljahr vollauf genügen,
uin seine schüler so auf jene Übersetzungsaufgaben des examens vor-
zubereiten, dass ihre leistungen die aller früheren generationen nicht
nur erreichen , sondern vermuthlich weit übertreffen werden (vgl.
die von mir in meinem buche »Drei weitere jähre erfahrungen«
s- 53 — 5^ mitgetheilten thatsachen).
Was die neben d(Mi »gesprächen« gebotenen , meist erzählen-
den texte des verf. betrifft, so zeichnen diejenigen des 2. theils
vom volksschullehrbuche sich bei weitem vor den der beiden anderen
lehrbücher aus. In letzteren finden wir vielfach märchen und abge-
brauchte anekdoten , die des nationalen rharakters durchaus ent-
behren und auch sonst minderwcrthig erscheinen.
IDänemark.
Ottt) Jespersen: Studier over engelske kasus. Forste rrrkke.
Med en inledning: fretnskridt i sproget. Kobenhavn. Kleines forlag,
1891. 222 SS. S*\
Derselbe: Engelsk l;esning for mellemklasserne. i. bind:
Treasure Island, l)y R. L. Stevenson. Kebenhavn, Lybecker & Meyers
forlag, 1892. 243 SS. S*^.
Derselbe: Fransk l)cgynderbog. .\nd(Mi , helt omarb(>jdede
udgave af »Fransk laesebog efter lydskriftmetoden. < Kobenhavn,
Carl Larsen, 1892. 184 ss. 8".
Hierzu: Redegorelse for min Franske Begynderbog. 23 ss.
8 ". Ebenda.
Unter den drei vorgenannten jüngsten arheitcMi Jispcrsens
ist die erste nicht bloss aus chronologischen rücksichten obenan ge-
setzt. Sie hat überdic^s die hervorragende persönliche bedeutung für
den verf, dass sie denselben zum (>rsten male auch einem ■grösseren
leserkreise als den ausgezeichneten linguisten vorführt, der er wirk-
lich ist und als den er sich erst jüngst wieder (Juli d. j.) in einem
mit lebhaftem bejtall aufgenommenen vortrage bekundete, welchen
er der skandinavischen philologenversammlung zu Kopenhagen über
die entstehung der spräche hielt. Weiterhin aber kommt den »Studien
über englische kasus < das absolute \(Tdienst um die linguistische
Der iieiHj spiafliuntcrriclit im aiislaiiil -je
forschung zu , dass sie derselben neue und ergebnissreichc bahnen
weisen, auf welchen sich dem verf. in den kommenden Jahrzehnten
mehr und mehr jüngere gelehrte anschliessen dürften. Er selbst
wird dieser seite seiner überaus reichen und fruchtbaren thätigkeit
vielleicht eine intensivere und extensivere entwicklung geben als irgend
einer anderen.
Eine würdige besprechung von J.'s »Studien« fordert eine stelle
für sich. Wenn ich dieselben aber hier unter den gesichtspunkt und
titel des neuen Sprachunterrichts mit einbezogen habe , so hat das
seinen guten grund darin, dass dieses werk der Sprachforschung
allerdings in unmittelbarem zusammenhange zu stehen scheint mit
der grossen arbeit des Sprachunterrichts in dem letzten Jahrzehnt.
Der neue Sprachunterricht hat sich losgelöst von einer Jahrhunderte
alten, bis auf den wackeren Donat zurückgehenden tradition, die, in
schul- und studierstube entstanden, sich nie ganz von der enge ihres
ursprünglichen horizontes hat befreien können. Er hat einen eignen^
neuen Standpunkt gesucht und gefunden, indem er platz nahm mitten
im vielsprachigen internationalen verkehr unserer tage und von hier
aus sich die frage stellte : warum müssen der jugend fremde sprachen
gelehrt werden? und welche wege sind einzuschlagen, um bei ge-
ringstem zeit- und kraitaufwand der schüler beste resultate zu er-
zielen ?
Mit diesen gesichtspunkten des neu(»n Sprachunterrichts ist
Jespersen nun auch an die Sprachforschung herangetreten und hat
sich die beiden fragen gestellt : welches ziel hat die menschen vor
allem zu spraclii)ildender arbeit verlockt? und welche spräche hat
dieses ziel am vollkommensten erreicht? Seine antwort auf die
erstere lautet : die menschen haben sprechen gelernt , um sich mit
einander zu verständigen; auf die zweite frage erwiedert er: das ist
die höchst entwickelte spräche, welche diesc^s ziel mit den geringsten
mittein, d. h. mit dem geringsten zeit- und kraltauiwand erreicht
{Studier s. 9). Demgemäss ist das Englische als sprachliche leistung
dem Gotischen inn genau so viel überlegen als eng), hcrd gegenüber
got. habaidedcina weniger an zeit und kratt verbraucht. Cieradezu
barbarisch aber erscheint uns das Gotische, wenn wir mit j. erwägen,
dass der Gote , um die vf^scliiedenen funktionen von engl, had, als
auxiliar gar zu V abgeschliif(Mi, auszudrücken, nicht weniger als 2 drei-,
10 viersilbige und 3 fünfsilbige formen ungleicher art aufwenden
musste {Studier s. 12). Es ist darum auch verkehrt, von »formen-
reichthum« einer spräche zu reden, wo es sich doch immer nur
■y5 H. Klinghardt
um beschwerliche »formen belastung<' handeln kann. Die öfifent-
liche meinung von fachmännern und laien hat bis auf den heutigen
tag den entgegengesetzten Standpunkt eingenommen : nach ihr sind
die formenbeschwerten sprachen als die edlen , die formenbefreiten
als die barbarischen anzusehen. Dass gerade das umgekehrte die
Wahrheit enthält, haben einzelne wohl früher schon geahnt; mit
allen mittein der Wissenschaft den unumstösslichen beweis dafür ge-
liefert zu haben — das ist das verdienst Jespersen's, Möge die
richtige auffassung rasche Verbreitung finden ! Besonders wir lehrer
haben gelegenheit, dieselbe zu fördern.
Die geschichte der englischen kasus ist für J. also die gcschichtc
•eines fortgesetzten formellen fortschritts.
Zu einer objektiven Würdigung des altenglischen kasussystems
gelangt er, nicht durch rückblickendc vergleichung mit dem vermuth-
lichen indogermanischen system , sondern durch vorwärtsschauende
Zusammenstellung mit dem modernenglischen kasussystem. Und nicht
der abstrakte gesichtspunkt des »stamm« und »endung« absolut
unterscheidenden antiquarischen Sprachforschers bildet für ihn den
Ausgangspunkt seiner Untersuchungen, sondern das nicht unschwer zu
erscliliessendc konkrete Sprachgefühl der Zeitgenossen könig Alfred's
für das damalige (relative) verhältniss zwischen »kern« und »endung«
der wortformcn.
Unter solchen umständen kann J. seiner Untersuchung natürlich
auch nicht dir übliche sprachhistorische eintheilung der gesammten
ilekiinatioii in einzelne a-, ja-, i-, n- u. a. deklinationen zu gründe
Jegen, sondern er stellt einfach sämmtliche endungen , welche bei-
spielsweise könig Alfred's Zeitgenossen mit kasusfunktion verwandten,
in naheliegender gruppirung zusammen und verzeichnet zu jeder
^Midung, welchen unter sich verschiedenen kasusfunktionen dieselbe
diente (morphologische anordnung). Dann wieder stellt er die kasus-
namen übersichtlich zusammen und verzeichnet hinter jedem die
verschiedenen endungen , welche damals in den funktionen des be-
treffenden kasus verwandt worden (syntaktische anordnungj._
Dies sind in der that die einzigen kategorien , — die der
endungen und die der funktionen -- welche, wenn auch unbewusst,
im Sprachgefühl der jeweiligen generationen lebendig waren und auf
die Weiterentwicklung der spräche einwirken konnten, nicht die be-
kannten sprachgeschichtlichen, deren werth für andere zwecke natür-
lich darum nicht entfernt in frage gezogen wird.
Der neue sprachunteiTiclit im aiwlaii'! y j
J. stellt dann weiter die modern-englischen kasusendungen nach
denselben zwei gesichtspunkten zusammen ; und indem er weiterhin
die frage aufwirft , wie es ohne jedes bewusste streben der auf ein-
ander folgenden generationen doch zu der heutigen fast idealen
reduktion der englischen kasusendungen gekommen ist, weist er zu-
nächst schlagend nach , dass keinesfalls normannischer einfluss hat
im spiele sein können , um weiterhin auszuführen , dass die beseiti-
gung ' des altenglischcn kasussystems vielmehr herbeigeführt wurde
durch die zahlreichen inkonsequenzen d. i. unvollkommenheiten des-
selben. Er gelangt damit zu einem satzc, der aller Wahrscheinlich-
keit nach auf die ähnliche successive (Entlastung aller verwandten
sprachen von ihrem störenden flexionsbehang auszudehnen ist. Die
flexivische ausgestaltung unserer sprachengruppc hat eine zeit durch-
laufen, wo sie durch ihre Vorzüge der geistigen arbeit der Völker zu
werthvollster förderung gereichte, aber sie ist dann wieder in eine
— schon lange parallel neben jener hergelaufenen — epoche ein-
getreten , wo ihre mängel in gleichem masse die denkthätigkeit er-
schwerten und daher wieder ihre stufenweise beseitigung vorbereiteten.
Nach dieser gesammteinleitung handeln zwei specialkapitel von
»kasusverschiebungen bei den fürwcirtern« und vom »verhältuiss der
stimmhaften und stimmlosen kon^onanten in der deklination zu ein-
ander«. Auch sie legen von vorzüglicher sachkunde und scharfer
beobachtung zeugniss ab, wenn sie gleich an weittragender bedeutung
der einleitung über den »fortschritt in der spräche« und der Unter-
suchung ül)er »das verhältuiss des alten und des neuen kasussystems
zu einander« nicht gleichkommen. Auch der innige Zusammenhang
zwischen dieser neuen Sprachforschung und den leitenden ideen
des neuen Sprachunterrichts tritt in letztgenannten l)eiden kapiteln
am deutlichsten zu tage.
Eine fortsetzung dieser »Studien« stellt verf. in aussieht. Möge
er sich zum besten der sache entschliessen , dieselben aul' Deutsch
oder Englisch resp. Französisch erscheinen zu lassen, um einen ein-
fluss derselben auf die grosse masse der mitforscher zu (-rmöglichcn.
Ueber die b(Mden aiiderf>n bücher Jespersen's muss ich mich
um so kürzer fassen, nachdem mich lebhaftestes interc^sse an seinen
»Studien« zu unbeabsichtigter ausführlichkeit verleitet hat.
' j. fällt seihst der iirisfeii s|)i eeliwcisc l'n'ihercr anseliaiuiiiijcn /.um upfcr,
iiulem an der fraglichen stelle (s. loo) von einem „Untergänge" des altengiischen
kasussystems spriclit , als ob die radikale Vereinfachung desselben zu beklagen
und nicht vielmehr als ein überaus "ii'icklicher fortschritt zu bewundern wäre.
^8 11. Klint;h.ii(ll
Die »Englische Icktürc für mittlere klassen« stellt sich in den
dienst der ansieht, dass der Sprachaneignung besser gedient wird durcli
die benutzung leichter und längerer texte bczw. bücher , als durcli
schwerc^re Schriftsteller oder eine folge verschiedenartiger kurzer stücke.
Ich kann dem nur auf das wärmste beistimmen. Treasure Island ist
ein ausgezeichnetes »jungenbuch«, spannend und sympathisch wie
selten eines. Nur das eine bedauer(^ ich , dass der h'auptschauplatz
der geschichte irgend wo in W'estindien, aber nicht in England liegt.
Der Originaltext hat durch kürzung , sowie durch beseitigung aller
entbehrliclien seetechnischen ausdrücke und des bei Stevenson das
ganze buch beherrschenden archaistischen stilanflugs eine gründliche
Umarbeitung erfahren, für deren sprachliche Zuverlässigkeit ein Cam-
bridger freund des verfs gewähr gibt. Oleichwohl habe ich micli
hie und da des gefühls nicht erwehren können , als ob die volle
modernisirung des stils doch noch nicht ausnahmslos erreicht worden
sei , und das ist unangenehm für den lehrer , der ein solches buch
in der klasse benutzt. Da Stevenson durchweg seinen stil archaisirt,
so ist es vielleicht besser , für unsere schulzwecke ganz von diesem
sonst so ausgezeichneten Jugendschriftsteller abzusehen. Die englische
jugendlitteratur bietet ja reichste ausvvahl. Das princip der Umarbei-
tung von Schriftstellern für die schule, besonders durch kürzung, aus-
märzung seltener Vokabeln u. ä. ist aber jedenfalls zu billigen, und
die vorliegende Schulausgabe als ein tüchtiger Vertreter des neuen
Sprachunterrichts nach dieser richtung hin anzusehen.
Das »Französische anfängerbuch« trägt eben als anfangerbuch
noch mehr den Stempel des neuen Sprachunterrichts an sich : von
anfang ab zusammenhängende texte, alle in kolloquialem stil gehalten ;
unter (\v\x\ striche zahlreiche fragen , die dem lehrer methodische
berathung, dem Schüler einen anhält gewähren bei der dialogischen
cinübung und aneignung des sprachstofifes ; die systematische gram-
matik auf das allernothwendigste beschränkt; keine anregung zu Über-
setzungen, am wenigsten aus der muttersprache ; ferner zuhülfenahme
einer sachkundigen, korrekten transskription - das alles ist der ge-
treue ausdruck des n(Hien Sprachunterrichts und der von ihm einge-
führten imitativen methode.
Es wäre aber unn^cht gegen die gemeinschaftliche sache, wollte
ich nicht neben dieser vielfältigen Zustimmung die punkte bezeichnen,
in welchen ich d(Mn vorgange des verf.s nicht beipflichten kann.
Und zwar ziehe ich in zwei punkten die anläge der ersten
aufläge {Fransk Lpscbog) vor : diese gab dem ausschliesslichen gebrauch
Der neue sprachunteriicht im ausländ yn
der phonetischen transskription eine ausdehnung über viele monatc
hin und bewirkte den Übergang zu den orthographischen texten so,
dass die schon früher dagewesenen Vokabeln nun ohne jede weitere
hülfe einfach in ihrer orthographischen Verkleidung vorgeführt , die
neuen Vokabeln aber durch interlinear untergesetzte transskription
lautlich verdeutlicht worden. Die neue aufläge (Umarbeitung; be-
schränkt den gebrauch ausschliesslich transskribirter texte auf wenige
Wochen und stellt von da ab die phonetische und die orthographische
fassung der texte auf je zwei seitcn des buches links und rechts ein-
ander gegenüber. ^ Ferner hätte ich gewünscht , dass verf. das
grammatische und idiomatische Sprachmaterial , welches der lehrer
mit dem schüler von zeit zu zeit repetitionsweise einüben soll , für
beide parteien in übersichtliche listen zusammengestellt hätte. Das ist
unter allen umständen für lehrende und lernende becjuem , und der
mit dem wesen der imitativen mcthode nicht völlig vertraute lehrer
bedarf geradezu solcher methodischer anleitung.
Die beigegebene begleitsclirift (Ri-iieg<*rilsc} ist in hohem grade
lesenswerth.
Oesterreicli.
Georg Weitzenböck : Lehrbuch der französischen spräche.
1. theil. Wien und Prag, F. Tempsky; Leipzig, (J. Freitag. 1892.
140 SS. 8^'. Pr. : geh. 70 kr., geb. 90 kr.
Hierzu ein »Begleitwort«, VI ss.
Verf. hat sich schon vor mehreren jähren durch seine treffliche
Schrift »Zur reform des Sprachunterrichts« (Wien, Graeser) als einen
warmen und sachkundigen anhänger des neuen Sprachunterrichts ein-
geführt , und dem »Begleitwort<' zu seinem vorstehend bezeichneten
französischen lehrbuche scliickt er gradezu die sechs »Principcs de
r Asspciation phonäiquc des Professeurs de langucs Vivantes« voraus als
diejenigen gesichtspunkte , welche bei der abfassung seines buches
für ihn bestimmend gewesen sind.
' J. i'eclitferligt diese ahweichung von der ersten aullage in seinei' begleit-
sclnifl mit dem wünsche, sein hucli bezüglich der lautschrift für möglichst viele
Standpunkte luauchbar zu maclien , aber ich linde micii nicht überzeugt. Die
hauptsache ist indess. dass er selbst für seine person seine Überzeugung vom unbe-
dingten didaktischen nutz'-n der lautschrift im Unterricht im l.uife der Jahre und
der praktischen erfahrung unbeirrt festgehalten iiat.
8o M- Kliiu^hanlt
Ks k:inn nichts schaden, dieselben hier zum besten solcher
\cscT , \v(>lche noch nicht mitglied der genannten Associatio/i fan-
mejdung dringlichst zu empfehlen — bei dr. Paul Passy, 6, nie
Labordcrc, Nt'uUly, Seine, Jahresbeitrag: 2 Francs, wofür 12 nummern
des Vereinsorgans Le Maltrc PIwmHujiie) sind, hier in allcT kürze zu
wiederholen: ij Gegenstand des Unterrichts ist die gewöhnliche unter-
haltungssprachc; 2) Die aneignung der laute dieser geschieht am besten
vermittelst einer phonetischen transkription ; 3) Als nächst wichtiges
werden die idiomatischen Wendungen , und zwar an der hand zu-
sammenhängender texte, eingeübt ; 4) Die grammatik ist induktiv zu
betreiben, erst ziemlich spät systematisch zusammenzustellen ; 5) Ge-
brauch der muttersprache ist so bald wie möglich vom Unterricht
auszuschliessen ; 6j Als schriftliche arbeiten werden reproduktionen
verschiedener art , erst ganz am schluss Übersetzungsaufgaben aus-
geführt.
Ich bin überzeugt, dass in den kreisen der neusprachlehrer das
vorliegende lehrbuch bald als eins der besten von denen anerkannt
sein wird , welche sich die einführung der obigen 6 grundsätze des
neuen Sprachunterrichts zum ziele stellen.
Und zwar sehe ich das hauptverdienst desselben in dem reichen
didaktischen liülfsmaterial, welches den einzelnen textstücken beige-
geben ist. Es besteht einerseits in mannigtaltigen »Fragen« (franzö-
sisch natürlich) über das betreffende^ stück, verbunden mit Weisungen
für den schüler, wo er die unterläge für seine antwort tinilen kann,
und andrerseits aus »Hebungen«, welche dem lehrer überaus werth-
volle hülfe l)ei der grammatischen ausnutzung der texte gewähren.
Die spräche ist vorzugsweise als gesprächsmittel aufgefasst , und
darum wird frage und antwort auch als dasjenige Unterrichtsmittel
behandelt, auf welchem der haupttheil des Unterrichts zu ruhen hat.
Bei d(>r neuheit desselben ist aber eine detaillirte anleitung für seine
handhabung dem lehrer eljenso unentbehrlich wie dem schüler; erst
wenn beide parteicn sich durch längere ül)ung in diese neue lehr-
und lernweise hineingefunden haben , können die gedruckten fragen
entbehrt werden , und demgemäss hat sie verf. auch allmählig weg-
fallen lassen. Die »Uebungen« (exercises) stellen dem lehrer eine
ganze blumeniese von mittein zur Verfügung, um seinen text nach
den verschiedensten richtungen hin grammatisch auszubeuten. Es ist
ihm nur die eine erwägung überlassen , welche von den vielen vor-
geschlagenen grammatischen ausiuitzungsformen er gerade in seinem
Der neue sprachuntenicht im ausländ 8l
besonderen falle für seine besondere klassc in anwendung bringen
will.
In den sprachstoff der texte ist überraschend viel von der
charakteristischen Sprechsprache des täglichen lebens hineingearbeitet,
ohne das sie darum irgendwie den eindruck des gemachten hervor-
riefen. Besonderen dank schulden die lehrer dem Verfasser für die
vielen ausdrücke aus der spräche des klassenverkehrs, die sie in seinem
lehrbuche vorfinden und die sie sich sonst gar nicht zugänglich machen
können. Nicht minder werthvoll ist die erleichterung, welche verf.
dem schwer belasteten lehrer gewährt , indem er zu jeder vokabel
des Wörterverzeichnisses bemerkt , an welcher stelle dieselbe dem
Schüler zum ersten male aufgestossen ; dadurch wird lehrer und schüler
viel verdriessliches herumsuchen erspart.' Die phonetische Umschrift
beruht auf gründlicher sachkunde, die phonetischen anweisungen ent-
sprechen durchaus dem gegenwärtigen stände der Wissenschaft. Die
angehängten grammatischen listen und Zusammenstellungen sind zweck-
mässig eingerichtet und dargestellt sowie auf ein vernünftiges niass
beschränkt.
Nicht geringe anerkennung verdient , dass verf. auch seiner
orthographischen formenlehre des adjektivums das femininum zu
gründe legt, nicht das maskulinum ; desgleichen, dass er der ortho-
graphischen liste der grundzahlen deren phonetische werthe gegen-
überstellt und ebenso die konjugationen nicht bloss in orthographischer
Verkleidung, sondern auch in ihrem genauen phonetischen gegenbilde
aufführt. Solche fortlaufende erinnerung an lautliche korrektheit ist
selbst für den lehrer werthvoll , dem nicht selten noch aus einer
wenig günstigen lernzeit her allerhand lautliche sünden bezw. nach-
lässigkeiten anhaften. Und was ein Verfasser thun kann, um den
vielbeschäftigten lehrer und dessen Unterricht zu fördern, ohne ihm
zeitopfer aufzulegen, das soll er thun.
Das vom verf seinem lehrbuche beigegebene »Hegieitwort^' ist
ganz vortrefflich. Insbesondere empfinde ich eine art persönliche
befriedigung über den nachdrücklich hervorgehobenen satz : >>eine
fremde spräche wird nicht gemacht [durch grammatisclie konstruktion],
' Ganz besonders möclite ich aucli die lacligenossen aul'uierUsaiu iii;ichen
auf die weise, wie verf. anleitung giebt, die fremde spräche durcii sicli selbst zu
erklären , wie z. li. -. uti alimevt : ce qn'on mangc ; la rliarriie : l'histniinent pow
labi>urer ; pousser : graiidir ; scparer : opposc a asse»il>ler ; an aniiiial : itne bele ;
te tnmc : le corps saus la tcte, lc.< bras. les jambcs ; soiis : ipposc a sur (vokabel-
ver/eicluü'-s der einzeltexte nr. 38- 42j.
K kolhin^. l.llt;,i.rln; SUl.li. 11. XVlIi. I. 6
8 2 11- Klin.ijlianll
sondern nachgemacht«, der sich völlig mit meiner eigenen auf-
fassung deckt, wonach »imitation« den kern- und Schwerpunkt
der vom neuen Sprachunterricht aufgebrachten methode bildet.
Sämmtliche sonstige ausfiihrungen des »Begleitvvorts<' haben bis auf
zwei punkte meine lebhafte Zustimmung. Doch weiss ich keinen
grund, warum man nicht auch die schüler sollte die Umschrift schreiben
lassen, was verf. ausdrücklich ablehnt (s. II). Meines erachtens kann
ein Schüler nicht besser die schärfung seines gehörs für die eigenart
der fremden laute und die Zusammensetzung der fremden lautkomplexe
nachweisen, als wenn er vom lehrer vorgesprochene worte und satz-
takte lautrichtig an die Wandtafel schreibt. Man wird gewiss nicht
alle schüler zu solcher leistung erziehen können , aber das beispiel
der besten in dieser richtung dürfte auch die mit minder gutem
gehör begabten wenigstens zu gesteigerter aufmerksamkeit beim hin-
hören anspornen. Zweitens aber kann ich mich dem verf. nicht
anschliessen, welin er s. IV verlangt, die schüler sollten schon von
anfang an die den texten beigegebenen fragen selbst mitlernen. Wie
die imitative methode die aneignung der lautform einer spräche von
derjenigen ihrer Schreibung in zeitlich von einander getrennte lern-
stufen auseinanderlegt, so scheint es mir auch ihrem wesen gemäss,
dem schüler nicht gleichzeitig die zwei schweren aufgaben des ant-
wortens und fragens aufzulegen, sondern ihn zunächst mehrere monate
lang daran zu gewöhnen, dass er fragen prompt erfasst sowie beant-
wortet , und ihn erst danach zu eigener fragestellung und frageal)-
fassung anzuleiten.
Wenn nun aber auch We i tzen bock ' s lehrbuch sicherlich
eins der besten ist unter denen , welche den bahnen des neuen
Sprachunterrichts folgen , so wird doch verf. selbst nicht glauben,
gleich beim ersten wurf das ideal erreicht zu haben, vielmehr auch
einwänden und Widersprüchen entgegensehen.
Und so will ich denn nun in erster linie auf den übelstand
aufmerksam machen, der dadurch hervorgerufen wird, dass verf. jedem
textstück eine grössere anzahl grammatischer Übungen beigiebt, unter
denen sich der lehrer heraussuchen mag, was ihm beliebt. -Das hat
den verf. verhindert , am Schlüsse ungefähr bemessener vierteljahrs-
und halbjahrspensen das grammatische (und idiomatische) material
systematisch zusammenzustellen , welches im voraufgehenden Zeitab-
schnitt induktiv gewonnen worden ist: er weiss ja gar nicht im vor-
aus, was die einzelnen lehrer der verschiedenen anstalten von dem
zur wähl gestellten Übungsstoff ausgesucht haben können. Für eine
r)ei' neue '-])racluiiileniclit im aiislaml S i
neue aufläge, wenn veri". selbst sein buch i — 2 mal im Unterricht
durchgearbeitet haben wird , möchte ich ihn anregen , einfach be-
stimmten grammatischen stoff zu jedem textstück behufs einübung
vorzuschreiben und dann von zeit zu zeit systematische Zusammen-
stellungen des so erworbenen zu geben.
Sodaiui , meine ich , wird der grammatischen ausnutzung vom
verf. ein viel zu hoher eigenwerth beigelegt. Aneignung der
Sprache vermittelst frage und an t wort, das ist ja auch
des verf. hauptgesichtspunkt f »Begleitwort« s. IVj. Dann aber kommt
grammatik nur soweit in betracht, als sie die bildung von frage
und aiitwort erleichtert. Verf. hat indess sichtlich ein vorgeschriebenes
grammatisches pensum im äuge , welches binnen i bezw. 2 jähren
erledigt werden soll. Vermuthlich hat er — mit recht -- geglaubt,
um sein Schulbuch lebensfähig zu machen , vor allen für erfüUung
der grammatischen lehrpensen- in den amtlichen lehrplänen sorge
tragen zu müssen. Und sicher wird auf seine weise ebensoviel
grammatik von den schülern gelernt werden, auch weit sicherer, als
je zuvor mit den alten > grammatischen« lehrbüchern. Aber ich will
nicht unterlassen , hier principiell zu betonen , dass die imitative
methode grammatik nur in dem masse , dem umfange und der auf-
einanderfolge ijetreibt , als die dialogischen Übungen des Unterrichts
sowie die mündlichen oder schriftliehen reproduktionsübungen ein
bedürfniss danach herausstellen.
Endlich kann ich nicht umhin, bedenken zu hegen bezüglich
der art der vom verf. verwendeten texte. Von den 50 Seiten des
lesehuchs enthalten die ersten 35, die in der zeit des langsamsten
vorwärtssehreitens durchzunehmen sind, \on kurzen verschen abge-
sehen , ausnahmslos Stoffe des anschauungsunterrichts. Solche sind
ja nun gewiss ganz gut. .\ber etwa i '/2 jähr nichts als auseinander-
setzungen wie : >>J\ipa et mania/i sont mes parcnts. Je suis leiir enfaut,
lenr p'Is. Ma so'iir est leiir fillr. Leurs pareiits sont nos ^ra/u/s pare/its,
tios i^rand-peres et nos graiid 'mercs etc.« und »Le gilet cenwre la poitriiie
et le dos. Par-dessus le gilet 011 tuet la veste. la Ja</iiette, V habit. Qua ml
cela ne sufßt pas pour iious giirmitir du froiil , nous luettous eticore
un par-dessus etc.<< — das ist denn doch zuviel des guten! Ich bin
durchaus nicht gegen anschauungstexte ; indess wenn verf. mir ge-
statten will, für die zweite auHage einen wünsch zu äussern, so würde
ich ihn bitten, seine anschauungstexte doch recht reichlich mit texten
unterhaltender und anziehender sowie anziehend - belehrender art zu
durchsetzen. Und im namen der lehrer ersuche ich ihn weiterhin,
6-
84 II- Klin<;liai(ll
dicselLxMi doch nicht mit solchen alten geschichten, wie sie sich im
letzten theilr seines lehrbuches finden (Avarice punie, L' anthropophagc,
Le sifßet de Franklin) zu befassen : sie haben, scheint mir, ein recht
darauf, auch einmal durch neue Stoffe erfrischt zu werden. y>L'kole
biiissoniere« (nr. 59 — 61) ist sehr ansprechend.
Auch bezüglich der für die Umschrift gewählten typen möchte
ich einen wünsch äussern : die nicht wenigen diakritischen zeichen
über den buchstaben , die winzig kleinen »i n ü« , welche die ent-
sprechenden reibelaute bezeichnen, geben der schrift etwas unruhiges
und dürften leicht die äugen angreifen. Sollte es sich nicht empfehlen,
hiergegen abhülfe zu schaffen, etwa durch annäherung an die Schreib-
weise des Maitre Phonitique'i
Krankreicli-Rayem.
I. Franz Beyer und Paul Passy: Elementarbuch des ge-
s[)rochenen Französisch. Cöthen , Otto Schulze. 1893. XIV und
218 ss. 8 0. Pr. : geh. 2,50 mk., geb. 3 mk. '
Franz Beyer: Ergänzungsheft zu Beyer-Passy, Elementarbucli
des gesprochenen Französisch. Cöthen, Otto Schulze. 1893. V und
104 ss. 8*'. Pr. : geh. 1 mk., geb. r,2o mk. '
Seit dem jähre 1885, wo Henry Sweet sein epochemachen-
des »Elementarbuch des gesprochenen Englisch« veröffentlichte . ist
dem neusprachlichen unterrricht nicht wieder ein hülfsmittel von
ähnlicher bedeutung geschenkt worden. Kein kundiger aber dürfte
in Zweifel ziehen, dass das soeben erschienene »Elementarbuch des
gesprochenen Französisch von Beyer-Passy sich dem Sweet' sehen
buche, mit dem es schon äusserlich der titel zusammenbringt, in
voller ebenbürtigkeit zur seite stellt.
' Cöthen. ilcr verlagsoit obiger arliL-iten , liegt mm freilich nicht im ,ui?-
iaiid , auch ist fler beitext derselben deutsch und nicht fremdsprachlich verfasst
lind sind sie ausdiücklich füi- Deutschland bestimmt. Aber zufolge Vorwort des
Kienientarbuchs s. VI ist doch die auswahl der texte durch 1^ a u 1 l*"a s s y in
Paris getroffen woiden , und gei-ade diese ist überaus wichtig für den „neuen
s])iachuntcrricht". Die für sie massgebenden gesichtspunkte sind noch keineswegs
festgestellt, und darum scheint es werthvoll für uns Deutsche, zu erfahren, wie der
glänzende fühicr der Sprachunterrichtsreform in Frankreich . der herausgeher des
Maitre phonctiqite, nicht nur über iliesc i'nge denkt, sondern wie er sie praktisch
bei der zusammeir^tellung fianzösischci- texte zu lösen gesucht hat. ja m. e. wirk-
lieh gelöst bat.
Der neue spracliunterrictit iiii ausländ ^e
Freilich könnte man wohl sagen: Sweet hat vor ßeyer-Passy
den Vorzug voraus, mit seinem F^lementarbuch für die arbeit der
letzteren das vorbild abgegeben zu haben. Dafür ist aber andrer-
seits wieder geltend zu machen, dass doch schon vor Sw. der gegen-
satz zwischen gesprochenem und buch-Englisch den ncusprachlehrern
durch die ebenso ausgedehnte wie anzieliende novellistische litteratur
der Engländer ziemlich geläufig war, während bezüglich des Franzö-
sischen wohl kaum der hundertste lehrer auch nur eine annähernd
richtige Vorstellung davon besitzt , bis zu welchem grade auch hier
Umgangs- und litteratursprache auseinanderfallen. Freilich hat P. Passy
selbst schon in verschiedenen Schriften sowie im Mattrc PhonHique
nicht wenig zur Verbreitung richtigerer anschauungen hierüber gethan.
Aber auch er hat doch nur nach und nach den muth gefunden, die
kolloquiale form seiner muttersprachc in ihrer wahrhaften gestalt,
unbeeinflusst von den theoretischen Sätzen der grammatiker, wieder-
zugeben , und erst das gegenwärtige ;>Elementarbuch« dürfte einen
gewissen abschluss in dieser richtung bezeichnen und darum anspruch
auf besondere beachtung haben.
Ausserdem fällt gewaltig ins gewicht, dass die früheren Passy'-
schen arbeiten dieser art mehr oder weniger für den >>phonetiker«
geschrieben zu sein schienen. Das B.-P.'sche Elementarbuch dagegen
tritt mit dem unbedingten anspruch auf, die lautlich (und syntaktisch)
so festgestellte Umgangssprache der gebildeten Franzosen in die
deutschen schulen einzuiühicn - und es ist kein zweifei, dass
diesem anspruche von jähr zu jähr mehr folge gegeben werden wird.
Einen noch stärkeren Umschwung dürfte das neue elementar-
buch für den französischen anfangsunterricht herbeiführen bezüglich
der auswahl der im Unterricht zu benutzenden te.xte. Auf englischem
gebiete hatte doch auch schon die grammatische methode einigen an-
ziehenden Sprachstoff ausfindig gemacht: bei der vortrefflichkeit und
reichen fülle der englischen jugendlitteratur war es ja geradezu schwer,
dem für den geschmack der jugend geeigneten völlig aus dem wegc
zu gehen. Sw.'s Elementari)ucli kann darum in dieser beziehung
nicht unbedingt als der anfaiig einer neuen zeit angesehen werden,
auch ist der werth seiner texte vom schulstandpunkte aus nicht ein
völlig gleichmässiger. In bezug auf französische texte ai)(>r für den
anfangsunterricht war man bis auf die neueste zeit wohl einhellig
der meinung, dass langweiligkeit eine natürliche eigenschaft derselben
sei , etwas für die jugend fesselnd("s sich ül:)erhaupt hier nicht auf-
treiben lasse. Einigen wandel nun ist in diesem punkte durch die
86 II. Kliiigli.iidi
Icsebücher von Kühn und Jcspersen geschaffen worden; aber deren
Verfasser haben m. e. die grenzlinie, welche das kindHche vom all-
zukindhchen trennt, nicht immer innezuhalten gewusst, und andrer-
seits haben sie dem mährchenhaften in ihren Zusammenstellungen
eine weitere ausdehnung gegeben, als berechtigt scheinen dürfte. Die
B.-P. 'sehen texte dagegen, deren auswahi (und wohl auch abfassung)
auf Passy allein zurückgeht, scheinen mir in bezug auf natürlich-
lebendige spräche, auf unterhaltenden , belehrenden und gleichzeitig
mannigfaltigen inhalt nahezu das ideal darzustellen. Und zwar wird
nicht bloss unsere Schuljugend des betreffenden alters dieselijen mit
begier willkommen heissen, sondern ich hege auch die Überzeugung,
dass ein 1 ehrer jähre lang sich der aufgäbe gegenüber sehen kann,
immer diese selben texte mit derselben klasse durchzuarbeiten, ohne
doch je ihrer eigenthümlichen grazie und liebenswürdigkeit müde zu
werden. Das aber ist goldes werth !
Mit der von Passy zu den texten ausgearbeiteten grammatik
steht es ähnlich. Sweet hatte allerdings kein vorbild , stand aber
einer leichteren aufgäbe gegenüber: die grammatik der gesprochenen
spräche unterscheidet sich englisch nicht tiefgehend von der der
litteratursprache. Passy konnte nun gewiss das von Sweet ge-
schaftene vorbild ausnutzen , fand sich jedoch einer erheblich
schwierigeren aufgäbe gegenüber , denn die grammatik der französi-
schen Umgangssprache weicht in verschiedenen punkten recht auffällig
von der der litteratursprache ab.
So die Verdienste, welche die beiden ausgezeichneten grüiider
und förderer des neuen Sprachunterrichts sicli durch abfassung ihrer
»Elementarbücher<' um die gemeinschaftliche sache erworben haben,
gegen einander abwiegend, komme ich zu dem bereits oben ausge-
sprochenen endergebnisse, dass das »Elementarl)uch des gesprochenen
Französisch« von 1892, dem »Elementari)uch des gesprochenen Eng-
lisch« von 1885 in jedem punkte ebenbürtig zu erachten ist.
Der werth der Passy'schen texte ist aber von so hoher vor-
bildlicher natur, dass ich um der interessen willen, die dem Sprach-
unterricht jeglicher zunge gemeinschaftlich sind , glaube einzelnen
eigenthümlichkeiten derselben noch eine besondere besprechung
widmen zu müssen.
Die ersten vier nummcrn — die vortreffliche anordnung sämmt-
licher texte ist F. Beyer's verdienst - bieten anschauungsstotfe :
»Die klasse« , »Die vier himmelsgegenden« , »Mein zimmer« , »Die
blumen«, und ich glaube, dass über die nothwendigkeit, mit solchen
Der neue spracluinten iclU im auslaiul 87
anschauungsstofifen zu beginnen , nur eine meinung herrscht. Dass
die verff. denselben aber nur diese beschränkte ausdehnung geben,
welche elf zwölftheile des buches für stotfe anderer art frei lässt,
hat meine persönliche wärmste Zustimmung: ohne irgendwie der ab-
weichenden ansieht mehr als eines mitstrebenden zu nahe treten zu
wollen, kaiui ich doch nicht umhin, an meiner meinung festzuhalten,
dass quartaner dem anschauungsunterricht eigentlich entwachsen sind,
und dass zweitens beispielsweise die Schilderung eines einzelnen
Winterabenteuers mehrerer bestimmter personen (vgl. Le patinage,
iir. 5 bei B.-P.j anregender, also sprachunterrichtlich auch nutzbringen-
der auf sie wirkt als ein wandkartenbild .>Der winter<'.
Der grosse vorzug der nachfolgenden texte (s. 7 ff.j besteht
in der überaus grossen mannigfaltigkeit im Charakter ihres inhaltes:
aus dem familienleben , aus dem schülerleben , aus dem Volksleben,
schnurre, geistvolles Wortspiel, thierfabel, volkssage, belehrendes, sitt-
lich erziehendes, gedichtchen — das alles löst sich im bunten Wechsel
alj. Sämmtliche stücke aber sind in demselben wunderbar leichten,
graziös-liebenswürdigen stil abgefasst, wie ihn etwa ein gebildeter
Vater in traulicher dämmerstunde oder beim heiteren Spaziergang
jüngeren oder älteren kindern gegenül^er in anwendung bringen
würde.
Nicht hnden wir in der aufeinanderfolge der texte eine Steige-
rung ihrer Schwierigkeit, und auch das ist in hohem grade zu iMlii-^^en:
das lehrbuch soll nicht dem schüler die natürliche freude an seiner
zunehmenden Sprachbeherrschung durch vorläge immer schwierigerer
texte auf künstliche weise wieder verderben I Die texte sind ziem-
]i(h alle gleich leicht.
Dem beigegebenen »Ergänzu ngsh t^lt « mit orthographischer
Umschrift und umfangreichem >;kommentar<' zu den phonetischen
texten (32 ss.) kaiui ich, da es von dem deutschen mitarl)eiter Passy's
v(>rfasst ist, im rahmen dieses berichtes keine eingehendere besprechung
widmen. Ich muss mich mit der erkläruiig begnügen, dass d(T ge-
nannte kommentar wissenschaftlich und didaktiscli in musterhafter
w(-ise angelegt ist. Er führt so vorzüglich in die allgemeinen laut-
gesetze der französischen Sprechsprache ein, dass man nur wünsclien
kann, Sweet möge einen ähnlichen bearbeiter seines englischen
elementarbuchs finden : die belehrende einwirkung desselben auf
die englischen fachlehrer würde dadurch um das dreifache vertieft
werden.
88 H. Kliiighnrdt
2. Paul Passy: Etiide sur les changements phonetiques
et Icurs caracteres generaux. Finnin-Didot , Paris. 1891. 270 ss.
Pr. : 8 fr. 1
Was macht ein werk »Ueber die phonetischen Wandlungen und
deren allgemeine natur« in einem bericht über den »neuen sprach-
unterricht<' V
Nun , einmal könnte ich mit stolz darauf hinweisen , dass P.
Passy jähre lang keine andere arbeitsaufgabe gekannt hat, als die
des neuen Sprachunterrichts, wie er denn noch heute der vornehmste
träger dieser bewegung ist ; dass aber die anforderungen des sprach-
unterrichts speciell nach der lautlichen seite hin ihn immer mehr
und mehr auch in die bahn der Sprachforschung gedrängt hat.
So deutet die entwicklung dieses einzelnen mannes jene naturgemässe
ausdehnung der gesichtspunkte des neuen Sprachunterrichts auf das
gebiet der Sprachforschung an, auf die ich schon bei besprechung
von J e s p e r s e n ' s Studier over engelske kastis hinwies ; und dass
diese so entstandene Sprachforschung zugleich eine mehr oder weniger
neue sein muss, liegt an sich auf der hand und wird gleichzeitig
durch die werke der genannten erwiesen. Der neue Sprachunterricht
führt also nicht zum handwerk , wie auf der Berliner Versammlung
d. j. gesagt wurde, sondern zu verjüngter neuer forschung. Im vor-
liegenden falle werden aber vom verf. nicht sowohl neue wege be-
treten, als vielmehr ist der gesammte geist seiner forschenden arbeit
erfüllt von jener praktischen, auf die unmittelbare erfassimg der um
uns lebendigen sprachersclieinungen gerichteten eigenart, welche fiir
den neuen Sprachunterricht charakteristisch ist.
Andrerseits kann ich mich darauf berufen, dass P. Passy
selbst am schluss seines werks (p. 257) von demselben sagt, — und
mit vollem recht — es sei eine Zusammenfassung des gegenwärtigen
[)honetischen Wissensstandes. Und einer solchen bedürfen wir lehrer
des neuen Sprachunterrichts, die wir, von methodischen aufgaben in
anspruch genommen, keine zeit haben, allen einzelnen phonetischen
Untersuchungen zu folgen , in hohem grade. Die lautliche gestalt
der fremdsprachen, die wir lehren wollen , ist so völlig verschieden
von derjenigen, welche unsere direkteren und kollegen, vielfach ein-
schliesslich unserer speciellen fachkollegen, aus ihrer eigenen Schul-
zeit lier kennen , dass wir nach dieser seite liin unaufhörlich mit
Verwunderung, unglaubiM» und missbilligung zu kämpfen haben. Dem
r)ie.sem werke ist die aiis/.eichniin!: des Prix Vohiev zu tlieil iiewordeii.
Der iH'iie sprachunkTiicht im aiislaml 3q
gegenüber genügt aber nicht ein einfacher hinwcis auf die grossen,
jenen männern aber völlig fremden phonetischen autoritäten : wir
selber müssen im stände sein , ihnen gegebenen falls mit möglichst
reichlichen illustrationen zu den in rede stehenden phonetischen
fragen gegenüber zu treten. Und hierzu befähigt uns nichts so gut,
als eine immer erneute , eingehende beschäftigung mit dem Passy'-
schen buche, welches eine unglaubliche fülle von wissenschaftlichem
material in sich schliesst. Es sei daher allen fachgenossen , gleicli-
viel in welcher lehrsprachc sie thätig sein mögen , auf's wärmste
empfohlen.
Ueber die gesammte tendenz des buches will ich zum schluss
den verf. selbst reden lassen : »Etudier la natm-e iiititiie des cha/i^u--
ments phonitiques et recherchcr eomvient ils peuvcut se produire ; /es
grouper cntrc eux, les classer, detertniner les circoiistanccs dans /es que//cs
ils ont lieii ; examiiier s'//s sont souniis ä des /o/s genfrales et jusijue
ä quc/ poiiit ees /o/s sont eonstautes ; enpn ehere/ier ä di'gager /es eaiises
premieres de ees e/iangefiients et des /ois qui /es rigtssent, c'est une täe/ie
quc /a lingiäsiique se voit nicessairenient anicnic ä cntreprcndre. Jusqu'
ä pr heilt, e//e i/e /\i fait qii' iiieidcntvieiit, a propos de qitestio/is de ditai/i
il est temps, semb/e-t-i/, qu'e/le aborde /e prob/etne de front. J'ai essay^
de /e faire dans eel ouvrage , sans nie dissiniider que iious manquons
eneore de ntath ianx poiir /e risoudre d'une inaniere satisfaisanie, niais
avec /'espoir qn' an nie tiendra eompte des difßcti/th de /a tae/ie.« (s. ()).
Kiagland- Am ei'ika.
Mein bericht über den »neuen sprachunterriclit im ausländ«
beruht nicht auf sorgfältigen, zu dic^sem beluife unternommenen vor-
arbeiten und Sammlungen , sond(M n ist nur eine übersichtliche Zu-
sammenstellung l)czw. b(>sprechung solcher puhlikationen der neuen
richtung, die mir lhatsä(-hli(h fdnrrh die gute der \criT. i zugänglich
geworden sind.
Hierl)(M hat es der zufalj gefügt, dass ich \o\\ der thätigkcit
und entwicklung des neucMi Sprachunterrichts in England und Amerika
nur sehr wenig künde erhalten hal)e. Indcss liegen mir doch zwei
erscheinungen unseres gebietes vor, welche ernstem beachtimg ver-
dienen.
90
II Klinuh.ir.ll
1. Hriiry Swcct: Sccond Middlr English Primcr (Extracts
from Chauccr), with grammar and glossary. Oxford, Clarendon Press.
1892. Second Edition, 1892. VI und 115 ss. kl. S '^. Pr. : 2 s.
Dies ist ein ausschliesslich dem Sprachunterricht gewidmetes
buch und hat in seiner ersten aufläge bereits in dieser Zeitschrift,
l)d. XI p. 290 — 298, eine eingehende besprechung erfahren; doch
ist dort gerade diejenige eigenthümlichkcit dieses lehrmittels, durch
welche dasselbe unbedingt mit dem »neuen« Sprachunterricht in
Verbindung gebracht wird, nicht hervorgehoben worden. Ich meine
die phonetische transkription einzelner textproben , ersetzt durch
diakritische zeichen u. a. in den übrigen texten. Ich habe schon
früher in dieser Zeitschrift auf die dringende nothwendigkeit hing(^-
wiesrn, dem lernenden die lautliche seite der mittelalterlichen texte
durch transkription derselben zu erschliessen : hier ist denselben in
soweit rechnung getragen , dass dem lernenden di<^ erfassung von
Cliaucer's spräche als einer gesprochen(Mi zum mindesten unver-
gleichlich mehr erleichtert wird , als ohur solclie hülfe. Aber
nachdem einmal dieser erste schritt gethan ist , dürfte es sich
empfehlen , die methode des phonetischen Schulunterrichts auch
für den akademischen Unterricht noch umfassender zu adoptiren und
nicht bloss kurze proben mit gegenüi)erstehender transkription zu
versehen, s(Mid(Tn den ganzen bedarf an Chaucertexten für i — 2
Semester mit phonetischen ausgaben zu decken , um die künftigen
lehrer intim mit Chaucer''s werken in ihrer echten lautgestalt ver-
traut zu machen. Erscheint es dann noch auch für sie und nicht
bloss für die gruppe der künftigen professoren -— wünschenswerth,
sie mit den meist recht unbeholfenen orthographischen mittein der
v(^rschiedenen abschreiber von Ch.''s werken bekannt zu machen, so
wird dies auf grund solcli gründlichen phonetischen einlebens im
handumdrehen geschehen können , geradeso wie wir lehrer des
modernen Englisch unsere schüler nacli einem gründlichen [)hone-
tischen Vorkursus auf leiclit(^st(" und bequemste weise in die so schrullen-
liatte Orthographie der heutigen Engländer einführen.
2. Der interessanten ausführungen eines amerikanischen Universi-
tätslehrers über den Unterricht im AltenglischcMi 1 .Angelsächsischem ist
von mir schon in meiner anzeige von »Schoo/ aiid College« (Boston,
New - York, Chicago, London) erwähnung gethan worden (s. u.l. Ich
glaube at)er auf das dort gesagte in diesem zusammenhange nocli-
mals liinweisen und dasselbe ergänzen zu müssen.
r>t-r neue spi achuiilenii-ht im auslaml qj
Verf. des fraglichen artikels [Seh. a. C. vol. 1 s. 386^397;
ist prof. Charles F. Richardson am Dai-tmonth College (Haiiover, N. H.).
Manche seiner forderungen und winke haben natürlich nur ein speci-
fisch amerikanisches interesse. Aber eine Warnung wie folgende, ist
auch für unsere Verhältnisse nicht verloren : » Those Anglo-Saxon texi-
books or teachers viake a great mistake, it seevis to me, who isolate ihe
languagc and its illustrative literary extracts froffi any liviiig co/iti/inity
with t/ie Speech and books of later ycars. They intensify the mischie-('OUS
Impression , already too prevalent , that the study of Anglo-Saxo/i is a
study of yyrcvmins« ; white the coniparative method gives a clear, conse-
cutive , unified view of the subject.« So weit ich mich von meinen
studentischen erinnerungen und manchen späteren mittheilungen an-
derer leiten lassen darf, wird auch bei uns oft genug der fehler be-
gangen, dass man die angelsächsische spräche und litteratur als etwas
isolirtes behandelt , nicht als einen theil einer von den ersten an-
fangen der litteratursprache ab bis zur letzten morgenzeitung reichen-
den geschlossenen einheit. Herr R. fordert mit recht auf, die Studenten
unausgesetzt hinzuweisen auf die »two great proofs of the substantial
unity between the English of 8jß and the English of i8g2 : the possi-
bility of translating the former into the latter without such changes of
Order as niust bc made in rendering a foreign tongiie into English ;
and the snrprisingly large percentage of Anglo-Saxon words — /// some
extracts rising as high as ninety or ninety-ßve - now in daily use«.
An anderer stelle empfiehlt er vergleichung dfr angelsächsischen
laute durch alle Jahrhunderte hindurch bis auf die gegcnwart , d(>r
angelsächsischen deklination mit der heutigen, des alten pronominal-
systems mit dem der gegenwart u. s. w. Rurz , er sieht in den
älteren sprach- und litteraturstufen durchweg nur gegenstände, welche
ihren rechten werth, ihre rechte beleuchtung (TSt erlialtcn, wenn sie
in unmittelbare beziehung gesetzt werden zu spraclie und litteratur
der gegenwärt, als dem natürlichen stand[)unktc des lernenden. Das
aber ist auch die anschauung des neuen s[)rachunterrichts : für den
künftigen lehrer zum mindesten ist die moderne spräche hauptwissen-
schaft, mit welcher die historischen hülfsdisciplinen engste fühlung
zu halten haben.
Auch des verf 's mahnung , man möge nicht die litterarische
behandlung der angelsächsischen denkmäler von der philologischen
völlig überwuchern lassen (to the truy'ority of the students it is better
to show the philology through the literature than to niake the literature
92
II. Klintrhardt
Invisible or odious because of the philology) dürfte hie und da bc-
herzigung verdienen.
Eine andere bemerkung zieht auch das Studium des volks-
charakters im allgemeinen in den bereich der Studien unserer dis-
ciplin : »Anglo-Saxon grit and power of assimilation were as manifest,
in sniall ways, before the Conquest as ihey havc been since, in thc largcr
deZ!eloptfient of English and American lifc and letters; and even were
the Student to go no ftirther than to kam this for hmiself , his tivie
wotild be well spent« . Der neue Sprachunterricht stellt gleichfalls
die forderung, dass lernende und lehrende mit der spräche zugleich
die lilteratur (der gegenwart) , vor allem aber das leben des volkes
(realienj studiren sollen.
Tarnowitz, Oktober 1892. H. Klinghardt.
LITIERATUR.
I.
J oll II Eai'le, The Deeris ol" Beowull'. An English epic oF tiie eighth
Century done into moilerii prose. Witli an introduction ami notes. Oxford,
at the Ciarendon Press. 1892. C -j 2o;-i ss.
In dem ersten abschnitt seiner einleitung giebt professor Karle eine ziem-
lich ersciiöpfende geschichte der internationalen Beowulf-forschung von ihren an-
langen bis zu ten Brink's Untersuchungen. Der zweite abschnitt bietet eine aus-
fiihrliche inhaltsangabe des gedichtes, die manchem überflüssig erscheinen dürfte,
ila E.irle's buch ja nicht den urtext , sondern eine Übersetzung des heldenepos
bringt. In dem dritten und letzten abschnitt entwickelt Karle seine theorie betreffs
der entstehung des Heovvulf. wie er sie bereits vor mehreren jähren (1884/5'! in
firei biiefen an die Times .nngedeutet hatte.
I)er uns vorliegende Beowulf-text ist nach Eai le's meinung die zweite
redaktion des gedichtes, welche sich von der ersten durch die einfühiung der
(iauten unterscheidet. In der ersten form war von den Gauten nicht die rede,
Beowulf selbst war ein Däne, ein verwandter des königshauses. und die ganze
handliuig des e])Os spielte sich in Dänemark ab. Zur lechtfertigung dieser an-
nähme führt Karle folgende argumente an :
1. Sännntliche Cautcn-episoden sind lo<-ker eingefügt und überflüssig.
■J. Bei der erb.uiung der halle I leorot deutet der dichter an. dass sie einst
von ilen llammen verzehrt werden würde I. v. 8'i f.). Spätei- (v. 2324 IT.) erfahren
wir, ilass der feuerdrachc Beowulfs palast verbrannte. Karle zweifelt nicht,
dass duich diesen brand die epische prophezeiimg iles dichters erfüllt wurde,
dass in der ursprünglichen fassung des gedichtes Beowull in 1 leorot residirte.
:>,. l'nferth's gehässiges benehmen gegen Beowull erklfut sich bessei', wenn
dieser ein Däne wai-. E^in landsmimn wird leichter de|- 'jegenstand der eifersucht
als ein fienidei.
4. .\us den Worten, wel.-lie die I )äneid';önigin Wealhtheow .ni Beowull'
richtet, lässt sich heraushören, <iass sie ursprünglich einem \er\\.indten gegolten
haben.
,'). Es ist sehr befremdlich, dass der gautische held des epos ilen namen
des im prolog genannten DänenUönigs Beowulf trägt. In der ersten form, in
94
LiHcratiii 1.
weichet aucli der held ein Düne war. wai i-s ganz nali'irlieh. dass er den iianien
eines heriilimten vorfaFiren erhielt.
(i. Wie von Ettnii'iller an die meisten deutschen Beowulf-kriliker. bean-
stamlet aucli Earle die zwei abschiedsreden lieowulfs vor dem kämpfe mit dem
drachen (v. 2425 'JöOi) und 2510/37). I'j' bemei'kt. dass Beowulf in der ersten
rede von ilen Gauten. in dei- zweiten von Grendel spricht, und schliesst, dass
diese zweite lede dei' ersten form angehörte, währenrl die Gauten-reminiscenzen
natürlich erst iiei der umaiiieitung eingeflochten wurden.
\^■arun! fügte der dichter die ganze Gauten-maschinerie ein- Einzig und
allein zum zwecke einei', wie Earle sagt, allegorischen darsteUung dei Verhält-
nisse am mercischen köiiigshofe in der zweiten hälfte des achten jahrlumdert,-.
Einzig und allein, um der milden Gautenkönigin Hygd die wilde 'riirvtho. die
gattin des .sagenhaften königs Offa, gegenüberstellen zu können, welche der mer-
cischen königiii Cvnethrvtli. der e.ittin des regierenden königs Offa, als warnendes
heispiel dienen -oll. Die stelle \. H/23 6,3 betrachtet Earle als i/i tlic higlust
sense original, cns/irining thc central aiin and pnrpose of the poct (|). LXXXIX).
Mit Eomier, dem den beiden zur hülfe geborenen söhn tler 'Ihrytho , meint dt-r
höfische dichtem Ecgfertb, den söhn der Cynethryth, deii kronprinzen von ^lercien.
Eiir iliesen Ecgfertb. den künftigen henschei Mercien's, ist das ganze epos
gedichtet. Ihn hat der dichter im äuge, wenn er im piolog die Weisheit dt-s
jungen Dänenprinzen Beowulf ]>reist, der sich noch zu lebzeiten seines x.iters
durch freigebigkeit die lu-rzen seiner Umgebung gewinnt; ihm hält der dichter
die heldengestalt des (jauten Beowulf zur nachahmung vor; ihm gelten alle mahn-
wortc des dichters. besonders die Hrothgar in den mund gelegte Warnung, im
glück nicht übeimüthig zu werden; ihm gilt die luoral des ganzen epos. welche
Ea'lc zusanimenfa>st in den s.itz: Mntual dipciidencc is thc lavj of human socieiv
(p. I.XXXVII).
Als den Verfasser des ganzen gediehtes bezeichnet Earle vernuithungsweise
einen der lalhgeber des königs üffa von IMereien. den erzbischof \on Lichfield,
Hvgeberht. Vielleicht hat i¥r^^berht selbst seine Verfasserschaft angedeutet —
verv unohtrusively and skilfuUy — . indem er den historischen ChocliilaicLis nach
dem muster seines eigenen namens in Hygc\:\<: verwandelte und der gattin des
(jautenkönigs den etymologisch verwandten n unen Uygd ^Ah (p. XCVIIl).
Am Schlüsse seiner Eiideitung bemerkt l\arle : A tluory gener ated by study,
'ivhui it hecomcs a fa''oritc of che mind. makes quick alliancc ivith that strong de-
cei7'er Sclf-Cowplaccncy : and if it has beeil so 7vith »ic, if I am dercir^'d in thc
theorv which I ha7'e constritcted of the origin of this pocm, I prav thc candid critic
to shatter thc 7'ain fahric 7i<ithout delay, beforc it ran imposc itself lipon any other
mind {y- XClXf. i. Eine solche preisgebung einer theoiie seitens ihies Urhebers
entwaffnet den kriliker. .\bei er kann die bemerkung Joch nicht unterdrücken,
dass ein so namhafter mid \erdienter gelehrter, wie Earle, es hätte unterlassen
sollen, die Beowulf-forschung mit einer solchen fluth unbewiesener und unbeweis-
barer hypothesen zu überschwenuiun. So viele ernstliche Schwierigkeiten bieten
sich uns bei ^\ty kritischen belraehtung des Beowulf, so eindringlich fühlt man
sich, je mehr man sieh mit dem epos beschättigt . ziii' vorsieht gemalmt, dass
man einen mitarbeiter. cler miseier erkenntniss gänzlich unnöthige. neue liinder-
nisse in den weg stellt , unmöglich mit freundlichen äugen betiachten kann.
Ich glaube nicht, dass Earle's theorie irgendwo gläubige finden wird; aber es
Miics Mc I.e:iii Aiiiliews, Tlie Uld Entilisli Maiior
95
\v,ire (loch besser gewesen, wenn sie ilii" frieilliches lieiiii, rlas sttKlii/.iniuiei 'les
oelehiten, nicht verlassen hätte.
Earle's Übersetzung des Beowult' beruht auf Heyne 4 und 5. An schwierigen
stellen ist Karle jedoch eklektisch verfahren und hat die ihm plausibelste kuiijeklur
uiw.ihlt. wobei sich eine gewisse Vorliebe für Bugge's kühne nnderungen erkennen
l.is-t I)ie Übersetzung ist in ]>rosa abgefasst, sie liest sich flüssig und angenelmi ;
eine kiinstlerisclie, harmonische abtöiuing des sprachlichen kolorits ist jedoch nicht
erreicht, wohl nicht angestiebt. Neben alterthünielnden wollen, wie l.ecl, Iceds
(ae. leod, leode), tholeth p. 1o, prafikt p. lu. t/irrcatiruf p. 12, hyrnic p. 14 (ae.
hvriie V. 405), hancsma)i p. 16 (ae. Iiand-hona v. 460). bcsmithicd \>. 26 (^ae. hc-
sjitidod \. 775). eldritch p. 26 (ae. ateric \. 7^4". farlinc p. 49 (ae. 7}iere-'ii'\f
V. I.")l9i. cthel-warden p. 72 (ae. cdd-7i-card v. 22U)' stehen ganz moderne,
zum theil trivial klingende Wendungen, w'vt youngstcrhoüd p. 14 (ae. geogod'w 4CK>),
soi^arhnis felloii's )>. 14 lae. snotere ccorlas v. 416). royal saloon ji. 16. (ae. dri/it-
selc v. 48.5). the Iwss of horrors p. 'Ih (ae. fyrena hyrde v. 7ö^>l. homhastic grooin
p. 21) (ae. guma gilp-hliEden v. 868). victorious stripling p. 4;? (ae. sigor-cadig
secg V. 1311), the racket p. 46 (ae. htarhtm v. \ä;^\), flesh-jackct p. öl {jit.ßctsr-
homa V. 1568). at the cnd of the rhapter p. ,"-»7 (ae. 07/ ende-stcrf v. 1 7.'i;<). .Auch
mit Earle's Personifikationen: Heia p. 2.S. Hild p. 1,'-). 48. und mit dem Sehwert-
jiamen Fetelhilt p. .'il kann ich mich nicht einverstanden eikl.areii.
In den umf.issenden anmerkimgen. welche der üi)ersetzung beigegeben sind,
erkennen wir die liebesarbeit eines hochgebildeten mannes, <ler mit behagen ans
dem schätz seinei' vielseitigen belesenheit schöpft, l^ei der iilustiation der Beowuli-
stellen bewegt sich Karle un<;ezwnngen zwischen Homer und dem Gilberfschen
Mikado-te.\t und gewinnt auf diese weise manche überraschende jiarallele. I )as
sprachliche gebiet wird selten gestreift: v. 2h\\ möchte Karle die handschriftliche
lesart Icas als genetiv von Icah betrachten und beibehalten: v. \\-,(^ übersetzt er
heard mit gi-oicji-np . weil in (Jloucesteishii e die aibeitsläliigen burschen hard
hoys genannt werden; v. 31 15 sucht Karle in dem auffälligen T.-vö.vrf;; das verbum
wiiscan und übersetzt : the scmvling flame must wash. Keiner diesei vorschlage
dürfte m. e. die billigung der Beowulf-freunde finden. Im übrigen ist aus Karle's
anmerkungen liianches zu lernen, sie sind jedenfalls dei' erfreulichste, dankens-
wertheste theil seines biiches.
München. Oklolier lKg2. E. Koep|)el.
Two of the Saxun Chionicjes parallel with supplementary extracts from
tlie others. A revised text edited. with introduction. notes. appendices, and
glossary by Charles Plummer, IM. i\. Fellow and Chaplan ol' Corpus
Christi College. Oxford. 011 the basis of an edition liy John Karle, M. A.
Professor of .\nglo-Saxon in tlie l'niversity of Oxford, and sometime Kellow
and Tutor of Oriel College. Vol. I. Text, Appendices and Glossary. Oxford
at the Clarendon Press. l8y2. XIV + 420 ss. 8". Pr. : lo s. 6 d.
Die Clarendon Press hat uns hier wieder ein musterwerk geschenkt, indem
sie den herausgeber eines theils der Sachsenchronik (1 wo of the Saxun Cluonicles
parallel for the years 787 1(K)1 A. D. . 1889) mit der herausgäbe des voll-
96
Lilteialui' 1.
ständigen weikes hetraiite. Inzwischen hat Plummer die Studien zur wiedi-r-
heraiisgabe von Heda's Historia Ecclesiastica Gentis Angloruni begonnen, woiauf
besonders vieli- von den früheren theilen der Sachsenchronik herulien. Einleitung
und noten zur chronik will dei' Verfasser daher erst liefern, wenn Beda's Geschichte
in seiner aus<;abc sorliegt. Der vorliegende erste hand enthält also text, appen-
dices. critical notes und glossary. Der Verfasser will die nianuskripte so genau
wie möglich wiedergeben, und desliall) sind alle texte aufs neue kollationirt. Im
appendix (' giebt er einige sehr wichtige Varianten nach Wheloc's ausgäbe der
verbrannten handsehrift A. Von der herstellung eines normaltextes ist natürlich
abgesehen, im glossar ist alier die hinge der vokale genau angegeben, und späte
oder ungewöhnliche formen sind in runde klammern eingeschlossen. Im glossar
ist jedes wort und jede form aufgeführt, die in den beiden vollständig abgedruckten
manuskripten Ä und E vorkoimnen. .\us den übrigen handschriften . aus dt-nen
nur auszüge abgedruckt sind, sind lun' wichtige formen ins glossar aufgenommen.
Varianten in der schreiliweise sind nicht berücksichtigt. Da mm abei' alle stellen,
in denen die übrigen handschriften von Ä und E abweichen, im text odei- in (\f:n
kritischen noten behandelt werden, so giebt das glossar ein vollständiges bild
von dem angelsächsischen Sprachschatz , wie er sich in den Chroniken darstellt.
Wenn man bedenkt, dass die texte in bezug auf entstehungszeit. -ort und Ortho-
graphie bedeutend von einander abweichen , so wird man begreifen, mit welcher
mühe das glossar angefertigt ist. Professor Napier hat die druckbogen gelesen
und auch wohl sonst Verbesserungen vorgenommen. Bei häufigem gebrauch erweist
es sich als äusserst zuverlässig. Das neue Bosworth-Toller'sche 'Anglo-Saxon
Dictionarv'. das glossar zu Sweet's 'Anglo-Saxon Reader'. Grein's Sprachschatz
der angelsächsischen dichter für die dichterischen stellen der chronik. sind mit
voitheil benutzt.
Auf Seite IX spricht der \i-il,i-sei ülier dir iutei punktion der handschriften,
die er peinlich genau bewahrt hat. Genaue angaben hierüber findet man selten
in den ausgaben der altenglischen und all französischen texte: ' interessant müsste
eine dar.stellung der historischen entwickluii'j der Satzzeichen, redestriche u. s. w.
auf jeden fall sein. Vau vidlendung meiner mehrjährigen Studien auf diesem ge-
biete fehlt mir leider die einsieht in die handschriften des British Museum und der
Bibliotheque Nationale in Paris . für mittlieilungen der fachgenossen würde ich
sejir dankbar sein. Die einzigen zeichen, die hier vorkonnnen . sind der punkt
auf oder über der linie sow'ie das umgedrehte Semikolon ('). In der liandschritt
Ä kommen noch zwei Satzzeichen vor. die wie f und : , aussehen. Der te.xt
von Ä ist bedeutend interpolirt , die meisten zusätze stammen aber erst von
einer hand des 12. Jahrhunderts, einige wenige nus früheren Jahrhunderten. Alle
änderungen sind im druck bezeichnet (vgl. Preface IX und X:. Die abkOrzungen
sind meistens aufgelöst. Eine liste findet man s. 298.
Eine genaue Untersuchung über das verhäitniss der handschriften zu ein-
ander und über den wertli der einzelnen will der Verfasser im zweiten bände
geben. .Xuf seite .\--XIlI der ehdeitung folgt vorläufig eine einfache aufzählung
imd erklärung der namen. Die meisten sind von Wanlev und Hardv beschrieben.
' Gerade in bezug auf ae. liss. ist ilie forderung genauer reproducirung
der Interpunktion schon wiederholt gestellt worden ; vgl. Engl, stufl. \"1I p. 48X b.
XVI p. \Ö3.
Two of ihe Saxon Chroniclrs. edited by Ch. Phimmer gy
'\ ist die l'arker-handschrit't ficnaiii.t worden , weil der er/.bischof Parker sie an
das Corpus Christi College, Candiridge ijab. Man hat sie oft als Winchester
Chronicle bezeichnet, weil man glaubte , dass sie auf einer chronik beruhe , die
in Winchester entstanden war. Sie gehört aber nach Christ Church. Canterbury,
und dort wurden auch die meisten zusätze gemacht. Der bericht von A reicht
mit einigen Unterbrechungen bis 1070: er ist der erste von den beiden abgedruckten
[.aralleltexten.
i^ie handschrift B, ebenfalls aus Canterbury , befindet sich jetzt in der
("ottonian Colltction des British Museum und endet schon mit dem jahie 977.
Wichtig ist sie ebenso wie C nur . weil sie die kleine Mercische chronik
(902—944) enthalt.
Aus der Cotton'schen Sammlung staiumt auch C, die Plummer als „.\bingdon
Chronicle" bezeichnet. Den tieweis dafür, dass sie aber in Abingdon entstanden
ist, muss der verfassei' im zweiten bände noch bringen. Bis 1066 leicht ihr
bericht.
Die handschrift D (bis 1079) ist wahrscheinlich in Worcester entstamien.
Sie ist nahe mit der folgenden E verwandt und hat die Mercische chronik wirk-
lich zu verarbeiten gesucht. Als zweiter paralleltext ist' die Ivaud-liandschiift 1 E )
gedruckt. Vielfache anspiehnigen auf die lokalgeschichte verweisen sie nach
Peterborough ; hier entstand sie um 1 122 und wurde von verschiedenen Schreibern
fortgesetzt bis ll,=i4. Nach IMiinnuer beiuht der text zum i^rössten (heile auf W
doch hatte der Schreiber noch andere quellen , die der veif. Iiiei' nicht angiebt.
<lie für die spätere kritik natürlich von grossem werthe sind. Merkwürdig i^t
die Canterbury handschrift (F) aus dem 12. Jahrhundert in der Cotton Collection.
weil sie eine art Übergang zwischen den englischen annalen und den lateinischen
Chroniken bildet; sie ist zum theil sachsisch, zum theil lateinisch geschrieben und
aus A und E oder einer ahnlichen zusanuucngeai'beitet.
Die siebente handschrift A ((i oder W) ist bis auf drei Malter bei dem
feuer zerstört, welches die Cotton'sche Sammlung im jähre I7;<1 verheerte. Unsere
kenntniss beruht auf der Wheloc'schen ausgäbe der chronik. (jewöhnlich bezeichnet
man sie nut dem namen Cj. Hiergegen hat professor Eai le eingewendet, dass
man dadurch auf den gedanken konniien kniuie. sie wäre jünger als 1'', während
sie beinahe l,'iO jähre älter ist. Weil es eine abschrift von A ist. so hat er A
vorgeschlagen. Thorpe nannte sie nach dem anfangsbuchstnben des namens Wht loc.
Der letzte bericht stanmit aus dem jähre 1(X)1. Das achte bnichstück 11 st.unmt
aus einer unabhängigen Sachsenchronik. Es wurde von Zuiiitzi in dem Cotton'-
schen MS., Dom. A. IX, ei.tdcckt und Anglia 1, s. 19,t-97 abgediuckt. Plummer
giebt es nach selbständiger abschrift s 24,"-).
S. 1-207 sind das i'aiker MS (A) luid d.is L.nid MS. 1 Iv) neben em-
ander gedruckt, das eislere mit vielen unteilirechungeii. .S. 207 — '-69 tolgl der
abdruck des Land M.S. allein. .Appendix A (s. 27;{— 282) enthält zwei poetische
stücke aus dem MS. C. weiche der chronik voraufgehen Das erste gedieht ist
eine art gereimten kalenders . das zweite enthält Sprichwörter in verseii. Iliikes
hat sie schon im Thesaurus gerlrnckt und Samuel l''ox \X'AO unter dem titel
„Menologium seu Calendarium Poeticuiir' ■, bei (ireiii stehe n sie im 2. bände der
l^ibliothek der angelsächsischen poesie. I'lunimei druckt den text nach genauer
kollntion und giebt in den noten die \ ai i.inteii nach (irein. I'.iiiilcrw ek . Sweet
I . k ..1 1) , 1, ; , Kil- l-.:'.r Mn.lieiK Wll, i. 7
98
I.itti-iaUii- I.
iiiui l-;;irlf. \. UTÖ lif^t (l;i> MS. sicher ,.ge\vimi:iii" : |ims sceal oii ieiiiie yi--
M'iiiiiaii, wie auch (ireiii und Sweet scliieihen. Karle liat wohl ..L;e[juniaii" nur
wegen der allitteiatidU eingeführt. Im .\ppendi.\ l! i.st ein halb angelsäclisischis.
h.ilb lateinisches inosa.stück gedruckt, welclus in 1' heim jaliie S70 nach der ei -
wähnung von erzhischot' Ceolnod's tnd am lande steht . ferner die lateinische
^■el■.<;ion der angaben von 'jyf-, aus V. endlieh die schon auf s. jod vom Verfasser
erwähnte, in lateinischer spräche geschriebene geschiclite von i-anlrine. die mit
<ler Konsekration seines naclifolgcrs An.selni schliessl. Per Appendi.x (' enthalt
nachtrage und Verbesserungen. Den schluss bildet das schon oben erwähnte vnr-
zü^liche glossar. dem eine eiklärung über den gebrauch vorangeht.
r)ie te.Nte sind gen.'U nach den handschriftcii gedruckt und zeugen von
grosser genauigkeit. eine eingehende beurtheilung der einzelnen und ihres vei-
h.iltnis.ses zu einander kann natürlich nicht ehei" erfolgen, als bis der \erfasser
Wie vers|.rochene einleitung und ilie kritischen noten veröft'entlicht hat. Das kann
er aber erst nach der Vollendung seiner Beda-ausgabe. Inzwischen bietet die
liübsch ausgestattete ausgäbe der beiden |iarallelte.\te ein vorzügliches niaterial /.u
iiiterpretationsübungen in i-nglischen semiiiaix-n untei' leitung des professors; auch
<lei historikei' wii^i diesen te.\t den ihm sonst /ugänglichen \or/.iehen. Mfige dei-
/weite band nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Wism.ir i. M.. Auuust iSM'i. ( ). (llöde.
'1'. Gregorv l'"ostei' of üni\crsitv College. London. Juilith. Sludies in Metre.
I^anguage aml St\'le. with a view to determiinni; the d.ite of the ()ldenglish
fragnsent and the home of its author. OF. 71. lieft. Strassburg. Kail J. 'l'iübner.
1892. X -L U);i SS. 8". l'r. : mk. 3.
Die zahlreichen Studien, die sich mit <ieni Judith-fragment beschäftigen,
zeigen , wie schwielig es ist . in der aitenglischen ])eriode zu sichern Schlüssen
zu gelangen. I )er vi'rf. tiiebt auf den ersten selten eine kurze Übersicht übei'
<len gang diesei' stuilien. Die Judith folgt bekanntlich in dem ('otton M.S. direkt
auf den Heowulf tuid ist von deiselben h.in<l geschrieben, wie dei- letzte theil
dieses gedichtes: (ieorge Sle]ihens uml seine anhänger schriebm das hagment
besonders wegen der langzeilen dem Caedmon zu. Dasselbe that Ilammerich
auf giund des bei ichtes \ini lU-da in der llist. J-lccl. \V ü I k e r bringt das ge-
tliclit unter „Caedmon und sein kreis". .\lle stellen .also die Judith an den an-
fang dei' ae. periode, denn Caedmon starb c. dSti. .\nders ist ten Hrink's
ansieht; er sagt in der Gesch. der engl, lit., bd. 1 }i. 64: ..Das grosse, eigentlich
produktive zeit.iltei der altenglischen, geistlichen dichtung dürfte durch die jähre
6nO — 80C) oder 82,'i zu begrenzen sein. Die mehizahl iler betrachteten denkmäler
sind »ennuthlich im .ichtcn oder im anfang des folgenden jahrhundeits entstanden,
.so die Exodus, der Daniel, die Judith". Ebert stellt unsei' gedieht wieder in
die letzten decennien (h-i^ siebenten jahrhundeits (Allgem. gesch. d. lit. d. niittel-
iilt., Bd. lll p. 26). Neiieiflings haben sich (i r o t h ' und Kluge- mit der
' E. J. Groth . Compdsition unrl .iltei der altengl. 1 angelsächs. i E,\odus.
Piss, Göttingen 1883.
^ F. Kluge, y.ur geschichte des reimes im Altgei manischen. 1'. u. H. T>ei-
Iräge, bd. iX |i. 422.
(iiet;t>ry Kostcr. Jndilli. Stmlirs in Metic. Lanunnue niul Stvic
99
Stellung iliT Judith iiiiK'i liallj ili-i' littciMliirwc^rliichti- hei'asst. (iioth wende; auf
die Judith zwei mhi den kritericn an. ilie I.ichtenheld in seiner al)handlun'4
..l)as sehwaeiie adjektiv im AncreL-äehsisehen'- ('/. f. d. alt. XVI, :Vi."-) ((■') aui-
<_'e.^telU hal. Nach dem .-o>;. ..ailich- te.^t". il. h. die an/.ahl von malen, das.s der
artikel <jelir.üi(lil wird, i.^l nach (iidlli dir Judith gleichzeitig mit dej'
11-ittle ol .Maldun udei etwas friilier. Ha,- /.weiic kiiteiium, wie oft das
Schwache adjektix um auf den aitikel lolgt . ITihil zu keinem )fsultat. Kluge
zrildt lue an/.ahl dci' reime in der Judith und limlet folgende reihenroige : lieow.,
-N'.idr.. Hvihln,. Jiid. odei' den Zeitraum von 'c il - i();.{^i. l'".ine iilmliche entstehungs-
zeit nimmt I)ietrich an iNiedner's /.eilschrifl tTii histoi'ische the(dogie. Jahr-
L'.'ing'.' iS;,,",. öC) . Wenn wir alle diese ansiehten mit einanilei' vergleichen, so
Ideiht ein siuelraum von ;-{U) Jahren, .\llierl Cook (Judith, an Old English
Ejiic Kiagüient. Kdited wdtli Introductiün etc. j"! Ivlition. Boston iHSy") nimmt
S.'i'i oder ein n;iheliegciiiles Jahi- .als entsti'huiiüszeit .in. 1 )ic angeführten gründe
sind aliei \ on l'"üstei- mit recht .ds nirhi rhnchaus beweisend zurückgewiesen.
l)ic auffassuni; l''osler's \ on dem hericht der Sachsenchionik (8,'),n) ist entschieden
xorsichtig uenug und richtiij. den ti .\t kann ich nach der neuesten au.^gahe \ on
Plumniei ' richtiger gehen. I )a^ l'aikci MS. schieilit :
S.'i.'i. Her luefine mcn a-rest on Si-ea[) ige- ofer wint<v' sietun; | I'v ilcan
ge.u-c gelioeude ,Kl)el\vulf c\ iiing teot)an dad his londes ofer al Ins rice Go[de|
to lüfe. j him selfuw to ecere lueln; | |>\ ilcin ge.ire ferde to Rome mid micelre
\veor);)n( sse. ] l*a-r was. .\ii mnn.iji w uniende. | I'a him h.am weard för, ] iiiin
l).-i Call l'"i,inciia eyiiing hi- dohtor Lii-al \i'w In eiieiie. | a'fUv |).iw to Ins leodilw
ciii>lii. ; hie [kcs UfMiCfene wa-ruii.
D.is L.iii.l .MS. schreibt :
8,n."i. ilei" lue|)eiie men aae-t mi Sceaji ege nfei ^vinte|• sa'toii. | I'v ilcan
geare ge hoc.ade .K{5(dwulf cining teodan -lad his landen ofer eal Ins rice (iode
tu lofe. I him bellum ecre luele. .\n<l |i\ ihan <je,ire ferde to Rome mid mye-
elimi wiM-dscipe. | l';er wunade . xii . in.inad. | li«' leng to K.ailes doliter I'"raiicna
ciniiiu |)a he Irimweard wa's 'F. iTiüt hinzu : seo was L'ehalen Jeotiicte\ | ge
sund li.aiii com. ] Pa's ynihe . ii . ge.ar l'oidieide. | his lic lid ini Winl.an ceastre. ]
he ii.\;ide . i\ . LTCar
In lieziig auf meirik und .Stilistik ii(d'.jl sich i''oster der ansit-ht von prof.
(."■ook zu. l)ie Judith ist mehr in dem sinne C\iK-wulf"s als ( ".ledmoirs geschrielien
und flammt entweder von Cynewulf oder einem -einei schiilei' udei nachlolger.
1 ><-r letztere ausdiU(d\ ist wi.hl riehti'.'er. ;m eiijentliehe st'hiilen dürfen wir in
Jenei' zeit nicht denken. I'ie iilleie (ienesi'- ((Jen. .\) und die F,\()(fns wai-en
d>-m Verf. zweifellos hek innt.
|)ie jüiejere Ceiie^i.- (Gen. l!', und die Judith haheii keine hezielumgen.
1 i.i.- gedieht ist nicht früher ;ils C\newulf iiinl niehi s)iater .ils u;i7 .inziisetzen.
l'ti^tci' nimmt in seinei' .ililrindliini: die ganze Untersuchung noch einmal
aiit unter ilen drei L'esichts|>uiikten : Metrie i >. \:\ .|Si. I-anguage (s. 4>j - 67)
und hictimi .iiid Style i s. (17 0:1 1. \(jii Kiegei\ iHie .dt- und angelsäclisiseiie
ver>kunst . '/.. f. d. ph. \ll und Sie\er^' aiheilen ist ~lets nusgeg.-uigen. Die
' 1 Wii id tiie Sa.xon Chroiii(des |i.irallel willi sup|demeiilai\ e.stract.'» IVüiii
tlie iilhers. \''jl. midne N'or.uiruehemle anzidiie. I-jigl. sttid.
lOO l.itlri itin I.
regeln ITir die vertlieilimt: der a!littei'atii)iisst;ilie . wii- sie im ÜeüWiiH' iiii'l ile:^
echten (liclitini<;en C"\ newulf's l<on<;e(|Uent <luieli|j;eführt siml, werden in dei"
juilitli sclion niehi'i'aeli dnrchhroclien. I^ei' di-itte slah liegt niclit nielir /.ii ant'ang
der zweiten halbzeile. wie: eenra to eanipc. slö]).)n eyneröfe (Jiid. 2(X)), Kbensf>
Jnd. 2rj. 24:} lind 2~;\. Vers 2~'A: „eades and (dlendä'dn. Ilogedon {);\ eorlas"
ist von Kieger und Sweet geandeit in: ... . [)ä eorl.is liogedon. Eine solche
l'oi'in der hail)/,eile ist abei' aiieh sehr selten. Nach Sievers ist dies der tvpus.
I>: X zx I ^iX, dei' z. b. im Heowulf gai' nieht vorkommt. Auch doppelte
.dlitteration in beiden h.ilbzeileii lindet sieh nach Kieger einmal in der |udit!:
I-'oster tuet noch zwei hinzu. I>ie Judith nähert sich in allen diesen beziehunger;
mehr der späteien ])eriode als dei- iVülieien leirelmassigen. I)ie veiwendung der
einzelnen Wortarten zur allitteration und iliie strlhmg zu einander weisen \niser
gedieht ebenfalls in eine jüngere zeit; der l'.attle of MaMon und Christ und Satan
ist es bedeutend an FormvollenduMg überlegen, das gilt auch von der cjualität der
allitterationeii. Ein zweites ki'iterium bittet der endieim. der in den späteien
dich'ungen innuei- häuligei' wird. Kluge hat folgende reihe aufgestellt: Heow..
.\ndr.. rU'rhtn.. Jud., Lavamon. In der Judith übeiwiegen die weiblichen reime
bedeutend. Hei' xerl. kommt zu dem sclduss , d iss liie Judith älter ist ;ils die
Kattle of .Maldon (vgl. die reimtafel s. 32). \'on iler grossten Wichtigkeit sine
die „strecd<verse'^ oder „schwellverse". wie wir 1 )enfschen sagen. „Expande.
Lines" üliersetzt Foster. Diese sind nun in der Judith li("ichst kunstvoll ange-
wendet, die ähnlichkeiten mit dem Traum vom heiligen kreuz sind unverkennbar.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der dichter diesen tiaum kannie.
Das MS. des fraginentes ist eine abschril't von einem westsächsischer
original, aber es finden sich formen, die darauf hindeuten, dass das ursprünglich!-
original ein aiiglisches war. Foster weist dies so vveit es eben möglich ist, ai
lautlehre, formenlehre und svnt.i.x nach. Alle drei beweisen ebenfalls wiede;.
dass die Judith und die l^attle of iMaldon der zeit iriclt nicht weit aus einandei
liegen, dass aber unser gedieht das ältere ist.
Zu ähnlichen resultaten führt auch die Untersuchung dei diktion uni des
Stils (s. 67-93)- S. 67 — 76 behandeln die kenningar. Der Verfasser der Judith
i>-t reich an Worten, woitbildungen und redeiisaiten, die wir bei Cynewulf und
seinen nachfolgern vvieflerHnden. Die komposita sind oft .ms wortea gebildet,
die einzig und all<-in in den dichtungen Cynewulfs vorkommen , dei- dichter der
Judith lebte .also sicher später als Cynewulf. Die Battle of Maldon , die genau
so lang ist wie unser gedieht, hat kaum den dritten theil von Wortzusammen-
setzungen. I%s ist interessant, wie Folter durch sehr geschickte kombiiiation die
entstehungszeit r'es geilicbtes feststellt. Die Judith zeigt deutlich den einllusv
Cynewulfs, stammt aber nicht von ihm oder von irgend einem seiner schüler,
sie entstand daher sjjäter als 800, wohin das letzte werk von Cynewulf gehört,
imd vor y^l . dem wahrscheinlichen datum der I5attle of Maldon. Die Verwandt-
schaft mit der Battle of Hrunanburh {^TM) ist auffallend; Foster koitmit also zu
dem Zeitraum von 80U - 937 Wenn man die geschichtlichen anspielungen hinzu-
ninimt, so wird es wahrscheinlich, dass das gedieht zwischen 91,5 und 918 ent-
standen ist.
In den Appendices vergleicht der verf (\nu angelsächsischen text der Judith
mit den ents])rechenden stellen der Vulgata. der Septuaghita und des apokiyphischen
Charles Mc F.ean Andrews, The nid luiglish .Manor xoi
•liuclie-; Jufiith und gieltt eine liste der ähnlichkeiten zwischen der Juditli und der
H.ittle ot' Brunanburii. so wie der iinn'ihyaiuMt in unserem gedieht.
Foster hat mit grossem fleisse und grosser vorsieht gearbeitet . das \ or-
h indene rnaterial hat ei' gut benutzt, seine resultate sind wahrscheiidieh richtig,
i\lier auch nur waiirscheinlieh , denn ein sicherer sciiluss lässt sich wie bei den
jneisten arbeiten dieser art nicht ziehen. Die fachgenossen wissen ja. wie viele
fr.igen in lie/.ug auf den verfassei' Luid die entstchungszeit altenglischcr dichtiuigen
tiot/. der gl inidlichsten Untersuchungen noch schweben.
Wisniar i. M.. Nov. 1892. ü. (iiöde.
•<"n.iilr- Mc I.ean Andrews. The (Jld Knglish Manor. .\ Study in Englisli
Kco?i()Uiic llistory. Baltimore, The johns Hopkins Press. 1892. 8". XI iS:
291 SS.
Die entstvhung und Verwaltung des adeligen gutes in altenglischer zeit
bilden den mit grosser gründlichkeit vorgetragenen stofF dieses buclies.
In dem ersten kajjitel T/ie Lmids of the Mauer (p. 82 fi.) erfahien wir,
<ia>s der ges.immte giundbesit/. der Angelsachsen in drei grosse klassen eingetheilt
'werden kann: 1) in altes, liei dei' eroherung in besitz genommenes land. welches
sich nach dem gewohnheitsrecht \on geschlecht zu geschlecht vererbte (ae. vrfe-
land): 2) in als lelicn vergebenes lanrl, welches der belehnte nach den beding-
ungeu einer uidcunde erhalten hatte und hielt (ne. doc-latid); ?,) in (ieies , dei"
^allgemeinheit , dem staale gehörendes land {.ah. fok-land). Mit theilen dieses
fielen, inikultivierten landes belehnte im l.iufe der zeit der slaat (der könig) seine
(iiener lae. Id'»-Ia)id ). Der unterschied zwischen l(r)i-laitd und bbc-land war.
dass jenes nach dem todc des belehnten an den staat {<ien könig) zurück tiel,
■Vi'.älirend dieses testamentarisch vermacht werden konnte (p. 92). Nach diesen,
den ganzen grundbesitz der .Xntrelsachseii trelTenden erörteiungen. welchen sich
eine besprechung der für die messung des landes üblichen masseinlieiten dei' all-
englischen zeit anschliesst. führt uns dei" \erfasser in eines der von festen grenzen
umzogenen guter. Zueist zei'.'t er uns <len engeren bcsil/ des gutsherrn. das
inland (ae. iii-Iaiid). mit der wohnung des heim, deren banait beleuchtet wird;
<lann das ausländ (ae. ut-laiid ) mit den häusern und liütten der bauen). Den
schluss der besiehtigung bildet ein gang durch das ackcrland des gutes, welciies
nach dem ijreifelder-svstem bewirtlisibaitet wurde. Weder von den Wohnungen
<ler aekerbauern. noch von deni erdagniss ihrer mühevollen .arbeit k.inn .Andrews
\ iel günstiges sagen, wie denn überhaupt sein ganzes buch als eine bekraftigung
des wiederholt ausgesinoehenen satzes betrachtet werden k'.nni. dass England of
Ulis period was not a paradise of veoincn (p 89).
I-)eii gutsherrn und seine ]iiicliter lernen wir im zweiten kajiitel 'I he Lord
and Ihe Tenantrv (]i. I2(»tf.') keiiiH n. I )er hlirford war nicht sidten der knnig
Selbst. odei- die von ihm Insclunktc kirclie. oder einer seiner von ihm belehnten
oder beschenkten freunde und diener. Drei pflichten lasteten auf dem königs-
manii ( ae. dcgn. eorl. crdelingw 1) heeieslolge iw.fyrd-fcrrcld); 2) burggeid,
eine beisteuer zum b:ui dir kniiigliehen bürgen (ae. Inirh-bbf); \\) brückengeid,
eine beisteuer zum staatlichen brüekenhau (ae. hrycg-hoti. Das war die trinoda
I 02 ' .ittrr.iUir 1.
nfrfssi/(is. wclrlicr Jciln kiMiiizMiuiiii /.ii i;i'in"iL;<n hatte: in lir^diidcicii liilU-n mi\%
noch ihmiicIk' licsondcic |illiclil liiii/,ii<_:i'KoiiiiiK-n s(_'iiii|>. l'iOlV.!. Amli iler kirflie
hatte iler degii einige ahtjalieii zu leisten (p. 128 1.). Wenn 'iei' tiulslieiT. was
hriiilii; vorl^ain , im könii;s(lien>le von seinem ^iile aliwesi-nd war, i nlite liie
K'itiiiii; desselben '^.\\v/. in den liiinden des Verwalters ( ae. ■:5^;r/i^ )■ einei' sehr wieli-
tJLien. zwischen dem henii und den hauern stehenden persönlichkeit, fihcr deren
manni<T|'ache ]itlichten wii' iliiich den merkwüi (lii;en . \(in K. I ,i(d)ej mann in der
.\u'j;lia 1 X p. 2.")1 11. verölVent lichten lext senau unteri'iclitet sind. In seinen
amtspflichten wurde dei' -ifri-fa unterstützt \(>n dem liültel fae. hvdel.) und nntei-
aufsehern. I )iese '^iitsheamten wählte sich der herr aus seinen treten haueni.
Vw die masse dei- freien Ijnuein ac. rcorlas\ konniien diei spet:iellere
liezeichiiuii<;en voi- : ^^eiicatas. ifhuras, col-sellas. I )er sanheien sclieidun;.'' ilieser
drei <;iiii)|ien stellen sich jedoch yjrosse sch\vieri<j:keiten in den wei;. Wahr-
scheinlich ist, i\;\s% geneatas mir eine ältere hezeichnung der ^^/w;'(7.i- wai, während
die cot-sellas eine sicii erst s]K'iter bildende, niedrisjer stehende bauernklasse aus-
machten. I )ie hau|:)tvei'ti'eter des ti'cien baueiiistandes waren jeiient'alls die ge-
huras. Min jeder geintr erhielt von >einem uutsheri'u ca. 30 acres ackerlandes
(p. 101). mit dem rechte, sich sein hol/ ur.il die niasl seiner iiiU'-lidere aus den
herrschaftlichen waklunnen zu holen; feiner z\\i-i ochsen, eine kuh und zwei
Schafe, in manchen fällen wohl auch ein ])lerd und schweine ; enillieh s.'immtliche-
\\\x .seine arbeit und seinen haushält nr)thi'j;en uei äthschaften. l''ür diese aus-
'tattuns; war der bauer mit folgeinlen pflichten belastet: 1, in jedei' Wüche musste
e: zwei tage, in der ernte-zeit und in der pllÜL;e-z<-it ivnn lichtuiess bis osternl
sou'ar ihei ta'/e für den gntslierrn arbeiten; air-serdem li.itle ei noch drei herr-
schaftliche nrrcs .lus seinem eigenen samen-\ oii.ith zn liesäen : 2 neben diesem
festen arbeitscpiantum wai' ei' noch zn .illeilei e.xtra-dienslen . ilcn sogenannten
precariae, angehalten, welche besonders in noch mehr ]iflrii;en mul in bewachen
der heerdeii des cutsherrn bc-tanden ; :\) hatte er dem hiafflrd folgende abgaben,
zu enti'iehten; Micbatdi li) peiic:, .Martini 'l'.\ m lass geiste und 2 hennen. am oster-
-•ormtag ein einjähriges schaf. oder 2 /;'//r<'; rib<i-die-- halte er liem Schweinehirten
des gutes O laib brod zu liefein und in uemeinseliat't mit einem anderen bauerii,
einen Jagdhund des herin zu eihalteii. 1 )er kuehe b.Ute ei an ( 'hristi hinimeifah' •
den sogenmuten herilpfennig (ae. heorä-peiiing), auch l'eterspfennig genannt, zu
bezahlen. Wenn man diese schweren abgaben von arbeitszeit. ai beitskraft. habe
und gut zusainmenfassl. begreift man, dass das loos der altenglischen freien haucrn.
kein beneidenswertlus war. Ihre heiheit war idne >o beM-hiänkle. so viel und
iiari hatten sie lur den hlnfonf zu arbeiten, dass man ihre läge schon mit der
der Sklaven \ei gleichen niuss. um sich ihres freien Standes bewiisst zu bleiben .
1 )as materi;il fi'li' einen scdchen veiLileich limleii wir in .\ndrews' drittem
ka)iitel : The LandUss : Follo'aiers aiid SlaTCs ip. 17611.!. Landlosigkeit an und tür
sich machte noch nicht zum sklaven, Neben dem ansässigen • ae. //ft«'(//(?j/) (T^f^;-/
er.schien der landlose m um . der durch ungliick oder eigene Unfähigkeit si-inen
besitz verloren hatte und deshalb als ücfohj'^iiiaiin (ae. folgere) in den dienet eines
der kandbesitzer treten nmsste. heim >eit kcinig .\(dfred"s ta'jen war e- uesetz.
d.isv jeder landlose mann einen schiitzheirn haben müsse, der ihn im nothfail bei
h )f und in der Volksversammlung vertreten könne. Im \olke aber stand der
f tigere als freier mann, er \\;ir volksfrei \\\c. folrfrij). h.itte das rechi. walfen zu
Iraseii und sein wergeld wai- uesetzlich besliimnt: auch konnte er durch (leiss
L'li.iiif^ Mc l.eaii Aiiilrews. IIa- OM Kn<;lisli MaiKir I O •*
seine l;\ge verbessern. Kurz - er war ein mensch, keine sache, kein ^klavc
Die Hauptmasse der skiaven waren k'riegsp;efangene, zumeist Kelten, woraus sich
erklärt, dass im westen l-Cngiand's. wo ein lieständiger krieg nnt den henachharleiii
Hrilen gefiihrt WLirile. iler proceiilsatz lier skiaven ein weit hoiieier war, als im
oslcn und norden Kngiand's. linsciiüer weise konnte sich jciloidi auch der licic
Angelsachse aus eigenem willen in die skla\-ci'(d verkaufen, oder er knnute von
seinen verwandten verkauft wenlen. r)ieseni \-om gesetz geduldeten Sklavenhandel
wurde erst initer novmanischem lettiment ein emle gemacht. lüidlicli konnte
der h'eie mann auch gegen seinen willen wegen eines verhiecliens oder w euen
schiddeii zum skiaven gestempelt werden.
Rechtlich stand fler sklave auf einei' stule mit ilem \ ich und der loilten
hahe seines gehieters. doch lasst sich im lauf der zeit eine lindermii;' der lie-
tieffenden legalen hestiuunungcn eikennen. (ierade auf diesem uc-liiet kam der
einlluss der kiiche in wohllhätigster weise /.\ir geltung. Wer einen skiaven ohne
triftigen giimd tödtete. wurde von ihi- excommunicirt imd mit einei' schweren
husse belegt; trauen, welche ihre slclavinnen gi'ausam peitschten, wurden mit
strafen bedroht. Die freiheit konnte der sklave entweder durch loskaufen oiier
als geschenk seines gebieters erlangen. .Namentlich in der nahe von ]^l^^slel■n
kamen solche heilassungen häufig vor.
I_)ie neben dem .ackerl)auern zum betrieb eiiie^ Liros-en gutes ei loidei liehen
arbeitskräfte werden uns iiu vierten kapitel : The Special W'orkers (\\. 2()2lV.') vor-
«jestellt. Zuerst der bienenbauei'. der zeidler (ae. Ih\>ccrf\. dessen ])neglinL;e für
die .\ngelsachsen des methes wegen fiesonders weitiivol! waren. Zweitens der
Schweinehirt: in solcher men'je wurden damals in l'lngland schweine gezüchtet,
dass auf einem der i^iiter 'J'J Schweinehirten aufgestellt waien (p. JK)). 1 )ann
iler ochsenliirt. in welchem stände .\ndrews lien diclitei' Ca'dmon vor seiner er-
leuchtung sucht ■, dei' sehafhirt und an letzter stelle der ziegenhiit. der keine
'.grosse i'olle Lie.spicdt zu haben scheint, /ieucn weiden in den altenulisclien ge-
setzen selten erwähnt und von allen iiausthieren am niedrigsten taxirt - unwill-
kürlich denkt man daran, dass auch bei Chaueei-. in der erzählung des nonnen-
jiriestei's, die wiltwe dici sehweine. drei krdie und eiu schal' besitzt, aber keine
L'eiss. Der zeidler und der st'hweinehirt waren jedeid'alls freii- bauein, bei M'W
anderen hirten mus'^ diese liau'e ofl'en bleiben. W'eini nrin wiederholt liest, dass
die gutsheiTschaft ihre leute ineht nur mit Schuhwerk, sondern auch mit hand-
sdmiien ausstatten niusste - cf \>. iSl und'JlS). erhält dei' liefremdliche lian.lsehuh.
• iiendel's eine gewisse nationalökonomische beieehtiuuni;. /.u den liiitcn gesellen
sieh noch der holzwart (ae. ivttdu-veard ). dem die ])llege der waldunuin oblag,
Ulli der heckenwart i:\v. h,ri(-7C'eard K der dafür zu so|-gen hatte, dass die iiecken.
widche das ackerland geticn die heerdt-n de|- hausthiere und uegen das wild
sehiitzlen. in uutem stand blii-ben. Schliesslich nähern w ii' mrs dem hausc des
untshenn. in dessc-n nachbai schalt wir die weiksi;iUen des schmiedes. des waeners
nu'l anderer handweikei limleir bis wii das li.ius stdbsl betreten und die haus-
sfiaven bei ihren mainiigfachen vei i iehtun'.^('n becdjachlen.
In den Ixdden letzten kapil(dn hand(dt .\ndie\vs wni der ledienfolee iler
.iMjährlich li'ir den betricdi des uutes n'"ithiuen arbeiten ( '/'//(' Ycar/y RoiUiiie. of II ork
\>. •J-liilV. ) und \rni den Lieräthsvhaften der meierei und des hairses {7'hc /''arm
'iiiJ Hoiise L'teiisils p. 266 IV.J. 1 )en beschluss ^V'^- gairzen buclies Idklet eine
aufzählung de!' feiertage und stnistigen feste, wididie uirs zu unserer bcruhieung
I04
Litteratur 1.
erkennen lässt, cl:iss dag leben des altenglisclien l)auern doch nicht eitel mühe
inid arbeit war. Mit genugthuung sehen wir ihn nach der schweren jahresarheil
heim weihnachtsschn>ause sitzen, von der gliith des Yule-log bestrahlt.
Die nationalökonomischen exkurse Andrews' zu windigen nnd zu kritisiren,
liegt ganz ausseihalb des kreises meines könnens. Ich muss mich mit dieser
knappen analyse begnügen, welche den reichen inhalt des instruktiven buches
natürlich nicht annähernd ersch(')pft. Hin und wieder, durchaus nicht häufig, kann
Andrews" interpretation altenglischer ausdrücke dem philologen bedenken eriegen,
wie z. b. die Übersetzung von blot-manad mit blood mönth (p. 244)- Das wort
gehört wohl zu denjenigen werten, welche nach Andrews' erklärung must he left
for philologists lo worry over, while we accept only a covjectural tneaning (p. 267)-
Im allgemeinen geht Andrews überau.s vorsichtig zu weik untl vermeidet gewagte
hypothesen auf das sorglichste. Wir philologen sind ihm für seine gewissenhafte
Zusammenstellung des zerstreuten materials jedenfalls zu aufrichtigem dank vcr-
|iflichtet. Papier und druck seines b\iches sind eine wahre augenweide
M ü neben, November 1 892. Emil K o e p p e 1.
Max Kaluza. Chaucer und der Rosenroman. Eine litter.ugeschichtliche sluilir.
Berlin, verlag von E. Feller. 1893. VI + 255 ss. 8". Pr. : mk. S.
Des Verfassers ausgäbe des Romaunt of the R(jse parallel willi its original
Le Roman de la Rose, Part I: the Texts, London l8yi (Ch. Soc.) liess, ausser
gelegentlichen äusscrungen an andern orten, schon durchblicken, flass er die an-
nähme eines englischen Übersetzers ablehnte, vgl. p. 2, anm. In dem voi liegen-
den buche führt er seine an-ichten über die viehnustrittene verfasserliage des
Rosenromans im einzelnen aus.
Während ich. vgl. p. 6 u. ö.. zwei Übersetzer des R. il 1. R. ansetzen zu
mü.'-sen glaidite, von denen der erste bis zu der grossen lücke hinter vers ,n8n'>.
der andere den rcst des i'ra',nnents übersetzt hätte, hält Kaluza aucii an zwei Ver-
fassern fest, bringt abei' eine andeie einlheilung. Er zerlegt den RR nicht in
zwei, sondern in drei theile : A v. 1 -1700 oder 1 Si )o , H bis v. ,^8iO, C bis
schluss, vgl. p. U). Während ich die frai;e . oii Chaucer überhaupt die Über-
setzung von einem <ler L'ciden noii mir aufgestellten theile znzuschieiben sei. vt;l.
p. 7, unentsc'..ie(len liess, sucht der verfassei" zu beweisen — und zwai meiner
nicinung nach in durchaus überzeugender weise — dass A und auch C von
Ciiaucer heriührcn, \\ aber von einem unbekannten spätcien dichtej- übersetzt sei.
der Chaucer zwar nach<reahiiit, aber nicht erreicht habe.
Ich war bei meiner arbeit durch mangelhafte hi'dlsniittel sehr liehindert.
Mir standen nur die ausgaben des R. d. 1. R. von .Meon un<l Michel, die des RR
vnn Moi'ris und Hell zur Verfügung. Es gelini; tnii' nicht, niicii über das äusseie
des Glasgower MS. 's zu informiren , ebenso wenig andere MSS. des R. d. 1. R.
einzusehen. Um so mehr tieut es mich, dass die hanptresultate meinei aibeit
sich trotzdem zui' basis für weitere Untersuchungen mit besseren hilfsmitteln als
geeit;net erwiesen haben. Einzelnes scheint mir jetzt nach Kaluza's darlegungen
in meiner arbeit verfehlt zu sein, besondeis was- einige f.ilsche übeisetzimgen des
enirlischen dichters und die daiaus gezogenen Schlüsse betrilTt, cf. ]i. 1^(8 IT. Dass-
M. Kaluz^t, Cliaiicci uinl ilci RosenrouKin I05
wir frerc Sohicr. v. 74oS. nicht mehr verstelit-n , ist weniger zu verwundern, als
rla<s Her englische Übersetzer ilen ausilruck nicht verstanden liat. Denn . wäre
das der fall gewesen, so glaidie ich. da<s er ihn wohl in seine arbeit hineinge-
nonmien. oder wenigstens den nanien eines andern niönchsoidens dafür eingesetzt
hätte. Dass unter der be/cichnung fn-re Sohicr ein solciier zu verstehen ist, kann
kaum zweifelhaft sein, wenn man den namen nicht etwa mit dem kabbalistischen
b\iche Sohar in Verbindung bringen will, r^u Gange bringt darüber nichts Helyot :
llistoire des oidres monastiq\ies. l'ari^ 1714- 19 (8 bde. !. tnul Musson : Pragma-
tische geschichte der vornehmsten nu")n(dr';or<leii. Paris \~h\ (lC)l>de.). waren mir
nicht zugänglich.
Die methode. welche der Verfasser bei seiner Ijeweisfüiiiung anwendet, ist
sehr richtig gewählt. Ya zeigt nach einem historischen überblick über die vei-
-chiedenen ansichten betreffs der verfasserfrage, dass A und C dem französischen
originale weit näher stehen, als B. cf. p. 15 ff. Dann beweist er aus dem all-
gemeinen Charakter der übeisetzung, sowie dem dialekt, der metrik und dem stil,
dass Chaiicer sicher der Verfasser von fragment A, IWichst wahrscheinlich auch
der von C gewesen sei. Der reimindex zu A und C p. 84 — 123, und die parallel-
-tellen aus Chaucer's echten werken zu den beiden fragmenten [). 144— 241 werden
vielleicht manchem zu lang und zu ausführlich erscheinen. Der zweck, zu be-
weisen , dass Chaucer auch dem stil nach der Verfasser derselben gewesen sei,
hätte allerdings mit weit geringerem aufwand an material erreicht werden können.
Indessen besitzt beides dauernden wertlt. besonders die parallelstellen, welclie mit
grossem fleiss und peinlicher genauigkeit gesammelt sind . so dass sie ein bild
von dem geben, was wir den Sprachgebrauch Chaucer's nennen. Wenn sich auch
gegen die veifasserschaft Chaucer's von C einige bedenken äussern Hessen, welche
Kaluza mei^t schon seihst hervorgehoben hat . so scheinen sie mir «loch nicht
schwerwiegend genug, um Chaucer die Übersetzung von C direkt absprechen zu
können. Zur erklärung der thatsache . dass einzelne kleine- abwcichungen von
dem sonstigen gebrauche Chaucei's in (" vorkonnuen. hat der Verfasser |i. 24;^ ff.
-•ehr plausible gründe beigebracht.
Ein puid<t könnte höchsten- /.u kontiovcrsen veraida>sung geben, nämlich,
lass der Verfasser den tc.xt des R. d. I. R. au-- verschiedenen MSS. zusammen-
■.:esctzt l;at . cf. p. UM und ausgäbe des RR \\. 2. anm. welche sich ger.ide am
besten an die englische Übersetzung anschliessen. Da wii- ;\''er noch keine kritische
ausgäbe des R. d. I. R li.d)en , welche auch in iler thal für den zweck dieses
bnches (dnie belang sein würde, andererseits abei- -^ehr \ iele MSS. dieses berühmten
romans exisliren — die übrigens noch lange nicht alle genau durchgearbeitet sind
— so ist ilieses eklektische verfahren wohl zu rechtfertigen.
Unter den „ Herichtigungen" scludnl mir ..ji. K\. >■■ 8, 1. zu" nicht zu
■■tinimen.
.Meiner ansieht nach h.il der Verfasser seinen zweck erreicht: Ks dürlle
nun sehr schwierig sein zu beweisen, d.iss Chaueei- A und auch C. nicht über-
setzt hat.
Rostock i. M.. Nov. iStvJ. !■". l.indner.
io6
.illrr.iliii 1.
I li c Kniununt dl' tlic 1< o > t- t'i um the iiniquc ( jla-.i;uw M--.. |iarallel vvitli
its (iri<;iiial. l.r Koinaii ik- la Kosf. lülited l.v Max Kaluza. l'ait 1. Thr
Texts. (rhaiict-r Society. First SiTic< I.XXXIH.) [.oiwlon. iSmi. VI —
An ausgaben iles Koniauiit ol' tlu' Kose ist kein nianiid. Seit dersellie im
jahie \'i.\- von 'Ihynne zum ersten male gedriiciU worden war. i>t ei in alle
späteren ijesaiiimtaust;alien der werke Chaueer's mit aufgenommen worden, \niil
selbst die jüngsten lierausgeber von Clvuicer's weri<en liatjt-n trotz dir in-
/.wischen laut gewordenen zweite! an seiner eehtheit es niciit gewagt, iiin \(jllig
fd>er lioni zu werfen. So hat denn aueii dr. l'"urniva!l den) Romaniit <>\' Uir
Kose einen platz unter den jiulilikationen tler Cliaucer Societv .angewiesen und
mich im jähre 1888 mit der Veranstaltung einer neuen ausg.il)e dieses interessanten
Uenkmals hetraut. die einerstits einen getreuen .didruck der einzigen, im llunteri.m
Museum zu (ilasgow aufbewahrten liand.'-ehrii't. andreiseits zui erleichtei uiilt der
\ ergleichung nnt dem franz'Vsischen original die entspiechenden partien des
Jranzösi<chen Roman de la Kose enthalten sollte.
1 )a hi'reits Hell und Monis sieh nicht wir ilie iVi'dieien her.iusgebei' auf
eme liUisse wiedergäbe des alten druckes von l'livnne 1 15.S2 ) oder Sjieglit i'l.'->9N>
besciniinkt hatten, .sondern auf die handschrift selbst zurückgegangen waren,
glaubte ich anfangs, dass dii- lesunj; cler hs. durch diese bei den ausg.iben bereils
gesichert sei. ebenso wie ich annehmen durfte, dass das so leicht zugangliche
französische original in ausreichender weise zur besserun» von fehlem des Glas-
gower textes ausgebeutet worden sei. In beiilen Voraussetzungen .aber h.atle ich
mich arg getäuscht.
Hell sagt zwar in der einleitung. )>. \2: 'II | sc. 'l'he M,S. j lias been
carefulK re|iroduced in the [iiesent edition, tlie text of w hicli is therefore un-
doubtedlv nmch snperior to ans that has vet appe.ared'; aber die collation der hs.
inuss (loch eine höchst oberflächliche gewesen sein, denn die ausgäbe weicht an
unzähligen stellen \nn der Icsung der hs. ab. Als probe möge eine verglcichung
von RellVs ausgäbe nnt dei hs. in ganz beliebig herausgegriffenen hundert verseil
hier folgen: v. ^ck),'-,. />///v hs. ] /'j/äe Bell — :i(.K)8. lAe \ a>id — %)\^,. iiwe.l
] lieiued — MOlö hv»! \ htm — hvde \ lüde - 3<.)2."). vtiel ] vvell — ;<o;^.3. Trespaa
I Irespafse :\o\\U. vi/t | vit — 3039. trcspas ] Trespasse — :U»4'». stale ! stalle
— .'<<.i.')N. shc heuest I sh- is luniest — :^<)63. Ageyii ] Agcyitt' — ;^>7^'- plense [
plesc — :{'>7'- dra-cce Die | draii'e :^>74. lytel \ lilel — l.nTT. }'"/! | y^p
3082. iit ] fehlt - ;U)0(>. gret ] grete. l'nd ;dndich geht es duicli «las gan/.e
gedicht hindurch. 1 )asb demnach die hs. von Pell nicht sehr 'carelullv' wieder-
gegeben ist. diht'le klar --ein.
l!ei Morris sind eigentlielie falsche ksungen d<r hs. wa iu'_;ei bfiullL; als bei
I'iell. aber innueihin noch z.ihlreich genug. Als solche wirkliche fehle! erwähne
ich: V. 82. (iiid papyngoy hs. | and the p. Moiris i.'yj. ilk \ ilke — ,')8i.
ladde I hadde -- 70."). wole 1 iwl — lo.'iS. .l>id 1 Biit — i-fr^ he 1 heu — lO^c.
' l'm über einige den text des Kom.aunt ol llie Rose betrelVende fragen,
■insbesondere clas verliältniss von 'llivnne"s druck zur (il.asüower tis. ein ])aarwoile
sagen zu köimen. habe ich den herausgebei- der I-',nt;l. stud. ersuebt. nur eii e
selbstanzeiije des buches zu <?e--t;itten. M. K.
.1 ih.' K
or J 0)1 — 1''j74- waxe \ woxe — 1728. mc iiye | mvn ye — 1791- /a/en j feUn
1 S03. it I he — 2007. high \ of high — 2365. For \ Fro — 2öUö. 2Ö26. 2650.
////■ ] thy — 2506. /«■;• ] her — Ib'^d. it ] is — 2964. /v/rav ] kne7v -- 2968.
( Awci-;' I I-cioscd — 2i)7ci. .7;/^/ ] As — 3068. dtbimaire ] so ddhmaite — 3275.
Of J Or — 3279. Olli ] oitt of — 3363. that 1 ///rt;^ — 34UU. c(rtoniy \ rerteinly
— 3864. Iiayh-- I t'ayh - .\o'.^^). knowe ] knewc — |17(). Thal \ And — 4280.
']\t I .S',) — 43>':{- -i^d I -/« 4335- in sheves | /;/ his she!'es — 4348. froivard
J «f froivard — 4372. yone j ///c?/^ — 4445- "'oith ] ///ff/ - 46S6. he \ hv —
4687. eil forme \ informe. — 4712. vode \ tvcde — 472.'). i'nd | in 47^>8 wev
I -.oav — 4877. her \ hir — 4979. or ] and — ÖO84. nirleis ] rerleis — 0117.
am I are — 5147- JJe ] -ind 53öri. and ivedis \ and vith icedis ri.'i7ö
he I .*■//£• ^ :)744- />'•' fy lo fy \ fro fy to sy — r)768. 7'ailith \ vaileth — :)824.
The I 'Thal — 5962. heaitle \ Icautc - 6oö2. faJssehlant^ Fals-senddant — Olli).
heiii I them ~ (y1'~}<.). feyne \ sevnc — 6n72. pore \ foore — '').',8ö. Ehe \ Sehe —
6879. Fro I /();- — 7009. s-u'inme swimme — 71)49 7ve \ he — 714n- Akvey
] Aivay — 7219- oiire | o^ore - 7220. sey \ savc — 7266. in i^oiiernyngis ^ and
,¥'. — 7289. not ] /(' — 7311- sikirnesse \ sikernesse -— '?,'.',' liier ] there — 73')8
gracehe \ graitiie. Alle ilie-.v aiiweichungfii von iler liandschriltliclien lesunt:,
die liuichavis nicht etwa v-iiuiiitlicli Itesseruugen jim! . hat Morris nicht linrch
cnrsivdnick iieiAorgehohcn. den er sonst in den zahlreichen lälltii anwendet, in
denen ei- die lesunt; der hs. aus metrischen oder sonstitjeii trründen geändert hat.
Durch den ciirsivdruck erfährt man nun treilich auch niclit inunei-. wie che hs.
ci<ientlich an der stelle liest: aher der leser ist lUjch wenigstens ut-warnt; er
weiss dass das hetreffende wort gar nicht oder in an<ierei form in der hs. steht.
Dieses auskunftsmittel des cuisivdrucks versagt nun .•d)er hekannthch «jaiiz, wenn
der heraus'j;eher einzelne huchstahen oder wi'irter <einer soilase weelässt oiJer
nnistellt. Dies ist z. li. hei .Morris dei' fall in \. 1078. 175U. 17.=)8. 2188. 24.'ia
2729. 2772. 3048. 37H). ■.\<)(Yi. .((j}]. n/,1. öl 14. :^\h'^. 0704. 0743. nun. 6426
(durch weglassung von not kommt ein ganz, falscher sinn heraus). 06c 3. 6798.
re.sp r-)37- ')2(). 17'<>. 1812. 1848. 2690. 2696. 3ö2ö. 389ö- 39^2. 4r)H9. 4924.
49ÖÖ. 0264. r)7()ö. ()4()2. <)ö84. 7444. wo der herausi;eher dinx-h nichts andeuten
konnte, dass er von ijcr lesung der hs. abgewichen i-t. .Moiiis ist a'er in der
beseiligum.' dri- metrischen inängel üherhaupt zu weit gcjanuen. indem er \ ielfach
einzelne wörtei- einsctiieht. z. h. iho 2i.)3,'-) ; for 22(J4 ; )iiosl 23<)'i; llial 2349:
ne 3840. 4204. .■■)r)38. 6810. oder lliilke iüi Ihe setzt z. h. :U2K. 3100. 3207.
3618. 3659. 3972. .1099. nu;- um dadurch einem veihe den fehlenden auflakl
wiederzugeben, wahrend doch auftaktlose verse im kurzen reimpnar auch bei
den .sorgfaltigsten dichtem uanz gewöhnlich sind. Wenn iih nun imch erwähne.
d;iss die ausgäbe von Morri- durch Schreibungen wie //fc/e 80' j ; rieftdv 807 •,
daiincedc. Mfi; semcd.<i S27 u. ä. entstellt wird und dass ilie interjjunklinn vielfach
höchst ungeschickt gesetzt ist (vgl. z. h. v. 8.") mö;. so düifte sein Sündenregister
erschöpft, zugleich aiier auch klar gevvoiden sein, dass die ausgäbe von Morris
ebenso weniu wie die von H(dl L'crignet ist, uns ein treues bild vc.n der hs. zu
gewähren.
Noch weniiier abei erfüllen sie die andere foKieruiiL'. d.iss sie einen les-
baren, fehlerfreien text bieten, d,i-s ^ie die leidci' s.i zahlreichen, sinnstörenden.
fehler des schieibers dei' (ilasgower hs. mit Zuhilfenahme «ies französischen ui-
texles zu erkennen und zu bessern versut-hl hätten. Man mu-.s -.jeh wirklich
jQg [,ittpr;iliir l
manchmal wundern., wie lierausgebei' und leser es fertig gebrachl haben, üini
ganz unver.ständliche stellen hinwegzulesen, ohne sich die mühe zu geben, im
tVanzösisciien original nachzusehen, was denn dei ilichter eigentlich sagen wollte.
Kine kleine hlüthenlese von derartigen, ganz sinnlosen stellen der hs.. die unbe-
anstandet durch sänuntliche bisherigen ausgaben hindurcligegangen sind, kann ich
mir nicht versagen, hiei' anzuführen : v. 444: For sich folk ttiaketh le>ie her g r ac e
("— Cor icel gent si fönt lor vis Amcgrir) ; icxjöf. : This lady called was Beattte
A n d an arotve of which I tolde ( -~ Icele damc ot noti Biatites A i n sine c 0 m
une des eine fleches)\ 13,34 ff- • He hadde hvm hent anoon right : And he füll
soone sette. an ende, And at a hraid he gan it bendc ( — L'arr // a cominandc
a tendre. Et eis gaires n'i atetidi: Tont maintenant l'are li tcndi ; 1704 t.: Thr.
sivote smelk spränge so 7vide That it dide all the place, ahonte (■— f^a soatisine qui
en ist, Toute la place replenisl); 2293 f. : Thal yveU is füll of ciirtesie That
kn 07V i t h in his maladie (^^ C'est maladie nioult eortoise ; I'oi en r it et geue
et cnvoise) ; 3643 : the god of hlesse (~ Diex la beneie) : 4320 ff. : ' /.ove t.o deere
hadde soolde to me The good that of his Imie hadde I ; I 7ven t e ahoute it all
(jueyntlv ( ^ Amors mc sot orcs Inen Tendre Les hiens que il rnavoit prcstes : Ges
euidoic avoir achetes); 456 1 : yc7>c good 7ville ( -^ se Dieu piaist)',
5452: A>id han eheer of a reiovsyng : .=i,ö43 f.: And fortune myshappyng, ll'hanne
vpon men she is fablyng (- Et Fortune la mesche.ans, Quant stis les homes est
^ he ans); 634 1 : That hight damc ahstitiencc and rcyncd (^— Oest Dame
Astenance - C ontr ainte) ; 654 1 f.: Vnncthe that he nys a mycher, Forsivorne or
ellis goddis Iver (Envis ament qicil nc soit Herr es Et parjnrs ou Diex est
mentierres) : 6,t7I f ; They neitlier bilden tour ?/,• halle But t her in houses smale
it'ith alle (=^ N'en fondoient paks ne sales, Ains «■ isoient en maisons sales).
Ms bed.irf keiner grossartigen combinationsgabe. um beraus/utinilen. dass face
144; ^-f UJ07; //(' bad hym bende it 1334; filde 170.=); hnvith oder lawith 2294;
god it blesse 3643 ; / 7vende a j =: have\ boitght it 4322 ; yif god 7vil 4561 ; ther-
of 5452; fallyng .5,544: abstinenee stre^'ued 634 1 ; god is 6542; ley (>hT~ zu
lesen ist. In .ähnlichci' weise hätte in vielen andein fällen ein blick auf <len
französischen tcxt sofort das vorliandensein einer verderbniss in der Überlieferung
<ler englischen übersetziuig erkennen lassen und zugleich ilie richtige, dafür ein-
zusetzende Icsait an rlie hami gegeben.
Da es nun ohnehin meine aufgäbe war, den französischen text mit dem
<nglisclien zcile für zeile zusammenzustellen, so glaubte ich. ilie mir dabei sich
aufdrängenden besserungen der englischen übei'setzung nicht zurückhalten zu
sollen. Freilich durfte darunter der bauptzweck der ausgäbe, ein treues abbild
der Glasgower hs. zu liefern, nicht leiden. Ich habe darum in dem abdruck der
lis. selbst — abgesehen von der autlösung der abküizungen durch cursivdruck
und der ersetzung von ß am wortanfange durch F - mich jeder änderung streng
enthalten und die besserungsvorschläge ausnahmslos unter (ien strich verwiesen
wo ich d.um ausser meinen eigenen conjektnren auch solche, in den trüberen
ausgaben, speciell in denen von Morris. Bell und Urry, enthaltene änderungen
mitgetheilt habe, die ich für wirkliche besserungen der überlieferten lesart halte.
Vom fünften bogen an hatte ich mich bei dieser kritischen thätigkeit der liebens-
würdigen vmterstützung von prof. Skeat zu erfreuen, der gleichzeitig seine neue
ausgäbe des Romaunt of the Rose vorbereitet hatte. Die von Skeat mir freund-
lichst initsetheilten textbesserungen. die erst während des druckes aufgenommen
M. Kaluza. 'Mir RnniaiMit n! tliP K
109
weiden konnten, sind vun mir als solche (.luich ein beigesetztes [Sic] kenntlich
i;eniaciit werden. Freilich liatte Skeat ausserdem bereits manche der von mir
vorgesclilagenen iinileiungen selbständig in seiner ausgäbe vorgenommen, so dass
also \ iele der von mir unbe/.eichnet gelassenen conjekturen eigentlich doppelt ge-
macht siml. Hoffentlich spiicht dies um so mehr für ihre lichtigkeit.
Weiterhin hat prol'. Skeat die fieundlichkeit gehabt, mir wahrend des
druckes samnitliche Varianten von Thynne's ausgäbe mitzutheilen. Gern hätte ich
auch diese in meine ausgäbe mit aufgenommen', aber es war dies während des
druckes ohne grössere un/uträglichkeiten nicht möglich, und für meinen /.weck,
nm- wirkliche besserungen der alten ausgaben .mzuführen. auch entbehrlich. Es
genügte hierzu ebenso die älteste, mir hier zugängliche ausgäbe, die von l'jrv,
so sonderbar auch die Orthographie derselben ist. Ich glaube nämlich nicht, wie
z b. Skeat es thut, dass Thynne's voilage eine correctere und vollständigere hs.
gewesen ist. als die uns heut erhaltene, sondern vielmehr, dass auch Ihvnne's
text (r- Th) aul' der danjals noch nicht der jetzt fehlenden blätter beraubten,
(ilasgower hs. (~ C.) oder aul' deren lunnittelbarer vorInge ( - C) beiaiht. welch
let/teie aber dann mit G im wesentlichen identisch war.
Zu dei' annähme, dass l'h aus G geflossen ist. bestimmte mich vor allem
dei umstand, dass in 1 h ebensu wie in G gegen ende des gedichtes i s. meine
anni. zu v. 7013) eine grosse Verwirrung und Umstellung einzelnei' parlieen statt-
i;el'unden hat, deien entstehung prof. Skeat neuerdings in der .\cademy, Aug. 1."),
1K91 mid in cler einleitimg zu seiner neuen Chaucerausgabe , p. 12. in anschau-
li'lier weise erklärt hat. Aus Skeat's ausführungen geht nun aber mit Sicherheit
hei vor. ilass diese vei tauschung einzelner Mättei' nicht erst in G eingetreten ist,
sondeiii schon in der vurlage davon. O. die dann freilich auch die voilage von
'l'h gewesen sein köiuite. lün direkter beweis für die abhängigkeit l'h's von
(i liegt also in der gemeinsamkeit dieses felllers nicht.
Ml.eiisoweiiig beweisend für das gegentheil ist aber der von Skeat lier-
vorgeli<d)ene umstand, dass Th am Schlüsse einige verse mehr enthält als G.
Skeat saut darübei'. Introductioii p. 14: 'Thynne's copy gives Tour more lines
alter them [d. h. nach \. 1h'-)\ f. meiner ausgäbe, die in Th eine etwas andere
tassung hal)en\ It would Ihus appeai- tlial G was copied from i) at a later
period than the .MS. used by Tliyniie and now lost. viz. at a period when ü
was somewhat damaged or torn at tlie i ikI oI its last page' und in seiner anm.
zu V. 7694: ' 1 he fact, that Tln ime gives the last six lines correctly, ]iroves
at oncc that bis piint was not derived Imm the Gl.isgow MS.' ^^'enn man
aber die letzten verse von (1;
1 am liceiiced bohlely
10 reden in diuinile
.\nd lon^'e h.uie led . . .
nnt dem schluss
Ol iginals vergleicht.
lern eutspi echenden pa^sn-- des fran/ösischea
' Inzwischen , hat sich di. Fuinivall entschlossen. Ihvnne's ausgäbe <les
Romaunt ol the k(]se \ollständitr abdrucken zu lassen (Chaucer Soc. 1. Ser.
LXXXII).
j I (I Littt'iatiir 1.
l.f Roman de l\ \inie. rj,'-)-6 -- :^4 : TliyniK- :
J",ii de divinitf cniigio: 1 nni licenceii holdely
in iliiixnite ior to redi-
\'(,)iii- )).ir Uieu pie(;a reu.
l'or conffssier ni'ont esleii Aini to (onress.eii out of ilix-dc
l-i nieillor qu'en puisse savoir
I'ar iiioii seiii^ et par nioii savoir.
Se vf)ii5 \ oli's ci cdiifessier. II yc wol yon nowe coiiffbsc
Kl ce |i(.-chit'- sans plus lessier, And leai)i- yoiir >ynnes niorc and Icssc
Sans faire en james ineiicTon, \\ ithout ahode kutdc downc anon
Voiis aiiivs ni'asolucVon. And von slial baue ahsolmdon
so (.-i-giebl sich doch daraus mit ziemlicher sicheiheit . dass die letzten verse m
Tli eine zuthat 'i hynne's sind, der das in dei- ii.s. mitten in einem \ erse ganz
j)lötzlich abbrechende gedieht zvi einem gewissen ahschluss bringen wollle.
I >enri iler veitasser von tVagment C. der bis ilahin dei' vorläge fast woit
für wort gefolgt ist. würde den Inhalt der französischen verse r2ö-8 ;{<-> nicht
ihirch ilen nichtssagenden vers Atu/ to cnnfessen out of drede wiedergegeben l)al>eii.
Auch das folgende ist falsch übersetzt, denn t s f.andelt sich in cc peclik um eine
•ganz hestinuute sünde des Malehouche. die verliinmdung des Rel-Acueil. Pjitllich
genügt der falsche reim anOOn : absolucioxin. um die band 'rhynne's erkennen zu
lassen. .Mso, meiner ansieht naeli hat Thvnne's vorläge an ganz derselben stelle
iiufgehöii, wie ("i. womit freilich nicht ausgeschlossen ist. dass auch schon O
<-loit geendigt hat, so dass al-o ijie abhiingigkeit 'l'b's von (i auch hieniurch sich
nicht sicher beweisen Insst.
Weiterhin wäre zu bemerken, dass in G einzelne \ er>e fehlen oder von
jüngeier band herrühreti. liic mit ausnähme von v. (^^^~^l in Ih eigänzt siiul: deich
zeigt hier schon das leerlassen einer zidle der hs.. d.rss diese verse schon in O.
der vorläge von (>. aus der eventuell auch 'l"h geflossen sein kaini. nicht mehr
vorhanden waren. Jedenfalls beweist das Vorhandensein derselben in Tli nicht.
dass sie auch in iler vorläge von 'l'h enthalten waren, denn z b. bei v, 6'2t).').
6;U8. 6786 sieht man ileutlich, dass ThynneV lesart falsdi ist, diese plusverse
demnach nicht .lus einer alten hs. stammen, sondern von Thvnne selbst unter
Zuhilfenahme des französischen Originals ergan't worden sind.
Tm also die li.ige nach dem verhaltniss von Tb zu (1 i'n'lgültig zu
lösen, i)leibt nui' übrig, die abweichuiigen Th's von d in einzelnen lesarten
nachzuprüfen und festzustellen . ob daruntei solche besserungen des hand-
schriftlichen lextes \-on <i sich befinden, die Tlnniie nothwenilii;er weise einei
koi'iekteren hs. hatte- entnehmen müssen. Ich kann .nd" deLiils in dit scm pind<le
hier niciit eingehen; abei nach meiner sorgfaltigen prüfung ist initti' den Va-
rianten von Th gegenüber (i nicht eine einzige, auf die TliMine untei zurathe-
zielumg des Iranzösischen Originals nicht selbständig hätte veit'allen können.
Wenn also auch vielleicht nicht G .selbst, sondern das etwas ältere () von 'l'hynne
als grundlage für s(Mne .ausgäbe benutzt W'Urdc. so müssen wir doch annehmen,
dass der text \on () ndt (i in allen wesentlichen punkten, namentlich auch 1
<len z.ahireiehcn fehlem, ziemlich genau übereinstimmte. Demnach haben die Ur-
alten von '] h nur den weith \on konjektuien des hcr.iusgebers. luchl die autoril:ii
einer korrekteren hs. zu lieanspi uchen.
l'. Ci. l-"Ie,i\-. A l->ius;i.i|iliir;il ( 'hr(ini<'lc ol ihc l-jii.'li!-li I'iuii.i xi I
Mein Mifahrcii ini herstelliinn; iie> tnuizösischeii ivNto de- Kundin ilc h
Kose, iler ..nf wiiiijcii Ftirnivairs /,m- bequemeren \erpleichimü pai.illel mit dein
eni;lisclien gedruckt werden sollte, habe ieh bereits in meiner sehiil't 'Chanrei
lind der Kosenroman' p. >H. eiörtert und begründet. leb hätte hier nur um enl-
^chuldigiing /u bitten . dass in der Setzung der accente und treni.i^, in iler icli
\i>n Michel abgewichen bin und dem in Oeutschland in ausgaben alliran/.üsischer
texte in der regel befolgten nvodus niicb angeschlossen haiie. einige kleine in-
konsei|uen/.en zwischen den tVüheien und den späteren Ixinen /.ii ei keimen sind.
Ich den!«', meine ausgäbe des Kuni.unit ot the Ro^e wiici ni.uichem. sei
es wegen des beigedruckten rran/.ösi>chen textes. sei es wegen der genauen
wieileigalie der lis. und der beiget'ügten te.xtbessci uimen, nicht unwillkommen sein.
Kö n in -bero;. Pr.. Oktober lS<cj. M ,i n K.ilu/a.
Fredeiick (ianl !•' 1 e a \ . .\ liiographical Chrnnicle oC Ihe i-jii^b'-h i)iama
1,")5<) ^ 1642. In two volumes, London Keeves and Tuiner. iSui. XOl. 1.
\ni i X8g s>. \(.l 11. \\ + 406 SS. K". Pr.; ^n sj,.
k'riim the establishment of the .New Sh.akspeie Societ\ in 1S74 to the
piesenl linie a mass ol' materiak- lias been colleeteii which maki s it eas\ Cor us
to seltk' ipiestious which Malone. I »r.ake. Houce .aml i >vee lamld not e\en
.nttempl. \\ e owe the ijreat mass of tliis jnvahiable maller to the indnslrx and
eneri;\ ol one man the .uithor oi the Hiogra])hical Chroniele. In the face <d"
ihis lad il would seent ,ui easy lask t'(.)r a t'ellow - woi ker in Ihc same li(dd
of investigation to review a book which brings a welcome hei]) in tlie birm of
fresh and \,ihi:ibie material . hitherto in.ieeessibie to .all sihol.us .it a distance
Irom the greal eentres of lean^ing. the nicre lo ,is the said material throws niuch-
w.anted light on ijuestions which the »'(illiei foigeries h.id en\'elopieil ui inex-
Irirable diflicultv.
rnfortun.ilely tliis la-k i< not so eas\ as it seems. Kleax's new book,
iven moie tlian bis two f(nnier ones (Chronicle Histoi\ of Ihe I.ib' and Work
ol \\ . .S|i;ik. isSd and ("hronicle Historv of the London .Shage lSu(A, is dis-
fignnd by iiumkerlc'-s wiM and phant islie theories, unsupiiorted bv facls and out
Ol harmony with eveiv ]irinciple <if arl. Pesides this. the book leeius with the
iiiost c.intankerous an<i einenoineil sneers . aspersions aml insinuations agaiiist,
with two exceptions. every scbolar ol nole of the pre.sent Century wbo has ven-
tui(d to w lite on Shakespeai'e or the .Shakespearean Drama. .Such an exhibi-
tioh ot imiMitent envyand spieen is unparallcled in Knglish literaiv historv since
the days wlien l'ope. in IheDunciad. devoled lii^ greal powers In the ungratebil
task ol jjroving bis inlinite littleness. When we .ttld lo lliesc f.ital bkds th.U
I" leay is not onl\ incapable of using the principles of Ihc 'higher criticism'. as
he calls aesthetics. himself. hut ihal he ne\-er losis an opportmiity of sneering
■It aiiy One who lioes use. or has used them. we necd not wonder at the want
f>l ajiprcciation (d' which he so (pieiadousiv complains.
The Piogiaphical Chronicle seems by its author inlended to supersede the
Hiographia Dramatic.i and HalliwelTs 1 )ictionary of Old Plays. \dl. I p. J gives
US his ]ilan of the work : ..My object h.is beer, to arrainje the pl.iys in ordcr of ori-
j f 2 1 ,ittc'i:itnr 1.
ijin.il |>r.>'|.iiiiuii. with such noticc* of tlu-ir autliors. :iiiil such ouly. as hcnr lipon thc-
historv (ittlic ih'aiiia itsell'. The iilcal ot iii\' woik wouM he reachcil it' I cf)iilil irivc
for <ver\- plav, hoiii tlic openiiit; nf thc tlieatics in }'-,'(> to their closui-e hef'ore
the civil wais in 1042, the autliorship in cacii in>-lance, the liatc of original pro-
liuction. tiif thcalr<- at which it was acted. the Company Ky which it was p| lye.i.
tlie reiation it hoic In other plays and to draniatic histoiy ijenerally. Ilisidcnl
it will 1)C scen is a vcry niodi-st onc, and, it' he claimed no hifrlicr positiim i'or
liis work. there would he no t^noiind tbr insistinjr on thc f'act that thc wnrd
'Chronicie'. not llistory. is thc title which Ins three latest works deservi-. Hut
in his Chronicle History of the i-ondon Stage be says : ..This is the first trealise
that has any just right to bc called n Mistory of the Shakcspeariaii stage." And
in the present woik whenever he has occasion to niention the labonrs of any
of his predecessois or i'ontemporaries hc tloes so hom his 'pride of place' ns
Shakespcarean Pontiff with an aii' of snprenie inlallibility. It is tlais necessary
to rednce Meay's pretensions to their proper level. He has enrichcil the iiel I of
ciiticisni with valuable matter of fact. his vast reading has exercised his cai- so
well that he does not id'ten inakc a niistake in rccognising the work of any
anthov with a well niarked style, sLich as Rowley. Fletcher, or Massinger Most
of the mislakes he has made in distinguishing authorship arc to be attrilnited to
his apjiroaching the question with a ready-niade theory. and when Fleav has a
theorv to defend he is capable ot any extrav.igance. Hut he has not the power
of legaiding a question froni a philosophical, not even Ironi an unprejudiced
point ot view, he has no true apprec ation of the Reauliful as iiK'orj)orated in
poetiy, hc has no sense of dranuitic titness. charactciisation , style (in a wider
sense than nicre nietre) and is ihns uttei ly incapable oi writing a Histoi'y of
of the Stage in' any sense of thc word. His t)Ooks are chronicics. It will l>t
plaih froni the above that a review of the l-iiograj)hieal ('hronicie, to be ot
anv value to tlie purehasers (d' Fleay's bocd< should not oid\ contain .all thc
misprints and nüstakes in the work. luit also expose all the ai'liitrary conclusions
which Fleay has incorporated inlo his matcrial, .as if they were ascertained facts.
For he has the peculiarity of noticing a point of view as possible. or probable,
in one passage and adopting this jioint of view as ccrtain in another part of his
work. No man lising has the cncyclopaedic knowledge necessary foi' such ,1
task and the present writer has chieflv confined hiinself to the Held in which lit-
is niost at home — the Massinger-Beaumont-I'letcher group nf play-. It is tri
be ho])ed that other siiecialists will take to other grou|is ot authors in which
case there would be hope of re.idering fleay's book in the course of tiiiie an
entirely trustworthy and reliable guidi- thiouuh the inti ic.\cies ofthe Klisabcthan
Drama — a title which it has no claim in its present form. It will be best lo
go thus through the work page by page.
In the Introduction p. 2. there is a inisiirint 'Heinavcldt' for 'Harnavelt'.
It consists of a sort ot t.ible of I )ra\toir"s non-draniatic works in their versi-
fication, an explanation of the reason wh\ he wishes lii> book to be reganled
not oidy as a Biography of the liiaiiia but also as a t'hronicic. 'Ihe rest ot
the Intlroduction is a tissue ot abuse and side-blows diiected at Halliwell-Philipps,
Swinburne. Furness, Dowden, Delius &c. \c. &c. Halliwell's üictionary of Old
Plays is called a mere scissors and paste coiiipilation void of all historical grasp
of the subject". ["he rejjroach is comic, as Coming fiorn Fleay. bnt what gives
F. ("j. Fleay. A 15ioi:iM]i|;ir:il Cluoniclc of Ihr Eii.^lish Drama 112
his coi'.tinual sneers at Halliwell-Philijjps such a n.ii-ty after-taste, is tlie fact tliat
that laiuented schoiar. universally vespecterl in llie lüiglish vvorld of letters, had
died a couple of years liefore tlie appearance of Fleav's work
Fuiness lias very liappily said that Flray was 'inore chiniorous tlian a
paii'üt apiinst rain' ahout sniall iiiatters, and specuhited ahoiit his Iriuniph shoulrl
bc suoceed in fiiidiii«; out tlie price per yard of l-v.osaliiid's liose. l-'l^ay gravely
assuies us that : ,.lt was by the entry of Labeslui's son's liose in llenslow's
Diary , tiiat 1 proved that the Hnniours acted at the Kose was Chapman's
llunioious L^ay's Mirtli and not Jonson's Every Man in his lluinour, and tliiis
deniolished the elaljoiate strvictuie laised on that insecure guess hy Collier and
lüs follovveis". Let us hope that Fleay will he sutcessful not only in iinding
out the price per yard of Kosalind's hose, hut also in demonstrating what influence
tlie price and texture of said „inexpressibles" had on the conduct of the play.
His triumph ovei" Furness will then be complete — and clamorous. On p. 16 Fleay
glances at Dowden and Abbot in his usual nasty wav , and associates Delius,
Delia (Bacon), Ignatius Donnelly and Mi'. l'"eis as ol' the sanie i'ank and file.
P. 17- 1650 is a misprint for lööö- For those who lenieniber Fleay's
clamorous Claims for metrical tests, it will be amusing to leain his present views;
p. 6 Vol. 1: „Every play that 1 posse.'s has been metrically analysed ... In
no Single instance have I found a contradiclion between this kind of evidence
and other kinds in determining authorship. and in verv few cases have 1 found
it Lrseful in determining date". Who was it who first clainied fui- meti'ical tests
the value of a scientific method of iixing the chronological order of plays?
\erily the whirligig of time hath hrought about its revenge ! 'Ihe Introduction
is thus, in its chaotic heaps of the most incongruous matter, a striking proof
of Fleay's utter incapacity to methodise his subject. An Excursus on the Alirror
for Magistrates follows, on which tliere is no occasion to remark. Then follo\\'
the l^iograjjjiies.
liullen in his Old Plays printed one, calied C^aptain l'ndeivvit, as a play
Mf .Shirley's. Fleay gives it to William Cavendish , Duke of Newcastle. He
-eizes this opportunity of truinpeting forth, that he has saved Bullen froni Publish-
ing many inaccuracies . and triumphs ovei- a misprint of Piullen's „Vittoria
Corromborea" foi- Corronibona. He evidently wishes his readers to believe that
he was onee Bullen's protecting genius. Every body who has followed the
develojiment of drainatic investigation in these latter years, knows that, while
accepting with thanks and acknoioLedgment what help he could niake use of on
Fleay's part, liiullen from the beginning protested against the latler's windy and
phantastic theories.
'l'he notice of Chapman is one oi those which would rcpiire investiga-
lion at the hands of a specialist.
Daborne is one of the minor dramatists clustered round Ihc central ligures.
of Beaumont, Fktcher and iNIassinger. He wi ote for Henslow. Fleay has for
the lirst time given us the data which can be ascertained about this writer, but
has mixed theni up. with his own conckisions with an arrogance the moie
ft.irtling from the viiulence with which he attacks CÜfl'ord, Dyce, Collier, Grosart,
Üullen iV;c. whenever they venture to draw a conclusion from the preinises be-
K Kr,Ihing, Knsjlischc ^tiuli. n. XVlIl, i. 8
1 l± I,iUeratiii' 1.
t'ore liiein. On p. 77 lic says tnut 1k- has idcntilii-d in 'l'iit Ih^nest .Man's For-
tune, a plav 011 wliicli Ilenslow liad advanced £ lo, as the one on which, accor-
ding to tlie well-known tripartite letter, Fletclier, Massingtr, Field and Dahoine
were all engaged. 11 so it will he seen at once that he has solved one of" the
iiiost diriicuU and iniportant problems in the Post-Shakes])earean rlraina. Under
I)ai)orne he siniply writes 'I'he Honest Man's Fortune anioiig the plays on which
it is asccrtaincd that Dahorne was eiigaged. In the article under l'"letcher he
'identilies' it in the tollowing easy and original way ]i. U/j: „A coniparison of
(lates, and the certaiiitv (derived from nietrical and otlier tests) , that there were
four liands engaged on it, leave iio doubt that this was 'the play of Mr. Fletcher
and ours' which Daboi'iie, Field and IMassinger were then writing". There are
three things taken here for granted. 1 *t That a coniparison of dates am! nietri-
cal and other tests. not nientioned, give certainty. On p. 176 Fleay . his own
best critic, says: „Sonie persons have used these (vi/., metiical) tests to deterininf
authorship, which procedura 1 regard as a species of niononiania". It is there-
fore fair to take Fleay's 'certainty' 'as a species of niononiania'. 2nä\\ That The
Honest Man's Fortune is the only play of the Fletcher group, which has coiiie
down to US, on which four authors were engaged. Thierry and Theodoret and
'J'he Bloody Brother show just as decided traces of four authors as The H. M'>
]'"ortune. S^cllyThat the four authors of the play were the four draniatists nien-
tioned in the tripartite letter. This point one would think was rather iinportant.
but Fleay does not condescend to give us any other proof than the fact of his
own 'certainty'. The assuinption that the play mentioned in the letter has come
down to US, is allowable, but might have been stated as taken for granted. 'J'he
only fact that Fleay brings forward to estahlish difference of authorship in the
])iay. is that I.a Poop, Act II. 2, says that he was at the siege of Brest, from
which Fleay concludes that he was a land-captain, whereas in i\ct W 1 he
calls himself a sea-captain. This 'proof would call into lieing two Raleighs.
two Sir Edward Cecils and a whoie host of other doubles, who were both sea-
captains and land-captains. Having identified the play in this easy way, Fleay
proceeds to divide it among the four authors whoni . in virtue of his in-
fallibility, he has ti.xed upon. He gives all the first act and the first scene of
the second to Massinger. It is enough to say that in these four scenes there is
not only no trace of Massinger's metre, but not even one of the repetitions so
funiliar to him, nor the peculiar construction of bis sentences. nor his character-
isation. The rest of the second act Fleay gives to Daborne. without adducing
any reason. The third and fourth acts he gives to Field and the fifth to Fletcher.
I have already shown, in niy papers in the Englische Studien, that the third act
has all the cliaracteristics of Massinger's .style: his metre, his repetitions, his
construction and, what is of great iinportance, in Laniira, his peculiarly prurient
concei)tion of female character, a trait from which Field's women are entirely
free. To the most cursory reader of the play the difference in all these junnts
between the third and fourth act must be apparent. Neither the author of the
first act, nor Massinger in the third, has any trace of the sentimental in the rela-
tions between Montague and bis Page. Act. IV l 49- M. says to Veramour
(the page); „Little world of Virtue, wliy dost thou love and follow nie?" (Com-
pare my paper Eng. Stud. VUl p. 40 Veramour replies in the pure Philaster-
strain and concludes like .\spalia in TIk- M.iid's Tintredy:
y. G. ]-"leay. A Bio<:ia]iliiLal Chronicle oi' llie Englisli Drama ij r
,. Ami tluis we'il hreed
A Story to niake eveiv hearer weej),
When tliey discourse our iortunes and our loves".
This overstrnined seiitinientality is entirely Beauniontesque , and is at
vaiiance with Vei-amour's chaiacter in Acts 1 II III iS; V. ll will be set-n froni
this example how Fleay's unconscientious way of thnisting bis own conclusious
in amongst undoubted facts, as of equal authority witb tliese, weakens tbe value
of bis book. Anotber flagrant instance is tbe case of Tbe FaitbfuI Friends
wbicb. to my astonislunent, 1 found among tbe plays in wbich Daborne is
ascertained to have bad a sliare. Tbis play it is impossible to date earlier tban
1618, wben Daborne is ascertained to bave been acting as a clergyman at Water-
ford, in Ireland. It ba? an allusion to tbe Duke of Leima. tbe fiivourite of
Philip III of Spain ; wliicb can only refer to the disgrace of Lerma in 1618,
or more probably to the deatb of Philip in 1621. To this fact 1 bad repea-
tedly called Fleay's attention. In this Chronicle of the Stage be shows tbat bis
attention bad been called to tbis evidence of date, for there, witbout the slightest
attenipt of proof, he declares the passage in wbicb the allusion occurs as an
Interpolation. What would Fleay have said if Collier, or Dyce. or Bullen bad
niade such an impudent attempt to deceive bis reader' Uf a piece with tbis
attempted deceit is the disingenuous tone of tbe notice of the play, p. 81 :
„Tbe FaitbfuI Friends, a play written in the early part of 16 14 (as is manifest
froni the allusions in it to the Masques &c., at the marriage of Carr, Earl of
Somerset), and very like in metre and style to the part of The Honest Man's
Fortune assigned by me to Daborne". In the first place there is positively
nothing to connect „the solemn graces, hymeneal sports and revellings at this great
Nuptial" with the marriage of the Earl of Somerset, but on tbe other band much
to show tbat no allusion to this particular marriage could have been mcant. in the
next place the metre and style of The FaitbfuI Friends is utterly unlike anvthing in
The Honest Man's P". Fleay requires to get Daborne off the stage before l6i7. a-*^
othervvise Thierry and Theodoret, or The Bloody Brother, might supplant The
Honest INIan's F. as the play mentioned in the tripartite letter. He accordingly
says, |). 82: „Daborne left writing for the stage about June 1614". Again on
p. 83: „Daborne must have quitted at or before Henslow's death 1616 Jan. 8".
But going back to j). 82 we find tbat a bond was given by Daborne to Henslow
July 4, 1615. Fleay implies a doubt as to the genuineness of Ibis liond , but
does not say why. Tbe only thing tbat is clear from his hole and corner way
of insinuating, is tbat he wishes to get rid of Daborne in 1614 — 15. It is im-
portant to bear in mind tbat the date of Daborne's leaving tbe stage is an
open question.
Daniel and Drayton have received a share of attention at Fleay's bands
out of Proportion to their nierits as dramatists. But as all Information about
contemporary writers has a bearing on the drama, we do not feel inclined to
quarrel with this. The article on Drayton is disfigured by outbursts of petty
spite against Bullen pp. 145, 147 and Dr Grosart p, 15,').
Much of what Fleay says about Day and Dekker is tinged with the phan-
tastic theories wbich he is always setting up on the sandlest of foundations.
Beaumont, Fletcher, Field and .Massinger are rightly treated as one grou|i. As
to the data about .Massinger on j). 171 it is to be remarked that the poet's birth
8*
I i6 Liltciatur 1.
is t.) he |)Ut hack to lfi83, Ihal thcie is iio autlioiity for the stntement thct
William . 1-laii of Peiiibroke . supportfii liiiii at thc uiiiversity , ■iixl tinallv
tliat tliere is ahsolutely iio basis for Ciiftord's supposition — which Fleay
adopts — as to Ins heconiing a Roman Catliolic wiiile at tiie l'niversitv. Oi»
p. 175 Fleny gives his present point of view with regard to inetiical test?.
It seeius tliat tliey may he used to separate the authors' parts in the varioiis
plays, but not 10 deterniine authorship (i. e. except bv Fleav hiniself as \ve
have Seen in the case of Tlie Hon. M's F.) How this is to be done withoiit
detcrmining authorship he does not say. Un p. 176 he goes on to sav tliat
he regards the attempt to iise these tests as a nieans of determining authorship
as a species of niononiania. If so there is no greater monomaniac than
Fleay himself. As we have seen Fleay is Fleay's best critic'. Engl.
.Stud. IX 1 we find him saying: „Fletcher and ^lassinger had no niarked periods
of development in nietiicai style. As they began so they ended. Such tests are
for them only useful for distinguishing authorship", (i. e. not for chronological
purposes.) In 1870 l'leav regarderl inetrical tests as an infallihle means of
determining. not only authorship but chronological order. In 1885 they may be
used for the former purpose, not the latter, in 18QI for neither purpose, and
tiiose who use them so are nionomaniacs. Of course Fleay silently excepts
hinrself, as the only person whose ear is alive to the music of an English verse,
as we have seen already and shall soon see again, for on p. 177 just opposite
the 'monomaniac' passage, be says, with regard to The Wonian Hater: ,. 77//>
auihor was Bemiiuont, as the vietrical evidence proz'es.'' A piain Ciladstonean „lland>
off-' ; nobody must nieddle with nietrical te.sts but Fleay. He adds as to Tiie
Woman Hater: „Fletcher would have put his name on the title". Why would
Fletcher have put his name on the title-page of The Woman Hater, and why
Hid he not do so on the title-page of his other plays?
On p. 18a under Love's Cure, or Tlie Martial .Maid, Fleay says: „The
Prologue at a revival after 1625 expressly assigns the original authorship
lo Beaumont and Fletcher". Does he regaid a Prologue at a revival as
testimony in bar of all investigation ' Has he examined the Folio of 1647!' Love's
Cure is the 2,t>1i of the 34 plays there printed. The play is paged 12,"-) to 146.
After p. 146 comes p. 143 with a 'Prologue at the reviving of this play'. ,\t the
bottom of the page Stands "The Oueene of Corinth", but after a blank page
cames (26) The Honest Man's Fortune p. 149 to 172 After this play comes on
p. 172 Fletcher's Poem on „An Honest Man's Fortune". At the bottom of the
page there Stands, „Four Plays in One" but, without a blank leaf between there
follows (27) The Queene of Corinth \>. I to 2,3; p. 24 is blank. The con-
fusion of the pagination makes it doubtful as to whether the pi'ologue in
question refers to Love's Cure at all, and the fact that p. 24 is blank makes it
possible that it belongs to The Oueene of Corinth. According to the opinion
of a professional printer, to whom I showed the Folio , it w^as printed in at
least three different printing-offices. Under these circumstances I take the liberty
of regarding the prologue as of no authority to bar investigation. Fleay assumes
that the date of the action, l6ü6 to 1608, is also the date of production, but in
the face ot the allusion to the „cold Muscovite who lay here lieger in the la^-t
great frost", he is Lound to sct the date after l622, until he can bring cle.ir
F. G. Fleav. A Biografilücal Chronicle of the Eiiglish Diaiua j i y
evidence that tlie play is a recast of an earlier one. That this may he tlie case
I grant, biit shall require soniething more suhstantial than Fleay's woitl or. Mr.
Oliphant's. hefore I regard the question as settled.
On p. 186 Fleay refers alterations in The Coxconih to Rlassingei' \vith<jut
pi"Oof. Ciqiids Revenge is treated a little better, as the varving titles given to
tlie personages of tlie plav are taken as ])roofs of later altei'ation. Possihle. hui
not proved. P. 187 'Bache' is a misprint for "iJaeha'.
In the case of Philaster p. iBcj, an epigrani on the play occurring in
Davies' Scourge of Folly, and addressed to Fletcher is made „an additional proof
tliat Beauniont in his life-tinie was not known as a play-author". It is certainly
a proof that Davies did not know tliat Beaiimont was chief aiitlioj- of that
play, biit no more.
It is somewhat amusing to watch the turnings and windings and changes
<)f opinion which Fleay shows with regard to certain plavs. As all his tiieories
are built on quicksands , they are continually failing aboiit his cars, but he is
indefatigable, as soon as one tiimbles , in eiecting another on just tlie sanie
basis. We have seen his changes of opinion with regard to nietrical tests. Just
as wonderful is the series of guesses he iias hazarded about The Two Noble
Kinsmen. When the discussion about the play was first started in the New
Shakspere Society, he 'proved' that it was a play by Shakespeare and Fletcher.
When niy paper appeared, (a pajier „so plausibly got up that for a time 1 was
completely taken in by it" p. lyo) he became a believer in Massinger's author-
ship. After 1 e.xpressed my doubts about Fleay's infallibility, he changed his
mind again, and now advances ßeaumont as the author. Proof: the word 'cai^ve'
is used in the play and is 'not common in this sense' ! ! With his usual 'cer-
tainty' be adds : „One thing is i/uitc certain. Chapman put forwarrl by Knight,
and Massinger by Boyle, had no share in the authorship; and if Beaumont did
not write it, it is beyond the reach of any one but Shakespeare". But the
external evidence is, he thinks, insuperable against Shakespeare, therefore Beau-
mont is the author. The concluding sentence of his notice of The Two Noble
Kinsmen is irresistibly comic. „The Bavian (Batavian) of III. ö is surelv the
same as the 'stränge Indian' of Henry MII V. '>,, 1613, and the „Cataian of
Strange nature" of Ram Alley, c. 1609". The Bavian finds hiniself all of a
Sudden a Batavian who is at the time a stränge Indian and a Cataian ! I could
name the epithet in Henry VHI and in The Two Noble Kinsmen which induced
Fleay to write such nonsense, but it is not worth while. I only make mention
of the buffoonery which, like a Modern Bavian, he indulges in over a misprint of
mine, to put that misprint right. I wiote Wilkens instead of Wilkins in my paper on
Henry VIII. In a former work Fleay acnised Jonson of stealing a scene from Love's
Pilgrimage and inserting it in The New inn. On p. 1<H of the present work he
says: „We must either attribute the alteration to Jonson, or suppose that these
passages were part of the original play, and stolen by hiin for the New Inn. an
hypothesis which I now abandon as untenable". As if this reckless profanation
of an honoured name were not enough, in his notice of The Bloody Brother
p. 204 he bursts out thus: „As for Ihc so-calied Imitation of Neptune's Triumph,
1624, in II. 2, it is of no Import; if Ihcre be any iniitation. which is very doubt-
fid, it is more likely to have been by Jonson. who importcd Marlow's trans-
lation of an elegy by Ovid ii.to The Poetaster, and inserted a scene fiom The
I l8 Littfiatiir I.
New Inn into Love's Pilgiimage, than by Fletcher, who was not accustomtii
to translations of this sort". The idea that Jonson would steal from Marlow
is so absurd that nobody but Fleay could have had the effrontery to advance
it. To understand the reproacli implied in Jonson's inserting a scene from The
New Inn (his own ])lay) into Love's Pilgi'image (which Fleay supposes he
revised) we must suppose that. with a confiision of which he is often guilty, he
has muddied the aiithorship of the plays and again accuses Jonson of stealing.
On p. 194 'Doncillas' for 'Doncellas'. On p. 195. „Beaumont left plav-
writing altogether in 1611, but in 1613 produced his Masks , viz. those inserted
in The Tempest and The IMaid's Tragedy and The Mask of the Inner Temple and
Gray's Inn". That Beaumont left off playwriting in 1611 is a baseless suppo-
sition of Fleay 's. That lie wrote the mask in Tiie Tempest is a wild and
reckless guess.
On p. 200. Sennora foi- Senora. On p. 202. The murder of John van Wely
is dated rightly 16 16. In all his previous works he persisted in giving the date
1619 notwithstanding my repeatedly directing his attention to the wrong date.
I say this because lie has complained of receiving no ht-lp from anv ([iiarter
in his arduous task. I long continued to send him copies of mv papers. The
only use he made of them was to abuse nie and appro|)riate my work without
acknowledgment. Of course I have long known that . not content with what
lie has done hiniself for the cause of dramatic investigation, he lias made use of
niy modest contributions without acknowledgment. But when I find that on
pp. 380, 381 he brings a grave Charge of appropriating his propcrty against
John Addington Symonds, in terms of righteous indignation , when I find that
lie has nothing but abuse to shower on nie. whom he has svstematicailv plun-
dered for years. I feel that it would be no longer forbearance towards one, to
whose labours 1 cont'ess myself mucli indebted. but weakness towards arrogance and
effrontery, to keep sileiice any longer. Fleay lias repeatedlv changed his opiniou
as to authorship in accordance with my tables, and niakes an awd<ward attempt
to screen hiniself by saying that be had not been able to procure a copy of Midd-
leton (to wdiom he had at first attributed many passages, without. as he now confesses,
knowing him). Even such a trifle as the different accentiiation of the name 'Bartolus*
by Fletcher and Massinger, he ajipropriates without saying a word as to whence
he took his information , and niakes a clumsv attempt to conceal his 'tran'^-
iation' by inventing siinilai' differeiices in other nanies in the sanie play. which.
on investigation, prove to he all unfounded, and expressly manufactured for the
occasion. I openly make the sanie charge against Fleay, that be has made
against John Addington Symonds, and am prepared to substantiate it. To
any impartial reader, who compares our labours. it will be surprising to see
how üftcn Fleay has alteied a previously statcd opinicjii aflcr the apiiearance of
a pa])er of mine. lie sometinies changes a little. just to pieserve the appearance
of independent research, but it is quite plaiii that lu- has ]dunder-ed nie, and
equally piain that he is not ingenuous enougli to confess it. On p. 204 Fleay
gives the date of the original production of Rollo, or The Bluody Brother. as
circa 1616, sinuiltaneously with Tiie Devil is an As'i. I contend that this play
may be the one. on which Massinger, Fletcher, l-'ield and Daborne were engaged.
Fleav recognises Massingei aml I'"letcher, but he does not lecognise l-ield, whose
band is jaetty piain in 111. 1. He ascribes 111. 1 : 1\'. 1. 2.3: V. 1. to a thiid
V. (i. Kleav, A BioLri'niiliical Chronicle (>[' tlu- l-ji^disli Diama
119
liaiifl. Now wiioever wrote IV, 1 it was neitlier Massinger, nor Fletcher iior
the author of 111. l, vvhom 1 liave supposed to be Field. There is a peculiarity
in liis granimatical construction (see Beiblatt zur Anglia XI 1891 p|). 327. 328),
ihe Omission of the relative in tlie nominative, whicli shovild niake bis recognilion
easy. The nittre of tliis scene is uniike that of any other scene in the piay.
The rest of the Fleay di\ision is untenable. IV, 3 is i'i the sanie metie as 111, 1.
A great part of the fifth act is ])lainly hy Massinger, and tlie rest by l'"letcher.
On p. 205 Fleay treats Thierry and Theodoret , wiiich , as 1 contend , may also
be the play, on. which the above mentioned foiir writers were engaged. Lacure
is a niisprint for Lecure. Fleay gives grounds, this tinie real substantial grounds,
for putting the pi'oduction of the play after the tiial of Concini for treason and
sorcery 1617.
In 111, 1 we have the sanie nietre and the sanie Omission of the relative
in tlie nominative as in The Bloody Brothei" W, 1. Fleay divides the play be-
Ivveen Fletcher and Massinger, as in my tables , (without acknowledgment) , but
lie finds Field in III, 1, 2, 3 (In my edition Act III has only 2 scenes). I find
no evidence of Field's authorship , but many of the author of IV, l, of The
Bloody Brother. On pj). 205, 206 Fleay treats The Knight of Malta. Before
1 knew that Burbadge and Field botli acted in this plav, I hat! ascribed a part
of it wiongiy to Beaumont l'deav ciows over tliis niistake saving, that he had
shown that I was „incajiable of distinguishing l'"ield's work fioni Beaimiont's".
To distinguish between Field's work and Beaumont's in every instance, is neitlier
in my power, nor Fleay's. Fleay has a very convenient memory and has for-
gotten. how often he confused and jumbled together Massinger, Middleton,
Fletcher. Field and Beaumont. As we have seen in The llon. M's. Fortune, he
has jumbled together the work of Massinger, Field, Beaumont and two as vet
unascertained writers, who possibly are Tourneur and Daliorne, 11c has forgotten,
how often , in Ins earlier davs , he ])ut down to Middleton's account what he
could make nothing of. As to the cliarge he brings against me of incapacity to
distinguish between Field and Beaumont, he is not ingenuous cnough to add that
I expressly pointed out the danger of confounding Field's and l^eaumont's work
from a merely metrical point of view. In my tables I (pioted by mistake Fleay's
name as authority for the date 1613 as that of The Knight of Malta. The date
ought to have been jjut, with Fleay's namc as authority, alter The Honest Man's
Fortune This gives occasion to l'deay to say that 1 ,.dcliheratety and falsely''
quote bis authority for dating Tl;e Knight of Malta 1613. 1 oidy .add that, had
1 adopted Fleay's manner of appropriating the work of otlurs without acknow-
ledgment, be would never have had the opportunity of making the above un-
gentlemanly Insinuation. In Ireating this play in lüigl. stud. VllI l I had called
attention to the fact that in the Massinger part ol' the play /antliia was called
Abdella , and adduced that circumstance as an argument Ibr dilTerence of
authorsliip. On Consulting the Folio of 1647, 1 found that, in the stagc-
«iirections , she was always nanied .Abdtdia , and only addresse.d as Zanthia.
Mountferrat , who, in 1 1, may be sui)puscd not to know her real name,
addresses her, as all the others do, as /anthia. In IV 1, when he knows her
real name, he addresses her as Abdella , which nobody eise does. When 1 saw
the matter in this light , I dropped the argument for dilTerence of authoi-shi|>
from cf.ange of name in the abridgmeiit of my Kngl. stud. pa])crs, which was
I 20 Litteiatiir I.
pubiislied by the New Sliakspere Society, l'k-ay liad noted tlie argumciit fioin
change of name , as lie Iiad done that of Cjoiiiera , Piiithous, Bartolus froin tlie
paper in the Engl. stud. , of which I sent him a copy. After the publication
of niy paper in the New Shakspere Society's Transactions , he actually had the
efTrontery to reproach nie for not noticing the change of nanie, though it afforded.
as he averred , the best evidence for dififereiice of authorship. He covered tlie
duplicity and disingeiiuousness of his conduct by violently attacking nie about
niy pronuiiciatioii of Gomei-a. The proof of the charge I here bring against
Fleay lies in the fact that with the exception of the pronunciation of Dii'iaut
with the accent on the first syllable by Fletcher, and Dinai'it with the accent on
the second by Massinger in The I>ittle French Lawyer to which he was the first
to call attention and which set nie to work to discover like differences, not oiie
case of difTerence of pronunciation in different parts of the same drama, which lie
adduces, will bear investigation, excepi Just those given in my papers in the Engl. sind.
In his Manual Fleay had given Hon. M's. Fort. Act IV l. 2. ;}. 4 to
Fletcher. In my paper in Engl. stvd. I gave Act IV 2, ;{, 4 to Fletcher.
Singularly enough in his next publication he also gives W 2, 3, 4 to F. and
does not say anything about sc. 1. Unfortunately howevei- for himself he says :
„The chaiacter called Zanthia is named Abdella by Fletcher.- She is only called
so Act I\' Sc. 1, which Fleay fornierly attribiitcd to Fletcher, but noio in accordancc
'coith my papers to Massinger. He had evidently forgotten that he had appropriated
my projierty without acknovvledgment, when he left that unfortunate reniark about
Zanthia-Abdella standing. After I had discovered a number of similar cases, 1
imderstood the drift of his charge against nie as Iiaving a defective ear for Eng-
lish verse ! 1 cannot, unfortunately, leturn the complinient about a defective ear.
for I find that his ear has improved considerably since the tinie when he ])iilili-
shed his Manual. Middleton has since then disappeared from The Knight of
Malta, The Queen of Corinth in his lists. The Double Mairiage and The Custoni
of the ('ountry are no longer ascribed to Fletcher alone. Thierry and Theodorel
is no longer put down as a play of ßeaumont and Fletcher's. Speaking of The
Queen of Corinth on p. 207 Fleay says: „Mr. Boyle says it (i. e. the play) is
partly by ßeaumont. Does he know the date of Beauniont's deatli?" Here I
niust say Fleay outdoes himself. I will not say. as he does, that he 'deliberately
and falsely' charges nie with assigning 'I'he Queen of Corinth to Beauniont. but
I must say he does so in his iisual njuddling way. / never assigned aiiy part of
The Queen of Corinth to Beaimiont. In 1885, Engl. stud. IX, 1, he wrote about
The Queen of Corinth: „Field , Massinger and Fletcher wrote the present play.
I carelessly copied Md. instead of Fd. from my MS., and printed Middleton for
Field in my ,Shakespeare Manual, p. ll"-" \\ hat an unfortunate niistake ! '1 he
more unfortunate that it occuned again and again ! For instance in The Knight
of Malta. He at first attributed that play to Middleton and Fletcher; then Engl,
stud. IX 1 to Fielfl aiitl Fletcher, and now to ^lassinger, Field and Fletcher.
Singularly enough too he has now in '1 he Custom of the Country just mv flivisioii.
only that lie gives Massinger a part of a scene more Ihan I do. It is \ciy un-
fortunate that he did not discover bis mistake in copying Md. instead of Fd.
from his MS. until after my papers were in bis hands. In Engl. stud. IX 1 we
liave anotlier explanation of the Md. for Fd. in Fleay's MS. p. 14: „I may note
nt this point that, owing to my having bieu unable until 1884 to procure a
F. G. Fleav. A Biogiapliical Cluoiiicle of tlie Knglish Drama 121
copy of Middleton's works, I erred in my earlier essays in attiibuting to hini
various portions of otlier nien's writings." Perhaps Fleay will inform us, whicli
of these explanations he wislies us for the future to regard as tlie triie one?
P. 209. „The Laws of Candy . . . is clearly ahnost entiiely by Massinger"
says Fleay. There is no trace of Massiiiger throiighotit the play in nietre.
language or characterisation.
P. 214. A New Way to pay üld Dehts. I assigned this play to Fletcher
and Massinger. That is to say that Massinger liad finished a plav begun b\'
Fletcher, but left uiifinished at bis death. There is an allusion to the taUing of
Breda, July 1620, ;ind yet Fleay ventures to assign it to 1621. His reason is:
^It is not mentionecl in Ilerbeit's Office-Book, and nnist therefore date, I suppose.
before May 1622." But p. 221 he lias forgotten this little piece of sophistry.
and says: „Between 1625, Feb. lo, and 1626, Jan. 22, I am unable to trace any
license entries." „The subsequent insertion of the five lines (relative to the siege
of Breda) in l62,^, circa Christmas, i)y Ma.ssinger, before he rejoined the King'.-;
Men in 1626, need not give us any trouble." Just so! What evidence we can
find in favour of our theories we may niake use of. Bnt what makes againsl
them „need not give us any trouble!" And such an opinion we lind in a book
•of reference !
The maxim „Need not give us any trouble" is made use of in the case
of Massinger's City Madam with a vengeance. Fleay ascribes it tu Jonson!
This is so absurd that I really caiinot seriously enter into discussion about it.
P. 222. The Noble Gentleman. Not even Herbert's entry of this play
as by Fletchf-r can convince nie that a play which has none of his so pronounced
characteristics can be attributed to hini. Fletchei- wiote with so many coadjutors
at different times that an error aftei' his death may easily have occvnred. It was
licensed Feb. 3 1626 and Fletcher died in Aug. l62ö.
The Short article on John Ford (5 pages) brings useful inatcrial for a future
.settlement of several disputed qiiestions as to authorship. 'i'he coiifident tone which
is assumed with reference to The Witch of Edmonton is, as usual, unsupported
by any serious attempt at jiroof. Gascoigne has 7 pages with a füll sketch of
his life. Glapthorne has three pages with nothing worthy of particular notice.
Greene with 16 pages of valuable material ouglit to \>e exaniined thoroughly by
some-one who , like Professor Storojenko, has made that poet the subject of
|iarticular study. The same remark applies to Heywood who occupies ,30 pages
of the book, and the notices of some of whose plays, as foi" instance The Late
Lancashire Witches, are very inteiesting.
Jonson takes up nearlv loo ])ages and the account of bis works is the
completest that has yet appeared. Üne ex])laiiation we look for in vain. Nothing
of Jonson's is known lo have been produced for the public stage belwcen The
Devil is an Ass and The Staple of News, a period of over nine years. Fleay
here 'conjectures' that he may have had a band in The Widow, The Spanisb
Curate, The City Madam and Julius Caesar, and allows us to iid'er that he has
other Claims for Jonson in [letto . in order to iill up this long interval , but the
vvant of 'plausibility' which is so striking a featuie in all he says, exciudes the
<langer of his taking in any leasonable being by his i'antastic whinis. We need
Oiily remember the Drunnnond Convei'sati(;ns and Ihe c|uanel wilh Inigo Jones
to convince ourseKes with what energv jimson would have clainied any work
12 2 Littfi'atur I.
ot' iiis written in this interval, going in Ins life-tiine under tlie nanie of Middleton,
Fletclier, Massinger and Shakespeare, had there been any such work to claim.
\Ve need only remember Fleay's openly expressed opinion, that Macbeth, in the
Ibrin in which it has come down to us, was the work of Middleton, to appre-
ciate his present tlieory as to Julius Caesar being the work of Jenson. They
are the lirst Steps on tlie way to a goal at wliicli he will sooner or later arrive,
where he will find a warm welcome from Ignatius Donnelly , Appleton
Morgan etc. as a thorough-going Baconian. The next stage on this way will be
a discovery on Fleay's part that the greater part of the plays going under Shake-
s])eare'e name were written by Beaumont. He has already contrived to smuggle that
|joet into the Tempest and Henry VIII, not to speak of The Tw^o Noble Kinsmen.
Tlie Substitution of Bacon for Beaumont 'need not give /^/w. any trouble', after
this stage has been reached. There are two significant 'facts' which, to a miiul
constituted like Fleay's , will weigh as heavily as the word Varve' in the case
of The Two Noble Kinsmen. The names begin with the same letter, and, ac-
cording to their adherents. both were anxious to avoid publicity as draniatic
authors. On p. 351 we read: „In 1623 c. Oct. the fire happened which destroy-
ed so many of Jonson's Mss. and it is possible that the appearance of snatches
of Jonson's work in plays dating just after niay be due to the handiiig over to
Fletcher, Middleton , etc. the fragments of plays saved from the conflagration".
The reader is here plainly expected to infer that many plays were burnt or partly
so in this fire. To obviate this let us quote Fleay contra Fleay p. ,380: „Part
of only oue play was burnt in the J62J fire (see (Jonson's) Execration on Vulcan)
and only of one unnoted play was part found in Jonson's Mss." As Fleay dis-
jiüses of one of the above-mentioned plays in accordance with Jonson's notes,
there can only be |)art of one play to conjecture about. He shows that the Sad
.Sliepheid is probably The ^lay Lord mentioned in the I^rumniond Conversations.
t)n \). 381 we read : „The jilot of only three acts is extant, and the loss of the end ot
the third act would sufficiently account for what Jonson says in The Execration.
Had the whole plny been written, I should have expected to find the plot of
all tive acts prefixed to the fragment". The astonished reader asks, what has be-
coine of the parts of ])lays saved from the conflagration? But he asks in vain.
On ]). 3,52 we have an allusion to Feltham's Ode. calling Jonson a 'Translator',
in the sense of one who appropriates the property of others. On p. 367 w^e
read: „In I, 1 . (of The Poetaster) the translation of Ovid's Elegy is taken bodily
with slight altcrations from Marlow, and was inserted as by B. J. by the side
of Marlow's in the 3''^ (2"d Middleburgh) edition of his translation". Can Fleay
explain how it comes that noiie of Jonson's numerous draniatic rivals and de-
tractors ]iouiiced upon this fact and so saved our Modern Aristides from the
düubtful hoiiour of being the first to call Jonson a thief? That ]ioet has öfter»
lieen accirsed of envy, quarrtllsomeness and otlier unamiable qualities, but tili now
nobody ever accused him of a dastardly readiness to attackthe fallen. On
p. 383 under The Devil is an Ass we read: ..The date of the play is probably
late in 1616, after Coke's discliai-ge in November. Jonsun was always ready to
attack the fallen. How he had flattered Coke in l6l3may be seen in V. ( Under-
woods) 44 (6,^)". On ]). !n8 we read: „But Nirulent as Jonson was. he has
not been accused by any one. except Gifford, of attacking a quondam friend
(Dekker) when impoverished and imprisoned". Reconcile ttuse two passages
]•". (i. l'"le<i_\-, A Hioi.'iajjhical Clwuiiiclc ol Üil- Kni^'lish 1 )r;una 12 ?
wlio ran ! It would be usefui and hclplul towartls cleaiini; up the darkness
that broods over many of Fleay's assvimptions. if he would teil us whether he
really believes that Jonson, among all his conteniporaries, was the only author
who began the year with the 1'*' of January. AVe. who have been acciistomed
tu l)egin the year with the 25'h of March , hardly knovv what to make of the
foUowing passages ; p. 384: „This is one more instance of the niisdating of
Jonson's plays by Gifford etc. throiigh the tieglect „of the use of Old StyW . Un
p. 370: „This play, like The Fox and other plays, has hitheito been d.ited a year
too earlv, //; consequence of the use of Old Style dates'\ p. 373 "• ,/lhe date of
this address, "ll'h Feb. 1607" must niean l6u7 — 8, and the play (The Fox) was
published in 1607[ — 8], which is to he taken as before 1608". What does Fleay
mean ? Does he niean that Gifford etc. leally did not know that the year began
with the 2,=)'-h of March? What is the use and what the neglect of the use of
Old Style dates ? If he thinks it necessary to siiarl so virulently over an occa-
sionnl niistake of GifTord's etc., 1 can show him one nearer home. In his last work,
The Chronicle of the I^ondon Stagc , he gives the date of the cold winter as
161,^-,— 1616 instead of Jan. l6'h to March 7'h 1615, New Style; as grave a
niistake as any ever made by GiflFord. ün p. 377 speaking of Bartholomew Fair
he says : ,.The 'earthquake in the Fair' iiiade 'by some writer that 1 know'
alludes. I tliink, to The Faithful Friends V, 1.' (by Daborne? who retired in 1614)
„if we iiiust down let us make an earthquake tumbling". To illustrate Fleay's
agility in the profession of tumbling, let us qviote the passage, Faithful F. V. l:
„If we must down let us like cedars fall Ami make an earthquake tumbling."
To connect this with 'the eartlKiuakc in the Fair' would require a wonderful
tnnibler indeed !
\"ol. II p. 22 (under Kempe) Fleay boasts of having coriected 2tK)() errors
in Collier and over lOü in the short space of 3^/2 l'^ges in Kempe's life. I have
not counted how many unfounded assertions his own works contain , but he is
in this respect likely to be in a jiosition soon to dispute the palm with Collier.
P. ■!() Buller for P-ulk-n.
P. 31. „Without falling back on the inil)ecile resource of supposing a lost
play, I venture a conjecture which at Hi'st sight may seem al)surd". and he goes
on to settle on Kyd as the author of The Taming of a Shrew. Ile might con-
gralulate himself, if this were the only conjecture of his that 'seeins absurd'.
r.illy oflers nothing particular to remark on.
P. 49 under Lodge , „The Wounds of Civil war". 1 call attention lo
two jjhrases especially in this play. the prosaic nidlical 'cooling cani' in I\',
1. and the 'rasors of Palermo' in \'. 3 as charactcristic of Lodge, who uses
theni, not once or twice , like other men. bul ])crsistentlv in bis works". Was
Lodge a I )octoi' in ir)87? In whal scnse is a (.'ooliüi,' caid 'niedical?
Ilow many times will constitute 'pcrsislent use' in l'"leav's opiiiioir^ is Fleay
aware that the expression 'cooling caid' was iii'ovei-bialr Willi this lidiculous
'cooling Card trailcmark' /I''.'s «iwii elegant expression) In- now proceeils
to settle on Lodge as the author of Muccdorus, for does not 'cooling canI' occiir
in it? With much gieater reason then is he the author «if King Leir and his
* This tinie a note of interrogation . lail the letir-'unnt of l).d)oine without
it in 1C)14.
124
Liltfiatiir I
three dnugliters , for. tliere \ve liave not oiily 'cooling card' but also Vasors of
Palermo'. This illustrates strikingly Fleay's method of proceeding. In the case
of TIr- 'l'wo Noble Kinsmen, Massinger's share, about one iialf of the play. is
connected with bis otlier work by 29 allusions, most of theni of a strikin^'
characteristic nature (not to speak of other evidence). „One thing is certain"
says Fleav „Massinger liad nothing to do with the play". Miicedorus has a ])ro-
verbia! expression, occurring in plays which Fleay attributes to Lodge. and this
is siifficient to prove him the author of the play! One must remenilter tliat this
'logical' me'.hod of proceeding occurs in a book of reference. vvhich shoiild at
Icast sharply demarcate fact from theory. One of the niost aggravating features
of the book is the reference to coincidences of expression too numerous to
quote. li' iie has such coincidences in such abundance . why does he rest bis
proof of authorship on such ridiculouslv slender foundations? 1 confess it is
impossible for me to discuss Fleay's articie on Shakespeare. It is provoking
enough to find Ben Jonson calied a tliief. But in the case of Shakespeare, tiie
infinite littleness of Fleay's own mind. in which he finds the Standard to measure
the infinitely great of the poet, could oiily be held u]) to jtitiless niockery, if dis-
cussed at all. That Fleav richly deserves to be so treated, will be graiited by
all whü lead the nasty sneeis, which. in the course of this articie, he thidws
at Prof Elze. But we nuist hurrv on to other authors whoni we can bear
Fleav to mention without grating on our feelings.
