LIBRARY OF
1885- IQ56
Entomologische Zeitung.
Herausgegeben
von dem
entomologischen Vereine
STETTIN.
Fünfundzwanzigster Jahrgang.
>®-^?s^
Stettin 1864.
Druck von R, (jrasamann.
Giitoiiioiogiiielie Xelttiai^
herausgegeben
von dem
entomoloffischen Vereine zu Stettin.
Red-ictiou" I" Commission bei den Biiclihaiidl.
V. E. S. Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer
C. Ä. Dohrn, ^ creins-Piüöideut. in Leipzig.
IVo. 1—3. 25. Jahrgang. Jau. — März 1864.
Daukblättclieu,
Siehst Du, alter Papa Kronion,
Das hast Du brav und weise gemacht,
Dass Du mein Betteln im vorigen Jahr
Glorreich ad absurdum geführt!
Als an den Idus des Septembers
Aeolus nach wie vor beharrlich
„Mit kothrandigem Regenmantel"
lieber Stettin's Weichbild hinsauste —
Da verzagt' icli an Deiner Güte,
Weil Du dem bös beständigen Westwind
Gar nicht wolltest das Handwerk legen!
Und doch hatt' ich mich schnöde versündigt
Au dem Vertrauen auf Dich, Altvater,
Denn nur so, nur so war's möglich.
Klar zu machen, wie gut Du's meintest.
Noch im Moment, wo die Ehrengäste
Kamen am siebzehnten mit dem Dampfross,
So aus den deutschen wie fremden Gauen
Gastfreiheit Stettins zu erproben,
Da noch dürft' ein unsanfter Zephyr
Oeffnen den Schlauch barsch platzenden Regens.
Aber von da ab hast Du, o Zeus,
Schranken errichtet dem nassen Gesellen,
Dass er mit übel verhehltem Grimm
Nur unschädliche Tücken geübt hat.
Nicht an dem Tag, wo Swinemünde
Galt als Ziel der Naturstudiosen,
Hat ein Tropfen die Fahrt verkümmert
Noch verstöret das Straudvergnügen,
Ausgenommen etwa die Thräncn,
üie uns das Lachen ausgepresst
Ueber das humoristische Treiben
Rand- und bandloser Alchymisten.
Vollends am Odinstage, da hast
Du den Pluvius so verleugnet,
Dass wir am schlagendsten wuhlerkanni.
Wie Du dem Feste hold gesinnt warst.
Montags gab es noch harte «Schauer,
Und wir Ötettiner schüttelten zweifelnd
Unsre localgewitzten Häupter,
Ob das Programm nicht müsse scheitern ?
Alles aber gelang vortrefflichst,
.So die Fahrt nach dem Hügel Julo,
Der aus den dunkeln Buchenschluchten
Korngesegnet herniederschaut
Auf den .See und die Wiesenmatten
Und auf die Segel von fremden Küsten.
80 der Weg nach Elisens Höhe
.Schön verklärt durch die Abendsonne,
Ob sie gleich sich zu betten schien
Hinter bedenklichst dunkle Gewölke.
»So das Mahl, das bereitet war
In dem Garten, dem zeltgeschmückten,
Wohlversehen mit Material,
Um zu erforschen das Trockne und Nasse.
So der Heimweg zu Land und Boot,
Sicher die Krone des ganzen Festes
Und die Krone auch Deiner Güte.
Kur bei westlichem Wind war möglich
Solch mildwarm behagliches Wetter,
Solche den Mond verdeckenden Wolken;
Nimmer gelangen sonst so bezaubernd
Wie in tausend und einer Nacht
Alle die hundert und aberhundert
Flammen, Sonnen, Raketen uml Schwärmer
Auch des bescheidensten Uferbewohners
Fensterbeleuchtung — sie kam zu Ehren :
Alle die Schiffe mit bunten Laternen
Und der Patricier stolze A'illen
Strahlend in bunter bengalischer Lohe
— Wahrlich, es hatte .Stettin bewiesen,
Dass es zu Ehren solcher ^■ersammlung
Seinen Dank in das rechte Licht
Jubelentflammt zu stellen wusste
Das, 0 Zeus, mag auch Dir genügen
C. A. Do hm.
Verzeichniss
säiiiiiitliclier ]?Htslle«ler «le« Vereins.
Protector des Vereins.
Der Ober-Präsident der Provinz Pommern, Herr Frcili. Senfft
Ehren-Mitglieder.
Se. Kön. Höh. der regierende Grosslierzog von Oldenburg.
Se. Durclil. Richard Fürst zu Khevenhüller-Metsch, Präsident
des zool.-botan. Vereins zu Wien.
Herr Dr. Aube in Paris.
- Dr. V. Bär, Exe. Staatsrath und Akademiker in Peters-
burg.
- Eoheman, Intendant des ent. Museums in Stockholm.
- Dr. V. Brandt, Exe, Staatsrath und Akademiker, Di-
rector des Kaiser!, zool. Museums in Petersburg.
- Dr. Burmeister, Professor in Buenos Ayres.
C h e V r 0 1 a t in Paris.
- Dr. Franklin-Bache, Präsident der philos. Gesell-
schaft in Philadelphia.
Dr. Gray, Director des entom. Departements im British
Museum, London.
Dr. H. Hagen in Königsberg in Preussen.
Lacordaire, Professor der Zoologie in Liege.
Dr. John Le Conte in Philadelphia.
E. Mulsant, Bibliothekar in Lyon.
Frau Isabel Stainton, geb. Dünn, auf Mountstield (Lewis-
ham) bei London.
Herr Uhden, Geli. Staatsminister, Exe. in Berlin.
B. W. Westermann, Kaufmann in Kjöbnhavn.
- .J. 0. Westwood, Prof. in Oxford.
%
Vorstand des Vereins.
Herr Dr. Behm, Geh. Medicinalrath in Stettin.
Dassel, Appellations-Gerichtsratli in Stettin.
- Dr. C. A. Dohrn, Director in Stettin. Präsident.
Gillet de Monmore, Kaufmann in Stettin.
Herr Hering, Professor in Stettin.
Hess, Reetor in Stettin.
Lincke, Lelirer an der Bürgerschule in Stettin.
Dr. Loe^v, Director in Meseritz.
Miller, Kaufmann in Stettin, Kendant.
Pitsch, G3'mnasiallehrer in Stettin.
Dr. Ratze bürg, Gelieimrath in Neustadt-Eberswalde.
Schaum, Dr. philo?, et med,, Professor in Berlin.
Dr. V. Siebold, Prof. in München.
- Dr. Suffrian, Schulrath in Münster.
Prof. Zell er, Oberlehrer in Meseritz.
Ordentliche Mitglieder.
Abdul Effendi in Daniascus.
Herr Adams, Wundarzt bei der Flotte in London.
- Ahrbeck, Kanzellist in Hannover.
Dr. Alabieff, Prosector der Universität in Moskwa.
Albers, Senator in Hannover.
V. Alers, Oberförster in Duninowo in Polen.
- Th. H.' Allis in York.
Dr. Altum, Privatdocent an der Königl. Akademie in
Münster.
An der seh, G.-Consul in Königsberg.
Andritzschky , Apotheker in Zwickau.
G. d'Angiolo in Pisa.
- Dr. Th. Apetz in Altenburg.
- Ed. Assmuss, Dr. phil. in Podolsk.
Axmann, Förster in Amtgehren bei Arnstadt.
Bach, Lehrer an der höheren Stadtschule in Boppait.
Bachmann, Lehrer in Insterburg.
Ernst Ballion, an der Universität in Kasan.
Baly, Dr, med. in Kentish Town bei London.
Dr. Barth, pract. Arzt zu Königsberg in Preussen.
Dr. phil. v. Babo in Weinsheim bei Heidelberg.
Dr. Bauer, Kreisphysikus in Nentert^hausen.
Dr. Beck in Napoli.
Alex Becker in Sarepta.
Bellard i, Prof. an der Universität Turin.
- Bellier de la Chavignerie, Justizbeamter in Paris.
Bernheim, Prof. in Chur. /
v. Bernuth, Oberförster in Jägerhof.
Dr. Stefano de Bertolini, K. K. Beamter in Trient.
- Bertoloni jun., Prof. an der Universität Bologna.
- Bethe, Dr. med. in Stettin.
- Bianconi, Prof., Director d. zooL MuseuiȊ d. Unive'-
eität Bologna.
Herr Dr. Bibow in Garz a. 0.
- E. A. Bielz, K. K. Finanzbeamter in Herrmannstadt.
Bigot in Paris.
Billig in Stralsund,
- Bilimek (Dominik) Hochw., Prof. der Naturgeschichte
am K. K. Cadetten-Institut in Eisenstadt.
Blanchard, Director des zoolog. Museums, Jardin des
Plantes in Paris.
Blauel, Rector in Osterode.
Bog eng, Apotheker in Putzig.
V. Bodemeyer in Zesselwitz.
- Böttcher in Neustadt-Eberswalde.
Boie, Justizrath in Kiel.
- Boll, Apotheker in Bremgarten (Schweiz).
- H. de Bonvouloir in Paris.
- Dr. Böse in Ortenberg.
Bo wring in London.
Dr. Boysen in Stettin.
- Brandt in Neustadt-Eberswalde.
Braselmann, Lehrer in Düsseldorf.
Dr. Fr. Brauer in Wien.
Brehm in Sondersleben.
- Bremer, Architect in Petersburg.
- W. Brick, Lieut. im Feldjägercorps in Rossleben.
Brischke, Lehrer in Danzig.
Brittinger, Apotheker zu Steyr in Ober-Oesterreich.
Em. V. Brück, Kaufmann in Crefeld.
- Brunner v. Wattenwyl, K. K. Telegraphen-Director jin
Wien.
Büttner, Lehrer in Grabow bei Stettin.
irchard, I
Bückeburg.
A. Butler off, Prof. an der [Jniv. in Kasan.
Dr. Butzke, Kreis-Physikus in Schievelbein.
Dr. Caesar, Arzt in Bremen.
Dr. Calw er in Stuttgart.
Dr. Candeze, Arzt in Liege.
Caspary, Prof. an d. Universität in Königsberg.
Chabrillac, Naturf. in Paris (derzeit in Brasilien).
Dr. Chapuis, Arzt in Verviers.
Baron v. Chaudoir in Kuzmin bei Shitomir.
Hugo Christoph, Lehrer in Sarepta.
Hamlet Clark, Prediger in London.
F. W. C lasen, Lehrer am Gymnasium in Rostock,
Dr. Coquerel (franz. Marine) in Paris.
Cornelius, Lehrer an der Realschule in Elberfeld.
Herr Acliille Costa, Dr. in Napoli,
Gramer, Stadtrichter a. I). in Chailultenburg.
Czecli, Lelirer in Düsseldorf.
J. Czegley, Museums vorstand in Tropi)au.
■ -' Damke, Grundsteuer-Revisor in Hannover.
Damm, Justiz-Commissarius in Magdeburg.
Daniel, Advokat, Bürgermeister zu Sch^aan im Gross-
herzogthum Mecklenburg.
Franz Degenhardt, Bergrevisor in Clausthal.
Desmarets, Secretair der entomologischen Gesellschaft
in Paris.
Dietrich, Lehrer im Kanton Zürich.
Dihm, Kaufmann in Magdeburg.
- C. Dinkler in Hamburg.
- Dr. Döbner, Prof. in Aschaflenburg.
- Heinr. Dohrn, Dr. philos. in Stettin.
- A. Dohrn, Stud. phys. in Berlin.
V. Dom m er, Kaufmann in Danzig.
- Dr. H. Dor in Vevay.
- Dr. Dornheim, Oberlehrer in Minden.
• - J. W. Douglas in Lee bei London.
- A. Doue in Paris.
C. Drewsen in Strandmöllen bei Kjöbenhavn.
- Drude, Rector in Hettstädt.
- Aug. Dutreux, General-Einnehmer in Luxemburg.
Dr. Edgren in Sköfde (Schweden).
Dr. Egg er in Wien.
Egli, Lehrer in St. Gallen.
- Dr. Ehlers, Privat-Docent in Göttingen.
W. Eich ho ff in Schleusingen.
-' Eigen bro dt, Regierungsbeamter in Ehreubreitenstein.
Elditt, Lehrer an der hohem Bürgerschule in Königs-
berg in Preussen.
Endrulat, B., Literat in Hamburg.
V. Erlach, Director in Hall (Tyiol).
- Evi^ald, Maler in Berlin.
V. Fähraeus, Minister in Göteborg, Exe.
Leon'Fairmaire, Tresor, adj. der soc. ent. in Paris.
Fehr, Lehrer in Gunzenhausen in Baiern.
Dr. C. Felder, Hofger.-Advokat in Wien.
Eugen Felix, Kaufmann in Leipzig.
Graf Ferrari in Wien, am K. K. Naturalicn-Cabinet.
Marquis de la Ferte Senectere in Pari^.
Dr. phil. Fieber, Appellations-Kanzlei-Dircctor in Chru-
dim in Böhmen.
- Dr. F i 1 i p p o de F i 1 i p p i , Prof. der Zool. in Turin.
Herr Fischer, Edler v. Küss 1er stamm in Wien.
Dr. Fischer, Prof. in Freiburg im Breisgau.
C. Fischer, Lithograph in Berlin.
Dr. Asa Fitch in Salem (Washington).
Dr. Gustav Flor, Prof. an der Universität Dorpat.
- Förster, Piof. an der Realschule in Aachen.
R. Forst, Kaufmann in Hamburg.
Frank, Subrector in Annweiler.
Dr. A. V. Frantzius in Costarica.
Felix Fraude, Kaufmann in Züllchow bei Stettin.
- G. Ritter v. Frauenfeld, Gustos des K. K. Naturalien-
Cabinets in Wien.
- Heinr. Frey, Prof. der Universität Zürich.
Frey er, Stifts-Cassirer in Augsburg.
Frey-Gessner in Aarau.
Dr. Friedenreich in Colonie Blumenau, Prov. S. Ca-
tarina Brasil.
Friedrich, Gerichts-As&essor in Breslau.
- ^Frings, Fabrikant in Uerdingen.
Frische, Kaufmann in Naumburg.
Fritzsche, Prof. in Freiberg.
Dr. Frivaldsky, Gustos in Pestli.
Alex. Fr}', Kaufmann in London.
Waldemar Fuchs in Berlin.
Füldner, Gymnasiallehrer in Neustrelitz.
Funke, Cantor in Rochlit/..
Garl Fuss, Prof. in Herrmannstadt.
G. Galeazzi in Milano.
Dr. Gallus in Sommerfeld.
A. Gärtner, Rechnungsrath in Brunn.
Gassner, Gommissarius in Prag.
Gaubil, Capitain a. D. in Quillan (Pyren.).
Gehin, Apotheker in Metz.
Dr. Max Gemminger in München.
Georg, Königl. Förster in Bevensen bei Lüneburg.
Gerard, Secretair der Linne'sciien Gesellschaft in Lyon.
Gerhard in Hamburg.
Gerhardt, Lehrer in Liegnitz.
Dr. Gerstäcker, Gustos des Kgl. zool. Mus. zu Berlin.
Ghiliani, Con^ervator am zool. Museum zu Turin.
Girschner, Pi-of. in Colberg.
Dr. C, Glaser in Worms.
v. Gl öden, Freiherr auf Bülzow in Meckl.-SchM erin.
Glitz, Revisor in Htuiuover.
- Dr. F. Glückselig in Elbogen.
v. Gödel, Consul in Trapezunt.
- Grebe, acad. Lehrer in Eldena.
10
R. Grentzenberg, Kaufmann in Danzig.
Gre&sner in Rochlitz.
W. Grey, K, Hofgärtner a. D. in Petersburg.
Grimm, Hofstaatssecretair in Berlin.
Grube', Staatsratli und Prof. in Breslau.
A. V. Gruber, K. K. Forstmeister, jetzt in Türk. Dien-
sten in Konstantinopel.
Grüner, Kaufmann in Leipzig.
Gutch, Cabinets-Courier in London.
A. Haag, Dr. juris in Mühlenhof bei Frankfurt a. M.
Habelmann, Kupferstecher in Berlin.
Freiherr Halbhub er v. Festewill, Landes-Präsident des
Herzogthums Schlesien in Troppau.
Dr. Clemens Hampe, fürstlicher Leibarzt in Wien.
Hanak, Prof. am Gymnasium zu Ofen.
Hai dem an, Prof. in Columbia (Pennsylvanien).
A. H. Haliday in Dublin.
Harer in Frankfurt a. M.
Oberlieut. v. Harold in München.
Dr. Hartig, Forstrath und Prof. in Braunschweig.
Otto Hassel, Auditor in Wolfenbüttel.
Baron Hausmann in Botzen.
Dr. Hecht, pract. Arzt in Stralsund.
Hederich, Pastor in Fületelke in Siebenbürgen,
Heddewig, Kunstgärtner in Petersburg.
Heeger in Moedling bei Wien.
Dr. Heer, Prof. in Zürich.
V. Heineraann, Steuerrath in Braunschweig.
Hell mann, Apotheker in Kasan.
Hensche, Stadtrath in Königsberg in Preussen.
Ed. Hering jr., derzeit in Berlin.
Hering in Brunn.
Dr. Herrich-Schäffer, Kreis- und Gerichtsarzt in
Regensburg.
W. Herwig in Arolsen.
V. Hey den, Senator in Frankfurt a. M.
L. V. Hey den, Oberlieut. in Frankfurt a. M.
Heyer, Stadtschreiber in Lüneburg.
Hildebrandt, Prof. an der Maler-Acad. in Düsseldorf.
Dr. Hille, Apotheker in Hanau.
Hociihuth, Director des botanischen Gartens in Kiew.
Ho ff mann, Professor in Bamberg.
Hoff meist er, Pfarrer in Nordhausen bei Cassel.
V. Holle in Göttingen.
Ho Imgren, Adj. des zool. Mus. in Stockholm.
Holtz, Rentier in Barth.
11
Herr Homeyer, auf Darsin bei Poganitz in Pommern.
Hop ff er, Custos am K. entom. Museum in Berlin.
Max V. Hopffgarten, Gutsbesitzer in Mülverstedt bei
Langensalza.
- V, Hornig, K. K. Ministerial-Beamter in Wien.
- E. W. Janson in London.
Javet in Paris.
Jekel in Paris.
Dr. Im hoff, pract, Arzt in Basel.
J. F. Judeich, Forst-Conducteur in Dresden.
Junker, Oberfinanzkammer- Registratur in Catsel.
- Kaden, Director in Dresden.
Kaltenbaeh, Lehrer in Aachen.
- V. Kamp ff, auf Niederfaulbrück bei Schweidnif/.
Karelin, Collegienrath in Moskau.
- Karow, Pastor in Roggow bei Daher in Pommern.
Karsch, Prof. in Münster.
- Dr. Kaup, Custos in Darmstadt.
Kawall, Pastor in Pussen bei Windau.
Dr. Kayser in Halle.
Kays er, Architect in Frankfurt.
Keferstein, Gerichtsrath in Erfurt.
Adolph Keller in Reutlingen.
Kellner, Oberförster in Georgenthal in Thüringen.
V. Kiesenwetter , Regierungsrath in Bautzen.
Dr. Kirchner in Kaplitz in Böhmen.
Kirsch in Dresden.
Prof. Kirschbaum in Wiesbaden.
Klingel hoff er, Major in Darmstadt.
C. Klotz in Pirna.
Eugen Klug in Olhnütz.
Jos. Klug, Gymnasiallehrer in Mährisch Trübau.
Klupsz, Prof. in Rastenburg.
- Ferd. Knobbe, Kaufmann in Harburg.
J. Knörlein, K. K. Directions - Ingenieur in Linz in
Oberösterreich.
Gabr. Koch in Frankfurt a. M.
Koch, Geh. Amtsrath in Sülz in Mecklenburg.
Koch, K. K. Forstmeister in Carlsbad.
Dr. Koch in Nürnberg.
C. Kodermann, Custos des Naturalien-Cabinets im Stift
St. Lambrecht (Obersteyermark).
Körnich, Actuar in Meissen.
Kok eil, Taxamtsofficial in Klagenfurt.
- Kolbe, Ref. in Stettin.
- Dr. Koleaati, Prof. in Brümi.
12
Herr Köpi)en, Kaufmann in Stendal.
Kraal/, Dr. pbil. in Berlin.
- V. Kraatz, Oberstlieut. in Münster.
- Dr. K ratter, Kreisphjsikus in Zloczow (^GalizienJ.
J. C. Kraus, Lehrer in Trier.
Ernst K reu SS 1er, Dr. med. in Arolsen.
- Dr. Kriechbaum er in Münclien.
- Kr ÖS mann, Lehrer in Hannover.
- V. Kronlielm, Assistenzarzt in Leobschütz.
- K. Kropp, Prof. an der Forstlehranstalt in Weisswa^ser
(Böhmen).
- Krüper, Dr. phil. in Athen.
Rud. Krziz in Brunn.
- Graf Küenburg, K. K. Berg- und Salinen- Direclions-
Assessor in Bransdorf (österr. Schlesien).
- Graf Emich v, Küenburg in Prag.
- Graf Gandolpb v. Küenburg in Prag.
- Küsell, Gutsbesitzer in Schlesien.
- Dr. Küster, Telegraphen-Director in Bamberg.
- C. Kumm, Kaufmann in Danzig.
- A. V. Kuschakewitsch, Capt. in Petersburg.
- J. V. Kuschakewitsch, Capt. in Petersburg.
Laeserson, Kaufmann in Moskwa.
- Prof. Dr. Lanza in Spalato.
- W. V. Langsdorf in Lahr im Breisgau.
- Leder er in Wien.
- Prof. Lenz in Königsberg.
- Leunis, Prof. in Hildesbeim.
Logan in Edinboro.
- Dr. Lowe in Edinboro.
- Lucas, Director im entomol. Museum de.^ Jardin des
plantes in Paris.
- Dr. Luchs, Badearzt in Warmbrunn.
- Lüben, Seminar-Director in Bremen.
- E. Lüders, Rentier in Lauterberg am Harz.
- Lyncker, Secretair in Cassel.
- R. Mac-Lachlan in Forest-hill bei London.
P. Maassen in Crefeld.
- Maehler, Dr. med. in Heidelberg.
- Mähner t in Sylda bei Aschersleben.
- G. Märkel, Cantor in Leuben bei Lommatsch.
Mäklin, Prof. Dr. phil. in Helsingfors.
- R. Maitland, Conservator des entomol. Museums der
Gesellschaft Natura Artis Magistra in Amsterdam.
Malirz, Rechnuugsbeamter in Ofen.
- V. Manderstjerna, General in Petersburg.
- Mangold, Königl. Forst-Inspector in Stettin.
13
Herr Jos. Mann, Maler in Wien.
Alfred de Manuel in Chambeiy.
- de Marseul, Abbe in Paris.
Fr, Martens, Seniinarlehrer in Segeberg.
- Job. Martens, Conrector in Rendirburg.
Martini, Hofratli in Weimar.
Graf Matuscbka, Oberförster in Scböneiclie b. Wohlan.
Jose])h Meyer, K. K. Ministerial-Revident in Wien.
- L. Mayer, Hofgärtner in Potsdam.
- G. Mayr, Prof. Dr. phil, in Wien.
Melly, Kaufmann in Liverpool.
- Prof. Dr. Menzel in Zürich.
Dr. Mess in München.
Messow, Rentmeister in Wernigerode.
Messing, Hof- und Schloss-Cantor in Neustrelitz.
Meyer, Cand. phil. in Hamburg.
Meyer-Dür, Hauptmann in Burgdorf (SchAveiz).
Micklitz, K. K. Förster in Tolmein bei Görz.
Mickisch, Bcrgwerks-Inspectov in Pilsen.
Mielke, A])otheker in Posen.
C. J. Milde in Lübeck.
L. Miller in Wien.
Mi liiere in Lyon.
Mink, OberleJn-er in Crefeld.
Dr. Moebius, Lehrer am Johannenm in Hamburg,
H. R. Mö schier in Herrnhut.
- G. Molinari in Pisa.
Leo Molinari, Kaufmann in Breslau.
- Dr. Monti in Pisa.
Moore, Beamter am zool. Museum des ostind. Hauses
in London.
- V. Motschulsky, Oberst-Lieut. a. D. in Odessa.
Moe, Univeisitätsgärtner in Christiania.
- Dr. Morsbach, pract. Arzt in Dortmund.
- Dr. Mühlcnpfordt, Prof. in Hannover.
Mühlig in Frankfurt a. M.
- Dr. Müller, Lehrer in Lippstadt.
C. Müller in Berlin.
- Müller, Stadtwundarzt in Neustadt-Eberswalde.
- Jul. Müller, Fabrik-Buchiialter in Brunn.
Gl. Müller, Meclianicus in Dresden.
- Anton Müller, Bisthums- Fortsmeister in Friedeberg
(österr. Schlesien).
H. Müller, Steueramts-Rcndant in Birnbaum.
Mutz eil, Maler in Berlin.
- Murdfield, Apotheker in Rheine.
14
Herr Andr. Murray, Beamter der Horticultural Society in
London,
- Dr. Nebel, Oberarzt in Darmstadt.
J. Neu mann, Catechet am Gymnasium in Troppau.
Neustadt in Breslau.
Eduard New man in London.
Graf Nicelli, Lieut. im Kaiser Alex.-Regt. in Berlin.
- Nick er 1, pract. Arzt in Prag.
Dr. Nicolai in Arnstadt.
- Nietner, Plantagen-Besitzer bei Rambodde (Ceylon).
Oberst v. Nolcken, Ligenieur in Riga.
- Nördlinger, Prof, in Hohenheim bei Stuttgart.
- Dr. Nylander in Helsinglbrs.
- Obert, Lehrer in Petersburg.
A. V. Gertz en in Mecklenb. Friedland.
- Baron Franz v. Oezkay, K. K. Kämmerer in Oedenburg.
Orsini, Prof. in Ascoli.
- Baron Osten-Sacken, Kais. russ. General -Consul in
Newyork.
V. d. Osten, Rittergutsbesitzer zu Warnitz bei Soldin.
- Pacher, Pfarrer in Tiffen (Kärnthen).
- Dr. Palliardi, Medicinalrath in Franzensbad.
- Pape, academischer Kupferstecher in Petersburg.
Prof. G. Passerini in Parma.
Perroud in L3'on.
- Dr. Peters, Medicinalrath in Neu-Strelitz.
0. Petsche, Kaufm. in Eisenach.
- Pfeil, Staatsanwalt in Hirschberg.
Pfützner, Kaufmann in Berlin.
- Dr. Pfund, Assistent am Naturalien-Cabinet in Prag.
- Dr. Philippi seu., Director des naturhist. Museums in
S.-Yago (Chile).
- A. H. E. Philippi jr. ebendaselbst.
Piccioli in Florenz.
- 0. Pirazzoli, Major in Rimini.
- G. Pirngruber, Beneticiat in Grünwald bei München.
Pirsch, Lehrer in Swinemünde.
V. d. Planitz auf Neidschütz bei Naumburg.
Carl Plötz in Greifswald.
- Pogge, Kaufmann in Greifswald.
Popoff, Collegien-Rath in Kjachta.
V. Prittwitz, Notar in Brieg.
- Putzeys, General- Secretair im Justiz -Ministerium in
Brüssel.
- Quapp, Oberlehrer in Minden.
- Raddatz, Lehrer am Gymnasium in Rostock.
15
Herr v. Radoschkoffsky , Artillerie-Ober«t in Petersburg.
Rahtz, Förster in Neumark.
- Prof. Dr. Redtenbacher, Director des K. K. Natura-
lien-Cabinets in Wien.
Reer, Kaufmann in Hamburg.
Reide meist er, Candidat in Cummerow.
Dr. Reinliard, JMedicinalrath in Bautzen.
J. F. E. Reiniiold, Ober-Gerichtssecretair in Hannover.
Reisig, Ober-Forstsecretair in Darmstadt.
- Dr. V. Renard, Secretair der Kaiser!, naturf. Gesell-
schaft in Moskwa, Staatsrath.
K. Reutti in Freiburg im Breisgau.
- Dr. Rey in Halle a. d. S.
Richter, Kammer-Musikus in Berlin.
Richter, Hofgärtner in Luisium bei Dessau.
- Richter, Oberförster in Potsdam.
Richter, Pastor in Punschrau bei Naumburg.
Richter, Oberförster in Stepeuitz.
Dr. C. Richter, Kais. Landgerichtsrath in Troppau.
- Riehl, Ober-Zahlmeibter der Haupt- Staats -Gasse in
Cassel.
Jul. Rictz, HofkapcUmeister in Dresden.
- Dr. Ritter, Hauptlehrer am Gymnasium in Marburg.
- W. Roeloffs, Maler in Brüssel.
- Aloys Rogenhofer, Gustos am K. K. zoolog. Museum
in Wien.
- Dr. Roger, Leibarzt Sr. Durchlaucht des Herzogs von
Ratibor in Räuden, Sanitätsiath.
Bohde, Lehrer in Berlin.
- Gam. Rondani, Prof. in Parma.
Rohtlieb in Handjurg.
Dr. Rössler in Wiesbaden.
Rosenberge r, Pastor in Groesen (Kurland).
Dr. Rosenhauer, Prof. in Erlangen.
V. Roser, Geh. Legationsrath in Stuttgart.
J. Rost, Kaiserl. Ingenieur in Troppau.
Russ, Lehrer in Hanau.
- Saalmüller, Lieut. in der preuss. Artillerie, deizeitin
Frankfurt a. M.
- R. V. Sacher-Masoch, K. K. Hofrath in Prag.
- R. V. Sacher-Masoch, K. K. Hofrath in Pesth.
Dr. Sachse, pract. Arzt in Leipzig.
- Dr. Sahlberg, Prof. in Helsingfors.
Sand, Gand. in Königsberg.
W. W. Saunders in Reigate.
H. de Saussure in Geneve,
16
Herr Dr. Sauter in Königsberg, Director.
- Schaschl, K. K. Hüttenbeaniter in Forlach (KärntiieiO-
Scliaui fei berger, Architect in Peterf^burg,
Schaufuss, Naturalienhändler in Dresden.
Sclieffler, Stadlgeriehts-Seeretair in Blankenburg.
Scheibe, Lehrer in Kemberg.
Scheibge, Lehrer in Garz a. d. 0.
Dr. Scheibler, Chemiker in Stettin.
Seb. Alex. Scheidel, Bank-Beamter und Custos der
entomol. Sektion im Senckenbeigischen Museum in
Frankfurt.
Schenck, Prof. zu Weilburg.
Dr. S Chief f er decker, pract. Arzt in Königsberg.
Schindler, K. K. Pfannhausverwalter in Hall.
Schindowsky, Förster in Pröbbernau bei Elbing.
Dr. jur. R. Schiner, Secretair des zoolog.-botanischen
Vereins in Wien.
Schiödte, Insp. am K. zool. Museum in Kjöbenliavu.
- Schleich, Dr. med. in Stettin.
- Schlich ting, Superintendent in L^inger bei Pyritz.
Schläger, Diaconus in Jena.
Schmeltz, Naturalienhändler in Hamburg.
A. Schmid in Frankfurt a. M.
Ferd. Jos. Schmidt in Laibach.
- Dr. Schmidt, Director in Elbing.
Schmidt, Kreiswundarzt in Wismar.
- Ad. Schmidt, Dr. med. in Frankfurt a. M.
Schmidt, Portraitmaler in Stettin.
- Dr. Schmidt-Goebel, Prof. in Lemberg.
Schmitt, General-Superintendent in jNIainz.
Dr. pliil. Schneider in Breslau.
M. Schönbach, Oberförster in Reinwiese bei Hernis-
kretschen.
Seil reck, Lehrer in Zeulenioda.
Sehr eckenb ach, Diaconus in Chemnitz.
Dr. Egid. Schreiber, Prof. an d. Ober -Realschule in
Görz.
Schreiber, Collaborator in Wolfenbütlel.
R. Schreiber, Cand. math. in Rossla.
Schreiner, Registrator in Weimar.
- Gottfr. Schreitter, Missar in Pinkau (Steiermark).
Dr. P. Schumann, Arzt in Reichenbach (Schlesien).
Schultz, Oberlehrer in Berlin.
Schultz, landräthl. Secretair in Stettin.
Schulze, Cand. theol. in Pöliiz.
17
Herr Dr. Schwabe, practischer Arzt in Stadt Remda bei
Rudolstadt.
- J. Scott in Lee bei London.
Scriba, Pastor in Ober-Lais (Nidda).
Samuel H. Scudder in Boston.
- Seeger, Dr. med. in Hall (Tyrol).
- Georg Seidlitz aus Kurland, derzeit in Berlin.
Cavaliere Baudi di Selve in Turin.
- Baron de Selys-Longchamps, Senator in Lüttich.
Dr. Carl Semper, derzeit auf den Philippinen.
Georg Semper, Kaufm. in Altona.
- Dr. Victor Lopez Seoanne, Arzt in Ferrol.
- Dr. M. Seubert, Prof. in Karlsruhe.
- Dr. 0. Seyffer in Stuttgart.
Dr. William Sharswood in Philadelphia.
Ed. Sheppard, Zollbeamter in London.
- Sichel, Dr. med. et phil. in Paris.
Sievers, Kaufmann in Petersburg.
Smith, Assistent am Brit. Museum in London.
- Sn eilen van Vollenhoven, Gustos des entom. Museums
der Universität Leyden.
Dr. Sodoffsky in Riga.
S. Solsky in Petersburg.
- M. C. Sommer, Kaufmann in Altona.
Dr. Souverbie in Bordeaux.
.- Dr. F. Sperk in Novo Tscherkask.
- Dr. med. Adolf Speyer in Rhoden. '
Sponholz, Prediger zu Bülow in Mecklenburg.
Stäger, Justizrath in Kjöbnhavn.
Dr. med. Stachel hausen in Barmen.
- H. T. Stainton in Lewisham bei London.
Standfuss, Pastor in Schreiberhau bei Hirschberg.
- Albert Stange, Fabrik-Director in Meseritz.
A. Stange in Rattmannsdorf bei Lauchstädt.
- Stäl, Dr. phil. in Stockholm.
J. Stark, Ober-Geometer in Anspach.
- Dr. Staudinger in Dresden.
- Dr. Steffahny, pract. Arzt in Putzig.
- Stein, Dr. phil. in Berlin.
- Dr. F. Stein, Prof. in Prag.
Steinecke, Cantor in Swinemünde.
- Dr. med. Stiebel in Frankfurt a. M.
- Dr. Stierlin in Schaffhausen.
Stollwerk, Lehrer in Uerdingen.
- Dr. Stricker in Breslau.
- Strübing, Oberlehrer am Seminar in Berlin.
18
Herr Dr. Struve in Dresden.
J. W. Sturm, Kupferstecher in Nürnberg.
Stülpnagel, Rendant in Prenzlau.
- Dr. Sunde wall, Prof. und Intendant der Museen in
Stockholm.
C. Nobile Tacchetti in Bologna.
X. Tarnier in Dijon.
- Dr. Taschenberg in Halle, Custos der zool. Samml.
der Universität.
Teschke, Oberlehrer in Stralsund.
- Dr. Thomson, akad. Docent der Zool. in Lund.
Thorey in Hamburg.
V. Tiedemann, Rittergutsbesitzer auf Russoczin bei
Danzig.
- Tieffenbach, Maler in Berlin.
- C. D. Tiemann in Magdeburg.
- Tischbein, Oberförster in Herrstein bei Kirn.
- Toll in, derzeit in Süd-Africa.
Dr. Treffz in Amt Kienitz bei Letschin.
- H. Tschapeck, Hauptmann, Auditor in Wien.
- Türk, K. K. Beamter in Wien.
- Ulrich, K. K. Official in Wien.
- V. Varendorf, Regierungs-Secretair in Arnsberg.
- FranQois Venetz, Ingenieur in Sitten (Wallis).
Venus, K. Einnehmer in Dresden.
Dr. Verloren in Utrecht.
- Dr. Vesco (franz. Marine) in Toulon.
Ant. Villa, Vicepräses der geolog. Gesells. in Milano.
Giov. Batt. Villa in Milano.
E. Vogel in Dresden.
Voigt, Maler in Gross-Schönau in der Lausitz.
Dr. Völcker, Gymnasiallehrer in Elberfeld.
Waga, Prof. in Warschau.
Wagenschieber, akad. Kupfersteclier in Berlin,
Wagner, Lehrer in Aschersleben.
- W^agner, Oberförster in Wildenbruch.
Dr. Balthasar Wagner, Lehrer an der Realschule in
Fulda.
- Wahlberg, Prof. in Stockholm.
- Max Wahnschaffe, Lieut. a. D. in Berlin.
G. W^ alles in New Castle.
- Dr. Waltl, Lehrer in Passau.
- Wartenberg, Oberforstmeister in Stettin.
- Wasle, Apotheker in Schlitz.
- Julius Weeren, in Berlin.
- E. Wehncke, Kaufmann in Hamburg.
10
Herr Dr. v. Weidenbach, pract, Arzt in Augsburg.
V. Weissenborn, Geh. Justizrath in Halberstadt.
- V. Wels er, Freiherr in Nürnberg.
- Werneburg, Königl. Forstmeister in Erfurt.
- Wesmael, Prof. in Brüssel.
Wester man, Director d. zool. Gartens d. Gesellschaft
Natura Artis Magistra in Amsterdam.
- Dr. Wetzel in Gütersloh.
Westring, Douanen-Inspector in Göteborg.
G. Weymer, Kaufmann in Elberfeld.
- A. White, Assistent am Brit. Museum in London.
Wiepken, Gustos am grossh. Museum in Oldenburg.
Wiesehütter, Kunstgärtner bei Lauban.
- Wilde, Staatsanwalt in Weissenfeis.
Dr. Wilkens, pract. Arzt in Bremen.
J. Wilson, Esq. in Edinburgh.
- Joh. Winnertz in Crefeld.
Ph. Wirtgen, Vorsteher des naturhistorischen Vereins
in Coblenz.
Wissmann, Oberförster in Hanno v. Münden.
Wissmann, Dr. med. in Stettin.
Dr. med. Wocke in Breslau.
Gabr. Wolff, Apotheker in Klausenburg.
- Vernon Wollaston in London.
- Henry Wood ward, Assistent im Brit. Museum London.
J. Wullschlegel, jetzt Lehrer in Lenzburg.
Dr. Z ad dach, Prof. in Königsberg.
- Zebe sen,, Oberförster in Volpersdorf, Grafschaft Glatz.
- G. Zebe jun. in Wildenbruch.
- T. V. Zebrawsky, Architect in Krakau.
Fort. Zeni in Roveredo.
- Graf V. Zepelin bei Constanz.
Zetter stedt, Prof. in Lund.
- V. Ziegler und Klipphausen, Oberförster in Bisch-
dorf bei Kosenberg.
- Dr. Zimmermann in Georgtown (Südcarolina).
- Edler v. Zimmermann, Oberstabsarzt in Pesth.
- Zschorn in Halle a. S.
- Ernst Zuchold in Leipzig.
Ehrenmitglieder 18
Vorstands-Mitglieder 15
Ordentliche Mitglieder 577.
2*
20
Uebersicht der in der Umgegend Berlins bis jetzt
beobachteten Doliehopoden
von A.. Geretacker.
1. Dolichopus Latr.
1) D. fastuosus Halid. (Dipt. Britan. I. p. 159 No. 7.)
Ende Mai und Anfang Juni stellenweise nicht selten. In
der Nähe grösserer Gewässer auf niedrigen Pflanzen (Ma-
chenow, Stralow), auch in Laubwäldern auf Gesträuch (Brie-
selang).
2) D. Falleni Loew. (Neue Beiträge V. p. 12.) Mit dem
vorhergehenden zu gleicher Zeit und an gleichen Localitäten,
jedoch seltener. (Brieselang, Stralow, Charlottenburg,)
3) D. Ruthei Loew. (Stett. Entom. Zeit. 1817 p. 71.)
Von Ruthe einmal in grösserer Anzahl bei Freienwalde ge-
sammelt.
4) D. punctum Meig. (Stannius in Isis 1831 p. 134
No. 27.) Nach Stannius angeblich bei Berlin vorkommend;
die von ihm erwähnten Exemplare haben sich im Berliner
Museum nicht vorgefunden*).
5) D. planitarsis FalL (Meigen, Syst. Beschr. IV. p.
88 No. 25.) Weit verbreitet und überall massenhaft auftre-
tend; es ist diejenige Art, welche bei Berlin am frühesten,
nämlich schon Anfang Mai erscheint.
6) D. campestris Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 78 No. 8.)
In der Nähe grösserer Wasserflächen überall häufig, im Juni
und Juli. (Stralow, Charlottenburg, Wannen-See, Potsdam.)
7) D. lepidus Staeg. (Kroyer's Naturh. Tidsskr. IV.
p. 86 No. 29.) Sehr vereinzelt und selten, im Juni und Juli.
(Machenow, Spandow.)
8) D. aeneus de Geer. (Memoires VL p. 104 No. 15)
= D. ungulatus Meig. Den grössten Theil des Sommers über
allerwärts sehr gemein.
9) D. equestris Halid. (Dipt. Brit. L p. 160 No. 11)
= D. cinctus Staeg. Am Rande grösserer Wasserflächen
(Wannen-See, Potsdam, Stralow) besonders im Juni und Juli
häufle:.
*) Stannius (Isis 1831 p. 139 No. 33) führt auch Dol. atratus
Meig. als bei Berlin gefangen auf-, es ist indessen für die beiden vom
CJrafen Hoffmannsegg herrührenden Exemplare des Berliner Musei
dieser Fundort nicht speciell angegeben. Herr Tieffenbach fing diese
seltene Art während der Ptingstzeit im Sächsischen Erzgebirge.
31
10) D. brevipennis Meig. (Syst. Beschr, IV. p. 90
No. 27). Ende Juni und Anfang Juli stellenweise häufig
(Stralow. Treptow).
11. D. plumipes Scop. = pennitarsis Fall. (Meigen,
Syst. Beschr. IV. p. 90 No. 29). Den ganzen Sommer hin-
durch bis zum Herbst überall äusserst gemein.
12. ü. sign a tu s Meig. =: pennatus Meig.? (Syst. Beschr.
IV. p. 92 No. 32.) Ebenso allgemein verbreitet und gleich
häufig wie der vorhergehende.
13) D. ornatipes Loew. (Neue Beitr. V. p. 13.) Ein
Pärchen dieser schönen Art fing ich am 1. Juli 1860 bei
Potsdam, in Gesellschaft von D. signatus. — Das Weibchen
unterscheidet sich, wie Loew richtig vermuthet, von demjeni-
gen des D. signatus Meig. leicht durch die geschwärzte Spitze
der Hinterschienen, welche übiigcns merklich lichter und we-
niger ausgedehnt als beim Männchen i.^t. Ausserdem ist das
Untergesicht, wenn auch nicht auff'allend, so doch merklich
breiter als bei D. signatus fem., die Bereifung des Thorax
mehr grünlich braun und die Färbung des letzteren dadurch,
wie beim Männchen mehr erzfarben.
14) D. fallaciosus nov. spec. Diagn. D. signato Meig.
simillimus, differt tarsis inlermediis simplicibus, antennarum
articulo tertio breviore, obtuso. — Long. 2y^ lin. ,^.
Dem D. signatus Meig. und D. ornatipes Loew in Grösse,
Gestalt und Färbung zum Verwechseln ähnlich, aber von bei-
den durch ganz einfache Mitteltarsen des Männchens, welche
weder erweiterte, noch silberglänzende Glieder besitzen, von
ersterem ausserdem durch geschwärzte Spitze der Hinter-
schienen unterschieden; von D. simplex Meig. durch grösseren,
robusteren Körper, goldgelbes Untergesicht des Männchens
u. s. w. abweichend. — Körperfärbung rein und lebhaft me-
tallisch grün, auf dem Hinterleib mehr broncefarben; Stirn
rein giün, Untergesicht des Männchens ganz wie bei D. sig-
natus schmal, lebhaft goldgelb, Wimpern am unteren Augen-
rande weiss. Fühler mit lebhaft rothgelbem, oberhalb schwarz
geraudetem Basalgliede; die beiden Endglieder ganz schwarz,
das letzte kürzer und stumpfer als bei D. signatus , eiförmig
abgerundet. Flügel, längs des Vorderrandes weniger grau ge-
trübt und die vierte Längsader hinter der Biegungsstelle etwas
schwächer zur dritten convergirend als bei D. signatus. Vor-
derbeine mit Einschluss der Hüften genau wie bei diesem, nur
der Tarsus etwas kürzer, nämlich kaum merklich länger als
die Schiene. An den Mittelbeinen besteht der Tarsus aus
vollkommen einfachen Gliedern, welche von der Spitze des
ersten an tief schwarz sind; der Metatarsus ist den drei fol-
genden Gliedern an Länge gleich. Mittel- und Hinterschenkel
22
mit einzelner Borste vor der Spitze, die aufrechte Behaarung
an der Oberseite der letzteren merklich kürzer als bei D.
signatus; Hintei schienen mit schM'arzbrauneni Spitzenflecke,
der jedoch nur die Rückseite einnimmt; Hintertarsen ganz
schwarz, Metatarsus mit vier langen Borsten an der Aussen-
seite. Hinterleib ganz von der Form und Färbung des D.
signatus, nur das Hypopygium des Männchens anders gestaltet,
nämlich im Profil betrachtet mit deutlich ausgebuchtetem ün-
terrande und daher mit sehr viel niedrigerem Spitzentheil;
die Endlamellen ein wenig schmaler, länglicher und an der
Basis weniger verengt als bei D. signatus, der schwarze Saum
nur fein.
Ich fing ein einzelnes Männchen dieser Art am 17. Juni
1860 bei Potsdam, in Gesellschaft von D. signatus. — Da
Staeger (Naturh, Tidsskr. IV. p. 31 No. 22) abweichend von
Meigen und Stannius seinem Dol. simf-lex ein „hypo&toma au-
reum^' zuertheilt, so wäre es nicht unmöglich, dass letzterer
eher der vorstehenden Art als dem ächten Dol. simplex Meig.
Stann., welcher ein weissliches Untergesicht hat, angehöre.
15) D. popularis Wied. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p.
91 No. 30). Weniger weit verbreitet als stellenweise häufig,
besonders in der Nähe von stehendem Wasser; Juni bis Au-
gust. (Dammsmühle, Brieselang, Charlottenburg.)
16) D. confusus Zett. = D. patellatus Meig. (Meigen,
Syst. Beschr. IV. p. 86 No. 22). In Laubholzwäldern überall
gemein, auf Sträuchern; Juni und Juli.
17) D. claviger Stann. (Isis 1831 p. 56 No. 9.) Zu
gleicher Zeit und an denselben Localitäten mit dem vorigen
und ebenso häufig.
18) D. discifer Stann. (Isis 1831 p. 57 No. 10.) Bis-
her nur im Brieselanger Forst von mir aufgefunden und auch
hier zu den seltener auftretenden Arten gehörend; Juni bis
August.
19) D. festivus Halid. (Dipt. Brit. I. p. 169 No. 34)
= D. Macquartii Stäg. Bei Berlin äusserst selten, nur in
einem einzelnen Paar gefangen; Mitte August, Brieselang. —
Beim Männchen findet sich ausser -Sa der Spitze des 2. und
3. gebogenen Gliedes der Vordertarsen auch am Metatarsus
desselben Paares eine gekrümmte schwarze Borste.
20) D. nitidus Fall. = D. ornatus Meig. (Syst. Beschr.
IV. p. 79 No. 11.) Im Juni und Juli auf Gesträuch überall
sehr gemein. — Das Männchen dieser Art zeigt an der Spitze
der Vorderschienen hinterwärts eine längere, haarförmige
Borste, welche dem Weibchen fehlt*).
•) Eine ähnliche, aber etwas längere Haarborste findet sich auch
21) D. eurypterus nov. spec. Diagn. Olivaceo-metal-
licus, gracilis, alis 'latis, infumatis, vena longitudinali quarta
rectangulariter fracta et appendiculata, antennarum articulo
primo subtus luteo. Long, 2^/^ lin. r^$.
Mas femoribus postieis subtus baud ciliatis, tibiis posticis
crassioribu?, apice late nigris.
Von D. nitidus Fall, (ornatus Meig.) und D. griseipennis
Stann. (nitidus Staeg.), mit denen er die Bildung der vier-
ten Längsader der Flügel gemein hat, schon auf den ersten
Blick durch auftauend breite, stumpf abgerundete und deutlich
gebräunte Flügel, ausserdem von ersterem durch die Färbung
des Metatarsus der Hinlerbeine, von letzterem durch die un-
bewimperten Hinterschenkel des Männchens unterschieden.
Der Körper ist beträchtlich schlanker als bei D nitidus Fall.,
auf dem Thorax mehr grünlich-, auf dem Hinterleib mehr
kupfrig-broncefarben. Die Stirn ist goldgrün, gelblich bereift
und daher von der Seite gesehen fast messingfarben, das Ge-
sicht des Männchens schmal und wie die der Taster lebhaft
goldgelb, nach unten etwas lichter; die Wimpern am unteren
Augenrande gelblicli M^eiss. Die Fühler von gewöhnlicher
Länge (wie bei D. griseipennis), schwarzbraun, das erste Glied
unterhalb düster rostgelb, so lang wie das dritte, welches
eiförmig und stumpf zugespitzt ist; Fühlerborste schwarz, derb,
ein wenig länger als der Fühler selbst, mikroskopisch behaart.
Thorax und Schildclien durch licht graugelbe Bestäubung oli-
venfarbig erscheinend, auf ersterem eine schmale mittlere und
zwei breite seitliche Längsstriemen kupferfarbig; Brustseiten
licht schiefergrau. Flügel auffallend breit mit stumpfer Spitze,
besonders am Hinterrande stark gerundet, alle Adern licht
braun umflossen, der Vorderrand bis über die dritte Lftngs-
ader hinaus deutlich und bei der Einmündung der zweiten
stärker gebräunt; vierte Längsader scharf rechtwinklig ge-
brochen und über die Knickung hinaus verlängert. Die Quer-
ader steht der Knickungsstelle der vierten Längsader etwas
näher als bei D. nitidus, ist deutlich länger und leicht ge-
schwungen; die stigmaartige Verdickung der Costa vor der
Einmündung der ersten Längsader ein wenig länger als bei
jenem. Flügelscliüppchen und Schwinger gelb, erstere aussen
schwarz gewimpert. Beine licht gelb, Mittel- und Hinterhüf-
ten bis auf die Spitze schiefergrau, Vorderhüften mit weiss-
lichem Schimmer und drei sich von den übrigen durch Länge
und Stärke auszeichnenden Spitzenborsten. An den Vorder-
und Mittelbeinen sind die Schienen und die beiden ersten
an der Schienenspitze der Vorderbeine des Männchens von D. grisei-
pennis Stann. (nitidus Stäg.)
Tarsenglieder weisslich gelb, letztere mit nur wenig gebräun-
ter Spitze, die übrigen Tarsenglieder allmälig stärker ge-
bräunt, ohne plastische Auszeichnungen. Aus der Spitze der
männlichen Vorderschienen entspringt hinterwärts ein langes
und dünnes helles Borstenhaar, Mittel- und Hinterschenkel
mit einer einzelnen schwarzen Borste vor der Spitze, Hinter-
schenkel unterhalb ohne alle Wimperung. Hinterschienen ge-
gen die Spitze hin merklich verdickt, innerhalb kurz aber
dicht schwarz gewimpert, das Spitzen- Vierttheil in scharfer
Abgränzung, so wie die ganzen Hintertarsen lief schwarz;
Metatarsus kaum kürzer aber bedeutend dicker als das zweite
Fussglied, ausserhalb nur mit zwei längeren Stachelborsten.
Hinterleib licht kupfrig broncefarben, bleigrau bereift, mit
sehr feinem schwarzem Hintersaum der Segmente; Hypopy-
gium verhältnissmässig klein, gegen die Spitze hin birnförmig
verschmälert, eingeschlagen bis zum Hiuterraude des dritten
Ringes reichend, glänzend schwarz, mit bleigrauer, nur die
Spitze freilassender Bestäubung. Endlamellen klein, weisslich
gelb, mit massig breitem, scharf abgegränztem schwarzen Vor-
dersaum und gleichgefärbten Schlitzlappen, von denen die drei
letzten besonders lang sind ; auch die Spitzenhälfte des Innen-
randes ist schwarz gesäumt.
Beim Weibchen ist das dritte Fühlerglied etwas kürzer
und stumpfer als beim Männchen und meistens auch das zweite
Glied unterhalb gelbbraun gefärbt, das Untergesicht doppelt
so breit und fast weiss, nur oben mit gelblichem Schimmer.
Den Flügeln fehlt das Randmal, an der Spitze der Vorder
schienen die Haarborste; die Hinterschienen sind gegen die
Spitze hin nicht verdickt und letztere nur in geringer Aus-
dehnung geschwärzt, der hinterste Metatarsus dünner und an
der Basis pechbraun durchscheinend.
Ich fing diese interessante Art in etwa zwölf Exemplaren
beider Geschlechter am 3. August 1860 an der Spree, dicht
vor den Thoren Berlins; sie kam erst gegen Abend zum Vor-
schein und setzte sich stets auf niedere, breitblättrige Pflanzen.
Anmerkung. Mit D. nitens Stann. (Isis 1831 p. 48 No. 3))
welcher von Stäger ohne allen Grund als Synonym zu seinem D. ni*
tidus (= griseipennis Stann.) gezogen, von allen übrigen späteren
Autoren aber gar nicht erwähnt wird, kann die vorstehende Art aus
mehreren Gründen nicht identisch sein. Die Färbung des Thorax
(aureo-viridis), der Vorderhüften (rufescentes) , der Schienen (flavae,
fere rufescentes) und der Vordertarsen (articulus basalis flavus, sub-
rufescens, apicales sensim fuscescentes) ist schon durchaus von der-
jenigen bei D. eurypterus verschieden ; ausserdem erwähnt aber Stan-
nius im Gegensatz zu D. ornatus und griseipennis bei seinem D. ni-
tens nicht des Anhanges der vierten Längsader der Flügel jenseits
25
der Knickungsstelle, woraus mit Sicherheit zu schliessen, dass dieser
Anhang (gleichfalls abweichend von der vorstehenden Art) fehlt.
(Ich glaube übrigens, den uiiklichen D. nitens Stann. jetzt in einem
weiblichen Exemplare aus dem Sächsischen Erzgebirge vor mir zu
haben; demselben fehlt der Aderanhang unterhalb der rechtwinkligen
Knickungsstelle der vierten Längsader vollständig.) — Nahe verwandt
mit D. eurypterus scheint der von Zetterstedt (Dipt. Scand. XIII. p.
5054 No. 50—51) beschriebene D. subrutilus zu sein, bei welchem
neben der rechtwinkligen Knickung der vierten Längsader ein Ader-
anhang vorhanden ist. Derselbe unterschpidet sich aber von der vor-
stehenden Art durch einen grauen Fleck an der Basis der Vorder-
hüften, durch lange und dunkele Wimperhaare an der Unterseite der
männlichen Hinterschenkel, durch die geringe Ausdehnung der schwar-
zen Spitze der Hinterschienen u. s. w.
22) D. notatus Staeg. (Naturh. Tidsskr. IV. pag, 19
No. 0.) Am Ufer grösserer Wasserflächen (Potsdam, Wannen-
See, Stralow) ziemlich häufig; einzeln auch im Brieselanger
Forst. Vom Juni bis August. — Das Männchen dieser Art
hat an der Spitze der Vorderschienen hinterwärts ein langes
Borstenhaar.
23) D. longicornis Stann. = D. acuticornis Meig.
(Stannius, Isis 1831 p. 53 No. 7). Im Juni und Juli überall
auf Sträuchern und niedrig/en Pflanzen häufig (Brieselang,
Pankow, Stralow, Spandow, Potsdam). — Beim Männchen
sind die Vorderschienen hinterwärts an der Spitze wie bei D.
notatus mit einem langen Borstenhaar besetzt.
24) D. acuticornis Wied. (=r D. ruralis Meigen, Syst.
Beschr. IV. p. 94 No. 35). An denselben Lokalitäten und
gleichzeitig mit dem vorigen, im Ganzen noch häufiger (Brie-
selang, Charlottenburg, Potsdam u. s. w.) — Dem Männchen
dieser Art fehlt das Borstenhaar an der Spitze der Vorder-
schienen, -welches den beiden vorhergehenden Arten eigen ist.
25) D. Simplex Meig. (Stannius in: Isis 1831 p. 126
No. 21.) Weit verbreitet und nirgends selten, vom Juni bis
August. (Pankow, Brieselang, Potsdam.) — Männchen ohne
Borstenhaar an der Spitze der Vorderschienen.
26) D. agilis Meig. (Stannius a. a. 0. p. 127 No. 22.)
Stellenweise häufig, besonders im Juli und August, auf Sträu-
chern und niedrigen Pflanzen. (Brieselang, Pankow, Stralow.)
— Das Männchen dieser Art trägt an der Spitze der Vorder-
schienen hinterwärts eine lange haarförmige Endborste.
27) D. trivialis Halid. (Dipt. Britan. I. p. 168 No. 33)
= D. intermedius Stäg. — Bei Berlin sehr lokal und nicht
häufig; im Juli und August (Brieselang, Spandow).
28) D. hilaris Loew. (Wien. Ent. Monatsschr. VI. p.
297.) Ich traf diese Art Mitte bis Ende Juli 1860 in Menge
!86
an den Ufern der Spree, dicht vor den Thoren Berlins auf
Erlen-Gesträuch.
29) D. nubilus Meig. (Stannius in: Isis 1831 p. 133
No. 28.) Besonders am Rande grösserer Wasserflächen (Pots-
dam, Wannen-See, Charlottenburg), im Juni und Juli häufig.
Auch im Brieselanger Forst, bei Frankfurt a. 0. u. s. w.
30) D. vulgaris Staun. (Isis 1831 p. 129 No. 24.) Nur
einmal ein Pärchen Ende Juli bei Spandow gefangen.
2. Gymnoptemus Loew.
1) G. nobilitatus Lin. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 75
No. 1.) In der Nähe Berlins noch nicht beobachtet; von
Ruthe und Loevv^ bei Frankfurt a. 0. in Menge gesammelt.
2) G. gracilis Stann. (Isis 1831 p. 255 No. 44) = G.
Bohemani Wahlb. = G. nigricornis Meig. (?). Bei Berlin
sehr local und stets vereinzelt, gegen Ende Juli (Charlotten-
burg, Potsdam).
3) G. chrysozygos Wied. (Meigen, S^'st. Beschr. IV.
p. 93 No. 33.) Ueberall sehr häufig in der Nähe grösserer
Wasserflächen (Wannen-See, Potsdam, Stralow) im Juni und
Juli; im Brieselanger Forst auf Gesträuch.
4) G. germanus Wied. (Stannius in: Isis 1831 p. 251
No. 40.) Im Juli und August zahlreich in Laubwäldern auf
Gesträuch, doch nur lokal (ßrieselang, Freienwalde).
5) G. grallator, nov. spec. Diagn. Olivaceo-metallicus,
pedibus gracillimis, pallidis, antennis totis croceis. Long.
2% -2% lin. ^?.
Dem G. pilifer Loew (Neue Beitr. VI. p. 5), nach dessen
Beschreibung zu urtheilen, sehr nahe stehend und, wie es
scheint, in den meisten Merkmalen mit ihm übereinstimmend;
hauptsächlich in der Färbung des letzten Fühlergliedes und
des Metatarsus der Hinterbeine abweichend. Die Schlankheit
des Körpers, die licht olivengrüne Broncefarbe desselben, so
wie die Länge und Dünnheit der Beine erinnern wie bei G.
pilifer lebhaft an die Hypophyllus- Arten, denen die vorste-
hende auch im Leben ganz ausserordentlich gleicht. — Hin-
terhaupt und Stirn sind dicht grünlich greis bereift, ersteres
dadurch ganz matt, letztere noch mit deutlichem hellgrünem
Schimmer; Untergesicht des Männchens schmal, silberweiss,
nach oben etwas breiter und leicht gelblich schimmt;rnd, Ta-
ster klein, schwarz, mit weissschillernder Spitze. Fühler kurz,
brennend rothgelb, schwarz beborstet, das erste Glied unter-
halb lichter gelb, so lang als das kurz eiförmige und stumpf
abgerundete dritte, w^elches innen meistens leicht gebräunt
erscheint; Fühlerborste fast um Ya länger als der Fühler
selbst, mikroskopisch behaart, schwarzbraun. Wimpern am
unteren Augenrande licht gelb. Thorax und Schildchen hell
olivengrün, licht bereift, ersterer mit schmaler, undeutlicher
Mittelstrieme und jederseits vor der Flügelwurzel mit schwärz-
lich violettem, besonders von der Seite her bemerkbarem
Längswisch; Schildchen ohne Behaarung auf der Oberfläche,
Brustseiten licht grünlich grau, opalisirend. Flügel verhält-
nissmässig breit, ziemlich stumpf abgerundet, wässrig grau
getrübt, längs des Vorderrandes bis zur dritten Längsader
gelblich getüncht und auch die übrigen Adern gelblich um-
zogen; Costa von der Mündung der ersten bis zu derjenigen
der vierten Längsader merklich verdickt, Querader fast so
weit nach der Wurzel hin gerückt wie bei G. nobilitatus,
leicht geschwungen; vierte Längsader hinter der Querader
zuerst gegen die dritte hin convergirend , sodann mit dieser
parallel laufend und kurz vor der Flügelspitze ausmündend.
Flügelschüppchen und Schwinger licht gelb, erstere aussen
schwarz gewimpert. Beine mit Einschluss aller drei Hüften-
paare weisslich gelb, die Schenkel jedoch nach der Spitze
hin dunkeler, mehr honiggelb. Vorderhüften silberweiss be-
reift, auf der Vorderfläche mit weissen Härchen besetzt, am
unteren Ende mit schwarzen Borsten, unter denen* sich drei
durch Länge auszeichnen; die hinteren Hüffen gleichfalls weiss
schimmernd, die mittleren mit einigen, die hintersten nur mir
einer schwarzen Borste, die mittleren ausserdem mit schiefer-
grauem Längsfleck auf der Aussenseite, näher dem Hinter-
rande. Vorderschenkel mit einer schwachen Borste vor der
Spitze der Hinterseite, Hinterschenkel mit einer starken auf
der Vorderseite; die mittleren mit einer längeren und stär-
keren vorn und zwei kürzeren hinterwärts. Vorderschienen
nur mit fünf schwarzen Borsten an der Aussenseite, von denen
zwei an der Spitze, zwei beisammen im oberen Vierttheil, eine
einzelne unterhalb der Mitte steht; aus der Spitze entspringt
ausserdem hinterwärts ein längeres, dünnes, helles Borsten-
haar. Vordertarsen von Schienenlänge, von der Spitze des
Metatarsus ab schwarzbraun; dieser fast so lang wie die fol-
genden Glieder zusammengenommen. Mittelschienen reichlich
und ziemlich lang beborstet, kaum länger als der Tarsus,
welcher wie an den Vorderbeinen gefärbt ist. Hintertarsen
bis auf die ersten zwei Drittheile des Metatarsus, welche
bräunlich gelb gefärbt sind, tief schwarz, ihr zweites Glied
deutlich länger als das erste. — Hinterleib von gleicher Fär-
bung wie der Tliorax, die Bereifung aber mehr greis; Hypo-
pygium des Männchens klein, bis auf die glänzend schwarze
Spitze schiefergrau bestäubt, eingeschlagen den Hinterrand des
vierten Ringes nur wenig überragend. Endlamellen gross.
28
fast länglich viereckig, am Ende eiförmig abgerundet, weiss-
gelb mit schwarzem Ober- und Vorderrande, letzterer sehr
viel breiter als ersterer; der Oberrand ist nur eingekerbt und
die Kerbzähne mit langen schwarzen Haaren besetzt, wäh-
rend am Vorderrande sich fünf nach unten an Länge zuneh-
mende Schlitzlappen finden.
Beim Weibchen ist das Endglied der Füiiler noch kür-
zer und stumpfer abgerundet als beim Männchen, wie bei
diesem inneriialb licht, selten intensiver gebräunt; das Unter-
gesicht reichlich dreimal so breit, ebenfalls silberweiss, mit
leichtem gelblichem Schiller nach oben. Den Vorder.«chienen
fehlt das endständige Borstenhaar, die Hinterschienen nebst
Tarsen sind ein wenig dünner als beim Männchen, der Hinter-
leib beträchtlich kürzer und breiter.
Ich fing diese schöne Art zwei Sommer hindurch von
Ende Juli bis Ende August im Brieselanger Forst, wo sie sich
ziemlich zahlreich an einer schattigen Stelle in der Nähe eines
Teiches auf niedrigen Pflanzen umhertrieb. Ihr eigenthüm-
licher Flug und ihr hochbeiniges Sitzen geben ihr im Leben
eine auffallende Aehnlichkeit mit den Arten der Gattung Hy-
pophyllus.
6) G. nigriplantis Stann. (Isis 1831 p. 250 No. 39.)
Weit verbreitet und meist häufig am Rande grösserer Ge-
wässer (Potsdam, Stralow, Brieselang). — Beim Männchen
dieser Art findet sich hinterwärts an der Spitze der Vorder-
schienen eine auffallend lange und starke schwarze Stachel-
borste, welche dem Weibchen fehlt *).
7) G. nigripennis Fall. (Stannius a. a. 0. p. 253 No.
42.) Ziemlich lokal und im Ganzen nicht häufig, im Juli
(Grunewald.)
8) G. rusticus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 77 No. 5.)
Bis jetzt nur im Brieselanger Forst aufgefunden; im Juli und
August-, auf Sträuchern.
9) G. vi Vax Loew. (Neue Beitr. V. p. 19.) Im Span-
dower und Brieselanger Forst, auf Gesträuch im Juli und
August, scheint wenig verbreitet.
10) G. cupreus Fall. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 98
No. 42.) Am Machenower See von Ende Mai bis Mitte Juni,
nicht selten; sonst nur einmal im Brieselanger Forst ge-
fangen.
*"') Bei dem nahe verwandten G. Sahlbergii Zett., welcher im
Bayerischen Hochgebirge ungemein häufig vorkommt und auch dem
Sächsischen Erzgebirge nicht fehlt, ist die Bildung der Stachelborsten
an den Vorderschienen bei Männchen und Weibchen ganz überein-
stimmend.
29
11) G. angustifrons Stäg. (Naturh. Tidsskr. IV. p. 44
No. 41.) Bis jetzt nur einmal bei Berlin von mir gefangen.
12) G. celer Meig. (Stannius in: Isis 1831 p. 262 No.
50.) Ueberall häufig vom Mai bis in den August. (Potsdam,
Machenow, Charlottenburg, Pankow.)
13) G. aerosus Fall. (Stannius a. a. 0. p. 258 No. 47.)
Weit verbreitet und den ganzen Sommer hindurch sehr ge-
mein.
14) G. assimilis Stäg. (Naturh. Tidsskr. IV. p. 41
No. 36.) Mit dem vorhergehenden überall verbreitet, aber
beträchtlich seltener.
15) G. metallicus Stann. (Isis 1831 p. 262 No. 51.)
Vom Juni bis August nicht selten, aber ziemlich lokal (Brie-
selang, Machenow.)
3. Tachytrechus Stann.
1) T, ammobates Halid. (Dipt. Britan. I. p. 173 No.
40) = T. plumipes Stann. Am Strande von grösseren Seen
überall häufig vom Juni bis in den September. (Wannen-
See, Müggel-See, Grunewald, Picheisberg, Haidekrug.)
2) T. insignis Stanu. (Isis 1831 p. 270.) An gleichen
Lokalitäten und zusammen mit dem vorigen, gleichfalls häufig,
vom Juli bis September. (Rüdersdorf, Müggel-See, Grune-
wald.)
3) T. notatus Stann. (Isis 1831 p. 269.) Scheint we-
niger allgemein verbreitet als die beiden vorigen. Bei Rü-
dersdorf und am Müggel-See, vom Juli bis in den September.
4) T. melaleucus, nov. spec. Diagn. Niger, argenteo-
micans, antennis totis pedibusque concoloribus. Long. VJ^
lin. $.
Nur im weiblichen Geschlechte vorliegend; von allen
übrigen bekannten Arten durch tief schwarze Färbung des
Körpers und der Beine, so wie durch den intensiven Silber-
schimmer der Brust- und Hinterleibsseiten auffallend abwei-
chend. Stirn dicht umbrabraun bestäubt, Untergesicht so breit
wie bei T. notatus, silberweiss, Taster schwarz mit weiss-
schimmerndem Saume; Wimpern am unteren Augenrande gelb-
lich weiss, oberhalb schwarz, der ganze Hinterkopf mit leb-
haftem Silberschimmer übergössen. Fühler kurz, ganz schwarz,
das erste Glied nicht länger als das zweite, welches unterhalb
sehr dicht beborstet ist; das Endglied stumpf abgerundet,
braun schillernd. Thorax oberhalb tief schwarz, mit leichtem
blaugrünen, nur bei der Seitenansicht wahrnehmbaren Metall-
schimmer , der sonst unter der dunkelbraunen Bereifung fast
ganz verschwindet; jederseits vor der Flügelwurzel ein bis
30
zur Schulterbeule reichender silberweiss schillernder Längs-
fleck, ein kleinerer jederbeits vor dem Schildchen, Kürzere
Behaarung findet sich nur auf dem vorderen abschüssigen
Theile des Thorax, während sie zwischen den Borstenhaaren
des Rückens mangelt. Flügel nur sehr licht und wässrig grau
getrübt, mit braunen Adern, die Querader braun umflossen;
die Biegungsstelle der vierten Längsader ohne dunkeles Mal,
der letzte Theil derselben (jenseits der Biegung) leicht Sförmig
geschwungen und nur wenig länger als der Theil zwischen
der Querader und der Biegungsstelle. Flügelschüppchen und
SchM'inger blassgelb, erstere schwarz gewimpert. Brustseiten
und Hüften schiefergrau, erstere nach vorn mit leichtem grü-
nen Metallschimmer, beide in ihrer ganzen Ausdehnung mit
sehr intensivem Silberschimmer übergössen; Vorder- und Mit-
telhüften auf der Vorderseite schwarz behaart und beborstet.
Trochanteren licht pechbraun, die Beine im Uebrigen ganz
schwarz, überall silberschimmernd, nur die Kniegelenke in
sehr geringer Ausdehnung rostroth, Mittel- und Hinterschenkel
nur mit einer einzelnen starken Borste der Vorderseite vor
der Spitze, die Beborstung der Schienen reichlich. Metatarsus
der Vorderbeine ein wenig länger als die drei folgenden Glie-
der zusammen, an den Mittelbeinen nur so lang wie die zwei
folgenden Glieder, an den Hinterbeinen ein wenig kürzer als
das zweite Glied allein. Hinterleib schwarz, die drei ersten
Ringe jederseits von der Basis bis zur Mitte der Länge, die
beiden letzten in der Mitte mit grünem Metallschimmer; die
Basis aller Ringe zeigt seitlich silberschillernde Halbbinden,
welche indessen auf dem zweiten nur schwach angedeutet sind.
Ein einzelnes vom Grafen Hoffmannsegg bei Berlin ge-
fangenes weibliches Exemplar dieser ausgezeichneten Art fin-
det sich im Berliner Museo, wo es die Hoflfmannsegg'sche Be-
zeichnung Dolich. micans führte.
4. Hypophyllus Loew.
1) H. crinipes Stäg. (Naturh. Tidsskr. IV. p. 6 No. 2)
= pectinifer Zeller. — Ich fing diese Art nur einmal Mitte
Juni am Machenower See, hier aber in grösserer Menge; sie
hüpfte an einer schattigen Waldstelle gegen Abend auf nie-
drigem Gesträuch umher.
ö, Argyra Macq.
1) A. diaphana Fab. (Haliday, Dipt. Brit. 1. p. 208
No. 2.) Von Mitte Mai bis Mitte Juni am Rande grösserer
Seen stellenweise häufig, auf Gebüsch. (Machenow, Potsdam,
Frankfurt a. 0., Brieselang.)
31
2) A. leucocephala Meig. (Haliday a. a. 0. p. 208
Ko. 3.) Bei Berlin selten und sehr vereinzelt, von Mitte Juni
bis Ende August; nur einige Male im Brieselanger Forst ge-
fangen.
3) A. argentina Meig. (Haliday a. a. 0. p. 209 No. 5.)
Seheint bei Berlin äusserst selten vorzukommen; nur ein ein-
zelnes Weibchen Anfang Juni bei Potsdam gefangen.
4) A. ar ist ata, nov. spec. Diagn. Viridi-metallica,
capite argenteo-micante, antennarum articulo ultimo (maris)
permagno, arista brevi, incrassata. Long. 1^/^ lin. 0"$.
Zu den Arten mit grün metallischer Körperfärbung ohne
Silberschimmer auf Thorax und Hinterleib gehörend, im männ-
lichen Geschlecht durch auffallend grosses Endglied der Fühler
und kurze, dicke Borste ausgezeichnet. — Stirn des Männ-
chens breit und nach vorn weniger verengt als bei den
übrigen Arten, dicht kreideweiss bestäubt; Untergesicht weiss,
silberglänzend, so breit wie bei A. auricollis Meig., Taster
schwarz, mit silberschillerndem Rande. Hinterhaupt in der
Mitte des Oberrandes und über die ganze untere Hälfte hin
silbervveiss bereift, perlmutterschillernd; die "Wimpern am un-
teren Augenrand silberweiss, am oberen tief schwarz. Fühler
schwarz, das erste Glied oberhalb beborstet, schlank, fast
2y2mal so lang als das zweite, das dritte sehr gross, den
beiden ersten zusammengenommen an Länge gleich, zugespitzt
dreieckig; Fühlerborste weit vor der Spitze entspringend,
kurz und dick, nicht viel länger als der Unterrand des drit-
ten Fühlergliedes, mikroskopisch behaart und gegen die Basis
hin deutlich eingeschnürt, so dass sie fast zweigliedrig er-
scheint. Thorax oberhalb lebhaft metallisch grün, nur an den
Schulter ecken weiss schimmernd, beiderseits von der nackten
breiten Mittelstrieme dünn grau bestäubt; die Oberfläche des
Rückens zeigt ausser den schwarzen Stachelborsten keine kür-
zere Behaarung , während eine solche auf dem vorderen ab-
schüssigen Theil des Thorax und auf dem Schildchen deutlich
hervortritt. Flügel merklich länger und breiter als bei der
gleich grossen A. auricollis Meig., in der Aderung mit dieser
ziemlich übereinstimmend; die erste Längsader mündet wie
dort weit vor der Flügelmitte, in gleichem Abstände von der
"Wurzel und der Mündung der zweiten Längsader in die Costa
ein; die Biegung der vierten Längsader ist jedoch etwas stär-
ker und der Querader mehr genähert als bei A. auricollis,
auch ist die graue Trübung der Flügelsubstanz beträchtlich
geringer und die Adern nicht braun umflossen. Die Flügel-
schüppchen sind weissgelb mit tief schwarzer Spitze und gelb-
lich weisser Bewimperung, die Schwinger gelb. Brustseiten
und Hüften bläulich schiefergrau, erstere nur mit geringem
32
grünen Metallschimmer; die Vorderhüften weiss bereift, mit
hellgelber Spitze und wie die Mittelhüften auf der Vorder-
seite mit schwarzen Borstenhaaren besetzt. Beine gelb, die
Trochanteren der Mittel- und Hinterbeine auf der Aussenseite,
so wie die Vorder- und Mitteltarsen von der Spitze des ersten
Gliedes an pechbraun, das Enddrittheil der Hinterschenkel
oberhalb, die Spitze der Hinterschienen und die ganzen Hin-
tertarsen schwarzbraun. Mittel- und Hinterschenkel aussen
vor der Spitze mit einer einzelnen längeren schwarzen Borste;
die schwarze Bewimperung der Unterseite ist an den Mittel-
schenkeln länger als an den beiden anderen Paaren, die Be-
borstung der Vorderschienen sparsam, an der Aussenseite nur
aus vier längeren Borsten bestehend. An den Hinterbeinen
ist der Tarsus von Schienenlänge, die beiden ersten Glieder
gleich lang, an den beiden vorderen Paaren der Tarsus be-
trächtlich länger als die Schiene, der Metatarsus so lang wie
die übrigen Glieder zusammengenommen und unterhalb fein
beborstet. — Hinterleib mehr broncegrün als der Thorax,
schwarzborstig; an der Basis des zweiten Ringes zeigt sich
ein wenig bemerkbarer und tief abwärts gerückter gelber Sei-
tenfleck, dem sich nach vorn ein grau schillernder Fleck der
Bauchseite des ersten Ringes anschliesst. Das Hjpopygium
ist mit Einschluss der kleinen, schmal lanzettlichen Endla-
mellen tief schwarz, gleichfarbig behaart.
Beim Weibchen ist die Stirn nur wenig breiter, das
Untergesicht dagegen fast doppelt so breit als beim Männchen,
beide von gleicher Färbung wie bei diesem; die grossen Ta-
ster sind von vorn gesehen schwarz mit weissem Rande, bei
seitlicher Ansicht ganz silberschimmernd. Die Fühler sind nur
halb so lang als beim Männchen, das Endglied spitz und fast
gleichseitig dreieckig, die Fühlerborste um die Hälfte länger
und beträchtlich dünner; die Beine zeigen weder in den Längs-
verhältnissen noch in der Färbung bemerkenswerthe Unter-
schiede. Der kürzere und breitere Hinterleib spielt besonders
auf den beiden ersten Ringen in's Kupfrige, während er im
Uebrigen dunkeler erzgrün erscheint; alle Segmente zeigen
jederseits an der Basis eine deutliche silbergraue Bestäubung
in Form eines dreieckigen Fleckes.
Ein Pärchen dieser schönen Art fing ich am 31. Mai 1863
im Brieselanger Forst, in der Nähe eines Teiches auf Ge-
sträuch.
Anmerkung. Von den bereits beschriebenen Argyra- Arten
kann nur der mir unbekannte Dolich. magnicornis Zetterst. (Insect.
Lappon. p. 712 No. 19) mit der vorstehenden in Vergleich gebracht,
aber nicht wohl auf dieselbe bezogen werden, da dem Männchen der-
selben ein „abdomen violaceum" zugeschrieben wird un\i die Wimper-
33
haare der Deckschüppclien als schwarzbraun bezeichnet werden, Durclf
die Gestalt der Fühler und die Bildung ihrer Borste scheint die Zet-
terstedt'sche Art besonders nach den in den Dipt. Scand. IL p. 594
gemachten Angaben der Argyra aristata sehr nahe zu stehen, wäh-
rend sich bei einem Vergleich der beiden von Zetterstedt gegebeneu
Beschreibungen sonst nicht eine präcisere Vorstellung von derselben
gewinnen lässt. Ausser verschiedenen sich widersprechenden Angaben
wird auch die Grösse einmal auf 2Vi, das andere Mal auf 3% Lin.
geschätzt; das Fühler-Endglied wii'd beim Weibchen nur „ein wenig
kürzer" als beim Männchen genannt u. s. w.
6. Leucostola Loew.
1) L. vestita Wied. (Haliday, Dipt. Britan. I. p. 209
No. 6.) Im Juni und Juli auf Gesträuch stellenweise ziem-
lich häufig. (Brieselang, Stralow.)
7. Nematoproctus Loew.
1) N. distendens Meig. = annulatus Macq. (Loew,
Neue Beitr. V. p. 40.) Bei Berlin sehr selten; nur ein ein-
zelnes Weibchen am 31. Mai 1863 im Brieselanger Forst ge-.
fangen. -
2) K Ion gif il US Loew. (Neue Beitr. V. p. 40.) Ein
vom Grafen Hoffmannsegg bei Berlin gefangenes Pärchen dieser
Art befindet sich im Berliner Museo.
8. Porphyrops Meig. Loew.
1) P. micans Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 51 No. 11.)
Scheint wenig verbreitet und nicht häufig; ich fing eiriige Ex-
emplare beider Geschlechter am 22. Juli an den Ufern der
Spree bei Charlottenburg, auf Weidenblättern. — Bei dem
noch unbeschriebenen Weibchen ist die mattgrüne Stirn
mehr gelblich bereift als beim Männchen, das Untergesicht
dicht gelblich greis bestäubt, ein wenig grün schimmernd, das
Endglied der Fühler ziemlich spitz dreieckig, noch nicht so
lang als die beiden ersten zusammengenommen. Die Behaa-
rung auf der Rückseite der Backen ist nicht rein weiss, son-
dern licht gelb, der Hinterkopf, der Thorax und das Schild-
chen nicht rein grün, sondern mehr broncefarben, der Thorax
nach hinten beiderseits von der Mitte mit kupfriger Längs-
strieme. Die Flügel sind deutlicher, obwohl gleichfalls nicht
stark braun getrübt, am meisten zwischen der Costa und der
dritten Längsader. Die lichter bestäubten Vorderhüften sind
nicht schwarz beborstet, sondern mit dünneren rostgelben
3
H
Haaren bekleidet, die unterhalb nicht gewimperten Vorder-
schenkel entweder ganz rostgelb oder nur bis zur Mitte der
Aussenseite leicht geschwärzt. Wälirend die Hinterschenkel
an der Spitze in^geringerer Ausdehnung und mehr pechbraun
als schwarz gefärbt sind , erscheint die dunkele Färbung der
Hinterschieuen- Spitze nicht nur ausgedehnter, sondern auch
intensiver als beim Männchen; die Beborstung der Hinter-
schienen ist beim Weibchen gleich sparsam. Der Hinterleib
lässt nichts von dem Silberschimmer des Männchens erkennen,
nur das Endsegment ist leicht grau bereift; die Farbe ist leb-
haft goldgrün, die Basis der einzelnen Segmente kupfrig schim-
mernd.
2) P. penicillatus Loew. (Stett. Ent. Zeit. XI. p. 109
No. 10.) Am Strande von Flüssen und Seen sehr gemein, im
Juni und Juli (Potsdam, Charlottenburg, Haidekrug u. s. w.)
Die Männchen auf dem Ufersande umherfliegend, die Weib-
chen an Schilf und Wasserpflanzen sitzend. — Beim Weib-
chen ist das breite Untergesicht licht silbergrau, die grossen
Taster schwarz mit weissem Rande, von der Seite gesehen
greisgelb schimmernd; die Behaarung der Backen wie beim
Männchen rein weiss. Endglied der Fühler klein, kürzer als
die zwei ersten zusammengenommen, stumpf und fast gleich-
seitig dreieckig. Flügel meist beträchtlich stärker gebräunt
als beim Männchen, die Beborstung der Mittel- und Hinter-
schienen ebenso lang und reichlich wie bei jenem; Yorder-
hüften silberweiss behaart, nur unterlialb mit einigen schwar-
zen Borsten, Vorderschenkel mit rostgelber Spitze und auch
sonst lichter braun als beim Männchen. Die Bräunung der
Hinterschenkel und Schienen ist weniger intensiv und nicht so
weit gegen die Basis hin ausgedehnt als beim Männclien.
3) P. praerosus Loew. (Stett. Entom. Zeit. XI. p. 108
No. 9.) Wenig verbreitet und nicht häufig; ich fing einige
Exemplare beider Geschlechter in den ersten Tagen des Juni
bei Machenow. — Das Weibchen dieser Art unterscheidet
sich von demjenigen des P. penicillatus 1) durcii stumpf ab-,
gerundetes, kurz eiförmiges Endglied der Fühler; 2) bei gleich;
gefärbtem und geformtem Untergesicht durch schmalere, mehr
gleich breite, dichter bestäubte und daher matt grüne Stirn;
3) durch beträchtlich grössere und etwas stärker, besonders
aber gleichmässiger gebräunte Flügel, deren Aderung nur in
der schwächeren Schwingung des Spitzentheils der vierten
Längsader und in einer geringeren Convergenz derselben zur
dritten von P. penicillatus abweicht. 4) Durch geringere Aus-
dehnung und schärfere Abgrenzung der geschwärzten Spitze
der Hinterschenkel, während sonst die Färbung, Bedornung
35
und die Längsverliältnisse der Beine keine merklichen Unter-
schiede darbieten.
4) P. nasutus Zetterst. (Loew in: Stett. Ent. Zeit. XI.
p. 107 No. 8.) Die Männchen dieser Art sind auf dem san-
digen Ufer von Flüssen und Seen vom Mai bis in den Sep-
tember überall häufig (Charlottenburg, Machenow, Potsdam,
Müggel-See, Haidekrug); die dazu gehörigen Weibchen sind
mir bis jetzt nicht mit Sicherheit bekannt geworden.
5) P. elegantulus Meig. (Syst. Beschr. IV. pag. 51
No. 12.) Diese grosse und farbenprächtige Art traf ich im
Jahre 1860 zu Ende des Juli in beiden Geschlechtern häufig
jenseits Charlottenburg am Ufer der Spree auf Erlen-Gesträuch.
Seitdem ist mir nur ein einzelnes Weibchen im Brieselanger
Forst (Ende Mai) vorgekommen.
6) P. crassipes Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 50 No. 10.)
Ich hatte diese interessante Art bisher nur vereinzelt am Ma-
chenower See von Mitte bis Ende Mai gefangen; im Jahre
1863 traf ich sie Ende Mai ziemlich häufig im Brieselanger
Forst, und zwar beide Geschlechter in Gemeinschaft. — Das
Weibchen unterscheidet sich von dem in Grösse und Colorit
sehr ähnlichen des P. penicillatus und praerosus Lw. 1) durch
etwas schmaleres, gelblich grau bestäubtes Untergesicht,
2) durch schmalere, mehr messinggelb glänzende Stirn, 3) durch
länglicher und spitzer dreieckiges Endglied der Fühler, 4) durch
merklich lichter gebräunte Flügel und den abweichenden Ver-
lauf der vierten Längsader; der Spitzentheil derselben ver-
läuft bis zur Mitte seiner Länge genau in derselben Richtung
wie der vor der Querader liegende Theil und biegt sich dann
unter einem deutlichen Winkel plötzlich nach vom, so dass
er am Flügelrande der dritten Längsader stark genähert ist;
5) durch die nur ausserhalb an der Basis geschwärzten Vor-
derschenkel und die auf die Oberseite beschränkte Schwär-
zung der Hinterschenkelspitze; 6) durch die auffallend spar-
same Beborstung der Schienen, welche sich am letzten Paare
ausser den beiden Endborsten nur auf zwei vereinzelte und
schwache Aussenborsten reducirt; 7) durch etwas längere
Hinterschienen und Tarsen, von denen letztere auch merklich
derber sind. — Durch den Verlauf der vierten Längsader der
Flügel und die sparsame Beborstuns: der Schienen ist das
Weibchen von P. crassipes leicht als dem Männchen derselben
Art zugehörig zu erkennen.
7) P. nemo r um Meig. (Loew in: Stett. Entom. Zeit.
XL p. 103 No. 5.) Ich traf diese Art einmal in Charlotten-
burg am Ufer der Spree in grösserer Anzahl beider Geschlech-
ter auf Weidengebüsch, gegen Ende Juli. — Das Weibchen
unterscheidet sich von dem des P. micaus 1) durch geringere
3^'
36
Grösse, welche derjenigen der mittelgrossen IMännchen des P.
netnorum gleiclikommt; 2) durch broncelarbene, grau bereifte
Stirn, licht aschgraues, nicht grünlich schimmerndes Unter-
gesicht und rein silberweisse Behaarung auf der Rückseite
der Backen; 3) durch deutliche graue Bestäubung des ganzen
Vorderrandes des Thorax, dessen Oberseite zugleich häufiger
kupfrig broncefarben als grün ist; 4) durch die im Bereich der
vier ersten Längsadern stärker gebräunten Flügel, deren vierte
Längsader jenseits der Querader keine stumpfwinklige Bie-
gung wie bei P. micaus zeigt, sondern bei geringer Conver-
genz zur dritten Längsader nur leicht wellig geschwungen
ist; 5) durch steten Mangel des dunkelen Spitzenfleckes der
Hinterschenkel. — Die Vorderschenkel sind ebenso oft ganz
rothgelb, als an der Basis der Aussenseite leicht geschwärzt,
die Hinterschienen bald gar nicht, bald im Bereich des letz-
ten Viertheils deutlich gebräunt.
8) P. antennatus Carlier. (Haliday, Dipt. Britan. L
p. 200 No. 12.) Ein einzelnes Männchen dieser zierlichen Art
fing ich am 1. Juli 18Ü0 bei Potsdam; die Mittelhüften des-
selben sind, wie es Haliday angiebt, mit einem starken schwar-
zen Dorn bewehrt.
9. Ehaphium Meig.
1) Rh. longicorue Meig. (Syst. Beschr. IV. pag. 28
No. 1.) Vor längerer Zeit von Ruthe bei Berlin gefangen;
mir selbst ist diese Art noch nicht vorgekommen.
10. Xiphandrium Loew.
1) X. caliginosum Meig. (Loew in: Stett. Entom. Zeit.
XL p. 130 No. 28.) Diese im Süddeutschen Gebirge sehr ge-
meine Art scheint bei Berlin äusserst selten vorzukommen;
ich fing bis jetzt nur ein einzelnes Männchen Ende Mai am
Machenower See.
2) X. lanceolatum Loew. (Stett. Eut. Zeit. XL p. 131
No. 29.) Ein bei Berlin gefangenes Männchen dieser Ait fand
sich im Berliner Museo vor.
11. Synarthrus Loew.
1) S. pallipes Fab. (Haliday, Dipt. Britan. L p. 204
No. 20.) Einige Exemplare beiderlei Geschlechtes wurden
im Juli bei Freienwalde gefangen.
37
12. Syntormon Loew.
J) S. pumiJus Meig. = longiseta Zetterst. (Loew in:
Stett. Entom. Zeit. XI. pag. 119 No. 20.) Einige weibliche
Exemplare dieser Art fing ich Anfang August am Ufer der
Spree bei Charlottenburg.
13. Sympycnus Loew.
1) S. annulipes Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 56 No. 25.)
Am Rande von Seen und Teichen überall sehr gemein auf
Schilf und Wasserpflanzen.
14. Campsicnemus Halid.
1) C. scambus Fall. (Halid ay, Dipt. Britan. I. p. 188
No. 1.) In Sümpfen und am Rande von Gewässern überall
gemein,
2) C. curvipes Fall. (Haliday a. a. 0. p, 189 No. 2.)
An gleichen Stellen mit dem vorhergehenden und fast ebenso
häufig.
15. Hydrophorus Wahlberg,
1) H. bipunctatus Lehm. (Meigen, Syst. Beschr. IV.
p. 63 No. 7.) Am Strande von stehenden sowohl als flies-
senden Gewässern überall häufig, vom Juli bis in den Sep-
tember. (Brieselang, S])andow, Picheisberg, Potsdam, Rüders-«
dorf, Haidekrug.)
2) H. rufibarbis nov. spec. Diagn. Olivaceo-metal-
licus, abdomine virescenle, hypostomate fulvo-poUinoso, genis
retrorsum aureo-pilosis, aus leviter infuscatis, fusco-bipunctatis.
Long. lin. V^. V.
Von der Grösse des H. litoreus Fall, und balticus Meig.,
z\Aischen ersterem, mit dem er das ganz bestäubte Unter-
gesicht und H. bipunctatus Lehm., mit dem er die Flügel-
zeichnung theilt, in der Mitte stehend. — Die Stirn ist dicht
olivenbraun, von der Seite gesehen fast rostfarbig bestäubt,
nur beiderseits vom Augenrand in geriager Ausdehnung me-
tallisch grün glänzend ; der Hinterkopf dicht mit licht grün-
lich grauer Bestäubung bedeckt und durch diese matt, die
Behaarung auf der Hinterseite der Backen lebliaft rothgelb,
goldig schimmernd. Das .Untergesicht des Weibchens nach
oben viel weniger verengt als bei H. litoreus, ganz grünlich
gelb bestäubt und zwar oben noch dichter als gegen den
Mundrand hin; Taster schwarzbraun, schmal weisslich ge-
täumt, von der Seite betrachtet gelbgreis schimmernd. Fühler
schwarzbraun, greisschimmernd, mit Einschluss der Borste wie
38
bei H. litoieus gebildet. Thorax oberhalb kupf'rig bronce-
farben, vorn licht olivenbrauu bestäubt und hier mit zwei
feinen dunkelen Längsstriemen neben der Mittellinie; der hin-
tere Theil und das Schildchen lichter und mehr grünlich bronce-
farben, theÜM'eise kupfrig schimmernd. Brustseiten kupfrig
schimmernd, licht aschgrau bestäubt, in gewisser Richtung
messingglänzend. Flügel mit Ausnahme des licht grauen Hin-
terrandes wässrig braun getüncht, mit schwarzbraunen Adern
und rostgelber Wurzel; die zweite Längsader bis kurz vor
ihrer Mündung durchaus parallel mit der Costa laufend und
zu dieser schnell abbiegend, die dritte Längsader deutlich zur
vierten convergirend , aber unmittelbar vor dem Flügelrand
wieder etwas nach vorn ablenkend. Die Querader ist fast
um ihre eigene Länge vom Flügelrand entfernt, d. h. nur we-
nig kürzer als der hinter ihr liegende Theil der fünften Längs-
ader; die beiden dunkelen Flecke haben dieselbe Lage wie
bei H. bipunctatus Lehm., sind aber im Verhältniss noch grös-
ser und intensiver. Flügelschüppchen brennend rothgelb mit
weisslichen Wimperhaaren, Schwingkolben ganz und gar gelb.
Die Vorderhüften sind licht grünlich grau, die beiden hinteren
Paare dunkler, schiefergrau bestäubt; die Beine ganz oliven-
grün, greis schimmernd. Die Vorderschenkel des Weibchens
unterhalb ohne alle Bedornung, sondern gleich der Oberseite
und den Vorderhüften fein weisslich behaart, gegen die Spitze
hin viel weniger verdünnt als bei H. litoreus und daher im
Ganzen derber; die Vorderschienen an der Linenseite mit einer
einfachen Reihe von etw a acht sehr kurzen und feinen schwar-
zen Dörnchen bewehrt. Mittel- und Hinterschenkel führen
unterhalb zwischen Mitte und Spitze zwei von einander ent-
fernte schwarze Börstchen; die Tarsen sind im Verhältniss
derber als bei H. litoreus, zeigen aber in den Längsverhält-
nissen ihrer Glieder keine merklichen AbMeichungen. — Der
Hinterleib ist oberhalb ziemlich licht grün gefärbt, durch graue
Bereifung matt glänzend, die drei mittleren Ringe ziemlich
lebhaft kupfrig schimmernd, die feine Behaarung licht gelb-
lich. Unterhalb ist der Hinterleib fast schwärzlich erzfarben
und besonders nach hinten dicht mehlweiss bestäubt.
Es liegt mir nur ein einzelnes bei Berlin gefangenes Weib-
chen*) dieser leicht kenntlichen Art vor; dieselbe unterscheidet
*) Ein im Berliner Museo befindliches, von Klug bei Stettin ge-
fangenes Männchen gehört unzweifelhaft dieser Art an, mit welcher
es in der Körperfärbung, der Fleckung der Flügel und der Farbe des
Backenbartes genau übereinstimmt. Sein Untergesicht ist etwas schma-
ler als beim Weibchen und nach unten lichter gelbgreis, der Hinter-
leib ganz matt grün, ohne kupfrigen Schimmer. Die Vorderschenkel
39
sich von H. brunnicosiis LoeAv schon durch die unbewehrten
Voiderschenkel und den goldrothen Bart, von H. borealis Loew
(binotatus Zett.) durch den dicht bestäubten oberen Theil des
Untergesichtes, die gebräunten Flügel, die geringere Grösse,
lichtere Körperfärbung, ganz gelbe Schwinger u. s. w.
3) H. litoreus Fall. = aquaticus Meig. (Syst. Beschr.
IV. p. 66 No. 13.) An den Ufern der Spree, der Havel und
der von letzterer gebildeten Seen überall sehr gemein.
4) H. praecox Lehm. (Observat. zoolog., Hamburg
1822 p. 42) r= H. inaequalipes Loew. (Neue Beitr. V. p. 24.)
Ich sammelte diese Art in mehreren Exemplaren beider Ge-
schlechter am Ufer der Spree bei Charlottenburg gegen Ende
Juli; sie fand sich daselbst in Gemeinschaft mit dem viel häu-
figeren H. litoreus Fall.
Anmerkung. Die mir vorliegenden Exemplare stimmen ganz
besonders in der Bewaffnung der Vorderbeine beider Geschlechter,
welche für diese und die zunächst verwandten Arten die besten Art-
merkmale abgeben , genau mit der von Loew (a. a. 0. p. 24) gege-
benen Beschreibung des H. inaequalipes überein. Was die Verwen-
dung dieses von Macquart eingeführten, aber als auf alle Hj'drophoren
gleich gut passend , füglich als unpassend zu bezeichnenden Namens
betrifft, so erscheint mir dieselbe als durchaus unstatthaft. Bei der
vollständig nichtssagenden und ganz oberflächlichen Beschreibung,
welche Macquart von seinem H. inaequalipes gegeben hat, ist es ab-
solut unmöglich, dieselbe nur mit einiger Sicherheit auf eine der hier
in Betracht kommenden, einander äusserst ähnlichen Arten zu bezie-
hen. Es ist aber die Verwendung dieses Namens um so weniger
nöthig, als der von Loew beschriebene H. inaequalipes ziemlich un-
zweifelhaft mit H. praecox Lehm. Meig. identisch ist. Einige durch
V. Winthem an das Berliner Museum als H. praecox gesandte Ham-
burgische Exemplare haben sich mir nämlich bei genauerem Vergleich
nicht als identisch mit H. viridis Meig. (welche Synonymie Haliday
sind unterhalb mit einer Reihe von sieben ziemlich langen und dün-
nen Doimen besetzt , welche in einiger Entfernung von der Schenkel-
basis beginnen und vor der Mitte endigen •, die Bedornung der Innen-
seite der Vorderschienen ist sehr viel dichter als beim Weibchen, so
dass die sehr kurzen Dörnchen fast kammartig aneinandergereiht
erscheinen. Die Tarsen sind nicht wie beim Weibchen übereinstim-
mend mit den Schienen greisgrün, sondern licht röthlich braun durch-
scheinend- an den Mittelbeinen ist der Tarsus von Schienenlänge,
der Metatarsus etv^as länger als das zweite und dritte Glied zusam-
mengenommen, die beiden letzten Glieder deutlich erweitert und flach
gedrückt, besonders das letzte, welches langgestreckt eiförmig und
dunkel pechbraun gefärbt ist.
40
annimmt), sondern mit H. inaequalipes Loew ergeben, wofür ebenso-
wohl die Angabe Lehmann's „hypostoraa omnino album" als Meigen's,
der im Gegensatz zu H. viridis („Untergesicht weissgrau") das Unter-
gesicht von H. praecox als „seidenartig weiss" bezeichnet, sprechen
würde. Auch durch Stäger eingesandte Exemplare von Copenhagen
des H. praecox sind identisch mit H. inaequalipes Loew und, da Zet-
terstedt (Dipt. Scand. IL p. 44) solcher bei seiner gleichnamigen Art
ebenfalls erwähnt, vermuthlich auch identisch mit H. inaequalipes
Zetterst. — Ich glaube daher, dass der von Loew (a. a. 0. p. 24)
beschriebenen, von H. viridis Meig. durch rein weisses, grünlich schim-
merndes Untergesicht, durch gleich lange und bis zur Spitze reichende
Dornen der Vorderschenkel und durch etwa vierzehn ziemlich lange
und nicht gedrängt stehende Dornen an der Innenseite der Vorder-
schienen unterschiedenen Art der Name H. praecox Lehm, wieder
erstattet werden muss*)-
5) H. viridis Meig. (Loew, Neue Beitr. V. p. 23). Ich
habe von dieser bei Wien an den Ufern der Donau häufigen
Art bis jetzt nur ein einzelnes weibliclies Exemplar bei Berlin
gefangen; bei Charlottenburg an der Spree Ende Juli zusam-
men mit H. praecox.
*) Eine dem H. praecox Lehm, ähnliche, aber merklich grössere
und durch verschiedene Merkmale von demselben unterschiedene Art
erhielt ich durch die Güte des Herrn Prof. Boheman als H. inaequa-
lipes Zett. aus Dalekarlien. Dieselbe ist von kräftigerem Bau als
H. praecox, IY4 lin. lang, von dunkelerem Colorit und schon auf den
ersten Blick durch die wässrig braun getünchten Flügel zu unter-
scheiden. Die Stirn ist mit olivenbrauner, an den Seiten mehr asch-
grauer Bestäubung dicht bedeckt und dadurch ganz matt, von vorn
beleuchtet licht silbergrau schimmernd ; das Untergesicht ohne grün-
lichen Schein, rein kreideweiss, der Hinterkopf gleichfalls ohne grü"
neu Schimmer, sondern rein aschgrau. Das Endglied der Fühler ist
merklich grösser als bei H. praecox, die Fühlerborste an der Spitze
in weiterer Ausdehnung weiss. Der Thorax ist oberhalb meist kupf-
rig, seltener grünlich broncefarben, ohne dunkele Längsbinden, durch
gi-aue Bestäubung matt, das Schildchen gleichfalls kupfrig schimmernd,
vierboi'stig ; die Brustseiten nicht grün mit weissgrauer Bestäubung
wie bei H. praecox, sondern lebhaft kupferroth und bläulich schie-
fergrau bereift. Die Flügel sind nicht glashell, sondern von der Costa
bis zur fünften Längsader wässrig braun getrübt, mit rostgelber
äusserster Basis und bei der Betrachtung von der Wurzel und dem
Vorderrande aus mit rostgelb erscheinenden drei ersten Längsadei'n ;
die Spitze ist zwischen der zweiten und dritten und zwischen der
dritten und vierten Längsader leicht grau getrübt. Die Beine sind
im Verhältniss derber und kürzer als bei H. praecox, die Hüften
41
16. Medeterus Meig.
1) M. obscurus Zettelst. (Dipt. Scand. II. p. 419 No. 8.)
Fand sich von Ende Mai bis Mitte Juni 1863 in grösserer
Anzahl an Kiefern-Klafterholz im Brieselanger Forst; unter
zahlreichen Weibchen nur ein einzelnes Männclien.
2) M. ambiguus Zetterst. (Dipt. Scand. IL p. 456 No.
18. — Loew, Neue Beitr. V. p. 51.) Im August, an Kiefern-
Klafterholz nicht selten (Brieselang, Woltersdorf).
3) M. jaculus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 66 No. 14.)
An Planken und Baumstämmen überall von Mitte Sommer's ab
gemein.
4) M. tenuicauda Loew. (Neue Beitr. V. p. 53.) Zwei
bei Frankfurt a. 0. vom Grafen HofFmannsegg gefangene
Exemplare dieser Art befinden sich im Berliner Museo.
5) M, diadema Lin. = rostratus Fab. (Meigen, Syst.
Beschr. IV. p. 61 No. 3.) An Planken und Mauern überall
äusserst gemein.
6) M. plumbellus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 69 No.
20.) Auf Baumstümpfen hier und da nicht selten.
17. Diaphorus Meig.
1) D. oculatus Fall. = flavocinctus Meig. (Syst. Beschr.
dunkler schiefergrau. Die Vorderschenkel sind bei beiden Geschlech-
tern mit zwei Reihen von Dornen besetzt, doch enthält die innere
dieser Reihen nur zwei der Schenkelspitze genäherte, während die
äussere beim Männchen aus elf, beim Weibchen aus acht bis zur
Schenkelmitte reichenden Dornen besteht; diejenigen des Männchens
sind ziemlich gleich kurz, während beim Weibchen einzelne etwas
länger als die übrigen erscheinen. Die Vorderschienen sind an der
Innenseite mit einer Reihe sehr kurzer (beim Männchen ein wenig
längerer), kamniartig dicht aneinander gereihter Dornen, etwa 24 an
Zahl, besetzt, welche von der Spitze bis zum obersten Fünfttheil rei-
chen: so dass eine grössere Aehnlichkeit in Betreff der Bedornung
der Vorderschienen mit H. vii-idis als mit H. praecox besteht, wäh-
rend die Bedornung der Vorderschenkel von beiden gleich auffallend
verschieden ist. Hinterleib selten grün, gewöhnlich broncefarben,
durch sehr dichte Bestäubung fast grau erscheinend. — Ob Zetter-
stedt, welcher (Dipt. Scand. II. p. 444) gleichfalls Boheman'sche Ex-
emplare aus Dalecarlien citirt, die vorstehende Art mit unter
seinem Hydr. inaequalipes inbegriffen hat, lässt sich aus seiner
Beschreibung nicht ersehen; in keinem Fall kann der hier in Rede
stehenden der Macquart'sche Name verbleiben. Sie mag wegen der
kamraförmigen Bedornung der Vorderschienen H. pectinatus heissen.
42
IV. p. 33 No. 1.) Stellenweise häufig im Juni und Juli auf
Gesträuch (Brieselang, Woltersdorf).
2) D. Hofl'mannseggii Mcig. (Syst. Beschr. VI. p. 360
No. 5.) Gleichzeitig mit dem vorhergehenden und zuweilen
in Gesellschaft desselben, fast ebenso häufig. (Potsdam, Brie-
selang, Woltersdorf.)
3) D. nigricans Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 33 No. 2.
— Loew, Neue Beitr. V. p. 45.) Scheint bei Berlin selten;
mir liegt nur ein in der Umgegend gefangenes Pärchen vor.
18. Chrysotus Meig.
1) Chr. neglectus Wied. = viridulus Fall., $ femoralis
Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 41 No. 1 und p. 42 No. 5.) Bei
Berlin die verbreitetste und häufigste Art, im Juni und Juli
auf Gesträuch in Laubwäldern (Brieselang).
2) Chr. gramineus Fall. = copiosus Meig. (Syst. Beschr.
IV. p. 41 No. 2.) Zu gleicher Zeit und an gleichen Orten mit
dem vorigen.
3) Chr. nigripes Fab.? (Meigen, Syst. Beschr. IV. p.
42 No. 6.) Kleiner als der vorige, mehr blaugrün gefärbt,
das Männchen durch die von einem schmalen grauen Unter-
gesicht getrennten Augen und hellere, licht gelb gefärbte Mit-
telschienen unterschieden; die Hinterbeine des Männchens mIb
bei Chr. gramineus ganz schwaiz, die Hinterschienen aber
nur an der Aussenseite lang gewimpert. Beim Weibchen ist
das Untergesicht nicht nur relativ, sondern absolut breiter als
bei Chr. gramineus und nicht rein weiss, sondern längs der
Mittellinie deutlich metallisch grün durchschimmernd , beider-
seits nur dünn greis bestäubt; an den Schenkeln ist die gelbe
Spitze von viel geringerer Ausdehnung und die Hinterschienen
in ihrer ganzen Ausdehnung schwarzbraun oder wenigstens
röthlich pechbraun. — Für den Fall, dass die Fabricius'sche
Art sich nicht als mit der vorstehenden identisch erweisen
sollte, würde ich letztere Chr. facialis nennen. — Ich fing
ein Männchen und zwei Weibchen dieser Art am 24. Juni
1860 in der Nähe des Wannen-See's.
4) Chr. laesus Wied. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 43
No. 7, Loew, Neue Beitr. V. p. 50). Ich traf diese hübsche
Art gleichzeitig mit der vorhergehenden in grösserer Anzahl
am Wannen-See auf Brombeeren, später auch bei Frankfurt
a. 0.
19. Chrysotimus Loew.
1) Chr. molliculus Fall. = laetus Meig. (Syst. Beschr.
IV. p. 43 No. 8.) Im Brieselanger Forst auf Gesträuch im
Juni und Juli ziemlich häufig.
43
20. Thrypticus nov. gen.
Diagn. Corpus paivum, metallicum. Antennae brevis-
simae, articulo ultimo rotundato, seta piaeapicali, longissima.
Pedes validi, simplices, setis omnino carentes. Hypopygium
maris liberum, elongatum, appendicibus tribus, inferiore na-
viculari, superioribus duabus foliaceis instructum, Alae vena
anali nulla.
Eine sehr eigenthümliche neue Gattung, vom Habitus und
der geringen Grösse der Chrysotus-Arten, denen sie auch in der
Kopf-, Fühler- und Flügelbildung sehr nahe steht, von Avel-
chen sie aber nicht nur durch den vollständigen Mangel aller
Borstenbekleidung an den Beinen, sondern auch ganz beson-
dei-s durch den stark entwickelten Copulations- Apparat des
Männchens, welcher demjenigen der ächten Dolichopen viel
ähnlicher gebildet ist, auffallend abweicht. Die Fühler sind
sehr kurz, das erste Glied auf der Oberseite anscheinend nackt,
das Endglied fast halbkreisförmig, die Fühlerborste vor der
Spitze eingefügt, auffallend lang, nämlich den Querdurchmesser
des Kopfes an Länge beträchtlich übertreffend. Die Augen
des Männchens sind bis zum Munde hin durch ein ziemlich
schmales Untergesicht getrennt, der Rüssel nicht hervortre-
tend. Die Rückenseite des Thorax entbehrt aller aufgerich-
teten Borstenhaare, welche sich nur an den Brustseiten und
seitlich dicht vor dem Schildchen in geringer Anzahl vorfin-
den; ebenso ist der durch auffallend starke Punktirung seiner
Oberfläche ausgezeichnete Hinterleib nur mit weicher, anlie-
gender Behaarung bekleidet. Die Form und das Geäder der
Flügel ist demjenigen von Chrysotus am ähnlichsten, doch
sind die drei ersten Längsadern einander und der Costa noch
stärker genähert, auf der vierten fehlt die beulenartige Auf-
treibung und die Innenrands- (Anal-) Ader ist gänzlich ein-
gegangen. Die Beine sind derb, nur an den Hüften mit eini-
gen Haarborsten besetzt, sonst vollkommen glatt und beim
Männchen ohne plastische Auszeichnungen; die Tarsen an den
beiden vorderen Paaren viel länger als die Schienen, am drit-
ten von deren Länge. Die sechs Hinterleibsringe des Männ-
chens sind fast von gleicher Länge, an Breite allmälig ab-
nehmend; das Hypoi33'gium frei, gross, fast von halber Hin-
terleibslänge, durch eine mittlere quere Einschnürung seiner
Oberfläche zweigliedrig erscheinend. An seiner Spitze sind
drei Anhänge eingefügt, nämlich zwei paarige von länglicher
und schmaler Blattform und ein dieselben von unten her be-
deckender unpaarer, welcher länglich dreieckig und kahnför-
mig gestaltet ist. Ausserdem scheint dem Copulations-Apparat
eine auffallend lange und starke Haarborste anzugehören.
44
welche von der Bauchseite des vierten Hinterleibsringes ent-
springt, hier einem leistenartigen Vorsprung aufsitzt und nach
unten und vorn gerichtet bis zwischen die Hinterhüften vor-
dringt.
1) Thr. Smaragd inus nov. sp. Diagn. Laete viridi-
Tnetallicus, haiteribus pedibusque flavis, antennis totis nigris:
abdomine punctatissimo, flavicante-sericco, hypopygio maris
apice rufo-piceo. Long. 1 '/g lin. c^.
Stirn und Untergesicht metallisch grün, erstere aber so
dicht schwärzlich bestäubt, dass die Grundfarbe nur bei der
Beleuchtung von vorn deutlich hervortritt; zwei lange, neben
den oberen Augenwinkeln entspringende Borstenhaare hellgelb.
Fühler ganz schwarz, Borste haarförmig, licht braun. Thorax
und Schildchen lebhaft metallisch grün mit einem leichten
Stich in's Bläuliche, ersterer an den Schultern leicht grau be-
reift, auf dem vorderen Theil des Rückens kurz schwärzlich
behaart, seitlich vor der Flügel wurzel mit drei langen hell-
gelben Borsten und zwei gleichen innen vom Flügel, dicht
vor dem Schildchen, nach aussen von einem deutlichen Quer-
eindruck. Schildchen gewölbt, unbehaart, unterhalb und am
Rande licht rostroth, an letzterem mit vier gelben Haarbor-
sten. Flügel fast wasserhell , mit pechbraunen Adern, längs
des Vorderrandes licht bräunlich getrübt; vierte Läugsader
ohne Biegung, allmälig und leicht zur dritten convergirend,
hintere Querader um 2y2 ihrer Länge vom P'lügelrande ent-
fernt. Flügelschüppchen und Schwinger hellgelb, erstere mit
weisslicher Bewimperung. Brustseiten metallisch grün, kaum
merklieh grau bereift; Vorderhüften gleich den Beinen hell-
gelb, nur sehr fein und kurz weisslich behaart, Mittel- und
Hinterhüften bis über die Mitte hinaus gebräunt und je mit
zwei Borstenhaaren besetzt. An allen drei Beinpaaren sind
die Tarsen gleich von der Basis aus licht gelbbraun und ge-
hen allmälig mehr in's Pechbraune über; an den beiden ersten
Paaren sind sie um ein Drittheil länger als die Schienen, der
Metatarsus den beiden folgenden Gliedern zusammengenommen
gleich. Der Metatarsus der Hinterbeine ist deutlich kürzer
als das zweite Fussglied. Der nach hinten kegelförmig ver-
engte Hinterleib ist noch lichter und mehr goldgrün als der
Thorax, mit Ausnahme des fast glatten ersten Ringes auf sei-
ner ganzen Oberseite dicht chagrinartig punktiit und mit dich-
ter, niederliegender, seidenartig glänzender Behaarung von
weisslich gelber Farbe bekleidet; am Hinterrande des ersten
Ringes ist diese Behaarung beiderseits auffallend lang und
mehr borstenartig. Hypopygium auf der Basalhälfte schwärz-
lich mit leichtem grünlichem Schimmer, auf der Endhälfte
licht rothbraun; Anhänge hellgelb, die paarig-en von der Form
45
eines länglieh lanzettlichen Blattes, deutlich geM'impert, an
der Spitze in einen dünnen, griffelförmigen Fortsatz auslau-
fend. Die auf der Bauchseite des vierten Hinterleibsringes
entspringende dornartige Borste ist gleichfalls licht gelb. —
Mir liegt nur ein einzelnes männliches Individuum vor.
21. Xanthochlorus Loew.
1) X. tenellus Wied. (Haliday, Dipt. Brit. I. p. 213
No. 7.) In Laubwäldern überall gemein, besonders an schat-
tigen Stellen auf niederen Pflanzen; im Juni und Juli. (Pots-
dam, B rieselang.)
2) X. ornatus Halid. (a. a. 0. p. 213 No. 8.) Nur im
Brieselanger Forst, hier aber kaum seltener als der vorher-
gehende und mit ihm an gleichen Lokalitäten; im Juni.
22. Saucropus Loew.
1) S. pallidus Fall. = ochraceus Meig. (Syst. Beschr.
IV. p. 58 No. 29.) Von Mitte Juni bis Mitte Juli in Laub-
wäldern nicht selten, besonders des Abends herumhüpfend.
(Thiergarten, Charlottenburg, Brieselang, Potsdam.) Das Weib-
chen ist sehr viel häufiger als das Männchen.
2) S. suturalis Fall. (Haliday, Dipt. Brit. L p. 211
No. 2.) Ich fing mehrere Exemplare dieser bei Berlin sel-
tenen und wenig verbreiteten Art Anfang -Juni im Brieselan-
ger Forst; von Erichson wurde sie auch bei Freienwalde auf-
gefunden.
3) S. quadrifasciatus Fab. (Meigen, Syst. Beschr. IV.
p. 48 No. 7.) Ueberall gemein in Laubwäldern auf Gesträuch,
besonders im Juni. (Thiergarten, Brieselang, Dammsmühle
u. s. w.)
23. Psilopus Meig.
1) Pö. piatypt er US Fab. (Meigen, Syst. Beschr. IV.
p. 36 No. 2.) In Laubwäldern häufig, im Juni und Juli.
(Brieselang).
2) Ps. nerv OS US Lehm. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p.
36 No. 3.) Weit verbreitet und überall gemein.
3) Ps. Wiedemanni FalL (Loew, Neue Beitr. V. p. 2).
Weniger verbreitet als die beiden vorigen, jedoch stellenweise
ebenfalls häufig im Juni und Juli. (Brieselang, Potsdam.)
4) Ps. lobipes Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 38 No. 5.)
In Laubwäldern gleichzeitig mit dem vorhergehenden und viel
häufiger. (Brieselang, Frankfurt a. 0.)
5) Ps. albifrons Meig. (Loew, Neue Beitr. V. p. 2.)
46
Ich fing diese Art zahlreich im Brieselanger Forst, Mitte Juni;
sie scheint im Ganzen weniger verbreitet zu sein.
6) Ps. contristans Wied. = regalis Meig. $. (Meigen,
Syst. Beschr. IV. p. 35 No. 1.) Weit verbreitet und den
grösseren Theil des Sommers hindurch gemein.
Die aufgefülirten 104 Arten, zu denen noch einige mir
nur im ^veiblichen Geschlechte vorliegende und daher vorläufig
nicht sicher zu determinirende Porpliyrops-Arten hinzukommen,
sind Alles, was mir in fünf Sommern und bei specieller Auf-
merksamkeit auf diese Familie, von Dolichopoden in der
Umgegend Berlins vorgekommen ist. Bei der bekannten
Eigentlmmlichkeit besonders der weniger häufigen Arten,
sehr lokal und nur während eines geringen Zeitraumes in
grösserer oder geringerer Individuenzahl aufzutreten, ist es
sehr wahrscheinlich, dass sich die Zahl der Arten bei fort-
gesetzter Aufmerksamkeit nocJi beträchtlich höher stellen wird,
ohne freilich derjenigen gleich zu kommen, welche die durch
Mannigfaltigkeit des Terrains und der Gewässer weit bevor-
zugteren Gebirgsgegenden Mittel- und Süddeutschlands dar-
bieten. Den Reichthum der letzteren an Dolichopoden habe
ich auf zwei Excursionen in das Bayerische Hochgebirge und
das Sächsische Erzgebirge wenigstens annähernd kennen zu
lernen Gelegenheit gehabt und gedenke über die von mir da-
selbst gemachte Ausbeute gleichfalls nächstens Auskunft zu
geben. Im Anschluss an die hier gemachte Mittheilung will
ich nur "noch einer ausgezeichneten neuen See Uns- Art Er-
wähnung thun, welche mir durch die Güte des Herrn Prof.
Boheman zugekommen ist und sich unter einigen Exemplaren
des Sc. notatus Fab., von denen sie durch auffallende Merk-
male abweiciit, vorfand.
Scellus dolichocerus nov. spec. Diagn. Alis fusco-
vittatis, antennis elongatis, articulo tertio «praecedentibus duo-
bus conjunctis longitudine fere aequali, acuminato: tibiis in-
termediis (maris) apice fasciculatis, metatarso ejusdem paris
extus biseti. Long. Hy^ ÜQ' <^'
Die Art steht gleichsam zwischen Sc. notatus Fab. und
spinimanus Zetterst. in der Mitte, indem sie mit ersterem durch
den Haarschmuck der Mittelschienen beim Männchen, mit letz-
terem mehr in der Flügelzeichnung übereinstimmt; durch die
Form der Fühler entfernt sie sich dagegen von beiden gleich
auffallend. Diese sind nämlich fast so lang wie der Kopf
breit, schwarzbraun, greisschimmernd; das erste Glied um die
Hälfte länger als bei Sc. notatus, dünn grißelförmig mit er-
weiterter Spitze, das zweite von der gewöhnlichen kurzen
47
Form, das Endglied fast so lang M'ie die beiden ersten zu-
sammengenommen, nach Art der Porphyrops- und Rhaphium-
Arten langgestreckt und zugespitzt dreieckig; die Fühlerborste
fast in der Mitte seiner Rückenseite entspringend, beträcht-
lich kürzer und dicker als bei Sc. notatus. Der Thorax ist
bei dem einzigen mir vorliegenden Exemplare schwärzlich
erzfarben, lebhaft metallisch glänzend, zwei feine mittlere
Längsstriemen , die Schulterbeulen und der Seitenrand nach
hinten, innerhalb der Flügelbasis purpurfarbig schimmernd;
die feine vertiefte Mittellinie ist weisslich, zwei quadratische
Flecke am Vorderrande gelblich bestäubt, messingglänzend.
Die Flügel stehen in Färbung und Zeichnung denjenigen von
Sc. spinimanus am nächsten, doch ist der braune Ton merk-
lich blasser und gleichmässiger, ohne die scharf hervortretende
dunkele Säumung der Längsadern und z. B. auch ohne lich-
ten Wisch zwischen der dritten und vierten; am Vorderrande
beginnt die braune Färbung erst jenseits der Fiügelmitte und
die dunkele hintere Querader nebst dem Punkt auf der Schwiele
der vierten Längsader treten etwas deutlicher als bei Sc spi-
nimanus, dagegen ungleich m eniger als bei Sc. notatus hervor.
Schwinger licht pechbraun, grau schimmernd; Brustseiten me-
tallisch purpurfarben, mit blaugrauer Bestäubung, Hüften licht
silbergrau bereift, die vordersten gleich den Beinen rothgelb
durchscheinend. Schenkel licht grünlich broncefarben, Schie-
nen und Tarsen mehr bleigrau schimmernd. Die längeren Dor-
nen an der Unterseite der Vorderschenkel sind nicht wie bei Sc.
notatus abwechselnd stark und schwach, sondern untereinander
ziemlich gleich, der Haken am Innenrande der Vorderschienen
nicht nach oben gegen den Schenkel hin, sondern mehr nach
einwärts gerichtet, auch nicht stumpf und zweizinkig, sondern
einfach zugespitzt und deutlich gekrümmt; die Spitze der
Vorderschienen nicht hakenförmig ausgezogen, sondern einfach
und stumpf, der Innenrand daher ohne Ausschnitt, die Bedor-
nung jenseits der Mitte und dann wieder nahe an der Spitze
etwas länger als im Uebrigen. An den Mittelschienen steht
das längste Borstenpaar nicht wie bei Sc. notatus unterhalb,
sondern fast gerade in der Mitte der Länge; eine Verdickung
der Spitze ist kaum bemerkbar und die krause, lockige Be-
haarung derselben bei weitem weniger dicht, dagegen etwas
weiter nach oben reichend als bei Sc. notatus. Der Meta-
tarsus der Mittelbeine ermangelt der langen, kammartigen Be-
borstung der Innenseite gänzlich, ist dagegen aussen an der
Basis mit zwei gerade wegstehenden, dornartigen Borsten be-
setzt, von denen die zweite um die Hälfte länger als die
erste ist; im Uebrigen ist der Metatarsus dünn, so lang wie
die drei folgenden Glieder zusammengenommen und gleich
48
diesen unterhalb mit kurzen, an ihm selbst aber sparsameren
Borsten besetzt. — Der Hinterleib ist kaum merklich bereift,
vorn stahlblau, in der Mitte purpurroth und hinterwärts gold-
grün glänzend, das drittletzte Segment unterhalb mit starker,
stumpf kegelförmiger Auftreibung; das kleine Basalglied des
Hypopygiums mit einigen langen -weissen Borstenhaaren besetzt,
das Endglied licht rostfarben, weisslich bestäubt. Die männ-
lichen Appendices sind mindestens ebenso lang gestreckt wie
bei Sc. spinimanus, gelblich weiss mit gebräunter äusserster
Basis. Ihre Basalhälfte ist löffeiförmig gestaltet, gegen die
Spitze hin birnförmig erweitert und auf der ganzen Unterseite
dicht weiss behaart; die durch eine starke Einschnürung ab-
gesetzte Spitzenhälfte ist noch länger als jene, an der Basis'
dünn gestielt, nach der Spitze hin allmälig keulenförmig er-
weitert. — Ein männliches Exemplar, aus Oeland stammend.
Berlin, 15. October 1863.
49
Hemiptera mexicana
enumeravit specie^sque novas descripsit
Carolus Stal.
(Continuatio.)
Homoptera.
<^ Fulgorida.
^ ^ 345. Fulgora Castresii Guei-.; Burm. Gen. Ins.
Fulg. 4 (1846).
•-':;- 346. Enchophora stillifera Stal;"Phrietus stilli-
fer Stal. Beil. Ent. Zeitsehr. VI. p. 303. 1 (1862).
i-- t347. Poeocera--^) misella Stäl. Ent. Zeit. XXIV p.
239. 1 (1863). p
"^^ 0 348. Atalanta auiicontia Burm.; Lystra auricoma
Burm. Gen. Ins. Lystra 7 fig. 1 (1846).
.'i ^Amantia Stäl.
*) Caput latissimum, antice rotundatum, ante oculos nonnihil
prominens-, fronte ad verticem haud adscendente, convexiuscula, sur-
sum nonnihil ampliata, prope apicem carina transversa instructa,
marginibus lateralibus infra medium nonnihil sinuatis, lobo laterali
infra sinum illum obtuso, parum prominulo. Articulus secundus an- '
tennarum subglobosus. Thorax magnus, postice productus et trun-
catus, scutello sequilongus vel fere longior. Tegmina tota distincte
venulosa. Pedes mediocres , simplices, tibiis posticis spinis 4 vel 5
armatis. u t , ,
Ad hoc genus pertinent Poeocera combusta Westvv. et P.
imperatoria Gerst.
^Tomintus Stäl.
Caput latum, antice angulatum ; angulis posticis verticis retror-
sura leviter productis, subtruncatis •, fronte carinis destituta, apicem
versus angustata, apice utrimque haud lobata, apice late emarginata ;
clypeo haud carinato. Thorax et scutellum conjunctim latiora quam
longiora, illius niargine basali fere recto , hocillo duplo longius. Teg-
mina corpori eequilonga, apicem versus distincte angustata, apice ro-
tundata, tota venulosa. Segmentum quintum dorsale apud feminam
productum, praecedente duplo longius. Pedes breves, simplices, tibiis
posticis quadrispinosis. i^ ^
^' Cyrpopto affine genus , ad quod pertinet Calyptoproctus
pudicus.
4
$0
^ ^ 349. Cyrpoptus amabilis Westw. Are. Ent. II. p.
89 PI. 71 flg. 1 (1845). ^ v^
V D 350. Cyrpoptus sodalis Stäl; Amycle sodalis
Stäl. Ent. Zeitg. XXII p. 148. 2 (1861).
U- O 351. Cyr))optus suavis Stäl. Berl. Ent. Zeitschr. VI
p. 305. 1 (1862).
y u 3.52. Nersia florens Stäl. Bidr. Rio Jan. Hern. II
p. 64,
^ Ct 353. Nersia curviceps Stäl. Bidr. Rio Jan. Hern. p. 64.
^ (Ti 354. Nersia nigro-linea ta Stäl. — Vire^cenis; capite
longe protuberante^ lateribus capitis et thoracis nigro-lineatis.
$, Long. 11, Exp. tegm. 27 mili. (Coli. Signoret.)
Virescens. Caput longe protuberans, tboraee scutelloque
ad unum paullo longius, protuberantia ultra nnedium sensim
leviter gracilescente, dein apicem versus leviter dilatata; ver-
tice basi longitrorsum impresso; fronte lateribus apice leviter
dilatatis, ultra medium sursum sensim convergentibus, dein
parallelis, carinis duabus parallelis, percurrentibus, instructa;
marginibus imis frontis verticisque ante oculos, carinis frontis
superiora versus, linea longitudinali genarum apiceque calli
postocularis nigris. Thorax medio uniearinalus et biimpressus,
carinis lateralibus, inferiore tota, superiore posterius nigris,
parte apicali media producta rotundata. Scutellutn trieaiina-
tum. Tegminum -vena lo'igiludinalis media longius ante me-
dium furcata quam interior. Femora apice nigro-notulata.
Tibiai basi puncto nigro notatae.
355. Oecleus decens Stäl. Berl. Ent. Zeithchr. VI
p. 307. 2 (1862).
356. Oecleus seminiger Stäl. Berl. Ent. Zeitschr.
VI p. 307. 1 (1862).
357. Bothriocera Westwoodi Stäl; AdanaWest-
woodi Stäl. Oefv. Vet. Ak. Förh. 1856 p. 163. 1.
358. Bothriocera Signoreti Stäl. — Nigio-fusca;
marginibus lateralibus frontis clypeique nee non pedibus pal-
lide testaceo-flavescentibus; tegmiuibus fuseis, corio maculis
sex hyalinis, decoloribus, una parva basali, una magna ovali
ante medium ad clavum posita, una rotundata pone medium,
una transversa prope apicem duabusque transversis mediis,
prope marginem costalem positis, notato; alis fuscescentibus,
maculis duabus magnis decoloribus notatis. V. Long. 3, Exp.
tegm. 10 mill. — (Coli. Signoret.)
T> 359. Grynia nigricoxis Stäl. Berl. Ent. Zeitschr.
VI p. 308. 1 (1862).
360. Delphax pictifrons Stäl. — Pallide flavo-testa-
cea; frontis fascia infra medium posita, fascia nigra utrimque
terminata, antennis subtus, limbo externo partie lateralis de-
flexse thoracis maculaque apicali femorum nigris. <^. Long,
corp. 4, Long, cum tegm. B'/^ milL — (Coli. Signoret.)
Caput ante oculos prominens; vertice oblongo-triangulari,
basi oculiö fere latiore; fronte f'ere duplo longiore quam me-
dio lata, infra medium utrimque levissime rotundata, supra
medium sur^um sat angustata, carina unica percurrente in-
structa; . clypeo medio obsolete carinato. Antenne articulo
secundo primo plus duplo longiore. Thorax et scutellum tri-
carinata. Tegmina abdomini.s apicem multo superanlia, pal-
lide sordide subvinaeea. Calcar apicale tibiarum posticarum
pectinatum.
'^ ^ 3!il. Ulixes marmoreus Stäl; Lssus marmoreus
Stäl. Ent. Zeit. XXü p. 150. 1 (1861).
^ 362. Ulixes convivus Stal; lssus conv.ivus Stäl,
Ent. Zeit. XXII p. 150. 2 (1861).
v^O var. a. — Fuscescens.
/ü var. b. — Dilute fuscescente-giiseus.
var. e. — Fubcescens, tegminibus pallido-bimaeulatis.
^ ' Thionia Stäl.
A. Alarum areee analis vena furcata, ramulis simpli-
eibus.
/C 363. Thionia variegata Stäl. — Flavo-testaeea;
fronte basi fusco-qundrimaculata; tegminibus fusco-tritäsciatis.
Long. corp. 6'/2 mill. — (Coli. Signoret.)
Caput thorace vix angustius; vertice tiansvert-o, thorace
vix longiore, oculis nonnihil latiore, dimidio longiore quam
lato, marginibus antico roluncJato, po-tico sinuato; fronte vix
longiore quam prope apicem lata, apice rotundato-ampliala,
sur.'-um sensim angustata , carina media percurrente et basi
carinulis duabus obliquis, valde divergentibus, a media basi
emis.'-i.'-, instructa, lateiibus pallide infuscatis, parce et obso-
lete pailido-graniilatis, basi inter carinas fu^ca, margine api-
cali rotundato-sinuato; cljpeo medio vix carinato. Tegmina
abdominis apicem vix superantia, plus duplo longiora quam
prope basin lata, apicem versus nonnihil angustata, apice ro-
tundata, venis quattuor a basi emis&is, vena tertia (a costa)
prope basin furcata, pone medium venulis transversis remotis
instructa. Alse subsordide vitreee.
B. Vena arese analis alarum pone medium furcata, ra-
mülo inferiore trifurcato.
D 364. Thionia maculipes Stäl. — Pallide griseo-fla-
vescens; macula parva apicali femorum nigra. (^. Long. 5
mill. — (Coli. Signoret.)
4*
52
Caput thorace vix angustius; veitice tliorace pauUo lon-
giore, vix dimidio latiore quam longo, oculis nonnihil latiore,
basi quam apice feie angustiore, planiuseulo, margine basali
leviter sinuato, antico leviter rotundato; fronte paullo longiore
quam lata, basi quam apice nonnihil latiore, infra medium
obtuse rotundato -ampliata, carina percurrente, per cljpeum
continuata, instrueta. Tegmina abdominis apicem nonnihil su-
perantia, fere plus duplo lougiora quam lata, apicem versus
leviter angustata, apice obtuse oblique rotundata , Aenis lon-
gitudinalibus quattuor e basi emissis instrueta, vena tertia
prope basin furcata, ramulo exteriore ejusdem vense apicem
versus fureato.
/&
Ficumna Stäl.
Corpus ovale, subdepressum. Caput latum; fronte sursum
angustata, saltem medio carinata. Thorax et scutellum con-
junctim paullo latiora quam longa, ille hoc brevior, basi trun-
calus, medio biimpressus. Tegmina apicem versus angustata,
apice rotundata, venis longitudinalibus tribus e basi emissis
instrueta, vena prima prope basin, vena secunda longius a
basi, tertia pone medium furcatis, venulis transversis raris,
obsoletis. Alse amplitudine variabiles, area anteriore venis
tribus longitudinalibus, prope apicem venula transversa con-
junctis, tertia apicem versus furcata; area media vena unica,
pone medium furcata; area interiore vena unica, simplici in-
strueta. Pedes mediocres, tibiis posticis normaliter quadri-
spinosis; tarsis posticis articulo primo apicalibus duobus ad
unum nonnihil breviore.
/<^Thioniae affine genus, et habitu simillimum, distribu-
tione venarum tegminum alarumque tibiisque posticis quadri-
spinosis difFert.
/O 365. Picumna varians Stäl. — Pallide testaceo-fla-
vescens, plus minus nigro- vel fusco-variegata; macula coxa-
rum anticarum nigra; alis leviter infuscatis; verlice fere seque
longo ae lato. r^. Long. corp. ß'/j mill. — (Mus. Holm, et
Coli. Signoret.)
/ t var. a. — Testaceo-flavescens, tegminibus obscuriöribus;
fronte lateribus fusco-variis, ejusdem margine basali carinu-
lisque lateralibus basalibus, verticis margine antico interrupto
maculisque duabus parvis posticis, maculis duabus thoracis
scutellique nee non macula parva apicali femorum posticorum
nigro-fuscis.
V S var. b. — Ut var. a, sed supra obscurior; tegminibus
fusco-nebulosis ; lateribus pectoris fusco-maculatis.
53
Caput thorace vix angustius, vertice thorace nonnihil lon-
giore, oculis subsequilato, fere eeque lato ac longo, apice ob-
tu?e angulalo, basi obtuse angulato-sinuato, leviter concavo;
fionti multo longiore quam prope apicem lata, infra medium
rotundato-ampliata, dein sursum angustata, carina media, per
clypeum continuata, et basi carinulis duabus divergentibus in-
structa, basi angulato-emarginata. Tegmina duplo et dimidio
longiora quam lata, apicem abdominis vix superantia, apicem
versus vix angustata, vena una alterave apice ipso furcata.
Alse amplse, tegminibus vix duplo latiores, areis fere seque
latis.
Vv- 366. Picumna mexicana Stäl. — Plus minus obscure
flavo- vel fufeco-testacea; tegminibus plus minus fusco-varie-
gatis; alis infuscatis; vertice transverso. q. Long. corp. 6
mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Caput thorace paullo angustius; vertice transverso, oculis
fere dimidio latiore, thoraci eequilongo, antice late rotundato,
basi sinuato, transversim sat concavo; fronte nonnihil longiore
quam lata, sursum leviter angustata, infra medium leviter ro-
tundato-ampliata, carina media subobsoleta, instructa, basi et
apice emarginata; clypeo apicem versus obsolete carinato.
Tegmina abdominis apicem vix superantia, circiter duplo
longiora quam lata, apicem versus distincte angustata. Alse
minus amplse, tegminibus haud latiores, area anteriore areis
duabus cseteris ad unum sequilata.
V"^' 367. Colpoptera sinuata Burm., Handb. der Ent.
II 1 p. 155. 1 (1835).
/ 368. Colpoptera marginalis Burm., Handb. der Ent.
n 1 p. 156. 2 (1835).
v ^ 369. Nogodina pictifrons Stäl. — Flavo - testacea ;
maculis parvis frontis, in vittas duas congregatis, lineolis la-
teralibus oblique transversis clypei, maculis lateralibus thora-
cis, vittis duabus scutelli, maculis costalibus compluribus, limbo
commis^^urali, fasciis tribus, posteriore excepta angustissimis,
maculisque tribus vel quattuor apicalibus tegminum, maculis
lateralibus pectoris, vitta laterali apiceque abdominis nee non
fasciolis ventris nigro-fuscis; alis apice fusco-limbatis. ^. Long,
corp. 10, Exp. tegm. 26 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.)
V""'^ N. reticulatae simillima, fronte tricarinata tegminibus-
que basin versus magis angustatis preesertim differt. Frons
haud duplo longior quam lata, tricarinata, lateribus subparal-
lelis. Thorax medio obsolete carinatus. Scutellum tricarina-
tum. Tegmina apicem versus sensim ampliata, apice late
rotundata, margine costali leviter et quam'irt'N. reticulata
54
minus rotundato. Pedes hie illic infuscati, tibiis posticis
quinquespinosis.
n/ o
Gaetulia Stal.
Caput thorace paullo angustius, ante oeulos paullo pro-
minens; vertiee basi sat profunde einuato; fronte oblonga;
clypeo medio, nee lateribus carinato. Thoi'ax brevis, angu-
latus. Scutellum maximum , tricarinatum. Tegmina modice
ampla, parce venulosa, venulis discoidalibus irregiilariter dis-
positis; prope apicem adest series venularum transversa, ar-
euata, minus continua*, area costali latiuscula. Alse minus
amplai. Pedes graciles; tibiis i>osticis trispinosis, spina ante
medium posita minutiss^ima, obsoleta.
'^Nogodinae affine genus, clypei lateribus haud carinatis
vretieeque angusto preesertim differt.
0 370. Gaetulia pudibunda Stäl. — Pallide virescens;
marginibus imis verticis fuscis; carinis seutelli vittaque dorsali
abdominis rufo-testaceis; tegminibus alioque vitreis, virescente-
venosis. $ Long. corp. 7, Exp. tegm. 20 niili. — Vera Cruz.
(Mus. Holm.)
Vertex leviter transversus, margine apicali obtuse angu-
lato. Frons fere duplo longior quam medio lata, infra me-
dium utrimque nonnihil ampliata, medio pereurrenter distincte-
que cai-inata. Tegmina apicem versus sensim nonnihil am-
pliata, apice subsemicireulariter rotundata, maeula stigmaticali
pallidissime olivacea; area costali remote transversim venosa.
V ^ 371. Phalaenomorpha sordida Stäl. — Grisea, in
pallidissime subolivaceum vergens; eapite truncato. $. Long,
corp. 8, Exp. tegm. 27 mill. — (Coli. Signoret.)
Caput nonnihil productum, antiee truneatum; vertiee plus
duplo latiore quam longo; fronte et clypeo subhorizontalibus,
illa fere dimidio longiore quam lata, apicem versus nonnihil
angustata, marginibus lateralibus leviter elevatis. Antennse
articulo secundo primo duplo longiore, apice oblique truncato.
Thorax disco planus, pone oeulos utrimque carina longitudinali
instructus, lateribus depressus, antrorsum levissime declivis,
basi nonnihil sinuatus, parte discoidali leviter transversa.
Tegmina sat ampla, apicem versus distincte angustata, apice
oblique rotundata, venis distinctissimis, minus numerosis, ve-
nulis transversis disco raris, posterius in series duas trans-
versas arcuatas dispositis, area costali basin versus latiore,
margine costali obsolete subsinuoso. Tibiffi p^tic« uuispiuosffi.
^ ^ 372. Ormenis pulverulenta Gucr.; Poeciloptera
pulverulenta Gu6r. Icon du r^gne an. Ins. p. 361(1838.)
Variat pedibus nigris, fusco- vel flavo-testaceis.
55
'^ 373. Ormenis pallescens Stäl. — Viridi-alba, albido
pulverosa; tegminibus apice truncatis. Long. 8, Exp. tegm.
25 mill. -^ (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Statuta' 0. r u f o - 1 e r m i u a t a e. Frons paullo latior quam
longa, utrimque leviter rotundata, apicem versus sensim an-
gustata, bat^i quam apice duplo latior, carina longitudinali
miuus distincta, basi apiceque abbreviata, instructa. Thorax
haud carinatup. Scutellum leviter tricarinatum. Tegmina
apicem versus sensim ampliata, apice truncata, angulo costali
rotundato, commissurali subacuto, Alee albee.
Y/'' ^ 374. Ormenis infuscata Stäl. — Fusca, subtus cum
pedibus, marginibus frontis limboque costali tegminum griseo-
albida; tegminibus apicem versus dilutioribus, apice rotundato-
truncatis. $ Long. corp. 5, Exp. tegm. 13 mill. — (Coli. Sign.)
Caput truncatum , fronte utrimque leviter rotundata,
fere seque longa ac lata, ad basin transversim leviter elevata,
intra margines laterales leviter impressa. Thorax antice valde
rotundatus, anterius biimpressus. Scutellum disco planiusculum,
haud carinatum, medio longitrorsum Impressum. Tegmina apice
truncata, angulis apicalibus rotundatis, marginibus costili et
commissurali parallelis, venis transversis irregulariter dispo-
sitis rarissimis, apicem versus venulis in series duas transversas,
minus reguläres, dispositis, serie anteriore minus distincta;
inter series illas venulse alise haud adsunt; corii area costali
basin \ersus clavoque remote granulatis. Alee leviter in-
fuscatse.
V -375. Ormenis leucophaea Stäl. — Sordide albida;
thorace dilute testaceo; macula minuta laterali verticis, im-
pressionibus duabus anticis mediis punctisque compluribus la-
teralibus thoracis, vitta prope latera vittulaque abbreviata
media scutelli nee non areolis plurimis tegminum fuscis aut
nigro-fuscis ; tegminibus pone medium plaga oblique transversa
pallidiore, pone hanc plagam infuscatis; alis sordide albidis,
apicem versus leviter infuscatis, venis principalibus fuscis. ^.
Long. corp. 7, Exp. tegm. 17 mill. — (Mus. Holm.)
Prsecedenti subsimilis, tegminibus apice leviter dilatatis,
venulis magis irregulariter dispositis et per fere tota tegmina
sparsis distinctissima. Caput truncatum; fronte fere aeque
longa ac lata, marginibus lateralibus leviter rotundatis et re-
flexis, medio carina obtusa longitudinali, apicem versus oblit-
terata et basi utrimque carinula brevi, e carina transversa,
frontem et verticem separante, emissis instructa. Thorax disco
planiusculup. Tegmina plus duplo longiora quam medio lata,
a basi apicem versus leviter ampliata, pone apicem clavi
paullo magis dilatata, apice truncata, angulis apicalibus rotun-
datis, tota venulis transversis remotis, irregulariter dispositis,
56
instiucta, venulis apicalibuR in seriem minus regulärem ordi-
natis; corio medio basin versus clavoque ante medium gra-
nulatis.
o 376. Aeanonia producta Stäl, — Virescens; capite
a supero viso thorace duplo longiore, fronte breviter conico-
producta, carina obsoleta instructa; tegminibus fere in medio
latissimis, pone medium leviter angustatis, marginibus apicali
et costali pone medium conjunctim sat rotundatis, areolis
apicalibus apice lineola fusca terminatis. V. Long, cum tegm.
11 mill. — (Coli. Signoret.)
0 377. Aeanonia decens Stal. — Virescens; capite
obtuse angulato-producto, thorace sequilongo, fronte baud lon-
gitudinaliter carinata, supra planiuscula, parte supera parce
punctata, a parte anleriore carina obsoleta separata; tegmi-
nibus a basi ad medium rotundato-ampliatis, dein apicem
versus haud vel vjx angustatis, apice obtusis&ime rotundatis.
V. Long, cum tegm. 13 mill. — (Coli. Signoret.)
O 378. Aeanonia virescens Stal. — Virescens; fronte
basi levissime tumescente, haud carinata; tegminibus lere pone
medium latissimis, dein apicem versus subangustatis, apice
latissime rotundatis. ö". Long, cum tegm. 7 mill. — (Mus.
Holm.)
' Stridulantia.
379. Calyria virginea Stal. — Pallide virescens;
tegminibus alisque vitreis, virescenti-venosis; fronte basi sat
producta. rj$. Long. 13 — 15, Exp. tegm. 36—40 mill. —
Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Caput cum oculis thoracis margine antico subangustius, ante
oculos sat prominens; fronte obtuse tectiformi, sulcis transversis
nonnullis et sulco lougitudinali media instructa, basi retrorsum
acutiuscule producta; vertice oculo transverso duplo et dimi-
dio latiore; clypeo apice acuminato. Ocelli postici ab oculis
quam inter se nonnihil magis di&tante?. Thorax lateribus
convexis, marginibus lateralibus ab apice ad medium paral-
lelis, dein divergentibus, impressione transversa postica ad
basin valde appropinquata. "Tegmina plus duplo et dimidio
longiora quam lata, area basali interiore ubique aeque lata.
Alse areolis apicalibus quinque, Tympana omnino detecta.
Opercula rudimentaria , vix ulla. Segmentum anale dorsale
maris apice medio productum , acuminatum , utrimque appen-
dice longo, gracili in&tructum ; segmentum anale ventrale sub-
57
obovatum. Segmentiim ventrale ultimum feminae late distincte-
que sinuatum. Femoi'a antica subtus distincte trispinosa, spi-
nis antrorsum nutantibus.
380. Carineta Ancilla Stäl. — Subolivaceo - flaves-
cens; capitis fascia basali, medio interrupta et ocellos inchi-
dente, mavginibusque lateralibus thoraeis nigris. $J- Long.
13 — 14, Exp. tegm. 37-40 mill. - (Mus. Holm, et Coli.
S i g n o r e t.) ^,^^
^- ^^li^i-SJ^J-i^^^"^^^^'^-) wiJnor, thorace posterius angu-
stiore^ Caput obtusiusculum ; fronte sat eonvexa, basi ante
verticem leviter prominula, sulcis transversis, medio inter-
ruptis, sulcoque longitudinali medio instructa, plus quam di-
midium latitudinis t'aciei occupante; cljpeo apice acuminato;
vertice oeulo transverso vix duplo latiore. Ocelli iuter se et
ab oculis seque longe distantes. Thorax marginibus laterali-
bus ab apice ultra medium parallelis, ba&i ampliatis, impres-
.sione transversa postica ad marginem posticum sat appropin-
quata. Tegmina plus duplo longiora quam lata, margine
costali usque ad apicem sensim leviter rotundato, area basali
interiore ai>icem versus vix ampliata, apice parum oblique
terminata. Tympana detecta. Opercula parva, arcuata, margine
exteriore basin versus nigro-fusco. Segmentum ventrale ulti-
mum feminse profundissime sinuatum. Femora antica subtus
quadrispinosa.
381. ^Carineta lugubrina Stäl. — Nigricans, opaca;
tegminibus alisque sordide vitreis, fusco-venosis, ,^?. Long.
10—13, Exp. tegm. 30-36 mill. — (Mus. Holm.)
Statura preecedentis; colore obscuro a mihi cognitis con-
genericis divergens. Caput sat obtusum; vertice oeulo trans-
verso duplo latiore; fronte sat eonvexa, basi vix prominula,
sulcis transversis distinctissimis et sulco subtili longitudinali
medio instructa, partes tres quintas latitudinis faciei occupante.
Ocelli inter se quam ad oculos paullo magis appropinquati.
Thorax antice capite cum oculis sublatior, marginibus latera-
libus ab apice ultra medium parallelis, basi ampliatis, sulco
transverso postico ad marginem posticum sat appropinquato.
Tegmina plus duplo longiora quam lata, area basali interiore
apicem versus levissime ampliata. Tympana detecta tota.
Opercula parva, arcuata, apice extus pallido-limbata. Segmen-
tum ventrale ultimum feminse profundissime sinuatum. Fe-
mora antica sublus spinis tribus distinctis et apice spinula vix
perspicua, ssepe deficiente armata.
382. Zammara callichroma Stäl. — Dilute vire-
scens vel flavo-virescens, fusco- vel nigro-variegata; abdomine
58
interdum in pallide serugineiim vergente, segmentis basi latis-
sime nigro- vel fusco-fasciatis; tegminibus maculis nigro-fuscis,
plus minus confluentibus ornatis; tarsis biarticulatis. 2'^.
Long. 21—28, Exp. tegm. 71 — 78 mill. — Vera Cruz. (Mus.
Holm.)
(j. Parte basali sursum vergente frontis, vertieis fascia
media, ipsa maculis duabus minutis virescentibus notata, po-
stice ad ocellos dilatata et ibidem ramuios duos angustos
emittente, antice etiam ramuios diios divergentes, ad margi-
nem anticum currentes, emittente, nee non macula minula ba-
sali utrimque ad oculos, thoracis margine antico, vitta media
posterius abbreviata, vittulis tribus lateralihus obliquis margi-
neque angulorum lateralium, scutelli maculis duabus basalibus
anguste obovatis, vitta lata utrimque prope latera posita,
apicem versus angustata et ad medium partis apiealis currente,
nee non macula oblonga discoidali, tegminnm maculis, una ad
apicem clavi, una lere ad medium costse, fascia irregulari
anastomosium, interdum pluries interrupta, apiceque, abdomine,
exceptis margine apicali segmentorum et lateribus segmenti
dorsalis primi, marginibus lateralibus maculaque prostethii ad
basin coxarum nigricantibus.
$. Ut mas, sed multo dilutius picta, signaturis quibusdam
plus minus oblitteratis.
Caput inter oculos nonnihil rolundatum; fronte leviter
convexa, transversim sulcata, basi superne depressa. Thoi*ax
angulis lateralibus obtusis, marginibus lateralibus anticis mar-
ginibus lateralibus posticis multo brevioribus. Tegmina area
basali interna apicem versus sensim angustata, venis basin
versus flavo-testaceis. Opercula brevia, apice intus producta,
apice late rotundata, margine exteriore medio recto. Femora
antica subtus bispinosa. Tarsi biarticulati.
383. Odopoea Montezuma Stal. — Flavo-testacea,
nigro-picta; tegminibus alis-que immaculatis. (^$. Long. 40,
Exp. tegm. 120 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Vertex oculo transverso plus duplo latior, anterius medio
late depressus , fascia angusta media nonnihil arcuata macu-
laque pone angulum internum oculorum nigris. Frons modice
convexa, medio impressa, transversim distincte sulcata, vitta
media, flavo-trinotata, utrimque ramuios breves emittente,
nigra. Cl^'peus niger, vitta medio interrupta flavescente.
Thorax impressionibus, excepta posteriore transversa, linea
■antica intramarginali, vittis duabus angustis, postice abbre-
viatis et conlluentibus, vittulis duabus, postice arcuatim flexis,
nee non marginibus lateralibus, parte posteriore excepta, ni-
gris, angulis lateralibus nonnihil obtusis. Scutellum maculis
59
duabus oblongo-obtriangularibus basalibus, litura oblongo-tri-
angulari utrimque a basi longe ultra medium ducta, intus pro-
funde erosa, litura discoidali media, utrimque ramulum emit-
tente, nee non maeulis duabus parvis posterioribus, cum ra-
mulis lituree mediee interdum confluentibus , nigris. Tegmina
alseque vitrea, areis medio levi&sime infuscatis, venis flavo-
testaeeis, apicem versus fusco-testaceis, area tegminum basali
interiore pone medium apicem versus tubangustata. Abdomen
segmentis dorsalibus basi apud marem nigris, apud feminam
subfuscis vel concoloribus. Tympana superne magnam ad
partem detecta, margine segmenti dorsalis primi pone tympana
recto, haud lobato, leviter reflexo. Opercula brevia, trans-
versa, intus valde producta, apice late rotundata. Femora
antica, basi excepta, intermedia apicem versus, postica apice
nigiicantia. Tarsi anteriores toti, postici basi et apice nigri-
cantes.
