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Full text of "Entomologische Zeitung"

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LIBRARY     OF 


1885- IQ56 


Entomologische  Zeitung. 


Herausgegeben 
von    dem 


entomologischen  Vereine 


STETTIN. 


Fünfundzwanzigster  Jahrgang. 


>®-^?s^ 


Stettin  1864. 


Druck  von  R,  (jrasamann. 


Giitoiiioiogiiielie  Xelttiai^ 

herausgegeben 

von  dem 

entomoloffischen  Vereine  zu  Stettin. 


Red-ictiou"  I"  Commission  bei  den  Biiclihaiidl. 

V.  E.  S.  Mittlerin  Berlin  u.  Fr.  Fleischer 
C.  Ä.  Dohrn,  ^  creins-Piüöideut.  in  Leipzig. 

IVo.  1—3.  25.  Jahrgang.       Jau.  — März  1864. 


Daukblättclieu, 


Siehst  Du,  alter  Papa  Kronion, 
Das  hast  Du  brav  und  weise  gemacht, 
Dass  Du  mein  Betteln  im  vorigen  Jahr 
Glorreich  ad  absurdum  geführt! 

Als  an  den  Idus  des  Septembers 
Aeolus  nach  wie  vor  beharrlich 
„Mit  kothrandigem  Regenmantel" 
lieber  Stettin's  Weichbild  hinsauste  — 
Da  verzagt'  icli  an  Deiner  Güte, 
Weil  Du  dem  bös  beständigen  Westwind 
Gar  nicht  wolltest  das  Handwerk  legen! 

Und  doch  hatt'  ich  mich  schnöde  versündigt 
Au  dem  Vertrauen  auf  Dich,  Altvater, 
Denn  nur  so,  nur  so  war's  möglich. 
Klar  zu  machen,  wie  gut  Du's  meintest. 

Noch  im  Moment,  wo  die  Ehrengäste 
Kamen  am  siebzehnten  mit  dem  Dampfross, 
So  aus  den  deutschen  wie  fremden  Gauen 
Gastfreiheit  Stettins  zu  erproben, 
Da  noch  dürft'  ein  unsanfter  Zephyr 
Oeffnen  den  Schlauch  barsch  platzenden  Regens. 

Aber  von  da  ab  hast  Du,  o  Zeus, 
Schranken  errichtet  dem  nassen  Gesellen, 
Dass  er  mit  übel  verhehltem  Grimm 
Nur  unschädliche  Tücken  geübt  hat. 

Nicht  an  dem  Tag,  wo  Swinemünde 
Galt  als  Ziel  der  Naturstudiosen, 
Hat  ein  Tropfen  die  Fahrt  verkümmert 
Noch  verstöret  das  Straudvergnügen, 


Ausgenommen  etwa  die  Thräncn, 
üie  uns  das  Lachen  ausgepresst 
Ueber  das  humoristische  Treiben 
Rand-  und  bandloser  Alchymisten. 

Vollends  am  Odinstage,  da  hast 
Du  den  Pluvius  so  verleugnet, 
Dass  wir  am  schlagendsten  wuhlerkanni. 
Wie  Du  dem  Feste  hold  gesinnt  warst. 
Montags  gab  es  noch  harte  «Schauer, 
Und  wir  Ötettiner  schüttelten  zweifelnd 
Unsre  localgewitzten  Häupter, 
Ob  das  Programm  nicht  müsse  scheitern  ? 

Alles  aber  gelang  vortrefflichst, 
.So  die  Fahrt  nach  dem  Hügel  Julo, 
Der  aus  den  dunkeln  Buchenschluchten 
Korngesegnet  herniederschaut 
Auf  den  .See  und  die  Wiesenmatten 
Und  auf  die  Segel  von  fremden  Küsten. 

80  der  Weg  nach  Elisens  Höhe 
.Schön  verklärt  durch  die  Abendsonne, 
Ob  sie  gleich  sich  zu  betten  schien 
Hinter  bedenklichst  dunkle  Gewölke. 

»So  das  Mahl,  das  bereitet  war 
In  dem  Garten,  dem  zeltgeschmückten, 
Wohlversehen  mit  Material, 
Um  zu  erforschen  das  Trockne   und  Nasse. 

So  der  Heimweg  zu  Land  und  Boot, 
Sicher  die  Krone  des  ganzen  Festes 
Und  die  Krone  auch  Deiner  Güte. 
Kur  bei  westlichem  Wind  war  möglich 
Solch  mildwarm  behagliches  Wetter, 
Solche  den  Mond  verdeckenden  Wolken; 
Nimmer  gelangen  sonst  so  bezaubernd 
Wie  in  tausend  und  einer  Nacht 
Alle  die  hundert  und  aberhundert 
Flammen,  Sonnen,  Raketen  uml  Schwärmer 
Auch  des  bescheidensten  Uferbewohners 
Fensterbeleuchtung  —  sie  kam  zu  Ehren : 
Alle  die  Schiffe  mit  bunten  Laternen 
Und  der  Patricier  stolze  A'illen 
Strahlend  in  bunter  bengalischer  Lohe 
—  Wahrlich,  es  hatte  .Stettin  bewiesen, 
Dass  es  zu  Ehren    solcher  ^■ersammlung 
Seinen  Dank  in  das  rechte  Licht 

Jubelentflammt  zu  stellen  wusste 

Das,  0  Zeus,  mag  auch  Dir  genügen 


C.  A.  Do  hm. 


Verzeichniss 

säiiiiiitliclier  ]?Htslle«ler  «le«  Vereins. 


Protector  des  Vereins. 

Der  Ober-Präsident  der  Provinz  Pommern,  Herr  Frcili.  Senfft 


Ehren-Mitglieder. 

Se.  Kön.  Höh.  der  regierende  Grosslierzog  von  Oldenburg. 
Se.  Durclil.  Richard  Fürst  zu  Khevenhüller-Metsch,  Präsident 

des  zool.-botan.  Vereins   zu  Wien. 
Herr  Dr.  Aube   in  Paris. 

-  Dr.  V.  Bär,  Exe.  Staatsrath  und  Akademiker  in  Peters- 

burg. 

-  Eoheman,  Intendant  des  ent.  Museums  in  Stockholm. 

-  Dr.  V.  Brandt,    Exe,  Staatsrath  und  Akademiker,    Di- 

rector  des  Kaiser!,  zool.  Museums  in  Petersburg. 

-  Dr.  Burmeister,    Professor  in  Buenos  Ayres. 
C  h  e  V  r  0 1  a  t   in  Paris. 

-  Dr.    Franklin-Bache,    Präsident    der    philos.   Gesell- 

schaft in  Philadelphia. 
Dr.  Gray,  Director  des  entom.  Departements  im  British 

Museum,  London. 
Dr.  H.  Hagen   in  Königsberg  in  Preussen. 
Lacordaire,  Professor  der  Zoologie  in  Liege. 
Dr.  John  Le  Conte  in  Philadelphia. 
E.  Mulsant,   Bibliothekar  in  Lyon. 
Frau  Isabel  Stainton,    geb.  Dünn,    auf  Mountstield  (Lewis- 

ham)  bei  London. 
Herr  Uhden,  Geli.  Staatsminister,  Exe.  in  Berlin. 

B.  W.  Westermann,  Kaufmann  in  Kjöbnhavn. 

-  .J.  0.  Westwood,  Prof.  in  Oxford. 
% 

Vorstand  des  Vereins. 

Herr  Dr.  Behm,  Geh.  Medicinalrath    in  Stettin. 

Dassel,  Appellations-Gerichtsratli  in  Stettin. 

-  Dr.  C.  A.  Dohrn,  Director  in  Stettin.     Präsident. 
Gillet  de  Monmore,  Kaufmann  in  Stettin. 


Herr  Hering,  Professor  in  Stettin. 
Hess,  Reetor  in  Stettin. 

Lincke,   Lelirer  an  der  Bürgerschule  in  Stettin. 
Dr.  Loe^v,  Director  in  Meseritz. 
Miller,  Kaufmann  in  Stettin,  Kendant. 
Pitsch,  G3'mnasiallehrer  in  Stettin. 
Dr.  Ratze  bürg,  Gelieimrath  in  Neustadt-Eberswalde. 
Schaum,  Dr.  philo?,  et  med,,  Professor  in  Berlin. 
Dr.  V.  Siebold,   Prof.  in  München. 

-  Dr.  Suffrian,  Schulrath  in  Münster. 
Prof.  Zell  er,    Oberlehrer  in  Meseritz. 

Ordentliche  Mitglieder. 

Abdul  Effendi  in  Daniascus. 

Herr  Adams,  Wundarzt  bei  der  Flotte  in  London. 

-  Ahrbeck,    Kanzellist  in  Hannover. 

Dr.  Alabieff,  Prosector  der  Universität  in  Moskwa. 

Albers,  Senator  in  Hannover. 

V.  Alers,  Oberförster  in  Duninowo  in  Polen. 

-  Th.  H.'  Allis  in  York. 

Dr.  Altum,   Privatdocent   an   der  Königl.  Akademie  in 

Münster. 
An  der  seh,  G.-Consul  in  Königsberg. 
Andritzschky ,  Apotheker  in  Zwickau. 
G.  d'Angiolo  in  Pisa. 

-  Dr.  Th.  Apetz  in  Altenburg. 

-  Ed.  Assmuss,  Dr.  phil.  in  Podolsk. 
Axmann,   Förster  in  Amtgehren  bei  Arnstadt. 
Bach,  Lehrer  an  der  höheren  Stadtschule  in  Boppait. 
Bachmann,  Lehrer  in  Insterburg. 

Ernst  Ballion,  an  der  Universität  in  Kasan. 
Baly,   Dr,  med.  in  Kentish  Town   bei  London. 
Dr.  Barth,   pract.  Arzt  zu  Königsberg  in  Preussen. 
Dr.  phil.  v.  Babo  in  Weinsheim  bei  Heidelberg. 
Dr.  Bauer,   Kreisphysikus  in  Nentert^hausen. 
Dr.  Beck  in  Napoli. 
Alex  Becker  in  Sarepta. 
Bellard i,  Prof.  an  der  Universität  Turin. 

-  Bellier  de  la  Chavignerie,    Justizbeamter  in  Paris. 
Bernheim,  Prof.  in  Chur.  / 
v.  Bernuth,   Oberförster  in  Jägerhof. 

Dr.  Stefano  de  Bertolini,   K.  K.  Beamter  in  Trient. 

-  Bertoloni  jun.,  Prof.  an  der  Universität  Bologna. 

-  Bethe,  Dr.  med.  in  Stettin. 

-  Bianconi,  Prof.,  Director  d.  zooL  MuseuiȊ  d.  Unive'- 

eität  Bologna. 


Herr  Dr.  Bibow  in  Garz  a.  0. 

-  E.  A.  Bielz,  K.  K.  Finanzbeamter  in  Herrmannstadt. 
Bigot  in  Paris. 

Billig  in  Stralsund, 

-  Bilimek  (Dominik)  Hochw.,  Prof.  der  Naturgeschichte 

am  K.  K.  Cadetten-Institut  in  Eisenstadt. 
Blanchard,  Director  des  zoolog.  Museums,  Jardin  des 

Plantes  in  Paris. 
Blauel,  Rector  in  Osterode. 
Bog  eng,  Apotheker  in  Putzig. 
V.  Bodemeyer  in  Zesselwitz. 

-  Böttcher  in  Neustadt-Eberswalde. 
Boie,  Justizrath  in  Kiel. 

-  Boll,  Apotheker  in  Bremgarten  (Schweiz). 

-  H.  de  Bonvouloir  in  Paris. 

-  Dr.  Böse  in  Ortenberg. 
Bo wring  in  London. 
Dr.  Boysen  in  Stettin. 

-  Brandt  in  Neustadt-Eberswalde. 
Braselmann,  Lehrer  in  Düsseldorf. 
Dr.  Fr.  Brauer  in  Wien. 

Brehm  in   Sondersleben. 

-  Bremer,  Architect  in  Petersburg. 

-  W.  Brick,  Lieut.  im  Feldjägercorps  in  Rossleben. 
Brischke,  Lehrer  in  Danzig. 

Brittinger,  Apotheker  zu  Steyr  in  Ober-Oesterreich. 
Em.  V.  Brück,  Kaufmann  in  Crefeld. 

-  Brunner  v.  Wattenwyl,  K.  K.  Telegraphen-Director  jin 

Wien. 
Büttner,  Lehrer  in  Grabow  bei  Stettin. 

irchard,  I 

Bückeburg. 
A.  Butler  off,  Prof.  an  der  [Jniv.  in  Kasan. 
Dr.  Butzke,  Kreis-Physikus  in  Schievelbein. 
Dr.  Caesar,  Arzt  in  Bremen. 
Dr.  Calw  er  in  Stuttgart. 
Dr.  Candeze,   Arzt  in  Liege. 
Caspary,   Prof.    an  d.  Universität  in  Königsberg. 
Chabrillac,  Naturf.  in  Paris  (derzeit  in  Brasilien). 
Dr.  Chapuis,  Arzt  in  Verviers. 
Baron  v.  Chaudoir  in  Kuzmin  bei  Shitomir. 
Hugo  Christoph,  Lehrer  in  Sarepta. 
Hamlet  Clark,  Prediger  in  London. 
F.  W.  C lasen,  Lehrer  am  Gymnasium  in  Rostock, 
Dr.  Coquerel  (franz.  Marine)  in  Paris. 
Cornelius,  Lehrer  an  der  Realschule  in  Elberfeld. 


Herr  Acliille  Costa,   Dr.  in  Napoli, 

Gramer,  Stadtrichter  a.  I).  in  Chailultenburg. 
Czecli,  Lelirer  in  Düsseldorf. 
J.  Czegley,  Museums  vorstand  in  Tropi)au. 
■  -'    Damke,   Grundsteuer-Revisor  in  Hannover. 
Damm,   Justiz-Commissarius  in  Magdeburg. 
Daniel,  Advokat,  Bürgermeister  zu  Sch^aan  im  Gross- 

herzogthum  Mecklenburg. 
Franz  Degenhardt,   Bergrevisor  in  Clausthal. 
Desmarets,  Secretair  der  entomologischen  Gesellschaft 

in  Paris. 
Dietrich,   Lehrer  im  Kanton  Zürich. 
Dihm,  Kaufmann  in  Magdeburg. 

-  C.  Dinkler  in  Hamburg. 

-  Dr.  Döbner,  Prof.  in  Aschaflenburg. 

-  Heinr.  Dohrn,  Dr.  philos.  in  Stettin. 

-  A.  Dohrn,  Stud.  phys.  in  Berlin. 
V.  Dom m er,  Kaufmann  in  Danzig. 

-  Dr.  H.  Dor  in  Vevay. 

-  Dr.  Dornheim,  Oberlehrer  in  Minden. 
•     -     J.  W.  Douglas  in  Lee  bei  London. 

-  A.  Doue  in  Paris. 

C.  Drewsen  in  Strandmöllen  bei  Kjöbenhavn. 

-  Drude,   Rector  in  Hettstädt. 

-  Aug.  Dutreux,  General-Einnehmer  in  Luxemburg. 
Dr.  Edgren   in  Sköfde  (Schweden). 

Dr.  Egg  er  in  Wien. 
Egli,  Lehrer  in  St.  Gallen. 

-  Dr.  Ehlers,  Privat-Docent  in  Göttingen. 
W.  Eich  ho  ff  in  Schleusingen. 

-'    Eigen bro  dt,   Regierungsbeamter   in  Ehreubreitenstein. 
Elditt,  Lehrer  an  der  hohem  Bürgerschule  in  Königs- 
berg in  Preussen. 
Endrulat,  B.,  Literat  in  Hamburg. 
V.  Erlach,   Director  in  Hall  (Tyiol). 

-  Evi^ald,  Maler  in  Berlin. 

V.  Fähraeus,  Minister  in  Göteborg,  Exe. 
Leon'Fairmaire,  Tresor,  adj.  der   soc.  ent.  in  Paris. 
Fehr,  Lehrer  in  Gunzenhausen  in  Baiern. 
Dr.  C.  Felder,  Hofger.-Advokat  in  Wien. 
Eugen  Felix,  Kaufmann  in  Leipzig. 
Graf  Ferrari  in  Wien,  am  K.  K.  Naturalicn-Cabinet. 
Marquis  de  la  Ferte  Senectere  in  Pari^. 
Dr.  phil.  Fieber,  Appellations-Kanzlei-Dircctor  in  Chru- 
dim  in  Böhmen. 

-  Dr.  F i  1  i p p o  de  F i  1  i p p i ,  Prof.  der  Zool.  in  Turin. 


Herr  Fischer,  Edler  v.  Küss  1er stamm  in  Wien. 
Dr.  Fischer,  Prof.  in  Freiburg  im  Breisgau. 
C.  Fischer,   Lithograph  in  Berlin. 
Dr.  Asa  Fitch  in  Salem  (Washington). 
Dr.  Gustav  Flor,  Prof.  an  der  Universität  Dorpat. 

-  Förster,  Piof.  an  der  Realschule  in  Aachen. 
R.  Forst,  Kaufmann  in  Hamburg. 
Frank,  Subrector  in  Annweiler. 

Dr.  A.  V.  Frantzius  in  Costarica. 

Felix  Fraude,  Kaufmann  in  Züllchow   bei  Stettin. 

-  G.  Ritter  v.  Frauenfeld,  Gustos  des  K.  K.  Naturalien- 

Cabinets  in  Wien. 

-  Heinr.  Frey,   Prof.  der  Universität  Zürich. 
Frey  er,  Stifts-Cassirer  in  Augsburg. 
Frey-Gessner  in  Aarau. 

Dr.  Friedenreich  in  Colonie  Blumenau,  Prov.  S.  Ca- 

tarina  Brasil. 
Friedrich,  Gerichts-As&essor  in  Breslau. 

-  ^Frings,  Fabrikant  in  Uerdingen. 

Frische,  Kaufmann  in  Naumburg. 

Fritzsche,  Prof.  in  Freiberg. 

Dr.  Frivaldsky,   Gustos  in  Pestli. 

Alex.  Fr}',  Kaufmann  in  London. 

Waldemar  Fuchs  in  Berlin. 

Füldner,   Gymnasiallehrer  in  Neustrelitz. 

Funke,  Cantor  in  Rochlit/.. 

Garl  Fuss,  Prof.  in  Herrmannstadt. 

G.  Galeazzi  in  Milano. 

Dr.  Gallus  in  Sommerfeld. 

A.  Gärtner,  Rechnungsrath  in  Brunn. 

Gassner,  Gommissarius  in  Prag. 

Gaubil,  Capitain  a.  D.  in  Quillan  (Pyren.). 

Gehin,  Apotheker  in  Metz. 

Dr.  Max  Gemminger  in  München. 

Georg,  Königl.  Förster  in  Bevensen  bei  Lüneburg. 

Gerard,  Secretair  der  Linne'sciien  Gesellschaft  in  Lyon. 

Gerhard  in  Hamburg. 

Gerhardt,  Lehrer  in  Liegnitz. 

Dr.  Gerstäcker,  Gustos  des  Kgl.  zool.  Mus.  zu  Berlin. 

Ghiliani,   Con^ervator  am  zool.  Museum   zu  Turin. 

Girschner,    Pi-of.  in  Colberg. 

Dr.  C,  Glaser  in  Worms. 

v.  Gl  öden,  Freiherr  auf  Bülzow  in  Meckl.-SchM  erin. 

Glitz,    Revisor  in  Htuiuover. 

-  Dr.  F.  Glückselig  in  Elbogen. 
v.  Gödel,  Consul  in  Trapezunt. 

-  Grebe,  acad.  Lehrer  in  Eldena. 


10 


R.  Grentzenberg,  Kaufmann  in  Danzig. 

Gre&sner  in  Rochlitz. 

W.  Grey,  K,  Hofgärtner  a.  D.  in  Petersburg. 

Grimm,  Hofstaatssecretair  in  Berlin. 

Grube',    Staatsratli  und  Prof.  in  Breslau. 

A.  V.  Gruber,  K.  K.  Forstmeister,  jetzt  in  Türk.  Dien- 
sten in  Konstantinopel. 

Grüner,  Kaufmann  in  Leipzig. 

Gutch,  Cabinets-Courier  in  London. 

A.  Haag,    Dr.  juris  in  Mühlenhof  bei  Frankfurt  a.  M. 

Habelmann,  Kupferstecher  in  Berlin. 

Freiherr  Halbhub  er  v.  Festewill,  Landes-Präsident  des 
Herzogthums  Schlesien  in  Troppau. 

Dr.  Clemens  Hampe,  fürstlicher  Leibarzt  in  Wien. 

Hanak,   Prof.  am  Gymnasium  zu  Ofen. 

Hai  dem  an,  Prof.  in  Columbia  (Pennsylvanien). 

A.  H.  Haliday  in  Dublin. 

Harer  in  Frankfurt   a.  M. 

Oberlieut.  v.  Harold  in  München. 

Dr.  Hartig,  Forstrath  und  Prof.  in  Braunschweig. 

Otto  Hassel,  Auditor  in  Wolfenbüttel. 

Baron  Hausmann  in  Botzen. 

Dr.  Hecht,  pract.  Arzt  in  Stralsund. 

Hederich,  Pastor  in  Fületelke  in  Siebenbürgen, 

Heddewig,  Kunstgärtner  in  Petersburg. 

Heeger  in  Moedling  bei  Wien. 

Dr.  Heer,  Prof.  in  Zürich. 

V.  Heineraann,  Steuerrath  in  Braunschweig. 

Hell  mann,   Apotheker  in  Kasan. 

Hensche,    Stadtrath  in  Königsberg  in  Preussen. 

Ed.  Hering  jr.,  derzeit  in  Berlin. 

Hering  in  Brunn. 

Dr.  Herrich-Schäffer,  Kreis-  und  Gerichtsarzt  in 
Regensburg. 

W.  Herwig  in  Arolsen. 

V.  Hey  den,  Senator  in  Frankfurt  a.  M. 

L.  V.  Hey  den,  Oberlieut.  in  Frankfurt  a.  M. 

Heyer,   Stadtschreiber  in  Lüneburg. 

Hildebrandt,  Prof.  an  der  Maler-Acad.  in  Düsseldorf. 

Dr.  Hille,  Apotheker  in  Hanau. 

Hociihuth,  Director  des  botanischen  Gartens  in  Kiew. 

Ho  ff  mann,   Professor  in  Bamberg. 

Hoff  meist  er,  Pfarrer  in  Nordhausen  bei  Cassel. 

V.  Holle  in  Göttingen. 

Ho  Imgren,   Adj.  des  zool.  Mus.  in  Stockholm. 

Holtz,   Rentier  in  Barth. 


11 

Herr  Homeyer,  auf  Darsin  bei  Poganitz  in  Pommern. 
Hop  ff  er,    Custos  am  K.  entom.  Museum  in  Berlin. 
Max  V.  Hopffgarten,   Gutsbesitzer  in  Mülverstedt  bei 
Langensalza. 

-  V,  Hornig,  K.  K.  Ministerial-Beamter  in   Wien. 

-  E.  W.  Janson  in  London. 
Javet  in  Paris. 

Jekel  in  Paris. 

Dr.  Im  hoff,  pract,  Arzt  in  Basel. 

J.  F.  Judeich,   Forst-Conducteur  in  Dresden. 

Junker,  Oberfinanzkammer- Registratur  in  Catsel. 

-  Kaden,   Director  in  Dresden. 
Kaltenbaeh,    Lehrer  in  Aachen. 

-  V.  Kamp  ff,  auf  Niederfaulbrück  bei  Schweidnif/. 
Karelin,  Collegienrath  in  Moskau. 

-  Karow,   Pastor  in  Roggow  bei  Daher  in  Pommern. 
Karsch,   Prof.  in  Münster. 

-  Dr.  Kaup,  Custos  in  Darmstadt. 
Kawall,  Pastor  in  Pussen  bei  Windau. 
Dr.  Kayser   in  Halle. 

Kays  er,    Architect  in  Frankfurt. 

Keferstein,  Gerichtsrath  in  Erfurt. 

Adolph  Keller  in  Reutlingen. 

Kellner,  Oberförster  in  Georgenthal  in  Thüringen. 

V.  Kiesenwetter ,  Regierungsrath  in  Bautzen. 

Dr.  Kirchner  in  Kaplitz  in  Böhmen. 

Kirsch   in  Dresden. 

Prof.  Kirschbaum  in  Wiesbaden. 

Klingel  hoff  er,  Major  in  Darmstadt. 

C.  Klotz  in  Pirna. 

Eugen  Klug  in  Olhnütz. 

Jos.  Klug,  Gymnasiallehrer  in  Mährisch  Trübau. 

Klupsz,  Prof.  in  Rastenburg. 

-  Ferd.  Knobbe,   Kaufmann  in  Harburg. 

J.  Knörlein,    K.   K.   Directions  -  Ingenieur    in    Linz    in 

Oberösterreich. 
Gabr.  Koch  in  Frankfurt  a.  M. 
Koch,  Geh.  Amtsrath  in  Sülz  in  Mecklenburg. 
Koch,  K.  K.  Forstmeister  in  Carlsbad. 
Dr.  Koch  in   Nürnberg. 
C.  Kodermann,  Custos  des  Naturalien-Cabinets  im  Stift 

St.  Lambrecht  (Obersteyermark). 
Körnich,    Actuar  in  Meissen. 
Kok  eil,    Taxamtsofficial  in  Klagenfurt. 

-  Kolbe,  Ref.  in  Stettin. 

-  Dr.  Koleaati,  Prof.  in  Brümi. 


12 

Herr  Köpi)en,  Kaufmann  in  Stendal. 
Kraal/,  Dr.  pbil.  in  Berlin. 

-  V.  Kraatz,   Oberstlieut.  in  Münster. 

-  Dr.  K  ratter,   Kreisphjsikus  in  Zloczow   (^GalizienJ. 
J.  C.  Kraus,  Lehrer  in  Trier. 

Ernst  K  reu  SS  1er,  Dr.  med.  in  Arolsen. 

-  Dr.  Kriechbaum  er   in  Münclien. 

-  Kr  ÖS  mann,  Lehrer  in  Hannover. 

-  V.  Kronlielm,  Assistenzarzt  in  Leobschütz. 

-  K.  Kropp,  Prof.  an  der  Forstlehranstalt  in  Weisswa^ser 

(Böhmen). 

-  Krüper,  Dr.  phil.  in  Athen. 
Rud.  Krziz    in  Brunn. 

-  Graf  Küenburg,  K.  K.  Berg-   und    Salinen- Direclions- 

Assessor  in  Bransdorf  (österr.  Schlesien). 

-  Graf  Emich  v,  Küenburg  in  Prag. 

-  Graf  Gandolpb  v.  Küenburg  in  Prag. 

-  Küsell,  Gutsbesitzer  in  Schlesien. 

-  Dr.  Küster,  Telegraphen-Director  in  Bamberg. 

-  C.  Kumm,  Kaufmann  in  Danzig. 

-  A.  V.  Kuschakewitsch,   Capt.  in  Petersburg. 

-  J.  V.  Kuschakewitsch,   Capt.   in  Petersburg. 
Laeserson,  Kaufmann  in  Moskwa. 

-  Prof.  Dr.  Lanza  in  Spalato. 

-  W.  V.  Langsdorf  in  Lahr   im  Breisgau. 

-  Leder  er  in  Wien. 

-  Prof.  Lenz  in  Königsberg. 

-  Leunis,  Prof.  in  Hildesbeim. 
Logan   in  Edinboro. 

-  Dr.  Lowe  in  Edinboro. 

-  Lucas,    Director   im   entomol.   Museum   de.^  Jardin  des 

plantes  in  Paris. 

-  Dr.  Luchs,  Badearzt  in  Warmbrunn. 

-  Lüben,  Seminar-Director  in  Bremen. 

-  E.  Lüders,  Rentier  in  Lauterberg  am  Harz. 

-  Lyncker,   Secretair  in  Cassel. 

-  R.  Mac-Lachlan  in  Forest-hill   bei  London. 
P.  Maassen  in  Crefeld. 

-  Maehler,   Dr.  med.  in  Heidelberg. 

-  Mähner t  in  Sylda  bei  Aschersleben. 

-  G.  Märkel,  Cantor  in  Leuben  bei  Lommatsch. 
Mäklin,  Prof.  Dr.  phil.  in  Helsingfors. 

-  R.  Maitland,    Conservator    des  entomol.   Museums  der 

Gesellschaft  Natura  Artis  Magistra  in  Amsterdam. 
Malirz,  Rechnuugsbeamter  in  Ofen. 

-  V.  Manderstjerna,   General  in  Petersburg. 

-  Mangold,   Königl.  Forst-Inspector  in  Stettin. 


13 

Herr  Jos.  Mann,  Maler  in  Wien. 

Alfred  de  Manuel  in  Chambeiy. 

-  de  Marseul,   Abbe  in  Paris. 

Fr,  Martens,  Seniinarlehrer  in  Segeberg. 

-  Job.  Martens,  Conrector  in  Rendirburg. 
Martini,  Hofratli  in  Weimar. 

Graf  Matuscbka,  Oberförster  in  Scböneiclie  b.  Wohlan. 
Jose])h  Meyer,   K.  K.  Ministerial-Revident  in  Wien. 

-  L.  Mayer,  Hofgärtner  in  Potsdam. 

-  G.  Mayr,  Prof.  Dr.  phil,   in  Wien. 
Melly,  Kaufmann  in  Liverpool. 

-  Prof.  Dr.  Menzel  in  Zürich. 
Dr.  Mess  in  München. 

Messow,   Rentmeister  in  Wernigerode. 

Messing,  Hof-  und  Schloss-Cantor  in  Neustrelitz. 

Meyer,  Cand.  phil.   in  Hamburg. 

Meyer-Dür,  Hauptmann  in  Burgdorf  (SchAveiz). 

Micklitz,  K.  K.  Förster  in  Tolmein  bei  Görz. 

Mickisch,   Bcrgwerks-Inspectov  in  Pilsen. 

Mielke,  A])otheker  in  Posen. 

C.  J.  Milde  in  Lübeck. 

L.  Miller  in  Wien. 

Mi  liiere  in  Lyon. 

Mink,   OberleJn-er  in  Crefeld. 

Dr.  Moebius,  Lehrer  am  Johannenm  in  Hamburg, 

H.  R.  Mö schier  in  Herrnhut. 

-  G.  Molinari  in  Pisa. 

Leo  Molinari,  Kaufmann  in  Breslau. 

-  Dr.  Monti  in  Pisa. 

Moore,    Beamter  am   zool.    Museum    des  ostind.  Hauses 
in  London. 

-  V.  Motschulsky,  Oberst-Lieut.  a.  D.  in  Odessa. 
Moe,  Univeisitätsgärtner  in  Christiania. 

-  Dr.  Morsbach,    pract.  Arzt  in  Dortmund. 

-  Dr.  Mühlcnpfordt,  Prof.  in  Hannover. 
Mühlig  in  Frankfurt  a.  M. 

-  Dr.  Müller,  Lehrer  in  Lippstadt. 
C.  Müller  in  Berlin. 

-  Müller,  Stadtwundarzt  in  Neustadt-Eberswalde. 

-  Jul.  Müller,  Fabrik-Buchiialter  in  Brunn. 
Gl.  Müller,   Meclianicus  in  Dresden. 

-  Anton    Müller,    Bisthums- Fortsmeister    in    Friedeberg 

(österr.  Schlesien). 
H.  Müller,  Steueramts-Rcndant  in  Birnbaum. 
Mutz  eil,  Maler  in  Berlin. 

-  Murdfield,  Apotheker  in  Rheine. 


14 

Herr  Andr.  Murray,   Beamter   der   Horticultural   Society    in 
London, 

-  Dr.  Nebel,   Oberarzt  in  Darmstadt. 

J.  Neu  mann,   Catechet  am  Gymnasium  in  Troppau. 

Neustadt  in  Breslau. 

Eduard  New  man   in  London. 

Graf  Nicelli,  Lieut.  im  Kaiser  Alex.-Regt.  in  Berlin. 

-  Nick  er  1,  pract.  Arzt  in  Prag. 
Dr.  Nicolai  in  Arnstadt. 

-  Nietner,  Plantagen-Besitzer  bei  Rambodde  (Ceylon). 
Oberst  v.  Nolcken,    Ligenieur  in  Riga. 

-  Nördlinger,  Prof,  in  Hohenheim  bei  Stuttgart. 

-  Dr.  Nylander  in  Helsinglbrs. 

-  Obert,  Lehrer  in  Petersburg. 

A.  V.  Gertz en  in  Mecklenb.  Friedland. 

-  Baron  Franz  v.  Oezkay,  K.  K.  Kämmerer  in  Oedenburg. 
Orsini,  Prof.  in  Ascoli. 

-  Baron  Osten-Sacken,    Kais.    russ.   General -Consul   in 

Newyork. 
V.  d.  Osten,  Rittergutsbesitzer    zu  Warnitz  bei  Soldin. 

-  Pacher,  Pfarrer  in  Tiffen  (Kärnthen). 

-  Dr.  Palliardi,  Medicinalrath  in  Franzensbad. 

-  Pape,   academischer  Kupferstecher  in  Petersburg. 
Prof.  G.  Passerini  in  Parma. 

Perroud  in  L3'on. 

-  Dr.  Peters,  Medicinalrath  in  Neu-Strelitz. 
0.  Petsche,  Kaufm.  in  Eisenach. 

-  Pfeil,  Staatsanwalt  in  Hirschberg. 
Pfützner,   Kaufmann  in  Berlin. 

-  Dr.  Pfund,  Assistent  am  Naturalien-Cabinet  in  Prag. 

-  Dr.  Philippi  seu.,  Director    des  naturhist.  Museums  in 

S.-Yago  (Chile). 

-  A.  H.  E.  Philippi  jr.  ebendaselbst. 
Piccioli  in  Florenz. 

-  0.  Pirazzoli,    Major  in  Rimini. 

-  G.  Pirngruber,  Beneticiat  in  Grünwald  bei  München. 
Pirsch,  Lehrer  in  Swinemünde. 

V.  d.  Planitz    auf  Neidschütz  bei  Naumburg. 
Carl  Plötz  in  Greifswald. 

-  Pogge,  Kaufmann  in  Greifswald. 
Popoff,  Collegien-Rath  in  Kjachta. 
V.  Prittwitz,  Notar  in  Brieg. 

-  Putzeys,    General- Secretair   im    Justiz -Ministerium  in 

Brüssel. 

-  Quapp,  Oberlehrer  in  Minden. 

-  Raddatz,  Lehrer  am  Gymnasium  in  Rostock. 


15 

Herr  v.  Radoschkoffsky ,  Artillerie-Ober«t  in  Petersburg. 
Rahtz,  Förster  in  Neumark. 

-  Prof.  Dr.  Redtenbacher,  Director  des  K.  K.  Natura- 

lien-Cabinets  in  Wien. 
Reer,   Kaufmann  in  Hamburg. 
Reide  meist  er,  Candidat  in  Cummerow. 
Dr.  Reinliard,   JMedicinalrath  in  Bautzen. 
J.  F.  E.  Reiniiold,  Ober-Gerichtssecretair  in  Hannover. 
Reisig,  Ober-Forstsecretair  in  Darmstadt. 

-  Dr.  V.  Renard,  Secretair    der    Kaiser!,   naturf.   Gesell- 

schaft in  Moskwa,  Staatsrath. 
K.  Reutti  in  Freiburg  im  Breisgau. 

-  Dr.  Rey  in  Halle  a.  d.  S. 
Richter,   Kammer-Musikus  in  Berlin. 
Richter,  Hofgärtner  in  Luisium  bei  Dessau. 

-  Richter,   Oberförster  in  Potsdam. 
Richter,  Pastor  in  Punschrau  bei  Naumburg. 
Richter,  Oberförster  in  Stepeuitz. 

Dr.  C.  Richter,   Kais.  Landgerichtsrath  in  Troppau. 

-  Riehl,    Ober-Zahlmeibter    der   Haupt- Staats -Gasse   in 

Cassel. 
Jul.  Rictz,   HofkapcUmeister  in  Dresden. 

-  Dr.  Ritter,  Hauptlehrer  am  Gymnasium  in  Marburg. 

-  W.  Roeloffs,  Maler  in  Brüssel. 

-  Aloys  Rogenhofer,  Gustos  am  K.  K.  zoolog.  Museum 

in  Wien. 

-  Dr.  Roger,  Leibarzt  Sr.  Durchlaucht   des  Herzogs  von 

Ratibor  in  Räuden,  Sanitätsiath. 
Bohde,  Lehrer  in  Berlin. 

-  Gam.  Rondani,   Prof.  in  Parma. 
Rohtlieb   in  Handjurg. 

Dr.  Rössler  in  Wiesbaden. 

Rosenberge  r,  Pastor  in  Groesen  (Kurland). 

Dr.  Rosenhauer,  Prof.  in  Erlangen. 

V.  Roser,  Geh.  Legationsrath  in  Stuttgart. 

J.  Rost,  Kaiserl.  Ingenieur  in  Troppau. 

Russ,    Lehrer  in  Hanau. 

-  Saalmüller,  Lieut.  in  der  preuss.  Artillerie,  deizeitin 

Frankfurt  a.  M. 

-  R.  V.  Sacher-Masoch,   K.  K.  Hofrath  in  Prag. 

-  R.  V.  Sacher-Masoch,  K.  K.  Hofrath  in  Pesth. 
Dr.  Sachse,   pract.  Arzt  in  Leipzig. 

-  Dr.  Sahlberg,    Prof.  in  Helsingfors. 
Sand,  Gand.  in  Königsberg. 

W.  W.  Saunders  in  Reigate. 
H.  de  Saussure  in  Geneve, 


16 

Herr   Dr.  Sauter  in  Königsberg,  Director. 

-  Schaschl,  K.  K.  Hüttenbeaniter  in  Forlach  (KärntiieiO- 
Scliaui fei  berger,    Architect  in  Peterf^burg, 
Schaufuss,  Naturalienhändler  in  Dresden. 
Sclieffler,  Stadlgeriehts-Seeretair  in  Blankenburg. 
Scheibe,  Lehrer  in  Kemberg. 

Scheibge,  Lehrer  in  Garz  a.  d.  0. 

Dr.  Scheibler,  Chemiker  in  Stettin. 

Seb.    Alex.    Scheidel,    Bank-Beamter   und   Custos   der 

entomol.    Sektion    im   Senckenbeigischen    Museum    in 

Frankfurt. 
Schenck,  Prof.  zu  Weilburg. 

Dr.  S Chief f er decker,   pract.  Arzt  in  Königsberg. 
Schindler,  K.  K.  Pfannhausverwalter  in  Hall. 
Schindowsky,  Förster  in  Pröbbernau  bei  Elbing. 
Dr.  jur.  R.  Schiner,   Secretair    des  zoolog.-botanischen 

Vereins  in  Wien. 
Schiödte,   Insp.  am  K.  zool.  Museum  in  Kjöbenliavu. 

-  Schleich,  Dr.  med.  in  Stettin. 

-  Schlich ting,  Superintendent  in  L^inger   bei  Pyritz. 
Schläger,  Diaconus  in  Jena. 

Schmeltz,  Naturalienhändler  in  Hamburg. 
A.  Schmid  in  Frankfurt  a.  M. 
Ferd.  Jos.  Schmidt  in  Laibach. 

-  Dr.  Schmidt,  Director  in  Elbing. 
Schmidt,  Kreiswundarzt  in  Wismar. 

-  Ad.  Schmidt,   Dr.  med.  in  Frankfurt  a.  M. 
Schmidt,  Portraitmaler  in  Stettin. 

-  Dr.  Schmidt-Goebel,  Prof.  in  Lemberg. 
Schmitt,  General-Superintendent  in  jNIainz. 
Dr.  pliil.  Schneider  in  Breslau. 

M.  Schönbach,    Oberförster   in  Reinwiese  bei  Hernis- 

kretschen. 
Seil  reck,   Lehrer  in  Zeulenioda. 
Sehr eckenb ach,  Diaconus  in  Chemnitz. 
Dr.  Egid.  Schreiber,    Prof.  an  d.  Ober -Realschule  in 

Görz. 
Schreiber,  Collaborator  in  Wolfenbütlel. 
R.  Schreiber,  Cand.  math.  in  Rossla. 
Schreiner,  Registrator  in  Weimar. 

-  Gottfr.  Schreitter,  Missar  in  Pinkau  (Steiermark). 
Dr.  P.  Schumann,  Arzt  in  Reichenbach   (Schlesien). 
Schultz,  Oberlehrer  in  Berlin. 

Schultz,   landräthl.  Secretair  in  Stettin. 
Schulze,    Cand.  theol.  in  Pöliiz. 


17 

Herr  Dr.  Schwabe,    practischer  Arzt  in  Stadt  Remda  bei 
Rudolstadt. 

-  J.  Scott  in  Lee  bei  London. 
Scriba,  Pastor  in  Ober-Lais  (Nidda). 
Samuel  H.  Scudder  in  Boston. 

-  Seeger,  Dr.  med.  in  Hall  (Tyrol). 

-  Georg  Seidlitz  aus  Kurland,  derzeit  in  Berlin. 
Cavaliere  Baudi  di  Selve  in  Turin. 

-  Baron  de  Selys-Longchamps,    Senator  in  Lüttich. 
Dr.  Carl  Semper,  derzeit  auf  den  Philippinen. 
Georg  Semper,  Kaufm.  in  Altona. 

-  Dr.  Victor  Lopez  Seoanne,   Arzt  in  Ferrol. 

-  Dr.  M.  Seubert,  Prof.  in  Karlsruhe. 

-  Dr.  0.  Seyffer  in  Stuttgart. 

Dr.  William  Sharswood  in  Philadelphia. 
Ed.  Sheppard,   Zollbeamter  in  London. 

-  Sichel,  Dr.  med.  et  phil.  in  Paris. 
Sievers,   Kaufmann  in  Petersburg. 

Smith,    Assistent  am  Brit.  Museum  in  London. 

-  Sn eilen  van  Vollenhoven,   Gustos  des  entom.  Museums 

der  Universität  Leyden. 
Dr.  Sodoffsky  in  Riga. 
S.  Solsky  in  Petersburg. 

-  M.  C.  Sommer,    Kaufmann  in  Altona. 
Dr.  Souverbie  in  Bordeaux. 

.-     Dr.  F.  Sperk   in  Novo  Tscherkask. 

-  Dr.  med.  Adolf  Speyer  in  Rhoden.  ' 
Sponholz,  Prediger  zu  Bülow  in  Mecklenburg. 
Stäger,  Justizrath  in  Kjöbnhavn. 

Dr.  med.  Stachel  hausen  in  Barmen. 

-  H.  T.  Stainton  in  Lewisham  bei  London. 
Standfuss,   Pastor  in  Schreiberhau  bei  Hirschberg. 

-  Albert  Stange,  Fabrik-Director  in  Meseritz. 
A.  Stange  in  Rattmannsdorf  bei  Lauchstädt. 

-  Stäl,  Dr.  phil.  in  Stockholm. 

J.  Stark,   Ober-Geometer  in  Anspach. 

-  Dr.  Staudinger  in  Dresden. 

-  Dr.  Steffahny,  pract.  Arzt  in  Putzig. 

-  Stein,  Dr.  phil.  in  Berlin. 

-  Dr.  F.  Stein,   Prof.  in  Prag. 
Steinecke,  Cantor  in  Swinemünde. 

-  Dr.  med.  Stiebel  in  Frankfurt  a.  M. 

-  Dr.  Stierlin  in  Schaffhausen. 
Stollwerk,  Lehrer  in  Uerdingen. 

-  Dr.  Stricker  in  Breslau. 

-  Strübing,  Oberlehrer  am  Seminar  in  Berlin. 


18 

Herr  Dr.  Struve  in  Dresden. 

J.  W.  Sturm,  Kupferstecher  in  Nürnberg. 
Stülpnagel,  Rendant  in  Prenzlau. 

-  Dr.   Sunde  wall,    Prof.   und   Intendant   der   Museen  in 

Stockholm. 
C.  Nobile   Tacchetti  in  Bologna. 
X.  Tarnier  in  Dijon. 

-  Dr.  Taschenberg  in  Halle,    Custos   der  zool.  Samml. 

der  Universität. 
Teschke,  Oberlehrer  in  Stralsund. 

-  Dr.  Thomson,  akad.  Docent  der  Zool.  in  Lund. 
Thorey  in  Hamburg. 

V.    Tiedemann,    Rittergutsbesitzer    auf  Russoczin    bei 
Danzig. 

-  Tieffenbach,   Maler  in  Berlin. 

-  C.  D.  Tiemann  in  Magdeburg. 

-  Tischbein,  Oberförster  in  Herrstein  bei  Kirn. 

-  Toll  in,  derzeit  in  Süd-Africa. 

Dr.  Treffz  in  Amt  Kienitz  bei  Letschin. 

-  H.  Tschapeck,  Hauptmann,  Auditor  in  Wien. 

-  Türk,  K.  K.  Beamter  in  Wien. 

-  Ulrich,  K.  K.  Official  in  Wien. 

-  V.  Varendorf,  Regierungs-Secretair  in  Arnsberg. 

-  FranQois  Venetz,  Ingenieur  in  Sitten  (Wallis). 
Venus,  K.  Einnehmer  in  Dresden. 

Dr.  Verloren  in  Utrecht. 

-  Dr.  Vesco  (franz.  Marine)  in  Toulon. 

Ant.  Villa,  Vicepräses  der  geolog.     Gesells.  in  Milano. 

Giov.  Batt.  Villa  in  Milano. 

E.  Vogel  in  Dresden. 

Voigt,  Maler  in  Gross-Schönau  in  der  Lausitz. 

Dr.  Völcker,  Gymnasiallehrer  in  Elberfeld. 

Waga,  Prof.  in  Warschau. 

Wagenschieber,  akad.  Kupfersteclier  in  Berlin, 

Wagner,  Lehrer  in  Aschersleben. 

-  W^agner,  Oberförster  in  Wildenbruch. 

Dr.  Balthasar  Wagner,    Lehrer   an  der  Realschule  in 
Fulda. 

-  Wahlberg,  Prof.  in  Stockholm. 

-  Max  Wahnschaffe,   Lieut.  a.  D.  in  Berlin. 
G.  W^  alles  in  New  Castle. 