On p. 84 Fleay supposes that the Nero published in BuUen's Old Plays
was by Thomas May, because it was transferied along with two of May's works
fioni one bookseller to another in 1624. Liteially the only thing he has to say
for bis astonishing theory !
Widdleton presents notbing particular to reniaik upon, at least notliiivi
that would not lead to a fruitless controversy, except on
P. 91, where there is a muddle. „Dec. 14, A Prologue and Epilogue for
Greene's Friar Bacon, for the Court. He also received for Worccster's nien at
the Rose". Who received? Middleton or Henslow? In the case of Aniends for
Ladies, \'ol. I p. 202 , Fleay says: „An anterior liinit of date is given in the
S. R. entry of Don Ouixote 1611, Jan. 11, for the plot is from The Cuiious Im-
pertinent, and there is no reason to sui)pose that Field read Spanish". \'ol. 11
p. 94: „Note the Ouixotic fighting with a wind-mill. as showing that
Ceivantes' w-oik was well known in England before it was translated". Such
passages are their own commentary.
P. Iü6, Jonson's part-authorship of Tlie Widow is put down as a mattei
of possibility merely.
P. 12.'-). 1,'>09 is a misjirint for 1589. Under Nash there is a good deal
of interesting material which. howevei', cannot be undei'stood without continual
reference to not easily attainable books. Such a mode of proceeding is, to si^eak
inildly. out of place in a book of reference. Nash, he leads us to suppose (p. i;?l),
calied Shakespeare 'a tale carrier' 'a doughty pander', that is to say he, Fleay,
'fears' that Nash ineant Shakespeare. A coniment on Fleay's fears in parliamentary
language would be impossible. Amazing is on p. 139 bis idea about the origin
of the passage about cclestial nuisic in The Merchant of Venice, which he finds
in one of Nash's tracts !
On p. 1,51 Fleay speaks of Peele's „flowing blank verse, a matter in which
(i. Sarrazin. Tliomas Kvd und sein kreis
125
he certainly anticipated Marlow". As if it had ever occurred to any one to siip-
pose that Marlow was the first to iise Idank verse ! In the case of Peele we
have an expression ^sandy plains". which in Fleay's opinion whenever it occurs
stamps a play as bis. It is bis trade-niark. By its help Fleay ascribes The Life
and Death of Jack Sbraw to Peele, because tlie expiession occurs in Tbe Battle
of Alcazar. In l'"ieay's last vvork he attributed The Distracted Eniperor (printed
in iJullen's Oid Plays) to Dekker c. 1600. He now, if possible still more ab-
surdly, attiibutes it to Peele, even without the aid of 'sandy plains'.
Shirley has nothing wortby of notice, except the usual rash assumptions,
where Flt-ay tbinks it necessary to dilute bis fact with fiction.
ün p. 2,')U he is indignant with Halliwell, Collier, lla/.lilt and others for
confounding Weiitwortb Smith with William Smith. Ün p. 25 1 we find it put
down as very doubtful wbether there was any William Smith at all. W'hat he
says about The Atbeist's Tragedy. pp. 263, 264, is a tissue of absurdities. Its
connection with The Honest Man's Fortune, through its second title, to which
I alluded some years ago, is unnoticed.
Tbe Revengei-'s Tragedy usually ascribed to Tourneur, l-'leay is inclined
to ascribe to Webster, but does not say why.
Tbe work is as will tluis be seen one of the most singular ever presented
to the public. „One thing is certain", as Fleay would say, it can never be used
as a book of reference, until it is republished without a Single one of the many
hundreds of assumptions, theories and rash assertions which at present deface
alniost every [tage.
St. Petersburg, July 1892. Rcibert B o y 1 e.
Gregor Sarrazin. Thomas Kyd und sein kreis. Eine litterarbistorische Unter-
suchung. Berlin, verlag von Emil Felber. 1892. IV -f I26ss. 8". Pr. : mk. :5.
Seit Sarrazin .sich in den Engl. stud. XV, 250 ff. mit der tiagödie „Soliman
and Perseda" (SP.) beschäftigt hat, ist es ihm gelungen, Henry Wotton's novelle.
auf welcher die tragödie beruht, im Britischen Museum wiederzufinden. In seiner
oben angeführten schiifi über Kyd, einer zusammen f;\ssung und neugestaltung seiner
in der Anglia XII, 143 ff"., XllI, 117 ff., XIV ;?22 ff. und in den Engl. stud. 1. c.
veröffentlichten aufsätze, bringt Sarrazin den giössten tbeil dieser novelle zum nb-
druck. Wie Sarrazin selbst hervorhebt, werden durch eine vergleichung der quelle
mit SP. und mit der „Spanish Tragedy" (Sp. Tr.) einige meiner Engl. stud. X\'I.
358 ff. geäusserten vermuthungen bestätigt: der Verfasser der Sp. Tr. kannte Henry
W^otton's novelle und die vergifteten lippen der Perseda sind eine erfindung des
verfa.ssers von SP. Die spieler-episode hingegen findet sich auch in der quelle
— das ihr von mir gewidmete schmückende beiwort „albern" konunt ihr jedoch
wirklich erst in der tragödie SP. zu. Denn in der erzählung ist sie gut vorbe-
reitet und Erastus gewinnt die kette in ehrlichem spiel by good fortune (p. 25)
— nicht mit hülfe falscher Würfel, die in der tragödie so gar nicht in die bände
des tugendhaften beiden passen.
Durch diese spieler-episode von SP. wird jedenfalls schlagend bewiesen.
dass die tragödie SP. nicht, wie ich 1. c. p. 36 1 angenommen habe, aus der
Inhaltsangabe und dem Zwischenspiel der Sp. Tr. herausgewachsen ist, sontiem
126 LittiTaliir 1.
dass aucli dtT dichter von SP. Wotton's eiv.ähliing Kannte und nach ihr arbeitete.
Mit dieser ejkenntniss ändert sich für mich die ganze sachhige. Jetzt . nachdem
durcli den f'und des Wotton'schen lu'ichleins festgestellt werden konnte, dass so-
wohl der Verfasser der Sp. Tr.. wie aucii der \erfasser von SP. direkt aus der-
selben quelle schöpften, trage ich trotz des weicheren tones von SP. kein be-
denken , mich entschieden für die Haw]<ins - Sarrazin'sche annähme zu erklären,
dass SP. eine Jugendarbeit des verfasseis der Sp. Tr. , Thomas Kyd's . ist. Zu
dem von Sarrazin gesammelten beweismaterial für die Stilähnlichkeit der beiden
tiagödien möchte ich noch zwei parallelstellen beitragen:
SP. (Dodley- llazlitt V '.lOlV): Put lamblike mildness to your
lion's strength
Sp. Tr. (ib. p. 139) Pocas palabias, mild as the lamb.
SP. (p. :50U) . . . Perseda. whoiu niy heart
No more can flv, than iron can adamant
S]). Tr. (p. 1, ")(-/) (Perseda) ^Vhose eyes conipel , like powerful
adamant,
The warlike heart of Solyinan to wait.
Kvd bat am antang seiner dichterlaufbahn die von Wotton aus dem Fran-
zösischen übersetzte novelle. welche nach den von mir aus Gieene beigebrachten
Zeugnissen in weiteren kreisen beachtung gefunden hatte, dramatisirt; aus uns
unbekannten , aber leicht zu ahnenden gründen gelang es ihm nicht , die bühnen
der hauptstadt zur annähme dieses dramatischen Versuches zu bewegen , und er
verwerthete deshalb gern die katastrophe dieser nicht veröffentlichten tragödie in
seinem späteren werk, der Sp. Ti". Nach dem erfolg der Sp. Tr. griff Kyd auf
sein jugendwerk zurück, und brachte es, vermuthlich in etwas veränderter gestalt,
vor das Londoner publikum. Diese annähme, welche sich mit Sarrazin's aus-
führungen nahezu volKständig deckt, erscheint jetzt, nach der Veröffentlichung der
quelle, auch mir als die wahrscheinlichste, natürlichste lösung dieses theiles der
Kyd-frage. Sarrazin's vorsichtig formulirter chronologischer bestimmung, dass SP.
vermuthlich „zuerst innerhalb der jähre 1578 — 87 (1582 — 87?) gedichtet wurde"
(p. 62) gegenüber, möchte ich betonen, dass SP. jedenfalls nach Marlowe's
Tamburlaine 11 entstanden ist, denn der boshafte Kyd hat seinem Basilisco eine
Persiflage der gewaltigsten stelle des Tamburlaine in den mund gelegt. Der
sterbende erobtrer phantasirt :
V 3. 44,^-)7 See. where my slave, the uglie monster death,
Shaking an'd quivering, pale and wan for feare,
Stands aiming at me with his murthering dart.
Who flies away at every glance 1 give,
And, when I look away, comes stealing on !
und Basilisco äfft nach :
]). 345 Why, saw'st thou not how Cu]iid, god of love. .
Not daring look me in the martial face,
Game like a coward, stealing aftei" me.
And with his pointed dart prick'd my posteriors?
Die zahlreichen derbkomischen scenen von SP. lassen uns auch besser begreifen.
wie Ben Jonson an berühmter stelle für Kyd geiadc das e[)itheton sporting in den
sinn- kommen konnte.
(i. Sarrazin, ThniDas \\\i\ iiinl sein Icruis 127
Dass Sarrazin die iiistoriscln' basis der Ju'astus-Per.se(la-faii(.-i entdeckt iiat
(p. 40 und 123), ist noch eine besonders erfreuliche zugäbe zu diesem in. e. mit
erfolg gekrönten ersten absclinitt seiner Untersuchungen. '
In den beiden niichsten kapiteln liandelt Sari'a/.in von der „Chi'onologie
von Kyd's dränier/' (p. 4') ff.) und dur „Biogi'aphie und ciiaiakteristik Thomas
Kyd's" (p. 63 ft'.). Betreffs der 15^4 verölfentHchten ..Cornelia", der Übersetzung
von Robert (iarnier's gleiehn.iiniger tragödie , vermntliet Sarrazin . rlass sie etwa
schon 1500 -9k gedichtet sei (p. 4c/). weil er in der Sp. Tr. spuren der „Cornelia'-
zu erkennen gkiubt Dieser tlieil der Sarrazin'schen mitersuchungen wird wohl
in liälde eine gründliche nachprüfung erfahren von J. Schick, dem wii- die mit
musterhafter Sorgfalt gearbeitete ausgäbe von I.ydgate's „'l'emple of Clas" ver-
danken, und von dem wir eine kritische ausgäbe der S|i. Tr. zu erwarten haben.
Wir nuiss es heute geniigen, darauf hinzuweisen, dass Kyd's worte in der Wid-
mung: Ani/ so votichsafifig but the passing of a winters weck lüitk desolate Coniclia
(DH. V 180) wörtlich zu nehmen sind: die „Cornelia" ist wirklich zu anfang
<les Jahres 1594 erschienen. Dies geht hervor aus einer bisher wenig beachteten
anspielung auf die „Cornelia", welche von besonderem interesse ist, weil sie uns
zeigt, dass Kyd neben Shakespeare zu den angesehenen dichtem der zeit gerechnet
wurde. Am lO. April 1594 starb die gattin eines city-magnaten, deren andenken
verschiedene gedichte gewidmet wurden. Eine dieser todenklagen ist betitelt:
Epicedium. A funerall Saitg , tipon the 7'crtuous life and godly dealh of the right
li'orshipfull the Lady Helen ßranch. London, printed by Thomas Crcede , isg4,
verfasst von W. Har. , hinter welchem Sir Eg^-rton Brydges einen gewissen Sir
William Harbert vermuthet.^ In der ersten stanza dieses klageliedes — bcing an
invocation and instigation of greater poets — finden sich folgende verse :
You that luive writ of chaste Lucret ia,
Whose death was witnesse of her spotlesse life:
ür pen'd the praise of sad Cornelia,
Whose blanielesse name hath made her fiime so rife,
As noble Pompey's inost renoumed wife :
Hither unto yom- iiome direct your eies.
Whereas, untiiought on, much more matter lies, ^
„Wann Kyd gestorben, ist unbckamit" , bemerkt Sarrazin p. 6,5, „nach
1594 fehlt jedes lebenszeichen". Hier vermisse ich einen hinweis auf die worte
der Widmung der „Cornelia", welche sich den oben citirten unmittelbar an-
schliessen : / will assure your ladyship my next su>nmer\^ heiter travel loith the
tragedy of „Portio.'' (Dil. 1, c). \'on dieser Übersetzung von (Jarnier's „Porcie"
' p. 42 ist irrthümlicher weise von einem Zweikampf zwischen Soliman
und Erastus die rede,
2 cf, Restituta vol. Hl p, 297 tV.
^ Ausser in Rest. 1. c. habe ich diese verse noch citirt gefunden in „Shake-
l'cre Allusion Books". Part I, Ed. by C. M. Tngleby. (New Shakesp. Sog.)
London 1874, ]). 177, untl in „Shakespeare 's „Centurie of Prayse"" by C. M,
Ingleby; 2 "d ed. rev, by Lucy Toulmin Smith. (N, Sh. S,). London 1879, |i. 12,
Auf Kyd's „Cornelia" ist an keiner dieser stellen verwiesen (cf. aber p 131
anm. 2),
I 28 LitteiMtiir I.
ijt keine \veiU'ie kiimle auf uns gekoniimii , wahischeinlicli i<t Kyil halil iinch
iltT pul)lik.ili<Mi lier „Coinelia" gestorlien.
IJie entsteluiiig iles uns als ,.The fiist part of JeronyniO"' übe: liet'eiten
>tückes, welclies er aucli aks ein werk Kyd's betrachtet, setzt Sarrazin in das jähr
ifiSy (]). ö7 f.). Kr veiniutliet nänilicli, dass dieses trauerspiel lusprünglicii kein
hesonderes stück, sondern der erste akt der wahrscheinlich aucii in) jahi'e I.087
Lretliciiteten Sp. Tr. war. Dieser erste akt winde liei einer neuhearheitving der
S]). 'i"r. durch den die thatsachen kurz erzählenden proIog 'les geistes de< Andrea
ersetzt, vielleicht später erweitert (]). ,n8i und vielleicht von anderer haiid mit
l.nrlesken intermezzi ausgestattet (j3. öö). Andrerseits „ist stets im äuge zu be-
halten, dass uns Jeroninio nur in sehr später, wahrscheinlich sehr e^itstellter und
verkürzter gestalt vorliegt" (p. ,=i6). Wir niüssten also annehmen, dass der Jeroninio
in drei foinien existirte: 1) als erster akt der Sp. 'l"r. , 2) in erweiterter forn),
:V) in der uns vorliegenden verkürzten gestalt. Das Jeroninio - problcn ist so
schwierig, dass ich es kaum zu heiühren wage. Trotz der Stilverschiedenheit
bin ich mit .S.irrazin geneigt, auch in dem Jeroninio eine Jugendarbeit Kyd's zu
sehen. Zu dieser ansieht brachte mich die beobachtung , dass eine scene des
Jeronimo nahezu wörtlich, wenn auch mit etwas anders veitheilten i-ollen , aus
dem Jeronimo in die Sp. 'J"i". verpflanzt worden ist. Man veigleiclie Jeronimo
DU. IV 392):
Lorenzo. He's my jorisoner;
I seized his weapons first
lloratio. O base renown !
'Tis easy to seize those wliom force laid down.
I>or. My lance first threw h i rii froni his warlike steed ...
Hör. Sjieak, prince, to whether dost thou yield?
Bai. The vanquished yields to both . . .
mit S]). Tr. (p. 18 f.):
Lor. This band first took his courser by the reins.
llor. But first my lance did jiut him from his horse.
Lor. 1 seiz'd his weapon, and enjoy'd it first.
llor. But first I forc'd him I a y his weapons down.
King S a y . w o r t h y p |- i n c e, t o whether d i il s t t h o u v i e 1 d ? '
l^al. . . . And truth to say, I yield mysejf to both.
.\us dem nicht veröffentlichten Jeronimo, der natürlich nicht nur aus dem
überlieferten ersten akt bestanrl . und aus dem ebenfalls noch nicht aufgeführten
ersten entwurf von Soliman and Perscda schuf Kyd, mit benützung von motiven
des ur-Hamlet (cf. Biandl, Gott. gel. anz. iSyi, nr. 18 p. 726 f.) und des Titus
Andronicus (cf. Schröer „Ueber Titus Andronicus" p. 82 ff., Brandl, 1. c. p. 725 fl".),
sein dramatisches meisterweik, The Spanish Tragedy. Nach dem grossen bühnen-
erfolg dei- Sp. Tr. sah sich Kyd veranlasst, auch den nicht für die Sp. Tr. ver-
wertheten theil des Jeronimo auf die bühne zu bringen, eine annähme, welche
durch die thatsache , da-^s wir erst im .\pril l,^^2 von einer aufführung der
„Comedy of Jeronimo'' hören (cf. Sarrazin p. 58), eine feste stütze erhält. Dass
* MarkscheHVI I p. 17 hat nm- aui' die Übereinstimmung dieser 5 worte
hinirewiesen.
G. Sana/in. Thomas Kvd und sein kreis
129
diese „Coniedy ot" Jeroninio" nachträglich wieder verkürzt wurde, glaiihe ich
nicht; sie liegt uns 111. e. in derselben, hastig gefertigten, hearbeitung vor. welche
sie nach dem erfolg der Sp. Tr. von Kyd erfuhr. So erkläre ich mir jetzt die
geschichte des Jeronimo ; gewissheit wird uns wohl erst die aufiindung der quelle,
an der ich noch keineswegs verzweifle, verschaffen können.
Den „Nachahmern Kyd's" i.st der vierte abschnitt (p. 75 fi".) gewidmet.
Von besonderem Interesse sind in diesem kapitel Sarrazin's unteisuchungen betrefts
der dvamatis personae der merkwürdigen trilogie ..The Pilgrimage to Parnassus"
(gedruckt zum theil ]6o6, cf. DH. IX 97 tf.). In ergänzung der forschung eng-
lischer litterarhistoriker, welche in der figur des Recorder den damaligen Recorder
von Cambridge, Francis Brackyn, und in dem Ingenioso den Schriftsteller Thomas
Nash erkannten, bemüht sich Sarrazin auch den übrigen satirischen pfeilen dieser
dichtung ihr richtiges ziel anzuweisen. Er kommt dabei zu folgenden resultaten :
P'uror Poeticus ^= Marlowe
Phantasma ^ Lyly
Academico ^= Harvey
Philomusos =^ Greene
Studioso =- Kyd.
Wir bewegen uns hier freilicii auf einem sehr unsicheren boden , doch
lässt sich m. e. für die gleichungen Furor Poeticus : Marlowe und Academico :
Ilarvey viel sagen. Die identificirung des Philomusos mit Robert Greene hin-
gegen scheint mir nicht genügend begründet . und ganz unglaublich ist es mir,
dass liinter der gestalt des Phantasma der berühmte Kuphuist John Lylv zu suchen
ist. Denn Lyly schreibt einen so autfälligen, die parodie herausfordernden stil,
dass bei einer bewussten, beabsichtigten satire die ähnlichkeit in's äuge springen
müsste — man denke an die bekannte Shakespe.ire-stelle ! Die von Sarrazin
citirte rede des Ptiantasma aber (p. 80, cf. DH. IX 2 13) erinnert nur wenig an
den Euphues, sie enthält keines der den Euphuismus auszeichnenden gleichnisse.
Eine anspielung auf Lyly's „Endymion" gewinnt Sarrazin dem ..Return from
Parnassus" ab . indem er gegen die Überlieferung iliei son dem Furor Poeticus
gesprochene verse dem Phantasma zutheilt :
Nay, silver Cynthia. do not trouble me ;
Stiaight will I thy Endymion's story write.
To wdiich thou hastest me on day and night iDH. I. c. p. 127).
Er hat ijei dieser änderung jedoch ausser acht gelassen , dass sich in den
Versen fies Furoi' noch eine zweite, die eiste stützende anspielung auf C\nthia
und Endymion findet :
And thou. my sluttish laundre.ss Cynthia,
Ne'er thinkst on Furor's linen, Furor's shirt.
Thou and thy squirting boy Endymion
Lies slav'ring still ujion a lawicss couch iDlI. I. c. p. 213).
Die gleichung Studioso : Kyd bezeichnet Sarrazin selbst als eine ziemlich
unsichere hypothe.se (p. 93). F>^ vväre doch recht sonderbar, wenn der Verfasser
der trilogie mit dem Studioso den dichter <ler Spanish Traeedv '.'cmeint und die
auffälligsten entlehnungen , die citate aus dieser traginlie einer anderen seiner
figuren, dem (iullio, in den mund gelegt hätte (p. 91 f.). Wie in der Anglia XIII
124 stellt Sarrazin (p. 80) einen vers des Studioso: Bnt ncnv 1 sec she hath more
wliipps in Store zusanuiien mit dem bekannten citat in Robert Armin's ., Nest of
F.. Kölbins, Knglische suuiicn. KVIII, i. C)
13°
Litteratiir I.
?>iimues" vom j;ilire l6(;8: Ther arg. as Hamlet saies. things cald whips in sU'rc.
In (ifiii von der Sliakespeare .Society veranlassten neudruck dieser schrift (1842)
lienierkt der herausgel)er zu dieser stelle: Possibly Armin may refer to the old
Handel which preeeded Shakespeare' s tragedy ; htit this secms unlikely, as he it'ns
an actor in the same theatre as that for which Shakespeare wrote (p. 67 j. .Sarrazin
liält diesen nachs'itz nicht für beachtenswerth , er nimmt an, dass Armin's cilat
au;; dem verlorenen ur-Hamlet stammt und zieht eine Verbindungslinie zwischen
dem vers des Studioso und dem seiner ansieht nach auch von Kyd verfassti-n
ur-Ilamlet. Wenn wir jedoch den in dem nachsatz erwähnten umstand berück-
sichtigen und überdies erwägen, dass im jähre 1608 Shakespeare's Hamlet den
alten Hamlet längst verdrängt hatte, so werden wir in Armin's citat lieber ein
echo von Hamlet's berühmter frage erkennen : Use every man after his desert,
and zt'ho shoidd 'scape whippingf (II 2, 555) — im ausdruck vielieiciit beeinflusst
durch die stelle in Henry VI ß, welche Ben jonson in die Spanish Tragedy vei-
pflanzte (cf. Anglia XIII 125).
In dem let/.ten kapitel seines iniches „I)er ur-Hamlet" (p. i)4ff.). vertheidiut
Sarrazin, mit theilvveiser Wiederholung seiner Anglia-auf'sätze , die these. da>s
Thomas Kyd auch der veifasser des ur-Hamlet sei. Für mich hängt die ent-
scheidung dieser frage von der Haiidet-stelle in der epistel des 'i'homas Nash ab.
Lässt sicii bestimn)t nachweisen, dass sie auf Kvd gemünzt ist. so stellt Kvil's
autorschaft für mich fest ; wenn nicht, besitzt m. e. keines der anderen argumeiili--
Sarrazin's uivbedingte beweiskraft. Sarrazin bemerkt zu Nasii's worteti : „Nun
passt aller der satirische ausfall, wie schon Widgery liervoigehuiien, sehr gut .nit
Thomas Kyd. und nur auf diesen. Zunächst scheint schon der vergleich mit dem
Zicklein (KiJde) einer Aesopischen fabel, welches sich in die neumodische tracht
des fuchses verliebt,' eine anspielung auf den namen des dichters zu enthalten
(anm. Um so mehr, als diese fabel eine freie Variation Nash's ist. Keine der
Aesopischen fabeln, in welchen ein zickleiii oder bock vorkommt, hat einen ähn-
lichen inhalt; wohl abei- ist in t-iner derselben .... von einem aflFen die lede,
welcher den fuchs wegen seines schmucken feiles und seines schönen schwan/.es
beneidet. Nash hat also ofl'enbar statt des äffen das zicklein in die fabel hineiii
eskamotirt , um ein Wortspiel auf Kyd zu gewinnen" (p. UX>). Dem ist nun
allerdings nicht so; von einer freien Variation der fabel, von einer eskamotage
Nash's kann nicht die rede sein. Die fabel von dem thörichten zicklein. welches
sich \ on dem fuchs bewegen lässt, gegen die Vorschriften seiner mutter zu handeln
tnid dabei sein leben verliert, war allen elisabethanischen litteraten wohl bekannt,
mu.sste ihnen vertraut sein. In einer der beliebtesten dichtvuigen des gefeiertsten
dichters der elisabethaTiisehen ära wiid diese fabel ausführlich erzählt — in dem
..Shepheard's Calendai" Spenser's , welchen Na.sh selbst in derselben Menaphon-
epistel als divine Master Spenser , the miracle of wit preist. In der Mai-ekloge
wird die traurige mähre von dem zicklein in 132 versen vorgetragen von dem
hirten Piers (v. 174/305). Nash's text erinnert sogar etwas an Spenser's Wort-
laut: man vergleiche Si)enser 276 He [the kiddej was so enamored with tlie tietvcll
' which makes his famisht followers lo iniitate the Kidde in Aesop , 7t'hv
enamored with the Foxes newfangles , forsooke all Iwpes of life to leap into a new
ficcupati<*it.
G. Sarrazin, Tlioinas Kyd und sein kreis I 'I
(i. e. noveltv) und Nash: lolio [t/ic kiddc] enani07-(d wit/i tlic Foxes neii'fanglcs.^
Wenn wir ausserdem noili herücksichticen . dass es Nasli überliaupt liebt , mit
Ihierfabeln zu operiren — in seinei- ebenfalls 158c) veröffentlicliten schrift ,.The
Anatomie of Absurditic" f.'ciieid\l er des liabnes . der den edelstein verwirft, und
di'S afTt-n , der nach dem Jeuchtkäfer arcill . so könnte es uns höchst zweifel-
haft werden, ob Nash die A'iddc-\\\\fv\ benützt hat. um den TlKinias Kyd als die
Zielscheibe seiner satire zu bezeichnen. rn<l damit würde die liezieluuig der
Nash'schen stelle auf Kyd überhaupt frac;lich. Denn wir wissen nicht, ob Kyd
wirklich ein ..verdorbener recht.sanwalt •' ( p. 116") war; wir haben keinen beweis,
dass Kvd je Übersetzungen aus dem Italienischen angefertij.'t hat^: die identificirung
der französischen schlumpe (French Doitdie) mit der edlen Cornelia Garnier's winl
manchem anstössig erscheinen, um so mehr, als wii- kein weiteres zeugniss dalür
haben, dass die erst l,'-,',i-t gedruckte Coiiiclia im jähre iri8(j schon existirte.
l'nd doch bin ich lest überzeugt, d.-iss Nash die k!dde-^Ahv\ mit absieht
gewählt hat, dass seine Worte Kyd treffen sollen. Zu Nash's spott : Sii/Jiceth t/iem
to hodgc up a blanke vcrse ^vitlt ifs and ands, bemerkt Sarrazin : „Kin sehr ti'etfen-
der hieb ist es auch, wenn auf die ni.anier, den blankvers mit ifs und aiids aus-
zuflicken, hingewiesen wird- (p. lol), und citirl Sp, Tr. 1 2y, eine stelle mit drei
sich folgenden, mit //" begiinienden versen. wozu man noch auf eine parallelstelle
in SP. (p. 3:^1 i verweisen könnte. Dann führt Sarrazin vier mit .lud — l'nd
anfangende verse an, die abei" noch weniger hierher gehöien, weil Nash
mit seinen aiids nicht die kopula aud . sondern die konjunktion and . an — //
meint. Wenn wir von dieser erkenntniss aus weiter gehen , so finden wir, dass
Na-h mit der auffälligen wort'.'i up])e ifs and ands eine stelle der Sjianish Tragedy
ii'onisirt , d.iss sie thats.Tchlieh ein citat ans dieser Irairödie i>t ' Man vergleiche
p. 4'1--
Pedringanii. If madani Hell'-Impei ia be in love --
Lorenzo. W'hat, villain- it.- and ands":
PedrinL'ano. O stay, ni\ lord :
Slie loves lloi'atin.
r)ie<er lilankvers ist in der tbat mit ifs and ands ausgeflickt.
' Knie iiachbililuni.' der S]iensei-'sclien fab( I habe ich bei Iviward I''airefa,\
nachgewiesen (Anglia Xll looi.
- \ gl. jedoch den neuesten, 31. band des ,, Dictionary of National Bio-
gra[ihv" eil. by Sidnev Lee (London 1892), wo in dem Thomas Kyd - artikel
p. ;^4Q fT. zu lesen ist: Kvd's car/icst pnblished hook was a rcndering frorn the
Italian of * Tlie Hoitse hold eis Philosophie , first writteti in Italian hy that excellent
orator and poet. Torquato Tusso, and ■now Iranslatrd bv T. A'. fondon I^SS^ {An
iniperfect copv is in the British .Mtiseum). It is sii;ncd at the end after Kyd's
7nanncr . -anth Ins initials beucath a Latin pcntaiiictcr, and is dcdicated to ' Maister
Tlwnias Readi. Ob wir es hiei wirkli( h luit einer arbeit Kyd's zu thun haben,
vermag ich nicht zu feurtheilen. In diesem, Sfidney] L[eeJ unterzeichneten, sehr
sorgfältig gearbeiteten artikel , für welchen auch die neuesten, deutschen Unter-
suchungen benützt sind, ist auch das „Kpicedium" erwähnt, und auf Ileywood's
I-amons Kyd und Dekker's Fndnstrious k'yd in dein ..Oiniuriug Knight" hinge-
wiesen.
9'
132
Litleratm 1.
Wir liaben somit in der N:isli-stL-lle zwei absolut sichere anspielungen auf
Kvil : eine anspieliing auf seinen nanien und seine Spanish 'l'ragedy — A\^ Freue k
Dotidie lasse ich aus dem spiel. Desiialh glaube ich, dass auch die Hanilel-
ans]nelung gegen Kyd gerichtet ist. dass der ältere Hamlet in der that ein werk
Kyd's war. V.s freut mich, auf grund des citats aus der Sp. 'l'i'. auch in diesciu
punkte S:irra/.in beipflichten zu können.
Als das geburtsjahr des älteren Hamlet glaubt Saiia/.iii das jähr fler Armada,.
1588. bezeichnen zu können (p. u6}. ISetreffs der Sp. Tr. hatte er p. 5ü be-
merkt, dass doch wohl Markscheffe! recht zu geben sei. der die .Sp. Tr. vor 1588.
ansetzt. Im Widerspruch zu der an diesen stellen konstatirten reihenfolge Sp. 'Ir.
— Hamlet, sagt Sarrazin p. 67: „Es scheint mir üheihaupt nicht ganz unmöglich,
dass die Sp. 'Ir. im wesentlichen auf fieier ei lindung des dichters beruht , mit
benutzung von motiven des Jeronimo-vorspiels (oder von dessen quelle), des
Schauspiels von Soliman and Peiseda und der älteren H a m 1 e t - 1 r a gö d ie
verfasst isf, und p. 68 betreffs des Schauspiels im Schauspiel: .. \"ielleirht ist [es]
schon vor lier Sp. '\x. in dem (verloren gegangenen) ur-Handet .... versucht
worden." Dass mir selbst die reihenfolge Handet — Sp. 'IV. als die einzig
mögliche erscheint, habe ich bcieits oben (p. 128) .-ingedeutet.
Kür die uns jetzt bekannten weike Kyd's vermiitiie ich folgende Chrono-
logie :
1) vor 1589': Jeronymo I. Soliman and Pcrseda I, Handel. Spanish Tragcd)
2! nach löSy': Jeronymo H, Suliman ;uid l\-rseda H, The Murthering cd'
John ßrewtn l,^y2, Cornelia 1.094.
!)ass die Cornelia schon vor 1594 dem publik um ijekannt war, glaube i<lv
nicht. Sie wii'd in der von nni- eitirten stanze des „Epicedium" (cf \>. 127) in.
einem athem nnt der anderen dichterischen novität des tages , nut Shakespean's
„I-ucrece", genannt.
Ei'ir die Shakespeare-forschung ergibt sich aus der gewissheit, dass ilie
Sp. Tr. vor 1589 entstanden ist, die erkenntniss , dass auch die erstlingstragödie
Shakespeare's, der Titus Andronicus, vor 1,089 aufgeführt wurde. Doch ist aller-
dings einzuräumen, dass die Wirkung des T. .A. auf die Sp. Tr. bis jetzt noch
nicht nnt vollkommen unanfechtbaien giünden bewiesen worden ist.
Schliesslich verzeichne ich, in ergänzung der angaben in Dodsley-Hazlitt
(IV :H7 f. V 3 ff.) und bei Markscheflei II (]). 7 ff'.), noch einige anspielungen
auf Kyd. die mir im laufe tler jidu'e begegnet sind :
l6(_)6 sagt Thomas Dekker in seiner schritt „The seven Deadly Sinnes of
London" in dem abschnitt Against cruci crcditors : I -cooiild . . . that everii' mise-
rable debtcr that so dyes 'might bc buried at Ais creditors doore , that when hee
strides over Jiim , he niig/it think: he still rises 11p (like the Ghost in yeronimo)
cryittg Rcvenge !'- Reveiige ist das eiste wort des geistes des Andrea im lei-oninjo
(DH. IV 395).
• Genauer gesagt: vor \\\\i\ nach der im laufe des Jahres I.089 veröffent-
lichten epistel Nash's.
■- cf. Illustiations of Uld Knglish Literaturc Kdited by John Payne Collirr:
vol. II (London 1866) |.i. ,=>,').
(i. Sarrazin. Thotims Kvd und sein kreis
133
1607 soll Thomas Dekl<er in seiner schrift „A Knights Coniiiring" unter-
•Icn (lichtem, welche im Elysium eine gruppe bilden, auch Kyd genannt haben.'
1607 erschien in Tiiomas Deloney's gedichtsammiung ..Strange Histories
of Songes and Sonets of Kings etc." ein gedieht .7 m7v Dittie in prayse of Money
mit folgender anspielung avif die Sp. Tr. :
When thon hast .Money, then friendes thou li.ist many,
When it is wasted. tiieir fiiendsliip is cold :
Goe bv leroninio! no man then will thee l<now,-
cf. Sp. 'l'r. (r)H. V lüM).
163,0 bezeichnet Thomas lle\\\ooil in „The Hieraichie of the Blessed
Aiigells" unseren dichter als Fatuous Kid.'-''
l64(J sehen wir Kyd's meisterwerk . die Spanish Tragedy, nochmals auf
«ine stufe mit einer tragodie seines grossen Zeitgenossen und rivalen Shakespeare
gestellt, in den Commciidatorv Verses vor Rieh. Goodridge's „Epotomania" :
Where thy stor\' of as much direfiili wne.
As that of Juliet and Hiei-onymo:
Here's that would eure you. *
Zu Ritzenfeldt's tabelle der Kyd-Shakespeare-übereinstimmungen, zu welcher
Schröer \.jt. p. 7.3 ff. zu vergleichen ist . möchte ich noch darauf aufmerksam
machen , ^^?fa'ss die Isabella der Sp. Tr.. lievor sie in Wahnsinn verfallt, ähnliche
gedaiiken ausspricht, wie Macbeth in iler scene mit dem arzt:
Isabella ( DH. V 94) So that you say this herb will purge the eye.
And this the head. Ah . biit none of them will purge the
heart I
No. there's no merlicine left for my disease.
iSor anv phisic to recui'e the dead.
Macbeth V 3, 40 Canst lliou not niinistei" t() a mind «liseased,
Pluck ironi tlie memcn'v a rooted soririw.
Raze out the written trouhles of the bi'ain
Anii with sonie sweet obli\ious antidote
Cleanst' the stuff'd bosom of that perilous .^tutV
Which weighs upon the heaitr ....
Throw ()hysie lo the dogs; I'U none of it.
Bei manchen bedenken gegen Sarrazin's forschungsmethode erkenne ich
beieitwilligst an . dass <lie von ihm behandelten probleme durch seine unter-
-Suchuiigen dei- ni. e. richtigen lösung wesentlich n.iher gebracht wurden, das.s er
der unbestimmten dichtergestalt Kyd's festere formen gegeben hat.
M ü n c h V n . Oktober 1 S<)'J . E m i I K o e p | . e I .
' cf. Collier's Hibliogr. and Crit. Account v(d. 1 1 London l86r-)) p. 'icx).
2 cf. ib. p. 21.-)
^ cf. Shakespeare's ('entnrie of Pray.^e p. 202.
* cf. Some 3CXJ Fresh Allusions to Shakespere hom l,"i94 to 1694. Edited
by )•'. J. Furnivitll (N. Sh. S. Lonilon 1886). p. 14.=).
I 2A Litic'i iliii- 1
llermaiiii (iraf. Dct iiiiles <^lDiiüsiis im fiijflischen 'Irama bis zur zeit des
luTrgeik liebes. Inauguraklissertalion ilei pliilos. t'acultat dei" landcj^iiiiivti^ität
Rostock. K(l. Heiberger's l)uchdruckei(.-i. Schwerin. 1891. ,=)y s-. 8**.
Auf den kreis von Shakespeare's dranien eingeschränkt, hat hcrcitv Julius
riuwninel. Shakespe.u'c-charaktere. Halle 1887. 1, 257 — -7'' in seiner dilettantisch
aesthetisirenden ait das dankbare thi-uia behandelt, dessen gründliche durriiaibei-
t.nig in weiteren '^i'enzen hier vorliegt. Zui' besonderen aufgäbe niaclit (Iral es
sich, die alteinheiniischen eleniente im uiiles gloriosus fest/.ustellen, während man
sonst den übei' Terenz und Piautus auf die jüngere griechische komödie zurück-
reiclienden staninibauni last ausschliesslich berücksichtigte. Die gerechte a!i-
wägung zwischen litterarischen einflüssen und nachahniungen einerseits, den aus
ähnlichen Verhaltnissen heivorgehenden rdmliclicn erscheinungen andererseits wird
ja sehr häufig zu gunsten der entlehnungstheorie verschoben, und schon allein
desshalb wäre die durchführung des \on (Jraf vertretenen Standpunktes zu loben.
Er ist aber auch bei dieser durchführung selbst umsichtig und in der hauptsache
einwandsfrei zu werke gegangen. Den typus der grosssprecherischen scheinhelden
verfolgt (iraf bis auf die gestalten des Beowulf zurück und passend erinnert ei-
•an die aufschneidereien dei- hegleiter Charlemagne's in der kaiserbuig zu Konstan-
tinopel, welche die heind<ehr von ihrer Jerusalenifahrt gefährden. Wenn er aber
auch ,\rthin-'s seneschall als kanipfscheuen jjrahlhans bezeichnet, so .lürfte er für
so üble cliaraktei'istik sich wenigstens nicht auf Wnlhani berufen , der ja dem
Thüringer huulgrafen einen sein amt so tüchtig ausfüllenden mann wünscht. L)a-
gegen hätte er bei seinem rückblicke auf volks(|>en und höfische rittergedichte
erwähnen können . dass in ihnen sehr oll vor Zweikämpfen eben der sich am
meisten brüstet, dem der sieg nicht bestimmt ist. besonders gilt dies von liesen
luid in den chansons de geste von S.ari'azt-nen : gerade diese letztei-en aber möchten
dem fianzösiseh sprechenden tnid zu 'l'ermagant betemlen könig llerudes der
nivstei'ien nicht fei'ne stehen. .. \oh dem llerodes des alten mysteiiums zieht
sich ein ununterbi-oehenei- faden bis zu den letzten ansläufern des tvpus des ndles
gloi'iosus im englischen drama" (s. l6). In den kriegsknechten des HerOfies und
den von Mohammed's \etter Pilatus zui- grabeswache ausgesandten grabeswächtern
richtet sich der spott der büi'gerliclu-n m\ steiienspieler gegen das entartende ritter-
thum; das wird \iin den englischen wie von den deutschen aufeistehungsscenen
gelten. Den zusannuenhaiiir zwischen i'lvervnian inid ilem mitten von tafelfreuden
iluich den tod abberufenen llerodes fs. ly). mcuhte i(di bezweifeln. Ich "laube elier
dass die quelle der 1-^veryman morality auf die betreifende scene der Coventry-
spiele gewirkt hat, als d.iss wir den eiidluss dieser scene in dem internationalen
moral play wahrnehmen. Auch das s. ij über das verhältniss des älteren — uns
jedenfalls völlig unbekainiten — dram.is zum geistlichen, zur verdrängun'.; des
ersteren bestinnnten . dramas gesagte i^t wohl nicht so ganz airsgeniacbl. Auf-
führinigen der italienischen coiiunedia dell'.ute in lüigland vernnithet ( iiaf s. ijy.
In der 'Spanischen tr.igödie' wird der »charfe \\ ilz der italienischen Schauspieler,
die alles verlangte nach einer stunde Überlegung spielen kuimten . ausdiücklich
gerühmt. Italienisches Schauspiel im .illgemeinen wird aucli im llandet, wird
von Middleton und Jonson erwähnt. 1 >en dichter iles Volpone und Everyman in
und out of bis lunnour möchte ich doch entschieden gegen (Iraf's vorwurt s. 44,
er hal)e keine einzige lebenswarme gestalt geschaffen , in schütz nehmen. Es ist
ja sehr schwierig, sich in Hen Jonson , der ganz und gar in seiner zeit stecken
K. Deutschbein, 'riieoretiscli-praktischer lebrgatig der engl, spräche j r? er
gebliehen ist , hineinzulesen. Ueber Jonson's harten , gedrängten . kompakten
st^I hat sein Übersetzer Baudissin (1836) nicht umsonst geklagt. Für seine
Schilderung des wenig eiiicnhaften treibens der capitaine n. d. in St. Paul hat
(iiaf recht vieles aus Ben Jonson's herben sittenkomödien entnehmen küniieii.
1 ).is interhide Thersites und die klassicistische komödie Ralpii Roister Doister
hilren natürlicii höhepunkte der betrachtung ; die volksthümliche und die litttia-
rische rcnaissancekomödie haben hier, jede in ihrer weise, den typus des miles
glo.iosus in den niittelpunkt des stückes gestellt, während er sonst docli immer
eine nebenperson ist. Dass Falstaff im geleite von Jonson's captain Boi)adill
um! Beaumont -Fietciicr's Bessus die beiden eines eignen ahschnittes geworden
sinil. ist ganz in der Ordnung. Pistol hätte wohl 7.u gr'')sseier berflcksichtigung
.seines so gerne citirten lieblings Tamburlaine führen können, denn in Marlowe's
•.'iD.sslönenden kriegsphrasen mussten die komödiendichter eine reiche und an-
lockende vorrathskaniMier für ihre kriegerischen maulhelden finden; auch Parolies
durfte etwas mehr hervortreten, denn er ist der gewöhnliche typus, während
I''alstafF (s. 48) ganz aus dem rahmen der Überlieferung herausfällt, freilicii „ohne
doch je den Charakter des miles gloriosus zu verlieren. Alle einzelnen /.n<:e des
miles finden sich auch in Falstaff, aber die Zusammenfassung und Verbindung der-
selben geht so über alle tradition hinaus, ist so genial, dass trotz seiner sehr
grossen beliebtheit nie eine ernstliche nachahmung Falstaff's versucht wurden ist,
und w'o man ausätze dazu machte, sind sie gänzlich missglückt."
Für die internationale Verbreitung des typus des capitano bietet weitaus
'l:i< meiste material K. von Keinhardstöttner s. ,ö% — 680 in seiner Übersicht der
"■päteren bearbeitungen ](iautinischer lustspiele" (]886). Wenn Ciraf nacJi der
schönen probe, die er von beherrsciiung und behandlung des Stoffes gegeben, den
ty|)us noch durcii die komödie dei" restauration, den roman des 18. und H). jahr-
liunderts bis auf rittmeister Dugald Dalgetty of Drumtliwacket und Armado's er-
iicuerung in sir I-'iercie Shafton verfolgen möchte, so würde Reinhardstöttner's,
dem plane seines Werkes gemäss allgemein gehaltene skizzc für die englische
liiteratur eine erwünschte vollständige ausfüiirung erfahren.
Hiesiau, Oktober l8y2. Max Kocji.
II.
GRAMMATISCHE HÜLFSMITTEL.
Kai! Deut seil bein, 'rncmciisch - praktiscncr lehrgang der englischen spiaciie
mit genügender berücksichtigung der aussjirache für höhere schulen. 12. auliage.
Neue bearbeitung. Cötiien. ütto Schulze. 1890. 440 -f VII ss. 8". (Jrosse
ausgäbe inigebunden mk. .].
.,In der sitzung dci' nei.sprachJiciien Sektion des säciisischen rcalsciudniänuer-
vereins vom 27. Sept. 1H88. die eigens zur bespicchung der neu.>-i)racidiclien lehr-
mittel zusannnengetreten wai-, ist fliesei' von mir verfasste 'lehrgang' als das
i) ra u c h b a r s te englische lehrbuch für die sächsischen realgymnasien und real-
schulen anerkannt und emfifohlen worden" (^\'orwoit ). Nach Kressnei's ..Führer
1^6 Litteriitnr II.
(liircli die schiillitter;itur" (Wuifenbüttel. Zwissler l8t;2). der auch dem recensenlca
gute dienste leistet, erliielt das bucli folgende censureii : ,. Central-organ IV. s. 210
eine der besseren schulgiamniatiken Freytag (zur 2. aufl. 1878). VII, s. 241
brauchbar. Freytag. — Nicht mangelfrei. Krumtnaclier (zur 4. aull.). XII. s. 7,^;^
vortrefflich. Gutersohn (zur 8. aufläge). Archiv 55 s. 2\'A recht brauchbar.
Müller. 61. s. 120 wohl verwendbar. Ascher. 88, s. 95 vortieffliche veicinigung
der alten uml neuen nietliode. X'öickerling (zur 12. aufl.) Anglia II s. i()4
recht brauchbar. Trautmann. .Mittheilungen 1 ?. 148 das buch wird allen anf>r-
derungen gerecht. Gymnas. VIII. s. 570 vortreffliches buch. Phittner (zur 2.
aufläge). Neuphil, centraiblatt V. s. 80 mus*erleistung. Thiergen (zur 12. aufl.)".
Die niehrzahl der recensenten kommt mit ihrem urtlieil, wie man sieht, dem «ier
neusprachlichen Sektion des sächsischen realschulmännervereins nahe: wenn niciit
für das erste englische lehrbuch. so doch für ein vortreffliches bucli wiid es ei-
klürt, und dass es dies ist, lässt sich von dem Standpunkte der alten methode ,iiich
wohl nicht läugnen. aucli niciit vom sprachlichen Standpunkt, denn es entiiält eine
fülle von niaterial und zeigt einen sehr wohlbewanderten, kenntnissreichen vei-
f.isser. Ich zweifle auch keinen augenblick , dass man aus dem buche, wenn
man es durcharbeitet, vortrefflich Englisch lernen kann. Den zweifei an der mög-
lichkeit des völligen durcharbeitens aber drückt schon rler umstand aus, dass „für
diejenigen schulen, denen der im vorliegenden buche gegebene lern- und übungs-
stoft" zu umfassend und reichhaltig ist, eine kleinere ausgäbe zu n\\<. 2.,^o
veranstaltet worden ist. Es ist in derselben die zweite reihe von Übungsstücken
(s. 246 — 306) weggelassen". („Zur beachtung", rückseite des titelblatts). — Ich
bin alier der ansieht, dass die art, wie hier gelei-nt wii'd . ungesund ist. dass mit
ihr erbai-mungslos aufger.aumt werden nur^s , sowohl im interesse der erlernung
der spräche als aucli dei' allgemeinen geistigen bildung wegen. Die vorrerle sagt
zwar, der verf.isser habe den wünsch der erwähnten Sektion, dass „noch mehr
zusammenhängende stücke als bisher gel)Oten werden möchten" um so eher und
leichter erfüllen können, als er sich nach dem Vorgänge von Plattner inid Plöt/-
Kares bereits zu einem solchen schritte entschlossen hatte; es seien auf kosten
der einzelsät/.e inid einiger grammatischen regeln eine beträchtliche .anzahl von
neuen, zusammenhängenden lese- und Übungsstücken aufgenommen worden; und
..diese neue einrichtung gewähre zugleich den vortheil , dass der Unterricht ei\t-
weder n;ich der alten, oder nach der neuen methode, oder auch" — w.is ihm
..am zweckmässigsleii eischeine — .ibwechselnd l>e/.w. gleichzeitig nach beiden
methoden , je nach der schülerzahl und i]ti- Schwierigkeit des stotTes , ertheill
Werden könne". Ich muss gestehen, dass ich nicht recht weiss, wie dies mög-
lich sein soll. Zahlreiche' erfahrnngen von kollegen . welche nach Plötz miter-
richten nnissten mid nach der neuen .ut unterrichten wollten, und demgemäss mit
den lesestücken hinten hcg.uincn . dann aber doch wieder zu den alten lektionen
zurückkehrten, weil sonst nicht genügender stotT vorhanden wai- , haben meine
eigne erfahrung liestätigt . dass dies ganz unmöglich i;-l. Wer die imitative und
induktive methode kennt, weiss, dass sie sich nicht mit der konstruktiven ver-
einitjen lässt; eine schliesst die andre aus, oder, wenn man mir entgegenhalten
will, fliese Vereinigung sei ja hier bewerkstelligt, so sige ich: sie ist nur ganz.
äusseriich vorhanden. Ich uitlieile übei' das buch, wie über die sogenannten
„zeitgemässen neubearbeitungen" der Plate'schen und Degenhardt'schen lehrbücher
von Kares: es ist tiotz des neuen mäntelchens im wesentlichen bein> alten ge-
K. Deutschbein. Thenretisch-praktischer lehrgang der engl, spräche i^y
blieben. Der Unterricht beginnt mit vtikaheln unri regeln : daraus werden in dci-
1. lektion folgende sätze konstruirt : „1 dine late. He canie honie. 1 like a fine
.«itilf- u. s. w. „Wer mehr neigung zur neuen methode hat, nniss natürlirh mit
dtni ersten lese.stück auf .seite ;?13 beginnen". ('VorredeV
Also das erste lesestück steht s. 31 3! Freilich wird auf s. lo hereit.s
verlangt , dass es unigebildet und nacherzählt wii'd. So wird die neue methode
niit der alten .scheinbai" verbunden. r)ie Umbildungen und nachbihlungen sind da.s
einzige, was wirklich der imitativen methode angehört. Ich erkenne sie als müh-
same und fleissige arbeit an. Leider aber bilden in dem buche die zusammen-
hangslosen englischen sätze die überwiegende majorität auf den ersten 312 seiten.
Steine statt brot. Und deshalb miiss ich das buch in seiner jetzigen gestalt ver-
werfen . trotz der fleissigen aibeit mid trotz so vieler guten grammatischen be-
nierkungen.
.\uch der stoft" des s. 313 beginnenden lesebuchs (7<^ s.) steht an gute des
inhalts hinter den neueren werken gleicher art von Nader und Würzner, Dubislav-
Boek . Vietor-Dörr weit zurück, desgleichen hinter dem trefflichen Wershoven-
Recker und dem ebenfalls trefflichen Irving- Macaulay- lesebuch von Devitschbein
selbst. Schade, dass so viele schöne stücke über England und die Engländer
zum übersetzen deutsch mid nicht englisch gegeben sind, so z. b. s. II6 der prinz
und der richter , s. 123 Schiffbruch der birkenhead . 137 das grosse feuer , 131
London, 142 die englischen mineralien . \r,'A ilie englischen thiere, l6(i könig
Johann Ohneland und sein neffe Arthur. 168 charakter Karls IL, 174 die pest in
London, 179 lord Brougham. 184 der charakter England's, 193 die ersten kartofieln
in England, 198 tod der königin Elisabeth, 203 anekdote von Washington. 2<)8
ein Vorfall in dr. Johnson's leben. 217 inhaltsangabe von Shakespeare's Ka\ifmann
von Venedig. 223 desgl. von Julius Cäsar. 227 desgl. von Hamlet. 23<i von Leai.
238 Sir Walter Scott. 248 ff. kurze übeisicht über die biitischen inseln. Richard 1..
lohn Bright's tod. 261 ff. verl)reitmig der englischen spräche, der indische auf-
stand l8,=)7, königreich Schottland verhältniss Irland's zu England's, Washington,
das englische parlament, Wilhelm der eroberer, Georg I.. handelsverkehr zwischen
England und Russland im 1 7- Jahrhundert, Wellington. Heinrich VUl., pulverver-
schwörung, Eduard III . Milton. Hui wer. Robin Hood. graf Essex. James Watt.
entstehung des englischen draiuas.
Man sieht, eine fülle von material über land um! Leute in England ; viel
fach aber in dem theil , welcher in dei' kleineren i^isgahe fehlt. - Mit dieser
fülle von material aber, zu welcher noch ca. iScm zusammenhangslose einzelsätze
kommen (72 lektionen ä 2.'i sätze durchschnittliciii wird auch grammatisch weit
weniger geleistet als mit der imitativen methode, wie ein bück auf den im Vor-
worte aufgestellten „normalplan für die vertheilung des Unterrichtsstoffes dieses
lehrgangs" (für realgymnasien mit 3 — 4 Unterrichtsstunden wöchentlich') lehrt. Dieser
liestiiunit; 0 Untertertia: abschnitt I und 11 mit den entsprechenden lesestücken
im 11. theile (.'■)9 + 27 seiten). In diesem j.dii- wird, wie nähere betrachtung
lehrt , noch nicht einmal das regelmässige verbvnu zu ende geführt , während liei
anwendung der imitativen mid induktiven methode im ersten jähre bequem die
ganze formenlehre, regelmässige und unregelmässige, erledigt werden kann. —
Fiir das zweite jähr (oberlertia) setzt der Verfasser abschnitt III und IV mit den
entsprechenden lesestürken im 11. theile an (':^ -4- 40 .seilen). Erst jetzt wird
die -d leielite regelniä-^iuc Inrnunleliie des \ erbs iieeiidi^l \nid die iniri'gehnässigen
13«
Liltciatui 11.
vtrlifii in augriH gviinniiiicii. Von ssnitax (.-rtalut iltr s-cliüU-i- noch niclits, nur
ilie fornu'nU'hre wiril zu endi- sicliiliit. — F.rst im 3 jähr, da« dei' fiuCibiing von
ahscliiiitt V und VI gewidmet ist, wird die syntnx in angriff genommen, während
hei der imitativen iiuhiktiven methode von anfang an auch das syntaktisclie gepflegt
\vir(L letzt eist soll eine Chrestomathie oder das Irving-Macaulay-lesebuch riehen
den giammatisciien unlerriclit treten. Wenn icli Klingliardt's ..Drei jalire ertahruiiüen
mit (U'r imitativen methode" und meine eigenen erfahrungen mit diesem plane
l>evitschhein's vergleiche, so kann icli nm- sagen: die neuere metliode ist hei
weitem leistungsfähiger, und ich kann Deutschbein's vurliegenden .. Leiiryang der
englischen .spräche" nur denjenigen anhängern iler alten methode emjjfehlen . die
einer vcrhesseiung der lehrmethode nicht zugänglich sind.
Herlin. .Mai lSi>2. W. M ,1 n lm. 1 d.
Hermann Hergei'. Lehrhuch der englischen spräche für den handeis- inii!
gewerhesland. .\ideitung zur giihKlhchen erlernung der Umgangs- und ge.schä!l>-
sprache sowie der liandels-korrespondenz. ~ auHage, herausgegehen und soru'-
fältig levidiit von C. W. l'alott.i. Wien l88y, Hökler. VI -f- 288 ss. 8".
l'r. ; mk. 3.
Ein IQr die angegebenen zwecke anerk.unit vortreffliches buch. Ich hal)e
niciUs unengiisches darin gefunden. Kiii junger, akademisch gebildeter, -sein- ver-
ständiger kaufmann . der jaiire lang in New-York zugebracht hat. versichert aus
eigner erfahrung ebenfalls, das bucli sei ausgezeichnet; er habe sehr viel, und
gerade das wichtige und nolhwendige daraus gelernt. Ks sei datier angelegentlich
empfohlen.
Hevlin, Mai iSM-J. \V. Man -II Id.
11. Neu mann, .\uswahl \(>n mustersiücken aus dei deutschen litteratur nebst
„hilfsmittel' zum i'd/ersetzen in's Englische. Erster theil. Zweite auHage. Ham-
burg, Lucas Gräfe und Sillem. I8y2. 136 s*. 8".
— Hilfsmittel zum übersetzen iler ausw.dil von mustersiücken aus der deutschen
litteratur in's Englische. Erster theil. /weite autlage. llimbuig. Lucas Giäle
und .Sillem. lH()j. So sv. 8". l'r.: mk. J.rx).
In zweiter lUillage liegt uns der erste theil eines üliun|.'sbnchs vor. ilesseii
Inhalt und anl.iüe ileii meisten l'aehgenossen woid ^ehon bekannt sei;\ ilürfteii.
In musterstücken :uh dem scli;itze der deutschen litteratur leint dei" .-irluiler .. nach
dem einfaeh eiv.ählenden ton. den erst Schmitt, unil dan;ich. schon leicher im
ausdruck. die brüder (liinnn anschlagen, die scherzhafte und ujemüthliche volks-
.sprache Hebel's und Schubert's kennen und beim übersetzen entsprectunil wieder-
geben; nacti Krumniacher's gleichnissrede , den edlen humor des Wandsbecker
boten und zum scliluss die spräche ties tägliclien tebens un>erer jetzigen kriegerisch
■bewegten zeit in den gescliichtlichen darstellungen vc.n St;icke und Herzog."
Dieser Sammlung welche die erste abtheilnug der frütieren aufläge bildete, ii it
(J. (iictniaiiii, L)ic jiisvpra<--lic iks Liigli^i/lu-n X >g
der Verfasser in dem vorliegenden ersten theile nocli aiiszüge aus den sagen des
alterthums von Schwab hinzugefCigt, im übrigen ist in plan und inhalt keine Ver-
änderung vorgenommen worden. Dagegen haben die .Mlfsmitld* verschiedene
ergänzungen und Verbesserungen erfahren. Sie sollen dem schüler besondeis bei
^chwierigen Wendungen und konstruktioiien anleitung zu einer möglichst guten
englischen Übertragung geben . keineswegs abei das gewöhnliche Wf'utcrbuch
ersetzen.
Fi'ii' lehrer ist in demselben Verlage eine englische Übersetzung dieser
musterstücke: „Extracts from Classical German Works Transinted Into English"
erschi'?nen.
Neumann's „Auswahl von musterstücken" wird beim englischen unterrichtt-
gewiss schätzenswerthe dienstc leisten; zugleich eignet sich ilas buch durch
seine anregende und lehrreiche iektüre vortrefflich zu einem lesebuch lüi'
ausländer.
Klberfeld, Mai 1892. J. Klappericli.
(i. (jietmann, S. J., iJie ausspräche des Englischen in systematischer Voll-
ständigkeit, einschliesslich der regeln über quantität und accent. Freiburg im
Hreisgau. Herder'sche Verlagshandlung. l8<-)2. lo8 ss. 8'^. Preis: luoscli.
mk. l.öo.
Das buch enthält ausser einer ziemlich ausfühi liehen behandlung der laute
und den regeln über tjuantität und accent, einen anliang über die ausspräche der
eigennamen (vor- und familiennameir) nebst einem verzeichniss bemerkenswerthei-
orts- und personennamen. Zur Übung folgen den verschiedenen abschnitten
eiirzeisätze, meist Sprichwörter.
Man flürfte erwarten, dass eine schrift. welche sich ausschliesslich mit
der ausspräche befasst, auch die einschlägigen ergebnisse der lautwissenschaft
einigermassen verwerthete. Das ist aber hier nur zu einem ganz gelingen theile der
fall. Die art ur.fl weise der laut-erzeugung wird kaiuu beiüliit. die beschreibung
mancher fuite ist unklar unil die aussprache-L)ezeichnun<i gibt vielfach nicht das
richtige lautbild. So lauten z. b. ii - e. <' ~ 1, / {}' ) ^ ei. if -- ü ■. in dem fol-
genden kleindrucke heisst es ilann, dass hinter <? ein nachklang vom ganz. >cliwachem
/ oder } zu hören ist und zu (? wird auf der nächsten Seite die bemeikung ge-
geben: ..Der ^f-laut in der schhrsssilbe. und .uich sonst manchmal, liebt ein nach-
lönendes ganz schwaches u, das jedoch nicht so stark wie der nachklang des ä
gehört zu werden pflegt." Der laut w wird in einer anmerkiuig auf seite '^
lolgendermassen erklärt: ..Das englische 70 wii'd wie das deutsche «' mit einem
ganz kurzen nachklingenden u ausgesprochen ; ebenso n nach </ uml g-." I.)er
Jierr Verfasser denkt hier zweifellos an den laut des labialen w, wie er in Mittel-
un<l Süddeutschland eizeugt wird. In Nord- und grösstenteils auch in West-
ileutschland wird das labio-dentale -w wie engl. 7' in very gesprochen.
l'eber die ausspräche des r sagt eine anmerkung auf Seite 6: .. l)as silben-
schliessende ;• selbst spricht der Engländer sehr weich und im gaumen." Dies
ist zum mindesten undeutlich, aber es ist nicht der vordergaumenvokal r gemeint,
sondern, wie aus anderen stellen hervorgeht, ein gutturaler konsonant. und einen
I40
Litteratur II.
solchen kennt das Englische auch im auslaute nicht. Wörter wie fire, prayer
und deigl. sind zweisilbig, und es ist demnach nicht richtig, wenn es p. 6 lieisst :
„Man holt nach langen vokalen vor r oft ein kurzes ö, so besonders nach /; es
ist aber nicht gut, diesen zwischenlaut zu deutlich hervortieten zu lassen; fire
bildet also nur eine silbe", \ind p. 30; „Einsilbig ist auch prayer gebet". — -
Dieselbe Unklarheit wiederholt sich bei der erklnrung des lautes g. So wird
seite 8 zu legs bemerkt; „^ weich wie in äuge", — und seite 14: g „wird in
hebräischen und deutschen, überhauj^t germanischen stammen auch vor / und e so
gesprochen wie im Deutschen". Nun stellt aber ,^ im Deutschen 7 — ^ verschie-
dene laute dar und in den meisten gegenden Deutschland's hat g im inlaute —
also auch in dem als beispiel angeführten äuge, einen andern latit als das engl,
anlautende g in give.
Diesen ausstellungen gegenüber muss hervorgehoben werden, dass die an-
gaben ü!ier die ausspräche einzelner Wörter sehr zuverlässig sind, nur ist der herr
Verfasser in dem bestreben nach ausführlichkeit etwas zu weit gegangen. So
sind manche bemerkungen über die abweichungen in der ausspräche derselben
Wörter grösstentheils überflüssig, da sie dialektisch, vulgär oder veraltet sind.
Für uns ist nur eine ausspräche, die der gebildeten Engländer , massgebend, und
auf anführung dieser müsste sich ein lehrbuch beschränken. Herb, hospital und
humlile p. 16 sind nur mit hörbarem h zu sprechen. Zu dem i'-laut in three-
pence wird p. ,37 bemerkt: „bisweilen 1"' •. richtiger wäre: „meist e" , zu bovey
p. 63: „der eigenname Bovey kommt in Süd-Devon oft vor, wird aber mit ö
gesprochen". — Statt chatred p 41 und cashual p. .^.t hat es wohl hatred und
casual zu heissen.
Es würde zu weit führen, auf einzeiheiten weiter einzugtlien ■, nur sei noch
bemerkt, dass eintheilung und gruppirung recht gut sind, doch hätte auch äusser-
lich eine bessere Übersichtlichkeit erzielt werden können. Sehr gut finden wir
auch die ausführungen über die unbetonten vokale und den accent. Jedenfalls
ist das werkchen mit grossem fleisse und viel mühe — es führt zahlreiche tech-
nische ausdrücke und seltene Wörter auf, welche in den gewöhnlichen Wörter-
büchern nicht zu finden sind — bearbeitet und darf das interesse der fachlehrer
für sich beanspruchen.
Elberfeld. Oktober 1892. J. Klappe rieh.
METHODIK.
11. Klinghardt. Drei weitere jähre erfahrungen mit der imitativen methode.
(Obertertia bis obersekunda). Ein bericht aus der praxis des neüsprachlichen
Unterrichts, Marburg. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung. l89'.2. 162 ss. 8". Pr. :
mk. 2.,öo.
Wer sich mit der frage des verbesserten Sprachunterrichts beschäftigt imd
letzteren in der praxis zur anwendung zu bringen sucht , wird die erfahrung ge-
macht haber, dass die Schwierigkeiten des geänderten lehrvorgangs in der anfänger-
klasse ziemlich leicht zu bewältigen sind ; in verhältnissmässig kurzer zeit findet
man sich in die neue lehrweise und arbeitet mit ihr ohne sonderliche anstrengung
H. Klinghardt, Drei weitere jähre eii'ahrungen mit d. imitativen iiiethode iai
und mit überraschendem erfolg. Wenn aber das zweite jähr anbricht, dann kommen
die bedenkiichkeiten und zweifei, dann beginnt ein unsicheres versuchen und tasten,
und dem verbesserten unterbau wird, fürchte ich. nicht selten im drang der noth
ein hall) oder ganz veralteter oberbau aufgesetzt: die giammatisirende übersetzungs-
niethode verdrängt wiedei" die erlernung der spiache aus sich und durch sich.
Klinghartlt, der sich — um von anderen Veröffentlichungen zu schweigen
— durch seine schrift 'Ein jähr erfalirungen mit der neuen methode' als bahn-
brecher und pfadfinder auf dem felde des neusprachlichen Unterrichts erwiesen
hat, zeigt nun in der fortsetzung derselben, t)etitelt 'Drei weitere jähre erfahrungen
mit der imitativen methode', welche wege die Sprachunterweisung auf der mittel-
und obt-rstufe einzuschlagen hat , um in übereinstinmiung und fortbildung des in
der anfängerklasse befolgten lehrganges zu dem erwünschten ziele zu gelangen.
Es sind nicht graue theorien . die uns hier vorgeführt werden : alles ist aus der
lebendigen Schulpraxis erwachsen, zahlreiche iehrproben zeigen uns, wie der lierr
Verfasser in freudigem lehrverkehr mit der lauschenden Jugend seinen grundsiitzen
gestalt und leben gibt.
Es sei uns gestattet . auf den iiilialt der bedeutsamen sclirift etwas niiher
einzugehen.
K. unterscheidet einen 'Elementarkuisus' mit Sprachaneignung als lebr-
ziel, und emen 'Oberkursus', für den er die einführung in das fremde v.ilks-
thum (litteratur und realien) als Ijestinnnende unterrichtsaufgabe ansieiit. Das
gemeinsame didaktische princip, das beide stufen beherrscht, ist das der 'Imitation';
die thätigkeit der schüler ist nicht wie l)ei der Übersetzungsmethode eine neu-
schalfende . konstruirende , sondern eine nachahmende, reproducirende , und das
si'heinl uns auch bis zur obersten klasse der mittelschule hinauf der richtige vor-
g.ang des fremdsprachlichen Unterrichts zu sein. Der ausilruck 'imitativ' ist für
diese methode jedenfalls zutretVender als irgend ein andeier Luid bedarf u. e. keiner
weiteren rechtfertigung.
1 )as buch zerfällt in zwei hauptabschnitte : 1. Ei'gebnisse und '2. Mittel.
Der luii- vt-rfasser hat diese eintheilung gewählt, weil er vor allem zeigen will,
., dass die mit den mittein der 'imitativen' methode erzielten ergebnisse weitaus
diejenigen übeitreffen, welche sich bisher an der band der älteren 'konstruktiven'
methode erzielen Hessen". Erst an zweiter stelle steht für ihn tler wimsch, ge-
sinnungsgenossen und gegnern die bei der imitativen methode eingeschlagenen
Wege vorzuführen.
Dei' erste theil des berichtes beschäftigt sich am eingehendsten mit den
endergebnissen des, dritten jahres Cuntersekunda) des englischen Unterrichts, weil
mit demselben der elementarkms abgeschlossen ist. Die versuchsklasse wurde
im März 1890 einer sorgfältigen schriftlichen (an zwei tagen, je zwei stimden)
nnd mündliclien (nur an einem tag, über zwei stunden) prüfung unterzogen. Am
ersten tag dei' schriftlichen [irüfung hatten die schüler eine längere, in .M'zelius.
f'.iig-elsk Elcmentarl'ok fünf seilen füllende geschichte, die ihnen zweimal vorerzählt
wurde, aus dem gedächtniss niederzuschreiben. Neue Wörter schrieb K. der Ortho-
graphie wegen auf die schultafel, auf englische fragen über sachliches gab er vor der
nied'erschrift der nacherzählung in englischer spräche .luskunft. Weder Wörterbuch,
noch grammatik durfte benützt werden. Wenn man bedenkt, dass die mittelstufe
nicht einmal in dei- nmttersprache durchweg fehlerfreie und im ausdruck gewantlte
iiacherzählungen zu liefern im stände ist. so muss das ciijebniss dieser emjlischen
•j I ■, Litteratur 11.
prüftingsnrbeiten für höchst hefrieciif.'en<i erkiiirt werden. Mehr nl-^ ilie hnlfie lin-
.«elhen war '.sehr p;»t' (6) und 'c'nt' (2)-. sechs waren 'genügend' und luir ein'
'wcniff eeniigend'. Von den vier wörtlicli abgedruckten aufsätzen veischiedenii
gi'iU- zeigt insbesondere der zweite neben grammatischer korrektlieit ein ziemlichi ^
nias'; idiomatischer ausdrucksfähigkeit. Dabei darf nicht vergessen werden . da--
die erzähhnig umfänglich war. Die kürzeste arbeit füllt :^9 drnckzeilen . di'
längste ')~. l'm das a\uh nur niederzuschreiben, wird man wrdil von einer stunde
nichts erülnicen. Das ergebni>s d<'s zweiten tages . an welchem die prüflinge
einen brief über eines a\is viei' ihnen zur auswahl vorgelegten themen und die
-Stammformen von zehn unregeimässigen verben zu schreiben hatten, war wo möglich
noch günstiger: ö 'sehr gut'. 6 'gut', ;■? 'genügend' und l 'wenig geiiügend'. Dass
der inassstali rjer censiu' kein milder war. zeigen die mitcetheilten sechs ])iid>e-
liriefe.
Man kann den erwähnten Prüfungsarbeiten einen gewissen abschliesseniien
werth für das praktische leben . in welches ja viele Jünglinge nach schliiss de
Untersekunda übertreten, nicht absprechen, und selbst gegner der imitativen metliode
werden zugestehen müssen , dass mit der kf)nstruktiven lehrweise solche erlbige
in der kurzen zeit von drei jähren nie erzielt wurden.
Die mündliche prüfung war so eingerichtet, dass sie nicht bloss über das
wissen und können der schüIer, sondern auch über den lehrvorgang aufsclduss
gab. Ks wurden zunächst den Schülern zwei englische erz.ahhmgen vorgetragen,
die sie sofort englisch nachzuerz.ahlen hatten. Da die wiedergäbe des gehörten
durch die schüler sachlich korrekt erfolgte . so war damit der beweis erbracht,
dass sie das vorerzählte richtig verstanden hatten, und es war daher eine für das
englisch-sprechen entschieden hinderliclie Übersetzung ins Deutsche überflüssig.
Die lesung und behandlung englischer texte vermied abermals die Verdeutschung.
Um ein völlig klares liild von K.'s methode zu gewinnen , ist es nöthig, seinen
bericht sellist zur band zu nelnnen ; hier genüge die andeutung. dass zunächst die
schüler. flie zu dem zwecke in zwei parteien gethcilt wurden, sich über den In-
halt eines grösseren abschnittes iler klassenlektüie befragten: sod.uin hatten .-ie
auf grund eines kürzeren abschnittes für den eigentlichen, sclunucklosen ausdruck,
den ihnen der prüfende vorsagte . die im urtext stehende idiomatische Wendung
anzugeben ; schliesslich wurden sie einer praktisch-theoretischen prüfung aus der
grannnatik , deren regeln nur zur erleichterung <ler Imitation zu dienen haben,
unterzogen. Die schüler zeigten durcli die angedeuteten Übungen — deiui mit
Übungen, nicht mit ausein;uvlersetzungen arlieitet die imitative niethode — (iass
sie sowohr gesyirochenes als auch geschrielienes Engliseh verstanden, und anderer-
seits selbst englisch sprechen konnten. Dass sie des Englisclien aucli in der
Schrift m.ächtig waren, hatten sie an den vorhergehenden tagen bewiesen.
Die von K. durch seine eigenartige lehrweise erzielten glänzenden
Prüfungsergebnisse wurden von der vorgesetzten behörde gewürdigt, und die an-
wendung der imitativen methode an seiner damaligen anstalt v^'urde in folge flössen
zu einer dauernden einrichtung gemacht.
Für den mit obersekunda beginnenden oberkiu'sus ist, wie erwähnt, die
einführung in das fremde volksthum die hauptaufgabe , die nicht ausschliesslicii
»iurch die beschäftigung mit der schönen litteratur gelöst werden kann. Jedem
anderen lesestoff zieht der herr Verfasser einen sorgsam ausgewählten zeitgenössi-
schen roman vor, welcher dem lehrer „in der ungezwungensten weise eine fülle
1 1. Klinchniiit. I >rt'! weitere jiihre ei lalinin'^'oii mit li. imit^itiven mithoi-
143
von handhaben liefert, den schiiler aiif t.uisenderlei interessante eigentliüinliclikeiten
des englischen tainilien-. eiwerbs- vinrl staatslehens aufmerksam zu maclien". l)ie
obersekundaner waren hei der fibliclien vorbereitungs/.eit im stände, stunde für
stunde je sieben Seiten der lauchnitz - ausgäbe (gelesen wurde Mrs, Alexandi-i :
A Crooked I'ath; fih- gegenseitiges alifragen oder prüfung durch den lehn'i' linrch-
znlesen. \n den 'etzten woclien wurde ein aiischtiitt aus Shakespeare'> Riihard 11.
gelesen und englisch erklärt. ..Der Wegfall der sonst üblichen übeisetzungs-
vtünipereien verlieh dem gemeinsciiaftlichen genuss des dichterwerks etw.as unge-
wohnt reines nnii edles".
Hei der prima konnte der herr veif isser dir ergebnisse nirlu erlahrungs-
massig angeben . da die betreflende obeisekimda sich aufli)Ste. Kr führt daher
zun.Tchst aus. in welcher weise er gegebenen falls den unterrieht auf der obei'slen
Stute einrichten würde, imterzieht hierauf die alten und neuen prüfungsvorschrift<-n
einer vergleichung mid findet, dass die für das abiturientenexamen geforderten
iibersetzungsleistunueii bei iler ausarbeitung seines unterrichtsplanes für prima
vorläufig ausser acht gelassen werden können, ..rla iiire lösuiig sich fast von selbst
als eine reife frucht des vorausgehenden miterrichts — wenn auch keinesweirs
als die werthvollste desselben — ergeben dürfte" (p. 60). Die imitatiNe niethode
erübrige nämlich bequem so viel zeit als nöthig sei um die abiturienten — neben
ihren sonstigen viirgeschriebem-n und ])his-leistvuigen - kuiv. vor der reifeprüfung
auch noch für die genannten Übersetzungsaufgaben vorzubereiten. Oa sich die
vorschriltsmässige prima-aufgabe schon im ersten jähr erledigen lasse, so sei im
zweiten jähr um so mehr iMuni i'ür die realien. In meisterhafter weise zeigt nun
der herr Verfasser ()i. 6,"-) IT. 1. wie er dieses wichtige ka])itel des fremdsprachlichen
tinterrichts im ansrhluss an liie schul- und privatlektüre. sowie an hervorstechende
Zeitereignisse vorzunehmen pflegt. j\iit recht spricht ei- sich gegen eine syst er
matische behftndlung des englischen sachunterrichls aus: denn die gefahr , dass
dieser junge zweig der didaklik verdorien könnte, wenn er auf den dürren boden
des Schemas verpflanzt würde, liegt zu nahe. Die gnippirende stoflanordnung,
welche p. 12') empfohlen wird, vertlient jedenfalls den Vorzug. Im übrigen will
es vnis scheinen, als ob sich gerade die realien im an^chluss an eine Chrestomathie
in ungezwungener weise planmässigei- beh.indeln üessen .als bei der lesung eim-s
abgeschlossenen grösseren Werkes.
Der zweite theil des berichtes beschäftigt sich zusammenhängend mit den
niitteln der nachahmenden lehrweise, von denen schon in den 'ergebnissen' ge-
legentlich die re(ie war. Die Übung in frage und antwoil bildet den kern der
niethode. Diese Übung ist dadurch aliwechshnigsreich zu gestalten, dass die vier
Seiten der Spracherlernung: hören, sprechen, lesen, sehreiben neben einander ge-
pflegt werden. Von den zwei unterrichlsformcn, dem anschaTuingsunteriicht mni
dem lesebucluinterricht. eignet sich der crstere nur für lias kindesalter ; für schühi'
von zwölf imd mehr Jahren ist der lesebuchtmterrichl vorzuziehen. Nach einem
überblick über den gesammten lehrplan (]i. 84 — <X') wird die arbeit der
einzelnen klassen geschildert. Dieser abschnitt ist dein eingehendsten Studium der
reformfreunde zu empfehlen , «la sich aus der in's detail eingehenden und durch
zahlreiche lelirproben erläuterten dailegung der unterrichtstechnik des von warmem"'
eifer für seinen gegenständ erfüllten Verfassers ungemein viel Innen lässt ; mancbei-
lei Unsicherheiten und niissgrilTen wnrd hierdtuTh vorgebeugt werden. Wir müssen
es hier aus rücksiclit auf den r;umi bei den oben gegebenen andeutungen sei«
^44
Littcratiir 11.
litwcndfii Uahcu lassen; tlass alle eiiizclheiteu des lehivorgaiiges dahin zielen, dit-
sciu'iler die tVenide s|irachc. nicht aber grammatische regeln, die schnell wieder
vergessen werden, /.u lehren, ist selbstverständlich. Insbesondere i.st zu hotlen,
es wenle sich die erkenntniss. .,(la.Sj es weit wichtiger ist. die systematische l>t-
.<;chäf'tigung mit der grammatik an da.s ende eines Sprachkursus zu verlegen als
an den antang". immer nielir anerkennung erzwingen; ist sie doch nur eine folge-
riing des grundsatzes: Zuerst <las Beispiel, dann die regel ! In einem punkte sind
wir etwas andrer ansieht als der herr Verfasser. Wir glauben nämlich , dass der
kreis <ler in den schönlitterarischen Unterricht der obersten klassen zu ziehenden
werke mit ,. dramen Shak'espeai'e's, Scott'schen und guten zeitgenössischen roinanen
und etwas Krik" ip. 12')» einigennassen /.u enge gezogen sei. Romane wird
man übrigens in der regel nur bruchstückweise in der schule lesen können . und
so wird man auch hier wieder auf den Standpunkt des lesebuchs gedrängt , den
wir. wie schon oben erwiUmt, auch aus einem anderen gründe für den be-seren
halten.
In dem kapitel 'Zur Würdigung der imitativen methode' {p. 136 — 14O)
werden reformunterricht untl Übersetzungsmethode in bezug auf ihre mittel und
erfolge in parallele gestellt . selbstredend sehr zum vortheil des ersteren. L>ie
frage, ob vieles übersetzen den muttersprachlichen stil liilde, wird hierbei noch
otTcn gelassen. Nach unserer ansieht tragen die bloss sinngetreuen Übersetzungen,
nut denen man sich aus niangel an zeit nicht selten begnügen nniss , eher zur
Verschlechterung als zur \erbesserung der deutschen ausdrucksweise bei; zumal
dem frenulwöi'terunwesen wird tladurch Vorschub geleistet. Durch die ausarbeituiig
einei tadellosen. abei- verhältnissmässig viel zeit beanspruchenden Verdeutschung
lernt der schüler nictit die frenule spräche, sontlern ilie deutsche. Diese Übung
gehört ilaher vielmehr in die deutsche stunde. Da aber das stundenau.smass der
sprachfächer an den realschulen leider ein sehr beschränktes ist, so wird sich der
lehret- des Deutschen gegen Übersetzungen verwahren, es sei deini dass er zugleich
auch die betreftende fremde sfnache in derselben klasse \ orträgt. Ich bin öfter
in iler läge, Deutsch und Englisch in den obeiklassen zu lehren, und lasse ab
und zu schriftliche übeisetzungen aus dem Knglischen als deutsche liausauf-
gaben anfertigen. .\us der strengen korrektur und klassiHcii'ung solcher arbeiten
ersehen die schüler , dass eine wirklich gute Übersetzung viel Sorgfalt erheischt.
. Anhang 1. Luitei'zieht Prüfungsordnung, lehrpläne und stundeneintheiiung
von 1892 einer sachgemässen ennterung ; anhang 2. betont die nothwendigkeit
eines successiven an stelle des parallelen stunden{)lans. Zu tlen idealen Stunden-
plänen p. l.'iö f. sei mir die bemerkung gestattet, dass. wenn der didaktische
grund.satz; "Vom leicliteien zum schwierigeren!' seine giltigkeit hat. nicht mit
dem Französischen, sondern — wie u. a. auch \ietor empfiehlt — mit dem
Englischen zu beginnen ist. Dann könnte bei Verlegung 'des doch etwas schwereren
Französisch' nach Uli oder schon nach lll ohne weiteres in VI mit der fremden
Sprache i lüiglisch) begonnen werden.
Mit einem ausblick auf die Frankturter (a. .\1.) versuchsschule. in welcher
den sprachtachern annähernd aufeinanderfolge und Stundenzahl, wie sie der herr
Verfasser wünscht, zugetheilt ist, schliesst die hochinteressante schrift.
Was nach unseier nieinung dem buche eine besondere Wirkung sichert,
ilas ist ilie ungewöhnliche einfachheit der principien , auf welche der Unterricht
gestellt ist. tlas ist die natürlichkeit uml innere nothwendigkeit des lehrvorganges.
G.Wendt. England's geschichte, verfassuiifr u. sta.atliclie cinriclituns^en
145
den uns der herr Verfasser in anschaulicher weise schildert. Wenn die erlernung
der fremden spräche ziel des fremdsprachlichen Unterrichts ist, so ist der von
K. vorgeschlagene weg der kürzeste und am sichersten zum ziele führende.
Waitzendorf i)ei Retz, Sept. 1892. E. Nader.
REALIEN.
(j. Wendt. England. Seine geschichte, vei^fassung und staatliciien einrichlungen.
Leipzig, O. R. Reisland. 1892. 350 ss. 8^. Pr. : mk. n-fiu.
Ein unschätzbares hilfsmittei für Studium und Unterricht schenkt Wendt
mit vorliegendem buche allen denen , „welche sich mit einer nur oberflächlichen
kenntniss englischer Staatseinrichtungen nicht begnügen möchten". Das bedürfniss
nach einem derartigen werke war von jeiier vorhanden ; besonders dringend aber
wurde es, seitdem der englische sachuntenicht die gebührende beachtung erfährt.
Bislang musste, wer das wichtige kapitel der englischen realien nicht brach liegen
lassen wollte, sich das material , falls ihm nicht ein gewissenhaft konmientirter
text vorlag, mühsam zusammensuchen. Lind wie oft lassen die bibliotheken —
selbst die grossen der hauptstädte — einen im stiche, wenn man gewisse eigen-
heiten des fremden volksthums richtig erklären will ! Zwar gibt es einige hieher-
gehörige, recht brauchbare deutsche nachschlagewerke, die aber, nicht nach materien.
sondern nach alphabetischen schlagw."irtern geordnet , den stoff nicht erschöpfen
können und wollen, währeml die betrefTeiulen englischen Refereiice-Books einerseits
in folge des hohen preises wenig zugänglich sind und andrerseits nicht selten das,
was nicht-Engländer zu wissen verlangt, nicht enthalten.
Von dem reichen inhalt des gebotenen möge die nachfolgende aufzählung
der hauptabschnitte des liuches eine Vorstellung geben : Geschichte England's.
Abriss der geschichte Irland's und Schottland's. Das parlament. Die Verwaltung.
Die kröne. Die gesellschaft. Haushaitsetat. Das beer. Die flotte. Recht und
rechtspflege. Das kirchenwesen. Das unterrichtswesen. Das kolonialieich.
Der geschichtliche theil , der zum folgenden einleitung und Umrahmung
bildet, nimmt mit recht auf die entwicklung der englischen Verfassung besondere
rücksicht und widmet selbstverständlich den meisten räum (88 ss.) dem könig-
reiche England; kürzer, aber ungemein klar und mit warmer antheilnalime an
dem loos der bewohner der grünen insel ist die geschichte Irland's behandelt.
lieber die irische landfrage, über Home Knie, über die nationalliga u. a. ist hier
erschöpfend auskunft gegeben. De'- weniger wichtige abri.ss der geschichte
Schottland's führt auf etwa vier seilen manche durch die dichtkunst verherrlichte
nanien vor.
Der zweite ab.schnitt , das parlament betitelt, knüpft an die dei- ge-
schichte England's (p. 17 tf.) eingefügte skizze der entwicklung tler engli.schen
konstitution an, um dann ziniächst über die zusannnensetzung, die geschäftsordnung,
die funktionäre etc. des Bouse 0/ Lords zu sjjrechen. Hei der gedrängten dar-
.stellung ist es nicht auffallend, dass hie und da eine stelle zu knapp im ausdruck
gehalten ist; so hätte |i. 112 der terminus J'eercsses in thcir cwn riglit übersetzt
werden können; p. II4 wird gesagt, dass die geldbills, narhdem sie von den
E. Is. ö I li i II }i , tnglisciic Studien. XVIIl. i. lU
146
l.itleiaUn II.
lonis ;uigciiomiiieii . vom spicclier an die schranke des liaiises gebracht werden.
Das kann verschieden gedeutet werden. Wird die geldbiil in's Unterhaus zurürk-
geieitet und dann vom spiechei' desselben an die scliranke <Jes Oberhauses gebracht "
odei- ist der Sprecher hier der loi'dkanzler ' (vgl p. llfi). Die beneniumg vind
gestalt des H'oi^lsack hätte vielleicht ein paar worte verdient.
Sehr in.struktiv ist der ausführliche exkurs über das haus der gemeinen
(p. 115 — 1;<8). \'on der äusseren einrichtung des hauses an, die durch einen
plan anschaulich gemacht Ist. bis zur gruppirung der [)arteien wird alles wissens-
werthe in klarer anordnung und ausführung beigebracht. Dass nicht erwähnt ist.
was man unter Roltiii Boroiigh (p. 124) versteht, und wo die Chilterii Hu/idnds
(p. 12,0) liegen, lallt wenig in's gewicht; über letztere kann in Beeton's British
Gazcttccr nachgelesen werden.
In dem kapitel die Verwaltung, dem u. a. ein interessantes verzeicimiss
<ler minister|jräsidenten, Lord ("hancellors und Chancellors ot' the Exchequer seit
1702 einverleibt ist, winl uns der Wirkungskreis der einzelnen mitglieder des
l<abinetts. ilie armeniiflege, die grafschafts- und Stadtverwaltung — wobei London
und seinem ('ountv Council ein hervonagender platz zufällt — vorgeführt. Auf-
gefallen ist uns p. if^i), ilass die zahl iler grafsclial'ten J^nglanrl's mit 5- angegeben
ist: es ist zu trennen: England 40, Wales 12. Vielleicht wäre hier ein vei-
zeichniss der grafschaften mit :uigabe der grosse, der hauptorte, dei- einwohnerzahl
u. a. am platze, ähnlich wie später bei den kolonien. Was versteht man unlei-
einer 'inkorporirten landstadt'r (fi. I,n9). \'on wem wird die Grand Jury in Irland
gewählt? (p. 169). Sit/.t der Lord Mavoi of London als Peer des reiches (p. 1^7)
im House of Loi'ds? — London Projicr wird auch limer London genannt, vi;l.
<lie taljellen in Heetun's British Gazcttcer.
Indem naturgemäss etwas kürzei- gehaltenen abschnitt : Die kröne, wiid
die genealogie der königin (statt 'des bruder.s vom vater' hiesse es . beiläufig,
p. 174 besser: des väterlichen oheims) und ilie civilliste erörtert: umfänglichei
ist wieder das kajiitel die gese 1 Ischa ft. ^^'il werden hier mit der Xobility
und Gentry lukannt gemacht und lernen u. a. die Courtesy Titles kennen. Da
Juan, um zur (ientry gerechnet zu werden, durch bildung und besitz, oder wenig-
stens durch eines von beiden hervorragen muss , so wiid auch über landbesitz
und Vererbung einerseits um! über die höheren lieiufsarten andrei"seits gehandelt.
Ueber zolle und stcuein , stempelgebühren und nationalschuld etc. lesen
wir kurze und bündige angaben im h a u s h a 1 1 s e t at , dessen englische vorläge
sich ji. 204 durch den anglicisnurs : ..Der durchschnittssatz ist etwa 7 d. ge-
wesen" verräth. l'ebei- die straf-, mündel- und heir.ithsgelder der Feudal
Incidents (p. 2<>4i wäre etwas näheres eiwünsciil.
Heer und Ht)tte, wie sie sich im laufe der jahihundeite herausgebildet,
überblicken vvii im ka|iitel The Army. Dass 1 knoten — 1 Seemeile — ICko
nietei" ist, hätte p. 218 angegeben wei'den k'innen. Conwion Law lernen wir von
Statute Law und Equily unterscheiden durch die ausführungen über recht und
rec h t 5 pf 1 ege; doch hätte p. 2^1 auch der unterschied zwi.schen Attorney General
und Solicitoi- General festgestellt werden sollen. P. 2,^2 soll es wohl heissen. dass
die Urlisten der zum geschworenendienst qualificirlen mitbürger — nicht aber
letztere sellist, von den friedensrichtern geprüft werden.
Recht ausführlich ist p. 236-260 das kiichen- und p. 261 - 207 das
Unterrichts Wesen besprochen. Die englisclu' staalskinhe in ihrer historischen
James C. Parsons, P'iiirlisli Versitk-atioii Tor the Use of Stuilents j^-j
cntwickluiit.'. die geistliclikeit in iliien ranirahstutungen, die urlliodoxen dissenters
und die sekten ii. s. w. ; die volks- , mittel- und liocliscluilen, die gewerbliclien
lehranstalten und die England eigentlnimliclien höheren foi thildungskiirse (Univcrs-
ity Extension) ii. v. a. wird hier in ansprechender form behandelt. Nm' p. 2%\
ert'i'ihre man gei"ne etwa? näheres über die Model Scliools.
Als eine ail anliang kann der abschnitt über flas k o io nia Irei ch be-
traciitet werden, wcirin nach einer allgemeinen einleitimg die verschiedenen arten
der englischen kolonien nacli ihrem rechtlichen Verhältnis-; zum mutterland unter
angäbe -der Verfassung, der zahl und der leligion der eimvohnei', dei- hauptorte
und handelsartikel etc. übersichtlich zusammengestellt sind.
Dass über einzelne materien an verschiedenen stellen, z. th. mit Wieder-
holung vorhergehender erörterungen gehandelt wird — <o wird z. b. von dem
englischen parlament im geschichtlichen abriss , sodann in einem eigenen kapitel,
endlich bei der erkl.ärung der englischen ailelsveihältnisse gesprochen — kann bei
der einrichtung des Werkes, das in fortlaufender darstellung die einzelnen abschnitte
als ganzes bietet, nicht nur nicht als nachtheil, sondern vielmehr als ein vortheil
betrachtet werden, indem die stöi-enden Verweisungen vermieden und das Studium
der geiadc benöthigten gegenstände erleichtert wird.
Nach dem gesagten kann vmsei- urtheil über das vorliegende icalicnbuch
kein zweifelhaftes mehr sein: der herr Verfasser, der seine arbeit lange vorbereitet
und den stofl" dazu möglichst an ort und stelle gesannnelt hat , hat sich durch
dasselbe den dank der fachgenossen sowie aller jener \ erdient, die sich übei" eng-
jische staatsverliältnisse verlässliche und gründliche auskunft zu \erschaflen
wünschen.
Wien. September l8y2. K. Nader
MfclTRIK.
James C. Parsons, Principal of Prospect Hill School . Greenfield, Mass.,
English \'ersification for the Use of .Students. Leach . Shewell. & Sanborn,
Boston and New-York (ohne jahieszahl). XllI -|- \(i2 pp. 8".
1 )as buch ist, wie in den lieidcn \orreden. namentlich in liei" zweiten,
'J'o Teachers, von dem Verfasser bemerkt worden ist. für den schulgelirauch ge-
schrieben und zwar in der zweifachen absieht, die schüler erstens zum Studium
des Versbaues dichterischer werke anzuleiten und sie zweitens zu selbstständigen
dichterischen versuchen zu veranlassen. T)ieser zweite zweck tritt aber in dem
buche selbst in den hintergiund, und nur in der voirede an die lehrcj- sind diesen
einige meist recht praktische anweis\mgen gegeben, wie sie die schüler allmählich
vom verständniss des Wesens der verschiedenen rhythmischen formen zur selbst-
ständigei; nachbildung dersell)en anleiten kTinnen. Lateinische \md griechische
verse machen ist ja in den englischen und amerikanischen Colleges bekanntlich
eine mit voiliebe geübte fertigkeit. Wir stimtuen dem autor des uns vorliegen-
den Werkes zu. das.s es gewiss ebenso bildeml sei für einen schüler. verse in
.seiner muttersprache schreiben zu lernen als in lateinischer oder griechischer
148
l-ilU-rattir 11.
spräche. In deutschen schulen wird hckanntlicli weder das eine noch das andere
heutigen tages geübt — ob mit reclit oder unrecht, kann liier füglich iinerörtert
bleiben.
Seinem cij^cnt liehen inhalt n.icii zerfallt das voiliegende buch in zwei
hauptthcile, nämlich Pi-inciples und Forms. doch ist es schwer, darüber ins klare
zu konuuen, nach welchen grundsätzen der veifasser diese eintheilung vorgenom-
men hat. r)enn untei' den Prmciples, worunter man doch lediglich die behand-
lung allgemeiner fragen des accentuirenden versliaues vermuthen sollte, wie der
metrischen grundbegriffe. sowie ferner der eigenthündichkeiten des versrhythmus,
der silbeimies.sung und dei' worthetonung in demselben, kommen nicht nur die-e
punkte in kapitel 1 — IV zur besprechung. sondern in dem fünften kapitel dieses ah-
schnittes unter dem titel Variety in Metre auch die gebräuchlichsten Strophenarten, wie
Couplet, Triplet, Strophen von 3. 4. ,"1.6 etc. Zeilen, ja sogar das sonett und die cde.
! )aran sehliessen sich dann wied?i- betraclitungen an übei' punkte, die als wesent-
lich für den vers- und slrophenbau unzweifelhaft liiitten vorangestellt werden
sollen, nämlich über Rhyme (\'l), AUiteratimi (VII), Qiiantiiy (VIII), Tone-Color
(IX). On Readi7ig Verse (X). In dem zweiten hauptabschnitt werden dann unter
Forms The more tisual Forms of English Verse (XI) nämlich Saxoji Couplets,
French R'uning Couplets atid Alexandrine, Latin Septeiiary, Punlter's Measure^
Ballads and Lyrics (wobei hier (!) das wesen des lefrains erörtert wird), der
jambische pentameter, in kapitel XII die nachahmimgen classischer vei^s- und
Strophenarten, in kapitel XIII die nachbildungen italienischer und französischer
dichtungsarten fester foiin (wie Rondel, Ottava rima etc.), in kapitel XIV Comic
Forms (wozu nach des Verfassers auffassLjng nicht nur Negro Minstrel und Kon-
sense Verses, sondern auch Recitative und Trockaic Tetraineter gehören) behandelt.
Daran schliesst sich dann ein appendix an, der kurze delinitionen in alphabetischer
Ordnung enthält, allerdings meist von ausdrücken, die der poetik angehören, doch
werden darunter auch noch einige metrische bezeichnungen wie Ho7'ei-i?tg Accent,
Wrenched Accent, Strophe, Anlistrophe, Epode, eri<lärt.
Die anordnung des Stoffes ist also weder in den haupttheilen, noch in
den unterabtheilungen nach logischen principien getroffen worden. Ebenso wenig
ist, wie das inhaltsverzeichniss erkennen lässt, die historische entwickelung dabei
massgebend gewesen, die übrigens ja auch für ein Schulbuch nicht in erster
linie in betracht kommt. Auf der anderen sei e enthält das buch aber doch
manche für ein Schulbuch ganz überflüssige mittheilungen und erörterungen. Denn
man wird zugeben, dass eine einführung in das wesen der seltenen, altfranzö-
sischen voibildern nachgebildeten dichtungsformen des Rondels. der KyrieUe. der
Villanelle etc. oder dei- Queer devices in Verse, die in der anordnung der vers-
zeilen mathematische oder architektonische figuren dai-stellen, Spielereien, die
im ersten Zeitraum der neuenglischen epoche gelegentlich vorkommen, von dem
sclndunterricht, und wohl auch in Amerika, niciu verlangt werden können.
Kurz, das buch lässt in der aidage und ausführinig entschierlen einen ein-
heitlichen und klaren plan vernrssen. Auch sind die definitionen- manchmal sehr
imklar und ungenau, ja. zuweilen an verschierlenen stellen Aa^ buches sich wider-
sprechend. So sagt der Verfasser s. 3 (§8): »Metre is the arrangement of rhyth-
tnical langnage in lines ivhicli kave some correspondence wilh one another. The
lines may he equal in Icngth or 7'ery unequal, Imt there tnust he some degree of
correspondence hetwcen t/iem.n .\uf s, 4 (§ 12) dagegen heisst es: TiMetre is tlu
James C. Parsons, English X'ersificatioii for the l'se ot Stiideiits j Ag
arrangem€>it of rhyt/imical la>ignage in lines of mutiially carresponding leiigtlm.
Kin denkende?' seliük-r wiid fragen , welche der Neiden definitionen er für die
riclitige lialten solle; er wird aber bald Hnden, dass Keide viel zu unbestiniiiit
und un/.ntreffend sind, um üLeihaupt etwas ilaniit anfangen zu können. Rliyme
wird definirt (s. ;^ und unnöthigerweise nochmals s. 4) als »a similarity of sonnds,
usually, but not td^uays, at the enä of lines«..
Es ist kla'-, dass diese tlefinition wieder gänzlich ungenügend ist und hesser.
obwohl auch dafür zu unbestimmt . dem begriff „assonanz" entsprechen würde.
<lei- s. 4,T 46 richtig erklart ist, aber mit dem zusatz; 11 A nicdified form of rhvine
horrowed front other tatiguages«.
\'on ijer alliteration heisst es p. \\: iiTliis is the cffect produced bv the
ripetition of similar soimds. usiially, hiit not always, at the beginni/ig of words or
sy/lables'. S. 4 dagegen wird gesagt: )> Alliteration is the repctilion of similar
sonnds, nsnally at the beginning of svHables«. und S. 51, zu beginn des kapitels.
welches speciell von der alliteration handelt, erklärt der Verfasser : »Alliteration i.t
a Kind of rhyme. It is a similarity of sonnd at the beginning of syllablcs, rather
than at the end. It is the repctilion of the same or similar consonants (sometimes
vowels) iisitally at the beginning of syllablcs«. Wie sich der Verfasser alliteration
zu ende der silben vorstellt und welchen umfang er ihr zuweist, möge daraus
«rsichtlich werden, dass er in den versen :
The moM\ of doves in i;«;;/eworial elw/s,
And «/urwuring of i?/«uwera/'le ^ees. ( Tennyson)
Wi\.\\ 7van\.on heed and g'uldy cu««ing (Milton)
<iie (.iiisi\ gedruckten buchstaben für re[jräsentanten alliterierender laute hält.
Also fiie auslautenden n in den beiden silben des Wortes wanton im letzten verse
sollen mit dem nn in cunning alliterieren, dazu aber auch noch das zu des unbe-
tonten with, mit dem w der betonten ersten silbe von wanton und das d zvi
eiule von heed mit dem dd in giddy '. Warum s(j11 denn nicht .uich noch d.i> d
in and mit denselben lauten alliteiieren ?
Dass bei einer deraitigen ansehauung von dem wesen der alliteiation eine
•etwaige bekanntschaft des Verfassers mit den neueien Untersuchungen über den
bau .ilt- und mittelenglischer alliterieiendci verse uns aLis seinem buche nicht
entgegegentritt, kann nicht überraschen, l'nd doch hat er sich einigermassen mit
v^'erken über metrische dinge bekannt gemacht. Er citieit und benutzt Abbott.
Symonds, A. J. Ellis. Masson . Mayor u. a. m. So ist denn derjenige thcil
des buches. der sich mit den veischiedenen gleichtaktigen versarten und ihren
eigeiitlnindichkeiteii beschäftigt, in) grossen und ganzen als brauchbar zu be-
zeichnen. Die verschiedenen versarten sind übersichtlich geordnet und durch
meist zweckmässig gewählte beis|)iele näher illnstrirt worden. Auch die be-
merkungen über Substitution, Elision. Slurring, Caesura etc. sind im ganzen zu-
treffend, wenn auch diese punkte keineswegs auch nur annähernd vollständig und
systematisch behandelt worden sind. Sehr dürftig dagegen ist die darstellung der
lehre \on den strophen.
Unter dem titel Variety in Metre wird auf lo sciten (pp. n:^ — 4'i) der ganze
strophenbau inii einschluss von sonett und ode abgehandelt ! Die wesentliche
anordnung ist diejenige nach verszeilen. Auf die verschiedenen für den strophenbau
gilligen gesetze und die daraus resultirenden hau|)tstrophenarten wird keinerlei
rücksicht genommen. Einige wichtige Strophenformen , wie die Rhyme-Royal-
j CQ l,iltnatur II.
slruphf. die aclU/.eili^^r li.ill.iik-nstroplu-, ilic S|iciisfi.>taii/.(_- u a. iii. ^iiul vuigeliihir
und durch lit'ispiele illusliirt worden. Andere nicht minder wiciitige, wie /.. h.
die schweitreinislroplie um! ihre abarteii, sind giin/lich iiliei'^angen wcjnlen.
Kurz, es ist auch hier kein vernünftiges prineip zu entdecken in der aU"
wähl des gebotenen. Man sieht, lier autoi- liat sich wohl mit dem stotT besehärti!.'t
un<l liat auch einige wissenschaftliche hilfsmittel kennen gelernt, bevor er sich
an <iie ausaibeitung seines huches niaciite. aber er war docli für ein solches
nnternehnien ganz ungenügeml vorbereitet. So begegnen demi fast in jedem kapit«-!
stellen, die, weini niclit von gänzlicher unkenntniss. so doch wenigstens von sel.i
mant'elhafter kenntniss dessen zeugen, worüber der Verfasser andere durch sein buch
belehren zu wollen unternimmt. Was soll man z. b. sagen zu lolttender char.ik-
feristik der ersten, nämlich der angels.ächsischen epoche der englischen verskun-t
(P- 79) • >J^^ distiii^uishing fcatures arc the prcdominance of the accented syllahlc
and the use of couplets. All eise is uubnportant. In cach half of the cotipkt air
tivo Strang accents, »lade morc prominent still hy alliteration ,' whilc the tinaccented
syllables, feiv or iiiany in niuiiber, run on like prose, hastily iittered. In the poc i
of y,Beo7vtdf* the accents come ^^short, sharp-sonnding, each like a sword-l>lo7ü" . In
otlur than 7uar songs, there might be six or seiicn accents lo a couplet" . Ich fCuchle,
der Verfasser hat sich weder um die ,^zvar songs". noch auch um die ..anderen"
liroducte ags. dichtkunst viel gekümmert.
Relativ das beste kapitel ist noch dasjenii^e über ilen ianibi<chen penta-
nietei', W(;für ihm ja die leicht zuganglichen aibeiten von Abott. l-dlis. .Mayor
u. a. vorlagen. Doch hat er es auch hier nicht für nöthig gehalten, einen unter-
schied zwischen dem geleimten vmd i'eimlosen fünftaktigen iambischen vers zu
machen. Die letzten kapitel über die. klassischen und romanischen musteiii nach-
{iebildeten Strophen- resp. dichtungsarten, die wir nicht genauer durchgelesen
haben, scheinen ebenfalls im wesentlichen brauchbar zu sein; aber der Verfasser
hatte sie sich unseies crachtens für ein schull)uch ganz sparen können.
Sollen wir über das vorliegende buch unser schlussurtheil abgeben, so
nniss dies leidei' dahin foiniuliert werden, dass wir es mit einem welk zu thun
haben, welches, ohne genügende sachkenntniss und vorstuilien angefertigt, trotz
brauchbarer einzelheiten. die es enthält, doch wegen seiner unwissenschaftlichen
anläge und ausarbeitung niemandem zur cintTihrung in das slucÜLim der englisciien
metrik em[)fohlen werden kann.
Wien. Oktober \H<y2. J. Schipper.
EINE NEUE ZEITSCHRIFT.
School and College. Devoted to secondary and higher educatioh. Edite<l l.iy
Ray Greene Unding. Boston, New-York, Chicago, London, (nun ^: ("()ni|i.
I^eipzig, Otto llarrassowilz. \'ol. 1, lSg2. 64 ss. die einzelnummer. gr. .S".
Subscrijition l'rice: ,«5 1 „'»o. Single Numbers: 'Jü cents.
Die Vorbereitung zu nachstehende!' anzeige hat mich erheblich mehr zeit
gekostet als an und für sich wohl nöthig gewesen wäre, und zwar aus dem. tür
die vorliegende jimge Zeitschrift wohl nur ehrenvollen gründe, dass die.selbe
Scliool aii'l ("ollece. eiliteil hv l\. (i. llinlim; I r j
äusserst wenig l)eitiiige enthnlt. ilie ein tTir das höhere unterrichtswesen inteiessirter
leser gleichniüthig überspringen möchte.
Die aufgäbe, welche sich der herausgeber gestellt hat, l)estei)t allgemein
in der hebiing des höheren Schulunterrichts und des akademischen Unterrichts,
insbesondere aber in der Förderung einer immer Iruchtbarei'en technischen ver-
biiiijnng beider.
Niemand wird lie.streiten können, dass iler so in der gri'mdung vorliegender
/.lii^cliiift zum ausdi'uck gebrachte gedanke ein überaus glücklicher und — nach-
alinicnswei'ther ist. Freilich sind die amerikanischen Colleges mit den dortigen
höheren schulen (academies, public high schools, prcparatcry schools) imgleich enger
\ei knüpft als europäische Universitäten mit ihren gynuiasien, lycces, u. s. w. Die
fiiUcges der Vereinigten Staaten verfolgen lediglich das ziel, die den jungen leuten
vini den höheren schulen mitgegebene allgemeine bildung in einem vierjährigen
kursus noch auf eine weitere, höhere stufe zu heben: erst jenseits der Colleges
beginnt die arbeit der theologischen, juristischen, medicinischen l'achvorschulen.
Jene nelimen al.so etwa die Stellung von Oxford und Cambridge ein, uml eine
enge Verbindung ihres Unterrichts wesens mit dem der höheren schulen erscheint
deuigemäss ebenso dringlich wünschenswerth wie leicht ausführbai-.
Die theologischen, jui'istischen und medicinischen beiufssorschulen der
Universitäten imseres kontinents können einer voraufgehenden zwischenanstalt in
der art der aineinkanischen Colleges (und dei' englischen miiversitäten) recht wohl
'-ntbchren, da die von unseren gymnasien ertheilte allgemeine bildung bereits er-
lirblieh höhei- reicht als die der höheren schulen Amerika's und England's. Als
f.iclivorschulen aber scheiden sie sich schroff von den voraufgehenden pflegestätten
.illgemeiner bildung.
Dagegen sind wiederum die sogenannten philosophischen l,d<ultäten unserer
kontinentalen Universitäten mit iniseren gymnasien und lycees sehr viel enger ver-
bunden als die amerikanischen Colleges mit ihren prcparatory schools. \'on den
Studenten der Colleges kehren luii' ein massiger theil als lehrer an die schulen
zurück, wo sie ihre Vorbereitung für ilie Colleges empfangen hatten. Die be-
suchteren hörsäle iler philosophischen fiknltälen I)eutsehland's , Fiankieich's,
Itniien's u. s. w. ilagegen sehen nur ganz veix-inzelt solche Studenten, che nicht
zur höheren schule zurückstreben.
Es stehen denmach unsere philosophi.- chen fakultäten und unsere höhei'en
seiiulen in der denkbar engsten aller wechselverbindinigen , und es nu:ss somit
in hohem grade wunder nehmen, dass .\meiika uns in r|ei- gründmii: einer gemein-
schaftlichen Zeitschrift voi-angehen koimte. in welcher die lehier der höheren
schulen und die der sogen, philosophischen fakultäten ihre an-sichten austauschen
können, wie die lehrpläne . lehrgegenstände und lehrnicthoden dei- beiden untei-
liclitsanstalten mein' und mehr in hai-monischen einklang /.u biingcn sinil. .Möge
wenigstens die nachahniung dieses beispiels nicht allzulange auf sich warten
lassen! Wir lehrer verlangen ja nichts besseres als dass uns die professoren der
lelirerbildenden fd<ultät sagen, in welchen puld^ten sie unsere schüler ungenügend
Vi rgebildet fimlen . und die pi'ofessoien dürften nicht minder geneigt sein zu er-
t.ihren, wo und in wiefern die von ihnen vorgebildeten und mis zurückgesandten
junu'en lehrer beim eintritt in ihre friufsthätigkeit noch Unebenheiten oder lücken
aufweisen.
152
Littciatiir II.
r^ie einzelnen liette von Sc/iool a>id College sind voitiefflich eingeiiclitet.
Hen grösseren tlieil eines jeden nehmen artikel über einschlägige Unterrichtsfragen
ein : nienschlieitswissenschaft (sprachen hezw. realien) herrscht . wie üblich , vor.
die naturwissenschaften ergreifen nur ganz vereinzelt das v^^ort. Dann folgt ein
„Edit^rial-" überschriebener abschnitt, worin sich der herausgeber zu den jeweiligen
tagesfragen ausspricht. Weiterhin finden wir ^News from Abroad'^ mit vortrefflich
(irientirenden berichten aus England. l''rankreich, Belgien, Deutschland. „HomeNrws''
liringen nicht minder übersichtliche und inhaltieiche nachrichten über amerikanische
fichversammlungen, wichtige beschli'isse akademischer oder schulkörper.schaften \i.
dergl. Hieran schliessen sich gelegentlich „Leders to the Editor'^ und endlich finden wir
auch eine freilich ziemlich beschränkte anzahl von recensionen. Zum schluss
erhält der leser orientirende angaben über den Inhalt von Zeitschriften, mit denen
Seh. and C. im austausch steht . ferner eine liste eingesandter neuer fachpublika-
tionen. und das ganze schliesst mit einem alphabetischen verzeichniss von artikeln
über fachfrageii in den verschiedenen amerikanischen Zeitschriften des letzten monats.
Die letztgenannte gäbe beiuht auf einem besonders glücklichen gedanken.
Um das mitgetheilte noch besser zu vei'anschaulicheii, gebe ich nnchstelieml
den iiihalt von heft 7 (September) wieder.
Dasselbe beginnt mit einem ganz vorzüglichen aitikel über Aitglo-Saxon
as a College Study, worin der verf. vor allem verlangt, dass inhalt und spräche
der alten denkniäler mit dem geistigen leben und der spräche des jetzigen Eng-
land in beziehung gesetzt werde. Sodann folgt ein weiterer interessanter aufsatz
übel' ..Classkal Study : How it may he niade tnore intercsting for Preparatory Sclwols'
(durch reichliche Zuführung |>opulärer muttersprachliclier litteratur über sitten und
Schriftwerke der alten) und „Talks on Teachiiig Latbv'. l">Ai Editorial beschäftigt
sich mit dem wichtigen anerbieten der hochangesehenen Howard - Universität zu
Cambridge (Mass.), auf verlangen Prüfungskommissionen an höhere schulen zu
entsenden behufs abhaltung von gründlichen examinibus, und vertheidigt die höheren
schideii gegen einen kürzlichen angritV. Die News froin Abroad bringen briete
aus Deutschland und England, die Ilotne News berichten über eine fachversanKii-
lung voi\ lehrein (6t)t)) an höheren schulen in neu-England zu XarragansM I'ier
{Rhode Island) und über die, eine vvoche umfassenden Verhandlungen dei- Xational
Ediicational Associatitm zu Saratoga (liöOO theilnehmer. eröffnungs.inspiache dmch
jjräsident Harrison). Zwei Letters to the Editor machen vor.schlnge . dei- eiiie zu
einer neuonlnung bezüglich des i?..-;/-grades, der andere zu einer lösung der frage
übiT die buiiiehaltung des Griechischen. Den schluss bilrlen recensionen u. s. w.
Was nun die geistige höhe und den absoluten vverth der in Seh. and C.
( nthaltenen aufsätze sowie sonstigen beitrage betrifft , so hindern mich leider die
raiimverhältnisse, denselben durch eine Zusammenstellung umfänglicherer ausschnitte
und inhaltsnngal)en zu charakterisiren, und ich niuss mich damit begnügen, mein
eignes urtheil hier wiederzugeben, wonach .Srh. and C. den besten europäischen
fachorganen gleicher ait vollständig ebenbürtig ist. Ja . ich kann mich der em-
pfindung nicht entschlagen, als oh der umstand, dass die mitarbeiter von Seh. and C.
vielfach unter vergleichung der Unterrichtsverhältnisse in anderen kultnrländern
arbeiten, diejenigen der europäischen fachjournale aber meist nur mit den scliui-
einrichtungen ihres eigenen landcs V'Utraut sind . den ersteren eine gewisse Über-
legenheit verliehe.
School and College, edited hy R- G. Huding ir?
Die in Sek. and C. behandelten schultragen sind ungefähr dieselben, welche
auch uns beschäftigen. Bezüglich lier klassischen sprachen ist der Standpunkt
im allgemeinen der. dass an der einstweiligen weiterpflege lateinischen Unterrichts
zunächst nicht gezweifelt und die ausscheidung des Griechischen aus den lehr-
fächern der allgemeinen bildung bald empfehlend und bald feindlich behandelt
wird. Wenn aber diese und andere fragen (meist dem sprachlichen und geschicht-
lichen gebiet angehörend) im allgemeinen unter den auch uns geläufigen gesichts-
punkfen erörtert werden , so tritt doch so viel an eigenartig amerikanischer auf-
fassung hinzu , dass der emopäische leser sicii wohlthätig erfrischt und zu neuer
fruchtljarer geistesarbeit angeregt fühlt.
Papier und druck sind vorzüglich, der preis (1V2 Dollar = rund 6 mark)
für die 40 bogen jedes Jahrganges ein nach europäischen begriffen lächerlich
billiger. Ich empfehle den fachgenossen angelegentlich, einmal einen versuch mit
vorliegender Zeitschrift zu machen : ich wüsste nicht wie ein schulmann odei-
akademischer lehrer der philosophischen fakultät . der für seinen beruf lebhaftes
interesse empfindet, die summe vf)n 6 mark erspriesslicher anlegen könnte.
Tarnowitz, O.-Schles., Oktober 1892. H. Klinghardt.
MISCELLKN.
I.
ZU KINKR STEIXE VON LON(iFELLO\V'S »TALES OF
A WAYSIDE INN«.
Hd. II ^. K)3 IT. ineiiuT aussähe heisst es:
Ami liere tlie controvcrsy close«!
Abniptly. ere 't was well begiin.
For the Siciliaii iiiterposed
Will), " r^ordl ings. listen, every one
'l'liat listen inny, unto a tale
riiat's merrier tlian the nightingale.
Ich iiahe dazu angemerkt, dass dies „mit nur geringen Veränderungen die
einleitenden verse von Bevis von Hampton" seien, und dass Longfellow diese
stelle bereits in der Vorbemerkung /u Outre-Mer zweimal citirt habe.
Ein fachgenosse wünscht zu wissen , ob die entlehnung dieser verse aus
dem angeführten me. gedichte ganz sicher sei und woher Longfellow seine kenntniss
desselben habe.
Tm-nbuü's ausgäbe kann er nicht benutzt iiaben . denn Outre-Mer ei-
schien bereits \8^^^^. während TurnbuH's buch eist 1838 verötfentlicht wurde.
Man könnte also versucht .sein anzunehmen . dass Longfellow eine der hss. oder
einen der alten drucke benutzt habe. Dem ist jedocli nicht so.
In ()utie-Mei- lauten die verse:
I.oiiiynges, lystnith to niy tale,
l'hat is nieryer tlian the nightingale.
Das ist ilei- anfang des Hevis nach der hs. des Caius College. ' Doch
hat Longfellow die verse idcht ;urs der hs. selbst, son<lein a\is Uartshorne's be-
schreibung desselben in der einleitung s. X seiner .\ n c i r n t .\letrfcal Tales
entnommen, wo sie sich buchstäblich so wie in Üutre-Mei linden.
Aus derselben i|Uelle stammen auch mehrere aiwlere eitate in (Jutre-Mer.
Die Vorbemerkung beginnt nach einigen versen aus l'he Koui' I's mit: Lysteuyth,
ye godely gentybueti, and all tlial Ih-ii hercyn ! Dies ist der anfang der erzählung
' Doch steht dort lordviigis luul me (statt my). Vgl. Kölbing's ausgäbe.
K. Siircn;.",-!-. Kleine I.i-iir-; kuimt- n 155
'l'he Merchaut and liis Son (ed. ilazlilt, Rciiiains 1 Ui^ti.j. Luiigtelluw
tiitiiahm die verse aus Ilartshorne s. XXI.
In derselben Vorbemerkung .stellt:
Oa taly.s, and tryt'ulle.<;, many man tcUys ;
Sume l)vn trew. and suiiie byn ellis;
A man niav divle tbrthi; tlie day lliat long tyme d\velii,s
Wyth haipynt:, and pipyng, and otiier meiy spellis.
Wvth yle, and wyth ganie.
Dies i.st dei" anl'ang von The 'lale ol' tlic Basyn (Hartshorne iy8 ft".).
Später lesen wir in Outre-.Mcr:
Lvstvn Lordyng.s to my tale.
And ve shall here of one stoiv.
Ls liettf)' than any wyne or ale.
That evcr was made in this cuntry.
Und darunter steht als quelle: Ancient Metrkai Romaiice. Lungfellow hat
auch diese Romance nicht selbst gekannt. Es ist auch gar keine romanze, sondern
eine Marien - klage in der schon erwähnten Caius College-hs. ; vgl. Hartshorne
s. XIV.
Noch später findet sich in Outre-Mer:
In sumer, Avhen the shawes he sheyn.
And leves he large and long,
Hit is füll mery in feyre foreste,
To hcrc the foulys song;
To sc the dere diaw to the dale
And leve the hilles hec,
.\nd shadow- hem in the leves grene
Vnder the grene wode tre.
Ist der anfang einer Rohin Hood-liallade (Hartshorne 179 ff.).
Erlangen. Oktober 1S92. H. N'arnhagen.
KLEINE BEMERKUN(;EN ZU NEUENGLISCHEN DICHTERN. ^
IV. Zu L o n gl' e 1 1 1) w ' s Tales ofa Wayside l n n.
1) Prelude 19.", ff. fVarnhageiVs ausg.. bd. 1, s. 11).
His gainients breathed a sjiicy scent
Ol" cinnamon and sandal bleut.
Likf the sott aroniatic gaks
That meet the marinei', wlio sails
Through the .Moluccas, and the seas
That wash the shores oi' Celclies,
Bei tlieseni vergleiche hat L. wohl eine stelle aus Milton's ^-"aradise Lost,
1\ . 156 ff. vorgeschwebt:
now' gentle gales.
Kanning their udorihous wings, dispense
Native perfuines. and \\ hisper whence they stole
• Vgl. bd. XVII p. 31 H ff.
iS6
Miscellen I.
Tliose hiilmy spoils. As whtn to tlieiii who smü
Beyond the cape of" Hope. and now arc past
Mo/.amliique, otT at sea noith-east vvinds hlow
Sabean odovirs from the the sjiicy shore
Of Araby the Biest.
Wenn er statt Arabien die „(iewüi/.inseln" setzte, so trug er wolil dem
umstände rechnung, dass die „perfunies of Arabac" (s. Shakespeare. Macbeth V.
1, 57) in neuerer zeit mehr in Vergessenheit gerathen waren.
2) The Falcon of Ser Federigo V. 23 f. (Varnhagen I. 2y)
His only forester and only guest
His falcon faithful to him
Varnhagen bemerkt zu forestei': ..So wird der falke wold mit rücksicht
darauf genannt, dass er seinem herrn behülflich ist, die bäume von schädlichen
vögeln zu säubern." Nun ist es aber auch die aufgäbe des försters, die herr-
schaftliche tafel mit wild zu versehen. Ich glaube daher, dass forester hier
in demselben sinne wie purveyor v. 30 zu fassen ist. Auf diese erklärung
führt auch schon die gegenüberstellung von forester und guest: der falke
liefert allein Jagdbeute für den tisch des herrn und theilt als einziger gast sein
mahl.
3) King Robert of Sicily \'. 140 (Vainhagen I. 47)-
His cloak of fox-tails. Da der fuchsschwanz zu den attributen des
narren gehört (s. (iötzinger's Reallexikon der deutschen alterthümer unter narren),
so finde ich es nicht auffällig, dass das gewand des in einen nairen verwandelten
königs mit fuchsschwänzen besetzt ist.
4) The Birds of Kiiiingworth f'X'arnhagen 1, 121 f.),
\'. 33. .\nd a town-meeting was convened straigiitway
[o set a price upon the guilty heads
Ol these marauders. wh(5, in lieu of pay,
Levied black-maii n|)on the garden beds
And cornfields, and beheid without disma\'
The awfui scarecrow. with iiis fluttering shreds;
The skelcton that waited at their feast.
Wherebv liieir sinful pleasure was increased.
Varnhagen bemerkt s. 123: „The skeleton: ist apposition zu scarecrow.
Die Vogelscheuche stand wie ein kellner bei dem festmahle der vögel." Ich
glaube, dass hier to wait die allerdings seltene, aber aus Shakespeare und in
Webster's Dictionary auch aus Dryden belegte bedeutung = .,to attend on,
zugegen sein" hat. Die stelle enthält nämlich m. a. eine anspielung darauf, dass,
wie Plutarch berichtet. i)ei den gastmähiein dei' alten Aegypter auch mumien
aufgestellt wurden. Diese s(dlten aber nicht etwa an die Vergänglichkeit alles
irdischen erinnern, sondern mahnen, den becher der freude ganz zu leeren, bevor
man in den „Amenl". das land der finsterniss und der Schlaftrunkenheit, wandern
müsse. So würde sicii die stelle erklären, und ich glaube, dass wir dem ge-
lehrten dichter diese allerdings etwas weit hergeholten beziehung zutrauen dürfen.
V. 92 ff. You put to death. by means of a committee.
'l'he ballad-singers and the Troubadours.
K. S|ii('iigei. Kleine- l.ciiicikLiiigrii i rj
The street-itiusiciaiis ot' tlic heavenly city
Tlie bird'i ....
Vainliagen ver.stelit p. 125 unter Heavenly eity: das paiailie.s. Aber
abge.^ehen davon, da.ss dieser ausdnick mit dem in der Legend of Rabbi ben
Levi 25 gebrauchten Celestial Town nicht identisch ist. zeigt der zusammen-
Iiang. dass sich der dichter in hunioristi.>^chei' weise über lier Stadt noch eine
/.weite Stadt in der hit't denkt , die ebenso wie jene ihre strassenniusikanten hat.
5) The bell of Atri (Varnhagen II, 6 ff.).
Zu der er/.ahlung 'The bell nf Atri' ist zu bemerken, dass der stoff auch
von zwei deutschen dichtem bearbeitet ist, von Kopisch (Reclam'sche ausg.
.'-. 83 ff.) und von Langbein (Neuere gedichte. Leipzig, Dyk. o. j. s. 160).
Letzterer nennt weder den namen des königs noch den ort der begebenheit und
-cheint sein gedieht nach mündlicher Überlieferung verfasst zu haben. Kopisch
übersclireilit sein gedieht .,Die nothglocke". Langbein „Das blinde ross".
6) The Baron of St. Castine \'. II8. (Varnhagen IL 57).
For man is Hre and woman is tow.
And the Somebody comes and begins to blow.
Zu vergleichen sind folgende deutsche verse. die mir sclion so lange l)e-
kannt sind, dass icli ihre quelle nicht mehr angeben kann:
Die niänner sind der feuerstein, die mädchen sind tler zunder,
Und wenn gott Amor feuer schlägt, gleich brennt der ganze plunder.
V. Zu L o n gl'e 1 1 o w " s Hyperion.
Li. 1. eh. VIII (The Prose Works of Henry Wadsworth Longfellow. Author's
Edition, London, (ieorge Routledge and Sons. S. [^~) ., Prince Metternich", said
the ]?aron, „is greater than any king in Italy; and I wonder this precious wine
iias never inspired a Cieinian ])0et to write a Bacchus 011 the Rinne. Many iittle
songs we have on this theme . but none very extraordinary. The best are Max
Schenkendorfs Song of the Rliine. and the song of Rhine Wine, by CLiudine,
a poet wh" never drank Rhenish without .sugar. We will drink for him a
lilessing on the Rhine". — (Gemeint ist natürlich mit dem rätiiselhaften dichter
("laudine kein anderer als Mathias Claudius, der Wandsbecker Bote, und .sein
lied „Am Rhein, am Rliein, da wachsen unsre leben". Mit dem humoristischen
Zusatz will Longfellow nur zu erkennen geben, dass er Claudius zu den dichtem
des 18. Jahrhunderts ziUilt , welche von wein und liebe sangen, selbst aber die
nüchternsten pedanten waren.
VI. Zu Bums John Anderson m \- jo!
Überschrift und anfangsstrophe des liedes J o h n A n d e rs o 11 my j o, John,
hat Burns einem alten schottischen Hede entlehnt, welches in Percy's Reliques IL
vol. s. 1 1 1 (A. Schröci's neudruck s. :-!4,')) abgciliuckt ist. Percy bemerkt dazu:
It is a received tradition in Seotla.id, tliat at the time of the Reformation, ridi-
culous and baudy songs weie composeil by the rabble to the times of the most
favourite hymns in the Latin Service, (jreene steeves and pudding pies
idesigned to lidicule the popish clergy) is said to have been one of the metamor-
lihosed hymns: Maggy Länder was another : John A^l d e r so n m y "] o was
a tliird. The original niusic of all these burlesque sonnets was very line'. Weder
die Globe-Kdition von Burns Poems, Songs and Letters (London, Macmillau
and Co. 1884), wo das lied aufs. 2ul abgediuckt ist noch 1. 1... Kobertson's
15^
iMiscellen 1
ausgäbe von Biirns' Selected Poems, wo es sii li aul p. 16;^ find'-t (vgl. p. 2ö2).
erwiihnen diesen umstand. Es ist nach obigem nicht nnwahrscheinHch, (las.'- dei'
dichter sein iied einer volksthünilichen nielodie untergelegt hat.
Northeim, lanuar 1892. K. Sprenger.
REPLIK.
L. l-'r.Tiikers anzeige meiner schritt ülicr die sage von 1 lero und Leander,
Engl. stud. X\'I1, 124 ft'.. nöthigt mich zu einigen wollen der erwiederung. Ich
hin dabei hestreht. diskutables fern zu halten, niachc also /. b. Fränkel keinen
Vorwurf' daraus, dass er eliensowenig wie sein Vorgänger K. Müller erkannt hat,
dass ich absichtlich mit Grillparzer schliesse, obwohl dies bei einiger kombinations-
gabe aus meiner bemerkung s. 60 a. 1 zu ersehen gewiesen w.äi'e.
1. Zunächst eine allgemeine bemerkung. An der getäuschten erw-artung
Fränkel's (s. 130), ich würde mich zu einer sachlichen iiaralielisirung der verwandten
liebessagen aufschwingen, bin ich gänzlich unschuldig. Ich habe in der vorrede
ausdiücklich erklärt, dass ich das sagengeschichtliche nioip.ent principiell au.sschliesse
vmd habe s. I als a\ifgabe meiner abhandlung die darlegung der 1 i 1 1 er a r is c h e n
geschichte der liernsage bezeichnet. Wem dies thema zu eng begrenzt erscheint,
mag es sagen, nicht aber den schein erregen, als hab(> meine arbeit nicht das ziel
erreicht, das sie sich selber gesteckt hat,
2. Ich bestreite, dass Fri'nkel's hinweis auf Lanibel. ICrzähUmgen und
schwanke s. \'ll. für das verständniss de- mhd. gedichls vom Hern irgend einen
werth hat.
5. Wenn F. für lüc hrarbeitung der sage durch Loredano keinen
andern beweis hat als die von ihm citirte stelle aus Witkowski's Diederich von
dem Werder, so muss ich bezweifeln . dass mehr als eine erwähnung der sage
vorliegt. Leider steht mir die lieutsche ubei-setzung der Dianea. nach dei- Wit-
kowski citirt. nicht zur Verfügung.' Jedenfalls aber bestreite ich. dass etwas, was
in Loredano's Dianea steht, zu den renaissance e [i e n gehören kann.
4. Unter den von mir behandelten renaissanc.ee|)en verniissl 1'". auch das
liebesschi'eiben Leander's in iler bekannten >amnilnng galanler dicliter. Ich hätte
also unter den selbständigen b ea r 1) e i t u n gen der sage in e [lisch er form,
die Übersetzung einer t)\idischen epistel autTiihren sollen. r)abei findet es
Fränkel für gut. zu ignoriren, rlass ich s. :-,\ a. 1. nicht nur dieses ..Liebesschreiben"
erwähnt, sondern auch zwei bemerkungen von Cholevius über dasselbe berich-
tigt hat>e.
h. Die bemerkung. dass zu .Mxinger jetzt (joedeke's (irundri>s einzusehen
sei, ist gänzlich mi'issig.
6. Trotz seines Versprechens die von .Müller gebr.iihlen .berichtigungei;
nicht wiederholen zu wollen, folgt F. seinem Vorgänger in dem veilangen unter,
den dramatischen bearbeitungen atich Richard .Schott's sch\\ank 'llero und Leander'
• Nach eitler mir gewordenen mittheilung hamielt es sich wirklich nur
um eine erwähnung der sage.
M. H. Jflünek, Replik 159
l'esinoclien zu sehen. Sehr zu scinein schnilen. Icli hahe ilas Schott'srlie i-tück
l)altl nach seinem ersclieinen gelesen , meine recensenteii haben nicht einmal das
personenverzeiehniss gesehen. Das stück s])ielt im jähr 1860 nnd hat seinen
namen daher, dass ein spiesshürger namens Leander, der sich mit seinem freund
Herold entzweit hat, statt 'Hero und Leander' 'Herold und Leander' versteht und
»larüher in grossen ärger kommt. Man sieht, ilass den kennern in verschiedenen
litteraturgehieten auch verschiedene heitere n)issverständnisse zustossen.
7. Ein solches ist es auch, wenn F. Iiehauptet, dass unsere sage in liem
i'Hian ,</*■« I rT 00. • von Panagiotis Sntsos behandelt sei. Aus der von F. citirtt-n
rlle in Nicolai's Neugriech. literatuigeschichte geht deutlich hervor, dass diesem
unan gai- nichts mit der alten sage zu schaffen h.at. Mit ilemselben recht hätte
!■ auch den spanischen niman Leandro el bei anfiiliren können.
8. Wieso mitten untei' die 'nachtrage' zu den 'diameii und opern' das
'\ulksniässige lied' „Koningesbarnen" (die Schreibung ist von F., nicht von mir)
hineinkommt, verstehe ich nicht. F hätte überhaupt dieses citat sp.-iren können.
Das von seinem gewährsmann Schweitzer besprochene Heil steht bei Cjeijer und
Afzelius. .Svenska folkvisor L K'lv und dieses buch ist von KeilTerscheid, Westf.
Volkslieder s. 128, auf den ich im anhang s Sl \e]'wies, .ingetührt worden. Au
den citirten stellen kann F. noch andere bearlieitungen des stoft'es in 'skamlina-
vischei' litteratur finden.
i). AN iederum Müllei' nachschreibend veiweist F. au! Riemann's Üpernhand-
l)uch s. 212 u. 728. Die erste stelle durfte er nicht antühren. denn ich habe
s. 6ci a 1. ausdrücklich eiklärt, dass ich die nach 1840 erschienenen opern nicht
berücksichtige. Alle andern sind bei mii' erwähnt.
10. F. verweist auf Böckel, Deutsche Volkslieder aus Oberhessen 1. CXLl
mit dem beifügen 'sehr wichtig'. Auch nach iektüre der citiiten stelle kann ich
diese liemerkung nur auf die dort angeführte und von F. danach wiederholte
litteratur beziehen. Aber Reifterscheid und Panzer ' konnte F. auch bei mir s. 81
titirt finden und der abschnitt bei Scheffler, Französ. Volksdichtung und sage,
behandelt nur das material, das bei Reifferscheid und dem gleichfalls von mir
citirten Rolland, Alnianach des trad, yiop. veizeichnel ist. l^leibt also nur der
lunwcis a\d P.astian; auch an der von F. citirten bemerkung l^öckel's s. CXII
kann ich nichts hesonderes linden, als dass Böckel dort eine behauptung Schade's
in dem von mir citirten Weim. Jahrb. über das Kuhländer lied nachschreibt, die
von Reifferscheid schon berichtigt woiden war.
11. Das mii- wohl bekannte feuilleton (j. Meycr's in der N. fr. pr. vom
<>. März l88y ist nichts -Ms eine besprechung des von mir citirten buches von
C. Nigra, ('anti pojiolari del Piemonte. \\'as Meyer in lier von l'". ausgeschiie-
l'cnen .s'elle über den kosmopolitischen charakter der lieder sagt, konnte F. auch
hei mir s. 81 ff. finden.
12. !•'. hätte sich flie mühe sparen kt'mnen die sage vom Chien)see aus
der \ ossischen zeitung in ganzer breite abzuschreiben. Die sage ist mit der
gleichen lokalisirung in dem erwähnten buch von Panzer, Bair. sagen l. 26 und
in dem von mir gleichfalls s, 81 citirten Altliair. sagenschatz von Sepp, 4,=)! if.
zu finden.
' Ich habe s. ;^64 citirt , weil dort die s. 26 erzählten sagen mit «ier ge-
.^chichte von Hero und Leander confrontirt werden.
I (3o Mi--(elloii 1.
i;^ Was der verweis auf ilie dalinatinisclie sage soll, weiss ich nicht.
Die'ielbi- i^t liei Sepp s. 7uS, an einei' gleichfalls von mir s. 8l citirten stelle
cr/.iUilt. und dass ich ilie littel arischen hearheitungeii diese!' fassung angeführt habe,
hat ja auch F. ausnahiiisv^'eise nicht übersehen.
14. Der verweis auf Birch-Hirscht'eld (128 a. 2) war gänzlich unnöthig,
da die an der citirten stelle stehenden verse aus der Flanienca auch hei Bartsch,
Üvid im Ma. s. .\X\1\'. auf den ich s. <> verwiesen habe, zu finden sind. In-
wieweit die Zusammenstellungen von Bartsch durch die diss. Dernedde's vervoll-
ständigt werden, kann ich nicht beurtheilen. da mir diese schrift nicht zugänglich ist.
Aus der recension Fränkel's habe ich im wesentlichen nur gelernt, dass
auch Betowe das gedieht Marlowe's fortgesetzt hat, sowie dass weder vorreden
immer gelesen, noch cilate ininn-r nachgeschlagen wenlen.
\V ien. Mai \H>-)2. M. II. |el 1 i n e k.
DUPLIK.
Wahl lieh ohne das Iiewusstsein des rattenkönigs \ on receiisentensünden,
die mir jetzt aufgenuitzt wenlen. und einer solch geharnischten antikritik gewiss
nicht gewärtig, übersandte ich sofort nach empfang der sbnderabzüge meiner an-
zeige von M. II. Jellinek's buch über „Die sage von Hero und Leander in der
dichtung" ein exemplar an den Verfasser. Auf die mir umgehend angekündigte
„einspräche gegen einige in der anzeige enthaltene behauptungen" bemerke ich
hier folgendes :
Ad 1. Wenn ein vei hisser seine aufgäbe in vorrede, einleitung oder sonst-
wo anders umgrenzt, als es der titel erwarten lässt, so ist dies doch für den
beurtheiler nicht massgebend. Will man einen an sich rein sagenhaften stoft". wie
es die fabel von Hero und Leander anerkanntermassen ist , auf seinen Wandel-
gängen durch die weltlitteratur verfolgen, so macht sich die vorherige festlegung
des sagenelements und seiner bestandtheile unbedingt nothwendig. In der that
bietet nun auch J. ausätze dazu in der „Einleitung", im „Rückblick" und im
„Anhang". Er schliesst ja allerdings p. 111 „das sagengeschichtliche moment"
piincipiell aus und bezeichnet s. l als seine aufgäbe „die litteraiische geschichte"
des stoflFes darzulegen. Trotzdem aber nennt er im eingangssatze seine arbeit
einen „versuch, die geschichte der Hero- und Leandersage darzustellen." \'erlangt
ein solcher nicht ein eingehen auf die sage, nachdeni j. s. 80 selbst im vorbei-
gehen die verwandten liebesgeschichten zu vergleichen anilng'r'
All 2. I)er hinweis aiif Lambel bezweckt selbstredend nicht „das ver-
stäiidiiiss" zu heben, sondern macht auf ein leicht zugängliches neueres buch auf-
merksam, wo das mild, gedieht im richtigen zusammenhange steht.
Ad ;i. Die mittheiluiig eines anderen gelehrten zu ..bezweifeln", wenn
man selbst einräumt, sie nicht kontroliren zu können, ist kaum parlamentarisch;
zumal, wenn man über den Sachverhalt so wenig tiescheid weiss, dass man einen
1636 erschienenen, im reinsten antikisirenden heldcnstile abgefassteii italienischen
roman aus der renaissance-epik hinausweist.
L. l'"iaiikrl. 1)11] ilik I Cj l
All 4. Ausijröcklich lial)t ich meinen wiinsch, im renais.sancL'-abschnitt
aucli das „Liebes-schreiben" aus Neukirch's Sammlung von gediciiten der jüngeren
Schlesier zu finden, mit „vielleiclit auch" eingeführt. Dass J. in einei- anmerkung
zu Schilier's gedieht darauf — übrigens wohl mit falscher bandzahl — hinweist,
hat damit nichts zu tlum. Gegen die von ihm selbst (!) vorgenommene aufnähme
duifte er sich aber nicht wehren, nachdem er Boscan und Alxinger. ila er beide
fs. 11 bezw. 42) mehr oder weniger sklavisch Musäus übersetzen Insst. voll-
berechtigt seinem rahmen eingefügt hat.
Ad ö- Die bemerkung ist doch nicht „ganzlich niüssig", wo rler neue
Goedeke IV. die erste gesicherte bibliographie für Alxinger l)ietet.
Ad 6. Ich bin bei nennung Schott's nicht über lueine zusatre hinaus-
gegangen, da ich erheblich mehr biete als mein Vorgänger Müller, den ich über-
dies gewissenhaft dabei anführe, f^ieser ganz moderne schwank gehört aber
meines erachtens ebenso gut hierher, obwohl er mehr eine art parodistischer
zeitburieske ist. wie z. ii. Schönthan's „Das mädchen aus der fremde" in die
weitere Schillerliteratur; man vergleiche nur einmal die zahlreichen ähnlichen
Veröffentlichungen in der bibliographie des Goethe -Jahri)uchs. J. brauchte mich
also nicht, wie er nun wohl einsieht, in mitleidig spöttischer weise übei- den
'■harakter jenes schwanks aufzuklären. In Verbindung hiermit gestehe ich ]. mit
liezug auf seine allgemeine notiz am anfange seiner einwürfe, dass ich nicht so-
viel ..kombinationsgabe" besitze, um aus einer am Schlüsse einer fussnote stehen-
den, ganz und gar beiläufigen angäbe, nach 1840 erschienene musikalische nummern
blieben unberücksichtigt, zu entnehmen. Grill|iarzer bilde den äussersten })unkt
der betrachtung.
Ad 7. Ich will nicht so boshalt sein. J. mit seiner gangbarsten hand-
iiiünze zu bezahlen. Sonst würde ich die these hersetzen, er kenne Sutsos' roman
nicht von augenschcin. Das sachliche der aufnahmefrage liegt hier ähnlich
wie ad 6.
.-\d 8. J. wüi'de bei näherem zusehen gefunden haben, dass dieser durch-
aus nicht überflüssige hinweis, der eben auch die Skandinavier betheiligt zeigen
will, unter „Nachträge zu verschierlenen kapiteln" steht.
Ad 9. Auch hiei- habe ich Müller's vorg.ing verzeichnet (s. 125). Dass
■1er Zeitpunkt des abschneidens 'discutabel' ist, giebt J. ja übrigens selbst zu.
Ad K). Die nur halb richtige thatsache, dass J. die bei Böckel's gewährs-
inännern erzählten dinge anführt, berechtigt nicht zum übergehen jener ijuellen-
werke. Was Böckel selbst beibringt, bleibt bei |, ganz ausser spiel.
Ad 11 und 12 Meyer's principielle wendung liefert eben das, was man
bei J., auch s. 81, vermis.st. Abgedruckt habe ich sie ebenso wie die fa.'^sung
vom Chiemsee wesentlich deshalb, weil einzelne zeitungsblätter doch schwer er-
langbar sind. Auch ist J's. ansieht, dass eine neue motivvariante, auch wenn die
hauptpunkte übereinstimmen, überflü.ssig ist, entschieden verwerflich.
Ad 13. Hätte J. das dalmatinische schitTermärchen. das durch seine no-
vellistische Verwertung bei Straparola u. s. w. litterarische bedeutung erlangte,
einmal vorgenommen, so würde er wi.ssen, „was der verweis darauf soll'\ Zu-
gleich ()uittire ich über das lob, etwas „ausnahmsweise nicht übersehen" zu haben.
Ad 14. Dadurch, dass man auf eine allgemeine Zusammenstellung verweist
und noch dazu auf eine, wo eine bestimmte litterarische erwähnung kaum zu
vciinuthen ist. macht man das citat der letzteren natürlich nicht entbehrlich. Kine
K. K 61 hin 2, Knglische Studien. Will. i. 11
l02 Miscellen II.
(iöttiiigor ilissertatiun von 1887 (Denu-dde) dintte docli lSi/2 in Wien aul7.ulred>cn
sein. Audi hier eilaubt sich |. die insinuation, icli hätte die erj^änzungen hei
Pernedde herangezutreii. ohne tlaiiiit etwas wirklich neues darzubieten
Eiu hilliger drittel- wird es mir unter den übwaltenden umständen niclit
verdenken, wenn ich mich auf" weitere auseinandersetzungen niclit einlasse. Der
schlusssatz J's. beweist übrigens, dass er hai tnäckig an seiner Voreingenommenheit
gegen mich festhält. AVie wäre es sonst überhaupt möglich, dass er ilie \on
mir gegebenen nachtrage, insbesondei-e flie reichlichen aus dem englischen schril't-
thum, in seiner eruiderung völlig vernachlässigt? Ich bin absichtlich heute aut
einzelne uiäiigel. wie die bibliographisciie auswahl mancher verwendeter ausgaben.
ebensowenig eingegangen wie in der hesjjrechung selbst. .Xher ich luüsste J's.
receptionsfähigkeit beilauern, wenn er aus meiner anzeige nicht mehr ihm neue
einzelheiten erfahren hätte, als er selbst wideiwillig zugiebt. So nehme ich zur
ehre der ersteren nur an, dass er sich den von ihm behaupteten thatbestand ein-
geredet hat und meine ehrliche allgemeine anerkennung im ersten absatze ausser
äugen liess. Woher aber diese seltsame gereiztheit gegenüber einem ihm persön-
lich unbekannten? Sollte J. etwa darob erbost sein, dass meine kritik die eiste
eingehende besprechung seines bucbes ist"^ Das brauchte ich doch abei' zu aller-
letzt auszubaden ! 'l'rotzdem habe ich heute seine empfindliclikeit mit weiteren
Zusätzen verschont. l""ür mich sinrl die akten über diesen fall geschlossen. Ich
habe zu meinem bedauern aus ihm lernen müssen, dass ein freundliches entgegen-
kommen gegen fremde übel gelohnt und wissenschaftliche kritik in der deutschen
gelehrtenwelt noch immer allerhand missdeutelei anheimfällt.
Orinima an flei' Mulde, Mai 1892. Ludwig Fränkel.
II.
P.ERICHTIGUNCi.
Die besprechung meiner arbeit '7a\v spräche des lu>l>pieklichters R. l>i'.
Sheridan' in Engl stud.. bd. XVll, p. 2S0 IT. enthält verschiedene au.^stellunuen.
welche eine berichtignng erheischen.
Die frage des herrn rec. zu meiner bemerkung über die su\)vi-\a\\\h propcrest
imd tiiidcrest: 'What grammars? 1 should like to ask I' erledigt sich bereits durch
meinen in demselben hefte erschienenen aufsatz. Die regel, wie Schuler sie an-
führt, ist unvollständig, da die zweisilbigen adjeklive auf -tle ( u'entle , -dle(idle),
-ple (simi)le) etc. nicht inbegrilTen sind. Mit unrecht beh.iuptet Schuler: "l'his,
in sui)Stance, is .also .Mätznei's Statement', wie Mätzner. (iiam. I, p. 266 07
nachgesehen werden mag. I-'.in inthuiu ist es lerner, wenn in der recension
bikhmgen wie cnielkst etc. als '\ulgar' oder 'slang' bezeichnet werden, \ 011 den
vielen, mir vorliegenden tailellosen beis|)ielen sei der kürze halber nur folgendes
aus einem aufsatze des bekannten Parlamentsmitgliedes John Morley in The Nine-
teenth Century, Febr. 1892 p. 32,'} angeführt: ^Yet Francia, one of tlie cruelUst
of despols, figures in the 7vtck of Cronnvell aloiig wUh Algenioii Sidiicv nnd (ieoige
Was/ivtgtflti \^ Dies ist vornehme s c b r i It spräche, ich h:itte die bildung nur als
in der u m g a n gs sjjrache häufig vorkoniniend bezeichnet.
J. (t. C. Schüler, To tlie editoi of the 'Engl, studien' 163
Zu iler lieliMiiptunr; auf seile 'J83: 'Tlie lattei' usage (i. e. he statt am, is,
arn was hartlly a vulgarisni in Sheiidan's time. 'ße* is a renmaiit ot' an old
indicative tonn' ist zu bemerken, dass hei Sheridan dieser gehrauch sich aus-
schliesslich auf die spräche ungebildeter personen , oder solcher, welcher sich
der redeweise ungebildeter bedienen wollen (wie der lieutenant in St. Palrick's
Dav 1, 2 und IL 1 1, beschränkt. Dasselbe gilt von ai/' = // und plcase von für
if von plcase. Die formen ^^ind daher von Sheridan als Vulgarismen beabsichtigt.
Der letzte absclmitt ineinei' arbeit erhebt keinen anspruch auf Vollständig-
keit, was ich mit den einführenden (auch von >Schuler citirten) Worten : „loh fühi-e
nocli einige ausdrücke und Wendungen an etc." genügend ausgedrückt zu haben
glaube. Aus raumiuangel habe ich ahgebroclien. in der absieht, bei anderer gelegen-
heit die übrigen eigenlhüml)cld<eiten zu behandeln. Der sinn dieser einleitenden
bemerkungen ist wohl luissvei'standen wurden, da e^ u. a. p. 28;^ heisst : 'It cannot
lav the slightest claim to anylhing approaching com|deteness' etc.
Seite 21 meiner arbeit steht: ..Mistress , welches hülier in diesem sinne
(i. e. verlobte, braut) üblich war, wie Seh. f. Sc. 1, l Biif teil mc lokci/ von saiv
voiir mistress, Maria. L)u. 1, 1 Antonio, vour misircss 7cill nci'cr ivake\ ib. 111, 6.
To ilriTC arvay vour owii mistress, hat heute eine niedere bedeutung"
Hat der herr rec. dieses übersehen oder missverstanden' Er bemerkt nämlich
unter anführung eines von mir citirten beispiels: „Such (i. e. (d)solete expressions
that occur in Sheridan and ought to have been noted) are . for example, the
foiluwing among uthers : Mistress - 'but teil nie when vou saw voui' mistress.
Seh. f. Sc. 1. 1. 'l'liis worfl would mean *kept w o m a n', *c o n c u b i n e'
in t h i > c o n n e c t i o n n o w ! !
l)ie ansieht des heirn rec. üht-r elrgaj/t : 'Elegant' is \ erv litlle used now.
when it i>, it means 'rehned' entspricht nicht dem heutigen gebrauche. Au elegant
carriagc. an elegant hat etc. sind geläufige ausdrücke, wo reßned nicht am platze
wän-.
Meine anu-ibe über den gebrauch xon liaggagc, min.x . rake , .m>aiii und
varlet ist unanfeibtbar. Zu rake vgl. man auch Storni. Phil, ' p. :<.')8.
I )ei- einwand zu A going \'ür going ist hiidällig. da die beti'eflende stelle
in der eisten ausgäbe heisst: 'Olt, have icith von, il that's the case. Handle a
hamuier as jcell as a dire-l'ox !' — Spätere herausgeber setzen noch ^Going, goini.; !' zu.
El her leid, Sept. l8y2. J. Klaijperich.
TO 'IHK KDI'IOK OK VHV. KNCIIJ-SCHK STÜDIKN".
Sn.
Dl. Klap]ierich's 'Herichtigung' of my revicw 011 bis 'vSheridan-l'rogramm'
need> a lew wnrds in reply. As legaids the superlalixes ^propcrcst^ and ^tenderest'
1 I.Tke Ins remarks to mean that he admits such lorm-^ to be in accordance with
the iiiles of ovir giaiiimars. .X'- tliis is the |i<)int I cnntcndi'd for. liiere is uo
need to say anv niore .ihout it. Whether thev are in .ircordaiice with c(dlo(piial
usage at tlic present il.iv or not, is a dilVerent questit)n. it eviilently did not
strike Dr, Klapperich that in stating the rule as to the foiniation uf the degrees
1 1 *
jC,! Misccilt-ii 11.
ol inmparisDii ul ilissvllnhic adji-ctives VV^' [able. ftr.) was a meix' sli|) of tlu- pen
für 7^'. or eise lic wouKl not sav 'I)ii' legel, wie Schüler- sie aiiiniiit. ist iinv.ill-
stäitUiit'.
1 liave iiothiiii; to aild to . of n-tiact Iroiii iny iviiiaiU oii 'rntcUest'' ,
''nttsedest^ : ixjr iloes tlic .|uiilati(>n iVoin Juliii Muiiey's contribiitiun to tlie 'Niiie-
teenth Centurv' ])rove Dr. i\'s. point. It is not a que.stion of wliether 'rniellesf
i* still iisi'il in a stilteil kimi of way — 'vonichine schriftspraciic' say.s Dr.
Klappericli — bv such writcrs as jolm Morley aiul others , Init whethcr it is
common in llic orilinarv culk)<iuial Kii'^lish of tJic preseiit ihiy. Di'. K.'s wnrils
art' 'Bil'iunjjcii wie rritcUe.st, nirsedi-st \\. k\<j\. kommen aucii in der ijehildetrn um-
wan<j:ssyiiaciic vor' — this, l maintain, is not the cnse.
Mv note on '?nistn'ss' is , 1 am sorrv to sav. diie to a misunileistanding.
and 1 must apologi/.e for the mislake.
An ^elegant rarriage, an ''elegant hat', etc. are not 'tjeläiiiige ausdrücke'
nowadays. In fact 1 could oniy conceive an Irishman using such cxpressions,
but not an lüiglisliman. ¥uv l'uither inl'oi'mation on this word 1 reler the reader
to Earle : ''l"he Phiiology of the Rnglisji 'l'ongue'. 'l'hird Edition, p. \\'^)>S.
'I'liat 'siri'ah'. *i)aggage'. 'swain', and '\arlet' are to a ccitain extent anti-
quated, is true enougii. an<l this 1 nicnlioncd in the review ; that this is not true.
however. of 'hussy'. *minx'. 'rake'. and Mamsel'. a short residence in thi.s countrv
will readilv convince anv ordinarv ohsei-ver.
I)ulwich, London. Der. 1,S<;2. 1. (ieuri:e ('. Schüler.
I.
THOMAS CHESTRE, VERFASSER DES LAUNFAL,
LIBEAUS DESCONUS UND OCTOVIAN.
Die drei romanzen Octovian , Launfal und Libeaus Desconus
stehen in der hs. Cotton Caligiila A II unmittelbar hinter einander ;
sie sind in genau demselben dialekte verfasst und zeigen in ihrer
ganzen anläge und besonders im Stil auffallige Übereinstimmungen.
Dies etwa waren die gründe, welche Sarrazin (Octavian p. XXV ff".)
bestimmten , die vcrmuthung auszusprechen , dass alle drei gedichte
von demselben Verfasser herstammen, also von Thomas Chestre, der
sich uns als dichter des Launfal selbst nennt. Sarrazin's hypothese
fand zunächst von keiner seile Zustimmung. Aehnlich wie Breul
(Engl. stud. IX, 461) waren auch die meisten anderen recensenten
von Sarrazin's Octavian der meinung, dass die grosse stilistische ähn-
lichkeit zwischen den drei romanzen durch »zufallige Übereinstim-
mungen langer gedichte in einer oder der andern Wendung oder als
bcnutzung allgemein üblicher, rein epischer spielmannsformeln« sich
erklären lasse. Nur Bülbring in seiner 'Geschichte der ablaute der
starken Zeitwörter innerhalb des Südenglischen' stellte sich auf Sarrazin's
Seite , indem er (p. 30) die drei in rede stehenden gedichte unter
der rubrik Drei romanzen des Thomas Chestre' zusammenfasste. In
der einleitung zu meiner ausgäbe des Libeaus Desconus (p. CLVIII ff".)
musste auch ich der von Sarrazin angeregten frage näher treten. Es
war mir von vornherein klar , dass bei den von Sarrazin hervorge-
hobenen und von mir noch vermehrten parallelstellen zwischen den
drei gedichten, von »zufälliger ähnlichkcit« gar nicht die rede sein
kann, dass vielmehr nothwendiger weise irgend eine engere beziehung
zwischen denselben anzusetzen ist . sei es nun gleiche Verfasser-
schaft oder bevvusste nachbildung. Meine persönliche ansieht sprach
l66 M. Kaluza
ich (ib. p. CLXIII) dahin aus , dass Libeaus Desconus und
Octoviaii gar wohl von demselben Verfasser herrühren können,
aber nicht von Thomas Chestre; vielmehr habe dieser bei abfassung
seines Launfal die beiden andern romanzen nur nachgeahmt, viel-
leicht auch die in einem etwas abweichenden metrum geschriebenen
Strophen i — 4 und 143 — 146 des Libeaus Desconus fvgl. 1. c. p. LX)
hinzugefügt. Eine bewusste nachbildung des Libeaus Desconus durch
den dichter des Launfal glaubte ich insbesondere in str. 79 (v. 937
— 948) des letzteren gedichtes zu erkennen, die ich (p. CLXL 175)
aus einzelnen versen des Libeaus Desconus fv. 937 fif. 934 f. 927.
930 ff.j zusammengesetzt sein liess. Da nun nach dieser auffassung
der Launfal jünger sein musste, als der Libeaus Desconus, so schien
es mir unwahrscheinlich, dass derselbe dichter, der im Libeaus Desconus
und Octovian zwei schwierige reimschemata faabaabccbddb resp. aaabab)
mit leichtigkeit durchgeführt hatte, in dem jüngeren Launfal sich mit
dem einfacheren Schema aabccbddbeeb begnügt und nur vereinzelt
(in 16 von 87 Strophen) die strengere reimordnung des Libeaus
Desconus angewendet haben sollte ; ich glaubte darum nicht , dass
Thomas Chestre auch Verfasser der beiden andern romanzen gewesen
sein könne. Nun hatte ich aber damals bei der vergleicluing der
drei gedichte die eigenartige entstehungsweise des Launfal nicht in
betracht gezogen , und gerade di(> Voraussetzung , dass der Launfal
jünger sei als der Libeaus Desconus , hat sich mir inzwischen als
irrig herausgestellt. Es wird sich demnach empfehlen , die frage
nach dem verhältniss von Thomas Chestre's Launfal zum Libeaus
Desconus und Octovian auf grund der inzwischen gewonnenen Ix^sseren
einsieht einer erneuten prüfung zu unterziehen.
Neben Thomas Chestre's Launfal besitzen wir noch eine kürzere
mittelenglische bearbeitung desselben sagenstofifes , von der früher
(auch noch mir bei abfassung der einleitung zum Libeaus Desconus)
nur eine verhältnissmässig junge und sehr verderbte hs. bekannt war,
der Sir Lambewell der Percy-hs. (Bishop Percy's Folio MS. I, p. 1 44
— 164), nebst zwei fragmenten eines alten druckes (ib. p. 522 — 532
und 533 — 535) und einem einzelnen blatt einer hs., (gedruckt von
Furnivall in Captain Cox , his Ballads and Books, 187 1 p. XXXI).
Haies (Percy's Folio MS. I, 142 f.) war der meinung, der Sir J>ami)cwe]l
der Percy-hs. sei eine vielfach gekürzte Überarbeitung von Chestre's
Launfal ; Kolls dagegen in seiner dissertation 'Zur Lanvalsage. Eine
(juellenuntersuchung. Berlin 1886', bestätigt die annähme VVarnke's
(Die Lais der Marie de France p. Xlj, »dass Chestre sowohl als auch
Thomas Chestre, verf. de? I,aunfal, Lilieans Descdiuis iiml Uctovian iß-j
der Verfasser des Sir Lambcwel] nach einer gemeinsamen vorläge
arbeiteten , und dass diese vorläge nicht das französische original,
sondern eine mehr oder v^^eniger freie englische Übersetzung des
französischen Lai [de Lanval] war«. Ein klares bild dessen , was
Th. Chestre dieser älteren fassung verdankt, liess sich aber aus Kolls'
Untersuchung noch nicht gewinnen, da eine ältere und weit bessere
hs. dieser Version , der Landavall des MS. Rawlinson C 86 , noch
nicht bekannt war. Erst nachdem G. L. Kittredge im American
Journal of Philology X (1889), i — 33 den text dieser hs. veröffent-
licht (vgl. dazu die berichtigungen Zupitza's im Archiv für das Studium
der neueren sprachen und litteraturen, bd. 88, p. 68 f.) und den Stamm-
baum der hss. und druckfragmente genau festgestellt hat, ist es uns
möglich, den urtext dieses älteren englischen Landavall oder Lanval,
einer freien Übertragung des Lai de Lanval der Marie de France,
mit einiger Sicherheit zu rekonstruiren , und wir können nunmehr
auch genau feststellen, welche verse oder verstheile Thomas Chestre
aus der älteren Version in seinen Launfal herübergenommen hat.
Ganz frei von beimischungen sind nur 2^% von den 87 Strophen von
Chestre's Launfal, nämlich str. 2. 4 — 10. 12 — 17. 28. 32 — 35. 37
— 53. 62. 80; in den übrigen 49 Strophen finden sich mehr oder
weniger zahlreiche wörtliche entlehnungen aus der kürzeren fassung.
Im ganzen hat Th. Chestre rund 350 verse, also etwa ein drittel
seines gedichtes, nicht selbst verfasst, sondern aus dem älteren Lanval
entlehnt ; trotzdem aber nennt er sich ohne jede einschränkung als
Verfasser :
Tho9nas Chestre made tliis tale
Of pe noble kni-it sir Launfale,
Good of chivalrye.
Da die art und weise, wie Thomas Chestre das ältere gedieht
in seinen Launfal hineingearbeitet hat, an sich interessant genug, und
die strenge ausscheidung alles dessen, was nicht von ihm selbst her-
rührt , für die frage nach der Verfasserschaft des Liljeaus Desconus
und Octovian von grösstcr Wichtigkeit ist, so' will ich den text von
Chestre's Launfal, obwohl er schon sielx-n mal gedruckt ist (s. American
Journal of Philology X, 2), liier nochmals zum abdruck bringen, da-
bei aber alle diejenigen einzelnen Wörter -oder ganzen verse , die
Tli. Chestre aus der andern version entlehnt hat, durcli kursivdruck
hervorheben, so dass die eigenen zuthaten Chestre's schon für das
äuge sich deutlich von dem absondern, was er dem älteren gedichte
von Lanval verdankt. Ausgegangen bin ich für letzteres von dem
168
M. Kaluza
nach Kittrcdge's Stammbaum zu rrkonstruircnden urtext, der in dvu
meisten fällen mit der von Kittredge veröffentlichten hs, Rawlinson
C 86 identisch ist. Den text von Chcstre's Launfal gebe ich nach
Erling's ausgäbe (Kempten 1883), welche ausserordentlich genau zu sein
scheint, (vgl. Engl. stud. VIII p. 379); doch habe ich gelegentlich einige
fehler der Überlieferung zu bessern versucht , das nicht dem dichter
sondern dem Schreiber der Cotton-hs. (s. Lib. Desc. p. LXXXXVII)
angehörende schv^'anken zwischen t/ und / beseitigt und — letzteres
ohne angäbe der handschriftlichen lesung — dem / statt des vom
Schreiber fast ausschliesslich gebrauchten y (s. ib. p. LXXXXVII)
wenigstens für den kurzen laut wieder zu seinem recht verhülfen,
endlich auch den gebrauch von / und J, u und f regulirt.
Da es fiir die entscheidung der frage nach dem Verfasser des
Libeaus Desconus ferner von Wichtigkeit ist, festzustellen, in welchem
theile des Launfal wörtliche anklänge an dieses gedieht sich finden,
habe ich ausserdem unter dem texte von Chestre's Launfal auf gleich
oder ähnlich klingende verse des Libeaus Desconus verwiesen.
ße dou-ity Artaures dawes,
pat held Engelond in goode lawes
Per feil a wondir cas
Of a ley pat was vsette,
5 Pat hi^t Launval and hatte gette,
Now herkenejj how hit was.
Doti-^ty Artour soin whyk
Sojournede in Kardcvyle
VVith joye and greet solas,
U» And kni-^tes pat wer profitable.
With Artour of pc rotmdc table,
Never noon l)eUer ]jei- nas.
11.
Sere Pei".«evall and sir Gawayn.
Sir Gyheiyes and sir Agrafayn
15 AtkI Launcelet du Lake;
Sire Kay and sir Ewayn,
Launfalus miles.
Pat well coupe figte in playii
Pateies for to take ;
King Banboogt and king Bos,
Of hani per was a greete lo.s,
Men sawe nowher her make:
Sir Galafre and sir Launfale.
Wherof a well noble tale
Amoncj US schall awake.
111.
With Artour fer was a bacheler
And hadde ybe well many a -^er,
Launfal for sop he M-^t.
He gaf gifiis largeliche,
Gold and silver and clopes ridie,
To squyer and lo kni-^t.
For bis largesse and bis bomite
Pe kinges stuward luade was he.
Ten yer, 1 you pligt;
Varianten der hs. : 1.
20. greet. 21. sawe j)0 nowher
Aitours. 2. good. 14. Agrafrayn. 16. Syr,
2:i well fehlt. 29. clodes.
Parallelstellen aus Libeaus Desconus: ;}. Vgl. LD 160. 6. Vgl.
LD 4. 9. Vgl. LI) 474. 10-12. Vgl. LD 10 ff. 1294 f. 1621/25. 13—16.
Vgl. LD 242 ff. 191. 996. 1146. 20. Vgl. LD 198Q. 23 f- Vgl. LD 1149
30. Vgl. LD I ir)i->.
Tlioiiias ClR-stii^-. Vfit". des I-:iiiiifal, LiluMiis Descuiiiis iiml Octnviaii i6r)
Of alle \)e kni^tes of {je table rounde
So large [ler nas noon yfounde
Be dayes ne he nijt.
IV.
So iiit bell 11 in pe tenjie y-r.
Marlyn was Artours counsaleie;
He radde him for to wende
To king Kyon of Irlond rijt
And fette liim per a lady brigt,
Gwennere bis dougtir bende
So he dede and hom ber brougt;
But sir Launfal lykede ber nogt
Ne Oper knigtes pat wer bende ;
For pe lady bar los of swicb word
Pat scbe hadde lemannis under her lord,
So feie per nas noon ende.
V.
I'ey wer ywedded. as I you say.
,o Upon a wytsonenday
Before princes of moch pryde.
No man ne may teile in tale
What folk per was at pat bredale
üf countreys fer and wyde.
Non Oper man was in halle ysette,
But be wer prelat oper baronette :
In herte is nagt to hyde.
If pey satte nogt alle yliche,
Har servyse was good and riebe,
Certeyn, in ech a syde.
VI.
And wb.in pe lorde.s hadde ete in pe iiaile,
And pe clopes wer drawen alle.
6n
As ye niowe ber and lype.
Tiie boteleres sentin wyn
To alle pe lordes pat wer perin
Witb chere bope glad and l)lype.
Pe quene yaf yiftes for pe nones,
Gold and selver and ])recious stonis,
Her cLirtasye to kyjie.
Everich knigt sehe gaf inoche oper ring. 70
But sir Launfal sehe yaf noping ;
Pat grevede him niany a .^ype.
vn.
.\nd wban pe bredale was at ende.
Launfal tok bis leve to wende
At Artour pe king.
And seyde, a letteie was to him come
Pat dep hadde bis fadii" ynonie ;
He most to bis beryinge.
Po seyde king Artour pit was bende :
"Launfal. if pou wilt fro me wende,
Tak witb pe greet spending.
And my suster sones two
Bope pey schull witb pe go,
At hom pe for to bring."
VIH.
Launfal tok leve, witboute fable.
With knigtes of pe rounde table.
And wente in his journe,
Til he com to Karlioun,
To pe meyris hous of pe toune.
His servaunt pat hadde be.
The meyr stod, as ye may bere.
And sawe him come ryde up anblere
With two knigtes and oper mayne.
4,'i. Vielleicht ist kende statt \ya\. wer bende zu lesen. 46. Vielleicht sehe
statt pe lady zu lesen und a vor word einzuschieben ; vgl. v. 7SK>. 47. vnper. ,=)0. wytson-
day. ö8. yiyke. 64. botelers. 67. yftes. 72. syde. 87. wente forj) yn. yc». ybe.
35- Vgl. LD 2:33. 36. \gl. LD 792. I8u6. 316. 43«. 49. Vgl. LD 90.
51- Vgl. LD 496. 822. rvi f. Vgl. LD 2209 f. 54- Vgl. LD 928. 59- Vgl.
LD 221,3. 63. Vgl. LI) 1830. 66. Vgl. LD 1270. 1630. 1762. 2143. 2191.
67. Vgl. LD 2218 68. Vgl. LD 8w. 2189. 69. Vgl. LD 1833. 73 f. Vgl.
LD 1051 f. 7,-). Vgl.-LD 459. 82. Vgl. LD 415. 84- Vgl. LD 2187. 8,=, f. Vgl. LD
1624 'i^. 1771. 1295. 87. Vgl. LI) 4:)8. 182. ,-18 ( 91. Vgl. IT) 2(,)13. '-H>3.
75
80
85
90
1 70
M. K;iluza
■ Agains liim lit- liaf) |ie wey ynome
9Ö And seyde: "Sir, |)0U art wellcoiiie.
How fari[) oiir krng, tel me."
IX.
Launfal answerede and seyde {laii :
"He farip as well as any man.
And elles greet ru{ie hit wore.
IOC) But sir meyr, witliout le.sing.
1 am departid frain ])e king
And ])at rewitli nie sore.
Ne par iio man henepe ne ahove
For j)e king Artoures love
105 Onowre me never more.
But sir meyr. I pray [le jiar amour.
May I take wi[j j)e sojour?
Som tyme we knewe us yore."
X.
Pe meyr stod and bepogle bim [jeie,
1 U) What jjat migt he bis answere;
To him \)An gan be sayn :
"Sir. seven knigtes ban ber bar in ynome.
And ever I wayte vvhan pey wil come.
Pat arn of Lytill Bretayne."
115 Launfal turnede bimseif and lowg;
Perof be hadde scorn ynowg,
And seyde to bis knigtes tweyne:
"Now niay yc .•^e. swicb is servyce
Under a lord ot' lytill pryse,
120 Hüw he may |ierof he fayn."
XI.
Launfal awayward gan to ryde.
pe mevr bad be .schuld abyde.
.\nd seyde in [)is manere :
"Sir, in a Chamber by my orcbard syde.
Pei- may ye dwcite witb jove and pryde.
2,if bit your wille were."
Sire Launfal anoon rigtes.
He and bis two knigtes,
Sojomnede per in fere.
So savagelicb /äs good he httsette,
pat he ward m greete dette
Kigt in [le feiste yere.
XII.
So hit befall at Pentecost.
Swich tyme as pe boly gost
Among mankend gan ligt.
Pat sir Huwe and sir Jon
Tok her leve for to gon
At sir Launfal pe knigt.
Pey sevd : "Sir, our rohes bep torent.
And your tosour is all yspent,
And we gop ewill ydigt."
Panne sevde Launfal to pe knigtes fie :
"Tellip no man of my poverte,
For pe love of God almigt."
XIII.
Pe knigtes answercde and seyde ])o.
Pev noide him wreye never mo,
All pis World to winne
Witb pat word pey wente him fro
To Glastingbery, bope two.
Per king Artour was inne.
Pe king sawe pe knigtes bende
And agens ham he gan wende,
For pey wer of bis kinne.
Noon Oper rohes pey ne hadde.
Pan pey owt witb ham ladde,
And po wer totore and thinne.
Q4. \^t fehlt. 101. pepartyp. 10:3. Ne per par. 104. Artours. llü. l)at
fehlt. 111. And to. 112. i^'w itwhl zu streichen, ynom. U6. jnowg. II9. Unper.
\2a,. <,iv wohl zu streichen, syd. 126. wyll. 127- Sire /<?/i/A 128. knytes. ISl-gie^t.
132. ferst. \Z(). ?^iT wohl zu streichen. 142. seyde syr Launfal. fre | fr. 143. Tellyd.
146. pat pey. 153. kenne. I,n6. Vielleicht torc zu lesen.
y,^. Vgl. LI) 31.-,. I7:5U. 1751. UK). Vgl. LD yfto- 1^-- 953- 1204. 1847-
2117. 201. ur2. Vgl L!) 433- 106. Vgl. LD 48. 107- Vgl. LD 2197- 108.
Vgl. Li) 708. 111. Vgl. LH 1,528. 126. Vgl. LD 1388. 127 f. Vgl. LD 1 138 f.
137. Vgl. LD 1052. 141. Vgl. LH 1443. 144. Vgl. LD 1452. 147- Vgl. LD
20Ö5. 149 f. Vgl. LD 41 f-
l'honias Chestre. verf. rles Launfal, Lilieaus Descomis und Octovian j y j
XIV.
l^an seyde quene Gwenore {)at was fei :
"How farip pe prowde knigt Launfel,
May he his aimes weide?"
"-^e, madame," sayde }ie knigtes [lan,
"He fari[j as well as any man.
And ellis God hit scheide."
Moche worschip and greet honour
To (ionnoie ])e quene and king Artour
Or sir Launfal pey telde,
And seyde: "He lovede us so,
Pat he wold us ever rno
At wille have yhelde.
XV.
But on a rayny day liit hefel.
All huntinge wente sir I>auniel
To cliasy in holte.s höre.
In our old rohes we yede Jjat day,
And ])us we hejj ywent away,
As we hefore him wore."
Glad was Artour [le king,
Pat Launfal was in good lyking;
Pe quene hit rew well sore •.
l<"or sehe wold with all her mijt,
Pat he hadde be, lio|ie dav and nigt,
In iiaviii-i more and more.
XVI.
Upon a day of [le Trinite
A feste of greet solenipnite
In Cailioim was holde.
Im'Ics and barones (jf j)at countre,
Ladyes and borjaes of |»at cite
Pidvr coine, bo|je yong and old.
But Lauid'al for his poverte
Was not bode to |)at semble;
Lyte men of him tolde.
Pe meyr to pe feste was ofsent ; 190
Pe meyris dougter to I^aunfal went,
And a.xede, if he wolde
XVH.
In halle dyne with her jiat day.
"Damesele", he sayde, "nay.
To dyne have 1 no herte. 190
Pre dayes Jjer ben agon,
Mete ne drinke eet I noon,
And all was for poverte.
Today to cherche I wolde have gon,
But me fawtede hosin and schon, 200
Clenly brach and scherte.
And for defawte of clojiinge
Ne migte I in with |)e peple [iriiige ;
No wonder |jouj nie smerte.
XV Hl.
But oping, daniesele, I pray [)e,
Sadel and brydel leiie [tou nie,
A wliyle for to ryde,
Pat l niigte confortede be,
By a launde under [)is cite,
i\l in [lis lindern tyde."
Launfal digte his courscr \
Wifoute k'nav.^; opcr sqiiyer
He rood wi[) lytill ](iyde.
His hors slod and fei in |ic fen,
Wherfore him scmiiede inany nicn
,\bowte liini fer and \v\(U-.
XIX.
I'overlv [le knigt to hors gaii springt
l'\ir /<' drvve away longinge
Ile rooil loward f>e ivest.
2ü,-
1,'iS. Launfal. iCio. knytes. in;}, woichyp. 168. wyll. 160. vpon.
1H6. yongli. 19S. pouert. 202. clodynge. 204. wonper doug. 2(19. vn|)er.
218. lokynge.
179. Vgl. LD 792. 1806. \\\(). 4:58. 184. Vgl. LI) 110. 1005. li),-)3.
186. Vgl. LI) 952. 1072. n;(». \ gl. LI) lf),->4. i<);?. Zum enjambement vgl.
LD 289. 421. 1081. 110,"). 1141. 1441. 146,-1. 164,",. 184't. M)4. \'gl. LD .■i6,"i.
17:U. 198. Vgl. LD 144. 204. Vgl. LD 12:51. 20,-1. \gl. LD 4:^:5. 2U). \gl.
LD 8,^^. 216. Vgl. LD 928. 217. Vgl. LD 26,-,. 722. 219. Vgl. LD 089.
1 1152. 8U3.
n
M. Kalu/.;i
220 p£ weder 7vas Iwt |>e undern tvde;
He li-^te adoiin and gan ahydc
Under a fayr forest.
And for hete of pe ivedere
His mauUll he feld togedere
22ä Afid sette //w« doitn to reste.
Pus sat pe kni-^t in siiiiplite
In pe schadwe tmder a tre,
Per J)al hini lykede best.
XX.
As he sat in sorcnv and sore,
230 Hc sawe come out of holtes höre
Gentyll maydenes two.
Har kerteles wer of inde sandel,
Ylased smalle, jolyf ««</ tu eil.
Per niijt noon gayer go.
23f) Har 7nanteles wer (^ grene felwet,
Ybordured 7^7^ gold, rijt w^// yj^?//^,
Ypelured with grys and gro.
Har heddis wer digt well 7f?)^ alle,
Everich hadde oon a folyf coronall
240 Wi|) sixty geniinis and ino.
XXI.
Har faces wer whyt as snovi 011 dotone ,
Har rode was red, her ^-iw wei' hrowiie ,
I j«7£/^ never noon swiche.
^a/ w« (5ar of gold a hasvn,
245 .f''^^ Oper a towayle whyt and fyii
Of selk was good aw«/ riche.
Har kevercheves wer well schyre,
Arayd with riche gold wvre ;
Launfal began to syche.
250 ^^y <^om to him over lie lieth ;
He was ciirteys and a-iciis hein geth
And greette heni iiiildeiichf.
XXII.
''Damesels", he seyde, "God yow se !"
"ÄV kni'Tt" , pey seyde, '^well pe be!
Our lady, dame Tryamour, 25;
Bad [jou schuldest com speke with here,
i^if hit wer py tville, sere,
Withoute raoi'e sojour."
Launfal hem gratmtede curteysliche
And wente with hem mildeliche; 26<i
Pey werin whyt as flour.
And when pey come in pe forest an hy^,
A pavüaiin yteld he sy^
With nierthe and mochell honour.
XXIII.
Pe pavüaiin was wrou-^l for sope, ywis, 26
All of iverk of saisynis.
Pe pomelles of cristali.
Upon pe toppe an ern jjer stod
Of bournede gold, riche and good,
Yflorisched with riche amall. 27'
His eyen wer carbonkeles bri-^t
As pe fuone pat schon ani-^t,
Pat sprete{) out ovir all.
Alisaundre pe conqiieroiir
Ne king .^rtour in his most honour 27
Ne hadde noon stoich juall.
XXIV.
He fand in pe pavilotin
Pe kinges dou-^ter of Ülyroun,
Dame Tryamour pat liigte.
Her fadir was king of fayrye, 28'
Of Occient fer and nye,
A man of mocliell mijte.
In [le paviloun he fond a hed of prys
Well yiieled with ptirpiir bys,
220. weper. 224. togydere 227. vnper. 233. Ilased. 237. Ipelurcd
246. selk pat was. 247. kercheues. 250. hoth. 251. goth. 261. wheryn. 26."i
wrouth. 270. Iflorysched. riche tuohl zu streichen. 2~\. eyn. 272. [lat ] pe
276. scwych juell. 281. ny^e. 284. Well fehlt. Iheled.
220. Vgl. LlJ 855. 235- \gl- I'D 8m,-> 237. Vgl. 1-D W^- 2177. 242.
Vgl. LI) 937. 243. Vgl. LD 758. 244 f. Vgl. LI) 920. 922. 247 f. Vgl. LD
893 f. 257. Vgl. LD 1388. 258. Vgl. LD 823. 261. Vgl. LD 1489. 270. Vgl.
LD 1895. 274 f. Vgl. LD 995- 276. Vgl. LD 1079 f 281. Vgl. LD 479-
282. Vgl. LD 704. 1617. i68u. 283. Vgl. LD 2173- 284. Vgl. LD 217O.
Thomas Chestre. verf. des Launfal, Liheaus Desconus und Octovian lyj
Pat seineiy was of sigte.
perinne lay fat lady gent,
Pat after sir Launfal hedde ysent,
Pat lefsoni leniede hri-^t.
XXV.
For hete her clofes dotun sehe dede
Ahnest to her gerdil sfede ;
Pan lay sehe wncovert.
Sehe was as whyt as lilyc in may,
Or stww pat snewejj in wijiteris day ;
He seygh never non so pert.