384. ^Odopoea imbellis Stäl. — Flavo-virescens,
nigro-signata, tegminibus fusco-niaculatis- alis apice fusco-
limbatis. $. Long. 30, Exp. tegm. 98 mill. — (Coli. Sig-
n 0 r e t. )
Vertex oculo transverso duplo latior, maeulis quattuor
parvis basalibus, signatum ad ocellos margineque apicali supra
antennas nigris. Frons modice convexa, medio irapressa, sul-
cis transversis distinctis, medio interruptis, instructa. Lora
intus nee non elypeus basi utrimque fusca. Thorax impres-
sionibus omnibus maculieque duabus parvis oblongis discoida-
libus nee non marginibus lateralibus posticis nigris; angulis
lateralibus subobtusis. Scutellum basi maeulis quattuor, late-
ralibus parvis, mediis majoribus, oblongis, maculisque quattuor
discoidalibus parvis, duabus ante medium, duabus pone me-
dium positis, nigris. Tegmina pallide viridi-olivaceo-venosa,
maeulis tribus subobsoletis ante medium, maeulis anastomo-
sium, macula venarum longitudinalium prope apicem, maeulis
nonnullis limbi apicalis nee non limbo apicali versus costam
fuscescentibus; marginibus lateralibus arese basalis interioris
parallelis. Alse apice fusco-limbatse. Abdomen segmentis
dorsalibus basi medio nigris, segmento apicali feminee ante
medium nigro, parte nigra apice medio sinuata. Femora an-
tica subtus bispinosa, margine inferiore exteriore nigro. Tibise
apice tarsique anteriores fusci.
385.^0dopoea Signoreti Stäl. — Pallide sordide
olivaceo-virescens, nigro-liturata, subtus parce albido-sericea;
tegminibus alisque vitreis, venis fuscis basin versus virescen-
tibus, illorum areis apicalibus medio longitrorsum obsoletis-
60
sime infuscatis. V. Long. 21, Exp. tegm. 70 mill. — (Mus.
Holm.)
Vertex oculo transverso fere plus duplo latior, macula
minuta subbasali utrimque prope oculos, macula minuta pro])e
ocellos posteriores, spatio inter ocellos, fascia angusta media
raargineque antico siipra autennas nigris. Fions parum con-
vexa, sulcis transversis, medio interruptis, instructa. Clj'peus
apice imo truncatus. Thorax impressionibus, excepta trans-
versa posteriore, macula parva antica, alteraque posteriore
media, nee non lineolis duabus longitudinalibus mediis nigris;
angulis lateralibus obtusis. Scutellum lituris duabus basalibus
ut littera V formatis, vittula discoidali, lineola abbreviata Jon-
gitudinale latera versus posita, maculisque duabus parvis pone
medium nigris. Tegmina area basali interiore ante medium
quam basi et apice paullo latiore, vena eandem intus termi-
nante ante medium levissime curvata. Segmentum ventrale
ultimum feminse medio leviter incisum, maculis duabus parvis
testaceis notatum.
o«
386. Odopoea Medea Stäl. — Pallide olivaceo- vire-
scens, nigro-maculata; tegminibus nigro-maculatis. ,^?. Long.
25, Exp. tegm. 70 mill. — Oaxaca. (Mus. Holm.)
Vertex oculo transverso duplo latior, macula minuta ba-
sali ad oculos, fascia angusta subarcuata media, ad ocellos
dilatata, nee non fasciola obliqua loborum anteriorum nigris.
Frons parum convexa, rugis transversis nigiis, medio iuter-
ruptis, instructa. Macula media lororum clypeique nigra.
Thorax impressionibus, excepta transversa posteriore, vittis
duabus angustis mediis, postice abbreviatis, basi apiceque sub-
ampliatis, nee non lineolis duabus longitudinalibus discoidalibus
nigris; angulis lateralibus obtusis, apice subrotundatis. Scu-
tellum maculiö nigris sex basalibus, quarum duse medise ma-
jores, obtriangulares, laterales parvse, maculis tribus discoida-
libus remotis maculisque duobus pone medium, quse interdum
cum maculis discoidalibus in lituram magnam, postice erosam,
antice ramulum emittentem, confluunt. Tegmina alaeque vitrea,
fusco-venosa , illorum venis basin versus virescentibus, venis
areolam basalem terminantibus fuscis, maculis tribus ante me-
dium, maculis anastomosium, maculis una vel duabus venarum
longitudinalium pone anaetomoses, maculisque ad marginem
apicalem fuscis aut nigro-fuscis ; area basali interiore a basi
apicem versus distincte angustata. Tympana ad magnam par-
tem detecta, margine segmenti i)rimi dorsalis abdominis pone
tympana recto, haud lobalo, reflexo. 0])ercula parva, trans-
versa, intus producta, extus et apice conjunctim rotundata.
Segmentum ventrale ultimum feminse fusco-bimaculatum, apice
61
medio emaiginatum ; segmentum dorsale ultimum ejusdem sexus
utrimque nigvo-maeulatum et vittatum. Tibiae anteriores basi,
medio et apice, posticee basi et apiee superne nigro-maculatse.
^Proarna Stal. <
Caput modice latum; fronte ssepissinie parum convexa,
raro basi breviter subeonieo-producta; clypeo apice acuminato.
Rostrum ad apieem coxarum posticarum vel ultra productum.
Thorax marginibus lateralibus leviter attenuatis, medio sub-
sinuatis, 'antrorsum ssepissime angustatus. Tegmina venis ulna-
ribus basi distantibus, areis apiealibus octo, anastomosi prima
transversa, cum venis longitudinalibus quas conjungrt, angulos
fere reetos formante, area basali interiore apieem versus le-
viter dilatata. Alse areis apiealibus sex. Pedes mediocres,
femoribus anticis incrassatis, subtus trispinosis; tarsis triarti-
culatis. Tympana superne ad partem obtecta. Opercula ma-
rium minora, distantia, apieem versus ampliata et conver-
gentia. Segmentum anale dorsale marium apice sinuatum.
Segmentum ventrale ultimum feminarum medio emarginatum.
OTympanoterpi affine genus, ad quod pertinent species
comc^ures, inter quasH3icada hilaris Germ.,'lC. pulverea
Ol.Pc. grisea Fabr. ePC. albida Ol. descriptse sunt.
387. P. pulverea 0].,^icada pulverea Germ, in
Thon Ent. Arch. II. 2 p. 43. 82 (1830). — Vera Cruz. (Mus.
Holm.)
388.^P. Sallei Stäl. — Albo-sericea, flavo-testacea,
abdomine obseuriore; ca])ite inter ocellos, impressionibus tho-
racis hie illic, scutelli litura basali, ut littera W formata,
vittulaque sublaterali media, antice cum lateribus liturse ba-
salis subconfluente, nigro-fuscis ; femoribus anticis extus vitta
fusca, vel basi et apice macula fusca ornatis; tegminibus alis-
que vitreis; illprum anastomosibus, venis longitudinalibus prope
apieem venaque submarginali apicali prope apieem venarum
longitudinalium fusco-maculatis, areola basali vix infuscata;
tibiis impictis. ,^^. Long. 25—26, Exp. tegm. 67—70 mill.
Vera Cruz. (Mus. Holm.)
c^. Operculis nonnihil longioribus quam apice latis, mar-
gine exteriore subrecto, medio levissime sinuato, apicali latis-
sime rotundato.
$. Segmento ventrali ultimo trisinuato, sinu medio pro-
fundo, acuto.
Caput thoracis apice haud latius, obtusum; fionte leviter
convexa, basi haud producta, fere dimidium latitudinis faciei
62
occupante. Thorax retrorsum distincte ampliatus, marginibus
lateralil)us nieclio leviter sinuatis, ante sr^inum nonnihil rotun-
dalis. Tegmina ter longioia quam lata, niargine coi^tali a basi
ad medium levissime rotundato, area apicali prima secunda
duplo longioie, area apicali octava sepiima dimidio longiore,
area ba.-ali inteiioie apice oblique terminata; margine costali
medio lubco-bimaculato. Segmentum anale dorsale feminee
fusco-bivittatum.
0
389. Fidicina pertinax Stäl. — Flaveseeute-olivacea;
tegminibus ali.-^que !-ordide lijalinis, illorum areola ba^ali di-
lute olivacea; parte laterali po.-toculari capiti.-^, fascia angusta
abbreviata veiticis, inipie^t-ione longitudinali media Ironlis lere
tota, scutelii vittis subobiiquis quattuor a ba.-i emi^sis, meriiis
brevibuy, angus-tii-siini.s, lateralibus ultra medium p;oductis,
nee non macuÜs duabus minutis pone medium di&ci, venis
tegminum alaiumque, exceptis costu ipsa tota veni.-que longi-
tudinalibus basin versus, biisi davi et alarum, fa^ciaque ba^ali
segmentorum terlii et quarti doisalium abdominis nigri?-; vitta
latiubcula laterali seiitelli .-ubolivaceo-tJavescente, tiavo-pilota.
$. Long. 40, Exp. tegm. 111 mill. — (Mut?. Holm.)
OF. vinulae maxime alfini^, multo major, dilutior, magis
virescens. Caput latissimum, tlioracis postico s^ubeequiiatum ;
fronte sulcis tran.sversis , medio inteiruplis, bulcoque longitu-
dinali medio iuttiucta. Thorax antror.-um leviter angu.-tatus.
Seulellum apice medio di^tincte tinuatum , angulis apicalibus
apice subdentatis. Segmentum femiuse \entiale ultimum apice
leviter trissinuatum, sinu medio angulato.
O Vi
390. Cicada Tibicen Lin., var. opercularis Ol,;
Germ, in Thon Ent. Arch. II 2 p. 40. 45 (183j).
391. Cicada alacris Stäl. — Nigro- et dilute oliva-
ceo-varia, supra paiee, subtus denbius albido-sericea; abdo-
mine nigricante, ventre castaneo, utrimque pallido-vittato;
tegminibus alisque vitreis flavo- vel \iridi-olivaceo- venosis,
anastomo&ibus omnibus vel saltem duabus primis fusco-notatis.
$(^. Long. 25, Exp. tegm. 76 mill. — (Mus. Holm, et Coli.
Signoret )
(^. Segmento anali dorsali apice sat profunde sinuato,
angulis posticis acutis, produetis; operculis triangularibus, di-
varicatis, apice rotundatis, paullo longioribus quam latis, vix
ultra medium ventris extensis.
$. Segmento ventrali ultimo trisinuato, sinu medio an-
gulato.
Caput thoracis parti postica? aequilatum, nigrum, verticis
limbo antico inter frontem et oculos maculaque basali utrimque
63
prope oculos, macula subbasali carinieque frontis flavo-oliva-
ceis; fronte parum piominula; clypeo apice leviter anguste
tiuncato. 'Jhoiax anteiius capite nonniliil anguslior, flavo vel
viiescente-olivaceus, impresM'onibus nigris, marginibus lalera-
libuö levis!^ime atteniiatis, anle meiiium obtuse angulatis, pone
angulum leviter sinuatis Scutellum fJavo vel viiioi-olivaceum,
maculi^ quattuor oblongo-tiiangularibus, basin attingentibus,
lateralibus ad vel ultra medium exten^is, vitta abbreviata
media maculisque duabus parvis pone medium positiy, cum
vitla illa interdum in maculam magnam, antiorsum acumina-
tum, confluentibus, nigiis. Tegmina area ba.^ali interiore basin
veisus sat anguhtata, ba^in quam apice plus dimidio angu-
stiore; area apicali prima secunda duplo longiore. Femora
antica bispinosa.
Cercopina.
o o
3f)2, Tomaspis'"^) Inca Gu6r.; Cercopis inca Gu^r.
Icon. Regne an. Ins p. 368 (1838).
393. Tomaspis pictipennis Stäl. — Remote serieea,
obscure viresccnte-aenea, nitida; tegminibus' nigro-cceruleis,
parte apicali fufr^co-bubhyalina , clavi limbo inleriore, corii
iasciib duabu« angus^tis, articulo basali rostri, mesot>tetliio, me-
tastetliio, abdoniine pedibusque posticis rufo- vel tJavo-tetita-
ceiö; apice til)iaium posticarum tarsisque posticib inluscatis.
^9. Long, cum legm. 8, Lat. tlior. 3 mill. — Vera Cruz.
(Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
c7 T. tlavoT-pictae altinis et i?imilis, minor. Caput antice
rotundatum, fronte convexa, carina obtu^a parum elevata,
apicem veri^us oblitteiata, sulcisque transver.sis minus distinctis
instructa. Thorax subtiliter rugoso-punctatus, marginibus la-
teralibus posticis anteiioribus paullo longioribus, iilis levissime
sinuatis. Scutellum tubtiliter rugulosum. Tegmina subtilis-
sime coriacea, apice remote venulosa, marginibus costali et
commisturali parallelis. Alse vitieee. Tibiee posticse bispinosse.
O
394. Tomaspis fasciaticollis Stäl. — Supra fusca
vel nigricans, subtus cum pedibus fusco- vel flavo -testacea,
fusco-varia; thorace ante medium utrimque impressionibus
pluiibus parvis instructo, fascia media sordide straminea; abdo-
mine in sanguineum vergente, plus minus fusco-vario. c^?.
*) Genera Rliinaulax, Monecphora, Tricophora et
Sphiiiorhina cum Tomaspide conjungenda sunt.
64
Long, cum tegm. 8, Lat. thor. 3 mill, — (Mus, Holm, et Coli.
Signoret.)
D var. a. — Tegminibus impictis.
var. b. — Tegminibus fasciis duabus sordide stramineis.
OT. bicinctae Say maxime affinis, minor, fronte a latere
visa infra medium obtuse angulata differt. Remote serieea,
supra dense subtiliterque ruguloso- punctata. Tliorax margi-
nibus lateralibus anticis margine antico dimidio brevioribus.
Tegmina margine eostali levissime rotundato. Tibiee posticse
bispinosee.
O 395, Tomaspis nuptialis Stäl, — Obscure sangui-
nea, nitida; tarsis, basi excepta, tegminibusque nigris, horum
maculis duabus subba&alibus, una prope bayin clavi, altera ad
marginem costalem longius a ba&i posita, nee nou vittis duabus
abbreviatis corii croceis; abdomine infuscato, ,^. Long, cum
tegm, 12, Lat. thor, Sy.^ mill. — (Coli. Signoret,)
Caput thorace dimidio angu^ius, fronte subcompressa,
a latera visa infra medium rotundata, vix angulata, carina
media distincta percurrente, carinis transversis distinctis. Tho-
rax distincte punctulatus, antice Iseviusculus, marginibus late-
ralibus posticis distincte sinuatis. Tegmina apicem versus
haud angu&tata, duplo et dimidio longiora quam lata, dense
punctata. Tibia* posticse bispinosse.
396. ^ Tomaspis vittatipennis Stäl. — Sanguinea,
nitida; apice femorum anteriorum, tibiis anterioribus superne,
apice tibiarum posticarum, tarsis tegminibusque nigricantibus,
horum parte quarta basali vittisque duabus, prope apicem ab-
breviatis, sanguineis. ?. _
mill. — (Mus, Holm, et Coli. Signoret.)
Q T. nuptiali subsimilis, longior. Frons compressa, apicem
versus quam basi nonnihil magis prominens, carina media per-
currente, sat elevata, carinis transversis distinctis. Thorax
punctulatus, marginibus lateralibus posticis leviter sinuatis.
Tegmina sat longa, apicem versus haud angustata, dense punclu-
lata. Tibise posticse bispinosse.
0 397, Tomaspis ornatipennis Stäl, — Sanguinea;
antennis, apice femorum anteriorum, tibiis anterioribus superne,
apice femorum posticorum tardsque nigris; tegminibus nigro-
fuscis, basi, fascia prope basin vittisque duabus, prope apicem
abbreviatis et subconfluentibus, antice ad fasciam etiam ab-
breviatis, sanguineis; thorace postice, fascia scutelli dorsoque
65
abdominis infuscatis. Long, cum tegm. 13, Lat. thor. 4 mill.
— rMus. Holm.)
^T. vittatipenni valde affinis.
398. Tomaspis varians Stäl. — Subtus cum pedibus
sordide straminea vel testacea vel dilute sanguinea; tegmini-
bus fuscis aut nigro-fuscis; vitta ad marginem costalem appro-
pinquata, basi apiceque curvata, basin clavi attingente, prope
apicem abbreviata, straminea; apice femorum anteriorum, ti-
biis anterioribus, apice femoium posticorum tarsisque nigris.
$. Long, cum tegm. 11, Lat. thor. 3 mill. — Oaxaca. (Mus.
Holm.)
0 var. a. — Pallidior; thoiace, capite scutelloque stramineis.
■"•var. b. — Capite rufo-testaceo; scutello thoraceque ni-
gris, hujus disco stramineo, margine antico vel angulis anticis
rufotestaceis vel sanguineis.
"var. c. — Capite scutelloque testaceis; thorace sti amineo,
antice testaceo.
var. d. — Ut var. b, sed scutello macula sanguinea
notato.
Prsecedentibus duabus quoad staturam formamque partium
valde affinis.
399. Tomaspis limbata Stäl. — Nigra; limbis late-
ralibus et postico thoracis, costali et commissurali tegminum
sanguineis, hoc angusto. ö^$. Long, cum tegm. 13 '/jü Lat.
thor. 4y^ mill. — Oaxaca. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Frons sat compressa, a latere visa angulum rectum for-
mans, carina media longitudinali percurrente, sulcis transversis
subtilibus, obsoletis. Thorax rugoso-punctatus, marginibus po-
sterioribus leviter sinuatis. Tegniina dense punctulata, duplo
et dimidio longiora quam lata. Tibise posticse unispinosse.
400. Tomaspis sepulchralis Stäl. — Pubescens,
nigvicans, nitida; margine angusto basali thoracis basique ipsa
tegminum sanguineis. J. Long, cum tegm. 8, Lat. thor. 3
mill. — (Coli. Signoret.)
Frons compressa, acute angulata, carina media percur-
rente, valde elevata, carinis transversis obsoletis. Thorax
minus dense punctulatus. Tegmina dense punctulata, apicem
versus haud angustata, duplo et dimidio longiora quam lata.
Tibiee posticee unispinosae.
• 401. Ptyelus siccifolius Stäl. — Sericeus, flave-
scente-griseus; macula apicali frontis, clypeo, articulo ultimo
rostri, unguiculisque nigro-fuscis; vertice thoraceque fusco-con-
5
66
spersis, hoc antice macula parva fusca, basi macula parva
pallida notato; tegniinibus fuscis, vel castaneis, fascia leviter
curvata longe ante medium nee non maculis quattuor mediis,
irregularibus, minus distinetis, sordide flavescente-griseis, fusco-
eonspersis; alis levissime infuscatis. ,S^. Long, cum tegni.
11—17, Lat. thor. S'/^ — o% mill, — (Mus. Holm.)
Magnus. Caput trianguläre, augulum rectum formans.
apice rotundatuni, cum oculis plus duplo latius quam longum,
marginibus obtusis; fronte sat distincte transversim sulcata,
sulcis medio ruga leevigata vix elevata interruptis. Oeelli
inter se et ab oculis seque longe remoti. Thorax remote pun»-
ctatus, leviter convexus, ante medium nonnihil declivis, paullo
latior quam longus, sexangularis, margine antico late rotun-
dato, marginibus lateralibas anticis rectis, longis, oculorum
diametro longitudinali saltem a-quilongis, lateralibus poi-ticis
leviter sinuatis, illis plus duplo longioribus, basali sat profunde
sinuato. Scutellum longum, acute trianguläre, apice pallidum.
Tegmina densissime punctulata, ante medium nonnihil dilatata,
dein apicem versus angustata, apice valde oblique subtruncata.
Alse Vena apicali intramarginali, ubi excurrunt vense longitu-
dinales tres posticse, ter angulato-undata.
Specimina vidi e Rio Janeiro a mexicanis, quantum \ idere
possum, haud diversa.
Specimen e San Paolo Brasilia?, capite paullo obtusiore
instructum, vix specifice diversum, misit amicissimus Signoret.
"^ Philaenus Stäl.
Caput obtuse trianguläre; vertice planiusculo, margine
antico inter frontem et oculos sulcato. Thorax antice obtu-
sissime rotundatus vel subangulatus marginibus lateralibus an-
ticis brevissimis. Scutellum paullo longius quam basi latum.
Pedes simplices, breviusculi, tibiis et femoribus anticis sequi-
longis, tibiis posticis bispinosis.
Ad hoc geuus pertinent"- Pty elus spumarius,'" liuea,:^
t u s ,^ c a m p e s t r i s"^ e x c 1 a m a t i o n i s et c a f f e r.
40?. Philaenus fusco-varius Stal. — Supra dilute
fusco-ferrugineus, subtus cum pedibus pallide flavo-testaceus;
tegminibus futco-venosis et parce fusco-variis , apice pallidio-
ribus; frontis apice, disco mesostethii dorsoque abdominis ni-
gricantibus; alis pallidissime infuscatis, disco fuscis. $. Long,
cum tegm. 6—7 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
StaturaT P. spumarii. Caput obtuse angulatum, thorace
vix dimidio brevius, vertice piano, scutello fere sequilongo;
fronte impressionibus transversis compluribus fuscis; medio
67
interruptis, instiucta. Thorax sexangularis, margiiie antieo la-
tissime rotundato, marginibiis lateralibus anticis diametro trans-
verso oculorum nonnihil longioribus. Tegmina abdominis api-
cem nonnihil superantia, inarginibus costali et conimissurali
parallelis, illo ante medium leviter sinuato, apice rotundata. .
Variat pedibus plus minus infuscatis.
^ Lepyronia Am. et Serv.; Stal.
Alse quieseentes apice plicatse, vena submarginali ibidem
angulum, introrsum vergentem, tbrmante.
Tegmina specierum hujus generis variant plus minus, iu-
terdum parum, convexa,
^' 403. Lepyronia sordida Stäl. — Fusco-testaeea,
griseo-sericea; tegminibus flaveseente-griseis, vitta a basi ultra
medium currente, dein introrsum flexa, fusca; alis disco fuscis.
o$. Long, cum tegm. ('Yj — 8 mill. (Mus. Holm, et Coli.
S i g n 0 r e t.)
Q Statura L. quadr angularis Sa}'. Caput rotundato-
triangulare, thoraci sequilongum, margine antieo leviter atte-
nuato; vertice planiuseulo; fronte lineis transversis denu-
datis, medio interruptis. Thorax margine antieo latissime
rotundato, marginibus lateralibus anticis lere parallelis, oculo
transverso nonnihil longioribus. Scutellum vertice distincte
brevius. Tegmina plus duplo longiora quam lata, paullo con-
vexa, marginibus costali et conimissurali parallelis, propius
apicem angustata, apice angulum subacutum formantia.
Membracida.
404. Mviembracis mexicana Guer. ; Fairm. Ann. ent.
Ser. 2. IV^p. 248. 19 (1846).
405. "^Membracis micans Fairm. 1. c. p. 252. 35.
406. TMinnbraeis sellata Stäl. — Nigra; thorace
superne, exceptis cornu antieo et apice processus postici, late
luteo; tarsis sordide s-tramineis. ^-9. Long, cum tegm. exe.
cornu th
n 0 re t. )
^M. albidorsae similis. Caput ovatum, ante oeulos api-
cem versus sensim angustatum, prope oeulos levissime sinua-
tum, apice rotundatum. Thorax punctulatus, ultra angulum
inlernum tegminum haud productus, superne leviter compres-
sus, anterius in cornu longum, antrorsum et nonnihil .'^ursum
vergens, productus, cornu illo carina usque ad medium mar-
ginis lateralis thoracis continuata et infra illam carinis tribus
abbreviatis instructo; parte lutea posterius latitudinem totam
thoracis occupante. Tegmina tota nigro-fusca.
O407. Membracis trimaculata Stäl. — Nigricans;
thoracis maculis tribus, una parva antica ad basin cornus,
duabus dorsalibu.«, stramineis; tarsis flavo-testaceis; abdomine
testaceo. $. Long. G'/j niill. (Mu8. Holm.)
Om. fulicaeJ similis, sed thoracis cornu vix ullo. Parce
griseo-sericea, punctulata. Caput fere tecjue longum ac inter
oculos latum, infra oculos sensim angustatum, apice rotunda-
tum. Thorax modiee compiessus, margine superiore recto,
antice leviter rotuudato, parte supera antica in unguium pa-
rum pvominuluni producta, carinis duabus instructa. Tegmina
tota nigricantia.
408.^Membraci s apicalis Stäl. — Nigra, apice
tegniinum albido-hyalina; tarsis pallidis, ^f*. Long. 5 mill.
— (Coli. Signoret.)
Caput fere longius quam inter oculos latum, infra oculos
leviter siuuato-angustatum, apice truncatum, angulis apicalibus
rotundatis. Thorax sataltus, antice perpendiculariter declivis,
parte supera antica rectangula, ex angulo ipso carinam di-
stinctam oblique retrorsum emittente, infra carinam illam
carinis tribus vel quattuor transversis instrucla; parte postica
apice subito attenuata, augulum internum tegminum haud
superante.
O
409. Bolbonota pictipennis Fairm. 1. c. p. 258, 3.
410. S p h 0 n g o p h 0 r u s b a 1 1 i s t a A m, e t S e r v. ; Fair m.
1. c. p. 261. 1.
41iy Sphongophorus claviger Stäl. — Niger; pe-
dibus sordide flavo-testaceis; thorace antice in^processum ar-
cuatum, recurvum, apice incrassatum, producto. q. Long.
7 müh — (Coli. Signoret.)
Os. ballista^ vakle affinis, parte apicali cornus antici tho-
racis sat incrassata et retrorsum minus producta diffeit. Ca-
put paullo longius quam intra oculos latum. Thorax den.e
et fortiter punctatus, antice in cornu longum, gracile, arcua-
tum, sursum et apicem versus retrorsum vergens, apice incras-
satum et oblique truncatum, ibidem carinato- reticulatum pro-
ductus, hoc cornu antice et postice tricarinato; parte postica
longa, retrorsum sensim gracilescente^ prope apicem tegniinum
sub angulo obtuso fracta, ibidem compressa, a latere visa
dilatata.
69
412. Hoplophora cinerea Fairm. 1. c. p. 272. 13.
4I3.'^Hop lophora monogramma Germ.; Fairm.
1. c. p. 271. 8.
414. *<Hoplophora histrionica Stal. — Flavo-testa-
cea; thovace armato, fortiter fusco-ferrugineo-punctato, angulis
humeralibus maculisque tribus anterioribus inter humeros po-
sitis fusco-ferrugineis, parte producta po?tica pone medium
maculis duabus pallidis ornata; tegmiuibus vitreis, venis flavo-
testaceiö, clavi basi, corio ante medium ad marginem costalem
flavo-olivaceis, punctatis. ?. Long. 11 mill. Vera Cruz. (Mus.
Holm.)
i'H. tuber culataef (sec. fig. Fairm air ei) affinis videtur,
cornu dorsali thoracis multo altiore, antrorsum nutante. Ca-
put latis!?imum, apicem versus rugoso-punctatum. Tiiorax po-
stice retrorsum sensim angustatus, apice acuminatus, ad api-
cem abdominis produetus, antice valde convexo-declivis, ibidem
carina longitudinali obtusa instructus, dorso pone lineam fictam
inter angulos Imnierales ductam cornu compresso, valde ele-
vato, antrorsum distincte nutante, altiore quam a latere viso
lato, apice rotundato, armatus, antice prope oculos utrimque
impressione transversa nigra notatus, margine antico medio
latissime sinuato, angulis humeralibus extrorsum et subdeorsum
sat productis.
415.^Umbonia nigrata Am. et Serv.; Fairm. 1. c.
p. 275. 1.
416. ''Umbonia crassicornis Am. etServ.; Fairm.
1. c. p. 275. 2.
417. ^Umbonia reclinata Germ.; Fairm. 1, c. pag.
276. 4.
0
418. Umbonia Orozimbo Fairm. 1. c. p. 277. 7.
Obs. Alee'-Hoplophorae et XJmboniae areis apicali-
bus tribus, anteriore sola apicem attingente, gaudent. Hoplo-
phora alarum area anali mediocri, uninervia, ^U mbonia
area eadem minima, vena destituta, sunt insignes.
419.^Ceresa testacea Fairm. 1. c. p. 284. 4.
420.^Ceresa patr uclis Stal. — Flavo-testacea, dense
punctata; capite impunctato, parce rugoso; tborace anterius
utrimque cornu tri(|uetro leviter antrorsum et sursum vergente
armato, spatio triangulari pone cornua deplanato, pone spa-
tium illum valde compresso et sat elevato; tegminum area
costali anterius nigricante, areis reliquis fusco-marginatis. 3".
Lon^. 11 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.)
viC. testaceae affinis, thorace dorso medio magis elevato.
421. Ceresa Sallei Stäl. — P'lavo-testacea, parce
stramineo-consperf^a; cornubus lateralibus carinaque dorsali
thoracis fuscis. -?. Long. 9 niill. — - (Coli. Signoret.)
Caput l-aeve, impressionibus nonnullis instructum. Thorax
dense punctatus, anterius utrimque coniu sat acuto, subconico,
extrorsum vergente et levissime retiorsum curvato, horizon-
tali avmatus, inter cornua leviter convexus, pone medium com-
pressus et acutus; pone cornua ads^unt lineolee duse Stramine«.
Tegmina vinaeea.
432. ^Ceresa puncticeps Stäl. — Pallide griseo-
flavescens; capite, thorace basique tegminum dense punctatis,
illo piano; thorace antice utrimque cornu brevi, extrorsum
vergente, armato, inter cornua convexiusculo, pone medium
compresso, dorso acuto, carina media percurrente, ante me-
dium obsoleta. ö- Long. 8 mill. — (Coli. Signoret.)
Qc. uniformi affinis, thorace antice magis perpendicula-
riter declivi, cornubus paullo magis prominulis dilFert.
423.^Ceresa uniformis Fairm. 1. c. p. 289. 25.
424.®Cyphonia rectispina Fairrfi. 1. c. p. 502. 6.
425. ^Heteronotus quinquenodosus Stäl. — ISigvi-
.cans; thoracis parte postica producta quadrinodosa; margine
antico lineaque media longitudinali capitis, linea media mar-
ginibusque lateralibus nodi antici thoracis nee non linea trans-
versa nodi secundi stramineis; spinis thoracis pedibusque ob-
scure testaceis; tegminibus subvinaceis, fusco - venosis , abdo-
mine griseo-flavescente. -?. Long, cum tegm. Jlraill. —
(Mus. Holm.)
Fortiter punctatus. Thorax quinquenodosus, nodo antico
utrimque spina magna, leviter curvata, subhorizontali armato,
nodis secundo et apicali fere seque magnis, j^oc subgloboso,
apice spinis duabus breviusculis, nonniliil deorsum vergentibus
armato, nodis tertio et quarto reliquis minoribus, quarto mi-
nimo, subtus spina valida longa armato.
426. vAconophora laminata Fairm. 1. c. p. 294. 2.
427. A c 0 n o p h 0 r a m e X i c ft n a S t ä. 1. — Fusco-testacea ,
flavo-griseo-sericea , punctulata; thorace* postice acuminato,
abdominis apicem superante, carina media lineisque duabus
lateralibus, abbreviatis, ab apice cornus currentibus, Iwvigatis;
tegminibus flavo-testaceis, subopacis, apicem versus sordide
hyalinis et vitta fusca ornalis, venis flavescente-sericeis. o^?.
Long. 8 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
71
^ A. pugionatae valde affmis, vix differt nisi thoracis
parte antica minus rectinata, cornu antico ssepissime brevio re
et magis sursum vergente.
428. Häemiptyclia cuneata Germ.; Fairm. 1. c. p.
319. 23 ($3;%emiptycha globiceps Fairm. 1. c. p. 319.
429. Hemiptycha asphaltina Fairm. I. c, p. 319*
22 P]. VI fig. 20 c;^).
$. Thorace antice obtusissime rotundato, iitrimque di-
stinete angulato.
430. hemiptycha Camelus Gray.; Fairm. 1. c. p.
319. 21.
431. Telamona excelsa; ^Thelia excelsa Fairm.
1. c. p. 310. 15.
432. Smilia (Am. et Serv. nee Fairm.) expan&a;
Thelia expan&a Germ.; Fairm. 1. c. p. 309. 13 PI. V
fig. 6 et 7.
433. '^Smilia foliacea Stäl. — PalJide olivaceo-vire-
teens; thorace maxime elevato, carina dorsali nigro-punctata.
V. , X-ong. cum tegm, 11 mijl. — (Mus. Holm.)
S. exp ansäe maxime affinis, major, thorace multo al-
tiore, apicem versus minus angustato. Caput planum, subre-
mote punctatum. Thorax maxime elevatus et compressus,
dense punctatus, antice declivis, anterius utrimque pone oculos
cornu obliquo, depresso, triangulari armatus.
434. Smilia cristifera Stäl. — Griseo-straminea,
capite thoraceque dense punctatis, hujus punctis pone medium
fcparsis, maculis duabus parvis ad medium marginis lateralis
cristaque dorsali ferrugineo-fuscis, crista pallido-irrorata, parte
antica fasciaque cristffi pone medium pallidis; tegminibus sub-
^vinaceis, apice infuscatis. -?. Long. 8 mill. — (Coli. Sig-
noret.)
Caput supra ocellos levrter impressum. Thorax retror-
sum sensim angustatus et acuminatus, carina media percur-
rente instructus, antice et postice modiee convexus-, medio
crista, thorace dimiJio breviore, pone medium quam antice
minus alta, a latere visa plus duplo longiore quam alta, pone
medium utrimque impressa instructus, margiue antico inter
oculos fere recto. Tegmina thoracem postice vix superantia.
435. "^Smilia carinata Stäl. — Griseo-straminea, ca-
pite thoraceque ferrugineo-fusco- punctatis hoc carina media
72
percuiTente, f'ere tota fiisca, pallido-trimaculata, instructo^
tegminibus sordide hyalinis, apice fuscis. ?. Long. 6 mill. —
(Coli. Signoret.)
Prsecedenti affinis, minor, thorace haud cristato. Caput
planiusculum, ad margines laterales prope oculos oblique le-
viter Impressum. Thorax i-etrorsum sensim angustatus, modice
convexus, dorso medio utrimque leviter impres.sus, carina
fusca j)ercurrente, medio paullo altiore, in"^tructus, maculis
tribus i)arvis carinee, media reliquis paullo majore maculaque
minuta media marginis lateralis pallidis. Tegmina thoracem
postice vix superantia.
Phacusa Stal.
Caput trianguläre, fronte deorsum nasuto prominente.
Ocelli inter se et ab oculis fere eeque longe distantes. Tho-
rax convexus, ab humeris retrorsum sensim angustatus, acu-
minatus, marginibus lateralibus marginem internum tegminum
langentibus. Tegmina abdomen et thoracem multo superantia,
a basi venas tres longitudinales emittentia, areis basalibus
quattuor longis, una discoidali, quinque apicalibus, apicali
media petiolata. Alfe areis apicalibus quattuor. Pedes sim-
plices, tarsis posticis longis.
Acuta li affine genus.
436. Phacusa flavo-marginata Stäl. — Nigra, ni-
tida; marginibus lateralibus vittulaque basali capitis, vittula
antica marginibusque lateralibus thoracis ab apice ultra me-
dium dilute flavescentibus; tegminibus nigris, pone medium
subvinaceo-hyalinis; pedibus fla\ o-testaceis , tarsis infuscatis;
capite apice transversim armatim, thorace prope margines
laterales longitrorsum impressis, hoc ibidem basique tegminum
punctatis. Long, cum tegm. 8 mill. — (Coli. Signoret.)
437. Acutalis nigro-lineata Stäl. — Dilute flave-
scens; capitis maculis quattuor minutis, thoracis margine imo
antico, fascia angusta anteriore, fascia subapicali apiceque
partis posticee, vittis tribus angu.-tis, media inter fascias illas
extensa, lateralibus abbreviatis, nee non marginibus lateralibus
inter fascias pectoreque nigris; tegminibus vitreis, nigro-ve-
nosis. Long. 4 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
438. Darnis affinis Guer.; Fairni. 1. c. p. 480. 3.
439. Polyglypta costata Burm.; Fairm. 1. c. p.
296. 1.
440. ^iPolyglypta pilosa Fairm. 1. c. p. 296. 2.
441. "Polj'glypta dorsalis Burni.; Fairm. 1. c. p.
297. 3.
442. Püljglyi)ta maculata Burm.; Fairm. 1. c.
p. 297. 5.
443. Polyglypta pallipes Bur'm.; Fairm. 1. c. p.
298. 8.
444. Polyglvpta lineata Burm.; Fairm. ]. e. p.
298. 9.
445. Polyglypta tredecimcostata Fairm. 1. c. p.
299. 11.
446. Oxygonia zebrina Fairm. 1. c. p. 305. 12.
447. 'Centrotus hamifer Fairm. 1. c. p. 512. 10.
448. Centrotus curvidens Fairm. 1. c. p. 515. 18.
449. Äethalion nervoso-punctatum Sign. Ann.
ent. Ser. 2 IX p, 679. 14 PI. 14 fig. 10.
450. Äethalion dilatatum Stäl. — Sordide griseo-
flavescens; tliorace utrimque dilatato, dense distincteque pun-
ctato, disco carinis tribus, media percurrente, lateralibus obli-
quis, posterius evanescentibus; fasciis duabus frontis, thoracis
vitta utrimque prope margines laterales, vitta laterali pectoris,
fasciis tribus tibiarum apiceque tarsorum nigris; venis tegmi-
num hie illic infuscatis. cJ. Long, cum tegm. 10 mill. —
(Mus. Holm.)
A reliquis mihi cognitis congenericis thorace sat dilatato
divergit. Caput thorace dimidio angustius. Thorax margini-
bus lateralibus sat dilatatis, leviter rotundatis. Tegmina basin
versus distincte punctata, area costali venis transversis octo
vel novem instructa.
^ Jassina.
^ 451. Tettigonia Burmeisteri Sign, Ann, ent, Sen
3 I p, 28. 3 PL 2 fig. 3 (1853).
452. Tettigonia multivirgata Stäl. — Pallide fla-
vescens; tegminibus fusco-brunneis, fasciis quattuor dilute Ha-
vescentibus et una subapicali decolore, vitrea, ornatis; linea
longitudinali eh'pei, lineolis transversis lateralibus frontis,
fasciis duabus anticis marginique basali verticis, marginibus
antico et postico fasciaque media thoracis, nee non basi scu-
telli nigris; abdomine dorso subsanguineo; alis infuscatis. ^'.
Long. 8-- 11^, mill. — (Mus, Holm, et Coli, Signoret,)
Statura T. bifasciatae. Caput antice obtuse rotunda-
tum, ante oculos parum prominens; fronte sat convexa, leevi.
453. Tettigonia ruficeps Stäl. — I^igra, nitida;
74
capite, fascia angusta anteriore thoracis, coxis femoribusque
rufo-testaceis; fronlis macula minuta subbasali et verticis linea
transversa prope ba.sin nigris; tlioracis margine po&tico fasciis-
que duabus tegminum flavo-albidis; alis fuseis. ^\ Long. 12
mjll. - (Coli. Signoret.)
•^^ T. bifaseiatae simillima et maxime aftini?'. Caput ob-
tusum, parum prominens; fronte modice convexa, lateribus
triinsversim obsoletissime sulcatis. Thorax anterius impres-
sione transversa, medio interrupta, instructus.
'^ 454. Tettigonia areolata Sign. Ann. ent. Ser. 3. I
p. 355. 73 PI. 11 fig. 4 (18:3).
c^ 455. Tettigonia jucunda Sign. Ann. ent. Ser. 3. I
p. 355. 74 PI. 11 flg. 5 (1853).
O 456. Tettigonia pulchella Sign. Ann. ent. Sdr. 3. I
p. 360. 82 PI. 11 fig. 11 (1853).
o 457. Tettigonia proxima Sign. Ann. ent. Ser. 3. I
p. 361. 83 PI. 11 fig. 12 (1853).
Q 458. Tettigonia multicolor Sign. Ann. ent. Ser. 3.
I p. 363. 86 PI. 11 fig. 15 (1853).
c^ 459. Tettigonia lugubris Sign. Ann. ent. S^r. 3. II
p. 13. 160 PI. 1 fig. 13 (18.:4).
460. Tettigonia lineata Sign. Ann. ent. Ser. 3. II
p. 21. 172 PI. 2 fig. 9 (1854).
O 461. Tettigonia tripunctata Sign. Ann. ent. Ser.
3.^11 p. 23. 175 PI. 2 fig. 12 (1854).
^^462. Tettigonia sag ata Sign. Ann. ent. Ser. 3, II
p. 27 180 PL 2 fig. 15 (1854).
^463. Tettigonia lunata Sign. Ann. ent. Ser, 3. II
p. 349. 196 PI. 11 fig. 13 (1854).
o 464. Tettigonia urbana Stäl. — Flavo- virescens,
thoracis disco tegminibusque obscurius viridi-blivaeeis, bis in
subsanguineum nonnihil vergentibus, vertice scutelloque nigris,
flavo-lituratis; alis pallide subsanguineo- vinaceis; abdoniinis
dorso dilute croceo. $ Long. 10, Exp. tegm. 20 niill. —
Vera Cruz.Q (Mus. Holm.)
Statura T. quadrivittatae. • Caput trianguläre, thorace
circiter quarta parte brevius, supra planum, nigrum, flave-
scente-conspersum, limbis latei-alibus, linea oblique longitudi-
nali utiimque prope limbos laterales, linea longitudinali api-
cali aliaque pone illam, ante medium abbreviata et ab apice
utrimque ramulum oblique retrorsum currentem emittente,
flavo-virescentibus, linea longitudinali media ipsa linea subtili
nigra notata. Frons parum convexa, lateribus transversim sub-
tiliter sulcatis, disco obsolete ruguloso. Thorax anterius ob-
solete nigro-lituratus, intra margines laterales leviter impres-
75
sus. Scutellum nigium, lituris flavo-virescentibus et basi rna-
culis duabus parvis roiundatis similiter coloi-atis ornatum,
Tegmina apicem versus sat angustata, tota concolora, leevia.
Segmentum ventrale ultimum feminee acute produetum.
465. ^'ettigonia limbaticollis Stäl. — PalJide fla-
veseens, supra obscure olivaeeo-viridis; verlice scutelloque
iiigro-lituratis et lineatis; limbo capitis marginibusque latera-
libus thoracis luteis, linea nigra intus adjecta; aus fuscis;
abdomine dorso obscure fusco-sanguineo. ?. Long. 9 mill. —
(Coli. Sig^pret.)
Statura T. quadrivittatae. Caput trianguläre, apice
rotundatum, marginibus lateralibus levissime rotundatis; supra
planum, nigrum, ante oculos luteo-limbatum, linea longitudinali
media lineisque pluribus minus legularibus, oblique longitudi-
nalibus, flavo-virescentibus ornatum. Frons utrimque trans-
versim subtiliter sulcata, medio Iseviuscula. Thorax anterius
pallidior, antice parce, obsolete subtiliterque nigro-lituratus,
limbis lateralibus luteis, linea longitudinali adjacente nigra.
Scutellum lineis duabus mediis longitudinalibus percurrentibus,
medio extrorsum ramulos duos breves emittentibus, nee non
lineolis tribus lateralibus basalibus , postice subconfluentibus,
nigris. Tegmina abdominis apicem nonnihil superantia, usque
ad apicem concolora, basi ipsa lineola brevissima lutea ornatis.
Segmentum ventrale ultimum feminse apice in angulum pro-
duetum.
-* 466. Tettigonia occatoria Saj; Sign. Ann. ent.
Ser. 3. II p. 353. 204 PI. 12 fig. 2 (1854).
^- 467, Tettigonia guttata Sign. Ann. ent. Ser. 3, II
p. 355. 206 PI. 12 fig. 4^(1854).
^468. Tettigonia nigro-guttata Sign. Ann. ent, S r
3. III p. 772. 335 PI. 23 fig, 8 (1855).
O 469. Tettigonia hilaris Stäl. — Subolivaceo-flave-
scens, capite punctis duobus ap.icalibus, ocellis, maculis duabus
j)arvis ante medium thoracis et duabus basalibus scutelli ni-
gris; alis fuscescentibus; abdominis dorso croceo. i^. Long. 7
mill. — (Coli, Signoret,)
'^ T, nigro-gu ttatae haud dissimilis. Caput thorace non-
niliil breviiis, antice rotundato-subangulatum, fronte leviter
convexa, lateribus obsolete tran&versim sulcatis. Tegmina
apicem abdominis nonniliil superantia, apice concolora, licet
paullo dilutiora, oculo armato obsoletissime pallido-conspersa.
^ 470. Tettigonia venuöta Stal. — Straminea; fronte
76
tegminibusque dilute sanguineis; capitis macula apicali, minuta,
maculis duabus subbasalibus thoiacis, marginibus costali et
commissurali latiusculis et apicali angUötis:^imo tegminuni nigris;
aliö fuscescenlibup. Long. G'/j mill, — (Coli. Signoret.)
An interdiun supra tota dilute sanguinea?
Caput sat tumidum, thoiace paullo brevius, antice >sub-
f^einicirculariter rotundatuin, fronte disco depianata, lateribns
transversim leviter sulcatis. Abdomen exempli descripti mu-
tilatum.
471. Tettigonia Lucasii Sign. Ann. ent. Ser. 3. III
p. 778. 345 PI. 23 fig. 16 (1855).
472. Tettigonia 14-punctata Sign. Ann. ent. Ser.
a III p. 782. 351 PL 23 fig. 19 (1855).
0473. Tettigonia Stälii Sign. Ann. ent. Ser. 3. 111
p. 787. 361 PI. 24 fig. 5 (1855).
474. Tettigonia Blanchardii Sign. Ann. ent. Ser.
3. 111 p. 788. 362 PL 24 fig. 6 (1855).
475. Tettigonia Mexicana Sign. Ann. ent. Ser. 3.
p. 789. 363 PL 24 fig. 7 (1855).
476. Tettigonia tissellata Sign. Ann. ent. Ser. 3.
III 790. 365 PL 24 fig. 9 (1855).
C 477. Tettigonia Sirena Stäl. — Sordide albido-
i-traminea; fronte fusco-quadrilineata; capite superne, thorace
fccutelloque magis flavescentibus, fusco- vel nigro-variegatis^
tegminibus fu&co-sanguineis, clavi vittis duabus ante medium,
corii vittulis valde brevibus tribus ante medium, tribus adhue
brevioribus pone medium maculisque tribus prope apicem
fusco-hyalinum pallide albido-sanguineis, bis maculis -vel vit-
tulis venis longitudinalibus fuscis tantum separatis; aus dor-
soque abdominis fuscis. ?. Long. S'/j — 10 mill. — (Mus.
Holm, et Coli. Signore^.)
T. tessellatae et Blancbardii affinis, capite antice
magis rotundato et paullo magis producto, superne prope basin
annulis tribus, postice linea transveisa conjunctis, fuscis, an-
nulo medio postice aperto et ^Hnea longitudinali bimiliter co-
lorata diviso; facie albidostraminca, frontis vittis angustis
quattuor nigris, basi in j)artem superiorem capitis paullo pro-
ductis, una laterali et una media basi et apice conjunctis;
clypei vitta fusca. Thorax nigricans, vittis angustis duabus
parallelis mediis et duabus lateralibus, plus minus interruptis,
nee non maculis nonnullis minutis sparsis stramineis. Scutel-
lum stramineum, vitta utrimque sublaterali nigricante, disco
obsolete fusco-lituratum. Tegmina abdominis apicem nonnihil
•77
superantia. Segmentuni ventrale ultimum feminse longissinie
produetum, valde acuminatum,
478. Tettigonia magica Stäl. — Straminea, nigro-
varia; tegminibus abdomineque sanguineis, Ulis parce albido-
lineolatis et minute maculatis- alis fuseis. $. Long. Syj milJ.
— (Mus. Holm.)
Preeeedenti affinis. Caput thoraee nonnihil brevius, an-
tice rotundato-subangulatum , nigrum, superne niaeula subapi-
cali, fasciola utvimque lateral! ad ocellos, fasciaque basali,
medio anguste interrupta et ibidem ramulos duos breves an-
trorsum emittente, stramineis; fronte stramineo-conspersa,
limbis lateralibus, arcuque basali, cum macula apieali superiore
capitis conjuneta et annulum formante, stramineis; clypeo
uigro , lateribus stramineis. Thorax nigrum, maculis parvis
anticis, maculis duabus ante medium disci, vittisque quattuor
abbreviatis, omnibus basin attingentibus, mediis brevissimis,
stramineis. Seutellum nigrum, vitlis duabus punctoque medio
stramineis, Tegmina abdominis apicem nonnihil superantia,
limbo apieali fusco-hyalino. Pectus stramineum, nigro-macu-
latum. Pedes in flavo-testaceum vergentes, macula coxarum
et basali femorum, apice tibiarum tavsorumque fuseis. Segmen-
tum ventrale ultimum feminse produetum, acuminatum.
479. Tettigonia sexlineata Sign. Ann. ent. Ser.
3. III p. 792. 368 PI. 24 flg. 12 (1855).
480. Tettigonia flava Sign. Ann. ent. Ser. 3. III
p 799. 378 PI. 24 fig. 10 (1855).
481. Tettigonia mollipes Say; Sign. Ann. ent. St' r.
3. II p. 726. 252 PI. 21 fig. 12-13 (1854).
«V^^hera Stäl.
^Proconia Ann. et Serv. nee Enc. meth.)
Caput plus minus, seepissime valde prominens, obtusum
vel triangulariter produetum, fronte seepissime valde tumidu.
Thorax subquadrangularis, marginibus lateralibus posterius
interdum leviter rotundatis, margine basali ante seutellum
late sinuato vel recto. Tegmina latera abdominis dorsi haud
tegentea. Alee vena longitudinali secunda furcata, area api-
eali quarta triangulari. Tibise anteriores superne plus minus
distincte suleatse vel planse, anticse raro leviter dilatatse.
Variat hoc genus venis clavi per totam longitudinem se-
paratis vel medio per spatium longitudine varians in unam
conjunctis.
5)482. Phera bimaculata Sign. Ann. ent. Ser. 3. II
p. 862. 215 pl. 12 fig. 12 (1854).
78
483. Pliera marginata Sign. Ann. ent. Ser. 3. II p.
487. 226 (1854).
484. Phera major Sign. Ann. ent. Ser. 3. II p. 491.
232 PI. 17 iig. 8 (1854).
485. Phera atra Sign. Ann. ent. Si-r. 3. II p. 492.
233 PI. 17 flg. 9 (1854).
486. Phera tartarea Stal. — Nigra; maculis duabus
parvis basalibus verticis, pone ocellos positis, flavo-testaceis;
margine apieali laterum segmentorum dorsalium abdominis et
toto segmentorum ventralium albidis; pedibus ruf'o-testaeeis;
apice tegminum deeolore; alis vitreis, limbo apieali apiceque
infuscatis. q?. Long. 13, Exp. tegm. 24 mill. — (Mus. Holm,
et Coli. Signoret.)
Caput valde tumido- prominens, thorace puullo longius,
SLiperne inter ocellos concaviuseulum; fronte valde tumida,
haud impressa, sulcis transversis minus dibtinctis, medio late
interruptis, spatio longiludinali medio pereurrente subtiliter
ruguloso. Thorax transversus, retrorsum vix angustatus, re-
mote punctatus, anterius la?vigatiis et bis transver^im leviter
impressus. Seutellum Iseviusculum. Tegmina medio parce
punctata, marginibus costali et comniissurali parallelis, clavi
venis duabus-subrectis, distantibus. Segmentum ventrale ulti-
mum maris apice Iruncatum, femina? medio leviter trisinuatum,
ante sinus leviter subelevatum et ibidem utrimque dente parvo
instructum.
487. Phera coagulata Say. Com]»], writ. de Leconte
I p. 307 (1859).
488. Phera centro-lineata Sign Ann. ent. Ser. 3
III p. 239. 299 PI. 12 Iig. 19 (1855).
489. Phera luciola Sign. Ann. ent. Ser. 3. III p. 239.
298 PI. 12 Iig. 18 (1855).
490. Phera Wallengreni Stal. — Sordide flave-
scens, capite superne, thorace scutelloque nigio-conspersis;
tegminibus pallide ferrugineo-indutis et punctatis, apice Isevi-
gatis; alis vitreis, apice infuscatis; abdominis dorso pedibus-
que subtestaceis, illo utrimque vitta nigricante ornato; vitta
marginali pectoris limboque dorsali abdominis purius dilule
flave.*centibus; pectore vitta lata laterali nigra, in latera frontis
producta. $. Long, cum tegm. IIV2 ^^i^^- — (Mus. Holm, et
Coli. Signoret.) r>
Quoad staturam ad P. centrolineatam appropinquat.
Caput trianguläre, valde productum , supra planiusculum et
medio longitrorsum distincte sulcatum; Ironte leviter convexa,
utrimque superiora versus transversim obsoletissime sulcata,
79
disco subtilissime rugulosa. Thorax distincte punctatus, antice
biimpressus. Tibise anticee triquetree, supra nigiee. Tarsi an-
lici nigri.
^491. Phera tiarataStäl. — Rulescente-testacea; ab-
ominis dorso tibiisque anticis superne nigris; vitta marginali
pectoris limboque laterali abdominis ^tramineis; tegminibus
subvinaceis, macula oblonga pone medium ad oostam dilute
fusco-testaeea ; alis vitreis, margine apicali leviter infuscato.
$. Long, 11 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli.
Signoret.)
Qvar. b. — Clypeo, fronte, hujus angulo basali et macula
apicali exceptis, lateribus tlioracis et verticis, pectore, venire
pedibusque nigrig.
Statura t*. centrolineatae, cui maxime affinis , capite
nonnihil longiore, magis acuminato, prsesertim differt. Caput
trianguläre, superne per totam longitudinem late suleatum;
fronte transversim modice convexa, leevi, superiora versus
subtiliter rugulosa. Thorax retrorsum subangustatus, sat for-
titer punctatus, antice Isevigatus, utrimque prope angulum in-
ternum oculorum leviter biimpressus. Tegmina apicem abdo-
minis subsuperantia. Tibise anticee leviter dilatatffi.
!^492. Aulaeizes aurantiaea Sign. Ann, ent. Ser. 3.
III p. 225. 279 PI. 6 fig, 17 (1855).
0493. Aulaeizes Thunbergii Stäl. — Rufa; genis,
clypeo, pectore, ventre pedibusque stramineis; frontis macula
media fasciaque laterali, verticis vittulis duabus pone ocellos,
thoracis limbo basali et antico, vittis tribus marginibusque
lateralibus, nee non tegminibus nigricantibus , his rufo-multi-
maculatis, apice fusco-hyalinis; alis fuscis, basin versus sub-
vinaceis; abdominis dorso subviolaceo-sanguineo. $. Long.
10, Exp. tegm. 21 miJl. — Vera Cruz. (Mus. Holm.)
Caput sat productum, thorace paullo brevius, superne
impressione longitudinali, anterius latiore, instruclum; fronte
impressione magna minus profunda instructa, lateribus trans-
versim obsolete sulcatis ; clypeo sat convexo. Thorax distincte
subiugoso-punctatus, antice Isevigatus, ibidem transversim le-
viter impressus. Tegmina basin versus punctulata. Segmen-
tum ventrale ultimum feminse apice nonnihil rotundatum, medio
leviter productum.
U 494. Aulaeizes nitidipennis Stäl. — Plus minus
obscure fusco-testacea , preesertim tegminibus nitida; maculis
parvis raris sparsis frontis, thoracis serie transversa media
80
macularum, ssepe in fasciam confluentibus, tegminum maculis
minutis numerosis spaisis aliisque nonnihil majoribus in series
tres transversas, unatn subbasalem, unam mediam obliquam
et unam longe pone medium, positis, interdum in fascias in-
terruptas confluentibus, testaceo-flavis; abdomine toto sangui-
neo. 2. Long. 10, Exp. tegm. '23 mill, — (Mus. Holm, et
Coli. Signoret.)
Cajiut ante oculos modice prominens, thorace dimidio
brevius, superne ante medium distinete impressum; fronte medio
longitrorsum deplanata, basin versus subconeava, carina media,
basin versus obiitterata, instructa, lateribus transveisim sul-
catis; clypeo medio valde elevato, a latere viso anguluni
obtusum formante. Thorax pone medium transversim subti-
liter rugosus, anterius transversim impressus. Tegmina Isevia,
nitida, ad venas obsoletissime punctata. Segmentum ventrale
ultimum feminse apice quadritinuatum, inter sinus laterales
obtuse lobato-productum.
0495. Aulacizes multiguttata Stäl. — Testaceo-
flavescens, nitida, subtus cum pedibus obscurior; frontis vittis
quattuor angustis, lateralibus usque ad lineas duas longitudi-
nales medias verticis continuatis, scutelli angulis basalibus
lineisque duabus longitudinalibus; thoracis margine basali, li-
neis duabus longitudinalibus mediis fasciisque duabus angustis,
ad lineas illas interruptis, nigris; legminibus fusco-testaeeis,
maculis numerosis, plurimis minutis, testaceo-flavis adspersis,
apice cum alis fusco-hjalinis. $. Long. 10, Exp. tegm. 24
mill. — ' (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Caput sat prominens, apice sursum leviter productum,
thorace nonnihil brevius, superne ante medium longitrorsum
distinete Impressum; fronte spalio longitudinali medio percur-
rente planiusculo, medio carinato, lateribus transversim sul-
catis; clypeo medio valde elevato. Thorax transversim sub-
tiliter rugosus, anterius depressus. Tegmina la?via. Segmen-
tum ventrale ultimum apud feminam late emarginatum.
C496. Aulacizes rubriventris Sign. Ann. ent. Ser.
3. III p. 52. 266 PI. 6 fig. 5 (1855).
Yariat multo pallidior quam tjpus a Signoret descriptus.
■.'Ji9*7. Aulacizes coriacea S täl. — Supra fuseo-testa-
cea, subtus cum pedibus dilutior, pallido-conspersa; vertice
nigricante; thorace nigro-vario; tegminibus minute pallido-
irroratis, maculis corii compluribus parvis ad costam, una ad
medium sutura3 clavi unaque ad apicem clavi, nee non clavi
maculis duabus parvis mediis unaque pone medium pallidis;
81
alis fuscis; lateribus ventris flavo-testaceis, fusco-eonspersis,
segmento anali maris rufo-testaceo, basi nigro-maculato. (J.
Long. 13 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Caput triangulariter productum, apice ipso rotundatum,
superne, prsesertim antice, longitrorsum impressum; fronte
diseo subeoncava, rugulosa, lateribus transversim subtiliter
sulcatis; clypeo valde elevalo, subcompresso. Thorax rugoso-
punetatus, antice quadri-impressus. Tegmina apicem abdominis
paullo superantia, distincte punctata, venis irregulaviter re-
ticulatis.
O 498. Aulacizes mutans Sign. Ann. ent. Ser. 3 III.
p. 228. 283 PI. 12 fig. 3 (1855).
Oi99. Diestostemma rugicoUis Sign. Ann. entom.
S6r. 3. III p. .525. 323 PI. 21 fig. 18 (1855).
0.500. Diestostemma nigro-punclata Sign. Ann. enf,
Ser. 3. III p. 527. 325 (1855).
V^-'Öypona Germ.
I. Capitis margine antico obtuso vel vix attenuato; oeel-
lis inter se quam ab oculis distincte longius distantibus.
A. Capitis margine antico obtusissimo, convexo.
^^ 501. Gypona Bohemani Stäl. — Flavescente-testa-
cea, subtus obscurior, pectore, ventre, exceptis maculis mar-
ginalibus, femoribus tibiisque, apice excepto, nigris; tegminum,
venulis transversis, lineola transversa, ante medium inter venas
longitudinales posita, punctisque duobus marginis commissuralis
clavi fuscis; alis infuscatis; abdominis dorso sanguineo. S.
Long. 8 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Caput modice rotundatum, medio quam ad oculos vix
longius, fronte basin versus transversim obsolete strigosa.
Ocelli ante medium capitis positi, a basi quam ab oculis non-
nihil longius remoti, inter se quam ab oculis plus duplo lon-
gius distantes. Thorax transversim strigosus. Tegmina parte
apicali pallidiore, basi fascia obscuriore terminata.
B. Capite a lalere viso superne prope marginem anti-
cum transversim leviter depresso; margine antico vix attenuato.
502. Gypona vinula Stäl. — Subsordide dilute stra-
minea; tegminibus apicem versus pallidioribus; punctis duobus
anterioribus thoracis, macula vel litura parva, ut littera V
formata, prope angulos basales scutelli posita, macula media
irregulari parva punctisqu-; nonnullis sparsis, nee non venulis
transversis posticis tegminum, fuscis; alis leviler infuscatis;
6
82,
abdominis dorso fusco - sanguineo , segmentis apice anguste
stramineo-limbatis. ^. Long. 8 mill. — (Mus. Holm, et Coli.
S ignoret.)
Caput rotundatum, medio quam ad oculos paullo longius ;
fronte basi tran«versim strigosa. Ocelli inter se quam ab
oculis duplo longius remoti, ad oculos quam ad basin capitis
paullo magis appropinquati. Thorax transversim strigosus.
^x> 503. Gypona Dohrni Stäl. — Sordide albida; im-
pressionibus duabus parvis basalibus verticis pone ocellos,
punctis sparsis tboracis, quarum nonnullee anteriores majores
sunt, maculisque compluribus parvis sparsis tegminum fuscis;
tegminum venis utrimque punctatis, punctis obsolete fuscescen-
tibus; abdominis dorso dilute fusco-testaceo, aus infuscatis. $.
Long. 9 mill. — (Mus. Holm, et Coli. S ignoret.)
Caput rotundatum, medio quam ad oculos paullo longius;
fronte basi transversim strigosa. Ocelli a basi capitis quam
ab oculis fere longius distantes, inter se quam ab oculis duplo
longius remoti. Thorax transversim strigosus.
^^504. Gypona punctipennis Stal. — Sordide stra-
mineo-albida; impressionibus duabus parvis basalibus capitis
pone ocellos, punctis sparsis thoracis, litura ut littera V for-
mata, obsoleta, prope angulos basales scutelli posita, tegminum
punctis ad venas, maculis duabus minutis una media, altera
inter medium et basin posita, maculisque nonnullis prope api-
cem sparsis fuscis; tegminum parte apicali impunctata; alis
infuscatis. ^. Long. 9 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Sig-
n p r e t.)
VO G. Dohrni maxime affinis. Caput medio quam ad ocu-
los paullo longius, impressione anteriore verticis sat distincta.
Ocelli inter se quam ab oculis duplo longius distantes, a basi
capitis quam ab oculis fere longius remoti. Thorax transver-
sim strigosus.
\/C*505. Gypona Wallengreni Stal. — Flavescente-
testacea, pectore, ventre pedibusque sordide albidis; area
costali apiceque tegminum subdecoloribus, limbo imo apicali
alisque fuscescentibus. $. Long. 9 mill. — (Mus. Holm.)
Caput medio quam ad oculos vix longius, margine antico
distincte transversim strigoso. Ocelli inter se quam ab oculis
dimidio longius distantes, ad basin capitis quam ad oculos
magis appropinquati. Thorax transversim strigosus.
IL Capite apice supra subtusque depresso, margine an-
tico plus minus attenuato.
A. ocellis in medio vel fere ante medium capitis positi^^.
83.
a. Ocellis inter se quam ad oculos distincte magis ap-
propinquatis.
^^ 506. Gypona miliaris Stäl. — Griseo-albida, subtus
obscui'ior et in testaceum vergens; thorace, scutello tegmini-
busque remote minute fusco-conspersi^ facie basi, pectore feie
toto, femoribusque anterioribiis , apice excepto', nigricantibus ;
abdominis dorso pallide griseo-testaeeo, ventre alisque infus-
eatis. ?. Long. 10 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli.
Signoret.)
l/ ^ G. interspersae, quee ocellis gaudet, inter se quam ab
oculis paullo magis distantibus, maxime affinis et simillima.
Caput sat rotundatum, medio quam ad oculos vix duplo lon-
gius, fronte basi deplanata. Ocelli ab oculis quam inter se
vix duplo longius remoti. Thorax capite plus duplo longior,
transversim strigosus. Segmentum ventrale ultimum feminfe
apice leviter trisinuatum, medio inter sinus laterales nonnihil
productum.
b. Ocellis inter se quam ab oculis teque longe vel vix
longius distantibus.
^^507. Gypona Signoreti Stäl. — Olivaceo- lutea vel
flavescens, subtus cum pedibus stramineo-albida^ tegminibus
apice plus minus infuscatis; alis fuscescentibus. ^j^$. Long.
8 — 10 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
v/ c> G. inornatae affinis. Caput modice rotundatum, medio
quam ad oculos vix dimidio longius; vertice apice leviter,
fronte basi distinctissime transversim impressis. Ocelli ab ocu-
lis quam a basi capitis distincte longius remoti. Tlioiax ca-
pite duplo longior, transversim strigosus. Segmentum ventryle
ultimum feminee medio acute emarginatum.
^508. Gypona Schaumi Stal. — Dilute testacea; scu-
telli macula minuta in angulis basalibus annulisque duobus
parvis pone medium, maculam sordide albidam includentibus,
nigris; tegminibus parce, obsolete, obscurius testaceo-conspersis;
alis fuscescentibus. $. Long. 13 mill. — (Mus. Holm, et Coli.
Signoret.)
Caput sat rotundatum , medio quam ad oculos nonnihil
longius, margine antico distincte attenuato; fronte basi intra
marginem transversim impressa; vertice subtiliter ruguloso.
Ocelli ab oculis quam a basi capitis longius remoti. Thorax
capite duplo et dimidio longior, transversum strigosus, parce
punctulatus. Tegmina callis parvis irregularibus parce ad-
spersa, clavo parce et obsolete punctato. Segmentum ventrale
ultimum feminse late bisinuatum, medio inter sinus obtuse di-
stincte producto, parte producta apice emarginata.
84
B. Ocellis pone medium capitis positis; capite apice di-
stinctissime attenuato.
a. Ocellis inter se quam ad oculos paullo magis appro-
pinquatis.
V c' 509. Gypona fu seiner vis Stäl. — Testaceo-flave-
scens; tegminibus pallidfssime testaceo-flavescentibus, hyalinis,
fusco-venosis; alis vitreis, venis fuscis; capitis margine imo
apicali ulrimque supra antenuas nigro. (S- Long. corp. 9, Exp.
tegm. 17 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.)
Species singularis, reliquis hie descriptis brevior et latior.
Caput sat rotundatuni, medio quam ad oculos dimidio longius.
Ocelli inter se quam ad oculos distincte nonniiiil magis appro-
pinquati, ab oculis quam a basi capitis fere duplo longius
remoti. Thorax capite vix duplo longior, transversim strigosus,
marginibus lateialibus rectis, longioribus quam in plurimis
congenericis. Segmentum ventrale ultimum maris apice leviter
ineisum.
"^510. Gypona verticalis Stäl. — Sordide stramineo-
albida, thorace scutelloque in testaceum vergentibus; vertice,
exceptis margine angusto antico, linea longitudinali, maculis
duabus minutissimis basalibus ocellisque, tlioracis maculis irre-
gularibus tribus anterioribus , lateralibus majoribus, macula
triangulari seutelli dorsoque abdominis nigris, luijus segmentis
apice anguste testaceo-limbatis; tegminibus sordide hyalinis,
fuscescente-venosis; alis sordide vitreis, apice levissime infu-
scatis. rj. Long. 8 mill, — (Coli. Signoret.)
Caput valde rotundatum , medio quam ad oculos fere
duplo longius, thorace tertia parte brevius. Ocelli inter se
quam ad oculos fere magis appropinquati , ab oculis quam a
basi capitis longius remoti. Thorax transversim strigosus.
y c.'51L Gypona unicolor Stäl, — Pallidissime olivaeeo-
flavescens; alis albido- hyalinis. ö^?. Long. 9 — 10 mill. —
(Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Caput valde rotundatum, medio quam ad oculos duplo
longius, thorace nonnihil brevius. Ocelli inter se quam ad
oculos distincte magis appropinquati, ab oculis quam a basi
capitis nonnihil magis remoti. Thorax transversim strigosus.
Segmentum ventrale ultimum feminae subtruncatum vel latis-
sime subsinuatum.
b. Ocellis inier se quam ab oculis paullo magis remotis.
V C>512. Gypona Germari Stäl. — Flavescente-albida;
vittis pluribus verticis thoracisque nee non venis tegininum
pallide tjavesceutibus; alis albido-hyalinis. o. Long. 9 njill.
— Vera Cruz. (Mus. Holm.)
Caput subsemicirculariter rotundatuni, medio quam ad
85
oculos duplo longiu.«, thorace paullo brevius. Ocelli ab oculis
quam a basi capitis paullo magis remoti. Thorax transversim
strigosus. Tegmina nee irregulariter nee dent^e retieulata.
i> 513. Stragania humilisStäl. — Griseo-albida; fronte,
loris, medio verticis thoracisque, scutello, apice exeepto, ma-
cula magna laterali mesostethii basique eoxarum posticarum
nigris; tegminibus breviter fuseo-pilosis; capite thorace vix
angustiore. ?. Long. 4 mill, — (Coli. Signoret.)
(j 514. Stragania misella Stäl. — Flavo-testaeea,
subtus cum pedibus stramineo-albida; tegminibus sordide hya-
linis, fusco-pilosulis, scutello, clavo, apice exeepto, maculaque
subapicali dorsi abdominis nigris; scutelli maculis discoidalibus
flavo-testaceis; capite thoracis parte posteriore paullo angu-
stiore. $. Long. 4 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.)
0 515. Coelidia marginata Stäl. — Sordide straminea;
vittis duabus frontis unaque clypei testaceis; angulis basalibus
seutelli, venis tegminum, lateribus pectoris, coxis posticis ma-
culisque ventris nigris; coxis posticis stramineo-limbatis, tegmi-
nibus disco et apice nee non alis infuscatis. $ Long. 7'/j
mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.)
Caput obtusum. Thorax paree granulatus.
516. Coelidia flaviceps Stäl. — Sordide straminea,
thorace, scutello, tegminibus, maculis magnis pectoris, fasciolis
dorsi abdominis ventreque nigris; clavi maculis tribus ad com-
missuram, venis fuseis tantum separatis, corii limbo costali,
parte apicali excepta, maculaque pone apicem clavi stramineis.
?. Long. 7% mill. — (Coli. Signoret.)
Prsecedenti valde affinis.
•^ 517. Coelidia guttatinervis Stäl. — Griseo-stra-
minea; lineis transversis frontis, macula genarum et lororum,
vitta cljpei, maculis parvis quattuor lateralibus in seriem
dispositis punetisque duobus apiealibus mediis verticis, angulis
basalibus seutelli, tegminum venis parteque costali, maculis
pectoris coxarumque posticarum nigricantibus; maculis parvis
venarum tegminum maculaque majore media costali albidis;
alis infuscatis; thorace remote granulato et paree fuseo-eon-
sperso; capite obtuso. -9. Long. 8 mill. — (Mus. Holm.)
'^ 518. Coelidia fasciaticollis Stäl. — Sordide stra-
minea; fronte obscure testaeea, linea longitudinali straminea
ornata; limbo interiore genarum et lororum, clypeo, excepta
linea media, vertice pone medium, margine antico medio lim-
boque lato postico thoracis, fasciolis basalibus segmentorum
86
dorsalium abdominis rostroque nigvis; tegininibus obscure fusco-
testaceis, basi et apice pallide fuscescentibuy , fasciis duabus
latipsimis dccoloribus ornatis; aus lüscis, maculis duabus magnis
decoloribus; tibiis anticis fuscis, incrassalis et conipressis; capite
obtuso. V. Long. 10 mill, — Vera Cruz. (Mus. Holm, et
Coli. Signoret.)
^ 519. Jassus fasciaticollis Stäl. — Stramineus; ma-
culis duabus parvis genarum, una ad oeulos, altera ad lora,
cljpeo, excepta lineoia media, frontis limbo laterali infra me-
dium, lineolis transversis discoidalibus, in series duas dispo-
sitis, maculisque duabus basalibus, verticis fascia media, limbo
antico et postico thoracis, linea transversa media scutelli,
peetore abdomineque nigris, hujus limbo anoque stramineis;
tegminibus fuscis, venis stramineis, limbo lato costali areolis-
que duabus apicalibus interioribus sordide vitreis; alis fuscis.
V. Long. 5 mill. — (Coli. Signoret.)
Caput thorace vix dimidio brevius, antice rotundatum;
vertice oculis dimidio latiore; fronte levissime convexa. Te-
gmina apice leviter volvantia. Coxa? nigrs.
Obs. In hoc opusculo species tantum, quas ipse vidi,
enumeravi.
Synonymische Miscellaneen
von
Vr. Sufrrian.
XXV.
'''In einer dem Herrn Gymnasialdircctor Burchard vm
Bückeburg kürzlich aus Celebes zugegangenen Insectensen-
dung befand sich auch ein einzelnes Exemplar einer in Hrn.
Lacordaire's Phjtopliag. I. nicht vorkommenden Donacia,
in welcher ich die von Wiedemann in Grm. Mag. IV. 173.
n. 84 beschriebene und seitdem verschollene D. Ja van a
W i e d. zu erkennen glaube. L a c o r d a i r e , dem diese letztere
unbekannt geblieben ist, hat sich deslialb darauf beschränkt,
dieselbe (Phytoph. I. 196. n. 4) mit Wiederholung der Diagnose
und Uebersetzung ihrer von ihm mit vollem Rechte als ganz
ungenügend bezeichneten Beschreibung unter den ihm niciit
zu Gesichte gekommenen Arten aufzuführen. Wohin der Ty-
pus der Wiedemannschcn Beschreibung gekommen, vermag
87
ich nicht anzugeben, und deshalb beruht auch meine eigene
Deutung derselben einstweilen nur auf einer Vermuthung,
für deren Wahrscheinlichkeit jedoch neben dem Zutreffen we-
nigstens eines bezeichnenden Merkmals (der über das ganze
Halsschild hinziehenden, hinterwärts stärker vertieften
Mittellinie) auch das durch die oben genannte Sendung von
Neuem bestätigte Vorkommen vieler Javanischer Käfer auf
Celebes zu sprechen scheint.
Die vorliegende Art, die daher bis auf Weiteres als die
D. javana Wied. gelten mag, steht, wie schon Hr. Lacor-
daire von dem Wiedemann 'sehen Käfer vermuthete, in
naher Verwandtschaft mit der D. Delesserti Gu6r. Lac.
Sie ist ungefähr von derselben Grösse (etwa 3"^/^'" lang),
aber in den Schultern breiter, hinterwärts weniger stark ver-
schmälert, und stellt im Habitus mehr eine D. crassipes F.
im Kleinen vor. Der Kopf ist kupfrig braun, kaum gerunzelt,
mit deutlicher, hinterwärts nicht über die Augen hinausrei-
chender Stirnlinie. Die Fühler von etwas mehr als halber
Körperlänge, das 2te und 3te Glied fast gleich lang, letzteres
etwas mehr als halb so lang als das 4te; die Farbe röthlich
gelb, die einzelnen Glieder am oberen Ende schwärzlich ge-
ringelt, die Oberseite des ersten und zweiten fast ganz bronce-
schwarz. Das Halsschild so lang wie breit, hinterwärts kaum
verschmälert, und nur kurz vor den etwas nach vorn umge-
bogenen Hinterecken leicht eingeschnürt; die Vorderecken
kaum bemerkbar, und auch die hinter ihnen liegenden seit-
lichen Längsbeulchen nur flach und wenig heraustretend; der
Rücken flach gewölbt, äusserst fein- und nur unter sehr schräger
Beleuchtung deutlicher querrunzlig, der ganzen Länge nach
von einer deutlichen, auf dem letzten Drittel noch etwas
mehr vertieften, und hier das ganze Halsschild seicht nieder-
drückenden Mittellinie durchzogen, die Farbe kupferbräunlich.
Vorder- und Hintersaum in der Mitte verbreitert messing-
grünlich. Das Schildchen dreickig, gleichfalls kupfrig braun,
dünn greishaarig. Die Deckschilde vorn doppelt so breit als
das Halsschüd, vom zweiten Drittel ab hinterwärts in flachen
Bogen verschmälert, die Spitze jeder Flügeldecke leicht aus-
gerandet, mit scharfer Naht- und Aussenecke; der Rücken
abgeflacht, längs der ganzen Naht seicht niedergedrückt, und
innerseits der Schulterbeulen je ein kurzer dreieckiger Ein-
druck. Die Punktstreifen regelmässig und derb, vor der Spitze
etwas schwächer; die Zwischenräume äusserst fein querrunzlig,
die oberen leicht gewölbt, die seitlichen flacher, die Ein-
drücke innerseits der Schulterbeulen mit einigen überzähligen
feineren Punkten bestreut. Die Farbe auch hier kupferbräun-
lich mit einem metallisch grünlichen Anfluge, ein nach oben
88
hin allmälig in jene Färbung übergehender Seitenrand heller
erzgrün. Die Unterseite dicht angedrückt greishaarig, mit
röthlich durchschimmerndem Hinterleibe. Auch die Beine
röthlich mit geschwärzten Unterenden der Schienen und Fuss-
glieder und einem bronce-schwärzlichen Längsflecke auf der
Aussenseite der Vorder- und Mittelschenkel, welcher bei den
Hinterschenkeln fast die ganze Oberseite einnimmt; diese letz-
teren stark keulig aufgetrieben, mit den Enden über die Spitze
der Deckschilde hinausreichend, zweizähnig; der grössere
hintere Zahn breit dreieckig, hinterwärts gerichtet und, wie
in der ganzen Gruppe, eine Erweiterung der scharfen Unter-
kante des Schenkels bildend, nach dem Knie zu von einem
kleineren rundlichen Schartenhöcker begleitet; der innere klei-
nere Zahn um die halbe Breite des Schenkels näher der
Wurzel zu gerückt, und auf der breiten Innenseite desselben
neben der Unterkante stehend. Die Hinterschienen gleich-
falls verlängert, mit dem unteien Drittel deutlich einwärts
gebogen und längs dem Innenrande mit sehr feinen Höcker-
chen besetzt. Ausserdem zeigt das vorliegende ohne Zweifel
fS Stück vor der Mitte des ersten Bauchrings zwei neben
einander stehende und durch eine flache Längsmulde getrennte
scharfe längliche Höckerchen: bei zwei mir vorliegenden ,^
des Ostindischen Käfers, den ich nach der im Uebrigen voll-
ständig stimmenden Lacordaire' sehen Beschreibung für D.
Delesserti halte, findet sich von solchen, überdem einander
ungleich mehr genäherten Höckerchen nur eine schwache, bei
dem einen fast verschwindende Andeutung.
Mit Rücksicht auf die Diagnosen, welche Hr. La cor -
daire von den Arten dieser Gruppe gegeben hat, lässt sich
die vorliegende also characterisiren:
D. modice elongata, cupreo-aenea, prothoracis limbo
antico et postico, elytrorumque margine laterali viridi-aeneis,
antennis pedibusque rufescentibus nigro-variegatis: prothorace
quadrato, angulis anticis obsoletis, posticis modice prominulis,
supra subtilissime transversim strigoso, canalicula integra exa-
rato; elytris apice subemarginatis, dorso depressiusculis, pun-
ctato-striatis, interstitiis subelevatis, subtiliter transversim ru-
gulosis. Long. 32/3'"; Lat. i%'".
Mas: abdominis segmento priino acute bituberculato , fe-
moribus posticis incrassatis subtus versus apicem bidentalis,
dente externo majori basi compresso, antico minuto; tibiis
ejusdem paris flexuosis, intus asperulis.
Femina adhuc latet.
Patria Insula Celebes.
89
Schädlicher Einfluss der Zuckerfabriken auf
die Bienenzucht
von
Ur. H. Hasen.
Die Mittlieilung von C. A. Dohrn in dieser Zeitschrift
T. 22 p. 9 — 11 über den Sciuiden, der der Zucker-Raffinerie
absichtlich durch Bienenzüchter zugefügt wird und über die
dagegen ergriffenen Schutzmittel erregte allgemeines Interesse.
Jene Mittheilung ist vielfach in verschiedenen Zeitschriften
wieder abgedruckt und selbst in die auswärtige Tagespresse
(Times) übergegangen. Um so überraschender war mir eine
Nachricht in den „Mittheilungen der K. K. Mährisch-Schle-
sischen Gesellschaft für Ackerbau, Naturk. etc. 1859*', welche
genau das Gegentheil konstatirt, nemlich den Schaden, wel-
chen Bienenzüchter durch Zucker -Raffinerien erleiden. Ich
erlaube mir sie hier wörtlich wiederzugeben.
Herr Karl Knoj)p, Gartenverwalter in Gr. Wisternitz in
Mähren sagt in No. 4 p. 32: Im Marktorte Wisternitz bestan-
den von jeher mehrere Bienenhalter, welche ganz nach
uralter Art in Klotzbäuten die Bienenzucht betrieben, und
dabei theils durch natürliche Schwärme, theils im Honig-
ertrage ihre Rechnung fanden. Seit Errichtung der Zucker-
fabrik aber, und besonders seit dem Jahre 1856, wo diese
Fabrik ausgedehnter und bis in die Sommermonate betrieben
wird, ist es um die Bienenzucht geschehen. Seit dieser Zeit
schwärmen die Bienen weniger, und von einem Honigertrage
ist nur selten etwas zu sehen. Die Ursache Avill darin ge-
sucht werden, dass die Biene gleich beim ersten Ausflug im
Frühjahr, durch die süssen Gerüche angelockt, in die Fabrik-
räume einzudringen sucht, und daselbst theils in der klebri-
gen Flüssigkeit, theils auf den hochtemperirten Trockenböden
iliren Tod findet, Mie man sich davon im Jahre 1856 über-
zeugt hat, wo Milliarden von Bienen theils in der Melasse
den Tod fanden, theils auf den Trockenböden zollhoch wie
betäubt lagen und mit "Windschaufeln auf Sielen herausge-
schafft werden mussten, aber nicht mehr zu sich kamen. Da-
durch werden die Stöcke leer, die Brut unterbrochen, durch
eingetretene kalte Witterung öfters verkühlt, und so sind
nicht nur die Schwärme A^■eg, sondern auch die Stöcke zu
schwach, um die einzige hier Johnende Tracht der Linde zu
benutzen und vermögen kaum .^o viel einzutragen, als sie für
den Winter bedürfen. Weisellosigkeit, F^ulbrut und Ruhr
sind Erscheinungen, die nur der Zuckerfabrik in die Schuhe
90
geschoben werden. Eine Weite in der Umgebung wird dieser
Einfluss wahrgenommen. Es wird gewünsclit. dass erfahrene
Bienenzüchter darüber aussprechen und wirksame Mittel da-
gegen angeben möchten, damit die ganz in Verfall gekom-
mene Bienenzucht wieder gehoben und nicht blos als theure
Liebhaberei betrieben werden müsste.
Hierauf giebt No. 16 p. 136 Hr. Hontschik in Niklowitz,
der erste vaterländische Impler folgende Auskunft:
Der Hr. Knopp beantwortet seine gestellte Frage „wel-
chen Einfluss nehmen Zuckerfabriken auf die Bienenzucht^'-
durch die jammervolle Schilderung selbst, und alle Bienen-
väter mit mir werden die missliche Lage bedauern, doch
keinen andern Rath zu geben wissen, als dass die Bienen
wenigstens auf eine Stunde weit von der Mördergrube ent-
fernt werden, wenn sie erhalten werden sollen. Da aber
dieses für die wenigsten Bienenväter möglich, so sollten sie
feämmtlich in ihrem hoch^^ ichtigen Interesse an die Herren
Fabriks-Inhaber bittlich sich wenden, damit durch angebrachte
Drathgitter der Eingang den Bienen in die Fabriks-Lokalität
verwehrt, und bei Verfolg eigenen Vortheils billiger Weise
fremdes Eigenthum vor Schaden bewahrt werden wolle. Der
zum Schutze und Förderung der Bienenzucht den Landes-
regierungen des deutschen Bundes vorgelegte Entwurf zu
einem Bienengesetze sagt:
§. 36. In Räumen, m'o Süssigkeiten aufbewahrt oder
verarbeitet werden, muss den Bienen entweder der Einflug
verwehrt, oder sobald sie eingedrungen sind, völlig freier
Abflug namentlich durch Oeffnen der Fenster gewährt wer-
den. Den Zuwiderhandelnden trifft eine Geldstrafe von 50
Thalern oder verhältnissmässige Freiheitsstrafe.
Uebrigens halte ich dafür, dass viele von den als todt
liegenden Bienen noch zu retten gewesen Mären, wenn sie
in lauwarmem Wasser gebadet in die Sonnenwärme oder in
ein warmes Zimmer gebracht und abgetrocknet losgelassen
wären.
Nachwort d. Red. Augenscheinlich ist diebetreffende
Fabrik nicht eine Zucker - Raffinerie aus Rohzucker (wie die
Stettiner), sondern eine Saft-Melis-Fabrik. Für den Kenner
der technischen Verschiedenheiten beider Fabricationen erklärt
sich daraus wenn nicht Alles, so doch Vieles in den Klagen
des Herrn Knopp. C. A. D.
91
Eudelia rufescens Ph., ein neuer Spinner von Chile,
Vjesclirieben von
Dr. B. A. Pliilippi in St. Yago.
Schon seit mehreren Jahren wusste ich, dass ein Spinner
mit geschwänzten Hinterflügeln bei Valparaiso vorkommt,
aber erst im März d. J. gelang es mir, ein Exemplar zu
erhalten, und zwar von den Kindern eines dortigen Freundes,
des Herrn Ad. Möller. Es ist ein Männchen und nicht be-
sonders erbalten, indem namentlich beim Aufspannen an eini-
gen Stellen der Staub von den Flügeln entfernt ist. Die
Fühler sind doppelt gekämmt, und die Zähne des Kammes
sehr lang, namentlich unten, wie bei einer Saturnia. Der
Kopf ist weniger versteckt als bei Ormiscodes Blanch. Die
Palpen sind vorgestreckt, sehr stark behaart, namentlich auf
der unteren Seite. Die Yorderflügel sind dreieckig mit spitzem
vordem AussenM'inkel, concavem Aussenrand und einem Au-
genfleck in der Mitte ^ die Hintertlügel sind sehr lang, ihr
Innenrand fast geradlinig, der hintere Winkel verlängert, wie
eine halbe Sichel nach aussen gebogen, so dass eine weite
und tiefe Bucht am Aussenrande entsteht. Die Vorderbeine
zeigen eine höchst eigenthümliche Bildung ; es ist nämlich an
beiden ein doppeltes Schienbein vorhanden. Unter dem eigent-
lichen Schienbein befindet sich ein mit dessen Basis verbun-
denes, ebenso langes, ziemlich cylindrisches, stumpf abgerun-
detes Glied, welclies oben in der Mitte eine Ausbuchtung hat,
Ist dies eine blosse, dem Individuum eigenthümliche Monstro-
sität? oder ist es eine den Männchen dieser Schmetterlings-Art
eigene Bildung? oder kommt dies sonderbare Anhängsel bei
beiden Geschlechtern vor? Diese Fragen wage ich nicht zu
entscheiden; das Auffinden mehrerer Exemplare, wozu ich
einige Hoffnung habe, wird erst die Sache ganz ins Keine
bringen. Das letzte Glied trägt ausser den gewöhnlichen
Klauen einen dreispaltigen Haftlappen; die unteren Seitenäste
liegen tiefer als der Mittellappen.
Sollte meine Vermuthung zutreffen, dass dieser Schmet-
terling ein neues Genus bilden muss, was ich die Entomologen
zu entscheiden bitte, die sich mehr als ich mit dem Studium
der Schmetterlinge beschäftigt haben, und die über mehr
literarische Hülfsmiltel gebieten können als ich, so schlage
ich dafür den Genus-Namen Eudelia vor; die Art nenne ich
E, rufescens.
Der Körper ist 8 Linien lang, unten ganz und gar mit
92
dicht anliegenden, hellgelben Haaren bekleidet; oben hat der
Vorderrand der Brust Haare von deri-elben Farbe, die aber
länger sind, und ähnliche mag der Brustrücken getragen
haben , derselbe ist aber abgerieben und lässt die hellbraun-
rothe Farbe der Körperbedeckung erscheinen. Auf der Schul-
ter stehen dagegen lange rothe Haare, welche weit über die
Brust iiinausreichen. Der Rücken des Hinterleibes ist eben-
falls hell rothbraun und scheint schwach behaart gewesen zu
sein. Der Vorderflügel ist mit seinem Vorderrand 16 Linien
lang, der Hinterrand misst etwa 9 und der Aussenrand 10
Linien. Letzterer ist ziemlich concav, so dass der vordere
Aussenwinkel ziemlich spitz wird. Die Hinterflügel messen
von der Wurzel bis zur Spitze ihres etwas gedrehten Schwan-
zes 18 Linien, ihre grösste Breite stellt eine vom Aussen-
winkel auf den Innenrand gefällte senkrechte Linie dar und
misst 7 72 Linien. Die Grundfarbe der Oberseite ist ein
blasses Braunroth , welches am Vorderrand der Vorderflügel
in Gelb übergeht, ebenso ist die andere Hälfte der Hinter-
flügel blassgelb. Die Vorderflügel haben in der Mitte ein
kreisrundes, weisses, von einem schmalen rothbraunen Ringe
eingefasstes Auge und zwei etw^as gezackte braunrothe, im
Ganzen dem Aussenrande parallele Querlinien, welche in der
Mitte bei unserm Exemplar verloschen sind, bei andern aber
auch in der Mitte deutlicher sein dürften; die innere würde
den Augenfleck berühren. Die Mitte des Aussenrandes so
wie des Hinterrandes zeigt auch einen sclimalen rothbraunen
Saum. Die Hinterflügel zeigen auf der Mitte der Querader
einen braunrothen Punkt und am Innenrand vor dem Abgang
des Schwanzes zwei schräge braunrothe Streifen, gleichsam
Anfänge von Querbinden. Die Unterseite ist blassgelb, hat
dasselbe Auge in der Mitte wie die Oberseite, nur ist das
weisse Centrum desselben erloschen; die in der Mitte unter-
brochenen Querlinien der Oberseite sind auf je 2 Punkte oder
Fleckchen am Vorderrand und am Hinterrand reducirt. Die
Hinterllügel haben dieselbe Zeichnung wie ihre Oberseite, d. h.
einen Punkt in der Mitte und je zwei am Vorder- und Innen-
rand von braunrother Farbe.
Die Augen sind schwarz und gross; die Vorderseite
des Kopfes mit ziemlich langen hellgelben Haaren bekleidet.
Die Fühler messen 6 Linien in der Länge und 'i>/^ Linien in
der Breite; sie sind blassgelb und nur an der Basis mit
braunrothen Haaren umgeben. Das letzte Glied der Palpen
ist mit blassgelben, die beiden andern mit lebhaft braunrothen
Haaren bekleidet. Die Vorderschenkel tragen gelbe, ihre
Schienen und die Tarsen rothbraune Haare von massiger
93
Länge. Die Mittelbeine fehlen. Die Hinterbeine sind ganz
mit blassgelben Haaren bekleidet.
Die oben erwähnten Knaben haben den Schmetterling
aus der Raupe gezogen, wussten mir aber keine deutliche
Beschreibung der Raupe und Puppe zu machen.
Ein Käferchen, das als Gewürz dient.
Vor Kurzem erhielt ich von Herrn Dr. Barranca in Lima
einige in Papier gewickelte Insekten und in einem Papieichen
einen Klumpen Käferchen mit folgendem Zettel: „Insekten,
die man zu Teigklumpen formirt, und die hier unter dem
Namen Chiche bekannt sind; sie dienen zum Würzen einer
Speise, die man Chupe de chiche nennt, finden sich in den
ruhigen Wassern der Bäche und Flüsse der Cordilleren
(^Sierra), und der Handel mit ihnen ist nicht ganz unbe-
trächtlich. '■'
Ueber den Geschmack dieser Käferchen kann ich nichts
mittheilen, da ich sie bereits sämmtlich in Spiritus geworfen
hatte, ehe ich den Zettel bemerkte. Die Masse besteht zu
wenigstens 90 Proc. aus einem Elmis ähnlichen Käferchen,
das sehr gut erhalten war, so dass ich ein paar hundert
Stück davon aufkleben konnte und im Stande bin, fast sämmt-
liche Freunde der Käferkunde damit für ihre Sammlungen,
wenn auch nicht für iliren Gaumen zu versehen; ausserdem
fand ich zwei Exemplare einer Corixa, einen wohl durch
Zufall ins Wasser gerathenen und zugleich mit den Chiches
erwischten Laufkäfer, und Larven von Ephemera und Libellula,
diese Larven wegen ihrer Weichheit in sehr desolatem Zu-
stande, nebst vielen einzelnen Theilen derselben, Würzelchen,
Bruchstücke von Blättern etc. und sehr wenig Erde, was
Alles zusammen vielleicht keine fünf Procent der ganzen
Masse ausmacht, aber sonderbarer Weise keine Larven von
Elmis.
Das Käferchen, welches, wie gesagt, ganz wie eine Elmis
aussieht, ist knapp 2 Linien lang und % Linien breit, rein
schwarz und glänzend, nur die Fühler und Tarsen sind braun-
roth, letztere am hellsten. Der Kopf ist geneigt, sehr fein
punktirt; eine vertiefte Querlinie geht von einem Fühler zum
andern; eine zweite trennt einen clypeus ab; die Stirn ist
gewölbt, die Augen ziemlich gross und kugelig, wenn icii
recht sehe, mit einer kleinen Einbucht am Ursprung der
Fühler. Diese erreichen, zurückgeschlagen, nicht ganz den
iiintern Winkel des Halsschildes und sind elfgliedrig und fa-
denförmig; das erste Glied ist das längste und dickste, das
zweite Glied giebt ihm \\ enig nacli, die folgenden sind dünn,
ziemlich gleich lang, bis zum letzten, welclies länglicii eiför-
mig, abgerundet und andevtlialbmal so lang wie das vorher-
gehende ist. — Das Hals Schild ist etwas deutlicher punk-
tirt als der Kopf, im Ganzen beinah quadratisch: die Seiten-
ränder sind lang, fast geradlinig und parallel, und erst nach
vorn krümmen sie sich einwärts; der Vorderrand ist in der
Mitte stark nach vorne gekrümmt und jederseits durch einen
tiefen Ausschnitt von dem vordem Winkel geschieden, der
dadurch ziemlich spitz ^Yird : der Hinterrand ist sehr scIiM-aeh
doppelt gebuchtet, beinah geradlinig und gerandet, indem ihn
eine deutliche Furche vom Discus des Halsschildes trennt.
Eine ziemlich tiefe Furche begleitet jeden Seitenrand, und
von derselben zieht sich im hintern Drittheil jederseits eine
seichte Furche bogenförmig nach hinten und innen, ohne die
Mitte zu erreichen; sie ist manchmal wenig deutlich. Deut-
licher ist eine erhabene Linie, welche jederseits in der vor-
dem Hälfte dem Rande parallel verläuft, etwa im vierten
Theil der Breite. — Das Schildchen ist klein und abge-
rundet. — Die Flügeldecken sind ein klein wenig breiter
als das Halsschild und reichlich zwei Mal so lang, massig
gewölbt; ihre Seitenränder sind })arallel, erst im hintern
Viertel oder vielmehr Fünftel nach innen gebogen und bilden
dann zusammen eine abgerundete Spitze. Der Schulterhöcker
ist deutlich, und eine schwache Kaute verläuft von demselben
etwa bis zum dritten Theil der Länge. Ihre Skulptur be-
steht in deutlichen Punktreihen, deren ebene Zwischenräume
sehr fein punktirt sind. — Flügel sind vorhanden.
Die Unterseite des Körpers ist ganz fein punktirt und
vollkommen kahl. Der Vorderrand des Piosternum ist
vorgezogen, quer abgestutzt, so dass dieser Tlieil von der
Seite gesehen stark coucav erscheint; die beiden Vorderhüften
sind durch einen massig breiten, ebenen, hinten abgerundeten
Vorsprung getrennt. Am Vorderrand der Mittelbrust stehen
nah bei einander zwei kurze, scharf erhabene Längsleistchen
und dahinter zM'ischen den Mittelbeinen ein Grübchen. Die
Hinterbrust zeigt eine vertiefte Längslinie in der Mitte und
bildet nach hinten eine Einsenkung.
Die Beine sind lang und schlank, wenig unter einander
verschieden, die Hüften kugelig; die Schienen so lang wie
die Schenkel, am Innenrande mit kurzen Börstchen und auf
der untern Hälfte der Innern Seite mit leinen, dicht anliegenden
gelblichen Härchen besetzt; am Ende haben sie sehr sdiwache
Domen. Die Tarsen sind vollkommen so lang wie die Seide-
nen, fünfgliedrig, die vier ersten Glieder ungefähr gleich
lang, das fünfte fast .so lang wie die vier ersten /usammen-
genommen und mit zwei langen Krallen versehen.
Die Oberlippe ist quer, etwas abgerundet, lang gewim-
95
pert, die Mandibeln sind kräftig, an der Spitze zvveizähnig,
innen ganzrandig, aber innen mit einem häutigen, im obern
Theil gezähnelten Lappen versehen, der nur wenig kürzer ist
als die Mandibel selbst. Die Maxillen bestehen aus einem
länglichen, quer getheilten, lang und stark gewimperten Lap-
pen, und tragen zwei Palpen, der äussere ist dreigliedrig,
das letzte Glied länglich, last länglich -eiförmig, so lang wie
die beiden vorhergehenden, der innere Palpe ist zweigliedrig,
das zweite Glied doppelt so lang wie das erste, fast lanzett-
förmig, aussen gewimpert. Dieser Theil macht mir wenigstens
den Eindruck eines Tasters und nicht eines blossen Maxillen-
lappens. Die Unterlippe ist vorn grad abgestutzt, sehr
kurz gewimpert; die Lippentaster zweigliedrig, das letzte Glied
eiförmig, abgestutzt.
Leider bin ich nicht im Stande, die Mundtheile eines
ächten europäischen oder nordamerikanischen Elmis zu unter-
suchen, allein es scheint mir die Beschreibung derselben mit
denen meines Käferchens hinreichend übereinzustimmen, um
denselben in diesem Genus zu lassen. So viel ich weiss, ist
bisher nur ein Elmis aus Peru bekanut gCM'esen, welcher aber
ein sehr dickes, cylindrische^, stark abgestutztes letztes Glied
an den Maxillarpalpen besitzt und daher zu einem eigenen
Genus, Cylloepus, erhoben ist.
Eine Art aus Chile hat Herr Ph. Germain in den Annales
de la Universidad de Chile 1854 p, 327 folgender Weise be-
schrieben: Oblongus, parallelus, subniger vel piceus, vix pu-
bescens; capite punctato; thorace punctuJato, eljtris angustiore,
postice transverse impresso, disco convexo, lateraliter trans-
verse foveolato, limbo laterali arcuato, submarginato, lineis
impressis antrorsum leviter convergentibus postice lituratus;
elytris striato punctatis, prope basin depressis, interstitiis con-
vexiusculis, vix punctato-plicatis; sutura latiore, subelevata;
anlennis pedibusque fulvis. — Longit. iy2, latit. Vy lin. Siehe
auch meine Reise durch die Wüste Atacama p. 171.
Da Herr Gerniain sich hier berechtigt erachtet hat, als
er seine Stelle am hiesigen Museum aufgab, einen Theil der
in demselben befindlichen Käfer als sein Eigenthum anzu-
sprechen, darunter aucl» die chilenischen Elmis und die
Exemplare von Elmis, welclie wir aus der Wüste Ata-
cama mitgebracht haben, und da ich seitdem keine Veran-
lassung und keine Zeit gehabt habe, deren wieder zu sam-
meln, so kann ich die peruanischen Elmis nur seiner Beschrei-
bung der chilenischen vergleichen, und da finde ich folgende
Verschiedenheiten: 1) ich finde niclit, dass der Kopf gröber
puuktirt ist als das Halsschild; 2) ich finde im hintern Theil
des Halsschildes keine „eingedrückle, nach vorn schwach con-
96
vergirende Linien,'-^ während Herr Gerniain nicht die zwei
dem Seitenrande parallelen erhabenen Linien oder Kanten
erwähnt, welche die peruanische Elmis besitzt: 3) kann ich
nicht finden, dass die Flügeldecken prope basin depressa sind,
indem sie schwach, aber gleichmässig auf dem Rücken von
vorn nach hinten gewölbt sind; 4) es sind nicht die ganzen
Beine, sondern nur die l'arsen roth, oder, wenn man will,
fulvi. Ich muss daher die peruanischen , zum Würzen des
Chupe de Chiche dienenden Käferchen für neu halten und
nenne sie
Elmis condimentarius Ph.
Sie lassen sich durch folgende Diagnose bezeichnen: E. oblon-
gus, subparallelus, niger glaber, s. vix pubescens; capite pun-
ctulato ; thorace punctulato, lateribus et postice marginato, in
utroque latere oblique foveolato, in parte antica lineis duabus
elevatis lateribus parallelis notato : elytris striato-punctatis,
interstitiis punctulatis; antennis rufis; tarsis rufo-fulvis. —
Long, fere 2 lin., lat. fere Yg lin.
Habitat in rivulis Andium peruvianarum.
Üeber die früheren Entwicklungsstände des
Pterophor US didactylus Lin. Ev. (trichodactylus Hb.)
Dr. Selileielt.
Nachdem der fragliche Falter schon im Jahre 1862 wäh-
rend des Juni und Juli in grosser Menge auf einer kleinen
Wiese zwischen Grabow und Bredow, kaum eine Viertel-
stunde nordwärts von Stettin, gefangen worden, gelang es mir
im Mai des Jahres 1863 auf der Flugslelle die Raupe in
grosser Anzahl auf Geum rivale anzutreffen und damit Linuc's
und Degeer's Angaben zu bestätigen. Das Thierchen sitzt
bei Tage gewöhnlich an dem Blüthenstiel, nicht weit von der
Blüthe ruhend, und fängt, Avie es scheint, erst gegen Abend
an zu fressen, indem es den Kelch der Blüthe durchbohrt und
sich in diese hiueinfrisst, ohne doch jemals weiter als mit dem
Kopfe und allenfalls mit der vordem Hälfte des Körpers in
dieselbe hineinzukriechen. Sie nagt in dieser Weise die ganze
Blüthe aus und verzehrt nicht blos die Kelchblätter, sondern
auch die Blumenkrone und den Fruchtboden. Dass sie nicht
in der Blüthe selbst verborgen wohnt, erweist auch der ver-
97
schieden grosse, den verschiedenen Wachsthumsstadien der
Raupe entsprechende Durchmesser der rings um die attakirte
Blüte sichtbaren, meist kreisrunden Bohrlöcher, durch welche
das Thierchen in dieselbe eindringt.
Die Raupe ist erwachsen etwa 6 Zoll lang und hat einen
nach beiden Enden hin verjüngten Körper. In sehr charak-
teristischer Weise hat sie die einigen Pterophoridenraupen
so eigeathümlichen Stelzfüsse. Ihr kleiner Kopf ist glasig,
gelblich grün gefärbt und mit unregelmässigen bräunlichen
Fleckchen marmorirt. Die Grundfarbe des walzigen Körpers,
in der Jugend helhveisslich , wird mit zunehmendem Alter
allmälig zu einem deutlichen Hellgrün. Vom Kopfe bis zum
Aftersegment verläuft eine schmale, dunklere Rückenlinie,
deren Färbung von Grün bis Braun und Braunröthlich variirt.
Zu beiden Seiten derselben erscheint mit ihr parallel und von
gleiclier Breite ein weisslicher Längsstreif. Auf jedem Ringe
stehen zehn "Wärzchen, welche auf den drei ersten und den
beiden letzten Körperringeu kaum bemerkbar, auf allen an-
dern dagegen sehr deutlich und zwar in der Weise hervor-
treten, dass die beiden grös^ten zu beiden Seiten des dunk-
leren Dorsalstreifens gerade in den helleren zu letzterem
parallelen Linien zu stehen kommen, die dann in regelmässigen
Abständen folgenden aber immer kleiner werden, je näher sie
den FussM'urzeln stehen. Aus jedem Wärzchen spriessen zwei
lange starke und mehrere kurze schwächere Härchen hervor,
welche alle von weisslicher Farbe und stark divergirender
Richtung dem ganzen Raupenkörper das Ansehen einer weiss-
lichen und stachlichen Bekleidung geben.
Behufs der Verwandlung heftet sich die Raupe nach Art
der Tagfalterlarven mit dem Afterende fest; sie wird zu einer
mit scharf dunkler Rückenlinie versehenen Puppe, deren Farbe
von Grün bis Dunkelbraun abändert. Die dunkel begrenzten
Flügelscheiden mit ihren Schattinmgen, die dunklere Dorsal-
linie und die regelmässige Stellung der Borstenhöeker geben
ihr ein streifiges Ansehen. Sie ist ganz ähnlich wie die Raupe
mit parallelen Reihen solcher Höckerchen besetzt, von denen
die beiden der Rückenlinie am nächsten verlaufenden am deut-
lichsten hervortreten, die folgenden kleiner und weniger auf-
fällig sind. Aus jedem Höcker tritt ein Paar kurzer, stach-
licher Borsten hervor, wie es sclieint entsprechend den beiden
langen Haaren, welche aus jedem Höcker des Raupenkörpers
hervorspriessen.
Der Falter entwickelt sich in etwa 14 Tagen bis drei
Wochen. Er kommt in unserer Gegend gewiss nur in einer
Jahresgeneration vor, die allerdings ziemlich lange, wenigstens
7
98
6 bis 8 Wochen \Aiihrt, da man den Falter noch Ende Juli
und Anfang August antreffen kann.
Ernährung und Entwickelung von Haltica
oleracea Fab.
vom
Lehrer Cornelius in Elberfeld.
Ich traf die Larven am 15. Juli auf Oenothera biennis,
deren Blätter sie, auf der Oberseite fressend, gänzlich zer-
stören.
Die Länge beträgt im ausgewachsenen Zustande 2'/;"',
die Breite % '"• — I)«r Leib ist im ersten Lebensalter liacl),
nachher oben melir gewölbt, fast halbwalzig, ziemlich gleich-
breit, vorn und hinten nur wenig zugespitzt. — Die Farbe
ist in der Jugend fast ganz schwarz , nur unten bräunlich,
unmittelbar nach einer Häutung iioniggelb, etwas später und
überhaupt im höhern Stadium zimmetbraun, unten etwas hel-
ler, wenig glänzend. Das ganze Thier erscheint anfangs rauh-
haarig, später sind die langen Haare zu kuizen Borsten ge-
worden. — Der Kopf ist ziemlich klein, rundlich, schwarz
und glänzend, die Stirn mit zwei weiten tiefen Gruben, der
Scheitel mit vorn verkürzter tiefer Mittellinie, Augengegend
und Vorderstirnrand mit abwärts gerici.teten Härchen. Die
Fühler sind sehr kurz, zweigliedrig (!) 5 das erste Glied dick,
wal/ig, oben mit scharfem Rande; das zweite dünnere und
et\Aas kürzere kegelförmig mit kleinen Nebenspiösscheu an
der Wurzel. Die Oberlippe ist in der Mitte sanft ausge-
schnitten, die Mandibeln haben an der Spitze drei oder vier
starke Zähne, von denen die äussern die kleinsten sind, und
an der Wurzel ein oder mehrere Borstenliaare. Andere Fress-
werkzeuge haben sich meiner Beobachtung entzogen. — Der
schwarze, glänzende Prothorax zeigt jederseits eine weite,
ziemlich tiefe Quergrube in eriiabenem Wulste, der seitlich
von einer Vertiefung umgeben ist; der Raum zwischen beiden
Gruben wird von einer feinen gelblichen Mittellinie durch-
zogen, die sich auch über den Rücken der beiden andern
Brustringe erstreckt. Die Scheibe und der Vorderrand sind
mit abstehenden Haaren spärlich besetzt. Der Tracheenkegel
ist schwach zitzenarlig vorgezogen und trägt eine abstehende
Haarborste. — Meso- und Metathorax sind breiter als der
99
Protboiax und ganz gleich gebildet: dem Vorderiande nahe
stehen zwei sehr genäherte schwarze, quergezogene Tuber-
keln, nahe dem Hinter rande zu zwei ähnliche kleinere und
neben diesen, mehr nach der Seite eine jederseits eine aus
zwei kleinern verschmolzene grosse Tuberkel, die seitlich von
einer napfförmigen Vertiefung umgeben wird, deren Seitenrand
eine starke schwarze Erhöhung, mit Zwillingshaaren besetzt,
bildet. — Alle Leibesringe haben zwei Querreihen von schwai -
zen glänzenden Tuberkeln, nämlich in der Mitte jeder Reihe
eine Doppel-Tuberkel und jederseits zwei getrennte daneben,
in. der hintern die Tuberkeln kleiner, beide Reihen schief unter
einander geordnet, alle Höcker, mit einem kurzen Borsten-
haar. Die Tracheenkegel, grösser als die übrigen Höcker,
tragen an der Spitze ein Zwillingspaar abstehender, nach der
Spitze hin divergirender Haare. Auf dem letzten Ringe, der
einen stumpf abgerundeten flachen Zapfen bildet, und der
Larve sichtlich zur Unterstützung beim Fortkriechen dient,
sind die Tuberkeln meist kleiner, rundlicher und die mittlem,
sonst verschmolzenen, zuweilen getrennt. — Die Unterseite
ist heller gefärbt, glänzend. Auf jedem Ringe stehen hier
trübgefärbte, beulenartige Erhabenheiten, nämlich: Auf den
Bruststücken in der Mitte eine am Vorder- und zwei kleinere
genäherte am Hinterrande; bei den Hinterleib&ringen eine aus
zweien zusammengesetzte am Vorder- und zwei tiefer stehende,
weit von einander entfernte nach dem Hinterrande zu. Unter
jedem Tracheenkegel steht nach der Bauchseite liin noch eine
grosse schwärzliche Tuberkel — alle mit einer kurzen Haar-
borste. Die Haare erscheinen unter dem Mikroscop mit kol-
biger Spitze. — Die Beine sind sciiwarz, glänzend, die Ge-
lenke heller.
Die Larven verkrochen in untergelegter Erde.
Die ersten Puppen erhielt ich am 29. Juli. Sie sind
IV2'" lang und Yg '" breit, gedrungen, hinten wenig zu-
gespitzt, von honiggelber Farbe, ziemlich glänzend. Das
Halsschild trägt auf der Scheibe Dörnchen mit dicker Wur-
zel, am Hinterrande zartere, schwächere; die Tracheenkegel
zeigen je ein schwaches Haar; die Oberfläche des Hinterleibes
hat sehwache flache Grübchen, der letzte Hinterleibsring an
der Spitze zwei ziemlich lange schwarze Dörnchen.
Der erste Käfer erschien am 10. August.
100
Lepidoptern- Abdrücke der Herren Rudolf und
Alfred Niess in Dresden.
Bei Gelegenheit der Natui-forscher-Veisammlung zu Stettin
im September v. J. legte der unter den Entomologen rühm-
lieh bekannte Herr L. W. Schaufuss aus Dresden sehr ge-
lungene, naturgetreue Abdrücke von Faltern vor, welche bei
den Sachkundigen in der entomologischen Section verdiente
Anerkennung fanden. Das Verfahren der Herren Gebrüder
Niess in Dresden, dem sie den Namen Chemilithotypie gegeben
haben, beruht auf einer Erfindung, die alle bisher versuchten
Abdrücke weit übertrifft, sofern der Falter „mit seinen na-
türlichen Farben sammt darin vorkommenden Schillertönen
in unnachahmlicher Treue wiedergegeben wird."-' Namentlich
gilt dies auch von dem Metallglanz solcher Falter, wie Po-
lyom. Virgaureae und den Perlmutterflecken der Argynnis-
Arten, wie sie der Maler bei aller Kunst nicht wiedergeben
kann. Besonders empfehlen sich diese Abdrücke als Hülfs-
mittel für den naturhistorischen Unterricht, da sie beim Vor-
zeigen nicht der Zerstörung oder Beschädigung ausgesetzt
sind, wie Original-Exemplare, und gegen Vernichtung durch
Licht, Staub und Raubinsekten geschützt bleiben. Um sie
nach Belieben ordnen zu können, bildet jedes Exemplar ein
Blatt für sich und zeigt die Ober- und Unterseite des Schmet-
terlings. Das Blatt ist 12 Zoll lang, 9' breit und kann auch
unter Glas und Rahmen gebracht werden. Zu bedauern bleibt
für jetzt noch der ziemlich hohe Preis, denn das Blatt kostet
excl. des Schmetterlings -Preises iy3 Thlr. Doch bewilligen
die Herren Erfinder bei Bestellungen von mindestens 50 Blät-
tern einen Rabatt von 15 pCt. Die Preise der durch den
Abdruck zerstörten Falter werden übrigens nach den billigen
Preisen des Herrn Naturalienhändler L. W. Schaufuss berechnet,
bei dem auch etwaige Aufträge zu bestellen und Proben ein-
zusehen sind.
Hering-,
101
Zwei neue Gelechien und eine neue Coleophora
von
O. O. ]9Iühlle in Frankfurt a. M.
Gelechia triatomaea m.
Alis anticis cinereis, atomis tribus nigris vix conspicuis,
fascia clara in margine exteriori et interiori conspicua, medio
obsoleta; palpis obscuris; antennis griseis, albide annulatis;
capite, thorace, corpore griseis.
Vorderfliigel dunkelaschgrau, drei schwarze, kaum sicht-
bare Atome, eines in der Mitte und zwei iibereinanderstehend
nach der Spitze hin; das lichte Querband am Aussen- und
Innenrande deutlich, in der Mitte fast verloschen; Palpen
schwärzlich, Fühler bei Yg Flügellänge grau und weiss ge-
ringelt. Kopf, Thorax und der nicht flachgedrückte Leib sind
ebenfalls grau; auf ersterem, hinter der Fühlerbasis stehen
zwei bräunliche Haarbüschel. Saumlinie und Franzen der
Vorderflügel dunkelgrau , der Saum der Unterflügel aber ist
gelblich, nach der Spitze hin grau verlaufend, die Franzen
grau. Beine schwärzlich, die untersten Glieder derselben
weiss geringelt.
Im äusseren Habitus und Farbe gleicht die Motte der
Gelechia populella L,, erreicht aber kaum die Grösse von
Gel. tenebrosella Z.
Erste Erscheinungszeit Anfangs August 1862. Leider ist
mir die Beobachtung der Raupen entgangen; das Thierchen
erschien aus einem Behälter, Avorin ich bekannte Arten mit
verschiedenen Pflanzen fütterte. Ich vermuthe zunächst, sie
mit Crataegus oxyacanth. eingeschleppt zu haben.
Gelechia morosa (Frey in litt.) m.
Alis anticis obscure cinereo griseis, fere nigris, apice ala-
rum squamis nonnullis canis adspersa margine et ciliis obscure
griseis. Palpia antennisque nigris, his canis annulatis. Capite,
thorace, corpore obscuro griseis.
Vordertlügel dunkel aschgrau, iast schwarz; nach der
grob beschuppten Spitze hin treten hie und da einige hell-
graue Schüppchen hervor. Palpen und Fühler schwarz, letz-
tere kaum merklich heller geringelt. Kopf (glatt), Thorax
und Leib dunkelgrau. Saumlinie und Franzen beider Flügel-
paare dunkelgrau, die Beine heller.
^ Grösse gleich der vorigen Form, viel schmälere und zu-
gespitzte Flügel.
Erste Erscheinungszeit Mitte Juli (1858).
103
Die Raupe fand ich Anfangs Mai nämlichen Jahres in
den frischen Herztrieben von Lysimachia vulgaris.
Coleophora miisciilella m.
Alis anticis luteo fuscis, margiue anteriori albido. Medio
alarum lineis duabus albidis , quarum prima e basi nata ad
angulum analem, altera ad apicem alarum pertinet. Margine
interiori aliquautum albido limbato, alis posterioribus et ciliis
griseis. Palpis antennisque albidis, his nigro-annulatis; capite
brunneo hirsuto; thoracis lateribus albidis, medio brunneo^
corpore pedibusque obscurioribus.
Vorderflügel dunkel lehmfarbig, Vorderrand weiss. In
der Flügelmitte zwei weisse Linien, die eine aus der Wurzel
entspringend sich nach dem Afterwinkel senkend, wogegen
sich die z\a eite über dem Ende der ertteren nach der Flügel-
spitze hin erstreckt. Inuenrand wenig weiss gesäumt, ünter-
flügel und Franzen grau, Palpen und Fühler weiss, schwarz
geringelt, Kopf braun behaart, Thorax seitwärts weiss, in der
Mitte braun, Leib und Beine dunkler.
Erste Erscheinungszeit Mitte Juli (1860).
Nächst der Col. juncicollella Stt. die kleinste Coleopho-
ren-Art.
In Habitus und Farbe der Saponariella Heeg. ziem-
lich nahe.
Der Sack grau körnig, längs gekantet, die Vertiefungen
dunkler (nicht schwarz Mie bei Saponariella); Mund wenig
gebogen, Endspitze dreikantig, spitzer A'crlaufend.
Die Raupe lebt überwinternd, von September bis Anfangs
Mai, wo sie erwachsen, an Dianthus süperb., aucR Dianthus
carthusianorum. Sie verräth sich durch die von ihr minirten
Aus meinen Notizen.
Es ist verschiedentlich die Behauptung laut geworden,
dass Coleophora Olivaceella Stt. und Solitariella Zell, nur
eine Art seien, ja sogar, die eine sei das Weib der andern
Art.
Wenn nun auch nicht zu leugnen, wie schwierig, selbst
für den erprobtesten Autor, es ist, einzelne Exemplare dieser
beiden Species mit Sicherheit sofort zu erkennen — wenn
man aucli annehmen -will, dass die Lebensweise und Ver^and-
lungsgeschichte beider eine und dieselbe sei, obschon mir nicht
bekannt, dass Solitariella auch andere Nahrung als Stellaria
holostea nehme, während olivaceella an Cerastium vulgatum,
Aisina media und Stellaria holostea zu finden ist — sieht
man auch hinweg von der Verschiedenheit der Säcke, obschon
103
der Sack der SolitarieUa weisslichgrau, Bauchlänge dunkler,
Mund wenig gebogen, der der Olivaceella aber die Bauch-
länge fast dunkelbraun, oben etwas lichter, der Mund weit
mehr gebogen, also eine wesentliche Verschiedenheit nicht zu
verkennen ist, — eo wird doch das unzweideutigste Erken-
nungszeichen ein Blick sein auf gezogene Reihen von 20 bis
30 Stücken nebeneinander gestellt. Ueber dieselben bei Ta-
geshelle tlach hinweggesehen, wird bei Olivaceella ein in"s
olivenfarbige schimmernder Metallglanz, bei SolitarieUa aber
eine matte Lehmfarbe der Vordertlügel hervortreten und den
Zweiflern den ZAveifel benehmen.
Einige Bemerkungen über die Schmetterlings-
fauna von Reichenhall und Gastein
vom
Gericlitsrath Keferstein in Erfurt.
In dem Sommer 1862 gebrauchte ich vom 13. Juli bis
zum 11. August eine Badecur in Reichenhall und im Jahre
1863 habe ich mich zu gleichem Behufe vom 6. Juli bis zum
4. August in Wildbad Gastein aufgehalten. So weit es die
Cur und meine Gesundheit erlaubte, widmete ich die freie
Zeit der Schmetterlingsfauna beider Oertlichkeiten. Mit dem
Fang von Microlepidopteren konnte ich mich wegen meiner
schwachen Augen fast gar nicht beschäftigen und eben so Avar es
mir untersagt, die eigentlichen Alpen zu besteigen. Von Rei-
chenhall machte ich einen Ausflug zu Wagen auf die 4571
bayersche Fuss hohe Stoissen Alp und von Gastein ging ich
zu Fuss in das Nassfeld, dessen Ende, die Straubinger Hütte,
5206 Fuss hoch liegt. An beiden Höhepunkten habe ich nichts
erhebliches von Schmetterlingen wahrgenommen. Reichenhall
liegt 1476 Pariser Fuss und Wildbad Gastein bei den Strau-
bingen 3315 Fuss über dem Meeiesspiegel. Bei Reichenhall
ist die Flora üppig und Alpenveilchen (Cyclamen), so wie
Rhododendron findet man hänfig bis mitten in den Ort. Von
Alpenveilchen habe ich bei Gastein keins wildwachsend ge-
sehen und auch Rhododendron erst im Nassfeld angetroifen,
doch bietet die Gastein'sche Schmetterlingsfauna bei weitem
mehr Interessantes als die von Reichenhall. Bei Reichenhall
habe ich von eigentlichen Gebirgsfaltern nur Pieris Bryonia,
var. von Napi, die gleichfalls bei Gastein flog und bei dem
104
sogenannten Mauthhäusel Erebia Keichlini HS., var. von Pio-
noe, gefangen. Herr Dr. Herrich-Schäfler traf bei dem sogen.
Molkenbauer auch Photedes Captiuncula. Erebia Reichlini
scheint nur in dem bayerischen Gebirge vorzukommen, so dass
der 4000 Fuss hochliegende Hirschbühl die Grenze sein dürfte.
Jenseits Hirschbühl im Oesterreichischen kommt Reichlini wohl
nicht mehr vor und an seiner Statt zeigt sich die Stammart
Pronoe, doch bedarf dieses noch einer genaueren Beobachtung.
Die Zygänen zeigen in Reichenhall mehr den südlichen Typus
und ich fing dort Zyg. Medicaginis 0. (wohl nur var. von
filipendulae), während diese bei Gastein fehlt und an deren
statt Zyg. Mannii HS. var. von filipendulae auftritt. Erebia
ligea und Medea ist beiden Localitäten gemeinschaftlich, w äh-
rend ich Erebia Pronoe auch nicht in Gastein, wohl aber in
der Fusch (KäferthaleJ beobachtet habe. Der characteristische
Gebirgsfalter von Gastein ist Erebia Melampus, welcher Schmet-
terling überall in den Thälern und auf den Höhen vorkommt.
Eine eigenthümliche Erscheinung zeigt das in der Fusch be-,
legene Käferthal. Eine solche Masse zusammenfliegender ver-
schiedener Lycänen ist mir noch nicht vorgekommen. Ich
fing Lycaena Acis, Alexis, Corydon, Dorylas, Eros, Pheretes.
Leider war mir die Zeit zu karg zugemessen, so dass ich
mich nur der Schmetterlinge bemächtigen konnte, die gerade
am Wege flogen. Die Lepidopterol^ogen mochte ich auf die
nähere Erforschung des Käferthaies aufmerksam macheu. Ich
fand auch dort in Fersleiten die hübsche Larentia Tophaceata.
Lycaena Corydon kommt in Reichenhall und Gastein mit fei-
neren Punkten auf der Unterseite der Vorderflügel vor, auch
zeigt sich bisweilen auf der Oberseite der Vorderflügel ein
feiner schwarzer Strich wie ein zartes Comma, ja in Gastein
habe ich ein männliches Exemplar gefangen, das den Freyer-
schen Alexius repräsentirt, indem solchem auf der Unterseite
der Vorderflügel die zwei Punkte an der Basis fehlen. Von
Lyc. Alexis fing ich in Reichenhall mehrfache Varietäten.
Schon Ende Juli zeigte sich daselbst Vanessa Prorsa, auch
fing ich Agrot. linogrisea und besonders häufig Callimorpha
Hera. Alle diese drei Schmetterlinge habe ich bei Gastein
vermisst. Gleichfalls traf ich an beiden Orten Mamestra Mar-
morosa, Prothymia Aenea und Ortholitha Gachtaria Fr. var.
von bipunctaria, doch letztere zwei bei Reichenhall besonders
häufig. Bei Reichenhall zeigte sich mehr Hesperia Comma,
bei Gastein aber Hesperia Sylvanus. An beiden Localitäten
fing ich Lith. lurideola, Cidaria Blandiata, Gnophos Glaucinata
und Dilucidaria , auch Botys Verbascalia, und zwar von letz-
terer in Reichenhall eine Varietät. Bei Gastein sammelte ich
Argynnis Aglaja, Melitaea Athalia und Dictynna; Apatura
' 105
Iris, Satyrus Maera, Poljommatiis Chryseis, Lycaena Alcon,
Acis, Alexis, Coenonympha Pamphilus, Syrichthus Serratulae,
Atychia Statices, Zygaena Pluto, Gnopliria Rubricollis, Ne-
mophila Russula, Notodonta Dromedarius, Agrotis Fimbria,
Hadena fuvuncula, Dianthoecia Albimacula und Caesia, Ma-
inestra Dentina, Polia Nigrocincta, wovon ich im August die
Raupe auf der Blut he des gelben Eisenhutes fand; sie ver-
puppte sich und krocli Anfang September aus; Caradrina Cu-
bicularis häufig; Plusia Chrysitis, Euclidia Mi, Geometra Pa-
pilionaria, Acidalia Aversata, Immutata, Commutata, bisetata,
Perochraria; Boarmia Repandaria häufig; Macaria Signaria häu-
fig; Thamnonoma Wawaria und pinetaria, letztere häufig; Ode-
zia Chaerophyllata häufig; Cidaria Hepararia, Cyanata, feriu-
gata, Impluviata (häufig), Propugnaria, Rivulata, Rubiginata,
Ocellata,Munitata, Rupestrata (häufig), Caesiata, Russata, Mino-
rata; Lygris Populata; Anaitis Cassiata nicht selten; Ortholitha
Men&uraria, bipunctaria; Botys Opacalis Hb. (häufig), Octoma-
culalis, Alpinalis, PratalisZ. ; Eudorea Ambigualis und Sude-
ticalis; Tortrix Palliaua; Sciaphila Penziana; Penthina Sau-
ciana Hb., Lacunana HS.; Crambus Stentiellus (Concliella Tr.),
Pinetellus, Pempelia Ornatella; Nematois Scabiosellus. In Ga-
stein liefert viel Material auch zum Theil an hübschen Sachen
die Wandelbahn, avo man besonders früh, bevor sich die
Curgäste einfinden, mannigfache Noctuiden und Geometriden,
die an den Fen&tern und Wänden sitzen, leicht anstecken
kann.
Nachträge zu den „Berichtigungen" des
Repertorii.
pag. 5 Zeile 9 von unten setze hiezu im Anfange: 410 S.
pag. 6 Zeile 19 von unten setze zu: Bibliotheksverzeich-
niss auf 42 S.
pag. 13 Zeile 25 \oi\ oben, bei Christoph 2, lies No. 17.
pag. 14 Zeile 18 voii unten lies Aphidenschwärme.
pag. 74 Zeile 14 von oben bei v. Prittwitz 1 lies 419—21,
Zeile 17 von oben bei v. Prittwitz 2 lies 421—22.
pag. 75 Zeile 20 und 21 von unten setze bei Ratzeburg
hinzu Dr., jetzt Geheimer Reg.-Rath.
pag. 95 Zeile 6 von oben lies Nachschrift.
pag. 108 Anonymus 8 nach Hagen Biblioth. ent. II. p.
117 von Schaum (12).
t06
l^ag. 109 Anonymus 16 nach Hagen Bibliotli. ent. 11. [».
.207 von SuHVian (20).
pag. 129 Zeile 35 von unten setze zu bei Donacia tlia-
lassina (j. 362.
pag. 138 Zeile 17 von oben lie.ss bei Hoin. Pertii 13. •147
und setze Zeile 25 v. oben hinzu rufula 13. 446.
pag. 150 Zeile 31 von oben setze zu crussis 22» 366.
pag. 151 Zeile 16 von unten liess leucomelas.
M. Wahnschaffe.
Zweiter Nachtrag zum Catalog der Vereins-
bibliothek*).
25 k. Sepp, Nederlandsche Insecten, 2. Serie, No. )M und 12.
(Ohne Titel und unvollständig.)
109 d. Thomson, Scandinaviens Coleoptera. Tom. V. Lund
1863.
384. Selys-Longchamps , Catalogue raisonne des Ortho])teres
de Belgique. Bruxelles 1862.
(Aus: Annales de la Soc. entomol. beige.)
Stierlin, Beitrag zur Insecten-Fauna von Epirus.
(Aus: "Wiener ent. Monatsschrift Band V. No. 7.)
Gloger, Was if:t zu thun zur allmäligen und schliess-
lichen Verhütung von Ungeziefersciiäden und Mäuse-
frass? Leipzig 1861.
Rössler, Beiträge zur Naturgeschichte einiger Lepidop-
teren.
(Aus: Jahrb. d. Vereins f. Naturk. im Herzogth.
Nassau. XVI.)
Rogenhofer, Drei Schmetterlings-Metamorphosen.
(Aus den Verhandl. der k. k. zool.-botan. Ge-
sell seh. in Wien. 1862.)
Gerstäcker, Argas reflexus Latr. , ein neuer Parasit des
JMenschen.
(Aus: Archiv für pathol. Anatomie und Physio-
logie und für klinische Medizin. XIX.)
Rondani, De genere Dipterorüm Neera. 1860.
(Aus: Atti della SociettY italiana di Scienze nu-
turali. Vol. IL
■*) Manche Bücher, die bereits eingegangen sind, werden, da sie
ausgeliehen, ohne schon numerirt oder eingebunden zu sein , erst im
nächsten Nachtrag aufgeführt werden.
107
Rondani, sulle Abitudini della Phora fasciata del Fallen.
1860.
„ De genere Bertua Rondani. 1860.
„ Stirpis Gecidomjuanim genera revisa. 1861,
„ Nova species italica generis Dipterorum Sphixi-
morphae. 1860.
,, SugPiasetti che concorrono alla fecondazione dei
semi nelle aiietolochie. 1860.
(Aus derselben Zeitschrift.)
Brauer, Cej)henomjia Ulrichii, die Rachenbremse des
Blennthieres. 1862.
(Aus: Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft
in Wien.)
Scudder, On the genus Colias in North America. 1862.
(Aus: Proceed. of the Boston Society of Natural
History.)
V. Osten-Sacken, Characters of the Larvae of Myceto-
philidae. 1862.
(Aus: Proceed. of the Ent. Soc. of Philadelphia. I.)
„ Descriptions of some larvae of North American
Coleoptera. 1861.
(Aus derselben Zeitschrift.)
„ On the Cynipidae of the North American Oaks
aud their Galls. 1861. (Aus derselben Zeitschrift.)
„ Additions and Corrections to the paper cntitled
On tJieGynipidaeetc. 1862. (Aus derselben Zeitschr.)
Scudder, Notice of some North American Species of
Pieris. 1861.
(Aus: Proceed. of the Boston Society of Natural
History.)
385. Schaufuss, Dictator Schaum. Ein offener Brief an alle
Entomologen, Dresden 1863.
Möschler, Die Schmetterlinge der Oberlausitz,
(Aus: Neues Lausitzisches Magazin XXXVIIl.)
Doleschall, Briefe aus Amboina. 186,?.
V. Frauenfeld, Beitrag zur Insectengeschichte. 1862.
„ Eine für Oesterreich neue Trypeta. 1661.
Bock, Vorläufige Uebersicht der während der Reise
der Fregatte Novara gesammelten Spinnen. 1861.
V. Frauenfeld, Ueber irrthümliche Mittheilungen über
die Lebensweise der Kolumbatscher Mücke, 1862.
Brunner v. Wattenwyl, Ueber die von der k. k. Fre-
gatte Novara m.itgebrachten Orthopteren,
(Sämmtlich aus: Verhandl. der k. k. zool.-bot.
Gesellsch, in Wien.)
Mayr, Myrmecologische Studien. Wien 1862.
(Aus: Verh. der k. k. zool.-bot. Gesells. in Wien.)
108
Scurtder, Materials for a monograph of tlie North Ame-
rican Orthoptera. Cambridge 1862.
(From theBoston Jouvn. ofHistory, Vol. VII. No. 3.)
Roger, Verzeichniss der Formieiden-Gattungen und Ar-
ten. 1862.
(Berliner entomol. Zeitschrilt.)
Mayr, Hemipterolog. Studien. Die Belostomiden. 1863.
(Aus: Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft
in Wien.)
386. Glaser, Der neue Borkhausen, oder: Hessisch-rheinische
Falterfauna. Darmstadt 1863.
387. Wagner, Untersuchungen über die neue Gallmücke,
Fulda und Hersfeld 1861.
Zeller, Chilonidarum et Crambidarum genera et species.
1862.
Brischke, Die Hjmenopteren der Provinz Preussen.
(Schluss.)
Sarp, Bekrivelse* over Lophogaster tvpicus. Christiania
1862.
Hagen, Neuroptern aus der Braunkohle von Rott im
Siebengebirge.
388 b u. 888 c. Candöze, Monographie des Elaterides. Tom.
III und IV. 1860 und 1863.
389. Grenier, Catalogue des Coleopt^res de France. Paris 1863.
Zeitschriften.
3i. Annuaire de TAcademie rojale des Sciences, des Lett-
res et des Beaux-Arts de Belgique. Bruxelles 1863.
71. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte
in Meklenburg. Herausgegeben von Ernst Boll.
Heft 17. Neubrandenburg 1863.
16k— 1. Verhandlungen des zool.-botan. Vereins in Wien.
Band XII. (In zwei Abtheilungen und Bänden.
Wien 1862.)
(Dazu das Personen-, Orts- und Sachregister der
Jahrgänge 1856 — 1860 v. Graf Marschall.)
17 V. Entomologische Zeitung, herausgegeben von dem en-
tomol. Vereine zu Stettin. Jahrg. 24. Stettin 1863.
18 n. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzog-
tlium Nassau. XVI. Wiesbaden 1861.
20 k. Transactions ofthe Entomol. Society of London. Third
Series. Vol. I. (complet). London 1863.
26 h""'). Transactions of the Linnean Society XXIIL 3. Lon-
don 1862.
*) Die vorhandenen Jahrgänge dieser Zeitschrift XVIII — XXII
sind jetzt vollständig.
109
30 g. Proceedings of the Academy of natural sciences of
Philadelphia 1862. Philadelphia 1863.
331— m. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Tom.
XII und XIII, 1-3. Leipzig 1862-1863.
34. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Herausge-
geben vom naturhi&torischen Vereine Lotos zu Prag.
Jahrg. XI. Prag 1861.
35 0. Linnaea entomologica. Zeitschrift, herausgegeben von
dem entomologisciien Vereine zu Stettin. Tom. XV.
Leipzig 1863.
38 ai. Bulletin de la Society imperiale des Naturalistes de
Moscou. Tom. XXXV. Moscou 1862.
47 f. Berliner entom. Zeitschrift. Siebenter Jahrg. Heft 1
und 2. Berlin 1863.
51g. Correspondenzblatt des zool.-mineralog. Vereins in Re-
gensburg. Fünfzehnter und sechzehnter Jahrg. Re-
gensburg 1861 — 62.
58 h u. i. Neununddreissigster Jahresbericht und Abhand-
lungen der Schlesischen Gesellschaft für vateilän-
dische Cultur 1861—62. Breslau 1862.
69 ap u. aq. Bulletin de TAcademie royale des sciences et
belles-lettres de Bruxelles IL Serie tom. XIII u.
XIV. 1862.
72 f u. g. Memoires couronnes et autres memoires publies par
TAcademie royale de Belgique. XIII u, XIV, 1862.
77c. Zehnter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für
Natur- und Heilkunde. Giessen 1863.
79 d. Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu
Riga 1859-62. Riga 1862.
83 d. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Ge-
biete der Entomologie während des Jahres 1861
von Gerstäcker. Berlin 1868.
.Sog. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgisclien
Vereins für Naturwissenscliaften zu Heirmannstadt.
XIIL Jahrg. Herrmannstadt 1862.
114 a. Schriften der König), physikalisch -ökonomischen Ge-
sellschaft zu Königsberg in Pr. 2. Jahrg. 1861.
Königsberg 1862.
119d. Sitzungsberichte der König], bayerischen Akademie der
Wissenschaften zu München. Jahrg. 1863.
121b. Jaiiresbericht der naturforschenden Gesellschaft Grau
bündens. Neue Folge. Jahrg. VII u. VIII. Ciiur
1862 u. 1863.
130. Proceedings of the entomological Society of Philadel-
phia 1861.
131. Notiser ur Sällskapets pro fauna et flora fennica för-
handlingar. Heft IV— VL Helsingfors 1858— 1861.
IIÖ
' '" Vereinsangelegenheiten.
In der Sitzung am 19. November wurden
Herr Philibert Germaiu, Naturforseher in Genis-
Laval bei Lyon,
Herr Bates in London
als Mitglieder in den Verein aufgenommen. Die bisherigen
Vereinsbeamten Murden in ihren Aemtern auf ein Jahr be-
stätigt.
Dem Mitgliederverzeichnisse ibt S. 11 noch
Herr Lehrer Knaack in Stettin
beizufügen, welcher bereits im Sommer 18(i3 dem Vereine
beigetreten ist.
In Betreff der Auflösung und Verwertliung der Vereins-
Insecten-Sammlungen wurden mehrere Vorschläge gemaclit, ,zu
deren Reali>irung indess vorläulige Informationen nöthig sind,
elie darauf eingegangen werden kann., Es Avurde beschlossen,
diese Informationen einzuziehen und über deren Ausfall seiner
Zeit zu bericliten.
In der Sitzung am 14. Januar 1S64 wurde der unten
abgedruckte Status der Vereins-Kasse vorgelegt und von der
C. A. Do hm.
Es ist übersehen worden, den Kassenabschluss für 1862,
welcher seiner Zeit vorgelegt wurde, abdrucken zu lassen.
Derselbe lautete wie folgt:
Abschluss der Kasse des entomologischen Vereins für das
Jahr 1862.
'■'' ' ■ " I. Einnahme.
Für Zeitungen, Linnaeen und Kälber-
Kataloge 331 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf.
Zinsen vom belegten Capital 303 - 8 - G -
Zusehuss vom belegten Capital e • • 80 6 - 10 -
"Tl^l^r. 27 Sgr. 10 Pf.
II. Ausgabe.
Für Zeitungen "• • • 404 Thlr. 7 Sgr. 7 Pf.
Für Buchbinder-Arbeiten 77 - 5) - 4 -
Für Tischlerarbeiten 33 - 21 - — -
Remuneration des Portier und Ver-
einsboten 18 - — - — -
Porto und Auslagen •• 81 - 19 - 11 -
Miethe für das Vereinslokal 100 - — - — -
~""714 Thlr. 27 Sgr. 10 Vf.
111
Abschluss der Kasse des entomologischen Vereins für das
Jahr 1863.
I. E i n n a h m e.
Kassen -Bestand vom v. J. — Thlr. — Ögr. 7 Pf.
Für Zeitungen, Linnaeen, Cata-
loge etc. 6i5 - 25 - - -
Zinsen • • 302 - 7 - - -
918 Thlr. 2 Sgr. 7 Pf.
II. Ausgabe.
Für Remunerationen, Boten-Dienste,
Portier, Porto- Auslagen 155 Thlr. 3 Sgr. 5 Pf.
Für Drucksachen 403 - 27 - 1 -
Für Kupfertafeln 26 - — - — -
Mietlie des Vereinslocals ......... 100 - — - — -
Zinsbar belegt • • 202 - 7 - — -
<S87 Thlr. 7 Sgr. G Pfi
Kassen-Bestand • • 30 - 2.-^) - 1 -
918 Thlr. 2 Ser. 7 Pf
Intelligenz.
Anzeige.
Die noch vollständig vorhandenen und gut erhaltenen
Kupferplatten zu Panzer's Deutschlands Insecten, Heft 1 bis
HO, werden demnächst zu einem ondern Unternehmen ver-
wendet, also abgeschliffen. Ich mache die Besitzer von Exem-
plaren dieses Werkes darauf aufmerksam, damit sie recht-
zeitig für Ergänzung der fast in den meisten Exemplaren
bestehenden Defecte Sorge tragen. Einzelne Hefte liefere ich,
Avenn die Bestellung vor der Ostermesse 1864 eintrifft, zu
1 Thlr., einzelne Blätter zu 2 Sgr., später stehen nur mehr
complette Exemplare zur Verfügung; Heft 1 — 190 mit 3
Bändchen Revision und 1 Index zu 88 Thlr., Heft 1—110 mit
2 Bändchen Kevision und 1 Index zu 60 Thlr.; Heft 111 — 190
mit 3 Bändchen Revision und 1 Index zu 38 Thlr.; die dar-
aus als Separatabdruck erschien«;nen „Koch's Deutschlands
Crustaeeen, ]Myria])oden und Arachniden^' 40 Hefte mit dem
3. Bändchen Revision zu 22 Thlr.; die übrigen 40 Hefte ohne
die in eben genanntem Werke gesammelten Crustaeeen etc.
zu 20 Thlr. Diese Preise gelten nur bei directer Vorausbe-
zahlung an mich; durch Buchhändler werden sie sich fast um
y^ erhöhen.
Regensburg in Baj^ern 1863f
Dr. Herrich-Schäffer.
112
Zu verkaufen:
Die Sammlung Europäischer Orthopteren (so "s^ie einiger
exotischer) des verstorbenen Professor Yersin. Dieselbe be-
steht in 74 sauberen, mit Kork ausgelegten Kästen und etwa
5000 Exemplaren, wovon die Hälfte Doubletten. Die Samm-
lung ist äusserst sauber gehalten und mit grosser Sorgsamkeit
bestimmt und geordnet; Varietäten, Altersstufen und Exem-
plare der verschiedensten Fundorte sind vollständig vertreten.
Preis 700 Francs. Anfragen sind franco an Mr. Lund am
Musee d'histoire naturelle zu Geneve zu richten.
H. de S a u s s u r e.
C C E, üfleyer SCM. in Braunschweig sucht:
1 Hübner, Sammlung europ. Schmetterlinge.
1 Herrich -Schäffer, Bearbeitung der Schmetterlinge,
complett, ,
und bittet, ihm Offerten im Wege des Buchhandels zu über-
senden.
Bei F. Savy in Paris, Rue Hautefeuille No. 24, ist
erschienen :
Histoire naturelle des Lepidopteres,
Par Mf, JLucas^ "
(Director des entom. Museums im Jardin des Plantes, Verfasser der
Explor. d'Algerie etc. etc.)
Das Werk ist in zwei, einzeln zu habende Bände getheilt,
Lepidopteres d'Europe und Lep. Exotiques; jeder Band 80
Tafeln mit 400 nach der Natur ausgemalten Arten enthaltend,
gross Octav in Leinwand gebunden, der Band für 25 Francs
Inlinlt :
Dankblättchen. Mitglieder-Yerzeichniss. Gerstäcker: Berliner
Dolichopoden. Stäl: Ilemipt. mexicana. Suffrian: Synon. Miscell.
Hagen: Bienen und Zuckerfabriken. Philippi: Delia rufescens,'
Ehnis condimentarius. Schleich: Entwicklungsstände von Pteroph."
didactylus. Cornelius: Entwicklung von Haltica oleracea. He-
ring: Schraetterlings-Abdrücke von Niess. Mühlig: 2 Gelechien u.
1 Coleophora. Kefer stein: Schmetterlinge v. Reichenhall und Ga-
stein. Repertoriums-Correctur. Bibliothek -Nachtrag. A'ereinsange-
legcnheiten. Intelligenz.
E:iitoiiiolog*i.<ielie ZeUiiiig*
herausgegeben
von dem
entoiiiologlsclien Vereine zu Stettin.
Redactioii" ^" Commission bei den Buchliandl.
„ . „^ ' ■ ., V. E.S.Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer
C. A. Dobrn, \ ereins-Präsident. in Leipzig.
IVo. 4-6. 25. Jahrgang. April -Juiii 1864.
lieber Phryganiden-Gehäuse
von
Dr. H. Hageu.
Die nachfolgenden Angaben und Bemerkungen über die
Gehäuse der Pliryganiden sind zum Theil meiner Sammkmg,
und Privatcorrespondenz, zum Theil den veröffentlichten Be-
obachtungen anderer Forscher entlehnt. Eine auch nur an-
nähernde Erschöpfung des Gegenstandes können sie nicht be-
anspruchen, und nur als Beitrag zu einer später zu liefernden
ausführlichen Arbeit angesehen werden. Ihr Zweck ist we-
sentlich der, andere Forscher zur Mittheilung dessen zu ver-
anlassen, was sie über diesen interessanten Gegenstand wissen,
und somit das Material zu erweitern.
Dem für die Wissenschaft leider zu früh verstorbenen
Bremi verdanke ich zahlreiche wichtige Mittheilungen. Seinen
Briefen entlehne ich die nachfolgenden Bemerkungen, und
knüpfe, was mir über den Gegenstand sonst bekannt, als er-
läuternden Commentar daran.
I. Vierkantige Gehäuse.
„10. Januar 1852. Dass Pliryganiden -Larven auch
ausser dem Wasser leben, beobachtete ich schon vor mehr
als 30 Jahren, da ich einst auf den Ruinen eines alten Schlosses
unter Moos fern von allem Wasser drei Phryganiden-Röliren
fand, die sich auch dadurch auszeichnen, dass sie vierkantig
sind; ich theile Ihnen eine dieser mit. Nachher fand ich
nicht mehr diese Art. Erst voriges Jahr sprach mir von
Heyden über ähnliche Beobachtungen und Vermuthungen
114
worüber ich nachmals in der Entom. Zeitung noch nähere
Belehrung fand>'
Ueber vierkantige Phryganiden-Gehäuse ist meines Wis-
sens nirgends etwas gesagt. Ich besitze:
1. Das von Bremi in einer Burgruine unter Moos gefun-
dene Stück. Long. 7 mill; Lat. 1 mill. Es ist gerade, nach
hinten nur sehr wenig verengt; die vier Seiten sind gerade
und von gleiclier Breite, die vier Kanten sind scharf, fast
etwas vorragend; das Gehäuse ist aus sehr dünnen, regel-
mässig quer aneinandergelegten Pflanzenfasern gebildet und
aussen glatt; aus der verschiedenen Färbung der Fasern ist
deutlich sichtbar, dass nicht dieselbe Faser geknickt auf die
nächste Seite läuft, sondern dass sie an den Kanten abge-
schnitten ist; es ist demnach jede Seite des Gehäuses beson-
ders gearbeitet; das offene Hinterende des Gehäuses scheint
verletzt, das Vorderende ist gerade abgeschnitten. Die gelb-
liche Larve ist erhalten, die beiden vorderen Fusspaare sind
kräftig und kurz. Der Umstand, dass die Larve im Gehäuse
erhalten ist, bestätigt Bremis Angabe, dass das Thier auf dem
Lande gelebt habe.
Dagegen fand Bremi im Herbst 1863 zwei Stücke mit
lebhaften Larven in der Limmat unter Steinen; die Verwand-
lung misslang. Ich weiss dies differente Vorkommen nicht
zu erklären.
2. Einige Stücke aus München, von v. Siebold mitgetheilt,
mit dem Beisatze: sie wurden von der Isar ausgeworfen;
ob Land- oder Wasser-Insekten angehörig? Der Bau der Ge-
häuse ist genau wie bei dem vorigen; ihre Farbe ist dunkler
aschgrau, hin und Avieder schwarz quergestreift; die Gehäuse
sind grösser. Long. 10 — 7 mill.; Lat. 2 — 1'/2 mili.; dicker
und gegen das Ende mehr verengt; das Hinterende ist mit
einer Platte verschlossen, in deren Mitte sich ein grosses run-
des Loch befindet. Die grösseren Gehäuse von 10 mill. sind
auf beiden Seiten verschlossen, haben also Nymphen enthal-
ten und sind deshalb als ganz ausgewachsen zu betrachten.
Bei denselben ist Vorder- und Hintereude mit einer schwarzen
Membran verschlossen, deren Mitte ein feines Gitter bildet;
am Hinterende scheint nur das runde Loci» aus der Larven-
zeit mit einem Gitter versehen zu sein. Die Larven sind in
einigen Gehäusen erhalten.
3. Ein Gehäuse von Bremi, mit der Bezeichnung Zürich-
See. Long. 6 mill,, Lat. 1 '/j niilh Es ist gerade, nach hin-
ten um mehr als die Hälfte verjüngt, und unterscheidet sich
von den vorigen wesentlich, denn die Kanten sind niclit so
scharf ausgepi ägt, und statt aus feinen Fasern ist es aus fast
115
quadratischen aneinandergereihten Blattstüeken gebaut; das
offene Hinterende ist vielleicht verletzt.
Es ist noch nicht bekannt, zu welcher Gattung die kan-
tigen Gehäuse gehören; der Larve nach möchte ich sie zu
den Heteropalpen ziehen, möglicher Weise zu Brachycentrus
subnubilus. Die Angaben über die früheren Zustände dieser
Art bei Kolenati (Hydronautia maculata) sind Pietet entnom-
men und gehören zu Dasystoma maculatum. Es wäre nicht
unmöglich, dass die von mir beschriebenen Gehäuse 1 und 2
doch zu derselben Art gehören; 3 ist aber sicher verschieden
und gegenwärtig nicht zu deuten.
II. Agraylea?- Gehäuse.
„10. Januar 1852. Einer anderen merkwürdigen Novität
von Phryganide bin ich auf der Spur. Ich fand vorigen Som-
mer an Wasserpflanzen einige Gehäuse einer Phryganide,
ähnlich denjenigen, welche Pietet auf Tab. XX fig. 10 (Hy-
droptila pulchricornis) abbildet, aber dies Muschelchen M'ird
aus Confervenfäden gebaut, (die Larve arbeitete daran unter
dem Microscop) und zeichnet sich durch sehr breite und platte
Schenkel der Vorderbeine und lange schai-fe stark gebogene
Klauen aus. Beim Gehen trägt die Larve ihr Gehäuse auf
die Längskante gestellt wie eine Muschel, und steckt bald
hinten, bald vorn den Kopf heraus. Das besonders Merkwür-
dige ist ihr Verfahren bei der Verpuppung; das Gehäuse wird
alsdann auf die breite Seite gelegt und an allen vier Ecken
mit einer gestielten fächerförmigen Patelle angespannt, üeber
dasselbe Gehäuse schrieb Bremi mir 24. April 1853: In Beob-
achtung der Entwicklungsgeschichte der Phryganiden und
ihrer Lebensthätigkeit ward mir nichts Neues zu Theil als
einzig die Subimago aus jenem merkwürdigen Product, das
ich in meinem ersten Briefe erwähnte und Ihnen diesmal unter
No. 120 und 121 mittheile. Sie werden die Construction die-
ser nur aus Confervenfäden gebauten Zelle gewiss auch be-
wundern. Diese Clause wird von der innewohnenden Larve
erst zur Verpuppung in ein längliches Viereck ausgedehnt,
auf die flache Seite gelegt und an den vier Ecken mit den
Aermchen und Händchen an die Unterseite der Seerosenblätter
befestigt. So lange die Larve Nahrung geniesst, hat ihre
Clause die Gestalt derjenigen von Hydroptilen und wird beim
Gehen auf der Scharfkante getragen, ist aber nicht aus Sand-
und Erdkörnchen, sondern nur aus Algen gebaut. Als ich
den 2. Juli vorigen Jahres endhch eine Exeursion nach dem
Katzensee ausführen konnte, fand ich alle schon im Puppen-
zustand, und so viel ich auch Blattstücke nach Hause nahm
116
und alle Sorgfalt auf ihre möglichst lange Conservation an-
Avandte, so verfaulten sie doch vor der Entwicklung der Pliry-
ganide. Nur eine Subimago fand ich eines Tages, leider todt
im Wasser liegen. Ich versuchte selbe in Canada-Balsam zu
präpariren und sende sie unter No. 121. Vielleicht können
Sie das Genus daraus entnehmen; es scheint keine gewöhn-
liche Hydroptile zu sein. Dass diese Species zwei Generatio-
nen hat, ist entschieden, denn die vorliegende Subimago
sehlüpfte Ende Juli aus und im September 1851 wurden auch
solche Gehäuse geiunden.
Ferner 28. Oct. 1854. Es wird Ihnen vom grössten In-
teresse sein, die Baumeisterin jener .merkwürdigen Gehäuse
No. 120 unter dem Interimsnamen Hydroptila flabellifera ein-
gesandt, «kennen zu lernen. Welche ausgezeichnete Construc-
tion der vorderen Beinpaare, welche starke Raubfüsse für ein
so kleines Körperchen! Und dagegen die zwei folgenden
Beinpaare so ungeheuer lang und haarfein! Es ist in diesem
Gliederbau ebensowohl das Raubinsect, als eine eigenthüm-
liche Gattung scharf ausgesprochen. Ich hatte letzten Sommer
nicht das Glück, diese Larve zu finden, aber mein P'reund
Dr. Menzel fand zwei, die er zu microscopischen Präparaten
anwandte, und welche Sie hier zur Selbstprüfung erhalten.*-'
So viel mir bekannt, ist dies merkwürdige TJiier nirgends
erwähnt; von allen Entomologen, welche das Thier bei mir
gesehen haben, hatte nur Prof. Grube es öfters auf der Un-
terseite der Blätter von Wasserpflanzen angetroffen. Ich selbst
kenne nur die von Bremi eingesandten Präparate.