-  Dr.  Waltl,  Lehrer  in  Passau. 

-  Wartenberg,  Oberforstmeister  in  Stettin. 

-  Wasle,  Apotheker  in  Schlitz. 

-  Julius  Weeren,  in  Berlin. 

-  E.  Wehncke,  Kaufmann  in  Hamburg. 


10 

Herr  Dr.  v.  Weidenbach,   pract,  Arzt  in  Augsburg. 
V.  Weissenborn,   Geh.  Justizrath  in  Halberstadt. 

-  V.  Wels  er,  Freiherr  in  Nürnberg. 

-  Werneburg,   Königl.  Forstmeister  in  Erfurt. 

-  Wesmael,  Prof.  in  Brüssel. 

Wester  man,  Director  d.  zool.  Gartens  d.  Gesellschaft 
Natura  Artis  Magistra  in  Amsterdam. 

-  Dr.  Wetzel  in  Gütersloh. 
Westring,  Douanen-Inspector  in  Göteborg. 
G.  Weymer,  Kaufmann  in  Elberfeld. 

-  A.  White,   Assistent  am  Brit.  Museum  in  London. 
Wiepken,  Gustos  am  grossh.  Museum  in  Oldenburg. 
Wiesehütter,  Kunstgärtner   bei  Lauban. 

-  Wilde,  Staatsanwalt  in  Weissenfeis. 
Dr.  Wilkens,   pract.  Arzt  in  Bremen. 
J.  Wilson,  Esq.  in  Edinburgh. 

-  Joh.  Winnertz  in  Crefeld. 

Ph.  Wirtgen,  Vorsteher  des  naturhistorischen  Vereins 

in  Coblenz. 
Wissmann,  Oberförster  in  Hanno v.  Münden. 
Wissmann,  Dr.  med.  in  Stettin. 
Dr.  med.  Wocke  in  Breslau. 
Gabr.  Wolff,  Apotheker  in  Klausenburg. 

-  Vernon  Wollaston  in  London. 

-  Henry  Wood  ward,  Assistent  im  Brit.  Museum  London. 
J.  Wullschlegel,  jetzt  Lehrer  in  Lenzburg. 

Dr.  Z ad  dach,   Prof.  in  Königsberg. 

-  Zebe  sen,,  Oberförster  in  Volpersdorf,  Grafschaft  Glatz. 

-  G.  Zebe  jun.  in  Wildenbruch. 

-  T.  V.  Zebrawsky,  Architect  in  Krakau. 
Fort.  Zeni  in  Roveredo. 

-  Graf  V.  Zepelin  bei  Constanz. 
Zetter  stedt,  Prof.  in  Lund. 

-  V.  Ziegler  und  Klipphausen,    Oberförster  in  Bisch- 

dorf bei  Kosenberg. 

-  Dr.  Zimmermann  in  Georgtown  (Südcarolina). 

-  Edler    v.  Zimmermann,  Oberstabsarzt  in  Pesth. 

-  Zschorn  in  Halle  a.   S. 

-  Ernst  Zuchold  in  Leipzig. 

Ehrenmitglieder 18 

Vorstands-Mitglieder 15 

Ordentliche  Mitglieder 577. 


2* 


20 

Uebersicht  der  in  der  Umgegend  Berlins  bis  jetzt 

beobachteten  Doliehopoden 

von  A..  Geretacker. 


1.     Dolichopus  Latr. 

1)  D.  fastuosus  Halid.  (Dipt.  Britan.  I.  p.  159  No.  7.) 
Ende  Mai  und  Anfang  Juni  stellenweise  nicht  selten.  In 
der  Nähe  grösserer  Gewässer  auf  niedrigen  Pflanzen  (Ma- 
chenow,  Stralow),  auch  in  Laubwäldern  auf  Gesträuch  (Brie- 
selang). 

2)  D.  Falleni  Loew.  (Neue  Beiträge  V.  p.  12.)  Mit  dem 
vorhergehenden  zu  gleicher  Zeit  und  an  gleichen  Localitäten, 
jedoch  seltener.     (Brieselang,  Stralow,  Charlottenburg,) 

3)  D.  Ruthei  Loew.  (Stett.  Entom.  Zeit.  1817  p.  71.) 
Von  Ruthe  einmal  in  grösserer  Anzahl  bei  Freienwalde  ge- 
sammelt. 

4)  D.  punctum  Meig.  (Stannius  in  Isis  1831  p.  134 
No.  27.)  Nach  Stannius  angeblich  bei  Berlin  vorkommend; 
die  von  ihm  erwähnten  Exemplare  haben  sich  im  Berliner 
Museum  nicht  vorgefunden*). 

5)  D.  planitarsis  FalL  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV.  p. 
88  No.  25.)  Weit  verbreitet  und  überall  massenhaft  auftre- 
tend; es  ist  diejenige  Art,  welche  bei  Berlin  am  frühesten, 
nämlich  schon  Anfang  Mai  erscheint. 

6)  D.  campestris  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  78  No.  8.) 
In  der  Nähe  grösserer  Wasserflächen  überall  häufig,  im  Juni 
und  Juli.     (Stralow,  Charlottenburg,  Wannen-See,  Potsdam.) 

7)  D.  lepidus  Staeg.  (Kroyer's  Naturh.  Tidsskr.  IV. 
p.  86  No.  29.)  Sehr  vereinzelt  und  selten,  im  Juni  und  Juli. 
(Machenow,  Spandow.) 

8)  D.  aeneus  de  Geer.  (Memoires  VL  p.  104  No.  15) 
=  D.  ungulatus  Meig.  Den  grössten  Theil  des  Sommers  über 
allerwärts  sehr  gemein. 

9)  D.  equestris  Halid.  (Dipt.  Brit.  L  p.  160  No.  11) 
=  D.  cinctus  Staeg.  Am  Rande  grösserer  Wasserflächen 
(Wannen-See,  Potsdam,  Stralow)  besonders  im  Juni  und  Juli 
häufle:. 


*)  Stannius  (Isis  1831  p.  139  No.  33)  führt  auch  Dol.  atratus 
Meig.  als  bei  Berlin  gefangen  auf-,  es  ist  indessen  für  die  beiden  vom 
CJrafen  Hoffmannsegg  herrührenden  Exemplare  des  Berliner  Musei 
dieser  Fundort  nicht  speciell  angegeben.  Herr  Tieffenbach  fing  diese 
seltene  Art  während  der  Ptingstzeit  im  Sächsischen  Erzgebirge. 


31 

10)  D.  brevipennis  Meig.  (Syst.  Beschr,  IV.  p.  90 
No.  27).  Ende  Juni  und  Anfang  Juli  stellenweise  häufig 
(Stralow.  Treptow). 

11.  D.  plumipes  Scop.  =  pennitarsis  Fall.  (Meigen, 
Syst.  Beschr.  IV.  p.  90  No.  29).  Den  ganzen  Sommer  hin- 
durch bis  zum  Herbst  überall  äusserst  gemein. 

12.  ü.  sign a tu s  Meig.  =:  pennatus  Meig.?  (Syst.  Beschr. 
IV.  p.  92  No.  32.)  Ebenso  allgemein  verbreitet  und  gleich 
häufig  wie  der  vorhergehende. 

13)  D.  ornatipes  Loew.  (Neue  Beitr.  V.  p.  13.)  Ein 
Pärchen  dieser  schönen  Art  fing  ich  am  1.  Juli  1860  bei 
Potsdam,  in  Gesellschaft  von  D.  signatus.  —  Das  Weibchen 
unterscheidet  sich,  wie  Loew  richtig  vermuthet,  von  demjeni- 
gen des  D.  signatus  Meig.  leicht  durch  die  geschwärzte  Spitze 
der  Hinterschienen,  welche  übiigcns  merklich  lichter  und  we- 
niger ausgedehnt  als  beim  Männchen  i.^t.  Ausserdem  ist  das 
Untergesicht,  wenn  auch  nicht  auff'allend,  so  doch  merklich 
breiter  als  bei  D.  signatus  fem.,  die  Bereifung  des  Thorax 
mehr  grünlich  braun  und  die  Färbung  des  letzteren  dadurch, 
wie  beim  Männchen  mehr  erzfarben. 

14)  D.  fallaciosus  nov.  spec.  Diagn.  D.  signato  Meig. 
simillimus,  differt  tarsis  inlermediis  simplicibus,  antennarum 
articulo  tertio  breviore,  obtuso.  —  Long.  2y^  lin.   ,^. 

Dem  D.  signatus  Meig.  und  D.  ornatipes  Loew  in  Grösse, 
Gestalt  und  Färbung  zum  Verwechseln  ähnlich,  aber  von  bei- 
den durch  ganz  einfache  Mitteltarsen  des  Männchens,  welche 
weder  erweiterte,  noch  silberglänzende  Glieder  besitzen,  von 
ersterem  ausserdem  durch  geschwärzte  Spitze  der  Hinter- 
schienen unterschieden;  von  D.  simplex  Meig.  durch  grösseren, 
robusteren  Körper,  goldgelbes  Untergesicht  des  Männchens 
u.  s.  w.  abweichend.  —  Körperfärbung  rein  und  lebhaft  me- 
tallisch grün,  auf  dem  Hinterleib  mehr  broncefarben;  Stirn 
rein  giün,  Untergesicht  des  Männchens  ganz  wie  bei  D.  sig- 
natus schmal,  lebhaft  goldgelb,  Wimpern  am  unteren  Augen- 
rande weiss.  Fühler  mit  lebhaft  rothgelbem,  oberhalb  schwarz 
geraudetem  Basalgliede;  die  beiden  Endglieder  ganz  schwarz, 
das  letzte  kürzer  und  stumpfer  als  bei  D.  signatus ,  eiförmig 
abgerundet.  Flügel,  längs  des  Vorderrandes  weniger  grau  ge- 
trübt und  die  vierte  Längsader  hinter  der  Biegungsstelle  etwas 
schwächer  zur  dritten  convergirend  als  bei  D.  signatus.  Vor- 
derbeine mit  Einschluss  der  Hüften  genau  wie  bei  diesem,  nur 
der  Tarsus  etwas  kürzer,  nämlich  kaum  merklich  länger  als 
die  Schiene.  An  den  Mittelbeinen  besteht  der  Tarsus  aus 
vollkommen  einfachen  Gliedern,  welche  von  der  Spitze  des 
ersten  an  tief  schwarz  sind;  der  Metatarsus  ist  den  drei  fol- 
genden Gliedern  an  Länge  gleich.     Mittel-  und  Hinterschenkel 


22 

mit  einzelner  Borste  vor  der  Spitze,  die  aufrechte  Behaarung 
an  der  Oberseite  der  letzteren  merklich  kürzer  als  bei  D. 
signatus;  Hintei  schienen  mit  schM'arzbrauneni  Spitzenflecke, 
der  jedoch  nur  die  Rückseite  einnimmt;  Hintertarsen  ganz 
schwarz,  Metatarsus  mit  vier  langen  Borsten  an  der  Aussen- 
seite.  Hinterleib  ganz  von  der  Form  und  Färbung  des  D. 
signatus,  nur  das  Hypopygium  des  Männchens  anders  gestaltet, 
nämlich  im  Profil  betrachtet  mit  deutlich  ausgebuchtetem  ün- 
terrande  und  daher  mit  sehr  viel  niedrigerem  Spitzentheil; 
die  Endlamellen  ein  wenig  schmaler,  länglicher  und  an  der 
Basis  weniger  verengt  als  bei  D.  signatus,  der  schwarze  Saum 
nur  fein. 

Ich  fing  ein  einzelnes  Männchen  dieser  Art  am  17.  Juni 
1860  bei  Potsdam,  in  Gesellschaft  von  D.  signatus.  —  Da 
Staeger  (Naturh,  Tidsskr.  IV.  p.  31  No.  22)  abweichend  von 
Meigen  und  Stannius  seinem  Dol.  simf-lex  ein  „hypo&toma  au- 
reum^'  zuertheilt,  so  wäre  es  nicht  unmöglich,  dass  letzterer 
eher  der  vorstehenden  Art  als  dem  ächten  Dol.  simplex  Meig. 
Stann.,  welcher  ein  weissliches  Untergesicht  hat,  angehöre. 

15)  D.  popularis  Wied.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV.  p. 
91  No.  30).  Weniger  weit  verbreitet  als  stellenweise  häufig, 
besonders  in  der  Nähe  von  stehendem  Wasser;  Juni  bis  Au- 
gust.    (Dammsmühle,  Brieselang,  Charlottenburg.) 

16)  D.  confusus  Zett.  =  D.  patellatus  Meig.  (Meigen, 
Syst.  Beschr.  IV.  p.  86  No.  22).  In  Laubholzwäldern  überall 
gemein,  auf  Sträuchern;  Juni  und  Juli. 

17)  D.  claviger  Stann.  (Isis  1831  p.  56  No.  9.)  Zu 
gleicher  Zeit  und  an  denselben  Localitäten  mit  dem  vorigen 
und  ebenso  häufig. 

18)  D.  discifer  Stann.  (Isis  1831  p.  57  No.  10.)  Bis- 
her nur  im  Brieselanger  Forst  von  mir  aufgefunden  und  auch 
hier  zu  den  seltener  auftretenden  Arten  gehörend;  Juni  bis 
August. 

19)  D.  festivus  Halid.  (Dipt.  Brit.  I.  p.  169  No.  34) 
=  D.  Macquartii  Stäg.  Bei  Berlin  äusserst  selten,  nur  in 
einem  einzelnen  Paar  gefangen;  Mitte  August,  Brieselang.  — 
Beim  Männchen  findet  sich  ausser  -Sa  der  Spitze  des  2.  und 
3.  gebogenen  Gliedes  der  Vordertarsen  auch  am  Metatarsus 
desselben  Paares  eine  gekrümmte  schwarze  Borste. 

20)  D.  nitidus  Fall.  =  D.  ornatus  Meig.  (Syst.  Beschr. 
IV.  p.  79  No.  11.)  Im  Juni  und  Juli  auf  Gesträuch  überall 
sehr  gemein.  —  Das  Männchen  dieser  Art  zeigt  an  der  Spitze 
der  Vorderschienen  hinterwärts  eine  längere,  haarförmige 
Borste,  welche  dem  Weibchen  fehlt*). 


•)  Eine  ähnliche,  aber  etwas  längere  Haarborste  findet  sich  auch 


21)  D.  eurypterus  nov.  spec.  Diagn.  Olivaceo-metal- 
licus,  gracilis,  alis  'latis,  infumatis,  vena  longitudinali  quarta 
rectangulariter  fracta  et  appendiculata,  antennarum  articulo 
primo  subtus  luteo.     Long,  2^/^  lin.    r^$. 

Mas  femoribus  postieis  subtus  baud  ciliatis,  tibiis  posticis 
crassioribu?,   apice  late  nigris. 

Von  D.  nitidus  Fall,  (ornatus  Meig.)  und  D.  griseipennis 
Stann.  (nitidus  Staeg.),  mit  denen  er  die  Bildung  der  vier- 
ten Längsader  der  Flügel  gemein  hat,  schon  auf  den  ersten 
Blick  durch  auftauend  breite,  stumpf  abgerundete  und  deutlich 
gebräunte  Flügel,  ausserdem  von  ersterem  durch  die  Färbung 
des  Metatarsus  der  Hinlerbeine,  von  letzterem  durch  die  un- 
bewimperten Hinterschenkel  des  Männchens  unterschieden. 
Der  Körper  ist  beträchtlich  schlanker  als  bei  D  nitidus  Fall., 
auf  dem  Thorax  mehr  grünlich-,  auf  dem  Hinterleib  mehr 
kupfrig-broncefarben.  Die  Stirn  ist  goldgrün,  gelblich  bereift 
und  daher  von  der  Seite  gesehen  fast  messingfarben,  das  Ge- 
sicht des  Männchens  schmal  und  wie  die  der  Taster  lebhaft 
goldgelb,  nach  unten  etwas  lichter;  die  Wimpern  am  unteren 
Augenrande  gelblicli  M^eiss.  Die  Fühler  von  gewöhnlicher 
Länge  (wie  bei  D.  griseipennis),  schwarzbraun,  das  erste  Glied 
unterhalb  düster  rostgelb,  so  lang  wie  das  dritte,  welches 
eiförmig  und  stumpf  zugespitzt  ist;  Fühlerborste  schwarz,  derb, 
ein  wenig  länger  als  der  Fühler  selbst,  mikroskopisch  behaart. 
Thorax  und  Schildclien  durch  licht  graugelbe  Bestäubung  oli- 
venfarbig erscheinend,  auf  ersterem  eine  schmale  mittlere  und 
zwei  breite  seitliche  Längsstriemen  kupferfarbig;  Brustseiten 
licht  schiefergrau.  Flügel  auffallend  breit  mit  stumpfer  Spitze, 
besonders  am  Hinterrande  stark  gerundet,  alle  Adern  licht 
braun  umflossen,  der  Vorderrand  bis  über  die  dritte  Lftngs- 
ader  hinaus  deutlich  und  bei  der  Einmündung  der  zweiten 
stärker  gebräunt;  vierte  Längsader  scharf  rechtwinklig  ge- 
brochen und  über  die  Knickung  hinaus  verlängert.  Die  Quer- 
ader steht  der  Knickungsstelle  der  vierten  Längsader  etwas 
näher  als  bei  D.  nitidus,  ist  deutlich  länger  und  leicht  ge- 
schwungen; die  stigmaartige  Verdickung  der  Costa  vor  der 
Einmündung  der  ersten  Längsader  ein  wenig  länger  als  bei 
jenem.  Flügelscliüppchen  und  Schwinger  gelb,  erstere  aussen 
schwarz  gewimpert.  Beine  licht  gelb,  Mittel-  und  Hinterhüf- 
ten bis  auf  die  Spitze  schiefergrau,  Vorderhüften  mit  weiss- 
lichem  Schimmer  und  drei  sich  von  den  übrigen  durch  Länge 
und  Stärke  auszeichnenden  Spitzenborsten.  An  den  Vorder- 
und    Mittelbeinen    sind    die    Schienen  und   die    beiden  ersten 


an  der  Schienenspitze  der  Vorderbeine  des  Männchens  von  D.  grisei- 
pennis Stann.  (nitidus  Stäg.) 


Tarsenglieder  weisslich  gelb,  letztere  mit  nur  wenig  gebräun- 
ter Spitze,  die  übrigen  Tarsenglieder  allmälig  stärker  ge- 
bräunt, ohne  plastische  Auszeichnungen.  Aus  der  Spitze  der 
männlichen  Vorderschienen  entspringt  hinterwärts  ein  langes 
und  dünnes  helles  Borstenhaar,  Mittel-  und  Hinterschenkel 
mit  einer  einzelnen  schwarzen  Borste  vor  der  Spitze,  Hinter- 
schenkel unterhalb  ohne  alle  Wimperung.  Hinterschienen  ge- 
gen die  Spitze  hin  merklich  verdickt,  innerhalb  kurz  aber 
dicht  schwarz  gewimpert,  das  Spitzen- Vierttheil  in  scharfer 
Abgränzung,  so  wie  die  ganzen  Hintertarsen  lief  schwarz; 
Metatarsus  kaum  kürzer  aber  bedeutend  dicker  als  das  zweite 
Fussglied,  ausserhalb  nur  mit  zwei  längeren  Stachelborsten. 
Hinterleib  licht  kupfrig  broncefarben,  bleigrau  bereift,  mit 
sehr  feinem  schwarzem  Hintersaum  der  Segmente;  Hypopy- 
gium  verhältnissmässig  klein,  gegen  die  Spitze  hin  birnförmig 
verschmälert,  eingeschlagen  bis  zum  Hiuterraude  des  dritten 
Ringes  reichend,  glänzend  schwarz,  mit  bleigrauer,  nur  die 
Spitze  freilassender  Bestäubung.  Endlamellen  klein,  weisslich 
gelb,  mit  massig  breitem,  scharf  abgegränztem  schwarzen  Vor- 
dersaum und  gleichgefärbten  Schlitzlappen,  von  denen  die  drei 
letzten  besonders  lang  sind ;  auch  die  Spitzenhälfte  des  Innen- 
randes ist  schwarz  gesäumt. 

Beim  Weibchen  ist  das  dritte  Fühlerglied  etwas  kürzer 
und  stumpfer  als  beim  Männchen  und  meistens  auch  das  zweite 
Glied  unterhalb  gelbbraun  gefärbt,  das  Untergesicht  doppelt 
so  breit  und  fast  weiss,  nur  oben  mit  gelblichem  Schimmer. 
Den  Flügeln  fehlt  das  Randmal,  an  der  Spitze  der  Vorder 
schienen  die  Haarborste;  die  Hinterschienen  sind  gegen  die 
Spitze  hin  nicht  verdickt  und  letztere  nur  in  geringer  Aus- 
dehnung geschwärzt,  der  hinterste  Metatarsus  dünner  und  an 
der  Basis  pechbraun  durchscheinend. 

Ich  fing  diese  interessante  Art  in  etwa  zwölf  Exemplaren 
beider  Geschlechter  am  3.  August  1860  an  der  Spree,  dicht 
vor  den  Thoren  Berlins;  sie  kam  erst  gegen  Abend  zum  Vor- 
schein und  setzte  sich  stets  auf  niedere,  breitblättrige  Pflanzen. 

Anmerkung.  Mit  D.  nitens  Stann.  (Isis  1831  p.  48  No.  3)) 
welcher  von  Stäger  ohne  allen  Grund  als  Synonym  zu  seinem  D.  ni* 
tidus  (=  griseipennis  Stann.)  gezogen,  von  allen  übrigen  späteren 
Autoren  aber  gar  nicht  erwähnt  wird,  kann  die  vorstehende  Art  aus 
mehreren  Gründen  nicht  identisch  sein.  Die  Färbung  des  Thorax 
(aureo-viridis),  der  Vorderhüften  (rufescentes) ,  der  Schienen  (flavae, 
fere  rufescentes)  und  der  Vordertarsen  (articulus  basalis  flavus,  sub- 
rufescens,  apicales  sensim  fuscescentes)  ist  schon  durchaus  von  der- 
jenigen bei  D.  eurypterus  verschieden ;  ausserdem  erwähnt  aber  Stan- 
nius  im  Gegensatz  zu  D.  ornatus  und  griseipennis  bei  seinem  D.  ni- 
tens  nicht  des   Anhanges   der   vierten  Längsader   der  Flügel  jenseits 


25 

der  Knickungsstelle,  woraus  mit  Sicherheit  zu  schliessen,  dass  dieser 
Anhang  (gleichfalls  abweichend  von  der  vorstehenden  Art)  fehlt. 
(Ich  glaube  übrigens,  den  uiiklichen  D.  nitens  Stann.  jetzt  in  einem 
weiblichen  Exemplare  aus  dem  Sächsischen  Erzgebirge  vor  mir  zu 
haben;  demselben  fehlt  der  Aderanhang  unterhalb  der  rechtwinkligen 
Knickungsstelle  der  vierten  Längsader  vollständig.)  —  Nahe  verwandt 
mit  D.  eurypterus  scheint  der  von  Zetterstedt  (Dipt.  Scand.  XIII.  p. 
5054  No.  50—51)  beschriebene  D.  subrutilus  zu  sein,  bei  welchem 
neben  der  rechtwinkligen  Knickung  der  vierten  Längsader  ein  Ader- 
anhang vorhanden  ist.  Derselbe  unterschpidet  sich  aber  von  der  vor- 
stehenden Art  durch  einen  grauen  Fleck  an  der  Basis  der  Vorder- 
hüften, durch  lange  und  dunkele  Wimperhaare  an  der  Unterseite  der 
männlichen  Hinterschenkel,  durch  die  geringe  Ausdehnung  der  schwar- 
zen Spitze  der  Hinterschienen  u.  s.  w. 

22)  D.  notatus  Staeg.  (Naturh.  Tidsskr.  IV.  pag,  19 
No.  0.)  Am  Ufer  grösserer  Wasserflächen  (Potsdam,  Wannen- 
See,  Stralow)  ziemlich  häufig;  einzeln  auch  im  Brieselanger 
Forst.  Vom  Juni  bis  August.  —  Das  Männchen  dieser  Art 
hat  an  der  Spitze  der  Vorderschienen  hinterwärts  ein  langes 
Borstenhaar. 

23)  D.  longicornis  Stann.  =  D.  acuticornis  Meig. 
(Stannius,  Isis  1831  p.  53  No.  7).  Im  Juni  und  Juli  überall 
auf  Sträuchern  und  niedrig/en  Pflanzen  häufig  (Brieselang, 
Pankow,  Stralow,  Spandow,  Potsdam).  —  Beim  Männchen 
sind  die  Vorderschienen  hinterwärts  an  der  Spitze  wie  bei  D. 
notatus  mit  einem  langen  Borstenhaar  besetzt. 

24)  D.  acuticornis  Wied.  (=r  D.  ruralis  Meigen,  Syst. 
Beschr.  IV.  p.  94  No.  35).  An  denselben  Lokalitäten  und 
gleichzeitig  mit  dem  vorigen,  im  Ganzen  noch  häufiger  (Brie- 
selang, Charlottenburg,  Potsdam  u.  s.  w.)  —  Dem  Männchen 
dieser  Art  fehlt  das  Borstenhaar  an  der  Spitze  der  Vorder- 
schienen, -welches  den  beiden  vorhergehenden  Arten  eigen  ist. 

25)  D.  Simplex  Meig.  (Stannius  in:  Isis  1831  p.  126 
No.  21.)  Weit  verbreitet  und  nirgends  selten,  vom  Juni  bis 
August.  (Pankow,  Brieselang,  Potsdam.)  —  Männchen  ohne 
Borstenhaar  an  der  Spitze  der  Vorderschienen. 

26)  D.  agilis  Meig.  (Stannius  a.  a.  0.  p.  127  No.  22.) 
Stellenweise  häufig,  besonders  im  Juli  und  August,  auf  Sträu- 
chern und  niedrigen  Pflanzen.  (Brieselang,  Pankow,  Stralow.) 
—  Das  Männchen  dieser  Art  trägt  an  der  Spitze  der  Vorder- 
schienen hinterwärts  eine  lange  haarförmige  Endborste. 

27)  D.  trivialis  Halid.  (Dipt.  Britan.  I.  p.  168  No.  33) 
=  D.  intermedius  Stäg.  —  Bei  Berlin  sehr  lokal  und  nicht 
häufig;  im  Juli  und  August  (Brieselang,  Spandow). 

28)  D.  hilaris  Loew.  (Wien.  Ent.  Monatsschr.  VI.  p. 
297.)    Ich  traf  diese  Art  Mitte  bis  Ende  Juli  1860  in  Menge 


!86 

an  den  Ufern  der  Spree,    dicht   vor   den    Thoren  Berlins  auf 
Erlen-Gesträuch. 

29)  D.  nubilus  Meig.  (Stannius  in:  Isis  1831  p.  133 
No.  28.)  Besonders  am  Rande  grösserer  Wasserflächen  (Pots- 
dam, Wannen-See,  Charlottenburg),  im  Juni  und  Juli  häufig. 
Auch  im  Brieselanger  Forst,  bei  Frankfurt  a.  0.  u.  s.  w. 

30)  D.  vulgaris  Staun.  (Isis  1831  p.  129  No.  24.)  Nur 
einmal  ein  Pärchen  Ende  Juli  bei  Spandow  gefangen. 

2.     Gymnoptemus  Loew. 

1)  G.  nobilitatus  Lin.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV.  p.  75 
No.  1.)  In  der  Nähe  Berlins  noch  nicht  beobachtet;  von 
Ruthe  und  Loevv^  bei  Frankfurt  a.  0.  in  Menge  gesammelt. 

2)  G.  gracilis  Stann.  (Isis  1831  p.  255  No.  44)  =  G. 
Bohemani  Wahlb.  =  G.  nigricornis  Meig.  (?).  Bei  Berlin 
sehr  local  und  stets  vereinzelt,  gegen  Ende  Juli  (Charlotten- 
burg, Potsdam). 

3)  G.  chrysozygos  Wied.  (Meigen,  S^'st.  Beschr.  IV. 
p.  93  No.  33.)  Ueberall  sehr  häufig  in  der  Nähe  grösserer 
Wasserflächen  (Wannen-See,  Potsdam,  Stralow)  im  Juni  und 
Juli;  im  Brieselanger  Forst  auf  Gesträuch. 

4)  G.  germanus  Wied.  (Stannius  in:  Isis  1831  p.  251 
No.  40.)  Im  Juli  und  August  zahlreich  in  Laubwäldern  auf 
Gesträuch,  doch  nur  lokal  (ßrieselang,   Freienwalde). 

5)  G.  grallator,  nov.  spec.  Diagn.  Olivaceo-metallicus, 
pedibus  gracillimis,  pallidis,  antennis  totis  croceis.  Long. 
2% -2%  lin.    ^?. 

Dem  G.  pilifer  Loew  (Neue  Beitr.  VI.  p.  5),  nach  dessen 
Beschreibung  zu  urtheilen,  sehr  nahe  stehend  und,  wie  es 
scheint,  in  den  meisten  Merkmalen  mit  ihm  übereinstimmend; 
hauptsächlich  in  der  Färbung  des  letzten  Fühlergliedes  und 
des  Metatarsus  der  Hinterbeine  abweichend.  Die  Schlankheit 
des  Körpers,  die  licht  olivengrüne  Broncefarbe  desselben,  so 
wie  die  Länge  und  Dünnheit  der  Beine  erinnern  wie  bei  G. 
pilifer  lebhaft  an  die  Hypophyllus- Arten,  denen  die  vorste- 
hende auch  im  Leben  ganz  ausserordentlich  gleicht.  —  Hin- 
terhaupt und  Stirn  sind  dicht  grünlich  greis  bereift,  ersteres 
dadurch  ganz  matt,  letztere  noch  mit  deutlichem  hellgrünem 
Schimmer;  Untergesicht  des  Männchens  schmal,  silberweiss, 
nach  oben  etwas  breiter  und  leicht  gelblich  schimmt;rnd,  Ta- 
ster klein,  schwarz,  mit  weissschillernder  Spitze.  Fühler  kurz, 
brennend  rothgelb,  schwarz  beborstet,  das  erste  Glied  unter- 
halb lichter  gelb,  so  lang  als  das  kurz  eiförmige  und  stumpf 
abgerundete  dritte,  w^elches  innen  meistens  leicht  gebräunt 
erscheint;    Fühlerborste  fast    um    Ya   länger   als    der  Fühler 


selbst,  mikroskopisch  behaart,  schwarzbraun.  Wimpern  am 
unteren  Augenrande  licht  gelb.  Thorax  und  Schildchen  hell 
olivengrün,  licht  bereift,  ersterer  mit  schmaler,  undeutlicher 
Mittelstrieme  und  jederseits  vor  der  Flügelwurzel  mit  schwärz- 
lich violettem,  besonders  von  der  Seite  her  bemerkbarem 
Längswisch;  Schildchen  ohne  Behaarung  auf  der  Oberfläche, 
Brustseiten  licht  grünlich  grau,  opalisirend.  Flügel  verhält- 
nissmässig  breit,  ziemlich  stumpf  abgerundet,  wässrig  grau 
getrübt,  längs  des  Vorderrandes  bis  zur  dritten  Längsader 
gelblich  getüncht  und  auch  die  übrigen  Adern  gelblich  um- 
zogen; Costa  von  der  Mündung  der  ersten  bis  zu  derjenigen 
der  vierten  Längsader  merklich  verdickt,  Querader  fast  so 
weit  nach  der  Wurzel  hin  gerückt  wie  bei  G.  nobilitatus, 
leicht  geschwungen;  vierte  Längsader  hinter  der  Querader 
zuerst  gegen  die  dritte  hin  convergirend ,  sodann  mit  dieser 
parallel  laufend  und  kurz  vor  der  Flügelspitze  ausmündend. 
Flügelschüppchen  und  Schwinger  licht  gelb,  erstere  aussen 
schwarz  gewimpert.  Beine  mit  Einschluss  aller  drei  Hüften- 
paare weisslich  gelb,  die  Schenkel  jedoch  nach  der  Spitze 
hin  dunkeler,  mehr  honiggelb.  Vorderhüften  silberweiss  be- 
reift, auf  der  Vorderfläche  mit  weissen  Härchen  besetzt,  am 
unteren  Ende  mit  schwarzen  Borsten,  unter  denen* sich  drei 
durch  Länge  auszeichnen;  die  hinteren  Hüffen  gleichfalls  weiss 
schimmernd,  die  mittleren  mit  einigen,  die  hintersten  nur  mir 
einer  schwarzen  Borste,  die  mittleren  ausserdem  mit  schiefer- 
grauem Längsfleck  auf  der  Aussenseite,  näher  dem  Hinter- 
rande. Vorderschenkel  mit  einer  schwachen  Borste  vor  der 
Spitze  der  Hinterseite,  Hinterschenkel  mit  einer  starken  auf 
der  Vorderseite;  die  mittleren  mit  einer  längeren  und  stär- 
keren vorn  und  zwei  kürzeren  hinterwärts.  Vorderschienen 
nur  mit  fünf  schwarzen  Borsten  an  der  Aussenseite,  von  denen 
zwei  an  der  Spitze,  zwei  beisammen  im  oberen  Vierttheil,  eine 
einzelne  unterhalb  der  Mitte  steht;  aus  der  Spitze  entspringt 
ausserdem  hinterwärts  ein  längeres,  dünnes,  helles  Borsten- 
haar. Vordertarsen  von  Schienenlänge,  von  der  Spitze  des 
Metatarsus  ab  schwarzbraun;  dieser  fast  so  lang  wie  die  fol- 
genden Glieder  zusammengenommen.  Mittelschienen  reichlich 
und  ziemlich  lang  beborstet,  kaum  länger  als  der  Tarsus, 
welcher  wie  an  den  Vorderbeinen  gefärbt  ist.  Hintertarsen 
bis  auf  die  ersten  zwei  Drittheile  des  Metatarsus,  welche 
bräunlich  gelb  gefärbt  sind,  tief  schwarz,  ihr  zweites  Glied 
deutlich  länger  als  das  erste.  —  Hinterleib  von  gleicher  Fär- 
bung wie  der  Tliorax,  die  Bereifung  aber  mehr  greis;  Hypo- 
pygium  des  Männchens  klein,  bis  auf  die  glänzend  schwarze 
Spitze  schiefergrau  bestäubt,  eingeschlagen  den  Hinterrand  des 
vierten   Ringes    nur   wenig    überragend.     Endlamellen    gross. 


28 

fast  länglich  viereckig,  am  Ende  eiförmig  abgerundet,  weiss- 
gelb  mit  schwarzem  Ober-  und  Vorderrande,  letzterer  sehr 
viel  breiter  als  ersterer;  der  Oberrand  ist  nur  eingekerbt  und 
die  Kerbzähne  mit  langen  schwarzen  Haaren  besetzt,  wäh- 
rend am  Vorderrande  sich  fünf  nach  unten  an  Länge  zuneh- 
mende Schlitzlappen  finden. 

Beim  Weibchen  ist  das  Endglied  der  Füiiler  noch  kür- 
zer und  stumpfer  abgerundet  als  beim  Männchen,  wie  bei 
diesem  inneriialb  licht,  selten  intensiver  gebräunt;  das  Unter- 
gesicht reichlich  dreimal  so  breit,  ebenfalls  silberweiss,  mit 
leichtem  gelblichem  Schiller  nach  oben.  Den  Vorder.«chienen 
fehlt  das  endständige  Borstenhaar,  die  Hinterschienen  nebst 
Tarsen  sind  ein  wenig  dünner  als  beim  Männchen,  der  Hinter- 
leib beträchtlich  kürzer  und  breiter. 

Ich  fing  diese  schöne  Art  zwei  Sommer  hindurch  von 
Ende  Juli  bis  Ende  August  im  Brieselanger  Forst,  wo  sie  sich 
ziemlich  zahlreich  an  einer  schattigen  Stelle  in  der  Nähe  eines 
Teiches  auf  niedrigen  Pflanzen  umhertrieb.  Ihr  eigenthüm- 
licher  Flug  und  ihr  hochbeiniges  Sitzen  geben  ihr  im  Leben 
eine  auffallende  Aehnlichkeit  mit  den  Arten  der  Gattung  Hy- 
pophyllus. 

6)  G.  nigriplantis  Stann.  (Isis  1831  p.  250  No.  39.) 
Weit  verbreitet  und  meist  häufig  am  Rande  grösserer  Ge- 
wässer (Potsdam,  Stralow,  Brieselang).  —  Beim  Männchen 
dieser  Art  findet  sich  hinterwärts  an  der  Spitze  der  Vorder- 
schienen eine  auffallend  lange  und  starke  schwarze  Stachel- 
borste, welche  dem  Weibchen  fehlt *). 

7)  G.  nigripennis  Fall.  (Stannius  a.  a.  0.  p.  253  No. 
42.)  Ziemlich  lokal  und  im  Ganzen  nicht  häufig,  im  Juli 
(Grunewald.) 

8)  G.  rusticus  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  77  No.  5.) 
Bis  jetzt  nur  im  Brieselanger  Forst  aufgefunden;  im  Juli  und 
August-,  auf  Sträuchern. 

9)  G.  vi  Vax  Loew.  (Neue  Beitr.  V.  p.  19.)  Im  Span- 
dower  und  Brieselanger  Forst,  auf  Gesträuch  im  Juli  und 
August,  scheint  wenig  verbreitet. 

10)  G.  cupreus  Fall.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV.  p.  98 
No.  42.)  Am  Machenower  See  von  Ende  Mai  bis  Mitte  Juni, 
nicht  selten;  sonst  nur  einmal  im  Brieselanger  Forst  ge- 
fangen. 


*"')  Bei  dem  nahe  verwandten  G.  Sahlbergii  Zett.,  welcher  im 
Bayerischen  Hochgebirge  ungemein  häufig  vorkommt  und  auch  dem 
Sächsischen  Erzgebirge  nicht  fehlt,  ist  die  Bildung  der  Stachelborsten 
an  den  Vorderschienen  bei  Männchen  und  Weibchen  ganz  überein- 
stimmend. 


29 

11)  G.  angustifrons  Stäg.  (Naturh.  Tidsskr.  IV.  p.  44 
No.  41.)     Bis  jetzt  nur  einmal  bei  Berlin  von  mir  gefangen. 

12)  G.  celer  Meig.  (Stannius  in:  Isis  1831  p.  262  No. 
50.)  Ueberall  häufig  vom  Mai  bis  in  den  August.  (Potsdam, 
Machenow,  Charlottenburg,  Pankow.) 

13)  G.  aerosus  Fall.  (Stannius  a.  a.  0.  p.  258  No.  47.) 
Weit  verbreitet  und  den  ganzen  Sommer  hindurch  sehr  ge- 
mein. 

14)  G.  assimilis  Stäg.  (Naturh.  Tidsskr.  IV.  p.  41 
No.  36.)  Mit  dem  vorhergehenden  überall  verbreitet,  aber 
beträchtlich  seltener. 

15)  G.  metallicus  Stann.  (Isis  1831  p.  262  No.  51.) 
Vom  Juni  bis  August  nicht  selten,  aber  ziemlich  lokal  (Brie- 
selang,  Machenow.) 

3.     Tachytrechus  Stann. 

1)  T,  ammobates  Halid.  (Dipt.  Britan.  I.  p.  173  No. 
40)  =  T.  plumipes  Stann.  Am  Strande  von  grösseren  Seen 
überall  häufig  vom  Juni  bis  in  den  September.  (Wannen- 
See,  Müggel-See,  Grunewald,   Picheisberg,  Haidekrug.) 

2)  T.  insignis  Stanu.  (Isis  1831  p.  270.)  An  gleichen 
Lokalitäten  und  zusammen  mit  dem  vorigen,  gleichfalls  häufig, 
vom  Juli  bis  September.  (Rüdersdorf,  Müggel-See,  Grune- 
wald.) 

3)  T.  notatus  Stann.  (Isis  1831  p.  269.)  Scheint  we- 
niger allgemein  verbreitet  als  die  beiden  vorigen.  Bei  Rü- 
dersdorf und  am  Müggel-See,  vom  Juli  bis  in  den  September. 

4)  T.  melaleucus,  nov.  spec.  Diagn.  Niger,  argenteo- 
micans,  antennis  totis  pedibusque  concoloribus.  Long.  VJ^ 
lin.    $. 

Nur  im  weiblichen  Geschlechte  vorliegend;  von  allen 
übrigen  bekannten  Arten  durch  tief  schwarze  Färbung  des 
Körpers  und  der  Beine,  so  wie  durch  den  intensiven  Silber- 
schimmer der  Brust-  und  Hinterleibsseiten  auffallend  abwei- 
chend. Stirn  dicht  umbrabraun  bestäubt,  Untergesicht  so  breit 
wie  bei  T.  notatus,  silberweiss,  Taster  schwarz  mit  weiss- 
schimmerndem  Saume;  Wimpern  am  unteren  Augenrande  gelb- 
lich weiss,  oberhalb  schwarz,  der  ganze  Hinterkopf  mit  leb- 
haftem Silberschimmer  übergössen.  Fühler  kurz,  ganz  schwarz, 
das  erste  Glied  nicht  länger  als  das  zweite,  welches  unterhalb 
sehr  dicht  beborstet  ist;  das  Endglied  stumpf  abgerundet, 
braun  schillernd.  Thorax  oberhalb  tief  schwarz,  mit  leichtem 
blaugrünen,  nur  bei  der  Seitenansicht  wahrnehmbaren  Metall- 
schimmer ,  der  sonst  unter  der  dunkelbraunen  Bereifung  fast 
ganz  verschwindet;    jederseits   vor   der   Flügelwurzel   ein  bis 


30 

zur  Schulterbeule  reichender  silberweiss  schillernder  Längs- 
fleck, ein  kleinerer  jederbeits  vor  dem  Schildchen,  Kürzere 
Behaarung  findet  sich  nur  auf  dem  vorderen  abschüssigen 
Theile  des  Thorax,  während  sie  zwischen  den  Borstenhaaren 
des  Rückens  mangelt.  Flügel  nur  sehr  licht  und  wässrig  grau 
getrübt,  mit  braunen  Adern,  die  Querader  braun  umflossen; 
die  Biegungsstelle  der  vierten  Längsader  ohne  dunkeles  Mal, 
der  letzte  Theil  derselben  (jenseits  der  Biegung)  leicht  Sförmig 
geschwungen  und  nur  wenig  länger  als  der  Theil  zwischen 
der  Querader  und  der  Biegungsstelle.  Flügelschüppchen  und 
SchM'inger  blassgelb,  erstere  schwarz  gewimpert.  Brustseiten 
und  Hüften  schiefergrau,  erstere  nach  vorn  mit  leichtem  grü- 
nen Metallschimmer,  beide  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  mit 
sehr  intensivem  Silberschimmer  übergössen;  Vorder-  und  Mit- 
telhüften auf  der  Vorderseite  schwarz  behaart  und  beborstet. 
Trochanteren  licht  pechbraun,  die  Beine  im  Uebrigen  ganz 
schwarz,  überall  silberschimmernd,  nur  die  Kniegelenke  in 
sehr  geringer  Ausdehnung  rostroth,  Mittel-  und  Hinterschenkel 
nur  mit  einer  einzelnen  starken  Borste  der  Vorderseite  vor 
der  Spitze,  die  Beborstung  der  Schienen  reichlich.  Metatarsus 
der  Vorderbeine  ein  wenig  länger  als  die  drei  folgenden  Glie- 
der zusammen,  an  den  Mittelbeinen  nur  so  lang  wie  die  zwei 
folgenden  Glieder,  an  den  Hinterbeinen  ein  wenig  kürzer  als 
das  zweite  Glied  allein.  Hinterleib  schwarz,  die  drei  ersten 
Ringe  jederseits  von  der  Basis  bis  zur  Mitte  der  Länge,  die 
beiden  letzten  in  der  Mitte  mit  grünem  Metallschimmer;  die 
Basis  aller  Ringe  zeigt  seitlich  silberschillernde  Halbbinden, 
welche  indessen  auf  dem  zweiten  nur  schwach  angedeutet  sind. 
Ein  einzelnes  vom  Grafen  Hoffmannsegg  bei  Berlin  ge- 
fangenes weibliches  Exemplar  dieser  ausgezeichneten  Art  fin- 
det sich  im  Berliner  Museo,  wo  es  die  Hoflfmannsegg'sche  Be- 
zeichnung Dolich.  micans  führte. 

4.     Hypophyllus  Loew. 

1)  H.  crinipes  Stäg.  (Naturh.  Tidsskr.  IV.  p.  6  No.  2) 
=  pectinifer  Zeller.  —  Ich  fing  diese  Art  nur  einmal  Mitte 
Juni  am  Machenower  See,  hier  aber  in  grösserer  Menge;  sie 
hüpfte  an  einer  schattigen  Waldstelle  gegen  Abend  auf  nie- 
drigem Gesträuch  umher. 

ö,     Argyra  Macq. 

1)  A.  diaphana  Fab.  (Haliday,  Dipt.  Brit.  1.  p.  208 
No.  2.)  Von  Mitte  Mai  bis  Mitte  Juni  am  Rande  grösserer 
Seen  stellenweise  häufig,  auf  Gebüsch.  (Machenow,  Potsdam, 
Frankfurt  a.  0.,  Brieselang.) 


31 

2)  A.  leucocephala  Meig.  (Haliday  a.  a.  0.  p.  208 
Ko.  3.)  Bei  Berlin  selten  und  sehr  vereinzelt,  von  Mitte  Juni 
bis  Ende  August;  nur  einige  Male  im  Brieselanger  Forst  ge- 
fangen. 

3)  A.  argentina  Meig.  (Haliday  a.  a.  0.  p.  209  No.  5.) 
Seheint  bei  Berlin  äusserst  selten  vorzukommen;  nur  ein  ein- 
zelnes Weibchen  Anfang  Juni  bei  Potsdam  gefangen. 

4)  A.  ar  ist  ata,  nov.  spec.  Diagn.  Viridi-metallica, 
capite  argenteo-micante,  antennarum  articulo  ultimo  (maris) 
permagno,  arista  brevi,  incrassata.     Long.  1^/^  lin.    0"$. 