Pe rede rose, whan sehe is newe,
Agens her rode ttes nau-^t of liewe ;
I dar well say in seit.
Her here schmi as gold wyre ;
May no t?tan rede here atyre
Ne naugt weil [jenke in hert.
XXVI.
Sehe seyde : "Launfal, my lemnian swete,
AI niy joye for ]ie / lete,
Sweting paramour.
Per nis no man in ciistente
Pat / love so moche äs pe,
King nevper emperour."
Launfal beheld pat swete wiTt ;
All his love in her was ligt.
And keste j)at swete flour
And sat adoiin her hy syde
And seyde: "Sweting, what so betyde,
1 am to [)vn honour."
XXVll.
Sehe seyde : ''Sir kni-^t gentyl and hende,
I wot py slat, ord aiid ende;
Be naiigt aschamed of nie.
If pou wilt trtily to me take
And alle weinen for me forsake,
Riche / will make jie.
/ will pe -^even an ahu-r.
Ymail of siik and of gold clei-, 320
With fayre ymages {)re.
As oft |jou puttest j-.e hond jjerinne,
A mark of gold {jou seiialt winne.
In wjiat place [)at l)ou he.
XXVIII.
Also", sehe seyde, "sir Launfel, 325
I geve })e Blaiinchard, my stede lel,
And Gifre, myn owen knave,
And of myn armes 00 pensei,
With ])re ermyns ypeynted well,
Also pou schalt have. 330
In werre ne in turnement
Ne schall pe greve no knigtes dent;
So well I schall pe save."
Pan answerede pe gantyl knigt
And seyde : "Gramarcy.my swete wigt ! 335
No bettere kepte I have."
XXIX.
pe damesei 1 gan her up sette
And bad her maydenes her fette
To hir hondis watir clere.
Hit was ydo withoute lette; 340
Pe clop was sprerl, pe bord was sette;
Pey wente to bare sopere.
Mete and drink pey hadde afyn,
Pyement, clare and reynisch wyn,
And elles greet vvondir hit wer. 345
Whan pey Aat/ so w ped an d /^ day was gon,
Pey wetite to bedde and pat atioon,
Launfal and sehe in fere.
28,=S. seniyle. 287. syr wohl zu streiehen. 307. wygth. 308. lygth. 319.
geue. 320. Imad. 324- wat. 325. Launfal. 327. my. 328. my. 336. Viel-
leicht ist erave für have zu lesen. 340. wythout. 346. sowpep.
285. Vgl. LD 1893- 294. Vgl. LD 1074. 135. 297- Vgl. LD 141.
298. Vgl. LD 938 f. 304. Vgl. LD 136 f. 307. Vgl. LD 2229. 309. Vgl. 2.
2231. 2229. 311. Vgl. LD 298. 312. Vgl. LD 1257. 313. Vgl. LD 2122.
314- Vgl. LD 408; 316 f Vgl. LD 214 f. 335. Vgl. LD 2229. 342. Vgl.
LD 1766. 348. Vgl. LD 228.
174
M. Knluza
X.W.
For pliiv lytill [>cy sUptc /^af ni-^t,
1^50 Till 011 inorn hit was day li-^i,
Sehe hoflri hiin ryse anoon.
Hy seyde to liiiii: "Sir gajityl kiii-^t,
And [;oii will speke -wilk vie any ni-^t,
To a derne stede \\uv\ go>i.
355 Well pryvily / woll coiiie to [)e:
No man al\ve ne schall me se,
As .slilli' a.s any .stoii."
Po luax I^aimfal glad and blype;
He eowde no man bis joye kype
360 And keste her well good won.
XXXI.
'' But of oping, sir kni-^t, I warne /<?,
Pat pou »take no host of me
For no kennes niede ;
And if pou doost, 1 ivarny pe bcforc,
365 All my love pou hast for lore" ;
And |)us to him sehe seyde.
Launfal tok his leve to wende;
Gifre kedde {lat he was hende.
And hrou-^t Launfal. his .stede.
370 Launfal lepte into [le arsonn
And rood hom to Kailioun
In his pover wede.
XXXII.
Po was J.e knigt in heile at wille;
In his Chamber he liild him stille
375 All [lat undern tyde.
Pan conie j)er JHHWgh [le cite ten
Well yliarneysid men
Upon ten soniers rycle,
Some with silver, soine wiih gold ;
380 All to sir Launfal hit schold.
i^r,
390'
395
To presente him with pryde
With riche clojje.s and aiinure lirigt.
Pey axede aftir Launfal |:e kni:^t,
Whar he gan abydc.
XXXI IL
Pe yonge men wer clojied in inde;
Gifre, he rood all hehinde
Up Blaunchard whvt as llour.
Po seyde a boy in |ie market stod :
"How fer schall all jjis good?
Teil US pai- amovn' !"
Po seyde Gifre: 'Hit is ysent
To sir Launfal in present.
Pat hap leved in greet dolour."
Pan seyde [le boy: "Nishe buta wrecche.
What par any man of him recche ?
At [)e meyris he takep sojour."
XXXIV.
At pe meris hous pey gon aligte
And presented [^e noble kniete
Swich good as him was sent.
And whan pe meyr seyg pat richesse 400
And sir Launfales noblenesse.
He held him foule yschent.
Po seyde pe meyi-; "Sir, par charite.
In halle today pou ete with me.
2iesterday I hadde yment
At pe feste we wold han be in same
And yhadde solas and game.
And erst [lou were ywent."
XXXV.
"Sir meyr, God forjelde pe!
Whyles I was in my poverte, 410
Pou bede me never dyne.
405
349. scieple. 351. aryse. 353. any wygt. 36 t. sir oder knigt oder beides
zu streichen. 366. Vielleicht All für And zu lesen. 377. yharneysyth. 385. yong.
c!üdep. 388. a boy [»at in. 392. Pat vielleicht zu streichen. 396. meyri.s hous he.
399. Wyth swycii. 402. hymself 404. today pat pou will ete. 407". y hadde.
350. Vgl. LI) 481. 358. Vgl. LD 1270. 1630. 1762. 2143. 2191. 361.
Vgl. LD 433. 367. Vgl. LD 1052. 370. Vgl. LD 510. 375- Vgl. LD 855-
385 f. Vgl. LI) 133 1- 1096 f. 387. Vgl. LD 1489- 390. Vgl. LD 48. 391 f-
Vgl. LD 727 f. 393- Vgl. LD 1536. 1746. 396. Vgl. LD 2197. 40':. Vgl.
LD 1956. 407. Vgl. LD 474-
Thomas Clicstre, verf. des Laiinfal, Libeaus Desconus und Octovian lyg
Now l liave more gold and fe,
pat myiie frendes lian sent nie,
Pan [)ou and alle |)yne."
15 Pe ineyr for schäme away gede;
Launfal in ])nr)iiii-e gan him schrede,
Ypelured with wliyt ermyne.
All jiat Launfal hadde borwid hefore.
Gifre. he tayle and be score,
20 ^i\\(\ hit well and fyne.
XXXVl.
Laimfal helde riche festes ;
Fifty fedde povere gestes
Pat in mischef wer;
Fifty boti-^te stronge stedes;
125 Fifty yaf riche wedes
To kni-^tes and squyere ;
Fifty rewardede religiouns ;
Fifty deliverede povere pr-isoiois
And made harn quyt and schere ;
Xo Fifty clopedc gestmirs;
To man\' moi he dede hojiours
In countreys fei- and nere.
xxxvn.
Alle j)e lordes of Karlioun
Lette crye a turnement in |)e toun
.35 For lüve of sir Launfel,
And for Blaiinchard his goode stede,
To wite how him wolde spede
Pat was ymade so well.
And whaii |)e day was vcome,
40 pat j)e jnstes were in ynome,
Pey ride out al so snell.
Trompours gon har bemes blowe;
Pe lordes riden out arowe
Pat were in hat castell.
XXXVllI.
Ther began {)e turnement.
And ech knigt leyd on oj'er good dent
With mases and swerdes l)o|)e;
Me migte yse some {>erfore
Stedes ywonne and some ylore
And knigtes wonder wioth.
Sith pe rounde table was,
A bettere turnement {)er nas:
I dar well say for so|ie.
Many a lord of Karlioun
Pat day were ybore adoun,
Certayn, withouten o}ie.
XXXIX.
Of Karlioun pe riche constable
Rod to Launfal, withoute fable;
He nolde no lengere abyde.
He smot to Launfal and he to him;
Well Sterne strokes and well griin
Per wer in eche a syde
Launfal was of him yware;
Out of his sadell he him bar
To grounde pat ilke tyde.
And whan pe constable was bore adoun,
Gifre lepte into pe arsoun
And awey he gan to ryde.
XL.
Pe erl of ehestere perof segh;
For wreppe in herte he was wod negh
And rood to sir Launfale
And smot him in pe heim on hegh
Pat pe crest adoun tlegh ;
Pus seyp pe Fienssche tale.
Sir Launfal w^as mochel of migt;
Of his stede he dede him ligt
440
45'
455
460
460
470
475
414. dyne. 4 17. Ipelured. 418. borwyp. 427. relygvons. 4.30. clodede.
436. good. 4;n. wold. 447. and wyth swerdes. 4,50. kygles wonper wrogth.
458. wythout. 474. seyd. Frenssch. 475. Sir fehlt.
416. Vgl. LD ,38. 426. Vgl. LD 11,50. 429. Vgl. LI) 2016. 4;^o. Vgl.
LD (NA) 983. 4:r2. Vgl. LD 479. 442. Vgl. LD 982. i,=,86 f. 453. Vgl.
LD 141. 456. Vgl. LD 176. 2051. 457 f. Vgl. LD i77i f. 1624. 4,59. Vgl.
LD 337. 864. A()\. Vgl. LD 55o f. 1465 f. 1722. 4^53 f. Vgl. LD 1969 f.
467. Vgl. LD 510: 470. Vgl. LD 223. 472 f. Vgl. LD 376 if. 474. Vgl. LD
246. 2224. 47,5. Vgl. LD 704. 1617. 1680.
176
M. Kaluza
And bar him cloiin in [je dale.
Pan come {ler sir Launfal abowte
Of VValssche knigtes a greet rowte,
480 Pf niinibre 1 not how fale.
XLI.
Pan niijte me se sclieldes ryve,
Speres tobreste and todryve.
Beliinde and ek before.
Poruj Launfal and bis stedes dent
485 Many a knijt, verenient.
To grounde was ybore.
So pe prys of ]»at tiirnay
Was delivered to Launfal Jjat day.
Withouten ojj yswore.
490 Launfal rod to Karlioun
To [)e nieyris bous in pe toun.
And niany a loid bim before.
XLII.
And pan pe noble knigt Launfal
Held a feste riebe and ryall.
495 Pat leste fourtenigt.
Erles and barouns fale
Semely wer sette in sale
And ryaly wer adigt.
And every day dame Tryainour.
5(X) Sehe com to sir Launfales bour,
Aday wban bit was nigt.
Of all pat ever wer per po
Segh her non but pey two.
Gifre and Launfal pe knigt.
XLIII.
500 A knigt Jier was in Lumbardye,
To sir Launfal badde greet envye ;
Sir Valentyne be higte.
He berde speke of sir Launfel
Pat be coupe justy well
And was of moehel migte.
Sir Valentyne was wonder strong ;
Fiftene feet he was longe;
Him pogte he brente brigte
But he migte with f^aunfal pleye.
In pe feld betwene bani tweye,
To justy Oper to figte.
510
515
XLIV.
Sir Valentyne sat in bis halle;
His massengere be let ycalle
And seyde, be moste wende
To sir Launfal, pe noble knigt, 520
pat was yholde so miebel of migt,
To Bretayne he wolde bim sende,
"And sey him, for love of his leniman,
If sehe be any gantyle woninn.
Courteys, fre oper bende. 525
Pat be come with me to juste.
To kepe his harneys from pe rüste.
And elles his manbod sehende."
XLV.
Pe messengere is forp ywent.
To do his lordis eommaundement ; 530
He hadde winde at wille.
Whan be was over pe water ycome,
Pe way to sir Launfal he hap ynome
And grette bim with wordes schille
And seyd: "Sir, my lord, sir Valentyne, 535
A noble werrour and queynie of ginne,
Hap me sent pe tille
And prayth pe for py lemmanes sake.
Pou schuldest with him justes take."
Po long Launfal füll stille 54«'
486. ground. jbore. 489. Wytbout. ,503. her] he. 506. hadde be greet.
508. Launfal. 509. Pat pat he coup. 510. was a man of. ,'ill. wonper.
530. po. 53.3. SIT wohl zu streichen.' 534. stille. 535. Sir li'ohl zu streichen.
477. Vgl. LD 19,58. 483. Vgl. LD 134. 493 ff. Vgl. LD 1048 ff. 49^ f.
Vgl. LD 2212 f. 498. Vgl. LD 251. 756. 510. Vgl. LD 704. 1617. 1680.
511 f. Vgl. LD 1333 f. 513 f. Vgl. LD 532 f. .521. Vgl. LD 704. 1617.
1680. 523 f. Vgl. LD 769 f. 528. Vgl. LD 186. 534. Vgl. LD 826. 536.
Vgl. LD 1661. 1791. 1939. 540. Vgl. LD 514.
'riioinas Chf.sti'e, \erf. des Launral, L.ibeaus Desconus mul tJcl(jviaii
'7
,f
XI.Vl.
Aii'l sevik'. as lic w a^ L:eiil\l kiii-^l.
['ükf (lay a loniU'iii^^l
!le wolil w illi liiiii \i\a\\
I k- val |k- iiit'SSfn<;fr loi' [lal tydiiiu
A noble c'oursei' and a rinir
And a rohe of rav.
Laiiiil'al tok leve at 'rrvanioui",
l'at was {je briete berde in boui'.
And kejte {lat swete niay.
Panne seyde J)at swete wi^t:
■ Dreed j)e no[)ing. sir gentyl kni^t :
l'nu schalt hini sie pat day."
XIAU.
Laiinfal noldc nojjing witli hini ha\i*
T'at liar schat'tes tobioste bo
And to.sciveiede in jn- fcldc.
An(jl»ei" cours lugedcic- jn.-y lud,
l'al sir i,aindales htdni of -lod.
In talf as hit is teldr.
XJ.IX,
Sir \'alentyn logli and liadde g(jod ganie
Hadde Launfai never so nioche schanu
Beforhond in no figt.
Gifre kedde he was good at nede
And lepte lipon his niaystris stede;
No man ne segh with sigt;
And er jum {lay togedeie mette.
llis lordcs heim he on seile.
l''avre and well adi-^l.
n8u
Hnt Blaunchard his siede andOifre his [)„ ^^..^^ [,aunfal glad and Idyjie
knave.
• )!' all his fa\'i" niayne.
lle schipede and hadiie wind well <_'ood
And wentt over [-.e salle fhul
Into 1 ,unibai'd\e.
\\ han he was o\ei' [;e walei" vconie.
Per jie jnstes schuhle be nonie.
In [k eile i)\' AlaKe.
Sil- \"alcntyn hailde a gi'eet ost,
And sir l.aunlal abatede lier bosf
With lytill enni|>nnye.
XIA 111.
.'\nd wlian sir i.auaf'al was ydi-^t
rpon lilaunehard his siede li-^t
With heim and spere and scheide.
.\11 {)at sawe hini in armes bri-^t,
Seyde , jjey sawe nevcr »wich a kni-^t
Pat liiin with eyen beheld.
Po rifle logidere {)es knigtes Iwo,
And Jjonkede üitVe inany sype
l'or his dede so uiochel oF mi^t.
1..
Sir \ alentviie smot l.amihd soo.
Pat his scheid fei hini iVo
Anoon ri::5t in jial slounde:
.\nd (iifre be scheid iip lienle
.\nd brogle hit Ins lord to pre>ente.
l'j' hit caiii doune U> grounde.
J'u was Launfai ulad aml blyjie
Anil rvide aven jie [iridde svj.ie.
.\s a kni-^l of nuichell moundo.
Sir N'alentyne he smot so [tere,
Pat hors and man bo[)e deed were.
(Irnni'iu with uiisly wmmd^.
LI.
.\lle [le loides of Alalye
To sir Launtal hadde greet envye,
öyo
.^4^. hiygt- ÖÖ4- llis siede 7C'('/// z/t streichen, kna. '^t^~. donkede. svde.
ö'M- |)oune. r)(j6. sydc.
041. ö,')l. \".ül. I.D 841. 2 122. :^A\\. \'gl. I.l» l"47. .").V'. Vyl. 1.1 1
222V. r/iS lt. Vgl. 1,1) ii)():OV. 1(12). 1684. ,-,71. Vi:!. I.D (j'i7 r. 57-:. Vgl
1.1) h-l\\. 172:;. ifj.-il. :^-(^. \'-l. 1,1) .-,21). 2210. ,-)77. V-l. LI) 1291. 578
V-l. 1.1) 1721;. 2017. .-,811. \'i\. I.D 74g. .-,.S2. \\4. 1,1) 1 1 IM. 1677. iS6r). .-,8;i 1
\'J. I.D 1720 I. .-,8,-1. \'ul. I.D i.|4:^. ,-,8'. 1. V-1. I.D ')')! i. 1270 i'. \l(\-i\
-l'Jl I'. 081.) 1. \ul. LD llKKi t. 1-1(12 1. iCiMi) I'. ,-,<)!. \".jl. I.D 22'). l'ji/>
175". .51.):}. \gl. I.D 7-7 1. .'>'j5 I'. S. n\ v. 5sr) t. .vig. \ -1. DD 1178
'><)'). \"gl. 1,1) 1 188.
!■■. K oll, ins, l';ii...li,che stndicii. SV'lll. 2. 12
I'.il Vnlentyne \vn? yslawe, LIV.
And swore {lat he scIioMe ilye, And aftir intte .»/;• Gaii'eyu,
6(1,') Kr lie wente out of r.iimharilve, Sir Civoiacs aiul Agrafayn.
Ami liC liniiiredc aiwl todrawe. .\)id sir Launfal nho
Sir I/ninfal Iwayde ont bis laolioiin Wente to dmiiice lipon pe grciie, 64
\i)d as li-^t as dew he leviic lieiii ili.iiin' l'mhr pe toitr per lay pe <jiie?ie
In a is'till ]ira\vc. W'itli sixtv Ir.dves and mo.
(,]() And wlian he hadfle |h' iorilr? sla\ii. To lede jie ilannce Laintfa/ 7{'i7s srl :
Ile wente aven into Brelaxn For /lis lar^esse he icas len'eJe pe het.
Witli ':ol:is and with plawc Certavn, oT alle |)0. 64,
Pc nuciie lav unt and h,'he/d linn alle:
■\ >e'', sehe scvde, ' (V.xwwq large Laiin-
Pe tvdiiic ctjni lo Artoui' he ki;i". ' , ,,
Anoon withoiit anv ii-sins;. i- 1 • ^ -n i
- I o iiini j>an wdl 1 go.
610 '-"^ ■'^ii' I.annfale> nnblesse.
Annnn a iet In liini sende. lA'.
T'at I. annlall schuld to liini wende <V ij//e pe kni-ifes pal 1 se pere
At Seynt Joniiis niesle. Ile is [le /(7_r''c>te boeliderc : 65'
l'oi- kin<,' Ai'tour wold a feste Indde llc nc hailde never no wf.
620 ' *l erles and nf haroinis holde, l'vdc nie good oper tvde nie ille.
Ol loidiii'jes niore and le.ss(.'. / iciill go and wite his 'tcu/le :
Sir Launfal sehud he stevvard nf halle, / hve liini af niy ly/."
i*"or to acjye his sc-tes alle. Sehe tok ^^<ith her a eomp.inye. (x%
l'or he enw[ie of lartresse. l'e /(7ivesl [i.it sehe nii-^te .ispve.
Sixtv /irdy^s and fvf.
.hid wente he'n doiiN anoon ri-tes.
Hani fc pley .unons; pe k/ii-^tes.
Wtdl stille wiliiouten strvf. '»C«
I.lii.
(,■>:•, Launfal toUe leve at Tryainour.
]"or to wende to king Artoin-,
Hi.s feste foi' to agye.
Per he lond meitlie .ind nioeh honoiir. L\"L
I-adyes {lat wer wt*ll hi i-^t in hnnr. Pc qiicne v'dc to pe fonnestc ende
6:^0 Üf knigte.s gieet e()iu|),inye. Bttioene Lannfai and Gaim'eyii pe /icnde.
Fourty dayes leste j)e feste. And aftei^ Iier ladyes hrigt.
Kiehe. ryali and hnneste: lo daunce [lev wente alle in saine;
What help hit for to lye- To sc heni jday hit was fayr gaine, (>(ü^
And at [)e fourty dayes enrje .'\ !ady and a kni-^t.
6:{.'i T^*^ loz'des toke har leve to weiule. I'ey hadde menstrales of moch honoins. 1,
Kverieh in his |)artye. Fidelers, sitolirs and trompoins,
6'>4 srhold. 'k)7. Ia<-h()n. AoS. And loohl zu sfre.iehen. 601). drawe.
Ol(J. selayn. ')14. any /;•////. 61.S. niasse. (\-ri. stward. (\1\. \w fehlt. 0|l.
\'it|'ei-. 6 |.'). Sertayn. fi'wi. tyde \\\c fehlt. 6,",6. seh.
014. \'Ld. LI) jiii. :ir).-,. 712. .i.-,:i. rj(i|. 1S47. 2117. 619 f. \gl. Li)
l()4S. i().-,o. lo.-,:!. 621. \ ._d. LI) 102.-). l«7^)- 02,!. \gl. LI) ^\:^^. 62.-1 f. Vgl.
LI) in.-,2 f, 6;{l f. Vgl. LI.) 1049 f. 2221 f. 6:;;^ Vgl. LD y7;L 'Ȇd f. \'^-
LI) lo,-)i f. 648. \gl. LI) 10(.2. 6.-,S f. \«l. LI) il:',H f. '.60. Vgl. LD 21 |i.
06.S. \gl. LI) 149 '■ 1^79 II.
i
'l'huiiias Clic^tiL'. vt-i r. (Ie> I/uiiifal, l,ilji.Miis I )e.sci)mi~- liii'l Ucluviaii [-q
'><•
'9ö
Ami eile? hit wt-re unri^-^t.
I'fi |icy playik-. lur ^(>[ie to sa\,
Allii mete [se soiiicris ilay.
All what hil was nci;^ iii-^t.
1 VII.
And 'li'kamic pf dannce ln-L;aii tu slak,:.
Pe qitcnc gaii Laiinfal to coniisdl takc
AikI seyde in [>i.s inauei c :
••Ceilaynliclic, sir geiUyl kni-^t.
I hare pe loi'id with all niy »n'-^t
More jiaii \n^ seven gerc.
Hut j)at {)i>u iovie iiii-,
('die'-, 1 dye l'ui' U.ive Ol' j)t-\
Lauiil'al iiiy Ifinmaii derr."
Panne answereile [k- gentyil knigt:
"/ nell hc travtonr. day ne nigt,
Bc Goil Jiat all niav stere."
Sehe scvdc : •" Fv oit pc, pou coivaril.
Anlioii'ied vvoij) ))ou hye and hai'i.
Fat J>üU evej- \\ ere yhine.
Pal pi'it Ik'csl, lüt IS pitc ;
Pou Iffi'ist HO lüomaii itc iio 7001//011 pc :
Pow wer wui[)y forlore. "
Pe hni-^t zvas sore a.scluuned pv ;
I u b^pekc ne iiiigle he (orgo
Aiid seyde ))e ipiene bcl'oie:
■•/ liave lovcd a fayrir Wdiiiaii.
Pan [)uii evei' l^yde^l |)yn cy iiijan,
Pis seven yn- and moie.
IJ\.
/■//'• lu[d(>k-le iiiiiydc, witlioule "i^'Ciic.
Mi'^/c het /'(• a ijne/ic
Pan [lüu in all |)y l\ve."
I'eidiii- |ie i|iieiie 7t<as ,sw\|ie wroth :
Sehe take[( hir »laydeiies and forp hv
:^oth
intii her tum' also blvse;
And anon selie ley donn in hei he.ddc :
For wrethe s\ k' selie hir hredde
Ami swure, sd moste sehe thry\e.
Sehr wuld (if Lannfai he s<i awieke,
Pat all [te lond seliLild of hini speke
Withinne Jie dayes l'yve.
LX.
King Aytonr com pro huntinge
Blypc and glad In alle ping :
To bis Chamber |)an wenle he.
Anoon pc ijnene on hini gan cryc :
"l-iiit 1 be awreke, / sc/udl dyc :
Myn herte will Ijreke a|)re.
/ spa/; lo I.annfal in my go-mc,
And hc besofte nie 0/ seliaiiic.
My lemnian for to be ;
And of a leniinan his yelp he madc,
Pat pe lojtlokcst mayde pat sehe haddc
Miiif bc a q/iene aliove mc."
LXl.
King Ailoui U'os well i^'rop.
And be dod hc swor his op
Piit Lannfal schuld be slawe.
Ile weilte aflii dogly kni-^tes.
To bringe Launfal anoo)i ri-^tcs
To be honged and iodraivc.
Pe h/i^tes soj'te hini anoon,
Biet Launfal ivas to his Chamber gun,
To hau solas and i)Ia\ve.
Ne softe his leef biit sehe was lorc,
As sehe hackle 7varnede htm beforc:
Po was Launral inilawe.
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l'i'
66v. vnnygt. 675. marnere. 670. Sertayidyehc gentyl ,/1'M ;?/<'•/. Z'. 3Ö2.
OS«.". Strtes. 68:;. j>ay. 08'). An honge|>. 695. vj^on. 7iki. wiogl. 7tU. gn.
7»»3- And wolU zu streichen. 7(iö. so ivold zu streichen. 7(i8. Me. 710. all.
719- lodlüke-t. 72(1. Vielleieht over statt above zu lesen. ~i\. \\n\\\. 72:1.
M'lawe. -■!(). hongej). -,2^). hau hadde s.da>.
''71. V;:!. f.l> l^t.O. '178. \g'. I.l» ll(i.|. 082. \ -l. i,l)8-|l. 2122. ')*^ 1 .
\':2l. LI) \-,-J.^). 211)7. (,^)t,. \-,^i. [,]) iK,.^. 6^7. Vgl, I,t) i.",7i. 702. Vgl.
i'i-> 7;j:;. 7'.)6. \gi. ld 4-^',. 710. Vgi. ld 211',; s. zu v. 58') r. 713. Vgi.
LD n,-,7. 7K|. Vgl. LI ) 15;{8. 7'^d L Vgl. LD 1 i;!8 t.
12'
iSo
M. Kaliizii
I.Xll.
Ili' lukfilr iiilo liis .aliu'i'
l'iit tbinl liini i^peiHÜns; all jilenei.
7SÖ Wlian {)nt ho limlde nedt- ;
Ami |;er uns nooii. I'or so]) to say,
Ami (iil'ri- \va< viide a\va\-
[']} Hhuiiicliard lii> slerle.
All [lat he liadde beibit- ywonne.
74<i llil malt as snow ngens |ie stinne.
In romaunce as we rede.
Ilis armiii" jiat was ^v•hvt as lloiii.
11 it hccoiii ot' blak föloiir.
And |iiis |i.an [.aunial «eyile:
LXIU.
74.') "Alas." ^^e sevde, ""niv creatiirc.
How schall I froin [je cndurc,
Swetins; Tryamour?
All HIV jove 1 hm'C forlorc.
And [)e, pat nie is worst forc.
7.'>" Pou blisfull IicicIl- in boiir'.""
IIc het his bodv and Jus hedde ek
And curscdc [le moup pat he with spck.
With carc and greet doloui -.
And for soroiv in pat stoiindc
7,5o -Anoon he fcU as^mnoe to grcmudc.
With pat come h/i'-^tes foiir
lAlV.
.\nd bond bim and laddc liini p >.
l^o was pe kniete in dolde 7vo,
Before Artoui" /,■ hing.
76ü Panne seyde king .\rlour :
"Fyle ataynte traylotir.
Why madest poii swiche yelping'r
Pat pv hmmanncs loplokest inaydc
Was fayrer pan mv ''Oyf- poii .sevde ■.
I'al was a Towll lesinge.
.\nd pou hesoftcst her befor |)an.
Pat sehe schold be jiv leininan,
pat was niy piowd lykinge."
lAV.
Pe ]<ni:^t ansii'ercdc ivith egre modc
Betöre ])e king j)er he .«tode.
Pe quene on him gan lye.
"Sethe |)at I ever was yborn.
1 be.softe her heie beforn
Never of no folye.
\\\\\. .sehe sevde, I na.s no man.
.\c [lat nie lovedc no woman.
Ne no womannes conipanye.
And 1 an.swerede her and sayde,
I'al mv lemmannes io[)lekest maydc
To be quene was bettcr wor|iyt'.
1A\ 1.
Ccrlcs, lordinges, hit is so :
T am nredy for to do
AU pat pe coiirt will loke."
To say pe sop wilhoute les.
AU togedere how hit ives,
Twclf kni-itcs liu-r drive A' hokc.
All |icv seyde harn betwcne
pat k)icu'e pe inaners of pe quene
.\nd |)e queste toke.
Pe quene bar los of s^vich a wurd
Pat sehe lovedc lemmannes \vitho\ii //, r
lord ;
1 lar never on hit ibisnlci-.
IA\11.
PerUn pev sevden alle.
Hit 7uas long on [le quene and not on
Launfal :
~i%\. yn. 7()'i. I>an. 76:). lodlokest. 768. mvs. 77».). lodlekesl. 7H0.
be a (|uene. wovdyc. 7Sl..Sertes. 782. [)(>. 784. wvlhout. 780., was. 7ui.
pat 7ijohl in streichen und under ///;• without iii lesen 7-gl. 7'. 47.
7;{'i. \gl. 1,1) <)... 742. Vgl. 1,1) 148". 7."i3- Vgl. l.D U-2M. 7.>i.
Vgl. LI) 266. 4.-,«). 1286. 2223. 769. Vgl. LD 543. 188<). 772 (. Vgl. l-D
.-,8 f. i7:r2 IT. 784. Vgl. lA) 8ii). looi. 7'r2. Vl'I. I.I> -m:..
'i'hoinas Cheslre. verf. iles Laiinlal, l,ii)i'aiis Dt-sconiis und Ucluviaii jSl
l^erof pev <;onne ////// skere;
And if he miife his hmnian briiv^c.
l''al hc wadc of swicli j^elpiiioe,
C)j)er I e »laydcnes 7vcre
ßriiferc pan pe qneiic of hewc-.
scxi I.aunfal schuld be holde tmve
Of j at in all niaiuac :
.htd if Jic mi-^tc not bringe bis let.
//(' scliitd be bongcde as a [lef,
Pev seydfu all in feie.
1A\ 111.
Soö .\lie in feie jiey made proferinge,
l'at i^aunfal schuld bis leinnKui bringe:
Mis beed be gan to laye.
t'an sevde |;e quciie ; "Without Icsiiige.
Aif he liringcj) a fawer [linge.
^i'i Put out nivn even gray."
\\ hau |)at \va)(.>\vr was take on honde.
l-aunlal [iciio Iwn horioes fände .
Noble kni::5tes iway.
,sir Percevall and sir Cnn^ayii :
l>e\ wer bis /hiriucs, .sofi to sayn.
Till a ceilayn day.
LXIX.
I'c ceitayn day. I yow |ili-;L
Was twelf nKine[i and fourteni-^l.
f'al he schuld bis lemiuan biinge.
' Sir Laiinlal. jiat iKjIde kni-^L
("■reet sorow and caie in hini wa.s li:^t:
His hondis be gan wringe.
.S'(' greet sorozve bim 7vas upon.
(ilndlicbe his Ivf he -wold {<i\gon
'^-•' In caie and in niarninge.
(iladliche he wold his licd forgo ;
K^jerich man \i<i\foye icas tl'i', ■
T'.at wiste of ji.it tydinge.
JAX.
I>e certayn dtrr ■n'as iiy^inu':
//ts borinves htm l>ro-^t befor pc hing : 830
Pe hing recordede po
And bad him bring his lef in si-^t.
Sir Lannfal seydc pat hc ne mip :
Perfore bim was well wo.
I^e king commaiindede pe barouns alle S:5.'i
To vcTf jiigenicnt on Lannfal
And dainpny him lo slo.
pan sayde pe e.rl of Coi-ne-wayle,
[>iit 7cas wilb bam a( [lat connceylc :
•■\Ve willij) ni-l do sn. 84*'
lAXl.
Greet schäme ///'/ loor iis alle npan
f'or /(' dampny ])at gimiyhjtan ,
l'at ha{j be bemle and fr e.
Perfor lordinges tlo[) be my reed,
Our hing ive loillip aiiopei' 'wey lede : 845
Out of lond Launfall schall fle."
. Ind as pev slod pits spekinge.
IV- barouns sawe couie rydinge
l'en ninvdcnes briif of ble.
llam iHj-^te jjev wer so bri,:^t and schcnc 850
I'al {le lo})lokest, without wene.
I lar iiiicne jian w/^A- /'.'.
1-.\X11.
l'd scvdc Gawayn, pat cortcys kni^t:
• l.aiüifal, brojiir. drede pe itv Ti'/g/;
f/er comcp pv Icniman hende." 8n,'i
A(/w//(r/ nnswerede and seyde : " Viois.
Xon of havi iny lemman nis.
(iawayn, my Ictly Irende."
7'o [jal casielt [ley locnte ri^t ;
At l>e gale [jey gönne ali-if: 860
Be.for kirn;- .\rtour gönne (ley wende
8CKJ. Erling: bebolde. 8n.-,. |>ey icohl m streichen. 8111. my ecyn. 8i:i.
lwa\ii. 8U;V vpan. 824. wnld a foi^'On. 8'J8. tydynde. 8:57. sclo. 840.
wyllvd. 841. vpon. 8.->l. l.ullok.st. 8:>4. I.mdyr. 801. kins 'n streichen.
808. \-l. l.D :iO,-,. -\i. M.-,:;. rj..|. 1817. •-:M7. i'-i. 8.10. \-l. M> 772.
Hii.Vgl. 1.1) ^yi\. 814. V-i. 1,1) 101. -lyi r. 8J-J. \gl. LI) 1 i:>8. 8-7. Vul.
LT) 681, -ivix. x8:u. Vgl. Lf) 081. ivix. 8.^1. X-I. LD :,7T. 8|i. \ d. LI >
14:12. 847. Vgl. Lf) 1069. 85:;. \gl. Lf) 1801,
iS_'
M. Kall
Aiul btik- liiiu iu:iki- areily hastily
A tayi- cliamher for Iter ladv.
Pat loas coDie of k'inges kemle.
l.XXlll.
y'JÖ "//(' is yoiir iady.'," Arlonr seytü.
" Ye scluill yii'/U". seyde [le m ivik-.
"Fol- scIk- coii)e[i ryde".
Pe hing rommaundcdc for If.r sake
Pc fayrisl chafidicr for to takc
ST" In his palys pat tydf.
Ami aiioii /(' his haroiins he Sfiile.
I'or lo yevc jiigcmcntc
ün [jat tiaytour fiill of iHvdc.
Pc harouiis aiis7verede aiiücm x\% :
1^7.") "Have <iv seyii [ic »lavdeiics /iri-^/ :
li'ir scluill not longe ahyde."
LXXIV.
.1 nexoe talc pcv goiuie /i».
Soine ot wele and some ol wo.
Har lord pe kiiig lo quoiic.
Sbo So>ne daiiijiiicdo J.aunfal pirie,
And soinc made hiiii qusl and .skvii-:
Har tales wer well lirciiie.
Po saw J)ey opsr ten inaydencs hii;;!.
Fayrlr pan pc of>:)- ten of si-^t.
SiSö As [)ey gönne hein denie.
Pey ridc lipon joly iiioyies of Spav/n'.
Witli sadc// and brydcll of Chanipavnc
llar lorayns li-^t o,)nne leine.
I,XX\.
Pey 7vcr yclopcd in sanivt tvrc :
8iX> /i>// wan haddc grcel desvre
To se har clo].in>ie.
I'o scydc Gaivcyn, ])at enrlay.se kiiijl :
'^ Laiiiifal, her conicp pv swete wijt
l^at may [jy böte bringe."
Launfal answcrede ivith drery po-^l S9.')
And seyde : ''A^as, I knowe kern iw^t,
Ne non of all [)e ofspringe."
l'"ür]i [lev wente to pat palcvs
.\nd li;^te at fc hye deys
Bcforc Artour pc hinge. '>io
LXXVl.
And grelle \s^ king and qncnc eh.
And 00 mayde pis ivordcs spek
Xk) [je hing Artour:
"Pvn IiaUc agrayde and hele |)e loalles
W'ith clopcs and with riclie palles '-•"•'>
Agens my Iady 'liyauuHir."
Pe hing answerede bedene:
" Wellcome bc ve. maydenes seliene,
Be cur lord [je savionr."
//<? ^«(/ Launeelut A? bringe hcni in fere '""
In |)e clianiber per har felawes rw/v.
With luertlic and luoclie hononr.
1,XX\ 11.
Anoon pe qucne .snp|iosed gylc
Pat Laiin fal schuld in a whyle
Be viuade qnyt and slcere '-"■>
J'oru"^ his lennnan pal 'iihis conniiini^c.
.\non sehe sevde tu .\rtuiir j)e hing:
"Sire. curtays if [jou weie.
Ol' if püu lovcdest pvn hononr.
l .srluild be awreke o'i pat traylour V-*'
i'at du}i nie changy chere.
lo sie Launfal poii schuldest not spare :
Pv barouns dryve[) pe to bisinare :
He is belli lef antl dere."
870. niadenes. 87(1. \\ he.
lodvnge. 8yö. du;;l. 8<.)8.
871. And wohl zu streichen. 87;^ \'|iüii.
885. gone byiii. 886. r_\d. 88g. yelodej). 8wi. liuu>ii->.. uvo- mu^i
palys. «KU. spak. ()i)h. clodes i)(>8. be fehlt. viU). He eonniKUindeiU; Luin-
celot du Lake to. ')i;i. snppose. <;i8. \\m\ fehlt. 9'J2. sV- fehlt.
8<)4. Vgl. Li) iSdo. 881. Vgl. [>I) 2u\(k 8<rJ. Vgl. Ll> i8()i. 8<>:;.
Vgl. \A) iTi^}. 9(i:{. Vgl. LI) i:;.54. «ju«;. \ gl. LD 175-2. yi:,. Vgl. LD-X'Ui.
')i<». Vul. LI) \\\-,^.
Tliomn'^ Chestre. verf. ries I.aunfnI. fvibcnus ne«ronus und Octovinn jSj
I.XXVIU.
1)25 And as J)e quene spak to pe /chii>\
Pe liarotins sey^ comc ryJhto^c
A Jaiiicselc ahvu-
l 'hon a -<vhvl coiiicly palfrey :
l'rv saw HCi'cr iwn so a:iy
i;^i Upon j)e groniide eone.
licntv/L jolyf as bryd on Inncc.
hl all mauere fayf yiiovc.
Tti wonyc in w.irdly wone.
t'f la.'y was l'fiy as hlcsfiic >>n hrere.
, ;.-, With rven erav, \\ ith lovelicli cIk-lc :
Ik-r leyro li^t s'dioone.
I.XXIX.
As ri)sc on rys her rode loas rcil :
l'e /',,•;- sclion upo/i her hcd
As gold 7vvrc [lat schynith l'rii^t.
Srlie haddc a cromnie iipoii her iiiolde
()/ riche s ton es and of golde,
Pat lofsoni Icniede li-^t.
I'e la^ly li-as clad in piirpcre pallc,
With s^entyll l'ody and ii?ildill siiioll.
i^at scmely was ol' sijt.
//er manä'll \Vi\s funid witli wli\t einiyn.
Yreveisid, jolyf and fyn ;
\o liebere lie ne nii-^t.
I.XXX.
lief sadeli was semily set ;
Pe sanibus wer ol gii'ne l'elvet.
^'payllted with yniagerye.
I'e bcirdnre was of helles.
()f rii'he i;old and noj.inj; elles.
I'at any nuni nii^:^te as|iye.
In J)e arsouiis before and bebinde
Were twev stones of liide.
MO
>4ö
Gay for |je niaystrye.
■['e pavtielle of hei' paUVave
W'a-^ wor[i an erldoine ^tnnte and gay,
I'e best in [-innbard\e. i-)nO
l.XXXl.
A ij:erfnwron srhi' l>ar on her hond :
. 1 softe pas her pnlfray fond.
T'at »ten her schuld heholdc.
P(ir;r^ Karivon rood ]iat lady ;
Twes' loJtvie gre/iciindis rönne hir l>v : t)o5
Mar colers were of golde.
And vvhan /^nitnfal sa'.i'c |iat lady,
To alle pe foil< he gon rrvc cinhv.
l^)o! e to vonge and olle:
■■ 1 1er", he se\ile. •rowip mv lewwan sii<ete. 1)70
Sehe mir^te me of n/y />alis hete,
4ef [lal ladv wolde".
r,xxxii.
l'orji ^ciie wente into pe halle,
l^er li'as pe quene and ]h' lad\'es alle.
And also hing Arto'ii-. <^75
I/cr iiiaydenes eonie aycns her lij^l.
To t d<e her stvrop wban sehe li-^t.
( )f /<" ladv daine 'l'rvaiir>in'.
Sehe dede of hei nianlill on jie llel.
I'at nien seiudiJ bei' behulde |)e bei. (^.t^o
WitboLite a more sojoiir.
King Artour gan her fayre gre.te
.lud sehe hiiii agayn ivith wordes sivete.
I'at were ol' greet s-aiour.
I.XXXIII.
V\i stdd pe ijuene and ladyes stoule. ijjs;,
//,';■ for to heholde all a^ioute,
lldw evene ^che stod upii-^t.
1128. Vpoon. 9:52. jnowe. 946. funy|). <)47. Ireueisyd. i),')(). o\' fehlt
o.'ii. I|)avnte<l. 0S3. A's-wn -vohl zu streirhen. 0S6. for (v/,'r all nwhl zu streichen
929. Vgl. LI) 1074. ^yx\. Vgl. 1,1)761. <)34. Vgl. 1,I)Ö2|. '):i7. \'gl
id) i):i7. 9;;H f. \''-d. i-l' 9:<K f 'M" f. Vgl. \A) <.»:u i'. <)W\. \'gi. i.h mjt
')4|. Vgl. l.D o;>(). w4.-,. \'g|. 1,1) i8o;i. 'K|(). Vgl LI > u;;!!. o |S. \ -I, LL
(C) iS'^o. MIO. Vgl. Lh i;;o f. o.-.l. \ -1. LD iS>>o. o.-,2 1. Vgl. LD ol.".
',).">4- \gl LI' l.'il«. 9,"iö f. \ gl. LI) \x\ f. loijo I. <)')!. \ uf LI) 02-J 1. O'i.-^
\gl. LD i()(>i. ,969. Vgl. LI) 9.')2. 1072. 971- \ gl- I.l> 2lM;i. 97:i f. \'gl
l-I' 13 f. b')7 f. 4>'9 !'■ i87.-)/Si. 1909 f ')8 1. \i.d. LD i9.-,.
M. KmIu/.:!
Pnn 7i'(f;- pey witli her also dmunu
.Is is f'c iiioiic Mven /<■ sonne.
^ii/) Aday whnii liil is li-^1.
Pan scydc sehe /,' .Vrtour /^' king :
"Sir, Indir 1 com for stvich a fing,
To skeiL' Laimfal |)e knigt.
Pat he never in lU) folye
ijy,-, Besofle pc quene of iio ihiuvc.
Bv (hufs WC hc ni':^l.
LXXXIV.
l'int'or, sir king. good kepe [jou iiinu';
Ä /^(Z^ //rt:^/ her hict sehe had hi-;:,
Ik'ic Ieninia:i fui' Id hc.
l(K)t) -^/W hc answerede lier and seyde,
Pat his lemnianne.s lojilokest mavde
Was fayrir pan was sclie."
AV//^ Artonr scyde : "Withoulen o[)e,
l*!ch man niay sc, [jal is sopc.
I ()(),-, Brigtere pat ye he."
Willi pat danu' 'IVyaniour to |ie (jueiie sjep
And bifw on hei swich a luep,
Pat nevei- eft migt selie se.
I.XXW.
I'e hidy Icp an hir palfrav
l,jl() And Ijad hem alle have good dav :
Sehe noide no lengere ahxde.
W'itii pal com (iure all so prest
\\ ith J,aunfalis siede out of pe l'oiesl
And stod Launfal hesyde.
KM.')" '''' '^"^3*^ ^'^ horsc began to springe.
Anoon without anv letlinse
\\ ilh liis lemman away (o rvdc.
I'e lady tok her iiiavdeni<, aehon
And weilte pe wav sehe liaddc <i gon
With solas and with ]irvdc lo
LXXX\ 1.
I'e ladv rod porg Cardd'vle
Fcr in/o a jolyf vle,
Ulyroim pat liigte.
J'A-cry yer upon a certayn dav
Me niay heie I.auntales stede yav Hi-j.t
And him se with sigt.
Ho pat will per a.\sy justus,
li) kc|ie his armes fro pe rustns.
In turnement oper iigt.
Dar he never toi[ier gon; Hi;{ü
I^er he niay finde justes anoon
With sir Launt'a.l [le knigt.
LXXXVII.
l^iis I.aunfal, withouten table.
Pat noble knigt (d' pe roundc table
Was take into t'ayrye. 10:55
Seppe saw him in pis lond no man,
,\e no morc of him teile I ne can,
For sope, withoute lye.
Thomas Chestre made pis tale
(!)t" pe noble knigt sir f^annfale. 104(1
(iood ol chivahvc.
JhesLis. pat is hevene king,
Aeve HS alle Iiis l)less\w<g
And his Hiodir Marve. .\men.
!•', \]) 1 i ci t La u n l'a 1.
997. myne. IU04. yse. KU^. way pat sehe. I021. dorp. Iu24. Kvery
U»37- ne 7ooht zu streichen.
996. Vgl. LI) 792. i<S(i6. 100:5 f. \gl. LD 17,^ r. 1009. Vgl. LI)
277 !'■ H)l<). Vgl. LI) 7 14- i<)ii. \'gl. LI) :-!:57. 864. lofJ. \'gl. LI ) 112^1.
1015. \'gl. IT-) 26.-). 722. loiö. \'gl. LI) 2O9. 102.-1. V'jl. LI) i')2:{. 102'..
S. zu v. .n82. 103:5 I. Vgl. LI) 1624 IT. 1771. 1 29.'i. \~:^\ ■ l'>:-iH. Vgl. LI'
9.ö:i M07. i»).i:5. \i,d. LI) 268.
Auf das vcrluiltniss Clicslrc''s zu dem alteren englischen Lanval
will ich hier nicliL näher eingehen. Man ersieht ans dem \(jrsteheii-
deii abdruck , dass er den gang der handlang im \ves(>nf!ichen ans
dem alleren gedichte beibehalten hat. Immeihin aber hat er, ab-
Thonias ('lirstif. vtrf. iles r>;umral. Lit)c:iiis Descoiuis iiml ( )(ti)vi:iii iS^
gesehen von dem turnier zu Carlioiin (str. 37 — 421 und der episode
von dem ritter Valentyne f^str. 43 — 51), die ihm allein angehören,
auch durch manchen andern hübschen zug die erzählung belebt
und unser interesse an derselben gesteigert ; ich erinnere z. b.
an die beiden neffen Arthur's, sir Huwc und sir John , die LaunlaJ
nach Carlioun begleiten (v. 82 ff. 117 ff. 133- 1761, an den wunder-
baren y>alner« fv. 319 ff. 733 ff.), das ross Blaunchard fv. 326. 387.
554. 566 u. ö.j, den knappen Gyfre (v. 327. 386. 554. 580. 592
u. ö.) u. s. w. Wir wollen also trotz der wörtlichen entlehnung
eines grossen theiles seines gedichtes ihm das recht, sich Verfasser
desselben zu nennen, nicht streitig machen.
Sehen wir nun, ob wir auf grund der von mir vorgenommenen
Scheidung zwischen entlehntem und eigenem in Chestre's Launfal die
frage nach der verfasserschalt des Libeaus Desconus und Öctovian
zur entscheidung bringen können. Wenn man die von mir in den
fussnoten citirten parallelstellen aus dem Libeaus Desconus mit dem
texte des Launfal vergleicht, so ergiebt sich, dass die so zahlreichen
wörtlichen Übereinstimmungen zwischen den beiden gedichten vor-
wiegend in den von Chestre selbst herrührenden theil des Launfal
hineinfallen. Nur vereinzelt (v. 283 f. 298. 367. 919. 934 f. 937
— 944) finden wir auch wörtliche anklänge des Libeaus Desconus
an den vor-Chester'schen Lanval. Einige davon mögen zufällig sein;
sicher aber ist der zufall ausgeschlossen, wenn wir v. 937 — 948 des
Launfal mit v. 927 — 939 des Libeaus Desconus vergleichen. Diese
beiden stellen habe ich schon in der einleitung zum Lib. Desc. [>.
Cr^XI einander gegenübergestellt; die Schlussfolgerungen aber, die
ich dort gezogen habe, sind irrig. Da in dem französichen Lai de
Lanval der Marie de France an der entsprechenden stelle (ed. Erling
^'- 555 ff-) die Schönheit der geliebten Lanval's mit abweichenden
Zügen geschildert war , während der dichter des Libeaus Desconus
in V. 937 ff, seiner französischen vorlag<> sich enger anzuschliessen
schien, folgerte ich damals, dass von den beiden ähnlichen
passus der des Lii)eaus Desconus der ursprüngliche, der des Launfal
eine nachahmung des ersteren sei, und dass demnach Ch('sti("''s Launfal
überhaujit später gedichtet sei als der Libeaus Desconus.
Dabei hatte ich aber einmal übersehen, dass ein vers(>aar, das
in der von Krling veröffeiitiicbtcn \\<. ^\r< Lai di' I-aii\al l'hlt. v. 575 f.
der Warnke'sclu-ii ausgäbe:
l'"ils d'oi- ne gelte tel liuii
Cum ^i f'Iievel c\inti'o !c jnr
lS() M. Kaluza
zu V. Q^S f. des Launfal und Lib. Desc. :
Pe her schon (vp)on her hed
As gold wyre (\)at) schynith brijt
viel genauer stimmt, als die von mir (1. c. p. CLXIi aus drin Bei
Inconnu angefiihrten verse 1531 ff.:
Les ciins ot blans et rehiisans.
Conime tin or reflanboians.
D'un fil d'argent fu galonnee ;
Si cexaucait escevelee.
Es bleibt also nur noch übrig die Übereinstimmung zwisclieii
Bei Inconnu v. 1527 f.:
Le vis avoit si coloure
Conmie la rose el tens d'este
und v. 937 des Lib. Desc. und Launfal:
As rose (uii rys) her rode was red,
die als gemeinplatz in mittelalterlichen dichtungen doch von zweifel-
hafter beweiskraft ist.
Wenn wir nun aber auf der andern seile die entsprechende
stell(> der älteren englischen bearbeitung des Lai de Lanval nach
der von Kittredge veröffentlichten hs. , die mir damals noch nicht
zugänglich war, vergleichen, v. 432 ff". :
As rose in May hei rüde \v;is rede,
Here here shynyng on her hede
As gold wyre yn sonne' bright;
In this worlde nas^ so faire a wight.
A crowne was vpon her hede
AI of precious stones and gold rede.
Clothid she was in purpylle |)alle,
Her body gentille aud medille sniale.
The pane of hir inantelle in-warde
Ün hir armes' she foidid owte-warde etc.
so ist es nicht länger zweifelhaft, dass str. 79, v. 937 ff", von Chestrc's
Launfal nicht, wie ich früher geglaubt hatte , aus einzelnen versi^n
von Str. 78 und 79 des Lib. Desc. zusammengesetzt, sondern viel-
mehr direkt nach den eben citirten versen des älteren Lanval ge-
arbeitet ist.
Daraus ergiebt sich weiter mit luiumstösslicher gewissheit, dass
umgekehrt die entsprechende stelle des Libeaus Desconus, v. 927 —
939, in nachahmimg der Strophe 79 von Chcstre's Laiuifal geschrielx'n,
' So, nicht sm/rer steht iiacli '/,ti|>it/a (Arcliiv SB. 6<)J in d<-r lis.
^ Mai hs.
^ harmes hs.
llKiiiias Cliestre. veif. «les Launfal. Lilieaus Desconus und Octoviaii [J^t
dass also der Libeaus Desconus jünger ist als Chestre's
Launfal. Dass der Verfasser des Libeaus Desconus nicht etwa direkt
aus dem älteren Lanval geschöpft, sondern Chestre's gedieht vor sich
gehabt hat, ersieht man daraus, dass in v. 934 f. des Lib. Desc. der-
selbe reim jnoldc : goldc steht, wie in Chestre's Launfal v. 940 f.,
während die ältere fassung dort den reim hede : rede bietet.
Wenn nun aber der Libeaus Desconus jünger ist, als Chestre's
Launfal , sind dann die vielen wörtlichen anklänge zwischen diesen
i)eiden gedichten so zu erklären, dass der dichter des Libeaus Des-
conus nel)en anderen englischen romanzen, die er gekannt und be-
nützt hat (s. meine einl. p. CXLV tf.), auch Chestre's Launfal nach-
geahmt hat, oder müssen wir annehmen, dass Chestre selbst auch
Verfasser des Libeaus Descomis war und dass sich deshalb so viele
wörtliche Übereinstimmungen zwischen beiden gedichten finden, weil
derselbe Verfasser in beiden gedichten selbstverständlich die ihm be-
sonders geläufigen [)hraseii in erster reihe zur anwendung brachte?
Ich denke so : \\ enii der Lil)eaus Desconus nicht von Thomas Chestre,
sondern von einem andern dichter herriüirte , der in seinem stil
Chestre's Launfal sich zum besonderen muster genommen hätte, dann
müsste diese nachbildung beide bestandtheile des Launfal, den älteren
und den von Chester selbst herrührenden, in gleicher weise treffen,
und es wäre autfallend, dass in Wirklichkeit aus dem älteren Lanval
mir vereinzelt einige verse in den Libeaus Descfjinis übergegangen
sind. Cerade in denjenigen Strophen von Chestre's Launfal, in denen
die mehrzahl der verse der älteren version entstammt , sehen wir
recht deutlich , dass die wenigen von Thomas Chestre zur füllung
der Strophe hinzugefügten ' verse fast sämmtlich auch im Libeaus
Desconus wiederkehren, während dort an die weit grössere zahl der
aus dem älteren Lanval hineingearbeiteten verse nur geringfügige
anklänge zu finden sind. Als beispiel hierfür vergleiche man den
ersten grösseren abschnitt von Chestre's Launfal, der mit älteren be-
standtheilen durchsetzt ist, v. 217 — 320. Dort stimmen von den
Chestre selbst angehörenden versen Lf. 217: Poi'erly pc kni^t to hors
gan springe mit LD 265: pe kni^t to hors gan spring; Lf 237:
ypelurcd 7vitfi grys and gro mit LD 896 : Pelured wip gris and gray :
Lf. 243: J sawc never noo/i swiche mit LD 758: S7C'ie// sij pey never
non; Li". 247 f : Har keverchezies wer well schyre, Arayd zvith riche
gold wyre mit LD 893 f.: /// kcvercheves wliit Araide wip gold wire ;
Lf. 258: Withoute more sojour mit LD 823: Wipoutc fnore abood;
Li. 270: Vßorischcd with richc <nnall mit LD 1895; Yßourisclud wip
I ,S,S M- Kaluza
amall; Lf. 276: Ne hadde noon swich juell mit LD 1079 f.: Ne si^
I na'cr no juell $0 likingf to my pay, Lf. 281 : fer and nye mit LD
479: fer and ner ; Lf. 282 : A man 0/ moc/iell vii-^te mit I>D 704:
man 0/ nii-j^t', LD 1617: Man 0/ moste mi'^tes ; LD 1680: As man
of moste mipes ; Lf 285: pat semcly was of si-^te mit LD 1893:
pat setnely wer of si^te ; Lf. 294: ffe seygh ner er non so p,rt mit
LD 1074: pey ne si^e tun'er non so gay und LD 135: Stoiit he 7c>as
and perl; Lf 297 : / dar well say in sert mit LD 141 : / dar well
say in certe ; Lf 309: ßat swete flour mit LD 2. 2231: pat swete
ßour ; Lf 312: /am to pyn honour mit LD 1257: / am to pin
honour ; Lf. 313: Sc/ie seyde : Sir kni-^t ^entyll and hende mit LD 2122:
Sciu seyde : Kni^t gentill ; Lf. 314: ord and ende mit LD 408: ord
and ende ; an die weit zahlreicheren, aus dem älteren Lanval stammen-
den verse aber sind nur geringfügige anklänge im Libeaus Desconus
wiederzufinden; vgl. z. b. Lf 283 f.: of prys : purpur bys mit LD
2173 76 of pris : purpure bis ; Lf. 257: ^if hit wer py wille, sere
mit LD 1388: ^if hit were his will: Lf. 261: whyt as ßour mit
LD 1489: whit as ßour i LD 298: Her her e sciwn as gold wyre mit
I.D 938 f : pe her sehon on hir hed As gold wire sehine p bri-^t.
Diese auffallende bevorzugung des Chestre'schen theiles des
Launfal durch den Verfasser des Libeaus Desconus lässt nur die eine
erklärung zu, dass Thomas Chestre selbst Verfasser des
Libeaus Desconus war und dass darum dieselben phrasen, deren
er sich zur füllung der Strophen im Launfal bedient hatte, ihm auch
bei abfassung seines Libeaus Desconus geläufig waren , während er
aus dem von ihm in seinen Launfal hineingearbeiteten älteren ge-
dichte nur einzelne züge , besonders aus der Schilderung der fee
Triamour , herübernaj^n. Da ich nun früher schon (Lib. Desc.
p. CLXIIIj die Überzeugung ausgesprochen habe, dass Octovian mid
Libeaus Desconus denselben Verfasser haben , so ergiebt sich als
weitere konsequenz, dass ich nunmehr mit Sarrazin und ßülbring in
Thomas Chestre den Verfasser des Launfal , Libeaus Des-
conus und Octovian selie.
Wir wissen jetzt auch, dass sein Launfal vor dem Libeaus
Desconus entstanden und wahrscheinlich überhaupt Chestre's erst-
lingswerk ist, so dass wir schon darum die Unselbständigkeit, die
sich darin zeigt , dass er den hauptbestandtheil einer älteren eng-
lischen bearbeitung der Lanvalsage wörtlich in sein gedieht aufge-
nommen hat, um so leichter verzeihen können. Immerhin zeigt er
sowohl in d«Mi von ihm selbst lierstamincnd<Mi cpisoden wie in d' 11
riioiiias Clieslie. veif. des Launfal, Lilieaus Desconus und (Jctovian i jStj
Zügen , mit denen er die ältere fassiing weiter ausgeschmückt hat
(s. ü. p. 185), ein nicht unbeträchtliches poetisches talcnt und ins-
besondere auch ein anerkennenswerthes geschick in der Umwandlung
der reimpaare des älteren I.anval in schvveifreimstrophen , so dass
wir ohne die kürzlich von Kittredge veröftentlichte hs. Rawlinson
C 86 unmöglich hätten verinuthen können , iii wie hohem grade
Chestre dieser älteren version verpflichtet ist.
In seinem zweiten werke, dem Libeaus Desconus, folgt Chestre
im gange der handlung im wesentlichen dem französischen Bei Inconnu
des Renauld de Beaujeu, doch beweist er auch hier seine Selbständig-
keit durch ausscheidung von episoden, welche die einheit der hand-
lung zu stören geeignet sind (s. Lib. Desc. p. CXXXXI ff.) und be-
sonders durch ganz eigenartige ausgestaltung der einzelnen kämpfe
des helden. Und wenn er auch hierbei viele züge aus älteren eng-
lischen romanzen entlehnt (s. ib. p. CXLV ff.) , so zeigt er doch
ähnlich wie früher im Launfal eine so grosse gcwandtheit in der Ver-
arbeitung und Verschmelzung des ganz verschiedenartigen materials,
dass alles wiederum wie aus einem gusse erscheint. Zugleich
hat er die etwas schwierigere form der scliweifreimstrophe mit der
reimordming aabaabccbddb, die im Launfal nur vereinzelt aufgetreten
war (s. o. p. 166), hier für das ganze gedieht durchgeführt und
ausserdem, vielleicht in nachahmung des zweiten theiles von Rouland
and Vernagu, auch in den reimpaaren statt der vierhebigen verse
dreihebige verwendet (s. Lil). Desc. p. LVI fif.j.
Endlich im Octovian, den ich, was die komposition des ganzen
und die ausschmückung des details anlangt, für sein bestes und darum
im gegensatz zu Sarrazin für sein letztes werk ansehen möchte, führt
er eine in der romanzenlitteratur sonst nicht anzutreffende strophen-
form , aaabab , mit grosser gcwandtheit durch und erinnert uns zu-
gleich in der wähl der reimwörter und in sonstigen metrischen rig(>n-
thümlichkeiten , wie z. b. dem enjambement von einer stroplu^ zur
andern «vgl. darüber Lil). l)ese. p. XI.Il f. luid anm. zu v. 10811,
gar oft an seine früheren gedichte Launfal uiul Libeaus Desconus.
Die grundläbe] des Octovian ist wiederum im wesentlichen rin(>ni
französischen gedichte entnommen. \\ Cnn aber wirklich der von
VoUmölh^r i.Mtfranz. bibl. III) veröffentlichte altfianz(')sische ( )ctavian
die direkte vorläge Chestre's war , dann hat er es v(>rstanden , die
übermässige breite des Originals so geschickt zu kondensirtMi und
die Ott recht wässerige , zusaminenhangslose darstellung des franzö-
sistiicM gediclites thuch rinc M)lel»e lulle intxTcssanlcr, |cl)ens\\ aliicr
l(;0 M- Kalu/.a
Züge ciuszuschmückcii, dass sein Octoviaii an poetischem wcrthe das
t'raiizösisehc vorhihl weit überragt. Ich kann daher mit Sarrazin
durchaus nicht übc^reinstimmen, W(Min er (Octavian p. XXII) meint:
»Die Zusätze des englischen bearheiters ersciieinen meist als vcr-
grübeningen, rohe effekthascherei, ungeschickte versuche realistischer
darsteJhuig, trivialitäten«. Man vergleiche doch nur im französischen
und im englischen getlichte die scene, in der Florent die zwei ochsen
gegen einen sperber eintauscht und für zehn [vierzig] pfund, die er
wechseln sollte , ein pferd kauft , oder später die entführung des
wunderbaren, gehörnten rosses durch Clement, und man wird zugeben
müssen, dass Chestre die im französischen originale recht ungeschickte
und unmotivirte erzählung durch einfügung an sich unbedeutender,
aber für den Zusammenhang unentbehrlich scheinender züge zu einer
höchst lebendigen und ergötzlichen gemacht hat. Während man
sich z. b. im französischen gedieht wundern muss, dass der sultan
so dumm sein kann , dem fremden manne sein werthvolles wunder-
ross anzuvertrauen, entwickelt sich im englischen die scene so natur-
gemäss , dass ein zweitel an der poetischen Wahrheit des erzählten
gar nicht aufkommen kann. Eine detailvergleichung des Octovian
mit dem von Vollmöller veröffentlichten französischen texte, die nicht
uninteressant sein dürfte , wird demnächst einer meiner zuhörer in
angriff nehmen.
Zu i)e.dauern ist es , dass wir übc'r Thomas Chestre's persön-
liche Verhältnisse so gar nichts näheres wissen. Jedenfalls aber ge-
bührt ihm unter den englischen romanzendichtern des 13. und 14.
Jahrhunderts ein hervorragender platz , sei es auch nur darum, weil
er es verstanden hat, in der erzählung mass zu halten und die aben-
teuer, die er von seinen helden berichtet, in so anziehender dar-
stellung luis vorzuführen, dass seine werke auch für den verwöhnten
leser des iKnuizehnten Jahrhunderts nicht interesselos erscheinen.
Rönigsix'rg i. Pr., Januar 1893. Max Kaluza.
W. Franz, Zur syntax des iilteren Neiienülisc!\ 1 1^ l
II.
ZUR SYNTAX DES ÄLTEREN NEUENliLlSCH.
DAS AHXKKli.
I. Die Shakespeare'sche frcilieit betreffs der Verwendung
des adverbs in adjektivischer form, welche im 1 6. Jahrhundert
eine l)ereits ziemHch weitgehende war, theilen in demselben umfange
nur die älteren autoren des 17. Jahrhunderts (liacon, Ben Jonson,
Raleigh u. a.). Seit Dryden's zeit werden adjektive und adverbien
der form nach wieder strenger geschieden. Adverbien in adjektivischer
gestalt kommen, abgesehen von den geläutigen intensiven und soweit
dieselben etymologisch nicht berechtigt sind , in der wissenschaft-
lichen prosa seit der zweiten hälfte des 17. Jahrhunderts nur aus-
rjahmsweise vor , sind jedoch häutiger in der komödie , der brief-
litteratur, dem roman und bei volksthümlichen autoren, wie Uunyan.
In den dialckten liat diese licenz der älteren spräche derartige tbrt-
schritte gemacht, dass die Verwendung von adjektiven in adverbialer
funktion überhaupt an keine schranken mehr gebunden ist.
Vor adjektiven, adverbien und participien ist das der charak-
teristischen endung entbehrende adverb viel häutiger als bei vcrben.
Von zwei begrifflich nahe verwandten und durch and verbundenen
adverbien ist öfters nur eins mit der es als solches keimzeichnenden
endung versehen.
:i I ( ). Iiiil tlii-v 'II lise earlier tlian ordhiary to a It-ast. \W\\ Jonvon, Sil.
W. 11 ^. 217. wh.) innsucd hini dose. I<alii;.;h H. W. 1\. ') 5j 7. 2H<>. yet it
is a|)l to bc- lieated , as watcr iiiay hc made to l)oyle , and liurn as Imd as lirt- ;
Ruiton A. M. Ij. 58. tiierfore 1 liumble öfter it to liis iMajestyes consideralion -
Fortescue I'. in. l.X. 21 fiöH). Dagegen: l humbly desire your Lordslüp's
l'avor — id. So llun, to speak to tlie (luestion more large, Bunyan P. V. IU4.
(he) a.ssurcd her tliat lie reigned mosi. glorioiis in lieavtii. Füller II. W. \\ j-.
197. Why, if you can get tliis young wencli, reforin. and live honest. Nantiriigli.
Confed. lg. 416. he heliavt-d so modesl and respectfnl, Sniollet H. Cl. p. S. iic
liad been oveiheard talkiiig very loud and vehetiieiit witli W ilscm . Smollel
H. Cl. p. 11.
li) the remaines of lownes and villages late liurnt . H<dland A. .M. 24,;,.
259. Imsc liuilt eitles, Burton A. M. Dem. K. p. .'):<. üKe ,1 pruinincnt tlired
in an niircieii woven eloth , Hnrtdii A. .M. Dem. K. y. 7"- WCiicre z.dilreii-lie
belege unter den intensiven.
e) as if he vvere liote. and grf.cdilv lienl lo niake spoyle nl' otlier mens
goods: Holland A." M. 267. 292. it glides as soft and s-.oeefiy iVoni his pen. as
that River iloes now -- Waltoii C. .\. :\\.
'9-
VV. Franz
(1) Are you going to co.me heie regulär? Dickens, Pickwick 54. ;i8o.
She niust be cmisiderable lonesome iiovv. A. \\. Neal, Widow Bedott Pap. X.
100. for Jim was mighty free and wilii likc — Hret Harte, Luck R. C.
(Miggles) 37-
A n lu e r k u n g l . In to speak great als einem stehenden ausdruck , dem
die modeinen to (speak) talk big. to look big zur seite stehen, ist (kis adjektiv
an seiner stelle.
Sylla did a little resent thereat, aad hegan to speake great — Bacon, Ess.
169. setting u[) Ins browes aloft like horns. and speaking thereto as big, Hol-
land A. M. 20 j. 143. Mars is enraged, hc looks big, anrl begins to stut for anger.
Ben Jonson, Poet. IV 3 122.
Anmerkung 2. A''mr 'beinahe' und scarcc kommen auch in der neuesten
spräche noch häufig als adverbien vor. Ais einsilbige wnrter gehen sie eine
entschieden engere Verbindung ein mit dem folgenden wort als adverbien von
mehreren gesprochenen silben , doch erstreckt sich auch auf sie der neuerdings
immer stärker werdende uniformirungstrieb , welcher sie als adverbien nur noch
mit der charakteristischen endung versehen anerkennen will ; jener selbe unifor-
mirungstrieb , der das scherzhafte mtichly getioren hat und gewiss auch zu very
ein verily schaffen würde, wenn es nicht sciion existirte und zwar in der älteren
ursprünglichen bedeutung 'fürwahr, wahrlich', in welcher es durch die Bibel uiid
die spräche der quäker erhalten wird.
the season of the yeare is neare spent . Com. Deb. 106 (l625)- With
such thoughts I had tormented myself for near two hours, tili — Fielding, Am.
Hj. 57. I can scarce be a minute with myself, Ben Jonson, Poet. II, 1 U).
Belege aus der modernen spräche bei E. Beckmann , Ueber die doppelformigen
englischen adjektiv-adverbien. Herrig's Archiv bd. 64 p. 25 — 70.
Anmerkung % Wenn heute noch in guter prosa die komparative und
Superlative von adjektiven zuweilen als adverbien vorkommen , so nahm man
sicherlich im 17. und 18. Jahrhundert keinen anstoss an ihnen; es fehlt daher
auch nicht an belegen für diese erscheinung in der älteren spräche. Entschieden
vulgär sind dagegen jetzt die nach germanischer weise gesteigerten adverbien;
formen wie eagerliest, clearlier.
a) Thought moves slmver and heavier, but thereby the impressions of it
are deeper, and last longer: W. Temple , Obs. Neth. II. 126. tiie bowrthat
rolls easiest along the green goes furthest, and has least clay sticking to it. VV.
Scott, Journal 1. 259.
b) but it is the costlier course to reflect our eye backe, and look deeplier
into our seines. D. Rogers, Dauids cost 386. him she loves most , she will
seem to hate eagerliest, Ben Jonson, Sil. W. 11,. 'ivi. 'liiere is alniost no man
but he sees clearlier and sharper the vices in a Speaker, than the virtues. Ben
Jonson, Disc. 744-
II. Als adverbien in adjektivischer gestalt werden im 17. inid
auch noch im 18. Jahrhundert mit Vorliebe die Jener zeit geläufigen
intensive gebraucht, deren ein jedes Zeitalter und jede mode,
mit der sie zu kommen luid gehen pflegen, ganz eigene Schöpfungen
aufzuweisen hat. Man braucht nur an den adverbialen gebrauch
von jolly , prccioiis , aw/ul als intensive in der heutigen lungangs-
7.u\ sviitax des altrr<n Ni'in-imlisi.-li
i9i
sprach*' zu denken, um es nicht auffällig zu fu i den , dass dicjcnigi-
lies 17. uiul 18. Jahrhunderts solche wie arraiit , cxccllent, Imgeous,
prodig'ious , sorc , viokiit etc., neben \v<-]chen meist auch die eigent-
lichen adverbialformen vorkommen, in gleicher funktion aufzuweisen
hat. Die dialekte, sowie das amerikanische Englisch bewahren nocli
manche dieser alten intensive.
r. AU, welches in der bedeutung von 'w/iol/y. complctely, quih,
rntiiely dem Mittelenglischen so sehr geläufig war, ist im 17. Jahr-
hundert bereits recht selten geworden. Als mittel der emphasc steht
es in jener zeit auch noch vor too und out und war vor ersterem
besonders häufig taus all und so wurde also). Ausserdem verstärkt
is in der älteren spräche die partikel to vor verben iall-to-break
ganz zerbreclien). Allmählich muss all als intensiv des präpositio-
nalen infinitivs in dieser rolle verkannt worden sein, denn man be-
trachtete all to als ein adverbiales kompositum mit der bedeutung
altogt'thet\ complctely und setzte es nicht allein vor den infiniti\'.
sondern auch vor andere Zeiten : all-to-bc-pondcrcd. Beispiele dieser
art finden sicli im 16. Jahrhundert zum ersten mal (vgl. Murray, E. D.
unter all C. 14. 1 5;.
.ij 1 letiiint'il all windlesse tor hast toward llic regiment ot our inen —
Holl.uid A. .M. iHj^. 114. They Hay olT tlie skins fiom inen alive either bv
peecemeale. 01 all \vlK)ie; Holland A. ^I. i.'} 12- 237-
1)) Wr. Cowky liad Ibund out, that no kind of statt" is proper for a heroic
Doem, as beinp; all too lyrical: Dryden , Ded. Aen. XIV. 222. the creeks anci
Miiinds of the nortli-east ... all out as good a discovery as that hungry Spaniards
t)f Terra austialis Jiicognita, Biirton A. M. Dem. K. \i. 17. Oui' Christian
Tacticks are all out as necessary as the Koman Acies, Burton A. .M. 32. Intem-
peratc N'enus is all oiit as had in the other e.xtream. Burton .\. M. lg- 80.
Anmerkung. In dem Leicestershire dialekt (s. E. f). S.) hat sich all
oiU 'altogcther, qiiile i)is auf den heutigen tag erhalten.
c) (they) layd at the houx and backe jiarts as well of the beasts as the
l'ersians thcmscives . and all to cnt and hacked them. Holland A. M. 25 3. 264.
ihc Giant mist bnt little of all-to-brcaking Mr. Great-heart's Scull with his Club,
liunyan 1'. V. 'l'l~. She all-to-hc-fooled mn for, as she calied it. iny intended
de.sperate advcntuie; Btmyan V. V . 190. Wiiy this all-to-be-po7i'dcred rascal herc
is my s(jii. Vanbrugii, Coiif. V o. 438.
2. Arrant (aus crrant \iagrant')^ in der älteren spräche haupt-
sächlich als steigerndes beiwort zu Schimpfnamen gesetzt \arraiit
(cna/it) thief, traitor, rogtie , duncc], wurde zum reinen intensiv und
bedeutet als adverb im 17. Jahrhundert 't/ioroug/ily'.
:\) Oh niy lord , what an arrant excelient pretty creature tis ! Ford.
Lov. Sacr. ll,. 82. • !<) crrant rogues , as any live in an einpire. Ben Jonson,
l'oet. Hl,. 1 17.
K. Köll. in;;, l'.iiglischc suidien. XVIll. 2. I3
194
W. l'Viuv/.
3. ßloody 'abo7>iinal>ly ; cxceedingly war als intensiv von der
restaiiration bis etwa 1750 in der konversationssprachc aller klassen
heimisch (vgl. Murray E. D. unter bloody B. 2), ist jetzt aber in hohem
grade verpönt und wird nur von den allerniedrigsten und rohestcn
gesellschaftsklassen gebraucht.
Thou art a bloody impudcnt fellow. Faiquhar, Rcct. Oll. 1\ ,. O27. Vgl.
<l;izii : 1 knew he was some danined bloody flog;. Karquhar. l.ove \\. 111 j. üOC).
4. Clwiccly wird in der bedeutung ''exquisitely, exceedingly kaum
jetzt noch in weiteren kreisen gebraucht.
They were old fashioned Poetry, but choicely good . VValton C \. 64.
1 thank you heartily for tliese Verses, they bc cJioicely good. Walton C. A.
242. 243.
5. Crtiel , cruelly scheint als intensiv in älterer zeit vornehm-
lich von personen der niederen stände gebraucht worden zu sein,
wie es auch heute nur in dialekten (Devon) und in der ainrrikani-
schen Volkssprache (s. Bartlett D. Am.) anzutreffen ist.
l'in ci-iieUy afraid your father won't consent after all. Vanhriigh. ("onf. V j.
434. Gustavus had sometimes heard . . . Edward sneered al for beiiig ''cruci
wise- — Lover H. A. XL. 362.
6. Exceeding kommt als adverb meist nur in der adjektivischen
form im 17. Jahrhundert vor und erhält sich bis in die neuzeit,
muss Jetzt aber als veraltet angesehen werden. Es ist das intensiv
par excellence vor adjektiven und adverbien, bei verben scheint es nicht
vorzukommen. Neben ihm steht extretne, welches jedoch bei weitem
nicht so häufig ist. Excelknt ist ausser diesen ein seit Shakespeare
viel gebrauchtes intensiv, welches das 18. Jahrhundert indessen kaum
überdauert zu haben scheint.
These Cautions were exceeding weightie , Raleigh 11. V\ . 111. 6 ^ 2. 61.
She is exceeding fair, Ben Jonson, Sil. W. II 3. 2 15. It fits lüni exceeding well;
R. Tailor, Heg Pearl l. Dodsley XI. 432. (l) behold the Heavcns giew ex-
ceeding black ; Bunyan P. P. 35. yet it is exceeding probable, l^ryden, E. Sat.
XIII. 56. In a word, he is a very insignificant fellow, but exceeding gracious.
Steele, Tatl. Jan. 31. 1710 (p. 26). Exceeding frank, upon niy wnnl. Sheridan.
Seh. f. Sc. III3. 399.
Thereforc all Deformed Persons are extreme Bold. Bacon, Ess. 25y. 1 am
exireame weary. Verney P. (1639) 229. But the Sands gather'd for three 01
four Leagues upon this Coast, makes the Haven extream dangerous, W. Tcmple,
Obs. Neth. III. 14".
cxcellent well, Ben Jonson. Poet. IV,. 119. All excelknt good, Master,
Walton C. A. 107.
7. Hugeous , hiigeously ist veraltet und auch hugcly hat aufge-
hört, ein geläufiges intensiv zu sein, soweit nicht durch Verwendung
y.wv syiitax lies älteren Nciienujliscli IQS
dieses alterthümlichen , markanten adverbs ein besonderes etfelct er-
zielt werden soll.
I am ]iugeo7is glad il was a dream. VVyclierlev. (ieiit. D. I\ j. 56. In-
(leed I was weary oF the play; t)iit I liked luigeotidv tlie actois. \V\cherley.
Coiint W. II ,. 74-
In all the Sacrilicus ol the Ancients. they were hngtly kiml to unc another;
J. Taylor, Worthy Com. \\ „. 20^. He takes to liis Icaininir hngelv- Addison,
Spect. nr. 108 p. 212.
8. Mainly ''va-y, muc/i, grcatly wird kaum noch in der modernen
spräche als intensiv angetroffen, wie in den folgenden sätzen :
She loveth Banqueting, and Feasting, mainly well, Bunyan P. P. 281.
l'oor Madam i.s mainly frighted, tliat 's certain — Addison. Dr. I,. bd. II. 178.
vQu'd make me angry. hnt tliat 1 love von so mainlv. Wyclierley, Connt. W.
V,. 99.
9. Mighty, m'ightily waren der konversationssprache des 17. imd
18. Jahrhunderts geradeso geläufig wie heute.
'Tis very well, mighty well, indeed. Vanbrugli. Conf. 111 j. 428. Indeed,
we wanted yoii here mightily, cousin. Wycherley. Gent. D. III ,. 48. Fm mightv
sorry for't. Vanbrugh, P'alse Fr. II j. 40t. it was mightv ridicnlons in theni
to quanel aniong themselve.s. Fielding J. \V. VIII. 25.
10. Passing 'cxceeäingly steht nur vor adjektiven und adverbien,
ist jetzt veraltet, war aber in früherer zeit viel gebraucht.
in all those parts /«jj-w^ well knowne, Holland A. M. 185. in». Passitig
carefull and warie in preserving of souldiers ; Holland A. M. 21 j^. 186. A passing
valiant man he was. and did notable seruice, Raleigh H. VV. V. l § 4. 341.
li'or they could teil passing \yell, when to stop, or turne: Bacon, Ess. 507. your
Hanns in the Keider is passijig well, Fortescue P. nr. 125 l'- 176 (]f)22). U
was passif/g stränge. Beaconsfield, Venetia IVjj. 288.
11. Piaguy, plaguily ^/wrribly. extremely , noch jetzt dialektisch
fHants) und vulgär , gehörte auch früher der niederen familiär-
sprache an.
your wits aie plaguily given to borrow. Wycherley, l>ove W. I ,. 6.
These London sparks iwt plaguy impudent! Farquliar, Const. C. 1I„. ö20. My
mind misgives me plaguily. Farquhar, Recr. Off. 1,. OlD. ammunition was
plaguy scarce amongst us. Vanbrugh, Aesop Part. 1!,. ;^88. He \oo\i% plaguy
grufT. Sheridan, Riv. IIT ,. 239.
12. Prodigious , prodigiously ''extremely , exceedingly klingt jetzt
altmodisch und wird selten gebraucht, scheint aber im amerikanischen
Englisch in der -/y-form noch üblich zu sein.
O, I am prodigious glad to hear it. Garrick, Cland. Mar. l \ ol. 111. 16.
l am prodigiously rallied about my passion for you, Garrick, Miss h. t. II Vol. I.
76. He would .siee her skim sevcral pans . and laughed at her prodigiouslv. E.
Wetherell. W. World 35. 374-
13*
90
W, iM-aii/
13. Piirely 'well, vcry ist weniger häutig als das zugehörige
adjektiv pure 'good, uice , first rate ; beide gehören der älteren
Umgangssprache an.
you liavo done it veiy well; now il (liicj biinis purcly. Swilt, ]'ol. Coiiv.
\'ll. 277. l iim ylaii 1 Iinve .sl-U1ci1 it so purely. Garrick, Miss li. t. 11 ,. X'ol. 1. 7:1-
it is ■^o ptircly Uind of him ; Beacoiisfield, \"eiietia IV^. -h\\-
how pure that i.s ! Vanhrugh . Ccjiifed. V j. 4;:!ö. Did not 1 teil you. i
was tiie purest place in ll>e world foi" you to play your tricks in "r Addison.
Drum, l bd. II. 186. \ve siiall Iiave ptire Sport. Garrick, Miss h. t. 11 lid. I. 7!^-
14. Right als intensiv ist noch nicht ganz veraltet, doch hat es in
der modernen spräche bedeutend an boden verloren zu gunstcn von
7'ery und quite ; in der Volkssprache ist es sehr Icbenskrältig. lu
seiner alten gebrauchsweise hat es sich in dem siiden der Vereinigten
Staaten Amerika's erhalten, wo es in der Umgangssprache noch sehr
geläufig ist (s. Bartlett, Dict. Am.). Das britische Englisch bewahrt
das alte right 'very vornehmlich in titeln : The Right Re^'cre/iä — ,
The Right Honorablc — .
Nay, \ou niust walk alunc , it' you be right iiielancholy. Sil' Jolin. Be;i
Jonson. Sil. \V. 11.,. 2\h- Right glad am 1. said Mr. Stand-iast. l'.unyaii 1*. I'.
27'). Dang it. iie be my landlord, and a right ^ooA landlord too — Marryai.
.Mi<l. Ka.sy Vll. \\\.
15. Sore 'grievoiisly, violently, severely (zu ae. sar 'sclimerzhaft 1
erhält sich dialektisch imd in der schottischen Volkssprache (sair),
Sorely in der modernen spräche steht vornehmlich bei bedeutungs-
verwandten participien ; sorely bruised, — wounded, — hurt.
The wicnd is ,now contrary for any .'^hipping Coming to uss, and thnl
troublcs twll schirc, Verney P. 238 (1639). At this his Relntions were sori' ania/ed;
Hunyan P. P. 12. lie chastiscd them sore, Bunyan P. P. 12;}. So we teil to il
füll .<ore, Bunyan P. P. 2,^6.
wheieby most of the Parthians weie sorc hurt. Holland A. M. 20.;. 15;!.
That Britannie by a generali conspiracic and banding of the barbarous nalions
was Siire distressed and brought to c.xtreaiiie miserie: Holland A. M. 26-. 31').
Vpon this tumult, Seruius Tiillius hasting to the Senate . . . was throwne downc
ihe slaires, and going hoiiie sort; bruised, Kaleigh H. "\V. IV. 7 § l 2<;2. Biit
the Children began to bc sore/y weary, Bunyan P. P. 278.
To Andy's impiiiy, il she was „kilf-, siie leplitd in the negative, but saii
,lhey hurt her .w;y", and she was bleediiig a power; Lover H.A. I,. 431. she
would be as sair vexed amaist for you as for me. Scott B. D. IV. 30.
16. Strenuously und violently als intensive sind verhältnissmässig
selten, besonders das erstere.
1 am »lost strenuously well, Ben Jonson. Poet. 11 j. llo. he 'II be 7'iolently
delighted with it. Vanbnigh, Conf 111.^. 427.
17. J'ijstly 'exeeediitgly , very , miieli , erfreute sich einer ganz
besuuilcrru JK-Jichtheit; in der Umgangssprache des vorigen Jahrhunderts:
Zur syiitax des älteren Neuenglisch 107
jetzt ist OS stark altfränkisch und kommt in der gesprochenen spräche
der gebildeten nicht mehr vor (s. auch Storm, Engl, phil., P p. 353).
I find I love Khodophil vastly\ Ciarrick, ^liss H. T. 11 bd. 1. 7:5. von an-
Tasfly good, Ganick. Miss II. T. II bd. l. 74. IIa! my dear Sneer. 1 am vastlv
i:lad to see you. Sheridan, Tritic I,. 44,'). Vastly weil, gentlemen ! Sheridan,
«'ritic II „. 467. he is 7-asUy iinproved; Beaconsfield. Venetia IIL^. 17-.
18. IVoiidrous thut neben wondcrful in älterer zeit meist dienst
liir das moderne -ivonderfully ; es wurde viel gebraucht und ist lieute
noch nicht ganz veraltet.
beeing a nnii honi the very prinie of liis yonlii woiidcrDiis skiifuii in be-
uuiling and deceiving the world , Holland A. AI. '.iio. 168. methinks thou art
-„'onciroiis patient : Ford, \.o\\ Sacr. III j- 86. Vaiiant lie was, and very forttinate
. . . IVondra/is bountifull to scliolars and souldieis; Füller 11. W. III 29- 161.
It is also li'imdrous stiange what J.aeliiis Bisciola reporteth. 'l'h. Browne, Pseud.
llp. II. ,"14. 'Tis very fine ! ivondrotts fine. Wycherlev. Love W. IV 5. 28. Its
(love) {)Owers are wondrous great, Vanbrugh, ]\list. IV j. 451. There seems to
ine sonietinng wondrous fanciful in it. Beaconsfield, Venetia VIg. 403.
It is wondcrßd k:\\s.\Q and natnral to conceive . M. Morc, Antid. Ath. 11^.
112. 1 like you uhmderful well. Bunyan P. P. 71.
19. IVoundy , woimdily 'cxccsswdy gehörte ursprünglich wahr-
scheinlich nur der niederen Volkssprache an (zu ooiis Xrod' s la'onnds T).
'Tis ivoundy cold sure — l''ord. Witch. Edm. II ,. lOJ. It <niells looi/ndilv
of sweat and brinistone. Farquhar. Recr. Off. I j. 61;?.
III. Von den im 17. und 18. Jahrhundert im gebrauch gewesenen
adverbien der zeit hat sich die mehrzahl erhalten, einige sind
mittlerweile veraltet und eine ganze reihe hat bedeutung und ge-
l)rauchsweise geändert.
I. After kommt jetzt nur noch nach bestimmten Zeitangaben
(hc'o ycars after) und nach adverbien der zeit {soon, long) vor und
kann , wenn es sonst für afterwards gebraucht wird (was übrigens,
^■on der Wendung beforc or after abgesehen, höchst selten vorkommt),
nur am ende des satzrs stehen ; früher durfte es auch dem verb
vorangestellt werden.
Pilsens the ea]}tain ihrrcor, Martpiesse aflcr ol' Aegypt. was advanced to
the honourablc jdace of a Tribüne: Holland \. W. 24j. 240. to-morrow we
i,'o in procession. and afler thou slialt never coine in again : Ford, Witeli. Edm.
\ ,. 206. since I was a page in coml, to niy lord Lofty, and after, my lady's
gentleinan-usher, Ben Jonson, Sil. W. I,. 211. 1 say suppose such a man should
• ommit soine things that he lield very heinous and aboniinable crimes . . . and
>hould after . . . be punished —- II. More , App. Antid. 9. ,"^44. who after
niadc discovery in the Noitluin parts of that continent. Th. Miowne, Pseud. Ep.
II. 49. Seeing me, they all i)ut on their gvave fa<e^ . . and nfter feil into a
l>rofound silence. Congreve, Way W. I ,. 26(1.
198
W. Imiuiz
Oll, iicvei ininil tlie down — you shall be biushed öfter; Lover IL A.
XV. 104.
Anmerkung 1. Aftenvard und aßerwards stehen im 17. jahrhunden
nleicliherechtigt nebeneinander, die letztere form ist die jetzt weitaus bevorzugter'-
(vgl. beside-besides , toioard-towards , backtvard-backwards). make way for eithei
the War or Peace afterivard in the Low-Countreys , W. Temple, Obs. Netli. 1.
~\\- as well as afterioards its Riclies and Greatness : W. Temple, Obs. Neth. I. 75.
Anmerkung 2. Hereafter wnd noch melir IhereafUr \vAh^x\ bereits einen
archaiaclien anstrich und sind (ausgenommen wenn he7-eafter 'in einem künftige))
leben' bedeutet) aus der Verkehrssprache geschwunden, that hee will lureafter bc
to Parliamentes as a soule in the bodye. Com. Deb. 3 (1625). and wee shali
have a more seasonable tynie thearafter to give them füll satisfaction. Com. Deb.
.-,,-) (162.-,).
2. Ahcay, durch always verdrängt, gehört jetzt der poetischen
und archaisirenden spräche an.
Concerniiige lectin^es, not lecturers wliich are alhuay settled by authoritye.
he hath these words — Com. Deb. 50 C1625). And therefore have they ahvay
been the iiislrumcnts of great designes, Tb. Browne, Pseud. lij). 1. 9.
3. Anights, entstanden durch vertjuickung von anight und (nocli
dialektischem) nights (et". Murray, Dict. unter anights), begegnet nur
noch in archaisirender spräche ; auch eine form o' nights findet sich.
Ebenso sind no7v-a-iiights tzu noK'-a-days) und yesternight 'lost n'ighf
nicht mehr modern.
aj ihe Scrvaiils were iain lo keep togelher aniglUs in one room . W.
More, Antid. Ath. 111 <). 221. 1 do not think but iie lies in a ca.se o'nights. N.
Field, Am. Lad. 111 3. Dodsley XI. 134. For now a-nights the jostling nympii
is bolder than — Wycherley, Love W. 11 j. 11. Mr. Wake Ins man came hither
vesteritight with lettres from Ins master to .Sir rho[masJ Lake — Fortescue P.
nr. 40 p. 68 ( !0l8).
1)) Lord love you; iu- Irots round with nie iiights like as if he was a
man. Uret Ilaite. Luck K. C. (^liggles) 3,">.
4. Anon 'fort/iwith , at once ist offenbar im 17. Jahrhundert
schon veraltet und kommt auch in der bedeutung 'presently , by and
hy jetzt nur noch bei archaisirenden autoren vor; in der Umgangs-
sprache ist es längst todt, erhält sich aber dialektisch (VVhitby s. E. D. S.).
a) he that hearetii the word, and anon with joy receiveUi it : S. Matthew
XI 11. 20 (1611). Die rev. version hat straightway für anon.
li) .\nd anone (= mu.\) . .. a calmc came that allayed the sea, HoUanii
h. -M. Hj.,. 136. we'll teil you luore anon, sir. Ben Jonson, Sil. \V. IV j. 231.
hauing first rt-uerenced them as (iods , anon they liyed whether they would die
like nien. Raleigh H. \Y. TV. 7 § l- 29(). for the reasons wliicli will be anon
remerabered, Clarendon Uist. R<-1). VI.,. 126. I am to lueet her anon-^ Congrcve
D. I). IL. 182. I'rav. sir. e.\cuse nie tili anon. \ am in .<ome haste. Wycherley
G. 1). 111,. .-,3.
Zui svntiix des iiltercii Nenengliscli
199
5. Bejorc time 'be/ore , foniurly hat jetzt einen entschieden
archaischen beigeschmack, während aforc thne ganz veraltet ist.
Thus niade lie semblance foi" the piesent of niildnesse, to the end that ali
ihose, whoni hefore timc he terrified wilh ciueltie, might vvitliout feare of tlieii]-
selves come in, Holland A. M. 18^3. 121. liee canie froni thence to Niconiedia,
a citie bcfcn-e time fainous, Holland A. M. 22 g. 202. which had beene afore iime
.\ most flouiishing State. Holland A. M. 223. 202.
6. Ganz veraltet und im 17. Jahrhundert schon selten ist briefly
'soon, shortly .
My cousin . sir Amorous . will bc lieie briefly. Ben Jenson. Sil. W .
111,. -18.
7. By and by 'imfnediately ist nicht mehr modern.
for vvhen Iribulation or |)ersecution ai-iseth because of the word, by and
by he is offended. S. Matthew K'),. Die rev. version ersetzt by and by durch
straighiway .
8. Eftsoons 'soon afterwar ds , in a short timc ist bereits im
17. Jahrhundert sehr selten anzutreffen.
1 hnt he. heilig after the death of Silvaniis sent eflsoones to tlie defence
of the ICast parts . . . aspired to higher niatters. Holland A. M. 18^. luy.
Anmerkung. Die gegenüberstellung von oft — eft 'bald — bald* ist
ausseist selten inid vollständig veraltet, it nuist bec an earnest, vnwearied accu-
stoming of our seines to this worke, eft one p,ut of it, eft another, D. Rogers,
r^auids Cost 21 6.
9. Erst "erst' (Superlativ zu crc) ist selten und veraltet; archaisch:
creivhilc.
tliey sliali lie cunipelled peraclvt-iitine to ly wilh theni that erst kil'd their
luisbands : Ihutüii. Dem. R. A. M. :}l. which ere zvhite vve shewed , Holland
A. M. 21,;. 174. as l shewed erew/iile — Holland A. M. 24g. 252. unless he
loük olVcnce .it nie in Ins diinlc crcwhile, Ben Jonson, Sil. \V. IV',. 228.
I o. Der gebrauch von ci^er ist jetzt in der Verkehrssprache
meist auf" negative , frage- und vergleichungssätzc beschränkt , hatte
aber in dem älteren Englisch, wie jetzt noch in der poesie, weitere
ausdchnung; ausserdem erscheint (^ev^r noch in der lebenden spräche;
in enger verhindinig mit adverbien {a)er since, ever after, evn- before),
in stehenden Wendungen {for ri'cr, for n'cr and a day) und in den
schlusslbrmeJn von brieten: Yours cver sincerely.
.\ii(l euer a State llouiisheth. w hen VVealth is niore equally spread. Bacon,
l.ss. ,')42. I will ever be bis scrvant and yours, dear madani ; Wycheiiey, Love
\V. \',. 'ii). I leinemher two young fellows . . . who wcre C7'er together;
Steele. S]ieel. Aug. 24. 1711 p. X--
II. Evermorc \ilways , continua/ly ist j(^tzt auf die gehobene,
feierliche rede beschränkt und wird durch die kirchensprachc lebendig
'•rhalten.
200 ^V. l"r:ni/.
ti) tlie tnd tli;il by hrtaking everniorc tlu- yce as it \\e.o\m to gather to :■
i oal none of them iiiight easily liave tiifans to breake auay froiii liini. Unllami
\. M. 17 2- 82.
12. At the first, at the last, at thc kngih, at the Icast sind di<-
im I 7. Jahrhundert üblichen Vertreter der entsprechenden moderneii
adverbialien ohne artikel : at first etc.
Aiid at the first, Ict him practise with Helps , as Swimiueis doe witli
liladders. oiRiishes: 13acon, Ess. 359. I iniglit |)erhaps have thouglit of him a-
nt tlu Jirst you did. Bunyan P. P. 74. which if we uiiders;tand not iuliv at
tke first, we may dwell upon it — Dryden. Ded. Aen. XIV. 14a.
At thc last, I saw, as it were, a narrow gap . Bunyaii Gr. Ab. 312. Ai
the last, on Wednesday morning . the lord Wliarton , Clarendon H. R. Vlj. 70.
V\\x at the last findet sich auch of the last: now a]l intennptions of the last an
lemoved. Wycherley P. D. IV o. 131.
and thou wilt find, at thc lengtli . . . tlint thi' first will do iis best servico.
]"ooto, Devil U. Sticks 111 Vol. 111. 44.
At the least. a Prince may animate and iiuire some Mcaner Pcrsons, to be,
<-.s it were, Scourges to Amintious Men. Bacon, Ess. 227. half the cummon
-oldiers at the least readily took conditions, Clarendcm H. R. W g. 6".
13. Die bedeutung von neiv-, neK>ly hatte sich in der alteren
spräche von Uately, rccently {newiy arr'ivcd , ncivly marrkd) bis zu
just 'grade, eben' verflacht und wurde genau wie dieses verwandt.
At another time, wlien he was in very great Danger, and was newly gonc
to bed , he said that the .Spirit would not let him alone tili he had raised him
;igain — II. More, Antid. Ath. 111 j.,. 249. 1 nezvlye rose hoiii my bed and wa>
in greate extremytie of payne. Fortescue P. nr. 53 P- »^^ (1619). (thcy) conceive«!
their work now done, wlien it was 7ieu< begun. ]''iiller II. W. VI 33. 227. Hi
that hath iiei.i> dined. caii ca'^ilv resolve to fa<t at night: J. 'l'avlor. Worthv Com.
Ilg 1117.
14. Oft ist jetzt poetisch und archaisch.
Hut tliis consequence doth oft deceive men. Üacoii. Ad\. L. lU^. 2.').
l''or we iiave oft occasion to niove our I-",yi'S. H. More, .\ntid. Ath. 11, ,• I4'>-
15. Oncc, in beziehung auf das eintreten eines mit Ungeduld
oder bangen erwarteten ereignisses gebraucht, hat die i)edeutung von
'«'ndlich, endlich einmal'.
when the Ihird morning waxed once liglil . as impatii nt of lielayes , hec
lode wilh speed along by the coumion high-wayes , Holland .\. .M. 21-. 17().
Woe unto thee, O Jerusalem! wilt thou not be made clean r when shall it oiuc
bt"r Jeremiali XIII. 27 (lAiii. Die Rev. Ed. hat: liow long shall it yet be:
16. Othena/iilcs 'sovu'times\ ebenso wie othcrways 'othenmse, i?i
a (Hff'eretit way gehören jetzt nur noch den dialekten an (VVhitby
s. E. D. S., vgl. auch Engl. stud. XII, p. 232).
'/ah Syntax rles iillt-ren Neiienglisch 20I
the vvliich discliaigiiig veric (juickly wodilen daits. of/terzat'/es pierced througli
two of theni at once. Holland A. M. 19^. 128. it is tliought that all Carpx
-are not bred by generation , but tbat sonie brced otlierzvayes, as sonie Pikes do.
Walton C. A. VIII. 167.
17. Dem 17. Jahrhundert ist die ursprünglichere bedeutung von
presently = inwied'tately, at once noch sehr geläufig, jetzt bedeutet es
U>y and hy, soon, aftcr a /title thnc .
Tliinkest thoii that I cannot now pray to niy l'"atlier, and lie shalj prescntiv
give ine more than twelve legions of angels? S. ^latth. XXVI. 5:{ (1611). Vgl.
dazu die Rev. Ed.: and he shall even ncnv send me — destiuction tollows hard,
if not mosl presently prevenled. Congreve D. D. II y. 18 1. Tel! va^ presently.
where your master is, sirrah, or I '11 dust tiie secret oiit of your jackct. Farquhar,
Love B. Vg- 509. Daneben kommt die moderne bedeutung vor, wie aus folgen-
der stelle besonders klar hervorgeht: Ver. Now I think on't, you advise well,
and I will go presently. Oliv. Presently \ instanlly ! I will not let you stay a
jot. Ver. 1 will then. though l leturn not lionie tili twelve. Wycherley P. D.
IVg. 131.
Anmerkung. Entsprechend «lein adverb hat auch das ■M\']Qk\.i\' presenf
früher die bedeutung ^iinmediafc'. Here is noted that silcnce or rough answer
exasperateth ; but an answer /;T.fr«^ and teniperate pacifieth. Bacon. Adv. L. II.
23g. 222. I hat bis Majestie be potitioned . . . to give present order tiiat all the
lawes now standinge in foice against Je?uites . . . be jiut in due exenuution;
Com. Deb. 23 (l62.=,V
18. Si?icc für ago nach zahlangaben kennt die moderne spräche
nicht mehr (doch noch long since).
if it had been \\ritten a thousand years since. Bacon, Adv. L. II. 21g.
200. For it was not uid<no\vn unto Petrus Peregrinus a French-man. who twn
iiundred years since left a 'I'ract of the Magnet. Th. Browne, Pseud. Ej). 11. .'jO.
about eight or nine dayes since. Walton C. A. II. 6,ö.
19. So7netwies vertritt in der älteren spräche vielfach die stelle
\on sometitne ^/orf/ierly, once".
Sesellius. a l'amous civilian sonictiincs in Paiis, Burton A. M. Dem. Reader
,^0. Lucifer . . . created of (jod. i>laced in heaven, and somclimcs an Angel of
iight, now cast down into the lower acrial sublunary parts, or into Hell, Burton
A. M. Ij- 39- In which time he sent unto Korne the funerall reliques of Helena
bis wife deceased , to be enterred in a mannor or possession of bis . . . where
the wife also of Gallus, Constantina , her sister. was sometimes buried. Holland
A. M. 21 j. lO:,.
Anmerkung. Im I 7. Jahrhundert wurden soiuclinies und sometiiue 'manch-
mal' ziemlich gleich häufig gebiaucht ; letzteres ist, wenn auch nicht grade ver-
altet, so doch fler heutigen gesprochenen spräche nicht geläufig, sonicti/ne the
vertue of the Gra'cians , and sometimes the number cd' the Persians jireuailing,
Raleigh H. W. HI. 5 § 8. 07. as it was truly said , tbat Kubor e.st virtutis
color, though scmctimc it eonie from vice; Bacon A. I,. I. 3.,. 20. For many
Operations have been invented , somctimc \is a easual incidence anfl occurrence
sjinethiies by a jiuipused cxpciiuient : Bacon , Adv. I-. II. Sp. 122. \<in huih
indure woisc luck somelime, Walton C. A. 11. 60.
20. Soon 'sofort, ohne verzug' wird selten im 17. Jahrhundert
angetrofTen. Auch Shakespeare kennt diese bcdeutung, sowie die
\'on soon 'früh', in welch letzterer es noch amerikanisch ist: soon in
tJie morning = early in 7fior?iit2g (vgl. Bartlett, Dict. Am. unter soon).
a) althougli there was a miinhcr of armed meii that observtd tlic coa>l
of Siciiio, reaching from Lilybaniiii to Pachynus, readie soons to sayle over. il
the passage had beene cleere and open. Holland A. M. ?l ß. 174.
b) Soon in the evening l'H convey you in. K. Tailor, llog iVn 1 lll
Dodsley XI. 467 (l 61 2— 13).
21. Still bezeichnet, dass ein zustand oder eine handlung, die
in der Vergangenheit begonnen , bis zu einem gegebenen Zeitpunkt
unverändert und ununterbrochen oder periodisch regelmässig ange-
dauert hat und hebt diesen letzteren zugleich markant hervor. Die
grundbedeutung des advcrbs ist 'ruhig, unbewegt', welche auf die
zeit übertragen mit 'fortwährend , beständig' gleichwerthig wird.. In
diesem sinne ist still der älteren spräche ganz geläufig. Hc is still
ill hcisst also früher weiter nichts als er ist fortwährend krank',
daraus entwickelte sich mit hervorhebung des Zeitpunktes des sprechen-
den die moderne bcdeutung: 'er war krank und ist eben jetzt krank*,
d. h. 'noch krank'. Still behauptet also in diesem falle ein gegen-
wärtiges sein in bezieluuig auf sein früheres bestehen imter ab.sehung
von anfang und dauer desselbey.
Slie take.s Iterself asiindei- .(•//// wheii she goes ti.) Iicd , into sonie Iwentv
boxes : Ben jonson, Sil. AV. IV,. 224. 'I'liis encouraged Fynhus. and lilled hin»
with liopes of goodly lonquests; that he niight enlarge bis Empire to the West,
as furc as Ale.xander had gotten Eastwaixl ; ;ui 1 sfill by one victorie open the
gate vnto another. Raleigh H. W. IV. 7 § 2. 298. like Flies, that are stilt
buzzing , vpon any Tliing that is raw ; Hacon, Kss. 20ö. those again to sit by
tnrn.'^ or lots, and not to continue sti// in tiie sanie ol'lict'. Burton A. M. Dem.
Keader 64.
2 2. Suddcnly 'rasch', sowie das adjektiv sttdden in gleicher bc-
deutung, ist im 17. Jahrhundert nicht ungewöhnlich.
knowing that, as S. James .saith, tliou^^h inen look oft in a gla.ss, yet they
ilo suddcnly folget themselves ; Bacon, Ailv. L. II. 232:v '-'^4- ^h'*^ ^''^' ' ront
is of a inore siiddcn growth tlien other fish: W'alton, C. A. III. 89.'
IV. Verschiedene adverbien des ortes und der bewegung,
welche früher im gebrauch waren, hat die moderne spräche entweder
aufgegeben, oder sie haben eine veränderte bcdeutung angenommen.
I. Abroad kommt in der geschriebenen spräche allerdings im
sinne von 'nicht zu hause, draussen' im gegensatz von 'zu hause' vor.
Zur syntrix des nlUTtii Ni-iieii<;liscli 20>
wird jedoch im Süden Englaiurs wenigstens kaum je in dieser be-
deiitung gehört. Dem Amerikanischen ist das wort in der älteren
gebrauchsweisc noch geläufig.
a) I dare not walk abroad to see iny tViends, lor fear Ihe scrjeants sliouM
take acquaintance of nie: The City Gallant. Dodsley XI. 187. Yes, indeed. she's
an early stirrer; and I doubt not hereaftei- but that your lordship niay say. she's
abroad before you can rise. Hog Pearl II, Dodsley XI. 448.
I)) Nearly everybody was abroad, cliatting, singing, romping, or massed
in lazv comfortable attitudes in the doorways. Mark 'iwain . Tramp Abroad
XU. 54.
.Vnm erkling. Nach Murrav (.s. Dict. unter abroad A. 3) -^u urtheilen,
ist abroad auch in dem .älteren sinne noch modern ; er macht wenigstens keine
benierkung darüber, dass seine gebrauchsweisc irgendwie eingeschränkt sei.
2. Afar off K\x fa7- off', dem 17. Jahrhundert luigemein geläufig,
kommt in prosa jetzt kaum noch vor.
llear the woid of the Lord, (J ye nations . and declare it in the isles
afar off, Jeremiah XXXI ,„. (1611).
3. Besides kommt gelegentlich für bcsidc neben' vor ; die form
beside steht andrerseits neben besides in der bedeutung ausserdem*.
a) Pelagius . . . loth to coniesse himself besides the cushion whilest hc
sat in the ciiair. would have an oar in all actions. Füller II. W. 11124- 'Ji4.
bi Hie) gave unto him beside. tiie royall iliademe of that nation , Holland
.\. M. 27 h- 32:^
4. Veraltet sind othcrwhfre und any whither.
1 have put the change upon her that she inay be otherwhere eiiiployed.
Congreve U. I). \ ^-. U;'J. So that llie king, who wished that they had rather
gone any ii<hithcr tlian where he was, resolved — Clarendon H. K. VT;,. i8,t.
\. Unter den adverbien der art und weise haben sich
seit dem anfang des i 7. Jahrhunderts manche wichtige Veränderungen
vollzogen, die einzeln festzustellen sind.
I. Veraltet ist again nach verben der bewegung {to send,
bring etc.j für back {turn again noch archaisch) zur bezeichnung
einer gegenleistung oder einer handlung , die als reaktion auf eine
andere erfolgt (ausser in to answer back und in der wendung to and
again fo and frd).
■.\) l now send your llonor all your lettres a^aiit , Fortescue P. m. 11!
p. 161 ( 1621). that !\Jr. Packer may send me it againe because it is for the Service
(jf hi> Majesty and the kingdome , and requires haste. l<"orte.scue P. nr. 10(>
)). l.'il (U)21j. This man. if any ol them go astray or be Inst, he will /'//y/;
them ogain, Punyan P. P. 26u.
b Well, the Emperoui- in the eiid being led assay led eoNerlly by the enemie.-
• U'clieis , .nid vet not without revenge againe (^-= neque inultus), diew neeix- to
a place. Holland .\. .M. 24.. 247. < )n llie contr.arie side tlir IN r'i.ins stickiirj.
2 04 W. l^ianz
ciose to their walls , so tar foitli as they could do or strive againe , as?,iyed tc
checke and make vovd oiir deadly vioience. Holland A. M. 24^. 249. But lovi
ye your enemies, and do good, and lend, lioping for nothing again\ S. Luke VI.
:{ö (l6n>. l'oetisch : Soft eyes look'd love to eyes wliicli spake agahr , Byron
Ch. H. lll. 21. Nay. sniilc not at iny «ullen hiow, j! Alas ! 1 cannot <inilf agaiir.
Hyron Cli. II. 1. 84.
cl I .swcar, my dear. you '11 spoil t'.iat child, with .»iending it to and agaiv
>.) often: Congieve D. D. III j,. 188.
2. Für agreeable to 'in Übereinstimmung mit, gemäss, entsprechend'
verlangen manche agreeably to (Webster, Brown), doch ist in dem
Wörterbuch von Murray (unter agreeable 5) das adjektiv in diesem ad-
verbialen ausdruck offenbar als schriftgemäss anerkannt ; es ist näm-
lich weder als veraltet bezeichnet, noch wird sonst etwas gegen eine
derartige gebrauchsweisc erinnert. Für seine Verwendung im 19. jahr-
liundert giebt Murray nur einen beleg aus W. Scott.
That silenct niini.stevs niay lie alowed to preach in all )iointfS agreeable
ti' tlie doctrine aml discipline of the Chincii of PLngland. — Com. 1 )eb. 26 (l'')25)-
3. Ahnost in der ursprünglichen bedcutung 'most/y . gencrally
stirbt itn 17. Jahrhundert aus. Die moderne spräche ineidet almost
möglichst in negativen Sätzen, besonders in direkter Zusammenstellung
mit no , never, nothing etc. imd sagt für almost no , almost ?ia>er,
almost nothing lieber hardly any , liardly ei'er, hardly anything: das
ältere Englisch ist dagegen weit freier.
aj So as it i.s almost nece.ssary, in all contiover.sit-s and disputations, to
iniitate the wi.sdoin of the matheinaticians, Bacon Adv. L. II. 14j|. 16^.
h) Tliere is almost no man but he see? clearlier and sharper tiie vico.< in
a Speaker, tiian tlie viitues. Ben Jonson, Diso. 744. and so do rnost of our
Country Gentlemen, that störe their Ponds almost with no other Fish. Biirton
A. M. Ij. 68. I never spake ahmst of tlie husiness but with them. Com. Deb.
97 (1620J. 1 had almost tiom others, but such Blasphemous ones. Bunyan, Gr.
Ab. ;{;3ö.
4. Along 'der länge nach, langhin, auf dem bodcn' kommt nach
den Verben to lie und to lay vor. Holland gebraucht es mit verliebe.
'ihat Bal))Ion was fallen, and lay along on the giound di.spoyled of all
her ornament.s. Holland j\. M. 2'^a. 221. a nuinber of souldiors vvere layd along
eyther on their backes, or groveling, for that the wind would not sulTer tlieiii
to hold their footing suie. Holland A. M. 24 j. 241. that all the ficlds were
covered over with bloud and slaine bodies lying along: Holland ..\. M. 2ö,. 262.
5. Aviain 'with main foi'ee, violetitly dürfte kaum noch in der
lebenden spräche von gebildeten gehört werden ; nach Murray scheint
amain in dieser bedcutung allerdings noch modern zu sein (vgl. unter
amain i ).
Z,iii .syntax des älteieii Nvuengliscli 20^
md sü witli niore liast thaii good adviscinent, tliuy set u]> dies amaiiif,
and piepared to encoiinter. Holland A. M. 21;,. 178. the soul lio:^ on hoth
paits sliouted amaine: Holland A. M. 24-. 241.).
6. Any thing 'in any 7c>a\', at alT hat die neuere spräche auf-
gegeben.
Anfi will the ladies l)e any thing raitiiliar with nie, tliink von? 15en Junson,
Poel. l\',. I Hj. if foi'lune were trwr //"'"^ f:>vourable unto theni - Holland A. M.
193. 126. Gm- children if vvee see theni any thing \.o\vmA\s , wL.it cd.st bestow
we not vjjon theni — D. Rogers, Dauids Cost igy.
Anmerkung. Dialektisch amerikanisch kommt auch any ,\\% aiUcibvoi,
was im Englischen in dieser Function nur vor comparativen begeghct (is he any
heiter?). Ellen don't set him up any, dots she ? Wetherell, W. World ;57. 388.
at last it occuii'cd to nie tliat we did not seem to be gaining any on llie scenery.
Mark I wain, 'IVanip Abroad ;;i>. .[>,'.
7. Das alte adverb anyKuiys 'in any ivay wird in der Volks-
sprache noch viel gebraucht (vgl. Engl. stud. XII, p. 232;.
but all is rejected and unfit for such as lead a resty life, any wayes in-
clined to Melancholy, Burton A. M. I.,. 66. as it had grealer itn|iie5sion and
Operation upon the states abroad than it any ivays received from thenc<-. Bacon-.
Adv. L. H. 2g. 04. all the Art and ExperiCe that could any ways contribute to-
wards the defence of the place. W. Temple, Obs. Neth. VI. 21 7.
8. Mit hiilfszeitverben wird away iwith) gebraucht im sinne
von cndnre , bear ; get on with {I could not away witii him =^ 7
could not cndiire him oder / could not i^et on with hini). Die kon-
struktion ist elliptisch, vor a7vay ist ein verb zu ergänzen. A^cay
in dieser Verwendung wird kaum noch in der lebenden Umgangs-
sprache angetroffen.
/ cannot away with him: Ben Jonsou, Poet. IH. l iH. Kor, as for
Paul's epislles, and such like Scriptures, 7 coutd not azvay vvitli theiii. Bunyan,
Or. .\b. :;04.
Anmerkung. Aways ist eine alte nebenfoini zu a7vay\ if he takes
a'ii'oys my childrens poitions — J. Taylor VVoithy Com. IV'.,. 24;{.
9. Der plural in den formelhallen, mit -^<^/w// gebildet«-!) Wend-
ungen (in-, on my l'chalf de.) ist in neuerer zeit ausser gebrauch
gekornuKMi.
These are the men who ha\e presumed to send amt)assadois, ,iud to enter
into treatics with U}\it\<g\\ ?,U\Ws in thcir tvn öehatfs, Clarendon. H. Heb. VTg. 12;{.
10. Belikc ^pcrhaps kommt in der pocsie und in archaischer
prosa noch vor.
beUi;c , it was bis desire to raigne long. Kaleigh H. W. V. l § 4 . j" 4- .'i34-
ins muk's have the staggers belikc, have they? Ben Jonson, Poet. 1. 108. TliinU-
ing helike tli.it Ihev haue the Eirst Sure; i^.icon, Kss. 81. Mar. vou mti-nd to
20l> \V. Kr:in/.
Iravcl, sir. :is rm intoriiicil. Sir. Wil. Belihe I m;i\'. madaiii. Contrievc. \Va\
W. 111,,, ^74.
11. Der pleonastischc gebrauch von /'/// bei only {but only,
ciily but) ist im 17. Jahrhundert recht häufig.
For those whose conceits are sealed in populär opinion.s, need otily bat
to prove or dispute; Bacon, Adv. I^. llj 17,(|. 174. So tliat tliis variety 0I
knowledge tendeth in conclusion hut oiily to this, Bacon. Adv. 1,. H. -Ji^o. 234.
lie knows hut only to talk of tliem. Bunyan V. P. 7S. In Athens wiiere Book>
and Wit.s werc ever husier tlien in aiiy other part of Greece, I linde t>iit onlv
two sorts of writings whicii — .Milton. Aicop. 6.
12. Ccrtes ''certainly, assuredly (aus afrz. certes), arcl^aisch und
poetisch, scheint schon im 17. Jahrhundert nicht mehr recht lebens-
kräftig gewesen zu sein.
rertcs lie had reached to tlie strong ganison townes of Corduena. Holland
A. M. 2,'),(,. 275. you recüllect Johnson's was against .siinilar biiffooneries of
Rieh's — but, ccrtes. 1 am not Johnson. Bvron in ]\Ioore's Letters and Journals
B. p. 283.
13. Chance als adverb ist wahrscheinlich eine Verkürzung aus
per Chance . wird aber oft so im satz gestellt, als ob es als verb ge-
fühlt würde und ist es denn auch vielleicht thatsächlich ; Jetzt ist
es veraltet (vgl. auch Abbott Sh. Gr. § 37).
but now, niadani. if you shoiild chance f:ill to eating chalk, or gnawing
the sheets. 'ti.s none of niy fault. Farquhar, Const. C: V3. 537- we may chance
inake a biinfj bargain of it. \Vonian never vexed. II Dodsley XII. 131.
14. Obwohl clean vornehmlich in der Umgangssprache heute
noch vielfach im gebrauch ist, so kommt es früher doch in fallen
vor, in welchen es Jetzt besser durch ein anderes adverb ersetzt
werden würde.
1 took the clea]i contrary course: Ford, Lov. Saer. 1,. 76. who behaved
theniselves right valianlly clean through the lloly warre. Füller H. W. V^. 235.
cleanc contrarie lo that protestacion which by the Master of the Rolls I made
nnto his Majestie, Fortescue P. nr. 52 p. 85 (1619).
I 5. By consequent 'in consequence, consequetitly (franz. par consi-
quent) scheint im 17. Jahrhundert schon ausgestorben zu sein.
So then the subject being so variable, hath made the art hv conseqncvl
niore conjectural ; Bacon, Adv. L. II. lOo. 134.
16. Conirarywise 'on the contrary, on the other hand\ ist jetzt
nur noch der Volkssprache geläufig.
And some , contrariwise , darken their Vertue, in the Shevv of it; Bacon,
Ess. 67. contrariwise Nevita, Dagalaiphus, and the nobles of the Gauls cast about
for such an one out of their companies. Holland A. M. 25 7. 271.
17. A deal für a great deal gilt jetzt nicht mehr als schrift-
gemäss, in den dialektcn imd im Amerikanischen ist es noch üblich.
Ziii' syiit;i.\ des nlteren Nem-iii.'li'ich 207
;i) wlieiL-hy ^\villillg in a dcalc ol' ili-inke. .ukI fi^iuiuiiiig thciu^tlvr- \\ ilh
iull tare and liijrli diet. thcy hecame lieavie spiritcd and unluslie. Holland A. iM.
^1,,. 179. So whcn tluy cann- in thcy looked faiier n dcal, tlien whcn tluy wen!
iiiit to thc wasliin«;. l-tunvan ]*. P. li»2. I lia' lieaid a dditi of it — Sheridan.
Kivals 1 ,. 214.
h, Shc ranie rhiHuinii along. now. niaking (7 f/t'rt'/ uf noise (d" onc kind and
aiiotlier, Mark Twain, 'IVairip .\broad X\'. 63.
Anmerkung. Abundancc al.s adverb vor adjektiven in der liedcutung
\i great deal, tniicli kennt die moderne .spräche nicht mehr; seine gehraiichsweise
Ldeicht der von flcntv ohne of in der vulgärsprache (therc is plenty waicr). Why,
he says. to do this hv wav of Opinion , seems abundancc moie honest . then to
dn it. and yet iiold contrary to it in Opinion. Binivan P. P. 2:58.
18. So lange man in indeed noch zwei getrennte werte iiihlte,
war es möglich dird durch ein intensiv zu verstärken, daher /// very
deed, welches jetzt veraltet ist.
No, in 7'cry deed, s\x: he is a towardly voiing gentlenian; R. Tailor. Hog
Pearl 11, Dodsley XI. 446 (vor oder um l6l2 — 13"). Now was I in great lii.stress,
ihinking in very deed that this might well be so. Bunyan, Gr. Ah. '.\\h-
19. Even (e'ai) ev'n wurde früher als adverb ganz in der be-
(leutung des entsprechenden deutschen 'eben (grade)' gebraucht; in
der heutigen spräche ist Jusi an seine stelle getreten. Das ältere
iven begegnet noch in der zweiten hälfte des 18. Jahrhunderts. In
Verbindung mit f?07(' ist even besonders häufig, heisst aber dann ge-
wöhnlich nicht wie heute 'selbst jetzt', sondern 'eben jetzt'. Wycherley
gebraucht die moderne imd die ältere form neben einander.
Euch as you may see in Cof)[)ice Woods; Bacon, Ess. 477- This sorc
combat lasted for above half a day, CT/en tili Christian wa.s almost i|uite spent.
Bunyan F. P. 56. lets ez/n say Grace, and turn to the fire, Walton C. A. 111. 7.5.
Come, madam, 'tis e'en twelve o'clock — Wycherley C. W. IV,. 87. \ in. W'hen
<lid you bring your lady, Dapperwit? Dap. /iven now, just no7c>. Wycherley,
Love W. IV.. 28. If this be theii* charactcr. 1 fancy we had here e'en now a
patern of 'em l>oth, Vanbrugh, Rel. II,. 312. l'll e'en slip down tiic back stairs
and leavc you togethei. (iarrick, Cland. Mar. 1 Vol. III. .').
20. An stelle des älteren of forcc wird jetzt perforce gebraucht.
to my knowledgc his circumstanccs are such hc musl of force comply.
Congreve, Way W. V ,4. 287.
2 1. At 110 hand ^on no account, l>v no means begegnet nur ver-
einzelt im 17. Jahrhundert und ist jetzt veraltet.
the Divine Majesty does at no hand ahsent it seif from the Misteries. J.
'l'aylor, Worthy Com. III 5. 186. The Caliph demurred hereat, as counting sucii
a gesture a diminution to his State; and at no hand would give him his hand
bare, but gavc it in !iis glove. Fulk-r 11. W. 11 3^,. 92.
2o8 W. Ii^n,/.
3 2. Happily in der bcdcutiing 'peihaps ist der spräche des 17.
Jahrhunderts nocii recht geläufig , von da al) aber allmählich ge-
schwunden.
sayiii'i witliall. tli.it gieater. sonowes yet weie to hee teaic-il wliich happii^
wouM come uiito tliciii. HoUaiul A. M. 20 g. 15;}. \Ve iiiay ad'k- a tliird, wliicli
iiiay happily heiter fetcli off the other two ; 11. More, Antifl. Atli. III,,. 233.
A 11 in er kling. Audi haply ist bereits .stark im veralten hegiillVn. I shall
haply be approveil and comniended by otbers , Hiirton A. M. Dem. K. ]i. l( .
\^ haply tliey slionld sally fortli in any place. Holland x\ M. 24,. 2-|().
23. Hardly wird in älterer zeit noch in seiner eigentlichen
bedeutung als adverb von hard "hart, schwer' gebraucht ; jetzt ist es
als veraltet zu betrachten, obwohl es noch hie und da begegnet.
a) Chii.'^tian was so hardly beset in this (ilace. Bimyan V. V. 2 19. thou
It find Camillo will jiut tlice hardly to 't. Vanbrugh, .Mist. V ,. 456. With this
small sinn tliiis hardly obtained, l'"ielding, Aniel. VII ^. 270.
b) Do not think too hardly of Sir Frederick for tiiis, it is an cxcess
uf passion. \\ . Scott H. D. XIV. 1 15.
24. Of Ölte's own head \)f one's 07vn accord' kommt bis zum
ende des 18. Jahrhunderts vor, gehört aber nicht mehr der modernen,
spräche an.
becaiise you did not come of your o^vn head, biit was senl by my cousin,
von say — Wycherley G. D. II j. 44. Pray, doctor, were you boi^n of a woman?
or, did you come into the world of your own head? Farquhar, Recr. Off. IV3. 630.
hut if any offercd to plunder 0/ his own liead, without acquainting Master Wild,
... he was sure to liave an information against him lodged with the school-
laaster, Ficlding J. W. 1 .^. 8. you don't know — it may go olT of its o"u'n head!
Sheridan, Riv. V.,. 280.
25. Hotmomevcr 'however begegnet selten im 17. Jahrhundert
in schriftgemässer prosa ; jetzt ist es ebenso wie Jwwsomdcvey und
7v/iaiso7ni'7rr, ^vhatsofndcner auf die dialekte beschränkt. Som in dieser
form soll nordischen Ursprungs sein.
which ho7iisomever sonie abstruce spirits maye acconipt but a formality.
Com. Deb. 10(1625). 1 believe a man would rcfer (^ prefer) me to any gieen-
sickness silly girl whatsomdevcr. Fielding J. A. I ß. 16 (vulg. i. Ho7i<somever, I
won't have the beer thrown out tili I see it with my own eyes. SmoIIet H. Cl.
:}6. but, lunvsonidever, I took out my launcelot, Foote, Devil U. Sticks II. li.
III. 3ö(vu!g.). howso»ie7'er. he niust not die for stealing a fcw apples; MaiTyat.
Mid. Easy Vll. 34 (vulg.).
26. A/ Icastwise \U Icasf ist veraltet in guter prosa; Icastwise
und leastways begegnen dagegen häufig in den dialekten (Leicester-
shire s. E. D. S.) fiir at least , letzteres ist auch amerikanisch (vgl.
ßartlett, Dict. .Am.). Dickens gebraucht kashmiys noch hie und da
Zur Syntax des älteren Neuenglisch 200
anstatt at Icast. aber trotzdem ist es jetzt nicht mehr anerkannt (vgl.
isngl. stud., bd. XII. 232).
'Ihat tliey weie to lejoice and be glad . it" the provinciall inhabitants . . .
iiii'jht yeeld at leastivise their oidinarie and customahle tributes, Holland A. M.
1 7 „. 82. N'eitlier is the iniagination simplv and onlv a luessenger ; but is in-
.csted vvith, o\- at least wise \i-<\\r\iii\\\ no siiiall autiioritv in itself, besides the duty
ifthe message. Bacon, Adv. [^. U. 12,. 147. the sanie vniiilie appetite eithet- bringeth
with it an excu-^t- . or at least-ioise taketh away all cause of wonder. Kaleigh
II. W. V. 2. 4 4. :^H3. all puhlick edifices either wholly c;ist their skin with
||ie snake, or at Icastwise lenewed their bill vvith the eagle . Füller H. W.
III 3,. 164.
lor such reasons he's drawn it (luoney) out to day, and coiue hcre with
nie to sav. leastvavs to offer, or in other words to — Dickens Pickw. 41 31,2 •
27. In Jtia/iiuT 'aIt/iosi\ auch bei Shakespeare, ist höchst selten
im 17. Jahrhundert.
But to describe in generali their bodies and manners , they be in manner
all slender and lanke (— graciles /a^«<r sunt onines) , Holland A. M. 23 12- 237.
28. Upon the matter 'an the whole , consldering the 20 hole ist
vornehmlich Clarendon eigen.
which, upoH the matter, separated all the horse iVom any dependence upon
the general , Clarendon H. R. VI 3. 50. to lubinit to such a liiuitation of the
king 's was . upon the matter, to consent to and approve the higliest breach of
privilege. that liad heen yet ofTered to them. Clarendon H. R. Vlo- 85.
29. /// the mids für /// the midst wird nicht häufig angetroffen
im 17. Jahrhundert.
froin another part a conipanie of Parthyans in couplet harneis setteth upon
the ctiiluiies in the ?nids, Holland A. M. 203. 1(14. Vgl. riazn; we canie to a
strong fortresse or Castle, niined Tliilutha. scitnat in the 77iids of the river. Hol-
land A. .M. 24,. 242.
30. Most and eiid ' gener ally. all the tnne kommt nur ganz ver-
einzelt vor.
I was a great < "on)]ianii)n of his. l was witli liini mast an ciid: Bunyan
P. P. -31.
3 1 . Ofily (onely) findet sich in der älteren spräche für alone.
I>ut tlieir leader, who onelv had foiight inanfiilly, was niade captaine over
another troupe. Holland A. .M. 2,0,. 2()\. But ctrl.iin it is. tiiat unto the deep,
Iruitful, aiul opeiative stmly of niai)\ seiences . specially natural philosophy and
physic, books he not on/y the instrunuiitals : Bacon, Adv. L. 11 ,^. 80.
32. 07>er nach massangaben zur bezeichnung eines raumes, der
durch eine bewegung oder thätigkeit durchmessen oder durclimessen
gedacht wird, ist nicht mehr gebräuchlich.
I . Köl bi n -, Knglisohe sUKli-n. XVlIl, 2. )4
2 lo W- Franz
And lo tlial junpose they ränge all theii- Gallies in tht- nioiith ol' llie
Hauen, being al)OUt a luile oiier, and liiere they canie lo Andior; Raltigh H. W.
V. 1 § 4. 331. I ohservL' in Tininge in Dutcliland (IvveKc miles m'cr by their
Scale) 12 coiinties. Burtoii A. M. Dem. Readtt 53.
2,2)- Over 'too, very much, partkiilarly, entsprechend deutschem
'über', erhält sich aus älterer zeit in den dialekten fLeicestershire
s. E. D. S.).
a) those 1 mcane, wlio liaving broken loc)se over-soouc i ^ inuiature) from
the Gramniai- sclioole, Holland A. M. 30 -. 386. The second is concerning Ihe ex|io-
sition and explication of authors, whicli restelii in annotationt; and comnientaries:
wherein it is m'e7- usiial lo blanch the ohscure placts and disctiuise upun tlie
piain Bacc>n, Adv. 1,. II, 10,. l8'J. iwcrremisse in rel>ukin5; snch as were in
iiigh place, Holland A. M. 3t)<,. 388. in Ins 07'cr-faiinUar jilaving face, Ben
Jonson. Poet. HI j. 118;
b) Cor yoius was aye ower vcntiircsovtc a racc, Scott B. 1). 111. iU.
34. Dem archaischen stil gehört an piradvenhirc ^perhaps . Ganz
veraltet dürfte sein ivithout all pei'aiheiiturc ' hcyonil doubt or questioii ;
dasselbe gilt von percase 'pcrhaps .
W'e ni.iy pcradvcntwe iisurp the nanie , Binton A. .M. Dem. Read. 44
(von Biuton mit V^oiliebe gebrauchtX l wonld not williiigly \ilipen(l any
Christian, \\', pcradvetitwe. he deserveth that epithel; SnioUet H. C. 2. which,
peradvetiturc, 1 siiall leturn to you ; Fielding 1. A. II ,,.j. 148. you may without
all peradventurc pray hini lo be quiel — J. Taylor, Worlhy Com. IV 4. 241.
\\\o\x^ percase it will iic more strong by glory and i'anie — Bacon , Ess. 14' •
35. Koundly in der bedeutung 'ohne Umschweife und rücksichten,
gerade heraus, offen, frei' ist im 17. Jahrhundert nicht selten.
Sir Kob| er jt Phillips insisted upf>n the inconveniencys which springe from
the u.suall lacillity of our proceedings with ofl'cnders ; wisheth vis to deale more
nnuidly in Ulis. C!on). Heb. (^() (1625). Then Christian ronndlv answeied. Biin-
yan. P. P. ^)<i.
36. Sconl '' ha7-d/y, 7C'ith di/ßculiy ?,chi''mX. in der älteren spräche
wenig gebraucht worden zu sein, jetzt ist es ganz veraltet.
So deale wilh the Epicuie that will sca/it indure the Stoicke to be in
sight of him — Bacon, Ess. 139. she is awake, bnt slii- is scaiit sober : N.
Field W. W. V,. Dodsley XI. 75-
37. Semblably ''in likc ftianncr'' wurde im 1 7. Jahrhundert schon
nur noch spärlich verwandt.
Semhlahly, he fearecl inuch the affaire ot the Easl, Holland A. M. 21 m. 181.
38. a) So wird vor einem attributiven adjektiv gebraucht, da,
wo ihm die neuere spräche entweder den unbestimmten artikel folgen
lässt oder such an stelle von so setzt: so lon^ study, so short timc
für such long study, so short a timc.
'/.w. ■■■\\\i:\\ '!es niteieii .\\-ucii<:li.-';li 211
1 am siire \our iiiother will ensily (.-xciisi- niee, since I send soe good tinus
ot peace. Verney P. -04 (I639). Ihe Inhahitants that lind becn in so lotig
extremitv ot Darknesi and Cold before. 11. More, Antid. Atli. U,. 73. tlif
small stock dI' provisioiis, wiiicli, in so siwrt timc. ihey were aiiie to draw thither,
ClarendDn, Hist. Reb. Vlg. 146. thc Ramparis, and Stadt-liouse . now almost
finished with so great Magnificence, and so vast Expcnce. W. Teiiiple, Obs.
Ncth. II. 96. you were once an honest fellow ; but so long study in tlie inns may
aller a man strangely, a^ you say. Farquhar, Love B. Ij. 48y.
Anmerkung. Dieser alle Gebrauch von so für siicJi so — a wai auch
dem amerikanischen Englisch eigen (s. Barllett, Diel. .\m. unter so).
1)1 So st(Oit, i)ci hiilfszeitwörtcri) zur \ertretuiig eines vorher
genaiintci) prädikativen l)f'griffs. welcher adjektiv, particip oder Sub-
stantiv mit näherer hestimmung sein kann. Die neuere umgang.s-
sprache hat das dein verb nachgestellte so in dieser Verwendung
fallen gelassen , wenn es auch in der geschriebenen spräche nicht
in allfii tällen grade veraltet ist.
1 perceixe age is not allogether Ignorant, Ihougli many an old justice is
so. R. Tailor. Ilog Peai 1 II, Dodsley XI. 44H. no man worth having is trm
to bis wifc . . . or evir was. or evtr will lie so, Vanbrugh. Rel. III 2- 317. it's
well we are n/an-ieei. or may l)e we uiighl iiever have lieen so. \'anbrugli,
Rel. IV 4. :^2;-i. Ksau^ liellv was his God. luit rältle-laitirs ludly was not so.
Bunyan I'. 1' \\'.
c' Wird die prädikatsaussage nachdrucksvoll von einer andern
persoii bestätigt, so l)ehält auch die moderne spräche, sofern der satz
nicht verneint ist .fr' bei. lässt es jedoch an die spitze treten (A. )w/
seem to l>c oni:;ry. 1!. So I am das bin icli auch 1 , während die
ältere spräche so an der gewöhnlichen stelle des prädikats, am satz-
ende duldet: sie kennt indessen auch die moderne Stellung. So
stellt im modernen Knglisch eine engere Verbindung mit dem vor-
ausgelienden her und kommt meist in antworten vor oder schliesst
in dcmseljjen -atz. nach aiiJ ein weiter(-s subj(>kt an . von dem das
vorhergenannte prädikat ebenfalls gilt (A. / was glad to sce htm.
B. So U'(ts s/ie.; he is a loickcd iiiaii, and so /'s //is so//). Da in der
älteren spräche diese differencirmig in der Wortstellung nicht durch-
getuhrt ist, scj lässt sich ott schwer entscheiden, ob das dem verb
folgende so die bedeutung 'auch' in sich schliesst oder ob es hn
lalle auf eine frage einlach eine bejahende aiitwort erfolgen soll,
nach modernem gebrauch einfacii zu streiclien wäre , i .\. .^re you
satispcdr H. / avi ja").
-Auch vor negirten hülfsverben vertritt so einen \ orausgcgangenen
prädikatsb(>gritT im früheren Knglisch, was Jetzt nicht mehr möglich ist.
14'
2 12 ^V. Fr.inz
li) H.iij. — he sccms rr vcrv pf>'Hft gi'ii/leman. \'.\n He is ..(' , inadai .
believe it. Hen Jonson. Sil. W. IV j. 230. Bei. ('lood-moi row, madnm ; yo:
\ooV pUitse<i k\\\9. iiinrning. I.ady Brüte. 1 am so. Vanbrugh, I'rov. W. I,. 337-
Stand. — l kiiow von 're like to burst. Sir Mar. I am so, by Gad, ha! ha! ha!
Farquhar, ('onst. C. II 3. r->21. Love. 'l'hen wc are safe enoug/i. Her. yoii .-^.re
so\ Vaiibnigh, Rel. IV 3. 322.
,-,') Ye.s. I '11 be ruled bv mv tViends . llierefui-i' m)t hy my iiiDther. .<•■ /
7.'wr7. Wycheriey P. D. IV,. r2g.
She reque.sted ine to advanci- her to von, for ycni arc a dubbed l.nly ; :■:■
is not sh.- yet. N. Field. Am. Lad. 1 ,. Dodsley XI. UXi. Proiidiy . . . yc:
I hold the otluT oentleinaii f'ar the better nian. Well. So do not I. N. l<"ie!H. .
.\m. Lad. 11 ,. Doi.siey XL IM
.\ n m e r k u n g 1. Eniphatischei' ■.\\> so ist das einen vorauf gegangenen
])rädikat.sbegrift" wieder anlnehmende tluit, welches, wie noch heute, auch im 17-
jaiirhundert schon vornelimlich der Umgangssprache angehört 7.\\ haben scheint :
am t;ei.äufigsten ist es den dialekten.
llo, Fatlier Honest, ar^- you Ihere? Ay. said he. tlial 1 am, as sure as
you aie thei'e. Bunyan F. P. 279. Viat. But .Master, ha\e you no other way
to catch a Ciieven. oi- Chid)- Pisc. Yes Ihat 1 have. Walton, C. .\ngl. ."^y.
„I'or ihere's owld Dangei" up-stairs in the divil's temper, (Jod bless us ' -
<aid Mick. ,. Fais, he 's ahvays tliat.-^ . said the cook, Lover H. A. XIV. 144.
.\nmerkung 2. Nach to tiiink, belkvc, hopc etc. kann in antworten diL-
moderne spräche das das prädikat erg.anzende so nicht mehr entbehren, wie dies
früher mö-ilich war. is there any that be good live there? By-ends. Yes, said
By-ends. I hope. Bunyan P P. gl.
dj In fragen, die gestellt werden, um eine behauptiing einfach
l)estätigt zu hören, und in deren niehtbeantwortiuig , die (oft auch
gar niclit erwartete) bestätigung liegt, welche deshalb einem schwachci:
aiisnii" (Xvx \ (-rwundening, der Überraschung, des erstaunens, der neu-
gier, der brfiiedigung über das vernommene gleichkommen und sich
meist (luK li rjn adverb <'rst>tzeii lassen, stellt so in der älteren spräche
nach modalveiben, nach haiic . do , be und deutet auf jedwede Satz-
aussage zurück. Die moderne spräche gebrauclit so nicht mehr in
diesen fällen, aus.ser allenfalls noch bei bc mit // als subjekt.
|:5el. — our prittlv-prattle will cuie your spieen. Sir John. Will it s ,
Mrs. Peit- Vanbrugh, Prov. W. 111 ,. 344- Aesop. - a loolish woman can never
make me angrv. .Mrs. Forge. Can't she so\ Vanbrugh. Aesoji \\\. 380. Clinch.
]un. - l nui.st go to the jubilel. Clinch. Sen. .Must you so. rugue T FarqulU' .
(^onst. C. V.,. ,037.
M-in — Yes, faiih. 1 ha\e a liitle business. L. Have you so. sir?' Wycheriey
]\ 1). III,. 12.'). Mrs. Pinch. The line gentlem.ui lias givcn nie lietter things
yet. Pmch. Ilas he so} Wyclierks C. W. 111 o- 85.
Mrs. Squeam. — What, the door's locked? Sir Jasp. Ay, my wife locked
it. .Mrs. Squeam. DU slie. so} let 's break it open then. Wycheriey C. W. IV3. oL
Zur svnt;ix dt'* älteren Neiienglisch 2 I 5
Mons. Fish ! pisli ! slie told iiie yesterday as soon as von wen- gone, tliat sin.- luul
led yuii iiito a fool 's paradise, and inade von helieve slie woiild go away with
you — ha! ha! ha! Ger. Did ske sc'i — 1 am no longer to donht it then.
VVycherley G. D. V ,. 61.
Sir JaSp. He 's within in hi>- Chamber, with my wife; she 's playing
ihe wag with liini. Mrs. S. /s she so} Wycherley C. W. IV 3. 91.
Mons. — 'twas agieed upon betwixt us, hefore 1 sent you. to make a
- 1I of thee: Ger. IVas it so''. Wycherley G. i). Vj. 61.
(• 1 In manchen fallen miiss man bei so in seiner älteren ge-
rauchsweise aus dem vorausgehenden satz das verb ergänzen , um
.)i _ der modernen spräche iiiier seine bedeutung jeden zweifei
. iszuschliessen. So koimte im 17. Jahrhundert sogar einen haupt-
:;t/- vertreten und steht dann im sinn von it is good, it is ivell.
,r) The Saturnine line going from tlie Rascetta through the hand , tu
- iturnes muunt . and there intersected Ijy certain little lines. argues melanciioly ;
-' (r- so it does ) it" tht:- i'ital and natural make an acute angle. Aphorismc lOO.
Rurton A. M. Ig- .59. Alith. 1 would not he unjust to hini. Har. Then
A !iv to me so} f^ why then wouid von lic so to nie?). Wycherley C. W.
II,. 76.
/9) Madam, it it shall please you to entertain me. so: it not, I desire you
not to misconstrue my goodwill. N. Field, Am. Lad. I,. l_)odsle\' XI. 104.
f; Or so gebraucht die moderne spräche vornehmlich nach
Zahlangaben {I gavc him ti n Shillings or so) tind bedeutet dann 'etwa,
ungefähr' ; früher war sein gei)ratich t-in viel weiterer. Es tritt .-uich
zu andern angabeti tuid beninunt einer behauptung den cliarakter
positiver bestimmtheit, unzweifelhafter thatsächlichkeit.
1 have kissed her or so. T. .May. The Ikir 1. Dodsley XL 5-3- a IVw
wailing-women got with child' hv ser\ ingmen or so. scarce worth citing. T. .May,
T'ne Heir 11. Dodsley XI. :vA-^.
g) So ohne das verstärkende c///, woratis u/so entstanden, kommt
für dieses im 17. jahrhiuidert nur noch selten vor.
a Pike, a l'carch or Trout. and so some other fish, \V.tlt(jn C. \. 11. 'id.
39, Sonii'f/ii/ig als ad\erb für sofntivhat wird zwar bis in die
ntnieste z^it noch von manchen Schriftstellern (Dickens, Scott, Lover)
gebraticht, kann jodoch keinen ansprucli auf allgemein^ atierkeniumg
machen.
It i.s ;ds() iuipi'obaliU- and somctkiiig singular what some conceive , Th.
firowne, Psend. Ep. 11. 54. thougli separated by something better Channels than
are found in the other. \V. 'i'emple, Obs. Neth. 111. 148. Methinks iie sontething
resembles our acquaintance sir Simon; Wycherley, Love W. III.,. 19. Pray,
si:. dimna be ofTended at niy sistei', she 's something underbred — Farquhar. Recr.
Off. V7. 639 (dial.). she is something blind. Sheridan, Rivals W ^. 260.
-M4
W F-iii/
It was somethiiig (liflVn-nl iVoiii lliat, 1 »ickeiis. l)()iiilicv ,")'-• ;17"- t Ins was
somethin^ stroncer, ;inii luadc her wriggle on lier cli;iir, f-ovcr H. A. 111. 28
„VVliat needs 1 cnre" for tlie Mucklestune - Moor ony mair than ye do youistll.
Karnscliff?" sai>l Hohhie, something offendcd. Scott B. D. 11. iO.
Anmerkung. Im amerikani-scheli Englisch hegcgnet auch soine in 'Icr
liedeiitung sonmohat , a llttlc. Perhaps l 've changed some. Bret Harte, Lnck
R. C. (Miggles) 37 ( (lialekt.). 1 was quite surprised when l seen her. for I ii-fd
(.) know her somc. A. B. Neal, "Widow Bedott Pap. XX. 210.
40. Das iK'brneiiiander von asundcr und insundcr. wr-ldi" ictzti-rc
lorni dem i 7. Jahrhundert .sehr geläufig ist, entspricht dein von atwo
aus o-iioo, ontwo) afroiit iiioch dialektisch, vgl. Kngl. >rud. hd. Xlf.
[). 235 und Murray, Dict. a-iwo) und intaw, infront.
though aheadie they had torne in sunder the harricadoo. Kaieitiii 11. \\ .
1\. 7 § .">. 306. foi feare, lea.st their Conipanies slioiild fall asunder\ Raleigi;
II. W. \'. 1 § 1. 312. whü pacing the way warily, liad an eye on both sides.
and likewise afront, Holland A. M. 24 j. 239.
41. Throughly ViX. eine jetzt veraltete nebenforin zu tliorou^hlv\
beide kommen noch bei Addison neben einander vor.
When the Citie was throiigly rifled, they attenipted the Capitoll : Kal(i<ih
H. W. IV. 7 § 1. 296. when they be throughly sifted and brought to resolution.
Bacon, Adv. L. H. 85. 126 But first let us throughly examine what these Albiii-
genses were, and what they held : Füller H. W. Ulis- 13^». These three were so
tkroiighly satisfied uf the truth of the Christian religioii , that — Addison. Chr.
Kel. ni. 294. Who can imagine that men ol' Ulis character did not thoroughly
inform theniselvi-s of the history of that person — Addison, Ciir. Rel. HI. 29.Ö.
42. Xacl) verbell entspricht to iunto) der cälteren spräche mehr-
lach deutschem zu' in verbalkompositen (zu-setzeii); der modernen
s|)rache ist to in dieser Stellung am g(>läuhgsten in einigen wenisjcn
ausdrücken, \vi(^ to bring to 'zum i)ewusstsein, zu sich bringen', to comr
to zu sich koinnKMi , A^ />////<; 'ans[)annen ; alter: to fall to 'zugreil'-n
n)eim essrüi/.
reckoning up the shaniefull reproaches of tlie eilie. and se/tin^- to iiiore
than were true. Holland A. M. 22 ,.^. 20i). hut they both lorbare to put to
their handes (^unterzeichnen), Fortescue P. nr. 67 |i. 107 (16191. If the iron
be blunt , and he do not whet the edge . then nuist he put to (anwenden) more
strength: Eccles. 10,^. (1611). for the fire was 110 sooner kindled. but beinv'
hlffiune unto (— on to?) l)y tlie bellowes of a tempest , it increased so fast, as
it becaine resistles.se, Raleigh 11. W. V. 1 § 10. 3*>'). Vgl. dazu: The wind
has been and />/o7vn the door lo , and 1 can't get in, Dickens. L. Donit 177
( dialekt. |.
43. 7}> — ward bezeichnet eine bewegung nach einem ort hin
und steht in dieser bedeutung für tojeiards : im übertragenen sinn ge-
braucht, heisst es 'gegen, betreffs'.
7.\n syiitMx lies ;iliert-n Neuengüscii 215
seenieing to overpiess your noble inclynation i<> im. 7varde , Foilescue P.
iir. XXXIII. 56 (I6l8j.
44. Der gebrauch von too als adverb für 7iery , exccssh'fly ist
bei Shakespeare belegbar (Abbot, Sh. Gr. ^ 73) und stammt schon
aus mittelcnglischor zeit; im 17. Jahrhundert ist derselbe bereits selten
geworden.
a troupi- ut Cainpaiiian Souldiers . . . tinding theiiiselues /oo sUong tor
tlie ("iti/ens. tooke aduantage ol" the powef that tliey haii to <loe vvi-ong ; Raleigh
II. \V. V. 1 f^ 2. 316.
45. T(m>ar<i's als adverb in der bedeutung 'in ervvartung, bevor-
stehend' wird in der modernen spräche kaum mehr gebraucht.
llerc 's a fine weriding towards\ T. .Mav, Tl>e Heir 1 Dodsley XI. ,",22.
tu' liid liini be oT good courage, there was no hurt towards. H. More. Aiitid.
Ath. 111,3. '-4"- "^'^' ^''"^' 'lere! — Nay. then take heed niy lieart, fov Hure are
dangers tmoards. Vanbrugh, Rel. IIl.,. .SI.5.
46. At niunvarcs ^ imexpcctedly hat die moderne spräche längst
aufgegeben.
Men Discouei theniselues, in 'rnist. In Passion. At vnatoares; Hacoii. Ks>.
'II. ^y.\. vvhich otheiwise ot unawares may cntfi- to the picjudice of bolh, Haoon
Adv. I,.I. 2-. 16. (r/ ««rt7<w;rj' precipitated insensibly into an inextrical)li' lal>\rinth
of debts, Hurton A. M. Dem. Read. O9.
47. Uniicth V/^/yv//!'' war wahrscheinlich im i 7. Jahrhundert l:)ereits
veraltet.
iinncth alile to call his wits againe togethei". Hollnid .\. M. 2;-. 175.
48. Verily wird jetzt meist mir in feierlicher rede gebraucht,
Irüher liatte es einen viel ausgedehnteren gebrauch und kam auch
in der umgangsspraclie liäufig für 'really, indced, tfiily vor.
And verily I do not at all flonbt, biif that — II. .More, Aiitid. .\tii. 11,.
TT- Pill alniost tVighted out ot' my wits-. I ihought verilv 1 li.ad secn .1 ghost,
\ anl.rugh, Rel. IV .,. ;r22.
49. Noicays 'keineswegs, in keiner weise" ist dialektisch noch
viel gebraucht, ebenso oihcr ways für otheriinse, eise (vgl. Engl. stud.
XII. 232). Die adverbialen ausdrücke mit 7fv.sv '7ciay. nuviiur \ wie
in ihis wise, sind archaisch.
being no ways aided by the opinions ot iiis own liiue, Hacon. .\d<. L. I. \n.
2S. i'l/icncays I am like to be a missarable womati ; Fortescue P. ni. (14 p. 102
( 10191. wee thinke that wee behold two Sunnes in this wise: Holland A. M.
2(10. 145. Having ordered these alTayre.s in this 7,>ise, Holland .\. M. 2;-!.,. 22i).
50. Whercas. schon mittelenglisch, für -loherc ist selten.
ilie c.irlli with nien upon it . . . will not seein r.iuch olher tlian an ant-
liill, 7vliereas .-^onte anls carry com. Bacon, Adv. I,. I. H ,. 68.
2 I 6 W . Franz
51. Withal {ivithall) 'iikemise, ai i/ie same titric ist jetzt veraltet.
Aiul toitkall, as lu- was speaking these vvords, ht-e departed out of siglil.
not turning his backe, Holland A. M. iBj,. 112. As for TalUers and Fiilili-
Persons, they are coininonly V'aine. and Creduloiis withall. Bacon, Ess. fioS.
He is withall tu suffer perpetuall imprisoninent by tlie decree of tbe starr tiuun-
ber. Verney P. 158 {\(r.*,:\—^).
52. WiUwut-forth 'aussen' und within-forth 'innen' scheinen dem
17. Jahrhundert schon ziemlich fremd gewesen zu sein.
hcf passed beside the good townes 7vitkout-forth {zr: fornisecus), seciirth :
Holland A. M. 21^. 17.5. Against which luithinttforth are the Sympk-gades. twu
rockes reaching up on every side into high and steepe heads, Holland A. M. 22 g.
107. nor any man reniained withm-forth to make resistance . Holland A. M.
247. -50.
53. Der ausgiebige gebrauch der dem Mittelenglischcn sehr
geläufigen forme! for all the world 'exactly , precisely scheint ein
weiterer beleg für die alterthümelnde spräche Hollands zu sein. Vgl.
hiezu Einenkel, Syntax p. 136. 137.
And verily, the matter was tlius for all the %uoi-td caiiied and liandled.
as it — Holland A. M. mjj. 142. And notwithstanding the States of Antioch
she\ve<i plainly. That it could not l)e effccted at the time wiien lie willed il.
yet would lie never a wliit leave olT hi.- purpose: \\\<.i: for all the iMrld lo lii>
l)rother Galhis. aitliough he was not bloudily minded. Holland A. M. 22,,,. 209.
like yi'r all the zoorld unto that Maicus Caesar, npon whoin I have heard went
thi.^ by-word, Holland A. M. 20 ,,. 2.--,(.'.
54. Yet in Verbindung mit still wird in neuerer zeit nur noch
selten gebraucht, da eins dieser advcrbien vollkommen ausreicht für
adversatives still, yet und still 'noh'. Der pleonastische theil der
komposition scheint yet zu sein, da es auch sonst so vorkommt.
The .Motions of Factioii.N, undei" Kings, oiiglit to be like tne Motions . . .
of the Inferior Oi bs : which mav have their Proper Motions. but vct still, are
quietlv carried, by the Higher Motiori. nf Priiniini Mobile. Hacon, Kss. 8."). Were
your vvants yet still greater tlian they aie, 1 bririg a ])lentifui supply. \anbrugii.
.\li<l. V,. 45ö.
notwitlistanding r^/ Jothani the youngest son of Jerubbaal was left ; Jndges
«.u. (161 1 ).
55. Y7vis 'certainly, »lost likely , aus mittelcnglischer zeit erhalten,
^"1 im anfang des 17. jahrhtuiderts bereits sehr selten geworden.
not yiois as a Phil<i>'>f)her that professetii the searcii into the trutl-,. Ilnl-
land A. .M. 2 2.,. 1^2.
\. Die adverbien der negatioii.
I. Nrrer konnte früher, besonders bei Substantiven mit dem
unbestimmten artikel. als reine negationspartike 1 verwandt werden;
Zur ^yiit;iN des .'ilteren Neuenglisch 217
fs hat sich als solche , wenngleich nicht in demselben umfang wie
«"hcdeni , bis auf die neuzeit erhalten und gehört vornehmlich der
gesprochenen spräche an.
a) Ivike a liuuse, thal li.itli coimenient Staiies. .uid EiUiies, l)i.it neuer a
laire Rooiiie. Bacon. l^s<. -I4;{. iie'cy a word iiow to comlbit a ])oi)r gentle-
woman? Ben Jonsoii. Sil. \V. IV.,. JiO. 1 liave not yett scene my aiiuor, tor
it is att N'ewcastle . l>ut 1 l)ele(\c liier i^ ue^'er a l(jng gauntlett sent witli il.
Verney P. 227 ( l639l.
Then said tlies. lia\e ynu nune" Bul Uie man answered nerver a word.
Üunyan P. P. 148. ..llave you >icz<cr a son," said lie, "lo ease you of this laboin?"
SmoIIet H. Cl. 210. A hattel sd hloudlesse seemeth as truthlesse ■. and the lo-sin;.'
i'Hi of one man savourelh (;t netter a one. Füller H. W. \ oe.- -74.
b) The manager inclined his head. and showed his teelli . as who should
sa\ . In answer to some careless sniall-talU , .,Dear nie! Is llial the case-- hnl
>-:iid never a word. Dickens, l>oinl)'.y XXII. 154.
Anmerkung 1. \t.7'er in seiner syni<opirten loiiu /le'cr [dial. nare. iiere
(Whilli)), iiar (Dürset)l steckt aucli in dial. narrow , iiarro 'no , not' (anierik.
narv one) und in amerik. /atß-y, engl. dial. narra, n'ara aus ne'er a. Auch ne'cr
kommt (wie engl. ne7>er\ im Amerikanischen für no. not vor. Ueber dieses, so-
wie über nary, uary one s. Bartletf. 1 )ict. Am. I^ie formen narrow, narro sind
analogisclie bildungen zu nary. nach dem muster von tobacco, dem dialekt. Imckv
i.\\\ seite steht.
a) tliere is narrow w father within a hundied miies o' the place, ihat lo\ rs
a daughter better than I do. Fielding T. J. II. 4<'4 I vulg. ) thof he has got
narro haie on his bultocks : .Smolld H. Ci. S7 | vulg. I. I have Ijeeii twice in
the balli witli mistress and n'ar a snioak 011 our b.icks, hiissy. Smollel II. Cl. \\h
I vulg. I. Trust me? av. mastei. tliat 'hev will, sooner than narra a m;in in llie
connlv). Foote, r)ev. Sl. 11. B. III. 34,
h) why they don'l narv one ( — neitliei) on 'eni take no more sense o"
poitry than tliat are stove. A. B. Neal, Widow Bedott Paji. V. 48.
.Anmerkung 2. Entsprechend dialekt. narnno, nary giebt es auch ein
nrrou' , ary aus e'er a : arroio ist durch analogiebildung entstanden wie narrow
( -. dieses).
a) 1 don't believe IIric is arrow voung gcnlleman in this county . or in
the nexl to it , thal . . . woiild not come ahout to makc his oflers ilirectly.
Fielding r. J. 1. 266.
1) I it 's moie beconiin' th.in arv othcr gownd 1 've got. A. B. Neal,
Widow Bedott Pap. l.\. H~ (amerikanisch). .Iry one | eitlieil on "■■m would
be gl;id to have nie Ine wilh 'em — .\. I>. Neal. Widow Bedott Pap. .\. <>.').
Anmerkung :!. Ever a füi anv. af oll i^l jel/l \ulgiir. I,et nie see c'cr
a yniinger biother in England lii.it won'l laiiüh at such .1 jest, Farquhar, Const.
C. V X. ,'),37. Pritliee. Eoveless. dn^t kiiow nj ever u mad-doctor hard by ? Vaii-
brugh, Rel. Vr,. :534. I sliouid bc obliged to you, if Ihere he ever a funeial
one ( -- fiineral sernion 1 amniig tlu m. lo leiid it me : l'"ieldiii'_' J. .\. I,,;. .'lO. 1
won't imn niv back on e'er <t la- in llie rmintv of Wilts. Smollel II. (.'I, 67.
2 I 8 ^V. l'l;ll./.
2. Nevcr in kciii<:cssi\- tiiul kDiidiiionalsatzcii, da wo die neuere
spräche^ i-iuT verlangt, lordrit iiiiT, da^ unter l:)e?tininiten umständen
gegebene priidikat mit sieh selbst in einem nicht zu verwirklichen-
den oder auszu{1(Mik('nden grade der allgemeinsten geltung zu ver-
gleiehcii und behauptet aueh lür diesen letztern lall die unumstöss-
liche gültigkeit des hauptsatzes, der eine forderung aufstellt, welche
unter di-n vorliegenden bedingungen . als nicht walirscheinlich oder
inüglieli erwartet werden solltf" , aber dennoch als unantastl)ar auf-
recht eilialten wird. Ncrcr in dieser \erwe?idung ist jetzt archaisch
und daher feierlieher und gewählter als das moderne cver.
l'Or in ÜcMDoiisUatiniis, ifiiis Wit he calit-ii a\v;iy neuer so littlf. he musl
hi-^in .i'.'ain : Hacon. Kss. \% so it be new. thoiigli nevcr f^o naught am! depraved.
tliey nin tf» it. aiul arc take]i. Ren jonsctii. Diso. 74.'). tlie fjales staiul widt-
open liftime.s in Uk' nioiiüngs, tlK)Uc;li they wcri- itci'cr so diligcntly shiit o'rt'
night. II. More. .\ntid. Ath. 111,,. JlS. Kvery man that hath received injuries.
be they iiei'cr so gic:.i. nuist have a uiind pL-rfectly free from all intentions ot
rcvengc in any inslance whatsoever. J. 'Jnylor, Worthy Com. IV ^. 2l6. that
the water is not aide, he it nn-er so swift. lo l'orce him frora the place whicli
hc si-ems to c-ontend i'or ; Walton (\ A. XI. u/j. No. if I should ory ouf ^tc^'er su
loLid, this is quite at ihe l'urther end ot the house, and there nohody could hear
nie. Wyeherley G. f). IT,. 45. Indced in so common a pressure, Ict the weight
lie nevcr so equally distributed , every one will hc most sensible ofthat p.Trt
which lies on his own Shoulders. Addison ]'. St. \V. 111. 267.
3. iViit/ü//^ als adverb steht jetzt mir vor adjektiven. adverbien
luul participieji in der bedeutuug 7// /lo tvay, not at alf imd ist in der
verkelirssprache v(>raltet ; in früherer zeit koimte es als negation auch
sonst die Stellung von jiot im satz eiimehmen. (kmz ebenso wie
dieses war es ursprünglich akkusativ-adveri), das die alt(^ l)eim prädi-
katsverb stehende negationspartikel iw verstärkte, und nachdem diese
geschwtnideii war allein als .satzn(\gation figurirte.
Piut Julian . . . received letters. That Tiothitig pleased him from SaUu.«tius.
Holland .\. M. Ji^ ,. 2^4. affiVming . that he not/iing liked of this new change
.■•rid alteration. Uollarid .\ .M. Jo i,,. !,')8. Na\-. it were hetter . to meet some
Dangers hälfe way. thon<;h thev come iwthing neaic. then to keepe too long a
watch, vpon tlieir .\].|ii oaches ; Bacon, Ess ,n2."). ,\las . mistress Mavis. 1 was
chastising my sidijict . and llmught nothing of him. Ren Jonson. Sil. W . 1\ .,.
225. Which ntHliing mo\cs tlu- ülwtinacx' id tlu- peopif. \\ . Ti-mple. (Ib*;.
Neth. I. .(o.
which i? nothiiig |deasaiil to hear, Racon. .\dv. 1,. 11. 'l'.\^y 2."il. Vet herei.y
the .Macedonians were nolhing reliciud. KaKigh 11. W. 1\". \\ § 5. 2U>. w man
. . . of nature eentle, and nolhing hknidilv mmded ; Holland \. M. 21 -. 173. So
craving pnrdon for this very teydions .scribhling, being nolhing well. Fortescue
P. nr. öö p. 104 ' 1619). they were nothing jealovr< or apprehensive of the
people's defection and re\oIl froui tliem, Clarendon H. R. VI ,. .32. The actors,
Zur --vutiiN i\':< iilteicii N(ii<.'ntili><Ji 2IO
with n srossnnd rustic kind ol railiery, u-proacliL-d t-ac!i othcr svitli tlu-ii' failinos ;
aiul at tlie soiiie linio vverc nothing sparing ol" it to tlieir auilience. iJiydi'ii !•'..
Sat. Xlll. .").(. ainl as Iil-'s a slashing frllow. slu' '^ iiotliing loth. I.over 11. \.
11. 14.
4. Wir a/iythi/i^'^, somethiiig, nothing luiclrt sich früher nonr ;iuch
iuisspr \()r koiDparativf'ii (I thank von nonc tlir /rss) als advcrb im
gebrauch , wniii allerdings auch sehr spärlicli. Dialektisch kommt
es noch in der alten bedeutung 'not, not at <ilf vor ("J'u-i/'t //<'// sc
nassty, vgl. Lciccstersh. Words ed. Evans ¥.. D. S.).
a| you must remcmber to trii'^t them. noiic. Massinger. l'"at. iJuwry
IV,. 279.
1>) So (lon't von be ;/.';;(' afeard to take it. Mr. (_^ranf. .\. B. Ncal, Widow
HedoU Pap. \". .öl (amerikanisch).
5. Die moderne Schriftsprache verwendet dopjx-lte negation
nur zur erzielung einer verstärkten affirmation , kennt jedoch liiclit
mehr die hiiufung von negationcn zum zwecke nachdrücklicher vfi-
neinung. Der spräche des 16. und 17. Jahrhunderts und den modernen
dialekteil dagegen ist doppelte und mehrlarhe negirung äusserst ge-
läufig und von altershcr natürlich. Seit der zweiten hälfte des 17.
Jahrhunderts ist doppelte negation in guter prosa indessen ausser bei
■nor eine Seltenheit.
llie) camiot ncver pretend hiniselfe a stranger to the customes — Com.
I >eb. 3 ( 16251. Sir T<^-anc[is] Seyniour added that the Kinge ought not to take
//(' notice what we doe. Com. Deb. 70 (1625). Not that every scrupulou.s or
siiperstitious prescript i.^ efTectiial , 110 more ( = any more) t!ian every straight
way is the way to hcavL-n. Bacon i\<\\. L. II. 10 j^. \.\2. they will not de.sire, after
one montli or tvvo, voe other provision biit potatocs boyled, \crney P. '.94 (1638).
l'he naturc oi' the People cannot change of a sinidei), na more than the Climate
vhich iniiises it •. W. Teiuple, Ob.s. Neth. I. 57.
yct hi? Rule lioldeth still, that Natiire , nor the Knf,'agement ol' Words,
are n4)t so forcible, as Custome. Bacon, E.ss. 369. Alb. This l)oy Ulis not wine
(iioügh to niake iis kind enoiigh to one another. Tue. Xor tiiou hast not collied
thy face enough . Ben Jonson Poet. IV.,. 123. And 'tis observed by Gesner,
that theie is none Idgger then in England , nor none better tiien in Thaines.
Walton C. .X. \'. 135. Why I don't know anything at all, nor I (/o>i'tk\\o\\ whether
there br anything at all in tlie world or no. Congreve D. I>. lVj(,. 192. Euph.
. . . 1 cannot iove you yel . indeed 1 cannot. Aesop. .\'or nei'er will, I dar<-
sueai . Vanbrugh, Aesop. V ,. 384.
Th' liosses loooant fed your weight no ?>iore nor they Icel tbr littlc lioog
Itu-re, Eliot .A. B. 321. ,,If you please, sir. you did n'/ sav nothing at alt, sir",
retiimcd Rob. Dickens. Dombey 4230,. /le 'uiouldn't go no farther, Lover H.A.
XIl. 120. Vati ain'l going to Ja tio such thiitg; Whetherell W. World XXXV.
361 (amerikanisch), But 1 make it a pint tiever to sav 7iot/iing against nohodv
— A. B. Neal, NVidow Bedott Pap. IV. 43 (amerikanisch).
Greifswald, Januar 1893. W. Franz.
LiriERAl UR.
I.
l.edii Keilner, Ph. Dr., lecturer o( Eiiglisli pliilology in the university ot'
Vienna , Historical Uutlines ot" Engli>li Syntax. London. Macmillan and Co.,
1892. 8«. XXII + 336 SS.
Dr. Morris schreibt in der vorrede zu der ersten aufiasfe seines bekannten
Werkes „Historical Outlines of English Accidencc" , p. Vll : ,.l hope, hovvever, to
have leisuie to write a niore ehmentary wink tlian the present one, as well as
to compile „ ilistoiical Outlines (jf English Syntax", as a supf)!euient to this
.. Accidence"". 1 >a nun. seit dr. Moiri> dies niederscliriei) . mehr als zwanzig
lahre vergangen sind, ohne dass er sein \ersprechen eit'üllt hätte, so hat es dr.
Kelhier. dem wir schon mehrere ailK'iten auf dem gebiete der englischen syntax
verdanken, über aiiregung dr. EurnivaU's unteinonnnen . das so lange erwartete
..Supplement" zum Morris'schen bm-lie aii'^ziiaibriten. Dr. Keilner ist allerdings
nicht sonderlicli /.ufiieden mit dem titel , den er seinem buelie in aidehnung an
die „Historical ( )utiines ot" Englisii .\ccidence" gal). Er hatte es. \vie er in dei'
\orrede sagt, lieber Lcssons in English Synlax genannt, da ei' daiin keine Voll-
ständigkeit des (letalis bealjsichtigt, sondern sich damit begnügt habe, die grund-
satze der englischen syntax aufzustellen und aus der grossen zahl iler syntaktischer,
tliatsachen diejenigen auszuwählen . die ihm am interessantesten und bemerkens-
werttiesteii erscliienen. Das liucli lieginnt mit einer ..Litrodiiction^' (s. 4 — 'S^').
welche die lesei' ül)er die metliode inid die principien der historischen syntax
belehrt. t.)ie notliwendigkeit einer derartigen einleitung begründet der Verfasser
mit folgenilen Worten: „The historical study of English syntax is of so lecent
a date , and so little lias bcen done in this department of grammar,
that we must give severai pages to what would be considered superfluous in
any other brancli of jjhilology, namei\, to tlie explanation of the metliod folli;-
wed in this liook." Diese worte müssen in einem unliefangenen leser . der mit
iler einschlägigen litteratnr nicht vertraut ist lund das buch ist ja für Studenten
bestimmt!) den glaulien erwecken, es sei wirklicli noch gai nichts oder wenig
auf dem gebiete der liistorischen syntax des Englischen veröffentlicht worden.
AVenn wii' jedoch die auf diese „introduction" folgenden drei liaupttheile des
buches . 1. Syntax of the sentencc (s. 28-76), 2. Syntax 0/ the parts of speech
IS. 79 — 281). 3- Order of words (s. 285 — :-{02) betrachten, so finden wir, da.ss
L. Kr:l:ii-i. ili~i<i;;r I Oiitii'.o.s ul' Kn^li-Ii Syni^ix 221
sii; im \v2miu1ic1ii.mi iiiir tiiic tit-iie lK'iu'itzuii<: ilri' «rraiiiniatiken von MStzner uiiii
Koch, sowie ilcr liek. Hinten werk«.- von Aiiliott. Einenk<'l . Olipliant nnil von
Kellners ii<;eiun arbeilen iiher 'lie >yntax Shakspeie's . Marlowe's uml Caxton's
.lul'weisei). 1 ),i'-- iJer Verfasser 'las ■~eineii quellen entlehnte meist niciit von seinen
eigenen lieitrii^en geschieden hat. tin.len wir bei ciiuiu ..elementary werk" be-
greiilieh; aiier er hätte weni^sten< in der \orredc. so wie es dr. Moiris ^etluui.
sein verhaltiiiss zu seinen quellen angeben S'>llen. Uebrigens können wir dieses
xer.'^äumniss um so eher entschuldigen, als uns der Verfasser in dei- vorrede eine
gKjsse auscrabc der englischen .*;yntax mit vollständiger quellenangabe und bei-
^pielen aus allen perioden des Englisch.en ..at intervals of fifty years" veisjiricht.
So wie uns das buch vorliegt, erfüllt es vollkommen den zweck, den der ver-
ta>:<ei iian)it verbindet. Seme Vorzüge sind; üliersichtliche anordnung des sloH'ts.
Klarheit dii knappen bemerkungen. reichhaitigkiit der vorgebrachten bcispiele
und strenge durchführunt; der historiscluri methode, nach welcher eine jede syn-
taktische erscheinung vom Altengli<clieii durch das .Mittelenglische hindurch bis
ms .\'t MriiL'li--ch'' verlolgi wud. l)a d.i- bucli Ipesonders für anfänger gesciirieben
l^; . So hat dci' Verfasser wold ifnan uethan . den akenglischcn mid auch den
scliwierigerfii mittelenglischen bei-^iiielen eini: neuenglische Übersetzung beizugci'cn.
Es ist aber verwirrend, wenn derselbt- sitz an zwei veischiedenen stellen ver-
schieden übersetzt wird. So i'ibcrset/.l der verlasse! den aus der Chronik ent-
nommenen sitz .,/:/er an />i\- geare gefor Aelfred Tiues at Bad/um ge.refa" s. oi
„In this ye.ir wml hence Alfred (who) was count in Bath" imd s. 6.';! ..In this
y< a.r died Alfred ( wlu)) was gerid'a in Hath". Fernei" lautet clie Übersetzung der
stille ..SiL'f? pa diiht-giiman (ireanium lifiion eadiglice. . od pu't an i'n^ait fyrcm
frrmniiiii . f,\nid im Ii^/Ze" (Beow. o'^-Hii; s. 140 „Thu'; the valiant men lived
in joy happily. unti! a iiend of hell bega'i tu work evil" mid s. ly7 ..Tluis the
w.ri'iors liv( d in juv h.ippiiy. tili that nur l>egan to work crimen, the Iiend of
h<dl." Eine andere inkonsequeiiz ist es. wenn eine sclion eiklärte erscheinung
suiimt lii'jspielen wiederholt Wird: so ist § i^öii eine Wiederholung des § '226
(..A" betöre Nimierals;. 5^ 280 (.If is used a< predicale of any gender or person
wiih the verb .to be"; ist eine vetbindung des § 70 (,.it is me") mit dem 1^ 214
(„me für 1 •' ) und der § 311 (The expression ..of rnine-') \\iederh<dt (las in den
§5j 178 und 170 gesagte.
J_)er referent erlaubt sich in lolgeiiden an die ausführnngen des vertasse^^
noch einige bemerkungen zu km'ipb-n. S. \>~,. Während Mätzner II ,\2 in Sätzen
wi<' say loliat I -will, do all 'iOi can ausl.issung des Subjektes annimmt, erklärt sie
der verf. .d- .iiialDuiebildungen i.i'!: satzen. in deiien die zweite person steht.
Kr sa<jt: ..7rv tiiliat vnn luill i> quile cc.irrect . and it w.-i-; on this tv|je that all
the r.ilicr sentences were modelled: ,.tiy ivhat he 70/11," ..trv ivlint f 'loill." Hier-
bei vergi^<t er aber, das'^ dieser Sprachgebrauch schon im Altenglischen gang imd
'.'äl.e wai. und zwar nicht nur tür das präsens (wo man an den imperativ denken
kann) sondern .-mcli für das pifiteritimi (s. Mätzner. a. a. o.). - S. 76. ,.In
Middlc lüitdish the relative clause is often used tVir the cimditional nne. " Mätzner
III ,"184 findet diesen gebr.inch --cIhiii im .Ac. — - S. 1J2 l''ttr ilen ethischen ilativ.
der eine andere person ist ds d.is subjekt des satzes. führt der Verfasser nur me.
und ne. bei-piele an . obwohl schon Mätznei' II 227 ein ae. beisfdel i.'itirt. —
S. 13,'). „Hirn — he and tkem — tliey occur in Elizabethan writers." Diese
erscheinung ist jedocii sclv.n im XIV. Jahrhundert, zu belegen: vgl. Sir Ferceval
22 2 IviUeratin 1.
of Gnlles v. 204 1 ,../;•/ Ilioii livin tliat,~ saide he tkane, .,, That slew Gollerothiramc'^'^ '
— • S. \\\~. ,,Naines ot persons preceded hy attributes take tlie ;irticle in Ol'!
£ngli>l> . hiit droj) it as early as the tinic of Layamon and Onn. and in tlie
Elizabethall authors llie Omission of it prevaüs." Dieser satz ist in doppeller
hinsieht unrichtig ; denn erstens ist die auslassung des artikels vor einem adjektiv,
das einem personennamen vorangeht, schon der altenglischen poesie geläufig, und
zweiten.s überwiegt diese auslassung nicht erst im XVI. Jahrhundert, sondern schon
in der ganzen inittelenglischen zeit (s. Mätzner III i6q). — ,S. 139. Statt ..Ibid.
11, 2'>;>' ist ..Layamon II. '29.3" zu lesen (korrigirt nach Mätzner II 1681. ~
S. 142 f. Das kapitel „Omission of the article" ist eines der schwächsten des
ganzen huches. Auf die in ihrer allgemeinheit nichtssagende liemerkung .. A> lato
as tlie fourteenlh Century the article was omitted in passages where we shuuld
expect it'-, die er mit einigen beispielen aus Trevisa belegt, folgt eine special-
untersuchung übei- die auslassung des artikels bei den dichtem des XVI. Jahr-
hunderts. Unter die belege aus diesen letzteren hat sich auch ein beispiel au.s
Sheridan Knowles verirrt. — S. 152. „The adjectives for colours occur seveial
times in Chaucer, but the definite arlicle is always omitted." Trotz dieses ..al-
ways omitted" citirt der Verfasser auch ein beispiel aus Chaucer's Troyius and
Cryseyde mit angesetztem artikel. — S. 160. Dei- Verfasser betitelt ein kapitel
„The ("onij)arative and Sui)erlativi' used absolutely," hehandell aber darir nur
den absohlten komparativ. ,S. 163. In dem nie. beispiele Pen iüos hc archer
hcst 0/ anc lindet der Verfasser einen Überrest des ae. anra gewkylc, indem er
nach dem vurjiange Oliphanl's an - any setzt. Doch daran ist wohl kaum zn
denken. Referent sieht in best 0/ ane. eine einfache umkehrung aus of (the) best
am - anc of (the) best. — S. 172. „When the subject of a subordinate sencence
is nul Ihe same as that (jf the principal one , and i.^ yet omitted . it musl be
supplied Ironi the cüiitexl . generally from a preceding oblique case.'' Dieser
regel entspricht nur ein einziges von den beigebrachten ae. beispielen . während
in allen übrigen ae. und nie. beispielen die auslassung des Subjektes in dem zweiten
zweier kourdinirter sätze vorliegt. Einen me. beleg für die ausla.ssung de-- Sub-
jektes im nebensatze. das aus dem Objekte des hauptsatzes zu ergänzen ist. gibt
E. Pitschel (Zur syntax des me. gedichtes William of Palerne. Marburg l8tj<>,
p. 5). hanipres htm so harde to sunt cost fat be drawe. — .'^. 182. Der verl.
spricht von dem pleunastischen subjektspronoiiien. das dem eigentlichen Subjekte
vorangt-ht und sagt bezüglich des Ncuenglischeii : ..In Modern English this use is
restricted tu ])(>etry." Doch citiit .Mätzner II 18 auch einigr hierher gehörige
beispiele an.- Dicken.-. — S. I92. Der \f^rL eröiiert die anwendung von my voi
dem aiiiedewort im Me. und sagt dann: ..But 1 find an instance of this use in
Aelfred." Er übersieht aber, dass schon Mätznei 11 17<i zwei ae. beispiele, u. z.
eines au,- .\elfred's lioethius und das andere aus dem Cod. Exon. gefunden hat.
-■ S. 197. Es ist auffallend, dass der verf. in dem beispiele aus Beqvv. 09—101
S'iva pa driht-giinian dreamiint lifdon eadigiice, od pret a n ongan fyrene fremman,
feond on helle ,.an~ als ein demonstrativ gebrauchtes numerale anficht . während
' Die hier citirten beispiele aus Sir Peiceval of Galles sind der alihand-
lung ...Syntaktische Untersuchungen zu der spräche der me. roman/.e S. P. ot ü."
entnomnaen, die der referent für d.is heurige piogramm der Troi/pauer staatsober-
realschule vorbereitet.
h. Kcllr.'T. lli-ton<'.-il Uiillin-'^ ol I-'.nuli-li SvhI.in 225
VI es s. 14() (mit Hfvnei ;ils uiibestimnüeii .ulikel erklärt hat. \"'jl. .nicli ihis
oben übel- die doppelte iibersetzung dieser stelle gesagte. — S. .;<>1. In ileni §
^24 I., Wliat" used substniitively'i .sagt dei' verf". ; „Perhajj.s the phrase" W'h.it
üfws " „i.s a remnant of this old use." Vgl. dazu i\Iätzner 111 260 : „Da.^s in
ieiii ausdriick what ncios ? (Shaksp . King John .5. .5 etc.j noch ein ngs Invtct nhi'es
= ich erhalten haben sollte, ist .schwerlich anzunehmen." - S. 203. ..Whal n>ed
idjectivelv == qualis, i? of recent date. In Uld English and tlie fir^l period.* ot'
Middle Engiish this i'unction was |)erformed by liwyk , in later Middle Engli.sh
hv Zi'hatkyn , zühat mai/cr." Docli findet man .-clion im XI\'. jalirhimdert den
::ebraiich von whal als adjektiv. vgl. Sir l'erceval of Galles v. ic)8ö ,, U'/iat hi-yglifc
y that," Said the kirig, „That ihon masc of Ihr iiio/vnge P'* — S. 229. Des ver-
t'assers beuierkung, das.s ,Jiave goi^ =r ha-^'e eine art inäteritopräsens sei. wäre
<;ehr treffend, wenn nnr haz'e got ein präteritum wäre. — S. 2:^2. Statt der i'iber-
-L'hrift „Fast instead of the Present Tense" sollte es. wie aus ilen lieispielen er-
lieilt. heissen „The Past Perfeet Tense instead of the Preterite." S. 2;<8. In
lern beispiele Laiu 7vill that carh particnlar l>c knoivii ist 'wills statt li'ill zu lesen,
\ gl. 'Mätzner 11 12^. — S. 2\\*). In dem beispiele 'ohat is pat mc Jihtect ivid? ist
'i-ha statt ^ühal zu lesen, s. Mät/.ner III ,öo9- — ^- 241. In dem § 386 (Clauses
of Time especially in a futuie and indefinite sense i werden nur sätze mit trr,
;y. hcfoi-c, nicht auch solche n)it od (p(Vt), tili erwähnt. - S. 246. In dem ab-
-chnitt .T'inal Clauses" gielit dei' verf. aueli zwei ne. beispiele für die setznng
des indikativs in finalsätzen. Sie lauten; 1. //<■ t'id hiin call a hackiiev coarh. ann
lake carc it was im elderlv man that drovc //(Addison), 2. I am hound in hoiwin-
to see that yoicr father kno'w s a thing which is of such vital importancc (Trollope).