1. Das Gehäuse der Larve ist gelblich, durchsichtig, als
wäre es aus dünnem Leim gemacht; eine Structur der dazu
verwendeten Pflanzen Stoffe ist nicht sichtbar. Long. 3 mill.;
Lat. 1 mill.; es is oblong, in der Mitte etwas erweitert, ganz
abgeplattet (mir liegen allerdings nur die zwischen Glas ge-
legten Stücke vor), vorn und hinten offen. Der Kopf der
Larve ist elliptisch, gelblich, mit grossem schwarzem Auge;
Pro-, Meso- und Metathorax gelblich, ziemlich von gleicher
Grösse, der Metathorax etwas kürzer; ihre Rückenplatte glatt,
die Seiten herabgebogen, etwas verschmälert; Vorderfüsse
kurz, kaum den Kopf überragend; die Schenkel breit. Schie-
nen von gleicher Länge, aber breiter, innen mit einem starken
und scharfen Zahn; Tarsus eine kurze scharfe gekrümmte Klaue.
Mittel- und Hinterfüsse sehr lang, fast länger als das ganze
Thier, dünn, die Schienen länger als die Schenkel, Tarsus
mit langem Grundgliede und dünner, etwas gebogener Klaue.
Leib mit deutlich abgesetzten Gliedern, sonst undeutlich, einer
Fettmasse ähnlich.
Gehäuse der Nymphe dunkelbraun, weniger durchsichtig j
117
Loug. 5 mill., Lat. 1% milL; flach, Form genau wie bei dem
Larven-Gehäuse. In jeder der vier Ecken ist ein pilzartiger
Anhang mit kurzem Stiele befestigt; es sind dies die merk-
würdigen Anhänge, die Bremi als fächerförmige Patelle und
später als Aermchen und Händchen beschreibt. Eine Gliede-
rung ihres erweiterten Kopfes, die man aus Bremis Worten
entnehmen könnte, findet sich nicht vor.
Das Präparat der Nymphe ist nicht deutlich, namentlich
die Taster und Sporen. Ich vermuthe, dass es zu Agraylea
gehören möge, deren frühere Stadien noch unbekannt sind.
Die Thiere sind den Hydroptilen ähnlich, auch stark behaart.
Die kräftigen Fühler der Nymphe, wie auch der Mangel grös-
serer Sporen schliessen jedenfalls die Rhyacophilen und Hy-
drops3'chen aus, so dass von bekannten Gattungen nur Agray-
lea übrig bleibt. Ich setze dabei voraus, dass die beschrie-
bene Nymphe wirklich zum Gehäuse gehöre, denn da Bremi
sie nur todt im Wasser fand, ist es nicht absolut unmöglich,
dass eine etwa übersehene, am selben Blatte befindliche Hy-
droptila ihn getäuscht habe. Die beschriebene Larve ist aller-
dings von denen von Hydroptila, wie sie Pictet beschreibt
und abbildet, sehr verschieden durch ihre Fussbildung. Von
Interesse und bei anderen Phryganiden selten beobachtet, ist,
dass die Larve sich beliebig durch beide Enden des Gehäuses
hervormacht. Die Bildung des Gehäuses macht dies allerdings
leichter möglich als bei den übrigen Arten.
III. Ausser Wasser lebende Larve; Enoicyla.
„12. Juli 1852. Jenes merkwürdige Gehäuse einer Phry-
ganide aus dem Taunus, welches Sie mir mittheilten, das weit
von allem Wasser weg in der Nähe von Ameisennestern am
Fuss von Eichen gefunden wird (Enoicyla pusilla), ist auch
bei Zürich im nahen Bergwald in Menge gefunden worden,
und zwai- unter ganz gleichen Localverhältnissen."
„24. April 1853. Die Phryganiden-Röhre No. 122, weit
von allem Wasser entfernt, in einem Bergwald unfern Zürich
unter Moos am Fuss von Eichen gefunden, ist nach v. Heyden's
Urtheil genau identisch mit der aus dem Taunus; leider wa-
ren alle Röhren leer. Obwohl die kleine Phryganide No.
150 von Enoicyla pusilla sicher verschieden ist, denn beide
Geschlechter sind geflügelt und das Geäder difFerent, so bin
ich doch überzeugt, dass sie auf dem Lande lebe. Obschon
dem Waldsaum, auf dessen Bäumen dies Thierchen zu vielen
Tausenden sich herumtreibt, ein ganz kleines Bächlein vor-
über rinnt, so war selbes doch 2 bis 3 Wochen vor dem
Erscheinen der Phryganide durch die Ueberechwemmungen
118
und Geschiebe rein ausgefegt worden. Weitere gründliche
Forschungen werden uns wohl noch mehrere Phryganiden-
Arten, welche als Larven auf dem Lande wohnen, kennen
lehren. Hr. Dr. Rosenhauer in Erlangen sandte mir auch ein
Gehäuse, welches er am Fuss von Bäumen auf einem Hügel
fand, und das im gleichen Typus mit dem von Enoicyla, aber
viel grösser und aus groben Sandkörnern gebaut ist. (No.
150 ist Hydropsyche angustata Pictet und lebt wohl im Was-
ser. Hagen.)''
„5. Juli 1854. Noch eine Beobachtung kann ich mich
nicht enthalten Ihnen mitzutheilen , denn sie scheint mir ein
wenig den Schleier zu lüften, der merkwürdige Geheimnisse
umhüllt. Den 14. Juni köscherte ich auf einer mit Gräsern
und Kräutern bewachsenen sumpfigen Waldstelle, aber wohl
bemerkt, niedriger als 5" streifte ich mit dem Garn nicht
über den Boden, und was fand sich da unter dem Gewimmel
kleiner Insecten? — eine Phryganiden-Theca! Eine mir ganz
neue Art, die Theca unverkennbar aus kleinen rundlichen,
hellbraunen Schüppchen von Baumrinde zusammengesetzt , 9
mill. lang, oben 2*/,^, unten ^lo mill. äusserer Durchmesser;
Mündung sehr schief, unten stumpf gerundet; Inneres dicht
mit weisslicher Seide tapezirt. Die Larve war sehr lebhaft
und lief schnell auf ebener Fläche; die Beine ziemlich kurz,
borstig mit scharfen Krallen; der Kopf breit, flach, stark ge-
rundet, mit langen vorstehenden Borstenhaaren besetzt. Un-
verkennbar trägt dies Gehäuse den Typus dessen von Dro-
mophila montana, und da wohl kaum zweifelhaft ist, dass
diese Larve sich von Ameisen nähre und auch schon mehrere
Fuss hoch an Baumstämmen gefunden ward , liegt es sehr
nahe zu vermuthen, die von mir gefundene Art steige auf
Pflanzen, um Blattläusen nachzugehen."
Zur Erläuterung des Vorstehenden erlaube ich mir zwei
briefliche Mittheilungen von Herrn v. Hey den herzusetzen.
„26. Decbr. 1850. Von meiner Dromophila montana glaube
ich nun auch beinahe, dass sie als Weib zu einer Phryganide
gehöre. Die Mundtheile meines einen Exemplares konnte ich
nicht näher untersuchen und im Uebrigeu sind die äusseren
Kennzeichen auch nicht gegen diese Stellung. Besonders das
Aussehen des lebenden, trägen und langsam laufenden Thier-
chens bestimmte mich, es zu den Hemerobiden zu stellen. Dass
es zu den Phryganiden gehört, dazu werde ich noch mehr
durch Folgendes hingewiesen. Prof. Schenck in Weilburg
schrieb mir, dass er am Anfange des Herbstes im Grase auf
einem Berge seiner Umgegend mit dem Schöpfnetze mehrmals
eine Phryganea und ein ungeflügeltes Thierchen gefangen
habe, welches, wie er glaube, als Weibchen zu ersterem ge-
119
höre. Auffällig sei es, dass sich ia der Gegend, wo
sich das Thier aufhalte, kein Wasser befinde. Ich erhielt auf
meine Bitte die Thiere, die sich als identisch mit meiner Dro-
mophila herausstellten; ein Pärchen folgt anbei. ^'
„22. Juni 1851. Schon seit Jahren habe ich Larven von
Phryganiden besonders in unserem nahen Taunusgebirge, ent-
fernt von allem Wasser, gefunden, aber noch nicht zur Ver-
wandlung gebracht. Auch dieser Tage fand ich solche in
Anzahl an den Wurzeln einer alten Eiche in der Nähe des
Nestes der Formica fuliginosa lebhaft herumkriechen. Zwei
lebende Exemplare folgen anbei."
Die voi-stehenden Mittheilungen veranlassten mich in
Verein mit dem Umstände, dass ich in Winthems Sammlung
einige Weibchen von Dromophila montana neben den Männ-
chen von Limnophilus pusillus stecken fand, beide Thiere als
Männchen und Weibchen einer Art zu erklären. Noch mehr
Anhalt fand diese Hypothese dadurch, dass von Limn. pusillus,
Ptj'opteryx Reichenbachii Kol. und Enoicyla pusilla Rambur
(alle drei sind synonym), stets nur Männchen beschrieben sind.
Dass diese Art zu der ausserhalb des Wassers lebenden Larve
gehöre, lag nahe, ist aber bis jetzt nur Vermuthung geblieben.
Herr v. Siebold, dem wir die glückliche Lösung so vieler
Räthsel verdanken, hat auch hier Licht geschafft. Da wir
in Kurzern einer ausführlichen Mittheilung desselben über die
Entwicklung und Lebensweise entgegensehen, beschränke ich
meine Mittheilungen auf Folgendes:
1. Gehäuse aus dem Taunus von Heyden. Long. 8mill.;
Lat. 2 mill. am Mundende, am Hinterende auf ly^ mill. ver-
jüngt; aus grossen Sandkörnern gebaut, jedoch von ziemlich
ebener Oberfläche, cylindrisch, leicht gekrümmt, innen glatt;
Vorderende etwas schräg; Hinterende mit grossem runden
Loch, von schmaler Membran umsäumt.
Drei Stücke aus Zürich sind ähnlich gebaut, aber etwas
kürzer, 6 — 7 mill. und etwas dünner. Sie sind ganz ausge-
wachsen, denn ihr Hinterende ist zum Schutz der Nymphe
mit einem kleinen Steinchen geschlossen.
Ein Gehäuse von Kriechbaumer bei Nymphenburg an
Föhrenstämmen kiiechend gefunden, gleicht in Grösse und
Form genau dem aus dem Taunus; an der hinteren Hälfte
sind jedoch ausser Sandkörnern auch kleine quer oder schräge
gelegte Holzstücke in Anwendung gebracht. Am Hinterende
ist das grosse lunde, von einem vertieften Hautsaum umge-
bene Locli nicht central, sondern berührt an der Bauchseite
des Gehäuses (der nach innen gekrümmten) das Gehäuse selbst.
Bei dem Gehäuse aus dem Taunus ist dieses Loch nebst Saum
weniger deutlich, letzterer vielleicht verletzt. Die Larven
120
beider Gehäuse scheinen identisch; ihre Beschreibung wird
Hr. V. Siebold besser zu geben im Stande sein. Ob das von
Bremi im Grase geköscherte Gehäuse hergehöre, vermag ich
nicht anzugeben. Die Form des Gehäuses spräche nur inso-
fern dagegen, als das Hinterende vielmehr verjüngt ist; die
Angaben über die Larve könnten passen; dagegen ist das
Material und die Bauart des Hauses „kleine rundliche hell-
braune Schüppchen von Baumrinde" sehr verschieden. Viel-
leicht hat ihn eine Psyche-Larve getäuscht. Lepidopterologen
werden hier bessern Aufschluss geben können. Aach kann
ich Bremi's Ansicht, dass die Larve sich von Ameisen nähre,
nicht theilen.
Dass die drei von Bremi erhaltenen Gehäuse zu E. pu-
silla gehören können, wird insofern glaublich, als diese Art
aus Basel und Genf nachgewiesen ist. Ich habe jedoch von
Bremi ein einzelnes Männchen einer Art erhalten, die E. pu-
silla sehr nahe steht und deren kurze Beschreibung kh hier
nach meinen Notizen gebe.
Enoicyla amoena Hag.
Long. c. alis 9% milk; Long. corp. 4V2 milk; Exp. alar.
17 milk
Steht E. pusilla sehr nahe, ist aber grösser, die Flügel-
spitze breiter, mehr abgerundet, das Geäder feiner, die Flügel
nackt, die feinen Haare auf dem Geäder abgerieben. Der
platte, glänzend schwarze breite Scheitel hat zwischen den
Ocellen in der Mitte zwei flache nebeneinanderliegende Ein-
drücke, Taster dunkler, braun, mit schwärzlicher Spitze;
Beine etwas heiler als bei E. sylvatica; Flügel ohne den gel-
ben Haarpelz, die Haare auf dem Geäder feiner; das letzte
Hinterleibssegment hat oben in der Mitte einen kurzen, brei-
ten, herabgedrückten Lappen; darunter stehen stark vorra-
gend die spiessförmigen divergirenden Appendices intermediae;
App. superiores klein, abgerundet, eingedrückt, wie Ohren;
App. inferiores kurze abgerundete Lappen. Bei E. sylvatica
ist der Rand des letzten Segments gerade abgeschnitten; App.
inferiores ohrenartig und grösser. Bremi fand die Männchen
den 13. October in .einer Bergschlucht unfern eines Baches.
Die Type befindet sich in seiner Sammlung.
Für E. pusilla vermag ich folgende Fundorte anzugeben:
Sachsen, bei Pillnitz Kolenati; Oestreich, bei Purkersdorf Brauer;
Basel, Imhoff, (als Rhyacophila angularis Pict.); Genf, Pictet
(als Phryg. fontium in Curtis Sammlung); Frankreich, Ram-
bur; Halle, Burmeister; Hamburg?, Winthem; Scheveningen
Ende October; Baden, Weilburg, Rödelheim , hohe Mark auf
der Höhe, Kesselbruch, Gernsbach, überall Ende October,
121
Falkenstein und Ginsheimer Landwehr im* September; die
letzten Fundorte sämmtlich von Herrn v. Heyden.
Bremi's Vermuthung, dass noch andere Phryganiden-Lar-
ven ausserhalb des Wassers leben, ist sehr Avahrscheinlich;
vielleicht ist das grössere von ihm erwähnte, von Dr. Rosen-
hauer bei Erlangen gefundene different. Soweit mir bekannt,
finden sich nirgends Angaben über Land-Phryganiden-Larven,
falls man nicht eine Nachricht von Dr. Schläfli in der Vier-
teljahrsschrift der naturf. Gesells. in Zürich 1856 Jahrg. I.
Heft 4 p. 390 dahin ziehen will. „Zwei andere Phryganiden-
Gehäuse habe ich ausser Wasser in Redutkaleh unter einem
immerhin etwas feuchtem, vom Meere ans Land getriebenen
Holzstücke gefunden; die Thatsache ist interessant und ich
bin ihrer gewiss, da ich beide Larven immer lebend und zu
hunderten unter diesen feuchten Holzstücken sammelte.''' Soll-
ten, Mas ich nicht weiss, im Wasser des schwarzen Meeres
Phryganiden leben, so würde die Nachricht allerdings an
Werth verlieren.
Von den übrigen zu Enoicyla gehörigen und vorläufig
dahingestellten Arten sind geflügelte Weibclien bekannt; auch
dürften ausser E. amoena und einer neuen grossen Art aus
Montpellier (falls selbe nicht mit E. Frauenfeldii Brauer sy-
nonym ist) die übrigen kaum in dieser Gattung verbleiben.
Ueber flügellose Weibchen von Phryganiden finde ich im En-
tomological Magazine T. V p. 279 folgende Nachricht von
E. Doubleday. „Trenton Falls., June. Some little Philopo-
tami were running about on the roeks. J saw in one place
there was a great bustle amongst them; eigth or ten were
huddling together, and were apparently very contentious and
quarrelsome. The object of their strife J found to be an
apterous female. J carefully searched for more but found
only four or five, there being at least ten males to one fe-
male." Möglicher Weise ist die erwäinite Art Philopotamus
distinctus, Walker Catal. Brit. Mus. 104. 11, v. Hagen Amer.
Neuropt. p. 29J. 2; in jedem Falle fand Doubleday dieThiere
hart am Uferrande laufend, es liegt aber die Annahme näher,
dass ihre Larven im Wasser leben.
Schliesslich erwähne ich noch, dass im Bernstein drei
Phryganiden-Gehäuse von mir beobachtet sind; selbe müssen
also auf dem Lande gelebt haben. Die Larve des einen hatte
sich halb aus dem Gehäuse vorgezogen und besass lange Hin-
terfüsse, Mie die M3^staciden. Die Stücke sind niclit mehr in
meinen Händen.
Was Seetzen p. 58 in den Worten „nur wenige Phryga-
neenlarven kriechen zuweilen ans Ufer*-' gemeint hat, ist mir
nicht verständlieh; von keiner Art ist mir ein derartiges Ver-
122
halten bekannt, falls er nicht Enoicyla darunter gemeint, hat.
Ich glaube aber, dass er in diesem Falle ausführlicher ge-
wesen wäre.
lY. Helicopsyche, schneckenartige Gehänse.
„24. April 1853. Durch die Güte des Hrn. Shuttleworth
in Bern erhielt ich noch einige Exemplare jener schnecken-
förmigen Phryganiden-Gehäuse, die ich Ilinen das Vergnügen
habe mitzutiieilen. Diese sind aus Corsika, es sind aber auch
ganz gleiche bei Como gefunden worden, und ich weiss nun-
mehr ganz sicher, dass solche auch am Genfersee gefunden
werden. Die Hoifnung, zur Kenntniss der erzeugenden In-
secten zu gelangen, hat dadurch eine festere Basis gewonnen.
Weil alle bisherigen Beobachtungen lehrten, dass die Ver-
schiedenheit im Typus der Archilectur eines Phr^-ganeiden-
Gehäuses auch ein besonderes Genus bedinge, so habe ich
einstweilen der Phr^-ganide, welche diese schneckenförmigen
Producte hervorbringt, den Namen Helicopsyche beigelegt.
Es mag sich dabei verhalten wie mit dem ganz ähnlichen
Kaupensack der Psyche helicinella."
„Und — o welche Wunder! — ich habe nun gar das
Gehäuse einer Helicopsyche erhalten, dessen Windungen um
eine hohle Achse laufen, wie beim Solarium perspectivum,
nur mit dem Unterschied, dass die Achse meiner Geliäuse an
beiden Enden ofien ist. Diese Merkwürdigkeit ward im Pisse-
vache gefunden.'''
„12. März 1854. Die Gehäuse von Helicopsyche sind
schneckenförmig gewunden, aus Sandköruchen gebildet, mit
compactem Deckel geschlossen; Genus noch nicht bekannt.''
„Die beifolgenden kleinen schwärzlichen Helicopsychen-
Gehäuse stammen aus einem Bache der Hochebene der Sierra
de Suevilla auf Portorico. Ich erhielt sie von dem nun ver-
storbenen Naturaliensammler Blauner aus Bern; sie lagen in
Weingeist in einer kleinen versiegelten Flasche, und ich fand
darunter nur ein leider sehr zerstörtes Körperchen, das ich
zwischen Glastäfelchen in Balsam conservirte. AVar es viel-
leicht die Subimago des innewohnenden Thieres? Können Sie
vielleicht aus diesen Fragmenten das Genus entzitfern? Ich
sende es Ihnen anbei."
„5, Juli 1854. Neulich erhielt ich wieder eine neue Art
von Helicopsyche -Gehäuse aus Südamerika, grös^^er als alle
mir bisher bekannten, und will Ihnen davon mittheilen. Es
ist dies ein neuer Beweis von der weiten geographischen Ver-
breitung dieser merkwürdigen Gattung."
Dies und die Gehäuse der drei erwähnten Arten nebst
123
der Nymphe sind Alles, was mir Bremi über seine Helicopsyche
mitgetheilt hat. Meine Sammlung enthält gegenwärtig fol-
gende Gehäuse.
1. H. Shuttleworthii Bremi, in Corsika von Blau-
ner; Corner See; Genf.
Die erste Notiz darüber lieferte Shuttleworth in den Mit-
theil, naturf. Gesellschaft in Bern, Juni 1843 Bd. 1 No. 3 p.
20 — 21 wörtlich so: Unter den von Blauner in Corsika ge-
sammelten Mollusken befand sich noch eine ziemliche Zahl
eines zuerst für eine unbeschriebene Valvata gehaltenen Ge-
häuses, welches mit der Valvata arenifera Lea aus Nordame-
rika (Lea Observ. p, 114 t. 15 fig. 36) nahe verwandt, wo
nicht identiscli zu sein schien. Das vollkommen regelmässige,
spiralig gewundene Gehäuse besteht aus einer sehr feinen
durchsichtigen Membran, auf welcher sehr kleine Sandkörn-
chen und Steinchen mit allergrösster Regelmässigkeit befestigt
sind. Die zirkelrunde Mündung wird durch einen sehr zarten,
scheinbar spiralig gewundenen, membranösen Deckel ge-
schlossen. Die allgemeine Form, wie auch die Dimensionen
erinnern auffallend an die Valvata depressa Pfeiff. In allen
noch mit Deckeln versehenen Individuen fand sich entweder
die Larve oder die Nymphe eines, wahrscheinlich zur Gat-
tung Phryganea gehörenden Insectes, das halbspiralig gebogen,
einzeln in jedem Gehäuse vor. Unter dem Microscope zeig-
ten die Deckel ausser der oben berührten spiraligen oder re-
gelmässig concentrischen Structur eine dem Innenrande pa-
rallellaufende excentrische Längsöffnung, Exemplare der Valv.
arenifera Lea, die ich kürzlich aus Wien erhielt, zeigen genau
die gleiche Bildung sowohl des Gehäuses, als des Deckels, —
V. Siebold Parthenogenesis p. 38 (dem ich augenblicklich diese
Stelle entlehne, dabei aber ausdrücklich bemerke, dass ich alle
Stellen, wo nicht das Gegentheil erwähnt ist, selbst im Ori-
ginal verglichen habe, wie aus der Bibliotheca entomologica
zu ersehen ist), bemerkt dazu, dass das von Shuttleworth
ferner erwähnte Gehäuse aus Reaumur Mem. T. 3 p. 193
T. 15 fig. 22 — 24 zu Psyche Helix gehöre. H. Shuttlewor-
thii, fährt Siebold fort, rührt gewiss von einer Phryganide
her. In Bremis Sammlung zu Zürich sah ich verschiedene
Gehäuse dieser Phryganide, welche theils auf Coisica, theils
am Comer See gesammelt wurden. Bremi hat die fragliche
Phryganide, von der diese spiraligen Gehäuse abstammen,
Helicopsyche Shuttleworthii genannt; später wurden ilim meh-
rere Exemplare eines kleineren ähnlichen Gehäuses aus einem
Bache von Portorico zugeschickt, deren Bewohner Bremi mit
dem Isamen Helycopsyche minima bezeichnete. Ich erhielt
durch die Güte des Herrn Bremi von beiden Arten einige
124
Exemplare, Melche in ihrer Structur von den Säcken der
Psyche Helix wesentlich verschieden sind. Was ihre Grösse
anlangt, so liaben die grössten Säcke der Helicopsyche Shutt-
leAvorthii einen Querdurchmesser von 2 Lin. rheinl., die von
H. minima einen Querdurchmesser von 1 Lin. rhl. Ein Haupt-
unterschied zwischen diesen Phr3'ganiden- Gehäusen und den
S])iraligen Psvchiden-Säcken besteht darin, dass, während bei
Ps. Helix äusserst feine Sandkörnchen äusserlich dem weissen
Gewebe der Sackwandungen als Beleg aufkleben, bei Heli-
copsyche grössere vieleckige Sandpartikelchen dicht auf ein-
ander gekittet von innen und aussen die Wände des Gehäuses
unmittelbar und allein bilden. Ferner verschliessen die Psyche-
Raupen ihre Säcke niemals mit einem Deckel. — An meinen
Exemplaren der Säcke von Sliuttleworthi bemerkte ich keine
Deckel, wahrscheinlich waren sie abgefallen oder noch nicht
angefertigt, als diese Säcke eingesammelt wurden. •'
Von den 7 mir vorliegenden Gehäusen hat das grösste
4y2 mill. Durchmesser bei 2'/4 mill, Höhe; das kleinste 3 mill.
Durchmesser bei ly^ mill. Höhe; sie bilden eine Schnecke
von zwei ganzen und fast einer halben Windung, so dass die
Aftermündung des Gehäuses der der Mundmündung fast genau
gegenüber liegt; das Gehäuse verengt sich gleichmässig und
stark, an der MundöfTnung beträgt der Durehmesser fast 2
mill., an der Afterötfnung kaum % mill.; gerade aufgewickelt
würde es etwa 18 mill. Länge haben, also einen sehr dünnen
Kegel darstellen. Das Gehäuse ist spiralförmig so gebildet,
dass jede Windung ein Drittel des inneren Randes der vor-
hergehenden deckt; Nabel kegelförmig; nur bei dem klein-
sten der mir vorliegenden Gehäuse ist der Nabel durch eine
Art häutiger Röhrenstücke, die unregelmässig umhergelegt
sind und die ich nicht zu deuten weiss und durch eine häu-
tige blasenartig aufgetriebene Membran ausgefüllt; wahrschein-
lich sind dies aber dem Thiere ganz fremde, zufällig hinein-
gelagerte Gebilde, da sie allen übrigen Gehäusen fehlen. Die
Mundölfnung ist kreisförmig, etwas schräge nach unten und
innen abgeschnitten; die AfteröHhung ist klein und kreisför-
mig, scheint aber noch in eine otfene kleine Rinne auszulaufen,
falls nicht, A\ie wahrscheinlich, die Gehäuse hier verletzt sind;
der Querdurchschnitt der Gehäuse scheint also in ihrem gan-
zen Verlaufe kreisförmig zu sein. Bei vieren der Gehäuse,
darunter dem grössten vorliegenden, ist die Mundötfnung durch
einen etwas vertieft gelagerten membranösen Deckel ver-
schlossen; er zeigt bei stärkerer Vergrösserung bei einigen
deutlich eine spiralförmige Structur, als wenn er aus derartig
gelagerten Fasern gebildet sei, und eine dem Innenrande pa-
rallele excentrische Längsöffnung , aus welcher ein Büschel
125
aufrech tslehend er Fasern ragt, ähnlich denen, aus welchen
die Membran gebildet ist. Bei zwei Gehäusen ist die Slructur
der Membran undeutlich und die Längsöfthung ganz verschlos-
sen durch eine unregelmässige Faserwulst. Die Gehäuse sind
aus sehr regelmässig pflasterartig veibundenen Sandkörnciien
und kleinen Steinchen gebaut; ob selbe, wie Shuttleworth
angiebt, auf einer sehr leinen durchsichtigen Membran aufge-
legt sind, scheint mir zweifelhaft; so weit ich hineinsehen
kann, scheinen die Steine nur durch Kitt mit einander ver-
bunden und innen nicht völlig glatt zu sein. Die Aussenfläche
der Gehäuse ist wenig uneben, da meist ziemlich gleiche platte
Steinchen zur Verwendung kamen; die Gehäuse stellen, ohne
Vergrösserung besehen, recht gut Schneckengehäuse dar. In
zweien derselben, eines ist fast so gross als das grösste mir
vorliegende, sind die Larven sichtbar; der braune polirte Kopf
und die Beine, soweit selbe sich ohne Zerstörung sehen las-
sen, zeigen phryganidenartige Thiere. Shuttleworth sagt, dass
in allen mit Deckeln versehenen Gehäusen sich die Larve
oder Njmphe vorgefunden habe, woraus hervorgehen würde,
dass diese Thiere entgegen der Sitte der Phrjganiden schon
als Larven ihre Gehäuse mit einem Deckel versehen, was
sonst nur im Nymphenstande angetroffen wird. Siebold giebt
Parthenogenesis fig. 18 — 22 Abbildungen der Gehäuse, die
nur insofern nicht mit den meinen übereinstimmen, als fig. 20
drei vollständige Spiralen darstellt, während meine Stücke
nie mehr als 1^/.^ haben. Da seine Stücke aus derselben
Quelle stammen, haben ihm möglicher Weise mehr ausgebil-
dete Stücke als mir vorgelegen, oder der Zeichner hat ge-
fehlt. Noch bemerke ich, dass eines meiner Gehäuse mit der
Mundötfnung an die Aussenseite eines andern durch feine Fä-
den locker angeheftet war.
2. H. minima Bremi. Aus einem Bache der Hoch-
ebene der Sierra de Suevilla auf Portorico, von Blauner.
Bremi hatte mii früher seine Stücke als H. nigra bezeichnet.
V. Siebold L c. p. 39 sagt: Die mir von Bremi mitgetlieilten
Säcke von H. minima stimmen fast vollständig mit diesem
von Lea beschriebenen und kolorirt abgebildeten Gehäuse der
Valvata arenifera überein. Sogar die broncegrüne Farbe ha-
ben sie miteinander gemein. Die Anwesenheit eines Deckels
spricht übrigens auch für die Abstammung dieser Gehäuse
von einer Phryganide, da die Sackträger der Schmetterlinge
keine Deckel anfertigen, sondern ihren Sack mit seiner un-
tern Mündung immer an fremde Gegenstände festspinnen.
Auch die Deckel, deren ich einige an meinen Exemplaren
vorfand, hatten, wie die bei Valvata arenifera, ein gestreiftes
Ansehen. Sie waren kleiner als die Mündung der Säcke und
126
verschlossen dieselbe daher nur unvollständig. Mit dem Mi-
croseope betrachtet, erkannte ich an diesen Deckeln eine fa-
serige Structur, M'elclie von dicht aneinander klebenden ver-
hältnissmässig groben Spinnfäden herrührten; am Rande dieser
Deckel standen einzelne Spinnfäden hervor, durch welche
derselbe mit der Mündung des Sackes verbunden war. Der
Querdurchmesser der Gehäuse ist 1 Lin. rhl.'-'
Von 6 mir vorliegenden ist der Querdurchmesser 1^/^ bis
IYj mill.; die Höhe 1 — Yj mill.; die Gehäuse sind also flacher
als die vorigen; die grösseren haben etwas mehr als 2y2, die
kleinen genau 2 Spiralwindungen; die Mündung misst etwa
1 mill., das Gehäuse verengt sich aber schneller, die Af-
termündung liegt genau im Centrum des Gehäuses und bildet
ein rundes Loch mit etwas aufgcM-orfenen Rändern, als wäre
das letzte Ende des Gehäuses leicht nach oben gebogen; bei
H. Shuttlewortliii liegt die After-Mündung etAvae excentrisch,
mehr von der Mundöffnung entfernt und selbe nicht nach oben
gebogen, falls meine Stücke nicht verletzt sind. Jede nächste
Windung liegt fast ganz auf der vorhergehenden, so dass bei
der auch sonst stärkeren Krümmung der Spirale, der Nabel
wesentlich enger ist. Die Mundöffnung ist nicht so regelmässig
kreisförmig, sehr schräge nach unten abgeschnitten; die After-
öffnung schon beschrieben. Der Querdurchschnitt scheint mehr
elliptisch und das Gehäuse eine etwas plattgedrückte Röhre
zu sein. Ob die beiden kleinsten mit nur zwei Spiralwindun-
gen nicht an der Mundöffnung abgebrochen sind, vermag ich
nicht sicher zu entscheiden. Zwei der grössten Gehäuse sind
durch Deckel verschlossen, die denen der vorigen Art durch-
aus ähnlich sind ; sie bestehen aus einer bräunlichen Membran
mit deutlicher concentriseher Faserung, sind etwas vertieft
gelagert und verschliessen die Mundöffnung vollständig, mit
Ausnahme einer dem Innenrande nahe gelegenen geraden
excentrischen Spalte. Die Mitte des Deckels ist vielleicht zu-
fällig erhaben gewölbt. Die Beschreibung, Melche v. Siebold
von dem Deckel gegeben, trifft auf meine Stücke niclit ganz
zu, da sich der Deckel in seinem ganzen Umfange genau an
die innere Mündung der Röhre anlegt. Jedenfalls haben wir
beide die Stücke aus derselben Quelle, vielleicht waren die
Deckel der von ihm beschriebenen Stücke beschädigt. Der
Bau der dunklen broncegrünen, meist aus Glimmer und Quarz-
theilchen gebildeten Gehäuse ist genau Avie bei der vorigen
Art, ihre Aussenseite noch etwas glatter. Eine besondere
innere Membran sehe ich auch hier nicht. In zweien liegen
die Thiere, deren Kopf phryganidenähnlich erscheint.
V. Siebold 1. c. p. 38 zog aus zwei Gehäusen die ver-
trocknete Puppe hervor, welche in ihrer Form der Beine, der
127
langen Fühler, der behaarten vier Flügelstummel mid der
beiden Beisskiefer ganz an eine Phryganide erinnerte. Mir
liegt das von Bremi erwähnte Präparat vor, welches auch
Herr v. Siebold bei mir untersucht und für eine Phryganide
erkannt hat. Es ist stark verstümmelt, docli sind die langen
scharfen, an der Basis erweiterten Beisskiefer sehr deutlieh;
der bebaarte Kopf mit grossen schwarzen Augen ist zerdrückt;
von den kräftigen kurzgliedrigen Fühlern liegen nur Stücke
vor; von den Maxillar-Tastern ist ein kräftiges cylindrisches
Grundglied und ein längeres Spitzenglied deutlich; letzteres
besteht aus einem dicken gekrümmten Haarpinsel, der die
eigentlichen Glieder verbirgt; selbe oder selbes ist lang und
gespitzt; von den Flügeln ist eben nur sichtbar, dass sie
schmal und lang behaart waren; von den sehr kräftigen Füssen
ist keiner ganz erhalten; an einem Hinterfusse sehe ich sehr
kräftige lange Sporen, zwei an der Spitze, zwei (weniger
sicher) nach der Mitte der Schiene; je einer scheint länger;
an einem Vorderfuss sehe ich mindestens einen Sporn an der
Spitze. Leib zerdrückt; ein seitlich gelagerter Theil scheint
die kurzen dreigliedrigen Lippentaster anzudeuten.
3, H. colombiensis Bremi, aus Puerto Cabello.
Siebold 1. c. p. 144 theilt nachträglieh mit, dass er in
Bremis Sammlung Gehäuse, aus verhältnissmässig sehr groben
rostbraunen Steinchen angefertigt, von !%(, Lin. Querdurch-
messer und lyjo Lin. rhl. Höbe gesehen habe.
Mir liegt nur ein Geliäuse vor; grösste Breite 5 mill.,
Höhe fast 3 mill.; etwas mehr als 2y^ Windungen; Nabel
offen, steht so tief als bieit; Mundöffnung 2 mill. breit, unten
schräg abgeschnitten, etwas oval. AfterölTnung ein kleines,
auf der Spitze des Gehäuses gelegenes oflenes Loch; Deckel
fehlt; das Gehäuse ist aus sehr groben schmutzigbraunen
Quarz? -Stücken gebaut, so dass seine äussere Seite uneben
und unregelmässig aussieht.
4. H. Thelidomus Hag. Aus Venezuela Rio lego;
7000 Fuss über dem Meere.
Mir liegen 3 Stücke vor; grösste Breite 7— 5 mill., Höhe
4- 3% mill.; etwas mehr als 2y.^ Windungen, die aber durch
die Grösse und Unregelmässigkeit des verwendeten Materials
sehr undeutlich sind, so dass einzelne Stücke kaum schnecken-
ähnlich sind; Nabel offen, aber sehr enge; Mundöffnung 2 mill.
breit, kreisrund, weniger schräg abgeschnitten; Afteröffnung
ein sehr feines Loch auf der Spitze des Gehäuses; das relativ
sehr dicke Gehäuse ist innen mit einer festen, wie aus Pflan-
zenstofFen ge\vebten Membran ausgekleidet; die Mundöffnung
128
eines Stückes hi durch ein Steinchen zum Tlieil geschlossen;
ob selbes auf einem tief eingedrückten Deckel liegt, oder ob
die seitlich gelockerte auskleidende Membran sich an dasselbe
anlegt, vermag ich nicht zu entscheiden ; das Gehäuse ist aus
groben cr3'sta]lischen, schmutzig grauen und schwarzen Stein-
chen sehr unregelmässig geformt. Icii erhielt die Gehäuse von
H. Dohrn unter dem Namen Thelidomus, den Swainson als
Gattungsnamen für Valvata arenifera aufgestellt hat.
5. H. scalaris Hag. Aus Venezuela; derselbe Fundort
mit H. Thelidomus.
Es liegen mir zwei Stücke vor; das grosste -iy^ wiill.
breit und 1 Vj niill. hoch, das kleinere halb so gross; das
grössere hat drei, das kleine zwei ein halb Windungen, die
sehr regelmässig bezeichnet sind; Nabel offen, sehr breit, fast
breiter als tief; Mundößnung klein, 1% mill. weit, schräg
nach unten abgeschnitten, etwas oval; Afteröffnuug ein kleines
rundes Loch auf der Spitze des Gehäuses; eine auskleidende
Membran ist nicht vorhanden; in beiden die Larve sichtbar;
die Schenkel der kurzen Vorderbeine stark erweitert; Deckel
fehlt. Der Bau des Gehäuses ist regelmässig und selir merk-
würdig; das Gehäuse selbst ist aus gleichartigen feinen Sand-
körnchen gebildet und die Windungen abgeplattet, fast gerade.
Rings um die äussere Kante der Windungen ist eine einfache
Reihe grösserer Steincheu gelagert, so dass die Windungen
vertieft liegen; gegen die Mundöffnung hin werden diese Stein-
cheu allmäiig grösser. Das Gehäuse erinnert in seiner Bildung
an den Trochus agglutinans Linne's.
6, H. umbonata Hag., von Jamaica, Chitty, Paines
Town, mir von .H. Dohrn mitgetheilt.
Mir liegen vier Stücke vor, ß'/j — 4 mill. breit, 4 bis 2^ ^
mill. hoch; '^y^ bis drei nicht sehr deutlich markirte Win-
dungen; Nabel offen, uuten sehr weit, oben sehr spitz zulau-
fend; Mundöffnung enge, nicht ganz 2 mill. breit, kreisförmig,
unten sehr schräg abgeschnitten; Afteröftnung ein kleines
rundes Loch auf der Spitze des Gehäuses; das Gehäuse ist
dick und aus groben, eckigen, hellen und dunkeln Steinchen,
denen selbst Samen untermischt sind, gebaut, so dass die
Oberfläche, mit Ausnahme der abgerundeten Spitze, sehr un-
regelmässig aussieht; in der Mundöffnung liegt ein lockeres
Gespinnst aus weisslichen, unregelmässigen Fäden, das zum
Gehäuse zu gehören scheint; eine auskleidende Membran fehlt;
das einzige Stück mit Deckel liabe ich Hrn. v. Siebold gege-
ben und vermag nichts darüber mitzutheilen.
129
7. H. spec. nov. aus Neu-Caledonien im Münchener
Museum.
Die fast haselnussgrossen Gehäuse habe ich bei Herrn
V. Siebold gesehen; etwas Näheres vermag ich nicht anzu-
geben.
8. H. arenifera Lea, Observations on Najades and
descriptions of new species in Trans. Amer. Philos. Soc. Phi-
ladelphia 1834 Vol. IV p. 101 pl. XV flg. 36, abgedruckt in
V. Siebold Parthenogenesis p. 39 fig. 23, 24. Leas Beschrei-
bung lautet:
Valvata arenifera: Testa orbiculata, convexa; anfractibus
tribus, qui arenis agglutinatis operiuntur; umbilico lato; spira
obtusa. Hab. Tenessee, Cumberland river near Nashville. Lenght
fpur twentiests of an inch. Remarks. This very curious and
interesting species was among the fresh water shells so di-
sinterestedly sent to me by the Lyceum of natural History
of New York to be examined and inserted in this paper. It
has the singular property of strengthening its whirls by the
agglutination of particles of sand etc. by which it is entirely
covered, and in this character it resembles the Trochus ag-
glutinans Lamarck (Trochus conchyliophorus Auth.). The apex
in all the specimens which I have had an opportunity of exa-
mining is broken. The operculum was observed in two speci-
mens sufficiently perfect to exhibit a striated horny structure.
Ich bemerke dazu, dass die abgebrochene Spitze offenbar
die Aftermündung bedeutet. Zu dieser Art möchte ich einige
Stücke rechnen, die mir unter dem Catalognamen Paludina
agglutinans Mus. Berol. vorliegen; sie stammen aus Amerika
von Deppe, der meines Wissens in Mexico sammelte.
Breite ^—Sy^ mill.; Höhe 3—2 mill.; drei oder fast drei
Windungen; Nabel offen weit und tief, bei einigen accidentell
fast geschlossen ; die sehr schräge unten abgeschnittene Mund-
öffnung 1% inilh breit, etwas oval; Afteröffnung ein kleines
rundes Loch auf der Spitze; eine auskleidende Membran fehlt;
in zweien ist die darin liegende Nymphe sichtbar*; bei einigen
verschliesst ein etwas vertieft gelagerter Deckel vollständig
die MundöfFnung; er ist von gelblicher Farbe und faseriger
Sfructur; die Fasern laufen concentrisch gegen den Innenrand;
bei einem Stücke ist der Deckel gegen den Innenrand hin
gebuckelt und zeigt daselbst eine lange wenig geöffnete Quer-
spalte, deren Ränder mit kammförmig ineinandergreifenden
kleinen Zähnen dicht besetzt sind; die Gehäuse sind aus grö-
beren dunklen Steinchen gebaut und ihre Oberfläche uneben,
ie seh
zu Leas BescWeibung und Abbildung als die folgende. Swain-
son Treatise etc. 1840 p. 330 hat auf diese Art die Gattung
Thelidomus begründet.
9. H. glabra Hag. Ein Stück aus Nordamerika, aus
Dunkers Sammlung als Valvata arenifera Lea erhalten. Breite
3% mill., Höhe 2 mill,; drei Windungen; Nabel weit, aber
sehr flach, durch Sandkörnchen fast verschlossen; Alund-
ötfnuiig 1*72 mill. weit, kreisförmig, schräg nach unten abge-
schnitten; Äftermüudung verletzt; das Gehäuse ist aus kleinen
Steinchen regelmässig gebaut, so duss es aussen ziemlich glatt
und einer Schnecke sehr ähnlich wird ; eine auskleidende Mem-
bran und ein Deckel fehlen; in der Mundöffnung nach innen
eine Zahl lockerer unregelmässiger heller Fäden, fast wie
der Ueberrest eines Gespinnstes; ähnliche Fäden finden sidi
auch auf der Unterseite des Gehäuses über dem Nabel.
"■. 10. H. lustrica Say, in Journ. Acad. N. Sc. Philadel-
pliia 1821 T. II P. I p. 174 No. 3 als Paludina lustrica und
Menke Syn. meth. Mollusc. als Valvata lustrica bezeichnet,
Gould und Haldeman haben sie nachher der Gattung Amni-
cola zugesellt. Ich habe ein Stück aus Nord-Amerika in Dun-
ker's Sammlung gesehen, eine Beschreibung aber nicht ent-
worfen. Sie ist von der Grösse der H. arenifera mit engerem
Nabel, unebener Oberfläche, aus schwarzen Quarzstücken ge-
formt, sonst von gleicher Grösse; der Deckel ist ähnlich.
11. H. pupoidea Gould aus Massachusetts in der
Sammlung des Dr. Lehmann in Stettin, angeblich aus Menkes
Sammlung (jedoch von Valvata pupoidea Gould in Dunker's
Sammlung, einem Couchj'l, siclier verschieden), ist nach Dr.
Hensche eine Helicopsjche von ähnlicher Form.
12. H. agglutinans Tassinari aus Italien, in Molluschi
fluviatili italici nova species Valvata agglutinans Foro Cornelii
1858. 8 p. 2 ist nach Bourguignat in Guerin Revue et Mag.
Zool. ser. 2. 1859 T. 2 p. 545 eine Helicopsjche. Es wird
daselbst die Literatur ähnlicher Verwechselungen angegeben.
Leider steht mir die Schrift jetzt nicht zu Gebote. Vielleicht
mit H. Shuttleworthii identisch.
13. H. sericea Hag., von Arthur Morelet in dem Was-
ser einer Quelle in Portugal gesammelt. Breite 3 bis 5 mill.;
Gehäuse braun aus seidenartigem Gewebe, netzartig, mit
Stücken von Quarz und Glimmer untermischt, einer Valvata
ähnlich. Michaux hatte dies Gehäuse an Blainville geschickt,
der es für „un tube de diflugie (siciy^ erklärte, und meinte, es
könne nicht von einer Phryganide oder einem andern Insecte
herrüliren, da deren Gehäuse stets gerade seien.
Diese Nachricht ist entnommen dem „sur deux fourreaux
helicoides fagonnes par des larves d'inseetes" von Vallot in
M6m. Acad. Dijon (1854) 1855 Compt. rend. p. X-XII. Er
spricht daselbst über schneckenartige Gehäuse von Insecten
gebildet, zuerst über Psyche helix in R^aumur und berichtigt
seine in denselben Schriften 1818 p. 55; 1827 p. 91 — 92;
1842 p. 52—53; 1849 p. 89 gemachten Bemerkungen.
14. H. helicoidella Vallot, aus Bahia, von Blanchet
eingeschickt.
Vallot 1. c. p. 1855 Compt. rend. p. X berichtet, dass
dies Gehäuse dem vorigen ähnlich sei und in der Bibl. univers.
de Geneve 1836 T. 5 p. 198 und 1837 T. 7 p. 203-204 er-
wähnt werde. Es gehöre zu einer Phryganea trotz Vallot's
früherer Behauptungen in Mem. Acad. Dijon 1842 p. 52 und
1849 p. 91. Er nennt die Art, die ein Schneckengehau.se
baut, Phryganea helicoidella.
15. ? aus Pissevache, in Bremis Correspondenz
erwähnt.
Bremis Angabe, dass der Nabel durchgängig sei, wie beim
Solarium perspectivum , macht es zweifelhaft , ob hier nicht
doch Psyche helix oder eine verwandte Art gemeint sei, um
so mehr, als v. Siebold nach Durchsicht der Sammlung Bremis
nichts davon erwähnt hat.
Es ist dies Alles, was mir bis jetzt über die merkwür-
digen Helicopsyche-Arten bekannt geworden ist. Leider lässt
sich die Frage, zu welcher Gattung oder selbst Subfamilie
das Thier gehöre, noch nicht lösen. Die Kleinheit der Ge-
häuse bedingt natürlich auch eine kleine Art. Die von Bremi
eingesendete Nymphe bietet den einzigen Anhalt. Die stark
entwickelten behaarten Kiefertaster, dicken kurzen Fühler,
behaarten Flügel würden für eine kleine Sericostomide spre-
chen, M^enn dem niclit die grossen Sporen von ungleicher (?)
Länge entgegen wären; allerdings kennen wir von exotischen
Sericostomiden so gut wie nichts, und es wäre möglich, dass
derartige Formen vorkommen. Stark behaarte Taster linden
sich bei vielen Mystaciden, doch sind die allerdings nur theil-
weise erhaltenen Fühler zu dick und zu kurz, um an diese
Subfamilie zu denken. Nahe lag der Gedanke, dass Helico-
psyche die Gehäuse der Gattung Beraea bilden, und hieran
habe ich auch zunächst gedacht, da für diese in Europa nicht
seltene und auch bei Genf in mehrfachen Arten vertretene
9*
132
Gattung die Gehäuse unbekannt sind. Ueberdies erlaubte die
untersuchte Nymphe diese Vereinigung, der höchstens die
mangelhafte Ausbildung der letzten Tasterglieder widerspricht.
Es erheben sich dagegen aber zwei wesentliche Bedenken.
Beraea gehört zur Subfamilie der Rhyacophilen, deren bis
jetzt bekannte Gehäuse immobil sind und die Nymphe in einer
eigenen eiförmigen Haut umschliessen. Helicopsyche hat aber
bewegliche Gehäuse und bestimmt keine Nymphenhülle. Sehen
wir uns unter den europäischen Sericostomiden um, so ist von
der Mehrzahl der Gattungen die Verwandlung bekannt. Un-
ter den übrigen kann an Apatania und eine Dasystoma nahe-
stehende Gattung, zu welcher Rhyacophila microcephala Pict.
gehört, nicht gedacht werden, weil selbe ganz kurze kleine
Sporen haben. Dagegen stehen zwei Gattungen nahe, die mir
nur in einzelnen Stücken vorliegen und nicht genau bekannt
sind. Eine, zu welcher ich Potamaria Pictetii Kol. rechne,
(die zweite Art P. Schmidtii ist eine Hydropsyche), würde
in Betreff der Sporen gut passen, hat aber keine behaarten
Taster. Näher liegt die zweite Silo minutus Kol.; selbe ist
von Silo pallipes und den übrigen Silo-Arten ganz verschieden,
hat nach einem von Kolenati erhaltenen Pärchen 2. 2. 4. Spo-
ren (nicht 2. 4. 4.) und beim Männchen behaarte Taster; im
Habitus und Färbung steht sie Beraea nahe, ist aber, wie
gesagt, mir nicht genau genug bekannt, um weitere Schlüsse
zu ziehen.
Schliesslich bemerke ich, dass noch ausserdem eine nicht
kleine Zahl von Phryganiden-Gehäusen als Conchilien beschrie-
ben sind. Seetzen citirt 10 Arten, die Schröter in seinen
Flussconchylien p. 414 sq. und Conchjlienkenntniss nach Linne
T. 2 p. 585 sq. als Sabella beschrieben und abgebildet hat.
Gmelin Linne Syst. Nat. p. 3749 — 3751 citirt 14 Sabellen
Schröters No. 8—21, die Phryganiden-Gehäuse sind. Vallot
Mem. Acad. Dijon 1855 1. c. erwäimt als fragliche Phryga-
niden- Gehäuse Serpula granulata im Dictionn. sc. nat. T. 48
p. 554 T. 57 p. 429, und Gmelin Syst. Nat. p. 3737 No. 6
Dentalium cornutum nach Ferussac Bull. T. XI p. 392. Auch
in Chenu Encycl. wird ein Dentalium hergezogen.
Gegen das Lob, welches Tassinaris Schrift von H. Drouet,
Revue et Mag. Zool. ser. 2. 1859 T. XI p. 497 erhält, be-
merkt p. 545 Bourguignat, dass die erwähnte Conchylie ein
Phryganiden-Gehäuse sei und zählt äiinliche Verwechselungen
auf. Benoit aus Messina hat in seinen Mollusken Siciliens
tab. VII lig. 32 und 33 als Valvata crispata zwei Varietäten
derartiger Gehäuse abgebildet. Lea Trans. Amer. Phil. Soc.
T. IV p. 104 flg. 36. A. B. hat zwei derartige Gehäuse als
Valvata agglutinans und arenifera aufgeführt, Grüner Vera.
133
der Conchyl. 1853 p. 30 selbe wiederholt, und Swainson Lard-
ner Gab. cyclop. No. 123 p. 226 auf sie die Gattung Theli-
domus gegründet.
Serpula ornata Lea Contrib. of Conchyl. p. 37 T. I fig.
5. 1833, Serpula granifera Say aus Morton in tertiairen Schich-
ten Marylands, Pectinaria belgica Gould, Moll. Massach p. 7,
Dentalium nigrum und corneum Lamarck, Anim. s. vertbr. (non
Linne), Dentalium pellucidum Linn6 Syst. nat., Dentalium No.
9 Sowerby Genera of shells sind nach Bourguignat Phryga-
niden-Gehäuse.
Y. Eier und junge Gehäuse.
„24. April 1853. Unter No. 123 erhalten Sie Phryga-
neen-Eier, welche bei uns so häufig an der Unterseite von
Wasserpflanzen gefunden werden, und No. 124 zeigt Ihnen
die aus diesen Eiern geschlüpften Jungen mit ihren schon am
zweiten Tag erbauten Häuschen. Weiter gelang mir die Er-
ziehung noch nicht. Mir ist überhaupt das eine sehr räthsel-
hafte Erscheinung, denn nach der Grösse der Eier und dem
kreisrunden, flach gewölbten, sie umhüllenden Schleimballen
müssen diese Eier von einer grossen Phryganide (wenigstens
wie Rhyacophila vulgaris herkommen, und zwar in grosser
Menge. Ich habe aber an dem langen Seegraben, in welchem
diese Eier vorkommen, noch niemals grosse Phryganen ge-
funden, sondern nur Mystaciden. Man möchte annehmen, die
kleinen Larven werden von ihrer Geburts&tätte nach dem See
auswandern.''
„4. Juni 1853. Gestern machte ich eine Excursion an
die Glatt, einen V-J^ Stunden von Zürich entlegenen FIuss,
an dem ich einst 40 Jahre gewohnt hatte, hauptsächlich um
an demselben die Phryganeen zu beobachten, und hatte das
Glück, gerade die Flugzeit einer Art zu treffen, die mir noch
wohl bewusst war, welche ich aber seit 40 Jahren nicht mehr
getroffen hatte. Nie habe ich ein Neuropteron in so unge-
heurer Individuenzahl auftreten sehen, wie dieses niedliche
Thierchen. Wo man immer an das Ufer hintrat und die
Pflanzen berührte, erhob sich eine wahre Wolke derselben,
und zwar überall auf einer Strecke von einer Stunde Länge.
Eine interessante Beobachtung ward mir dabei zu Theil. Ich
fand an dem After einiger Weibchen einen nach Verhältniss
sehr grossen ovalen hellgrünen Eierklumpen heraushängen;
ich legte einen davon in reines Wasser 7 Uhr Abends und
fand ihn folgenden Morgens 5 Uhr schon mehr als einmal
grösser ausgedehnt. Leider fand ich die Gehäuse der Art
nicht auf.
Die Eier der ersten Art sind dieselben, deren Entwick-
lung von Zaddach beschrieben ist und gehören wohl zu My-
stacides nigra. Die massenhaft auftretende Art ist Hydropsyche
angustata und die absolute Vergrösserung der Eier durch
Wasseraufnahme auch von Rathke und andern nachgewiesen.
Die Manier, in der die Eier bei Phryganiden abgelegt wer-
den, ist verschieden. Bei einem grossen Theile treten sie un-
geordnet klumpenweise hervor, während andere sie in langer
fortlaufender Schnur absetzen; zu letzteren gehören alle Gat-
tungen, die eine spitz zulaufende Legescheide besitzen, doch
auch einige Limnophiliden, die eine Art Bruthöhle zeigen
und sonst ihre Eier klumpeuNveise absetzen. Ein Theil der
Arten (Phryganea) geht zum Eierlegen wahrscheinlich unters
Wasser, wenigstens ist Phr. grandis mehrfach kräftig unter
Wasser schwimmend beobachtet, die übrigen legen ihre Eier
an die Blätter von Wasserpflanzen, oder an Landpflanzen,
von welchen die Jungen in das Wasser gelangen können.
M, nigra bildet einen flachen Kreis, in welchem die Eier in
fortlaufender Schnur umeinander gelagert sind. Die Farbe der
Eier ist nach den Arten verschieden und wechselt zwischen
gelb und grün.
Zaddach in seiner Entwickeluugsgeschichte der Phryga-
niden-Eier sagt p. 64: Es sind mir die Eier von 6 oder 7
verschiedenen Arten bekannt geworden, die mit der sie ein-
schliessenden gallertartigen Masse in drei versclüedenen For-
men gelegt werden. Nämlich 1) in vollen oder strangförmi-
gen Körpern; die Eier von Phr, grandis; die Eier sind dun-
kelgrün, der Strang % Zoll lang, in der Mitte zusammen-
gelegt und quillt im Wasser stark auf. 2) Spiralförmig gelegt,
in runden Platten; die Eier von Mystacides. 3) In Klumpen,
in welchen die Eier oft so vertheilt sind, dass sie den Gal-
lerthaufen in querstehende Platten theilen; sie enthalten ver-
hältnissmässig nur wenige Eier. Dahin geliören kleine Klümp-
ciien von Linsengrösse, die man Anfang September an Pota-
mogeton-Blättein findet, deren Eier kleiner sind als die von
Mystacides und einen grünlich gelben Dotter haben; ferner
ebenso grosse Klümpchen mit gelben Eiern, vielleicht von
Chaetotaulius striola; grössere Klumpen von Erbsengrösse mit
gelben Eiern, die denen von Phr. grandis wenig an Grösse
nachstehen, wohl von Limneph. flavicornis; endlich eben so
grosse Klumpen mit grünen Eiern.
VI. Classi&cation der Gehäuse.
„10. Januar 1852. Durch vergleichende Beobachtung der
135
Phryganiden-Gehäuse habe ich (Bremi) die Ansicht gewonnen,
dass ihre Sculptur in Beziehung der typischen Form den
Character des Genus und die Composition den Character der
Species darstellt. Auch das Material der Gehäuse ist, jedoch
nur bei einzelnen Genera und Species, ein sicherer Character
der Art, der Lebensweise und der Wasser, in welchem die
betreffende Larve wohnt; zuweilen verräth es auch ganz
sicher die Jahreszeit des Baues, Beobachtungen im Zwinger
liefern in den meisten Fällen keine sicheren Resultate, weil
da die Larven nicht genügende Auswahl der Stoffe liaben.
Ich habe öfters schon in demselben Wasser und auf der glei-
chen Stelle Gehäuse von ähnlichen Species derselben Gattung
gefunden, von denen die einen rein und nur aus Schnecken-
schalen, die andern nur aus Holzstücken bestanden. Dass die
Larven von Zeit zu Zeit ihre Röhren verlassen und neue
bauen, mag von einzelnen Arten wahr sein, aber dieser Um-
stand ist sicherlich nur Eigenschaft der Arten und keineswegs
ganzer Genera, wie früher behauptet ward; ich bin auch
überzeugt, dass manche Larvenarten ihr ganzes Leben durch
nur an einem und demselben Gehäuse bauen. ^^ — „Alle bis-
herigen Beobachtungen lehrten, dass die Verschiedenheit im
Typus der Architectur eines Phryganiden- Gehäuses auch ein
besonderes Genus bedinge."
„12. März 1854. Dass sich auch der generische Cha-
racter wie der specielle in der Architectur und dem Material
ihrer Wohnungen ausspreche, ist wohl allgemein anerkannt;
aber die Beobachtungen sind noch lange nicht so vollständig,
dass man mit Sicherheit den generischen Charakter zu be-
stimmen vermöchte. Was ich gegenwärtig darüber weiss, ist
Folgendes. Die Gehäuse sind entweder tragbar (Heteropalpen
und Mystaciden), oder festsitzend (Isopalpen, mit Ausnahme
der Mj'staciden).
I. Bei den festsitzenden Gehäusen ist der Typus bei allen
Gattungen ein und derselbe; ein längeres oder kürzeres Oval,
in der Mitte nach der Längenachse durchschnitten; gestreckt
oder kurz, hoch oder niedrig gewölbt; aus groben oder feinen
Steinen gebaut; auf der oberen oder unteren Seite von Stei-
nen befestigt; schon von der Larve zu ihrer Wohnung —
oder erst zum Schutz der Puppe erbaut. Das sind die we-
sentlichsten Charactgrzüge , die aber noch wenig specifisch
erkannt sind.
II. Bei den tragbaren Gehäusen treten vorerst zwei ty-
pische Gegensätze in Beziehung auf die Form des leeren
Raumes, in welchem die Larve lebt, hervor; derselbe ist ent-
weder ganz platt, muschelförmig oder gestreckt röhrenförmig.
m
A. Die Gehäuse platt, muschelförmig; Ausgänge für die
Larve zweiseitig: Geliäuse beim Gehen auf der Scharf-
kante getragen; zur Verpuppung auf die flache Seite
gelegt; aus zusammen gesponnenen Sandkörnchen
oder Pflanzentheilen bestehend. Genus: Hydroptila.
B. Die Gehäuse gestreckt, röhrenförmig.
a. Röhre genau quadratisch; aus quergestellten, pa-
ii* ■ • rallel und eben zusammengefügten Pflanzentheilen
•H' ■■' ■■li construirt. Genus noch nicht bekannt.
■V'i-2 '.-ijüi. Röhre cylindrisch.
-<iijii>. -^ Eiförmig; aus einer wahrscheinlich ausgeschwitzt
ten Schleimsubstanz gebildet, halb durchsichtig.
Genus noch nicht bekannt, (vid. Pictet Recherch.
Tab. XX flg. 13.) Ich habe diese Gehäuse auch
schon gesehen.
2. Schneckenförmig gewunden, aus Sandkörnchen
gebildet; mit compactem Deckel verschlossen.
Genus: Helicopsjche (noch nicht bekannt).
3. Cylindrisch, nach unten stark verjüngt; Gehäuse
oben platt, mit an den Seiten und oben über
über die Mündung vortretendem Rande; aus
Sandkörnchen gemauert; bei der Verwandlung
mit der Mündung an einen festen Körper an-
gesetzt. Genus: Nais,
4. Cylindrisch, kurz, platt, gleichbreit aus Stein-
chen gemauert, an beiden Seiten mit viel grös-
seren Steinchen gestützt; zur Verwandlung sich
flach anlegend. Genus: Trichostomum.
5. Cylindrisch, gestreckt, nach unten Menig ver-
jüngt, aus Saud eben und kreisrund gebaut,
zur Verwandlung senkrecht aufgestellt und am
Fuss mit viel grösseren Steinclien beschwert.
Genus: Odontoceru.s.
6. Cylindrisch , kreisrund , gestreckt , nach unten
verjüngt, sanft gebogen, aus Sandkörnchen ge-
bildet; zur Verwandlung seiner ganzen Länge
nach an schwimmende Körper befestigt. Genus:
Mystacides.
7. Cylindrisch, gerade, langgestreckt, kreisrund,
aus abgeschnittenen, gleichförmigen, nach der
Länge mit den Scharfkanten aneinander geleim-
len Blattstrecken gebaut. Genus: Trichostegia.
8. Cylindrisch, kurz, kreisrund, aus quergestellten
schmalen .Pflanzenfragmenten gebaut, schwim-
mend; zur Verwandlung dicht unter dem Ho-
137
rizont des Wassers mit der Mündung befestigt.
Genus: Chaetotaulius.
9. Cylindrisch, gestreckt, nach Verhältniss der
Länge weit, entweder an beiden Enden gleich
dick oder nach unten nur wenig verjüngt, meist
sanft gebogen; Material sehr mannigfaltig, von
Sandkörnern, Pflanzentheilen und Schnecken-
schalen, bisweilen an demselben Gespinnst aus
allen Substanzen zusammengesetzt. Heteropal-
pen verschiedener Genera, Limnophiliden nach
Burmeister.
NB. Die Auswahl des Materials und seine
Compoeition scheint mehr Character der Species
als Genus zu sein, ist jedoch bei keiner Art
ganz sicher ermittelt in Beziehung auf Wechsel
oder Beständigkeit des Materials bei derselben
Species. Auch besondere Vorrichtungen, wie
z. B. die Schwimmbalken an dem Gehäuse von
Phryg. fusca, scheinen nur Artcharacter zu sein.
10. Cylindrisch, walzenförmig, an beiden Enden ver-
jüngt, aus gleichförmigen Sandkörnern gebaut.
Diese auffallende Form stammt von einem mir
noch nicht bekannten alpinen und subalpinen
Genus.
„5. Juli 1854. Das von Pictet T. XX fig. 13 dargestellte
merkwürdige Gehäuse fand ich früherhin auch in der Limmat,
hatte aber nicht das Glück es zu erziehen. Die halb durch-
sichtige Blase frchien mir aus einer Schleimsecretion der Larve
zu bestehen. Die zu ihrer Verwandlung horizontal befestig-
ten Gehävse der Myst. filosa nannte ich in dem Sinne schwim-
mend, weil ich bis dahin alle nur an den schwimmenden Blät-
tern von Nymphaeen, Potamogeton, Sparganium oder an in
das Wasser geworfenen Zweigen befestigt fand."
„Dass die Larven vieler Arten, namentlich der Rhyaco-
philen, vom Raube leben, glaube ich, doch habe ich keine
directen Beobachtungen. Dagegen liabe ich positiv beobachtet,
dass einzelne Arten monophagische Phytophagen sind, ja sogar
die sonderbare Eigenschaft einer Art, dass sie, .obgleich be-
ständig im Wasser wohnend, doch nur Blätter von Landpflan-
zen genoss. Sie haben wohl das ergötzliche Schauspiel auch
schon gesehen, wie behende die Subimago der Mystaciden
oft noch Tage lang im Wasser umherschwimmt? Viele Arten
begeben sich nach ihrer Entwickelung weit vom Wasser weg
auf Bäume."
„Die Ansicht , dass die Mehrzahl der Phryganiden car-
nivor sein dürften, muss ich wiederholt bestätigen; dagegen
tS9
kann ich mich nicht damit einverstanden erklären, dass die
Phytophagie bei denjenigen Phryganiden, Avelche ihre Theca
aus Blattstücken bilden, dadurch zweifelhaft werde. Im Ge-
gentheil, meine bisherigen, jedoch nur auf fünf Species be-
schränkten Beobachtungen zeigten mir ganz entschieden, dass
die Phryganiden von denjenigen Pflanzen, von welchen sie
sich nähren, auch ihr Gehäuse bauen, und dass, wenn diese
Gehäuse von verschiedenartigen Pflanzenstückchen bestehen,
dieser Umstand nur Folge der Polyphagie sei. Die von mir
positiv in ihrer Lebensart beobachteten Arten sind : 1) Phry-
ganea pellucida Oliv. Pict. T. VIII flg. 4, polyphagisch.
2) Phryg. lunaris Pict., monophagisch von den Blättern von
Nasturtium officinale in kleinen Bächlein sich nährend. Die
Beobachtung dieser Art hatte ich letztes Frühjahr auf er-
götzliche Weise zu wiederholen den Anlass. Jenes Nastur-
tium wird hier über Winter häufig als Salat gespeist, wozu
es die Kräutler oft unter Eis und Schnee voigraben; an sol-
chen Blättern sitzen oft mancherlei Wasserthiere, so kam mir
auch Ende Januar eine junge Larve von Phryg. lunaris zur
Hand. Ich setzte sie in ein Glas mit reinem Wasser zu einem
Zweig jener Pflanze, deren Blätter sie sich wohl schmecken
liess und inzwischen ihr Haus damit erweiterte; als späterhin
ein neuerer stärkerer Zweig hinzugegeben ward, wurzelte
dieser bald sehr stark und wuchs mit seinen Blättern über
das Wasser hinaus; da musste sich der arme Tropf mit den
Wurzeln den Hunger stillen; Mitte Juni schlüpfte die Phry-
ganide aus. 3) Setodes auripilis, monophagisch an Ranunculus
aquaticus ; ich nährte zwei Wochen lang mehrere Larven in
reinem Wasser mit dieser Pflanze und sah auch ihre Theca
sich vergrössern; in dem Wassergraben, den sie bewohnt hat-
ten, wuchs auch häufig Ceratophyllum submersum, aber ich
fand darauf keine Larven. 4) vSpec. ignota. Vor ein paar
Jahren Mitte April am Ausfluss des Tettweilersee's in einem
Canal an den ins Wasser hängenden Blättern von Landgrä-
eern gefunden; ich nährte mehrere Wochen lang fünf dieser
Larven mit Blättern verschiedener Gräser, welche ich ins
Wasser des Glases hing; merkwürdiger Weise nagten diese
Larven nur die beiderseitigen Häute dieser Blätter ab. Lei-
der ging diese Larve während einer mehrtägigen Abwesen-
heit bei hoher Temperatur zu Grunde. 5) Spec. ignota. Den
3. Juli fand ich auf Nymphaeen- Blättern in einer Torfgrube
eine ganz gerade niedliche Theca, 21 mill. lang, oben 2 mill.
breit, ganz eben aus länglichen Blattstücken gebaut, Spirale
rechts gewunden; ich setzte die Larve nebst drei Blättern in
reines Wasser und bemerkte bald sehr starken Frass rings
um den Rand des kleinsten der Blätter und weisse Excre-
139
nlenthäufchen ; inzwischen setzte die Larve während fünf Tage
noch 4 mill. Länge an ihr Gehäuse; den 9. Juli bemerkte ich
zu meinem Erstaunen die Hälfte des Gehäuses abgestossen,
und den 10. bemerkte ich, dass die Larve ihr Gehäuse an
beiden Enden befestigt hatte, und zwar an zwei mit den
Rändern sich berührende Blätter. Leider ging die Entwick-
lung dieser kleinen Mystaciden-Larve während meiner Abwe-
senheit vor sich, so dass von dem Tbieie nur die einfachen
schön braunen Oberflügel vorhanden waren."
„10. Mai 1855. Ein paar Larven von Limnoph. lunaris,
die tüchtig an der Brunnenkresse ihren Hunger stillen und
zugleich das Baumaterial davon nehmen, Mährend sie eine
andere in demselben Topf vegetirende Wasserpflanze gänzlich
verschmähen, machen mir viel Vergnügen. Bei diesem Anlass
muss ich noch bemerken, dass hier die Zahl der als mono-
phagisch bekannt gewesenen phytophagischen Insecten über-
haupt immer kleiner wird , und dass einzelne Arten , die in
der ganzen Schweiz auf der gleichen Pflanze zu leben schei-
nen, in Deutschland doch auf andern gefunden sind." Soweit
Bremi. —
Es existiren zwei ältere Arbeiten über die Gehäuse der
Phryganiden und die Classification derselben nach Form und
Material. Die erste Arbeit, fast 200 Jahr alt, wird nur in
Westwood's Introd. T. 2 p, 63 angeführt, die zweite ist ganz
übersehen. Die Arbeit von Willughby — ich setze voraus,
dass er mit Willoughb}^, der 1672 starb, identisch ist — fin-
det sich abgedruckt in J. Raji Historia Insectorum London
1710 praef. p. XIL Ich erlaube mir sie herzusetzen.
Hue etiam referendae sunt Muscae Papilionaceae e Phr}-^-
ganeis ortae observante D. Willughby, qui Phryganei vulgaris
metamorphoses sie describit, Mense Julio, inquit, e theca seu
integumentis ereptat, et pellem mutat. Pedes et antennae
fiunt longiores et alarum primordia sub pectore, ut in Aure-
liis apparent, sed illis vivacior est multo et primo pedum pari
insistit: non ita multo post denuo cutim exuit, et Musca pa-
pilioniformis prodit, pedibus longioribus, colore rufo-fusco,
antennis directe antrorsum extensis, oculis nigris protuberan-
tibus.
Lisectorum aquaticorum thecis se protegentium differen-
tiae, ex observatione D. Willughby.
Insecta aquatica thecis se contegentia sunt vel theca
L Immobili, seu lapidibus affixa; corpore vel
1. subrotundo cum filamentis ad latera;
2. piano et compressiore absque filamentis.
IL Mobili aut portatili, migratoria, Phryganea vulgo dicta,
filamentis tarn in dorso, quam in lateribus donata, qui-
m
bus thecis firmiter adhaeiescunt, caput et pedes refe-
lentia, cum tribus ultra pedes tuberculis, quae pro libitu
erigere aut exserere possunt, ad impediendum ne thecae
inter ambulandum capitibus incumbentes negotium eis
facessant. Suntque vel thecis
1. recti?, vel habentibus
A. festucas agglutinatas, easque vel
a. parallelas, quorum duae species 1. major duas
uncias longa, 2. minor et vulgatissima. (Straw-
worms.)
b. transversas et breviores, quibus interdum ad-
miscentur lapilli et conchulae.
B. festucas nullas adhaerentes, sed lapillos aut arenu-
las, quae vel
a, teretes, vermiculis intus Codbaits dictis.
b. planae seu compressae.
t Capillis majusculis thecae lateribus adhae-
rentibus, nunquam supinae aut pronae parti,
unde necessario planae aut compressae ap-
parent;
tt nullis ad latera adhaerentibus lapillis, sed
theca utrinque, in tenuem marginem seu
limbum procurrente, velut alas quasdam^
theca planiore et compressiore quam in su-
perioie.
2. Incurvis, seu cornutis mavis dicere. Sunt enim horum
thecae incurvae, et una extremitate majore, altera
minore. Hamm quatuor novimus differentias , nimi-
rum nigrum majus et minus, cinereum majus et minus.
Haec omnia Muscas producunt alis peramplis, Papilionum
aemulis. Horum Nymphas, nimirum ex iis vermiculis oriun-
das, qui instar Testudinum domunculas suas secum circumfe-
runt, quas intra nymphescunt, ex quibus Nymphis postea ori-
untur parvulae Muscae. Swammerdam ad quartum suum
transmutationum ordinem refert; quum nostra sententia ad
tertiam pertineant, quia pellem bis mutant; prima vice Ver-
miculi, altera Aureliae seu Nymphae, non autem Vermiculi
pellem retinent, et simul cum ilia Aureliae exuunt: quae huius
generis est characteristica. In eo etiam errare videtur, quod
Muscas hasce parvulas appellat.
Ich habe mit Absicht Wilhighby's Beschreibung in ihrem
ganzen Umfange wiedergegeben, da Rajus Werk auf dem
Continent selten und nur in grösseren Bibliotheken angetrofien
wird. Die 12 beschriebenen Arten lassen sich zum Theil be-
stimmen, worüber ich später das Nähere angeben werde.
141
Der dritte und ausführlichste Versuch einer Classification
und Beschreibung der Phvyganiden-Gehäuse, der meines Wis-
sens ganz übersehen ist, steht in F. A. Meyer, Magazin für
Thiergeschichte, Göttingen 1790 T. 1 p. 56—80, eine Jugend-
arbeit des berühmten Reisenden Jasper Seetzen, der 1816
unweit Mecca wahrsclieinlich durch Gift starb. Der Titel
heisst: Von den Verwandlungshülsen der Phryganaeen der
Göttingischen Gewässer. Eine am 21. März in der hiesigen
physicalischen Privatgesellschaft gehaltene ausserordentliche
Vorlesung. Seetzen nimmt folgende Eintheilung an. Die Hül-
sen bestehen:
I. aus einer einfachen Membran. 1 Art.
IL aus mineralischen Theilen.
A. aus feinen:
a. schmale und dünne, 5 Arten.
b. dicke und starke, 3 Arten.
B. aus groben Körnern und kleinen Steinchen, 2
Arten.
III. aus vegetabilischen Theilen, 12 Arten.
IV. aus kleinen Conchylien, 3 Arten.
Seetzen giebt überall die Fundorte so genau an, dass im
Verein mit seiner Bescheibung sich sämmtliche Arten werden
deuten lassen, wenn Jemand sich die Mühe geben wollte, um
Göttingen in den genannten Wassern nachzuforschen. Eine
ähnliche Arbeit in J. S. Schröter, Geschichte der Flusscon-
chylien, Halle 1779, 4, die Seetzen citirt, hat mir nicht vor-
gelegen. Gleichfalls habe ich jetzt nicht vergleichen können
eine Arbeit von Gutike und Mylius: Vom Wassermotten-Ge-
häuse in Mylius physikal. Belustigungen 1752 Stück 8 p. 629
bis 632. Seetzen giebt in einem Vorwort eine interessante
Schilderung über den Vorgang des Baues der Phrygauiden-
Gehäuse; die Beobachtungen, welche ihm eigenthümlich sind,
■werde ich an der passenden Stelle einreihen.
Eugen Robert Ann. sc. natur. ser. 2. 1842 T. XVIII p.
379 sagt: In unsern Teichen bilden die Phryganiden die Ge-
häuse gewöhnlich aus dem Samen von Sparganium racemosum
oder Oenanthe fistulosa: Man findet sie am Bart des Rhizoms
dieser Pflanzen befestigt, auch giebt es keine Cicuta aquatica,
die nicht viel davon darböte. Der starke Geruch der Samen
und selbst der Röhren, die daraus gebildet werden, ist viel-
leicht der Grund, Mcshalb die Phryganiden sich lieber an
diese Pflanzen heften (oder vielleicht, weil der Geruch ihre
Feinde abhält).
Naumann Lehrbuch der Geognosie 1850 T, 1 p. 893 sagt:
Einen wesentlichen Antheil an der Bildung von Gesteinen kann
man den in den tertiaireu Süsswasserkalksteinen (z. B. von Cen-
142
tral-Frankreich) vorkommenden, aus Sandkörnern und kleinen
Schnecken, zumal Paladinen bestehenden Gehäusen gewisser
Phryganiden-Larven zuerkennen, ■welche zuweilen dermassen
angehäuft sind, dass sie einen bedeutenden Theil des Steines
ausmachen. Man hat diese Larven-Geiiäuse Indusia tubulosa
und daher dergleichen Kalksteine selbst Indusienkalk genannte
(vgl. auch Isis 1848 und Lyell Geologie.) '
YII. PhryganidenGehäuse meiner Sammlung.
Ich erlaube mir hier eine kurze Uebersicht der in mei-
nem Besitze befindlichen Gehäuse zu geben; die von andern
Schriftstellern beschriebenen habe ich an den betreffenden
Stellen angefügt. Ich wiederhole, dass eine Erschöpfung der
Literatur über diesen Gegenstand gegenwärtig nicht hat er-
zielt werden können.
I. Festsitzende unbewegliche Gehäuse.
Was wir über sie wissen, verdanken wir lediglich den
schönen Beobachtungen Pictet's; andere Forscher haben nur
unbedeutende Bemerkungen gemacht. "Willughby erwähnt
ihrer und sondert sie in zwei Abtheilungen, je nachdem die
Larven äussere Athemwerkzeuge haben oder nicht. Der Um-
stand, dass die Gehäuse zumeist an grösseren festen Gegen-
ständen befestigt werden und oft ohne Zerstörung nicht ab-
lösbar sein werden, verhindert oder erschwert ihre Aufnahme
in eine Sammlung. Ich besitze nur drei und habe selbst keine
Beobachtungen darüber gemacht, denn die betreffenden Thiere
leben in schnellfliessenden Gewässern, die sich um Königsberg
nicht vorfinden. Die Lebensweise der Thiere in schnellflies-
senden Wassern wird ähnlich wie bei den in Erdröhren le-
benden Ephemeren -Larven eine Herbeiführung der Nahrung
durch das Wasser ermöglichen, ohne dass die Thiere stets
genöthigt sind, ihr Haus zu verlassen, Dass sie selbes unter
Umständen doch thun, ist jedoch durch Beobachtung constatirt,
einige sollen sogar frei im Wasser leben und erst zur Ver-
puppung ein Gehäuse bauen. Festsitzende Gehäuse finden sich
nur bei Rhyacophilen und Hydropsychen und sind erst in ge-
ringer Zahl bekannt. Pictet beschreibt sie für R. vulgaris,
umbrosa, vernalis, ciliata und zwei unbekannte Arten; H.
atomaria, tenuicornis, guttata, laeta, variabilis, lepida, varie-
gata, montana, maculicornis, flavicoma, senex, flavomaculata.
SubfaniUie : JRliyacophilen.
Nach Pictet leben die Larven in fliessendem Wasser und
bauen sieh keine beweglichen Gehäuse; zur Verpuppung bauen
143
sie aus unregelmässig zusammen gefügten Steinen eine ovale,
an einem festen Gegenstand befestigte Hülle; in selbigem ver-
fertigt die Larve einen eiförmigen geschlossenen Sack aus
einer braunen leimähnlichen Masse, in welchem sie sich ver-
puppt.
1. Rh. vulgaris. Ich besitze von Bremi aus der Lim-
mat Larven, Nymphenhülle und die steinernen Gehäuse. Die
Larven sollen keine Gehäuse bauen. Das Gehäuse ist aus
ziemlich groben Steinchen unregelmässig verfertigt, 18 mill.
lang, 10 mill. breit, länglich eiförmig; mit der unteren plat-
ten Seite hat es aufgesessen; diese Seite ist offen und lässt
die ziemlich glatte innere Höhlung sehen; selbe ist nur wenig
grösser als die 15 mill. lange und 5 mill. breite braune Nym-
phenhülle, diese ist ganz geschlossen, glatt, durchscheinend;
die Nymphe liegt darin ziemlich locker; die Larve hat Kie-
menbüschel. Pict. T. XV fig. 1.
2. Rh. um b rosa, nach Pictet T. XV fig. 2. Nymphen-
hülle 12 mill. lang, 2 mill. breit, durchsichtiger als bei Rh.
vulgaris; Gehäuse nicht beschrieben und abgebildet; Larve
ohne äussere Athem Werkzeuge; aus letzterer Ursache wird
diese Art und ihre Verwandten wohl eine eigene Gattung bil-
den müssen, Crunophila Kolenati.
3. Rh. (Glossosoma) vernalis, nach Pict. T. XV
fig. 4. Nymphenhülle 7 mill. lang, 2^/^ mill. breit, also kür-
zer und dicker als die vorigen; durchsichtiger als bei Rh.
vulgaris; Gehäuse halb elliptisch, aussen unregelmässig, aus
groben Steinchen gebildet, 11 mill. lang und 6 mill. breit;
Larve ohne äussere Athemwerkzeuge.
4. Rh. (Agapetus) ciliata; Gehäuse aus einem schnell
fliessenden Riedbach bei Zürich von Bremi; 8 mill. lang, 5
mill. breit, aus groben Steinen geformt, innen ziemlich glatt;
an dem einen Ende sind in dem Gespinnst drei runde Löcher
angebracht, die zwischen die Steine münden und nur von in-
nen sichtbar sind. Die Stücke sind von Bremi als Rh. ver-
nalis oder ciliata bezeichnet, ich vermuthe, dass es zu letz-
terer Art gehöre. Pictet T. 15 fig. 3 bildet die Nymphen-
hülle S'/g mill. lang, ly, mill. bieit ab; das Gehäuse hat eine
ähnliche Form. Früher habe ich ähnliche Gehäuse gesehen,
aus welchen v. Siebold Agapetus ciliatus bei Freiburg gezo-
gen hatte; die Verwandlungsgeschichte dieses Thieres soll
sehr merkwürdig sein; hoftentlich wird sie veröffentlicht.
Larve ohne äussere Athemwerkzeuge.
5. Rhyacophila spec. vom Saleve. Pictet bildet die
Larve T. XV fig. 5 ab, sie ist der Rh. vulgaris ähnlich, aber
ohne äussere Athemwerkzeuge; die Nymphe besitzt eine Hülte
und ein Gehäuse.
144
.m' 6. Rhyacophila spec. Pictet bildet T. XV fig. 5 b. c.
Larve und Gebäuse ab 5 die Larve ohne äussere Athemwerk-
zeuge ist der von Rh. ciliata analog; die Nymphenhülle ist
wie bei jener Art; das 8 mill. lange und 5 mill. breite Ge-
häuse ist aus kleinen Steinen auch auf der Unterseite gebil-
det, ähnlich der Gattung Trichostoma, und ist, wenigstens in
der Jugend, beweglich.
Fortsetzung folgt.
Zur Acidalia Beckeraria. )
Ich habe im Jahrg. 24 p. 346 der Entom. Zeitung eine
kleine Berichtigung zu meinem Necrolog des Joh. Jos. Becker
gegeben, in welchem ich irrthümlich der Meinung war, die
von Herrn Lederer beschriebene Acidalia Beckeraria sei nach
ihm benannt, während sie den Namen nach Herrn A. Becker
in Sarepta führt, wie ich durch den Geber des Namens, Herrn
Heinrich Benno Möschler in der Ober -Lausitz später mitge-
theilt erhielt. Ich hatte hierbei den unsclmldigen und Niemand
verletzen könnenden, jedoch völlig berechtigten Wunsch aus-
gesprochen, Namengeber sollten doch stets bemerken, welche
Personen sie durch Beilegen des Namens haben beehren wol-
len. Es geschah dieses stets von Linne, Fabricius, Latreille
und fast allen späteren Entomologen und wurde nur in neuerer
Zeit öfter ausser Acht gelassen.
Obgleich Herr Lederer in seinem Werkchen über die Span-
ner p. 94 sagt, dass er nicht wisse, wer diesen Namen ge-
geben habe, so nimmt er doch meine Bemerkung, die über-
haupt an die Entomologen gerichtet war, in der Wiener Ent.
Monatsschrift Bd. 8 p. 58 sehr übel auf, indem er mich hierin
öffentlich auffordert, ich möge doch erklären, wie ich dazu
komme, meine unmuthige Bemerkung an ihn zu adressiren,
— Ich überlasse es allen urtheilsfähigen Männern zu entschei-
den, ob in den von mir gebrauchten Worten eine Verletzung
des Herrn Lederer gefunden werden kann, an den ich, als
ich dieses schrieb, gar nicht dachte. Ich erkläre übrigens
gerne dem jungen Manne, dass es mir nicht in den Sinn
gekommen ist, noch in den Sinn kommen wird, mit ihm Strei-
tigkeiten anzufangen, oder ihn beleidigen zu wollen.
Ich habe seit länger als einem halben Jahrhundert mit
den namhaftesten Männern der Wissenschaft in lebiiaftem
Verkehr gestanden, aber mit diesen ist mir nie eine ähnliche
Erörterung vorgekommen und werde ich es auch in der Folge
nicht unterlassen, in wissenschaftlichen Dingen meine Meinung
öffentlich auszusprechen. C. v. Hey den.
145
Einige neue Dolichopoden aus dem Bayerischen
Hochgebirge
von
A. €ier»taeker.
1) Argyra incompta, nov. spec. Diagn. Viridi-aenea,
thorace coerulescenti, hypostomate atro, pedibus flavis, femo-
libus anterioribus fere totis, pedum posticorum femoribus ti-
biisque apice, tarsis totis nigro-piceis. Long. lin. 2 mas.
Zu den Arten ohne Silberglanz auf Thorax und Hinter-
leib gehörend, metallisch grün, auf Thorax und Schildchen
mehr blaugrün. Hinterkopf dunkel erzgrün, weiss bereift,
Stirn und Untergesicht tief und matt schwarz, erstere ober-
halb der Fühler, letzteres nur ganz unten über den Tastern
in geringer Ausdehnung und schwach silberschimmernd. Ta-
ster und Fühler schwarz, das erste Glied dieser oberhalb
behaart, um die Hälfte länger als das zweite; das Endglied
länglich dreieckig mit stumpfer Spitze und ziemlich weit vor
dieser eingelenkter Borste, welche die Fühler selbst etwas
an Länge übertrifft und anscheinend nackt ist. Die Oberfläche
des Thorax und Schildchens ausser der gewöhnlichen Bebor-
stung nicht behaart, ersterer an den Schultern in geringer
Ausdehnung weiss schimmernd, zwischen diesen ganz vorn
mit Anfängen von broncegrünen Striemen. Brustseiten schie-
fergrau, nach vorn mit deutlichen grünen Reflexen. Flügel
fast glashell, erste Längsader weit vor der Flügelmitte, fast
in gleichem Abstand von der Wurzel und der Mündung der
zweiten Längsader, in die Costa einmündend, die vierte unter
schwacher Biegung zur dritten convergirend. Schwinger und
Schüppchen gelb, letztere mit schwarzer Spitze und eben-
solchen Wimperhaaren, Vorderhüften pechbraun mit gelb-
licher äusserster Spitze und langer schwarzer Behaarung;
hintere Hüften schwärzlich schiefergrau. Beine blassgelb.
Vorder- und Mittelschenkel bis auf die Spitze, die hintersten
dagegen nur an der äussersten Basis und längs des Spitzen-
drittheiles pechbraun; eine gleiche Färbung zeigt ausserdem
das letzte Drittheil der Hiuterschienen und die ganzen Hinter-
tarsen. Alle drei Schenkelpaare sind unterhalb und die Vor-
derschenkel auch auf der Aussenseite mit langen, weichen,
schwarzen Haaren gewimpert, die Vorderschienen aussen nur
mit zwei, die mittleren mit vier längeren Borstenhaaren be-
setzt; auch die Hinterschienen zeigen an der Aussenseite nur
drei und zwar wenig markirte stärkere Borsten, während sie
bei der Seitenansicht vorn und hinten ziemlich lang und dicht
10
146
gewimpert ersclieinen. Die Vordeitai-sen sind deutlich länger
als ihre Schienen, der Metatarsus reichlich so lang wie die
vier übrigen Glieder zusammengenommen, auf der Rückseite
mit etwa acht schrägen Stachelbörstchen besetzt; die vier
Endglieder, von denen das vorletzte das kürzeste ist, sind
selbst gegen die Spitze hin kaum merklich gebräunt. Die
Mitteltarsen sind nicht ganz von Schienenlänge, der Metatarsus
auch hier den folgenden Gliedern zusammen gleich, das vierte
und fünfte an der Spitze deutlich pechbraun. Die Hintertarsen
endlich sind ziemlich von Schienenlänge, der kräftige Meta-
tarsus etwAS kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen-
genommen. — Der ziemlich lange und schmale, nach hinten
etwas zusammengedrückte Hinterleib zeigt ausschliesslich
schwarze Behaarung, an der Basis und seitlich eine zarte
graue Bestäubung und etwas lichter gefärbte Einschnitte; eine
gelbe Fleckung ist auf der Oberseite nirgends sichtbar, doch
scheinen die drei ersten Ringe, gegen das Licht gehalten,
seitlich gelb durch. Das Hypopygium nebst den sehr kleinen
Endlamellen ist pechschwarz.
Das Männehen Anfang August's bei Kreuth im Bayerischen
Hochgebirge gefangen; Weibchen unbekannt.
Anm. Von Arg. grata Loew, aristata Gerst. , magnicornis und
elongata Zetterst., welche ebenfalls des Silberschimmers auf Thorax
und Hinterleib entbehren, unterscheidet sich die vorstehende Art schon
durch das matt schwarze Untergesicht, ausserdem auch durch die
schwarze Färbung der Vorder- und Mittelschenkel, so wie durch die
ganz gelbe der Vordertarsen.
Ausser der vorstehend beschriebenen Art fanden sich in
der ersten Hälfte des August bei Kreuth und Reichenhall fol-
gende Arten der Gattung: Arg. diaphana Fab. mas. et fem.
vereinzelt (fliegt bei Berlin nur im Frühling), Arg. leuco-
eephala Meig. mas. et fem. häufig, Arg. argentina Meig.
mas. et fem. sehr häufig und Arg. auricollis Meig. mas. et
fem. gleichfalls nicht selten. Von den drei letzten Arten wa-
ren die "Weibchen ungleich häufiger als die Männchen; in den
Morgenstunden eines besonders günstigen Tages fanden sich
dieselben in der nächsten Umgebung des Wildbaches zu Hun-
derten ein, während die Männchen daselbst fast ganz fehlten.
— Argyra argentina und auricollis Meig. fing ich gleich-
falls zu Anfang des August auch im Sächsischen Erzgebirge
und bei Teplitz.
2) Xiphandrium sagax, nov. spec. Diagn. Viridi-
metallicum, fronte humerisque albo-micantibus, coxis anticis
apice pedibusque flavis, tarsis tantum ab articuli primi apice
infuscatis. Long. lin. IVg (mas.) — IVg (fem.)
147
Mas. Antennavum articulo ultimo longissimo, sensim aeu-
minato, seta brevissima; appendicibus hypopygii
externis brevibus, bilamellatis.
Männchen. Metallisch grün, auf Thorax und Schildchen
lebhafter, mit einem Stich ins Blaue. Hinterkopf bläulich
schiefergrau mit rein weisser Behaarung der Backen; Stirn
blaugrün mit lebhaftem silberweissem Schimmer, Untergesicht
breit, silberweiss, Taster schwarz mit weissem Saume. Fühler
beträchtlich länger als Thorax und Schildchen zusammenge-
nommen, schwarz; erstes Glied oberhalb nackt, nur wenig
länger als das gerade abgestutzte zweite; Endglied äusserst
langgestreckt, überall dicht behaart, von der Mitte ab sehr
allmälig verschmälert und zugespitzt, Borste sehr kurz, griffei-
förmig, höchstens so lang als das Endglied in der Mitte breit.
Thorax ausser den langen schwarzen Borsten mit sehr ver-
einzelten kürzeren Börstchen besetzt, zart graugelb bestäubt,
auf und besonders unterhalb der Schulterbeulen lebhaft weiss
schimmernd; Brustseiten dicht silbergrau bestäubt, die grüne
Grundfarbe aber deutlich durchscheinend. Flügel leicht und
gleichmässig graubraun getrübt, merklich breiter als bei Xiph.
caliginosum, besonders mit stärker gerundetem Hinterrande;
Querader sehr steil und um ihre doppelte Länge vom Hinter-
rande entfernt, vierte Längsader kaum geschwungen und in
ihrem letzten Absclfnitt fast ganz mit der dritten parallel laufend.
Schwinger röthlich gelb, Deckschüppchen lichter gelb, mit
w^eisslichen Wimperhaaren. Vorderhüften licht grau mit gel-
bem Spitzendrittheil, dicht weiss behaart; hintere Hüftpaare
schiefergrau, das letzte mit einzelner, wegstehender weisser
Borste. Beine röthlich gelb, Schenkel oberhalb gegen die
Spitze hin mit bräunlicher Längslinie, welche auf dem dritten
Paar am deutlichsten, auf dem mittleren kaum hervortritt;
an allen drei Beinpaaren nur die Tarsen von der Spitze des
ersten Gliedes an allmälig stärker gebräunt. Vorderschenkel
gegen die Basis hin unterhalb mit einigen kurzen Härchen,
die mittleren nahe der Spitze vorn und hinten, die hinteren
nur vorn mit einem längeren Borstenhaar besetzt. Vorder-
schienen mit drei Borsten an der Aussenseite, von denen zwei
zusammen am Ende des ersten Vierttheils, die dritte in der
Mitte steht; Vordertarsen etwas länger als ihre Schienen,
der Metatarsus so lang wie die drei folgenden Glieder zu-
sammengenommen , an der Spitze unterhalb nicht erweitert.
Mittelschienen aussen gleichfalls mit drei. Hinterschienen sogar
nur mit zM^ei Borsten, der hinterste Metatarsus ganz einfach,
so lang wie das zweite Glied. — Hinterleib ganz metallisch
grün, oberhalb schwarz beborstet, seitlich längs der vorderen
Hälfte weiss behaart; Hypopygium schwarz, unterhalb grau
10*
148
bereift. Die inneren Appendices nicht hervortretend, die äus-
seren braunschwarz, kurz, gabelig getheilt, mit längerem und
stumpferem inneren und um die Hälfte kürzerem äusseren Lap-
pen, beide ring&herum lang gewimpert.
Bei dem etwas grösseren und kräftiger gebauten Weib-
chen ist die Stirn noch dichter, fast ebenso dicht weiss be-
stäubt wie das Untergesicht, welches doppelt so breit als
beim Männchen ist; die grossen Taster sind grauschwarz mit
•weissem Saume, schimmern aber von der Seite gesehen gleich-
falls ganz weiss. Das Endglied der Fühler ist länglich drei-
eckig, um y.j länger als breit, an der Spitze leicht abgestutzt,
die Borste deutlich zweigliedrig, fein pubescent, etwa von
dreifacher Länge des dritten Fühlergliedes. Die Flügel sind
zwischen der Costa und der zweiten Längsader licht bräun-
lich, im Uebrigen mehr wässrig grau getrübt. Der Hinterleib
ist an den Seiten der beiden ersten Ringe kürzer und mehr
gelblich behaart, die metallisch grüne Färbung oberhalb in
das Messing- und Kupferfarbige spielend.
Ich fing diese Art in mehreren Exemplaren beider Ge-
schlechter Anfang Augus t's bei Kreuth ; die Zusammengehörig-
keit von Männchen und Weibchen ist durch ein in copula
gefangenes Pärchen sicher gestellt.
Anmerk. Die Art steht in nächster Verwandtschaft mit Xiph
fissum und dissectum Loew (Stett. Ent. Zeit. XI*p. 128 f.), denen sie
sich in der Form der äusseren Appendices des männlichen Hinter-
leibes anschliesst, von denen sie aber, abgesehen von der Fühlerbil-
dung, schon durch die ganz gelben Hinterschienen abweicht.
Ausser Xiphandrium sagax traf ich bei Kreuth zu Anfang
des August nur noch Xiph. caiiginosum Meig., welches im
männlichen Geschlecht bereits selten, im weiblichen dagegen
überall sehr gemein war. Die Gattung Syntormon Loew
war durch Synt. Zelleri Loew (Männchen), Saucropus
Loew durch Sauer, palli dus Fall., Xanthochlorus Loew
durch Xanth. tenellus Wied. und ornatus Halid. vertre-
ten. Porphyrops-Arten wurden gar nicht mehr angetroßen.
3) Sympycnus plantaris, nov. spec. Diagn. Anten-
narum articulo tertio abbreviato, apice tantum piloso, femo-
ribus nigro-piceis, apice flavis. Long. lin. 1 '/g J^as. et fem.
Mas. Tarsis anticis abbreviatis, articulo ultimo dilatato,
pulvillis auctis : tibiis tarsisque posticis nigro-piceis,
his articulo tertio abbreviato, intus fasciculato.
Männchen. Dem Symp. brevimanus Loew (Neue Bei-
träge V p. 93) zunächst stehend, dunkel metallisch grün, grau
bereift, auf dem Thorax und Schildchen mit etwas bläulichem
Anfluge. Hinterkopf und Stirn graugrün, das silberweisse
Untergesicht bis über die Mitte hinaus die Augen trennend,
149
schmal, nach unten allmälig noch mehr verengt. Fühler
schwarz, das Endglied kurz, breiter als lang, dreieckig, die
Behaarung auf die stumpfe Spitze desselben in Form eines
kleinen Büschels beschränkt; Borste pubescent, an der Basis
deutlich verdickt. Beborstung des Thorax und Schildchens
schwarz, die Brustseiten bläulich schiefergrau. Flügel wässrig
grau getrübt, längs des Vorderrandes sehr leicht gebräunt,
an der Basis keilförmig verengt; Querader fast um ihre drei-
fache Länge vom Hinterrande entfernt, mit deutlicher Krüm-
mung nach aussen, Schwinger weisslich gelb, Deckschüppchen
hell gewimpert. Hüften schwärzlich schiefergrau, das vordere
Paar mit hellgelber Spitze, auf der ganzen Vorderfläche dicht
silberweiss behaart. Schenkel pechschwarz, mit grünem Me-
tallglanz, an den beiden ersten Paaren das Spitzendrittheil,
am letzten nur die äusserste Spitze gelb; Vorder- und Mittel-
schienen gelb, die hintersten pechschwarz. An den Vorder-
beinen sind die Schienen beiderseits mit gesperrten, innerhalb
etwas längeren Haaren gewimpert, die Tarsen um ein Drit-
theil kürzer als die Schienen; der Metatarsus gelb, mit scharf
abgesetzter schwarzer Spitze, fast so lang wie die drei sehr
kurzen, pechschwarzen folgenden Glieder zusammengenommen,
das Endglied vergrössert, breitgedrückt, tief schwarz, mit
stark vergrösserten, rundlichen, bräunlich weissen Pulvillen.
An den Mittel beinen sind die Schienen schlank, innerhalb kurz
und gesperrt bewimpert, ausserhalb mit drei längeren schwar-
zen Borstenhaaren besetzt; die Tarsen schlank, von Schienen-
länge, bräunlich gelb mit dunkeleren Spitzen der einzelnen
Glieder, der Metatarsus nicht ganz so lang wie die drei,
an Länge abnehmenden, folgenden Glieder zusammengenom-
men, das Endglied etwas kürzer als das vierte, verbreitert,
flach gedrückt, tief schwarz. An den Hinterbeinen führen
die Schenkel gleich denen des zweiten Paares vorn nahe
der Spitze eine einzelne Borste; die nur an der äussersten
Basis etwas gelb gefärbten Scliienen sind wie die Tarsen
von kräftigem Bau, letztere deutlich Jiürzer als erstere und
gleichfalls pechschwarz. Der Metatarsus deutlich länger als
das zweite Glied, das dritte nur halb so lang als das zweite
und von der Seite gesehen leicht verbreitert; an seiner Innen-
seite trägt dasselbe etwa sechs grobe, wegstehende Borsten,
während das vierte hier mit einigen gesperrten, borstenför-
migen Dörnchen besetzt ist. — Hinterleib am ersten Ringe
mit langen silberweissen, sonst mit schwarzen Haarborsten
bekleidet.
Beim Weibchen ist das ziemlich breite Untergesicht
gleich der Stirn grünlich grau bestäubt, die Taster graubraun
schimmernd, mit weissem Saume; das Endglied der Fühler
150
noch kürzer als beim Männeben, doppelt so breit als lang,
mit wenig markirter, aber ähnlich behaarter Spitze. An den
Vorderbeinen sind die Schenkel an der Spitze in etwas wei-
terer Ausdehnung gelb, die Schienen nicht gewimpert, aber
dafür an der Aussenseite von der Mitte ab fein kammartig
beborstet; die Tarsen reichlich von Sclüenenlänge, die Glieder
bis zum vierten allmälig an Länge abnehmend und vom Gel-
ben in's Pechbraune übergehend, das Endglied wieder ein
wenig länger und breiter als das vierte. An den Mittelbeinen
sind die Schenkel fast ganz schmutzig gelb, nur gegen die
Basis hin leicht gebräunt, an den Hinterbeinen die Schienen
gelbbraun mit dunklerer Spitze, die Tarsen einfach; die bei-
den ersten Glieder derselben gleich lang, das dritte zwischen
dem zweiten und vierten in der Länge die Mitte haltend.
Ich fing ein einzelnes Pärchen dieser interessanten und
durch die Erweiterung der männlichen Tarsen an Dolichopus
erinnernden Art Anfang Augusfs bei Kreuth.
4) Sympycnus spiculatus, nov. spec. Diagn. Anten-
narum articulo tertio oblongo-triquetro, undique piloso, alarum
squamis apice nigris nigroque ciliatis, pedibus omnibus coxis-
que anticis flavis, tarsis posticis basi excepta nigro - piceis.
Long. lin. 1^^ — !%^ mas. et fem.
Mas. Tarsorum posticorum articulo tertio secundi lon-
gitudine, apice intus longe setoso.
Männchen. Dunkel metallisch grün, auf dem Thorax
mit lichter, grünlich-grauer Bestäubung. Hinterkopf und Stirn
licht bläulich schiefergrau bestäubt, Untergesicht und Taster
glänzend silberweiss, ersteres nach unten nur wenig verschmä-
lert und die Augen in ihrer ganzen Länge trennend. Fühler
schwarzbraun, das Endglied deutlich länger als breit, ziemlich
spitz dreieckig, überall behaart; Borste deutlich pubescent,
an der Basis nicht merklich verdickt. Beborstung des Tho-
rax und Schildchens schwarz; Brustseiten bläulich schiefer-
grau, ziemlich glänzend. Flügel wenig grau, fast glashell,
mit schwacher bräunlicher Trübung am Vorderrande. Schwin-
ger und Deckschüppchen gelb, letztere mit schwarzem Punkt
an der Spitze und dunkelen Wimperhaaren. Beine mit Ein-
schluss der Hüften gelb, doch sind die weiss behaarten Vor-
derhüften an der äussersten Basis leicht gebräunt, die beiden
hinteren Paare auf der oberen Hälfte der Aussenseite bräun-
lich schiefergrau; die Hinterhüften tragen ein wegstehendes
schwarzes Borstenhaar. Mittel- und Hinterschenkel vor der
Spitze mit einer einzelnen Borste besetzt, die Vorderschienen
gar nicht, die hinteren in gewöhnlicher Weise beborstet; die
Hinterschenkel oberhalb mit licht pechbrauner Längslinie.
Vordertarsen länger, Mitteltarsen eben so lang wie die ent-
151
sprechenden Schienen, beide von der Spitze des ersten Gliedes
ab allmälig gebräunt. Hintertarsen deutlich kürzer als ihre
Schienen, von der Spitze des Metatarsus an schwarzbraun;
das erste Glied um die Hälfte länger als das zweite, welches
genau so lang wie das dritte ist; dieses an der Spitze mit
drei nach innen und hinten gerichteten langen Stachelborsten,
von denen die letzte am längsten und mehr dornartig ist,
besetzt. Gegen diese drei ersten, in gewöhnlicher Weise kräf«
tig entwickelten Tarsenglieder stechen die beiden letzten durch
ihre Dünnheit und geringere Länge ziemlich auffallend ab. —
Hinterleib überall schwarz beborstet, die Bauchseite des fünf-
ten Ringes in einen Buckel aufgetrieben, welcher eine abste-
hende Borste trägt. Die sehr kleinen Endlamellen des Hypo-
pygium sind pechbraun, mit weisser Bewimperung.
Beim Weibchen ist das üntergesicht doppelt so breit
als beim Männchen und nebst den Tastern mehr silbergrau,
das Endglied der Fühler von gleicher Form und Grösse. Die
Flügel sind auf der Fläche stärker grau, am Vorderrand in-
tensiver braun getüncht. Die dunkele Färbung an der Basis
der Vorder- und der Aussenseite der hinteren Hüften ist in-
tensiver, mehr schwärzlich und ebenso tritt auf der Oberseite
der Hinterschenkel der dunkele Längswisch deutlicher hervor.
Die Hintertarsen sind auch beim Weibchen merklich kürzer
als die Schienen, doch ist hier das zweite Glied ein wenig
länger als das einfache dritte und die beiden letzten nicht
auffallend dünner als die vorhergehenden.
Unter zahlreichen Weibchen fand sich nur ein Männchen ;
Anfang August's bei Kreuth. — Mit den beiden vorstehenden
Arten wurden gleichzeitig Sympycnus aeneicoxa Meig.
(== S. brevicornis Zetterst.) und annulipes Meig., von bei-
den jedoch nur Weibchen, angetroff"en.
Von Campsicnem US- Arten fing ich ausser dem auch bei
Kreuth häufig vorkommenden Camps, curvipes Fall, den
von Loew (Neue Beitr. IV p. 47) beschriebenen Camps, um-
bripennis zu mehreren Exemplaren beider Geschlechter;
soM'ohl bei Kreuth als in der Ramsau bei Berchtesgaden war
derselbe in der Nähe von Wasserfällen und Quellen nicht
selten.
Von Hydrophoren traf ich Hydr. vireus Meig. An-
fang September's zahlreich am Ufer der Donau bei Wien,
Hydr. balticus Meig. Anfang August's bei Altenburg auf dem
Kamme des Sächsischen Erzgebirges (2800') in der Nähe
einer Wasserleitung. Der schöne Liancalus virens Scop.
fand sich Anfang August's bei Kreuth überall häufig an Wasser-
fällen, noch häufiger im Englischen Garten zu München, wo
er die am Ufer der Isar aufgehäuften Felsblöcke fast schaa-
152
renweise besetzt hielt. Ein einzelnes Exemplar desselben
beobachtete ich ferner auf der Höhe des Sächsischen Erzge-
birges (28000-
Die Medeter US- Arten waren im Gebirge sehr sparsam
vertreten; ausser dem gemeinen Med. jaculus Meig. fand ich
ein einzelnes Exemplar des Med. infumatus Loew (Neue
Beitr. V p. 52) bei Berchtesgaden an einem Kiefernstumpfe
und ein Exemplar des Med. apicalis Zetterst. (Dipt. Scand.
II p. 452 No. 12) bei Kreuth.
5) Gj'mnopternus dysopes, nov. spec. Diagn. Ob-
scure viridi-aeneus, fronte, hypostomate thoraceque umbrino-
tomentosis, ciliis oculorum inferioribus pedibusque nigris, ge-
nubus anticis ferrugineis. Long. lin. 1% lin. fem.
Zu den kleinen Arten mit schwarzen Cilien am unteren
Augenrande, schwarzen Beinen und nacktem Schildchen ge-
hörend , noch beträchtlich kleiner und besonders zierlicher
gebaut als G. vivax Loew (Neue Beitr. V p. 19), von dem
er sich auch schon durch dunkelere, mehr schwärzlich grüne
Körperfärbung unterscheidet. Beim Weibchen ist die Stirn
gleich dem Untergesicht so dicht bräunlich grau bestäubt,
dass die Grundfarbe nicht mehr zu erkennen ist; das Unter-
gesicht ist ziemlich breit, abwärts leicht verengt, die Taster
schwarz, grau schimmei-nd. Fühler schwarz, an der Spitze
pechbraun durchscheinend, das Endglied gross, eiförmig, die
dicke, deutlich zweigliedrige und kurz behaarte Fühlerborste
dicht vor der Spitze in einem Ausschnitt des Oberrandes ein-
gefügt. Thorax und Schildchen zuweilen mit Kupferschimmer,
gewöhnlich dunkel metallisch grün, doch ist die ganze Ober-
fläche des ersteren so dicht umbrabraun bestäubt, dass bei
der Beleuchtung von vorn die metallische Grundfarbe durch-
aus nicht zu erkennen ist oder sich höchstens auf zwei feinen
Längsstriemen beiderseits von der Mittellinie bemerkbar macht.
Brustseiten unter der lichtgrauen Bestäubung grünlich schim-
mernd. Flügel fast glashell, nur längs der Adern wässrig
braun getüncht, am Vorderrande nicht dunkeler; vierte Längs-
ader mit gleicher Convergenz zur dritten wie bei G. vivax,
die hintere Querader dagegen auffallend stark gegen die Flü-
gelbasis hin gerückt, reichlich um 2y2 ilirer Länge von dem
Hinterrande entfernt, auf der fünften Längsader fast senkrecht
stehend. Schüppchen gelb mit schwärzlichem Saume und
schwarzen Wimpern, Schwinger gelb mit pechbrauner Längs-
strieme auf dem Stiel. Hüften schwarz, grau bereift, die vor-
dersten mit etwas gelbbraun durchscheinender Spitze; Beine
schwarz, Vorderschenkel mit deutlicher gelber Kniespitze,
wie sie in sehr geringer Ausdehnung auch an den Mittel-
schenkeln hervortritt. Mittel- und Hintei schenke! mit einer
153
einzelnen Borste vor der Spitze, die Beborstung an den Vor-
derschienen spärlich, an den hinteren Paaren reichlicher, die
Borsten selbst aber ziemlich schwach und kurz. Metatarsus
der Vorderbeine nur wenig kürzer als die vier folgenden
Glieder zusammengenommen; zweites Glied der Hintertarsen
deutlich länger als das erste und fast den beiden folgenden
zusammen gleich. Hinterleib ohne das dichte Toment des
Vorderkörpers, nur seitlich fein weisslich bereift, Beborstung
schwarzbraun.
Diese Art scheint in mehrfacher Beziehung dem G. inor-
natus Loew (Neue Beitr. V p. 20) sehr nahe verwandt, von
dem sie sich indessen durch die geringere Grösse, die Fär-
bung der Stirn, die nicht schwärzlich getrübten Flügel u. s. w.
unterscheidet.
Anfang August's häufig bei Kreuth an Wasserfällen; die
hier allein beobachteten Weibchen setzten sich auf die vom
Wasser bespülten Steine.
Ausser Gymn. dysopes fanden sich gleichzeitig bei
Kreuth G. vivax Loew, celer Meig., germanus Wied. und
G. Sahlbergii Zetterst.; letzterer, welcher gleichfalls ein
steter Besucher der Wasserfälle war, fand sich ausserdem
auch an schattigen Stellen auf Blattpflanzen; ausser Kreuth
auch bei der Ramsau und am Königssee bei Berchtesgaden,
ferner auf der Höhe des Sächsischen Erzgebirges (Geising bei
Altenberg) und auf den Vorbergen bei Teplitz.
Hercostomus cretifer Halid. traf ich bei Kreuth an
einem Wasserfall und bei Tharand an einer Wehr stets in
sehr unstetem und andauerndem Fluge (ähnlich demjenigen
der Pilzmücken und mancher Empiden), welcher von denje-
nigen der Gymnopternen und der meisten Dolichopoden über-
haupt sehr auffallend verschieden ist; selbst ein copulirtes
Pärchen erbeutete ich im Fluge. — Den schönen Hypophy 1-
lus discipes Ahr. traf ich am Wildbache bei Kreuth auf
niederen Pflanzen eines Morgens in grösserer Anzahl, dann
aber nicht wieder. Herc. obscurellus Fall, fand sich in
der Ramsau in der Nähe einer Quelle.
Von Tachytrechus notatus Stann. traf ich die bei
Loew (Neue Beitr. V p. 14) erwähnte Varietät mit fast ganz
schwarzen Beinen, an denen nur die Spitze der Vorder- und
Mittelsclienkel, so wie die äusserste Basis der Vorderschienen
gelb gefärbt ist, zu einigen Exemplaren beider Geschlechter
an einem fast versiechten Wasserfall bei Kreuth an. Sie sind
sämmtlich kleiner als die bei Berlin am Strande von Seen vor-
kommenden Exemplare, haben den dunkelen Fleck auf der
Biegungsstelle der vierten Längsader der Flügel kaum ange-
deutet und durchweg ein etwas breiteres Untergesicht, auch
154
eine merklich dichtere und lebhaftere, mehr rostrotiie Bestäu-
bung der Oberseite des Thorax. Da mir zwischen den unter
sich ganz übereinstimmenden Exemplaren aus der Ebene und
den letzteren aus den Alpen keinerlei Uebergänge vorliegen,
so scheint mir die Art-Identität beider noch nicht ganz ausser
Zweifel und ich möchte für die Alpen-Exemplare mit dunke-
lea Beinen wenigstens vorläufig den Namen Tach. obscu-
ripes vorschlagen, welcher für den Fall, dass die Art sich
nicht bewähren sollte, mindestens eine recht auffallende, viel-
leicht dem Gebirge eigene Varietät bezeichnen würde.
Von Dolichopus- Arten wurden von Anfang bis Ende Au-
gust's bei Kreuth und Berchtesgaden angetroffen : Dol. aeneus
de Geer, equestris Halid., signatus Meig., plumipes Scop.,
popularis Fall., discifer Stann., trivialis Halid. und fa-
st uosus Halid.; ausserdem von seltneren oder weniger ver-
breiteten Arten: Dol. atripes Meig. an Wasserfällen bei
Kreuth (ausserdem auph auf dem Kamm des Sächsischen Erz-
gebirges bei Zinnwald an ausgetrockneten Lachen), D. plu-
mitarsis Fall, in der Ramsau bei Berchtesgaden, D. urba-
nus Meig. bei St. Bartholomae am Königssee. — Dol. vi-
tripennis Meig. fand sich in Gesellschaft des D. atripes
zahlreich auf dem Kamm des Sächsischen Erzgebirges, D.
lepidus Stäg. einzeln bei Altenberg und Tharand.
155
Lepidopterologisches
von
A. Gärtner, Rechnungsrath in Brunn.
I.
Atychia Äppendiculata Bsp.
Ob es der geographisch kargen Verbreitung oder dem
ungünstig lokalen Aufenthalte der Atychien zuzuschreiben ist,
dass sämmtliche Arten dieser Gattung rücksiehtlich ihrer Ent-
wicklungsgeschielite noch unbekannt geblieben sind, oder ob
die tiefe Verborgenheit ihrer ersten Stände und die hiedurch
nachtheilig beeinflusste Thätigkeit unserer Fachgenossen hieran
Schuld trägt, wird Jeder, insofern er sich mit diesen Arten
in eine Verbindung gesetzt hat, selbst beurtheilen können.
Gewiss ist es, dass die Titelart schon als Falter in der topo-
graphischen Lage ihres Standortes, so %vie in ihrem massigen
Auftreten einen solchen Schutz gefunden, dass Manchem ihr
launistisches Vorkommen nur traditionell bekannt ist.
In unserer Gegend ist Äppendiculata die einzige Reprä-
sentantin ihres Geschlechtes. Sie bewohnt von Strauch und
Baum entblösste Anhöhen, deren dürftige Flora, wenn nicht
von der Sonne versengt, so von Schafheerden abgeweidet
wird. Solche Lokalitäten sind nicht lockend genug, um sich
als Ausgangspunkte entomologischer Thätigkeit anzuempfehlen,
weshalb es erklärlich ist, wenn der Falter unbeachtet und
sohin dessen Brut unbehelligt bleibt.
Für mich war diese Bergbewohnerin eben wegen dieses
Umstandes interessant geworden, weshalb ich mich nicht nur
über ihre hierortige Verbreitung unterrichtet, sondern auch
mit den Eigenthümrichkeiten des Falters vertraut gemacht
und gefunden habe, dass der Mann sehr gern im Sonnen-
scheine, besonders aber vor Sonnenuntergang nach kürzeren
oder längeren Unterbrechungen die wüsten Plätze im raschen
Fluge durchstreift, wogegen das Weib einen Grashalm kopf-
aufwärts und unbeweglich mit angezogenen Flügeln besetzt
hält. Dasselbe ist unfähig, eine Ortsveränderung durch den
Gebrauch seiner Flügel zu vermitteln, sondern bewerkstelligt
dieselbe blos durch die Geläufigkeit seiner Gehorgane, was
für mich in sofern von Bedeutung war, als sich daraus der
sichere Schlupss folgern liess, dass sein Aufenthalt auch seine
Geburtsstätte, und zwar mit Rücksicht auf den erwähnten
Zustand dieser Bergflora eine unterirdische sei.
156
sten Stände waren, mich mit den dort vorkommenden \venigen
Pflanzenarten bekannt zu machen; sodann mehrere weibliche
Appendiculata einzusammeln, um, falls? sie Eier legen sollten,
die daraus entwickelten Räupclien auf die eingesetzten Topf-
gewächse zu vertheilen; allein nicht ein Weib hat meinen
Erwartungen entsprochen, ja keines derselben überlebte 24
Stunden den Verlust seiner Freiheit. Ich bestimmte mich da-
her für die Anwendung eines anderen, obgleich mühsamen
und zeitraubenden Mittels, indem ich jede Pflanze, welche
von einem weiblichen Falter occupirt wurde, aushob und die-
selbe in allen ihren Theilen untersuchte, ob nicht eine Spur
von zurückgelassener Puppenhülle oder Puppenlager vorhanden
sei. Es sind aber viele Sommer fruchtlos verstrichen, bis ich
endlich am 16. April an einer Stelle unseres an Erinnerungen
reichen, aber vegetationsarmen Spielberges abermal an einem
Halme der Festuca ovina L. ein sitzendes Weib traf und den
Grasbusch gewohnter Weise ausstach und dessen W^urzeln
untersuchte. Die gesuchte Puppenhülle habe ich zwar nicht
gefunden, stiess aber in den oberen Wurzeltrieben auf ein
röhrenförmiges, mit Erdkörnern überworfenes Gespinnst, wel-
ches in die Decke der Erde mündete und von einer lebenden
schon falterreifen Puppe bewohnt wurde, deren Grösse im
richtigen Verhältnisse zu einem App.endiculata-Falter stand.
Obwohl ich die auf jener isolirten Stelle befindlichen
Grasbüsche sämmtlich in ihrem Wurzelwerke durchsuchte, so
konnte ich dennoch keine Puppenhülle entdecken, was von der
herum vacirenden Lebensweise des Weibes, ungeachtet ihrer
scheinbaren Ruheliebe, ein sprechendes Zeugniss giebt.
Schon der folgende Tag machte meiner Ungeduld ein
Ende, denn um die sechste Morgenstunde erblickte ich in dem
Zwinger eine bereits entwickelte weibliche Appendiculata,
diesmal aber auf dem Halme kopfabwärts sitzend, wo sie ihre
dreigliedrige verschiebbare weissliche Legeröhre, von der Länge
ihres Leibes, hoch aufrichtete. —
Der blosse Umstand, dass die Raupe sich in den Wur-
zeln der Festuca ovina verpuppt hat, liefert wohl noch keinen
vollständigen Beweis, dass sie auch darin lebe. Um jedoch
denselben befriedigend herstellen zu können, stand mir noch
eine Aufgabe bevor, deren Lösung keine leichte war; denn
auf der weiten, mit zahllosen Grasbüschchen überdeckten har-
ten Erdfläche, bei dem Abgange jedes äusseren Merkmales,
jenes Pflanzen -Exemplar ausfindig zu machen, .welches von
der gesuchten Raupe bewohnt wird, war eine Arbeit, welche
gewiss viel Mühe, aber wenig Unterhaltung versprach. Aber
auch dieser Standpunkt wurde überwunden! —
Mit Anbruch des ersten Frühjahres wühlte ich gründlich
157
in dem Wurzelwerke der genannten Pflanze und fand darin
Raupen von so eigentliümlieher Gestalt, dass ich sie eher für
eine Käfer- als für eine Falterlarve hielt, wodurch ich mich
verleiten liess, dieselben anfänglich liegen zu lassen. Erst in
der Folge wurde ich nach einer sorgfältig vorgenommenen
Untersuchung meines Irrthumes geM'ahr. Ihr zum Theile se-
sien-, zum Theile cossusartiges Aussehen liess mich in ihr eine
Appendiculata vermuthen. Einige schienen im Verhältniss zum
Falter erwachsen zu sein, wogegen die Mehrzahl um zwei
Drittel kleiner waren und ihre allzufrühe Jugend verriethen.
Dieser grosse Abstand liess die Annahme zu, dass ich es hier
mit zwei Generationen zu thun habe.
In der Regel leben sie in dem oberen Theile des Wur-
zelwerkes, wo sie in verschiedenen Richtungen Gänge machen,
die ausgesponnen und mit grünen Excrementen gefüllt sind,
welches Merkmal das Durchsuchen erleichtert.
Die unerwachsenen Raupen sind fettweiss, im vorgerück-
ten Alter werden sie gelblich weiss, im erMachsenen Zustande
rein gelb, in allen Stadien aber nackt. Ihre ersten drei Ringe
sind ungemein wulstig, worunter sich wieder der erste hierin
am meisten auszeichnet, der zweite aber stärker als der dritte
ist, dann folgen die schwächeren cylindrischen Leibsegmente,
welche sich nach hinten verdünnen. Der verhältnissmässig
kleine, fett gelblich weisse Kopf führt in den Seiten je einen
länglichen braunen Wisch, ebenso der erste gelblich und lap-
pig beschildete Nackenwulst, in welchen der Kopf bis auf die
starken, dunkelbraunen, stets offenen Fresszangen eingezogen
wird. Der warzenlose Leib hat einzelne lichte Haare, welche
auf dem Kopfe besonders lang werden. Das Rückengefäss
zeigt den dunklen Inhalt, vornehmlich auf dem 4., 5, und 6.
Absätze, wodurch er fleckig erscheint, so auch die schmale
Afterklappe. Die Lüfter sind rothbraun, der Bauch und die
16 Füsse von der Farbe des Körpers. Bauch- und Afterfüsse
werden bei einer Störung spurlos eingezogen, daher das son-
derbare der Raupenform. Der Gang ist höchst unbehülflich,
weil sich die Raupe dabei der Bauchfüsse gar nicht bedient,
bei jedem Zuge wird das Endglied in die Höhe gehoben, wo-
durch sie immerwährend aus dem Gleichgewichte fällt. Sie
spinnt ununterbrochen vor sich.
In der zweiten Hälfte des Monats April beginnt die Ver-
puppung auf die bereits angezeigte Art und nach vierwöchent-
licher Ruhe erscheint der Falter.
Die Puppe ist rund und robust, bräunlichgelb, Stirnvorsatz
bogenförmig, kantig und braun; Augenstellen dunkel, Flügel-
scheiden lassen vier und Fussscheiden zwei Ringe frei, Ab-
dominalsegment braun gerandet, darauf Gürtel von braunen
158
spitzen Dornen, Kremaster stumpf und ebenfalls dunkelbraun,
vor demselben befindet sich an der Rückseite eine charakte-
ristische Querreihe von vier, dann zunächst demselben eine
von zwei stärkeren, kopfwärts gebogenen Zähnen.
Des Falters Kriechzeit begann am 15. Mai und endete
am 11. Juni. Im Freien traf ich die letzten Weiber noch
am 15. Juli.
Zu Ende September unterzog ich die Topfpflanzen, aus
welchen früher sich die Falter entwickelten, einer Untersu-
chung, um mich über das Schicksal der im Frühjahre noch
unerwachsenen Raupen unterrichten zu lassen und fand die-
selben in der That noch lebend, aber im Wachsthume nur
um ein Unbedeutendes vorgeschritten, denn sie erreichten
kaum die Hälfte der Grösse der vollkommen ausgebildeten.
Sie wurden in frische Pflanzen übertragen, was ich damit
bewerkstelligt, dass ich in die Grasbüsche Löcher bis zu den
Wurzeln stach und in dieselben die Raupen hinabgleiten Hess,
■wo sie sich wieder häuslich einrichteten. Nach der Ueber-
winterung fand ich sie schon am 24. März vollkommen er-
wachsen; sie lieferten den Falter schon Ende April, wodurch
ihre zweimalige Ueberwinterung konstatirt erscheint. Hierin
dürfte auch der Grund zu suchen sein, m arum der Falter im
Verhältniss zur Zahl der Raupe seltener ist, da eine so lange
Lebensdauer die Raupe offenbar mehr ungünstigen Wechsel-
fällen aussetzt.
Nachdem ich die Art und Weise, wie ich mit dieser
Raupenart den Reigen eröffnet, getreulich und umständlich
mitgetheilt habe, so wäre es erfreulich, wenn in dieser Dar-
stellung Anhaltspunkte enthalten wären, welche zur Erfor-
schungeiniger der übrigen Atychien-Raupenarten führen würden.
II.
Anacampsis tenebrella Hüb. und tenebrosella Fisch, t. Rösist.
Diese zwei Individuen sind von den Autoren als selb-
ständige Arten behandelt worden und werden auch als solche
in dem Lepidopteren-Systeme angeführt. Zwar hat Herr Dr.
Herrich-Schäffer in seiner systematischen Bearbeitung der
Schmetterlinge von Europa bei Tenebrella die Bemerkung
gemacht, das» er ausser den ganz schwarzen, etwas längeren
und dünneren Fülilern keinen Unterschied von Tenebrosella
findet und da ihm jene alle Männer zu sein schienen, so halte
er Tenebrosella für das Weib derselben.
Ich bin in der erfreulichen Lage, durch die Erforschung
der noch unbekannten ersten Stände dieser Anacampsis nach-
zuweisen, dass man irrthümlich aus den Geschlechtern dieses
159
Falters zwei Arten machte und dass sich daher die Vermuthung
des Herrn Dr, Herrich -Schäffer vollkommen bestätigt. Die
Raupen entdeckte ich in der Stockwurzel von Rumex aceto-
sella L. , wo sie sich nicht selten an der bezeichneten Stelle
unter der Rinde, aber noch häufiger in dem untersten, aus
der Wurzel kommenden Pflanzentriebe in centro in einer aus-
gesponnenen Höhlung aufhielten und wo mtin sie schon zur
Herbstzeit und nach einmaliger Ueberwinterung noch im An-
fange Mai antrifft. Am 10. d. Monats fand ich den grössten
Theil schon in der Verpuppung, welche sie in ihrem Aufent-
halte in einem engen weissen Gespinnste, das mit Wurzelmehl
so dick überworfen ist, dass man in demselben ein Puppen-
gehäus niclit vermuthen würde, vollziehen. Nach Verlauf von
vier Wochen, also im Laufe des Monats Juni entwickelt sich
der Falter, welcher zur Zeit der Vormittagsstunden im Son-
nenscheine ungemein lebhaft ist und eine Paarung mit dem
Weibe, welches eben die Fühler am Enddrittel und die End-
spitzen der Palpen weiss hat, leicht eingeht. Die Copula
währt nur eine kurze Zeit zwischen 10 bis 30 Minuten. In
der Regel tritt die Entwicklung der Weiber etwas später als
die der Männer ein. Erstere scheinen, wenn sie mit den über
den Rücken angezogenen Fülilern ruhen, in Folge des weissen
Fühlerdrittheils, zwei weisse Striche auf den Flügeln zu
führen.
Die im Umfang massige, 1% Linie grosse Raupe ist,
wie die Ampferwurzel zur tiefen Herbstzeit, carminroth, der
Hinter-, zuweilen auch der Vordertheil des Körpers etwas
blässer, und lateral ist die rothe Farbe scharf abgeschnitten.
Der kleine Kopf und der lichtgetheilte Halsschild pisterbraun,
Mund und Gabellinie dunkler. Jeder Ring mit zwei Paar
braunen Wärzchen, wovon das hintere mehr auseinander ge-
rückt i«t, auch in den Seiten befinden sich solche erglänzende
Knöpfe. Die Afterklappe trägt ein kleines blassbraunes Schild-
chen. Die Luftlöcher sind braun und der Bauch röthlichweiss
gefärbt.
Die glänzende Puppe unbeweglich, von Farbe licht bräun-
lich gelb, Kopf, Endspitzen der Flügelscheiden, Segmentränder
und Cremaster dunkler gefärbt, ist ungefähr 1 Linie lang,
im Vordertheil kolbig. Abdominale zugespitzt; Kopf ohne
Stirnspitze mit zwei braunen Augenstellen; Flügelscheiden
lassen zwei Ringe frei und gehen in den End spitzen ausein-
ander, zwischen welchen die geschnürten Fühler liegen und
erstere nicht überschreiten. Cremaster führt drei kurze Ecken,
wovon zwei bauchwärts und eine rückseits steht, überdies
mit weisslichen Haaren besetzt ist. Die Segmente ohne Sta-
chelkränze. — Die Puppe unbeweglich.
160
Nachdem unter den vielen Faltern, welche ich aus einer
und derselben Raupe und Pflanze erzogen, die mit den schwar-
zen Fühlern lauter Männer, jene aber mit den weissen Füh-
lerenden sämmtlich Weiber waren und auch eine Begattung
erfolgt ist, so glaube ich ausser Zweifel gestellt zu haben,
dass Tenebrosella F. v. R. $ synonym mit Tenebrella S Hüb.
zu registriren und erstere als selbstständige Art aus dem Sy-
steme zu streichen ist. Uebrigens kann die Nachprüfung mei-
ner Daten, da die Raupe nun leicht und in Mehrzahl wird
aufgefunden werden können, von Jedermann vorgenommen
werden.
Zur Naturgeschichte der Coleophoren
von
G, G. mfiMls in Frankfurt a. M.
Bei den grossen Schwierigkeiten, sichere Unterscheidungs-
merkmale unter den verschiedenen Coleophorenspecies aufzu-
finden, wie sie z. B. Herr Dr. Herrich-Schäffer in seiner syste-
matischen Bearbeitung der europäischen Schmetterlinge Band
V pag. 218 hervorhebt, sollten die Microlepidopterologen
darin Gelegenheit erblicken, gegenseitig ihre desfalls gemach-
ten Erfahrungen bereitwilligst auszutauschen, um vielleicht
durch Beobachtung der Lebensweise und Gewohnheiten der
Raupen jener Thierchen die mangelnden Unterscheidungs-
merkmale des vollkommenen Insekts auf diesem Wege con-
statiren zu können.
Gelegentlich Herrich-Schäffers in oben citirter mühevoller
Arbeit aufgeworfener erster Frage: „ob Zeller's Eintheilung
nach der Beschuppung der Fühlerwurzel beibehalten werden
könne^', kann noch zu seiner hierauf bezüglichen Bemerkung:
„dass ein so leicht zerstörbares Merkmal nicht wohl zur Fest-
stellung der Artrechte, auch nicht zu Hauptabtheilungen be-
nutzt werden könne ^, hinzugefügt werden:
„dass ja erfahrungsgemäss eine Verletzung jener Theile
bei der Geburt, d. h. beim Ausschlüpfen aus dem
Sacke schon stattfindet.^
Bekanntlich schiebt sich die Coleophorenpuppe nicht wie
die der Psychide vor der Entwicklung theilweise aus dem
Sacke, sondern sie durchbricht die Puppe im Sacke selbst,
161
und von hieraus muss sie, mit sichtlich grosser Anstrengung
der vorderen Extremitäten ihres Kopfes, namentlich Fühler
und Palpen, die Afterklappen des Sackes erbrechen, was sel-
ten, vielleicht nie ohne Verletzung jener Theile, d. h. Ab-
reibung von Schuppen und Haaren, bevt^erkstelligt wird. Ist
demnach eine Determination der fraglichen Coleophorenarten
nach genannten Körpertheilen eine sehr gewagte, so ist sie
ein Ding der Unmöglichkeit, bei geflogenen Exemplaren, selbst
bei ganz und gar unverletzten Stücken ohne im Besitz dazu
gehöriger Säcke!
Ob nun zu einem etwaigen Resultate geführt habende
])hjsiologische Nachforschungen dieser Mottengruppe überhaupt,
oder eine zweckerspriessliche Untersuchung ihrer Geschlechts-
organe insbesondere schon vorgenommen -wurde, ist mir nicht
bekannt. Bloslegung des Flügelgeäders hat bekanntlich nicht
zu den gewünschten Resultaten geführt. Es scheint also, als
habe hier die Theorie der grossen Gelehrten aufgehört, die
praktische Thätigkeit der beobachtenden Sammler aber be-
gonnen! Und um so mehr sollte es nun Aufgabe jener Samm-
ler sein, ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Zucht dieser
demnacli so schwer zu entziffernden Schmetterlingsgruppe
Coleophora zu verwenden und die gemachten Erfahrungen
entweder durch diese Blätter, oder vermittelst einer mit ihren
Freunden zu eröffnenden lepidopterologischen Correspondenz
zu unterbreiten.
Ich erlaube mir nun in dieser Beziehung den Anfang zu
machen und in Ermangelung fehlender Gattungsmerkmale am
vollkommenen Insekt, diese durch Veröffentlichung der ge-
machten Beobachtungen in der Lebensweise und Gewohnheiten
der vorderen Stände einiger noch wenig bekannten, sowie
auch einiger schon bekannten Coleophoren-Arten zu ersetzen
suchen. Die Artrechte dieser letzteren bezüglich ihres äusse-
ren Habitus sind eben noch zweifelhaft, allein in ihrer Ver-
wandlungsgeschiclite dürften einige Momente gefunden werden,
welche geeignet wären, ihnen ein Plätzchen im Staate zu
bewilligen.
Ich komme nun zunächst auf eine, schon in Frey und
Mühlig — Beiträge zur Naturgeschichte der Coleophoren pag.
22 beiläufig besprochenen Coleophora: Dort ist nämlich gele-
gentlich der Beschreibung der Coleophorae virgaurea Stt. ge-
,gefundener Coleophorensack beobachtet wurde. Er
„erscheint ebenso dunkelbraun und ähnlich nach vorne
„gebogen. Die Afterklappen sieht man etwas kürzer
11
162
„und stumpfer. Die Bekleidung mit Blüthenhärchen
„ist auch hier vorhanden. Die Coleophora, welche
„bisher nur in einem einzigen weiblichen Exemplare
„erzogen werden konnte, kommt mit gelblich gefärb-
„ten und der schwärzlichen Vordertlügel&chüppchen
„entbehrenden Stücken der vorhergehenden Species
„(nämlich der Col. virgaureae) so nahe über ein, dass
„die Artrechte höchst zweifelhaft erscheinen müssen.
„Wir bemerken nur, dass die Fühlergeisel rein weiss
„ist; ihr Grundglied scheint etwas breiter und das
„Bärtchen der Palpen etwas weniger grösser zu sein etc."
Heute habe ich nun statt des eben erwähnten einzigen
w^eiblichen Exemplare, deren vier durch mel)rfach wiederholte
Züchtung erzielte Stücke — 2 Männchen und 2 Weibchen —
vor mir. Es ist nicht zu leugnen, dass zu den beiden weib-
hchen Thieren die oben gemachten Bemerkungen bezüglich
der Beschaffenheit der Vorderflügel auch hier Anwendung fin-
det; doch betrachten wir die männlichen Exemplare, so kommt
man immer wieder in Versuchung, ihnen gradesogut wie eini-
gen anderen Coleophorenarten, so z. B. Dianthi und Silenella,
ein Artrecht einzuräumen.
Dem einen dieser Thierchen gab ich den Namen
Coleophora asteris m.
Capite thorace brunneo-griseis, humeris griseis, a latere
albide conspersis; antennarum flagello in femina toto albido,
in mare annulato. Antennarum articulo basali in mare griseo, in
femina albido, palpisque capillis canis circumdatis. Tarsis pe-
dibusque obscurioribus. Corpore supra bruuneo-griseo, subtus
clariore. Strigis albidis alarum anteriorum, squamis valde
nigris coloris nativi, multo evidentioribus, imprimis versus api-
cem. Margine anteriori a basi alarum usque ad apicem
aequali, strigis que albidis magis evidentioribus.
Kopf und Rückenschild braungrau, Schulterdecken grau,
seitwärts weissgestreift, Fühlergeisel bei den Weibchen ent-
schieden weiss, bei den Männchen variirend. Das Grundglied
der Fühler bei den Männchen grau, bei den Weibchen weiss
mit hellgrauen Härchen umgeben, ebenso die Taster. Die
Tarsen und Beine erscheinen viel dunkler als bei Virgaureae.
Der Leib ist oberhalb braungrau, unten heller. Auch die
Grundfarbe der Vorderflügel ist eine entschieden dunklere,
braungraue, als die ihrer Verwandten, die meisten Längslinien
treten durch die schwärzere Beschuppung des Grundes weit
deutlicher und schärfer hervor, besonders nach der Flügel-
spitze hin. Der Vorderrand — von der Flügelbasis bis zur
Spitze — gleichbreit und lichter hervortretend, ebenso die
hinter demselben befindlichen weissen Linien.
163
Kommt man nun aber auf die Raupenhülle oder den Sack
zu reden, so kann ich nicht umhin, bei der mir gegenwärtig
vorliegenden grösseren Anzahl von Säcken, — während wir
1855 bei Bearbeitung oben citirter Beiträge etc. nur wenige
Stücke vor uns hatten — meine damalige Ansicht dahin zu
modificiren, dass der gesunde Sack unseres Thierchens ein
vollständig schwarzer ist.
Der Hals ist zwar gleichfalls wie bei Virgaurea stark
verengt, mit kleiner kreisförmiger, stark schief gestellter Mün-
dung und aufgeworfenem Rande. Doch sind die drei After-
klappen auffallend breiter und gestreckter, der Sack an und
für sich grader als der der Virgaureae.
Was die Blüthenhaarbekleidung desselben betrifft, so
weicht diese von der ihrer Verwandten ebenfalls merklich ab,
indem bei Asteris fast an allen Säcken nur um den Mundrand
herum sich solche Blüthenhärchen vereinzelt angeklebt finden,
während bei Virgaureae der ganze Sack längs und rund herum
mit solchen Härchen bedeckt ist.
Die Larve lebt bis zum Herbst in den Blüthen und Sa-
menköpfen von Aster amellus, verbirgt sich zur Ueberwinte-
rung in die Erde, kommt im April oder Mai, wahrscheinlich
behufs Aufsuchung eines geeigneten Entwickelungsplätzchens
und ohne Nahrung zu nehmen, wieder zum Vorschein. Findet
sie nicht ein vor Sonnenhitze oder ungünstigem Wetter schützen-
des Asyl, so kehrt sie wieder zur Erde zurück.
Erscheinungszeit Ende Juli und August.
Auffallend und bemerkenswerth ist es, dass die Zucht
dieser Motte so ausserordentlich schwierig, während solche
bei Virgaureae, welche in den Blüthen und Samenköpfchen
der Goldruthe — Solidago virgaur. — lebt, ohne alle Mühe
bewerkstelligt wird.
Ich komme nun auf eine andere Coleophoren-Species.
Auch hier haben wir es mit einer Motte zu thun, deren
Artrechte man ebenfalls nicht mit derjenigen Evidenz fest-
zustellen vei-mag, als es eben bei anderen mit bestimmteren
Merkmalen Versehenen mit Leiclitigkeit zu geschehen pflegt.
Ich sandte die sacktragende Raupe und später auch die
Motte selbst im Herbst 1858 an Herrn Stainton und nannte sie
Coleophora artemisiae m.
The Entemologists annual for 1858 p. 121.
Capite thorace canis; humeris albidis; articulo basali an-
tennarum incrassata, toto albido, reliqua parte conspicue an-
nulata, palpis subtus albidis, articulo ultimo penicillo albido,
nonnullis capillis nigris intermixtis. Tarsis pedibusque intus
albidis, extra obscurioribus. Thorace corpore griseo, abdomi-
nis articulo ultimo utriusque generis griseo, albido piloso.
11*
164
Color nativus alarum anteriorum magis obscuro griseus;
lineis|longinquis et margine anteriori minus conspicuis per
squamas nigras imrnixtas; margine albido costaJi interiori nullo,
angulum analem et apicem alarum versus, quasi limbus, squa-
mis albidis longinquis, passim produelis, in ciliarum basi eva-
nescentibus.
Alis po&terioribus ciliisque canis.
Kopf und Rückenschild hellgrau, dunkler als bei ihrer
nächstverwandten Col. argentulae. Schulterdecken weisslicli.
Das Grundglied der Fühler ganz weiss, ziemlich verdickt, der
übrige Theil derselben deutlich geringelt. Die Taster unten
weiss, das Endglied mit einem weissen, mit einzelnen schwar-
zen Härchen vermischten Pinselchen gezieit. Tarsen und
Beine nach innen weisslich, nach aussen dunkler. Thorax
und Leib grau. Afterspitzen beider Geschlechter grau, weiss
behaart.
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein bei weitem dunk-
leres Grau als bei Argentulae. Die weissen Längslinien und
der Vorderrand treten nicht so scharf hervor, augenscheinlich
veranlasst durch die schwarze Schuppenbeimischung der gan-
zen Flügelfläche. Eine weisse Umsäumung des Innenrandes,
wie bei Argentulae, ist gar nicht sichtbar, nur nach dem Af-
terwinkel und der Flügelspitze hin zeigen sich gleichsam als
Saumlinie weisse Längsschüppchen, welche hie und da ver-
längert an der Basis der Franzen verschMinden. Unterflügel
und Franzen lichtgrau.
Col. artemisiae ist fast um '^/^ grösser als argentulae.
Der Sack hat allerdings auch viel Aehnlichkeit mit dem
ihrer Verwandten; allein der wenig aufgeworfene fast gerade
stehende Mundrand erhebt sich nach einer kaum merklichen
Verengung des vorderen Sacktheiles. Die Afterklappen sind
stumpfer, die Aussenfläche ist weniger gekörnt, fast glatt.
In der Jugend trägt die Larve eine von kleinen Blatt-
stücken oder Blüthentheilen gefertigte Umhüllung, wodurch
sie sich, wenn nämlich diese Bestandtheile älter und somit
gelb werden, leicht veriäth, während mit einer frischen Hülle
versehen, nicht eine Spur von ihr zu entdecken ist. Gegen
den Herbst hin vergrössert sie ihre Umhüllung mit weiteren
Blatttheilchen, oft sogar durch Anhängung ganzer Blüthen oder
Samenknospen; sodann verschwindet sie von der Pflanze.
Nur in ihrer Gefangenschaft also konnte wahrgenommen
werden, wie sie nach dem Winterschlafe auf einmal mit einem
dem der Argentulae ähnlichen Sacke wieder auftaucht. Wo
sie den letzteren her- und jene Umhüllung hingebracht, das
ist eben noch zu entziÖern. Nach meiner Ansicht liegt hier
die Vermuthung nahe, dass die Raupe entweder durch das
165
viele, fast allen Coleopliorenraupen eigne unaufhörliche Her-
umkriechen, die äusseren Theile der Umhüllung abgeschliffen,
oder hat sie sich dieselben abgenagt, welch letzteres die
grössere Wahrscheinlichkeit gewinnt, wenn man den Sack
einer genaueren Prüfung unterwirft. Derselbe findet sich von
August bis October an Artemisiuni campestris. Erscheinungs-
zeit der Motte im Juli.
Einiges über Coleophora annulatella Tgstr. und flavaginella
Zett. aus meinen Notizen.
Bekanntlich wurden noch vor wenigen Jahren die Art-
rechte der C. flavaginella verschiedenerseits bestritten. Ohne
Kenntniss der ersten Stände dieser Species war es auch nicht
zu verwundern. Aber auch selbst durch deren Raupenzucht
ist man anfänglich nicht klüger geworden, weil immer ver-
schieden aussehende Motten von ein und derselben Futter-
pflanze und vermeintlich auch aus ein und demselben Coleo-
phorensacke erschienen.
Man sammelte also früher die auf Chenopodium und Atri-
plex freisitzenden, grau und schwarz gekörnten, liclitgrau ge-
streiften Säcke, schnitt einige Aestchen der Pflanzen zur Fütte-
rung ab und schliesslich erschienen dennoch Annulatella und
flavaginella. — Man hatte aber übersehen, dass neben dem
oben erwähnten Sacke oder an den als Futter abgeschnitten
Zweigen Räupchen mit einer von grünen und darum unsicht-
baren Samenknöthchen gefertigten Hülle sich befanden.
Nach vielfachen Zuchtversuchen ist es nun gelungen, diese
beide Coleophorenarten von einander — und lediglich nur
durch Beobachtung ihres Raupenlebens — zu unterscheiden.
Der freisitzende feste Sack also gehört zu flavaginella,
während jener mit der Samenumhüllung Annulatella -angehört.
Das Räupchen dieser Species lebt gleichfalls an Chenopodeen-
arten, fertigt sich aus den Samenknötchen eine Hülle, mit der
es sich an der Pflanze hin und her zu bewegen vermag. Die
Knötchen sind vermittelst feiner Fäden an einander geheftet.
Ist diese Hülle mehrere Tage alt, durch weiteres Anheften
von Knöthchen grösser und in Folge dessen unbequem und
gelb geworden, wodurch es sich auch verräth, so verlässt es
diese und verfertigt eine neue. Ausgewachsen lässt es sich,
unter Zurücklassung jener Hülle, oder auch oft mit derselben
zur Erde fallen, gräbt sich in dieselbe, umspinnt sicli mit fei-
nen Sandkörnchen und in dieser Art Tönnchen webt es sich
merkwürdigerweise einen, oberflächlich betrachtet, fast dem
der flavaginella älinlichen Sack. Genauer untersucht, ist die-
ser jedoch ganz zart und weich, während jener hart und
körnig ist.
166
Ein Beitrag zur Lepidopternfauna Norwegens
von
91. F. ^Vocbe.
Als ich mit Dr. Staudinger auf^der Rückreise aus Fin-
marken am 19. und 20. August 1860 auf Dovrefjeld rastete,
keimte schon in mir der Entschluss, auf diesem reiche Aus-
beute verheissenden Gebirge später einmal einen Sommer über
zu sammeln. Zur Ausführung dieses Planes verliess ich am
24. Mai 1862 mit dem kleinen Schraubendampfer Falcon
Hamburg, leider schon etwas spät, wie ich später zu meinem
Schaden erfahren sollte.
Nach günstiger Fahrt langte ich am 26. früh in Chri-
stiansand, am Südende Norwegens, an und benutzte deii Vor-
mittag, den das Schiff im Hafen blieb, zu einer Excursion
nach den schon bei meiner ersten Reise besuchten Plätzen.
Weiter fuhr ich an der Südostküste des Landes hinauf und
landete nach kurzem Aufenthalt in Arendal und Laurvik, am
27. Nachmittags in Christiania. Am folgenden Tage besuchte
ich in der Frühe den im ersten Frühlingsschmuck prangenden
botanischen Garten, dann den mir von früher bekannten und
werth gewordenen Lector Esmark und erkundigte mich bei
ihm über die Lokalität, an welcher er einst die mir noch nie
im Freien vorgekommene Chionobas Jutta gefangen hatte.
Da dies in den ersten Junitagen geschehen war und der Fund-
ort nicht gar weit von meiner beabsichtigten Reiseroute ab-
lag, auch das zeitige Frühjahr ein frühes Erscheinen des ge-
wünschten Falters und die Möglichkeit seines Fanges in Aus-
sicht stellte, so beschloss ich, den Abstecher nach jener Ge-
gend zu wagen. Ich verliess am 27. Christiania und reiste
mit der Eisenbahn bis Eidsvold und von da mit dem Dampfer
über den Mjösen nach Hamar, einem freundlichen Städtchen,
das sich schon von fern durch die auf der Spitze einer weit
in den See vorspringenden Halbinsel thronenden Ruinen seiner
alten, durch die Schweden im Jahre 1567 zerstörten Kathe-
drale bemerklich macht. Von hier aus hätte ich gern die
erst vor Kurzem eröffnete Eisenbahn nach Elverum benutzt,
aber es war gerade Himmelfahrtstag und da an Sonn- und
Feiertagen auf dieser frommen Eisenbahn nicht gefahren wird,
musste ich mich bequemen, per Kariol weiter ^u reisen, denn
bis zum nächsten Tage zu warten, schien mir bei dem herr-
lichen, in Norwegen selten lange anlialtenden Wetter sträf-
liche Zeitvergeudung. So fuhr ich von Hamar aus an dem
Kirchspiel Vang und seiner unschönen neuen Kirche vorüber
167
— die alte steht bekanntlich im Riesengebirge — in östlicher
Richtung durch wellenförmiges, theils von Wald und Sumpf
bedecktes, theils sorgfältig angebautes Land, etwa acht deutsche
Meilen weit bis in die Gegend der auf einer freien Anhöhe
erbauten, weithin sichtbaren Kirche Loiten, in deren Nähe die
beschriebene Flugstelle von Jutta liegen sollte. Etwa eine Vier-
telmeile davon fand ich in einem, Sigstadt genannten Bauern-
gaard bereitwillig die gastlichste Aufnahme, obgleich Mitter-
nacht schon vorüber war. Der nächste Morgen führte mich wie-
der zur Loitner Kirche, bald kam ich in dem nördlich von ihr
gelegenen Kiefernwalde an einen versumpften Bach und an ihm
auf ein Torfmoor von geringem Umfang, dem verheissenen
Fangort. Lange suchte ich hier vergeblich, fing allerlei, aber
nicht das Gewünschte; endlich erblickte ich einen schwarzen
Tagfalter unstät durch das noch unbelaubte Birkengebüsch
taumeln, ich hasche ihn und habe ein r^ von Erebia Embla
in Händen, die ich so weit südlich (Loiten liegt etwas süd-
lich vom 61 ^ n. Br.) nicht erwartet hatte. Nur vier frische
Exemplare des seltenen Thieres erbeutete ich, ausserdem aber
nur Falter, die zur selben Zeit auch in Deutschland gemein
sind, und so beschloss ich, am nächsten Tage wieder aufzu-
brechen, um auf Dovrefjeld nichts zu versäumen, wusste ich
dort ja noch ganz andere Sümpfe, auf welchen Embla und
Jutta auch fliegen konnten. Leider wurde später diese Hoff-
nung zu Schanden und ich bereute es sehr, nicht noch einige
Tage in Sigstadt verweilt zu haben. Zur Rückreise nach
Hamar benutzte ich diesmal die Eisenbahn und fuhr dann wei-
ter per Dampfboot bis Lillehammer am Anfang des Mjösen.
Den nächsten Tag kariolte ich durch die grünen und blü-
henden Fluren des fruchtbaren Gudbrandsdal bis zu der schon
in ziemlicher Höhe gelegenen Station Braendhaugen, eine
Strecke von einigen zwanzig deutschen Meilen, und langte
am folgenden Mittag, am 2. Juni, endlich auf Dovrefjeld an.
Ich richtete mich bald in dem Posthaus Fokstuen häuslich ein
und blieb daselbst bis zum 30. Juni, dann siedelte ich nach
dem etwa fünf Meilen weiter nach Norden gelegenen Kongs-
vold über, wo ich bis zum 29. Juli ausharrte.
Das Dovrefjeld bildet eine nach allen Richtungen hin
mehrere Meilen ausgedehnte Gebirgsmasse, die nur nach Süd-
west von einem tief eingeschnittenen Flussthal begrenzt wird,
nach den übrigen Seiten hin aber mit arideren Fjeldern zu-
sammenhängt. Die durchschnittliche Höhe des Fjelds beträgt
etwa 3 — 4000', seine Oberfläche zeigt einzelne abgerundete
Rücken, zwischen denen viele Moräste und kleine Seen liegen.