Zu  den  Arten  mit  grün  metallischer  Körperfärbung  ohne 
Silberschimmer  auf  Thorax  und  Hinterleib  gehörend,  im  männ- 
lichen Geschlecht  durch  auffallend  grosses  Endglied  der  Fühler 
und  kurze,  dicke  Borste  ausgezeichnet.  —  Stirn  des  Männ- 
chens breit  und  nach  vorn  weniger  verengt  als  bei  den 
übrigen  Arten,  dicht  kreideweiss  bestäubt;  Untergesicht  weiss, 
silberglänzend,  so  breit  wie  bei  A.  auricollis  Meig.,  Taster 
schwarz,  mit  silberschillerndem  Rande.  Hinterhaupt  in  der 
Mitte  des  Oberrandes  und  über  die  ganze  untere  Hälfte  hin 
silbervveiss  bereift,  perlmutterschillernd;  die  "Wimpern  am  un- 
teren Augenrand  silberweiss,  am  oberen  tief  schwarz.  Fühler 
schwarz,  das  erste  Glied  oberhalb  beborstet,  schlank,  fast 
2y2mal  so  lang  als  das  zweite,  das  dritte  sehr  gross,  den 
beiden  ersten  zusammengenommen  an  Länge  gleich,  zugespitzt 
dreieckig;  Fühlerborste  weit  vor  der  Spitze  entspringend, 
kurz  und  dick,  nicht  viel  länger  als  der  Unterrand  des  drit- 
ten Fühlergliedes,  mikroskopisch  behaart  und  gegen  die  Basis 
hin  deutlich  eingeschnürt,  so  dass  sie  fast  zweigliedrig  er- 
scheint. Thorax  oberhalb  lebhaft  metallisch  grün,  nur  an  den 
Schulter  ecken  weiss  schimmernd,  beiderseits  von  der  nackten 
breiten  Mittelstrieme  dünn  grau  bestäubt;  die  Oberfläche  des 
Rückens  zeigt  ausser  den  schwarzen  Stachelborsten  keine  kür- 
zere Behaarung  ,  während  eine  solche  auf  dem  vorderen  ab- 
schüssigen Theil  des  Thorax  und  auf  dem  Schildchen  deutlich 
hervortritt.  Flügel  merklich  länger  und  breiter  als  bei  der 
gleich  grossen  A.  auricollis  Meig.,  in  der  Aderung  mit  dieser 
ziemlich  übereinstimmend;  die  erste  Längsader  mündet  wie 
dort  weit  vor  der  Flügelmitte,  in  gleichem  Abstände  von  der 
"Wurzel  und  der  Mündung  der  zweiten  Längsader  in  die  Costa 
ein;  die  Biegung  der  vierten  Längsader  ist  jedoch  etwas  stär- 
ker und  der  Querader  mehr  genähert  als  bei  A.  auricollis, 
auch  ist  die  graue  Trübung  der  Flügelsubstanz  beträchtlich 
geringer  und  die  Adern  nicht  braun  umflossen.  Die  Flügel- 
schüppchen  sind  weissgelb  mit  tief  schwarzer  Spitze  und  gelb- 
lich weisser  Bewimperung,  die  Schwinger  gelb.  Brustseiten 
und  Hüften  bläulich  schiefergrau,    erstere  nur  mit  geringem 


32 

grünen  Metallschimmer;  die  Vorderhüften  weiss  bereift,  mit 
hellgelber  Spitze  und  wie  die  Mittelhüften  auf  der  Vorder- 
seite mit  schwarzen  Borstenhaaren  besetzt.  Beine  gelb,  die 
Trochanteren  der  Mittel-  und  Hinterbeine  auf  der  Aussenseite, 
so  wie  die  Vorder-  und  Mitteltarsen  von  der  Spitze  des  ersten 
Gliedes  an  pechbraun,  das  Enddrittheil  der  Hinterschenkel 
oberhalb,  die  Spitze  der  Hinterschienen  und  die  ganzen  Hin- 
tertarsen  schwarzbraun.  Mittel-  und  Hinterschenkel  aussen 
vor  der  Spitze  mit  einer  einzelnen  längeren  schwarzen  Borste; 
die  schwarze  Bewimperung  der  Unterseite  ist  an  den  Mittel- 
schenkeln länger  als  an  den  beiden  anderen  Paaren,  die  Be- 
borstung  der  Vorderschienen  sparsam,  an  der  Aussenseite  nur 
aus  vier  längeren  Borsten  bestehend.  An  den  Hinterbeinen 
ist  der  Tarsus  von  Schienenlänge,  die  beiden  ersten  Glieder 
gleich  lang,  an  den  beiden  vorderen  Paaren  der  Tarsus  be- 
trächtlich länger  als  die  Schiene,  der  Metatarsus  so  lang  wie 
die  übrigen  Glieder  zusammengenommen  und  unterhalb  fein 
beborstet.  —  Hinterleib  mehr  broncegrün  als  der  Thorax, 
schwarzborstig;  an  der  Basis  des  zweiten  Ringes  zeigt  sich 
ein  wenig  bemerkbarer  und  tief  abwärts  gerückter  gelber  Sei- 
tenfleck, dem  sich  nach  vorn  ein  grau  schillernder  Fleck  der 
Bauchseite  des  ersten  Ringes  anschliesst.  Das  Hjpopygium 
ist  mit  Einschluss  der  kleinen,  schmal  lanzettlichen  Endla- 
mellen  tief  schwarz,    gleichfarbig  behaart. 

Beim  Weibchen  ist  die  Stirn  nur  wenig  breiter,  das 
Untergesicht  dagegen  fast  doppelt  so  breit  als  beim  Männchen, 
beide  von  gleicher  Färbung  wie  bei  diesem;  die  grossen  Ta- 
ster sind  von  vorn  gesehen  schwarz  mit  weissem  Rande,  bei 
seitlicher  Ansicht  ganz  silberschimmernd.  Die  Fühler  sind  nur 
halb  so  lang  als  beim  Männchen,  das  Endglied  spitz  und  fast 
gleichseitig  dreieckig,  die  Fühlerborste  um  die  Hälfte  länger 
und  beträchtlich  dünner;  die  Beine  zeigen  weder  in  den  Längs- 
verhältnissen noch  in  der  Färbung  bemerkenswerthe  Unter- 
schiede. Der  kürzere  und  breitere  Hinterleib  spielt  besonders 
auf  den  beiden  ersten  Ringen  in's  Kupfrige,  während  er  im 
Uebrigen  dunkeler  erzgrün  erscheint;  alle  Segmente  zeigen 
jederseits  an  der  Basis  eine  deutliche  silbergraue  Bestäubung 
in  Form  eines  dreieckigen  Fleckes. 

Ein  Pärchen  dieser  schönen  Art  fing  ich  am  31.  Mai  1863 
im  Brieselanger  Forst,  in  der  Nähe  eines  Teiches  auf  Ge- 
sträuch. 

Anmerkung.  Von  den  bereits  beschriebenen  Argyra- Arten 
kann  nur  der  mir  unbekannte  Dolich.  magnicornis  Zetterst.  (Insect. 
Lappon.  p.  712  No.  19)  mit  der  vorstehenden  in  Vergleich  gebracht, 
aber  nicht  wohl  auf  dieselbe  bezogen  werden,  da  dem  Männchen  der- 
selben ein  „abdomen  violaceum"  zugeschrieben  wird  un\i  die  Wimper- 


33 

haare  der  Deckschüppclien  als  schwarzbraun  bezeichnet  werden,  Durclf 
die  Gestalt  der  Fühler  und  die  Bildung  ihrer  Borste  scheint  die  Zet- 
terstedt'sche  Art  besonders  nach  den  in  den  Dipt.  Scand.  IL  p.  594 
gemachten  Angaben  der  Argyra  aristata  sehr  nahe  zu  stehen,  wäh- 
rend sich  bei  einem  Vergleich  der  beiden  von  Zetterstedt  gegebeneu 
Beschreibungen  sonst  nicht  eine  präcisere  Vorstellung  von  derselben 
gewinnen  lässt.  Ausser  verschiedenen  sich  widersprechenden  Angaben 
wird  auch  die  Grösse  einmal  auf  2Vi,  das  andere  Mal  auf  3%  Lin. 
geschätzt;  das  Fühler-Endglied  wii'd  beim  Weibchen  nur  „ein  wenig 
kürzer"  als  beim  Männchen  genannt  u.  s.  w. 

6.     Leucostola  Loew. 

1)  L.  vestita  Wied.  (Haliday,  Dipt.  Britan.  I.  p.  209 
No.  6.)  Im  Juni  und  Juli  auf  Gesträuch  stellenweise  ziem- 
lich häufig.     (Brieselang,  Stralow.) 

7.     Nematoproctus  Loew. 

1)  N.  distendens  Meig.  =  annulatus  Macq.  (Loew, 
Neue  Beitr.  V.  p.  40.)  Bei  Berlin  sehr  selten;  nur  ein  ein- 
zelnes Weibchen  am  31.  Mai  1863  im  Brieselanger  Forst  ge-. 
fangen.  - 

2)  K  Ion  gif  il  US  Loew.  (Neue  Beitr.  V.  p.  40.)  Ein 
vom  Grafen  Hoffmannsegg  bei  Berlin  gefangenes  Pärchen  dieser 
Art  befindet  sich  im  Berliner  Museo. 

8.     Porphyrops  Meig.  Loew. 

1)  P.  micans  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  51  No.  11.) 
Scheint  wenig  verbreitet  und  nicht  häufig;  ich  fing  eiriige  Ex- 
emplare beider  Geschlechter  am  22.  Juli  an  den  Ufern  der 
Spree  bei  Charlottenburg,  auf  Weidenblättern.  —  Bei  dem 
noch  unbeschriebenen  Weibchen  ist  die  mattgrüne  Stirn 
mehr  gelblich  bereift  als  beim  Männchen,  das  Untergesicht 
dicht  gelblich  greis  bestäubt,  ein  wenig  grün  schimmernd,  das 
Endglied  der  Fühler  ziemlich  spitz  dreieckig,  noch  nicht  so 
lang  als  die  beiden  ersten  zusammengenommen.  Die  Behaa- 
rung auf  der  Rückseite  der  Backen  ist  nicht  rein  weiss,  son- 
dern licht  gelb,  der  Hinterkopf,  der  Thorax  und  das  Schild- 
chen nicht  rein  grün,  sondern  mehr  broncefarben,  der  Thorax 
nach  hinten  beiderseits  von  der  Mitte  mit  kupfriger  Längs- 
strieme. Die  Flügel  sind  deutlicher,  obwohl  gleichfalls  nicht 
stark  braun  getrübt,  am  meisten  zwischen  der  Costa  und  der 
dritten  Längsader.  Die  lichter  bestäubten  Vorderhüften  sind 
nicht    schwarz    beborstet,    sondern   mit    dünneren  rostgelben 

3 


H 

Haaren  bekleidet,  die  unterhalb  nicht  gewimperten  Vorder- 
schenkel  entweder  ganz  rostgelb  oder  nur  bis  zur  Mitte  der 
Aussenseite  leicht  geschwärzt.  Wälirend  die  Hinterschenkel 
an  der  Spitze  in^geringerer  Ausdehnung  und  mehr  pechbraun 
als  schwarz  gefärbt  sind ,  erscheint  die  dunkele  Färbung  der 
Hinterschieuen- Spitze  nicht  nur  ausgedehnter,  sondern  auch 
intensiver  als  beim  Männchen;  die  Beborstung  der  Hinter- 
schienen ist  beim  Weibchen  gleich  sparsam.  Der  Hinterleib 
lässt  nichts  von  dem  Silberschimmer  des  Männchens  erkennen, 
nur  das  Endsegment  ist  leicht  grau  bereift;  die  Farbe  ist  leb- 
haft goldgrün,  die  Basis  der  einzelnen  Segmente  kupfrig  schim- 
mernd. 

2)  P.  penicillatus  Loew.  (Stett.  Ent.  Zeit.  XI.  p.  109 
No.  10.)  Am  Strande  von  Flüssen  und  Seen  sehr  gemein,  im 
Juni  und  Juli  (Potsdam,  Charlottenburg,  Haidekrug  u.  s.  w.) 
Die  Männchen  auf  dem  Ufersande  umherfliegend,  die  Weib- 
chen an  Schilf  und  Wasserpflanzen  sitzend.  —  Beim  Weib- 
chen ist  das  breite  Untergesicht  licht  silbergrau,  die  grossen 
Taster  schwarz  mit  weissem  Rande,  von  der  Seite  gesehen 
greisgelb  schimmernd;  die  Behaarung  der  Backen  wie  beim 
Männchen  rein  weiss.  Endglied  der  Fühler  klein,  kürzer  als 
die  zwei  ersten  zusammengenommen,  stumpf  und  fast  gleich- 
seitig dreieckig.  Flügel  meist  beträchtlich  stärker  gebräunt 
als  beim  Männchen,  die  Beborstung  der  Mittel-  und  Hinter- 
schienen ebenso  lang  und  reichlich  wie  bei  jenem;  Yorder- 
hüften  silberweiss  behaart,  nur  unterlialb  mit  einigen  schwar- 
zen Borsten,  Vorderschenkel  mit  rostgelber  Spitze  und  auch 
sonst  lichter  braun  als  beim  Männchen.  Die  Bräunung  der 
Hinterschenkel  und  Schienen  ist  weniger  intensiv  und  nicht  so 
weit  gegen  die  Basis  hin  ausgedehnt  als   beim  Männclien. 

3)  P.  praerosus  Loew.  (Stett.  Entom.  Zeit.  XI.  p.  108 
No.  9.)  Wenig  verbreitet  und  nicht  häufig;  ich  fing  einige 
Exemplare  beider  Geschlechter  in  den  ersten  Tagen  des  Juni 
bei  Machenow.  —  Das  Weibchen  dieser  Art  unterscheidet 
sich  von  demjenigen  des  P.  penicillatus  1)  durcii  stumpf  ab-, 
gerundetes,  kurz  eiförmiges  Endglied  der  Fühler;  2)  bei  gleich; 
gefärbtem  und  geformtem  Untergesicht  durch  schmalere,  mehr 
gleich  breite,  dichter  bestäubte  und  daher  matt  grüne  Stirn; 
3)  durch  beträchtlich  grössere  und  etwas  stärker,  besonders 
aber  gleichmässiger  gebräunte  Flügel,  deren  Aderung  nur  in 
der  schwächeren  Schwingung  des  Spitzentheils  der  vierten 
Längsader  und  in  einer  geringeren  Convergenz  derselben  zur 
dritten  von  P.  penicillatus  abweicht.  4)  Durch  geringere  Aus- 
dehnung und  schärfere  Abgrenzung  der  geschwärzten  Spitze 
der  Hinterschenkel,    während  sonst  die  Färbung,   Bedornung 


35 

und  die  Längsverliältnisse  der  Beine  keine  merklichen  Unter- 
schiede darbieten. 

4)  P.  nasutus  Zetterst.  (Loew  in:  Stett.  Ent.  Zeit.  XI. 
p.  107  No.  8.)  Die  Männchen  dieser  Art  sind  auf  dem  san- 
digen Ufer  von  Flüssen  und  Seen  vom  Mai  bis  in  den  Sep- 
tember überall  häufig  (Charlottenburg,  Machenow,  Potsdam, 
Müggel-See,  Haidekrug);  die  dazu  gehörigen  Weibchen  sind 
mir  bis  jetzt  nicht  mit  Sicherheit  bekannt  geworden. 

5)  P.  elegantulus  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  pag.  51 
No.  12.)  Diese  grosse  und  farbenprächtige  Art  traf  ich  im 
Jahre  1860  zu  Ende  des  Juli  in  beiden  Geschlechtern  häufig 
jenseits  Charlottenburg  am  Ufer  der  Spree  auf  Erlen-Gesträuch. 
Seitdem  ist  mir  nur  ein  einzelnes  Weibchen  im  Brieselanger 
Forst  (Ende  Mai)  vorgekommen. 

6)  P.  crassipes  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  50  No.  10.) 
Ich  hatte  diese  interessante  Art  bisher  nur  vereinzelt  am  Ma- 
chenower  See  von  Mitte  bis  Ende  Mai  gefangen;  im  Jahre 
1863  traf  ich  sie  Ende  Mai  ziemlich  häufig  im  Brieselanger 
Forst,  und  zwar  beide  Geschlechter  in  Gemeinschaft.  —  Das 
Weibchen  unterscheidet  sich  von  dem  in  Grösse  und  Colorit 
sehr  ähnlichen  des  P.  penicillatus  und  praerosus  Lw.  1)  durch 
etwas  schmaleres,  gelblich  grau  bestäubtes  Untergesicht, 
2)  durch  schmalere,  mehr  messinggelb  glänzende  Stirn,  3)  durch 
länglicher  und  spitzer  dreieckiges  Endglied  der  Fühler,  4)  durch 
merklich  lichter  gebräunte  Flügel  und  den  abweichenden  Ver- 
lauf der  vierten  Längsader;  der  Spitzentheil  derselben  ver- 
läuft bis  zur  Mitte  seiner  Länge  genau  in  derselben  Richtung 
wie  der  vor  der  Querader  liegende  Theil  und  biegt  sich  dann 
unter  einem  deutlichen  Winkel  plötzlich  nach  vom,  so  dass 
er  am  Flügelrande  der  dritten  Längsader  stark  genähert  ist; 
5)  durch  die  nur  ausserhalb  an  der  Basis  geschwärzten  Vor- 
derschenkel und  die  auf  die  Oberseite  beschränkte  Schwär- 
zung der  Hinterschenkelspitze;  6)  durch  die  auffallend  spar- 
same Beborstung  der  Schienen,  welche  sich  am  letzten  Paare 
ausser  den  beiden  Endborsten  nur  auf  zwei  vereinzelte  und 
schwache  Aussenborsten  reducirt;  7)  durch  etwas  längere 
Hinterschienen  und  Tarsen,  von  denen  letztere  auch  merklich 
derber  sind.  —  Durch  den  Verlauf  der  vierten  Längsader  der 
Flügel  und  die  sparsame  Beborstuns:  der  Schienen  ist  das 
Weibchen  von  P.  crassipes  leicht  als  dem  Männchen  derselben 
Art  zugehörig  zu  erkennen. 

7)  P.  nemo r um  Meig.  (Loew  in:  Stett.  Entom.  Zeit. 
XL  p.  103  No.  5.)  Ich  traf  diese  Art  einmal  in  Charlotten- 
burg am  Ufer  der  Spree  in  grösserer  Anzahl  beider  Geschlech- 
ter auf  Weidengebüsch,  gegen  Ende  Juli.  —  Das  Weibchen 
unterscheidet  sich  von  dem  des  P.  micaus  1)  durch  geringere 

3^' 


36 

Grösse,  welche  derjenigen  der  mittelgrossen  IMännchen  des  P. 
netnorum  gleiclikommt;  2)  durch  broncelarbene,  grau  bereifte 
Stirn,  licht  aschgraues,  nicht  grünlich  schimmerndes  Unter- 
gesicht und  rein  silberweisse  Behaarung  auf  der  Rückseite 
der  Backen;  3)  durch  deutliche  graue  Bestäubung  des  ganzen 
Vorderrandes  des  Thorax,  dessen  Oberseite  zugleich  häufiger 
kupfrig  broncefarben  als  grün  ist;  4)  durch  die  im  Bereich  der 
vier  ersten  Längsadern  stärker  gebräunten  Flügel,  deren  vierte 
Längsader  jenseits  der  Querader  keine  stumpfwinklige  Bie- 
gung wie  bei  P.  micaus  zeigt,  sondern  bei  geringer  Conver- 
genz  zur  dritten  Längsader  nur  leicht  wellig  geschwungen 
ist;  5)  durch  steten  Mangel  des  dunkelen  Spitzenfleckes  der 
Hinterschenkel.  —  Die  Vorderschenkel  sind  ebenso  oft  ganz 
rothgelb,  als  an  der  Basis  der  Aussenseite  leicht  geschwärzt, 
die  Hinterschienen  bald  gar  nicht,  bald  im  Bereich  des  letz- 
ten Viertheils  deutlich  gebräunt. 

8)  P.  antennatus  Carlier.  (Haliday,  Dipt.  Britan.  L 
p.  200  No.  12.)  Ein  einzelnes  Männchen  dieser  zierlichen  Art 
fing  ich  am  1.  Juli  18Ü0  bei  Potsdam;  die  Mittelhüften  des- 
selben sind,  wie  es  Haliday  angiebt,  mit  einem  starken  schwar- 
zen Dorn  bewehrt. 

9.     Ehaphium  Meig. 

1)  Rh.  longicorue  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  pag.  28 
No.  1.)  Vor  längerer  Zeit  von  Ruthe  bei  Berlin  gefangen; 
mir  selbst  ist  diese  Art  noch  nicht  vorgekommen. 

10.     Xiphandrium  Loew. 

1)  X.  caliginosum  Meig.  (Loew  in:  Stett.  Entom.  Zeit. 
XL  p.  130  No.  28.)  Diese  im  Süddeutschen  Gebirge  sehr  ge- 
meine Art  scheint  bei  Berlin  äusserst  selten  vorzukommen; 
ich  fing  bis  jetzt  nur  ein  einzelnes  Männchen  Ende  Mai  am 
Machenower   See. 

2)  X.  lanceolatum  Loew.  (Stett.  Eut.  Zeit.  XL  p.  131 
No.  29.)  Ein  bei  Berlin  gefangenes  Männchen  dieser  Ait  fand 
sich  im  Berliner  Museo   vor. 

11.     Synarthrus  Loew. 

1)  S.  pallipes  Fab.  (Haliday,  Dipt.  Britan.  L  p.  204 
No.  20.)  Einige  Exemplare  beiderlei  Geschlechtes  wurden 
im  Juli  bei  Freienwalde  gefangen. 


37 

12.  Syntormon  Loew. 

J)  S.  pumiJus  Meig.  =  longiseta  Zetterst.  (Loew  in: 
Stett.  Entom.  Zeit.  XI.  pag.  119  No.  20.)  Einige  weibliche 
Exemplare  dieser  Art  fing  ich  Anfang  August  am  Ufer  der 
Spree  bei  Charlottenburg. 

13.  Sympycnus  Loew. 

1)  S.  annulipes  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  56  No.  25.) 
Am  Rande  von  Seen  und  Teichen  überall  sehr  gemein  auf 
Schilf  und  Wasserpflanzen. 

14.     Campsicnemus  Halid. 

1)  C.  scambus  Fall.  (Halid ay,  Dipt.  Britan.  I.  p.  188 
No.  1.)  In  Sümpfen  und  am  Rande  von  Gewässern  überall 
gemein, 

2)  C.  curvipes  Fall.  (Haliday  a.  a.  0.  p,  189  No.  2.) 
An  gleichen  Stellen  mit  dem  vorhergehenden  und  fast  ebenso 
häufig. 

15.     Hydrophorus  Wahlberg, 

1)  H.  bipunctatus  Lehm.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV. 
p.  63  No.  7.)  Am  Strande  von  stehenden  sowohl  als  flies- 
senden Gewässern  überall  häufig,  vom  Juli  bis  in  den  Sep- 
tember. (Brieselang,  S])andow,  Picheisberg,  Potsdam,  Rüders-« 
dorf,  Haidekrug.) 

2)  H.  rufibarbis  nov.  spec.  Diagn.  Olivaceo-metal- 
licus,  abdomine  virescenle,  hypostomate  fulvo-poUinoso,  genis 
retrorsum  aureo-pilosis,  aus  leviter  infuscatis,  fusco-bipunctatis. 
Long.  lin.  V^.    V. 

Von  der  Grösse  des  H.  litoreus  Fall,  und  balticus  Meig., 
z\Aischen  ersterem,  mit  dem  er  das  ganz  bestäubte  Unter- 
gesicht und  H.  bipunctatus  Lehm.,  mit  dem  er  die  Flügel- 
zeichnung theilt,  in  der  Mitte  stehend.  —  Die  Stirn  ist  dicht 
olivenbraun,  von  der  Seite  gesehen  fast  rostfarbig  bestäubt, 
nur  beiderseits  vom  Augenrand  in  geriager  Ausdehnung  me- 
tallisch grün  glänzend ;  der  Hinterkopf  dicht  mit  licht  grün- 
lich grauer  Bestäubung  bedeckt  und  durch  diese  matt,  die 
Behaarung  auf  der  Hinterseite  der  Backen  lebliaft  rothgelb, 
goldig  schimmernd.  Das  .Untergesicht  des  Weibchens  nach 
oben  viel  weniger  verengt  als  bei  H.  litoreus,  ganz  grünlich 
gelb  bestäubt  und  zwar  oben  noch  dichter  als  gegen  den 
Mundrand  hin;  Taster  schwarzbraun,  schmal  weisslich  ge- 
täumt,  von  der  Seite  betrachtet  gelbgreis  schimmernd.  Fühler 
schwarzbraun,  greisschimmernd,  mit  Einschluss  der  Borste  wie 


38 

bei  H.  litoieus  gebildet.  Thorax  oberhalb  kupf'rig  bronce- 
farben,  vorn  licht  olivenbrauu  bestäubt  und  hier  mit  zwei 
feinen  dunkelen  Längsstriemen  neben  der  Mittellinie;  der  hin- 
tere Theil  und  das  Schildchen  lichter  und  mehr  grünlich  bronce- 
farben,  theÜM'eise  kupfrig  schimmernd.  Brustseiten  kupfrig 
schimmernd,  licht  aschgrau  bestäubt,  in  gewisser  Richtung 
messingglänzend.  Flügel  mit  Ausnahme  des  licht  grauen  Hin- 
terrandes wässrig  braun  getüncht,  mit  schwarzbraunen  Adern 
und  rostgelber  Wurzel;  die  zweite  Längsader  bis  kurz  vor 
ihrer  Mündung  durchaus  parallel  mit  der  Costa  laufend  und 
zu  dieser  schnell  abbiegend,  die  dritte  Längsader  deutlich  zur 
vierten  convergirend ,  aber  unmittelbar  vor  dem  Flügelrand 
wieder  etwas  nach  vorn  ablenkend.  Die  Querader  ist  fast 
um  ihre  eigene  Länge  vom  Flügelrand  entfernt,  d.  h.  nur  we- 
nig kürzer  als  der  hinter  ihr  liegende  Theil  der  fünften  Längs- 
ader; die  beiden  dunkelen  Flecke  haben  dieselbe  Lage  wie 
bei  H.  bipunctatus  Lehm.,  sind  aber  im  Verhältniss  noch  grös- 
ser und  intensiver.  Flügelschüppchen  brennend  rothgelb  mit 
weisslichen  Wimperhaaren,  Schwingkolben  ganz  und  gar  gelb. 
Die  Vorderhüften  sind  licht  grünlich  grau,  die  beiden  hinteren 
Paare  dunkler,  schiefergrau  bestäubt;  die  Beine  ganz  oliven- 
grün, greis  schimmernd.  Die  Vorderschenkel  des  Weibchens 
unterhalb  ohne  alle  Bedornung,  sondern  gleich  der  Oberseite 
und  den  Vorderhüften  fein  weisslich  behaart,  gegen  die  Spitze 
hin  viel  weniger  verdünnt  als  bei  H.  litoreus  und  daher  im 
Ganzen  derber;  die  Vorderschienen  an  der  Linenseite  mit  einer 
einfachen  Reihe  von  etw  a  acht  sehr  kurzen  und  feinen  schwar- 
zen Dörnchen  bewehrt.  Mittel-  und  Hinterschenkel  führen 
unterhalb  zwischen  Mitte  und  Spitze  zwei  von  einander  ent- 
fernte schwarze  Börstchen;  die  Tarsen  sind  im  Verhältniss 
derber  als  bei  H.  litoreus,  zeigen  aber  in  den  Längsverhält- 
nissen ihrer  Glieder  keine  merklichen  AbMeichungen.  —  Der 
Hinterleib  ist  oberhalb  ziemlich  licht  grün  gefärbt,  durch  graue 
Bereifung  matt  glänzend,  die  drei  mittleren  Ringe  ziemlich 
lebhaft  kupfrig  schimmernd,  die  feine  Behaarung  licht  gelb- 
lich. Unterhalb  ist  der  Hinterleib  fast  schwärzlich  erzfarben 
und  besonders  nach  hinten  dicht  mehlweiss  bestäubt. 

Es  liegt  mir  nur  ein  einzelnes  bei  Berlin  gefangenes  Weib- 
chen*) dieser  leicht  kenntlichen  Art  vor;  dieselbe  unterscheidet 


*)  Ein  im  Berliner  Museo  befindliches,  von  Klug  bei  Stettin  ge- 
fangenes Männchen  gehört  unzweifelhaft  dieser  Art  an,  mit  welcher 
es  in  der  Körperfärbung,  der  Fleckung  der  Flügel  und  der  Farbe  des 
Backenbartes  genau  übereinstimmt.  Sein  Untergesicht  ist  etwas  schma- 
ler als  beim  Weibchen  und  nach  unten  lichter  gelbgreis,  der  Hinter- 
leib ganz  matt  grün,  ohne  kupfrigen  Schimmer.    Die  Vorderschenkel 


39 

sich  von  H.  brunnicosiis  LoeAv  schon  durch  die  unbewehrten 
Voiderschenkel  und  den  goldrothen  Bart,  von  H.  borealis  Loew 
(binotatus  Zett.)  durch  den  dicht  bestäubten  oberen  Theil  des 
Untergesichtes,  die  gebräunten  Flügel,  die  geringere  Grösse, 
lichtere  Körperfärbung,  ganz  gelbe  Schwinger  u.  s.  w. 

3)  H.  litoreus  Fall.  =  aquaticus  Meig.     (Syst.  Beschr. 

IV.  p.  66  No.  13.)  An  den  Ufern  der  Spree,  der  Havel  und 
der  von  letzterer  gebildeten  Seen  überall  sehr  gemein. 

4)  H.  praecox  Lehm.  (Observat.  zoolog.,  Hamburg 
1822  p.  42)  r=  H.  inaequalipes  Loew.  (Neue  Beitr.  V.  p.  24.) 
Ich  sammelte  diese  Art  in  mehreren  Exemplaren  beider  Ge- 
schlechter am  Ufer  der  Spree  bei  Charlottenburg  gegen  Ende 
Juli;  sie  fand  sich  daselbst  in  Gemeinschaft  mit  dem  viel  häu- 
figeren H.  litoreus  Fall. 

Anmerkung.  Die  mir  vorliegenden  Exemplare  stimmen  ganz 
besonders  in  der  Bewaffnung  der  Vorderbeine  beider  Geschlechter, 
welche  für  diese  und  die  zunächst  verwandten  Arten  die  besten  Art- 
merkmale abgeben ,  genau  mit  der  von  Loew  (a.  a.  0.  p.  24)  gege- 
benen Beschreibung  des  H.  inaequalipes  überein.  Was  die  Verwen- 
dung dieses  von  Macquart  eingeführten,  aber  als  auf  alle  Hj'drophoren 
gleich  gut  passend ,  füglich  als  unpassend  zu  bezeichnenden  Namens 
betrifft,  so  erscheint  mir  dieselbe  als  durchaus  unstatthaft.  Bei  der 
vollständig  nichtssagenden  und  ganz  oberflächlichen  Beschreibung, 
welche  Macquart  von  seinem  H.  inaequalipes  gegeben  hat,  ist  es  ab- 
solut unmöglich,  dieselbe  nur  mit  einiger  Sicherheit  auf  eine  der  hier 
in  Betracht  kommenden,  einander  äusserst  ähnlichen  Arten  zu  bezie- 
hen. Es  ist  aber  die  Verwendung  dieses  Namens  um  so  weniger 
nöthig,  als  der  von  Loew  beschriebene  H.  inaequalipes  ziemlich  un- 
zweifelhaft mit  H.  praecox  Lehm.  Meig.   identisch  ist.    Einige  durch 

V.  Winthem  an  das  Berliner  Museum  als  H.  praecox  gesandte  Ham- 
burgische Exemplare  haben  sich  mir  nämlich  bei  genauerem  Vergleich 
nicht  als  identisch   mit  H.  viridis  Meig.   (welche  Synonymie  Haliday 


sind  unterhalb  mit  einer  Reihe  von  sieben  ziemlich  langen  und  dün- 
nen Doimen  besetzt ,  welche  in  einiger  Entfernung  von  der  Schenkel- 
basis beginnen  und  vor  der  Mitte  endigen  •,  die  Bedornung  der  Innen- 
seite der  Vorderschienen  ist  sehr  viel  dichter  als  beim  Weibchen,  so 
dass  die  sehr  kurzen  Dörnchen  fast  kammartig  aneinandergereiht 
erscheinen.  Die  Tarsen  sind  nicht  wie  beim  Weibchen  übereinstim- 
mend mit  den  Schienen  greisgrün,  sondern  licht  röthlich  braun  durch- 
scheinend- an  den  Mittelbeinen  ist  der  Tarsus  von  Schienenlänge, 
der  Metatarsus  etv^as  länger  als  das  zweite  und  dritte  Glied  zusam- 
mengenommen, die  beiden  letzten  Glieder  deutlich  erweitert  und  flach 
gedrückt,  besonders  das  letzte,  welches  langgestreckt  eiförmig  und 
dunkel  pechbraun  gefärbt  ist. 


40 

annimmt),  sondern  mit  H.  inaequalipes  Loew  ergeben,  wofür  ebenso- 
wohl die  Angabe  Lehmann's  „hypostoraa  omnino  album"  als  Meigen's, 
der  im  Gegensatz  zu  H.  viridis  („Untergesicht  weissgrau")  das  Unter- 
gesicht von  H.  praecox  als  „seidenartig  weiss"  bezeichnet,  sprechen 
würde.  Auch  durch  Stäger  eingesandte  Exemplare  von  Copenhagen 
des  H.  praecox  sind  identisch  mit  H.  inaequalipes  Loew  und,  da  Zet- 
terstedt  (Dipt.  Scand.  IL  p.  44)  solcher  bei  seiner  gleichnamigen  Art 
ebenfalls  erwähnt,  vermuthlich  auch  identisch  mit  H.  inaequalipes 
Zetterst.  —  Ich  glaube  daher,  dass  der  von  Loew  (a.  a.  0.  p.  24) 
beschriebenen,  von  H.  viridis  Meig.  durch  rein  weisses,  grünlich  schim- 
merndes Untergesicht,  durch  gleich  lange  und  bis  zur  Spitze  reichende 
Dornen  der  Vorderschenkel  und  durch  etwa  vierzehn  ziemlich  lange 
und  nicht  gedrängt  stehende  Dornen  an  der  Innenseite  der  Vorder- 
schienen unterschiedenen  Art  der  Name  H.  praecox  Lehm,  wieder 
erstattet  werden  muss*)- 

5)  H.  viridis  Meig.  (Loew,  Neue  Beitr.  V.  p.  23).  Ich 
habe  von  dieser  bei  Wien  an  den  Ufern  der  Donau  häufigen 
Art  bis  jetzt  nur  ein  einzelnes  weibliclies  Exemplar  bei  Berlin 
gefangen;  bei  Charlottenburg  an  der  Spree  Ende  Juli  zusam- 
men mit  H.  praecox. 


*)  Eine  dem  H.  praecox  Lehm,  ähnliche,  aber  merklich  grössere 
und  durch  verschiedene  Merkmale  von  demselben  unterschiedene  Art 
erhielt  ich  durch  die  Güte  des  Herrn  Prof.  Boheman  als  H.  inaequa- 
lipes Zett.  aus  Dalekarlien.  Dieselbe  ist  von  kräftigerem  Bau  als 
H.  praecox,  IY4  lin.  lang,  von  dunkelerem  Colorit  und  schon  auf  den 
ersten  Blick  durch  die  wässrig  braun  getünchten  Flügel  zu  unter- 
scheiden. Die  Stirn  ist  mit  olivenbrauner,  an  den  Seiten  mehr  asch- 
grauer Bestäubung  dicht  bedeckt  und  dadurch  ganz  matt,  von  vorn 
beleuchtet  licht  silbergrau  schimmernd ;  das  Untergesicht  ohne  grün- 
lichen Schein,  rein  kreideweiss,  der  Hinterkopf  gleichfalls  ohne  grü" 
neu  Schimmer,  sondern  rein  aschgrau.  Das  Endglied  der  Fühler  ist 
merklich  grösser  als  bei  H.  praecox,  die  Fühlerborste  an  der  Spitze 
in  weiterer  Ausdehnung  weiss.  Der  Thorax  ist  oberhalb  meist  kupf- 
rig,  seltener  grünlich  broncefarben,  ohne  dunkele  Längsbinden,  durch 
gi-aue  Bestäubung  matt,  das  Schildchen  gleichfalls  kupfrig  schimmernd, 
vierboi'stig ;  die  Brustseiten  nicht  grün  mit  weissgrauer  Bestäubung 
wie  bei  H.  praecox,  sondern  lebhaft  kupferroth  und  bläulich  schie- 
fergrau bereift.  Die  Flügel  sind  nicht  glashell,  sondern  von  der  Costa 
bis  zur  fünften  Längsader  wässrig  braun  getrübt,  mit  rostgelber 
äusserster  Basis  und  bei  der  Betrachtung  von  der  Wurzel  und  dem 
Vorderrande  aus  mit  rostgelb  erscheinenden  drei  ersten  Längsadei'n ; 
die  Spitze  ist  zwischen  der  zweiten  und  dritten  und  zwischen  der 
dritten  und  vierten  Längsader  leicht  grau  getrübt.  Die  Beine  sind 
im  Verhältniss  derber  und   kürzer  als  bei   H.    praecox,    die   Hüften 


41 


16.     Medeterus  Meig. 


1)  M.  obscurus  Zettelst.  (Dipt.  Scand.  II.  p.  419  No.  8.) 
Fand  sich  von  Ende  Mai  bis  Mitte  Juni  1863  in  grösserer 
Anzahl  an  Kiefern-Klafterholz  im  Brieselanger  Forst;  unter 
zahlreichen  Weibchen  nur   ein  einzelnes  Männclien. 

2)  M.  ambiguus  Zetterst.  (Dipt.  Scand.  IL  p.  456  No. 
18.  —  Loew,  Neue  Beitr.  V.  p.  51.)  Im  August,  an  Kiefern- 
Klafterholz  nicht   selten  (Brieselang,  Woltersdorf). 

3)  M.  jaculus  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  66  No.  14.) 
An  Planken  und  Baumstämmen  überall  von  Mitte  Sommer's  ab 
gemein. 

4)  M.  tenuicauda  Loew.  (Neue  Beitr.  V.  p.  53.)  Zwei 
bei  Frankfurt  a.  0.  vom  Grafen  HofFmannsegg  gefangene 
Exemplare  dieser  Art  befinden  sich   im  Berliner  Museo. 

5)  M,  diadema  Lin.  =  rostratus  Fab.  (Meigen,  Syst. 
Beschr.  IV.  p.  61  No.  3.)  An  Planken  und  Mauern  überall 
äusserst  gemein. 

6)  M.  plumbellus  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  69  No. 
20.)     Auf  Baumstümpfen  hier  und  da  nicht  selten. 

17.     Diaphorus  Meig. 
1)  D.  oculatus  Fall.  =  flavocinctus  Meig.   (Syst.  Beschr. 


dunkler  schiefergrau.  Die  Vorderschenkel  sind  bei  beiden  Geschlech- 
tern mit  zwei  Reihen  von  Dornen  besetzt,  doch  enthält  die  innere 
dieser  Reihen  nur  zwei  der  Schenkelspitze  genäherte,  während  die 
äussere  beim  Männchen  aus  elf,  beim  Weibchen  aus  acht  bis  zur 
Schenkelmitte  reichenden  Dornen  besteht;  diejenigen  des  Männchens 
sind  ziemlich  gleich  kurz,  während  beim  Weibchen  einzelne  etwas 
länger  als  die  übrigen  erscheinen.  Die  Vorderschienen  sind  an  der 
Innenseite  mit  einer  Reihe  sehr  kurzer  (beim  Männchen  ein  wenig 
längerer),  kamniartig  dicht  aneinander  gereihter  Dornen,  etwa  24  an 
Zahl,  besetzt,  welche  von  der  Spitze  bis  zum  obersten  Fünfttheil  rei- 
chen: so  dass  eine  grössere  Aehnlichkeit  in  Betreff  der  Bedornung 
der  Vorderschienen  mit  H.  vii-idis  als  mit  H.  praecox  besteht,  wäh- 
rend die  Bedornung  der  Vorderschenkel  von  beiden  gleich  auffallend 
verschieden  ist.  Hinterleib  selten  grün,  gewöhnlich  broncefarben, 
durch  sehr  dichte  Bestäubung  fast  grau  erscheinend.  —  Ob  Zetter- 
stedt,  welcher  (Dipt.  Scand.  II.  p.  444)  gleichfalls  Boheman'sche  Ex- 
emplare aus  Dalecarlien  citirt,  die  vorstehende  Art  mit  unter 
seinem  Hydr.  inaequalipes  inbegriffen  hat,  lässt  sich  aus  seiner 
Beschreibung  nicht  ersehen;  in  keinem  Fall  kann  der  hier  in  Rede 
stehenden  der  Macquart'sche  Name  verbleiben.  Sie  mag  wegen  der 
kamraförmigen Bedornung  der  Vorderschienen H.  pectinatus  heissen. 


42 

IV.  p.  33  No.  1.)     Stellenweise  häufig  im   Juni  und  Juli  auf 
Gesträuch  (Brieselang,  Woltersdorf). 

2)  D.  Hofl'mannseggii  Mcig.  (Syst.  Beschr.  VI.  p.  360 
No.  5.)  Gleichzeitig  mit  dem  vorhergehenden  und  zuweilen 
in  Gesellschaft  desselben,  fast  ebenso  häufig.  (Potsdam,  Brie- 
selang,  Woltersdorf.) 

3)  D.  nigricans  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  33  No.  2. 
—  Loew,  Neue  Beitr.  V.  p.  45.)  Scheint  bei  Berlin  selten; 
mir  liegt  nur  ein  in  der  Umgegend  gefangenes  Pärchen   vor. 

18.     Chrysotus  Meig. 

1)  Chr.  neglectus  Wied.  =  viridulus  Fall.,  $  femoralis 
Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  41  No.  1  und  p.  42  No.  5.)  Bei 
Berlin  die  verbreitetste  und  häufigste  Art,  im  Juni  und  Juli 
auf  Gesträuch  in  Laubwäldern  (Brieselang). 

2)  Chr.  gramineus  Fall.  =  copiosus  Meig.  (Syst.  Beschr. 
IV.  p.  41  No.  2.)  Zu  gleicher  Zeit  und  an  gleichen  Orten  mit 
dem  vorigen. 

3)  Chr.  nigripes  Fab.?  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV.  p. 
42  No.  6.)  Kleiner  als  der  vorige,  mehr  blaugrün  gefärbt, 
das  Männchen  durch  die  von  einem  schmalen  grauen  Unter- 
gesicht getrennten  Augen  und  hellere,  licht  gelb  gefärbte  Mit- 
telschienen unterschieden;  die  Hinterbeine  des  Männchens  mIb 
bei  Chr.  gramineus  ganz  schwaiz,  die  Hinterschienen  aber 
nur  an  der  Aussenseite  lang  gewimpert.  Beim  Weibchen  ist 
das  Untergesicht  nicht  nur  relativ,  sondern  absolut  breiter  als 
bei  Chr.  gramineus  und  nicht  rein  weiss,  sondern  längs  der 
Mittellinie  deutlich  metallisch  grün  durchschimmernd ,  beider- 
seits nur  dünn  greis  bestäubt;  an  den  Schenkeln  ist  die  gelbe 
Spitze  von  viel  geringerer  Ausdehnung  und  die  Hinterschienen 
in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  schwarzbraun  oder  wenigstens 
röthlich  pechbraun.  —  Für  den  Fall,  dass  die  Fabricius'sche 
Art  sich  nicht  als  mit  der  vorstehenden  identisch  erweisen 
sollte,  würde  ich  letztere  Chr.  facialis  nennen.  —  Ich  fing 
ein  Männchen  und  zwei  Weibchen  dieser  Art  am  24.  Juni 
1860  in  der  Nähe  des  Wannen-See's. 

4)  Chr.  laesus  Wied.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV.  p.  43 
No.  7,  Loew,  Neue  Beitr.  V.  p.  50).  Ich  traf  diese  hübsche 
Art  gleichzeitig  mit  der  vorhergehenden  in  grösserer  Anzahl 
am  Wannen-See  auf  Brombeeren,  später  auch  bei  Frankfurt 
a.  0. 

19.     Chrysotimus  Loew. 

1)  Chr.  molliculus  Fall.  =  laetus  Meig.  (Syst.  Beschr. 
IV.  p.  43  No.  8.)  Im  Brieselanger  Forst  auf  Gesträuch  im 
Juni  und  Juli  ziemlich  häufig. 


43 

20.     Thrypticus  nov.  gen. 

Diagn.  Corpus  paivum,  metallicum.  Antennae  brevis- 
simae,  articulo  ultimo  rotundato,  seta  piaeapicali,  longissima. 
Pedes  validi,  simplices,  setis  omnino  carentes.  Hypopygium 
maris  liberum,  elongatum,  appendicibus  tribus,  inferiore  na- 
viculari,  superioribus  duabus  foliaceis  instructum,  Alae  vena 
anali  nulla. 