Doch liegen in diesen stellen keine finalsätze vor. sondern einfache objektsätze,
im ersten falle nach take carc „dafür sorgen*', im zweiten falle nach s,-e ..darauf
sehen". In der ganzen neuenglischen periode dürfte, wenn nicht der reine kon-
junktis zur anwendung kommt, imr das modalverb may, nUght denselben vertreten.
Es ist zu bedauern, dass der verf. die histoiische enlwicklung dieses gebiauches
der modalverba als vertieter des konjunktivs in nefiensätzen nicht eiiniial berührt
hat. — S. 253. Der verf. schliessl der betrachtung vom absoluten Infinitiv einige
ne. beispiele an, worin, wie er selbst zugiebt, der historische inlinitiv . wie er
im Französischen üblich ist, vorliegt. Dieser historische Infinitiv tritt aber schon
im Me. auf, wie Mätzner 111 ,'i4 zeigt. — S. 254. Statt „Modern Engiish" lies
, Middle Engiish". — S. 268. In dem belege Thou woldest undoing Of thi to-nightcs
mding fehlt haue nach woldest (s. Mätzner 111 1,^3). — Druckfehler sind: S. 127
ha:fden statt hcp/don, s. 12<> vc'wt st. no7vt, s. 2tK) Boeth. 58, 1 (statt 38, \), s. 228
Old Engish Homiies , s. 238 wit-in st. within. s. 24 1 the st. tlue, s. 245 par st.
pah, s. 276 is St. it.
Trotz dieser , zum theil unbedeutenden und in einer neuen aufläge leicht
zu behebenden mängel kann dr. Kellner's buch auch unseren deutschen neuphilo-
logen als bequeme einführung in das studium der historischen syntax des Eng-
lischen bestens empfohlen werden.
Troppau, Januar l893- J- Ellingei.
2 24
l.ltU'lMtlil 1.
An Aii'jId-SnNon Reader edited witli notes and glossary hy James \V. Brifi;lit,
IMi. I >. Associate -l^rofessor of Knglish Philology nt the Johns Hopkins l'ni-
\cisils. Ldiidon. Swaii Soiincn-icheiii and Co. l'alfrnoster Square. lS<i'_\
\ 111 4 mSö .<v. ,S<'.
1 )as leseiiucli i.<t zur eintühruns; in das .sludiuiu di-< .Xngelsäch.sisclu-n li'ir
.■^tudenU'n üe.^chriehen. 1 »as sorgfältige glossai" soll den gehrauch einer giaininatik
erleicliU'in uml ili<' z.ahl der grammatischen annierkungen beschranken. Für
die laut- >iiid fonnenlchre enipliehlt Brighl die Übersetzung von Sievers' Graiiiinatik
durch (!ook. wählend ihm für die syntax March's gramniatik am geeignetsten er-
scheint, l'.ci der \va!d der texte ist der verf. sehr praktisch verfahren, man mci kt
die stete rücksiclunahmc aul anfanger. Daher sind auch texte im westsächsischeii
dialekt lievorzugt , weil sicli laut- und l'orinenichre hiei' am einheitlichsten fest-
gesetzt haben , weil die grai'imatiken auf diesen dialekt gegründet und auch
die grüsste aiizahl der denkmäler in ihm verfasst sin(i. \'iele von den ausgewählten
stücken finden sich auch in anderen altenglischen lesebüchern. Die texte sin«!
stets nach den besten bekannten manuskripten gegeben, nicht normalisiit. olmc
stillschweigende änderungen. Die Varianten ,ini fiis^e der seilen werden ilen
studirenden einen lieferen einblick in spiachc und Orthographie der Schreiber
\erschaif'en. Sechs \on den mitgetheilten 24 proben .1, 11. IX, X, XI und XVUl)
heiuhen auf eigenen kollationen und abschriften des Verfassers. Die lloniilie
über St. Ciregor hat Skeat nach dem Cambridge MS. kollationirt , unil Arthur
Xapier in Oxford hat die lesarten des MS. der Bodleian-bibliothek dazu geliefert.
Das XVU. und XIX. stück h.at dr. Frank G. Hubbard von der „University of
■f'alilornia" vergliclien. Für die auszüge aus Beda ist die neue ausgalie son
Miller und für die kriege Alfred's die ausgäbe der Chroniken durch Plummtr
(O.xibril 1892) benutzt. Die übrigen texte sind den ausgaben von l'liorpe. Sweet.
Earle und Morris entnotiniieii. F)ie etymologischen wiid<e hal)en den zweck, den
Studenten auf die werke von Kluge und Skeat hinzuweisen. Das sorgfältig aus-
gearbeitete glossar ist äusserst reichhaltig und lässt den suchenden niemals im
stich. .Appendix 11 (Anglo-Saxon versification) beiuht ganz und gar auf deii
Untersuchungen von Sievers (Paid und Hraunc's Beiträge, bd. X u. XH). Bright
erläutert an zahlrelch(^n, den von Unn gedruckten lt-.\len entnommenen iieispielei!
die fünf li.niptlN pcn und iinc nebenformen :
1. „' X \ 1 X.
2. X -' Ix -'.
;{. X ^ I ^ X.
4. '. \ S X X. odi-r : / I / X ><.
,"1. Z X X I '.
I linzuk(jnnnen die sogen. ..l Ivpei ineli ic.d Tvpe^". I5riglit versteht es mcister-
h.iit . die einzehiiii typtii diucli beispicie >o klar zu mai hen , wie ich es sonst
nirgends gefunden habe, unil iloeh sind alle neuesten forschungen «lündlich lie-
nutzt. Auch zum veigleichen der angelsächsischen texte mit den lateinischen
quellen weiss ei- durch die annierkungen den Studenten in wissenschaftlicher weise
anzui^egen , besonders auch <ladurch , dnss er für den ersten theil Bha-iiix 'nach
dem F'.xeter MS. kollationirt 1 in .Appendix 1 : Factantius de .Ave Phffnice' die quelle
ganz und gar abdruckt. Man braucht den lat. text nun nicht erst bei Riese
(Antholügia l.atina, 11. ieubner 1870) o<ler bei Haehrens (Poetae Latini Minores
111. 'leuliner, 18KI) zu suchen; <laiiebeii findet man die le>arten dei diei lumpt-
eil. 1 .. Crow. Zui" gescliiclite des kuizeii reimpaars im Mittelenglischeii 225
Codices, A r= Cod. Parisinus (8. jahrli.j, B = Cod. Veionensis (9. jalirh.J und
C (Riese : VJ — Cod. Vossianus (lo. jahih.). Dass Lactantius Firmianus (4. jahrh.)
der Verfasser des lateinischen gedichtes ist, steht wohl nach der eingehenden Unter-
suchung in Teuffel's Geschichte der lateinischen iitteratur (5. aufl. 1890) fest.
Das ganze gedieht, eins der herrlichsten erzeugnisse angelsäclisischer dichtkunst.
zeigt uns, wie der dichter seine quelle für den ersten theil benutzte und ausserden«
den Charakter seiner eigenen dichtung. Um dem studirenden aber durchaus kein
urtheil aufzuzwingen, verweist der verf. auch aufGaebler's untersucliung (Anglia
HI, p. 488 f.) und auf Ebeit, Allgemeine geschichte der Iitteratur des abend-
landes, III. p. 73 f. Dass Cynewulf der veifasser des angelsächsischen gedichtes
ist , bestreitet Bright nicht mit unrecht auf das entschiedenste. Es zeigt den
Charakter der dichtungen Cynewulf's noch viel weniger als das Judithfragment,
das Foster dem Cynewulf abspricht , während wiederum Max Neumann ( Ueber
das angelsächsische gedieht von Judith, Kiel. diss. 1892) es für höchst wahr-
scheinlich hält, dass das gedieht von Cynewulf ist. Für die litterarischen notizen
zu den einzelnen stücken verweist der verf ein für alle mal auf Wülker's Grund-
riss zur geschichte der angelsächsischen Iitteratur; seine angaben enthalten aber
auch alles wichtige, besonders sind die neuesten deutschen und englischen Schriften
gewissenhaft geprüft. Man merkt es bei jeder bemerkung, das^ der verf. auf der
liöhe seiner Wissenschaft steht , alle neuen erscheinungen gewissenhaft und mit
verständigem urtheil verfolgt und für sein buch verwerthet hat. Weil es für
Studenten zum privatgebrauch geschrieben ist, steht manches darin, was dem ein-
geweihten sehr bekannt ist, z b. die lange einleitung zu Orpheus und Eurydice
und des Boethius De Consolatione Philosophiae. Sehr erwünscht sind auch die
Inhaltsangaben der einzelnen denkmäler, aus denen proben abgedruckt sind, füi"
••tudenten eine vorzügliche einführung. Als grundlage zu Übungen im englischen
>eminar wird Bright's Anglo-Saxon Reader ebenfalls gute dienste thun.
Wismar i. M., Jan. 1893. O. Glöde.
Charles Eangley Crow, Z.ur geschichte des kurzen reimpaars im Mittel-
englischen (Harrowing of Hell , Cursor Mundi , Chaucer's House of Fame).
Göttinger dissertation. Göttingen 1892. 64 .ss. 8".
Der Verfasser unterzieht in diesei- arbeit das kurze reimpaar, „das einfachste
von den regelmässigen metren mc. zeit" einer näheren betrachtung, und zwar
wählt er hierfür „denkmäler, die es bereits voll eingebürgert zeigen und zugleich
in mehreren hss. überliefert sind , um für die resultate eine verlässige unterläge
zu gewinnen", nämlich The Harrowing of Hell, einen theil des Cursor Mundi
lind Chaucer's House of l""ame. Eine vollständige Übersicht über flie entwicke-
lung dieses metrums im Me. gewinnen wir auf diese weise nicht; denn es wäre
hierzu mindestens erforderlich gewesen , irgend eine der im kurzen reimpaar ab-
gefassten romanzen heranzuziehen, um so mehr als der Verfasser am schluss (p. 63)
mit sittlicher entrüstung von der „rhythmischen roheit der bänkelsängerromanzen''
spricht. Andrerseits hätte avif Gower hingewiesen werden müssen, der in seiner
Confessio Amantis das kurze reimpaar mit einer so grossen korrektheit durch-
führt, wie sie weder vor noch nach ihm in der englischen Iitteratur anzutreften ist.
1. Kölbiiig, Kn^lische stiulien. Will, 2. I5
226 I.illL'iiitiir I.
Docl) auch in der von ilim belietjten bescluänlvung hätte Crow's unter-
sucliung von nutzen- sein Isönnen, wenn er wirUlicli, wie er es verspricht, bemüht
gewesen wäre . ..für Hie resiiltate eine veriässige unterläge zu gewinnen", indem
er nach wiederaus-scheidung der von den Schreibern eingeführten uinegel-
niässigkeiten uns gezeigt hätte, in wie verschiedener weise die dichter der drei
genannten denkniäkr denselben vers behandelt Iiaben . welche entwicklung somit
in der anwendung dieses nietrums im laufe von etwa einem jahriiundert stattge-
funden hat. Aber, obwohl er (p. 5) selbst sagt: „Die genaue IVststelluiig metri-
scher Verhältnisse geht ja immer band in band mit der iierstellung eines kritischen
textes", hat er sich um die erschliessung der ursprünglichen, wirklich vom dichter
herstammenden lesart so wenig gekümmert , dass er z. b. die beiden kritischen
ausgaben des Ilouse of Fame von Willert (Piogramm der Margaretlienschule.
fkriin 1888) und Skeat (Chaucer's Minor Poems. Oxford 1888) nnt keiner silbe
erwähnt und unl^ekümmert um das, was diese lieiden für die metrische Iierstellung
des House of Fame bereits geleistet haben, fast alle willkürlichkeiten und fehler
der sclireiber nun dem dichter selbst in die schuhe schiebt. Dass Willert's aus-
gäbe als programmarbeit dem verfiisser entgangen ist, gereicht ihm weniger zum
Vorwurf; dass aber jemand, der im jähre 1892 eine arbeit über Chaucer's House
of Fame veröffentlicht, von der im jähre 1888 von Skeat herausgegebenen kriti-
schen ausgäbe der Minor Poems noch nie etwas gehört Iiaben sollte, ist mir bis
zur stunde noch unfassbar. Zu einem absichtlichen ignoriren dieser vortiefflichen
ausgäbe liegt doch nicht der geringste grund vor. War der Verfasser etwa mit
Skeat's metrischen änderungen nicht einverstanden , dann hätte er dies sagen und
seine abweichende anschauung begründen müssen: aber Skeat's ausgäbe einfach
als nicht vorhanden zu betrachten, das geht nun einmal niclit.
Da nun Crow diese beiden kritischen ausgaben aus was inmu-r für einem
gründe nicht berücksichtigt und auch selbst keinen energischen versuch zur metri-
scheti Säuberung des überlieferten textes gemacht hat, sondern die nachlässigkeiten
der schieiber gläubigen gemüthes als ursprüngliche lesarten hinnimmt , so erhält
er für das House of Fame mehr als zehn talle von „zweisilbiger Senkung'" (§ 30)
und ebensoviel oder noch mehr fälle von „fehlender Senkung" (§ 31), während
jeder, der Chaucer's vers näher kennt, ten Brink recht geben muss, wenn er er-
klärt: „Die Senkung ist vom rhythmischen Standpunkt aus stets einsilbig" (Chaucer's
spräche und verskunst. § 300) und „Zwischen zwei hebungen fehlt die Senkung
niemals" (ib. § '299). In der anmerkung zu § 299 weist ten Brink noch be-
sonders darauf hin. dass bei Chaucer's Book of the Duchess und Ilouse of Fame
die handschriftliche Überlieferung eine ausnehmend schlechte ist . die kritik also
dort zu einem schnrf<'r einschneidenden veifahren genöthigt ist als bei den sonstigen
werken Chaucer's. Wie kritiklos Crow trotz dieser Warnung ten Brink's der
Überlieferung vertraut , geht aus einem beispiel recht schlagend hervor. Zu den
„sicheren" fällen, in denen eine Senkung „nach der dritten hebung fehlt" rechnet
er auch v. 22t): /lud ^ninnied of the tcmpest, während doch in diesem verse ein-
fach das reimworl üsse in der hs. T'airfax 16 fehlt, weil der Schreiber von tenipr.st
in V. 220 auf te>ii[>est in s. 221 übergesprungen ist. Konsequenter weise müsstc
dann Crow auch behaupten, Cluuiccr habe in v. 219/20 Idsse mit tempest gereimt.
Wenn nun aber alle die von Crow aus einzelnen fehlerhaften hss. ange-
führten fälle von zwei.silbiger oder feidender Senkung in einem kritischen text
von selbst verschwinden, dann fallen auch die weittragenden schlü.sse, die er aus
Ch. L. Ciow, Zui ge^cllicl^tt• lies kurzen rt'iiii[)aars im Mittelciiglischeu 227
• liesen nachlässigkeiteii i.ler schieiber auf die intenlionen des dichters gezogen iial.
in nichts zusammen, und man nuiss läcliein, wenn man liest (p. 47) : „Zweisilbig»
M.'nkung tritt also gerne ein . wo dei' dichter einen leichten odei^ humoristischen
t.)n anschlägt, wo er ein aktuelles detail oder einen lebhaften fingerzeig giebt.
wo er bewegung schildert odei' von licwegten gegenständen spricht" und
I p. 48): „Fehlen der Senkung hat wieder etwas hervorhebendes und stellt nach
zahl- oder Zeitangaben, nach einer knappen Versicherung odei' Verneinung in einem
durch sinn oder reim bedeutsamen worte".
Im llarrowing of Heil will ich die mögliclikeil des fehlens oder der zvvei-
-ilbigkeit der Senkung in einzelnen fallen nicht in abrede stellen; aber die iiber-
iieferung ist doch auch bei diesem denkmale rectit schwankend, und manche der
^ on Crow in § ;? und 4 angefühlten belege lassen gar wohl eine andeie deutung
"der eine besserung zu. so dass jedenfalls seine schhissfolgerungen (p. 12 und 13)
xvieder weit ül)ei' das ziel hinausschiessen. Im Cuisor Mundi sind, wie Crow
-elbst eingesteht (p. 26), die fälle von wirklich fehlender und von zweisilbiger
-enkung äas-serst selten.
Dass der auftakt bei Cliaucer im vierhebigen und mitunter sogar auch im
iieroisciien verse fehlen darf, ist allbekannt; es wird dadurch die einförmigkeit
des rhythmus in angenehmer weise unterbrochen. Crow begnügt sich aber nicht
mit dei- einfachen konstatirung der thatsaclie : er sucht tiefsinnige beziehungen
zwischen dem fehlen des auftaktes und dem inhalt des gedichtes herauszufinden.
So giebt er für das fehlen des auftaktes im House of Käme folgende „rhetorische
gründe'- an (§ 32): Der auftakt fehlt „l ) besonders gerne bei aufzählungen;
-') bei ausrufen und l)etheiierungen ; ;}) zu anfang eines absatzes oder einei^ rede,
wenn erregt; 4) bei einführung eines namens, datums oder einer zahl, also um
/.u markiren ; [5) fehltj ; 6) auch wenn ein sehr grosses mass oder etwas unge-
heuerliches erwcähnt wird; 7) oder ein bedeutsames bild; 8) besonders endlich,
um in verwickelterem Zusammenhang eine wichtige sache, frage oder antwort
hervorzuheben". Aehnlich ist es beim Cursor Mundi (§ 18). Dort fehlt der
auftakt: ,, 1 ) wiederholt zu anfang eines absatzes oder einer rede; 2) bei auf-
zählungen; 3) wenn der vers mit einem emphatisciien worte oder ausiuf beginnt;
4) wenn er eine plötzliche bewegung zum ausdruck bringt, .5) oder etwas über-
raschendes, (i) oder eine genuUhseiregung; 7j wenn er eine zusanunenfassung ent-
liält, 8) oder die hauptsache; 9) gerne werden zwei wichtige verse zusammen
<iurch auftakllosigkeit ausgezeichnet". Ich muss gestehen, diese bunte mannich-
faltigkeil von gründen, die überdies zum theil ziemlich tmklarer natur sind, will
mir nicht sehr einleuchtend erscheinen. Es ist wie mit den bekannten quinque
causae bibendi. Ein grund muss gefunden werden, dort für das trinken, hier für
das fehlen des auftaktes, und da wird er denn auch gefunden.
In den Iblgenden (jaragraphen handelt der verfa.sser über apocope, hiatus,
syncope . verschleifung, schwebende bctonung , alliteration etc.; aber auch hier
sind wegen der kritiklosen benützung eines so fehlerhaften te.xtes für das House
of Faine seine angaben wiederum nicht sehr verlässlich. Die nichtberücksichtigung
von Skeat's kritischer ausgäbe hat sich insbesondere in § 37 an einem eklatanten
falle gerächt. Zu den durch den endreim bewiesenen fällen von schweben-
der betonimg rechnet nämlich Crow auch bookys v. 622 , das mit is reimen
soll, und er schliesst daraus (p. 58). dass bei Chaucer der accent auch „auf einer
Hexion.ssilbe mit auslautendem konsonanten" stehen darf, „was bei dem dichtei
15*
2 28 Litteratur I.
(ks Cursor Mundi und des Harrowing üf Hell nicht erlaubt war". Nun ist abn
dort olVenbar der reim mit Skeat undWillert so herzustellen, dass y>/// lyte is mit
dytees oder dytis reimt.
Dass Crow von Chaucer's reimtechnik keine ahnung hat, ergiebt sich auch
aus § 39, wo er I wol yoti teile every deel 65; Wayte iipon the amchisyotin
342 und But er I bere the mache ferre 6oo unter die „binnenreime" rechnet.
Den Schlussparagraphen über Chaucer's Ilouse of Fame (§ 41, p. 6:','
kann ich mir nicht versagen hier noch anzuführen; er lautet: „Aus all dem geht
hervor, dass Chaucer das kurzreimpaar, ohne es seiner nationalen besonderheiteu
zu entkleiden, von dem naiven klapperton, in welchen es bei den voiksthünilichov
reimern neben ihm zu verfallen begann, emporhob zu einem würdevolleren ebeii-
mass; dass er noch mehr als seine Vorgänger die freiheiten desselben zu künst-
lerischen zwecken ausnutzte ; dass er ihm eine feine ausdrucksfähigkeit verlieb,
durch welche die gedanken in klareren» Zusammenhang, die empfindungen in
lebendigerem Wechsel erscheinen. Er hat dies alte metrum von neuem geadelt.
in gebildeterer weise und mit dem Stempel einer starken individualität. Er
durfte die rhythmische roheit der bänkelsängerromanzen verspotten". Nun fragt*
ich: woraus soll das alles hervorgehen? Wo anders als in der phantasie de-
Verfassers existirt denn „die rhythmische roheit der bänkelsängeiromanzen", und
was hat Chaucer denn eigentlich für das kurze reimpaar gethan ? Alles was
Crow von einem „würdevolleren ebenmass" und „künstlerischen zwecken" und
einer „feinen ausdrucksfähigkeit" sagt, sind leere phrasen ohne jede thatsächliclK-
grundlage.
Wenn ich demnach mit der vom Verfasser angewendeten methode und dei^
von ihm gewonnenen resultaten nicht übereinstimmen kann, so wäre es doch
unrecht, wenn ich nicht ausdrücklich hervorheben wollte, dass die ganze aus-
führung der arbeit einen grossen fleiss und ein liebevolles sichversenken in den
Stoff erkennen lässt. Um so mehr ist es zu bedauern, dass bei einer so nüchternen
arbeit, wie eine metrische Untersuchung es ist, der Verfasser von dem fluge seiner
phantasie sich zu weit hat fortreissen und auf abwege führen lassen.
Königsberg i. Pr., Februar 1893. Max Kaluza.
Wilhelm Hagedorn, Ueber die spraclie einiger nördlicher Chaucerschülcr.
Göttingen 1892. 38 ss. 8».
Hagedorn unternimmt es in vorliegender arbeit, an drei von scIuileM
Chaucer's herstammenden dichtungen, nämlich dem Romaunt of the Rose, Chaucer'>
Dream und John Hardyng's Chronicle of England zu zeigen, inwieweit die dem
norden oder dem nördlichen mittellande angehörenden Verfasser in sprachliche!'
beziehung von ihrem vorbilde Chaucer sich haben beeinflussen lassen. Bei dem
ersten der in betracht gezogenen denkmäler , dem Romaunt of the Rose, geht
Hagedorn ausserdem auch auf die von mir angeregte dreitheilung (v. l — 1704;.
1705 — 5813; 5814 — 7698) näher ein und will meine behauptung, dass Chaucer
den ersten und dritten theil verfasst hat , von der sprachlichen seite aus nach-
prüfen. In dem resultat, das er p. 19 f. uns mittheilt, hält er zwar meine drei-
theilung für zutreffend, denn auch er findet „einen entschieden nördlicheren charaktei
W. Hagedorn, Ueber die spräche einiger nöixll. Cliaucerscliüler 2 20
ffir den zweiten tlieil" ; aber in beziig auf die beiden andern tbeile meint er:
^Die reime bestätigen die vermuthung, v. 5814 — 7698, oder doch 1 — 1713 könnten
von Chaiicer lierrühren, nicht. Ebenso sind sie nicht für die Zusammengehörig-
keit dieser beiden theile beweisend, obwohl sie auch nicht dagegen spreclien",
\md „es scheint" ihm „daher richtig, nach wie vor den Giasgower Romaunt of
tlie Rose, als in der spräche durchaus jünger und minder gewählt, Chaucer ab-
zusprechen".
Ich will die argumente , die für Cliaucer als den Verfasser des ersten und
<lritten theiles des Romaunt of the Rose sprechen und die ich inzwischen in
meinem buche „Cliaucer und der Rosenroman " ausführlich dargelegt habe, hier
nicht nociimals wiederholen, sondern beschränke mich darauf, einige niängcl und
irrthümer in Hngedorn's beweisführung hervorzuheben, um zu zeigen, dass er sich
in der völligen ablehnung von Cliaucer's autorschaft doch etwas übereilt hat.
Zunächst wäre es wünschenswerth gewesen, dass Hagedorn die belege für
<lie drei von mir gesonderten theile des Romaunt of the Rose auch getrennt auf-
<:t:führt oder wenigstens am Schlüsse seiner erörterung dem leser nochmals in einei'
Übersicht gezeigt hätte, in welchem umfange die drei abschnitte an den abweich-
ungen von Cliaucer's spräche und reimtechnik participiren. Es wäre dann die
starke differenz zwischen dem mittleren und den beiden anderen theilen um so
klarer hervorgetreten. Sodann aber hat Hagedorn gerade aus den beiden von mii-
für Chaucer reklamirten theilen gar manches als un-Chaucerisch gebiandmarkt.
■was nach Cliaucer's sonstigem Sprachgebrauch völlig korrekt oder aber in der
<ilasgower lis. falsch überliefert ist
Von den vokalisch unreinen reimen in acceiitsilben (p. lo) ist z. b. der
trste, a : 0, tmimniis : forwffrdis 6432, zu streichen, denn das citat stimmt nicht,
und wenn etwa foreioardis (sb. pl. von ae. foreiveard') : {from hens) forewardis
<adv.) 7301 gemeint ist, so ist dieser reim ganz in oi^dnung; die falsche Schreibung
<ier \\s.,forwordis, ist nicht massgebend. Der reim 7ville : dele 7140 beruht oftenbar
auf einer verderbniss der lis. ; es ist dafür 7vel : deel einzusetzen. Die weiteren
vokalisch unreinen reime, die Hagedorn auf p. lof. anführt, fallen sämmtlich in
<len mittleren theil ; nur einige bindungen von geschlossenem und offenem ce ge-
liiiren auch in den ersten theil ; aber gerade dies ist ein sehr unsicheres kriterium,
<l.i Chaucer selbst sich gar manche ausnähme gestattet (vgl. ten Brink, Cliaucer's
Sprache und verskuiist, § 2\\ ff.). Für sleen : hccn 7195 ist slec : he zu lesen.
Der einzige konsonantisch unreine reim (p. 12) aus dem letzten abschnitte,
fi'rcc : ci-occ f)47l. beiuht wahrscheinlich wiederum auf einer textverderbiiiss.
Bei den „abweichungen von Chaucer's spraclie" (p. 12 ff.) ist es zunächst
inkorrekt, wenn Hagedorn behauptet, dass Chaucer für ae. j als umlaut von u
-.gewöhnlich kentisches e" hat (p. 13j. Er könnte sich dafür zwar auf ten Brink, aao.
>j 48, XI berufen, wo es iieisst: „Das e ist im ganzen häufiger als /"; aber that-
■».nchlich ist dem nicht so, denn die Wörter mit e sind weit geiinger an zahl und
<_'<hören zu den seltener vorkommenden ; es bildet also bei Chaucer / für ae.
V als Umlaut von « die regel. Darum ist Hagedorn nicht berechtigt, in der „fast
-uisschliesslichen herrschaft der anglischen /-form'- im Romaunt of the Rose einen
i)eweis gegen Chaucer's autorschaft zu sehen. Die von ihm angeführten wörtei
htben auch bei Chaucer ein /, mit .uisnahme von kuytte . sHU 1398, wofür ein-
Jacli kiiet : sei zu lesen ist i^:^. meine ausgäbe).
2^ I-iUcratur I.
Ungenau ist es ferner ausgedrückt, wenn Hagedorn (p. 14) sagt: ..Zu dem
reim ycledde : fedde 472 bietet Cliaucer eine einzige pai-allelstelle : Deatli oi"
Blaunche, v. 252, wo es aui federbedde reimt; sonst hat er stets cladde, clad,
dotJud (Chaucer Gramm. § 173)." Massgebend sind doch hier allein die reime,
und diese weisen die formen dad(dc) und clcd(de) gleich häufig auf. Wir finden
dadde pt. 3. sg. im reime mit hadde Troii. IV 1690; dad pp. i. r. ni. glad :
f>ad Cant. 'lale.s E 376 und auf der anderen seite dedde pt. 3. sg. i. r. m. spedde
: bhdde Troil. 111 1521 und dcd ■\^^.: fetherbed Book of the Duchess 252.
Der un-Chaucer'sche reim dook : hole (p. 14) stellt nicht v. :i64, sonden>
■^364, gehört also in den mittleren theil.
Dass Chaucer „stets thouse/id"' hat (p. 15) , ist eine unbewiesene und un-
beweisbare behauptung. denn im reime kommt das woit bei ilim gar nieiit vor.
Aus dem versinnern giebt ten Brink, aao. § 247, die form thoitsaud.
Ein weiterer fehler ist es, die x€\\w^ gardyne : tluriinu 48 1; : eiigyne h^2: :
Alexandrine 60I; : imic 699. 1280; : pyn 1380 als bindungen von e : i und als
„abschwächung nebentoniger laute in neuenglischer art" (p. 1,^. 14) anzusehen.
Es reimt doch hier nicht das ne. wort gärden, sondern das dem Altfranzösischen
entnommene gardyn und die reime gardyn : In etc. sind ganz ebenso korrekt wie
die von Chaucer gebrauchten reime Aiistyn : in Cant. Tales B 163I; gvn : in
C. T. G 1165 u. ä.
(Janz falsch ist es sodann, wenn Hagedorn (p. 15) mit bezug auf den reim
aiiswere : hire (pron. 3. sg. fem.) 1260 bemerkt: ,.die form Iure, welche den
reim korrekt gestalten würde, kommt für den sing. fem. Ijei Chaucer nicht vor."
So »sollte man allerdings nach ten Brink, aao. § 250, anni. 3 meinen; aber ein blick
in Cromie's Rime-Index p. 108 b zeigt, dass das pron. der 3. sg. fem. gerade in
der form here (i i. m. bere sb. , bere inf. und l. sg. pr. , spare, swere inf., werc
inf.) bei Chaucer gewöhnlich ist; vgl. auch meine schrift über Chaucer und den
Rosenroman p. 1( 2a. wo für den reim sivere : here pron. weitere belegstellcn
gegeben sind.
Ais bei Chaucer ..ungebräuchliclr' führt Hagedoin ;p. 15} weiter an die
reime tresoure : more 3834; : evermore 4640. Keines von beiden citaten stimmt.
Gemeint ist wahrscheinlich tresore : evermore ."183 1 ; abci" ganz denselben rein»
habe ich aus Book of the Duchess 853 nachgewiesen.
Auf p. 16 sind beispiele für den abfall des end-r im reime gegeben , bei
weitem nicht vollständig. Sie geliöicn sämmtlich in den mittleren theil, mit aus-
nähme der letzten sieben beispiele für y : ye. Zu streichen ist unter nr. 2) der
\^\\w fille (perf. plur.) : tüle 5816, denn dort ist vielmehr lüiUe zu lesen, und
unter nr. 3) der reim aiü7-ie : baggyngly 29 1, denn es heisst korrekt aivry.
So schrumpfen denn, wenn man näher zusieht, die von Hagedorn aus dem
«rsten und dritten theile gegen Chaucer angefühlten gründe auf ein miniuuim zu-
s:unmen und man wird mir zugeben, dass das von ihm beigebrachte material nicht
uisreicht, um für den ersten und dritten theil des Romaunt of the Rose die autoi-
schaft Chaucer's so entschieden, wie er es thut, abzuweisen.
Für den mittleren theil des Romaunt of the Rose ebenso wie für Chaucei 's
Dreani und John Hardyng's Chronicle hebt Hagedorn die ahweichungen von
Chaucer in bezug auf die reinheit des reimes und den dialekl klar hervor; allzu-
viel neues erfahren wir freilich daraus nicht.
Königsberg i. Pr.. Februar 1893. M a .\ Kaluza.
H. Vainlingen, Erlaiiciei" beitrage zui fiiglisclicn pliilologie 23 1
Krlanger beitrage zur englischen philologie. Herausgegeben von 11 er mann
Varnhagen. Erlangen und Leipzig. A. Deichert'sche verlagsbuchliandlung.
Nachf. (Georg Böhme).
III. heft. Trentalle Sancti Gregorä. Eine mittelenglische legende. In zwei
texten herausgegeben von Albeit Kaufmann. l889- ."i7 ss. S". Pr. :
mk. 1,20.
Unter einem 'trentale' verstand man im mittelalter dreissig für einen todten
gelesene messen. Die me. legende vom 'Trentalle Sancti Gregorii' (Gregor I. wurde für
den Urheber des trentale gehalten) erzählt (in der Version A) von einer hochangeselienen
frau , welche im geheimen ein kind , das sie in Unehren geboien , 'jetödtet halte.
Nach ihrem tode erscheint sie ihrem söhne, der inzwischen papst geworden, klagt,
dass sie wegen ungc^ühnter übelthat furchtbare pein leide, und fleht ihn an. ein
trentale für ihr Seelenheil zu lesen. Der papst verspricht , ihren wunscli zu er-
füllen, und fordert sie auf, nach einem jähre ihm nachricht über ihr ergehen zu
bringen. Nach ablauf dieser frist eischeint sie ihm wirklich, umgeben von iiimm-
lischem glänze zum zeichen dafür, dass ihre seele nun erlöst ist. Sie dankt ihrem
söhne für seine treuen gebete und wird von engein gen himmel getragen.
Die legende i.st in zwei nie. Versionen überliefert, welche in umfong und
inhalt nicht unei heblich von einandei' abweichen. Beide Versionen sind bereits
frühei- ver()ftentlicht worden , die längere A sogar zweimal, von Fuinivall uml
Ilorstmann. In einer umsichtigen und sorgfälligen arbeit hat Kaufmann sich nun
der mühe unterzogen, füi A auf grund .nller vier i)ekannten hss. einen kritischen
lext herzustellen. Dass er dabei der iis. M , welchei- die sorgsame Untersuchung
des hss.-veiiiältnisses mit recht eine Itesondere Stellung anweist, zu gro.sses vei-
Irauen geschenkt hat, hat bereits Zupitza (Arch. f. d. stud. d. n. spr.. IkI. 84,
p- 354 f.) hervorgehoben. Leider hat der herausgelier bei der liehandlung de-
dialekles nicht , wie sich dies bei denkmälern geringeicn umfangs empfiehlt , die
aus den reimen zu entnehmenden sprachlichen daten vollständig zusammengetragen.
Zmii wenigsten wird man dies von denjenigen (durch den reim gesicherten) eigen-
'.iiOmlichkeiten des denkmals fordern ilürfen, welche dialektkritischen werth haben,
zumal ja für die fcststellung des dialekts , in welchem das original geschrieben
war, immer nur diejenigen leime in lietraclit konnnen, welclie allen hss. gemcin-
s.im sind.
Die zweile kürzere version ist nur in zwei hss. erhalten und wird von
K. nur nach der einen , bisher niciit verölfentlichten hs. C abgedruckt , da di^
Varianten der anderen (E) dem heiausgeber nicht zuverlässig genug milgetheilt
worden waren. Diese letztere ist jetzt durcii den abdruck Bülbring's (Anglia XIII.
:ioi ft.) gleichfalls mit aller wünschenswerthen genauigkeit bekannt geworden.
Die einleitung biingt ausser einer erörterung der metrischen Verhältnisse
noch einen interessanten abschnitt (p. 2,") — 28), welcher die quellenfrage erörterl
und in dankenswerther weise eine reihe von erzählungen zusammentrügt, die zu
dem bisher wenig beachteten stoße der englischen legende nähere oder entfernlere-
lieziehungen haben. Eine eigentliche vorläge des engli.schen gedichts hat K. nicht
nachweisen können. Dieselbe ist, wie Varnhagen ('.\nglia XIII, lo,') f.) mitge-
theilt hat, in einem afr. text, bezw. dessen lateinisch.er vorlag' zu sncheii, weleiien
P. Meyer (Romania XV, 28) ) veröffentlicht hat.
Zum texte , erlaube ich mir folgendes zu bemerken. A :}i W pcr/or sJir
-volde iioi her xym/c s/nnce jViv yii scJuyftc hit hektio7i<(. Schon /npitzM hal aao. p. :5,').'>
132
I^itteratiir 1.
herrierkt , dass man nach den werten des lierausgebers auf p. 1 1 an dieser stelle
<les textes ein be kno7i<e (particip), nicht den Infinitiv hehiowe, der im text steht,
trwarten sollte. Offenbar ist der letztere aber hier vorzuziehen — hekmnve wird
gerade mit synne öfter verbunden — und jene bemerkung auf p. ii zu streichen.
— A .') 1 f. Besyde he loked impjir hys lere; yn f>at derknes a fyng dreiD tiere wird
klarei', wenn rnan das Semikolon nach lere tilgt und nach loked ein komma setzt.
Ich übersetze dann : Ueherdies sah er, unter seinem gesiebte (d. h. vor seinen äugen)
näherte sich in jener dunkelheit ein ding. — B.redaktion C 23 ff. Thre chylderai y hm>c
hortt Fid previly, pey be forlorn. Y am gyled füll prcvyly (Pat knew tio man btd y).
Vers 2,5 ist , so wie er hier steht , offenbar nicht in Ordnung. Allenfalls würde
man erwarten : Y tt'as gyled. Aber zu Y was (am) gyled passt füll prevyly und
<ier folgende vers nicht recht. Denn nicht dass die Sprecherin (d. i. die mutter
des papstes) vom teufel berückt worden ist, sondern was sie in folge der be-
rückung begangen hat , ist das wesentliche, das sie ihrem söhne zu beichten hat.
Diese hauptsache aber, der mord der drei kinder. wird nach der obigen lesung
dei hs. gar nicht mitgetheilt. Ich glaube daher , dass der scheinbar korrekte
vers 2,") verderbt ist. und schlage vor zu lesen : Y kam kylled fidl prevyly. Dazu
stimmt auch durchaus der Sachverhalt an der entsprechenden stelle von £, wo es v.
:^3 ff- heisst : l?re chvldur I have borne Fall preiiely, pey byn for-lorne. For I was
holden so gud in lande, I slo hom all wilh my honde. — In R (rcdaktion C) 71 f. Thre
of pe Haly Gooste Thre of pe Trinyte empfiehlt sich zur hersteilung eines korrekten
rt-imcs die Umstellung: Of pe Haly Gooste thre; vgl. A lo<)/iio. . — Zu v. 12
<ler von ihm abgedruckten hs. E der version B To carytic ne to Jacohyn fragt
Bülbring (Anglia a. a. o. 303), ob carync eine verderbniss aus Carmelite sei. Ich
glaube, dass man die Ibrm allenfalls auf Carmeline zurückführen könnte; doch
ist das hier niclil nutliwendig. An unserer stelle handelt es sich höchst wahr-
scheinlich um die form Carmc. Diese mag in der vorläge des Schreibers ge-
standen haben, von ihm irrtiuimlich carine gelesen und nachlässig caryne geschrieben
worden sein.
VIll. lieft. Willi llacckel, Das Sprichwort bei Chaucer. Zugleich ein liri-
tia'^ zur vergleichenden sprichwörterkunde. 1890. XII -f 77 ss. S**. Vw
mV. 1,80.
1 >er Verfasser hat sich in der vorliegenden arbeit die anziehende aiifgal"-
gestellt, das in das gebiet des Sprichwortes gehörende sprachgut bei Chaucer zu-
sammenzutragen. Ks war von vornherein air/,unehmen , dass ein so vielseitige
und gedankenreicher, dabei stets aus den tiefen des volksthums schöpfender dicht*
wie Chaucer gerade nach dieser richtung reichen stoft" bieten werde. Diese an-
nähme bestätigt sich in Maeckel's arbeit vollauf; denn sie liefert eine fülle von
wichtigem material . das ein jeder, der sich in Zukunft mit der geschichte des
.Sprichwortes in England beschäftigt, eingehend lierücksichtigen mu.ss.
Die h lUptschwierigkeit, welche sich bei der behandlung von spricliwörtiin
.Ulfdrängt, nämlich ilie abgrenzung des sicher sprichwörtlicheri von dem zweifel-
haften material, hat der Verfasser glücklich ülierwunden. Als sichere sprichwörtei
oder sprichwörtliche reden.sarten betrachtet er mit recht nur solche, die ander-
weitig, sei es nur iiu Englischen, sei es auch in anderen sprachen, zu belegen
>ind, ferner solche, welciie ohne anderweitige entsprechungen von Chaucer aus-
Tl. Vaiiiliagen. Erlaii<;er heiträge zur englischen philologie 233
4rücklich als «[nichwörter hezeichnet werden. Die zahlreichsten unter diesen, den
ersten theil der arheit (p. 1—51) bildenden sicheren Sprichwörtern und spi-ich-
wörtlichen redensarten sind diejenigen, welche gemeingut mehrerer sprachen sind.
Der Verfasser hat die hierhergehörigen 165 nummern , wie dies bei kleineren
Sammlungen enipfehlenswerth ist, in systematischer anordnung unter 19 kategorien
— 1. liehe, tVeundschaft. 2. glück. Unglück, stetiger Wechsel im geschick des
tiienschen. 3. armuth . reichthum u. s. w. — verzeichnet, so dass man zumeist
fin bestimmtes Sprichwort ohne mühe wird auffinden können , wenn man auch
in einzelnen fällen über die Zugehörigkeit eines Sprichwortes zu dieser oder jener
kategorie im zweifei sein kann; vgl. z. b. nr. 61. 62. Der zweite theil der arbeit
(p. ö'- — 63) behandelt die zweifelhaften Sprichwörter und sprichwörtlichen redens-
arten und bringt in einem anhange fp. 55 ff.) eine Sammlung typischer formehi,
denen auf grund ihrer prägnanz und vei^breitung zum theil sprichwörtlicher werlli
beigelegt werden mag. Hieran schliessen sich im 111. theile (p. 64 — 72) aii-
siiielungen auf Sprichwörter und sprichwörtliche redensarten.
Der Verfasser hat die umfängliche litteratur an sprichwörter.sammlungcn
fleissig benutzt und duich die zahlreichen dankenswerthen verweise, die sich unter
jedem aus Chaucer beigebrachten sprichworte befinden , gleichzeitig demjenigen
die wege geebnet, welciier, auf dem von ihm beschrittenen pfade weitergehend,
<iereinst das parnmiologische sprachgut der nie. litteratur im allgemeinen behandeln
wird. Haeckel hat aus eigenen sannnlungen reichlichere parallelen aus der gleich-
zeitigen oder früheren nie. litteratur . die gewiss manches interessante seitenstück
zu dem bei Chaucer voiliegenden material bietet , wie es scheint , grundsätzlicli
vermieden. Aber auch ohne dieselben ist seine publikation eine leistung von
bleibendem werthe. Ein am Schlüsse der arbeit beigegebenes verzeichniss der in
4!er abhandlung besprochenen stellen aus Chaucer's werken erleichtert das auffinden
der Sprichwörter in H.'s buche.
Xlll. lieft.' R u (1 o 1 1 A nsch ü t z , Boccaccio's novelle vom falken und ihre
Verbreitung in der litteratur. Nebst Lope de Vega's komödie: El halcon de
Kederico. l8y2. 101 s«. 8". Pr.: mk. 2,<K).
Boccaccio erzählt in der neunten novelle des fünften tages von Federigo,
vinem jungen Florentiner edelmann, der vergebens um die liebe Giovanna's. einer
schönen Florentinerin, mit so kostspieligen liuldigungen wirbt, dass er sich schliess-
lich verarmt auf einen kleinen baueinhof zurückziehen niuss , wo sein einziger
reichthum in einem edlen falken bestellt. Als Giovanna's gemalil gestorben,
äussert ihr schwer erkrankter sohti den wünsch . Federigo's falken zu besitzen.
Schweren herzens begielit sich Giovanna selbst zu Federigo, der die geliebli-,
die bei ihm zu speisen wünscht, gern gastlich bewirthen möchte. Seine armuth
zwingt ihn, sein letztes, den falken, zu opfern, welchen er denn für Giovanna
lierrichten lässt. Nach dem maliie spricht (jio\anna ilire bitte aus und erfäiirl
mit tiefer rührunir, was mschelieii. Der söhn eilieijt baUl darauf seinen leiden;
' Von diesem iiell an erscheint die samndung im Verlage von li'. Jiiiigi-
in Erlangen unter dem erweiterten titel : Hrlanger beitrage zur englischen philo-
logie und vergleichenden litteraturgeschichtc.
2 TA 1 -ittcraliir 1.
Giovann:! abei vvülill /imi lolim- liir seine auslianende und aufopferinle [iel;<-
l">()eri.t;o /um gatteii.
AnscluUz hal diesen sloflf, den Boccaccio mit meisterhafter kunsl erzählt,
und den die späteren immer von neuem wieder behandelt haben, zum gegenstände
einer Studie gemacht, die einen werthvollen beitrag zur vergleichenden litteratur-
geschichte liefert. Woher der stoft" der novelle stammt, ist nicht bekannt. Einige
erzählungen, die A. aus ältere)- und neuerer zeit anführt (Pantschatantra, afr. fablel,
(iesta Komanor.. Poggio etc.), haben entweder mit Boccaccio's novelle nur das
gemeijisam , dass ein falke mehr oder weniger im Vordergründe der fabel steht,
oder sie bieten sonst irgend einen analogen zug , nicht aber die wesentlichen
inerkmale in der eigenartigen fabel der italienischen novelle. Um so reicher ist
die ge folgschaft, welche Boccaccio in der bearbeitung dieses Stoffes gefunden
hat. Anschütz führt uns, gestützt auf eine reiche belesenheit, durch die lange
lolge von gestaltungen , welche die fabel unter den bänden späterer dicliter —
ich nenne Hans Sachs, Lope de Vega, La Fontaine, Dauvilliers, Delisle, Hage-
dorn, Sedaine, Radet, Longfellow, Tennyson — angenommen, und erörtert an der
band knapper analj'sen und textgleichungen die abhängigkeitsverhältnisse, in denen
die verschiedenen Versionen des stoftes zu einander stellen. Es zeigt sich hierbei^
dass die form der erzählung , wie sie bei Boccaccio und La Fontaine vorliegt,,
für die entwickelung des stoflfes bis in die neueste zeit massgebend geblieben ist.
Nur hier und da hat eine neue vvcndung der fabel , wie sie von französischen
lustspieldichtern des vorigen Jahrhunderts in den stoff hineingetragen worden, die
fOhrung der handlung im allgemeinen beeinfiusst. Als eine beachtenswerthe weiter-
i>ildung der fabel möchten wir nachdrücklicher, als der verf. es thut, das lustspiel
IJauvilliers' bezeichnen, das im wesentlichen auf La Fontaine fusst, aber den alten
Hovellenstoff übei" die Sphäre des mehr oder weniger stofflichen interesses, das die
alten fabulisten erregen, hinaushebt und uns menschlich näher rückt. Dass Clitie
i)ereits witwe ist, als die erzählung einsetzt, dass dieselbe als mädciien Friedrich
mit aufrichtiger liebe zugethan war, ehe sie gegen ihren willen die von den eltera
gewünschte Verbindung mit einem andern eingehen musste, dass l-'riedrich , weil
er Lucretia zurückgewiesen, von seinen verwandten einer traurigen läge preisge-
geben wird, sind ohne zweifei glückliche Wendungen, welche einen bemeikens-
werthen iitterarischen takt bekunden und das verhältniss zwischen den beiden
liebenden, welches den mittelpunkt der fabel bildet, psychologisch sicher fundiren.
Anschütz hat nicht übersehen, dass auch Goethe im jähre 1776 mit einer
bearbeitung der novelle Boccaccio's beschäftigt war. Von der dichtung selbst
ist nichts vorhanden; nur zwei stellen in seinen briefen aus Ilmenau geben uns
künde davon , dass er in jenen tagen an einem 'falken' schrieb , und dass seine
Giovanna viel von Lili haben sollte. — Als anhang (p. 39— loo) ist der arbeit
ein abdruck der ersten ausgäbe von Lope de Vega's 'El h.ilcon de Federico' bei-
gegei)en.
Breslau, l'"ebruar \H<-ys. M. Hippe.
I-. Jacoliow.ski. Klinker und Shakci^iiearc 235
Ludwig Jacobowski, Klingcr und Sliakespearc. Kin beitrag zur Sliako-
pearomanie der stunii- und drangpciiode. Dresden, ]l. Pierson's verlag. 189.:.
66 SS. gr. 8°.
Her man Rauch, Lenz und Shakes|)care. Ein beitrag zur Sl\ake.spearomanie
der sturin- und drangperiode. Berlin 1892. Verlag von Emil Apolant. 1 1 1 ss, 8".
Nachdem C. C. Hen.se .sclion im ,'>. und 6. bände des Jahrbuchs dei-
deulschen Shake.spearegesellschaft die in der Sammlung seiner „Untersuchungen
und Studien'- — vgl. Engl. Studien, IX, p. 78 — wieder abgedruckten aufsätze
„Deutsche dichter in ihrem verhältniss zu Shakespeare" vcröffentliciit halte, hat
vor zwei jaiuen Emil Walther in einem Chemnitzer programm mit vollständig
ungenügender kenntniss den „einfluss Shakespeare's auf die stürm- und drang-
periode unserer litteratur im 18. jahrlnindert" darzustellen versucht. Dieser
höchst mangelhaften behandlung des ganzen Zeitabschnittes folgten die einzelunter-
-^uchungen über das verhältniss dreier hervorragender dichter dieser epoche, Goethc's.
Klinger's. Lenzens zu Shakespeare. Wagener's dissertation über Shakespeare's ein-
ihiss auf (ioethe habe ich im vorangehenden bände der Engl. stud.. XVIL p. 23M
charakterisirt -. icii freue mich im gegensatze dazu die vorliegenden tüchtigen arbeiten
üfier die beiden jugendgenossen Goethe's rühmen zu können.
Kauch behauptet, der einfluss Shakespeare's auf Lenz sei mehr veiarbeitet,
innerlicher, und zeige sich auch verborgend' als bei Klinger. Allein ein so gründ-
lichei- Shakespearekenner und einseitig nach dem von ihm genommenen masslal.i
■streng urteilender kritiker wie Otto Ludwig rühmte in seinen Studienheften (Leip-
zig 1891. 1. 34-). Klinger's 'Zwillinge" hätten unter allen ihm bekannten stücken
im ungezwungensten und glücklichsten Shakespeare'sche charakferzeichnung, malerti
der leidcnschaft, psychologische details und tragische Stimmung mit der konceri-
trirtereii form der neuzeit vereinigt. Auf I^enz dagegen W'irkte nach Rauch's
eigenem zeugniss Shakespeare nicht glücklich ein. Da seine angebornen fähigkeiteji
ihn auf einen andern weg wiesen, sei die einwirkung der Shakespearisirenden
dichtungsart ihm doch immer etwas fremdes geblieben. Die Untersuchung .selbst
lindet bei Lenz otTeneres arbeitsfeld als bei Klinger, da Lenz auch in dramatur-
gischen abhandlungen und als Übersetzer sich mit Shakespeare be>chäftigt hat.
während J.dioliowski nur vereinzeinte äiisserungen Klinger's über sein brittisches
vtjrbil.j zusamuiensuchen konnte. Die schon in 'Dichtung und Wahrheit' als ergebniss
dei' gespräche des Slrassburger freundeskreises bezeichneten Lenz'schen „An-
merkung(,-n üjjers liieater" wollen dei- niassvoilen aiiempfehlung Shakespeare's in
der Handiurgischen dramaturgie gegenüber Shakespeare zum alleinigen herj-scher
des deutschen dramas und theatei-s machen, den von Lessing noch i'estgehaltenen
Aristoteles ebenso über den häufen werfen, wie I-essing selbst die autoiität Coi-
neille's uufl Voltaire's zertrümmert hatte. Die Lenz'schen anmerkungen sind mit
zwei andern kundgebungen zusammenzustellen, (ierstenberg's Briden über Shake-
speare und Herders .Shakespeareaufsatz, die jetzt beide im '29. und 40. hefte der
'Deutschen litteraturdenkmale'' durch v. Weilen und Lambel in sorgfältigem neu-
druck mit gut orientirender einleitung herausgegeben worden sind. l>ie abhängig-
keit und den gegcnsatz von und zu Herder hat Rauch sehr hüb.sch dargestellt;
das verhältniss zu ( jcrstenberg hätte ui.hr berücksirhtigung linden dürfen, dies
' Stuttgart, (i, |. (iöschen'sciu- veiiagshaiidiung. 1 8mi > und 1H92.
2 '6 I.iüeratiii- I.
um so mehr, da (ierstciiberg d'.'ii übersetztr Wieland besonders angreift und
J-fiiz im gegensatze zu Wieland am Coriolan und J.ove's labour's losl (Amor
vincit omnia) zeigen wollte, wie Sliakespcare zu übersetzen sei. In diesem zu-
sammeniiange nun wird es sebr auffallend, dass Lenz den an Wieland so hari
gerügten fehler des weglassens und verkür/.ens keineswegs vermieden hat. Die,
stärker als es Wieland that, zusammenziehende Coriolanübersetzung bat bereits
Krich Schmidt 1884 in der beil. z. Münchener allg. zeitung nr. 2yi charaktcrisirl.
-\nior vincit umnia ist. so viel aucii in den letzten jähren über Lenz geschrieben
worden ist. doch jetzt zum erstenniale eingehend mit dem originale verglichen
worden.
Nacii dem vorbilde jacobowski'.s hat auch Rauch je einen abschnitt der
Untersuchung des einflusses auf technik «und spräche gewidmet, auch die unter-
abtheilungen meistens wie Jacobowski eingerichtet. In den bei beiden folgenden
abschnitten: .Shakespeare's einfluss auf Charakteristik und motive, sind Hamlet,
Romeo, Lear. Othello bei beiden besonders berücksichtigt; Jacobowski hat noch
Coriolan mul Macbeth, Rauch Heinrich IV. herangezogen. Rieger, Pfeiffer,
Frosch, vor allen Oskar Erdmann haben in ihren specialarbeiten über Klinger
dabei besser vorgearbeitet, als es in der oft mit leidenschaft und dilettantisch be-
handelten Lenz-litteratur geschehen ist. Jacobowski hat in seiner (Freiburger)
dissertation mehr das material seiner Untersuchung selbst, Rauch mehr die vei-
arbeitung des malerials gegeben. Bei darstellung der technik hat sich Jacobowski
zu sehr ans äu.sserliche gehalten. Rauch ist auf eine besprechung der einzelnen
J^enz'schen diamen überhau]it nicht eingegangen. Die wohl von Wetz veran-
lasste wiederholte betonung des psychologischen Vorganges in Klinger's seele ist
ohne Wetz' aus dem vollen schöpfende, geistvolle begründung wenig förderlich.
Kin über Klinger hinausreichendes sprachgescbichtliches Interesse gewähren Jaco-
bowski's nachweise über sprachliche entlehnungen. Wollte man anfangs auch
ein zuialliges zusammentreffen annehmen, so überzeugt die masse der belege bald.
dass wir es wirklich mit einer Übertragung von Shakespeare's Sprachgebrauch
ins Deutsche zu tluni haben, sei diese nun unmittelbar beabsichtigt oder, wie
]acobowski meint, nur durch den j)sychologischen eindruck der lektüre hervor-
gerufen. Von der veisuchung. ähnlichkeiten und einflüsse zu konstruiicu, eine
unart, von welcher die Goetbephilologie so zahlreiche erbauliche beispiele liefert,
sind l)eide arbeiten freigeblieben, und beide bearbeiter haben ihre aufgäbe lobens-
werth gelöst, auf ihrem begrenzten arbcitsgebiete wiiklich förderndes geleistet
Breslau, Weihnachten 1892. M a .\ Koch.
l'.vrun'.-. Siege of Corinth. .Mit eiideituiig und anmerkungen hei-airsgegeben von
jMigen Kölbing. Berlin, vertag von l'jnil felber. 189;?. lA + lö."> '^^•
8". Br. ; n)k. :i.
1 )ie anzeige dieses buches gewährt mir auf der einen seite grosse Ireude
inid setzt mich auf der andern in eine gewisse Verlegenheit. Hoch erfreulich muss
es mir sein, den vielen freunden und Verehrern des herausgebers sagen zu dürfen, dass
er, der sich um die erforschung der mittelenglischen litteratur so grosse verdienst«-
erworben hat. nunmehr seine kräfte auch in den dienst der neuenglischen litteratu:
M. Kölbin«;. J^vron'.s Sitgc of l'()iiiu!i 2t7
zu stellen bereit ist , uml dass er mit seiner ausgäbe der Siege of Corinth eine
leistung bietet . die unserer neusprachlichen Wissenschaft zur grössten zierde ge-
reicht. Die Verlegenheit besteht für mich darin, dass einer solchen arbeit gegen-
über mein wissen und können niciit ausreicht, um ihr vollauf gerecht zu werden,
geschweige denn sie durch eigene Zusätze zu bereichern oder zu verbessern. Ich
muss mich daher auf ein allgemein gehaltenes urtheil und auf einen kurzen bc-
richt dessen beschränken, was die ausgäbe bringt.
Von der Siege of Corinth giebt es in England keine Sonderausgabe,
wenigstens keine solche, die auf die bedürfnisse der lernenden und studirenden
ri'icksicht näiime. Es mag dies zum theil darin begründet sein, dass die englische
kritik den ästhetischen werth der dichtung von anfang an nicht hoch anschlug.
Kölbing theilt im ersten abschnitt seiner einleitung die urtheile, die die liervoi-
ragendsten zeitsciniften kurz nach dem erscheinen des gedichts fällten, mit, und
es lässt sich nicht leugnen , dass einige davon (besonders dasjenige der British
Review und North American Review) jede ruhige Sachlichkeit vermissen lassen.
In Deutschland hat die neuere zeit zwei einzelausgaben der Siege of Corinth ge-
bracht . die vc>n Bandow (in der Sammlung von Velhagen und Klasing) und die
von Schüler (in Regel's Materialen für das neuenglisciie seminar). Wie schon
der ort ihres erscheinens zeigt, soll die erstere den zwecken der schule, die letztere
den zwecken der Universität dienen. Es könnte also auf den ersten blick den
anschein gewinnen , als käme Kölbing mit seiner ausgäbe zu spät. xMlein die
zeit wird lehren, dass jeder universitätsdocent, der seine Seminaristen in die dicht-
kunst Byron's einzuführen gedenkt , nach der Kölbing'schen und nicht nach der
Schuler'schen ausgäbe greifen wird, da die letztere weder in bezug auf die text-
behandlung noch auf die auslegung den bedürfnissen iles univeisitätsunterrichts
genügt. Dass Kölbing gerade die Siege of Corinth zu seinem ersten versuch an
Byron gewählt hat, erklärt sich nicht etwa daraus, dass er der dichtung einen
besonders liohen werth beimässe — im gegentheil , er ist gegen ihre schwächen
durchaus nicht blind — sondern vielmehr aus ihrer kürze , sowie aus dem um-
stände , dass von andern werken (z. b. von Childe Harold) bereits br.uichbare
einzelausgaben vorhanden sind. Freilich werden diese letztern einer gründlichen
Umarbeitung bedürfen , wenn sie mit Kölbing's Siege of Corinlii den vergleich
aushalten wollen, und die herausgeber werden wohl daran thun , wenn sie sich
das verfahren Kölbing's zum vorbild nehmen und sich streng daran halten. Was
zunächst die textbehandlung angeht, so wendet Kölbing mit recht ganz dieselbe
strenge philologische methode an, die man bei der herstellung älterer texte schon
längst beobachtet. Aussenstehende werden ihm zwar sicherlich den wohl-
feilen Vorwurf machen, seine bis ins kleinste gehende Sorgfalt in der angabt-
textlicher abweichungen sei unnützer ballast und schulmeisterliche wichtigthuerei.
Allein für denjenigen, der sich in wissenschaftlicher weise mit einem dichtwerke
beschäftigen will, ist die textüberlieferung auch bei dem modernsten dichter von
interesse und Wichtigkeit. Nur soll sich Kölbing den kreis der leute, bei denen
ein solches interesse vorauszusetzen ist, nicht zu weit denken. Weim er sicli
ausser den lehrenden und lernenden auch noch 'alle gebildeten, die sich mit einem
oberflächlichen verständniss des grossen dichters nicht zufrieden geben mögen',
ils benutzer seines buches vorstellt, so macht das seiner wohlwollenden beurtheilung
der heutigen leseweit zwar alle ehre; ich fürchte indessen, dass die zahl dieser
'gebildeten' verschwindend klein gegenülier denjenigen ist, die ihre zeit lieber an
238
l.iltcraUir I.
die lektiire der niitui;ilistcn jiuigslen Schlages als nn diejenige Byron's setzen.
Seinem texte legt K"lbing die editio jirinceps von 1816 zu gründe und vermerkt
alle sacliiiclien und graphisolien nbweichungen bis zur grossen Murrny'sclien aus-
gäbe von 1832 in den fussnoten. Wenn Elze (Grundriss s. 69) verlangt, dass
bei neueren dicbtern die ausgäbe letzter band als textunterlage zu nelinien sei, so
kann dieser im allgemeinen unanfeclitbare grundsatz auf die herausgäbe der Siege
of Corintli doch keine anwendung finden , da Byron nur die drucklegung der
ersten ausgäbe überwacht und sich um die spätem auflagen nicht mehr gekümmert
zu haben scheint. Wir müssen also Kölbing in der wähl seines grundtextes t)ei-
stimmen. Die art, wie er ihn behandelt hat, ist mustergiltig ; eine genaue nach-
kollation hat nicht das geringste versehen ergeben. ■ Ebenso zuverlässig sind
ohne zweifei die in den fussnoten gemachten angaben , die ich indessen nicht
nachzuprüfen vermag, da ich nicht im besitz aller der ausgaben bin, flie Kölbing
zu rathe gezogen hat.
Gerade in bibliographischer iiinsicht ijedeutet Kölbing's ausgäbe einen
ausserordentlichen fortschritt. Wie schlecht es bis jetzt um eine, wissenschaft-
lichen anforderungen genügende Byron-bibliographie bestellt ist, lehrt ein flüchtiger
blick in die landläufigen handbücher. In den bisherigen einzelausgaben ist ebenso-
wenig dafür gethan worden. Was Kölbing bietet, ist umsomehr anzuerkennen,
als es sich ausschliesslich auf material stützt, das sich in seinem eigenen besitze
befindet. Selbst die grossen öflentlichen bibliotheken P^ngland's besitzen bei weitem
nicht alle ausgaben dei- Byron'schen werke; Kölbing sah sich daher genöthigt,
sich sein handwerkszeug selbst anzuschalYen. Alle achtung vor solchen der Wissen-
schaft gebrachten opfern ! Freilich geniesst Kölbing auch die freude seines be-
sitzes und hat die genugthuung, über die umfangreichste Byron-bibliothek zu ver-
fügen. Zusätze zu dem zu machen, was er im zweiten abschnitte (s. XIX — XXVI)
seiner einleitung als 'Bibliographische notizen zu den ausgaben der Siege ofCorinth'
giebt, wird schwerlich einem deutschen kritiker möglich sein. — Elicnso bahn-
brechend sind Kölbing's ausführungen 'Zur entstehungsgeschiciite des gedichtes'.
Er vergleicht zunächst die geschichtlichen Vorgänge mit der behandlung, die sie
durch den dichter gefunden haben, und weist nach, dass sie überhaupt einzig und
allein in der Wendung, die Byron ihnen giebt, für poetische darstellung zugäng-
lich gewoiden sind. Ob dabei die öfter behandelte episode von dem untergange
Zriny's vor Szigeth einfluss geübt habe, bleibt dahin gestellt. Bei der Zergliede-
rung der einzelnen Charaktere ist der hinweis Kölbing's darauf von besonderem
interesse, dass die figur Alp's an diejenige des grafen Julian in Southey's Roderick
gemahne, dass aber Byron keine sklavische nachahmung biete, sondern den gleich
gearteten Charakter sich in wesentlich verschiedener weise bethätigen und aus-
leben lasse. Sonstige einwirkungen auf Byron werden aus Scott (.Marmion und
1 Im ,\(lvertisement , z. 7, lesen alle mir zu geböte .stehenden ausgaben
thoitglU U ßt, während Kölbing thought fit giebt. Welche von beiden lesarten die
ursprOngliclie ist , kann ich nicht sagen ; da aber Kölbing die abweichung über-
haupt nicht vormerkt , so dürfte die auslassung des it (besonders vor dem nach-
folgenden yf/) das sein, was in der setzersprache eine leiche heisst. [t/ioiighf fit
bieten die ersten ausgaben. Ich hätte aber natürlich die cinfügung von it in den
späteren texten notiren sollen. E. K.]
K. Kölb'm«:. Hvroir< Sieüe i.>t' Coriiitl
239
Lav ol tliL' [^asl Miiistrel), Soulhey (Jü;in ot A;r und Tli.ilaha) und ShaUespeare
(Machetli) an einzelnen stellen nachgewiesen. Für die at\nahine Eljerty's , Gott-
.-chall's und Adelbert Schröter's, dass Byron üoetlie's 'Braut von Corinth' gekannt
und nachgeahn)t habe, sieht K<")lbing keinen grund. Auch die behauptung Biandl'.s.
dass Byron sich bei darsteilung der geistererscheinung Francesca's an ColeridgeV
Christabel angelehnt habe, lehnt Kölbing mit dem hinweise darauf ab, dass
Byion selbst (zu v. 477) die bestimmte aussage mache . Christabel sei ihm erst
nach der Vollendung der Siege of Corinth bekannt geworden. — Im vierten ab-
■■chnitte der einleitung handelt Kölbing die sprachliche und metrische form in
einer weise al) , wie man sie eben nur von einem so giündlichen forscher er-
warten kann. Zum ersten male wird hier der versuch gemacht , das bei Unter-
suchung mittelenglischer texte schon vielfach .ingewandte schema für die allite-
ration in Byron's dichtvverk hei^anzuziehen. Dadurch linden die arbeiten von
Seitz und Zeuner sehr dankenswertiie Vervollständigung, insofern dargethan wird,
dass die meisten alliterirenden formeln, die Byron braucht, neuen insprungs sind,
im Ae. und Me. also nicht vorkonmien. Damit soll indessen nicht gesagt sein,
■dass sie alle Byron'sche neubildungen seien ; viele dieser st.tbreimenden formeln
werden sich auch bei andein dichtem wiederfinden : unsere bisherigen metrischen
hilfsmittel reichen eben nicht aus. den ursprang der einzehieu bestimmt nachzu-
weisen.
Von den anmerkungen, die den text begleiten, kann ebenso wie von dei-
einleitung und dem texte selbst nur das rühmlichste gesagt werden. Dass Kölbing
keiner Schwierigkeit aus dem wege geht, versteht sich von selbst ; wenn ihn bei
seinen auslegungen überhaupt ein tadel treßcn könnte, so wäre es der. dass ei
des guten eher zu viel als zu wenig gethan hat. Besonders hat er sein augen-
merk auf solche stellen gerichtet , die verschiedene auslegung zulassen. Zu dem
ende zieht er sämmtliche deutsche sowie verschiedene französische und italienisch»-
Übersetzungen der Siege of Corinth zu rathe und ist sein' iiäulig in der läge, bald
die eine, bald die andere zu verbessern. Ganz eigene wege ist Kölbing in der
beibringung von parallelstellen aus den übrigen werken und den briefen Byron's
gewandelt; für Childe Harold ist ähnliches schon früher von llorn uml Darme-
steter geleistet worden, lür die Siege of Corinth aber gebührt Köliiing das ver-
dienst, den ersten versuch gewagt zu haben. Und wie er gelungen ist , davon
4nag sic'ii jeder freund des dichterloids durch eigene einsieht in den reichen
kommentar überzeugen.
Alles in allem beglückwünsciien wir den thätigen herausgeber zu seinem
neuesten werke, einer leistung , vor der das thürichte gerede, als verständen und
trieben unsere miiversitätslehrer nur Angelsächsisch und Mittelenglisch, doch end-
lich einmal verstummen wird. Möchten sich aber auch andere die ausgäbe Köl-
bing's zum vorbilde nehmen: dann wird auf dem gebiete rler neueren englisclien
litteraturforschung bald ein kräftiges leben pulsiren. '
Friedrichsdorf. l'"ebruar 189;?. f-udwi^ l'roeschoidt.
' Die geringfügigen versehen . die ein aufmerksames Studium des buches
ergeben bat, möchte ich dein texte meiner anzeige nicht einverleiben ; sie mögen
-4°
Littfialur 1.
("luido Biagi, Gli iilümi gionii di P, B. Shelley (Con nuovi docmneiUi.
Disegni di V. Corcos e A. Formilli. Firenze. Civelli. 1892. 127 ss. 8".
Pr. ; 3 lire.
Ein bttchlein in 9 kapiteln mit hübscher ausstattung, wenn auch die bei-
■^egebenen holzschnitte den in Deutschland an diese gestellten anforderungen nicht
entsprechen, liegt vor uns als ein kleiner beitrag zur Shelley-litteratur , die da<
jähr 1892 zu tage förderte. Jedoch hat sich meine befOrchtung bestätigt, dass die-
'nuovi documenti' nicht das bringen würden, was noch unaufgeklärt bleibt, i. v.
die direkte Ursache von Sh.'s Untergang. Für eine eingehende Sh.-monographie
aber bringen die Untersuchungen, die der Verfasser an ort und stelle und in den.
archiven von Florenz, Lucca und Livorno anstellen konnte, neues material, durch
welches verschiedene details und nebenumstände der bisherigen biographieen eine
l)erichtigung oder ergänzung erhalten. Es sei mir gestattet, liier kurz darauf ein-
/,ugehen, da die ausführimgen des Verfassers in diesen punkten wohl abschliessend
~ein dürften.
Biagi gibt zunächst in 6 kapiteln eine kurze Schilderung von dem letzten
nionate, die Sh. noch zu leben gegönnt waren, so von dem ankauf des unglücksbootes
um 2000 fr., auf dessen grosses segel Lord Byron den namen Don Juan hatte
malen lassen, und wie die freunde Capt. Williams und Sh. sich abmühten, den-
selben zu entfernen ; von den tollkühnen Unternehmungen Sh.'s zur see, von denen
-ich noch in später zeit Mantegazza durch den alten landpfarrer der gegend, Dr
Marchis , berichten liess. Für die tage der katastrophe führt er die genausten
([uellen an, den augenzeugen Trelawny, den brief der Mrs. Sh. an Mrs. Gisbome
vom 15. August 1822 mit ihrer Schilderung des Unglücks, und Dowden's biographie.
Von den neu erbrachten dokumenten ist das erste der bericht des gouverneur-
von Viareggio, Frediani, an den minister des innern in Lucca vom 18. Juli 1822.
betr. die auffindung der leiche Sh.'s an demselben tage; sie wird am strandt-
eingescharrt. Aus demselben geht auch hervor, dass die des Capt. William-
kurz zuvor aufgefunden war, und zwar 3 miglia weiter im To.skanischen bei dem
thurm von Migliarino an der mündung des Serchio. Der Schiffsjunge Vivian
wurde nach einem briefe des kapitän Simoncini von Viareggio ebenfalls den
18. am strande von Massa gefunden, also nicht einige wochen später, wie e.-
hisher hiess. 'JJelawny wendet sich nun an Dawkins, den englischen residenten
in Florenz und Lucca, der ihm räth, den transport der leichen nach Livorno zu
verlangen. Darauf bezüglich folgt ein brief Dawkins' an Mansi, Staatssekretär von
Lucca, und Mansi's bericht an den gouverneur von Viareggio vom 27. Juli, mit
dem ersuchen, die leiche auszugraben und an Trelawny auszuliefern. Ferner ein
schreiben des Don Neri Corsini, toskanischen ministers , an den Presidente dtl
Buon Governo (polizeiminister), ebenfalls vom 27. , wegen der ausgrabung von
Williams. Der kommandant, des forts an der Serchio-mündung (nicht von Mig-
•-•in bescheidenes plätzchen in einer fussnote finden : s. Vlll z. 7 u. s. LX z. iS
könnte desselben gestrichen werden, ebenso s. XXI /.. 19 derselben \ s. XXXIX
letzte zeile lies anderem statt anderen ; s. XLIII z. 11 1. Tristrem statt Triston ;
s. LV l z. 9 V. u. 1. 912 statt 910; s. LX z. 3 ist worden zuzufügen; s. 5^
z. 2 lies als statt its\ s. 65 z. 6 I. the Free statt tlue ßree-^ s. ~th '■■ 7 v. u. 1.
Broughton statt Brouhton-^ s. 128 z. 18 1. Let statt Lte.
(iiiido Biagi, Gli ultiini <^ionii di 1'. H. Slicllev
241
liarino) lässt jeilocli aus sanitären rücUsicliten die e\hiiiniruiig heliuls transpoit
lach Livoino nicht zu. Daraufhin wendet sicli Dawicins an ilen lürsten Corsini
in 6. August, mit dem ersuchen um die erlaubniss zum transport der asche. Aus
liesem schreiben haben sich verschiedene irrthümer in die liiographien eingeschlichen,
-o z. b. , dass Sh. im gebiet von Lucca an der Serchio-mündung aufgefunden
worden sei. Diesem ersuchen wird willfahrt, es folgt die mittheilung .Spannocchi's,
des gouverneurs von Livorno, an (lorsini . von Corsini an Dawkins über die
darauf bezüglichen massnahmen. .\m 14- August bricht Trelawny von Livorno auf,
im lö- geht in gegenwart des Comandante il Forte di Bocca del Serchio in der
luihe desselben die Verbrennung der leiche des Williams vor sich, in gegenwart von
Byron und Hunt, die mit soldaten des fort von Migliarino gekommen sind, sowie
i-iner grossen menschenmenge. Am nächsten tage wiederholt sich das Schauspiel
der Verbrennung, diesmal von Sh.'s leiche, in der nähe von Viareggio. Hier sind
Irelawny und Dowden ungenau; der erstere hat im 12. kapitel seiner Records, der
[loetischen Stimmung zu liebe, die scenerie in einer weise geschildert, wie sie der
Wirklichkeit nicht entspricht : auch Dowden lässt Sh. 3 oder 4 nieilen näher am
golfe von Spezzia gefunden und verbrannt werden, ein irrthum, der sogar auf sein
grabdenknial in Bournemouth ("„ertrunken im gölte von vSpezzia") übergegangen
ist, während er ganz in der nähe von Viareggio ans land geworfen und verbrannt
wurde, und zwar nach augenzeugen „zwischen der Piazza Paolina und den Due
l-'osse, zwischen dem hospiz und der pineta, 250 meter vom meere".
Bei der fahrt von Livorno am 14. August zur Verbrennung der beiden
todten hatte Trelawny nach seiner angäbe auch zwei felukken mit sich behufs
luffindung des gesunkenen bootes ; der kapitän der einen war derjenige, an dessen
schifl' capt. Roberts am tage nach der katastrophe verschiedene „tavole" des
Ariel, der Sh. gehörte, entdeckt zu haben glaubte; derselbe wollte auch das hoot
kurz vor dem augenblicke, in dem es veisank. gesehen haben. Nach Trelawny's
weiterem bericiil verzögerte sich die auffindung des fahrzeuges , und er musste
seinem freunde , dem capt. Robeils . die weitere direktion überlassen , bis es
endlich 2 miglien von Viareggio entdeckt und gehoben wurde; Roberts berichtet,
es habe nichts gefehll. geld, kleider und andere gegenstände seien aufgefunden
worden. In einem weiteren briefc von Roberts an Trelawny vom iS. September,
in dem jener die Versteigerung des bootes mit dem erlös von 2Ckj dollars anzeigt,
erwähnt er noch : einige hölzer vom gerippe des rechten hinterteils waren ge-
brochen , wodurch für ihn ausgemacht war , dass das fahrzeug während des
»Sturmes mit einer felukke zusammengestossen sein nmss. Mit dieser erzählung
ler beiden Engländer stimmt niciit der bericht des gouverneurs Frediani von
Viareggio an den minister in Juncea vom 12. September, mit der mittheilung, dass
-chilTer aus Viareggio beim flschfang das boot aufgefunden und geborgen hätten,
und zwar 1,^ n)iglia vom lande, mit kolTer, münze im betrag von 240 francesconi
etc. etc.; ferner der bericht desselben an denselben vom 18. September betrefl's
der auslieferung des bootes an Daniel Roijerts (uid die remuneration der fischer.
Demnach war der fund ein zufälliger, jedenfalls geschah er nicht durch die oben
erwähnten felukken, und dürfte der kapitän der einen Trelawny getäuscht haben
sowohl in hezug auf den ort als auf die Schwierigkeit der auffindung, wenn nicht
IVelawiiy selbst die sache ungenau dargestellt hat. Es lässt sich deshalb auch
sehr bezweifeln, ob die erzählung jenes kajjitäns von der katastrophe auf Wahr-
heit beruht.
K Kölbwiü, KiißliscIiL- stiiai. II. NVIll. 2. 16
2A2 I.ittcraliir I.
Was 'liese letztere endlicli aiibetrifTt, so ist eine walirsclieinliclie annähme
Hie, (lass die Verletzungen am scliiRsrunnpr bei einem so leichtgehauten fahrzeug
während des hebens vorgekommen sein können •, «lie andere, ebenfalls plausible,
die, dass, wenn dasselbe w.ährend des Sturmes überraniit wurde, dies eine zu-
fallige kollision war. die nicht in der alisicht herbeigeführt wurde, das schiff
auszuplündern; deini es liegt ziemlich klar auf der band, dass während des entsetz-
lichen Sturmes die betreffende felukke genug mit sich selber zu thun h.aben mochte.
Dieser annähme haben sich denn auch nach dem vorgange Rieh, (i.irnett's die
meisten autoritäten. so Rosetti, JeaflVeson, Dowden, angeschlossen: die thatsache
selbst werden wir ja nie erfahren. Die notiz des sir \'incent Eyre in der Times
187.3 von <lcr aussage eines im jähre 1863 verstorbenen fischers auf dem toden-
bette vor dem priester. dass ei' an dem beabsichtigten raube teilgenommen, stammt
aus so unsicheien und indirekten quellen, dass ihr kaum werth beizumessen ist;
wenn wir nicht iiren. hat auch die beil. der ^liinchner .Vllg. ztg. dieses gerücht
in einem kurzen artikel behandelt. Da dasselbe aber aus dritter und vierter band
kam, und keine beweise erbracht wurden, trägt es nichts zur aufklärung bei.
Herr Biagi, dessen büchlein aus Viareggio selbst datirt ist, hat es .auch
nicht unterlassen, mit liilfe des hafenkapitäns unter den scliiffern nachfragen anstellen
zu lassen : aber die antworten der wenigen alten leute, die sich der sache erinnern
konnten, bezichen sicii nur auf die bergung des bootes und den ort der vei-
l)rcnnung Shelley's.
Bamberg. Oktober 1892. R. Ackermann.
pro(;r.\mmsch.\u.
J Liepert, Shakespeare's llandet. Piogramm des kgl. gymnasiums Strau-
bing. 1892. 34 SS. 8 ".
Ais nach Vollendung der Klopstock'schen Messiade eine biblische dichtung
Lavater's der andern folgte, meinte Goethe, er habe die geschichte des guten Jesus
nun so satt, dass er sie von keinem als allenfalls von ihm selbst hören mögte.
Den ma.ssenhaften Hamlet- und Fausterläuterungen gegenüber möchte man in
ähnlicher weise nur mehr eigene erklärungsschriften von Shakespeare und Goethe
selbst als willkonnnen gelten lassen. Die Zuversicht der erklärer ,,eine neue
deutung des Stückes" vorzulegen, erscheint bei dem kaum mehr übersehbaren um-
fang der commentare eine sehr gewagte, doch ist in der Shakespeareforschung
wenigstens noch nicht die bequeme schulmelhode in schwung gekommen, die in ■
der Goethephilologic durch ignorirung veidienterer Vorgänger längst gesagtes als
funkelnagelneue erklärung zu markte bringt und von Parteigenossen gebührend
bewundern lässt. Dem vorliegentlen programme i.st jedenfalls zu wünschen, dass :
es nicht unbeachtet in dei" hochfluth iler Ilaiuletlittcratur fortgeschwemmt werde.
Der Verfasser bietet einen, auf grundlage ernster, nach mehreren selten sich er-
streckender Studien aufgeliaiilcn erklärungsversuch.
Nicl)t in allem kaini ich mich f>iepei"t anschliessen, und ob nicht manches-
bereits von hüheien erklärern einmal beigebracht worden ist. will ich nicht ent-
scheiden. RichtiLr abei' erscheint ndr der kernpvuikt seiner untersuchun','. Die
[. [,ic]i('rt, Sliakespeare's llnmlct 243
frage, ob Hamltt geisteskrank sei oder iiielit, ist oft behandelt worden; vor allem
iur den Schauspieler ist sie wichtig. Nicht geisteskrank ist Hamlet, seine denk-
tahigkeit ist ungemindert . wohl aber gemi'ithskrank, ..Trübsinn . schwermuth,
melancholie ist es, woran Hamlet nach dem erscheinen des geistes seines vaters
krankt." Liepert weist nun aus der neueren psychiatrischen litteratur nach, dass
alle Symptome, welciie die diagnose für die melancholie aufstellt, bei Hamlet sich
äussern. Das denkvermögen, von dem Hamlet in inonologen und gesprächen so
glänzende proben ablegt, leidet beim melancholiker nicht, ai)er tr.ägheit, Zaghaftig-
keit und unentschlossenheit stellen sich ein. Die in plötzlich schweren gewalt-
thaten sicli äussernde aktivität des melancholikcrs ist nur eine reaktionserschei-
nung der niedergedrückten thatkraft. Die Übereinstimmung zwischen der niedi-
cinisciien beschreibung der melancholie und ihrer dichterisclien Verkörperung „in
einem individuell-typischen bilde" ist unbestreitbar. Liepert folgert daraus: „So
«Ifirfte wolil kein zweifei mehr bestehen, dass Siiakespeare, wie in anderen dramen
andere seelenkrankheiten, z. b. im 'Othello' rasende eifersucht, im 'Kaufmann von
Venedig' unbegrenzten christenhass , im 'König Lear' geistige Umnachtung , so
im 'Hamlet' die alle Willenskraft lähmende und allen lebensnuith brechende me-
lancholie ziM- darstellung gebracht hat." Liepert will damit wohl nicht die irrige
vor.stellung, als ob ein echter dramatischer dichter von einer idee ausginge, ver-
treten. Es niüsste ein schönes ding werden, spottete Goethe (6. JVIai 182" zu
Eckermann), wenn der dichter ein buntes und mannigfaltiges menschenleben auf
die magere schnür einer einzigen durchgehenden idee reihen wollte. Shakespeare
wollte im 'Kaufmann' so wenig die idee des christenhasses wie das verhältniss
des menschen zum besitze (Gervinus) darstellen, und er hat nicht Hamlet und
Lear gedichtet, um Vertreter des melancholischen und cholerischen temperamentes
auf die bühne zu bringen, aber in der dichtung werden ihm , ohne dass solch
eng begrän/.te absieht ihn geleitet hätte, Lear und Hamlet zu typen des cholerischen
und melancholischen temperamentes erwachsen. Die philosophie seiner zeit legt»-
auf die vier temperamente besonderen nachdruck, und Liepert hätte neben den
neueren medicinisciien werken* auch popularphilosophische aus Shakespeare's
eigener zeit für die Schilderung der melancholie heranziehen sollen.
Ol) Hamlet wirklich solche todesfurcht zeigt, wie Licpeit annimmt, ist
mir doch zweifelhaft; ich kann das seinen worten nicht entnehmen, viel eher
eine todessehnsucht. die durch das bewusstsein, den auftrag des geistes erfüllen zu
müssen, gezügelt wird. Der einwand gegen \l\, \, 19 ist schon oft gemacht
worden. Ich glaube von .M. Hernays zuerst die nahe liegende entgegnung gehört
zu haben: Hamlet meint, keiner sei von jenem bezirk dauernd in's leben zurück-
gekehrt ; das ersclieinen <ies geistes ist dann mehr eine bestätigung als eine Wider-
legung dieser behauptung. Nicht glücklich ist Liepert in dem versuch, den vor-
' Zu den merkmalcn des melancholikers gehört magerkeit, was mit dei
bekannten angäbe über Hamlet's äusseres nicht stimmen würde. Ich glaube abel,
dass nicht Hurbadge's leibesbeschalTenheit zu den worten der königin, V, '-, 298,
anlass gegeben hat. sondern dass eine textverderbniss vorliegt. Eugen Reichet,
dessen Shakespearearbeiten mir im übrigen wenig erfreulich scheinen, hat 1891 in
nr. 36 des Magazins für das „fat" unserer texte die emendation vorgeschlagen:
,he's flat and scanl of breath", 'er ist erschöpft imd ausser athem'.
16*
244
l-ilteiatur I.
wiiit 'ies langsamen fortsclireiltns der Iiandlung y.u entkräften. Seine heliauptimu
..Der eigentliche träger der handiung im Hamlet ist Klaudiiis", und seine aiifzählung
dessen, wa.s alles im stocke geschieht, kann mich wenigstens nicht überzeugen.
Das ist ja richtig: gerade durch die massregeln, welche der geschäi'tige Klaudins
zu seiner Sicherung trifft, drängt er den sonst endlos zögernden Hamlet zu thatei>
und bringt in echt tragischer ironie dadurch das ihm drohende verderben er.'-t
zum ausbruch. Man könnte als parallele anführen, wie Oktavio Pikkolomini durcli
seine zur gefangennähme Sessin's führenden gegenmassregeln erst des zögernden
Wallenstein's that herbeiführt. Die träger der handiung möchte ich alier desshall>
weder Ktaudius noch Oktavio nennen. Recht hat Liepert dagegen in seiner pci-
lemik gegen Herder und Ulrici. die Hamlet's zögern aus sittlichen gründen ab-
leiten wollten; sobald er von dem verbrechen seines oheims überzeugt ist, kön-
nen sittliche liedenken dem Vollzug der gerechten strafe nicht mehr im wege
stehen. Kohler's geistvolle auseinandersetzungen. welche den gegensatz der iiöheren
kulturstufe (Hamlet) zu dem johen naturzustand der blutiache als iniialt des
Shakespeare'schen dramas nachweisen, sind höchst atiregend und lehrreicii ; Shakes-
peare selbst hat aber gewiss nicht an eine solche Vorladung vor das forum der
Jurisprudenz gedacht. Liepert hat Kohler's buch nicht erwähnt, seiner Zurück-
weisung Genee's, dem Hamlet mehr dem gei.ste des 19. als des 16. Jahrhunderts
entsprossen erscheint, stimme ich durchaus bei. Wir haben in dem iiestreben.
den gedankenblassen Hamlet zum typus des modernen menschen zu machen, seit
langem viel in das werk hineingeiieimnisst. woran der elisabethanische liichter ge-
wiss nicht gedacht hat.
Im zweiten theile des programmes hat der vertasser die schuldfrage mit
heranziehung von Aristoteles behandelt. Nach ihm hat Hamlet keine schuld, als
„dass ihm die natur nicht eine körperliche und geistige Spannkraft verliehen hat.
die genügt hätte, um zu gleicher zeit den tod eines theuren vaters, die schrecken
der erschein\ing des geistes des dahingegangenen, die künde von der meuchlerischen
ermordung seines vaters und den quälen desselben im jenseits" — die zugleich
Hamlet's bedenken gegen den Selbstmord doch anders als im lichte gewöhnlicher
todesfurcht erscheinen lassen — . „die künde von der empörenden untreue seiner
von ihm bis dahin hochverehrten mutter ungebrochen zu überstehen." Liepert?
darlegung deckt sich also im schlussergebniss mit Goethe's charakterisirung m
Wilhelm Meister's lehrjahren, nur mit dem unterschiede , dass Liepert die' ge-
müthskrankheit. melancholie, Goethe den mangel angeborner physischer begabung
verantwortlich macht. Gegen die behauptung, der dramatiker dürfe bei einem
unbefriedigenden abschlusse den Zuschauer auf das ausgleichende jenseits vei-
trösten, rufe ich T-essing's urtheil im zweiten stücke der Hamburgisclien drama-
turgie an.
Hreslau, Mai 1892. M a .\ Koch.
Karl H o 1 1 e r m a n n , Vergleichung der Schlegel'schen und Voss"schen Übersetzung |
von Shakcspeare's 'Romeo and Juliet'. Münster i. W. Vierzigster Jahresbericht
des realgymnasium. 1892. 33 ss. 4". (Programm nr. 372.)
Nachdeni K. Assmann 1843 und Dingelstedt 1858 an die vorhandenen j
deutschen Shakespeareübersetzungen kritische bemerkungen angereiht hatten, gab
K. lloltfiiiuiiin. Slialcespeare's Romeo aiid juliel 245
1 1. v.\ inckt'lS8l im jaliibucli derduiitschen Shakespearegesellschaft einen beitra«; „/.iir
geschiclite der deutschen Shakespeaieübersetzungen", mehr zur anregung als zum
;ibschluss der Untersuchung geeignet. Eine genügende wissenscliaftliche bcrück-
sichtigung fand aber die frage nicht, im gegentheil ging man meist /.iemlicli liocli-
müthig an den Übersetzungen vorbei. Ich glaube, das wird in der folge kaum mehr
möglich sein,, nachdem Eugen Kölbing in seiner trefflichen ausgäbe der ..Siege of
Corinth" das erste muster einei" methodisclien heranziehung der fibersctzungen als
eines besonders lehrreichen kommentars gegeben hat. Musterhaft möchte icli die
vorliegende Heissige und manches interessante bietende arbeit gerade nicht nennen.
Dass Johann Heinrich Voss der vater und nicht einer seiner beiden mit ihm an
der Übertragung von Shakespeare's Schauspielen arbeitenden söhne der Übersetzer von
Rcmeo und Julia (1818 als :\. stück des I. bandes ausgegeben) ist, wird als bekannt
vorausgesetzt; es h.ätte aber doch eigens erwähnt werden müssen, um das s. ü6 über
die Vossische Übersetzung gefällte ungünstige urtheil nicht vom leser auf rlie arbeit
<ler söhne ausdehnen zu lassen. Auch auf ^"ossens eigenen hericht über seine Shake-
speareübersetzung möchte ich hinweisen, ebenso auf Tycho Mommsen's beiner-
kungen ttbei" ,.die kunst des Übersetzens", die ja besonders Shakespeare imd .Mar-
lowe betreffen. Mommsen's parallelausgabe des te.xtes von 'Romeo und Julie'
hat Holtermann seiner Untersuchung zu gründe gelegt. Für die s. 3 angeregte
frage nach der begründung des wechseis von vers und prosa bei Shakespeare
hätte jedoch nicht Mommsen. sondern Schlegel selbst in dem aufsatz „Ueber
Shakespeare's Romeo und Julie", theilweise von Karoline Schlegel herrührend,
»nid den „Briefen über poesie, silbenmass und spräche", beides in Schiller's Hören
veröffentlicht, die beste antwort ertheilen können. Schlegel hat seiner eigenen
lehre zuwider in Romeo und Julia noch ganze scenen in alexandrinern aus-
geführt; ich habe im dritten bände meiner neubearbeitung von .'^chlegel -Kaufmann-
Voss mit beil)ehaltung des reims in möglichst engem anschluss an Schlegel die
sechsfüsslei" in fünffüssler umgestaltet und die auch von Holtermann hervorgeho-
benen Kicken der Übersetzung auszufüllen gesucht. IJebrigens hat schon A. Schlegel
selbst an der beseitigung der alexandriner in pater Lorenzo's nionolog gearbeitet.
Friedrich .Schlegel schrieb im Februar 1796 seinem bruder: „Ich habe die scene
aus Romeo heute an .Michaelis geschickt. An der letzten meinte Körner, die
;\lexandriner wären länger als das metrum des oiiginals. Mir sind die abgekürzten
verse auch beinahe lieber, die ich Körner nicht zeigen konnte, weil sie in dem
! «riefe standen". Friedrich Schlegel's briefe wurden erst vor drei jähren verölVent-
iicht. konnten also von Bernays in seinem buche: „Zur entstehungsgeschichle des
Schlegel'schen Shakespeare, noch nicht benützt werden. Den reim hat Schlegel doch
noch an mehr stellen, als Holtermann angibt, weggelassen, die freiheit, stumpfe
■\erse durch klingende wiederzugeben, wird man dem Übersetzer nicht beschränken
'lürfen. Schlegel's verse verdienen das ihnen gespendete lob; Schiller's tadel
-3- Oktober 1790 an Goethe) ist auf uidcenntnis des. Shakespeare'schen verses
'/urückzuführen. Statt der neueren litteratur über Shakespeares metrik hat Hol-
termann in seinen bemerkungen über Shakespeare's verstechnik nur Tycho Momiii-
•-en angeführt. Schlegel w'ie V'oss folgten in einer reihe von fällen gerade dem
niinderwerthigen quartotexte ; diese thatsache mus.ste festgestellt werden, ein ladel
>. 7) ist nach dem damaligen stände der textkritik und der den deutschen Über-
setzern zu geböte stehenden hilfsmittel kaum am [)latze. Schlegel's fehler sind
ticreits durch .\. Schmidt in dei- neuausgabe der Shakespearegesellschaft be-
2j,6 Litlfiatui I.
spiocheii uikI veibessert worden. Vossens anmeikungen s. 523 — 545 sind vu;i
(lein Verfasser mit unrecht ausser acht gelassen worden, wenn sie aucli an seinem
schlussurtheil (s. 26) nichts geändert hätten. Für 'Ronieo u. Julia' ist es kaum
jiiehr JLU mildern, allein gerade die lyrische weichlieit dieses Stückes lag Vossens'
n.»tur besonders ferne ; nicht seine ganze Shakespearearbeit verdient gleich harte
verurtheilung. Da übrigens weder Vossens Übersetzung noch, meine eigene aus-
genommen, eine ausgäbe Schlegel's die verse zählt, so war das bald nach der
Seitenzahl, bald nach Mommsen's englischem texte durchgeführte citiren sehr er-
schwert. Als eister versuch auf dem I)isher vernachlässigten gebiete der Über-
setzungen ist Holtcrmann's arbeit zu begrüssen, wenn auch die art der vergleich uni;^
niciit völlig befriedigen kann.
P>reslau, jaiuiar 1893. Max Koch.
(i. Steinschneider, Das pseudo-Shakspere'sche drama Fair Em. Ik-ilnge
zum XVIT. jahresbericlit der deutsclien landes-oberrealschule zu l'rossuit/.. l8yj.
16 s. gross 8**.
Es ist gewiss ein löbliciies verfahren, wenn ein lehrer, der ein prugrannu
zu schreilien übernommen hat. zunächst Umschau danach hält, welche 'berühmten'
gelehrten sich schon \or ihm mit dem gegenstände seiner aldiandlung befasst
haben. Dass aber doch auch die berücksichtigung der arbeiten von weniger be-
rühmten, ja sogar ganz unberühmten leuten zuweilen von nutzen sein kann, be-
weist das vorliegende programni. Hätte sich nämlich Steinschneider nicht auf
eine durchsieht dessen beschränkt, was Delius und Elze, und vor ihnen Tieck.
für die komödie 'Fair Em' geleistet haben, sondern auch die ausgäbe des Stückes
von Warnke und Pi-oescholdt in den bereich seiner unteisuchungen gezogen, —
so iiätte er sicli die ganze mühe, die iluu die abfassung seines programms ge-
kostet hat. sparen können. Er wäre dann allerdings wahrscheinlich um ein neues
tiiema in Verlegenheit gewesen ; aber mit hiife einiger guten freunde hätte er mit
der zeit doch sicherlich eines gefunden, dessen bearbeitung zu einem erspriess-
lieheren ziele geführt haben würde als sein aufsatz über Fair Em. Thatsächlich
kommt dieser um keines haares breite über das hinaus, was Warnke und Proe-
scholdt in der einleitung zu ihrer ausgäbe dargelegt haben. Im gegentheil, Stein-
schneider's abhandlung schraubt die fragen nach der textüberlieferung, abfassungs-
zeit, Verfasserschaft u. dgl. auf den Standpunkt der zeit zurück, als Delius seine
ausgäbe veranstaltete und Elze seine bemerkungen schrieb. Von dem Vorhanden-
sein der älteren undatierten quarto der Bodleiana, von der Simpsou'schen ausgäbe
des Stückes, von den hypothesen, die Simpson und Fleay an den Inhalt des Stückes
geknüpft haben — von alledem hat der Verfasser keine ahnung. Er beschräid<t
sich auf eine dürftige inhaltsangabe, auf einige ganz allgemein gehaltene ästhe-
tische, grammatische und metrische bemerkungen, die ihn zu dem schwankenden
crgebniss führen, dass Shakespere schwerlich das schwache uiachwerk verfasst
liaben könne, oder dass, wenn er es doch geschrieben haben sollte, er eben einen
fehlgrilT «rethan habe.
K. Dfiilschlifin. Systematische eiii,'lisclu- ki>iivcrs:Uionsscl>iilc 247
Wann werden solche prograiiime. die den lehrern eine last , den schulen
keine zieide und der Wissenschaft von keinem nutzen sind, endlich einmal zu
erscheinen aufhören?
Kriedrichsdorl (Taunus), Okt. 1892. L. Proescholdt.
IL
GRAMMATISCHE HÜLFSMITTEL FÜR DEN SCHUL-
UNTERRICHT.
Karl Deutschbein, Systematische englische konversationsschule. Xükahel-
iiiid hilfsbuch für die lektüre und Vorkommnisse des täglichen lehens mit
besonderer berücksichtigung englischer Verhältnisse, auf grund der neuen lelu-
jiläne und lehrordnungen von i8<jl und 1892. Cöthen. Otto Schulze's Ver-
lag. 1892.
I. theil: School Life. X f 84 ss. 8". Pr. : ungebunden mk. <),8u.
11. theil: Kvery Day Life. VH 92 ss. 8". ?r. : ungebunden mk. 0,90.
Nachdem durch die neuen lehrpläne und lehraufgaben regelmässigen iVan-
zusisclien und englischen sjirecliiibungen ein fester platz in den höhern schulen
angewiesen wordeji ist und der stofi' zu diesen Übungen die bedürfnisse des täg-
lichen lebens besonders berücksichtigen soll, wird es gewiss die neusprachlichen
lehrer mit belViedigung erfüllen , wenn nach dieser richtung hin ein jiasscndes
hilfsmittel geboten wird. Daher erscheint die englische konvcrsations.schule zur
rechten zeit. Ihre Stellung zu ähnlichen Schulbüchern bezeichnet sie selbst als eine
mittelstellung. ,.Sie theilt mit den bis jetzt vorhandenen kleineren und grösseren
Vokabularien die sy.stematische Vorführung des Vokabelschatzes und mit den ver-
.schiedenen echoes die form des gcsprächs ül)er die verschiedenen \ orkonnnnisse
des alltäglichen lebens. Dabei enthält sie mehr Vokabeln als die bekannten
kleineren Vokabularien, dagegen weniger als die grösseren".
Das werk enthält in 2 theilen 9<> lektionen mit iidialtlich abgerundeten
gcsjuächen ; jede lektion ist wieder eingetheilt in mehrere nununern, von denen
eine zur bespreehung und durchnähme Kir eine lehrstunde meist genügen wiid.
llintei' jeder nvnnmer sind die darin vorkommenden Vokabeln angegeben und unter
dein text befinden sich sachliche und sprachliche erläuterungen. Um die reicli-
lialtigkeit des hier gebotenen übungsstolifs anzudeuten, lasse ich den Inhalt des
II. theiles: 'Kvery Day Life' folgen: The Family (Lekt. 44 und 4,')), The llouse,
Tlie Town, Firing and Fighting. Household Furniture. The Meal.s, Dinner-Things.
A Dinner Party at Table, A Uentleman's Dress , A Lady's Dre.ss , Diseases.
The t'liiirch, The Ilolidays, Time (An Invilation), Age (In a Churchyard), The
^Veather, The Seasons, The Karlli, Space and Colours. The Theatre, Amüse-
ments. The State, Justice, '1 he Aiiny, The War, The Mai ine, Tiavelling, Mea-
iures and Weights, Tradcs (^Lekt. 74 und 75), Commerce, Fanning, Gardening
and Ilunting, Various Abstract Notions, A Visit to London. l'"irsl Kxcursion in
J.ondon, fovent (Jarden, Weslminster Abbev, The Britisch .Museum, Hyde Park.
248 f.itlenitiir II.
Regent'.»' Pnils. liie Civstal l'nlacc, Goiiiü; down llie Tliaines to (ireeiiwicli,
New Gardeiis.
Ebenso ausführlich behandelt der I. theil: 'School Life' die schule, art
und weise des Unterrichts, die einzelnen gegenstände des Unterrichts, unterschied
X wischen deutschen und englischen schulen u. s. w. Als beispiel für die art
der stoft'behandlung möge eine inhaltsskizze der Lekt. 4 und ft'. : 'A Reading-
l/csson' dienen. Der Übung wird ein kurzes. leichtes stück aus dem 'National
Reading-book' zu gründe gelegt. Der lehrer liest zunächst das stück vor und
lässt es dann von den einzelnen schülern nachlesen und übersetzen. Dann wird
es des näheren erörtert, formen und redetheile werden erklärt und schliesslich
wird aus dem gelesenen ein diktat gegeben, wobei sich dann wieder gelegenhcit
findet, die verschiedenen fehler mit den schülern eingehend zu besprechen. .So
finden alle möglichen ausdrucksweisen luid redewendungen, zu welchen eine der-
artige Übung veraidassuiig geben könnte, in dem gespräch berücksichtigung. Die
\ertheilung und behandlung des Stoffes, die einrichtung des ganzen buches lassen
in dem Verfasser ülteiall den geübten schulmann erkennen. Die spräche ist leicht,
natürlich und modern. Die gespräche stellen meist unterhaltende plaudereien (im
guten sinne!) dar und werden von den schülern sicher gern gelesen werden; sie
enthalten nur die gebräuclilichsten ausdrücke, welche geschickt eingefügt sind,
ohne dem Inhalte gewalt anzuthiin. Von besonderem vortheile sind die gespräche,
welche die icinenden zugleich mit dem land und leben der Engländei'. nationalen
einriciitungen u. s. w. bekannt machen.
Ich liabe ilie beiden theile mit Interesse dLuchgelesen und bemerke dazu
im einzelnen noch folgendes :
Nach den preussischen lelii|iläneii hat liie grammatische Unterweisung in
deutscher spr.iche zu erfolgen, daher eignen sieh die lektionen 6 — 14: 'A. Grani-
tnar-Lesson' nicht für die schulen Preussen's. Auch dürften, besonders für die
klassen mit verschiedenen religions-angehörigen, die gespräche über .stofTe aus der
Hibel imd dem katechismus wenig geeignet sein. So Lekt. 17 — 20 : A ReIigiou>
Instruction. .\ Bible Lesson. A Lesson on the Catechisiu. Virtues and Vice,-,
w^obei fler Verfasser den anglikanischen katechismus und das anglikanische glaubens-
hckenntniss zu gründe gelegt hat.
l'nter den ersten lektionen belinden sicli verschiedene bemeikungen üiter
ausspräche, welche m. e. besser rleni unteirieht in der schule überla.ssen bleiben.
Zu (\en anmerkungen 8, seile 50, und ;5, seite ,j2. tiieil I ist zu erwähnen,
<lass sweaf und />elly in guter gesellschaft nie gebraucht w'erden : sogar das />el/y
ersetzende stomach wird in gesellscliaft von damen vermieden.
'/,u I, Seite .58. anmerk. 2: yolk ..auch yök gesprochen; yelk fast ver-
altet": .Man spricht jetzt nur yök: yelk ist für die umgang.ssprache vollständig
veraltet und würde in England für's gewöhnliche nicht verstanden weixlen.
I p. IJS hatte unter den berühnilesten schulen England's noch Charterhouse
.Seliool (auch wegen der auffallenden tracht der schüler) und 1 ]>. 74 neben dem
• lusdruck ,./(' he plucked nicht bestehen" das ebenso geläufige to hc plnughcd an-
i,'e<.'eben werden können : beides ist school-slang.
II p. 78: ,.Iivde Paik witli ///<? Kensington dardens". I >er artikel bleibt
liier besser \veg. wie p. 8.') /.. 1.
Chr. Joh. Deter, Grosses enclisclies repetitoiiuni 249
In den wörteni Brazil und iMitskr. in dem vorliegenden hiiclie I p. :}4
tind ;^7 mit Brazil und Leinsler bezeichnet, überwiegt heute entschieden die aus-
>inache Brasil und Lcinster.
I p. 60 : -uuix und 11 p. 6y : scavistress sind der allgemeinen ausspräche
c itsprechend zu l)e/,eichnen : 'cväx und scavistress.
II p. 2;-5 : cough ist wohl druckt'eiiler iur cough.
II ]). 76: ivisdom (s-^) ist unrichtig; hier lautet s m z.
In Mavor, liier II p. 8 bezeichnet tnäyor, hat ay denselben laut wie in
pniver I, \i. 28: av lautet vor — er und — or gleich a, also mäyor.
Canarv 1 p. .")6, HungSrian l f). 34 '• 2''?n' 1 P- 80 werden hier nnt ä be-
zeichnet, doch Mary II p. 1 und Chäring II )). 78 mit //. In zwei- und mehr-
filbigen Wörtern lautet a vor r = ä, w^enn i oder y auf r folgt. Die eben-
genannten Wörter haben also alle denselben laut ä.
Zu 1 p. 54. ..squlrrel" : Besser und allgemeiner ist squirrel. Druckfehler:
1 p. '.2: is (s — f statt z) ; I p. Id. z. 16 v. o. steht zweimal not. I p. 43. z. \\
V. u. lies: Crecy ; II p. 73 z. 18 v. u. fehlt ein wort; II ]). 34. z- ^^ v. u..
ferner II p. 37 z. U) v. u. und p. 87, z. 13 v.o. sind Wörter falsch abgetrennt.
Doch sind diese ausstellungen im Verhältnisse zu der vortrefflichkeit des
buches von untergeordneter bedeutung. und ich führe dieselben niu' an, damit ge-
eignetes in der nächsten aufläge iierücksichtigt werden könne. Die „Konversations-
schule" wird in fachkreisen sicherlich die beste aufnähme finden.
Elberfeld, Oktober 1892. j. Klappericii.
<Jhr. Joh. Deter. (jrosses englisciies repetitorium. 3<>*' fragen und antworten
aus der englisclien Orthoepie, formenlehre und synta.\. Für höhere lehranstalten
und zum selbstunterriciite. Zweite aufläge. Berlin. Verlag von Max Rocken-
stein. 18^/2. 244 SS. 8". Pr. : mk. 2,70, geb. mk. 3-
Es wird auf den les-nenden inn- anregend wirken, wenn er bei den uner-
lässlichen Wiederholungen zur befestigung der grammatischen regeln und sprach-
lichen erscheinungen einen andern weg wandeln darf, als den ursprünglich be-
schrittenen. Insoweit verdient Detcr's repetiloriun) , welches granimatik und
übimgsstoff in form von fragen und antworten bringt, alle anerkennung. Auch
ist es durchaus gutzuheissen, <lass bei einer Wiederholung formenlehre und
syntax nicht getrennt behandelt werden. Die einrichtung des buches, auf dei
linken seile die fragen und den deut.schen text der Übungsbeispiele, auf der neben-
,stehenden rechten die entsprechenden antworten und lien englischen text der
iibungsbeispiele zu geben, ist für diesen zweck recht geeignet. Wir finden es da-
her sehr erklärlich, dass der vcrl'assei-, wie er in der vorretle sagt, durch die in
seinem buche gegebenen fragen und antworten recht günstige resultate erzielt hat.
Der ü li un gssto ff ist im grossen und ganzen passend, die sätze sin<i
Jeichl und l)is auf wenige ausnahmen sprachlich tadellos. Komisch klingen airs-
drücke wie goz'crnor's lady p. 55, the generalis lady \>. ö7. oiir children's children' .<
posterity p. ,57,. wo -der gebildete Engländer sagen würde: The govenwi-'s ivifc,
int gencral's li'ife, onr grandchildren^s posterity. .'-Itatt the king's Mafesty's stibjects
^5°
l,illfl:itiii 11.
]>. r>7 uürilc er besser lieissen : 'Jlic siib/tcts of kis J/a/esiv tlu King. — Audi
würde man in gutem Deutsch nicht sagen : Ich liehe kaffee nieiir als liiee, wie
]) 64, sondern : Icii trinke kaffee liebei' als thee.
]i. 181 ..hc is Juli as clever" ; liciitiger und gel)iaucidicher ist: lie is fuUy
ii' dcTcr.
p. '10\\ .Jic /s iiati7'( of Jinglaud- ist wohl druckfehler für hc is a itatir-
of England.
Die auf seile 2;59 angegebenen interjeklionen .,'^oiinds~ und ..odd' .< pitti-
kins"- sind vollständig veraltet.
hl den gram nia t i sehe n regeln helinden sich manrhe ungenaui.ukeilen.
/unaciist mag erwähnt werden, dass die i)enennungen und titel vor eigennamen
im Englischen mit grossem anfangsi)iiciistabcn geschrieben werden, wie ja auch
im anhang |). -■\\, welcher über den gebrauch der grossen anfaiigsbuchstaben
und die inter])unktion handelt, bemerkt ist; also nicht queen Victoria, prince Hen-
ry, the eniperor William, tkc priiiccss Mary, wie [». :!7 und the priticc of Wales,
the dukc of Wellington, wie p. 39, sondern Qneen Victoria, the Eniperor William,
Princess Mary (letzteres jetzt gewöhnlich ohne arlikel I) u. s. w.
L'einer stellt seite ^S auf die frage: ,, \\'eiche Wörter kommen im l'lng-
Lischen nur im singular vor?- m\i:\\ bnsincss, andererseits lindet sich strails unter
den Wörtern, welche nur im plural \orkoiiinieii.
Auf derselben seite heisst es mit bezug auf eine anzahl Wörter, unter
"•denen an letzter stelle %vaters steht: „l'iese wöiter nelmieii pair vor ^ich. S(j-
bald sie" etc.
]i. .")9 wird ^loble unrichtigei' weise zu den einsilbigen adjektiveii geiechnet.
iJie deutsche steigerungsvveise bcautiful, bcautifullcr, bcantifidlcsl, sowie carcless.
carelesscr , carelessest (\) und weiter initen von checrful, welche wir hier auf
Seite 61 sehen, ist vulgär und in mustergültiger spräche schon seit über l<)u jähren
ausser gebrauch.
Zu p. ()'>,•. Auf den hcLitigen gebrauch sow fnrther , fnrthcsl und fartlier.
farthcst halie ich schon gelegentlich in dieser Zeitschrift hingewiesen.
In der antwoit Si) auf seite TIS tehlt die ])lurale ausdrucksweise by Ihein,
throngh thcm u. s. w.
Die zweite auHage des repetitorimns ist durch die Orthoepie vermehrt
worden : dass das buch durch diesen Zuwachs eine Verbesserung erfahren habe,
wird nach genauerer einsieht niemand behauj)ten können. I^ie 'orthoepie' steht,
um mich kurz auszudrücken, nicht auf der höhe der zeit, l'ls mangelt ihr an
Übersichtlichkeit und vor allem an richtiger und klarer darstellung der laute.
Zwar heisst es in der vorrede, dass die auss[)rache durch deutsche buchstaben
bezeichnet weide, da diese bezeichnungsart wohl die verständlichste sei; jedoch
rechtfertigt dies die vielfach mangelhaften und unrichtigen laut wiedergaben wohl
kaum. Nach seite 41 ist th kein Zischlaut; in der aussprachebezeichnung fällt
CS aber mit s zusaiiiiiien: beide laute werden, wenn stimmhaft. tluYch f. wenn
stimmlos, durch dasselbe zeichen ß wiedergegeben. So steht z. b. p. 17 „l)Öfif"
(housewife) neben „BÖfvt" (southward). Uebrigens erfährt stimmloses s eine
dreifache bezeichnung: l) — ß- ''• ''• fj^^U (slough) p. 1\\. \\\\ in mason !>. .5.
inicfclnicfj (-Michaelmas) p. 2 1, lÖl"ff3tt)B (,^<-'''^cs) p. 27, also im an-, in- und aus-
laute; 12) = §. z. b. c§f in den adjektiven auf esque p. ;}ö, fcüeS (zealous) u. dgl.
3) = f, z. b. |iuü)t (suite), \^{)\\\ ( psalm}. )al)linift (psalmist), oflr (hostler) p. 23,
A\'. l'li icli, Piaklisclie \ oibereituiig f'üi' ilas englisehf koiitor 2<I
u. s. w. — iJifses letzte zeichen giel)l zugleicli auch st iniiuliat'les s wieder, so
in böf (= iloes). doch nicht immer, denn das eben erwähnte § kann dieselbe!»
dienste leisten, z. h. tcm§ (Thames) p. 7. Die endung ous wird bald mit „ö§"
bezeichnet, wie bei covetous p. 11. bald mit „e§". so „fclleö" = zealuus p. i:t
u. dgl. m. l'tei language p. 11 linden wir die bezcichnung „gtuitfcf)". «loch p. \\l
bei carriage „ibjCÖ" """^l ''*^i knowledge „cbfd)"- — Vokale in betonter silbc
werden mit wikalen in unbetonter silbe zusammen behandelt; so steht aut" s. *) bei
,0 schwankend zwischen u und öl)" coik neben elTort, ferner unter ,.0 =: kurz.
ö" affrönt neben almond, attorney neben bishop, purpose neben shove u. 5. w. •.
ebenso linden sich auf seite 19 bei „ou = kurz ö" die Wörter iM)pious. numcrous.
pions neben rougli. southein u. dgl.
Bei dem durchlesen der inigeraden seilen sind mir ausser ilen im vei-
zeichniss angeführten, noch einige druckfehler aufgestossen ; so ist zu lesen: p. 27
x als anlaut (st. x als auslaut), p. 4^$ ^lussulman (st. Musselman), ]). 49 May
(st. Maij, p. ,51 Different (st. Diferentj, j). 53 of (.st. oj, ib. Byron's (st. Byrons).
]i. .)7 bailiff's (st. baillifs), p. 71 you (st. yon), p. 93 the little ones, tiie young
ones (st. the little one's, the young one's), p. 95 bolh (st. booth), j). lo.i The
(st. Te), p. 105 bave (st. havn), p. 1 17 You (st. Yon), p. 119 J (st. i ), p. 12;{
zu trennen punish-ed (st. puni.s-hed), p. 139 sod (st. sood), p. 141 to strow (st.
10 storw), ib. thrown (st. thorwn), ]). i.'S7 coftee (st. caffee), p. 159 encourage.-
(st. enocurages), p. 161 not (st. nyt), ib. portions (st. portoins), j). 163 so late
(st. to late), ib. breaking (st. braking) , p. 165 explain (st. es-explain . ib. can
(st. cauej, p. 167 cautious (st. cautius), p. 175 theatre (st. tiieatei). ib. en-
treated (st. entreadedj, p. 177 to bc (st. do be). p. 187 up|)ermost (st. uper-
niost). p. 189 at (st. att), il). for exaniple (st. for exanjplo'. p. 215 tiie (st. te),
p. 217 creeps (st. kreepsj, ib. undcr (st. unter), ji. 221 to get (st. to ,gedj-
p. 225 You (st. Jou), ib. brass (st. trass). p. 229 an exception, p. 23 1 anm.
sow (st. saw ) . p. 233 unless, p. 235 contented (st. contended), p. 23'
government's (st. governments), p. 239 don't, ib. farewell (st. farweil), ib. ye
(st. je), p. 241 .'\lniighty (st. AUmighty). In der aiitwoit zu i'.S fehlt die Über-
setzung von a liundre<l foot.
Klberfeld, 1 »ecember 1892. J. K 1 .-i p peri c b.
W i i li e I ni L'lricli. Praktische Vorbereitung füi' da-; englische Ivontor . zun^
Selbstunterrichte, sowie für handelsschulen und kontore von kaufleulen und
gewerbetreibenden, l'ünfte, vermehrte und verbesserte aufläge. Biemen. Verlag^
von M. Ileinsius nachfolger. 1892. 140 ss. 8''. Pr. : broscJK nik. 1 ,51 ', kart.
nik. 1,80.
Ein buch, welciies die 5- aullage aufweist, erlieut sieh jedeiilalis einer so
possen anerkennung , ilass es kaum nocli einer besonderen empfehlung bedarf.
Wir können uns daher auf einen kurzen noclimaligen hinweis auf dieses voi-
Ireltliclie werk beschränken. Der inhalt berücksiciitigl so ziendich alle fälle dei
merkantilen korrespondenz, mit denen angehende kaufleute — und für solche ist
das buch zunächst bestimmt — sich iiekannt machen müssen: .Xdvertisements.
• 'ironjais. Letters oi' Keconnnendation (l.etteis of Introdnetion und Letters oi
rndit), (_)IVers of Services. Letters of l%ni|uiry res])ecting the i'haracter of ]>erson.^
7^2 Litteratiir II.
;iud solidity of iiouses, Letters of Enquii v lespecting tlie slatenient of llic market,
OfTers of Goods, Orders, and Letters relative to the Dispatch of Goods, Leiters
on Insurance, Letters respecting the appointment of Agents and Iheir activity.
Letters to Debtors and Creditors, Letters respecting Account-currents and Bills
of Exchange, Review of the Market, Models for Bills of Lading etc. , English
and American Coins, Weights and Measures, Mercantile Technicalities.
Die briefe sind zum grössten teil originale und stilistisch tadellos; jedem
briefe folgt wenigstens e i n entsprechendes antwortschrciben in veränderter form
tHid mit verschiedenem Inhalt. Zur erleichterung einer richtigen Übertragung in
die andere spräche sind scinvierigere ausdrücke unter den einzelnen nuniinern
übersetzt. Ein vorzug des buches besteht darin, dass es neben englischen anzeigen.
briefen u. s. w. auch deutsche zur Übung im übersetzen enthält und dann besonders,
dass die briefe einfach sind. Etwas grössere Sorgfalt hätte auf die konektur
verwandt werden können — ich habe mir eine nicht geringe zahl druckfehier
am rande bezeichnet. S. 17 solici-ting, s. öl sin-king, 5. ,">2 lo-west, s. 64 expcc-
-ting, sind selbstredend zu trennen: soUcit-ing, sink-ing, hmi-cst, expect-iiig.
Seite 60 : ^Waiting for hcing from luith your kind oi-ders" ist offenbar druck-
fehier und zu ändern in etwa ; IVaiting for the favour of your kind Orders.
„Per eisenbahn" heisst auch in der kaufmännischen spiaclie />y rail nicht
V/1' tlu rail^, wie p. 68 angegeben.
Die weitaus — auch unter kaulleuten — gebräuchlichsten abkürzungen
der monate sind; Jan., Feb., Aug., Oct., Nov., Dec, nicht Septbr.. Octbr.. Decbr. ;
wie vielfach in vorliegendem buche. Die einheitliche anwendung dieser alikürziingen
ist daher zu empfehlen.
In no. 190 sollte die alte geldwälnung von thir. -sgr. - pf.- durch die
neuere ersetzt werden.
Das sind zwar alles kleinigkeiten, aber auch in diesen soll man möglichst
genau sein, und gerade der angehende kaufmann müsste hierzu angehalten werden.
Es ist bekannt, wie leicht der kaufmännische stil ausartet und wie häufig der
kaufmann mit grammatik und spräche in felule geräth. So könnte ein lehrbucli
wie das vorliegende auch das seinige dazu beitragen, dem überwuchern der frcnid-
wörter in der kaufmännischen spräche zu steuern.
Die Sammlung bietet auch für andere lehranstalten. nicht l)loss für handels-
schulen, schätzenswerthcn übungsstoiT.
Klberfcld, November 1892. J. Klappericb.
T h e o d o r .M 0 1 1 e i- , Methodisches lehrbucli der englischen spräche für gymnasien,
realgymnasien und realschulen, handeis- und töchterschulen. Erster theil. 2. ver-
besserte aufläge. Braunschweig, Vieweg . 1889. XII + :{46 .ss. ' S«. Pr. :
nik. 2,öo.
\Venn der Verfasser auch laut vorrede, sich „bemüht hat. die seichten,
trivialen sätze gänzlich zu vermeiden", was sind es anders als triviale .sätze, die
wir in einer beliebig aufgeschlagenen lektion lesen: „Bringe meinen rock. Seine
bunde sind schwarz. Wir lieben gute nnisik" u. s. f.? Und wenn auch, laut
vorrede, „möglichst früh kleine zusammenhängende stücke gegeben werden" . so
A. Haumgärtner, Lclirg;ing dei' englischen spräche 253
steht doch das erste solcher stücke erst s. 18. Das buch folgt im wesentlichen
der Plötz'schen methode. Es kann daher nur den anhängern dieser methode
empfohlen werden.
Berlin, Dec. 1892. W. Mangold.
Andreas Baumgärtner, Lehrgang der englischen spräche. 1. theil. Dritte
verbesserte aufläge. Zürich, Orell Fi'issli & Co. 1890. 147 ss. kl. 8".
Pr. : 1 fr. 80.
Die neue aufläge hat, laut vorwort , nur wenige Veränderungen erfahren
im vergleich mit der vorhergehenden. Sätze wechseln mit leichten und zum theil
hübschen, zusammenhängenden stücken. Das buch ist offenbar für sehr junge
schüler bestimmt. Es beginnt mit einer aussprachelehre (25 ss. Langenscheidt'sches
System), fährt dann in der grammatischen methode fort bis s. 31, um darauf zur
induktiven methode überzugehen , der zu liebe an stelle der regeln nun meist
fragen treten. Die regeln sind nicht ganz verbannt und in ihrer fassung nicht
einwandfrei, wie z. b. s. 41- „neben -cd (Imperfekt) kommen auch d, de und t
vor". S. 70 „Anstatt der progressiven form steht die einfache: 1. wenn das verb
keine wirkliche handlung (?) ausdrückt, sondern eine gemüths-, Verstandes- oder
sinnesthätigkeit" (?) S. 109: „Im fragesatz stehen die Zeitwörter nicht bei-
sammen " .
Berlin, Dec. 1 892. W. M a n g o 1 d.
Friedrich Glauning, Lehrbuch der englischen spräche, grammatik und Übungs-
buch. I. theil. Laut- und formenlehre. Dritte aufläge. München, Beck. 1890.
XII + 213 ss. 8". Pr.: mk. 2.
Die neue aufläge hat nur wenig Veränderungen erfahren. Das bucli
.,kann nach den an der kgl. kreisrealschule zu Nürnberg gewonnenen erfahrungen
im fünften kurse der realschulen bei wöchentlich fünf unterrichtstunden voll-
ständig durchgearbeitet werden. Und dabei bleibt noch einige zeit zur lektüre' .
Diese steht also nicht im mittelpunkt, sondern die grammatik mit ihren einzel-
sätzen. Obwohl wir diese methode nicht empfehlen können, müssen wir doch
sagen, dass wir selten ein buch gefunden haben, in welchem die einzelsätze so
wenig trivial, so inhaltreich sind. Auch die regeln sind gut und knapp gefasst.
•las material gut ausgewählt, die „ausspräche" nach Sievers. Storni, .Sweet und
Victor bearbeitet.
IL theil. Satzlehre. Zweite aufläge. München, Beck. 1890. VI 11 +
225 ss. 8". Pr. : mk. 2.
Die neue aufläge ist sorgfältig umgearbeitet, grammatik und Übungsbuch
in einem bände vereinigt, die fassung des grammatischen Stoffes kürzer und leichter
'.^ehalten. „In der grammatik (s. 1 — 82) findet sich, abgesehen von den be-
254
Lilteratiir II.
mcrkiingen über die einzelnen präpositionen , Icaiiin etwas, das ein gründlicliei
unterriclit hei seile lassen könnte". Diesen satz der vorrede können wir untei-
schreiben. Die regeln sind knapp, gut und selbständig gefosst. — Das ühiing>-
hiich (s. 8;{ — 196) enthält ein/.elsätze und zusammenliängende stikkf in bester
aiisw?hl. i'Lin Wörterverzeichnis macht flen schluss.
Berlin, Dec. iSi/J. W. .Manijdid.
Paul Spin dl er. Methode Schliemann zur erlernung fremder sprachen. — Knu-
lisch bearbeitet von Oberlehrer dr. E. Penner und C. Massey in London.
Leipzig. Verlag von Paul Spindler. (uoss 8". XII, 480 und .'1^! ss. Pr. :
mk. 20.
Welchen lerngang der sprachgeniale Schlieniami einschlug, um zu seiner
meisterhaften beherrschung einer ganzen reihe von fremden sprachen zu gelangen.
ist so oft erzählt worden, dass ich mich wohl näherer angaben darüber für ent-
hoben erachten darf. In der hauptsache verfolgte er den grundsatz der imitativen
methode, dass eine spräche nicht durch einübung von regeln über ihren gebraucli
und durch jahrelanges übersetzen zu erlernen sei, sondern durch uimiittelbare an-
schauung und aufnähme geeigneter Sprachdenkmäler, sowie demnächst durch freie
nachbildung derselben. Ausserdem wandte Schliemann in ausgedehntem umfange
das mittel des auswendiglernens an. und der herausgeber der „Methode Schlie-
mann" em])riehlt dasselbe gleichfalls nachdrücklich. Für leute mit Sciiliemann's
staunenswerthem gedächtniss, der „schon nach diei monaten mit leichtigkeit seinen
Jehrern alle tage zwanzig gedruckte seiten englischer prosa hersagen konnte,
wenn er dieselben vorher aufmerksam dreimal durchgelesen hatte", mag der rath
auch ganz gut sein ; nicht aber möchte ich denselben unterschreiben , soweit
menschen mit durchschnittsgedächtniss in betracht kommen. Für sie bleiben m. e.
nur die successiven mittel der anschauung, einübung und nachbildung des zum
muster dienenden Sprachdenkmals übrig.
Gerade in bezug aber auf sie gewählt die „Metliode Schliemann" dem
lernenden schlechterdings keine hülfe. Alles was sie ihm bietet, sind eine reiche
fülle vortrefflicher englischer texte mit gegenüberstehender o<ler nachfolgender
deutscher Übersetzung. Das ist alles — nun mag er damit anfangen, was er will.
Ich glaube , ein solches vorgehen giebt keinen grund , imi im titel des
Werkes gerade <\e\i begriff „methode^' besonders hervorzuheben. .\uch der um-
.stand, dass erst ganz gegen ende des buches . nachdem bereits die .illersubtilsten
synonymischen und phraseologischen dinge in überfülle abgehandelt worden sind,
überaus elenientare dinge der syntax {„<^erse3f" nicht immer durch ..///ir samt'"
7M übersetzen s. 358 , das deutsche „«" als formales Subjekt vor dem verbum
durch englisch ..Iherf'- wiederzugeben s. 410 u. ä.) nachgeholt werden, kann nicht
wohl einen anspruch ;uif besonderes methodisches verdienst begründen. Endlich
scheint es mir überbau[)t in jeder beziehung unpraktisch, absolut unkundige an-
fänger mit einem dickleibigen bände von ,=145 grossoktavseiten in eine neue sprachi-
einführen zu wollen.
Tianz ..mesopotamisch" — um mich eines schwedischen ausdnicks zu be-
dienen — nimmt sich die lautscbrift aus, in der zum schluss die dem ganzen
W. M^iiiirultl. (i(*l(''ste iiml init;el('i>l(- fVageii 2^^
■\veike als giiiiKlla;j;c iliuiiiii<l(r iiovelle wicderfH'^'ehen ist imil die i(.'ii wolil nicht
hesser charakterisireii kann als <hHch den ahdnick iles eisten satzes derselhen:
On ä fahl dec too-örds dhc midd'l cnc dhc sprii/g- oic celiu liöiidnd Und eeli riain
ä stiimer uos unring dhi ing-gUsh koost.
Gleicliwold ist das buch durcliaus seine volle 20 -zwanzijr; mark werth,
seltist für den. dei- sicii dieselben erst nu'ihsam und unter oiit'ern absparen muss.
Dasselbe enthält näiulich /.unächst eine für den vorliegenden zweck =;pectell
verfa«ste novelle. welche, unter fortgresetzter aiifrechterhaltung des interesses an
der handlung. den lernenden in überaus geschickter weise mit einem grossen theile
der ganzen bunten mannigfaltigkeit englischen lebens bekannt macht. Eine menge
interessanter, höchst praktisch angelegter aiifsätze und hülfen ergänzen diese sach-
liche tendenz der novelle. .Dazu ist dieselbe in vortrefflichem, idiomatischem
Englisch abgefasst , und eine überwältigende menge synonymischer auseinander-
setzungen und phraseologischer Zusammenstellungen begleiten sie.
So bildet das werk einen föimlichen „thesaurus" für das gebiet der eng-
lischen realien- und Sprachkunde. Ein junger Student des neusprachlichen schul-
faches kann, was das Englische betrüTt, nichts besseres thun. als sich in seinem
ersten semester vorliegendes werk anzuschaffen und demselben für die ganze zeit
.meiner Studien einen festen platz auf seinem arbeitstische anzuweisen , um seiner
ausnutzung in je(Jer woche eine feste anzahl stunden zu widmen.
An die herren Universitätsvertreter unseres schulfaches aber richte ich im
interesse der schule die bitte, von der .,Methode Schlieniann" unter den hier be-
zeichneten gesichtspunkten kenntniss nehmen zu wollen, und, falls sie wie ich
hoffe, denselben beipflichten, ihre Studenten nachdrücklich auf dieses neue lern-
miftel hinzuweisen.
'rarnowitz, ().-Schl.. Mär/. iSmü. II. K I inghard t.
METHODISCHES. ^
\\ . .Mangold, Gelöste und ungelf)ste fragen der mcthodik auf dem gebi»te der
neueren sprachen. Berlin. Julius Springer. 1892. 21 ss. 8". Pr. ; \\\V. o.fx).
Die sehr wenig glückliche geschäftsordnung, auf die sich schliesslich der
Herliner neuphilologentag einigte, verhindeite, dass derselbe in vollem umfange
die reichen fruchte zeitigte, welche sich von einer solchen veis.anuninng in dei'
hauptstadl des deutschen reiches erwaiten liessen. '
Zu dem. was uns da verloren ging, gehört u. ,1. auch der nutunehr unter
obigem titel gedruckt erschienene Vortrag von W. iMangoId, gleichverdient durch
seine französischen lehrbücher wie als leiter der englischen Übungen am „könig-
lichen institut zur ausbildung von lehrern der neueren sprachen" zu Berlin.
Und zwar hat sich veri. in demselben das praktische ziel gesteckt , die
mannigfaltigen didaktischen fragen, wtdche die gegenwärtig im lluss begriffene
' Die redaktion der lingl. st\nl. wollte den Verfasser voiliegendei' anzeige
aieht durch Streichung dieses passus kränken , erklärt aber ausdrücklich, dass sie
mit dei darin ausgesprochenen ansieht durchaus nicht übereinstimmt. E. K.
^56
1-itk-iatur 11.
tiuigestaltung des neuspraclilichen Unterrichts unter diskussion gestellt liat, in dt.-
weise übet sichtlich für die nächstbetheiligten zusaniaienzufassen , dass er auf dt .
einen seile alle diejenigen didaktischen sätze aufführt, über die bereits mehr ode
weniger einigkeit unter den reformern erzielt ist, auf der andern alle die, übe
welche noch meinungsverschiedenheit herrscht. Bezüglich der letzteren benutzt
er dann natürlich die gelegenheit , uni kurz seinen eigenen .standi)unkt zu kenn-
zeichnen und ebenso kurz zu begründen.
Ich brauche nicht erst zu sagen , dass verf. über die augenblickliche» läge
der reformbewegung durchaus verlässig oiientirt ist , und ebensowenig kann ein
Zweifel bestehen, dass eine so angelegte schrift Sachkennern und neulingen gleich
warm zu empfehlen ist: ersteren , weil es für alle kräftig vorwärts strebenden
sehr nützlich ist, von zeit zu zeit einmal inne zu halten und sich rechenschaft
zu geben über das mass dessen , was bisher erreicht worden ist , und über da^
was weiter als nächste aufgäbe in angriff genommen werden niuss: letzteren um
überhaupt kurz , bequem und bündig kenntni.ss zu eriialten von den) , womit die
besten des faches sich gegenwärtig zur förderung desselben Ijeschäftigen. Also
— das schriftchen ist sehr lesenswerth.
Damit will ich natürlich nicht sagen , dass ich mit Mangold bezüglich
allei- strittigen punkte des verbesserten neusprachunterrichts einer nieinung sei.
Im gegentheil, unter den elf thesen. weiche er ihnen widmet, befinden sich nicht
weniger als drei, in denen ich mehr oder weniger entschieden von ilim aliweiche.
In der ersten derselben sagt er: „Für eine lautschrift sprechen bis jetzt
weder erfahrungen noch theoretische erwägungen". Zur begründung dieses satze?
liringt verf. buchstäblich nichts vor als folgende drei zeilen: „Jedenfalls [aber]
ist ein Schriftbild besser als zwei. Folglich keine transkription. Die regie-
rung würde sie nicht völlig ablehnen , wenn tue erfahrungen bis jetzt günstiu
ausgefallen wäre". Wenn ein einsthafter mann wie Mangold sich herbeilasse:
kann, über eine so überaus wichtige frage so leiclit hinweg zu voltigiren , dan;'.
kann man sich nicht wundern, wenn man solcher behandlungsform der sache auci\
anderwärts recht häufig begegnet. Ich begnüge mich, seinen Zeilen die folgenden
gegenüber zu stellen: „Jedenfalls ist successive einübung von laut- mid ortho-
graphiebild besser als gleichzeitige. Daher muss die phonetische (transkriptive)
darstellung der spräche getrennt werden von der orthographischen, und zwar
ihr vorausgehen. Die erfahrungen mit solchem vorausgehen sind bisher ausnahms-
los höchst günstig ausgefallen. Die ablehnung desselben durch «He regierung ist
daher nur aus dem umstände zu erklären , dass sich bisher so gar wenig lehrt;
ernsthaft um diese offenkundigen erfahrungen gekümmert haben, ungenügend vor-
bereitete versuche aber nothwendig schaden anrichten müssen."
Das sind freilich acht zeilen statt drei.
In einer andern these empfiehlt Mangold p ar a 1 1 e I gramni a t ikeii naci-
weise der englischen „Parallel Grammar Serics" .
Ich für meine person iiabe nun noch nicht praktisch mit parallelgramma-
liken gearbeitet , darf also in keiner weise bezüglich dieser frage kompetenz ii>
rmspruch nehmen. Theoretisch aber kann ich nicht umhin, es für piaktisch an-
zusehen, wenn beispielsweise französische und englische schulgrammatik in termi-
nologie und system ein individuel verschiedenes gepräge aufweisen. Das ha'
nicht zu unterschätzende mnemotechnische (associative) vortheile. L'eberdies tühr
parallelisirung nur zu leicht zur aufnähme von nicht unbedingt nöthigem um de-
11. Hupe. A <_"lui<tma5 Carol in Pinvt- 257
s\>U-ins willen. Aber ich wiederhole: ilas sinil nur stj nn-ine peisöiilichen an-
vichlci). Aucii habe ich die sache noch nicht gründlich sUulirt. l'raktisch er-
(iroben möchte ich das parallele princi|; sehr gern einmal . falls sich gelegeii-
iieit böte.
Eine dritte these des verl. lautet: . „Die klassiker dürfen nicht in den
iiiutergrmul gedrängt werden", und ei- wünscht einen ausgiebigen hemdsprachlicheii
i it i erat u 1' u nt er lic hl.
Ich glaube, hier machen sich bei Mangold noch die nachwirkungen gym-
nasialer Vorbildung geltend. An gymnasien herrscht vielfach , unter lehrern wie
unter schülern, der glaube, ein j^rinianer sei liiliig, Caesar und Tacitus, Demosthenes
ind Cicero als litterarische Individualitäten zu erfa.ssen. So, meint er, würde
tili primaner auch iianzösische und englische schriftsteiler nach Individualität wie
nach historischer Verknüpfung begreifen können.
Auch in bezug darauf hege ich persönliche zweifei. Ich glaube, es läuft viel
Selbsttäuschung mit unter. Und jerlenfalls empfehle ich, dass man sich in erster
Ihiie einmal l)ei derj lehrei'n des deutschen erkundige, wie viel beim durchschnitts-
prinianer in muttersprachlicher lektüre und litteraturgeschichte an selbstgefundenem,
selbsterworbenem urtheil und verständniss herauskonmit. Danach bemesse man
dann, wie viel sich in demselben punkte vom schüler auf fremdsprachlichem ge-
biete erwarten lässt. Einer mehr oder weniger nur gedächtnissmässigen, äusser-
lichen aneignung der litterarischen urtheilc des lehrers durch den schüler legt wohl
• luch M. selbst keinen werth bei.
Indess diese nur in einem falle mit nachdruck vorgetragenen einspiüche
gegen die von M. vertretenen ideen sollen in keiner weise meinem empfehlen-
den urtheil abbruch thun. Es werden nie zwei fachniänner völlig einer meinung
sein.
Die kleine schrift aber hat für alle werth, sei es als anregung, sei es zui*
orientirung, imd flie fieunde der reform schulden dem verf. für seinen glücklichen
gedanken und seine mühewaltung nur dank.
Tarnuwitz, O.-Schl., Fein. 1893. 11. Klinghardt.
TEXTAUSGABExV.
Heinrich Hupe, A Christmas Carol in l'rose as arranged and lead hy
Charles Dickens, l. theil : Text, .2. theil : Kommentar. Pr. i\lk. 1,40. —
TluEnglish IntcUect diiring ehe XVIth^ XVlltk mtd XVlIIth Ceiiiiirics by Henry
Thomas Buckle, \. theil: Te.xt, 2. theil: Kommentar. Pr. Mk. 1,40. — Zu-
"-.immenhängende übersetztmgsübungen im anschluss an zwei ka])itcl von Th.
Biickle's History of Cwilizatwn und sämmtliche regeln der synta.x. l'r. Mk. 1.
Cüthen, Otto Schuize's verlag, l8y2.>
Diese drei arbeiten bilden zusammen eine sehr beachlensweillie eischeinung
auf \\ttm gebiete des Unterrichts in den neueien sprachen, sowohl in bezug auf
* Der auch durch seine fleissigeii arbeiten über den Cursoi .Mundi bekannte
. Kölhing, Kn2;lisclie stiidisn. Will. 2. I7
'■5^
[.iUcialiir II
die ;iiis\v:ihl des texles, ;ils auf die ciklärun;,' desselben u\\<l die daiaii sidi
schlicssenden 7.iisaiiinienliän<:ei>deii übersetzungsi'ibiingen.
1 )c'r text des C/iris/was Carol ist in jener kürzeren fassung gegeben, wie
sie hiekens selbst l'ür seine voi lesungen ausgedacht bat und unterscheidet sicli '
schon dadiircli voitheillialt \ on anderen scliulausgaben dieses lieliebten welkes.
Dazu komiiil , dass — "wenigstens im anlange — der leser durch gewisse tun-
zeichen zu einem richtigen vortrage angeleitet wird. Vor dem eigentlichen te.\te
.siebt ferner eine ausführlichere englische biographie A^^ dichters nach A. \V. ^Vard,
<iic aucii als lektüre benützt werden kann, und aufweiche daher im k(in)mentare
I ücksicht genommen ist. I)ieser kommentar zeichnet sich vor vielen anderen
.scbulausgal]en ausser der reichhaltigkeit der anmerkungen namentlich dadurch aus,
dass der scbüler auf einen richtigen Vortrag aufmerksam gemacht und auf die
wirkliche Verdeutschung des textes besonderer nachdruek gelegt wnrd. Die gute
deutsche Übersetzung eines fremdsprachlichen textes ist eine Übung, deren be-
deutung vielfach zu wenig beachtet wird , die aber einen grossen leiz für den
Schüler und einen hohen werth für die muttersprache hat. Hupe's übersetzungs-
probe ist ausgezeichnet, nur hat er sich, nach unserm geschmacke, hie und da
zu grosse freiheit mit dem text genommen; dem entsprechend sind auch manche
der der ül)ersetzungsprobe angebängten winke ziu^ Verdeutschung englischer texte
vielleicht etwas willkührlich. Dergleichen kann sich der Übersetzer von profe—
sion erlauben, der schüler wird sich wohl genauer an den text halten müssen.
Der zweite der hier zu bespiechenden texte , The English Iiitellect etc.,
enthält das 7. kapitel aus Buckle's grossem werke ^History of Civilisation o*
England'' und ist in inhaltlicher beziehung einer der schwierigsten lesestoffe. die
dem ref. in der neusprachlichen schullektüre vorgekommen sind. Allerdings er-
leichtert der vorzügliche konnnentar die arbeit. Derselbe gibt aussei' einer ein-
maligen trefflichen flbersetzungsprobe zu jedem paragraphen erstens sprachliche
erläuterungen. ferner in englischer spräche eine inbaltsangabe , sachliche bemerk-
inigen und fragen über den text.
Die zusammenhängenden Übersetzungsübungen schliessen sich
zum theil an das aus Buckle durchgenommene kapitel an, theils an ein zweites
kapitel, das nicht vorher gelesen wurde. Wenn wir auch zugeben wollen, dass
der schüler nach der durcbarbeitung der ersteren Übersetzungsstücke ziemlich <:i-
übt ist. dürften die letzteren noch immer erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
Doch auch in diesen strejigen anforderungen an die schüler zeigt sich das
ernste streben des herausgebers nach einer gründlicheren lektüre und einem tieferen
eindringen in den englischen sprachgeist. das überhaupt alle drei vorliegenden
arbeiten auszeichnet und sie über viele ähnliche erscheinungen der facblitteratvn-
weit emporhebt. T)ieselbcn seien den kollegen zur kenntnissnahme aufs wärii;
empfohlen.
Wien, Nov. 1892. A. Würzner.
lierausgeber ist im Dec. vorigen Jahres in noch jugendlichem alter einem rücl
niarksleiden erlegen. K. K.
II. ^V^llt:•rt, Aimiei'l'iungeii zur englischen «jrammatik 2 Kg
PROGRAMMSCHAU.
Hans W'illert. Ainnerkungen zur eiiglijclien graniinatik'. Wisscnschaflliehe
beilage zuiri prograniui tler Margaretlienscluile zu llerlin. Ostern l8'>-. Berlin,
H. Heyfeider. 24 ss. 8".
Die ahhandlung liielel ilreierici : I. // vor objcktsätzen s. 1 — 16
Jl. livery oiu etc. mit tlein |)iui'al s. 16 — 23; 111. Note, als neutruni s. l'i,.
Das zu grunile liegende niaterial ist ein sehr reiches, dem sammelfleiss des Ver-
fassers gebührt alle anerkennung, besonders verdient gemacht hat ei" sich durch
<lie umfassenden Sammlungen unter nr. 11, die in hohem grade willkommen sind.
Wünschenswert!! gewesen wäre etwas mehr kritik bei auswahl der texte, schärfere
Sichtung und bessere anordnung der belege. Shakespeare, Milton, Byron, Marrvat,
Thackeray und die menge der neuesten prosaiker, welche füi- ilie arbeit durch-
gesehen wurden . können in einer gi'amniatischen ahhandlung nur dann gleicidje-
rechtigt nel)en einander iiguiiren , wenn der Charakter dieser ein historischer ist
und auch dann noch müssen prosa und poesie streng geschieden werden. Diesen
forderungen wird nicht entsprochen. Dei' Standpunkt der beurtheilung im ersten
theil , in welchem die fälle, in denen // vor objektsätzen nach des Verfassers
ansieht bereclitigt ist , gesciiicden werden von solchen , in denen es keine
berechtigung hat , ist längst üi)erwimden. Der grammatiker unserer zeit spielt
eine iiescheidenere rolle als der vnn ehedem , er sitzt nicht mehr zli
gericlit übel' die spräche und entscheidet kraft seines machtvvortes über iuuster-
gültiges und zu verwerfendes, sondern er beoliachtet die spräche wie der natur-
forscher, er behorcht sie in iiiren geheimsten lebensäusserungen. sucht sie zu vei"-
stehen und dem lernenden zu interpretiren , in dem aktuellen bestand derselben
sieht er das resultat einer entwicklung, das nur von historischem gesichtspunkt
erklärt werden kann : beiechtigt ist für ihn alles, was sie bietet, stilgerecht und
nachahmenswerth das. was die gesellschaft dei' gebildeten als solches anerkannt.
In dem zweiten theil rler ahhandlung hat sich der autor zwischen <lem urtheil
der grammatikei' und dem übereinstinnnenden gebrauch der verschiedensten litle-
rarischen autoritäten zu entscheiden, er ist geneigt aufgrund seiner beobachtungen
auf die seite der letzteren zu treten , wechselt also offenbar den anfänglich ein-
genommenen Standpunkt. Hierin dokumentirt sich eine inkonsequenz , aus der
aber in diesem falle dem Verfasser keineswegs ein vorwarf gemacht werden soll,
sie gereicht im gegentheil rler arbeil zinn \oilheil. Vergleiche mit dem franzö-
sischen sprachgebi'auch fs. 4 ) sind nur dann \ on nutzen, wenn sie in historischem
interesse angestellt werden. Dass das Neufranzösiscl-,e durch ein pronomen auf
den folgenden objektsatz nicht mehr hindeutet, ist für das Englische ganz iricle-
vant. Warum wird auf s. 13 liei moe dem leser eingeschärft, dass er dieses nicht
mit nvn verwechseln soll? In sätzen wie: I ivould not . . , have it thence coiicluded,
that thc F.nglish are tJie ivorst-naiitrcd pcoplc alive s. 9 , / have it on the best aii-
Ihority that s/ie will coine s. 12, noch mehr aber in den s. 1,5 zu to have it. to put
it, to take it .aufgeführten belegen {As ill-liick "ivotdd have it, Pen again feil in ivith
Mr. H.) ist die wahre natur des it völlig veilcannt. Das unter IV s. I5, 16 ge-
botene wäre überhaupt besser weggeblieben. Auf s. 17 dürften beispiele wie:
So did every oue it'hen they came und If cierv onc of thosc vien had arms in fheir
17*
2tic J.itleritur 11.
/■(i;/(/. ,7/ .'/i/s iitommt — nicht als gleichwerthig neben einander gestellt wenicu.
Dankens^wertli ist der nacinveis von belegen für tragendes who mit pluralischeiu
verb s. J^.
('■rcitswa Id. April l8'/2. W. Kranz.
Ruckläschel. Die grafschat't Devon. Programm des realgymnasiums /.u
Clieninitz. Iby2. 28 ss. 4°.
Eine mit grosser begeisterung verlasste schrift. welche in lichtiger Würdig-
ung eine kurze , übersichtliche darslellung von Devonshire , land , leuten und
.Sitten giebt. Jeder, welcher diese interessanteste und lieblichste aller provinzen
Englands näher kennen gelernt hat, wird des Verfassers urtheil anerkennen müssen.
„Devon", so sagt er mit recht, .,ist in folge seiner eigenthümlichen läge ein land
der gegensätze, es vereinigt die wildesten und die lieblichsten landschaften in sich,
es ist gewissermassen ein England im kleinen und hat von allen in Grossbritannien
vorkommenden landschaften eine probe"; es weist eine küstenlandschaft auf, ..die
an malerischem reiz von kaum einem tlieil der erde übertroft'eii wiid".
Die geographie, geologischen und klimatischen Verhältnisse des landes linden
.sicii in dei' vorliegenden arbeit ausführlicher behandelt, während andere kajntel.
z. b. das über litteratur und spräche, verhältnissmässig zu kurz gekommen sind.
Unter den Verkehrswegen hätte noch die neue linke Seitenlinie Brent -Kings-
bridge der Great-Western-eisenbahn . sowie O kehamp ton-Ho Is wort h y.
eine rechte ,seiteniinie der Soutii-Western-eisenbahn , angeführt werden können.
Beide linien erschliessen recht sehenswerthe gegenden. — Bezüglich des liridge-
water-kanals. welcher von Tauiiton in .Somerset über Tiverton nach Exeter führen
soll, ist der herr verf. im irrthum. Der 'Bridgewater and Taunlon-Canal' geht
nm- bis Tiverton.
Jüne eingeiiendere berücksichtigung verdiente wohl die einst ansehnliche
auch geschichtlich bemerkenswerthe hafenstadt Dartmouth mit ihren altcr-
thümiichen , mit holzschnitzerei verzierten gebäuden . in malerischer läge am al)-
hange eines hOgels. In Dartmouth schilTte sich im jähre 1190 Richard Löwen-
herz mit .seinen kreuzfahrern ein; die Stadt wurde von den Franzosen wiederhidt
angegrirten und erobert.
Als badeort ist das villenreiche Exmoutli an dem Aestuarium des E.\
in der neuesten zeit sehr beliebt und bedeutend geworden — Die berühmte
sciiule zu Tiverton begnügt sich noch mit der bezeichnung Grammar-School (nicht
College !j. Interessante mittheilungen über diese anstalt finden wir in dem kürzlich
erschienenen werke: Snell, l-". J. , 'Ihe Chronicies of Twyford : Being a New
and Populär History of the Town of Tiverton, in Devonshire, vvith some
Account o f B 1 u n d e 1 r s S c h o o 1, F o u n d e d a. d. 1604. 400 ss. Ciregory,
Tiverton. Simpkin l89;{.
Was die kirchliche einllieilung anbetrifft . so sind Devon und Cornwall
nicht mehr zu einem bi.sthum vereinigt (wie p. 18 angegeben); Cornwall bildet
seit einigen jähren für sich ein bisthum mit dem bischotsitz in Truro. — Von
dtrr römischen befesliguiig Cadbury Cast) e (p. 22) erzählt sich das volk, dass
Rucktäscliei. Die gra^^clla^t Devon 26 I
es durch einen unterirdischen ffang mit der etwa 3 engl, iiieiien entfernten Cad-
leigh Cliurch zusammenhänge und dass ein hund , welcher sich in einem gange
des Cadhury Castle verirrte, in einer erdöFFnimg zu Cadleigh Church vviedei- /.um
\orschein kam. Der jetzige hesitzer von Cadbury Castle, Mr. Furzdon. lie.<s in
<len 40 er Jahren nachgrabungea anstellen und förderte eine menge interessanter
römischer alterthumer zu tage . welche er dem Britischen museum i'iherliess. —
Historisch merkwürdig ist Cr editon unweit lOxeter , der älteste bisciiüfssitz
Devon's mit dei' iiaih/.eifallenen kathedrale, welche man in neueier zeit wieder
ziii' ))farrkirche aussehant hat. Von Crediton hcisst es im voike:
When Exeter was a furzy down,
Crediton was a market town.
l'eber den aberglauben der bewohner von Devonshire. welcher dank den ammeii
oft in der bessern gesellschaft noch stark vei treten ist. Hesse sich noch manches
erzählen. So antwortete mir dort eines tages eine junge fiau auf meine frage, was
<ias lederne beutelchen an dem halse ihres baby, eines mädchens, bedeute, in ihrer
Sprache: 'll's a fancy of father's, Sir, who lost a baby in teething; it's .1 little
<)f the hair from tiie cross on a //r-ass's tiack: for a (^(^v-child we take sonie of
the iiair from the j//^-ass's hack'. — Die von dem herrn verf. aus dem huche
von \Vhitcoml)e angeführten verse iiört man gewöhnlich mit der vari.itioii der
beiden letzten Zeilen :
Friday"s child is sour and glum,
Saturday's child is welcome honn-,
und dem zusal/.e:
Bul the chilil that is born on the Sahhalhday,
is lucky and bonnie and wise and gay.-j:.f; ..,.
Die in der Valentinsnacht beim hanfsamenstrexien gesprochf ' 'r
H"ft ]'. 2,=)) lauten gewöl\nlicli :
Hempseed I sow, Hempseed I grow.
My own true love come after me and mow.
<iegen rlje Pixies schützt man sich, indem man irgend ein kleidungsstück ver-
kehrt anzieht oder umwendet. Abergläubische hauern wenden als schütz , wenn
sie in einsamer gegend flen weg nicht finden können, die mutze um tuul setzen
>ie so auf. — Nach dem neumonde zum ersten male diuxh ein l'enster zu sehen,
bringt immer iniglück. Beim anblick des neumondes drehe man das geld in der
tasche herum, verneige sich, ohne dabei zu s{)rechen, siebenmal vor dem rnonde
und wünscJie sich dabei et\vas-. das wird ganz sichci- in erfüllung gehen! —
\Venn jemand etwas vergessen hat und deshalli nach hause zurückkehren iruiss,
so darf er das haus ja nicht verlassen, ohne vorher sich niederzusetzen, deim das
wurde grosses Unglück biingen.
r)er abschnitt über littcr.itiir und spräche hätte, wie oben bemei'kt, besser
bedacht werden müssen. Dei' verl'. giebt niu' eine dialektprobe aus den l'abellae
Mostellariae mit einigen wenigen bemerkungen, (dme der sonstigen einschlägigen
litteratur weiter erwähnung zu thun. Ks sei hier auf die erzählungen Blackmore's,
des rührigen Schriftstellers von und für I^evonshire, insbesondere auf l-orna Doone,
eine höchst fesselnde, romantische erzälilung aus flen letzten Jahrhunderten, ver-
wiesen. 'Lorna Doone , to a Devonshire man, is as good as clotted cream. al-
202
l.iUenitur 11.
most I' ^.igic t-in<l ein licwuiiilerer. 1 >ie gtschiciitt- spicll im norden Devon's
von Tiverton bis Onre Paiish , auf dem Exmoor, und gieht die gebrauche und
den ilialekt der damaligen zeit lueisterliaft wieder.
Elberfeld, Dec. 1892. j. K '.apperich.
O. Schulze, lieilräge zur teststclhuig des modernen engli.selien sjiracligebrauches
und bemerkungen zu der grammatik und dem elementarbuche der englischen
spräche von (Jesenius. — Theil 1. Programm des realgymnasiums zu Gera.
iSy;i. 22 SS. 40.
Durcii die deutsch-englisciien lehrbücher ziehen sich noch viele regeln hin.
welche den spraclilichen erscheinungen unserer zeit nicht mehr entsprcclien, oder
wegen ihrer unklaren und schwülstigen fassung für schüier oft sehr schwer ver-
ständlich sind. Gar manches dürfte auch als vollständig überflüssig aus der eng-
lischen schulgranniialik wegbleiben, so /.. b. immer in den fällen, wo der fremde
Sprachgebrauch sich mit dem Deutschen deckt. Wer da mit dem \ei-aUeten und |
überflüssigen regelkram und der oft verschiobenen termiiiologie in der richtigen
weise aufzuräumen veisteht. darf allseitigen dankes l'ür seine Verdienste gewiss sein.
Der Verfasser obiger arbeit hat somit ein recht ergiebiges feld beschritten.
Zwar richten sich seine aus.stellungen im besonderen gegen die granmiatik von
(iesenius . dessen herausgeber er neues material für die nächste aufläge liefern
will ; dabei hat er aber punkte berührt , welche „auch in andern büchern eine
erneute prüfung erlieischen", er hat fragen angeregt, auf welche näher einzugehen
es sich des allgemeinen interesses halbei" verlohnt.
In dem ersten abschnitte „Ausdrücke der logik"' knüpft er an einige regeln
aus der grammatik und dem elementarbuche dei' englischen spräche von Gesenius
an und wendet sich mit recht gegen die unrichtigen ausdrücke und die mangel-
hafte fassung verschiedener sätze. Ich habe selbst längere zeit nach (jesciiius
unterrichtet" und weiss, wie verbesserungsbedürftig die lehrliücher in dieser be-
ziehung sind, /ai bemerken ist jedoch, dass mehrere «ler von Schulze eingehend
besprochenen regeln für ein englisches Schulbuch überflüssig sind und nur \m-
nöthigen ballast bilden. Erfreulicherweise lichtet man, veranlasst durch die neuen
lehrjdäne, in jüngeien werken besonderes augenmerk auf eine massvolle beschräid<nng
in dieser hinsieht.
Intei'essant sind die ausführlichen belehrungen über den gelirauch des hülfs-
zeitworts mttst p. lo — lU. .\usgehend von Gesenius § 1()8: „„I »iiist ich muss
bezeichnet jede art von nothwendigkeit. Als imperfekt ist es seilen im gebiaucli.
Man i'ibersetze daher „ich musste'' durch 1 was obliged (seltener forced . com-
pelled), „ich werde müssen" durch 1 shall be obliged u. s. w. Anm. 1. Must
lässt sich als imperfekt mir anwenden, wenn der Zusammenhang der lede ergiebt,
dass es in dem besonderen falle nicht die bedeutung des praesens halien kann"''
theilt der heir verf. uns mit . dass verschiedene englische und deutsche gramm.i-
tiker — II. a. .M a s o n . Hall and Sonnenschein. Im. Schmidt und
Deutschbein — diesem impeifekt must „den garaus machen widleir". und
vei sucht dann mit hülfe zahlreicher belege — 92 fälle aus 768 .seilen — zu be-
O. Soluilze, Beiträge zur tVststellung ile- iiiud. i-m\. sprachgebrauciie? 263
weisen, ijass ilas i lu p e r l'e k t u 111 gar n i c li t selten sei und ebenso liihi-
iig in der sciirilt- wie in iler 11 ni g an gs s pja c he vorkoiunic ( p. l(i).
Auf griind dieser belege gelangt tv zur aufstellung folgender regel aufs, l.", :
..„Da? i in p e rfektum ni u s t i.st weder „veraltet" noch „selten";
i Ml g e g e n t ii e i I . es w i i' d m i t v o r I i e b e f Ci r d e n a u s d ruck J e d e r a i' t
von n c)l h w e n d ig keit gebraucht und tritt in folge d e .^ .s c n weit
häutiger als I was obliged, forced, conipelU-d u. s. \v. auf.""
Das ist nun. der heir verf. nehme nur den ausdruck nicht i"il)el , ein
trugschluss. Sehen wir uns die angeführten beispiele etwas näher an, so
werden wir finden, dass in fast allen das liülfsverb iniist in nebensätzen
vorkommt, abhängig von einem verb des sagens oder denkens, oder auch (*inem
. indem ausdrucke. Um nicht zu breit zu werden, führe ich nur die beiden ersten
helegstellen p. 11 an: '//e knew that Iie tiiitst die, if the hear was only woitnded.
(.Marryat). 7^o the former it luas a sore disappointtnent, 7vhen he received the neivs
ihat aimt/ier vear mu s t pass, be/ore lie would aga'in scc his Highland home (Cola
.Monti). Dass das hülfsverb niust in solchen abhängigen Sätzen gebraucht werden
kann, beruht auf einem logischen vorgange und erfordeit kaum eine weitere cr-
klännig. Man mache sich z. b. den .satz unabhängig: Which was the news?
AntW'Ort: 'Another year must pass' (praesens!); daraus das Satzgefüge: He received
tiie news that another ye\\v must pass. in manchen fällen ist der satz mit dem
hnlfsvei'b must scheinbar unabhängig, in Wirklichkeit steht er in bezielunig zu
einem ausdruck. welcher sich in einer kaum fühlbaren lücke ergänzen lässt. So
n. a. etwa in dem satze auf s. 14: // icas Mr. TnUivcr's first insit to see Tom,
for the lad must learn not lo think too mach aboiit home. Welche \on den
wenigen beispielen , die in vorliegender schrift sich als unabhängige sätze dar-
i)ieten . hierzu gehören . lässt sich nur aus dem zusammenhange feststellen. In
iicispiilcn wie p. 11: In such a war Jie must have l'ccn the captain 0/ the Frote-
.'taiit armic; (^lacaulav). und Mr. (.ireeincood -icas a stoiit, short iiiaii .... ivho
must havc been good - lookin^r whcit /',■• -.cns youi/g (Anthonv Trollope) ist inust
l)raesens, welches zur bildung dei' zusammengesetzten iorni dient. Bezüglich dieser
Sätze kann ich der ansieht des verf. auf p. 18 nicht beipilichten. Dort heisst es:
„Verschiedene der oben angeführten beispiele beweisen . dass das Imperfektum
must mit einem infinitivus perfekti nicht immer duich ., hätle müssen", sondern
manchmal und duixhaus nicht ungewöhnlichcrw'cise durch „mussle halien" zu
Obersetzen ist." — !Man sagt im Deutschen doch auch: er niuss <:ut ausgesehen
haben, als er jung war'. — Füi' die zusannuensetzungen mit mu^t im 11 eben satze
t.'ilt ilas oben gesagte.
Das imperfekt must ist in alleinsteluiiilen hauplsät/.en iiichl üblich: das
iieweist der umstand, d.iss sätze mit einer zeilbestimnunig dc\- vergan'^enheil das
hülfsverb gewöhnlich nicht aufweisen. Liest oder höit man etwa: l.a.H iiiglit hc
must go carly to bcd — Hc must die a f/!ou/h /7go — Her darlii/gs v/ust suß'cr
last year} — Hier wüi'de die adverbiale licslimnuiiig über das lenipus gewiss
keinen zwcil'el obwalten lassen und ddch weiden .sieh nicht viele beispiele
hierlur aus dem heutigen Englisch Ijeibiingen lassen. Daher ist folgi-nder schkiss
• lut ]!. 17 nicht richtig: „IJebrigens ist, wenn das leinpus klar hei vortritt , jerle
vvün.-ehenswerthe deutlichkeit vorhanden und eine Umschreibung durch
andere w ö )■ t e r weder e r l'o r d e r 1 i c h noch besonders beliebt."
264 I.itleratur 11.
l')ie \oii dem \ (.■■ii;is>fr koiistruirtf. oben erwäliiite legel heihiil' somit einer
wesentlichen einsclir.'inkimg; liclitig ist d;igegen die von ilini beanstandete fassung
ans Gesenius : .. Ais ' impeiTeUtum ist es selten im gelnauch" mit der einfachen
einsciialtung von: „im selbständigen sat/e". Richtig sagt ferner Kocli, Wissenschaft!,
gram. d. engl, spr., p. 125: r Jetzt dient es (vid. must) sogar vorzugsweise als
solches (vid. praesens), während das praeteritum der deutlichkeil halber diircli
Umschreibungen ausgedrückt wird", und ebenso p. 18:4 . . . und werden in der
regel gebraucht, um das praeteritum deutlicher zu bezeichnen, als dies durch
das eigentliche praeteritiun I inust geschehen k.inn". Diese deutliche ausdrucks-
weise berechtigt kaum zu der auflfassung : ,, . . . nui- will es mir scheinen,
als ob auch er (Koch I glaubt, dass das impeifeklnin niust soviel wie ni(i<,'licii
gemieden würde" (cf. p. 17)-
Auf p. 18 folgen belegsteilen für den gebraucli des impej f'ektums ougiit;
iiierzu lässt sicli dasselbe bemerken, w.is ich filier rlie beispiele mit must ge-
sagt halic.
Zu Gesenius. § ''> . I. ..Stellt vor einem fiersonennanien ein litel oder
verwandtsciiaftsname, so fehlt der artik'el . ausser wenn of dem titel uninittelb:i;-
folgt" wird ]). 19 bemerkt: ,,.\n dieser regel ist nichts auszusetzen, aber ich
hätte doch gewünsciit , dass dei^ Verfasser auch deutsche namen dabei berück-
sichtigt hätte. Entspricht ein titel mit 'von' einem englischen mit of?" Nun
iiandelt Gesenius § 6 über den Wegfall und die auslassung des bestimmten artikels.
Da ist docli niclit der richtige ort für eine solche erklärung. Ohne auf die frage,
welche der herr verf offen lässt — denn die angefüiulen beispiele beantworten
dieselbe nicht — . hier weiter einzugehen, will icli im anschluss an die beiden
Sätze mit Co\int von .Moltke. Count von Roon nur liemerken. dass n.ieh
Count in der regel der name ohne „von" steht, es folge denn ein name wie
etwa von der n. n.: also Cowit Caprivi, Coimt Mirbach, Count Kan Uz and Count
7'(W der Sclmlenhurg. Times 16/I 91 p. .'>.
In dem absclniittc „ Veidoppelung des endkonsonanten" tadelt die schritt
mit vollem rechte die ungenaue fassung der regel in Gesenius ka]i. V. 7 : „Endigt
der intinitiv auf einen einfachen konsonanten, dem ein einfacher
kurzer vokal vorausgeht, welclier betont ist, so wird der end-
konsonant verdoppeil. sobald eine fier silben est. efi. ing liinzutiitt. — T^agegen :
I saiied mit einfachem 1. weil v(jr dem 1 ein gedehnter vokal steht u. s. w."
Naciidem reclit treffend darauf hingewiesen worden ist. dass Wörter wie to control
den endkonsonanten verdoppeln, obwohl ein ..gedehnter" vokal wie in to sail
voraufgellt, dagegen wöiter wie to liead nicht, weil in ilnien der kurze voi<.il-
laut durcli zwei zeichen oder buelistaben ausgedrückt \\ ir<l . stellt der
herr verf. folgende regel auf:
.. \'or einer vokaiisch anlautenden tlexions- oder ahleitungssiibe muss der
einfache endkonsonant eines Wortes verdop|)elt werrien. wenn die letzte silbe de?
Wortes kurz und lietcnt ist und der vokallaut niu- durch einen iuich^taben aus-
gedrückt wird To admil, admitted \\. s. w."
„Die wüi"ter. die auf I endigen, verdoiipeln auch dann, wenn ilire endsilbe
nicIit betont ist, oder wenn sie einen diplithong hat, der nur durcii einen buch-
staben ausgedrückt ist 'Co travel. Iie travelied u. s. w."
„Die Wörter auf r mit vorhcrgeliendem betonten, nur durcii einen liuch-
staben bezeiclineten langen vok.il verdopiieln das r: to refer. he referred u. s. w."
O. Scliulze. Beitrüge zur restslelhiiig lies morl. engl, spniclifrehraiiches 26=;
Die regel geht also vom laute statt vom huclutaWeii aus. Da es sicli
aber um einen ort h o gr aji li i s chen Vorgang handelt, welcher für das äuge
bestimmt ist, so glaube ich. dass in diesem falle die buchstabenbezeichnungen
vokal und diphtiiong am besten beibeiiallen werden, unisomehr als damit eine
einfachere und dem schüler viel verständlichere fassung erzielt werden kann. Dann
dürfte die regel ungefähr so bleiben, wie der selige I.indley IMurray sie schon
vor 100 Jahren deutlicher aufgestellt hat: cf. Cliapt. III, Knie V: Monosyllables,
and v<ords accented oti thc last syllahk, atding -wifh a siiigle cotisouant freceded hy
a Single T07vd . donbk that consonant , ivheii thcy fakc anctbcr syllahlc hcghming
'o'itJi a vowel : as -wit, li'itty u. s. w." Auf Deutsch etw.a ;
Ein einfacher en d Ic o n s o na n t , dem ein einfacher vokal
v.oraufgeht, wird vor vokal isch anlautenden Zusätzen (-est. -cd,
-ing. -er, -est) verdof)pelt, wenn das woi't einsilbig ist oder den
1on auf der letzten silbe hat. 'l'o stir-stirring ; mad-maddest u. dgl.
Die auf einfaches 1 endigenden W("i|-ter verdoppeln das 1
•auch, wenn die letzte silbe nicht betont ist. Cruel. cruellest u. flgl.
Zu Gesenius. kap. XV: „Auf die deutsche weise steigert lu.an alle ein-
silbigen adjektive, sowie die zweisilbigen auf -le mit vorhergehendem konsonanten"
wird aufs. 22 der abhandlung bemerkt: ..Es. dürfte wirklich schwer
sein, nachzuweisen, dass w Ti r t e r \v i e noble, simple, n i m b 1 e
u. s. w. zweisilbig seien;'' und weiter in einer aiiiuerk'ung : „Würden die
Wörter so geschrieben, wie sie gesprochen werden, nämlich nobl(o"), simpl,
iiimbl, fehlte also dei' stumme buchstafie e am ende, so würde es wahrscheinlich
niemariden eingefallen sein zwei silben in diesen Wörtern zu linden. "■ Wir haben
«also liier niclits weiter als eine verwechseluntr von laut und buchstaben u. s. w.,
\\. s. w.
liier verfällt der herr verf. nun in denselben irrthinn . welclicn er andern
vorhält, er verwechselt nändich laut mit buchstaben.
Wenn ich eineiu nnfänger Wörter wie simple, thistle. bottle u. dgi. auf
<lie tafel sclu'eibe und dabei bemerke, dass das end-e stumm ist, dann wiui er
mir unzweifelhaft angeben, dass die wörtei' einsilliig sind; weini ich demselben
Schüler aber diese Wörter nur \ors jireche, dami wird er mir ganz gewiss sagen,
dass sie zweisilbig sind. Die gruppen tl, i}|. bl u. s. \v. lauten eben am ende
;uiders wie am anfange fies Wortes. Nicht der buchstabc e am ende biWet —
um bekanntes kurz zu wiederholen — die silbe, sondern dei' la u t des 1 ,iiu ende.
Den beweis hierzu liefert ausser dem eigenen ehr wohl jede fünfte zeile einer
dichtung. Ueber den weith dieses 1 am ende ist die lautwissenschaft auch nicht
im geringsten zweifei. .Man vergleiche hierüber Sievers^ p. 29 — iU'. Stoini p. "X^
und 92, Trautmann y. 119 u. a.
Es h'eut mich, dass der herr verf. hinsichtlich des gebrauches \ on fartbcr,
farthest unrl further, furthest zu demselben lesullate gelanut ist. welches ich
in dieser Zeitschrift, bd. XV'll. p. -WMu nulgetheilt habe.
Wenn auch die vorliegende abhandlung wesentlich ntnies i"ir <lie sjirach-
Icenntniss nicht zu tage geföidert hat, so stellt sie sich immeihin ,ils ein beachtens-
werther anlauf dar, in einii:'' regeln der granimatik- klarheit zu biingen.
l''. I berfeld. .Xiiril IH9H. j. Klappe rieh.
2(,() Littcialiil II.
1\'Iht ii,i-.scilK- jii<>;:raiiiiii ciliiclti-ii wir von 11. KlinuhardL lolgeiide an/eigt*.
l-".i)ie hüelis-l verciieii^Üiclie arheil ! Sii- gelu'irt jener nicht allziihäuligen progiaiuni-
aliliaiKlliiiigen , die man iiiciit im grossen allgemeinen programmstosse seiner
i)ibliothek auf nimmerwiedersehen begräht. sondern die man sich fein snuherlicli
bimlen lässt . am zukommenden ])latze in den bücherreihen aul'slellt und immer
wieder einmal zur iiand nimmt.
l>ie an CJesenius ausgeüble kritik ist nicht l'eindlich gemeint, sondern
lediglich in dem umstände begrümiet. dass veif. mit dieser grammatik als der an
seiner schule eingeführten am besten vertraut ist und also glciciizeitig auch gerade
an ilnei- Verbesserung das wärmste interesse hat.
..Ich halte es für keinen glüklichen grift", dass verschiedene ausdrücl<e der
logik \ cm einzelnen gramniatikern in itne bücliei' herubergenonimen worden sind'*
(s. 3). Das ist ein ganz voi'zügiicher Standpunkt, von dem aus verf. eine ganze
reihe Ge.senius'scher lehrsätze seiner kritischen betrachtung unterzielit. Der be-
klagte missstand ist freilich wohl nicht den „einzelnen grammatikern" zur last zu
legen, sondern in der thalsache begründet, dass die ausdrucks- und anschauungs-
weise moderner grammatiken . gleicli\ iel um welche sprachen es sich handeln
möge, immer noch vorwiegend unter dem eintiusse der von den Griechen ein-
mal übeikonnuenen tradition stehen . obgleicii w'ir ihr schon längst enlwaclisen
sein sollten. Jedentalls aber ist eine Untersuchung über die wortfassung der regeln
in unseren schulgranimatiken dringend von nöthen, denn in n)anchen fällen sprechen
dieselben den gesetzen des gesunden menschenvcrstandes geradezu höhn. Nicht
wenige lehrer, die seit jähren nach (}esenius (u. a. gramm.) unterrichten, w'erden
liei iler lektüie der Schu Ize'schen ausführungen finden, dass verf. seine bessernde
iiarid an stellen legt, an dt'neu sie selbst schon inniiei' und innner wieder ärgerniss
genonnnen.
.\uf die eingehende bespreclunig <lei furni vieler unserer regeln lässt af)er
vi'rf. noch eine nicht nn'iider werthvolle unlei'suchung des Inhaltes andei'er
folgen und zeigt, dass nicht W'enige derselben sachlich falsch oder schief sind.
So ist es geradezu unbegreillich , dass nicht nur (iesenius, sondern noch eine
giosse anzahl anderer grammatiker von audage zu aufläge die behauptung weiter-
führen : „als imperfekt ist w/isi selten im gebrauclr'. Wenn je eine regel sacl>
lidi unbegründet, d. h. falsch war, so ist es diese, und verf. liefert den zwingen-
<len beweis hierfür. .\l>ei wie hat sie so lange ihr dasein tristen können' .\uch
eine merkwürdige lücke in der bekannten regel übei- den gebrauch von i>'(w füllt
verf. aus. Anderes lese man selbst nach.
Jedenfalls ist die abhan<llung des verf. nicht nur dem herausgeber der
'genannten grammatik, sondern allen grannnatikverfassern dringlich zur beachtung
zu empfehlen, nicht minder aber auch allen lehrern des Englischen. Der ausdruck
„theil 1" in der Überschrift lässt uns aul mindestens noch eine foitsetzung horten:
ni(')ge Verl', uns lieber eine ganze reihe weiteier „tlieile" schenken. .Sein u)itei-
nehmen (•ntsprieht durchaus einem bedüil'nisse.
Oder könnte er nicht vielleicht noch nachhaltiger und tiefer" wirken duich
verölVentlicluing seiner Untersuchungen in einer Zeitschrift?
Rendsbur«.' ' Ilt)lstein). .\]iril iH«»:;. II. Kl inghardt. '
' Nach einblick in J. Klapperielfs besprechung der obigen programmab-
hnndlung gestatte ich mir noch die notiz , dass ich der unu'Vthigen hcranziehun"
11. 1'. Imiker. lA-luversucli im Kiiglisclien iKich der neuen UR-lhodL- 267
11. P.Junker, Lelirversuch im Kn<4lisclien nacli der neuen methmie, von Ostern
l8i)(> — 1893. Programm der .städtischen realseluile zu ]^>oi;kenheim. 38 ss. 4"-
Vor jahresiVist hatte ich die Ireude, Ma.schel's heiicht im O.sterprogramm
der Brieger landwirtlischaftsschule über seinen erfolgreichen versuch mit der imi-
tativen methode in einer anfängerklasse anzeigen zu können . vnid nun liegt uns
tier drei jähre (Untertertia bis untersekunda, nach üblicher rechnung) umfassende
ähnliche bericlit von dr. Junker in 15ockenheim vor. Das nenne ich eine sciiöne
t'ortsetzung einer schönen sache. Möge dieses beispiel mit jedem jalire immer
zahlreichere nachahmung linden !
Nichts hat so zwingende beweiskialt als das praktische e.xiieriment und
der sorgfältige bericht ü!>er ein solches. Wir können uns müile und heisei' reden
mit den schönsten theoretischen ausführungen zu gunsten dei^ reformideen , ohne
den anhänger der alten methode auch nur einen zoll von seinem Standpunkte ab-
zubringen : es ist so unendlich leicht , theoretischen ge.sichtspunkten mit eben-
solchen von anderer arl zu begegnen. Abei" stellen wir ihn in Wirklichkeit oder
vermittelst ausführlichen berichts angesichts unserer kla.ssen , besonders der ab-
schliessenden, deren leistungen aiu deutlichsten sprechen; führen wir ihm hier die
unbestreitbare thatsache vor, dass unsere schüler den seinigen in seinen künsten
(grammatik und Übersetzung) zum mindesten gleichstehen, gleichzeitig aber ihnen
gegenüber an lebendiger Sprachbeherrschung und reger lernlust ein leislungsplus
von höchstem werthe aufweisen — dann bleiben ihm der ausfluchte und einwände
wohl nur noch wenige übrig. Seine pioteste gegen das neue dürften von da ab
einen erheblich gedämpften Charakter tragen, inid wer weiss, ob er nicht wohl
yar nach einiger zeit sich gelegentlich bei dem wünsche ert.ippt, auch selber ein-
in.d die sache zu erproben.
Um diesen gesunden entwicklungsgang zu löi'dern, richte ich an alle tacli-
genossen , welche das princip der imitation in ihrem Unterricht bereits praktisch
verwirklicht haben oder es in nächster zeit verwirklichen wollen, die dringende
bitte, über ihre erfahrungen . erfolge und beobachtungen bei nächster gelegenheit
nach tler weise von Flasche! und Junker ausführlich im programm ihrer anstalt
zu berichten. „Die masse muss es bringen" gilt auch hier: es können gar nicht
genug arbeiten dieser art veröffentlicht weiden. Möge keiner sich von
dem gedanken zurückhalten lassen, dass er nicht viel neues zu sagen habe. Jeder
entwickelt Unterrichtseigenheiten, deren kenntniss ruderen werthvoll ist; und auf
der anderen seite ist es höchst wichtig, in einer reihe von berichterstattungen
auszählen zu können, welche methodischen mittel bei allen relormern lieifall
gefunden haben.
Was nun insonderheit den Junker'schen In^richt ;uigeht, so kann derselbe
ruckhaltlos als mustergiltig bezeichnet weiden und ist allen freinnlen wie gegnern
der imitativen methode auf <las diinglichste zur kenntnissnahme zu empfehlen.
des falles Coiiiit toii Moltkc und dem missgrilT bi-i eröiteinng der regel über
konsonantenseniopiiidung im vcrliältniss zur \ eidiensiliehkeil des ganzen keine
nennenswerthe liedeutung beiniass. \Vas aber ilen gebrauch von / must in der
vergangenheit betrifTt. so theile ich unljedenklich die Schulze'sche autTassung der
saclie, vgl. ferner meine iniscelle zu diesem punkte.