Im Norden erscheint das Gebirge zerklüftet, schroffe Fels-
wände begrenzen tiefe, mit zum Theil nie schmelzendem Schnee
168
erfüllte Klüfte, aus welchen die Zuflüsse zahlreicher kleiner
Seen hervorquellen. Neben diesem ödesten Theil des Fjelds
erhebt der stets in einen Schneemantel geliüllte, über 7000'
hohe Snehaetten seine nur selten wolkenfreie Pyramide. Ein-
zelne Berge im Süden und Nordosten, wie die von mir viel
besuchte Blaahoe bei Fokstuen und Knudshoe und Nystuhoe
bei Kongsvold steigen bis 5000' an, bilden aber breite, mit
dürftiger Vegetation bedeckte, oft sumpfige Hochflächen, auf
welchen einzelne Felstrümmergruppen erscheinen. Gegen Nor-
den fallen diese Höhen meist schroffer ab und sind hier stel-
lenweise von Schneeliächen bedeckt, während die südliche
Abdachung weniger steil ist und der Besteigung keine Hin-
dernisse bietet. Quer über das Dovrefjeld geht in der Rich-
tung von NO, nach SW. eine nur etwa 3000' hohe Einsat-
telung, auf welcher die von den Seitenhöhen zusammentlies-
senden Wasser Sümpfe und Tümpel bilden und sich zu zwei
Bäclien sammeln, von welchen der eine südwestlich zum Laa-
gen, der andere östlich zum Follaelv verlauft. Was den
Aufenthalt auf Dovrefjeld dem Naturforscher besonders ange-
nehm macht, ist die über ihn gehende Poststrasse von Chri-
stiania nach Trondhjem mit ihren für Aufnahme von Reisen-
den eingerichteten Stationshäu&ern. Diese Strasse steigt von
Domba^s am Anl'ang von Gudbrandsdalen sehr steil in öst-
licher Pachtung aufwärts, bis sie eine Höhe von 3000' erreicht,
dann verläuft sie ziemlich eben längs der genannten Einsat-
telung weiter, an Fokstuen vorüber bis zu der ca. 3 deutsche
Meilen von diesem entfernten Station Jerkind, von wo sie
sich nach Norden gerichtet wieder steil erhebt, um ihre höchste
Stelle von über 4000' absoluter Höhe ziemlich in der Mitte
zwischen Jerkind und der folgenden Station Kongsvold zu
erreichen, worauf sie sich allmälig herabsenkt und dann hinter
Kongsvold, zwischen gegen 5000' hohen Felsenbergen, am
Ufer des schäumenden und viele kleine Wasserfälle bildenden
Drivelv verläuft. Dieses Thal ist das schönste im ganzen
Gebirge, die Strasse ist bald aus dem Felsen herausgesprengt,
der schroff überhängt, bald wieder von Gebüsch und üppigen
Wiesen umgeben. Auf der rechten Seite stürzen mehrere
bedeutende Wasserfälle von den Felsen der stets mit Schnee
bedeckten Knudshoe herab; einer, der Fall des Sprenbekken,
ist gewöhnlich ein Staubfall, nur nach starken Regengüssen
voller.
Hinter dem circa l'/j Meilen von Kongsvold entfernten
Drivstuen, das in dem hier etwas erweiterten Drivdal schon
bedeutend niedriger liegt, kann man die Nordgrenze des Do-
vrefjeld annehmen, obgleich dasselbe hier wie überall, wo es
nicht von tiefen Thälern begrenzt wird, mit anderen Gebirgs-
169
rücken zusammenhängt. Der Fels des Gebirges ist Granit,
der an vielen Stellen in Gneus oder Glimmerscliiefer übergeht
und überhaupt auf mannigfache Weise abändert. Was die
Vegetation betrifft, so ist der Fuss des Gebirges mit Kiefern
bewaldet, die zwischen Dombaas und Fokstuen eine Höhe von
70 bis 80' erreichen, über 2000' aber niedriger werden und
gegen 2500' Höhe ganz aufhören, um der Birke Platz zu
machen. Diese bekleidet die Berglehnen und Thäler, soweit
ihr nicht Felsen oder Sümpfe Hindernisse bieten, bis etwa
4000'. Mit ihr bedeckt dieselben Plätze als Unterholz die
Zwergbirke Betula nana, die aber auch in Gesellschaft zahl-
reicher Alpenweidenarten die Sümpfe überwuchert und sich
bis etwa 4500' hoch erstreckt, wo dann auf sterilem Geröll
nur noch eine dürftige Flora fortkommt, die jedoch durch
viele seltene nordische Alpenpflanzen ausgezeicjiaet ibt. Die
Thäler und Schluchten ernähren, oft eine sehr üppige Vege-
tation von Farrnkräutern, Solidago Virgaurea, Aconitum Ly-
coctonum var. flore violaceo, Saussurea alpina, Polemonium
coeruleum etc., an freien Stellen wucliern Phaca frigida, astra-
galina und oroboides, Alchemilla alpinti, Cornus suecica, Ei-i-
geron alpinus, Primula scotica und stricta, Gentiana amarella,
tenella, nivalis, an stemigen Hängen blühen der niedliche
gelbe Papaver nudicaule, Saxifraga cotyledon und die leider
keine Cucullie nährende Artemisia norvegica.
Von den vier genannten Post- und Wirthshäusern auf
Dovrefjeld ist Jerkind '"•'■) das höchste, am besten eingerichtet
und enthält über 20 für Reisende bestimmte Zimmer; leider
ist es aber für den Entomologen am ungünstigsten gelegen,
mit ihm rivalisiren in Güte der Bewirthung Kongsvold und
Drivstuen, von welchen das letztere nicht mehr der alpinen
Region angehört und daher eine Anzahl Insekten beherbergt,
die auf dem übrigen Dovre nicht angetroffen werden. Kongs-
vold ist wohl die für den Naturforscher am günstigsten ge-
legene Station des Gebirges, da hier die fruchtbarsten Wie-
sen, bewässerte felsenreiche Thalschluchten, mächtige Felsen-
einöden und mit Schneefeldern gezierte Hochalpen gleich nahe
und bequem zu erreichen sind, nur eigentliche Torfsümpfe
und Seen fehlen.
Fokstuen, dessen Gehöft am südlichsten liegt, hat seine
nationale Ursprünglichkeit am wenigsten durch civilisatorische
Neuerungen genusssüchtiger Touristen eingebüsst, gewährt aber
gutes und reinliches Quartier, nur die Kost ist etwas monoton
und man muss den Magen daran gewöhnen, zur täglichen
Nahrung ausser Milch, Fladbrot und uraltem Käse nur Forellen
*) Auch Hjerkind und Hjaerkin geschrieben.
170
zu haben; frisches Fleisch giebt es erst im August, wenn die
Jagd auf Rennthiere und Schneehühner wieder erlaubt ist.
Um Fokstuen giebt es ausgedehnte Sümpfe mit vielen Lachen
schwärzlichbraunen Torfwassers und undurchdringliclien, wenn
auch nur 3 — 4 Fuss hohen Weidendickichten. Schöne Fang-
plätze bietet hier auch der am Abhang nach Dombaas gele-
gene Kieferwald, so wie ein dem Gehöft gegenüber nach
Süden sich am Fusse von Blaahoe hinaufziehendes enges Thal.
Fokstuen entbehrt aber der saftigen Wiesen und grossen
nackten Felsmassen.
Was nun die von mir auf Dovrefjeld gesammelten Schmet-
terlinge betrifft, so ist die Zahl der Arten bedeutend kleiner
als die, welche ich mit Staudinger in Finmarken erbeutet,
nämlich nur 166. Die Zahl der Tagfalter beträgt nur 12,
also halb so ^iel, als wir in Finmarken gefunden. Von auch
dort vorkommenden Arten traf ich 9, zu welchen die auch
noch in Nordamerika heimische Syrichthus Centaureae und
die alpinen Er. Eurjale und Ljc. Pheretes hinzukommen.
Kein nordische Arten sind nur drei, die übrigen auch der
deutschen Fauna angehörig. Von Zygaeniden ist nur die auch
in Finmarken, wie auf den Alpen vorkommende Exulans auf
Dovre zu finden. Von Sesiiden fand ich keinen Falter, aber
eine leere Puppenhülse unter Birkenrinde, die wahrscheinlich
Culiciformis angehörte. Sphingiden fehlen. Hepialiden, die in
Finmarken nicht vorkommen, giebt es auf Dovre zwei.
Von Bombyciden fand ich 9 Arten, welche alle auch in
Deutschland leben. Von den 24 gefangenen Noctuiden gehö-
ren 12 auch Finmarken an, 8 sind nur polar incl. der zwei
neuen Arten und der bisher nur in Nordamerika beobachteten
An. Algida, 19 gehören auch der Fauna Deutschlands und
der Schweiz an, davon 6 nur der alpinen Region. Von Span-
nern habe ich 25 Arten gefunden, von denen 19 auch in Fin-
marken vorkamen, nur eine davon, Eup. Hyperboreata., ist
ausschliesslich nordisch, alle übrigen kommen auch in Deutsch-
land vor. Die Zahl der gefangenen Microlepidoptern, 95, ist
nur wenig unter der der in Finmarken heimischen, es sind
vier neue Arten darunter, 1 Pyr., 1 Tort, und 2 Tin. 12 Ar-
ten sind nur nordisch (excl. der einzelnen Nepticula), die
übrigen 83 kommen auch in Deutschland vor, 9 davon nur
in der alpinen Region. Die sechs Pterophoren gehören sämmt-
lich auch der deutschen Fauna an, erscheinen jedoch zum
Theil in etwas verändeitem Kleide.
Viele von Zetterstedt als das Dovrefjeld bewohnend ver-
zeichnete Arten habe ich nicht gefunden, und noch manche
werden \ orhandcn sein, die noch unbeachtet blieben. In einem
Sommer ist es selbst bei günstigem Wetter unmöglich, ein so
171
ausgedehntes Gebirge erschöpfend abzusuchen, hier aber er-
schwert die Ungunst des Climas und des fast immer schlecli-
ten Wetters die Mühen des Sammlers. Die ersten Junitage
waren schön und warm und in ihnen schmolz der grösste
Theil des bei meiner Ankunft in Fokstuen noch grosse Strecken
bedeckenden Schnee's dahin, vom 4. Juni aber bis Ende des
Monats regnete es täglich, im besten Falle waren die Mor-
genstunden heiter, gegen 10 Uhr kamen dann schwarze Wol-
ken, die bald Regen oder Hagel niederschickten, oft schneite
es auch, doch blieb der Schnee selbst auf den höheren Ber-
gen nie lange liegen und hinderte mich weniger als die ge-
wöhnlich stark wehenden Stürme am Sammeln. Schlimmer
war noch der Juli, während dessen ich nur zwei regenfreie
Tage in meinem Tagebuch verzeichnen konnte. Die günstig-
sten Fangtage M'aren solche, an denen starke Güsse und war-
mer Sonnenschein häufig mit einander abwechselten. Stürme
störten mich hier weniger, da ich mich daranf beschränkte,
in dem durch hohe Berge geschützten Drivdal und der ehe-
maligen, jetzt verfallenen Strasse zwischen Kongsvold und
Drivstuen, Vaarstien, zu sammeln, die über etne bedeutende
Höhe führt, aber auch durch hohe Felsen gedeckt wird. Die
höheren Berge waren im Juli fast unzugänglich, da der täg-
lich frisch gefallene Schnee die Besteigung gefährlich machte
und überdies alles Insektenleben ertödtete. Die Temperatur
sank im Juli in der Nacht oft unter den Gefrierpunkt und
erhob sich bei Tage nie über -{- lO** Reaum. , gewöhnlich
zeigte das Thermometer 6—8° Wärme.
Trotzdem waren die Schmetterlinge nicht träger als bei
uns bei dreifach höherer Temperatur, stets fand ich mitten
in kalter Nacht und bei feinem, aber dichtem Regen die Geo-
metren Caesiata, Nobiliaria und Munitata im lebhaften Fluge,
nur die Anarten, die ohne Sonnenschein niclit fliegen können,
waren im Nachtheil und es ist zu verwundern, dass auf Dovre
so viele Arten dieses Genus und, wie es scheint, so zahlreich
vorkommen, da schlechte Sommer hier Regel sind und Jahre
vorkommen, in denen es 6 Wochen ununterbrochen regnet.
Hieraus erklärt sich aucii die Armuth an Tagfaltern und die
verhältnissmässige Seltenheit der vorhandenen, von denen viele
keines vollen Sonnenscheins zu ihrem Fluge zu bedürfen schei-
nen, wenigstens sali ich oft nicht blos Syr. Centaureae, son-
dern auch Arg. Freija, Ereb. Manto und Lyc. Pheretes bei
bewölktem Himmel fliegen.
Meine Rückreise nahm ich durch das nordwestlich zum
Meere hin verlaufende Romsdal, eines der romantischsten und
wildesten Thäler Norwegens, nach Veblungsnaes am Roms-
dalsfjord, wo ich zwei Tage verweilte. Von hier aus machte
173
ich am 31. Juli eine Excursion nach dem gegenüberliegenden
Ufer des Fjord, das tlieils feuchte, von Hasel- und Erlgebü-
schen unterbrochene Wiesen, theils steile, mit Kiefern und
Wachholder bedeckte Abhänge darbot. Den 1. August unter-
nahm ich eine Partie nach den et\Aa 1% Meile entfernten
Knudsaetern (Sennhütten) am Stigfjeld. Der Weg dahin führte
durch ein von einem wilden Baclie durchströmtes und. erst
vor Kurzem in Folge eines Wolkenbruches inundirt gewesenes
Thal, das grösstentheils mit Gebüsch von Alnus incana bedeckt
war. Hier flogen viele Spanner, leider meist durch die Re-
gengüsse der Tage vorher beschädigt. Oberhalb der Senn-
hütte, um welche eine üppige Fülle von Gebirgspflanzen
herrschte, kletterte ich neben der von hohen Felsenwänden
herabstürzenden, drei prächtige Fälle bildenden Ister hinauf
auf die Höhe dcö Fjeld, an dessen Westseite zwischen zwei
kahlen Felshörnern die blauen Massen eines Gletschers lagern.
Dicht an diesem grünten herrliche Matten, die wohl ebenso,
wie die an der Südseite des Fjelds noch höher gelegenen,
mit Felsgeröll bedeckten Hochflächen in früherer Jahreszeit
gute Beute gewähren mögen.
Von Vebhmgsnaes fuhr ich mit einem kleinen Dampfer
nach Molde, wo ich auf das von Trondhjem nach Hamburg
iahrende Dampfboot überging, welches nach einer P/jtägigen
Rast in Bergen mich am 10. August wieder nach Hambui-g
zurückbrachte.
Melitaea Parthenie Bork.
Schon am 22. Juni fing ich ein einzelnes ,^ oberhalb Fok-
stuen in einem feuchten Birkengehölz. Später vom 9. bis 21.
Juli flog die Art nicht häufig auf den unterhalb der Station
Kongsvold zu beiden Seiten des Drivelv gelegenen Wiesen.
Die Exemplare sind etwas grösser als die schlesischen und
besonders die $ durch sehr bleiche Färbung ausgezeichnet.
Argynnis Freija Thnb.
Bei meiner Ankunft auf Dovrefjeld am 2, Juni sah ich
im Walde zwischen Dombaas und Fokstuen Freija zahlreich
fliegen, doch waren die gefangenen Stücke fast sämmtlich
unbrauchbar. Bis nach der Mitte des Monats noch war die
Art in den Birkengehölzen in der Umgegend von Fokstuen
häufig, aber nur wenige unverletzte Exemplare gelang es mir
zu erbeuten. Die Flugzeit von Freija ist daher auf Dovrefjeld
gleich nacli Beginn der Schneeschmelze zugleich mit Brephos
Parthenias.
Arg. Pales SV.
Ich habe in diesem Sommer nur die Stammart Pales und
173
ihre nordische Var. mit stark gefleckter Unterseite der Vor-
derflügel gefangen, Arsilaclie, die ich 1860 noch am 19. Au-
gust bei Fokstuen, wenn auch sehr verflogen, gefangen, gar
nicht. Es kommt dies daher, dass ich das sumpfreiche Fok-
stuen vor Beginn der Flugzeit von Pales verlassen, um Kongs-
vold aber, mo Pales auf den Wiesen am Drivelv vom 5. bis
Ende Juli gemein war, die Sümpfe fehlen, wenigstens die zu-
nächst gelegenen von mir des schlechten Wetters wegen nicht
besucht werden konnten.
Argynniö Euphrosyne L.
Von dieser in Finmarken und auch im südlichen Norwe-
gen häufigen Art habe ich auf Dovrefjeld nur zwei >^ ge-
fangen, am 12. Juni und 4. Juli, beide zur Stammart gehörig.
Bei Sigstadt flog Euphros. am 30. Mai auf den Wiesen nicht
selten.
Argynnis Aglaja L.
Einige grosse und sehr dunkle $ fing ich auf einer Wiese
in Romsdaleu unweit Veblungsnaes am 1. August.
Vanessa Urticae, Jo und Antiopa
flogen Ende Mai in überwinterten Exemplaren niclit selten bei
Sigstadt und in Gudbrandsdalen,
Erebia Manto SV.
War auf Dovrefjeld überall sehr gemein, am häufigsten
an den Abhängen zwischen Birkengebüsch, aber auch in den
Sümpfen bei Fokstuen. Ihre Flugzeit währte den ganzen Juni
hindurch, einzelne gute Stücke fand ich auch noch Anfangs
Juli bei Kongsvold, später nur noch verregnete.
Erebia Embla Thnb.
Am 30. Mai fing ich unweit der Kirche von Loiten auf
einem nassen Torfsumpf, der von Kiefernwaldung eingeschlos-
sen und mit einzelnen Birken bestanden war, vier ganz frische
(^ dieser bisher noch nicht in Norwegen gefundenen Art. Sie
führen auf der Oberseite der Vorderflügel 3 — 4, von einem
gelbbraunen Hof umschlossene Augenflecke, von denen nur
der dem Vorderrand zunächst gelegene grösste zwei mehr
oder weniger deutliche weisse Kerne zeigt. Auf den Hinter-
flügeln sind oben ebenfalls vier scliwarze, rothgelb umzogene
Flecke vorhanden, wodurch sich Embla sofort von Disa unter-
scheidet, die nie dergleichen Flecke führt. Auf der Unterseite
der Vorderflügel ist der vorderste Fleck stets, die übrigen
nur bei einem Exemplare weiss' gekernt. Auf den Hinterflü-
174
geln sind 1 oder 2 der hintersten Augenflecke, jedoch kleiner
als auf der Oberseite vorhanden und bei zwei Exemplaren
deutlich fein gelbbraun umzogen. Die bei Disa meist grell
hervortretende Mittelbinde ist hier sehr undeutlich, an ihrem
äusseren Saum befindet sich am Vorderrand ein ziemlich gros-
ser, Meiss bestäubter, undeutlich begrenzter, hinter der Spitze
der Mittelzelle ein kleinerer, fast rein weisser Fleck. HS. fig. 382
und 383 halte ich entgegen der Ansicht Staudinger's, der diese
Bilder für Medusa Yar. Polaris hält, sicher für ein kleines
Exemplar von Embla, obgleich auf der Unterseite der Vor-
derliügel von den Augenflecken nur der erste, doppelt ge-
kernte vorhanden ist, die beiden weissen Flecken der Hinter-
flügcl sind wenigstens angedeutet.
Erebia Euryale Esp,
Flog auf den Wiesen bei Kongsvold vom 12ten bis^Ende
Juli. Wegen des mangelnden Sonnenscheins fing ich nur etwa
20 Exemplare und darunter nur ein ?. Diese gehören sämmt-
licli zur Var. Adjte Hb. und führen an der Aussenseite der
sonst sehr undeutlichen Mittelbinde auf der Unterseite der
Hinterflügel am Vorderrande und an der Mittelzelle weisse
Fleckchen. Ihre Grösse ist etwas unter der der schlesischen
Exemplare.
Chionobas Nor na Thnb.
Flog auf trockenen und steinigen Plätzen in der Nähe
von Fokstuen in einer Höhe von etwa 3000 bis 4000' vom
2ten bis Ende Juni, besonders an den Abhängen von Blaahoe
und am Grisungfjeld , aber nirgends in Menge. Die mitge-
brachten Exemplare gleiclien den finmärkischen, zeigen jedoch
in der Färbung, wie in der Augenzahl eine geringere Ver-
änderlichkeit.
Pararga Hiera Hb.
Am 30. Mai traf ich diese Art in der Nähe von Loiten
nicht selten auf den Fahrwegen fliegend. Ihr Betragen glich
ganz dem unserer Megaera. Einige Exemplare sah ich auch
noch am ersten Juni auf meiner Fahrt durch Gudbrandsdalen,
näher nach dem Dovrefjeld zu, so wie auf diesem selbst kam
sie mir nicht vor. Die Exemplare Aveichen von meinen un-
garischen nur durch geringere Grösse und dunklere Fär-
bung ab.
Leucophasia Sinapis L.
Kur ein <^ fing ich bei Loiten am 30. Mai. Es gleicht
vollkommen den
175
Anthochavis Cardamines L.
Sah ich nur im südlichen Norwegen, am 26. Mai einige
bei Christiansand, dann bei Christiania und am nördlichsten
bei Loiten am 30. Mai.'
Pieiis Napi L.
Im südlichen Norwegen, bei Christiansand und Christiania
flog Napi in der bei uns gewöhnlichen Frühlingsform häutig,
auf dem Dovre nur die Var. Bryoniae ()., und zwar fing ich
sie vom 3. Juni bis 16. Juli in guten Exemplaren.
Thecla Rubi L.
Flog in schlechten Exemplaren am 30, Mai nicht selten
bei Loiten im Kiefernwalde. Ein ganz verflogenes (^ fing ich
am 3. Juni an der Strasse bei Fokstuen. Diese norwegischen
(^ gleichen den deutschen vollkommen und führen ebenso den
dunklen Vorderrandfleck, welchen Zetterstedt an seinen nor-
dischen S' nicht bemerkt zu haben angiebt.
Polyommatus Euridice Rott.
Zwei r^ und ein 2 der Var. Stieberi Gerh., ganz gleich
den finmärkischen und lappländischen Exemplaren, fing ich
unterhalb Kongsvold in Drivdalen am 19. und 20. Juli.
Pol. Phlaeas L.
Ist mir auf Dovrefjeld nicht vorgekommen, dagegen sah
ich ihn am 30. Mai und 1. Juni bei Hamar imd in Gudbrands-
dalen.
Lycaena Pheretes Hb.
Ganz gleich den Exemplaren aus den Alpen flog diese
Art auf den Wiesen bei Kongsvold und bei Jerkind in 2500
bis 3500' Höhe stellenweise häufig um Phaca oroboides und
astragalina, vom 5. Juli ab bis gegen Ende des Monats.
Lycaena Argiolus L.
Ich fing nur ein gewöhnliches 9 am 30. Mai bei Loiten.
Lycaena Alsus SV.
Drei Paare fing ich den 31. Mai bei den Ruinen der alten
Kirche von Hamar am Mjöseu. Sie gleichen ganz den deut-
schen, nur sind die ö" oberseits etwas reichlicher blau be-
stäubt.
SyrichthusCentaureaeRbr.
Vor zwei Jahren hatte ich im Museum zu Christiania
176
einige Exemplare dieser Art gesehen, die vom Dovrefjeld
stammten, und ich war daher begierig, Centam-eae selbst im
Freien zu beobachten. Schon bei meiner Ankunft in Fokstuen
am 2. Juni sah ich "Von meinem Cariol herab einige He&pe-
rien am Wege, die aber so schnell nieder verschwanden,
dass ich nicht abstieg, um sie zu verfolgen. Noch am Spät-
nachmittage desselben Tages erhaschte ich die ersten Exem-
plare des nordischen Falters an den Abhängen von Blaahoe.
Centaureae hat, auf Dovrefjeld wenigstens, eine lange Flug-
zeit. Er flog auf den niedrigeren Stellen in den Birkengehölzen
bis nach Mitte Juni in guten Stücken, später erschien er auf
den höheren Fjeldern, meist sich im Schutze der bis 4000'
reichenden Betula nana haltend, und noch am 12. und 13.
Juli fing ich einige irische Exemplare auf dem höchsten Punkte
der Strasse zwischen Jerkind und Kongsvold. Die Zahl der
gefangenen <^ übertrifft die der $ bedeutend. Varietäten sind
nur geringfügig; einige kleinere i^ haben die Vorderflügel
stark weiss bestäubt, so dass die weissen Flecken sehr matt
erscheinen. Die Zahl dieser Flecken ändert nicht ab, fast
ebensowenig ihre Grösse. Auf der Unterseite erscheiruen die
Vorderflügel ebenfalls oft sehr reichlich weiss bestäubt, be-
sonders hervor tritt dann ein weisser Fleck hinter der Mittel-
makel, der von dieser bis an die Querreihe reicht, dann ein
zweiter an dieser, nahe am Innenrande. Auf der Unterseite
der Hinterflügel erscheint nur bei einigen $ die weisse Farbe
vorherrschend, indem namentlich die äussere dunkle Flecken-
binde verschmälert wird. Von meinen Exemplaren aus La-
brador weichen die norwegischen nur sehr wenig ab; die
Grösse ist dieselbe, in der Zeichnung besteht kein Unterschied,
nur ist bei den Norwegern die weisse Bestäubung und Be-
haarung auf Ober- und Unterseite stärker.
Unter allen Syrichthus-Arten ist der Centaureae am näch-
sten verwandt die Audromedae Wallgr,, die ich leider nur
in Exemplaren von den österreichischen Alpen kenne. Beide
Arten muss ich für jetzt noch für verschieden halten, da ich
von beiden eine bedeutende Anzahl gesehen habe, ohne einen
Uebergang zu bemerken. Für unwesentlich halte ich Ver-
schiedenheiten in der Grösse der weissen Flecke der Ober-
seite, ferner den Umstand , dass der Vorderraud der Vorder-
flügel auf der Oberseite in seiner hinteren Hälfte bei Andro-
medae in geringerer Ausdehnung weiss gefärbt ist. Von grös-
serer Bedeutung erscheint mir die Unterseite der Hinterfliigel.
Diese ist bei Centaureae weiss, am Aussenrande mehr oder
weniger graugrün oder bräunlich bestäubt und von zwei braun-
grünlichen Binden durchzogen, die sich in der Flügelmitte
einander nähern, ohne sich jedoch zu verbinden, nur bei einem
177
-9 aus Labrador berühren sie einander in einem Punkte. Bei
Andromedae hingegen kann man kaum mehr von zwei brau-
nen Binden spreclien, denn der grösste Theil der Fläche ist
olivenbraun, und zwar der Theil wurzelwärts einer von der
Mitte des Vorderrandes nach dem Analwinkel gehenden Linie
stets auffallend dunkler, als der Theil ausserhalb derselben.
In dieser braunen Färbung erscheint das Weiss in zwei, von
dunkler gefäibten Rippen mehrfach getheilten Binden und
einigen undeutlichen Fleckchen am Aussenrand.
Die Wurzelbinde endet mit einem dreieckigen Fleck, des-
sen untere Spitze scharf und lang gezogen sich nach dem
darunter befindlichen Endfleck der zweiten Binde richtet, wel-
cher rundlich und stets breit von dem übrigen Theil dieser
zweiten Binde getrennt ist. Bei Centaureae findet kein solcher
Contrast in der Färbung der inneren und äusseren Flügel-
hälfte statt, der Endfleck der ersten Binde ist nicht dreieckig,
sondern rundlich oder unregelmässig eckig, die Mitteibinde ist
stets bis an ihr Ende zusammenhängend.
Der Flug von Centaureae gleicht dem von Alveus und
Serratulae; sie fliegt stets einzeln, oft bei stürmischem und
kaltem Wetter, wenn nur wenige Sonnenblicke leuchten, in
schnellem Fluge wenige Fuss über dem Boden hin und setzt
sich gewöhnlieh auf die nackte Erde; nie traf ich sie an
Blumen.
Syrichthus Malvae L.
Kam mir nur bei Loiten vor, wo ich am 30. Mai ein ge-
wöhnliches $ fing.
Erynnis Tages L.
Ebenfalls bei Loiten einige Exemplare.
Hesperia Comma L.
Am 29. Juli fing ich einige Exemplare am Wege zwi-
schen Jerkind und Fokstuen, welche den finmärkischen an
Schärfe der Zeichnungen auf der Unterseite gleichen.
Macroglossa Bombyliformis 0.
Ein (^ bei Christiania am 28. Mai.
Zygaena Exulans Reiner.
Scheint auf Dovreljeld selten zu sein. Ich fand keinen
einzigen Schmetterling, was bei dem im Juli herrschenden
Regen nicht Wunder nehmen darf, sondern nur eine Puppe
an einem Zweig von Betula nana am 2. Juli oberhalb Kongs-
vold, die mir Ende des Monats ein $ lieferte.
12
Spilosoma Fuliginosa L.
Den 3. und 17. Juni ein Paar bei Fokstuen, das, wie
alle nordischen Exemplare, dadurch von den deutschen
abweicht, dass die Hinterflügel bis auf den rothen Saum
schwarz sind.
Epialus Humuli L.
War auf den Wiesen um Kongsvold nicht selten vom
23. Juli ab, an Grösse und Färbung dem deutschen gleich.
Epialus Velleda Hb.
Flog vom 20. bis Ende Juli an den felsigen, nur magere
Vegetation ernährenden Stellen von Drivdalen, eben&o auf
Vaarstien und bei der Sennhütte oberhalb desselben, ziemlich
selten am späten Abend, ohne sich vom Regen stören zu las-
sen. Die Exemplare weichen nur durch geringere Grösse von
den deutschen ab.
Psyche Opacella HS. und Fusca Hw.
Von beiden Arten fand ich bei Fokstuen und Kongsvold
Säcke, die leider schon vom Falter verlassen waren.
Dasychira Fascelina L.
Nur drei überwinterte Kaupen fand ich bei Fokstuen zu
Anfang Juni, sie frassen wenig, wuchsen trotz sorgfältigster
Pflege nur langsam und gingen endlich zu Grunde.
Bombyx Lanestris L. ?
Zwei Nester; das erste bei Fokstuen Mitte Juni an Be-
tula nana gefunden, ging mir zu Grunde, das zweite fand ich
bei Kongsvold an Salix Arbuscula am 26. Juli; auch dieses
enthielt noch ganz kleine Raupen, die ich nicht mitnahm, da
sie mir später doch auf der Reise aus Futtermangel umge-
kommen sein würden. Diese Raupen lebten ganz wie unsere
Lanestris, unterschieden sich aber von ihr durch starke gelbe
Punktirung.
Bombyx Crataegi L.
Ein frisches $ den 26. Juli an einem Felsen an der
Strasse im Drivdal. Es ist von gewöhnlicher Grösse, alle vier
Flügel sind oben gleichmässig dunkelbraungrau, die Mittelbinde
der Vorderflügel tritt nur sehr schwach vor, der Querstreif
der Hinterflügel ist nur auf der Unterseite deutlich.
Einige Raupen fand ich im Laufe des Juni bei Fokstuen
an Wollweiden und eine am Abhänge der Knutshoe bei Kongs-
vold an Betula nana. Sie starben eämmtlich gegen Ende Juli,
179
wahrscheinlich in Folge nassen Futters, bis auf eine, die sich
während meiner Rückreise verpuppte und mir im warmen
Zimmer im nächsten Januar auskam. Das erschienene (^ ist
nur wenig dunkler, als meine Exemplare der deutschen Al-
penform. (Ariae Hb.)
Notodonta Dictaeoides Esp.
Ein frisches (^ klopfte ich im Wald zwischen Fokstuen
und Dombaas am 6. Juni von einer Birke. Es weicht von
deutschen Exemplaren nur durch dunklere Färbung ab.
Acronycta Menyanthidis Viev.
Nur ein stark beschädigtes $ bei Kongsvold am 18. Juli.
Es ist lange nicht so dunkelgrau als mein in Finmarken ge-
fangenes Stück, nur wie die dunkelsten Berliner.
Acronycta Auricoma SV.
War um Fokstuen Anfang Juni nicht selten an Felsen
und Birkenstämmen zu finden. Die Exemplare weichen kaum
durch etwas bedeutendere Grösse und dunklere Färbung von
den deutschen ab.
Acronycta Euphorbiae SV.
Den 2. Juni fand ich ein $ l^i Fokstuen an einem Felsen,
das ich nur zu dieser Art ziehen Kann. Es gehört zur Var.
Montivaga Gn. und weicht von den mir bekannten Exemplaren
aus der Schweiz nur durch eine noch dunkler blaugraue Fär-
bung ab. Die Grösse ist die gewöhnliche.
Agrotis Hyperborea Zett.
Die Exemplare vom Dovrefjeld gleichen durchaus den aus
Finmarken. Ich fand die Art sehr vereinzelt, das erste frische
$ schon am 23. Juni bei Fokstuen, später bei Kongsvolk bis
zum 24. Juli an Felsen oder auf blosser Erde sitzend, ein
Exemplar auch bei Jerkind Abends im Fluge am 12. Juli.
An merk. Als interessant für die Verbreitung von Hyperborea
bemerke ich hier, dass ich am 3. August 1863 in der Nähe des klei-
nen Teichs im Riesengebirge ein grosses, ziemlich verflogenes $ dieser
Ai t gefangen habe, das von den norwegischen Stücken weder iu Farbe
noch Zeichnung abv> eicht.
Agrotis Speciosa Hb.
Diese Art ändert im Norden ganz ausserordentlich ab,
so dass man leicht versucht sein könnte, zwei Arten daraus
zu machen, doch habe ich auf Dovrefjeld gegen 100 Exem-
plare gesammelt, darunter leider viele durch Regen verdor-
bene, bei welchen die abweichenden Färbungen durch die
180
allmäligsten Uebergänge verbunden erscheinen. Die Speeiosa
vom Dovre, oder Var. Arctica Zett., ist etwas kleiner als die
deutsehe, 39 bis 45mm Flügelspannung, obgleich grösser als
die Exemplare von Hammerfest (Arctica Stgr. Stett. e. Z.
1861 p. 363.) Die hellsten Exemplare gleiciien ganz den
deutschen, nur ist die Grundfarbe der Vorderflügel bläulich
oder bräunlich hellgrau, die Hinterflügel, ebenfalls dunkler,
zeigen den Mittelmond und die zwei Querlinien ebenso stark.
Bei den dunkleren Stücken wird die Grundfarbe der Vorder-
flügel braun bis schwarzbraun, die drei Querlinien sind lichter
und werden um so heller grau, je dunkler die Grundfarbe ist.
Die Makeln sind mehr oder weniger deutlich weissgrau be-
grenzt, selten verschwindet die runde. Die Zapfenmakel tritt
als dunklerer Strich liervor, olt sehr undeutlich, ebenso die
schwarzen Pfeilstriche der äusseren Querlinie. Die Behaarung
des Kopfes und Thorax nimmt an der Färbung der Vorder-
äügel Theil. Die Hinterflügel erscheinen ebenfalls verdunkelt,
schmutzig braungrau, der Mittelmond ist stets stark ausge-
prägt, die erste Querlinie immer deutlich, die zweite dagegen
verschwindet oft völlig.
Die von Staudinger und mir in Finmarken gefangenen
Arctica kann ich nur als kleine Exemplare dieser nordischen
Speeiosa ansehen. Die von Staudinger angegebenen Unter-
schiede sind nicht standhaft; die Zackung der dritten Quer-
linie ist oft ebenso stark, Hei einem ^ sogar noch bedeutend
stärker als bei meinen Speeiosa aus Schlesien, oft aber auch
ganz schwach, der Aussenrand der Hinterflügel zeigt bei zwei
meiner schlesischen Sp. die Einbiegung ebenso gering wie bei
den Dovrensern, A\ährend einige der letzteren sie fast ebenso
stark haben als die Exemplare aus den Alpen.
Ich fand Speeiosa um Jerkind und Kongsvold , am häu-
figsten an der Strasse nach Diivstuen, bei Tage an Felsen
sitzend. Ihr Flug begann erst gegen Mitternacht und wurde
weder durch dicht strömenden Regen, noch durch eine Tem-
peratur von 0 Grad Keaum. gestört. Die Flugzeit dauerte
duich den ganzen Juli.
Agrotis Laetabilis Zett.
Diese Art bewohnte die an Spalten und dunklen Höh-
lungen reichen Felsen am Ufer des Drivelv in der Kähe von
Kongsvold. Ihre Flugzeit beginnt nach Sonnenuntergang und
währt bis gegen Mitternacht. Das bis jetzt noch nicht be-
schriebene V besitzt zu kurze Flügel, um fliegen zu können,
und kommt Abends aus den Felsspalten hervor, um mit em-
porgekrümmtem Hinterleibe das ö^ zu erwarten. Ich fing die
181
ersten rj am 7. und 8. Juli nach 10 Uhr Abends an den ho-
hen Felsen am Westabhang von Knudshoe, später dicht am
Drivflusse bis zum 27. Juli, in einer S.eehöhe von circa 2500
bis 3500'. Weder bei dem höher gelegenen Jerkind, noch
dem tiefer am Drivelv liegenden Drivstuen fand ich die Art.
Die f^ sind bedeutend grösser als die zwei von mir in
Finmarken gefangenen und messen 35 — 40mm Flügelspan-
nung, die Färbung ist dunkler, doch darin von hellgrau bis
tief graubraun ändernd, am dunkelsten ist meist das Mittel-
feld zwischen der 2. und 3. Querlinie, eine erste Querlinie
dicht an der Basis ist bei allen unbeschädigten Exemplaren
deutlich. Die $ messen nur 28 bis 30 mm Flügelspannung und
sind von plumper Gestalt. Die Fühler sind borstenförmig, in
Farbe und Zeichnung gleichen sie vollständig den ,^. Eine
ausgezeichnete Varietät ist ein sehr dunkeles ?, bei diesem
sind die Vorderflügel fast schwarz, mit Ausnahme eines Jiel-
leren Feldes zwischen 1. und 2. Querlinie, die Linien sind
liclitgrau, die Begrenzung der Makeln fast weiss. Die Hinter-
flügel dunkelgrau mit schwachem Mittelfleck und ohne Quer-
linien.
Agrotis Conflua Tr.
War auf Dovrefjeld sehr selten, ich fing nur 3 Exemplare
Mitte Juli und erzog ein $ aus einer unter einem Steine ge-
fundenen Puppe.
Agrotis nova sp.
Am 18. und 20. Juli fand ich nahe am Ufer des Drivelv
unter Steinen drei Puppen von hellbrauner Farbe und ansehn-
licher Grösse, die sich durch den breiten mit vier scharfen
Spitzen versehenen Cremaster auszeichneten. Ich erhielt dar-
aus ein schönes ? am 27. Juli, die beiden anderen Puppen
kamen leider, die eine während meiner Reise durch Koms-
dalen, die andere auf dem Scliitfe aus und verkrüppelten.
Da alle drei $ sind und in der Färbung ziemlich von einander
abweichen, so unterlasse ich es, der gewiss neuen Art einen
Namen zu geben und beschreibe nur das wohlerhaltene Stück.
Dieses hat 36 mm Flügelspannung bei 20 mm Körperlänge,
also bedeutend verkürzte Flügel, die zum Fliegen nicht ge-
eignet erscheinen. Fühler borstenförmig braun, Kopf und
Halskragen hell gelbgrau, Schulterdecken weissgrau mit dunk-
lerem Saum. Rücken und Hinterleib gelbgrau. Beine braun
mit grauer Behaarung, Schienen und Füsse mit hellbraunen
kurzen Borsten. Am Ende der Mittelschienen an der Innen-
seite ein an seiner Wurzelliälfte schwärzlicher, an dem End-
theii weisslicher Dorn, Hinterschienen in der Mitte und am
182
Ende mit je einem ebenso gefärbten Dornpaave. Vorderflügel
braungrau, erste Querlinie dicht an der Flügehvurzel schwarz-
braun, den Innenrand nicht erreichend, zweite Querlinie scharf
gezackt, dritte in ihrem oberen Theil sehr nach hinten ge-
krümmt, beide schwarzbraun, die zweite nach innen, die dritte
nach aussen weissgrau gerandet. Die runde und Nierenmakel
sind weissgrau, stark vortretend, die Zapfenmakel ist schwarz-
braun umschrieben und reicht von der zweiten Querlinie bis
zur Mitte des Mittelfeldes. Vor dem Aussenrand liegt eine
Reihe undeutlicher brauner Längsstriche. Franzen licht bräun-
lichgelb. Hintertlügel dunkelgrau mit bräunlichgelben Franzen,
ihr Saum ist fast gerade, wodurch der Flügel eine dreieckige
Gestalt erhält. Dieses $ hat wohl einige Aehnlichkeit mit
dem von Staudinger Stett. ent. Z. 1861 p. 382 und 383 be-
schriebenen S aus Fokstuen, doch haben die beiden hinteren
Querlinien der Vorderflügel einen zu abweichenden Verlauf,
um beide Stücke für zusammengehörig zu halten.
Mamestra Suasa SV.
Ein grosses und dunkles $ fand ich am 31. Mai in der
Stadt Hamar.
Mamestra Glauca Hb.
Einige Exemplare den 7. und 11. Juni bei Fokstuen.
Dianthoecia Caesia SV.
Ein kleines vom Regen stark beschädigtes ^ fand ich
am 23. Juli in Drivdalen an einem Felsen.
Dianthoecia Dovrensis nov. sp.
Alis anterioribus nigricantibus albido-adspersis, strigis
quatuor nigris, maculis albidis, reniformi nigrescenti-expleta,
conica minuta nigro-marginata vel deficiente, ciliis nigri« albo-
alternatis; posterioribus nigricantibus in medio grisescenti ad-
spersis, macula media strigaque obscurioribus, ciliis flavescen-
tibus. Exp. al 32— 35 mm,
Verwandt und ähnlich der Dianth. Subdita Moesch. aus
Labrador aber durch dunklere Farbe, scliärfere Zeichnung etc.
leicht zu unterscheiden. Grösse und Habitus von Filigi amma.
Fühler des o schwach sägezähnig und kurz bewimpert, des
$ borstenförmig, grau mit einzelnen weissen Schuppen. Ta-
ster wenig über die Stirn vorstehend, dicht mit gelblich-
weissen, grau gemischten Haaren bedeckt. Augen hellbraun,
sehr fein schwärzlich behaart. Behaarung des Kopfes und
Rückens dicht und lang, weiss und schwarz gemischt. Hin-
terleib hellgraugelblich, Legeröhre des $ vorötehend und hell-
i83
braun. Schenkel und Schienen, letztere aber weniger lang,
dicht hellgrau behaart, Tarsen schwärzlich, weiss geringelt.
Vorderflügel oben schwärzlich, mehr oder weniger mit weis-
sen Schuppen bestreut. Querlinien schwarz; die erste dicht
an der Wurzel erreicht den Innenrand nicht, die zweite vor
der Mitte besteht aus drei nach hinten convexen Bogen und
ist nach vorn von dichter weisser Beschuppung begrenzt, die
dritte aus scharfgezackten, hinten weiss ausgefüllten Möndchen
bestehend, entspringt aus einem weissen Fleckchen hinter der
Mitte des Vorderrandes, geht erst sehr schräg nach hinten,
biegt dann scharf um und läuft bis über ihre Mitte parallel
mit dem Aussenrande, worauf sie sich wieder schwach nach
hinten biegt. Die hintere Bogenlinie ist schwärzlich, hinter
ihr, bis zum Aussenrand herrscht gleichmässige weisse Be-
stäubung. Franzen schwarz, regelmässig weiss gefleckt. Die
Hinterflügel sind oben dunkel braungrau mit dunklerem Mit-
telmond und hinter diesem einer nicht scharf begrenzten Bo-
genlinie, welche nach aussen von einer, meist nur am Innen-
winkel deutlichen, nur bei einem $ vom Vorderrand bis zum
Innenwinkel reichenden, bleichgelblichen Binde eingefasst wird.
Franzen gelblichweiss. Unterseite lichtgrau. Die Vorderflügel
längs ihrer Mitte von der Wurzel bis zum Aussenrand dunk-
ler. Auf allen 4 Flügeln ein schwärzlicher Mittelmond und
hinter diesem ein dunkelgrauer, meist dem Saume paralleler
Querstreif. Saumlinie aus feinen schwarzen Strichen bestehend.
Franzen gelblichweiss, die der Vorderflügel dunkelgrau ge-
fleckt.
Ich fing von dieser Art nur eine geringe Anzahl <^ und
$ vom 18. bis 27. Juli im Thale des Drivelv, meist bei Re-
genwetter an Felsen sitzend, einige im Sonnenschein an Blu-
men von Phaca oroboides saugend.
Dianthoecia Conspersa SV.
Einige Exemplare, die sich durch ansehnliche Grösse aus-
zeichnen, fand ich am 15. und 21. Juli in Drivdalen an Felsen.
Hadena Exulis Lef.
Ich war sehr erfreut, diese Art auf Dovrefjeld anzutref-
fen, deren Vorkommen in Europa, Island ausgenommen, bisher
bezweifelt wurde. Es fällt hiermit auch jeder Grund weg,
Hadena Marmorata Zett. Ins. Läpp. p. 937 nicht für synonym
mit Exulis zu halten, da die dort gegebene Beschreibung sehr
gut passt und nur der Zweifel an dem Vorkommen in Skan-
dinavien dies Citat angefochten hatte.
Ich fand meine 6 Exemplare in Drivdalen neben der
Strasse an Felsen vom 15. bis 27. Juli. Sie sind alle grösser
184
als die isländischen und erreichen oder übertreffen sogar meine
grönländischen Exemplare, denen sie auch durch ihre grün-
lich dunkelgraubraune Färbung nahe kommen und sich darin
der nur noch bedeutend grösseren Maillardi so sehr nähern,
dass der Gedanke nahe liegt, Maillardi sei auch weiter nichts
als die auf den Alpen heimische Form der so vielfach än-
dernden Exulis. Untereinander -weichen die Exemplare vom
Dovre sehr wenig ab, alle Zeichnungen sind deutlich, die Ma-
keln mehr oder weniger braungrau ausgefüllt, die Rippen der
Vorderflügel nur bei zwei Exemplaren theilweise weiss be-
stäubt. '" ••*"•'
..i^ 'hl. ,
Hadena Lateritia Hufn.
Zwei grosse ? von sehr dunkler Färbung fand ich am
27. Juli an Felsen in Drivdalen.
Taeniocampa Gothica L.
Bei Christiansand den 26. Mai ein etwas geflogenes $,
das von den gewöhnlichen deutschen Stücken nicht abweicht.
Taenioc. Stabilis SV.
Ein gewöhnliches $ ebenfalls am 26. Mai bei Christian-
sand.
Pachnobia Carnea Thnb.
Am 11. Juli fand ich bei Tage auf den Wiesen bei
Kongsvold ein frisches r^ mit einem verkümmerten Vorder-
flügel und ein ganz verkrüppeltes ?, am 14. Juli an Felsen
in Drivdalen ein schönes frisches (^ und am 2ü. Juli ebendort
noch ein abgeflogenes q.
Diese Exemplare sind etwas kleiner als die finmärkischen,
das zuerst gefangene q ist bleich gelblichgrau, die Querlinien
treten wenig hervor, die Makeln sind gross und weisslich.
Die beiden anderen ,^ sind dunkler, die Vorderflügel einfarbig
graubraun, ohne Beimischung von Gelb oder Zimmtbraun, die
Makeln ebenfalls gross und hell, der Raum zwischen ihnen
stark verdunkelt. Diese Dovrenser Stücke halten ziemlich die
Mitte zwischen den aus Finmarken und aus Labrador.
Anarta Cordig er a Thnb.
Das erste Stück fing ich auf Sumpfboden bei Loiten am
30. Mai. Auf Dovrefjeld war die Art um Fokstuen häufig
bis Mitte Juni, aber meist fand ich nur durch Regen verdor-
bene Exemplare.
1^
185
Anaita Melaleuca Thnb.
War auf Dovre nicht selten vom 9. Juni bis 27. Juli.
Ich fand sie meist an Steinen sitzend, und zwar ganz frei
dem Regen ausgesetzt, so dass ich natürlich mehr verdorbene
als reine Exemplare erhielt.
Anarta Melanopa Thnb.
War auf Dovrefjeld nur vereinzelt anzutreffen und meist
nur in verflogenem Zustande. Bei Fokstuen fand ich sie im
Sumpfe um einzelne Felsen schwärmend am 9. Juni, und dann
gegen Ende des Monats noch einige Exemplare an Felsen
sitzend. Sie gleichen in heller Farbe der Hinterflügel den
aus Finmarken, ein ? hat die Hinterflügei so weiss, wie die
Stücke aus Labrador.
Anarta Funesta Payk.
Selten und einzeln auf Dovrefjeld. Ich fand bei Fokstuen
am 18. und 19. Juni und bei Kongsvold den 7. und 12. Juli
je ein Exemplar, stets bei Regenwetter an Steinen sitzend,
die beiden letzten schon stark geflogen.
Anarta Algida Lef.
Diese Art bewohnt auf Dovre die felsigen, mit Sumpf-
stellen abwechselnden Hochflächen der Fjelder in einer Höhe
von 4000 — 5000'. Ich habe im Ganzen nur 13 Exemplare,
davon nur 6 ganz reine gefunden. Nur ein Stück flng ich im
Fluge, als einmal ausnahmsweise die Sonne auf einige Minuten
hell und warm schien, die übrigen theils an Felsen, theils an
den Blüthen von Silene acaulis sitzend. Die Flugzeit währte
von Mitte bis Ende Juni, in günstigen Jahren mag Algida
wohl noch später zu finden sein, 1862 jedoch war im Juli
fast täglich auf den höheren Bergen frischer Schnee gefallen,
so dass alles Insectenleben aufliören musste. Die norwegi-
schen Algida übertreffen meine nordamerikanischen etwas an
Grösse, im üebrigen gleichen sie ilmen vollständig, nur sind
die Hinterflügel meist etwas dunkler, so dass der Mittelmoud
weniger stark hervortritt.
Anarta Schoenherri Zett.
Ganz gleich mit den Exemplaren aus Finmarken flog diese
Art auf Blaahoe bei Fokstuen an gleichen Stellen mit Algida
in der zweiten Hälfte des Juni an einem der wenigen scliönen
Morgen nicht gar seifen, aber äusserst wild und scheu im
Sonnenschein. In Finmarken hatten wir sie meist auf ganz
kahlem Felsgerölle sich niederlassen sehen, hier aber flogen
1S6
sie eifrig nach den honigreichen Blttthen der Silene acaulis,
an denen saugend sie am leichtesten zu fangen waren.
Anarta Zettersted tii Stgr.
Nur 2 ,^. Das erste fing ich in Drivdalen auf der Strasse
im Fluge den 18. Juli, das zweite auf Vaarstien bei Kongs-
vold den 24. Juli, an einem Felsen ruhend; beide sind rein
und frisch. Sie sind grö.-<ser und lebliafter gefärbt als die
lappländischen Exemplare; Flügelspannung 24mm; die Vor-
dertlügel erscheinen breiter und schwärzer, die beiden mitt-
leren Querlinien deutlich, die Franzen sind braungrau und
weisslich gefleckt. Ebenso sind die Hinterflügel schwärzer,
die Franzen schneeweiss, nur am Hinterwinkel schwärzlich.
Heliaca Tenebrata Scop.
Nur zwei gewöhnliche Exemplare auf einer "VViese bei
Hamar den 31. Mai.
Herminia Tentacularis L.
Erscheint auf Dovrefjeld in sehr abweichender Färbung,
so dass ich zuerst eine neue Art vor mir zu iiaben glaubte.
Die Grösse der ,S ist bedeutender als bei meinen schlesischen
Exemplaren; 29— 30mm Flügelspannung. Kopf mit Fühlern,
Rücken, Hinterleib und Beine einfarbig, dunkelgelbgrau. Die
Farbe der Flügel ist bleich gelbgrau, ohne Spur der sonst
hell ochergelben Färbung. Die Vorderflügel sind dicht dun-
kelgrau bestäubt, die Querlinien wenig hervortretend, die hin-
tere manchmal gar nicht sichtbar, das Mittelzeichen selten
und dann sehr undeutlich vorhanden. Die Hinterflügel sind
dunkelgrau, die erste Querlinie, die auch bei den deutschen
Exemplaren nicht immer wahrnehmbar ist, fehlt meist ganz,
bei drei Stücken dagegen ist sie deutliclier als die zweite.
Diese ist mei^t vorhanden, aber sehr undeutlich, bei einigen
Exemplaren kaum zu bemerken. Die Saumlinie ist fein dun-
kelgrau. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel dunkelgrau,
meist gegen die Flügelspitze gelbgrau bestäubt, von Querlinien
ist nur selten und meist nur von der mittleren eine Spur wahr-
zunehmen. Die Hinterflügel sind unten wenig heller als die
vorderen, von der äusseren Bogenlinie ist mei^t nur im Anal-
winkel ein undeutlicher Rest sichtbar. Das einzige $ misst
nur 22 mm und ist bedeutend lichter gefärbt als die rJ, doch
ebenfalls nicht röthlichgelb, die drei Querlinien der Vorder-
flügel sind deutlich, das Mittelzeichen fehlt, auf den Hinter-
flügeln sind beide Bogenlinien in gleicher Deutlichkeit voll-
ständig vorhanden, am Innenrande nicht stärker als am Vor-
derrande. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel licht
187
gelblichgrau, mit dunkleren Atomen bestreut, die mittlere und
die äussiere Querlinie sind kaum zu erkennen , die gleiclige-
färbten Hintertlügel zeigen die erste Bogenlinie deutlich , die
zweite nur am Analwinkel. Die Art flog auf den Wiesen
unterhalb Kongsvold von Anfang bis Ende Juli, die o nicht
selten, doch meist verdorben, da sie mitten im Regen zu flie-
gen pflegten, das $ fing ich am 14. Juli.
Brephos Parthenias L.
Ein einzelnes noch gutes $ von gewöhnlicher Färbung
am 2. Juni im Birkengebüsch bei Fokstuen.
Acidalia Commutata Frr.
War selten um Kongsvold im Birkengehölz den 6. bis
15. Juli.
Gnophos Sordaria Thnb. (Mendicaria HS.)
Das erste Exemplar fing ich schon am 1. Juni Abends
am obeien Ende von Gudbrandsdalen. Bei Fokstuen und
Kongsvold flog die Art nicht häufig bis Mitte Juli, fieiwillig
von etwa 10 Uhr Abends bis nach Mitternacht, selbst in dich-
tem Regen. Die Exemplare gleiclien ganz den aus Finmarken.
Psodos Chaonaria Frr.
Flog um Fokstuen auf etwas erhöhten steinigen Plätzen
im Sumpfe und an ähnlichen, von Baumwuchs entblös.^ten
Stellen der Biikenregion häufig vom 5. Juni ab. Auf den
höheren Bergen erschien sie erst nacli Mitte des Monats und
besuchte dann in Gesellschaft von Botys Ephippialis die Blü-
then der Silene acaulis und der Azalea procumbens. Bei
Kongsvold fehlte sie ebensowenig auf geeigneten Stellen, und
noch am 26. Juli fand ich an dem Gipfel der Knudslioe, circa
50(J0' hoch, einige erstarrte Exemplare auf dem Schnee
liegend.
Colutogyna Fusca Thnb.
Flog Mitte Juli bei Kongsvold auf höher gelegenen Wie-
sen nicht seilen.
Fidonia Carbonaria L.
Nur 2 r^ fing ich am Abhänge von Grisungsfjeld unweit
Fokstuen den 3. Juni.
Ematurga Atomaria L.
Bei Sigi^tadt und Leiten einige JExemplare am 30. Mai.
Nördlicher traf ich die Art nicht.
Phasiane Clatiirata L.
Ebenfalls nur bei Loiten auf Wiesen selten.
188
Lygriö Populata SV.
Die Raupen waren bis Mitte Juli an der Strasse durch
Drivdalen häutig an verschiedenen Weidenarten, Epilobium etc.,
ebenso später die Puppen unter Steinen und Moos. Am 28.
Juli ting ich ein o; dieses, so wie die während meiner Rück-
reise ausgekrochenen Exemplare weichen von den deutschen
nur wenig durch geringere Grösse und bleichere, etwas ver-
wischt aussehende Zeichnungen ab.
Cidaria Bicolorata Hufn.
Ein Exemplar am 1. August bei Veblungsnaes an Alnus
Cidaria S i m u 1 a t a Hb.
Wird auf Dovrefjeld schwerlich fehlen; ich reiste zu früh
ab, um sie dort zu fangen. Bei Bergen erbeutete ich 2 frische
grosse rj am 6. August.,
Cidaria Miata L.
Einige überwinterte Stücke fing ich bei Braendhaugen in
Gudbrandsdalen am 1. Juni.
Cidaria Munitata Hb.
War vom 6. bis Ende Juli häufig um Kongsvold.
Cidaria Didymata L.
Einige S den 1, August auf der Alpe Stigfjeld in Roms-
dalen, sie gleichen an Kleinheit den auf meiner früheren Reise
bei Bodoe gefangenen (19 — 20mm Flügelspannung), sonst wei-
chen sie von den deutschen nicht ab.
Cidaria Incursata Hb.
P'and ich schon am 30. Mai bei Loiten, dann während
der ganzen Zeit meines Aufenthaltes auf dem Dovrefjeld überall
in der Birkeniegion, einzeln, aber nicht gerade selten, doch
meist beschädigt. Die Exemplare sind meist etwas grosser
und dunkler als die aus Finmarken und gleichen mehr den
schlesisclien aus dem Riesengebirge.
Cidaria Flu et uata L.
Bei Fokstuen den 4. Juni Abends 2 Exemplare am Hause.
Cidaria Montanäta SV.
Nur Avenige Exemplare Anfangs Juli auf den Wiesen bei
Kongsvold. Sie gleichen in bleiclier Färbung den aus Fin-
marken.
189
Cidaria Feirugata L.
Ein Exemplar bei Loiten den 30, Mai.
Cidaria Suffumata SV.
Den 17. Juni einige Stücke an der Stras.se zwischen Fok-
stuen und Jerkind unter überhängenden Felsen.
Cidaria Dilutata SV.
Die Raupe war auf Dovrefjeld überall, wo Birken wuch-
sen, häufig, am gemeinsten aber in Drivdalen, wo sie stellen-
weise die Birken vollständig entlaubt hatte und zu Tausenden
den Boden bedeckte, an allerlei, ihr sonst gar nicht zusagen-
den Pflanzen den Hunger stillend , ich sali sie sogar an Aco-
nitum fressen.
Eine Anzahl Schmetterlinge kroch mir theils während
der Rückreise, theils erst in Breslau aus, die von der deut-
schen Gebirgsform nicht abweichen.
Cidaria Caesiata SV.
War im letzten Drittel des Juli überall um Felsen sehr
häufig, obgleich lange nicht in so ungeheurer Menge wie in
Finmarken. Die Var. Annosata Zett. fand ich nur sehr sel-
ten. Die Dovrenser Exemplare sind meist sehr dunkel grau
und entbehren jeder gelben Bestäubung.
Cidaria Flavicinctata Hb.
Diese von vielen Entomologen nur für Varietät von Cae-
siata gehaltene Art flog an denselben Stellen wie Caesiata,
besonders an Felsen in Drivdalen häufig, doch schon in der
ersten Hälfte des Juli, so dass, als Caesiata zu fliegen be-
gann, nur noch einzelne ganz verflogene Flavicinctata zu fin-
den waren. Diese unterscheiden sich von den Exemplaren
aus den Alpen nur durch etwas hellere und trübere Färbung
der gelben Stellen. Die zwei bei Hammerfest gefangenen
Exemplare (Stett. ent. Z. 1861 p. 3S!6) gehören nicht als Var.
7ur Caesiata, die dort unsäglich häufig flog, sondern zu Flavi-
cinctata; es sind grosse $, beide schon verflogen. Dass wir
dort auch üebergänge, d. h. gelb bestäubte Caesiata, gefangen
hätten, wie Staudinger schreibt, ist ein Irrthum.
Cidaria Nobiliaria HS.
Ich fand diese bisher noch nicht in NorM'egen beobach-
tete Art in Drivdalen, selten bei Tage unter überhängenden
Felsen, häufiger bei Nacht im Fluge, vom 15. bis Ende Juli.
Die Exemplare haben dieselbe Grösse wie die aus den Alpen,
aber eine etwas dunklere Färbung.
190
Cidaria Cambrica Curt.
Wenige schon abgeflogene § fing ich am 1. August bei
Veblungsnaes' in Gebüschen von Alnus incana.
Cidaria Hastata Var. Hastulata Hb.
Diese in Finmarken so sehr gemeine Art war auf Dovre
selten. Ich fing nur drei Exemplare am 4. und 24. Juni bei
Fokstuen.
Cidaria Tristata L.
Bei Leiten auf einer Wiese 2 Exemplare am 30. Mai,
eines bei Kongsvold am 5. Juli. Sie gleichen ganz den deut-
sehen Exem])laren der zweiten Generation.
Cidaria Biriviata Borkh.
Nur 2 ,^, klein, aber sonst nicht abweichend, im Walde
zwischen Dombaas und Fokstuen den 24. Juni.
Cidaria Affinitata Stph.
War gemein auf den Wiesen bei Kongsvold von Anfang
bis Mitte Juli, besonders Morgens und Abends um die Blü-
then von Lychnis diurna, in welche ich auch einigemal das
$ seine Eier absetzen sah. Die Raupe lebt in den Samen-
kapseln der genannten Pflanze, sie ist in der Jugend bräun-
lichgrau, später beinfarben, mit hellbraunem Kopf und braun-
. grauem Nackenschild, Brustfüsse lichtbräunlich, Lüfter braun,
Behaarung sparsam und fein, sciiwärzlich.
Cidaria Taeniata Stph. (Arctata Z.)
Bei Veblungsnaes und in dem nahe gelegenen Isterdal in
Gehölzen von Alnus incana nicht selten, aber meist verflogen
am i. August.
Cidaria Minorata Tr.
War gemein um Fokstuen und Kongsvold auf Wiesen
und um Felsen, vom 29. Juni bis Mitte Juli.
Cidaria Albulata SV.
War auf den Wiesen um Kongsvold den ganzen Juli ge-
mein.
An merk. Cid. Blandiata, die wir nach Staudinger 's Bericht
nicht in Finmarken gelangen haben sollen, habe ich bei Bossekop am
22. Juni in einem Exemplar gefangen.
Cidaria Elutata Hb.
Ein einzelnes cj fing ich am 27. Juli in Drivdalen; es
191
ißt sehr frisch, sonst ohne Auszeichnung, die eigentliche Flug-
zeit der Art trat jedenfalls erst nach meiner Abreise ein.
Cidaria Impluviata SV.
War um Kongsvold in den Birkengehölzen häufig bis
nach Mitte Juli. Die Exemplare sind meist sehr dunkel ge-
färbt, sonst ohne Auszeichnung.
Eupithecia Helveticaria B.
Nur ein Exemplar am 29. Mai bei Loiten des Abends
gefangen. Auf Dovrefjeld kam mir die Art nicht vor, ob-
gleich Juniperus häufig war.
Eupithecia Satyrata Hb.
Ich fing diese verbreitete Art bei Christiania am 26. und
bei Loiten am 30. Mai, später bei Fokstuen einzeln bis Ende
Juni.
Eupithecia Hyperboreata Stgr.
Nur 2 Exemplare, das erste bei Dombaas im Kieferwalde
am 23. Juni, das zweite bei Kongsvold den 6. Juli. Beide
weichen nicht von den finmärkischen Stücken ab.
Eupithecia Venosata F.
Den ganzen Juli hindurch an den Felsen in Drivdalen
häufig. Die Exemplare sind meist etwas grösser als meine
schlesischen.
Botys Ephippialis Zett.
Diese in Europa bisher nur auf Dovrefjeld gefundene Art
traf ich gleich am ersten Tage meines Aufenthalts in Fokstuen
in einem $ Exemplar nahe beim Gehöft, in den folgenden
Tagen nur einige ganz schlechte S in einem nahen, gegen Sü-
den gerichteten engen Felsenthal. Von Mitte bis Ende Juni
flog der Falter häufiger auf den feuchten Flächen des Hoch-
gebirges in 4500' Höhe. Hier besuchte er die Blüthen von
Silene acaulis, war aber bei heiterem Wetter sehr scheu und
überliess sich aufgescheucht dem dort stets herrschenden Winde.
Bei Regenwetter dagegen sassen die Schmetterlinge ruhig auf
den dicken Polstern der genannten Pflanze und waren dann,
wie ihre Gesellschafter, die Anarten Algida und Schönherri,
unfähig zu fliegen und daher leicht zu fangen.
Im Juli fand ich auf Knudshoe bei Kongsvold noch einige
schlechte Exemplare, die sich tief in die mit frischem Schnee
bedeckten Polster der Silene verkrochen hatten. Die Färbung
der Vorderflügel ändert von hellziramtbraun bis dunkelpurpur-
192
braun, am dunkelsten sind in der Regel die ö^. Die Verbrei-
tung weisser Bestäubung wechselt ebenfalls sehr, meist ist
dieselbe vor der zweiten Querlinie am Vorderrand am stärk-
sten. Die Makeln sind meist beide vorhanden, von der vor-
deren oft nur ein kleiner Punkt, seltener fehlt sie ganz.
Botys Inquinatalis Z.
Flog um Fokstuen den ganzen Juni hindurch an reichlich
mit Betula nana bewachsenen Sumpfstellen nicht selten, doch
habe ich nur q gefangen. Dieselben gleichen ganz den aus
Finmarken mitgebrachten.
Botys Decrepitalis HS.
Häufig um Kongsvold im Birkengehölz in der ersten Hälfte
des Juli.
Botys Nebulalis Hb.
Wenige Exemplare auf den Wiesen bei Kongsvold ge-
fangen, vom 9. bis 26, Juli. Ihre Grösse gleicht der der
schlesischen Stücke. Die Vorderflügel sind etwas düsterer
durch feine graue Bestäubung, die Hinterliügel dunkler grau,
bei den S our am Hinterwinkel , bei den $ gar nicht gelb-
licbweiss, die Bogenlinien kaum bemerkbar.
Hereyna Holosericalis Hb. und Rupicolalis Hb.
Schon bei meiner Ankunft in Fokstuen am 2. Juni fand
ich einige abgeflogene Exemplare beider Arten, die auf der
Strasse umliertiatterten. Bis zum 18. fing ich mehrere noch
reine Stücke in dem südlich von Fokstuen gelegenen Thale,
dann noch einige schlechte auf Blahoe in Gesellschaft von
Epliippialis. Die Exemplare beider Arten sind kaum etwas
kleiner, als die aus den Alpen, übrigens gar nicht abweichend.
Crambus Dumetellus Hb.
Fehlt auf den höheren Theilen des Dovrefjeld, oberhalb
circa 20'. 0' Höhe. Bei Drivstuen fing ich einige gewöhnliche
Exemplare am 22. Juli.
Crambus Maculalis Zett.
Nur wenige Exemplare im Birkengehölz bei Fokstuen am
22. und 24. Juni.
Schluss folgt.
193
Ergänzungen zu „Wilde's Pflanzen und Baupen
Deutschlands "
von
J. ^Vullsclftleg^el in Lenzburg.
Seit einer Reihe von Jahren beschäftige ich mich ange-
legentlich mit entomologiöcher Botanik und Beobachtmig der
Lebensweise der Insekten. Ich begiütste daher mit grosser
Freude ein Buch, dessen Inhalt sich über jene schönen Zweige
der Entomologie verbreitet. Hoffen wir, dass recht Viele das
schöne Werk, dem wir eine baldige zweite Auflage wün-
schen, durch ihre Beobachtungen erweitern und ergänzen hel-
fen. Auch meinerseits ein wenn auch nur geringes Scherflein
dazu beizutragen, ist der Zweck folgender Zeilen.
Melitaea didyma. Raupe häufig im Jura auf Teu-
crium chamaedrys.
M. phoebe. . Bei Oftringen und Lenzburg stets in zwei
Generationen, im Mai und Juli — September. Färbung auf-
fallend dunkel.
M. parthenoides Kef. Zwei Generationen. Die erste
Ende April und Mai, die zweite Juli — Sept.
Argynnis dia. Zwei Generationen: April, Mai und
Juli — October. Raupe meistens auf Prunella vulgaris.
Lycaena adonis. Zwei Generationen: Mai und Juli
bis Sept. Raupe auf Stachys sylvatica.
Sphinx elpenor. Raupe häufig auf Circaea lutetiana.
Falter vom Mai bis Octbr. Ungleiche Entwicklungszeit oder
zwei Generationen?
Sph. populi. In warmen Sommern in zwei Generatio-
nen. Schmetterlinge der zweiten sehr hell, gelblich, in der
Färbung Sph. Quercus sehr ähnlich.
Zygaena achilleae. Die Var. bellis und Viciae flie-
gen um Oftringen und Lenzburg schon im Mai.
Spilosoma lubricipeda nicht selten in zwei Genera-
tionen. Nahrung besonders Löwenzahn.
Lasiocampa dumeti. Erscheinungszeit in Oftringen
und Lenzburg erst zweite Hälfte October. Raupe von April
bis Juli.
Diphthera ludifica erscheint in Oftringen und Lenz-
burg in zwei Generationen: Mai, Juni und Juli bis September.
Raupe gerne auf dem Faulbaum, sehr leicht damit zu er-
ziehen.
Bryophila raptricula und var. deceptricula fliegt vom
Juli bis October.
13
194
Cerastis rubiginea. Raupe im jugendlichen Alter in
den Blüthenkätzclien von Salix caprea, an welchen auch im
März und April die Weibchen des über\Ainterten Faltern
Nachts zu finden sind. Später nährt sie sich besonders gerne
von Löwenzahn. Auf viülden Birnbäumen fand ich sie nie-
mals.
Agrotis festiva. Raupe im Herbste in Tannenwäldern
auf Pteris aquilina, im Früliling auf Anthviscus sylvestris,
Löwenzahn u, s. w. Der Schmetterling schon im Mai und
Juni.
A. brunnea. Raupe im Herbst in Gesellschaft der vo-
rigen auf Pleris aquilina.
A. baja. Raupe im Herbste auf Atropa belladonna, im
Frühling auf Primula elatior und officinalis. Flugzeit des
Schmetterlings Juni bis Sept. Ob zwei Generationen?
-A. pyrophila. Schmetterling noch Ende Sept.
Aplecta herbida. Raupe im Herbste in Nadelholz-
Waldungen nicht selten auf Pteris aquilina, im Frühling auf
Brombeeren, Löwenzahn, Anthriscus sylvestris. Mit letzterer
Pflanze ist sie äusserst leicht zu erziehen. Schmetterling schon
im Mai und Juni.
Polia rufocineta. Ausser den von mir früher in dieser
Zeitschrift angezeigten Nahrungspflan/en liebt die Raupe noch
Campanula rotundifoiia und gedeiht im Freien Mie im Zim-
mer trefflich dabei.
Polia nigrocincta, Var. nivescens Stdgr. Die Raupe
dieser seltenen Var. (^?), die ich schon oft gefunden und auch
vom Ei an erzogen habe, liebt besonders die Blätter von
Dipsacus sylvestris, Silene nutans und inflata, Hieracium, Lö-
wenzahn. Der Schmetterling hat nur wenige, warme, eng-
begrenzte Flugplätze bei Oeftringen und Lenzburg und pflanzt
sich nach meinen vieljährigen Beobachtungen stets in seiner
prächtig hellen Färbung fort. Flugzeit: Ende Sept. und Oc-
tober. Winterform: Ei. Auffallend ist, dass die hier eben-
falls vorkommende Stammart nie unter jener gefunden wird,
sondern eigene Flugplätze hat.
Dianthoecia caesia. Raupe im jugendlichen Alter in
den Samenkapseln von Silene nutans, später an den Blättern.
In warmen Sommern im Schweiz. Jura in z\^ei Generationen.
Erste im Mai und Anfangs Juni, zweite im August.
D. xauthocyanea. Raupe auf Silene nutans, vom Juli
bis September.
D. albimacula. Raupe vom Juli bis September auf
Silene nutans. Schmetterling im Jura schon im Mai bis erste
Hälfte Juni.
Mamestra serena. Herr Staatsanwalt Wilde sagt:
195
Erscheinungözeit sei Juli und August. Im Schweiz. Jura hat
sie auch in nasskaltcn Sommern zwei Generationen. Erste
April und erste Hälfte Mai, zweite Juli und August.
Mam. marmorosa. Im Schweiz. Jura stets in zwei
Generationen. Erste April und erste Hälfte Mai, zweite im
Juli und August.
M. nebulosa. Raupe im Frühling häufig auf Faulbaum.
Zur Synonymie der Cryptocephaliden
von C A. Dohrn.
Im vierten Trimester der Bulletins de Moscou des Jahr-
ganges I8ü3 S. 499 beschreibt Herr G. Stierlin einen Cry])to-
cephalus aeneiis aus Sarepta, welcher nach den mir aus der-
selben Quelle (von Herrn Alex. Becker) zugegangenen Exem-
plaren der von meinem Freunde Suffrian in Linnaea entom.
Band 8 S. 108 unter No. 40 beschriebene Cr. lateralis ist.
Der Käfer lebt aufPyrethrum achilleaefolium. Ebenfalls von
Herrn Becker aus Sare])ta wurde mir als Pachybrachjs astra-
gali der von Herrn Stierlin im Bulletin 1. c. S. 500 unter
diesem Namen beschriebene Käfer mitgetheilt. Dieser Name
muss dem von Suffrian in Linn. ent. Band 9 S. 156 No. 9
ertheilten P. vermicularis weichen. Der Käfer lebt auf
Astragalus albicaulis.
Herr v. Motschulsky hatte dieser Species in seiner Samm-
lung den von Suffrian in seiner Beschreibung adoptirten Na-
men mit der Vaterlaudsangabe „südöstliches Russland'' gege-
ben. Suffrian's Zweifel 1. c, dass das Thier „in Europa" vor-
komme, ist jetzt durch Herrn Becker's Fundort Sarepta be-
seitigt, da politisch-geographisch Niemand dem Käferchen den
europäischen Bürgerbrief vorenthalten wird. Freilich beweiset
ein grosser Theil der Sareptaner Fauna mit iiiren Steppen-
thieren (Platyope, Anatolica), Kleinasiaten (Eulasia), Sibi-
riern (Cjmindis lateralis, Melolontha hololeuca), dass Europa
und Asien in dieser Region zoologisch so gut wie gar keine
Grenze haben.
Ausser den beiden oben besprochenen Thieren verdankt
die Sareptaner Fauna dem E'leisse und den Bemüliungen des
Herrn Becker noch viele inleressante Bereicherungen, nament-
lich auch aus der Gruppe der Cryptocephaliden. Der laut
Angabe des verstorbenen Prof. Kunze ihm von Sarepta zu-
gekommene Cr. coronatus war seit geraumer Zeit anschei-
im
nend verschollen, ist aber jetzt wieder durch Herrn Becker
aufgefunden. Ihm verdanken wir ausser den zugänglicher
gewordenen zierlichen Arten Cr. sesquistriatus, flexuosus,
Boehmi, dem früher nur aus Sibirien bekannten limbellus, und
der zuerst von Anton Dohrn als Sutt'riani, s])äter von Morawitz
unter dem von ihm wieder eingezogenen Namen Beckeri be-
schriebenen Art, auch noch eine zierliche ganz neue, welche
auf Stejipen- Aitemisien lebt und im nächsten Hefte als Cr.
Beckeri von Suffrian bescliriebcn werden wird. Ebenfalls
neu ist ein von iiim entdeckter Stjlosomus cjlindricus.
Zwitter und Missbildungen.
Briefliche Mittheilung des Prof. Dr. |^oeb»er in AschalYenburg
an Dr. Hagen.
In Folge Ihrer Aufforderung in der entomologisclien Zei-
tung bin ich so frei Ihnen mitzutheilen, dass ich einen voll-
kommenen Z^^■itter von Saturnia Carpini besitze ^ derselbe ist
vollkommen halbirt, rechts männlich, links weiblich, die w^eib-
lichen Flügel ein wenig grösser, als die männlichen, und selbst
die Hinterleibshälften in Bezug auf Form und Farbe nach dem
Oesehlechte verschieden. Dieser Zwitter Avurde im Frühjahr
1844 hier im Fluge gefangen und kam noch frisch in meine
Hände; schon an seinem schwerfälligen Fluge war, wie mir
der Ueberbringer sagte, etM'as Ungewöhnliches bemerkbar.
Nebstdem befinden sich in meinem Besitze einige beson-
ders interessante Missbildungen, z. B.
1. Lucanus cervus $ mit einem Ansätze männlicher Man-
dibeln, ganz so, wie Erichson (Insecten Deutschlands III ]>.
938) ein solches Exemplar aus der Berliner k. Sammlung,
vom Herbst stammend, beschreibt. Mein Exemplar ist ohne
Mandibeln 18'" par. M. lang, die Mandibeln 5'" lang. Es
wurde im Jahr 1829 in der Gegend von Meiningen gefunden
und mir später eingehändigt.
2. Lucanus cervus q , dessen Kopf auf eine merkwürdige
Weise missgestaltet ist; derselbe ist nämlich so von links
nach rechts gedrückt, dass der Kopfschild und die Oberlippe
M'eit nach rechts in schräger Richtung liegen und auf der
rechten Seite die Entfernung zwischen dem Voiderrande der
Stirn und dem des Halsschildes nur ungefähr den dritten Theil
so gross ist, als auf der linken Seite; die i echte Yorderecke
197
der Stirn springt nicht zalinförmig vor und fehlt hier der ge-
wöhnlich unter dem Vovsprunge befestigte Fühler; das rechte
Auge ist sclnnal elliptisch, ohne einspringenden Streifen des
Slirnrandes, wäiirend das linke Auge normal gebildet ist; und
endlich ist die linke Mandibel zwar normal gebildet, aber so
nach rechts und unten gebogen, dass ihre Spitze über den
rechten Seitenrand des Körpers hinaus ragt; die rechte Man-
dibel dagegen ist ganz klein und in der Art knieförmig nach
oben und hinten gebogen, dass ihre Spitze nach hinten etwas
über den Vorderrand des Hilsschildes hinweg ragt; die linke
Mandibel ist 7'" lang, die rechte kaum 4'", auch sehr be-
deutend schmächtiger als jene, und zeigt zwischen ihrem Grunde
und dem stumpfen Mittelzahn gar keine Zähne, zwischen die-
sem und den beiden Endzähnen aber nur ein einziges stum-
l)fes Zähnchen. Der ganze Käfer ist ausserdem normal ge-
bildet und bis zum Grunde der linken Mandibel 18'" lang.
Er wurde vor einigen Jahren im Spessart gefunden.
3. Pentodon punctatus. Der Hinterkopf ist dick ange-
schwollen, glatt, mit einer tiefen Längsfurche in der Mitte,
to dass er zwei halbkugelige Massen darstellt, und tritt weit
über den Vorderrand des Halsschildes hervor; hierdurch hat
das Kopfschild eine vertikale Lage bekommen und die Augen
ragen seitlich über die Vorderecken des Halsschildes hinaus,
während zugleich ihr Hinterrand weit von dem Vorderrande
des Halsschildes absteht.
Intelligenz.
Kitte:
Seit geraumer Zeit fehlt mir in meiner Bibliothek ein
Band von Curtis Brilii^h Entomology, und ich kann mich
nicht entsinnen, wem ich ihn geliehen habe. Er enthält aus-
schliesslich die Hymenoptera des ganzen Werkes und hat
auf dem Rücken von ge])resster grüner Leinwand in Gold-
(huck: Curtis British Entomology IV Hymenoptera. Ich bitte
angelegentlich um die Rückgabe.
Dr. C. A. Dohrn.
198
Alizeige.
Die noch volltiländig vorhandenen und gut erhaltenen
Kupferplatten zu Panzer's Deutschlands Insecten, Heft 1 bis
110, werden demnächst zu einem andern Unternelimen ver-
-Nvendet, also abgeschliffen. Ich mache die Besitzer von Exem-
plaren dieses Werkes darauf aufmerksam, damit sie recht-
zeitig für Ergänzung der fast in den meisten Exemplaren be-
stehenden Defecte Sorge tragen. Einzelne Hefte liefere ich,
wenn die Bestellung vor der Ostermesse 1864 eintrifft, zu
1 Thlr., einzelne Blätter zu 2 Sgr., später stehen nur mehr
complette Exemplare zur Verfügung; Heft 1 — 190 mit 3
Bändchen Revision und 1 Index zu 88 Thlr., Heft 1 — 110
mit 2 Bändchen Revision und 1 Index zu 60 Thlr., Heft
111 — 190 mit 3 Bändchen Revision und 1 Index zu 38 Thlr.;
die daraus als Separatabdruck erschienenen „Koch's Deutsch-
lands Crustaceen, Myriapoden und Arachniden" 40 Hefte mit
dem 3. Bändchen Revision zu 22 Thlr. ; die übrigen 40 Hefte
ohne die in eben genanntem Werke gesammelten Crustaceen
etc. zu 20 Tiilr. Diese Preise gelten nur bei directer Voraus-
bezahlung an mich; durch Buchiiändler werden sie sich fast
um y3 erhöhen.
Regensburg in Bayern 1863.
Dr. Herrich-Schäffer.
Verlagswerke des Dr, Herrich-SchäfFer in
Regensburg.
JIB. nie beistellenden Preise g;elten nur bei «Urecter
Vorausbezalilung; an denselben.
Hübner Sammlung Europ. Schmetterlinge. 790 illum. Kupfer-
tafeln. 130 Thlr.
— Geschichte Europ. Schmetterlinge (Raupen), 419 ill. Kpftf.
75 Thlr.
— Sammlung exotischer Schmetterlinge, 491 Kpfrtf. und 2
Titel, mit Index. 80 Thlr.
— Zuträge zur Sammlung exotischer Schmetterlinge, 5 Bände
mit Text und 172 ill. Kupf. — Der Text allein. 30 Thlr.
— Verzeichniss bekannter Schmetterlinge. 1816. l Thlr.
— Systemat. alphab. Verzeiclmiss. 1822. 4 Sgr.
Herrich-Schäffer Systemat. Bearbeitung der Schmetterlinge
von Europa. Regensburg 1843 — 1855. Gross Quart. 6
Bände mit 636 illum. Kupfertaf. und 3(5 schwarzen Stein-
tafeln. 130 Thlr.
199
— Dasselbe Buch ohne die 636 ilhim. Kupfertaf. 12 Thh-.
Dasselbe auch noch ohne die 36 Steintaf. 9 Thir.
-- Derselbe Text ohne Band I und ohne alle Tafeln. 9 Thlr.
— Sjnonjmia Lepidopteroruni Euvopae 1856. l'/g Thlr.
— Nomenciator Entomol. Regensburg- 1835. 1840. I. If.
1% Thlr.
— Lepidopterorum Exoticorum Species novae aut minus cog-
nitae. Diurna tab. 24. Nocturna tab. 96. 120 ill. Kupler-
taf. mit 52 Seiten Text. 33 Thlr.
— Neue Schmetterlinge aus Europa und den angrenzenden
Ländern. Heft 1 — 3, mit 26 illum. Kupfertafeln und Text.
5 Thlr. .
— Systemat. Verzeichniss der Schmetterlinge von Europa mit
Angabe des Vaterlandes und Preisen. 1802. 4 Sgr.
Correspondenzblatt des Zoologisch -mineralischen Vereines in
Regensburg. Jahrg. 1-17. 1847—1863. 8 Thlr.
Pränumeration für 1864, mit monatlicher frankirter Zusendung
unter Kreuzband. 1 Thlr.
Bei F. Savy in Paris, Rue Hautefeuille No. 24, ist
erschienen :
Sistoire naturelle des Lepidopteres,
Par M. Mjucas^
(Director des entom. Museums im Jardin des Plantes, Verfasser der
Explor. d'Algt'rie etc. etc.)
Das Werk ist in z^^ ei, einzeln zu habende Bände getheilt
Lepidopteres d'Europe und Lep. Exotiques; jeder Band 80
Taleln mit 4(10 nach der Natur ausgemalten Arten enthaltend
gross Octav in Leinwand gebunden, der Band für 25 Francs
(ö'/a Rth.)
^^^^ Bei Friedr. Fleischer in Leipzig ist erschienen:
Linnaea Entomologica, Band 15 (Frey Ornix, A. Dohrn
Emesa (Schluss), Suffrian südamer. Cryptocephalen)
22 Bogen, Preis 2 Thlr. -^ f
200
Zu verkaufen:
Die Sammlung Europäischer Orthopteren (so wie einiger
exotischer) des verstorbenen Professor Yersin. Dieselbe be-
steht in 74 sauberen, mit Kork ausgelegten Kästen und et«a
5000 Exemplaren, m ovon die Hälfte Doubletten. Die Samm-
lung ist äusserst sauber gehalten und mit grosser Sorgsamkeit
bestimmt und geordnet; Varietäten, Altersstufen und Exem-
plare der verschiedensten Fundorte sind vollständig vertreten.
Preis 700 Francs. Anfragen sind franco an Mr. Lund am
Musee d'histoire naturelle zu Geneve zu richten.
H. de S a u s s u r e.
Eniend.: S. 1-^4 Z. 35 hinter „dem" einzuschalten ..noch".
Inhalt:
Hagen: Phryganiden-Gehäuse. v.Heyden: Zur Acidalia Becke-
raria. Gerstäcker: Einige neue Dolichopoden. Gärtner: Lepi-
dopterologisclies. Mühlig: Zur Naturgeschichte der Coleophoren.
Wocke: Lepidoptern-Fanna Norwegens. Wullschlegel : Ergän-
zungen zu „Wildc's Pflanzen und Raupen Deutsrlilan<ls." C. A.
Dohrn: Zur Synonj^mie der Cryptocephaliden. Doebner: Zwitter
und Missbildungen. Intelligenz.
-^n^j-ai-QC-eE«-
Entomolosiüehe Zeitung
herausgegeben
von dem
entoniologischen Vereine zu Stettin.
Redaction- I" Commission bei den Buchhandl.
„ . „^ ' ' ., V. E.S.Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer
C. Ä. DohrD, Vereins- Präsident. in Leipzig.
No. 7-9. 25. Jahrgang. Juli -Sept. 1864.
Ein Beitrag zur Lepidopternfauna Norwegens
von
m. F. ^¥ocke.
(Schluss.)
Crambiis Furcatellus Zett.
Die Exemplare vom Dovrefjeld haben dieselbe Grösse wie
die aus den Alpen, die Hinterflügel sind weniger braungrau,
sondern dunkel aschgrau, die Franzen aller Flügel viel heller
weissgrau, bei dem einzigen $ an den Vorderflügeln mit Aus-
nahme der braunen Flügelspitze schneeweiss, an den Hinter-
flügeln gelblichweiss. Sonst bemerke ich keine Verschieden-
heit. Das erste Exemplar, ein frisches c^, fing ich schon am
24. Juni am Südwestabhang von Blaahoe bei Fokstuen, sechs
andere Stücke, darunter nur ein $, bei Kongsvold auf höher
gelegenen Wiesen vom 14. bis 17, Juli.
Scoparia Murana Curt.
Nur wenige Exemplare an Felsen bei Kongsvold den 17.
und 27. Juli.
Scoparia Imparella (Delaharpe) n. sp.
Alis anter. angustis cinereis fusco-pulvereis, strigis duabus
ad marginem inferiorem convergentibus albidis, postica ante
medium angulata, punctis duobus signoque 8 cinereo-expleto
fuscis. Exp. alar. 22— 24 mm.
Am nächsten mit Valesialis und Parella Z. verwandt.
Erstere hat noch etwas schmalere Flügel und eine weniger
schräg auf dem Inuenrand stehende erste Querlinie, letztere
14
202
ist kleiner, weisslieher. Von beiden unterscheidet sich Impa-
rella dadurch, dass die zwei braunen Punkte hinter der ersten
Querlinie nicht senkrecht untereinander stehen, sondern der
obere nach hinten gerückt ist etc.
Grösse des ^ gleich Valesialis, das ? ist nicht, wie bei
dieser Art, kurzflüglichter, sondern ganz gleich dem 0^ und
von diesem weder durch grellere Zeichnung noch hellere Farbe
verschieden. Palpen etwas länger als der Kopf, oben dunkel-
aschgrau, unten weisslich, Kopf und Fühler dunkelgrau, Rücken
und Hinterleib oben dunkelgrau, unten weisslichgrau, die Be-
haarung der Hinterleibsspitze etwas heller. Beine aschgrau.
Vordertlügel gestreckt und wenig breiter als bei Valesialis,
ihre Obers^te ist lieht aschgrau, mehr oder weniger mit duak-
leren Atomen bestreut. Die Flügelwurzel ist sciimal braun-
grau, die erste Querlinie beginnt am Vorderrand etwas vor
dem ersten Drittel desselben und geht in schwach nach hin-
ten convexem Bogen schräg zum Innenrand. In ihrer Mitte
zeigt sie eine schwache Einbiegung, sie ist von hellaschgrauer
Farbe, nach hinten braungrau gerandet. Dicht hinter ihrer
Mitte steht ein brauner länglicher Punkt, der oft zu einem
kleinen Strich verlängert ist, über demselben, etwas nach
hinten gerückt ein kleinerer Punkt von derselben Farbe. Das
Merkurzeichen ist meist deutlich scharf braun umschrieben,
fceine Ausfüllung ist meist etwas dunkler grau als die Grund-
farbe, nur bei einem Exemplar ebenso hell, bei einem andern
im oberen Theil dunkler als im unteren, seine Gestalt ist die
gewöhnliche einer 8, der obere Theil et^as grösser als der
untere und an seinem oberen Rand undeutlich geschlossen, es
liegt schräg und in seiner Längenachse parallel mit der ersten
Querlinie und sein unterer Theil bleibt von der zweiten Quer-
linie stets weiter entfernt als bei Valesialis. Zwischen dem
Mittelzeichen und der hinteren Querlinie ist die Grundfarbe,
besonders dem Vorderrande zu, am reinsten. Die hintere Quer-
linie ist von gleicher Farbe wie die vordere, beiderseits braun-
grau gerandet und immer sehr deutlich. Sie beginnt am Vor-
derrand noch etwas näher der Flügelspite, als bei Valesialis,
geht zuerst gradlinig etwa eine Linie M^eit dem Hinterrande
parallel, biegt dann unter stumpfem Winkel nach aussen, um
gleich wieder, einen abgerundeten Winkel bildend, bis zum
inuenrand dem Hinterrand parallel zu laufen, kurz vor ihrem
Ende eine kaum merkbare Einbuchtung nach innen erleidend.
Afi ihrem äusseren Saum, sowohl am Vorder- als am Innen-
rande, befindet sich ein mehr oder weniger umfangreicher
braungrauer Fleck, ein gleicher undeutlich dreieckiger an der
Mitte einer aus zusamraenfliessenden dunkelbraunen Punkten
testehepden Saumlinie. Die Franzen sind hell bräunlichgrau,
a03
an ihrem Saum undeutlich dunkler gefleckt, mit deutlicher
brauner Theilungslinie. Die Hinterflügel sind dunkel braun-
grau, am Vorderrand etwas lichter, am Aussenrand am dun-
kelsten. Vor demselben und parallel mit ihm verläuft eine
oft undeutliche dunklere Bogenlinie. Die Querader ist meist
etwas verdunkelt. P'ranzen hell bräunlichgrau mit dunkler
Theilungslinie. Die Unterseite der Flügel ist aschgrau, seiden-
glänzend, die Vorderflügel etwas dunkler als die Hinterflügel.
Auf ersteren ist die zweite Querlinie sehr undeutlich, auf letz-
teren die Bogenlinie deutlich dunkler.
Ich fand von dieser Art etwa 20 Exemplare vom 14.
Juni bis 14. Juli bei Fokstuen und Kongsvold in der Nähe
der Gehöfte an Zäunen oder Felsen, auch einigemal in der
Nacht bei Regenwetter freiwillig fliegend. Nach einer Mit-
theilung des Herrn Delaharpe ist diese Art, von der ich ihm
einige Stücke zur Ansicht sandte, mit seiner Imparella in lit.
identisch, welchen Namen ich deshalb auch adoptirte.
Eudorea Sudetica Z.
Nur 1 (^ und 2 $ bei Kongsvold den 21. und 24. Juli
an Felsen. Ohne Auszeichnung.
Hypochalcia Auriciliella Hb.
Nur ein verflogenes Exemplar bei Kongsvold Mitte Juli.
Myelois Tetriceila SV.
Ein Exemplar den 23. Juni bei Fokstuen von Birken
geklopft.
Tortrix Forsterana F.
Wenige Exemplare Ende Juni bei Fokstuen im Sumpfe
an Betula nana und Mitte Juli bei Kongsvold. Sie sind von
der Grösse der deutschen, aber der dunklen Färbung der fin-
märkischen Stücke.
Tortrix Flavana Hb.
Den 22. Juli bei Kongsvold ein einzelnes $ von gewöhn-
licher Grösse und hellschwefelgelber Färbung der Vorder-
flügel, die Hinterflügel gelb mit wenig grau.
Tortrix Ministrana L.
Von Mitte bis Ende Juni um Fokstuen häufig in allen
Färbungen von der gewöhnlichen Form bis zu der dunkel-
zimmtbraunen.
Sciaphila Osseana Scop.
Nur wenige Stücke an Berglehnen bei Kongsvold Mitte Juli.
204
Conchylis Deutschiana Zett.
Von Anfang Juni bis Mitte Juli überall auf Dovrefjeld
in Höhe von 2500 bis 4000' anzutieffen, doch nirgends zahl-
reich. Diese Art ändert hier .sehr ab, M'ährend die in Fin-
marken gesammelten Stücke mehr untereinander übereinstimm-
ten. Die Grösse ändert von 13 bis 20mm, die Grundfarbe
ist bald gesättigt stroligelb, bald bleich weisslichgelb, oft auch
gelbbräunlich. Die braunen Zeichnungen sind gewöhnlicli dun-
kel und f^charf begrenzt, bei einigen Exemplaren abgeblasst,
bei wenigen mehr oder weniger vollständig fehlend. Diese
letztere Varietät ist nun von Lutulentana HS. neue Schm. 35.
nicht zu trennen. Herr Delaharpe in Lausanne, dem ich einige
meiner Exemplare gesandt hatte, theilte mir mit, dass.er in
der Schweiz neben Lutulentana auch echte Deutschiana, so-
wie Uebergänge zwischen beiden gefangen habe.
Conchylis Vulneratana Zett.
Diese grosse und prächtige Art ist von Zetterstedt nach
einem einzigen, wahrscheinlich nicht wohl erhaltenen S auf-
gestellt. Ich beschreibe deshalb dieselbe nach gegen 20 Ex-
emplare, worunter 4 $, nochmals. Grösse des o ^'i — ^'^i
des $ 20 — 22 mm. Füliler braungrau, Palpen bräunlichgelb,
Kopf und Thorax lebhaft hell zimmtbraun, Beine aschgrau
mit gelblichen Gliederenden, Hinterschienen und Tarsen bleicli-
gelb und grau gemischt behaart, Hinterleib dunkelgrau mit
bei beiden Geschlechtern gelbem Ende. Vorderilügel von
gleicher Gestalt wie bei Baumanniana, aber gestreckter, Wur-
zelfeld hellocheigelb, scharf durch eine dem Saume ziemlich
parallele Linie abgegrenzt, diese, so wie die hintere Hälfte
des Vorderrandtlieils gelblichw^eiss glänzend, der Wurzeltlieil
des Vorderrandes zimmtbraun. Mittelfeld am Innenrande dop-
pelt so breit als am Vorderrande, meist dunkel-, selten hell-
zimmtbraun, seitlich von Silberlinien begrenzt und von einer
solchen am oberen Drittel durchbrochen. Hinter dem Mittel-
felde erscheint ein hell ochergelbes Querband, das aber von
gelblich silbernen Linien so verdeckt ist, dass nur in der Mitte
die Grundfarbe sch^wach, gegen den Hinterwinkel zu stärker
vortritt; in diesem Bande, etwas über der Flügelmitte, nahe
dem Wittelfeid , befindet sich ein scharf begrenzter dunkel-
brauner Punkt, am Vorderrande ein oder z^^ ei dunkel zimmt-
braune Punkte oder Fleckchen. Der Spitzentheil des Flügels
wird durch eine vom Vorderrand zum Hinterwinkel verlau-
fende, zuerst nach innen, dann nach aussen geschwungene
Silberlinie scharf abgeschnitten und ist mehr oder weniger
dunkel zimmtbraun, bis auf einen ockergelben, von der Spitze
am Hinterrande herabsehenden Wisch von verschiedener Breite,
205
bei einigen Exemplaren ist von diesem nur dicht unter der
Spitze eine etwas hellere Stelle sichtbar. Franzen mit deut-
licher Theilungslinie, hell zimmtfarben, ochergelb gefleckt.
HinterflUgel dunkelgrau mit gelbgrauen, von dunkler Thei-
lungslinie durchzogenen Franzen. Unterseite der VorderflUgel
dunkelgrau, am Vorderrande und den Franzen gelbgefleckt,
Hinterflügel blassgelblich, mehr oder weniger grau gegittert.
Diese Art flog ziemlich selten auf den unterhalb Kongsvold
gelegenen Wiesen bis hoch an die Abhänge der Knudshoe
hinauf. Ihr Betragen war ganz das unserer Baumanniana.
Penthina Betulaetana Hw,
Leucomelana Gn. Capreana HS. 182.
Von Ende Juni bis Mitte Juli einzeln auf Dovrefjeld auf
Sumpfland um Weiden und Betula nana.
Penthina Praelongana Gn. (Betuletana HS. 251,
252.)
Nur wenige Exemplare Ende Juni und Anfang Juli im
Birkengehölz.
Penthina Moestana Wk.
Etwa ein Dutzend zum Theil beschädigte Exemplare fing
ich bei Fokstuen im Sumpfe um Salix lanata, ein einzelnes
§ noch am 10. Juli bei Kongsvold. Sie gleichen vollständig
den in Finmarken gesammelten Stücken, bis auf die meist ein
wenig geringere Grösse.
Penthina Sauciana Hb.
Nur ein gewöhnliches r^ bei Kongsvold im Birkenwald
den 10. Juli.
Penthina Pyrolana Wk.
Ein frisches $ am 4. Juli bei Kongsvold. Es gleicht ge-
nau meinen schlesischen Exemplaren. Pyrola secunda wächst
nicht auf Dovrefjeld, wohl aber häufig rotundifolia.
Penthina Mygindana SV.
War in der zweiten Hälfte des Juni bei Fokstuen auf
trockenen, reichlich mit Vaccinium Vitis idaea bewachsenen
Plätzen häufig.
Penthina Arbutella L.
An ähnlichen Plätzen wie die vorige um Arctostaphylos
alpina einzeln in der zweiten Hälfte des Juni. Ein ,^ zog
ich den 21. Juni aus einer in einem Blatt dieser Pflanze ge-
fundenen Puppe.
206
Penthina Metallicana Hb.
War auf den Wiesen bei Kongsvold keine Seltenheit,
doch lange nicht so häufig wie in Finmarken. Die Veränder-
lichkeit dieser Art geht noch weiter, als ich bisher glaubte,
denn unter den auf Dovrefjeld gefangenen Stücken befinden
sich einige mit ganz einfarbigen Vorderflügeln, die sich von
Sudetana nur durch etwas bedeutendere Grösse unterscheiden.
Da nun bei den Sudetana des Riesengebirges die Bleilinien
denselben Verlauf haben, wie bei Metallicana, so fängt mir
auch jene Art an, sehr verdächtig zu werden.
Penthina Rivulana Scop.
Einige Exemplare bei Drivstuen den 22. Juli, nicht höher
als höchstens 2000'.
Penthina Lacunana SV.
Anfang Juli nicht selten bei Kongsvold auf den Wiesen.
Penthina Lucivagana Z.
Nur mit Rivulana zusammen den 22. Juli bei Drivstuen,
Penthina Furfurana Hw.
Nur ein Exemplar auf Blaahoe am 15. Juni.
Penthina Schulziana F.
Von Mitte Juni bis Mitte Juli überall auf Sumpfboden
gemein.
Grrapholitha Nemorivaga Tgstr.
Bei Christiansand sammelte ich am 26. Mai an derselben
Stelle, an der ich zwei Jahre früher die Raupen entdeckt,
wieder eine Anzahl Raupen und Puppen, aus denen mir im
Juni und Juli die Falter auskrochen. Auf Dovrefjeld fing ich
an den Abhängen von Blaahoe bei Fokstuen an Arctostaphy-
los alpina einige Schmetterlinge von Mitte bis Ende Juni.
Diese Dovrenser Exemplare sind meist etwas grösser und we-
niger scharf gezeichnet, als die aus dem südlichen Norwegen
und gleichen darin einem wahrscheinlich von Teng&troem her-
rührenden Stücke, das ich von Dr. Staudinger zur Ansicht
erhielt.
Grapholitha Sinuana SV.
Den 1. August sammelte ich auf Stigfjeld in Romsdalen
in bedeutender Höhe ganz in der Nähe eines kleinen Glet-
schers eine Anzahl Raupen an Birken, die mir gegen Ende
des Monats und Anfang September auskamen. Die Schmetter-
207
linge sind von gewölinlichei- Grösse, alle ganz glekh licht-
braun gefärbt, ohne helleren Innenrandfleck.
Grapholitha Biscutana Wk.
Die Raupe dieses Wicklers lebt auf den Sümpfen bei
Fokstuen im Juni in grosser Menge zwischen zusammenge-
sponnenen Blättern von Betula nana, sie ist von schmutzig
dunkelgelbgrüner Farbe mit dunkleren, feine Härchen tragen-
den Wärzclien. Kopf und Brustfüsse sind dunkelbraun. Ihre
Entwicklung erfolgte während meiner Rückreise Anfang August.
Grapholitha Sublimana HS.
Ein grosses frisches $ von sehr heller Färbung fing ioh
auf Blaahoe bei Fokstuen am 18. Juni an Betula nana, ein
ziemlich verflogenes (^ auf Knudshoe bei Kongsvold an der-
selben Pflanze am 10. Juli.
Grapholitha Duplicana Zett.
Ein grosses (^ den 22. Juli bei Drivstuen.
Grapholitha Dorsana F.
Ein kleines rj, aber ohne sonstige Abweichung fing ich
bei Loiten den 31. Mai.
Grapholitha Phacana n. sp. '
Capite fusco; alis anterioribus nigro-fuscis, macula dorsali
subquadrata strigulis una vel tribus divisa alba, striolis costa-
libus serieque punctorum ante marginem posticum albis, lineis
anguli analis duabus plumbeis rectis^ alis posterioribus fusco-
cinereis. Exp, alarum 11 — 14mm.
Dieser Art scheint die mir unbekannte Gr. Aureolana
Tengstr. Bidrag p. 89 sehr nahe zu stehen, diese soll aber
(Anmaerk. etc. p. 168) bis zur Spitze weisse Hinterflügel mit
grünlich blauem Schimmer haben. Am nächsten steht Pha-
cana der Coronillana Z., unterscheidet sich aber leicht von
ihr durch bedeutendere Grösse, breiteren Innenrandfleck und
die weissen Punkte am Hinterrand der Vorderflügel. Von
der entfernter stehenden Compositella F. ausserdem noch durch
die nie so regelmässig geviertheilte Dorsalmakel und die dunk-
leren Hinterflügel des ^.
Kopf mit den Fühlern und Rücken dunkelbraun, Behaa-
rung der Palpen braun und gelbgrau gemischt. Hinterleib
oben dunkel braungrau, unten mit grauen glänzenden Schup-
pen bekleidet, Afterhaare des S gelblich. Beine gelbgrau,
schimmernd. Vorderflügel gestreckt, schwärzlichbraun. Vor
der Hälfte des Vorderrandes ein schräg nach aussen gerich-
208
tetes weisses Häkchenpaar, das bei den meisten Exemplaren
an seinem unteren Theil durch dunkle, manchmal bleiglän-
zende Beschuppung vermischt erscheint, weiter hinten folgen
noch 6 undeutlich paarweise gestellte weisse oder gelblich-
weisse Häkchen, deren Enden gewöhnlich bleiglänzend sind.
Ziemlich in der Blitte des Innenrandes liegt die Makel in Ge-
stalt eines etwas schief nach hinten geneigten Vierecks, un-
gefähr ein Drittel höher als breit. Diese ist vom Innenrande
aus in der Mitte stets durcli einen braunen Strich gespalten,
der sie in der Regel vollständig theilt; bei einigen Exemplaren
wird dieser Strich am oberen Rande dünner, nur bei einem
erreicht er den oberen Rand nicht. Parallel mit diesem Mit-
telstrich geht gewöhnlich noch an jeder Seite desselben eine
feine braune Linie durch die Makel. Diese Linien sind aber
meist unvollständig, oft nur durch Punkte angedeutet, selten
fehlen sie ganz, oft auch sind sie auf beiden Flügeln von ver-
schiedener Beschaffenheit. An der Stelle des Spiegelfeldes
befinden sich zwei senkrecht vom Analwinkel bis etwas über
die Mitte der Flügelbreite aufsteigende Bleilinien, die gewöhn-
lich zu einem Streif verschmolzen sind, sie verbinden sich
durch eine meist unterbrochene Bleilinie mit dem zweiten
Häkchenpaar. Dicht vor dem Hiuterrand liegt vom Anal-
winkel aufwärts eine Reihe Aveisslicher Fleckchen, deren ober-
ster unter der Flügelspitze oft etwas grösser ist, als die übri-
gen und bei einem Exemplar sich als weisser Wisch bis durch
die Franzen erstreckt. Die Flügelspitze selbst bleibt dunkel-
braun. Saumlinie breit schwarzbraun, Franzen grau oder
weisslichgrau, an der Flügelspitze am dunkelsten. Hinterflügel
dunkel bräunlichgrau, beim ,^ an der Wurzel nur wenig lich-
ter. Franzen weissgrau oder «'cisslich mit dunkler Theilungs-
linie dicht an ihrer Basis. Unterseite dunkel gelbgrau, schim-
mernd , die Vorderrandhäkchen in der Regel alle vorhanden,
manchmal das erste Paar fehlend , bei einem Exemplar der
Vorderrand von der Wurzel bis dicht an das erste Häkchen-
paar weisslich. Franzen wie oben.
Diese Art fand ich von Anfang bis Mitte Juli auf den
Wiesen bei Kongsvold an Phaca astragalina und oroboides,
seltener an Ph. frigida, und zwar meist an den Biüthen
sitzend.
Graphölitha Augustana Hb.
Die Raupe auf Dovrefjeld häufig im Juni in den Herz-
blättern der Wollweiden.
Graphölitha Mercuriana Hb.
Auf Stigtjeld bei Veblungsnaes am I. August nicht selten.
209
Grapholitha Ericetana HS.
Den 23. und 24. Juni drei Exemplare bei Fok.stuen ge-
fangen.
Grapholitha Quadrana Hb.
War bei Fokstuen in den trockneren Birkengehölzen nicht
selten bis Mitte Juni. Auch bei Kongsvold am 2. Juli noch
ein schlechtes 2.
Grapholitha Uncella SV.
Bis Mitte Juni einzeln um Fokstuen.
Grapholitha Diminütana Hw.
Am 9. Juni ein Exemplar bei Fokstuen.
Grapholitha Myrtillana Tr.
Mitte Juni ziemlich selten im Walde zwischen Dombaas
und Fokstuen.
Rhopobota Naevana Hb.
Am 31. Juli nicht selten bei Veblungsnaes an Abhängen
in der Nähe des Fjords.
Talaeporia Borealis Wk.
Nur wenige Säcke fand ich bei Fokstuen in den ersten
Tagen des Juni an Steinen, leider zog ich nur zwei ?.
Solenobia Pineti Z.
Bei Fokstuen einige Säcke an Birkenstämmen gefunden
und erzogen. Die Exemplare weichen von den schlesischen
gar nicht ab.
Lypusa Maurella SV.
Ein einziges q im Birkenwald bei Kongsvold am 2. Juli.
Tinea Rusticella Hb. Var. Spilotella Tgstr.
Nur drei Exemplare den 1, 11. und 15. Juni bei Fokstuen.
Tinea Fulvimitrella Sod.
Zwei $ an Birkenstämmen bei Kongsvold den 12. und
24. Juli. Dieselben sind von bedeutender Grösse, die weissen
Flecken sehr gross, besonders der Fleck zunächst dem Hinter-
winkel sehr lang gezogen. Bei dem einen Stück sind die
Franzen der Vorderflügel weissgrau mit breiter dunkler Thei-
lungslinie und drei dunkleren Fleckchen.
Tinea Pellionella L.
Zwei $ Anfang Juli in meinem Zimmer zu Kongsvold.
Tinea Bistrigella Hw.
Den 23. Juni sechs Exemplare im Torfsumpf bei Fokstuen
um Betula nana gefangen, von denen nur eines ein weisses
Pünktchen hinter der zweiten Querlinie zeigt. Ein schönes S
am 5. Juli an ähnlicher Localität bei Kongsvold gefangen,
führt ebenfalls diesen Punkt, hat aber ausserdem die hintere
Querlinie in ihrer Mitte breit unterbrochen und den Vorder-
randtheil derselben zu einem dreieckigen Fleck umgestaltet.
Lampronia Praelatella SV.
War in einem feuchten Birkengehölz bei Kongsvold in
der ersten Hälfte des Juli ziemlich häufig, doch nur S. Die-
selben weichen von den schlesischen Exemplaren nicht ab
und zeigen die Querbinde stets vollständig.
Incurvaria Pectinea Hw.
Am 30. Mai einige Paare bei Loiten. Am 16. Juni ein
Pärchen bei Fokstuen. Nur die letzteren weichen von meinen
schlesischen Exemplaren durch geringere Grösse und bleichere
Färbung unbedeutend ab.
Incurvaria Vetulella Zett.
War Ende Juni und Anfang Juli auf Dovrefjeld einzeln
an Berglehnen um Betula nana zu finden. Die Exemplare
sind alle grösser als meine deutschen und finmärkischen und
sehr dunkel gefärbt, auch befindet sich keine einzige Var. Cir-
culella darunter, sondern alle gehören zu meinen Var. a, b
und c.
Incurvaria Rupella SV.
Am 19. Juli bei Kongsvold sechs Exemplare, darunter
zwei $ in Gesellschaft von Praelatella gefunden. Bei allen
ist der erste Vorderrandsfleck sehr klein, bei einem ^ fast
verschwunden.
Micropteryx Unimaculella Zett.
Anfangs Juni wenige schon verflogene Stücke an Birken
Fokstuen.
Nemophora Panzerella Hb.
Am 7. Juli Abends im Regen zwei <S auf Vaarstien bei
Kongsvold gefangen.
um
211
Adela Rufimitrella Scop.
Am 16. Juni und 6. Juli je ein ^ an blühenden Cruci-
feren gefangen. Von ihnen hat das eine nur einen kleinen,
das andere gar keinen Innenrandfleck.
Adela Esmarkella n. sp.
Alis anterioribus fuscescenti-aureis nigro-vel violaceo-stria-
tis, fascia postica aurea violaceo-marginata; antennis maris
corpus fere triplum, feminae duplum longis, bis basi nudis.
Expansio alar. 18— 19 mm.
Von gleicher Grösse und sehr ähnlich der Degeerella, ver-
schieden von ihr durch dunklere Färbung, kürzere und beim
$ nicht behaarte Fühler, breitere und weniger zugespitzte
Vorder- und Hinterflügel.
Kopf rotligelb behaart, Fühler mit dickem Wurzelglied,
die des c^ 18 mm lang, dünn, bis ein Drittel ihrer Länge kupf-
rig braun, von da allmälig weiss werdend, die des $ 11mm
lang, etwas dicker als beim (^, aber nackt, bis fast % ihrer
Länge kupfrigbraun, dann weiss. Gesicht kupferglänzend.
Taster klein, spitz, schwärzlich, dünn mit schwarzen Borsten
besetzt. Rücken schwärzlich mit Kupferschimmer. Beine gelb-
lich. Vorder- und Mittelschienen aussen kupferbraun. Hinter-
schienen gelb, glänzend, am Ende bräunlich mit violettem
Glanz. Hinterleib kupferbraun. Vorderflügel bei beiden Ge-
schlechtern gleich gross, ziemlich breit, wenig zugespitzt,
bräunlich goldgelb, wenig glänzend, bald etwas heller, bald
dunkler. Die dunklen Längslinien haben dieselbe Lage wie
bei Degeerella, sind aber meist dicker und enden an der Ein-
fassung der Mittelbinde, hängen auch manchmal mit ihr zu-
sammen, sie sind stets metallisch glänzend, kupfrig oder stahl-
blau. Die Mittelbinde hat dieselbe Lage wie bei Degeerella,
ist aber in der Breite sehr veränderlich, oft in der Mitte stark
eingeschnürt, und oft ist diese Verengerung so stark, dass die
Binde aus zwei zusammen geflossenen Gegenflecken gebildet
erscheint, bei einem Exemplar ist sie sogar vollkommen un-
terbrochen. Ihre Farbe ist ein helleres oder dunkleres Gold-
gelb, sie ist beiderseits von einem metallisch violetten oder
stahlblauen nach aussen fein, nach innen breiter schwarz ge-
randeten Bande eingefasst. Die den hinter der Binde befind-
lichen Spitzentheil des Flügels durchziehenden Adern sind
schwarz mit violettem Glanz, sie erreichen stets die Einfas-
sung der Binde und sind an ihr am stärksten und dunkelsten,
gegen den Hinterrand zu verblassen sie oft, besonders beim
cJ, und verschwinden hier manchmal vollständig in der Grund-
farbe, in der sie sich dann nur durch ihren Metallglanz aus-
zeichnen. Franzen messingglänzend. Hinterflügel breiter und
21d
mit abgerundeter Spitze als bei Degeerella, wie bei dieser
gefärbt. Unterseite violettbraun. Vorderflügel gegen die
Spitze zu messingglänzend, die Mittelbinde scheint mehr oder
weniger verloschen durch. Die Hinterflügel führen am Vor-
derrande einen kleinen, meist verloschenen gelblichen Fleck,
der selten ganz fehlt und nur bei sehr hellen $ so deutlich
und hell ist, wie bei Sulzella.
Esmarkella, die ich nach dem verdienstvollen Schöpfer
der entomologischen Sammlung der Universität zu Christiania,
Herrn Lector Esmark, benannt habe, fliegt auf Dovrefjeld
ziemlich verbreitet in einer Höhe von 30U0 bis über 4000'
von Mitte Juni bis Anfang Juli um Betula nana, in deren
Büschen sie sich mei.-t versteckt hielt. Nur einmal sah ich
einige <^ im Schutz der Sträucher einen Tanz versuchen, wie
ihn Degeerella und andere verwandte Arten aufführen, der
aber hier von Wind und Kegen nur selten gestattet wird.
Die $ waren übrigens auffallend seltener als die i^.
Swammerdamia Conspersella Tgstr.
Nur wenige Exemplare den 24. und 28. Juni im Walde
bei Dombaas.
Plutella Cruciferarum Z.
Einige Exemplare im Juni bei Fokstuen.
Plutella Annulatclla Curt.
Nur in überwinterten Exemplaren den 29. und 3i). Mai
bei Sigstadt und Hamar, so wie Anfang Juni bei Fokstuen
in der Nähe der Häuser nicht häufig.
Plutella Dalella Stt.
War Anfang Juni sehr häufig um Fokstuen in überwin-
terten und meist stark beschädigten Exemplaren.
Depressaria Ap plana F.
Den 21. Juli sammelte ich bei Drivstuen an Heracleum-
Blättern einige Raupen, aus welchen ich gegen Ende August
die Falter erhielt.
Depressaria Pimpinellae Z.
Ebenfalls aus bei Drivstuen gesammelten Raup'.'n erzogen.
Die Schmetterlinge sind von gleicher Grösse, aber bedeutend
dunkler als die schlesischen.
Gelechia Tarandella n. sp.
Alis anterioribus nigrescenti-cinereis, maculis duabus disci,
213
una plicae nigri.«, fascia postica albida. Expausio alavum (^
18-20, $ 16 mm.
Hat oberflächliclie Aelinlichkeit mit VeJocella, von der
sie sich aber ausser durch bedeutendere Grösse und schlan-
kere Gestalt, durch die stets deutlichen schwarzen Makeln
der Vorderflügel und die schärfer zugespitzten Hinterflügel
unterscheidet. Grösse und Gestalt von Continuella. Kopf mit
Palpen und Fühlern, Rücken und Hinterleib schwärzlich. Das
zweite Palpenglied dick, aber mehr anliegend beschuppt als
bei Velocella. Beine sclnvärzlichgrau mit weissen Gelenk-
enden; die Mittelschienen zeigen an der Lichtseite bald hinter
der Hälfte ihrer Länge einen länglichen, schrägen, weissen
Fleck, der nach längerem Fluge undeutlich M-ird, Ende der
Mittelschienen weiss. Hinterbeine an der Innenseite gelbgrau
behaart, an der Aussenseite dunkelgrau mit einzelnen weiss-
lichen Scliuppen, die Dornen der Hinterschienen weisslich, an
der Insertionsstelle des oberen Paares ein weisser unvollstän-
diger King. Vorderflügel sch-wärzlichgrau, ziemlich in der
Mitte des Flügels liegt ein dicker, länglicher, weiter nach
hinten ein mehr rundlicher, tief schMarzer Fleck, unter dem
ersten etwas nach innen in der Falte ein schwarzer Strich.
Alle drei Makeln sind von weissen Schuppen mehr oder we-
niger umgeben. Am Ende des zweiten Flügeldrittels liegt die
oft verloschene Querbinde, von der beim rS" der Vorderrand-
theil am deutlichsten ist. Sie steht senkrecht und verläuft
gerade vom Vorderrand zum Hinterwinkel, nur bei einigen
Exemplaren zeigt sie in ihrer Mitte eine schwache zahnartige
Biegung nach au.'sen. Bei dem einzigen $ ist die Binde rein
weiss. Das hinterste Drittel der Vorderflügel erscheint meist
durch eingemengte weissliche Schuppen etwas lichter. Saum-
linie undeutlich, schwarz. Fianzen aschgrau mit dunklerer
Theilungslinie. Hinterflügel etwas breiter als die vorderen,
mit ein wenig vorgezogener Spitze, dunkel aschgrau mit hel-
leren Franzen.
Diese Art fing ich von Mitte bis Ende Juni einzeln auf
den höheren Bergen um Fokstuen um 4000 bis 5000', vor-
züglich auf Blaahoe.
Gelechia Continuella Z.
War in den Birkengehölzen bei Fokstuen den ganzen
Juni hindurch einzeln zu finden.
Gelechia Ericetella Hb.
Am 14. Juni ein kleines ^ im Walde bei Dombaas.
Gelechia Infernalis HS.
Vom 12. bis Ende Juni wenige Exemplare im Birkenge-
214
büsch bei Foksluen, ganz gleich den Exemplaren aus Fin-
marken.
Gelechia Perspersella Wk.
Am 10. Juli ein einzelnes $ bei Kongsvold.
Gelechia Diffinis Hw.
Am 22. Juli einige Exemplare bei Drivstuen.
Gelechia Longicornis Hw.
Ich fing nur ein verregnetes kleines $ am 13. Juni bei
Fokstuen.
Gelechia Lugubrella F.
Einzelne in Birkengehölz vom 27. Juni bis Ende Juli.
Gelechia Viduella F.
Von Anfang Juni bis Mitte Juli auf sumpfigen Stellen um
Betula nana bis etwa 4000' hoch. Die Exemplare haben zum
Theil selir feine weisse Zeichnungen, die hintere Binde er-
scheint manchmal etwas schräger als gewöhnlich; solche Ex-
emplare gleichen dann vollkommen einem 3^, das ich als Lucti-
ferella HS. n. Seh. 42. von Herrn Delaharpe erhielt; das zu
diesem gehörige, mit dem (^ an gleichem Orte gefangene $
unterscheidet sich von nordischen $ nur durch geringere Grösse.
Ich kann daher Luctiferella HS. nur als Varietät von Viduella
betrachten.
Gelechia Ligulella SV.
Zwei Exemplare bei Drivstuen am 22. Juli.
Pleurota Bicostella L.
W^enige Exemplare am Südabhang von Nystuhoe bei
Kongsvold am 10. Juli.
Anckinia Daphnella SV.
Den 22. Juli sammelte ich eine Anzahl Raupen und Pup-
pen bei Drivstuen, aus welchen ich Ende Juli und Anfang
August die sehr kleinen, sonst aber nicht ausgezeichneten
Falter erhielt.
Oecophora Sulphurella Hb.
Ende Juni einzeln um Fokstuen.
Oecophora Fulviguttella Z.
Einige den deutschen vollkommen gleichende Exemplare
10. bis 14. Juli auf Wiesen bei Kongsvold.
215
Glyphipteryx Bergstraesserella F.
Am 19. Juli auf einer nassen Wiese auf dem linken Ufer
des Drivelv ein Exemplar.
Aechmia Haworthana Stp.
War in der ersten Hälfte des Juni auf den Sümpfen um
Fokstuen selten.
Argyresthia Deeimella Stt. Sup. Cat. p. 10. Ins.
brit. p. 189.
Nach der Besehreibung, die Stainton von seiner Deeimella
giebt, würde ich nicht gewagt haben, meine norwegische Art
dafür zu erklären, und ich thue dies nur nach der Bestim-
mung des Autors selbst, dem ich drei meiner Exemplare vor-
gelegt habe. Da Stainton nur nach einem nicht wohl erhal-
tenen Exemplar die Art aufstellte, so halte ich eine neue Be-
schreibung nach fünf gut erhaltenen Stücken nicht für über-
flüssig.
Deeimella ist der Dilectella Z. am nächsten verwandt,
welche aber mehr golden und lilaschimmernd ist. Einige
Aehnlichkeit mit ihr muss auch die mir noch unbekannt ge-
bliebene Inauratella Tg&tr. haben. Kopf weiss behaart, Stirn
und Palpen gelblich. Fühlerwurzel erweitert, gelblich. Geissei
bis zur Spitze weiss und braun geringelt, Rückenschild weiss
mit gelblichen Schulterdecken, Beine gelblich, glänzend, die
vorderen stellenweise gebräunt und mit braunen Gelenkenden,
Hinterleib fleischfarben. Vorderflügel trübweiss, unregelmässig
goldig gefleckt. Der Vorderrand weiss mit einzelnen feinen
goldbraunen Fleckchen und Punkten, dicht unter ihm geht
eine blass goldne Strieme bis zur Flügelraitte, unter der Falte
über dem Innenrand eine ähnliche, die aber etwas früher ab-
bricht. Dicht hinter der Mitte geht eine goldbraune Binde
in sanft geschwungenem Bogen, etwas schräg nach aussen
gewendet vom Innen- zum Vorderrand, an diesem ist sie in
der Regel etwas verschmälert. Hinter ihr bis zur Flügelspitze
liegen zahlreiche goldbraune Fleckchen, unter denen manch-
mal zwei etwas grössere Gegenflecke noch eine undeutliche,
dicht vor der Flügelspitze gelegene sehr schräge Querlinie
bilden. Die Flügelspitze selbst ist dunkel goldigbraun; von
einem schwarzen Punkt, den Stainton angiebt, sehe ich keine
Spur. Franzen bräunlichweiss, gegen die Flügelspitze dunk-
ler und dort mit der Spur einer braunen Theilungslinie. Hin-
terflügel hellgrau, glänzend, mit weisslichen Franzen. Unter-
seite glänzend, die Vorderflügel licht gelbgrau, die Hinterflügel
mehr grau. Ich fand eine Anzahl Exemplare dieser Art am
21G
Romsdalsfjord , nahe bei Veblungsnaes , auf einem sandigen
Abhang an Juniperus, den 31. Juli.
Argyresthia Abdominalis Z.
Ein Exemplar den 24. Juli bei Kongsvold.
Argyresthia Sorbiella Tr.
Nur bei Drivstuen am 22. Juli.
Argyresthia Aurulentella Z.
Bei Veblungsnaes am 31. Juli an Juniperus sehr häufig.
Ornix Betulae Stt.
Selten im Birkengehölz bei Fokstuen Mitte Juni.
Ornix Poly gvammella Wk.
Nur ein Exemplar am 15. Juni auf einem Torfsumpf bei
Fokstuen.
Ornix Interruptella Zett.
War auf den Sümpfen des Dovrefjeld überall anzutreffen,
aber stets einzeln. Ich fing sie vom 4. Juni bis 5. Juli.
Coleophora Orbitella Z. Annulatella Tgstr.
Caespititiella Z.
Alle drei Arten einzeln um Fokstuen in der letzten Hälfte
des Juni.
Coleophora Lineariella Z.
Drei Exemplare bei Fokstuen und Kongsvold am 24. Juni
und 2. Juli gefangen, zeigen keinen Unterschied von meinen
deutschen Stücken.
Chauliödus Chaerophyllellus Goeze.
Flog bei Sigstadt und Leiten in der Nacht vom 29. zum
30. Mai um Gehöfte in grosser Menge, aber meist durch die
Ueberwinterung gebleicht und verdorben.
Chrysocorys Festaliella Hb.
Am 30. Mai ein Stück bei Sigstadt im Erlengehölz.
Lithocolletis Ulmifoliella Hb.
Bei Fokstuen selten Ende Juni.
Nepticula Spec. $.
Eine Nepticula-Art, die wohl neu sein wird, fing ich bei
217
Fokstuen Mitte Juni in zwei geflogenen Exemplaren. Sie hat
Aehnlichkeit mit Salicis, aber einen schwarzen Kopf.
Platyptilus Zetterstedtii Z.
Nur bei Drivstuen am 22. Juli, aber dort nicht selten.
Platyptilus Fischeri Z.
Nur zwei Exemplare am Südabhang von Nystuhoe bei
Kongsvold an Antennaria alpina.
Platyptilus Acanthodactylus Hb.
Einige überwinterte und abgeflogene Exemplare den 30.
Mai bei Sigstadt und ein frisches rj den Juli bei Kongsvold
gefangen.
Pterophorus Fuscus Retz.
Den 22. Juli bei Drivstuen 4 Exemplare. Diese sind von
gewöhnlicher Grösse und weichen nur durch eine viel dunk-
lere Färbung von den deutschen ab.
Pterophorus Pelidnodactylus Stein. Var. Bo-
realis.
Minor; alis anterioribus obscure cinereis, dense albo-pul-
vereis.
Ich wage nicht, die Abweichungen der gefangenen, unter
einander fast ganz übereinstimmenden 8 (^ und 1 $ zur Auf-
stellung einer neuen Art zu benutzen, sondern betrachte sie
lieber als durch die Wirkung des nördlichen Klima's bedingt.
Die Unterschiede von unserm gewöhnlichen Pelidnodactylus
sind folgende: Die Grösse ist etwas geringer, (^ 19 — 24, $
18y2mm. Die Grundfarbe ist dunkler grau, nicht bräunlich,
die Vorderflügel sind besonders im Mittelraume dicht weiss
bestäubt, welche Bestäubung sich bis in den Vordergipfel er-
streckt und dort den Längswisch umgiebt. Die Makel vor
der Spaltung besteht deutlich aus zwei zusammenfliessenden
Flecken, von welchen der obere den unteren etwas nach innen
überragt. Die Franzen des Vorderzipfels innerhalb der Spalte
sind rein weiss, am Hinterrand ist ihre innere Hälfte weiss,
die äussere aschgrau, an der Flügelspitze jedoch sind sie da,
wo sie an die dunkelbraunen Vorderrandfranzeu grenzen, an
einer kleinen Stelle ganz weiss. Die besonders an den Seiten
dichte, weisse Beschuppung der ersten Hinterleibssegmente des
Pelidnod. fehlt hier entweder ganz, oder ist doch nur sehr
unbedeutend.
Ich fing die 9 Exemplare vom 15. bis 24. Juli einzeln in
der Nähe von Vaarstien in Drivdalen bei den oberhalb gele-
genen Sennhütten.
15
äl8
Ptei'ophorus Tephradacty Jus Hb. Var. ' =
Ein einzelnes, am 14. Juli auf Vaarstien an Solidago ge-
fangenes rj, das vielleicht einer eigenen Art angehört. Die
Grösse ist wie die meiner grö&sten schlesischen Tephrad.
22mm. Kopf und Fühler dunkel gelbgrau, Rücken, Beine und
Hinterleib heller gelbgrau, letzterer mit eingemengten dunkel-
grauen Haaren. Die Färbung der Vorderflügel ist ebenfalls
gelblichgrau, die der Hinterflügel dunkler. Die Punkte der
Vorderflügel sind genau wie bei Tephradactylus.
Alphabetisches Verzeichniss der Arten.
Seite.
Abdominalis Zett. 216
Acantliodact} lus Hb. • • • 217
Affmitata Stph. 190
Aglaja L. 173
Agrotis sp. 181
Albulata SV. 190
Algida Lef. 185
Alsus SV. •. 175
Annosata Zett. 189
Annulatella Gurt. 212
Annulatella Tgst. 216
Antiopa L. 173
Applana F. 212
Arbutella L. 205
Argiolus L. 175
Atomaria L. 187
Augustana Hb. 208
Auriciliella Hb. 203
Auricoma SV. 179
Aurulentella Z. 216
Bergstraesserella F. . . • . 215
Betulae Stt. 216
Betulaetana Hw. 205
Bicolorata Hufn. 188
Bicostella L. 214
Biriviata Brk. 190
Biscutana Wk. 207
Bistrigella Hw. 210
Bombyliformis 0. 177
Borealis Wk. 209
Bryoniae 0. 175
Caesia SV. 182
Seite.
Gaesiata SV. 189
Caespititiella Z. 216
Gambrica Gurt. 190
Garbonaria L. 187
Gardamines L. 175
Garnea Thbg. 184
Gentaureae Rbr. I75
Ghaerophyllellus Goeze • 2l6
Ghaonaria Frr. 187
Glathrata L. 187
Gomma L. 177
Gommutata F. 187
Gonflua Tr. 181
Gonspersa SV. 183
Gonspersella Tgst. 212
Gontinuella Z. 213
Gordigera Thbg. 184
Grataegi L, 178
Gruciferarum Z. 212
Dalella Stt. 212
Daphnella SV. 214
Decimella Stt. 215
Decrepitalis HS. 192
Deutschiana Zett. 204
Dictaeoides Esp. 179
Didymata L. 188
Diffinis Hw. 214
Dilutata SV. 189
Diminutana Hw. 209
Dorsana F. 2ü7
Dovrensis Wk. 182
Dumetellus Hb. 192
219
Seite.
Duplicana Zett. 207
Elutata Hb. 190
Embla Thbg. 173
Ephippialis Zett. 191
Ericetana HS.» 209
Ericetella Hb. 213
Esmai-kella Wk. 211
Euphorbiae SV. 179
Euphrosyne L. 173
Euryale Esp. 174
Eurydice ßott. 175
Exulans Reiner 177
Exulis Lef. 183
Fascelina L. 178
Fenugata L. 189
Festaliella Hb. 216
Fischeri Z. 217
Flavana Hb. 203
Flavicinetata Hb. 189
Fluctuata L. 188
Forsterana F. 203
Freija Thbg. 172
Fuliginosa L. • • 178
Fulviguttella Z. 214
Fulvimitrella Sod. 209
Funesta Payk. 185
Furcatellus Zett. 201
Furfurana Hw. 206
Fusca Hw. 178
Fusea Thbg. 187
Fuseus Retz. 217
Glauca Hb. 182
Gothica L. 184
Hastulata Hb. 190
Haworthana Stp. 215
Helveticaria B. 191
Hiera Hb. 174
Holosericalis Hb. 192
Humuli L. 178
Hyperborea Zett. 179
Hyperboreata Stgr. • • • • 191
Imparella Delah. .••... 201
Impluviata SV. 191
Ineursata Hb. 188
Infernalis HS. 213
Seite.
Inquinatalis Z. 192
Interruptella Zett. 2I6
Jo L. • 173
Lacunana SV. 2O6
Laetabilis Zett. igQ
Lanestris L. 17g
Lateritia Hufn. • 184
Ligulella SV. 2I4
Lineariella Z. 216
Longicornis Gurt. 214
Lucivagana Z. 206
Lugubrella F. 214
Maculalis Zett. 192
Malvae L. 177
Manto SV. 173
Maurella SV. 209
Melaleuca Thbg. 135
Melanopa Thbg. • • 135
Menyanthidis Viev. 179
Mercuriana Hb. 2O8
Metallieana Hb. 2O6
Miata L. 188
Ministrana L. 203
Minorata Tr. 190
Moestana Wk. 205
Montanata SV. • • • • 188
Munitata Hb. 188
Murana Gurt. 201
Mygindana SV. 205
Myrtillana Tr. 209
Naevana Hb. 209
Napi L. 175
Nebulalis Hb. 192
Nemorivaga Tgst. 206
Neptieula sp. 2l6
Nobiliaria HS. 189
Norna Thbg. 174
Opacella HS. 178
Orbitella Z. 216
Osseana Sc. 203
Pales SV. 172
Panzerella Hb. 210
Parthenias L. 187
Parthenie Brk. 172
Pectinea Hw. 210
15*
9S0
Seite.
Pelidnodactylus Stein.- • • 217
Pellionella L. 210
Perspersella Wk. 214
Phacana Wk. 207
Pheretes Hb. 175
Phlaeas L. 175
Pimpinellae Z. 212
Pineti Z. 209
Polygrammella Wk. 216
Populata SV. 188
Praelatella SV. 210
Praelongana Gn. 205
Pvrolaua Wk. 205
Quadrana Hb. 200
Rivulana Sc. 2ü6
Rubi L. 175
Ruamitrella Sc. 211
Rupella SV. 210
Rupicolalis Hb. 192
Rusticella Hb. 209
Satyrata Hb. • 191
Sauciana Hb. 205
Schönherri Zett. 185
Schulziana F. 206
Simulata Hb. 188
Sinapis L. 174
Sinuana SV. 206
Sorbiella Tr. 216
Seite.
Sordaria Tlibg. 187
Speciosa Hb 179
Stabilis SV. 184
Suasa SV. 182
Sublimana HS. 2u7
Sudetica 203
Suflfumata SV. 189
Sulphurella Hb. 2l4
Taeniata Stp. 190
Tages L. 177
Tarandella Wk. 212
Tenebrata Scop. 186
Tentacularis L. 186
Tephradactylus Hb. 218
Tetriceila SV. 203
Tristata L. 190
Uluiifoliella Hb. 216
Uncella SV. 209
Unimaculella Zett. 210
Uiticae L. 173
Velleda Hb. 178
Venosata F. 191
Vetulella Zett. 210
Viduella F. 214
Vulneratana Zett. 204
Zetterstedtii Stgr. 186
Zetterstedtii Z. 217
221
Ueber Phryganiden- Gehäuse
von
Dr. H. Hasen.
(Schluss.)
Subfanillle: Hydropsyelien.
Keine Larve baut ein bewegliches Gehäuse, alle leben in
Höhlen, die sie aus Steinen oder vegetabilischen Ueberresten
zu&ammenspinnen, mitunter in einem einfachen Gewebe von
Erde umgeben; die Nymphen leben in unbeweglichen, aus
Steinen gebildeten Gehäusen; eine Nymphenhülle wird nicht
gebildet. Es liegt für Hydropsychen mir nur das Nymphen-
gehäuse einer Art vor, alles Uebrige ist Pictet entlehnt.
7. H. atomar ia, Pictet T. XVII fig. 1. Gehäuse 21
mill. lang und 15 mill. breit; die Larve spinnt in einer Lücke
zwischen Steinen eine unregelmässige Höhle; mitunter sind die
Fäden so zahlreich, dass sie ein kräftiges Gewebe bilden; die
Zwischenräume werden mit kleinen Steinen ausgefüllt. Für
die Verwandlung zur Nymphe bauen sie ein Gehäuse, das
innen ein halbes Ellipsoid darstellt; ein grosser Stein bildet
die Basis; das Gehäuse selbst ist sehr unregelmässig und
ähnelt einem Häufchen zusammen geworfener Steine; das Ge-
webe, welches innen die Steine zusammenhält, setzt sich auf
den Stein, der die Basis bildet, derartig fort, dass die Nymphe
in einer Art Sack ohne Oeffnung liegt; Larve mit äusseren
Athemwerkzeugen.
Mir liegen einige Stücke von Dr. Walser aus Schwab-
hausen vor, als H. atomaria und variabilis bezeichnet. Sie
sind von 15 mill. Länge und circa 10 mill. Breite in der von
Pictet beschriebenen Weise gebaut; ein Haufen kleiner unre-
gelmässiger Steine; das Innere bildet eine 3 mill. weite Röhre;
ein Gehäuse Ist auf ein Stück Rinde gebaut. Ob die Artbe-
stimmung richtig ist, weiss ich nicht.
8. H. tenuicornis soll der H. atomaria ähnlich bauen;
in der Jugend mitunter Pflanzenabfälle verwenden; Larve mit
äussern Athemwerkzeugen.
9. H. guttata baut ähnlich aus Steinen; Gehäuse 11
mill. lang, 7 mill. breit, Pictet T. XVII fig. 3; Larve mit
äusseren Athemwerkzeugen.
10. H. laeta, Gehäuse aus Steinen wie vorher; Larve
mit äussern AthemMerkzeugen.
222
11. H. variabilis, Gehäuse wie vorher. Larve mit
äussern Athemwerkzeugen.
12. H. lepida, Gehäuse wie vorher; 10 mill. lang, 5
mill. breit, Pictet T. XVIII fig. 1; Larve mit äusseren Athem-
werkzeugen.
Die Arten 7 bis 12 gehören zur Gattung Hydropsyche
im engeren Sinne.
13. H. (Philopotamus) variegata. Gehäuse aus
Steinen wie vorher, 15 milL lang und 10 mill. breit, Fielet
T. XVIII fig. 4.
14. H. (Philopotamus) montana. Gehäuse aus Stei-
nen wie vorher, 20 mill. lang und 15 mill. breit, Pictet T.
XVIII fig. 5. Larve ohne äussere Atheniwerkzeuge.
15. H. (Diplectrona) maculicoinis. Die Larven
leben in kleinen Canälen, die sie sich auf Steinen bauen; diese
Canäle bettehen aus Gespinnst, in dessen Maschen Erde oder
kleine Steine abgelagert sind, verlaufen unregelmässig schlan-
genförmig auf dem Steine und sind nur wenig breiter als die
Larven. Zur Verwandlung als Nymphe schliesst sie entweder
Theile dieser Canäle, welche dann eiförmige Kammern bilden,
oder baut sich auch ein solideres Gehäuse aus kleinen Stei-
nen, 8 mill. lang und 4 mill. breit. Pictet T. XMII fig. 2;
Larve ohne äussere Athemwerkzeuge.
16. H. (Diplectrona) flavicoma. Das Gehäuse der
Nymphe 7 milL lang und 3 mill. breit, war auf einem Holz-
stück aus kleinen schwach vereinten Steinen gebaut. Pictet
T. XVIII fig. 3.
17. H. (Plectrocnemia) senex. Die Larven leben in
Schutzorten, die schnell und roh geformt sind, indem sie einige
Fäden zwischen Steinen spinnen; sie ändern oft ihren Wohn-
ort und verbergen sich unter Steinen. Zur Verwandlung als
Nymphe bauen sie wie die vorigen Arten ein Steingehäuse,
aber weniger solid und länger; 27 mill. lang und 8 mill. breit;
Pictet T, XIX fig. 1. Larven ohne äussere Athemwerkzeuge.
18. H. (Polycentropus)f]avomaculata. Die Larve
lebt wie die vorige unter oder auf Steinen, spinnt zahlreiche
Fäden um sich her und bekleidet sie auch zuweilen mit Erde
oder Pflanzentheilen; oft trifft man mehrere Larven in einem
Bau. Zur Verwandlung als Nymphe baut sie ein Gehäuse wie
die vorige Art, aber kleiner. Pictet T. XIX fig. 2. Larve
ohne äussere Athemwerkzeuge.
Seetzen beschreibt ein angeblich unbewegliches Gehäuse,
das ich bei den Mystuciden anführe.
223
II. Freie, bewegliche Gehäuse.
Subfanillie: üystaeldeii.
Die Gehäuse der Larven und Nymphen sind dünne, lange,
runde Kegel, meist sehr regelmässig gebaut aus Sand, Pflan-
zentheilen oder Leim, gerade oder leicht gekrümmt, selten
mit seitliehen Ansätzen.
19. Molanna angustata Curt. Pictet hat diese merk-
würdige Form nicht erwähnt; es ist dieselbe, welclie Wil-
lughbj vor fast 200 Jahren so treffend characterisirt hat:
„theca utrinque in tenuem marginem seu limbum procurrente,
velut alas quasdam.^' Bremi beschreibt sie unter No. 3 als
zu Nais Ramb. gehörig. Mir liegen von Bremi eingesendete
Stücke vor, bezeichnet: von Aerogaster sericeus Bremi, Zürich
im seichten sandigen Seeufer. Die drei erwähnten Arten sind
synonym. Der Bau der durchweg aus derben Sandkörnchen
zusammengesetzten Gehäuse ist sehr merkwürdig, leider sind
die Gehäuse etwas verletzt. Eigentlich bilden sie eine 17
mill. lange, vorne 4, hinten 2 mill. starke Röhre, die vorn
und hinten von einem flachen dünnen Rande überragt wird;
noch fasslicher ist vielleicht ihre Form, wenn man die Röhre
als auf die Unterseite eines breiten ovalen, nach hinten etwas
verengten Schildes mit Iierabgedrücktem Rande angefügt denkt.
So sieht nämlich das Gehäuse von oben aus, während unten
sich die mittlere Röhre durch die seicht abgesetzten Seiten-
furchen deutlich vorliebt. Der flache Seitenrand ist vorne
etwa 3 mill. breit, hinten schmäler; der Vorderrand überragt
die MundöfFnung um etwa 4 mill. Das ganze Gehäuse ist
von oben gesehen, 21 mill. lang und vorn 10 mill. breit. Die
Röhre selbst ist von oben etwas flach gedrückt und ihre vorn
scharf abgesetzte Mundöffnung quer elliptisch; das Hinterende
ist bei keinem Gehäuse unverletzt; nach den gleich zu be-
schreibenden Gehäusen zu urtheilen, wird die hintere Oeff-
nung ein kleines rundes Loch auf der Rückenseite bilden.
Das Stück, das am besten erhalten i t, zeigt allerdings eine
kleine Rinne auf der Unterseite, doch scheint das Ende ab-
gebrochen.. Nach Bremi werden die Gehäuse zur Verwand-
lung mit der Mundöffnung an einen festen Körper befestigt.
Die Larve ist unbekannt.
Eine Anzahl Gehäuse von Keitel bei Umeä gesammelt,
vermag ich davon nicht zu trennen, obwohl sie durch ihr
differentes Baumaterial verschieden aussehen. Sie sind aus
flacheren Sandkörnern mit häufig eingefügten Glimmerblätt-
chen gebaut, ihre Aussenseite deshalb glatter. Das ganze
Gehäuse ist im leichten Bogen auf die Fläche gekrümmt, doch
224
scheinen dies die vorletzten Stücke von Bremi auch zu sein;
die Schwanzöffnung bildet ein kleines rundes Loch auf der
Kückenseite. Die Grösse ist dieselbe. In einigen ist die Larve
erhalten und zeigt breite kurze Vorderbeine.
Wesentlich differenter sieht ein einzelnes Stück aus einem
Teiche bei Königsberg aus. Es ist etvs^as kleiner, 17 mill.
lang und vorn 8 mill. breit; es ist aus klaren flachen Quarz-
stücken gebaut, die sehr regelmässig mosaikartig aneinander
gereiht sind, so dass Vorder- und Seitenrand aus einer ein-
zigen glatteren Schicht bestehen und die Röhre auch auf der
Oberseite deutlicher abgesetzt ist. Das ganze Gehäuse ist
fast gerade, das äusserste Schwanzende sogar leicht nach
oben gebogen; die Hinteröffnung auf der Oberseite.
Die von De Geer M6m. T. II t. XV fig. 1.5 — 17 abge-
bildete und p. 419 — 421 (Edit. Goeze) beschriebene Larve
gehört offenbar hieher, wenigstens bestimmt zur Gattung Mo-
lanna. Die Structur ist genau wie ich sie beschrieben, das
Gehäuse aber wesentlich grösser; das ganze Schild ist 28
mill. lang und vorn 12 mill. breit. Die Röhre ist 18 mill.
lang bei vorderer 7 mill. breiter Mundöffnung; vorn überragt
der Schild 9 mill. die Röhre, hinten läuft er jederseits in eine
seitliche Spitze aus; beide stehen 10 mill. auseinander und
geben dem Gehäuse ein Fischschwanz ähnliches Aussehen;
dazwischen liegt nach oben die Aftermündung. Das Hinter-
ende ist bei den von mir untersuchten Stücken verletzt, doch
bietet wenigstens eines eine ähnliche Form; auch müssen diese
Theile sehr zerbrechlich sein, da sie nach De Geer mitunter
stumpf oder rundlich sind, auf einer oder gar beiden Seiten
ganz fehlen. De Geers Gehäuse ist um Vg länger als meine
grössten aus Umeä, deren ich fast zwei Dutzend gesehen habe.
Es wäre nicht unmöglich, dass meine Gehäuse sämmtlich jün-
ger sind. Die Verwandlung gelang nicht; die Larve ist genau
beschrieben und abgebildet. Da bis jetzt nur eine Molanna-
Art in Europa bekannt ist, mag ich sie nicht von M. angu-
stata trennen. De Geer beschreibt die Lebensweise ausfülir-
lich; die Larven kriechen stets auf dem Boden im Schlamm
umher, und sind durch das rings herum aufliegende Schild
wie Schildkröten gedeckt, auch im Stande, sich in der Röhre
herumzukehren und zum Theil durch die Aftermündung her-
vorzusehen.
Ich besitze die Imago aus Zürich, Umeä und Königsberg
und vermag Artunterschiede nicht zu entdecken; am differen-
testen sind die aus Umeä. Ich habe es daher vorläufig für
passend gehalten, alle Stücke zu Molanna angustata, der ein-
zigen bis jetzt aus Europa bekannten Art zu ziehen.
225
20. Molanna tri angularis Hag. Swellendam, Cap.
b. sp. von Tollin gesammelt; mir liegen fünf Geliäuse mit der
Larve vor. Die grössten Gehäuse sind 8 mill. lang und im
vorderen Drittel 4 mill. breit; die übrigen sind kleiner, eines
kaum halb so gross. Die Imago ist unbekannt, vi^ie überhaupt
das Vorkommen einer Molanna-Art am Cap; der Typus des
Gehäuses ist aber dem des europäischen so analog, dass ich
in der Bestimmung nicht zu irren glaube. Es überragt näm-
lich der Vorder- und Seitenrand oben die eigentliche Röhre
des Gehäuses. Die Röhre ist 6 mill. lang, vorne 3 mill. breit,
hinten bis auf 1 mill. verschmälert. Die obere Seite des Ge-
häuses bildet ein längliches , stark gewölbtes Schild , dessen
Vorderrand die Mundöffnung der Röhre um 2 mill. überragt;
der Vorderrand ist halb kreisförmig abgerundet, so dass seine
grösste Breite etwas vor der Mundöffnung der Röhre liegt.
Die Erweiterung der stark herabgebogenen Seiten ist unbe-
deutend, an der Mundöffnung etwa 1 mill. breit, von da an
bis zum After gleichmässig abnehmend ; die Unterseite der
Röhre ist flach gewölbt, der Mundrand in der Mitte vorge-
zogen und abgerundet. Das ganze Gehäuse ist leicht auf die
Fläche * gebogen. Mundöffnung quer oval; Afteröffnung ein
kleines rundes Loch auf der Rückenseite des Gehäuses; eine
auf^kleidende Membran fehlt. Das Gehäuse ist aus kleinen
flachen Sandkörnchen mosaikartig und sehr regelmässig ge-
baut, fast glatt. Die Larve ist der von M. angustata analog
gebildet.
Als zur Gattung Molanna gehörig betrachte ich auch ein
Gehäuse aus Burgund, welches Vallot Mem. Acad. Dijon 1855
Compt. rend. p. X — XII als Phryganea fontium erwähnt: „en-
ferme sous une sorte de toit ou bouclier forme de grains de
sable; les bords de ce toit adherent fortement aux pierres
couvertes d'eau dans la fontaine de Jouvenee pres Messign}'
et dans celle de Larrey pr^s Dijon (M6m. Acad. Dijon 1836
p. 239). Cette sorte de fourreau a par sa maniere d'adhe-
rence une certaine analogie avec celle du tet des patelies.
Ich meine, dass dies zur letzten Verwandlung befestigte Mo-
lanna-Gehäuse sind; sollten unbewegliche Gehäuse gemeint
sein, so würden sie zu den Rhyacophilen oder Hydropsychen
gehören, dann aber der Vergleich mit der Befestigung der
Patellen offenbar nicht zutreffen.
21. Odontocerus albicornis Scop. Mir liegen Ge-
häuse vor aus Bächen bei Zürich von Bremi, als zu dieser
Art gehörend, mitgetheilt. Länge 17 mill., Breite vorn Sy^-,
hinten 3 mill.; cylindrische Röhre, leicht gekrümmt, nach
hinten wenig verengt, aus feinen und gröberen Sandkörnchen
226
sehr gleichmäösig gebaut, aussen fast glatt; im Afterende
etwas vertieft liegt eine schwärzliche Membran mit grosser
Längsspalte, jedoch den Rand nicht erreichend; darauf sitzt
ein Häufchen kleiner Steine, als Verschluss zur Verwandlung;
in der Mundötfnung liegt ein zerbrochener Deckel aus Ge-
spinnst und Erde. Pictet T. XII fig. 1 stimmt damit genau
ü bei ein.
22. Odontocerus cylindricus Pict. Gleichfalls von
Bremi mitgetheilt und mit Pictet T. XII fig. 2 übereinstim-
mend. Die Gehäuse von gleicher Grösse und Form, nur etwas
gröbere Steinchen gewählt. Die Längsspalte liegt wie dort
in der Ebene, welche das Gehäuse in zwei gleiche gekrümmte
Hälften theileu würde; betrachtet man die concave Seite aus
Bauchseite, so steht die Spalte senkrecht, ist halb so lang als
die Platte und von beiden Enden gleich weit abstehend. Mund
und Afterende ist zur Verwandlung durch einen Stein ver-
sclilossen. Da es mir bis jetzt nicht gelungen ist, die Imago
beider Arten sicher specifisch zu trennen, ist dies bei den
Gehäusen auch nicht möglich.
Ein den letzteren gleiches Gehäuse aus Baiern 'erhielt
ich von Siebold, es ist mit Agriotypus besetzt, am Mundende
mit der bekannten Faserbinde von 1 mill. Breite und 17 mill.
Länge. Nach Pictet und Bremi werden die Gehäuse zur Ver-
wandlung senkrecht gestellt und am Fuss mit viel grösseren
Steinchen beschwert.
Zu den Mystaciden rechne ich, zum Theil allerdings nur
aus Analogie, einige Gehäuse, die aus einer von der Larve
abgesonderten Substanz oder aus verarbeitetem Pflanzenschleim,
einige vielleicht aus Cryptogamenfasern, gebildet sind und
eine glatte leimartige Consistenz haben.
23. Leptocerus? grumicha Vallot. Drei Gehäuse
von Bremi mitgetheilt, aus Brasilien, an Unioschaalen sitzend.
Länge 21—17 mill., Mundöffnung 3 — 2 mill., Afteröflfnung
1^2 — 1 mill.; langgezogene Kegel, leicht gekrümmt; Durch-
sclinitt völlig kreisrund; Mund und Al'teröfitnung einfach durch
kleine, etwas vorstehende Quarzstücke geschlossen; besondere
Deckel zum Verschluss der Röhre scheinen zu fehlen; beide
Enden scharf und gerade abgeschnitten. Die Gehäuse sind
dunkel braunschwarz, aussen glatt, ziemlich kräftig, wie aus
Hörn gedrelit; eine wenig deutliche Querstreifung lässt den
Bau des Gehäuses verfolgen; ob selbe aber aus stets neu an-
gesetzten Ringen, oder wie ein schmales spiralförmig aufge-
rolltes Band gebaut sind, lässt sich nicht siciier entscheiden;
icii vermutlie das erptere. Die Gehäuse scheinen ausgewach-
227
sen, da sie an beiden Enden geschlossen sind und an Unio-
Schaalen angeheftet waren; bei beweglichen Gehäusen pflegt
diese Befestigung erst zur letzten Verwandlung stattzufinden.