Eine  sehr  eigenthümliche  neue  Gattung,  vom  Habitus  und 
der  geringen  Grösse  der  Chrysotus-Arten,  denen  sie  auch  in  der 
Kopf-,  Fühler-  und  Flügelbildung  sehr  nahe  steht,  von  Avel- 
chen  sie  aber  nicht  nur  durch  den  vollständigen  Mangel  aller 
Borstenbekleidung  an  den  Beinen,  sondern  auch  ganz  beson- 
dei-s  durch  den  stark  entwickelten  Copulations- Apparat  des 
Männchens,  welcher  demjenigen  der  ächten  Dolichopen  viel 
ähnlicher  gebildet  ist,  auffallend  abweicht.  Die  Fühler  sind 
sehr  kurz,  das  erste  Glied  auf  der  Oberseite  anscheinend  nackt, 
das  Endglied  fast  halbkreisförmig,  die  Fühlerborste  vor  der 
Spitze  eingefügt,  auffallend  lang,  nämlich  den  Querdurchmesser 
des  Kopfes  an  Länge  beträchtlich  übertreffend.  Die  Augen 
des  Männchens  sind  bis  zum  Munde  hin  durch  ein  ziemlich 
schmales  Untergesicht  getrennt,  der  Rüssel  nicht  hervortre- 
tend. Die  Rückenseite  des  Thorax  entbehrt  aller  aufgerich- 
teten Borstenhaare,  welche  sich  nur  an  den  Brustseiten  und 
seitlich  dicht  vor  dem  Schildchen  in  geringer  Anzahl  vorfin- 
den; ebenso  ist  der  durch  auffallend  starke  Punktirung  seiner 
Oberfläche  ausgezeichnete  Hinterleib  nur  mit  weicher,  anlie- 
gender Behaarung  bekleidet.  Die  Form  und  das  Geäder  der 
Flügel  ist  demjenigen  von  Chrysotus  am  ähnlichsten,  doch 
sind  die  drei  ersten  Längsadern  einander  und  der  Costa  noch 
stärker  genähert,  auf  der  vierten  fehlt  die  beulenartige  Auf- 
treibung und  die  Innenrands-  (Anal-)  Ader  ist  gänzlich  ein- 
gegangen. Die  Beine  sind  derb,  nur  an  den  Hüften  mit  eini- 
gen Haarborsten  besetzt,  sonst  vollkommen  glatt  und  beim 
Männchen  ohne  plastische  Auszeichnungen;  die  Tarsen  an  den 
beiden  vorderen  Paaren  viel  länger  als  die  Schienen,  am  drit- 
ten von  deren  Länge.  Die  sechs  Hinterleibsringe  des  Männ- 
chens sind  fast  von  gleicher  Länge,  an  Breite  allmälig  ab- 
nehmend; das  Hypoi33'gium  frei,  gross,  fast  von  halber  Hin- 
terleibslänge, durch  eine  mittlere  quere  Einschnürung  seiner 
Oberfläche  zweigliedrig  erscheinend.  An  seiner  Spitze  sind 
drei  Anhänge  eingefügt,  nämlich  zwei  paarige  von  länglicher 
und  schmaler  Blattform  und  ein  dieselben  von  unten  her  be- 
deckender unpaarer,  welcher  länglich  dreieckig  und  kahnför- 
mig  gestaltet  ist.  Ausserdem  scheint  dem  Copulations-Apparat 
eine    auffallend    lange    und   starke    Haarborste    anzugehören. 


44 

welche  von  der  Bauchseite  des  vierten  Hinterleibsringes  ent- 
springt, hier  einem  leistenartigen  Vorsprung  aufsitzt  und  nach 
unten  und  vorn  gerichtet  bis  zwischen  die  Hinterhüften  vor- 
dringt. 

1)  Thr.  Smaragd inus  nov.  sp.  Diagn.  Laete  viridi- 
Tnetallicus,  haiteribus  pedibusque  flavis,  antennis  totis  nigris: 
abdomine  punctatissimo,  flavicante-sericco,  hypopygio  maris 
apice  rufo-piceo.     Long.  1  '/g  lin.   c^. 

Stirn  und  Untergesicht  metallisch  grün,  erstere  aber  so 
dicht  schwärzlich  bestäubt,  dass  die  Grundfarbe  nur  bei  der 
Beleuchtung  von  vorn  deutlich  hervortritt;  zwei  lange,  neben 
den  oberen  Augenwinkeln  entspringende  Borstenhaare  hellgelb. 
Fühler  ganz  schwarz,  Borste  haarförmig,  licht  braun.  Thorax 
und  Schildchen  lebhaft  metallisch  grün  mit  einem  leichten 
Stich  in's  Bläuliche,  ersterer  an  den  Schultern  leicht  grau  be- 
reift, auf  dem  vorderen  Theil  des  Rückens  kurz  schwärzlich 
behaart,  seitlich  vor  der  Flügel wurzel  mit  drei  langen  hell- 
gelben Borsten  und  zwei  gleichen  innen  vom  Flügel,  dicht 
vor  dem  Schildchen,  nach  aussen  von  einem  deutlichen  Quer- 
eindruck. Schildchen  gewölbt,  unbehaart,  unterhalb  und  am 
Rande  licht  rostroth,  an  letzterem  mit  vier  gelben  Haarbor- 
sten. Flügel  fast  wasserhell ,  mit  pechbraunen  Adern,  längs 
des  Vorderrandes  licht  bräunlich  getrübt;  vierte  Läugsader 
ohne  Biegung,  allmälig  und  leicht  zur  dritten  convergirend, 
hintere  Querader  um  2y2  ihrer  Länge  vom  P'lügelrande  ent- 
fernt. Flügelschüppchen  und  Schwinger  hellgelb,  erstere  mit 
weisslicher  Bewimperung.  Brustseiten  metallisch  grün,  kaum 
merklieh  grau  bereift;  Vorderhüften  gleich  den  Beinen  hell- 
gelb, nur  sehr  fein  und  kurz  weisslich  behaart,  Mittel-  und 
Hinterhüften  bis  über  die  Mitte  hinaus  gebräunt  und  je  mit 
zwei  Borstenhaaren  besetzt.  An  allen  drei  Beinpaaren  sind 
die  Tarsen  gleich  von  der  Basis  aus  licht  gelbbraun  und  ge- 
hen allmälig  mehr  in's  Pechbraune  über;  an  den  beiden  ersten 
Paaren  sind  sie  um  ein  Drittheil  länger  als  die  Schienen,  der 
Metatarsus  den  beiden  folgenden  Gliedern  zusammengenommen 
gleich.  Der  Metatarsus  der  Hinterbeine  ist  deutlich  kürzer 
als  das  zweite  Fussglied.  Der  nach  hinten  kegelförmig  ver- 
engte Hinterleib  ist  noch  lichter  und  mehr  goldgrün  als  der 
Thorax,  mit  Ausnahme  des  fast  glatten  ersten  Ringes  auf  sei- 
ner ganzen  Oberseite  dicht  chagrinartig  punktiit  und  mit  dich- 
ter, niederliegender,  seidenartig  glänzender  Behaarung  von 
weisslich  gelber  Farbe  bekleidet;  am  Hinterrande  des  ersten 
Ringes  ist  diese  Behaarung  beiderseits  auffallend  lang  und 
mehr  borstenartig.  Hypopygium  auf  der  Basalhälfte  schwärz- 
lich mit  leichtem  grünlichem  Schimmer,  auf  der  Endhälfte 
licht  rothbraun;  Anhänge  hellgelb,  die  paarig-en  von  der  Form 


45 

eines  länglieh  lanzettlichen  Blattes,  deutlich  geM'impert,  an 
der  Spitze  in  einen  dünnen,  griffelförmigen  Fortsatz  auslau- 
fend. Die  auf  der  Bauchseite  des  vierten  Hinterleibsringes 
entspringende  dornartige  Borste  ist  gleichfalls  licht  gelb.  — 
Mir  liegt  nur  ein  einzelnes  männliches  Individuum  vor. 

21.     Xanthochlorus  Loew. 

1)  X.  tenellus  Wied.  (Haliday,  Dipt.  Brit.  I.  p.  213 
No.  7.)  In  Laubwäldern  überall  gemein,  besonders  an  schat- 
tigen Stellen  auf  niederen  Pflanzen;  im  Juni  und  Juli.  (Pots- 
dam, B  rieselang.) 

2)  X.  ornatus  Halid.  (a.  a.  0.  p.  213  No.  8.)  Nur  im 
Brieselanger  Forst,  hier  aber  kaum  seltener  als  der  vorher- 
gehende und  mit  ihm  an  gleichen  Lokalitäten;  im  Juni. 

22.     Saucropus  Loew. 

1)  S.  pallidus  Fall.  =  ochraceus  Meig.  (Syst.  Beschr. 
IV.  p.  58  No.  29.)  Von  Mitte  Juni  bis  Mitte  Juli  in  Laub- 
wäldern nicht  selten,  besonders  des  Abends  herumhüpfend. 
(Thiergarten,  Charlottenburg,  Brieselang,  Potsdam.)  Das  Weib- 
chen ist  sehr  viel  häufiger  als  das  Männchen. 

2)  S.  suturalis  Fall.  (Haliday,  Dipt.  Brit.  L  p.  211 
No.  2.)  Ich  fing  mehrere  Exemplare  dieser  bei  Berlin  sel- 
tenen und  wenig  verbreiteten  Art  Anfang -Juni  im  Brieselan- 
ger Forst;  von  Erichson  wurde  sie  auch  bei  Freienwalde  auf- 
gefunden. 

3)  S.  quadrifasciatus  Fab.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV. 
p.  48  No.  7.)  Ueberall  gemein  in  Laubwäldern  auf  Gesträuch, 
besonders  im  Juni.  (Thiergarten,  Brieselang,  Dammsmühle 
u.  s.   w.) 

23.     Psilopus  Meig. 

1)  Pö.  piatypt  er  US  Fab.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV. 
p.  36  No.  2.)  In  Laubwäldern  häufig,  im  Juni  und  Juli. 
(Brieselang). 

2)  Ps.  nerv  OS  US  Lehm.  (Meigen,  Syst.  Beschr.  IV.  p. 
36  No.  3.)     Weit  verbreitet  und  überall  gemein. 

3)  Ps.  Wiedemanni  FalL  (Loew,  Neue  Beitr.  V.  p.  2). 
Weniger  verbreitet  als  die  beiden  vorigen,  jedoch  stellenweise 
ebenfalls  häufig  im  Juni  und  Juli.     (Brieselang,  Potsdam.) 

4)  Ps.  lobipes  Meig.  (Syst.  Beschr.  IV.  p.  38  No.  5.) 
In  Laubwäldern  gleichzeitig  mit  dem  vorhergehenden  und  viel 
häufiger.     (Brieselang,  Frankfurt  a.  0.) 

5)  Ps.   albifrons  Meig.     (Loew,  Neue  Beitr.  V.  p.  2.) 


46 

Ich  fing  diese  Art  zahlreich  im  Brieselanger  Forst,  Mitte  Juni; 
sie  scheint  im  Ganzen  weniger  verbreitet  zu  sein. 

6)  Ps.  contristans  Wied.  =  regalis  Meig.  $.  (Meigen, 
Syst.  Beschr.  IV.  p.  35  No.  1.)  Weit  verbreitet  und  den 
grösseren  Theil  des  Sommers  hindurch  gemein. 


Die  aufgefülirten  104  Arten,  zu  denen  noch  einige  mir 
nur  im  ^veiblichen  Geschlechte  vorliegende  und  daher  vorläufig 
nicht  sicher  zu  determinirende  Porpliyrops-Arten  hinzukommen, 
sind  Alles,  was  mir  in  fünf  Sommern  und  bei  specieller  Auf- 
merksamkeit auf  diese  Familie,  von  Dolichopoden  in  der 
Umgegend  Berlins  vorgekommen  ist.  Bei  der  bekannten 
Eigentlmmlichkeit  besonders  der  weniger  häufigen  Arten, 
sehr  lokal  und  nur  während  eines  geringen  Zeitraumes  in 
grösserer  oder  geringerer  Individuenzahl  aufzutreten,  ist  es 
sehr  wahrscheinlich,  dass  sich  die  Zahl  der  Arten  bei  fort- 
gesetzter Aufmerksamkeit  nocJi  beträchtlich  höher  stellen  wird, 
ohne  freilich  derjenigen  gleich  zu  kommen,  welche  die  durch 
Mannigfaltigkeit  des  Terrains  und  der  Gewässer  weit  bevor- 
zugteren Gebirgsgegenden  Mittel-  und  Süddeutschlands  dar- 
bieten. Den  Reichthum  der  letzteren  an  Dolichopoden  habe 
ich  auf  zwei  Excursionen  in  das  Bayerische  Hochgebirge  und 
das  Sächsische  Erzgebirge  wenigstens  annähernd  kennen  zu 
lernen  Gelegenheit  gehabt  und  gedenke  über  die  von  mir  da- 
selbst gemachte  Ausbeute  gleichfalls  nächstens  Auskunft  zu 
geben.  Im  Anschluss  an  die  hier  gemachte  Mittheilung  will 
ich  nur  "noch  einer  ausgezeichneten  neuen  See  Uns- Art  Er- 
wähnung thun,  welche  mir  durch  die  Güte  des  Herrn  Prof. 
Boheman  zugekommen  ist  und  sich  unter  einigen  Exemplaren 
des  Sc.  notatus  Fab.,  von  denen  sie  durch  auffallende  Merk- 
male abweiciit,  vorfand. 

Scellus  dolichocerus  nov.  spec.  Diagn.  Alis  fusco- 
vittatis,  antennis  elongatis,  articulo  tertio  «praecedentibus  duo- 
bus  conjunctis  longitudine  fere  aequali,  acuminato:  tibiis  in- 
termediis  (maris)  apice  fasciculatis,  metatarso  ejusdem  paris 
extus  biseti.     Long.  Hy^  ÜQ'   <^' 

Die  Art  steht  gleichsam  zwischen  Sc.  notatus  Fab.  und 
spinimanus  Zetterst.  in  der  Mitte,  indem  sie  mit  ersterem  durch 
den  Haarschmuck  der  Mittelschienen  beim  Männchen,  mit  letz- 
terem mehr  in  der  Flügelzeichnung  übereinstimmt;  durch  die 
Form  der  Fühler  entfernt  sie  sich  dagegen  von  beiden  gleich 
auffallend.  Diese  sind  nämlich  fast  so  lang  wie  der  Kopf 
breit,  schwarzbraun,  greisschimmernd;  das  erste  Glied  um  die 
Hälfte  länger  als  bei  Sc.  notatus,  dünn  grißelförmig  mit  er- 
weiterter   Spitze,    das   zweite  von   der  gewöhnlichen  kurzen 


47 

Form,  das  Endglied  fast  so  lang  M'ie  die  beiden  ersten  zu- 
sammengenommen, nach  Art  der  Porphyrops-  und  Rhaphium- 
Arten  langgestreckt  und  zugespitzt  dreieckig;  die  Fühlerborste 
fast  in  der  Mitte  seiner  Rückenseite  entspringend,  beträcht- 
lich kürzer  und  dicker  als  bei  Sc.  notatus.  Der  Thorax  ist 
bei  dem  einzigen  mir  vorliegenden  Exemplare  schwärzlich 
erzfarben,  lebhaft  metallisch  glänzend,  zwei  feine  mittlere 
Längsstriemen ,  die  Schulterbeulen  und  der  Seitenrand  nach 
hinten,  innerhalb  der  Flügelbasis  purpurfarbig  schimmernd; 
die  feine  vertiefte  Mittellinie  ist  weisslich,  zwei  quadratische 
Flecke  am  Vorderrande  gelblich  bestäubt,  messingglänzend. 
Die  Flügel  stehen  in  Färbung  und  Zeichnung  denjenigen  von 
Sc.  spinimanus  am  nächsten,  doch  ist  der  braune  Ton  merk- 
lich blasser  und  gleichmässiger,  ohne  die  scharf  hervortretende 
dunkele  Säumung  der  Längsadern  und  z.  B.  auch  ohne  lich- 
ten Wisch  zwischen  der  dritten  und  vierten;  am  Vorderrande 
beginnt  die  braune  Färbung  erst  jenseits  der  Fiügelmitte  und 
die  dunkele  hintere  Querader  nebst  dem  Punkt  auf  der  Schwiele 
der  vierten  Längsader  treten  etwas  deutlicher  als  bei  Sc  spi- 
nimanus, dagegen  ungleich  m  eniger  als  bei  Sc.  notatus  hervor. 
Schwinger  licht  pechbraun,  grau  schimmernd;  Brustseiten  me- 
tallisch purpurfarben,  mit  blaugrauer  Bestäubung,  Hüften  licht 
silbergrau  bereift,  die  vordersten  gleich  den  Beinen  rothgelb 
durchscheinend.  Schenkel  licht  grünlich  broncefarben,  Schie- 
nen und  Tarsen  mehr  bleigrau  schimmernd.  Die  längeren  Dor- 
nen an  der  Unterseite  der  Vorderschenkel  sind  nicht  wie  bei  Sc. 
notatus  abwechselnd  stark  und  schwach,  sondern  untereinander 
ziemlich  gleich,  der  Haken  am  Innenrande  der  Vorderschienen 
nicht  nach  oben  gegen  den  Schenkel  hin,  sondern  mehr  nach 
einwärts  gerichtet,  auch  nicht  stumpf  und  zweizinkig,  sondern 
einfach  zugespitzt  und  deutlich  gekrümmt;  die  Spitze  der 
Vorderschienen  nicht  hakenförmig  ausgezogen,  sondern  einfach 
und  stumpf,  der  Innenrand  daher  ohne  Ausschnitt,  die  Bedor- 
nung  jenseits  der  Mitte  und  dann  wieder  nahe  an  der  Spitze 
etwas  länger  als  im  Uebrigen.  An  den  Mittelschienen  steht 
das  längste  Borstenpaar  nicht  wie  bei  Sc.  notatus  unterhalb, 
sondern  fast  gerade  in  der  Mitte  der  Länge;  eine  Verdickung 
der  Spitze  ist  kaum  bemerkbar  und  die  krause,  lockige  Be- 
haarung derselben  bei  weitem  weniger  dicht,  dagegen  etwas 
weiter  nach  oben  reichend  als  bei  Sc.  notatus.  Der  Meta- 
tarsus  der  Mittelbeine  ermangelt  der  langen,  kammartigen  Be- 
borstung  der  Innenseite  gänzlich,  ist  dagegen  aussen  an  der 
Basis  mit  zwei  gerade  wegstehenden,  dornartigen  Borsten  be- 
setzt, von  denen  die  zweite  um  die  Hälfte  länger  als  die 
erste  ist;  im  Uebrigen  ist  der  Metatarsus  dünn,  so  lang  wie 
die    drei    folgenden  Glieder   zusammengenommen  und    gleich 


48 

diesen  unterhalb  mit  kurzen,  an  ihm  selbst  aber  sparsameren 
Borsten  besetzt.  —  Der  Hinterleib  ist  kaum  merklich  bereift, 
vorn  stahlblau,  in  der  Mitte  purpurroth  und  hinterwärts  gold- 
grün glänzend,  das  drittletzte  Segment  unterhalb  mit  starker, 
stumpf  kegelförmiger  Auftreibung;  das  kleine  Basalglied  des 
Hypopygiums  mit  einigen  langen  -weissen  Borstenhaaren  besetzt, 
das  Endglied  licht  rostfarben,  weisslich  bestäubt.  Die  männ- 
lichen Appendices  sind  mindestens  ebenso  lang  gestreckt  wie 
bei  Sc.  spinimanus,  gelblich  weiss  mit  gebräunter  äusserster 
Basis.  Ihre  Basalhälfte  ist  löffeiförmig  gestaltet,  gegen  die 
Spitze  hin  birnförmig  erweitert  und  auf  der  ganzen  Unterseite 
dicht  weiss  behaart;  die  durch  eine  starke  Einschnürung  ab- 
gesetzte Spitzenhälfte  ist  noch  länger  als  jene,  an  der  Basis' 
dünn  gestielt,  nach  der  Spitze  hin  allmälig  keulenförmig  er- 
weitert. —  Ein  männliches  Exemplar,  aus  Oeland  stammend. 
Berlin,  15.  October  1863. 


49 


Hemiptera  mexicana 

enumeravit  specie^sque  novas  descripsit 

Carolus  Stal. 

(Continuatio.) 


Homoptera. 
<^  Fulgorida. 
^   ^  345.     Fulgora    Castresii    Guei-.;    Burm.    Gen.    Ins. 
Fulg.  4   (1846). 

•-':;-    346.     Enchophora  stillifera  Stal;"Phrietus  stilli- 
fer  Stal.     Beil.  Ent.  Zeitsehr.  VI.  p.   303.  1  (1862). 
i--  t347.     Poeocera--^)  misella  Stäl.     Ent.  Zeit.  XXIV  p. 
239.  1  (1863).  p 

"^^  0  348.     Atalanta  auiicontia  Burm.;  Lystra  auricoma 
Burm.     Gen.  Ins.  Lystra  7  fig.  1  (1846). 


.'i  ^Amantia  Stäl. 

*)  Caput  latissimum,  antice  rotundatum,  ante  oculos  nonnihil 
prominens-,  fronte  ad  verticem  haud  adscendente,  convexiuscula,  sur- 
sum  nonnihil  ampliata,  prope  apicem  carina  transversa  instructa, 
marginibus  lateralibus  infra  medium  nonnihil  sinuatis,  lobo  laterali 
infra  sinum  illum  obtuso,  parum  prominulo.  Articulus  secundus  an-  ' 
tennarum  subglobosus.  Thorax  magnus,  postice  productus  et  trun- 
catus,  scutello  sequilongus  vel  fere  longior.  Tegmina  tota  distincte 
venulosa.  Pedes  mediocres ,  simplices,  tibiis  posticis  spinis  4  vel  5 
armatis.  u  t  ,  , 

Ad  hoc  genus  pertinent  Poeocera  combusta  Westvv.  et  P. 
imperatoria  Gerst. 

^Tomintus  Stäl. 

Caput  latum,  antice  angulatum ;  angulis  posticis  verticis  retror- 
sura  leviter  productis,  subtruncatis  •,  fronte  carinis  destituta,  apicem 
versus  angustata,  apice  utrimque  haud  lobata,  apice  late  emarginata ; 
clypeo  haud  carinato.  Thorax  et  scutellum  conjunctim  latiora  quam 
longiora,  illius  niargine  basali  fere  recto ,  hocillo  duplo  longius.  Teg- 
mina corpori  eequilonga,  apicem  versus  distincte  angustata,  apice  ro- 
tundata,  tota  venulosa.  Segmentum  quintum  dorsale  apud  feminam 
productum,  praecedente  duplo  longius.  Pedes  breves,  simplices,  tibiis 
posticis  quadrispinosis.  i^  ^ 

^'        Cyrpopto   affine  genus ,    ad  quod  pertinet  Calyptoproctus 
pudicus. 

4 


$0 

^    ^  349.     Cyrpoptus  amabilis  Westw.     Are.  Ent.  II.  p. 
89  PI.  71  flg.  1  (1845).  ^  v^ 

V    D   350.     Cyrpoptus    sodalis    Stäl;     Amycle    sodalis 
Stäl.     Ent.  Zeitg.  XXII  p.  148.   2  (1861). 
U-     O   351.     Cyr))optus  suavis  Stäl.     Berl.  Ent.  Zeitschr.  VI 
p.  305.  1  (1862). 

y   u       3.52.     Nersia   florens    Stäl.     Bidr.    Rio    Jan.   Hern.   II 
p.  64, 

^     Ct     353.    Nersia  curviceps  Stäl.   Bidr.  Rio  Jan.  Hern.  p.  64. 
^     (Ti      354.     Nersia  nigro-linea ta  Stäl.  —  Vire^cenis;  capite 
longe  protuberante^  lateribus  capitis  et  thoracis  nigro-lineatis. 
$,  Long.  11,  Exp.  tegm.  27  mili.     (Coli.  Signoret.) 

Virescens.  Caput  longe  protuberans,  tboraee  scutelloque 
ad  unum  paullo  longius,  protuberantia  ultra  nnedium  sensim 
leviter  gracilescente,  dein  apicem  versus  leviter  dilatata;  ver- 
tice  basi  longitrorsum  impresso;  fronte  lateribus  apice  leviter 
dilatatis,  ultra  medium  sursum  sensim  convergentibus,  dein 
parallelis,  carinis  duabus  parallelis,  percurrentibus,  instructa; 
marginibus  imis  frontis  verticisque  ante  oculos,  carinis  frontis 
superiora  versus,  linea  longitudinali  genarum  apiceque  calli 
postocularis  nigris.  Thorax  medio  uniearinalus  et  biimpressus, 
carinis  lateralibus,  inferiore  tota,  superiore  posterius  nigris, 
parte  apicali  media  producta  rotundata.  Scutellutn  trieaiina- 
tum.  Tegminum  -vena  lo'igiludinalis  media  longius  ante  me- 
dium furcata  quam  interior.  Femora  apice  nigro-notulata. 
Tibiai  basi  puncto  nigro  notatae. 

355.  Oecleus  decens  Stäl.  Berl.  Ent.  Zeithchr.  VI 
p.   307.  2  (1862). 

356.  Oecleus  seminiger  Stäl.  Berl.  Ent.  Zeitschr. 
VI  p.  307.  1    (1862). 

357.  Bothriocera  Westwoodi  Stäl;  AdanaWest- 
woodi  Stäl.      Oefv.   Vet.  Ak.  Förh.  1856  p.  163.  1. 

358.  Bothriocera  Signoreti  Stäl.  —  Nigio-fusca; 
marginibus  lateralibus  frontis  clypeique  nee  non  pedibus  pal- 
lide  testaceo-flavescentibus;  tegmiuibus  fuseis,  corio  maculis 
sex  hyalinis,  decoloribus,  una  parva  basali,  una  magna  ovali 
ante  medium  ad  clavum  posita,  una  rotundata  pone  medium, 
una  transversa  prope  apicem  duabusque  transversis  mediis, 
prope  marginem  costalem  positis,  notato;  alis  fuscescentibus, 
maculis  duabus  magnis  decoloribus  notatis.  V.  Long.  3,  Exp. 
tegm.  10  mill.   —  (Coli.  Signoret.) 

T>    359.     Grynia    nigricoxis    Stäl.     Berl.   Ent.   Zeitschr. 
VI  p.  308.  1   (1862). 

360.  Delphax  pictifrons  Stäl.  —  Pallide  flavo-testa- 
cea;  frontis  fascia  infra  medium  posita,  fascia  nigra  utrimque 
terminata,  antennis  subtus,   limbo  externo  partie  lateralis  de- 


flexse  thoracis  maculaque  apicali  femorum  nigris.  <^.  Long, 
corp.  4,  Long,  cum  tegm.  B'/^   milL  —   (Coli.  Signoret.) 

Caput  ante  oculos  prominens;  vertice  oblongo-triangulari, 
basi  oculiö  fere  latiore;  fronte  f'ere  duplo  longiore  quam  me- 
dio  lata,  infra  medium  utrimque  levissime  rotundata,  supra 
medium  sur^um  sat  angustata,  carina  unica  percurrente  in- 
structa;  .  clypeo  medio  obsolete  carinato.  Antenne  articulo 
secundo  primo  plus  duplo  longiore.  Thorax  et  scutellum  tri- 
carinata.  Tegmina  abdomini.s  apicem  multo  superanlia,  pal- 
lide  sordide  subvinaeea.  Calcar  apicale  tibiarum  posticarum 
pectinatum. 

'^ ^  3!il.  Ulixes  marmoreus  Stäl;  Lssus  marmoreus 
Stäl.     Ent.  Zeit.  XXü  p.  150.   1  (1861). 

^  362.     Ulixes  convivus  Stal;  lssus  conv.ivus   Stäl, 
Ent.  Zeit.  XXII  p.  150.  2  (1861). 
v^O  var.  a.  —  Fuscescens. 
/ü  var.  b.  —   Dilute  fuscescente-giiseus. 

var.  e.  —  Fubcescens,  tegminibus  pallido-bimaeulatis. 

^  '    Thionia  Stäl. 

A.  Alarum  areee  analis  vena  furcata,  ramulis  simpli- 
eibus. 

/C  363.  Thionia  variegata  Stäl.  —  Flavo-testaeea; 
fronte  basi  fusco-qundrimaculata;  tegminibus  fusco-tritäsciatis. 
Long.  corp.  6'/2   mill.   —   (Coli.  Signoret.) 

Caput  thorace  vix  angustius;  vertice  tiansvert-o,  thorace 
vix  longiore,  oculis  nonnihil  latiore,  dimidio  longiore  quam 
lato,  marginibus  antico  roluncJato,  po-tico  sinuato;  fronte  vix 
longiore  quam  prope  apicem  lata,  apice  rotundato-ampliala, 
sur.'-um  sensim  angustata ,  carina  media  percurrente  et  basi 
carinulis  duabus  obliquis,  valde  divergentibus,  a  media  basi 
emis.'-i.'-,  instructa,  lateiibus  pallide  infuscatis,  parce  et  obso- 
lete pailido-graniilatis,  basi  inter  carinas  fu^ca,  margine  api- 
cali rotundato-sinuato;  cljpeo  medio  vix  carinato.  Tegmina 
abdominis  apicem  vix  superantia,  plus  duplo  longiora  quam 
prope  basin  lata,  apicem  versus  nonnihil  angustata,  apice  ro- 
tundata, venis  quattuor  a  basi  emis&is,  vena  tertia  (a  costa) 
prope  basin  furcata,  pone  medium  venulis  transversis  remotis 
instructa.     Alse  subsordide  vitreee. 

B.  Vena  arese  analis  alarum  pone  medium  furcata,  ra- 
mülo  inferiore  trifurcato. 

D  364.  Thionia  maculipes  Stäl.  —  Pallide  griseo-fla- 
vescens;  macula  parva  apicali  femorum  nigra.  (^.  Long.  5 
mill.  —  (Coli.  Signoret.) 

4* 


52 

Caput  thorace  vix  angustius;  veitice  tliorace  pauUo  lon- 
giore,  vix  dimidio  latiore  quam  longo,  oculis  nonnihil  latiore, 
basi  quam  apice  feie  angustiore,  planiuseulo,  margine  basali 
leviter  sinuato,  antico  leviter  rotundato;  fronte  paullo  longiore 
quam  lata,  basi  quam  apice  nonnihil  latiore,  infra  medium 
obtuse  rotundato -ampliata,  carina  percurrente,  per  cljpeum 
continuata,  instrueta.  Tegmina  abdominis  apicem  nonnihil  su- 
perantia,  fere  plus  duplo  lougiora  quam  lata,  apicem  versus 
leviter  angustata,  apice  obtuse  oblique  rotundata ,  Aenis  lon- 
gitudinalibus  quattuor  e  basi  emissis  instrueta,  vena  tertia 
prope  basin  furcata,  ramulo  exteriore  ejusdem  vense  apicem 
versus  fureato. 


/& 


Ficumna  Stäl. 


Corpus  ovale,  subdepressum.  Caput  latum;  fronte  sursum 
angustata,  saltem  medio  carinata.  Thorax  et  scutellum  con- 
junctim  paullo  latiora  quam  longa,  ille  hoc  brevior,  basi  trun- 
calus,  medio  biimpressus.  Tegmina  apicem  versus  angustata, 
apice  rotundata,  venis  longitudinalibus  tribus  e  basi  emissis 
instrueta,  vena  prima  prope  basin,  vena  secunda  longius  a 
basi,  tertia  pone  medium  furcatis,  venulis  transversis  raris, 
obsoletis.  Alse  amplitudine  variabiles,  area  anteriore  venis 
tribus  longitudinalibus,  prope  apicem  venula  transversa  con- 
junctis,  tertia  apicem  versus  furcata;  area  media  vena  unica, 
pone  medium  furcata;  area  interiore  vena  unica,  simplici  in- 
strueta. Pedes  mediocres,  tibiis  posticis  normaliter  quadri- 
spinosis;  tarsis  posticis  articulo  primo  apicalibus  duobus  ad 
unum  nonnihil  breviore. 

/<^Thioniae  affine  genus,  et  habitu  simillimum,  distribu- 
tione  venarum  tegminum  alarumque  tibiisque  posticis  quadri- 
spinosis  difFert. 

/O  365.  Picumna  varians  Stäl.  —  Pallide  testaceo-fla- 
vescens,  plus  minus  nigro-  vel  fusco-variegata;  macula  coxa- 
rum  anticarum  nigra;  alis  leviter  infuscatis;  verlice  fere  seque 
longo  ae  lato.  r^.  Long.  corp.  ß'/j  mill.  —  (Mus.  Holm,  et 
Coli.  Signoret.) 

/  t  var.  a.  —  Testaceo-flavescens,  tegminibus  obscuriöribus; 
fronte  lateribus  fusco-variis,  ejusdem  margine  basali  carinu- 
lisque  lateralibus  basalibus,  verticis  margine  antico  interrupto 
maculisque  duabus  parvis  posticis,  maculis  duabus  thoracis 
scutellique  nee  non  macula  parva  apicali  femorum  posticorum 
nigro-fuscis. 

V  S  var.  b.  —  Ut  var.  a,  sed  supra  obscurior;  tegminibus 
fusco-nebulosis ;   lateribus  pectoris  fusco-maculatis. 


53 

Caput  thorace  vix  angustius,  vertice  thorace  nonnihil  lon- 
giore,  oculis  subsequilato,  fere  eeque  lato  ac  longo,  apice  ob- 
tu?e  angulalo,  basi  obtuse  angulato-sinuato,  leviter  concavo; 
fionti  multo  longiore  quam  prope  apicem  lata,  infra  medium 
rotundato-ampliata,  dein  sursum  angustata,  carina  media,  per 
clypeum  continuata,  et  basi  carinulis  duabus  divergentibus  in- 
structa,  basi  angulato-emarginata.  Tegmina  duplo  et  dimidio 
longiora  quam  lata,  apicem  abdominis  vix  superantia,  apicem 
versus  vix  angustata,  vena  una  alterave  apice  ipso  furcata. 
Alse  amplse,  tegminibus  vix  duplo  latiores,  areis  fere  seque 
latis. 

Vv-  366.  Picumna  mexicana  Stäl.  —  Plus  minus  obscure 
flavo-  vel  fufeco-testacea;  tegminibus  plus  minus  fusco-varie- 
gatis;  alis  infuscatis;  vertice  transverso.  q.  Long.  corp.  6 
mill.  —   (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Caput  thorace  paullo  angustius;  vertice  transverso,  oculis 
fere  dimidio  latiore,  thoraci  eequilongo,  antice  late  rotundato, 
basi  sinuato,  transversim  sat  concavo;  fronte  nonnihil  longiore 
quam  lata,  sursum  leviter  angustata,  infra  medium  leviter  ro- 
tundato-ampliata, carina  media  subobsoleta,  instructa,  basi  et 
apice  emarginata;  clypeo  apicem  versus  obsolete  carinato. 
Tegmina  abdominis  apicem  vix  superantia,  circiter  duplo 
longiora  quam  lata,  apicem  versus  distincte  angustata.  Alse 
minus  amplse,  tegminibus  haud  latiores,  area  anteriore  areis 
duabus  cseteris  ad  unum  sequilata. 

V"^'  367.     Colpoptera   sinuata  Burm.,    Handb.    der  Ent. 
II  1  p.  155.  1  (1835). 

/  368.  Colpoptera  marginalis  Burm.,  Handb.  der  Ent. 
n  1  p.  156.  2  (1835). 

v  ^  369.  Nogodina  pictifrons  Stäl.  —  Flavo  -  testacea ; 
maculis  parvis  frontis,  in  vittas  duas  congregatis,  lineolis  la- 
teralibus  oblique  transversis  clypei,  maculis  lateralibus  thora- 
cis,  vittis  duabus  scutelli,  maculis  costalibus  compluribus,  limbo 
commis^^urali,  fasciis  tribus,  posteriore  excepta  angustissimis, 
maculisque  tribus  vel  quattuor  apicalibus  tegminum,  maculis 
lateralibus  pectoris,  vitta  laterali  apiceque  abdominis  nee  non 
fasciolis  ventris  nigro-fuscis;  alis  apice  fusco-limbatis.  ^.  Long, 
corp.  10,  Exp.  tegm.  26  mill.  —  Vera  Cruz.  (Mus.  Holm.) 
V""'^  N.  reticulatae  simillima,  fronte  tricarinata  tegminibus- 
que  basin  versus  magis  angustatis  preesertim  differt.  Frons 
haud  duplo  longior  quam  lata,  tricarinata,  lateribus  subparal- 
lelis.  Thorax  medio  obsolete  carinatus.  Scutellum  tricarina- 
tum.  Tegmina  apicem  versus  sensim  ampliata,  apice  late 
rotundata,  margine  costali  leviter  et  quam'irt'N.  reticulata 


54 

minus   rotundato.     Pedes    hie    illic    infuscati,    tibiis    posticis 
quinquespinosis. 

n/  o 

Gaetulia  Stal. 

Caput  thorace  paullo  angustius,  ante  oeulos  paullo  pro- 
minens; vertiee  basi  sat  profunde  einuato;  fronte  oblonga; 
clypeo  medio,  nee  lateribus  carinato.  Thoi'ax  brevis,  angu- 
latus.  Scutellum  maximum ,  tricarinatum.  Tegmina  modice 
ampla,  parce  venulosa,  venulis  discoidalibus  irregiilariter  dis- 
positis;  prope  apicem  adest  series  venularum  transversa,  ar- 
euata,  minus  continua*,  area  costali  latiuscula.  Alse  minus 
amplai.  Pedes  graciles;  tibiis  i>osticis  trispinosis,  spina  ante 
medium  posita  minutiss^ima,  obsoleta. 

'^Nogodinae  affine  genus,  clypei  lateribus  haud  carinatis 
vretieeque  angusto  preesertim  differt. 

0  370.  Gaetulia  pudibunda  Stäl.  —  Pallide  virescens; 
marginibus  imis  verticis  fuscis;  carinis  seutelli  vittaque  dorsali 
abdominis  rufo-testaceis;  tegminibus  alioque  vitreis,  virescente- 
venosis.  $  Long.  corp.  7,  Exp.  tegm.  20  niili.  —  Vera  Cruz. 
(Mus.  Holm.) 

Vertex  leviter  transversus,  margine  apicali  obtuse  angu- 
lato.  Frons  fere  duplo  longior  quam  medio  lata,  infra  me- 
dium utrimque  nonnihil  ampliata,  medio  pereurrenter  distincte- 
que  cai-inata.  Tegmina  apicem  versus  sensim  nonnihil  am- 
pliata, apice  subsemicireulariter  rotundata,  maeula  stigmaticali 
pallidissime  olivacea;  area  costali  remote  transversim  venosa. 

V  ^  371.  Phalaenomorpha  sordida  Stäl.  —  Grisea,  in 
pallidissime  subolivaceum  vergens;  eapite  truncato.  $.  Long, 
corp.  8,  Exp.  tegm.  27  mill.  —  (Coli.   Signoret.) 

Caput  nonnihil  productum,  antiee  truneatum;  vertiee  plus 
duplo  latiore  quam  longo;  fronte  et  clypeo  subhorizontalibus, 
illa  fere  dimidio  longiore  quam  lata,  apicem  versus  nonnihil 
angustata,  marginibus  lateralibus  leviter  elevatis.  Antennse 
articulo  secundo  primo  duplo  longiore,  apice  oblique  truncato. 
Thorax  disco  planus,  pone  oeulos  utrimque  carina  longitudinali 
instructus,  lateribus  depressus,  antrorsum  levissime  declivis, 
basi  nonnihil  sinuatus,  parte  discoidali  leviter  transversa. 
Tegmina  sat  ampla,  apicem  versus  distincte  angustata,  apice 
oblique  rotundata,  venis  distinctissimis,  minus  numerosis,  ve- 
nulis transversis  disco  raris,  posterius  in  series  duas  trans- 
versas  arcuatas  dispositis,  area  costali  basin  versus  latiore, 
margine  costali  obsolete  subsinuoso.     Tibiffi  p^tic«  uuispiuosffi. 

^      ^    372.     Ormenis  pulverulenta  Gucr.;  Poeciloptera 
pulverulenta  Gu6r.     Icon  du  r^gne  an.  Ins.  p.  361(1838.) 
Variat  pedibus  nigris,  fusco-  vel  flavo-testaceis. 


55 

'^  373.  Ormenis  pallescens  Stäl.  —  Viridi-alba,  albido 
pulverosa;  tegminibus  apice  truncatis.  Long.  8,  Exp.  tegm. 
25  mill.  -^    (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Statuta'  0.  r u f o - 1 e r  m i u a t a e.  Frons  paullo  latior  quam 
longa,  utrimque  leviter  rotundata,  apicem  versus  sensim  an- 
gustata,  bat^i  quam  apice  duplo  latior,  carina  longitudinali 
miuus  distincta,  basi  apiceque  abbreviata,  instructa.  Thorax 
haud  carinatup.  Scutellum  leviter  tricarinatum.  Tegmina 
apicem  versus  sensim  ampliata,  apice  truncata,  angulo  costali 
rotundato,  commissurali  subacuto,  Alee  albee. 
Y/'' ^  374.  Ormenis  infuscata  Stäl.  —  Fusca,  subtus  cum 
pedibus,  marginibus  frontis  limboque  costali  tegminum  griseo- 
albida;  tegminibus  apicem  versus  dilutioribus,  apice  rotundato- 
truncatis.  $  Long.  corp.  5,  Exp.  tegm.  13  mill.  —   (Coli.  Sign.) 

Caput  truncatum ,  fronte  utrimque  leviter  rotundata, 
fere  seque  longa  ac  lata,  ad  basin  transversim  leviter  elevata, 
intra  margines  laterales  leviter  impressa.  Thorax  antice  valde 
rotundatus,  anterius  biimpressus.  Scutellum  disco  planiusculum, 
haud  carinatum,  medio  longitrorsum  Impressum.  Tegmina  apice 
truncata,  angulis  apicalibus  rotundatis,  marginibus  costili  et 
commissurali  parallelis,  venis  transversis  irregulariter  dispo- 
sitis  rarissimis,  apicem  versus  venulis  in  series  duas  transversas, 
minus  reguläres,  dispositis,  serie  anteriore  minus  distincta; 
inter  series  illas  venulse  alise  haud  adsunt;  corii  area  costali 
basin  \ersus  clavoque  remote  granulatis.  Alee  leviter  in- 
fuscatse. 

V  -375.  Ormenis  leucophaea  Stäl.  —  Sordide  albida; 
thorace  dilute  testaceo;  macula  minuta  laterali  verticis,  im- 
pressionibus  duabus  anticis  mediis  punctisque  compluribus  la- 
teralibus  thoracis,  vitta  prope  latera  vittulaque  abbreviata 
media  scutelli  nee  non  areolis  plurimis  tegminum  fuscis  aut 
nigro-fuscis ;  tegminibus  pone  medium  plaga  oblique  transversa 
pallidiore,  pone  hanc  plagam  infuscatis;  alis  sordide  albidis, 
apicem  versus  leviter  infuscatis,  venis  principalibus  fuscis.  ^. 
Long.  corp.  7,  Exp.  tegm.  17  mill.  —  (Mus.  Holm.) 

Prsecedenti  subsimilis,  tegminibus  apice  leviter  dilatatis, 
venulis  magis  irregulariter  dispositis  et  per  fere  tota  tegmina 
sparsis  distinctissima.  Caput  truncatum;  fronte  fere  aeque 
longa  ac  lata,  marginibus  lateralibus  leviter  rotundatis  et  re- 
flexis,  medio  carina  obtusa  longitudinali,  apicem  versus  oblit- 
terata  et  basi  utrimque  carinula  brevi,  e  carina  transversa, 
frontem  et  verticem  separante,  emissis  instructa.  Thorax  disco 
planiusculup.  Tegmina  plus  duplo  longiora  quam  medio  lata, 
a  basi  apicem  versus  leviter  ampliata,  pone  apicem  clavi 
paullo  magis  dilatata,  apice  truncata,  angulis  apicalibus  rotun- 
datis, tota  venulis  transversis  remotis,  irregulariter  dispositis, 


56 

instiucta,  venulis  apicalibuR  in  seriem  minus  regulärem  ordi- 
natis;  corio  medio  basin  versus  clavoque  ante  medium  gra- 
nulatis. 

o  376.  Aeanonia  producta  Stäl,  —  Virescens;  capite 
a  supero  viso  thorace  duplo  longiore,  fronte  breviter  conico- 
producta,  carina  obsoleta  instructa;  tegminibus  fere  in  medio 
latissimis,  pone  medium  leviter  angustatis,  marginibus  apicali 
et  costali  pone  medium  conjunctim  sat  rotundatis,  areolis 
apicalibus  apice  lineola  fusca  terminatis.  V.  Long,  cum  tegm. 
11  mill.  —  (Coli.  Signoret.) 

0  377.  Aeanonia  decens  Stal.  —  Virescens;  capite 
obtuse  angulato-producto,  thorace  sequilongo,  fronte  baud  lon- 
gitudinaliter  carinata,  supra  planiuscula,  parte  supera  parce 
punctata,  a  parte  anleriore  carina  obsoleta  separata;  tegmi- 
nibus a  basi  ad  medium  rotundato-ampliatis,  dein  apicem 
versus  haud  vel  vjx  angustatis,  apice  obtusis&ime  rotundatis. 
V.     Long,  cum  tegm.  13  mill.  —  (Coli.  Signoret.) 

O  378.  Aeanonia  virescens  Stal.  —  Virescens;  fronte 
basi  levissime  tumescente,  haud  carinata;  tegminibus  lere  pone 
medium  latissimis,  dein  apicem  versus  subangustatis,  apice 
latissime  rotundatis.  ö".  Long,  cum  tegm.  7  mill.  —  (Mus. 
Holm.) 

'  Stridulantia. 

379.  Calyria  virginea  Stal.  —  Pallide  virescens; 
tegminibus  alisque  vitreis,  virescenti-venosis;  fronte  basi  sat 
producta.  rj$.  Long.  13  —  15,  Exp.  tegm.  36—40  mill.  — 
Vera  Cruz.     (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Caput  cum  oculis  thoracis  margine  antico  subangustius,  ante 
oculos  sat  prominens;  fronte  obtuse  tectiformi,  sulcis  transversis 
nonnullis  et  sulco  lougitudinali  media  instructa,  basi  retrorsum 
acutiuscule  producta;  vertice  oculo  transverso  duplo  et  dimi- 
dio  latiore;  clypeo  apice  acuminato.  Ocelli  postici  ab  oculis 
quam  inter  se  nonnihil  magis  di&tante?.  Thorax  lateribus 
convexis,  marginibus  lateralibus  ab  apice  ad  medium  paral- 
lelis,  dein  divergentibus,  impressione  transversa  postica  ad 
basin  valde  appropinquata.  "Tegmina  plus  duplo  et  dimidio 
longiora  quam  lata,  area  basali  interiore  ubique  aeque  lata. 
Alse  areolis  apicalibus  quinque,  Tympana  omnino  detecta. 
Opercula  rudimentaria ,  vix  ulla.  Segmentum  anale  dorsale 
maris  apice  medio  productum ,  acuminatum ,  utrimque  appen- 
dice  longo,  gracili  in&tructum ;  segmentum  anale  ventrale  sub- 


57 

obovatum.  Segmentiim  ventrale  ultimum  feminae  late  distincte- 
que  sinuatum.  Femoi'a  antica  subtus  distincte  trispinosa,  spi- 
nis  antrorsum  nutantibus. 