2 68 f-ilt<-iatur II.
U:li wilsste aiuli kein geeigneteres niitlel. um die voijiesel/len instan/.eii iiUei- ila-,
;u'l)eiten uml leisten t\vv sogen. ,.iel'ornier" aufzuK'hireii , als die zu.senduiig einer
solciieii arbeit.
Zu beneideii ist Herr dr. Junker um die ihm !,'e\v;ilirleii arheitshedingungeii:
in den beiden tertien je ,'> wöchentliehe Unterrichtsstunden, in Untersekunda 4.
Da muss man wirklich „alles wachsen sehen'-, so schnell kann hei solcher stumlen-
zahl die entwickluiig vor sich gehen. Bei sechs jaliren mit wöchentlich ;; stunden
legt sich vielmehr die befürchtung nahe, in den Intervallen riei- weil getiennten
stunden vieles „welken" zu sehen.
Der hericht ist so klar und ausl'iihilich gehalten, dass er jedem lehrer für
einen etwaigen ersten versuch gute hülle als l.erather leisten wird. Davon
überzeuge sich aber jeder selbst. Hervürhet)en will ich hier nur zunächst die
offenbare und rückhaltlose genugthuung, mit der verf. auf die erlehnisse und er-
gebnisse der geschilderten drei jähre zuiückblickf. lind weiter möchte ich darauf
hinweisen , dass zwischen seinen anschauungen und seinem vorgehen einerseits.
sowie dem von mir in meinen Schriften „Kin jahi- eifahrungen" und „Drei weitere
jähre erfahrungen'- geschildeiten utiterrichtsbetriebe eine in allem wesentlichen
vollkommenen Übereinstimmung besteht — m. e. ein starker beweis für die richtig-
keit des von uns zweien betretenen weges.
Ganz besonders aber möchte ich hier die thatsache betonen . dass auch
verf. im gebrauch t ransk ri b i it e r texte während der ersten etwa ,^(>— 60 Unter-
richtsstunden eine praktische und erfolgreiche Unterstützung seiner lehrthätigkeit
gefuiiden hat. .Sicher kann man auch ohne transkrijitionen gute ausspräche er-
zielen: aber mit transkribirten texten geht fler Unterricht unvergleichlich glatter
\iik1 auf beiden seiten mühelosei' voi- sich; ausserdem wird (\ev angestrebte
erfol'j ausserordentlich viel früher erzielt.
Bezüglich der methode bei der ersten lautlichen Schulung der antangei'
möchte ich dem heiren veif. zu der erwägung anregen, ob nicht ein allzu häu-
figer bezw. ausgedehnter gebrauch von lauttafeln und svstematischen Zusammen-
stellungen der laute leicht den schüIer mehr als gut ist von der Vorstellung der
Sprechorgane selber (bei sich und anderen j ab- und anstatt dessen auf deren
papiernes gegenliild hiidenken könnte, /um mindesten möge der lehrer. um dieser
gefahr vorzubeugen, den einzelnen schüler so oft als möglich anhalten, sich silber
unmittelbar von den besprochenen stelluiigsverhältnissen der sprechorgane zu über-
zeugen, imd zwar im munde einzelner hierin besonders gewandter kameraden wie
mittels des spiegeis im eignen munde. M. w. gedenkt verf. beider zweifellos sehi'
heachtenswerther didaktischer mittel gar nicht.
Sodann habe ich recht ernstliche bedenken ge^en das verfahren des verf.,
Avonach er beim Übergang zur Orthographie zunächst die vorher benutzten transkri-
birten texte nunmehr in orthographischem gewande nochmals durchnimmt. Ich
halte es für technisch richtiger, vielmehr ausschliesslich neue texte für die ersten
nionate orthographischer ausbildung zu verwenden : dann ist die gefahr, dass sich
<^lie erimierung eines früheren phqnetischen wortbildes an die stelle eines neu ge-
leinten orthographischen wortbildes drängt, erheblich geringer.
Meine einwände gegen eine irgendwie ausgedehnte Verwendung von an-
schauimgsbildern wie den Hölzel'schen auf der tutiastufe. habe ich schon „Drei
weitere jähre erfahrungen" s. 78 ff. ausgesprochen. Hier möchte ich dem verf.,
welcher eine englische beschreibuns der benannten bilder herauszugeben beab-
11. P. Junker, Lthrversiich im Kngiisclieii nach 'iei nciitii nielliode 269
-ichligt, bloss emptehlen , diesen zu <leii bildein gehörigen text entweder nur tür
die hand des lehrers einzurichten, oder wenigstens im vorwort die lehrer, welche
dieselben benutzen, aufzufordern, dass sie die englische erklärung der bilder fort-
gesetzt so behandeln, als ob das hülfsheftchen nicht da wäre, und nur von zeit zu
zeit dasselbe zwecks zusammenfassender repetition vertheilen. Es soll sich bei
der erlernung der let)enden spräche, zumal auf der anfangsstufe, papiernes laut-
.«chema und papierner interpretalor möglichst wenig zwischen lehrer und klasse
schieben. Der werth beider für gelegentliche benutzung wird dadurch nicht
im geringsten gemindert. Auf den mittleren und höheren stufen der spracher-
lernung wird der gedruckte vermittler immer weniger gefähriicli, vor allem wenn
der anfangsunterricht dem lernenden unauslöschlich die auffassung in die seele
gelegt hat, dass die spräche in erster linie eine gesprochene, eine lautliclie
erscheinung ist, nicht eine graphische.
Rendsburg (Holstein), April l8s»H. H. Klinghardt.
MISCELLEN.
I.
ZUR 'I'EXTKRITIK DER MITTELENGLISCHEX ROMANZE
»SIR FYRUMBRAS«.
Dif Ulf. luiuanze ,,Sir l'yniiuluas" ist herausgegebtii von Ilentagi.- : liarly
Engl, 'l'cxl Soc, Extra Series nr. XXXIV, Cliai lemngne Roiiiances Part 1. Eondon
1879. Diese au.sgabe i.st jedocli keineswegs mit der Sorgfalt gearbeitet, die man
bei einem solchem werke zu verlangen bereciiligt ist und die man sonst bei den
veröftentliclnnigen dieser gesellschaft antriflft.
r)ie noten mid das glossar maclien den eindruck , als ob Korrekturen
iil)erlKuipt nicht gelesen worden wären. Fast auf jeder seite l'mdet man verse
aus dem gedichte selbst mit falscher verszahl citirt. Ich führe einige fälle an:
p. 194 zu V. ;5 1 1 muss es nicht heissen : ,Rewardet . agreed . determined : cf.
I.fine) :54ö-", sondern: cf. 1. 'A4(y.\. — p. lyT zu v. 521 steht die angeführte
IKirallelstelle in v. 1861. nicht v. 1 744. — p. Joi zu v. 971 statt ,.See notes
to 11. 2270 and 31)40- zu lesen: See notes to II. 2770 etc. — )>. 203 zu v. 1072
gehört der salz ..Compare 1. 1942-. nicht zu dieser note, sondern zu der vorher-
gehenden. — Zu v. 1112 lies: note to 1. lOOO statt ^to I. 883". — l'- 204 zu
V. 1206 statt ..See I. 1193-, See 1. 131<>. — p. 205 f. ist bei der note zu v. 1329
statt .,p. 50" zu lesen: ]i. 4S ; bei den noten zu v. 1341. 13.")9. 136<), 1360.
1368: p. 49 statt „p. 5O". und iici denen zu v. 1370. 1386. 1387. 1388, 1391:
]). öo statt „p. öl"- — p- 207 zu V. l7C>.'i heisst es: „Compare note on 1. 1042".
Zu diesem verse giebt ]I. aber gar keine note; inid es soll vielleicht heissen:
Compare I. 1697. — p. 208 bezieht sich die anmerkung zu nemaj) gome nicht
auf V. 1741 sondern 1745. — Bei den anmerkungen zu v. 1773 und 1793 ist zu
lesen : p. 61 statt ,p. 60", und bei der zu v. 1808 : p. 62 statt „p. 6o'-. Zu derselben
note .statt: „See also helow, p. 121. I. 1866" : . . . ji. 121. I. 3878 oder: j-. 64. 1. 1866.
— p. 212 lies: p. 8r>. I. 2614 statt: J. 84" etc. — p. 21.^ lies: p. 98. 1. 3063
— 3074 statt: ^ . . . I. 3<)''>3— 3175'. — p. 2 19 gehört die note zu Nc smt pe
so to saye zu v. 3878 und die folgende zu v. 3876, nicht umgekehrt, wie H.
druckt. — p. 220 zu v. 4465 lies: cf. 1. 3571 statt: „cf. 1. 3ri6o-. — Noch
unsorgfältiger ist womöglich das glossar. H. giebt bei jedem worte seiten-
und verszahl des textes an. Oft. besonders wo es sich um die ersten oder letzten
C. Rcicliei, Zui' textkritik iler uw. iniuaiizc .. Sir l-'Miiinl)r;i^" 271
vcrse auf einer seite handelt, i^t die seilen/.ald um eine zu weni-,' anLregel)en . /..
Ii. a/>/!iW 21y546 st. J2/04C): /'"r ■Jl/,")4.'i st. UJ .^4.') ; hrymly 2l/.'i45 •'^t- 22/r)45 :
/('/<fr 26/641 .st. 27 641 : /;v? 17466 .<t. lS/466. Um nielii-ere .weiten täusclit sicli
][. in /^^;- 12/32g st. l()/;r2'r- forfar: 12,;u8 >t. lo/:?l8; aloite 17)0 st. 2;,"-i().
l)ie vers/.aiil ist falscli in; MrM 1< i6/;^:{4.-, --l- 1<'6;:!:',44 : In-stcrte 146/4716 st.
146 '47 17: hitgenys ■li:^\ st. 2/52: legge .'>.}/ l."):U -^t- .')4/lö:!;? ■- Hflodc 81/249;^ st.
Sl/24t>."i; /('/ 19 4IMÖ st. 19/49."-)-. etc. -Sogar beide aiiLralien stinimen niciit in:
a l()l/;^l8<); dreechyiige 15/:n7 st. 19/49:? ■- dri-^te 2/49 "-t. :5/^^' etc. Oft Iclilt
s.ir einem woite ein *. das ' angeben solk da.ss das betr. wort nur im ..original
dratt" vorkommt; z. b. vor aiivynue, cristcnte, croi-^. foper, ylo-^c.
Mit grosser nachliissigkeit inul inkon.sequenz ist auch die intei-puidvlion
iieliandelt. So setzt II. vor einer direkten rede meistens allerdings einen dop])el-
|iimkt. ausserdem aber ein komma in v. ö94- 59'i- 68,'i. 925, II78. 1197- 1444.
2102, 2.'->49. 5085: ein Semikolon in v. 5,',."), 1480. 2(iln. 2449: einen ]iiinkt in
A'. 2827, ,'^116; einen geilankenstiich in v. 4()."i;-{. ,'i7l9- .t76;i, .■>77."). .')791- .'i8:V2"-
ein ausrufungszeichen sogar nach v ,').^;56, und nach v. .'i92 , 514'- g^"' keine
interpiHiktion. — Anführungszeichen siiul zu viel gesetzt in v. 465. 34-2, dagegen
vergessen in v. ;^3() vor (jiiaf' und nach Charloun: in v. 21 29 nach owe, wo die
rede zu ende ist. und in v. 4262 vor so y thryiie. — Eine charakteristischere
Interpunktion statt der von H. gegebenen iarblosen ist zu setzen und zwar: ein
doppelpunkt v. 305. 12:59, 22 U), 3027, 3611, ,=,272, ,ö3fK>: dasselbe zeichen, wo
H. gar keine Interpunktion macht, in v. 76. 87. 178, 876. 1247. 1322 etc.; ein
fragezeichen v. 331, ,5046, 5472, 5799; ein ausrufungszeichen v. 164, 1197- Um-
gekehrt ist das fragezeiclien zu streichen nach v. 5842. '/.ur Verdeutlichung der
konstruktion und des sinnes würde es manchmal beitragen . wenn H. worte in
Parenthese gesetzt hatte: so v. 213 die worte: gold paynt hit ivas wel fyiu : in
V. 265: for scltanic "^if he mii^le ; in v. 296: py 7?ii-^te vs pc bereiud : in v. 623:
pe perles wer ii.<orp a toiai : v. 1445 ganz etc. — Adverbielle bestinnuungen oder
einen gen. partit. trennt II. von den Worten, zu denen sie gehören, oft durcli ein
konima, wie z. \^. m v. 108(1. 172»>, 2363, 2476, 3557, 3737. :^995 . 42H9.
4888. 52 13, 5401. .5407, 5712 etc., während er zwischen haupt- und nebcnsatz
oft keine inteipunktion macht, wie in v. .58, 98, 228, 840, 1288. 219". 2.=>3l etc.
Andrerseits setzt er freilich mitunter sogar ein seniikolon. wie v. äoo. 1408,
1530. 2123. 2319, 2422. 2625 etc. — Kinen punkt setzt II., wo unzweifelhaft
nur ein komma hingehört in v. 118. 1,59. 17'', 1768. 1859- 2115. 2410, 2512.
2577, 3260, 3618. 3620, 4388, 4892, 4895, 5083, 5392. .\n zahlreichen stellen
umgekehrt muss das komma in eine stärkere Interpunktion . einen jiunkt oder
mindestens ein Semikolon verwandelt werden, z. b. in v. 14 1. 157, 224, 259.
284, 354. 387, 429. 512. 590. 703. 721, 725. 751. 757. 985. 1087, 1107,
1123, 1241. 1315. 1349. !42<i. 1575. 1691. 1791. 1943. 1985. 2153. 2199.
2239. 2275. 2420, 25.54. 2878, 2948, 3412, 3997. 4226,4327.4764.5382,5512.
5742 etc. — Ein punkt muss gesetzt wcnlen, wo 11. überhaupt kein interpunktiims-
zeichen macht, obgleich an manchen der stellen sogai' ein ganzei' ahsatz zu ende
ist, nach v. 63, 457. 498. ,5u6, 603. 1724. 178l. 1915. 2173- 2869, 30 '4.
3064, 4224, 4922, 4998 etc. — Wenn II. manchmal, wie z. b. in v. 4557, .5381
einen punkt mitten im satze macht, weil vielleicht die hs. einen solchen hat, so
ist das in der getreuen wiedergäbe der hs. doch etwas zu weit gegangen. Ebenso
enthält er sich in der mitte rler lanirzeilen. zwischen den zwei kurzversen . wo
MibCfll..!! 1.
- / -
(He lis. nur das zt'iclicn ; liat, jedt-r iiiterpunktion, wie z. h. in v. 2ij7, ;<87,
1576 etc., wo nach cicin ersten halbveise ein frngezeichen zu setzen ist etc. —
Natürlicli ist es unmöglich, alle fälle mangelhafter interpunktion hier anzuführen,
«las gesagte genüge; nur einige stellen, in denen mehrere zeichen verwandelt oder
neu gesetzt resp. gestrichen werden müssen, odei' wo durch änderung dey inter-
punktion auch eine ändennig des sinne.s eintritt, werden noch im folgender, erw.iluit
werden.
Zu genau an ilie zufällige, jeder Wichtigkeit entbehrende schreibmig der
hs. hält sich 11.. wenn er worte, die in der hs. getrennt geschrieben sind, in seiner
avisgabe auch als zwei besondere w"orte druckt. D.is ist der fall in v. 111 abyde,
\\\<ö awondredc , 24:3 awaye , 296 berened , ^12 betwyne , 318 befallep, 516 perof,
.')!So adnno, \'^h recuiiery, 10)3 aslarvc, l66y aslo, 265b onniawe, 2%%^\ anhonge,
3601 alon, 3939 asiod, 4485 bestal, .'1641 ynvys, etc. — Umgekehrt sind in der
lis. zusammengeschriebene woite ott zu lieinien. Hier niiumt H. manchmal «liese
liennung vor und deutet die Schreibung der hs. aber durch einen bindestrich
an, öfters aber auch nicht. Folgende fälle seien erwähnt: v. 142 a man, 225 a
hraydc, 23U a say, 366 y fand, 779 y my^t, 865 a prowe, 90I a wounde, 922 a
pcndant, \^bZ go n<e, \%\~i be take, \8<-)2 7aold y, 2174 a gat, -Zöil i praye, 2794
schold be, 2934 gl) lue, 3009 /tJr/ 7<.>itA, 30 1 1 a foiid, 31 17 0 pyng, 3383 a rod,
3439 a prowe, 3822 a go , 3845 be 7var, 4241 a -vyle, 4340 a bitchement, 4431
an lioiide, 4763 y rede, 5086 y se, 5^89 )ie raas etc.
Introduction p. V f. sagt H. : „Of the French version (unserer romanze)
live .MSS. are known to exist. two belonging to the XIV and two to the XV
Century". Er übersetzt hier nur Kroeber et .Servois: Fierabras, chanson de geste etc.
Les anciens poetes de la France IV Paris 1860, Pieface p. XIII: „Des quatre
nianuscrits qui nous restent de la version francaise en vers , deux appartiennent
au \lVe siede: les deux autres sont du XV^" ; er verbessert also nur ,, quatre"
in „live", da ei- die seit 1860 gefundene hs. der Stadtbibliothek von Hannover
in einer fussnote noch erwähnt. Als H. aber seinen Sir Fvrumbras herausgab,,
(1879) hatte Gautier: Les epopees francaises, Bd. 11 p. 307, Paris 1867, schon
24 verse der Didot'schen hs. mitgeteilt, die seitdem daher wieder von Gröber :
Die handschriftlichen gestaltungen der chanson de geste Fierabras, Leipzig 1869,
abgedruckt worden sind; und ausserdem hatte Knust in Kbert's Jahrb. f. rom. u.
engl. lit. Bd. IX j). 44 ff. Leipzig 1868, die Varianten einer siebenten hs. in
der Escoriall)ibliothek bekannt gemacht. — Introd. p. XX äussert H. die ansiclit:
„The genitive singular ends in -s, -es, or -is, and in the case of proper names
u ox ys written as distinct words: thus \ve find godes gras; the Ameral ys
panylloun, Terry is sone, etc." Dieses ys ist in diesem falle pron. poss. — Was-
den namen des beiden angeht, so druckt H. im titel : Sir Ferumbras, obgleich
sich diese form in» ganzen gedichte nicht ein einziges mal findet. Kr heisst stets
Firumbras oder Fyrumbras, Wie 11. gar dazu konniit, ihn auf p. 3 in,der seiten-
note zu V. 88 Fyrnebras (wozu er in klaunuern zur eiklärung noch Ferumbras
zusetzt) zu nennen, ist mir unerfimllich. In v. 88 des textes steht die form
l""yrumbras. — Eine ähnliche namenverdrehung ninuvjt H. bei dem Wächter der
brücke von Mantrible vor. Derselbe heisst Agolafre, wie man sich aus v. 3831»
38,52, 38«7, 3893, 3975. 43^7, 4391, 4427, 4449, 4473. 4511, 4517, 4537.
4,051, 4603, 4619, 4925 überzeugen kann. H. nennt ihn aber p. XXXU in der
liste der ..characlers of the romance" und p. 207 in der note zu v. 1729 Alago-
C. Kcichcl, Zt:r lextkiitik der nie. romaii/c ..Sir l''vniii)ljras" 373
lofuie. — In der iiote zu v. .36 liei.^sl c>: ,,ln the sido-noti« lead : A])idia, iiistead
of );Poland«". In der seiti-iinote steht jedoch schon .. Apulia". — v. Ol ff. .sind
zu interpun^riren :
11c slow . , .
. . . alle Clerkes of honoius, hojje pore and reUe.
Saue nu7;nes slog he .sykerly I)e relygyous Jjat {aar war :
VVynien he lok. and lay heni hy and afterward duden liein [.siee].
Statt ske ist ührigens ein andres wert zu ergänzen, das mit war reimt. — v. 74
ist statt ahitld wohl yludd /.u lesen, und das a als durch das folgende oboitte ver-
anlas.st anzusehen. — v. 7y. 1 ),rs koinnia nach kyng ist zu streichen, da kying
als suhj. zu dem folgenden was on zu nehmen ist, und dieser ganze salz als ein
von knew abiiängiger objektssatz. On hat den sinn von among , also ungefähr:
anwesend sein. Cf. v. 4O96, wo to hc on in 'leniselhen sinne gehraucht ist. Im
folgenden veise ist dann gesagt, dass Fyr. den könig sogar sitzen sieht. Ein
goldener adler als abzeichen eines königliciien zeites ist auch erwähnt in Scott:
The Talisman p. lo^ ( Kdinb. 186;^. Adam and Charles Black). — v. loi :
'\0f\ such prc y ne -^yiic aiielde. Die hemerkuiig II. 's: .,Perhaps we should read:
7^0 such ßre etc., i. e. to three such meti 1 would not give way" ist zuriick-
zuweisen; ebenso die liedeutung , die er im glossar für atielde giebt , nämlich
„yield, sb". Vielmehr ist mit Kölbing: Artliour and Merlin, anmerk. zu v. 4012
zu lesen : Of such pre y ne "^yiie a neide (neide = nedle). Aehnliche ausdrücke
stehen in v. 497,0, .'>847 etc. unseres gedichtes. — v. 103 : statt sone keine ist zu
lesen: on »lyn keine „meinerseits", im gegensatz zu v. 9g; on pyn keif. — v. 104 i~.
würde ich vorziehen zu interpungiren :
I IJ wil ku{3e on hew mv nii^t and dvngen hew al to douste.
\Vhe{)er f)ay wille on fote ligt oujjer on horse iouste.
Ich setze also v. 105 in Verbindung mit dem vojhergehenden , nicht mit dem
folgenden. — v. 14,0. hiicrc in iliesem verse. elienso Innere in v. 4093 liält 11.
für adv. und giebt als bedeutung .,rathei', sooner. more willingly. Es ist aber
an beiden stellen adj. — v. \'\i ist zu lesen:
Ne had {)yn dossepers {)e bet iswonke, \>m\ ich and my felawes.
Karl (\. gr. hatte gesagt, seine alten barone hätten besser gekämpft , als seine
jungen (cf. v. 42f. ). Roland sagt aber zu Karl: „Ihr, d. li. die alten, wäret alle
erschlagen worden, und nicht haben Deine dossepers besser gekämpft als ich und
meine gefährten ja. wie ei- v. i.'io sagt, mein geno.sse Olyver wurde tötlich ver-
wun'let". Das einzig autlallende dabei ist, dass Rol. sich nicht zu den 12 pairs
ihnet; aber dosseper ist hier synonym mit „aller krieger-' im gegensatz zu den
jungen gebraucht, wie aus v. 42 und lö4 i. hervorgeht; Rol. zählt sich v. 155
selbst zu den jungen, und auch v. 820 f. ist er nicht zu den dossepers gerechnet.
— V. 1 .")9 f. ist zu lesen :
.■\c behold aboute now. y jiraye, ouera/ un euery hehie,
Ilwvcii etc.
also das a der lis. mit al statt mit anil aufzulösen. — v. 186 fl. sind zu inter-
liungiren :
Charlis behiUd {)an, liow ys blöd ran dou« of ys face;
l'e lasse hiiu wondrede, JDO^ ys mod til anger guwne liiw chace.
i'o;^ iie fof \\\m |)an sory wcre, no wonder for so|3 hit nace,
.\nionges etc.
K Köl 1)111 ;», Knslischc studi,ii. Will. 2. I8
-, - , Miscclleu t.
Also: Als K;irl soll, wie Kolaml d.is hliil vuin '.'criciit lief. winnkTtf er sicli
weniger, dass er (Koi.i zornig gi-wordcn war. — v. I<)7. II. wunderl sicii in
der iiotc ül)ei' die ortliogiaphie von dopl^epcr und meint do-^eper sei die i iciitigc
sclneibun^. Al)er di<' allein korrekte forin ist doch vielmehr dos(s)eper oder
do'.epcr. I>ie hs. scheint die zeichen/, t^. s. z überhaupt etwas durch einander
zu werlen. so steht v. -'.\A1 Icten^ für lekp. v. i:59ö garnymeni-i^ tür garnynuiits,
V. \'ü'-) dopevne (iiich.t v. 1462. wie II. sagt) für dozcync etc. — v. 2',}() a say
sind als zwei worte zu betrachten-, say ist konj. [>raes. . abhängig von bot. uml
(X r= he wie oft: also: Nie kann ein in.um ^eine IVeunde hesser erpix)bcn als
wenn er sie in <lcr notli veisucht. — v. 2:58 zu aiientai/le giebt H. im glossar die
erklärung: „The movealde front of the helmet covering the face, through whicli
the wearer respired : used also for the whole of the front of the helmet". hält
4itU)itaiUe also für dasselbe wie das visir. Nach Alwin Schultz: Das höfische
ieben ziii zeit der minnesinger. Bd. 11 p. 42 ff. ist sie jedoch ein zipfel einer art
kapuze. durch die nacken und haupt geschützt wurden. ,, So lange keine gefahr
drohte, Hess man diesen zipfel des herseniers frei hängen; wcdlte man jedoch
irerüstet sein, so band man ihn fest, in der art, dass der panzerzipfel um das
kinn über den mund fortgezogen, dann an der linken wange hinaufgenommen und
oben auf dem köpfe mit riemen befestigt wurde''. „Sie wird geschhjssen noch
ehe man den lielm aufsetzt". Er bringt zahlreiche belegstellen füi' diese ansieht
bei. Dass in unserer stelle erst gesagt wird: His heim he settep 011 is hcnede. und
dann erst: mtd fastnedc pe auentaille scheint dem allerdings zu widersprechen,
vöilic bestätigt wird aber Schultz's ansieht durch v. 624. — v. 2,'i7 ist entweder
zu lesen :
'I'o Cliarlis [jauvlloun [ie way lie nani. and til iiym rorl ful ri^tc.
oder
'I'o natu : til liim iic rod . . .
da man sonst ein subj. im zweiten satze vermisst. — v. ;J26 f. Der un]iersön-
liche gebrauch von spede. in diesen zwei versen ist zu bemerken, cf. v. 2622. —
V. :{3.">. 11. i)cmerkt: ..As to the meaning of I. 335, 1 caimot otTer any Sugges-
tion". Die worte sind verächtlich gegen Reyiier gesprochen, der Karl gebeten
hat. seinen söhn Olyver nicht in den kämpf mit Fyr. zu senden. Sofort, elie
Karl auf diese bitte antworten kann, fallen Gweneloun und Hardree ein: ..Du
hast wohl geträunU • d. h. du hast den vorhergehenden Unterhandlungen, durch die
entschieden worden ist. das.s Oliver fechten muss. keine aufmerksamkeit geschenkt."
Die einzige liz. hs., die einen entsprechenden vers hat. ist die Escorialhs. , die
nach a 339 die worte: Dist li fei Genehm : ..Or a Reignier songic'' aufweist. Alles
übrige ist zusatz des englischen texles. Von was Reyner getiäumt hat, so dass er nichts
von dem was gesprochen wurde holte, ist ziemlich gleichgültig; dass der Über-
setzer grade of vencsoun zusetzt, ist vielleicht durch den reim veranlasst. Der
zweite halbvers: pm' mostest dryiihe a torn treibt den liohn auf die_spitze: Du
nmsst jetzt einm.il trinken. nämlic!\ damit du wieder nnmter und vernünftig wirst.
- • V. ,342 f. Statt knyt ist kiiy-^t zu lesen, hope — '^'WJ^ ist- Opposition zu
7nanv a ny^t : schulde — nede ist parallel zn pat god — spede, also abhängig von
piaiede. Diese \erbindung pay praiede, god scholde help etc., also ohne pat, findet
sich noch oft, z. b. v. 2904, 3,"-i2C). 3817, 47 11. — Zu v. 447 macht H. die
note: „the kv>iges slyivard. French Fiiis ii iiii Tavasonr. c^avoit noni Ysores"^ . Diesen
frz. Worten entsprechen aber nicht die angeführten engl., sondern vielmehr v. 44:5 f.:
C. Reicliel. Zur texlkiitik der me. lomaiize ,..Sir F\ru[nl(ra>" 275
Gwyltnyues sone :../... tr /h'r^^ars dtide me gcte. — v. 46:5. 11. keiml ilr-
l'L-deulung von cloive nicht. Siehe Matziier's Wörterbuch 1, p. 422a und Strat-
uiann-Bradiey p. 121 a unter cläunii. — v. ÖIO ist zii lesen: Ac by iny )>iyJdel
/'cr hongep her a costrcl etc. 11. sagt in einer note : ..Probably \ve shouid read
„luy sadel", as in tiie (haught." Der l'rz. text hat allerdings aucli v. 525 : . . .
'tviVa II barils li i/ia sele hnirscs. im Fiz. steigt Fyi'. dann v. 661 zu pferde, und
Oliver entreisst ihm die Hasciien v. 1029 IT., ehe er wieder absteigt und den
kämpf zu fuss weiter führt (\ . 11. •(9 11). Der engl. Übersetzer hat aber seine
vorläge hier ge.andeit • bei ihm ist Fyr. vom beginne des kamjifes an zu fuss
{v. 570 IT.). Da nun auch im Engl. Olivei- dem Fyr. die balsamflaschen durch
einen sclnverthieb wegschlägt, dei- ihn in die seite trifft (v. 7;i9ff. 1, so musste
<ler Übersetzer schon an unserer stelle die erwähnte änderung gegen das Frz. vor-
nehmen. Mit II. wr sadel zu lesen, würde also in widersprucli zum folgen-
«Icn stehen. Der ursprüngliche entwurf des Engl, hat diesen Widerspruch,
trotzdem er »iv sadel hat. nicht, da ihm v. 74 1 — 743 des verbesserten textes
fehlen. Allerdings hätte der ül)ersetzer in \. älB: Go, tak hhn novj per he hotigep
^= frz. V. ,032: Or va. si preii du basme, auch das ,;?■() ändern müssen ; come \\\\xA^
hesser ])assen. Da der original draft das Go nicht liat, so beruht es vielleicht auf einem
versehen II. "s vmd es ist zu lesen So tak him etc. — v. ."Si 1 tles orig. dr. liest oim y
io'^e. IL führt im gloss. das als zwei worte: 0/11/ un<l ylo'^e, an, weiss aber keine
bedeutu]ig anzugeben. Dieselben sind in ein wort zusammenzuziehen: otmylo-^e r^
ungelogen, cf. .Stratm.-Bradl. ji. 648 b. und unser gedieht v. ,t16;{ fussnote 7. —
V. .'VJ 1 bv pis li-^te übersetzt H. in der note mit ..during this life" und beruft sich
auf v. iHAl (nicht 1744). wo bv pis leein steht. Grade diese stelle aber beweist,
dass wir es mit einer betheuerung zu thun haben, und unter li-^te resp. leem die
sonne zu verstehen ist. Derselbe ausdruck kommt vor in .Shakespeare. King
John I, 2.")9 imd The Tenipest II. 2. — v. 539. Die ailitterirende Verbindung
grymly gast kommt auch Beowulf v. I(i2 vor. — v. ö88. Um den reim her-
zustellen, könnte man lesen: To Olyuer paniie a stroke lie smol. f)cr Übersetzer
ändert das mciit Jic a stroke des oi'iginal dralt in lie sniot etc . vergisst aber
die Umstellung vorzunehmen, v. 572 f. ist es ihm nicht gelungen, einen reim zu
stroke resp. smot zu finilen. — \-. .■>89. Wegen der form seg, die 11. im glossar
unübersetzt lässt, siehe Stratm.-Hr. p. ,')47 a. s. v. si-^eii. — v. 592. sanzfaUle ist
schon zu der rede des l"\r. zu nehmen, so wie im orig. dr. — v. 621 ff. sind zu
interpungiven :
.lud lief uji ys sw'erd and til \\\iu a go(> and smol to Olyuere
AI anoneward f)e heim an he::^: vs cresl a bai" adoun
Ami {>e cercle of gold |>at sat jicrbev — [)e perles were wor|> a toun: —
.■\nd of vs etc.
denn das al anoiwward gicbt die richtung i\i:i^ hiebes an. — v. 679 eiiterlas übei-
setzt II. im glossar nicht ; in der note zu diesem verse giebl er für ivith euterlas
pat a prow die erklärung : „in the excitciuent and thrusting of the moment'-. und
citirt Cotgrave. Dazu passt aber a prow des textes nicht. \'iel leicht ist mit
euterlas eine linte gemeint, die Fyr. zu schlagen versucht, die ihm aber missglückt.
Besonders die erklärung, die Cotgrave von eutrelassement giebt, scheint mir dafür
zu sprechen. — \. 719 pe soot frani licvt gau breste. H. sagt in der note: „1 knovv
of no other instances of the lorms sot or soot for the past tense of the veib to
swcat". Im glossar dagegen und in der seitennote übersetzt cr das w'ort richtig als
18*
:-<)
MiH-eilcn 1.
milict. — \. 740 u'i/> pat strok doitii hit do mim V rihhcs. ii'o ist unveislämllicli,
was wohl das fragezi'iclicn, das II. im texU- druckt, auch andeuten soll (^cf. v. :i44r>
und dii- benierkung dazu auf ]). .WXi). Man könnte vietleiclit /r; lesen. v. 741;
liatcdcdc. Die letzte silbe ist zu streichen. Solche irrthüniliche Verdoppelung einer
silhe kommt noch in v. u;83 avowedcd für avoiocd, v. 2:^82 bisegeged txw biseged
unii V. :!777 citeiiciie für ciiene vor. cf. v. 2982. — v. 7,"i2 ist he vor clcpede zu
ergänzen. — v. 7.")3. Man wäre geneigt, in for Marie soiie pat mayde für soiie lieber
loiic zu lesen. VÄ. die belegstcllen, die II. in der note für diese konstr'uktion an-
fühlt. — V. 792 help mc v locre 011 hyw an horct'. Oii hym kann aucli nvir das-
selbe bedeuten wie an horcc , cf. v. 793. wo es in diesem sinne gebraucht ist;
ist also zu streichen , <ia a» horcc des reimes wegen bleiben muss. — v. 984
ist vor aualyng der artikel pe zu eigänzen. und pey in pcym zu verwandein, d;\
der sinn pc frcnschc als suiij. und pcvin als ol)j verlangt. Die foi'm pcym kommt
aucii V. 1 19,"i \or. - v. 11 13 ist zu lesen pc host nf Fram/ce, cf. Zupitz.i: .\lt-
und miltelenglisches Übungsbuch 4. aufl. p. I07. — v. 11 211 Lawazoiir ist nur inthüni-
lich vom Übersetzer zum eigennamen gemaciit. I >er frz. tcxt hat v. 1872: ^'au-
tnaan-. — v. n;{ofl. enthalten ein anakoluth , hervorgerufen durch die worte \
Ik nami nc kiiow y no-^t wat hc 'vas. — v . 11 .■')i > f. : ne schal y no-^t be fawe j Er
y seil htm. haue mische/. Zupitza aao. häh scn für das jjart. praet. vuid giebt im
gloss.ar ausdrücklich für diese stelle für j-iW/ die bedeutung „ersinnen"; also: „ehe
ich iinn unheil ersoimen hal)e'-. Jedoch ist scn als opt. ])raes. abhängig von 1?;-
.Tufzufassen. und haue als inf. praes. abhängig von s^/i : „ehe icii ihn unglück
haben seile, erhangen (seiiej mid zeiTissen". Ebenso ist v. 1973-
'I ii v |haue] secn [le glotouns alle on schcntfule dejje i)e ded
das erst von 11. in den text eingeschobene haue zu streichen und secn als ojjt.
l)raes. direkt von /// abhängig zu machen. — v. 1 18O s/okkes of troio idcntificirt
H. in cler note mit cn estroit des frz. textes fv. 196,0) Letzteres kann aber nur
heissen : an einen engen (ut, da die ritter im frz. nicht gefesselt sind, wie aus
iVz. V. 2i)CX) f. hervorgehl. • — v. 12,32. Vor ynele ist pe einzuschieben; gol ^ync
pc yuelc chaimce ; cf. v. 1298. 4120, 43.')6, 47'')''). 4886. — v. 1327. Unter
polastrc ist jedenfalls doch ein edelstein gemeint, ai)er wohl kein bestimmter»
sondern das wort ist als allgemeine beschreibende bezcichiuing für irgend einen
eilrlstein angewendet, gebildet vom griech. -mi'/«.-, lat. poliis und «ur//«, also =
polarstem. Piinius 37, 19! erwäimt einen eileistein von weissgraucr färbe, den
Kipolia nennt ( gr. rro.-.io'.' ). — Für masahue bringt Stratm.-]Ji'. p. 414 h unter
iiiaestling noch mehrere belegslellen. — v. 1373 barnec übersetzt H. im glossar
für (lie.se stelle mit -'children, inen"'. Kr.stere bedeutung passt doch durchaus nicht.
— V. 148,"> Karl d. gr. sagt zu den gesandten, die er an «len admiral Haian
sendet :
And ^ut |)e VII schulle ge haue, gour felaschip to make wixe,
und bestimmt (iuy als diesen siebenten. Für 7üixe giebt H. die bedeutung „strenge
fit for lighting" und verweist auf „O. Icel. vigr (1. vig!) — battle". Dass die gesandt-
schaft erst dadurch ..fit for fighting" würde, dass Guy an ihr theilniiiimt, wäre sehr
sonderbar, da Roland schon dabei ist. \ielmehr ist 'ivi.xe wohl als verb zu
nehmen, wie in v. 1666, wo es auch im reim mit sixc steht. An dieser stelle
heisst es „wachsen, zunehmen, gedeihen", was auch hier passt: „um eure genossen-
schaft noch grösser zu machen". — v. 1,^17. Die worte for a dede sind schon
als /ur rede Halan's gehörig zu betrachten. — v. i6,=)4. Das von H. in den text
C. Rcichfl. Zuv lextkrilik iler ine. romanze „Sir K>l■lmll)l■a^■• 277
eingei-choheiie 'wer ist zu stieitiieii : spedik isi jiraet.. i;i(.hl i)ait. piael. — v. iT'Hi
A gea-Ht . . . pat svnep fe fend ti> sec. V\A<:]: fend ist docli der U'utcl zu vn-
-tclien: H. ühersttzt aber in der note : ,,\viio. to look at. seeins a iieiul". — v. \W><>
ist als Fragesatz aiil>.iifa?seii tutsprecheiid frz. v. 262 1 : Scs qiie te iiiande Karies,
U fors rois cmronnes • — v. l«u(). 1 )er adniiral sagt zu Tenv. der die botselialt
Karls ausriclitet: fo^v semest bct . . . a dcuel gonde in dalc, l paii a man o/ßesche
aud fei. \\. .sagt : „1 caimol e.splaiii tliis line" und macht im glossar hei gonde
und dale fragezeichen. gonde \< ))art. praes. \on to go, wie donde \. hH\ von
<fo; dale ist = neu engl, dalc = 'thal', liier gelaauclit von der ganzen erde, so
wie in dem deutschen ausdiuck ..jamnieithal". Al.^o; „Du scheinst eherein teufel zu.sein,
<kr auf erden wandelt, als etc." Es i>t deiselbe gedanke, der in andeien Worten
z. 1). auch V. 4441 f. voikomiut: t>e deuel he semcdc . . ., ycome po ri^t of helle.
Audi im Frz. steht ein ganz ähnlicher ausdruck: v. 26;^3 eis est diables vis. —
V. 1913 disiaunce i.-t zunächst wohl nur delay, nicht contest , wie 11. es in der
iiote und contcntion, dispute, wie er es im glossar übersetzt. — v. li)7;{ sielie zu
V. 1151. — V. 2032 ff. II. sagt in dei- note zu v. -i):i4, die verse 2031 — 2(>:',6 >eien
Zusatz des engl. Übersetzeis. Sie sind jedoch in der Escorial-hs. und in der prov.
•fassung das Fierabi'as enthalten. — v. 208,"). II. will statt liis lieber he loen.
]\laii könnte jedoch his beibehalten und herlc aus der voihcrgehenden zeile ilazu
ergänzen. — v. 2148 kann ich nicht erklären. — v. 2157 ri-^t\i-\. vor in my prisotm
zu stellen v. 2222 ist \ov par went das pron. rel. im nom. ausgelassen. — s . 2227.
H. kennt die bedeutung von sckyrmc asay nicht. (In der note druckt er: sckyrme
ixl'iv). Sckyrme ist ein nicht selten vorkounnendes verb und bedeutet ..fechten",
cf. Slratm.-Bradlev p. ,')51 b, und assoy ist ausser an unserer stelle auch roch v. .")26l,
ferner z. b. Shakespeare: Meni y \", I, 2, 1,51 als subst. in der bedeutung ,.kanipt",
..angriff" gebraucht. Also: ..lun kampffspielc) zu fechten". Die frz. stelle lautet
V. 2900 : // 3in escremissent etc. — \. 2408. Warum H. ein pan hier einschaltet,
ist nicht ersichtlich. — v. 2458 statt oun pe wal ist ouer pe -u>al zu lesen. Die lis. hat
^t. — V. 2467 ist fragesatz. — v. 2^95. II. druckt nach dop ein fragezeichen, ver-
steht es also wohl wieder nicht. Ein paar verse vorher, v. 2491, haben wir aber
denselben gebrauch des hilfsverbs do zur Verstärkung des positiven verbums. —
V. 2,")1,5. Die einsetzung von vitaillc, die II. vornimmt, ist nicht niUhig, da dicse.s
wort erst v. 2,514 vorkommt und leicht zu ergänzen ist. Cl. v. 2,519 f- und
26(10 f. — V. 2581. Statt a!\nd\ dayde ist zu lesen a dayde . wie die iis. auch
hat. H. nimmt das and davde als fortsetzung des relativsatzes hwich of Marie etc.,
lyite in der bedeutung to live, und den ganzen satz Ase — ri-^t als betheuerung
des vorhergehenden verses. Ich lasse den relativsatz mit Idode enden, nehme lytte
=: lielviie,. WAS auch v. 85, l 797 etc. vorkommt, a (= he) davde etc. als objekt-
s:ilz mit ausgelassenem pat, abhängig von lyiie, und den ganzen v. 2581 in engem
.in.schluss an hvseche in v. 2579. Also: „Statt wie bisher meine falschen götter,
bitte ich jetzt, so wahr ich an seinen lod für tlie menschheit glaube, euren gott,
der etc., da.ss er uns bald hilfe .sende*. Dass Florippe innerlich sciion christin
ist. geht aus v. 1422 f., 2086 f., 2107 fV. hervoi', so dass die betheuerung, dass
.sie an Chiistus glaubt, hier nichts ;udTälliges hat. Im gegentheil: lyiie ri-^t, im
sinne H.'s genommen, passt nicht , denn Florip|ii' belindet sich grade nicht in
günstiger Situation: zwei veise darauf fällt sie \<ir huiiger in (dinuKiclit. — ^l'^'^^L
ist he \or di-if zu ergänzen, li/hde hat hier nicht den sinn .provisions" sondern
2^8 Mi=cellen 1.
,, wallt ot iHOvision?". — v. 2(yA2 isl zu lesen: /or/> ynvciilc ^\\x Jor yioeiite.
— V. 2652:
Kolaml cride: „niontioye" anoii aiui sniyte|") on wi[3 migle.
Die woite sniitep — nii-^c sind wieder als rede Roland's zu nehmen, entsprechend
frz. V. S'-ifi? : Rolla7is crie: ,,Mo7ijoie, baroii or i /eres'. Cf. auch v. 3036. Das
folgende pay laid on hat dann besseren ansclduss. — v. 2654 vermisst man ein
persönliches ohj. zu mad: die Franzosen machten sie (d. h. die Sarazenen) ihr
herzbhit schwitzen. — v. 2734 vor dysconifyted \%\. pay loere einzusclialten : „Die
ritter ersclirecken vor dem hagel von geschossen, durch den , so in acht sie sich
auch nahmen, sie l)einahe vernichtet wurden." — v. 2773;
Jie Sarsyns {ian lefte |3at discoumfit and to [je tour [jay hujj ago.
Statt pat ist pay zu lesen, discoumßt a\so p.icht mit II. im glossai' als suhst. sondern
als part. praet. bezüglich auf Sarsyns zu nehmen, cf. v. 3045, hh^r.^. Die ganze
vorausgehende Schilderung und der zweite Iialbveis von 2773 veilangt , dass die
Franzosen, die doch auch imi pav bup ago gemeint sind, subj. h\eih^n, pe Sarsyns
aber obj. — v. 2784 consaü giei)t H. in glossar und note mit föw^iftf/««;«/ wieder,
was sicher falsch ist. Vielmehr ist es = comisel, plan, lettung, hilfe. — v. 2809.
H. druckt im texte forwernep , im glossar dagegen forweriep. Letzteres verb
passt hesser in den sinn. Stratm.-Biadley geben nur eine beJegstelle für dasselbe
an. es kommt aber z. h. auch in Shakespeare's King John II. 233 vor. — v. 2829.
H. .sagt: „Frcnch text adds : „Et hls d'une des fiiles au duc Millon d'Aingler".
Von einer hinzufügung kann im Frz. ( v. 3407 1 aber keine rede sein, sondern das
Frz. hat den angeführten ausdruck statt des engl.: ,.pc kyng . . . ys myn uncle
ri'^t" . — V. 2834 ff. sind zu interpungiien :
Hure loue is mored on J)e ful vaste, and \>aX me semejj nuw.
Because of {)e now haue y iore myn men of liege kynne
Afid \>t gond tour — me ys wers jjerfore — and ai my tresour with-
ynne.
— V. 2839 ff- Wunderbarer weise sind hier 13 pairs genannt, oljgleich Guy sich
selbst als letzten und zwölften nennt. Mit unrecht ist zu ihnen Alorys v. 2842
gerechnet, der sich gar nicht unter den im thurme eingeschlossenen rittern befindet;
cf. V. 972 ff., 1352 ff., 1432 ff. Im frz. texte sind nur 12 aufgezählt (v. 34l7ff-)-
— V. 2898 pcn httchymenl. Die silbe en gehört zum folgenden subst.: der acc.
des art. heisst immer nur pan. nie pcn, cf. v. 2906 etc. un<l 298y. — v. 2984
ist iVAi pay wer herte, zu lesen : [an oA^x par 7i<er lurtc. denn subj. ist summe desselben
verses. Das/rti- ist irrthümlich durch die aktivekonstruktion des vorliergeiienden verses
eingedrungen. — v. 3009 ist /"t;^/ 7^// /'«'w a:?<:w//(r abzutheilen. v.3010. Derart. /«•
ist vor galwys zu setzen. — v. 3022 ist zu lesen : Ae hv liymen dusfc doun onpefen
ii'ip etc. Das hy ist in dei- h<. enthalten, und erst von H , und zwar mit unrecht, unter-
drückt. Denn aus dem folgenden ist zu ersehen, dass ilie Franzosen, hier 1>e-
zeichnet mit oiir men, im vortheil sind. .\uf sie bezieht sich das^^j' unseres
veises. Nacl) 11. würde pe Sarasyns subj. Iileiben , was dem sinne widei-
spricht. denn dann wären diese plötzlich als die überlegenen dargestellt. Ferner
heisst a^; eben .,al)cr" nicht „und". On pe fen statt fon wird diucli den reim
verlangt; foii giebt gar keinen sinn. Fen konmit noch öfter \or /.. b. 2331.
233''), 3232. — V. 3046. Die hs. hat : Pnk Nayntcs pan behidd a si-^t, was dann
verbessert ist in a syt. Letzteres ist als gleichbedeutend mit a sydc in v. 1555.
4229 aufzufassen. — v. 3061 : onnpank habhe pat spare. H. I'ührt in der note
<". Keicliel, Zur t'j.xtkritik lifi' nie. i(;iii:in/.e .. Si|- Fyruiiilii-:is" 279
als enlspreciieiulen vtis des Irz. iniginales an: dchait ail ciii cn caut ( v. \\()1^)).
II. ist infolge des gleichen veisanl'anges in einen falschen vers abgeint, denn der
■ leui sinne und der stelle nacli mit dem ilngl. correspondirende frz. vers ist v. 3617:
Deliait ait ne s'ira ja taniost cssaier. — v. 3072. Guy ist gefangen ge\vcsen, aber
hefreit worden, und betheiligt sich jetzt am kämpfe:
(jV of Borgoygne {)antie adiog fiat swerd . . . . ;
Many a Sarsyn {jarwith aslo^ aml is takyngge fianne abo^te.
II. übersetzt ganz richtig: .^sutVcred for having caplured liinv : subj. zu snffered
rcsp. aba-^te kann dann mn- dei" Sarazene sein, den Guy erschl.ägt. Um diesen
Subjektwechsel zu vermeiden, möchte ich lesen: is takyngge panne au<ro-^.e: .,er
(Guy) nahm räche für seine gefangenschatV'. — v. 3092 : sniyt 011 and iclt peii-
lye. Der frz. text hat v. 3631 : De ferir voits cnvi. Der sinn ist mir nicht
klar. — V. 3202 maugrc oiir tep. Diese redensart hat sich im Französischen lange
erhalten; wir linden sie z. b. in ?*[oli("-re : Le medecin malgn* lui III, 1 Sganarelle.
— V. ;}227. H. sagt in der nole . der erwähnte engyneoitr heisse im frz. texte
Maihm. Ys ist aber wieder eimnal in einen falschen frz. vers gerathen, nämlich
nach V. 3731 oder 3742, wo allerdings der name Mahon steht, worunter aber
Mahomet gemeint ist; der riclitige name ist Mahon in v. 3735- — v. 327'; fl.
On {)« wal \>A\. für hini hent wifjimie a lytel space,
[lat he began [)arwi{) lie atend in an hundred place;
Jiat fyr [jat setlede so on {je walle, -^orne hit gan to brenne;
11. macht auf den Wechsel des pron. in v. 32S0 : he gegen v. 328 1 : hit aufmerk-
sam. Ich kann darin nichts auffälliges sehen, das ich die zwei pronomina auf zwei
verschiedene subst. beziehen: Iiit nimmt noch einmal <las schon genannte subj.
fyr auf, eine konstruktion, die in imserem gedichte sehr i'iblich ist ; he bezieht
^ich dagegen im'i ical m v. 3271). Dass u<al masc. ist, könnte auffallen, aber
V. 3171 f. ist z. b. auch castel, v. 4309 citce, v. :5l8(i, :;22S, :',3C)3, 4972, 5löö
/-'//;• als masc. gebraucht. Man könnte das hc auch auf tour in v. 3278 beziehen;
aber aus v. 3283 sehen wir, dass wii-klich der wall, nicht der Ihurm selbst brennt.
— v. 3329 Hess: tny swete -^^y^t. — v. 3448 ys soslcr sone. M. sagt: „The sign of
the genitive case is freipiently omillcd before words beginning with a sibilant".
Ein folgender sibilans ist keineswegs der grund für da.-; fehlende s des gen.,
sondern die schwachen stamme auf -r haben schon im .\gs. keine gen. endung. und
um 14t)() erscheint der gen. baM llcktirt . bald nicht, ohne rücksicht auf den
folgenden konsonaiiten , cf. v. i:;97. :>73l etc. — v. 3475 ff- H. sagt: ..In the
Krench text Guy offers of bis own accord to go, but l'"lorii)as will not hear of bis
doing so". Ich kann nicht finden, dass das Engl, einen anderen sinn hätte. — v. 3667.
i.'ct ist nicht so seilen, wie H. in der note meint, es erscheint in naserem gedichte
nijch v. 4449 und 4.^96. hür weitere belegsteilen siehe Stratm.-Bradley p. 37.'Sb und
für die foini skct, die 11. anführt, Skeat's glossar zum llavelok. — \'. ;!731 'st zu
lesen : /ör non of hciii etc. — \. 3738 niaugre hure riysagc hat denselben sinn
wie maiigre hure tep, das wiederholt \ 01 kommt. — \. 3876 bystole. II. kennt
niu" noch eine belegsteile für dieses wort, nämlich La^ainon's Brut v. 28422. Siehe
jedoch v. 4485 unserer romanze und Stratm.-Bradley p. 69 a. — v. 3932 ff. ist
ZU' intei pungiren :
And gurde him on |)e heued
Such :i strok {)al dupe wod
2 So Mise eilen I.
Jiui'\\x>ut heim, lunieil ;iii(l Ihm!:
AI he haf) forcleued.
— V. ;<985 liess: of pat host of üarasyns l>e hol arav. — v. 4<);;i lt. II. .s;'.gt :
„Gwenelon here in the l'rench texl makes the speeeli wiiich is ailerwards,
II. 4163 to 4186, attiibuted in the Engli-sh Version to Ilautefuelle". Ki üher-
.sielit dabei, dass auch an dtrv. 4163 — 86 ent.s])iechenden frz. stelle, v. 4040 — ."i(>.
Autefeulle eine gleiche rede hält. — v. 4(1751- II. führt die im Frz. .stehende
naniensform für Alalkarc, nämlich Macairzs {\ . 445.Ö) an. Hätte er einen veis
im Frz. weiter gelesen, so hätte er gesehen, dass GeffroiDi Dautefnelle nicht zwei
iiamen sind, sondern nur einer, da das l iz. hat : Grifoiis (TAutefoelL-. Dass der
name wirklich Haute/iiellc heisst. ist aucli aus v. 4123, 41.^3, 4163 unseres ge-
dichtes zu ersehen. — v. 4245 ist zu lesen :
Lord, |>e stede })at he go}) lygt !
An other a ledej» an lionde ri^t,
er. Irz. V. 4592 f.:
lle Die.\ ! com ses destries vait desous lui hiuiant !
L'n en amaine en destre etc.
Statt ßa( würde man wat oder how erwaiten, aher auch v. 43ö,j ist pal in diesem
sinne gebraucht. — \-. 4257 ^L Den \ . 4258 fasse ich nicht abhängig von tcl in
4257 auf, sondern als direkte frage, wegen der Wortstellung how ys it, setze also
ein fragezeichen dahinter. In v. 4260 giebt II. an, dass die hs. ursprünglich liest:
IVar pay beo on lyite. Wenn sie dann in biith -^itt verbeäsert, so bezieht sich das
nur darauf, dass anstatt beo jetzt buth -^ui eintreten soll. Die worte war pay
dürfen doch nicht im texte fortgelassen werden, denn ohne sie hat der vers kein
subj. un(.\ überhaupt keinen sinn. — v. 4391 iL ist zu interpungiren :
Novv Agolafre beo hytii wel ywarl
Bote he kepe him [le betre {)ar
At [le eiitree (jf j)e brigge,
l'or [)t trew. [lat he wol craue,
An yuel torn lyd |ie haue :
-Myn lied |)erto y legge.
— ^'- 43^)3- Fin ähnlicher Wechsel im pronomtn kommt noch v. 3<'l , '^31.
1559. 2217, 4421 vor — V. 4441 helf an dieser stelle ist genau dasselbe wort
wie in v, 99 und heim in v. 159. die IL mit „behalf, pari" wiedergiebt. Für
vorliegenden vers macht er jedoch ein fragezeichen im glossar, obgleich er bei
jenen zwei anderen stellen eine mit unserem verse genau übereinstimmende beieg-
stelle anführt: 0 godes hälfe. — v. 4467 Of such chaß'ar ist abhängig von woii
in V. 4465. D;dier ist nach v, 4466 der punkt in ein komma zu verwandeln
imd dieser ganze vers in parenthese zu setzen. Nach 4468 dagegen ist ein ]innkt
zu setzen. — v. 4539 ho^e übersetzt II. im glossar mit hurt, härm, in der note
dagegen mit ,,fear, alarnv' . Letzteres ist das lichtige. — Ebenso giebt II. für
arank in v. 4588 zwei verschiedene bedeutungen ; im gloss. : .,/// a line"", in der
note: ,.m a nish" . — \. 4.')97 würde Uian vorziehen amour für honoitr zu lesen,
entspi'. frz. \ . 4872 :
Le jour a \\ Kaiion monli uranl amour monstre.
— \. 46(.)7. FMe fussnote 6 zu diesem verse verstehe ich so, dass die hs. bo
liat, II. das nicht versteht und ein so statt dessen herauszulesen glaubt. Iw giebt
jedoch besseren sinn als so: die Verbindung and — bo kon)mt nicht selten in der
C. Reicliel. V.wv texlkiitik" ikr nie. romaiize „Sir Fyniiulnas" 281
bedeiitiing von ..sowohl — aLs auch" vor. Cf. v. 17:}8 iiiicl Stratiu.-Br. p. 4"^
unter l^-j^en. — v. 4680 IT. zu interp. :
. . . ]ie Sarsyn? . . .
. . .' .siiivte .strokes minryile.
And -^yue {)e frensclie liard hatail ■,
Ful mnny Jiar were withoute fail
Aslawe on av[ier syrie.
— V. 46i;)9 IT.:
Now liabbe{) j)ni vfirviie heiii in . . .
pe kyng and jiy> harouns foure:
But god now iielpe jiis lordes Fyue :
In gret drede etc.
V. 4718 zu lesen u<c bup both ded statt bot dcd. — v. 4721 Ilo so fis day let
takc him qiiycke etc. H. l'ülirt als entsprechenden frz. vers an : Honis soll li frans
hom (jjii vient an conarder fv. 4954). \'iel älmlicher ist aber v. ■V^)H^: ICt vif
se laira prendre etc. — Nach v. 4870 ist nur ein l^oiunia zu setzen, nach 4^71
dagegen ein Semikolon. — v. 4889 ist wohl liccr statt Iwcr zu lesen, und v. 4944
diidcsi für dadest. — v. .3<-i27. In der seitennote lies loo statt 2(-)(>. — v. öOfiö
ist hc yox yherde. zu ergänzen. — v. .">:!5;^ 11. meint, es sei ein versehen des
Übersetzers, dass er hier den Bruyilant getötet weiden lässt , obgleich er später
{v. 5417 IT.) noch aufträte. Aber zunächst wird iler name Bruyilant für diese
stelle durch den prov. text bestätigt, und dann ist auch der .später genannte Br.
eine ganz antlere person, nämlich der bruder Balan's und kv)ig of hci^ Persaimt,
während der hier getödtete und schon oft vorher erwähnte Br. nur ein rathgel)er
Balan's, und kyng of Motintniyrrant ist. — \ . 5373- IHe direkte rede ist nach
sope durch den auf Rolattd bezüglichen relativsatz unterbrochen und l)eginnt erst
mit V. .5374 wieder. — v. 0395- Y\\x feynt giebt H. die bedeutung : „does it
see'iii to", macht aber ein (?) dahinter. Es ist 3 ])s. sg. praes. ind. von fvncan. —
V. 5463. Das diesen vers beginnende ac ist zu streichen ; es ist nur durch vt-i-
^/ sehen aus der vorigen zeile in diese gekommen. — v. .'148:5 Ne tok as Ithn.
II. versteht das tok nicht. Ich lese: he tok at him — ,.Er wandte sich zu ihm",
da tuketi in ilicscr bedeutung auch v. 4602 gebraucht ist. — v. 551.', lies /;-^;/jt//
{\\r firnchs. — zu v. .'),')2l f. cf. Shakespeare's King John, II, 303 IT. und V, 2,
17- — V. ö.")-') ist zu lesen: he dude pe froische host gret datnage IVyp hvs pnple.
— V. 5526 Hier fehlen 12,') verse des frz. textes, nämlich v. 5637 — 5764. H.
meint, die vorläge des Kngl. werde diese verse auch nicht gehabt haben, da bei
der genauigkeit, mit der der Übersetzer sonst seinem originale folge und bei seiner
sonst bewiesenen aufmerksamkeit nicht anzunehmen sei, dass er sie absichtlich
oder irrthümlich ausgelassen habe. .\ber l ) hat <ler Übersetzer auch den kämpf
zwischen Oliver und Fyruinbras und den Sarazenen im anfange der romanze stark
gekürzt, so dass also ..the closeness, with which he has . . . followed bis original''
nicht so gross ist. 2) hat er die frz. verse 5,n68 — öö75 ^'n dei' entsprechenden
stelle ausgelassen . uivl bringt sie erst v. '^■\^^ IT., wohl um bis zum eingreifen
Roland's und seiner gefähi'ten in die schlacht nicht so lange zeit verstreichen zu
lassen. .\us demselben gründe winl er auch die ganze in ilen ausgelassenen frz.
Versen enthaltene kampIschilrlerLnig selbständig gestrichen haben, da es merkwürdig
wäre, wenn Roland' trotz seiner bekannten kainpfcslust so lange der schlacht un-
thätig zuschaut, denn das anlegen der rüstun^en geht an anderen stellen des sedichtes
,^2 Mi.vccll.-ii 1.
imiufi- »L'lir 5c-lii)cll. 4) v. ö.'ilV t- 'les Kngl. tiiiuicit ;in v. 5O87 des Frz., v. 552t
;m V. 5688 mul V. 5574 an v. 5715. ö) Sainmtlkhe IV/. und der pro\ . text
liaben die ausgelassenen veise, so dass es sehr unwahrscheiidich ist, dass die vor-
l,\j;e des engl, sie nicht besessen haben sollte. Dass der Übersetzer sie aus ver-
sehen ausgelassen liat , ist jedoch nicht anzunehmen , er wird sie absichtlicli
initerdrückl haben. — v. 5ö39 i.st ein pay einzuschieben vor ftnide, das der Über-
setzer in folge der korrektur dieses verses nur vergessen iiaben wird. — v. 066.3
Art />ow hicoine a crystenman fasse ich niclit als fiage. sondern als causalsatz auf,
setze also ein koiunia dahinter. — v. 5675 wäre vorzuziehen, laddc statt hadde
zu lesen. — v. ri'')y4. Die in der note zu tlieseni verse angeführten frz. \erse
fehlen nicht hier, sondern schon nach v.,ö686. Es sind v. ,"1871— 82 desFrz. — v..')7ö;-i.
/u cracchedc sagt IL: „French text: ecraca. Ecraser, to squash dow-ne etc.", und
macht durch diese note zwei fehler. Erstens ist das im frz. originale stehende
icraca durchaus nicht identisch mit dem nfr. ecraser, sondern mit dem nfr. cracher :
zweitens entspricht dieses ecraca nicht dem cracchede des Engl., sondern spatte
desselben verses. Zufällig stimmt cracchede in der bedeutung allerdings mit
ecraser überein, wodurch wohl der irrthum entstanden sein mag. — v. h~%:\ haue
V saied ist als konditionalsatz mit angelassener konjuid<tion aufzufassen. — v. ,=)82:i :
Snstre ttc ys hc pv fader ist fragesatz. — v. 5829. Das den vers beginnende
7vvp ist wohl nur iiithümlich, in folge der anfange der zwei benachbarten zeilen,
in diesen vers hereingekommen. Es ist nur pat zu lesen , das als allgemeinster
konjunktionsbegriff auch sonst im sinne von specielleren konjunktionen vor-
konnnt. So ist auch v. .'3875 So pat gleich if. — v. 5849- 11. sagt: ,.llere we
have the Northern adverb : o)i-lyuc~ . Im texte steht jedoch on my lyitc. —
V. 0882 Ech her seniede of ;^old übersetzt II. mit: -'each (every) part of them,
i. e. of her tresses". Von den blonden zöpfen der Florippe wird allerdings v. ,^881
gesprochen, aber cch her heisst nichts anderes auf Neuenglisch als „each hair" ;
her ist durchaus nicht pron. poss. der 3. ps. fem., wie II. zu vermuten scheint.
Cf. V. I,'iö4. IÖ81) und II. 's eignes glossar s. v. her.
lireslau, December 1892. C. Reichel.
SYNTAKTISCHE 13EMKRKUNGEX ZU IPOMADOX.
Die eiideitung prot. Köll)i:'g's zu seiner ausgäbe des Ipomadon (Ipomedou
in drei englischen bearbeitungcn herausgegeben von Eugen Kölbing. Breslau,
W. Koebnei-. 1889) hat mit recht wegen ihrer vielseitigen ausnützung des textmaterials
allgemeinen beifall gefunden; der litleraturgeschichte . der laut- und formenlehre,
der metrik und den allitevationsformeln hat der herausgeber liebevolle Sorgfalt
z\igewendet. Nur ein gebiet ging leer aus, die .syntax, und ich drückte in einer
anzeige mein befremden darüber aus. dass prof. Kölbing diesen theil der gram-
niatik aus dem abschnitte ,,Sprache mid metrik-' au.sgeschlossen habe. Darauf
meinte er in einer brieflichen mitlheihnig, „Während der dialekt durch die reime
<icli in .seiner eigenart bestimmen Hess, unterschied sich die syntax nicht wesent-
lich von der allen ej)en in diesem m( trum. ^o dass die erwähnung einiger einzel-
lieiten in den noten ausreichte."
L. Kellner, Sviitakti^clu- hemerkungeii /.li Ipomaiion 283
Im folgenden will ich zeigen, dass der .,lpomadon" eine /.usaainient'asseiule
behandlung gewisser syntaktischer crscheinungen nicht nur verdient, sondern gerade-
zu erheischt. Zur auswahl empfahlen sich jene thatsachen,
1. welche selten belegt sind,
2. welche für die Chronologie der syntax und in folge des'^en auch für
die datiiung des denkmals von bedeutung sind.
DIE KASUS.
Die Verwechselung der kasus.
1. Ursprünglicher dativ erscheint nach abfall des kasus-
suffixes als nomin ativ. Die Verwechselung ging vom Substantiv aus und
breitete sich auf das ])ronomen aus. Nach einem beispiele wie
,.'i"o breke is triwe couenaunt jte king was lo[) [tei" to"
(Robert of Gloucester, ."lO«)).
wurde gebildet
..He was füll lothe to lese hym soo" (Ipomadon. -2618);'
nach
..Allmihti godd bie ^ejianked" (Vices and Virtues 2:^/6)
wurde gebildet
..l]ianked bie he" (U)id. 'J?/.')).
Trotzdem die ausätze zu dieser entartung schon in der ersten periode des
Me. naciiweisbar sind, so beginnt die eigentliche entwicklung derselben erst im
14. Jahrhundert, und in elisabethanischer zeit ist sie kaum noch zum abschlusse
gelangt. Robert of Gloucester im süden, Robert de Brunne im mittellande, Cursor
Mundi im norden halten im grossen unrl ganzen ander alten redeweise fest; da-
gegen ist die neuerung bei Chaucer mannigfach, bei Caxton sehr häufig belegt.
Die einzelnen Stadien dieser entwiekelung bieten daher wichtige .uihaltspunlcte
für sprach- und litteraturgeschichtliche Chronologie.
Im Ipomadon tritt uns wie in den texten aus deiu ende des 14. und an-
fang des 1,'). Jahrhunderts der alte Sprachgebrauch im kaiupfe mit dem neuen ent-
gegen; aber der sieg neigt sich auf die Seite des nominativs. Nehmen wir die
redensart „t o be woe", so haben wir zwei beispiele mit dativ (4466.
448:5) gegen zehn mit nominativ ( 9;:{8, i:57;{, ':>78. '-779, 1)77-. 44^^-. öO.'i7.
."1878, 6174, 77<i()); „lo like" erscheint ein mal mit dativ l(y.]2'^). i'ü n f mal
mit dem nominativ (5417, 6725, 6747. 684:?, 692.1). Vgl. ferner !ist mit dem
nominativ 1970, 722;}; rew 5205, 6782.
2. r)er casus o b 1 i i| u u s erscheint dort, wo \\ i r nach dem
A e. den r e c t u s e r w arten.
Die redeweise ..him alone" in dem verse
II ym alone he was w o n t to lyde. 2496
lässt eine zweilaclie auffassung zu. Kntwedei' i.^-t h \ ni ethischer daliv zu ryde,
wie er ja im .\e.-.\le. gerne die verba dei beweLiuDL; be^lcilel : oder wir haben
die Verbindung; dativ -\- one vor \ins, die, gleit'h him seil, vcbon .le. begegnet,
llal.i hie deah de ,1 n u m toiiginal: liabelo eas solus). ("ina Pastoralis. :}72t').
' Vgl. meine anm. zu Sir rii>treni v. 245. K. K.
284
Mijcelli-n I.
\'gl. hiinin seilt' liimiti am-. Oca). loT','- ili> "Im- i?i ii;it(irlicli ilic sjiäten-
bildimg. BeaclUensvveitlii-i- isl all tlic-ni in detn Nt-rsc 4S.: :
All 1 1\ c m , that tliowgt skoiiie betöre.
Tliought lliciii seife f'olys tlierefbre.
Icli kenne keine parallele /u diesem gehraiiclie vor dem ende des 15. jaiir-
linncleils. Caxton hat rol;ieii(le heispiele: all t li e y in of llieyr conipanye arayed
theniself'e. T li e ]'"oiir Sonnes ofAvnion, 7^2:;: al tliein nl tlie donjjeon
defended themsclle valyaiiti\e. ll)id. 94 12.
In verl)ind(inf.,' inil zahl wintern ist dei- casus oi)liqn\is ailei"dinr;s trühei' zu
belegen :
„Sir Amis". iie sevd. do bi nti vrd.
And svvere ous bo[ie brojierhed.
And pligt \ve i>ur trew |)er to. Amis and Amilimn. :]l>2.
For sij)[)en to gaddre \ve fuistK' knewe. neuere ous two to .■<terte.
Sir Feiaiiubras. -l'i.
Das vorkoinmeii von \' o u — v e .schliessl >icli. ^vas die Chronologie an-
langt, dem vorhergehenden .spraeligebrauche an; freilich scheint yoii =: ye ver-
einzelt schon in Sir Tristiem belegt zu .sein. 1 'ie in betracht kommenden .stellen
in Ipomadon lauten:
Ye shew your lady lytlile hivt-,
That von so hejtllv jirev.sse. l8ti7-
Theie shall vou fvnd mv lord, jie king.
'l'he (jueue and also the lady yinge. 4','72.
l''ynde you hym . y IT that ye may. ö-VS. X'ielleiclit auch 287 1.
Weit auflallendei- als vou — ye ist der gebrauch von ye im sinne eines
akkusativs :
He shall noyc ye no more. 8648.
Das ist schlechterdings unmöglich und dabei- zu emendiren.
Der genitiv.
Ich sehe von allen funktionen des genitivs ab. obgleich sich im Ipomadon
vielfach interessante beis])iele linden, und will nur einen fall von genitivus
pseu d o-part i t ivus nennen. So nannte ich die konslruktion „tho.se beautifui
eyes of hers" (einleitung zu Blanchardyn und F.glantine. p. XIX ff.); da sieh kein
Widerspruch gegen diese auffassung erhob . die-elbe vielmehi- bei Einenkel und
Bradley ausgesprochene Zustimmung Hind, so will ich den ausdruck beibehalten. Im
Ipomadon begegnet uns eine solche wendung in dem \erse 2i;{(i;
I wille werke after })e wille of yours.
Soweit ich dit; entwickelung dieses s])rachgebrauches übeisehen kann, steht
das beispiel aus Ipomadon im 14. Jahrhundert allein ila. Ivs sind deutlich drei
stufen zu unterscheiden.
1. Unbestimmter aitikel oder an\. every. n o mit ot niine. of thine
etc. Dieser gebrauch isl in der zweiten hallte des 14. jahihunderts belegt. Ein-
enkel, Streifzüge, p. 86; einleitung zu lUanchaidyn and Eglantine. |i. XXi.
2. Unbestimmter artikel (oder any, every, no) mit dem do])pelten genitiv
eines Substantivs: a kny^t of the emperours. Gesta Komanoruin, p. 241.
:{. this und that mit of mine etc. und dem doppelten genitiv eines
Substantivs: that berde of voures. Ca.xton , Blanchardvn and F.glantine. 186/22.
1.. K<.-!lner, Syntaktische hemeikinigfii zu IponuvJon 285
Beispiele mit 'lern bestimmten aitikel sind sehr selten und jedenfalls nicht
vor Chaucer zu finden; icli kenne nur eins aus Gesta Koiuanorum: the feklvvis
of myne met me in the feM. p. 69. In diesem lichte betrachtet kommt dem an-
geführten verse aus Ipomadon Itesondere bedeutung zu.
Der dativ.
1. Der <lativ erscheint, wo wir nach dem Ae. den genitiv erwarten:
T o hardenes nothynge he ytmyde. 51').
Eine ])araiiele hierzu findet sich schon Vices an<l Virtues . H^)j:VZ: nemed
gieme to yure herte. Andere Verbindungen sind: to have need to und to
have envy t o. Nefde he nane neode to us. ac we hefden to muchele neode
to liim. Olli Knglish llomilies 1 121; vgl. Robert of Gloucester, 1:^60. Guy of
Warwick (Auciiinleck MS.: luiu. Ueber ii a v e envy siehe Zupitza zu Athei-
sten, 79.
2. Zum verse All men hym worshipe spake hat Kölbing mehrere
beispieie aus dem M.Jahrhundert beigebracht; diese redewendung. welche an
benediccre, maledicere aiicui erinnert, ist auch im l :\. belegt :
l'rinces oueral aboute ef ech kinedom
Speke hini vuel .\nd hateil him vor is suikedom.
Robert of Gloucester, 2390.
Vielleicht haben wir diese konstruktion auch in Life of Saint Katheriue
(ed. Einenkel), v. 89 vor uns.' Vgl. rnhd. diu im in heimliche vil dicke gOet-
lichen sprach. Niliel. 132.
Der akkusativ mit dem infinitiv.
Die entwickelung des acc. c. inf. als objekt im >Ie. besteht darin . riass
erstens die konstruktion sich auch auf verben des inneren wahrnehmens, denkens
und wollens erstreckt , und zweitens dass anstatt des im Ae. ausschliesslich vor-
kommenden reinen inlinitivs der piäpositionale erscheint.
Häufig ist dieser acc. c. inf. auch im 14. Jahrhundert noch nicht; <laher
i?t ilas beispicl im Ipomadon 846 willkommen :
Trowes thou this lady bryght of ble
llere loue on the to laye?
V. 983 bietet einen acc mit reinem infinitiv:
Trowes tliou any otlier ther bee.
DAS ADJEKTIV.
An zwei stellen des Ipomadon erscheint das alte adjektiv midde in einer
Wendung, die beachtung verdient. Im 14. Jahrhundert ist das alte midde längst
durch middle verdrängt, und das frühme. on midden ist on niiddes geworden
Hätten wir daher a myddes, so wäre das nichts auffallendes: das ist die regel-
rechte Präposition = amidst. Aber wir finden the mi'fdes. Die verse lauten:
He liit hym so the myddes the shold
A quarter He into the feld. .0478.
He stroke hym so the myddyst J)e backe
That jjothe plate and hawbiake (sie!) brake. 5816.
Ich möchte in diesen Wendungen Überbleibsel des alten gebrauches sehen
(un middum tem()le etc.), nur dass statt der alten adjektivform die im 14. Jahrhundert
2S6 Mi<celli-n I.
gewöiinlicl) gewoalcnc adverhi.iHoiin ersclieint. So nuiclitc ich aiicli die stellt-
im Cursor Mundi 650 verslchtn :
Bot ylioii trc iiiin [loii iiawitrlit to.
l'at Standes in in id ward paradis.
So Colton MS.; die andern .MSS äiulein in aniidward (F:urfax),
oniiddes ((iöttiiiiren). aniidde (Trinityl.
DIK PRONOMINA.
1. ])i\^ t'ehlen des persi) n 1 i cli e n s u b j ek t s p lo n o ni ens ist
cliaralUeristiscli für die frühiiie. periode; je weiter wir nns von 13(X) entfernen,
• lesto seltener fehlt das pers. pronomen.
Im Ipoinadon habe ich nur ein beisjtiel ojefunden :
Syi-. for ihy good I saye I
Gyff the to justes oi' to turnavnge,
Or eis lett be thy nyce lokynge.
For h e 1 ] ) e the not m a y e. '■ 856.
Ergänze it? Das metruiii scheint übrigens so etwas zu verlangen.
2. J. L. Kington Oliphant citirt aus Titus Andronicus not I! in der ant-
wort als ,.a new form of denial" (The New Knglish TT ir-)V Ipomadon hat fast
dieselbe wendung zweimal:
..Ys he fayre?" ,.Nay. certes. he.
A fowlei- man ther niay non be." 6144.
Ys this a Ible? Nay, certes. hee ! 7082.
Jienierkenswerth ist die sonst erst im 1."). Jahrhundert belegte wendung
„it is 1":
And so shall I, tliat no man witte
Ne know, pat it is 1. 2359.
Freilich ist im Ipomadon wie im Cursor Mundi, wo die wendung eben-
falls vorkoimut (7739). es gleichbedeutend mit am.
Das fehlen des i' e 1 a t i v p ro n o m e n s ist im 14. Jahrhundert eine
Kaum bemerkenswerthe erscheinung (ö7. 406. 22;?ö, 3355 etc.).
Relative an knüpf ung statt nebeneinanderstellung mittelst des demon-
strativums wird im 16. Jahrhundert ganz gewöhnlich, im Me. sind kaum anfange
dieses gebrauclies vorhanden. Im Ipomadon findet sich nur wherefore =
therefore. 3183. ] )as ist schon früher belegt: Robert of Gloucester. 4823; Guy
of Warwick ( A\ich. MS), 2448.
Der bau des re 1 a t i vs a t z es zeigt noch die alte für unser gefühl ana-
kokithische gestalt . wie sie uns im Ae. und Me. bis in den anfang der neuen
zeit entgegentritt. Zwei stellen sind besonders charakteristisch.
These knyghttes, |)at were conyng of craftes,
To shevers wente bothe pere shaftes. 6903/4.
They that wyseste is of witte.
From tyme they be takvne wytli it.
Hit takvthe iro them tliere rcnsowne. 7349/51-
]>iese stellen bestätigen die regel, dass im a e. und m e. relativsatze
ein kasus rektus an der spitze steht. Das ist der Schlüssel zu allen
Unregelmässigkeiten, denen wir im baue des älteren relativsatzes begegnen. Vgl.
einleituns zu Blanchardvn and Eglantine . i). XLIII H'. Ausnahmen sind selten.
1,. Kflliier. Syiitakiisc-In- liemei kmn^uii zu IjioiiiaiK.in 261
Ac him de lies niic wat, aliuiiili '^oil, \r biiide are and for ^-^iuiifimesse. Vires
and Vii'tues . I,">/;',-- ;nid alwaw wlinnie he raiic;iit IVl floun and was slayti.
C'axton, Charles the (Irete. 81 /iS.
I-". \erv i'^t auch noch als >iil)>lantiv gebraucht:
To evcrv he sjicndvs so laru'clv.
'l'hat all f;ood ol' hyin s]iake. öriö.
1 )iesei' gehraiich erhält sich bis in den aid'ang des Ne. hinein. N'gl. ein-
Icitung zu Blaiichaidyii and Kglanline, ]». XLVH.
DAS VEKB.
Die iiiii)eisonalia.
1, In dem kanijii'e zwischen dativ und noniinativ reisst der erstere kasus
voi übergehend etwas von dem gebiete des noniinativ an sich. Die verbcii des
uiüssens und geziemens erscheinen häufig mit dem dalis' ; das nördliche
nie lius wai woiil massgebend für die ganze gruppe.
Yow nede not hyc you halft" so faste. 2229.
Sertus. syr. me oweth to wete. 5182.
The tharre not tarther asse. 1666. Vgl. dazu ."^ofi.".. .")i.'):^ .">17". 5180.
Auftallenfler und weniger belegt ist der dativ bei must.
Yet me must love att lowere degre. 971-
jMe must in to my londe. 4663.
Iponiadon saw tliat nedys hym muste. 8409.
An einer stelle (45) hat der Schreiber biis, das der reim verlangt, in musl
•geändert, und das könnte einen auf den verdacht bringen, als ob auch die andern
must von der band des Schreibers herrührten; aber in vers 8409 ist must durch
den reim gesichert. Dieselbe wendung findet sich Coventry Mysteries, ji. ,'):{:
Alas! dere sone, for nedys must me
Kuyn here the kylle, as God hath sent.
Das wort seem verdient besondere beachtung. Weder bedcutung noch
konstruktion sind direkt aus dem Ae. zu erklären, denn statt des ae. persönlichen
Sern an n)it der bedeutung „to bring to an agreement . to settlc (a dispute)"
(Bosworth-Toller s. v.) finden wir im ISIe.
1. unpers. konstiuktion niil der bedeutung passen, ziemen: belege bei
Stratmann.
2. pers. konstruktion mit der bedeutung scheinen. Ibid.
;{. unpers. konstruktion mit der bedeutung scheinen. Ipomadon bietet
hiefür drei belege.
Covardc i)e connteniunnicc hym semyd. ."iL'v
Hym scmes of bownte bare. 1 149.
P>ul no fole semys hym one. 7673.
Parallelen bieten Ywain 1204; (lenerides ;{;{n. 6846; Roniaunl of the
Kose 214, 312: Hook of Courtesye 4,').'). Es scheint hier eine sogenannte miscli-
kon^truktion vorzuliegen: die alte konstruktion haftet .an der neuen bedeutung.
4. seem scheint auch die bedeutung „glauben, dafür halten" zu haben,
wie man nach den folgenden belegen annehmen muss. Like as mine e.\ecutors
scmc best. EarlV English Wills (ed. Eurnivall EETS, nr. 78) 43/14. Diese
stelle ist freilich nicht beweisend, da seme oft — .semeth gebraucht wird,
J^;^ .MijLcllfli 1.
• uiv woil liici' .ilso uiipeisünlich ^ein und < c li e i ii e n bcileuten kann. In ileiii-
selhfii texte liei.=st es aber: as they seine Ihat god ys, wie sie es tiir gut
halten. 111,26. Vgl. lerner Caxton , Hlancliardyn and Eglantine öU/ö- !*■' '">'
secniyng ye sliolde foiclose and take awaye oiit of your herte all inutyle somw-
liilnesse: ebenso das. 7"/l7-
l'nd noch ein dritter piinkl sei iiezüglich der iinpersonalia crwahnl. Die
tmiii nie. lliynk ;= me. thynketh ist dem ganzen niittellande und norden gemein.
Im Cursor .Mundi ist me thinc die regel ; vgl. .Sir Tristrcm , ir>ö4, '-262: Sir
G.iwayne and the (Jreer.e Knight. ;548. 2lü8, 2428; Bury Wills (Camden Society),
]>. 46; Earlv Englisli Wills, 124 K'. Siebe auch einleitung zu Blanchardyn and
Eglantine, p. LI. Vereinzelt tritt die form im süden auf: j)e wohunge of ure
lauen! (Old English Homilies l), ]>. 283; Guy of Warwick Auch. MS.) 616,
608. Ipomadoii bietet viele belege. .M e t hinke und me seme erhalten sich
übrigens bis ins 16. Jahrhundert. Aschani, Toxophilus, 26, 28, 34, 40: Starkey,
England in tlie reign of King Henry VIII. ( EETS XXXIl I p. 'j'V^.yi. 113/454.
1 1 7 h90 : 1 ( )6; U/ ). 2^)4 274.
Das genus veriti.
1. Die im Ae. beobachtete Scheidung zwischen intransitiver und transitiv-
kausativer bedeutung verliert sich immer mehr, je näher wir dem 16. Jahrhundert
kommen. Im 14. Jahrhundert sind die belege für den unterschiedslosen gebrauch
eines verbums in intransitiver und kausativer bedeutung noch ziemlich rar, und
die paar beispiele aus Ipomadon verdienen daher notirt zu werden. Dem verb
d reden kommt, wenn man vom ae. ondrifedan ausgeht, nur intransitive oder
einfach transitive bedeutung zu: ., f ü r c h t en ". Im Ipomadon begegnet es als
kausativum : ..er s c h r e c k e n " :
Jason, in a stody he säte.
Thal mete and drynke he forgatte.
So (Ire de hym that reprove. 865.
Eine andere auffassung ist jedoch nicht ausgeschlossen. Wenn wir das
sonst im Me. häufige fehlen des subjektspronomens annehmen wollen , so haben
wir die konstruktion : |'he] drede hym that rejirove, entsprechend dem ae. ic on-
dra-fle me (iod.
l'nigekeiirl winl kele intr. gebraucht:
My care will neuer kele. 3995-
vgl. Trevi.sa, Higden's Polychronicon I. p. 177: that virtue keled (Latein, refriguiti.
Uebrigens citirt Bosworth-Tolltr schon ein ae. beispiel mit intr. bedeutung.
2. Eine interessante, nicht zu häufig vorkommende syntaktische erscheinmig
i-X der gebr;iuch des passivums statt des reflexivums.
Wiiene he to bis metle was sett,
lle myghtte nother drynke ne ete. 193.
Betwene them two was neuer no bäte.
Er«) the hyme, that they were mctte. 8827-
Vergleiche hiezu die folgenilen stellen:
Unilus hym [joughtc, wlu-n he was leyd,
1 >i.inc com to hyu» . . .
Robert de Brunne, Story of England (ed. Furnivalli, i;i8ö.
I.. Kellner. Syntnktisciie beiueikuiigeii zu Ipninadon 289
The liynei- was redy. .iinl tliey wy^slie theix" liande«, and were sette at
dyner. Caxton , 'Ihe l*"ouie Sonics oi'Aynion, ;58;'8 ; now was set Bertlielot
and tiie woitlii Reynawde for to playe at tlie ches. il)id. 61 21.
To Ivone. yn sotlie, oiir kyng iiym sende,
Herrowdys wilh liym inito that cytte.
To loke yt" that tliey yolden wolde he.
The llistoiical Colleetion ol A Citizen oi i^ondon in the lilteenth centurv
(Coiitaining: I. Jolm Page's Poem on the Siege of Reuen. II. Lydgate's verses
on llie kings ot England. HI. William Giegory's Chionicle of London. Ed. bv
James Gairdner. Camden Society 1876J, p. '_'.
In der folgenden stelle aus Chaucer hat das passivinu i-eciproke bedeutung:
I trowe aji iumdred tymes they ben kist. Man of Eaw's Tale, y76.
Vielleicht kann man in den folgenden ae. stellen schon reflexive bedeutung
sehen.
Pä waes gast ofer holm boren („der geist golles bewegte sich über den
wassern-'). Caednion, Gen. 1 2( . Pä wurdon lii^ calics to oft on yfe! awende
(sie wendeten sich dem bösen zu). Aelfric, Richter, 7 ( .-Xnglia II, l-l'i).
Die au.viliaria.
1. Gleich dem gewöhnlichen can (ganj wird auch shall in Verbindung
mit infinitiven gebraucht, ohne die bedeutung des verbs irgendwie zu niodificiren.
Ipomadon wci^t einen sicheren beleg für diesen gebrauch auf:
J3e hym that all siiall wolde,
Vs may liiynke it ille sett of ilke a syde. 1893.
Vgl. Vices and Virtues. p. 39 14: Banne du dus hauest dine luue te gode,
danne behoued (te Öat du hie wel warr J)at tu luuige dine nexte, dat is, aurich
mann de berd din anlicne.sse, yf |)u karite s c a 1 1 h a b h e n on de.
Vielleicht auch das. p. 41/1O: AVa dan ilke manne de is swa swide wittes
bedaeld, dat he, for dessere lease luue of de swikele woreld, scal forliesen de
swete luuve of Criste and de meilide of de liuigende lande. Eine stelle in Sir
Beues of Hamtoun ist besonders lehrreich wegen der Varianten, welche die übei-
flÜEsigkeit des shall klar beweisen.
Ac o J)ing moder, i schel |)e swere. 313.
Die h.ss. SNC lassen schel weg, ebenso te.xt v. Derselbe gebrauch
scheint schon Orosius 42/12 vorzuliegen. Eac nie sceal adreotan ymbe
-'Philipes, and ymbe Tardanus, and ymbe ealra Jiara Tioiana gewin to asecgenne;
das lat. original lautet: taedet etiam ipsius PeIo])is contra Dardanum atque
Troianos referre certaminn.
r>as temj)us.
1. Das praesens statt des futurums ist im Ipomadon einmal belegt:
When he have provyd hym sellTe a knyghte
<)f all other moste of myghte.
He dwellythe not fro you longe. i,t13.
Diese fortsetzung des ae. gebrauches ist aucli sonst anzutrefien.
He bet-h heyman er he be ded. Havelok, 1261.
|)Ou sest ous neuer eft mo. Amis and Amiloun, 1782.
K. Kblbins, I^n^lische .Studien. XVllI, 2. I9
2go Mi-^crlleii 1.
ac git y liuc. y gehl it [>f. (Jiiy of Waiwick (Audi. MS.j. 1641.
After hiin [icni best enipcroiir. Ibid. 4261.
•J. I^eaclilenswerth ist v. 1221 wegen der consecutici teinpoium:
'l'howge I niygbt for sorow syiike,
.Mavsluf, ve wold iiu wunder tliyiike.
And ye wy.st. iiow it stode.
(jenieint ist das praesens, "^ how it Stands; das iiraeteiituni ist durch
wyst zu erklären. Kinc so ])einlich beobachtete concinnitiit steht gany vereinzelt
*\a in me. zeit.
L)er nuxhis.
1. In ae. weise wird einmal der konjunktiv (eonditionalis) im nralisatze
eines konditionaisatzes ohne auxiliare gebrauciit :
Gerten Iv. had lie byn here,
Jasone hym knewe. [lat was Ins lere. '.W-ßi.
2. Einmal erscheint der konjunktiv im reime, wo wir den indikativ
erwarten :
A messN iigeie, it seniyd. he were.
l'or he bis syde a box he baie. Ifi'-^T.
Ist dieser unberechtigte konjuidstix- der reinnioth zuzuschreibeii ? Eine
parallele aus Guv ot \\ arwick fAuch. .MS.) scheint dafür zu sprechen:
To pleyn heni |)ai went bi riuer
l'at of wilde foule ful were. '-~<.jH.
;{. Einmal erscheinen indikativ und konjunktiv im selben satze:
In a courte who ay soioyrons (sie) so
And se the maner of no moo.
Of no mo thev can. 268 — 7"
Ich glaube an anderer stelle gezeigt zu haben, dass dieser Wechsel nicht
als \ ersehen oder nachlässigkeil , sondern als eine eigenthümlichkeit des ae. und
Hie. Stiles aufzufassen sei; für unseie stelle genügt es, die den gebrauch von in-
fiikativ und konjunktiv im selben satze zu belegen. Be dcem is ryhtlice awriten
dyet hie biecne mid dicm eägum and sprece mid daeni fingi'um and trit niid
dteni fet (latein : graditur ore perverso, annuit oculis, terit pede). Cura Pastoralis,
;{58/4; vgl. das. ;?46/22.
He liein axed \\ hat it were.
and wh.il was al jiat noise |iere.
Guy of Waiwick (Auch. iM.S.), 289^.
gif J)at o part holdij) wip o pojje and ])e to[jer wi[) o no{)ere pope. and
eche partie seic and techij) as bileue [tat [lis pope is verray and noon ojtere
joei ben alle out of bileue. Wyclif, The English Works, ed. Matthew
(EET.S, 74). \"gl. English Gilds, ed. T. .Smith (EETS. 40), p. 40.
1 >er infinit iv.
Der seltene gebrauch des Infinitivs nach without i.st wohl durch
französischen einfiuss zu erklären.
But. svr. with outyn othe to swere.
.Me thynkes in my herte. ye ere
Kight ille avvsud oiV tliis. 7'»^'4-
Ij. Kellner. Syiitaktisclie hemeikungeii zu I|ioiiiailoii 201
Ich kenne heispiele (ies^elben gebrauches hei Caxlon , erinnere uiicli aber
bestimmt, auch in The Knight de la Tour-Landrv welche gelesen zu haben.
Wythout adventure to fynde. Blanchardyn and Eglnntine. 31/18; wythout
to make ony noise. The Foure Sonnes of Aynion , 78/24; vgl. das. 219/31,
470/25. Buten ewt to leosen wird von T. L. Kington Oliphant aus Legend
of St. Katherine (.\bbot.sford Club), p. 53 citirt (The Old and IMiddle Kngli.sh,
p. 220V
I>as particip.
Statt des gewöhnlichen infmitivs erscheint nach verben der wahr-
n e h m u n g ein m a 1 das ]» a r t i c i p der v e r g a n g e n h e i t.
A worthy wyghte he had to wyffe.
A sone she bare hvm in her Ivfle,
As I have harde betelde. 144
Es fehlt nicht an belegen für diesen gebrauch, der an einigen stellen noch
auffallender wird dadurch, dass von dem verb der wahrnehiuung auch noch ein
Objekt abhängig ist.
As ve have nie oftcn herd sex d sothlv.
Coventry Mysteiies. p. 34.
Ye han sen shewyd gow hef'ore. Ibid. 7u.
I have herd gow seyd
Ciod xulde have a modyr swete. Ibitl. 80.
Ha! euyl gloton. 1 haue wel herde the spokcn.
Felon coward. Caxton, Charles the Grete, 63/2.").
DAS ADVKKH.
First wild einmal im Ipomadon in einer weise gebraucht, dass es unserem
gefiihle als bedeutungslos und überflüssig erscheint.
Ye have byn to me trusty and trewe.
Sethe fyrste your faythe w^as fest. 207.
Dieser gebrauch lässt sich mehrfach belegen.
Egsode eorl. syddan ierest weard
Feä-sceaft funden. Beövvulf. 6.
Je ne mac rimen ne teilen alle do sennes . ne alle do undeawes, ne alle
do wundren, de ic, wreeche .senfulle . habbe idon and beuolen . .sedden ic arst
mihte sene^in. Vices and Virtues, lö;.'{2.
He hap me sent ])e valour
Of faire figtes four,
Se{)I)e he first began. Libeaus Desconus (ed. Kaluza). I041. •
for si{:)])en to gaddre we f tirst ly knewe. neuere ous two to sterte.
Sir Ferumbras. 276.
Wlien thou camest first.
Thou strokedest me and madest nnich of me. Tenipcst. I. 2, 33-2 .
l did sav so.
When first 1 raised the tempest. Ibid. \'. 6.
In der jetzigen .spräche ganz gewöhnlich. Vielleicht gehört auch das in
Guy of Warwic4< (Auch. MS.) so häufige, auch sonst vorkommende ganz
bedeutungslose a 1 1 e f r o m e hieher.
19*
2Q2 Mi-cclleii ].
1(1 Jje £f [wi bell iiow ycoine.
And seyled ouer alte tronie. 784.
To sir Gyes in lie is y-come,
And liiui Iie gret alte frome. 998.
To pe se he is y-conie,
<};ule winde lie hali alte f 10 ine. ri-i4.
Ac when Jjemperour wist alle frome
Pat Gij oT Warwick was yconie,
Tvay eils iie dede alter hini go. 2S69.
Vgl. The live joys of the Virgin (Old Englisii Mise. p. 87):
Leuedy, for [)are hlisse.
Pat \>n heddest at [je irume.
Po \m wiste.st myd iwys.se,
Pat ihesuc wolde beo J)i sune.
DIE PRAKPOSITION.
Die im Ne. wolilbekannte bedeutung von between r= liy tlie Joint actioii
of (vgl. den kinderreim :
Jack Spiat could eat no fat,
His wife could eat no lean.
And so between them both
Tliey licked the platter clean.)
ist i;n Me. nicht oft belegt; Ipomadon bietet ein gutes beispiel :
A chyld they gälte bei wen e them J)en,
A doughlter fayre and yinge. 80.
T r o p p .\ u . Mai 1 89J. Leon K e 1 1 n e r.
MR. OLIPHANT ()N BEAÜMONT AND FLETCHER.
In Engl. stud. Vol. X\ll, l, 1 greeted the appearance of a fellow-workt-r
in the field of the Post-Shakespeare-Draiiia with pleasure. Since then, that is to
•sny. since I wrote a few reniarks on his first paper, two others have appeared,
completing the series. The rcsult has been disappointing. Mr. O.'s aim may he
summed up in a few words. He seeks to establish the fact of revision and
re-revision for the great majority of the plays on the slenderest of grounds. He
dates for instance 31 of the plays before 161 2. For 21 of these, there is beyond
Mr. O.'s supposition for this early date, no proof advanced. The aiilhor has an
easy niethod of citing long jjassages and declaring that they belong to this or
that aiithor, before or after his style was formed. But he seldom attempts to
connect these passages with undouhted work of the author in tjuestion. He
snpposes Beaumont to have begun his career as a drainatist at the surprisingly
early age of 18 ! Such a Statement ought not to have been advanced without
the most careful proof. If Fleay and 1 have been too anxious to find traces
of Massinger to do justice to Beaumont , as Mr. O. asserts . he has been too
R. Boyle, Mi'. Oüpliant on F^eaumont and Metclier 203
li.isty in assigiiing to Beaimiont passages wliicli sliow no traces of bis ätylc. On
the other liand he assigns to Massinger plays which cannot lielong to liiin. No
|.lay can be assigned to that |)oet whicli does not contain tlie conventional
metaphers ol" whicli he is so fond. .Mr. Üliphant confesses. Vol. XVI. p. 186
I have not M.'s play by nie and cannot verify these statenients". It may well
' asked, hüw conie Mr. Oliphant to write such a paper withoiit having a copy
nt ^lassinger at bis side? The connection betvveen The Littie Fiench Lawyer
.111(1 The Parlianient ot" Love , of which Mr. O. speaks on |). 186. was just
1' point that enahled Fleav to begiii the woik ot" showing Massinger's sbare
i;i these plays.
In bis second ]:)aper p. ;!21 Mr. O. assures iis he has at leiigth succeeded
overconiing the difficulties he had experienced in dealing with Cupid's Revenge,
i'i proceeds to divide the play between Fletcher. Beamiiont, Field and Massinger.
j-\s the new division is unaccompanied by proof it is iitterly valueless.
On p. 'A24 speaking ot' The Two IMoble Kinsinen Mr. O. asks : "If tirst
acted in 1625 — 6, would any publisber bave bad the impudence to publish it in
1634 as partly Sbakespenre's ?'" Mr. Oliphant cannot biit be awnre that the
publisbers were guilty of even inore astounding inipuden.ce in Sh.'s life-time. One
striking instance of the lighthearted way in whicii Mr. Olipiiant goes forward
occurs on pp. :V2ö— 6. He says : "Proofs of Sbakespeare's participation may
be found in the following", and cxtracts two passages froni the (iist and the
fifth acts. If Mr. Oliphant rcgards such an assertion as proof, iie cannot expect
bis work to be taken seriously. On p. 326 he says: „I may add that the con-
clusions of Mi-. Boyle as to the pronunciation of 'Perithous' and 'Theseus' are
tütally wrong". Mr. Oliphant has no right to throw suspicion on iny work. until
hc has exaniined it and found it wrong. I work on the principlc of giving others
the nieans of verifying the facts on which I base my conclusions. In the present
instance I base my conclusions on the following facts.
The Two Noble Kinsnien, Massinger's Part.
Pirithous z=. ;>, syllables:
I, 1. 2()~ — 209 ■■[ am entreating of mystlf to do
That which you kneel to have nie. Pirithous.
f-ead on Ihe bride.
I, 1, -2(.). 22 1 I''are well my beautecnts sistcf, Pirithous.
Keep the feast füll.
^ 2, <>(i Theseus. who wlicre he tlireat-; appals batb sent
Deadly detiancc to bim.
Theseus — 2 syllables :
'. 3- .V> You talk of Pirithous and Thesen?' lo\e
I'letcher's Part.
Pirithous =: 4 syllal)lcs;
II, 2, 24.') IIow now keepcr.
Where's Arcite?
K. Banished, l'i'ince Piiillious.
II. ."). 31 Nor shall you lose youi- wish, Pirithous.
III, 6, 15« We seek not
294
M ideellen I.
'l'liy iii'fiilli uf luercv, Tlieseiis, 'ti> to nie.
Theseiis ^= 3 syllables:
1\'. 1, i;{ riiat truly noble, Prince Piritiioiis.
I'lie pronunciation of l'irithous in tliree syllables by Massinger and foiir
by Fletcher is thus beyond doul)t. The case of 'I'iieseus, even in III, 6, 158
(where lo iny ear it is in tlirec syllables) niight be disputed, but the matter is
of utile consequence. 1 only a<lvancc tliese cases as a warning to Mr. Oliphai't.
He nuist woik liimself in ijuite a difterent manner, before te can affonl to reproach
otliers with inaccuracy. It would liardly be fair in retaliation to exatnine the
whinisical theoiy Mr. O. advances on ji. :526, about a quarrel between Beauniorit
and Fletche)-.
As to Henry \'III pp. 326, ;J27 it is luy belief that whoever has a just
.•qipreciation of our gi'eat poct will find it inipossible to believt that in bis latest
and ripest period, be wcjuld consent to work with any coadjutor. I therefore
regard it as simply a matter of time, for those who grant the presence of
Massinger and Fletcher, (or even the latter alone), in the play in conjunction
with Shakespeare — sooner oi- later to come to see that Siiakespeare had no
band in it and The Two Nol)le Kinsmen.
The Honest Man's l'"ortune is very fully discussed by Mr. (Jliphant. lie
raight however have assumed a moie modest tone about Act. I\ . 1. He declares
my error in supposing Beaumont the author of this act ]:)aidonable. as it is very
easy to take R.'s work for Field's and vice versa. He bases bis argument 011
one parallel passage with The Knight of Malta V. l. I am ready to grant that
this part of The Knight of Malta may be Field's , but the case for bim is by
no means so far settled that an argument for bis jiarticipation in The Honest
Man's Fortinie can be founded on N. As to wiiat .Mi". Oliphant asserts to be
the "i'un"' of Field, may 1 venture to call bis attention to the fact that it was
this obstinate obtrusion of the purely subjeclive dement in Fleay. that caused
even bis undoubted facts to be regarded with suspicion. Mr. O. seems too much
inclined to assume the magisterial tone that made Fleay intolerable. Mr. O.
work has its merits, but, if be begins to assume the airs of a sovereign arbiter
in this field, he will share Fleay's fate and niake bimself everywhere impossible.
On p. 331 Mi-. O. s])eaks of my opinion as to The l-'aithful Friends, The La\\s
of Candy and The Noble Gentlemen as possihlv by Shiiley. (3f which be says
that -it is an opinion not wortii) of consideration". I iiave nowbere advanced
my opinions as 'proofs', as Mr. Oliphant has too often done in bis papers. 1 men-
tioned the name of Shirley more to direct attention that way. becaiise Shiidey
was known to have altered some of the B. and F. jilays. 1 have since seen
tliat he cannot be fixed upon , because he came to London not earlier than the
end of 1624. But 1 .stiongly protest against the /■:/«/««/ tone of Mr. O. 's remark.
This tone sliows tjiat tiie immalurity which Mr. Oliphant ascribcs to the styles
(jf Beaumont and b'letciier in The l-'aithful b'riends and The I.aws of Candy.
which he dates 1604 f!), miglit witli more piopriety be asserted of their critic.
To bis theory 1 have only to remark that Beaumont was at that time 18 years
of age. This 'fact' will sufficiently explain why 1 decline to notice Mr. O.'s
further .statements as to tliesc plnys. Massinger cannot for a moment be thought
of as a revised tili bis favouiite expre.ssions are brought forward in evidence.
In The Faithful Friends tliere is a limit of ilate irivcn bv the Lerma allusion.
K. ]-V)yle. Ml'. Oliph.int on Beaiinunit aml Flelcher 295
It caniiüt l)t eailier llum l6l<S. In Nice Valour Tlie ailiuion to Fislier's Folly
■'\es the date a? not earlier tlian 1624; Middleton's participation in tliis play is
•lOtlitr Ol' ^Ii". O.'s unsupported suppositions.
[11 tlie case ol" 'J'lie Woman's Prize Mr. Ü. niakes wild woik wilh liis
.'ues^ts. Ile lalces the allusion to tlie sie.ae of Ostend as if niade wliile Ihat
-iege was in piogiess.
Wlien suddenly a wateiwork
Kiew li'oni llie window with such violence
'J'hat had 1 not ducked ijiiickly like a fi iar,
Caeteia cjuis nescit?
The alhision is tlie sanie as in 'J"he Allieist's Trngedy to Sir Francis Vere's
"pcmiig the shiice, and drowning tlie advancing Spaniards. Ailusions to the siege
of Ostend are too common to [jrove anything but that the allusion cannot have
heen made betöre 1601. Mr. O. niight as well extract t'roni Act 11 sc. 2:
,,llis infliction
That killed the Prince of Orange will be spoit
To what we purpose"'.
as a proof that Wonian's Pri/.e nnist have heen written shortly after the murder
• if William the Silent. .So niuch for Ins date of 1606 for the first appearance of
ihis play. He is conipellcd to assunie a second revision c. 1614 from the piain
allusion to the 'Arniies in the air* in I, 3, (at Asperg-Habsburg). I shall coni-
plete the list by pointing to another allusion in the same scene ., Spinola's but a
ditcher to her". The allusion can only refer to the siege of Breda 1624 — l62ö-
Spinola threw up a double line of circumvallation louiid the town. In accor-
dance with this allusion the play shows Fletchej's lat=est style with abundance
of emphatic double endings.
I cannot enter in the discussion with Mr. O. ahout The Fair Maid of the
Inn, nor Love's Pilgrimage, as bis niainicr of regarding extracts as 'proof conies
liere again into Operation. He rejjeats in Ihe case of tiie latter play Fleay's
former accusation of thefl against Jonson. About I'our Plays in One Mr. < ».
. has a theory that Peaumont and Field were working together in 1610. Where
are his reasons?
With regard U> 'i'he Night Walker and whal Mr. U. aller üycei says
about Shirley, it has long beeii known that that poel took many of his i)lots
from the Spanish. Dr. A. F. Stiefel says more than half his ])lols are taken
- from the Spanish, and gives twu carefui comparisons.
1. The ^'oung Admiral taken iVom I.opc de \ega's I )0]i r,o|)e de
Cardona.
2. The Opportuiiity taken fioni Tirso de Moliiia's VA Castigo del Penseque.
iJr. Stiefel would do us all a great Service, if he p\iblished whal he knows of,
not only Shirley's, but als ihe other dramatists' obligations lo the Spaniards.
Had Klein lived to comjjlete his History of the Drama ihis point would have
heen settled long ago. Probably Klein left notes. for he speak.s v^'ith a cer-
tainty on this point that shows be had evidencc in his hands. !l would he a
great benefit to all workcvs in oui' lield il' ^uch noU-s couM !>■■ lound aiM pub-
lished.
On p. ^ö'j in the case ol 'l'hierry and 'Iheoduiet Mr. U. qiioies as it'
from me „who seem< certainlv to be Daborne". 'J'he words are not mine. l
2g6 ^fiscellen l.
expressiv saiil tlial I l^nt-w too litlle of Daborne'^ style to speak decideclly oii
llie queslioii. 1 have iiever read 'l'lie Christian turned Turk and 'l'he I'oor Maii's
("omrort, as Mr. Oiipliant seems to liave done. Had I done so, 1 could liave
spoken with inore decisioii. If the saiiie graniiuatical peculiarities occur in these
}>lays as in the parts of Thieny and Theodoiet and The Bioody Biotlier which
I supposed miglit he hy hin), the question would be settled. Perhaps Mr. 0.
will iindertake to corapare the exaniples of tlie Omission of the relative in the
noniinative, to which 1 calied attention in these plays. with Daborne's undoubted
work. Ile passes over this point in liis notice of the nvo plays without a
word.
The Queen of Corinth W'I 2 [>. l8o has a misprint : l6ü6 as „the ear-
liesl ])0ssible date of Field's adhesion to the King's Company". It must be l6l6.
Another misprint, or ratlier mistake adopted froni Fleay, occiirs on p, 184. The
date of the minder of Jan van Wely is 1616, not l6l<). About The Knight of
Malta, p. 182, Oliphant confesses to have have had the satne doubts that troiibied m<-.
It is a good sign that he confesses, that bis o|)inion was not formed at oncc. l''le;iy
never knew what tlie word doubt meaiis. As to Bamavelt ]). 185 there is also a mis-
print. l"or „Hoyle piits it(ActIll, sei ) down to M.. but it is Justasprobably Fletcher's.
Otherwise bis division is exactiy the sauie as niine". Read ,.my division is exactly ti.f
same as iiis". It is to he remarked here that Fleay expressly clainis to liavt-
informed Bullen of the authorship of this play. FI. siniply said the play wa>
by Massinger, Ficid and Fletclier, and afterwards dropped Field. Bullen cluinged
bis opinion as to the authorship of the pla\' in conseiiuence of my letter . after
1 had looked over the proofs, which letter he printed in the same voIume with
the play. Hulien knew too much of Fleay's wild way of guessing to attacii
any importancc to bis opinion. P K/2 The Sea Voyage. Mr. O. says: „Mass.
never accentuates Tibalt on the second syllable, or Albert on the first as F. does".
Why does be not give two or tluee instances ? Does he expect his readers to
verify bis .statements, every lime he chooses to tnake one without reference. by
looking over a whole play? With regard to the theory of The Prophetess cor-
taining i)arts of the old play of Dioclesian. of which .\(t \'l. 1 is nicntioned as
an instance, I have Oidy to i|UOte :
\Ve but walk
With heavy burthens on a sei of glass
And our own weigbt will sink iis as a well-knuwn lavourile expression oi
Massinger's. But perhaps be meant to ascribe only the Dumb show and the Chorus i"
the old author. In the latter case he ought to have said so, and have pointed out wh; ■
features in the style of these passages supported his view. It is to be hopeii
that Mr. Oliphant will be good enough in his future papers to ailow his reader^
to form their own opinions, and confine himself to stating th.e facts which have
induced bim to form his, without ol)trudinfc it so eniphatically on our attention
as in tiiese thrce p.ipers.
St. Petersburg, .Sept. I81-/2. K. P. o y 1 c.
J. .M. M.inly. On some proposed einendatioiis 20 7
ON SOxME PROPOSED EMENDATIONS.
There is scarcely one of Peele's draiiKis or longer poems tliat lias come
down to US in an altogether satisfactoiy text, and cniendations are sadly needed
for some passages, which are unintelligil)le in their present form. But tlie pas-
sages recently commented on by Sprenger (Kleine hemerkungen /u neuenglischen
dichtungen. Engl. stud.. hd. XVII, 318 ff.) seem liardly to l)e!oiig to this clas.s.
1. The first passage which Sprenger jjroposes tu einend is:
Dav. Briglit Bethsabe give.s eartli to niy desires,
Verdure to earth, and to tliat verduie fiowers,
To flowers sweet odours, and to odours wings.
That carry ]ileasures to the liearts of kings.
Keltie'. 60 1>; 1 )yct-, II, !".
Here he woub.l sul).stitute luart. for carth, leading :
Brigiit Bethsabe gives heart to my de.<;ires, etc.
But evidently this is not the figure intended by Peele. David's desires
need seil in wiiicli to grow in order that tliey niay spring up in verdure and
odorous bloom. l'his soii. this carlli is suppiied Ijy the sight of Bethsabe. The
characteristic feature of tlie jjassage is tlie repetition of the words. earth, verdure,
floivers, odours. Similar stviistic dtvices are not uiicomnion. in the saine play
we have :
I^et all the grass that beautifies her bower
Bear mannn every tnorn instead of dew.
Or let the dew be .sweeter f.ir tiian that
That hangs. like chnins of pearl, on Hennon liiil.
Dyce, 11. <^
O, would oui- eye? were cnnduits to our lieart^.
And that oui' hearts were seas of liquid blnod.
To ]iour in streams upon this holv niount.
Dycc. 11. 4.-,.
Bettcr examples. because longer, are:-
And not only so. but we glory in trihulations also: knowing that tribu-
lation worketh patience : and patience experieiice : and experience liope : and hope
luaketh not ashamed.
Romans. \'. ;; — 5-
He eats notiiing Init doves. lovc, arid (hat breeds bot blood, and bot
blood begets bot tlioughts, and bot thoughts begel iiot deeds. ;n)d bot deeds
is love.
Troihis and Cressida. iii. I. 140 ll'.
If beauly havi- a soul, this is not she ;
If soids guifle vows. il' vo\vs be sanctimonies,
If sanclinidiiv |ie the gods' delight.
* Sprenger quoles from Keiiie: 1 iic Works of the British Dramatists,
Edinburgh. 1887. "I have u^ed L)yce: Tlie VVc^rks of Cieorge l'eele. 'i ' •'• cd.
Eondon, 1K29.
l! tlifie be ruic in iiiiity it.-tit',
l'liis is not she.
ih, V. 2, 138 ff.
Within niy litart 1 nia(]e
Closets and in tlieni niany a cliest: * * * -
And like a master in my trade,
In those cliests boxe«, in eacli box a tili.
a. Herbert, Confession-.
Ilis golden locks tinie halb to silver tumed;
O tiaie too swift, O swiflness never ceasing !
Ilis youth 'gainst tinie and age hatli ever spiuned,
But spurned in vain: youth waneth by increasing:
Beaiity, strength, youtli. are floweis but lading seen,
Diity, laitli. love. aie roots, and ever green.
A Sonnet, Dyce's Peele, II, 2i;j.
Soniewhat similar are Pkito's suniniaries in The Sophist, 221 a, and 231a;
anil peiliaps the sanie feature is at least a partial cause of tlie characteristic
intricacy of sound in D. (i. Rosetti's Thiee Shadow.s, and Cliinies . and in the
taniiliar niirsery jingle abuut the Ilouse that jack built.
One ot the inost notable traits of tlie style of David and Bethsabe,
appeaiing also, but to a much niore limited extent, in Peele's other writings, is
t'ne frequent repetition of words and even whole lines: cf., e. g., p. 11, 11. 13,
14; w^. 14. 24: 33. 1". 11: 46. 2, 7-. 47. 3, 4-. i'-i. L ö: in- 7, 8; U). 24
and 20, 1; 29, 2, 3; 36, H, Ki, 1 1 ; l)ut, indeed the whole play is affected by
this tendency. It is |)erhaps only a special niodilication of the common Eli/,.»-
betlian fondness for plaving on words; but the particular tbrni often exhibited
in this play, and the nuuked difference in this respect between it and Peele's
other plays, suggest that possibly \ve have to do here with a serious, if not
very successful, attenipt to leproduce the parallelisms of Hebrew poetry. Other
arguments are at band in favor of this supposition, but we have already strayed
too far from the matter untler discussion. We have at least seen that Peele's
lines are correct as tliey stand, and would be spoiled bv eniendation.
2. In the second passage eniendation i? eijually vnicalled for:
ßcth. My lord the king, elect to God's own heart.
Should n<il bis gracious je;dousy incense
Whose thoughls ;ne chaste : 1 hate ineontinence.
Keltie. 60b; Dyce. 11. Ui.
Of course Keltie is wrong in bis Suggestion (quoted by Sprenger) that
Jiis refers to ürias; but Sprenger is equally wrong in supposing that a line has
fallen oiit, and that 7i'hosc thoughls are chaste is in some way to be referred to
Bethsabe herseif. It is clear that the antccedent of his and 7i>hose is God ; David,
being elect to God's own heart, should not by unchaste thoughts incense llini;
it is the anger of God, not that of l'iias, that Bethsabe bids bim leai".
' For the pass:iges from Shakspeie and Herbert 1 am indebted to Professor
Kitliedüe of Harvanl l'niveisitv.
]. M. Manly, Un soiue i>ropostii tuRii'lations 299
:{. la the iiext pas^aiie the nuly (lit'liciilty thal can pos^ilily arise conie«;
tVoin the wonl fioiiiagc.
To joy lier love TU build a kingly bower,
Seated in liearing of a liundred streams,
'l'hat. for tlieir liomage to her sovereign joys,
Shall, as the serpents fold into their nests
In oblique tuming, wind their nimble waves
About the circles of her euiions \vali<s.
Keitie, 6(>l.: Dyee. II, 11.
It" homage nieans contribiiüon, respcdfid trihitic , tlie |ia-sage presents no
diificulty. This iiieaning suits the context; the streams are not to do Bethsabe
honor , biit , as David himself says , to give !ier pleasure. 1 have no example
of homage in precisely this sense in English, but tliere is little doubl that the
i'iterature of the sixteenth centmy would furnisli inany. Bescherelle {Dki. iVat.)
gives as one of the uses of lunmnagc. .,Don respectueux, olVrande. Faire honi-
niage d'un livre■^ ^Faire Jumnnage de. OflVir queUpie chose conime preuve de
respect, de resonnaissance". Even mediaeval Latin has honiagiitm in a sense not
far removed froni this: „Praestatio ([uaevis, etiani pecuniaria". ' 1 hat luniiagiwn
should in process of tinie get to be used Ihus, was almost inevitable. Its prim-
itive meaning was earlv extended to inchide the possessions held on feudal
ternis^; a slight extension in anotlKi direction would niake it include the tribute
paid for the property so held'; and, especially aflei the decay of feudalisni,
a slight further extension would include any offering niade from lespect or gra-
titude. Peele was not, as this very passage shows, such purist in the choice of
words as to insist on the primitive meaning.
Professor Kittredge calls niy attention to the interesting fact that vohmt
nntlerwent a siinilar extension of meaning; cf.. ..Lustramurque lovi votisque in-
cendimus aras", Aciieid., lll, 279. and „Stipant graves F.ipii recessus Danai, et
in voto latent". Pclroii. in Satyr, c. .S<>. — the passaL'cs usually cited in the
lexicons.
Joys, in the passage before us. is used just as it is further on in
The State that nur-t inay salisfy bis joy.
Dyce. 11, .-,1, 1. 27.
wich nieans .,the State that may niosl please liinr'. Sovereign is used precisely
as by Chaucer 1 Prologue, (i~): „.\nd everemoore iie haddr a sonereyn prys".
4. 'l'he next passage ceitainlv nccds emendalion. but Sprengcr's Suggestion
does not keep near enough to the woids of the text. 'IIk- delective line, as
quoted hv Sprenger from Keitie. is :
' Ducange, s. v. Hominagiunr. cd. bavre. [>. 22J. col. :;. IJucange has
.dso, ..Homag ium, Ohlatio quae fit intra Missarum solenuiia pro defnnctis" ;
but the exanqjle given secms rathei' ti) belong. as suggestcl (ad /or.) under an-
othei' heading.
- ff. I3ucangc: .Jl 0 111 ag i it in cl Iloiiiinia, jiro tenitorio, intra quod
Hontinia vel .<:ervilia (juaevis . etiam ojjcrarum , doinino debent\ir" ; and .JIow-
1! ginnt, dicitur id, quod sub ohligatione /lomagü et servitii tenetnr".
•■ Cf. Chronicon Petroburgense, ed. Camden Soc, pp. 143. Mö. 14^>. '4^'.
ir>2; and also Ducange: „Ilomag ium, Sccuritas data cum sacramentis".
300
Mi>c
Biit tuok tlie |)OOi' III, m's ^lieeii. |)n(.r mniiV storr.
Dyce (II, ;$o) givts it :
Biit took tlie [jooi- num's slieep, [»iirtiy, pour inan's .stt>ie. \vliicli. Profes-i^or
Kittrecige inforivis me. is (not tnkiiig into necount ciilVerences of spelliiig) 15iillcn"s
reuding and tlint of tlie qiiarto of 1599 in thc liaiton Collection (Boston Piihlir
Libraiy). Instead of Sprenger's Suggestion :
Hut toC)k tlie pooi- nian's lanil), bis onlv slore. — peiliaps il is sulliiieiil
to read :
But tüok tlie pooi nian's sliecp, Ihe pocir nian's störe.
In tili? connection it inay be wortli wliile to iiote that störe of itselt' niean^
„all lie hail": as it also does in Ganielyn, 8.")4. and in 1^' Henry IV, ii. '-. 'M-
where it is uiongly explained hy Scliiiiidt aml otliers.
'1. I-et David's liarpe and lute, liis liand and voice.
(iive laml to liini that lovetli Isiael.
And sing liis praise tliat sliendetli David's fanie.
l\eltie. 64b; Dyce, II, :{;{.
1 do not know whetliei' or not Keltie reproduces Dvce's note on tliis
passage. but snppose he does not, or Sprenger wouid hardly have .said, ,.K.
erklärt hier shendeth durch dcfcndctli, eiiu; l)edeutung. die nicht weiter nachzu-
weisen ist"; for Dyce <(uotes N'ares: „In the t'oliowing passage it [j/z^W] «eems
to inean to protect, which niust be considered as an eri'or. heing contrarv to all
analogy : —
'l'liis l niust succ(jui-. this I iiiust tiefend
And froni the wild l)oar's rooting ever shend.
Brown, Brit. Fast. Pt. ii. p. 144. |boolc ii, song 4.]
and reniarks, „But in our text shendeth certainly apfiears to mean protecteth- . In
Halliweü and Wright's edition of Naies (r<ondon. iH.'^g"). p. 787. another exainple
of s/iend zu Protect is given :
Oure noble (pieene Eli:^al)etli in health and honour eke.
Good Lord. |)reserve to Nestor"s dayes that she thy truth niay keepe |.c/V|.
J'"ioni bloody hands of foraine foes. good I.ord, her save and shend ;
Graur.t that at all assayes she niav by tliee still be defcnd.
Stubbes' J''.xanip!es, L'^Sl.
The C'enlurv Diction.irv (s. 7'.) gives .still anothei't
Not the aide tliey brought.
"W'liicli caiiie tof) late, nor ins owne powei' could shend
This wietched man froin a moste fearfull end.
The Time.' Whistle, p. 6S. (E. E. T. S. 1
l o tliese I am able to add :
Ile for bis father's sake, which w.is bis friend.
Sweares he will doe hi^ be--t Ins life to sliend.
ib. p. \l\.
As thy lall and [li failh i- foule loste.
And [)i wtuship is went and wastid for c»c\\
(Jl shaine and shenslii|) shent bes jiou neuer;
lüicry lede will [»e lacke and {»i lose file.
And jie laine üf {»i Jilth so fer willie knowen.
The ^Gest Hy.storiale\ II. S117 ft". (E. E. T. S.y
J. M. .M.iiily. Ün sonie proposcd eiiieuil.ui.)ii< -^OI
.au!
Pan {)e bysshop lo his Ikutic barely onswart,
And sliend to [)at shene all in sliort wonlef.
ib. 8l4;5 r.
AVitli tliese passages betöre us. we can. 1 lliink. liardly refuse to recognize
tlie existence of shend = protect ; — in ihc last of Ihe iiassagcs quoted it seenis
to niean defeudcd k'unsclf. Is it not possible thal shcnd r= protect conies , not
ti'oni OE. scciidan, l)Ut IVom scviidai/} <:'(. {ha mtAnmgf o^ ascvndaii mv\ i^rscvndan
and the quotations undei- thcni in IrJoswoith-TolIer.
6. Dar. Salonion, niy luve, is L)a\id'.s lonl;
Our God hatii nanii-d bim lord of Isiael.
Kcltie, 7:}a; Dyce 11, 71-
Spienger leads: .,,Saloinon, my love, be tbat is David's lord', etc. But
setling aside Ibr the nionient the question ot" iiietre, tbis does not suit ibe con-
te.\t so well. David is defending binvselt' against a charge of neglect tovvard
Salonion, and wbat is requii^ed in the lirst line of bis reply is sucli a definite
declaration as the old text gives us , not the paientbetical assuniption contained
in Sprenger's line. If one were obiiged to eniend , it woidd be better to read:
,,Nay, Salomon, niy love is David's lord", etc. But if one einemls tbis passage
because of this uietrical defect, one niust be prepared to make niany otbei" emen-
dations in Peele's writings. Lines metrically imperfect in one way or anotber in
this play and The ßattle of Aicazar (which immediateiy follows it in Dyce's
edition) are : p. 36, l, 4; 42, 2; 43, 20; 54, 16; 57, ■^; .59, l; %, 4- l<>, 13",
M7, ."). 7; 101, ö. 19; U)2, 18; 104. 7; 105, !; TO7, 17; li;;, 22; 1 14, 2. 22;
116. 19; 118, 8; ny, 17; 121. 20; 122. 4; 1 23, ,0; 127, 11, i;}; 128, 15;
129, 9, 10, 13-. 139, 23; 140, 1, 3, 4, 8: 143, 4; 144, 12. This list does not
include Alexandrines, of wbicb there aie inany ; it does include a large number
uf eight-syllablei lines. Besides these, there is one line of fourteen syllables
(127, 13), and several, like the one Sprenger proposes to emend , of nine syl-
lables; they are: 101, 5; 114, 15; 120, 21 ; 127, ' l ; 128, 5; 139. 2. In regard
to two oi these theie may be soine doubl: Drawen l>y ambitious golden looks
(127, 11) is ratbcr to be regarded as an octosyllabic; O, my lord. if yon return,
von die can easily be inade iambic pentanieter by prolonging O. But the rest
can be got rid of only by changing the text, an«! they are supported by a sirni-
iar line in a poem which Peele hiniself prol>al)Iy saw tbrough the press:
Offspring of courageous conq.ucring king.
Aescensus A.slraeae, 17.
) tlierefore do nol feel sui'e th.U l'eele did not wiite tlu- line we have
beeil discussing as it Stands in tlie text.
No one, so far as 1 know, bas cited exaniples of nine-syüabled lines froni
Klizabetlian lilerature in connection with the controversy in regard to Chaucer's
versilication. I bave a few other examples, al) of whicli help to sujiport the
view for which l'rofessoi- Skeat bas ciintended so long and ably.
7. 'Ibou power,
Tlial iiow art franiing of the future world,
Knöw'st al! to conie, and not by course <if lieaven,
By frail conjectures of inferior signs,
3° 2
ML-cellcii I.
I5ut l)y a Iriie :\\A n lUual prc-sai,'!'.
Jyaying "tiie tji'ounil und jx-rfecl arciiili.ct
()f all our actic)ii> in)\v het'oie our eye>.
Kellic-. 7;', a; I)ycc. 11. 7- — o-
l''or arcliiUct Dyce coiijeL'turtd arclietypc. Sprenger retains arcliHect, readiiig:
„Laying the groiiiifl. a perfect architecl", etc. No cliaiiiie of any sort is needed
as tlie foUuwiiiu (juotations will nIiow.
It was iDV clianco
'l'ü linde an house ybuilt loi' lioly dee<l.
With goodly architect and cloisters wide.
Browne. Brit. Past. I, 4. (ed. 1625, y. 96; ed. Chaliuer>. p. 258-. quoted
liy holh llalliweil and Wright).
But ere my Muse erected have the f'rame,
^Verein t'enshrine an unknowne shepheard's nanie,
Slie many a grove and otlier woods imi.st treade,
i\lore hils, more dales, more founts mnst be displaid.
-More meadowe.s, rockes, and froni tliem all elect
Matter hefitting such an architecl.
ib. 1. ") ". Chalrtiers ed.. [>. JÖ'J.
The reference of architecl in Ihe latter of tiiese two passages raay be open
to question. but 1 think it unisl final ly be decided as I have decided it.
Brow n Universitv, Providence, Iv. 1. |. M. Maniv.
LEXIKALISCHE BEMERKUNGEN.
1) Zu Skeat's Etyniological Dictionary.
Zu peer „to iook narrowly, to pray" vergleicht Skeat richtig das niederd.
piren (s. Schaijj|b<"^f>'5 Cött- Grubenhagen'sches und Woeste's Westphäl. Wörter-
buch), wiederholt aber die falsche angäbe des J^remischen Wörterbuches, dass
pliren, plüren dasselbe wort sei, indem das i später ausgefallen wäre. Schon
die bedeutung von pliren, plüren. ,.die äugen schliessen, blinzen" verbietet
diese zusanimensteüung. Woeste s. 202 hat bereits das richtige gesehen , wenn
er das subst. plir, pl. pliren 'augenlied', von dem das verb unzweifelhaft
abgeleitet ist, mit schott. blear = soniething that obscures the eye zusammenstellt.
2) Zu Stratmann's Middle Knglish Dictionary.-
In der neuen ausgäbe von Henry Bradley s. 408 ist zu dem seiner ab-
slammung nach unsichern verb 1 uren flourej mnd. l«ren verglichen, als dessen
bedeutung 'examine' angegeben wird. Diese bedeutung hat ;iber das mnd. wort
nirgends, vielmehr zeigt es, abgesehen von einigen stellen, wo es entsprechend
dem noch jetzt gebräuchlichen bclwren 'hintergehen, betrügen' bedeutet, nur
die bedeutung. welche wir in nhd. auflauern, a u f der la u e r liegen haben;
R. Spix-ngei-. I.fxikaiisdu- bcinerkim^eii ^O ;
vgl./. 1). KeiiiL'ke Vos 4i/,i lie lach dar hinnen u n il c 1 u r e 'i e. Nun scht-int
es allerdings, als ob in iki- bei Stratuiann cilirteii stelle Langl. H. v. 132 '— W.
T.aniley's Vision oT Piers llie Plowinan. ;{. ed. ( ).\foril 1X7(1 :
|)aniie was I ledy
'l'o lye and lo loure on iiiv neighbore and to lakke hi.s chaftare.
dieselbe bedeutiin«: wie im Mnd. vorliegt. .Xuch der gebrauch von lour bei Sliake-
speare scheint mir aus dieser grundbedeutuiic wohl zu erklären.
H) Zur bedeutungsentwicklung von stationcr.
Das wort stationer. welches in der bedeiitung 'bookseller' 1621 /.uerst in
J. Minsheu's The Guide into the Tongues 1621 nachgewiesen wird, erklärt Skeat
im Ety mological Dictionary durch 'one who lias a Station or s l a n d in a market ])lacc
for the sale of books. An dieser erkliirLmg ist wohl um so weniger zu zweifeln, als
auch in Deutschland Station (st atz) von aufgeschlagenen buden oder stämlen
herumziehender krämer. quacksalber u. s. w. gebiaucht ^\ urde (vgl. Schmeller-
Fronimann , Bayer, wörtb. 11,796, der auch st a tzauii er in der bedeutung *a]io-
ti'.eker' nachweist;. Die entwickelung zu der heutigen bedeutung erklärt .sicli leicht.
\\enn wir annehmen, dass stationer ursprünglich, wie das deutsche stazio-
nierer (s. /.arncke zu Brant's NarrenschifT 63, 12. s. 402) einen reliquienhändler
bezeichnete, der zugleich durch feilhalten von heiligenbildern und kleinen Schriften
gei.stlichen inhalts für das litterarische beilürfniss des volkes sorgte.
4) inkhorn
wird in Thieme-Preusser'.s Dictionarv durcii ,, tintenstecher" erklärt. Webstei' er-
klärt: 'An inkstand; so called as f(jrinerly made of hörn'. Diese erklärung
verursacht Unklarheit, denn unzweifelhaft war diese art von tintenfass ursprünglich
ein einfaches hörn (vgl. trink-horn). welches durch eine Öffnung des schreibpultes
gesteckt wurde. Es konnte auch an einem bände an der seite getragen werden,
vgl. Ezek. IX. 2 An d one m a n a m o n g t h e m was c 1 o t h e d w i t h 1 i n e n.
"vvith a wiiter's inkhorn by bis side. Hier entspricht ink-horn (bei
\\ iclifl enk-horn) dem atramentarium der Vulgata. Es ist also an einen be-
hälter für tinle zu denken, und die erklärung Webster's *a portable rase for
ink, pens etc. for writing' ist nicht genau. Dem englischen i n k - ii o rn
entspricht dän. blaek-horn. mnd. blackhorn (s. Mnd. Wörter! 1. l. ;550),
welches in einigen mundarten . z. b. der Ciöttinger, noch fortlebt. Aus dem
(lochd. belegt das Deutsche wörterb. 2. 60 das weit aus Fischart und Slieler.
Auch liier ist die erklärunf; 'Rlackfass aus hörn' nicht deutlich genug.
,') I 1 a n t - li o r 11.
Diese bei .Shakespeai e erscheinende wortforni ist eine volksetymologische iiit-
slellung aus lat. lauter n a. Sie erklärt sich aus dem umstände, dass früher die laterncn
(lue ganzen gefässe, und nicht nur, wie ;\ndresen, Ueber deutsche volksetymol.
s. 22 meint, die Scheiben) aus dünnem, durchscheinenden liorne hergestellt wurden.
\ ielleicht wurden solche „leuchten" auch in Englanil noch im vergangenen Jahr-
hundert gebraucht, wie dies für das nördliche Deutschland durch Vo.ss' Euise
(buchausgabe von 17%) ;}. idylle v. .■)14 IT. bezeugt ist:
Rasch nun verliess er dun sluhl und bedeckte das b.auj)! mit der mutze.
Waiin, von streifichter woll', und hob aus dem winkel die leuchte
Von ilii rchsichticcm hörn, bei deren schein er des abends
304
Miscelle'i 1.
Drosch un<l liäckerling sclmilt, uiul den pttiiieii die raufe voll heu tru'^:
Diese hob er voin iiagel Iierab; in die tCiIle dann stellt' er
liineii brennenden stiniipt" und verschloss die thürc des hörn es.
Nach dem Wortspiel in Shakespeare's Henry IV., bd. I. 2, 55: for ii e
hatii the hörn of abiindance . and the lightness of bis wife sliines
through it: and yet caiinot he see. though he have his own lanthorn
to ligiit hini. möchte e? fast sciieinen , als ob damals in volksthümlicher rede
einfach hörn für lanthorn gebraucht sei, wie auch Voss die leuciite nacli dem
^toffe. aus dem sie gefertigt ist, „das iionr' nennt.
Nortlieini, jainiar l8v2. K. Sprenger.
ANKLÄNGE AN MILTON IN (JOETHE'S FAUST.
Faust I, 20. Walpurgisnacht.
3559 (Schröer) Mephisto pheles.
Fasse wacker meinen z.ipfel !
Hier ist so ein mittelgipfel.
Wo man mit erstaunen sieht,
Wie im berg der mannnon glüht.
Hierzu verweist Schröer auf seine bemerkung zu 1246 ff. :
Verflucht sei mainmon, wenn mit schätzen
Er uns zu kühnen thaten regt,
W^enn er zu müssigem ergetzen
Die polster uns zureclite legt !
Hier wird auf Kv. Matth. 6, 24 und Luc. 10 (lies 16), 13 [9, 11] sowie
auf chaldäisch mammön. hebräisch matmön, schätz irdisches gut [Weigand's
D. Wb. 2, 94) verwiesen. Dieser hinweis genügt aber nicht, da bei Goethe
schon eine Personifikation des ^lammon als gott des reichthums stattgefunden hat.
Noch deutlicher ist die Personifikation v. 3579 f • "•
Erleuchtet nicht zu diesem feste
Herr Mammon prächtig den palast?
Düntzer in seinem ausführlichen kommentar, 2. aufl. Leipzig 1 857, bemerkt
auf s. 349: „Nach einer stelle des Tertullian haben ältere Bibelerklärer den
Mammona oder Mammon für einen syrischen gott gehalten. ]Milton führt den
Mammon als einen der teufel ein." Kenntniss des Tertullian dürfen wir iiei
Goethe kaum voraussetzen, der bezug auf Milton ist dagegen unzweifelhaft richtig
und auch von G. von Loeper (Hempersche ausg. 12. theil , s. 126) anerkannt.
Wenn letzterer aber auf Paradise Lost H, 228 ft'. verweist, so ist zu .bemerken,
dass' diese stelle nicht charakteristisch genug für den „goidteufel" ist. Goethe
scheinen vielmein- die vcrse I, 678 f1". vorgeschwebt zu haben:
Mammon led theni on ;
Mannnon, the least erected Sjjirit that feil
From Heav'n: for e'en in Heav'n his looks and thouglhs
Were always downward bent, admiring more
The riches of Heav'ns pavenient. trodden gold.
K, Sprenger. Anklänge an Milton in (Joetlie's Faust ^05
Tlian aught tlivjne or holy eise enjovM
In Vision beatific. By liini fir?t
Men also, and by bis Suggestion taught,
Ransack'd tbe centre, and with inipious liands
Kifled the bowels of tbeir niotlier earth
For treasures better bid.
Beim nie'lerscbreiben der verse .'{559 fT. scbeineii Goellie die verse 1, 670 ff.
ini sinne gelegen zu baben :
'l'here stood a bill not tar, wbose gristy top
Belcb'd fire and rolling snioke; the rest entire
Shone with a glossy scurf, undoubted sign
'l'bat in iiis woinb was liid raetallic ore,
The work of siilpbur.
Zugleich mag die erinnerung an den volksghudien vom glühen veiborgener
schätze eingewirkt haben (s. A. Wuttke, Der deutsche volksaberglaube der gegen-
wart. 2. aufl. Berlin, Wiegand «Je Grieben 1869, § 6:^8).
Man vergleiclie auch die verse 3,559 ff- ■
Faust.
Wie seltsam glimnieit duicb die gründe
Kin morgenrötiilich heller schein I
Und selbst bis in die tiefen Schlünde
Des abgrunds wittert er hinein.
Da steigt ein dampf, dort ziehen Schwaden,
Hier leuchtet gluth aus dunst und Hör,
Dann schleicht sie wie ein zarter faden,
Dann bricht sie wie ein quell hervor.
Hier schlingt sie eine ganze strecke,
^lit hundert ädern, sich durch's thal,
Tnd hier in der gedrängten ecke
Vereinzelt sie sich auf einmal u. s. w.
.,Dampf" und „Schwaden" erinnern an Milton's „work of sulphur", während
dem dichter für den feurigen ström, der sich mit hundert ädern durch's tiiai zieht,
die verse 70<) ff. vorgeschwebt zu haben scheinen :
Nigh on the piain in many cells prepared,
That underneath had veins of liquid fire
Sluiced from the lake, a second multitude
With wondrous art founded the massy ore,
.Severing each kind, and scumm'd the bullion dross.
Woran mag Goethe bei dem prächtig erleuchteten palaste ( v. 3575 ff.)
gedacht haben? Düntzer s. ;i49 bemerkt: „Kaum dürfte dem dichter hierbei die
sage vorgeschwebt haben, dass sich im innern des ]31ocksberges ein an gold,
silber und edelgestein reiches schloss mit einem verwünschten prinzen befinde.'
Es liegt nahe an das herrliche gebäude zu denken, das im Verl. parad. I, 710 ff.
•sich aus der erde erhebt, ^lan vergleiclie besonders v. 726 ff.:
From the arched roof
Pendant by subtie magic, many a row
(Jf starry lamps and blazing cressets, fed
K. K ölliing, Knglische Studien. Will. 2. 20
■7o6 .\liM.elUii [.
VVitli NnpliÜia ;uul Asplialtus. yielileil liglit
As froHl :i sky.
Allerdings ist liei Milton dei" ]>al;ist lÜL-lit \oii iMainmun , soiuleni von
Mulciber (Viilcanus) erbaut ; aber auch im zweiten theil des Faust 54^7 ist eine
diesem gotte zukommende tbätigkeit auf einen anderen übertragen; vgl. v. 549!} fi'.:
Mepliist oiiheies.
Das sprecht ihr so ! Das scheint euch sonnenklar.
Doch weiss es anders der zugegen w^v.
Ich war dabei, als nocli da drunten, siedend.
Der abgrund schwoll und strömend flammen trug;
Als Moloch's hannuei-. tels an felsen schmiedend,
Gebirgestrümmer in die ferne schlug.
VV'eder die Verweisung auf Milton 1, 392:
-Mülocii, horrid king. besmear'd with blood
Of human sacrifice, and parents' tears
noch die auf Klopstock's Messias 2. 354 — 365, wo Moloch als kriegerischer geist
eischeint . der die hölle zur vertheidigiing gegen Jehovah mit bergen umthürmt,
erklärt diese verse zur genüge , wenigstens ist . wenn auch der Klopstock'sche
Moloch Goethe im allgemeinen vorgeschwebt haben mag , der hammer und die
tbätigkeit des Schmiedens von Vulkan entlehnt. Die verse 5495 f. erinnern wieder
an Milton's Schilderung I. 68 f. :
a fiery deluge fed
Willi ever-burning sulphur unconsumed.
Ueberhaupt entspricht die Vorstellung von einem im schösse der erde be-
findlichen feurigen höllenlokale der Milton's; man vgl. noch Faust 11, 5464 f.
imd Parad. Lost I, 61 :
A dungeon horrible on all sides round,
As one great furnace flamed.
Schliesslich mag noch zu den Worten des Mephistopheles 5456 ff. :
„Nun aber sag', was fällt dir einr
Steigst ab in solcher gräuel mitten
Im grässlich gähnenden gestein ?
Ich kenn' es wohl, doch nicht an dieser stelle.
Denn eigentlich war flas der grund der hülle.'"
an Milton 1. 180 f.:
Secst thou von dreary piain. forlorn and wild,
The seat of desolation
erinnert werden , wenn den versen auch zugleich naturwissenschaftliche anschau-
nngen zu gründe liegen mögen.
Northeim. April 1S93. K. Sprenger.
B. lloenig, Percv's Itnllade ,.KingJohn and tlie Abhot of Canterhurv" 307
PERCVS BALLADE .KING JOHN AND THE ABBOT OV
CANTERBURY« UND IHRE QUELLEN.
In der ersten ausgäbe seiner „Reliques" leitet Percv diese ballade mit
iulgenden worten ein [vol. 2, p. 302]: „The common populär ballail of 'King
John and the Abbot' scems to have been abridged and modernised about tlie
linie of lames 1. froni one much older, intitled 'King John and the Bishop of
Canterbury'. 'l'he editor's folio MS. contains a copy of this last, but in too
.■onupt a State to be reprinted . it however afforded many lines worth revising,
whicli will be found inserteil in the ensuing stanzas jvon K.John and the abbot
of Canterbury |, chiedy jirinted (Vom an ancient black letter co]i\' „to the tune
of Derrydown".
Diese letzten worte fallen in der 2. ausgäbe [F^ondon 1767. 2, 306 1 weg,
und mit recht ; denn Percy konnte von seiner ballade (die wir mit P bezeichnen
wollen) nicht gut sagen, dass sie hauptsächlich nach der alten ballade (die wir
in Old Ballads 1723, 11. p. 50 finden und mit A bezeichnen) gedruckt sei. 1 )iese
ist vielmehr durch eigene zusätze Percy's einerseits und durch vermengung mit
der ballade im folio MS. (die wir B nennen) andererseits stark geändert; vgl.
Bishop Percy's Folio Manuscript. Ballads and Komances ed. by John W. llak-s
and Fr. 1. Furnivall London 1867, 1 p. 508 ff.
Es ist von vorneherein auffällig, dass Percy, um die msprüngliche ballade
herzustellen, auf A zurückgeht, auf einen text, der ihm verkürzt und modernisiit
erscheint: es wäre doch natürlicher gewesen, aus dem zwar verderbten, aber
doch (w^ie l'ercy meint) viel älteren text das ächte herauszuschälen, als in einen
jüngeren das ursprüngliche hineinzutragen. B erscheint Percy aber nicht nur
viel älter als A , sondern auch 'very different' [note im folio MS.]. Soll dieser
so sehr verschiedene text aus A gekürzt sein? ist eine Verkürzung überhaupt an-
zunehmen oder nicht vielmehr die kurze und einfache ballade die ältere r
Ich versuche die beantwortung dieser fragen, indem ich A und B gegen-
überstelle und ihi- verhältniss zu P zeige; schliesslich wird auch, um die ar;-
sicht, dass B jünger sei, zu stützen, die Bürger'sche ballade herbeigezogen werden.
A hat eine vollkommen balladische form. Die einleitung besteht aus 2
stro[>hen. deren erste zeilen sich genau entsprechen:
ril teil you a Story, a Story anon,
nämlich von dem K. John und seiner willkür und Ungerechtigkeit und
ril teil you a Story, a Story so merry,
nämlich vom Abte und seinem grossen haushält.
Ohne Vermittlung und ohne angäbe der scene beginnt 1. der dialug zwischen
könig und abt. König: Man erzählt mir, da.ss du grösseren aufwand treibst als
ich selbst, ich fürchte, du spinnst verrath. — Abt: Ich gebe nur aus, was ich ehrlich
erworben habe. König: Kannst du mir drei fragen nicht beantworten, wird dir
<ler köpf abgeschlagen. Was bin ich werth ? Wie schnell kann ich die weit
umreiten? Was denke ich - -- Abt: Ich bitte um drei tage zeit. — König: Wenn
flu nach drei tagen nicht antwortest, \\ ird dii- iler köpf abgeschlagen. II. Der
Schäfer geht nach seiner bürde und sieht den abt kommen.'^ Dialog zwischen abt und
Schäfer. Schäfer: Was briiTgt ihr neues? — Abt: Traurige dinge: wenn ich drei
fragen nicht beantworte, wird mir der ko|)f abgeschlagen. Was ist tler könig werth?
Wie schnell kann er <lie weit umreiten? Was denkt er" — Schäfer: Ein narr
20*
^o8 Misccllcn 1.
kniin olt einen weisen lehren: borgt mir euer pferd iniil euere kleider. ich will
die anlwort geben. 111. Ohne jede Vermittlung steht der scliäfer als nbt vor den»
könig. Dialog zwischen könig und s'-häfer. König: Was bin ich werth? — Schäfer:
2y ptennige. — König: Wie schnell kann ich die weit umreiten? Schäfer: Reitet
mit der sonne, so ist's in 24 stunden geschehen. König: Was denl<e ich? —
Schäfer: Ihr denkt, ich sei der abt, ich bin nur sein sch.ifer und bitte um pardon
für meinen herrn. — Der könig lächelt: Du sollst aht sein. Schäfer: Ich kann
weder lesen noch schreiben. — König: So gebe icli dir eine belohnung und
deinem heirn pardon.
A erscheint, für sich allein betrachtet, von so festem und sicherem baue,
dass man eine Verkürzung darin nicht suchen wür«le. Man müsste im gegentheile
sagen, alles was hineingefügt würde, erschiene überflüssig. Hat dennoch eine
meisterhand A aus einer älteren ballade verkürzt und modernisirt, dann muss man
sich i)illig wandern, dass die so ursprünglichen assonanzen nicht auch modernisirt
sind : me : 1, grudge : goods. three : body, steed : head , wit : yet , fold : along,
home : John, same : again. Percy freilich sieht im gegentlieil in blossen assonanzen
und schwerfälligen versen ein zeichen der verderi)niss des textes und bemüht sich
allenlhalben in seinen Reliques, korrekte reime imd verse selbst auf kosten des
tones und Stiles herzustellen. An eine bewusste redaktion von A ist mm vollends
jiicht zu denken. Wäre A in der that unvollständig, so erklärte sich dieser umstand
nur aus dem mangelnden gedächtniss des vortragenden, nicht aus einer bestimmten
absieht. Die ballade Insst aber, wie gesagt, nichts vermissen, und so ersclieinen
die Zusätze von 1} von vorneherein als erweiterung und ausmalung des beliebten
Stoffes von seiten eines jüitgeren bearbeiters.
B hat 166 Zeilen gegen 80 in A. also mehr als doppelt so viel. Die ein-
leitung ergeht sich in wortreicher Schilderung des aufwandes des geistlichen herrn.
Der parallelismus in den eingangsstrophen fehlt in B ganz; schwerlich hätte diese
echt balladische form eine jüngere band beigefügt. Der erzähler in B tritt mehr
hervor, er berichtet selbst, was in A der könig spricht :
A3, 1. 'Tis told unto me.
That thou keepest a far better house than 1.
B ;u. the King .sayd Ihe bishopp kept a better house then hee.
in A fehlt jede bezeichnung; mit: sagt er. sagt der könig u. s. w. finden wii
d.igegen in B jede rede eingeleitet. In .\ sahen wir ohne Vermittlung den abt
vor dem könig stehen. Hier wird um den bischof gesandt, er tritt vor den könig
hin. dieser erblickt ihn und spricht: ein behagliches ausmalen der Situation. Vcr-
gleiciien wir einige Zeilen selbst:
A 4. 1 ho|)e my Liege that you owe me no grudge,
l'"or spending of my true gotten Goods.
If thou dost not answer me Ouestions Three,
Thy He.id shall be taken from thy Body.
B. v. J 1 fi'. „My leege", quoth the Bishopp. „I wold it were knowne;
1 spend, your grace, nothing but that thats my owne;
1 trust your giace will doe me noe deare
For spending my owne trevv gotten geere'.
,yes", quoth the king. .,Bishopp, thou must needs dyc:
eccept thou can answere mce que.stions ;{,
thy head shalbe smitten quite from thy bodye,
(nnd I all tiiv liuing remayne unto mee.
B. Hoenig, Percy's ballade „Kingjolin and the Abbot of Canterbiiry" ^50Q
]n dieser doppelten anzahi von versen wird nichts hinzugefügt; besonders in den
letzten vier Zeilen ist der kern ersichtlich genau so, wie er in A erscheint
Nicht in allen theilen ist B so ausführlich : die drei fragen des königs, der
mittelpunkt des ganzen gedichtes. stimmen in A und B in der zahl der verse
genau überein. Sie heben sich in B von der Weitschweifigkeit des übrigen ab.
Dass auch hier A das ursprüngliche bietet, leidet keinen zweifei, wenn wir lesen :
\ VVhen I am .set so high on my Steed
With my Crown of (iold upon mv Head —
inid in B 2i;. ;^(>. „fir.st", quoth the King, „teil me in this stcade,
with this crowne of gold here upon my Jicad —
H hat einen guten leim, und welciien anlass Iiätte A, wenn es jünger wäre, diesen
.lufzuheben"' A ist vielmehr älter, und älter ist auch die Vorstellung des zu jjfeide
sitzenden kcMiigs; in B erst hat „head" das reimwort geschaffen. In A kehrt
ferner der refrain ,,thy head shall be taken from thy Body'- dreimal wieder (zwei-
mal in der rede de.s königs, einmal wiederholt in dem dialoge des abtes und
Schäfers), wie es die echte balladische form veilangt. In B ist es wohl einmal
(der könig zum bischof: thy head shalhe smitten quite froui thy bodye) als
rest eines ehemaligen refrains stehen geblieben, an zweiter stelle aber weggefallen
und an dritter schliesslich verstümmelt. Nun, würde Percv sagen: der text ist
fben \erderbt. Sollte sich aber, da die fragen genau üfiereinstimmen, niciit gerade
Wer refrain erhalten haben, und soll etwa der vtrfasser von A gar diesen refrain
erst hineingebracht haben ? Er hätte denn ein Percy sein müssen , der wie wir
später sehen werden, aus einer andeutun-,' \on B einen tlieimaligt-n refrair, ge-
dichtet hat.
In der ~. struplie von A bittet der abt um drei tage frist zui- beantwortung
<ler fiagen und der könig gewährt sie (8. Strophe) ; in B haben wir gegen diese
^ Zeilen nur 2, wo der könig freiwillig 2C) tage gewährt. Auch hier kann man
jücht behaupten , dass A gekürzt sei. Der erzähler tritt, wie schon bemerkt, in
B viel stärker hervor. In dem tone einer komischen erzählung und nicht in
strophisch-balladischer foiiu sind diese Zeilen gehalten;
B 39 ff. the Bishopp bade the King „god night" att a word.
be rode iietwi.xt Cambridge and oxenford.
but never a Doctor there was soe wise
cold shew him these questions or enterprise :
wherewith the Bishopp was nothing gladd.
but in bis hart was heavy and sadd.
and hyed him home to a house in the countrse
'l'o ease somc j)art of bis Melanchollye.
I )er erzähler macht sich allenthalben bemerkbar, durch gelegentliche bemerkuugen
wie B V. 86 : I wott a royal comjianye came to the cotnt, durch beschreibung
seiner personeii, durch ausschmückimg ihrer reden. Schon die obigen Zeilen lassen
keinen Zweifel, für welchen Iheil er paitei nimmt. Der bischof ist entschieden
ironisch gehalten. (\cy schaler wird gewaltiLf herausgestrichen. Zu seinen be-
sclieidenen Worten in A fügt B hinzu v. 7,ö f. :
„Brother", quC'4h the shephard. you arc a man of l.earninge;
what neede you stand in doubt of sue small a thinge?
Durch die einführimg der Universitäten, die in A fehlen, wird die klugheit des
Schäfers gehoben; dass er halblu-uder des bischofs ist, verstärkt die Sympathien der
-. [Q Miscellen 1.
Iiöier. Die geringscliatzige wcigeiung des hischors, seinen kummer dem schäle;
/AI vertrauen, dn es doch nichts helfen könne, verschärft den gegensatz. Mit Be-
ilagen an dem witz des Schäfers fuhrt B (in lO zeilen gegen 4 in A) die beant-
wortung der zweiten frage aus. ScJiliesslich erfolgt eine apotheose (B v. 129 — 6')
gegen 8 Zeilen in A). Vom könig erhält ei" 3üü pfund rente; er kommt zu
seinem hischof nach hause, der ihn mit land belohnt. Sähet ihr jemals vorbei
solchen Schäfer '
1657. 1 never knew shepeard that gott such a livinge.
J?ut David the shepeartl that was a King.
B ist eine jüngere, launig ausmalende bearbeitung dieser erzählung. von
der eine ältere fassung in A vorliegt. Der erzähler von B ist wahrscheinlich ein
clerk. der den gegensatz zwischen gelehrsamkeit und niutterwitz zu gunslen de^
letzteren bedeutend verstärkt.
Percy's behandlung der englischen balladen ist ijekanntlich lecht frei. Schon
Ritson [A select Collection of English songs. 2. ed. London 1813] sagt, Percy
verdiene die peitsche als herausgeber und den lorheer als dichtei'. Wenn wir einer-
seits an seine grundsätze nicht unseren massstab legen dürfen und vielmehr bedenken
müssen, dass es zu Percy's Zeiten trotz männern wie Addison, Dorset, Sidney u.s. w .
eine kühnheit war, mit volksballaden vor das publikuni zu treten, so werden
wir doch anderseits ihm den lorbeer des dichters nicht reichen wollen. Scliwer-
lich kann man Percy mehr zuerkennen als „an e.\tensive acquaintance with oM
balladry, and a considerable talent of imitation" [folio MS. 111 p. 2]. Seine
nachahmung ist aber nur äusserlich; unter formein und phrasen der einfachen
volksthümlichen spräche verbirgt sich nicht selten der affectirte und sentimentale
geist des 18. jahrh. Bringt doch Percy aus 39 zeilen , die ein fragment einer
unzweifelhaft tragischen bailade ausmachen, nämlich ihe Cliild of Elle [folio MS.
1, 132 ff.], ein gedieht mit 200 versen zu stände, das den tragischen kern unter einer
fülle von romantischen und sentimentalen zuthaten erstickt und die handlung zu
glücklichem ausgang leitet. In der bailade „Sir Cawline" [folio MS. HI. 1 fF. !
befolgt er das entgegengesetzte verfahren, um an stelle der glücklichen Vereinigung
der liebenden ihren tod zu setzen, mit denselben unwahren .sentimentalen mittein
und der doppelten zahl der verse. Auch Pope näherte sich in seiner übersetzun'.;
Homer's dem geschmacke seiner Zeitgenossen; Percy that dies mehr als nöthig.
Das .schlimmste aber an seinen „Reliques" und nicht zu entschuldigen , ist die
bewusste irreführung des publikums, wovon grade ..Sir Cawline" das crasseste
heispiel liefert. Percy erfindet nämlich in dieser ballade die verstohlene Zusammen-
kunft der liebenden in der laube, die Überraschung durch den könig, die Verbannung
des geliebten u. s. w.. wovon die ballade im ^IS. nichts weiss. Dabei unterlä.sst
er nicht, .seinen leser auf die ähnlichkeit dieser geschichte mit ..Sigismunda and
Guiscard-' zu verweisen, die ja Boccaccio und Dryden so schön erzählt habe,
Reliques 1767, 1 p. 48. „See the latter's Descriplion of the Lovers-meeting in
the ("ave, and those beautiful lines . which contain a reflection so like this fl'
onr poet-" (i. e. Percy).
Wir verdanken also Percy selbst den hinweis, woher er seine zugaben
genommen hat. K? ist lelureieh für seine manier, zu seliep, wie er die Dryden'schen
verse :
B. Hoenig, Peicy's ballade „Kingjulin aiul the AIiIjoI ot" Canterbuiy" 3 i i
., But as extremes are sliorl ol" ill aml good,
.,And tides at highest inaiii legorge their flood,
„So Fate etc.
ins volksthüinlich balladische verarbeitet, U^ Part l.
Everye white will have its blacke.
And everye sweCte its sowre.
Es ist schon hervorgehoben worden, dass Percy sich der korreklheit in
vers und reim befleissigt. Aenderungen zu diesem zwecke gehen durcli seine ganze
Sammlung. Das ist für Bürger wichtig, der in der konektheit gleichfalls ein mittel
.les volksthümlichen zu finden glaubt. Im folgenden soll die Zusammensetzung
von P daigestellt werden. Geringfügige änderungen , die sämmtlich eben dem
zwecke der korrektheit dienen, brauchen nicht erwähnt zu werden. B citire ich
nach Zeilen, A nach Strophen (z. b. A 63 a = die erste hälfte 'Icr :i zeiie der 6.
Strophe von A).
P Str. 1 =: Ml — i^; .]a. von Percy selbst.
Str. 2 = A, 2; 4a nach B [sehr geschickte compilation. A: Die künde
vom grossen haushält kam nach London. 13 : Der könig liess den bischof kommen.
P: Wegen seines grossen aufwandes Hess er iim kommen].
Str. :<, — B,i — 14 fehlt in A ganz. |Statt iiishop lial P : Alibot (A); der
erzähler tritt niclit hervoi' |.
Str. 4 — A, 3; l b von Percy selbst.
Str. h =^ 1^21 ~24' ^" ^ zwei Zeilen der 4. str.
Str. 6 = B25— 2s frei; in A zwei Zeilen der 4- -^tr. ; [Bos fallt aus. ersatz
dafür: 72^- '^'*'" Percy seihst = ib; und 132,5b von Percy zur ganzen zeile
gedehnt ;
B«:, h thoii nnist needs dye
P 6^ And now for tlie same thou needest niust dye].
Str. 7 = Percy frei nach Bo,, — :;, ; A.t. Die 4. z. von P — A .'1 *-
Str. H — B 33, 3^ -f- A 6=* ^. | Die eisten 2 Zeilen aus B, die letzten^
aus A I.
Str. tj — A 7 ; fehlt in B. [Statt Three Days f A) setzt P tliree weekes
'nach B|.
Str. K) = A8; in 13 3-, „_^. [4. z. von P. statt des refrains!]
Str. 1 1 =r ]3 39 — 42 iVei ; fehlt \.
Str. 12 — A9; stimmt nicht mit B. | ! )ie ersten zwei Zeilen umgestellt
und verändert |.
Str. 13 — A 10; stimmt nichl mit B.
Str. 14 wie 7.
Str. l.'i wie S.
Str. \(^ — A, 13. [Serving men = B-.,|.
Str. 17 = P: inhaltlich aus B; feidt in \.
B .,, .,2 the sliepard was soe like tiie Bisliopp bis Ijrolher,
The King cold not know the one from tiie other.
I'. 17, I am like your lordship, as ever may bee;
And if you will l)Ut lemi )ne yi)ur gowne,
, There is none sjiail knowe us at fair London townej.
Str. 18 = V\ inhaltlich aus B : fehlt in A ganz.
312 Miscellei) I.
|^„Witli ci'ozier, and mitei , ;iik1 rocl'.et, anrl cope.
Kit tu .ippeare t'oie oui- fader the poiie'-.
Davon auch in B niclits. ]
Str. 19 = P. Die :{. z. =t B ^^.
Str. 20 wie 7, 14.
Str. 2 1 = A, 15-
Str. 22 = B,o7 — 10; A nur 2 Zeilen 16 '. ^r j statt: St. Andrew (B) luit P;
St. Bittel ; und er bemerkt in der fussnote : „Meainng prol>a/>fy St. Botolpli." 1'
sollte doch besthmnt wissen, was er unter seinen werten versteht].
Str. 23 = A 16'. *. 17 ^ -. [3. /-. your grace aus B; A einfach you].
Str. 24 = die eisten zwei z. (nach analogie von B) von P selbst. 3 uivl
4 =-- A 1 7 3. *.
Str. 25 = A 18.
Str. 26 r^ A ly.
[P The king he laughed. and swore by the niasse.
Ile niake thee lord abbot this day in his place '.
A The King he turn'd him ahout and did sniile,
Saying, Thou shalt be Abbot the other while.]
Str. 27 = A 20.
Percy nimmt den schluss seiner ballade aus A, auch er scheint also di'-
weitläufige erzählung von den weiteren Schicksalen des schäfers in B nicht fü:
urspiünglich zu halten. Sicherlich (das möchte icli noch nachtragen) sind A
und B verwandt. Das lehren wörtliche Übereinstimmungen. Das vevhältniss wäre
bei annähme einer gemeinsamen älteren tassung X etwa so :
X
.\ A'
B
Im ganzen ist Percy's ballade eine unnothige, wenn auch geschickte kom-
pilation; dennoch macht A einen besseren eindruck. Percy ist reicher, aber auch
künstlicher. Einige versehen gegen den balladischen ton scheinen mir bemerkens-
werth :
A sagt 6 • At the next question you must not llout
6' At the third question thou must not shrink
B 33 secondlye, teil me without any dowbt
35 and thirdly, teil mee or ever I stinte
V verbindet beide: Secotuilyc, teil me, without any doubt, (B)
And at (he third ipieslion thou must not shrink (A)
und versäumt hierdurch, den parallelismus nachzubilden. Variatio delectat, gilt
hier ebensowenig wie in der Unterbrechung des dreimaligen refrains (von
A): Thy head shall be smitten from thy bodie, durch die eigene zeile (40): Thy
lands and thy livings are forfeit to mee. Andererseits aber konstruirt er nach
einer andeutung von F. (107/08) glücklich einen neuen refrain (80/86: 93/94:
l()]/ü2).
B steht auf deiu wege, den der urs))rünglich ernste und tiefsinnige stört
in seinem hinabgleiten zum schwanke nimmt. Es dürfte daher nicht überflüssi;;
B. Hoenig, Percv'^ hnllade ,. King John and the Al)bot of Canterbiuy" -jr^
sein, die gescliichte dieses Stoffes mit wenigen strichen zu skiz/.iren. Weisheitsstolze
könige und riesen rühmen sich, jedes räthsel lösen zu können; aber menschliche üher-
weisheit selbst erliegt vor dem göttlichen geheimniss. Odin ist, wenn er auch an die
stelle anderer, die unmittelbar bedroht sind, tritt, doch der wahre gegner, der die
vßou straft [Vaf {«üdnismäl ; Hervararsaga] ; wenn Odin in christlicher anschauung
von seinem throne steigt, seiner glorie entkleidet doch in gewissen, dem Volks-
leben sympathischen rollen weiterlebt, so kann seiir wohl auf tieimischem bodeu
die zweite entwicklungsstufe unserer gescliichte entstanden sein: der übermuth
des menschen wird chuch menschenwitz in seine schranken zurückgewiesen. Unser
Schäfer leitet von Odin sein geschlecht ab. V'oreist aber erwiedern die gefragten
selbst, die also die beneidete macht mit Weisheit vereinen [Vincent de Beauvais:
Speculuni Morale; (iesta Romanorum: Pfaffe Amis]. Die trennung der beiden
eigenschaften erfolgt wahi'scheinlich unter einfluss einer orientalischen erzählung,
die durch die kieuzzOge bekannt geworden sein mag. fler weise Heykar, durch
ranke vom hofe entfernt, rettet seinen künig durch leistimg unmöglicher dinge.
Hier zum ersten mal tiitt der diener für den lieirn ein . immerhin der erste
minister und ein weiser mann. Nacli christlicher anschauung aber werden die
letzten die ersten sein; der letzte der diener hat die klugheit, die seinem lierren
fehlt.
Das Schema unserer eizählung ist fcdgendes : l-'.in grausamer und willkürlicli
iiandelnder heri" fordert vc>n seinem gegner. um ihn zu schädigen, die beantwortung
scheinbai- unauflöslicher räthsel. Einer, von dem fs am wenigsten eiwartet wird,
<ler letzte diener, leistet diese aufgäbe und rettet seinen heriii.
Die Willkür des fragenden ist ein hervorstechender zug. der bewirkt, das->
die geschichte im munde des volkes an grausame heirscher geknüpft wird; in
Italien, wo sie in der IV. nov. des Franco Sacchetti zum ersten male in unserer
gestalt auftritt, an Bernabo Visconti, in England an den kirchenfeindlichen King John.
Je mehr die person des Schäfers heivortritt , je lustiger er wird, desto mehr
erheitern sich auch die züge des königs. Die besonderen eigenschaften treten
vor den allgemeinen des Standes zurück . die [.ersonen werden Vertreter ihrer
stände, unter denen das volk den lepräsentanten des eigenen Standes natürlich
bevorzugt. Im deutsciien fastnachtspiel von einem kaiser und einem abt aus dem
XV. jahrh. sind wir gairz auf dem gebiete des schwankes. Die personen sind
tür kaiser, die fürsten, der prälat, der mann aus dem volke. Der letztere stellt
dem hanswurst recht nahe; in herzog Heinrich Julius von Braunschweig's comödie
'Von einem edelmann, welcher einem abt drei fragen aufgegeben', spielt JohanBoussct
.seine rolle. Seine schwanke werden lüdenspiegel angeschlossen. Reiner wird
die gestalt in märchen und sagen bewahrt |J. W. Wolf, Hessische sagen, no. 26'J ;
K. Maier. Deutsche volksm. aus Schwaben, s. w. :i<>.'). Ueber die geschichte
dieser ballade s. Fr. J. Child : The English and Scottish l'o[.ular Ballads 11.
p. 403 fr. Dazu: Prnhie. O. A. Bürger. Eeipz. 1856, s. 11,=, ff. — Fr. W. Val.
Schmidt: Balladen und romanzen, Berlin 1827, s. 82 ff. — v. Wislocki : Zs. f. vgl.
litteraturgesch. 18^1. p. 106 fi. — Schnorr. Arch. l.\., )>. 423 ff.|.
In A herrscht rivalität zwischen dem weltlichen und geistlichen lierren.
In B wird mehr der gegensatz der lebensvveise ausgemalt, wiewohl auch hier
der könig dem bischof verratli vorwiii't. Der letztere ist aber entschieden liariii-
loser und humoristischer gezeichnet. Er war sonst munter und guter «linge,
jetzt voller angst und trübsinn. Bürger vollends setzt, auf den deutschen über-
314
■Miscflleii I.
liel'eiinigen Uissend , an stelle 'Itr rivaliliit Wen j^eyensal/. der vita acliva unJ
vita conteniplativa. In B verliert King John nichts an seiner willkür, gewinnt aber
an freigebigkeit, bei Bürger ist es der gute kaiser , von dein in unzähligen ge-
scliichten des volkes Vergeltung und belohnung kommt. Wie sehr schliesslich B
den Schäfer hervortreten lässt, wurde schon gesagt. Seine Charakteristik berührt
sich mit der in der Bürger'schen bailade: er ist ein geselle, der herz und kopt"
auf dem rechten flecke hat ; seine Kgur wirft gleichzeitig licht und schatten auf
die des königs und des bischofs.
Dass Bürger's (juelle die Peicy'sche bailade war, daran ist nicht zii
/weifein, wie v. Wi.slocki thut (a. a. o.). Es finden sich wörtliche Überein-
stimmungen genug. Allerdings schafft Bürger den gegebenen stoff ganz aus seinem
wesen. das dem des volkes so nahe stellt, heraus und benützt nebenbei deutsche
Überlieferungen. Wenn wir aller nun die beobachtung machen können, dass Bürger
durch seine vorläge hindurch mit B, das er ja gar nicht gekannt hat. übereinstimmt,
so wird das ein beweis mehr dafür sein, dass beide dichter, Bürger wie der verf.
von B, sich in deiselben richtung bewegen, nämlich in der des schwankes dmxh
hervorhebung des schäfers. Der weitläufige schluss von B, den Percy wegliess,
da er sich in A nicht fand, erscheint bei Bürger wieder. Der schäfer sieht den
abt nach hause reiten , heisst es in A , und in B wird erzählt, wie der Bischof
im trübsinn einsame gegenden aufsucht und dort den schäfer findet:
B 45 [fehlt A].
..llyed him honie to a liouse in tlie countrye
To ease some pait of bis ]\IelancholIye.
Uis hälfe brothei- dwelt tiiere etc.
v^l. Der kaiser und der abt [Sauei-, K. Xat. lit., s. 249]:
v. 57 ff. Nun sucht er, ein bleicher hohlwangiger Werther,
In wäMern und feldern die einsamsten öiter.
Da traf ihn, auf selten betretener bahn,
Hans Bendi.x, sein schäfer, am felsenhang an.
ferner B Ol ff. [fehlt A] :
„what ayles you", (]UOth the shepard. that you are soe sadd,
and had wonte to liave l)eene soe iMerry and gladd?
K. und A. V. 61 ff.
„Herr abt"*, spract Hans Bendix, „was mögt ihr eucli grämen?
Ihr schwindet ja wahrlich dahin, wie ein Schemen.
Wenn Bürger aus den bescheidenen worten des schäfers bei P (nach A):
v. 61 did you never hear it yet,
That a fool inay learn a wise man wit?
die folgenden verse macht :
v. 89 ff. Versteh' ich gleich nichts von lateinischen brocken.
So weiss ich den hund doch vom ofen zu locker.
Was ihr euch, gelehrte, für geld nicht erwerbt.
Das hab' ich von meiner frau mutter geerbt,
so wird man in den von B hinzugefügten /eilen dieselbe geringschätzung der
Schulweisheit finden
B 75 - • von are a man of r.earninge;
wliat neede you stand in doubl of soe small a thiiige?
Bürger ist viel derber, sein vers 9:5 :
B. llociiig, Peicy"s ballade „kin«^ jolin an.l the Abhot ot" Canterbiiry " 3 1 5
Da sprang, wie ein höcklein, -ler abt vor iielingen:
klingt wie eine „Bi*ii'gei''sche"' Übersetzung von B 15' '•
Then the Bishopes hart was of a Merry chcare,
findet aber in P keine entsprecliung.
Nicht nur in Zusätzen dieser art stimmen Bürger und der verf. von B
überein, auch in der form. So hat Percy aus A die beantwortung der 3. frage ge-
nommen, wo der scliäfer sich zu eikennen giebt. Der konig unterbricht ihn nicht
wie in B 1 24 ff. :
you thinke 1 am the Bishopp of Canterburye
„why? art not thou'r the truth teil to me;
for I doe thinke soe" quoth the king, .,by St. Marye."
not soe, quoth the shepeard, the truth shalbe knowne,
1 am his poore shepeard ; my brother is att liome.
,,why' quoth the king, „if itt soe bee,
lle make thee Bisliopp here to mee."
In derselben weise Bürger, der in seiner (juelle nichts äimliches l'and :
V. 125 „Ihr denket, ich sei der herr abt von St. Gallen — '
„Ganz recht! und das kann von der Wahrheit nicht lallen." —
„Sein diener, herr kaiser! euch trüget eu'r sinn:
Denn wisst, dass ich Bendix, sein schäfer, nur bin. ! —
„Was henker! du bist nicht der abt von St. Gallen?"
Rief hurtig, als war' er vom himmel gefallen.
Der kaiser mit frohem erstaunen darein;
.AVohlan denn, so sollst du von nun an es sein!"
Um ganz erkennen zu lassen, wie sehr hier Bürger von seiner (juelle abweicht
und unabsichtlich (wenn auch nicht zufällig) mit B übereinstimmt, lasse ich die
verse aus P. folgen:
97 ff. „Yea that shall 1 do, and make your grace merry:
You thinke I'm the abbot of Canterbury;
But I'm his ))Oor shepheard, as piain you may see,
l'hat am come to beg pardon for him and for me."
l'he king he laughed, an<l sw()re hv tiie masse,
lle make thee lord abbot this day in his place !
Die Verfasser der beiden balladen , von B wie von „Der kaiser und der abt",
sind verwandten geistes; sie sind beide clerks. In demselben verhältniss wie
Bürger seine quelle P behandelt, mag auch die hallridc im fol.-^IS. zu dem
.■ilten drucke (.\) stehen.
Berlin, April ^H'y^. B. Iloenig.
II.
DIARV ()F THE JOURNKY < )F PHILIl' JLLIL'S, DUKE OF
STETTLN-POMERANIA , IHROlCiH ENGLAND IN THE
VEAR 1602.
In the Transactions r>\' the Roy.d Histmical Society N. S. vol. vi (l8y2 )
L>r. Gottfried von Bülow and Consul Wilfred Powell have published for the lirst
3 i6 Mi^cellen 11.
time n iianative <if tlie fiavel aiul fxjterienccs o\ I'liilip Julius. E)ul<e ol SttUiiv-
I'omerania in Knglaixl. 'rins priiue, then eigliteen veais oM. spent a liltlu over
lliree wecks tliere (fioni Stpt. l()th to Oct. :^^^) in U>()2, and Ins Former tiilor,
l'"recleric (ierschou-. who with several noMeinen accompanied liiin, kepl a dinry
fluring the tonr. The l'"(iitor.<; in a ])r(Tace to tlie naiiative in German fwitii
l-'-nglisli translation on oppositt- pagcsj ^av conet-rnincr tliis diarv : ''l'lic Puke
ordered liitn to pnt <lo\vn carefullN, day hy rlay, everytlüng tliey saw or lieard in
the piace.s lliey visittc! . and (ieiscliow niade iii.s notes with the intention of
hringing them into t)ettei' order at his leisure. rntVntunntely, howevei-. hel'ore
setting to work lie gave away patt of the nianuscript , and another part \va.*
spoiled l)y lain ; consequently lie was oiiliged to have recoui.se to his ineinorv.
and dictated what he icnew to an aiiianuensis , which cavised mucii delay. 'l'iic
nianuscript was not coir])leted tili lf)0,"> etc.'. It secnis, liowever, scarcely credihle
that any one could remeniiier tlie nuim-rous dates and tlie detail.« ahout fuinilurc
etc. in the palaces without soine notes. For the readcrs of this periodical it iiiay
perhaps be of some interest to have a .shoit account of the cxtent of the Dulde's
travels in England and of the iiew inforniation with which tiie diary supplies us.
The Duke and his suite crossed from Boulogne to Dover, took po.sthorse.s
via Canterbury for Rochester (wdiere they siept for the night), thence for (Iravcsend,
whence tiiey proceeded to I^ondon in a ro\ving boat. Here tliey did the sights;
they visited the Temple. the Excliange. the Tower, rlined with tiie Lord Mayor,
partook of soine Rhenish wine in the '(ierinan House'. saw Westininster Talace
and Abbey , Whitehall , and a Museum of Curiosities belonging to a gentlenian
of the name of Kopf. 'Ihey witnessed a bear and hidl fight . heard vespers at
St. Paul's and saw tliree theatrical Performances: on Se]it. i:!''i a play 'showing
how Stuhl -Weissenburg was gained by the Turks. anri tlien won again by the
Christians' — this is probably a dramatised veisiuii of 'a tiue relacon f>f the
takinge of the Cyttye of Stuld-Weissenbuig .\ Cyttye in llungary by tlie (Christian
Army against the Turkes etc. Iranslated oiil of |the| T>utci)e [i. c. German| copye
at Cullen [Colognej*. enteied in Stationers' Hall on Nov. yth l6oi (Arber's
Transcript etc. iii p. 7'^') ^ '- next d.iy 'a tragica comoedia ahout Samson and
the half tribe of Benjamin' — this is 'Sainjison. A play, by Edward Jubye.
assisted by Samuel Rowley. Acted in l6(>'j' J. O. Halliwell , A Dictionary of
Old English Plays p. '219. cf. A. W. Ward, Hist. of Engl. Dram. Lit. ii p. i:{l
and n. 2 — ; and on the iS^'' a children's comedy (apparently not otheiwise
knownj, welche im Argument judiciret eine castam v i d u a m, w .1 r
eine historia einer königlichen Wittwe aus Enge II an dt. liere
follows an intei'esting iiote 011 this bovs' Company: 'The Queen keeps a nuinber
of yoinig boys who iuue to apply tliemselves zealously to the art of singing
.ind to learn all the various musical instrumcnts, and to pnrsiie their studies at
tiie same time. These boys have special f>raeceptofes in all the diflerent arts,
cspecially very goöd musicos. And in order that they niay acquire courteou^
manneis, they are required to act a play once a week , for which ]iurpose the
(jjue'eti has ■erectcd for them a special theatiiim with an abundance of costly
garments. 'riiose who wisli to see fine of their Performances must give as much
.-iS eiglit Shillings of our [Stralsund] iiioiicy. bul there are always a good nian\
l)eopIe [iresent. maiiy respectable women as well, l*cause usefui argumenta, ani
many good doctrines. as we Were told , are bronght forward there. They do
II. Hagfi'. Diaiy ot" the Joiiniey ut' Fiiilip Julius ^ly
all ihtir plays by [ai tillcial | light. which prodiices a gical tllect. Foi a wliole
hour Ijefoie [tlie begiiining of ihe playj a deiightlul peribrmance of instrumental
niu.sic was given etc.'. According to F. Vi. Kleay ( A Chronicle History of t'ie
London Stage , l.ööV— i')42), tliere were at that tiine two boys' coinpanies, the
Chapel chiklreii luid the PauTs boys. 'l'he Chapel childien 'reconnnenced acting
in l.Vjl. but un'.il iTiMT there is iio trace of their liaving any llxed place for
public pertonnances. On 4^^ Februaiy 1596 Sir Wil. More conveyed to James
Buibadge the bouse in HlncklViais whicli lie made into a tbeatie. In 1597 it
was probai^ly openeil, anl in i6uo, September 2, Burbadge hl it out to Kvans.
'that tiist set up' these boys, and they acted there during the rest of Klizabeth's
reign' (p. 125 t- ). whilst the Paul's boys were not reinstated tili ibcx) and acted
at their own singing School (p. 133). I cannot find any refercnce to a theatre
specially built for juch a Company by tiie Oueen.
But our visitors weiit further aiield. The Duke wanled to see the 'far
fameil Universities' of Cambridge and Oxford; so on Sept. Uoi^i tiiey started for
Cambridge via Theobalds (where a German tailor of the name of Leinvert acted
as guidc ), Ware and Barkway, and arrived there in heavy rain on the evening of
the •Jl'*'. They were particiilarly Struck by tiie beauty of the 'Backs': 'behind
the Colleges llows a lovely river , with many biidges leading to a meadow
pleasantly laid out with trees as a promenade for the students, who make pretty
good use of the cheeiful place'. With a rcflection on the large number of dogs
kept by the students the diary passes on to a description of King's Chapel and
othei- buildings . and to an account of the expenses of living , the number and
length of terms, salaries of professors and time necessary for a degree etc. Tra-
velling by way of Bedford and Bicester they reached O.xford on the 24'h whcre
the Chief librarian showed tlieiii over the Colleges etc. l-'rom here they pnid a
Short Visit to Woodstock, and left again for London on the 25 th via Harli (the
Editors suggest the village of Hurley, perhaps the town of Henley is meant ),
Windsor, and Uatlands. This last place neilher I'rince Otto of Hesse (Engl. stud.
xiv (1890) p. 437J nor any of the visitors to England enumerated ijy Rye, seem
to have visited. Here Queen Elizabeth was staying at the time of their visit
(Nichols. Brogresses etc. iii [). 597 j. 'Ihe common servants of the court had
set up their tents like a military camp, there not being enougb lodgings. It was
a clieerful hunting-box. The Oueen gave orders to lead us by her fourier to the
garden close to the palace, and her Royal Majesty passed us several times. Walk-
ing as freely as if she had been only eighteen years old . always taking off her
mascaram and bowing deeply to bis princely (jrace, who, however, not willing
to make himself known. stood almost behind. Her .Majesty also gave him to
understand that she would likc to see bis princely Grace, according to the English
iashion, kiss her lian(is, which however, bis Gracc, for various weighty reasons,
politely declined to do. .\t last the Queen, to show her royal rank, ordered
some of the noble lortls and counsellors to approach , and they, in their stately
dress, were obliged to remain on their knees all the time the Queen addressed
them. Meanwhile, the Queen uncovered herseif down to the breasts, sbowiiig
her snow-white skin. To judge from ])oitraits sliowing her .Majesty in her thir-
tieth year, there cannot have lived many liner women at the time ; even in her
old age she did not louk ugly, when secn from a distance'. From Oatlands they
proceeded to Hanipton Court, Kingston, whence tliey visited Nonsuch, and arri-
jiS Miscellcn II.
xfil in Loudou lale in Ihe ivciiiiii.' dt' tlie 27''^ via l\icliMion<l. L)ii tlie ;;ii''i tlie
letiini jüui-ncy liegnn: lir<t stagt- to (ireenwicli aml Rocliester, where tlic I^i ince
inspectefl the tlcet, 40 nieii-or-wai- nltojjjctliei', next to Caiiterlnu'v niul I)over. and
on Oct. ;u^ to Calais.