Das Anheftungsmittel ist nicht ersichtlich; aus einer Röhre
ragt ein langer glänzend schwarzer Larvenfuss hervor.
Es sind dies dieselben Gehäuse, über welche Bremi früher
eine Nachricht gegeben hat. (Mittheil, naturf. Gesells. Zürich
1849 T. 1 Heft 2 p. 61—63 und Schaum Bericht für 1849
p. 199.) Bremi sagt: „diese auf der Schaale eines Unio auf-
sitzenden Gehäuses bestehen aus einer homogenen, compacten,
hornartigen, fast schwarzen Masse von bedeutender Elasticität,
welche durch Erwärmung nicht verloren geht. Feine concen-
trische Ringe, welche diese Röhren ihrer ganzen Länge nach
zeigen, machen ein Wachsthum durch successives Ansetzen
einer allmälig sich erhärtenden, von dem Thiere abgesonder-
ten Flüssigkeit wahrscheinlich. Verletzungen, welche einige
dieser Gehäuse während des Lebens des Thieres erlitten hat-
ten, waren nicht mit dem ursprünglichen Materiale geschlos-
sen, sondern mit groben Sandkörnern zugemauert. Es scheint
hieraus hervorzugehen, dass wenigstens nicht alle Phryga-
neen-Larven ihre zerstörten Wohnungen in der ursprünglichen
homogenen Weise wiederzubauen vermögen." Ich halte der
Ansicht Bremis entgegen es für M'ahrscheinlicher, dass das
Gehäuse aus verarbeiteter Pflanzenfaser gebaut sei, schon der
Ersatz verletzter Stellen durch fremde Stoff'e scheint mir da-
für zu sprechen, dass nicht eine Secretion der Larve das
alleinige Material zum Gehäuse geliefert habe. Allerdings
ist aber ihre Substanz den Nymphenhüllen der Rhyacophilen
sehr ähnlich, und letztere sind wohl aus einem Secret des
Thieres geformt. Bremis Ausspruch, dass die Substanz dieser
Gehäuse wesentlich von den europäischen abweiche, wider-
legen einige von mir gleich zu beschreibende Gehäuse, die
Bremi allerdings nicht gekannt hat.
Möglicher Weise sind die beschriebenen Gehäuse die
Grumicha Aug. St. Hiliaire.
Mit diesem Artnamen bezeichnet Aug. St. Hilaiie Voyage
an Bresil 1830 T. 2 p. 62 Phryganiden-Gehäuse; Röhren aus
harter horniger Substanz, '/^ ^iull lang, glatt, glänzend, schwarz
wie Ebenholz, gekrümmt, allmälig verjüngt wie ein Hörn,
am Ende gestutzt; in dem Gehäuse lebt eine Larve, die es
baut, in Flüssen. Vallot Mem. Acad. Dijon 1855 Compt. rend.
p. X — Xlll, dem ich diese Notiz entnehme, citirt fraglich
Dentalium corneum Gmel. Syst. nat. p. 3737 No. 6. Vielleicht
ist damit identisch das von Blanchet aus Bahia gescliickte
Gehäuse, das in Bibl. univers. de Geneve 1836 T. 5 p. 198
und 1837 T. 7 p. 203—204 erwähnt wird, welches ich vor-
228
her fraglich bei Helicopf^yche angeführt habe. Dentalium cor-
neum soll nach Feruss. Bull. T. XI p. 392 und Encycl. m6th.
Vers. T. II p. 69 col. V ein Phryganiden-Gehäuse sein. Val-
lot nennt die Art Phryganea grumicha.
'24. Leptocerus? Aus Swellendam, vom Cap von
Tollin gesammelt. Es liegen mir 5 Gehäuse mit Larven vor,
deren verlängerte Hinterfüsse deutlich für die Mystaciden
sprechen. Länge 17—12 mill.; Mundöffnung 2y^~ly^ mill.;
AfteröfFnung V/^ — 1 mill.; lang gezogene, leicht gekrümmte
Kegel; Durchschnitt völlig kreisrund. MundöfFnung gerade
gestutzt; AfteröfFnung mit erhabenem, seitlich schräg laufen-
den Deckel, in dessen Mitte ein grosses rundes Loch sich be-
findet; die Gehäuse sind sehr dunkel olivenfarbig, fast bräun-
lich, glatt, seidenartig glänzend, elastisch und deutlich aus
einer grossen Zahl aneinander gereihter Faserringe zusammen-
gesetzt; gegen die MundöfFnung hin ist ihre Substanz fast
ganz homogen.
Lichtenstein Reise T. I p. 6.50 berichtet, dass die Gaffern
den Köcherwurm (Phrygan.-Larve) Tuhntsjana nennen.
2.5. Leptocerus? Zwei Gehäuse auf Wasserpflanzen
bei Bonn gesammelt; sie sind einem Herbarium entnommen,
mit den Pflanzen gepresst und daher etwas breit gedrückt;
Länge 11 mill.; Mundöffnung etwas über 1 mill,, Afteröffnung
V4 mill. breit, kreisrund, lang, sehr dünn kegelförmig, leicht
gekrümmj;; Afteröffniing gestutzt, offen ohne Deckel; Mund-
öffnung gerade gestutzt; bei einem Gehäuse ein runder Deckel
aus concentiischen Schichten gebaut, mit kleinem centralen
runden Loch; der losgequetschte Deekel hat wohl etwas ver-
tieft gelegen. Die Gehäuse bestehen aus einer homogenen,
schmutzig weissen, durchscheinenden Membran, an der Kreis-
faserung nicht sichtbar ist. Der Deckel in der Mundöffnung
lässt mich vermuthen, dass die Gehäuse ausgewachsen sind.
Hierher ziehe ich die von Seetzen beschriebene Hülse
No. 1 1. c. p. 66.
„Von Verwandlungshülsen, welche aus einer einfachen
Membran bestehen, kenne ich bis jetzt nur eine einzige; sie
ist 6 bis 7 Linien lang; oben l'/a, unten 1/3 Lin. dick, zart,
membranös, durchscheinend, konisch, leicht gebogen, etwas
glänzend, schmutzig grün; das Hinterende offen. Göttingen,
zwischen dem Grohnder und Weehnder Thor im Stadtgraben
und in einem daraus abgeleiteten Graben beim Bleichhause
in der Substanz der Spongia fluviatilis Linn., deren Gewebe
sich so fest an die Hülüe schliesst, dass sie unbeweglich ist,
selten."
239
Ich meine, dass die Hülsen nur zur Verwandlung an die
Spongien befestigt gewesen sind.
26. Leptocerus? Zwei Gehäuse aus Friedrichstein bei
Königsberg.
Länge 12 mill.; Breite an der Mundöifnung 2% mill.,
Afterende IVj mill.; das Gehäuse ist in der Mitte etwas brei-
ter als an der lüundöffnung, gegen den After hin etwas ver-
jüngt; es ist von oben her etwas platt gedrückt und (seitlich
gesehen) die Unterseite gerade, die Oberseite etwas convex,
der Durchschnitt ist oval; von oben gesehen ist die Form
nicht kegelförmig, sondern die Seiten leicht gerundet. Das
Gehäuse ist sclimutzig dunkelgrün, glatt, fettglänzend, aus
Pflanzenfasern gebaut; selbe sind ringförmig an einander ge-
reiht, gegen den Alter hin ziemlich regelmässig; gegen das
Mundende hin sind die Faserkreise derartig schräge gelagert,
dass sie auf dem Rücken weiter nach vorne geschoben sind
als auf der Bauchseite; das Mundende bildet dadurch eine
Art abgerundeter Kappe, welche die Bauchseite um 2 mill.
überragt; die Mundöffnung selbst bildet ein ganz auf der
Bauchseite gelegenes Loch, 2 mill. lang, etwas oval, zur Ver-
wandlung mit einer glatten, schmutzigen Membran als Deckel
geschlossen; beim Auskriechen sprengt die Nymphe iiicht diese
Membran, sondern die obere Kappe des Mundendes des Ge-
häuses ab; das Afterende ist etwas herzförmig, durch eine
vortretende dunkle Membran geschlossen; in derselben liegt
excentrisch und zwar nahe der Oberseite ein ovales, ziemlich
grosses Loch, mit der Längsachse von oben nach unten ge-
richtet; die fast gerade Bauchseite des Afterendes ist durch
ein plattes breites Band zur Verwandlung an einen festen
Gegenstand geheftet; die Gehäuse sind elastisch.
27. Leptocerus nervosus F.? Ich habe die Gehäuse
in Königsberg an der Schmiedebrücke des Pregel von den
Pfosten gesammelt; es tritt hier jährlich L. nervosus in über-
raschend grosser Zahl auf, ob aber die Gehäuse wirklich
dazu gehören, bleibt unsicher; das dritte Fusspaar der Larve
ist nicht so lang als sonst bei den Mystaciden. Gehäuse 13
mill. lang; kurz vor dem abgerundeten Mundende fast 5 mill.,
am Afterende fast 2 mill. breit. Die Bildung des Gehäuses
aus Ringen von Pflanzenfasern, die gegen den Kuüd hin die
Bauchseite stark überragen, ist der vorigen Art durchaus ähn-
lich, die Faserung aber deutlicher und das schmutzig braune
Gehäuse aussen rauh; das Gehäuse ist gegen den Mund hin
keulenförmig erweitert, oben convex, unten abgeplattet und
die ganz auf der Bauchseite liegende kreisförmige Mundöffnung
230
durch eine Hautplatte geschlossen. Der halbkreisförmige Rand
des Mundendes ist an der Bauchseite et"was geschärft, und es
erhält das Gehäuse dadurch eine Aehnlichkeit mit dem von
Molanna. Am vorderen Ende der Hautplatte, welche den
Mund verschliesst, liegt dicht unter dem Vorderrand des Ge-
häuses eine halbmondförmige Querspalte; Afterende gerade
gestutzt, oval, durch eine etwas eingesenkte dunkle Membran
geschlossen; in derselben liegt dicht unter dem oberen Rande
eine schmale, nierenförmige Querspalte; ein kurzes breites
Band an der Bauchseite des Afterrandes befestigt das Gehäuse
zur Verwandlung; die Gehäuse sind elastisch.
Einige Gehäuse sind aussen auffällig rauh und wohl zu-
fällig mit kleinen Kügelchen besetzt, die Insecteneiern ähneln;
bei einem bildet dieser Ueberzug eine völlige abtrennbare
Kapsel von 1 mill. Dicke um das ganze Gehäuse.
Ein sehr ähnliches oder identisches Gehäuse zeigt um
die halbmondförmige Mundspalte (ihr convexer Theil ist ge-
gen die Bauchseite des Gehäuses gerichtet) einen concentri-
schen Faserbaü der Hautplatte. In diesem Gehäuse liegt eine
Mystaciden-Nymphe, die entweder zu L. nervosus oder fulvus
gehören wird. Es ist somit wenigstens sicher gestellt, dass
die Gehäuse zu den Mystaciden gehören.
28. Leptocerus. Zwei Gehäuse aus Schwabhausen in
Baiern, von Dr. Walser als Desmotaulius hirsutus mitgetheilt,
stehen in der Form genau zwischen den beiden vorigen. Die
Nymphe ist ausgeschlüpft, das Gehäuse also ausgewachsen.
Es ist fast 11 mill. lang, vorne 3y, , hinten l'/j mill. breit;
das Mundende ist nicht so breit als bei der vorigen Art; die
Bauchseite etwas concav. Die Hautplatte, welche den Mund
verschliesst, ist 3% niill. lang und springt mit schmalem Zip-
fel gegen den After hin vor, oben steht darin eine quere halb-
mondförmige Spalte. Der gestutzte After hat in der dunklen
etM'as vertieften Membran eine schmale nierenförmige Quer-
spalte dicht unter dem Rücken, wie bei der vorigen Art.
Die ganze Oberfläche des massig rauhen Gehäuses ist dicht
mit kleinen Sandkörnchen besetzt, die in der Art abgelagert
sind, wie die Pflanzenfasern bei den vorigen Gehäusen. Eines
war zur Verwandlung mit dem Afterende an eine Unio-Schaale
befestigt.
Die zunächst folgenden Gehäuse stehen in Form und Bil-
dung denen von Odontocerus so nahe, dass sie, wiewohl ihre
Bewohner unbekannt sind, mit Recht zu den Mystaciden ge-
zogen werden können.
29. Leptocerus? Aus Schwabhausen von Dr. Walser
als Molanna -Gehäuse mitgetheilt. Länge 14 bis 11 mill.;
231
Breite vorn 2V3 , hinten 273 milL; fast cylindrische , gegen
den After hin wenig verengte Röhren; leicht gekrümmt; vorn
und hinten gerade abgeschnitten und mit einem dunklen, we-
nig vertieften Deckel, mit deutlich sichtbarer concentrischer
Faserung der Membran, an beiden Seiten genau verschlossen;
der Munddeckel hat eine der Bauchseite näher liegende Quer-
spalte, der Afterdeckel eine mittlere Längsspalte, beide den-
Rand nicht erreichend; auf beiden Seiten scheinen wie bei
Odontocerus kleine Steinchen aufgelegt gewesen zu sein; die
Gehäuse sind durchweg aus kleinen flachen Sandkörnchen
sehr regelmässig gebaut, aussen fast glatt.
30. Leptocerus? Aus Schwabhausen von Dr. Walser
mitgetheilt.
Grösse, Form und Bildung wie bei den vorigen, einige
bis 16 mill. lang, andere etwas dünner, bis ly^ mill. am Af-
terende; letzteres verschlossen durch eine Membran mit klei-
ner, centraler, runder Oeflhung, um welche Sandkörnchen,
wie überhaupt um das ganze Gehäuse gelagert sind; Mund-
öfFnung offen, Deckel fehlend. Eine eigene, das Gehäuse
innen auskleidende Membran fehlt hier, wie auch dem vorigen.
31. Leptocerus filosus Pict. Aus einem Torfgraben
vom Katzensee, von Bremi mitgetheilt.
Länge 10 mill,, Breite vorn 2 mill., hinten 1% mill.;
fast cylindrisch nach hinten wenig veiengte Röhren; sie sind
zur Verwandlung mit der Bauchseite der ganzen Länge nach
auf einen Schilfstengel befestigt, am Afterende durch ein kur-
zes breites Band, am Mundende durch feine Fäden; die Ge-
häuse sind so wenig gekrümmt, dass die Bauchseite fast ganz
aufliegt, die Rückenseite ist etwas mehr convex; Mundöflhung
kreisrund; ein Deckel fehlt; Afterende etwas abgerundet, mit
einem centralen, runden, ziemlich grossen Loch; das ganze
Gehäuse ist aus Sand und ziemlich groben Steinchen gear-
beitet, die auch das Afterende bis an das centrale Loch ge-
nau umgeben.
Ob Bremi die Art daraus erzogen hat, weiss ich nicht
bestimmt. Bremi schrieb: zu No. 17?, und diese Iniago ist
allerdings M. filosa Bietet.
Ein Gehäuse von gleicher Form, Bildung und Grösse be-
sitze ich aus Königsberg, Friedrichstein. Die Mundöfinung
ist durch einen leicht gewölbten Deckel verschlossen, in des-
sen Mitte ein centrales rundes Loch, so gross wie im After-
ende, befindlich; um das Loch hin ist der Deckel vertieft.
32. Leptocerus bifasciatus Pict. Vom Katzensee,
von Bremi mit ? mitgetheilt. Länge 7 mill.; Breite vorn 1
232
mill., hinten dünner. Dem Gehäuse von L. filotus in Form
und Bildung durchaus ähnlich, aber kleiner; das Loch im
Afterende ist sehr fein; der Munddeckel fehlt bei allen Stücken.
Es stimmt damit die Beschreibung und Abbildung bei Fielet
p. 167 T. XII flg. 3 gut überein.
33. Lept. vetula Rbr. Nach De Geer Mem. T. II p.
412 — 414 T. XV fig. 1 — 7 sind die Gehäuse 14 mill. lang,
vorn etwa 2 mill. breit, hinten dünner, wie ein gekrümmtes
Hörnchen aus feinem Saude gebaut. Zur Verwandlung wer-
den die Gehäuse am spitzen Ende auf 10 mill. verkürzt und
vorn und hinten durch eine Platte aus Sand und Erde mit
centialem runden Loch geschlossen und mit Fäden an die
Blätter von Wasser-Lilien vorn und hinten befestigt. De Geer
nennt sie Phr. bimaculata Linne, nach der Abbildung schliesse
ich auf obige Art. De Geer scheint in der Artbeschreibung
zwei Arten zu vermengen. Ein Nymphen-Gehäuse aus Schwab-
hausen von Dr. W^alser passt in Form, Grösse und Bau gut
zu De Geer 's Beschreibung. Es war als Sericostoma macu-
latum bezeichnet. Vielleicht gehört als Larven- Gehäuse her
Seetzen 1. c. p. 67 No. 3 und No. 4 als Nymphen -Gehäuse,
in den Quellen der Weehnde an Wasserpflanzen. Hieher wohl
auch Reaum. Mem. T. III T. XIV fig. 6 g.
34. Mystacides atra. Pictet pag. 169 T. XI fig. 4.
Die Gehäuse sind nach Pictet dünn, aus Sand gebaut und an
Schwimmer befestigt; sie ähneln einem Strohhalm. Nach der
Abbildung sind sie fast 10 mill. lang, vorn 1 mill. breit, hin-
ten dünner, gerade.
35. Myst. nigra Pictet p. IvO T. XI fig. 5. Die Ge-
häuse nach Pictet den vorigen ähnlich, mitunter mit sehr lan-
gen Schwimmern. Nach der Abbildung 12 mill. lang, vorn
1% mill. breit, sehr dünne, gerade Kegel aus Sand gebaut.
Hieher gehört wohl Seetzen 1. c. p. 68 No. 5, R6aumur Mem.
T. III T. XV fig. 9—15; De Geer Mem. T. II T. XV fig. 8,
9; Schröters Flussconchyl. p. 415 T. II min. C. fig. 14; Schrö-
ter Conchylienkenntn. T. II p. 586 No. 14.
Zaddach Entwicklungsgesch. des Phryganideneies p. 58
beschreibt die Gehäuse seiner Art, die er für Myst. nigra
hält, als dünne Röhre aus Pflanzenfasern (anderes Material
stand den Larven nicht zu Gebote) spiralförmig gewunden;
also ähnlich den folgenden Arten. Die ganz jungen Larven
befestigten daran jederseits einen Schwimmer, der den älteren
Gehäusen aber fehlte. Zaddach hat die weitere Entwicklung
nicht beobachtet, es wäre also immer möglich, dass seine Art
233
nicht M. nigra angehört, die allerdings an den Orten, wo er
die Eier sammelte, die gemeinste Art war. Eine Mystaeide
ist es bestimmt.
36. Myst. auripilis Bremi (wohl M. bicolor Gurt.) aus
Zürich in den See- und Torfgräben von Bremi; 8 mili. lang,
vorn 1 mill. breit, hinten wenig verjüngt; aus feinen Pflan-
zenfasern gebaut, die ein spiralförmig nach links gewundenes
Band bilden, ähnlich Phryg. grandis Nymphen -Gehäuse, der
Verschluss ist an beiden Enden abgerissen. Hieher wohl K6au-
mur Mem. T. III T. 14 fig. 6 r. Bremi hat, wie früher an-
gegeben, diese Art erzogen; sie lebte monophagisch an Ra-
nunculus aquaticus.
37. Mystacides spec? Aus Winthems Sammlung,
Larven-Gehäuse; dem vorigen durchaus ähnlich, aber die Spi-
rale nach rechts gewunden; 14 mill. lang; als Larven-Gehäuse
ist es länger als das vorige und etwas dünner. Hieher viel-
leicht als junges Gehäuse Seetzen 1. c. p. 73 No. 13; ferner
Reaumur Mem. T. III T. XIV fig. 8—10.
38. Setodes filicornis. Pictet p. 171 T. XI fig. 6.
Die Gehäuse sind dünne Kegel, nach Pictet, gekrümmt, aus
festem Gewebe und Sand ; die Gehäuse waren röthlich. Nach
der Abbildung 11 mill. lang, vorn 1% mill. breit.
39. Setodes spec. Aus Schwabhausen von Dr. Walser
als Myst. azureus angehörig mitgelheilt. Dünne, gekrümmte,
aus feinem Sande sehr regelmässig gebaute Kegel; 7 bis 8
mill. lang, vorne % mill. breit. Larven-Gehäuse mit gerade
gestutztem Mundende. Afterende durch eine Membran mit
centralem runden Loch verschlossen. Ein Nymphen-Gehäuse
hat genau gleiche Grösse und Form, doch ist das Mundende
durch eine etwas vertiefte Membran gebildet, an der eine
concentrische Faserung sichtbar ist; nahe dem Bauchrande
steht eine halbmondförmige Querspalte.
Bei einem Larven- Gehäuse ist das Loch im Afterende
grösser und quer oval, vielleicht gehört es einer andern Art
an. Diese Gehäuse sind, wie bei Lim. angustalus erwähnt ist,
von grösseren Arten als Baumaterial verwendet worden.
Ein ähnliches Gehäuse von Bremi in Zürich ist nur 6
mill. lang und die Querspalte im Munddeckel kürzer und enger.
Hieher gehört Seetzen 1. c. p. 69 No. 6; Rösel T. II T. XIV
fig. 1; Schröter Flussconchyl. p. 414 T. II min. D. fig. 8;
Schröter Conchylienkennt. T. II p. 586.
16
234
40. Setodes hiera. Kolenati "Wiener ent. Monatschr.
T. II p. 90 T. I fig. 14. Das dünne, kegelförmige, gekrümmte
Gehäuse ist den vorigen ähnlieh aus sehr feinem Sande ge-
baut; 9 mill. lang und vorn 1 mill. breit. Aus der Newa bei
Petersburg. Larven-Gehäuse.
Subfainiliet Uydroptlliden.
41. Hydroptila flavieornis Pict. Häufig am Zü-
richer See, von Bremi mitgetheilt als H. pulchricornis. Länge
4 mill.; grösste Breite IVa mill.; die ganz flachgedrückten
Gehäuse sehen Gurkensamen nicht unähnlicli und sind aus
sehr feinem Sand oder Lehm gebaut, mit fast glatter Ober-
fläche; die Bauchseite ist gerade, die Rückenseite convex, in
der Mitte etwas buckelartig erweitert; Vorder- und Hinter-
rand abgerundet und ihre Spalten so fein, dass ich sie an
den trockenen Gehäusen nicht sehe. Pictet's Beschreibung und
Abbildung p. 225 T. XX flg. 1 1 stimmt damit überein. Pictet
fügt hinzu, „mais ä leur partie posterieure ils sont; retrecis
et termines par une pointe emouss^e.
42. H. pulchricornis Pict. Die Gehäuse finden sich
häufig um Genf in fliessenden Wässern, an Steine befestigt.
Nach Pictet's Beschreibung und Abbildung p. 225 T. XX fig.
10 sind die Gehäuse nierenförmig aus fester Seide und einigen
feinen Sandkörnchen gebaut, etwa 7 mill. lang und 2% mill.
breit. Von Dr. Kriechbaumer erhielt ich als zu H. pulchri-
cornis gehörig einige Gehäuse aus der Wurm bei München,
welche oft die ganze untere Fläche der Steine bedecken; die
beigefügte daraus erzogene Imago sichert die Bestimmung.
Die Gehäuse sind den von Pictet beschriebenen ähnlich, aber
etwas kleiner; Länge 5 mill. oder wenig mehr. Breite l'/j
mill.; Pictet's Abbildung ist daher vielleicht etwas zu gross
gerathen.
43. Hydroptila spec? Pictet p. 226 T. XX fig. 13
bildet eine Hydroptila-Larve nebst Gehäuse ab; die Imago ist
unbekannt. Bremi erwähnt in seiner Classification dasselbe
Gehäuse unter No. 1 der cylindrischen als von ihm gesehen
mit folgenden Worten: eiförmig, aus einer wahrscheinlich aus-
geschwitzten Schleimsubstanz gebildet, halb durchsichtig.
44. Agraylea. Diese Gattung gehört möglicherweise
zu den merkwürdigen Gehäusen, die ich am Anfange dieses
Aufsatzes als Hydroptila flabellifera weitläufig beschrieben
habe. Bremi hat in Mitth. d. naturf. Gesell. Zürich 1849 Heft
2 p. 62 darüber die ersten Mittheilungeu gemacht.
235
Subfaiuilie t Serieostoiuiden.
45. Trichostoma (Goera) capillatum Pict. Mir
liegen Gehäuse vor aus dem Züricher See von Bremi, aus
Baiern, Schwabhausen von Dr. Walser und aus Petersburg
von Kolenati. Länge 12 bis 13 mill.; Breite vorn 3 milL,
hinten kaum verengt. Die Gehäuse bilden fast cylindri&che,
nur wenig flachgedrückte Röhren, aus gröberem Sand und
kleinen Steinen sehr fest gebaut; die Bauchseite ist flach, die
Rückenseite convex; zu beiden Seiten sind stets einige grös-
sere flache Steine sehr fest angebaut, welche den Rücken des
Gehäuses nicht oder wenig überragen. D.is Gehäuse eriiält
dadurch ein unförmliches Aussehen und ist mitunter fast so
breit als lang. Die Mundöffnung ist fast cjlindrisch, die After-
öffnung gleichfalls und nur wenig kleiner; beide werden zur
Verwandlung durch eine nicht ganz regelmässige sieblörmige
Membran geschlossen, meist umgiebt nur ihren äusseren Kand
ringsherum eine Reihe kleiner regelmässiger Löcher, doch
sehe ich mitunter auch in der Mitte des Afterdeckels unre-
gelmässig gestellte Oeffnungen. Auf beide Deckel werden
zum Verschluss grössere Steine befestigt, nach deren Entfer-
nung die Deckel erst sichtbar werden. Zur Verwandlung
werden die Gehäuse durch ein kurzes, fast quadratisches, 2
mill, breites Faserband an grössere Steine oder Muschelschaa-
len festgeheftet. Pictet's Abbildung T. XIII fig. 8 scheint
etwas different, insofern der Mundtheil Avesentlich verbreitert
gezeichnet ist; die Beschreibung erwähnt nichts davon, ich
glaube daher, dass die Abbildung nicht ganz genau sein wird.
Bremi erwähnt in seiner Classiflcation diese Gehäuse bei No.
4, Willughby unter B. b. f-
46. Tr. fu&cicorne Pict., vielleicht nur eine Varietät
der vorigen Art, soll nach Pictet eine ganz gleiche Lebens-
weise führen. Ihre Gehäuse sind nicht abgebildet.
47. Tr. (Silo) picieorne Pict. Mir liegen eine Zahl
Gehäuse aus München vor, theils von Dr. Kriechbaumer, theils
von V. Siebold; es sind dieselben, aus denen beide Forscher
den parasitischen Agriotypus armatus gezogen haben; aus-
führliche Mittheilungen über dessen Lebensweise verdanken
wir V. Siebold. Länge lU mill,; Breite l'/j mill., hinten we-
nig enger. Die Gehäuse sind denen von Tr. capillatum durch-
aus ähnlich gebaut; vorn und hinten verschliesst sie eine häu-
tige dunkle Membran, bei welcher aber nur auf der unteren
Hälfte ein Halbring von kleinen siebförmigen Oeffnungen sich
parallel dem Rande, aber etwas von ihm getrennt, befindet.
Die langen schmalen Bänder, M-elche die mit Parasiten be-
16 >=
236
setzten Gehäuse auszeichnen und anheften, sind nicht blos eine
Verlängerung des bei Tr. eapillatum beschriebenen quadrati-
schen Anheftungs- Bandes. Letzteres ist auch hier an der
Bauchseite des Thieres vorhanden und von grobfaseriger Struc-
tur, während das Band der Parasiten glatt und schwarz eine
Fortsetzung der Mundplatte nach oben oder seitlich bildet.
Pictet's Abbildung und Beschreibung p. 174 T. XIII fig. 9
sind nicht different.
48. Tr. (Silo) nigricorne Pict. Das Gehäuse ist
nicht abgebildet, soll aber dem vorigen ähnlieh sein. Ich ver-
mag die Imago beider Thiere vorläufig nicht zu trennen. Dr.
Kviechbaumer hatte mir seine oben beschriebene Art als Tr,
nigricorne mitgetheilt; auch andere Gehäuse von ihm aus
München als zu Mormonia sericea gehörig vermag ich davon
nicht zu trennen.
49. Tr. (Aspatherium) picicorne Kolenati. Es
liegen mir zwei Gehäuse aus Böhmen, von Kolenati mitge-
theilt, vor. Sie sind Tr. picicorne Pict. ähnlich, aber etwas
kleiner, 8 mill. lang, bei IVj mill. Mundöffnung; seitlich sind
viel kleinere Steine angeheftet, so dass die Gehäuse viel
schmäler sind. Die Aftermündung ist etwas herzförmig, ihre
Bauclif^eite fast gerade; die verschliessende Membran ist dun-
kel und hat nur längs dem Rande der Bauchseite eine Reihe
länglicher Oeffnungerf. Die Imago ist mir unbekannt.
50. Trichostoma spec? In Bächen bei Zürich, von
Bremi als Trichostoma picicorne mitgetheilt. A^on gleicher
Grösse und Form mit dem früher beschriebenen Tr. picicorne
Pict., jedoch die Rölire aus gröberen Steinstückchen festgebaut.
Die Aftermündung ist mit einer runden concentrisch gefaserten
Membran verschlossen; in ihrer Mitte ein einzelnes, rundes,
ziemlich kleines Loch, umgeben von etwas aufgebogenem
Rande. Imago unbekannt.
51. Trichostoma spec? In Tegernsee im September
von Dr. Kriechbaumer gesammelt.
Der vorigen ähnlich, aber kleiner und flacher; 8 mill.
lang, vorn l'^/^ mill. breit; die seitlich angehefteten Steine
breiter und flacher, so dass die Gehäuse mehr scheibenartig
aussehen; Mundverschluss fehlt; Aftermündung durch eine etwas
erhabene Membran mit kleinem centralen Loch geschlossen;
auf die Membran rings um das Loch sind kleine Steinchen
gelagert. Imago unbekannt; Dr. Kriechbaumer hatte sie als
zu Dasystoma maculatum gehörend mitgetheilt; die Gehäuse
dieser Art sind aber sehr different.
237
52. Trichostoma spec? Aus Swellendam vom Cap,
von Tollin gesammelt.
Die Form der Larve und des Gehäuses setzen das Her-
gehören ausser Zweifel. Die seitlich angehefteten Steine sind
kleiner als bei den europäischen Arten. Länge S'/^ mill.;
Breite vorn 2 mill., hinten etwas -weniger; das Gehäuse ist
leicht auf die Fläche gekrümmt, unten etwas platter; Mund-
ende kreisrund, gerade gestutzt; Afterende durch eine dunkle
Membran mit centralem kleinem rundem Loch geschlossen ; um
dies Loch bildet die Membran eine runde napfförmige Erhö-
hung. Bei der Njmphe ist Mund und Afterende durch kleine
aufgesetzte Steine geschlossen; darunter eine dunkle Membrau
mit einem untern Halbring oder Ring von kleinen Sieböffnun-
gen längs dem Rande.
Die merkwürdige Gattung Helicopsyche, deren Arten am
Eingange dieses Aufsatzes beschrieben sind , wird sich wahr-
scheinlich hier am besten anreihen. Wie schon erwähnt,
spricht gegen ihre Stellung bei den Rhyacophilen das freie
Gehäuse und die mangelnde Nymphenhülle, gegen ihre Stel-
lung bei den Mystaciden ihre kurzen dicken Fühler. Es blei-
ben demnach nur die Sericostomiden für sie offen.
53. H. Shuttleworthii aus Corsica, Como, Genfersee.
(cfr. Bremi Mitth. naturf. Gesells. Zürich 1849 Heft 2 p. 62.)
'.'.[ 54. H. minima aus Puertorico.
55. H. colombiensis aus Puerto Cabello.
56. H. Thelidomus aus Venezuela.
57. H. scalaris aus Venezuela.
58. H. umbonata aus Jamaica.
59. H. spec. aus Neu-Caledonien,
60. H. arenifera aus Tennessee.
6L H. glabra aus Nordamerika.
62. H. lustrica aus Nordamerika.
63. H. pupoidea aus Nordamerika.
64. H. agglutinans aus Ober-Italien.
65. H. sericea aus Brasilien.
66. H. helicoidella.
67. H.? von Pissevache.
68. H. crispata aus Portugal.
Ferner möchte ich hier ohne weitere Berechtigung die
beschriebenen vierkantigen Gehäuse als vermuthlich hergehö-
rend anreihen.
69. Spec. aus Zürich, unter Moos gefunden.
70. 'Spec. aus München, Isar.
71. Spec. aus dem Züricher See.
Aus der Gattung Sericostoma liegen mir sicher verbürgte
Gehäuse nicht vor.
238
72. S. collare. Nach Pictet p. 177 T/XIV fig. 1 sind
die Gehäuse denen von Odontoceriis albicornis so ähnlich,
dass sie leicht damit verM-echselt werden können. Sie beste-
hen aus einem festen Gewebe, an welches Sand und kleine
Steine befestigt sind; sie sind kegelförmig, etwas kleiner,
gekrümmt, 16 mill. lang, vorn Sy^ mill. breit.
73. S. multiguttatum. Nach Pictet p. 178 T. XIV
fig. 2 den vorigen ähnlich, 18 mill. lang, vorn S'/j miH- breit.
Mir liegen zwei Gehäuse aus Tegernsee, von Dr. Kriech-
baumer als Halesus? mitgetheilt, vor, welche wahrscheinlich
hergehören. Sie sind kegelförmig, leicht gekrümmt, aus Sand
und kleinen Steinchen geformt, aussen ziemlich eben; 16 mill.
lang, vorn 3 mill. breit, mit kreisförmiger, gerade abgeschnit-
tener Mundöffnung. Auf dem etwas kleineren Afterende sitzt
ein Stein auf; unter ihm schliesst eine Membran die Oeffnung,
in der ich bei einem zerbrochenen Stück eine centrale Oeff-
nung nicht entdecken kann; es scheint neben der Bauchseite
eine Queröffnung gewesen zu sein.
74. S. (Mormonia) hirtum Pict. Nach Pictet p. 179
T. XIV fig. 3 sind die Gehäuse, wie bei den anderen Serico-
stomen, aus Sand und kleinen Steinen, kurz und gekrümmt.
Länge 10 mill. Mir liegt ein ähnliches Gehäuse, von Bremi
als zu Sericostoma hirsutum gehörend, vor. Bremi hat wohl
S. hirta schreiben wollen. Mir scheint das Gehäuse für diese
Art zu gross, mag aber zu einer andern Mormonia -Art ge-
hören. Länge 10 mill.; Mundende fast 2, Afterende etwas
über 1 mill. breit; das Gehäuse ist stärker gekrümmt und
mehr verjüngt als die vorigen; Mundende kreisförmig, gerade
abgeschnitten; Afterende durch einen aufgesetzten Stein ge-
schlossen; Gehäuse aus kleinen Steinchen gebaut, aussen we-
nig rauh.
75. Notidobia ciliaris. Pictet p. 179 T. XIV fig. 5
a. b. c. (Serie, atratum). Das Gehäuse ist, nach Pictet, den
vorigen ähnlich, mit Vegetabilien verschlossen. Nach der Ab-
bildung ist es ein 17 mill. langer und 2y^ mill. breiter, leicht
gekrümmter Cy linder, an beiden Enden (des Nymphen -Ge-
häuses) mit aufgelegten Vegetabilien geschlossen.
Von Dr. Walser aus Schwabhausen erhielt ich als her-
gehörig Larven-Gehäuse von ähnlichem Bau aus feinem Sande,
kegelförmig, wenig gekrümmt, 14 mill. lang, vorn 2y2 mill.
breit, hinten stärker verjüngt. Mundende schräg abgeschnit-
ten, Afterende ein offenes rundes Loch; sie sind an Stroh-
schwimmer befestigt. Einige Gehäuse ganz aus Stroh in Längs-
riclitung gebaut, gehören m ohl nicht zu dieser Art.
239
76. ? Vielleicht gehört zu den Sericostomiden ein klei-
nes Gehäuse, von Heyer aus Lüneburg mitgetheilt. Es ist 5
mill. lang, vorn 1 72 mill. breit, tutenförinig, gegen das spitze
Ende stark verjüngt; Mundende schräge nach unten abge-
schnitten; Afterende mit kleinem runden Loch; es ist aus sehr
kleinen Pflunzentheilchen sehr regelmässig gebaut, aussen wenig
rauh; der Bau scheint dem von Leptocerus fennicus ähnlich.
Das Gehäuse war aussen an ein grösseres Limnephilus- Ge-
häuse befestigt.
77. Dasystoma maculatum. Pictet p. 180 T. XIV
fig. 4. Die Gehäuse bestehen nach Pictet aus Sand und klei-
nen Steinchen und sind gerade, zugespitzt; sie befestigen sich
an Steinen und bewegen sich nur wenig. Nach der Abbil-
dung sind sie 12 mill. lang, vorn 1% rnill. breit, lange dünne
Kegel. Kolenati citirt diese Gehäuse bei seiner Hydronautia
maculata; diese Art ist aber von Pictet's sehr verschieden
und ihre Gehäuse nicht bekannt.
Bremi hat mir eine Zahl Gehäuse aus der Glatt bei Zü-
rich als zu D. maculatum gehörig, mitgetheilt; ihr Bau ent-
spricht der Beschreibung, sie sind aber nur 5 mill. lang und
vorn 1 mill. breit; Mundende gerade abgeschnitten, Afterende
mit kleinem centralen, runden Loch. Vielleicht sind es nur
junge Larvengehäuse; die Imago erhielt ich zahlreich von
Bremi. Hieher gehört wohl Seetzen 1. c. pag. 67 No. 2, in
kleinen Gräben und Wasserfurchen an dem nach Weende
führenden Landwege, selten.
Subfaniilie : Pliryganiden.
78. Agrypnia picta. Von mir erzogen; das bei Kö-
nigsberg gefangene Weibchen legte die grünlichen Eier an
der Nadel; die Larven und Gehäuse sind nicht ausgewachsen.
Long. 20 mill.; Lat. 4 — 3 mill., cylindrisch, nach hinten etwas
verjüngt; das Gehäuse ist aus Wurzelfasern von Ranunculus
aquaticus (das einzige der Larve zugängliche Material) ge-
baut; die 3 mill. langen Stücke sind der Länge nach regel-
mässig aneinander befestigt und bilden so ein langes schrau-
benförmig aufgewundenes Band; vom Afterende gesehen läuft
die Schraube" von links nach rechts um das Gehäuse. Die
jungen Lärvchen bildeten sich sogleich ähnliche kleine Ge-
häuse.
79. Neuronia ruficrus. Von Kolenati (Phryg, T. 1
p. 81) mitgetheilt; in Petersburg erzogen. Long. 37 mill.
(nach Kolenati 40 bis 55 mill.); Lat. vorn 7, hinten 4 mill.;
dem vorigen ähnlich gebaut aus 5 mill. langen Blattstücken;
240
das pchraubenartige Band von links nach rechts gewunden;
das Mundende nicht gerade gestutzt, sondern mit der letzten
Schraubenwindung, Avelche die vorherige um die Breite des
Bandes überragt, endend. Kolenati Fauna d. Altvater p. 37
beschreibt sie auch als rechts gewunden.
Aehnliche Gehäuee erhielt ich von Dr. Walser aus Schwab-
hausen; einige derselben haben die Schraube umgekehrt, näm-
lich von rechts nach links gewunden und gehören -wohl nicht
her, sondern zu Phryganea; es scheint dies um so glaublicher,
als auch die von Dr. Walf-er mitgetlieilte Larve von der Ko-
lenati's verschieden ist und zu Phrjganea zu gehören scheint.
80. Phryganea minor. Nach Kolenati T. 1 p. 87,
der allein Larve und Gehäuse beschieibt, ist letzteres aus
länglichen Binsenstücken schraubenartig gebaut, cylindrisch.
Long. 17 mill.
81. Phr. varia. Nach Pictet p. 161 T. XI fig. 1 sind
die ausgewachsenen cylindrischen Gehäuse 33 mill. lang, 5
bis 6 mill. breit; die aus Theilen von Wasserpflanzen sehr
regelmässig gebaute Spirale geht (in der Abbildung) von rechts
nacJi links; zur Verwandlung werden beide Oeff'nungen durch
unregelmässig gelagerte Pflanzentheile verschlossen. Nach
Pictet ist das Gehäuse wesentlich dicker als die Larve, welche
darin leicht aus- und eingeht.
82. Phr. striata. Von Brauer aus Wien mitgetheilt.
Long. 40 mill.; Lat. vorn 7, hinten 6 mill. Aus Blatt- und
Schilfstücken von 5 mill. Länge ähnlich gebaut; die Schraube
von rechts nach links. Hieher wohl Reaumur Mem. T. III
T. XIV fig. 1.
83. Phr. grandis. Von Bremi aus der Limmat, ein
junges Gehäuse, Long. 26 mill.; Lat. vorn öVa, hinten Sy^
mill.; cylindrisch aus Blattstücken von 5 mill. Länge schrau-
benförmig von rechts nach links gebaut; ein grösseres Ge-
häuse aus Winthem's Sammlung, Long. 43 mill., Lat. vorn 7,
hinten 6 mill., ziehe ich zur selben Art. Nach Kolenati p.
85 ist das Gehäuse bis 55 mill. lang. Hieher gehört wahr-
scheinlich De Geer Mem. T. IL p. 403 T. XIV fig. 6 — 14.
Das Gehäuse ist 59 mill. lang und 9 mill. breit, die Schraube
(in der Abbildung, also vielleicht umgekehrt) von links nach
rechts gewunden; inwendig soll eine Schiciit brauner Seide
liegen.
•'V/' 84. Phryganea? spec? Seetzen 1. c. p. 73 No. 12;
mit unbekannt. Besteht aus einem einzigen Stücke von einem
Schilfstengel, 55 mill. lang und 4 mill. dick; die Larve wählte
241
sich zu ihrer Verpuppungszeit ein solches Stück; die beiden
offenen Enden verschluss sie mit Lemna minor. Frisch T.
XIII p. 9, Mylius pliysik. Belust. T. XIII p. 1459) daselbst
ein hohler Stengel von Equisetum gewählt), Berlin. Magaz.
1769 T. IV p. 99 werden ähnliche Gehäuse erwähnt. Bei
Göttingen im Stadtgraben selten. Vielleicht hat doch nur eine
Larve ihr zufällig eingebüsstes Gehäuse gegen diese Wohn-
orte vertauscht. Zur Gattung Phryganea habe ich das Ge-
häuse nur seiner bedeutenden Länge halber gestellt; doch
scheint die unbedeutende Stärke dem zu widersprechen.
Subfamilie: litninepltillden.
85. Glyphotaulius binervosus Villers (umbracu-
lum Kol.) De Geer Mem. T. II p. 400 T. XIV fig. 1—5 giebt
die Verwandlung dieser Art als Phryganea punctato-lineata
recht vollständig. Er fand die völlig ausgewachsenen Gehäuse
(die Larve verpuppte sich sogleich) am 1. Mai an den Ufern
eines Morastes häufig. Jedes Gehäuse steckt in einem dicken
Bündel von Grasstengeln, die der Länge nach neben einander
liegen und so ohne alle Ordnung daran befestigt sind; einige
sind länger, andere kürzer; oftmals sind diese Bündel bis 70
mill. lang und die Grasstengel von der Larve mit Seide zu-
sammengewebt. Das Gehäuse selbst ist nach der Abbildung
42 mill. lang, vorn 9, hinten 6 mill. breit; De Geer giebt
ihm die Dicke einer Schreibfeder; cylindrisch, hinten etwas
dünner, aus Blattstücken von Wasserkräutern und Gräsern,
die horizontal oder ganz flach um die Röhre gelegt sind und
mit ihren Rändern genau zusammenstossen, so dass dadurch
ziemlich dichte Wände entstehen, welche die Larve inwendig
durch eine Schicht von Seide noch mehr befestigt. Nach der
Abbildung besteht das Gehäuse aus vier Ringen gleicher
Grösse, die von Blattstücken gebaut sind. Zur Verwandlung
werden sie an beiden Enden in gleicher Weise vergittert.
Die Deckel stehen etwas vertieft, sind kreisrund, ziemlich dick,
aus brauner Seide, die so hart wie Leim wird, und zeigen in
concentrischen Kreisen drei Reihen siebartiger Löcher; zwi-
schen den Löchern laufen erhabene Kanten theils in concen-
trischen Kreisen, theils radienartig, so dass in jedem so ge-
bildeten Felde ein Loch stellt. Die Larve dreht sich zur Ver-
wandlung im Gehäuse um und beim Auskriechen durchbricht
die Nymphe das Afterende.
86. Glyph. pellucidus. Pictet p. 147 T. VIII fig. 4
beschreibt die Gehäuse. Die Larven benutzen für ihre Ge-
häuse Vegetabilien , meist ganze runde Blätter, vorzugsweise
von Kreuzdorn oder Eichen; sie gruppiren sie ohne Ordnung,
242
so dass man sie im Wasser für eine Masse zufällig zusammen-
geballter vegetabilischer Ueberreste halten möchte; mitunter
ist eine Seite durch ein einzelnes Blatt gebildet; man findet
auch cylindrische Gehäuse aus Blatt- und Holzstücken; end-
lich sind einige ganz aus Blättern von Carex gebaut, die der
Länge nach eines an das andere befestigt sind. Zur Ver-
wandlung schliessen sie das Geliäuse durch ein seidenes Gitter
mit meist runden Sieblöchern; mitunter schützen sie dies Sieb
durch aufgelegte Holz- und Pflanzentheile, Steine; die ange-
fügten PfJanzentheile sind mitunter von sehr bedeutender
Grösse. Die Gitter sind aus derselben Seide gefertigt, mit
welcher sie innen die Blattstücke zum Gehäuse verfestigen.
Vergleicht man Pictet's Beschreibung mit De Geer's der vo-
rigen Art, so wird es sehr wahrscheinlich, dass M'ir es hier
mit zwei analogen Bauten zu thun haben, und dass das eigent-
liche cylindrische Gehäuse noch eine äussere grössere Hülle
oder Mantel erhalte. Die inneren Gehäuse sind nach Pictefs
Abbildung 32 mill, lang und 6 mill. breit; eines derselben
ist aus drei langen Blattringen, ähnlich wie bei De Geer ge;
formt.
Bremi hat mir ein Gehäuse aus einem Torfgraben bei
Zürich als zu dieser Art gehörend mitgetheilt. Es ist 20 mill.
lang, die Mundöffnung 5 mill. breit, hinten enger; aussen sind
grosse Holz- und Pilanzenstücke sehr unregelmässig herum-
gelagert, so dass das Gehäuse ein ganz unförmliches Ansehen
erhält und von seiner eigentlichen Oberfläche nichts sichtbar
wird. Am Afterende ist ein zerbrochenes Sieb. Bremi hat
dieöe Art erzogen.
In Dammhoff bei Königsberg habe ich ein sehr ähnliches
Gehäuse von 24 mill. Länge im Juni gesammelt; die Larve
ist noch darin, das Gehäuse also nicht ausgewachsen. Es sind
grobe Stengelstücke, Samen und einzelne kleine Schnecken
sehr unregelmässig herum gelagert. Ob die beiden letzten
Gehäuse zu G. pellucidus gehören, bleibt noch zweifelhaft.
87. Grammotaulius atomarius. De Geer Mem. T.
II p. 397 T. XIII flg. 18 — 21 halte ich nach der Beschrei-
bung für diese Art, obwohl der schwarze Strich auf den Un-
terflügeln nicht erwähnt ist. De Geer fand sie in Morästen
und besonders in Wiesengräben im Frühjahr. Die Gehäuse
sind sehr gross, geräumig und walzenförmig, das Afterende
von gleicher Grösse mit dem Mundende; es besteht aus gros-
sen, langen, schmalen Gras- und Binsenstücken, die neben-
einander und zum Theil auch übereinander hergelegt sind;
alle Stücke liegen der Länge des Gehäuses parallel und sind
nie so lang als das ganze Gehäuse, sondern stets nur ein
243
Drittel oder Viertel; sie bilden drei oder vier Querringe, so
dass, von hinten an gerechnet, stets die nächste Schicht etwas
die vorhergehende deckt; meistens sind nur drei Ringe da,
mitunter vier; auch sind die gebrauchten Stengel meist von
ungleicher Länge ; alle sind mit Seide verfestigt und über dem
Kopf meist einige weiter vorstehende angebracht; zu Ende
Mai wurde jeties Ende durch ein gerades seidenes Gitter ge-
schlossen, mit ungleichgrossen Löchern wie aus Gaze. Nach
De Geer sind die Gehäuse meist einen Zoll lang und einen
halben dick, doch giebt es auch kürzere; die Abbildung aber,
die nach der Erklärung der Tafeln die natürliche Grösse an-
giebt, zeigt es 40 mill. lang und 7 mill. dick.
88. Grammotaulius spec? Ein Gehäuse aus Umeä
von Keitel entspricht der Beschreibung De Geers fast ganz,
so dass ich es wenigstens zur selben Gattung ziehe. Long.
30 mill., Lat. 6 mill.; es ist aus 15 mill. langen Binsenstücken
gefertigt; selbe liegen dicht neben einander, jedoch so, dass
der zweite Ring nicht deutlich abgesetzt ist, vielmehr der
erste schraubenartig von rechts nach links in den zweiten
übergeht; es existiren nur zwei Ringe; einige etwas längere
Stengel decken den Kopf; Mund imd Afterende sind gleich
dick.
89. Limnephilus lunaris. Pictet beschreibt es pag.
153 T. IX flg. 3 folgender Art. Die Larven bauen Gehäuse
aus vegetabilischen Substanzen, welche von den vorhergehen-
den (P. rhombica und flavicornis) darin verschieden sind, dass
die angewendeten Stoife stets in Längsrichtung gelegt werden.
Die Materialien selbst sind sehr verschieden, entweder flache
harte Carexblätter (fig. 3 b.), oder runde aneinander gereihte
Blättchen (fig. 3 f.), oder Rinden- und Pflanzenstücke mit
Steinchen untermischt (fig. 3 c), oder abgestorbene braune
Pflanzentheile (f. 3 d.), oder eine Mischung frischer und ab-
gestorbener Pflanzentheile (fig. 3 e.) oder lange dünne Wur-
zel- und Stengelfragmente (fig. 3 g.) Alle zeigen aber stets
eine Anheftung in der Längsrichtung, und dies ist eines der
sichersten Kennzeichen für diese Art. Zur Verwandlung
schliessen sie die Gehäuse durch siebförmige Gitter, ähnlich
denen von G. pellucidus. Nach der Abbildung sind die Ge-
häuse 22 — 28 mill. lang und 6 mill. dick. Nach Kolenati
p. 42 sind die Gehäuse 30 bis 50 milL lang.
Bremi hat, wie früher angegeben, diese Art erzogen;
sie lebte monophagisch an Nasturtium officinale.
Mir liegen einige Gehäuse von Hej^er aus Lüneburg und
aus Baiern von Dr. Walser vor, welche obigen Angaben gut
entsprechen. Länge 20 — 28 mill.; Mundende 4 mill. weit,
244
Afterende etwas weniger. Wie Pictet es angiebt, sind um
die fast C3'lindrischen Röhren todte und frische Pflanzentheile,
Stengel, Holzstückchen, Blätter-, Samen-, Schnecken- und Mu-
schelfragmente derartig gelagert, dass stets eine Längsrich-
tung in der Anheftung bemerkbar bleibt. Gitter sind nicht
vorhanden.
L. vitratus De Geer, den Kolenati herzieht^ ist nach dem
Bau des Gehäuses eine verschiedene Art. Zu L. lunaris ge-
hört Seetzen 1. c. p. 75 No. 17; möglicher Weise auch oder
zu nah verwandten Arten No. 15, 18 und 19; zu letzterem
wird Schröter Flussconchyl. p. 421 T. XI min. D. fig. 5 und
Conchylienkenntn. T. IV p. 590 citirt. Vielleicht auch Rösel
T. II T. XV fig. 2 und 3; Reaumur Mem. T. III T. XII
fig. 3.
90. Limnephilus spee. Von Dr. Walser aus Schwab-
hausen als Halesus digitatus mitgetheilt. Besteht ganz aus
rund abgeschnittenen Erlenblättern; die Stücke sind ziemlich
genau kreisförmig, von 14 mill. Diameter, und dachziegelartig
aufeinandergelegt, so dass drei die Ober- und drei die Unter-
seite bilden; zwischen diesen, wie zwischen zwei Schildern
liegt aus ähnlichen Blättern zusammengerollt die 23 mill. lange
gerade Röhre; ihr Mundende ist 5 mill. breit und wird vom
oberen Schilde weit überragt; das Afteiende ist mit einer
Membran verschlossen; ein kleines, rundes, centrales Loch
darin liegt auf der Oberseite des Gehäuses. Reaumur M6m.
T. III T. XII fig. 1 bildet ein ähnliches Gehäuse ab; De Geer
Mem. T. 11 T. XI fig. 9, 10 gleichfalls.
Ein ähnlich gebildetes, sehr kleines, 10 mill. langes Ge-
häuse von Dr. Kriechbaumer aus Tegernsee mitgetheilt, ist
vielleicht nur ein Junges; die Blattstücke haben nur 5 mill.
Diameter.
91. L. rhombicus. Pictet p. 150 T. IX fig. 1 beschreibt
diese Gehäuse sehr sorgfältig. Die Larven leben meist in ste-
hendem Wasser und Gräben; die gewöhnlichste und normale
Form der Gehäuse ist eine Röhre mit Stengeln von Wasser-
pflanzen umlagert, und zwar stets der Quere nach, so dass
vier bis fünf Stücke immer eine Reihe um die Röhre bilden;
werden Moose oder Blätter benutzt, so sind auch sie quer
herumgelegt; seltener bestehen die Gehäuse fast ganz aus
Steinen oder Conchylien; das Gehäuse ist innen glatt und so
enge, dass die Larve es völlig ausfüllt; im Juni befestigt die
Larve das Gehäuse an eine Wasserpflanze; mitunter setzen sich
noch mehr Gehäuse daran und bilden so schwimmende Hau-
fen; die OefFnungen werden durch einige quer vorgelegte
Stengel geschlossen und ein Gitter daraus gebildet; an das
Mundende werden mitunter Blätter oder Steine geheftet. In
245
der Gefangenschaft verändern die Gehäuse rasch ihr Aussehen,
da sie ihr eigenes und andere Gehäuse aussen abfressen. Ihres
Gehäuses beraubt, bauen sie es sehr schnell wieder, sind je-
doch sehr wählerisch im Material; behagen ihnen die Pflan-
zenstoffe und Kräuter nicht, so bauen sie es aus Steinen.
Nach der Abbildung sind die Gehäuse 20 bis 25 mill. lang
und unförmlich dick.
Mir liegen Gehäuse aus Preussen, Baiern, Schweiz und
andern Gegenden vor. Sie entsprechen genau Pictet's Be-
schreibung und bestehen aus dünnen Grasstengeln, die fort
und fort horizontal um die Röhre gelagert sind , so dass die
beiden Enden weit herausstehen und dem Gehäuse ein un-
förmliches, starkes, oft fast kugliches Aussehen geben. Die
kleinsten Jungen sind 4 mill. lang, bei 1 mill. Mundöffnung,
die grössten 22 bis 25 mill. lang, bei 5 mill. Mundöffnung;
das Afterende ist mit Seide, auf die einige Stengel gelegt
sind, zugesponnen und hat in der Mitte ein rundes 1 mill.
grosses Loch. Die Gehäuse der Nymphe kommen mir im
Verhältniss zur Grösse des Thieres sehr kurz vor, doch bildet
sie Pictet auch so ab. Sie sind meist 15 mill. oder weniger
lang, mitunter 24 mill. lang und 10 mill. dick, dick eiförmig
oder kuglig, die Oberfläche gleichmässig, als wenn die vor-
ragenden Enden abgefressen wären. Die Oeffnungen sind
durch ein Gitter, das mitunter einem Fenster sehr ähnlich
sieht, verschlossen. Erzogen habe ich die Art nicht, die Ge-
häuse könnten daher auch verwandten kleineren Arten ange-
hören. Einige aus Moos sind sehr zierlich, andere aus quer-
gelegten breiten Blattstückeu viel derber gebaut. Die Bauch-
seite ist mitunter etwas abgeflacht. Stücke aus Gastein haben
Samen und Schnecken untergemischt. Hieher gehört Seetzen
1. c. p. 7ö No. 21, 22, 23; vielleichtRoselT.il T. XV fig. 1,
T. XVI flg. 3. Reaum. Mem. T. III T. XII fig. 2, 5; Schrö-
ter Flussconchyl. p. 422 T. II min. D. fig. 17; Schröter Con-
chylienkenntn. T. II p. 590. De Geer Mem. T. II. T. XI
fig. 12.
Ein Paar Gehäuse aus Lüneburg sind aus gröberen, mehr
vorragenden Stengeln gebaut und erhalten dadurch ein diffe-
rentes Ansehen; vielleicht gehören sie aber doch nur zu L.
rhombicus. Nach Kolenati p. 46 sind die Gehäuse 2*4 mill.
lang und 7 bis 18 mill. breit.
92. L. flavicornis. Pictet p. 152 T. IX fig. 2 sagt,
dass die Larven genau in derselben Art und Weise und von
denselben Materialien bauen; die Gehäuse seien nicht zu un-
terscheiden und die von ihm abgebildeten könnten zu beiden
Arten gehören; mitunter sind sie ganz aus Conchylien, die
246
noch leben, gebildet. Mir liegt eine beträchtliche Anzahl aus
verschiedenen Gegenden Europa's vor; erzogen habe ich sie
nicht. Einige von Bremi aus Torfgräben bei Züricli sind ganz
oder fast ganz aus Samen von Wasserfenchel gebaut, andere
aus Schnecken und Muscheln oder deren Fragmenten mehr
oder minder regelmässig; einige aus Königsberg und Lüneburg
von Heyer bestehen aus sehr regelmässig herumgelagerten
Cyclas und sehen überraschend zierlich aus; nur um das
Schwanzende sind einige Holz- oder Blattstücke gelagert.
R^aumur Mem. T. III T. XII fig. 7 bildet ein solches ab.
Hieher gehören die drei von Seetzen aus dem kleinen Feuer-
teiche bei Göttingen beschriebenen Gehäuse No. 24 — 26 pag.
78 — 80, R6aumur T. III T. XII fig. 6-10; Geoffroy T. II
T. XIII fig. 12; De Geer T. II T. XI fig. 1.4; Schröter Fluss-
conchylien p. 423 und 426 T. XI min. C. f. 9—10; Schröter
Conchylienkenntniss T. II p. 587; Berlin. Mag. 1769 T. IV
p. 98. Die vervk^andten Conchylien sind Teilina cornea, Helix
tentaculata, putris, planorbis, Nerita minuta, Buccinum trun-
catulum, Valvata cristata. Seetzen sondert seine sonst glei-
chen Gehäuse nur nach den Materialien. Nach Kolenati p.
45 sind die Gehäuse 25 mill. lang und 9 bis 20 mill. breit.
Gehäuse ganz aus Samen von Wasserfenchel erwähnt auch
Götze in De Geer T. II p. 425 Anmerk.
93. Limnephilus spec? aus Lappland, Umeä von
Keitel.
Die zur Verwandlung geschlossenen, also ganz ausge-
wachsenen Gehäuse sind 16 mill. lang; die Röhren sind an
der MundöfFnung 3 mill. breit, hinten wenig enger; aussen
sind sie sehr regelmässig und dicht mit einem noch unbe-
schriebenen kleinen Pisidium besetzt; nur das Afterende ist
mehr oder weniger lang aus Pfianzenstücken oder kleinen
Steinchen gebaut; der Verschluss zur Verwandlung ist durch
aufgesetzte Muscheln, die das Gehäuse vorn und hinten ab-
runden, bewirkt. Einige Gehäuse, die ganz aus abgestorbenen
Pflanzenfragmenten gefertigt sind, mögen doch zur selben Art
gehören, da wenigstens bei einzelnen hin und wieder dasselbe
•Pisidium angeheftet ist.
94. Limnephilus spec. aus Lappland, Umeä von Kei-
tel. Einige Gehäuse bis 15 mill. lang, vorn 3 mill. breit,
nach hinten wenig verjüngt, cylindrisch-kegelförmig, fast ge-
rade; Mundende schräge; im Afterende ein unregelmässiges
Querloch; aus Pflanzentheilen in der Längsrichtung gebaut;
zum Theil -ganz unregelmässig zusammengefügt. Vielleicht
zur vorigen Art gehörend.
247
95. L. angu Status Kol. Mir liegt eine Anzahl Ge-
häuse aus Baiern, Schwabhausen von Dr. Walser vor. Die
Imago dieser Art ist mir unbekannt. Die Gehäuse sind in
Form, Grösse, Bauart und verschiedenem Material denen von
L. flavicornis durchaus ähnlich; lange, dicke, cylindrische Ge-
häuse, bis 23 mill. lang; ein Theil zur Verwandlung geschlos-
sen, also ausgewachsen; Mundende 4 mill. weit; Afterende
durch eine Seidenmembran verengt, mit centralem grossen
runden Loch; zur Verwandlung wird vorn und hinten zwi-
schen aufgesetztem Material ein kleines unregelmässig gefen-
stertes Netz gesponnen. Die Verschiedenheit des verwendeten
Materials ist seiir auffällig; einige sind wie L. rhombicus ganz
aus quergelagerten Püanzenstengeln gebaut; andere ganz oder
zum grössten Theil aus kleinen Steinen, denen Holz, Conchy-
lien, Insectenreste, Käferthorax etc. untermischt sind. Das
Merkwürdigste ist aber, dass zum Bau auch andere Phryga-
nidengehäuse verAvendet sind, in welchen theils die Larven
lebten, theils die Nymphen lagen. Es sind dies meist kleine
Mystacidengehäuse verschiedener Arten und selbe wurden
ihrer Form gemäss als Pflanzenstengel behandelt und quer
um das Gehäuse gelegt; das vordere Ende eines Gehäuses
ist nur aus solchen quer umhergelegten Mystacidengehäusen
gebildet; ein anderes, einer grösseren Art angehörig, ist quer
durchbissen, um es verwenden zu können, cf. Kolenati T. II
pag. 274.
96. Limnephilus spec? Aus Dammhoff bei Königs-
berg.
Long, 20 mill.; Mundöffnung 1'^/^ mill. breit; das ganze
Gehäuse ist aus Blattstücken, die durch Abbeissen eine ovale
Form erhalten haben, gebaut; es hat eine Bauchseite und zwei
dachförmig vereinte Deckseiten, so dass der Querdurchschnitt
ein gleichseitiges Dreieck bilden wird; das Gehäuse ist aus
dachziegelartig sich deckenden Blättern gebaut, und zwar sind
selbe so gross, dass zwei aufeinander folgende Blattringe ge-
nügen. Die runde Mundöffnung ist von oben ,durch vorra-
gende Stücke geschützt; Afterende mit grossem rundem Loch.
Dem Typus des Baues nach könnte das Gehäuse zu L.
lunaris oder einer verwandten Art gehören.
97. L. nobilis. Zürich aus ganz mit Moos erfüllten
Gräben, von Bremi als zu (seiner) Phr. grisea gehörig mit-
getheiU. Das zum Theil verletzte Gehäuse ist 10 mill. lang
und 3 mill. breit, cylindrisch, leicht gekrümmt, aus kleinen
Pflanzenfasern (Charengelenken?) zierlich gebaut; selbe sind
quer wie bei L. rhombicus um die Röhre gelegt, aber so ge-
nau, dass das Gehäuse aussen fast glatte Oberfläche hat; beide
'248
Enden sind defekt. Hieher oder zu ähnlicher Art Seetzen
1. c. p. 74 No. 16.
98. Limnephilus spee. Aus Königsberg, Larven-Ge-
häuse; 15 mill. lang, vorn 1^/^ mill. breit; ein kaum nach
hinten verjüngter, leicht gekrümmter Cylinder; Mundöffnung
schräge; Afterende gestutzt, mit centralem grossem rundem
Loch; das Gehäuse ist ganz aus kleinen Pflanzentheilen ge-
baut, deren schräge Lagerung wie bei der vorigen Art ge-
ordnet ist.
Hiezu rechne ich wenig kürzere Nymphen -Gehäuse aus
Schwabhausen von Dr. "Walser; Mund und Afterende sind
durch ein flaches unregelmässiges Sieb geschlossen; eines der
Gehäuse ist zum grössten Theiie aus derbem Sande gebaut.
99. Limnephilus? spec. Aus Swellendam vom Cap,
von Tollin; 14 bis 17 mill. lang, vorn 4 mill. breit; gerade
Röhren, kaum nach hinten verjüngt, mit aussen platten Holz-
stücken dachziegelartig umlagert, so dass die Röhren aussen
Prismen bilden; Mundöffnung schräge; Afterende mit grossem
rundem Loch. Einige nur 12 mill. lang, sind noch deutlicher
dreieckig gebaut und scheinen nur vorn geschlossene Nym-
phen-Gehäuse derselben Art zu sein; sie sind aus abgebisse-
nen Blattstücken regelmässig gebaut.
100. Goniotaulius griseus. Kolenati beschreibt T.
I p. 54 die Verwandlung dieser Art sorgfältig. Das Gehäuse
besteht zuerst aus schräge gelegten Gräsern und andern Ve-
getabilien, später immer aus Steinchen; ist dann cylindrisch-
kegelförmig, gestutzt und wird zur Verwandlung verkürzt,
cylindrisch, mit Steinchen geschlossen, gesellig an Wasser-
pflanzen geheftet. Long. 28 mill.; zur Verwandlung nur 20
mill.; Lat. 6 mill. Lebt in Sümpfen. Die von mir und an-
dern öfter gebrauchte Bezeichnung cylindrisch-kegelförmig ist
geometrisch anscheinend unrichtig, bezeichnet aber die Form
80 verständlich , dass ich sie beibehalten habe.
Nymphen-Gehäuse von Kolenati und Heyer aus Lüneburg
mitgetheilt, zeigen genau die angegebene Form und Grösse;
sie sind durchweg aus groben Sandkörnern gebaut, cylindrisch,
leicht gekrümmt, beide Enden halbkuglig durch gleiche Sand-
körner verschlossen, zwischen denen siebförmige OefFnungen
sichtbar sind. Hieher vielleicht Frisch Insect. Deutschi. T. XIII
T. III fig. 3; Seetzen 1. c. p. 72 No. 11; De Geer Mem. T.
II T. XIV flg. 15.
101. Goniotaulius spec? Mir liegen Stücke aus
Schwabhausen von Dr. Walser mitgetheilt vor; ein T heil trägt
249
die Bezeichnung G. griseus, die anderen oline Artangabe. Sie
sind von verschiedener Grösse, aus gröberem oder feinem
Sande gebaut; sämmtlich Larvengehäuse. Long. 12 — 18 mill.,
Lat. 4 — 5 müh; cylindrisch-kegelförmig, leicht gekrümmt, die
Mundöffnung etwas schräge nach unten abgeschnitten; After-
ende gestutzt, mit centralem rundem Loch; bei einigen ist das
Afterende zum Theil aus Vegetabilien gebaut. Ein Nymphen-
Gehäuse aus Königsberg von gleichem Bau ist 17 mill, lang
und 4 mill. breit, cylindri?ch, beide Enden halbkugelig ge-
schlossen wie bei G. griseus.
Ob ein Theil dieser Gehäuse zu differenten, nalie stehen-
den Arten gehöre, lässt sich bei dem sonst ähnlichen Bau
nicht entscheiden; bei einem sind kleine Planorbis zum Ver-
schluss des Afters gemacht. Einige noch kleinere sind als G.
vittatus bezeichnet, können aber auch vielleicht nur jüngere
Formen sein.
102. Goniotauliusspec? aus Washington, von Sacken.
Long. 13 mill., Lat. 3 mill.; cylindrisch, leicht gekrümmt,
nach hinten kaum verjüngt; Mundende gerade abgeschnitten;
Afterende gestutzt, mit einem Steinchen verschlossen; aus
grobem Sande gleichartig gebaut; Larven-Gehäuse.
103. Goniotaulius spec? aus Süd - Carolina, von
Sacken. Long. 22 mill.; Lat. 6 mill.; cylindrisch, gerade,
aus groben Quarzstücken gebaut; sämmtlich Larven-Gehäuse;
Mundende gerade abgeschnitten; Afterende gestutzt, stets mit
einem einzelnen grösseren Steinchen verschlossen.
104. Goniotaulius? spec. aus Schwabhausen von Dr.
Walser, die grösseren als G. vittatus, die kleineren als G.
griseus mitgetheilt. Long. 10 bis 18 mill.; Breite der gröss-
ten am Mundende 5 mill. Die Gehäuse sind in der Form den
früher aus Schwabhausen beschriebenen ähnlich, aber stärker
verjüngt; sie sind ganz aus sehr groben Steinchen gebaut,
aussen sehr unregelmässig und haben etwas vom Habitus der
Stenophylax- Arten. Mundöffnung schräge nach unten abge-
schnitten; im gestutzten Afterende ein centrales rundes Loch;
sämmtlich Larven-Gehäuse.
105. Goniotaulius? spec. in Grönland in Sümpfen
gemein. Fabricius Fn. Grönland p. 196 beschreibt sie als
gerade Cylinder aus Sand und Glimmer, 17 mill. lang und 4
mill. breit. Fabricius sah die Larve im Winter unter dem
Eise im Wasser umherwandern; im Sommer verM'andelt sie
sich und schwimmt im Wasser lebhaft umher. Fabricius be-
schreibt sie dann (wohl irrig) als aptera und fügt selbst bei,
17
dass der Schwimmer wohl die Pupa semicompleta sein möge.
Grönländisch heisst sie Polik, Dänisch Sprok, Norwegisch Ugg
oder Vaskalv.
106. Goniotaulius flavus. Pictet p. 156 T. X fig. 2
sagt: Die Gehäuse bestehen aus ganz kleinen Steinchen, oder
vielmehr aus Sand; sie sind länglich, leicht gebogen, hinten
mehr verengt; sie leben in sandigen, flachen, stehenden Grä-
ben am Boden oder an Wasserpflanzen befestigt; zur Yer-
v^andlung schliessen sie ihr Gehäuse mit Steinciien, die sie
mit Fäden anheften. Nach der Abbildung sind die Gehäuse
11 mill. lang, vorn beinahe 3 mill. breit, sehr wenig gebogen,
das Mundende schräge nach unten abgeschnitten. Mit dieser
Beschreibung und Abbildung stimmen einige von Dr. Walser
aus Schwabhausen" mitgetheilte Gehäuse gut überein; das Loch
im Afterende ist nicht ganz regelmässig und nicht central.
Hieher gehört vielleicht Seetzen 1. c. p. 69 No. 7.
107. Goniotaulius spec. Aus München von Dr. Kriech-
baumer als fraglicher Halesus mixtus mitgetheilt. Den vori-
gen ähnlich, aber von gröberen Steinchen gebaut und daher
aussen viel unebener. Larven -Gehäuse 14 mill. lang, vorn
2y2 mill. breit, stark gekrümmt, ziemlich verjüngt; Mundende
schräg abgeschnitten; Afterende gestutzt, mit kleinen Steinchen
bis auf ein centrales, kleines, unregelmässiges Loch verkleidet.
Nymphen-Gehäuse 11 bis 12 mill. lang, weniger gekrümmt,
beide Enden abgerundet und durch Steinchen verschlossen,
deren Zwischenräume ein Sieb darstellen.
108. Gon. vittatus. Pictet p. 157 T. X fig. 4 und
Gon. elegans Pict. p. 157 T. X fig. 3, da nach den Typen
beide Arten zusammen gehören. Nach Pictet sind die Ge-
häuse analog denen von Gon. flavus, aber länger und spitzer,
und leben in ähnlicher Weise. Nach der Abbildung sind die
Gehäuse aus Sand gebaut, 15 (G. vittatus) bis 21 (G. elegans)
mill. lang, vorne 2% i«ilh breit, stärker gekrümmt. Nach
Kolenati T. II p. 275 bestehen sie aus Sand, das Hinterende
aus Vegetabilien. Es liegen mir Larven-Gehäuse aus Königs-
berg und von Kolenati, als zu G. vittatus gehörend mitge-
theilt, in Mehrzahl vor. Sie sind 13 bis 21 mill. lang (nach
Kolenati p. 50 bis 24 mill.), vorn bis 3, hinten 1 mill. breit,
aus feinem Sande sehr regelmässig gebaut, spitze, gebogene
Kegel; Mundöflhung etwas schräge nach unten abgeschnitten;
Afterende gestutzt, offen.
Nymphen-Gehäuse, von Kolenati mitgetheilt, durch Ab-
schneiden der Spitze auf 14 mill. verkürzt, fast gerade, vorn
und hinten zugerundet, mit einem weitmaschigen Siebe ver-
251
schlössen. Sehr ähnliche Nymphen -Gehäuse habe ich auch
von Heyer aus Lüneburg erhalten.
109. Goniotaulius spec. Aus Schwabhausen von Dr.
Walser, Nymphen -Gehäuse zum Theil an Wurzeln von Ra-
nunculus aquaticus befestigt, den vorigen in Foi;m und Bau
ähnlich, aber der Verscliluss different. Mundende gewölbt,
mit siebartig verbundenen Steinchen; Afterende gewölbt mit
centralem, sehr kleinem rundem Loch.
110. Goniotaulius spec? Aus Dammhoff bei Kö-
nigsberg, Larven -Gehäuse. Den vorigen ähnlich aus feinem
Sande sehr regelmässig gebaut, aber weniger verdünnt und
fast gerade. Long. 16 bis 18 mill.; vorn 2'/2, hinten fast 2
mill. breit; Mundende schräg abgeschnitten; Afterende ge-
stutzt, mit grossem, rundem, centralem Loch in einer seiden-
artigen Membran.
111. Goniotaulius spec? Aus dem Züricher See von
Bremi als zu Phr. elegans gehörig mitgetheilt. Dem vorigen
ähnlich, aber viel dünner, fast gerade. Larven -Gehäuse 17
mill. lang, vorn l'/j, hinten ^/^ mill. breit, aus feinem Sande
gebaut, nur die Spitze (vielleicht accidental) etwas gebogen;
Mundende gerade abgeschnitten; Afterende durch eine leicht
gewölbte seidene Platte mit kleinerem centralem Loch ge-
schlossen. Nymphen-Gehäuse 12 mill. lang, gerade; Mund-
öffnung durch eine etwas vertiefte Membran geschlossen;
Afterende wie beim Larven- Gehäuse mit offenem centralem
Loch.
112. Desmotaulius hirsutus Kol. (nicht Pict.) Ko-
lenati T. I p. 58 beschreibt die Verwandlung dieser Art sorg-
fältig. Das Gehäuse, sagt er, ist viel eleganter als die übri-
gen, cylindrisch, etwas gebogen, die untere Mündung gerundet
und verschlossen, aus kleinen gleichgrossen Steinchen gebaut;
Mundende schief abgeschnitten und zur Verwandlung mit einem
in der Mitte gekielten Deckel verschlossen. Die Larven-Ge-
häuse leben gesellig mit dem Mundende an der Unterseite
von Steinen sitzend in fliessend§n kalten Wassern. Long. 19
mill.; Lat. 4 mill. Mir liegen Gehäuse von Kolenati und Dr.
Walser vor, die der obigen Beschreibung durchaus entspre-
chen. Long. 16 bis 20 mill.; Lat. 4 bis 6 mill.; sehr regel-
mässig aus feinem Sande gebaut, im halbkuglig abgerundeten
Afterende steht ein centrales, ziemlich regelmässiges rundes
kleines Loch; Mundöffnung sehr schräge abgeschnitten. Ich
kenne nur Larven-Gehäuse.
113. Goniotaulius spec? Einige Gehäuse von Dr.
Walser aus Schwabhausen als zu G. griseus gehörig mitge-
theilt. Da nach Kolenati die jüngeren Gehäuse dieser Art
ganz aus Vegetabilien gebaut sein sollen, Grösse und Form
übereinstimmen, wäre es nicht unmöglich, dass sie zu jener
Art gehören. Sie sind aus kleinen Rindenfragmenten, Holz
und StrolibJättchen, dachziegelartig gelagert, ziemlich regel-
mässig gebaut und aussen glatt; cylindrisch kegelförmig,
etwas gekrümmt, nach hinten etwas verjüngt; MundöfFnung
unregelmässig schräg abgeschnitten; Afterende gestutzt, mit
einem centralen rundlichen Loch in einer etwas gewölbten
Platte. Long. 10 bis 17 mill.; Lat. vorn 3 mill.
Ein ähnlich gebautes grösseres Stück ist 17 mill. lang,
vorn 5, hinten 4 mill. breit, und veranlasst durch seine dicke,
gerade Röhre den Zweifel, dass diese Gehäuse überhaupt zu
G. griseus gehören. Hieher wohl R6aumur M6m. T. UI T.
Xll flg. 4.
114. Goniotaulius nigridorsus. Pict. p. 158 T. X
fig. 5. Die Gehäuse bestehen nach Pictet aus Stücken abge-
storbener Blätter: sie werden in gleicher Grösse abgeschnit-
ten und mit den Rändern aneinander befestigt; sie sind bei-
nahe cylindrisch und sehr regelmässig; zur Verwandlung wer-
den sie mit Steinchen geschlossen; sie leben in flachem flies-
sendem Wasser. Nach der Abbildung sind die Gehäuse 13
mill. lang, 3 mill. breit, gerade.
115. Goniotaulius?? spec. Aus Königsberg; 10 mill.
lang; die aus Vegetabilien gebaute unregelmässige, gerade,
etwa 2 mill. breite Röhre hat oben und unten einen Schild
aus Lemna- Blättern. Vielleicht gehören diese Gehäuse aber
Lepidopteren an; die grünlichen Larven ohne äussere Athem-
werkzeuge haben vier Paar Bauchfüsse.
Hieher vielleicht Seetzen 1. c. p. 76 No. 20. (Ob zu
Acentropus niveus?)
116. Anabolia nervosa Leach. (Phr. fusca Pict. p.
153 T. X flg. 1.) Pictet sagt: Sie bilden sich Gehäuse, deren
centrale Röhre aus kleinen Steinen, TufF und mitunter aus
kleinen Pflanzen-Ueberresten besteht; an die Wand der Röhre
fügen sie Hol/.stücke und Pflanzenstengel, die bisweilen sehr
lang sind. Die Larven suchen die fliessenden Wa.'ser auf und
haben die Gewohnheit, sich an Zweige, die in das Wasser
hängen , mittelst einiger Fäden zu befestigen. Die Stengel,
welche sie an ihre Gehäuse fügen, überragen sie beträchtlich
nach hinten, fast niemals nach vorne; einige waren bis 1^/^
Zoll lang. Sie leben nicht selten im klaren, tiefen, fliessen-
den Wasser.
253
Mir liegen von Bremi mitgetheilte Stücke vor, bezeichnet:
Zürich, im reinen, liefen, stehenden Wasser gemein. Sie pas-
sen gut zu Pictet's Beschreibung und Abbildung. Länge 24
bis 20 mill.; Breite an der Mundöffnung 5 mill., am Hinter-
ende 3 mill., gerade, nach hinten wenig verengte Röhren,
innen glatt, aussen mit kleinen Steinchen, hin und wieder mit
Samen oder Holzstücken vermischt, besetzt; aber so, dass die
Steinchen das eigentliche Material bilden; die Aussenseite ist
mittelmässig uneben; die Mundöffnung ist durch die ausge-
schlüpfte Imago unregelmässig zerbrochen; das Afterende ab-
gerundet und zum Theil mit Seide verschlossen; jederseits ist
ein Ast als Schwimmer angefügt.
Aus Schwabhausen von Dr. Walser liegt mir eine Zahl
Gehäuse, als hergehörend mitgetheilt, vor. Die jüngeren 13
mill., die ausgewachsenen bis 27 mill. lang; es scheinen Lar-
vengehäuse zu sein, denn das abgerundete Afterende hat ein
centrales, rundes, grösseres Loch in einer Membran. Die Mehr-
zahl der Gehäuse ist M'ie die vorigen aus Steinchen gebaut
und aussen Stengel oder Halme angeheftet, die im Wider-
spruch mit Pictets Angabe, öfter auch vorne die Gehäuse
beträchtlich überragen. Bei einigen ist Stroh zum Theil als
Material benutzt, andere sind ganz aus Stroh gebaut, welches
in langen Stücken der Länge nach um die Gehäuse gelegt
ist, etwa in zwei oder drei unregelmässigen Ringen, während
einzelne längere Strohhalme die Schwimmer bilden. Ob letz-
tere Gehäuse zu dieser Art gehören, weiss ich nicht; es scheint
dies aber im Verein mit Dr. Walser's Angabe dadurch sehr
glaublich, dass einzelne aus Steinchen gebildete Gehäuse die
hintere Hälfte ganz aus Stroh gebaut zeigen.
Zu A. nervosa gehört Reaumur Mem. T. HI T. XII fig. 14.
117. Anabolia fusca Kol. Mir liegen Gehäuse von
Kolenati mitgetheilt und zahlreich bei Königsberg eingesam-
melte vor; letztere aus stehendem Wasser. Länge bis 26
mill., die jungen 10 mill. Form, Bau und Anheftung genau
wie bei der vorigen Art; auch hier finde ich einzelne Gehäuse
theilweise, oder selbst ganz aus Pflanzentheilen gebaut. Das
runde Loch im Afterende ist etwas grösser und weniger regel-
mässig. Die Mundöffnung ist etwas schräge nach unten ab-
geschnitten, so dass die Rückenseite länger ist. Nach Kole-
nati p. 62 sind die Gehäuse 32, mit den Schwimmern bis 55
mill. lang.
Hieher gehört Seetzen 1. c. p. 70 No. 8 und p. 71 No. 9;
Rösel T. II T. XIV fig. 2, 4; De Geer Mem. T. II T. XV
fig. 11—13; Schröter Flussconchyl. p. 416 T. II min. D. fig. 4;
Schröter Conchylienkenntn. T. II p. 586.
254
118. Anabolia spec. Danimhoff bei Königsberg. Long.
18 bis 25 mill.; Lat. 5 bis 4 mill.; den vorigen ähnlicb, aber
fast nur aus derben Steineben gebaut; im gestutzten After-
ende ein regelmässiges, centrales, rundes Locb; Schwimmer
sehr kurz. Ob zur vorigen Art?
119. Anabolia spec. Von Dr. Walser erhielt ich einige
Gehäuse, bezeichnet: Kach Kolenati's Bestimmung zu Stath-
mophorus destitutus gehörig. Mir ist diese Art nicht bekannt;
unter Walser's Phr3ganiden fand sich aber Anabolia furcata
vor, und es wäre möglich, dass die Gehäuse hiezu gehören.
Die Gehäuse sind in Form und Grösse den von A. nervosa
ähnlich, bis 25 mill. lang, bei 4 mill. Mundöflfnung. Sie sind
sämmtlich aus kleinen Pilanzentheilen, Stückclien Rinde oder
Holz gebaut, die Schwimmer kurze, nur hinten überragende,
dünne Grasstengel. Das Afterende hat eine mehr längliche,
unregelmässige Oeffnung, die in einer (mitunter etwas in der
Röhre vertieft eingelagerten) Membran angebracht ist. Mund-
öffnung etwas schräg nach unten abgeschnitten. Ich vermag
davon nicht zu trennen z'\^ ei Gehäuse, die mir Dr. Walser
als zu Sten. pantherinus geliörend mitgetheilt hat; sie sind
an grössere Stengel, wie A. nervosa, angeheftet.
120. Anabolia spec? Von Dr. Walser aus Schwab-
hausen als zu Limn. stigmaticus gehörig mitgetheilt. Larven-
Gehäuse der An. nervosa sehr ähnlich, 16 bis 20 mill. lang,
vorn 4 bis 5 mill. breit, hinten Avenig verjüngt, gerade, ganz
aus feinem Sande gebaut; Mundende schräg abgeschnitten;
Afterende zugerundet, mit centralem, nicht ganz regelmäs-
sigem kleinem Loch; Schwimmer hinten seitlich befestigt,
schwach.
121. Anabolia spec? Aus Illinois von Walsh; 14
mill. lang, vorn 2 mill. breit, hinten dünner; gerade Röhre,
Mundende schräge, Afterende offen; aus Vegetabilien der
Längsrichtung nach gelegt gebaut, aussen ziemlich eben; ein
kleiner, wenig überragender Schwimmer ist angehel'tet.
122. An. paludum. Kolenati, Jahresheft. Mähr. Schles.
Gesells. für Ackerbau, Katurk. etc. 1858 p. 35. Das Gehäuse
besteht immer aus etwas der Länge nach unregelmässig zu-
sammengekitteten Rindenstückchen mit eingemischten Gras-
stengelchen, es ist cjlindrisch und sanft gebogen. Auf dem
Allvater häufig.
123. Stenophylax striatus Pict. p. 132 T. VI fig. 1.
Das Gehäuse ist, nach Pictet, zuerst aus Blättern gebildet;
255
wächst die Larve, so vergrössert sie es und reparirt es mit
Steinclien, wodurch es zuletzt fast immer gagz aus Steinchen
besteht; die Steinchen sind von fast gleicher Grösse; das Ge-
häuse 25 bis 28 mill. lang; zur Verwandlung verlängert die
Larve es beträchtlich mit grösseren Steinen und verschliesst
es; es erreicht dann bis 40 mill. Länge und wird bis an das
Mundende in den Boden vergraben.
124. Sten. pilosus Pict. Zwei mir von Bremi mit-
getheilte Stücke sind bezeichnet: P. striata, Zürich aus Bächen,
stehen senkrecht auf dem besciiwerten Fuss. Beides sind Nym-
phenhüllen, da Mund und Afterende mit Steinen verschlossen
sind. Länge 18 mill, Breite vorn 4, hinten 3 mill.; cylin-
drische, nach hinten wenig verengte, leicht gekrümmte Röh-
ren; innen glatt, aussen wenig uneben, da die kleinen Stein-
chen, aus denen es gebaut ist, ziemlich gleiclie Grösse haben
und sorgfältig aneinander gefügt sind; Mundöffnung kreisför-
mig, gerade abgeschnitten; durch ein einzelnes grösseres
Steinchen, unter welcliem sich eine Membran zu befinden
scheint, verschlossen; Afterende mit drei kleinen Steinchen
geschlossen; bei einem Gehäuse sind diese Steinchen abge-
fallen und zeigen eine etwas vertieft gelagerte, schwärzliche
Membran als Verschluss; nahe dem Rande an der Bauchseite
(concave Seite des Gehäuses) liegt eine breite, halbmondför-
mige, sehr regelmässig geschnittene Spaltöffnung; eine faserige
Structur der Membran ist nur wenig deutlich.
Es erheben sich gerechte Bedenken in Betreff der Identität
dieser Gehäuse mit denen, welche Pictet für seine P. striata
beschreibt. Die Grösse würde noch allenfalls zutreffen, in-
sofern Pictets flg. Ib. ein unverschlossenes Gehäuse von bei-
nahe gleicher Länge abbildet; die Form und der Bau ist auch
nicht different, da Pictet's Figur das Gehäuse leicht gekrümmt
darstellt, was in der Beschreibung nicht erwähnt ist. Nun
Avird aber das Gehäuse bei Pictet durch den Verschluss fast
um die Hälfte länger, während Bremis Gehäuse durch einen
einzelnen aufgesetzten Stein nur ganz unbedeutend erhöht
wird. Ferner wird nach Pictet das Gehäuse von P. striata
fast bis an die Mundöffnung versenkt (die Larve kehrt sich
im Gehäuse um, steckt Kopf und Füsse zum dünnen Ende
heraus und gräbt das Loch , worauf sie sich wieder in die
gewöhnliche Lage zurückdreht). Bei den Gehäusen von Bremi
ist aber auch das untere Ende durch drei zum Theil vorste-
hende Steine geschlossen, die ein Vergraben des Gehäuses
wenig glaublich machen. Ich vermuthe vielmehr, das Breniis
Gehäuse zu Sten. pilosus Pictet gehören, denn einerseits ist
dies die einzige Stenophvlax-Art , von welcher mir Bremi bei
256
Zürich gefangene Stücke mitgetheilt hat, und dann stimmt
Beschreibung und Abbildung bei Pictet damit genau überein;
p. 135 T. Yl fig. 2. Die Larven, sagt Pictet, bauen sich
cylindrisch-kegel förmige Gehäuse, etwas gekrümmt, aus Stein-
chen, Ziegelstücken etc.; sie leben auf dem Boden des Was-
sers und halten sich gerne unter Steinen auf. Gegen Ende
Juni schliessen sie die MundöfFnung mit Steinen verschiedener
Form, und meist grösser als die, woraus sie gebaut sind.
Die Gehäuse werden nicht wue die der vorigen Art vergra-
ben, sondern mit dem dünnen Ende an einen Stein befestigt.
125. Stenophylax spec. Es liegt mir noch ein Ge-
häuse aus einem Torfgraben bei Zürich vor, von Bremi als
P. striata bezeichnet. Es ist 23 mill. lang und hat insofern
die Gestalt der vorigen, als es leicht gekrümmt und gegen
das Ende verjüngt ist. Es ist jedoch aus sehr groben Stei-
nen zusammengesetzt, äusserlich durchaus uneben und nach
vorn durch den Verschluss keulenartig verdickt. Einer Ste-
nophylax-Art dürfte es angehören, ob der vorigen oder wel-
cher sonst, vermag ich nicht zu entscheiden.
126. Sten. testaceus. Pictet p. 136 T. VI fig. 3. —
Nach Pictet bauen sie das Gehäuse aus sehr regelmässigen
Steinen, fest und gerade. Die Lebensart ist wie bei St. pi-
losus. Nach der Abbildung is-t das Gehäuse 16 mill. lang
und 4 mill. breit an der Mund Öffnung.
127. Sten. striatus. Kol. T. I p. 65. Die Gehäuse
bestehen, nach Kolenati, zuerst aus Vegetabilien und Sand,
später immer aus grösseren, bis 6 mill. breiten Steinchen;
cylindrisch-kegelförmig; zur Verwandlung werden sie verkürzt
und geschlossen und sind dann ganz cylindrisch; sie heften
sich gesellig unter Steinen an Larven -Gehäuse 35 mill. lang,
8 mill. breit und 5 mill. Diameter der Röhre; Nymphen-Ge-
häuse 28 mill. lang.
Hieher vielleicht Seetzen 1. c. p. 71 No. 10; Schröter
Flussconchyl. p. 417 T. II min. D. fig. 2; Schröter Conchy-
lienkenntn. T. II p. 589.
128. Sten. nigricornis. Pict. p. 137 T. VI fig. 4. Die
Gehäuse bestehen aus kleinen Steinstückchen, Sie wurden nur
in einem Bache gefunden, der viel Tuff" herabrollte; so be-
standen die Gehäuse immer nur aus dieser Substanz; waren
sehr glatt, dünn, zerbrechlich, cylindrisch; zur Verwandlung
werden sie mit demselben Material verschlossen. Nach der
Abbildung ist das Gehäuse 22 mill. lang, 5 mill. breit, die
MundöfFnung schräge abgeschnitten.
257
Es ist jedenfalls auffällige, dass eine St. pilosus und stria-
tus so nahe stehende Art ein so different geformtes Gehäuse
besitzt.
129. Sten. pantherinus. Pict. p. 138 T. VII fig. 1.
Die Gehäuse werden nach Pictet aus dünnen Steinchen oder
Ziegelstücken gebaut; selbe werden an den dünnen Rändern
vereint, wodurch das Gehäuse leicht und regelmässig wird;
sie finden sich in fliessenden Bächen und sind an die Unter-
seite der Steine schräg befestigt; zur Verwandlung schliessen
sie die Gehäuse, so dass beide Enden eine halbkugliche Form
annehmen. Nach der Abbildung ist das Gehäuse 25 mill.
lang, vorn an der etwas schräg nach unten abgeschnittenen
Mundöffnung 6 mill. breit, hinten kaum etwas verengt, cylin-
drisch, kaum merkbar auf die Fläche gekrümmt.
Vermuthlich hieher gehören Gehäuse von Dr. Kriech-
baumer aus Baiern, Tegernsee, mitgetheilt; bis 24 mill. lang,
6 mill. breit, cjlindrisch, hinten fast gar nicht verengt, etwas
auf die Fläche gekrümmt; sie sind durchweg aus gröberen
Steinchen gebaut, daher aussen nicht so regelmässig als Pictet
angiebt; bei den Larvengehäusen ist die Mundöffnung gerade
gestutzt, doch mit unebenem Rande; am Afterende steht zwi-
schen Steinen ein längliches, unregelmässiges Loch; die Nym-
phenhüllen sind jederseits halbkuglich geschlossen und zwi-
schen den Steinen ein Sieb sichtbar.
Aehnliche Gehäuse aus Schwabhausen von Dr. Walser
sind als zu Sten. striatus gehörig bezeichnet; einige derselben
aus gröberem Material gebaut, sind hin und wieder mit Pflan-
zenstücken untermischt und das hintere Ende fast ganz aus
Vegetabilien gebaut, die quer um die Röhre (ähnlich L. rhom-
bicus) gelagert sind. Vielleicht gehören diese doch zu einer
andern Art, denn der Mundverschluss der Nymphen-Gehäuse
ist (wenigstens bei einem) eine gerade Siebplatte, aus kleinen
Steinen gebaut. — Nach Kolenati p. 68 sind die Gehäuse
cylindrisch und bestehen aus grösseren Steinchen; 24 mill.
lang, 5 mill. breit.
130. Stenophylax? spec? Von Dr. Walser aus
Schwabhausen, als zu Sten. striatus gehörend mitgetheilt. Die
Form und Grösse im Allgemeinen wie bei den vorigen; doch
sind die Gehäuse aussen unregelmässig und ganz aus Vege-
tabilien gebaut; einige bestehen durchweg aus Samen; das
hintere Ende ist bei einigen aus quer um die Röhre gelegten
Vegetabilien gebaut; im Afterende der Larven-Gehäuse steht
ein grosses rundes Loch; die Nymphen- Gehäuse sind vorne
halbkuglig geschlossen, hinten etwas abgerundet mit einem
Sieb. Länge 18—22 mill.; Weite vorn S^/j mill.; fa?t eylin-
drisch, gerade.
Kolenati beschreibt bei seinem Sten. nigridorsus das Ge-
häuse nach Pictet; beide Arten sind aber sehr verschieden,
Pictet's Phr. nigridorsa ist ein Goniotaulius.
131. Halesus digitatus. Pictet p. 139 T. VII fig. 2
beschreibt die Geliäuse als sehr solide, aus kleinen Holz- und
Pflanzenstücken gebaut; selbe sind entweder der Länge nach
oder schräge gelagert, mitunter bilden sie eine ziemlieh regel-
mässige Spirale (fig. 2a.3; am hinteren Ende des Gehäuses
befinden sich oft stärkere und längere Stengelstücke, welche
das Gehäuse schwanzartig überragen; \or der Verwandlung
schneidet die Larve die überragenden Enden ab; die Gehäuse
finden sich in fliessenden Wassern unter Steinen, mitunter an
Pflanzen befestigt. Nach der Abbildung sind die Gehäuse 26
bis 30 mill. lang und 6 bis 7 mill. breit, cylindrisch, gerade.
Hieher gehören einige von Bremi, Kolenati und Walser
mitgetlieilte Larven-Gehäuse von der angegebenen Grösse und
Form, aus Blattstücken in roher Spirale oder sehr unregel-
mässig gebaut. Nach Kolenati sind sie 27 mill. lang.
132. Halesus? spec. Von Bremi erhielt ich aus Zü-
rich Gehäuse aus tiefen, mit Carex angefüllten Gräben als zu
H. digitatus gehörend bezeichnet. Sie sind nur 20 mill. lang
und ihre gerade cylindrische Röhre 5 mill. weit; sie sind aus
groben , unregelmässig und schräge gelagerten Vegetabilien
gebaut, eines fast zu zwei Drittel vorn aus Samen von Wasser-
fenchel; das Afterende zeigt ein rundes Loch, oder ein Sieb;
das Mundende ist gerade gestutzt. Für H. digitatus erschei-
nen sie zu klein.
133. Halesus? spec. Drei Gehäuse aus Lüneburg von
Heyer von gleicher Länge und Dicke, sind sehr ähnlich der
Abbildung von Pictet gebaut, in sofern um das schräge, nach
unten abgeschnittene Mundloch Vegetabilien schief herumge-
lagert sind ; die Gehäuse sind aus Aveniger grobem Material
gebaut, aussen weniger ungleich, bei der Larve am Afterende
mit einem runden Loch, bei der Nymphe durch ein Sieb ver-
schlossen.
134. Halesus? spec. Aus Waltham, Massachusetts
von Hr. Starbuck. Das grosse, sehr auffällig gebaute Gehäuse
ist 45 mill. lang, vorn 15, hinten 10 mill. dick; die innere
Röhre dürfte vorne höcJistens 6 mill. weit sein. Es ist gerade,
cylindrisch, nach hinten etwas verjüngt, etwas dicker als breit
und durchweg aus Vegetabilien gebaut, denen nur hin und
259
wieder kleine Muselielfragmente von Cavdium und eine voll-
ständig erhaltene, 12 mill. grosse Schale eines Pecten ange-
fügt sind. Die Vegetabilien, meist breitere Blattstücke, sind
schräg um die Röhre herum gelagert, und zwar so, dass die
Blätter mit der breiten Seite aufeinander geschichtet sind,
wodurch die Wände des Gehäuses besonders dick und fest
werden. Gegen das Vorderende hin Averden die Lagen schrä-
ger und schräger und so auf dem Rücken melir vorgezogen
als auf dem Bauche; durch diese Einrichtung bildet das Vor-
derende eine abgerundete Kappe, welche die ganz auf der
Bauchseite liegende runde Mundötfnung beträchtlich überragt.
Im Afterende steht senkrecht ein längliches, 1^/., mill. langes
Loch; die MundöfFnung ist unregelmässig durch Vegetabilien
verschlossen. Ich habe dies Gehäuse nur der schrägen An-
ordnung der Materialien halber zu Halesus gestellt.
135. Halesus? spec. Aus Washington Territory zwi-
schen Rock und Cascade Mountains. Long. 20 mill.; vorn 6,
hinten 4 mill. breit; gerade, hinten wenig verengt, fast cjlin-
drisch; aus schräg auf die Röhre gelagerten platten Holz-
stücken sehr unregelmässig gebaut; hinten und vorn offen;
Larve relativ sehr gross, halesusartig.
136. Halesus? spec. Aus Waltham, Massachusetts von
Hrn. Starbuck. Long. 21 mill., vorn 5 mill. breit, gerade,
cylindrisch, nach hinten wenig verjüngt; aus kleinen und
grösseren Steinen ziemlich unregelmässig gebaut; MundöfFnung
gerade abgeschnitten; Hinterende mit einem Stein gesclilossen,
obwohl die Larve noch im Gehäuse ist. Dem Habitus nach
gehört es zu Halesus Stenophylax.
137. Halesus auricollis. Pict. p. 142 T. VHI fig. 1.
Die Gehäuse bestehen, nach Bietet, zum Theil aus Steinen,
zum Theil aus Vegetabilien und werden, wie man bei vielen
Arten sieht, später mehr und mehr die Steine vorherrschend;
die Steine sind fest zu einer ebenen Oberfläche vereint; das
Gehäuse ähnelt einem Hörn, es ist gekrümmt, an einem Ende
dünner; besteht es aus Vegetabilien, so ist es mitunter sehr
regelmässig, mitunter aber auch sehr unsymmetrisch; die Larve
belestigt sich an Steinen in starker Strömung. Nach der Ab-
bildung sind die Gehäuse 13 bis 15 mill. lang und 272 ^^^
3 mill. vorn breit.
138. Halesus mixtus. Bietet p. 143 T. VHI fig. 2.
Die Gehäuse sind, nach Bietet, selir regelmässig und bestehen
aus dicht zusammengesetzten Steinen; sie sind gebogen und
hinten viel dünner. Zur Verwandlung schneidet die Larve
260
das dünne Ende ab und fügt einige dickere Steine zum Ver-
schluss der OefFnungen. Sie leben in schnell fliessendem
Wasser an Steinen befestigt. Nach der Abbildung ist das
Larven- Gehäuse 13 mill. lang und vorn 3 mill. breit; das
Nymphen -Gehäuse 15 mill, lang und am dickeren Ende 5
mill. breit.
139. Halesus spec? aus Waldbächen bei Zürich, von
Bremi als vermuthlich zu H. auricoUis gehörig mitgetheilt.
Die Gehäuse ähneln mehr dem folgenden, sind aber grösser;
eines durch den Schwimmer mehr Anabolia ähnlich; 15 mill.
lang, vorn 3 mill. breit, nach hinten etwas verjüngt, cylin-
drisch-kegelförmig, gerade; Mundöffnung schräg, Afterende
mit unregelmässigem grossem Loch in einer etwas vertieft ge-
lagerten Platte. Das eine Gehäuse ist ganz aus Buchenknospen
gebaut, das andere mit Beifügung von Rinden- und Holzstück-
chen und angefügten Tannennadeln, wie es Bietet bei H. ru-
ficollis angiebt; eine längere ist als überragender Schwimmer
angeheftet.
140. Halesus ruficollis. Bietet p. 145 T. VIII fig. 3.
Die Gehäuse sind, nach Bietet, Avenig solide, aus Vegetabilien,
in der Längsrichtung aneinandergefügt, gebaut; es ist eine
Gebirgsart, die oft Fichtennadeln, frisch oder vertrocknet,
verbraucht und lebt in kalten, klaren Bächen. Nach der Ab-
bildung ist das Gehäuse 12 mill. lang und vorn 2 mill. breit,
gerade; nach hinten treten die Nadeln mehr auseinander.
141. Halesus nigricornis Kol. Diese Art ist von
der früher erwähnten Bictets ganz verschieden. Die Beschrei-
bung der Larve und des Gehäuses bei Kolenati T. I p. 70
sind aus Bietet entnommen; für letzteres wird T. II p. 281
eine Berichtigung geliefert: theca e plantarum frustulis, fre-
quentius vero ex arena constructa. Mir ist von Kolenati ein
Gehäuse als zu H. nigricornis geliörig mitgetheilt; es hat
mehr den Habitus der Stenophylax-Gehäuse und ist aus der-
ben Steinclien gebaut, die Aussenseite uneben; ein dünner
Kegel, 20 mill. lang, vorn 3, hinten 2 mill. breit, fast gerade.
Mundende schräg abgeschnitten; Afterende mit grossem, run-
dem, centralem Loch.
142. Halesus spec. Aus dem Brunnentrog auf dem
Julier 7000 F. überm M., von Bremi. Aus derbem Sande ge-
baut; kurze, weite, leicht gekrümmte Kegel, 7 bis 8 mill.
lang, vorn 3, hinten 1% i^Jll« breit, ,Mundende schräg abge-
schnitten; Afterende gestlitzt, aus demselben Sande gebaut,
mit centralem, kleinem rundem Loch (Larven-Gehäuse).
261
Ein dazu gehöriges Nymphen -Gehäuse bildet einen kur-
zen, 7 mill, langen und 2% mill. breiten, geraden Cylinder;
Mund und Afterende sind durch ein unregelmässiges Gespinnst
geschlossen, das im Mundende etwas vertieft gelagert ist.
143. Halesus spec. Aus der Reuss bei Andermatt,
St. Gotthard, von Bremi als zu Phryg. guttulata gehörig mit-
getheilt; Larven -Gehäuse; 11 mill. lang; vorn 4, hinten 2
mill. breit; aus sehr ungleichem Material, Sand, Steinchen,
einigen Holzspänehen gebaut, aussen uneben; eine nach hin-
ten etwas verengte, unten abgeflachte Röhre; der Rücken ist
etwas aufgetrieben, und die grösste Breite fällt etwas vor dem
Mundende; im Afterende ein grosses, rundes, nicht ganz»i-egel-
mässiges Loch; Mund und Aiterende verletzt.
144. Halesus? spec. Aus Washington, von Sacken.
Aus derben Steinchen gebaut, aussen uneben; 6 mill. lang;
vorn fast 3, hinten 1 '/j mill. breit; ein etwas flach gedrückter
Kegel, gerade; Mundöffnung quer elliptisch, wenig nach unten
gekehrt; Afterende mit grossem, rundem Loch. Der Form
nach könnte das Gehäuse auch in die Nähe von Trichostoma
gehören.
145. Halesus? spec. Aus Hlinois von Walsh; 8 mill.
lang und fast 4 mill. breit; Nymphen-Gehäuse, aus derben Stein-
chen gebaut, mit unebener Aussenseite;' elliptisch, Bauchseite
abgeflacht, Rücken convex, vom und hinten abgerundet ver-
schlossen; das Gehäuse etwas auf die Fläche gekrümmt.
Könnte auch in die Nähe von Trichostoma gehören.
146. Chaetopteryx villosa. Pictet p. 140 T. VII
fig. 3. Die Form der Gehäuse ist, nach Pictet, je nach dem
Material verschieden. Man erkennt aber immer das Streben,
Vegetabilien in der Längsrichtung zu verwenden; mitunter
bestehen die Gehäuse nur aus Stücken von Wasserpflanzen,
die mit den Rändern vereint sind, mitunter aus Stengulstücken,
kleinen Moos- und Holzfragmenten, endlich aber auch aus
Tuff und Steinclien; sie sind am Boden der Was.^er an Pflan-
zen geheftet. Nach der Abbildung sind es 12 bis 20 mill.
lange gerade Cylinder, 2 bis 5 mill. breit.
Nach Kolenati T. 1 p. 73 besteht das Gehäuse aus Ve-
getabilien; in der Längsrichtung verbunden, aus Samen, Rinde,
Holz, Stengeln, Blattstücken mit Steinen gemischt. Ein von
Kolenati mitgetheiltes Gehäuse entspricht dieser Angabe, ist
16 mill. lang, vorn 2y2 mill. breit, gerade, nach hinten ver-
jüngt, Mundöff"nung schräge, Afterende durch kleine Steinchen
geschlossen; aussen ist das Gehäuse sehr uneben.
262
147. Chaetopteryx spee. Von Bremi aus Zürich als
zu Chaetopteryx villosa gehörend niitgetheilt; 13 mill. lang,
vorn fast 3 mill. breit, hinten kaum verjüngt; gerade Cylin-
der, aussen ziemlich glatt, mit kleinen Pflanzentheilclien etwas
schräg umlegt; Mundende schräge; Afterende gerade gestutzt,
durch eine Membran mit rundem, centralem Loch geschlossen.
148. Chaet. tubereulosa. Pictet p. 141 T. VII fig.
4. Die Gehäuse bestehen, nach Pictet, aus Vegetabilien, Blatt-
und Holzstückchen, von unregelmässiger Form, in der Längs-
richtung angeordnet; sie leben in Gebirgsbächen. Nach der
Abbildung sind sie 14 mill. lang und 2 mill. breit, cylindrisch;
die Efngefügten Stengel ähnlich Schwimmern, etwa wie bei
Halesus ruficollis.
149. Genus? Aus der Catfern-Station Pniel, von Dohrn
mitgetheilt.
Das Gehäuse ähnelt einem Bündel von Strohhalmen, die
vorne am Kopfende vereinigt sind und hinten auseinander
laufen; in ihr liegt die eigentliche cylindrische Larvenröhre,
30 mill. lang und 3 mill. breit, gleichfalls aus Pflanzentheilen
und Grasstengeln gebildet; sie sind dünner, kürzer als die
äusseren und der Länge nach unregelmässig um die Röhre
gelegt. Mir liegt nur ein wenig gut erhaltenes Stück vor
und ich vermcg aus den sichtbaren Theilen der Larve nicht
zu entscheiden, ob das Thier nicht vielmehr eine grosse Psyche-
Larve sei; das struppige und sperrige Aussehen der Hülle
macht es fast glaublich, dass sie nicht im Wasser sich auf-
halte.
150. Genus? Aus Königsberg. 12 mill. lang, IVa rnilL
breit, aus Blattstücken in regelmässiger, nach reclits gewun-
dener Spirale; cylindrisch, vorn und hinten offen, gerade ab-
geschnitten. Die abweichende Form der Larve verbietet vor-
läufig die weitere Bestimmung.
Die vorstehende Skizze giebt Alles, was ich gegenwärtig
über Phryganiden-Gehäuse weiss und davon besitze. Vielleicht
dient sie dazu, andere Entomologen zu veranlassen, ihre Be-
obachtungen zu erweitern und bekannt zu machen. Herr Dr.
Walser in Scliwabhausen, der schon i'rüher im Correspondenz-
Blatt des zool. mineral. Vereins in Regensburg 1848 Jahrg. 2
p. 54 einen Beitrag zur Katurgeschichte der Phryganiden ge-
liefert hat, ist mit einer neuen umfangreichen Mittheilung dar-
über beschäftigt.
Westwood in seiner unübertroffenen Introduction T. II
263
giebt eine ausführliche Schilderung der Phryganiden-Gehäuse
und ihres Baues im Allgemeinen. Er führt dabei noch einige
mir jetzt nicht zugängliche Werke an, Avelche Details über
diesen Gegenstand enthalten. So des Rev. J. Morton Histor}-
of Northamptonshire cap. VII, Sir Humphry Davy Salmonia,
und Ronalds Flyfishers Entomology. In letzterem Werke ist
in Edit. V London 1856 die Bestimmung der Arten von West-
wood. Das Buch enthält mehrfache colorirte Abbildungen,
ich habe leider, als ich es in London verglich, mir nichts
Näheres notirt. Rennies Insect Architecture ist nur Compila-
tion allgemeiner Thatsachen. Westwood erwähnt pag. 67
und 68 noch zwei Gehäuse, die er bei Audouin gesehen.
Das erste wurde 1838 der entomologischen Gesellschaft in
Paris vorgelegt; auf einem Granitstück fanden sich eine An-
zahl kleiner rundlicher Erhabenheiten aus kleinen Quarzfrag-
menten gebildet, die sich als Phryganiden-Gehäuse heraus-
stellten. Das zweite war klein und saucenapfartig (saucer-
shaped) aus feinem Sande gebaut.
Eine genaue Untersuchung und Beschreibung der Larven,
deren ich eine nicht kleine Zahl besitze, würde natürlich diese
Arbeit wesentlich interessanter machen. Ich hoffe, später eine
genaue Mittheilung darüber geben zu können.
Synonymische Miscellaneen
vom
Sclmlrath Br. Suffrian.
XXVI.
unter dem Namen Cryptocephalus elegans Becker
ist in der letzten Zeit von Sarepta aus mehrfach ein neuer
europäischer Cryptocephalus versandt worden, welcher nebst
anderen neuen Entdeckungen des Herrn Becker daselbst eine
bedeutende Bereicherung der europäischen Käferfauna bildet,
und deshalb wohl eine nähere Erörterung verdienen möchte.
Der genannte Käfer gleicht am meisten dem Cr. flavo-
guttatus Oliv., hinter welchem er im Systeme einzuschalten
ist, und sieht der Varietät desselben mit hellgefärbten Deck-
schildern (Linn. Ent. VIII S. 120 No. 68 var. ß) täuschend
ähnlich, ist aber nach meinem Bedünken eine von jenem sehr
gut unterschiedene Art. Er ist bei meist gleicher Länge mit
264
Cr. flavoguttatus, etwas schlanker und deshalb mehr gestreckt
walzenförmig, ausserdem ist die Punktirung aul dem Hals-
schilde des ö^ dichter, deutlicher und stärker zu Längslinien
ausgezogen, während sie auf den Deckschilden, besonders hin-
terwärts, weniger eng zusammengedrängt ist und deshalb
deutlichere Spuren verdoppelter Punktstreifen erkennen lässt.
Eben so ist das Schildclien bei allen (5) mir vorliegenden
Stücken schmaler dreieckig und stärker glänzend. Die Haupt-
abweichungen bietet allerdings die Färbung dar. Die Flecke
auf der Stirn, sowie auf den Ecken des Kopfschildes sind
grösser, letztere manchmal zusammenfliessend, die Wangen
mehr ins Weissliche fallend; auf dem Halsschilde ist bei bei-
den Geschlechtern ein zusammenhängender Vorder- und Sei-
tenrand weissgelb, m elcher sich zugleich in den Vorderwin-
keln dreieckig, in den Hinterwinkeln zu einem Schrägflecke
erweitert, und ausserdem liegen noch vor dem Hinterrande
zwei Schrägflecke von gleicher Farbe, deren Hinterenden vor
dem Schildcheu fast zusammenstossen, während sie selbst sich
nach vorn hin erweitern und zuweilen selbst wie gebrochen
erscheinen. Die Flügeldecken sind bis auf einen schwarz-
grünlichen Längsfieck auf der Schulterbeule und die ebenso
gesäumte Naht weissgelb; ei^enso sind der Unterrand des Py-
gidiums, die Hinterecken der Parapleuren, die Schulterblätter
und die Vorder- und Mittelhüften gelblich. An den Beinen
sind die Schenkel sch^^•arzgrau mit einem breiten weisslichen
Flecke vor der Spitze, die Schienen und Fussglieder einfarbig
röthlich gelb. Auf dem Hinterleibe zeigt das $ die gewöhn-
liche rundliche Grube, das r^ eine flach eingedrückte glän-
zende Längsmulde, welche vorn durch einen kurzen, spitzen,
etwas hinterwärts gerichteten Höcker begrenzt wird; bei dem
rj des Cr. flavomaculatus ist dieser Eindruck länger und fla-
cher, zeigt aber vorn ein solches Höckerchen niclit.
Aendert ab
ß. mit einem schmalen grünlichen Längswische hinter der
Mitte der Flügeldecken, durch welchen jedoch die übrige
Färbung des Käfers keine Aenderung erleidet.
Den Namen Cr. elegans Becker kann die Art nicht be-
halten, da bereits ein längst beschriebener Cr. elegans Saund.
aus Australien und noch ein zweiter gleichfalls beschriebener
Cr. elegans Blanch. aus Chile vorhanden ist. Ich trage daher
kein Bedenken, für ihn die Benennung Cr. Beckeri Dohrn auf-
zunehmen, mit dem unser Vereinsprä^ident sie dem verdienten
Entdecker zu Ehren bezeichnet hat, nachdem dieser von Herrn
Morawitz einem andern Cr3ptocephalus beigelegte Name für
den letzteren zum blossen Synonym geworden ist. Die Diag-
nose dieser neuen Art lässt sich also fassen:
265
Cr. Beckeri Do lim"'). Schwarzgrün, zwei Stirnflecke,
die Wangen, Fülilerwurzeln, Vorder- und Seitenrand mit zwei
Hinterflecken des massig punktirten Halsschildes, Schulter-
blätter und die Flügeldecken bis auf die schwarzgrünen Schul-
terbeulen massig gelb, die Beine gelbbunt; die Deckschilde
grob punktirt, hinten unordentlich doppelstreifig. L. 1% bis
2V3'"; Br. ^%,-l%-
Von Sarepta. (Mus. Dohrn. Schaum.)
Ich verbinde hiermit noch einige weitere, die Cryptoce-
phalen-Synonymie betreffende Bemerkungen.
1. Meine in der Ent. Zeit. 1863 S. 226 ausgesprochene
Vermuthung, dass Crypt. 12plagiatus Fairm. nur eine Va-
rietät des Cr. Cynarae mit einem 5ten hinteren Fiügeldecken-
flecke sein möge, ist mir von Herrn Fairmaire selbst be-
stätigt worden, als wir im September v. J. zusammen die
Cryptocephali meines Freundes Dohrn durchgingen,
2. Gry ptocepb alus brachialis, aus Südfrankreich,
von Mulsant in den Ann. de la Soc. Lin. de Lyon VII 343
beschrieben , ist nach mir vorliegenden Original-Exemplaren
im Mus. Schaum und v. Kiesenw. niciit von meinem Cr. po-
puli Dahl verschieden: ein $ des letzteren ist im Mai 1861
von Herrn H. Clark bei Montpellier gefangen worden.
3. Cr. raph aelensis Gaut., aus Südfrankreich, ist nach
gleichfalls vorliegenden Original -Exemplaren aus dem Mus.
Schaum identisch mit dem von mir in der Linn. Ent. VIII
143 No. 112 beschriebenen Cr. politus; und der von Dr. Stau-
dinger mit aus Spanien gebrachte, als Pachybrachys chicla-
nensis versandte Käfer ist gleichfalls dieselbe Art.
*) Anm. d. Red. In dem nach dem Drucke des vorigen Bogens
hier einlaufenden zweiten Bande der Horae Entomologicae der Pe-
tersburger Entom. Gesellschaft ist pag. 174 von Herrn Morawitz ein
Cryptocephalus aus Sarepta unter dem Namen ergenensis beschrie-
ben, welcher mit der vorstehenden Beschreibung in allen wesentlichen
Punkten zu sehr übereinstimmt, um ihn nicht mit Beclteri für iden-
tisch zu halten. Es erschien aber der beschriebenen Varietät halber
rathsamer, die vorstehende Beschreibung aus der Feder des Mono-
graphen der Familie nicht zurückzulegen, wenngleich der Name
Beckeri als Synonym zu ergenensis Morawitz zurücktreten inuss.
C. A. D.
18
Beschreibung einiger neuen Chilenischen Käfer
von
Dr. R. A. Philippi und Frledr. Pliili|»|»i.
1. ThanasimusangustusPli.
Tli. perangustus, supra aeneus. margine prothoracis an-
tico, elytroium apice, antennis, pedibusque rufis; protliorace
antice valde constricto, deinde sulco profundo longitudinali
po&tice obsoleto sculpto; elytris prothoracem longitudine sal-
tem quater aequantibus, rugosis potius quam punetatis. Lon-
git. 3 lin.; latit. V4 lin.
Patria, Provinz Valdivia?
Der Kopf ist stark punktirt, mit einem breiten Eindruck
auf der Stirn zwischen den Augen. Epistomum und Ober-
lippe sind röthlich gelb. Das Halsscbild ist schmaler als der
Kopf, im vordem Theil stark eingeschnürt, die Seiten in der
Mitte rundlich vorspringend; die Längsfurche fängt dicht hin-
ter der Einschnürung an und verliert sich gegen die Mitte
der Länge; in dem rundlichen Vorsprung der Seiten findet
sich ein Grübchen; der hintere Rand steht etwas hervor; vor
demselben ist ein Grübchen in der Mitte und beiderseits neben
demselben ist eine Anschwellung, sonst ist die Oberfläche mit
feinen Querrunzeln bedeckt. Die Flügeldecken zeigen Punkt-
reihen und gröbere Querrunzeln; sie haben einen violetten,
metallischen Schimmer. Brust und Hinterleib sind bronce-
farbig, die Beine gelblich, mit einem schwärzlichen Längs-
stiich auf den Selienkeln. Die Härchen sind weisslich. —
Bisweilen fehlt die rothe Spitze der Flügeldecken , bisweilen
sind auch die Seiten des Halssehildes roth. — Die schmale
Gestalt und die tiefe Längsgrube des Halsschildes zeichnen
diese Art sehr au«.
2. Thanasimus aeneus Ph.
Th. supra omnino aeneus; elytris prothoracem longitu-
dine ter aequantibus; antennis fuscis, pedibus rufis, genu et
tarsis medianorum, genu tibia tarsoque posticorum nigris. Lon-
git. 3 lin.; latit. fere 1 lin.
Corral in Prov. Valdivia.
Sculptur und Behaarung ist wie bei der vorigen Art, die
Gestalt aber breiter. Die übrigen Unterschiede beschränken
sich auf die Färbung. Oberlippe, Epistomum und Gesicht bis
zur halben Höhe der Augen sind gelblich, ebenso die Mund-
theile, mit Ausnalmie der Spitzen der Mandibeln, welche
schwärzlich sind. Die Fühler sind braun; die Vorderbeine
267
ganz und gar rothgelb; die Mittelbeine rothgelb mit schwärz-
lichem Knie und Tarsus, an den Hinterbeinen ist nur der
Schenkel roth, mit Ausnahme der Spitze, welche nebst Schiene
und Tarsus schwärzlich ist. Kopf, Brust, Hinterleib, Flügel-
decken sind einfarbig, broncefarbig. Die Härchen des Kör-
pers sind ebenfalls weisslich.
3. Thanasimus ruficollis Ph.
Th. omnino niger praeter prothoracem rufum ; prothorace
antice constricto et depresso; elytris violaceo-micantibus, pro-
thoracem longitiidine ter aequantibus, punctatis et rugosis.
Longit. 3 lin.; latit. fere 1 lin.
Habitat in Prov. Valdivia.
Der ganze Körper, auch die Mundtheile, Fühler und Beine
sind schwarz mit Metallschimmer, die Flügeldecken fast vio-
lett, aber der Prothorax ist braum-oth. In Gestalt und Sculp-
tur ist sonst kein erheblicher Unterschied zwischen dieser Art
und der vorhergehenden.
4. Thanasimus obscurus Ph.
Th. omnino niger; eljtris violaceis, prothoracem longitu-
dine vix ter aequantibus; protliorace antice constricto et de-
presso, nitidissimo; sulco longitudinali obsoleto. Longit. 2V4
lin.; latit. % lin.
Habitat cum priore.
Die Härchen des Körpers sind schwarz; der Scheitel
stark glänzend, nicht punktirt; das Halsschild stark glänzend.
5. Thanasimus m 0 d e s t u s P h.
Th. corpore, capite, protlioraceque nigris; depressione
antica prothoracis parum conspicua; eljtris latiusculis, pro-
thoracem longitudine ter aequantibus, parce rugulosis, vix
punctatis, nigris, violaceo-micantibus, fascia mediana apiceque
albis; pedibus fuscis, tibiis tarsisque pallidioribus. — Longit.
%y^ lin.; latit. 1 lin.
Patria—?
Der Kopf ist sehr fein punktirt, glänzend, tief schwarz;
Mundtheile und Fühler sind braun. Das Halsschild zeigt —
von der Seite gesellen — nur eine schwache Andeutung der
vordem Einschnürung, von oben betrachtet ist dagegen der
vordere Theil stark abgeschnürt durch eine tiefe Furche; die
Längsfurche in der Mitte fehlt, ebenso sind hinten die beiden
runden Anschwellungen nicht deutlich. Die Flügeldecken sind
gerunzelt, kaum punktirt; die helle, gelbliche Querbinde liegt
etwas vor der Mitte und bildet an der Naht einen nach hinten
vorspringenden Winkel, erreicht aber die Seitenränder nicht;
18^*
268
die weissliclie Färbung der Spitze nimmt etwa den fünften
Theil der Flügeldecken ein. Die Beine sind bräunlich roth,
Vorderschenkel und Mittelschenkel oben mit schwärzlichem
Strich, Hinterschenkel ganz schwarz. Diese Art ist breiter
als Th. aeneus, aber schmaler als die folgende.
6. Thanasimus viridis Ph.
Th. brevis; corpore nigro; vertice paruni punctato; pro-
thorace parum punctato, antice haud depresso, sulco mediano
lato, parum profundo; elytris rugosis, haud punctatis, nitidis-
simis, pulchre viridibus, metallice micantibus, fascia angulari
alba medio ornatis, prothoracem longitudine ter, latitudine fere
bis aequantibus; femoribus nigris, tibiis, tarsis, antennisque
rufis. Longit. 3 lin. ; latit. 1% lin.
Patria: Corral in Prov. Valdivia.
Die Gestalt ist beinali so kurz und breit wie bei Epiclines
basalis oder Necrobia rufipes. Der Kopf zeigt vorn zwischen
den Augen den gewöhnlichen Eindruck und ist auch hier ziem-
lich stark punktirt, oben auf dem Scheitel aber ist er nicht
punktirt; er ist hinter den Augen eingezogen, doch treten
diese weniger stark hervor als bei andern Arten. Die Farbe
ist gänzlich schwarz; die Fühler, die normal sind, und die
Mundtheile sind braunroth; das letzte Glied der Labialtaster
ist sehr gross, dreieckig-beilförmig. Das Halsschild zeigt die
gewöhnliche Form; der vordere Theil ist nicht niedergedrückt,
auch an den Seiten weniger scharf abgegrenzt, oder mit an-
dern Worten, die vordere Querfurche ist weniger tief einge-
schnitten als bei andern Arten; die hintere Furche ist sehr
deutlich, aber vor derselben sind keine hügelartigen Vor-
sprünge; die Längsfurche der Mittellinie ist in der vordem
Hälfte deutlich, doch nicht sehr tief, sonst ist die Oberfläche
glatt, kaum punktirt. Die Flügeldecken sind trotz ihrer Be-
haarung sehr glänzend, schön kupfergvün, quer gerunzelt, aber,
wie es scheint, nicht punktirt. Die weisse Zeichnung in der
Mitte hat die Gestalt eines nach hinten gerichteten Sparren;
ihr vorderes, breiteres Ende ist schräg abgeechnitten und
reicht nicht bis zum Seitenrande. Die Schenkel sind an allen
Beinen schwarz. Schienen und Tarsen rothbraun.
7. Thanasimus analis Ph.
Th. niger; elytris vage punctatis, puncto utrinque in basi
eorum inter scutellum et callum humeralem, fascia obliqua,
apiceque eorum albis; prothorace postice angustiore; antennis
pedibusque nigris. Longit. Sy^ lin.; latit. eljtror. ly^ lin.
In subandinis Prov. Santiago invenimus.
Der Kopf ist hinter den Augen bedeutend eingezogen,
ziemlich grob punktirt und wie der ganze Körper mit ziem-
269
lieh langen, abstehenden, weissen Härchen besetzt. Die Augen
zeigen keine Spur von Ausrandung. Die Fühler reichen kaum
bis an das Ende der Vorderbrust; ihr zweites und drittes
Glied sind röthlich, die drei letzten plötzlich breiter als die
vorhergehenden, das neunte und zehnte kaum länger als breit,
das letzte nicht so lang wie die beiden vorhergehenden zu-
sammengenommen. Epistom und Oberlippe sind gelbbraun,
die Palpen hellbraun, das letzte Glied derselben verkehrt drei-
eckig, fast beilförmig. Der Prothorax ist höchstens IVj mal
so lang wie breit, vorn abgeschnürt mit parallelen Seiten, in
der Mitte nach aussen gekrümmt, aber doch noch schmaler
als der Kopf zwischen den Augen, hinten wieder abgeschnürt
mit parallelen Seitenrändern und schmaler als vorn. Er ist
grob punktirt und hat in der Mitte eine Längsfurche. Die
Flügeldecken sind breiter als das Halsschild, nicht ganz so
breit wie der Kopf zwischen den Augen, etwa drei Mal so
lang wie breit, hinten unbedeutend breiter und abgerundet,
grob und unregelmässig punktirt. Sie haben, wie Th. eburneo-
cinctus, am Vorderrand ein weisses Pünktchen und eine schräg
von aussen und hinten nach innen und vorn verlaufende,
milchweisse Binde, etwa in halber Länge, welche die Naht
nicht erreicht, aber auch die Endspitze der Flügel-
decken ist weiss, jedoch etwas ins Gelbliche ziehend. Die
Beine sind ganz schwarz und mit sehr langen, abstehenden
schwarzen Haaren besetzt. Die fünfte Abdominalplatte ist
trapezförmig, kaum oder gar nicht ausgerandet.
8. Thanasimus Landbecki Ph.
Th. niger, pubescens, dense punctatus; elytrorum faseiis
tribus luteis obliquis, obscuris, anticis crucem formantibus;
antennarum basi, pedibusque rufescentibus. Longit. 1/4 lin.
Valdivia, legit orn. Landbeck. Wir besitzen nur ein Ex-
emplar. Der Kopf ist weitläufig und — für die Kleinheit des
Thieres — ziemlich grob punktirt und hat eine tiefe Grube
zwischen den Augen, welche fein gekörnelt und braun sind.
Die Fühler sind etwas länger als Kopf- und Halsschild zu-
sammengenommen 5 die drei ersten Glieder sind roth, die fol-
genden schwärzlich; die drei letzten Glieder bilden eine lockere
Keule. Das letzte Glied der Taster ist cylindrisch. Das
Halsschild ist grob und ohne Ordnung punktirt, aber dennoch
glänzend, mit grünem Bronceschimmer und hat in der Mitte
einen glatten Streifen, der bei gewissem Licht wie eine Längs-
furche erscheint; es ist hinten etwas schmaler als vorn, an
den Seiten vorn abgerundet, hinten beinahe gradlinig und seine
hinteren Winkel sind beinah rechte. Die Flügeldecken sind
sehr grob, ziemlich dicht, und ohne Ordnung punktirt, mit
270
einer auffallenden Vertiefung am Anfang der Nalit und einer
eben solchen längeren am Ende derselben; sie sind breiter
als das Halsscliild, etwa 2'/2 bis 3 Mal so lang wie dieses
und fast 2y^ Mal so lang wie breit. Trotz ihrer groben
Punktirung und ihrer Bebaaruug sind sie stark glänzend und
man erkennt die gelbe Zeichnung nur bei einiger Aufmerk-
samkeit. Dieselbe besteht aus drei schmalen Binden, von
denen die beiden ersten ein schräges Kreuz bilden, dessen
obere Endpunkte in den Schultern liegen; die dritte Binde
hinter denselben ist etwas gebogen. Die Beine sind braun,
fast rothbraun, und die Tarsen sehr lang behaart, namentlich
die drei ersten Glieder auf der untern Seite; das letzte Glied
ist so lang wie die vier vorhergehenden.
9. Corynetes aeneus Ph.
C. corpore nigro, capite punctato, antice albido; protho-
race grosse punctato, utrinque profunde foveolato, aeneo-nigro;
elytris antice grosse punctatis, subrugulosis, postice tenuius
punctatis, nigro aeneis, lateribus et praesertim apice albidis,
aeneo-guttatis; palpis antennisque praeter apicem nigrum rufis;
pedibus nigro et rufo variis; oculis semiglobosis, haud emar-
ginatis. Longit. fere 8 lin.; latit. 1 Vg lin.
Corral, in Prov. Valdivia.
Wir kennen nur ein einziges Exemplar. Die Körperge-
stalt, die Verbältnisse der einzelnen Theile, namentlich auch
die Form des Halsschildes sind ganz wie bei C. ovatus Spin.
(Gay T. 9 fälschlich mit 10 bezeichnet) fig. 11. Der ganze
Körper ist mit ziemlich langen und groben, abstehenden Haa-
ren bedeckt. Episternum und Oberlippe sind gelblich, ebenso
die Palpen, mit Ausnahme des letzten Gliedes, das am Vor-
dervand dunkel ist. Das letzte Glied der Maxillar- und La-
bialpalpen ist gross, dreieckig, das der Labialpalpen fast
gleichseitig. Die Fühler sind genau so, wie sie bei Corynetes
sein sollen, namentlich die Fühlerkeule durchbrochen und nicht,
wie sie die Figur IIb. bei Gay darstellt; das letzte Glied
gross, eiförmig, spitz. Der Prothorax ist etwas breiter als
lang, an den Seiten gerundet, vorn und hinten abgestutzt, der
Hinterrand etwas länger als der Vorderrand; er ist grob und
dicht punktirt und hat jederseits nahe dem Rande und hinter
der Mitte ein tiefes, rundes Grübchen; er ist schwarz mit
Bronceglanz. Das Schildchen ist klein. Die Flügeldecken
sind etwas breiter als das Halsschild, fast viermal so lang,
hinten im Halbkreis zugerundet; in den vordem zwei Drit-
theilen sind die vertieften Punkte eben so grob wie auf dem
Halsschild, aber entfernter, im hintern Drittheil Averden sie
aber immer kleiner und verschwinden zuletzt ganz. Auf dem
271
Rucken sind sie in den eisten drei Vierteln schwarz mit grü-
nem Bronceschimmer; an den Seiten und hinten halb mit
broncegrünen Tüpfeln, die im hintern Theil selten stehen, an
den Seiten aber zusammenfliessen und mehr Raum einnehmen,
als der helle Grund; ein kurzer, mit der Schulter beginnen-
der Streif bleibt hell. Die Vorderbeine sind fast ganz braun-
roth; die mittlem und hintern Beine haben schwarze Schenkel,
braunrothe Knie und Tarsen; die Schienen sind schwärzlich
mit braunrothem Tarsalende. Das zweite Glied der Tarsen
verdeckt an allen Beinen das erste Glied; es ist sogar kür-
zer als die folgenden; das dritte und vierte haben unten starke
Lamellen und das vierte ist tief zweilappig. Die Klauen sind
am Ende zweispaltig. — So viel Mühe wir uns auch geben,
so können wir an den Augen keinen Ausschnitt finden; auch
Spinola sagt bei Gay von seinem C. ovatüs: „die Augen sind
beinah rund und erscheinen dem unbewaffneten Auge (a simple
vista) ganz.''' Der Ausschnitt müsste also erst bei starker
Vergrösserung sichtbar sein!
10. Arthrobrachus quadripunctatus Ph.
A. oblongus, omnino niger, valde punctatus; elytro utro-
que guttula flavo-testacea in basi, alteraque ad apicem; in-
terdum luteo irregulariter strigatis antennis pedibusque nigris;
tarsis piceis. Long. 'iP-/^ lin.
Prope Santiago rarus, in floribus Calceolariae glandulosae.
In Gestalt fast wie A. nigripennis Sol.; aber wie mir
scheint sind die Flügeldecken hinten nicht so abgerundet, son-
dern bilden vielmehr eine Art stumpfen Winkel. Ihr umge-
schlagener Rand ist stark gezähnelt oder gekörnelt, wie bei
A. serratimargo mihi. Sehr leicht ist diese Art an den gelb-
lichen Flecken zu kennen, von denen sich der eine an der
Basis zwischen der ersten und zweiten Rippe (die übrigens
wenig deutlich sind, namentlich die zweite) befindet und eine
längliche Gestalt zeigt; der zweite findet sich am hintern Ende
der Flügeldecke und ist schräg, dem Aussenrande parallel.
Bisweilen sieht man unregelmässige, mehr oder weniger ab-
gekürzte, gelbe Längslinien.
11. Arthrobrachus rufitarsis Ph.
A. omnino niger, elytris subaeneis, tarsis tantummodo
rufis; prothorace distanter et tenuiter punctato, antice trun-
cato (fossula longitudinali ante medium notato); elytris sat
grosse et dense punctatis, omnino ecostatis. Long. 2y5 lin.
Prope Santiago captum esse puto.
Die geringere Grösse, die weit dichtere und etwas feinere
Punktirung der Flügddecken, die rothen Tarsen unterscheiden
272
diese Art leicht von A. nigripennis Sol.; die weitläuftige Punk-
tirung des Halsschildes, der abgestutzte Vorderrand desselben,
der Bronceglanz der Flügeldecken, die rothen Tarsen von A.
puncticulatus mihi. Das Grübchen vorn auf dem Hals-
schild ist vielleicht individuell, sonst wäre es ein treffliches
Merkmal der Art.
12. Arthrobrachus subaeneus Ph.
A. supra aeneo-niger; prothorace antice subtruncato,
grosse et distanter punctato; elytris grosse et dense punctatis,
omnino ecostatis, corpore subtus, antennis, pedibus atris. Lon-
git. 22/3 lin.
Ich kann nicht angeben, in welchem Theil Chile's diese
Art gefangen ist. — Sie unterscheidet sich von A. nigripennis
Sol., puncticulatus und rufitarsis mihi sogleich durch die grobe,
weitläuftige Punktirung des Halsschildes, von rufitarsis ausser-
dem durch schwarze Tarsen und gröbere Punktirung der Flü-
geldecken.
13. Arthrobrachus ruficornis Ph.
A. niger; prothorace antice truncato, vix puncticulato;
elytris punctulatis; antennis, latere antico femorum, interiore
tibiarum, apice earum, tarsisque rufis. — Longit. 1% lin.
Auch von dieser Art und der folgenden kann ich nicht
angeben, in welchem Theil Chile's sie gefangen sind. Die
gegenwärtige ist die kleinste Art ihres Geschlechtes. Die
Punktirung des Halsschildes ist nur bei starker Vergrösserung
sichtbar und die der Flügeldecken, obgleich weit deutlicher,
doch auch fein, etwa wie bei A. limbatus Sol. Von dieser
Art unterscheidet sie sich leicht durch den Mangel des rothen
Randes der Flügeldecken und die rothen Fühler; bei A.
limbatus sind diese schwarz.
14. Arthrobrachus marginatus Ph.
A. niger; margine antico et laterali elytrorum flavis;
prothorace antice truncato elytrisque fere aeque punctatis;
antennis fusco nigris; genubus tarsisque rufis. Longit. %^(.^ lin.
Der Kopf ist ^ie gewöhnlich fein punktirt; das Hals-
schild ist ebenfalls ziemlich fein und dicht punktirt und die
Punktirung der Flügeldecken ist kaum etwas gröber. Der
ganze Vorderrand derselben und die Seitenränder sind blass-
gelb eingefasst; die Einfassung der Seitenränder ist vor der
Spitze unterbrochen, die Randleiste selbst ist dunkelgelb. Die
Fühler sind dunkelbraun, beinahe schwarz; Hüften, Knie,
Schienen, Tarsen braunroth, Schenkel schwarz.
273
15. A rthrobrachus scutellaris Ph.
A. nigro-aeneus; prothorace antice truncato, grosse pun-
ctato; eljtris grosse pimctatis, rubris, macula scutellari trian-
gulari aenea; antennis tarsisque nigris; femoribus tibiisque
aeneis.
In Prov. Valdivia reperitur praesertim in Acribus Eryngii
paniculati.
Es liegen 6 Exemplare vor mir, die alle vollkommen
gleich sind. So weit die rothe Färbung der Flügeldecken
reicht, sind auch Nalit und Rand roth; kein Exemplar zeigt
eine Spur von schwarzer Querbinde oder von Längsstreifen.
Die Sculptur ist weit gröber als bei A. nigromaculatus Sol.
und die Flügeldecken sind hinten nicht spitzer als bei der
Mehrzahl der andern Arten,
16. Arthrobrachus puncticulatus Ph.
A. omnino niger, oblongus, dense hirsutus; protliorace
antice truncato, dorso vix punctulato; elytris tenuiter punctu-
latis; antennis piceis; tibiis apice tarsisque rufis. Long. 2y2lin.
Prope Santiago inveni.
Die Gestalt ist wie bei A. nigripennis Sol., mit dem diese
Art auf den ersten Blick verwechselt werden kann, aber die
feine Punktirung unterscheidet ihn sogleich. Auch ist die Be-
haarung dichter und länger, das Halsschild etwas kürzer, das
Grübchen der Mittellinie kürzer, breiter, nicht so weit nach
vorn vorgezogen.
17. Arthrobrachus serratimargo Ph.
A. omnino niger, oblongus; tergo prothoracis dense pun-
ctulato, antice subtruncato ; elytris valde punctatis, subglabris,
absque ullo costarum vestigio, margine reflexo valde tuber-
culato-serrato; tarsis rufis. Longit. 3 lin.
Habitat prope Santiago in tloribus.
Auch diese Art ist mit A. nigripennis Sol. leicht zu ver-
wechseln, aber der Mangel der Rippen auf den Flügeldecken
und die rotheu Tarsen unterscheiden ihn sogleich bei nälierer
Betrachtung. Von A. puncticulatus aber zeichnet er sich
durch grobe Punktirung und sch^^'ache Behaarung leicht aup.
18. Dasytes laeviusculus Ph.
D. elongatus, angustus, glaber, ater, tenuissime et vix
conspicue puncticulatus; antennis brevibus. Longit. '1% lin.
Prope Santiago Uores colit.
Der Kopf ist zwar auch fein punktirt, jedoch deutlicher
als Halsschild und Flügeldecken und hat zwischen den Füh-
lern die gewöhnlichen zwei Längsgrübchen. Das Halsschild
274
ist hinten breiter als es lang ist, ohne Längsfurche, aber im
hintern Winkel ist jederseits ein seichtes längliches Grübchen,
welches deutlicher punktirt ist als das übrige Halsschild.
19. Dasytes longicollis Ph.
D. oblongo-linearis, punctulatus, niger, pai-um aeneo-mi-
cans, pilis appressis albis vestitus; antennis brevibus, caput
cum prothorace haud aequantibus; prothorace longiore quam
lato; suico fossulisque destituto; eljtris prothoracem vix bis
aequantibus; antennis pedibu&que obscuris. Longit. l'/g lin.
Santiago.
Diese Art unterscheidet sich auf den ersten Blick von
D. obscurus Sol. durch längeres Halsschild und kürzere Flügel-
decken, denn bei D. obscurus ist das Halsschild so lang wie
breit und die Flügeldecken dreimal so lang wie das Hals-
schild. Die Fühler sind pechbraun, die Schenkel schwarz,
die Schienen und Tarsen röthlich wie bei jener Art.
20. Dasytes cinerascens Phil. Germ.
An. Univ. Chil. 1855 p. 394. D. oblongus, haud pilosus,
niger, opacus, squamis minutis piliformibus, auratis dense ob-
tectus; capite distincte punctulato; antennis brevibus; protho-
race in medio longitrorsum depresso , depressionis lateribus
costiformibus; elytris subtiliter punctulatis virescentibus; an-
tennis femoribusque nigris, tibiis tarsisque rufo-piceis. Longit.
l'A lin.
Prope Santiago satis frequens.
Der Körper ist hinten etwas breiter als vorn; der Kopf
hat ausser den gewöhnlichen beiden Längsfurchen ein kleines
längliches Grübchen auf der Stirn; das Halsschild ist ziem-
licli quadratisch; die Mandibeln sind vorn nicht zweizähnig.
21. Dasytes puucticollis Ph. Germain.
Ann. Univ. Chil. 1855 p. 394.
D. oblongus, supra atrocaeculeus, opacus, glaber, subtus
niger; antennis brevibus; prothorace subquadrato, disco fos-
sulis tribus notato, una in medio baseos, duabus prope mar-
ginem anticura ; elytris obsoletissime transverse rugatis et
puncticulatis; pedibus antennisque corpore concoloribus. Long.
2% lin.
Prope Santiago occurrit.
Diese Art ist sehr leicht durch die drei runden Grübchen
des Prothorax zu erkennen. Derselbe ist so breit M'ie lang,
an den Seiten etwas gerundet, an der Basis gradlinig.
22. Dasytes limbatus Ph.
D. angustus, subcylindricus, nigro hirsutus; capite nigro,
275
squamis argenteis teeto; prothorace subquadrato, rufo, nigro
binotato; elytris fusco-nigris, rufo marginatis, utroque granu-
lorum laevium seriebus circiter sex notato; antennis elongatis,
omnino nigris; pedibus pallide rufis; abdomine omnino nigro.
Longit. 2 lin., latit. Vg lin.
Prope S. Fernando inveni.
Diese Art ist dem D. marginipennis Sol. sehr ähnlich,
allein der Kopf ist silberweiss, die Naht ist nicht hell ge-
säumt, die Fühler sind ganz schwarz und das Halsschild ohne
Längsfurche.
23. Dasytes ruficollis Ph.
D. angustus, {^ubcylindricus, hirsutus, niger; prothorace
pedibusque rufis; antennis omnino nigris^ elytris punctulatis,
granulisque distantibus, seriatis notatis. Longit. 2 lin.
Ad radicem Andiuni in Prov. Santiago legi.
Der Kopf ist ganz schwarz, fein runzelig punktirt, mit
einer glatten Vertiefung in der Mitte. Die Fühler sind länger
als Kopf und Halsschiid zusammengenommen, ganz schwarz.
Das Halsschild ist schon an seinem Vorderrande so breit wie
der Kopf zwischen den Augen, hinten noch etwas breiter;
der hintere Quereindruck ist ziemlich deutlich, sonst scheint
die Oberfläche fein punktirt und ist wie Kopf und Flügel-
decken mit langen, abstehenden, schwarzen Haaren besetzt.
Flügeldecken, Mittel- und Hinterbrust sind ausserdem noch
mit anliegenden, weissen Härchen bekleidet.
24. Dasytes atrocoeruleus Ph.
P. omnino atrocoeruleus, angustus, subcylindricus; anten-
nis gracilibus, caput cum prothorace fere bis aequantibus, ni-
gris; elytris punctulatis et serie quadruplici granulorum di-
stantium ornatis; pedibus nigris. Long. 1% — 273 lin.
E. Valdivia attuli.
Die dunkel stahlblaue Färbung von Kopf, Brust und
Flügeldecken, so wie die langen, schlanken Fühler zeichnen
diese Art sehr aus.
25. Dasytes glabriculus Ph.
D. angustus, subcylindricus, subglaber, niger; antennis
omnino nigris, caput cum prothorace superantibus; prothorace
elytrisque punctulatis; pedibus rubris. Longit. l'/j lin.
In andibus humilioribus Prov. Santiago legi.
Dies Käferchen ist kolilschwarz, aber ziemlich glänzend;
die Augen stehen sehr stark hervor und der Kopf ist hinter
denselben auffallend verschmälert. Das Halsschild ist ziem-
lich so breit wie lang, vorn schmaler als der Kopf hinter den
276
Augen, hinten eben so breit. Es ist dicht und fast ebenso
grob punktirt wie die Flügeldecken und zeigt bei einigen
Exemplaren eine feine vertiefte Längslinie in der Mitte. Die
Flügeldecken sind nach hinten etwas verbreitert und zeigen
bei genauer Betrachtung sehr feine, anliegende weisse Härchen.
26, Thelephorus subandinus Ph.
Th. minutus, niger; capite rubro, macula magna nigra in
medio notato; antennis admodum gracilibus; prothorace trans-
verso, angulis rotundatis, valde inaequali, luteo, in depressio-
nibus nigro, margine elevato; elytris griseis, pubescentibus. —
Long, vix 2 lin.
In subandinis prope Santiago, loco dicto Satto de agua
cepimus, nee non in Prov. Aconcagua.
Der Kopf ist glatt, glänzend, rothgelb; Scheitel und Stirn
sind schwarz. Die Palpen sind schwarz. Die Fühler sind
schwarz, sehr schlank, beim Männchen fast länger als der
Körper, Das Halsschild ist fast zweimal so breit wie lang,
mit abgerundeten Ecken und aufgeworfenen Rändern, und mit
Erhabenheiten, die fast die Gestalt eines M haben, dessen
Schenkel jederseits an der Basis horizontal nach aussen ver-
längert wären; diese Erhabenheiten sind lebhaft rothgelb, die
Vertiefungen schwarz. Schildchen und Flügeldecken sind hel-
ler oder dunkler grau, grob punktirt, flaumhaarig; die erha-
benen Längslinien auf letzteren sind sehr deutlich. Die Unter-
seite des Körpers und die Beine sind schwarz.
27. Thelephorus heterocerus Ph.
Th. niger; prothoraeis transversi, rubri, antice et postice
nigri angulis rotundatis, margine reflexo, sulco marginali pro-
fundiore; mandibulis rufis; antennarum articulis 2, 3, 4, 5 ab-
breviatis, obconicis, quinto crassiore, sexto cjlindrico, sat
crasso, septimum aequante ; 7, 8, 9, 10 aequalibus , basi atte-
nuatis, — Long, 2 lin,, latit. 1 lin.
S, Fernando, mensi Septembri,
Der Kopf ist glatt, nicht punktirt, schwarz bis auf die
rothen Mandibeln. Das Halsscliild ist roth, mit einem -chwar-
zen, fast iialbkreisförmigen Fleck am Vorderrand, der der
durchschimmernde, schwarze Kopf zu sein scheint, aber eine
wirkliche Färbung des Halsschildes ist; ein ähnlicher, aber
schmalerer Fleck ist in der Mitte des Hinterrandes, Die Flü-
geldecken sind ziemlich grob und dicht punktirt. Auffallend
ist die Bildung der Fühler; das zweite, dritte und vierte Glied
sind kaum länger als dick, verkehrt kegelförmig, das fünfte
ist anderthalb mal so lang und auch anderthalb mal so dick
wie das vorhergehende und ebenfalls verkehrt kegelförmig;
277
die folgenden sind gleich lang, aber das sechste ist cylindrisch,
nicht am Grunde verschmälert wie die folgenden. — Von Th.
nodicornis durch den schwarzen Kopf, von Th. crassicornis
durch andere Färbung des Halsschildes verschieden.
28. Thelephorus praecox Ph.
Th. omnino niger, minutus; antennis corpus subaequan-
tibus, gracilibus; prothorace valde transverso, lateribus rotun-
dato, nitido, marginibus praesertim antico et postico elevatis;
elytris dense punctatis, pubescentibus. — Long. 2 lin,, latit.
% lin.
Jam mensi Septembri in collibus prope Santiago legi
potest.
Die ganze Gestalt ist sehr schlank. Der Kopf ist glän-
zend, aber mit kurzen, weissen Härchen bekleidet. Die Füh-
ler erreichen fünf Sechstel der Körperlänge. Das Halsschild
iet wenigstens l'/j mal so breit wie lang, an der Seite wohl
gerundet, ohne scharfe Ecken, etwas gewölbt, ohne Uneben-
heiten, aber mit in die Höhe geschlagenen Rändern, glänzend,
und wie es scheint kahl. Die Flügeldecken sind dagegen dicht
und ziemlich grob punktirt und mit ziemlich langen, weiss-
lichen Härchen bekleidet. Die Unterseite des Leibes und die
Beine erscheinen kahl.
29. Mastigocerus*) fulvus Ph.'
M. fulvus, fla\o-hirsutus, capite rufo; antennis nigrican-
tibus. — Longit. 4:% lin., latit. l^i lin. Specimen unicum
prope Corral lectum in Museo Santiagino exstat.
Der braunrothe Kopf ist hinter den Augen in einen lan-
gen Hals verlängert und mit ziemlich langen, gelben Haaren
bekleidet. Die Mandibeln sind lang hervorstehend, dünn, ge-
krümmt, sonst ziemlich cylindrisch, roth; die Maxillai-palpen
sind lang, graulich gelb, selir haarig; das letzte Glied so
lang wie die beiden vorhergehenden, länglich eiförmig, ab-
gestutzt. Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild
zusammengenommen; ihr eistes Glied ist kurz und dick, das
zweite und das dritte sind kurz und dünn; das vierte ist das
erste, welches zwei Geissein trägt, und so sind die folgenden
alle bis auf das eilfte, welches einfach und so lang wie eine
Geissei des vorhergehenden ist; vom vierten an nehmen die-
'"') Es ist offenbar ein lapsus calami, wenn Solier Mastinocerus
schreibt, was Lacordaire wiederholt. Solier hat fxaaxivog für [xaoiiyos
gelesen, welches der Genitiv \on fj-äan^, die Geissei, ist. (Der Setzer
erlaubt sich die bescheidene Bemerkung, dass es eine ionische Form
[xaGTig, und von ihr einen Accusativ /naoTif giebt, mithin im Interesse
der Stabilität Mastinocerus immerhin zu toleriren wäre.
278
selben allmälig an Läng^ zu. Alle Glieder und ebenso ihre
Aeste sind ziemlich lang behaart. Die Augen sind halbkugelig,
vorstehend, schwarz. Das Halsschild ist breiter als lang,
vorn schwach und breit ausgerandet, mit vorspringenden,
spitzen Winkeln, schmaler als hinten; die Seitenränder sind
etwas gekrümmt und breit, lamellenartig; der Hinterrand fast
gradlinig; die Oberfläche ist fast ganz eben und lang behaart.
Das Schild eben ist klein und gerundet. Die Flügeldecken
sind Avenig breiter als das Halsschild und bedecken höchstens
drei Viertheile des Hinterleibes; nach hinten verschmälern sie
sich und jede ist für sich abgerundet; sie sind mit langen
Haaren bedeckt, die von einem Körnchen oder Grübchen ent-
springen, und erscheinen dadurch grob und ziemlich weitläuf-
tig punktirt. Die Flügel sind so lang wie der Hinterleib
und grau. Der Hinterleib ist röthlich gelb, mit anliegenden,
gelben, langen Haaren bekleidet, das letzte Glied trägt oben
eine schmale, längliche, abgerundete, lang behaarte Lamelle.