380.  Carineta  Ancilla  Stäl.  —  Subolivaceo - flaves- 
cens;  capitis  fascia  basali,  medio  interrupta  et  ocellos  inchi- 
dente,  mavginibusque  lateralibus  thoraeis  nigris.  $J-  Long. 
13  —  14,  Exp.  tegm.  37-40  mill.  -  (Mus.  Holm,  et  Coli. 
S  i  g  n  o  r  e  t.)  ^,^^ 

^-  ^^li^i-SJ^J-i^^^"^^^^'^-)  wiJnor,  thorace  posterius  angu- 
stiore^  Caput  obtusiusculum ;  fronte  sat  eonvexa,  basi  ante 
verticem  leviter  prominula,  sulcis  transversis,  medio  inter- 
ruptis,  sulcoque  longitudinali  medio  instructa,  plus  quam  di- 
midium  latitudinis  t'aciei  occupante;  cljpeo  apice  acuminato; 
vertice  oeulo  transverso  vix  duplo  latiore.  Ocelli  iuter  se  et 
ab  oculis  seque  longe  distantes.  Thorax  marginibus  laterali- 
bus ab  apice  ultra  medium  parallelis,  ba&i  ampliatis,  impres- 
.sione  transversa  postica  ad  marginem  posticum  sat  appropin- 
quata.  Tegmina  plus  duplo  longiora  quam  lata,  margine 
costali  usque  ad  apicem  sensim  leviter  rotundato,  area  basali 
interiore  ai>icem  versus  vix  ampliata,  apice  parum  oblique 
terminata.  Tympana  detecta.  Opercula  parva,  arcuata,  margine 
exteriore  basin  versus  nigro-fusco.  Segmentum  ventrale  ulti- 
mum feminse  profundissime  sinuatum.  Femora  antica  subtus 
quadrispinosa. 

381.  ^Carineta  lugubrina  Stäl.  —  Nigricans,  opaca; 
tegminibus  alisque  sordide  vitreis,  fusco-venosis,  ,^?.  Long. 
10—13,  Exp.  tegm.  30-36  mill.  —  (Mus.  Holm.) 

Statura  preecedentis;  colore  obscuro  a  mihi  cognitis  con- 
genericis  divergens.  Caput  sat  obtusum;  vertice  oeulo  trans- 
verso duplo  latiore;  fronte  sat  eonvexa,  basi  vix  prominula, 
sulcis  transversis  distinctissimis  et  sulco  subtili  longitudinali 
medio  instructa,  partes  tres  quintas  latitudinis  faciei  occupante. 
Ocelli  inter  se  quam  ad  oculos  paullo  magis  appropinquati. 
Thorax  antice  capite  cum  oculis  sublatior,  marginibus  latera- 
libus ab  apice  ultra  medium  parallelis,  basi  ampliatis,  sulco 
transverso  postico  ad  marginem  posticum  sat  appropinquato. 
Tegmina  plus  duplo  longiora  quam  lata,  area  basali  interiore 
apicem  versus  levissime  ampliata.  Tympana  detecta  tota. 
Opercula  parva,  arcuata,  apice  extus  pallido-limbata.  Segmen- 
tum ventrale  ultimum  feminse  profundissime  sinuatum.  Fe- 
mora antica  sublus  spinis  tribus  distinctis  et  apice  spinula  vix 
perspicua,   ssepe  deficiente  armata. 

382.  Zammara  callichroma  Stäl.  —  Dilute  vire- 
scens  vel  flavo-virescens,  fusco- vel  nigro-variegata;  abdomine 


58 

interdum  in  pallide  serugineiim  vergente,  segmentis  basi  latis- 
sime  nigro-  vel  fusco-fasciatis;  tegminibus  maculis  nigro-fuscis, 
plus  minus  confluentibus  ornatis;  tarsis  biarticulatis.  2'^. 
Long.  21—28,  Exp.  tegm.  71  —  78  mill.  —  Vera  Cruz.  (Mus. 
Holm.) 

(j.  Parte  basali  sursum  vergente  frontis,  vertieis  fascia 
media,  ipsa  maculis  duabus  minutis  virescentibus  notata,  po- 
stice  ad  ocellos  dilatata  et  ibidem  ramuios  duos  angustos 
emittente,  antice  etiam  ramuios  diios  divergentes,  ad  margi- 
nem  anticum  currentes,  emittente,  nee  non  macula  minula  ba- 
sali utrimque  ad  oculos,  thoracis  margine  antico,  vitta  media 
posterius  abbreviata,  vittulis  tribus  lateralihus  obliquis  margi- 
neque  angulorum  lateralium,  scutelli  maculis  duabus  basalibus 
anguste  obovatis,  vitta  lata  utrimque  prope  latera  posita, 
apicem  versus  angustata  et  ad  medium  partis  apiealis  currente, 
nee  non  macula  oblonga  discoidali,  tegminnm  maculis,  una  ad 
apicem  clavi,  una  lere  ad  medium  costse,  fascia  irregulari 
anastomosium,  interdum  pluries  interrupta,  apiceque,  abdomine, 
exceptis  margine  apicali  segmentorum  et  lateribus  segmenti 
dorsalis  primi,  marginibus  lateralibus  maculaque  prostethii  ad 
basin  coxarum  nigricantibus. 

$.  Ut  mas,  sed  multo  dilutius  picta,  signaturis  quibusdam 
plus  minus  oblitteratis. 

Caput  inter  oculos  nonnihil  rolundatum;  fronte  leviter 
convexa,  transversim  sulcata,  basi  superne  depressa.  Thoi*ax 
angulis  lateralibus  obtusis,  marginibus  lateralibus  anticis  mar- 
ginibus lateralibus  posticis  multo  brevioribus.  Tegmina  area 
basali  interna  apicem  versus  sensim  angustata,  venis  basin 
versus  flavo-testaceis.  Opercula  brevia,  apice  intus  producta, 
apice  late  rotundata,  margine  exteriore  medio  recto.  Femora 
antica  subtus  bispinosa.     Tarsi   biarticulati. 

383.  Odopoea  Montezuma  Stal.  —  Flavo-testacea, 
nigro-picta;  tegminibus  alis-que  immaculatis.  (^$.  Long.  40, 
Exp.  tegm.  120  mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Vertex  oculo  transverso  plus  duplo  latior,  anterius  medio 
late  depressus ,  fascia  angusta  media  nonnihil  arcuata  macu- 
laque pone  angulum  internum  oculorum  nigris.  Frons  modice 
convexa,  medio  impressa,  transversim  distincte  sulcata,  vitta 
media,  flavo-trinotata,  utrimque  ramuios  breves  emittente, 
nigra.  Cl^'peus  niger,  vitta  medio  interrupta  flavescente. 
Thorax  impressionibus,  excepta  posteriore  transversa,  linea 
■antica  intramarginali,  vittis  duabus  angustis,  postice  abbre- 
viatis  et  conlluentibus,  vittulis  duabus,  postice  arcuatim  flexis, 
nee  non  marginibus  lateralibus,  parte  posteriore  excepta,  ni- 
gris,   angulis  lateralibus  nonnihil   obtusis.     Scutellum  maculis 


59 

duabus  oblongo-obtriangularibus  basalibus,  litura  oblongo-tri- 
angulari  utrimque  a  basi  longe  ultra  medium  ducta,  intus  pro- 
funde erosa,  litura  discoidali  media,  utrimque  ramulum  emit- 
tente,  nee  non  maeulis  duabus  parvis  posterioribus,  cum  ra- 
mulis  lituree  mediee  interdum  confluentibus ,  nigris.  Tegmina 
alseque  vitrea,  areis  medio  levi&sime  infuscatis,  venis  flavo- 
testaeeis,  apicem  versus  fusco-testaceis,  area  tegminum  basali 
interiore  pone  medium  apicem  versus  tubangustata.  Abdomen 
segmentis  dorsalibus  basi  apud  marem  nigris,  apud  feminam 
subfuscis  vel  concoloribus.  Tympana  superne  magnam  ad 
partem  detecta,  margine  segmenti  dorsalis  primi  pone  tympana 
recto,  haud  lobato,  leviter  reflexo.  Opercula  brevia,  trans- 
versa, intus  valde  producta,  apice  late  rotundata.  Femora 
antica,  basi  excepta,  intermedia  apicem  versus,  postica  apice 
nigiicantia.  Tarsi  anteriores  toti,  postici  basi  et  apice  nigri- 
cantes. 

384.  ^Odopoea  imbellis  Stäl.  —  Flavo-virescens, 
nigro-signata,  tegminibus  fusco-niaculatis-  alis  apice  fusco- 
limbatis.  $.  Long.  30,  Exp.  tegm.  98  mill.  —  (Coli.  Sig- 
n  0  r  e  t. ) 

Vertex  oculo  transverso  duplo  latior,  maeulis  quattuor 
parvis  basalibus,  signatum  ad  ocellos  margineque  apicali  supra 
antennas  nigris.  Frons  modice  convexa,  medio  irapressa,  sul- 
cis  transversis  distinctis,  medio  interruptis,  instructa.  Lora 
intus  nee  non  elypeus  basi  utrimque  fusca.  Thorax  impres- 
sionibus  omnibus  maculieque  duabus  parvis  oblongis  discoida- 
libus  nee  non  marginibus  lateralibus  posticis  nigris;  angulis 
lateralibus  subobtusis.  Scutellum  basi  maeulis  quattuor,  late- 
ralibus parvis,  mediis  majoribus,  oblongis,  maculisque  quattuor 
discoidalibus  parvis,  duabus  ante  medium,  duabus  pone  me- 
dium positis,  nigris.  Tegmina  pallide  viridi-olivaceo-venosa, 
maeulis  tribus  subobsoletis  ante  medium,  maeulis  anastomo- 
sium,  macula  venarum  longitudinalium  prope  apicem,  maeulis 
nonnullis  limbi  apicalis  nee  non  limbo  apicali  versus  costam 
fuscescentibus;  marginibus  lateralibus  arese  basalis  interioris 
parallelis.  Alse  apice  fusco-limbatse.  Abdomen  segmentis 
dorsalibus  basi  medio  nigris,  segmento  apicali  feminee  ante 
medium  nigro,  parte  nigra  apice  medio  sinuata.  Femora  an- 
tica subtus  bispinosa,  margine  inferiore  exteriore  nigro.  Tibise 
apice  tarsique  anteriores  fusci. 

385.^0dopoea  Signoreti  Stäl.  —  Pallide  sordide 
olivaceo-virescens,  nigro-liturata,  subtus  parce  albido-sericea; 
tegminibus  alisque  vitreis,  venis  fuscis  basin  versus  virescen- 
tibus,    illorum   areis    apicalibus  medio   longitrorsum  obsoletis- 


60 

sime  infuscatis.     V.     Long.  21,  Exp.  tegm.    70  mill.  —   (Mus. 
Holm.) 

Vertex  oculo  transverso  fere  plus  duplo  latior,  macula 
minuta  subbasali  utrimque  prope  oculos,  macula  minuta  pro])e 
ocellos  posteriores,  spatio  inter  ocellos,  fascia  angusta  media 
raargineque  antico  siipra  autennas  nigris.  Fions  parum  con- 
vexa,  sulcis  transversis,  medio  interruptis,  instructa.  Clj'peus 
apice  imo  truncatus.  Thorax  impressionibus,  excepta  trans- 
versa posteriore,  macula  parva  antica,  alteraque  posteriore 
media,  nee  non  lineolis  duabus  longitudinalibus  mediis  nigris; 
angulis  lateralibus  obtusis.  Scutellum  lituris  duabus  basalibus 
ut  littera  V  formatis,  vittula  discoidali,  lineola  abbreviata  Jon- 
gitudinale  latera  versus  posita,  maculisque  duabus  parvis  pone 
medium  nigris.  Tegmina  area  basali  interiore  ante  medium 
quam  basi  et  apice  paullo  latiore,  vena  eandem  intus  termi- 
nante  ante  medium  levissime  curvata.  Segmentum  ventrale 
ultimum  feminse  medio  leviter  incisum,  maculis  duabus  parvis 
testaceis  notatum. 
o« 

386.  Odopoea  Medea  Stäl.  —  Pallide  olivaceo- vire- 
scens,  nigro-maculata;  tegminibus  nigro-maculatis.  ,^?.  Long. 
25,  Exp.  tegm.  70  mill.  —    Oaxaca.     (Mus.  Holm.) 

Vertex  oculo  transverso  duplo  latior,  macula  minuta  ba- 
sali ad  oculos,  fascia  angusta  subarcuata  media,  ad  ocellos 
dilatata,  nee  non  fasciola  obliqua  loborum  anteriorum  nigris. 
Frons  parum  convexa,  rugis  transversis  nigiis,  medio  iuter- 
ruptis,  instructa.  Macula  media  lororum  clypeique  nigra. 
Thorax  impressionibus,  excepta  transversa  posteriore,  vittis 
duabus  angustis  mediis,  postice  abbreviatis,  basi  apiceque  sub- 
ampliatis,  nee  non  lineolis  duabus  longitudinalibus  discoidalibus 
nigris;  angulis  lateralibus  obtusis,  apice  subrotundatis.  Scu- 
tellum maculiö  nigris  sex  basalibus,  quarum  duse  medise  ma- 
jores, obtriangulares,  laterales  parvse,  maculis  tribus  discoida- 
libus remotis  maculisque  duobus  pone  medium,  quse  interdum 
cum  maculis  discoidalibus  in  lituram  magnam,  postice  erosam, 
antice  ramulum  emittentem,  confluunt.  Tegmina  alaeque  vitrea, 
fusco-venosa ,  illorum  venis  basin  versus  virescentibus,  venis 
areolam  basalem  terminantibus  fuscis,  maculis  tribus  ante  me- 
dium, maculis  anastomosium,  maculis  una  vel  duabus  venarum 
longitudinalium  pone  anaetomoses,  maculisque  ad  marginem 
apicalem  fuscis  aut  nigro-fuscis ;  area  basali  interiore  a  basi 
apicem  versus  distincte  angustata.  Tympana  ad  magnam  par- 
tem  detecta,  margine  segmenti  i)rimi  dorsalis  abdominis  pone 
tympana  recto,  haud  lobalo,  reflexo.  0])ercula  parva,  trans- 
versa, intus  producta,  extus  et  apice  conjunctim  rotundata. 
Segmentum  ventrale  ultimum  feminse  fusco-bimaculatum,  apice 


61 

medio  emaiginatum ;  segmentum  dorsale  ultimum  ejusdem  sexus 
utrimque  nigvo-maeulatum  et  vittatum.  Tibiae  anteriores  basi, 
medio  et  apice,  posticee  basi  et  apiee  superne  nigro-maculatse. 

^Proarna  Stal.      < 

Caput  modice  latum;  fronte  ssepissinie  parum  convexa, 
raro  basi  breviter  subeonieo-producta;  clypeo  apice  acuminato. 
Rostrum  ad  apieem  coxarum  posticarum  vel  ultra  productum. 
Thorax  marginibus  lateralibus  leviter  attenuatis,  medio  sub- 
sinuatis,  'antrorsum  ssepissime  angustatus.  Tegmina  venis  ulna- 
ribus  basi  distantibus,  areis  apiealibus  octo,  anastomosi  prima 
transversa,  cum  venis  longitudinalibus  quas  conjungrt,  angulos 
fere  reetos  formante,  area  basali  interiore  apieem  versus  le- 
viter dilatata.  Alse  areis  apiealibus  sex.  Pedes  mediocres, 
femoribus  anticis  incrassatis,  subtus  trispinosis;  tarsis  triarti- 
culatis.  Tympana  superne  ad  partem  obtecta.  Opercula  ma- 
rium  minora,  distantia,  apieem  versus  ampliata  et  conver- 
gentia.  Segmentum  anale  dorsale  marium  apice  sinuatum. 
Segmentum  ventrale  ultimum  feminarum  medio  emarginatum. 
OTympanoterpi  affine  genus,  ad  quod  pertinent  species 
comc^ures,  inter  quasH3icada  hilaris  Germ.,'lC.  pulverea 
Ol.Pc.  grisea  Fabr.  ePC.  albida  Ol.  descriptse  sunt. 

387.  P.  pulverea  0].,^icada  pulverea  Germ,  in 
Thon  Ent.  Arch.  II.  2  p.  43.  82  (1830).  —  Vera  Cruz.  (Mus. 
Holm.) 

388.^P.  Sallei  Stäl.  —  Albo-sericea,  flavo-testacea, 
abdomine  obseuriore;  ca])ite  inter  ocellos,  impressionibus  tho- 
racis  hie  illic,  scutelli  litura  basali,  ut  littera  W  formata, 
vittulaque  sublaterali  media,  antice  cum  lateribus  liturse  ba- 
salis  subconfluente,  nigro-fuscis ;  femoribus  anticis  extus  vitta 
fusca,  vel  basi  et  apice  macula  fusca  ornatis;  tegminibus  alis- 
que  vitreis;  illprum  anastomosibus,  venis  longitudinalibus  prope 
apieem  venaque  submarginali  apicali  prope  apieem  venarum 
longitudinalium  fusco-maculatis,  areola  basali  vix  infuscata; 
tibiis  impictis.  ,^^.  Long.  25—26,  Exp.  tegm.  67—70  mill. 
Vera  Cruz.     (Mus.  Holm.) 

c^.  Operculis  nonnihil  longioribus  quam  apice  latis,  mar- 
gine  exteriore  subrecto,  medio  levissime  sinuato,  apicali  latis- 
sime  rotundato. 

$.  Segmento  ventrali  ultimo  trisinuato,  sinu  medio  pro- 
fundo,  acuto. 

Caput  thoracis  apice  haud  latius,  obtusum;  fionte  leviter 
convexa,  basi  haud  producta,  fere  dimidium  latitudinis   faciei 


62 

occupante.  Thorax  retrorsum  distincte  ampliatus,  marginibus 
lateralil)us  nieclio  leviter  sinuatis,  ante  sr^inum  nonnihil  rotun- 
dalis.  Tegmina  ter  longioia  quam  lata,  niargine  coi^tali  a  basi 
ad  medium  levissime  rotundato,  area  apicali  prima  secunda 
duplo  longioie,  area  apicali  octava  sepiima  dimidio  longiore, 
area  ba.-ali  inteiioie  apice  oblique  terminata;  margine  costali 
medio  lubco-bimaculato.  Segmentum  anale  dorsale  feminee 
fusco-bivittatum. 

0 

389.  Fidicina  pertinax  Stäl.  —  Flaveseeute-olivacea; 

tegminibus  ali.-^que  !-ordide  lijalinis,  illorum  areola  ba^ali  di- 
lute  olivacea;  parte  laterali  po.-toculari  capiti.-^,  fascia  angusta 
abbreviata  veiticis,  inipie^t-ione  longitudinali  media  Ironlis  lere 
tota,  scutelii  vittis  subobiiquis  quattuor  a  ba.-i  emi^sis,  meriiis 
brevibuy,  angus-tii-siini.s,  lateralibus  ultra  medium  p;oductis, 
nee  non  macuÜs  duabus  minutis  pone  medium  di&ci,  venis 
tegminum  alaiumque,  exceptis  costu  ipsa  tota  veni.-que  longi- 
tudinalibus  basin  versus,  biisi  davi  et  alarum,  fa^ciaque  ba^ali 
segmentorum  terlii  et  quarti  doisalium  abdominis  nigri?-;  vitta 
latiubcula  laterali  seiitelli  .-ubolivaceo-tJavescente,  tiavo-pilota. 
$.  Long.  40,  Exp.  tegm.  111  mill.  —   (Mut?.  Holm.) 

OF.  vinulae  maxime  alfini^,  multo  major,  dilutior,  magis 
virescens.  Caput  latissimum,  tlioracis  postico  s^ubeequiiatum ; 
fronte  sulcis  tran.sversis ,  medio  inteiruplis,  bulcoque  longitu- 
dinali medio  iuttiucta.  Thorax  antror.-um  leviter  angu.-tatus. 
Seulellum  apice  medio  di^tincte  tinuatum ,  angulis  apicalibus 
apice  subdentatis.  Segmentum  femiuse  \entiale  ultimum  apice 
leviter  trissinuatum,  sinu  medio   angulato. 

O  Vi 

390.  Cicada  Tibicen  Lin.,  var.  opercularis  Ol,; 
Germ,  in  Thon  Ent.  Arch.  II  2  p.  40.  45  (183j). 

391.  Cicada  alacris  Stäl.  —  Nigro-  et  dilute  oliva- 
ceo-varia,  supra  paiee,  subtus  denbius  albido-sericea;  abdo- 
mine  nigricante,  ventre  castaneo,  utrimque  pallido-vittato; 
tegminibus  alisque  vitreis  flavo-  vel  \iridi-olivaceo- venosis, 
anastomo&ibus  omnibus  vel  saltem  duabus  primis  fusco-notatis. 
$(^.  Long.  25,  Exp.  tegm.  76  mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli. 
Signoret ) 

(^.  Segmento  anali  dorsali  apice  sat  profunde  sinuato, 
angulis  posticis  acutis,  produetis;  operculis  triangularibus,  di- 
varicatis,  apice  rotundatis,  paullo  longioribus  quam  latis,  vix 
ultra  medium  ventris  extensis. 

$.  Segmento  ventrali  ultimo  trisinuato,  sinu  medio  an- 
gulato. 

Caput  thoracis  parti  postica?  aequilatum,  nigrum,  verticis 
limbo  antico  inter  frontem  et  oculos  maculaque  basali  utrimque 


63 

prope  oculos,  macula  subbasali  carinieque  frontis  flavo-oliva- 
ceis;  fronte  parum  piominula;  clypeo  apice  leviter  anguste 
tiuncato.  'Jhoiax  anteiius  capite  nonniliil  anguslior,  flavo  vel 
viiescente-olivaceus,  impresM'onibus  nigris,  marginibus  lalera- 
libuö  levis!^ime  atteniiatis,  anle  meiiium  obtuse  angulatis,  pone 
angulum  leviter  sinuatis  Scutellum  fJavo  vel  viiioi-olivaceum, 
maculi^  quattuor  oblongo-tiiangularibus,  basin  attingentibus, 
lateralibus  ad  vel  ultra  medium  exten^is,  vitta  abbreviata 
media  maculisque  duabus  parvis  pone  medium  positiy,  cum 
vitla  illa  interdum  in  maculam  magnam,  antiorsum  acumina- 
tum,  confluentibus,  nigiis.  Tegmina  area  ba.^ali  interiore  basin 
veisus  sat  anguhtata,  ba^in  quam  apice  plus  dimidio  angu- 
stiore;  area  apicali  prima  secunda  duplo  longiore.  Femora 
antica  bispinosa. 

Cercopina. 

o  o 

3f)2,  Tomaspis'"^)  Inca  Gu6r.;  Cercopis  inca  Gu^r. 
Icon.  Regne  an.  Ins  p.  368  (1838). 

393.  Tomaspis  pictipennis  Stäl.  — Remote  serieea, 
obscure  viresccnte-aenea,  nitida;  tegminibus'  nigro-cceruleis, 
parte  apicali  fufr^co-bubhyalina ,  clavi  limbo  inleriore,  corii 
iasciib  duabu«  angus^tis,  articulo  basali  rostri,  mesot>tetliio,  me- 
tastetliio,  abdoniine  pedibusque  posticis  rufo-  vel  tJavo-tetita- 
ceiö;  apice  til)iaium  posticarum  tarsisque  posticib  inluscatis. 
^9.  Long,  cum  legm.  8,  Lat.  tlior.  3  mill.  —  Vera  Cruz. 
(Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

c7  T.  tlavoT-pictae  altinis  et  i?imilis,  minor.  Caput  antice 
rotundatum,  fronte  convexa,  carina  obtu^a  parum  elevata, 
apicem  veri^us  oblitteiata,  sulcisque  transver.sis  minus  distinctis 
instructa.  Thorax  subtiliter  rugoso-punctatus,  marginibus  la- 
teralibus posticis  anteiioribus  paullo  longioribus,  iilis  levissime 
sinuatis.  Scutellum  tubtiliter  rugulosum.  Tegmina  subtilis- 
sime  coriacea,  apice  remote  venulosa,  marginibus  costali  et 
commisturali  parallelis.     Alse  vitieee.    Tibiee  posticse  bispinosse. 

O 

394.  Tomaspis  fasciaticollis  Stäl.  —  Supra  fusca 
vel  nigricans,  subtus  cum  pedibus  fusco-  vel  flavo -testacea, 
fusco-varia;  thorace  ante  medium  utrimque  impressionibus 
pluiibus  parvis  instructo,  fascia  media  sordide  straminea;  abdo- 
mine  in  sanguineum    vergente,    plus   minus    fusco-vario.     c^?. 


*)    Genera    Rliinaulax,     Monecphora,     Tricophora    et 
Sphiiiorhina  cum  Tomaspide  conjungenda  sunt. 


64 

Long,  cum  tegm.  8,  Lat.  thor.  3  mill,  —  (Mus,  Holm,  et  Coli. 
Signoret.) 

D  var.  a.  —  Tegminibus  impictis. 
var.  b.  —  Tegminibus  fasciis   duabus   sordide  stramineis. 

OT.  bicinctae  Say  maxime  affinis,  minor,  fronte  a  latere 
visa  infra  medium  obtuse  angulata  differt.  Remote  serieea, 
supra  dense  subtiliterque  ruguloso- punctata.  Tliorax  margi- 
nibus  lateralibus  anticis  margine  antico  dimidio  brevioribus. 
Tegmina  margine  eostali  levissime  rotundato.  Tibiee  posticse 
bispinosee. 

O  395,  Tomaspis  nuptialis  Stäl,  —  Obscure  sangui- 
nea,  nitida;  tarsis,  basi  excepta,  tegminibusque  nigris,  horum 
maculis  duabus  subba&alibus,  una  prope  bayin  clavi,  altera  ad 
marginem  costalem  longius  a  ba&i  posita,  nee  nou  vittis  duabus 
abbreviatis  corii  croceis;  abdomine  infuscato,  ,^.  Long,  cum 
tegm,  12,  Lat.  thor,  Sy.^  mill.  —  (Coli.  Signoret,) 

Caput  thorace  dimidio  angu^ius,  fronte  subcompressa, 
a  latera  visa  infra  medium  rotundata,  vix  angulata,  carina 
media  distincta  percurrente,  carinis  transversis  distinctis.  Tho- 
rax distincte  punctulatus,  antice  Iseviusculus,  marginibus  late- 
ralibus posticis  distincte  sinuatis.  Tegmina  apicem  versus 
haud  angu&tata,  duplo  et  dimidio  longiora  quam  lata,  dense 
punctata.     Tibia*  posticse  bispinosse. 

396.  ^  Tomaspis  vittatipennis  Stäl.  —  Sanguinea, 
nitida;  apice  femorum  anteriorum,  tibiis  anterioribus  superne, 
apice  tibiarum  posticarum,  tarsis  tegminibusque  nigricantibus, 
horum  parte  quarta  basali  vittisque  duabus,  prope  apicem  ab- 
breviatis, sanguineis.  ?.  _ 
mill.  —  (Mus,  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Q  T.  nuptiali  subsimilis,  longior.  Frons  compressa,  apicem 
versus  quam  basi  nonnihil  magis  prominens,  carina  media  per- 
currente, sat  elevata,  carinis  transversis  distinctis.  Thorax 
punctulatus,  marginibus  lateralibus  posticis  leviter  sinuatis. 
Tegmina  sat  longa,  apicem  versus  haud  angustata,  dense  punclu- 
lata.     Tibise  posticse  bispinosse. 

0  397,  Tomaspis  ornatipennis  Stäl,  —  Sanguinea; 
antennis,  apice  femorum  anteriorum,  tibiis  anterioribus  superne, 
apice  femorum  posticorum  tardsque  nigris;  tegminibus  nigro- 
fuscis,  basi,  fascia  prope  basin  vittisque  duabus,  prope  apicem 
abbreviatis  et  subconfluentibus,  antice  ad  fasciam  etiam  ab- 
breviatis, sanguineis;  thorace  postice,  fascia  scutelli  dorsoque 


65 

abdominis  infuscatis.     Long,  cum  tegm.  13,  Lat.  thor.  4  mill. 
—  rMus.  Holm.) 

^T.  vittatipenni  valde  affinis. 

398.  Tomaspis  varians  Stäl.  —  Subtus  cum  pedibus 
sordide  straminea  vel  testacea  vel  dilute  sanguinea;  tegmini- 
bus  fuscis  aut  nigro-fuscis;  vitta  ad  marginem  costalem  appro- 
pinquata,  basi  apiceque  curvata,  basin  clavi  attingente,  prope 
apicem  abbreviata,  straminea;  apice  femorum  anteriorum,  ti- 
biis  anterioribus,  apice  femoium  posticorum  tarsisque  nigris. 
$.  Long,  cum  tegm.  11,  Lat.  thor.  3  mill.  —  Oaxaca.  (Mus. 
Holm.) 

0   var.  a.  —  Pallidior;  thoiace,  capite  scutelloque  stramineis. 
■"•var.  b.  —  Capite  rufo-testaceo;    scutello    thoraceque  ni- 
gris, hujus  disco  stramineo,  margine  antico  vel  angulis  anticis 
rufotestaceis  vel  sanguineis. 

"var.  c.  —  Capite  scutelloque  testaceis;  thorace  sti  amineo, 
antice  testaceo. 

var.  d.  —  Ut  var.  b,  sed  scutello  macula  sanguinea 
notato. 

Prsecedentibus  duabus  quoad  staturam  formamque  partium 
valde  affinis. 

399.  Tomaspis  limbata  Stäl.  —  Nigra;  limbis  late- 
ralibus  et  postico  thoracis,  costali  et  commissurali  tegminum 
sanguineis,  hoc  angusto.  ö^$.  Long,  cum  tegm.  13 '/jü  Lat. 
thor.  4y^  mill.  —  Oaxaca.     (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Frons  sat  compressa,  a  latere  visa  angulum  rectum  for- 
mans,  carina  media  longitudinali  percurrente,  sulcis  transversis 
subtilibus,  obsoletis.  Thorax  rugoso-punctatus,  marginibus  po- 
sterioribus  leviter  sinuatis.  Tegniina  dense  punctulata,  duplo 
et  dimidio  longiora  quam  lata.     Tibise  posticse  unispinosse. 

400.  Tomaspis  sepulchralis  Stäl.  —  Pubescens, 
nigvicans,  nitida;  margine  angusto  basali  thoracis  basique  ipsa 
tegminum  sanguineis.  J.  Long,  cum  tegm.  8,  Lat.  thor.  3 
mill.  —  (Coli.  Signoret.) 

Frons  compressa,  acute  angulata,  carina  media  percur- 
rente, valde  elevata,  carinis  transversis  obsoletis.  Thorax 
minus  dense  punctulatus.  Tegmina  dense  punctulata,  apicem 
versus  haud  angustata,  duplo  et  dimidio  longiora  quam  lata. 
Tibiee  posticee  unispinosae. 

•  401.  Ptyelus  siccifolius  Stäl.  —  Sericeus,  flave- 
scente-griseus;  macula  apicali  frontis,  clypeo,  articulo  ultimo 
rostri,  unguiculisque  nigro-fuscis;  vertice  thoraceque  fusco-con- 

5 


66 

spersis,  hoc  antice  macula  parva  fusca,  basi  macula  parva 
pallida  notato;  tegniinibus  fuscis,  vel  castaneis,  fascia  leviter 
curvata  longe  ante  medium  nee  non  maculis  quattuor  mediis, 
irregularibus,  minus  distinetis,  sordide  flavescente-griseis,  fusco- 
eonspersis;  alis  levissime  infuscatis.  ,S^.  Long,  cum  tegni. 
11—17,  Lat.  thor.  S'/^  —  o%  mill,  —  (Mus.  Holm.) 

Magnus.  Caput  trianguläre,  augulum  rectum  formans. 
apice  rotundatuni,  cum  oculis  plus  duplo  latius  quam  longum, 
marginibus  obtusis;  fronte  sat  distincte  transversim  sulcata, 
sulcis  medio  ruga  leevigata  vix  elevata  interruptis.  Oeelli 
inter  se  et  ab  oculis  seque  longe  remoti.  Thorax  remote  pun»- 
ctatus,  leviter  convexus,  ante  medium  nonnihil  declivis,  paullo 
latior  quam  longus,  sexangularis,  margine  antico  late  rotun- 
dato,  marginibus  lateralibas  anticis  rectis,  longis,  oculorum 
diametro  longitudinali  saltem  a-quilongis,  lateralibus  poi-ticis 
leviter  sinuatis,  illis  plus  duplo  longioribus,  basali  sat  profunde 
sinuato.  Scutellum  longum,  acute  trianguläre,  apice  pallidum. 
Tegmina  densissime  punctulata,  ante  medium  nonnihil  dilatata, 
dein  apicem  versus  angustata,  apice  valde  oblique  subtruncata. 
Alse  Vena  apicali  intramarginali,  ubi  excurrunt  vense  longitu- 
dinales  tres  posticse,  ter  angulato-undata. 

Specimina  vidi  e  Rio  Janeiro  a  mexicanis,  quantum  \  idere 
possum,  haud  diversa. 

Specimen  e  San  Paolo  Brasilia?,  capite  paullo  obtusiore 
instructum,  vix  specifice  diversum,  misit  amicissimus  Signoret. 

"^    Philaenus  Stäl. 

Caput  obtuse  trianguläre;  vertice  planiusculo,  margine 
antico  inter  frontem  et  oculos  sulcato.  Thorax  antice  obtu- 
sissime  rotundatus  vel  subangulatus  marginibus  lateralibus  an- 
ticis brevissimis.  Scutellum  paullo  longius  quam  basi  latum. 
Pedes  simplices,  breviusculi,  tibiis  et  femoribus  anticis  sequi- 
longis,  tibiis  posticis   bispinosis. 

Ad  hoc  geuus  pertinent"- Pty  elus  spumarius,'"  liuea,:^ 
t  u  s  ,^  c  a  m  p  e  s  t  r  i  s"^  e  x  c  1  a  m  a  t  i  o  n  i  s  et  c a  f f  e r. 

40?.  Philaenus  fusco-varius  Stal.  —  Supra  dilute 
fusco-ferrugineus,  subtus  cum  pedibus  pallide  flavo-testaceus; 
tegminibus  futco-venosis  et  parce  fusco-variis ,  apice  pallidio- 
ribus;  frontis  apice,  disco  mesostethii  dorsoque  abdominis  ni- 
gricantibus;  alis  pallidissime  infuscatis,  disco  fuscis.  $.  Long, 
cum  tegm.  6—7  mill.  —   (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

StaturaT  P.  spumarii.  Caput  obtuse  angulatum,  thorace 
vix  dimidio  brevius,  vertice  piano,  scutello  fere  sequilongo; 
fronte   impressionibus   transversis    compluribus    fuscis;     medio 


67 

interruptis,  instiucta.  Thorax  sexangularis,  margiiie  antieo  la- 
tissime  rotundato,  marginibiis  lateralibus  anticis  diametro  trans- 
verso  oculorum  nonnihil  longioribus.  Tegmina  abdominis  api- 
cem  nonnihil  superantia,  inarginibus  costali  et  conimissurali 
parallelis,  illo  ante  medium  leviter  sinuato,  apice  rotundata.  . 
Variat  pedibus  plus  minus  infuscatis. 

^    Lepyronia  Am.  et  Serv.;   Stal. 

Alse  quieseentes  apice  plicatse,  vena  submarginali  ibidem 
angulum,  introrsum  vergentem,  tbrmante. 

Tegmina  specierum  hujus  generis  variant  plus  minus,  iu- 
terdum  parum,  convexa, 

^'  403.  Lepyronia  sordida  Stäl.  —  Fusco-testaeea, 
griseo-sericea;  tegminibus  flaveseente-griseis,  vitta  a  basi  ultra 
medium  currente,  dein  introrsum  flexa,  fusca;  alis  disco  fuscis. 
o$.  Long,  cum  tegm.  ('Yj  —  8  mill.  (Mus.  Holm,  et  Coli. 
S  i  g  n  0  r  e  t.) 

Q  Statura  L.  quadr angularis  Sa}'.  Caput  rotundato- 
triangulare,  thoraci  sequilongum,  margine  antieo  leviter  atte- 
nuato;  vertice  planiuseulo;  fronte  lineis  transversis  denu- 
datis,  medio  interruptis.  Thorax  margine  antieo  latissime 
rotundato,  marginibus  lateralibus  anticis  lere  parallelis,  oculo 
transverso  nonnihil  longioribus.  Scutellum  vertice  distincte 
brevius.  Tegmina  plus  duplo  longiora  quam  lata,  paullo  con- 
vexa, marginibus  costali  et  conimissurali  parallelis,  propius 
apicem  angustata,  apice  angulum  subacutum  formantia. 

Membracida. 

404.  Mviembracis  mexicana  Guer. ;  Fairm.  Ann.  ent. 
Ser.  2.  IV^p.  248.  19  (1846). 

405.  "^Membracis  micans  Fairm.  1.  c.  p.  252.  35. 

406.  TMinnbraeis  sellata  Stäl.  —  Nigra;  thorace 
superne,  exceptis  cornu  antieo  et  apice  processus  postici,  late 
luteo;  tarsis  sordide  s-tramineis.  ^-9.  Long,  cum  tegm.  exe. 
cornu  th 
n  0  re  t. ) 

^M.  albidorsae  similis.  Caput  ovatum,  ante  oeulos  api- 
cem versus  sensim  angustatum,  prope  oeulos  levissime  sinua- 
tum,  apice  rotundatum.  Thorax  punctulatus,  ultra  angulum 
inlernum  tegminum  haud  productus,  superne  leviter  compres- 
sus,  anterius  in  cornu  longum,  antrorsum  et  nonnihil  .'^ursum 
vergens,  productus,  cornu  illo  carina  usque  ad  medium  mar- 
ginis  lateralis  thoracis  continuata  et  infra  illam  carinis  tribus 


abbreviatis  instructo;  parte  lutea  posterius  latitudinem  totam 
thoracis  occupante.     Tegmina  tota  nigro-fusca. 

O407.  Membracis  trimaculata  Stäl.  —  Nigricans; 
thoracis  maculis  tribus,  una  parva  antica  ad  basin  cornus, 
duabus  dorsalibu.«,  stramineis;  tarsis  flavo-testaceis;  abdomine 
testaceo.     $.     Long.  G'/j  niill.     (Mu8.  Holm.) 

Om.  fulicaeJ  similis,  sed  thoracis  cornu  vix  ullo.  Parce 
griseo-sericea,  punctulata.  Caput  fere  tecjue  longum  ac  inter 
oculos  latum,  infra  oculos  sensim  angustatum,  apice  rotunda- 
tum.  Thorax  modiee  compiessus,  margine  superiore  recto, 
antice  leviter  rotuudato,  parte  supera  antica  in  unguium  pa- 
rum  pvominuluni  producta,  carinis  duabus  instructa.  Tegmina 
tota  nigricantia. 

408.^Membraci  s  apicalis  Stäl.  —  Nigra,  apice 
tegniinum  albido-hyalina;  tarsis  pallidis,  ^f*.  Long.  5  mill. 
—   (Coli.  Signoret.) 

Caput  fere  longius  quam  inter  oculos  latum,  infra  oculos 
leviter  siuuato-angustatum,  apice  truncatum,  angulis  apicalibus 
rotundatis.  Thorax  sataltus,  antice  perpendiculariter  declivis, 
parte  supera  antica  rectangula,  ex  angulo  ipso  carinam  di- 
stinctam  oblique  retrorsum  emittente,  infra  carinam  illam 
carinis  tribus  vel  quattuor  transversis  instrucla;  parte  postica 
apice  subito  attenuata,  augulum  internum  tegminum  haud 
superante. 

O 

409.  Bolbonota  pictipennis  Fairm.  1.  c.  p.  258,  3. 

410.  S  p  h  0  n  g  o  p  h  0  r  u  s  b  a  1 1  i  s  t  a  A  m,  e  t  S  e  r  v. ;  Fair  m. 
1.  c.  p.  261.  1. 

41iy  Sphongophorus  claviger  Stäl.  —  Niger;  pe- 
dibus  sordide  flavo-testaceis;  thorace  antice  in^processum  ar- 
cuatum,  recurvum,  apice  incrassatum,  producto.  q.  Long. 
7  müh   —   (Coli.  Signoret.) 

Os.  ballista^  vakle  affinis,  parte  apicali  cornus  antici  tho- 
racis sat  incrassata  et  retrorsum  minus  producta  diffeit.  Ca- 
put paullo  longius  quam  intra  oculos  latum.  Thorax  den.e 
et  fortiter  punctatus,  antice  in  cornu  longum,  gracile,  arcua- 
tum,  sursum  et  apicem  versus  retrorsum  vergens,  apice  incras- 
satum et  oblique  truncatum,  ibidem  carinato- reticulatum  pro- 
ductus,  hoc  cornu  antice  et  postice  tricarinato;  parte  postica 
longa,  retrorsum  sensim  gracilescente^  prope  apicem  tegniinum 
sub  angulo  obtuso  fracta,  ibidem  compressa,  a  latere  visa 
dilatata. 


69 

412.     Hoplophora  cinerea  Fairm.  1.  c.  p.  272.  13. 

4I3.'^Hop  lophora    monogramma    Germ.;     Fairm. 

1.  c.  p.  271.  8. 

414.  *<Hoplophora  histrionica  Stal.  —  Flavo-testa- 
cea;  thovace  armato,  fortiter  fusco-ferrugineo-punctato,  angulis 
humeralibus  maculisque  tribus  anterioribus  inter  humeros  po- 
sitis  fusco-ferrugineis,  parte  producta  po?tica  pone  medium 
maculis  duabus  pallidis  ornata;  tegmiuibus  vitreis,  venis  flavo- 
testaceiö,  clavi  basi,  corio  ante  medium  ad  marginem  costalem 
flavo-olivaceis,  punctatis.  ?.  Long.  11  mill.  Vera  Cruz.  (Mus. 
Holm.) 

i'H.  tuber culataef  (sec.  fig.  Fairm air ei)  affinis  videtur, 
cornu  dorsali  thoracis  multo  altiore,  antrorsum  nutante.  Ca- 
put latis!?imum,  apicem  versus  rugoso-punctatum.  Tiiorax  po- 
stice  retrorsum  sensim  angustatus,  apice  acuminatus,  ad  api- 
cem abdominis  produetus,  antice  valde  convexo-declivis,  ibidem 
carina  longitudinali  obtusa  instructus,  dorso  pone  lineam  fictam 
inter  angulos  Imnierales  ductam  cornu  compresso,  valde  ele- 
vato,  antrorsum  distincte  nutante,  altiore  quam  a  latere  viso 
lato,  apice  rotundato,  armatus,  antice  prope  oculos  utrimque 
impressione  transversa  nigra  notatus,  margine  antico  medio 
latissime  sinuato,  angulis  humeralibus  extrorsum  et  subdeorsum 
sat  productis. 

415.^Umbonia  nigrata  Am.  et  Serv.;  Fairm.  1.  c. 
p.  275.  1. 

416. ''Umbonia  crassicornis  Am.  etServ.;  Fairm. 
1.  c.  p.  275.  2. 

417. ^Umbonia  reclinata  Germ.;  Fairm.  1,  c.  pag. 
276.  4. 

0 
418.     Umbonia  Orozimbo  Fairm.  1.  c.  p.  277.  7. 

Obs.  Alee'-Hoplophorae  et  XJmboniae  areis  apicali- 
bus  tribus,  anteriore  sola  apicem  attingente,  gaudent.  Hoplo- 
phora  alarum  area  anali  mediocri,  uninervia,  ^U  mbonia 
area  eadem  minima,  vena  destituta,  sunt  insignes. 

419.^Ceresa  testacea  Fairm.   1.  c.  p.  284.  4. 

420.^Ceresa  patr uclis  Stal. —  Flavo-testacea,  dense 
punctata;  capite  impunctato,  parce  rugoso;  tborace  anterius 
utrimque  cornu  tri(|uetro  leviter  antrorsum  et  sursum  vergente 
armato,  spatio  triangulari  pone  cornua  deplanato,  pone  spa- 
tium  illum  valde  compresso  et  sat  elevato;  tegminum  area 
costali  anterius  nigricante,  areis  reliquis  fusco-marginatis.  3". 
Lon^.  11  mill.  —   Vera  Cruz.     (Mus.  Holm.) 

viC.  testaceae  affinis,  thorace  dorso  medio  magis  elevato. 


421.  Ceresa  Sallei  Stäl.  —  P'lavo-testacea,  parce 
stramineo-consperf^a;  cornubus  lateralibus  carinaque  dorsali 
thoracis  fuscis.     -?.    Long.  9  niill.   — -   (Coli.  Signoret.) 

Caput  l-aeve,  impressionibus  nonnullis  instructum.  Thorax 
dense  punctatus,  anterius  utrimque  coniu  sat  acuto,  subconico, 
extrorsum  vergente  et  levissime  retiorsum  curvato,  horizon- 
tali  avmatus,  inter  cornua  leviter  convexus,  pone  medium  com- 
pressus  et  acutus;  pone  cornua  ads^unt  lineolee  duse  Stramine«. 
Tegmina  vinaeea. 

432.  ^Ceresa  puncticeps  Stäl.  —  Pallide  griseo- 
flavescens;  capite,  thorace  basique  tegminum  dense  punctatis, 
illo  piano;  thorace  antice  utrimque  cornu  brevi,  extrorsum 
vergente,  armato,  inter  cornua  convexiusculo,  pone  medium 
compresso,  dorso  acuto,  carina  media  percurrente,  ante  me- 
dium obsoleta.     ö-     Long.  8  mill.  —  (Coli.  Signoret.) 

Qc.  uniformi  affinis,   thorace  antice  magis  perpendicula- 
riter  declivi,  cornubus  paullo  magis  prominulis    dilFert. 

423.^Ceresa  uniformis  Fairm.  1.  c.  p.  289.  25. 
424.®Cyphonia  rectispina  Fairrfi.  1.  c.  p.  502.  6. 