Our visitovs seeiii to liave been iiuicli pleased witli all they saw in Kng-
l.uid; they praised the nicat and tiie cooking, and appreciated especially the .'itroiis:
beer of Bedford; they were delighted witli tlir imi.'^ic and charmed witli the
l)eople, 'vvho are of polite nianner.'; and gestures, and are esteemed to l)e . as 1
have often heaid it Said . the most beautifui people. nien as well as wonien. of
good Proportion and of a healthy, natural coloiir', and they had proofs of the
courtesy cd the English tovvards foreigners. On one occasion. when the\ haii
lo.st their way, a gentlenian noticing them froiu afar and easily recognising theni
to be foieigner.<;. rode up to then) and asked in Latin where they wished to go
to, leaving his wife and ladies to shovv them the right way; and ininiediateiy
afterwards when our travellers leached an inn and could not for want of an
interpi^eter get anything to eat and ihinU, one of the party found a learned parsoii
in the villagc. who procured every thing they needed. and even Icft some of his
own guests. whoin he had invited i'or that evening, to settle accounts with the
landlord. Surely this proves that it cannot have been so difHcult as Rye sug-
gests (p. xxxvij for foreigners and Engiishmen to make themselves understood
liy each other in F^atin.
'The diary gives the nauies of nien and places phoneticallv, as the Geriiian
ear caught the sound', hence the Editors have whenever it was possible given
by the side the correct s|»elling. On the whoie Gerschow is not worse than
other foreigneis : he says 'Ihiepoltz instead of Theobalds , whilst the 1 )uke ol
.\nhalt called it Diewals, and Eisenberg Diephtholtz etc. Sitzeil instead of Cecil
is only the oid spelling of the name , which Gerschow [irobablv took fiom the
family pedigree at Theobalds (Sitsilt , Sitzil , cf. Nichols , Progresses etc. iii p.
241 f.). Das Castel von Oppingen which they cannot identify is no doubt
Upnor Castle, cf. Rye p. 218: "It (the river JNIedway) is of such depth that all
the Queenes Mat'e'* shippes do rydc there , at a low water, all along the ri\ er
froiii Rochester to Upnor-Castell'; in Frince Otto's Itinerary it is called castel
Obner. The name of the supremus bibliothecarius at Oxford is given as Thoma
(iameth; the Editors suggest James with a cjuery; this is quite ccrtain : Thomas
James was the first librarian of the Bodleian, appointed in 1601 (Macrae, Annais
f)f the Bodleian library p. 25 f.). Die gräfliche wittwe von Scheerbach
( p. 34) is the Coiintess of Shrewsbury cf. Rob. Willis, The Architectural History
of the Univ. of Cambridge ed. by J. W. Clark vol. ii p. 248 and T. Baker's
History of the Coli, of St. John, Cambr. ed. by J. E. B. Mayor vol. i p. 19' ■
'The foundation |of the .second court| was laid Oct. 2'^ 1598; the north side ot
the court was finished an. lö99, . . . The rest of the building rose more slowly,
though hating some small jiaiticulars. the whole was finished in the year 1602*.
M a n c h e s t e r , M arcl 1 1 Huh. H e r ni a n 1 1 a g e r.
II. Kliniilianll. / /////sf i\\< imiieiiV-cliiin ^icf
T J/^'A'r ALS IMPERFPXTUM.
Die frage von der anwenduiig der verschiedenen spraclimittel für di-n au>-
driick der notlnvendigiceit, die ja ilirerseits aiicli sehr verscliiedcner art sein kann,
ist eine überaus sclnvierige. und es ist schon seiir werthvoll, wenn aucli nui' eiiv
piinkt derselben mit siclierheit festgestellt werden kann. F.ine solche nun scheint
Klapperich in seiner besprechung der junkerschen prograniniabhandiung durchaus
der behauptung beizumessen, „dass sät/.e mit einer zeitbestinmiung das liülfsverb
(I mnst) gewöhnlich nicht aufweisen". Der praktische werth derselben wird
indess durch das fatale wörtclien ..gewöhnlich'- wieder völlig in frage gestellt,
weil dieses jedenfalls ebenso näherer bestimmung wie hinlänglichen beweises be-
<larf, bevor man die ganze regel in gebrauch nehmen kann.
Nun fährt jedoch Klapperich zur Stützung derselben fort; ,J-iest oder hört
man etwa : Last night Jie »tust go early to hed — Hc iiiiist die a 77ionth ago —
Her darlings nmst stiffer last vear ?" - Und das giebt mir veianlassung, dem
gegenstände diese besondere miscellc zu widmen. Ich für meine person linde
nämlich durchaus nicht, dass die ,,zeitbesimmung der Vergangenheit" last night
der anwendung von I nmst im imperfectum irgendwie widerspricht, und ich würde
<ui einem satze wie „Last night he must again go to bed rather early, Init to-day
he secms to he a good deal better off' nicht dem entferntesten anstoss nehmen. Ich
will nun durchaus meine Vertrautheit mit der englichen spräche nicht höher stellen
,nls die Klapperich's. Aber die frage scheint mir so wichtig, dass ich gern ver-
anlassung geben möchte, das urtheil competenter Engländer über die von Klapi)erich
aufgestellte regel zu hören. Wenn niemand sonst , ^o verschafft uns vielleicht
Breul den erwünschten aufschluss.
Wie aber steht es mit den zwei anderen von Kl. angeführten sätzen; ,.//<?
mnst die a month ago" und ,.LLer darlings nmst suffer last year-^^: Natürlich i.«t
das kein Englisch — aber m. e. aucii schlechterdings kein Deutsch. „Er musslc
vor vier woclien sterben", „ihre kinder niussten voriges jähr leiden", ja, ich kann
mir Satzverbindungen mid Situationen de)d<en wie ich will . ich linde keine , wn
mir diese sätze natürlich scheinen würden. Was für eine art von nothwendig-
keit lässt sich dazu denken? Ich vermuthe, die dem urheber der bezüglichen eng-
lischen- Sätze geläufige deutsche Umgangssprache begünstigt in gewissen fällen
formale Umschreibungen des verbums mit „müssen", die inhaltlich dem einfachen,
unumschriebenen verbuni völlig gleichstehen und der Umgangssprache anderer
gegenden fremd sind.
Täuscht mich nun mein deutsches s])rachgefühl nicht, giebt es in der that
lalle, wo die einen Deutschen mit ,,iniissen" umschreiben, die amleren nicht,
so ist das ein weiterer beweis, dass man den gesetzen des deutschen spi"ach-
gebrauchs für ..»//'esse//'' mit logischen gesiclitspunkten nicht ausreichend beikomnien
kann. Und dann liegtauch auf der band, dass Schulze bei seiner vergleichung
von engl. / »mst mit engl. / a»t ohliged gewiss nicht minder recht hat, wenn er
a. a. o. s. 18 .sagt: „dass zwar die verschiedenen arten der noth wendigkeit ganz
passend unterschieden werden kcinnen . dass aber dieses princip der einlhcilung
für den gebrauch der einzelnen formen ein ganz unfruchtbarer ist."
Zum schluss noch ein wort über die von Schulze (s. 6) aus dem (iraphir
citirte stelle: ,.Ln Genna?iy the popnlation is progressive, in France stationary. Hencc
the differencc het7veen the annies of thc tivo rountries i s l> 0 11 n d to he ?)iade up in
MiM
///y/f." Seil, licincikt Iiier/ii : „Zwei Kngläiider, denen ich die stelle vorlegte,
l-niden nichts ;in is hoiiud auszusetzen, und wir müssten demnach annehnien, dass
bei „A' he houud'' es sich anders verhalt, wie hei to be obliged, foyccd u. s. w.,
aher verdächtig kommt mir die stelle trotzdem immer noch vor.-'
Ks ist natürlich kein kunststück von mir, zu sagen, dass icii dem tiraphic
.,nd den beiden Engländern durchaus beipflichte und in der stelle schlechterdings
nichts anstössiges finde. So will ich denn wenigstens diese meine aufFassung
noch dahin |.iräcisiren, dass nach meiner meinung to bc boitnd allerdings vielfach
einen von io bc obliged u. s. w. deutlich unterschiedenen sinn liat, in<lem es in
stellen wie der vorliegenden -weiter nichts ausdrückt als die sichere voraussieht,
dass etwas ganz gewiss geschehen wird, also eine art ein])hatisches
tuturum ohne irgendwelche beimischung der idee der Verpflichtung.
Man vergleiche zu obiger stelle die zwei nachstehenden , die mir zufällig
im letzten heft (22) der Tanchnitz Magazine aufgestossen sind: „C/tarles Henry
/lad never before asser ted himself. Ncno he had »loiiey in his pouch; and 7vli€n
.7 7)Mn has tnoney in Iiis pouch — especially a man of one-and-twenty — he is
ho und to assert himself'' (s. 31) und „IVhy did von let him go, if yon sat such
.:tore on him ? Nc's that stubborn, h c 's bo n n d to git into mischief, an' thcn we'll
have to foot round an' fetch him ont of it (s. 35). Der erste satz enthält einen
gedanken des Schriftstellers, der zweite ist einer caiiadischen farmersfrau in den
nmnd gelegt. Im ersten würd die bedeutung „er wird ganz sicherlich anfangen
energisch aufzutreten (sich aufzuspielen)" durch den Zusammenhang nur in hohem
grade wahrscheinlich, docii ohne dass die idee der Verpflichtung völlig ausge-
schlossen wäre. Im zw'eiten aber ist dies unbedingt der fall, und wir haben es
lediglich mit der sicheren voraussieht zu thun : „dei" junge macht ganz zweifellos
irgend welche dummheit'. Es ist ganz ausgeschlossen, dass die mutter der be-
treffenden, die hier spricht, von einer Verpflichtung ihres sohnes zu dumm-
lieiten reden sollte. ScIi. aber beanstandet die dem Graphic entnonmiene stelle,
weil er annimmt, dass to be bouiid ebenso diese idee der Verpflichtung ausdrücke.
wie to be obliged, forced, compellcd, daher also auch nicht von einem sachlichen
Subjekte (the difference between the armies) ausgesagt werden könne (s. 1.=)).
Dass die farmersfrau im dialekt spricht, ändert schwerlich etwas an dem wertli
der stelle für die auffassung von to bc boiind.
Rendsburg (Holstein), Mai 1893. H. Klinghardt.
ERKLÄRUNG.
Herr di". .Mann hat meine entgegnung auf seine recension meines kleinen
Wörterbuches zwar in das Februarheft der Anglia-mittheilungen aufgenommen;
das beigefügte Schlusswort, worin er alle seine ausstellungen auüecht erhält, ver-
anlasst mich jedoch zu einigen weiteren bemerkungen von hoffentlich nicht nur
persönlichem interesse. Herr M. hat sich nicht klar gemacht, wie ich für alles
von ihm vermisste (und zahllose ebenso berechtigte Sachen) hätte platz linden
sollen. Er geht auf die raumfrage gar nicht ein. Nur solche lücken sind aber
i.w tadeln, die auch innerhali) des gegebenen umfangs zu vermeiden waren. Dass
vereinzelt auch derartige vorkommen , räumte ich in der form , meine auswahl
M. Kiiiuiinac-licr, l'jkliiiuiiL' 321
möge nitlit ül)iTall ilie ilriikbar lu-sle sein, iiiiplicitc ein. :\\)vi 'lic grosse inasse
der M. 'sehen desiderata gclit in den vert'CigNaien i.unu nicht iiinein . weil sie eher
zu entbehren sind, als die aitii<el, welciie man ihnen zu iielje streichen nu'isste. Ich
liob besonders hervor 1) iremdwörter , die wir auch im Deutschen liaben ; hier-
gegen wendet herr M. nichts weiter ein, als dass er das wort „verhaltnissmässig"
beanstandet; 2) \'iele abieitungen und Zusammensetzungen, welche sich (wie ich
sagte) leicht aus den Stammwörtern erklären; d. h. , der Deutsche kann die
englischen, der Engländer die deutschen Wörter dieser art mittels der stammwörtei-
leicht verstehen. Hier liisst herr .M. mich sagen, man könne sich die betr.
Wörter leicht bilden; da^ würde heissen : der Deutsche die englischen und
unigekeiirt . was doch üni- nicht dasselbe ist. Dass übrigens das übersetzen aus
der eigenen spräche in die liemde nach dem plan des Werkes erst in zweiter
linie in betracht kam, konnte man aus dciselben voriede entnehmen, in welcher
ein zu wenig umgrenztei' ausdrueic die unterläge für herrn AI. 's weitgehende
fordeiimgen hergeben musste; ;-ij erwähne ich Wörter und bedeutungen . die bei
'^hieme-^\'essely und selbst bei Flügel fehlen. Dies konnte nur den sinn haben:
wenn anerkannt gute werke von fünf l)is zehnmal dem mnfang des meinigen für
iliese ausdi'ücke nicht platz gefunden haben, wie konnte das von mir eiwaitet
werden? Aus diesem hinweis macht herr M.: ..die andern habens auch nicht".
I )ie hauptsache, das grössenverhältniss, übergeht er, und das so zurechtgemachte
argmuent nennt er dann eine merkwürdige entschuldigung. — Ob in bezug auf
die Vollständigkeit herr M. einen i ichtigen massstab angelegt hat, oder lucht. mag
nun der leser beuitheilen , falls ihm die ]]rüfung der sache nicht, wie herrn .M.
die meinei' lautbezeichnung im einzelnen , ..zu zeitraubend" ist — welche äusse-
iinig mich zu der herrn .M. niissfälligen einsendung der urtheile einiger ]»honetiker
bestimmte. Wenn herr .M. aber glaubt , dass ich in dieser hinsieht seine aus-
stellungen nicht habe entkräften können, so irrt er. Auf einen ])unkt (Delaware)
habe ich bereits geantwortet, bei den zwei anilein hielt ich es nicht für nölhig,
will es aber jetzt thun. In /<';•/ verschwindet der i-Iaul in dei' liir nueh mass-
gebenden ausspräche allerdings ganz, und gei'ade die beibehaltung des r in der
nnr-icfrift würde ..zu fdschei' aussjirache vei leiten". An die stelle des r tiitt hii-r
(in unbestimmter vokal, den ich nach i. e. u, | hear, aii', |)()oi) be/eiehne; nach
II ist er so schwach, dass die bezeiehnung (dine naehtheil untei bleiben k.mn. In
polyg<?niv . polvgi'h , por('//s haben ilie hersorgehofenen toidosen \okale in ge-
\V()linlichei' zusannuenhängender lede gleichen laut (den unai t ikulirten slinmilon).
Wenn herr .M. dies bis jetzt nicht bemeikt hat. so überzeugt ei .--iih d.uoii \ i(d-
leii-ht diu'eh erneutt-s sorgliiltiges hTiien. Hei den von mii' als iiniiihlig bezeich-
neten M. 'sehen angaben kann ich ein niissveiständniss lun- bei ilem \()n ihm iinl
,,'/.. b." angelührten wort zugeben ; im übrigen sagt er deullieh genug: „Diedinrh
den diuck hervorgehobenen wöi ter fehlen bei K. gänzlich", und zu diesen wi'ntein
gehören auch />a/ze, brake, undergraduate, welche bei nur that^ächiich vorhanden
sind. .\uch biirglur, hirth, hätte ich an dieser stelle aid'ühren können, da beide
Wörter, l i.ur nicht zusammen) da sind, also gewiss nicht ..gänzlich leiden".
Cassel, .\]iiil iSMIb .M. K 1 11 m m a e li e iv
l'.n-lis.rli
322
MiM-.'llrn II.
i'.i'.kicii'ricrxc.
I!cn cir. I ) (• II 1 s I- li l> f i n in /wickaii liillil iiiirh imi i iL-liti','sU-lluii^ iiiu'>
passus iiK'inei' n-Cfiision seines T h <• o r c I i s c li - ]i r n k I i s r li e n Iclir^angs ilei
eiiglisclien spraclic im voriocii lu-rtc ilicsci- Zeitschrift, leli sa.^te iloit ]i. i;iS, noh
dem '/weilen j.ihieskursns, alisehnitl III inul I \' : ..Von svntax erHilirt ilei- schük-i
noch nichts". I)ie heiiien let/leien Worte müssen ilmch n n i' u e 1 e i.' c n 1 1 i e h
ersetzt werden. Ich hatte, als ich die worte nieilerscliriel). die freilich zahlreichen
syntaktischen n >,'(dn der hetrelTenden I^apitel .insser acht r;elassen nnil, wie dei-
/.usammenhanL; eruiht, ilie s\--tematisehe hehandlung der svntax im gl ossen uanzeii
im aiige . wie ileim auch I )eiitschhein seihst in seinein inhaitsv erzeiclmiss diese
eingestreuten syntaktischen liemerkiinm'n nicht erwiihnt. Er selbst überschieiht
die betretVenden abschnitte: 111. „Erweiterte formenk-lue". I\'. „Eortsetzunii der
erweiterten lormenlehie". im inhaltsveiv.eichniss ist also in den genannten ali-
sclmitlcn von darin enthaltene]' syntax auch nichts gesagt, l'nd so ist mein
zu absoluter lusdruck wohl er.tschuldigt. Eist \'. wird „S\nta\" überschrieben,
und erst dann, im ;^ jahiesk\n>e . beginnt die s v s t e m a t i s c h e eini'ibung dei
synta.x, \oii W'clcher ich an der betrelTenden stelle spiach. Geine erfülle ich die
Idtte des verlassers, diesen thatbestand hier, zui- Vermeidung von missverständ-
nissen, aufzuklären und meinen früheicn ausdruck zu korrigii'en.
Berlin, April 189:^ W. Mangold.
In 'l'aine \frliert b'rankreich deri grössten wissenschaftlichen schriftsttdlei ,
den es in den letzten Jahrzehnten besessen hat. und unsere zeit eiin' der wi-niL;eh
* llipjjolyte - Adol|.ihe Taine ist am 21. April lcS28 in Vouziers in den
Arclennen geboren. Kv wurde nach glänzend absolvirten Studien im College Bourbon
im jaiiie 1848 als erster in die J'icole normale zugelassen und erhielt l8ö;i das
diplom eines docteui' es lettres auf grund der beiden thesen De personis platonicis
und Essai sur les fables de Lafontaine. In folge iler vielen chikanen , ilie er
wegen seiner freisinnigen ansichten erfuhr, verzichtete er auf die unterrichts-
thätigkeit und widmete sich der schriftstellerei. Zugleich beschäftigte er sich
eifrig mit naturwissenschaften und medicin und besuchte während dreier jähre
sehr lleissig die Vorlesungen der Academie de medecine und anderer anstalten.
Er schrieb damals für die Revue rle Tiiistruction publi(]ue, das Journal des
debats und die Rciue des deux mondes. im jiduc \^(>'A wuide er in die priifungs-
kommission iler militärschule von .Saiiil-< '\ i' für IVemde sprachen berult'ii und im
folgenden zum professor der kunstgeschichle und ästhetik an dei- J-A'ole des 15eaux-
Arts ernannt. Im Jahre 1868 veihcii-athete er sich, uiul nachdem er in den 70er
Jahren seine lehrthätigkeit ganz aufgegeben hatte, brachte er nur noch die winter-
nionate in Paris, den sonimer dagegen auf einem Fandgute in Savoyen zu. Taine
fi'thite im allgemeinen ein zurückgezogenes leben imd betheiligte sicii an iler (.iges-
\V. \\r\/. 11. A. 'lailu- J. _^3.5
litli.-r,iii^.clieii oisclieiiniiiueii \uii iiikTiialioii.iler tieili-Miluiig. Tainc's licgahuiig war
iiiiüeinein vielseitig, und seine stildien cistrci.klc-n sich über weit nuseinanderliegende
geliiete. Er liatte eine erstaunliche hclesenhcit und verfügte in ]jiiiU)soi)liie und
geschiclite, in litteratui' und lauist. in den naturwissenscliaften und in der niedicin
Übel' ein äusserst gründliches uiul vcichhaltiges wissen. V.v hat griechische,
n'uuische und französische schriltvlclIiT lichaiidcU inid ciiu' <;c>chichlc der eng-
lischen liftcratur gcschriehcii : eine gi'össcie arbeit ., l'eber ilen verstand" und
politik fast nur mit s'incr bruschüre gegrn d.is allucuiciiic sliiuinvccht (., üu suf-
fragc universel et de la inaniere de vntcr" 1S71). 'I'aine hat verschiedene grössere
reisen gemacht und deren ergebnisse /.um tlieil schriftstellerisch \er\veithet. Kr
staib am .'). Mäiz dieses Jahres. Seit 1878 gehörte er der akademie an. — Wir
geben im folgenden ein verzeichniss seiner sclirifteii nach den gegenständen ge-
unlnet, wol)ei \vii- bemeiken. dass alle in niehrercn auHagen erschienen sind.
]' h i losophic. r^es jibilosoplies classi(jues en ]'"iaiice au dix-neuvicme
siede l8ö''. — 1^' l'intelligeiice 1870. - ] )ie sich nnt Carlyle und Stuai't-Mill
beschäftigenden abhandlungen übci' den englischen Idealismus (l8(').4.) inid positi-
\isnnis (1864I fanden später aufnähme in ilic /.weile anllage der ( icschichle der
englischen litteratur.
Kritik und 1 il t e r a t u r g e s cli i c h t e. ! )ie zwei ani;eführten iheseii
l8.^:i. - lissai sui' l'ite-ldve l8.')4. - Lafontaine et se> fahles 1 SGi >. eine völlige
mnarbeitung des J-^ssai sur les fahles de Lafontaine-. llistuire de la liltei'ature
anglaise 186:5/64. 4 bde-. Von der 2. aull. an wurde ein fünfler band beige-
geben, die vereinigmig vorher einzeln erschienenei' .■-(udien über 1 »ick'ens. 'l'hackeray,
.Macaulay. Carlyle, Stuart-Mill. 'l'enn\son. — Nach \ olleinlun'.: seines Werkes iUier
die enlsteliung des heuligen ]'"rankreirh wollte 'r.iine'cine l]iogra|)hie Sainte-
Heuve's schreilnii.
(i es c h i c h t e. Les iiriL:incs de la Lranee cinitemporaine. \H~<> ff ."> bde.
- ' l'n .Scjour en l-"rance de 17'J2 — 'j.'i. 187J ( .\u< dem Lnglischen übersetzte
Iniefe einer dame . die die französische re\idution aus nächster nähe beobachtet
hattet. — In diese und die vorhergcdii'inlc kla^se L;elu"iren die- meisten seiner
Aufsätze. Kssais de crilic|ue el d'hi^toiie l8.',7. ( Llechiei' , Stendhal,
Ciui/ot , (". Seiden, Xenophon . MicIulet. IMato. Sainl-Simon . .M<^ de Lafayette,
'l'ropl()n'_' und de Montalendiert 1. — NouveauN essais de rritiiiue i'l d histoire
186,'> (religionsphil(i--ijphie . Labi ii\ ii<- . Malzac. Jelfi-rsoi.. Keii.uid de Muntauban,
Racine, ilie Mormonen. Mark Auiel. ilci l!uddhi^mu>, h'ianck \\'(ie|)kej. Mehrere
dieser .lufsälze, wie namentlich der t'ibei- li.il/..ic. gehnicn /u dem bedeutendsten,
wa.-- I'aine geschrieben, und fi^-M-n die eiuenheileii .^(diiei' methode besser erkeinien
als seine grösseren werke. Will man die kiiti^che übriiegenheit 'l'aine's recht
kennen lernen, so braucht man bloss seine aul'sätze über Halzac und Stendhal mit
den entsprechenden Zola's in den „Konianeicrs naturalisles ■ zu verglt-iehen.
K u n st '_f e s c h i c h t c. |)ii- neueien /.wcibändigen ausgaben der ,, Phihisophie
del'arl" \ eieiingt-n die tridier als sidbsländii^e schrillen erschienenen abhandlungen
übel' kunslphilo^ophie ( 186.") i, ilalienische maleiei (l8()6:i, niedei kindische maierei
(1868). .jrieehische plastik und über .las ideal in dei' kn:i<t 1 l8f>7').
Reise- und s i It i- n ^ eh i I d e i' u 11 i;e n \i)\;ige an.\ l'\u'-nees 1 8,").",. —
Vovage en Italic. 2 l)de. 1806. — Notes sin' Paris. \'ie el opinioirv de M.
l''rederic-'l hoiuas CJiaimlorge. I867. — Nole> siii l'Angleterres. 187J.
21 *
.5 -'4
Mi>.,.||,
luchreir kli-iinif rilxi ilic n.iiiili.ilk-.'-k-ii rian/,r)si>-(licii iiii'l i'n^li-.rln'n |ilnlriv(,|iliiMi
unseres jaliiliuinkils iiiat'lilcn ihn als ])liil(is()|ilu;ii hckaiiiit ; wii' virilanlvi-ii ihm eine
.. Phik)>o|il)i(' lici kii'iisl" iiml cllirlic uiitfi-siuhnimcn i'ihrr ilic hrihepnnlxli.' <li'|- an-
likm iiiiij uiuiicincii kuii.sU'iitw ickiimn : sein letztes (.Tosses niiil iiis auf eiini_;e kapild
\ulleiidete.s werk stellt die enlwickluni; l'"i ankieielis aus ilcr vorrevolutionären
zeit diircii liie revululion iiindureh zu unseren heutigen zuständen dar; ilaneben
ist er noeh als reise- und sittensehilderer her\()i i^etreten . und widnend man ihn
vorher nur als grossen forsehei', gelehrten und sehril'lsteller kainite, hewies er hier,
dass in ihm ein \'erkap[itei- poet und ein stück von einem liumoristen steek'en;
und auf jedem gehiete. aul' dem er sieh versuchte, lenkte ei' dui-eh den glan/
seiner Icisluiigen <lie allgemeine aulmerksamkeit aut sich . aid' einigen liihk.l er
unseies eraehtens einen markstein in dei' geseliichte der wissensehal'l und leilcl
eine neue epoche ein.
/.weifelKis hahen die gi'ossen litlerarischen Vorzüge der i'aine'sclu-n schiillcn
\ iel zu ihrem eilolge beigetragen. Taine besitzt einen schlagenden, gediänglen
imd leiehen , ja last nur zu reichen stil . und ungesucht strömt seiner fedei' da-
Irellendste wort, das glücklichste bild , die bezeichnendste metapher zu, Uebei-
dies sind seine biicher sehr ül)ersichtiicli angeordnet, die thatsachen äusserst ge-
sciiickt grup|)iit , und oft lässt uns seine hinreissende rhetorik die schwächen
seiner beweisführung vergessen. Die hohe Stellung, die er im französischen geistes-
K-ben einnahm, verdankt er jedoch vor allem seiner wissenschaftlichen selbständig-
keil, seinej' oft bis zur ]iarado.\ie gehenden Originalität, der geschlossenheit seines
gedankensvstems , der kühnheit . mit der er seine tlieorien bis zu ihien letzten
konsequenzen vei'folgt . der fi uchlliarkeit . mit der er innuei' neue anwendungen
derselben zeigt. un<l nicht zuletzt der luibedingten Wahrhaftigkeit inid ehrlichkeil,
die jeder seinen litlerarischen Produktionen unverkennbar aufgeprägt sind. Hinter
allem, was Taine schrieb, steht die bedeutende persönlichkeit, die feste idiei-
zeugungen hat, die das rückhaltlose aussprechen derselben sich zur pflicht macht
und sich hierin niemals durch rücksicliteii auf den beifall oder das missfallen
henschender schulen odei' ]iarteien beirren lässt. Wie er sich mit seinen ersten
schrillen in gegensatz zu den geltenden ansichlen über wissenschaftliche kritik
gesetzt \nv\ in seinem buche über die fianzösischen philosophen . einem meistei-
weike der i)olemik . die (iflicielle philosoi)hie einer vernichtenden kritik unter-
zogen; wie ei' duich die schroffe formulirung seiner spinozistisch-matei-ialistischen
theorien — in der vonecle zur Geschichte der englischen litteratur — den von
der akailemie ihm zugedachten preis verscherzt hatte, wie ev sich gegen eine so
jiiiliuläre einriehlung, wie das allgemeine Stimmrecht, wiederholt erklärte, so zer-
faserte er noch zuletzt in seiner analyse der i'exolutionslegende und des naiioleoni-
sehen mythus schonungslos die Iheuerslen ej'innerungen seiner landsleute. \'on
anfang bis zu ende seiner laufbahn sehen wir Taine seinen ansichten den schäl fslen,
die gegner bisweilen ohne noth verletzenden airsdruck geben. In seinem werke
über die entstelumg des heutigen l'"raid<reich hat er es verstanden, allen politischen
|)nrteien seiner hciinath der reihe nach zu niisslallen und sich bald den Vorwurf
demokratischer, bald den aristokratischer und konservativer neigungen zuzuziehen.
So verschieden Taine's werke ihrem gegenstände nach sind, so einheitlich
ist doch der grundgedaidsc, der durch sie .die hindurchgeht. Ja man kann \\(dd
sagen, dass sie alle nur die anwendung und erhärtung einer liestimniten theoiie
bilden sollen. Nach Taine ist jede betraclUung falsch, die irgend eine schöpl'ung
\\. WCi/. II. A.
3-5
J
ilf^ iiicii.sdifn - s(_'i CS ein \vl-: L ■lei liltciatiir oilcr Uiiiisl . ciiu- |ii)litisclu' vfi-
lassui^i; Dilci" ein kiri;liliclii's dogina — lüi' sieh lietrachlcl , l()sgL'li)st von 'lein
luensehi'ii. tk-r es liuscli allen hat. Jcks dcnknial ties nifiisflien;^cislfs ist \ielniehr
. Kirch die ci^cüthüiiiliclikciteii des iiicn>clicii. aul' den es zurückgeht, bedingt und
legt über ihn zeugniss ah: es eiiiiilt seinen werth erst daini . wenn nr'.n es als
ein dokunient iV.ier seinen uihehei- hetiaclitel. I )ie erste operatinn de^ hi-tuiikers
iiiuss also immer sein . dass ei' den menschen der Vergangenheit mriglichst genau
uPid vollständig zu erkennen, seine gel'ühle und gedanken festzustellen sucht. Diese
sind nun aber auch nicht ziilallig. .sondern haben ihre Ursache und eine bestinmite
gesetzmässige foiiii. Auch auf geistigem gebiete herrscht ein geselz der gegen-
seitigen abhängigkei t en.' Wie in einem Ihiei' die triebe, die zäime. die glieder,
die Ivnochengerüste, der muskelajijiarat unter sich veibunden sind, dergestalt dass
eine \eranderung an einem von ihnen in jeilem andeiii eine enlsiirechende Ver-
änderung nach sich zieht . so hängen auch die verschiedenen fähigkeiten und
neigungen eines individuums, einer ra.sse, einer epoche so mit einander zusammen.
ilass, sol)akl wir die veiänderung eines dieser l'aktoren bei einem benachbarten
Wesen, bei einer nahestehenden giu]i|ie, bei einer vorhergehenden ciler folgenden
epoclie beobachten, wir bei ihnen auch innuei' eine verhältnissmässige verändei'ung
des ganzen systemes antrelTen. \\m solcher zusannuenhang be.-teht aber auch
zwisciien den verschiedenen theilen eini-i- kultui . zwischen religion. ])liilosophie,
loim ilei- familic , litteratur und kunst. Als letzte Ursachen aber, von denen die
seelische beschatTenheit der menschen abluingt. betrachtet 'l'aine diei kräfle, rassc,
Sphäre (milieu) und zeitjmnkt, die ursprünglichen eigenschaften, die äusseren
eirdlüsse inu! die durch (.las zusamnienwiiken beider schon geschaffenen zustände.
Diese kräfte erzielen eine starke oder geringe Wirkung, je nachdem die getrennten
Wirkungen der j'asse, der Sphäre und des Zeitpunktes sich bei ihrem zusammen-
treften gegenseitig verstärken oder aui hebin. J'line besondere Wichtigkeit besitzen
nun die litterarischen dokumente. Ist ein solches gehaltreich und weiss man es
zu deuten, so offenbart es uns die [/sychologie einer secle, (d"l die eines Jahr-
hunderts und manchmal die einer rasse. l'ntcr diesem gesichtspunkt sind ein
grosses gedieht, ein schöner ronian, die bekenntnis-^e eines hervorragenden mannes
lehnx'icher als ein häufen geschichtsschreiber und geschichtswei'ke. Und zwar
wächst der nutzen eines litteraturwerks mit seinem schiiftsteilerischen werth, er
ist um so grösser, je mehr der dichtei' es verstanden hat, die' deid<- und gel'ühls-
weise eines ganzen Jahrhunderts und einer ganzen rasse darzustellen. \'on den
dokumenten, die uns die gefühle veigangener geschlechter vor äugen stellen . i>t
eine litteratur und namentlich eine grosse litteratur unvergleichlich das beste:
sie gleicht ik^n wundeiltarcn, ausserordentlich empllndlichen apparaten, vci mittelst
deren die jjhysiker die geheimsten und feinsten Veränderungen eines körpeis messen.
N'ornehmlich also mittelst des litteiatuistinliums wild man die geistige geschichle
schreiben können, -
Diese theorien hat Tainc schon ii'i seinen ersten schrillen entwickelt und
ist nie müde geworden, auf den allei'verschiedensten gebieten und bei allen niTig-
^ l'Cber dies L;e>etz und seine verschiedenen anwendungen handelt l'aine
nanientlich in der vorrede zu den .. Kss.ds-.
^ Am vollständigsten hat l'aine seine ansichten über geschiehls- untl litte-
raturl'orschung dargelegt in der eiideitung zur (jeschiclile iler englischen litleratur.
lirhni i;(.-gt.'iisi;\uili-n iliic licix-tlitiL;iiiii; iiacli/uweisen . heim IjU'l'iliisimis iiiiil lui
Jvalbntaine's lahclii. lit-i Mark Aurcl's |)liilusüi)liic uiul hei Miclielet's l)uc-li ,.1'ei
vogel", hfi (Ich Mbnnunen und hei Xenoiilion's Anabasis, bei Sainl-Sitnoii's
.Memoiren untl l)ei Stcncllial's KDui^'e t-l Nnir. Seine kritischen und hislorisclien
arbeiten beruhen ganz auf diesen tlieorien . aber sie spielen auch stark in die
eigentlieli pliilosophischen werke hinein, und in seinen i'eisescliilderungen sind
ilnien \ itde alisclmilte gewidmet, sei es da.'^s ein baudenknial, die erzälilung eines
alten cluDnislen , eine sitte uiler einriehtung ihm gelegenheit gibt, die geistesbe-
schalleiiheit der menschen einer Irüheren epoclie ilarzulegeii und die fakloren zu
zeigen, wodurch sie gebildet wurde. Hei ausbildung seiner ansichten hat Taine
viele einllüsse erfahren — er selber neiml vor allem Montesquieu und Condillae
— für die psyehologisclie rekonstruktion. ilie er versucht, verdankt er keinem so
viel als Stendhal, wie sich namentlich bei seiner darstelking der italienischen
maierei zeigt. Stendhal war in der ihal auch derjenige, der in den ersten decennien
\inseres Jahrhunderts die Italiener aiu genausten kannte, ja fast allein die menschen
der italienischen renaissance liclitig verstand (., Chroniques italiennes'').
Drei fragen wirft Taine auf und sucht er zu beantwoilen : wie nuisste
der mcnscdi beschaffen sein, dei' ein bestimmtes werk dei' lilteratur oder kunst
— wir beschränken uns hier der eiid'achheit halber auf diese — hervorgebracht
hat- wie hängen seine veischiedenen geistigen und seelischen eigenschaften mit
einander zusanuuen - und wie wirkten rasse, Sphäre und zeitpuidsl, iiiu eine geistes-
beschaffenheit hervorzuiufen, wie sie der schöi)fer (]es vorliegenden \\ erkes haben
mus.ste? Die geschichte ist nach ihm ein p s y c h n 1 o gi sc h es prob lern, und
aufgäbe des liistorikers ist es, den geistes/u>tand zu eimitteln, der ein bestimmtes
einzelnes weik oder eine ganze litteratur, philosophie, gescilschaft , kunst oder
klasse von künsten hei'voi'gebracht hat. ^\'eilaus am wichtigsten und leichtesten
lösbar scheint uns die erste dieser fragen, und 'l'aine's \ ersuche, sie zu beant-
worten, dilnken uns .un geluni:ens(en. ja wir >telien nicht an zu erkläieri , dass
er hier der litteiatuiwissenschall eine leihe neuer aufgaben gezeigt hat, an deren
lösinig sie, wenn sie eine gedidhliehe weitei'entwiekliuig linden soll, nicht längei'
vorübergehen d.irf. .Man weiss, wie es um ilie litteiarisehen Charakteristiken steht,
die uns die üblichen litteraturgeschichten bieten, wie unbestimmt und vieldeutig
die gebrauchten ausdrücke sind, wie üppig hier die [)hrase wuchert. Maine be-
gnügt sich nun nicht damit, die eigenthüiulichkeiten der werke ■.•ines dichters
festzustellen, sondcn er sucht auch eine kausale erklärung daiüi' /.u geben.
indem er sie aus einer beslimnilen beschalVenheit des dichtergeistes al>leilet. \ nd
zwar sucht 'l'aine zur bezeiehnung dieser l)eschatYenheit sich nach mi)glichkeit
der spraciie tier wissenschaftlichen psychologie zu bedienen. Wie \iele versohieilen-
hciten der englischen und französischen tragödie erklän-n sich nicht allein aus
der thatsacl'ie , dass Shakespeare von einer ganz andern auffassungsweise des
menschen ausgin'g als Corneille und Racine! l-ls ist ganz unverständlich, wie
111. III riiie ^(d<■lH■ belraehlnngsweise als etwas vTillig neues und unerhörtes, j.i
unmögliidK;- hinstellen will, da doch die urösslen nuister auf lilterarhistoriseheni
gebiete, die wir besitz{-n. Schillers ablunullung l'eber naive und sentimen-
tal i sehe <lichtung und der (Joethe'sche aui>alz Shakespeare und kein
cnile genau in iliescr weise verfahren, nicht bloss beobachlnng /u bei ibachlting
fügen, sondern die festgestellten eigenthümlichkeiten auf ihre uisache und gemein-
saine quelle zurückführen, in iler verwirrenden vielheit dies walten eines gesctzes
W. \\\\y.. 11. A. 'l.niK- -;-. 327
iiacliweisfii. T-iiiic li;it in iiiisereiii JMiulinndcrl «las von diesen grossen meistern
so lierriicli begonnene am crrnloiciclislcn weitei'ifrnlirl — die Deutschen, die das
gleiche ziel verfoiutcn , wie Klein in einzelnen abschnitten seiner .^Geschiciite
des dranias". Sievers in niehreicn genialen ausITihrungen seines „Shakespeare",
sind nicht durchgedrungen — , und seiner cliarakteristik des klassischen geistes in
Frankreich haben wir nichts gleichartiges gegenüberzustellen. *
.Mierdings leiden manche seiner Charakteristiken darunter, dass er. wenn
er die verschiedenen, sehr scharf beobachteten chaiakterzüge eines dichlcrs oder
Schriftstellers zusannnentassen will, zu einfache fornieln üibt . und hieran ist vor
allem seine Vorliebe iiir d.is gesetz der gegenseitigen abhängigkeiten schuld.
Denn diesem zuloltre sind mit einer geistigen eigenthümlichkeit eines inannes
alle andern schon gegeben und bestehen auch auf geistigem gebiete feste und
einfache grundtypen: wie man aus der bezeichnung ..Heischfresser" die wichtigsten
körperlichen eigenschaften eines löwen. so soll man auch aus bezeichnungen wie
„redner" die wichtigsten geistigen eigenschaften eines niannes, etwas des Liviirs,
ableiten können. Wer aber wollte mit Taine so weil gehen, dass er sagte, mit
der Charakteristik des Livius als eines durch die zeitveriiältnisse in die lanfbaha
des gesclüchtsschreibers gedrängten redners oder mit der Stetulliars als eines esprit
supt-rieui' habe man ihre wichtigsten schriftstellerischen besonderheiten schon be-
stimmt ?
Von Taine's auflfassung der geschichts- und litter.iturbehandlung ist in
weitereu kreisen fast nur bekannt der starke nacbdruck . den er auf die Wirkung
von rasse , Sphäre und zeitpimkt legi, in der regel werden nur seine hierüber
aufgestellten theorien angeführt und überlegen belächelt , seltener ernstlich be-
kämpft. Auch bietet er so dem sjiott eine bequeme handhabe, wenn er aus der
natur Holland's als eines alluviailandes mehrere eigentliümlichkeiten der holländi-
schen maierei herleitet. iJennocIi sollte maTi hierbei nicht vergessen, dass er hiei'
an eines der wichtigsten historischen proldeme rührte und es zu bewältigen ver-
suchte. Taine ist zu seiner theorie über den einfhiss jener drei faktoren unver-
kennbar durch die beliachtung der blütheepochen der kunst inid litteratur v<-ran-
lasst werden. Man begegnet hier nämlich sehr oft der auffallenden erscheinung, ilass
zu einer bestinnnten zeit bei einem bestimmten volk eine einzelne kunst — bald
die maierei, bahl die plastik, bald das drama — die übrigen künste weit hinter
sich lassend, einen mächtigen aufschwung, wenn vielleicht auch nur für kurze
ilauer, ninnnt uiul eine anzahl grosser meister hervorbringt, neben denen eine
menge noch innner bedeutendes leistender talente zweiten ranges steht . während
in den andern künsten zu gleicher zeit und unter den gleichen Verhältnissen niclils
nenneiiswerthes geschaflen wird, liier waren die Vorbedingungen für eine kunst
und nicht für die übrigen erfüllt — während alles zusammentraf, luu die dispo-
' 'l'aine's Stellung in der geschichte der litteraturforschung habe ich an
verschiedenen orten zu entwickeln gesucht, in .. Shakes]>eare vom st.ind|iunkle der
vergleich<'n<len litteraturueschichte" (Worms, 1'. Reiss. iSijo). s. ;{.', IV., in nieiner
broschnie ..Uebcr litteratiu'geschichlc" (ebend.\ 1S<^1) und in der demnächst er-
scheinenden liefeiung von V o 1 1 m ö 1 1 e r ' s „Jahresberichten über die fortschritte
der romanischen ])hilologie". An letzterem mte habe ich auch über die auf
1 aine'scher grundlage beruhenden, noch zu erwähnenden schrillen von 1''.. (i rosse
und llenneijuin ausführliehei- i.'<'haii(lelt.
32S Mi-.fllcn II.
sitioii fih' (liest' eine kiiiist zu eiilwickeln, wurden die dispositionell für die aiidciii
künsle niedergeliiilten und unterdrückt, 'l'aine .suclit diese ersclieinung durch ein
zusammenwirken jener drei knifte in einer richtung und zu demselben zvvecki
zu erklären. Kr glaubt bemerkt zu lial)en , dnss hier immer eine in der ganzen
geschiclite eines volkes hervoi tretende anläge durch bestimmte einwirkungen der
Sphäre und des Zeitpunktes eine besondere Steigerung oder eiitwicklung erriihi
als deren notliwendiges produkt sich die blüthe einer kunst darstellte. Von dem-
aufhören fiieses harmonischen Zusammenwirkens macht er dann das verschwiiulen
iler betreffenden kunst abhängig. — Taine hat liier ein äusserst interessante-
historisches prolileni gesehen — er ist durch Hegel 's ..Aesthetik" auf dasselbr
gefüiirt worden — , das noch seiner lösung harrt und schwerlich jemals eine
völlig befriedigende Iniden winl. Tnd er hat auch zweifellos darin recht, dass e>
zuerst die in einer solchen zeit bei vielen vorhandene und hochentwickelte anläge
lür die herrschende kunst zu erkennen und ilire Ursachen , wo sie auch liegen
mögen, zu l)estimmen gilt. Taine hat dies vielfach selber versucht, z. b. für die
maierei in Italien und in den Niederlanden, iür die plastik in Griechenland, uiui.
wie alles von Taine, sind auch seine beitrage zur lösung dieses problems sein
scharfsinnig, gedankenreich und anregend, aber erheblich weiter davon entfernt,
überzeugend zli sein, als ihr Urheber w'ohl annimmt. '
Wenden wir uns nun zu dem lilr uns vor allem in betraclit kommendeii
werke, zu der „llistoiie de la litterature anglaise", so müssen wir vor allem,
um es gerecht zu l>eurtheilen, uns über die aufgäbe klar werden, die Taine sich
gestellt hat. Wenn wir eine litteraturgeschichte zur band nehmen, so erwarten
wir ein buch zu linden, das, nach sorgfältiger ermittelung der litterarhistorischei;
thatsachen , den gang einer litterarisclien entwicklung unter genauer beiücksicli-
tigung aller faktoren , die ilaiauf von einflus.s waren, darstellt. Das \erluillni--
eines autors zu Vorgängern, niilstrebeiiden und späteren, die stelle, welche ein
werk in der litterarischen entwicklung überhiupt und der seines Verfassers im
besondern einnimmt, sind die punkte, die der litteiarhistoriker besonders beachten
muss. Taine will keine solche geschichte geben, und es ist mehr als unbillig.
wenn man ihm zum Vorwurf macht, dass er anforderungen nicht entspricht, denen
er überhaupt nicht entsprechen wollte. Er will zunächst einmal vermittelst dei
werke der lilteiatur die geistesbeschaffenheit ihrer Verfasser feststellen, und \\\\
glauben, dass er diese aufgäbe bei den zu seinem zwecke ausgewählten seluill-
stellern in der hauptsache nicht nur gut, sondern sogar glänzend gelö.st li.ii.
Manche seiner Charakteristiken sind von unerreichter schärfe, und selbst da, wi
sie uns nicht befriedigen, wirti man meist linden, dass sie nicht eigentlich lalscli.
sondern nur unvollständig siml. Wer einmal nach 'laiiie mehrere autoreii be-
handelt hat . wird oft die schärfe seines blickes bewundert und sich überzeugt
haben , wie ruhig dieser einem nachprüfen seiner resultate entgegensehen kann.
Aber Taine will nicht bloss eine anzahl einzelporträts- uns liefern, .sondern die
Schriftsteller, die er besiiricht, sollen ihm zugleich als repräsentanten kleineiei
oder grösserer, ihnen gleichartiger giup[)en, nianchnial sogar eines jahi hundert.^.
ja einer rasse gelten. Die geschichte einer litteiatur <:ibt uns sonach ein inittrl
' Nach K. G rosse's geistreicher schrift : .T)ie litteratui Wissenschaft, ihr
ziel und ihr weg." Halle ISS7, beruht hierin die bedeutinig Taine's, nicht in
ilem, worin wir sie suchen.
W. Wetz, H. A. T;iine f. 329
an die hand, die aufeinanderfolgenden seelenzustände eines volkes in allen epochen
seiner geschichte und unter den verschiedensten äusseren Verhältnissen kennen zu
lernen. Ein solches verfahren ist aber doch immer erst angänglich nach einer
vorhergehenden Untersuchung , ob und in wie weit ein autor als ausdruck der
ihn umgebenden gesellschaft gelten kann, ob er in seiner zeit nahezu allein steht,
ob er nur bestimmte schichten oder sein ganzes volk vertritt. In welche Ver-
legenheit käme man, sollte man die Schriftsteller mimhaft machen, welche das
Deutschland Wilhelm's II. repräsentiren ! Es ergeben sich bei Taine's verfahren
sehr viele unzuträglichkeiten, und man hat es mit erfolg versucht, demselben ein
anderes an die seite zu stellen , nicht die werke . dit- eine zeit hervorgebracht,
sondern diejenigen, die sie am meisten gelesen und bewundert hat, zum inassstab
für den geisteszustand einer zeit zu machen. ' Glücklicherweise liegen bei dem
von Taine gewählten gegenstände die Verhältnisse besonders günstig. DeV eng-
lische nationalcharakter , wie er uns in Staat , familie , religion , sitten und ge-
brauchen entgegentritt, spiegelt sich auch ziemlich getreu in der litteratur wieder
und hat in einzelnen der grossen englischen schriftsteiler sehr scharf ausgeprägte
Vertreter gefitliden Es ergeben sich dabei' erheblich weniger gewaltsanikeiten,
als man erwarten sollte , wenn Taine vermittelst der litteratur den englischen
Charakter in allen seinen Wandlungen von dem beginn der englischen geschichte
bis zur gegenwart rekonstruiren will. L>enn dies ist der zweck, den er verfolgt:
„Ich unternehme es. die geschichte einer litteratur zu
schreiben und darin die p s y c h o 1 o g i e eines Volkes zu suchen",
erklärt er in der vorrede. Die litteraturdenkmäler sind ihm also vor allem doku-
niente über den geisteszustand eines mannes und weiterhin einer zeit; für ihn
kommt daher vornehmlich ihr werth als dokument in betracht, der sich nach seiner
ansieht ja fast immer mit dem schriftstellerischen werthe deckt. Die Übersetzer und
nachahmer, die für die eigentlich historische betrachtung oft sehr wichtig
sind , kommen daher mitunter gar nicht in frage und werden äusserst flüchtig
liehandelt oder ganz übergangen. Dafür darf man aber wohl Taine nach-
rühmen, dass diejenigen werke, in denen der englische volkscharakter sich aus-
spiichl, niemals zuvor in so erschöpfender und fruchtbringender weise ausgenützt
worden sind — wir erinnern nur an seine analyse von Robinson Crusoe — und
dass er es überhaupt verstanden hat, wie niemals ein litterarhistoriker vor iliin
— weder für diese noch irgend eine andere litteratur — uns dasjenige in einer
litteratur zum bewusstsein zu bringen, was ihr eigenstes wesen ausmacht und sie
\on allen andern litteraturen unterscheidet. Allerdings war Taine als Franzose
hier wohl besonders günstig gestellt, weil ihm auf schritt und tritt der gegensatz
zu französischem wesen , zu l'ranzösischem geist mid französischer kunst in die
äugen fiel , und er so besser als ein Deutscher oder überhau|)t ein Germane in
der läge war, englische eigenthümlichkeiten genau zu erlassen und wiederzugeben.
Nur ist es sicher wenigen Franzosen gegeben, die von der eigenen abweichende
fremde art nicht nur zu sehen, sondein sich auch liel)evoll in sie zu versenken
und sie so vorurtheilslos zu verstehen und zu würdigen , wie es Taine England
* Emile llennequin, La criti(iue scientifique , 2<^ ed. Paris l8yu.
ilennequin bestimmt hier sehr scharf den gegensatz Taine's zu der früheren
litteraturbetrachtung , etwa der Sainte-Beuve's , und gibt uns eine scharfsinnige
kritik der Taine'scheu theoricn über rasse, spliäie und zeilpurdvl.
330
Miscellfn II.
und den Engländern gegenüber gethan hat. Sehr gerne zieht Taine analoge
rran7,ö.<;ische erscheinungen heran, um seinen laiidsleuten — denn für diese schreibt
er doch zunächst — verständlich zu machen, woiin englischer unri französischer
voUcscharakter von einander abweiclien. So z. 1). in den beiderseitigen volks-
helden : bei Robin Hood plumpe geradheit, brutaler niutli, freude am kämpfe und
in unmenge ausgetheilte und empfangene prügel , bei Rcineke boshafte streiclic
und geschickte prellereien, lauter triumpfe der mit geist gepaarten dürftigkeit üboi
die mit dumnihcit gepaarte macht — hier der alte .Sachse mit seiner germanischen
ungeschlachtheit, seinem iiberfliessenden animalischen leben , das sich in kämpfen
und raufen luft macht, dort der geriebene, spöttische und heitere plebejer, der
später in Panurg und Figaro seine Vollendung finden wird, der keine neigung zu
offenem widerstand fühlt, der zu fein gesittet ist, um plumpe siege und prügel
manieren zu lieben, der gerne alle liindernisse mit geistesgewandtheit umgeht \niil
die leute nur mit der lingerspitze anzurühren braucht, damit sie ihm in die fall«
gehen. Taine's aufgäbe bringt es mit sich, dass er namentlich auch auf dio
Psychologie der englischen dichter eingeht, die art wie sie sich den menschen
denken und ihn darstellen , inid gerne ihre Verschiedenheit von den Fianzosen in
diesem punkte hervorhebt. .Sehr tief sind besonders seine bemerkungen über
Shakespeare inid seine Zeitgenossen , über die durchgehende Verschiedenheit zwi-
schen Engländern und Franzosen in ihrer darsteilung der liebe und der frauen .
zu nennen ist ferner seine behandlung des englischen ronians, wo Richardson ui»-i
Fielding unseres erachtens weit richtiger charakterisirt werden als es sonst meist
geschieht. Von seinen gesamnitcharakteristiken wird am meisten bewundert ilie-
jenige Swift's.
'l'aine'.s grosses werk hat in Deutschland wenig anerkennung gefunden, un 1
in fachmännischen kreisen wird ihm vielfach der Charakter der wissenschaftlichkeil
aljgesprochen. Wir glaiiben, dass ein solches urtheil mehr Selbstgenügsamkeit als
wirkliches eindringen in die gedanken Taine's beweist. Wenn man nun ga'
manches tadelt , was aus der natur der einmal gestellten aufgäbe mit nothwenig-
keit folgt, und dinge ausstellt , die jeder armselige kompilator und mittelniässige
k'opf mit leichtigkeit vermeiden könnte, so dünkt uns das nicht nur unbillig,
sondern einem so hervorragenden geiste gegenüber sogar unbescheiden. Es sei
zugestanden, dass 'J'aine in seinem werke keine philologischen eigenschaften zeigte,
die er allerdings auch, bei der natur desselben, nicht zeigen konnte. Dafür aber
besitzt er so viele und so grosse sonstige Vorzüge, philosophische tiefe, histori-
schen blick , psychologische intuition , eminentes wessen auf den verschiedensten
gebieten, künstlerische gestaltungskr.ift, schriftstellerisches talent, vorzöge, die in
dieser Verbindung und so gesteigerter form bei litterarhistorikern zu den grössteii
Seltenheiten gehören . und er hat dies werk so reichlich damit auszustatten ge-
wusst , dass wir es als geradezu unschätzbar und einzig in seiner art bezeichnen
dürfen. Wir würden es aufrichtig Iteklagen , wenn man sich durclr engherzige
bedenken und philologische Überweisheit die freude an dieser glänzenden und
vielfach genialen leistung wollte trüben lassen. Wir glauben darum auch , dass
der freund der englischen litteratur wie vor einem jähre dem andern grossen
geschicht.sschreiber der englischen litteratur. Bernhard ten Brink , so auch jetzt
dem ihm so rasch nachgefolgten genialen genossen . Hippolvte-Adolphe Taine,
den zoll der dankbarkeit und trauei- an seinem grabe gerne weihen wird.
Strassburg. April iRO.S. \V. Wetz.
I.
BLOOMS' VON KÖNIG AELFRKD.
Der nachstehende text der ae. Übersetzung der Flores solilo-
quiorum von Augustin nndet sich in einer einzigen hs. im Britischen
museum fCotton. Vitell. A 15 fol. i — 56^), mit der Beowulf- und
der Judith-hs. zusammengebunden. Den ersten bericht über die hs.
giebt Wanley, Catal. p. 96, 218. Er schreibt p. 96 über die Junius'sche
abschril't, welche in der Bodleiana zu Oxford (Jun. 70 I) liegt: »Flores
ex D. Augustini Hipponensis episcopi soliloquiorum libro selecti et
Saxonice redditi ab augustissimo Anglo-Saxonum Rege Alfredo ; et
per cl. Junium ex Cottonianae Bibliothecae codice, qui inscribitur Vitel.
A 15 deprompti.< Auf p. 218 tindet sich folgende angäbe über den
Cottonianus : »Flores ex libro soliloquiorum D. Augustini Hipponens.
episc. selecti et Saxonice versi per Aelfredum Regem. Tractatus iste
quondam fuit Ecclesiac B. Marioc de Suwika, ut patet ex fol. 2. litteris
Normanno-Saxonicis, post Conquestum scriptus.«
Die hs. stammt ohne zweifei aus der späteren ae. zeit, nach
\Vülk(;r, (irundr. p. 416, aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist deutlich
geschrieben und leicht zu lesen. Der text ist uns leider lückenhaft
überliefert, indem der anfang der vorrede und der schluss des Stückes
fehlen ; ausserdem begegnen einige kleinere Kicken im inneren des
textes.
Der text wurde zum ersten und einzigen male von Oswald
Cockayne in T/ic Shrinc nach der Cotton-hs. vollständig herausgegeben.
Die vorrede des Stückes findet sich auch abgedruckt in R. Pauli's
König Aelfred, p. 318 f., und in R. Wülker's aufsatz »Ueher die
angelsächsische bearbeitung der Solilociuien Augustin's^', in Paul und
Braune's Beiträgen, bd. 4, p. loi — 131; ausserdem giebt K. Tompsoii
33^
W. Hulme
eine Übersetzung des ganzen in den Whole Works, Jubilre Edition,
vol. II, 2, pp. 83 — 118.
Der tcxt von Cockayne ist meistens zuverlässig ; doch kommen
einige wenige wichtige und mehrere unbedeutende fehler vor. In-
dessen ist The Shrinc schon lange vergriffen , und der text für nur
wenige intcressenten zugänglich. Um später eine bearbeitung des
Stückes hinsichtlich der lautgeschichte geben zu können , habe ich
den text von Cockayne mit der Cotton-hs. genau verglichen. Da
nun das stück lautgeschichtlich werthvoll ist, wird es sich, denke ich,
lohnen, den vollständigen text wieder abzudrucken. Ich habe ab-
sichtlich alle vermuthungen und ergänzungen Cockayne's in meiner
abschrift weggelassen , und mich genau an die lesungen der hs.
gehalten.
An den stellen , an denen die hs. das bekannte abkürzungs-
zeichen für {lact, nämlich ein p mit einem querstrich durch den
oberen balken zeigt , löse ich dasselbe mit pcet auf. Das zeichen
für and, nämlich -, ist als and aufgelöst worden.
MS. Cott. Vitell. A. XV. Fol. 1—56.
iMS. fol. I;i. (Cock. p. 163). *•*•<•-■*'•*••
* * ' * * Gaderode me ponne kigclas and stupaii sceaftas and lolisceafta^
and liylta to lelciim {jara tola [)e ic mid wircan ciute and holitinihru a)id to
selcum |jara weorca j)e ic wircan cutle pe wlitegostan treowo be pani dele do
ic aberan meihte ne com ic naper mid anre byrdene ham. pe me ne lyste ealne
r, pane wude ham brengan gif ic liyne ealne aberan meihte. on a-lcum treowo ic
geseah liwiet hwugu pies pe ic iet ham l)eporfte. For pam ic kere lelcne dar.i
pe maga si and manigne wa?ii hsebbe Jicvt he menige to pam ilcan wtida par ir
das sturtan sceaftas cearf. Fetige hym par ma and gefedrige liys wtenas mid
fegrum gerdum pat he mage wiiidan manigne smicerne waen and manig a?nli(
Kl hus settan and fegerne tun tirnbrian (fol. l h) and para and paer miirge and soft«
mid mcege on eardian aegder ge wintras ge sumeras swa swa ic nu ne gyt ne
dyde. Ac se pe me la^rde pam se wudu licode se mteg gedon/x/-/ ic softor eardian
iEgder ge on pisuni Itenan stoclife be pis w;ege da while pe ic on Jiisse weoi -
ulde beo ge eac on pam hecan hame de he iis gehaten hefd purh sanctiis augu-
if, stinus. and sc-s gregorius. and scanctus leronimus. and purh ma'nege oddre
haue fcedras swa ic gely eac Jiat he gedo for heora eaha eanumge. aegder gr
pisnc weig gelimpfidran gedo. ponne he ler pissum wes gehiire niines niodes
eagan to pam ongelihte Jurt ic mage rihtne weig aredian to pam ecan hame. and
to pam ecan are atr d to pare ecan reste. pe us gehaten is purli Jni (toi. 2a)
■jo halgan faederas sie swa.
(p. 164). Nis hit nan wundor peah m swilc ontimber gewirce and eac
on pa . . . lade and eac on pare bytiinge ac aelcne man lyst siddan he wnig
'Blof'iiis' von könig Aelfied
33;
cotlyf 011 his hlafordes Iseiie iiiyd his fultume getimbred pict Iiaeftl he hiiie inote
hwiluiii {i;ir on gerestan. and lnjntig;in. and fuglian. and fiscian. and his 011 geh-
w iice wisan to pere Inenan liliaii Kgpser ge 011 se ge on hinde od oct J)one fyrst
]ie he hochmd and iPce yrfe |)iiih Iiis hlafo)des iniltse geearnige swa gedo se
wile gagidtbia se 5e egtter wilt ge {)issa laenena stociife ge {)ara eceiia haina. 5
i^e ite segjier gescop. and regderes will torgife me ^^^-^ me to aegrtruin onhagige ge
hti iiytwyrde to beonne ge huiu [)ider lo cuinaiie.
Agustinus cartaina bisceop . . . worlite twa hec he his eagnuiu
ingffiaiire |ia bec sint gehatene. soliloquioium [)at is be hys modis siiieaunge
and tieniinga hu hys gesceadwisnes ansvvaiode hys iiiode jjonne J)(Ct niod ymbe 10
hwa-t tweonode od{)e liit hwies vvilnode to witanne Jises pe hit ser for sweotole
ongytan ne nieahte. Da reahte he hys iiiod (01 oft gastande a«</smeagende niis-
licu. and seiend })iiig and ealles swidiist ymbe hyne sylfne hwoet he sylf \v?ere
li\va'[ier hys mod and hys sawel deadlic were and gewitendlice J)e heo were a
libbendu and ecu. a>id eft ymbe hys god hwaet he weie and hwilce he were 15
and hwilc good him were betst to donne and hwilc yfel betst to forletende.
(iol. ;<a) Augustinus J)a answarode nie suni ding ic nat hwset hweder [)e ic sylf
Jte oder {ling ne Juct nat hwieder hit w;es. Innan nie de utan butan wais ic sod-
licüst wene })at hvt min sceadwisnes were and jia cw;ed heo to nie gyf du
enigne godne heorde ha^bbe {)e wel cunne h*:a\&M\ Jjcct Jxrl du geslreone and him 20
befaeste sceawa hyne nie gyf |)u {lonne nanne swa geradne na;bbe sec liyne od
|iu liyne finde for[iam J)U ne mehat ;Egder ge ealne weig ofoi" J>am sittan de
})u gestryned hsft and healdan ge eac maian strynan. Da cwffid ic liwam wille
ic »lies (p. 160) befsestan /jf^/ ic elles gestryiv butan minum geminde J)a cwaed
liei) is Jiin gemind swa mihtig Juri hit niage call gehealden Jxcl [lu gedengst and 25
hym hebeolst to liealdenne. da cwa;d ic nese la nese ne min ne nanes mannes
ni> to |iam creftig /;«'/ his mage ella gelia-aldan. /><// liim me on befaest. [)a cwaed
hio bi-fa-stc hit {lonne bijcstaluni and wwnX hit ac me Jiincd {lath })eah /jrr/ {)u si
tu unhäl />«"/ du ne mage hit ;eall awritan. «««/ {leah jiü teall lial were ])a be{)Or-
tesl jhci {\u luefdest digeie stoge. ««?/• ;vmanne relces odres fsinges rtW fieawa cude 3*-^
iiirn. tind iieltigc niid |u- de n.'ui wihl ne aniM'dan ac fultmoden. to [linum crefte.
Jia c\v;ed Ic. ic nel)be nän [laia nc jionne änicnne n>"' odera manna fultum ne
swa dygela stowe. Jjicl nie lo swilcum weoice (jniiagie. for di ic nät hwied ic
(Ion sceal. |ia c\v;c(| hro nät ic j)Oin)e nänwilit bi'tere [lonne [ni de gebidde.
Wilna de to goije halend modes and lichamaii ]ii'-t du luage ))urh da hele begi- 35
(fol. 4 a )-tan ^W diet }ni wiinast. and [loime jiu de gebeden i)a;i)be awrit |)onne
/>«-;; gebed jii kes |)U hit forgyle /)^r/ [ni si de wenler jdnes craeftest. a«</ gebyde
}»■ leawuni woiduni deorlice niid lulle ängittc. <la cwicil ic. Ic do swa du nie
\\\'\ sl a)!(f cwa-d |)a.
J)rihlen |)u de eail scypenil ealia gesceafta. forgyf me aeresl J^/rl ic J)e ■\'^
ciiiiiif rilita\ and gesca-adlice birldan. and prrl ic mage geeaniian p/ri ic si wurde
. . . /)ir/ du me for dinre mildheorlnesse alyse and gehecdsige. Ic clypie to [)e
dridten. ])U [je ;eall gewortest. Jjici {le ealles geweordam ne inihte. ne ;eac wunian
ne inihte f)utan ]ie. Ic clypie to \)c drillten. [lU Jh- nane gescealtas ne forlaest
to nahte weordam. to [nun ic ciypige [)e aealle gesceafta smicere gewordte butan 45
aellcum (fol. 4 b) ;indweorce. to \)tt ic ciypige {)e ni-fie nan yfel ne worhtest ac
aelc god were worhtest. 'l'o [lam ic cly|)ige jje getsecd feawum wisum mannum.
pifi vM naht ne byd. Drillten liu [le eall m<"demu gcworhtest and iy,\h{ unmedemes
T^A W. Hulnie
})e nis iian gesceaft wiilerweard peali liwylc wille lieo ne mceg ac \>u liy lisefst
veaUv gesceapeiie gebyrdlice «W «esonit- a7id to |)am oe]»wiere ^/-^/ lieora iian iie
ma'g. Oiternc miri seile fordon. Ac piinle /),<7 uiiwlitige wlitigad /i«-/ wütige. To
-<1e ic clypige [»u ])e |)e lufact a-all /)</•/ \w (]). 166) lufiaii maeg ge \k\ |)e wytaii
5 InvüPt hi lufiad. ge pä {)e iiyton li\va-t In lutiad. Du Jic eesceope eall gesceaftas
biitan aellcuin yfele swi[)e goode {ni [)e iielt {le eälUinga geeowian openlict-
naiiuM) odruin buton {)ain jiain {)e geciiensfide beoil 011 lieora mode. Ic clypige
to [le driilteii (fol. öaj ibr {)ain {)u eart iader sodfestnesse and wisdomes. afia
sodes ivfes. ««</ pies lielistati lyfes. a^d para hehstan ges£el[)e ««</ |);es helistan
10 goodes, rtW [)ara hehstan heorlitnes';c. (7/;«' [)se.s angitlican leoiites. du ]te leit feder
pa'S sfina Jje us awehte ««(/ gyt wrelut of [jarn slepe ure syiiiia. friic^ us maiinad
p,el \ve to [je becumen. De ic bydde diilitcii \>u [)e x'ait seo helistan sodfivst-
nesse and fov [je liys is sod aäall fta-i/e sod is. ic ])e bydde diiten du pe leart sc
hehstan wvsdon. and puih {)e siiit vvvse ;ealle [)a |)e wvse sint. Ic pe Iddde
lö J)e drihten j)U |)e leart rillt lif. and Jiurh jie lybbad aeall pa |)e ICbbad. |ni eart
seo hellste gesieift a>>d for [je sint geselige a;alle ])a [le geselige syiit. Pii aeart
/)«■■/ hehste god \s r/;/^ wlityg. Du Jte ;eart />(<V andgitlice leolit ])Uili |)e man cmgit.
Ic jie bvdde drillten (i'ol. .",bj [)u [le a-alles iiii<ldangeardes vvealst jni [le ne magon
licliarnlice oiigvtam iiajier ne niid caguni. ne nud spece earurn nC- niid caruni iii
20 iiiid smecce ne niid hrine atid swa jjeah svvilce a> swylce we abbad and swyice
{jüeawas swylce hahbad ealle {)a [je god sint we iiAmon of pinum a»d 6f |iimiiii
lice we bysiiiad eall pt/^/ we godes dod. For pam ])e aele paia aseaUl [ic pc
flvgd. and eal para arist pe to pe gecyrd a>id eall para astynt pe 611 de gc-
wunat. and se swelt de de eailunga forled and se acucad pc to [iC- gecyrd and
25 aele para and st kifad sodlicc pe nn pc jiurhwunad ne foria^t [)e nän J)e Kcwityg
byt ne pe iiannc secd butan wys m- pe uan calliinga ne genict buton gecla?nsod.
d<et ys pcf/ man forwirde 2><*'/ man pe forlete. se se pe lufad. se [le sjecd. se sc pt-
iVlid se pe hiefd. dine treowda pe pii us sealdest (fol. 6a) us awcccad of dam
slepe iire siiina. ure toöpa üs ahefd to pc Vre luuu pc du us scaMest üs ge-
30 fa^stnad to pe. purh pe we ofercumad ürc feoml legper ^e ^astlice. ge licliarn-
lice. du pe ueart forgyfcndde cum to nie. and gemylsa mc foi' pam pc pu mycel.i
gvtfa (p. l67j US sealdest. piri ys. Jxr/ we nefre leallunga ne forwuidap swa /).<V wc
nacwte weorCtam. Drillten pu pe üs manast Jtu-( we wacian. du üs sealdcste ge*;-
ceadwisnesse jü^^^'Z we magon toscdan a7!d tösceadaii göod and yfel and fieon päd
35 yfel. {)ii pe us sealdest ptei gepyld prei we üs ne forpohtoii 6n nanuiii geswince.
ne 011 nänuiu ungeliriipe iiys ptel naii wundor fordam [lü swide wel riestat 1 icsast
and gediest />W we de wel jieawiad. Du us wel leidest /)<// we ongeatan y}«-/ us
wa-s fiemde and leiie. /></'/ diet we iuwedon prri ure agen (fol. 6b) were. Jxr/ ys
weoruld wela. and pu us u,'ac herdest. piel vm ongeatan. p^<V diet \s üre agen J6«V
40 we ieowedon prel üs fremde were /j.'f/ yspat heofonrice dietwe pa forsawon. du pe
üs la;rde.s(l pat we näwt ünalyfdes dydon. and anxc la?rdest pffit we ni- tuirntsodon.
ftart ieac üs ure .spcda wAnodon. piPt pe us la^rdesd pa-t we üiider[)ieddan urni-
lycüinan ure mode. du pe oferswiddest donne dead pe pü sylfarise (7W^ leäc dest
jDrf/ ealle men arisad. ptei we üs aealle ge /j(/>/ wurpügast to pe. and us gecleiisast o\'
45 Kalium viruni synnum. atzd üs gerihtwisast and üre bene gehyrest. du pe üs ge-
dydest pines hyredes. and pu pe üs lerst ealle rihtwysnesse. ajtd üs simle göoil
leist and sitiile üs göod dest. and üs ne forltest ünryhtum hlaforde deowian swa
we geo dvdoii. pü üs clypast to uruni wege. and üs geledest to pa'ie dura
'Pilooins' von köiii" AellVcil
335
(fol. 7 a) and üs 3ä üntynst and üs sillest {)onne hlaf eces lyfes and |)one drinc
of lyfes wylle. du pe preatast inen for heoia sinnum and pu lerst "pcit liy lilite
domas deman. and lihtwisnesse don. du us getryniedest and gyt ti ymest 6n uruin
gelcafum. J><2t us ne magon pa ungelyfedan aniinam. pu üs sealdest a)id gyt silst
past angyt ^(r/ \ve ofeicumad pone dwolan. para inanna sawla luebben näii edlL-au f,
Ltftcr pisse worulde heora gearnunge svva godes swa yfeles wuedei" hi lier dud.
]>u pe US alysdest of dam peowdome otlera gesceafta. du üs siiule gearwast a'ce
lyf. and üs seac gyrwast to pani aecan l\fe. cum me nü to fültome pu pe eait
Ana ece flW sod god primnesse fieder rt«^ suna ««^swanu and at^ liäliga gast buton
aeicere todelennesse. odde onhwerfednesse and bütan elcere neode odde üu- lu
niihte (fol. 7 b) and bütan deade pu pe (p. l68~) simle swä wunast 6n pere heiislan
l)eortnesse. and ön piere bebstan gestiedpinesse ou pCre hehstaii äninoduesse. and
6n ]iere hehstaii geiiyiite fordaiii pe iiänes godes nis wäiia ac pu simle wunast
swa lul ;elces goodes 6n renesse, jiu eart fedei' aitd sünu and se halgan gast {)e
deowiad ealle da gesceaftas de pü gesceope. i)e ys ^el^' g**>d sawl underpaed. if,
be pinre hese he hweorfd seo heofene and eallungla heora rina bebealdad be
hese seo sünne bringd leohtne diPg a7id se niona leoht 6n uyht be para anlicnesse
pu astyrst and wildest seallum pis iniddangearde. swa/>rr/ ealle gesceafta wrixliad
swa d;v>g and nyht. du recst ]i(Vt gear. and redst purh ]}a:t gewrixie para feower
tyda. pat ys lencten. and sunier. and herfest, and winter. para w'rixlad lelc wyd 20
(fol. 8 a) odder and liweriiad swa ]>at heora a'gdei' byd eft emne pat ^«'/ liyt an"
Wies and pier ]);i'r liyt ier wes and swä wrixlad eal tunglai and hwerliad on
})am vlcan wisaii. and eft se and ^h 6\\ da ylcan wisan hweoifiad ealle gesca'afta.
Wrixlead süme pa An odder \vy.ssan swa pat J)a ylcan ett iie cüma?d pji'r duT
hy er weron eallunga swa swa hy er weion. Ac cumad odre for hy swä swä 25
leaf ön treowum. a7td *ppla- gearf. and wyitan. and trenweü furaldiad. and
forferiad. and cüniad odder grenü wexad and gearwad (.md lipad fnr pat hy eft
ongiiuiad fe.uian and swa eall nytenü aiid fugelas swelces de nü ys lang oeall
to ariinaiine. Ge furpinn inanna lichaman foiealdiad swä swä odre gescieaftas.
ealdiat. Ac swa swä hy- itr wurdlicor lybbad ponne treowu odJ)e odre nytenü. 30
swä (fol. 8 b) hy eac weordfulicor arisad An donies daege swä /ir?/ nefre syddam
pa lichaman ne geendiad ne ne forealdiad. and peah se lichaman er were ge-
molsnod. and wies seo sawl simle lybbende. siddani heo ;erest gesceapen wes
and a?alle pa gesceaftas pe we embe sprecad. pici he ous pince üngehwai're. and
ungestyedpie hy habbad "pift suiune da;l gestiepinesse for dam hy sint gebridlod 35
inid dam bridle. godes bebodu. se god seaKle fridom inanna seälum piv( hy moston
don swa good swa yfel waeder hy woldon. and gehec good eadlean dam wel
donduni. and yfel pani yfel dedum mid dam gode \s geg\eied se aewilm selces
godes. and ])anan ys gegyered a7td for (p. 169) lieten udc good to üs para pe
we habbat sc üs gescylt wid selluni yfellum. nys (l'ol. ua) naht ofor byne. Ac 40
ii>alle ping sint under hym odde mid liyni odde on hyni hc geworhte man to
bis anlicnesse. and ;elc para nianna p.e iu'ne sill'ne ongyt lu' ongyt ]hrl pis is eall
sod. To pam gode ic clypie and cwede gehiere gehyre me drihten. for j)ani pu
eart min god and min drihten. and min feder. and min scea|)en. and min gemet-
gyend. and min tööpa. and m'm s])ed. a?id min wyrdscipe. and min hüs. and min 45
edel, and min lutle. and min lyf. geiiyre gehyre me drihten pi dine [leawa pe
feawa öngytat. I'c änne ic lufige sodlice ofer aealle odre ping jie ic sC-ce ]ie sc
folgige. pe ic eotn gearw to peowianne. under pinuin anweälde ic wilnie to
5i^
\\. Huli
wiinienne tbr dam du Ana licsast. Ic |)e bydrie pai du nie bebeode. ptpf f)set pi;
wille. Ac geliael .mine eahgan and untyn p(e( ic mage geseon J)inf (fol. 9I)
wundni. and adrif fram ine dvsig atzd öfeiiiijeto and sile me wisdom peri i'
mage f)e ongytan. and getiec me |)ider ic me beseon sceolde to pe |)ad ic [k-
ö \itpy gehawian nia>ge donne gelyfie ic p(,"/ ic do lustlice J>cet pfpt du me bebeödest.
Ic |)e halsie du arfesta wel wilende and wel wyrcende. drihten J)(rt \)\\ me underfo
dinne Hvman. for dam ic wes geo pin. and pa fleah ic fram [le to deofle. and
fuleode hys willan and micel broc gedolede 6n hys [leowdome. Ac gyf pe nü
])incd svvä swa me dincd genoh lange ic polede pa witu de ic nü hwile polode
!<• and leng peowede pinum feödum donne ic sceolde pam iicum de pu gebiefst.
genoh lange ic wies on pam bysmore. and nn p;ere sceame pe liv me oii
gei)i'obton. Ac onfoh me nü pinne angene peawa für ic eom fieonde fram hym
hwset hv me underfungon -kv (io\. lOa) da ic seoc fram 3e to hym. nc agyf me
njpfrc eft hym. nü ic pe gesoht ha?bbe. Ac untin me pine dura and ta;c me hü
lö ys ic seile tocuman nebbe ic pe nänwiht to bringende butan goodne willan. Foi-
dam IC silf nan wyht jelles nsebbe. ne ic nan wiht betere nat pone ic lufige^)"'/
heofenlice and pa pcrt gastüce. ofer pis aeordlice swa ic oeac do god feder for
dam ic me nan wiht betere nat ponne p(,-t. Ac ic nat hü ic sceal nü cunian to
de bütan pü me lere. (p. 170) Ac getcec liit nie and gefultuma me gef de purh
20 treowa findon pa de pe findon. sile me pa treowa gyt gyf de purht oderne
creft. hwilcne findan pa de pe findan. forgyf me pone creft. Gyf pe purh wys-
döm. findon pa de pe findon forgyf me ponne wysdom. and isec 6n me pone
toopan paes :pcan lyfes. and pine lufe geiec on me. Eäla hü pin (fol. lO b;
godnes is to wundrienne. for pem heo üs ungelic seallum gooduin. Ic wilnege
25 cuman to ])e atid des aealles pe ic on dam wege habban pearf. Ic wilnige to pe
and paes and swidost de ic bütan tö pe cünian ne meg gyf pu me forlest ponne
forwurhpe ic. ac ic wat peah Jxrl pu me nealt forletan bütan ic pe f(Klaete ne
ic jeac nelle forlete pe fordam pü seart pcet hehstaen good. nis nan para de pe
rihte sehd paed he pe ne finde, de ana pe ariht secd pe du Onriht lerst piet
30 hy de secan. and heom getestc. hü hy äecan scylon. wel la god feder wel
alyse me. of dam gedwolan pa ic on od pisum dweaide. and gyt on dwolige.
and getiec me pone weg pe nan feond on gemetce. aer ic to Jie cüme gyf ic
nan wiht ofer pe ne lufige. Ic pe halsige piei ic pe gemete. and gyf ic ;pniges
pinges ungemetlice. and ünrihlice wilnige gefreo me [io\. l la) paes. gedo me
35 l)aes vvyrdne pcet ic pe mote geseon. du se aldsta feder. and pu wisesta ic pe
befaeste mynne lycuman l)at pu hine gehealde halne. Ic nat peah hwes ic per
bydde. hweder ic bydde nyttes pe uimittes nie sylfum. odde pam freondum
pe ic lufige. and me lufad ne p<e( nat hü lange du hyne wil haealne gehealdan
for pi ic hine befeste de. and bebeode for dam pu bet wast ponne ic wite
40 hwaes ic derf for dam ic pe bydde. p^et pu me simle lere pa hwile pe ic on pisum
lycuman. and [)isse weorulde sie. and fultüma me put ic simle pone .raed anpdige
de pe licworde si. and mi for bäm lyfum best, ^z«^ rihtwyrdost si. and nu
gyt ofer aeall odre ping ic [le georlicost bydde. Jxri pu me ealunga to pe gecyr-
ran. and ne laed me nan wiht oferwinnan on pds wege. pat ic ne (fol. Hb)
45 mage cuman tö pe. «;/</ geckensa me da hwile de ic on (p. I7l) pisse woruUie
si. a?id gedo me ünmodigne. Sile nie ofer eda. dö me gesceawisne. and rihtwisne.
and fore pancfulne and fulfremdne. and god gedo me lufiende. and ön fiindne
pines wisdomes. and gedo me wyidne J)cs( ic si wyniende In pinum eadegain rice
'Blooms' von könig Aelfred
337
si hit swa. Pa cwKit ic. lui ic habhe gedün swa pü me leidest, nu ic nie
gebsed swa swa [ju me leidest, pa answaiode me min gesceadwisnes and cwaed.
Ic geseo Jicet pu jie gebsede. Ac seige nu hwaes pii earnödest. odfle hwset pu
liabban mote woldest. Pa cwsect ic ic woldo ongytan eall and witan hwaet ic
nü sang, da cwaed heo. gadera ponne of Öam eallum pe pü dser embe .sunge. 'pczt 5
daet pe pince J)at pe maest neöd sy. and msest perf tö witande. and befoh hyt
ponne mid feawum wor (fol. 12 a) dum and sege hit me. pa cwaed ic. ic pe
«ecge sona. god ic wold ongytan. and mine agene saule ic wolde witan. da
cwaeet heo woldest pu awiht niä witan. da cwsed ic fela nie lyste witan des
pe ic nat. ne lyst me purht peah nanes pinges swidor to witanne ponne pises. 10
da cwsed heo. spiira panne a;fter and ssec. Jxxt pu acsast and sege me seiest
hwaet pu cudlicost wite. and cwaet ponne to me genoh cud me bydde god. and
min sawel gyf hi me beod swa cude swa pis ping. da cwaed ic nat ic nan din
me swa cud swä ic wolde päd nie god were. pa cwaed heo. hwaet magon we
liis ponne don gyf pu nast ^t?/ geinet. pu sceoldest witan hwenne pe genoh puhte. 15
and gyf du efre to dam becume J^at pu ponne ofer paet ne eodest. ac sohlest
aialles hwaet. pe les pu anes (fol. 1 2 li) hwa^t woldest wylnodest ofer gemet. da
cwaed ic. Ic wot hwet pü woldest ic pe sceolde tttcan be sumere bisene. Ac
ic ne nnege for dam pe ic nat nan wiht godes gelices ])cEt ic nia?ge cwsedan to
pe. dus geara ic wolde cuman good. swa ic pis ping cän. da cwa?t heo. hie 20
wondrie pin hwi pu secge fuvt pu gode näwiht gelices nyte and furpan gyt nast
iiwilc he ys. da cwaed ic. gyf ic wiht him gelices wiste ic wolde päd lufian
swide swidlice. Nu ic ponne nat nan wiht him gelices. nü ne lufige ic nan
wiht buton hine. and mine agene saule. and ic nat peah hwilc dara (p. 172)
ader 5 s. Da cwaed heo. pu cwest "pcet pu ne lufige nan wyht butan god. and 25
pine sawle. gyf Öonne Itcct swa is ne pü donne nänne oderne freond ne lufast.
Da cwaed ic. hwi gyf ic sawle lufige hü ne lufige ic minne freond hü ne haefd
he sawle. da cwaed heo gyf pu pinne freond fordi (fol. 13a) lufast pe he sawle
haefd. hy hwi ne lufast pu ponne aelc ping pe sawle ha^fd. hwi ne lufast pü
mys and fliea. da cwaed ic. Ic hine lufige fordi pe hi sint flesclicu nytenu nes 30
men. da cwaed heo. hü ne habhat pine freond eac licuman swa swä nytenu.
Pa cw;ed ic ne lufige ic hi na fordi ac for dam pe hi men sint. and habbad
gesceawisnesse on hera mode. ^irt ic lufige ge furdum on peäwuni. pa pe ic hatige
da ic hatige for pi pe hi Jicet god paere gesceawisnesse wendad on yfel. for dam
me hys egder para alyfad geJ5^/good tö lufianne ge ^(^r/ yfel to hatianne for dam 35
ic lufige aelcne minra freonda sume laesse sume swydör. and aelcne para de ic
ma lufige ponne oderne. Ic hine lufige swa mycele ma ponne done oderne swa
ic öngyte "pect he betran willan haefd ponne se oder, and his gesceawisnesse nyttran
willan to (fol. 13 b) donne. da cewed heo. genoh wel du hyt ongitst. and
genoh rihte. Ac gyf pe nü hwa sa?dae Jf)«"^ he maehte pe geUeram. hü pu mythtas 40
ongytan god swä sweotole Jytet he were pe swä cud. swä pe nu hys. Alippius.
pin cniht hweder de ponne on dam genoh puhte. odde hü swide woldest du
him pass pancian. Da cwaed. panc is wolde secgan ne cwaede ic peah na de
rador genoh. pa cwaed heo for hwi. da cwaed ic. alippius nie is cudre ponne
göd and ne cän ic hine peah swa georne swa ic wolde. da cwaed heo. luca 45
nü "pcEt pü ofergemed ne wilnige nü du hi togeadere niest. Woldest cunnan god
swä swa alippius. Da cwaed ic. nese ne do ic hi na de rador gelice peah ic
hy togaedere nenine. Ac ic secge päd man wot oft mare be pam healicran.
K. Rö Ibi 11 g, Englische snidi':.). XVUl, 3. 22
338 ^V. Ilulmc
doiiiie he j)aiu heanlicran. Ic wct nu be ilain rnonan liü lie tomorgen (Fol. 14a)
ferd and oitdere iiiht. Ac Jxct his eiilicere ic nat Inved ic to morgen ;vtan sceal.
Da cvvied heo. wost j)u J)onne gyt gC-noii be gode. gyf be pe (p. 17;}) byd
cud swa {jC is iiü pes monan fiereld 6n bwilcum tungle he nü is odde on
5 hwilce lie danon ged. Da cwted ic nese. ic wolde päd he me wcre cudre.
donne monnan ic geseo purh mine eaga. Ac me is unciid pead hine wille god
for sumuni dieglum pingum [le we nyton 6n oddere wisan wiiMidan. donne l)eo
ic amyrred paes |)e ic nu wene. Jurt ic beo hini wite. Ac ic wolde witan swä
be gode on mime gesceawisnesse. and 6n niinum inge[)ance Ju^'t me nan |)ing
10 gemynan ne matte ne ön nanum tweonunga gebringan. Da cwaed heo. gelyfst
|)u pies 'p(€t ic f)e miege don gewisram be gode. ponne pü nü eart be dam (fol.
14 b) monan. pa cwaed ic gea. Ic hys gelife. ac me wrere leofre^ß-^ ic hit wiste
for dam we gelyfad eall 'pitt daet witon. and we nyton faela J)a;s f)e we lyfad.
Da cwoed heo me pincd nü ftirt pü ne truwic pam uttram gewitte nader ne pam
15 eagum ne pam earum. ne pam stencce ne dam swcce ne dam lirinunge.
dad pu durli dära asnig swa sweotoie ongytan maege pcei pic^ pu woldest buton pu
iiyt on pinum ingepance ongytte. purli din gesceawisnesse Da cwaed ic Jxri is
sod ne truwig ic him na. pa cwced heo hreder woldest pu donne pinne cniht
pe wet er aembe sprecon. cünan pe mid dam ütram gewitum pe mid pam inran.
20 Da cwaed ic ic hine cän. nü swa ic hine of dam uttrain gewitüm cünnan niiege.
Ac ic wUnode ptri ic cude hys ingepance of minum in (fol. 15 a) gepance. donne
wiste ic hwilce treowda he haefde wid me. Pa cwaed heo maeg man ealles
witan buton pam mid pam ingepance. Da cwasd ic. ne pincd me piri ic swa
hyt witan maege swä swa ic wolde. Pä cwaed heo ne donne ne canst donne
25 pinne chiht. Da cwaed ic. hü maege hvs hyne cunnan and nat hweder ic me
silfene can. Hyt is gecwa'den on paere aj. p(et man sceole lufian. hys nehstan swa
swa hyne sylfne. Hu wot ic hys donne hü ic hine lufia scyle gyf ic nat hweder
ic me sylfe lufige. He nat hü he me lufad. Ic wot dset hym is pai y\c<t be me.
Da cwaed heo. to hwi taest pu to me to pam uttran andgytte gyf du mid
30 pam inran woldest god öngytan swilce pu hyne woldest geseon lichamlice swa
swa pu er ssedest. pai pu done monan ge (fol. 15 b) (p. 174) seawe. nat ic hu
nyt pü me pi par taece ne ma?g ic hyt nan üttram angyttum gaetecan. Ac sege
me hweder pe genoh pince p(tt ]}cEt pu swä god öngytae swa plato a7id platinus hine
ongaeaton. da cwaed ic. ne daear ic J)tci secgan. daet me on dam genoh pince.
35 for dam ic nat hweder him genoh puhte. On dam pe hy paer wiston. Ic nat
peah hym puhte Jicet hym beporften pcet hi his märe wiston a}id swä swä me er
puhton. da ic me gebaed me puhte ^ö"/ ic swa fulice ne understode. pcEt ptrt ic baed
swa swä ic wolde. Ac ic ne maehte peah forberan pat ic aembe ne specce swä
swä me puhte J}(st ic dorte and swä swä ic wende pat hit w*re. Da cwaed heo me
40 pincd nu pert pe pince piri pai si oder ptvi man wite oder paf man sodlicost wend.
Da cwaed ic gea swa me pincd for dam ic wolde nu pir^ pu me (fol. 16 a) reahtest
hwaed per beo tweh pere odde hwet man gewiss wiste. Da cwaed heo. wost
pu p(ri pu leorneodes pone crest. pu pe hatad geometrica. on pam creft pu
leornodest önn änum podere odpe 6n i^pple odde on &ge atefred. päd pu
45 meahtest beo paere tefrunge ongytan pises rodores ymbehwirft. and para tungla
faereld. Wost du nü p(si pü leornodest on pam ylcam crefte. be anre linan paes
awritan anlang middes paes poperes. Wost pu nü J)at pe man paer on tehte para
twelf tungla stede and para sunna faereld. Da cwed ic gea. genoh geare ic wot
'Blooms' von könia; Aelfred
339
hwast seo line tacnnd. Da cwaed heo. ne öndredest du de nü. achajjemicos da
udwitan de ssedon pcst ntefre nan wilit gewisses nj^re huton twseonunga nu pu
segst piit de pses nan with ne tweonige. Da (fol. l6b).cwed ic na. ne öndrsede
ic hi me nawit swide. for dam lii saedon pcvi naefre nan wis man n;ere for di
me ne sceamad nanwit peah ic nere. for di ic wot J)eet ic gyt wis ne eom. Ac 5
gyf ic aefre swa wis worde swa hi sint. ponne wille ic sydpan don swä swa hi
laerad od J)i.t:t ic wille seggan Jxit ic wite buton getweon. pcrt J)a;t nie Ymc^ pcet ic
wite. Da cwsefl heo. ne widcwede ic {lam nan wiht pcet \>\x swa don. Ac ic
wolde witan nü {iu segst J)(rt \m ymbe [>a linan wite l)e on [lam [lodere l>e ate-
fred wses {je fiii on leornedost ymbe jüses rodores hwyrft. (p. 175) Hweder lO
J)u eac wite vmbe jione poder pe seo lyne on awriten is. da cwged ic gea.
«gder para ic wot ne mseg nan man paes gedwaelian. da cwaed heo. hwefler
geleornodest f)U pe myd f)am eagum pe mid {lam ingejiance. Pa cwaed ic. mid
aegdrum ic hyt geleornode. serest (fol. 17a) myd dam eagum syd{)an myd [lam
ingepance. da eagan me gebrodton on pani angytte. Ac sidjian ic hyt {>a ön- 15
gyten hsefde pa forlset ic pa ic pe sceawunga mid pam eaguni and pohte. for
•di me puhte. J)(st ic is maeäte micle mare gepencan donne ic is mähte geseon.
Siddan pa eagan hyt setfsestnodon minum ingepance swä swä scyp brincd man
ofer sse. syddan he ponne to lande cymd ponne forlset he Jjcrt scyp standan. for
pam him pincd syddan Jxst he mgege ted butan faran ponne mid. Eadre me 20
pincd peah myd scedpe on drigum lande to farande ponne me pincd mid dam
eagum buta para gesceawisnesse. segne creft to geleornianne peah eagam pser
to hwilum fultmian scylen. Da cwaed heo. for dam pingum. is dearf J)a( pu
rihte hawie mid modes seagura to gode swa rihte swä swa scipes ancer (fol.
17 b) streng byd apensed on gerihte fram pam scype to pam ancre and gefastna 25
pa eagan pines modes on gode swa se ancer byd gefastnod on daere eordan peah
J)c?t scyp si Ute ön dsere s;^ on pam ydum hyt byd gesund untoslegen gyf se streng
apolad for dam his byd se oder ende fast ön psere eordan and se oder ön dam
scype. Da cwaed ic. hwaet is Jtcet paet pu best modes eagan. da cwaed heo
gesceadwisnesse to aeacan odrum creftum. da cwaed ic hwaet sint pa odre creftas. 30
Pa cwaed heo. Wysdom. and eadmeto. and waerscype. and gemetgung. riht-
wisnes. atid mildheornes. gesceadwisnis. gestadpines and welwilnes. clennes.
and forheafdnes myd pisum ancrura. pu scealt gefastnian done streng ön gode.
pat daet scyp healdan sceal pines modes. Da cwaed ic. Drillten god me gedö
eall swa swa pu me laerst. Ic wolde gyf ic mähte (fol. 18 a). Ac ic ne mseg 35
öngytan hü ic pa amcras begj'tan mage odde hu ic hi afastnian niage buton pu
hyt me swsetolocor getece. Da cwaed heo. ic ]ie myhte getecen. Ac ic pe
scolde erest äcsiaii hu (p. 176) manige pu forleten haebbe pisse worlde lusta for
gode. syddan pu donne me pat asaed heaft ponne maeg ic pe secgan butan selcum
tweön pat pu heafst swa feola dara ancra begyte swa \m heafst j)ara lusta on 40
wurlde forlaeten. Da cwaed ic. hu maeg ic forlajten ])(v( daet ic wot attd can.
and of cyldehäde togewonod eom. and lufian />(^f/ det me uncud is buton ge be
gesegenum. Ic wene peah gyf me were swa cud J)cct det pu me ymbe sagest
swa nie is Jicrt daet ic her geseoh ftcst ic lufede pa-i. and forsawe dis. Da cwaed
heo. ic wundrige hwi swä spece. gepenc nu gyf dines hiafordes aerendgewrit. 45
and hys insegel to de cymd hwseder pu meege cwedan Jio:! du hine be dam ön-
gytan ne maegae (foL iSb) ne hys willan paer ön gecnawan ne mtege. gyf pu
donne cwyst Jxrt pu hys willan der ön gecnawan mage cwed [lonne hweder pe
22*
34°
AV. Uulme
rilitia jiince l)e Jju hys willaii Ibigie I)e \m folgie jiam welam l>e he de ir fo'-
geaf to eacan hys freondscype. Da cwsed ic sain ic wylle sam ic nelle. Ir
sceal secgan nide "riht buton ic leogan willse. gyf ic tlonne leoga j)Onne \v«t
göd jjad. For Ö.i ic ne dear nan odder secgan butan sod pses de ic gecnawan
f) can. me jiincd betere^^r^ic forlete jja gyfe and fblgyge {jam gyfaii de me egdci
ys stiwaid ge das welan ge eac hys freonscypes buton egder habban niage. Ic
wolde [leah egjier habban gyf ic inythte ge donc wiilan ge eac hys wiilan folgyen.
Da cwged heo lul rithte {ju me hsefst geandvvyrd. Ac ic {je wolde acsian Inveder
{)U wene pcri \)U nieege (fol. 19 a) habban eali p^et det pu nu haefst butan jnnes
lO hiafordes freondscypes. Da cvvsed ic. ne wene ic pici senig man si sw.i dysig
|iad [lais wene. Da cwsed heo. genoh riiite du. hit understentst. Ac ic wolde
witan heweder |.ie fjuhte be {)am pe pu haefst hweder hyt were pe laene {)e ;ece.
Da cvvsed ic. ne wende hCs naefre pal hyt sece weie. Pa cwaed heo. Invaet
wenst jiu be gode and be {^am ancrum {je wyt aer sprecon hwedei- hi sion de
15 {»isum gelice de •^ece. Da cwaed ic. hwa is swa wodpcri he dyrre cnedan pir( god
ne se sece. Da cwaed heo gyt he donne ;ece is hwi ne lufast du {)ane «can
hlaford swidor {jonne done Isenan hwat du wast pcei se «ca {je naht fram ne ge-
wyt buton Jju fram (p. 177) hym gewite. and {ju scealt nide fram dam odrum
sam {)u Wille (fol. IQb) sam {ju nelle odde du scealt hine forlaetan odder hC-
20 {je. Ic gehyre {jeah ptei {ju hine lufast swide svvilice. atid eac ondrest and wcl
dest swide rihte and swide gerisenlice {ju dest. Ac ic wundrige. hwi {ju donc
oderne mycle ma ne lufige {je de egder gyfd ge das world hiafordes freonscype
ge his agene and -Sice lyf after {jise worulde. hlaford is incer beigra wealdend
ge din ge {jaes hiafordes {je du der swä ungemetlice lufast. Da cwaed ic. Ic
25 {je andette p(ei ic hine wolde lufian ofer ealle oddre {jincg gyf ic hine ongytan
cude and gecnawan swa swä ic wolde. Ac ic hys maeg swide litel ongytan
' odde nawiht and {jeah {jam timum {je ic hys agyme afid me aenig onbrerdne?
cym be dam ecan lyfe {jonne ne lufige ic nan wiht {jisses andweardan lyfes ofer pu/
ne furdum {jam gelice. Da cwaed heo. hweder (fol. 20a) {ju nu wilnige Jjtri {ju
30 hine geseo and swytole ongyte. da cwaed ic nys me nan wiilan ofer {jaene. Da
cwaed heo. he lad {jonne hys bebodu hwilce bebodu. Pa cwaed heo. fia ic
[je aer sede. Da cwaed ic me {dncad {ja swide hefige and swide manigfealde.
Pa cwaed heo. me ne {jincd nanwiht hefig des {je man lufad. Da cwaed ic ne
jjincd me nan geswinc hefgi gyf ic geseo and habbe ptr( daet ic aefter swince.
35 Ac se tweonurig wyrcad {ja hefinesse. Da cwaed heo. genoh wel {ju fehst on
{ja specce. and genoh rihte {ju hyt understentst. Ac ic {je maeg secgan. piei ic
eom seo geseadwisnes dines modes {je de widsprecd. and ic eom seo racu de
nie onhägad de to gerihtreccenne. pcei {ju gesyhst niyd {)ines modes eägan god
swa sweotole swä {ju nu gesyhst myd daes licuman aeagan (fol. 20b) da sunnan.
^() Da cwted ic god aelmihtig pt forgylde me is swide micel panc pcef {ju me gehatst
{)ad {lu swa swotole hie me getecan wille. üncud {jeht ic waere donun cume
to />(?/ ic hine maege sweotolor geseon. gyf ic hine erest geseo swa swä ic nu
{)a sunnan geseon. Ic ne geseo {jeht da sunnan swä swotolo swa ic hi geseon
wolde. Ic wod ful lytle de gearor hwilc seo sunne is. {jeaht ic hyre elcae
45 daege önlocige me {juhte {)eaht good peei ic niythte göd swa swotole geseon. Da
cwaed heo [)enc nu swide (p. 178) georlice to dam pe ic {)e aer saede. Da
cwaed ic. ic wille swä ic geornost maege. Pa cwaed heo wite piri erest gewiss
ptf^ dtet mod byd {jsere sawle i^ge. and pdt pw scealt heac witan p(et oder byd {jam
'Blooms' von könig Aelfred 241
man geseo. Jxrt ixi a?fterhn\vode. fenide byt J)cBt Jtal he {)er geseon wolde.
for dam kIc man (tara ]ie itagan lieft (fol. 21a) serest hawact {)as de he geseon
wolde od (tone first {>e he hyd gegehawatt. Ponne eh hyt fionne gehawad heaft
Öonne gesyhS he hit. Ac |)U scealt witan daet ic I)e iiu widsprece. Ic eoiii
gesceadwisnes and ic eom telciim manniscum mode 6n l)am stale [le seo hawung 5
byS j:)am eagiim. aeices licuman seagan behofad. Jueoia f)inga 6n hyni silfum
to habbsene for de byt JttTt hit secd. and to hym geteon wolde. an is Jycvt du
hsefst and bliest and lufast. Jurt dset \sw ser toopedest. Da cwied ic eala
hweder ic lefre cume to Clam de ic tohopie. odde J^at lefre to me cumte Jyat
ic wilnie. Da c\v£ed heo. do nü fia Ulfe driddan to eacan [lam geleafan and lO
f)am tohopan. fnr dam nanie sawle eagan ne beod füll liale. gehyre god myd
to geseonne buton jiisum Iiriom. Seo gesyhd. fionne is angyt (fol. 21b) gyf
heo donne hal eagan hseft. J)itt is hal angyt. hwaes byd hyre donne wana odde
hwses fiearf heo donne maran. Da cwted heo. {mre saule hawung is gescad-
wisnes and smeaung Ac manige sawle hawiad mid dam. and |)eah ne geseod 15
"pcüt J)(Tt hi wilniad. for dam |)e hi naebbad ful hale eagan. Ac se de god geseon
wille he scel habban is modes eagan. hale pcet is doet he hebbe festne geleafan.
and rihte tohopan. and fülle lufe gyf he donne {la ealle hef donne haefd he
geselig lif. and jece seo gesyhd [le we god myd geseon scylon is angyt. Jurf
angyt byd betweona twam {nncgum betweona [lam de jiser ongyt and fiam {iser 20
öngitan byd. and byd on egfirum fsest swa swä lufu byd betweona ]>am liifiende
and {)am |3e he fiaer lufad 6n egfirum heo byd frest swa we er spiecon. be
dam ancer strengne jia^t de oder ende were fsest (fol. 22 a) on fiam scype. oder
on fian lande. Da cwsed ic gyf hyt donne rest aefre gewyrd J)crt ic god geseon
niaege swä swa \)\x me nu teiltest. J)ts( ic his hawian sceolde hweder ic dürfe 25
f)ara fireora [linga ealra f>e \m aer embe (p. 179) sprece det is geleafan and to-
hopa and lufu. Da cwaed hteo. hwilc dearf byd donne jises geleafan fionne
man gesyht Jycet daet he er gelyfde. and efd wad fiset he er tohopede. Ac seo
lufa ne byd naefre gewanod. Ac byd swide micluin geeced f)onne fiaet andgyt
byd gefasnod on gode ne f)are lufu nefre ne byd nan ende. Omni consummatione 30
uidi finem latum mandatum tuum nimis. pcrt is aelces worulde fiinges. Ic geseo
ende. Ac fiinra beboda ic ne geseon nefre ende. Jxpt is seo 'lufe embe fiaet he
■wite gode. Ac fieah seo saule si fulfremed and fulclaene fia hwile fie heo on
f)am licuman byt (fol. 22 b) heo, ne mseg god geseon swa swa heo wilnad. for
Jiaes licuman hefenesse and gedrefednesse buton mid miclum geswince. fiurh 35
geleafan atid tohopan and fiurh lufe. dset sint f)a Jireo anceras. f)e Jxrt scyp
daes modes healdad on geniang dam brogan f)ara yda. pa-l mod f)eah haefd micle
frofre on dam f)e hit gelyfd and geare wot "pa-t fia ungelimp and |)a ungesadfia
fiisse wurlde ne beod .rce. swa swa scypes ho feut fionne J)a'f scyp ungeta'S-
licost on ancre rit. a7id seo s*. hieohost byd donne wot he gewiss smelte 40
wedere towaeard. Dieo fiinc sint neodbehaefe dam eagan elcere sawle. An is
J)cPt hal sien. odder fiset heo hawien des f)e heo geseon wolden. firidde f)a;t
hi niagen geseon J)crt Juvt hi gehawian. To f>am f)rim is godes fultumes derf
for dam man naf)er ne da god ne nane don (fol. 23a) ne m^ge buton Ins ful-
tume. for dam he is smile to biddanne 'piet he smile ben fultuiniunde. for dam 45
hyt is di«d. fiaet he üs onbrirde and 611 jia't tihte Jicet we seiest wel willen a?td
syddan myd us wyrce Jurt pcr( he wile od dane first. de we hyt fulfremmen
mvd him. and luiru he mvd us swä swä mvd sumum gewealnum tolum swä
^±2 W- Huliiie
swä hvt avviiten hys. piei a;lcum wel wyrcendum god myd beo niydvvyrhta.
Pe witon 3 nain man mseg nawyht goodes wyrcan buton him göd itiyd wyrce.
atid l^eah ne scal nam man beo j-del. P(ri he hwset hvvugu ne önginne be dam
mytlitiim [^e hym god gife. Da cwaed ic rihtne weg f)u nie taecst nCi ic wot
5 hwcet ic don sceal. Ac ic nat hwaeder ic mseg de ne mseg. Da cwsed heo.
ne seeait \)a j)e forctencan fjead pu ful racte ne msege beo cuman to |)am. (p.
l8o) de de J)ü wiinast hwa msg (ibl. 23 b) aefre aenigne creft on lytlum firste
geliornnian odde leasan odde niaran pe {isene creft scyle. de is creft eaira crefta.
p(c/ is J)(T/ man spurige aefter gode. atic^ hys hawie. aW hine geseo. Da cwsed
lo ic. wel {)U me lerst. Ac ic gemun hwaet {)u me aer gehete a>id swifle gefägen
änbidie Jiara gehata. pai wes Jjici pu me behete piri {)u me woldest me getecaa
piTi ic mihte god geseon. myd mynes modes seagan swä sweotele swä ic nu
geseo pa sunnan myd mines lichaman ffigan da cwaed heo. wel Jm me mynegast.
Ic de gelaeste {)aet ic pe gehet ge{)ence nu Jnrl {»u myhtst geseon myd f)ines ly-
15 cuman aeagan {)reo J)ing 6n daere sunnan. An is J)(P^ heo is. Oder pcr^ hea
scynd. Dridde pce( heo feala Jjinga onlyht niid hyre scinian. Eaile pn ding |)e
beorhte beod t)onne seo sunne hym 6n scynd hi lyhtaS ongean elc be bis nntde.
(fol. 24 a) Ac pH pe ungewligige beod. Sa ne lyhtad nawiht ongean [Da sunnan
jieah heo hym ön seine. Ac seo sunne scynd [^eah 6n hi. and f)eah hwa ongean
20 iochige he ne maeg hi eallunga geseon swylce swylt heo is. Eall {)is {)u niylit
gejiencan be gode and eäc micle mare he is seo hea sunne he byt smile scynunde
of hys agnum leohte aegder ge da sunnan pe we myd licumlicum aeagum geseod
ge a^alle gescäfta ge gastlica ge eordlicra. For fli me [)incd swide dysi man pt
wiinat p(€i hine eallunga ongytan swlcene swilc he is. [>a hwile pe we 6n {lysse
25 worlde beod. Hwaet ic wene ptvi nan man ne si to |)am dysig pcv^ for di ün-
rohsige [jeah he ne mage |jas sunnan pe we lichamlicum eagum onlociad eallunga
geseon afid ongytan swilce swiice heo is. Ac aelc fagnad {laes |je laeste he on-
gytan nueg be hys (fol. 24 b) andgytes nuede. Wel se ded pe wilnad [la ecai^
sunnan a/id telmyhtian to ongyttenne. Ac he ded swiSe disilice gyf he wilnad
30 Sxt he hi ealunga ongyte pA hwile |>a he in jnsse worlde byd da cwa;d ic
swide wundorlice and swide sodlice. du lerst a/id swide wel pu me haefst
aretne and 6n godum tohopan gebrohtne. Ac ic bidde gyt [jaes pe pv\ nie
aer gehete. Da cwasd heo. twä ding ic [je gehec p<Ti ic pe wokie gelestar»
and getecan pa^i is Jjcv^ |)U ongyte god and^ pe silfne. (p. 181) Ac ic
35 wolde witan hu [ju p^zi ongytan woldest hweder [je [ju woldest unafanddes
geleafan de afandud witan. [ja cwffid ic. Ic hyt wolde witan afandud
fordam ic his nad naht gefaestlice. Da cwaed heo. nis Juri nan wundor. Ic
hyt ne rehte gyt pe 6n [5a wisan pe [ju hyt (fol. 25 aj mihtest afandod witan.
For dam [jer is gyt hwet hwigu f)aes [ju aer witan scalt [laet is aerest
40 hweder wit hale sien. Da cwaed ic. J5<?/ [iu scealt witan hweder hwaeder [)U
ienigne hele ongyte awder. odde on me. odde 6n [je odde 6n unc bam. de
gedafenad to lerienne. and me to hlistenne. afid me dafenad to andsweorianm-
[•es de ic ongyte be mynes andgytes mosde gyf ic hys awiht ongyte. gyf donne
nawh ne ongyte [jonne sceal ic beo [laes gedafa and letan hyt to [linum donie.
45 Da cwaed heo. Wiinast pv\ maran to witanne donne beo gode und be pe siluum.
Da cwaed ic Ic [>e andette. ptri ic nü ne wilnigie nanes dingges swidor. Ac-
ic ne der piv( gehaten pai me nanre wihte aealles ne laeste buton [jaes. for dam
me is swide geheme [iieah me (fol. 25 b) hwaet cünie to mode [jaes pe me [lonne
'Blofuiis' von künig Aellied 343
dincg. pc^i nie luiii |iiiig ne mage \>ses anuerran. ptr^ ic hyt ne lirdrige a//d
fremme {jonne cyiiut oder ding |3e nie {jing rihlicre afzd rsedlicre donne foiiet
ic piet Jiist ic aer genoh hjefde. and for dam hwiluin me gebyrad Jxst byd hwael
hwugu swa feste 6n mode {jiEt ic jjence Jicet ic nsefie be me cwucum aletan
ne seile l)onne cymd me {ieah suni gedrefnesse pat me abysgad to dam Jtat ic 5
hyt nawäder ne forlaetan ne maeg ne fulfremmian ne mteg. {^eah ic nan betre
gefiencan ne maege. Ac {)reo [ling me liabbad swiodost gedrefed. An is pat
IC me ondrede jür?/ ic me scyle gedieian wiht mine freond da de ic swidost lufige
oöde hi wid me. OÖde for life. odde for deade. Oder {ling is J)3et ic ondrede
üntrumnesse segder ge cude ge üncude. Dridde is I)aet ic ondrede dead (fol. 26a) lO
Pa cwaed heo. bis gehire nu hwaet {du swidost lufaest lefter dinum geagenum
f;e\vitte and aäfter gode. Jyat is erest dinra freonda lyf. and [jine hagene Iiele
and liin agen lyf. dara fif [nnga fjü ondrest {^aet f)ii scyle sum forleosan for dam
iiu lii liifast eile swide swidlice. gyf I)u hi ne lufadiest ponne ne ondrede du
ip. 182) na jjat \m hi forlure. Da cwted ic Ic eom gel)afa jiaes [^e ])\i me segst. 15
Pa cwajd heo. fordam me dingd ])i€t ic de geseo swide unrotne and swide
gedrefene on [linum mode. for dam [ju nafst swilce hgele swilce \t\i haefdest ne
pine freond myd de naefst aealle |)e swa gemode and swa {^were swä swä \fa
weidest ne dincd me oeac nän wundor I)eah [)U si ünröt for dam. Da cwa^d
ic rihte du hyt ongytst ne maeg ic jiaes setsacan. Da cwsd (fol. 26 b) heo gyf 20
donne aefre gebyred J)at \m {ae ful halne and iu\ trumne ongytst ««</ hieafst asalle
[jine freond myd |)e aegder ge ön mode ge 6n lichanian and on dam ilcan worce.
and on dam ylcam willam de de best lyst don. hweder ]ju donne wille beon
äwiht blide. Da cwaed ic gea lä gea gyf hyt nu fierenga gewurde nyste ic nawar
eordan hu ic ongynnan wolde. Pa cwaed heo. hu ne haefst l>u donne geot lellce 25
gedrefednesse Kgdor ge modes ge lichaman nu \>\\ |ia tw;i halfst pat is ungemet-
licum ünrotnesse waere Jjü for inwordlice dysig. da |iu wilnodest ptet {ni scöldest
myd swiicum aeagum |)a heah sunnan and aeac geseon. Da cwaed ic. nü |)U
haefst me myd aealle ofercumme. pat ic nawder eordan nät hwilcne d;el lutle
ic hiebbe. ne hwilcne dgel ünhjBle. Da cwsed heo. nys Jjert nan (fol. 27 a) 30
wondor. naefd nan man to |)ies hal eagan peet he aeni hwile mage locigan ongean
{)äs sunnan l>e we aer geseod. and huru l)8es de Ises gyf heo hefd ünhäle. Ac
[)ä |ie ünhäle aiagan hajbbad niagon beon ied on [üstrum |)onne ön leohte. Me
[jincd |)eah Jtcci jje dince fjset fju habbe hal eagan liabbad. du ge[)encst da hiiile
jiara eagan dinre sawle. Ac \>u ne gedencst ptet mycle leolit Juct \n\ wilnast to 35
geseonne. ne gebelg |)u |)e wit me |)eali ic {»e frasige. a7id din fandige. For
dam ic sceal pat nede don me dincd |iiL't \)i\ ne ongyte [jc silfne. Da cwaed
ic. ne gebeige ic me nawiht wid |je. .\c fignige j)a;s i)u cwyst. For jii ic wot
])icl |iu secst mine dearfe. Da cwant heo. hwa'der |iu nü egniges weian wil-
nige. Da cwajd ic. gefirn ic hyt hohgode. pcvi (fol. 27b) ic hine sceolde forseon 40
ic lueblje i.u xxxiii. wintra. atid ic luefde ane les |)ene xx. |ia ic erest h\t
gehogede ]}(Ct ic hine (p. 183) ealies to swide ne lufige jjeaii nie genoh cume
ne fagnige ic hys na ful swide ne h\s ful ungemetlicc ne bruce ne ieac niaran
getilige to haidaenne. I'onne ic gemctlice bi beon niage. and |ia meii ön ge-
habban ««</ gehealdan |je ic fordian scei. and pcei |)aet [icr ofei byd ic höjigie ^r^
sw'a x-ndeljyrdlice gedelan. swä ic aendebyidlicost maeg. Da cwa-d lief). Wilnast
[)U egniges wteordscipes. Da cwa'd ic. Ic |>e andette |)aH ic |iad wilnode o,l
me nu adiead swide niwan. Da cwad heO. ne lyste Jie faegeics wü'cs and
344
\V. Iluliiie
sceaiiifestes and wel geleredes and gooctra |)ea\va. and seo {lir.uiu willum and
wel ün|>eotl and liaebbe switte milcle spede and fie oii naiuim |>inc(fol. 28a)gum
ne abysige ne de ne unaemtige to dinuni wyllaii. I)a c\va;d ic. ne herast f>ii
hi nä to swide ]i(Et ic hyre adema wilnige. for dam me ne f)incd nawiht wyrse
5 |iani de god {^eawian wile. [lonne wyf to liaebbene {^aeh hwa cwjede J^at liyt
si betere to habbenne for beania gestreone Ic cwsede f)eah |)aet_ liyt si preostiiiii
hetere iiaebbe donne habbe. for lli ic hoiiggode {)set ic scolde nan habhan. for
di IC wolde beon {li freora gode to {>a\vianne. Da cwred heo. Ic gelivre nü
JiKt })ii ne tiohhast nan wif to brehbeniie. Ac ic wolde witan liwiPfter de [)ii
lo gyt ajgnig lufe odde lust si aenigne bwemnesse. Da cwaed ic. hwi acsast jm
ma aefter dam ne iyst me nii {iaes. Ac gyf hyt me aefre 6n lust becyrad. Ic
hyt h6n(fol. 28b)diede swa {iare naedram. hys me Iyst swa laeng swa bes. and
smile swa ic ma wilnige Jymt ieoht to geseonne swa me I*s lest fiara wisan.
Da cwaed heo. hu be niete hu swide Iyst de f)aes. Da cwaed ic. ne Iyst me
15 nawiht. dara nietta {le ic forhätan habbe. Ac nie Iyst dara [>e ic getiolihod
habbe to aetanne donne ic hi geseon. Hwaet wille ic ma cwaedan. ader odde
be niete odde be drince odde be bade odde be welan odde be wyrdscype be
aenignum worldlusta ne wilnige ic heora nanes nawyt mycle nia. donne ic nede
sceol habban to mynes lichaman hele and strengde gehealdan mage. Ic bef)eafr
20 Jieah micle maren to dara manna Jjearfa de ic bewitan sceal Jires aeac wilnige
and nede sceal (p. 184). Da cwaed heo. 6n rihton ])u eeart. Ac ic wolde
witan hwasder (fol. 29 a) si {liii ealde gytsung and seo geniiehd eallunga of dinuni
mode astyfcod were a7id wyrtwalod J}(vt heo gyt growan myht. Da cwaed ic.
be hwi cwist du |)iet. Pa cwaed heo. hie cwgede l)e dam {linguni l)e {lu nie
25 aer sedest }>a [ni getyohhod ha?afde to forietanne. and for nanum |>ingum eft to
gecyrran nolde. Jxet is ofermetta wela. and oferniytta wyrdscipc. a}id ünge-
metlice riciic. and seftlic lyf. and wynu äcsige ic |)e iiweder |)U ader odde
for heora lufum. odde for eniges |iinges lufum hym eft togeenan wille. Ic
gehede sr Jicct {lu sedest Ji<£t |iu fiine freond lufodest sefter gode ««(/aefter fiinuni
30 segnum gewitte ofer aealle oddre |'ing nü wolde witan hweder f)u for heora
lufum woldest das |)ing eft underfon (fol. 29 b). Da cwaid ic. aeall ic hyt wille eft
uiiderfon for heora lufum. l)eah hys me fon wel ne lyste. gyf ic aealles ne
maeg heora geferaedena habban. Da cwa;d heo. ful gesceädlice du me andswara.st.
and ful rihte. Ac ic ongyte jieaii fiaet fui worlde lustas ne sint eallunga awyrt-
35 walode of dinum mode. fieah se graf geryd si. Fordam {la wyrttruman magon
eft danon äspretgan ne talige ic j)e l)eah J^irt to nanre scylde. For dam |ni hit
for dara dinga lufum ne undefehst. Ac for [laes dincges lufum {le de rihtre hys
to lufianne |>onne |)aet. Ne ahsige ic naefre be nanum men hwfed he do. Ac-
ic ahsige de nu gyt for hwig jui [la freond lufige swide odde hwaet jni 6n hyni
40 lutige. Odde hwaeder du hi for heonselfuni luiige |)e for sumum odrum (fol.
30a) {linguni. Da cwaed ic. Ic hi lufige for freondscype. and for geferaedenne.
and [)a [)eah ofer aealle odre [le me ma>stne fultum dod to ongyttanne a7id t()
witanne gesceadwisnesse. a«^ wisdom tealra mtest be gode and beo urum saulum.
For dam ic wot Jicet ic mwg a'd myd heora fultume a;fter spurian [lonne ic butan
45 maege. Da cwaed heo. hü [lonne gyf hi nellad spurian efter {lam {le Jiu spurast.
Da cwaed ic. Ic hi wille lieran ]iad hi wyllan. Pa cwaed heo. Ac hü {)onne
gyf \,\x ne ineaht. and hi (p. 185) beod swä recelease [lad hi lufiad oder [lincg.
mä {jonne 'pcet pcet \m lufast and cwfedad Jxet hi ne mägon odde nellad. Da
'Blooms' von köiiin; Aelfied
345
cwEed ic. Ic hi wylle [lenh liabh;\n hi beod nie 6n sumum ilingum nytte and
IC eac heom. Da cwasd heo. ac hu donne gyf In de myrract and lettad [^ües
(fol. 30 b) lichoman mettrimnysse. Da cwseit ic. {)3et is #3(1. ne öndrede ic
J)eah nawiht da niettrimnesse gyf nie naere for drim dingum. An [lara hys hefig
sar oder dead. {jiidde J)LVt ic ne inage 'pa^t secan ne hure gemetan J>crt Jycct ic r>
willnige svva swä me nu vvitan dyde. Todaecce me forwyrnde aelcre leornunga.
Ac he nie ne ofteah deah eallunga. des de gemyndes {:>res f)e ic ipr leornode.
Ic wene {leah gyf ic gewislice ongaeate 'pcpt 'pcet ic wilnige tö ongyttanne. dast
me f)uthte {)ast sar swide lytel odde ealles nawyht ofer done geleäfan. Ic wot
{)eah f)set manig broc byd niyclce strengre donne todsce. Deah ic naefre nan 10
strengre ne gedolode. Ic leornode Jycet Cornelius celsus ireahte 6n hys bocum
{)aet ön selcum men (fol. 31a) wäre wysdoni Jtat liebste good and untrimnesse
{)3et mseste yfel se cwyde nie {jeuhte swide sod. Be fiani ylcan {Dingum se ylca
Cornelius cwred. Of twam dingum \ve sint 'pcet we sint. Wjjaet we sint f)2et
hys of saule and of lichaman seo sawel is gastlic and si lichaman eordlic. Daera l.'i
sawle is se besta creft wisdoni. and f)£es lichaman [laet wvrste jiing ünhele ne
f)ingd me Jwt aeac nowyht Iseaf. Da cwaed heo. hu ne habbe wyt nu genoh
sweotole gereaht Jjcst wisdom ys {»Set hehste good. Hu ne ys {)set eac nu butan
aelcum tueon pa-t selcum men ys se sealra betsta crft and Jxrt se leste weorc
J33et he sefter wysdome spurige. attd liine lufige der doer he hine ongyte. Ac 20
ic wolde f)aet wyt sollten nu hwilce dass wysdomes lufiendas (fol. 31b) beon
scolen. Hu ne wost du nu Jx?/ aelc [laia manna |ie oderne swide lufad. J>wt
hine lyst bet [laccian and cyssin done odeine 6n hier lic f)onne fier {)3er ciadas
beotweona beod. Ic ongyte nu Jyrrt lufast {lone wisdom swä swide. and [>e
lyst hine swä wel nacode ongitan and gefredan {jat \\\i noldest \yxi ic tenig clad 2.')
betweuh were. ac he hine wyle swide seldon aenegum maen swa openlice geawian.
(p. 186) On dam timum J3e he aenig lim swä baer eowian wile j)onne eowad
he hyt swide feawum mannum. Ac ic nat hu f)u hym onfon mage mid geglo-
fedum handum. Du scealt aeac don hxv lic ongean gyf du hine gefredan wilt.
Ac sege me nü gvf du hwilc lenlic wif iofodest swide üngemetlice ofer aealle 311
odder J)ing and heo donne [)e fluge and nol(fol. 32 a)de fie lufinn nn nän oder
gerafl butan {)u. woldest aelce oder Ulfe aietan for hyre anre lufe woldest |)u
fionne swä don swa iieo wylnode. Da cwaed ic. Walä wä. hwaet \i\i me for
haeardne laetst. hü ne were jui cer gedafa pcet ic nan wiht ne lufode ofer wis-
dom. and ic waes aeac f)es gedafa. and [lU cwaede ]ia jieaii hwa hwaet lufode 35
daet for Invilces odres |)inges dingum pirt he na ])al Jiing ne iufede pa-t he {ier
lufode. Ac jiaet piPt he |)urh daet fiing lufode and {lohte to tocumanne. For dam
ic secge Jiaet ic ne lufige done wisdom for nanum odrum dingum buton for hym
selfum aealle j)as weorlde ic lufige. aMc dinc be dam d;ele [le ic hyt nytwyrde
ongyte and huru fast [)ing swidost I)e nie to wisdome fultmiad attd da [»ing ic 40
6ndrede teäc to forleosenne swidost. Ic ne (fol. 32 b) lufige deah nän ding Kalles
6n dam wisan jie ic donne wisdom lufige. ;Elc fiara dinga [le ic swidost lufige
|)a hwile fie ic liyt swidost lufige. Ne an ic hys nanum men butan me selfum.
buton wisdonie anum hine ic lufige ofei- eallum odrum [ling. and [)eah ic hys
iide lelcum mi-n niinuni willan. u'Ic man jie 6n |iis niyddangearde w;¥re hine 45
lufode and hyni lefter spircde. and liyne teac funde and hys syddan brüce for
dam ic wot JytFt ure luiede lelc oderne swä micle swidor swa ure willa and
Cire lufu swidor 6n änum were. Da cwaed heo. hu ne sa;de ic aer se sc [>e
346
\\ . 1 Inline
\kvv lic gefrcddan wolde f>xt he hyt scolde myd baruni gefredaii. and ic segge
eac gyf Jm ilone wisdoin selfne geseon wilt swa bKrne {3£et {au ne sceait nannie
clatl betweon luetafl (fol. 33 a) |niuiin eagum a?id hyni ne furctum nC- ne myst.
to dam. du ne nieaht J5eah 6n [lis andweardan life becuman jieah ic hyt ])e la;ie.
ö (imf l^ead du hys wilnige. Dine sceal nan man geortriwian [jeah he naebbe swa
häle eagan swa se. pe scerpest locian n)a?g Jjonno se (p. 187) de eah-a scear-
post locianne maeg. {)eah [»a suiinan seife geseon swilce swilce heo ys. da
hwile de lie on [ns andweardan lyfe byd. Nffifd {»eah nan man to pxs ünhäle
leagan [uft he ne mage Ivbban be |)are sunnan. atid hine nyttian gyf he enyg
lu wiht geseon mxg. buton he slare blind si. Ic {)e maeg tecan aeac odre bysne
be |iani wisdome. Gedenc nu hweder awiht (fol. 33 b) mannmann cynges hani
sece ])er ds;r he donne 6n tune byd. odde hys gemöt odde hys fird odde hweder
de dince pat hi a^alle 6n anne weig {jeder cumen. Ic wene {)eah dset hi cumeu
un swide manige wegas süme cuniad swide feorran and habbad swide kegne
In weig. (znd swide yfelne. and swide earfodferne sume habbad swidne langne
and swide rihtne and swide godne. Sunie habbad swidne scortne. and |)eah
wöne and nearone and fuulne. sume habbad scordne and smedne and rihtne.
and I>eah cumad yealle to anum hlaforde. sume sd sume uned nader ne hi {teder
gelice eade cumad ne hi per gelice eade ne beod. Sume beod ön maran are and
20 6n maran ednesse fjonne sume. sume 6n laessan sume ful neah butön. butön
[itet an prri he lüfad (fol. 34 a). Swa hit bid leac be J^am wisdome aelc jiara [)e
hys wilnad atid [le hys geornful byt. he hym maeg cuman to and 6n hys hyrede
wunian. and be jybban I)eah hi hym sume mser sian sume fyer swa swa aelces
cynges häma beod sume on bure. Sume on healle. Sume ön odene. Sume on
25 carcerne and Ivbbad [leah ;ealle be änes hlafordes are. Swa swä asalie men
iybbad under anre sunnan and beo hyre leothte geseod j^tet Jxei hy geseod. Sume
swide sceaipe a/id swide swotele lociad. Sume üna?ade awiht geseod. Sume
beod stiere blinde, and nyttiad |>eah [)are sunnan. Ac swa swa Jjeos gesewe
sunne ures lichaman leagan önleoht. Swa önliht se wisdom ures modes yeagan
■?,0 ])(Ft (fol. 34 b) hys ure angyt and swa. swa [ues lichaman leagan hälren beod
swä hv mare gefod jiaes leohtes |)aere sunnan. swa hyt byd icac be [nes modes
aeagan pici is andgit. Swa swä p(ri hälre byd swa hyt mare geseon m;eg [iiere
••feccan sunnan. pir( is wisdom aeclc man jja? häle aeagan haefd ne l3a;rf he nan
odres ladtewes ne larewas [las sunnan to geseonne (p. 188) butan {)aere hälae
35 gyf he hale eagan ha?fd he mteg in mself hawian on da sunnan. gyf he donne
Linhale aeagan a'fd. [:)onne bejicarf he pai hyne man lare pir^ he iochige a?rest
on |)omie wöli donne on gold and on seolfor j)onne he aeade on {laet locian ön
fyr ;er dam he öngean {)a sunnan locie. Siddam he f)onne f)at geleornod hasbbe
ptvi is eagan nanwiht po'l fyr ne önscyniad. Hawie jionne ön steorran and ön
40 monan. donne odre sunnan scy(fol. 3.=Sa)nan ;pr dam he on hi seife locige and
swa vice be [)a?re odrere sunnan [le we a;r ymbe specon peci is wysdöm. Se
de hvne n)yd hys modes a?agum geseon wele. he sceal of swide lytluni hyt
öngynnan. and jionne lytium and \\t\um stigan near «Wnear staepmeluni swilce he on
sume hiaedre stige. and \\\lle weoröan üppe ön sumu si« clifle. gyf he {ionne
4:, lefre iippe ön dam clife wyril jionne maeg he locian egder ge ofer {)nne warad
ge ofer fta sju |ie hym donne be niodan byd. ge a?ac ofer piEi land fie hym a'r
i)ufan waes Ac gyf ünc swä \nuce uton gebyddan ünc hicr da?glanges and spurian
to morgen furdur lefter dam ylcan pe wiiit ^r spuredC-n. Da cw;td ic nese la
'Blooms* von ki'inig Aelfied ^a-j
nese. Ac ic de bydde eadiiiodlice piei de liuiu ne dreote. ne |)ü |)a sprece
p3er ne forlete. Ac sege gyt hwaet (fol. 35 b) hwiigu swetolor ymb paf pai ic
mage openlicor öngytan Inva^t liuwgu be dam wisdome anc^ beod me pset Jxrt
f)u wylle. ic hyt öngyiine gyf me onhagad. Da cwa^d heo. Nat ic de nanvviht
to bebeodanne fjaes jje {je mare dearf sie to dam critfte fie du wilnast to wit- 5
tanne [jonn.e Jjcrt pai jiu forseo swa du swidost mage weorlde aia a/id hüru
ungemetlice and ünalefedlice for dam ic ondrede piri hy gebynden {jin möd to
hajom. and f)a gefon myd heora grine swa swa man deor os de fugelas feht
pai [)u ne mote begän Jmi pict [lu wilnast. For dam ic wat swä swa du freoia
byst {jissa weorlde f)inga swa du sweotolor ongyst be daai wisdome {)e du wil- lo
nast. and gyf hyt aefre geberad Jicci \>\x hi swä cljene forlastan mseht Jxzt heora
|)e nanwiht ne lyste {)onne maeg ic f)e forseod secgan gelyf me gyf I^u wille.
Daet rih(fol. 36a)te on l^aere ylcan tyde {ju wast aeall jjaet du nu wilnast to
witanne. and haefst aeall (p. l8y) pcet [)u wilnast to habbenne. Da cwaed ic.
Hwenne gewyrd pai. ne gelyfe ic na Jiat hyt lefre geweorde pect me nanwiht 15
ne lyste f)isse weorlde ära buton an ding gewirde. diet is pcrt ic geseo {ja hära
{)e \>\x me gehaest. {jonne ic nat {jeah me licie seo tö dam wel pat me ma ne
lyste {)issa weii'ulde ara. Da cwaed heo ne ding me nu J)ict {m me awiht ge-
sceadlice andwyrde. me ding pcet {)u sprece {jam gelicost swilce {)ine teagan
cwieden to {)inum mode. Nelle wyd naifre :Kr {ja {jeostru {)a?re nihte. on scinian 20
<er wiht magon {)a sunnan sylfe geseon. Dystlice me dincd {)aet {)a aeagon don
gyf hy ön scimiad {)aera sunnan leohtes {)one &£\ {je he hys geseon magon. {J3?t
ne maeg furdum (fol. 36b) {jam aeallra häiestum aeagum gebyrrian. \>xi \\\ heonan
of {jisse weurlde niagen geseon {ja sunnan sylfe geseon. Be dam {ju miht ge-
{)encan {jiet {ju ne scalt nan seöfian ()eaht {lu ne mage {jone wisdom myd f)ines 25
modes eagum nacodne geseon swilcne swilcne he ys- for dam {ju naefre {)a;t ne
myh {ja hwile {ju byst on dam {jeodrum {jinra sinna. Ac nöta {jass wisdomes
{je {ju habbae. and fagene daes daeles {je {ju ongitan mag;K and higa georne aefter
maran he wot selfd wisdom hwajs {ju weorde byst hu myclum he hine (je eowie.
nis nanwiht wyrse on dam men {)0nne wene he JO«V he si \yxs wyrde {)e he nis. 30
Sc laeca wot gearnor {jonne se seoca luveder he hine gelacnian maeg {je ne maeg
odde hweder he hine maeg gelocnian {je myd lidum la-cedomum {)e myd stiduni.
For (fol. 37 a) dam {ju ne scealt to swide {le ladian. Ne to swide seöfian af-
wer liht ne sint. {la eagan {jines modes ealles swa hale swa {ju wenst. Da
cwasd ic. Swuga 1;\ suwuga. Ne drece me ne ic mine unrotnesse genoh ic 35
habbe. elles {jeah du hy ne ;cce {ju hyt secst hwillum swä hea hwiluni swä
deöpe J)a't ic ongyte nu pirt ic ne ;iom swylc swilce ic wende. Ac me sceamad
nii pat ic wende [jaes de hyt naes genog sod {)U siedest. Se livce {»e ic wilnige
{)a^t me gehele he wot hü häla aeagan ic habbe. he wnt hw;et lie me eawian
wile hym ic nie befeste and hys welwylnesse ic me bebeöde dö he swä he wylle 40
tö hym ic clipige {jiet he myn mod ä habbe. to hym ne secge ic niefre (p. 190)
mä {jKt ic iiala leagan habbe ipr ic {jone wisdom selfne geseo. Da cwa-d heo.
Nat IC {je nanne betran red |)onne {)U ii'r (fol. 37 h) cwedc. Ac hit beon {)one
wop and {ja unrotnesse. and beo gemetlice bilde. {>ü were xv tö ungemetlice
ünröt for dam seo unrotnes derad ivgder ge mod ge lichäman. Da cwied ic. {)u 45
woldest gemetigan mynne wöp and mynne unrotnesse and ic ne öngyte nän gemet
mynra yrmda and üngelympa. du haest me forla^tan {la unrotnesse. dy liest ic
awder odde on mode. odde on liciiaman {)y mettrumra si and ic ne öngyte
348 W- Mulme
nane triintte ne oii niöde. ne on lichaman ac aeom ful nah ön iiioil. Ac ic [le
halsjge gyf du 6n aenigne wisan mage J)(vt [lu Jütr/f du nie Isede 6n sumne scyr-
tran \v;¥g sunie dasle nceär {jam lohte ittes andgyttes \)t ic länge wilnode and
giet nc myhte to cuniäii üncuit {)oeah nie sydttan scamige fiset ic eft hawige will
5 dara deostra fie (fol. 38 a) ic aer wiinode. und gyet ne niihte to cünian uncud
[leah nie siddan sacaniige firet ic eft hawige \\ id dara deostra fie ic «r wiinode
to forlaetanne gyf ic a genealece dam leohte. Da cwaed heo Uten lendian [>ns
boc nu .^r hrihte and secgen 6n da vx bec scyrtran wceg gvf wet niagen. Da
cwied ic. niese la nC-se üton ne forljvtan gyet das boc cer ic sweotolor ongytan
10 magre {laet Jurt \\it embe sint. Da cwted heo. iNIe [lincd fiset ic scyle swä döii
swa ])w me byst. suin fang me tiht 6n Juvt ic nat hwaet. bute ic wene J^a-t
iiyt si se god {ie du j^fter spurast. Da cwsed ic si dam {lanc de Jje nianad and
leäc fie gyf \n\ hym h;¥ie laed me [ieder I)u wylle. Ic {le folige gvf ic m;^g.
Da cwaed heo. me dincd \>x\. dilie gyt witan jxet ylce Jxet Jiü wr weidest be
15 gode (fol. 38 b) and be {linre sawle. da cwied ic gea f)res an nie lyst. Da
cwsed heo. wilnast [)U äwiht niarani. Da cwi^ed heo. ne wilnast {iu sodfestnesse
to witanne. Da cwied ic. hu mreg ic l)Utan sodfesnesse awilit softes witan.
odde hwffit wilt f)U secgan hwaet göd si buton sodfestnesse. For dam we ge-
liyrad reden 6n dam godspelle {laet crist cwiede {laet he were weig and sodfasnes
20 and lyf. Da cwied heo riht \m segest. Ac ic wolde witan hweder Jie f>ince
Jxet hyt seall an si. sod and (p. 191J sodfesnesse. Da cwied ic. twa dincg
nie dincd Jyo't hi sien swä swä twa dincd sint oder is wisdom oder is [ia?t J)(rt
[ler wis byd. and eft be clennesse oder l)yd clennes oder {iset fxrt clenne byd.
Da cwied heo hweder dincd {le Jionne betre f)e diet sod fie seo sodfesnes. Da
25 cwied ic sodfestnes. For dam leall pß-rte sod byd byd of sodfestnesse sod. and
selc (fol. 39 a) {lara fie clenne byd. byd. for clennesse clene. and s^ {le wis
byd he byd for wysdome wis. Da cwied heo. gode Jianc l^o't Jju hyt swa wel
ongitst. Ac ic wolde witan hwies {»u wene gyf wis man dead wurde, hweder
wisdom Jionne dead wurde. Odde left gyf clene man deäd were hweder clen-
30 nesse |ionne deäd were. Odde gyf seodfiest man dead were. hweder sod ponne
deäd were. Da cwied ic nese lä nese ne mieg J}(rt nä gewurdam. Da cwied
heo. wel fni hyt ongytst. Ac ic wolde witan hwaeder pu wene piet si wisdom.
Jionne gehende, odde seo clennes. odde seo sodfestnes donne se man gewite.
odde hwanon heo cer cumen. odde hwajr hi sien gyf hi sien. odde hweder hi
3=, lichamlice sien |)e gastlice. For dam fies nis man nän tweo piet lecl Jiincg Jiara
hys hwier hwugu is. Da cwied ic. lealla (fol. 39 b) deppiicu is seo acsung.
and winsumu to witanne |iam [le hyt witan mueg hwaes byd Jiam wana }ie Jnrf
wat. Da cwied heo. hweder Jiu niiege tocnäwan fione rihtwisan. and jtone
unrihtwisan. Da cwied ic. gea be sCimum diele. Nes {iieah swä swä ic wolde.
40 Ac me lystae witan Juvt |ju ;vr acsodest. Da cwied heo. Ic wundrige hwu }iu
haebbe swa riede forgitan |jiet du nu lytle iTr andoetta were. J)a;t fiu wisse, hu
ne cwaede \>w ;pr Jxvt J)u wysse J)cvt seo sodfestnes ä were Jiaeah se sodfesta
gewite. and nu cwyst gyf heo si. Da cwsed ic. fjiet ylce ic secge gyt Juet
ic wat Jxrt heo byd. fneah se sodfasta gewitte. Da cwied heo. eall Jiat byd
4P, sod_ \)crAt byd ])a hwile pe hyt byd. .'\c piet pu sodfestnes bietst piet icliys god
he wses ä and ä byd ündeadlic attd ;i'ce. Se god hiefd ealle creftas ön hym
gefunde attd (fol. 40a) ful medeme se hieft gesceapena twa a-ca gesceafta. Jxit
sint engelas and inanna sauwela pani he scealde sumne dael ecra gyfa swilcra
'Blooms' von köiiig Aelfred -lAn
swilce nü (p. 192) wisdoni is. ««</ lihtwisiies and ottne inanega {je üs lang
dinc(t to rimanne engelum he gef be heora andefne and inanna saulum he gyfd
selcie be hyre andefne swilca gyfa. £)a swilcan gifa hi ne {)urfon nijefre foilaetan
for dam heo beod a;ca. and he gyfd eac mannuni maenega and niislicum gooda
gifa 6n pissa wurlda peah hi ecä ne sien. hi beod peah staelwyrda pa liwile 5
pe \ve 6n 6n pisse wurlde beod. hwaeder du git ongyte paet sawla beod un-
deadlice. gif du hyt ongitten hoebbe ne hei hyt me ac beo hys gedafa gyf hyt
aealles hwaet si sege me piri. Da c\va;d ic. gode panc pa;s daeles pe ic wot
ic wille pis (fol. 40 bj nu smeigan and haldan swa ic geo^no^t ma?g and gyf
me aet enugum pingum tweonad. ponne cyde ic hyt pe sona. Da cwted heo. lO
gefiestlice gode and beste pe halne gode and na wilna nä to swide pines agnes
willan ofer hys. Ac beo hys mann r' nies pin ägen. and beo gedafa J^«/ pu
;eart hys peowa ponne ahiefd he [le for dam smile neär hym and near and ne
ket pe nanwiht widerweardes beon. gyf he peah gepafad pt^ei pe awiht wider-
weardes becymd ponne byd pu;t for pinie pearfe peah pCi hyt ongytan ne cünne. 15
Da cwied ic. pa-i ic gehyre and pa;s ic gelife. a>td pisse here ic wille fulgan
swä swa ic fyrmsest moeg. and pes god byddan paet ic hyt gefreiDman mage
swä pü me gefirn ler herdest. la?r me (fol. 41a) me gyf wille pu wille. Da
cwsed heo. dö pcr( me lerest and secge me eft siddam pu pis asmaead hiebbe
haiwet pe pisses licie and gif pe be aengum pissa pinga awiht tweoge ponne 20
secge ]>u me pset.
Her endiad pa blostman pa;re forman bocum. Her ongind seo gadorung
pa;re blostmena pa;re a^ftran bec . . .
Da cwaed ic. eala lange weron wiht nu ;emettige pu^t wit ne spyredon
yefter dam [le pu me ;vr gehete. Da cwted heo. uton gebetan hyt uton fon 011 25
odre boc forewearde. Da cwied ic. uton p;ts. Da cwa?d heo. uton gelyfan
pa:i god si on uncrum fultume. Da cwied ic georne wolde ic po'i wit hys ge-
lyfdun gyf ic geweald (p. 193) hahte. Ac me pincd p<ri se geleafa ne si on
uncrum onwealde. pe me pe ^ß"/ pe (fol. 41b) wit pier secad buton hine god
unc forgyfe. Da cwaed heo. aegder ge se geleäfa ge cealle da goöd. pe ho'bban 30
scelon. For Öi ic nat hwaet wit a?alles dön magon don buton hys fultume. Ic
pe la;re peah pcei pu hyt öngynne gebide pe faeawum wurdum swa pu inweard-
licost. mage and wilna pa?s pe pe mest neod hys and si. Da cwied ic. Drihten
drihten pu pe smile unawendenlic wunast forgyf me da twä. dincg pe ic smile
wilnode peei is p<e( ic mage pe öngitan and me selfne. Nu ic hiebbe gedon 35
swä pu me laerdest nü ic hiebbe gebeden. Da cwied heo. Nu ic gehire hwaH
du woldest witan. Ac ic wolde witan aerest let pe hweder pu wisse buton
tweön hweder du were pe ntere. Odde hweder libbe pe ne libbe. Da cwaed
ic pa twä pincg paet ic gewislice wite. Da cwaefl heo. hwaes wilnast pu mä
to (fol. 42 a) witanne. Da cwied ic. hwaeder ic ündeadlic si. Da cwied heo. 40
Ic gehyre ptri pu woldest aealne waeg lybhan. Da cwied ic. pass ic leom ge-
dafa. Da cwaid heo. Wost pu ponne genoh gif ic gedö p(V^ pu ptr( wost piet
pü most smile lybban. Da cwa^d ic. pu-i is swide good gytsung. sege peah
hwet pe aefter acsode hwaeder ic ä lybbende were. and siddan ic wolde witan.
hwajder ic aefter paes lychöman gedale and J)iere sawle ä mare wisse donne ic 45
nu wot aealles pa*s pe ic nü lange wilnode to witanne for dam ic ne maeg
nänwiht ongytan .bietre on men ponne he wite. and nanwith wyrse donne he
nyte. Da cwa'd heo. Nu ic wot leall luviet pu wühlest. An is pu woldest
35°
\V. Huhne
beon. oitcf Juet \n\ woltlcst lybhau. di idde \)x\. [m woldest witan. and ic wät
ieac tor luvi. jiu da {^eo [lincg woldest. for dam {ni woldest (fol. 42 b) beon
{)e |)ii woldest lybban and for di woldest lybban |)U lyban ])e ])U weidest witan
and cta preo ding ic gehui e Jtut \\u nii gewislice wäst. 3u wast ])ad J)u teart.
5 and du wost j5.?/ {)u lufast. «W a\\c. 7'""'^ wost pset {ju hwaet bwugii wast
[)eah call nyte Jycrt du witan woldest. f)a cwied ic. pat is so(t pa pieo ding
ic wat and pa (Ireo ding ic wolde. for di ic wolde beon \n ic wolde lybban
(p. 194) liwa't rohte ic bwieder ic were gyf ic ne K'fde. odde liwiet rohte ic
paes Ivfes gyf ic nawiht nyste. E)a cwued beo. nu ic gehyre pa4 pu lufast aeall
10 J)cst du hifast for dam piim dingum atid ic ongyte aeac hwicie para preora dinga
[)u swidost lufast. ttu lufast 7>^/ 2*^^ I"-' ^i f^r dam du woldest libban. and
for dam pu woldest libban. pe pe woldest witan. Da c\va;d ic. Pi ic ongyte
paet du lufast pone wisdom öfer lealle odre ping paet me ding seo din hehste
(fol. 43 a) good ajid teac pin god ? Da cwa;d ic. sod du me Siegest hwtet is
15 se hehsta wysdom lealles buton Jjivt hehste good odde ha;wtet is Jtcst hehste good
buton J)(€i iclc man on pisse wurlde swa miclum lufad god swa he wisdom
lufad. .Sam he hine miclum lufige. sani he liine lytlum lufige. sam he hine
mydlinga lufige. Be pam d«le he lufad god pe he wisdom lufad da cwa;d heo
genoh rillte pu hyt hsefst ongytan. Ac ic wolde paet wit fangen eft pider wit
20 Sil- weron nu pu wast J)(f£ pu eart and eac wost Jycrt du leofest, and wast Jicet
du hwaet Invugu wast peah du swa micel nyte swa du woldest and feorda
ding ])(!•( pu woldest aeac w-itan Jxst is pe du woldest witan hweder pa dreo
ping aealle jBce weron de neron. Odde hw^eder heora enig sfece w-ere. Odde
gyf heo aeallu ;ece wteren hweder heora enig aefter disse weorlde 6n dam scan
25 (fol. 43b) lyfe. awder dide werse odde wanede. Da cwaed ic aealle myne
giornesse du lefst ongyten swide rihte. Da cwaed heo. ymbe hwiet tw:eost pu
nu hu nu ne w-ere du *r gedafa. pret god were aece and aelmihtih. and haefde
tw-a gesceawissa a7td aeca gesceaftea gesceapena swa swa we aer saedon. 'po't sint
engelas artd manna saula dam he hajfd forgifen jBca gyfa da gyfa hi ne durfon
30 naefre alaetan. Gyf du nu pis gemynst. and pises gelifest donne wast du buton
tweon 'pcEt pu aeart. and smile bist, and smile lufast. and smile hwaet hw^ugu
wast peah du aeall nyte Juri du witan woldest. Nu pu wast be dam preom
pingum pe du aefter acsodest pa-i is. I. hweder pu ä were. II. hweder du
a hwa?t hwugu wässe. III. hw-eder du ajfter paes lichaman gedale and psre
35 sawle mare wisse ponne du nü wast pe laesse aefter ^am feordan wit (p. 195)
sceolon gyet spurian nu (fol. 44 a) pu pa dreo wast. Oddu ieac d wite. Da
cwaed ic. swide endebyrlice pu hyt recst. Ac ic pe wille secgan get peah
liwaes paer faestlice gelyfe. ymb hwaet ic paer gyt tweoge ne getweoge ic na-
wuht be godes aecnesse atid be hys a;Imihtihnesse for dam hyt ne mag nu hu
40 iclles beon be paere drinnessa. and be dare ännesse de butan fruman wa;s and
butan aende is. fordi ic ne maeg na hü aelles gelyfan. For pam he swa micla
and swa mare ga. and swa wundorlice gesewena gesceafta gesceapen iTaefd. and
pam aeallum stiord. and hi salle gemetgad. and oddre hwile gegiered myd
dam winsume-stum wlitum. odre hwile eft ongiered and geungewlitegad. he
45 weal para kynninga de mtestne anweald hiebbad pisse myddangeardes. da beod-
eallum mannum gelice acende. and aeac odrum mannum gelice sweltad. Pa
ket ricsian. da hwile pe he wyle (fol. 44 b) for swilcum and for manegum
swilcum. ic nat hu ic tweogan magon ins iccnesse ne leac be ure sawle Ufa
'Blooms' von köni'' Aelfre'J
351
IC im itoii ir.a nawulit ne twiien^je. Ac ic twcoge gy[ be heora ecnesse liweiter
lii ä lybljemlc; sien. i)i\ cwied heo \mh h\v;i't tweost (tu \iii-\\ hu ne sint a-alle
lialga bec ful neah fülle, be ündeadlvcnesse {".a-ie sawle. Ac me J)inc(t nü Jiiet
to lang ;eall to rimande. a/id de to ;elegge to gehvranne. Da c\v;e(t ic. Ic
hys hffibbe goodne dx\ geliyred and ic hys eac gelife. Ac me lyste liyt nu bet ö
to witanne ponne to gelyfanne. Jja cwiect heo. hie wundrige hwi 3u swa swiite
georne. ane^ swa gewislic pßi to witanne. Jxr/te nefre nan man of ttisse carcerne
|)ises a«</\veardan lyfes swä gewislice witan ne myhte. swa swa 3u wihiast
])eah de manige gearnodon paet hi hyt 6n pis andweardan life sweotolor (fol.
45 a) öngeatan {)onne odSre msenege hyt gelyfden be Jiisra a>id be unleasra manna 10
siegena ne mitg niefre nan ongitan ;vr ttam {je seo sawl byd wyit |)am lichaman
gedeled a?all {tiet lii witan wolde ne furduni donne giet. er domes diege swa
sweotole sw"a hi wolde and peah jja halgan fiederas pe ier us weron swide
georne wisson be dam pe du xv acsodest p^et is be ündeadlicnesse manna
sawla J)(V( Wies swide sweotol on pam ptri hi nanwiht ne tweode donne hy 15
(p. 196) swidost forsawen J)is andwearde lyf gedelde wurden, and hu hi niest
wita gepolodon 6n pisse weorlde. po'f hi ;eft sefedon pi mare niede on dam
lecan life purh swylcra manna gesewenan sculon gefan da pe hvt sAvii sweotoio
öngytan ne magon swa swa hi meahton and peah be poere ündeadlicnesse pere
sawle gyf du hys get gedafa ne eart. Ic gedo piri du hyt ongyst and ic gedo 20
(fol. 45 b) a;ac pset de sceamad pa^ du hyt swä late öngeate. Da cwaed ic. do
la do gedo J)(rt me scamige fordi. Da cwied heo. hwaet ic wat p(Vi du liefst
done hiaford nu to daeg de pu treowast Kt elcum pingum bet ponne pe siluum.
and swa hefd eac manig esne dara pe unricran hiaford hefd ponne du hefst and
ic wat piet pu aefst osac manige freond para pe du genoli wel truwast peah du 25
liim ealles swä wel ne trutge swä dinum lilaforde dest hü pincd pe nu gyf se
pam hiaford de hwilc spei segd para de pu nefre ser ne geherdest odde he pe
segd. prri he hwet hwugu gesawe pa^s pe du nefre ne gesawe. Dinc pe hweder
pe awuht xt bis segene tweoge for dam pu hyt seif ne gesawe. Da cwaed ic.
nese la nese nis nan to dam. ungelyfedlic spei gyf he hyt segd pajt ic hvm ne 30
gelife. ge furdum (fol. 46 a) manege gepoftan ic hsebbe gyf hi nie hwaet secgad
ptei hi seife gesewen odde gehyrdon Ic hys gelyfe eall swä wel swä ic hit seif
gesewe odde gehyrde. Da cwaed heo. Ic gehire nu pai du gelyfst pinum hla-
forde bet donne pe selfum. and pinum geferum aemnwel and de selfum pu dest
eac swide rihte and swide gerisenlic myd py paet pu swa gooda twreowa wit 35
hi hefst. Ac ic wolde pai pu nie sedest hweder pe dince honorius peodorius
sunu wisra odde ünleasera ponne crist godes sunu. Da cwaed ic. nese lä nese
ne nawer neah, Ac me pincd ünede paet du hi togaedere meist, honorius is
swide god peah is feder betere wC-re he wes swide aefest. and swide raedfast
and swide rillte mines hlafordes kynnes aftd swa is st- pa-r gvt lufad. hi ic wille 4t)
wyrdian swä swä man World hiaford sceal and pe odre de ])u er embe (fol.
46 b) sprece. swä swä heora hlafordes and swa man pone kyng sceal pe byd
kync ealra kcynga and eaira gesceafta scypend and wealdend. Da cwaed heo.
Nu ic gehyre J)iri pe licad se almiiitiga god (p. 197) bet ponne peodisius and
crist godes sunu bet donne honorius peodorius sunu. Ne lea ic nä piei pu aegder 45
lüfige. Ac ic de lere pirl pu lufige pa hearan hlafordes swidor for dam hi witan
eall paet hi willad and magon eall pa^t hi willad. Da cwaed ic. eall hit is sod
/)«-/ du segst ealles paes ic gelyfe. Da cwaed heo. Nu ic gehyre paet pu truwast
35-
W. 11 Ulme
{jani iE;>ran iiiafoide bet. Ac ic wolde witan hweder de Jjulite pu-t {)a< j.iiie
wurld hlafordes hefden wisran degnas and unleaseian ponne da liCran hlafoidas
hicfdan truwast du nü pe selfuni ami pinum geferum bet. ponne pani apostoluni.
pe weron cristes seifes degnas. Odde pam hehfederum (fol. 47 a). üdde paai
5 witgiim pe god seif tfurht hi spec to hys folce pist Jyat he wolde. Da cwaed
ic. Nese la nese ne truige ic nä ü.s swä wel ne nawer neah swa pam. ©a cwied
heo. hwet sprec god ponne oftor odde hwa^t sede he sodlicor puiht hys wit-
gan hys folce ponne be sawien ündeadlicnesse odde hwet siedon pa apostolos
and ealle haiige federas gif hi ne siedon ymbe sawia a^ccnesse and imbe heora
U) ündeadlicnesse. odde h\va;t nnende ciist pa cwaed on hys godspelle p;\ ünriht-
wisan farad 6n »ce witu and pa rihtwisan 6n sece life. Nu pu geherst h\v»s
ciist cwa?d. and hys pegnas. and ic gehei de rer l)a:t pu nawuht ne tweodast
ymbe honorius segene. and hys pegna hwi tweost du ponne ymbe cristes gode.'j
sunii. and ymbe hera pegena sa^cgena pe h\- seife to sprecon. pa üs sedon ma
lö pyllicra weorda. ponne we ariman (fol. 47 b) magen. ««</ myd manegum bys-
num and tacnum hyt us sieddon. hwy ne myhte pu donne pam lealhim gelyfan
and cwiede a^r 'pivt pu were heora mann. Da c\va?d ic. swä ic cwa;de giet
atid cwaede pici ic dam gelyfe a7id leac geara wat 'pat hyt lenlles sod is pa?t
üs god awder. Odde purht hyne silfne. odde purhte hy sede for dam para
2(J byra ys ma on halgan bocum ponne efre ariman mage fordi me sceamad nu Jtcet
ic aefre ymbe "pat tweode and ic eom gedafa pa;t ic eom swide rihte ofersteled
and ic beo ealne weig micle gefegenra ponne du me myd pillicum ofaerstKlest
ponne ic ajfre wer« ponne ic oderne man oferstaelde. aeall pis ic wiste peah
kx. Ac ic hyt forgeat. (p. 198) swA ic ondrede a;ac pat ic dis do. Ic wat
•J5 ieac piet ic hyt lia?fde swa clene forgetten. pat ic hyt naefre (fol. 48 a) eft ne
ofmunde pcer du me py sweotoloran bysena ne sede segder ge be minum hla-
foide ge be manegum bispellum. Da cwaed heo. Ic wundrige hwi du efre pses
wenan mähte be niannum sawlum pat hy naeran iecan For dam du genoh geare
wistes paet hyt is seo ealra hehsta and seo seleste godes gesceafta and du wast
30 aeac genoh geare paet he nane gesceafta ne forlet eallunga gewitan swä paet hy
to nawuihte weorde ne furdum pa ealra ünweordlicostan ac he gewlitegad and
gegerad aealle gesceafta. and a;ft ungewlitead. and ungerad. and aeft edniowad.
swa wrixliad eaile genu piet hy farad atid instepe aeft cumad. and weordad
eft to dam ylcan wlite and to paere ylcan winsumnesse manna beariuim. pe wieron
35 jer päm de adam gesingode. Nu du might ge(foI. 48 b)heran. ]i(Et nan gesceaft
swa clene on wieg ne gewit pst hi a?ft ne cunie. Ne swa claene ne forwyrd
pat hi to hwan hwugu ne weorde. Ac hwi wenst pu ponne nu pa wacestan
gesceafta eallunga ne gewitad pKt seo .seoleste gescaft myd ealle gewite. Da
cwaed ic. eala ic eom myd earnilicre ofergiotolnesse ofseten paet ic hyt ne myhte
4(1 gemunau swa cud swa hyt me «r wies me Öincd nu dad pu hyt me hefdest
genoh swaetele gereaht be pisse anre bysena pead pu ine nane ma ne sedest.
Da cwaed heo. sec nü on de selfum da bysena. and pa tacna and pdne gearu
witan pe du aer woldest witan. pat ic de rehte be dam uttram bysinum. Acsa
din agen mod for hwi hyt swa willen si and swa geornful to witanne p«'/te ler
4:, wa;s ser du äcenned were. (fol. 49 a) odde furdum pin yldra faeder geboren
wi-re. and aeacsa hyt eac for hwi hyt wite pat hym nu geandweard is and hyt
u'lce daege gesihd. and gehyrd odde hwy hyt wilnige to wittanne lyat de efter
US gewurdan sceal ponne wer.e ic paet hyt wille pe a«fl'weardan gif hyt gesceadwis
'Blooms' von konig Aelfred 353
is and cwaedan "pcet hit for cti wilnige Jiat to witanne Jicet aer us wes for di hit
smmle wäre sydSan god |jone forman man gesceape afde. and hyt (p. 199)
fordi fundige wid fjses pe hyt ;%r were ])at to witanne "pat hyt aer wiste. J)eah
hyt nu myd poere byrdene pass lichaman gehefegod sio pset hyt paet witan ne
mage 'pcet hyt sr wiste. and ic wene p«t hyt wille cwedan to pe "pcet hyt fordi 5
'pcet wite "pat hyt ^r ha?r gesihd. and gehyrd for di hyt her is. On disse
weurulde. and ic wene a;ac pset wille cnedan (fol. 49 b) päd hyt for di wilnige
to witanne p(?/te aefter urum dagum geweordan sceal for dam hy wat 'pat hyt ä
beon sceal. Da cwaed ic nie dincd nu Jyat pu haebbe genoh swetole gesaed paet
ielces niannes sawl nü si and ä beo. and n were syddan god aerest pone forman 10
man gespcop. Da cwaed heo. Nis hyt nan tweo paet sawla beod ündeadlice
gelef pinre agenre gesceadwisnesse and gelyf criste gödes sunu. and gelyf eallum
hys hälgum. for dam hi weron swide ünlease gewitan.. and gelyf pinre agenne
sawle pe de ealne weig segd purh hyre gesceadwisnesse pat heo si 6n de seo
segd aeac paet heo si «ce. For dam heo wilnad hscra pinga Nis heo nä swä 15
dysigra gesceafta "pat heo wolde secan 'pcet heo findan ne meahte odde wilnige
paes de heo. ne ahte. ne hyre to ne ge(fol. 50a)byrede. forlaet nu ponne ün-
rihtran tweon genoh sweotol hyt is pat du eart aece and ä byst. da cwaed ic
pat ic gehere. aiid pcet ic gelyfe and geara wot atid ic eom paes swä gefagen
swa ic naefre naes nanes pinges swa gefagen. Nu ic gehyre pat min säwel is 20
aecu and ä lifad atid call paet min mod and min gescadwisnesse goodra crefta
gegadrad past mod pa sinile habban. and ic gehere aeac pcet min gewit is ;¥ce.
Ac me lyste gyt witan be dam gewitte pat ic ^r äcsode hweder hyt aefter pass
lichaman gedale and pare sawle weoxe pe wanede pe hyt swa 6n stalle stode
pe hyt swa dyde swa hyt aer dsed 6n pisse weorulde odre hwile weoxe odre 25
hwile wanode. Ic wat nu pcet pai lyf ä byd and pcet gewit. Ac ic ondrede
pat hyt beo 6n paere weorulde swä hyt her byt 6n cildum. Ne wene ic na
^^/J5^^ lyf paer beo butan gewitte pe ma pe hyt (fol. 50b) haer bvd on cildum
ponne byd paer forlytlu wynsumnes aet pam lyfe. Da cwaed heo. Ic gehere nu
hwaet pu woldest witan. Ac ic hyt we ne maeg myd (p. 20o) faeawum weordum ;^o
gesecgan. gyf pu hyt openlice witan wilt ponne scealt pu hyt secan un paere
bec pe we hätad di uidendo deo. Seo boc is on englicst gehaten be godes
ansyne. Ac beo nu godes modes and smaea pat pu nu leornodes and nion butan
byddan ponne pat unc gefultmige for dam he gehet paet he wolde fultmian ael-
cum para pe to hym cleopode and rihtes wilnode. and he gehet butan ielcuni 35
tweon p(Et he us getehte aefte pisse weorulde p(Bt we meohton ful gewislice
witan fu Ine wisdöm a«^/ ful sodfaestnesse /j^r/ pu meaht gehyran milcle openlicor
on paere bec pe ic pe aer nemde de uidendo deo. Ha>r endiad pä blostman pjere
tpftran bec (fol. 51a) pe we hatad. Soliloquiorum.
t>a cwaed ic. Nu heft pa cwidas geendod pe pu on of disum twam 40
bocum alese and naefst me gyt geandweard be dam pe ic pe nu niehst acsode
paet waes be minum gewitte. Ic pe acsodde hweder hyt lefter pas lichaman
gedale and pa^re sawle weoxe pe wanode pe hyt aegder dyde swä hyt a;r daed.
Da cwa;d heo. hu ne saede ic pe aer p(et pu hyt sceolt secan on paere bec pe
wit pa ymb sprecon leorna pa boc ponne findst pu hvt pa;r. Da cwa?d ic. me 45
ne önhagad nu pa boc ealle to äsma^aganne. Ac ic wolde pect pu me piet wuldor
para godena pajt heöm pince heora silfra wite pe märe. For dam hi nolde be
heora fusdra larum pa ylcan äre geearnian pa hwile pe hi on pisse weorulde
E. K. ö 1 b i n g , Englische Studien. XVIII, 3. 2^
354
W. Hulme
vveron. and {)a godan (fol. 51b) geseod «ac heora witii fordam f)3et heoni diuce
heora agnum J)e mare. fta yfelan geseoct göd swä swä se scyldiga man J)e byd
wict sumne king forweorht and he gesyhd hine and hys deorlingas. ponne |)incd
hym hys wite pe mare. and swa teac |)ses kinges deorlinges geseod heora wite.
5 for dani "pcrt me hym a pincd lieora agenu är |)e mare. Ne sceal peah naii man
wenan paet sealla pa pe on helle beod habban gelic wite. ne ealle pa pe on
heofenuni beod nabbad gelic wuldor. Ac selc hefd be hys gearnunge swa wite
swa wuldor swaeöer he on byd. Da gelican habbad heom gelic (p. 201J nis
pKS 3eac na to wenanne J}(zt ealle men hoebben gelicne wisdom on heofenum.
lu Ac selc haefd be pam andefnum pe he ser aefter searnad swa fpr he hfer swiitör
swincd and swidor giornd wisdomes and riht (fol. 52a) wisne swa he hys paer
mare hseft and aeac maren äre and niaren wuldor. hwaeder pe nu gtet si genoh
sweotole gesed be pam ^visdome. and be paie godes änsine. Da cwaed ic. gea
genoh wel ic gelife pset pe nane wiuht ne purfon forlaetan pj^s wisdomes pe we
lö nu habbad peah seo sawl and se lichama hy gedtelan. Ac ic gelyfe Jtttt ure ge-
wit weorde myd pi swide miclum geasced peah we eall witan magen ;l'r domes
daege 'pst Jjat wetan woldon. Ac ic gelyfe iefter domes daege J)cEt üs ne beo
nan wiht dyhle. nawder ne ptes pe on urum dagum byd. Ne ptes pe ^r us
waes. Ne jer. paes pe tefter üs gewyrd. pu haefst me nu manega bysna gereihte.
2ü and ic haebbe a7id ic me saelf gesegen on hsealgum bocum gewritum ma poime
ic areccam mage ndde furdum gemunan mage (fol. 52 b) pu tehtest me eac. swa
üngelygena gewittnesse. swä ic nan odder don ne maeg bute ic naede scäll hym
gelifan. For dam gyf nanre wacran gewitnesse ne gelyfe ponne wat ic swide
lytel odde nän wiht. hwast wat ic buton pat ic wilnian ])at we be gode witan
25 swä sweotole swä we woldon. Ac pcet mod is mid [>a lichaman gehefegod.
and abysgod. 'pa:t we ne magon myd ptes modes eagum nan ping geseon swylc
swilc hyt is. da ma pe du myht hwilum jiaere sunnan scyman geseon. ponne
pa wolcnan sceotad betweon hyre a7id pe and peah heo scynad swide beorhte
paer per heo beod ne furdum. peah per nän wolcne si betweon pe and hyre.
30 pu hy ne mvht ful sweotole geseon swilce swilc heo is. Fordam pu ne eart
der paer heo is. Ne pin lichaman paer beon ne maeg ne pin lychamlican aeagan
paer nawer neah cuman (fol. 53 a) ne magon ne per neah ge geseon ne furdan
pone monan pe us near is. we ne magon geseon swilne swilc he is. we witon
'pcst he is brädre donne paes myddan eard and peah ne pincd us hwihim pe
3fi bradder pe an scyld. for paere firle. Nu pu lueft gehyred Jicet we nader ne
inyd paes modes eagan (p. 202) nan wiht ne magon of pisse weorulde geseon
eallunga swa swä hyt is. Ac of dam daele pe we hys geseod. we sceolun ge-
lifan pane del pe we hys ne geseod. Ac us hys gehäten butan ;elcum tweon
swä swä we of pisse weorulde weordad. a7id seo sawle of paere carcerne gaed.
40 piES lichaman äletan byd pset ge witon aelces pinges pe we nu wilniad to wit-
anne. and micle mare ponne pa ealdan men pa ealra'wissestan. on pisse weorulde
witan magen and efter domes daege us hys gehäten pset we moten (fol. 53 b)
god geseon openlice ealne geseo swylce swylce he hys. and hyne ä syddan
cunnnn swä georne swä he nü üs can. Ne byd üs nsefre syddan nanes wisdomes
45 wäna. Nele he üs nanwiht helan se pe us laet hyne selfne cunnan. Ac we witon
donne eall "pcet we nu wilniad to witanne ge aeac "pat ])irt we nü na ne wilniad
to witnnne. Ealle we geseod göd. ge pa pe her wyrste beod ge pa pe her
beste beod. Ealle pa godan hyne geseod heom to frofran. and to gefean and
'Blooms' von könie Aelfred
355
to äre and eadnesse and to wuldre aiid j)a yfelan hyne geseod swä yice swa
f)a godan heom {)eah to wite. fordam hy geseod meahte odde mosten 6n {)as
wurlde odde hweder hy enige geminde hefde {)ara freonda {)e hi bestan heom
lefdon on f>isse weorulde. da änswarede he is an agiium ingepancum and cwoed;
(fol. 54a). Hwi wenst pu f)aet |)ä goodan fordgefarenan {>e habbad fuhie freodom. 5
and ealle witnn J^cet hy witan lyst ge on {lissuin andweardan lyfe ge 6n dam
toweardan. hwi wenst jiu Jtcet hy nabban nanege munde lieora freonda on {lisse
weorulde. de se yfela welega [le on* helle tintregum 6ndr;vd hys fi-eodum {>a
ylcan witu |v? he gearnnd haeftde. Jxrt wes se pe crist sede on hys godspelle.
|Daet he bede habrahani ^(^Z he sende ladzarus done fiearfan to hyni. [)set he myd m
hys lytlan fingre hym gedripte weteris ön J3a tungan and hys {)urst myd {)i ge-
celde. Da cwwd habraham nese min cylnesse. Ac ge{)enc 'pict J)u hym for-
wyrndest a^Icra getesa da git becgen on lichaman weron. and [lu hefdest selc
good. he hefde aelc yfel. ne mot he jie nu j)y mare den to getassan {)e du pa
hym woldest. Ba cwa^d se welega iazarus abraham (fol. 54 b) nu hyt p£et beon 15
(p. 203) ne niyeg. Onsend hyne to minuni. V. brodrum. |)a sint giet on eordan
f)aer ic wes. JiCBt he him asecge on hwilcum gewite ic eom and he ge!a;re Jiat
hy hi wid ])cEt warien ^cet hy har ne cumen Da cwaed habraham nese nsese hi
habbad haligra fedra bec myd heoma 6n eordan. Leorniaen f)a on atid gelvfan
|)am. gyf hy him gelyfad donne ne gelyfad hi na läzare fieali he cume to hiom. 20
Nu magon gehyran {)aet segder ge da goodan. fordgefaranan ge {»a yfelan witon
eall J)3et is on pisse weorulde gewyrd. and eac on pa weorulde pe on beod.
Hi witon pane nnestan diel peah hy hyt eäil niton ;er donies dtege and hi hab-
bad swide micle gemynde on paes weorulde heora maga a77d heora freoda. and
pa gooda helpad dam goodum. and heora tele odrum (fol. 55 a) be dam dasle 25
pe hy magon. Ac pa goodan nellad heora yfluin freodum arian. for dam hy
nellad heora yfeles geswican. de ma pe habiaham woide pam welegan arian
pe he hys a;gnes kinnes weron. For dam ongjet pa he goodc no?s swa eadmöd
sw.ä swa he m>(l lihte sceol. da yfelan panne ne magon nawder ne heora freo-
dum. ne heom selfuni nane goode. for dam hy a-r on nanre helpe neron nader 30
ne heom sylfum ne heora freondum pam pe kx heom fordgewi'tone weron. Da
iiy on pisse weorulde weron. Ac hym Ijyd ponne swä swa pam mannum pe
her beod on sumes kincges carcerne gebrohte. ««(Z magon geseon ade dtege heora
freond. and geahsian be heom Jxst J>ci:( hy willad and ne magon heom peah nä
nane gode ne beod. Ne hi hym pe ma odde nellad odde ne magon. dais ha^b- 35
bad pä yfelan (fol. 55 b) pe mare wite. On prere toweardan weorulde. pe hy
witan pa are and pone wearscype p:ira goodene. a^id eac [nes pe mare pe hy
gemunan tealie pa äre {)e hy on pisse weorulde hajfden. and eac pa witon pe pa
habbad pe {tonne baeftam heom byd on pisse weorulde. da goodan ponne de
lulne freodom habbad. geseod egder ge heora freond ge heora feond swa swä 40
her rice men gefeod ofd egder st sunine ge heora freond ge heora feond gelice
hi hy geseod and gelice hy hi ongyotad peah hi hi ne lufigen. dnd left pä riht-
wisan syddan hy of pisse weorulde beod. hy gemunan (p. 204) swide oft legder
ge. das güdes ge pes yfeles. pe hy on disse weorulde hiedon. and fageniad
swide swidlice J)a-t ne forletan heora drihnes willan nawder ne on ednum pingum 45
ne on renum. pa hwile pe hi on {)isse wenr(fol. 56a)rulde weron. swa swa
sum rice man on pisse weorulde hym habbe hys denrlinga. sumne fram adrifen
odde heora begra unwyllum hym si fram änyd. and iiit>bbe donne monige wite.
23*
ße(3 R. .Sternherg
and mani ungelimp on liys wrecside. /i<r/ cunie {)eah to {)am ylcan hlafnrde pe
he aer myd wes. afid si {)ser micle arlicor fjonne he ar waes. f)onne gemynd
he {)a ungelimp pe her li;jefde 6n hys wrecside. atid ne byd peah nä jje unblidre.
Ac ic silf geseah odde ^crt |)3et ine unsodfestran men saedon. ponne pa wjeron
5 pe J5<r^ sedon paet wit paer ymb sint. hu ne sceal ic nede oder twegera odde
sumuni men gelifan odde nanuni. me [lincd nu J)at ic wite hwa rome hurh tim-
brede. and aeac feala odra pincga pe ;«r uruu) dagum geweordon waes. pa ic
ne maeg aealla arinian (fol. 56 b) nat ic no di hwa burh timbrede pe ic seif hyt
gesawe ne furSum '^at nat hwilces cynnes ic eoni ne hwa min feder wses odde
K» modor buton be gesegenum. Ic wat paet min faeder nie gestriende atid min modor
me gebier. Nat ic hyt na py paet ic hyt seif gesawe. Ac fordi pe hyt man me
saede. Ne saedon hyt nie peah nane swa sodfeste men. swa daer weron de J)at
ssdon pe wit nu lange aefter spyredon. and peah ic hys gelyfe. pi me pincd
swide dysig man. and swide ünl^de. pe nele hys andgyt gecan pa hwile pe he
15 on pisse weorulde byd. and smile wiscän ajid wilnian. paet he mote cuman
to dam aecan lyfe paer üs nän wiht ne byd dygles.
Haer endiad ])V^ cwidas [le itlfred kining älaes of paere bec pe we hatad
on
Freiburg i. Br. W. H. Hulme.
UEBER EINE VERSIFICIRTE MITTELENGLISCHE CHRONIK.
(Ritson, Anc. Engl. Metrical Romances, Vol. II, p. 270 ff.).
m.i
Die quellen von R und A.
A 10 — 355. Die sage von Albin.
Die geschichte von der ersten besiedlerin England's wird ausser
in dieser version unsrer chronik noch berichtet erstens in einen>
lateinischen traktate : >>De Origine Gigantu?n in insula Albion«., von
dem folgende hss. existiren: cod. Cott. Nero D VIII f. 186 b ff., cod.
Vesp. E f. 390b ff., cod. Cleop. D VIII f. 3 b ff., cod. Titus A XIX f.
103 ff. Gedruckt ist diese erzählung in: »Eulogium Historiaruni
sive Tetnporis , Chronicon ab orbe condito usque ad annuni domini
MCCCLXVI a monacho quodam Malmesburiensi exaratum«, ed. Haydon^
London 1860, wo sie von späterer hand («) eingeschoben ist. Vol. II,
s. 2 1 6 ff. Zweitens wird die sage mitgetheilt in einem französischen lais,
« Vgl. o. p. 1 ff.
Ueber eine versificiite mittelenglische chionik
357
enthalten in cod. Cott. Cleop. D IX, gedruckt bei Jubinal, Recueil II
p. 354, unter dem titel : »Des graunz Jaianz ki primes conqjiistrent
Bretaigne<.<.. Dieses französische gedieht ist eine direkte,
zum theil wörtliche Übertragung des lateinischen
t ext es. Der dichter sagt es selbst, dass er einer ihm vorliegenden
quelle gefolgt sei, v. lo ff. : Cicm Jeo l'oy de im sage homc \ Qiä
bien saveit les escriptures \ Des auncienes aventures^ v. 241 : Cum nos
irovoms en la geste, v. 494 : Si cum la cronike counte. Von abweich-
ungen sind zu bemerken: i) Als die jüngste Schwester ihrem ge-
mahl alles erzählt hat, tröstet sie dieser, Eulog. bd. II p. 2 1 7 z. 8 :
dicens qtiod super hoc Deus apponerct remedium, frz. v. 1 1 o f. : Dame,
fait-il, tenez en pes Et lessez passer la dolour. 2) Der kaiser befiehlt,
Kulog. bd, II p. 217 z. 12: quod dicii reges cum stiis uxoribus ad
sumviufn conspectutn venireni, frz. v. i 2 7 f. : Ses filles tnanda errau?nent
Que a li viegnent hastivement. 3) Im lat. text, Eulog. bd. II p. 217
z. 18 will der könig die schuldigen nicht tödten lassen, weil sie aus
io erlauchtem geschlecht stammten und mit so edlen herren vermählt
seien, im frz. gedieht v. 167 ff. sprechen die richter dieses urtheil aus.
4) Die Zeitbestimmung, Eulog. bd. II p. 218 z. 6 : Et sie gigantes expulsi
CXX annis terram Angliae tenuerunt in pace, verglichen mit frz. v. 495 ff. :
Deux Cents et sessante afnounte. Tant de tens, ceo fet a crere , Les
^eaunz tindrent la terre. Der französische lais zählt 565 verse, paar-
weise gereimte achtsilbler, gegenüber c. i ',2 Seiten lateinischen textes
im Format der R. B. M. Ae. S. Es beruht der längenunterschied aber
;iur auf dichterischer ausmalung der Situationen im frz. gedichte. Die
menge der geradezu wörtlichen Übereinstimmungen genügt durchaus,
•im die abhängigkeit des frz. textes vom lat. sicher zu stellen. Ich
gehe jetzt zu dem nachweise Über, dass dieser lais als die quelle
lies oben bezeichneten a^ischnittes unsrer chronik zu be-
trachten ist.
Die Schilderung des königs.
\ V. 11 fY., V. 17 f.: Lais v. 16 ff.:
\ king |)er was in lie{3enlon(l, En Grase estoit un roy pussanz,
ijf Grece he was, ich vnderstond : Oui tant fu proz e nohie e fier
Me was a swijje noble knigt, Qn^^ sur touz rey aveit poer.
l)uhti man he was in (igt;
In {)at time {lat was yfounde.