Die Hüften zeigen dieselbe Bildung und Lage Avie bei The-
lephorus; die Beine sind verhältnissmässig kurz, lang beliaart;
Schenkel und Schienen zeigen nichts Auffallendes; die Tarsen
sind schlank, etwas länger als die Schienen, das vierte Glied
ist das kleinste und ohne Lappen; das letzte Glied ist
schlank. Die Klauen haben am Grunde einen stumpfen Zahn.
Von M. brevipennis besitzt das Museum auch nur ein bei
Valdivia gefangeued Exemplar.
Pleolobus Ph. n. gen. Thelephoridarum.
M e n t u m transversum, truncatum. Lingua parva, trans-
versa, fere obverse trapezia, paraglossis duabus aucta. Man-
dibulae magnae, in quiete cruciatae, validae, arcuatae, acutae,
intus dentibus duobus munitae. Maxillae valde piloso-
ciliatae, bilobae; lobus mobilis oblongo-linearis, integer, haud
unguiculatus, altero multo longior. Palpi m axillar es valde
pilosi, articulo ultimo ovato-cylindrico, penultimum parum su-
perante. Palpi labiales parvi, articulo ultimo cylindrico.
Epistomium distinctum, transversum, truncatum. Labrum
parvum, transversum, fere semicirculare. Oculi distantes,
globosi, integri, tenuissime granulati. Antennae fronti paullo
ante oculos insertae, dimidium corpus aequantes, filiformes,
llarticulatae; articuli omnes praeter secundum fere aequi-
longi; primus reliquis haud crassior, subelevatus; secundus
dimidio minor, tertius et quartus a basi versus apicem sensim
incrassati, sequentes cylindrici, basi constricti, ultimus ai)ice
subacuminatup. Caput transversum, pone oculos productum
et constrictum. Prothorax transversus, trapezoideus, basi
bisinuatus, latitudine capitis, antice angustior truncatus, late-
279
ribus rectilineus, anguste marginatus, Scutellum subtrian-
gulare, lateribus rotundatum. Elytra moUia, elongata, pa-
rallela, parum convexa, thorace latiora, apice rotundata, ab-
donien omnino tegentia. Alae adsunt. Abdomen sexarti-
culatum. Cox ae omnes contiguae, anteriores conicae, posticae
transversae, sulcatae, pro femore reeipiendo. Femora satis
tenuia; tibiae cylindricae, inermes, valde pilosae, spinis bre-
vissimis terminatae. Tarsi tibiis paullo breviores, omnes
quinque articulati; articulus primus sequentes duos aequans,
subtus pulvillo parvo terminatus, sequentis duo obverse trian-
guläres, subtus puvillis duobus magnis muniti; quaitus, superne
aegre conspicuus, bilobus, pariter pulvillis duobus majoribus
subtus munitus; quintus duos antecedentes ^aequans; uugues
simpliees.
Dies Geschlecht ist durch den vollkommen freien Kopf,
das deutlieh abgegrenzte Epistomium, das trapezförmige Hals-
schild und die vier Lappen an den Tarsen sehr ausgezeichnet.
30. Pleolobus fuscescens Ph.
P. dense pubescens, punctulatus, supra pallide fuscus;
subtus cum antennis, pedibusque pallide rufus; capite obscuro.
Longit. 5y3 lin. , latit. IVg lin.
Wir besitzen zwei Exemplare, bei Santiago auf den Ber-
gen gefunden; das eine war todt und ohne Beine. — Kopf,
Halsschild und Flügeldecken sind fein punktirt und wie das
ganze Thier mit ziemlich langen, weichen, gelblichen Härchen
bedeckt. Der Kopf ist dunkelbraun, geneigt; die Mandibeln
sind rothbraun mit schwarzer Spitze, die Maxillen und Taster
hellschalgelb. Die Fühler entspringen von einem kleinen
Höcker am innein untern Winkel der Augen. Zwischen diesen
Höckern ifct ein senkrechter, schmaler, scharf begrenzter Raum,
vor demselben das ebenso kurze, horizontale oder in der
Richtung der Stirn vorgestreckte Epistom, mit welchem die
Oberlippe wiederum einen rechten Winkel bildet. Die Stirn
ist etwas uneben, aber oline Furchen und Gruben. Das Hals-
schild ist von der einen Seite zur andern massig gewölbt,
ebenfalls uneben, ohne dass man jedoch Gruben oder Furchen
deutlicli unterscheiden könnte. Die Flügeldecken zeigen ausser
ihren Pünktchen schwache Längsrippen oder Kanten und sind
heller als Kopf und Halsschild , fast braungrau. Die Unter-
seite des Körpers, die Fühler und die Beine sind hell braun-
roth oder gelblich.
31. Pleolobus nigrinus Ph.
P. supra nigro-fuscus, prothorace et elytris glabris, an-
tennis (saltem basi), palpis, pedibus, pectoreque sublus rufis;
abdomine nigro, glabriusculo. Longit. 4^^ ^'^o ^^'^it. 1% lin.
280
Das Museum besitzt nur ein beschädigtes Exemplar. —
Nur der Kopf ist stark behaart, Halsschild, Flügeldecken und
Unterleib sind kahl; die Punktirung, die Rippen der Flügel-
decken etc. sind Avie bei der vorigen Art. Die Unebenheiten
des Halsschildes sind besser ausgeprägt; man kann noch am
Vorderrand in der Mitte ein dreieckiges Grübchen, vor dem
Hinterrand drei, in einem sehr stumpfwinkligen Dreieck ste-
hende und nach vorn allmälig versciiwindende Hügelchen un-
terscheiden. Die Beine sind ebenso stark behaart wie bei
der vorigen Art. Auch hier unterscheide ich 6 Hinterleibs-
ringe.
32. Ptinus Foncki Ph.
Pt. omnino rufus; fasciculis quatuor pilosum prothoraeem
ornantibus; elytris elongatis, oblongis, brevissime puberulis,
profunde seriatim punctatis. Long, fere 2 lin.
Prope Puerto Montt specimeu legit orn. Dr. Franc. Fonck.
Das ganze Käferchen ist einfarbig braunroth und mit kur-
zen anliegenden Härchen besetzt, so dass .es bei oberfläch-
licher Betrachtung kahl erscheint. Die Fühler sind bedeutend
länger als der Körper. Das Halsschild ist grob punktirt,
hinten eingeschnürt, kurz vor der Einschnürung mit vier Bü-
scheln ziemlich kurzer Haare besetzt, die es vierhöckerig er-
scheinen lassen und die auch von kurzen Höckern zu entsprin-
gen scheinen. Die Flügeldecken sind verlängert, hinten etwas
breiter als vorn; in der ersten Hälfte laufen ihre Seiten fast
parallel. Die Beine sind sehr lang und schlank.
33. Anobium pullum Ph.
A. obscure rufum, puncticulatum, brevissime puberulum;
capite nigro; prothorace brevi, posterius fere semicirculari;
elytris haud striatis. Long. 1% lin.
In collibus prope Santiago.
Der Kopf ist ganz schwaiz, die Fühler hell braunroth.
Das Halsschild ist etwas breiter als lang; von oben in ge-
wisser Richtung betrachtet erscheint es fast viereckig mit
abgerundeten Ecken und Seiten, welche durch vorstehende
Härchen gezähnelt erscheinen; betrachtet man dasselbe aber
von der Seite, so sieht man, dass es vorn grad abgestutzt
und von den vordem, herabgebogenen Winkeln an halbkreis-
förmig nach hinten gebogen ist. Die Flügeldecken sind brei-
ter als das Halsschild, ohne alle Spur von Längsstreifen oder
Punktreihen, dunkel rothbraun, an der Naht heller. Die Füh-
ler erreichen etwa die halbe Körperlänge, ihre drei letzten
Fühlerglieder sind so lang wie die vorhergehenden zusammen-
genommen.
281
34. Anobium haemorrhoidale Ph.
A. glabrum, tenuissime punctulatum, nitidum, atrum, apice
elytrorum rubro; basi antennarum, tibiis, tarsisque rufis. Lon-
git. 1 lin.
In subandinis Prov. Santiago.
Die Fülller erreichen beim Männchen zwei Drittheile der
Körperlänge und die drei letzten Glieder nehmen reichlich
zwei Drittel der Fühlerlänge ein. Das Halsschild ist wenig
breiter als lang, sein Vorderrand ist kaum wulstig und von
oben gesehen erscheinen die Seiten fast halbkreisförmig ge-
rundet. Bei dieser Ansicht sind die stark hervorstehenden
Augen deutlich sichtbar, indem der Kopf zwischen den Augen
nur wenig schmaler als das Haisschild ist. Die Flügeldecken
sind breiter als das Halsschild, fast dreimal so lang wie breit,
und durch die dunkel ziegelrothe, sehr in die Augen fallende
Färbung ihrer Spitze sehr ausgezeichnet.
35. Calymmaderus grandis Ph.
C. nigro-fuscus, opacus; prothorace aeque longo ac lato,
grosse punctato, flavo-pubescehte, fascia transversa medio in-
terrupta, glabriuscula; elytris dense et rugoso-punctatis, costu-
latis, striis tenuibus impressis in parte postica. Long. 3 '/j lin.,
latit. iy4 lin.
Lociim, ubi captus est, ignoro.
Betrachtet man das Halsschild von oben, so erscheint es
trapezförmig, aber nicht so schmal wie bei C, capucinus, vorn
ausgerandet und an den Seiten schwach ausgebuchtet. Es ist
grob und ziemlich weitläuftig punktirt und mit gelblichen
anliegenden Härchen bekleidet, welche auf einer in der Mitte
unterbrochenen Querbinde fehlen. In der Mitte dieser Unter-
brechung ist ein rautenförmiger Fleck, der sich nach vorn
in eine feine Linie verlängert, ebenfalls von Härchen frei.
Die Flügeldecken sind dick und ziemlich grob punktirt, eben-
falls mit Härchen bekleidet, die im hintern Theil viel spär-
licher stehen als auf dem Halsschild und zeigen schwach er-
habene, gerundete Längsrippchen, aber ohne Punktstreifen
dazwischen; erst an der Spitze und an den Seiten zeigen sich
feine, vertiefte Linien, von denen die zwei äussersten die tief-
sten sind; der Seitenrand derselben steht in den letzten drei
Vierteln seiner Länge hervor. Die Unterseite des Körpers ist
dicht und fein punktirt. — Der Kopf hat auf dem Scheitel
eine tiefe Längsgrube.
36. Dorcatoma bimaculatum Ph.
D. piceum, macula magna rubra subquadrata elytrum
19
282
utrumque ornante; antennis pedibusque rufis; palpis pallidis,
testaceis. Long. 1 '/j lin.
E. Poljpoiis Santiago educavi.
Die Füliler sind so lang wie der halbe Körper; ich bin
nicht im Staude gewesen, die Glieder zwischen dem zweiten
und der Fülilerkeule zu erkennen. Diese ist nach dem Ge-
schlecht verseliieden. Bei dem ,-S ? ist das erste Glied der
Keule breiter dreieckig, das zweite ebenfalls nach der Spitze
breit, das letzte länglich eiförmig; beim V? ist das erste Glied
in Gestalt eines schmalen, quer gestellten Zahnes; das zweite
schmal mit einem schmalen Zahn gegen das Ende versehen,
das dritte schmaler als beim r^ und etwas gebogen. Der
Prothorax ist breiter als lang, nach vorn alhnälig verschmä-
lert. Ebenso ist das Scliildciien breiter als lang. Die Flügel-
decken sind seiir gewölbt, länglich eiförmig, mit stark vor-
springenden Schultern, die fast einen Höcker bilden, und haben
an jeder Seite von der Mitte an drei erhabene, dem Seiten-
rande parallele Kippclien. Die Beine sind massig robust; die
Tarsen kürzer als die Schienen, das erste Glied so lang wie
die beiden folgenden zusammengenommen, die drei folgenden
sind unter sich gleich lang, das letzte wieder länger, ziemlieh
dick; die Klauen smd sehr klein. Der ganze Körper ist fein
punktirt und flaumhaarig. Das letzte Glied der Maxillarpal-
pen ist beiliörmig, das der Labialpalpen dreieckig, die Man-
dibeln zweispitzig. Der rothe Fleck der Flügeldecken
berührt beinahe das Halssehild und reicht fast bis zur halben
Länge.
37. Dorcatoma nigrum Ph.
D. omnino nigrum ; antennis pedibusque rufis. Long. 1 lin.
Habitat in Prov. Yaldivia.
Diese Art ist mit senkrecht stehenden, steifen Härchen
bekleidet, aber docli stark glänzend und zeigt keine Spur
von rothen Flecken. Fühler und Beine sind braunroth. An
den Seiten der Flügeldecken sind drei Furclien mit erhabenen
Zwischenräumen, wie bei der vorigen Art.
38. Dorcatoma rubrum Ph.
D. haud punctatum, obscure rufum, unicolor, griseo pu-
berulum, oculis nigris. Longit. 1% !'"•
E. Valdivia allatum puto.
Selbst bei Gebrauch einer scharfen Lupe kann ich keine
Punktirung entdecken. Die Flügeldecken haben im hintern
Theil an den Seiten die gewöhnlichen drei Furchen. Das
Geschlecht wage icii nicht zu bestimmen, da das fünfte
283
Fühlerglied in der Gestalt das Mittel hält zwischen den bei-
den Formen, die mir D. bimaeulatum gezeigt hat.
Oc elliger Ph., neues Genus der Anobiaceen.
Caput superne haud couspicuum. Oculi rotuudi. Ocel-
lum in media fronte inter oculos, rubrum. Antennae
ante oculos insertae, pro sexu distinctae, breves, in maribus
pectinatae, iO-articulatae, in feminis ni fallor y-articulatae,
articuli duo basales breves, subglobosi, tertius in mare dente
brevi lato terminatus, 4tus, 5., 6., 7,, 8., 9. dente valde elon-
gato intus aucti, seu latitudine longitudinem ter aequantes,
decimus oblique elongatus, apice crassior; in femina articulus
ultimuö ovatus, anteriores tres transversi, reliqui sensim lati-
tudine decrescentes. Prothorax transversus, valde convexus,
lateribus marginatus, antice valde emarginatus pro capite re-
cipiendo, postice angulatus, vertice anguli scutellum ypectante.
Scutellum parvum. Eljtra subcjlindrica, margine laterali
sinuato. Alae. Pedes mediocres^ tarsi graciles, tibias haud
spinosas subaequantes, articuli quatuor primi breves, ultimus
haud crassior, antecedentes tres subaequans. Ungues parvi.
Corpus pilis brevibus hispidum. — Genus antennarum fabrica
et ocello frontis inter reljqua Anobiacea valde di^tinctum.
39. Ocelliger ater Ph.
0. ater, corpore ovato, cum eljtris puuctato granulato.
Longit. $ 2y2 lin., latit. 1% lin.
Habitat in Prov. Valdivia.
Herr Landbeck hat ein Pärchen gefangen, sonst ist uns
kein Exemplar weiter bekannt; dem Männchen fehlen die
Beine; das Weibchen ist ein klein wenig grösser als das
Männchen. Die Stirn ist flach. Die Augen stehen von ein-
ander entfernt und in der Mitte der Linie, die man zwischen
den beiden obern Augenrändern ziehen kann, steht bei beiden
Geschlechtern ein rothes Punktauge. Die Fühler stehen am
untern Ende der Augen jedoch etwas nach innen eingelenkt,
sind flaumhaarig und beim Männchen so lang wie der Pro-
thorax. Die beiden ersten Glieder sind klein, kugelig, schwarz,
die folgenden dunkelbraun. Das dritte ist am Grunde cylin-
drisch, sodann aber in einen breiten abgestutzten Zahn nach
innen verlängert; das 5., 6., 7., 8. und 9. Glied haben einen
Zahn, der fast dreimal so lang wie das Glied selbst ist; beim
vierten ist der Zahn etwas kürzer. Das Endglied erscheint
beinahe quergestellt und ist so lang wie der Zahn des vor-
hergehenden Gliedes, aber von umgekehrter Gestalt, nämlich
am Grunde schmal und an der Spitze breiter. Beim Weib-
chen sind die Fühler kürzer als das Halsschild, das Endglied
19^
284
eiförmig, die drei vorhergehenden Glieder breiter als lang
und bes-onders nach innen in einen Zahn auslaufend; das Glied
vor denselben ist verkehrt dreieckig. Der Prothorax ist vorn
sehr stark gewölbt und tief ausgeschnitten; die Sehne dieses
Ausschnitts ist nur den dritten Theil so lang wie die hintere
Breite des Halsschildes; der hintere Rand bildet einen stum-
pfen Winkel, dessen abgerundeter Scheitel das kleine Schild-
chen berührt. Jederseits am Grunde ist eine flaclie Vertie-
fung, die sich allmälig nach vorn verliert. Die Flügeldecken
sind höchstens 2y.^ mal so lang wie das Halsschild und sehr
wenig breiter als dasselbe; sie sind ringsum schwach gerandet.
Ihr Seitenrand senkt sich etwas hinter der Schulter herab,
so dass etwa im vordem Drittheil eine seichte Bucht entsteht.
Sie bedecken den Hinterleib ganz und bald hinter dem Hals-
schild zeigt jede eine llaclie Erhöhung. Die ganze Oberseite
des Körpers und der Flügeldecken ist mit groben Punkten
oder Körnern dicht bedeckt und von schwarzen, ziemlich kur-
zen, groben, aufgerichteten Haaren rauh, die Unterseite aber
fein punktirt und mit weisslichen, anliegenden Härchen be-
kleidet. Die Mundtheile habe ich nicht untersucht. Brust und
Hinterleib haben mir nichts Auffallendes gezeigt, ebensowenig
die Beine, welche massig behaart sind. Ich linde am Ende
der Schienen keinen Dorn; die Tarsen zeichnen sich dadurch
aus, dass ihre vier ersten Glieder gleich lang und das fünfte
so lang ist wie die drei vorhergehenden; sie sind etwas heller
als Schenkel und Schienen, die so schwarz sind M'ie der übrige
Körper.
40. Epistomentis vittatus Ph.
E. niger, capite prope antennas luteo-maculato; protho-
racis nigri margine laterali lineaque mediana longitudinali lu-
teis; elytris nigris, margine exteriore et vitta mediana a mar-
gine antico incipiente et postice angustata luteis. Longit. 11 '/a
lin., latit. 4 lin.
Prope thermas de Chillan dictas c. 6800 p. s. m.
Diese Art ist dem E. pictus sehr ähnlich, aber jede
Seite des Prothorax zeigt eine ziemlich tiefe Grube; das
Schildchen ist deutlich zu erkennen, wenn auch sehr klein,
der äussere Dorn jeder Flügeldecke ist viel länger, endlich
ist die Färbung der Flügeldecken sehr verschieden.
(Fortsetzung folgt.)
285
Versuch einer Monographie der Dermapteren [^
von
Dr. H. Dohrn.
(Fortsetzung von pag. 323 d. vor. Jahrg.)
2. alis nulüp, elytris rudimenlariis aut nullis.
9. Forcinella Dohrn.
Forcinella Dohrn, Eni Ztg. T. 23 p. 226.
Forficesila auet. ex parte.
Kopf convex, breiter als das Pronotum, länger als breit,
Antennen mit mehr als 15 Gliedern von gleicher Beschaffen-
heit, wie bei der vorigen Gattung.
Pronotum mit geradem Hinterrande 5 Mesonotum einfach
rechtwinklig, ziemlich kurz, Metanotum mit concav geboge-
nem Hinterrande.
Elytra bisweilen in mehr oder weniger grossen schuppen-
förmigen Rudimenten vorhanden, fehlen meist ganz; die Flü-
gel fehlen stets.
Abdomen lang, in der Mitte stets etwas verbreitert, das
letzte Segment bei der $ meist mit stärker verschmälertem
Hinterrande als beim (^.
Zange kurz und dick, bei den o mitunter hakenförmig
gekrümmt, mitunter gerade, bei den $ stets grade.
Beine wie bei der vorigen Gattung.
a. Elytra rudimentär vorhanden.
1. F. Janeirensis n. sp.
Picea, antennarum articulo 12 pallido, articuli 1 basi,
secundo toto, ore ferrugineis, pectore et pedibus pallide testa-
ceis, femoribus anticis antice et postice, mediis et posticis
antice medio fusco maculatis; elytrorum rudimenta magna,
mesonotum fere totum excepta plaga angusta media obte-
gentia. $.
Corp. long. 12, lat. 2, forc. long. 1% mill.
Habitat in Brasilia: Rio de Janeiro.
Kopf mit tiefen Nähten, Antennen matt schwarzbraun,
Basis des ersten und das zweite Glied rothbraun, das zwölfte
blass; Mundtheile rothbraun, Pronotum etwas länger als
breit, mit kaum aufgeschlagenen Seitenrändern, einer mitt-
leren Längsrinne und einem flachen sattelförmigen Querein-
druck über die Mitte. Mesonotum etwa halb so lang, mit
bedeutenden Rudimenten der Elytra von gleicher Länge mit
gerundetem Innenrande, der nur ein schmales Stück der Mitte
286
des Me&onotum unbedeckt lässt. Metanotum länger als das
Mesonotutn mit stark eingebogenem Hinterrande. Brust und
Beine hell schalengelb, Femora der vorderen Beine vorn
und hinten, der mittleren und hinteren Beine nur vorn mit
einem dunkelbraunen Fleck in der Mitte. Abdomen (?) mit
ziemlich verschmälertem letzten Segment, das in der Mitte
eine seichte Längsrinne, am Hinterrande über der Zangen-
wurzel einige unregelmässige Runzeln hat. Zange typisch.
Der ganze Rücken der Species ist glänzend pechfarben,
die Unterseite des Abdomen heller, mit einem Stich ins ka-
stanienbraune, gelb behaart.
Eine $ in der Brunner'schen Sammlung.
2. F. Stäli n. sp.
Picea, capite nigro, ore, antennarum articulis 1, 2 flavis,
13, 14 pallidis, pectore, pronoti margine laterali et pedibus
testaceis, femoribus et tibiis basi fuscoannulatis; elytrorum
rudimenta brevia , ovata, mesonoti latera obtegentia; flavo
pilosa. ($).
Corp. long. 10, lat. 214, forc. long. 21/2 mill.
Habitat in insula Java (Melierborg).
Kopf ziemlich gewölbt, glänzend schwarz, sparsam be-
haart; Oberlippe braungelb, die andern Mundtheile hellgelb,
ebenso die beiden Basalglieder der Antennen, die folgenden
mit Ausnahme der blassen 13. und 14. pechfarben, ganz kurz
grau behaart. Pronotum vorn schmaler als der Kopf, län-
ger als breit, mit überstehenden und etwas aufgeschlagenen
gelben Seitenrändern, mit einem seichten Längseindruck
in der Mitte. Mesonotum mit rudimentären Decken von
gleicher Länge von schmal ovaler Form, in der Mitte ein
breites Stück des Segments unbedeckt lassend. Brust und
Beine schalengelb; Basis der Femora und Tibien breit
dunkelbraun geringelt. Abdomen glänzend, fein punktirt,
pechfarben, letztes Segment dunkler als die übrigen. Unter-
seiteheller. Zange kurz, grade, mit hakenförmig nach innen
gebogener Spitze, unten flach, oben gekielt, längs der Innen-
kante fein gezähnelt, pechfarben, nach der Spitze zu dunkler.
Eine $ im Stockholmer Museum,
b. Elytra fehlen gänzlich.
3. F. colossea n. sp.
Castaneo-fusca vel rufa, antennis, ore, pectore, pedibus
ferrugineis, mandibulis ruHs, nigro -apicatis, clypeo testaceo,
abdominis segmentis posticis et forcipe nigrescentibus; corpus
laeve, sparsim impresso-punctatum, pronoto margine antico
rugifero, medio transverse sulcato; abdominis ultimum segmen-
287
tum magnum, subattenuatum, postice rugulosum; forceps bre-
vis, valida, mutica, subtus plana, supra obtuse angulata.
^$ Corp. long. 25-30, lat. 5—6, forc. long. 6 mill.
Habitat in Australia boreali: Port Ciutis, in insulis Nova
Caledonia, Novis Hebridis et Fidji.
Kopf glänzend dunkelbraun, glatt, mit sehr seichten
Nähten, wenig gebogener Stirnnalit, hie und da mit einge-
drückten Punkten, stark ge\^'ölbt, länger als breit. Schild-
chen hellgelb, Oberlippe rothbraun, an der Basis dunkler,
Oberkiefer dunkelbraun, ebenso die Spitzen der Pulpen; Mund-
theile im Uebrigen rothbraun, ebenso die Ai^tennen; diese und
die Palpen rotiibraun borstig beliaart; hie und da einige län-
gere rothbraune Haare. Pronotum wenig schmaler als der
Kopf, quadratisch, Seitenränder etwas aufgeworfen, in der
Mitte von einer starken Querfurche durchzogen, ebenso von
einer feinen Längslinie, glatt, am Vorderrande mit einigen
gruppenförmig zusammengestellten Höckerhäufchen, zwischen
denen sich einige rothbraune Härchen befinden. Meso- und
Metanotum allmälig verbreitert, über beide zieht sich eine
Verengerung der Mittellinie des Pronotum. Brust und Beine
lehmgelb, Femora auffallend kurz, platt und breit mit ver-
einzelten langen gelben Haaren ; Tibien und Tarsen dicht und
kürzer gelb behaart. Abdomen über die Mitte hinaus etwas
verbreitert, dann nach hinten verschmälert, Farbe und Sculp-
tur wie bei Kopf und Thorax. Letztes Segment dunkler als
die übrigen, in der Mitte mit einer Längsfurche, unregelmässig
punktirt und rissig, mit stark runzligem Hinterrande. Zange
kurz, sehr stark, von der Basis an zusammenliegend, an den
Seiten scharf gekielt, die obere convexe Seite leicht M'inklig,
die untere flach.
Ein ,^ der Brunner'schen Sammlung weicht durch schlan-
keren Körperbau und hellere Farbe ein wenig ab; übrigens
gleichen sich beide Geschlechter bis auf die Zahl der Seg-
mente vollkommfen.
Im Pariser Museum, sowie in den Sammlungen Brunner
und Dohrn.
4. F. littorea.
Forficesila littorea White in Vojage of Erebus et Terror.
Picea, antennis, ore, pedibus, pronoti dimidio antico, meso-
et metanoli marginibus anticis sordide testaceis, pectore seg-
mentisque ventralibus 1 et 2 ferrugineis ; corpus supra nitidum,
impresso -punctatum, sparsim rufociliatum; abdomen subtus
dense rufosetosum; ultimum segmentum postice subrugulosum;
forceps intus denticulata, supra carinata, subtus plana. $.
Corp. long. 27, lat. 4, foi'c. long. 6 mill.
288
Habitat in Nova Zealandia. (Hochstetter, White.)
Kopf länger als breit, massig gewölbt, mit sehr seich-
ten Nähten, pechschwarz, glänzend, zerstreut punktirt; Mund-
theile schmutzig lehmgelb, ebenso die Antennen^ diese und
die Palpen kurz gelblich behaart. Vorderrand des Prono-
tum selir wenig schmaler als der Kopf, leicht runzlig, Sei-
tenränder etwas aufgeworfen; pechfarben, vordere Hälfte
lehmgelb, ebenso die Vorderränder der beiden folgenden Seg-
mente; über alle drei verläuft eine seichte Mittellinie. Brust
glänzend rothbraun. Beine lehmgelb, von massiger Länge,
Femora mit einzelnen, Tibien und Tarsen mit einem Filz von
gelben Haaren. Abdomen pechschwarz, Oberseite glatt,
leicht punktirt, nackt, Unterseite dicht punktirt und stark
rothbraun behaart; letztes Dorsalsegment mit runzligem Hin-
terrande, etwas längsrissig. Zange massig stark, unten flach,
oben scharf gekielt, Innenrand gezähnelt.
$ im "Wiener Museum.
5. F. maxima.
Forficula (Forficesila) maxima Brüllt, in „Webb et Ber-
thelot, Hist. nat. des tles Canaries, Entomologie pag. 74."
Diese Art ist mir unbekannt geblieben. Brülle bemerkt
über sie das Folgende:
Elle est longue d'un pouce a un pouce et demi, et res-
semble au F. maritima Gene, par la disposition des couleurs.
Cependant, eile s'en distingue essentiellement par les pinces
de son abdomen, qui sont dentees dans les deux sexes. Le
dernier segment de Fabdomen presente plusieurs series lon-
gitudinales et tr^s rapprochees de petits points ou de tres
petits tubercules. Un gros tubercule rugueux se remarque a
la base et au c6t6 exterieur de ce meme segment; les pinces
de Tabdomen sont plus arquees dans le male que dans la
femelle. Tous les individus que j'ai vus sont apteres.
6. F. marginalis n. sp.
Castanea, capite saturatiore, labri apice, antennarum ar-
ticulo 15 apice, 16 toto flavis, ceteris oris partibus ferrugi-
neis, pectore et pedibus testaceis, femorum tibiarumque dimidio
basali castaneo fusco; abdominis segmentorum dorsalium mar-
gines postici plicato-crenati; forceps brachiis contiguis, sub-
rectis, subtus planis, supra convexis, margine interno basi den-
ticulato, mucrone suberecto ö^.
Corp. long. 12—13, lat. 3, forc. long. 3—4 mill.
Habitat in Japonia.
Kopf wenig gewölbt, ziemlich breit, mit deutlichen Näh-
ten, glänzend kastanienbraun, ebenso die Oberlippe, deren
289
Spitze hellgelb, die übrigen Mundtiieile rothbraun; Antennen
braungrau, das 15te Glied an der Spitze, das 16te ganz gelb.
Pronotum fast so breit wie der Kopf, breiter als lang,
massig convex, jederseits in der Mitte etwas eingedrückt, mit
kaum aufueschlagenen Seitenrändern und deutlichem mittlerem
Längseindruck. Meso- und Metanotum zusammen etwas
länger als das Pronotum. Brust und Beine schalengelb,
die Basalhälfte der Femora und Tibien dunkel kastanienbraun,
Behaarung hellgelb. Abdomen massig erweitert, die Hinter-
ränder der Ruckensegmente mit Ausnahme der drei letzten
mit kurzen Falten in unregelmässiger Anordnung besetzt; letz-
tes Segment nach hinten etwas verschmälert, glatt, mit mitt-
lerem Längseindruck, gradem, leicht runzligem Hinterrande,
bisweilen etwas dunkler als die übrigen Segmente. Bauch-
seite heller, gelb behaart. Zange heller als das Abdomen,
mit zusammenliegenden, unten flachen, oben convexen, am
Innenrande an der Basis gezähnten Armen, deren hakenför-
mige Spitze etwas nach oben gebogen ist.
Einige S im Leidener Museum.
7. F. Antoni n. sp.
Picea, antennarum articulis 3 basalibus castaneis, 13, 'J4
pallidis, ceteris griseo-fuscis, ore ferrugineo, pectore et pedi-
bus pallidis, femoribus lateraliter compressis, in utroque latere
longitudinaliter fusco fasciatis. Fiavo })ilosa J.
Corp, long. 14, lat. 2y2, forc. long. 3 mill.
Habitat in Venezuela.
Kopf stark gewölbt, mit sehr tiefen Nähten, so dass die
beiden Seiten des Occiput und die Stirn ungewöhnlich deut-
lich von einander geschieden sind; glänzend pechfarben. An-
tennen graubraun, die 3 Basalglieder heller kastanienbraun,
glatt, die folgenden filzig behaart, das 13te und 14te blass-
gelb. Scliildchen hellgelb mit dunkelbraunem Hinterrande,
Spitzen der Oberkiefer dunkelbraun, Mundtbeiie übrigens hell
rothbraun. Pronotum fast quadratisch, massig gewölbt, mit
deutlicher Längsrinne und kurz aufgeschlagenen gelben Sei-
tenrändern, Vorderrand mit mehreren Einkerbungen. Me-
sonotum jederseits mit einem schwachen Eindruck. Brust
hellgelb; ebenso die Beine mit Ausnahme der Femora; diese
etwas breiter und platter als gewöhnlich, vorn und hinten
mit einem ziemlich breiten glänzend braunen Streif, der fast
die ganze Länge der Femora einnimmt; an der Innenseite der
Basis der vorderen und mittleren Tibien ein leicht brauner
Fleck, Abdomen bis über die Hälfte hinaus verbreitert,
dann allmälig bis zur Zange verjüngt, das letzte Segment
glatt, mit mittlerer Längsrinne. Unterseite des Hinterleibes
290
stark gelb behaart. Zange mit wenig gebogenen Armen,
die Spitze hakenförmig nach innen und oben gekrümmt.
Ein i^ in meiner Sammlung.
8. F. annulipes.
Forfieesila annulipes Lucas, Annales de la soc. entom. d.
France.
Labidura annulipes Fischer Orth. europaea.
Der vortrefflichen Beschreibung dieser Art durch Fischer
habe ich nur wenig beizufügen.
Unter einer Reihe von Exemplaren aus Madeira befinden
sich einige, deren Pronotum in der vorderen Hälfte dunkel-
gelb i.st; bei einem sind die Antennenglieder 12 und 13 von
gleicher Farbe mit den übrigen und statt der deutlichen Ringel
um Femora und Tlbien i^t die Färbung dieser Glieder eine
allgemein schmutzig braungelbe. Doch scheint mir das nur
eine ganz individuelle Abweichung zu sein. Bei einem andern
Exemplar hat die rechte Antenne das 12te und 13te Glied
blassgelb, die linke nur das 12te.
Ob die von Brülle (lies Canaries) unter dem Fabricischen
Namen F. annulata erwähnte Art hieherzuziehen, wage ich
bei der Allgemeinheit der dort gemachten Bemerkungen nicht
zu entscheiden^ es ist aber sehr wahrscheinlich.
9. F. annulicornis.
Forficula annulicornis Blanchard in Gay Historia de Chile
Zoologia T. VI.
Fusco- picea, pectore, pedibus, pronoti dimidio antico et
lateribus, ore, antennarum articulis duobus basalibus testaceis;
mesonotum lateraliter Impressum, metanoti margo posticus
medio angulatus. Ferrugineo pilosa 9.
Corp, long. 10, lat. 2y2, forc. long. 3 mill.
Habitat in republica Chilensi.
Das einzige Exemplar des Pariser Museums, von Blan-
chard selbst etiquettirt, stimmt nicht mit der Beschreibung in
der Fauna chilena, nach der die Art mit „Elytris parvulib"'
versehen sein soll; weder bei diesem, noch bei dem vollstän-
dig gleichen Stück meiner Sammlung ist eine Spur von den
Decken vorhanden. Es ist möglich, dass Blanchard bei ober,
flächlicher Besichtigung die beiden seitlichen Eindrücke des
Mesonotum dafür genommen hat. Da die Beschreibung im
Uebrigen mit den beiden Exemplaren stimmt, so trage ich
kein Bedenken, den von ihm gegebenen Namen auf die vor-
liegende Art anzuwenden. Aus seiner Beschreibung habe ich
noch einen Punkt zu ergänzen, die Beschaffenheit der An-
tennen, die dem Pariser Stück gänzlich abhanden gekommen,
und bei dem meinen auf 13 Glieder reducirt sind. Nach Bl.
291
sind deren 15 vorhanden, die 3 oder 4 ersten (an meinem
Stück die 3 Basalgliedei) gelb, die folgenden matt braun, die
beiden letzten schmutzig weiss, nur die Spitze des letzten
wieder matt braun.
Kopf gewölbt mit kaum sichtbaren Nähten, glänzend
nussbraun; Mundtheile schalengelb, Pronotum fast quadra-
tisch, gelbbraun, Seiten- und Vorderrand gelb. Mesonotum
breiter, sehr schmal, jederseits mit einem breiten seichten
Eindruck von der Form rudimentärer Decken, Metanotu.m
mit in der Mitte stumpf winkligem Hinterrande. Brust und
Beine blassgelb. Vorderschenkel mit einem ganz mattbraunen
Ringe in der Mitte. Abdomen ziemlich flach, bis gegen
das letzte Segment hin verbreitert, dies nach hinten verschmä-
lert, mit einer Längsrinne in der Mitte und aufgeworfenem,
etwas runzligem Hinterrande. Zange grade, mit hakenför-
miger Spitze und gezähneltem Innenrande, unten flach, oben
gekielt.
Wenig punktirt, stark glänzend, Färbung vom Pronotum
nach hinten allmälig dunkler. Sparsam rothbraun behaart.
10. F. azteca.
Forcinella azteca Dohrn, Entom. Ztg. T. 23 pag. 226.
Meiner damaligen Beschreibung habe ich Niclits beizu-
fügen, da ich seither kein weiteres Exemplar dieser Art er-
halten habe.
11. F. Brunneri n. sp.
Fusco-picea, capite nigro; clypeo et labro fuscis, ceteris
oris partibus antennarumque griseofuscorum articulis basalibus
ferrugineis, pectore et pedibus sordide testaceis; abdomen po-
stice brevissime attenuatum; forceps typica ?.
Corp. long. 12, lat. 21/2, forc. long. 2 mili.
Habitat in Australia: Adelaide.
Der vorigen Art sehr ähnlich, unterscheidet sie sich von
ihr durch die Färbung der Antennen und Beine; erstere sind
bis auf die gelbrothen Basalglieder einfarbig graubraun und
die Beine sind nicht braua geringelt, sondern einfarbig dunkel
schalengelb. Ausserdem sind auf Meso- und Metanotum seichte
seitliche Eindrücke vorhanden, die bei F. azteca fehlen.
Eine $ in der Brunner'schen Sammlung.
b. Abdominis segmenta 2 et 3, aut segmentum
3 plicifera.
a. alis nullis, elyt-ris rudimentariis aut nullis.
292
10. Brachylabis Dohrn nov. gen.
Forficesila auct. ex parte.
Vollkommen übereinstimmend mit der vorigen C4attung
bis auf die Bildung des Abdomen, dessen 2tes und 3tes Seg-
ment auf der Dorsalseite seitlich eine Falte tragen. Diese ist
bisweilen sehr undeutlich, besonders auf dem 2ten Segment.
Beim ,^ sind alle folgenden Segmente bis auf das letzte
an der Seite kantig und nach hinten in eine Spitze ausge-
zogen; bei der $ ist diese Eigenthümlichkeit nur bisweilen
und stets in geringerem Grade ausgeprägt, als beim o -, so
dass es bei besonderer Undeutlichkeit der Falten nicht immer
möglich ist, dieselben einer der beiden Gattungen mit Be-
stimmtheit zu überweisen.
a. Elytra fehlen.
J. B. mauritanica.
Forficesila mauritanica Lucas, Exploration de l'AIgerie.
Fusca vel castaneo-fusca, antennis griseo-fuscis , ore fer-
rugineo, vel dilute fusco, pectore et abdomine subtus ferru-
gineis, pedibus vel unicoloribus sordide testaceis, vel femorum
apice et basi tibiisque fuscis; abdomen deplanatum, valde di-
latatum, segmentum 3 distincte pliciferum, o sequentia excepto
ultimo lateraliter valde rugosa, carinata, carina postice valde
producta, segmentum ultimum medio late impressum, totum
rugiferum, margine postico recto; forcipis brachia a basi di-
stantia, valde curvata, margine interiore crenato; ? segmenta
4— 6 lateraliter dense punctata; angulata, angulo postice paul-
lulum producto; segmentum ultimum medio vix impressum,
rugiferum; forceps parallela, intus crenata.
c?$ Corp. long. 15— 21, lat.2y2— 4, forc. long. 2y2— 4V2
mill.
Habitat in Mauritania.
Kopf massig gewölbt, glänzend dunkelbraun, Antennen
mit Ausnahme des unbehaarten braunen Basalgliedes grau
filzig behaart, Mundtheile mit Ausnahme der dunkelbraunen
Oberlippe rothbraun. Pronotum breiter als lang mit ein-
gedrückter Mittellinie und leicht aufgeworfenen Seitenländern,
Mesonotum halb so lang, Metanotum noch schmaler; dunkel-
braun, glatt. Brust hell rotlibraun. Beine entweder ein-
farbig schmutzig schalengelb, oder mit schmalem braunem
Ringe um die Basis, breiterem um die Spitze der Schenkel,
mit ganz oder fast ganz braunen Tibien. Die Tarsen sind
stets heller. Die Behaarung der Beine ist gelb bis rothbraun.
Abdomen bei beiden Geschlechtern in der Mitte bedeutend
erweitert, ziemlich fiach, nach hinten wieder etwas verschmä-
293
lert, doch ist das letzte Segment breiter als das erste; etwas
glänzend mit zerstreuten eingedrückten Punkten, das 3te
Rückensegment mit deutlicher schmaler P'alte; die Rücken-
seite dunkelbraun, die Bauchseite rothbraun oder hell kasta-
nienbraun, gelbroth behaart. Beim ^ sind die Segmente 4—8
jederseits gekielt, der Kiel nach hinten in eine Spitze aus-
gezogen, die dem folgenden Segmente anliegt; zu beiden Sei-
ten des Kiels sind die Segmente sehr runzlig; das letzte Seg-
ment hat in der Mitte einen ziemlicii tiefen und breiten Längs-
eindruck, einen geraden Hiuterrand und ist mit kleinen Höckern
ziemlich dicht besetzt. Bei der $ sind die Segmente 4—6 an
den Seiten \vinklig mit nur wenig vorgezogener Sp.tze, an
Stelle der Runzeln nur dicht punktirt, das letzte Segment wie
beim Männchen. Die Zange ist bei beiden Geschlechtern
wie bei der folgenden Art beschaffen, doch hier auch beim
(^ mit gezähneltem Innenrande.
Im Pariser und Stockholmer Museum.
2, B. maritima.
Forficula maritima Bonelli, Gen6 Saggio.
Labidura — Fischer, Orth. europ. etc.
Die Rückenfalte auf dem Abdomen dieser Art ist ziem-
lich undeutlich, auf dem zweiten Segment kaum nachzuweisen,
auf dem dritten in Form einer kleinen glänzenden höckerför-
migen Erhebung mehr nach der Seite gerückt, als gewöhn-
lich, so dass sie deshalb bi^lier vollständig ignorirt worden
ist. Fischer ist über die Beschreibung dieser Art nur flüchtig
hingegangen, da er mit keinem Worte erwähnt, dass beim
Männchen die Abdominal -Segmente 4 — 8 an den Seiten ge-
kielt sind, ähnlich wie bei der vorigen Art. Bei den Weib
eben ist davon keine Spur, doch ist bei ilmen die kleine Falte
ganz deutlich zu sehen, sobald man nur genau die Stelle
weiss, wo sie zu suchen ist.
Diese Art ist eine der am weitesten verbreiteten; auch
sie findet sich, wie Labidura riparia, über den grossesten
Theil der Erde zerstreut; doch sind ihr dadurch, dass sie nur
dicht am Strande lebt, engere Grenzen gesteckt. Ich habe
sie wenigstens an der Küste des Mittelländischen Meeres nur
unter Steinen gefunden, die beinahe im Wasser lagen; weiter
ins Land hinauf war sie überall durch Foriicula (Brachylabis)
moesta G6ne vertreten.
De Haan giebt sie von Japan an und mir liegen meh-
rere Exemplare von dort vor; ausserdem kenne ich sie von
China, Ostindien, Madagascar, Westafrika und den Südstaaten
der nordamerikanischen Union.
Bedeutend abweichende Varietäten sind mir von dieser
294
Art nicht bekannt geworden; bisweilen ist der Vorderrand
des Pronotum mehr oder weniger breit gelbbraun gefärbt und
häufig ist die Unterseite des Abdomen gelb behaart.
3. B. angulifera n. sp.
Sordide castanea, ore exceptis mandibulis labrique basi
eastaneis testaceo, antennarum segmento 15 pallido, pectove
pedibusque testaeeis, femoribus tibiisque plus minusve fusco
maculatis; thoraeis eegmenta dorsalia in utroque latere ar-
cuato-depressa, plaga media a parte depressa angulo distineta;
abdominis segmenta dorsalia punctatissima, ventralia laevia,
ilavopilosa; segmentorum 4 — 8 carinae filiformes (^.
Corp. long. 11, lat. 2, forc. long. 2y2 mill.
Habitat in Guinea; San Thom6.
Kopf ziemlich gewölbt, wenig länger als breit, kasta-
nienbraun, glatt; Mundtheile schalengelb, mit Aufnahme der
braunen Mandibeln und Basis der Oberlippe; das Schildchen
ist noch heller als der Rest. Füliler graubraun, die beiden
Basalglieder unbehaarl, gelb, das 15le Glied blassgelb. Der
Thorax ist besonders ausgezeichnet dadurch, dass die Dor-
salsegmente nicht einfach convex, sondern in einem gestreck-
ten Bogen von der Vorderecke des Pronotums aus bis zur
Hinterecke des Metanotums jederseits etwas kantig abgesetzt
sind. Auf dem Mesonotum wird dadurch ein fast parallel-
randiger, schmaler Streif in der Mitte gebildet. Das Prono-
tum ist etwas länger als breit, die Längsriune in der Mitte
erreicht nicht den Hinterrand, die Seitenränder stehen etwas
über. Auf dem Meso- und Metauotum ist der mittlere Längs-
eindruck furchenförmig verbreitert und vertieft. Die drei
Segmente sind nur massig punktirt. Brust und Beine blass-
gelb; Femora vorn und hinten breit dunkelbraun gefleckt, an
den Hinterbeinen am wenigsten; die vorderen und mittleren
Tibien mit braunem Innenrande. Abdomen massig erweitert,
die Falte auf beiden Segmenten sehr deutlich, die folgenden
Segmente alle mit einem scharf abgesetzten fadenförmigen,
oder eher schmal leistenförmigen Kiel, nach hinten in einen
stumpfen Winkel ausgezogen. Oberseite des Abdomen äusserst
fein und dicht punktirt, Unterseite glatt, mit wenigen ver-
streuten Punkten, sehr sparsam behaart, viel heller als der
Rücken. Das letzte Segment etwas verschmälert, einfach,
mit mittlerer Längslinie. Zange kurz, wenig gebogen, oben
gekielt, ohne Zähnchen, Spitze nach innen und ein wenig
nach oben gekrümmt.
Ein ,^ in meiner Sammhing.
395
4. B. chilensis.
(^ Foificula (Chelidura) chilensis Blancliard, in Gay Hi-
storia de Chile, Zool. T. VI.
$ Forfieula testaeeicornis Blanehard eodem loco.
Castanea, antennis gii^eo fulvis, artieulo piimo fulvo, oie
flavo, pectore et pedibus sordide testaceis; caput parvum, inter
antennarum fossas basales biimpressum ; pionotum latius, postice
punctis 2 imj)ressis; (^ segmenta abdominis 4 — 8 lateribus
angulata, segmentum ultimum latum , foreipis brachia a basi
diytantia, trieaiinata, gracilia, incurvata, apice acuta, eden-
tula; $ segmentum ultimum angustum, foreipis brachia con-
tigua, brevia, recta, intus denticulata.
Corp. long. 10, lat. 2, forc. long. <^ 2, $ 1% mill.
Habitat in republica Chilensi.
Die Abweichungen in den beiden oben angeführten Be-
schreibungen redueiren sich, abgesehen von den gewöhnlichen
sexuellen Veischiedenheiten, auf ein paar ganz unwesentliche
individuelle Unterschiede. Die Yergleichung der typischen
Exemplare des Pariser Museums lässt keinen Zweifel, dass
beide zu einer Art gehören. Blanehard's Angabe von 11
Fühlergliedern ist schon deshalb unrichtig, weil bei dem einen
der übrigens sehr schlecht conservirten Exemplare deren noch
12 vorhanden sind^ die Endglieder fehlen wie ge\A öhnlich.
Kopf kaum breiter als «der Vorderrand des Pronotum;
Stirn sehr convex mit zwei punktförmigen Eindrücken zwi-
schen den Fühlerwurzeln; Occiput mit einer sattelförmigen
Veitiefung in der Mitte; fein und dicht punktirt und gestri-
chelt, nicht glänzend. Mundtheile rothbraun, Oberlippe und
Spitze der Mandibeln wie der Kopf dunkelbraun. Antennen
graugelb. Pronotum nach hinten verbreitert, so breit als
laug, mit breit aufgeworfenen Seitenrändern, längs der Mittel-
linne am Vorderrande jederseits mit einer beinahe bis zur
Hälfte reichenden seicliten Furche, nahe dem Hinterrande dicht
an der Mittellinie mit einem punktförmigen Eindruck; in der
Mitte quer getlieilt durch eine sattelförmige Vertiefung. Etwas
glänzender als der Kopf. Meso- und Metanotum ziemlich
.schmal. Brust und Beine schmutzig schalengelb. Abdo-
men massig erweitert, das 2te und 3te Segment mit deut-
licher Falte, die folgenden Segmente beim (^ au der Seite
Avinklig, nach hinten in eine stumpfe Spitze ausgezogen, bei
der $ einfach mit convexem Rande und gerundeter Seite,
Rückenseite nicht glänzend, von Punkten und kleinen Höckern
fein runzlig, dunkelbraun, die Hinlerränder der Segmente
etwas heller; Bauchseite heller, glatt und glänzend. Zange
des (^ mit an der Basis \^ eit auseinanderstehenden stumpf
296
dreikantigen, in der Mitte nach innen gebogenen drehruuden
Armen; der $ kurz, mit geraden, zusammenliegenden Armen.
cJ? im Pariser Museum.
b. Elytra rudimentär vorhanden.
5. B. moesta.
Forficesila moesta Gene, Serville, Hist. nat. d. Orth.
Labidura moesta Fischer Orth. europ. etc. etc.
Die Beschreibung dieser Art von Fischer ist durchaus
genügend. Sie ist durch die Anwesenheit der rudimentären
Elytra sehr leicht von allen andern Arten zu unterscheiden.
Ich habe, wie schon oben erwähnt, diese Species niemals
unmittelbar am Meere gefunden, wie B. maritima; dagegen
war sie überaus häufig in der römischen Campagna, wo sie
besonders gern in Mohnblüthen sich aufzuhalten schien.
Zwei Arten, von denen sehr mangelhafte Beschreibungen
existiren, gehören wohl zu dieser oder der vorigen Gattung.
Es sind dies:
1. Forficesila taurica Motschulsky, Fischer von Wald-
heim, Orthopt. ross, erwähnt in Fischer Orth. europ. pag.
70 und
2. Forficula Blanchardi le Guillou, von der meines Wis-
sens nichts existirt als folgende ebenso kurze wie unbrauch-
bare Diagnose in der Revue zoologique 1841 p. 292:
Supra brunnea, infra testacea; corpore laevi; alis (!) aut
nullis aut rudimentariis; forcipe ad basin intus unidentata;
antennis brunneis; pedibus testaceis.
Long. 7, lat. 3 mill.
Habitat insulas oceanicas?
Da die Beschreibung dieser Art, abgesehen von den Ab-
surditäten, so ziemlich auf alle Arten der beiden Gattungen
passt, so A\ ar es mir ebenso unmöglich, diese, sowie die vor-
hergehende zu identificiren.
297
Zur geographischen Verbreitung der Honigbiene.
Notiz von A. Cierstäcker.
In einer bei Gelegenheit der elften Wandevversammlung
Deutscher Bienenwirthe zu Potsdam im September 1862 pu-
blicirten Schrift über die geogvaph. Verbreitung der Honigbiene
(Potsdam 1862 8. 75 S.) hatte ich sowohl die ursprüngliche Ver-
breitung der Apis mellifica, als auch die allmälige Uebersiede-
lung und Akklimatisation derselben in verschiedene Theile
der neuen Welt auf historischem Wege zu ermitteln gesucht.
Während sich in ersterer Beziehung heiausstellte, dass die
Honigbiene in verschiedenen Färbungs- und Grössen- Abände-
rungen ausser Europa über ganz Afrika und den grössten
Theil Asiens (mit Ausnahme Indiens und des Sunda- Archi-
pels) verbleitet sei, ergab eine möglichst umfassende Prüfung
der einschlägigen faunistischen und Reise- Literatur nach der
•anderen Seite hin, dass unser allbekanntes Insekt in Austra-
lien bis dahin ganz fehlte (vgl. a. a. 0. S. 57), während es
in Amerika von Neu-England bis nach Mexico, Honduras und
den Antillen, südlich vom Aequator aber nur im mittleren
Brasilien (Minas Geraes) eingeführt worden sei. Bei dem
hohen Interesse, welches sich an die geographische Verbrei-
tung der Insekten im Allgemeinen, ganz besonders aber an
diejenige eines so bekannten und nützlichen, wie es gerade
die Honigbiene ist, knüpft, musste eine derartige Untersuchung
und Feststellung unter allen Umständen erwünscht erscheinen,
selbst auf die Gefahr hin, bei einem ersten Versuch nur Man-
gelhaftes und Unvollständiges zu leisten; denn da eine Ueber-
sicht des bisher über den Gegenstand Bekannten vollständig
fehlte, durfte eine Zusammenstellung der in einer umfang-
reichen Literatur weit und breit zerstreuten Daten sich we-
nigstens Hoffnung machen, einen ersten Grund gelegt und zu
weiterer Verfolgung und Erl'orschung des Themas angeregt
zu haben.
Diese Hoffnung ist schon jetzt in sofern in Erfüllung ge-
gangen, als der Gegenstand verschiedenen Forschern Interesse
abgewonnen hat; durch die Mittheilungen derselben bin ich
schon nach der kurzen Frist von achtzehn Monaten in den
Stand gesetzt, mehrere in meiner oben genannten Schrift ge-
machten Angaben theils zu berichtigen, theils zu vervollstän-
digen. Die daselbst (S. 57) ausgesprochene Vermuthung,
dass die Honigbiene dem Festlande von Australien noch fehle,
war für ihre Zeit allerdings begründet, ist indess durch die
seitdem bewirkte Uebersiedelung mehrerer Bienenstöcke ver-
20
298
jährt. Der Jahrgang 1863 der Eichstädter Bienenzeitung bringt
uns nämlich die Notiz, dass die italienische Abart der Apis
mellilica (Ap. Ligustica Spin.) mit günstigem Erfolge nach
Süd-Australien (Melbourne) eingeführt sei und sich daselbst
als Honigsammlerin aul das Beste bewährt habe; sie ist da-
mit zu einem Gemeingut aller fünf Erdtheile geworden. —
Bei der Feststellung der Verbreitung unserer Honigbiene über
Süd-Amerika war ich theils auf die mündlichen Aussagen von
Reisenden, theils auf die Faunen und Reisebesciireibungen über
specielle Länder, in denen mau freilich nicht immer genügende
Auskunft über das Gewünschte findet, angewiesen; letztere
haben sich denn auch, wie aus dem Folgenden zu ersehen
ist, nicht durchweg als massgebend erwiesen, vielmehr zu
irrigen Annahmen Aulass gegeben. Was zunächst Columbien
anbetrifft, so versicherte mich zur Zeit der Abfassung meiner
Schrift Prof. Karsten, dass während seines Aufenthaltes da-
selbst (etwa bis zum J. 1854) die Honigbiene nicht vorhanden
gewesen sei (a. a. 0. S. 56). Nachträglich hat derselbe je-
doch durch einen in Puerto Cabello ansässigen Corresponden-
ten, den Apotheker Schmidt, in Erfahrung gebracht, dass die
Europäische Biene bald nach seinem (Karstens) Abgang von
Venezuela, also etwa in der Mitte der fünfziger Jahre dahin
übergesiedelt worden sei. Die Länge der seitdem verflossenen
Zeit und der Umstand, dass die Biene bereits vor dem Jahre
1855 in Honduras eingebürgert war, lässt auch mit ziemlicher
Sicherheit vermuthen, dass unser Insekt gegenwärtig bereits
über den grössten Theil Central- Amerika's verbreitet sei,
selbst wenn eine direkte Einführung daselbst nicht stattge-
funden haben sollte; die Nachrichten, welche wir über die
Avunderbar schnelle Verbreitung derselben in den Vereinigten
Staaten und auf den Antillen besitzen, geben dieser Annahme
wenigstens einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit. — Zu
der Annahme, dass die Honigbiene den La Plata-Staaten und
Chile fehlte, hatte mich der Umstand verleitet, dass sie we-
der in Ga^'s Fauna, noch von Burmeister erwähnt worden
ist. Ein Brief des letzteren, datirt Buenos Ayres, 7. Decbr.
18(J3, den ich hier wörtlich folgen lasse, widerlegte diese
Annahme als irrig:
Als Nachtrag zu meinem Briefe bin ich so frei, Ihnen
anzuzeigen, dass die Honigbiene seit ca. 15 Jahren*) in Bue-
nos Ayres introducirt ist und sich hier ganz ungemein ver-
mehrt. Ich habe dies in meiner Reise nicht erwähnt, weil
ich in Buenos Ayres nur vorübergehend mich aufhielt und
*) Nach den später folgenden Angaben würde sich nur ein Zeit-
raum von etwa 11 Jahren herausstellen. G.
299
das Thier in den meisten inneren Gegenden noch fehlt. In-
dessen war selbiges Geschöpf bereits in Mendoza, als ich mich
dort befand, aber nur bei zwei oder drei Personen, weiche
sie aus Chile bezogen hatten; es kam auch dort sehr gut
fort. Weder in Cordova, noch in Tucuman habe ich die
zahme Honigbiene gesehen; man hat dort nur wilden Honig,
namentlich von Wespen, der Lecheguana (Chartergus) und
der Caumaty (Poljbia scutellaris Fab. Sauss.) Bei Parana
erinnere ich mich nicht, die Honigbiene gesehen zu haben;
sie ist aber an der Ostseite von Entrerios am Uruguay be-
bereits ziemlich verbreitet, wie ich aus Martin de Maussy
(Confeder. Argent. II pag. 101) ersehe. Dieser Schriftsteller
giebt das Jahr 1857 als das ihrer Einführung von Monte-
video an und auch nach Buenos Ayres kam sie erst nach der
Vertreibung von Rosas (1852), wie man hier behauptet, oder
während seiner Diktatur, Dies ist Alles, was ich Ihnen über
den Gegenstand zu sagen habe; als introducirtes Geschöpf
habe ich die Honigbiene in meiner Reise mit Stillschweigen
übergangen."
Die Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz,
systematisch bearbeitet
von
Jl. r, MMeinewnann.
Zweite Abtheilung: Kleinschmetterlinge.
Band I. Heft I. Die Wickler.
Braunschweig 1863.
Angezeigt von Fr. Seliläg^er, Diakonus in Jena.
Bereits im vorigen Jahre ist diese Fortsetzung des Heine-
mann'schen Werkes erschienen, dessen erster Theil, die so-
genannten Grossschmetterlinge enthaltend, in unserer Zeitung
vom Jahre 1860 durch Herrn Dr. A. Speyer besprochen wor-
den ist. Durch den Zweck bedingt, den Sammler in den
Stand zu setzen, das Gesammelte leicht und siciier zu be-
stimmen, musste natürlicherweise Anlage und Einrichtung des
Werkes dieselbe bleiben. Mit rühmlich anzuerkennendem
Fleisse hat der Verfasser sich der mühevollen Arbeit unter-
20*
300
zogen, in analytischer Weise die zuvor durch genaue Angaben
der gefundenen ilerkmale begränzten Ghuppen- und sorgfältig
besciiriebenen Arten zu ordnen und dadurch das Bestimmen
derselben zu erleichtern. Wer sich jemals mit solchen Ar-
beiten bescliäftigt hat, dem kann es auch nicht unbekannt
geblieben sein, welche Schwierigkeiten dabei zu überwinden
sind, und man muss es daher dem Verfasser Dank wissen,
dass er diese Mühe nicht gescheut hat, wenn man auch wohl,
wie dies nicht anders möglich ist, einzelne Ausstellungen ma-
chen könnte.
In der Einleitung spricht der Verfasser über den Unter-
schied der Makro- und Mikrolepidoptern und er sucht diesen,
obschon ein solcher ihm durch ein dujchgreifendes Merkmal
noch nicht ausgemacht erscheint, im Rippeuverlaufe der Flü-
gel dennoch festzustellen und macht dann auf Spejer's bereits
in der Isis 1845 hervorgeliobenes und in der Anzeige des
ersten Theiles nochmals herausgestelltes, allerdings sehr wich-
tiges Merkmal aufmerksam, dass die Kaupen der Mikrolepi-
doptern in der Bildung der Bauchfüsse sich wesentlicii von
denen der Makrolepidoptern unterscheiden. Es verdient daher
dieses Merkmal von den Lepidopterologen eine weitere sorg-
fältige Beachtung und Untersuchung; denn es würde bei voll-
kommener Bestätigung allerdings ein entscheidendes Gewicht
in die Wagschale legen und die Trennung als eine in der
Natur wohl begründete ganz sicher herausstellen. Da bereits
Speyer sich hinreichend darüber ausgesprochen hat, so ver-
weise ich nur auf seine Auseinandersetzung in der entomol.
Ztg. J. 18ß0 p. 61 ff. Ueber die Stellung der Wickler nächst
den Makrolepidoptern, abweichend von der bis jetzt ange-
nommenen, lässt sich dem Verfasser kein Vorwurf machen.
Den Beschreibungen der einzelnen Arten lässt erst der
Verfasser p. 4 — 8 die allgemeine Charakteristik der Tortri-
cinen vorangehen, in welcher auf Alles, was zur Betrachtung
dargeboten wird, gehörige Rücksicht genommen ist, vorzüg-
lich nach Herrich-SchäfFer's und Lederer's Vorgange auf den
ßippenlauf der Flügel. Nach diesen Angaben berührt der
Verfasser noch die systematische Eintheilung mit Berücksich-
tigung der von den beiden oben genannten Lepidopterologen
vor ihm aufgestellten; denn von Treitschke lässt sich gar
nicht reden in dieser Beziehung, da seiner Aufstellung jede
systematische Begründung fehlt. Er schliesst sich im Ganzen
und mit vollem Rechte den Abtheilungen Lederer's an, ver-
wirft aber manche derselben, weil sie ihm entweder blos auf
unwesentlichen Merkmalen beruhen, oder auf solchen, die nur
dem männlichen Geschlechte zukommen, während die Weiber
,auf das Genauste mit anderen Gattungen zusammenstimmen.
301
Auch hat er zu den Wicklern mit Herrich -Schäffer die Ti-
neengattung Exapate gezogen, welche Lederer weglässt. So
lange darüber noch Schwanken herrscht, was man überhaupt
als entscheidende Merkmale anzusehen habe, was nicht; so
lange in dieser Beziehung die Subjectivität der Autoren noch
die Hauptstimme besitzt, lä^st sich auch im Allgemeinen über
die grössere oder geringere Zahl der Genera, welche ein Sy-
stematiker aufstellt, nicht rechten, wenigstens kein vollgültiger
Abschluss erzielen. Was kann es für Nutzen schaffen, wenn
man die sämmtlichen Wickler z. B. nur als ein Genus ansieht,
aber in diesem Genus alsdann eine Menge Untergattungen
aufstellt? Bleibt es zuletzt nicht dasselbe, wenn man diese
Untergattungen als Genera betraclitet? Der Verfasser hat
nur 10 Genera der Wickler aufgestellt, während bei Lederer
deren 26 zu finden sind , von welcher Zahl sich allerdings
mehrere ausscheiden, welche nichtdeutsche Arten enthalten.
Zählt man dagegen die Untergattungen zusammen, welche im
vorliegenden Werke wieder aufgestellt sind, so kommt nocli
eine grössere Zahl heraus als bei Lederer, auch wenn man
sogar dessen Untergattungen mitzählt. Doch darüber lässt
sich, wie gesagt, nicht rechten. Zum Beweise hierfür nur ein
Beispiel , das zunächst sich darbietende. Lederer stellt als
erstes Genus Rhacodia Hb., als zweites Teras Tr. auf und
giebt, da beide Genera sonst übereinstimmen, als Merkmal
für das erste Genus die am Vorderrande ausgenagten, unter
der Spitze mehr ausgeschweiften Vorderflügel an. Heinemann
zieht Beide in ein Genus zusammen, stellt aber zwei Unter-
gattungen mit denselben Merkmalen auf. Dem einen Autor
gilt also die Ausragung am Vorderrande der Vorderflügel als
unterscheidendes Genusmerkmal, während der Andere dies in
ihr nicht anerkennt.
Vor jedem einzelnen Genus erörtert der Verfasser die
Merkmale desselben sehr genau und ausführlich und giebt
auch, wo dies sich als nothwendig herausstellt, eine analyti-
sche Tabelle für die von ihm angenommenen Untergattungen.
Die Abweichungen, welche im Vergleich mit andern Systemen
hier stattfinden, werden geflissentlich angeführt und die Gründe
hervorgehoben, welche dazu bewogen haben. Dann folgt die
Aufstellung und Beschreibung der einzelnen Arten selbst mit kur-
zen überschriftlichen Diagnosen, wobei rühmlich anzuerkennen
ist, dass der Verfasser sich die dankenswerthe Mühe gegeben
hat, mit grösster Umsicht und Genauigkeit alles Einzelne be-
merklich zu machen, was zur Bestimmung jeder Art dienlich
ist. Die etwa vorkommenden Varietäten und Aberrationen
sind mit lobenswerthem Fleisse characterisirt; die vorhandenen
Abbildungen werden citirt und ich kann mich in dieser Be-
303
Ziehung nur dem anerkennenden Urtheile Speyer's über deü
ersten Band (entom. Ztg. 1860 p. 58) auch für diesen zwei-
ten anschliessen. Es ist in ihm eine umsichtige, tüchtige Ar-
beit geliefert, die nicht allein dem Anfänger, sondern auch
dem eri'ahrenerenLepidopterologen erspriessliche Dienste leistet.
Auf Einzelnlieiten hier einzugehen und etwa abweichende
Ansichten über diese und jene Art oder Varietät geltend ma-
chen zu wollen, — denn wer könnte in dieser Beziehung den
Ansprüchen Aller genügen! — halte ich für überflüssig um
so mehr, da hierdurch am Ende doch ein vollgültiger Ab-
schluss nicht erzielt würde. Gelegenheit dazu dürfte die aller-
dings mangelhafte Synonymik bieten, bei welcher sich mir
der eine Wunsch wenigstens lebhaft regte, dass von dem Ver-
fasser das W^erk des Autors citirt worden wäre, von dem
der Name der Art herrührt und wo sie unter diesem Namen
zuerst beschrieben ist. Ist auch hinter dem Namen der Art
der Autor genannt, so fehlt doch oft in der Synonymik das
Citat, wo dieser Name sich findet. Es hätte sich dies leicht
durch Lederer's treffliche Arbeit vervollständigen lassen, ohne
dass dadurch an Raum zu viel weggenommen worden wäre.
So steht z. B. bei Niveana F., also Fabricius als Autor; aber
es fehlt das Citat Fabr. E. S. No. 108; ferner Effractana Frl.;
dazu sollte angezogen sein Frölich Enum. No. 30 u. A. —
Wenn ferner diejenigen Werke nicht namhaft gemacht wor-
den sind, in denen neben Beschreibungen sich auch noch die
Abbildungen finden, wie Duponchel, so lässt sich dies daraus
entschuldigen, dass sie dem Verfasser vielleicht nicht zu Ge-
bote gestanden haben.
Auch was die Angabe der Fundorte und der ersten Stände
betrifft, so M-äre eine Erweiterung derselben wohl Avünschens-
werth; denn diese sind allerdings im Vergleiche mit den aus-
führlichen Beschreibungen der Schmetterlinge allzu dürftig
bedacht worden und könnten den Sammler leicht wieder in
Zweifel setzen oder auf Irrwege führen. Die Erscheinungs-
zeit ist oft gar nicht angegeben und bei einzelnen Arten finde
ich auch die Futterpflanzen nicht genannt, obschon dieselben
bereits bekannt geworden sind. Doch das sind immer nur
Nebensachen, die der Nützlichkeit des Buches keinen Abbruch
thun, und ich deute darauf hin, um dem geehrten Freunde
Veranlassung zu bieten, bei einer etwa nöthig werdenden
neuen Auflage diese Vervollständigung im Auge zu behalten,
da solche Angaben gerade für den Sammler von Wichtigkeit
sein dürften. Was endlich die Namen betrifft, welche der
Verfasser den einzelnen Arten beigelegt hat, so will mir nicht
recht klar werden, nach welchem Prinzip verfahren worden
ist. So wird, um nur ein Beispiel zu geben, Teras variegaua
303
mit V. versehen. Allein ich habe schon 1854 (entom. Ztg.
p. 54 ff.) nachgewiesen, dass die Variegana des Wiener Ver-
zeichnisses wie die des Fabricius keineswegs Abildgaardana
sein könne, sondern vielmehr mit der Posterana Hffegg. und
Ambiguana Tr. zusammenstimme. Es musste daher der Name
Abildgaardana für diese Art bleiben.
Auf besonders paginirten 39 Seiten folgen als Anhang
die analytischen Tabellen, zunächst die Tabelle der Gattun-
gen. Diese stützt sich in der Hauptsache auf den Rippen-
verlauf, was freilich für den Sammler, der bestimmen will,
seine missliche Seite hat, da derselbe olme Abschuppung der
Flügel mit solcher Genauigkeit, wie sie dazu nöthig ist, nicht
verfolgt werden kann. Wäre es möglich gewesen, äusserlich
sichtbare Merkmale anzugeben, was ich freilich nicht behaup-
ten kann, so wäre der Zweck des Buches sicher besser er-
reicht worden. Bei Aufstellung dieser Tabellen tritt nun auch,
M'as oben besprochen wurde, klar zu Tage, dass der Unter-
schied zwischen Gattung und Untergattung bis jetzt kein end-
gültig entschiedener ist; denn der Verfasser stellt hier nicht,
wie es folgerichtig nach dem in der Einleitung Erörterten
geschehen musste, eine Tabelle der Gattungen, dann eine be-
sondere noch für die Untergattungen auf, sondern er behan-
delt die Untergattungen grösstentheils als Gattungen und ver-
einfacht in dieser Weise die Arbeit. Wenn auch nicht alle
Untergattungen angezogen, so werden doch statt der aufge-
stellten 10 hier 27 Gattungen analysirt und demgemäss dann
auch die analytischen Tabellen der Arten behandelt. Gewiss
ist dies nur zu billigen; denn je weniger eine solche Tabelle
Arten enthält, desto leichter lässt sich die gesuchte Art her-
ausfinden und bestimmen. Auch hierauf hat der Verfasser
nicht geringen Fleiss verwendet und sich den Dank der Lepi-
dopterologen in würdiger Weise verdient. Möge daher das
Werk vielfach benutzt und so der Zweck des Verfassers er-
reicht werden!
304
Ergänzungen zu „Wilde's Pflanzen und Raupen
Deutschlands "
Jf, IVullselileg^el in Lenzburg.
(Fortsetzung.)
Hadena satura W. V. Raupe im Wipperthal auf nie-
dern Pflanzen, besonders Löwenzahn. Schmetterling noch im
September,
H. platinea Tr. Unter mehreren Arten Raupen, welche
ich im Mai 1862 unter Hippocrepis commota sammelte, fan-
den sich zwei mir unbekannte Exemplare. Sie genossen die
Blätter dieser Pflanze gerne, verwandelten sich Anfangs Juni
und schon Ende desselben Monats krochen zwei prächtige
platinea aus.
H. furva W. V. fliegt an den sonnigen Abhängen des
schweizerischen Jura schon im Juni und besucht vorzüglich
blumenreiche Plätze.
Phlogophora scita Hübner. Nach den mir bekann-
ten Angaben soll die Raupe dieser schönen Eule auf Viola,
Fragaria u. s. w. leben. Um Oftringen und Lenzburg suchte
ich sie jedoch vergebens auf diesen Pflanzen- dagegen fand
ich sie öfter im October und im Frühlinge auf Pteris aquilina
und erzog sie auch leicht damit.
Ph. meticulosa. Raupe im Herbst häufig auf Pteris
aquilina.
Hippa rectilinea Esper. Raupe im October auf Pte-
ris aquilina. Im Frühling nährte ich sie mit Anthriscus syl-
vestris.
Lithocampa lithorhiza Borkh. Nach Wilde fliegt
der Schmetterling im Juli und August. Um Oftringen und
Lenzburg eischeint er ganz frisch schon im März und April
an Baumstämmen. 1863 fand ich die Raupe schon im Mai
erwachsen. Es hat diese Eule demnach hier und wohl auch
anderwärts zwei Generationen.
Xylina oculata Grm. Schmetterling im Frühling an
den Blüthen von Salix caprea.
Cuculiia asteris W. V. Raupe auf Gnaphalium syl-
vaticum L. und Dahlien.
C. umbratica L. Raupe hier häufig auf Löwenzahn.
Schmetterling von April bis September.
C. campanulae Freyer. Herr Staatsanwalt Wilde
giebt den August als Erscheinungszeit der Raupe an. Hier
305
findet man sie schon im Juni und Juli, selten noch im Au-
gust. Die Eier weiden einzeln an die jungen Pflanzen von
Campanula rotundifolia gelegt und kriechen schon in 8 bis 10
Tagen aus.
C. lucifuga W. V. Raupe auf Löwenzahn, an welchen
der Schmetterling die Eier einzeln legt. Das Auskriechen der
Raupe erfolgt schon in 8 — 10 Tagen. Der Schmetterling er-
scheint hier bisweilen schon Ende April und seine Flugzeit
dauert bis Anfangs August.
C. lactucae W. V. Raupe auf Prenanthus purpurea
und Lactuca muralis.
C. santonici Hübn, Raupe im Juni und Juli auf Ma-
tricaria chamomilla. Ich fand sie zum ersten Mal 1859 und
dann in Mehrzalil 1863 in einem Garten auf dem Siidabhange
des aargauischen Jura. Sie scheint aber leider ausserordent-
lich von Ichneumonen verfolgt zu werden. Nur zwei Puppen
lieferten Schmetterlinge; aus den übrigen kamen Ichneumon
extensorius und luctatorius.
Herr Freyer hat die Puppe auf Tafel 357 seiner Beiträge
zur Schmetterlingskunde trefflich abgebildet.
Heliothis armigera Hübn. Schmetterling vom Mai
bis October im aargauischen Jura auf sonnigen Abhängen,
seltener im Wigger- und Aathal. Jährlich wenigstens zwei
Generationen.
H. peltigera W. V. Obschon das als Nahrungspflanze
bezeichnete Bilsenkraut hier äusserst selten ist, wird der
Schmetterling dennoch bisweilen gefunden, und zwar stets da,
wo Mais angebaut wird , weshalb ich dieses Gewächs als
Nahrungspflanze vermutlie.
Eriopus pteridis F. Der Schmetterling erscheint hier
noch im August.
Plusia circumflexa L. Um Oftringen und Lenzburg
in zwei Generationen; erste im Juni, zweite vom August bis
October.
Plusia bractea W. V. Raupe ausser den von mir
früher in dieser Zeitschrift bezeichneten Nahrungspflanzen noch
auf Crepis biennis.
Mania maura L. Raupe um Oftringen und Lenzburg
im Frühling nicht selten auf Taraxacum und andern niedern
krautartigen Gewächsen.
Toxocampa pastinum T r. Raupe im Frühling auf
Astragalus glycyphjllus.
306
Coleopterodes Philipp! *),
ein neues Geschlecht der Wanzen.
In den Gebüschen des nahe bei Santiago gelegenen Aus-
läufers der Cordilleren, welcher Cerro de S. Cristoval heisst,
findet man im Frühjahr ziemlich häufig ein kleines Insekt,
welches auf d^n ersten Anblick einem Rüsselkäferchen mit
dünnem langem Schnabel, etwa einem Anthonomus ähnelt.
Betrachtet man es aber genauer, so findet man, dass der ver-
meintliche Rüssel nichts M'eiter als die beiden viergliedrigen
Fühler ist, welche das Thierchen nebeneinander zu legen, vor
sich auszustrecken und etwas nach unten zu biegen pflegt,
Fühler, welche sogleich beweisen, dass das Thierchen eine
Wanze sein muss, während allerdings zwei ächte, gewölbte
Flügeldecken vorhanden sind, welche sich in einer geraden
Linie an einander schliessen, was bei den mir bekannten Wan-
zen nicht vorkommt. Auch ist die ganze Körperbedeckung
des Tliierchens so hart Avie bei einem Käfer.
Dies Insekt ist eine Linie lang, von birnförmiger Gestalt,
unten flach, oben massig gewölbt. — Der Kopf ist kaum so
lang wie breit; die kleinen halbkugeligen, ziemlich stark vor-
springenden Augen werden vom Vorderrand des Halsschildes
erreicht. Punktaugen kann ich nicht mit Sicherheit erkennen.
Die Spitze der Stirn ragt wenig weiter nach vorn, als die
Höcker, welche die Fühler tragen. Diese nehmen die halbe
Körperlänge ein, sind plump, im Allgemeinen walzenförmig
und ziemlich dicht mit kurzen, groben Borsten besetzt, welche
unter einem spitzen Winkel abgehn. Das erste Glied ist das
dickste, etwa I '/j mal so lang wie dick, nach der Basis etwas
verjüngt; das zweite ist etwas kürzer, aber kaum dünner;
das dritte ist merklich dünner, vollkommen Malzenförmig, so
lang wie die beiden ersten zusammengenommen; das vierte
ist Vg so lang wie das dritte und nach der stumpf abgerun-
deten Spitze hin etwas dicker als dasselbe.
Der Rüssel ist kurz, dreigliedrig und liegt in einer
Rinne mit stark vorstehenden Rändern. Das erste Glied ist
länger als die beiden folgenden zusammengenommen, und im
Verhältniss sehr dick; das zweite ist so lang wie das dritte,
aber weit dicker, und die beiden ersten sind mit kurzen Bor-
sten besetzt.
Das Hals Schild ist kaum länger als breit, hinten etwa
i% mal so breit wie vorn; der Vorderrand, der so breit ist
') xoXedniEQos ein Käfer, uSog die Gestalt.
307
■wie der Kopf, ist gradlinig, auch die Seitenränder sind ziem-
lich gradlinig; der Hinter rand bildet dagegen einen vorsprin-
genden Winkel von 80 — 90 Grad, dessen Schenkel etwas
coneav gebogen sind und verdeckt das Schildchen ganz. Die
Oberfläche ist sehr schwach gewölbt, hat in der Mitte einen
Längskiel und jederseits, etwa in der Mitte zwischen Kiel
und Rand, je eine erhabene Linie oder Seit.enkiel, der den
Hinterrand erreicht, aber nur zwei Drittheile der Länge ein-
nimmt.
Die Oberflügel sind ganz wie die Flügeldecken bei
einem Käfer beschaffen; sie berühren einander in der Mittel-
linie, sind hart, ohne Spur eines häutigen Theils an der Spitze,
von vorn nach hinten anfangs schwach, zuletzt stark gewölbt;
ebenso sind sie von einer Seite zur andern stark gewölbt.
Der Hinterleib wird von ihnen vollständig bedeckt. Ich kann
keine Unter flügel finden.
Die Beine sind ziemlich lang und haben nichts Ausge-
zeichnetes; sie sind ganz und gar mit kurzen Borsten bekleidet
und Schenkel und Schienen sind walzenförmig. Die Tarsen
sind halb so lang wie die Schienen und zweigliedrig; das
erste Glied ist so kurz, dass man sie auf den ersten Blick
für eingliedrig liält. Es sind zwei Klauen vorhanden, aber
ich sehe keine Haftlappen.
Die Sculptur der ganzen Oberseite besteht in ovalen
Grübchen, welche am Kopf kleiner, etM-as grösser auf dem
Halsschild, am grössten aber auf den Flügeldecken sind, wo
sie ziemlich unregelmässige Längsreihen bilden; die erhabenen
Zwischenräume bilden eine Art Netz. Die Färbung ist ein
gleichmässiges helles Braun; die Beine sind etwas dunkler,
die Augen beinahe schwarz.
Die einzige von mir bis jetzt aufgefundene Art dieses
Geschlechts findet man auf Büschen, namentlich auf Baccharis
linifolia und B. paniculata; ich nenne sie Coleopterodes fu-
scescens. Ihre Charaktere lassen sich folgender Massen kurz
zusammenfassen.
Coleopterodes Ph.
Corpus pyriforme, apterum. Frons parum producta. Oculi
semiglobosi, prominuli, prothoraci contigui, Ocelli nulli? An-
tennae crassae, corpus dimidium aequantes, cylindricae; arti-
culus primus crassior ; secundus bis tertiam partem primi
aequans, fere aeque crassus; tertius antecedentes duos aequans,
tenuior, cylindricus; quartus triente brevior, tertio parum
crassior, e cylindrico ovatus. Rostrum breve, in canali recon-
ditum, triarticulaturo, articulis duobus primis crassis. Protho-
rax subtrapeziformis, postice in angulum productus et scutel-
308
lum obtegens, subplanus, carinatus. Alae superiores formam
elytrorum exhibentes, linea mediana contiguae, convexae,
durae, abdomen subtus i)lanum omnino tegentes. Pedes satis
longi, simplices; femora cyJindrica; tarsi tibiam dimidiam
aequantep, biarticulati. arüculo primo minimo, biungulati.
Erklärung der Abbildung*), a. Coleopterodes fuscescens
Ph., in natürlicher Grösse; b. dasselbe Tliier vergrössert;
c. ebenso von der Seite gesebn, um die Wölbung des Körpers
zu zeigen; der Vorderfuss ist weggenommen; d, ein Fühlhorn,
stärker vergrössert; e. der Säugrüssel; die beiden Borsten und
die Muskeln derselben sind hervorgezogen; f. eine Schiene mit
ihrem Tarsus; g. ein Stück von der Flügeldecke, stark ver-
gröfesert und bei durchfallendem Lichte gesehn.
Vereinsangelegenheiten.
In der Sitzung am 24. März hatten die Mitglieder zwei
für den Verein schmerzliche Verluste zu beklagen. In der
Woche vorher war uns der Appellations-Gerichtsrath Herr
Dassel durch eine Lungenentzündung rasch und ganz uner-
wartet entrissen worden. Er hatte nach dem Tode des ersten
Rendanten des Vereins, Herrn DieckhofF, dessen Amt über-
nommen und es neun Jahre lang musterhaft verwaltet. Durch
seine steigenden Berufsgeschäfte, namentlich durch die damit
verbundenen amtlichen Reisen war er vor einem Jahre ver-
anlasst worden, die Rendantur abzugeben. Wir widmen ihm
ein dankbares Andenken.
Der Todesfall des Herrn Tollin in Madagascar, von dem
wir durch ein Schreiben des Herrn Cultus-Ministers v. Mühler
in Kenntniss gesetzt \A'urden, erscheint für unsre Wissenschaft
recht beklagenswerth. Es schien gegründete Hoffnung vor-
handen, durch diesen seit längerer Zeit in Südafrika mit Ge-
schick und Erfolg sammelnden erfahrnen Naturforscher,
der bereits vor etwa einem Jahre auf Madagascar zu sammeln
begonnen, über dies entomologisch so reich begabte und ver-
hältnissmässig so wenig explorirte Land besser ins Klare zu
kommen. In dem uns von Herrn Gericlitsrath Keferstein
freundlich mitgetheilten, im Jahrgange 1863 abgedruckten
Briefe sprach der Reisende noch die Ansicht ;ius, dass er das
Clima von Madagascar nicht für schädlicher halte als jedes
andre, und dennoch scheint es ihm ebenso verderblich gCAvor-
*) Wird nachgeliefert. Red.
309
den zu sein, wie seinem in jenem Briefe erwähnten englischen
Reisegefährten. Nach einer Anzeige des preussischen General-
Consuls in London ist Aussicht vorhanden, die vorhandene
Ausbeute des Verstorbenen für die Wissenschaft erhalten zu
sehen.
Als neues Mitglied wurde in den Verein aufgenommen:
Herr Dr. Ottmar Hof mann in Bodenwöhr in der
Oberpfalz.
In der Sitzung am 12. Mai wurde den auM'esenden Mit-
gliedern mitgetheilt, dass nach einer Mittheilung aus Peters-
burg unser dortiges Mitglied, der pensionirte K. Hofgärtner
Grey gestorben. In seiner früheren Stellung als Director
des Taurischen Wintergartens hatte er durch die von ihm
nach Sibirien, Tiflis u. s. w. ausgesandten Garten -Gehülfen
manche gute Gelegenheit gehabt und benutzt, viele Insecten
entlegener Districte, namentlich Coleoptera und Lepidoptera,
zu erhalten und der wissenschaltlichen Bearbeitung zugänglich
zu machen. Sein Freund' Bremer publicirte gemeinschaftlich
mit ihm eine Aufzählung ostasiatischer Lepidoptera. In den
letzten Jahren hatte Gre}^ den Ktiiserlichen Dienst verlassen
und sich auf eine ländliche Besitzung bei Petersburg zurück-
gezogen. Seine Insectensammlung hat er der Petersburger
entomologischen Gesellschaft vermacht.
Nach dem Vortrage der eingelaufenen Correspondenz
wurden der Versammlung zwei Bände Handzeichnungen un-
sers Mitgliedes, des Herrn Plötz in Greifswald vorgelegt,
welche auf 536 Blättern ebensoviele Arten Spanner enthalten.
Die anwesenden Lepidopterologen waren einstimmig darüber,
dass die von Herrn Plötz meist nach der Natur gezeichneten
und colorirten verschiedenen Stände der Spanner, so wie die
Nahrungspflanzen derselben mit einer Treue und Sauberkeit
ausgefülut sind, welche kaum übertrofFen werden kann. Diese
Meisterarbeit soll durch den Verein zur Ansicht, resp. wissen-
schaftlichen Benutzung an den Monographen der Mikrolepi-
dopteren, Herrn H. T. Stainton in Lewisham befördert werden.
Als neue Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen:
Herr K. Linck, K. Gouvernements-Beamter a. D. in
Ssamara,
- H. Simon, Inspector der Azienda assicuratrice
in Triest.
Schliesslich zeigte der Unterzeichnete an, dass er willens,
in einigen Tagen eine Reise anzutreten, welche sich wahr-
scheinlich auf einige Monate ausdehnen wird, und dass für
die Leitung der Vereins-Angelegenheiten in der Zwischenzeit
die erforderlichen Vorkehrungen getroffen sind.
Dr. C. A. Dohrn.
310
Intelligenz.
Wer von Graf Mannerheim's (erstem) Nachtrag zur Kä-
ferfauna der aleut. Inseln und der In«el Sitka (Mose. Bull.
XIX 1846) ein gut gelialtenes Exemplar abzulassen im Stande
ist, wird ersucht, unter Angabe des Preises der Redaction
davon Mittheilung zu machen.
Eine durchweg geordnete und bestimmte, sorgsam prä-
parirte und schön conservirte Sammlung Europäischer Käfer,
gegen 7000 Species enthaltend, mit zalilreichen Doubletten
ist zu verkaufen, Näheres zu erfahren beim Hofgäitner Mayer
im Neuen Garten bei Potsdam.
Wegen Todesfalls ist eine vorzüglich gut conservirte und
gänzlich aus completten Exemplaren bestehende Coleopteren-
Sammlung zu verkaufen. Dieselbe enthält in 43 grossen,
egalen Glaskasten und ca. 20 kleinern do. etwa 7000 Species.
Kaufpreis 400 Thaler.
Wegen des Näheren beliebe man sich an Frau Kastellan
f. Landgrebe in Cassel zu wenden.
Zu verkaufen:
Die Sammlung Europäischer Orthopteren (so wie einiger
exotischer) des verstorbenen Professor Yersin. Dieselbe be-
steht in 74 sauberen, mit Kork ausgelegten Kästen und etwa
5000 Exemplaren, wovon die Hälfte Doubletten. Die Samm-
lung ist äusserst sauber gehalten und mit grosser Sorgsamkeit
bestimmt und geordnet; Varietäten, Altersstufen und Exem-
plare der verschiedensten Fundorte sind vollständig vertreten.
Preis 700 Francs. Anfragen sind franco an Mr. Lund am
Mus6e d'histoire naturelle zu Geneve zu richten.
H. de Saussure.
311
Verlagswerke des Dr, Herrich-Schäffer in
Regensburg.
IVB. nie beistehenden Preise §^eiten nur bei direeter
Vorausbezahlung^ an denselben.
Hübner Sammlung Europ. Schmetterlinge. 790 illum. Kiipfer-
tafeln. 130 Thlr.
— Geschichte Europ. Schmetterlinge (Raupen), 449 ill. Kpftf.
75 Thlr.
— Sammlung exotischer Schmetterlinge, 491 Kpfrtf. und 2
Titel, mit Index. 80 Thlr.
— Zuträge zur Sammlung exotischer Schmetterlinge, 5 Bände
mit Text und 172 ill. Kupf. — Der Text allein. 30 Thlr.
— Verzeichniss bekannter Schmetterlinge. 1816. 1 Thlr.
— Systemat. alphab. Verzeiclmiss. 1822. 4 Sgr.
Herrich-Schäffer Systemat. Bearbeitung der Schmetterlinge
von Europa. Regensburg 1843 — 1855. Gross Quart. 6
Bände mit 636 illum. Kupfertaf. und 36 schwarzen Stein-
tafeln. 130 Thlr.
— Dasselbe Buch ohne die 636 illum. Kupfertaf. 12 Thlr.
Dasselbe auch noch ohne die 36 Steintaf. 9 Thlr.
— Derselbe Text ohne Band I und ohne alle Tafeln. 9 Thlr.
— Synonymia Lepidopterorum Europae 1856. l'/g Thlr.
— Nomenciator Entomol. Regensburg 1835. 1840. I. II.
1% Thlr.
— Lepidopterorum Exoticorum Species novae aut minus cog-
nitae. Diurna tab. 24. Nocturna tab. 96. 120 ill. Kupfer-
taf. mit 52 Seiten Text. 33 Thlr.
— Neue Schmetterlinge aus Europa und den angrenzenden
Ländern. Heft 1 — 3, mit 26 illum. Kupfertafeln und Text.
5 Thlr.
— Systemat. Verzeichniss der Schmetterlinge von Europa mit
Angabe des Vaterlandes und Preisen. 1802. 4 Sgr.
Correspondenzblatt des Zoologisch -mineralischen Vereines in
Regensburg. Jahrg. 1-17. 1847—1863. 8 Thlr.
Pränumeration für 1864, mit monatlicher frankirter Zusendung
unter Kreuzband. 1 Thlr.
Bei Friedr. Fleischer in Leipzig ist erschienen:
Linnaea Entomologica, Band 15 (Frey Omix, A. Dohrn
Emesa (Schluss), Suffrian südamer. Cryptocephalen)
22 Bogen, Preis 2 Thlr.
812
Bei W» Savy in Paris, Rue Hautefeuille No. 24, ist
erschienen:
Sistoire natiirelle des Lepidopteres,
Par MM. MjUCaSf
(Director des entom. Museums im Jardin des Plantes, Verfasser der
Explor. d'Algerie etc. etc.)
Das Werk ist in zwei, einzeln zu habende Bände getheilt,
•Lepidopteres d'Europe und Lep. Exotiques; jeder Band 80
Tafeln mit 400 nach der Natur ausgemalten Arten enthaltend,
gross Octav in Leinwand gebunden,
CeVa Rth.)
Inlialt :
Wocke: Beitrag zur Lepidopternfauna Norwegens. Hagen:
Phryganiden- Gehäuse. Suffrian: Synonym. Miscellaneen. R. A.
Philippi und Fr. Philippi: Beschreibung neuer Chilenischer Käfer.
H. Dohrn: Monograpliie der Dermapteren. Gerstäcker: Zur geo-
graph. Verbreitung der Honigbiene. Schläger: Lit?ratur (v. Heine-
mann Schraett.) Wullschlegel: Ergänzungen zu „Wilde's Pflanzen
und Raupen Deutschlands". Philippi: Coleopterodes, eine neue
Wanzengattung. Vercinsangelegenheiten. Intelligenz.
-»»3>3Ka©-<M«-
Eiitoiuologi^elie Zeitung*
herausgegeben
von dem
entoDiologisclien Vereine zu Stettin.
Redactioii" ^" Commission bei den Buchhandl.
„ . „^ ' V. E.S.Mittlerin Berlin n. Fr. Fleischer
C. A. Doorn, \ creins-Präsident. in Leipzig.
IVo. 10-12. 25. Jahrgang. Oct.-Dec. 1864.
Beschreibung einiger neuen Chilenischen Käfer
von
Dr. K. A. Philipiii und Friedi*. Pliili|t(»i.
(Schluss zu p. 284 d. Jahrg.)
41. Stigmodera laticoUis Ph.
St. elongato-oblonga, subdepressa, viridi-aenea, dense et
confuse punctata; piothorace antice parum angustato, me-
dio liaud impresso, lateribiis l'ortiter im presse; ely-
tris apice denticulatis flavis, utrimque vitta subliumerali, ante
medium abbreviata fasciisque duabus latis, per sutusam con-
junctis, prima pone medium sita, suluraeque limbo a teeunda
usque ad a])icem nigrocoeruleis. Longit. lOyj lin., latit. 4 lin.
Prope Puerto Montt lecta est.
Ist der St. cliiliensis Guer. auf den ersten Blick täu-
schend ähnlich, namentlicli zeigen die Flügeldecken dieselbe
Sculptur, Färbung und Zeichnung, doch ist die Zälmelung des
Randes an der Spitze etwas verschieden, indem diese nicht
schräg von innen nach aussen und hinten abgestutzt und mit
zw^ei längeren Dornen bewati'net ist; die Zähnchen werden
nach hinten allmälig länger und stehen dann zugleich entfern-
ter. Vielleicht ist dies individuell , aber das Halsschild ist
weit breiter, namentlich vorn, daher nicht so trapezförmig
und die Seitenränder weit weniger nach vorn convergirend;
in der Mitte ist keine Vertiefung, aber die Vertiefung dicht an
den Seitenrändern ist w^eit stärker und die Ränder selbst
dicker.
21
314
42. Stigmodera chry sochlora Ph.
St. glabriuscula; capite prothoraceque grosse piinctatis,
viridi-cupreis; hoc medio longitudinaliter sulcalo; eljtris viridi
aureis, ad suturam et marginem cupieis, quinquecostatis; su-
tura costisque elevatis; eosta prima perbrevi; interstitiis dense
et grosse punctatis; parte inferiore corporis tenuiter punctata,
cuprea, splendidissima. — Long. V'/j ÜQ-, latit. 3 lin.
Habitat prope Valparaiso.
Von den Kindern des Herrn Ad. Möller gelangen, welche
mir diese prachtvolle Art für das Museum überlassen haben.
Der Kopf ist vorn nur sehr massig vorgezogen, platt, in der
Mitte schwach vertieft, mit dichten, ziemlich grossen, vertief-
ten Punkten, deren Zwischenräume Längsrunzeln bilden, dicht
flaumhaarig. Die Oberlippe ist nicht punctirt, durch eine
Querfurche gelheilt, der Basaltheil dunkel violett, der End-
theil ausgeschnitten, durch eine breite Längsfurche getheilt,
prachtvoll goldgrün. Die Oberkiefer sind goldgrün, aussen
grob punctirt, die Palpen schwarz, das Endglied der Maxillar-
palpen cylindrisch. Von den Fühlern sind nur die fünf ersten
Glieder vorhanden; das erste Glied ist keulenförmig, kupfer-
roth, die folgenden sind metallisch violett, das zweite ist klein,
das dritte doppelt so lang, nur wenig gegen die Spitze ver-
dickt, das vierte und fünfte sind verkehrt dreieckig, so dass
die Säge also mit dem vierten Gliede beginnt. — Das Bais-
se hild ist ziemlich gewölbt, von oben gesehen trapezförmig,
hinten doppelt gebuclitet, an den Seiten schmal gerandet, sehr
grob punctirt, mit breiter Längsfurche in der Mitte, goldgrün
mit kupferrothem Schimmer; nur wenn man sehr scharf zu-
sieht, erkennt man, dass es aufrecht stehende Härchen trägt.
i)as Schildchen ist klein, versenkt und hat eine Längsgrube.
Die Flügeldecken sind bedeutend breiter als das Halsschild,
erreichen ihre grösste Breite in zwei Dritteln ihrer Länge und
verschmälern sich dann allmälig; ihr Rand ist nicht gezäh-
nelt. Die erste Rippe nimmt nur den vierten Theil der Länge
ein, läuft schlag und verbindet sich mit der erhabenen Naht;
die drei folgenden sind etwas gebogen; die zweite und dritte
reichen beinah bis zur Spitze, wo sie sich vereinigen; auch
die fünfte reicht bis zur Spitze, verläuft aber parallel mit
dem Seitenrand und verbindet sich in einiger Entfernung vom
Vorderrand mit der vierten; diese reicht nicht so weit nach
hinten, Mie die andern. Diese fünf Rippen sind schmal und
stark erhaben, alle Zwischenräume sind ziemlich gleich breit
und dicht punctirt. Der Seitenrand ist hinter der Schulter
nur sehr wenig abwärts gebogen und dann sehr schwach aus-
geschweift. Auch auf den Flügeldecken erkennt man, wenn
315
man recht scharf zusieht, aufrecht stehende kurze Härchen.
— Die Unterseite und die Beine — mit Ausnahme der
vier letzten Tarseuglieder — sind kupferroth, prachtvoll glän-
zend; der Bauch ist mit feinen, wenig auffallenden, w^eissen
Härchen, die Beine mit längeren weissen Haaren bekleidet.
Die vier letzten Tarsenglieder sind metallisch violett. An
den vorderen Beinen sind die ersten vier Tarsenglieder gleich
lang, aber an den Hinterbeinen ist das erste Tarsenglied fast
so lang wie die beiden folgenden zusammengenommen.
43. Z e m i n a s t e n o 1 o m a P h.
Z. oblonga, parallela, aenea, hirsuta, grosse punctata;
prothorace antice modice angustato, postice medio ante mar-
ginem profunde impresso et in angulis posticis profunde foreo-
lato; parte antica marginis lateralis flava; elytrorum
interstitio secundo valde elevato et costa maiginali flavis;
Costa penultima margini valde approximata, in parte
postica flavo maculata, parte centrali prosterni flava. Long.
6 lin., latit. 1^/^ lin.
Ex itinere ad Illapel specimen attulit orn. Landbeck.
Das Halsschild hat fast genau dieselbe Gestalt, Sculptur
und Färbung wie bei Z. eribricollis F. et G., nur ist die Längs-
furche, welche bei dieser Art sehr auffallend ist und bis zum
Vorderrand verläuft, bei der unserigen weniger deutlich und
die Seitenländer derselben sind nur im vorderen Diittheil,
nicht in der ganzen Länge, blassgelb. Bei Z. eribricollis ist
die Randrippe der Flügeldecke glatt, von der vorhergehen-
den durch eine schmale Furche getrennt, beide sind blass-
gelb und vereinigen sich hinten; bei unserer Art ist die Rand-
rippe punctirt, durch eine breite, tief punctirte Furche von
der vorhergehenden getrennt, nur in drei Viertheilen der
Länge gelb, aber die vorhergehende Rippe ist im hintern
Viertel blassgelb gefleckt. Die Härchen, welche diese Art
44. Mastogenius sulcicollis Ph.
M. obscure aeneus, dense punctulatus; capite profunde
foveolato; prothorace transverso, parallelo, medio lon-
gitrorsum sulcato, elytris inaequalibus, postice rotundatis.
Long. 2'/3 lin.
Habitat prope Santiago.
Durch Zufall beim Spalten eines trockenen Zweiges er-
halten. — Der Kopf ist gröber punctirt als bei M. parallelus
Sol., sein Grübchen länger, aber nicht so tief. Die Fühler
sind ebenfalls lang und scheint die Länge der Fühler ein gutes
generisches Kennzeichen. Das Halsschild ist ebenfalls gröber
21*
316
punctirt und hat eine andre Gestalt; betrachtet man es von
oben, so sind seine Seiten, wenn auch etwas gekrümmt, doch
im Ganzen parallel und nur vorn einwärts gebogen, während
dasselbe bei M. parallelus im vorderen Viertel bedeutend brei-
ter als am Hinterrand ist und dort jederseits einen deutlichen
"Winkel zeigt. Auch fehlt dem M. parallelus die Längsfurche.
Beide Arten haben einen glatten Hinterrand. Das Scliildchen
i.st noch spitzer als bei der Solier'schen Art. Den Flügel-
decken unserer neuen Art fehlt der quere Eindruck dicht
hinter dem Vorderrand, den ich bei M. parallelus sehe, wo-
gegen sie hinten vor der Spitze einen gemeinscliaftlichen run-
den Eindruck haben, der der andern Art fehlt. Beide sind
mit feinen greisen Härchen bekleidet und hat Lacordaire wohl
ein abgeriebenes Exemplar vor Augen gehabt, wenn er be-
hauptet, der Käfer sei kahl.
45. Streptocerus eustictus Ph.
Str. ater, capite sicut prothorax punctis grossis, cupreo
splendidis ornato; elytris subopacis, atris; corpore subtus pul-
cherrime cupreo splendente; tibiis posticis quadridentatis. Lon-
git. ll'/a liQ-5 iatit. prothor. 4y4 lin., eljtror. 5 lin.
In subandiuis prov. Colchaguae specimen unicum invenit
orn. Landbeck.
Grösse und Gestalt sind durciiaus wie bei Str. Dejeani,
aber Kopf- und Halsschild sind mit weit grösseren, prachtvoll
kupferrothen Punkten verziert, wogegen die Flügeldecken
beinah matt und rein schwarz sind und jedes broncefarbenen
Glanzes entbehren. Auf dem Halsschild bleibt kaum eine
Stelle von Punkten frei und scheint dasselbe etwas stärker
gewölbt, ohne die flache Vertiefung, welche Str. Dejeani in
der Mitte zeigt. Die Unterseite ist sehr viel glänzender als
bei dieser Art und spielt prachtvoll in violett, stahlblau und
kupferroth, wozu auf Vorderbrust auch goldgelb kommt. Die
Zähne der Vorderscliienen sind abgerundet, nicht spitz wie
bei Str. Dejeani, und die Hinterschienen haben vier Zähne,
die stärker, aber ebenfalls stumpf sind.
46, Aphodius.angustus Ph.
A. angustus, parallelus, niger; capite rugoso-punctato;
prothorace grosse et distanter punctato, postice medio longi-
trorsum sulcato, antice utrimque juxta marginem transverse
sulcato; el^'tris profunde punctato sulcatis, iuterstitiis angustis,
laevigatis; pedibus rufis. Long, l'/'j lin., latit. '/j lin.
Sub lapidibus, in terra, nunquam in stercore.
Diese Art ist von A. chilensis Sol. verschieden, oder diese
Art müsste ganz schlecht und falsch beschrieben sein. —
317
Der Kopf ist grob punctirt, beinalie runzelig, und das Epistom
80 tief ausgesclinitten, wie bei A. Derbesis; ich sehe keinen
Stirnhöcker. Das Halsschild ist weitläuftig und grob punc-
tirt, gröber als bei A. Derbesis; es hat in dem liintern Theil
in der Mitte eine tiefe, breite, von einer Reihe grober Punkte
gebildete, sehr auffallende Längsfurche; jederseits neben dem
Vorderrand eine tiefe Querfurche und daliinter noch eine oder
zwei abgekürzte, weniger deutliche Querfurchen. A, chilensis
dagegen soll das Halsschild subtiliter punctulatum, feiner
punctirt als A. Derbesis und mit einem kreisrunden Grüb-
chen in dem vordem Winkel versehen haben, während keine
Rede von einer Längsfurche ist. Auch die Abbildung zeigt
feine Pünktchen auf dem Halsschild, keine Spur von Längs-
furche, und wenn man ihr trauen dürfte, so wäre das Hals-
schild vorn breiter als hinten. — Grösse, allgemeine Gestalt
und Sculptur der Flügeldecken etc. sind bei beiden Arten
dieselben.
47. Brachy sternus major Ph.
Br. obscure viridis, rufo-ciliatus et hirsutus; capite grosse
punctato, parte antica clypei rufa; prothorace grosse punctato,
medio sulcato; corpore subtus pedibusque omnino rufis, meso-
sterno vix producto. Long, ll^s ü"-) latit. proth. fere 6 lin.;
elytrorum 6 lin.
Wir hatten diese Art bisher für eine Varietät von B.
prasinus Guer. (fälschlich Br. viridis von Solier und Lacor-
daire genannt) gehalten , allein es ist eine scharf unterschie-
dene Art. Die Gestalt, die aufgerichteten, rothen, auf den
Flügeldecken in Reihen gestellten Haare etc. sind dieselben,
aber die Grösse ist bedeutender, die Punctirung von Kopf
und Halsschild sehr viel gröber, das Grün weit dunkler; es
ist nicht der ganze clypeus braunroth, sondern nur die vor-
dere Hälfte; die Beine sind ganz und gar braunroth und die
hintern Schenkel haben keine Spur von Grün; der Steiss ist
schön grün mit deutlicherem Grübchen und, was das Wesent-
lichste ist, das Mittelbrustbein ragt lange nicht so weit nach
vorn hervor. — Das vorliegende Exemplar hat an den Füssen
eine gespaltene Klaue.
48. Brachysternus obscurus Ph.
Br. supra obscure viridis, fulvo-hirsutus; clypeo coiico-
lore; capite prothoraceque dense et rugoso puuctatis; elytris
seriato-punctatis et rugosis; pygidio viridi metallico, dense
albo hirsuto; pedibus omnino cupreis. — Longit. 9y2 lin.
Ich habe diesen Käfer bisher für eine Varietät von Br.
viridis auct. gehalten, er scheint mir aber doch specifisch
318
verschieden. Die Figur des Catoclastus Chevrolati Sol.
Gay T. 6 fig. 12 stellt unsern Käfer so gut dar, dass ich fast
glauben möchte, sie sei nach demselben gemacht, wogegen
die Beschreibung freilich mit unserm Käfer nicht stimmt, aber
sie stimmt auch nicht mit der Abbildung, welche z. B. die
Vordertibien zweizähnig zeigt, die nach der Beschreibung
drei Zähne haben sollen; ebenso soll das labium apice vix
emarginatum sein; die Figur 12b zeigt aber eine recht stark
ausgebuchtete Unterlippe. Da sich nach Solier dieser Cato-
clastus in „verschiedenen Theilen Chiles'-' finden soll und mir
dennoch in zehn Jahren nicht vorgekommen ist, so mag wohl
obige Vermuthung um so mehr entschuldigt sein. — Bei mei-
nem Br. obscurus ist der Rand des cljpeus sehr stark aufge-
worfen. Das sechste Fühlerglied ist kurz. Der Seitenrand
der Flügeldecken ist vorn weit stärker verbreitert, horizontal,
fast lamellenartig vorgezogen und goldgrün. Das Pygidium
ist oben weit dichter behaart, ebenfalls an der Spitze bärtig.
Die Unterseite der Vorderbrust ist punctirt, flach, die Seiten-
kante daher schärfer; die Schenkel, namentlich die Hinter-
schenkel sind schmäler und scheinen auch länger zu sein.
Der Vorsprung der Mittelbrust ist klein, aber deutlich; die
Klauen sind ungleich, die äussere schwach gespalten.
49. Brach ysternus olivaceus Ph.
Br. supra olivaceo-viridis, subtus cupreus; pedibus omnino
testaceis; elytris transversim rugulosis, dorso glabris (?); py-
gidio parce piloso, rufo-fusco, haud metallico. — Longit. 8 lin.,
latit. 4% lin.
Auch dieser Käfer scheint mir als Species von Br. viridis
gesondert werden zu müssen. Der Kopf hat die Gestalt wie
bei diesem und ist eben so dicht, aber feiner punctirt; der
clypeus ist beim rj^ ganz grün, beim $ vorn röthlich. Das
Halsschild ist schwächer punctirt, glänzender; die Längsfurche
ist sehr deutlich, die seitlichen Eindrücke sind schwächer.
Die Flügeldecken sind etwas kürzer, die Punktreihen undeut-
licher, dagegen die Querrunzeln stärker entwickelt. Halsschild
und Flügeldecken sind stark gewimpert, aber die Oberfläche
der Flügeldecken bei allen sieben Exemplaren, die vor mir
liegen, kahl, was schwerlich Folge von Abreibung ist. Das
Pygidium ist sehr verschieden, kürzer, nicht metallisch
grün, sondern hellbraun, schwach behaart und fehlt nament-
lich im obern Theil die dichte, weisse, anliegende Behaarung,
die bei Br. viridis so auffallend ist; dabei ist es schwach con-
vex, ohne Spur von Vertiefung. Die Unterseite des Körpers
ist ebenfalls rothbraun, mit sciiwachem Metallglanz und mit
gelblichen Härchen bekleidet. Die Beine sind hellgelb, bald
319
ohne Metallglanz, bald goldig oder kupferroth schimmernd.
Beim Weibchen sind Schenkel und Schienen kürzer und dicker
als beim Männchen. Die äussere Klaue ist in beiden Ge-
schlechtern gespalten. Der Vorsprung des Mittelbrustbeines
ist sehr deutlich.
50. Brachysternus? chloris Ph.
Er. supra laete viridis; clypeo antice fulvo; capite ru-
goso-punctulato; prothorace lateribus dense, dorso sparsim
punctulato, nitido, medio longitrorsum sulcato; elytris seriatim
punctatis; subtus sterno longe hirsuto; abdomine nigro, pilis
appressis albis sparsim vestito; pygidis et extremitate anali
lutescentibus; antennis rufis, pedibus pallide testaeeis. — Lon-
git. 8V2 lin., latit. 4% lin.
Prope S. Fernando invenit orn. Dr. Gleim.
Ich habe vier Männchen und zwei Weibchen untersuchen
können. Der Clypeus ist lang vorgezogen, abgerundet, mit
massig aufgeworfenem, braunem Rande, flach, nicht convex,
gelblich, nicht braun, welche Farbe allmälig in die schöne
grüne Färbung des Kopfes und der übrigen Oberseite über-
geht. Die Punctirung des Kopfes ist weit gröber als bei
Brachysternus viridis. Ein gewimperter schmaler Streifen
zieht sich in das grosse, schwarze, lebhafte Auge hinein. Die
Fühler sind lOgliedrig; das erste Glied ist dick, keulenförmig,
das zweite beinah kugelig; beide sind nach hinten stark ge-
wimpert, bräunlich gelb; das dritte, vierte, fünfte und sechste
sind cylindrisch und gleich lang, wie bei Tribostethus.
Das siebente klein und quer; die Fühlerkeule ist gross, beim
,^ fast so lang wie die 7 vorhergehenden Glieder zusammen.
Das letzte Glied der Maxillarpalpen ist länglich, aussen mit
einer Grube. Das Kinn ist vorn gerundet, nicht in einen tra-
pezförmigen, ausgerandeten Lappen vorgezogen, al6o wie bei
Tribostethus. — Das Halsschild ist an den Seiten etwas wink-
lig, hinten doppelt gebuchtet, in der Mitte mit einer ziemlich
breiten, aber seichten Furche versehen, im Centrum schwach,
nach den Rändern hin dicht punctirt, glatt und glänzend.
Das dreieckige, ziemlich spitze Schildchen ist bald grün, bald
braungelb. Die P'lügeldecken sind ziemlich kurz und hinten
etwas verbreitert; sie zeigen eingestochene, in Reihen ge-
stellte Punkte und ausserdem einzelne Punkte in deren Zwi-
schenräumen, sind also nicht so glatt wie bei Brachysternus
viridis, noch so rauh wie bei Aulacopalpus elegans. Das Py-
gidium ist am Grunde ziemlich dicht mit weisslichen, anlie-
genden Härchen bekleidet, nach der Spitze hin fast kahl und
gelblich. Die hellbraune Brust ist dicht mit gelblichweissen,
langen Haaren bekleidet und zeigt keinen Vorsprung der Mit-
320
telbrust zwischen den Mittelbeinen. Der Hinterleib ist ka-
stanienbraun, bis auf das letzte Segment, welches gelblich ist.
Die Beine sind gelblich und fast ganz wie bei Bracliysternus
gebildet; bei keinem Exemplar sind die Schenkel grün, aber
die Vorderschienen sind bisweilen auf der Aussenseite schwärz-
lich; sie haben drei spitze, schwarze Zähnchen. Das erste
Glied der Tarsen ist nicht viel länger als das zweite, das
letzte Glied hat am Grunde einen Zahn, wie Brachysternus
und Aulacopalpus, bei Tribostethus castaneus fehlt derselbe.
Die Klauen sind ungleich und ist die äussere schwach ge-
spalten, wie bei Tr. ciliatus Sol.
Zu welchem Genus soll man diese Art bringen? Die
Beschaflfenheit der Klauen entfernt dieselbe (ebenso wie Tr.
ciliatus Sol.) von Tribostethus; der Umstand, dass das Mittel-
l'iustbein keinen Vorsprung zeigt von Brachysternus, die ge-
spaltene äussere Klaue von Aulacopalpus.
51. Tribostethus?? virens Ph.
Tr.? capite grosse punctato, antice flavescente, postice
virescente, margine fusco; prothorace punctato, viridi-aureo,
margine laterali flavescente et forca impressa nigrescente no-
tato; scutello cupreo, ciliis prothoracis oblecto; elytris viri-
dibus, rufo et aureo micantibus, seriatim punctatis, brevibus,
subtruncatis, postice dilatatis; autenuis palpisque rutis; corpore
subtus longe hirsuto, pedibusque pallide testaceis. — Longit.
7y3 lin., lat. prothor. 3 lin., elytr. 4^^ lin.
Prope S. Fernando legimus unicum specimen, feminam.
Das Epistom ist durch eine deutliche Naht abgesetzt,
fast halbkreisförmig, mit aufgeworfenem Rande; die Ober-
lippe ist klein, nach hinten geneigt, wie bei Tribostethes.
Das Kinn ist el.er abgestutzt als ausgerandet, breiter als bei
Tr. castaneus, aber fast ebenso breit wie bei Tr. ciliatus.
Die Labialpalpen sind sehr klein. Die Maxillarpalpen
sehr gross; das letzte Glied fast anderthalb mal so lang
wie die vorhergehenden, mit einer tiefen Furche, die fast die
ganze Länge des Gliedes einnimmt (bei Tr. ciliatus und ca-
staneus ist die Furche nur halb so lang). Das erste Glied
der Fühler ist sehr dick, das zweite quer, das dritte cylin-
drisch, lang; das 4te und 5te cylindrisch, aber kurz, das 6te
verkehrt kegelförmig, breiter als lang, das 7te ebenfalls brei-
ter als lang, mit einem nach vorn gerichteten Zahn; das 8te,
9te und lOte bilden die Blätterkeule. Das Halsschild ist hin-
ten fast zweimal so breit wie vorn, doppelt gebuclitet, die
Seitenränder sind in der Mitte etwas winklig wie bei Aula-
copalpus. Die Flügeldecken sind nach hinten stärker ver-
breitert, kürzer, mehr abgestutzt als bei Tribostethus und
321
überhaupt bei irgend einer chilenischen Rutelide, und haben
am Rande einen dünnen, häutigen Saum. Die Mittelbrust hat
kein vorspringendes Brustbein, sondern eher eine Vertiefung
Aorn, zwischen den mittleren Hüften, hinten springt es nur
wenig vor und ist in der Mitte gefurcht. Dies Alles ist wie
bei Tribostethus. Die Zähne der Vorderschienen sind weit
kürzer und stumpfer, etwa wie bei Amblyterus variabilis F.
Ph. Die Tarsen sind eben so lang und schlank und die
Klauen ebenfalls ungleich, die äussern dicker, län-
ger, am Ende gespalten, während Tribostethus ungespal-
tene Klauen hat. Wir glauben jetzt, dass diese Art und
Ambljterus variabilis zusammenzustellen sind und wegen der
gespaltenen Klaue nach den angenommenen Principien ein
eigenes Genus bilden.
51b. Tribostethus ciliatus? Blanch. Blanchard
hat diesen Käfer bei Gay bist. Chil. V p. 89 beschrieben und
T. 16 fig. 8 abgebildet, allein Beschreibung und Abbildung
stimmen durchaus niclit überein. Nach der Beschreibung ist
nämlich der Käfer 6 Linien lang und 3% Lin. breit, während
die Linie, welche die Grösse der P'igur anzeigen soll, 8'/3
Linien lang ist, und misst man mit dem Zirkel, das Verhält-
niss der Breite zur Länge, so findet man, dass diese 2y^ mal
so gross wie die Breite ist, der abgebildete Käfer ist also
weit schlanker als der beschriebene. Eben so wenig passt
die Färbung. Ich vermuthe, dass die Abbildung den Tr. ca-
staneus Curtis vorstellt. Tr. ciliatus Blanch. soll in den
Prov. Santiago, Concepcion und im Araukanerland vorkommen,
wäre demnach ziemlich gemein. Ich besitze einen Käfer in
mehrfachen Exemplaren, auf welchen Grösse und Beschrei-
bung des Tr. ciliatus Sol. sehr gut passt, allein alle Exem-
plare haben an allen Tarsen die eine Klaue gespalten,
während bei Tribostethus wie bei Aulacopalpus beide Klauen
nicht getheilt sind. Sollte Blanchard dieses übersehen haben?
Giebt es aber in Chile einen Tr. ciliatus mit lauter ungespal-
tenen Klauen, so muss er selten sein und ist mir in den 12
Jahren, die ich nun bereits in Chile zubringe, noch nicht
zu Gesicht gekommen.
53. Tribostethus cupreus Ph.
Tr. rufo-castaneus; capite prothoraceque rubro- cupreis,
hoc antice valde arcuato, convexo, dilatato, angulis anticis
valde prominentibus; elytris punctato-striatis; pedibus rubris,
robustis, femoribus latis. Longit. S'/j lin., latit. prothoracis
3% lin., elytrorum 4V2 ün.
Unicum specimen, feminam, cum Tr. castaneo mixtum
in eollectione inveni.
322
Dieser Käfer ist dem Tr, castaneus Curtis auf den er-
sten Blick sehr ähnlich und damit zu verwechseln, hat na-
mentlich auch auf dem Halsschild eine seichte Längsfurche
und jederseits ein schwaches Grübchen, allein Kopf- und Hals-
schild sind nicht mit broncegrünem Anflug versehen, sondern
kupferroth, und letzteres ist breiter stärker gewölbt, sein
Vorderrand ist weit mehr ausgeschnitten und die vordem
Winkel treten sehr stark hervor. Endlich sind die Beine weit
dicker und plumper und namentlich die Hinterschenkel wohl
doppelt so breit als bei Tr. castaneus. Alle diese Abwei-
chungen sind schwerlich als blosser Geschlechtsunterschied
aufzufassen. ;
53. Aulacopalpus? angustus Ph.
Au. punctatus, laete viridis; clypei semi circularis
margine parum reflexo; prothorace angusto; pectore elevato,
fcubcarinato; pygidio subnudo, aureo-viridi. — Longit. 7'/2 ün.,
latit. B'/j lin. '
Ich besitze ein einziges Männchen. Dasselbe ist auf den
ersten Blick mit Aulacop. elegans zu verwechseln, allein die
Gestalt ist schmaler; der clypeus ist verschieden, fast genau
halbkreisförmig; das Halsschild schmaler, die Winkel in der
Mitte der Seiten deutlicher, aber nicht so weit nach aussen
vortretend und die hintere Hälfte des Randes schräger, daher
die Winkel am Grunde spitzer. Auch die Flügeldecken sind
schmaler. Die Sculptur und Färbung ist fast genau wie bei
der erwähnten Art, nur sind die Seiten des Prothorax und
der umgebogene Rand gelb. Das Pygidium ist im untern
Theil fast ganz nackt, prachtvoll metallisch grün. Die Unter-
seite ist kastanienbraun, schwächer behaart, in der Mitte fast
kahl; die des Kopfes gelb. Mittelbrust und Hinterbrust sind
weit stärker erhaben, was, zusammengehalten mit den übrigen
Verschiedenheiten, wohl keine individuelle und zufällige Ab-
weichung ist. Der Kiel der Mittelbrust tritt nicht so stark
hervor wie bei Brachysternus, aber es ist doch ein Vorsprung.
Die Beine sind wie bei Au. elegans beschaffen, die Schenkel
vielleicht etwas schmäler, aber die gros sere Klaue ist ge-
spalten. Wäre es nicht am gescheutesten, Brachysternus
und Aulacopalpus wieder zu vereinigen?
54. Liogenys grandis Ph.
L. elongatus, postice vix dilatatus, castaneus; capitis mar-
gine antico bidentato, valde reflexo; tergo prothoracis
latiore quam longo, ad latera haud foveolato. — Longit.
8 lin., latit. protiioracis 3, elytrorum 4 lin.
Illapel, Santa Rosa.
323
Ich habe fünf Exemplare vor mir; das kleinste misst
6y3 Linien, das grösste 8 Linien, während L. Gay anus Blaneh.
nur 4 — 5 Lin. gross wird. Wesentlich verschieden ist die
Gestalt des Halsschildes, welches bei L. grandis auffallend
breiter als lang ist, so dass der Umriss des Körpers selir ver-
schieden erscheint. Die beiden Zähne an der Spitze des Cly-
peus sind weit länger und weit stärker in die Höhe gebogen;
die Punkte der Flügeldecken etwas feiner und dichter. Auch
die Tarsen der Mittelbeine sind beim Männchen etwas ver-
breitert.
55. Diaphylla luctuosa Ph.
D. atra, hispida; pilis elytrorum rarioribus, sparsis; an-
tennis, palpis tarsisque castaneo rufis. Long. 7 lin., latit. pro-
thor. 3 lin., elytror. 4 lin.
Wir besitzen im Museum ein Exemplar aus Valdivia. —
Der Kopf ist oben sehr grob und dicht punctirt und runzelig,
mit langen, braunen, abstehenden Haaren bekleidet. Die Au-
gen sind platt und zeigen unter der Lupe keine Facetten, so
dass sie glatt erscheinen. Die Naht zwischen Stirn und Epi-
stom ist sehr deutlich, doppelt geschwungen. Dieses ist bei-
nahe trapezförmig; seine Seitenränder sind ausgebuchtet, der
Vorderrand gradlinig, die Vorderwinkel abgerundet, der Rand
stark aufgeworfen. Die Oberlippe ist vorstehend und abge-
stutzt. — Die Fühler sind zehngliedrig; die sechs letzten
Glieder bilden eine schmale, lange Keule, die aussen mit ein-
zelnen langen Haaren besetzt und länger als die vorherge-
henden Glieder zusammengenommen ist. Das Knie ist kaum
vorn ausgerandet und eher abgestutzt zu nennen. Das letzte
Glied der Maxillarpalpen ist länglich eiförmig. Mandibeln
und Maxillen kann ich olme Zergliederung nicht erkennen
und diese mag ich bei dem einzigen Exemplar nicht vorneh-
men. Das Halsschild iet anderthalb mal so lang wie breit,
vorn grade abgestutzt, hinten bogenförmig, doppelt so breit
wie vorn; die Seiten sind ziemlich stark vortretend, gerundet,
aber vor dem vordem Winkel etwas eingezogen, so dass
dieser sehr markirt ist. Die Oberfläche ist grob punktirt und
aus jedem Punkt entspringt ein langes, graues Haar. Das
Schildchen ist ziemlich gross, länger als breit und hat gebo-
gene Seitenränder. Die Flügeldecken zeigen einen vorsprin-
genden Schulterhöcker; ihr Seitenrand ist in der ersten Hälfte
nach unten umgeschlagen und auswärts gebogen, in der hin-
tern Hälfte grade und sehr wenig umgebogen, und in dieser
Gegend sind die im Ganzen schwach gewölbten Flügeldecken
fast eben. Die Oberfläche zeigt seichte Längsfurchen und
zahlreiche Querrunzeln; sie trägt ebenfalls lange, aufgerichtete
334
Haare, aber diese stehen einzeln und entfernter als auf Kopf
und Halsschild. Der Steiss fällt senkrecht ab; sein oberer
Theil ist gerunzelt und lang behaart, sein unterer Theil kahl,
mit einer seichten longitudinalen Vertiefung, welche nach den
von Erichson angegebenen Geschlechtsunterschieden das Weib-,
eben bezeichnet. Die Unterseite des Körpers ist dicht mit
fuchsrothen Haaren bekleidet. Das vierte Hinterleibssegment
ist doppelt so lang wie das vorhergehende. Schenkel und
Schienen, namentlich der Hinterbeine, sind stark und dick,
die Tarsen lang und dünn. Die Vorderschienen haben nur
zwei Zähne. Die Klauen sind gleich gross, breit, tief gespal-
ten, mit einem Zahn am Grunde.
56. Maypa opaca Ph.
M. elongata, fusca, opaca; capite et prothorace laxe pun-
ctatis, foveolis duabus ad basin hujus valde conspicuis; elytris
punctatis, subrugosis, substriatis; pygidio haud punctato; an-
tennis rufis, pedibus fuscis. Longit. 5 lin.; latit. fere 2% lin.
Prope Corral inventa est V.
Der schmale Körper und die Sculptur stimmen ziemlich
mit M. punctata Sol. überein, allein diese Art ist weit kleiner
(nur Sy^ Lin. lang), auch ist sie atro viridis, während diese
neue Art rein braun ist. Die Punkte auf dem Halsschild sind
nicht stärker als die auf dem Kopf; die Flügeldecken zeigen
eher schwache Längsleisten als Querrunzeln und ihre Puncti-
rung ist ziemlich unregelmässig, so dass man selten regel-
mässige Reihen erkennen kann. Die Unterseite der Brust
zeigt zerstreute Punkte, die unter der Lupe als eingedrückte
Kreise erscheinen. Die Ringe des Hinterleibes haben jeder-
seits eine Querreihe anliegender Borsten, die nach der Mitte
hin kürzer werden und ganz verschwinden. Die Ränder der
Flügeldecken sind gewimpert. Die Fühler haben eine dreiglie-
drige Keule.
57. Maypa cuprea Ph.
M. oblonga, angusta, rufo-cuprea, unicolor; capite, pro-
thorace elytris laxe punctulatis, his punctato -striatis, inter-
stitiis planis.
Valdivia, rara.
Die Oberlippe ist sehr tief ausgeschnitten; der clypeus
gerandet, in der Mitte mit einer schwachen Erhöhung; die
winklige Naht, welche ihn von der Stirn trennt, ist sehr deut-
lich, aber nicht so vertieft wie bei M. rufcola. Das Hals-
schild ist eben, mit zwei seichten Vertiefungen am Grunde,
der Mitte jeder Flügeldecke gegenüber. Der an der Naht
gelegene Punktstreifen der Flügeldecken wird im hintern Drit-
325
was bei M. rufcola nicht der
Fall ist; die Zwischenräume sind eben, nicht erhaben wie bei
M. rufeola, nicht gerunzelt wie bei M. punctata.
58. Listronyx obscura Ph.
L. obscure aenea; capite thoraceque punctatis, cupreo
micantibus, eljtris punctatis, subsulcatis; antennis rufis; cor-
pore subtus pedibusque obscuris. Longit. fere 5 lin.; latit.
2% lin.
Corral, aestate 18^yg2 unica $ reperta est.
Die ganze Oberseite des Käfers ist dicht und ziemlich
fein punctirt. Der Kopf ist ziemlich flach , der Rand des
Kopfschildes halbkreisförmig, erhaben; eine vertiefte, winke-
lige Linie zwischen den Augen. Auch das Schildchen ist
punctirt. Die Flügeldecken sind sehr schwach gefurcht, nur
die Furche unmittelbar an der Naht ist im hintern Drittheil
fhrer Länge sehr auffallend und tief. Auch die Unterseite
des Körpers ist punctirt, der Hinterleib am wenigsten. Die
Fühlerkeule besteht nur aus drei kurzen Blättern; sie ist roth-
braun und ebenso die Vorderbeine; die folgenden Beine sind
dunkler braun; die Klauen gekämmt etc. — Von L. testacea
und Faminei aus der Magellans- Strasse, die das Museum in
diesen Tagen bekommen hat, sogleich durch die dunkle Fär-
bung zu unterscheiden, abgesehen von der verschiedenen
Sculptur etc. Auffallend ist es, dass die Punktirung und Strei-
fung der Flügeldecken, die tiefe Furche neben der Naht, der
Eindruck auf dem Kopf, der clypeus u. s. w. genau wie bei
Maypa viridis sind.
59. Sericoides nitida Ph.
S. omnino fusco-cuprea, violaceo nitens; thorace punctu-
lato, laevissimo; eljtris punctatis, substriatis, rugosis, rugis
haud punctatis; pygidio laevissimo, vix punctulato; antennis,
pedibusque anticis cupreo rufis. Long. 5 lin.; latit. maxima
in parte posteriore elytrorum ä'/j ün.
Corral, aestate iS^y^i i«arem accepi.
Die Gestalt ist fast ganz wie bei der vorigen Art und
nicht wie bei S. chilensis in der Kupfertafel bei Gay. Der
stark kupferglänzende Kopf ist punctirt, hat die gewöhnliche,
im stumpfen Winkel gebrochene Querlinie, die bis zu den
Augen reicht und einen aufgeworfenen Vorderrand. Die Füh-
ler sind ganz wie bei Gay T. 17. 7b, (welche Figur Lacor-
daire wohl mit Unrecht für einen Fühler von Listronyx er-
kläit), nur ist das erste Glied auffallend dick an seinem Ende;
das vierte hat au seiner Basis den rückwärts laufenden Dorn,
der meines Erachtens ein gutes Kennzeichen zur Unterschei-
326
düng von Sericoides und Maypa abgiebt, und die fünf Blätter
der Fühlerkeule sind fast zweimal so lang wie ihr Stiel. Die
Farbe der Fühler ist braunroth. Das Halsschild ist fein punc-
tirt, aber glatt, stark glänzend; es zeigt jederseits nah am
Rand in der Mitte der Länge desselben ein rundes Grübehen;
dahinter ist am ßand eine grössere Vertiefung, welche bewirkt,
dass derselbe sciiarf abgesetzt erscheint; der Hinterrand ist
ebenfalls scharf abgesetzt, etwas erhaben und dicht vor dem-
selben, vor der Mitte jeder Flügeldecke ist eine dreieckige
Vertiefung. Die Flügeldecken sind punctirt und scheinen auch
gefurcht, bei näherer Betrachtung sieht man breite, unregel-
mässige Querrunzeln, die frei von Punkten und stark glän-
zend sind. Erst im abschüssigen hintern Theil derselben be-
merkt man neben der Naht eine tiefe, kurze Furche. Es
bleibt ein Theil vom Pygidium unbedeckt, der glatt und glän-
zend und erst bei starker Vergrösserung fein runzelig punc-
tirt erscheint; es hat keinen Kiel. Die Unterseite des Leibes
ist punctirt; Hinterbrust und Bauch zeigen grünen, metalli-
schen Schimmer, während die Oberseite mehr in Kupferroth
und auf den Flügeldecken in Violett schillert. Die Füsse zei-
gen nichts besonders, die Klauen sind schlank, nicht gekämmt.
S. nitida steht in der Grösse zwischen S. glacialis F. und S.
chilensis Blanch., welche letztere wir noch nicht gesehen haben;
erstere hat ein runzeliges Halsschild, letztere ein runzeliges,
gekieltes Pygidium.
60. Cratoscelis canicapilla Ph.
Cr. nigra; elytris rubris; pilis omnibus, etiam capitis,
canis. Longit. vix 4 lin.
Habitat prope Valparaiso.
Diese Art unterscheidet sich leicht durch die greise, ja
bisweilen fast ganz weisse Behaarung; selbst die wimperarti-
gen Haare an den Seiten des Kopfes sind weiss, die bei allen
andern Arten schwarz sind.
Für die gemeinste Art bei Santiago halte ich Cr. plana
Blanch., wegen der blassen Behaarung „pallide pilosa", allein
dieselbe hat eine Furche auf dem Halsschild, während Cr.
plana durch die V\^orte prothorace medio profunde ca-
rinato bezeichnet wird. Unter carina versteht man indess,
soviel ich weiss, eine Erhöhung, eine Kante, und diese kann
doch nicht tief genannt werden. Ich vermuthe daher, es ist
für carinato vielmehr sulcato zu lesen, und dasselbe gilt für
die Diagnosen von Cr. villosa und Cr. Gayana, zwei Ar-
ten, welche ich übrigens nicht im Stande bin, nach Blanchard''s
Diagnosen und Beschreibungen von Cr. plana zu unterscheiden.
327
61. Thinobatis intermedia Ph.
Th. nigra; capite et prothorace grosse punctalis; elytris
punetato-stiiatis, interstitiis punetulatis; elytris tarsisque rufis;
iemoiibus tibiisque nigris. Longit. 2^2 lin.
Habitat in prov. Valdivia.
Ich bemerke, dass Solier bei Gay vergessen hat, die
Dimensionen von Tli. minuta und Th. rufipes So), anzugeben;
erstere ist knapp zwei Linien lang, der Käfer, welchen ich
für Th. rufipes halte, ist 3 Linien lang. Gegenwärtige Art
hält in der Grösse die Mitte zwischen beiden; sie ist gröber
punctiit als Th. minuta Sol. und hat ebenfalls an den Seiten
der Flügeldecken feine Härchen wie Th. rufipes, aber ihre
Schienen sind ebenso schwarz oder vielmehr dunkelbraun wie
ihre Schenkel.
62. Nyctopetus niger Phil Germ.*}.
„N. niger, subopacus, oblongo-parallelus glaber; capite
punctulato, punctis anticis majoribus; prothorace brevi, vaide
transverso, antice angustato, postice parallelo; angulis
posticis acutis, tergo sublaevigato, tenuiter et laxe punctulato;
elytris prothorace parum latioribus, parallelis,
punctis subseriatis, minutis, ad latera majoribus impressis,
antice in medio longitrorsum elevatis atque planatis, ad apicem
parum distincte declivibus; utroque elytro carina longitudinali
fere obliqua postice nulla, extus abrupta punctisque magnis
seriatis plus minusve confluentibus impressa, et partis dor-
salis elevatae marginem lateralem efibrmante notato; corpore
subtus tenuiter et laxe punctulato. Long. 5 lin., lat. %y^ lin."
Patria: Andes Prov. Santiago.
Der Kiel oder vielmehr die Kante der Flügeldecken wie-
derholt sich bei mehreren Arten, ebenso die Punctirung; charac-
teristisch ist besonders die Gestalt, das Halsschild, welches
so breit wie die Flügeldecken ist und die parallelen Seiten-
ränder der letztern.
63. Nyctopetus laticollis Ph.
N. ater, oblongus; capite et prothoiace dense punctatis;
protliorace transverso, subquadrato, utrinque ad ba.'-in
foveola profunda impresso; elytris thoracem latitudine
vix ac ne vix quidem superantibus, undique dense et grosse
punctatis, subcarinatis; marginibus lateralibus subparallelis.
Longit. fere 5 lin., laut. %^/i^ lin.
Ex andibus prov. Colchagua specimen accepimus.
') Annales de la Universidad de Santiago 1855 p. 397.
328
Länglich eiförmig, kohlschwarz, ziemlich glanzlos. Der
Kopf ist vorn sehr dicht, oben weitläuftig punctiit. Die
Punkte des Halsschildes sind fein und stehen weitläuftig; die
Gestalt desselben ist sehr auiFalleud , vorn fast so breit wie
hinten; die Seitenränder laufen hinten in zwei Drittheilen ihrer
Länge parallel und so, dass die hintern Winkel beinahe reciite
sind; dicht vor dem Hinterrand, der Mitte jeder Flügeldecke
gegenüber, ist ein kleines, ziemlich tieles Quergrübchen, auch
ist die Andeutung einer Läugsfurche vorhanden, die hinten,
dicht vor dem Kande, ein Grübchen erzeugt. Die Flügel-
decken haben ziemlich die Gestalt wie bei N. niger, indem
sie kaum breiter als das Halsschild sind und beinahe paral-
lele Seitenränder haben; sie sind ebenfalls dicht und grob
punktirt und die Punkte bilden z. Th, Reihen, so dass eine
Andeutung von Streifen entsteht; der Kiel oder die Kante in
der Mitte ist ebenfalls sehr sichtlich, wenn auch nur schwach
angedeutet und dasselbe gilt von dem Kiel neben den Seiten-
rändern; in den vertieften Punkten entspringt je ein weisses
Härchen. Der umgeschlagene Theil der Flügeldecken ist
etwas runzelig. Fühler und Beine sind kolilschwarz. Der
vordere Vorsprung der Mittelbrust ist sehr klein und wenig
hervortretend.
64. Nyctopetus parvus Ph.
N. ater, ohlongus parum nitens; capite prothoraceque
punctatis; prothorace antice sat lato, angulis posticis acutius-
culis; elytris tiiorace vix latioribus, subseriatim punctatis,
carina obsoleta; marginibus subparallelis; antennis pedibusque
nigris. Long. Sy, lin.; latit. fere 2 lin.
Patria: Corral in Prov. Valdivia.
Die längliche Gestalt, das breite Halsschild, die schmalen
Flügeldecken sind wie bei den beiden vorhergehenden Arten.
Der Kopf ist, wie gewöhnlich, oben sehr schwach, unten sehr
stark punctirt und zeigt die gewöhnlichen beiden Längsgiüb-
chen. Das Halsschild ist sehr schwach punctirt und verhält-
nissmässig breit; seine Seitenländer sind vorn sehr stark ge-
bogen, hinten aber beinahe gradlinig und parallel, so dass
die Winkel am Grunde beinahe rechte sind; sie laufen aber
doch in ein kurzes Spitzchen aus. Die Flügeldecken sind
wenig breiter als das Halsschild, mit beinahe parallelen Rän-
dern, weitläuftig und grob punctirt und bilden die Punkte
z. Th. Reihen, so dass eine schwache Andeutung von Rippen
entsteht; aus jedem vertielten Punkt entspringt ein Härchen.
Der Kiel oder Kante, die bei den vorigen Arten sehr deut-
lich ist, ist hier kaum angedeutet; dasselbe gilt von der Rand-
kante. Der umgeschlagene Theil ist schwach runzelig. Unten
329
ist der ganze Körper fein punctirt. Die Mittelbrust hat vorn
gar keinen merklichen Vorsprung. Fühler und Beine sind
braunschwarz. — Von N. niger und laticollis durch mindere
Grösse und fast ganz fehlende Längskante verschieden, von
N. tenebrioides durch die schwarzen Beine, mindere Grösse etc.
65. Nyctopetus carbonarius Ph.
N. niger, ovatus, opacus, punctulatus; prothorace brevi,
valde transverso, trapeziformi; elytris prothorace latioribus,
punctis subseriatis, ad latera majoribus; utroque carina lon-
gitudinali subobliqua po&tice obliterata extus abrupta et punctis
magnis seriatis saepe confluentibus impressa notato. Longit.
5 lin.; latit. 3 lin.
Habit. - ?
Die eiförmige Gestalt des Körpers, das Halsschild, wel-
ches auffallend schmaler als die Flügeldecken und vorn sehr
verschmälert ist, erinnern an N. maculipennis, während die
schwarze Färbung, die Kahlheit und die Sculptur der Flügel-
decken genau wie bei N. niger ist. Der Kopf ist vorn dicht
und grob, oben fein punctirt. Die Seiten des Halsschildes
sind viel schwächer gebogen als bei N, maculipennis, beinah
gradlinig", ^o dass dasselbe auffallend trapezförmig ist. Die
eingestochenen Punkte desselben sind etwas gröber als bei
IS', niger und etwas feiner als bei der folgenden Art und ste-
hen ziemlich weitläuftig. Die Flügeldecken kommen im Um-
riss mit maculipennis überein, allein die schräge Kante, welche
den flachen Mitteltheil von dem abschüssigen Seitentheil trennt,
ist sogar noch etwas stärker entwickelt als bei N. niger, sonst
ist die Sculptur ganz Mie bei dieser Art. Die Unterseite des
Körpers ist punctirt, etwas lunzelig und spärlich behaart.
Auch die Oberseite der Flügeldecken zeigt kleine Härchen,
die aus den eingestochenen Punkten entspringen. Fühler und
Beine sind kohlschwarz. Die Mittelbrust hat vorn keinen
merklichen Vorsprung.
66. Nyctopetus rubripes Ph.
N. ovatus, niger; prothorace valde transverso, antice
multo angustiore, dense punctato: elytris castaneis, prothorace
multo latioribus, margine laterali armatis, punctatis, versus
suturam substriatis, medio carinatis; femoribus et basi tibia-
rum rubris. Longit. 5 lin.; latit. prothoracis 2 lin., elytrorum
3 lin.
Habit, in subandinis et andinis prov. Santiago.
Der Kopf ist kohlschwarz, dicht und fein punctirt, ebenso
das Halsschild, doch ist dasselbe ziemlich glänzend. Es ist
fast zweimal so breit wie lang, vorn schmal mit ziemlich
22
330
vorspringenden Winkeln, an den Seiten gebogen, so dass die
hintern Winkel beinahe rechte sind. Die Flügeldecken .sind
weit breiter als das Halsschild, eiförmig, mit gebogenen Sei-
tenrändern; sie zeigen denselben Kiel, wie N. niger und car-
bonarius, und sind ebenso punctirt, aber in dem Raum zwi-
schen Kiel und Naht stehen die Punkte in ziemlich regel-
mässigen Reihen und manchmal auch so an den Seiten, na-
mentlich hinten; ihre Farbe ist kastanienbraun und sie sind
ebenfalls mit weissen Härclien besetzt. Die Unterseite des
Körpers ist sehr fein punctirt. Die Schenkel und Schienen,
bisweilen auch die Tarsen find auffallend braunroth, in andern
Fällen ist das Knie, die untere Hälfte der Schienen und der
Tarsus schwärzlich. Fühler und Palpen sind schwarz. Die
Mittelbrust hat vorn einen deutlichen, senkrechten, wenn auch
nicht grossen Vorsprung. Die Gestalt des Körpers, nament-
lich das kurze, vorn verschmälerte Halsschild und die breiten,
eiförmigen Flügeldecken sind wie bei N. maculipennis und N.
carbonarius; ersterer unterscheidet sich aber leicht durch seine
starke Behaarung und den kaum angedeuteten Kiel der Flü-
geldecken, letzterer durch grade Seiten des Halsschildes,
weitläufige Punctirung desselben, schwarze Beine; N. tene-
brioides, der auch rothe Beine hat, ist durch die Körpergestalt
sehr abweichend.
67. Nyctopetus carinatus Pli.
N. ovatus, ater, convexus; capite prothoraceque lenuiter
punctatis, nitidis; eljtris exquisite carinatis, in utroque latere
concavo-declivibus, haud punctatis, rugoso-foveolatis, foveolis
albo-pubescentibus. Longit. 6 lin.; latit. S'/j ün-
Habitat in andibus prov. Colchagua.
Von der Seite gesehen erscheint der Körper stärker ge-
wölbt als bei den andern Arten und nach vorn und hinten
gleichmässig abschüssig. Der Kopf ist fein — aber gleich-
massig und dicht punctirt, und dieselbe Punctirung findet sich
auf dem Halsschild, ohne dem Glanz desselben Eintrag zu
thun. Dasselbe ist schmaler als die Flügeldecken, vorn schma-
ler als hinten, an den Seiten massig gebogen, aber die Winkel
am Grunde sind nicht auflfallend spitz, indem der Seitenrand,
bevor er den Hinterrand erreicht, sich einbiegt und beinahe
der Mittellinie parallel verläuft; die Oberfiäche ist ohne be-
merkliche Eindrücke. Der Umriss der Flügeldecken ist breit
eiförmig und ihre Seitenränder sind stark gekrümmt; ihre
Sculptur ist sehr ausgezeichnet. Die Längskante in der Mitte
ist stärker ausgeprägt als bei allen andern Arten und der
abschüssige Theil der Flügeldecken — wenn man den Käfer
von vorn oder hinten betrachtet — auffallend concav; dicht
331
über dem Seitenrand ist eine zweite scharfe Rippe oder Kante,
aber es sind keine vertieften Punkte, keine Längsrippen vor-
handen und statt deren flache Grübchen, in denen weissliche
Härchen stehen. Der umgeschh\gene Theil ist quer gerunzelt.
Die Unterseite des Leibes ist ziemlich grob punctirt und zeigt
zwischen den Punkten schwache Runzeln. Der vordere Vor-
sprung der Mittelbrust ist sehr auffallend und nach vorn ver-
längert. Fühler und Beine sind tief schwarz.
68. Nyctopetus nitidus Ph.
N. ovato-oblongus, niger, sat nitidus; punctis prothoracis
sparsis, parum conspieuis; angulis basalibus ejus peracutis;
eljtris modice convexis, punctatis et rugulosis, utroque bico-
stato; cosiis acutis, una in medio elytro, altera ante margi-
nem lateralem. Longit. 5'/4 lin. ; latit. 3 lin.
Occurrit in andibus prov. Colchaguae.
Der Kopf ist ziemlich stark punctirt, besonders vorn,
und zeigt jederseits ein Längsgrübchen. Das Halsschild ist
vorn bedeutend schmaler als hinten, die Seitenränder sind
wenig gekrümmt, vor dem hintern Winkel schwach concav,
an der Basis doppelt gebuchtet, so dass die beiden hintern
Winkel sehr spitz werden. Die Flügeldecken sind etwas
breiter als das Halsschild, massig gewölbt und zeigen zwei
scharfe Rippen, eine, die dem Kiel der andern Arten entspricht
und eine zweite dicht neben dem Seitenrand, Ausserdem ist
noch eine flache Längsrippe zwischen diesen beiden, so wie
zwischen der ersten und der Naht sichtbar. Vertiefte Punkte,
die oft zu Grübchen ^\ erden und aus denen je ein weisses
Härchen entspringt, und flache Querrunzeln zwischen densel-
ben vervollständigen die Seulptur. Der untere Theil der
Flügeldecken zeigt entfernte Querrunzeln und lange Grübchen
dazwischen. Die Unterseite des Körpers ist punctirt. Der
vordere Vorsprung der Mittelbrust tritt sehr -wenig hervor,
wenn man überhaupt einen solchen annehmen Avill. Die Schen-
kel sind kastanienbraun; Schienen und Füsse dunkel roth-
braun.
69. Geoborus pilosus Ph.
G. ater, pilosulus; prothoracc bicostato, lateribus longe
hirsuto et ciliato; elytiis rugoso-punctatis, haud costatis, mar-
gine laterali valde explanatis. Longit. 6^^ hn.; latit. prothor.
3 lin., elytrorum 3% ü"«
Habit, in prov. Copiapo in floribus.
Der Kopf ist grob und weitläuftig punctirt und mit gelb-
lichen Härchen bekleidet; die Oberlippe beinahe borstig. Das
Halsschild ist zweimal so breit wie lang, vorn tief ausge-
22*
332
schnitten, mit sehr stark vorspringenden Seitenlappen, an den
Seiten erst fast rechtwinklig nach aussen gerichtet, dann aber
parallel; die hintern Winkel sind spitz. Die Oberfläche ist
grob punctirt und in der Mitte verlaufen zwei breite,
abgerundete Längsrippen , die vor dem Vorder- und Hinter-
rand allmälig aufhören. Der Vorderrand ist dicht mit gold-
gelben Härchen gewimpert, die Seiten und namentlich die
Seitenränder mit längeren, weichen, gelblichen Härclien dicht
besetzt. Das Schildchen ist an der Spitze sehr glänzend und
daselbst glatt, nicht punctirt. Die Flügeldecken sind wenig
breiter als das Halsschild, ziemlich flach, hinten ziemlich spitz
zulaufend, mit gekrümmten Seitenrändern, die sehr auflfallend,
fast lamellenartig verbreitert sind, namentlich im vorderen
Drittiieil; eine erhabene, sehr auffallende Längsfalte auf der
Schulter hört bald auf. Sonst ist die Oberfläche grob und
runzelig punctirt, ohne Rippen, aber mit einer Art breiter
Furchen, die schräg von der Schulter nach der Endspitze ver-
laufen und durch regelmässigere Stellung der Punkte und
feine Härchen entstehen; am vorliegenden Exemplar sind
mehrere derselben mit gelbem Blüthenstaub dicht bedeckt, so
dass die Flügeldecken dadurch gelb liniirt erscheinen. Die
Unterseite ist fein punctirt und dicht mit ziemlich langen,
feinen Härchen bekleidet. Ebenso tragen die schwarzen Beine
lange, feine Härchen, Der nach hinten gerichtete Vorsprung
der Vorder brüst ist länger und spitzer als bei G. costatus.
70. Psectrascelis? rugicollis Ph.
Ps. nigra, opaca; capite rugoso-punctato, profunde trans-
versim sulcato; prothorace parum transverso, postice et antice
aeque lato, dorso longilrorsum multirugoso, marginibus late-
ralibus supra reflexis; ehtris punctatis, glabriusculis, utroque
lineis duabus elevatis sculpto; antennis gracilibus; pedibus
utrinque aeque hirsutis. Longit. SYj lin.; latit. prothoracis 3
lin., elytrorum A}/., lin.
Habit, in andibus prov. Santiago.
Der Kopf zeigt eine tiefe Querfurche, welche den clypeus
begränzt und ist sehr grob punctirt; die Zwischeniäume zwi-
schen den Punkten stehen runzelig hervor. Der Prothorax
ist anderthalb mal so breit wie lang, hinten nicht breiter als
vorn; die Seitenränder sind schwach gebogen, etwas in die
Höhe geschlagen. Die Sculptur besteht aus zahlreichen Run-
zeln, von denen eine genau in der Mittellinie verläuft; zu bei-
den Seiten verlaufen die Runzeln schräg von vorn nach innen
und hinten, dann folgen parallele Runzeln und gegen die Rän-
der hin laufen feine Runzeln schräg nach aussen und hinten.
Ausserdem bemerkt man eingestochene Punkte. Die Flügel-
333
decken sind von derselben Gestalt wie bei den übrigen Arten,
vorn so breit wie das Halsschild, aber bald so erweitert, dass
sie zusammen eine eiförmige Gestalt haben; sie sind fein
punctirt und die beiden Rippen einer jeden so schmal, dass
man sie füglicii blos erhabene Linien nennen darf. Der Kör-
per ist auf der untern Seite punclirt und flaumhaarig. Die
Fühler sind dünner als bei den andern Arten und auch das
letzte Palpenglied ist dünner. Soll man also diesen Käfer
zu Cerostena bringen? Dies Genus unterscheidet sich nach
Solier bei Gaj durch vier Kennzeichen von Psectrascelis :
1) durch dünnere Fühler, 2) durch grössere Dünne des letz-
ten Gliedes der Maxillartaster, 3) durch behaarten Körper,
4) dadurch, dass der Körper an der Basis der Flügeldecken
nicht eingezogen ist. Die drei ersten Kennzeichen treffen zu,
letzteres nicht.
71. Callyntra laticollis Ph,
C. nigra, ovata, inflata; capite rugoso; prothorace antice
valde dilatato, rugis validis flexuosis et plicis duabus majo-
ribus sculpto; eljtris thoracem latitudine aequantibus, costis
longitudinalibus tribus, secunda majore, nodulosa, suturae ma-
gis quam margini approximata, tertia interrupta; carina mar-
ginali nodulosa usque ad apicem continuata; margine suturali
valde elevato; antennis pedibusque rufis. Longit. 9% ^i^o
latit. 5% lin.
Ex andibus prov. centralium.
Das Halsschild hat eine sehr auffallende Gestalt. Es ver-
breitert sich nämlich vorn jederseits stärker nach aussen als
bei allen andern Arten und bildet gleichsam einen eckigen
Lappen und zieht sich dann auch nach hinten stärker zusam-
men. Die Sculptur ist dieselbe wie bei C. major Phil. Germ.,
d. h. das Halsschild ist mit einer Menge feiner, stark erha-
bener, gewundener Runzeln bedeckt und hat ausserdem zwei
grosse Längsfalten in der hintern Hälfte. Auf die Flügel-
decken passt dagegen genau die Beschreibung der entspre-
chenden Theile von C. multicostata Guer. Die Naht hat einen
wulstig erhabenen, glatten Rand und diese Erhabenheit zieht
an der Basis der Flügeldecken bis zur zweiten Rippe. Diese
ist die stärkste von allen, abgerundet, aber wellenförmig und
erreicht die Spitze nicht; sie liegt der Naht näher als dem
Aussenrand. Die erste Rippe reicht nicht so weit nach hin-
ten, ist schmaler, stark wellenförmig; die dritte reicht nach
hinten so weit wie die zweite und ist stark gewellt, ja in
der Mitte gewöhnlich unterbrochen; die Randkante ist eben-
falls Avellenförmig, aber scharf. Die umgeschlagenen Seiten-
theile sind besonders nach hinten runzelig. Die Vorderbrust
334
ist in der Mitte der Länge nach, an den Seilen der Quere
nach gefaltet. Fühler und Beine sind braunroth; die Schenkel
sind nach hinten dicht mit schrägen, gelben Haaren, fast wie
eine Bürste bekleidet.