425.  ^Heteronotus  quinquenodosus  Stäl.  —  ISigvi- 
.cans;  thoracis  parte  postica  producta   quadrinodosa;   margine 

antico  lineaque  media  longitudinali  capitis,  linea  media  mar- 
ginibusque  lateralibus  nodi  antici  thoracis  nee  non  linea  trans- 
versa nodi  secundi  stramineis;  spinis  thoracis  pedibusque  ob- 
scure  testaceis;  tegminibus  subvinaceis,  fusco  -  venosis ,  abdo- 
mine  griseo-flavescente.  -?.  Long,  cum  tegm.  Jlraill.  — 
(Mus.  Holm.) 

Fortiter  punctatus.  Thorax  quinquenodosus,  nodo  antico 
utrimque  spina  magna,  leviter  curvata,  subhorizontali  armato, 
nodis  secundo  et  apicali  fere  seque  magnis,  j^oc  subgloboso, 
apice  spinis  duabus  breviusculis,  nonniliil  deorsum  vergentibus 
armato,  nodis  tertio  et  quarto  reliquis  minoribus,  quarto  mi- 
nimo,  subtus  spina  valida  longa  armato. 

426.  vAconophora  laminata  Fairm.  1.  c.  p.  294.  2. 

427.  A  c  0  n  o  p  h  0  r  a  m  e  X  i  c  ft  n  a  S  t  ä.  1.  —  Fusco-testacea , 
flavo-griseo-sericea ,  punctulata;  thorace*  postice  acuminato, 
abdominis  apicem  superante,  carina  media  lineisque  duabus 
lateralibus,  abbreviatis,  ab  apice  cornus  currentibus,  Iwvigatis; 
tegminibus  flavo-testaceis,  subopacis,  apicem  versus  sordide 
hyalinis  et  vitta  fusca  ornalis,  venis  flavescente-sericeis.  o^?. 
Long.  8  mill.  —    (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 


71 

^  A.  pugionatae  valde  affmis,  vix  differt  nisi  thoracis 
parte  antica  minus  rectinata,  cornu  antico  ssepissime  brevio  re 
et  magis  sursum   vergente. 

428.  Häemiptyclia  cuneata  Germ.;  Fairm.  1.  c.  p. 
319.  23  ($3;%emiptycha  globiceps  Fairm.  1.  c.  p.  319. 

429.  Hemiptycha  asphaltina  Fairm.  I.  c,  p.  319* 
22  P].  VI  fig.  20  c;^). 

$.  Thorace  antice  obtusissime  rotundato,  iitrimque  di- 
stinete  angulato. 

430.  hemiptycha  Camelus  Gray.;  Fairm.  1.  c.  p. 
319.  21. 

431.  Telamona  excelsa;  ^Thelia  excelsa  Fairm. 
1.  c.  p.  310.  15. 

432.  Smilia  (Am.  et  Serv.  nee  Fairm.)  expan&a; 
Thelia  expan&a  Germ.;  Fairm.  1.  c.  p.  309.  13  PI.  V 
fig.  6  et  7. 

433.  '^Smilia  foliacea  Stäl.  —  PalJide  olivaceo-vire- 
teens;  thorace  maxime  elevato,  carina  dorsali  nigro-punctata. 
V.  ,  X-ong.  cum  tegm,  11    mijl.  —  (Mus.  Holm.) 

S.  exp  ansäe  maxime  affinis,  major,  thorace  multo  al- 
tiore,  apicem  versus  minus  angustato.  Caput  planum,  subre- 
mote  punctatum.  Thorax  maxime  elevatus  et  compressus, 
dense  punctatus,  antice  declivis,  anterius  utrimque  pone  oculos 
cornu  obliquo,  depresso,  triangulari  armatus. 

434.  Smilia  cristifera  Stäl.  —  Griseo-straminea, 
capite  thoraceque  dense  punctatis,  hujus  punctis  pone  medium 
fcparsis,  maculis  duabus  parvis  ad  medium  marginis  lateralis 
cristaque  dorsali  ferrugineo-fuscis,  crista  pallido-irrorata,  parte 
antica  fasciaque  cristffi  pone  medium  pallidis;  tegminibus  sub- 

^vinaceis,    apice   infuscatis.     -?.     Long.   8   mill.  —   (Coli.  Sig- 
noret.) 

Caput  supra  ocellos  levrter  impressum.  Thorax  retror- 
sum  sensim  angustatus  et  acuminatus,  carina  media  percur- 
rente  instructus,  antice  et  postice  modiee  convexus-,  medio 
crista,  thorace  dimiJio  breviore,  pone  medium  quam  antice 
minus  alta,  a  latere  visa  plus  duplo  longiore  quam  alta,  pone 
medium  utrimque  impressa  instructus,  margiue  antico  inter 
oculos  fere  recto.     Tegmina  thoracem  postice  vix  superantia. 

435.  "^Smilia  carinata  Stäl.  —  Griseo-straminea,  ca- 
pite thoraceque  ferrugineo-fusco- punctatis     hoc  carina  media 


72 

percuiTente,  f'ere  tota  fiisca,  pallido-trimaculata,  instructo^ 
tegminibus  sordide  hyalinis,  apice  fuscis.  ?.  Long.  6  mill.  — 
(Coli.  Signoret.) 

Prsecedenti  affinis,  minor,  thorace  haud  cristato.  Caput 
planiusculum,  ad  margines  laterales  prope  oculos  oblique  le- 
viter  Impressum.  Thorax  i-etrorsum  sensim  angustatus,  modice 
convexus,  dorso  medio  utrimque  leviter  impres.sus,  carina 
fusca  j)ercurrente,  medio  paullo  altiore,  in"^tructus,  maculis 
tribus  i)arvis  carinee,  media  reliquis  paullo  majore  maculaque 
minuta  media  marginis  lateralis  pallidis.  Tegmina  thoracem 
postice  vix  superantia. 

Phacusa  Stal. 

Caput  trianguläre,  fronte  deorsum  nasuto  prominente. 
Ocelli  inter  se  et  ab  oculis  fere  eeque  longe  distantes.  Tho- 
rax convexus,  ab  humeris  retrorsum  sensim  angustatus,  acu- 
minatus,  marginibus  lateralibus  marginem  internum  tegminum 
langentibus.  Tegmina  abdomen  et  thoracem  multo  superantia, 
a  basi  venas  tres  longitudinales  emittentia,  areis  basalibus 
quattuor  longis,  una  discoidali,  quinque  apicalibus,  apicali 
media  petiolata.  Alfe  areis  apicalibus  quattuor.  Pedes  sim- 
plices,  tarsis  posticis  longis. 

Acuta li  affine  genus. 

436.  Phacusa  flavo-marginata  Stäl.  —  Nigra,  ni- 
tida; marginibus  lateralibus  vittulaque  basali  capitis,  vittula 
antica  marginibusque  lateralibus  thoracis  ab  apice  ultra  me- 
dium dilute  flavescentibus;  tegminibus  nigris,  pone  medium 
subvinaceo-hyalinis;  pedibus  fla\  o-testaceis ,  tarsis  infuscatis; 
capite  apice  transversim  armatim,  thorace  prope  margines 
laterales  longitrorsum  impressis,  hoc  ibidem  basique  tegminum 
punctatis.     Long,  cum  tegm.  8  mill.  —  (Coli.   Signoret.) 

437.  Acutalis  nigro-lineata  Stäl.  —  Dilute  flave- 
scens;  capitis  maculis  quattuor  minutis,  thoracis  margine  imo 
antico,  fascia  angusta  anteriore,  fascia  subapicali  apiceque 
partis  posticee,  vittis  tribus  angu.-tis,  media  inter  fascias  illas 
extensa,  lateralibus  abbreviatis,  nee  non  marginibus  lateralibus 
inter  fascias  pectoreque  nigris;  tegminibus  vitreis,  nigro-ve- 
nosis.    Long.  4  mill.  —   (Mus.  Holm,  et  Coli.   Signoret.) 

438.  Darnis  affinis  Guer.;  Fairni.  1.  c.  p.  480.  3. 

439.  Polyglypta  costata  Burm.;  Fairm.  1.  c.  p. 
296.   1. 


440.  ^iPolyglypta  pilosa  Fairm.  1.  c.  p.  296.  2. 

441.  "Polj'glypta   dorsalis   Burni.;    Fairm.   1.  c.  p. 

297.  3. 

442.  Püljglyi)ta  maculata  Burm.;  Fairm.  1.  c. 
p.  297.  5. 

443.  Polyglypta   pallipes  Bur'm.;    Fairm.   1.  c.  p. 

298.  8. 

444.  Polyglvpta    lineata    Burm.;    Fairm.   ].  e.   p. 

298.  9. 

445.  Polyglypta  tredecimcostata  Fairm.   1.  c.  p. 

299.  11. 

446.  Oxygonia  zebrina  Fairm.  1.  c.  p.  305.  12. 

447.  'Centrotus  hamifer  Fairm.  1.  c.  p.  512.  10. 

448.  Centrotus  curvidens  Fairm.  1.  c.  p.  515.  18. 

449.  Äethalion  nervoso-punctatum  Sign.  Ann. 
ent.  Ser.  2  IX  p,  679.  14  PI.  14  fig.  10. 

450.  Äethalion  dilatatum  Stäl.  —  Sordide  griseo- 
flavescens;  tliorace  utrimque  dilatato,  dense  distincteque  pun- 
ctato,  disco  carinis  tribus,  media  percurrente,  lateralibus  obli- 
quis,  posterius  evanescentibus;  fasciis  duabus  frontis,  thoracis 
vitta  utrimque  prope  margines  laterales,  vitta  laterali  pectoris, 
fasciis  tribus  tibiarum  apiceque  tarsorum  nigris;  venis  tegmi- 
num  hie  illic  infuscatis.  cJ.  Long,  cum  tegm.  10  mill.  — 
(Mus.  Holm.) 

A  reliquis  mihi  cognitis  congenericis  thorace  sat  dilatato 
divergit.  Caput  thorace  dimidio  angustius.  Thorax  margini- 
bus  lateralibus  sat  dilatatis,  leviter  rotundatis.  Tegmina  basin 
versus  distincte  punctata,  area  costali  venis  transversis  octo 
vel  novem  instructa. 

^  Jassina. 

^  451.     Tettigonia  Burmeisteri  Sign,    Ann,    ent,  Sen 
3  I  p,  28.  3  PL  2  fig.  3  (1853). 

452.  Tettigonia  multivirgata  Stäl.  —  Pallide  fla- 
vescens;  tegminibus  fusco-brunneis,  fasciis  quattuor  dilute  Ha- 
vescentibus  et  una  subapicali  decolore,  vitrea,  ornatis;  linea 
longitudinali  eh'pei,  lineolis  transversis  lateralibus  frontis, 
fasciis  duabus  anticis  marginique  basali  verticis,  marginibus 
antico  et  postico  fasciaque  media  thoracis,  nee  non  basi  scu- 
telli  nigris;  abdomine  dorso  subsanguineo;  alis  infuscatis.  ^'. 
Long.  8-- 11^, mill.  —  (Mus,  Holm,  et  Coli,   Signoret,) 

Statura  T.  bifasciatae.  Caput  antice  obtuse  rotunda- 
tum,  ante  oculos  parum  prominens;  fronte  sat  convexa,  leevi. 

453.  Tettigonia   ruficeps    Stäl.    —    I^igra,    nitida; 


74 

capite,  fascia  angusta  anteriore  thoracis,  coxis  femoribusque 
rufo-testaceis;  fronlis  macula  minuta  subbasali  et  verticis  linea 
transversa  prope  ba.sin  nigris;  tlioracis  margine  po&tico  fasciis- 
que  duabus  tegminum  flavo-albidis;  alis  fuseis.  ^\  Long.  12 
mjll.  -  (Coli.  Signoret.) 

•^^  T.  bifaseiatae  simillima  et  maxime  aftini?'.  Caput  ob- 
tusum,  parum  prominens;  fronte  modice  convexa,  lateribus 
triinsversim  obsoletissime  sulcatis.  Thorax  anterius  impres- 
sione  transversa,  medio  interrupta,  instructus. 

'^  454.  Tettigonia  areolata  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  I 
p.  355.  73  PI.  11  fig.  4  (18:3). 

c^  455.  Tettigonia  jucunda  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  I 
p.  355.  74  PI.  11  flg.  5  (1853). 

O  456.  Tettigonia  pulchella  Sign.  Ann.  ent.  Sdr.  3.  I 
p.  360.  82  PI.  11  fig.  11  (1853). 

o  457.  Tettigonia  proxima  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  I 
p.  361.  83  PI.  11  fig.  12  (1853). 

Q  458.  Tettigonia  multicolor  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3. 
I  p.  363.  86  PI.  11  fig.  15  (1853). 

c^  459.  Tettigonia  lugubris  Sign.  Ann.  ent.  S^r.  3.  II 
p.  13.  160  PI.  1  fig.  13  (18.:4). 

460.  Tettigonia  lineata  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  II 
p.  21.  172  PI.  2  fig.  9  (1854). 

O  461.  Tettigonia  tripunctata  Sign.  Ann.  ent.  Ser. 
3.^11  p.  23.  175  PI.  2  fig.  12  (1854). 

^^462.  Tettigonia  sag  ata  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3,  II 
p.  27  180  PL  2  fig.  15  (1854). 

^463.  Tettigonia  lunata  Sign.  Ann.  ent.  Ser,  3.  II 
p.  349.  196  PI.  11  fig.   13  (1854). 

o  464.  Tettigonia  urbana  Stäl.  —  Flavo- virescens, 
thoracis  disco  tegminibusque  obscurius  viridi-blivaeeis,  bis  in 
subsanguineum  nonnihil  vergentibus,  vertice  scutelloque  nigris, 
flavo-lituratis;  alis  pallide  subsanguineo- vinaceis;  abdoniinis 
dorso  dilute  croceo.  $  Long.  10,  Exp.  tegm.  20  niill.  — 
Vera  Cruz.Q  (Mus.  Holm.) 

Statura  T.  quadrivittatae.  •  Caput  trianguläre,  thorace 
circiter  quarta  parte  brevius,  supra  planum,  nigrum,  flave- 
scente-conspersum,  limbis  latei-alibus,  linea  oblique  longitudi- 
nali  utiimque  prope  limbos  laterales,  linea  longitudinali  api- 
cali  aliaque  pone  illam,  ante  medium  abbreviata  et  ab  apice 
utrimque  ramulum  oblique  retrorsum  currentem  emittente, 
flavo-virescentibus,  linea  longitudinali  media  ipsa  linea  subtili 
nigra  notata.  Frons  parum  convexa,  lateribus  transversim  sub- 
tiliter  sulcatis,  disco  obsolete  ruguloso.  Thorax  anterius  ob- 
solete nigro-lituratus,  intra  margines  laterales  leviter  impres- 


75 

sus.  Scutellum  nigium,  lituris  flavo-virescentibus  et  basi  rna- 
culis  duabus  parvis  roiundatis  similiter  coloi-atis  ornatum, 
Tegmina  apicem  versus  sat  angustata,  tota  concolora,  leevia. 
Segmentum  ventrale  ultimum  feminee  acute  produetum. 

465.  ^'ettigonia  limbaticollis  Stäl.  —  PalJide  fla- 
veseens,  supra  obscure  olivaeeo-viridis;  verlice  scutelloque 
iiigro-lituratis  et  lineatis;  limbo  capitis  marginibusque  latera- 
libus  thoracis  luteis,  linea  nigra  intus  adjecta;  aus  fuscis; 
abdomine  dorso  obscure  fusco-sanguineo.  ?.  Long.  9  mill.  — 
(Coli.  Sig^pret.) 

Statura  T.  quadrivittatae.  Caput  trianguläre,  apice 
rotundatum,  marginibus  lateralibus  levissime  rotundatis;  supra 
planum,  nigrum,  ante  oculos  luteo-limbatum,  linea  longitudinali 
media  lineisque  pluribus  minus  legularibus,  oblique  longitudi- 
nalibus,  flavo-virescentibus  ornatum.  Frons  utrimque  trans- 
versim  subtiliter  sulcata,  medio  Iseviuscula.  Thorax  anterius 
pallidior,  antice  parce,  obsolete  subtiliterque  nigro-lituratus, 
limbis  lateralibus  luteis,  linea  longitudinali  adjacente  nigra. 
Scutellum  lineis  duabus  mediis  longitudinalibus  percurrentibus, 
medio  extrorsum  ramulos  duos  breves  emittentibus,  nee  non 
lineolis  tribus  lateralibus  basalibus ,  postice  subconfluentibus, 
nigris.  Tegmina  abdominis  apicem  nonnihil  superantia,  usque 
ad  apicem  concolora,  basi  ipsa  lineola  brevissima  lutea  ornatis. 
Segmentum  ventrale  ultimum  feminse  apice  in  angulum  pro- 
duetum. 

-*  466.  Tettigonia  occatoria  Saj;  Sign.  Ann.  ent. 
Ser.  3.  II  p.  353.  204  PI.  12  fig.  2  (1854). 

^-  467,  Tettigonia  guttata  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3,  II 
p.  355.  206  PI.  12  fig.  4^(1854). 

^468.     Tettigonia  nigro-guttata  Sign.  Ann.  ent,  S  r 
3.  III  p.  772.  335  PI.  23  fig,  8  (1855). 

O  469.  Tettigonia  hilaris  Stäl.  —  Subolivaceo-flave- 
scens,  capite  punctis  duobus  ap.icalibus,  ocellis,  maculis  duabus 
j)arvis  ante  medium  thoracis  et  duabus  basalibus  scutelli  ni- 
gris; alis  fuscescentibus;  abdominis  dorso  croceo.  i^.  Long.  7 
mill.    —   (Coli,  Signoret,) 

'^  T,  nigro-gu ttatae  haud  dissimilis.  Caput  thorace  non- 
niliil  breviiis,  antice  rotundato-subangulatum,  fronte  leviter 
convexa,  lateribus  obsolete  tran&versim  sulcatis.  Tegmina 
apicem  abdominis  nonniliil  superantia,  apice  concolora,  licet 
paullo  dilutiora,  oculo  armato  obsoletissime  pallido-conspersa. 

^     470.     Tettigonia  venuöta  Stal.  —   Straminea;  fronte 


76 

tegminibusque  dilute  sanguineis;  capitis  macula  apicali,  minuta, 
maculis  duabus  subbasalibus  thoiacis,  marginibus  costali  et 
commissurali  latiusculis  et  apicali  angUötis:^imo  tegminuni  nigris; 
aliö  fuscescenlibup.     Long.  G'/j   mill,  —  (Coli.  Signoret.) 

An  interdiun  supra  tota  dilute  sanguinea? 

Caput  sat  tumidum,  thoiace  paullo  brevius,  antice  >sub- 
f^einicirculariter  rotundatuin,  fronte  disco  depianata,  lateribns 
transversim  leviter  sulcatis.  Abdomen  exempli  descripti  mu- 
tilatum. 

471.  Tettigonia  Lucasii  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  III 
p.  778.  345  PI.  23  fig.  16  (1855). 

472.  Tettigonia  14-punctata  Sign.  Ann.  ent.  Ser. 
a  III  p.  782.  351  PL  23  fig.  19  (1855). 

0473.     Tettigonia    Stälii    Sign.    Ann.   ent.  Ser.  3.  111 
p.  787.  361  PI.  24  fig.  5  (1855). 

474.  Tettigonia  Blanchardii  Sign.  Ann.  ent.  Ser. 
3.  111  p.  788.  362  PL  24  fig.  6  (1855). 

475.  Tettigonia  Mexicana  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3. 
p.  789.  363  PL  24  fig.  7  (1855). 

476.  Tettigonia  tissellata  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3. 
III  790.  365  PL  24  fig.  9  (1855). 

C  477.  Tettigonia  Sirena  Stäl.  —  Sordide  albido- 
i-traminea;  fronte  fusco-quadrilineata;  capite  superne,  thorace 
fccutelloque  magis  flavescentibus,  fusco-  vel  nigro-variegatis^ 
tegminibus  fu&co-sanguineis,  clavi  vittis  duabus  ante  medium, 
corii  vittulis  valde  brevibus  tribus  ante  medium,  tribus  adhue 
brevioribus  pone  medium  maculisque  tribus  prope  apicem 
fusco-hyalinum  pallide  albido-sanguineis,  bis  maculis  -vel  vit- 
tulis venis  longitudinalibus  fuscis  tantum  separatis;  aus  dor- 
soque  abdominis  fuscis.  ?.  Long.  S'/j  — 10  mill.  —  (Mus. 
Holm,  et  Coli.  Signore^.) 

T.  tessellatae  et  Blancbardii  affinis,  capite  antice 
magis  rotundato  et  paullo  magis  producto,  superne  prope  basin 
annulis  tribus,  postice  linea  transveisa  conjunctis,  fuscis,  an- 
nulo  medio  postice  aperto  et  ^Hnea  longitudinali  bimiliter  co- 
lorata  diviso;  facie  albidostraminca,  frontis  vittis  angustis 
quattuor  nigris,  basi  in  j)artem  superiorem  capitis  paullo  pro- 
ductis,  una  laterali  et  una  media  basi  et  apice  conjunctis; 
clypei  vitta  fusca.  Thorax  nigricans,  vittis  angustis  duabus 
parallelis  mediis  et  duabus  lateralibus,  plus  minus  interruptis, 
nee  non  maculis  nonnullis  minutis  sparsis  stramineis.  Scutel- 
lum  stramineum,  vitta  utrimque  sublaterali  nigricante,  disco 
obsolete  fusco-lituratum.     Tegmina  abdominis  apicem  nonnihil 


•77 

superantia.     Segmentuni  ventrale    ultimum   feminse  longissinie 
produetum,  valde  acuminatum, 

478.  Tettigonia  magica  Stäl.  —  Straminea,  nigro- 
varia;  tegminibus  abdomineque  sanguineis,  Ulis  parce  albido- 
lineolatis  et  minute  maculatis-  alis  fuseis.  $.  Long.  Syj  milJ. 
—  (Mus.  Holm.) 

Preeeedenti  affinis.  Caput  thoraee  nonnihil  brevius,  an- 
tice  rotundato-subangulatum ,  nigrum,  superne  niaeula  subapi- 
cali,  fasciola  utvimque  lateral!  ad  ocellos,  fasciaque  basali, 
medio  anguste  interrupta  et  ibidem  ramulos  duos  breves  an- 
trorsum  emittente,  stramineis;  fronte  stramineo-conspersa, 
limbis  lateralibus,  arcuque  basali,  cum  macula  apieali  superiore 
capitis  conjuneta  et  annulum  formante,  stramineis;  clypeo 
uigro ,  lateribus  stramineis.  Thorax  nigrum,  maculis  parvis 
anticis,  maculis  duabus  ante  medium  disci,  vittisque  quattuor 
abbreviatis,  omnibus  basin  attingentibus,  mediis  brevissimis, 
stramineis.  Seutellum  nigrum,  vitlis  duabus  punctoque  medio 
stramineis,  Tegmina  abdominis  apicem  nonnihil  superantia, 
limbo  apieali  fusco-hyalino.  Pectus  stramineum,  nigro-macu- 
latum.  Pedes  in  flavo-testaceum  vergentes,  macula  coxarum 
et  basali  femorum,  apice  tibiarum  tavsorumque  fuseis.  Segmen- 
tum  ventrale  ultimum  feminse  produetum,  acuminatum. 

479.  Tettigonia  sexlineata  Sign.  Ann.  ent.  Ser. 
3.  III  p.  792.  368  PI.  24  flg.  12  (1855). 

480.  Tettigonia  flava  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  III 
p    799.  378  PI.  24  fig.  10  (1855). 

481.  Tettigonia  mollipes  Say;  Sign.  Ann.  ent.  St' r. 
3.  II  p.  726.  252  PI.  21  fig.  12-13  (1854). 

«V^^hera  Stäl. 
^Proconia  Ann.  et  Serv.   nee  Enc.  meth.) 

Caput  plus  minus,  seepissime  valde  prominens,  obtusum 
vel  triangulariter  produetum,  fronte  seepissime  valde  tumidu. 
Thorax  subquadrangularis,  marginibus  lateralibus  posterius 
interdum  leviter  rotundatis,  margine  basali  ante  seutellum 
late  sinuato  vel  recto.  Tegmina  latera  abdominis  dorsi  haud 
tegentea.  Alee  vena  longitudinali  secunda  furcata,  area  api- 
eali quarta  triangulari.  Tibise  anteriores  superne  plus  minus 
distincte  suleatse  vel  planse,  anticse  raro  leviter  dilatatse. 

Variat  hoc  genus  venis  clavi  per  totam  longitudinem  se- 
paratis  vel  medio  per  spatium  longitudine  varians  in  unam 
conjunctis. 

5)482.     Phera  bimaculata   Sign.   Ann.   ent.   Ser.   3.   II 
p.  862.  215  pl.  12  fig.  12  (1854). 


78 

483.  Pliera  marginata  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  II  p. 
487.  226  (1854). 

484.  Phera  major  Sign.   Ann.  ent.  Ser.  3.  II  p.  491. 

232  PI.   17  iig.  8  (1854). 

485.  Phera  atra   Sign.   Ann.   ent.   Si-r.   3.   II  p.  492. 

233  PI.  17  flg.  9  (1854). 

486.  Phera  tartarea  Stal.  —  Nigra;  maculis  duabus 
parvis  basalibus  verticis,  pone  ocellos  positis,  flavo-testaceis; 
margine  apieali  laterum  segmentorum  dorsalium  abdominis  et 
toto  segmentorum  ventralium  albidis;  pedibus  ruf'o-testaeeis; 
apice  tegminum  deeolore;  alis  vitreis,  limbo  apieali  apiceque 
infuscatis.  q?.  Long.  13,  Exp.  tegm.  24  mill.  —  (Mus.  Holm, 
et  Coli.  Signoret.) 

Caput  valde  tumido- prominens,  thorace  puullo  longius, 
SLiperne  inter  ocellos  concaviuseulum;  fronte  valde  tumida, 
haud  impressa,  sulcis  transversis  minus  dibtinctis,  medio  late 
interruptis,  spatio  longiludinali  medio  pereurrente  subtiliter 
ruguloso.  Thorax  transversus,  retrorsum  vix  angustatus,  re- 
mote  punctatus,  anterius  la?vigatiis  et  bis  transver^im  leviter 
impressus.  Seutellum  Iseviusculum.  Tegmina  medio  parce 
punctata,  marginibus  costali  et  comniissurali  parallelis,  clavi 
venis  duabus-subrectis,  distantibus.  Segmentum  ventrale  ulti- 
mum maris  apice  Iruncatum,  femina?  medio  leviter  trisinuatum, 
ante  sinus  leviter  subelevatum  et  ibidem  utrimque  dente  parvo 
instructum. 

487.  Phera  coagulata  Say.  Com]»],  writ.  de  Leconte 
I  p.  307  (1859). 

488.  Phera  centro-lineata  Sign  Ann.  ent.  Ser.  3 
III  p.  239.  299  PI.  12  Iig.  19  (1855). 

489.  Phera  luciola  Sign.  Ann.  ent.  Ser.  3.  III  p.  239. 
298  PI.  12  Iig.  18  (1855). 

490.  Phera  Wallengreni  Stal.  —  Sordide  flave- 
scens,  capite  superne,  thorace  scutelloque  nigio-conspersis; 
tegminibus  pallide  ferrugineo-indutis  et  punctatis,  apice  Isevi- 
gatis;  alis  vitreis,  apice  infuscatis;  abdominis  dorso  pedibus- 
que  subtestaceis,  illo  utrimque  vitta  nigricante  ornato;  vitta 
marginali  pectoris  limboque  dorsali  abdominis  purius  dilule 
flave.*centibus;  pectore  vitta  lata  laterali  nigra,  in  latera  frontis 
producta.  $.  Long,  cum  tegm.  IIV2  ^^i^^-  —  (Mus.  Holm,  et 
Coli.   Signoret.)  r> 

Quoad  staturam  ad  P.  centrolineatam  appropinquat. 
Caput  trianguläre,  valde  productum ,  supra  planiusculum  et 
medio  longitrorsum  distincte  sulcatum;  Ironte  leviter  convexa, 
utrimque  superiora   versus   transversim  obsoletissime    sulcata, 


79 

disco  subtilissime  rugulosa.  Thorax  distincte  punctatus,  antice 
biimpressus.  Tibise  anticee  triquetree,  supra  nigiee.  Tarsi  an- 
lici  nigri. 

^491.  Phera  tiarataStäl.  —  Rulescente-testacea;  ab- 
ominis  dorso  tibiisque  anticis  superne  nigris;  vitta  marginali 
pectoris  limboque  laterali  abdominis  ^tramineis;  tegminibus 
subvinaceis,  macula  oblonga  pone  medium  ad  oostam  dilute 
fusco-testaeea ;  alis  vitreis,  margine  apicali  leviter  infuscato. 
$.  Long,  11  mill.  —  Vera  Cruz.  (Mus.  Holm,  et  Coli. 
Signoret.) 

Qvar.  b.  —  Clypeo,  fronte,  hujus  angulo  basali  et  macula 
apicali  exceptis,  lateribus  tlioracis  et  verticis,  pectore,  venire 
pedibusque  nigrig. 

Statura  t*.  centrolineatae,  cui  maxime  affinis ,  capite 
nonnihil  longiore,  magis  acuminato,  prsesertim  differt.  Caput 
trianguläre,  superne  per  totam  longitudinem  late  suleatum; 
fronte  transversim  modice  convexa,  leevi,  superiora  versus 
subtiliter  rugulosa.  Thorax  retrorsum  subangustatus,  sat  for- 
titer  punctatus,  antice  Isevigatus,  utrimque  prope  angulum  in- 
ternum  oculorum  leviter  biimpressus.  Tegmina  apicem  abdo- 
minis subsuperantia.     Tibise  anticee  leviter  dilatatffi. 

!^492.  Aulaeizes  aurantiaea  Sign.  Ann,  ent.  Ser.  3. 
III  p.  225.  279  PI.  6  fig,  17  (1855). 

0493.  Aulaeizes  Thunbergii  Stäl.  —  Rufa;  genis, 
clypeo,  pectore,  ventre  pedibusque  stramineis;  frontis  macula 
media  fasciaque  laterali,  verticis  vittulis  duabus  pone  ocellos, 
thoracis  limbo  basali  et  antico,  vittis  tribus  marginibusque 
lateralibus,  nee  non  tegminibus  nigricantibus ,  his  rufo-multi- 
maculatis,  apice  fusco-hyalinis;  alis  fuscis,  basin  versus  sub- 
vinaceis; abdominis  dorso  subviolaceo-sanguineo.  $.  Long. 
10,  Exp.  tegm.  21  miJl.  —  Vera  Cruz.     (Mus.  Holm.) 

Caput  sat  productum,  thorace  paullo  brevius,  superne 
impressione  longitudinali,  anterius  latiore,  instruclum;  fronte 
impressione  magna  minus  profunda  instructa,  lateribus  trans- 
versim obsolete  sulcatis  ;  clypeo  sat  convexo.  Thorax  distincte 
subiugoso-punctatus,  antice  Isevigatus,  ibidem  transversim  le- 
viter impressus.  Tegmina  basin  versus  punctulata.  Segmen- 
tum  ventrale  ultimum  feminse  apice  nonnihil  rotundatum,  medio 
leviter  productum. 

U  494.  Aulaeizes  nitidipennis  Stäl.  —  Plus  minus 
obscure  fusco-testacea  ,  preesertim  tegminibus  nitida;  maculis 
parvis  raris  sparsis  frontis,    thoracis    serie    transversa   media 


80 

macularum,  ssepe  in  fasciam  confluentibus,  tegminum  maculis 
minutis  numerosis  spaisis  aliisque  nonnihil  majoribus  in  series 
tres  transversas,  unatn  subbasalem,  unam  mediam  obliquam 
et  unam  longe  pone  medium,  positis,  interdum  in  fascias  in- 
terruptas  confluentibus,  testaceo-flavis;  abdomine  toto  sangui- 
neo.  2.  Long.  10,  Exp.  tegm.  '23  mill,  —  (Mus.  Holm,  et 
Coli.  Signoret.) 

Cajiut  ante  oculos  modice  prominens,  thorace  dimidio 
brevius,  superne  ante  medium  distinete  impressum;  fronte  medio 
longitrorsum  deplanata,  basin  versus  subconeava,  carina  media, 
basin  versus  obiitterata,  instructa,  lateribus  transveisim  sul- 
catis;  clypeo  medio  valde  elevato,  a  latere  viso  anguluni 
obtusum  formante.  Thorax  pone  medium  transversim  subti- 
liter  rugosus,  anterius  transversim  impressus.  Tegmina  Isevia, 
nitida,  ad  venas  obsoletissime  punctata.  Segmentum  ventrale 
ultimum  feminse  apice  quadritinuatum,  inter  sinus  laterales 
obtuse  lobato-productum. 

0495.  Aulacizes  multiguttata  Stäl.  —  Testaceo- 
flavescens,  nitida,  subtus  cum  pedibus  obscurior;  frontis  vittis 
quattuor  angustis,  lateralibus  usque  ad  lineas  duas  longitudi- 
nales  medias  verticis  continuatis,  scutelli  angulis  basalibus 
lineisque  duabus  longitudinalibus;  thoracis  margine  basali,  li- 
neis  duabus  longitudinalibus  mediis  fasciisque  duabus  angustis, 
ad  lineas  illas  interruptis,  nigris;  legminibus  fusco-testaeeis, 
maculis  numerosis,  plurimis  minutis,  testaceo-flavis  adspersis, 
apice  cum  alis  fusco-hjalinis.  $.  Long.  10,  Exp.  tegm.  24 
mill.    — '   (Mus.  Holm,  et  Coli.   Signoret.) 

Caput  sat  prominens,  apice  sursum  leviter  productum, 
thorace  nonnihil  brevius,  superne  ante  medium  longitrorsum 
distinete  Impressum;  fronte  spalio  longitudinali  medio  percur- 
rente  planiusculo,  medio  carinato,  lateribus  transversim  sul- 
catis;  clypeo  medio  valde  elevato.  Thorax  transversim  sub- 
tiliter  rugosus,  anterius  depressus.  Tegmina  la?via.  Segmen- 
tum ventrale  ultimum  apud  feminam  late  emarginatum. 

C496.  Aulacizes  rubriventris  Sign.  Ann.  ent.  Ser. 
3.  III  p.  52.  266  PI.  6  fig.  5  (1855). 

Yariat  multo  pallidior  quam  tjpus  a  Signoret  descriptus. 

■.'Ji9*7.  Aulacizes  coriacea  S  täl.  —  Supra  fuseo-testa- 
cea,  subtus  cum  pedibus  dilutior,  pallido-conspersa;  vertice 
nigricante;  thorace  nigro-vario;  tegminibus  minute  pallido- 
irroratis,  maculis  corii  compluribus  parvis  ad  costam,  una  ad 
medium  sutura3  clavi  unaque  ad  apicem  clavi,  nee  non  clavi 
maculis  duabus  parvis  mediis  unaque   pone    medium    pallidis; 


81 

alis  fuscis;  lateribus  ventris  flavo-testaceis,  fusco-eonspersis, 
segmento  anali  maris  rufo-testaceo,  basi  nigro-maculato.  (J. 
Long.  13  mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Caput  triangulariter  productum,  apice  ipso  rotundatum, 
superne,  prsesertim  antice,  longitrorsum  impressum;  fronte 
diseo  subeoncava,  rugulosa,  lateribus  transversim  subtiliter 
sulcatis;  clypeo  valde  elevalo,  subcompresso.  Thorax  rugoso- 
punetatus,  antice  quadri-impressus.  Tegmina  apicem  abdominis 
paullo  superantia,  distincte  punctata,  venis  irregulaviter  re- 
ticulatis. 

O  498.     Aulacizes   mutans   Sign.   Ann.   ent.   Ser.   3  III. 
p.  228.  283  PI.  12  fig.  3  (1855). 

Oi99.     Diestostemma    rugicoUis    Sign.    Ann.  entom. 
S6r.  3.  III  p.  .525.  323  PI.  21   fig.  18  (1855). 

0.500.    Diestostemma  nigro-punclata  Sign.  Ann.  enf, 
Ser.  3.  III  p.  527.  325  (1855). 

V^-'Öypona  Germ. 

I.  Capitis  margine  antico  obtuso  vel  vix  attenuato;  oeel- 
lis  inter  se  quam  ab  oculis  distincte  longius  distantibus. 

A.  Capitis  margine  antico  obtusissimo,  convexo. 

^^  501.  Gypona  Bohemani  Stäl.  —  Flavescente-testa- 
cea,  subtus  obscurior,  pectore,  ventre,  exceptis  maculis  mar- 
ginalibus,  femoribus  tibiisque,  apice  excepto,  nigris;  tegminum, 
venulis  transversis,  lineola  transversa,  ante  medium  inter  venas 
longitudinales  posita,  punctisque  duobus  marginis  commissuralis 
clavi  fuscis;  alis  infuscatis;  abdominis  dorso  sanguineo.  S. 
Long.  8  mill.  —  Vera  Cruz.  (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 
Caput  modice  rotundatum,  medio  quam  ad  oculos  vix 
longius,  fronte  basin  versus  transversim  obsolete  strigosa. 
Ocelli  ante  medium  capitis  positi,  a  basi  quam  ab  oculis  non- 
nihil  longius  remoti,  inter  se  quam  ab  oculis  plus  duplo  lon- 
gius distantes.  Thorax  transversim  strigosus.  Tegmina  parte 
apicali    pallidiore,  basi  fascia  obscuriore  terminata. 

B.  Capite  a  lalere  viso  superne  prope  marginem  anti- 
cum  transversim  leviter  depresso;  margine  antico  vix  attenuato. 

502.  Gypona  vinula  Stäl.  —  Subsordide  dilute  stra- 
minea;  tegminibus  apicem  versus  pallidioribus;  punctis  duobus 
anterioribus  thoracis,  macula  vel  litura  parva,  ut  littera  V 
formata,  prope  angulos  basales  scutelli  posita,  macula  media 
irregulari  parva  punctisqu-;  nonnullis  sparsis,  nee  non  venulis 
transversis  posticis  tegminum,    fuscis;    alis   leviler   infuscatis; 

6 


82, 

abdominis  dorso  fusco  -  sanguineo ,  segmentis  apice  anguste 
stramineo-limbatis.  ^.  Long.  8  mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli. 
S  ignoret.) 

Caput  rotundatum,  medio  quam  ad  oculos  paullo  longius ; 
fronte  basi  tran«versim  strigosa.  Ocelli  inter  se  quam  ab 
oculis  duplo  longius  remoti,  ad  oculos  quam  ad  basin  capitis 
paullo  magis  appropinquati.     Thorax  transversim  strigosus. 

^x>  503.  Gypona  Dohrni  Stäl.  —  Sordide  albida;  im- 
pressionibus  duabus  parvis  basalibus  verticis  pone  ocellos, 
punctis  sparsis  tboracis,  quarum  nonnullee  anteriores  majores 
sunt,  maculisque  compluribus  parvis  sparsis  tegminum  fuscis; 
tegminum  venis  utrimque  punctatis,  punctis  obsolete  fuscescen- 
tibus;  abdominis  dorso  dilute  fusco-testaceo,  aus  infuscatis.  $. 
Long.  9  mill.  —  (Mus.  Holm,   et  Coli.  S ignoret.) 

Caput  rotundatum,  medio  quam  ad  oculos  paullo  longius; 
fronte  basi  transversim  strigosa.  Ocelli  a  basi  capitis  quam 
ab  oculis  fere  longius  distantes,  inter  se  quam  ab  oculis  duplo 
longius  remoti.     Thorax  transversim  strigosus. 

^^504.  Gypona  punctipennis  Stal.  —  Sordide  stra- 
mineo-albida;  impressionibus  duabus  parvis  basalibus  capitis 
pone  ocellos,  punctis  sparsis  thoracis,  litura  ut  littera  V  for- 
mata,  obsoleta,  prope  angulos  basales  scutelli  posita,  tegminum 
punctis  ad  venas,  maculis  duabus  minutis  una  media,  altera 
inter  medium  et  basin  posita,  maculisque  nonnullis  prope  api- 
cem  sparsis  fuscis;  tegminum  parte  apicali  impunctata;  alis 
infuscatis.  ^.  Long.  9  mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli.  Sig- 
n  p  r  e  t.) 

VO  G.  Dohrni  maxime  affinis.  Caput  medio  quam  ad  ocu- 
los paullo  longius,  impressione  anteriore  verticis  sat  distincta. 
Ocelli  inter  se  quam  ab  oculis  duplo  longius  distantes,  a  basi 
capitis  quam  ab  oculis  fere  longius  remoti.  Thorax  transver- 
sim strigosus. 

\/C*505.  Gypona  Wallengreni  Stal.  —  Flavescente- 
testacea,  pectore,  ventre  pedibusque  sordide  albidis;  area 
costali  apiceque  tegminum  subdecoloribus,  limbo  imo  apicali 
alisque  fuscescentibus.  $.     Long.  9  mill.  —   (Mus.  Holm.) 

Caput  medio  quam  ad  oculos  vix  longius,  margine  antico 
distincte  transversim  strigoso.  Ocelli  inter  se  quam  ab  oculis 
dimidio  longius  distantes,  ad  basin  capitis  quam  ad  oculos 
magis  appropinquati.     Thorax  transversim  strigosus. 

IL  Capite  apice  supra  subtusque  depresso,  margine  an- 
tico plus  minus  attenuato. 

A.  ocellis  in  medio  vel  fere  ante  medium    capitis  positi^^. 


83. 

a.  Ocellis  inter   se   quam   ad  oculos  distincte  magis  ap- 
propinquatis. 

^^  506.  Gypona  miliaris  Stäl.  —  Griseo-albida,  subtus 
obscui'ior  et  in  testaceum  vergens;  thorace,  scutello  tegmini- 
busque  remote  minute  fusco-conspersi^  facie  basi,  pectore  feie 
toto,  femoribusque  anterioribiis ,  apice  excepto',  nigricantibus ; 
abdominis  dorso  pallide  griseo-testaeeo,  ventre  alisque  infus- 
eatis.  ?.  Long.  10  mill.  —  Vera  Cruz.  (Mus.  Holm,  et  Coli. 
Signoret.) 

l/  ^  G.  interspersae,  quee  ocellis  gaudet,  inter  se  quam  ab 
oculis  paullo  magis  distantibus,  maxime  affinis  et  simillima. 
Caput  sat  rotundatum,  medio  quam  ad  oculos  vix  duplo  lon- 
gius,  fronte  basi  deplanata.  Ocelli  ab  oculis  quam  inter  se 
vix  duplo  longius  remoti.  Thorax  capite  plus  duplo  longior, 
transversim  strigosus.  Segmentum  ventrale  ultimum  feminfe 
apice  leviter  trisinuatum,  medio  inter  sinus  laterales  nonnihil 
productum. 

b.  Ocellis  inter  se   quam  ab  oculis  teque  longe  vel  vix 
longius  distantibus. 

^^507.  Gypona  Signoreti  Stäl.  —  Olivaceo- lutea  vel 
flavescens,  subtus  cum  pedibus  stramineo-albida^  tegminibus 
apice  plus  minus  infuscatis;  alis  fuscescentibus.  ^j^$.  Long. 
8  —  10  mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 
v/  c>  G.  inornatae  affinis.  Caput  modice  rotundatum,  medio 
quam  ad  oculos  vix  dimidio  longius;  vertice  apice  leviter, 
fronte  basi  distinctissime  transversim  impressis.  Ocelli  ab  ocu- 
lis quam  a  basi  capitis  distincte  longius  remoti.  Tlioiax  ca- 
pite duplo  longior,  transversim  strigosus.  Segmentum  ventryle 
ultimum  feminee  medio  acute  emarginatum. 

^508.  Gypona  Schaumi  Stal.  —  Dilute  testacea;  scu- 
telli  macula  minuta  in  angulis  basalibus  annulisque  duobus 
parvis  pone  medium,  maculam  sordide  albidam  includentibus, 
nigris;  tegminibus  parce,  obsolete,  obscurius  testaceo-conspersis; 
alis  fuscescentibus.  $.  Long.  13  mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli. 
Signoret.) 

Caput  sat  rotundatum ,  medio  quam  ad  oculos  nonnihil 
longius,  margine  antico  distincte  attenuato;  fronte  basi  intra 
marginem  transversim  impressa;  vertice  subtiliter  ruguloso. 
Ocelli  ab  oculis  quam  a  basi  capitis  longius  remoti.  Thorax 
capite  duplo  et  dimidio  longior,  transversum  strigosus,  parce 
punctulatus.  Tegmina  callis  parvis  irregularibus  parce  ad- 
spersa,  clavo  parce  et  obsolete  punctato.  Segmentum  ventrale 
ultimum  feminse  late  bisinuatum,  medio  inter  sinus  obtuse  di- 
stincte producto,  parte  producta    apice  emarginata. 


84 

B.  Ocellis  pone  medium  capitis  positis;  capite  apice  di- 
stinctissime  attenuato. 

a.  Ocellis  inter  se  quam  ad  oculos  paullo  magis  appro- 
pinquatis. 

V  c'  509.  Gypona  fu  seiner  vis  Stäl.  —  Testaceo-flave- 
scens;  tegminibus  pallidfssime  testaceo-flavescentibus,  hyalinis, 
fusco-venosis;  alis  vitreis,  venis  fuscis;  capitis  margine  imo 
apicali  ulrimque  supra  antenuas  nigro.  (S-  Long.  corp.  9,  Exp. 
tegm.    17   mill.  —    Vera   Cruz.     (Mus.  Holm.) 

Species  singularis,  reliquis  hie  descriptis  brevior  et  latior. 
Caput  sat  rotundatuni,  medio  quam  ad  oculos  dimidio  longius. 
Ocelli  inter  se  quam  ad  oculos  distincte  nonniiiil  magis  appro- 
pinquati,  ab  oculis  quam  a  basi  capitis  fere  duplo  longius 
remoti.  Thorax  capite  vix  duplo  longior,  transversim  strigosus, 
marginibus  lateialibus  rectis,  longioribus  quam  in  plurimis 
congenericis.  Segmentum  ventrale  ultimum  maris  apice  leviter 
ineisum. 