1 1 i s e n e m i s a 1 he b r o u g t t o
g r o u n d e.
Seine frau und töchter.
jcS ^^- Stern Ijcrg
A V. 2u f., V. 23 IT.: Lais v. 19 K.:
A wiit lie luuide, sof) to say, Reyne avoit hele e gente
A ligt swijje feir quen . . . . En qi engendra filez trente
Children he waji ön hir tventi, Forment bei es qe tant qrurent . . .
AI maiden childer witterly,
Feir of sigt on to se.
Das ausgeschriebene h'enfi kann sehr leicht aus XX(X) ent-
standen sein; der reim bleibt derselbe: //lif/y : witterly. Den umstand,
dass die kinder, ebenso wie ihre eitern, sehr gross waren, v. 23 f.,
wodurch nachher die geburt von riesen motivirt werden soll , v.
463 fif., übergeht A.
Die Vermählung der töchter.
A V. 27 ff.: Lais v. ,31 ff.:
When {je niaidens wer of age, E quant totes furent de age,
Pai wer geuen to maiiage A grant roys de haut parage
To hem Jjat wer of gret honour, Totes les filles doner ent
NoiJDei"- to king no to emperour. ' E as haut roys niarierent.
Der mordplan.
In A V. 33 — 106 ist der gang der erzählung in so fern drama-
tisch belebter wie in dem lais, als in A Albin, die älteste , die idce
allein fasst, ihren gatten zu ermorden, dann durch einen boten ihre
Schwestern zu sich beruft und ihnen klagt , wie sie in allem ihrem
manne gehorchen müsse — eine klage , in welche sie einstimmen
— und ihnen schliesslich ihren plan mittheilt , während der lais v.
36 — 65 erzählt, alle hätten sich vereinigt, sich gegenseitig ihr leid
geklagt und dann gemeinsam den plan gefasst. Die worte , mit
denen die Schwestern ihre Unzufriedenheit ausdrücken, und der grund,
weshalb sie ihren männern nicht gehorchen wollen, sind dieselben :
A V. 7ö ff.: Lais v. 35 f., v. 55 ff.:
Of hein we haue niiche härme, Mes par fierte e grant rage
To ous it is gret schäme (sc. gehorchen E par orgoil de lur nieyme.
zu müssen), Filez erent au roy de pris
For we ben al of heye parage Qi a nuli ne fu souzmi.':.
And yconien of heye linage. Ne ne volient-cles estre.
Wären ihre männer erst todt, dann würden sie unumschränkte
herrinnen sein:
' Diese widersinnige negirung dürfte auf ein versehen des Übersetzers
oder abschreibers zurückzuführen sein.
Ueber eine versificirte niittelenglische chronik
;59
A V. 97 ff. :
Pan iiiay we liue in gret anour
And maisters ben and comandour,
Eiliche and late, loude and stille
E u e r i c h man t o d o o u r w i 1 1 e.
Lais V. 52 ff., V. 60 f.:
Mes touz jours cn subjection
Que li tegnez en danger
Si averez tuz vostre voler
Tut d i s e s t r e ni e s t r e s c e
De sun seigneur et (juant qu'i!
Allen gefällt Albin's Vorschlag:
A V. 101 ff.:
When |jis wordes weren yseyd,
AI J3er wi{) {)ai weren ypeyd,
And al'ter her rede pai wald do
Hei- hosbondes all forto slo.
Lais V. 66 f. :
De quant qu'il unt en pense,
Entre eux issinc asseiirerent.
Albin's plan ist folgender
A V. 83 ff.:
A,e schul nie pligten al 30 ur fay . . .
Pis ich day a seuen nigt
LokeJ) wele bi al gour migt
^our lordcs to maken glad chere
At pat day as nougt no were ;
At euen loke|:) sone and svvipe
Pat ich of gou haue a kniue,
And when {)at ge schul go to rest,
Loke, pat ge be redy and prest,
And to pe hert swipe hein smite.
Nur die jüngste will nicht so handeln :
A V. 107 f., V. 115 f.:
Pe gingest of hem euerichon
Pougt, sehe nold nougt so don.
Hir lord, pat was a gongling,
Sehe 1 o u i' d m e s t o f a 1 p i n g.
Lais V. 68 ff.:
E par her feiz affermerent
Que chescune tut en un jour
Occirreit mesnies sum seigneur
Privement entre ces braz,
Quant meux cuide aver solaz.
Un certein jour assignerent.
Lais V. 75 ff. :
Totes unt ceo en volenitez,
Fors que soulement !e puisnez.
Cele ne voleit niesprendre rien
Vers sun seigneur (j'ele ei ine bien.
Lais V. 81 ff.:
Ceste chose purparlee
Rien ne plout a la puisne
Qe sun seigneur a tant eyme ....
Ele ne voleit a nul feur
Daniage veer de sun seigneur.
Darauf kehren alle nach hause zurück.
A V. iiy f. :
Pe sustren al wenteii ho nie,
Vnto her stedes pat pai come.
Lais V. 79 r. :
Quant tut lur conseil unt line,
En lur pays sunt retournez.
Die jüngste theilt ihrem gemahl alles mit. A weicht inso-
fern vom lais ab , als letzterer erzählt , die dame sei wegen ihres
traurigen aussehens von ihrem gemahl um den grund befragt worden,
habe sich ihm zu füssen geworfen und ihm weinend alles gesagt,
^öo K.. Steinberg
während dieser zug in A übergangen ist ; hier warnt die dame ihren
galten nach ihrer ankunft sofort vor dem mordplan der Schwestern
und schwört, dass sie die Wahrheit sage, fügt jedoch hinzu, sie fürchte,
ihre Schwestern würden sich für den verrath bhitig an ihr rächen,
A V. 144 f.:
And for pi loue dede y schal be
Pat ichaue wraied her priuete.
Im lais hegt die jüngste dieselbe befürchtung schon während
der berathung und schweigt deshalb zu dem plane der Schwestern:
Lais V. 87 ff.:
Mes quant furent a parlement,
Ne s'osa contredire nient;
Kar si ele ust rien contredist,
Murdre la usent sanz respit.
Ihr gatte küsst und liebkost sie :
A V. löl ff-: Lais v. 106 ff.:
Of {)is wordes fiai leten her J)as E sun seigneur hastivement
And made to gider grete solas La prist molt tost entre ces braz.
Wi}) joie and blis al f)at ni^t. La beise e fist greignour solaz
Oue fait li avoit unqes nies.
Am nächsten morgen geht der ritter an den hof des
kaisers :
A V. 1 55 ff. : Lais v. Hl f . :
A m o r w e w h e n {:) e d a y g a n L ' e n d e ni a i n a p o i n t de j o u r
spring . . . . Se apparila poin- tost aler.
Pe knigt aros anon rigt
And atired him vvele apligt.
Nach dem lais reiten der ritter und seine frau an den hof des
kaisers, der von ihnen den anschlag seiner töchter erfährt. Nach A be-
giebt der ritter sich, nachdem er dem Steward befohlen, seiner gemahlin
in allem zu gehorchen, allein zum kaiser und berichtet ihm in einem
geheimen gemach die ganze Verschwörung. Er räth ihm , seine
töchter kommen zu lassen , die jüngste allein zum geständniss zu
bringen und so die andern zu überführen. Dieser Vorschlag führt
zu einer sehr dramatischen scene, die in dialogform geschildert ist.
Im lais ertheilt der ritter diesen rath nicht, sondern der könig lässt
aus eigner initiative seine töchter kommen. Doch stimmen A und
der lais in den versen , welche dies erzählen , sehr genau mit ein-
ander überein :
Ueber eine versificirle iiiittelenglische chronik ^ÖI
A V. 225 ff.: Lais v. 126 ff.:
Swi|5e he cleped a messanger .... Brefs e lettres escrivere fist,
His douhtern al to warni, Ses fillez maunda erraument
E'at hy come to him hastily. Que a li viegnent hastivement.
Die jüngste, von ihrem vater scharf bedroht , die Wahrheit zu
sagen :
A V. 251 ff. :
ün knes swifie sehe gan to falle
And 'merci' sehe crid bifoni hem alle;
'Sir', sehe seyd wi{i reweful cri,
'On nie now ge have merci!'
Dies erinnert an den kniefall der dame vor ihrem gatten,
Lais V. 9B ff.:
E la dame qe mult ert gent
A piez sum seigneur deseendi
En plorant li cria merci,
De sun trespaz merci cria.
Lais V. 130 ff. zufolge weiss nun der kaiser durch geschickte
fragen die Wahrheit aus den Schwestern herauszulocken. Als alle
überführt sind, werden sie (lais : in ein gefängniss gethan und) zum
tode verurtheilt ; dies urtheil wird aber
A V. 281 f.: Lais v. 168:
.... for {)ai weren of his linage Pur 1 ' o n u r d e 1 u r ]) a rage
And y comen of heye parage,
nicht vollstreckt, sondern die schuldigen werden, wie oft in ähnlichen
fallen, in einem fahrzeug dem meere preisgegeben.
A. V. 285 ff.: Lais V. 18(> ff:
And his douhtren euerichon .... totes furent prises
Swijje anon per in to don, E puis en une nef mises ....
Wi[) outen seyl, wi{) oute ore. San z go veruail e sanz viande.
Nur die jüngste Schwester bleibt zurück :
A V. 289 f.: Lais V. I54 ff.:
Bot {1 e ^inge.st of liem ichon, Fors soulement la puisnee ....
Pilke was bi leued at li o m. (Je tut counla a sun seignour,
Oi puis 1 a t i n t a grant honour.
Das schiff wird in's mcer gestossen , die frauen wehklagen,
stürme treiben sie hin und her :
A V. 2Q1, V. 29ä ff.: Lais v. 2()2 ff, v. 207, v. 225 ff. :
Pai wer ystiret fro |)c lond; En la mer la nef boterent;
Pe winde drof hem Ter and wirk- Les u 11 des la nef chacerent
Up and doun bi e.uericli side: En grant peril sa et la
Miche sorwe |)ai gun to make He la terre les e^loigna.
-7(52 I^- Steiiiberg
And eueiiche wcpc t'or o[)ci' sake; Eii ü;raiit dolour sunt ore nnis;
Pe winde fast bif^an In l)luwe, Car en la nier leva un vent
And [)e waives vp a'iul doun hem Que la fist qestre e lever
f)io\ve. E les granz undes revirer
E tressailler fist la nef am o mit
E puis flatir a plus phrfount.
Der lais lügt zu dieser lebhaften ausmalung des Sturmes noch
die Schilderung des nagenden hungers, den die frauen empfinden, aber
dann vor todesangst vergessen.
Sie glauben, ihr ende stehe bevor :
A V. 3U1 f.: Lais v. 210 f. :
Sori Wimen weren he, Ne scevent quele pait devendiunt,
Adrenched [lai wende forto i)e. Si morz ou viues eschapani n t.
Endlich landen sie in England :
A V. 307 f. : Lais v. 252 f. :
And whan f)ai ^un lieie ariiie, Gi-aunt joie tiestotes eurent,
In hert pai wer gla<i and i)li|ie. Qe si pres de tere furent.
Albin springt zuerst ans land , um von der erde besitz zu
ergreifen ; A lässt diesen zug aus und ermangelt daher der motivirung
dafür, dass Albin dieses land nach ihrem namen nennt : Albion.
Sie stillen ihren hungcr:
A V. 318 ff.: Lais v. 275 ff., v. 283:
Gras and rotes gadred bliue, I..es herbes crues unt mange
■Front and acren to her niete, E des Iruiz qe es arbres erent
OJjer }jing niigt |jai not gcte. Glens, chasteins e ailies ....
Autre viaunde ne mangerent.
Sie finden das ganze land öde und unbewohnt, A v. 323
— 326, L. V. 290 — 305. Dann folgt in der französischen erzählung
v. 305 ff. eine Schilderung des wild- und fischreichthums von England,
wie wir sie am anfange mehrerer chroniken England's , z. b. in
denen Bcda's, Heinrich's von llundingdon, Robertos von Gloucester
(RG. V. II — 15) finden.
Sic suchen sich nini Heisch zu verschaffen :
.\ \. 328 ff.: Lai. V, wM) ff.:
Pai bijjoujten hein bliue, Totes furent en graut pense.
Heu Jiai venisoun nii^t take, Coment pussent a voluntc
Gode mete [ler of lo niakc. Aver beste ou oyseloun,
Duiil il avoit grant fuysoun.
Nur der lais erzälilt weiter , die damen seien im waidwerk
wohl erfahren gewesen, ein zug, der uns auch aus mehreren romans
d'aventure bekannt ist ; nun legen sie fallen :
Ueber eine versificiite niitteleiiwlisclie chroiiik
\(>i
A V. 331 f.:
Pai gun to inake maiii gin,
Pe wilde bestes forto win.
Lais V. 38^ ff.:
Divers engyns sovent firent
Et si coyntement tendirent,
Dunt les bestes decevoient.
Mit der Jagdbeute stillen sie ihren hunger; sie kommen wieder
zu kräften, so dass :
Lais V. 404 fi. :
La clialure de iialure
Les somount a desmesure
Par d e s i r de 1 e c li e r i e
D'avoir hu meine c um p ei nie.
A V. 337 ff.:
Pai ferd wele po heni among ;
After 1 e c h e r i e h e m gun long.
And seyd among hem euerichon,
Hem faiied nougt bot niannes nion.
Da kommen die mcubi:
A V. 341 ff.:
Pe fende of helle, pat foule wigt,
Amonges hem al per aligt
And engenderd on hem
Geauntes, pat wer streng men.
And of hem come the geauntes streng
Pat were bi geten in pis lond.
Der lateinische text und nach ihm der iVanzösische , wenn
gleich etwas diskreter , führen die Schilderung sehr in's einzelne ; A
hat geschmack und Zartgefühl genug , sie gänzlich wegzulassen ; die
englische erzählung fährt sogleich in Übereinstimmung mit dem lais
fort :
Lais V. 409 f., V. 427 ff. :
Ceo aparceurent li malfee
Qiie sunt apellez incubi.
E 1 a f u r e n t e n g e n d r e
Enfaunz qi geaunz devindrent
E a]ires la terre lindrent.
A V. 349 ß".:
And geies after many and long
pai kept pis lond in her hond;
Eyjte hundred winter albidene
Pai kept pis lond hem bitwene
Euer, t i 1 pat Brut h i 111 come.
Lais V. 49,T ff., v. 490 f.:
Deux centz et sessaunte amoute.
Tant de tens, ceo fet a crere,
Les geaunz t i n d r e n t I a terre
D e s (j e s a u tens (] e ]•! r u t u s v i n t
y. la teire a force tint.
Der lais erzählt noch, wie sich di(" riesen über das land ver-
breiten, in höhlen ihre wohnung aufschlagen und schliesslich in fort-
währenden kämpfen sich bis auf 24 aufreiben , welche unter (iog-
magüg gegen Brutus kämpfen , und lenkt so in die erzählung von
Brutus ein , wie sie Gottfried von Moj)mouth und nach ihm Robert
von Gloucester bringen.
Die menge der wörtlichen und thatsächlichcn Übereinstimmungen
scheint gross genug, um das französische gedieht als direkte vorläge
von A gelten zu lassen. Die gelegentlich erwähnten abweichungen dürften
sich durch die. annähme der benutzung einer anderen hs. seitens des
364 ^- Sternberg
englischen dichters erklären. ' Einige änderungen sind dagegen für
den Verfasser von .A charakteristisch : Der teufel hat Albin ihren
plan eingegeben, A v. 40. Die jüngste verschmäht den plan ihrer
* In der Cambridger Universitätsbibliothek befindet sich ebenfalls eine version
-des traktats: De Originc Giga?itum, MS. Dd VI 7- (324) f 1— f 6 b, welche mit den
Worten beginnt: Awio IIIMDCCCCLXX a mundi constitutione. Hier iiätten wir
also dieselbe Zeitbestimmung wie in dem französischen gedieht, Lais v. 13 ff.:
apres le comtnensement del mound treis mil nuef cent et sessaiite et dixans. Da diese
hs. nicht gedruckt ist, muss es vorläufig unentschieden bleiben, ob sie nicht viel-
leicht auch in den sonstigen angaben mit dem frz. gedieht genauer übereinstimmt
als der in» Eulogium vorliegende text.
Im anschluss an obige Untersuchung möchte ich noch eine angäbe,
welche M. A. Perrin in seiner dissertation „lieber' Thomas Castelford's chronik
von England (Göttinger bibliothek, MS. nr. 669)" macht, richtig stellen. Die
chronik beginnt, wie A, mit der erzählung von Albin und ihren Schwestern
V. 1 — 226. Hierzu bemerkt Perrin p. 37 : „Unser Verfasser hat seine Ver-
sion der Albiongeschichte aus französischen quellen ; denn (!) bei Malmesbury,
Huntingdon, Hoveden, Wendower und Matthew Paris steht nichts davon. Unsre
Version ist auf eine anglonormannische legende im MS. Cotton Cleopatra, D. IX
zurückzuführen, welche zuerst in dem „Nouveau Recueil . . . ." par Achille-
Jubinal. Paris, 1842, vol. II, p. 359, abgedruckt wurde. Der lauf der sage.
wie hier gegeben, stimmt fast wörtlich mit unserm prolog. nur
<iass der name des vaters von Albion, des königs Diokletian, nicht genannt
winl . . . ."
Diese angäbe veranlasste mich zu einem vergleicii des prologs , von dem
mir prof. Kölbing gütigst eine abschrift beschaffte, mit der bei Jubinal gedruckten
legende. Da die erste seite der handschrift derartig abgerieben ist, dass, nach
angäbe des kopisten, „nur unvollständig und mit mühe einzelne Wörter entziffert
werden können", so beginnt die mir vorliegende knpie erst mit v. 89. Der
gang der erzählung ist folgender: König Diokletian ist sehr ungehalten über
seine töchter. N a c ii d e ni er lange überlegt, was zu t h u n , sendet er an
die 33 könige briefe, des Inhalts, sie sollten mit ihren frauen zu ihm
kommen. Dies geschieht, und nach einem dreitägigen feste lässt der könig seine
töchter vor sich rufen und macht ihnen über ihr verhalten (welches?!) heftige
vorwürfe; sie versichern, sich bessern zu wollen. Dann aber versammelt Albin
alle Schwestern in ihrem zimmer und spricht in erregter rede ihren Widerwillen
dagegen aus, sich ihrem galten gehorsam zu erzeigen, da sie von soviel höherer
abkunft sei, als er. Die übrigen frauen stimmen ihren äusserungen vollkommen bei. Da
schlägt sie ihnen in kurzen worten vor, ihren gatten im schlaf die kehle abzuscheiden.
Alle billigen ihrem rath und der anschlag wird ausgeführt. Diokletian
will die mörderinnen verhix-nnen lassen, aber die lordes of Swrey rathen dazu,
sie in die Verbannung zu senden. Ein schiff wird für ein halbes jähr mit
1 e b e n s m i 1 1 e I n versehen, in diesem gelangen sie nach dem noch menschen-
leeren England und leben dort von fruchten und wildpret. Albin tauft das land
nach ihrem namen : Albion. Als sich fleischliches verlangen in ihnen regt, kommt
der teufel als incubus; Unter den riesen, die geboren werden, sind
Ueber eine versificirte nüttelenglische clironik -765
Schwestern auch aus gottesfurcht , A v. 112: Christ it forbede. Die
mordthat soll A v. 142: the next sonne ni-^t, vgl. v. 1222, vollbracht
werden. Die incubi werden direkt als die fende of helle bezeichnet ;
(noch in zwei andern von A eingefügten sagen spielen diese/. 0. h.
auch Gogmagog und Langrygane. Sie verbreiten sich über das ganze
land, bis dann Brutus kommt.
Ein blick in die frz. legende, resp. in den prolog von A , dessen nahe
Verwandtschaft mit der ersteren oben nachgewiesen ist , zeigt , dass Perrin's an-
gäbe, Castelford's erzähhmg sei der frz. legende entnommen, total falsch ist.
Der ganze verlauf der ereignissse ist in den beiden darstellungen vollständig
verschieden. Die grosse rolle, welche die jüngste der Schwestern spielt, und die
ilurch sie veranlasste Verhinderung des gattenmordes fehlt bei Castelford ; hier ist
von der jüngsten garnicht die rede, ebensowenig von dem rath des ritters, ihres
gemahls, und der mord wird ausgeführt. Das ist der hauptsächlichste unterschied.
Ferner wird bei Castelford das schiff, in dem die trauen ausgesetzt werden, für
ein halbes jähr verproviantirt, in der frz. erzählung werden die Schwestern ohne
alle lebensmittel aufs meer hinausgestossen ; ebenso fehlt die Schilderung des
Sturmes bei Castelford. Nicht der teufel, sondern die teufel gesellen sich den>
frz. gedieht zufolge zu den trauen, Gogmagog und Langiygane werden garnicht
genannt.
Einige wöiiliche anklänge finden sich allerdings. In England ange-
kommen :
Ca. v. 197. Lais v. ^~l^^^■^
With herbes and frutes pai fed pam all. Les herbes crues unt mange . . .
Et des fruiz que es arbres erent.
Ca. V. 218. Lais v. 473, 476.
In Albion they dwelt in caves and hilles. Caves en terre firent, (sc. die riesen)
Sor montaines herbergerent.
Auch die beschreibung des landes ist sehr gleichartig: Lais v. 292 — 310
— Ca. v. 190—190.
Diese ähniichkeiten, die den oben nachgewiesenen Verschiedenheiten gegen-
über gar nicht ins gewicht fallen, scheinen Perrin zu seiner irrigen meinung ver-
führt zu haben. Das richtige ist, dass die angeführten Übereinstimmungen einer
gemeinsamen lateinischen quelle zuzuschreiben sind.
In Ward's Catalogue of Romances I, p. 201 f. ist ein traktat „De Albina
virgine" Harleian MS. 941 ff. 1—3, beschrieben, der nach der kurzen inhaltsangabe
sehr viel ähnlichkeit mit der darstellung Castelford's besitzt. Der vater wird
„King Dioclicias of Syria" genannt, der mord der gatten wird thatsächlich aus-
geführt und zwei der von den Schwestern direkt abstammenden riesen heisseiv
Gogmagog und Langherigan. Der traktat in der llarl. -Sammlung ist der einzige
von allen bei Ward unter „De Albina Virgine" aufgefülirten , der derartige an-
gaben macht.
Eine eingehende Untersuchung dieses in der lateinischen und englischen
litteratur weitverzweigten sagcnstofTes möchte ich niii für die zukunft vorbe-
halten.
366 1"^- Sternberg
eine rolle). Die that Albin's wird A v. 44, v. 207 tresowi and trechcrk
genannt ; eine ben^erkung wie A v. 116 ff. :
She loued (ihren manu) most of al {nng.
Also schuld ich gode wiman,
Ac inani on so do no can.
erinnert an ähnliche äusserungen subjektiver natur, wie sie Robert
von Gloucestcr hcäufig macht. Das französische gedieht bleibt ganz
objektiv.
Die hauptquclle für R und die damit übereinstim-
menden abschnitte von A ist: The Metrical Chronicle (of
England) of Robert of Glouccster, (ed. by M. A. Wright,
London, 1887 = RG). Das MS., welches dem ursprünglichen dichter
unserer chronik vorgelegen hat, gehört, wie die folgende Untersuchung
zeigen wird, der von Wright als späteren bezeichneten redaktion an
(vgl. p. XL der ausgäbe) und steht der handschrift a am nächsten,
nach welcher ich im folgenden citir6.
R v. 7 — 138 = A V. 357 — 494. Brutus und seine söhne.
Brutus ankunft.
R V. 7 ff. " A V. 357 ff- RG V. 480 f.
This lond wes cleped Albyon,
Er [len l^iuyt lioin Troye com. And li e r {)at god were ibore, efne it
was also
A |)oiisent and luo hondied gel ü {)Ousend and two hondred
geres and no mo.
Er {len Mari Christ her.
Die vorher von RG erzählten erlebnisse des Brutus sind wohl,
weil sie mit Britannien nichts zu thun haben, weggelassen. R v. 15 — 20
= A V. 365 — 70 stimmen wörtlich mit A v. 323 — 326 überein.
Der Verfasser des Albin- prologs hat also die beschreibung des landes
aus R entnommen und ist hier von seiner französischen vorläge, die
gerade die Üppigkeit und Schönheit England's ausführlich schildert,
abgewichen. Damit scheint mir erwiesen, dass der prolog von
demselben Verfasser herrührt, dem die sonstigen zusätze in A zuzu-
schreiben sind.
In der Schilderung der riesen, die England bewohnen, sind R
und A weit ausführlicher als RG. Dass dieser sie vorbroide me/i
nennt, zeigt übrigens wohl, dass ihm die sage über ihre abstammung
bekannt war, vgl. Lais v. 460: A regarder hidous erent.
R V. 21 ff. — A V. \\-\ ff, R() V. 507.
Geauntz her wonede siiilie stronge Geoniagog was a geant swi{)e
Pat were bo{)e grete and longe; grete and s t r o n g.
Geoniagog hatte liere king.
Uebei" eine versificirte mittelenglische clironil< -jöy
RG sagt nicht, dass Geomagog der könig der riesen war,
wohl aber Wace v. 1070 (Roman de Brout par maistre VVace, ed.
Le Roux de Lincy, Ronen 1836, Tome I, II = Wace) und Laga-
mon V. 1804 (Lajamon's Brut, ed. by. F. W. Madden, vol. I — III,
London 1847 = La^.). Die maasse des riesenkönigs scheinen will-
kürlich gewählt zu sein (vgl. o. p. 10). Die Schilderung der
lebensweisc der riesen, R v. 29 — 36 = A v. 379 — ^386 fehlt in RG
gänzlich. Dabei berufen sich aber R und A auf eine quelle, R
v. 32 = A v. 382 : ^se ßr boc (A broutt) hit saiß (A ous siggcp)
cLiid teile p, die zu entdecken mir leider nicht geglückt ist; doch finden
sich anklänge an Wace und Laj. :
R V. 29 = A V. 379- Wace v. U)S6.
In grete h 11 lies hy vvoneden her. Des cavernes, des inons issus.
Lag. B, v. 1816 1".
Hü wende to |wn hu II es
And in I)ane wildoiiie hudles hi
w o n ed 0.
Auch in der lateinischen erzählung im Eulogium und im frz.
gedieht finden sich entsprechende angaben. Geomagog wird in dem
kämpfe der riesen gegen die Trojaner gefangen. Bei RG v. 515 ff.
wünscht Brutus, Corineus mit dem riesen kämpfen zu sehen , in R
v. 49 :^ A V. 399 erbittet sich Corineus die erlaubniss dazu. Dass
Brutus den fast erliegenden helden an dessen geliebte Erneburgh
mahnt, R v. 79 ff. = A v. 429 ff. , ist ein sonst unbekannter zug
der sage. Auch erzählen R v. 84 == A v. 434 ff. , dass der
riese von Corineus ins meer getrieben , dort enthauptet , und sem
köpf an einer kette in Cornewaile aufgehängt wurde, während alle
Chronisten sonst nach Gottfried von Monmouth (Historia regum Bri-
tanniae, ed. San Marte, Halle 1854 — ^ GM) berichten, Corineus
habe den riesen von einem felsen herab ins meer gestürzt, so dass
er zerschmettert wurde. Wir haben hier also wohl eine unbekannte
quelle vorauszusetzen.
Brutus nimmt nun das land ein und giebt Corineus Corn-
wales :
R V. 85 fT. — A V. 441 ff. RCi V. 498.
Po J)e geauntz were oiieiconie, Cornewaile hiiu (sc. Corineus) likede
And Bruyt hade {)is lond ynome. hest , f>er vore lie ches {)ere.
Corineus lovede f)e more
AI J)at contrey parefore
368 R. Sternberg
And clepede it for jjat l)atayle RG v. 501 f,
After Corineus; Coinwnyle. Pat lond he clupede Cornwayle after
is owe name:
Cornewaile, after Corineus.
Andererseits erinnert diese stelle auch an Laj. B v. 1962 ff.:
Brutus "^ef Corineum, \ pat tvas his kempe deore , \ One. deal of his
londe . . \ pe loverd hihte Corineus \ And pat lond Corinee.
Die Troer bebauen das land und gründen städte, R v. 9 off.
= A V. 447 ff., = RG V. 493 f. Die verse von R = A, die dies
erzählen , gemahnen an die werte , mit denen Lag. B dasselbe
berichtet :
R V. 93 = A V. 449. La3. B v. 1940 f.
Pat were er])e-tilyes gode. Hii makede tounes
An tylede {)e erf)e.
R V. 96 = A V. 452.
Hy bigonne tounes to bulde.
RG V. 527 fif. erzählt nun umständlich, wie Brutus einen platz
für seine hauptstadt sucht. R = A übergehen dies; RG sagt nicht,
warum Brutus die Stadt Nerve Troye nennt, wohl aber R v. 99 f.
= A V. 455 f.
R V. 99 fif. = A V. 455 ff. vgl. Lag. B v. 2032 ff.
And gef hit his oune nome: He gaf hire dereworpe name:
Newe Troye, for he com Tr o y e {)e Neou ve,
Fürst from Troye and hit bygon. To minigi his cunde
Wanene he hi-comen were.
Dass zu jener zeit Eli in Israel lehrte, R v. loi fif. , giebt
GM, Lib. I, cap. 18 ganz kurz an, Wace v. 1285 ebenso; Lag. und
RG übergehen es.
A V. 457 — 466 fehlt in R. Die verse enthalten eine Brutus
in den mund gelegte Verkündigung des zukünftigen glanzes von London;
wir werden später noch mehrere derartige auf London bezügliche
stellen linden , welche A wahrscheinlich selbständig eingefügt hat.
Die drei söhne von Brutus führt RG ganz kurz an; RG v. 536 :
Brutus, pis noble prince, sones adde pre.
Dagegen vgl.
R V. 107 ff. =r A V. 467 ff. Lag. B v. 2194.
Bruyt hadde pre sones, He hafde preo sones scene.
Pat were suipe feyre gomes; v. 21 06 f.
Pat on Cp e I d e s t A) \v e s h o t e L o k e - P e e I d e s t broper | L o c r i n was
ryn... ihote.
Ueber eine veisificirte iiültelenglische clironik ^öc^
Cambron (Cainber A) liatte {lat v, 2115 f.
'' o])er And C am b er hebte pe oper| Pat
He w e 'i jie iiiydleste (niidel A) was {) e middil brofier.
brojjer . . . v. 2124.
Albanactus (^AlbanacA) ]:> e {iridde Pe pridde brojjer hebte Albanac.
iclepud wes, v. 2126 ff.
-^collond to bis part be ches. Albanac nain bis deal | In Jjan norp
ende | Pat nien noii | Scotlond cleopiej).
A V. 477 1". scheint in R nach v. 119, und umgekehrt R.
.-. iiS f. in A nach v. 478 ausgefallen zu sein, denn beide ergänzen
'■inander; A: Brutus eroberte das ganze land, R: darum (perforel)
,vird es Bretaygne genannt.
R V. 118 f., A V. 477 1". R<^ V. 504 f.
AI Brut wan to his hond Brut huld bim to Engeion d, be ne
i n g I o n d, Wales and Scotland ; dorste bim nalit pleine ;
And {Derfore, as ryth is, And after Brut bis owe name iie clu-
AJ pat 'Bretaygne iclepud is. pede it Brutaine.
Die rcgierungsdauer von Brutus ist in R v. 120 = A v. 480
mit Oper half hundred -^er ganz phantastisch angegeben ; GM und
nach ihm Wace, Laj. und RG beziffern sie auf 24 jähre.
Brutus stirbt und wird in ircstmitsirc R v. 121, Newc Troye
A V. 481 begraben ; RG v. 541 nennt London, Laj. B v. 2018
Newe Troye. A v. 483 ff. korrigirt hier R : »VVestminster wurde
rrst viel später erbaut < ; wieder ein zug von Londoner lokalkenntniss
bei A.
I.okeryn folgt seinem vater; die beiden wunder, IVrokynghole
und Chiipelk of scint Susanne, R. v. 127 ff. (A vacat), die er ge-
.^chaffen haben soll, sind nirgends sonst erwähnt. Die kapelle der
lieiligen Susanna bisidc Glastingbury a viile , (wenn man hinter R
V. 129 ein (;) setzt) . . . pat over pe erpe hongep pus, R. v. 132,
^cheint eine freie erfindung analog Stonhenge zu sein, wie denn aucli
Wace V. 8385 übersetzt: Senhange ont non en englois \ Pier es pan-
iüies en franeois.
Darauf springt die erzählung auf Kboras über, der, jedenfalls
um der kontinuität willen , Lokeryn^s söhn genannt wird , .statt der
des Mempricius.
R V. 139 ff. = A V. 495 ff. RG v. 648 f.
After bim regnede Eboras . . . Eboiac Meinprises sone sixty ger was
.'\nd Euerwik he made and luet . . . king.
Alhdud and Mayd enescast el bo, He made pe toun of Euerik, pat
And Mo und de le Kous he made strong is poru alle ping.
also.
V. K ö 1 b i n g , Kiiglische si'.idi>;n. Will, 3. 24
370 R- Steinbeig
RG App. C.
Aiid {)o David and bis teem And Alud he makede ek and so
Reigneden in Jerusalem. Maidenes cast e 1,
Pe castel of Edeneboreu, fiat nou ycle-
ped is.
Pe castel of M o u n t doleroiis he
makede ek ywis.
Po was prophete Nathan and of Israel
" was king
Dauid ...
A V. 505 ff', fiigt hierauf eine erzählting vom tode des Eboras
ein, der auf der jagd Wolfen zum opfcr gefallen sei. Es beruht
diese angäbe auf einer vertauschung mit dem Schicksale seines vaters
Mempricius.
RG lässt die episode aus; GM Lib. II, cap. 6, Wace v. 1525 ff'.,
Laj. B v. 2600 ff", erzählen sie übereinstiminend. A v. 507 giebt
Eboras' rcgierungszeit auf 62, RG v. 648 auf 60 jähre an. Dann
folgt:
R V. 149 ff. = A V. 519 ff. Rü V. 658 ff.
After him Lud Hud ybra.s. Rudhud ybras . . . Leiles sone was
So Eboras sone icleped was . . . king {10.
He in ade Caunterbury anon.. . He rerede verst Kanterbury and
W y n c h e s t re and S c h a f t e s b u r y e ; W i n c h e s t r e {)erto.
Per spac an ern proiihecie. App. D.
Opon J)e mount Palidour he makede
aftei' pis
O castel pat C h a s t e r b u r y noupe
ycleped is ;
And gut he made on oper f)at Septone
het ek;
Po me makede pe fundement, of pro-
phecie on ern spek.
»Chasterbury« auf mount Palidour oder Cestebirc , wie W'ace
v. 1652 schreibt, ist nach Cambden's Britannia, p. 757, Shaftsbury.
Septone ist aber dasselbe wie Shaftsbury , siehe (iM Lib. II
cap. 9 ifOppidutn niontis Paladur, </uod mmc Sefo7'ia dicitur. Ihi tunc
aquila locuta est, dum tnurus acdificaretur«. R hat also auf GM, W'ace
v. 1652, Laj. B v. 2921 ff. fussend oder aus eignem wissen RG
korrigiert. A lässt die von R angeftihrten Städtegründungen mit
ausnähme von Cantei'bury weg und giebt statt dessen an v. 523:
Lacok und Totbirie.
Die erbauung von Ludgate wid RG v. 1017 einem königc
Lud, der dort auch begraben sein soll, zugeschrieben. R. v. 161 flf.
Ueber eine versificirte niittelenglische chronik
371
= A V. 527 ff. haben also, wohl durch die nebenform: Lud Hudy-
In-as RG v. 658 verleitet, diesen könig mit Lud in eine person ver-
schmolzen.
Nun folgt Bladud, der die heissen bäder von Bath schuf.
Es hat dem autor von R hier nach seinen eignen werten eine quelle
iür seinen bericht vorgelegen, R v. 192 — - A v. 562: as pis philo-
sophres sugge/>. Diese erzählung ist die einzige ausführlichere lokal-
sage, welche R bringt. '
R V. 199 ff. =; A V. 569 ff. berichten dann noch nach RG
App. E von Hladud's versuch zu fliegen, unterdrücken aber die nach-
richt von seinem tode infolge des misslingens und stellen die sache
so dar, als ob der könig immer zwischen Bath und London hin
und hergeflogen sei, und zwar an einem tage, um den fortgang der
arbeiten an den bädern zu überwachen.
1 Es ist ganz interessant zu sehen, wie sich in den verschiedenen Schrift-
stellern diese sage entwickelt hat. GM Lib. II, cap. 10 spricht in ganz allge-
meinen ausdrücken von den heissen quellen, dagegen ausführlich von dem Minerva-
tempel mit seinem ewigen feuer und den saxei globi, Wace v. 1668 bezeichnet
Bladud als einen, der sot asses de iiigrctnaiice, vgl. R v. 169, sonst folgt er GM.
T-ag. A v. 2845 (Lag. B vacat) berichtet:
Pes ilke king Bladud | Baden iwrohte | Purh swide mucheie ginne | Mid
ane stoen cunne | AI swa great swa a beam ] Pe he leide in ane walle stream [
l*e ilke makeit [lat water hot.
Lagamon, hd. III, j). 317, citirt Madden, dem ich die hinweise auf obige
stellen entnehme, aus einem ungedruckten „French metrical Brut" MS Reg. 13
A. XXI. f. 46, c. 1:
eist out tut dis en sa mance | Od sei l'art de nigromance; | Our co les
bainz atemprat | Od le suflre que mis i ad.
RG v. 662 sagt nur ;
In {)e veines of pe water. as pe water dep up walle
Ile let closy für in metal, quoynteliche wij) alle.
Hier haben wir also metallene gefässe ; vgl. R v. 17":
Four tonnes per beon of bras.
Robert Manning of Brunne (Story of England, ed. F. Furnivall. London
1887 = RM) nähert sich dieser Schilderung ebenfalls:
He dide ley, per it springes,
Tunnes of bras, quante pinges,
That even makes the water hote;
What is ther in. no man wote.
Er kennt also jedenfalls das buch, aus dem R = A entnommen hat, nicht.
^ V- 553 f zählt noch einige Ingredienzien mehr auf als R ; doch ist es wohl
möglich, dass diese verse in R nach v. 184 einfach ausgefallen sind.
24'
372
R. Sternberg
A V. 58 1 f{. schiebt nun noch eine jener bekannten teufcl-
sagen ein: Bladud vcrschafiftc dem teufel jedes jähr eine seele, damit
er und sein gesinde (so ist doch wohl das /<?/ A v. 58 7 zu ver-
stehen) das fcuer unter den tonncs unterhielten. Eine andeutung
von Bladud's verkehr mit dem teufel giebt auch Lag. A v. 2840 f.:
Hc ende penne vuele craft j Jiat he 7üip penc wurse spaec.
Bladud regierte nach A v. 590 einhundert und fünfundzwanzig
jähre! Derartig phantastische Zeitangaben begegnen uns bei A noch
ölters. Nach seinem tode ist der könig der hölle verfallen, R v. 209 ff.
— - A v. 591 fT. Zu Ludgate ist er begraben, A v. 595. Diese an-
gaben finden sich sonst nirgends; die erstere steht mit der teufel-
episode in logischem zusammenhange ; die letztere trägt wieder
Londoner lokalgepräge.
R v. 2 1 3 ff. nennt als nachfolger von Bladud Leyre. ^
R V. 215 f. RG V. 682 f.
He made Leircestre wip goine An cite of gret tarne
And gef hit ys oune nome. He rerede and cluped it Leicestre after
his owe na nie.
Statt Leyr nennt A v. 597 als Bladud's söhn Fortiger!
Nichts ist von ihm gesagt, als dass er ein sehr tüchtiger herrscher
gewesen sei ; die angäbe aber, wo er begraben liegt, ist so auffallend
genau, dass der dichter hier einer abweichenden Überlieferung gefolgt
sein muss :
A V. 600 ff.
In JDC tour of Eid werk he was ded.
In {)e wal y-birid in lede,
Pat stont opon liourdes diche
Bitwene Algat and pe tour sikerlich.
Diese quelle nachzuweisen ist mir nicht gelungen.
Es folgt R V. 217 ff. = A V. 609 ff'. Denewold, Bladud's
söhn. Da dieser R v. 223 = A v. 623 als vater des Belin und
Brennus bezeichnet wird, so muss Dunval, der söhn Cloten's damit
gemeint sein (GM Lib. II, kap. 17: Dunvallo-Molmutius).
* Ich möchte liier auf die eigenthiimliche thatsache aufmerksam machen,
dass GM Lib. II, kap. 9 und Lib. II, kap. 1 1 und ihm folgend Wace, Lag. und
RG zwei könige Leil oder Leir nennen. Der erste ist der sphn von Brutus
Grünschiid, sein söhn ist Ludhudibras, dessen söhn Bladud, dessen söhn der zweite
Leir oder Leil. Beide erbauen Kaer Leir (Le ircester). Von dem
letzteren wird die bekannte sage vom Undank seiner töchter berichtet. R hat
also den ersten mit dem zweiten könig verschmolzen. Von Lear's leidensgeschichte
erzählt R nichts, A anders an späterer stelle.
Ueher eine versificirte mittelenglische chronik
i73
K V. 219 ft".
He m a d e M a 1 m e s b u r y
L a c o k and T e 1 1 e s b n r y
And Deuises also . . .
KG, App. G, V. 67 ff.
He m a d e \>e D e u y s e an d eke
M a 1 m e s b ii r i
So he dude Lacos and alsoTette-
b Uli.
In A ist diese angäbe nach v. 620 augenscheinlich ausgefallen,
denn das vorhergehende deutet auf dieselbe hin. Als regierungszeit
giebt A V. 640 hundert, RG App. G v. 73 vierzig jähre und als
begräbnissplatz A v. 644 Scheftesbirie , RG App. G, v. 74 London
an.. Worauf die letztere abweichung begründet ist, weiss ich nicht.
Die kämpfe von Belin und Brennus gegen Frankreich und
Rom sind kurz erwähnt, darauf wird R v. 229 flf. = A v. 629 ff, die
crbauung der vier grossen heerstrassen erzählt. R v. 240 nennt als
vierte Strasse: Oftedich, A v. 638: Fossedich statt Erningestreet; ersterer
name ist wohl eine Verwechselung mit dem walle , den könig Offa
gegen Wales errichtete, letzterer ist eine sinnlose besserung, denn
Fosse ist schon oben genannt.
Nun überspringt R die ganze konigsreihe bis Cassivellaunus; A
füllt den Zeitraum mit erzählungen aus, deren geschichtliche grund-
lage kaum festzustellen ist. A v. 643 f. schildert Belin als Breteines
derlitig (sonst Aelfred's beinainei, der jedoch die königliche würde
verschmäht habe, wodurch England in grosse Verwirrung gerathen sei.
A V. 654 — S76, könig Hengist. Derselbe hat mit dem be-
kannten eroberer England's nichts als den namen und die eigenschaft
eines conqueronr gemeinsam. Er ist das idealbild eines englischen
herrschers im mittelalter: tüchtig in krieg und frieden, gottesfürchtig
und mildthätig, ein Städteerbauer und gesetzgeber, gewaltig über die
barone und vot- allem sieger über Frankreich. Was von ihm erzälilt
wird, ist kurz folgendes:
Hengist kommt als cotiqiiermir, baut eine menge städte (alle sächsischen
Ursprungs resp. sächsische namen tragend), gewinnt England, Wales. Schottland,
lieruft die barone zum parlament nach Loiidenlmrh, lässt sich von ihnen treue
schwören , schafft liwidred avd schire v. 696 ' und giebt gesetze ; vgl. z. b.
V. 689: Jeder dieb wird gehenkt, wenn das gestohlene objekt (piß) den wertli
von frilH plates of pe T)ic»ie erreicht, v. 699 : tageieise und lohn der boten : Im
■\vinter 20, im sonimer 30 viiles den tag. im winter "?, peuis (v. 707 f. l*e twai
in mcte and driiik and ferc, \ Pe pridde for to glad his c/ierc), im sonimer 4 penis
(3 für essen , trinken und seine mühe . Pe ferpe pcni spende he schold \ On fair
Wimen "^if he wold v. 713 T.j.
■ Nach Wilhelm of Malmesbury. Gesta Regum (ed. W. Stubbs, London
1887. ~ WM GR) I, [I. 129 hat Aelfred dies getlian.
274 ^- Sternherg
In R. Schmidt's ausgäbe der gesetzc der Angelsachsen (Leipzig,
1858) habe ich nichts von diesen bestimmungen gefunden.
„Im pc ivcst cimirc" erbaut er On pe pleyn of Salesbiryc a merucile : Hin-
giston, das von boten aus Irland geholt wird, eine meile von Hmncsbirie ent-
fernt.
Hing'iston ist der läge nach Stonhenge; dass dieses bauwerk aus
/r/t>«^/ gebracht wurde, ist aus der Merlinsage bekannt; dass aber in dem
stein ein sitz war, der jedem sich gerecht erwies, wenn er (v. 726)
of loue treioe lucre, ist ein sagenhafter zug, der mir sonst nicht be-
kannt ist; er hat aber ein scitenstück in der bekannten erzählung:
»Le mantel mal taillie« Montaiglon et Raynaud, Recueil general et
complet des fabliaux des XIIP et XIV" siecles, Paris, 1878. Vol. III»
p. I.
Ferner l^efiehlt Hengist London, das erst Nc^iie Troye , dann Ludderbm-tk
hiess, Hingisttoun zu benennen v. 729 ff. Das erinnert an den liistorischen Hen-
gist. Dann beschwört er 300 fendes of helle v. 740 , welche ihm eine brücke
über die see bauen sollen; am tage holen sie steine und cement («>««//) aus der
hölle , in der nacht bauen sie. Als die brücke 20 miles lang ist, wird ein
thurm mit hunderten von gemachem auf derselben errichtet, J)at he mi-^t fer her-
bcriverd be v. 758. König S e 1 ni i n von Frankreich (der name ist unhistorisch)
droht mit krieg, wenn II. nicht voiu bau der brücke ablasse. Dieser fordert
dagegen die Normandie , welche seinen vorfahren gehört habe (!), und zieht
mit einem beer nach Frankreich. Die könige treffen sich bei Mousirel (*), S.
führt IL, der die Normandie und kriegsentschädigung fordert, nach I'aris, hält ein
fest von einem monat und gewinnt ihn so lieb , dass er ihiu al Golstove \ And
AWmundye also | Wip al pe anonr pat lay per to schenkt. he made pe Charter
as Hengist wold \ And scled it al wip red gold v. 798 f Dieses verfahren be-
stätigt Matthäus Parisiensis, Historia Anglorum, Vol. II. p. 14^ (ed. Madden,
London 1866 — 1869 =: MP) : Aiiro bullata est carta. Darauf zieht H. nach
der Gascogne und tok per sesin 12 monate und 40 tage; nachdem er zwei jähre
in der Normandie gewesen, geht er nach litel Bretagne. S. bittet ihn, vom bau
der brücke abzustehen, und als H. dies zusagt, sendet er ihm 20 mit gold be-
ladene maultiere und 1000 tonnen wein. Darauf kehrt II. nach England zurück,
geht von dort nach Schottland, bleibt daselbst 7 jähre und lässt städte bauen;
dasselbe befiehlt er in England inid Wales zu thun und das wüste land urbar zu
machen. 60 schlachten schlug ei" und gewann 12 königreiche. Von 7 frauen
hat er 35 kinder, 27 söhne, die er zu königeu und eailen macht, 8 töchter, welche
königinnen werden. Zu Glastingbitry luacht ei- cavcs under pe ston v. 870, gesund
und gut darin zu wohnen; nach 250jähriger legierung wird er dort "begraben.
Eine quelle für diese erzählung ist mir nicht bekannt.
A v. 878 ff.
After him regned bis eir,
liis sone ])at men cleped Leyr;
He made Leicester wij) gaiue
And gaf hit bis owen name.
Ueber eine versiticirte mittelenglisclie chronik
375
Diese verse entsprechen fast wörtlich R v. 2 1 5 ff. A hat sich
also hier wieder an R angeschlossen, nur dass I>eyr als Hengist's söhn
statt als der Bladud's erscheint. Die sage von dem mächtigen, glück-
lichen und die von dem vertriebenen unglücklichen könige scheinen
absichtlich durch ihre unmittelbare aufeinanderfolge in contrast ge-
setzt zu sein. Die nun folgende erzählung von könig Leyr A
v. 881 — 936 ist ganz anders, als irgend eine der sonst bekannten
darstellungen.
Seine tochter und sein verrätlierisclier Steward, ihr geiiiahl, treiben den vaternach
I3jäliriger regierung aus dem lande. Er geht über die see (also wohl nach Frank-
reich? RG V. 797), irrt 25 jähr umher und bittet a-m hofe eines königs um alniosen ;
der Steward bringt ihn vor den fürsten , giebt ihm schöne kleider und lässt ihn
sich zum mahle setzen. Während dessen blickt er aber fortwährend nach dem
könig hin und bekkigt bei sich selbst sein trauriges geschick. Nach dem mahle
aufgefordert, zu sagen, wer und was er gewesen sei, erzählt er sein Unglück und
erhält vom könig lOOO ritter und oOOO mann fussvollc , mit denen er sein reich
wieder erobert. Seine tochter ist schon todt , der verrätherische Steward wird
wip londes laive v. 93 1 gelienkt und geviertheilt. I.eyr regiert noch 40 wiken
und wird in I.eicestre begraben.
Man sieht, A wollte etwas neues schaffen, indem er, statt der
verrätherischen tochter, den Steward als den hauptübelthäter hin-
stellte, eine rolle, die diese figur ja in so vielen mittelalterlichen
gedichten spielt. Auch in A klagt Leir in einem langen Selbstge-
spräch über sein hartes Schicksal und erhält von jenseits des meeres
hülfe ; doch reicht die ganze ausmalung der begebenheiten bei weitem
nicht an die ergreifenden Schilderungen heran, welche nach GM
Wace, Lag. und RG gegeben haben, von Shakspeare's tragödie gar
nicht zu reden.
Auf Leir folgt sein söhn Cole-king A v. 937 — 946; der-
selbe ist wohl mit Cole, crl of Cokheslre RG v. 1833 ff. zu identi-
ficiren, welcher Colclwsirc A v. 939 grüiuh^te. Jcrnemoupe (Yarmöuth)
und Dunstdple sind als von ihm erbaute Städte bei RG nicht ange-
geben, ebensowenig, dass er 52 jähre regierte.
R v. 241 ff. =^ A v. 947 ff. Cassi vellaunus. Die in R sehr
kurze erzählung entspricht den von RG gegebrncMi thatsachen. i) di<^
Zeitangabe der ankunft Caesar's:
R V. 203 f. = A V. 98ri f. RG v. 106S.
Tliat were sixti ger bi score, Pis was euene sixty ger, ar gud
Er peil Christ were ibore. were ybore.
2) Cassabalon fA : Cassibalan) besiegt Caesar zweimal, um das dritte-
mal überwunden zu werden. A v. 950 — 972 ist viel ausführlicher und
scheint einer andern quelle zu folgen : Caesar trohcxi Ht/igisl/io?n (v. 953),
2 y 6 R. Sternberg
nennt die Stadt Lomieii (RG und seine Vorgänger schreiben den namen
den Sachsen zu), erbaut dort einen thurm (v. 964) und gründet Rochester
und Bristol. Dass der tower ursprünglich von Caesar erbaut sei.
ist bekanntlich eine Londoner lokalsage. Cassibalan sammelt \\\
Schottland ein heer v. 967, vertreibt Caesar, jagt ihn durch Fraunce
Borgoyne and Nortnondyc v. 976 und besiegt ihn in Romaine. Da?
ist wohl eine rcminiszenz an Belin und Brennus oder an Artur's
kämpfe mit Lucius; A \. 979 f, C. purch his 7nen savage \ Was nonic
io Julius ostage, deutet wohl auf den vcrrath des Androgens hin.
Als jährlichen tribut geben R v. 250 =r A v. 9S3 dreihundert pfund.
RG v. 1355 wie alle anderen, dreitausend pfund silber jährlicli
an. A V. 989 nennt als grabstättc des königs Winchester, alle ander::
Eucrwik ( Vor k ) .
Nun springt die chronik auf Uter über. R schreibt Uther,
wie RG a v. 3185, auch sein zuname Pendragon findet sich RG
v. 3232. R V. 257 f. Hc wen to his hond ' England, Wales and Scot-
lond steht in der Hengistepisode A v. 675 f.; diese verse finden sich
auch sonst noch mehrmals im verlaufe der chronik.
A. v. 993 — 1002 erweitert wiederum; anachronistisch erzählt der
dichter, Utred habe nur gewünscht, das von Hengist eroberte zu
behalten. Man sieht hieran, dass die Veränderungen gegenüber R
methodisch sind. Als drittes glied der Veränderung fügt sich die
sage von Inge ein, wie wir nachher sehen werden.
Uter wird nach R v. 260 =^ A v. 1005 zu Glastinbery begraben :
er wollte liegen, wo Hengist ruhte.
Dann schiebt A v. 1009 — 1032 könig Hine ein. Diese episode
kann wohl kaum an der richtigen stelle stehen.
König Hine baut viele Strassen und brücken ; für letztere hat die um-
gegend zu sorgen. Im ganzen lande lässt c-r cJiepeingcs errichten : For lo seile and
to bigge I Wlio so ivold bi chafar libbc v. 1020.
Diese letztere angäbe könnte auf könig Ine passen, der zuerst
den Londoner kaufmannsgilden Vorrechte gab ; cf. Lappenberg-Pauli:
Englische geschichte I, p. 258. Die Städtegründungen in Cornwales
finde ich sonst nirgends erwähnt, ebenso wenig ist Hine's begräbniss-
stätte den sonstigen berichten entsprechend angegeben. Der histo-
rische könig starb in Rom. Dabei ist der begräbnissort in v. 1029 ff.
ebenso auffallend genau bezeichnet, wie der von könig Fortiger
•4-. 605 ff.
A V. 1029 ft".
His hert wi[) his entreyle
Was levd at Bodemvn. saunüüle,
Ueber eine versificirte iiiittelenslisclie clironik
At Glastingbiri wi[)Outen lesing
Was of Iiis bodi ])e biring.
Nun bringt A v. 1033 — 1057 Fortiger noch einmal an
einigermassen richtiger stelle. Aber was von ihm gesagt wird, klingt
eigentlich mehr, als ob es von Hengist erzählt würde.
Er erobert d;s g^nze land , legt grosse kontributionen auf und scbleppt
auf seinen schiffen schätze und körn aus dem lande. Da wenden sich die barone
nach Wales an Artliour um hülfe. Diese bitte entspricht der bekannten erzähhmg.
Arthur vertreibt Fortiger und herrscht in Britannien.
R V. 261 schliesst Arthur an Uter, seinen vater, an. Er wird
sehr gelobt, aber in meist formelhaften ausdrücken. Sein kämpf gegen
Lucius, den kaiser von Rom, ist kurz erwähnt, ebenso, dass er nach
England zuiückkehrt, ohne Rom zu erobern, da er hört, dass Modd-
7-ed, sein nefife, Geneure entführt und sich der herrschaft bemächtigt
habe. R v. 271 ff. erwähnen die chcvakrie und die grd auenfures,
sowie Eweyn als besten ritter. Sehr auffallend ist, dass R
v. 304 sagt: After poii (nachdem er Modrcd England wieder abge-
nommen hat; he linede ten ^er (!) , wälirend doch in der ganzen
Artussagc der könig an den in der schlacht erhaltenen wunden stirbt,
resp. nach Avalon entführt wird. Dass sein grab in Glastinbury sich
befindet, R v. 304, sagt auch RG v. 4592. Die ganze erzählung
von Arthur ist bei RG so ausführlich, dass direkte cntlehnungen in
R kaum nachzuweisen sind. Sehr ähneln sich jedoch folgende verse:
K V. 289 ff.
And Rome he wolde lian ynome;
And J)o tidinge him wes ycome,
Pat Moddred hys cos in.
Englond wolde by nymen him
And hede ileye by {) e quene.
RG V. 4497 ff.
He I'>ogte winne al clene Rome . . .
And he was prest to do {luike noble
dede.
A messanger com fram pis lond and
nywe tidinge sede :
I' a t Mo d r c d i s neuen, wam he
bitok [)is lond,
He adde ynome Jtis kinedom clanliche
in is hond.
And ycrouned him sulue king [)oru {le
q u e n e rede
And huid liir in spousbruche in vyl
flesses dede.
Die abwcichungcn , die A von R bei dem bericht über könig
Arthur aufweist, sind charakteristisch. Zuerst eine Zeitbestimmung:
560 jähre nach Christi geburt kommt .\rtus zur regierung, .V v. 1059,
nacli R(i V. 4693 stirbt er aber schon 542 ; Also wieder eine will-
kürliche Zeitangabe! Dann wird das fest .der krönung zw Glastitibiri
2 7 8 J^- Steinberg
V. io6i (^rwähnt, das nach RG v. 3882 in Gicr/eon statt{a.m\. Die
nun folgende I.ancelot-episode v. 1075 — 1102 ist fiir die art,
wie A arbeitete, sehr bezeichnend. Er berichtet :
I>ancelot entführt p£ qiicn ( ihr nanie wird nicht genannt) nacli A^otiugham,
wo er ihr eine ielsenwohnung schafft , bringt sie dann nach Glastingbiri zum
könig , der ihm das leich verboten hatte und droht mit krieg, wenn der könig
einen tadel ausspräche. Darauf wird zu Glastingbury pe fest of pe ro7tnde table
gehalten. Hierher bringt Cradoc , Crayhouis solm, einen mantel, der keinem un-
getreuen w-eibe passt; derselbe ist dort noch aufbewahrt v. l lOij — 1112.
Soweit mir die Artussage bekannt ist, finde ich keine spur
davon , dass Lancelot die königin je entführt habe. Ich glaube
daher, dass A hier, absichtlich oder unabsichtlich, Lancelot mit
Melwas verwechselt, der ja der sage nach, Guinevra einmal ent-
führt. Lancelot befreit im gegentheil die königin. Notingham scheint
mir mit Glastingbury verwechselt zu sein, wo sich nach v. 869 ft.
bewohnbare höhlen im gestein finden, die nach A v. 869 f. aller-
dings Hengist geschaffen hat. Melwas aber ist könig von Inis wi-
trin, d. h. Glastinbury und hat dorthin Gincvra entführt, (cf. Romania
XII, p. 459 ff.). Aus Lancelot, dem licbhaber der königin, nun auch
ihren entführer zu machen, lag nahe genug.
Ferner ist es auch bemerkenswerth, dass A die Modred-episode
in R ausgelassen hat; dass Lancelot liebhaber der königin ist, erzählt
erst die jüngere version der Artussage; vgl. Ten Brink, Geschichte
der englischen litteratur, band I, p. 214. -\ hat also seine vorläge
modernisirt.
In den versen von A, die diese episode der Artussage streifen
hcisst fälschlicherweise der bete, der den mantel bringt, Cradoc.
In den sonstigen darstellungen hat er gar keinen namen, sondern
Cradoc oder Caradoc ist der held der erzählung, dessen geliebte allein
durch den mantel als treu erwiesen wird. A hat sich hier also wohl
f'iner Verwechselung schuldig gemacht. Wiederum an ganz falscher
stelle bringt nun A v. 11 17 — 1138 eine erzählung von könig
Aperbert, v. 1 139 — 1262 von könig Sebert. Wie die abschnitte
an diesen platz gekommen sind, ist kaum sicher zu sagen. Viel-
leicht aber hat A die in R vorhandene Kicke zwischen Arthur und
der endgültigen konstituirung der fünf angelsächsischen reiche auf
seine weise ausfüllen wollen. Die einführung des christenthums bot
dazu erwünschte gelegenheit.
Bei den nun folgenden angaben hat A selbständig ebenfalls
aus RG entlehnt. Man könnte daraus vielleicht den schluss ziehen,
dass dem Verfasser RG als quelle von R bekannt war.
UeLtr eine veisificiite mittelenglische chroiiik
;79
Apelbcrt ist Aylbrijt, könig von Kent. ^
A V. 1120 ff. RG V. 4733 f.
Of seynt Austin cristendoni he nani In ]i e vif hundred ger of grace
After fie ber]je of Jhesu here seint Austin hider com
V hundred four score and LX ger(I) And four score and tuo to preche
christendom.
Wie die LX jrr in A noch dazu gekommen sind, ist mir un-
erklärlich. Dass Augustin in Canterbury seinen wohnsitz nimmt,
erzählt A V. 1130 analog RG v. 4758 ff.
A V. 1253 ff. RG App. V.
Seberd regned here . . . Segbrigt , |)at ich anempnede her , was
Westminster he lete arere (v. II42 a swipe holi man,
W. he first bigan) Vor pe alibey of West m unst 1 e
And se[)[)e he was biriid |iere. h e formest b igan.
Hegte (!) hundred gcr it is agon He was {le furste king, J)at |julke stede
Pat he was loken in a ston, gan arere,
And se|)[je as hole he was founde, And seppe at his hendeday he was
.\ s p o h e w a s ] e y d i n g r o u n d e. y b u r i e d p e r e.
Seue hundred 3er and sixe per
were ney agon
Se]ipe he was yburid fair under a ston.
And sumdel of him was also hol
y f o u n d e
As pulke day pat he was fürst ylad
o n g r o u n d e.
Die angäbe v. 1 1 23 f., zur zeit, als .-Kugustin in England predigte,
sei St. Alban den märtyrertod gestorben, gehört nicht hierher; sie
steht R V, 327 f. an historisch richtiger stelle, v. 1125 f.:
And fourti ger wip schäme and sclionde
He was di'iuen out of Inglonde,
ist in diesem Zusammenhang sinnlos. Die worte stehen R v. 329 f.
und hier handelt es sich um Fortiger. Die ganze stelle muss durch
irgend einen zufall an diesem ganz falschen platze eingeschoben
worden sein.
Es folgt nun dir Icg^ndr von drr cinsegnung von West-
minster durch den heiligen Petrus, A v. 1 149 — 1252.
Kiuiig Sebert erbaut zu ehren von Jesus , Ma) ia . l'eter uml Paul West-
minster und bittet den bischof Millit um die einweihung. — An einem Sonnabend
Avartet am Themsestrand ein armer fischer auf die flutli, um fische zu fangen. Da
ruft ihn vom andern ufer aus ein mann an, der übergesetzt zu werden wünscht; es
ist a ijuarter 0 pc ni^t. Er sagt dem lischer lieim aussteigen, er solle seine rück-
kunft erwarten, gott möge ihm einige tische senden und er solle über nichts tr-
* P^benso wie A für Aylbrigt, Apelbert schreibt, so auch r.achJK-r für
Segbrigt, Sebert.
ßSo In- Steinbeig
schrecken, was er sehe. Ein lielles licht lässt er leucliten und macht zeichen an
maiier und boden und ein ABC of grit. So vollzieht er die weihe.
Dann ruft er den fischer. steigt ins boot i.;nd fragt ihn, ob er beute ge-
macht habe ; dieser verneint. Er fordert iiin auf. das netz auf der lechten seite
auszuwerfen, und nun beschwört der fahrgast bei vater, söhn und heil, geist die
fische, herbeizukommen. " Das netz wird so voll, dass der fischer befürchtet, das
ufer nicht erreichen zu können; 450 salme sind gefangen. Den gröss'.en befiehlt
der fremde dem fischer zu IMillit tragen und ihm zu sagen, er möge sich nicht
beeilen, Westminster zu weihen , Petrus , einer dei^ zwölfe, habe dies schon ge-
than ; ein zeichen dafür sei das ABC. Er solle in. der kirche singen lassen und
dem Volke Peter's segen geben. Der fischer möge nie in der sioine ni-^t fischen.
Dem könig Sebert solle er sagen, für seine frömmigkeit sei ihm sein sitz im
himmel schon bereitet. Der fischer richtet bei bischof und könig seinen auftrag
aus. Von der nachricht heisst die stelle Cliering (Charing-cross in London?).
König Sebert belohnt den fischer reich.
Die ursprüngliche vorläge für diese anmuthig und anschau-
lich erzählte legende scheint ein lateinischer traktat zu sein: De
Dedicatione Ecclesiae IVcstmonasterü per beatuvi Petrum aposiohtm, A/igelis
eidem ad^ninistrantibus, iiocte Dominica, XI, Kai. Apriiis, anno Doniini
VI C. IIII\ MS. Bodl. loi (1408) ff. 12 — 16'^ vell. small 4 to. XV.
Cent. Siehe Hardy, Descr. Cat. I i, p. 192, nr. 537. Noch nicht
gedruckt. WM kennt diese sage auch. Er erzählt: Gesta Pont. p. 141 :
Tunc vero Mellitus, Deo cooperante et Ethelbirhti adjutus amminiculo,
Christianitatis fidem egregie in provintia propagavit. Nam et monasterium beato
Petro in Occidentali civitatis parte fecit , ipsius apostoli. ut fertur, ammonitus
nuntio. Oui et coram visus, ecclesiam recens factam per se dedicaverit, et per
rusticum episcopo xenium gratissimum, grandem scilicet piscem, destinaverit.
Kec vero de dicto dubitare voluit , qui videret agrestis fatuitatis hominem, qui
nee Christianus esset, de Petro afferentem nuntium , eiusdem corporis
liniamenta , quae Mellitus nosset ex pictura, veraciter pionuntiantem. Creditum
igitur, nee consecrationis misterium repetitum etc.
In der »Vita S. Edwardi Regis« des Ailred von Rievaux,
(Patrologiae cursus coinpl. ed. Migne , Tome 195; findet sich col.
755 lY. ein abschnitt: De ecclesia Westmonasterii, quam sanctus Petrus
dedicavii«. Derselbe stimmt mit unserer legende in vielen angaben
genau überein, enthält jedoch cinzelheiten, die in A fehlen und um-
gekehrt. Dass die gefangenen fische salme waren, giebt der dichter
der -»Estoire de Seint Aedward le Pei (cd. Luard in: Lives of Edward
thc Confcssor. Rer. Br. Med. Ae. Scr. 31 v. 2129 an; Ailred spricht
nur von fiisees. Auch sonst finden sich neben wörtlichen Überein-
stimmungen kleine züge, die es mir nicht unwahrscheinlich maclien,
dass der frz. dichter, Ailred und A von einander unabhängig auf
ein gemeinsames original zurückgehen.
Ueber eine versificirte mitteleüglische chronik ßgl
Da der obige traktat nicht gedruckt ist, kann ich nicht fest-
stellen, was A aus eigner erlindung hinzugethan hat; die grundzügc
der erzählung stimmen aber. Die worte WM's ,~>nec christianus esset<s.
erklären die Warnung St. Peter's, nicht in der sonne-nip, der zu heid-
nischer zeit heiligen, in der also nach christlicher anschauung das
böse macht hat, zu tischen. Die erwähnung dieser nacht passt gut
zu der angäbe in der erzählung von Albin, v. 142, 202 ; hier soll
die mordthat fe /icxt sonne nip ausgeführt werden. Das zweifache
betonen des unheilvollen, was diese nacht in sich birgt, ist für A
charakteristiscli.
.A, V. 1263 — 1344 schliesst sich nun die erzählung von
Maiden Inge an.
„Zu dieser zeit kam zuerst ivcsseyl und drwk hcyl nach England durch
Maiden Inge. Sie kam aus Spanien, wo hungersnoth herrschte, und hatte von
ihrem vater, dem könig, ihre sco7-e and fifti schiffe erhalten, mit denen sie nach
3 tagen absegelte. Dem könig von England (welchem?) wird gemeldet, dass
viel fremdes volk ins land gekommen sei; er begibt sich an den landungsplatz
und begrüsst die Jungfrau, welche ihm v. 1310—1316 in hire language fran-
zösisch (!) antwortet. Sie bittet um aufnähme und um so viel land, als eine kuh-
haut überspannt, schneidet, als ihr dies gewährt wird, aus einer solchen einen
riemen und nennt es, sc. das auf dem umspannten land erbaute schloss , doch
wohl Thongceaster ? ; nach v. 1320 muss etwas derartiges gestanden haben. Und
jetzt nennen es die leute Horncastel in Lindesay. Als das schloss fertig ist, ladet
sie den könig zum mahle und befiehlt ihren leuten, sich immer mit einem von
des königs gefolge zu tische zu setzen. Sobald das mahl beendet ist, wird sie
zu dem könig sagen: lVessayl\ und ihn erschlagen: so solle auch jeder mit seinem
nebenmanne verfahren. Alle thun nach ihrem befehl; nun ist sie herrin des landes
unil nennt es nach ihrem namen: Inglond."
Der hier überlieferte bericht von dem Ursprung des namens
»England<' wird besonders dadurch interessant, dass wir ihn in der
chronik von Robert Manning of Brunne erwähnt finden. Nachdem
dieser nämlich eine sage berichtet hat, der zufolge ein Bretone,
Engle, das land erobert und ihm seinen namen gegeben hätte, sagt
er weiter :
RM V. 14.835 ff.
But of Jnge saw y neuere nougtit
Neyper in boke write ne wrought ;
But lewed man {)er of speke and crye
And meyntene al-wey up jjat lye.
Da nun dir vorliegende version mit dem Jahre 1327 (Edward II 7)
abschliesst, Robert Manning dagegen 1338 schrieb, ergiebt sich,
dass er jedenfalls das Auchinlcck-MS unserer chronik nicht gekannt
hat. Zugleich geben uns seine woite siclierhfit darüber, dass wir
382 K. Steniberg
rs hier iiiclit mit einer frei erfundenen erzählung zu thun haben,
sondern mit der nicderschrift einer im volke lebendigen sage. Warton-
Hazlitt: History of English Poetry, vol. II, p. 100 citirt aus Robert
Manning noch eine zweite einschlägige stelle:
KU. V. 7533 ff.
Bot tliis lewed tuen sey aiui synge.
And teile that hit was mayden Inge.
Wryten of Inge, no clerk rnay kenne
Bot of Hengiste dougl\ter, Ronewenne '.
^\'arton-Hazlitt bezeichnet Inge ganz richtig als : »thc later represen-
tative of Ronwen or Rowenna<'. Wir müssen jedoch auf diesen
punkt noch etwas genauer eingehen. Zuerst ist es sehr auffallig,
dass A Inge aus Spanien kommen lässt und nicht aus Sachsen, wie
das Hearne'schc fragment auch thatsächlich sagt {from Scixouy)^
zweitens , dass er ihr nicht englische worte in den mund legt , um
sie den Britten gegenüber als ausländerin zu charakterisircn (wie es
RG bei der Zusammenkunft Rowenna's mit Vortigern thut), sondern
sie französisch sprechen lässt. Ich glaube, es hat sich hier eine
erinnerung an die irische bevölkerungssage eingeschlichen.
RG V. 915 erzählt nach GM III, 12:
Ea tempestate cum Gurguint . . . domiim . . . rediret, invenit triginta naves
viris et mulieribus plenas. et cum causam adventus eorum inquisivisset, accessit
ad eum dux ipsorum Partoloim nomine et adorato eo veniam et pacem rogavit.
Dicebat autem se ex partibus Hispaniarum expulsum fuisse etc. etc.
Hier haben wir also Spanien als ausgangspunkt. Einer Spanierin
französische worte in den mund zu legen , erschien dem Verfasser
von A vielleicht als das einfachste mittel, um Inge als der landes-
sprache unkundig zu charakterisiren ; dass seine hörer der französischen
spräche mächtig waren, verstand sich von selbst. Die übrige erzählung
knüpft besonders in bezug auf die bekannte Dido-list an die allge-
meine sage von Hengist an.
1 In band II p. "31 ff. seiner ausgal)e des Robert von Gloucester druckt
lleaine eine version der Inge-sage ab, die in einigen einzelheiten von der er-
zählung in A abweicht, sonst aber fast denselben text bietet, wie A.
Hearne macht über das fragment folgende angaben: „It was given me by . . . Mr.
John Murray, being one of the Vellum Fragments that I have mentiöned in
§ II of my Discourse at the end of Hemings Chartulary. Diese abhandlung
aufzutreiben ist mir nicht gelungen. Ich habe daher über den verbleib des frag-
ments sowie über seine ausdehnung nichts in erfahrung bringen können. Jeden-
falls ist es ein stück unsrer chronik; vielleicht ist es aus C. das ja auch sonst
mit A episoden gemeinsam hat. entnommen. Warton-Haziitt reproduciert diesen
text vol. II, p. 101.
Ueber eine versificirte mittelenglisclie cluonik ^83
A V. 1317 ft". KG V. 249'^ ft"-
As niichel lonrl sehe bad liim at Sire, graunte me paiine, quaj) Hengist,
nede. gif it is |ii wille,
As a bulliide niigt ouersprede. As moche place, as mit a J)uong
Pe king graunted hir I)at bone ich may aboute tille.
A pwong sehe niade sone ... Po eaif he an hole hude smal to an
( A s t r o n g c a s t e 1 s c h e m a d e s o n e |) u o n g,
Hearnes fragment.) Peru out f>e wule it wolde ileste; {)0
And now men clepela it bi {)is day : it was sonidel long.
Horncastel in Lindesay. In an harde rochi stede is jjuong aboute
he drou.
And rerde {)er a castel god
y uo u and s tro ng,
Pat |)uongeaster oper tangcaster iclepud
was for |)is J)uong.
Statt Horncastel ist doch wohl /(^//^'•rd'jV^/ einzusetzen, in Linde-
say, wo nach RG v. 2461 Vortigern Hengist Landbesitz geschenkt
hatte.
Im folgenden sind nun zwei verschiedene thatsachcn mit ein-
ander vermengt worden. Rowenna bewillkommnete bekanntlich den
könig mit wessayl, das signal zur niedermetzelung der Briten giebt
aber Hengist mit den, diesen unverständlichen, Worten: n'mict ^ourc
sexes (RG v. 2513, 2666).
Die anweisung, die Inge ihrem gefolge giebt, stimmt mit der-
jenigen Hengist's genau überein, RG v. 2655 ff- • Jeder solle sich zu
einem von des königs gefolge gesellen und auf das verabredete wort
ihn niederschlagen. Dieses ist bei Inge das an den könig gerichtete
»raessay/«. Nach RG fand die niedermetzelung bei einer berathung
auf der ebene von Amhresbury (v. 2648) statt, nach A bei einem
mahle. Diese abweichung findet wohl ihren grund darin, dass aller-
dings nach RG v. 251 1 Rowenna bei einem mahl zum könig Vor-
tigern »ivessayk' sagte. Andererseits ist es aber auch mtiglich, dass
der Verfasser von A derjenigen fassung der sage gefolgt ist, die wir
bei Nennius (Nennius und Gildas, ed. San-Marte, Berlin 1844, p. 58,
;^ 45) finden. Dieser sagt ausdrücklich, dass Hengist den verrath
plante : Grande praeparans convkmim. Das von RG geschilderte mahl
fand nach der erbauung von pongcaster statt. Man vergleiche :
A V. 1325 f. RG v. 2,-,o7 ff.
And when Jiis eastel was made, Po |)is castel gare was, Hengist
Pe king to {)e mete sciie bade. [len king bisogte
384 K.. Sternberg
A V. 1335 fT. To conie to is castel and yse J»e
Togider scliul we sitten attc niete; knigtes Jiat he brojte . . .
And wlien we ha na Im est y ete, Mid al he was wel ypayed and hile-
Y schal sny „wessayl"' to pe vede atte niete.
,*.— ' " l<ing. Pis maide out of chaiiibre com, po
h i i a d d e nei^ y 5 e t e.
•Akne t o [j e k i n g g o s e d e : „Louerd
king, washayl".
Die Übereinstimmung der angeführten stellen ist so gross, dass
ich eine direkte benutzung RG.'s bei der bearbeitung der volkssage
von Seiten des Verfassers von A annehmen möchte.
.A-nstatt all der oben angefahrten erzählungen folgt R v. 307 ff.
dem sonst insgemein berichteten lauf der ereignisse, doch macht die
darstellung einen sprung von könig Arthur''s tod bis zur ersten ein-
führung des christenthums in England unter papst Eleu-
therius und Lucius.
R V. 307 ff. RG a post V. 1419 ff.
Per after tuo and tuenti ger After two and tventi ger, po al
Efter pat Marie Christ her, pis was ido,
Eleutherie, pe pope of Rome, Telaforus pe pope ofRome pat
S t a b 1 e d e suipe sone was po,
Godes Werkes wurche First stablede to singe in holi
Ant s i 11 g e i n h o 1 y c h i r c li e : c h i r c h e y wis :
„Gloria in excelsis deo" „Gloria in excelsis", pat is a
Ant gef gret pardon per to. song of muche blis.
R V. 308, 311, 314 sind natürlich nur des reimes wegen ein-
geflickt, der erste ist ganz sinnlos und nur dadurch zu erklären, dass
R mechanisch das post Christum natum hinschrieb. Die setzung des
namens Eleutherius statt Telaforus erklärt sich wohl daraus, dass R
schon die nächste angäbe im sinne hatte.
R V. 315 ff. : Lucius führt durch den papst Eleutherius das
christenthum ein und errichtet 3 erzbisthümer und 28 bischofsitze,
vierhundcrtachtundvierzig jähr, bevor St. Augustin nach England kam.
Dasselbe erzählt RG v. 1640 f und App. N. Die Zeitbestimmung:
448 jähr, bevor Augustinus nach England kam, isf falsch; das richtige
giebt RG, App. N. : 420 jähre. Aber R verfährt bei zahlangaben
auch ziemlich nachlässig.
Die bemerkung üb^r die Diokletianische christenverfoigung und
über Alban's märtyrertod ist wiederum RG entlehnt.
R V. 325 ff. RG V. 1806 ff.
Dioclicien pilke time Tueie emperours of Rome, Dioclician.
Dude christendonie muche pine. And an oper, is felawe pat het Maximian.
Üeljer eine versilicirte niiUelinglisclie clironik ^85
In {)illse time Seint Albon Were Ijojje ;it one time . . . cristendoni
For godes loiie |)olede mnitirdom. to ssende.
Ymartred ;\s pulke time Seint Albon
,» , . was on.
V. 327 r. steht A V. II 23 f. (zur zeit Augiistiirs!; an gänzlich
unpassender stelle. Vielleicht ist diese notiz aus R im anschluss an
die crwähnung des hlg. Augustinus eingefugt.
Mit V. 329 beginnt R den bericht über die eroberung f^ng-
lands durch die Sachsen: könig Fortiger wird durch Hengist aus
England vertrieben; dieser begeht Acn xcuüXh at Ston/iettges, v. 333,
d. h. an der stelle, wo Stonhenge der sage nach als denkmal fiir
die gefallenen von Aurelius und Merlin errichtet wurde: RG v. 3035 ff.
Die V. 335 f. erwähnte prophezeiung Merlin's findet sich RG v.
2799 ff.:
Pat pe Snxons ssolde gut ouercome and bineme hör lond ywis;
nämlich das land der Britten.
Die Schönheit Rowenna's, R v. 337, hebt auch RG v. 2515 f.
liervor. Ebenso entsprechen sich die ihren trinkspruch berichtenden
verse in den thatsachen genau: R v. 338 ff. = RG v. 2514 ff.
R hat also Arthur vor Hengist gesetzt imd die ganze folgende
zeit mit ein paar fragmentarischen bemerkungen abgemacht. Der
abschnitt von Arthur's tod bis zu Rowenna inkl. umfasst nur 34 vers(\
An die erzählung von Hengist und Rowenna, resp. von maiden
Inge, schliesst sich nun unmittelbar die nachricht von der ein-
t hei hing des landes in die (ünf reiche in [)olitischer und kircli-
licher hinsieht. '
Diese eintheilüng ist entnommen aus WM GR, Lib. I 5 99 '^■1
der die überscliriff trägt: De partitione regnoruni et pagis et epis-
copatibus Angliae.
^ Brossmaiin : Die quellen der chronik des Robert of Ciloucesler, (Breslau,
Diss. 1887, p. 7 u.) gibt an, RG. habe diesen bericht aus 11. of Iluntingdon, Lib.
II entnommen; aber H. gibt nur eine durchgehende aufzählung der 3,5 scyrae, diese
würde also RG. v. 61 — 73 entsprechen. RG. hätte dann v. 75 — 82 die 17
bischofsreiche herausgehoben und ausserdem v. 83—86 die beiden erzbisthümer
besonders noch genannt. Dabei zeigen sich dann allerlei abweichungen : RG. führt
Ciamorgan unter ' dem namen Llandaf an, Northampton als Hamptesshire, Salop-
shire als Schropshire , setzt aucii beständig die rein englischen namen statt der
latinisirten ein. Und wo hat RG. die vertheilung der schires und bischofssitze unter
die einzelnen künigreiche her? In H. of H. steht sie nicht. Entweder hat ihm
also ein Schema ditser nrt vorgelegen, oder es ist seine eigene arbeit.
E. Kölbing, Englische Studien. XVIII. 3. 25
3S6
K. Stein lifis
R V. 34Ö ff. A V. \'^4i) ff.
l'at (Ml liade to Iiis p;iitie
tat lond of Kent, fmt is so druye :
And tueie bischopes in ys lond.
Wel liy weie beviie yfonil;
Pe ercliebi-schop of Caunterbuie
And ol' Roucestie, pat is nuiry.
R V. 351 ff.
I'c kiiig of Esex (lies Wessex) wes
richenion ;
He hade to ys poilion
Wylteschire, Barkscliyre.
Soupsex, Soupamteschyie,
S o pei'ey e, So 111 erseteschy re ,
Dersettschire and Deuenesclüre
And fierto al Coniwayle ;
And in is iond, sauntzfayle
He hade vyf bischopes riclie . .
Of Salesbury wes l)at 011 .. .
At Schyrebouine was Jio J»e se
And nou at Salesbiire ys lie.
Pe bishop of Welles al so
Pat at Ba{)e wonede fio ;
Pe bishop of Wyncheslie
Ant |je bishop of Chychestre,
i\nl of Exetre also:
Pilke was deled a tuo:
Pat 011 Credynton sauntz fayle,
Pat oJ)er at sein Germeyii in Cornwaile.
W.M, GR. Eil). 1 § 99.
Dominabantiir ergo reges Cantuari-
tarum proprie in Cantia ; in qua hi
sunt episcopatus : archiepiscopatus Can-
tuariae. episcopatus Rofensis.
§ 100.
Reges West-Saxoiunn domiiiabantur
in Wiltescire et Berkensi et Dorsetensi
pagis; quihus est episcopus unus, cuius
est sedes Salesbiriae , quondani erat
vel Rambiriae vel Scirebiirnae (cf. R
V. 362).
Et in Suliisexa .... Erat sedes
episcopalis antiquitus in Scieseo . . . .:
nunc habitat episcopus apud Ciceslrani
(cf, R V. 368). Et in pagis Suthamtunensi
et Sudreiensi (cf. R v. 357) quibus e]ii-
scopus est, qui habet sedeni Wyntoniae
(cf. R V. 367).
Et in pago Sumersetensi. qui habe-
bat olim apud Wellas episcopuni, (jui
nunc est Bathoniae (cf. R v. 365).
Et in Domnonia, quae Devenescire
dicitur (R v. 3,38) et in Cornubia. quae
Corngalliae nunc dicitur (R v. 3,ö9)- l'-i-
antque tunc duo episcopatus . unus in
Cridentuna, alter apud Sanctum Geriiia-
num ; nunc est unus et sedes eins
Exoniae.
Dann folgen Mcrcia, Ostangeln und Northumbcriand: die aiif-
zähiinigen stimmen ebenso wie bei den beiden ersten königreichen ;
die bischüfe werden jedesmal herausgehoben und am ende zusammen-
gestellt.
A weicht in seinen angaben manchmal etwas von R al), doch
sind die abweichungen so unbedeutend, dass man sie sehr wohl
bessernden und konjicirenden kopisten zuschreiben darf.
Es beginnt nun die reihe der angelsächsischen könige und
zwar sogleich mit dem ersten könig, der ganz England unter seiner
hcrrschaft einte: Egbry^t.
360
365
370
R V. 406 ff. = A \. 1403 ff.
P u s was E n g 1 o 11 d t o d e 1 c d,
Ant vch kyng from ojier dreued.
So |)at euer pe streng ore
Ouercome ])e feblore,
WM, (;r I, § 10.^.
Hae erant parlitiones reg-
noruin, quamvis reges pro vicissitu-
dine temporuni modo hi modo illi tcr-
ininos praetergredercntur i>i(' forti-
Ueber eine versiflcirte mittelenglische clironik
38'
And fiier pe richore
(Juercom [je povore.
l^o com kyiig Egbry])
Ant wyj) batayle nnd fyht
.M ade a 1 E n g I o n d y h o 1
falle to ys oune dol.
Hinter R v. 415 schiebt A
iiommen ist.
A V. 1409 fT.
He made |)e leawne hole and sounde
Purh dent of swerd and depes wounde:
S e y n F r o m o n d and K e n e 1 ni i b o
In pat b a t e y 1 wer s 1 a w e |j o
Kenelmin lay in Cowdale XLger per
in grounde.
And gete bis beued spac in pat
stounde ;
To leued man po spac pat bevied:
„Here lip Kenelmi y biried".
Fromond at Dunstaple schewed is,
Kenelmi a t \V i n c b e c o u m b e
V w i s.
tudine vel pro ignavia amitterent.
Sed bas omnes regnoruni varietates
Egbirbtus animi magnitudine compe-
scuit et ea, uno conquadrans im-
perio, ad uniforme dominium vocavit.
eine episode ein, die aus RG ent-
RG V. 5155 fT.. App. W. App. X.
Pe l\ing of We.stsexe sone bom wan
böte viue nere per po,
Pe kinedom of pe March ylaste longe
and wel ynou.
Vorte pe künde king seint Ken e Im
in martirdom me slou.
Vor seyn Formond was ded among
bam in b a t a y I e
Pat king of Estsexe was at pulke time
.saunfaile ;
And nou a t D o u n s t a p 1 e for sope be
iis and is.
On a scbrine wel faire bis bones fole
ywis.
On a wode be (sc. Kenelniinj was aslawe
pat Koubacbe iclepud is.
And a t W i n c h e c o u m b e bis bones
yscbrined bup ywis.
Vor after Jiat seynt Kenelm poru swike-
doni ded lav :
Fourti ger per alter pat beued
s j) a c in o day
And peyde ; ..Her 1 i p K e n e 1 m of
bis licucde bireucd'-.
Als regierungszeit Egbriht's giebt R 28 (v. 417), A 24 (v. 142 i),
RG 37 jähre an, alle als grabstätte Wynchester.
Ethclwolf. RGv. 5204 schreibt Adelwolfund lührt v. 5240
vier söhne desselben an : Adelbold , Adelred , Adcli)ri jt , Alfred,
R V. 422 ff. noch einen fünften, Apelston. A v. 1354 ff. macht die-
selben angaben wie R v. 422 ff. Der App. Y, der nach RG v. 5207
zu stehen kommt, bezieht sich natürlich auf Adclwolf, nicht, wie es
scheinen könnte, auf Egbrijt.
Die Chronik erzählt nun von Kthclwulf's Romschoss.
R V. 486 ff. = A V. 1431 IT. KU. App. V v. 6.
... He arered of ys lond ber .And pudor bo ^af more . pat was ek
Pre bundred besauntz Vcbe ger, lo pis,
388
R. Stenibeig
Pal he ^ef to arei e J) e 1 y h t
Ofseint Peter apostel biigt ;
Sejie lie gnf J)at oper
1 o seynt Paul, ys broper.
Pe pridde he gef sauntz fayle
To {le selue apostoyle.
R V 442 ff. = A V. 1431 ft'.
ijet he dude more qued,
Ethelwolf, er he were ded :
In Englond he ^ireiede a lok
O f V c he h o u s Jjat corae smok,
T o R o 111 e gef a peny ywis,
Pat petres peny cleped is.
R V. 450 ff. = A V. 1445 ff.
Ethelwolf on ]jat maner
Wonede at Rome |ire 5er; A : sewen
Sepe he com hol & sound
Bi France toward Engelond.
Ant weddede per a siiete pyng,
Charles dohter. pe grete kyng;
Dame Yudith (A: Edip) wes hire
nome.
R V. 458 ff. = A V. 1463 ff.
Po he com to londe her,
Ne liuede he böte tuo ger;
At pe hyde of Wynchestre
Were his bones don in eheste.
On hondred of besans pat iigt für
to amende
Of seint Peter, and to Poules on
pe Oper he sende;
To pe pope pe pridde to ben on
his pout.
RG, App. Y V. 3 ti".
And Seppe to Rome of eche house
ywis
Fürst he gaf pe rente pat petres
]i e n y i s
Pus was pis lond in seruage ibrout!
RG App. Y V. 11 ff.
Pe king was at Rome 0 ger after pis.
And seppe ine France hamward ywis;
To habbe to wiue Judith he nom,
Charles kinges douter, and com
hider hom.
RG App. Y V. 17.
Seppe he deigede sone and at AVin-
c h e s t r e ywis
Yburied faire was, par he gut is.
Die angäbe, dass Ethelwulf nach seiner rückkehr von Rom
noch 2 jähre gelebt habe, steht also in RG nicht, wohl aber in
WM GR, I p. 118 u. Biennio ergo postquain a Roma venerat, super-
vivi/is dcfuiigitiir et Wintoniae in episcopatu sepelitur. Doch stehen
die sonstigen angaben über Ethelwolf bei WM zerstreut, bei RG zu-
sammen, so dass hier WM wohl nur benutzt, nicht aber vorläge ist.
Zu dem Peterspfennig vergleiche man noch die angäbe in RG
V. 1 0 1 3 8 :
]'"roni Rome he brogte a beste, pat nie here nome:
Petres peni, of ech hous, per smoke out of come.
Die kämpfe Achelred's und Alfred's gegen die Dänen R
V. 463 — 471 = A v. 1468 — 1476 entsprechen RG v. 5310—5320.
Audi Eldred's grabstätte: Wybourne tnustre R v. 434, liymboiirne
^^ ^'- 53-2, ist gleichmässig in beiden angegeben. RG nennt
5 jähre als regierungszeit (nach WM jedenfalls, nicht!) R 7 jähre.
Ueber eine veisificirte mittelen2:lische chronik
;89
Nun folgt Alfred. Seine regierungszeit ist R v. 483 auf 24, A
^'- 1535 ^^^^ 28 jähr, RG v. 5410 ebenso, also wunderbarer weise
richtig, beziffert. Nach RA ist Alfred nicht in IVynchester, sondern
tjt Sei>it Poii/es (London) begraben.
R V. 476 ff. = A V. 1481 ff.
After him regnede Alureil,
Pe wiseste king pat euer et bred
He made J)oiirh godes sonde
l^e lawen in En^elonde.
RG V. 5388 ff.
King Alfred was [je wisost king
[)at longe was bifore:
Vor Jjey men segge, fiat lawes be|) in
worre tsme uorlore ;
Lawes he made rigtuolore and
strengore, Jian er were.
Der bericht über die zei teintheiluiig Alfreds stimmt fast
wörtlich mit den versen in RG, App. BB. Nur die anordnung ist
eine etwas andere.
R V. 490 ff. =: A V. 1491 ft'.
Pe XXIV tiden ariht
Pat beop in pe day and nylit.
Pilke he delede in preo ;
Wei lie bisette peo.
R V. 494 f. — A V. 1495 f.
Pe VIII he spende, ase mon mal rede,
In beden and in almes dede ;
R V. 496 = A V. 1497.
l'at ü])er VIII ys body to reste;
R V. 497 ff. = A V. 1498 ff.
l'e pridde ^'IIf were ])e beste;
Pilke he spcnd saunt dotaunce
Aboute polU and ]iiirueaunce
11 ou lie nii^te him wise and rede
Ant ys lond ariht lede.
R V .")02 ff. — A V. \:^<.y^ ff.
lle heuede a man in hyschapele.
Pat |)us J)is tiden con dele
He made J)re con dl es by wyiit
Pat scliulde brenne dav and nvlit.
RG App. BB V. 3 f.
P e f o u r e and t w e n t i t i d e s i n d a y
and in fie nygt,
Ase ge scliolle here, he dygte fol well
and rijt.
RG App. BB V. 9 f.
Pe while Jiat on ilaste , bis bedes in
alle wise
He bad and wrot and radde and huld
godes seruise.
RG App. BB V. 13 f.
Pe time of [)e [iridde he spende after
I>is
In mete and in drinke and to reste
him ywis.
RG App. BB V. n ff.
pe time of pat Oper to wisdom lie nom
And Oper poruiance of bis owe
kvnedom.
KG App. BB V. ir, ff.
He bad de a man on his cliai>ele,
pat lier of him seniede,
I' a t ]) e u s t i fl c n e c o u p e wel
dele, |iat wc iin>t enemj^nede.
;9o
R. Sterüber«
.Miil |iieo grete kandleii al ol" one
uiesure;
To lierne eite tides eche candle scholde
duie.
I'at on his owene chapele barnde
efne fol rigt.
Nammore ne no lasse böte d a y and
al ni^t.
Uass hier WM nicht vorläge gewesen ist, ergiebt ein \'?rgleich
seiner darstellung mit dem englischen texte, R v. 502 ff.: WM GR II,
Erat in capella sua candela viginti quatuor partium aedituusque, cui haec
<lelegebatur Providentia, ut per combustionein candelae regem de singulis ad-
moneret officii?.
R V. 512 ff. = A V. 1513 ff.
AI his ryhte purclias,
T o p o 11 r e a b b e y e s g e f fs a s ;
Hys rentes iie delede a tuo .
Pe haluedel J)enne a pi-eo.
Pat 011 partie he ^ef hem,
Pat in his court serueden hym ;
Pf.t o[)er he gef y\)e stude
To pilke Jjat his Werkes dude;
Pe pridde part he gef penne
To V n c o u J) e p o u r e menne.
R V. 524 IT. = A V. 1525 ff.
Se]ie he delede feire and wel
On foure pat oper haluedel:
Pat on partie he sende by sonde
To pilke pat were pouere in londe;
Pat Oper to poure religiouns,
Pe pridde t o poure cl e r e g o u n s ;
Pat Oper partie gef penne he
T o p eure c h i r g e n Ij y 3 e n d e
pe se.
Pus liuede pe gode Alured
Euer forte he wcre ded.
RG, App. BB, V. 17 ff.
And lialf to pouere abbeyes he
ga f after pis
His rigte biwonne Jairchas of
londes vu'is;
And his rentes t o d e 1 d e efne a t u o
arigt.
And pat o del a prco sone he hadde
pe furste to his seruans; to his work-
men al so,
Pe Oper and pe pridde pouere vn-
co upe gaf po.
RG App. BB V. 23 ff.
Pat oJ)er del a foure: to pouere
men of his londe
Pe furste he gaf, to pouere hous pat
o{)er ich vnderstonde,
Pe pridde he gaf to pouere Clerkes,
pe fuvpe after [)is
He gaf to poueie chirches bi-
g o n d e p e s e e ywis.
Pus spende his time Alfred, ich vnder-
stonde.
And his ofjtre godes. pe while he was
king in londe.
Erwähnt sei, dass A v. 1469 als führer des dänischen hcems
Hauelok nennt, was natürlich historisch unrichtig ist. 1-^s liegt also
wohl eine reminiszenz an Havelok tlie Dane vor.
X'ori .Vllred's nachlblger Edward giebt RG v. 3484 an, er
hab<" 3 söhne gehaljt , R = A dagegen XI\' chUarcn by prc wyucs.
UcLer eine versiliciite JiiittelensHsclie chroiiik
;>9i
IX dehtrai aiul V soiies. Aehnliche angaben finden wir in WM (JR I,
p. 136: Es sind hier 3 frauen Edward's aufgezählt, von denen er
zusammen 9 töchter und 6 (!) söhne hat. 3 töchter wenden sich
dem geistlichen stände zu, Edfleda (R v. 550 Alflcd) und EtlielliiJda
(R V. 552 Edi|D) , welche in das kloster zu VVilton eintreten i'R
V. 551 nennt die erstere äbtissin von Romesy ; dort liegt sie nach
WM, Gesta Pont. p. 175 auch wirklich begraben) und Edburga (R
Aubourh, A Albourh). Nur eine kurze notiz, die jedenfalls die aus-
iilhrlichcren angaben veranlasst hat, finde! sich RG App. DI):
And {3re doutrcn {)at were in gode religion:
Elfled and seinte Eldrith and seynt Edburg I)at on.
Hieran schliesst sich die anekdotc von Edward's Schwester.
K V. 556 ff. = A V. 1559 IT.
Edward hade a soster fre,
Ne w i s o r e of feie [)yng ;
He huelp hire brojaer Edward kyng
Wi[.) hire wyt and hire rede
llis lond wel forto iede.
Longe er [)e kyng were ded
He was geue to erl Aylred.
Pat wes a god holy mon
Ant on ys wyf a child he won.
Pe leuedy pinede so sore.
Er [lUt child were ybore,
Pat in hire pine he wes so wroht:
Neuermore he nolde conie
l'y iiire liue nyht ne day
In |)e Jjed, [ler hiie lord lay.
RG App. CG V. fl".
One wise soster he hndile . .Mlk-d
hure nanie was;
Poiu hure wigt he spedde f}e bet in
eche eas.
RG V. 5428 tr.
His sosler he let spovisy |iat yhote w'as
Kifled
To [le king {)at hold j)e March of him,
jiat yhole was Ejielred.
So heo niid cliiide was and Jiojte hire
so s o r
Ar [lat child were ybore, |iat he
ne wilied it nanimor:
Come namni(ji- to [lulke stouj^e; vor
nie ne migle hire bringe,
Pat go wolde euere eft in inonnes
bedde conie for r-ny jiinge.
In WM ist diese episode nicht erzählt. Edward's regienuigs-
zeit geben R luid A auf 24 jähre an, RG v. 5383 f. auf 25 resp.
26 jähre, als begräbnissort wird iil)ereinstiminend Winchester ge-
nannt.
-\))clston; zu seiner zeit l(d)te Gitv of W'ijr'H'iirk. In. \ . 5S2;
A V. 1665 — 1672 spricht ausserdem von dessen kanipl' mit deni
riescn Co/brond \\m\ nennt als kampfplatz IWiichcstcr. was mit der
IjckaiiMtcn sage stimmt.
In d(M) angabcMi lihcr den tribut, wrlcjicn .Xjicl-ton Schotlland
und Wales auferlegt, diffeiiren R -- .\ gegenüber R(j etwas; R
N'. 588: die Walliser haben 300 pfund Sterling und fünftausend
kühe jedes jähr zu zahlen, die Schotten 20 plünd gold; R(i v. 55''7:
39 2
R. .Stern bergr
die Walliscr 20 [)fuiiil gold ui:d 30 pfiiiid siibor jälirlich und 20000
ochsen; WM GR I, p. 148 hat eine angäbe, die nic^lir mit R = A
zusammenstimmt :
ut ei (sc. reguli North -Walensium) nomine vectigalis annuatim viginti
libras auri, trecentas argenti penderent, boves viginti milia quinque annumerarent.
Des königs Hugo von Frankreich, i'rectius: grafen von Paris !i
brautwerbung um AJielston's Schwester Hilde ist wiederum
fast wörtlich aus RG entlehnt:
RG App. EE V. 3 ff.
One s o s t e r {j a t li e t Hilde he
h a d d e, ich vnderstonde,
So fair w i m m a n as heo was m e
nuste in none londe.
Pe king Huwe of France, ihurde
teile so;
Pan erl Alain of BoJoyne hider he
sende f>o ;
Pe vries sone Bälde wine of Flandres
he was
R V. 096 ff. = A V. 1601 ft'.
Pilke kvng Afielston
Heue a soster, so feir wommon,
P a t in World m e nuste non
So feir leiiedy of fleysch and hon.
Hilde hatte f)at maide fre,
Pat haji so much of beaute.
Hughe, f)at kyng in France wes,
Pis maide to quene ches . . .
After hire he con sende
Pe eorl Edulf of Boloyne,
P e e )• 1 e s s o n e B a 1 d w i n o f C o -
1 o y n e.
Po he was to londe ycome.
He fond |)e kyng at Abyndon.
In der angäbe des namens des gesandten weicht also R ■-=■ A
etwas von RG ab; auch giebt RG nicht den aufenthaltsort des königs
an; wohl aber stimmt R =r A mit WM GR, I p. 150:
Princeps huiusce legationis fuit Adulfus, iilius Baldewini, comiti?
Flandriae (Köln wurde zu Flandern gerechnet). Is. cum in conventu apud Ab-
bandunani proci postulata exposuisset ....
R V. 612 ff. = A V. 1619 ff.
Po hc ]>c kyng ymctte,
Wel feire he hyne grette:
A noble present he him brohte .
And of his sister him bysohte:
P r e I1 o n d r e d s t e d e n mylk whyte,
In Jjc World nys heore ylyche,
Pe bridles were for t)e nones
Bygo wi{) preciouse stones;
P e ni p e r 0 u r e s s u e r d C o n s t a n t i n
Pe scauberl wes gold pur and fin ;
Per inne wes closed a nail gret
Pat ede jiurh godes fet.
RG App. EE V. 9 ff.
And jiane kyng Adelston hi greten
fair ynou
And his soster bad to wiue; to hirc
his hurte drou :
And fair riebe giftes to present lie
sende also
So J)at {)i-s wimman his bede he
scholde do.
Verst [i r e o li u n d r e d s t e d e n , so
white so t)e swan.
And mi'i preciouse stones bare
bridles big an.
Ueber eine versificirtc inittelenglische chronik
393
Pat
C o n s t a n t i » e s s w e r d.
Ant he p r e s e n t e d e h i m [le spere,
Dat C h a r 1 e m a y n e w e s \v o n e t t o
b e r e
O T a i n e s s a r r a z i n e s in bataile.
Mani swore and seyd saun falle.
Pat wif) {)at spere smert
Jesu was stongen to pe Iiert.
^ete he present him ywis
P e b a n e r o f s e y n M o r i s,
Pat he was woii to bere
Ogain |je sarrazines hei^e A 1647 f-
T o f o r e pe holy 1 e g i o u n,
Pat is of giet reinissioun.
R V. 636 ff = A V. 1649 ff.
Ant o partie of{)e holy rode.
Pat god schedde on ys blöde;
Hit was c 1 o s e d fair and wel
In a c r i s t a 1 everuch del.
R V. 640 ff. = A V. 1651 ff.
And [)re of [>e jjornes kene,
Pat were on godes hed sene,
Ant o n e riebe croune of golde
No richore king were ne scholde,
Biset w'ip inne and wifi oute
W i {) p r e c i o u s e s t o n e s al
aboute.
A}>elston of {)is sonde wes bly{)e
And [jonkede pe king of France suif)e ;
His sist er Hilde he him sende.
Pe pomel was of golde , no betere
neuere nas.
And f) e r i n n e o n a i 1 i c 1 o s e < 1 ,
holi on ech cas,
Whar mide in fje rode Jesu ynailed was.
He p r e s e n t e d e him ek w i j)
C h a r 1 e m a i n e s s p e r e,
Pat t o g e n s t e {^ e s a r a c i n s h e
w a s y \v o n e d t o bere.
2Jut was per on |3at seyde. hit was |>e
spere Jiat hurte
Jesu in pe rode, {lat was ypult to his
herte.
RG App. E£ V. 29 f.
And s e i n t 1\I o r i c e s b a n e i' gut
he sende him jiar,
Pat to fore legion, whanne he
wende, it bar.
RG App. EE V. 23 f.
And o p artige of |i e c r o i z.
richeliche wi[i al,
Pat was Jesu on ido , y c 1 o s e d o 11
c ]• i s t a 1 .
RG App. EE V. 25 ff.
And one partige of pe {)ornes he sende
him after I)is
icrouned in |ie
croiz ywis,
c r () u n e o f g o 1 d.
wel ywrout,
Mit ]) r e c i o u s e s t o n e s, him was
eke ybrout.
A{ielston mid his presents grete ioige
made |)o.
And sende him his s o s t e r , f)at
lie haddc desired so.
Pat Jesu was mii
And one kinges
Die geschenke sind also in folgender reihe aufgezählt: RG :
stedcJi, sucrd, Charlcmaines spere {to ^enste Sarr.), partiit^c of pe holy
croiz, partie of pe pornes, croune, Morices bancr. R = A : stcJcn.
swerd, spere, baner, lioU rode, fre pornes, croune. Dagegen bei W'M
GR, I p. 150: eqni, ensis, lancea, 7'cxil/unt cotttra Sarr., diadema, par-
ticula criicis, portiuncnla coronae spineae. Es entspricht also die
394
K. Sternbers
anordming in R = A mehr der in WM als der in RG, nur sind
die reliquien alle zusammengestellt, »pat he 7oas zvon to bere \ O^aiii
fc sarrazincs hcrc'.<. entspricht W'M GR, I p. 150 u. : (/uo idcm rex in
hello Hispano .... infestos .... hüniicoriitn cinieos dirumpere soli-
tns erat, und fehlt in RG. Die Übereinstimmungen der chronik mit
RG sind jedoch sonst so auffällig und die abweichung beider von
WM so deutlich, dass man annehmen muss, die obige reihenfolge sei
nur zufällig entsprechend, und das >yo'^ain ße Sarrazines« aus sonstigem
wissen hinzugefügt.
Bei d("r Schilderung der ermordung Edmund 's, des nachfolgcrs
von A[jelston, hat sich R = A wieder näher an WM angeschlossen,
vielleicht, weil ihm diese darstellung gegenüber der Weitschweifigkeit
RG's (v. 5606 — 5620) besser in die kurzen verse zu passen schien.
R V. 662 ff. = A V. 1681 ff. WM GR, II § 144-
Se[ie byfel a t o 11 e f e s t e L a t r u n c u I u s quidam, Leof . . .
A t C a n t e r b u i' y a cas vnwreste : in s o 1 I e m p n i t a t e sancti Augu-
Ase king at niete seet stini Cantuariae episcopi inopinus
He bihueld and vnderjeet apud Pukelechirche int er convivas
Of a \) e f Jjat was degised r e g i s assedit . . . Id rege solo ani-
A m eng h i s k n y 3 t e s hende and madversuni . . . Itaque bili c-oncitata
wise. et ... e niensa p r o s i I i e n s, p r a e -
Pe kyng wes liastif and starte v p d o n i in c a p i 1 1 o s i n v o 1 a t et
And h e n t e [) e |) e f b y p e t o p ad t e r r a ni e I i d i t : i 1 I e latenter
A n d c a s t e li i ni d o u n t o |) e e d u c t a 111 sie a m de vagina i n
s t o n ; jj e c t u s r e g i s ... i n f i g i t. —
Pe [lefbraid out is knyf anon Lati-Q quoque mox concurrentibus
A n t t o [) e li e r t e \) e kyng satellitibus niembratini dissecatiis,
pruste... p r i u s n o n n 11 1 I o s s a u c i a v i t.
pe lordynges starten vp vcliun
Ant |ie pef slowen anon.
All r a t b e r li e w u n d e d e m o n i
o n
Pourli l)e fleisch to |ie bon.
Dass der Schauplatz der begebenheit nach Ganterbury verlegt
wird, hat wohl in einem versehen in bezug auf die Stellung, die das
wort -)'Cautuariac-i in dem satze einnimmt, seinen grund. Bei WM
steht nichts davon, dass Leof verkleidet gewesen sei, wohl aber R
V. (66 -^^ RG V. 5612: y>of a pef, pat was degised =: - Lof , und
is elopcs changed />ere«. Ferner spricht WM nicht direkt von einem
mahl, wohl aber R v. 664 = R(i v. 5610: Jse /<• ky/ig at niete
sat z:^ Suppe a day, as pe king säte at is niete. Andererseits ent-
spricht R v. 670 wörtlich dem lateinischen te.\t, während RG v. 3619 ff.
l'eber eine versificiite .mittelentrliscb.e clnouik
395
eine breite Umschreibung giebt. Ferner fehlen R v. 375 f. voll-
ständig in RG, während ^VM die angäbe hat. Das praedoni in
capillos iiivolat geben R v. 269 und R(t v. 5619 gleichmässig mit
killte J>e pef In pc top.
W'ir müssen hier also eine benutzung und versclimelzung RG's
und WM's annehmeih
Den nachtblger Edmund's nennt R = A Achelred, RG Aelred,
WM Eldred, wohl derselbe name. Die regierungsdauer ist ganz will-
kürlich angegeben. Uebrigens ist nach RG u. WM Eldred Edmund's
bruder, nicht sein söhn! Die angaben über Edwin sind denen
U'M's mehr entsprechend als denjenigen RG"s. Dieser sagt nur
\-- 565!^:
A fol woniman in spousbiuclie he lield vnder is wif.
Dagegen vergleiche man:
R V. 689 ff. = A V. 1707 ff. WM ÜR 1, p. 163.
All of is bodi he wes unwys. . . . petulans udolescens et qui specio-
l'e fürst e d a y [1 a t he c r o 11 n e sitate corporis in libidinibus
n o ni a b u t e r e t u r. Denique p r o x i m e
He birafte a gode nion c o g n a t a ni invadens uxorem eius
Of his wif for hire fair he de; forma deperibat. Ipso quippe die,
Of god he hade Intel drede. quo in regem sacratus fuerat,
Aiet h e o w e s h i s c o s i n e, ... in complexum ganeae devolutus.
Pe sore he seruede more pyne.
Nach RG v. 5674 regierte Edwin prc ^<r and som del morCy
nach R v. 696 und WM, GR, I, p. 163 vier Jahre. In Winchester
wurde er beerdigt: R v. 697 = R(; v. 5675. Die prophezeihung
bei Edgar 's geburt lehnt sich theils an R(i, theils an WM an:
R V. 7U2 ff. = A V. 1717 ff. RG V. 5682 ff.
l'ilke nyth |) a t he was y b o r e, Vor [julke tynie |i a t E d g a r of is
Seint Dunst an was glad [lerfore; nioder was y b o r e,
I'"or lie h e i- d e fie steuene Seint Dunst a n was at Glastingbury
Of [le a u n g 1 e s of heuene Jjer ;.fter and biuore.
In heore song segge by ryme: T' o !i 11 r ! e he |>ulke time angles
., Vblessed be |>at ilke time singe ywis,
l'at Edgar ybore wes; \pe in jk- Rift a inurye song and |)at
For in his time schal bcon pees song was jiis:
Euer in his kynedom, ., To huiy chirche and to [le lond pays
AVhil he iyuef) and seint Dunstan". ys ybore and blis,
lii fjulke diildes time, |)at noul)e
ybore is".
WM (.R 1, p. 164.
.,Pa.\ Angliae, (juamdiu piiei- iste
regnaverit et Dunstanus noster vixerit".
39^
K. Sternbers
Der passus über Edgar's strenge rccbtspflcge entspricht den an-
f;aben W'M's und fehlt in RG.
K V. 718 ff. = A V. 1729 ff.
N e m ü n f) e r 11 a s n o 11 so he h
Pat m y s d u d e, feor ojiei- neh ^
In ys lond, day o|ier nyht,
Ageynes [> e 1 a g Ii e eni wyht.
Pat he schulde fonge mede
After |)e selue iiiisdede.
WM GR I, ].. 177.
. . . sanctitatique morum comiminic;i-
bat severitatis animositas, iit null u in
c u j u s c u in q u e d i g n i t a t i s h o -
m i n e m 1 e g e s i 1 1 u d e r e impune
permittei^et. Nemo eins tempore pri-
vatus latro, nemo popularis prnedo, nisi
qui mallet in fortunas alienas grassari
propriae vitae dipendio.
Auch die darstellung der d(^n Wallisern ■.auferlegten wolfs-
s teuer steht derjenigen in WM näher als in RG:
R V. 724 f. = A V. 1735 fv WM, GR 1, p. 178.
Hu sclnilde he .spercn eni inon, Quoniodo . eniin ausus hominuin
When he of bestes wrache noin ? praeteriret, qui etiam oninis generis feras
... e.\ regno e.xterminare cogitaret.
RG V. 5774 giebt den jalirlich tribut auf 3000 R = A und WM
auf 300 Wölfe an. Wo R -- A die angäbe über das Londoner
Parlament hergenommen hat , weiss ich nicht. Es sieht dies .sehr
wie ein anachronismus aus.
Das wunder Ij e i der a u f d e c k u n g der g e b e i n e Edgar's
ist aus RG App. }] entnommen :
RG App.-JJ V. 11 ff.
. . . .{)at he ibured was
Seuenti ger and .seuene , Jio fei a such
cas :
On abbot fiat het Edward of Glasting-
burv rigt
Fram bis furste tuinbe burige iiim
hadde ydigt.
His tuinbe was yopenett, as muche folc
him say
A 1 Ii o 1 o n f 1 e s c h s and b o n e
ase he was |ie fiu-ste day
Pat he was fürst iliui^ed.
RG App. Jj V. 17 ff
. . . m e h i in n o in v p jio a n o 11
Ant wolden him leggen in {) e stori. And to on oI)er stude broute, to legge
Ah so schert he was ywroht ; in o ston;
Is trabt ne myhte he ligge noht, Ac ne niyte lie nout j)er inne, {»e ston
His legges hy coruen of anon was so schort;
R V. 742 ff. = A V. 17.53 tf.
Afterward, ase he wes wur|)e.
Pat he bade leyen in vr[)e
Sixty wint«r vnder molde.
An abbot lüin i^emue wolde.
Aylward hihte {^ilke abbot.
Ase men wolde him nymen vp
Ant leggen in a firoh of ston,
He fonden him bo})e fieys and bon
AI so hol and al so sound,
As he was leyd fürst in ground.
R V. 752 ff; = A V. 1765 11.
Me n o m h i m v yi a n o n
Ueber eine versiticirtennttelenglische chronik ßoy
Faste by J5e kneobon . . .. Po made [le abbot sniite pe linies scliart
And {)e blöd al so warm fort.
Hein starte out opon Pat bodi gan to blede, [lat nuiclie folc
A s e h i t w e r e a q VI i c 111 o n. ■ hit say,
Ase me him in toumbe dude A s e o f a m a n !> a t w e r e a 1 y u e,
A wodnion botnede y [le stude, {julke siilue day.
And a blindnion hede sihte Po was jie bodi wel faire yleyd on a
And niyhle seon suifje bryfite. bere,
O blind ni a n a n d o \v o d {j o
botnede {i c r e.
WM (iR I, p. i8o giebt den namcn des abtes in der
form Eiküardus ; nach demselben schriftsteiler wurde Edgar (7 953/
1052 transponirt; das gäbe c. 100 jähre. Die angäbe bei RG ist
also auch nicht richtig; die abweichende angäbe bei R beruht wohl
schon auf einem fehler der ursprünglichen handschrift. Die legende
wird bei WM GR I, p. 180 in wesentlicli abweichender fassung
erzählt. Die ermordung Edward' s, des sohncs Edgar 's, ist in R
V. 779 ff. anders" dargestellt, als in RG v. 5860 ff. und in RM GR
I, p. 183; nach beiden stösst ihm ein trabant ein messer in den
leib, als er deiy v Willkommbecher leert, den ihm seine Stiefmutter
Estryld (WM: Elfrida, RG vac.) reicht. R v. 781 sagt: hhn apoi-
senede. Dass es eine derartige Version über seinen tod wirklich ge-
geben hat, beweisen die worte WM"s in den G. Pont. p. 188, mit
denen er die erklärung, warum Edward's hinge unverwest geblieben
sei, nämlich, weil sie mit gift getränkt gewesen wäre, zurückweist:
Consta t enini , cum inicr bibendmn sica foraiut/t voluntquc virus siti-
culoso propinaiuni, fcrroqice vim vencni pracre/iiafn.
Edward's irachfolger, Aeldred, wird R v. 783 Achelred ge-
nannt, was jedoch nur eine andere namensform ist. Seine regierung
ist in so allgemeinen zügen geschildert, dass eine entlchnung aus R(i
nicht nachzuweisen ist. Edrich wird von RG erst unter Edmund,
von WM schon unter Etlielred erwähnt. Die Zeichnung des verräthers
ist aus WM entlehnt.
R V. 787 ff. = A V. 1797 ff. W.M, GK I, p. i8v.
Pe kyng hede a Steward Jam vero si quid urgente periculo,
Pat wes fei and cuhiaid; utile et arcanum decrevissent , statiin
He was cleped Edi icli. a d D a n o s per p r o d i t o r e s
Nes no traitour bis vlicli. deferebatur. Nani ... in talibus
Ant [iah jie kyng him luuede \Vel impiobe idoneus Edricus . . . consilia
Ant tolde him his consail ; regis ut fidelis venabatur , ut inoditor
Ant {)e traitour vch adel disseminebat.
S e n d e li i t t o ■ D fc n e m a r k e
B y m e s s a g e r s stör and starke.
2q8 J'^- Sleriibeig
Hier nennt ni:M R v. 797 den fiihrcr der Dänen Havclok
(A vac), ebenso unrichtig, wie A v. 147c. Derselbe war bei<annt-
)ich Sweyn.
R V. 800 giebt als bcgräbnissort Achclred's Westminster, WM
(iR I, p. 215 i'. Sanctnvi Patiluiit Londonii^ RG v. 6124 garnichts
an. Edmund's Ireneside kämpfe mit den Dänen R v. 806 ff. sind
ganz kurz erzälilt.
A V. 1831 — 1S56 berichtet nun ausführlich Edmund's tod,
verwechselt aljer die gcschichte seiner ermordung mit derjenigen
Edmund's von Ostangeln, der, von Inguar und Hubba gefangen, von
pfeilen durchbohrt, den märtyrertod starb. A erzählt:
Edniiind wurde durcli Edncli's venätlaejei mit pfeilen durchschossen, sein
liaujjt ward abgeschnitten; in Christchirche wurde er begraben, jetzt liegt er in
Biry. Als man den leichnam suchte, sprach das haupt : ,./<"// a)n her'-', ein wolf
liatte es in den klauen und spielte damit, ohne ihm ein leides anzuthun.
Dazu vergleiche man WM (t. Pont. p. 153:
Caput a corpore lictoris saevitia divisum dumeta . . . occuluerant. Ouod
dum cives quaererent . . . jocunda Dei liausere munera, examinati capitis vocem
expressam omnes ... ad se invitantem. l.upam feram, . . . lacertis illud circum-
plexam, innoxiam praetendere custodiani.
Ferner RG, App. J v. 7 f.:
,AVhar art liou", hi seide, ech to ofjcr her and I)er:
Pat holi hefd answerede : lo her, her, her I
Auch den ersten bcgräbnissort: tumha = Biiry giebt WM an;
Christchirche ist in Malmesbury , wohin er später überführt wurde.
Ueber Edrich's bestrafung berichtet RG v. 6332 — 6399,
Edrich's söhn habe Edmund iiinterlistig ermordet, dieser selbst habe dann
könig Knut seine Verdienste um ihn vorgehaken; E. sei darauf in die Themse
geworfen, sein söhn von pferden geschleift und dann enthauptet worden.
WM ist hier niclit die vorläge von RG , sondern, wenigstens
in bczug auf die hauptpunkte , Ailrcd Riv. De Gen. etc. cf. Bross-
mann a. a. o. R = A hat nun RG's nachrichten unter benutzung
einiger angaben WM's zu einer dramatisch recht wirksamen scene
verarbeitet. RG sagt, F.drich's söhn habe sich vor Knut seines mordes
gerühmt. Dieser
RG V. 6392. R V. S40 = A v. 1875.
. . . let hini mit hors to drawe fram He lete hem drawe wi|) stede
strete to strete.
Da R V. 829 von traitours spriclit , scheint WM's darstellung,
nach der Edmund auf Edrich's anstiften von seiiuMi kämmerlingen
ermordet wurde, zu gründe zu liegen:
UeSer eine versificirte mitteloiclische clironik
399
vgl. WM (IR l. i>. 2l>^
. nam , iiescio iiua siiiiultate
K V. 829 ff. --= A V. 186;:! tY. W.M. GR, l, |i. 217.
. . . [le tiaitouis of [äs Ion'!. . . . cubicularios regis . . . pollicita-
Pat heden traised Edmond tionilms illectos . . . complices suos
And Slawen hiin to ded fecisse.
T'oiirli Edriches red.
Dann fährt R v. 899 f. fort :
Hituene Edrich and jie king
Aios a repieofing. orta . . .
Nun schliesst sich die Schilderung der weiteren Vorgänge näher
■.sn RG an ; R hat aber die worte, die der sehn Edrich's an den könig
Knut richtet, mit denjenigen seines nach R(i v. 6372 erst später
hinzukommenden vaters verschmolzen , und die ganze rede Edrich
1)ei gelegenheit des Streites in den mund gelegt.
R V. 851 ff. = A V. 1887 ff.
..S i r e k v n g", s e y d e Edrich.
,. Who wende f)at J30u wer such?
Understondest f)e noht,
Hou d e r e ich a b b e |) i I o u e
a höht '
Y lette b i t r a y e {ulke mon,
t^at much god ine (kide on 1
Ant icli lette h i ni sie wi|) gyn
To make |)e kyng after hyiii."
R V. 865 ff. = A V. 1901 ff.
„Sir Edrich", seide jie kyng,
,.Pou ne gabbest nofiing? . . .
Püu leitest |ji lord to defje doii.
Pat |>e dude so muche honour,
Ant |) o 11 w e r e h i s t r a i t o u r !
Ant after trecherie and gile
^le schal gelde [se |iy whilel"...
Ant at a window casten out
Riht doun in to Te niese flod.
\<X\ V. 6364.
Pi 1 o u e ich a b b e wel d e r e
abogt and nii lif an auntre ydo.
RG V. 6373 ff.
„S i r e king", he s e d e , ich abbe
inuche loue [le ydo
Vor sake Edmond niin louerd , and
b i t r a y e d uorjie.
And let h i ni sie uor |)i loue; hou
woltou it gelde me?
RG V. 6376 ff.
Po sede king Knout age : „T r a i t o u r
]) o u a r t ywis,
And muche agen god and agen me [lou
ast don aniys,
Wanne [lou ast Idn owe louerd, as Jiou
teilest me vore,
To so vile de|)e ybrogt . l^at was nii
broder ysuore . . .
RG V. 6369.
I c h o 1 1 e wel |)in mede g e 1 d e bi
[le treu|ie ich ou to |«e."
RG V. 6382 f.
He let caste |)is traitour in |il-
eueninge late
A t an f e n e s t r e in T e m e s e.
noisc ior to abate.
Knut"s regicrungszeit: 20 jähre, R v. 882 und ijegräi)iiissstätte :
irinchestcr A v. 1920, R vac. , stimmt init R(» v. 6636 f. Ihm
folgt nach R -= A Hardaknut, dessen regicrungsdauer R auf 28,
A auf 29, RG richtig auf 2 jähre angiebt.
^.oo l^- Sternberg
Nach R V. 888 scheinen vcrsc ausgefallen zu sein; A hat die-
selben V. 192g - 1934: a rod regned her etc., also natürlich Harold
Hareiot. A giebt als dessen regierungsdauer 3 monate an, augen-
scheinlich eine Verwechselung mit Harold, Edward's nachfolgen Sein
grab ist nach RG v. 6657 : to pe abbey of IVestminstre , nach A
V. 1933 at seynt dementes, wip outen Templebar ; das ist wieder eine
jener eigenthümlich genauen bestattungsangaben bei A, die sich nirgends
wiederfinden fvgl. bei Vortigern). Bei RG folgt auf Knut erst Harald
und dann Hardeknut. Dieser ist nach RG v. 6672 zu Winchester,
nicht, wie A v. 1928 (R vac.) angiebt , in VVestminster begraben.
Die falsche angäbe, dass Hardeknut 28 jähre (R v. 887) regiert
habe, ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass RG v. 6676 sagt,
die dänischen könige hätten 26 Jahre über England geherrscht und
dass diese zahl zu H's 2 jähren noch hinzugezählt wurde. Es folgt
nun Edward (thc Confessor), dessen frömmigkeit sehr gelobt wird,
vgl. RG v. 6767 ff. Seine regierungszeit giebt R v. 894 f. auf
24 jähr und 6 monate, (A auf 3,0!!) RG v. 7262 auf 23 jähr und
6 monate an. Sein grab ist in Westminster, RG v. 7267 Rv. 896
= A V. 1972. R V. 890 = A V. 1934 ist Edward als Knut's bastard-
sohn bezeichnet; er war bekanntlich ehelicher söhn desselben und
der königin Emma. Das Knoutes sone hastard muss sich auf Harold
beziehen. Vielleicht ist zu lesen:
After Knoutes sone bastard
Reigne king Edward.
Dies würde darauf hinweisen , dass die Harold behandelnden
Zeilen von A in R ausgefallen sind.
-V v. 1941 — 1970 fügt zwei Visionen Edward's ein: i. Unter-
gang der dänischen flotte (Ailredus Rievallensis, RG, WM sprechen
nur vom tode des Dänenkönigs) und 2. erscheinung Christi beim
messopfer. Letztere Schilderung stimmt im inhalt mit Ail. Riv. De
V^ta Edw. Conf., Curs. Patr. ed. Migne, 195, col. 760, ist aber so
kurz, dass eine direkte entlehnung nicht nachzuweisen ist. A v. 1965 ff.
sehen sehr danach aus , als ob der passus über Edward's Visionen
einer englischen legende entlehnt wäre, deren schluss eben diB verse
bildeten:
„For him and for al man kinde
Of dedelich sinne god ous vnbinde,
^if oni of ous |)er in be ;
„Amen" siggefi par charite."
Ueber eine veisiticiite initteleiiglisclie clironik ^oi
Edward's nachfolger ist Harald, Godwync soiie R v. 898. A
V. 1974 schreibt goäe meines sone, doch wohl nur ein missverständ-
niss. Beide nennen ihn aber Harefot; dies war aber der beiname
Harald's, des sohnes Knut's. Die angaben sind ganz kurz und ent-
springen wohl allgemeinem wissen. Hieran schliesst sich nun die
eroberung England's durch die Normannen unter
William bastard of Normaundic.
A V. 1978 schreibt »William Mm slou^ and pat 7vas vilanie«\
R V. 904 hat einen anderen reim. A scheint also W.'s eroberung
als eine Ungerechtigkeit zu empfinden.
K V. 907 f.
. . . Harald he.ouerconi
And lette hiin to de[:ie don.
ist wohl vom Verfasser nicht wörtlich gemeint , und dürfte eine
licentia poetica sein.
Die könige von Wilhehn I. bis Heinrich IL sind ganz summarisch
behandelt; es ist fast nur regierungszeit und begräbnissstätte ange-
geben. Die angaben differiren manchmal von RG.
William I. regiert nach RG v. 7840 vierundzwanzig, nach
R V. 915 = A 1982 und WM GR , I 337 einundzwanzig jähre;
letztere angäbe ist richtig. Er starb in Caham R v. 919= A v. 19B4,
Cam = Caen : RG v. 7844. Die Schöpfung des »Newe Foresi<-<
wird seinem söhne, William Rufus, zugeschrieben, R v. 922 ff. =
A V. 1990 ff. RG erwähnt nichts von der Zerstörung von über 50
kirchen bei dieser gelegenheit , WM GR, II, 332 sagt : »subrutis
L'cclesiis«. Von William II. erzählt RG v. 8562 bei anderer ge-
legenheit :
Vor abheyes and piiories al to grounde he brogte
And holi chirche, and {jat lond destruede al to nogte.
Vielleicht ist hieraus die Übertragung der anläge des »Newe
Forest« auf William II., die übrigens auch bei anderen chronisten
vorkommt, zu erklären. Den namen seines mörders giebt R v. 931
übereinstimmend mit RG v. 8656 in der form Water Tyrel^ seine
regierungszeit R v. 933 auf 13 jähre = RG v. 8666 richtig an,
A 21 jähre! Zu Winchester liegt er begraben: RG v. 8670.
König Heinrich I. regierte 35 jähre, R v. 938. A v. 2015
giebt 20 jähre (!) an. Nach RG v. 9129 starb H. im 36. jähre
seiner regierung ; er wurde in der abtei zu Redinge bestattet : R v. 940
= A v. 2016 = RG App. XX, V. 42.
K K Ol hl 11g, Knglisclic Studien. XVUI, 3. 26
40-
K. Steinbero;
Bei Stephen of Blois ist es auffällig, dass A (R vac.) v.
2020 ff. ihn sehr labt , R(i App. XX v. 433 ff. ihn scharf tadelt.
Seine regieriingszeit beträgt nach R v. 944 zwanzig, nach A v. 2025
zehn jähre. Nach RG App. XX v. 435, starb er im 19. jähre
seiner regierung und wurde in Feueresham bestattet: R v. 947 =;
A V. 2026 = RG App. XX, V. 431.
Die angaben über könig Heinrich II. in R weichen in den
zahlen alle von RG ab. Ob hier die abschreiber schuld tragen oder
eine andere quelle vorliegt, ist mir festzustellen nicht möglich ge-
wesen. Die geschichte des »jungen königs Heinrich« R v. 955 ff.
fehlt in A.
A V. 2032 ff. lässt Heinrich IL in Winchester bestattet sein
und giebt ihm yi Henry his owJien broj>eri zum nachfolger; dieser
liege in Foiuit Euerard begraben. Das ganze ist ein missverständ-
niss; Heinrich IL hat dort sein grab.
Es folgt nun könig Richard Coeur de Lion. R v. 980 ff.
giebt nur seinen beinamen, seine regierungsdauer, seinen begräbniss-
platz und den ort, wo er tödtlich verwundet wurde, an, letzteren
mit den Schlussworten der romanze Richard Co er de lyon.
A. V. 2041 — 2185 schiebt seinen zug nach Palästina ein
und hat dabei die romanze entweder in einer etwas anderen version
als sie der \Veber'sche text (Richard Coer de Lyon ed. Weber, Early
English Metrical Romances P. II = RC) bietet, ^ark benutzt, oder
sie selbständig bearbeitet. Man vergleiche: i. Die ausrüstung:
A V. 2053 ff.
And afterward o f t i m b e r long
He 1 a t e m a k e a castel streng.
To stonden in pe tour an heye.
When it was wrougt fair and wel
He lete charge schippes |)erwi{)
eueridel.
A V. 2061 f.
And a 1 [) i n g [:> a t fei ]) e r t o
AI [lus he dede [)0.
2. Die mühlen:
A V. 21Ü9 ff.
Pilke Richard our king
Dede make a queynt {üng:
Winde niilles in schippes honend
on water
RC V. 1385 ff.
... off tvnihyr grete schvdvs clong
He leet m a k a tour ful streng,
That queintyly engynours iiiade ;
T h e r w i t h three s c h y p p y s wer
wel lad.
RC V. 1389 ff.
Anotiier schyp was laden yet
With an engine hyghte Robynet :
It was Rychardys o mangenel
And al the takyl tiiat theilo fei.
RC V. 2639 W.
Ovyr al othyr wyttyriy
A m e 11 e he hadde off gret inaystry
I n myddys a schyp for to stand ;
Swylke on sawgh nevyr man in land.
Ueber eine versiRcirle mittelensrlisclie clironik
403
Failed about wi{) hrenand taper, Foui- s a y 1 e s wer theretoo.
Ilongend wiJ3 vice made wel queyiit Yelew and grene, red and bloo,
Pat non of heni niigt out teynt ; With canewas layd wel al about.
Pe sayles wer red and 3a lu Ful schyr withinne and eke witliout.
a n d g r e n e,
Wel gi^eselich [ling on silit to sen.
Nach RC V. 2653 werden wir eine lücke zu konstatiren haben.
Das Schreckbild, welches Richard errichtet, ist doch wohl nach
V. 2655 ff.;
Out off the eye ranne red blood;
Beffore the trowgh there stood on,
AI in blood he was begon,
And hornes grete upon his hede;
Sarezynes theroff hadde gret drede . . .
A lytyl beffore the lyght off day
Clenly they wer don awav,
als ein teufelsbild zu verstehen. A v, 21 17 scheint, vielleicht
durch gleichen reim veranlasst, die in Weber's text schon verstümmelte
beschreibung gänzlich ausgelassen zu haben. Die erzählung geht
weiter, \-. 2 1 1 7 : pe Sarrazins seye pat mervaile, was sich sicher auf
das teufelsbild bezieht, vgl. A v. 2 1 2 1 f :
For f)is is ])e deuel of iielle —
Pat wil ous eurichon a quelle.
SO sagen sie und fliehen schnell davon.
Nun folgt in A eine episode, die bei Weber der geschichte
von den mühlen vorangeht: 3. Die kettensprengung:
A V. 2139 ft".
King Richard ariued to jie lond;
Ac first he« ni o t a dint wel strong
W i |i his a X a che y n e of jire.
AI [lat |ier were inigt it se.
Swiche a dent as he smot {)er
In lond nas sniiten neuer er.
4. Die bienenstöcke.
A V. uo^l ff.
W h e n i t w a s w r o u g t fair an<l
w e I.
He s e 1 1 [) c r in a m a n g o n e I
Pat jHnh qucyntise . . .
Anon he tok hini {je bee hiue
Arid into Acres slong he bi liue;
Of }) e h i u e s gret p 1 e n t e
He slong in t o pat fair c i t e.
RC V. 2616 ff.
And Kynge Rychard, that was .so good,
With his axe in forcschyp stood.
And whenne he com the cheyne too
W i t h h y s a x e he s ni o t i t in
two,
That all the barouns verraynient
Sayde, it was a noble d e n t.
RC V. 288;i ff.
W h e n n e |i e v.- a s t e I w a s IVaniyd
w e I
They s e 1 1 e t h e r i n n e a m a n -
g e n e 1
And coniaundyd hys men b e I y v c
To bring up niany a bee- h y v e.
King Richard into Acres c i t e
Leet koste the hyves gret plente.
26*
404
R. Steniberg
A V. 2101 ff. RC V. 2889 ff.
Fe weder w a s h o t i n s 0 m e r t i d e. 1 1 vv a s h o o t in t h e s o in e r e s
I* e b e n brüst out bi ich a side, t y d e ;
P a t wer a n o i e d and f u 1 o f T h e b e e s b u r s t e n o u t on every
g r a ni ; syde,
P a i d e d e [) e Sarrazins miche P a t w e r e a n o i e d an d f u 1 o f 1"
schäme; grame;
F o r {) a i h e ni s t o n g in her T h e y d e d e t h e S a r e z y n e s ful
V i s s a g e, gret s c h a ni e ;
Patal{)aibiguntorage Fortlieyhem stunggeinthe
A n d h e d d e h e ni al i n d e p e v y s a g e
c e 1 e r T h a t alle p e y g u n n e for t o
P a t {jai d 11 )■ s t c o ni n o w e r e. i" ^i g e.
And li y d d e li e ni in a d e e p
s e 1 e r,
T h a t none of hem durste com
Von diesen bienenhaufen ist schon bei der ausrüstung die rede
gewesen :
A V. 2071 f. RC V. 1385.
^ete he purueyd him o bee hiue, Thrittene schypys ilade witli hyvys
Schippes ful seuen score and fiue. of bees.
Nach V. 2146 ist in A eine lücke: He nc fond Heye no lowe
non so kene \ pat he ne orderd hem al bidenc . . . Doch wohl:
erschlagen zu werden, da es dann heisst v. 2148: IVhen ßai were
Slawe eiierichon. Nach v. 2 151 ist ebenfalls eine lücke: der reim
2lvS. sond i^\i\\.\ die ereignisse RC v. 3725^5832: Babylon, Ninive etc.
sind übergangen.
Die erzählung in A beginnt wieder mit dem zug gegen Jerusalem.
Wörtliche entlehnung resp. anlehnung findet sich abermals in dem
streite Richard's mit Philipp von Frankreich , doch ist A viel aus-
führlicher :
A V. 2171 ff.
King Richard seyd, „vSchal it so be,
Pine owhen nien f)OU take wij» pe,
And wende now forp and it winne
Wijj pi queyntise and pi ginne".
King Richard tok a n a 1 b 1 a s t stron«
And b e n t it wip his owen hond.
A quarel clowen per in iie sett
And in pe clift a besant do he lete.
He sende it in signifiaunce,
God him selue to honouraunce;
Pe quarel he squachcd to Jerusalem.
RC V. 5864 ff.
„And giff thou wylt have it", he sayde
then,
„Goo and gete it withthy men".
„Mvn offeryng", quod Richard, „loo it
here :
Iwyl com the cyte no nere".
An ar web laste- of-vys he bente,
A floryng to the cite he s e n t e.
That was in s y g n i f y a u n c e.
Off Jesu Chrystys honoraunce.
Ueber eine versificirte mittelenglische chronik
405
Dann fehlt in A alles bis zum schluss:
R V. 983 ff. = A V. 2187 ff. — RC V. 7129.
Ah he ne leignede her
Bote vnnethe ten ger.
Sej^e he was yschote, alas !
At Castel Gailard, ther he was.
A hat nur die beiden letzten verse, da er Richard's regierungs-
zcit noch nachträglich als 14 jähre dauernd angiebt.
Wir haben also hier eine an mehreren stellen etwas andere oder
auch nur ausfiihrlichere darstellung der thaten Richard's im hlg. lande,
als wir sie in dem Weber'schcn text finden. Vielleicht stimmt A mit
einer der ungedruckten Fassungen noch näher überein. Die entleh-
nungen aus der romanze sind zum theil wörtlich, zum theil ergänzen
sich auch die beiden erzählungen und werden erst durch gegenseitige
vergleichung verständlich. Bemcrkenswerth ist, dass die ereignisse
vor Acres in A folgendermassen geordnet sind: bienenwurf", mühlen-
aufstellung, kettensprengung, während in der romanze die thatsachen
gerade in umgekehrter reihenfolge erzählt werden.
König Richard liegt in Font Euerard begraben, R v. 98 7 =^
RG App. XX, v. 558.
Auf Richard folgt sein bruder John, R v. 988 — 996 = A v.
2 191 — -2288: R erwähnt nur kurz die belegung von England mit
dem interdikt unter Stephen von Longdone. Hier £ndet sich wieder
ein wörtlicher anklang an RG :
R V. 989 ff. = A V. 2193 ff. RG App. XX V. 567 ff'.
In bis t i ni e a 1 K n g e 1 o n d e Wel longe o ii h i s t i m e bi [le pope
W es e n t r e d i t with wrongc Innocent
Poiirh an e r ch e b i s h o p . . . M i d strenge entredite l)is lond
He hihte S t e u e n e o f L o n g e d o n ; was ischent
The kyng him nolde vnderfon. Vor I>e erc hebisschop Stephne
o f L o n g i n t o n e ywis,
P a t |) e k i n g nolde f o n g e.
A V. 2199 — 2285 erzählt, wohl nach Londoner lokaltradition,
von John's grausamkeit gegen einen fleischer und einen pricstcr und
dann sehr ausführlich von seinem tod durch vergiftete pflaumen, die
ihm Dan Simound, ein mönch des klostcrs Swineshcad, darbot. Von
einer Vergiftung John's zu Swineshcad durch einen mönch, der ihm
vergiftete birnen übereichte , spricht ganz kurz Thomas VVykes , ed.
Gale II 38, Hemingburgh I 152, Knyghton apud Twysden. Eine aus-
führlichere erzählung findet sich im Eulogium Historiarum sive tem-
poris etc. ed. Haydon, London 1S87, vol. III p. 109 ff. Hier giesst
4o6
R. Stenibei<r
aber der mönch, dessen iiame auch nicht genannt ist, Schlangengift.
in den becher des königs, und auch sonst weicht die ganze Schilde-
rung bedeutend ab. Eine quelle für die darstellung der begebenheit
in A ist mir nicht gelungen zu finden.
R V. 995 giebt John's regierungszeit richtig auf 17 = RG
App. XX, V. 573, A V. 2287 f. falsch auf 12 jähre an.
Henry III. R v. 997 — loio = A v. 2289 — 2306. A betont
des königs kirchlichen sinn, der den bau von kirchen demjenigen
von kastellen -und prächtigen haJlen vorzog ; beide loben Simon von
Montfort
R V. 1007 ff. RG App. XX, V. 580 ff.
He reignede her LVI folle ger And vifti ger and sixe huld jjis
Ant t u e n t i d a w e s ther to kinedoni
At Westmusti-e he wes leid po. And eke twenti dawes and ded
was ywis
And ibured at Westmunstre . . .
RG erwähnt Simon von Montfort gar nicht.
Edward I. R v. loii — 1020 = A v. 2307 — 2348. R giebt,
ebenso wie bei Henry III., die regierungszeit auf monate und tage
genau an. A erzählt noch mit kurzen worten , dass er Schottland
unter könig David und Wales unter »Le7C'/in« (Llewellyn) gewann,
und erwähnt seine absieht, einen kreuzzug zu unternehmen.
Edward II. R v. 1021 — 1036 führt als wichtigste begebenheit
unter seiner regierung die hinrichtung Piere's von Gaveston , des
günstlings des königs, an (a. 1317). Hiermit schliesst R. A
V. 2350 ff. nennt Edward's beinamen »0/ Canerwaw.^ und erwähnt
seinen vertrauten rath Sir Hoive pe Spenser. Zuletzt giebt A noch
einmal eine falsche zahl: 18 regierungsjahre statt 20.
Mit dem gebet für den jungen könig Edward III. schliesst
dann auch A v. 2359 — 2372. Aus den letzten versen von K geht
klar hervor, dass der Verfasser von A unmittelbar nach Edward's II.
tode sein werk beendete, dessen abschluss somit auf das jähr 1327
p. C. n. fixirt ist.
Resultat.
A. Das verhältniss von A zu R.
A ist, wie ja auch schon in der darstellung des handschriften-
verhältnisses (oben p. 5 ff.) nachgewiesen wurde , eine spätere be-
arbeitung der ursprünglichen chronik. Vieviel der Verfasser dieser
Version selbst hinzugefügt hat, werde ich natürlich erst dann genau
feststellen können, wenn mir das ganze handschriftliche material vor-
liegt. Sicheres eigenthum von A ist der Albion-prolog.
Ueber eine veisiliciite niiUelenglisclie cjiroiiik 407
A hat lülgende episodeii mehr als R: Bladud's tcuielspakt,
Hengist's thatcn (ganz anachronistisch) könig Hine's gesetze, die ge-
schichte von Lanzelot, (an stelle der Modred-episode in R) die
weihung von Westminster durch St. Petrus, die erzählung von Inge (statt
des berichts von Rowennaj Edmund's ;>märtyrertod<'< , die Visionen
St. Edward's , könig Richard's zug ins hlg. land, könig Johann's
grausamkeiten und sein tod durch gilt, und nähere angaben über
Edward I.
B. Die quellen. ' .^^
I. von R.
Die hauptquelle ist: »The Metrical chronicle of Eng-
land« des Robert of Gloucester und zwar eine handschrift
derselben, welche zu der von Wright mit cnliyd'!- bezeichneten klassc
gehört und a sehr nahe steht.
Daneben ist die chronik Wilhelm 's von Malmesbury, die
»Gesta Regum«, welche RG's quelle für einen theil seiner erzäh-
lung sind, zur ergänzung oder richtigstellung herangezogen. Manche
angaben und Wendungen lassen bekanntschaft mit La:^amon B luid
Wace, vielleicht auch mit Gottfried von Monmouth, vermuthen. Ferner
seheint dem Verfasser ein verzeichniss der jedesmaligen regierungs-
dauer und der grabstätten der englischen könige vorgelegen zu haben,
welches in seinen angaben oftmals von denen anderer Chronisten
abweicht. Auf grund dieser ausführungen ist also Brandl in Paul's
Grundriss, bd. II, p. 632 zu berichtigen ; dersell)e hat seine quellen-
angabe wohl Ward, Descr. Cat. bd. III, p. iio entnommen, welcher
seinerseits nur dem Cat. of MSS. der Cambridger Universitätsbibliothek
bd. II, p. 508 nachschreibt.
II. von A.
Die erzählung von Albin ist einem französischem lais ent-
nommen: Des grauntz Jiauntz etc. Jubinal, Rcc. II 354; die ein-
weihung von Westminster ist wohl einem lateinischen traktat:
De Dedicatione Eccl. Westmon. (D. Hardy. Desc. Cat. I, n. 537)
nachgedichtet. Hengist ist nach analogie späterer ereignisse wohl frei
erfunden , Cassibalan ebenso analogisch erweitert , Hine geht auf
("ine unbekannte quelle zurück, Lanzelot ist abweichend von der
allgemein bekannten Artussage erzählt und beruht wohl auf freier
crhndung. Edmund's tod ist frei nach der Edmund-Martyrsage
dargestellt, Inge ist niederschrift oder nachdichtung einer volkssagi;
mit benutzuiig der Rowenna-episode in R(}, Richard's zug
nach Palästina ist einer Version der romanze: Richard Coer de
4o8 K- Steinheip;
lyon entnommen. Die erzählungen von Johann habe ich auf iceine
quelle zurückführen können.
Was den schriftstellerischen charakter der beiden \-erfasscr an-
langt, so ist R ziemlich trocken und sachlich und begnügt sich da-
mit , im anschluss an seine quellen das thatsächliche mitzutheilen ;
selten äussert er, wie bei Edelwolfs Romsteuer, eine eigene meinung.
A hat dagegen das bestreben, die erzählung interessant zu machen.
Er fügt romantische gcschichten ein und dichtet wohl auch selbst im
romanzenstile. Aber ebenso wie in R erlahmt das interesse des Ver-
fassers, je mehr er sich der zeitgenössischen geschichte nähert.
Ausserdem zeigt er grosse Vorliebe für London und für specielle
Londoner lokaltraditionen.
Breslau, April 1893. R. Sternberg.
THE DATE OF 'THE FIRST ENGLISH COMEDY'
It will be agreed by all careful students of the early history
of our drama that what is particularly wanted is greater chronological
exactness. The problem would be much simplified , if we could
assign the Extant specimens to more definite dates. And I believe
that much more might be done in this direction than has yet been
done. The moralities and interludes of the first half of the sixteenth
Century hav^e by no means yet been made to yield all the results
of this kind that they probably or certainly contain. And so the
Evolution of the drama has not yet been as prccisely observed as
it might be. No competent scholar nowadays indulges in the
astounding Statement that the modern drama is the mere offspring
of the ancient. Indeed no one who really knows the ancicnt
drama and its characteristics could ever entertain such a wild fancy,
though it might be acceptable to such writers as have no immediate
knowledge of it and of them and yet are bold to speak on second
hand, or third hand information. The ancient drama undoubtedly
exercised an influence on the modern drama especially in the final
stagc of its growth, but it did not crcate or beget it. And thus it
is specially important to explore as minutely as may be the medieval
plays as they approach that final stage, and receive certain formal
The date of 'tlic first englisli comtdv'
409
moditications from antiquity. Perhaps somc day literary historians
may be able to arrange the siirviving fragments of the earl}' Tudor
drama in a more precise Order of time than is at present possible,
and so makc clear the condition of our theatre when it was
brought into close contact with the works of Plautus and Seneca.
In this paper I propose to deal with the date of the ear-
liest play that fully ilhistrates the Latin influence — with Ralph
Roisier Doister — Nicholas Udall, its author, frankly confesses his
admiration of the Latin masters. In a passage in the Prologue,
curiously indicating the ahnest religious revercnce with which the
voices of ancient Italy were listened to and the profound significance
attached to them, he thus expresses his devotion :
The wise poets long time heretofore
Under merry Comedies secrets did declare,
Wherein was contained very vertuous lore
With uiysteries and forewarrängs very i\iie.
Such to write neither Plautus nor Terence did s]>are.
Which among tlie Icarned at this date bears the bell;
These witli such other therein did excej.
This Comedy of Ralph Roistcr Doister is most commonly said
to have been written by Udall during his tenure of the Headmaster-
ship of Eton College, that is in the period 1534 — 41. Now I pro-
pose to show what I venture to think is good reason for maintaining
that this date is too early — that this Play was in fact written in
1552, and more probably written for VVestminster School. The
Westminster connection is only a conjecture; biit that the play was
written several ycars • — some twelve years at least, and possibly
eighteen — later than the commonly received date can I think be
rendered as good as certain. And surely to discover the date of
the first English Comedy is worth some [)ains and patience; for that
date makes an era in our dramatic history.
The evidence at our Service is both cxternal and internal. 1
will take the external first.
It has often been pointcd out that Thomas W'ilson's Riile of
Reason makes use, for the purpose of illustrating 'Ambiguity', of the
love-letter which Ralph Roister Doister , a Milcs Gloriosus , hires a
certain serivener to compose for him, and himsclf copies in such a
way as to make it highly offensive and rudc instead of complimen-
tary and persuasive. — In fact the clumsy suitor mispunctuates it
throughout; like prologizing Quince in i\\c M'nlsummer N'ighfs Drcaw
'this fellow', to quote Theseus' comment, 'does not stand upon points',
4IO
\V. Haies
or to quote Lysander , hc rides his Epistle 'like a rough colt ; he
knows not the stop'. And Mistress Kit (Christian) Custance, so far
Irom being attracted to thc writcr, feels insulted and angry.
'See wliat letter it is to win a woiiien !
How by [as to] tliis letter of love? Is it not fine?
Might not a woman be proud of sucli a luisband ?' (ironice).
Now what specially concerns us to note is the fact that this
illustrative use of üdall's ingenious letter is not foimd in the first
edition oi the Rule of Reasoii, published in 1550 i, nor in the second
edition published in 1552, but it is found first in the third edition
published in 1553.^ This fact was pointed out some years ago,
though many of the current handbooks still show no acquaintance
with it. But oddly enough , no one has yet seen its precise
importance in relation to the date of our first English Comedy.
Oddly enough, no one has yet seen that it suggests that this Comedy
was writtcn between the appearances of the second and the third editions.
Yet surely that is the obvious inference. Of course it is possiblc
that the Comed}' might have been written earlier but not come into
Wilson's knowledge tili two editions of his bock were already out ;
but we insist that the other is the obvious inference, and has a right
to be adopted until cause is shown why it should not be. Moreover,
?uch a supposition — that it was written long before but not brought
under Wilson's notice tili 1553 — is rendered most improbable, if
' Ali H editions are possessed by the British Museum and I have there
exaniined theni for niyself. The instance of a like ambiguity given in editions
1 and 2 is the tollowing couplet, which obviously niay have two wholly diffe-
rent senses according to the punctuation :
'Laus tua non tua fraus virtus non copia reruni
Scandere te fecit [sie] hoc decus eximium'.
Translations of this distich and a remark upon it are immediately foUow-
ed in the S^d. edition by this hsading: 'An exaniple of such doubtful wiiting
which by reason of pointing may have double sense and contrary meaning taken
out of an interlude made by Nicholas I'daii*; and then foilow both versions of
the letter. — The 3rd. edition is dated January, löö3; which one's first impression
would take to denote our 1554. — But the sanie date is attached to Wilson's
Art of Rlietoric (see below). a work issued by the same publisher ; and as that
volume is dedicated to John Dudley f.ord Lisle Earl of Warwick, whd was executed
in 1553. it is clear that in that case January 1553 niust denote our 1553"- '^llfl so
most probably it is so in the other case. Ür this point I have had the very great
advantage of receiving Dr. Garnett's Ojiinion. — My friend Dr. Sinker infornis
me of at least one othei^ instance in which the modern usage is followed some
vears before the Greeorian reforms in l,'i82.
The date ot" 'tlie fiist english conicilv
411
not altogether untenable , by anothcr fact, viz. that Wilson was an
old pnpil of Uiia/i's. 'He was educated at Eton, the Athene?. Cania-
brigienses informs us , and was in 1541 elected thence to King's
College, proceeding B. A. in 1545 — 6, and commencing M. A. 1549'-
No doubt he like Tusser, had experienced the vigour of Udall's arm,
for Udall was a zealous flogger , not less 'plagosus' than Horacc's
Orbilius :
'From Paul's I weiit to Etoii seilt,
To leani straightways the Latin plirase,
Where fifty three stiipes given to nie
At once 1 had ;
For fault l>iit sinall, or none at all.
It canie to pass thus beat I was.
See, l'dall. see the mercy of thee
To me 1)001" lad.
So in wcllknown verses sings , or whines , Tusser — Shake-
speare might well speak of 'the whining schoolboy' ; and probably
enough young Master Wilson fared no better than Master Tusser.
Btit most schoolmasters were violent tloggers in those days; and their
pupils , if they did not actually kiss the rod , yet accepted it as a
thing inevitable and nursed no long and deep grudge against its wielders.
And Udall did something for his boys besides flogging then. He
was certainly a competent scholar. He particularly studied and
appreciated the Latin comedies: and what was more, he knew how
to imitate them , in Latin probably, certainly in English. The ex-
cellcnt custom of occasionally acting plays, so long and still maintained
at Wcstminster, and now revived or followed at so inany placcs of
education, prevailed then at Eton as elsewhere both in England and
abroad. Erom the ancient consuetudinary of Eton , 'supposed to
havc been drawn up about the year 1560, but containing all the
ancient and original customs of the school', W'arton (]iiotes this
following passage : 'Circa festiim divi Andrere Liidimagister eligere
solet pro siio arbitrio Sccn'icas fabulas optimas et accomodatissimas,
(juas pueri feriis Natalitiis subsccjuentibiis, non sine hidorum elegantia,
populo spectante , publice alicjuando peragant. Interdum etiam ex-
hibet Anglico scrnione contcxias fabulas , siqu.-e liabeant aciimen et
leporeni'. Almost certainly at Eton, if not before, Udall began to
exhibit the dramatic capacity for which he became notcd, thotigh it is not
tili 1557, with all defcrencc to VVarton, that we find, 'plures comediii'
attributed to him.' And som(; eight years after his dcath, in 1564,
' In the lirst edition ol' liale's Illiistiiuni Majoris Hiitaiinia- Scri]ploiiini
Suiiiuiariuiii , l,'i48, nolhing is said oi any coiiiedie«. Mention is made ol' his
412 .1- W. Haie?
one of his Plays , unhappily not now extant, was performed beforr.
Queen Elizabeth at Cambridge, and by old Eton Boys, some of whom
likely enough had actcd in it in their schooldays. This day
(Aug. S) was nothing donc publique', so runs a rccord of the royal
Visit given by Nicholas in his Progresses of Queen Elizabeth (vol. i.
p. i86), 'save that at 9 of the clock at night an English Play
called Ezekias, made by Mr. Udal, and handled by King's College
men only'. Undoubtedly Udall was a dexterous playwright , as
Ralph Rotster Doister sufficiently shows. And in some of his
earlier pieces we may be pretty sure that so apt and smart a pupil
as Wilson took a pan. And so, we repeat, it is quite improbable
that Wilson should not be well acquainted with his old master's
works, and above all with one of such excellcnce, so bright and merrv
and entertaining as Ralph Rotster Doister, tili some dozen or more
5'ears after its original appearance. Clearly , if it came out while
Udall was at Eton, that is bctween 1534 and 1541 or 2, Wilson must
have been acquainted with it, because Wilson was at Eton at the
same time, leaving the School as it happened and going up to the
University , within a month or two of UdalFs dismissal from the
headmastership.
The work by which Wilson himself and for himself is best
known nowadays is rather his Art of Rhetoric tlian his Riile of Reason.
Warton gives several long quotations from it , and so Burnett
after Warton , in his Specitnens of English Prose writers , see also
Dr. Henry Craik's English Prose Selections, vol. I. One of them
may well be reproduced here as containing the view of ancient
literature and its inner meaning which we have already noted in
the Prologue of Ralph Roister Doister. The pupil gives us in
prose what the master gives us in vcrse. The conception is not
of course peculiar to Udall ; but it was probably a favourite one with
him and had been impressed on Wilson in the old days at Eton.
The two expressions of it now under consideration belong , as it
happens, to almost the same year, if I am right as to the date of
Ralph Roister Doister ; iox \hQ Art of Rhetorie was published in 1553.
'The saying of poets and all their fables are [sie, according
to a common i6th. Century grammatical usage] not to be forgotten.
translations of Erasimis' Paraphrases of Luke and the Acts of the Apostles and of
his 'Flores Latini Sermonis' ; and theu we are told that 'tiagediam de papatu ac
plures adhuc alios tractatus composuit'. — The phrase 'plures comediie' appears
in the 1557 edition — i. e. tlie edition published the year after his death.
The date of 'tlie first englisli coineil\
413
For by them we may talk at large, and win men by persuasion, if
we declare beforehand, that these tales were not feigned of such
wise men without cause , neither yet continued until this time and
kept in memory without good consideration ; and thereupon declare
the true meaning of all such writing. For undoubtedly there is no
one tale among all the poets, but under the same is comprehendcd
something that pertaineth eithcr to the amendment of manners , to
the knowledge of truth , to the setting forth nature's work , or eise
to the understanding of some notable thing done. For what other
is the painful travail of Ulysses , described so largely by Homer,
but a lively picture of man's misery in this life? And as Plutarch
saith, and likewise Basilius Magnus, in the Iliads are described strength
and valiantness of body : in Odyssea is set forth a lively pattern of
the mind. The poets are wise men, and wished in hcart the redress
of things ; the which when for fear they durst not openly rebukc,
they did in colours paint them out, and told men by shadows what
they should do in good sooth: or eise, because the wickcd were
unworthy to hear the truth, they spake so that none might under-
stand but those unto whom they please to utter their meaning, and
knew them to be of honest conversation.
'The poets . . . wished in heart the redress of things' is surely
a phrase worth remembering — a phrase that makes one expect a
finer nature in Wilson than I am afraid the facts of his life and
conduct suggest or display. But exquisite phrase-mongers are not
always to be depended upon even for exquisite phrases.
Perhaps it may be just pointed out , without any insistence,
that in Ralph Roister Doiskr when Mistress Custancc finally rejects
Ralph's matrimonial overtures, declaring :
'Faitli, rather than to inany with sucli a liultisli lout,
I would match myself with a beggar out of doubt'I
Matthew Merry greek , who has been assisting in the negotiations,
rejoins :
Then I can say no more, to speed we are not like,
Except ye rap out a rag of your Rhetoric.
That Udall knew in 1553 of the forthcoming work of his
old pupil is provcd by his contributing commendatory verscs to it,
in accordance with the old fashion. The following is 'Nicolai Udalli
in operis commendationem tetrastichon' :
Ut Logice lingua nos est affata Britanna,
Sic modo Rhetorice verba Britanna sonat.
414 J- ^\- H''l^'s
Utnique neni])e soror |>atii;ini cogiioscit eandein;
Aiiglia jain iiatis iiiater utraiiKjue soiiat.
Ccrtainly about thc year 1552 Udall was in high rcputc as a
play-wright. The fame in this rcspect he had probably acquired at
Eton had not deserted htm amidst all his troubles; nor had he come
to bc looked lipon as a disreputable person , which surely would
have bcen his condition, had he becn really guilty of certain charges
brought against him — if" those charges are rightly undcrstood.
Dismissed it would seem summarily Irom Eton, and 'committed' tbr
a timc to the Marshalsea , he yet soon recovered himsclf, ' and
presently received Church preferment, being in 1551 'presented' to
a prcbend of Windsor, and in the spring of 1553 appointed Rector
of Calbourne in the Isle of VVight. Shortly after his Eton diffi-
culties, whatever exactly they were, we find him dedicating his trans-
lation of Erasmus' Paraphrase of St. Lui<e to Queen Katherine Parr,
and evidently enjoying the King's favour. In the translation of
other Paraphrases the Princess Mary herseif took part ; but 'being
cast in sickness, partly by ovcr-much study in this work', the trans-
lation of the Paraphrase of St. John's Gospel, 'after she had made
somc progress therein , she had left the doing of the rest to Dr.
Malet , her chaplain'. - The whole of the first tome comprising
the Acts and the Gospels , was published »at London the last of
Januaryi 548«, [ouri 549]. Udall digestcd and placed the texts throughout
all the Gospels (except the Ciospel of St. Mark) to show how the
paraphrases answered to the text , and how it was joined with it ;
and he wrote an introduction to the Gospels in three Epistles, one
to the King (Edward), another to the reader, and the third to »the
most vertuous Ladie Queenc Katherine«. In this last letter it concerns
US to note he highly compliments the Princess Mary:
'And in this behalf like as to your Highness , most noble
Katherine ; for causing these paraphrases of the most famous clerk,
and most godly writer Erasmus of Rotterdam to be translated into
our vulgär language, England can never be able to render thanks
' Udall's biographers seem puzzled as to the person to whom is addressed
Udall's letter written after his dismissal from Eton and after soiiie attempt made
to get hini reinstated had failed. But surely the mention of Titchfield and his
having lately beeu there makes it piain that the letter is addressed to Sir Thomas
Wriothesly, afterwards Earl of Southampton ( the l'ather of Shakespeare's friend ),
who was in 1542 one of the Secretaiies of State.
2 .Strype's Eccles. Mem. II. part l, p. 46.
'riie liate C)f 'tlie first eii'^iish coinedy' 4^5
SLifficicnt: so may it never be able las her descrts requirei enough
to praise aiul magnify the most noble, the most virtuous, tlie most
witty and the most studious Lady Mary's (irace , daughter of the
late most puissant and most victorious King Henry the Eighth l\:c.,
it ma) never be able (I say) enough to praise and magnify her
lirace for taking such great study , pain , and travail in translating
this paraphrasc ot" the said Erasmus upon the gospel ot" John , at
vour Highness special contemplation , as a number of right well
learned mcn would both have madc courtesy at , and also would
have brought to worse frame in the doing'. ^
Thus he must have been wellknown to the Princess Mary as
a Scholar. And there is evidencc that he was wellknown to her as
a play-writer also ; for in the year following her accession to the
throne he is specially mcntioned in a 'Warrant dormer' addressed
to the Master and Yeoman of her Rcvels as having 'at sundry seasons
convenient heretofore showed' and being minded 'hereailer to show
his diligence in setting forth of Dialogues and Interludes before u>
for our regal disport and recreation'. This document is interesting
enough to be quoted at length. It evidently regards the versatile
Udall as one of the regulär dramatic entertainers of her Majesty,
and as sharing the favour which, as is wellknown, was enjoyed by
the sprightly John Heywood at a court not commonly associated in
our minds with gaiety and laughter. In the opening of her reign
at all events the Marian gloom was tempered with comedy.
'Trusty and well bekued we gieet you well. And wherea.s our well
beloved Nicolas Udall hatli at sundry seasons convenient heretofore showed
and niindeth hereafter to show, his diligence in setting forfli ot' Dialogues, and
Interludes before us foi' our regal disport niid recreation . to Ihc intent tliat he
luav be in the better readiness at all tiine when it shall be our pleasure to call.
we will and command you , and every of you, that at all and every such time
and times, so oft and whensoever he shall need, and require it , for siiowing oi
4uiy thing before us . ye deliver or cause to be delivered to the said Udall, or
to the bringer hereof in his name , out of our office of revels such appare! for
hi? use as he shall think necessary and requisite for the furnishing and condign
setting forth of his devises before us, and such as may be seemly to i)e showed
in our royal presence, and the sanie to be restored. and redelivercd by the said
Udall into your hands and custody again. And that ye fail not thus to do froni
tinie to time as ye tender our plcasure , tili ye shall receive express command-
nient from us to the contrary hereof And this shall be your sufficienl Warrant
in this behalf Given under our signet the ;{""''■ day of Dccember in the sccund
vear of our reign' ( I.').')4).
* see Madden's rrivv Pitrse Expeiiscs i]f the Prhicess Mary, y. CW.W'l.
41 6 J- W. Haies
Thus it is clear that aboiit the ycar 1552, between the 2'"^- and
3'''^- editions of his. old pupil Thomas Wilson's /<!ii/e of Rcason, Udall
was in high esteem as a comic dramatist. Though so eminent
as a Scholar and as a preacher (he was Ibr some time absent from
VVindsor in 1552 'occupied in preaching), he was not atraid to be
merry. The stupid feud between the Church and the stage had not
yet arisen, or at least had not yet grown streng and violent. Like
More, Latimer, Heywood and other of his Century and good and
wise men of all ccnturies , he held that piety was not inconsistent
with merriment ; he did not, when God sent 'a cheerful hour, refrain'.
On the contrary this busy and earnest divine made his protest in
behalf of relaxation and pleasure.
What creature is in health, either young or old,
But some iiiirlh with niodesty will be glad to use,
As we in this Interlude shall now unfold,
Wherein all scurrility we utterly refuse,
Avoiding such mirth wherein is abuse ;
Knovving nothing more comniendable for a man's recreation
Than niirth which is used in an honest fashion;
For Mirth proiongeth iife and causeth health;
Mirth recreates our spirits and voideth pensiveness ;
Mirth increaseth amity, not hindring our wealth ;
Mirth is to be used both of more and less,
Being mixed with virtue in decent comeliness;
As we trust no good natura can gainsay the same;
Which mirth we intend to use, avoiding all blame.
Ralph Roister Doister: Prologue.
Such an apostle of mirth — of 'mirth with modesty' — is
often enough needed in England; but perhaps he was never more
needed than at the very time those wise and healthy lines were
penned. It might have been better for Queen Mary if she could
more fully and heartily and persistently accepted this excellent
gospel — a gospel more truly blessed than that preached at her
by the illadvised, however well meaning persons who succeeded in
making her reign a horrible and detested memory.
Thus therc is mach to justify us in assigning 'the first English
Comedy' to the year 1552. But, if the evidence for exactly so
assigning it, is not absolutely decisive, yet I think it can certainly
be shown to be later than 1546. In 1546 was published one of
the most populär books and deservcdly populär books of the Sixteenth
Century, rcprinted in that Century no less than nine times, viz. Hey-
wood's Proverhs. Heywood must have had much in common with
The date ot" 'the first english coniedy' 4^7
Udall, though UdalTs inclinations wcre Protestant aiul Hcywood was
a consistent Romanist. They must often have met in the royal circle.
And Udall must have thoroughly apprrciated the high spirits
that iiispired such pieces as thc Foiir F.'s and i/ie Merry Play be-
tivcoi thc Far doner and the Friar, the curate and nei^hhom- Fratt ;
as well as the tairness of mind which did not shrink from freely
satirising the abuses prevalent in a church to which the satiri?t was
sincerely and deeply attached. Heywood , like most humourists,
had a special fbeling for the proverbs of the people — for their
Penetration, their frankness, their homely imagery. And in the werk
known as his Froverbs by means of two narratives — one of a man
who without any income married for love and one of a man equally
incomeless who married for money — he strings together all the
current saws of the day, always wilh his characteristic humour and
often with great felicity. Now there are so many noticeable iden-
tities of phrase and allusion in Ralph Rotster Doister and this work
that a connection between thcm can hardly be doubted ; and as
Heywood's volume was printed in 1546, '47, '49 and on the other
hand , Ralph Rotster Doister was not printed before 1566, there
cannot be any hesitation in supposing that these identities are to
be explained by UdaH's familiarity with Heywood's work rather than
by Heywood's familiarity with UdaH's. Of course several of the
words and phrases concerned occur elsewhere, and by themselves
would prove little or nothing; the argument now maintained depends
upon the large number of them. I think it will be allowed if some
15 of such coincidcness between two works are to be found, then
one may most justly conclude that one of the two is indcbted to
the other. It might be interesting to discuss these locutions at
length ; some of them well deserve the attention of the students ot
Shakespeare, of folklore, of language ; but time and space on this
occasion will permit only a list of them :
1. 'Yet your toiigue can run on pattens as well as mine'! II.
'Her tongue ruinieth on pattens". H.
2. 'Ah! each finger is a thunih to day niethink (sie.) U.
'When he would get ought, each finger is a (.humb'. H.
;?. 'There is nothing with them l>ut in dock, out nettie'. T.
'But in one state they twain could not settle,
But wavering as the wind: in dock, out nettie'. H.
4. 'Play the devil in the horologe'. U.
'Here is the devil in th' oroioge'. 11.
5. 'Ah ! Sir, backare, quod Mortiiner to his sow'. U.
*Nay, backare, quoth Mortimer to his sow'. H.
E. K öl hing, Knglische Studien. XVIII. 3. 27
4lS J- W. Haies
6. 'ile is in hy tlie week; \ve shall sjiort anon*. U.
'Wliereljy, this proverb sliovveth thee in by the week*. 11.
7. 'For exalt liiin and have bim as ye lust indeed ;
Yea, to bold bis finger in a bole at nced'. U.
'But me seenietb yoiif coiiiisel weiglieth in tlie wbole
To niake ine put my finger in a iiole'. H.
8. 'Well, dame Custance, if be bear you tliiis ])lav cboploge'. U.
'vSbe cboppetb logic, to put lue tu iny clergy*. U.
9. 'I would bave you niyself. and a stravv for yond CÜll.
And niock niucb of you tbougb it were against iny will', l'.
*Sbe niade mucb C)f bim, and be inockt mucb of her'. H.
lü. 'Wbo so batb sucb bees as your master in bis bead,
Ilad need to bave bis spirits witb nuisic to be fed'. U.
'Their bearts füll beavy, tbeir beads füll of bees'. 11.
11. 'Sometime Tom Titivile maketb iis a feast'. U.
'Tbere is no mo sucb titifyls in Englands ground'. H.
12. 'Sucb to write neitber Plautus nor Terence did spare,
Wbicb among tbe learned at this day bears the bell'. IT.
'For beauty and stature sbe bearetb tbe bell'. 11.
13. 'But truly of all men be is my cbief bankei-
Botb for nieat and niones' anrl niy cbief sbootanker'. U.
'Her substance is sbootanclior wdiered I short'. II.
14. 'Tben will be lock as fierce as a Cotswold Hon'. U.
'For she is as fierce as a lion of Cotswold'. H.
lä. 'Witb nobs nicebecetur, miserere, fond'. U.
'How oft did I propbecy this between you
And your ginifinee nycebecetur,
Wben sweet sugar sbould tuin lo soure saltiietre'. 11.
And this list could easily bc lengthened. Many of the
coincidences pointed out are individually of no grcat weight; somc
are, however, very curious and remarkablc ; taken all togethcr they
cannot surcly be disregarded as indicating that Ralph Roiskr Doistcr
was written at a timc when Heywood's Proverbs was a wellknown
book. And this conclusion agrces well enough with the dcfinite
date already suggcsted and supported, \iz. 1552.
Of sorne moment to our enqiiiry is the referencc to excessive
usury. At the end of the Play when all is going well and Ralph
has been defeated and sorcly beaten , Mistress Custance jestingly
threatens to [)ut hini 'up into the Excliequcr' Ibr an usurer,' 'a foul
iisurcr' ; in as mueli as he could not lend any l)lows without receiving
as rccompence
'Fifteen l'or one, which is too niuch of conscience*.
Now in 1546 was passed an Act against Usury which repealing all
the old laws against lending and borrowing money on intcrest, and
The date of 'tlie first eno;Iish comedv
419
allowcd interest to be taken at the rate of 10 per cent per anmim'. '
— And, what perhaps concerns us yet more closely, this Act was
superseded in 1552 by another , Tor as mach as usury is by the
word of God utterly prohibited as a vice most odious and detestable,
as in divers places of the Holy Scripture it is evident to be seen".
'It is enacted that the late Statute be utterly abrogate, void, and
repealed, and that whoever shall henceforth lend any sum of money
"für any manner of usury, increase, hicre, gain , or interest, to be
had received or hoped for" over and above the sum so lent, shall
forfeit the money and shall besides suffer imprisonmcnt and make
fine and ransom at the King's will and pleasure'.-
It has often been remarked by historians of our drania to
whom it did not occur to question the date hitherto commonly
assigned to Ralph Roistcr Doister, how stränge it was that there
should be so long an interval between the first English Comedy
and the second. And stränge no doubt such a long interval would
be , if it had in fact elapsed. But surely now that long interval
is discredited. If we accept for Ralph Rotster Doister the date
of 1552, then is no surprising tardiness of sr.ccession. — The second
English Comedy extant, viz. Misogomis, was written, as can be shown
by internal evidence, in 1560 or early in 1 561.8 — Gammer Gurto/i's
Needle was acted at Christ's College, Cambridge, in 1568. — And
so the comedies become more and more frequent, tili we arrive at
the era of our greatest dramatic fulness and abundance.
One last point reinains to be considercd, viz. the possible
connection of Ralph Rotster Doister with W'estminster school. Was
it acted towards the end of Edward the Sixth's 'reign in the old
dormitory that certainly for many generations served as an occasional
theatre for the boys' Performances , superseded by the pr(>S(Mit dor-
mitory in 1722 as Dr. Rutherford kindly informs meV ^
' Craik's Ilist. of British Coniinerct-. i. J-.
2 Ib. i. 231.
ä see Collier's P.ng. Dram. Poetry td. l87(j, ii. :56H.
* According to Strvpe it was Noweli who introdiiced Westniinstt-r Scliocil
to Terence. 'Thus it is to that eminent divine that \\'e.stniinslcr owes that in-
structive and classical recreation, so pecuiiar to herseif, the anniial reiiresenlation
of one of Terence's Phys — a custom wliich Queen Elizabeth established by
an express Statute — quo Juventus .... tum actioni tum pronunciationi decenti
melius se assuescat , as the (jueen herself expressed it when she enforced its
observance evei'y Christmas by a penalty on those wlio sliould cause its neglect*.
Ahmmi IVestmonastericnses ; 1852, p. 2.
^2 0 J- W. Haies
It SO happens that the onc extant copy of the Play is pre-
servcd at Eton ; but this is a mere accident. That copy was
picked up by an old Etonian and in 1818, out of good fecling to-
wards his old school, he presented it to the College Library. When
he did so, the passage in Wilson's Rule of Reason had not yet been
observed, and the name of the author was not known ; and so there
was not even a suspicion of any Etonian association. Morcovcr,
this paper has given ground for believing that the Play was written
some years after UdalFs connection with Eton was closed.
But that the Play was written for some school in accordance
with the prevailing custom, is undoubtedly made highly probable
by its character and tone. It is admirably designed for a Company
of boys. It is indeed garnished with many stränge, some very stränge
oaths. 'Kocks nownes', 'by his arms', by the token God tokened',
'for the pashe of God', 'by Cock''s precious potstick', 'by Cock's
precious', 'the arms of Calais', &c. ; but it is singularly free from
grossness — from any kind of indecency. The good schoolmaster
bore well in mind the words he must often have read with his class
as to the extreme reverence ('maxima reverentia') that is due to the
young — the profound respect for their yet unstaincd souls.
There is not a single line that the most conscientious and vigilant
expurgator would feel bound to strike out. Gammer Gurion' s Needle,
written for undergraduates by one who was afterwards a Bishop of
the English Church, is not indeed impure, but it is disgustingly coarse.
Ralph Rotster Doister oflFends not at all in either way. It ab-
roads in hearty fun, and in all lionesty provides a 'mirth that after
no repenting draws'. And the mirth is just such as specially to
suit juvenile actors and a juvenile audience. One can imagine with
what ardour the youthful troupe would discharge the battle between
Ralph's party and Kit Custance''s household armed with domestic Uten-
sils. Tibet Talkapace with her new broom , Truepenny with his
firefork, Madge Mumblecrust with her distaff, Annot Aliface with her
skimmer and Madame hersclf with the spit. Now Udall is stated
to have been Headmaster of Westminstcr School in 1555. And there
is no evidence at all to prevent our believing that he immediately
succeeded Alexander Nowell who retired or was dismissed in 1553.
Was he already connected with or closely interested in the School
yet earlier? The School was of royal foundation and specially
enjoyed royal patronage; and wo have seen into. what pleasant
relations he had been brought with the Princess Mary who in the
The date of 'the first english comedv'
421
Summer of 1553 became Queen. If the date of the Hcadmastcrships
of John Passey and of Richard S penser could be fixed, this matter
could perhaps be finally settled. And one of them at all events
must have held the post between Udall's death in Dec. 1556 and
John Randall's appointment in 1563; if both did so, as is sufiiciently
probable, then the space for 1553 to '56 is left vacant for Udall
and it is possible enough that he was in some way associated with
the school in 1552. If what has here been said as to the date of
Ralph Roister Doister and also as to the destination of the Play for
some school is judged satisfactory these considerations might form
an argument in favour of Udall's appointment to the Headmaster-
ship in 1553. But this question is not the one that just now
immediately and principally occupies us. Our main contention, viz.
that the first English Comedy is usually dated some fifteen years too
carly, is indeed quite independent of it , interesting as it is for all
who are connected with VVestminster school.
Beyond controversy the scene of the Play is London. The
Tower is mentioned, and St. Paul's ; and seafaring men come straight
from their ships to take part in the action. Possibly also a definite
link with VVestminster is to be found, if the ingenious Suggestion made
to me by a distinguished antiquary may be admitted. It relates to
one of the curious oaths mentioned above , viz. 'by the arms of
Calais', which occurs twice, and it is that 'the arms of Calais' was
the sign of some Inn in the district of VVestminster. VVestminster was
the chief seat of the woolstaple, and Calais being also an important
seat of the woolstaple , was not unlikely to be commemorated in
VVestminster in some such way. A minute study of old VVestminster
records might verify this plausible supposition. l
However this may be, it was in VVestminster that Udall died.
In the registers of burials in St. Margaret's parish for Dec. 1556,
Stands the entry; '23 die Nicolas Yevedall'.
London, May 1893. John VV. Haies.
' I hoped to have obtained some help on this poiiit froiii the local col-
lections of Mr. F. C. Noble who was engaged in the compilation of a general
liistory of Westminster. But I legret to hear that he died a year er two ago;
and 1 have not heen able to leain wliicli l^ecame of those collections.
422 W Franz. Zur syntnx dts älteren Neuenglisch
II.
ZLR SYNTAX DES ÄLTERtW NEUENGLISCH.
KONJUNKTIONEN.
1. I. Durch die beifügung von that wurde in mittel-
englischer zeit schon aus präpositionen eine an zahl von
konjunktionen geschaffen, die späterhin wieder, nachdem sie
in ihrer neuen satzverknüpfenden funktion anerkannt waren, das that
entweder abwarfen oder selbst ganz verschwanden ; nur by that und
in that entbehren fast nie that. Im i6. und 17. Jahrhundert sind die
so gebildeten konjunktionen noch viel im gebrauch. Möglicherweise
hat das Französische, in welchem que eine ähnliche rolle spielt wie
that (vgl. peiidant que, puis que; parce que)., in diesen wie in den
nachgenannten fallen vorbildlich und fördernd gewirkt. Ganz ver-
altet aussca- in der poesie sind jetzt: after that, because that, if tJmt,
before that, slncc that, (un)tUl that. Ere that und but that (über dieses
vgl. but) sind stark im absterben begriffen. By that, for that \rs, be-
cause', in that ''because l'vgl. deutsch indem) kommen hie und da
in der geschriebenen spräche noch vor, sind aber todt im münd-
lichen verkehr der gebildeten.
Auch mit how verbindet sich that und tritt ausserdem zu anderen
konjunktionen : unless that, lohen that. In allen diesen fällen hat
sich die neuere spräche des schmarotzerhaften that wieder entledigt,
nur how t/iat kommt gelegentlich noch vor , charakteristisch ist es
für die Volkssprache. Eine vcrhältnissmässig junge bildung scheint
no7t< t/uit zu sein, welches neben dem einfachen konjunktionalen noic>
sich bis in die gegenwart erhalten hat.
a) a/ter that he had raigned sixe and thirty yeres. Raleigh H. W. III5. § 8.