72. Callyntra carbonaria Ph.
O. ovata, nigra, nitidiuscula; capite rugoso; prothoracis
transversi margine laterali antice utrinque dilatato, postice
convergente, dorso rugis confusis flexuosis plicisque duabus
majoribus longitudinalibus, basi junctis notato; elytris ovatis,
longitudinaliter satis convexis, rugis et punctis grossis im-
pressis, carina laterali, costa carinae parallela, valde elevata,
postice abrupta, costaque alia antice et postice obsoleta in
interstitio notatis; sutura haud elevata; pedibus, ore, anten-
nisque piceis. — Longit. 8 lin.; latit. protlior. 2% lin., elytror.
4y2 liü.
Habit, in andibus prov. centralium.
Der Kopf zeigt vorn eingestochene Punkte, hinten Run-
zeln. Das Halsschild ist etwa anderthalb mal so breit wie
lang, vorn jederseits wie bei den verwandten Arten in eine
Art Lappen verbreitert, allein hinten sind die Seitenränder
nicht parallel, sondern convergirend, und nur gegen den Hin-
terrand selbst wieder etwas aiisgebogen. Die Sculptur ist
fast genau wie bei C. major Ph. Germ.; wir finden dieselben
beiden grossen Längsfalten, die hinten verbunden sind, sie
sind aber grade und reichen weiter nach vorn, und eine Menge
unordentlicher Runzeln, die jedoch weniger in die Quere ver-
laufen und eine ziemlich auffallende, hinten abgekürzte Furche
in der Mittellinie lassen. Die Flügeldecken sind eiförmig,
bedeutend breiter als das Halsschild , von vorn nach hinten
stark gewölbt, mit schwachen Querrunzeln und eingestochenen
groben Punkten; sie haben ebenfalls einen gekerbten Kiel am
Rande, der die Spitze der Flügeldecken nicht erreicht und
eine demselben parallele Rippe, allein diese Rippe wird nach
hinten dicker und höher und hört dann plötzlich auf. Im
Zwischenraum zwischen beiden läuft eine zweite, niedrigere
Rippe, die das vordere Drittheil nicht erreicht und auch hin-
ten schon vor der Naht aufhört. (Bei einem Exemplar im
Besitz von Herrn F. Paulsen ist diese zweite Rippe wenig
deutlich und findet sich dagegen die Andeutung einer Rippe
zwischen der ersten und der Naht.)- Die Naht ist nur am
Grunde etwas erhaben und keinesweges mit der Rippe ver-
bunden. Der umgeschlagene Theil der Flügeldecken ist schwach
gerunzelt und grob j)unctirt. Die Seiten der Vorderbrust sind
beinahe glatt und nur das Sternum gerunzelt. Der Unterleib
ist ebenfalls fast ganz glatt, an der Basis der Ringe mit
335
schwachen Längsfurchen versehen, der letzte Ring punctirt.
Die Beine sind pechschwarz, die Tarsen heller, röthlich. —
Von C. rugosa Sol. durch die nicht erhöhte, nicht mit der
Rippe verbundene Naht etc., von C. unicosta Sol. durch die
nicht erhöhte Naht, die beiden an der Basis verbundenen
Falten des Prothorax, von C. anthracina Ph. Germ, durch
ziemlichen Glanz, grössere Breite, durch Vorhandensein einer
zweiten Rippe und die Beschaffenheit der stärkeren Rippe
verschieden.
73, C. nitida Ph.
C. atra, nitida; capite laeviusculo; prothorace piano, imo
postice concavo, basi latiore, bisinuato, marginibus lateralibus
vix arcuatis; dorso rugis basi parallelis, ad latera rugis trans-
versalibus tecto; eljtris oblongo-ovatis, planiusculis , postice
valde declivibus, utroque costis duabus rotundatis, laevibus,
rugisque transversalibus interstitiorum cancellatis; tibiis tar-
sisque rufis. — Longit. lO'/jlin.; latit. proth. 3y4 lin., elytror.
5 lin.
In andibus prov. Santiago (cordillera de las Condes).
Der Kopf ist ziemlich glatt, eine schwache halbmond-
förmige Einsenkung parallel dem Vorderrand des Halsschildes
ist jederseits punctirt. Das Halsschild ist hinten breiter als
vorn, doppelt gebuchtet; die Seitenränder im hintern Theil
parallel, dann nach innen gebogen, etwas länger als das Hals-
schild vorn breit ist, verdickt, umgeschlagen; die Oberfläche
ist hinten etwas vertieft und zeigt in der Vertiefung zwei
Längsgrübchen, die durch eine schmale Erhöhung getrennt
sind. Der ganze hintere Theil zeigt ausserdem viel feine,
grade Längsrunzeln, während die Seiten Querrunzeln zeigen.
Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, von der einen Seite
zur andern nur schwach gewölbt, der Länge nach aber stark
gewölbt und namentlich liinten stark abschüssig. Eine jede
zeigt zwei breite, glatte, gerundete Längsrippen, die vor der
Spitze allmälig aufhören; die Naht zeigt einen breiten, kaum
erhabenen Saum; die Zwischenräume sind gleich breit und
durch regelmässige Querrunzeln gegittert. Der umgesciilagene
Theil der Flügeldecken zeigt flache Querrunzeln und eine
breite flache Längsrippe. Die Seiten der Vorderbrust zeigen
ganz glatte, feine Längsfalten; der Unterleib ist stark glän-
zend, fast ganz glatt, mit schwachen Andeutungen von Run-
zeln; der letzte Ring ist punctirt. Das Prosternum ist stumpf
gekielt mit zwei schwachen Längsfurchen zwischen den Vor-
derhüften. Fühler, Mundtheile und Beine sind roth.
74. Gonogenius brevis Ph.
G. fusco-nigei" capite grosse et rugoso-punctato, inter
antennas transversim suleato; prothorace punetato, parum
transverso, postice augu&tiore, lateribus modice arcuatis, pa-
rum reflexis, anguste marginatis, angulis anlicis obtusiusculis,
posticis minutis dentiformibus; el^'tris brevibus, late ovatis,
punctato-siilcatis; interstitiis punctulalis et rugulosis, mcdianis
planis, lateralibus elevatis, carinatis; pedibus praesertim tarsis
perbrevibus. Longit. 6 lin.; latit. prothor. 2'/3, elytror. 3 lin.
Patria. Provinciae boreales aut desertum Atacama.
Der Kopf ist sehr grob und so dicht punetirt, dass die
Zwischenräume schmale Runzeln bilden. Die eingestochenen
Punkte des Halsschildes sind ebenso gross, stehen aber weit-
läufiger. Dasselbe ist höchstens 1 y. mal so breit wie lang,
an den Seiten nur wenig gebogen und erreicht seine grösste
Breite im ersten Drittheil der Länge; hinten ist es schmaler
als vorn- der Seitenrand ist schmal und die vordem Winkel
sind stumpflich. Die Flügeldecken sind im Verhältniss kürzer
und breiter als bei den andern chilenischen Arten und ihre
Sculptur ist ähnlich wie bei G. vulgaris und brevipes. Die
eingestochenen Punkte der Furchen sind kleiner als die des
Halsschildes; es verlaufen zwischen ihnen Querrunzeln und
ausserdem ist die ganze Oberfläche mit feinen eingestochenen
Pünktchen bedeckt. Die Zwischenräume in der Mitte sind
ganz flach, die der Seiten kielartig erhaben. Die Beine sind
kürzer als bei beiden genannten Arten und dabei dicker, was
ihnen ein sehr plumpes Ansehen giebt, namentlich sind die
Tarsen kaum halb so lang wie ihre Schienen. Die Seiten
der Vorderbrust sind grob punetirt; der ziemlich rothe Hin-
terleib ist punetirt und gerunzelt.
75. Gonogenius laeviusculus Ph.
G. niger, nitidulus; capite rugoso-punctato et inter oculos
transversim sulcato; ])rothorace punetato, fere aeque longo ac
lato, postice angustiore, lateribus modice arcuato, marginibus
angustis, parum reflexis; angulis anticis peracutis, posticis mi-
nutis, dentiformibus; elytris oblongis, punctato-sulcatis, inter-
stitiis punctulatis, lateralibus elevatis, subcarinatis. Longit.
72/3 lin., latit. prothorac. 2y2, elyfror. S'/j lin.
Patria? (ut in priore).
Der Kopf ist etwas breiter und kürzer als bei G. vulgaris,
grob punetirt, mit runzelartigen Zwischenräumen und der ge-
w'öhnlichen Querfurche. Das Halsschild ist beinahe wie bei
Scotobius atacamensis Pli. Germ., Gonogenius brevipes und
G. brevis gestaltet, d. h, nicht in die Quere verbreitert wie
337
bei G. vulgaris, es hat seine giösste Breite im vordem Drit-
tlieil seiner Länge und seine massig gekrümmten Seitenländer
sind nur schmal und horizontal; die Oberfläche ist grob j)unc-
tirt. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, oben flach,
seicfit gefurcht, in den Furchen fein punctirt und noch feinere
Pünktchen bedecken ihre ganze Oberfläche; die Zvi^ischen-
räume sind wie gewöhnlich in der Mitte eben, die der Seiten
aber kielartig erhaben. Die Beine sind kurz und plump, die
Tarsen zwei Drittel so lang wie ihre Schienen. Die Brust-
seiten sind sehr grob punctirt, der Unterleib zeigt Längsrun-
zeln und feinere Punkte als die Brust.
76. Scotobius crenicollis Ph.
Sc. ater, capite rugoso-punctato, vix inter oculos trans-
verse sulcato; prothorace rugoso-punctato, suborbiculari, an-
gulis anticis obtusis, posticis subnullis, margine tenui, eroso-
crenulato; eljiris ovatis, sulcato-punctatis, interstitiis puncti-
culatis, lateralibus carinatis et sicut medianorum pars posterior
tubercula elongata, postice acuta gerentibus. Longit. S'/g lin.,
latit. prothor. 2y3, elytror. 4 lin.
Patria. Prov. Copiapö. ?
Der Kopf ist von der Gestalt des Sc. rugulosus Guer.
oder asperatus Sol. bei Gay, noch etwas runzeliger als bei
diesen. Noch runzeliger und beinahe gekörnt zu nennen ist
das Halsscbild , welches durch seine beinah kreisförmige Ge-
stalt und die schmalen unregelmässig gezähnelten Seitenränder
diese Art sehr auszeichnet. Gestalt und Sculptur der Flügel-
decken, sowie die Beine sind wie bei Sc. asperatus Sol. Ich
kenne nur ein Exemplar in der Sammlung des Herrn F.
Paulsen.
77. Praocis*) nitidicollis Ph.
Pr. nigra, subparallela, depressa; prothoracis träne versi
antice angustati lateribus armatis, postice vix parallelis, di-
latatis, late margin atis et ciliatis, dorso convexiusculo,
nitidissimo, sparsim punctulato; elytris foveolato-punctatis,
tricostatis (interdum quinque-costatis); abdomine granulato.
Longit. 6 lin., latit. 2% lin.
Patria. Andes prov. centralium?
Der Clypeus ist dicht, grob und runzelig punctirt, durch
eine tiefe Furche vom eigentlichen Kopf geschieden, welcher
entfernte, grobe Punkte zeigt. Das Halsschild ist fast zwei-
*) Heisst es Praocis oder Proacis? Ich finde beide Schreibarten.
Wie schrieb Eschseholtz und welches ist die Etymologie des Namens?
Anm. der Red. Praocis, 7r(>ao?, Mg. ':iUüa')*iiv^ty
338
mal so lang wie breit, vorn bedeutend schmäler als hinten;
die Seitenränder sind in Gestalt eines flachen Kreisbogens
gekrümmt, der Hinterrand aufifallend dreilappig. Die Ober-
fläche ist glatt und sehr glänzend, obgleich sie grobe, einge-
stochene Punkte besitzt, die aber auf dem Rücken eehr weit-
läufig und nur an den Seiten massig dicht stehen. Die Seiten
sind sehr breit gerandet. Die Flügeldecken sind noch ein
klein wenig breiter als das Hals&child, von gewöhnlicher Ge-
stalt und von der Sculptur, die bei Praocis so häutig ist; sie
haben nämlich in der äussern Hälfte drei mehr oder weniger
scharfe Rippen, und grobe, Grübchen ähnliche, eingestochene
Punkte, deren Zwischenräume Runzeln bilden. Bisweilen kann
man in den Zwischenräumen, besonders im hintern abschüs-
sigen Theil der Flügeldecken noch eine erhabene Längslinie
unterscheiden und dann fünf Rippen annehmen. Je nachdem
die erste Rippe stark erhaben i^t oder nicht, erscheint die Mitte
des Rückens flach oder schwach gewölbt. Der umgeschlagene
Theil der Flügeidecken ist runzelig und grob punctirt. Die
Unterseite des Leibes ist mit Körnchen und einzelnen einge-
stochenen Punkten geziert. Die Schienen sind sehr stachelig
und die der Vorderbeine zeigen nach aussen einen dicht ge-
wimperten Zahn. Diese Art will nicht recht in die von So-
lier gebildeten Abtheilungen passen, am meisten kommt sie
mit Anthrasomus überein, allein der Zahn der tibia ist sehr
deutlich.
78. Praocis laevicollis Ph.
Pr. nigra, oblonga, parallela, depressa; prothorace laevi-
gato, sparsim punctato, antice haud angustato, lateribus sub-
parallelis, marginatis, reflexis; elytris tricostatis, foveolatis,
valde rugosis; lateribus reflexis eorum grosse punctatis, vix
rugosis. Longit. 7 lin., latit. 4 lin.
Patria: Prov. centrales.
Die halbmondförmige Furche, welche den Cljpeus be-
gränzt, ist sehr tief, der Kopf grob punctirt. Das Halsscbild
ist glatt, glänzend, mit wenigen eingestochenen groben Punk-
ten auf dem Rücken, aber an den Seiten dichter punctirt als
bei Pr. nitidicollis; die Gestalt ist sehr verschieden, ganz wie
bei Orthogonoderus, nämlich die Seitenränder in zwei Drit-
theile ihrer Länge parallel, ja kurz vor dem hintern Winkel
schwach au.«gebuchtet; ihr Rand ist gesäumt, umgeschlagen
und von einer nacii hinten ziemlich breiten Furche eingefasst.
Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, zeigen die
gewöhnliclien drei Rippen, die mehr oder weniger erhaben
sind, die Punkte sind aber zu Grübchen geworden und die
Zwischenräume derselben bilden grobe Runzeln. Der umge-
339
schlagene Theil derselben zeigt eehr grobe vertiefte Punkte,
aber kaum Kunzein. Der Unterleib ist glatt, mit einzelnen
eingestochenen Punkten, die auf dem letzten Segment dichter
stehen. Die Schienen sind ziemlich rauh und die vorderen
nach aussen in einen massigen Zahn verlängert.
79. Praocis pubens (Anthrasomus) Ph.
Pr. nigro-fusca, parallela, supra rufeolo-hirta; tergo pro-
thoracis punctato, medioobtusecarinato, basi vix sinuato,
lateribus armato, dilatato; elytris punctatis, subtricostatis;
tibiis anticis extus apice in deutem productis, Longit. 6 lin.,
latit. 3% lin.
Habitat in andibus prov. Colchagua.
Die Farbe des ganzen Thieres ist schwarzbraun. Der
Kopf ist grob und runzelig punctirt, mit sehr deutlicher Quer-
furche; das Halsschild ist fast zweimal so breit wie lang,
massig gewölbt, mit einem stumpfen, aber deutlichen, fast
ganz glatten Kiel in der Mitte, sonst massig dicht punctirt;
der hintere Rand wäre fast ganz gradlinig zu nennen, wenn
nicht die Winkel zu beiden Seiten etwas nach hinten vor-
springen; die Seiten sind gekrümmt, so dass das Halsschild
hinten schwach eingezogen ist, und dabei haben sie einen
horizontalen, ziemlich breiten Rand. Die Flügeldecken sind
von der Breite des Halsschildes, ebenso punctirt und zeigen
jede drei ziemlich deutliche Rip))en, welche jedoch nicht, wie
bei den beiden vorigen Arten in der äusseren Hälfte stehen,
sondern gleiche Abstände unter sich wie mit der Naht zeigen,
weshalb auch die Wölbung der Flügeldecken eine gleich-
massige ist. Der umgeschlagene Theil derselben ist punctirt
und etwas runzelig. Die Unterseite des Hinterleibes ist ziem-
lich glatt; die einzelnen Segmente sind am Grunde etwas ge-
runzelt, gegen den Hinterrand hin punctirt und gewimpert
und an den Seiten gekörnt. In Grösse, Behaarung u. s. w.
ist diese Art offenbar der Pr. hirtuosa Sol. sehr nahe ver-
wandt, allein diese soll auf dem Kopf fein punctirt sein, das
Halsschild soll am Grunde merklich dreilappig sein, von
einem Kiel desselben ist nicht die Rede, die Flügeldecken
sollen hinten keine Punkte zeigen und der Hinterleib fein ge-
runzelt und gekörnt sein.
80. Praocis consobrina Ph. (Anthrasomus?)
Pr. nigra, ovata, subparallela; prothorace laeviusculo,
grosse punctato, centro laevi, ad basin utrinque foveolato,
antice parum angustato, postice subparallelo, margine reflexo.
340
angusto; elj^tiis tricostatis, fbveolatis, lugosis; abdoniine niti-
dissimo, laevissimo. Longit. 6 lin., lafit. 4 lin.
Patiia: prov. Centialef.
Der Kopf i&t sehr grob punctirt, mit sehr tiefer Quer-
furche. Das Halsfchild ist fast zweimal so breit wie lang,
vorn bedeutend schmaler als liinten; seine Seiten sind beinah
in Gestalt eines Kreisbogens gekrümmt, doch hinten vor der
Basis schwacli gebuchtet, gerandet und der Rand durch eine
Furche abgesetzt, die Aveit schmaler als bei Pr. nitidicollis
ist; die Basis ist ebenso stark geschweift, beinahe dreilappig;
die Oberfläche massig gewölbt, sehr grob punctirt, in der
Mitte glatter, zum Theil ohne Punkte; an allen 5 Exemplaren,
die ich vor mir habe, ist jederseits nahe der Basis der Mitte
der Flügeldecke gegenüber ein Grübchen, von dem ich bei
Ph. nitidicollis keine Spur finde. Die vertieften Punkte der
Flügeldecken sind so grob, dass man sie beinahe Grübchen
nennen kann und die erhabenen Zwischenräume zwischen den-
selben bilden mehr oder weniger auffallende Runzeln; die
Rippen sind schwächer oder stärker erhaben. Der umge-
schlagene Theil der Flügeldecken ist stark und grob punctirt,
aber der Unterleib sehr glänzend und glatt: die Segmente
sind nur am hintern Rande und an den Seiten punctirt, das
letzte, wie gewöhnlich, dichter punctirt. — Auf den ersten
Blick mit Pr. nitidicollis /u verwechseln, welche dieselbe Ge-
stalt des Halsschildes hat, aber leicht durch die kurze Gestalt,
die gröbere Punctirung des Halsschildes, den schmalen Rand
desselben und den glatten, glänzenden Hinterleib zu unter-
scheiden.
81. Praocis rotundicollis Ph. (Anthrasomus?)
Pr. nigra, subovata, subparallela; prothoracis convexi,
laevis, grosse et sparsim punctati lateribus arcuatis, po&tice
vix parallelis, angulis basalibus obtusissimis; eljtris
ruguloso-punctatis, subtricostatis. Longit. 5 lin.; latit. '3 lin.)
Patria: andes prov. centralium.
Ich besitze nur ein Exemplar. Der Kopf ist grob punc-
tirt, mit tiefer Querfurche. Das Halsschild ist ebenso grob
punctirt, in der Mitte — wie gewöhnlich — ziemlich frei von
Punkten, ziemlich gewölbt, fast zweimal so breit wie lang,
vorn schmaler als hinten; die Basis ist sehr schwach gebuchtet,
an den Seiten nicht nach hinten gerichtet und da die Seiten
einen Kreisbogen bilden, so werden die Winkel auffallend
stumpf und das Halsschild erscheint am Grunde etwas einge-
zogen. An jeder Seite verläuft eine ziemlich breite und tiefe
Furche, auch sieht man jederseits an der Basis ein Grübchen.
Die Punkte der Flügeldecken sind weniger tief als bei der
341
vorigen Ait und durch vertiefte Linien verbunden, so dass
die Runzelung etwas anders erscheint als bei den beiden vor-
hin beschriebenen Arten. Die Rippen sind dieselben und die
erste ist breiter und weniger deutlich als die andere, was
zufällig sein mag. Der umgeschlagene Theil der Flügeldecken
ist grob punclirt und runzelig; der Unterleib matt, durchweg
aber nicht dicht punctirt, mit Ausnahme des letzten Segmen-
tes, welches stark punctirt ist.
82. Praocis bicostata Ph.
Fr. nigra, ovata, postice paullo latior; prothorace aequa-
liter punctulato, antice angustiore; lateribus armatis, dilatatis,
ciliatis; basi trilobata, angulis posticis peracutis, productis;
eljtris punctulatis, rugulosis; costis duabus abbrevialis in la-
tere utroque; sulco marginal! antice duplici cinereo squamoso;
tarsis antej-ioribus rufis. Long. S'/j lin., latit. S'/j liö.
Ex itinere ad lllapel specimen unicum attulit orn. Landbeck.
Der Körperumriss ist elliptisch -eiförmig und die grösste
Breite hinten, etwa iu diei Viertheilen der Länge. Der Kopf
ist an den Seiten massig fein punctirt und in der Mitte glatt;
das durch eine tiefe Furche abgesetzte Epistom ist dichter
und gröber punctirt. Das Halsschild ist gleichmässig, fein und
ziemlich diclit punctirt. Die Flügeldecken sind wie Leder ge-
runzelt, schwach und oberflächlich punctirt. Die mit hell-
grauen Schüppchen besetzte Randfurche ist bis zu zwei Drittel
der Länge doppelt, dann einfach. Auf jeder Seite stehen zwei
Rip})en, die sicli im vordem Viertel der Länge verbinden und
dann verschwinden, ebenso hören sie im hintern Viertel der
Länge auf. Die beiden letzten Fühlerglieder sind röthlich;
Vorder- und Mitteltarsen sind lothbraun; der Zahn am Ende
der Vordeitarsen ist sehr deutlich.
83. Praocis angustata Ph.
Pr. nigra, ovata, postice angustata, et acutiuscula; pro-
thorace aequaliter punctulato, antice angustiore, lateribus di-
latatis arcuatis, postice subparallelis, ciliatis; basi trilobata;
angulis posticis acutis, productis; elytris punctulatis, rugulosis;
Costa in utroque latere abbreviata, interdum parum conspicua;
sulco marginali griseo-squamoso. Longit. Sy^, latit. 3% lin.
Ex ilinere lllapelino provenit.
Die Form ist eiförmig, wie bei der vorigen Art, aber
grade umgekehrt , indem das Halsschild der breiteste Theil
des Körpers; auch laufen die Flügeldecken hinten ziemlich
spitz zu. Auch liier ist der Kopf ziemlieh fein punctirt, in
der Mitte fast glatt, eine tiefe Furche zwischen Stirn und
Epistom und letzteres gröber und dichter punctirt. Das Hals-
342
Schild ist gleichmässig und fein punctirt; seine Seitenränder
vorn sehr stark gekrümmt, hinten fast parallel, ja beinahe
etwas convergirend. Die Flügeldecken sind ebenfalls nach
Art von Leder gerunzelt, zeigen aber nur eine vorn und hin-
ten abgekürzte Kante und eine einfache Randfurche; ihr um-
geschlagener Theil ist sehr schwach punctirt. Die Tarsen
sind kohlschwarz, der Zahn am Ende der Vordertarsen sehr
deutlich,
84. Praocis elliptica Ph.
Fr. nigra, perfecte elliptica; capite punctulato; protho-
race punctulato, antice angustiore; lateribus arcuatis, dilatatis,
ciliatis; basi triloba; angulis posticis acutis, pvoductis; elytris
subpunctatis, rugulosis; costis obsoletis; sulco marginali cinereo-
squamoso. Long. 6 lin., latit. 4 lin.
Ex itinere lllapelino attulit orn. Landbeck.
Der Umriss des Körpers ist genau elliptisch und die
grüsste Breite genau in der Mitte desselben. Der Kopf ist an
den Seiten fein punctirt, in der Witte fast ohne Punkte; das
durch eine tiefe Furche abgetrennte Epistom ist grob punc-
tirt. Die Seitenländer des Halsschildes sind regelmässig ge-
krümmt, etwas weniger verbreitert als bei der vorigen Art;
die Oberfläche ist ebenfalls gleichmässig und fein punctirt.
Die Flügeldecken haben bei vier Exemplaren keine Spur von
Rippen, bei einem fünften ist eine schwache Andeutung von
zwei abgekürzten Rippen; sie sind ebenfalls wie Leder ge-
runzelt und schwach punctirt; ihr umgeschlagener Theil ist
grob und weitläuftig punctirt. Die Spitze der Fühler ist röth-
lich, die Tarsen kohlschwarz; der Zahn am Ende der Vor-
dertarsen sehr deutlich.
85. Praocis pubescens Ph.
Pr. elliptica, valde convexa, nigra, valde ciliata ; protho-
raee aequaliter punctulato, brevi, antice angustiore; lateribus
armatis, dilatatis, reflexis; basi trilobata; angulis posticis pe-
racutis, productis; eljtris rugulosis, punctato-granulatis, hir-
tis. Longit 6 lin., latit. 4 lin.
Pariter ex itinere ad Illapel provenit.
Der Umriss ist regelmässig elliptisch. Die Stirn ist nur
an den Seiten punctirt; das Epistom durch eine tiefe Furche
abgesetzt, grob und dicht punctirt und ebenso ist die Ober-
lippe. Das Halsschild ist kürzer als bei den vorhergehenden
Arten, reichlich zweimal so breit wie lang, fein punctirt;
seine Seitenränder sind regelmässig gekrümmt, stärker um-
geschlagen als bei den drei vorhergehenden Arten, und nicht
blos gewimpert, sondern auch oben mit röthlich gelben Haaren
343
besetzt. Die Flügeldecken sind stärker gewölbt, hinten fast
senkrecht abfallend, unregelmässig und grob punctirt und der
Vorderrand eines jeden Punktes erhaben, so dass die Ober-
fläche fast gekörnelt erscheint; sie ist mit aufrecht ste-
henden, rüthlich gelben Härchen dicht bekleidet
und ihr umgeschlagener Theil sehr grob punctirt. Der Zahn
aussen am Ende der Vorderschienen ist sehr deutlich. Tarsen
schwarz.
86. Praocis (Anthrasomus) hispidula Ph.
Pr. nigra, subparallela, hirsuta; capite grosse pun-
ctalo; prothorace convexo, punctulato, medio sublaevi; late-
ribus valde armatis, parum dilatatis, hirtis et dense ciliatis;
basi truncata, bifoveolata; eljtris medio subplanis, grosse
punctatis, hispidulis, tricostatis; costis laeviusculis, prima cum
tertia paullo ante apicem juncta, secunda paullo antea cum
prima juncta, ventre nitido, punctulato laevi. Long.
7 lin., latit. 4 lin.
Prope Illapel inventa.
Der ganze Körper, auch die Beine und namentlich die
Schienen sind mit ziemlich langen, röthlich- gelben Härchen
bedeckt, die auf der Mitte des Kopfes und Halsschildes, so
wie auf den Flügeldecken senkrecht stehen. Der Kopf ist
grob punctirt und das Epistom durch eine tiefe Furche ge-
schieden. Die Basis des Halsschildes ist fast gerade abge-
schnitten, die Ecken jedoch etwas nach hinten gezogen, aber
wegen der starken Krümmung der Seiten dennoch rechtwink-
lig. Vor dem Schildchen erscheint der Rand etwas aufge-
worfen; in der Mitte zwischen Schildehen und Seitenrand steht
jederseits hart am Basalrand ein ziemlich tiefes, ovales Grüb-
chen. Die Flügeldecken sind grob und ziemlich weitläuftig
punctirt, der vordere Rand der Puncte erhaben, ein Knötchen
bildend. Die drei Rippen verlaufen bis nahe an die Spitze,
wodurch sich diese Art sogleich von Pr. hirtuosa Sol. unter-
scheidet. Die Zwischenräume zwischen denselben zeigen zwei
Reihen eingestochener Punkte, deren Zwischeniaum, wenn
man will, als eine schwächere Rippe betrachtet werden kann;
der umgeschlagene Theil ist sehr grob punctirt. Der Unter-
leib i.-'t feiner punctirt, aber doch merklicher als bei vielen
andern Arten. Die Fühler sind dünn, die beiden letzten Glie-
der wie bei so vielen Arten röthlich. Der Zahn am Ende
der Vorderschienen ist sehr deutlich.
87. Praocis (Anthrasomus) laticollis Ph.
Pr. nigra, hirsuta; capite grosse punctato; prothorace
convexo, elytris latiore, punctato, medio sublaevi, lateri-
344
bus valde areuatis, satis dilatatis, hirtis et dense ciliatis; basi
truncata, bifoveolata; elytris postice angustatis, medio
f'ubplanis, grosse punetatis, hispiduli??, tiicostatis; ventre om-
nino dense granulato. Longit. 7 lin., latit. prothoraeis
4 lin.
Ex itinere ad Illapel attulit orn. Landbeck.
Diese Art ist der vorigen ungemein ähnlich, unterscheidet
sich aber durch folgende Merkmale sicher. Das Halsschild
ist breiter als die Flügeldecken, an den Seiten etwas breiter
gerandet; die Flügeldecken zeigen keine parallelen Seiten,
sondern diese convergiren merklich nach hinten, so dass die
Flügeldecken länger und schmaler als bei Pr. hispidula sind;
der Bauch ist nicht glänzend, sondern matt, nicht fein punc-
tirt, sondern dicht mit erhabenen Körnchen besetzt. Sollten
diese Verschiedenheiten Geschlechtsverschiedenlieiten sein?
Leider erinnert sich Herr Landbeck nicht, ob er beide For-
men zusammen gefunden hat oder nicht.
88. Praocis angulifera Ph.
Pr. nigra, convexa, sublaevigata, utroque elytro costis ß
ad 7 angiistis, subrugulo&is notato, secunda magis promi-
nente, acutiuscula, parte laterali inde declivi; inter-
stitiis sulcos latos, punctulatos simulantibus, antennis nigris;
tarsis rufescentibus. Long. S'/g lin., latit. V-/\ lin.
In litore inter Corral et ostium fluminis Riobueno invenit
filius Carolus.
Diese Art steht der Pr. costatula ungemein nahe, ist aber
sogleich durch die stark vorspringende, eine scharfe Kante
bildende Rippe der Flügeldecken zu unterscheiden, von wel-
cher diese dachförmig nach aussen abfallen.
89. Ny et er in US cos tu latus Ph.
N. elongatus; prothorace fere aeque longo ac lato,
postice haud angustato, lateribus aequaliter rotundatis; ely-
trorum striis impressis, valde punetatis; interstitiis convexis.
Longit. 7 lin.; latit. prothor. 2— ä'/i, elytrorum 2"^/,, lin.
Habita t in provinciis centralibus.
Kopf und Epistomum sind punctirt, letzteres schwächer.
Das Halsschild ist selbst in der grössten Breite gemessen kaum
breiter als lang; die Seiten in Gestalt eines Kreisbogens ge-
rundet; der Hinterrand eben so breit, nicht schmäler als der
Vorderrand; die Oberfläche sehr fein punctirt. Die Flügel-
decken sind beinahe 2'/2 mal so lang wie das Halsschild, so
schmal wie bei N. elongatus, mit vertieften, punctirten Strei-
fen, wie bei der ermähnten Art, nur sind die eingestochenen
Punkte ffröber und die Zwischenräume sind von der Basis an
345
deutlich gewölbt, niclit eben. Betrachtet man sie mit einer
schärferen Linse, so erscheinen sie fein punctirt. Der Unter-
leib ist gerunzelt und grob punctirt wie bei der genannten
Art. Die Beine sind ebenso beschaffen, die Schenkel grob
punctirt, die Hinterschienen etwas länger als das Halsschild
breit ist. Ist dieser Käfer etwa N. Mannerheimi Sol. bei Gay?
Die groben Punkte der Streifen auf den Flügeldecken, die
gewölbten, fein punclirten Zwisclienräume, das fein punctirte
Halsschild (N. elongatus hat ein ebenso punctirtes Halsschild,
was Solier anzugeben vergessen hat) stimmen damit über-
ein, allein das Halsschild hat keine rechten Winkel am
Grunde, welche S. dem (mir unbekannten) N. Mannerheimi
zuschreibt.
90. Nycterinus laevigatus Ph.
N. prothorace subquadrato, lateribus regulariter arcuato,
basi parum angusliore, laevissimo; elytrorum thoracem vix
2y4 aequantium striis punctulatis tenuissimis aut omnino ob-
soletis, interstitiis planis, laevissimis; pedibus brevibus. Lon-
git. 6 lin., latit. prothoracis 2'/4, elytror. 2^^ lin.
Patria: prov. Aconcagua.
Epi&tomum und Kopf sind fein punctirt; letzterer hat in
der Mitte über der Querfurche ein flaches Grübchen, wo die
Punkte grösser sind und gedrängter stehen. Das Halsschild
ist fast so lang wie breit, hinten wenig sclimaler als vorn,
die Seiten fast in Gestalt eines Kreisbogens gerundet; die
Oberfläche zeigt keine Spur von eingestoclienen Pünktchen,
die Flügeldecken ebenso wenig und selbst die eingestochenen
Punkte der Reihen sind so fein, dass man Mühe hat, sie mit
der Glaslinse zu erkennen, oder sie fehlen auch ganz; die
Zwischenräume sind vollkommen eben. Die Beine sind kürzer
als bei den andern Arten, die Hinterschienen kaum so lang
wie die Länge des Halsschildes, wälnend sie bei N. substria-
tus so lang wie die Breite des Halsschildes sind. Der Unter-
leib ist gerunzelt und fein punctirt, die Schenkel grob punc-
tirt, querrunzelig.
91. Nycterinus gracilipes Ph.
N. prothorace subquadrato, postice haud angustiore, pa-
rum convexo, lateribus parum arcuato; elytrorum striis punc-
ticulatis, parum impressis, interstitiis planatis, tenuissime
punctulatis, laevibus; tibiis tarsisque gracilibus. Long.
Sy^ lin., latit. prothoracis fere 2, elytror. 2% lin.
Patria: Corral in prov. Valdivia.
Kopf und Epistomum sind sehr fein punctirt. Das Hals-
schild erscheint nur bei sehr scharfer Vergrösserung punctirt,
23
346
ist viel weniger gewölbt als bei andern Arten und seine Sei-
tenränder viel weniger gebogen, namentlich bei einzelnen
Exemplaren (ist dies Geselilechtsverschiedenheif? last bei allen
Arten finde ich Exemplare mit sciimalerem und andere mit
breiterem Halsschild). Die Flügeldecken sind 1^/^ mal so
lang wie das Halsscliild, haben deutliche Punktreihen und die
Punkte sind so stark m ie bei N. elongatus, stellen aber nicht
in einer vertieften Linie; die Zwischenräume sind eben und
nur bei sehr scharfer Vergrösserung bemerkt man feine Pünkt-
chen auf denselben.. Der Unterleib ist sehr fein gerunzelt und
fein punctirt. Die Schenkel sind sehr glänzend, nur bei
scharfer Vergrösserung punctij't, während sie bei N.
substriatus und noch mehr bei N. laevigatus, N. elongatus und
N. costulatus grob punctirt sind. Die Beine und namentlich
die Tarsen sind weit dünner als bei andern Arten und die
Hinterschienen so lang wie das Halsschild breit itt. Die Ge-
stalt des Halsschildes und die dünnen Beine zeichnen diese
Art sehr aus.
92. Nycterinus augusticollis Ph.
N. prothorace fere longiore quam lato, parum con-
vexo, puncticulato, lateribus parum arcuato; elytris forliter
punctato-striatis; interstitiis planis, sub lente l'ortiori puncticu-
latis; antennis, palpis, pedibusque rufis. Longit. A.^/^ lin.,
latit. P/i lin.
Patria: Provinciae centrales?
"Wir besitzen nur ein Exemplar im Museum. Kopf und
Epistom sind gleichmässig und massig fein punctirt. Das
Halsschild ist länger als breit, erscheint schon unter der ge-
wöhnlichen Lupe punclirt und hat sehr sclnvach gebogene
Seitenränder, die kurz vor der Basis schwach gebuchtet sind,
ohne jedoch einen rechten Winkel mit derselben zu bilden.
Ich sehe in jedem hintern Winkel ein Grübchen mit einer
schwachen, kurzen Querfurche, Mas individuell sein mag.
Die Flügeldecken sind kaum 2% mal so lang wie das Hals-
schild; die Punkte in den Streifen derselben sind verhältniss-
niässig stark, fast wie bei N. costulatus Ph., aber sie stehen
entfernter, die Zwischenräume sind nicht gewölbt und sogar
hinten im abschüssigen Theil, wo die Zwischenräume bei allen
Arten etwas gewölbt erscheinen, sind es bei dieser nur die
äusseren. Der Unterleib itt stark und dicht punctirt und ge-
runzelt. Die Beine sind dünn wie bei der vorigen Art, die
Sehenkel aber grob punctirt, die Hinterschiene ist so lang wie
das Halsschild, der Tarsus so lang wie seine Schiene; ihre
Farbe ist roth, so wie die der Antennen und Mundtheile, was
specifisches Kennzeichen zu sein scheint, da ich unter mehr
347
als hundert Exemplaren von Nycterinus verschiedener Arten
kein Individuum mit rothen Beinen gefunden habe.
93. Nycterinus abbreviatus Ph.
N. capite clypeoque subtilissime punctulatis; prothorace
subquadrato, lateribus parum areuato, postice haud angustato,
laevigato; elytris ovatis, punctato-striatis, striis impressis,
interstitiis sub lente fortiore punctulatis; pedibus praesertim
tarsis tenuibus. Long. ^% lin., latit. prothor. 2, elytrorum
2% lin.
Patria. Prov. centrales?
Das Museum besitzt nur ein Exemplar. Kopf und na-
mentlich Epistom sind sehr fein punctirt, was kaum mit der
gewöhnlichen Lupe zu sehen it.t. Das Halsschild ist schwach
gewölbt, so lang wie sein Hinterrand, an den Seiten nur
schwach gekrümmt und erscheint erst bei scharfer Vergrösse-
rung fein punctirt. Die Flügeldecken sind auffallend breit und
eiförmig, bei 4 Linien Länge 2^^ Lin. breit!, sie zeigen ver-
tiefte Linien, in denen ziemlich grosse Punkte eingestochen
sind, glatte, nicht gewölbte Zwischenräume, mit den gewöhn-
lichen feinen Pünktchen, Der Hinterleib ist ziemHch stark
gerunzelt und fein punctirt wie bei N. gracilipes, auch sind
die Beine so dünn und die Schenkel so glatt und glänzend;
die Hinterschienen sind etwas länger als das Halsschild, aber
etwas kürzer als dessen grösste Breite. Sollte es nur eine
abweichende, individuelle Form von N. gracilipes sein?
94. Gyriosomus angustus Ph.
G. niger, angustus, parallelus; prothorace longitudinem
latitudine bis aequante, opaco, antice angustiore, lateribus re-
gulariter armato, vix limbato, ciliato; elytris thoracem vix
latitudine aequantibus, spatio basali triangulari, cujus apex
usque ad media m longitudinem porrectus est, nigro, lateribus
et apice vero suicis latis, radiantibus; albido-pilosis ornato.
Longit. fere 9 lin., latit. prothor. 4 lin., elytrorum totidem.
E. prov. Coquimbo aut Copiapö attuli.
Der Kopf ist mattschwarz, mit einem queren Eindruck
zwischen den Fühlern und eingestochenen Punkten am Rand
des Epistoms. Das Halsschild ist ebenfalls mattschwarz, unter
der Lupe mit eingestochenen Punkten versehen, auf dem
Rücken ziemlich gewölbt, hinten in der Mitte mit einem dem
Rande parallelen Eindruck; die Seiten sind ausgebreitet, etwas
gerandet. Die Naht der glänzend schwarzen Flügeldecken
ist im hintern Drittel etwas erhöht; ein dreieckiger Raum,
dessen Basis die Basis der Flügeldecken ist und dessen Spitze
bis über die Mitte der Länge derselben reicht, ist mit einge-
23*
348
stochenen Punkten und am Grunde mit schwachen Runzeln
versehen, sonst ziemlieli glatt und glänzend; von demselben
laufen jederseits etwa sechs schmale, ebenfalls glänzende,
schwarze Streifen aus, wie Radien, deren Centrum das Schild-
chen wäre. Die Räume zwischen denselben sind vertieft,
zweimal so breit und mit Meissliclien Härchen bekleidet. Die
Randkante ist gekörnelt; der umgeschlagene Theil schwarz,
glänzend, ziemlich glatt, nicht punetirt. Die Seiten des Pro-
thorax zeigen in der Nähe der Hälfte Längsrunzeln. Der
Hinterleib ist fein punetirt und fein gerunzelt. — Durch die
auffallend schmale Gestalt ist diese Art sehr leicht zu ken-
nen. Die Zeichnung ist wie bei N. Luczotii und N. Whitei.
95. Heliofugus*) (Euschatia) cryptocephalus Ph.
H. niger, sat nitidus; capite sub prothorace recondito,
grosse rugoso-punctato; sulco inter epistomum et frontem ob-
soleto; prothorace parum convexo, punctulato, semiorbiculari,
postice abrupte angustato, margine anguste limbato, antice
haud dilatato neque reflexo; elytris striato-punctatis, inter-
stitiis vix convexis, sub lente fortiore tenuissime et distanter
puncticulatis. Longit. 7 lin., latit. prothor. 2-/3, elytrorum
Sy^ lin. — Patria : Andes prov. Colchagua.
Die Körpergestalt und der unter dem vordem Rand des
Halsschildes versteckte Kopf sind wie H. (Euschatiae) collaris
Ph. Germ. Annal. de la Univ. J855 ]>. 404. Der Kopf ist
matt, zwar auch noch grob, aber doch viel feiner punetirt als
bei der genannten Art; ich sehe keine Spur von Naht zwi-
schen Epistom und Stirn. Das Halsschild ist ebenfalls wenig
gewölbt und beinahe kreisförmig, aber docli von anderer Ge-
stalt, es ist vorn schmaler und erreicht seine grösste Breite
erst in Ve seiner Länge, während es bei collaris vorn breiter
ist und sclion in der halben Länge seine grösste Breite erreicht;
es ist sehr fein punetirt, während es bei collaris grob pune-
tirt ist. Sein vorderer Rand ist nicht breit schaufeiförmig auf-
geworfen, sondern einfach mit einem dünnen, aufgerichteten
Saum versehen. Die Zwischenräume zwischen den Furchen
der Flügeldecken sind fast ganz flach, während sie bei col-
laris stark gewölbt sind. Bei Euschatia laticollis Sol. soll
das Halsschild latera attenuata et subparallela haben, was bei
unserer Art nicht zutrifft, auch soll die Länge 9 Linien be-
tragen. Eu. sulcata Sol., die einzige Art, von der er sagt:
*) Der Name Heliofugus, offenbar von ?;A<o«,- und fugere abge-
leitet, ist vox hybrida und nicht viel besser, als wenn Jemand Licht-
fugus oder Lightfugus oder Soleilfugus sagen wollte, hat aber die
Priorität vor Euschatia. Die Sonne meidend heisst (pv^t]Xioi , also
Phyxelius.
349
margine antico prothoracis supra caput leviter producto, soll
grobe Punkte auf dem Halsschild haben, deren Zwischen-
räume Runzeln bilden; beide Arten fehlen dem Museum noch.
96. Heliofugus tenuipunctatus Ph.
H. niger; prothorace lateribus valde inflexo, tenuissime
punctulato; elytris striato-punctatis, punctis minutis; intersti-
tiis planiusculis. Longit. 7 lin., latit. prothor. %^/^^ elytrorum
3% lin.
Ex andibus prov. Colchaguae!
Das Museum besitzt ein einziges Exemplar. Das Hals-
schild hat ganz dieselbe Form wie H. impressus Guer. (Eu-
schatia punctata Sol.) und Eu. proxima Sol., unsere Art un-
terscheidet sich aber auf den ersten Blick von beiden durch
punctirt-gestreifte Flügeldecken, die also wie bei H. coUaris
und crjptocephalus beschaffen sind, nur sind die Punkte der
neuen Art weit feiner. Der Kopf hängt senkrecht herab und
ist von oben nicht zu sehen. Die Naht, welche das Epistom
begränzt, ist sehr deutlich, wenn auch fein; die Punctirung
des Kopfes ist fein, die Punkte stehen einzeln in der Mitte,
gedrängt an den Rändern und sind auf dem Scheitel gröber.
Das Halsschild hat sehr feine, oberflächliche Punkte.
97. Trachyderas'-') Ph. novum genus Bolitophagorum.
Caput fere usque ad oculos in prothorace reconditum,
ante oculos sensim angustatum, cernuum. Oculi parum emar-
ginati. Antennae ante oculos sub margine parum promi-
nente insertae, caput cum prothorace longitudine paullo supe-
rantes; articuli primi crassi, secundus longior, fere aeque
crassus ac longus; tertius gracilis, obconicus, secundum tertia
parte superans, omnium longissimus ; 4., 5., 6., 7., 8., obconici
aequales; nonus et decimus multo crassiores cum undecimo
ovato clavam perfoliatam formantes. (Eandem formam osten-
dunt antennae Eiidophloei flexuosi Solier, neque illam in figura
apud Gay T. 20 fig. 9e depictam.) Epistomum retusum.
Labrum pariter retusum. Mentum maxillas ostendens, an-
tice emarginatum. Lahr um pariter emarginatum. Mandi-
bulae validae, apice incisae, margine interiore dentibus 3
validis, obtusis armatae. Maxillae bilobae, lobus angustior
apice bidentatus s. potius biungulatus. Articulus terminalis
palporum maxillarium oblongo-ovatus, truncatus; eandem
formam ostendit articulus terminalis palporum labialium.
Prothorax antice fere trilobus, lobo mediano lato, trnncato,
lateralibus acutis, productis, postice truncatus, lateribus mo-
') T^^^X^i rauh, öi^ai Haut.
350
dice armalus et qiiidem ita, ut latitudo maxima in tertio an-
teriore sit; latera integra, anguste marginata, sulco lato,
superficiali a tergo parum convexo separata. Scutellum
parvuni, trausver&iim, rotundatum. El j tra protliorace parum
latiora, cum longitudine fere ter aequantia, parallela, dorso
subplana, lateribus et postice declivia; pars inflexa eorum
angusta. Alae adsunt. Coxae anteriores satis distantes,
prosternum inter eas planum, postice haud prominens. Me-
taste rnum longum. Prominentia coxalis abdominis an-
gusto triangularis, Trochanteres parvi in omnibus pedibus;
Femora solita, tibiae subaequales, in margine anteriore
subserratae, anticae parum latiores; tarsi tibiis breviores,
pedum anteriorum articuli quatuor primi aequales, quintus fere
quatuor antecedentes aequans; pedum posticorum articulus
primus sequentes duos simul sumtos aequans, et quarto aequa-
lis; parum ciliati sunt et subtus fere ad modum scopae hirsuti.
Ungues simplicep.
Von Bolitophagus durch den vor den Augen nicht er-
weiterten Kopf und das abgestutzte, nicht zugespitzte Glied
der Taster, von Eledona durch die dreigliedrige, nicht fünf-
gliedrige Fühlerkeule, die Gestalt des Prothorax, von Pri-
stod er es Ph. Germ, durch das an den Seiten ungezähnte,
schmal gerandete Halsschild und die Gestalt des Kopfes ver-
schieden.
Trachyderas cancellatum P h.
Tr. fuscum, glabrum; prothorace dense granuloso; elytris
profunde punctato-striatis, subcancellatis et dense granulatis;
interstitiis quinto, septimo et nono angustioribus, elevatis. —
Longit. 4 lin., latit. prothor, l'/j lin., elytror. 1% ün.
Habitat in prov. Valdivia sub corticibus arborum.
Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind dicht gekörnelt.
Das Halsschild ist kaum l'/g mal so breit wie lang, die hin-
teren Winkel desselben sind beinahe rechte. Das gemeinsame
Ende der Flügeldecken ist ziemlich spitz. Fühler und Beine
sind mit kurzen, ziemlich groben Härchen besetzt. Die Unter-
seite des Körpers ist giob und ziemlich weitläuftig punctirt,
aber doch glänzend, dunkler braun, beinahe schwarz.
98. Cyphaleus? valdivianus Ph.
C. nigro-aeneus; capite et thorace inaequalibus, punclatis;
elytris striato-punctatis nitidissimis; antennis pedibusque piceis.
Longit. 5 lin., latit. 2 lin.
Habitat in prov. Valdivia, rarissimus.
In den vielen Jahren, dass wir sammeln, sind uns nur
zwei Exemplare vorgekommen. Der Kopf ist beinahe im
351
Ausschnitt des Brustschildes verborgen, bis an die Augen ver-
deckt, oben eben. Die Augen sind kaum ausgerandet und
stehen nahe bei einander auf der Stirn. Die Furche, Avelche
das Epistermum abgränzt, ist reicht und gebogen; dieses ist
vorn abgestutzt. Die Oberlippe ist quer und abgerundet.
Die elfgliedrigen Fühler sind dünn, etwas länger als das Hals-
schild; das erste Glied ist das dickste und walzenförmig, das
zweite eben so lang, dünn, beinahe fadenförmig, so wie die
folgenden sechs, fast so lang wie das erste; das dritte ist
anderthalb mal so lang; das vierte und alle folgenden etwa
so lang wie das zweite; das neunte, zehnte, elfte verbreitert,
das neunte verkehrt dreieckig, das letzte eiförmig. Die Un-
terlippe ist klein, beinahe quadratisch, leicht ausgerandet und
lässt zu beiden Seiten die Kinnladen sehen. Diese, so wie
die Mandibeln und Lippentaster haben wir nicht untersucht.
Das letzte Glied der Maxillarpalpen ist beilförmig. Das Hals-
schild ist ziemlich so breit wie lang; die Seitenränder sind
vollkommen gradlinig und parallel, scharf und schneidend;
der Vorderrand ist breit und tief ausgeschnitten, die vorsprin-
genden vorderen Winkel aber abgerundet; der Hinterrand ist
ziemlich grade abgeschnitten, doch ragt der mittlere Theil
etwas nach hinten vor; seine Oberfläche ist flach, uneben,
grubig und punctirt. Das Schildchen ist quer, gerundet. Die
Flügeldecken sind schwach gewölbt, nach hinten abschüssig,
die Seiten in etwa zwei Dritteln der Länge parallel, dann
convergiren sie und die Spitze ist abgerundet; sie haben zehn
Punktreihen, ungerechnet die abgekürzte, dicht am Schilderen
stehende; die letzte steht unmittelbar am scharfen Seitenrand;
die Zwischenräume sind vollkommen eben, glatt, sehr glän-
zend. Der umgeschlagene Theil der Flügeldecken ist schmal
und verliert sich zuletzt ganz. Es sind Flügel vorhanden.
Die Vorderbrust ist schwach gekielt, mit einer seichten
Furche in der Mittellinie; sie hat hinten einen Ausschnitt, in
welchen ein schwacher Vorsprung der Mittelbrust passt, und
diese hat wiederum hinten eine Ausbuchtung für einen Vor-
sprung der Hinterbrust, welche lang und schwach gewölbt
ist. Der Coxalvorsprung des Hinterleibes ist dreieckig und
schmal. Die Episternen sind schmal, nach hinten verschmä-
lert, punctirt. Die vordem Hüften sind ziemlich kugelig,
die hintern quer. Die Schenkel sind ziemlich dünn, ohne Aus-
zeichnung, kahl. Die Schienen sind dünn, nach unten flaum-
haarig , mit sehr kleinem Dorn. Die Tarsen sind ein wenig
kürzer als ihre Schienen, schlank, unten sehr stark, fast bür-
stenartig behaart; an den vorderen Beinen sind die vier ersten
Glieder kurz, gleich lang; an den Hinterbeinen sind das zweite
und dritte Glied gleich lang, zusammen so lang wie das erste.
352
und das letzte beinahe so lang -wie die drei ersten zusammen-
genommen. Die Klauen sind lang, einfach,
99. Dictopsis atra Ph.
D. atra, glabra, postice dilatata, valde eonvexa; capite
tenuiter punetato-ruguloso^ prothoraee grosse punctato, rugoso;
elytris punctato -striatis, nitidis, interstitiis laevibus. Longit.
32/3 lin., latit. 1% lin.
Habitat in prov. Valdivia.
Der Kopf ist ziemlich fein und dicht punctirt, so dass er
gekörnelt erscheint. Die Fühler erreiclien beinahe drei Viertel
der Körperlänge und sind selir dünn; das erste Glied ist kurz
und dick; das zweite kaum halb so gross; das dritte, das
längste von allen, noch bedeutend länger als die beiden ersten
zusammengenommen; das vierte kürzer, das fünfte noch etwas
kürzer und mit allen folgenden von gleicher Länge; das achte,
neunte, zehnte sind gegen ihr Ende stärker verbreitert als
die ül.rigen. Das letzte Glied der Maxillartaster ist beinahe
von der Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks. Der Vorder-
rand des Epistomum und der Oberlippe sind mit gelblichen
Härchen gewimpert. Das Halsschild ist stark gewölbt, mit
sehr groben, vertieften Punkten dicht besetzt, deren Zwischen-
räume runzelartig hervorstehen. Das Schildchen ist klein,
breit, aber spitzwinklig. Die Flügeldecken sind stark ge-
wölbt, länglich eiförmig, glänzend, glatt, mit vertieften
Punktreihen. Die Beine sind verhältnissmässig lang; die Schen-
kel in der Mitte ziemlich dick, bei starker Vergrösserung
flaumhaarig; die Schienen sind stärker und deutlicher behaart
und haben sehr kurze Dornen; die Tarsen sind kürzer als
ihre Schienen; das erste und zweite Glied unten mit gelben
Härchen dicht, beinahe bürstenartig besetzt; die beiden fol-
genden Glieder an den Vorder- und Mittelfüssen unten in eine
Lamelle verlängert; der Hinterfuss hat nur am vorletzten
Glied eine Lamelle. Die Klauen sind gekrümmt. — Der
ganze Käfer ist kohlschwarz, nur das letzte Tasterglied ist
braun.
100. Rhinosimus valdivianus Ph.
Rh. nigro-aeneus, nitidissimus; rostro, basi antennarum,
maculis quatuor elytrorum, pedibusque lutescentibus vel rufe-
scentibus. — Longit. ly^ lin.
Habitat in prov. Valdivia, rarissimus.
Der Kopf ist punctirt; der Rüssel so lang wie das Hals-
schild, vorn verbreitert, glänzend, hell braunroth, oder gelb-
lich; die Taster sind verhältnissmässig lang, gelblich. Die
Fühler sind etwas unterhalb der Mitte des Rüssels eingelenkt
353
und reichen fast bis an das Ende des Halsscliildes; ihre Keule
it-t dreigliedrig, schwarz und nimmt mehr als den dritten
Theil der Fühlerlänge ein. Das Halsschild ist zwar auch noch
fein, aber doch gröber als der Kopf punctirt, ungefähr so
breit wie lang; die Seitenränder bilden vor der Mitte einen
hervorspringenden, wenn auch stumpfen Winkel; vor dem
Hinterrand ist eine schwache Einschnürung und in der Mittel-
linie eine seichte Furche, die das hintere Drittel nicht erreicht.
Die Flügeldecken sind breiter als das Halsschild, haben ziem-
lich parallele S ei tenr ander und sehr feine, dichte Punktreihen;
neben dem Schildchen sind sie etwas angeschwollen. Vorn
zeigen sie zwei gelbe Flecke, die schräg von den Schultern
nach hinten und innen laufen und die Naht nicht erreichen;
bisweilen sieht man auch zwei kleinere, rundliche, gelbe Flecke
im hintern Drittheil. Die Beine sind röthlich. Schienen und
Tarsen sehr schlank,
101. Formicomus quadriguttatus Ph.
F. capite supra nigro; prothorace rufo; eljtris grosse
punctatis, pilosis, nigris, utroque guttis luteis duabus picto;
antennis, femorum basi, tibiis tarsisque rufis, femorum apice
nigro. Longit. IV2 lin.
Habitat in prov. Santiago.
Der Kopf ist oben glänzend schwarz, unten in der Mitte
rothbraun. Der Prothorax ist schlank, lebhaft roth, glänzend,
der Vorsprung der Seiten abgerundet. Die Flügeldecken sind
entfernt punctirt, schwarz; gleich hinter der Basis zeigt jede
einen gelben Fleck, der mit dem der andern Flügeldecke oft
in eine Querbinde zusammenfliesst, die hinten an der Naht
einen Winkel bildet, während die beiden runden, gelben Flecke
hinten stets getrennt bleiben. Die Fühler sind gelbroth, ebenso
die Beine bis auf die zweite Hälfte der Schenkel, welche
glänzend schwarz ist. Der ganze Körper ist mit langen, auf-
gerichteten Härchen bedeckt.
102. Formicomus breviculus Ph.
F. satis brevis, rufus, nitidus, glaber; prothorace antice
utrinque subangulato; elytris tenuissime et dense punctulatis,
longitudine latitudinem modo bis aequantibus, antice testaceis
s. castaneis, postice nigris. Longit. l'/j lin.
Patria... provinciam ignoro.
Wie es scheint vollkommen kahl und weit kürzer als F.
Curtisii und quadriguttatus, indem namentlich die Flügeldecken
nur zwei mal so lang wie breit sind. Halsschild und Flügel-
decken sind dicht und fein punctirt; ersteres zeigt in der vor-
dem Hälfte jederseits einen deutlichen, wenn auch abgerun-
354
deten Winkel; letzlere sind hinter den Schultern schwach
eingezogen und dann etwas bauchig.
103. Heterolobus "■) Ph. n. genus.
Caput usque ad oculos in prothorace reconditum; oculi
globosi prominuli. Antennae apice valde clavatae, articujis
tribus ultimis fere suborbicularil)us, Labrum truncatum; man-
dibulae apice bidentatae. Maxillae... Palpi maxillares arti-
culo ultimo oblongo-ovato, truncato; palporuni labialium arti-
culus ultimus ovato-elongatus, acutiusculus. Labium truncatum.
Femora satis crassa, tibiae Spina parvula lerminatae. Pedes
heteromeri; tarsorum anticorum articuli tres primi breves,
lati, inferius fere in lobum producti, pilis densis brevibus
obsiti, quartus parvus, quintus tres primos simul sumtos aequans.
Tarsi postici quadriarticulati, articuli duo primi lati, inferius
fere in lobum producti pilisque brevibus densis obsiti, quartus
et quintus ut in anterioribus. Ungues integri.
Ich glaube ein neues Geschlecht, dem ich obigen Namen
beilege, auf ein kleines Käferchen gründen zu müssen, welches
ich im letzten Sommer in Valdivia durch das Abklopfen blü-
hender Bäume, namentlich der Eugenia temu, erhielt und wel-
ches ich H. aeneus nenne. Dasselbe ist IVi Linie lang,
dunkel broncefarben , stark glänzend, kahl. Der Prothorax
und die Flügeldecken sind ohne Ordnung und ziemlich grob
punctirt, die Fühler sind am Grunde roth, in der Spitze
schwärzlich.
Der Kopf ist gesenkt, dreieckig, schwach punctirt, zwi-
schen den Augen und unterhalb bis zum Munde flach. Die
Augen sind stark vortretend, kugelig, nicht ausgerandet, fein
gekörnelt. Die Fühler sind so lang wie Kopf und Halsschild
zusammengenommen; das erste Glied ist dick, fast kugelig,
die folgenden nehmen allmälig an Grösse ab bis auf die letz-
ten, die breit und gleich lang sind und zusammen über ein
Drittel der Fühlerlänge betragen, eine Bildung, welche an die
Fühler mancher Cleriden, namentlich Epiclines erinnert. Das
Halsschild ist so breit wie lang, hinten verengert, die Vor-
sprünge in der vordem Hälfte jeder Seite sind abgerundet;
der hintere, schmalere und kürzere Theil ist durch eine Ein-
schnürung begränzt, die als eine Querfurche jederseits auf-
tritt; keine Kante trennt den Rücken des Halsschildes von
den Seiten. Die Flügeldecken sind 2y2 m.il so lang wie das
Halsschild, breiter als dasselbe; die Schulterecken springen
deutlich, fast rechtwinklig vor; hinten sind sie gemeinschaft-
lich abgerundet und die Seitenränder verlaufen beinahe pa-
*) ezfQOi verschieden, ?.oß6g Läppchen.
355
rallel. Auch die Bildung der Tarsen erinnert stark an Cle-
riden, allein sie sind entschieden heteromer.
104. Mordella Krausei Ph,
M. angusta sed postice parum attenuata; capite nigro;
prothorace nigro, marginibus lateralibus fulvis; elytris testa-
ceis, striga laterali postice angusta ta et demum evauescente
nigra 5 pilis flavis suturam occupantibus et postice arcum trans-
versum antice apertum formantibus; pectore nigro; antenuis
pedibusque testaceis. Long. 2 lin.
Prope Corral invenit indefessus Krause.
Von allen chilenischen Arten unterscheidet sich diese so-
gleich durch ihre gelblichen Fühler und Füsse. Die Haare,
welche das Halsschild bekleiden, sind bräunlich gelb, die der
Flügeldecken gelber und sie bilden — von oben betrachtet —
einen gelblichen Streifen an der Naht und in zwei Dritteln
der Länge einen quer gestellten, vorn offenen Bogen. Die
Brust erscheint, von der Seite gesehen, fast kahl und schwarz-
braun, der Rand ihrer Segmente ist gelblich; auf dem Bauch
ist der gelbe Rand der Segmente so breit, dass er fast ganz
gelblich erscheint; seine Verlängerung ist gelblich.
105. Mordella violacescens Ph.
M. elongata, postice parum attenuata, omnino nigra, mar-
gine postico prothoracis angustissime cinereo-micante; elytris
propter pilos purpureos violaceo-micantibus; margine superiore
mesothoracis et segmenti primi ventralis albido-micantibus;
stylo abdominali gracili. Longit. ^y^ lin-
In provincia Valdivia satis frequens est.
Die Härchen, welche die Flügeldecken bekleiden, sind
dunkel pfirsichblüthroth oder hell purpurroth, wodurch diese
Theile einen violetten Schimmer erhalten. — M. abbreviata
unterscheidet sich leicht durch weit kürzere Flügeldecken und
kürzeren AbdominalgrifFel, und M, Loasae Ph. Germ, durch
geringere Grösse, schmalere Gestalt und andere Färbung der
Härchen, welche die Flügeldecken bekleiden.
106. Meloehaemopterus Ph.
M. niger; capite laxe et grosse punctato ; prothorace laxe
punctato, fovea antica transversa elongata et postica mediana
oblonga notato; elytris vix rugulosis, nigris, striga magna
sanguinea ab humeris usque ad apicem deducta ornatis. —
Long. 5V2 lin.
In prov. Valdivia ocurrit, haud frequens.
Von allen chilenischen Arten ist diese sogleich durch ihre
glatten, rothgestreiften Flügeldecken zu unterscheiden. Das
356
Halsschild ist beinahe quadratisch, wenig länger als breit,
haarig und der Seitenwinkel stark abgerundet. Die Klauen
sind am vorliegenden Exemplar beide gespalten.
107. Meloe flavipennis Ph.
M. niger, capite grosse et laxe punctato, postice rubro;
prothorace fere sexangulari, lateribus sc. valde angulato, rubro,
antice constricto, utrinque foveola profunda impresso, laxe
punctato; elytris punctato-variolosis, luteis, margine et parte
inferiore nigris; antennis pedibusque rufis; femorum basi nigra.
Long. 10 lin.
Patria. Caldera in prov. Copiapö?
Von M. sanguinolentus unterscheidet sich diese Art durch
den Mangel der gelben Seiten des Hinterleibes und der gelben
Ränder an den Segmenten, die braunrothen Antennen und
Beine, das ganz rothe Halsschild etc. Die Klauen sind tief
gespalten.
108. Meloe pictus Ph.
M. ater, parte superiore capitis rubra; macula rotunda in
humeris marginibus posticis segmentorum abdominis, ejusque
lateribus flavis. — Long. 9 lin.
In prov. Colchagua invenitur.
Der Kopf hat eine seichte Längsi'urche und einzelne, ein-
gestochene grobe Punkte, sonst erscheint er sehr glatt; der
ganze Raum oberhalb der Augen ist lebhaft roth; die Ver-
längerung des Kopfes nach hinten ist dagegen wieder schwarz
und dicht punctirt. Das Halsschild ist sechseckig mit ziem-
lich scharfen Seitenecken; es hat einzelne, giobe, eingestochene
Punkte, vorn eine tiefe, breite Querfurche, die bis zu den
Seitenecken reicht und eine kürzere, flache, dicht vor dem
Hinterrand, der daher aufgeworfen erscheint. Das Schildchen
ist dicht und grob punctirt. Die Flügeldecken zeigen ein
ziemlich feines, erhabenes Netzwerk, viel feiner als bei M.
sanguinolentus Sol. und sind durch den kreisrunden, hellgelben
Schulterfleck sehr ausgezeichnet. Die gelben Ränder der Hin-
terleibssegmente und die gelben Seiten des Leibes sind wie
bei dieser Art. Die Klauen sind (ob immer?) ungleich; die
innere hat einen ganz kleinen Zahn am Grunde, die äussere
ist tief gespalten.
109. Meloe picipes Phil. Germ.? Es liegen drei Exem-
plare vor uns, welche in allen Punkten mit der von Germain
gegebenen Beschreibung übereinstimmen, aber tief gespaltene
Klauen haben, während ein Exemplar ungetheilte Klauen be-
sitzt. Es scheint nicht Geschlechtsverschiedenheit zu sein.
357
110. Meloe anthracinus Pli. Germ.?
Auch von dieser Art, die nach Germain gespaltene Klauen
hat, giebt es Exemplare mit ungetheilten Klauen, die nur am
Grunde einen kleinen Absatz als Andeutung der Theilung
haben und sonst sich in niclits von den andern Exemplaren
unterscheiden. Es ist daher auf das von den Klauen herge-
nommene Kennzeichen kein grosses Gewiclit zu legen.
111. Meloe cancellatus Sol.?
Unsere bei Corral gesammelten Exemplare weichen durch
sehr runzeligen Kopf und durch ziemlich breites, stark ge-
runzeltes Halsschild von der Beschreibung bei Solier ab, der
als Vaterland Copiapö angiebt.
112. Cyclo der US binotatus Ph.
C. niger; capite antice macula rubra notato; prothorace
rubro, strigis duabus nigris ornato; elytris nigris, concolo-
ribus, valde et dense punctatis; antennis pedibusque nigris;
femoribus apice flavis. Longit. 4y2 lin.
Habitat in prov. Valdivia.
Diese Art unterscheidet sich von C. rubricollis Sol. bei
Gay durch ganz andere Färbung des Halsschildes, indem das-
selbe in der Mittte, wo rubricollis den schwarzen Fleck hat,
roth ist und dafür zwei schwarzbraune, schräge, nach den
hintern Winkeln verlaufende Streifen hat, durch den Mangel
des blossen Saumes an den Flügeldecken und dadurch , dass
der gelbe Theil an der Spitze der Schenkel sehr klein ist.
Der Rand des Halsschildes ist scharf, gezähnelt, was bei ru-
bricollis nicht der Fall ist. Uebrigens muss ich bemerken,
dass ich ein Exemplar von C. rubricollis? besitze, dem eben-
falls der helle Saum der Flügeldecken fehlt.
113. Cyclo dem 8 magellanicus Ph.
C. tergo prothoracis inaequali, rubro, fascia nigra, semi-
circulari, interrupta ornato; elytris femoribusque omnino nigris.
Longit. 3'/2 lin., latit. l'A lin.
Ann. Univ. Chil. 1862 2. p. 112.
Habitat in freto Magellanico ad coloniam Chilensem.
Der Kopf ist fein punctirt mit einem rothen Fleck vor
den Augen, wie bei den beiden andern Arten. Das Halsschild
ist kreisförmig, fein ])unctirt, mit drei Längsfurchen und ab-
gerundeten, nicht scharfen Seitenrändern; es ist roth mit einer
halbkreisförmigen, schwarzen Binde, die jederseits im hintern
Winkel endet und bisweilen jederseits unterbrochen ist. Die
Flügeldecken sind ebenfalls punctirt mit netzförmig erhabenen
Zwischenräumen, ganz schwarz, ohne hellen Saum. Die
Beine sind ebenfalls ganz schwarz. Bei C. rubricollis SoL
358
haben die Flügeldecken einen hellen Saum und die Schenkel
sind an der Spitze blass; bei C. binotatus Ph. iiaben die
Schenkel einen hellen Ring vor der Spitze und die Seitenländer
sind vorn scliarf und gezähnelt.
114. Bruchus pauperculus Ph.
Br. oblongus, niger; capite atro; prothorace, scutello,
elytrisque elongatis cinereo pubescentibus; pygidio corpore-
que subtus cinereis; tibiis anterioribus pallidis. — Longit.
% lin-
Prope Santiago.
Schlanker als die meisten andern Arten. Kopf und Füh-
ler sind kohlschwarz, der übrige Theil des Körpers ist mit
anliegenden, greisen Härchen bedeckt, die auf dem Steiss und
der Unterseite des Körpers weit dichter stehen, die daher
weisser erscheinen. Auf dem Halsschild sieht man bisweilen
drei unterbrochene, weissliche Striemen und auch das Schild-
chen ist mitunter weisslich. Die Beine sind schwarz, aber
die Schienen der vorderen sind heller, bräunlich; die Schenkel
sind ungezähnt. — Von Br. poverus Blanch. (sie!) durch ge-
ringere Grösse, weit schmalere Gestalt, namentlich längere
Flügeldecken, schwarze Fühler und schwarze Vorderschenkel
verschieden.
115. Brucluis e gen US Ph.
Br. ovato- oblongus, niger; capite atro; prothorace ely-
trisque cinereo-pubescLiitibus; corporis lateribus albis; anten-
narum basi tibiisque omnibus rufis. Long. 1 lin.
Prope Santiago.
Die Gestalt ist schlanker als bei Br. poverus Blanch.,
aber breiter als bei Br. pauperculus mihi, die Seiten des Kör-
pers sind dicht behaart, beinahe schneeweiss; auch der Hin-
terrand der P'lügeldecken ist dicht behaart, so dass er bei
gewissem Licht einen breiten, weissen Saum bildet. Die Basis
der Fühler ist röthlich. Sämmtliche Schienen und Tarsen
sind gelblich, auch die Spitze der Schenkel, aber die Spitze
der Schienen und das letzte Tarsenglied sind schwarz; die
Schenkel sind ohne Zahn.
116. Bruchus scutellaris Ph.
Br. breviter ovatus, crassus, niger, pilis griseis pubescens,
scutello albo; elytris obscure albo tessellatis; corpore subtus
nigro; antennis pedibusque atris. Long. 1 — l'/j lin.
Prope Santiago, in prov. Valdivia etc.
Diese Art ist noch etwas breiter als Br. poverus Blanch.,
sonst demselben, wenn man sie von oben betrachtet, sehr ähn-
lich. Die anliegenden greisen Härchen thun der Schwärze
359
wenig Eintrag; das Schildchen ist ganz weiss und auf den
Zwisclienräumen zwischen den Streifen der Flügeldecken ste-
hen oft weisse Punkte, so dass diese dann wie gewürfelt er-
scheinen. Die Unterseite ist nicht mit weissen Härchen dicht
bedeckt wie bei so vielen andern Arten, sondern ziemlich
schwarz. Das Pygidium zeigt zwei weisse Punkte, die aber
oft wenig deutlich sind. Die Schenkel haben keinen Zahn.
Die kohlschwarzen Fühler und Füsse zeichnen diese Art vor
den ähnlichen auf den ersten Blick aus.
117. Bruchus bicolor Ph.
Br. ovatus, niger, glabriusculus; parte externa et postica
elytrorum ferrugineo-lutea; tarsorum posteriorum articulo primo
testaceo. Long. 1 Vj lin.
Proj>e Santiago.
Diese Art ist breit, kurz und dick. Das Halsschild ist
einfarbig, schwarzbraun, am Grunde doppelt gebuchtet. Die
Flügeldecken sind sehr kurz, mit der gewöhnlichen Streifung
versehen; zieht man von der Schulter bis an das Ende der
Naht jederseits eine Linie, so ist das so gebildete Dreieck
schwarzbraun, die äusseren Theile der Flügeldecken aber rost-
gelb. Der Steiss, die Unterseite, Kopf, Fühler, Vorderbeine,
Schenkel und Schienen der hinteren Beine sind schwarz; die
Tarsen der Mittel- und Hinterbeine haben die ersten Glieder
gelblich, die letzten schwarz.
118. Bruchus pyrrhomelas Ph.
Br. oblongus, niger, dense pubescens; el3^tris rufis; macula
magna triangulari communi usque ad apicem deducta nigra;
pedibus omnibus rufis, jtraeter articulationes et ultimum tar-
sorum articulum. Longit. 1 lin.
Prope Santiago.
Kopf und Halsschild sind massig-, Flügeldecken, Steiss
und Unterseite des Körpers dagegen dicht mit anliegenden,
weissen Härchen bekleidet. Die Flügeldecken sind wie ge-
wöhnlich gestreift, fast zweimal so lang wie breit und beinahe
ganz wie bei der vorigen Art gefärbt, nur ist der schwarze
dreieckige Fleck weit schmäler und die Grundfarbe dunkler,
braunroth, nicht rostgelb. Die Beine sind ganz roth bis auf
die Spitze der Schienen und der Tarsenglieder, welche schwarz
sind, und das letzte Tarsenglied ist ganz schvi^arz. Abgesehen
von der abweiclicnden Färbung der Beine etc. unterscheidet
sich diese Art von der vorhergehenden durch weit schmalere
Gestalt.
360
119. Bruchus rufulus Ph.
Br. ovatus, oninino rufus, pilis appressis, albis pubescens;
oculis nigiis; elvtris interdum fusco et albo maculatis; fenio-
ribus plerumque nigro annulati:*. Long. 1 \'\ lin.
Prope Santiago satis frequen.«.
Die Gestalt ist breit, eilörmig. Körper, Füiiler, Beine,
Halsschild sind einfarbig rotiibraun, mehr oder weniger dicht
mit anliegenden, greisen Härclien bekleidet, nur die Augen
sind schwarz. Auf den Flügeldecken ist bisweilen gar keine
Zeichnung, bisweilen sieht man weisse, bisweilen braune Fleck-
chen auf denselben. Die Schenkel haben keinen Zahn. Die
Individuen mit braunen Flecken haben stets den schwarzen
Schenkelring und eine dunkle Unterseite.
120. Bruchus obscurus Ph.
Br. ovatus, niger, griseo-pubescens; articulis duobus ba-
salibus antennarum pedibusque anticis rulis; femoribus posticis
subtus ante apicem excisis. Long. 2y^ lin., latit. l'/g lin.
Nescio unde provenit unicum specimen quod in Musaeo
exitat.
Die Fühler sind kurz und vom sechsten Glied an sind
ihre Glieder breiter als lang, aber nicht zahnartig, also ist
das Exemplar wohl ein "Weibchen. Die Palpen sind kohl-
schwarz. Das Halsschild hat an jeder Seite in der Mitte einen
kleinen Höcker, seine hinteren Winkel sind seitwärts sehr
ausgedehnt, stärker -als bei andern Arien, so dass die Gestalt
des Halsschildes ziemlich glockenförmig ist; es ist sehr dicht
behaart und ebenso das Schildchen. Die Flügeldecken sind
gestreift, in den Zwischenräumen punclirt; eine schwache,
hügelartige Erhöhung läuft von der Schulter schräg nach in-
nen und hinten. Auffallend ist der Ausschnitt auf der untern
Seite der Hinterschenkel, der eine Art stumpfen Zahnes am
Ende des vordem Theiles des Schenkels erzeugt.
121. Stenorrhynchus quadrinotatus Ph.
St. modice elongatus, niger; rostro carinato: prothorace
medio tuberculato, postice transversim carinato, lateribus unitu-
berculato, maculis quatuor atrovelutinis ornalo; eljtro
utroque tuberculo humerali, tuberculoque gemino prope extre-
mitatem armato, i)rope suturam luteo squamato, et guttulis
atro velutinis ornato; pedibus nigris, albido annulatis. Long.
4 lin., latit. l'A lin.
Habitat in prov. Valdivia.
Der ganze Käfer ist nur massig mit feinen, weisslichen
Härchen bekleidet. Der Rüssel ist bedeutend länger als der
Kopf, in der Mitte gekielt. Die innere Orbita ist mit rost-
361
gelben Härchen eingefasst. Das Halsseliild ist beinahe länger
als breit, vor der Mitte mit einem grossen spitzen Höcker,
hinter derselben mit einem querverlaufenden Kiel versehen,
der jederseits in einen grossen, ziemlieh spitzen Höcker aus-
läuft. Vor diesem, aber etwas nach innen, steht jederseits
noch ein schwaches Höckerchen. Vier sammtschMarze, mit
schmalem, ro&tgelbem Saum eingefasste Flecke verzieren das-
selbe; zwei sind oval und stehen nahe am Vorderrand; die
beiden andern sind in die Länge gezogen, erreichen den Hin-
terrand und werden durch den Querkiel fast in zwei gleiche
Hälften getheilt. Die Flügeldecken haben einen ziemlich
spitzen Schulterwinkel; vorn neben der Naht steht auf jeder
ein starker runder Höcker; hinten stehen zwei, der innere
ifet grösser, höher und steht etwas weiter nach vorn. Man
erkennt deutlich Reihen tief eingestochener Punkte und auf
der Mitte des Rückens ist der erste, dritte und fünfte Zwi-
schenraum mit rostgelben Schüppchen bekleidet, der erste
ausserdem mit einigen kreisförmigen sammtschwarzen Fleck-
chen. Eine sammtschwarze Querbinde verbindet die beiden
hinteren grossen Höcker.
122. Stenocerus postiealis Ph.
St. parallelus, depressus, fusco-niger; rostro caput supe-
rante; macula alba utrinque ad latus internum oculorum;
thorace medio tuberculo magno, pilis fasciculatis ornato, et
postice carina undulata transversa sculpto, in parte postica
maculis duabus nigris albocinctis, et medio lineis longitudina-
libus duabus arcuatis albis picto; elytris tuberculis variis mi-
noribus duobusque majoribus, peracutis in parte postica armatis;
in parte postica declivi fascia transversa, duplici ornatis. —
Long. 2y2 lin.
In provincia Valdivia rarus habitat.
Der Rüssel ist fast zweimal so lang wie 'der Kopf, ohne
Kiel. Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild zu-
sammengenommen, schwarz. Das Halsschild ist etwas brei-
ter als lang, sechseckig, mit scharfen Winkeln; die Seiten-
ränder in der Mitte parallel, davor und dahinter schwach
concav gebogen und alle drei Theile derselben gleich lang.
Die hintern Winkel derselben sind durch einen scharfen,
etwas wellenförmigen, der Wölbung des Halsschildes folgen-
den Kiel verbunden; in der Mitte der Linie, welche die vor-
deren Seitenwinkel verbinden würde, erhebt sich ein hoher,
ziemlich spitzer Höcker, der auf seinem Gipfel ein dickes
Borstenbüschel trägt; am Vorderrand stehen zwei kleine Höcker-
chen. Die beiden weissen Linien in der Mitte des hintern
Drittheils kehren einander ihre convexe Seite zu. Das Schild-
24
362
eben ist weiss behaart. Die Flügeldecken bilden von oben
gesehen fast ein Quadrat; sie zeigen mehrere kleine, schwarze
Höckerchen und da, wo sie nach hinten abfallen, einen grossen,
spitzen, nach hinten gerichteten, fast horizontalen Höcker;
unterhalb desselben, zwischen ihm und dem Rande liegt ein
zweiter, kleinerer, aber ebenfalls spitzer und sehr auffallender
Höcker. Der hoiizontale Theil ist braunschwarz mit röthlich
braunen Flecken marmorirt, die selir wenig in die Augen
fallen; der abschüssige Theil ist durch zwei weisse, von län-
geren anliegenden Haaren gebildete, durch eine schmale
schwarze Linie geschiedene, Querbinden sehr ausgezeichnet,
von denen die erste vom untern Höcker beginnt, die zweite
bis zum Rand reicht. Die Beine sind schwarz mit schmalen
weissen Ringen.
Den Querkiel und die beiden schwarzen, weissgesäumten
Flecke im hintern Drittheil des Halsschildes hat diese Art mit
St. quadratipennis Germ, gemein, welche aber ganz an-
dere Sculptur und Färbung der Flügeldecken zeigt; mit St.
asperatus Blanch. hat unsere Art die beiden weissen Flecke
an den Augen gemein, allein ganz andere Sculptur des Hals-
schildes und der Flügeldecken etc.
123. Stenocerus lineola Ph.
St. elongatus, fuscus, modice pubescens; prothorace utrin-
que unidentato, tuberculo centrali minuto armato, a quo li-
neola e squamis albis confecta ad marginem posticum decurrit;
elytrorum tuberculis variis minutis, duobusque posticis magnis,
acutis; extremitate perpendiculari, apice spina armata. Long.
2% lin., latit. 1% Hn.
■ E. prov. Valdivia accepi.
Der Rüssel ist gekielt, ziemlich stark mit weissen, an-
liegenden Härchen besetzt. Das Halsschild ist beinahe län-
ger als breit, sein Hinterrand kaum länger als der Vorder-
rand; der Zahn am Seitenrand steht hinter der Mitte; ein in
der Mitte unterbrochener Querkiel verbindet beide Zähnchen;
etwas vor der Mitte steht ein kleiner, spitzer Höcker und
fast in gleichem Abstand vom Vorderrand steht jederseits
.noch ein kleiner, wenig auffallender Höcker. Dagegen fällt
ein schmaler, länglicher, von weissen Borsten oder Schüpp-
chen gebildeter Fleck, der vom Mittelhöcker nach hinten ver-
läuft, um so mehr in die Augen. Die Schulterecken der Flü-
geldecken stehen stark hervor; neben dem Schildchen steht
jederseits ein schwaches Höckerchen und gegen das Ende
zwei grosse, spitze, die nicht nach oben, sondern horizontal
nach hinten gerichtet sind ; hinter ihnen fallen die Flügeldecken
senkrecht ab. Vor denselben steht jederseits noch ein kleines
363
Höckerchen und weiter nach aussen zwei oder drei schwache
Höckerchen in einer Längsreihe. Betrachtet man den Käfer
von der Seite, so fällt ein kleiner Dorn an der Spitze jeder
Flügeldecke sehr auf. Eine sammtschwarze Zeichnung fast
in Gestalt eines Andreaskreuzes verziert die Mitte der Flügel-
decken und hinter dieser Zeichnung steht jederseits dicht an
der Waht noch ein sammtschwarzes Tröpfchen. Die Färbung
ist sonst braun, auf den Flügeldecken und Beinen ins Röth-
liche ziehend.
124. Rhynchites rufescens Ph.
Rh. omnino pallide rufus; oculis antennarumque clava
nigris; rostio prothoracem longitudine aequante; prothoraee
postice paullulum angustato; elytris angustis, parallelis, te-
nuissime punctato-striatis. Longit. incluso rostro l'/j lin.
Locum unde provenit ignoio.
Das Halsschild ist vorn so breit wie hinten, in der Mitte
breiter; die Seitenränder sind in ihrem vordem Theil stärker
gekrümmt als in ihrem hintern; die Oberfläche zeigt in der
Mittellinie eine stumpfe, kielartige Erhöhung, und jederseits
einen seichten Eindruck und ist äusserst fein punctirt. Die
Flügeldecken sind schmal, parallel, mit feinen Punktstreifen
und sehr fein flaumhaarig. Von Rh. fulvescens Blanch. ist
diese Art sehr leicht durch ihren kürzeren Rüssel (bei ful-
vescens ist dieser Theil so lang wie Kopf und Halsschild
zusammen), schmalere und längere Flügeldecken und feinere
Punctirung derselben verschieden, auch hat sie nichts kupfer-
artiges.
125. Rhynchites seniculus Ph.
Rh. niger, caerulco-micans, dense griseo puberulus; rostro
Caput cum prothoraee subaequante; elytris ovatis, grosse et
profunde punctato-striatis. Long. (incl. rostro) i% lin.
Quondam in praedio nieo valdiviano S. Juan dicto inveni.
Das Halsschild ist schmal und wird nach hinten allmälig
breiter; seine Seitenränder sind gradlinig. Die Flügeldecken
sind länglich -eiförmig, gestreift -gefurcht, die eingestochenen
Punkte grob. Die greise Behaarung erinnert an die Valdi-
vianischen Apion-Arten.
126. Beim Untersuchen der im vorigen Sommer gesam-
melten Apion finde ich, dass dieselben folgende verschiedene
Formen zeigen, die ich vorläufig so feststelle:
Apion obscurum Blanch. A. nigrum, pilis albidis ap-
pressis dense vestitum; rostro bis tertiam corporis lon-
gitudinem aequante; prothoraee haud sulcato; elytris
24*
364
ovatis, valde convexis, profunde sulcatis; interstitiis costatis;
femoribus posticis haud incrassatis. Long. 2 lin.
127. Apion pachymerum Pli.
A. nigrum, pilis albidis appres&is dense vestitum; lostro
semel tertiam corporis partem aequante; prothorace haud
sulcato; elytris ovatis, valde convexis, profunde sulcatis;
interstitiis costatis; femoribus posticis valde incrassatis.
Long, fere 2 lin.
128. Apion meorrhynchum*) Ph.
A. nigrum, pilis albidis appressis dense vestitum; rostro
modo Caput cum prothorace aequante; prothorace angusto,
tantummodo postice sulcato; elytris late ovatis, prothoracem
fere quater longitudine aequantibus; femoribus posticis
haud incrassatis. Longit. cum rostro 1^/^ lin.
129. Apion humerale Ph.
A. nigrum, pilis albidis appressis den&e vestitum; rostro
modo Caput cum prothorace aequante, prothorace lato (mar-
gine postico longitudinem aequante); elytris late ovatis, bre-
vibus, prothoracem ad summum 2y2 longitudine aequantibus;
angulis humeralibus valde prominulis; femoribus posticis haud
incrassatis. Long. IVg lin,
130. Apion vestitum Ph.
A. nigrum, pilis albidis appressis dense vestitum; rostro
semel corpoiis tertiam partem aequante; prothorace pro-
funde per totam longitudinem sulcato; elytris ovatis,
valde convexis, densius hirsutis, profunde sulcatis; interstitiis
costatis; femoribus posticis haud incrassatis. Long. \^/^ lin.
(absque rostro).
131. Apion angustatum Ph.
A. nigrum, pilis albidis appressis dense vestitum; rostro
caput cum prothorace vix superante; prothorace sulcato; ely-
tris oblongis, fere parallelis, valde convexis, profunde
sulcatis; interstitiis costatis; femoribus posticis incras-
satis. Long, l'/a lin.
Alle diese Arten, welche dieselbe Farbe, Behaarung,
Sculptur der Flügeldecken haben und daher bei oberfläch-
licher Betrachtung leicht verwechselt werden können, habe
ich durch Schütteln von blühenden Bäumen, namentlich Myr-
*) fiBLiov kleiner, kürzer, (,n'y^os Rüssel, nach Analogie von
(M.iovqog, kurzschwänzig.
365
ten (Eugenia Temu) auf meinem Gut S. Juan in Valdivia er-
halten; nur von A. meorrhynchum bin ich dessen nicht sicher.
132. Oxycorynus minutus Ph.
0. oblongus, depressus, rufus, griseo-pubescens; capite
convexo; prothorace tenuissime punctulato, medio longitudina-
liter subangulato, maiginibus integerrimo; elytris punctato-
striatis. Long, l'/g lin.
Habitat in prov. Santiago, rarus.
Ist von 0. cribricollis Blanch. durch die geringere Grösse
und das kaum punctirte, ganzrandige Haieschild sogleich zu
unterscheiden.
133. Anthonomus australis Ph.
A. fuscus; pectore dense albo-squamofo; prothorace fere
unicolore rufescente, vitt.a media obscura notato; elytris
punctato-striatis, rufo-castaneis ; squamis albis hinc inde ma-
culas irreguläres in iis formantibus. Long. excl. rostro 2y^
lin., lat. 1% lin.
Pariter Valdiviam incolit.
Der Kopf ist dunkelbraun, der Rüssel mehr rothbraun,
besonders nach der Spitze hin; zvi^ischen den Augen steht ein
Grübchen, Das Halsschild ist oben mehr mit kurzen Härchen,
an den Seiten, wie die Brust, mit weissen Schüppchen be-
kleidet und hat in der Mitte eine dunklere Längsbinde. Das
Schildchen ist beinahe ganz weiss. Die Flügeldecken sind
mit anliegenden Härchen und weissen Schüppchen bekleidet,
welche letztern unregelmässige Flecke und Zeichnungen bil-
den; namentlich unterscheidet man im hintern Viertel eine
Art weisser Querbinde, vor derselben eine undeutliche rothe
Binde und hinter ihr, da wo die mittleren Furchen sich ver-
einigen, eine rothbraune, kahle, glänzende Stelle; vielleicht
sind hier blos die Schuppen abgerieben. Die Schenkel sind
stark keulenförmig, vor dem Knie ausgeschnitten und dünn,
mit einem stumpfen, abgerundeten Zahn, ihre Farbe ist
braunroth.
134. Anthonomus variabilis Ph.
A. rufus, magis minusve obscurus (a testaceo usque ad
nigrum); pilis griseis decumbentibus vestitus prothorace medio
haud pallide lineato; elytris grosse striato-punctatis, plerum-
que bifasciatis. Longit. absque rostro ly^ lin.
Habitat in floribus, Eugeniae Temu praesertim, prov. Val-
diviae frequens.
Der Rüssel ist massig gekrümmt, dünn, glatt, 2y2 mal
so lang wie der Kopf. Dieser ist ziemlich fein und dicht
punctirt. Die Fühler sind sehr dünn. Das Halssehild ist kaum
breiter als lang, vorn verschmälert, so dass es ein Kegel-
segment bildet, welches jedoch vorn etwas eingeschnürt ist,
und ist dicht punctirt. Die Flügeldecken sind breiter als das
Halsschild, etwa 3 — S'/j mal so lang, zweimal so lang wie
breit, eiförmig; ihre Sclmlterecken bilden einen abgerundeten,
rechten Winkel; sie zeigen stark vertiefte grobe Punktstrei-
fen, deren erhabene Zwisclienräume schmal und wie es scheint
glatt sind. Die Schenkel haben einen langen, spitzen Zahn.
Der ganze Käfer, namentlich die Oberseite ist mit anliegenden,
greisen Härchen bekleidet.
Die Färbung variirt ungemein. Als Grundfarbe kann
man Braunroth annehmen, das bald in Blassgelb, bald in Dun-
kelbraun übergeht. In diesem letzteren Fall bleiben jedoch
die Fühler bis auf die Keule, die Schienen und Tarsen, die
Basis der Schenkel und meist auch die ganzen Vorderschenkel
hell. Bei den hellen Exemplaren ist der Kopf bald ebenfalls
hell, bald dunkelbraun, ja selbst schwarz, und pflegt dann
auch der Vorderrand des Halsschildes dunkelbraun zu sein.
Niemals zeigt dasselbe in der Mitte eine hellere Linie, son-
dern es ist im Gegentheil gewöhnlich die Mitte dunkler. Das
Schildchen ist mit den greisen Härchen dichter bedeckt als
die übrigen Körpertheile. Was die Flügeldecken betrifft, so
kann man als deren typische Färbung folgende annehmen:
ein ziemlich gleichseitiges, aber abgerundetes Dreieck von
dunkler Farbe, dessen Spitze nach hinten gekehrt ist, nimmt
die Basis ein, hierauf folgt eine sparrenförmige, helle Binde,
dann eine zweite sparrenförmige Binde von der dunkeln Farbe
des Grundes und die Spitze der Flügeldecken ist wieder hell.
Die dunkle Färbung ist bald braunroth, bald dunkelbraun.
Bisweilen ist die dunkle sparrenförmige Querbinde auf zwei
P'lecke reducirt, ganz wie bei A. ornatus Blanch. (Gay Tab.
24 fjg, 10); selten fehlt dann auch wohl der dunkle Fleck
am Grunde. Umgekehrt fliesst derselbe mit der dunkeln Binde
in der Mitte zusammen, ja die Flügeldecken erscheinen fast
ganz schwarz und die helle Querbinde, so wie die Spitze der
Flügeldecken sind kaum etwas heller, braunroth, oder die
F'lügeldecken erscheinen hell, gelblich und zeigen kaum An-
deutungen der dunkeln Zeichnungen. Ich habe 73 Exemi)lare
vor mir, welche alle Uebergänge zwischen diesen Zeichnungen
zeigen, deren Extreme man sonst für verscliiedene Arten neh-
men würde.
135. Psilorrhinus tuberculosus Ph.
Ps. rufus, lateribus prothoracis helvolis; luberculis duobus
acutis inter oeulos, duobus in margine antico, et quatuor per
367
lineam transversam dispositis in medio prothoracis; variis lon-
gitudinalibus in elytris, mediano cujusve elytri cristaeformi.
Longit. incluso rostro 1^/^ lin.
Patria
Der Rüssel ist länger als Kopf und Halssehild zusammen-
genommen und nimmt den dritten Theil der gesammten Kör-
perlänge ein; oben zwischen den Augen stehen dicht bei ein-
ander zwei kleine, nach hinten gerichtete Höckerchen. Das
Halsseiiild ist am Vorderrand mit zwei dicht neben einander
gestellten Höckern und in der Mitte der Länge mit vier in
eine Querreihe gestellten Höckern versehen. Die Flügeldecken
sind punctirt gestreift und auf jeder stehen drei Längsreihen
Höcker; die erste Reihe hat nur zwei Höcker, einen kleinen
vorn und einen in der Mitte, den grössten von allen, der zu-
sammengedrückt, verlängert, einem Kamm ähnlich ist, indem
er büschelförmige Haare trägt, die gleichsam vier bis fünf
lange Zähne bilden; in der zweiten Reihe zähle ich vier
Höcker, von denen der dritte und vierte weiter nach hinten
als eben erwähnter Kamm stehen; in der dritten Reihe zähle
ich drei, von denen der erste die Schulter bildet und in die
Länge gezogen ist. Der ganze Käfer ist mit steifen, abste-
henden Härchen bekleidet.
136. Psilorrhinus valdivianus Ph.
Ps. pallide fuscus, ventre, linea mediana prothoracis, fe-
moribus anticis helvolis; capite et prothorace subinermibus;
elytris fasciculato tuberculatis, tuberculis subaequalibus. Long,
inclus. rostro 2 lin.
Habitat in prov. Valdivia, legit. orn. Landbeck.
Die Körperform ist wie bei der vorigen Art, höchstens
ist der Rüssel etwas kürzer. Die innere Orbita ist gelbweiss
geschuppt, allein die Stirn trägt keine Höcker. Das Hals-
schild zeigt in der Mitte jeder Seite ein kurzes Bündel Bor-
sten, das auf einem ganz schwachen Höcker zu stehen scheint,
aber keine weiteren Höcker. Auch die Höcker der Flügel-
decken sind schwach und mehr durch die Borstenbüschel, die
sie tragen, als durch Erhöhung ausgezeichnet. Dabei sind sie
alle gleich, nur der Schulterhöcker bildet einen starken Vor-
sprung und ebenso sieht man einen solchen auf der Mitte
ieder Flügeldecke. Diese sind übrigens gestreift-punctirt wie
bei den andern Arten.
137. Psilorrhinus elegans Ph.
Ps. fuscus, dense squamosus; prothorace lateribus unitu-
berculato, vittis duabus obliquis, albidis fere omnino tecta,
quae maculam triangulärem nigram in medio relinquunt; ely-
tris striatis, medio tuberculo cristato, posterius variis tuber-
culis minoribus sculptis. Longit. c. 2 lin. An Ps, collaris
Blancb.?
In prov. Valdivia flores Eugeniae Temu incolit.
Der Rüssel ist braunroth, bedeutend länger als Kopf und
Halsscliild zusammengenommen. Die Fühler entspringen an
seiner Spitze; ihr Schaft reicht bis an die Basis des Rüssels
und legt sich in eine Furche desselben. Zwischen den Augen
stehen zwei spitze Höckerchen. Der Kopf ist rothbraun und
dicht mit kleinen Schüppchen bedeckt. Das Halsschild ist
ziemlich trapezförmig, beinahe länger als breit, seine Seiten
sind etwas convex und vor der Mitte mit einem Höckerchen
versehen. Die Flügeldecken zeigen fast rechtwinklige Schulter-
ecken und ihre Seiten laufen anfangs parallel; in der Mitte der
Länge zeigt jede zwischen der zweiten und dritten Punktreihe
einen kammförmigen Höcker, der mit schwarzen Borsten be-
setzt ist, nahe am Vorderrand ein sehr schwaches Höckerchen
und im hintern Theil mehrere kleinere Höckerchen, unter
denen sich zwei nach aussen hinter einander gelegene aus-
zeichnen. Bei einem ganz frischen Exemplar erscheinen die
Flügeldecken mit röthlichen Schuppen bedeckt, bis auf die
Mitte, wo sich ein kreisrunder schwarzer Fleck zeigt; an an-
dern Exemplaren ist dieser Fleck verloschen und an der Stelle
seines vorderen Randes sieht man eine bogenförmige weisse
Linie. Der hintere, abschüssige Theil zeigt mehr oder we-
niger deutlich eine breite, weissliche Querbinde. Die Beine
sind rothbraun mit einem weissen Ring vor der Spitze der
Schenkel; diese sind vor dem Knie dergestalt eingeschnürt,
dass man beinahe einen stumpfen Zahn daselbst zu sehen
glaubt. Ich würde glauben, dass Blanchard ein auf den Flü-
geldecken abgeriebenes Exemplar dieses Käfers als Ps. col-
laris beschrieben habe, wenn die Beschreibung der Höcker
auf den Flügeldecken besser passte, allein seine Art ist kleiner
und soll von Coquimbo sein.
138. Psilorrhinus rufulus Ph.
Ps. rufus, squamis flavis plus minusve tectus; prothorace
in ulroque latere ante medium unituberculato, supra laevi;
el3'tris obsolete tuberculatis, fasciculis setarum ornatis et ple-
rumque postice nigricanti marmoratis; tuberculis inter oculos
nullis. Longit. absque rostro 1.% lin.
Habitat cum priore.
Der Rüssel ist schwach gebogen, länger als Kopf und
Halsschild. Das Halsschild ist von der gewöhnlichen Form;
der Höcker im vordem Drittel der Seite ist bald stark, bald
■wenig ausgeprägt; an den Seiten stehen die gelben Schuppen
oft dichter. Die Schulterecken der Flügeldecken sind stärker
abgerundet als bei der vorigen Art; auf jeder kann man drei
Reihen Höckerciien unterscheiden, die aber mehr durch Borsten-
büschel, die sie tragen, als durch Erhebung kenntlich sind;
am deutlichsten sind noch zwei in der mittleren Reihe und
im abschüssigen Tlieil der Flügeldecken gelegene. Die Beine
sind gleichmässig beschuppt, ohne Schenkelring.
139. Laemosaccus castaneus Ph.
L. niger, dense granulatus; prothorace, elytris, pedibus
rubro-castaneis; tuberculis elytrorum nullis. Longit. 3 lin.,
latit. i% lin.
In prov. Santiago occurrit, satis rarus.
Die Stirn hat eine Grube. Der Rüssel ist drehrund, ohne
Spur von Furche oder Kiel. Das Halsschild ist ziemlich stark
gewölbt, unmittelbar hinter dem Vorderrand stark zusammen-
geschnürt, dann jederseits vorn aufgeschwollen, mit einer fei-
nen, erhabenen Längslinie in der Mitte, die lange vor dem
Vorder- und Hinterrand aufhört. Das schmale Schildchen
springt stark vor. Die Flügeldecken sind an ihrer Basis we-
nig breiter als das Halsschild und verbreitern sich nach hin-
ten allmälig; an den Seiten erscheinen sie gradlinig; sie zeigen
tiefe, punctirte Furchen und flache, stark gekörnelte Zwischen-
räume; ihre Schultern sj)ringen hervor, im vordem Viertel
hat jede Flügeldecke einen Eindruck nahe an der Naht und
am Ende der 3. und 4. Furche eine Anschwellung, aber keine
Höcker. Die Schenkel haben unten einen Zahn, der an den
Vorderschenkeln sehr entwickelt ist. Mittelbrust, Hinterbrust
und Bauch sind stark punctirt-gekörnt, kohlschwarz.
140. Baridius flavipes Ph.
B. oblongus, aeneus, nitidiesimus; prothorace crebre pun-
ctato; elytris striatis, utroque postice bituberculato; pedibus
luteis, genubus nigris. Long, ly^ — l'/j lin.
Satis frequens in Urtica prov. Santiago, Aconcagua,
Valdivia.
Die Schultern stehen winklig hervor und jede Flügel-
decke hat am Ende zwei ziemlich stumpfe, aber sehr auffal-
lende Höckerchen, einen hinter dem andern. Dieser Umstand
und die Farbe der Beine unterscheiden diesen Käfer sogleich
von B. tenuis Bl. , welcher auf Loasa in den mittleren Pror
vinzen häufig vorkommt.
141. Centrinus thoracicus Ph.
C. niger, albido-squamulosus; capite rostroque subnudis;
dorso prothoracis atro, lateribus lineaque longitudinali mediana
3t0
aurantiacis; elytris immaculatis, propter tquamas setaeformes
canescentibus. Longit, absque rostro IV3 lin., latit. elytror.
% lin.
In prov, Valdivia occurrit.
'!! Dieser niedliche Käfer ist eiförmig, durchaus schwarz,
aber mit Au.snahme des Kopfes und Rüssels, die beinahe kahl
sind, mit weisslichen Schuppen bekleidet, die fast alle ver-
längert, beinahe borstenförmig sind. Das Halsscliild ist an
den Seiten und auf der ziemlich schmalen Mittellinie mit leb-
haft orangefarbenen, dazwischen mit tief sammetscliwarzen
Schuppen bedeckt. Die Flügeldecken sind regelmässig punc-
tirt gefurcht, aber sonst ihre Sculptur wegen der weissen
Schuppen oder Borsten nicht zu erkennen. Der Rüssel ist
stark gekrümrat und schlank; die Schienen gegen das Ende
142. Centrinus carinatus Ph.
C. ovatus, omnino niger, nudus; rostro arcuato, punctu-
lato, caeterum laevi- prothorace rugoso-punctato, linea longitu-
dinali mediana elevata, laevi; elytris sulcatis; sulcis punctatis;
interstitiis elevatis. Longit. absque rostro ly^ lin.
n- Prov. Valdiviam incolit.
Dem C. unicolor Blanch. Gay V. p. 400 ähnlich, aber
weit kleiner, mit weit kürzeren Härchen bekleidet und durch
die Sculptur des Halsschildes verschieden. Von der erhabenen
glatten Längslinie in der Mitte desselben laufen schräg nach
vorn auffallende Runzeln zwischen den vertieften Punkten,
während bei C. unicolor das Halsschild gleichmässig punctirt
ist, ohne Spur von Runzeln und erhabener Mittellinie.
143, Lophocephala bioculata Ph.
L. oblonga, parallela , albido-ferruginea; prothorace bre-
vissimo, antice bituberculato, postice quadriluberculato; elytris
striato-punctatis, tuberculatis, utroque in parte postica declivi
macula atra, oeuliformi ornato. Longit. fere 3 lin., latit.
1% lin.
E. prov. Valdivia attuli.
Der Kopf hat über und zwischen den Augen zwei mit
kurzen, schwarzen Börstchen besetzte Höckerchen. Die Fühler
sind rothbraun; der Schaft ist gegen die Spitze hin ziemlich
keulenförmig verdickt; das erste Glied der Geissei ist gleich-
falls ziemlich keulenförmig, das zweite ebensolang, aber dün-
ner, die folgenden fünf kurz, kaum länger als dick, die Keule
eiförmig, aschgrau. Das Halsschild ist oben flach, vorn über
den Kopf vorgezogen, mit zwei Borstenbüscheln; dahinter
folgt eine Querlinie, wie sie Blanchard (Gay V. T. 25 fig. 6)
371
von L. fasciolata abbildet, mit zwei Höckern in der Mitte,
von denen zwei schwärzliche Streifen nach hinten gehn, allein
der Raum zwischen dieser Querlinie und der Basis des Hals-
schildes ist nur halb so lang als in der citirten Figur. Die
Seitenränder sind wie die vorderen beiden Höcker mit langen,
breiten Haaren oder Schuppen besetzt. Die Flügeldecken sind
nicht breiter als das Halsschild mit seinen "Wimpern, voll-
kommen parallel (nicht nach hinten verbreitert wie in der
a. Figur), höckerig, punctirt- gestreift und dicht mit Schüpp-
chen bedeckt. Hinten im abschüssigen Theil, dem Aussenrand
näher als der Naht, sind zwei ovale, vertiefte, ebene, sammt-
schM'arze Augenflecke. Die Beine sind rostgelb mit feinen
Schuppen und einzelnen grösseren, weissen und schwarzen
Schüppchen bedeckt.
144. Cnemecoelus brevis Ph.
Cn. ovatus, rufo-castaneus, nitidus; prothorace grosse et
profunde punctato; interstitiis planis laevibus; elytris vix
thoracem longitudine superantibus, profunde punctato-
sulcatis; interstitiis latis, planis, laevibus, sub lente fortiore
Serie punctorum minutorum ornatis; tibiis anticis intus barbatis.
Long. 1% lin.
In radice Andium prov. Santiago sub lapidibus legit filius
Carolus.
Der Rüssel ist, so wie der Kopf, fein punctirt und hat
eine breite, ziemlich tiefe, von einer scharfen Kante einge-
fasste Furche; auch die Seiten desselben sind gefurcht. Das
Halsschild ist etwas länger als breit, vorn kegelförmig ver-
schmälert, in den hintern zwei Dritteln oder drei Vierteln
aber vollkommen cylindrisch. Die Flügeldecken sind kaum
länger, aber etwas breiter als das Halsschild." Die Brust ist
ebenfalls sehr grob punctirt. Sehr auffallend sind die langen,
dicht gestellten, 'ziemlich weichen Wimpern an der innern
Seite der Vorderschenkel. Ein zweites Exemplar befindet
sich in der Sammlung des Herrn F. Paulsen.
145. Cnemecoelus valdivianus Ph.
Cn. oblongo-ovatus, piceo-niger, opacus; prothorace punc-
tis grossis densissime cribrato; elytris seriato-punctatis, late-
ribus grosse et oblique rugosis, subtuberculatis. Long.
IV2 lin.
In prov. Valdivia legi.
Der grob punctirte Rüssel hat eine erhabene Längslinie
in der Mitte. Der Prothorax ist etwas breiter als lang, vorn
eingeschnürt, bald hinter der Einschnürung am breitesten,
dann convergirt er wieder etwas nach hinten; er ist stark
372
gewölbt und mit sehr grossen, tiefen, runden oder vielmehr
beinahe sechseckigen Grübchen versehen, die sehr schmale,
erhabene Zwischenräume zwischen sich lassen. Die Flügel-
decken sind breit eiförmig, mit Reihen grober, entfernter,
eingestochener Punkte, aber nicht gefurcht und an den Seiten
mit groben, schrägen Runzeln und Höckern versehen. Die
Beine sind dunkelrothbraun und mit groben Börstchen besetzt.
146. Cnemecoelus valparadisiacus Ph.
C, oblongo-ovatus, subnitidus, ater; elytris pedibusque
rufo-castaneis; illis parce albo-squamulosis, prothorace grosse
et dense punctato; elytris sulcato-punctatis; interstitiis pla-
nis, punctulatis. Longit. 2% lin. et minor.
Prope Valparaiso sub lapidibus inveni.
Der Kopf ist oben ziemlich glatt, der Rüssel dagegen
dicht und grob punctirt, in seiner untern Hälfte mit einer
glatten, erhabenen Mittellinie. Der Prothorax ist so breit wie
lang, von der Mitte an nach hinten ziemlich parallel, ohne
Spur von Furche oder Kiel. Die Flügeldecken sind kaum
breiter als das Halsschild, fast zweimal so breit wie lang,
auf denselben erhalten sich die weissen Schüppchen besser
als auf dem Halsschild. Die vollkommen ebenen Zwischen-
räume sind breiter als die Punktreihen und mit ein oder zMci
Reihen feiner, eingestochener Punkte bezeichnet. Flügeldecken,
Fühler und Beine sind lebhaft rothbraun. Von Cn. rubricoUis
durch die punctirten, vollkommen flachen Zwischenräume der
Flügeldecken, die Färbung etc.; von Cn. puncticollis durch
halbe Grösse, braunrothe Beine etc. verschieden.
147. Rhyssomatus ater Ph.
Rh. omnino ater; prothorace rugoso - punctato , margine
antico laevi; elytris profunde punctato-striatis, interstitiis ele-
vatis; femoribus subtus bidentatis. Long, absque rostro l^s liQ'
Prov. Valdiviam inhabitat.
Der Kopf ist punctirt; der Rüssel zeigt feine erhabene
Längslinien und ist zwischen denselben punctirt. Das Hals-
schild ist einfach punctirt, nur in der Mitte laufen die erha-
benen Zwischenräume zusammen und bilden so einige Längs-
runzeln. Die regelmässige Sculptur der Flügeldecken unter-
scheidet diese Art sogleich von Rh. crenulatus Bl.
148. Cossonus canus Ph.
C. omnino canus; capite grosse et dense punctato; pro-
thorace reticulato-foveolato; elytris porcatis, sulcis grosse et
distanter punctatis. Longit. 2 lin., latit. % lin.
Habitat in prov. Valdivia.
373
Kopf und Rüssel sind mit groben, vertieften Punkten
besetzt, die schmale erhabene Zwischenräume zwischen sich
lassen; letzterer ist auf dem Rücken schwach gewölbt, ohne
Furche und ohne Kiel. Die Fühler sind bis auf die schwam-
mige weisse Spitze dunkelbraun und glänzend; der Schaft
reicht nicht bis an den Vorderrand des Halsschildes und die
Geissei ist kaum etwas länger als der Schaft; die Keule
nimmt die halbe Länge der Geissei ein. Das Halsschild ist
dicht hinter dem Vorderrand etwas eingeschnürt, erweitert
sich bald und wird cylindrisch; es ist dicht mit groben Grüb-
chen besetzt, deren erhabene Zwischenräume ein grobes Netz
bilden. Die Flügeldecken sind etwas länger als Kopf und
Halsschild zusammengenommen, hinter dem Halsschild etwas
erweitert und dann allmälig .verschmälert; der Rand der Naht
und die Zwischenräume zwischen den Punkt.' treifen bilden
scharfe, schmale Leisten, so dass die Punktstreifen als dop-
pelt so breite Furchen erscheinen, in denen die grossen Punkte
entfernt und durch eine schwache Querleiste getrennt stehen.
Die Unterseite ist dunkelbraun, grob und grubig punctirt, die
Grübchen grauweiss. Die Beine sind punctirt, braun, mit
weissen, anliegenden Härchen bekleidet; ^die dunkelbraunen
Tarsen sind kaum halb so lang wie die plumpen Schienen.
Scheint dem C. linearis ähnlich, den ich leider nicht verglei-
chen kann.
149. Cossonus nitidus Ph,
C. castaneus, glaber; prothorace tenuissime punctato;
elytris prothorace angustioribus, seriato-punctatis; interstitiis
planis, laevibus. Long. 1'^/,^ lin.
Prope Santiago? repertus in coli. orn. Ferd. Paulsen ser-
vatur.
Der Käfer ist sehr schlank. Der Kopf ist mit dem ziem-
lich gekrümmten Rüssel so lang wie das Halsschild und beide
sind glatt, glänzend, ohne Punkte. Das Halsschild ist ganz
fein punctirt und etwas breiter als die Flügeldecken. Die
Punkte der Flügeldecken stehen in Reihen, aber nicht in Fur-
chen; die Zwischenräume zwischen je zwei Punkten derselben
Reihe sind so erhaben, wie die Zwischenräume zwischen den
Reihen selbst. Die Flügeldecken sind wenigstens dreimal so
lang wie breit, fast zweimal so lang wie das Halsschild und
folglich im Verhältniss bedeutend länger als bei C. castaneus
Blanch.
150. Cossonus nigro-piceus Ph.
C. elongatus, glaber, nigro-piceus, nitidus; prothorace
dense punctulato; elytris sulcato-punctatis, punctis sulco-
374
rum minutis, interstitiis transverse rugulosis; antennis pi-
ceis; pedibus lubris, genubus plerumque obscuris. Longit.
2 lin.
In truncis et pedunculis Pourretiae coarctatae R.
et P. legi polest.
Der Rüssel ist etwas kürzer als das Halsschild, kaum
gekrümmt, sehr glänzend; die Gegend zwischen den Augen
ist dicht und fein punctirt und diese Punctirung setzt sich
noch eine Strecke über die Basis des Rüssels fort. Das Hals-
schild ist dicht und ziemlich grob, jedocii etwas feiner als bei
C. castaneus punctirt. Die Flügeldecken sind etw^as breiter
als das Halsschild, fast zweimal so laug, im Verhältniss etwas
länger als bei C, castaneus Bl. und schmaler als bei C. niti-
dus; die Punkte in den Furchen sind weit kleiner als bei der
von Blanchard beschriebenen Art, deren Diagnose folgender
Gestalt zu ändern sein dürfte:
Cossonus castaneus Bl.
C. elongatus, glaber, castaneus, nitidus; prothorace dense
punctalo; elytris striato-punctatis; punctis sulcorum sat gros-
sis; interstitiis parum transversim rugulosis; pedibus rubris.
Long. 1% lin.
Vielleicht hat aber Blanchard auch die vorige Art ge-
meint.
151. Calandra chilensis Ph.
C. rufa; eljtris interdum maculis pallidioribus quatuor
ornatis; prothorace punctato-granulato; eljtris sulcatis, reticu-
lato-punctatis; pygidio seluloso. Long. 2'/4 lin.
Habitat in truncis et polius pedunculis Pourretiarum, nee
non in granariis modo C. granariae etiam in Peruvio.
Der Kopf ist ziemlich fein punctirt; der Rüssel etwas
schlanker als bei C. oryzae, bald (^bei den $?) glatt, bald (bei
den (^?) bis zur Spitze gefurcht und netzartig punctirt. Das
Halsschild ist vorn gerandet und auf dem Rand gekörnelt,
sehr dicht punctirt, weit feiner als bei C. oryzae, mit erha-
benen Zwischenräumen, so dass es wie gekörnelt erscheint.
Die Flügeldecken sind gefurcht und die Furchen punctirt mit
erhabenen Zwischenräumen zwischen den Punkten; die Zwi-
schenräume zwischen den Furchen erscheinen ebenfalls ge-
körnelt. Der hintere Theii derselben ist mit sehr kurzen,
der Steiss mit längeren, gelben Börstchen besetzt. Die Schen-
kel sind ebenfalls gekörnelt.
152. Calandra laevicosta Ph.
. , . p. castanea, unicolor; prothorace grosse punctato, nitido;
375
elytris fortiter punctato-striatis; interstitiis elevatis laevissimis,
nitidis. Long. 2 lin.
Hab. in prov. Santiago.
Der Rüssel ist glatt, glänzend und hat am Ursprung zwei
Reihen vertiefter Punkte, die dem Glänze keinen Eintrag thun.
Das Halsschild ist ebenfalls stark glänzend, obgleich es mit
grossen, vertieften Punkten dicht besetzt ist. Die Flügeldecken
haben sehr tiefe Punktstreifen, deren eingestochene Punkte
sehr gross sind und schmale, erhabene, glatte, stark glänzende
Zwischenräume. Die Unterseite ist grob punctirt. Die Beine
sind heller, melir braunroth.
153. Bostrichus sulcicollis Ph.
B. valde elongatus, obscure castaneus, glabriusculus; pro-
thorace antice rotundato, subproducto, valde tuberculato, tu-
berculis fere uncinatis, caeterum punctulato, dorso laeviusculo,
sulcato; elytris dense et subseriatim punctatis, postice decli-
vibus, subcoiivexis; sutura in declivitate marginata. Longit.
2'/4 lin., latit. 2/3 lin.
Patria
Die Unterseite des Kopfes, der Rand der Oberlippe, die
Fühler sind mit langen, weisslichen Haaren bekleidet; die
drei letzten Fühlerglieder, welche eine durchbrochene Keule
bilden, erscheinen gelblich, die andern sind braunroth. Das
Halsschild ist anderthalb mal so lang wie breit, vorn vorge-
zogen, aber gerundet und mit drei oder vier Querreihen Höcker
besetzt, von denen die untern aufgerichtet und hakenförmig
sind; dazwischen steht kurzer Flaum. Der übrige Theil des
Halsschildes ist einfach punctirt; eine feine Längsfurche ver-
läuft vom Vorderrand bis zum Hinterrand, ist aber besonders
in der hinteren Hälfte auffallend , wo die Punkte zu beiden
Seiten fehlen und das Halsschild sehr glänzend ist. Die Flü-
geldecken sind dreimal so lang wie breit, hinten schräg ab-
gestutzt, im abgestutzten Theil schwach ausgehöhlt und hier
treten die Ränder der Naht wulstig hervor. Sie sind dicht,
grob und reihenweise punctirt. Die Beine sind braunroth, die
Tarsen gelblich.
154. Hylesinus bieolor Ph.
H. oblongus, obscure niger, pilis brevibus seu potius
tuberculis piliformibus dense obtectus; prothorace antice parum
angustato; elytris obscure rufis, striatis, in declivitate postiua
concavis. Long, ly^ lin.
In prov. Valdivia invenit oin. Landbeck.
Der Stiel der Fühler ist braunroth, die eiförmige, ziem-
lich spitze Keule ist schwarz. Das Halsschild iet nicht viel
376
länger als breit, vorn nur massig verschmälert, mit einem
schwachen Quereindruck nahe am Vorderrand. Die Flügel-
decken sind hinten wohl gerundet, haben aber in der Mitte
des abschüssigen Tlieiles eine flache Vertiefung. Die Schenkel
sind in der Mitte schwärzlich, an beiden Extremitäten roth-
braun, die Schienen am Grunde rothbraun, sonst schwarz; sie
sind stark verbreitert, am Aussenrande erst mit langen feinen
Borsten, dann mit langen Zähnen dicht besetzt. Das letzte
Tarsenglied ist so lang wie die drei vorhergehenden.
155. Mycetophagus chilensis Ph.
M. obscure fuseus, dense punctulatus, appresse puberulus;
elytris haud striatis, in margine laterali obsolete rufo macu-
latis; ore, antennis, pedibusque rufis. Longit. 3 lin. , latit.
In prov. Valdivia reperitur.
Das Epistom ist ziemlich lang, abgestutzt, von der Stirn
duicli eine stumpfwinklige Furche getrennt. Die Oberlippe
ist beinahe halbkreisförmig. Die Fühler sind so lang wie
Kopf und Halsschild zusammengenommen; das erste Glied ist
wenig verdickt, kaum länger als das zweite und kürzer als
das dritte, welches das längste von allen ist; die folgenden
nehmen allmälig an Länge ab und an Dicke zu; das letzte
ist 1 Va mal so lang wie das vorhergehende, länglich-eiförmig,
stumpf. Das Hal^pchiid ist vorn abgestutzt, hinten doppelt
so breit, und doppelt, aber schwach gebuchtet; die Seitenränder
sind regelmässig gekrümmt. Das Schildclien ist fast zweimal
so breit wie lang. Die Flügeldecken sind so breit wie das
Halsschild und etwa 2y2 mal so lang, länglich eiförmig, stark
gewölbt; sie zeigen einen rothbraunen Fleck auf der Schulter
und zwei Flecke derselben Farbe am Aussenrand, die jedoch
wenig in die Augen fallen, indem sie nicht lebhaft genug sind.
Die Beine sind dunkel rothbraun. An den Vordertarsen sind
nur drei Glieder deutlich sichtbar, das erste ist fast so lang
wie* das dritte, das zweite ist kurz. Die mittleren und Hin-
tertarsen zeigen deutlich vier Glieder; das erste ist das längste,
so lang w ie das vierte, das zweite ist so lang wie das dritte.
156. Callichroma laevigata Ph.
C. virescens, antennis pedibusque nigris; capite protho-
raceque supra bituberculato hirsutis; elytris laevissimis, atro-
viridibus, vitta flavescente in medio unius cujusque; abdomine
viridi; margine segmentorum flavescente. Long. corp. 12 lin.,
latit. in basi eljtrorum S^/j lin.
Prope oppidum Valdivia lecta fuit.
Diese Art muss sehr selten sein, da ich mir in zehn
377
Jahren nur ein einziges Exemplar habe verschaffen können.
Der Kopl' ist grob punetirt, mit einer tiefen Furche oder Grube
oben, die bis zum Ursprung der Fühler reicht, pechschwarz,
mit ziemlich langen weissen Haaren dicht besetzt. Die Fühler
sind 19 Linien lang, also IVa "i^l so lang wie der Körper;
ihre ersten drei Glieder sind pechschwarz, stark glänzend,
die folgenden sind matt, dunkelbraun. Der Prothorax ist wie
der Kopf mit groben, ziemlich entfernten, vertieften Punkten
und weissen Haaren besetzt; er hat etwas vor der Mitte und
in einer Linie mit den Seitendornen zwei starke, stumpfe
Höcker und vor denselben eine Einschnürung, so dass der
Vorderrand stark emporsteht. Das Schildchen ist sehr stark
behaart. Die Flügeldecken sind am Grunde bedeutend breiter
als das Halsschild und ihre Seiten laufen fast gradlinig nach
hinten zu; die Schultern treten stark hervor und sind durch
eine Vertiefung scharf abgesetzt; die Naht ist mit einem er-
habenen Rand eingefasst; der Seitenrand ist bis vor die Spitze
doppelt, Sie sind sehr glatt und glänzend, ohne Punkte, ohne
Haare, dunkelgrün, mit einem gelben, allmälig in die Grund-
farbe übergehenden Längsstreilen, der von der Vertiefung
neben der Schulter anfangend dem Aussenrande parallel läuft
und etwas vor der Spitze aufhört. Die ganze Brust ist schwarz
und mit weisslichen, ziemlich langen Haaren besetzt. Der
Hinterleib ist beinahe kahl, mit entfernten, vertielten Pünkt-
chen, schmutzig grün; die einzelnen Segmente mit gelben
Rändern. Die Beine sind rein schwarz, glänzend, mit ent-
fernten vertieften Punkten; die Schenkel sind behaart, die
Fusssohlen mit rostgelbem Filz bekleidet.
157. Hephaestion cyanopterus Ph.
H. niger; antennis nigris; prothorace quadrispinoso; ely-
tris modice angustatis, puichre ciialybeis, rugulosis praeser-
tim in basi; pedibus (praeter annulum rufum femorum posti-
corum) omnino nigris; abdomine rubro, apiee nigro. Long.
$ 13y2 lii-i latit. in basi elytror. S'/j li'i-
In prov. Valdivia captiim est.
Wir kennen nur ein Exemplar, ein Weibchen. Diese Art
ist dem H. ocreatus Newm. sehr ähnlich, aber auf den ersten
Blick durch die Farbe der Beine zu unterscheiden; Vorder-
und Mittelsehenkel sind nämlich durchaus schwarz und die
Hinterschenkel haben nur einen ziemlich schmalen, dunkel
rothbraunen Ring vor der Spitze. Die Flügeldecken glänzen
zwar auch, aber minder lebhaft und sind fein gerunzelt, na-
mentlich am Grunde; sie sind dunkel stahlblau, ohne allen
violetten Schimmer. Die letzten zwei Segmente des Hinter-
25
378
leibes sind unten sov^ olil wie oben schwarz. Die Fühler über-
treffen die halbe Körperlänge nur wenig,
158. Hephaestion fiavicornis Ph.
H. ater, parce pilosus, parum nitidus; antennis (apiee
nigro exeepto) flavis; prothorace quadrispinoso; elytris mo-
diee angustatis, dehisceutibus, violaeeo-chalybeis, valde nitidis;
ab dorn ine (praeter segmenta penultimum atque ultimum
supra nigra) luteo; pedibus nigris, femoribus luteo-annulalis.
Longit. ^ 14 lin,, latit. in basi eljtr. S'/j lin.
Pariter provinciam Valdiviam inhabitat.
Dem H. oereatus Newm. durch Grösse, Gestalt und schön
violette glänzende Färbung der Flügeldecken sehr ähnlich,
aber sogleich durch die gelben Fühler zu unterscheiden; von
H. pallidicornis Germain Ann. Soc. ent. 1858 p. 493 durch
bedeutendere Grösse und rothgelben Hinterleib verschieden.
Die Fühler sind gelb bis auf die Spitze des vierten und die
drei letzten Glieder. Die Dornen der Brust sind spitz, na-
mentlich die beiden seitlichen; im hintern Theil unterscheidet
man deutlich zwei runde flache Höcker und dicht vor dem
Hinterrand eine liefe, dreifach gebuchtete Querlinie. Neben
dem Schildchen erhebt sich jederseits — Mie bei jener Art
und wie bei cyanopterus — ein stark hervortretender Höcker,
der durch eine tiefe Einsenkung vom Schulterhöcker getrennt
ist. Sämmtliche Beine sind schwarz bis auf einen rothgelben
Ring vor der Spitze der Schenkel, der auf den Hinterschen-
keln so breit wird, dass er wohl die Hälfte des Gliedes ein-
nimmt.
159. Hephaestion iopterus Ph.
H. nigro-coeruleus, nitidus; antennis nigris, ante apicem
albo-annulatis; eljtris chalybeo-violaeeis, pone medium
in loram angustissimam angustatis; pedibus anterioribus omnino
nigris; basi femorum posticorum, tarsisque posticis
albis. Longit. 7 lin., latit. in basi elytr. 1% ^i^-
Patria E. collectione oinat. Ferdin. Paulsen.
Ein Männchen. Der Körper ist so lang wie bei H. macer,
aber etwas breiter. Der Kopf ist fein punctirt, schwarz mit
stahlblauem Schimmer; er hat eine liefe Längsfurche und eine
gebogene Querfurche trennt Epistom und Stirn. Die Mund-
theile sind schwarz. Die Fühler sind etwas länger als der
Körper, kohlschwarz, mit Ausnahme des 9., 10. und der Basis
des 11, Gliedes, welche gelblichweiss sind. Das Halsschild
hat, wie bei den andern Arten, vier kegelförmige Höcker,
Von denen die seitlichen spitzer und länger sind und hinter
denselben zwei wenig in die Augen fallende Erhabenheiten;
379
es ist stark flaumhaarig. Die Flügeldecken sind prachtvoll
stahlblau mit violettem und rothem Schimmer; sie klaffen
ziemlich weit von einander und beginnen von der Mitte an
sehr schmal zu werden. Brust und Hinterleib sind punctirt,
schwärzlich stahlblau, erstere flaumhaarig-, letzterer kalil. Die
Vorder- und Mittelbeine sind ganz schwarz; die Hinterschenkel
aber sind in der ersten Hälfte weiss und ebenso sind die
Hintertarsen weiss bis auf die Spitze des Klauengliedes und
die Klauen selbst, die bräunlich sind. H. violaceipennis F.
et G. Ann. Soc. entom. 18G1 muss dieser Art sehr ähnlich
sein , soll aber ganz schwarze Fühler haben.
160. Hephaestion corralensis Ph.
H. angustus, violaceo-niger; antennis omnino nigris;
elytris ab humeris usque ad apicem angustissimis; pedibus
longissimis, nigris; tarsis posticis albis. Longit. 7 lin.
Prope Corral, portum Valdiviae lectus est.
Von H. gracilipes Blanch. fast allein durch die ganz
schwarzen Fühler verschieden und vielleicht blosse Varietät;
doch ist mir bei keiner Art bekannt, dass der weisse Ring der
Fühler unbeständig ist.
161. Hephaestion holomelas Ph.
H. omnino ater; eljtris post tertium longitudinis in laci-
niam angustissimam, dimidium abdomen aequantem attenuatis.
Long. 10 lin.
E. prov. Colchagua specimen attulit Landbeck.
Die Fühler sind schlank, kaum kürzer als der Körper
(9 Linien lang), das fünfte Glied und die folgenden sind zu-
sammengedrückt und kantig. Der Prothorax ist tiefschwarz,
beinahe sammetartig glänzend und die Höcker auf seinem
Rücken ragen sehr wenig hervor und sind sehr stumpf. Die
Flügeldecken sind tief schwarz und matt; der breitere Basal-
theil erreicht nicht den Anfang des Hinterleibes; der schmale
Theil erweitert sich etwas gegen die Spitze hin. Die Hinter-
schenkel reichen nur wenig weiter als die Spitze der Flügel-
decken.
162. Hephaestion fuscescens Ph.
H. pallide fuscus; capite, prothorace, antennisque obscu-
rioribus; antennarum articulis 9 et 10 albidis; protliorace
obtuse quadrituberculato; elytris sensim angustatis, pedibus
anticis pallidis. Long. 7 lin.
In prov. Valdivia ])rope Corral lectus fuit.
Der ganze Käfer ist mit feinem Flaumhaar bedeckt. Kopf
und Halsschild sind beinahe schwarz. Die Fühler sind so
25*
380
lang wie der Körper; ihr erstes Glied ist schwärzlich, die
folgenden werden allmälig heller, das 9. und 10. sind fast
ganz Meiss, das letzte ist blassbraun. Der Prothorax ist vorn
eingeschnürt, der hintere Theil hat an jeder Seite in der Mitte
einen stumpfen, aber sehr auffallenden Höcker und oben vier
in ein Quadrat gestellte, wenig merkliche Höckerchen. Die
Flügeldecken sind so gestaltet wie bei H. virescens; sie ver-
schmälern sich bis zur Mitte ihrer Länge allmälig und nicht
sehr bedeutend, dann bleiben sie gleich breit, begeben sich
aber nach und nach von einander und divergiren an der Spitze
stärker; sie sind dicht und ziemlich fein punctirt. Unten ist
die Brust dunkelbraun, mit weissliclien Härchen bekleidet.
Der Hinterleib ist am eisten und letzten Glied gelblich, sonst
braun. Die Vorderbeine sind ganz und gar hellbraun; die
Mittelschenkel sind in ihrer zweiten Hälfte dunkelbraun, ihre
Schienen grünlich und ihre Tarsen schwärzlich. Hinterschen-
kel und Hinterschienen sind ebenso gefärbt, aber an den Tar-
sen ist das erste Glied gelblich, das zweite und dritte blass-
braun, das letzte dunkelbraun.
163. Callisphyris Schythei Ph.
C. niger, hirsutus; antennis nigris, basifulvis; elytris rufis,
apicenigris; pedibus fulvis; tarsis anteriorum nigris; femoribus
posticis tenuibus, medio annulo angusto nigro, nigro-piloso
cinctis; tibiis posticis fulvis, in parte apicali nigris, nigro-
pilosis; tarsorum arliculo ultimo et saepe quoque duobus ante-
cedentibus nigris. Longit. $ 13 '/j ün., latit. prothor. 3 lin.
An. Univ. Chil. 1862 2. p. 212.
Habitat in freto Magellanico.
Vom Herrn Gouverneur G. Schythe erhalten. Auf den
ersten Blick ist diese Art der C. semicaligata Ph. Germain
(C. leptopus Ph.) sehr ähnlich, ja vielleicht blosse Varietät.
Die Schenkel sind in beiden Geschlechtern dünner; der schwarze
King der Hinterschenkel ist schmaler, schwächer behaart; die
Tarsen der vorderen Beine sind fast ganz schwarz; auf den
Scijenkeln der Mittelbeine finde ich keinen schwarzen Fleck.
Beim Männchen sind die Fühler länger als der Körper, beim
Weibchen erreichen sie knapp drei Viertel der Körperlänge.
164. Callisphyris annulata Ph.
C. nigra; anlennarum articulis 1, 2, 3, 4, basique reli-
quorum, elytris dimidium abdomen aequantibus, a medio inde
valde constrictis, palpis, pedibus anterioribus rufo-testaceis;
femoribus posticis medio nigris, nigro dense pubescentibus;
tibiis posticis annulo lato, mediano, nigro, nigro longius hir-
381
suto cinctis; apicibus articulomm tarsi postici nigris, ceterum
pedibus posticis lufo-testaceis. Long. O'/j lin.
In prov. Colchagua specimen invenit orn. Landbeck.
Die Basis des Clypeus und der Rand der Oberlippe sind
gelb. Die Fühler sind 8 Linien lang, das vierte Glied ist so
lang wie zwei Drittel des Dritten, das fünfte etwas länger
als das dritte und jedes der folgenden ziemlich so lang wie
das fünfte. Die vier ersten sind ganz und gar röthlich, die
folgenden oben schwarz mit röthlichem Grrunde, unten röth-
lich mit schwarzer Spitze. Die Höcker des Prothorax sind
sehr stumpf. Die Flügel sind schwarz, ilir äusserer oder vor-
derer Rand jedoch roth. Die Hinterschenkel sind kürzer als
der Hinterleib, wenig gekrümmt, grösstentheils schwarz und
der schwarze Theil mit weit kürzeren Härchen besetzt als
bei C. macropus Kevvm. und semicaligata Germ. Die
Hinterschienen sind so lang wie ihre Schenkel; der schwarze
Ring derselben nimmt den dritten Theil ein und trägt längere
Haare als der schwarze Ring der Schenkel; die Enddornen
sind schwarz. Das erste Glied der Tarsen ist fast ganz roth,
die folgenden sind nur am Grunde roth.
165. Platynocera annulata Ph.
PI. capite corporeque atris, margine antico et postico pro-
thoracis, margine postico mesothoracis, triumque segmentorum
primorum abdominis argenteis; elytris abdomine brevioribus,
mox in loram angustissimam coarctatis, nee non antennis,
femoribus, tibiisque rufis; tarsis nigris. Longit. 8 lin., latit.
2 lin.
Ad pedem glaciei perpetuae montis Nevado de Chillan
specimen cepi.
Der Kopf ist in der Mitte eingedrückt, fein punctirt, dicht
und lang behaart, das Epistom aber ist glatt und glänzend.
Die Palpen sind braunroth, ihr letztes Glied abgestutzt und
schwärzlich. Die elfgliedrigen Fühler sind nur 4y2 Linie
lang, daher das Exemplar wohl für ein Weibchen anzuspre-
chen ist; ihr erstes Glied ist keulenförmig, das zweite klein,
beinahe kugelig, das dritte schlank, etwas länger als das erste,
das vierte etwas kürzer, aber ebenfalls schlank, die folgenden
allmälig dicker, so dass der letzte Theil der Fühler beinahe
gesägt erscheint. Der Thorax ist ziemlich kugelig, dicht be-
haart, an jeder Seite mit einem deutlichen, wenn auch spitzen
Höcker; der vordere Rand, so wie der hintere mit kurzen,
anliegenden, silberweissen Haaren bekleidet. Das Schildchen
ist an der Spitze abgerundet und mit einem Grübchen ver-
sehen. Die Flügeldecken erreichen kaum die halbe Länge
des Hinterleibes und haben ziemlich die Gestalt wie bei PI.
383
bicolor F. Ph., d. h, sie stehen in der Mitte zwischen der
Gestalt einiger Arten Hephaestion und Callisj)hyris, indem sie
sich bald in einem schmalen Streifen zusammenziehen und
etwas divergiren; oben sind sie mit angedrückten, goldgelben
Haaren bedeckt; man erkennt ziemlich deutlich die gewöhn-
lichen beiden Rippen. Der Hinterleib ist wie die Brust, be-
sonders auf der Bauchseite, mit silberweissen Ringen verziert
und eine silberweisse Binde findet sich auch auf jeder Seite
des Mesosternon und vor der hintern Hälfte. Schenkel und
Schienen sind ziemlich kurz.
Ein zweites von Herrn Landbeck in der Nähe des Meeres
bei Clico gefangenes Exemplar weicht etwas ab, was viel-
leicht eine Folge der Verschiedenheit des Geschlechtes ist.
Kopf und Thorax sind kahl und der Prothorax nur in der
Mitte der hinteren Hälfte grob punctirt. Die Palpen sind
ganz schwarz. Die Fühler sind wenig länger, aber weit dün-
ner, gegen die Spitze hin schwärzlich, stärker gezähnt, kaum
zusammengedrückt, auch die Beine sind bedeutend schlanker,
aber nicht länger.
Ich erlaube mir zu bemerken, dass Blanchard seinem Ge-
nus Platynocera „pedes elongatos, praesertim posteriores''' zu-
schreibt (Gay V. p. 471) allein die Figur von PI. rubriceps
zeigt die Beine ziemlich kurz und die hinteren unbedeutend
länger als die vorderen; sie haben ganz dasselbe Verhältniss
wie bei unserer Art.
166. Callideryphus collaris Ph.
C. totus niger, valde hirsutus; antennis omuino fulvis;
prothorace punctato, in margine postico dense albo-
ciliato; scutello niveo-tomentoso; elytris apice inermibus,
profunde punctatis, transverse rugosis; pedibus nigris, tibiis
anticis fuscis; lateribus pectoris et abdominis albo maculatis.
Long. 4 lin.
In prov. Santiago non valde rarus.
Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind oben mit auf-
rechten, langen, schwarzen Haaren bekleidet, die Unterseite
der Brust und die Beine mit langen, weissen Haaren und der
Hinterrand des Halsschildes, der Mittelbrust, so wie zwei meist
vom Flügeldeckenrande verdeckte Stellen jederseits am Hin-
terleibe sind mit schneeweissen, anliegenden Haaren dicht be-
deckt; noch feiner und dichter sind die schneeweissen Här-
chen des Schildchens. Die Schenkel sind ziemlich keulen-
förmig. Lange habe ich diese Art für C. tenuis Blanch. (Gay
V. p. 489) gehalten, allein sie ist wohl verschieden, denn
1) soll diese Art nur halb so gross sein (2% Lin.), 2) soll
bei derselben die Spitze der Füiilerglieder schwärzlich sein,
383
was bei C. collaris entschieden der Fall nicht ist, 3) wird
nur vom Kopf gesagt, er sei villosus, während unsere Art
auf Kopf, Brust und Flügeldecken hirsuta ist, 4) sagt Blan-
chard kein Wort von dem weiss behaarten Rand des Hals-
schildes und den weiss behaarten Stellen der Unterseite. Hr.
Ferd. Paulsen hat mich zuerst darauf aufmerksam gemacht,
dass diese Art von C. tenuis verschieden sein müsse. Ich be-
sitze ein Exemplar, an welchem die äussere Hälfte beider
Flügeldecken rostgelb ist.
167. Callideryphus niger Ph.
C. ater, pilis albis sat longis in capite, prothorace, basi
eljtrorum, parte inferiore corporis, pedibusque vestitus; pro-
thorace dense, grosse et profunde punctato; scutello dense
albo-pubescente; eljtris grosse punctatis, transverse rugosis;
antennis nigris, apicem versus rufis; pedibus om-
nino nigris; femoribus satis clavatis. Long. 2'/2 — 3 lin.
In prov. Aconcagua mensi Septembri inveni.
Von C. tenuis Blancb. unterscheidet sich diese Art durch
die grösstentheils schwarzen, allmälig gegen die Spitz,e braun-
roth werdenden Fühler, die bei jener Art braunroth mit schwärz-
licher Spitze der Glieder sein sollen; durch kohlschwarze
Vordertarsen; durch ihre Behaarung; und von C. clathratus
F. et G. Ann. Soc. ent. (Juni 1860) durch ihre am Grunde
schwarzen und keineswegs rothgelben Fühler und durch die
Sculptur der Flügeldecken, welche durchaus nicht „clathrata'''
genannt werden können.
168. Brachychilus modestus Ph.
Br. niger, nigro-hirsutus, subtus cano-pubescens; antenna-
rum articulo primo nigro, reliquis fulvis; elytris seriato-punc-
tatis, nigris, ad latera utrinque maculis tribus parvis albis
notatis; tibiis tarsisque omnibus fulvis. Long. 3 lin.
Habitat rarius in prov. Santiago.
Vielleicht blos Varietät von Br. lituratus Bl., doch sind
die Fühler (bis auf das erste Glied, welches schwarz ist)
heller roth, die Schienen und Tarsen sämmtlicher Beine
sind rothgelb und statt der hübschen, weissen Querbinden
findet man nur an der Aussenseite der Flügeldecken drei kleine
grauweisse Flecke.
169. Psathyrocerus'-') nigripes Ph.
Ps. obscure aeneus, undique cinereo-sericeus; capite pro-
*) S. Blanchard bei Gay bist, de Chile Zool. V. p. 523. Dies
Genas unterscheidet sich von Orsodacna durch die Verbreiterung der
fünf letzten Fühlerglieder.
384
thoraceque tenuiter, elytris grosse punctatis; prothorace sub-
quadrato, lateribus antice rotundatis; pedibus nigris. Longit.
2% lin.
Habitat prope Valdiviam.
Von den übrigen mir bekannten Psathyrocerus-Arten un-
terscheidet sich die gegenwärtige leicht durch die schwarzen
Beine. Das erste Tarsenglied der Vorderbeine ist an den
beiden vorliegenden Exemplaren verdickt, was vielleicht Kenn-
zeichen des einen Geschlechtes ist.
170. Psathyrocerus valdivianus Ph.
Ps. ovatus, rufescens, sat dense sericeus; prothorace trans-
verso, niedio transversim depresso, lateribus medio unidentatis,
ante dentem convexis, pone eum fere concavo convergentibus;
elytris grosse punctatis, subfasciatis, pedibus pallide testaceis.
Long. 2 Jin.
Frequens in prov. Valdivia, praesertim in Colletia cre-
nata.
Die Stirn hat in der Mitte einen Eindruck und ist bald
so braunroth vsie der übrige Körper, bald schwärzlich mit
.Bronceglanz, Die Fühler sind fast von Anfang an bräunlich,
die Spitze der Glieder schwärzlich. Das Halsschild hat, wie
bei Ps. testaceus, einen queren Eindruck, der namentlich an
den Seiten auffallend ist, aber seine Gestalt ist nicht dieselbe.
(Bei Ps. testaceus ist das Halsschild an den Seiten vorn ge-
rundet, dann ziemlich parallel, ohne Zahn in der Mitte.) Es
ist bald einfarbig rothbraun, bald zeigt es zwei nach hinten
divergirende schwärzliche Striemen, die weder Vorderrand
noch Hinterrand erreichen. Aul" den Flügeldecken sieht man
drei schwärzliche, undeutliche Querbinden, die mehr einer
andern Stellung der Härchen, als einer verschiedenen Färbung
des Grundes ihren Ursprung verdanken. Von Ps. variegatus
Bl., den ich noch nicht gefunden, unterscheidet sich die mit
Striemen auf dem Halsschild gezierte Varietät dadurch, dass
die Striemen hinten niclit verbunden sind, und dadurch, dass
die Flügeldecken drei Quer binden zeigen, auch soll Ps. va-
riegatus dunkle Beine haben.
171. Psathyrocerus rufus Ph.
Ps. oblongus, sericeus, rufus, plerumque unicolor; protho-
race tenuissime punctato, transverso, lateribus parallelis, antice
tantummodo convergentibus; elytris grosse punctatis, humeris
et loco prope scutelUim inflatis; antennarum basi pedibusque
rufis. Long. 274 — 2 yj lin.
Valdivia.
Der Kopf hat einen flachen Eindruck auf der Stirn und
385
ist, sowie das Halsschild, sehr fein punctirt, während die Flügel-
decken grob punctirt sind. Die Fühler werden gegen die
Spitze hin schw ärzlich. Als Normalform sehe ich die einfach
bräunlichroth gefärbten Individuen an, eine Varietät hat
schwärzliche Flecke auf den Buckeln neben dem Schildchen,
eine zweite ausserdem einen oder zwei schwarze Striemen
auf jeder Flügeldecke. Von Orsodaena unicolor Bl. durch die
hinten nicht verschmälerten, feiner punctirten Flügeldecken,
abgesehen von den Fühlern, leicht zu unterscheiden.
172. Psathyrocerus flavescens Ph.
Ps. ovatus, omnino pallide testaceus; capite, prothorace,
elytrisque aeque et grosse punctatis; vertice haud sulcato,
oculis nigris; prothorace fere sexangulari, lateribus sc. medio
angulatis; elytris prothorace multo latioribus; humeris valde
prominentibus. Long. 1 ^/^ lin.
Locum ubi captus ignoro.
Diese kleine Art ist sehr leicht daran zu erkennen, dass
Kopf und Halsschild eben so grob punctirt sind wie die Flü-
geldecken; sie ist dabei mit ziemlich weitläuftigen, abste-
henden Härchen bekleidet, Kopf und Halsschild sind bis-
weilen etwas dunkler, röthlich. Die Fühler werden gegen
die Spitze bräunlich. Betrachtet man das Halsschild von der
Seite, so erscheint es auf dem Rücken eben; seine Gestalt ist
beinahe sechseckig, indem in der Mitte des Seitenrandes ein
Zähnchen sieh befindet, der hintere Theil desselben parallel
nach hinten läuft, der vordere aber etwas nach vorn con-
vergirt.
173. Orsodaena grandis Ph.
0. omnino testaceo-rufa, grosse et sine ordine punctata,
praesertim in elytris; thorace transverso, medio dilatato et
subangulato, lateribus aeneo-micante. Longit. 4'/4 lin.
Valdivia, rara.
Der Kopf ist so breit wie das Halsschild, fein punctirt;
die Augen treten so weit hervor wie die Winkel des Hals-
schildes. Zwischen den Fühlern ist eine halbkreisförmige,
vorn offene Furche, voq welcher nach hinten eine schwache
Längsfurche läuft, die jedoch den Hinterrand nicht erreicht.
Die Fühler sind reichlich zwei Drittel so lang wie der Kör-
per, etwas vor den Augen und entfernt von einander einge-
fügt, fadenförmig, gegen die Spitze hin allmälig dünner; das
erste Glied ist dick, birnförmig, das zweite Glied klein, fast
kugelig, die folgenden Glieder fast walzenförmig, nur wenig
gegen die Spitze hin verdickt, stark behaart; das dritte ist
etwas länger als das vierte, sonst nehmen die Glieder all-
mälig an Länge zu, wenn gleich der Unterschied sehr unbe-
deutend ist; das letzte Glied ist vollkommen eylindrisch (nicht
eiförmig, wie es nach Blanchard bei Orsodacna sein soll).
Die Maxillarpalpen sind ziemlich schlank, das letzte Glied in
der Mitte etwas verdickt, am Ende deutlich abgestutzt. Das
Halsschild ist fast zweimal so breit wie lang, sechseckig,
indem jede Seite in der Mitte einen stark vorspringenden,
wenngleich abgerundeten Winkel zeigt; die vier Ecken sprin-
gen in Gestalt kleiner Spitzchen hervor; es ist gleichmässig
von einer Seite zur andern gewölbt, von vorn nach hinten
aber eben und gröber punctirt als der Kopf. Das Schild-
chen ist klein, rothbraun, sehr glänzend, nicht punctirt. Die
Flügeldecken sind wenigstens viermal so lang wie das
Halsschild, vorn gerade abgestutzt, an den Seiten parallel,
hinten gerundet, grob und unregelmässig punctirt; die Schul-
tern stehen stark hervor und eine Einsenkung am Vorderrand
vor denselben macht sie noch auffallender. Hinter dem Schild-
chen ist eine flache, beiden Flügeldecken gemeinsame kreis-
förmige Vertiefung. Die Beine sind massig lang, ziemlich
gleich; die Schenkel massig verdickt; die Schienen gegen die
Spitze hin verbreitert, abgestutzt, so lang wie die Schenkel;
die Tarsen so lang wie die Schienen. Die zwei ersten Glieder
derselben sind verkehrt dreieckig, das dritte zweilappig, das
vierte schlank. Die Klauen haben am Innenrand in der Mitte
einen stumpfen, wenig merklichen Zahn. Der ganze Körper
ist mit feinen, auf der Brust und den Flügeldecken dicht an-
liegenden Härchen bekleidet.
174. Chlamys picta Ph.
Chi. quadrato-oblonga, nigra, elytris ferrugineo-maculatis ;
prothorace subtiliter rugoso-punctato, lateribus vix tuberculato,
dorso elevato, gibboso, gibbere-bicristato, medio canaliculato;
elytris grosse et foveolato-punctatis, lineisque elevatis longi-
tudinalibus transversisque flexuosis sculptis; pedibus ferrugineis,
fusco-annulatis. Long, ly^ lin., latit. 1 lin.
A'^aldivia.
Der Kopf ist fein punctirt, schwarz; die Bucht der Au-
gen, ein Fleck jederseits unter dem Ursprung der Fühler
und die Oberlippe sind braungelb. Das Halsschild ist im
Ganzen trapezförmig, jederseits mit einem deutlichen Winkel
kurz vor dem Hinterrand, hinter diesem Winkel etwas ein-
gezogen. Der Hinterrand ist in der Mitte sehr stark nach
hinten vorgezogen, stärker als bei der ganz schwarzen Art,
die ich für Chi. apricaria Lac. halte. In der Mitte ist der
gewöhnliche, stark erhabene Höcker, der durch eine breite,
jederseits von einem scharfen Kamm eingefasste Längsfurche
387
getheilt ist; von der Seite gesehen zeigt jeder Kamm in der
Mitte einen Einschnitt. An jeder Seite des Halssehildes stehen
im Dreieck drei kleine, wenig aufTallende Höckerchen. Die
vier Ecken desselben sind bisMeilen gelb. Die Flügeldecken
zeigen eine ähnliche Sculptur wie Chi. apricaria, allein die
vorderen drei Viertlieile zeigen eher erhabene Linien oder
Runzeln, die gekrümmt sind, der Länge und Quere nach ver-
laufen und sich in der Mitte der Krümmung höckerartig er-
heben, als bestimmte, leiclit zu zählende Höcker; wo die
Flügeldecken nach hinten abfallen, stehen auf jedem zwei
isolirte Höcker. Die Färbung derselben ist braungelb mit
braunen Zeichnungen am Grunde und einer Art Querbinde in
der Mitte, beide undeutlich begränzt. Brust und Hinterleib
sind stark punctirt; der Steiss hat bisweilen in der Mitte eine
hellgelbe Linie und jederseitn am Rand einen gelben Fleck.
Die letzten Hinterleibsringe sind ebenfalls am Rande nach
dem Steiss hin gelb. Die Beine sind gelb; Schenkel und
Schienen haben in der Mitte einen breiten, schwarzbraunen
Ring.
175. Chlamys minuta Ph.
Chi. oblonga, nigra, plus minusve luteo - variegata; pro-
thorace punctulato, medio gibhoso; gibbere vix sulcato, haud
eristato; lateribus tuberculatis; elytris grosse punctatis, rugas
elevatas tuberculaque gerentibus; pedibus luteis, nigro annu-
latis, vel fere omnino nigris. Long, l'/g lin.
Valdivia.
Der runde, nur durch eine seichte, breite Längsfurche
getheilte Höcker des Halsschildes, dem die erhabenen, schar-
fen Kämme felilen, statt deren sich nur schwach erhabene,
schräge unterbrochene Linien zeigen, zeichnet diese Art unter
den chilenischen sehr aus. Betrachtet man den Käfer von
der Seite, so liegt der Gipfel des Höckers in einer Linie mit
den Flügeldecken und eine tiefe Furche begränzt ihn hinten;
ein seichter Einschnitt theilt ilin wie bei der vorigen Art in
eine vordere und hintere Hälfte; die Seiten dieses Höckers
und die Seiten des Halsschildes darunter zeigen kleine Höcker.