"^510.  Gypona  verticalis  Stäl.  —  Sordide  stramineo- 
albida,  thorace  scutelloque  in  testaceum  vergentibus;  vertice, 
exceptis  margine  angusto  antico,  linea  longitudinali,  maculis 
duabus  minutissimis  basalibus  ocellisque,  tlioracis  maculis  irre- 
gularibus  tribus  anterioribus ,  lateralibus  majoribus,  macula 
triangulari  seutelli  dorsoque  abdominis  nigris,  luijus  segmentis 
apice  anguste  testaceo-limbatis;  tegminibus  sordide  hyalinis, 
fuscescente-venosis;  alis  sordide  vitreis,  apice  levissime  infu- 
scatis.     rj.     Long.  8  mill,  —  (Coli.  Signoret.) 

Caput  valde  rotundatum ,  medio  quam  ad  oculos  fere 
duplo  longius,  thorace  tertia  parte  brevius.  Ocelli  inter  se 
quam  ad  oculos  fere  magis  appropinquati ,  ab  oculis  quam  a 
basi  capitis  longius  remoti.  Thorax  transversim  strigosus. 
y  c.'51L  Gypona  unicolor  Stäl,  —  Pallidissime  olivaeeo- 
flavescens;  alis  albido- hyalinis.  ö^?.  Long.  9  —  10  mill.  — 
(Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Caput  valde  rotundatum,  medio  quam  ad  oculos  duplo 
longius,  thorace  nonnihil  brevius.  Ocelli  inter  se  quam  ad 
oculos  distincte  magis  appropinquati,  ab  oculis  quam  a  basi 
capitis  nonnihil  magis  remoti.  Thorax  transversim  strigosus. 
Segmentum  ventrale  ultimum  feminae  subtruncatum  vel  latis- 
sime  subsinuatum. 

b.  Ocellis  inier  se  quam  ab  oculis  paullo  magis  remotis. 

V  C>512.  Gypona  Germari  Stäl.  —  Flavescente-albida; 
vittis  pluribus  verticis  thoracisque  nee  non  venis  tegininum 
pallide  tjavesceutibus;  alis  albido-hyalinis.  o.  Long.  9  njill. 
—   Vera  Cruz.     (Mus.  Holm.) 

Caput   subsemicirculariter   rotundatuni,    medio    quam    ad 


85 

oculos  duplo  longiu.«,  thorace  paullo  brevius.  Ocelli  ab  oculis 
quam  a  basi  capitis  paullo  magis  remoti.  Thorax  transversim 
strigosus.     Tegmina  nee  irregulariter  nee  dent^e  retieulata. 

i>  513.  Stragania  humilisStäl. —  Griseo-albida;  fronte, 
loris,  medio  verticis  thoracisque,  scutello,  apice  exeepto,  ma- 
cula  magna  laterali  mesostethii  basique  eoxarum  posticarum 
nigris;  tegminibus  breviter  fuseo-pilosis;  capite  thorace  vix 
angustiore.     ?.     Long.  4  mill,  —    (Coli.  Signoret.) 

(j  514.  Stragania  misella  Stäl.  —  Flavo-testaeea, 
subtus  cum  pedibus  stramineo-albida;  tegminibus  sordide  hya- 
linis,  fusco-pilosulis,  scutello,  clavo,  apice  exeepto,  maculaque 
subapicali  dorsi  abdominis  nigris;  scutelli  maculis  discoidalibus 
flavo-testaceis;  capite  thoracis  parte  posteriore  paullo  angu- 
stiore.    $.     Long.  4  mill.  —  Vera  Cruz.     (Mus.  Holm.) 

0  515.  Coelidia  marginata  Stäl. —  Sordide  straminea; 
vittis  duabus  frontis  unaque  clypei  testaceis;  angulis  basalibus 
seutelli,  venis  tegminum,  lateribus  pectoris,  coxis  posticis  ma- 
culisque  ventris  nigris;  coxis  posticis  stramineo-limbatis,  tegmi- 
nibus disco  et  apice  nee  non  alis  infuscatis.  $  Long.  7'/j 
mill.  —  (Mus.  Holm,  et  Coli.  Signoret.) 

Caput  obtusum.     Thorax  paree  granulatus. 

516.  Coelidia  flaviceps  Stäl.  —  Sordide  straminea, 
thorace,  scutello,  tegminibus,  maculis  magnis  pectoris,  fasciolis 
dorsi  abdominis  ventreque  nigris;  clavi  maculis  tribus  ad  com- 
missuram,  venis  fuseis  tantum  separatis,  corii  limbo  costali, 
parte  apicali  excepta,  maculaque  pone  apicem  clavi  stramineis. 
?.     Long.  7%  mill.  —  (Coli.  Signoret.) 

Prsecedenti  valde  affinis. 

•^  517.  Coelidia  guttatinervis  Stäl.  —  Griseo-stra- 
minea;  lineis  transversis  frontis,  macula  genarum  et  lororum, 
vitta  cljpei,  maculis  parvis  quattuor  lateralibus  in  seriem 
dispositis  punetisque  duobus  apiealibus  mediis  verticis,  angulis 
basalibus  seutelli,  tegminum  venis  parteque  costali,  maculis 
pectoris  coxarumque  posticarum  nigricantibus;  maculis  parvis 
venarum  tegminum  maculaque  majore  media  costali  albidis; 
alis  infuscatis;  thorace  remote  granulato  et  paree  fuseo-eon- 
sperso;  capite  obtuso.     -9.     Long.  8  mill.  —  (Mus.  Holm.) 

'^  518.  Coelidia  fasciaticollis  Stäl.  —  Sordide  stra- 
minea; fronte  obscure  testaeea,  linea  longitudinali  straminea 
ornata;  limbo  interiore  genarum  et  lororum,  clypeo,  excepta 
linea  media,  vertice  pone  medium,  margine  antico  medio  lim- 
boque  lato  postico  thoracis,    fasciolis   basalibus   segmentorum 


86 

dorsalium  abdominis  rostroque  nigvis;  tegininibus  obscure  fusco- 
testaceis,  basi  et  apice  pallide  fuscescentibuy ,  fasciis  duabus 
latipsimis  dccoloribus  ornatis;  aus  lüscis,  maculis  duabus  magnis 
decoloribus;  tibiis  anticis  fuscis,  incrassalis  et  conipressis;  capite 
obtuso.  V.  Long.  10  mill,  —  Vera  Cruz.  (Mus.  Holm,  et 
Coli.  Signoret.) 

^  519.  Jassus  fasciaticollis  Stäl.  —  Stramineus;  ma- 
culis duabus  parvis  genarum,  una  ad  oeulos,  altera  ad  lora, 
cljpeo,  excepta  lineoia  media,  frontis  limbo  laterali  infra  me- 
dium, lineolis  transversis  discoidalibus,  in  series  duas  dispo- 
sitis,  maculisque  duabus  basalibus,  verticis  fascia  media,  limbo 
antico  et  postico  thoracis,  linea  transversa  media  scutelli, 
peetore  abdomineque  nigris,  hujus  limbo  anoque  stramineis; 
tegminibus  fuscis,  venis  stramineis,  limbo  lato  costali  areolis- 
que  duabus  apicalibus  interioribus  sordide  vitreis;  alis  fuscis. 
V.     Long.  5  mill.  —  (Coli.  Signoret.) 

Caput  thorace  vix  dimidio  brevius,  antice  rotundatum; 
vertice  oculis  dimidio  latiore;  fronte  levissime  convexa.  Te- 
gmina  apice  leviter  volvantia.     Coxa?  nigrs. 

Obs.  In  hoc  opusculo  species  tantum,  quas  ipse  vidi, 
enumeravi. 


Synonymische  Miscellaneen 

von 
Vr.  Sufrrian. 


XXV. 
'''In  einer  dem  Herrn  Gymnasialdircctor  Burchard  vm 
Bückeburg  kürzlich  aus  Celebes  zugegangenen  Insectensen- 
dung  befand  sich  auch  ein  einzelnes  Exemplar  einer  in  Hrn. 
Lacordaire's  Phjtopliag.  I.  nicht  vorkommenden  Donacia, 
in  welcher  ich  die  von  Wiedemann  in  Grm.  Mag.  IV.  173. 
n.  84  beschriebene  und  seitdem  verschollene  D.  Ja  van  a 
W  i  e  d.  zu  erkennen  glaube.  L  a c o  r  d  a  i  r  e ,  dem  diese  letztere 
unbekannt  geblieben  ist,  hat  sich  deslialb  darauf  beschränkt, 
dieselbe  (Phytoph.  I.  196.  n.  4)  mit  Wiederholung  der  Diagnose 
und  Uebersetzung  ihrer  von  ihm  mit  vollem  Rechte  als  ganz 
ungenügend  bezeichneten  Beschreibung  unter  den  ihm  niciit 
zu  Gesichte  gekommenen  Arten  aufzuführen.  Wohin  der  Ty- 
pus der  Wiedemannschcn  Beschreibung   gekommen,    vermag 


87 

ich  nicht  anzugeben,  und  deshalb  beruht  auch  meine  eigene 
Deutung  derselben  einstweilen  nur  auf  einer  Vermuthung, 
für  deren  Wahrscheinlichkeit  jedoch  neben  dem  Zutreffen  we- 
nigstens eines  bezeichnenden  Merkmals  (der  über  das  ganze 
Halsschild  hinziehenden,  hinterwärts  stärker  vertieften 
Mittellinie)  auch  das  durch  die  oben  genannte  Sendung  von 
Neuem  bestätigte  Vorkommen  vieler  Javanischer  Käfer  auf 
Celebes  zu  sprechen  scheint. 

Die  vorliegende  Art,  die  daher  bis  auf  Weiteres  als  die 
D. javana  Wied.  gelten  mag,  steht,  wie  schon  Hr.  Lacor- 
daire  von  dem  Wiedemann 'sehen  Käfer  vermuthete,  in 
naher  Verwandtschaft  mit  der  D.  Delesserti  Gu6r.  Lac. 
Sie  ist  ungefähr  von  derselben  Grösse  (etwa  3"^/^'"  lang), 
aber  in  den  Schultern  breiter,  hinterwärts  weniger  stark  ver- 
schmälert, und  stellt  im  Habitus  mehr  eine  D.  crassipes  F. 
im  Kleinen  vor.  Der  Kopf  ist  kupfrig  braun,  kaum  gerunzelt, 
mit  deutlicher,  hinterwärts  nicht  über  die  Augen  hinausrei- 
chender Stirnlinie.  Die  Fühler  von  etwas  mehr  als  halber 
Körperlänge,  das  2te  und  3te  Glied  fast  gleich  lang,  letzteres 
etwas  mehr  als  halb  so  lang  als  das  4te;  die  Farbe  röthlich 
gelb,  die  einzelnen  Glieder  am  oberen  Ende  schwärzlich  ge- 
ringelt, die  Oberseite  des  ersten  und  zweiten  fast  ganz  bronce- 
schwarz.  Das  Halsschild  so  lang  wie  breit,  hinterwärts  kaum 
verschmälert,  und  nur  kurz  vor  den  etwas  nach  vorn  umge- 
bogenen Hinterecken  leicht  eingeschnürt;  die  Vorderecken 
kaum  bemerkbar,  und  auch  die  hinter  ihnen  liegenden  seit- 
lichen Längsbeulchen  nur  flach  und  wenig  heraustretend;  der 
Rücken  flach  gewölbt,  äusserst  fein-  und  nur  unter  sehr  schräger 
Beleuchtung  deutlicher  querrunzlig,  der  ganzen  Länge  nach 
von  einer  deutlichen,  auf  dem  letzten  Drittel  noch  etwas 
mehr  vertieften,  und  hier  das  ganze  Halsschild  seicht  nieder- 
drückenden Mittellinie  durchzogen,  die  Farbe  kupferbräunlich. 
Vorder-  und  Hintersaum  in  der  Mitte  verbreitert  messing- 
grünlich. Das  Schildchen  dreickig,  gleichfalls  kupfrig  braun, 
dünn  greishaarig.  Die  Deckschilde  vorn  doppelt  so  breit  als 
das  Halsschüd,  vom  zweiten  Drittel  ab  hinterwärts  in  flachen 
Bogen  verschmälert,  die  Spitze  jeder  Flügeldecke  leicht  aus- 
gerandet,  mit  scharfer  Naht-  und  Aussenecke;  der  Rücken 
abgeflacht,  längs  der  ganzen  Naht  seicht  niedergedrückt,  und 
innerseits  der  Schulterbeulen  je  ein  kurzer  dreieckiger  Ein- 
druck. Die  Punktstreifen  regelmässig  und  derb,  vor  der  Spitze 
etwas  schwächer;  die  Zwischenräume  äusserst  fein  querrunzlig, 
die  oberen  leicht  gewölbt,  die  seitlichen  flacher,  die  Ein- 
drücke innerseits  der  Schulterbeulen  mit  einigen  überzähligen 
feineren  Punkten  bestreut.  Die  Farbe  auch  hier  kupferbräun- 
lich mit  einem  metallisch  grünlichen  Anfluge,   ein  nach  oben 


88 

hin  allmälig  in  jene  Färbung  übergehender  Seitenrand  heller 
erzgrün.  Die  Unterseite  dicht  angedrückt  greishaarig,  mit 
röthlich  durchschimmerndem  Hinterleibe.  Auch  die  Beine 
röthlich  mit  geschwärzten  Unterenden  der  Schienen  und  Fuss- 
glieder  und  einem  bronce-schwärzlichen  Längsflecke  auf  der 
Aussenseite  der  Vorder-  und  Mittelschenkel,  welcher  bei  den 
Hinterschenkeln  fast  die  ganze  Oberseite  einnimmt;  diese  letz- 
teren stark  keulig  aufgetrieben,  mit  den  Enden  über  die  Spitze 
der  Deckschilde  hinausreichend,  zweizähnig;  der  grössere 
hintere  Zahn  breit  dreieckig,  hinterwärts  gerichtet  und,  wie 
in  der  ganzen  Gruppe,  eine  Erweiterung  der  scharfen  Unter- 
kante des  Schenkels  bildend,  nach  dem  Knie  zu  von  einem 
kleineren  rundlichen  Schartenhöcker  begleitet;  der  innere  klei- 
nere Zahn  um  die  halbe  Breite  des  Schenkels  näher  der 
Wurzel  zu  gerückt,  und  auf  der  breiten  Innenseite  desselben 
neben  der  Unterkante  stehend.  Die  Hinterschienen  gleich- 
falls verlängert,  mit  dem  unteien  Drittel  deutlich  einwärts 
gebogen  und  längs  dem  Innenrande  mit  sehr  feinen  Höcker- 
chen besetzt.  Ausserdem  zeigt  das  vorliegende  ohne  Zweifel 
fS  Stück  vor  der  Mitte  des  ersten  Bauchrings  zwei  neben 
einander  stehende  und  durch  eine  flache  Längsmulde  getrennte 
scharfe  längliche  Höckerchen:  bei  zwei  mir  vorliegenden  ,^ 
des  Ostindischen  Käfers,  den  ich  nach  der  im  Uebrigen  voll- 
ständig stimmenden  Lacordaire' sehen  Beschreibung  für  D. 
Delesserti  halte,  findet  sich  von  solchen,  überdem  einander 
ungleich  mehr  genäherten  Höckerchen  nur  eine  schwache,  bei 
dem  einen  fast  verschwindende  Andeutung. 

Mit  Rücksicht  auf  die  Diagnosen,  welche  Hr.  La  cor - 
daire  von  den  Arten  dieser  Gruppe  gegeben  hat,  lässt  sich 
die  vorliegende  also  characterisiren: 

D.  modice  elongata,  cupreo-aenea,  prothoracis  limbo 
antico  et  postico,  elytrorumque  margine  laterali  viridi-aeneis, 
antennis  pedibusque  rufescentibus  nigro-variegatis:  prothorace 
quadrato,  angulis  anticis  obsoletis,  posticis  modice  prominulis, 
supra  subtilissime  transversim  strigoso,  canalicula  integra  exa- 
rato;  elytris  apice  subemarginatis,  dorso  depressiusculis,  pun- 
ctato-striatis,  interstitiis  subelevatis,  subtiliter  transversim  ru- 
gulosis.     Long.  32/3'";  Lat.  i%'". 

Mas:  abdominis  segmento  priino  acute  bituberculato ,  fe- 
moribus  posticis  incrassatis  subtus  versus  apicem  bidentalis, 
dente  externo  majori  basi  compresso,  antico  minuto;  tibiis 
ejusdem  paris  flexuosis,  intus  asperulis. 

Femina  adhuc  latet. 

Patria  Insula  Celebes. 


89 


Schädlicher  Einfluss  der  Zuckerfabriken  auf 
die  Bienenzucht 

von 
Ur.  H.  Hasen. 


Die  Mittlieilung  von  C.  A.  Dohrn  in  dieser  Zeitschrift 
T.  22  p.  9  —  11  über  den  Sciuiden,  der  der  Zucker-Raffinerie 
absichtlich  durch  Bienenzüchter  zugefügt  wird  und  über  die 
dagegen  ergriffenen  Schutzmittel  erregte  allgemeines  Interesse. 
Jene  Mittheilung  ist  vielfach  in  verschiedenen  Zeitschriften 
wieder  abgedruckt  und  selbst  in  die  auswärtige  Tagespresse 
(Times)  übergegangen.  Um  so  überraschender  war  mir  eine 
Nachricht  in  den  „Mittheilungen  der  K.  K.  Mährisch-Schle- 
sischen  Gesellschaft  für  Ackerbau,  Naturk.  etc.  1859*',  welche 
genau  das  Gegentheil  konstatirt,  nemlich  den  Schaden,  wel- 
chen Bienenzüchter  durch  Zucker -Raffinerien  erleiden.  Ich 
erlaube  mir  sie  hier  wörtlich  wiederzugeben. 

Herr  Karl  Knoj)p,  Gartenverwalter  in  Gr.  Wisternitz  in 
Mähren  sagt  in  No.  4  p.  32:  Im  Marktorte  Wisternitz  bestan- 
den von  jeher  mehrere  Bienenhalter,  welche  ganz  nach 
uralter  Art  in  Klotzbäuten  die  Bienenzucht  betrieben,  und 
dabei  theils  durch  natürliche  Schwärme,  theils  im  Honig- 
ertrage ihre  Rechnung  fanden.  Seit  Errichtung  der  Zucker- 
fabrik aber,  und  besonders  seit  dem  Jahre  1856,  wo  diese 
Fabrik  ausgedehnter  und  bis  in  die  Sommermonate  betrieben 
wird,  ist  es  um  die  Bienenzucht  geschehen.  Seit  dieser  Zeit 
schwärmen  die  Bienen  weniger,  und  von  einem  Honigertrage 
ist  nur  selten  etwas  zu  sehen.  Die  Ursache  Avill  darin  ge- 
sucht werden,  dass  die  Biene  gleich  beim  ersten  Ausflug  im 
Frühjahr,  durch  die  süssen  Gerüche  angelockt,  in  die  Fabrik- 
räume einzudringen  sucht,  und  daselbst  theils  in  der  klebri- 
gen Flüssigkeit,  theils  auf  den  hochtemperirten  Trockenböden 
iliren  Tod  findet,  Mie  man  sich  davon  im  Jahre  1856  über- 
zeugt hat,  wo  Milliarden  von  Bienen  theils  in  der  Melasse 
den  Tod  fanden,  theils  auf  den  Trockenböden  zollhoch  wie 
betäubt  lagen  und  mit  "Windschaufeln  auf  Sielen  herausge- 
schafft werden  mussten,  aber  nicht  mehr  zu  sich  kamen.  Da- 
durch werden  die  Stöcke  leer,  die  Brut  unterbrochen,  durch 
eingetretene  kalte  Witterung  öfters  verkühlt,  und  so  sind 
nicht  nur  die  Schwärme  A^■eg,  sondern  auch  die  Stöcke  zu 
schwach,  um  die  einzige  hier  Johnende  Tracht  der  Linde  zu 
benutzen  und  vermögen  kaum  .^o  viel  einzutragen,  als  sie  für 
den  Winter  bedürfen.  Weisellosigkeit,  F^ulbrut  und  Ruhr 
sind  Erscheinungen,  die  nur  der  Zuckerfabrik  in  die  Schuhe 


90 

geschoben  werden.  Eine  Weite  in  der  Umgebung  wird  dieser 
Einfluss  wahrgenommen.  Es  wird  gewünsclit.  dass  erfahrene 
Bienenzüchter  darüber  aussprechen  und  wirksame  Mittel  da- 
gegen angeben  möchten,  damit  die  ganz  in  Verfall  gekom- 
mene Bienenzucht  wieder  gehoben  und  nicht  blos  als  theure 
Liebhaberei  betrieben  werden  müsste. 

Hierauf  giebt  No.  16  p.  136  Hr.  Hontschik  in  Niklowitz, 
der  erste  vaterländische  Impler  folgende  Auskunft: 

Der  Hr.  Knopp  beantwortet  seine  gestellte  Frage  „wel- 
chen Einfluss  nehmen  Zuckerfabriken  auf  die  Bienenzucht^'- 
durch  die  jammervolle  Schilderung  selbst,  und  alle  Bienen- 
väter mit  mir  werden  die  missliche  Lage  bedauern,  doch 
keinen  andern  Rath  zu  geben  wissen,  als  dass  die  Bienen 
wenigstens  auf  eine  Stunde  weit  von  der  Mördergrube  ent- 
fernt werden,  wenn  sie  erhalten  werden  sollen.  Da  aber 
dieses  für  die  wenigsten  Bienenväter  möglich,  so  sollten  sie 
feämmtlich  in  ihrem  hoch^^  ichtigen  Interesse  an  die  Herren 
Fabriks-Inhaber  bittlich  sich  wenden,  damit  durch  angebrachte 
Drathgitter  der  Eingang  den  Bienen  in  die  Fabriks-Lokalität 
verwehrt,  und  bei  Verfolg  eigenen  Vortheils  billiger  Weise 
fremdes  Eigenthum  vor  Schaden  bewahrt  werden  wolle.  Der 
zum  Schutze  und  Förderung  der  Bienenzucht  den  Landes- 
regierungen des  deutschen  Bundes  vorgelegte  Entwurf  zu 
einem  Bienengesetze  sagt: 

§.  36.  In  Räumen,  m'o  Süssigkeiten  aufbewahrt  oder 
verarbeitet  werden,  muss  den  Bienen  entweder  der  Einflug 
verwehrt,  oder  sobald  sie  eingedrungen  sind,  völlig  freier 
Abflug  namentlich  durch  Oeffnen  der  Fenster  gewährt  wer- 
den. Den  Zuwiderhandelnden  trifft  eine  Geldstrafe  von  50 
Thalern  oder  verhältnissmässige  Freiheitsstrafe. 

Uebrigens  halte  ich  dafür,  dass  viele  von  den  als  todt 
liegenden  Bienen  noch  zu  retten  gewesen  Mären,  wenn  sie 
in  lauwarmem  Wasser  gebadet  in  die  Sonnenwärme  oder  in 
ein  warmes  Zimmer  gebracht  und  abgetrocknet  losgelassen 
wären. 

Nachwort  d.  Red.  Augenscheinlich  ist  diebetreffende 
Fabrik  nicht  eine  Zucker  -  Raffinerie  aus  Rohzucker  (wie  die 
Stettiner),  sondern  eine  Saft-Melis-Fabrik.  Für  den  Kenner 
der  technischen  Verschiedenheiten  beider  Fabricationen  erklärt 
sich  daraus  wenn  nicht  Alles,  so  doch  Vieles  in  den  Klagen 
des  Herrn  Knopp.  C.  A.  D. 


91 


Eudelia  rufescens  Ph.,  ein  neuer  Spinner  von  Chile, 

Vjesclirieben  von 
Dr.  B.  A.  Pliilippi  in  St.  Yago. 


Schon  seit  mehreren  Jahren  wusste  ich,  dass  ein  Spinner 
mit  geschwänzten  Hinterflügeln  bei  Valparaiso  vorkommt, 
aber  erst  im  März  d.  J.  gelang  es  mir,  ein  Exemplar  zu 
erhalten,  und  zwar  von  den  Kindern  eines  dortigen  Freundes, 
des  Herrn  Ad.  Möller.  Es  ist  ein  Männchen  und  nicht  be- 
sonders erbalten,  indem  namentlich  beim  Aufspannen  an  eini- 
gen Stellen  der  Staub  von  den  Flügeln  entfernt  ist.  Die 
Fühler  sind  doppelt  gekämmt,  und  die  Zähne  des  Kammes 
sehr  lang,  namentlich  unten,  wie  bei  einer  Saturnia.  Der 
Kopf  ist  weniger  versteckt  als  bei  Ormiscodes  Blanch.  Die 
Palpen  sind  vorgestreckt,  sehr  stark  behaart,  namentlich  auf 
der  unteren  Seite.  Die  Yorderflügel  sind  dreieckig  mit  spitzem 
vordem  AussenM'inkel,  concavem  Aussenrand  und  einem  Au- 
genfleck in  der  Mitte ^  die  Hintertlügel  sind  sehr  lang,  ihr 
Innenrand  fast  geradlinig,  der  hintere  Winkel  verlängert,  wie 
eine  halbe  Sichel  nach  aussen  gebogen,  so  dass  eine  weite 
und  tiefe  Bucht  am  Aussenrande  entsteht.  Die  Vorderbeine 
zeigen  eine  höchst  eigenthümliche  Bildung ;  es  ist  nämlich  an 
beiden  ein  doppeltes  Schienbein  vorhanden.  Unter  dem  eigent- 
lichen Schienbein  befindet  sich  ein  mit  dessen  Basis  verbun- 
denes, ebenso  langes,  ziemlich  cylindrisches,  stumpf  abgerun- 
detes Glied,  welclies  oben  in  der  Mitte  eine  Ausbuchtung  hat, 
Ist  dies  eine  blosse,  dem  Individuum  eigenthümliche  Monstro- 
sität? oder  ist  es  eine  den  Männchen  dieser  Schmetterlings-Art 
eigene  Bildung?  oder  kommt  dies  sonderbare  Anhängsel  bei 
beiden  Geschlechtern  vor?  Diese  Fragen  wage  ich  nicht  zu 
entscheiden;  das  Auffinden  mehrerer  Exemplare,  wozu  ich 
einige  Hoffnung  habe,  wird  erst  die  Sache  ganz  ins  Keine 
bringen.  Das  letzte  Glied  trägt  ausser  den  gewöhnlichen 
Klauen  einen  dreispaltigen  Haftlappen;  die  unteren  Seitenäste 
liegen  tiefer  als  der  Mittellappen. 

Sollte  meine  Vermuthung  zutreffen,  dass  dieser  Schmet- 
terling ein  neues  Genus  bilden  muss,  was  ich  die  Entomologen 
zu  entscheiden  bitte,  die  sich  mehr  als  ich  mit  dem  Studium 
der  Schmetterlinge  beschäftigt  haben,  und  die  über  mehr 
literarische  Hülfsmiltel  gebieten  können  als  ich,  so  schlage 
ich  dafür  den  Genus-Namen  Eudelia  vor;  die  Art  nenne  ich 
E,  rufescens. 

Der  Körper  ist  8  Linien  lang,    unten  ganz   und  gar  mit 


92 

dicht  anliegenden,  hellgelben  Haaren  bekleidet;  oben  hat  der 
Vorderrand  der  Brust  Haare  von  deri-elben  Farbe,  die  aber 
länger  sind,  und  ähnliche  mag  der  Brustrücken  getragen 
haben ,  derselbe  ist  aber  abgerieben  und  lässt  die  hellbraun- 
rothe  Farbe  der  Körperbedeckung  erscheinen.  Auf  der  Schul- 
ter stehen  dagegen  lange  rothe  Haare,  welche  weit  über  die 
Brust  iiinausreichen.  Der  Rücken  des  Hinterleibes  ist  eben- 
falls hell  rothbraun  und  scheint  schwach  behaart  gewesen  zu 
sein.  Der  Vorderflügel  ist  mit  seinem  Vorderrand  16  Linien 
lang,  der  Hinterrand  misst  etwa  9  und  der  Aussenrand  10 
Linien.  Letzterer  ist  ziemlich  concav,  so  dass  der  vordere 
Aussenwinkel  ziemlich  spitz  wird.  Die  Hinterflügel  messen 
von  der  Wurzel  bis  zur  Spitze  ihres  etwas  gedrehten  Schwan- 
zes 18  Linien,  ihre  grösste  Breite  stellt  eine  vom  Aussen- 
winkel auf  den  Innenrand  gefällte  senkrechte  Linie  dar  und 
misst  7 72  Linien.  Die  Grundfarbe  der  Oberseite  ist  ein 
blasses  Braunroth ,  welches  am  Vorderrand  der  Vorderflügel 
in  Gelb  übergeht,  ebenso  ist  die  andere  Hälfte  der  Hinter- 
flügel blassgelb.  Die  Vorderflügel  haben  in  der  Mitte  ein 
kreisrundes,  weisses,  von  einem  schmalen  rothbraunen  Ringe 
eingefasstes  Auge  und  zwei  etw^as  gezackte  braunrothe,  im 
Ganzen  dem  Aussenrande  parallele  Querlinien,  welche  in  der 
Mitte  bei  unserm  Exemplar  verloschen  sind,  bei  andern  aber 
auch  in  der  Mitte  deutlicher  sein  dürften;  die  innere  würde 
den  Augenfleck  berühren.  Die  Mitte  des  Aussenrandes  so 
wie  des  Hinterrandes  zeigt  auch  einen  sclimalen  rothbraunen 
Saum.  Die  Hinterflügel  zeigen  auf  der  Mitte  der  Querader 
einen  braunrothen  Punkt  und  am  Innenrand  vor  dem  Abgang 
des  Schwanzes  zwei  schräge  braunrothe  Streifen,  gleichsam 
Anfänge  von  Querbinden.  Die  Unterseite  ist  blassgelb,  hat 
dasselbe  Auge  in  der  Mitte  wie  die  Oberseite,  nur  ist  das 
weisse  Centrum  desselben  erloschen;  die  in  der  Mitte  unter- 
brochenen Querlinien  der  Oberseite  sind  auf  je  2  Punkte  oder 
Fleckchen  am  Vorderrand  und  am  Hinterrand  reducirt.  Die 
Hinterllügel  haben  dieselbe  Zeichnung  wie  ihre  Oberseite,  d.  h. 
einen  Punkt  in  der  Mitte  und  je  zwei  am  Vorder-  und  Innen- 
rand von  braunrother  Farbe. 

Die  Augen  sind  schwarz  und  gross;  die  Vorderseite 
des  Kopfes  mit  ziemlich  langen  hellgelben  Haaren  bekleidet. 
Die  Fühler  messen  6  Linien  in  der  Länge  und  'i>/^  Linien  in 
der  Breite;  sie  sind  blassgelb  und  nur  an  der  Basis  mit 
braunrothen  Haaren  umgeben.  Das  letzte  Glied  der  Palpen 
ist  mit  blassgelben,  die  beiden  andern  mit  lebhaft  braunrothen 
Haaren  bekleidet.  Die  Vorderschenkel  tragen  gelbe,  ihre 
Schienen    und    die    Tarsen    rothbraune    Haare    von    massiger 


93 

Länge.     Die  Mittelbeine   fehlen.     Die  Hinterbeine   sind   ganz 
mit  blassgelben  Haaren  bekleidet. 

Die  oben  erwähnten  Knaben  haben  den  Schmetterling 
aus  der  Raupe  gezogen,  wussten  mir  aber  keine  deutliche 
Beschreibung  der  Raupe  und  Puppe  zu  machen. 

Ein  Käferchen,  das  als  Gewürz  dient. 

Vor  Kurzem  erhielt  ich  von  Herrn  Dr.  Barranca  in  Lima 
einige  in  Papier  gewickelte  Insekten  und  in  einem  Papieichen 
einen  Klumpen  Käferchen  mit  folgendem  Zettel:  „Insekten, 
die  man  zu  Teigklumpen  formirt,  und  die  hier  unter  dem 
Namen  Chiche  bekannt  sind;  sie  dienen  zum  Würzen  einer 
Speise,  die  man  Chupe  de  chiche  nennt,  finden  sich  in  den 
ruhigen  Wassern  der  Bäche  und  Flüsse  der  Cordilleren 
(^Sierra),  und  der  Handel  mit  ihnen  ist  nicht  ganz  unbe- 
trächtlich. '■' 

Ueber  den  Geschmack  dieser  Käferchen  kann  ich  nichts 
mittheilen,  da  ich  sie  bereits  sämmtlich  in  Spiritus  geworfen 
hatte,  ehe  ich  den  Zettel  bemerkte.  Die  Masse  besteht  zu 
wenigstens  90  Proc.  aus  einem  Elmis  ähnlichen  Käferchen, 
das  sehr  gut  erhalten  war,  so  dass  ich  ein  paar  hundert 
Stück  davon  aufkleben  konnte  und  im  Stande  bin,  fast  sämmt- 
liche  Freunde  der  Käferkunde  damit  für  ihre  Sammlungen, 
wenn  auch  nicht  für  iliren  Gaumen  zu  versehen;  ausserdem 
fand  ich  zwei  Exemplare  einer  Corixa,  einen  wohl  durch 
Zufall  ins  Wasser  gerathenen  und  zugleich  mit  den  Chiches 
erwischten  Laufkäfer,  und  Larven  von  Ephemera  und  Libellula, 
diese  Larven  wegen  ihrer  Weichheit  in  sehr  desolatem  Zu- 
stande, nebst  vielen  einzelnen  Theilen  derselben,  Würzelchen, 
Bruchstücke  von  Blättern  etc.  und  sehr  wenig  Erde,  was 
Alles  zusammen  vielleicht  keine  fünf  Procent  der  ganzen 
Masse  ausmacht,  aber  sonderbarer  Weise  keine  Larven  von 
Elmis. 

Das  Käferchen,  welches,  wie  gesagt,  ganz  wie  eine  Elmis 
aussieht,  ist  knapp  2  Linien  lang  und  %  Linien  breit,  rein 
schwarz  und  glänzend,  nur  die  Fühler  und  Tarsen  sind  braun- 
roth,  letztere  am  hellsten.  Der  Kopf  ist  geneigt,  sehr  fein 
punktirt;  eine  vertiefte  Querlinie  geht  von  einem  Fühler  zum 
andern;  eine  zweite  trennt  einen  clypeus  ab;  die  Stirn  ist 
gewölbt,  die  Augen  ziemlich  gross  und  kugelig,  wenn  icii 
recht  sehe,  mit  einer  kleinen  Einbucht  am  Ursprung  der 
Fühler.  Diese  erreichen,  zurückgeschlagen,  nicht  ganz  den 
iiintern  Winkel  des  Halsschildes  und  sind  elfgliedrig  und  fa- 
denförmig; das  erste  Glied  ist  das  längste  und  dickste,  das 
zweite  Glied  giebt  ihm  \\  enig  nacli,  die  folgenden  sind  dünn, 
ziemlich  gleich  lang,  bis  zum  letzten,  welclies  länglicii  eiför- 


mig,  abgerundet  und  andevtlialbmal  so  lang  wie  das  vorher- 
gehende ist.  —  Das  Hals  Schild  ist  etwas  deutlicher  punk- 
tirt  als  der  Kopf,  im  Ganzen  beinah  quadratisch:  die  Seiten- 
ränder sind  lang,  fast  geradlinig  und  parallel,  und  erst  nach 
vorn  krümmen  sie  sich  einwärts;  der  Vorderrand  ist  in  der 
Mitte  stark  nach  vorne  gekrümmt  und  jederseits  durch  einen 
tiefen  Ausschnitt  von  dem  vordem  Winkel  geschieden,  der 
dadurch  ziemlich  spitz  ^Yird :  der  Hinterrand  ist  sehr  scIiM-aeh 
doppelt  gebuchtet,  beinah  geradlinig  und  gerandet,  indem  ihn 
eine  deutliche  Furche  vom  Discus  des  Halsschildes  trennt. 
Eine  ziemlich  tiefe  Furche  begleitet  jeden  Seitenrand,  und 
von  derselben  zieht  sich  im  hintern  Drittheil  jederseits  eine 
seichte  Furche  bogenförmig  nach  hinten  und  innen,  ohne  die 
Mitte  zu  erreichen;  sie  ist  manchmal  wenig  deutlich.  Deut- 
licher ist  eine  erhabene  Linie,  welche  jederseits  in  der  vor- 
dem Hälfte  dem  Rande  parallel  verläuft,  etwa  im  vierten 
Theil  der  Breite.  —  Das  Schildchen  ist  klein  und  abge- 
rundet. —  Die  Flügeldecken  sind  ein  klein  wenig  breiter 
als  das  Halsschild  und  reichlich  zwei  Mal  so  lang,  massig 
gewölbt;  ihre  Seitenränder  sind  })arallel,  erst  im  hintern 
Viertel  oder  vielmehr  Fünftel  nach  innen  gebogen  und  bilden 
dann  zusammen  eine  abgerundete  Spitze.  Der  Schulterhöcker 
ist  deutlich,  und  eine  schwache  Kaute  verläuft  von  demselben 
etwa  bis  zum  dritten  Theil  der  Länge.  Ihre  Skulptur  be- 
steht in  deutlichen  Punktreihen,  deren  ebene  Zwischenräume 
sehr  fein  punktirt  sind.  —  Flügel  sind  vorhanden. 

Die  Unterseite  des  Körpers  ist  ganz  fein  punktirt  und 
vollkommen  kahl.  Der  Vorderrand  des  Piosternum  ist 
vorgezogen,  quer  abgestutzt,  so  dass  dieser  Tlieil  von  der 
Seite  gesehen  stark  coucav  erscheint;  die  beiden  Vorderhüften 
sind  durch  einen  massig  breiten,  ebenen,  hinten  abgerundeten 
Vorsprung  getrennt.  Am  Vorderrand  der  Mittelbrust  stehen 
nah  bei  einander  zwei  kurze,  scharf  erhabene  Längsleistchen 
und  dahinter  zM'ischen  den  Mittelbeinen  ein  Grübchen.  Die 
Hinterbrust  zeigt  eine  vertiefte  Längslinie  in  der  Mitte  und 
bildet  nach  hinten  eine  Einsenkung. 

Die  Beine  sind  lang  und  schlank,  wenig  unter  einander 
verschieden,  die  Hüften  kugelig;  die  Schienen  so  lang  wie 
die  Schenkel,  am  Innenrande  mit  kurzen  Börstchen  und  auf 
der  untern  Hälfte  der  Innern  Seite  mit  leinen,  dicht  anliegenden 
gelblichen  Härchen  besetzt;  am  Ende  haben  sie  sehr  sdiwache 
Domen.  Die  Tarsen  sind  vollkommen  so  lang  wie  die  Seide- 
nen, fünfgliedrig,  die  vier  ersten  Glieder  ungefähr  gleich 
lang,  das  fünfte  fast  .so  lang  wie  die  vier  ersten  /usammen- 
genommen  und  mit  zwei  langen  Krallen  versehen. 

Die  Oberlippe  ist  quer,  etwas  abgerundet,  lang  gewim- 


95 

pert,  die  Mandibeln  sind  kräftig,  an  der  Spitze  zvveizähnig, 
innen  ganzrandig,  aber  innen  mit  einem  häutigen,  im  obern 
Theil  gezähnelten  Lappen  versehen,  der  nur  wenig  kürzer  ist 
als  die  Mandibel  selbst.  Die  Maxillen  bestehen  aus  einem 
länglichen,  quer  getheilten,  lang  und  stark  gewimperten  Lap- 
pen, und  tragen  zwei  Palpen,  der  äussere  ist  dreigliedrig, 
das  letzte  Glied  länglich,  last  länglich -eiförmig,  so  lang  wie 
die  beiden  vorhergehenden,  der  innere  Palpe  ist  zweigliedrig, 
das  zweite  Glied  doppelt  so  lang  wie  das  erste,  fast  lanzett- 
förmig, aussen  gewimpert.  Dieser  Theil  macht  mir  wenigstens 
den  Eindruck  eines  Tasters  und  nicht  eines  blossen  Maxillen- 
lappens.  Die  Unterlippe  ist  vorn  grad  abgestutzt,  sehr 
kurz  gewimpert;  die  Lippentaster  zweigliedrig,  das  letzte  Glied 
eiförmig,  abgestutzt. 

Leider  bin  ich  nicht  im  Stande,  die  Mundtheile  eines 
ächten  europäischen  oder  nordamerikanischen  Elmis  zu  unter- 
suchen, allein  es  scheint  mir  die  Beschreibung  derselben  mit 
denen  meines  Käferchens  hinreichend  übereinzustimmen,  um 
denselben  in  diesem  Genus  zu  lassen.  So  viel  ich  weiss,  ist 
bisher  nur  ein  Elmis  aus  Peru  bekanut  gCM'esen,  welcher  aber 
ein  sehr  dickes,  cylindrische^,  stark  abgestutztes  letztes  Glied 
an  den  Maxillarpalpen  besitzt  und  daher  zu  einem  eigenen 
Genus,  Cylloepus,  erhoben  ist. 

Eine  Art  aus  Chile  hat  Herr  Ph.  Germain  in  den  Annales 
de  la  Universidad  de  Chile  1854  p,  327  folgender  Weise  be- 
schrieben: Oblongus,  parallelus,  subniger  vel  piceus,  vix  pu- 
bescens;  capite  punctato;  thorace  punctuJato,  eljtris  angustiore, 
postice  transverse  impresso,  disco  convexo,  lateraliter  trans- 
verse  foveolato,  limbo  laterali  arcuato,  submarginato,  lineis 
impressis  antrorsum  leviter  convergentibus  postice  lituratus; 
elytris  striato  punctatis,  prope  basin  depressis,  interstitiis  con- 
vexiusculis,  vix  punctato-plicatis;  sutura  latiore,  subelevata; 
anlennis  pedibusque  fulvis.  —  Longit.  iy2,  latit.  Vy  lin.  Siehe 
auch  meine  Reise  durch  die  Wüste  Atacama  p.  171. 

Da  Herr  Gerniain  sich  hier  berechtigt  erachtet  hat,  als 
er  seine  Stelle  am  hiesigen  Museum  aufgab,  einen  Theil  der 
in  demselben  befindlichen  Käfer  als  sein  Eigenthum  anzu- 
sprechen, darunter  aucl»  die  chilenischen  Elmis  und  die 
Exemplare  von  Elmis,  welclie  wir  aus  der  Wüste  Ata- 
cama mitgebracht  haben,  und  da  ich  seitdem  keine  Veran- 
lassung und  keine  Zeit  gehabt  habe,  deren  wieder  zu  sam- 
meln, so  kann  ich  die  peruanischen  Elmis  nur  seiner  Beschrei- 
bung der  chilenischen  vergleichen,  und  da  finde  ich  folgende 
Verschiedenheiten:  1)  ich  finde  niclit,  dass  der  Kopf  gröber 
puuktirt  ist  als  das  Halsschild;  2)  ich  finde  im  hintern  Theil 
des  Halsschildes  keine  „eingedrückle,  nach  vorn  schwach  con- 


96 

vergirende  Linien,'-^  während  Herr  Gerniain  nicht  die  zwei 
dem  Seitenrande  parallelen  erhabenen  Linien  oder  Kanten 
erwähnt,  welche  die  peruanische  Elmis  besitzt:  3)  kann  ich 
nicht  finden,  dass  die  Flügeldecken  prope  basin  depressa  sind, 
indem  sie  schwach,  aber  gleichmässig  auf  dem  Rücken  von 
vorn  nach  hinten  gewölbt  sind;  4)  es  sind  nicht  die  ganzen 
Beine,  sondern  nur  die  l'arsen  roth,  oder,  wenn  man  will, 
fulvi.  Ich  muss  daher  die  peruanischen ,  zum  Würzen  des 
Chupe  de  Chiche  dienenden  Käferchen  für  neu  halten  und 
nenne  sie 

Elmis  condimentarius  Ph. 
Sie  lassen  sich  durch  folgende  Diagnose  bezeichnen:  E.  oblon- 
gus,  subparallelus,  niger  glaber,  s.  vix  pubescens;  capite  pun- 
ctulato ;  thorace  punctulato,  lateribus  et  postice  marginato,  in 
utroque  latere  oblique  foveolato,  in  parte  antica  lineis  duabus 
elevatis  lateribus  parallelis  notato :  elytris  striato-punctatis, 
interstitiis  punctulatis;  antennis  rufis;  tarsis  rufo-fulvis.  — 
Long,  fere  2  lin.,  lat.  fere  Yg  lin. 

Habitat  in  rivulis  Andium  peruvianarum. 


Üeber  die  früheren  Entwicklungsstände  des 
Pterophor  US  didactylus  Lin.  Ev.  (trichodactylus  Hb.) 


Dr.  Selileielt. 


Nachdem  der  fragliche  Falter  schon  im  Jahre  1862  wäh- 
rend des  Juni  und  Juli  in  grosser  Menge  auf  einer  kleinen 
Wiese  zwischen  Grabow  und  Bredow,  kaum  eine  Viertel- 
stunde nordwärts  von  Stettin,  gefangen  worden,  gelang  es  mir 
im  Mai  des  Jahres  1863  auf  der  Flugslelle  die  Raupe  in 
grosser  Anzahl  auf  Geum  rivale  anzutreffen  und  damit  Linuc's 
und  Degeer's  Angaben  zu  bestätigen.  Das  Thierchen  sitzt 
bei  Tage  gewöhnlich  an  dem  Blüthenstiel,  nicht  weit  von  der 
Blüthe  ruhend,  und  fängt,  Avie  es  scheint,  erst  gegen  Abend 
an  zu  fressen,  indem  es  den  Kelch  der  Blüthe  durchbohrt  und 
sich  in  diese  hiueinfrisst,  ohne  doch  jemals  weiter  als  mit  dem 
Kopfe  und  allenfalls  mit  der  vordem  Hälfte  des  Körpers  in 
dieselbe  hineinzukriechen.  Sie  nagt  in  dieser  Weise  die  ganze 
Blüthe  aus  und  verzehrt  nicht  blos  die  Kelchblätter,  sondern 
auch  die  Blumenkrone  und  den  Fruchtboden.  Dass  sie  nicht 
in  der  Blüthe  selbst  verborgen  wohnt,  erweist  auch  der  ver- 


97 

schieden  grosse,  den  verschiedenen  Wachsthumsstadien  der 
Raupe  entsprechende  Durchmesser  der  rings  um  die  attakirte 
Blüte  sichtbaren,  meist  kreisrunden  Bohrlöcher,  durch  welche 
das  Thierchen  in  dieselbe  eindringt. 