58. how Hopeful joined himself to Christian after that ¥Mi\\iu\ was dead. Bunyan
P. P. 260. the outward sense.« cannot see an exact Triangle , becaiise that an
Indivisihle point in which the Angles are to be terniinated, is to the outward
sense utterly invisible. H. More, App. Antid. 11. 298. What , becaiise that you
have a baby face, and can bawl a few ballads. — Foote, Maid ot" Bath II j. 145.
B. III. Before that Philip called thee, when thou wast under the tig trec,. 1 saw thee.
S. John I. 48. They would solicit us, but that they are afraid. Ben Jonson,
Sil. W. IV ,. 223. Now 'by that they were gone about tvvo Bow's-shot from
the place that let theiu into the way, they espyed two very ill-favoured ones —
Bunyan P. P. 179. ere that the embassadors dispatched before were returned,
Holland A. M. 28,^. .347. And then it will appeare , that it was a Sparing
Zur Syntax (k\s .älteien Neueiiglisch _^2;^
Speech of the Ancients, to say, 'lliat a Freud is anolher lliiiiseHe: For tluit a
Frend is fane nioie then llimselte. Bacoii, Ess. l8l. you all liope 1 sliould
inarry you; \m\\\q\\ for that it is iinpossible to be done, l am content to have
neither of you : Ford, Love Sacr. III j. 86. ( 1) have heard the knight desiring
them not to let rne see \k\<txü,for that I liated to be stared at. Addison, Spect. nr. lo6
p. l8. (he) bid hiin deny taking hiiii up at his peril ; for that if he died he should be
indicted for his murder; Fielding J. A. I j,. 36. But Miss Graveairs desired
the lady to oniit all such fulsome stuft' in her story, for that it made her sick.
Fielding J. A. \\\. 87. Honest ^laskwell! thy and my good genius led me
hither : niine , in that I have discovered so niuch nianly virtue; thine m that
thou shalt have due reward of all thy worth. Congreve D. D. V 3. 195. untill
that long after he was seene at Constantinople all on a suddaine invested in his
]iurple robes. Holland A. M. 25 j^. 280. ever since that they were driven by
to niany urgent warres to yeeld unto lulius Dictator, Holland A. M. 15 lo- 49-
b) This Party .... freely told him, how that he had a certain Spirit
that did perpetually accompany hini — H. Moore, Antid. Ath. III ,3. 245. I know,
concerning Esau, hozv that, after \\t had sold his birthright , he would have re-
ceived the blessing, but was rejected. Bunyan, Gr. Ab. 343. He says, mem, how
that he'll have my lady's fortune made over to him, or he'll be divorced. Congreve,
Way AV. V 3. 283 (vulg.).
c) viilesse that he were able to raise an Arrnie that niight hold the field,
Raleigh H. W. Ulj. § 7. 54. what pleasuie, what entertainment, can be laised
from so pitiful a machine . . . utiless that . . . we are glad that we have gotten
God on our side, Dryden, E. Sat. XIII. 24. But 7i'he>i that we speak of suffering,
we do not speak of a dull and neglected suffering, Bacon, Adv. L. II jj. 3- 204.
'Ihis therefore is but a ])Oore plea , barely to deny, 7i>hen that such clouds of
witnesses are against them. Füller H. W. HI 20- 143.
d) but >/ow that he teils me that the master of the ceremonies hath fore-
tould him — Fortescue P. nr. 70 p. in (1619). 1 hope they are satisfied,
fi,>7a that they have robbed me of the affections of my child. Disraeli, Venetia
IX. 43-
e) The Koniance languages are, in fact, total ly ditTerent in character from
English . in that they are really derived languages, Skeat , Princ. E. E. 1 § 84
p. 1U2. — Let me die, as atoms die ]\ (// that they die). Byron, ("ain il ,. p. .\'vi-
1 alihor death, becaiisc that thou must die. l^yron, II. Earth I3. p. 475.
2. Eine ganz ähnliche rolle, wie das vorhin Ijehandelte tktt,
sjiielte as früher, wenn gleich in weit bescliränkterem umfang ; auch
es verbindet sicli mit anderen konjtmktioiien : dfUr as, save as, ic/iat
t'une as, when as, 7vhile as. In diesem pleonastischcn charakter, wie
hier, hat as sich nur in -iv/urras erhalten, neben welchem früher
auch wlnrc (vgl. V. 6. d.) allein stellt. \\irklieh(^ vergleichungspartikel
dagegen ist es in accoriiinx as, es kann deshalb in diesem auch nicht
entbehrt werden oder mit i/iat wecliseln.
But their Deeds are after as tlu-y haue beene Accustoined. Bacon, Ess.
367. 1 will ha-ve no man addict himself to me ; but if I have any thing right,
defend it as Truth's, not mine, save as it conduceth to a common good. Ben
424
W. Franz
Jonson. Disc. 742. li'hat timc as tlie fiost and yce thawetli and the snow
melteth with the hot bieath of tlie winds, Holland A. M. log. 47. When as
therefore the principall men of place together with the Prefect of the Protoriuni
were assembled together, Holland A. M. 'iyj- 353- ihe Holy Ghost this signi-
fying, that the way into the holiest of all was not yet niade manifest , zohile as
the first tabernacle was yet standing : Hebr. 9. 8.
3. Die der jüngeren spräche jetzt fast unbekannte, früher aber
sehr geläufige eigenthüinlichkeit, in beiordnenden sätzen derselben art
die einmal genannte konjunktion im folgenden Satzglied
durch that zu wiederholen, findet ihren erklärungsgrund in der
Verwendung des letzteren als allgemeines satzrelativ, welches ehedem
fast allen konjunktionen beigefügt werden konnte. That ist hier nicht
als der blosse Vertreter der konjunktion aufzufassen, sondern ist viel-
mehr ein bequemes mittel, lästige Wiederholungen desselben satzbindc-
wortes zu vei meiden, welches zugleich doch ausreicht, die anfangs
genannte konjunktion wieder aufzunehmen , da that in den nach-
folgenden gliederii erst durch diese inhalt gewinnt und sie so noth-
wendigerweise jedes mal wieder mitgedacht werden muss. Am
häufigsten findet sich that in dieser funktion bei den autoren der
älteren schule des 17. Jahrhunderts.
a) For whe7t the Authority of Princes, is niade but an Accessary to a
Cause; And ^/<a^ there be other Bands, that tie faster, then the Band of Soueraign-
ty, kings begin to be put almost out of Possession. Bacon , Ess. 3%. It
was noted as a pitiful thing of Brutus, that when bis Army was broken, and
himself exposed to the insolencies of Ins eneinies, and that he could not revenge
hiniself, he eried out most passionately — J. Taylor, Worthy Com. IV 4. 2l8.
If rieh, and that you marry her dowry, not her, she'll reign in your house a?
imperious as a widovv. Ben Jonson, Sil. W. H ,. 212. 7/" the manducation of
Christs flesh and drinking bis blood be spiritual, and done by faith, and is eflec-
ted by the spirit, and that this faith signifies an intire dedition of our selves to
Christ — J. Taylor, Worthy Com. HI 5. 189. And if the Western winds blow,
and that there be a calm, or a fair sunshine day, there is a kinde of alacrity in
mens mindes; Burton A. jNI. Ij- 83. Nevertheless, because we do account it a
chase as well of deer in an inclosed park as in a forest at large, and that it hath
already obtained the name, let it be called invention : Bacon, Adv. L. II ,3. 15.5-
b) but by the time they reached the open stream , and t/iat his personal
exertion was no longer required, a change canie over him. Loyer, H. Andy
XXXV. :«ö.
4. Wird ein mit that beginnender satz durch einen
oder mehrere Zwischensätze unterbrochen, so wird dieses
in der älteren spräche vor der wiederaufnähme der konstruktion ott
wiederholt, auch wenn die deutlichkeit des ausdrucks eine derartige
wiederholuntf durchaus nicht erheischt.
Zur svntax des älteren Neuenglisch
425
And that on a time when liis enemies sought after Ins life. and knew tli.it
he was to go by water, that liis Father in a Dieam brought two Horses to
him, the one white, the otlier bay. H. More, Antid. Ath. III 13. 249. That there
are some things so piain, that howevei' the soul came to the knowledge of
them. that she cannot but assent to them — H. More, App. Antid. IL 296.
5. Die freiheit betreffs der aiislassiing von that im neben-
satz geht soweit, dass selbst im modalsatz nach vorausgegangenem
so oder stich dasselbe häufig unterdrückt werden kann ; in dem
modernen Englisch findet die Unterdrückung von that nur statt in
Sätzen , die nicht streng kausaler natur sind. Auch kommen sonst
in der spräche des 1 7. Jahrhunderts noch falle vor, in denen gegen
den modernen brauch der ncbensatz als solcher nicht gekennzeichnet
wird. Es zeigen sich hierin eben noch spuren der loseren satzver-
knüpfung älterer zeit.
a) yet (he) kept stuh good espiall vpon him, as an enemie , he could tiot
Start away. Raleigh H. W. III. 5 § 7. 54. which [lettersj being so nianye and
so long / 7mcst not in conscience add to your Lordship's troble by writing at
this time any more then needs I must. Fortescue P. nr. "4 p. II7 (1620). As
for King Philip ; being returned home, stich was the itch of bis ambition , he
must be fingeriug of the King of Englands territories, Füller M. W. III 9. 124.
Treasons against him were so frequent, he coidd tiot bc safe but must be severe.
Füller H. W. 11129- 161. A plant so uidike a Rose, it hath been mistaken by
some good Simplist for Amomum ; Th. Browne, Pseud. Kp. II. 79- by reason
of his bold, greedy, devouring disposition; which is so keen, as Gesner relates,
a man going to a Fond . . . to water his Mule, had a Pike bit his Mule by the
lips, Walton C. A. VII. 144. I must confess, I am so niuch your friend, / wotdd
not deceive you. Wycherley P. D. I ,. 106. I left her just now at home, sui-
rounded with so many fears and griefs, she could not stir. Wychei'ley , Love W.
V5. 32. — the colour of the sky nearest to the sun, of a pale green, with two
or three burnished streaks of vapour , quite still, and so thin you could almost
catch the sky through them. Disreiii, Venetia VIj. 401.
Dialektisch ist diese freiheit nicht ungewöhnlich :
but Miss Jinkinses punkin turned out so small, / see I shouldent have
nun to speak on without I juit in eggs ; A. B. Neal , Widow Bedott Pap.
V. 55,
b) Which shews, that the only decay, or hurt of the best men's repu-
tation witii tiie people is , their wits have out-lived the pocple's palates. Ben
Jonson, Disc. 745. And it happened indeed that part of .hncrica was first dis-
covered, which 7oas on this side farthest distant, Tii. Browne, Pseud. Ep. II. 49.
It happened the7-e came a pilgrime to Jerusalem called Peter, an Hcrmite , Füller
H. \V. 1,. 11.
Anmerkung l. Ganz vereinzelt kommt that in konsekutiver
funktion vor, ohne dass ein zu erwartendes so vorausginge. Thees land-crabs
are innumerable, that you shall have them certaine monlhs in the yeare be .sue
thick in the highwayes, that ^- Verney P. 195 (1638).
^.2 6 ^V. l''l;ui/.
A n 1)1 e r k u ii g 2. In sort tliat und in sticli soi-t as 'der art dass' koniinen
selten vor und sind jetzt nicht nielir in gehrauch.
Here is observed, that in all causes the first tale possesseth much ; in sort,
that the prejudice tliereby wrought will he hardly lemoved . except soine abuse
or falsity in the information be detected. Bacon. Adv. L. IL 23g- 224. some
of which (iordshipsj were gouerned by pettie Kings, others by the nuiltitude,
none ordered in such sort as might niake it appliable to the nearest Neighbour.
Raleigh H. W. V. 1 § 1. 312.
II. But. I. Die entvvicklung der ursprünglichen präpositiun but
(aus ae. butan 'ausser, ausgenommen') zu einer konjunktion in den
verschiedenen bedeutungen muss in negativen elliptischen Sätzen, in
welchen der präpositionale und konjunktionale gebrauch sicli eng
berühren, ihren ausgang genommen haben. Verwandelt man in dem
. Satz : Why , do you think I am such an ass to bclicvc nolKhiy has
mcddled with you but nie den akkusativ des pronomens mc in den
nominativ , so ergibt sich ein elliptischer satz (N. Field, Wom. W.,
Dodsley XI. 45) und but bekommt den charakter und wcrth einer
konjunktion : ausgenommen dass'. Durch den zutritt von that (but
that), wie dieses ja früher zu fast allen konjunktionen zugefügt werden
konnte (whcn that, after that, beforc that), wurde but auch äusserlich
als eine konjunktion gekennzeichnet. Die beiden formen , but und
but that stehen in der älteren spräche neben einander, doch ist die
letztere in der bedeutung von ''cxccpt [that)' jetzt veraltet (s. Murraj',
Dict. unter but II. j 8. p. 1212).
I pray, who feeds you, hiU I ? who keeps_thy teather-beds trom the brokers,
but I; J. Cook, City G. Dodsley XI. 197-
2. Tritt ein unter gewissen gegebenen bedingungen zu er-
wartendes ereigniss deshalb nicht ein , weil ein einzelner umstand
der Verwirklichung desselben (unerwarteter weise) in den weg getreten^
so wird der diesen letzteren enthaltende satz im älteren Englisch
gern durch but that (= but /or the fact that) eingeführt und die
nichtVerwirklichung der handlung oder das nichtandauern eines zu-
standcs wird im Vordersatz durch den konjunktiv oder den infinitiv
des perfekts angedeutet. Aus diesem ursprünglich exceptiven ver-
hältniss, das sich aucli im gebrauch des Präteritums als solches be-
kimdct, wird ein konditionales und but nimmt die bedeutung // not,
itnlcss an, sobald der dem Zustandekommen des erwarteten ereignisses
oder dem andauern des aktuellen zustandcs entgegenstehende umstand
als die eigentliclic Ursache von dessen nichtVerwirklichung resp. nicht-
andauern angesehen wird. Dieselbe cntwicklung haben 7c<ithout und
except durchgemacht (s. VI. 4.). Die rein kausale auffassung eines der-
Zur svnt;ix des iiltcren Neuengliscli
4^7
artigen satzgefiiges bekundet sich auch in der form , indem aul" Imt
— if not der konjunktiv folgt; in letzterer funktion ist bat schon
im 1 7. Jahrhundert sehr selten (vgl. Murray, Dict. unter hut II. 10.
p. 121 2), in der bedcutung 'Imt for the facC ist bat that aber noch
modern , wenn es auch meist auf den höheren Stil beschränkt und
der mündlichen Verkehrssprache wenig geläufig ist.
whereinto the violence of Pynhus liad forced entnmce the second day,
hut that bis wounded horse threw lüm to the ground , Raleigli H. W. IV. 7
§ 5. 306. (they) made at him to have killed him outright, but that the Ein-
perour with his rieh coat of armes protected him, as he feil downe at his knees.
Holland A. M. 21 4. 171. the Persians .... had with little adoe killed them
every one, btit tJuit cur Cavallerie .... lepelled this great danger, Holland
A. M. 25 j. 261. that he had forborn longer to fish the said Pond, but that he
saw in a bot day in Summer, a Jarge Carp swim neer to the top of the water
with a Frog lipon his head, Walton, C. Angl. VIII. 164. she would have escaped,
but that the chain was already around her. Moore, L. L. Byron 33. 642.
3. Nach schwüren und verhcissungcn hat but auch die
bedeutung von 'wenn nicht', die erst in dasselbe hineingetragen wird
durch eine kausale auffassung, indem die nichterfülluiig einer aufge-
stellten forderung als die bedingimg hingestellt wird, unter der die
Verwünschung als folge eintreten soll. Das ursprüngliche verhältniss
war jedenfalls ein exceptives. Eine crweiterung des gebrauche von
but nach schwüren ist sein erscheinen nach betheuernden aus-
drücken, soweit es nicht rein adversativ ist. Anklänge an die ältere
spräche finden sich noch in der volksthümlichen rede.
aj Let me not live, but 1 think thou and I, in a small time , should lift
them all out of favour , Ben Jonson, Poet. 111 ,. 115. Fee. I am a madman :
look, is not that one of their heads ? Well. Fie ! no, my loid. Fee. Danni me,
but 'tis; N. Field, Am. Lad. III ^. Dodsley XI. 141.
When he presented himself to take and pay for his passage, it had been
suggested to him that, being an able seaman, he might as well werk it and save
the money, but this jjiece of advice he very indignantly rejected: saying, „Hc^d
bc damned but for once he'd go aboard ship as a gentleman". Dickens, American
Notes XVI. 108.
b) into Ulis ilicing-bou.se I saw my good son-in-Iaw enter, and 'tis odds
but he mects his uncU- here. Woman never vexed II, Dodsley .XII. 126. Sub,
.... 1 know he will not stay. lius. CJood faith, sir, hut he will. N. Field,
Am. Lad. V, Dodsley XI. 160. l'd dig to the Antipoues with my nails , but
I'd find a mine; and, like the criiiplc, run up Paul's stecple , but l'd get the
silver cock. London Chanticleers L Dodsley XII. 325. Clar l'm afraid
Brass has not succeeded as thou hast done , Flippanta. Flip. By my faith but
he has, and beUer too. Vanbrugh, Confed. V,. 43.n.
4. Führt /'/// ahnt) einen nel)ensatz ein , der entweder eine
direkte folge aus dem riegativen hauptsatz ist oder eineji begleit-
428 W. Franz
umstand enthält, der nicht nothwendiger weise in kausalzusainmcn-
hang mit dem crsteren gedacht zu werden braucht, so l^ann es die
bedeutung 'so dass niclit, ohne dass' annehriien. War es einmal in
dieser funktion anerkannt und gefestigt, so folgte es auch auf positive
Sätze , wenn auch selten. But that in dieser Verwendung ist jetzt
veraltet und auch der konstruktion mit but zieht man jetzt gewöhn-
lich witlwut mit dem gerundium vor.
There can be nothinge done hd 1 sh:ill heaie in a trice. and I shall hearken
very diligently after him. Veiney. P. 242. (163V) There's not a monient's trouble
her naughty husband gives her but 1 feel it too. Vanbrugh, Conf. II j. 423. there
is no day almost in the yeare, biit the inhabitants of this citie see the Sunne
shine cleere and bright. Holland A. M. 22 jg. 215. An honest decayed Com-
mander cannot skelder, cheat, nor be seen in a bawdy-house , btd he shall be
straight in one of their worniwood comedies. Ben Jonson, Poet. I,. 107. I cannot
ieave this house for a day but I find everything in confusion. Disraeli, Venetia
IV iß. 310.
enemies , wlio will strain iiard but they will kill you : Bunyan P. P. 81.
5. Für ichcn und before steht but früher nach scarcely, scarce ;
7iot far , ist aber jetzt nicht mehr im gebrauch. Das einschränkende
adverb wird hier einer ncgation gleich behandelt.
I scarce had paid the chairmen, and was coniing up after her, btit I niet
her on the stairs, Wycherley, Love W. IV 5. 28. Now I beheld in my Dream, that
they had not journied/rtr, but the River and the way. for a tinie, parted. Bunyan
P. P. 103.
6. Nach no soofier ist Imt veraltet, die inoderne spräche hat
i/ian für dasselbe eintreten lassen.
and when they had with sure speed passed over the briJge that stood
upoii a little river, im socy?iey saw the Barbarians afarre off. but they assayled
them with arrovves and other light darts, Holland A. INI. 21 ■^. 305. Now they
had 110 sooncr got over, but they thought the> heard words that said unto them,
Bunyan P. P. 173.
Anmerkung. Das adverb ^^m/ wird jetzt meist nicht mehr gebraucht
nach einem komparativ in negativen sätzen , die moderne spräche zieht than,
except an seiner stelle vor. So sind auch nach other, otherwise für das ältere but
und bul that in neuerer zeit than und except that beliebter geworden.
a) Whiles Valentinian in this meane time lay grivously sicke, and thought
no other but like to dye , Holland A. M. 27 5. 312. In which no other person
but the Duke of Alva interven'd, W. Temple. Obs. Neth. I. 27-
b) I cannot see how his lettres will otherwise be intercepted with that
secrecie and safetie which was injoyned, but t/uit La Forest will gel and give
knowledge of it, as I have said. Fortescue P. nr. 42 p. 72 (1618). for being
a kinde of Dotage, it cannot otherwise be, but that the Brain must be affected,
Burton A. M. Ij. 32.
7. Nach den verbcn des zweifeis, verneinend oder
fragend, ist but (that) ungemein häufig im älteren Englisch, aber
Zur svntax des älteren Neuengiisth
429
jetzt im mündlichen verkehr ausser gebrauch gekommen , wenn es
auch im höheren Stil noch nicht veraltet ist. Von einfluss mag hier
clie lateinische konstruktion (non duHto qimi) gewesen sein, die sicli
zum theil auch wohl in dem häutigen gebrauch von but (ihat)
nach den verben des vcrhinderns, wenn verneint oder fragend,
widerspiegelt \iion impedio quominus {qui)i)\; nach den letzteren wird
jetzt das gerundium mit oder ohne froin gebraucht. Auch nach
deny, welches früher biit {that) nach sich hatte, hat man dieses auf-
gegeben ; that ist an seine stelle getreten.
a) by whose helpe lic doublcd not but that he should be able to make the
eneniie repent of his new aduenture to Sea. Raleigh H. W. V. 1 § 11. 370.
For can it be dotibted, but that there are some who take iiiore pleasure in enjoying
pleasures than some other, Bacon, Adv. L. II «i- 196. I doubt Jiot but wee shall have
a treaty; Verney P. 249 (1639). It is jiot to be doubted but that tlie Luce , or
Pickrell, or Pike breeds by Spawning; Walton, C. Angl. VII. 142. 1 doubt not but
that if you and I were to converse together but til night, I should — Walton,
C. Angl. 9. 10. / doubt not but on my side it will daily increase and iniprove,
as I gain experience, and learn to know the value of a true friend. SnioUet H. Cl. 9.
/ make no doubt but that they are both sprung from the same origin. Smollett
H. Cl. 191. U'e cannot question but that the happiness of a soul will be ad-
equate to its nature, Addison, Spect. nr. 600 p. 226.
b) So that this objection hinders not, but that an epic poeni .... niay
be as well written now, as it was of old by the heathens; Dryden M. Sat.
XIII. 22. Thou art lame of body, deformed to the eye, yet tJiis hinders not
btä that thou niaist be a good, a wise, upright honest man. Burton A. M
II 3- 312.
c) Though it cannot be dcnied, but the same name . . . hath often been
happy and unhappy in founding and confounding of kingdomes. Füller II. W.
II ^g. 107. That none but an empirick in warre will denie, but that more true
valour is in an orderly well grounded retreat, then in a furious rash invasion.
Füller H. W. III j^. 157. I may not deny but ///a/ there is some folly approved,
a divine furie, Burton A. M. Dem. Read. 45. And // cannot be denied but sir
AVilliam Bruerton . . . executed their conimands with notable sobriety, Clarendon
H. R. VI.,. 169. I cannot deny but that he was the handsoniest and genteeiest
pers'on in the world, Fielding, Am. Vll^. 28,3.
8. But nach unpersönlichen ausdrücken von negativer form,
aber positiver bedeutung, wie // is not improbablc etc. kann nicht
als korrekt anerkannt werden (vgl. Murray, Dict. unter but i6b.
p. 12 12 sp. 3.)
It is not itnprobable but Will was formerly tiied at divinity . law, or
physic; Addison, Spect. nr. 108 p. 24.
Anmerkung: Obiger gebrauch ist eine durch die form veranlasste>r-
weiterung der Verwendung von but nach negativen unpersönlichen ausdnlcken :
/■/ is not probable, it is tiot possible etc. , nach welchen but berechtigt ist ; wenn-
gleich es in der modernen spräche, nicht mehr gebraucht wird. Auf gleicher
43°
W. Franz
stufe mit diesen stehen betretYs des gebraiiclies von hiit die entsprechenden ausdrücke
in fragender form: hozo is it possible etc.
So as // is vot possible biit this quality of knowledge uiust fall linder ,
poiiular contenipt, Bacon, Adv. !>. 1^. 3:5.
9. Bat 7C'hat für die konjiinktion />nt ihat ist in England und in
Amerika in der rede des volkes sehr geläufig und kann aucli in der
besseren Umgangssprache oft genug gehört werden , sein gebraucli
wird jetzt jedoch als ein mangel sprachlicher bildung angeschen,
obwohl er aus Bulwcr belegbar ist (Hoppe, S.-L. unter but). Das
rein konjunktionale but ivhat ist ziemlich jung und hat sicli offenbar
aus dem seit der zweiten liälfte des 17. Jahrhundert bclcgbaren but
li'hat entwickelt, in welchem wkat relati\' ist {thcrc is not a circum-
staiice but 70 für t is loorthy io be ivrit in letters of }^old, Murray, Dict.
imter but IV. 30. p. 12 13, weitere belege bei Hoppe S.-L. unter
but). Aus der mischung von /'/// loliat und /-'/// t]iat ist das aus-
schliesslich vulgäre but what tliat hervorgegangen. Syntaktisch
interessant ist die bei Bunyan vorkommende form but that for für
but for 'if it 7C'ere not foj-\
a) what 1 liave 1 want for iny journey to London and my expenses there
— 7iot biä what I'd help Tom if I could. Lover H. A-. XL VI. 391-
bj ,,1 respect him for it", said Rokesniith, „Do ye, sir? I don't know but
7vkat I do myself". Dickens, Mut. Fr. II 14. 196. (dial.). Says I, „What?"
though I'd no idee what he was gwine to say, dident know but what't was some-
thing about his sufferings, A. B. Neal, Widow Bedott Pap. I. 24 (amerikanisch).
I hain't a doubt Imt what if he'd a took it afore his disorder was seated , that
nian'd a been alive and well to this day. A. B. Neal, Widow Bedott Pap.
V. 5ü.
c) It can't be reasoned out of his head by any powers of niine but what
that he can do right by your kind lady and gentleman, and do his work for me.
both together. Dickens, Mut. Fr. 11,^. 196. (vulg.).
d) The thoughts of these things would now kill me out-right ; but that
for a Dream which I had last night, and but that for the encouragenient that
this Stranger has given me this Morning, Bunyan P. P. lö".
III. As. I. As anstatt that in modalsätzcn nach voraus-
gehendem so, such, seltenerem that, ist in der älteren spräche ungemein
häufig (erster belegi46o, vgl. Murray, Dict. unter as^ . j 19. p. 479). Die
vermittelnde stufe dieses gebrauchs bildete wahrscheinlich as that, welches
im 17. Jahrhundert allerdings weit weniger gebräuchlich ist; jetzt ist
es archaisch und dialektisch und kommt in der gesprochenen alltags-
sprache nicht mehr vor, während as ganz veraltet ist. Letzteres ist
indessen ein charakteristischer zug der modernen dialekte geworden! ,
in welchen es auch in andern als modalsätzen begegnet. Durch die
Zur svntnx de? älteren Neuengliscli
431
vcrquickuiig von s<> as mit sc that entstand das srltcnc und jetzt
veraltete so as thai.
a) that continence in a l)aii)fr Iie thinks so einineiit a virtiic- , as it has
niaile hini chief of liis coiinsel. Ben Jonsoii. Sil. W. 1 ,. 209. llie maiestie ol
goücl thingjes is such, as tlie confüics of thein are i-eueied. Bacon, Ess. 149-
whicli he did witli so great ai'te, as tliose that hehehl it, Üiougiit it rather to be
iiuing. than counteiTait. Rali-igh 11. W. V. 1 § 4. 323. he would build his
victories so as they inight stand, securing the countrey a.s he went; Füller H.
\V. III. 3. 127. which he believed might so far operate upoii them, «.r the others
would not be able to procure them to insade England; Clarendon, Hist. Reb.
VI 3. 102. cut or make an in.sition, or such a scar as you may put the arming
wyer of your hook into it, Walton C. A. VII. 150.
b) which tooke up the niost spacious river Euphiate.s so, as that hardly
it was able to receive it. Holland A. M. 232- 221. the noi.se, and the cries,
[were] so lowd and lamentable, as that no direction could he heard. Kaleigh
H. A\ . V. 1 § 4. 332. Ile that is injured must so pardon, as that he must not
pray to God to take revenge of his enemy. J. Taylor, Worthy Com. W\. 2l8.
and that so accurately, as that we may see their swords, helmets, shields, spears.
and the like. H. More, Antid. Ath. III jr. 275-
c) The businesse of Sir James Hamylton is nowe brought to ///(// estale
<w l hope. shall heare no more of yt ; Fortescue P. nr. 39 p. 66 ( 1618). With
lulius Caesar, Decimus Brutus had obtained that Interest, as he set him downe,
in his Testament, for Heire in Remainder, after his Nephew. Bacon, Ess. 169.
d ) Having so held and waved the candle as that all these heterogeneous
objects seemed to come forward obediently when they were named — Dickens.
Mut. Fr. I.J. 42.
But I made believe I wrote so badly as that it was odds if any one
could read it. Dickens, ]\Iut. Fr. 1 3. 13. (vulg.).
"To think", said ]\Irs. Gamp, ^as she should ever have helped to nuss
that friend of yourn, Dickens, M. Ch. 49. 383.
But I don't know as she was so much woss than some other gais l've
knowd. A. B. Neal, Widow Bedott Pap. IV. 42. (amerikanisch).
e) Of these Righteousncsses therefore , we are not made partakers so
as that they or any of them should be put upon us that we might be made
just, and live thereby. Bunyan P. P. 194.
Anmerkung. As kommt gelegentlich auch in motlalsätzen vor, ohne
dnss ein correlat vorausgeht.
here will be all the bravest ladies in court presentiy to see your cousin
Cytheiis: O the gods! how might 1 beliave my.self now, as to cntertain them
most courtlyi- Ben jonson, Poet. II,. 111. The Conditions of Weapons , aml
their Improuement are; First, the Fetching a farre of . . . Secondly, the Strength
(if the Percussion . . . The third is, the coiumodious vse of them : As that they
may serue in all Wethers; That the (lairiage may be Light and Alanageable;
and the like. Bacon, Ess. 575- ö76.
2. As für as if (as thougli) kommt jetzt höchstcn.s noch in
archaisirendcr rede und in der pocsie vor ; erhalten hat es sich in
der forme! \'(s it wcrc . As im sinne von ''as surr as\ welches be-
43-
AV. Franz
theuerndc sätzc einleitet , wird nicht mehr gebraucht ausser in den
dialektcn (vgl. Engl. stud. XII p. 236). Selten findet sich as in der
bedeutung von \TCcording as ; auch in dieser Funktion ist es nicht
mehr modern.
a j Seem as you would give, but be like a barren field, that vields little •,
Ben Jonson, Sil. W. IV j. 223. (they) seised on them, tearing theni in peeces
as they had beene foules. Holland A. M. 24 3. 243. speaking thereto as big,
yea, and keeping a stirre, as one would say, he acted in a Tragedie upon the
stage. Holland A. M. 20i. 143. It therefore behoves the giver of counsel
to be circumspect ; especially to beware of those , with whom he is not
thoroughly acquainted .... And to the prince, or bis superior, to behave him-
self niodestly, and with respect. Yet free froni flattery, or empire. Not with
insolence, or precept; but as the prince were already furnished with the parts
he should have, Hen Jonson, Disc. 742. you stare as you were all amazed.
Congreve D. D. V23. 200.
Before the beginning of the siege, the sunne , as synipathizing with the
Christians woes, was eclipsed. Füller H. W. II ^g- ^O^.
And fronted Marmion where he säte, As he bis peer had been. W. Scott,
Marniion Ij«. 53. And yon immense Serpent .... looking as he could coil ||
Himself around the orbs we lately look'd on — Byron, Cain II j. 458.
b) As God help ine, I have the most to do to forbeai- unmasking nie,
N. Field, Am. Lad. Vg. Dodsley XI. 164. you were best unset all your tyran-
nical looks , and bid him lovingly welcome , or , as I live, I'll stretch out my
voice again. J. Cook, City G., Dodsley XI. 204. As I am a person, Congreve,
Way World III 3. 270
c) Sir John Cooke .... sayeth, that there is noe fault in the provision
thereof, and desireth it maye bee searcht into and examined , and bis and theire
creditts who have bin ymployed in it, to stand or fall as it should appeare unto
the howse. Com. Deb. 138 (1625). many diseases proceed from black choler,
as it shall be bot or cold; Burton A. M. I.,. 58.
3. As who , wie es noch in der Wendung as who should say
bei Dickens mehrfach vorkommt, obwohl es Jetzt archaisch ist, weist
as in der bedeutung as if auf, während who die relativische form
für das persönliche pronomen ist. In Verbindung mit as kommt
letzteres in der älteren spräche auch ganz allgemein für eine unbe-
.stimmte dritte person vor und as who bedeutet dann as if a person
(a?iybody). Verschiedenen Charakters von den vorgenannten ist ein
bei Holland (A. M.) besonders häufig sich findendes as who, da as
hier meist die bedeutung 'da, indem' hat; auch die Verbindung von
diesem mit dem als relativ an den satzanfang gezogenen akkusativ
des pronomens zu as ivhom ist möglich.
a) The manager inclined bis head, and showed his teeth, as who should
say, in answer to some careless small-talk, ,.Dear nie! Is that the case?" but
Said never a word. Dickens, Dombey XXII. 154. Weitere belege bei Hoppe
S.-L. unter as.
Zur svntax des älteren NeueiiKliscli
433
1>) Yet if all caniiot be of one niind, «^ wlto looks they should be? this
doubtles is nioie wholesonie. niore prudent , and more Christian : that many be
tolerated rather than all compell'd. Milton, Areop. 54.
c) (he ) became a most poiiticke and wise leader , as luho had beene a
fellow-souldior with Constantine the Great : Holland A. JI. lö^. 38. hee said,
that the stirres of our souldiors . . . would bee intollerable, as loho could hardly
endiire .... the victorie . . . wrested out of their hands. Holland A. M. 16 9.
70. Meane whiie Julian . . . was sore perplexed, as who by casting and tossing
many matters in his mind , considered that Constantius would in no wise like
of his doings, Holland A. M. 20 y. 15.=). one, whoni in this respect he preferred
before others, because hee was niischievously bent against lulian , as who had
beene despised and disgraced by him in Gaule. Holland A. M. 21 j,. 183. for
they also were out of conceit with themselves , as whom the Romans in all
battailes welneere having the upper band, afflicted sore everie day more than
other. Holland A. M. 25 jq- 274.
4. Die Verbindung von like und as zu like as 'gleichwie', das
an einem folgenden so noch ein korrelat haben kann , hat den
konjunktionalen gebrauch von like für as in der Umgangssprache und
in den dialekten angebahnt. Die präposition like und die konjunktion
as berühren sich unmittelbar in unvollständigen vergleichungssätzen,
wie der folgende: /le had denied his Saviotir, as I, Bunyan, Gr. Ab.
340. Inhaltlich ist dieser satz gleichbedeutend mit : He had denied
his Saviotir like fnc. Durch mischung der beiden konstruktionen
entstand dann die doppelkonjunktion like as. Sobald dieselbe ein-
gebürgert war, konnte as schwinden, ebenso wie es in when as, after as
und that in 'ivhen that, after that gefallen ist, und aus der ursprüng-
lichen präposition like wurde auf diese weise eine konjunktion, welche
in der heutigen Umgangssprache viel gebraucht wird und die hie
und da auch in der iitteratur erscheint (belege bei Zupitza: 'Bemerkungen
über ne. like , Herrig's Archiv, bd. 87, p. 64), aber nicht allgemein
anerkannt ist (vgl. Century Dict. unter like).
aj but .Maniertinus ruled in the same authoritie both Italy, AftVicke, and
Ulyricum, like as Germanus the Provinces of Gaule. Holland A. M. 265. 289-
(they) should not be called Embassadors, but Theori, or Consultcrs with the
gods; It^e as were they, whom they sent vnto the Oracle of lupiter or Apollo.
Raleigh H. W. IV. 5 § lo. 272. For ttke as a man's disposition is never well
known tili he be crossed .... so the passages — Bacon, Adv. L. H. By. she
then impressing these images upon the brain, it will be like as if we should
makc use of the impression of a seal upon some hard matter — H. More, App.
Antid. X. 351. the Pearch will '<et up his lins, much like as a Turkie-Cock
wil sometimes set up his tail. Walton, C. Angl. IX. 180.
b) Lord love you ; he trots round with me nights like as if he was a
man. Bret Harte. Luck. R. C. (MigglesJ 35. Jim came into my back room,
sat down on my sofy, like as you see him in that chaii, Bret Harte, Luck R. C.
K. Kölbing, Englische Studien. XVUI, 3. 28
434
W. Fr.uiz
(Miggies) 37- llien tliere was a little gurgling sound ^Ukc the baby iiiaile wlit-n
it \vas swallowing:" Bret Halte, I>uck R. C, Higli-Water Mark 67.
5. Die viclfaclien Zusammensetzungen von as mit adverbien
luid Präpositionen (as then, as ß?-si; as among, as concerning, as in.
as touching), wie sie in der älteren spräche vorkommen, sind bis auf
as yet, as to, as for m der modernen Verkehrssprache untergegangen.
Auch vor /i07i' und 7ohy in unvollständigen fragesätzen : as hcm' , as
ic'/iy (dieses wohl nie schriftgemäss) erkennt die heutige spräche as
niclit mehr an. Die häufige Verwendung dieses as erklärt sich wolil
aus der starken neigung des. älteren Englisch zu relativischcr satz-
verknüpfung, wie sie bei den pronomina besonders stark hervortritt.
Urs{)rünglich mag as eine excmplificirende bedeutung gehabt haben
und einschränkend oder specificirend auf den inhalt des vorausgehen-
den gewirkt hab6n , doch wurde es in vielen fallen zum reinen
pleonasmus und ist deshalb bis auf die genannten formen wieder
geschwunden.
a) The Magnentiaci and Decentiaci .... also the Tricesimani and Deciiiii
Fortenses, likewise the Superventores and Praeventores .... who being as thcn
but new iintrained souldiors, at the motion and persuasion of the said Aelianus,
as thcn one of the Protectores, sallied out of Singara, Holhmd A. M. 18 j.^. 120.
The Reasons which seemed to induce theni to this settlement, were many. and
of weight-, As first, Because by the Persecutions arrived in Fiance, W. Temple.
Ob. Neth. V. 197-
b) as avmig whome there was now no hoe nor stay at all of their hands,
Holland A. M. 24 j. 262. As concerning the forme of this Hand, Pomponius
IMela saith, it is like that Capitall ietter of the Greeks, which they call Delta.
Raleigh H. W. V. 1 § 4. 321. Therefore all Deformed Persons are e.xtreme
Bold. First, as in their own Defence, as being exposed to scorn ; But in Pro-
cesse of Time, by a Generali Habit. Bacon, Ess. 253. For as tmiching the first
of these, Salomon doth e.xcellently expound himself in another place — Bacon.
Adv. L. I. I3. 8. And, first, in the first place, as touching what prosecutions may
iirise from printing the private correspondence of persons still living, give me
leave . . . . to observe, Smollet, H. Cl. p. l.
c) Flip. No ; but she has thought of a project to save chair-hire, Brass.
As hoiü ? Vanbrugh, Confed. I,. 416. Kite. — but what d'ye think, sir? sht-
was better coniforted before I came. Plurae. As hcno ! Farquhar, Recr. Off. Ij. 6 15.
d) if he could be ruined alone. she should be very willing of it ; for be-
cause as why, bis worship very well knew he deserved it: Fielding. J. Andr.
HI,,. 254.
IV. How. Nach to he^vare, to takc heed etc. kommt June im
sinne von 'dass (nicht/ früher häufig vor und ragt in dieser Funktion
bis in die neuzeit hinein , wenn sein gebrauch auch viel spärlicher
geworden ist. Wie es hier seine ursprüngliche bedeutung eingebüs>t
hat, so kommt lio-ic auch nach den verben des sagens luid wahr-
Zur svntax des älteren NeueiiGjlisch , -. r
ii'hmens für that vor, indrm es weniger das wie? als das was?, die
that<aclie und nicht die art und weise bezeichnet (vgl. Mätzner, Gr.-
III. p. 4601; in letzterer cigenschaft hat es die moderne spräche
aufgegeben.
Hou< that kommt allerdings noch bei Dickens vor, ist aber
jetzt fast ausschliesslich eigenthum der Volkssprache, wo es mit that
lu'W (für einfaches ///(//, vulgäres as) wechseln kann. Ganz vulgär
i>t <:?.s- }ww und war es auch wohl schon im 17. Jahrhundert.
a) Men liad need bnvarc, hoiv they be too Perfect in Coniplements; Bacon,
■ Ess. 31. Lei US take heed Iiow we discontent a Princc whom we have ])ut into
a course of wair. Com. Deb. 121 (1025) wee would be chary hmn we put
new wine into old bottels, D. Rogers, Davids Cost 1 10. Let liiin look into
the errors of Pliocion, and lie will beivare how he be obstinate or inflexible.
Bacon, Adv. L. I. 2^. 15. take heed how you give away the head; Woman never
vexed I. Dodsley XII. l lO. they have continued to this day unburied (as you
see) for an example to others to take heed how they clamber too high, or /w7a
they conie too near the brink of this ^Mountain. Bunyan F. P. in.
I warn you to beivare hoiv you do so. Scott B. D. Xlll. 104. he is very
carefiil hoiv he is called up again. Marryat, Mid. Easy V. 21.
b) But when they pereeived lunv they were discovered, they relintjuished
this their wicked designe. Holland A. M. 25jo. 276. concluding with great
Indignation .... hoi.v I would rather have been torn in pieces, than found a con-
senter thereto. Bunyan, Gr. Ab. ,339. The Saracens sent back their messenger
again to demonstrate their innocencie , how they were not Saracens but Jews
which put Christ do death Füller H. W. Vg. 243.
c) brothei- Ned related how that, exactly thirty-five years ago, 'fim Linkin-
water w^as suspected to have leceived a love-letter, Dickens, Nich. Nick. II 5.
488. He came outside just now, and told me hotv that the uncle of a ccrtain
young ladv who had been spirited away and married by a certain captain lived
in these parts. Dickens, American Notes XIV. 92. she said how't the widder
Jinkins . . . . is a havin' a new gownd made a purpose to wear to the party —
A. B. Neal, Widow Bedott Pap. VII. 77-
Miss Dorrit .... came here one afternoon with a bit of writing, lelling
that hoxv she wished for needle-work (vuig.), Dickens, L. Dorrit 1,2. 71.
Then thev read to him sonie of the worthy Acts that some of Ins Servaiits
had done. As how they had subdued Kingdoms, Bunyan P. P. ,'il. The S(iuire
gave away an ould coat to a poor man; and John says as how 'tis roi)bing him
of his parquisites (vulg.). SnioUet, II. Cl. 7- l don't care if you teil Sam
Pendergrasses wife, bein' as how she's a partickler friend o' mine. A. B. Neal,
Widow Bedott Pap. XVIII. 184 (amerikanisch). Wliy, please, sir, Miss Flora
said as how it was a reconciliaton , fiom Miss Brandagec, Bret Harte. L. R.
Camp (Guy Heavistone) 2 18.
V.- I. Die Verwendung von against in der bedeutiing 'gf'gen
die zeit hin, wann, bis* ist in der heutigen spräche auf die dialckte
und die familiäre rede b(^sfliränkt und scheint aucli im 17. Jahrhundert
28-
^.j6 W. Franz
schon hauptsächlich der leichteren Verkehrssprache eigen gewesen
zu sein.
a^ 1 am instantly goeing to view the grownd, and place his tent reddy
against hee comes. Verney P. (1639) 239. (she) commanded her Sons and lier
Daiighters to be ready against the Messenger should come for them. Buiiyaji
P. P. 284. bid him, against the trial conies on, to procure four persons at least
to prove the payment, Foote, Lame Lover II. 86. B. III.
b) Tni saving up against I've got enough to put in the Bank, nia'ain.
Dickens, Don)bey',38. 277 (dial.).
2. Der ersatz einfacher temporaler konjunktionen , wie whcn,
tili, öfter durch at such titne as , tili (until) such timc as , öfter such
time as ist dem 17, Jahrhundert geläufig und in den modernen dia-
lekten noch ganz beliebt. In der gesprochenen spräche der gebildeten
kommen die letzteren nicht mehr vor, können jedoch noch in der
archaisirenden Schriftsprache der neuzeit beobachtet werden.
a) The Captaine that hee sent , feil vpon the Nabathaeans, at such time
as they were busied in a great Mart, Raleigh H. W. IV. 5 § 8. 266. at stich
timc as this place doth much spue out of its filth , as it doth against change of
Weather, these steps are hardly seen ; Bunyan P. P. 18. aßer such time as they
had Ibunded the Cities before named, Raleigh H. W. V. 1 § 4. 322. she was
drown'd in tears tili stich time as the Taylor had niade her Widovi-'s weeds —
Addison, Dr. II j. 200. B. II. tili such tymc as I might finde where she would
sett her affection , Fortescue P. nr. 52 p. 85 (1619). (I) was desired by her
woman to walk into her lady's library, tili such time as she was in readiness
to receive nie. Addison, Spect. V. nr. 37. 245.
b) //// such time as Sir Thomas Malory . . . j-educed the tales to a sort
of connected prose; Earle, Engl. Prose 446. who .... thought him little better
than an idiot, iintil such time as little Miss Cann took liim in band, Thackei'ay,
Newc. XI. 116.
3. IVhiles kommt in der bedeutung des deutschen 'weil', mit
dem es auch in bezug auf seinen Ursprung zu vergleichen wäre,
einige male bei Holland vor. Da dessen spräche jedoch auch sonst
vom Lateinischen sehr stark beeinflusst ist, so ist es wahrscheinlich,
dass lat. cum, da wie 7ohilc auch temporal gebraucht, die Verwendung
des letzteren in kausaler funktion veranlasst hat.
let them know . . . That it was not lulianus but Constantius that kindled
the Parthian broiles : zohiles he gave eare oversoon to the iyes that Metrodoius
brought unto him — Holland A. M. 256- 270. (the horse) feil downe, ».ndwhilcs
hee was not able to endure the paine, walloweth along, and happeneth to be-
spreiit his caparison — Holland A. M. 233. 220.
Anmerkung. IVhiles ist neben whilest auch sonst eine im 17. jahrii.
häufig vorkommende form. Beide sind jetzt ebenso wie aforc {yw before veraltet;
afore ist den dialekten noch sehr geläufig.
(he) (lid stay tuhiles the Speaker pronounced tlie sentence against him. Com.
Deb. App. 140. zvhiles he was imployed in Palestine : Füller H. W. Ijj- 17-
Zur Syntax des älteren Neuenglisch t-y-j
7i'hilest Xerxes at his leasure hauing subdued the rest, niiglit afterward bring bis
whole power vpon them. Kaleigh H. W. III. 6. § 3. 64. out of wbose mouth
whilest he was asleep a thing in the shape of a Weesel come — H. Moore,
Antid. Ath. IIIj,. 238. afore you set out of Doorsi" Bunyan P. P. 190.
4. Ere 'bevor' wird heute meist in der poesie und in feierlicher
rede gebraucht. Die alte form or, -welche noch in nördlichen dia-
lekten weiterlebt, kommt im 17. Jahrhundert meist in Verbindung
mit ever (e'er, ere) vor. Bei Holland findet sich auch noch das längst
veraltete und seltene yer für ere.
a) and so stood hard by them ere tbey were aware : Holland A. M. 14.,.
4. Let them enquire rather (to preuent offence) into the nature of tliose coman-
deniets which they impose ; whether, and how farre inst or iniurious, ere thev
vrge them : D. Rogers, Davids Cost 58. — How many a doiibtful day shall sink
in night, Ere the Frank robber turn bim from his spoii, Byron, Childe Harold I. 90.
b) I was set up fiom eveilasting, from the beginning, or ever the eartli
was. Prov. 823- and the lions had the mastery of them, and brake all their bones
in pieces or ever they came at the bottom of the den. Dan. 6,4.
c) that as he should pa.sse by either of them, he might be intercepted
yer he was aware. Holland A. M. 30 j. 379.
5. VVhai tinte und 7i.<hat twic as für 70/ien sirsd vornehmlich
Holland eigen. Die moderne britische prosa kennt dieselben nicht
mehr ; what thne kommt indessen noch im Amerikanischen vor.
Whereupon , after midnight was past , ivhat thne there could be no bodv
present to helpe, the sparkes flying from the torches, caught hold upon tliat ex-
ceeding old wood — Holland A. M. 22 j,. 208. Mine uncles sonne Gallus, ivhat
time as Magnentius (whom your valour and prowesse overthrew) obstinately per-
sisted in w^orking the trouble and confusion of the State, I lifted up to the
high place of Caesar, and then sent bim to aid the East parts : Holland A. M.
21,,. 183.
In tlieir pipes no echo of the wonderful music the shepherd forefathers
heard in the plains of Bethlehem what time the angels sang „Peace on earth,
good will to men". M. Twain, New Pilg. Pr. XVI. 267.
6. When as ist dem älteren Englisch in zweifacher funktion
geläufig : einmal als temporale konjunktion für when, dann aber auch
in der bedeutung von wliere as, um ein adversatives verhältniss aus-
zudrücken. Auch zc'/ieu , welches in älterer zeit ebensowenig wie
heute eine rein temporale konjunktion war , kommt adversativ
häufiger vor. Sein gelegentliches hinüberschwenken in das kondi-
tionale gebiet findet ausdruck in der doppelbildung 7c>/hy/ if. I )ie
heutige spräche, welclie die logische beziehung zwischen hau[)t- und
nebcnsatz in der konjimktion schäricr zum ausdruck !)ringt als die
ältere, ist bemüht, when auf rein temporales gebiet zu beschränken.
a) \Vhe>7. as thcrefore Aquileia was conipassed aboul witli a double i>a-
voisado of shields, tliought convenient it was — Holland A. M. 21, j. 178. Now
438
W. Kianz
tlie birth of Jesus Clirist was on th's wise : me/i as liis mother ]\Iaiy was
espoused to Joseph, before they caiiie together, she was found with child of
tlie Holy Ghost. S. Matth. I. l8. in a hol evening, 7v/ien as you walk hy a
Brook, Walton, C. Angl. II. 55-
b) it was very unfit that the Son should wear a Beard ti/Aeu as Ins Father
Apollo wore none. H. More, Antid. Ath. III j. l6o. For we never finde them
able to reflect the image of a Star, zu/ien as not onely glasse, but every troubled
pool or dirty plash of water in the high-way does usually do it. H. More,
Antid. Ath. III jß. 27;]- we scofTe and point one at another , ■za/ien as in con-
clusion all are fools, Burton A. M. Dem. Read. 40. 7t'/i£n as on the contrary, an
heroic poem requires to its necessary design, and as its last perfection, sonie
great action of war, Dryden E. Sat. XIII. 21.
c) for Antigonus had of long time kept them vnder with a niastering
spirit, and had beene reputed a king indeede, ta/ien the rest were held but Vsurpers
of the title. Raleigh H. W. IV. 6 § 4. 280. So strict was the discipline in
this army ; w/ieu the other, without control, practised all the dissoluteness imagin-
able. Clarendon, Hist. Reb. Vlg- 54. When you see one green turban of a
Hadji elsewheie .... 1 think you will see a dozen in Daniascus. M. Twain
N. P. P. II13. 251.
d) W/ien if the matter be spirituous, and the cloud compact, the noise is
great and terrible: Th. Browne, Pseud. Ep. II. 69.
Anmerkung. Wie heute noch im loseren stil , kommt auch in der
älteren spräche 'tvhcrc in der bedeutung des adversativen ivhcre as vor. being
niy entire friend, and one that for the requital of such a fortune as to marry him,
would have made me very ample conditions ; -where now. all my hopes are utterly
raiscarried by this unlucky accident. Ben Jonson, Sil. W. II2. 214.
VI. I. Bereits in der ersten hallte des i 7. Jahrhunderts scheint
das konditionale a?id, an ziemlich allgennein aus der Schriftsprache
geschwunden zu sein. Es findet sich im 18. Jahrhundert nur noch
in der rede der niederen , besonders dienenden klas;en , deren an'i
please (yoiir Honour etc.j im verkelir mit höher gestellten personen
stereotyp geworden war. Das auftreten der doppelbildung aud if
(an if, woraus dial. iiif, \^gl. Murray, Dict. unter and C. r. b. p. 317),
welche im 17. Jahrhundert gelegentlich vorkommt, deutet übrigens
auch auf das allmählige absterben der alten konjunktion hin. In an't
7verc, an't please erhält sich dieselbe am längsten. Die neuenglische
Schriftsprache kennt sie nur noch in der formel if's and a/id's, doch
lebt sie weiter in der schottischen Volkssprache und in nordenglischen
dialekten (an 'i/"' s. Gl. Whitby by Robinson E. D. S.).
Ob das konditionale and, an auf nordisches enda zurückzuführen
ist oder ob es sich selbständig im Englischen aus dem koordinirenden
and entwickelt hat, muss dahingestellt bleiben. Näheres hierüber s.
bei Murray, Dict. unter and C. An ist eine sekundäre form zu and.
Zui" synU'iX des älteren Neuenglisch 439
die seMt der zweiten hallte des i 7. Jahrhunderts entschieden den Vor-
zug bekommt.
a) Fortune is to be llonoured, and Respected, and it bee but Ibr her
Oaughters, Confidence, and Reputation. Bacon, Ess. 379. Avd any one will
say, it is non-sense that there should be such a necessary duration, when there
is no real] essence that must of it seif thus be always, and for ever so endure.
What or who is it then that this eternal uninterrupted and never-fading duration
niust belong to? H. Moore, App. Antid. VII. 335. you .shall chuse wliich shall
be yours, and it is an even lay, one catches; Walton, C. Angl. IV. 120 a pox take
tlie bones ! an they will not favour a man sometimes. Woman never vexed I,
Dodsley XII. 109. Thou wouldst have said so, an thou hadst been here! Ben
Jonson, Sil. W. IVg. 227- an^t were but five years, I would not care? Mass. Old
Law III j. 426. If I have broke anything I'll pay for't , an it cost a pound.
Congreve, Way W. V,. 284. Only to receive farther instructions, att't like yoiir
honour. Wycherley, P. D. I j. 106. No, aii'tpleaseyou, I'ni no thief. Vanbrugh.Prov.
W. IVj. 351. Footnian. [to Col.] An please your Honour, there's a man below
wants to speak to you. Swift, Pol. Conv. VII. 295. „Yes, an' please your
honour", replied the senior, Smollet, H. Clink. 21o. I am going there to take
out a license to make me a doctor, ati like your worship. Foote, Dev. sticks
II. 34. ß. III. why, an' you were to go now to Clod-hall, I am certain the old lady
wouldn't know you: Sheridan, Riv. III j. 251 (vulg.). Byron bedient sich des
allmodischen an' it so please you in einem humorvollen schreiben an Murray: you
shall have samples, an' it so please you: ^loore, L. L. Byron 30. 594-
b) Lord guide us. an this weather last, what will come o' the lambs!
Scott B. D. I. 9. And it lie a man, after a', I wonder what he wad take by
the road to build a march dyke. Scott B. D. IV. 31.
c) But and if that evil servant shall say in his heart, ^ly lord delayeth
bis Coming; S. Mattli. 24. 48. (die Rev. Edition hat Btit if . . .).
(1) I'll Warrant you, aller your vertlict, your judgliient shall not be arrested
upuii if's and and' s. Wycherley P. D. Uli. l 20.
Anmerkung. Als instruktive beispiele, wie die Volkssprache konjunk-
tionen liäufen kann, vergleiche man folgende sätze : I make hold to see, to come
and know if that liow you were disposed to fetch a walk this evening — (vulg.).
Congreve, Way W. IV^. 277. If an Iiow that the peace holds, whereby that is,
taxes abate (vulg.). Congreve, Way W. 111,-. 274. In einem briefe Byron's an
seinen Verleger Murray findet sich nachstehendes beispiel scherzhafter konjiiiik-
tionenhäufung: if so be as liow that it is ready by that time. Moore L. L.
Byron 30. .593.
2. If so he ilhat) 'falls, wenn' ist heute der volkssjuaehe sehr
geläufig, gehörte aber noch im 1 7. Jahrhundert, ebenso wie das ihm
nahestehende so hc 'wenn nur', der litterarsprache an ; liesonders
häufig findet es sich in der Iiibel von 1611. Wie alhiil, liowhdt ist
es aus einem ganzen satz entstanden ; die vollere form {if it l>c so),
mit der sich so hc gemischt zu hallen scheint, begegnet bei Kurton.
a I if it /ff so that tlie E.ulli is a Moon, then aie we also giddy, vcrtigenous
nnd lunatick witliin this siif luiiai y Maze, Burton A.M. Dem. Read. 46. Ai <! if so bethat
44°
W. Franz
he cannot avoici it .... he languishetli and pinetli a\vay in the anguish of liis
spirit. Burton A. M. Ig. lOO. 1 care not what I meet witli in the vvay, so hc
I can also iiieet with deliverance from niy buiden. Bunyan P. P. 20. I'Il takc
my leave — if so be you'II be .so kind to niake my excuse, Congreve , Way
W. IV^. 27''^. If so be he continues his Franks. I design — Addison, Dr. 1.
V>. II. 177- {If so be scheint hier die spräche des ungebildeten charakterisiren zu
sollen).
b) Dialektiscli ist die foi iii if so he as auch sehr gewöhnlich. If so be as
theie should be nothing in this present roof, Dickens, L. Dorrit I30. l8S.
3. So ihat 'wenn nur , wofern nur {proznded thatj hebt im
konditionalsatz unter mehreren gegebenen oder gedachten bedingungen
eine als die zur hervorbringung der Wirkung wesentliche hervor, wie-
wohl dieselbe nebensächlich und unbedeutend erscheinen mag, und
deutet zugleich an, dass das Vorhandensein oder verhalten aller anderen
zu dieser einen für das Zustandekommen des kausalverhältnisses gleich-
gültig ist. Die moderne spräche gebraucht noch so ganz in dem-
selben sinne , wenn es auch grade niclit sehr üblich ist im münd-
lichen verkehr.
promising thal themselves would betray them into their hnnds, so that the
attenipters of this exploit would keepe their owne counsell. Holland A. M.
27 ij. 323. There shall not fail thee a man in my sight to sit on the throne of
Israel; so that thy children take heed to their way, I. Kings 8. 25. So that he
worshippeth the false Reliques of a true Saint, God taketh his good intention
in good worth, though he adore the band of Esau for the band of Jacob. Füller
H. W. 111,2- '29- I \\9>:& no thoughts of Coming amongst you yet awhile, so
that I can fight off business, Byron, Moore L. L. B. II ^q. .583.
4. Exccpt 'if not, uvless hat die heutige spräche nahezu auf-
gegeben , es hat wenigstens einen entschieden archaischen anstrich.
Cianz veraltet ist withoitt in gleicher bedeutung, es ist aber dialektiscli
noch lebendig.
a) AVhich done, he sent word to the Carthaginians (greatly enfeebled i)y
the plague) That except they would abandon the Greeke Townes , which they
held in Sicil , he would make warre vpon them: Raleigh H. W. V. 1. § 4
t 4- 335- 1 fi"f^e t'i''t the long mist of his Majesty's displeasure . . , dotii worke
to fast uppon my body, except by your Lordship's favor and meanes some comfort
he procured me. Fortescue P. nr. 36 p. 61 ( 1618).
b ) Now the reason why his Majestie basteneth his aunsweare so much is
this, because withont there be speed niade of it, it will lose the grace; Fortescue
P. nr. XXVI. 49 (1618). and thou canst not be a burthen to me, without thou
He upon me, and that were preposterous in thy sex. N. Field, Am; Lad. III .j.
Dodsley XI. 133. I see I shouldent have nun to speak on without I put in
eggs; A. B. Neal, Widow Bedott Pap. V. ,')5.
VII. I. Because bedeutet in frülierer zeit ausser 'da, weil'
auch noch 'damit, zimn •/'—■' . .' . dieser finalen iünktion ker.nt
Zur svntax des älteren Neuengliscli
441
es die moderne spräche nicht mehr; es ist der Volkssprache aber
noch geläufig (s. Murray, Dict. unter becanse B. j 2). Die entwick-
lung einer finalen bedeutung von becanse wird dadurch möglich, dass
ein zu erstrebendes ziel als der grund zu einer auf dieses gerichteten
handlung gedacht wird.
I saluted him thus fair, because he should suspect nothing, tlie rascal. Ben
Jonson. Poet. IV.. 124. It is the Care of Some, onely to conie off speedily, for
the time; Or to contriue some false Periods of Businesse, because they niay seeme
Men of Dispatch. Bacon, Ess. 243. And becanse the rumour of his comming
should not cause them to remoove into the parts more remote .... hee coiu-
passed them about, mistrusting no such matter. Holland A. M. 21 3 169. ( = et
iie rumor adventus sui eos ad remotiora traduceret ....). This done, becatise
his perfidious treacherie niight overpasse nothing unpolluted and prophaned. after
he had deposed and driven out Souromaces, who by the Roman authoritie was rulei
of Hiberia, he confened the said place of governement upon one Aspacures, and
gave unto him beside, the royall diademe of that nation , Holland A. i\I. 27,].
323. because you shall not think your seif more engaged to me then indeed you
really are, therefore I will teil you freely, Walton, C. Angl. IV. 108.
2. In der Verkehrssprache ausser gebrauch gekommen und nicht
mehr allgemein als modern anerkannt ist das zur bezeichnung der
absieht, des zwecks früher sehr gewöhnliche to the end (that), das
auch vor einem infinitiv stehen kann. In gleicher bedeutung findet
sich früher auch to the intent.
a) And to the end he might without any impeachment allure all men to
favour him, he made semblance that he adhered to the Christian Religion, Holland
A. J\I. 21 g. 167. At which newes being much moved, to the end that making
his abode neerer, he might prevent their attempts, he departed with all speed
out of his wintering harbour, Holland A. M. 2!,,. 174- ''" Z^"* '*'"'' i^'^'^ . . . ■
I may excite your princely cogitations to visit the excellent treasure of your
own mind, Bacon, Adv. L. I. 3. p. 4-
b ) he was taken with an extreme desire . . . . to learn the Greek tonguc,
to the end to peruse the Greek authors ; Bacon, Adv. L. I. 2.,. 17.
c) and to the intent they may not pretend to be surprised. that a speedye
and certyne daye be prefixed bv his Majesties prociamation for Iher departure
out of this realme — Com. 1 )eb. 23 {\(^2ö). And, to the inleiit this treaty may
not suffer interruption by any intervening accidents , that a ccssation of arms.
and free trade for all his majesty's subjects, may be first agreed upon. Claren-
don, Hist. Reh. \I.(. 143.
3. Nach ausdrücken der furclit, des Schreckens, der
besorgniss kann iest noch in der geschriebenen spraclie verwandt
werden, that hat es indessen im mündlichen verkelir verdrangt.
Christian went on his way, but still with bis Sword dr.iwn in bis band,
for fear lest he should be assaulted. Bunyan V. V. 59- 1 am in s\\c\\ a fright,
lest this sho'jldiio', co':-v ^nfe to band by the convrv;.i,c-.> of Jarvi«; tlie rarricr.
S.nollet H. Ci. 9-
^^2 "^V. Franz
Anmerkung. Li:as^. eine ältere nehenform zu iesi^ ist dem 17. jahrh.
sehr geläufig. leas^ therefore tliis discourse of ours .... should breed a ful-
nesse and lothing iu the reader, let us returne to the particular unfolding of
such things as were foreseene. Holland A. M. 21 g. 167. Costly followers are
not to be liked, least while a man maketh his traine longer, hee niake his wings
shorter, Bacon, Ess. 32 (IV und V, die Versionen von l6l2 nnd 1615 haben
bereits ksi). And shall I . . . . feare, ieasi I should engage my seife too deeply
to thee (O. Lord), D. Rogers, Uauids Cost 399. 400.
VIII. I. For that 'da, weil', eine in dem älteren Englisch un-
gemein häufig gebrauchte konjunktion, ist jetzt in der gesprochenen
spräche ganz veraltet und in der litteratur selten. Belege siehe
unter I. i. a.
Anmerkung. For konmit früher als unterordnende konjunktion für
because vor (vgl. Mätzner Gr. ^ III. 492). Als es in dieser Verwendung unge-
bräuchlich zu werden anfing, wurde ihm zur stütze because beigefügt, ganz ebenso
wie das veraltende and das gleichbedeutende if zu sich nahm. Möglich ist in-
dessen auch, dass durch die doppelung der konjunktion ursprünglich das causale
verhältniss stärker hervorgehoben werden sollte. Jetzt ist for because ziemlich
veraltet und vulgär.
I could not rite by John Thomas, for because he went away in a huff,
at a minute's warning (vulg.J. Smollet, H. Cl. 86.
2. /// that 'indem, insofern als, weil' ist eine im 17. Jahrhundert
viel gebrauchte konjunktion; seiner bildung nach entspricht es dem
deutschen indem. Auch in dem heutigen Englisch ist /// that noch
nicht ganz veraltet i's. I. 1. ej , gehört jedoch nicht mehr der ge-
sprochenen spräche der gebildeten an.
In the mathematics I can report no deficience, except it be that men do
not sufficiently understand the excellent use of the pure mathematics, in that they
do remedy and eure many defects in the wit and faculties intellectual. Bacon,
Adv. L. II 5. 122. Secondly it is manifest, that a Star hath the preheminence
above these Terrestrial Objects , hi that it is as pure a light as the Sun — H.
More, Antid. Ath. III je- 274. but in tJiat thou seest the fire notwithstanding
burn higher and hotter, thou shalt also see the reason ofthat: Bunyan P. P. 32.
(they) thought . . . they had done enough for him, in that they had done nothing
against him. Clarendon, Hist. Reb. VI 4. 169. Honest Maskwelll thy and my
good genius led me hither: mine, in that I have discovered so much manly
virtue; thine. in that thou shalt have due reward of all thy worth. Congreve
D. I). N y 195.
3. Secing 'da ja , weil' (franz. 7'ti cjitc) leitet nebensätze ein,
welche eine naheliegende und oft selbstverständliche begründung
oder erklärung des hauptsatzes enthalten ; ausser in dialekten ist es
jetzt veraltet. In der form seehig that kommt diese früher ungemein
beliebte konjuiiktion in der geschriebenen spräche- hie und da noch
vor, kaum jedoch im mündlichen verkehr.
Zur syntax des älteren Neucngliscli i_i >
a) for at your disposall it inust be, as is niost reasonauie seeing you pay
him his wages — Fortescue P. nr. 129 p. 181 (1622). where the Shunamites
husband asks her wherefore she wouid go to the man of God that day , seeing
it was neither new-moon nor Sabbath. Stillingfleet, Orig. Sacr. 11. ■\^. lö6.
b) I thought, seein' she gin nie the punkin, I wouldent say nothin' about
its bein' such a miserable one. A. B. Ne il, Widow Bedott Pap. V. 56 (ameri-
kanisch).
4. For ivhy thut als elliptischer fragesatz nach einer behauptung,
dem die antwort unmittelbar nachfolgt, die dienste einer begründen-
den konJLinktion in der älteren spräche. In dem munde des Volkes
hat es sich erhalten.
howbeit not one of them set foot hastily forvvard, nor was permitted to
encounter and joyne battell : for luhy, they stood in feare of the adverse power,
Holland A. M. Hg- 6. a worse stinch in Gods nostrils tlien dead mens bones,
though vnder a faire Sepulcher? For why : the cost of Ceremony must goe
for payment. D. Rogers. Davids Cost 293. 294.
5. Das veraltete by rcason {that) für for the reasoii that, hecausc
begegnet selten und ist jetzt antiquirt.
a speculation elegant, and, hy reasoii it searcheth into antiquity, reverent ■.
Bacon, Adv. L. IT. 163. 167. by reason that the river Natiso runneth along the
citie side neere unto it, there was a device found out comparable to those in old
time. Holland A. M. 21,,. 178.
6. Sith 'sincc, da ja, da einmal' kommt nur noch ganz ver-
einzelt vor und ist offenbar im 17. Jahrhundert schon im aussterben
gewes(;n.
It is most evident He is not, and therefore siih he must be of himself
if he be at all, it is impossible he should be : H. More, App. Antid. V. 325.
but when it faileth in the matter also , whereof it consisteth , how can it but
i)e doubly wicked? sith in this case, there is no one sound part therein fron>
top to toe ; D. Rogers, Davids Cost 65.
7. 7ühercas in der bedeutung 'weil nun, da einmal, da' ist in
der modernen spräche ganz veraltet.
And whereas you ask me, Whither away, I teil you, Sir, I am going
to yonder Wicket-gate betöre me ; Bunyan P. P. 19. whereas one Cunning-
hame hath lelated to the queene that the nien runne away froni Kelsay ....
he will be in noc fjuiett untill he hath fought with them all; Vt'i'ifv 1".
•ir/j (1630).
Anmerkung. Wlureas in ganz ähnlicher bedeutung ist dem kurialsiil
jetzt noch eigen (cf Mätzner Gr. HP. 464). And whereas also Ins m.ijestie hath
authorised us of his privy counsell to appoint suflicient ]K-rsons .... wce
therupon liaue thought good to namc you to be the coUector for that purpose
Verney P. Vl\\. 124 ( Whitehall 1626).
8. For so tiiiich as lür /or as viiuh as 'insofern als' ist jetzt
veraltet, und auch letzteres kommt allmählig ausser gebrauch ; /// as
milch as ist an seine stelle getreten.
444
W. Franz
The spirits of all the element';, for so rmich as they be eternal bodies,
Holland A. M. 21 ,. l66. And Jesus said unto liini, This day is salvation come
to this house. forsonmch as he also is a son of Abraham. S. Luke 19. 9.
IX. I. Den gebrauch von howsotver und how ever als kon-
junktionen für though hat die spräche seit dem 1 8. Jahrhundert fallen
gelassen.
And hoivsoeuer partly thorow the vngK",tiousnesse of the times .... and
partly thorow the vnsauorie carriage of many giddy-headed persons .... this
name of zeale hath gotten ill report ; yet if the true face there of could be seene
with the eye. it would be so farre fi-oni the staine of rashnes — D. Rogers,
Davids Cost. 157. 158.
Hoivsoeiier the good successe of Antigonus got him rejiutation, among the
barbarous peopie, yet his owne Souldiers, that without his leading, had wonne
this victorie , could not thereupon he persvvaded to thinke him a good man of
warre : Raleigh H. W. 1V-. § 4. 304. (he) knew besides by reading and here-
s\y , That this citie , lunv rver it had bin diveis tinies besieged , yet never was
either rased or rendeied up ; Holland A. AI. 21 5. 177- And Jio7vsoever sundrie
times they craved earnestly to have Conference with Ormisda .... yet no sooner
Game he toward theni , but they reviled and railed at bim, Holland A. M. 24,,.
243. for, howsoever she was forced froni her poise for a season, by snares laid
for her vanity, Humphry is certainly the north star to which the needle of her
affection would have pointed at the long run. Smollett H. Cl. 170.
2. Alheit 'obgleich, obschon' wird jetzt nur noch in archaisiren-
dem Stil verwandt. Es ist zusammengezogen aus dem früher auch
allein als koncessive konjunktion verwandten al{l) [wie es in altliough
erlialten] und be it (vgl. Mätzner Gr."' III. 517;. Ganz analog sind ge-
bildet das veraltete houibcit 'wie auch immer' [aus how be ii\ und das
adverb niay be [für {it) ?nay /v], welche wie albeii ursprünglich ganze
Scätzc waren. Im amerikanischen Englisch scheint albeit noch der
Verkehrssprache anzugehören.
And albeü he was not unwiliing hereunto, yet wrote he nothing in airo-
gant tearmes , Holland A. M. 20;,. 155. the king, even above his hopes, was
able to pay his foot, alheit it amounted to above three thousand pounds weekly,
Clarendon Hist. Reb. VI 3. 103. I would not willingly vilipend any Christian,
if, peradventure, he deserveth that epithet ; al/>eit, I am much surprised that more
care is not taken to exclude from the comniission all such vagrant foreigners
— Smollet H. Cl. 2. That husband, H. Drury, has never written to nie, albeit
I have sent him more than one letter — Byron, Moore L. L. B. lO. 193. \Ve
could not stop to rest two or three hours out from our camp, of course, albeit
the brook was beside us. M. Twain N. P. P. II 15. 264.
3. Auch im 17. Jahrhundert schon spärlich auftretend und
nicht mehr gei)räuchlich in der modernen spräche ausser in dialekten
ist for alt 'obgleich' als konjunktion, wiewohl es in dem adverbialen
ausdruck for alt that 'trotzdem' noch fortlebt.
Zur svntax des Siteren Neuenglisch
445
a) Nor I for iiew, for all l'm a shoeiuaker. London Clianticleers IV,
Dodsley XII. 332. the king for all he was puffed up with extraordinarie joy
.... departed not tlience, Holland A. M. 205. 154. for they will not stick
to say, I am a fool, for all I am a knight. N. Field, Wom. W. III 3. Dodsley
XI. 57. rior duist he, for all he saw several go over before him , venture,
Bunyan P. P. 231. I have a violent passion for your ladyship, seriously. Lady
Froth. Seriously ? ha ! ha ! ha ! Brisk. Seriously, ha ! ha ! ha I Gad 1 have. for
all I laugh. Congreve D. D. IV g. IQI.
b) and I am sure I don't \vish ^iliss Jinkins no härm — for all she's
did so luuch to injure me. A. B. Neal, Widow Bedott Pap. IV. 43. (ameri-
kanisch).
X. I. Die einleitung des hauptsatzes durch thcn, welches einem
vorausgehenden whcn entspricht und bezeichnet , dass die handhing
des hauptsatzes in unmittelbarem anschluss an eine vorausgegangene,
vollendete erfolgt ist, geschieht nur dann in der modernen spräche,
wenn der Zeitpunkt, in dem die handlung des hauptsatzes einsetzt,
markant hervorgehoben werden soll. Die ältere spräche liebt jedoch
eine gegenüberstellung von lohen — thcn, auch wenn eine derartige
absieht nicht vorliegt.
But ivhen Craterus had shut up all passages, and vtterly debarred them
of reliefe ; thcn were they put to a miserable choice ; Raleigh H. W. IV. 3 § 7-
222. Wheji he had fully recoueied the Kingdome of Epirus , and was settled
in it. tJien feil out that businesse betweene the children of Cassander, which
drew both him and Demetrius into Macedon. Raleigh H. W. IV. 6 § 7- 286.
Now when the Sheperds had shewed them all these things, thcn they had them
back to the Palace, Bunyan P. P. 267.
2. Auch die früher sehr übliche entsprechung von -lohcre —
tlure liebt die moderne spräche nicht mehr, sofern die identität des
orts nicht ausdrücklich hervorgehoben werden soll.
Where is fear and sorrow, /ä^/v Lactantius stiffely maintains, wisuuin ciniiul
dvvell. Burton, Dem. Read. A. M. 43. and where I think he inay possibly mislead
me, tkere to have recourse to my own lights, Dryden, E. Sat. XI 11. 47.
3. As — SO werden in der modernen spräche der früheren
gegenüber verhältnissmässig selten auf einander bezogen , indem sie
jetzt nur in Sätzen stehen, die ein verhältniss des grades oder masses
enthalten ; soll dieses dagegen nicht besonders stark betont werden,
so wird der verglichene satz dem hauptsatz einfach mit as ange-
schlossen. In der bezieliung dieser partikeln auf einander drückt
sich in der früheren spräche sehr häufig ein temporales oder kausales
verhältniss aus. Das den verglichenen satz einleitende as hat im
ersten falle dann einfach den werth von 'indem, wenn' und führt
die der handhuig des hau[)tsatzes i)arallcl laufende handlung ein, im
zweiten ist es gleichbedeutend mit 'da, weil'. Die moderne spräche
^.^.6 \\'- Fninz
liisst in diesen fallen so ganz fallen und stellt auch den hauptsatz
in einem derartigen Satzgefüge voran.
a) But (!s thc attempt was necessarie, so the effecting therof was nuist
difficult: Holland A. M. 24 „. 24S. The tumult was such, that no directions
could he heard; but as some gaue baclc, so did others thrust forward, Raleigh
IL W. IV. 7 § 5. 307.
h) as tlie ,Sea waves. so are the spiiits and humors in our bodies, tossed
witli teiiii)estuous winds and storms. Buiton A. M. Ig. 84.
Die Voranstellung des Subjekts des hauptsatzes und Wiederholung desselben
durch das pronomen ist sehr üblicii in modalsätzen der vorliegenden art: Want of true
friends, as it is tiie reward of peifidious natures ; so it is an iinposition vpon
great fortunes. Bacon, Ess. 162. Certainly, he that hath a Satvricall vaine, as
he maketh others afraid of bis Wit, so he had need be afraid of others Memorv.
Bacon, Ess. 17.
c) and then as he grows stronger, so he gets him into swifter and swifter
streanis, Walton, C. Angl. III. yi.
d) And yet you are to observe, that as tiiere is no general rule without
-an exception, so there is some few Rivers in this Nation that have Trouts and
Salmon in .season in winter. Walton, C. Angl. VI. 136. 137.
4. In kurzen vergleichungssätzen mit ^?.s- — as , vornehmlich
wenn be das verb ist, wird auch jetzt noch gern in der freieren
Verkehrssprache das erste as unterdrückt , ohne dass dies als eine
Inkorrektheit empfunden würde ; doch theilt in dieser hinsieht di(>
moderne spräche keineswegs die weitgehenden freiheiten der älteren
zeit , durch welche zuweilen das verständniss des satzes erschwert
wird.
a) I can't teil whether he be dead in law: but he's dead as a dooi-nail;
Farquhar, Const. C. IV,. 531. woman's mind is char?ning as her person —
rarquhar, Const. C. V3. 538.
b) pray him he will not be impertinent, but bricf as he can : Ben Jonson.
Sil. W. II3. 216. Doubtles a stanch and solid peecc of frameivork as any lanu-
-ary could freeze together. Milton, Areop. 40.
5. Das absolut gleiche verhalten zweier gesteigerter grade zu
einander wird im älteren Englisch gern durch by ho7v nnich — by
so much ausgedrückt, diese gebrauchsweise ist jetzt indessen veraltet.
By how 7?inch kann auch sein korrelat an so mach oder einfach an
tJie mit einem komparativ haben.
by /low 7mich greater the difticultv was, by so ?nnch the more fatal would
the sinking undei it prove; Clarendon, Hist. Reh. VI3. 114.
being thought so much the more assitred to their Master, by how mtich thc
more he sees them grow hatefull to all men eise. Raleigh H. W. V. 2 § 2. 377.
which deserveth the more accurate handling , by how inuch it toucheth us more
nearly. Bacon, Adv. L. II. (-)^. 129.
XL I . Ncither — neithcr für neithtr — nor ist veraltet ; nor
— 1W7- gehört jetzt hauptsächlich der poetischen spräche an , ist
Zur Syntax des ältrien Neuenglisch 4-17
in der britisdicn verkehrsspraclic ausser gebrauch gckomtnen, scheint
aber nicht in demselben grade im Amerikanischen antiquirt.
a) Now, what const soever of this sanie niaine gulfe of Pontus, is beaten
witli tlie North-east wind and frostie aire , it is so tliroughly frozen and con-
gealed, as tiiat neitker the courses of livers aie supposed to roll underneath tlie
yce. iieitlier is it possilde for man or beast to set firme footing upon tlie ground,
so unsure it is and slipi)erie : Holland A. M. 22s. ^Ol. For ««V/^^r was the Josse
of those great and wealthy Prouinces, a matter to be neglected, iieüher was it
safe to transport the warre into the parts beyond Euphrates, Raleigh H. W. IV.
5 § 8. 266. — whereas his few cannon and ammunition were still at York, being
neither vet in an equipage to march neither were there foot enough levied
to guard it : Clarendon Hist. Reh. VIj. l.
b) a) I could itor write nor speake nor thinke any thing but one, Verney
P. 153 (1633). iwr are the number, nor the various shapes of fishes, more stränge
or more fit for contemplation, then their different natures. Walton, C. Angl. I. 21.
/?) But o'er her warrior's bloody hier The Ladye dropp'd tior flow-er nor
tear! Scott, Lay L. M. L,. And swords she hath, itor weak nor slow To
second all such heaits can dare ; Moore L. R. 405. But yet he saw nor sea
tjor Strand, A'or even hLs Pacha's turban'd band. Byron, Br. Abydps IX. 227.
y) iVor gold leaf nor tool is employed without, but within how many
fallacies are enveloped in glozing words; Lover H. A. XL. 364.
(V) Nor had I erred in my calculations — nor had I endured in vain.
E. A. Poe, Pit Pend. 291.
Anmerkung. N'either und ;wr sind ihrem Ursprung nach identisch; daher
kann in der älteren spräche das eine für das andere gebraucht werden. Nor ist
kontrahirt aus nother (aus ae. näiuder), einer nie. nebenforni zu nether, ne. neilher.
2. Either — either anstatt cither — or gehört der älteren
spräche an (vgl. Mätzner, Gr.^ III. 386); or — or beschränkt sich
heute auf die poesie.
Love will resume his empire in our breasts ; and every lieait, or soon or
late, receive and re-admit him as its lawful tyrant. Congreve, Way W. II,. 265.
— All husbands must or pain or shame endure. Congreve, Way W. 111,8- 275.
He could not see , he would not hear , Or sound or sign foreboding fear ;
Byron. Br. Abydos H ,. p. 22^.
A n ra e r k u n g. Or ist contrahirt aus nie. other, welches etymologisch
mit nie. either identisch ist; daher sein Wechsel mit letzterem im .älteren Neu-
englisch.
3. Nor schliesst als konjunktion einen negativen satz an eine
vorausgegangene behauptung {he is not kind, nor is he generous).
Sind in den durch nor an einander gereihten negativen sätzen
Subjekt und prädikatsverb identisch , so tritt durch kontraktion,
d. h. durch nichtWiederholung dieser im angeschlossenen satz
nor an stelle des disjunkti^■en or (he is not kind nor generoiis
für he is not kind or generous). Derartige sätze begegnen im älteren
Ent^lisch sehr häufig und der gebrauch von nor statt or kaiui aui'
448
W. Franz
diese weise seine crklärung finden. Ebenso nahe liegt es indessen
vielleicht, in diesem //t;;' nach negativen Sätzen, welches die disjunkti\c
Partikel or vertritt , eine Wiederholung der negation zu sehen , wie
sie auch sonst früher sehr geläufig war \]ie is not to be found ncncherc
(=z any7vhcrc)\ ; doch spricht dagegen , dass seit der zweiten liälfte
des 17. Jahrhunderts doppelte negation verpönt ist und in guter
prosa nur in den hier in frage stehenden Sätzen vorkommt. Ebenso
wie nor nach not vorkommt, so findet es sich für or auch nach noy
nonc, never (he ncver is kind nor gencrous). Die pocsie bewahrt noch
bis in die neue zeit manches von dem älteren gebrauch und auch
manchem anerkannten prosaiker läuft zuweilen noch ein nor für or
in die feder nach vorausgegangener negation (vgl. hierüber Mc. Elroy,
M. L. N. IV. 73 — 81).
Ein zweifei über die bedeutung eines satzes, in dem nor mit
oder ohne recht verwandt worden, wird meist nicht obwalten, doch
kann ein satz wie : he is not kind or {nor) gencrous unter umständen
missverstanden werden. Dann nämlich, wenn der nachdruck auf or
■gelegt und dadurch beide prädikate dem Subjekt zuerkannt werden,
wiewohl man in solchem falle eine fortsetzung des satzes erwarten
mag. Sollen dem Subjekt zwei qualitäten abgesprochen werden, die
eine sowohl wie die andere, und soll die form keinen zweifei über den
sinn des satzes aufkommen lassen , so fügt man entweder nachträg-
lich cither zu , was bedeutet , dass weder das eine noch das andere
der prädikate auf das Subjekt anwendung findet {he is not kind or
generous eithcr)^ oder man wählt neithcr — nor-^ neither deutet von
vornherein an , dass ein weiteres prädikat dem Subjekt aberkannt
werden soll. Das gelegentliche neither für either {he is not kind nor
generous neither)^ dessen gebrauch übrigens als ein zeichen mangeln-
der bildung angesehen wird, erklärt sich wiederum aus der verliebe
für mehrfache negation.
Anmerkung. Tolinan in einer erwiderung auf Mc Elroy's aufsatz (M. L.
N. IV. 285. 286) meint, dass not — nor und tiot — or beide zu rechtfertigen
seien, nur dass not — nor das emphatischere sei. Erstere form widerstrebt that-
sächlich dem britischen Sprachgefühl niclit, sofern nor nicht unmittelbar auf die
vorausgegangene negation folgt und so ihre doppelung sofort zum bewusstseifl bringt.
Byron z. b. gebraucht sie ungemein häufig in seinen briefen, doch hat man in
neuester zeit sich gewöhnt, sie entschieden zu meiden, weil man sich nicht dem
Vorwurf zweifacher negirung aussetzen will; ob sie emphatischer ist als not
— or, erscheint sehr fraglich. Weniger ängstlich gemieden als im heutigen briti-
schen Englisch wird die ältere form im amerikanischen, das ja überhaupt konser-
vativer ist.
Zur syiitax des älteren Neuengliscli aaq
a) tbr life consistetli ;wi in novelties jh>r sulitilities - Bacoii, Adv. L. 11.
aog. 186. we will noi turn to the right band >ior to tlie let't, until \ve have passed
thv horders. \uml.. XX. 17. This indeed I could fioi have believed from
hiiii, ?wr any hut niy own eye?. Wycherley. C. W. IV3. 91. let not your maid.s
set cushions in the parlour Windows, nor in the dining-chamber Windows; nor
upon stool«, Ben Jon.son, Poet. II,. 1 10. 111. yet auiong those nanow and unpa.ssahje
Streits, having no roome to imbattel and set themselves in array, ttor yet to march
on with siire and streng footing, Holland A. M. 14,. 4. whonie the splendour
of fortune hath n^f beene ahle to niake either les.se vertuous vor le.ss courteous.
Fortescue P. No. Vll. 15 (1616).
b) Pox on's kettledruni ! 'tis good for nothing but to call the uioon out
of an eclipse, and he'il serve for Jiought, neither, but a chimncy-sweeper's shadow,
or bugbear to fright froward children. London Chanticieres X, Dodslev Xll. 346.
Jane. You'll not betray nie with love-powder? Rob. Ä'or with gunpowder
neither, Wonian never ve.\ed III, Dodsley Xll. 143. I never see that man yit,
nor boy notker, 't I was afeard on. A. B. Xeal, Widow Bedott Pap. VI. 60
(amerikanisch; nother dial. für neither).
c) it never was my intention to quash the deniand, as 1 legally might, nor
to withold payment of princiiial, Byron Moore L. L. 16. 295. He talked a great
deal about you — a theme neuer tiresome to nie. tior anvbody eise that I
know. Byron, Moore L. L. 17. 326. No dreams last night of the dead, nor
the living; Byron, Moore L. L. 18. 341 One rawwö/ describe those noble woods,
nor the feeling with which they inspire him. M. Twain T. A. XXII. 107. the
reader will perceive that nothing was easier than*to reconcile Sir Edward to his
son Lionel, nor to resuscitate the beautiful Italian girj, Bret Harte L. K. Camp,
Sensation novels, Dweller Thresh. 189.
4. Ein an der spitze, des satzes stehendes 7ieiiher kann negirend
auf alle nachfolgenden, durch or angeschlossenen Satzglieder wirken.
I dare boldly say, that neither I'"rance, Taventum, Apulia, Lombardy, or
any part of Italy, Vnlence in Spain, or that pleasant Andahisia .... is so flouri-
shing. so rieh, Burton, Dem. Read. A.M. 54. Neither Stadtholder, or Governour, ^r any
j)erson in Military-charge, has Session in the States-General. W. Temple, Obs.
Neth. II. 113. Semblably, out of those everlasting verses of Homer, wee are given
to unterstand, l'hat they were not gods of heaven that communed with valiant
men, neither stood by, or helped them as they foiight, but familiär Genij, or angeis
that conversed with them: Holland A. M. '2 1 ,3. 184. I confesse it is neither ^s
1 would, or as it should be. Burton, Dem. Read. A. M. l l.
That such should have been his dispositions towards such a parent, can
be matter neither of surprise or blame — Moore L. I,. B. 12. 212.
5. Neither kann im älteren ICnglisch und dialektisch im ersten
glied fehlen, sofern ein weiteres mit iior folgt, dessen ncgation auf
das vorausgehende zurückwirkt. Entsprechend kann auch either im
ersten glied entbehrt werden (vgl. Mätzner, Gr. -^ III. 382).
a) Wherefore they threatned that the Cagc nor irons should serve their
turn, Bunyan P. P. 86.
K KrtlhiTie, Kiislisch.- si.uli.-ii. .Will,-;. 29
45°
U'. Fniii/
b) for husband ^wr Jeff woulddiit n.irv onu on 'em touch it — A. B. Ntal.
Widow Bedott Pap. Xll. 126.
6. In angelsächsischer zeit vertrat ne , eine alte negative
konjunktion, die stelle des heucigen nor und neither. Geringe
spuren dieses >ie begegnen noch im anfang des 17. Jahrhunderts.
Julian .... observing diligent]y, That no man should be surcliarged with
the burthen of tribute, That no one nians greatnesse or power should over-weigh
and oppresse another, nor they be in place of authoritie, whose privat estate
grew by the fall and decay of the Common-weaie, ne yet that any Iiidge should
without punishment swerve from equitie. Holland A. M. l8j. 104. foreseeing
with quicke conceit what inight afterwards conie hereof neither wore the dia-
deme, nor durst go abroad any where, ne yet negociate any serious husinesses.
were they never so urgent. Holland A. M. 20^. 149.
7. Whether dient im älteren Englisch noch als das das erste glied
einer direkten doppelfrage einleitende fragerelativ, welches die neuere
Sprache als überflüssig hat fallen lassen.
Hark ye, young Plato, icket/ier would you have your nose slit or your
ears cut- Farquhar, S. H. Wild. Hj. 547.
8. Die anfügung von erläuternden oder nachdrücklichen Zu-
sätzen , seien es worte oder satztheile , geschieht heute durch and
that, afid that too 'und zwar, und dazu noch', während früher das
einfache and genügte ; es ist möglich, dass das Lateinische hier seinen
einfluss geltend machte.
Amilcar was accused secretly, and by way of scrutinie : the suffrages being
giuen, but not calculated; and so reserued, vntili he should returne. Raleigh
H. W. V. 1 § 4. 342. (1) will therefore give you a few, and but a few direc-
tions how to catch him. Walton C. A IX. 178.
9. So zur einleitung des hauptsatzes nach einem diesen be-
gründenden konjunktionalsatz mit as ist in der modernen spräche
nicht mehr möglich.
Adams was now greatly perplexed ; but as he knew that he could easilv
have borrowed such a sum in his own parish, and as he knew he would have
lent it himself to any mortal in distress, so he took fresh courage, Fielding J.
A. Hjä- 152. but as we cannot insert all the description, so we shall omit it
all; Fielding, Am. V9. 212.
10. Das schwach folgernde so der modernen spräche kennt
auch das ältere Englisch, doch ist sein gebrauch in so fern ein ver-
schiedener, als es nicht allein konklusive satztheile einleitet, sondern
ganz allgemein in der bedeutung des adverbs therefore verwandt
werden kann.
a) Dallas called before I was up, so we did not meet, Byron, Moore L.
\.. B. 18. ;}31. They had been engaged a long time, but old Jake Woods had
ohjected, and so thev had run away. Biet Harte, L. R. C, Outcasts 19. She
Zur sviitax .It-s älteren Xeuenglisch
451
Ii;ul not. courage to speak befoie that lady and Dr. Masliani, so slie calkd her
niother aside. Disraeli, Venetia IX. 46.
b) No, it is flattery to praise in abseiice ; tliat is. when either tlie virtue
is al)sent, or tlie occasion is absent; and so the praise is not natural, but forced,
either in truth or in tinie. Bacon, Adv. L. Hji- 200. The higher, and so the dryer
parts, rrjoistned by tlie Rain, and wann'd by the Sun, shoot forth some sorts of
Plants, W. 'lemple. Obs. Neth. 3.
(they are) duil and slow of understanding, and so not dealt with by hastv
words, W. Temple, Obs. Neth. IV. 158.
1 1 . Das dem Lateinischen entlehnte konkhisive cr^o scheint
im 17. und 18. Jahrhundert in weiteren kreisen verbreitet gewesen
zu sein.
The case Stands thus. either I'm out ot" my wits, or you are out of yours:
now 'tis piain I am not out of my wits, ergo — Vanbrugh, Conf. Vg. 4,37-
12. Howheit (älter 2X\(^ howbe)^ kontrahirt aus how bc it, steht
ebenso wie das gleichfalls veraltete und nur noch dialektische how-
sumevej- ^hoivever vor Sätzen, deren gültigkeit behauptet wird, unbe-
kümmert um den inhalt des vorausgehenden satzes. Natheless 'iiever-
iheless (aus ae. nä ßy Ices) kommt nur ganz seltennoch im 17. Jahr-
hundert vor und muss offenbar damals schon im absterben begriffen
gewesen sein.
a) Ho-ivbeU this bis honour continued not long, ere he lost both it and
bis life tngether, Raleigh H. W. IV. 5 § 4- 256. Howheit <if we will truly
consider of it) more worthy it is to believe than to know as we now know.
Bacon, Adv. L. II. 253. 253. How be it, I think when occasion is, it may help
me against a r>og. Bunyan P. P. 252.
Howbeit, I have written some 4,000 lines, of one kind or another. 011 iny
travels. Byron, Moore L. L. B. lo. 193.
b) Ho7vsomcver, I won't have the beer thrown out tili I see it witb my
own eyes. Smollet 11. Cl. 36 (meist dialektisch).
c) 7iathelesse, when with one uniforme zeale and heat of aiVcction tiiey
all preassed on him still . . . Caesar was enforced to condiscend unto them. Hol-
land A. M. 20,. 148.
• In folge einer zu s])ät eingetroffenen korrektur sind in dem aufsat/. des-
selben Verfassers, oben p. IQl IT., mehrere störende druckfehler stehen geblieben.
]). 20y lies ntost an cnd statt most and end. p. 212 lies faix für fais; Jubilee
für Jnlnlel. ]). 2l6 lies forinsecns ; noch für noli. i). 219 lies samt timc für
sovtc tivie. Die red.
Greifswald, Januar 1893. VV. Franz.
iy*
LITIERATUR.
I.
The Gospel of Saint Luke in Anglo-Saxon , edited froni the Manuscripts
with an Introduction, Notes and a Glossary by James W. Bright, Ph. D.
Associate Professor of English Philology in the Johns Hopkins University.
Oxford. At the Clarendon Press, 1893. 8^0. XIX -f 158 ss. P]. : 5 s.
Wir besitzen bekanntlich nur eine Übersetzung der vier Evangelien, die in
die erste periode der englischen spracb.entwicklung, also in den Zeitraum bis zum
jähre 1000 f'aUi. Diese Übersetzung ist in dem spätwestsächsischen dialekt ab-
gefasst, der zu Aelfric's zeit schon als Schriftsprache galt. Wo sie entstand, und
wer ihr Verfasser war, ist ungewiss, einige anzeichen, wie der westliche Charakter
-der flexionsendungen im Corpus MS., deuten auf Bath oder seine Umgebung. Das
MS. CXL (corp) im Corpus Christi College zu Cambridge ist wahrscheinlich im
kloster zu Bath entstanden. Der Schreiber Aelfric hat an das ende des Matthäus-
evangeliums folgende bemerkung geschrieben: Ego Aelfricus scripsi hunc librum
in Monasterio Badponio et dedi Brihtvvoldo preposito. Diese abschrift ist in
dem Zeitraum von 990 — lüo6 entstanden, Skeat sagt: rund um das jähr lüoo. Sie
ist die beste von den alten handschriften und deshalb als basis für den druck ge-
wählt ; in bezug auf die flexionsendungen ist sie allerdings stark lokal gefärbt. Zu
deiselben zeit , wenn auch nicht von der band desselben Schreibers, entstand das
MS. Bodley 441 in der Bodleiana zu Oxford (B). Wo es entstanden sein mag,
lässt sich wohl kaum feststellen, da lokale färbungen ganz fehlen. Im 16. Jahr-
hundert kam es in den besitz des erzbischofs Parker, und auf sein betreiben
wurden die zwölf neuen pergamentblätter eingefügt, die die verloren gegangenen
seilen ersetzen sollen. Sie wurden dem Corpus-MS. entnommen , und die alte
Schreibweise wurde möglichst nachgeahmt.
In bezug auf das alter schliesst sich an diese beiden handschriften das ^IS.
Cotton Otho C. I im Britischen museum an (C). Es scheint in Mälmesbury in
Wiltshire entstanden zu sein und wurde bei deiu feuer von 1731 arg beschädigt.
Das ^latthäusevangelium fehlt ganz, Markus hat viele lücken. Vom Lukas fehlt
nur ein blatt. von Johannes zwei. Der schieiber hat seinen namen an das ende
des Johannesevangeliums geschrieben, und zwar steht doit nach Bright: wttlfivi
mc 7i'rat, niclit wiilfri, wie ,Skeat berichtet.
The Gospel of Saint Luke, edited by J. W. Bright i c^
Die nächste hnndschiift, MS. I i. 2. 11 in der universitätsbibliotliek von
Cambridge (A), ist nach Skeat um das jähr lOöO entstanden, jedenfalls später als
die di'ei ersten. Sie weist nacli Exeter; denn sie wurde vom bischof Leofric
(circa 1046 — 1073 bischof" von I^evonshire und Cornwall) der Peterskirche in
Exeter gesclienkt. 1566 schenkte der dean von Exeter, Gregory Dodde. sie
]\Iatthew Paiker, dem erzbischof von Canterbury. der sie später der Universität
Cambridge überwies, nach Skeat ums jähr 1574. Die Orthographie schliesst sich
streng an den normalen westsächsischen typus an. Das fünfte, sogen. Lakeland-
manuskript (L) ist nahe mit A verwandt; es ist von Napier im Arch. f. n. sprachen,
bd. LXXXVII, s. 255 — 261 veröfFentliciit ; er weist es mit recht in die erste hälfte
des elften Jahrhunderts. Im zwölften Jahrhundert, wahrscheinlich unter der regie-
rung der könige Stephan und Heinrich IL, sind in Kent das MS. Bibl. Reg. L
A. XIV im Britischen museum (Royal) und das MS. Hatten 38 in
der bodleianischen bibliothek (Hatton) entstanden. Sie haben keinen kritischen
werth •. Max Reimann hat ihre spräche untersucht : Die spräche der mittel-
eno^lischen evangelien , Berlin 1883. Von allen diesen handschriften steht Corp.
dem original am nächsten, iiir zunächst und gleichzeitig mit ihr sind B und C.
die man geradezu duplikate nennen kann. A und das fragment L bilden einen
ganz andern zweig. Die handschrift B enthält 12 neue pergamentblätter ; iiieraus
hat Skeat bewiesen (original laawae), dass das Royal MS. direkt von B und das
Hatton MS. wieder vom Royal abgeschrieben ist. Die Untersuchung ist aber
noch nicht abgeschlossen. Zum ersten male wurden die vier Evangelien von John
I)ave, London 1571. herausgegeben (nach B und A). Darauf gaben Franciscus
Junius und Thomas Mareshall im jähre 1665 den text nach Corp.. A. B. Hatton
heraus. Diese ausgäbe hat mehr kritischen werth als die von Benjamin Tiiorpe
vom jähre 1842. Darauf haben Bosworth und AVaring und Skeat sich mit der
herausgäbe der texte beschäftigt; das beste vollständige werk, das uns bis jetzt
in einem bände vorlag . hatte den titel : „The Holy Gospels in Anglo-Saxon.
Northumbrian, and Old Mercian versions , synoptically arranged , with collations
exhibiting all the readings of all the MSS. ; together with the early Latin Version
as contained in the Lindisfarne MS., collated with the Latin Version in the Rugh-
worth MS. By the Rev. Walter W. Skeat, Cambridge 1871— 1887.
Bright giebt hier einen neuen abdruck des Lukasevangeliums, weil fort-
während nachfrage nach texten ist, die für studierende passen, für philologen wie
für theologen. Der text i.st nach dem Corpus MS. gedruckt, die hauptsächlichsten
Varianten der übrigen handschriften sind am fusse der seilen angegeben. Die
kontraktionen des Schreibers sind aufgelöst, moderne interjjunktionen und die üb-
lichen accente eingeführt. Eine Untersuchung über das verhältni.ss dieser Version
zu den handschriften der Vulgata will der Verfasser zusammen mit dem gesammlen
text geben, wenn Wordsworth's kritische ausgäbe der Vulgata fertig i.st. die zum
theil unter dem titel erschienen ist: Nouum Testamentum Domini Nostri Jesu
Christi Latine, secundum editionem Sancti Hieronymi, ad codicum manuscrip-
torum fidem recensuit Johannes Wordsworth, S. T. P., Episcopus Sarisburiensis.
in operis societatem adsumto llenrico Juliano White, A. M., Societatis S. Andreae,
Collegii Theologici Sarisburiensis Uice-Principali. Oxonii 1889 f. Bis dahin
können wir also nicht bestimmen, welcher version der Vulgata unser text folgt.
Die anmerkungen s. loij— lU) nehmen besonders auf das verhältniss des angel-
sächsischen textes zu dem der Vulgata rücksicht; sie geben ein bild von der art,
454
J.itteiMtur 1.
wie der übei'setzer mit seiner iiutlle vt-rlulii". Den fleissigen Studenten werden
diese „Notes"' zur weiteren prüfung anregen, und das scheint mir der hauptzvveck
dieser ausserordentlich praktisch eingerichteten ausgäbe zu sein. Das sorgfältige
glossar s. 121 — 158, das den verhältnissmässig kleinen Wortschatz des Lukas-
evangeliums vollständig registrirt , wird den anfängern im Studium des Angel-
sächsischen ein willkommenes hülfsmittel sein. Ich kann das buch allen studieren-
den des Angelsächsischen auf deutschen hochschulen als einführung aufs angelegent-
lichste empfehlen , es ist ein lernbuch im wahrsten sinne des wortes. Bright
gieht ihm mit recht aus „Aelfric's Canons'' das motto :
„Se maessepreost sceal socgan, sunnandagum and maesseflagum, f)aes
godspelles angyt on Engiisc |)äm folce".
Wismar i. M., Februar l893- Otto Gl öde.
F. Li eher mann, Consiliatio Cnuti; eine Übertragung angelsächsischer gesetze
aus dem zwölften Jahrhundert. Halle a. S. Max Niemeyer, 1893. XX 4-
29 SS. 8«. Pr. : mk. 1,20.
Im 12. Jahrhundert entstanden in England drei lateinische Übersetzungen
der ags. gesetze k. Knut's. Die erste derselben ist, neben allerlei anderen stücken,
in dem „Q u a dripar t it us" enthalten, welchen F. Liebermann vor kurzem ans
licht gezogen , und soweit nöthig herausgegeben hat; über ihn habe ich in den
Engl. Studien, bd. XVI, s. 400— 403 und bd. XVII, s. 114— iS bericht erstattet.
Die zweite ist, wiederum neben manchem andern, in den „Instituta Cnuti
aliorumque regum Anglorum" inbegriffen, welche der dänische rechts-
historiker Kolderup - Rosenvinge bereits im jähre 1826 herausgegeben hat, aller-
dings mit einem anderswoher genommenen anfang und schluss , und auch unter
einem andern titel. Die dritte endlich wurde eben jetzt von Liebermann unter
dem titel die „Consiliatio Cnuti" veröffentlicht, welche hezeichnung aus den
eingangsw orten des dem prologe folgenden textes entlehnt ist.
Wie er es seiner zeit bei dem Quadripartitus gethan hatte, so schickt der
herausgeber auch bei der Consiliatio dem texte selbst (s. l — 29) eine einleitung
voraus (s. IV — XX), welche über die beschaffenheit und die entstehungsgeschichte
des textes, die für ihn zu gebot stehenden hss., und über die bei seiner heraus-
gäbe befolgten grundsätze aufschluss giebt.
xVnders als beim Quadripartitus, wird bei der Consiliatio der te.xt voll-
ständig abgedruckt. Dieser text setzt sich aus drei bestandtheilen zusammen,
nämlich aus einem Prooemium, den gesetzen k. Knut's selbst, und aus einem an-
hange, welcher wieder drei stücke enthält, die kurz als „Bläseras", „Forfang"
und „Hundred" bezeichnet werden mögen. Von den drei zu geböte stehenden
hss. enthalten jedoch nicht alle diese sämmtlichen bestandtheile vollständig. Die
älteste hs., der bereits um die mitte des 12. Jahrhunderts geschriebene Colbertinus,
giebt nur das Proa'inium sammt den beiden ersten kapiteln von Knut I, sowie
die beiden letzten kapitel des anhangs der Consiliatio, während sie ihren text im
übrigen den Instituta entnimmt. Die zweite hs., der bibliothek zu Holkham an-
gehörig und wohl um das jähr 1230 geschrieben, enthält in 20 bruchstücken nur
etwa ein drittel oder ein vieitel der Consiliatio, und darunter wohl den grösseren
F. LiL'l<eriiianii, Consiliatiu ("luiti
455
theil ihres anluinges , aber niclit ileien Proaiiiium. iJagegen ist die drille lis.,
iler codex llarleianus des British museum . /.war erst im 14. jahrluindert ge-
schrielien; er enthält dafür aber die Consiliatio vollständig nnd gieht auch den
beiden anderen hss. gegenübei- öfter die bessere lesart , wiewolil es ihm auch
wieder nicht an flüchtigkeiten und gedankerdosigkeiten fehlt. Anstatt der Inscriptio
des Colbertinus, welche den k. Knut als den Verfasser der folgenden gesetze nennt,
hat diese letztere hs. eine andere, welche sie als „Leges Edwardi" bezeichnet;
da aber das unter diesem namen gehende rechtsbuch in der hs. wirklich auf die
Consiliatio folgt , mag sich möglicherweise jene Inscriptio ursprünglich wirklich
auf diese bezogen haben. Der herausgeber hat nun für das Proctmiuni den
Colbertinus , für den ganzen übrigen text dagegen den Harleianus zu gründe ge-
legt, jedoch die Varianten je der beiden anderen hss., soweit diese reichen, genau
verzeichnet. Durch verschiedene typen hat er überdies ersichtlich gemacht, wie
w'eit die Übersetzung im einzelnen falle dem ags. originale genau folgt, oder von
ihm mehr oder weniger abweicht. Am lande wird auf den ags. text nach R.
Schmid's ausgäbe ziffermässig verwiesen, und nicht minder werden in fortlaufen-
den anmerkungen sowohl quellennachweise als auch mancherlei erläuterungen ge-
geben. Bemerkt mag noch werden, dass Kolderup-Rosenvinge, als er die Instituta
nach dem Colbertinus herausgab, auch das Prooemium und den anhang nach
dieser hs. mit abdrucken Hess , indem er beide stücke irrlhümlich als zu dieser
rechtssammlung gehörig ansah ; R. Schmid dagegen , welcher einzelne theile der
Instituta unter der bezeichnung ,. Versio Coibertina" in seinen anmerkungen zu
Knut's gesetzen , und deren letzten theil unter der verkehrten üi)erschrift „Ex
Pseudolegibus Canuti Regis" als anhang XX. brachte, gab an der letzteren stelle
als kap. 64 und 65 auch die beiden letzten sätze der Consiliatio, wie sie im
Colbertinus enthalten sind, während er das Procemium bei seile Hess. Mehr als
diese dürftigen stücke waren aber von der letzteren nicht gedruckt . und es ist
demnach ein verdienst Liebermanw's , diese nunmehr ihrem vollen umfange nach
zugänglich gemacht zu haben.
Wesentlich der einleitung entnehme ich folgende angaben. Das
l'rocL'mium zunächst scheint von dem Übersetzer selbst verfasst zu sein.
Jedenfalls gehörte es von anfang an der Consiliatio und nicht den Instituta an,
mit welchen es der Colbertinus in Verbindung bringt , und spricht iiiefür nicht
nur die thatsache, dass der Harleianus dasselbe an der spitze der evsteren bringt,
während ausser dem Colbertinus unter allen hss. der Instituta keine einzige das-
selbe mit diesen verbindet, sondern auch der weitere umstand, dass einzelne, dem
prologe zu Knut 1. und II. entnommene sätze des Proa-miunis dem Wortlaute
der Übersetzung in der Consiliatio zu folgen scheinen, während der Wortlaut der
Instituta weiter abliegt. Die gesetze k. Knut's selbst sind vollständig über-
tragen , mit ausnähme nur einiger weniger auslassungen. Von diesen war eine
(II. 81) vielleicht darum erfolgt, weil der Übersetzer n)it den in der stelle ge-
brauchten ausdrücken drince-leän und hläfordes gifu nichts anzulangen wussle,
wogegen die übrigen nur überflüssiges beseitigen zu wollen scheinen. Anderer-
seits findet sich neben mehrfachen wenig bedeutsamen Zusätzen auch ein erheb-
licheres einschiebsei , welches am Schlüsse der gesetze Knut's in deren letztes
kapitel (IL 84) zwischen § 4 und dem lediglich eine schlussformel enthallenden
§ ö eingeschaltet ist. Dieses einschiebsei kann ursprünglich jedenfalls nicht den
gesetzen Knut's angehört haben , da es weder in irgend einer der hss. ihres ags.
456 Litteratur I.
Originals, noch aucli in einer der beiden anderen lateinischen iihersetzungen zu
finden ist; inhaltlich scheint es aber im wesentlichen aus ."Edelr. VIII, 32 und 33.
dann 43 — 44, sowie aus Knut, I. 6. entnonnnen zu sein, welche letztere stelle
doch vorher schon an ihrem orte zu finden ist. Ich möchte, hierin vom verf.
einigermassen abweichend, annehmen, dass dieses einsclüebsel von dem Übersetzer
selbst verfasst sei. In Knut II, 84, § 4 wird nämlich den geistlichen die getreue
Verrichtung ihres dienstes eingeschärft, und sodann in § 5 mit einem Segens-
wunsche geschlossen. Das zwischen beide §§ eingeschobene stück entnimmt da-
gegen aus ^-Edelr. VIII, 32 die Weisung an die weltlichen beamten, die geistlichen
kräftig zu unterstützen, damit sie ihres dienstes ungestört walten können, und aus
kap. 33 eine weitere auf den schütz der kleriker abzielende Vorschrift; weiterhin
wird dann aus Knut I, 6. eine widerholte aufforderung an diese entlehnt, insbe-
sondere auch dem gebet fleissig obzuliegen, und aus ^Edelr. VIII, 43. 44. eine auf-
forderung an das gesammte volk, seine pfiichl zu thun, am christenthum festzu-
halten und sich unter einander zu lieben und zum rechten anzuhalten. Alles dies
sind Sätze, welche sich an Knut II, 84, § 4 gut anschliessen und zu den schluss-
worten des § 5 gut hinüberführen; es lag somit, zumal für einen mann geistlichen
Standes, nahe genug, mit zuhülfenahme jener materialien den schluss der gesetze
Knut's salbungsvoll zu erweitern. Dagegen nehme ich mit dem verf. an, dass
der Übersetzer den an hang nicht erst selbst zusammengestellt, sondern bereits in
seiner vorläge zu einem ganzen vereinigt vorgefunden habe. Die drei stücke „Be
blaserum and be mord-slihtum" (bei R. Schmid , Anhang XIII), „Be forfange"
(ebenda, Anhang XIV), und „|)is is seo genvdnyss. hü mon [Dset hundred healdan
sceal" (von R. Schmid ebenso wie von B. Thorpe ohne genügenden grund als
Eädgär I. eingestellt) , zeigt nämlich auch schon der Quadripartitus in dieser
reihenfolge verbunden, und die beiden ersten stehen auch in den beiden ags. hss.,
welche sie enthalten , in derselben weise hinter einflnder , während das dritte in
der einzigen ags. hs., welche es enthält, an einem nur wenig späteren orte nach-
folgt. Jedenfalls zeigt die gleichheit der spräche, dass alle drei stücke von der-
selben band übersetzt wurden, wie die gesetze Knut's. Das von dem Übersetzer
benutzte original unterschied sich aber von den sämmtlichen uns erhaltenen hss.
des ags. textes. Schlagend ergiebt sich dies für den anhang aus der thatsache,
dass die einzige vorhandene hs. , welche das stück „Be foifange" seinem vollen
umfange nach im original enthält , darin eine zeile ausgelassen hat , welche, bis-
her nur aus dem Ouadripaititus bekannt , nunmehr auch in dei" Consiliatio sich
findet und somit einer unmittelbaren oder mittelbaren , gemeinsamen vorläge bei-
der angehört haben muss. Aber auch in den gesetzen Knut's lässt diese hin und
wider auf bessere als die uns anderwärts gebotenen lesarten schliessen , und sie
ersetzt uns eben darum eine verlorene ags. hs.
Eingehend behandelt der verf. die sj)i'ache des Übersetzers. Er betont
dabei, dass dieser den gebrauch englischer oder französisch-lateinischer technischei-
ausdrücke ängstlich vermeidet, welche doch anderwärts unbedenklich verwendet
zu werden pfiegen, dass er vielmehr, um solchem zu entgehen, selbst die Schöpfung
neuer lateinischer Wörter, oder auch die Verwendung alter in sonst nicht üblicher
bedeutung nicht scheut. Anlässlich der wenigen ausnahmen von dieser regel hätte
allenfalls zu dem im anhange gebrauchten ausdrucke „hundes hoppe" bemerkt
werden können, dass hoppe (nicht hop !) auch in der Übersetzung des Orosius.
■das lateinische „bulla" widergebend, für einen halsschniuck gebraucht wird, wie
F. LiebcimaDii, Consiliatio Cnuti
457
dies schon Lye, und neuerdings wieder Bosworth-ToIIer bemerkt haben. Einzelne
Übersetzungsfehler, welche sich finden, scheinen theils durch sprachliche niissver-
ständnisse veranlasst zu sein , theils aber auch auf ein unbedachtes zurücktragen
späterer anglo-normännischer Vorstellungen in die ags. zeit zurückgeführt werden
zu müssen; daneben macht sich aber hin und wieder in der Übersetzung auch sehr
deutlich eine gewisse geistliche färbung bemerkbar. Die vorkommenden Zusätze
sind zumeist nui" stylistischer art und bezwecken lediglich grossere veideutlichung
des textes. Zuweilen stehen mehrere parallel laufende Übersetzungen desselben
Satzes neben einander, deren eine offenbar die ursprünglich gewollte war, während
die andere verbessernd nachgetragen , und dann hinterher irrthündich neben der
ursprünglichen lesung statt an deren stelle aufgenommen worden war. In gleicher
■weise scheinen auch einige selbständigere glossen erst später beigefügt worden
2U sein , was sich z. th. auch darin zu erkennen giebt , dass solche nur in einer
der beiden in betracht kommenden hss. sich finden ; die erheblichste derselben
bezieht sich auf die zehntschaft als unterabtheilung der hundeischaft und der graf-
schaft, und auf deren bedeutung für die gegenseitige verbürgung. Ob aber solche
glossen auf eine nochmalige Überarbeitung des textes durch den Übersetzer selbst
7,urückzuführen seien, oder erst auf einen späteren bearbeiter, blpibt zweifelhaft ;
jedenfalls müsste dieser letztere jenem ersteren ziemlich gleichzeitig gelebt haben.
Bezüglich der entsteh ungszeit und des Verfassers der Consiliatio
lassen sich nur vermuthungen aufstellen. Daraus, dass diese in I, 17. § 1 das
„festum sancti Edwardi" nennt, ohne die bezeichnung „martyris" beizufügen,
welche seit der im jähre 1163 erfolgten kanonisation Edward's des bekenners
nöthig wurde, schliesst der verf. auf deren entstehung vor diesem jähre. Bindend
ist dieser schluss allerdings nicht, da jene wortfassung möglicherweise nur unbe-
dacht aus dem ags. original herübergenommen sein könnte; aber er stimmt zu
dem alter des Colbertinus, der um die mitte des 12. Jahrhunderts, und jederifalls
vor dem jähre 1173, geschrieben ist, dann zu dem sprachlichen Charakter der
Übersetzung, sowie zu dem umstände, dass in der Consiliatio noch Knut, und nicht
Edward als der massgebende gesetzgeber England's gefeiert wird, welcher letztere
doch bereits seit der mitte des 12. Jahrhunderts den ersteren aus der erinnerung
zu verdrängen begann. Andererseits lassen einzelne ungenauigkeiten, welclie sich,
zumal hinsichtlich der begründung der reichseinheit und bezüglich des Vorhanden-
seins kirchlicher institutionen und synoden , im Procemium nachweisen lassen,
deutlich ersehen, dass die Übersetzung nicht vor dem 12. Jahrhundert entstanden
sein kann. Einzelne spuren, welche auf deren entstehung in Südengland hindeuten
könnten, sind doch zu unsicher, als dass man auf sie bestinnnte .Schlüsse bauen
könnte; dagegen darf mit Sicherheit angenommen werden, dass der Übersetzer
dem geistlichen stände angehörte, ohne dass sich d.ich für eine ^en.iuere be-
stinunung seiner person irgend welche anhaltspunkte gewinnen Hessen.
Ein weiterer bedeutsamer schritt für den ausbau der älteren englischen
rechtsgeschichte ist mit dieser publikation geschehen ; möge deren Verfasser uns
nun bald auch mit seiner ausgäbe der ags. rechtsdenkmäler ei freuen!
München, Juni l8y:3- Konra.l Maurer.
^58 Liltf^ratur 1.
E d \v a r (1 M i 1 e s B r o \v n , Die spräche der Rushworth glosseu zum evangeliiiii)
^lattliäus und der mercische dialekt (I. vokale). Göttingen 1891, druck der
Dieterich'schen univ.-buchdruckcrci { \V. Fr. K.ästner). 84 ss. S**. Pr. : mk. 1,60.
— The Lnnguage of the Rushworth Gloss to the Gospel of Matthew and the
^lercian Dialect. Part. II. The vowels of otlier syllables than steni-syllables ;
Consonants; Inflectinn. Gottingen 1892. Druck dej- Dieterich'schen universitäts-
huch(huckerei. (W. Fr. Kästner). 93 ss. 8". Pr. : mk. 1,60.
Die Matthäus-glosse der sg. Rushworth handschrift gilt heute für merciscli.
Zuerst hat Dappenberg (Geschichte von England, 1834, bd. I, einl. s. XLIX)
einen mercischen dialekt unterschieden, indem er das Parker MS. der angelsächsi-
schen chronik für ein werk aus dem alten königreich Mercien erklärte. Auf
grund einiger orthographischer eigenthümlichkeiten desselben manuskriptes unter-
schied dann auch Hardy (Monumenta Historica Britannica, 1848, Preface, s. 7ö)
einen meixischen dialekt. Thorpe glaubte nicht an die hypothese dieser beiden;
er leugnete zwar die nröglichkeit nicht, dass es einen mercischen dialekt im unter-
schied vom westsächsischen gäbe, glaubte aber, dass „the two dialects have beeii
never satisfactorily distinguished". Lappenberg's und Hardy's hypothese wurde von
Koch angenommen (Hist. gr. der engl, spr., 1863, 1. 9): .Jm dialekte von Mercia
scheinen A (Parker MS.) und G (Otho BXI Cott. Col.) der Sachsenchronik ge-
schrieben zu sein." Earle (Two of the Saxon Chronicles, 1865, Intr. s. Vll)
hält die ansichten beider für unwahrscheinlich, bis endlich durch Cosijn (Alt-
wests, gr., 1883, s. VI) mit Sicherheit nachgewiesen ist, dass das Parker MS.
westsächsisch ist (vgl. auch Sievers, Angelsächs. gramm., 1886, s. 3). Plummer's
abdruck des Parker MS. (in Two of the Saxon Chronicles etc. Oxford )892)
kennt der Verfasser noch nicht.
Ein zweites denkmal ist mit mehr recht als mercisch bezeichnet worden,
riämlich ein theil der Rushworth glossen. Dass die Rushworth hs seihst in zwei
theile zerfällt, die eine starke dialektische Verschiedenheit zeigen, bemerkte zuerst
MiuTay (Academy, 21. Nov., 1874, *• ö'^l f)- Der grössere theil ist nord-
humbri.sch. Ueber den dialekt des kleineren (R'), der aus Matthäus und einigen
versen Johannes (cap. XVIII, 1 — 3) besteht, sagt Murray sehr vorsichtig, dass
er süd-humbrisch (Southhumbrian) sei, und fährt dann fort: 'As to the precise
dialect, or whethei- it be a dialect at all, that is a longer question than we can
well discuss now. It would require a good deal of careful study, and something
niore ])erhaps, to satisfv one that the gloss, though by a Midland man. is in a
]Hne Midland dialect". Am 3. April 1875 sagt Murray im Athenaeum: „The
translation of St. Matthew is in a dialect which differs but little from the West
Saxon of the period and may probably be Mercian, or, at least, West Saxon
written by a Midland man." Sweet ist mit dieser ansieht einverstanden (Trans-
act. of Philol. Soc. 1875 — 76, s. 555), während Sievers (Ags. gr. 1882, s. 2)
die Rush. glosse zu Matthew eine „umaibeitung der nordhumb. glosse" .nannte,
aber „mcicisch". Wülker in seiner recension stimmt nicht mit der theilung des
Angelsächsischen in vier dialekte überein, sondern theilt wieder in drei. Nach
Wülkei- gründet sich „unsere kenntniss des binnenländischen oder mercischen dia-
lektes einzig und allein auf correcturen in nordhumbrischen glossen". Im jähre 1884
(P. u. Br.'s Beitr., bd. IX, p. 220 anm.) ist Sievers wieder zweifelhaft; in manchen
punkten, meint er, neigt der Rushw. Matthaeus entschieden zum Westsächsischen.
Wülker in seinem Grundriss (1885 s. 98) sagt dann; „Der mercische dialekt wird
E. M. Brown, Die spräche der Rushworili glosseii aCq
mit reclit nicht vom nordhnnihri.-chcn getrennt, da wir /ii wenige sichere deiik-
mäler des ersteren besitzen, um über diesen dialekt sicher entscheiden zu können".
In der zweiten aufläge seiner grammatik (1886) bleibt Sievers bei seiner ansieht,
dass die Rush. glosse zu Matthew eine mercische Umarbeitung der northumbr.
glosse sei; doch sclieint ihm der dialekt nicht rein zu sein, sondern einzelne
sächsische foimen zu enthalten. Aut der seite von Sievers stehen Napier (Angi., bd X,
p. 139, 1888) und Zupitza (Ztschr. f. d. a., bd.XXXIlI. p.49, 1889), der einige glosseii
unter dem titel ,3Iercisches" drucken Hess. Zupitza sagt dort, die .spräche dieser
glossen stimme in allen wesentlichen i)unkten zu der im PsiUer iler cottonischen
hs. Vespasian A ] (— VP) und zu der des priesters Farman in den Rushworth-
evangelien (R'), also zu denkmäleni, ilie jetzt allgemein als mercisch gelten.
Diesen von Zupitza erwähnten Psalter hat man lange zeit für kentisch
gehalten. Nach Sweet's Vorgang betitelte Zeuner seine dissertation (1881): „Die
spräche des kentischen Psalters". Dann nahm Sweet diese bezeichnung zurück
und gab Mercien als entstehungsort des Psalters an ; ähnlich äusserte sich dann
Sievers. Zu diesen beiden grösseren denkmälern des uuTcischen dialekts kommen
dann noch mehrere kleinere stücke, Urkunden u. dgl.
Ich habe es für nothig gehalten, den fachgenossen diese kurze skizze der
forschung über den mercischen dialekt im anschluss an Brown's arbeit zu geben,
um die Stellung und bedeutung unseres denknials klar zu machen. Es ist eins
der wenigen grösseren, die man für den noch wenig aufgeklärten mercischen
dialekt in anspruch nimmt, aus dem später das Mittelländische und die neueng-
lische schiiftsprache erwuchsen. Es handelt sich in der gründlichen Untersuchung
Brown's um zwei fragen. 1. Weicht die spräche so weit und konsequent vom
Kentiscf.en, Nordhumbrischen und Westsächsischen ab, dass man die iKuulschrifl
der glosse, gleich dem Psalter, einem vierten dialekt, dem Mercischen oder Süd-
anglischen, zuschreiben muss, und welche spracheigenthümlichkeiten sind dafür
charakteristisch? 2. Was stinnnt dazu in den Urkunden Mercien's, in Zupitza's
glossen und in den kleinen stücken, die Sweet für mercisch hält? Es soll also
eine genaue grammatische constituirung tles dialects und bestimniung der <lenk-
mäler vorgenommen werden.
Die Untersuchung der vokale in den Stammsilben ist ersch(')pfend und prak-
tisch. Der verfassei- geht vom Westgermanischen aus inid behandelt zuerst die
kurzen vokale (a mit seinem t-, 0-, und «-umlaut, e, i, 0, 11), darauf das west-
germanische n, c, t, (), /(. Es folgen die diphthonge ai, au, eu. Die entwicklung
der westgermanischen laute im Westsächsischen wird nacii den grammatiken von
Sievers und Cosijn dargestellt, darauf folgen alle belegstellen aus K' uml schliess-
lich die vergleichung mit den nordhumbri.schen, kentischen und den übrigen lür
-Mercien in anspruch genommenen denkmälern. Das vorhandene malerial i.st also'
vollständig vei-arbeitet, und die resultate des ersten, in deutscher spi-ache ge-
schriebenen theiles dei- arbeit weiden sicher im grossen und ganzen durch neu
entdeckte Urkunden bestätigt werden. Modifikationen im einzelnen wird der Ver-
fasser sich um so mehr gefallen lassen müssen, als die überlielerung von R' Irol/.
seiner ausffihrungen 's. "y fj.) sehleebt ist. Nach Brown's ansieht ist ilas Mereiscl.e
ein wirklichei- dialekt, nicht bloss das produkt nordh. Verfasser und westsächsischer
kopisten. In ;} punkten steht das .Mercische fast ganz selbständig da. Ae. festes
^ wird merciscir meistens auch bewahrt, daneben aluT wird es mehr oder minder
liäulig zu <r; der i'-undaut des a l'ehit im WS. nahezu ganz, im Kent. und Nonlh.
460
Litteiatur 1.
vollständig, ist aber in allen nierciscliea denKniälern stark entwickelt; ferner eifnint
c im Mercisclien wenigstens regelmässiger als im WS. und den andern dialekten ?/-
und <5-umlaiit zu eo, ebenso / zu io, eo. Die formulirung dieser drei hnuj)tpunkte
zeigt schon, dass l)ei der geringen anznlil der denkmäler ein absolut sicheies urtlieii
nicht zu fällen ist. Innerhalb der wenigen denkmäler zeigen sich auch vielfache
abweichungen, die der Verfasser nur theilweise zu einer örtlichen, zum grössten
theile zu einer zeitlichen gruppirung benutzen will. Die angegebenen merkniale
berechtigen aber durcliaus nicht zu irgendwie sicheren Schlüssen. Weshalb soll R'
nicht in einer an Kent stossenden gegend des mittellandes entstanden sein? Der
dialekt spricht nicht dagegen, ebenso wenig für einen anderen theil des mittel-
landes. Der zeit nach passt R' am besten zu der spräche der kleineren denk-
mäler und zu den Urkunden. Diese beweisen aber nicht, dass seine entstehung
noch gerade vor den von Alfred bezeugten verfall der lateinischen Studien fällt-
Auf jeden fall steht die existenz eines mercischen dialektes fest , und das wird
auch durch den zweiten theil der abhandlung bewiesen. Dieser enthält die vokale
in anderen silben als Stammsilben, die consonanten und die flexion des verbums,
des substantivums und des adjektivums, des numerale und des prononiens. Die
anordnung des materials ist im ganzen dieselbe wie in Zeuner's schrift „Die spräche
des kentischen Psalters (Halle 1881) " Für die vollständige darstellung der lant-
und fiexionslehre des mercischen dialekts sind wir dem Verfasser dankbar.
Wismar i. M.. ]uni 1893- O. Glöde.
Drei Studien zur englischen litteraturgeschichte. Von T h. A.Fischer, mitglied
der Carlyle- und Ruskin-Society, Verfasser des „Leben Carlyle's" ; Übersetzer des
„Sartor Resartus" u. s. w. und „German Exaniiner to the Intermediate Board
of Education, Ireland". Gotha, Perthes. 1892. 177 ss. 8". Pr. : mk. 3.
Der erste aufsatz , „Roger Aschani. Eine Studie aus dem zeitaller der
königin Elisabeth" (p. 2 — 46) bringt dem Anglisten nichts neues, ist aber für
das gebildete publikum. für welches das buch geschrieben ist, eine sehr interessante
lektüre. An der band der besten quellen wird ein klares bild von Ascham und
seiner litterarischen thätigkeit entworfen . und da der Verfasser die beziehungen
Ascham's zu Elisabeth und andern berühmten persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts
berührt , so ist es zugleich ein lehrreiches stück kulturgeschichte , das er vor
unseren äugen entiollt.
Aus dem „Toxophilus" und „Schoolmaster" werden in guter Übersetzung
solche stellen mitgetheilt, welche sich auf das geistige leben England's , aus den
weniger bekannten „b riefen" an seinen freund Raven und aus dem „Report
and Discourse of the affaires of Germany" solche, die sich auf das damalige
Deutschland beziehen.
Den pädagogischen und litterarhistoiischen werth von Ascham's Schriften
scheint mir Fischer zu überschätzen. Dass Ascham Englisch und nicht Latein
geschrieben iiabe, rechnet ihm sein biograph sehr hoch an, ebenso, dass er Chaucer
citirt, „zu einer zeit, wo eigentlich nin- lateinische und griechische citate etwas
bedeuten wollten"; aber Ascham .steht in beiden punkten nichts weniger als allein
da: Chaucer ist zur zeit Ascham's noch immer der bewunderte liebling der nation.
Tli. Boikowsky, Ouellen zu Swift's Gulliver
461
und es wird schon in der ersten hälfte des 16. Jahrhunderts viel schlankere eng-
lische prosa geschrieben, vgl. Bischof Fischer's „Auslegung der Psalmen" (Early
English Text Society, Extra Series , nr. XXVll) und Lord Berner's „Arthur of
Little Britaine".
Die zweite abhandlung „Erinnerungen eines Jenenser Studenten. Aus dem
tagebuche eines Engländers" (p. 47— 105) macht uns mit der Persönlichkeit und
den beziehungen des litteraten Henry Crabb Robinson (l77v=S— 1867) be-
kannt, welcher in den ersten jaliren des Jahrhunderts in Deutschland lebte (l8üO
— 1806) und einer der ersten Englander war, welche deutsche dichtung und
Philosophie nach England brachten. Was uns Fischer aus den tagebüchern dieses
mannes mittheilt, ist von anfang bis zu ende lehrreich, unterhaltend, theilweise
von tiefer bedeutung.
Der dritte aufsatz, „Ueber den einHuss der see auf die englische litteratur"
(p. 109 — 174). schliesst sich ausgesprochenermassen an die arbeiten zweier Briten
an, nämlich an Shairp. Poetic Interpretation of Nature, und John Veit eh.
The feeling for Nature in Scottish Poetry, doch so. dass er beide ergänzt. Fischer
theilt seinen stoff so ein. dass er zuerst den einfluss der see auf die englische
prosa, namentlich auf den ronian, bespricht, dann die matrosenlieder und matrosen-
balladen und endlich die eigentliche seelyrik behandelt. Es ist das ein ungeheures
material , welches auf nicht ganz 70 Seiten verarbeitet wird , und es liegt daher
in der natur der sache , dass die abhandlung mehr in die breite als in die tiefe
geht; aber man lernt viel neues und wird angeregt, den gegenständ weiter zu
verfolgen. Nur um einen begriff von dem umfange des behandelten Stoffes zu
geben, seien hier die namen der angeführten dichter und Schriftsteller genannt:
Smollett, Marryat , Howard, Dickens, Kingsley , Macdonald, Russell, Carlyle,
Ruskin, Thomson, Charles Dibdin (vater und söhn); — Chaucer, Spenser, Shak-
spere, Milton, Cowper, Young, Crabbe, Campbell. Falconer, Wilson. Coleridge,
Wordsworth, Southey, Byron, Shelley, Scott, Keats, Tennyson, Buchanan, Svvin-
burne, Rossetti, Matth. Arnold, u. a. Das bucii ist als schätzenswerther beitrag
zur englischen kultur- und litteraturgeschichte wohl zu empfehlen.
Troppau, Mai 1893. L. Kellner.
Th. Borkowsky, Ouellen zu Swift's Gulliver. Rost. diss. l8y3- Halle a. S.
1893- 45 SS. gr. 8 0.
Während die mittelalterlichen Schriftsteller sich gerade mit Vorliebe auf
eine alte qvielle berufen, auf ein buch, eine chronik oder dgl. , streben die
modernen danach, möglichst originell zu erscheinen. Das streben nach Originalität
verleitet manche direkt zum plagiarismus und zur Verheimlichung desseüten. Be-
kannte beispiele sind Cyrano , Swift und Rousseau, die sich laut damit rühmen,
nie eine quelle benutzt zu haben, und doch vielfach amleie werke für ihre Schriften
benutzt haben. Hönncher (Anglia, bd. X. p. 397 — 427 H- P- 428-456) hat zum ensten
mal eine cjuellenuntersuchung für Gulliver's Reisen versucht. Er hat an dem
Originalitätsglauben kräftig gerüttelt, ihn aber nicht zu fall gebracht. Borkowsky
nimmt die Untersuchung noch einmal auf, weil nach seiner ansieht Hönncher den
gebotenen stoff nicht intensiv genug ausgenutzt hat; auch macht er ihm die üUi-
462 Litteintur 1.
tiiebeiie vorsieht zum Vorwurf, mit der er sich scheut, an stellen, wo es durcli-
aus am platze gewesen wäre, mit bestimmtheit eine unmittelbare anleihe Swift's
zu knnstatiix'n. Wenn man beide Untersuchungen mit einander vergleicht, so muss
man zugeben , dass Borkowsky noch manche neue entlehnung nachgewiesen hat,
so besonders zwischen Rabelais und Swift einerseits und dem englischen .Satiriker
und der Uto[)ia des Morus andeierseits. Die ausführungen von Borkowsky zeigen
zur genüge , dass Swift seinen quellen gegenüber sich durchaus nicht mit anleh-
nungen begnügt, sondern auch hier und dort zu direkten entlehnungen greift. Die
benutzung der „Voyages comiques" Cyrano's ist nun noch viel wahrscheinlicher.
Diese hehauptung wird durch eine schrift noch sicherer. Es ist die 'A Vovage to
Cacklogallinia' betitelte, die 1727anonyni erschienen ist; die alten Frankfurt-Leipziger
messkataloge von 1735 verzeichnen eine deutsche Übersetzung, deren titel das
werk deutlich als ein Swift'sches bezeichnet. Die autorschaft dieser schrift er-
theilt nun Borkowsky aus folgenden gründen Swift unbedingt zu. Die leise
nach Cacklogallina steht in vielen beziehungen unter dem deutlichen einflusse von
„Gull. Trav.". den „Voyages comiques" Cyrano's und der „Vovage of Domingo
Gonzales to the woild of the moon" by Dr. Francis Godwin. Ein Zusammen-
hang zwischen den werken Godwin's und Cyrano's mit der reise nach Cacklogal-
linien ist sicher. Die quellen, die Swift seinen „Gull. Ti'." zu gründe gelegt hat.
sind dieselben wie diejenigen der „Voyage to Cacklogallinia". Borkowsky meint
nun, dass Swift's Gulliver sogar der „Voyage to Cacklogallinia" als quelle vor-
gelegen habe. Ob ein solcher einfluss vorhanden ist, oder ob beide werke ihre
Übereinstimmungen einer dritten bekannten oder unbekannten quelle verdanken,
das wird sehr schwer zu entscheiden sein. Wenn einmal Swift quellen benutzte,
ja diese förmlich ausschrieb, dann kann der belesene und gelehrte mann auch
leicht eine uns noch unbekannte benutzt haben. Bewiesen ist also Borkowsky's
hypothese, dass die Voyage to Cacklogallinia eine Vorarbeit zu Gulliver's Travels
und Swift der Verfasser sei, durchaus nicht. Allerdings ist die litterarische er-
fahrung richtig, dass ein Schriftsteller, der sich in einem besonderen genre bethätigt
hat, sich selten mit der abfassung eines einzigen werkes dieser ait begnügt, auch
ist uns nicht gerade aus jener zeit — sämmtliche theile von Gulliver's Travels
und die Voyage to Cacklogallinia erschienen 1727 — ausser Swift ein englischer
Schriftsteller bekannt, der sich in dieser art von satirischem reiseroman versucht
hat; aber man muss andererseits bedenken, dass satirische Schriften oft anonym
erscheinen und der schleier nie gelüftet wird. Einen bedeutungsvollen hinweis
finde ich allerdings in der kleinen anonymen satirischen schrift: „Reise eines
Europäers in den mond nebst einer reisebeschreibung eines mondenbürgers von
seiner reise auf unsere erdkugel" Copenhagen 1745. Dort wird p. 'S die „Reise
nach Cacklogallinien und weiter in den mond" als ein buch des berühmten Swift
m England angeführt. Wenn man auf dies zeugniss hin Swift unbedingt als Ver-
fasser anerkennen will, dann ist sicherlich die lösung der autorenfrage gHicklich
zu nennen. In der Copenhagener schrift heisst es von jenem werk, dass es aus
bekannten Ursachen rar zu werden begänne. Borkowsky meint, dass" die „Voy.
to Cackl." alsbald nach ihrem erscheinen verboten wurde, da sie eine äusserst
heftige socialpolitische satire auf England ist und sich mit verletzender rücksichts-
losigkeit nicht nur gegen das englische volk . den hof und die minister richtet,
sondern auch nicht einmal die person des königs verschont. Ebenso wie Swift
seine „Gull. Tr." aus furcht \or den englischen gewalthabern anonym erscheinen
'l'he l^oetical Works of Lord Bvron
46.
Hess, bis er des grossen erfolges sicher war, so mag er auch diese sclirift. deren
Satire viel bitterer, ja beleidigend ist, anonym herausgegeben haben. Es ist nicht
unmöglich, dass der sacliverlialt sn liegt; bewiesen ist die richtiglceit dieser h\i>i)-
these aber auch nicht.
S. 17 ff- beginnt dann der Verfasser die beziehungen klar zu legen, die
zwischen allen 4 theilen der „Gull. Tr." und ihrer hauptquelle, den „Voy. com."
Cyrano's, bestehen. Seine arbeit ist eine ergänzung zu der Hönncher's, die nach-
lese ist aber recht lohnend, besonders für die reise nach Lilliput und Brobdingnag.
Auch in dem dritten theile von Gulliver's reisen , dem schwächsten von
allen, lasst sich eine gewisse abhängigkeit von Cyrano's „Voyages comiques"
".icht verkennen. Gleicht Cyrano hier mehr einem Münchhausen, der, als er sich
vom monde an einem stricke herablässt , immer das obere ende desselben ab-
schneidet und unten wieder anknüpft, so ähnelt Swift hier eher einem Jules Verne.
<ier seine extravaganten ideen mit hülfe des ganzen wissenschaftlichen apparates
der möglichkeit der Verwirklichung nahe zu bringen sucht. Inhaltlich scheint
I^aputa neben der Verspottung der Wissenschaften im allgemeinen auch einen
kräftigen protest gegen Cyrano's ubergrosse werthschätzung der philosophie zvi
■enthalten. Borkowsky hat es sehr gut verstanden zu zeigen, wie geschickt Swift
aus den kleinsten zügen seinen nutzen herauszuschlagen versteht.
Auch die „Voyage to the Houyhnhums" ist von Cyrano's „Voyagcs
tomiques" abhängig; Borkowsky weist das an vielen einzelnen zügen nach. So
ist also Swift vielfach unselbständig verfahren , und selbst einige entlehnungen
-sind ihm nachzuw^eisen. Die herüber genommenen gedanken sind aber vielfach
in eine andere form gebracht, und zwar in so meisterhafter weise, dass man sie
kaum wieder erkennen kann. Unbedingt ist aber auch den „Voyages comiques"
ein nicht unbedeutender einfluss auf die handlung in den „Gulliver's Travels"
selbst zuzugestehen. Durch Hönncher's und Borkowsky 's arbeiten ist wohl die
<|uellenfrage nach Gulliver's Travels erledigt.
Wismar i. ^I. . Juni iBy,",. * >• (ilöde.
The Poetical Works of Lord Byron. Complete edition. William W . Gibbings.
18, Bury Street, London. W. C. 1892. Vol. I, XI -f- 542 ss. Vol. II, VI -{- ri74 ss.
Vol. III, VI + 654 SS. 8«. 7 sh. 6 d.
Der hier gebotene text ist weiter nichts wie eine neue titelausgabe der
bei F. A. Brockhaus erschienenen edition von l86u. Offenbar hat diese Rrma
den rest jenei" aufläge an den englischen Verleger verkauft oder ihm in commission
gegeben, um vielleicht unter dieser neuen flagge mit den ladenhOtern zu räumen.
Dieser Sachverhalt ist um so mehr der erwähnung werth, als der Brockhaus'sche
Byron-text durch eine nicht geringe anzahl störender versehen entstellt ist, die
der Gibbings'sche nun natürlich theilt. So habe ich mir z. b. in Sardanapalus
folgendes notirt: Vol. II ].. 4:59* </ueen's] 1. </ueen ; p. 444'® fnrther\ I. farther ;
p. 448' cotilf\ I. ivould; p. 452 »2 ohey you\ I. obey ; p. 45^»*' Well!\ 1. Well ? •
p. 462« thcm ere\ 1. them there cre; p. ä,t^'^ further\ \. farther ; p. 472'" tlicsc\
I. those ; p. 483'^ encnmf>ra7ice\ I. iricumbrance; p. 483.-, As a lute\ I. As a Inte's:
p. 49.5*2 ahout\ I. ahmte; p. 496 '<> rcprovcd\ I. reproved mc. Abweichungen
J.64 Litteratur 1.
blos in l)ezug auf die iiiterpunktion habe ich daliei unbeiücksichtig gelassen.
Natürlich bietet dieser text Siege of Corinth v. 331 (Vol. II p. löö lo) -'uch
den lächerlichen diuckfehler bcak füi" peak (vgl. meine ausgäbe der Siege of
C. Berlin 1893, p. XXVI).
Dieser buchhändlercoup erinnert mich an einen anderen, der bei dieser
gelegenheit mit erwähnt werden mag. Vor mir liegt eine sechstheilige ausgäbe
von Byron's werken, welche auf dem reich, aber niclit sehr gesciiniackvoU aus-
gestatteten einband den titel führt: „The Works of Lord Byron. Centenary
Edition", also offenbar 1888 erschienen sein soll. Der innere titel des ersten
theiles lautet: „The Life and Works of Lord Byron, with Notes and lllustrations.
Vol. I. Thomas C. Jack. London, Edinburgh and Glasgow". Theil IV enthält
ein titelblatt mit der angäbe: „Vol. II". Die anderen theile beginnen ohne titel-
blatt n)itten in irgend welchem texte. Das leben des dichters. welches die inneren
titel von I und IV verspiechen, fehlt. Sehen wir näher zu , so ergiebt sich,
dass das werk in dieser form identisch ist mit „The Drawing-room Edition of
the Poetical Works of Lord Byron: With llustrative Notes and a Memoir of
the Life of the Author. By William Anderson. Vol. I. II, A. Fullarton & Co.,
London, Edinburgh and Dublin'' , nur dass der abriss von des dichters leben
entfernt ist und die zwei bände in sechs separat gebundene zertheilt worden sind.
Das etwas aus der mode gekommene buch sollte als angebliche „Centenary
Edition" wieder in kurs gebracht werden. Ilabent sua fata libelli.
Breslau, Juli 1893- E. Kölbing.
PROGRAMMSCHAU.
Od wart Hahn, Zur verbal- und nominalflexion bei Robert Burns. I. Wissen-
schaftliche beiiage zum programm der Victoriaschule. Berlin 1887. 35 ss. 4"-
Derselbe, Zur verbal- und nominalflexion bei den schottischen dichtem
(John Barbour — Rol)ert Burns). II. Wissenschaftliche beiiage zum programm
der Victoriaschule. Berlin 1888. 27 ss. 4". — Dasselbe, III. Berlin 1889.
26 SS. 4''.
Die genannten drei abhandlungen, die als programme einer höheren töchter-
schule in den Programmaustausch leider nicht einbegriffen sind, scheinen der aut-
nieiksamkeit der fachgenossen bisher entgangen zu sein; wenigstens bin ich einer
anzeige derselben in einer fachzeitschrift nicht begegnet, und sogar Wackerzapp,
der in seiner Geschichte der ablaute der starken Zeitwörter im Nordenglischen,
Münster 1890, zum theil dasselbe thema behandelt, wie O. Hahn, hat dessen ein-
schlägige arbeit nicht gekannt (vgl. Engl. stud. bd. XV, p. 428). Man möge mir
daiuni gestatten, dass ich auf diese arbeiten, die einen schätzenswerthen'beitrag
zu unserer kenntniss der sonderentwickelung des schottischen dialektes bilden,
etwas verspätet noch hinweise.
Die erste arbeit hat zum gegenständ die historische enlwickelung der
tempusbildung innerhalb des Schottischen. Im anschluss an Koch's histoiische
grammatik giebt der Verfasser in tabellarischer Übersicht eine Zusammenstellung
sämmtlicher formen der starken und der bindevokallosen schwachen Zeitwörter
O. Ilalui, Zur verl);il- und iioiuinnlflexioii hei Robert Hurns A()e
aus Hanipole, Baiiiour, Jacob I., IJunbar , Lindsay, Raiiisay , Bunis nebst den
entsprechenden ae., ne. und neuschottischen formen. Die ne. formen sind nach
Morris, die ae. nach Sievers, die neuscliottischen nach Murray. Tiie Dialect of
the Southern Counties of Scotland, angeführt; für die genannten autoren aber
giebt uns der Verfasser die resultate seiner eigenen sorgfältigen sammhingen; nur
in Hentschel'b darsteliung der flexionslelire in Barbour's Bruce konnte er eine
Vorarbeit benutzen. Leider gestattete dem verfassei' der ihm zur Verfügung ge-
stellte räum nicht die anführung s.Hmmtlicher belegstellen; er giebt auf p. 34 f.
citate nur für diejenigen formen, „welche sich nicht ohne weiteres aus der ae.,
ne. oder neuschottischen form ciklären lassen , oder sich nicht bei mehreren
<iichtern vorfinden." Aber auch so behält die gebotene Übersicht ihren hohen
wert!), und wir dürfen zu dem verfassen der überdies in seinem schlusswort den
fachgenossen , die sich dafür interessiren , weitere belege bereitwilligst zur Ver-
fügung stellt, das vertrauen haben , dass das von ih.m gesammelte material wii k-
lich ein vollständiges und treues bild der verbalflexion bei den genannten schotti-
schen dichtem bietet. l^eberdies hat er in den beiden folgenden arbeiten
auch thatsäclilich gezeigt, wie umfassend seine beiesenheit in der schottisclien
littei'atur älterer unil neuerer zeit ist.
In der zweiten arbeit beliandeit O. Halm ein anderes kapitel aus der
eiitwicklungsgeschichte der schottischen konjugation, nämlicii die personalflexion.
Zugleich ist der rahmen etwas weiter gesteckt. Ausser den in der ersten ab-
handlung berücksichtigten schottischen dichtem kommen jetzt noch hinzu Wyntoun,
Henry the Minstrei , Montgomerie , Kergusson und Gawayn Douglas. Der reihe
nach geht der Verfasser die flexionsemlnngen der einzelnen personen des ind.,
konj. imd imp. jjraes. und de? praet. durch und giebt füi' jede einzelne zahlreiche
belegstellen, für die im reime stehenden auch die beweisenden reimwörter. \'on
besonderem interesse sind die von dem Verfasser aus den beispielen abstrahirten
regeln für den gebrauch der endungslosen und der auf -es, -is ;uisgehenden foim
der 1. sg. und des plur. praes. (p. 4 ff.). Genau dieselben legeln werden z. b.
auch in dem von Hahn nicht berücksichtigten Cursor Mundi streng bef(jlgt, was
einerseits für die richtigkeit von Hahn's aufstellungen , andrerseits für den nord-
englischen Ursprung des Cursor Mundi spiicht.
Die dritte arbeit, welche „liie geschichtliche entwicklung des pärt. praes.
nebst ilem verbalsubstantivum in den poetischen denkmälern rles nordenglisch-
schottischen dialektes zur darstellung bringen" soll, zeichnet sich durch dieselben
Vorzüge aus, wie die zweite, leiche fülle und zuveilässigkeit des gebotenen
materials, übersichtliche anordnung und scharfe beobachtung.
Zum schluss .aber — und dies ist der hauptzweck meiner etwas verspäteten
an/,eige — möchte ich dt'U verfa.sser ersuchen, dass er uns doch, wenn er müsse
dazu findet, mit einer zusammenfassen<len historischen grammatik des schotlischen
dialektes erfreuen möge. Da ei" luit ausgedehnter belesenheit in der älteren
schottischen litteralui eine intime Vertrautheit mit den modernen sclioltisclien
dialekten verbindet (s. Archiv f d. stud. d. neueren sprachen und lil(. 84, 127 f.),
so dürfen wii- geiade von ihm etwas vorzügliches erwarten.
Königsberg i. Vi.. Juli l8i>2. Max Kaliiza,
E. K.6 11. Mig, KiiKÜ^ch-; .sUirlie;i. Will, 3. [{O
466 Litteratur I.
August IJutlier, Goethe's Goetz von Berlichingen und Shakespeare's histo-
rische dranien. [Progr. des kgl. Friedrich - Wilhelmgyninasiums und des real-
gymnasiums zu Cottbus i8Q3. 22 s. 4". Progr. nr. 71].
In wiederlegung irriger ansichten über das Goethesche drama hat der verf.
dieses programms ganz verdienstliches geleistet. Wer jedoch aus theilnahme für
Shakespeare zu seiner arbeit greift, wird sich enttäuscht fühlen , denn nur
Richard III., Macbeth und Julius Caesar sind als vorlagen Goethe's in betracht
gezogen, während der titel doch eine Untersuchung des deutschen geschichtlichen
dramas zu den histories überhaupt erwarten lässt. Gegenüber der in Minor-Sauer's
Studien zur Goethephilologie (Wien 1880) gegebenen vergleichung der einzel-
motive ira »Goetz und Shakespeare« möchte Huther »die abhängigkeit des ganzeix
baues von der Shakespeare'schen technik darthun«. Das ist ihm meiner ansieht
nach ganz und gar nicht gelungen; wo er über einzelnheiten hinausgegangen ist,
sind seine behauptungen sehr anfechtbar. Der vergleich zwischen der lady Mac-
beth und Adelheid als antreiberin ist schon von Minor-Sauer s. 277 angedeutet.
Die Zusammenstellung der Adelheid von der zigeunernmtter ertheilten Weissagung
mit den trugsprüchen der hexen ist Huther's eigenthum. Den Zusammenhang des
Shakespeare'schen Caesardramas, wie durch das erscheinen von Caesar's geist die
einheitliche grundlage des ganzen deutlich gemacht wird ,' hat Huther recht
hübsch dargelegt. Wenn er aber des vergifteten Weisungen ausruf »Maria,
Maria , du bist gerächt« mit Brutus worten V, 3 , 94 und Maria's letztes auf-
treten selbst mit dem eintritte von Caesar's geist in Brutus' zeit vergleicht , so
kann ich dem weniger beistimmen.
Auf die historischen dramen Shakespeare's , auf die der titel des pro-
gramms uns verweist, ist zuerst Herder in den »Blättern von deutscher art und
kunst« näher eingegangen. Als »historie, beiden- und Staatsaktion zur illusion
mittlerer zeiten , ein völliges grosse habendes ereigniss einer weltbegebenheit.
eines menschlichen Schicksals« definirt er Shakespeare's drama, und preist den
freund, dei- darnach strebe, ein gleiches denkmal aus unsern ritterzeiten , unserm
so weit abgearteten vaterlande herzustellen. Huther hat diese früheste, noch
vor dem ersten drucke des Goetz erfolgte vergleichung des Goethe'schen ge-
schichtsdramas mit Shakespeare's historischen dramen nicht erwähnt. Für das
bereits öfters behandelte verhältniss Goethe's zu vShakespeare, (vgl. Englische
Studien, bd. XVII, p. 239) hat er fast nichts neues beizubringen vermocht.
Breslau, Juni 1 893. ^I a x Koch.
1 Der neueste, dritte b: nd des Grillparzerjahrbuchs bringt ein ganz ent-
gegengesetztes urtheii aus Grillparzer's tagebuch von 1841 : »Man mag sich an-
stellen wie man will, Julius Caesar ist kein gutes stück. Die ersten drei akte
vollkommen dramatisch, aber von da ab brichts ab, und das Interesse wird rein
historisch. In dem gespräche zwischen Brutus und Kassius ist eine anknüpfung.
dass Brutus allein der sache willen handelte, indess die andern bloss von Selbst-
sucht oder neid getrieben waren. Wenn dieser gegensatz festgehalten und durch-
geführt wurde, hätte es ein komplettes ganzes geben können. Aber es verläuft
sich wieder, und das stück endet als eine begebenheit, statt dass es zur hand-
lung geworden wäre.« Dies im Grillparzerjahrbucli 1893 als neu veröffentlichte
urtheii hatte Sauer bereits 1887 in seiner ausgäbe von Grillparzer's sämmtlichen
werken XI V, 88 unter den »Studien zur englischen litteratur« drucken lassen,
ohne dass die herausgeber des Jahrbuchs dies erwähnen.
A. Lüder, Lord Byion's iiitheile über Italien 467
Albrecht Lüder, Lord Byron's urtheile über Italien und seine bewnhner,
ihre spräche, litteratur und kunst. [Jahresbericht der Drei-könig-scliule (real-
gyuinasium) zu Dresden-Neustadt, 1893. Prögr. no. 552]. 27 ss. 4°.
Der verf. dieser lesenswerthen abhandlung bespricht zuerst Byron's nufent-
halt in Italien und die eindrücke, die er dort von land und leuten erhielt, um dann
<lie dichterischen werke zu skizziren, in denen er Italien, vor allem Venedig verherr-
licht hat. Des weiteren gehl Lüder über zu Byron's verhältniss zur italienischen
spräche, bespricht ihn als übeisetzer italienischer dichtungen und seine Stellung
zu Dante, Petrarca, Tasso und Alfieri; zum scliluss werden seine urtheile über
<lie leistungen der Italiener auf dem gebiete der bildenden künste erörtert. Der
verf. hat in der ganzen schrift zwar keine specifisch neuen resultate zu tage ge-
fördert, aber seine auf liebevollem studium der quellen beruhenden Zusammen-
stellungen verdienen zu einer zeit, wo in der litteraturgeschichte des 19. Jahr-
hunderts noch so wenig streng wissenschaftlich gearbeitet w'ird , warme aner-
]<ennung.
Ich lasse hier ein paar randbemerkungen folgen, p. 5 f. Einige notizen über
Bvron's lelien in \'enedig finden sich in einem Vortrag von Jacopo Bernardi: Lord
15yron a Venezia e alcue meniorie a suo riguardo tratte dai diarii 1818 — 1819
<ie Generale Angelo Mengaldo, abgedruckt in L'Ateneo Veneto, Serie IV, 2, 1881,
|i. 81 ff., wenngleich die ausbeute keine sehr bedeutende ist. — p. 6 meint der verf.,
in lohn Galt's Life of Byron, das ihm nicht zugänglich gewesen sei, möge sich
näheres finden über Byron's aufenthalt in Girgenti. Das ist nicht der fall: es
heisst dort nur fp. 67): „Ilaving landed the mail at Girgenti". — p. 9 ff- 1'1 der
aufzählung der werke, in denen Byron Italien verherrlicht hat, vermisse ich das
drama The Deformed Transformed, dessen grösserer theil bekanntlich in Rom
spielt, und manche gedanken über die hauptstadt Italien's enthält, die sich auch in
anderen dichtungen Byron's wiederfinden; vgl. z. b. act 1, sc. 2, die Schilderung der
Peterskirche, mit Gh. H. IV, str. 15:^ If- (Def. Tr., Works, London, Murray 1883,
]). 30 f.: J see t/ic giant Abode of (he true g 0 d t=. Ch. H. IV, 154 : 3: Wortlikst
■of God, the holy and the tritc); beschreibung des kolosseums, Def Tr., Works
a. a. o. : And thosc scarce mortal archcs, Pile above pile of everlasting wall =: Ch.
II. IV, 128, 1 : Arches on arches etc.). Für die erörterungen über Byron's ver-
hältniss zur italienischen litteratur und kunst hätte u. a. auch ein aufsatz von
Stendhal, 'Reminiscences of Lord Byron in Italy' (sc. in Mailand, zuerst erschienen
in der Foreign Literary Gazette, mir bekannt gewoiden aus dem Wiederabdruck
in The Mirror, Vol. XV, 1830, p. 266 IT. und 278 ff.) vei werthen können ' ; so, wenn er
]!. 9, note 57 für die behauptung, Byron sei u. a. durch die „satires Iri-s lestes
de Buratli. et inenie les sonneis plus que voluptueux de BalTo" bceinflussl
worden, Taine cilirt. Ich schreibe die entsprechende stelle aus Stendhal's bericht
aus, mit dem wünsche , dass dieselbe zu einer genaueren Untersuchung dieses
punktes anstoss geben möge; es heisst da p. 280 : „Silvio Pellico once said to
him — 'The most delighlful of the ten or Iwelve Italian dialects, unknown beyond
the Alps, is the Venetian. The Venetians are the French of Italy*. 'They have.
then, some comic poet living'' 'Yes'. rejdied Pellico, 'a cliarming l.oet; but
1 Der name des autr)rs (= Maiie Henri Beyle) bürgt wohl für die Zuver-
lässigkeit dieser mitthcilungen, die übrigens auch Elze nicht zu kennen scheint.
Nur irrt Stendhal, wenn er diese Reminiscences vom jähre 1817 datirt, während
(loch Bvron vielmehr im Okt. und Nov. 1816 in Mailand sich aufhielt.
30* •
468 r.iUeiatwr I.
as his comeflies nie not allowed to be performecl, ihe composes tlicm under the
form of satiies. The name of this delightful poet is Buratti; and eveiv six
nionths, by the governor's Order, he pays a visit to one of the prisons of N'enice'.
In my opinion, this conversation with Silvio Pellico gave the tone to Byron's
subsequent poetical career. He eagerly demanded the name of the booksei ler
who sold M. Buratti's works ; and as he was accustomed to the expression of
Milanese bluntness, the question excited a hearty laugh at his expense. He was
soon informed, that if Buratti wished to pass his whole life in prison , the ap-
pearance of his works in print would infallibly lead to the gratification of his
desire ; and besides, where could a printer be found hardy enough to run Iiis
shai^e of the risk ? An incomplete manuscript of Buiatti cost from three to foiir
sequins. The next day , the charming Comtessina N. was kind enough to lend
her coUection to one of our party. Byron, who imagined himself an adept ii>
the language of Dante and Ariosto , was at first rather puzzled by Buratti's
manuscri[it. We read over with him some of Goldoni's comedies, which enabled
him at last to comprehend Buratti's satires. One of our Italian friends was evei»
inimoral enough to lend him a copy of BalTo's sonnets What a crime this iiad
been in the eyes of Southey !....! persist in tliinking , that for the com-
position of Beppo, and subsequently of Don Juan, Byron was indebted to the
reading of Buratti's poetry". — p. 12, anm. 84) berichtigt Lüder nochmals eine
angäbe von Elze, die ich schon, Engl, stud., bd. XVH. p. 449') widerlegt hatte.
Dass er meinen a. a. o. p. 448 ff. abgedruckten aufsatz über „Byron und Dupaty's
Lettres sur l'ltaiie" übersehen hat, ergiebt sich au'.h aus der besprechung von
Childe Heioid, p. 13 f. und der Prophecy of Dante, p. 20. So bescheiden die
resultate dieses kleinen aufsatzes an und für sich sind, so wird doch jeder, der
sich, sei es mit diesen Iieiden dichtungen im speciellen, oder mit Byron's stellurig
zur antike im allgemeinen beschäftigt, sich mit der dort vorgetragenen ansieht von
entlehnungen seitens Byron's aus diesem reisewerke auseinandersetzen müssen,
denn es ist doch wohl nicht ganz gleichgültig, ob der dichter nur imter dem
persönlichen cindruck von örtlichkeiten und kunstwerken geschrieben hat oder
seinem gedächtniss durch benutzung sciion voihandeiier beschreibungen zu hülfe
gekommen i.st, wenngleich natürlich das 'wie' der verwerthung desselben er-
heblich wichtiger ist als die thatsache selbst.
Was ferner die thätigkeit Byron's als Übersetzer betrifft, so ist gegen die
hier gegebenen andeutimgen zwar nichts einzuwenden , indessen verdient dieser
theil seiner schriftstellerei — und zwar nicht bloss seine Übertragungen aus dem
Italienischen — eine besondere monographische behandlung, mit der gegenwärtig
einer meiner zuhörer beschäftigt ist.
p. 21 ist von Byron's veiehrung für Tasso die rede und Lüder bemerkt,
der name des dichters kehre nur selten in Byron's Schriften wieder. Um so eher
verdient der folgende passus aus Stcndhafs ]<eminiicences , a. a. o. -p. 279
erwähnung. Das gespräch kommt auf ein sonnet Tasso's , „in which the ]ioet
niakes a boast of incredulity". 'Those verses', said Byron, 'were written under the
influence of spieen — nothing more. A belief in the Supieme Being was an
absolute necessity for the tender and warm imagination of Tasso. He was,.
besides, too much ol' a platonist to connect together the links of a difficult argu-
ment. When he composed that sonnet, iie feit the inspiiation of his genius,
and probably wanterl a movsel of bread and a mistress".
H. Schäfer, Byron's Cliilile llarold, Caiilo IV iiiiii Kogtrs It.ily 169
Beider Lesprecliung von Byron's beiirtheilung der bildenden künste (p. 23 f-)
konnte auf eine einschlägige äusserung der lady Blessington verwiesen werden,
Conversations with Lord Byron. London 1834, p. 42f. : „Having declined riding
with ]5yron one day, on the plea of going to visit some of the Genoese palaccs
and pictures, it furnished him with a subject of attack at our next interview;
he declared that he never believcd people serious in theii' adiniration of pictures,
Statuts, kc, and tliat tliose who expressed the most adniiratiun were „Amatoii
senza Aniore , and Conoscitori senza Cognizione" 1 should say that
Byron was not either skilled in, or an adniirer of, woiks of ait: he confesseil
to me that very few had excited his attention, and that to admire these he had
been forced to draw on his imagination". Diese benieikungen stimmen sehr
wohl zu dem, was wir sonst von Byron's Stellung zur maierei und plastik
wissen. Trotzdem erfahren wir von einzelnen fällen, wo bilder oder statuen
einen gewaltigen eindruck auf ihn hervorgebracht haben. So erzählt Stendhal
a. a. o. p. 280 : .,1 must not omit to notice the astonishing efTect produceil on
Lord Bvron bv the view of a line painting of Daniel Crespi. The subject was
taken from the well-known story of a monk supposed to have died in the odour
of sanctity, and who, whilst his brethren were chanting the service of the dead
around his hier in the church at niidnight, was said to have suddenly lifted the
funeral pall, and quitted his coffin , exciaiming, Tusto judicio Dei daninatus
sum !' We were unaide to wrest Byron from the contemplation of this picture,
which produced on his mind a Sensation amounting to horror. To indulge his
humour on this point, we mounted our horses in silence, and rode slowly towards
a nionastery, at a little distance, where he shortly afterwards overtook us".
Was endlich Byron's w-eithschätzung der italienischen musik betrifft, so
ist mit der vom verf. citirten anmerkung zu Don Juan XVI, 45 zu vergleichen
Leigh Hunt, Lord Byron, See. ed. Vol. L London 1828, p. 126 f.: „Pope,
befure he spoke of Handel, applied to Arbutlmot to know whether the com-
poser really deserved what was said of him. It was after making a similar in-
quiry rcspecting Mozart, that Lord B. wrote the passage in his notes to Don
Juan, giving him the preference to Rossini. Rossini was his real favourite. lle
liked his dash and animal spirits. All the best music. he said, was lively : — au
opinion, in which few lovers of it will agree with him".
B res! a u , Juni 1 893. ''• • ^^ '^' "' » " S-
Hermann Schäfer, Byron's Childe Haiold , Canto IV und Rogers Italy.
[Wissenschaftliche beilage zum Jahresbericht der realschule zu Görlitz, Ostern
1893. Piogr. no. 229]. 18 SS. 4".
Der verfa.sser dieser abhandlung gibt unter I eine inhallsangabe von Ch.
H. IV, wobei Str. 69—71 im urtexte ausgehoben werden. II bietet eine Über-
sicht über den inhalt der 52 abschnitte, in welche Rogers' Italy zerfällt. Seine
verse zur erinnerung an Byron aus abschnitt 23 werden auf p. lu theilwei.se
abgedruckt. HI endlich hebt das beiden dichtungen gemeinsame hervor und weist
zugleich auf die Verschiedenheiten hin; p. 16 f. gelangen weitere drei Strophen
aus Ch. 11. IV zum abdruck.
470
Litteraliir II.
Die aufgäbe, zu erörtern , wie jeder der beiden , mit einander eng be-
freundeten dichter das thema, die lierrlichkeiten Italien's zu schildern, verschieden
aufgefasst hat, war sicherlich eine anziehende, und gewiss hat der verf. mit seinem
endurtheil im grossen und ganzen das richtige getroffen; ausserdem ist es ihm als
verdienst anzurechnen, dass er durch seine inhaltanalyse von Rogers' werk einen
anmuthigen dichtungscyclus der Vergessenheit entrissen hat. Indessen gewinnt
man doch den eindruck , als ob wir es in dem ganzen aufsatz mehr mit der
etwas knappen und äusserlichen erledigung eines ihm von anderer seite gestellten
themas zu thun hätten als wie mit der liebevollen Versenkung in einem selbst-
gewählten arbeitsstoff. Vor allem fehlt jede motivirung gerade dieser wähl der
vergleichungsobjecte. Wir erfahren nichts davon, dass die beiden männer sich
schon in früher zeit nahe gestanden haben , dass Byron seinen Giaour Rogers
gewidmet und sich in bezug auf die fragmentarische form dessen Columbus zuui
muster genommen hat, dass er 1814 sich mit ihm zur gemeinsamen herausgäbe
von zwei dichtungen (Lara und Jaqueline) verbunden hat etc. Der leser erfährt
ferner kein wort von der entstehungsgeschichte von 'Italy', dessen erster theil
s. z. anonym erschien und erst mit dem zweiten zusammen initer Rogers' namen
ausgegeben wurde, ebensowenig von den äusserungen der kritik. Das werk von
P. W. Clayden , Rogers and bis Contemporaries. Vol. I. II. London 18S9.
würde ihm für diese Zusammenstellungen gute dienste geleistet haben. Dafür
konnte der Wiederabdruck der sechs Strophen aus Ch. H. ohne schaden wegfallen;
denn schwerlich wird jemand Schäfer's arbeit sorgsam duichlesen, dessen bibliothek
keinen Byron-text aufzuweisen hat
In sprachlicher hinsieht ist zu bemerken, dass man nicht von der „nioschte
von Sophia" fp. 6J sprechen kann.
Breslau, Juni 1893. E. Kölbing.
IL
LITTER.VTURüESCmCI n'E.
■»
Adolf Mager, Geschichte der englischen litteratur von ihren anfangen bis
auf die gegenwait. Mit einem anhange: Die amerikanische litteratur. Ein
hilfsbuch für schulen und zum privatgebrauch. Cöthen i. Anh. Otto Schulze's
Verlag 1893. Vll -\- 183 ss. 8«. Pr. mk. l,8ü.
Zur orientirung darüber, ob herr Mager berufen war, eine englische litte-
raturgeschichte zu schreiben , dürften die folgenden citate aus seinem buche
genügen, die ich auf gut glück herausgreife. — p. 9: „Orm, ein Augustiner-
mönch, schrieb ein familienbuch (!) in versen, das nach ihm Ormulum genannt
worden ist". — ]). 9 ff. Robert of Gloucester. Robert Mannyng, John Maunde-
ville und die balladenpoesie werden unter der rubrik: „Die angelsächsische
periode" aufgeführt. — p. 14. Von Chaucer's Parlament of foiiles heisst es : „Chaucer
hat zu diesem reizenden gedichte, in welchem die Schönheiten der natur mit seltener
Schwärmerei besungen werden, besonders (!)Dante's DivinaCnmmediaund Boccaccios
Teseide benützt." Das. wird über Troylus gesagt: „Chaucer scheint (!) diesem
Schönengedichte Boccaccio's Filostrato zu gründe gelegt zu haben". — i>. 15 wird
von The Flower and the Leaf gesagt: „The Fl. and the I^. kann zwar nicht mit
Sicherheit als das werk Chaucei^'s hingestellt werden , doch zeigen die reiche
farbenpiacht , die spräche (!) und der ganze plan der dichtung auf seine autor-
schaft hin". Dann folgt eine ausführliche analyse des gedichtes , während die
früheren werke Ch.'s ganz kurz abgemacht werden. ■ — p. 16 lesen wir über die
C T. : Das werk zerfällt in zwei theile (!), von denen der erste, die einleitung,
der werthvollere ist" etc. — ]x 17: „. . . eine Chaucergesellschaft sorgt für
Verbreitung guter kommentirter (!) texte". — p. 19 wird Occleve's Governail of
Princes als Übersetzung eines lateinischen gedichtes (I) De regimine principuin
bezeichnet. — p. 20 wird der titel des bekannten gedichtes Langland's wieder
durch „Die vision Peter's des pflügers" übersetzt. — p. 137 ff. wird Byron's mutter
consequent „Miss (!!) Byron" genannt.
T. A. Donner, Chronological Clinit of Englisli Literature i-i
Der verf. sagt im vorwort , er veröffentliche das Luch „/um besseren
verständniss absichtlich in deutscher spräche" ; das klingt so, als ob er sich auch
des Englischen mächtig fühle; in Wirklichkeit schreibt er aber nicht einmal ein
iiiessendes Deutsch und die logik leidet in seinen sätzen manchmal bedenklich
Schiffbruch; z. b. Vorwort: „Nach dem grundsatze: 'Non multa , sed multuni*
habe ich von der älteren periode nur das verwerthet, was für eine klare Über-
sicht nothwendig ist und dem Verständnisse, besonders bei einem einflusse
auf die deutsche litteratur, keine Schwierigkeiten macht." Die gesperrt ge-
druckten Worte sind mir unverständlich. — p. l 38 : „Der eigensinn und die launischen
übergriffe der mutter auf (!) die zucht der lehrer hemmten den fortschritt (?) des
jungen lords". „Sie (sc. Miss Chaworth) hat sich mehr (?) an der glühenden
leidenschaft des Jünglings ergötzt, aber der dichter hat sie nie vergessen." p. 140:
„Da (!) den aufständischen (sc. in Griechenland) jede einheit fehlte, so (!) trug
er nach kräften bei, den kämpf der Griechen zu unterstützen." — p. 144: „Da
Byron in der Schilderung der über das äusserste hinausgehenden dinge (!) ein
meister ist" etc. — p. 143: „Alle diese poetischen erzähiungen, die mit ausnaiime
des 'Gefangenen von Chillon' und 'Mazeppa' (historischen inhaltes, reiseabenteuer,
oder frei erfunden) sind zwar weniger einheitliche kunstwerke" etc. Ein konstruk-
tionsloser satz.
Auch an druckfehlern schlimmster art ist kein mangel ; z. b. p. 7: Evr-
nianriks] 1. Eormanriks ; Caedmon soll „eine paraphrase des siegers (!) Christi
über die höUe" verfasst haben, p. 19 The Falls of Princess (!); London Sick-
penny] 1. London Lick-penny ; p. 144: Sardanapulus] 1. Sardanapalus etc. etc.
Nach alledem besitzt herr Mager weder die kenntnisse noch die stilistische
gewandheit, noch auch die Sorgfalt im kleinen , die zur abfassung eines hand-
buchs der englischen litteraturgeschichte unbedingt erfcirderlich sind.
Breslau, Juli 1893- K- Kölbing.
Jos. Alex. Donner, Lector on the English Language and Literature at the
k. k. techn. hochschule, Vienna, Austria, Chronological Chart of English Literature.
Ed. Hölzel, Wien, 1890. Pr. : auf leinw^and gespannt, in maj)pe 1 fl. 50 kr.
Donner's Chronological Chart of English Literature hat den zweck, die
englische litteraturgeschichte graphisch darzustellen und so dem gedächtnisse durch
anschauung zu hilfe zu kommen. Die etwa 95 cm lange und 75 cm breite karte
ist in acht gleiche horizontale fehler getheilt, welche acht Jahrhunderte (vom XIL
bis zum XIX.) vorstellen ; jedes fehl ist der grösseren Übersichtlichkeit wegen
noch in zwei hallten getiieilt. In dem so hergestellten räume werden die ein-
zelnen autoren durch senkrechte striciie dargestellt , deren länge nach dem mass-
stab 1 mm = l jähr genau der lebensdauer des autors entspricht. Ueber jeden»
strich steht der name des autors; der anfangspunkt des Striches trägt die zahl
des geburtsjaiires , der endpunkt desselben die des todesjahres. Ein einfacher
strich bezeichnet einen prosaiker, ein doppelstrich einen dramatiker, ein durch-
l)rochener strich einen epischen oder lyrischen dichter. So sielit man mit einem
blick, in welchem Jahrhundert ein Schriftsteller lebte, wie lange er lebte, w\inn
er geboren wurde, wann er starb und was für eine litteraturgattung er pflegte;
ja auch die hauptwerke jedes Schriftstellers sind durch kleinen druck ange<leutet.
Dazu konnut noch, dass die namen der bedeutenderen gruppen von Schriftstellern,
wie z. b. T/ie cid Drajnaüsts , The old Nmelists , The Lake School durch rothe
lettern ersichtlich gemacht werden. Es ist auch zu billigen, dass zur weiteren
vergleiciiung links die regierungsdauer der englischen könige von Heinrich I. an
und rechts die lebcnszeit einiger berüiimter ausländer, wie Dante, Petrarka, Lulliir,
Cervantes, Corneille, Voltaire, Goethe und Schiller eingetragen ist. Aufgefallen
ist dem referenten, dass bei Chaucer «las geburtsjahr 1328 angegeben ist; ferner
fehlt bei Macaulay aus versehen das todesjahr (lH,-)9). Die anierikanisciie litteratur
ist gänzlich unberücksichtigt geblieben.
Die originell und sinnreich angelegte Chart of Englisli Literature empfieidt
sich auch durch ihre äusserst geschmackvolle ausstattung und macht somit nicht
472
Litteratnr 11.
nur dem Verfasser, sondern auch dem bekannten Hölzerschen grapliisclien institut
alle ehre. Sie sei allen studirenden der modernen philologie, lehraiiitskandidaten,
lehrern und professoren des Englischen, sowie überhaupt allen freunden der eng-
lischen litteratur auf das wärmste empfohlen.
Troppau, Mai 1893. J. Ellinger.
ZEITSCHRIFTEN.
The Tauchnit/. Magazine, an English Monthly Miscellanv for Continental
Readers. Leipzig, Bernhard Tauchnitz. 1892—93, heft 10-22. (Juni 1892 —
Mai 1893), je 80 ss. gr. 8°. Pr. : mk. 0,50 jedes heft.>
Bd. XVII, p. 257 — 258 der Engl. stud. habe ich bereits mein uitheil über
die ersten 9 hefte des neubegründeten T. M. ausgesprochen und letzteres den
lesern dieser Zeitschrift unter angäbe meiner gesichtspunkte warm empfohlen.
Nachdem die verlagshandlung seitdem fortgesetzt die weiter erschienenen hefte
<ler redaktion der PLngl. stud. hat zugehen gelassen und diese mir von letzterei-
zu fernerer kenntnissnahme übermittelt worden sind , kann ich nur erklaren, dass
<las T. AI. sich durchaus auf der höhe der eisten liefte und im besitz der von
mir bezeichneten empfehlenswerthen eigcnschaften hält.
Soll ich besondere wünsche ausspiechen , so wäre ein solchei' zunächst
der, dass die Verlagsbuchhandlung der rubrik des Table Talk lieber eine etwas
weitere ausdehnung geben möge, während dieselbe jetzt vielmehr eine neigung
zum zusammenschrumpfen bekundet. Sehr werthvoll würde ferner gewiss vielen
lesern die wiederaufnähme des „Lotidon Gossip"' sein, welchen Marie Corelli füi'
heft 11 und 12 abgefasst h.itte. Sehr dringlich endlich möchte ich die leitung
des T. M. um eine häufigere aufnähme von typischen Vertretern der amerikanischen
iiovellistik ersuchen: ihr eigenaitiger Charakter würde willkommene abwechslung
in die reihe der üblichen englischen „short storics" bringen , und ausserdem ist
das intei^esse des europäischen puldikums am angelsächsischen theile Amerika's
in rascher zunähme begriffen.
Rendsburg, Mai 1893- H. Klinghardt.
The An gl o- C on tinen t al. A Literary Magazine. Editor: C. Pemherton.
Responsible redacteur: F. W. Ellmenreich, Meran, Tirol. Vol. I, nr. I. (96 ss.)
January 1893. Pr. : 30 kr. (6 d.).
Die vorstehend bezeichnete monatsschrift hat schon eine 3 jährige existenz
imter dem namen ^Anglo-Aiistrian hinter sich. Herausgegeben wird sie von
einer in Meran wohnenden dame und ist zunächst der aufgäbe gewidmet, den
zeitweilig oder dauernd auf dem kontinent wohnenden Engländern Unterhaltung
sowie mancherlei l)elehrung über die sie imigebende naturweit oder etwaige be-
merkenswerthe volkssitten zu gewähren. Es liegt aber auf der band, dass auch
dem kontinentalen die hefte dieses magazins nicht ohne nutzen sein werden ; denn
es hat sprachliches interesse für ihn. beispielsweise die ihm geläufigen erschei-
nungen und Vorgänge der Alpenwelt oder des ]\Iünchener Volkslebens (den »schäffler-
tanz« in München) in originalem Englisch dargestellt zu finden. Man mache somit
einmal einen versuch mit irgend welchem der unter sich unabhängigen .monatshefte.
Tarnowitz, Ü.-Schl., Januar 1893. H. Klinghardt.
^ Leider finden wir am schluss von heft 24 eine trockene notiz der ver-
higsbuchhandlung, dass das unternehmen nicht fortgesetzt werden wird. Dies ist
sehr zu beklagen.
PE
3
E6
Englische Studien
PLEASE DO NOT REMOVE
CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET
UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY
^ROWN R)RÖs|