In der Sculptur der Flügeldecken kann ich keinen erheblichen
Unterschied entdecken. An beiden Exemplaren, die ich vor
mir habe, zeigt die Stirn vier gelbe Flecke, ausserdem finde
ich einen gelben Fleck unter dem Ursprung der Fühler und
die gelbe Oberlippe; am Vorderrand des Halsschildes stehen
zM'ei gelbe Flecke und in der Mitte eine verkürzte, erhabene,
gelbe Längslinie; sonst sind Halsschild und Flügeldecken bei
dem einen Exemplar ganz braunschwarz, beim andern dage-
gen gelb gefleckt, ja mehr braungelb als schwarz. Der Steiss
388
ist beim letzten Exemplar fast ganz braungelb, beim ersten
fast ganz pchwarz. Brust und Hinterleib sind bis auf den
gelben Rand am Steiss schwarz.
Cryptocephalus. Blanchard besehreibt bei Gay V.
p. 537 zwei Arten Cr. elegans und Cr. chilensis; beide ge-
hören zusammen und ist Cr. chilensis das Männchen, Cr. ele-
gans das Weibchen; wir schlagen vor, den ersteren Namen
beizubehalten.
176. Eumolpus? valdivianus Ph.
Eu. glaberrimus, aeneus; prothorace puncticulato; eljtris
puuctato-striatis; basi antennarum pedibusque rufis. Longit.
1% lin.
Valdivia.
Der Kopf ist fast senkrecht geneigt, sehr fein punctirt,
mit einer tiefen Längsgrube auf der Stirn. Die Fühler sind
entfernt von einander vor den Augen eingelenkt; das erste
Glied ist dick, eiförmig, das zweite Glied so lang wie das
dritte, aber dicker; das 3., 4., 5., 6. gleich lang, walzig, etwa
zweimal so lang wie dick, das 7. etwas länger, gegen die
Spitze verdickt und noch mehr ist dies der Fall beim 8., 9.
und 10.; das 11. ist eiförmig, mit einem spitzlichen Anhang
am Ende, der etwa halb so lang ist als der breite Theil;
die ersten drei oder vier Glieder sind rotli , die folgenden
schwärzlich. Die Augen sind ziemlich vorstehend, kreisrund.
Die Mandibeln dick, breit, an der Spitze selbst abgestutzt,
am Innenrand vor der Spitze ein seichter Ausschnitt. Die
Maxillen sind zweilappig, der innere Lappen länglich, an
der Spitze gerundet, der äussere etwas länger, am Grunde
gekrümmt, sonst älmlich. An den Maxillar tastern ist das
zweite und dritte Glied gleich lang, das letzte länglich eiför-
mig, spitzlich zulaufend, die Spitze selbst abgestutzt. Die
Unterlippe ist fast so breit wie lang, ausgerandet. Das
Halsschild ist kaum breiter als lang, vorn abgestutzt, an
den Seiten gerundet; der hintere Rand etwas convex, an den
Seiten und hinten ist das Halsschild fein gerandet. Das
Schildchen hat die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks
mit convexen Schenkeln und abgerundeter Spitze; es ist sehr
glänzend, glatt, nicht punctirt. Die Flügeldecken sind
bedeutend breiter als das Halsschild und etwa zweimal so
lang; ihre Seitenränder laufen grösstentheils parallel; die Ober-
fläche zeigt Reihen eingestochener Punkte und eine seichte
Furche am Grunde trennt die Schultern ab. Schenkel und
Schienen haben nichts Ausgezeichnetes; die Tarsen sind
so lang wie die Schienen und die ersten drei Glieder sind
sehr breit; das erste und zweite sind verkehrt dreieckig, das
389
dritte tief gelappt. Die Vorderhüften sind getrennt, aber
das Brustbein ist flach, nicht vorstehend. Die Färbung zeigt
folgende Verschiedenheiten:
a. schwarz, mit Bronceglanz; die Spitze der Flügeldecken
und bisweilen der Rand derselben sind braunrotli;
ß. der Käfer ist oben blauschwarz, die Spitze der Flü-
geldecken roth, die Füsse sind kastanienbraun;
y. oben broncegrün; Fühler und Beine kohlsch\A arz.
Diese Form bildet vielleicht eine eigene Art, sie ist auf-
fallend breiter, aber wir besitzen nur ein einziges Exemplar.
177. Myochrous quadridentatus Ph.
M. oblongo-ovatus, fuscus, dense pubescens; prothoracis
supra inaequalis lateribus bidentatis; elytris ovatis, valde con-
vexis, postice perpendicularibus, triseriatim tuberculatis, postice
fascia arcuata, albida ornatis. Longit. 2y2 — ^Va ^in., latit.
IV2 lin.
Patria....
Der Scheitel ist gefurcht, namentlich zwischen den Augen
und in der Mitte heller, während der Theil oberhalb der
Augen beinahe kahl und schwarz ist. Die Fühler sind bei-
nahe rothbraun. Der Prothorax ist oben uneben, mit gelben,
anliegenden Härchen dicht bekleidet, darunter beinah roth-
braun; jede Seite l)at in der Mitte zwei Zähnchen, von denen
der hintere etwas stärker zu sein pflegt; betrachtet man den
Käfer von der Seite, so zeigt das Halsschild jederseits drei
schwache Erhabenheiten. Das Schildchen ist klein, dreieckig,
kahl, schwarz. Die Flügel sind eiförmig, stark gewölbt, mit
drei hinten convergirenden Reihen Knötchen; die beiden In-
nern Reihen erreichen beinahe die Naht, da, wo hinten die
Flügeldecken anfangen abschüssig zu werden. Ausserdem
steht jederseits etwas hinter dem Schildchen an der Naht ein
Höcker und gegen das Ende der Naht stehen vier bis fünf
in zwei Reihen gestellte Höckerchen zwischen der dritten
Reihe und dem Aussenrande. Die Flügeldecken sind eben-
falls braun, mit weissliehen, anliegenden Härchen bekleidet,
welche nach hinten eine halbmondförmige, Aveissliche Binde
bilden; auch ist die Gegend dicht um das Schildchen weiss-
lich. Die Schenkel sind stark verdickt und haben unten einen
Dorn. Da die Bekleidung der Beine nicht so dicht ist, wie
die des Körpers, so erscheinen sie mehr rothbraun.
M. asperatus und conspurcatus Bl. haben ebenfalls eine
weiosliche Quer binde auf den Flügeldecken, aber das Hals-
schild hat bei diesen jederseits nur einen nach hinten ge-
stellten Dorn.
390
178. MyochrousteiTOSUsPh.
M. oblongo-ovatus, piceiis, dense sericeus; antennis rufis;
protliorace supra aequali, latere foveolato, subunidentato;
el^'tris ovatis, modice convexis, tiiseriatim tuberculatis, eoQ-
coloribus. Longit. 2'/2 lin-, latit. 1^3 lin.
Patria.,..
Kopf und Halsschild sind weniger stark behaart als bei
der vorhergehenden Art, gänzlicli dunkel rolhbraun. Das
Halsschild zeigt keine Längsfurche und keine Runzeln und
erscheint, von der Seite gesehen, auf dem Hucken eben; jeder-
seits ist nach dem Rande liin eine Vertiefung und an deren
hinterm Ende hat der Rand einen Dorn; bisweilen ist auch
eine schwache Andeutung eines vordem Doms da. Die Flü-
geldecken sind hinten gleichmässig und weit schwächer ge-
wölbt als bei der vorigen Art, etwas kürzer, ähnlich punctirf,
und haben dieselben Höcker; sie sind einfarbig, ohne Binde.
Die Schenkel der Hinterbeine haben einen Zahn.
Von M, as])eratus, conspurcatus, quadridentatus sogleich
durcii den Mangel der weisslichen Binde auf den Flügeeldecken
verschieden, von M, humilis Bl. durcli schwache Wölbung der
Flügeldecken.
179. Noda splendida Ph.
N. tota cuprea, splendidissima; thorace eljtrisque tenuis-
sime punctatis; punetis elytrorum seriatis corpore subtus pe-
dibusque atris. Longit. 1 lin.
Habitat ad radicem Andium in prov. Santiago.
Unterscheidet sich von N. aurea Blanch. durch mindere
Grösse, weit stärkeren Glanz, viel feinere Punctirung und
schwarze Färbung der Unterseite des Körpers und der Beine,
sowie durch die in Reihen gestellten Punkte der Flügeldecken.
180. Phaedon? rubripes Ph.
Ph. corpore atrocjaneo; prothorace, pedibus praeter ul-
timum tarsorum articulum, basique antennarum rubris; eljtris
dense sparsim punctatis, cyaneis. Long. 2 lin.
Valdivia.
Wir besitzen nur ein Exemplar. Die Gestalt ist im All-
gemeinen eiförmig. Der Kopf ist schwarzblau, fein punctiit
und zeigt zwischen den Fühlern eine vertiefte Querlinie , die
einen seiir stumpfen, nach oben gerichteten Winkel bildet.
Die Fühler sind von einander entfernt vor den Augen einge-
lenkt, etwas länger als der halbe Körper; die ersten vier
Glieder roth, die folgenden schw^arzgrau; das zweite Glied
ist unbedeutend kürzer als das dritte, die fünf letzten Glieder
sind verbreitert, das letzte ist das längste und ziemlich zu-
391
gespitzt. (Nach Blanchard bei Gay V. pag. 547 sollen bei
Phaedon die drei letzten Glieder verbreitert sein; bei seinem
Ph. Buqueti 1. c. sind es aber — wie bei unserer Art —
die letzten fünf, nur ist das letzte Glied etwas kürzer, nicht
so spitz, mehr eiförmig.) Die Maxillartaster sind abgebrochen.
Das Halsschild itt fast zweimal so breit wie lang, vorn und
hinten abgestutzt, an den Seiten im hintern Tlieil parallel,
vorn zugerundet; es ist ziemlich fein und dicht punctirt und roth.
Das Schildchen ist blauschwarz und zeigt einige eingestochene
Punkte. Die Flügeldecken sind breiter als das Halsschild,
weit gröber punctirt, au den Seiten parallel, dunkelblau. Die
Vorderbrust ist roth; Mittelbrust, Hinterbrust und Hinterleib
sind schwarzblau, mit weitläuftigen eingestochenen Punkten.
Die Beine sind roth bis auf das letzte Tarsenglied, das schwarz
ist; das erste Tarsenglied ist etwas länger als das zweite.
181. Lina rubricollis Ph.
L. aenea; prothorace grosse punctato, rubro; eljtris punc-
tato striatis, striis punctisque postice obsoletis; prosterno, ti-
biis, tarsisque rufis. Long. 2% lin., lat. l'/a lin.
Prope Santiago rara invenitur.
Der Kopf ist broncegrün, glatt, nicht punctirt, mit einer
dem Augenrande parallelen gekrümmten Furche jederseits und
einer Querfurche, welche beide in der Mitte vereinigt. Die
Fühler sind braun, die ersten Glieder aber röthlich, glänzend.
Das Halsschild ist breiter als lang und seine Seitenränder sind
in ihrer grössten Länge parallel und nur vorn nach einwärts
gekrümmt; es ist roth und grob, beinahe grubig punctirt,
namentlich an den Seiten, die Mitte ist weit glatter. Das
Schildchen ist kupferbraun, glatt, nicht punctirt. Die Flügel-
decken sind breiter als das Halsschild, an den Seiten beinahe
parallel, lebhaft broncegrün, mit Punktstreifen, die in den
letzten zwei Drittheilen fast verloschen sind; nur die beiden
Punktreihen jederseits an der Naht und am Rande reichen
weiter nach hinten. Die Palpen sind beinahe schwarz; ihr
letztes Glied ist eiförmig und so lang wie das vorletzte. Die
Vorderbrust ist roth, die Mittelbrust, Hinterbrust, der Unter-
leib tiud schwarz mit broncegrünem Schiller, letzterer flaum-
haarig. Die Schenkel sind broncegrün, am Grunde und an
der Spitze röthlich, die Vorderschenkel fast ganz röthlich.
Die Schienen und die drei ersten Tarsenglieder sind roth, das
letzte schwarz.
182. Chrysomela nitida Ph.
Chr. ovata, valde convexa, nitidissima, nigro-aenea; labro,
palpis, antennis, pedibus, margine elytrorum, maculis in parte
392
postica eorum cum margine confluentibus flavis; prothorace
laevissimo; eljtris striato-punctatis. Longit. 1% lin. , lalit.
1 lin.
In prov. Valdivia satis frequens.
Das Epistomium ist durcli eine tiefe Furche vom Kopf
geschieden, der ganz glatt und glänzend ist. Das Hals&child
ist überaus glatt und glänzend, niclit jiunctirt, fast zweimal
so breit wie lang, der Hinterrand kaum viel länger als der
Vorderrand, die Seiten etwas gebogen, die hinteren Winkel
spitzlich. Die Flügeldecken sind fast so breit wie das Hals-
schild, stark gewölbt, sehr glänzend, ungeachtet sie Reihen
ziemlich entfernter, wenig tief eingestochener Punkte zeigen.
Die Fühler sind etwas länger als der halbe Körper, weit
entfernt von einander und unter den Augen eingefügt, fast
ganz fadenförmig, indem die letzten Glieder sehr wenig dicker
als die ersten sind; das eiste ist dick ^ie gewöhnlich. Die
Taster sind kurz; das letzte Glied ist eil'öimig und spitz. Die
Vorderhüften sind weit von einander entfernt, aber das Brust-
bein zwischen denselben ist nicht erhaben, sondern flach. (Bei
Strichosa eburata, mit der diese Art einige Aehnlichkeit hat,
ist dasselbe erhaben, hinten breiter und in Folge einer tiefen
Furche scheinbar gabelförmig. Wenn Blanchard bei Gay V.
p. 550 sagt mesosternum obtuse porrectum, so scheint mir
dies nicht klar ausgedrückt; dasselbe tritt zwischen den Vor-
derschenkeln kaum merklich hervor in Gestalt eines kurzen,
stumpfwinkligen Dreiecks, dessen Scheitel jedoch scharf, nicht
abgerundet ist.)
183. Chrysomela obscura Ph.
Chr. ovata, valde convexa, nitidissima, nigro-aenea; labro
palpis, antennis pedibusque luteis; prothorace grosse et di-
stanter punctato; elytris striato-punctatis. Longit. 1% lin.,
laut. 1 lin.
Prope Santiago rara invenitur.
Der vorigen Art, was Gestalt, Grösse und Färbung im
Allgemeinen betrifft zum Verwechseln ähnlich, allein die Flü-
geldecken sind ohne gelbe Ränder und ohne gelbe Zeichnung
und das Halsschild mit groben, weitläuftig gestellten, einge-
stochenen Punkten.
184. Chrysomela? quadristriata Ph.
Chr.? oblonga, nigra, margine elytrorum, apice tibiarum,
primisque tarsorum articulis flavis; prothorace lateribus et
postice grosse punctato; striis quatuor punctorum grossorum
in quovis elytro. Longit. 2 lin.
Patria....
393
Der Käfer ist länglich, schwach gewölbt. Der Kopf hat
zwischen den Augen eine Querfurche, die sich jederseits nach
unten biegt und mit einem runden Grübchen endigt 5 von die-
sem entspringt eine gebogene Furclie, die dem Augenrande
parallel nacii oben verläuft Die Fühler entspringen vor den
Augen, ziemlich weit von einander entfernt und sind länger
als der halbe Körper; das erste Glied ist das dickste, das
zweite das kürzeste, die folgenden nehmen allmälig an Länge
und Dicke zu, das letzte ist das längste, länglich eiförmig,
spitz; die Fühler sind niclit so dick wie bei Pliaedra Buqueti
oder Lina erythroptera, aber dicker als bei Galleruca (potius
Haltica?) ianthina Bl. Das letzte Glied der Palpen ist kurz,
eiförmig, abgestutzt. Das Halsschild ist fast zweimal so bieit
wie lang; seine Seitenränder sind vorn gekrümmt, bald grad-
linig und etwas nach hinten diveigirend; die Seiten und ein
schmaler Streifen am Hinterrand sind grob und weitläuftig
punctirt. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind
wenig breiter als das Halsschild, nach hinten nur wenig ver-
breitert, fast parallel zu nennen und etwa zweimal so lang
wie breit; jede hat vier Reihen grober, eingestochener Punkte,
die vor dem Ende aufhören, da, wo die Flügeldecken hinten
abfallen. Nur die erste Reihe fängt gleich beim Vorderrand
an, die drei andern erst in ziemlicher Entfernung von dem-
selben; dicht am Vorderrand ist ein tiefes Grübchen, welches
dem Zwischenraum zwischen der zweiten und dritten Punkt-
reihe entspricht; die dritte, vierte, äusserste Reihe ist die
kürzeste. Die Beine haben niciits Ausgezeichnetes.
185. Coelomel-a viridis Ph.
C. corpore, prothorace eljtri.sque viridibus; capite pone
oculos lutescente; punctis quatuor nigris in prothorace per
arcum dispositis; antenuis nigiis, basi viridi articulatis; femo-
ributf praeter basin, tibiisque rubris; tarsis rubris apice nigris.
Longit. 3y4 — 3'/2 ^^^-i Ititit. fere 2 lin.
In prov. Santiago in Duvaua dependente vivit, jam
medio hyeme, mensi Julio, capta.
Wir geben die Beschreibung dieser Form, die -wir für
neu halten, da sie in mehreren Punkten nicht mit der von
Blanchard bei Gay gegebenen der C. mutans übereinstimmt.
Der Kopf zeigt zwischen den Augen eine doppelt gekrümmte
Querlinie und eine verkürzte Längsliuie. Die Mandibeln sind
am Grunde grün, an der Spitze schwarz, dreizähnig. Die
Fühler sind sehr lang; beim Männchen messen sie 2% Linien,
ihr erstes Glied ist keulenförmig und an der Spitze aussen
mit einem Zähnchen versehen, grün, innen schwarz; das zweite
ist das kürzeste von allen, verkehrt kegelförmig und mit einem
26
394
kleineren Zähnehen versehen, am Grunde und innen schwarz,
sonst grün; das dritte ist wenig länger und beinahe ebenso
dick, walzenförmig, am Grunde eingeschnürt; das vierte und
fünfte sind dick und alle am Grunde und aussen schwarz,
sonst grün; die folgenden Glieder sind dünner, ziemlich wal-
zenförmig, ganz und gar schwarz. Die Fühler des Weibchens
sind etwas kürzer und die ersten Glieder weniger verdickt.
Bei Gay bind dagegen die Fühler T. 32 fig. 6 f. nach der
Spitze hin verdickt gezeichnet, was freilich mit der Be-
schreibung vol. V. p. 533 in Widerspruch stellt. Die Palpen
sind schwarz. Das Halsschild ist zerstreut punctirt; die vier
schwarzen Fleckchen desselben bilden einen nach vorn con-
vexen Bogen, die äussern stehen nahe am Hinterrand, die
Innern kaum vor der Mitte der Länge. Die Flügeldecken sind
zerstieut punctirt und an allen Exemplaren ungetleckt. Die
Schenkel sind am Grunde gelblich, sonst roth; das erste Glied
der Tarsen ist keinesweges so lang wie die drei folgenden
zusammengenommen (casi tan largo como los siguientes reu-
nidos p. 553!}, sondern nimmt nur den dritten Theil der Ge-
sammtlänge ein, wie es die Figur richtig zeigt. Bei den
Männchen ist das erste Glied der Tarsen an den Vorderbei-
nen verbreitert, fast breiter als die Schiene und das letzte
Tarsenglied, während es an den andern Beinen ebenso wie
beim Weibchen ziemlich schmal ist. Die Unterseite des Kör-
pers ist sehr fein behaart.
Galleruca.
Blanchard führt 1. c. pag. 554 und 555 zwei chilenische
Arten Galleruca auf, G. decorata und G. ianthina; aber beide
haben Springbeine und namentlich hat die erste sehr ver-
dickte Schenke], man muss sie also wohl zu Haltica bringen.
186. Haltica decorata (Galleruca d.) Bl.
Gay will diese Art in den Cordilleren des (Cerro?) Azul
in der Provinz Santiago gefunden haben; in der Provinz San-
tiago ist mir kein Cerro azul bekannt, der Cerro azul liegt
in der Provinz Maule. Unsere Exemplare stammen von un-
serem Gut St. Juan in der Provinz Valdivia und haben mehr
eine metallisch grüne als eine blaue Färbung. Das Halsschild
hat keine Spur von einer Querfurclie, die Hinterschenkel sind,
wie gesagt, sehr dick; die Hinterschienen enden mit zwei ge-
krümmten Dornen, weshalb die Art vielleicht zu Diabolia zu
bringen ist, und haben in zwei Drittel der Länge aussen einen
*) d. h. fast so gross als die folgenden zusammen. Red.
187. Haltica?^ianthina (Galleruca i.) Bl. (Grapto-
dera?)
Die Hinterschenkel sind nur massig verdickt, das Hals-
Schild zeigt eine schwache, aber doch deutlich erkennbare
Querfurche, die Vorderhüften sind deutlich durch das Brust-
bein getrennt. Gay giebt nur Santiago als Fundort an, doch
ist diese Art in der Provinz Valdivia sehr häufig.
188. Haltica? atrocyanea Ph. (Graptodera?)
H. ovata, tota nigro-cyanea, raro nigro-violacea; protho-
race basi transversim haud sulcato; elytris punctulatis; an-
tennis pedibusque nigris^ femoribus posticis perparum incras-
satis. Long. 2^/4 lin.
Valdivia, Puerto Montt.
Etwas kleiner als die weit gemeinere H. ianthina, die
meist 2y3 Lin. lang ist (Blanchard giebt freilich nur 2^/4 Lin.
an). Das Halsschild ist im Verhältniss ein wenig schmaler
und zeigt keine Spur von Querfurche. Die Flügeldecken sind
zwar immer noch ziemlich fein, aber doch weit gröber punc-
tirt als bei ianthina, bei der man oft Mühe hat, überhaupt
Punkte zu unterscheiden. Die Hinterschenkel sind so wenig
verdickt, dass ich zweifelhaft bin, ob der Käfer springt und
nicht vielmehr zu Galleruca gebracht werden muss. Wegen
dieses Umstandes, weil Blanchard seiner G. ianthina nur 2^4
Linie Länge zuschreibt und kein Wort von einer Querfurche
des Halsschildes spricht, habe ich anfangs geglaubt, er habe
unter diesem Namen die blau violette Varietät gegenwärtiger
Art gemeint, allein er schreibt seiner Art violette Beine zu
und die unserige hat sie ganz schwarz. Ihre Vorderhüften
sind durch das Brustbein deutlich getrennt.
189. Haltica annulicornis Ph. (Graptodera?)
H. nigra, aeneo-micans; vertice, apice articulorum anten-
narum, basi femorum, apice tibiarum, tarsisque flavis; protho-
race transverso, laevissimo, postice bifoveolato, sulco tenui
transverso foveas jungente; elytris prothorace vix latioribus,
sparsim punctulatis. Long. 2V2 liQ'.', latit. fere iy2 lii-
Patria
Der Umriss des Körpers ist länglich-eiförmig. Auf dem
Scheitel stehen zwei aneinander stossende, mit der Basis das
Halsschild berührende dreieckige Flecke. Die Fühler sind
wenigstens halb so lang wie der Körper und das Ende sämmt-
licher Glieder ist gelblich. Die Palpen sind gelblich. Das
Halsschild ist breit, quer, vorn schwach ausgebogen, mit voi*-
springenden, aber abgerundeten Winkeln, hinten doppelt, aber
schwach gebuchtet; die Seiten sind etwas gebogen, nach hinten
26*
396
divergirend und gerandet; die Oberfläche ist ohne Punkte,
zeigt aber am Hinterrand zwei ziemlich grosse und tiefe Längs-
gruben, deren vordere Enden durcli eine feine, vertiefte Quer-
linie verbunden sind; die vorderen Winkel sind gelb, sonst
ist das Halsschild schwarz und glänzend. Das Schildchen ist
gelb. Die Flügeldecken haben nichts Ausgezeichnetes. Die
Hinterschenkel sind bedeutend verdickt; die Schienen ohne
Dorn am Ende, flaumhaarig, besonders nach aussen; die Tar-
sen sind drei Viertel so lang wie die Schienen und ihr erstes
Glied ist so lang wie die beiden folgenden. Die Vorderhüften
sind durch einen sehr schmalen Vorsprung des Brustbeins
getrennt. Die Vorderbrust ist gelb, Mittel brüst und Hinter-
brust kastanienbraun; der Hinterleib ist in der Mitte kasta-
nienbraun, nacli aussen gelbhch; der umgeschlagene Rand der
Flügeldecken ist braungelb.
190. Haltica flavipes Ph. (Graptodera?)
H. ovata, nigro-aenea; antennis fuscis; pedibus testaceis;
prothorace laevi postice obscure transversim sulcato; elytris
inordinate punctulatis. Longit. 1% lin.
Patria....
Das Halsschild ist etwas breiter als lang, seine Seiten
laufen mehr parallel als bei H. ianthina und es hat an seinem
Grunde nur eine Spur von Querlurche. Die Flügeldecken sind
massig breiter als das Halsschild und ebenso grob punctirt
wie bei H.? atrocyanea. Die Hinterschenkel sind nur massig
verdickt, die Schienen keulenförmig, ohne merkliche Dornen
am Ende, die Tarsen so lang wie die Schienen.
191. Haltica fulvicollis Ph. (Graptodera.)
H. oblonga, capite prothoraceque i'ulvis , foveis duabus
longitudinalibus prolundis ad marginem i>osticum prothoracis
antice sulco transverso junctis; eljtris inordinate punctatis,
aeneis; antennis basi fulvis, deiude fuscis; pedibus anterioribus
fulvis; femoribus po!-ticis cum metothorace et ventre obscure
castaneis. Long. 2 lin.
Prope Corral in prov. Valdivia capta est.
Wir besitzen nur ein Exemplar dieser durch ihre Fär-
bung etc. sehr ausgezeichneten Art.
192. Haltica pyrrhoptera Ph. (Graptodera.)
H. oblonga, atra; elytris rufis; antennis, tibiis tarsisque
testaceis; prothorace subquadrato, postice transversim sulcato,
elytris dense striato-punctalis. Longit. IVj lin.
Habitat in prov. Santiago.
Sie ist etwas schmaler als H. signata. Kopf und Hals-
397
Schild sind fein punctirt und letzteres vorn fast ebenso breit
wie hinten, mit sehr schwach gebogeneu Seiten.
193. Haltica posticalis Ph. (Crepidodera.)
H. oblonga, atra, elytris ad apicem luteis; antennis, tibiis
tarsisque testaceis; prothoraee subquadrato, postice transver-
sim sulcato; elytris dense striato-punctatis. Longit. l'/j lin.
In prov. Santiago occurrit.
Vielleicht ist dies nur eine Varietät der vorigen Art,
M'enigstens "wüsste ich ausser der verschiedenen Färbung der
Flügeldecken keinen erheblichen Unterschied anzugeben.
194. Haltica Landbecki Pb. (Crepidodera.)
H. oblonga, atra; capite et prothoraee dense puncliculatis,
prothoraee postice transversim impresso; elytris dense seria-
tim punctulatis, obscure rufis, basi apiceque nigris; genubus,
tibiis tarsisque fulvis. Long. 1% IJQ-
Prope Valdivia legit orn. Landbeck.
In Gestalt und Grösse stimmt diese Art ziemlich mit H.
signata BL, allein die Flügeldecken sind feiner und dichter
punctirt und Kopf und Halsschild sind kohlschwarz.
195. Haltica notata Ph. (Crepidodera.)
H. oblonga, testacea; antennis pedibusque concoloribus,
apice femorum posticorum obscuro; prothoracis postice trans-
versim sulcati lateribus subparallelis; elytris dense striato-
punctatis; sutura a scutello inde fere ad apicem maculaque
ovata utrinque nigris. Longit. 1% ^i'^«
In prov. Valdivia cepimus.
Auch diese Art ist der H. signata Bl. nahe verwandt»
aber schmaler, das Halsschild weniger trapezförmig, indem
seine Seiten beinahe parallel verlaufen und die Zeichnung
der Flügeldecken ist etwas abweichend. Der schwarze Strei-
fen auf der Naht fängt dicht hinter dem Schildchen breit an,
verschmälert sich sogleich und endet dicht vor der Spitze
mit einem Häkchen. Der schwarze Fleck in der Mitte der
Länge nahe dem Seitenrande ist ziemlich von derselben Ge-
stalt wie bei der erwähnten Art. Die Spitze der Hinter-
schenkel ist schwärzlich und bisweilen auch die ersten Fühler-
glieder.
196. Haltica sororia Ph. (Crepidodera.)
H. oblonga, testacea; prothoraee punctulato, postice trans-
versim sulcato; elytris striato-punctatis, utroque macula ob-
scuriore in parte basali plagaque majore irregulär! in parte
postica pallide fuscis. Longit. IVa ^in.
In prov. Santiago occurrit.
Wiederum eine der H. signata sehr ähnliche Art. Die
braunen Flecke der Flügeldecken sind jedoch von ganz ver-
schiedener Gestalt und niclit so dunkel und fallen daher beim
ersten Blick vrenig auf.
197. Haltica Greissei Ph. (Crepidodera.)
H. oblonga, tota aenea, nitida; antennis tibüs tarsisque
rufis; prothorace postice parallelo, transversim sulcato et tri-
foveolato; elvtris oblongis, parallelis, striato-punctatis. Long.
1 lin.
Prope Puerto Montt lectam communicavit ornat. Dr. Fri-
dericus Geisse, etiam Valdiviae ocurrit.
Auf den ersten Blick kann man sie mit H. aenea Bl.
verwechfeln, welche aber keine Spur von Querfurche auf dem
Halsschild hat und also eine Plectroscelis ist. Unsere Art ist
weit schmaler, die Ränder des Halpschildes laufen hinten fast
ganz parallel und am Hinterrand stehen drei Längsgrübchen,
die an ihrem vordem Ende durch eine Querfurche verbunden
sind. Die Schultern stehen stark hervor und die Seiten der
Flügeldecken laufen beinahe parallel, währen-l H. aenea breit
eiförmige Flügeldecken mit stark convexen Seitenrändern hat.
198. Haltica gracilis Ph. (Plectroscelis?)
H. ovato- oblonga, nitida; capite, prothorace, antennis,
pedibusque fulvis; oculis, elytris, mesothorace, metathorace,
abdomineque atris; prothorace paullulum transverso, lateribus
rotundato, haud sulcato, laevissimo; eljtris prothorace latio-
ribus, tenuish^ime striato-punctatis; tarsis '^/^ tibiarum aequan-
tibus, articulo primo fere reliquos simul sumtos aequante. —
Long. 1 lin.
In subandinis prov. Santiago occurrit.
Die Fühler sind etwas länger als der halbe Körper. Das
Halsschild ist anderthalb mal so breit wie lang, ziemlich stark
gewölbt, ganz glatt, ohne Punkte, ohne Querfurche. Die
Punktreihen auf den Flügeldecken sind erst bei scharfer Ver-
grösserung zu entdecken. Die Hintersclienkel sind sehr dick,
auch die Schienen sind fast keulenförmig verdickt und ohne
sichtbaren Dorn am Ende.
199. Haltica pusilla Ph. (Teinodactyla.)
H. ovato-oblonga, nigra, nitida; capite et prothorace ob-
seure rufis, impunctatis; prothorace absque sulco; elytris dense
399
et sparsim punctulatis; pedibus antennisque ferrugineis. Long,
vix 1 lin.
Ni fallimur in prov. Santiago capta est.
Die Fühler sind so lang wie drei Viertel des Körpers,
Das Halsschild ist überaus glänzend, ohne Spur von Punkten
und ohne Querfurche; seine Seit em ander laufen ziemlich pa-
rallel. Die Flügeldecken sind länglieh eiförmig, breiter als
das Halsschild, aber die Schultern sind sehr stark abgerundet.
Die Hinterschenkel sind überaus dick; das erste Glied der
Hintertarsen ist verlängert,
200. Haltica meloeformis Ph.
H, ovatö-oblonga, cupreo-aenea, inordinate punctata, pu-
bescens; prothorace subquadrato, haud transver.^im sulcato;
elytris ovatis, parum convexis, abdomine brevioribus, singu-
la'tim rotundatis; pygidio libero, horizontali, elongato; antennis
nigiis; pedibus lufis. Long. 1 lin,
Piope Santiago unicum f^pecimen mensi Sept, nacti Turnus.
Der Kopf ist weniger punctirt und glänzender als der
übrige Köipv'r und zeigt zwi^cIlen der In>ertion der Fühler
einen dreieckigen, von einer Furche begränzten Vor.-prung.
Die Fühler .stehen nahe bei einander, sind etwas länger als
der halbe Körper; ihre letzten fünf Glieder sind bedeutend
breiter und auch länger als die vorhergehenilen und das eiför-
mige Endglied ist das gröbste vcn allen. Das Halsschild ist
so breit wie der Kopf, beinahe quadratisch, die Seiten etwas
gekrümmt; es ist schwach von vorn nacii hinten, stark von
einer Seite zur andern gewölbt, grob und weitläuftig punc-
tirt, aber doch selir glänzend. Der Hinlerleib ist wenig brei-
ter als das Halsschild, länglich eiförmig, ohne vorspringende
Scliultern, scr schwach gewölbt. Die Flügeldecken bedecken
ihn nicht vollständig, indem sie küizer sind, am Ende diver-
giren und jede einzeln gerundet sind; sie sind dichter und
feiner punctirt als das Halsschild und mit weissen, anliegenden
Härchen dicht bekleidet. Flügel seheinen nicht voriianden zu
sein. Der vorstehende, eiförmige, fast horizontale Theil des
Hinterleibes zeigt dieselbe Sculptur und Behaarung wie die
Flügeldecken. Die Hintersciienkel sind dick und kräftig; die
Schienen am Ende schräg abgestutzt, ohne Dorn; der Tarsus
fast so lang wie die Schiene; die beiden ersten Glieder sind
breit, verkehrt dreieckig, das dritte zweilappig. Diese Art
verdient unstreitig ein eigenes Subgenus zu bilden,
201. Haltica melampus Ph.
H. oblonga, nigro-aenea, tenuissime et confuse punctulata;
400
prothorace obscure bifoveolato; pedibus atris. — Longit.
1 lin.
In prov. Valdivia inveni.
Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den Seiten
wohl gerundet; es hat keine Querfurehe, wohl aber in der
Mitte zwei kreisrunde Grübchen, welche ebensoweit von ein-
ander wie vom Rande entfernt sind. Die Flügeldecken sind
etwas breiter als das Halsschild, fast viermal so lang, mit
parallelen Seiten. Die Hinterschenkel sind sehr dick; die
Hinterschienen von der Basis an allmälig verdickt, die Tar-
sen am Ende eingelenkt. Die Grösse und schlanke Gestalt
hat diese Art mit H. Geissei mihi gemein, allein die kohl-
schwarzen Beine unterscheiden sie auf den ersten Blick.
202. Haltica Landbeckiana Ph.
H. ovato-oblonga , convexa, supra flavo-testacea, subtus
nigra; capite antennisque rufis, pedibus testaceis; prothorace
punctato, postice ante marginem medio foveolato; elytris dense
et vage punctatis. Long. 2 lin.
In prov. Valdivia occurrit.
Der Kopf ist oben rothbraun, die Mundtheile hellgelb,
die Augen dunkelbraun. Das Halsschild ist breiter als lang,
parallel, vorn verschmälert, massig fein und weitläuftig punc-
tirt, ohne Querfurche vor dem Hinterrand , aber mit einem
kleinen queren Grübchen in der Mitte. Die Flügeldecken sind
ohne bestimmte Ordnung punctirt, hellgelb, die Naht röthlich.
Von H. pallens Bl. sogleich durch bedeutendere Grösse, den
Mangel der bräunlichen Flecke auf den Flügeldecken und die
Sculptur derselben sehr verschieden. Die Hinterschienen sind
stark verdickt, am Aussenrand gewimpert, ohne Dorn am
Ende; das erste Tarsenglied der Hinterbeine ist auch ver-
dickt und so lang wie die beiden folgenden.
203. Haltica aurea Ph.
H. oblonga, tenuissime puncticulata; capite nigro, cupreo
micante, prothorace latiore quam longo, sulcis destituto; scu-
tello viridi-aeneo; elytris prothoracem longitudine saltem ter
aequantibus, parallelis, viridi-aureis; corpore subtus nigro,
violaceo micante, dense pimctulato; antennis pedibusque luteo-
testaceis. Long. 2 lin.
E. prov. Valdivia provenit.
Die Gestalt ist fast genau wie bei H. decorata. Die
schöne goldgrüne Färbung zeichnet diese Art sehr aus und
kann sie mit keiner chilenischen verwechselt werden.
401
204. Haltica bellula Ph.
H. rufo-fulva, metallice nitida, signatura j formi pulchre
aenea in elytris picta; prothorace grosse punctato; elytris
striato-punctatis. Long. 1 Vs lin.
In radice Andium prov. Santiago raro occuvrit.
Der Kopf ist glatt, nicht punctirt, zwischen den Augen
sieht man eine bis zum Ursprung der Fühler in einen Winkel
vorgezogene, vertiefte Linie. Die Fühler erreichen die halbe
Körperlänge. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, bald
hinter dem Vorderrand am breitesten, dann etwas nach hinten
convergirend; hinten hat es einen queren Eindruck, die Seiten
sind schwach gerandet, die hintern Winkel haben die Gestalt
eines spitzen Zähnchens. Die Flügeldecken sind länglich-
eiförmig, etwa ly^ mal so lang wie breit, reichlich dreimal
so lang wie das Halsschild, gestreift punctirt; der Punktstrei-
fen dicht an der Naht bildet eine ordentliche Furche. Die
Schulterecken treten stark hervor und sind durch ein Grüb-
chen abgesetzt. Eine breite, schön broncegrüne Querbinde
steht dicht hinter der Mitte und verbindet sich mit einer brei-
ten durch die Naht getheilten Längsbinde, die bis zum Vor-
derrand reicht und dort etwas breiter wird. Die Unterseite
des Körpers ist einfach rothgelb, sehr glänzend, wohl kaum
punctirt. Die Hinterschenkei sind nur massig verdickt und
auch die vorderen Schenkel sind kräftig; die Schienen sind
gegen das Ende allmälig, aber stark verdickt; das erste Tar-
senglied ist sehr breit und viel grösser als das zweite; das
vierte ist tief zweilappig.
205. Triplax valdiviana Ph.
Tr. oblonga, subparallela, punctata; capite, macula trans-
versa antica prothoracis, elytris, metathorace viridi-aeneis;
reliqua parte prothoracis, mesothorace, abdomine, antennis
praeter clavam fuscam, ore, pedibusque flavis. Long. i% lin.,
latit. y^ lin.
Prope oppidum Valdivia invenit orn. Landbeck.
Das Halsschild ist vorn ausgerandet, hinten doppelt ge-
buchtet, an den Seiten kaum gekrümmt; eine dünne Furche
läuft ringsherum nahe am Rande; seine Oberfläche ist für
die Kleinheit des Thieres ziemlich grob punctirt. Der bronce-
grüne Fleck nimmt etwas mehr als die Hälfte des Vorder-
randes ein und reicht bis zu Vj der Länge, hinten ist er etwas
ausgerandet. Das Scliildchen ist quer, gerundet. Die Flügel-
decken sind fast parallel, wenigstens dreimal so lang wie das
Halsschild, gestreift punctirt; die Zwischenräume zeigen eine
Reihe kleinerer und weniger tiefen Punkte. Die Fühler sind
etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen;
403
das 6., 7. und 8. Glied sind beinahe kugelig; die Keule ist
ziemlich eiförmig, das 9. und 10. Glied sind breiter als lang,
das letzte Glied ist fast kreisförmig. Die Vordertarsen sind
kürzer als die Schienen, das dritte Glied ist tief zweilappig.
Die Unterseite des Körpers ist weitläuftig punctirt.
206. Coccinella magellanica Ph.
C. oblonga, glabra, nigra; margine laterali prothoracis,
puncto in margine antico et i>ostico ejus, margine laterali,
punctisque sex eljtrorum luteis. Longit. 2^/3 lin., latit. l*^
liu. An. Univ. Chile 1862 2. p. 412.
E. freto Magellanico misit praefectus coloniae chilensis
amic. Georg. Schythe.
Der Kopf ist einfarbig, schwarz. Das Hal.«schild ist an
den Seiten ziemlich stark gerundet, vorn etwas breiter als
hinten; die Seitenränder sind gelb und zwar ist der gelbe
Rand vorn breiter als hinten; Vordeirand und Hinteirand
zeigen in der AJitte einen kreit^runden, gelben Punkt. Das
Schildchen ist niciit deutlich. Die Flügeldecken sind s-ehr
verlängert, hinten ziemlich spitz; sie zeigen jede in der Mittel-
linie drei gelbe Flecke oder Punkte; der erste steht dicht am
Vorderrande, die andern stehen in gleichem Abstand von ein-
ander und von der Spitze, der mittelste ist der kleinste. Der
Seitenrand ist schmal, gelb, doch erweitert yich der gelbe
Rand in der Gegend des dritten Fleckes nach innen, als ob
er mit einem RandtJeck zusammengetlos>en wäre, und noch
mehr ist dies der Fall kurz vor der Spitze, t-o dass vielleiclit
andere Exemplare auf jeder Flügeidecke fünf gelbe Flecke
zeigen; die Spitze selbst ist schwarz. Fütiler und Beine sind
schwarz.
207. Coccinella limensis Ph.
C. ovato- oblonga, mediocriter convexa, nigra; antennis
praeter clavam testaceis; macula triangulari longitudinali ca-
pitis rubra; prothorace rubro, maculis duabus magnis atris
ornato; elytris rubris sed maculis magnis contluentibus nigris,
duabus communibus in sutura, quinque in quovis elytro. Long.
3 lin., latit. V^ lin.
Habitat in Peruvio prope Lima; communicavit orn. Dr.
Barranca.
In Gestalt und Grösse den chilenischen C. opposita Guer.
und connexa Germ, sehr ähnlich. Der Kopf ist flaumhaarig,
schwarz; sein Vorderrand und ein dreieckiger Fleck, der all-
mälig nach oben in eine Linie ausläuft, sind roth; die Ober-
lippe ist schwarz, die Basis der Mandibeln und der Antennen
gelblich, die Keule derselben braun. Der Prothorax ist glatt,
403
glänzend, roth; zwei grosse, schwarze, eiförmige Flecke be-
rühren den Hinterrand und sind nur durch einen ziemlich
schmalen Raum vom Vorderrand getrennt. Das Sehildchen
ist schwarz. Die Flügeldecken sind roth, aber die schwarzen
Flecke nehmen fast mehr Raum ein als die rothe Grundfarbe.
Sie zeigen einen gemeinschaftlichen, rautenförmigen Fleck,
welcher mit dem Schildchen zusammenstösst und beinahe den
dritten Theil ihrer Länge einnimmt, einen Schulterfleck, der
fast eben so lang ist und gänzlich frei ist, dann jederseits
zwei zusammenfliessende Flecke, welche sowohl vom Seiten-
rand wie von der Naht nur durch eine schmale rothe Linie
getrennt sind, und zwei andere, von denen der innere mit
dem der andern Flügeldecke zusammenfliesst und so den zwei-
ten gemeinschaftlichen Fleck bildet, endlich ist ein Fleck an
der Spitze, der entweder vollkommen frei ist oder mit den
eben beschriebenen zusammenfliesj-t. Der untere Theil des
Körpers und die Beine sind kohlschwarz.
208. Coccinella nitida Ph.
C. oblonga, ovata, nitidisssima, pubescens, atra; capite,
antennis, palpis, parte antiea prothoracis, pedibusque obscuro
fulvis; elytriö punctulatis, utroque guttis duabus luteis ornato,
quae simul quadratum formant. Longit. 1 lin.
In subandinis prov. Santiago Octobri invenimus.
Kopf und HalsBchild sind äust-erst fein, die Flügeldecken
deutlicher pnnctirt. Der ersteie ist bis auf die schwarzen
Augen dunkel braungelb, ebenso Fühler und Taster. Das
Halsschild hat vorn dieselbe Farbe, wird aber hinten allmälig
dunkler, fai-t kastanienbraun. Das Schildchen und die Flügel-
decken sind tief schwarz; letztere haben jede in der Mittel-
linie zwei kleine braungelbe runde Flecke; der vordere steht
im ersten Drittheil der Länge, der zweite etwas hinter dem
zweiten Drittheil; zusammen bilden diese vier Flecke ein
<i)uadrat. Bei dem breiteren Exemplar (??) ist der hintere
Fleck ein wenig grösser als der vordere, bei dem schmaleren
(cj?) ist er bedeutend kleiner. Die Vorderbrust ist dunkel
braungelb, der Bauch tief schwarz. Die Beine dunkel braun-
gelb.
209. Coccinella funebris Ph.
C. oblongo-ovata, pubescens, tenuissime punctulata, nigra,
angulis anterioribus prothoracis, antennis, palpis, pedibus, api-
ceque abdominis ferrugineis. Long, fere 2 lin., latit. 1% lin.
In prov. Aconcagua sub lapidibus ad radicem Adesmiae
arboreae pauca specimina legi.
Massig gewölbt, fein und unregelmässig punctirt, dicht
404
behaart. Das Halsschild ist vorn schmaler als hinten, sein
Hinterrand ist convex, die Seitenränder find ebenfalls ge-
krümmt, die vordem Winkel sind sehr abgerundet. Der Vor-
derrand, namentlich aber die vordem Winkel f-ind dunkel
rostbraun, welche Farbe allmälig in die schwarze Grundfarbe
übergeht. Die Unterseite des Körpers ist stark glänzend,
punctirt, schwächer flaumhaarig als die Oberseite. Kopf, zum
Theil auch Vorderbrust und die letzten Segmente des Hinter-
leibs sind dunkel rostgelb. Die Beine sind kurz und kräftig.
Die Fühlerkeule scheint mir auffallend breit zu sein.
210. Coccinella vittata Ph.
C. rufa, pilis albidis puberula; elytris atris, utroque vitta
helvola parum semilunari notato. Longit. 1 lin.
Prope Santiago mensi Augusto 1863 unicum specimen
inveni.
Glatt, glänzend, ohne Sculptur, aber mit kurzen, weissen
Härchen bekleidet. Kopf und Halsschild roth, Augen schwarz.
Die Flügeldecken sind tief schwarz; jede zeigt eine gelbweisse
Längsbinde, welche weder Vorderrand noch Hinterrand er-
reicht, an ihrem Innenrande schwach convex, an ihrem Aussen-
rande etwas stärker concav und vorn und hinten abgerun-
det ist.
211. Clypeaster variegatus Ph.
Ol. ovatus, pubescens; prothorace sordide carneo, punctis
maculisque fuscis plus minusve picto; elytris sordide carneis
maculis punctisque fuscis et nigris marmoratis; corpore subtus
pedibusque rufo-fuscis. Longit. V/^ üo-
Habitat in prov. Valdivia.
Der ganze Käfer ist stark glänzend und erscheint wohl nur
in Folge der Härchen, womit er bedeckt ist, punctirt. Vorder-
und Seitenränder des Halsschildes bilden einen Halbkreis; der
Hinterrand ist doppelt gebuchtet. Die schwärzlichen Pünkt-
chen und Flecke drängen sich in der Mitte zu einem grossen
schwärzlichen Fleck zusammen, ja bisweilen erscheint das
ganze Halsschild schwärzlicli mit hellem, unregelmässig be-
gränztem Saum. Die Zeichnung der Flügeldecken ist sehr
bunt. Ein kleiner Höcker auf der Schulter, eine fast halb-
mondförmige, vorn concave Binde, die gleich weit vom Rande
wie von der Naht entfernt ist, eine gezackte, unterbrochene
Querbinde etwas hinter der Mitte, die den Seitenrand erreicht,
aber ziemlich weit von der Naht entfernt bleibt; ein schräger,
von innen nach aussen und nach vorn gerichteter Streif an
der Naht nicht weit von der Spitze und ein kleiner Fleck
am Aussenrand fast in gleicher Entfernung von der Spitze
405
sind schwarzbraun; der vordere Tlieil der Flügeldecken und
ein Streifen an der Naht, der nach hinten breiter wird und
in drei Viertel der Länge aufhört, sind hell chocoladenfarbig;
der Grund ist fleischroth, aber mit röthlich grauen und scliwärz-
lichen Pünktchen und Fleckchen. Kopf, Prosternum und Beine
sind dunkel braungelb; Metasternum und Hinterleib schwarz-
braun. Bei einem andern Exemplar ist die hintere Hälfte
der Schenkel und die erste Hälfte der Schienen schwarz, das
Metasternum und der erste King des Hinterleibes braungelb;
der Rest des Hinterleibes schwarz mit einem gelben Fleck
jederseits auf dem Rande eines jeden Ringes. Die Augen
sind schwarz, die Fühler gelblich mit schwärzlicher Spitze.
212. Coxelus sylvaticus Ph.
C. parallelus, rufo-fuscus, granulatus, appresse pubescens;
prothorace subquadrato, parum transverso, marginibus arcuatis,
erofeo-denticulatis; eljtris elongatis, punctato-stiiatis; intersti-
tiis elevatis; basi anteunarum pedibusque pallide rufis. Long.
2-/5 lin.
Satis frequens in prov. Valdivia Colletiam crenatam in-
habitans invenitur.
Der Kopf hat eine halbkreisförmige Furche, deren Bogen
nach hinten gerichtet ist und deren Schenkel fast bis zum
Ursprung der Fühler reichen. Die Augen sind grob gekörnt.
Die Fülller reichen kaum bis an das Ende des Halsschildc*;
ihr erstes Glied ist stark verbreitert, das zweite ist auch noch
kurz und breit, das dritte walzenförmig, das längste von allen;
die folgenden nehmen allmälig an Länge ab und werden drei-
eckig; das neunte, zehnte und elfte bilden eine durchbrochene
Keule und das letzte ist beinahe so breit m ie lang. Die Man-*
dibeln sind kräftig, breit, an der Spitze zwei- ode)- dreizähnig,
innen mit einem oben stark gewimperten Lappen versehen.
Die Maxillen bestehen aus zwei Lappen, die beide am Ende
eine Menge hakenlörmiger Zäimchen tragen. Die Maxillar-
taster sind kurz, ihr letztes Glied fast cylindrisch, schräg
abgestutzt. Die Unterlippe ist ausgerandet, mit zwei häu-
tigen, fast kreisrunden Lappen. Das Halsschild ist wenig
breiter als lang, vorn und hinten grad abgestutzt und gleich
lang; die Seitenränder sind regelmässig gerundet, ilach, schmal,
lamellenartig, am Rande gezähnelt. l3as Schildchen ist bei-
nahe halbkreisförmig, dicht mit weisslichen Härchen besetzt.
Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, aber fast
dreimal so lang, beinahe halbcylindrisch; sie zeigen grobe,
gedrängte Punkte und schmale, erhabene Zwischenräume.
406
Glied ist breit, das vorletzte sehr klein, das letzte so lang
wie alle vorhergehenden zusammengenommen; die Hintertar-
sen sind ebenso beschaffen, aber etwas länger, fast so lang
wie ihre Schienen. Die Unterseite ist grob punctirt. Das
Vorderbrustbein ist weder erhaben, noch nacli hinten ver-
längert.
Die Genera Dorcatoma, Cyphaleus, Rhinosimus, Calandra,
Mycetophagus, Eumolpus, Triplax, Coxelus, Cljpeaster waren
noch nicht aus Chile bekannt; die Genera Pleolobus, Ocel-
liger, Trachjderas, Heterolobus habe ich neu aufgestellt.
407
Bemerkungen über generelle Unterscheidungs-
merkmale einiger Arten des Genus Silis
von
Dr. Bethe in Stettin.
Durch den glücklichen Fang eines Pärchens der seltenen
Silis ruficollis F. (rubricollis Charp.) wurde ich zur Betrach-
tung der Gesehlechtsunterschiede dieses Genus veranlasst. Bei
L. nitidula F. ist, abgesehen von dem Unterschiede in der
Färbung, das Halsschild des Weibchens bekanntlich in den
Hinterecken nicht ausgeschnitten, sondern ganzrandig. Nach
Herrn v. Kiesenwetter's Diagnose (Naturgeschichte der In-
sekten Deutschlands 4. B. S. 521) soll es sich ebenso bei S.
ruficollis F. verhalten. Das ist jedoch nicht der Fall. Das
neulich von mir gefangene Pärchen giebt darüber einen ganz
abweichenden Aulschluss. Das Halsschild des Weibchens näm-
lich, welches letztere mir übrigens sogleich durch den fast
mit 4 Ringen über die Spitze der Flügeldecken hervorragen-
den rothen Hinterleib in die Augen fiel, ist bei dieser Species
durchaus in beiden Geschlechtern in Bezug auf Farbe, Un-
ebenheiten, grobe Punctirung und fast auch in Bezug auf Rand-
bildung übereinstimmend, nur tritt beim Weibchen die Hinter-
ecke nicht so scharf als Zahn hervor und in der tiefen Grube,
die sich in jeder Hinterecke befindet, fehlt die beim Männchen
schräg nach innen und vorn durchlaufende kielförmige Scheide-
wand. Ferner ist beim Männchen die Grube nahe der Mitte
der Seitenränder tiefer und scharfrandiger.
In der Hinterleibsbildung weichen beide Geschlechter aber
schon wesentlicher von einander ab. Der 7. Bauchring ist
beim Männchen tief bis auf den Grund hin ausgeschnitten,
wodurch zwei Lappen mit nach innen bogigen Rändern ent-
stehen, eingefasst mit gelben Härchen. Das 6. Segment ist
beinahe bis auf den Grund bogenförmig ausgerandet. Beim
Weibchen ist das unregelmässig ausgenagte 7. Segment nicht
ausgeschnitten, sondern nur bis auf den Grund hin einge-
schnitten, wodurch zwei viereckige Lappen gebildet werden.
Der Einschnitt selbst ist mit nach vorn convergirenden gelben
Härchen besetzt. Das 6. Segment ist mit dem 5. durchaus
übereinstimmend.
Herr v. Kiesenwetter spricht in der Genus-Diagnose von
Silis die Vermutiiung aus, dass das Halsschild auch wohl bei
den Weibchen mancher Arten ausgeschnitten sein dürfte.
Diese Vermuthung hat sich vollkommen bestätigt; denn ich
habe mich ausser bei S. ruficollis auch durch die Untersuchung
408
von drei verschiedenen exotischen Arten in der Dohrn'schen
Sammlung überzeugt, dass bei S. 6 dentafa Mannerh. aus dem
östlichen Sibirien, S. familiaris Dohrn in coli, aus Ceylon und
S. pallida Eschscl). aus Sitka das Halsschild in beiden Ge-
schlechtern an den Seilenrändern tief ausgeschnitten ist und
zwar bei S. pallida durchaus in gleicher Weise, bei S. 6 den-
tata und familiaris mit so unbedeutenden Abweichungen, dass
wohl kaum darauf bei der Anführung der Geschlechtsunter-
schiede irgend welcher Accent gelegt werden darf. Da die
Bildung der Hinterleibsringe nur mit Sicherheit an frischen
Exemplaren beobachtet weiden kann, so habe icli die Be-
schreibung der bei den Exoten gefundenen undeutliclien Merk-
male unterlassen.
Durchgreifende generelle Unterscheidungsmerkmale,
wie aus dem Vergleich unserer zwei europäischen und jener
drei exotischen Silisarteri für mich mit Sicherheit hervorge-
gangen ist, liegen in der Fühlerbildung und in der Bildung
der Füsse. Beide sind bei den Weibchen in allen Species
fast um ein Drittheil schlanker als bei den Männchen,
das zweite Fühlerglied ist bei diesen deutlich kürzer als
dasselbe Glied bei den Weibchen. Ausserdem ist die Färbung
der Beine bei den Weibchen durchweg heller. Am ausge-
sprochensten ist die schlankere Fühler- und Fussbildung der
Weibchen bei S. nitidula, ruficollis und l'amiliaris.
Das WeibcliLU von S. ruficollis scheint bei weitem sel-
tener zu sein als das j\[ännchen. In der Dohrn'schen Samm-
lung befinden sich nur 8 Männchen, in der Sclimidt'schcn 2
Männchen und 1 Weibchen. Ich selbst besitze 3 Männchen
und 1 Weibchen. Der Käfer lebt wohl vorzugsweise auf
W^asserpflanzen. Ich habe 3 Exemplare auf einer Wiese in
der Nähe Stettins am Rande durclilaufender Wassergräben
gefangen, das vierte in Heringsdorf am Ufer des Schloensee.
409
Ueber den wahrscheinlichen Dimorphismus der
Cynipiden- Weibchen
von
Baron AS. Osten - Sacken in Newyork.
Seit meinen drei Arbeiten über die nordannierikanisehen
Cynipiden -Gallen (in Proc. Philad. Ent. Soe. Octbr. 1861,
Sept. 1862 und April 1863) sind in derselben Zeitschrift noch
zwei Aufsätze über diesen Gegenstand erschienen, nämlich
von den Herren Basset (1. c. Oct.-Dec. 1863) und B. D. Walsh
(März 1864). Letztere Arbeit enthält über die sexuelle Frage
der Gattung Cynips Aufschlüsse, welche im höchsten Grade
die Aufmerksamkeit verdienen. Ich fühle mich um so mehr
gedrungen, dieselben bei dem deutsciien Publikum einzuführen,
als von mir selbst vor ein paar Jahren über diese Frage eine
Hypothese aufgestellt wurde (1. c. Oct. 1861 p. 50 und Stett.
Ent. Zeitung 1861 p. 406), -welche ich bereits im folgenden
Jahre, von ihrer Ünhaltbarkeit durch directe Beobachtung
überzeugt, habe aufgeben müssen (Proc. Philad. Ent. Soc.
Sept. 1862 p. 249).
An der amerikanischen Schwarz-Eiche (Quercus tinc-
toria, black oak) kommt eine grosse Apfelgalle vor, aus
welcher ich im Juni 1862 männliche und weibliche Exemplare
eines Cynips erhielt und unter dem Namen C. quercus
spongifica beschrieb (1. c. Sept. 1862). Schon früher aber
hatte ich von Herrn Walsh ein paar Exemplare einer ähn-
lichen, an demselben Baume vorkommenden Galle erhalten,
aus welcher er eine sehr verschiedene Cynips- Art in grosser
Menge, aber blos in weiblichen Exemplaren, gezogen hatte.
Letztere beschrieb ich (1. c. Oct. 1861) unter dem Namen C.
aciculata. Sie unterscheidet sich von Cynips q. spongi-
fica nicht nur durch Grösse, Färbung und Sculptur, sondern
auch in der Bildung der Antennen und des Hinlerleibes, und
diese Unterschiede sind bedeutend genug, um nicht nur auf
eine Verschiedenheit in der Art, sondern selbst in der Gat-
tung schliessen zu lassen. Da ich ausserdem C. q. spongi-
fica im Frühjahr und in beiden Geschlechtern, Herr Walsh
aber die C. aciculata im Herbst und Winter, und obgleich
in grosser Menge, immer nur im weiblichen Geschlechte ge-
zogen hatte, so suchte ich auch an den Gallen beider Unter-
schiede zu entdecken und glaubte anfangs an den wenigen
Exemplaren der Galle von C. aciculata, die mir Herr Walsh
mitgetheilt hatte, solche gefunden zu haben. Auffallend blieb
es aber immer, dass zwei so verschiedene Arten, und doch
410
beide ächte Pseniden, an derselben Baumart so ausser-
ordentlich ähnliche Gallen verursachten.
Seitdem i,-t Herr Walsli so glücklich gewesen, Beobach-
tungen an diesen Gallen der Q. tinctoria unter den vor-
theiihaftesten Umständen anstellen zu können. Daraus haben
sich folgende interessante Ergebnisse entwickelt:
Es giebt keinen haltbaren Unterschied zwischen den Gal-
len, aus welchen C. q. spongifica und C. aciculata ent-
schlüpfen. Diese Gallen entM'ickeln sich auf Quercus tinc-
toria im Frühjahr mit dem Wachsthum der Blätter. Wäh-
rend des Sommers kommen keine neuen Gallen hinzu. Sam-
melt man eine gehörige Menge solcher Gallen Ende Mai, so
erhält man daraus im Juni beide Geschlechter der C. q. spon-
gifica; es bleiben aber viele Gallen (etwa die Hälfte) übrig,
deren Bewohner noch nicht ausschlüpfen. Sondert man solche
Gallen aus, so erhält man aus denselben im October und in
der ersten Hälfte Novembers C. aciculata, aber blos Weib-
chen. (Ein Theil solcher Weibchen überwintert in der Galle,
um blos im Frühlinge zu erscheinen.)
Jemand, der im Herbste die noch nicht leeren Gallen
sammelte, würde aus denselben blos C. aciculata $ erhalten
und daraus wahrscheinlich den Schluss ziehen, die Galle sei
durch diese Art verursacht. Dies war anfangs mit Herrn
Walsh der Fall. Ein anderer, der die Gallen im Frühling
zöge, ohne auf die Herbstbrut zu warten, hätte blos C. q.
spongifica o$ erhallen. Dies war mit mir der Fall. Beider
grossen Verschiedenheit der Wohnthiere wäre die Aehnlichkeit
der Gallen allein nicht hinreichend gewesen, um auf Identität
der Art zu schliessen. Dazu war eine directe Beobachtung
nöthig und es gelang Herrn Walsh, diese anzustellen. Er
beobachtete in der Umgegend seines Wohnortes, Rock-Island
im Staate Illinois, eine isolirte Gruppe von 50 — 60 Quercus
tinctoria, auf welchen diese Galle in grosser Menge, in ein-
zelneu Fällen bis 400 — 500 an einem Baume, vorkam. Er
hatte Gelegenheit, diese Stelle fast täglich zu besuchen. Auf
diese Weise erhielt er die oben angeführten Ergebnisse und
aus letzteren schöpfte er die Ueberzeugung, C. aciculata SCi
blos eine zweite Form des Weibchens von C q. spongifica.
Um das Ueberraschende dieses Resultates gehörig wür-
digen zu lassen, will ich einen Vergleich beider Weibchen
anstellen. C. aciculata $ ist grösser, auch ist der Hinter-
leib im Verhältniss grösser; die Gestalt des letzteren ist eben-
falls verschieden, nämlich, von der Seite gesehen, fast trape-
zoidal, während sie bei C. q. spongifica $ fast oval ist.
C. q. spongifica hat einen grob runzelig -punctirten, fast
gegitterten Thorax; bei C. aciculata ist er fein nadelrissig.
411
Die Färbung von C. aciculata ist durchaus schwarz; die
meisten Exemplare der C. spongifica haben einen rothen
Hinterleib; oft sind auch Kopf und Thorax röthlich, meistens
jedoch schwarz. Endlich hat C. aciculata (wenigstens schein-
bar) 14gliedrige Antennen, spongifica 13gliedrige. Es giebt
aber wiederum zwischen beiden Weibclien auch Annäherungs-
punkte, welche es durchaus nicht ganz unwahrscheinlich er-
scheinen lassen, dass sie zu derselben Art gehören; nämlich
beide haben auf den Flügeln über der Mittelzelle einen grossen
braunen Fleck und es ist überhaupt in dem Aderverlauf und
der Färbung der Flügel kein merklicher Unterschied vorhan-
den; obgleich die Antennen von C. q, spongifica 13gliedrig
sind, so hat das letzte Glied doch eine feine Quernaht, ein
14tes Glied andeutend; ferner, so auffallend verschieden die
Sculptur des Thorax der beiden Weibchen ist, und obgleich
keine üebergänge vorkommen, so kann man sich doch die
eine als eine Umwandlung oder Entwicklung der anderen vor-
stellen, indem bei aciculata zwischen den Nadelrissen Puncte
vorhanden sind, welche man sich blos stark vergrössert und
vertieft zu denken braucht, um die Sculptur von C. q. spon-
gifica zu erhalten. Die Form des Schildchens ist bei beiden
$ dieselbe, und zwar eine ziemlich auffallende, indem eine
tiefe Längsfurche es am Hinterende fast zweihügelig erschei-
nen lässt. Die Verschiedenheit in der Form und der Grösse
des Hinterleibes ist vielleicht die wichtigste und deutet auf
einen organischen Unterschied.
Wollen wir, sagt Herr Walsh, des Beweises halber an-
nehmen, C. aciculata und spongifica seien verschiedene
Arten; dann begegnen wir sogleich folgenden Schwierigkeiten:
zuerst ist es kaum wahrscheinlich, dass zwei Cynipiden-
Arten an derselben Eiche vollkommen ähnliche Gallen her-
vorbringen; und selbst angenommen, dass dies der Fall sei,
so wäre es zweitens sehr auffallend, dass solche zwei Arten
gerade dieselbe Localität ausgewählt hätten, um sich in solcher
Menge anzusiedeln. Ist nämlich das Vorkommen von C. q.
spongifica in der Umgegend von Rock-Island so local, dass
sie unter 50 für sie möglichen Localitäten blos an einer
einzigen in solcher Menge vorkommt, warum sollte C. aci-
culata unter den 50 gerade dieselbe Localität gewählt
haben. Drittens wäre bei der Annahme, dass C. acicu-
lata $ eine verschiedene Art sei, die Frage zu lösen noch
übrig, warum sich das Männchen derselben nicht finde? Es
scheint mir überhaupt nicht glaublich, setzt Herr Walsh hinzu,
dass es im Thierreich wirklich vollkommen agame Arten
gebe, und zwar des Umstandes wegen, dass individuelle Ab-
weichungen, welche bei der bisexuellen Fortpflanzungs weise
27*
413
durch wiederholte Kreuzung meistens eliminirt werden, sich
bei agamen Arten von Generation zu Generation verstärken
würden, und solche Arten sich bald in so viele Racen und
endlich in so viele neue Arten zersplittern müssten, als es
Individuen giebt.
Ist nun C. aciculata blos eine dimorphe Form des
Weibchens von spongifica, so bleiben noch zwei Fragen
zu lösen übrig. Erstens, welche Rolle spielt diese Form
in der Reproduction der Art? Zweitens, .sind nicht Hartigs
vermeintlich agame Arten der Gattung Cynips lauter dimorphe
Formen von anderen bekannten oder unbekannten Arten?
Die zweite Frage empfiehlt Herr Walsh der Aufmerk-
samkeit der europäischen Entomologen; die erste behält er
sich vor, M'ährend des kommenden Sommers zu ergründen.
Unterdessen stellt er aber eine Vermuthung auf, welche eben-
falls verdient, hier mitgetheilt zu werden. (Der Deutlichkeit
wegen werde ich fortfahren, die zweite Weibchenform C.
aciculata zu nennen.)
Da C, q. spongifica <^^^ welche im Juni erscheinen,
blos 6 bis 8 Tage leben, so ist das Fortleben des Männchens
bis zum October, um mit C. aciculata zu copuliren, nicht
denkbar. C. aciculata, nach Herrn Walsii's Meinung, sticht
im Herbst, ohne befrucl)tet zu sein, also vermittelst Parthe-
nogenesis, Knospen an, aus welchen sich im Früiijahr mit
den Blättern Gallen entwickeln, die blos männliche spon-
gifica geben; die Juni- Generation von weiblichen spongi-
fica werde von diesen Männciien befruchtet und steche dann
diejenigen Knospen an, die sich erst im folgenden Jahre ent-
wickeln; an diesen bilden sich dann Gallen, welche im Juni
hauptsächlich spongifica $ (vielleicht auch einige ö^), im
October aciculata $ geben. Mit anderen Worten, das
Männchen, mit welchem sich ein Weibchen im Früiijahre
paart, stammt nach dieser Theorie in den meisten Fällen
Juni r^ 9. J^icht von derselben (vorigjährigen) Generation
V,^ y mit ihr ab, sondern von der grosselterlichen
V (vor -vorigjährigen), mit C. aciculata als Zwi-
; schenglied (Amme). Ich habe dieses Verhältniss
. . Q V tabellarisch hier darzustellen versucht. Da aci-
Jum -^Oculata nicht immer im Herbst die Galle ver-
Oct.
lässt, sondern oft in derselben überwintert, so
dauert nach dieser Hypothese ihre Lebensperiode
(vom Eie bis zur Imago) 16 bis 22 Monate; die
von spongifica ö" gewöhnlich 8, manchmal
vielleicht blos 2 Monate, die von spongifica
Qgj n $ (vielleicht manchmal auch ö^) 12 Monate.
Oct. ?
Juni i $
413
Herr Walsh glaubt in diesem Vorgange ein Analogen
der Parthenogenesis der Arbeitsbienen mit den kleinen Bo m-
b US -Weibchen zu finden.
Soviel scheint aus Herrn Walsh Beobachtungen unzwei-
felhaft hervorzugehen, dass C. aciculata vi'iiklich blos eine
zweite Form des Weibchens von C. q. spongifica ist. Ob
es mit seiner Hypothese über die P'unction dieses Weibchens
ebenfalls seine Richtigkeit habe, werden fernere Beobachtun-
gen zeigen. Erinnern wir uns unterdessen der Worte Hum-
boldt's (bei Gelegenheit des Nordlichtes), „dass die wieder-
„holte Aufstellung einer bestimmten Hypothese in einer so
„verwickelten Erscheinung wenigstens den Vortheil gewährt,
„dass die Bestrebungen, dieselbe zu widerlegen, zu einer an-
„haltenderen und sorgfältigeren Beobachtung der einzelnen
„Vorgänge anzeigen.^'
New-Nork, den 7. Mai 1864.
Die gelbe Halmfliege (Chlorops), der Verwüster ^
der Weizenfelder*)
von
Prof. Ferdinand Colin in Breslau.
Die erfreulichen Hoffnungen, zu denen der Stand des
Weizens in Schlesien zu Anfang dieses Frühjahrs berechtigte,
sind durch einen neuen Feind zum grossen Theil vernichtet
worden. Von der zweiten Hälfte des Juni an kamen uns aus
allen Theilen von Mittelschlesien, der Ebene wie dem Ge-
birge, theils direct, theils durch die Zeitungen Nachrichten
von einer Made zu, welche die schossenden Halme anfrass
und ihre Weiterentwickelung hinderte, so dass bis zu 90 pCt.
der Halme befallen wurden. Ob die Made auch ausserhalb
der Provinz beobachtet worden, muss erst noch ermittelt
*) Der Redaction ging der vorliegende Artikel gedruckt unter
Kreuzband zu, ohne Angabe des Blattes, in welchem er erschienen
ist. Bei der landwirthschaftlichen Wichtigkeit des Gegenstandes er-
schien es angemessen, ihn durch Wiederabdruck zur Kenntniss un-
serer Leser zu bringen und zur weitern Beobachtung dringend auf-
zufordern. Dem Herrn Einsender verbindlichen Dank!
C. A. D.
414
werden. Diese Made ist verschieden von derjenigen, welche
in verheerendem Massstabe zuerst im Herbst 1858 im Gross-
herzogthum Posen bis zur schlesischen Grenze den Weizen
heimsuchte; jene stammte von einer Gallmücke Cecidomya,
die ihre Eier im Herbst und Frühling in die untern Wurzel-
knoten ablegt; die jungen Halme werden von den Maden ab-
genagt, knicken um und gehen ein. Diese Erscheinung wie-
derholt sich seitdem, wenn auch mit abnehmendem Schaden,
alljährlich auch in Schlesien.
Ganz verschieden ist jedoch die Lebensart der Made,
welche im gegenwärtigen Jahre unsre Weizenfelder mehr als
decimirt hat. Der Verfasser einer lehrreichen Mittheilung in
der letzten Nummer der „Schles. landwirthschaftl. Ztg.*-' vom
4. August beobachtete bis zum 20. Juni Schwärme von Zwei-
flüglern in den Weizenfeldern, deren Aehren eben im Begriff
waren, die umhüllende Scheide des obersten Blattes zu durch-
brechen; er fand diese Insekten oftmals zu 2 — 3 in der ober-
sten Blattscheide; sie legten ein Ei an den Halm dicht unter
der Aehre, aus dem alsbald eine weissliehe Made auschlüpfte.
In den mir von verschiedenen Seiten zugeschickten an-
gefressenen Halmen habe ich selbst nur ein einziges Mal noch
eine lebendige Made gefunden, welche fusslos, etwa 2 Linien
lang, gelblich-weiss, zwei schwarze Augen am Kopf und durch-
scheinenden Darmkanal zeigte. In den übrigen Halmen hatte
die Made sich bereits zu einer hellbraunen unbeweglichen
Puppe verwandelt, die ausnahmslos im obersten Stengelglied
und zwar innerhalb der Blattscheide, dem Halm anliegend,
sich befand, immer nur einzeln; nur ein einziges Mal fanden
sich zwei Puppen in einem Halm. Und zwar Hess sich überall
an dem obersten Halmglied der Gang verfolgen, längs dessen
sich die Made am Halm, meist dicht unter der untersten
Blüthe anfangend, von oben absteigend, hinabgefressen hat.
Dieser Gang endete in grösserer oder geringerer Entfernung
vom ersten Knoten; an dieser Stelle fand sich dann die Puppe.
Der Weizenhalm ist bekanntlich hohl und besteht aus
markigem Zellengewebe (Parenchym) und langen Faserbün-
deln (Gefässbündeln), welche zu einem Cylinder dicht zusam-
mengedrängt, nur durch sehmale grüne Zellgewebestreifen
von einander getrennt und von der verkieselten Oberhaut
eingeschlossen sind. Die Made hatte nun die Oberhaut längs
des Ganges, sowie das Zell- und einzelne Bastbündelgewebe
zwischen den unmittelbar darunter befindlichen Gefässbündeln
zerstört. Indessen beschränkt sich der Schaden nicht auf
diese mechanische Verletzung durch Abfressen des Halmes,
welche für die Entwickelung der Aehre gewiss nur geringen
Nachtheil gehabt haben würde; sondern es war von dem
415
Wundstreifen aus ein sehr merkwürdiger Einfluss auf das
ringsumgebende Zellgewebe ausgeübt worden, den ich als Ver-
giftung oder Entzündung bezeichnen möchte. Während
der gewöhnliche Haimcylinder auf dem Querschnitt einen Ring
von gleichmässiger Dicke darstellt, war in den angefressenen
Halmen die Wand längs der Wunde aufgeschwollen, indem
die Zellen ihr Volumen ausserordentlich bedeutend vergrössert
hatten, und zwar um so mehr, je näher sie der Wunde lagen.
Im Gange selbst waren die Zellen theilweise zerstört und in
eine eigenthümlich schmierige Substanz umgewandelt, die Fa-
serbündel durch das Aufschwellen der Parenchymzellen aus-
einandergetrieben; die ring- oder spiralförmigen Verdickungs-
schichten der Gefässe zeigten sich unverändert mitten in der
aus den zerstörten Zellen herstammenden Substanz.
Dieser vergiftende Einfluss der Made auf die Beschaffen-
heit der Zellen des Halm's beeinträchtigt auch das Wachs-
thum desselben. Der Halm ist längs der Wunde angeschwollen,
von fast knorpeliger Consistenz, etwas zusammengeknittert;
an dem nicht angefressenen Theile dagegen dünn und auf-
fallend weich, leicht faulend. Da ich keine lebenden Maden
beobachten konnte, so vermag ich keinen Aufschluss über den
speciellen Verlauf dieser merkwürdigen Vorgänge zu geben,
die an die Gallenbildung durch Insectenstiche erinnern.
Je nachdem das oberste Halmglied in früherer oder spä-
terer Entwickelung von der Made angefressen war, wuchs
dasselbe entweder gar nicht weiter, so dass die Aehre ihre
Scheide nicht durchbrach, oder das Glied blieb sehr kurz und
die Aehre verkümmert. An vielen Fällen hat sich jedoch das
vorletzte Halmglied erholt, die Aehren sind ausgewachsen,
wenn auch die Körnerbildung zurückgeblieben ist.
Von den am 22. Juli mir durch Herrn Sclimidt von Po-
garth bei Strehlen übergebenen angefressenen Halmen ver-
wahrte ich die freigelegten Puppen in einer versclilossenen
Glasflasche, um ihre weitere Entwickelung zu beobachten;
am gestrigen Tage (am 8. August) glückte es mir, die ersten
ausgeschlüpften Insecten zu beobachten. Aus der abgestreiften
Hülle kriecht eine kleine gelbe oder grünliche Fliege
hervor. 1% Linien (3,5 mm.) lang; die in der Ruhe über-
einandergelegten glasliellen Flügel, mit deren Hülfe sie lustig
umherschwirrt, bedecken den Hinterleib und ragen ein gut
Stück über denselben hinaus; die schwarze Rippe des Vor-
derrandes reicht bis zum Ende der dritten Längsader.
Der Kopf ist breit, mit zwei grossen weit auseinander
stehenden braunen Netzaugen und einem schwarzen Dreieck
am Scheitel, dessen Spitze nicht mit den Augen abschneidet.
Vorn stehen die Fühler mit dickem schwarzem Endglied mit
schwarzer Borste.
416
Das Rücken?child Pist gelb, mit 5 schwarzen Striemen,
von denen die mittelste grösste und die zwei nächsten breit,
hinten verschmälert, am Vorderrande beginnen, während die
beiden äussersten ganz schmal und kurz sind und erst hinter
der Mitte beginnen. Auf der Unterseite über dem Ursprung
des zweiten Beinpaares befindet eich ein ansehnlicher drei-
eckiger schwarzer Fleck und darüber ein Pünktchen; über
dem Ursprünge des dritten ein kleinerer schmälerer. —
Das Schildciien ist strohgelb, ohne Zeichnung, der Hinter-
rücken schwarz. Der Hinterleib ist strohgelb oder gelbgrün,
mit 5 Ringen; auf den drei hinteren an jeder Seite neben der
Mittellinie des Rückens ein queres dreieckiges Fleckchen oder
Querstrich; auf dem zweiten Ringe jederseits ein Querstrich,
nach aussen von demselben ein länglicher Punkt.
An den Beinen sind die Schenkel, Schienen und die drei
oberen Tarsenglieder bräunlich, die zwei letzten schwarz;
am ersten Beinpaar das erste Tarsusglied schwarz und die
Schiene am Unterende schwärzlich.
Nach dieser Beschreibung, welche auf meine Bitte Herr
Staatsrath Prof. Grube hierselbst zu übernehmen die Güte
hatte, gehört diese Fliege zur Gattung Chlorops; doch stimmt
dieselbe mit keiner der in dem Meigen'schen Dipterenwerk
(VI. Theil) aufgeführten Arten überein. Eine genauere Fest-
stellung der Art wird daher erst später möglich sein.
Die erste Frage, welche die Praxis bei dem Auftreten
ungewöhnlicher, schädlicher Naturerscheinungen an die Wis-
senschaft zu stellen pflegt, ist die nach den Mitteln, dem
Schaden zu steuern. Aber die Wissenschaft kann nicht an-
ders verfahren, als der Feldherr, der seinen Feind vor allem
beobachten, seine Sitten und Gewohnheiten ausforschen und
seine schwachen Seiten ausspioniren lässt, ehe er im Stande
ist, einen Angriffsplan zu entwerfen.
Auch bei dem hier geschilderten Feinde der Weizenfelder
ist die nächste Aufgabe die Beobachtung. Bis jetzt wissen
wir über ihn nur:
1) dass im Laufe des Sommers mindestens zwei Gene-
rationen von Fliegen aufeinander folgen, von denen die erste
im Juni schwärmt; aus dem in das oberste Glied des schos-
senden Halmes gelegten Ei kriecht unmittelbar eine weiss-
liche Made aus, verpuppt sich bis Mitte Juli, um nach ca. 3
Wochen im August als vollkommenes Insect auszuschlüpfen;
2) dass die gegenwärtige zweite Generation ihre Eier
anderswohin ablegen muss, als die frühere, da es gegenwärtig
doch keine schossenden Weizenhalme giebt und daher auch
die Maden wahrscheinlich eine etwas abweichende Lebensart
zeigen müssen.
417
Es kommt nun zunächst darauf an, die nach der obigen
Beschreibung gewiss überall leicht wieder zu findenden Flie-
gen zu beobachten, welche ohne Zweifel überall in diesen
Tagen ausgeschlüpft sein werden; namentlich ist ihre Fort-
pflanzung und die Art, wie, wann und wo sich die Maden
entwickeln, zu ermitteln. Je zahlreicher und sorgfältiger solche
Beobachtungen gemacht M'erden, det^to begründeter ist die
Hoffnung, dass sich darauf auch für die Praxis ein Verfahren
werde ausfinden lassen, welches den Verheerungen dieser
Thierchen Schranken setzt.
Breslau, den 9. August 1864.
Versuch einer Monographie der Dermapteren
von
Dr. H. Dobrn.
(Fortsetzung von pag. 296 dieses Jahrg.)
ß. elytris rite explicatis.
11. Psalidophora Serville.
Psalidophora Serville Hist. nat. d. Orth.
Spongiphora - Revue methodique.
Spongophora Scudder, Boston Journ. of. Nat. Hist. 1862.
Kopf massig gewölbt, Antennen lang, mit wenigstens 15
Gliedern, deren erstes sehr lang, das zweite kurz, das dritte
lang cylindrisch, die folgenden conisch cjlindrisch bis cylin-
drisch sind.
Pronotum ungefähr quadratisch.
Elytra lang, schräg gestutzt.
Abdomen parallelrandig; das letzte Segment beim ^S
breit, rechteckig, bei der $ verschmälert; das vorletzte Bauch-
segment des (^ fast rechteckig, der $ halbkreisförmig, das
letzte bedeckend.
Zange ziemlich grade; beim :^ mit auseinanderstehenden,
innen verschiedenartig gezähnten, bei der $ mit zusammen-
liegenden, unbedeutend oder gar nicht gezähnelten Armen.
Beine lang, Femora wenig verdickt, Tarsen mit sehr lan-
gem erstem , kurzem einfachem zweitem und mittellangem
drittem Gliede, mit stark behaarter Sohle.
418
1. P. parallela.
Forficula parallela Westwood, Guerin, Magasin 1837
T. 178.
Psalidophora - Dolirn, Ent. Ztg. 1862 p. 227 T. I.
fig. 3.
Meiner weitläufigen Besehreibung an angeführter Stelle
habe ich weiter nichts beizufügen.
2. P. croceipennis.
Spongiphora croceipennis Serville, Revue method.
Guerin, Iconogr. d. r^gne ani-
mal Insectes T. 52 fig. 1.
Psalidophora - Serville, Hist. nat. p. 30 T. 1
fig. 3.
? - Lherminieri Serv., Hist. nat. p. 29.
Forficula croceipennis Burm. Handbuch.
Griff, animal kingdom XV T. 104
fig. 1.
flavipennis Burm. Handbuch,
longeforcipata Bl. d'Orbigny Voyage T. fig.
Psalidophora croceipennis Dohrn, Entomol. Zeitg. 1862
p. 228.
Am obigen Orte habe ich die Unterschiede dieser Art
von der vorigen sehr nahe xer^andten hervorgehoben. Die
Zahl der Antennenglieder beträgt, wie Burmeister richtig an-
giebt, nur 18.
Zwischen P. croceipennis und Burmeisters als F. flavi-
pennis aus dem Berliner Museum beschriebenen Exemplar ist
es mir nicht möglich gewiesen, specifische Unterschiede zu
entdecken; die braune Färbung des Körpers sowohl, wie das
Gelb der Flügel ist massig nuancirt.
F. longeforcipata ziehe ich nach der Abbildung ohne Be-
denken hierher; bedenklicher steht es mit der mir gleichfalls
unbekannten P. Lherminieri von Guadeloupe, da mir die Art
von keinem nördlicheren Fundorte bekannt ist, als von Su-
rinam. Indessen, da Serville selbst sie für identisch mit den
brasilianischen von Langsdorff gesammelten Exemplaren er-
klärt, so sind die Bedenken doch nur unerheblich.
Die Art ist durch das ganze tropische Südamerika ver-
breitet. In Centralamerika tritt als Ersatz die vorige Art auf.
3. P. brunneipennis.
Psalidophora brunneipennis Serville, Hist. nat. p. 30.
Rufo-castanea, capite, pronoto, eljtris fuscis, ore, anten-
narum articulis 3 basalibus, pedibus alarumque apice (excepta
sutura fusca) flavis; abdomen subtiliter et dense ruguloso-
419
puDctatum, segmentum penultimum postice emarginatum , py-
gidium valde prominens, rnargine postico convexo, in medio
in processüm biapicalem producto; forcipis brachia subparal-
lela, apice convergentia, intus crenata, in medio bidenticu-
lata, J*.
Corp. long. 11 — 12, lat. 3, forc. long. 5 mill.
Habitat in America boreali: Pennsylvania, Virginia.
Kopf nur massig convex, die Augen, wie bei den fol-
genden Arten, weiter vom Hinterrande entfernt als bei den
beiden ersten. Die Mundtheile und die 3 Basalglieder der
Antennen sind gelb, die folgenden, deren an meinen Exem-
plaren nur noch 15 vorhanden, graubraun. Pronotum etwas
schmaler als der Kopf, nach hinten ein wenig verbreitert,
Hinterrand stark gerundet, Seitenränder gelblich. Elytra,
Kopf und Pronotum dunkelbraun, glatt, massig glänzend.
Flügel ledergelb mit breit brauner Naht. Brust und Beine
gelb, wie die Mundtheile, Femora und Tibien spärlich, Tar-
sen dicht filzig behaart; das dritte Tarsenglied wenig länger
als das zweite. Abdomen hell kastanienbraun, die Seiten-
ränder der ersten Segmente, ebenso die Höcker des zweiten
und dritten Segments schwärzlich. Alle Segmente ausser dem
letzten an Rücken und Bauchseite dicht und fein runzlig punc-
tirt. Vorletztes Bauchsegment mit breit ausgebuchtetem Hin-
terrande, letztes Dorsalsegment mit gradem glattem Rande,
in der Mitte mit seichtem Eindruck. Pygidium weit vorra-
gend, breit, sehr flach, mit convexem Hinterrande, der in der
Mitte in einen schmalen zweispitzigen Fortsatz ausgezogen
ist. Zange etwas abgeplattet, mit ziemlich parallelen, an
der Spitze eingebogenen Armen, am Innenrande gekerbt, in
der Mitte mit zwei grösseren Zähnchen.
Mir liegen nur ein paar ^ meiner Sammlung vor.
Serville beschreibt eine Varietät der Zange, bei der ein
Zahn am ersten Drittel des Innenrandes ist; nach ihm ist die
Zange der $ glattrandig.
Ausserdem erwähnt er einer Varietät, bei der Pronotum
und Elytra blass gelbbraun sind.
4. P. bipunctata.
Spongophora bipunctata Scudder, Boston Journal of Na-
tural History Vol. VII p. 415.
Ich registrire diese Art mit Bedenken, da es kaum ge-
rechtfertigt erscheint, ein Thier für ausreichend beschrieben
zu halten, dem Beine und Abdomen gänzlich und der grösste
Theil der Antennen fehlt.
Die Originalbeschreibung lautet wörtlich:
The head, antennae, and prothorax are reddish brown;
420
eyes black; elytra darker brown, with a rather large pale
spot equidistant from the base and either border; wings at
rest, extending nearly twice as far back as the eljtra, pale,
with a dark Brown band along the inner edge beyond the
elytra; there is a faintly impressed longitudinal line on the
prothorax. Length from front of prothorax to tip of wings
0,3 inches.
I place this species in this genus with some degree of
doubt, because I have but a Single mutilated specimen to
examine, which wants abdomen and legs, the elytra and wings
of one side, and the principal part of the antennae; but the
parts that remain exhibit good specific characters.
Massachusetts. Taken May 30.
5. P. quadrimaculata.
Forficula quadrimaculata Stäl, Oefvers. af K. Vet. Akad.
Förhandl. 1855.
Saturate castanea, capite et pronoto obscurioribus, an-
tennis griseo-fuscis, articulis apicalibus dilutioribus, elytris in
angulo humerali, alisque testaceis, harum sutura et apice fus-
cis; femorum apice, tibiis tarsisque flavis. Forceps ^ paral-
lela, pone medium unidentata, ^ intus crenulata, contigua.
Corp. long. ^ 10, $ '7%, lat. 2'/2, forc. long. J 5, $
21/2 mill.
Habitat in Africa meridionali: Caffraria (Wahlberg) Na-
tal (Gueinzius).
Kopf massig gewölbt mit seichten Nähten, dunkelbraun,
Mundtheile, besonders die Palpen heller. Erstes Glied der
Antennen von der Farbe des Kopfes, die folgenden graubraun,
die Endglieder heller. Pronotum fast quadratisch, nach
hinten um ein geringes erweitert, mit seichter Mittelrinne,
einfarbig dunkelbraun. Elytra doppelt so lang, von gleicher
Farbe, Schulterecken mit einem grossen, ovalen, gelben Fleck;
Flügel gelb, mit brauner Naht und Spitze. Brust sclunutzig
gelbbraun; Femora dunkelbraun, das Tibialgelenk , sowie
Tibien und Tarsen dunkelgelb. Erstes Tarsenglied etwas län-
ger als beide folgende zusammen. Abdomen kastanienbraun,
Seitenränder der ersten und Hinterrand des letzten Segments
schwärzlich, dicht und fein punctirt, letztes Segment in der
Mitte mit einem ziemlich breiten Eindruck; beim o vorletztes
Bauchsegment mit stark gerundeten Ecken, in der Mitte sehr
tief ausgeschnittenem Rande und in der Fortsetzung des Aus-
schnittes mit einem starken Eindruck; Pygidium stumpf drei-
eckig vorragend; Zange o schlank, parallel, an der Spitze
convergirend, hinter der Mitte mit einem einzelnen Zahn, an
der Basis leicht gekerbt. Bei der $ vorletztes Bauchsegment
421
einfach halbrund, Zange am Innenrande gekerbt, gefärbt wie
beim (^.
Ein c^ in meiner Sammlung, eine $ im Stockholmer
Museum.
6. P. punetipennis.
Forficula punetipennis Stäl, Freg. Eugenies Resa Insecter
p. 304.
Rufo-fusca, nitida, elytris abdomineque dense punctulatis;
capite et pronoto obscurioribus, antennarum articulo basali,
palpis, pronoti marginibus lateralibus, alarum macula externa
subapieali, pedibus flaveseentibus^ femoribus tibiisque obscu-
rius annulatis. Forceps ö^ intus pone medium unidentata, $
intus crenata.
Variat elytris in angulo humerali oblonge flavo-macu-
latis.
(^$. Corp. long. 9—11, lat. 2-2y2, forc. long. 3—4%
mill.
Habitat in America meridionali: Brasilia et Venezuela.
Kopf kaum breiter als das Pronotuni; von der Innen-
seite der Augen verläuft jederseits nach hinten eine dem Sei-
tenrande parallele Rinne; dunkel rothbraun, Palpen und erstes
Antennenglied gelb, die folgenden graubraun. Stäl hat in
seiner Beschreibung der Antennen das zweite Glied übersehen.
Pronotum quadratisch mit abgeiuudeten Ecken, etwas ge-
wölbt, mit einer Mittelrinne in der vorderen Hälfte, die nach
hinten in einen erhabenen Kiel verläuft. Elytra doppelt so
lang als das Pronotum, dicht punctirt, von gleicher Farbe mit
Kopf und Pronotum, bisweilen seitlich an der Schulter mit
einem länglichen gelben Fleck. Flügel ragen um die halbe
Länge der Elytra vor, braun mit einem ziemlich grossen gel-
ben Fleck, der von dem Ende der Elytra am Aussenrande
bis nahe zur Spitze geht. Beine gelb, Femora auf der Mitte
der Rückenseite dunkel gefleckt, Tibien an der Basis ebenso
geringelt. Bisweilen ist die dunklere Färbung an den Beinen
nur leicht angedeutet. Erstes Tarsenglied länger als die bei-
den andern zusammen. Abdomen dicht punctirt, rothbraun
oder kastanienbraun; das letzte Segment mit einfachem Hin-
terrande; das vorletzte Bauchsegment des r^ mit abgerundeten
Ecken; das Pygidium breit zweispitzig. Zange des ö^ platt,
breit, mit einem oder zwei Zähnen hinter der Mitte, ¥ mit
crenulirtem Innenrande.
Häufig in den Sammlungen.
7. P. pygmaea n. sp.
Nigra elytris et alis fuscis, ex angulo humerali pallido-
4n
vittatis, antennis, femorum tibiarumque apice et tarsis griseo-
flavis; forceps <^ deplanata intus bidentata.
^ Corp. long. 6, lat. IVj, forc. long. 2^^ n\iU.
Habitat in Brasilia: Rio de Janeiro (Sahlberg).
Kopf ziemlich flach, mit einem Eindruck jederseits vom
Innenrande der Augen nach hinten, zwei Grübchen zwischen
den FUiilern, schwarz, mit einzelnen sehr kurzen weisslichen
Haaren; Mundtheile dunkelbraun, Antennen graugelb, nach der
Spitze zu etwas dunkler. Pronotum etwas schmaler als der
Kopf, mit einer Mittelrinne auf der Vorderhälfte, schwarz,
behaart wie der Kopf, mit gelblich durchscheinenden Seiten-
rändern. Elytra und Flügel glatt, dunkelbraun, mit blass-
gelbem Längsstreifen von der Schulterecke bis zur Spitze der
Flügel. Brust schwarzbraun, ebenso Femora und Tibien;
nur deren Gelenke, sowie die Tarsen graugelb; deren erstes
Glied etwas länger als beide folgende. Abdomen schwärz-
lich, dicht punctirt, an den Seiten und unten sparsam weiss-
lich behaart; vorletztes Bauchsegment mit ausgebuchtetem
Hinterrande; letztes Rückensegment mit glattem gradem Hin-
terrande; Pygidium zweispitzig. Zange platt, mit einem Zahn
vor und einem hinter der Mitte, schwarz.
cJ im Wiener Museum und Stäls Sammlung.
8. P. frontalis n. sp.
Luteo-rufesceus, ore, pectore, pedibus, alis dilutioribus,
fronte, plicis segmentorum 2 et 3 abdominalium, segmento
ultimo dorsali fuscis; lions depressa, occipite convexo quasi
circumvallata; forceps basi intus tuberculo tridentato sursum
spectante armata. c^.
Corp. long. 10—11, lat. 2% forc. long. 3 mill.
Habitat in Venezuela (Moritz).
Kopf ebenso breit wie lang; Stirn eingedrückt, Occiput
sehr gewölbt, die Stirn wie mit einem Walle umgebend;
schmutzig rothbraun, Stirn dunkelbraun, Mundtheile gelblich,
ebenso die Antennen, Pronotum erheblich schmaler als der
Kopf, ungefähr quadratisch, Hinterrand halbkreisförmig, von
der Farbe des Kopfes. Elytra doppelt so breit, länger als
zusammen breit, von gleicher Farbe; Flügel an der Basis
heller. Brust und Beine hellgelb, drittes Tarsenglied fast
so lang wie das erste. Abdomen parallelrandig, etwas dunk-
ler als die Vorderhälfte des Körpers, die Falten auf dem
2. und 3. Segment und das letzte Rückensegment dunkelbraun;
an der Unterseite gelb behaart; vorletztes 'Bauchsegment mit
wenig gebogenem Hinterrande, letztes Dorsalsegment breit
rechteckig mit einer scharfen Kante au der Seite und einer
schmalen von hinten bis zur Mitte des Segment verlaufenden
423
Kante an der Innenseite der Zangenwurzel und einem flachen
Eindruck dazwischen. Pygidium stumpf zweispitzig. Zange
von der Basis aus massig nach aussen, dann hinter der Mitte
stark nach innen gekrümmt, bis zur Mitte breit, dann dreh-
rund, liinter der Basis an der Innenseite mit einem Höcker,
der nacli oben in zwei, nach innen in einen Zahn ausläuft.
2 (^ im Wiener Museum.
2. Tarsorum articulus 2 simplex; antennarum
articuli 10—15.
12. Labia Leach.
Labia Leach, Zoological Miscellany.
Körper klein, convex.
Kopf von massiger Grösse; Antennen mit 10 — 15 meist
oblongen Gliedern; namentlich sind das 2. und 4 — 6. erheb-
lich kleiner als die folgenden.
Pronotum etwas schmaler als der Kopf.
Elytra stets vollkommen entwickelt.
Flügel fehlen mitunter.
Abdomen in der Mitte erweitert, mit deutlichen Falten
auf dem 2. und 3. Segment, das vorletzte Bauchsegment bei-
der Geschlechter gross, gerundet, das letzte Rückensegment
von geringerer Grösse.
Zange klein, beim (^ mit an der Basis auseinanderste-
henden, bei der $ mit zusammenliegenden Armen.
Beine von geringer Länge; das zweite Tarsenglied ist
das kleinste; die drei Glieder sind von gleichem Umfange.
1. L. mucronata.
Forficula mucronata Stäl, Freg. Eugenies Resa p. 303.
Nigro-fusca, capite et pronoto nigris, ore et forcipe fer-
rugineis, alis, tibiarum apice tarsisque testaceis, elytris ex
angulo humerali testaceo-vittatis, alarum sutura et limbo an-
gusto externo interdum fuscis. Laevigata, nitida, abdomine
subtilissime punctulalo; forcipis brachia rufa, subrecta, (^ prope
basin intus spina resupina armata, $ basi intus subexcavata,
tum crenulata.
Corp. long. 41/2 — 6, lat. l'/g- 2, forc. long. 173—21/2
mill.
Habitat in Archipelago indico: in insulis Philippinis (Sem-
per), Java (Meilerborg), Nova Guinea (Wallace).
Das beschriebene Exemplar des Stockholmer Museums
ist ein Männchen, nicht wie bei Stäl, vielleicht nur in Folge
eines Druckfehlers angegeben ist, eine $; die meisten der mir
vorliegenden Weibchen sind etwas grösser als das Stockholmer
Stück, namentlich ein Exemplar aus Neu-Guinea.
424
Kopf ziemlich gewölbt, mit Spuren der Occipitalnaht,
hinter den Augen kaum verschmälert, schwarz, Mundtlieile
rothbraun. Antennen hellgelb, nach der Spitze zu etwas dunk-
ler, 14gliedrig, das 3. Glied etwas länger als das erste, die
folgenden oblong, zur Spitze hin allmälig verlängert. Pro-
notum breiter als lang, nach hinten etwas verbreitert, schwarz,
mit gelb durchscheinenden Seitenrändern; Ecken stark abge-
rundet. Elytra etwa anderthalb mal so lang als das Prono-
tum, dunkelbraun, mit einer von der Schulterecke grade zum
Hinterrande gehenden gelben Binde, die gewöhnlich in der
Mitte etwas erweitert ist. Flügel hellgelb, mit dunkelbrau-
ner Naht und bisweilen einem ganz schmalen Streife am
Aussenrande. Brust hellbraun; Femora und Tibien an
der Basalhälfte dunkelbraun, dieser Spitze und Tarsen hell-
gelb. Zweites Tarsenglied Yg, drittes Yg so lang als das erste.
Abdomen nach hinten verschmälert, braun, an der Unterseite
heller, sehr fein seidenartig behaart, matt glänzend, vorletztes
Bauchsegment breit gerundet, letztes Dorsalsegment nach hin-
ten etwas verschmälert, dunkler als die anderen Segmente,
mit gradem Hinterrande und seichtem mittlerem Eindruck.
Zange schlank, fein behaart, rothgelb. Arme beim <^ durch
das stumpf dreieckige Pygidium von einander entfernt, nahe
der Basis mit einem scharfen nach hinten und unten gerich-
teten Stachel bewaffnet, sonst glatt; bei der $ zusammenlie-
gend, an der Basis des Innenrandes leicht ausgebuchtet, sonst
der ganzen Länge nach fein gekerbt.
Im Stockholmer Museum und den Sammlungen Dohrn
und Semper.
2. L, Ghilianii n. sp.
Gracilis, nitida, fusco-castanea, palpis, antennis griseo-
fulvis, elytrorum alarumque vitta exteriore tibiis tarsisque
pallide testaceis, forcipe castaneo-rufescente; abdomen subtus
et forceps rufopilosa; pygidium (^ longe productum, postice
rotundatum; forceps -^ cylindrica, mutica, $ contigua, intus
denticulata.
Corp. long. ^ 5, ¥ 4, lat. y* — 1 , forc. long, o^ IV4,
? 1 mill.
Habitat in America meridionali: Para (Giuliani), Cayenne
(Deyrolles), Venezuela (Moritz).
Kopf sehr convex mit schwach angedeuteter Occipital-
naht, stark glänzend, dunkel kastanienbraun, Palpen und An-
tennen graubraun, diese an der Basis heller als an der Spitze,
mit 13 Gliedern, die letzten cylindrisch. Pronotum von
gleicher Farbe, quadratisch mit gerundetem Hinterrande, Vor-/
derhälfte convex, Seitenränder durchscheinend. Elytra dop-<
425
pelt so lang, länger als zusammen breit, Flügelspitzen nur
wenig länger als das Pronotum, beide braun mit breiter hell-
gelber Binde von den Schulterecken bis zum Hinterrand der
Flügel und ganz sclimalem, braunem Aussenrande. Femora
dunkelbraun, Tibien und Tarsen hellgelb, diese an der
Unterseite stark behaart, erstes Glied kaum kürzer als die
beiden folgenden zusammen. Abdomen glänzend dunkel-
braun; ,^ vorletztes Bauchsegment rechteckig, Hinterrand
etwas gerundet, letztes Dorsalsegment mit gradem Hinterrande,
in der Mitte mit breit dreieckigem Eindruck. Pygidium weit
vorstehend mit rundem Hinterrande; Zange dünn, cjdindrisch
fein zugespitzt, wenig gebogen; Unterseite des Abdomen und
Zange rotlibraun behaart; Zange der $ grade, mit zusammen-
liegenden Armen, dicker als beim q , innen der ganzen Länge
nach gezälmelt.
Im Wiener Museum und in meiner Sammlung.
3. L. amoena.
Forficula amoena Stäl, Oefvers. af K. Vet. Ak. Förh. 1. c.
und Freg. Eug. Resa p. 303.
Nitidissima, interdum submetallescens; capite ferrugineo,
antenfiis 13 articulatis, articulis basalibus 4 — 6 flavis, sequen-
tibus nigris 10 — 11 vel altero albidis, pronoto, elytris, alis,
(his saepe deficientibus) nigris vel unicoloribus vel lateraliter
varie tlavo signatis, abdomine fuscescente, singulis segmentis
interdum rufescentibus, ore et pedibus excepta femorum basi
fuöca testaceis. Forceps o a basi distans, modice curvata,
intus bidentata, $ contigua, niargine interiore pone basin bre-
viter et profunde excavato, excavatione supra dente lata par-
tim tecta.
Corp. long. 5-8, lat. 1-2, forc. long, r^ 2-3, $ 1—2
mill.
Habitat in insula Java (Melierborg), Celebes (Wallace),
Mindanao, Luzon (Semper),
Kopf glänzend ziegelroth, gewölbt, ohne deutliche Nähte,
mit zwei Grübchen zwischen den Augen, Mundtheile hellgelb.
Die 4 — 6 Basalglieder der 13gliedrigen Antennen sind gelb,
bisweilen an der Spitze mit schmalem dunklem Rande, die
folgenden Glieder schwärzlich, nur das 10. und 11., oder
Theile, oder auch nur Eins derselben weiss. Pronotum fast
so breit wie der Kopf, quadratisch mit tiefer mittlerer Längs-
rinne und ziemlich stark aufgeschlagenen Seitenrändern. Die
ein wenig breiteren zusammen ungefähr quadratischen Elytra
sind an den Seiten fein gekielt, der Hinterrand convex. Die
Flügel, wo vorhanden , ragen um wenig mehr als die Hälfte
der Eljtra vor. Pronotum , Elytra und Flügel glänzen sehr
2ö
426
stark, bisweilen etwas metallisch, sind schwärzlich, meist mit
gelben Seitenvändern, die sich an einigen Exemplaren fast bis
zur Mitte ausdehnen. Beine hellgelb mit Ausnahme der
schwarzen Basalhälfte der Femora. Abdomen stark glän-
zend, in der Mitte massig erweitert, schwarzbraun mit ein-
zelnen ganz oder stellenweise heller gefärbten Segmenten.
r^: das letzte Segment it-t fast lechteckig mit staik aufgewor-
fenem, wulstigem Hinterrande, die Zange ist rothbraun, leicht
gebogen, oben und unten flach mit breiter Innenseite, diese
vor der Mitte mit einem oder zwei übereinander stehenden
Zähnen und bisweilen hinter der Mitte mit einem schwächeren
Zahne bewaffnet. $: letztes Segment einfacli verschmälert;
Zange kurz gedrungen, dreikantig, die obere Kante ziemlich
nahe der Innenseite; die Arme zusammenliegend, an der Basis
tief eingebuchtet; der Basaltheil dieser Einbuchtung wird durch
einen zweispitzigen seitlich nach innen gebogenen Vorsprung
der oberen Kante verdeckt; der Innenrand hinter der Bucht
fein gezähnelt.
Im Stockholmer Museum, sowie in Sempers und meiner
Sammlung.
Die auff"allende Färbung und die eigenthümliche Form der
Zange lassen keinen Zweifel, dass wir es mit nur einer Art
zu thun haben. Deshalb liefert sie vielleicht besser als irgend
eine andere Art den Bew^eis, dass auch bei den Dermapteren
dieselbe Species getlügelt und ungeflügelt vorkommen kann,
dass somit das blosse Verkümmern der Flügel mitunter nicht
einmal einen specifischeu, geschweige denn einen generischen
Character abgiebt.
4. L. minor.
Forficula minor Linn., Fauna Suec. etc.
Fischer Orth, europ,
- Kittary Bull. d. Mose. 1849.
Labia minor Leach 1. c.
minuta Scudder Boston Journal 1. c.
Abgesehen von der geographischen Verhieitung dieser Art
liabe ich der Fischer'schen Beschreibung nichts beizufügen; ausser
Europa findet sie sich in Sibirien und den davon südlich ge-
legenen Steppen; wie bereits früher angegeben, kommt sie
auch in America vor, wenigstens bin auch ich nicht im Stande,
die verschiedenen Exemplare aus den vereinigten Staaten zu
unterscheiden. Die Beschreibung der L. minuta von Scudder
bietet auch keine Unterschiede, so dass es sich wohl auch
bei ihm um dieselbe Art handelt.
Die folgenden Arten sind von der unsrigen nur in gerin-
gem Maasse abweichend:
427
5. L. pilicornis.
Forfitcelia pilicornis Motsch. Bull. Mose. 1863 tom. 36
pag. 2.
Kufescens, antennis et ore griseo-teslaceis, pedibus testa-
ceis; antennarum articulus quartus sequentibus multo minor,
ob]ongu8, pronotum longius quam lalius, ultimi segmenli margo
posticus muticu.s, forceps subrecta, brevis, inermis. 9.
Corp. long, 4, lat. 1, forc. long. 1 mill.
Habitat in inirulae Ceylon montibus IS'ura Ellia dictis
(Nietner).
Nur ein weibliches Exemplar der Motfchulsky'sclien Samm-
lung liegt mir vor, von L. minor durci\ folgende Merkmale
untersciiieden: Das Pronotum ist länger als breit, so dass
der Hinterrand weiter über die Basis der Elytra vorsteht;
dass Elytra und Flügel weniger lang .sind, ist wohl nur eine
individuelle Abweichung. Das vierte Glied der Antennen ist
bedeutend kleiner als das fünfte.
6. L. luzonica n. sp.
Pubescens, testacea, capite nigro, antenniö 15 articulatis,
fuscis, abdomine et forcipe rufescentibus, abdominis segmen-
tum ultimum postice emaiginatum, forceps subrecta, brevis,
basi supra tuberculo armata. $.
Corp. long. 5%, lat. ly^. forc. long. 1 milL
Habitat in insula Luzon: Baier (Semper).
Kopf stark gewölbt, mit kaum sichtbaren Nähten, länger
als bei L. minor, Obeilippe dunkelbraun, Antennen Ifgliedrig,
die Basalglieder sehr dunkel, die folgenden etwas heller. Das
letzte Segment am Abdomen der $ am Hinterrande ausge-
buchtet; auf dem oberen Kiel der Zange an der Basis ein
schwärzlicher Höcker.
Im Uebrigen in Färbung und Behaarung gleich L. minor.
Eine $ in Sempers Sammlung.
7. L. Wallacei n. sp.
Rufo-fusca, capite nigro, antennis, pronoto, elytris, alis,
femoribus fuscis, oie, femorum apice tarsisque testaceis, ultimo
abdominis segmento ceteris obscuriore; tlavo -pilosa. V-
Corp. long. 4 72, lat. 1%^ forc. long, ly,, mill..
Habitat in Nova Guinea (Wallace).
Kopf wie bei den vorigen sciiwarz, mit zwei Grübchen
zwischen den Fühlern; diese I2gliedrig, braun, die Mundtheile
blassgelb. Pronotum, Elytra und Flügel dunkelbraun;
letztere irisiien ausgespannt sehr stark. Femora braun, nur
ihre Spitze und Tibien und Tarsen sind gelb. Abdomen
rothbraun, das letzte Segment dunkler, die Zange hell roth-
28'-
428
braun. Mit Ausnahme des Kopfes ist der ganze Körper dicht
gelb behaart.
In der Form entspricht diese Art vollkommen der L.
minor.
Ein paar $ in meiner Sammlung.
8. L Maeklini n. sp.
Fusca, antennarum arliculis 3 — 7 testaceis, sequentibus
obscurioribus, eljtris, alis, femorum tibiarumque apiee, tarsis,
abdominis segmentis mediis testaceis, forcipe basi et apiee
ilavescente; tota flavopilosa; pygidium magnum, quadratum,
postice emarginatum; forceps inermis, cylindrica , vix cur-
vata. <^.
Corp. long. 8'/2, lat. %^ forc. long, ly^ mill.
Habitat in Brasilia: Petropolis (F. Sahlberg),
Von dieser Species liegt leider auch nur ein nicht im
besten Zustande befindliches Männclien des Helsingforser Mu-
seums vor.
Kopf schwarz, Mimdtheile und die beiden Basalglieder der
13gliedrigen Antennen dunkelbraun, die Glieder 3 — 7 gelb, die
folgenden dunkler. Prono tum länger als breit, dunkelbraun,
Elytra und Flügel hellgelb. Femora und Tibien dunkel-
braun, an den Spitzen hellgelb, ebenso die Tarsen. Abdo-
men schwarzbraun, die Mitte der mittleren Segmeute auf dem
Rücken und aller auf dem Bauch hellgelb; letztes Segment
glatt, mit gradem Hinterrande. Pj^gidium braun, gross, qua-
dratisch, mit ausgebuchtetem Hinterrande. Zange mit unbe-
waffneten, runden, wenig gekrümmten Armen, an der Basis
und Spitze gelb, in der Mitte dunkelbraun. Der ganze Körper
ist lang gelblich behaart.
9. L. curvicauda.
Forfiscelia curvicauda Motschulsky, Bull, de Moscou 1863
III. p. 2.
Castaneo-rufa, capite, pronoto, elytris, alis fuscis, antennis
giiseo-fuscis, articulo 10 vel 11 albido, oie, femorum apiee,
tibiis tarsisque testaceis; forceps iS circularis, basi dilatata,
$ recta.
Corp. long. 5y2, lat. 1^/4, forc. long. 1 mill.
Habitat in insulae Ceylon montibus Nura Ellia dictis
(Nietner).
Etwas abgeplatteter als die vorigen Arten.
Kopf dunkelbraun, Mundtheile bis auf die Basalglieder
der Palpen gelb, Antennen graubraun, das 10. oder 11. Glied
weisslich, Pronotum länger als breit, Hintei ecken stark
gerundet; von der Farbe des Kopfes. Elytra kaum länger
429
als das Pi-onolum, von gleicher Farbe, ebenso die nur Avenig
vorragenden Flügel. Pronotum, Elytra und Flügel sind kurz
und diclit dunkel behaart. Beine gelb, mit Ausnahme der
Basalhälfte der Femora. Abdomen in der Mitte ein wenig
erweitert, fein punetirt, roth kastanienbraun, letztes Segment
mit einem flachen Höckerchen über den Zangenwurzeln. Zange
(^ kreisförmig gekrümmt, die Basis stark erweitert, übrigens
cylindrisch; $ zusammenliegend, grade, ungezahnt; von der
Farbe des Abdomen, gelblich behaart.
f^$ in V. Motschulsky's Sammlung.
10. L. chalybea n. sp.
Nigra, glabra, submetallescens, abdomine punctulato et
piloso, ore flavescente, pedibus et forcipe rufo fuscis; forceps
(^ a basi distans, brachiis inermibus, cylindricis, modice cur-
vatis; $ contigua, mutica, recta,
Corp. long. 7—8, lat. lYi, forc. long. IVi — l'/j mill.
Habitat in Venezuela (Moritz).
Kopf massig gewölbt, mit zwei Grübchen zwischen den
Augen, glänzend schwarz 5 Mundtheile gelblich; Antennen
I3gliedrig, gelblich braun, das 4. Glied viel kleiner als das 5.,
alle folgenden Glieder oblong. Pronotum etwas länger als
breit mit gerundeten Hinterecken. Elytra bedeutend länger,
Flügel vorragend kürzer als Pronotum, wie dieses schwarz
mit dunkel stahlblauem Metallglanze. Beine dunkel roth-
braun, die Femora glänzend, das erste Tarsenglied ebenso
lang wie das dritte. Abdomen punetirt, M^enig glänzend,
schwarz behaart, beim r^ besonders an der Bauchseite; letz-
tes Segment mit einem kleinen Höcker über der Zangenwur-
zel, in der Mitte mit einer Läng&furche. Zange r^ an der
Basis oben gekielt, dann cylindrisch, einfach nach innen ge-
bogen, ohne Zähne ? zusammenliegend, grade.
Im Berliner, Dresdener und Wiener Museum.
430
Vereinsangelegenheiten.
In der Sitzung am 25. August erstattete der Unterzeich-
nete zunächst einen kurzen Bericht über seine Erholungsreise
(vom 25. Mai bis 20. JuliJ, auf Melcher er manche werthe
Vereinsgenossen in Frankfurt, Ansbacli, Zürich, Domodossola,
Geneve und Conflans besucht liat. Während im nördlichen
Deutschland meist kaltes, stürmisclies Regenwetter herrschte,
Mar die Hitze im Süden so anhaltend und lästig, dass es mit-
unter selbst an scheinbar günstigen Localitäten nicht eben
leicht war, sich zu Excursionen zu entsch Hessen, deren Erfolg
ohneliin meist unbedeutend blieb.
Als neue Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen:
Herr C. Stern in Frankfurt am Main.
A. Stern- John ebendort.
Josef Müller, Zuckersiedemeisterin Werdy bei
Czaslau.
Aus der demnächst vorgelegten Correspondenz ergab sich,
dass unser Ehrenmitglied, Herr Dr. Franklin-Bache, Präsident
der philosophischen Gesellschaft in Philadelphia entschlafen
ist. Bei dem hohen Alter, welclies dieser um die Botanik
und Pharmakopoe der Vereinigten Staaten hochverdiente Mann
erreicht hat, der uns vor einigen Jahren durch seinen Besuch
beehrte, war sein Verlust wenn auch beklagenswerth, doch
nicht unerwartet. Dagegen ist es schmerzlich überraschend,
dass der deutschen Entomologie und unserm Verein im Juni
ein Mann entrissen worden, dessen rüstiges Alter ein so früh-
zeitiges Abrufen nicht ahnen Hess, Herr Prof. Kolenati
in Brunn. Wir dürfen wohl aus der Feder eines seiner öst-
reichischen Landsleute einer genaueren Biographie entgegen-
sehen. An dieser Stelle wird es vorläufig genügen, an seine
Meletemata und Arbeiten über Phryganiden 2.U erinnern. Hat
er in manclier Beziehung begründeten Widerspruch gefunden,
so ^^■ird ihm doch das Verdienst niciit bestritten werden kön-
nen, als der Erste bei den Heteiopalpeu vom Flügel-Geäder
als systematischem Chaiakter Gebrauch gemacht zu haben.
Wer ihn persönlich gekannt hat, wird sich dankbar der leben-
digen und interessanten Schilderungen seiner Excursionen im
Caucasus erinnern, mit denen er nicht blos entomologische
Collegen, sondern überhaupt gebildete Kreise in hohem Grade
zu fesseln verstand.
Nach beendetem Vortrage vurde eine Commission er-
nannt, bestehend aus den Herren Hering, Bethe und Miller,
welche zur nächsten Sitzung definitive Vorschläge wegen Rc-
431
gulirung der beschlossenen Auflösung der Veveinssammlung zu
machen hat.
Schliesslich hielt Herr Cand. med. Anton Dohrn einen
Vortrag, dessen Wesentliches nachstehend im Auszuge mit-
getheilt wird.
C. A. Dohrn.
In der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie Tom.
XIV pag. 73 — 80 macht Professor v. Siebold Mittheilung
von der höchst bemerkenswerthen Thatsache fortdauernder
Zwitterbildung in einem Bienenstock. Dieser merkwürdige
Vorgang ist seit vier Jahren von dem Eigenthümer des Stockes,
Herrn Eugster in Constanz, beobachtet und in zwei Jahren
der genauem Untersuchung des berühmten Anatomen gewür-
digt worden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind fol-
gende: Die Zwitterbildung tritt in den äusseren und inneren
Körpertheilen auf. Häufig lässt sich eine Halbirung des Kör-
pers in einen vorderen weiblichen und liinteren männlichen
Theil unterscheiden. Die Geschlechtsorgane sind natürlich
am auffallendsten von der Missbildung betroffen. Die Zwitter-
bildung derselben stand mit der Zwitterbildung der äusseren
Körpertheile fast nie im Einklänge. Bei vorherrschendem Ar-
beitertypus (d. h. verkümmerten Weibchen) zeigte sich der
Stachel mit Giftapparat vollständig entwickelt, bei männlicher
Bildung war mitunter ein Stachel vorhanden, aber verkrüp-
pelt und weich, jedenfalls zum Gebrauch unfähig. Die inneren
Geschlechtsorgane waren in der auffallendsten Weise vermischt,
an einem Ausführungsgange befanden sich mehrere Eierstock-
röhren und Hodenschläuciie, zugleich neben dem Penis der
Aveibliche Giftapparat auf. Spermatozoiden zeigten sich in
den Hodenschläuchen immer in der Entwicklung, während die
Eierstockröhren leer waren. Diese Zwitter wurden sämmtlich
sofort nach dem Ausschlüpfen von den Arbeiterbienen aus
dem Stock geworfen, wo sie in Folge unvollständiger Erhär-
tung der Hautbedeckung nicht davonfliegen konnten, sondern
umkamen.
Siebold benutzt diese Thatsache, um dem Widerspruche
der Physiologie gegen die von ihm vertretene Parthenogenesis,
der sich erst kürzlich wieder Prof. Schaum in der Berliner
entomol. Zeitschrift (VII p. 93. 1863) angeschlossen hat, zu
begegnen. Es war von dem letztgenannten Forscher behauptet
worden, man dürfe nicht eher die Theorie einer Partheno-
genese in die Wissenschaft einführen, als bis jede Möglichkeit
einer stattgehabten Befruchtung ausgeschlossen wäre und weist
432
darauf hin, dass der Hermaphroditismus der Bienenkönigin
nicht hinreichend abgewehrt sei. Siebold zeigt nun an dem
Beispiel dieses Bienenstockes, dass kein Zwitter in dem Stocke
geduldet würde, dass also an eine Erklärung der merkwür-
digen Generationsverhältnisse dieser Insekten durch Herma-
phroditismus nicht zu denken. So schwer es einem physio-
logisch gebildeten Forscher auch werden mag, an eine par-
tielle Parthenogenesis zu glauben, so wenig abweisbar sind
doch die durcli Untersuchung zweier Forscher, wie Siebold
und Leuckart, festgestellten Thatsachen der in Betracht kom-
menden A^erhältnisse, und es muss darauf hingewiesen werden,
dass das Postulat des Hermaphroditismus zur Erklärung der
Parthenogenesis ebenfalls nur ein y zur Erklärung eines x
bringt, denn der Hermaphroditismus wäre bei den Insekten
einstweilen durchaus anomal. Wie dieser Streit zwischen
Theorie und Empirie aber auch beigelegt werden mag, jeden-
falls weist er wieder mit Gewalt darauf hin, dass unser Wis-
sen von den Verhältnissen der Zeugung ein ausserordentlich
geringes ist und leider bei der durchaus physikalischen Rich-
tung der gegenwärtigen Physiologie wohl noch lange Zeit
bleiben wird.
Der Vortragende unterstützte seine Darstellung der ana-
tomischen Verhältnisse durch das Vorzeigen einiger mi-
kroskopischen Präparate von Receptaculis seminis und Mi-
cropylen von Insekten-Eiern, sowie durch Abbildungen, und
schloss den Vortrag mit der Hinw'eisung, v,ie ausserordentlich
schwer es der Darwin'schen Theorie würde, diese merkwür-
digen biologischen Verhältnisse der Ameisen und Bienen sich
unterzuordnen, gab aber zugleich den Grund hiervon in un-
serer mangelhaften Kenntniss dieser Vorgänge an und hoffte,
es Mürde einem genauem Studium der ähnlichen Thatsachen
bei Hummeln, Wespen und andern gesellig lebenden Insekten
gelingen, auch hier die Wahrheit des Darwin'schen Principes
der natürlichen Züchtung nachzuweisen.
433
Dritter Nachtrag zum Catalog der
Vereinsbibliothek.
Kiiizel^verke.
390. Fairmaire et Germain, Revision des Coleopteres du Chili
1 858- 186 J.
(Aus: Annales de la Soc. entom. de France und:
Revue et Magasin de Zoologie.)
391. Stäl, Monographie des Chrysom61ides de TAmerique I.
üpsala 1862. ,
(Aus: Actes d. 1. Soc. royale des Sciences d'üp-
sal. Serie III, Tom. IV.)
392 — 392g. Walker, List of the Specimens of Lepidopterous
Insects in the Collection of the British Museum,
I— XXIII. London 1854—1861.
(Jeder Band enthält 3 Tlieile, der letzte nur 2.)
393. Rosenhauer, Die Thiere Andalusiens. Erlangen 1856.
394 — 394 a. Loew, Monographs of the Diptera of North Ame-
rica, edited, with additions by R. Osten -Sacken.
I et IL Washington 1862-64.
395. Leconte, List of the Coleoptera of North America.
Part L Washington 18ti3.
396. - New species of North American Coleoptera. Part
I. Washington 1863.
397. Brauer, Monographie der Oestriden. Wien 1863.
398. Packard, Notes on tlie family Zjgaenidae. Salem 1864.
(Aus: Proceedings of the Essex Institute.)
V. Baer, WelcJie Auffassung der lebenden Natur ist die
richtige? und wie ist diese Auffassung auf die En-
tomologie anzuwenden? Berlin 1862.
Saussure, Etudes sur quelques Orthopteres du Musee de
Gen^ve. 1860.
(Aus: Annal. d. L Soc. entom. d, France.)
Schrader, Ueber gallenbildende Insecten in Australien.
1863.
(Aus: Verh. d. zool.-botan, Vereins in Wien.)
Töth, Die Rotatorien und Daphnien der Umgebung von
Pest-Ofen. 1861.
(Aus: Verh. d. zool.-botan, Vereins in Wien.)
Frauenfeld, Der Aufenthalt auf Manila. 1861.
— Weiterer Beitrag zur Fauna Dalmatiens. 1860.
— Dritter Beitrag zur Fauna Dalmatiens. 1861,
— Beitrag zur Kenntniss der Insecten- Metamorphose.
1861.
434
Frauenfeld, Beitrag zur Metamorphosengeschichte. 1862.
— Beitrag zur Metamorphosengescliichte. 1863.
— Bericht über eine Reise durch Schweden und Nor-
\Aegen im Sommer 1863.
— Bemerkungen, ge.'amme]t auf Ceylon während des
Aufenthalts der k. k. Fregatte Novara. 1860.
— Der Aufenthalt der k. k. Fregatte Novara auf den
Stuarts-Inseln. 1860.
— Der Besuch auf den Nikobaren, 1860.
~ Meine Ausflüge in Madras. 1860.
~ Aufenthalt am Cap der guten Hoffnung. 1860.
— Aufenthalt in Valparaiso. 1860.
— Ueber exotische Pflanzen- Auswüchse, erzeugt von
Insecten. 1859.
(Sämmtlich aus: Verhandl. d. zool.-botan. Vereins
in Wien.)
— Notizen zur Kenntni&s über Neu-Amsterdam. Wien
1860.
— Reiseskizzen von Manila, Hongkong und Shanghai.
Wien 1860.
(Beides aus: Mittheil. d. k. k. geographischen
Gesellschaft.)
— Diagnosen einiger neuer Insecten. Wien 1860.
(Aus: Sitzungsberichte der math.-naturw. Classe
der Kaiserl. Akad. der Wissenschaften.)
Radochkoffsky , Sur quelques H3'menopteres nouveaux
ou peu connus de la coliection du Musee de
TAcademie des Sciences de St. P6tersbourg. Mos-
cou 1860.
(Aus: BuUetiu de Moscou.)
— Sur quelques Hymenopteres nouveaux ou peu con-
nus. Moscou 1862.
(Aus: Bull, de Moscou.)
— Separata in Russischer Sprache über Hymenopteren
aus der Russischen enlomologisclien Zeitschrift.
(Vespa, Mutilla, Pseudomeria.)
Notice biographique sur Mr. Edouard Menetries.
21c. Mulsant, Opuscules entomologiques. Cahier IX — XII.
Paris 1859-1861.
22 a. Harris, A treatise on some of the Insects injurious to
Vegetation: III. Edition. Boston 1862.
93 f. Mulsant, Histoire naturelle des Coleopteres de France.
Mollipennes. Paris 1862.
180 d. Lacordaire, Genera des Coleopteres. Tom. VI. (Cur-
culionides.) Paris 1863.
435
308g. Stainton, The natural historv of Tineina. London
1864.
383a. Schiner"''), Fauna austriaca. Die Fliegen. Tom, II.
Wien 1864.
399. Scriba, Beiträge zu der Inpekten-Gescliichte. Erstes Heft.
Frankfurt 1790.
400. Passerini, Aphididae italicae. Genuae 1863.
(Aus: Archiv per la Zoolog. Vol. II.)
Hinteröcker, Schloss Neuhaus, Fauna & Flora. Linz.
Scudder, List of the Butterfliess of New England. Sa-
lem. 1863.
(Aus: Proceed. of the Essex Institute. Vol. HL)
Stierlin, Erster Nachtrag zur Revision der europäischen
Otiorhynchus- Arten.
(Aus: Berliner entom. Zeitschr. VI.)
Hagen, Die Odonaten- und Neuropteren-Fauna Syriens
und Klein-Asiens.
(Aus: Wiener entom. Monatsschr. VII.)
— Die wirbellosen Thiere der Provinz Preussen.
Bremer, Neue Lepidopteren aus Ost- Sibirien und dem
Amur-Lande. 1861.
Schaufuss, Neue Grottenkäfer. 1863.
(Aus: Verb. d. zooL-botan. Vereins. Wien.)
— Monographie der Gattung Machaerites MiU. Wien
1863.
(Aus: Verb. d. zool.-botan. Vereins.)
401. Selys-Longcbamps, Synopsis des Agrionines. Bruxelles
1860-1863.
402. Snellen von Vollenhoven, Bijdrage tot de kennis von het
vlindergeslacht Leptosoma Boisd.
Brischke & Zaddach, Beobachtungen über die Arten der
Blatt- und Holzwespen.
(Aus: Schrift, d. pbys.-ök. Gesells. zu Königs-
berg. Jahrg. HL)
V. Siebold, Ueber Parthenogenesis. München 1862.
Eathke, Anatomisch-physiologische Untersuchungen über
den Athmungsprocess der Insecten.
(Aus: Schrift, d. phys.-ök. Gesellsch. zu Königs-
berg. Jahrg. I.)
Brischke, Die Hymenoptera der Provinz Preussen.
(Der Schluss dieser Schrift befindet sich in Nr.
387 der Bibliothek.)
*) Aus Versehen ist auf Seite 220 des vorigen Jahrgangs bei
der Anzeige des ersten Bandes dieses Werkes gedruckt „Heft II — X."
Es muss heissen „Heft I— X" !
436
Elditt, Die Metamorphose des Caryoborus gonagra. Kö-
nigsberg 1860.
403, Say, American Entomolog3^ Vol. I No. 1. Philadel-
phia 1817.
404. Douglas <fe Scott, a list of Biitish Hemiptera. London
1862.
Scott, Descriptions of four new species of Coleophora.
1860.
(Aus: Transact. of tlie entom. Society. London V.)
Pascoe, On some new Longicornia from the Moliiccas,
(Aus: Annais et Magazine of nat. Hist. 1860.)
Eohrn, Zur Heteropteren-Fauna Ceylons. 1860.
— Beitrag zur Kenntniss der Harpactoridae, 1859.
-^ Hemipterologische Miscellaneen. 1860.
(Aus: Stett. enlomol. Zeitung.)
— Beiträge zu einer monograpliischen Bearbeitung der
Familie der Emesina. 186:) — 1863.
(Aus: Linnaea entomol. XIV & XV.)
Saussure, Ortlioptera nova amerieana. 1861.
(Aus: Revue et Magasin de Zoologie.)
Dor, De la vision chez les artliropodes. 1861.
(Aus: Archives des scienc. phys. et natur.)
Walsh, Insects injurious to Vegetation in Illinois.
Mayr, Beitrag zur Ürismologie der Formiciden.
(Aus: Archiv für Naturgesch. XXIX.)
— Formidarum index synonymicus. 1863.
(Aus: Verhandl. d. zool.-bot. Vereins in Wien.)
Schmidt, F. H., Drei neue Höhlenkäfer aus Krain. Wien
1860.
(Aus: Verh. d. zool.-bot. Vereins in Wien.)
Riehl, Verzeichniss der bei Cassel in einem Umkreise
von drei Meilen aufgefundenen Käfer. Cassel 1863.
(Aus: Verh. d. Vereins für Naturk. zu Cassel.)
Becker, Verzeichniss der um Sarepta vorkommenden
Käfer. Moskau 1861.
(Aus: Bullet, de Moscou.)
Zeitschriften.
1 ae. Annales de la societe entomologique de France. Pa-
ris 1862.
5i — k. The entomologists Annual. Edited by H. T. Stain-
ton. London 1863 — 1864.
9i — k. Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft
in Zürich. Jahrgang VII und VIII. Zürich 1862
bis 1863.
437
16 m. Verhandlungen des zool.-botan. Vereins in Wien.
Band XIII. Wien 1863.
17 \v. Entomologisehe Zeitung, herausgegeben vom ento-
mol. Vereine zu Stettin. Jahrg. 25, Stettin 1864.
25 m. Smithsonian Contributions to Knowledge. Vol. XIII.
Washington 1864.
30 h. Proeeedings of the Academy of natural scienees
of Piiiladelphia for 1863. Philadelphia 1863—64.
31q~r. Memoires de la soeiete des scienees de Liege.
XVII— XVIII. Liege 1863.
33 m— n. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Tom.
XIII, 4 und XIV 1-3. Leipzig 1863-64.
34h. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Her-
ausgegeb. vom naturhistorischen Vereine zu Prag.
Xn. 1862.
38 ak. Bulletin de la soci6te imperiale des Naturalistes de
Moscou. Tom. XXXVL Moscou 1863.
40y — z. Annales des scienees pliysiques et naturelles d'agri-
culture et d'industrie publiees par la soeiete royale
d'agriculture etc. de Lyon III. Serie. Tom. V et
VL Lyon 1861 u. 62.
41 i. Annales de la soeiete linneenne de Lyon. Lyon
1861 u. 62.
44 e — g. Annales de la soeiete entomologique beige VI — VIII.
Bruxelles 1862—1864.
47f— g. Berliner entomol. Zeitschrift. Jahrg. VII 3 — 4,
VIII 1-2. Berlin 1863 u. 1864.
49 q. Verhandlungen des naturhistorisciien Vereins der
Kheinlande. XX. Bonn 1863.
51 g. Corres])ondenzblatt des zoolog.-mineral. Vereins in
Kegensburg. Jahrg. 17. Regensburg 1863.
58 k. Vierzigster und Einund vierzigster Jahresbericht und
Abhandlungen der Schlesischen Gesellschaft lür
vaterländische Cultur. 1862 — 1864.
66w— z. Zeitschrilt lür die gesammten Naturwissenschaften,
herausgegeben "\on dem naturwissens. Vereine für
Sachsen und Thüringen in Halle. Tom. 20 — 23.
Berlin 1862-64.
80 b. Neunundzwanzigster Bericht des Mannheimer Ver-
eins für Naturkunde. Mannheim 1863.
81b. Berichte über die Verhandlungen der naturforschen-
den Gesellschait zu Freiburg im Br. III. Heft I.
Freiburg i. B. 1863.
85g. Verhundlungen und Mittheilungen des siebenbürgi-
sciien Vereins für Naturwissenschaften zu Herr-
mannstadt. XIV. Jahrg. Herrmannstadt 1863.
438
.93a. Jahrbuch des naturhistoripchen Landesmuseums von
Kärnthen. Fünftes Heft. Klagenfuvt 1862.
98a. Trantactions of the Is'ew-Yoik agricultural Society.
Vol. XIX. Albany J8fi0.
1011 — m. Sechzehnter und siebzehnter Jahresbericht der.Ohio-
Staats-Ackerbau- Behörde. Columbus (Ohio) 1862
bis 1863.
nie — d. Abhandlungen der Seukenbergischen nalurforschen-
den Gesellschaft. Band IV ^ u.V. 1-2. Frank-
furt 1862-64.
114 b. Schriften der Königl. phvsik. -ökonomischen Gesell-
schaft zu Königsberg in Pr. Jahig. 3 u. 4. Kö-
nigsberg 1862-63.
116i — 1. Memoires de TAcademie imperiale des sciences,
belles-lettres et arts de Lj^on. 1861-1862.
(Il6i u. k Sciences, 1161 Lettres.)
118a. Transactions of the academy of seieuce of St. Louis.
Vol. IL No. 1. St. Louis 1863.
119e — f. Sitzungsbericlite der Königl. baj^erischen Akademie
der Wissenschaften zu München. 1863 II, 1864
I, 1-3. München 1863-1864.
120a. Horae societatis entomologicae rossicae. Tom. IL
Petropoli 1863.
121c. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft
GruubüuLlens. Jahrg. IX. Chur 1864.
127 — 127c. Tijdschrift voor Entomologie, uitgegeven door
de Nederlandsche enlomologische Vereeniging, onder
Redactie von Prof. v. d. Hoeven, Mr. Snellen van
Vollenhoven en Dr. Herklots. 1 — VI. Haag und
Leyden 1857-1863. (127 I u. II, 127a III, 127b
IV u. V, 127 c VI.)
(Der erste Band erschien unter dem Titel „Me-
moires d'entomologie etc.*"')
132. Zwölfter und dreizehnter Jahresbericht der Natur-
historischen Gesellschaft in Hannover. Hannover
1863 — 64.
133. Mittheilungen der schweizerischen enlomologischen
Gesellschaft. Heft 1—6. 1861—1864.
134. The Transactions of the Entomological Society of
New South Wales. Vol. I, 1-2. Sydnev 1863
^ bis 1864. ' .
135. Annual Report et Bulletin of the Museum of Com-
paralive Zoology in Cambridge Massachusetts. U.
S. A. Boston 1863-64.
*) Im vorigen Jahrgang S. 2i3 rauss es hcissen: „Band III.
439
136. Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu
Nürnberg. Tom. III, 1. Nürnberg 1864.
137. Sitzungsberichte der naiurwissenschaftlichen Gesell-
schaft l^is zu Dresden. Jahig. 1863. Dresden 1864.
J3'S. Bijdragen tot de Dierkunde, uitgegeven door het
koninglijk zoologisch Genoolschop Natura artis ma-
aistra. Amsterdam 1848—1854 u. 1859.
Nachträge zu den Berichtigungen des Repertorii IL
pag. 7 Z. 15 V. o. lies bei Aiirens: „geb. 1779, f 1841".
Der Necrolog soll weder von Schmidt, wie ich 1. c. angege-
ben, noch von Gerniar, Hagen Bibl. ent. I, p. 5, sondern nach
mündlicher Nachricht von Suffrian verfasst sein.
pag. 103 Z. 21 v. 0. setze zu bei Wullschlegel: „jetzt
Lehrer in Lenzburg".
pag. 111 Z. 20 v. o. setze zu bei Agiiotes: „gilvellus
9. 213"; Z. 31 V. 0. setze zu, neue Zeile: „Aethiessa 13.
48"; Z. 41 V. 0. setze zu hinter 121: „irrorata 14. l"?".
pag. 116 Z. 5 V. u. setze zu unter Athous: „bifasciatus
9. 212".
pag. 122 Z. 1 V. o. lies: „Chlamys braccata".
pag. 133 Z. 36 v. o. bei Fossile Insecten setze vor Ha-
gen: „Germar 12".
pag. 134 Z. 33 v. o. setze bei Goliatiius statt 319: „317".
pag. 139 Z. 12 v. o. unter Hjlesinus setze zu: „rhodo-
dactylus 9. 212".
pag. 14D Z. 4 v. o. setze hinter 86 hinzu: „446"; Z. 12
V. o. streiche hinter 7: „24. 76. 7t", setze dafür: 7. „246.
276. 28ü" und Z. 13 v. o. hinter 8. 255: „9. 76. 79".
pag. 150 Z. 17 V. u. unter Otiorhynchus setze zu: „9. 212".
p. 158 z. 32 V. 0. setze zu, neue Zeile: „Saphanus
spinoMis 9. 213".
pag. 159 Z. 33 v. o. unter Scydmaenus setze zu: „Mot-
schulskii 9. 212".
pag. 161 Z. 29 V. o. setze zu, neue Zeile: „Stalagmo-
soma 13. 48".
M. Wahnschaffe.
440
Intelligenz.
Zu Terkaiifeu:
eine gut erhaltene Sammlung europäischer Schmetterlinge von
2146 Arten in 8322 Exemplaren. Die auf das Sorgfältigste
behandelte Sammlung befindet sich in 4 schönen Schränken
mit 03 Kasten. Auskunft wird ertheilt von F. Sclimidt &
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Von JEm^i A., Xuehotfi in Leipzig sind direct
oder auf dem Wege des Buchhandels zu beziehen:
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1 — 4. Avec 40 planches gravees et color. Paris 1854.
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Atlas dürfte diese Offerte besonders beachtensvi^erth sein!
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Linnaea Entomolcgica, Band 15 (Frey Omix, A. Dohrn
Emesa (Schluss), Suffrian südamer. Cryptoceplialen)
22 Bogen, Preis 2 Thlr.
441
Inhaltsverzeichniss,
«laiiuar — Itlarz.
Dankblättchen. Mitglieder-Verzeichniss. Gerstäcker: Berliner
Dolichopoden. Stäl: Hemipt. mexicana. Suffrian: Synon. Miscell.
H?igen: Bienen und Zuckerfabriken. Philippi: Delia rufescens,
Elmls condimentarius. Schleich: Entwicklungsstände von Pteroph.
didactylus. Cornelius: Entwicklung von Haltica oleracea. He-
ring: Schmetterlings-Abdrücke von Nless. Mühlig: 2 Gelechien u.
1 Coleophora. Keferstein: Schmetterlinge v. Reichenhall und Ga-
stein. Repertoriums-Correctur. Bibliothek -Nachtrag. Vereinsange-
legcnheiten, Intelligenz.
April — «Tuni.
Hagen: Phrj^ganiden-Gehäuse. v. Hey den: Zur Acidalia Becke-
raria. Gerstäcker: Einige neue Dolichopoden. Gärtner: Lepi-
dopterologisches. Müh 1 ig: Zur Naturgeschichte der Coleophoren.
Wocke: Lepidoptern-Fauna Norwegens. Wullschlegel: Ergän-
zungen zu „Wilde's Pflanzen und Raupen Deutschlands." C. A.
Dohrn: Zur Sj^nonymie der Cryptocephaliden. Do ebner: Zwitter
und Missbildungen. Intelligenz.
Juli — Septeniber.
Wocke: Beitrag zur Lepidopternfauna Norwegens. Hagen:
Phryganiden- Gehäuse. Suffrian: Synonym. Miscellaneen. R. A.
Philippi und Fr. Philippi: Beschreibung neuer Chilenischer Käfer.
H. Dohrn: Monographie der Dermapteren. Gerstäcker: Zur geo-
graph. Verbreitung der Honigbiene. Schläger: Literatur (v. Heine-
mann Schmett.) Wullschlegel: Ergänzungen zu „Wilde's Pflanzen
und Raupen Deutschlands". Philippi: Coleopterodes, eine neue
Wanzengattung. Vereinsangelegenheiten. Intelligenz.
October — Deeeniber.
R. A. Philippi und Fr. Philippi: Beschreibung neuer chile-
nischer Käfer. Dr. Bethe: Bemerkungen über generelle Unterschei-
dungsmerkmale einiger Arten des Genus Silis. Baron R. Osten-
Sacken: Dimorphismus der Cynipiden- Weibchen. Prof. F. Cohn:
Die gelbe Halmfliege (Chlorops). H. Dohrn: Monographie der Der-
mapteren. Vereinsangelegenheiten. Dritter Nachtrag zum Catalog
der Vereinsbibliothek. Nachträge zu den Berichtigungen des Reper-
torii IL Intelligenz. Alphabetisches Register.
442
Register.
Seite.
A.
Acanonia producta , decens,
virescens 56
Acidalia Beckeraria 144
Aconophora mexicana 70
Acutalis nigrolineata 72
Adela Esmarkella 211
Aethalion dilatatum 73
Agrotis n. sp. 181
Alphabet. Verzeicliniss der
Arten in Wocke's Norvveg.
Lepidopt. 218
Amantia 49
Anacampsis tenebrella 158
Anobium puUum 280, hae-
morrhoidale 281
Anthonomus australis, varia-
bilis 365
Aphodius angustus 316
Apion pacliymerum', meor-
rliynchum, humerale, ve-
stitum, angustatum 364
Ai-gyra aristata 31, incompta 145
Argyresthia decimella 215
Arthrobraclius rufitarsis 271,
subaeneus, ruficornis, mar-
ginatus272, scutellaris, pun-
cticulatus, serratimargo • • • 273
Atychia appendiculata 155
Aulacizes Thunbergi, nitidi-
pennis 79, multiguttata, eo-
riacea 80
Aulacopalpus angustus 322
Seite.
B.
Baridius tlavipes 369
Bibliothek (Nachträge)- 106, 433
Bienen in Zuckerfabriken • • • 89
Bostrichus sulcicollis 375
Bothriocera Signoreti 50
Brachychilus modestus 383
Brachylabis mauritanica 292,
maritima 293 , angulifera
294, chilensis 295, moesta- 296
Brachysternus major, obscu-
rus 317, olivaceus 318, chlo-
ris 319
Bruchus pauperculus, egenus,
scutellaris 358, bicolor, pyr-
rhomelas 359, rufulus, ob-
scurus 360
C.
Calandra chilensis, laevicosta 374
Callichroma laevigata 376
Callideryphus collaris, 382,
niger 383
Callisphyris Schythei 380, an-
nulata 381
Callyntra laticollis 333 , car-
bonaria 334, nitida 335
Calymniaderus grandis 281
Calyria virginea 56
Campsienemus 37, 151
Carineta ancilla, lugubrina • 57
Centrinus thoracicus 369, ca-
rinatus 370
443
Seite.
Ceresa patruelis 69, Sallei,
puncticeps 70
Chemilithotypische Abdrücke
von Lepidopteren 100
Chlamys picta 386, minuta 387
Chlorops 413
Chrj'somela nitida 391, ob-
scura, quadristriata 392
Chrj'sotimus 42
Chrysotus 42
Cicada alacris 62
Clypeaster variegatus 404
Cnemecoelus brevis, valdivia-
nus 371, valparadisiacus • • 372
Coccinella magellanica, limen-
sis 402, nitida, funebris 403,
vittata, variegata 404
Coelidia marginata, flaviceps,
guttatinervis , fasciaticollis 85
Coeloraera viridis 393
Coleophora musculella, oliva-
ceella, solitariella 102, aste-
ris 162, artemisiae 163, an-
nulatella, ilavaginella 165
Coleopterodes fuscescens • • • 306
Conchylis vulneratana 204
Corynetes aeneus 270
Cossonus canus 372, nitidus,
nigropiceus 373, castaneus 374
Coxelus sylvaticus 405
Cratoscelis cunicapilla 326
Cryptocephalus aeneus, late-
ralis 195, elegans, Beckeri
263, ergenensis, 12-plagia-
tus, brachialis, raphaelensis 265
Cycloderus binotatus, magel-
lanicus 357
Cynips 409
Cyphaleus valdivianus 350
Dasytes laeviusculus 273, lon-
gicollis, cinerascens, pun-
cticoUis, limbatus274, i-ufi-
Seite.
collis, atrocoeruleus, gla-
briculus 275
Dclphax'pictifrons 50, Dona-
cia javana 87, Delesserti-- 88
Dermaptera 285, 417
Dianthoecia Dovrensis 182
Diaphorus 41
Diaphylla luctuosa 323
Dictopsis atra 352
Dolichopoden 20, 145
Dolicbopus ornatipes, falla-
ciosus 21, eurypterus 23
Dorcatoma bimaculatum 281,
nigrum, rubrum 282
E.
Elmis condiraentarius 93
Epistomentis vittatus 284
Eudelia rufescens 91
Eumolpus valdivians 388
F.
Fidicina pertinac 62
Forcinella Janeiren sis 285,
Stäli, colossea 286, littorea
287, maxima, marginalis
288, Antoni 289, annulipes
annulicornis 290, azteca,
Brunneri 291
Forraicomus quadriguttatus,
breviculus 353
Gaetulia pudibunda • 54
Gelechia triatomaea, morosa
101, tarandella 212
Geoborus pilosus 331
Gonogenius brevis, laeviuscu-
lus 336
Grapliolitha phacana '^07
Gymnopternus grallator 26,
disopes 1 52
Gypona Bohemani, vinula 81.
444
Seite.
Dohrni, punctipennis, Wal-
lengreni 82, miliaris, Signo-
reti, Scliaumi 83, fusciner-
vis, verticalis,unicolor, Ger-
mari 84
Gyriosomus angustus 347
H.
Hadena exiilis 183
Haltica oleracea 98, decorata
394, ianthina, atrocyanea,
annulicornis 395, flavipes,
fulvicollis, pyrrhoptera 396,
posticalis, Landbecki, no-
tata, sororia 397, Geissei,
gracilis, pusilla 398, meluü-
formis, melampus 399, Laiid-
beckiana, aurea 400, bellula 401
Heliofugus cryptoceplialus 348,
tenuipunctatus 349
Hemiptera mexicana 49
Hephaestion cyanopterus 377,
flavicornis, iopteriis 378,
corralensis, holomelas, fiis-
cesceiis 379
Hercostomus cretifer 153
Heterolobus aeneus 354
Heteronotiis 5-nodosus 70
Hoplophora histrionica 69
Hydrophorus rufibarbis 37,
pectinatus 40
Hylesinus bicolor 375
Hypophyllus 30
J.
Jassus fasciaticollis 86
L..
Labia mucronata 4*23, Ghilia-
nii 424, amoena 425, minor
426, pilicornis, luzonica, Wal-
lacei 427, Maeklini, curvi-
cauda 428, clialybea 429
Laemosaccus castaneus 369
Lepidoptera Norwegens 166,
201, alphabet. Verz. 218
Seite.
Lepyronia sordida 67
Leiicostola 33
Lina rubricollis 391
Liogenys grandis 322
Listronyx obscura 325
Lophocephala bioculata 370
m.
Mastigocerus fulvus 277
Mastogenius sulcicollis 315
Maypa opaca, cuprea 324
Medeterus 41
Meloe liaeniopterus 355, llavi-
pennis, pictus 356, anthra-
cinns, cancellatus 357
Merabracis sellata 67, trima-
culata, apicalis 68
Missbildungen 196
Monstrosa 196
Mordella Krausei , violaces-
cens 355
Mycetophagus chilensis 376
My ochrous qiiadridentatus 389,
terrosus 390
X.
Nematoproctus 33
Nersia nigrolineata 50
Noda splendida 390
Nogodina pictifrons 53
Norwegische Lepidoptern 166,
201, alphab. Verzeichniss • 218
Nycterinus costulatus 344, lae-
vigatus, gracilipes 345, an-
gusticollis 346, abbreviatus 347
Nyctopetus niger, laticollis
327, parvus 328, carbona-
rius, rubripes 329, carinatus
330, nitidus 331
O.
Ocelliger ater 283
Odopoea Montezuma 58, im-
bellis, Signoreti 59, Medea 60
Ornienis pallescens, infuscata,
leucophaea 55
445
Seite.
Orsodacna grandis 385
Oxycorynus minutiis 365
P.
Pachybrachys astragali, ver-
micalaris 195
Parthenogenesis 431
Phacusa flavomarginata 72
Phaedon rubripes 390
Phalaenomorpha sordida 54
Phera 77, tartarea, Wallen-
greni 78, tiarata 79
Philaenus fuscovarius 66
Phry ganidengehäuse 113— 144,
221—263
Picumna variaiis 52, mexicana 53
Platynocera anuulata 381
Pleolobiis 278, fuscescens, ni-
grinus 279
Porphyrops 33
Praocis nitidicollis 337, laevi-
collis 338, pubens, conso-
briua 339, rotundicollis 340,
bicostata, angustata 341, el-
liptica, pubescens 342, his-
pidula 343, angiüifera • • • • 344
Proaraa 61, Sallei 61
Psalidopliora parallela, cro-
ceipeiiiiis 418, briinneipen-
nis 418, bipunctata 419, qua-
drimaculata420, punctipen-
nis pygmaea 421, frontalis 422
Psathyrocerus nigripes 383,
valdivianus, rufus 384, fla-
vescens 385
Psectrascelis rugicollis 332
Pseniden 410
Psilopus 45
Psilorrhinus tuberculosus 366,
valdivianus, elegans 367, ru-
fulus 368
Pteroplioinis didactylus (tri-
chod.) 96, pelidnod. 217
Ptinus Foncki 280
Ptyelus siccifolius 65
Seite.
K.
Repertorium (Nachträge) 105, 439
Rhapliium 36
Rlünosimus valdivianus 352
Rhyncliites rufescens, senicu-
lus 363
Rhyssoniatus ater 372
Saucropus 45
Scellus dolichocerus 46
Scoparia imparella 201
Scotobius crenicollis 337
Sericoides nitida 325
Silis ruficoUis , Geschlechts-
Differenz ' 407
Smilia foliacea, cristifera, ca-
rinata 71
Sphongophorus claviger • • • • 68
Stenocerus posticalis 361, li-
neola 362
Stenorrhynchus quadrinotatus 360
Stigmodera laticollis 313, chry-
öochlora • • • » 314
Stragania humilis, misella • • 85
Streptocerus eustictus 316
Sympycnus 37, plantaris 147,
spiculatus 150
Synarthrus 36
Syntormon 37
SyricUthus centaureae 175
T.
Tachytrechus 29, notatus • • • 153
Tettigonia multivirgata, rufi-
ceps 73, urbana 74, limba-
ticollis, hilaris, venusta 75,
Sirena 76, magica 77
Thanasimus angustus, aeneus
266, ruficollis, obscurus, mo-
destus 267, viridis, analis
268, Landbecki 269
Thelephorus subandinus, he-
terocerus 276, praecox-. •• 277
Thinobatis intermedia 327
446
Seite.
Thioiiia variegata, maculipes 51
Thrypticus 43, smaragdimis • 44
Tomaspis pictipennis, fascia-
ticollis 63, nuptialis, vitta-
tipennis , ornatipennis 64,
varians, limbata, sepulchra-
lis 65
Tomintus 49
Trachyderas 349, cancellatum 350
Tribostethus virens 320, cilia-
tus, cupreus 321
Triplax valdiviana 401
Seite.
V.
Vereinsbibliotliek 106, 433
X.
Xanthochlorus 45
Xiphandrium 36, sagax 146
Z.
Zammara callichroma 57
Zeuiina stenoloma 315
Zuckerbienen 89
Zwitter von Saturnia carpini 196
Zwitterbienen 431