Die  Raupe  ist  erwachsen  etwa  6  Zoll  lang  und  hat  einen 
nach  beiden  Enden  hin  verjüngten  Körper.  In  sehr  charak- 
teristischer Weise  hat  sie  die  einigen  Pterophoridenraupen 
so  eigeathümlichen  Stelzfüsse.  Ihr  kleiner  Kopf  ist  glasig, 
gelblich  grün  gefärbt  und  mit  unregelmässigen  bräunlichen 
Fleckchen  marmorirt.  Die  Grundfarbe  des  walzigen  Körpers, 
in  der  Jugend  helhveisslich ,  wird  mit  zunehmendem  Alter 
allmälig  zu  einem  deutlichen  Hellgrün.  Vom  Kopfe  bis  zum 
Aftersegment  verläuft  eine  schmale,  dunklere  Rückenlinie, 
deren  Färbung  von  Grün  bis  Braun  und  Braunröthlich  variirt. 
Zu  beiden  Seiten  derselben  erscheint  mit  ihr  parallel  und  von 
gleiclier  Breite  ein  weisslicher  Längsstreif.  Auf  jedem  Ringe 
stehen  zehn  "Wärzchen,  welche  auf  den  drei  ersten  und  den 
beiden  letzten  Körperringeu  kaum  bemerkbar,  auf  allen  an- 
dern dagegen  sehr  deutlich  und  zwar  in  der  Weise  hervor- 
treten, dass  die  beiden  grös^ten  zu  beiden  Seiten  des  dunk- 
leren Dorsalstreifens  gerade  in  den  helleren  zu  letzterem 
parallelen  Linien  zu  stehen  kommen,  die  dann  in  regelmässigen 
Abständen  folgenden  aber  immer  kleiner  werden,  je  näher  sie 
den  FussM'urzeln  stehen.  Aus  jedem  Wärzchen  spriessen  zwei 
lange  starke  und  mehrere  kurze  schwächere  Härchen  hervor, 
welche  alle  von  weisslicher  Farbe  und  stark  divergirender 
Richtung  dem  ganzen  Raupenkörper  das  Ansehen  einer  weiss- 
lichen  und  stachlichen  Bekleidung  geben. 

Behufs  der  Verwandlung  heftet  sich  die  Raupe  nach  Art 
der  Tagfalterlarven  mit  dem  Afterende  fest;  sie  wird  zu  einer 
mit  scharf  dunkler  Rückenlinie  versehenen  Puppe,  deren  Farbe 
von  Grün  bis  Dunkelbraun  abändert.  Die  dunkel  begrenzten 
Flügelscheiden  mit  ihren  Schattinmgen,  die  dunklere  Dorsal- 
linie und  die  regelmässige  Stellung  der  Borstenhöeker  geben 
ihr  ein  streifiges  Ansehen.  Sie  ist  ganz  ähnlich  wie  die  Raupe 
mit  parallelen  Reihen  solcher  Höckerchen  besetzt,  von  denen 
die  beiden  der  Rückenlinie  am  nächsten  verlaufenden  am  deut- 
lichsten hervortreten,  die  folgenden  kleiner  und  weniger  auf- 
fällig sind.  Aus  jedem  Höcker  tritt  ein  Paar  kurzer,  stach- 
licher  Borsten  hervor,  wie  es  sclieint  entsprechend  den  beiden 
langen  Haaren,  welche  aus  jedem  Höcker  des  Raupenkörpers 
hervorspriessen. 

Der  Falter  entwickelt  sich  in  etwa  14  Tagen  bis  drei 
Wochen.  Er  kommt  in  unserer  Gegend  gewiss  nur  in  einer 
Jahresgeneration  vor,  die  allerdings  ziemlich  lange,  wenigstens 

7 


98 

6  bis  8  Wochen  \Aiihrt,    da  man  den  Falter  noch  Ende  Juli 
und   Anfang  August  antreffen  kann. 


Ernährung  und  Entwickelung  von  Haltica 
oleracea  Fab. 

vom 
Lehrer  Cornelius  in  Elberfeld. 


Ich  traf  die  Larven  am  15.  Juli  auf  Oenothera  biennis, 
deren  Blätter  sie,  auf  der  Oberseite  fressend,  gänzlich  zer- 
stören. 

Die  Länge  beträgt  im  ausgewachsenen  Zustande  2'/;"', 
die  Breite  %  '"•  —  I)«r  Leib  ist  im  ersten  Lebensalter  liacl), 
nachher  oben  melir  gewölbt,  fast  halbwalzig,  ziemlich  gleich- 
breit, vorn  und  hinten  nur  wenig  zugespitzt.  —  Die  Farbe 
ist  in  der  Jugend  fast  ganz  schwarz ,  nur  unten  bräunlich, 
unmittelbar  nach  einer  Häutung  iioniggelb,  etwas  später  und 
überhaupt  im  höhern  Stadium  zimmetbraun,  unten  etwas  hel- 
ler, wenig  glänzend.  Das  ganze  Thier  erscheint  anfangs  rauh- 
haarig, später  sind  die  langen  Haare  zu  kuizen  Borsten  ge- 
worden. —  Der  Kopf  ist  ziemlich  klein,  rundlich,  schwarz 
und  glänzend,  die  Stirn  mit  zwei  weiten  tiefen  Gruben,  der 
Scheitel  mit  vorn  verkürzter  tiefer  Mittellinie,  Augengegend 
und  Vorderstirnrand  mit  abwärts  gerici.teten  Härchen.  Die 
Fühler  sind  sehr  kurz,  zweigliedrig  (!) 5  das  erste  Glied  dick, 
wal/ig,  oben  mit  scharfem  Rande;  das  zweite  dünnere  und 
et\Aas  kürzere  kegelförmig  mit  kleinen  Nebenspiösscheu  an 
der  Wurzel.  Die  Oberlippe  ist  in  der  Mitte  sanft  ausge- 
schnitten, die  Mandibeln  haben  an  der  Spitze  drei  oder  vier 
starke  Zähne,  von  denen  die  äussern  die  kleinsten  sind,  und 
an  der  Wurzel  ein  oder  mehrere  Borstenliaare.  Andere  Fress- 
werkzeuge haben  sich  meiner  Beobachtung  entzogen.  —  Der 
schwarze,  glänzende  Prothorax  zeigt  jederseits  eine  weite, 
ziemlich  tiefe  Quergrube  in  eriiabenem  Wulste,  der  seitlich 
von  einer  Vertiefung  umgeben  ist;  der  Raum  zwischen  beiden 
Gruben  wird  von  einer  feinen  gelblichen  Mittellinie  durch- 
zogen, die  sich  auch  über  den  Rücken  der  beiden  andern 
Brustringe  erstreckt.  Die  Scheibe  und  der  Vorderrand  sind 
mit  abstehenden  Haaren  spärlich  besetzt.  Der  Tracheenkegel 
ist  schwach  zitzenarlig  vorgezogen  und  trägt  eine  abstehende 
Haarborste.    —    Meso-   und    Metathorax   sind    breiter  als  der 


99 

Protboiax  und  ganz  gleich  gebildet:  dem  Vorderiande  nahe 
stehen  zwei  sehr  genäherte  schwarze,  quergezogene  Tuber- 
keln, nahe  dem  Hinter rande  zu  zwei  ähnliche  kleinere  und 
neben  diesen,  mehr  nach  der  Seite  eine  jederseits  eine  aus 
zwei  kleinern  verschmolzene  grosse  Tuberkel,  die  seitlich  von 
einer  napfförmigen  Vertiefung  umgeben  wird,  deren  Seitenrand 
eine  starke  schwarze  Erhöhung,  mit  Zwillingshaaren  besetzt, 
bildet.  —  Alle  Leibesringe  haben  zwei  Querreihen  von  schwai - 
zen  glänzenden  Tuberkeln,  nämlich  in  der  Mitte  jeder  Reihe 
eine  Doppel-Tuberkel  und  jederseits  zwei  getrennte  daneben, 
in.  der  hintern  die  Tuberkeln  kleiner,  beide  Reihen  schief  unter 
einander  geordnet,  alle  Höcker,  mit  einem  kurzen  Borsten- 
haar. Die  Tracheenkegel,  grösser  als  die  übrigen  Höcker, 
tragen  an  der  Spitze  ein  Zwillingspaar  abstehender,  nach  der 
Spitze  hin  divergirender  Haare.  Auf  dem  letzten  Ringe,  der 
einen  stumpf  abgerundeten  flachen  Zapfen  bildet,  und  der 
Larve  sichtlich  zur  Unterstützung  beim  Fortkriechen  dient, 
sind  die  Tuberkeln  meist  kleiner,  rundlicher  und  die  mittlem, 
sonst  verschmolzenen,  zuweilen  getrennt.  —  Die  Unterseite 
ist  heller  gefärbt,  glänzend.  Auf  jedem  Ringe  stehen  hier 
trübgefärbte,  beulenartige  Erhabenheiten,  nämlich:  Auf  den 
Bruststücken  in  der  Mitte  eine  am  Vorder-  und  zwei  kleinere 
genäherte  am  Hinterrande;  bei  den  Hinterleib&ringen  eine  aus 
zweien  zusammengesetzte  am  Vorder-  und  zwei  tiefer  stehende, 
weit  von  einander  entfernte  nach  dem  Hinterrande  zu.  Unter 
jedem  Tracheenkegel  steht  nach  der  Bauchseite  liin  noch  eine 
grosse  schwärzliche  Tuberkel  —  alle  mit  einer  kurzen  Haar- 
borste. Die  Haare  erscheinen  unter  dem  Mikroscop  mit  kol- 
biger  Spitze.  —  Die  Beine  sind  sciiwarz,  glänzend,  die  Ge- 
lenke heller. 

Die  Larven  verkrochen  in  untergelegter  Erde. 

Die  ersten  Puppen  erhielt  ich  am  29.  Juli.  Sie  sind 
IV2'"  lang  und  Yg '"  breit,  gedrungen,  hinten  wenig  zu- 
gespitzt, von  honiggelber  Farbe,  ziemlich  glänzend.  Das 
Halsschild  trägt  auf  der  Scheibe  Dörnchen  mit  dicker  Wur- 
zel, am  Hinterrande  zartere,  schwächere;  die  Tracheenkegel 
zeigen  je  ein  schwaches  Haar;  die  Oberfläche  des  Hinterleibes 
hat  sehwache  flache  Grübchen,  der  letzte  Hinterleibsring  an 
der  Spitze  zwei  ziemlich  lange  schwarze  Dörnchen. 

Der  erste  Käfer  erschien  am  10.  August. 


100 


Lepidoptern- Abdrücke  der  Herren  Rudolf  und 
Alfred  Niess  in  Dresden. 


Bei  Gelegenheit  der  Natui-forscher-Veisammlung  zu  Stettin 
im  September  v.  J.  legte  der  unter  den  Entomologen  rühm- 
lieh bekannte  Herr  L.  W.  Schaufuss  aus  Dresden  sehr  ge- 
lungene, naturgetreue  Abdrücke  von  Faltern  vor,  welche  bei 
den  Sachkundigen  in  der  entomologischen  Section  verdiente 
Anerkennung  fanden.  Das  Verfahren  der  Herren  Gebrüder 
Niess  in  Dresden,  dem  sie  den  Namen  Chemilithotypie  gegeben 
haben,  beruht  auf  einer  Erfindung,  die  alle  bisher  versuchten 
Abdrücke  weit  übertrifft,  sofern  der  Falter  „mit  seinen  na- 
türlichen Farben  sammt  darin  vorkommenden  Schillertönen 
in  unnachahmlicher  Treue  wiedergegeben  wird."-'  Namentlich 
gilt  dies  auch  von  dem  Metallglanz  solcher  Falter,  wie  Po- 
lyom.  Virgaureae  und  den  Perlmutterflecken  der  Argynnis- 
Arten,  wie  sie  der  Maler  bei  aller  Kunst  nicht  wiedergeben 
kann.  Besonders  empfehlen  sich  diese  Abdrücke  als  Hülfs- 
mittel  für  den  naturhistorischen  Unterricht,  da  sie  beim  Vor- 
zeigen nicht  der  Zerstörung  oder  Beschädigung  ausgesetzt 
sind,  wie  Original-Exemplare,  und  gegen  Vernichtung  durch 
Licht,  Staub  und  Raubinsekten  geschützt  bleiben.  Um  sie 
nach  Belieben  ordnen  zu  können,  bildet  jedes  Exemplar  ein 
Blatt  für  sich  und  zeigt  die  Ober-  und  Unterseite  des  Schmet- 
terlings. Das  Blatt  ist  12  Zoll  lang,  9'  breit  und  kann  auch 
unter  Glas  und  Rahmen  gebracht  werden.  Zu  bedauern  bleibt 
für  jetzt  noch  der  ziemlich  hohe  Preis,  denn  das  Blatt  kostet 
excl.  des  Schmetterlings -Preises  iy3  Thlr.  Doch  bewilligen 
die  Herren  Erfinder  bei  Bestellungen  von  mindestens  50  Blät- 
tern einen  Rabatt  von  15  pCt.  Die  Preise  der  durch  den 
Abdruck  zerstörten  Falter  werden  übrigens  nach  den  billigen 
Preisen  des  Herrn  Naturalienhändler  L.  W.  Schaufuss  berechnet, 
bei  dem  auch  etwaige  Aufträge  zu  bestellen  und  Proben  ein- 
zusehen sind. 

Hering-, 


101 
Zwei   neue   Gelechien   und   eine  neue  Coleophora 

von 
O.  O.  ]9Iühlle  in  Frankfurt  a.  M. 


Gelechia  triatomaea  m. 

Alis  anticis  cinereis,  atomis  tribus  nigris  vix  conspicuis, 
fascia  clara  in  margine  exteriori  et  interiori  conspicua,  medio 
obsoleta;  palpis  obscuris;  antennis  griseis,  albide  annulatis; 
capite,  thorace,  corpore  griseis. 

Vorderfliigel  dunkelaschgrau,  drei  schwarze,  kaum  sicht- 
bare Atome,  eines  in  der  Mitte  und  zwei  iibereinanderstehend 
nach  der  Spitze  hin;  das  lichte  Querband  am  Aussen-  und 
Innenrande  deutlich,  in  der  Mitte  fast  verloschen;  Palpen 
schwärzlich,  Fühler  bei  Yg  Flügellänge  grau  und  weiss  ge- 
ringelt. Kopf,  Thorax  und  der  nicht  flachgedrückte  Leib  sind 
ebenfalls  grau;  auf  ersterem,  hinter  der  Fühlerbasis  stehen 
zwei  bräunliche  Haarbüschel.  Saumlinie  und  Franzen  der 
Vorderflügel  dunkelgrau ,  der  Saum  der  Unterflügel  aber  ist 
gelblich,  nach  der  Spitze  hin  grau  verlaufend,  die  Franzen 
grau.  Beine  schwärzlich,  die  untersten  Glieder  derselben 
weiss  geringelt. 

Im  äusseren  Habitus  und  Farbe  gleicht  die  Motte  der 
Gelechia  populella  L,,  erreicht  aber  kaum  die  Grösse  von 
Gel.  tenebrosella  Z. 

Erste  Erscheinungszeit  Anfangs  August  1862.  Leider  ist 
mir  die  Beobachtung  der  Raupen  entgangen;  das  Thierchen 
erschien  aus  einem  Behälter,  Avorin  ich  bekannte  Arten  mit 
verschiedenen  Pflanzen  fütterte.  Ich  vermuthe  zunächst,  sie 
mit  Crataegus  oxyacanth.   eingeschleppt  zu  haben. 

Gelechia  morosa  (Frey  in  litt.)  m. 

Alis  anticis  obscure  cinereo  griseis,  fere  nigris,  apice  ala- 
rum  squamis  nonnullis  canis  adspersa  margine  et  ciliis  obscure 
griseis.  Palpia  antennisque  nigris,  his  canis  annulatis.  Capite, 
thorace,  corpore  obscuro  griseis. 

Vordertlügel  dunkel  aschgrau,  iast  schwarz;  nach  der 
grob  beschuppten  Spitze  hin  treten  hie  und  da  einige  hell- 
graue Schüppchen  hervor.  Palpen  und  Fühler  schwarz,  letz- 
tere kaum  merklich  heller  geringelt.  Kopf  (glatt),  Thorax 
und  Leib  dunkelgrau.  Saumlinie  und  Franzen  beider  Flügel- 
paare dunkelgrau,  die  Beine  heller. 

^  Grösse  gleich  der  vorigen  Form,  viel  schmälere  und  zu- 
gespitzte Flügel. 

Erste  Erscheinungszeit  Mitte  Juli  (1858). 


103 

Die  Raupe  fand  ich  Anfangs  Mai  nämlichen  Jahres  in 
den  frischen  Herztrieben  von  Lysimachia   vulgaris. 

Coleophora  miisciilella  m. 

Alis  anticis  luteo  fuscis,  margiue  anteriori  albido.  Medio 
alarum  lineis  duabus  albidis ,  quarum  prima  e  basi  nata  ad 
angulum  analem,  altera  ad  apicem  alarum  pertinet.  Margine 
interiori  aliquautum  albido  limbato,  alis  posterioribus  et  ciliis 
griseis.  Palpis  antennisque  albidis,  his  nigro-annulatis;  capite 
brunneo  hirsuto;  thoracis  lateribus  albidis,  medio  brunneo^ 
corpore  pedibusque  obscurioribus. 

Vorderflügel  dunkel  lehmfarbig,  Vorderrand  weiss.  In 
der  Flügelmitte  zwei  weisse  Linien,  die  eine  aus  der  Wurzel 
entspringend  sich  nach  dem  Afterwinkel  senkend,  wogegen 
sich  die  z\a  eite  über  dem  Ende  der  ertteren  nach  der  Flügel- 
spitze  hin  erstreckt.  Inuenrand  wenig  weiss  gesäumt,  ünter- 
flügel  und  Franzen  grau,  Palpen  und  Fühler  weiss,  schwarz 
geringelt,  Kopf  braun  behaart,  Thorax  seitwärts  weiss,  in  der 
Mitte  braun,  Leib  und  Beine  dunkler. 

Erste  Erscheinungszeit  Mitte  Juli  (1860). 

Nächst  der  Col.  juncicollella  Stt.  die  kleinste  Coleopho- 
ren-Art. 

In  Habitus  und  Farbe  der  Saponariella  Heeg.  ziem- 
lich nahe. 

Der  Sack  grau  körnig,  längs  gekantet,  die  Vertiefungen 
dunkler  (nicht  schwarz  Mie  bei  Saponariella);  Mund  wenig 
gebogen,  Endspitze  dreikantig,  spitzer  A'crlaufend. 

Die  Raupe  lebt  überwinternd,  von  September  bis  Anfangs 
Mai,  wo  sie  erwachsen,  an  Dianthus  süperb.,  aucR  Dianthus 
carthusianorum.     Sie  verräth  sich  durch  die  von  ihr  minirten 


Aus  meinen  Notizen. 

Es  ist  verschiedentlich  die  Behauptung  laut  geworden, 
dass  Coleophora  Olivaceella  Stt.  und  Solitariella  Zell,  nur 
eine  Art  seien,  ja  sogar,  die  eine  sei  das  Weib  der  andern 
Art. 

Wenn  nun  auch  nicht  zu  leugnen,  wie  schwierig,  selbst 
für  den  erprobtesten  Autor,  es  ist,  einzelne  Exemplare  dieser 
beiden  Species  mit  Sicherheit  sofort  zu  erkennen  —  wenn 
man  aucli  annehmen  -will,  dass  die  Lebensweise  und  Ver^and- 
lungsgeschichte  beider  eine  und  dieselbe  sei,  obschon  mir  nicht 
bekannt,  dass  Solitariella  auch  andere  Nahrung  als  Stellaria 
holostea  nehme,  während  olivaceella  an  Cerastium  vulgatum, 
Aisina  media  und  Stellaria  holostea  zu  finden  ist  —  sieht 
man  auch  hinweg  von  der  Verschiedenheit  der  Säcke,  obschon 


103 

der  Sack  der  SolitarieUa  weisslichgrau,  Bauchlänge  dunkler, 
Mund  wenig  gebogen,  der  der  Olivaceella  aber  die  Bauch- 
länge fast  dunkelbraun,  oben  etwas  lichter,  der  Mund  weit 
mehr  gebogen,  also  eine  wesentliche  Verschiedenheit  nicht  zu 
verkennen  ist,  —  eo  wird  doch  das  unzweideutigste  Erken- 
nungszeichen ein  Blick  sein  auf  gezogene  Reihen  von  20  bis 
30  Stücken  nebeneinander  gestellt.  Ueber  dieselben  bei  Ta- 
geshelle tlach  hinweggesehen,  wird  bei  Olivaceella  ein  in"s 
olivenfarbige  schimmernder  Metallglanz,  bei  SolitarieUa  aber 
eine  matte  Lehmfarbe  der  Vordertlügel  hervortreten  und  den 
Zweiflern  den  ZAveifel  benehmen. 


Einige  Bemerkungen  über  die  Schmetterlings- 
fauna von  Reichenhall  und  Gastein 

vom 
Gericlitsrath  Keferstein  in  Erfurt. 

In  dem  Sommer  1862  gebrauchte  ich  vom  13.  Juli  bis 
zum  11.  August  eine  Badecur  in  Reichenhall  und  im  Jahre 
1863  habe  ich  mich  zu  gleichem  Behufe  vom  6.  Juli  bis  zum 
4.  August  in  Wildbad  Gastein  aufgehalten.  So  weit  es  die 
Cur  und  meine  Gesundheit  erlaubte,  widmete  ich  die  freie 
Zeit  der  Schmetterlingsfauna  beider  Oertlichkeiten.  Mit  dem 
Fang  von  Microlepidopteren  konnte  ich  mich  wegen  meiner 
schwachen  Augen  fast  gar  nicht  beschäftigen  und  eben  so  Avar  es 
mir  untersagt,  die  eigentlichen  Alpen  zu  besteigen.  Von  Rei- 
chenhall machte  ich  einen  Ausflug  zu  Wagen  auf  die  4571 
bayersche  Fuss  hohe  Stoissen  Alp  und  von  Gastein  ging  ich 
zu  Fuss  in  das  Nassfeld,  dessen  Ende,  die  Straubinger  Hütte, 
5206  Fuss  hoch  liegt.  An  beiden  Höhepunkten  habe  ich  nichts 
erhebliches  von  Schmetterlingen  wahrgenommen.  Reichenhall 
liegt  1476  Pariser  Fuss  und  Wildbad  Gastein  bei  den  Strau- 
bingen 3315  Fuss  über  dem  Meeiesspiegel.  Bei  Reichenhall 
ist  die  Flora  üppig  und  Alpenveilchen  (Cyclamen),  so  wie 
Rhododendron  findet  man  hänfig  bis  mitten  in  den  Ort.  Von 
Alpenveilchen  habe  ich  bei  Gastein  keins  wildwachsend  ge- 
sehen und  auch  Rhododendron  erst  im  Nassfeld  angetroifen, 
doch  bietet  die  Gastein'sche  Schmetterlingsfauna  bei  weitem 
mehr  Interessantes  als  die  von  Reichenhall.  Bei  Reichenhall 
habe  ich  von  eigentlichen  Gebirgsfaltern  nur  Pieris  Bryonia, 
var.  von  Napi,    die  gleichfalls   bei   Gastein  flog  und  bei  dem 


104 

sogenannten  Mauthhäusel  Erebia  Keichlini  HS.,  var.  von  Pio- 
noe,  gefangen.  Herr  Dr.  Herrich-Schäfler  traf  bei  dem  sogen. 
Molkenbauer  auch  Photedes  Captiuncula.  Erebia  Reichlini 
scheint  nur  in  dem  bayerischen  Gebirge  vorzukommen,  so  dass 
der  4000  Fuss  hochliegende  Hirschbühl  die  Grenze  sein  dürfte. 
Jenseits  Hirschbühl  im  Oesterreichischen  kommt  Reichlini  wohl 
nicht  mehr  vor  und  an  seiner  Statt  zeigt  sich  die  Stammart 
Pronoe,  doch  bedarf  dieses  noch  einer  genaueren  Beobachtung. 
Die  Zygänen  zeigen  in  Reichenhall  mehr  den  südlichen  Typus 
und  ich  fing  dort  Zyg.  Medicaginis  0.  (wohl  nur  var.  von 
filipendulae),  während  diese  bei  Gastein  fehlt  und  an  deren 
statt  Zyg.  Mannii  HS.  var.  von  filipendulae  auftritt.  Erebia 
ligea  und  Medea  ist  beiden  Localitäten  gemeinschaftlich,  w  äh- 
rend  ich  Erebia  Pronoe  auch  nicht  in  Gastein,  wohl  aber  in 
der  Fusch  (KäferthaleJ  beobachtet  habe.  Der  characteristische 
Gebirgsfalter  von  Gastein  ist  Erebia  Melampus,  welcher  Schmet- 
terling überall  in  den  Thälern  und  auf  den  Höhen  vorkommt. 
Eine  eigenthümliche  Erscheinung  zeigt  das  in  der  Fusch  be-, 
legene  Käferthal.  Eine  solche  Masse  zusammenfliegender  ver- 
schiedener Lycänen  ist  mir  noch  nicht  vorgekommen.  Ich 
fing  Lycaena  Acis,  Alexis,  Corydon,  Dorylas,  Eros,  Pheretes. 
Leider  war  mir  die  Zeit  zu  karg  zugemessen,  so  dass  ich 
mich  nur  der  Schmetterlinge  bemächtigen  konnte,  die  gerade 
am  Wege  flogen.  Die  Lepidopterol^ogen  mochte  ich  auf  die 
nähere  Erforschung  des  Käferthaies  aufmerksam  macheu.  Ich 
fand  auch  dort  in  Fersleiten  die  hübsche  Larentia  Tophaceata. 
Lycaena  Corydon  kommt  in  Reichenhall  und  Gastein  mit  fei- 
neren Punkten  auf  der  Unterseite  der  Vorderflügel  vor,  auch 
zeigt  sich  bisweilen  auf  der  Oberseite  der  Vorderflügel  ein 
feiner  schwarzer  Strich  wie  ein  zartes  Comma,  ja  in  Gastein 
habe  ich  ein  männliches  Exemplar  gefangen,  das  den  Freyer- 
schen  Alexius  repräsentirt,  indem  solchem  auf  der  Unterseite 
der  Vorderflügel  die  zwei  Punkte  an  der  Basis  fehlen.  Von 
Lyc.  Alexis  fing  ich  in  Reichenhall  mehrfache  Varietäten. 
Schon  Ende  Juli  zeigte  sich  daselbst  Vanessa  Prorsa,  auch 
fing  ich  Agrot.  linogrisea  und  besonders  häufig  Callimorpha 
Hera.  Alle  diese  drei  Schmetterlinge  habe  ich  bei  Gastein 
vermisst.  Gleichfalls  traf  ich  an  beiden  Orten  Mamestra  Mar- 
morosa,  Prothymia  Aenea  und  Ortholitha  Gachtaria  Fr.  var. 
von  bipunctaria,  doch  letztere  zwei  bei  Reichenhall  besonders 
häufig.  Bei  Reichenhall  zeigte  sich  mehr  Hesperia  Comma, 
bei  Gastein  aber  Hesperia  Sylvanus.  An  beiden  Localitäten 
fing  ich  Lith.  lurideola,  Cidaria  Blandiata,  Gnophos  Glaucinata 
und  Dilucidaria ,  auch  Botys  Verbascalia,  und  zwar  von  letz- 
terer in  Reichenhall  eine  Varietät.  Bei  Gastein  sammelte  ich 
Argynnis  Aglaja,   Melitaea  Athalia    und   Dictynna;    Apatura 


'  105 

Iris,  Satyrus  Maera,  Poljommatiis  Chryseis,  Lycaena  Alcon, 
Acis,  Alexis,  Coenonympha  Pamphilus,  Syrichthus  Serratulae, 
Atychia  Statices,  Zygaena  Pluto,  Gnopliria  Rubricollis,  Ne- 
mophila  Russula,  Notodonta  Dromedarius,  Agrotis  Fimbria, 
Hadena  fuvuncula,  Dianthoecia  Albimacula  und  Caesia,  Ma- 
inestra  Dentina,  Polia  Nigrocincta,  wovon  ich  im  August  die 
Raupe  auf  der  Blut  he  des  gelben  Eisenhutes  fand;  sie  ver- 
puppte sich  und  krocli  Anfang  September  aus;  Caradrina  Cu- 
bicularis  häufig;  Plusia  Chrysitis,  Euclidia  Mi,  Geometra  Pa- 
pilionaria,  Acidalia  Aversata,  Immutata,  Commutata,  bisetata, 
Perochraria;  Boarmia  Repandaria  häufig;  Macaria  Signaria  häu- 
fig; Thamnonoma  Wawaria  und  pinetaria,  letztere  häufig;  Ode- 
zia  Chaerophyllata  häufig;  Cidaria  Hepararia,  Cyanata,  feriu- 
gata,  Impluviata  (häufig),  Propugnaria,  Rivulata,  Rubiginata, 
Ocellata,Munitata,  Rupestrata  (häufig),  Caesiata,  Russata,  Mino- 
rata;  Lygris  Populata;  Anaitis  Cassiata  nicht  selten;  Ortholitha 
Men&uraria,  bipunctaria;  Botys  Opacalis  Hb.  (häufig),  Octoma- 
culalis,  Alpinalis,  PratalisZ. ;  Eudorea  Ambigualis  und  Sude- 
ticalis;  Tortrix  Palliaua;  Sciaphila  Penziana;  Penthina  Sau- 
ciana  Hb.,  Lacunana  HS.;  Crambus  Stentiellus  (Concliella  Tr.), 
Pinetellus,  Pempelia  Ornatella;  Nematois  Scabiosellus.  In  Ga- 
stein liefert  viel  Material  auch  zum  Theil  an  hübschen  Sachen 
die  Wandelbahn,  avo  man  besonders  früh,  bevor  sich  die 
Curgäste  einfinden,  mannigfache  Noctuiden  und  Geometriden, 
die  an  den  Fen&tern  und  Wänden  sitzen,  leicht  anstecken 
kann. 


Nachträge  zu  den  „Berichtigungen"  des 
Repertorii. 


pag.  5  Zeile  9  von  unten  setze  hiezu  im  Anfange:  410  S. 

pag.  6  Zeile  19  von  unten  setze  zu:  Bibliotheksverzeich- 
niss  auf  42  S. 

pag.  13  Zeile  25  \oi\  oben,  bei  Christoph  2,  lies  No.  17. 

pag.  14  Zeile  18  voii  unten  lies  Aphidenschwärme. 

pag.  74  Zeile  14  von  oben  bei  v.  Prittwitz  1  lies  419—21, 
Zeile  17  von  oben  bei  v.  Prittwitz  2  lies  421—22. 

pag.  75  Zeile  20  und  21  von  unten  setze  bei  Ratzeburg 
hinzu  Dr.,  jetzt  Geheimer  Reg.-Rath. 

pag.  95  Zeile  6  von  oben  lies  Nachschrift. 

pag.  108  Anonymus  8  nach  Hagen  Biblioth.  ent.  II.  p. 
117  von  Schaum  (12). 


t06 

l^ag.  109  Anonymus  16  nach  Hagen  Bibliotli.   ent.   11.  [». 
.207  von  SuHVian  (20). 

pag.  129  Zeile  35  von  unten  setze   zu   bei   Donacia  tlia- 
lassina   (j.  362. 

pag.  138  Zeile  17  von  oben  lie.ss  bei  Hoin.  Pertii  13.  •147 
und  setze  Zeile  25  v.  oben  hinzu  rufula  13.  446. 

pag.  150  Zeile  31    von  oben  setze  zu  crussis  22»  366. 

pag.  151  Zeile  16  von  unten  liess   leucomelas. 

M.  Wahnschaffe. 


Zweiter  Nachtrag  zum  Catalog  der  Vereins- 
bibliothek*). 


25  k.     Sepp,  Nederlandsche  Insecten,  2.  Serie,  No.  )M  und  12. 
(Ohne  Titel  und  unvollständig.) 
109 d.     Thomson,   Scandinaviens   Coleoptera.     Tom.  V.     Lund 

1863. 
384.     Selys-Longchamps ,   Catalogue   raisonne  des  Ortho])teres 
de  Belgique.     Bruxelles  1862. 

(Aus:  Annales  de  la  Soc.  entomol.  beige.) 
Stierlin,  Beitrag  zur  Insecten-Fauna  von  Epirus. 

(Aus:  "Wiener  ent.  Monatsschrift  Band  V.  No.  7.) 

Gloger,   Was   if:t    zu   thun  zur  allmäligen  und  schliess- 

lichen  Verhütung  von  Ungeziefersciiäden  und  Mäuse- 

frass?     Leipzig  1861. 

Rössler,   Beiträge  zur  Naturgeschichte  einiger  Lepidop- 

teren. 

(Aus:  Jahrb.  d.  Vereins  f.  Naturk.  im  Herzogth. 
Nassau.     XVI.) 
Rogenhofer,  Drei  Schmetterlings-Metamorphosen. 

(Aus   den   Verhandl.   der   k.   k.   zool.-botan.  Ge- 
sell seh.  in  Wien.    1862.) 
Gerstäcker,  Argas  reflexus  Latr. ,  ein  neuer  Parasit  des 
JMenschen. 

(Aus:  Archiv  für  pathol.  Anatomie   und  Physio- 
logie und  für  klinische  Medizin.     XIX.) 
Rondani,  De  genere  Dipterorüm   Neera.     1860. 

(Aus:  Atti  della  SociettY  italiana   di  Scienze  nu- 
turali.     Vol.  IL 


■*)  Manche  Bücher,  die  bereits  eingegangen  sind,  werden,  da  sie 
ausgeliehen,  ohne  schon  numerirt  oder  eingebunden  zu  sein ,  erst  im 
nächsten  Nachtrag  aufgeführt  werden. 


107 

Rondani,  sulle  Abitudini  della  Phora  fasciata  del  Fallen. 
1860. 
„    De  genere  Bertua  Rondani.     1860. 
„    Stirpis  Gecidomjuanim  genera  revisa.     1861, 
„    Nova   species    italica    generis    Dipterorum   Sphixi- 

morphae.     1860. 
,,    SugPiasetti   che   concorrono   alla   fecondazione    dei 
semi  nelle  aiietolochie.    1860. 
(Aus  derselben  Zeitschrift.) 
Brauer,   Cej)henomjia  Ulrichii,    die  Rachenbremse  des 
Blennthieres.     1862. 

(Aus:  Verhandl.  der  k.  k.  zool.-bot.  Gesellschaft 
in  Wien.) 
Scudder,  On  the  genus  Colias  in  North  America.    1862. 
(Aus:  Proceed.  of  the  Boston  Society  of  Natural 
History.) 
V.  Osten-Sacken,   Characters   of  the  Larvae  of  Myceto- 
philidae.     1862. 

(Aus:  Proceed.  of  the  Ent.  Soc.  of  Philadelphia.  I.) 
„    Descriptions    of    some    larvae    of  North  American 
Coleoptera.     1861. 

(Aus  derselben  Zeitschrift.) 

„    On   the   Cynipidae   of    the   North   American    Oaks 

aud  their  Galls.    1861.   (Aus  derselben  Zeitschrift.) 

„    Additions    and    Corrections   to    the    paper   cntitled 

On  tJieGynipidaeetc.  1862.  (Aus  derselben  Zeitschr.) 

Scudder,  Notice   of  some    North    American   Species   of 

Pieris.    1861. 

(Aus:  Proceed.  of  the  Boston  Society  of  Natural 
History.) 
385.     Schaufuss,  Dictator  Schaum.     Ein   offener   Brief  an  alle 
Entomologen,     Dresden   1863. 
Möschler,  Die  Schmetterlinge  der  Oberlausitz, 

(Aus:   Neues  Lausitzisches  Magazin  XXXVIIl.) 
Doleschall,  Briefe  aus  Amboina.     186,?. 
V.  Frauenfeld,  Beitrag  zur  Insectengeschichte.     1862. 

„    Eine  für  Oesterreich  neue  Trypeta.     1661. 
Bock,    Vorläufige    Uebersicht    der    während   der    Reise 
der  Fregatte  Novara  gesammelten  Spinnen.    1861. 
V.  Frauenfeld,    Ueber    irrthümliche   Mittheilungen   über 
die  Lebensweise  der  Kolumbatscher  Mücke,    1862. 
Brunner   v.   Wattenwyl,    Ueber  die  von  der  k.  k.  Fre- 
gatte Novara  m.itgebrachten  Orthopteren, 

(Sämmtlich    aus:    Verhandl.    der  k.  k.  zool.-bot. 
Gesellsch,   in  Wien.) 
Mayr,  Myrmecologische  Studien.     Wien   1862. 

(Aus:  Verh.  der  k.  k.  zool.-bot.  Gesells.  in  Wien.) 


108 

Scurtder,  Materials  for  a  monograph  of  tlie  North  Ame- 
rican Orthoptera.     Cambridge   1862. 

(From  theBoston  Jouvn.  ofHistory,  Vol.  VII. No. 3.) 
Roger,  Verzeichniss  der  Formieiden-Gattungen  und  Ar- 
ten.    1862. 

(Berliner  entomol.  Zeitschrilt.) 
Mayr,  Hemipterolog.  Studien.     Die  Belostomiden.   1863. 
(Aus:  Verhandl.  d.  k.  k.  zool.-botan.  Gesellschaft 
in  Wien.) 

386.  Glaser,  Der  neue  Borkhausen,  oder:    Hessisch-rheinische 

Falterfauna.     Darmstadt  1863. 

387.  Wagner,    Untersuchungen    über    die    neue    Gallmücke, 

Fulda  und  Hersfeld   1861. 
Zeller,  Chilonidarum  et  Crambidarum  genera  et  species. 

1862. 
Brischke,    Die    Hjmenopteren    der    Provinz    Preussen. 

(Schluss.) 
Sarp,  Bekrivelse*  over  Lophogaster  tvpicus.     Christiania 

1862. 
Hagen,    Neuroptern   aus    der   Braunkohle   von   Rott  im 

Siebengebirge. 
388  b  u.  888  c.     Candöze,   Monographie   des  Elaterides.     Tom. 

III  und  IV.     1860  und  1863. 
389.     Grenier,  Catalogue  des  Coleopt^res  de  France.  Paris  1863. 

Zeitschriften. 
3i.     Annuaire  de  TAcademie  rojale  des  Sciences,  des  Lett- 
res  et  des  Beaux-Arts  de  Belgique.     Bruxelles  1863. 
71.     Archiv    des  Vereins  der  Freunde   der   Naturgeschichte 
in    Meklenburg.      Herausgegeben    von    Ernst    Boll. 
Heft  17.     Neubrandenburg  1863. 
16k— 1.     Verhandlungen   des   zool.-botan.   Vereins  in  Wien. 
Band    XII.     (In   zwei    Abtheilungen    und    Bänden. 
Wien  1862.) 

(Dazu  das  Personen-,  Orts-  und  Sachregister  der 
Jahrgänge  1856  —  1860  v.  Graf  Marschall.) 
17 V.     Entomologische  Zeitung,   herausgegeben  von  dem  en- 
tomol. Vereine  zu  Stettin.     Jahrg.  24.     Stettin  1863. 
18 n.     Jahrbücher   des   Vereins    für   Naturkunde   im   Herzog- 

tlium  Nassau.     XVI.     Wiesbaden  1861. 
20  k.     Transactions  ofthe  Entomol.  Society  of  London.     Third 

Series.    Vol.  I.  (complet).     London   1863. 
26  h""').     Transactions  of  the  Linnean  Society  XXIIL  3.    Lon- 
don 1862. 


*)    Die  vorhandenen  Jahrgänge  dieser  Zeitschrift  XVIII  — XXII 
sind  jetzt  vollständig. 


109 

30  g.  Proceedings  of  the  Academy  of  natural  sciences  of 
Philadelphia  1862.     Philadelphia  1863. 

331— m.  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Zoologie.  Tom. 
XII  und  XIII,  1-3.     Leipzig  1862-1863. 

34.  Lotos.  Zeitschrift  für  Naturwissenschaften.  Herausge- 
geben vom  naturhi&torischen  Vereine  Lotos  zu  Prag. 
Jahrg.  XI.     Prag  1861. 

35  0.  Linnaea  entomologica.  Zeitschrift,  herausgegeben  von 
dem  entomologisciien  Vereine  zu  Stettin.  Tom.  XV. 
Leipzig  1863. 

38  ai.  Bulletin  de  la  Society  imperiale  des  Naturalistes  de 
Moscou.     Tom.  XXXV.     Moscou  1862. 

47  f.  Berliner  entom.  Zeitschrift.  Siebenter  Jahrg.  Heft  1 
und  2.     Berlin  1863. 

51g.  Correspondenzblatt  des  zool.-mineralog.  Vereins  in  Re- 
gensburg. Fünfzehnter  und  sechzehnter  Jahrg.  Re- 
gensburg 1861  —  62. 

58  h  u.  i.  Neununddreissigster  Jahresbericht  und  Abhand- 
lungen der  Schlesischen  Gesellschaft  für  vateilän- 
dische  Cultur  1861—62.     Breslau  1862. 

69  ap  u.  aq.  Bulletin  de  TAcademie  royale  des  sciences  et 
belles-lettres  de  Bruxelles  IL  Serie  tom.  XIII  u. 
XIV.     1862. 

72  f  u.  g.  Memoires  couronnes  et  autres  memoires  publies  par 
TAcademie  royale  de  Belgique.  XIII  u,  XIV,  1862. 

77c.  Zehnter  Bericht  der  Oberhessischen  Gesellschaft  für 
Natur-  und  Heilkunde.     Giessen  1863. 

79  d.  Correspondenzblatt  des  naturforschenden  Vereins  zu 
Riga  1859-62.     Riga  1862. 

83 d.  Bericht  über  die  wissenschaftlichen  Leistungen  im  Ge- 
biete der  Entomologie  während  des  Jahres  1861 
von  Gerstäcker.     Berlin  1868. 

.Sog.  Verhandlungen  und  Mittheilungen  des  siebenbürgisclien 
Vereins  für  Naturwissenscliaften  zu  Heirmannstadt. 
XIIL  Jahrg.  Herrmannstadt  1862. 
114  a.  Schriften  der  König),  physikalisch -ökonomischen  Ge- 
sellschaft zu  Königsberg  in  Pr.  2.  Jahrg.  1861. 
Königsberg  1862. 
119d.     Sitzungsberichte  der  König],  bayerischen  Akademie  der 

Wissenschaften  zu  München.     Jahrg.  1863. 
121b.     Jaiiresbericht  der  naturforschenden  Gesellschaft  Grau 
bündens.     Neue  Folge.     Jahrg.  VII  u.  VIII.    Ciiur 
1862  u.  1863. 

130.  Proceedings    of  the   entomological   Society   of  Philadel- 

phia 1861. 

131.  Notiser  ur   Sällskapets   pro   fauna   et  flora  fennica  för- 

handlingar.    Heft  IV— VL    Helsingfors  1858— 1861. 


IIÖ 

'         '"  Vereinsangelegenheiten. 

In  der  Sitzung  am    19.  November  wurden 

Herr   Philibert    Germaiu,    Naturforseher    in    Genis- 

Laval  bei  Lyon, 
Herr  Bates  in  London 
als   Mitglieder   in    den    Verein   aufgenommen.     Die  bisherigen 
Vereinsbeamten   Murden   in   ihren   Aemtern   auf  ein  Jahr  be- 
stätigt. 

Dem  Mitgliederverzeichnisse  ibt  S.  11  noch 
Herr  Lehrer  Knaack  in  Stettin 
beizufügen,    welcher   bereits  im   Sommer   18(i3    dem  Vereine 
beigetreten  ist. 

In  Betreff  der  Auflösung  und  Verwertliung  der  Vereins- 
Insecten-Sammlungen  wurden  mehrere  Vorschläge  gemaclit,  ,zu 
deren  Reali>irung  indess  vorläulige  Informationen  nöthig  sind, 
elie  darauf  eingegangen  werden  kann.,  Es  Avurde  beschlossen, 
diese  Informationen  einzuziehen  und  über  deren  Ausfall  seiner 
Zeit  zu  bericliten. 

In  der  Sitzung  am  14.  Januar  1S64  wurde  der  unten 
abgedruckte  Status  der  Vereins-Kasse  vorgelegt  und   von  der 

C.  A.  Do  hm. 


Es  ist  übersehen  worden,  den  Kassenabschluss  für  1862, 

welcher   seiner  Zeit  vorgelegt   wurde,    abdrucken   zu  lassen. 
Derselbe  lautete  wie  folgt: 

Abschluss  der  Kasse  des  entomologischen  Vereins  für  das 
Jahr  1862. 

'■''  '     ■  "                          I.     Einnahme. 
Für  Zeitungen,  Linnaeen  und  Kälber- 
Kataloge 331  Thlr.  12  Sgr.  6  Pf. 

Zinsen  vom  belegten  Capital 303      -         8     -  G    - 

Zusehuss  vom  belegten  Capital e  •  •     80 6     -  10    - 

"Tl^l^r.  27  Sgr.  10  Pf. 

II.     Ausgabe. 

Für  Zeitungen "•  •  •  404  Thlr.     7  Sgr.  7  Pf. 

Für  Buchbinder-Arbeiten 77      -         5)     -  4    - 

Für  Tischlerarbeiten 33       -  21     -  —    - 

Remuneration  des  Portier  und  Ver- 
einsboten       18       -  —     -  —    - 

Porto  und  Auslagen ••     81       -  19     -  11     - 

Miethe  für  das  Vereinslokal 100      -  —     -  —    - 

~""714  Thlr.  27  Sgr.  10  Vf. 


111 

Abschluss  der  Kasse  des  entomologischen  Vereins  für  das 
Jahr  1863. 

I.  E  i  n  n  a  h  m  e. 

Kassen -Bestand  vom  v.   J. —    Thlr.  —  Ögr.     7  Pf. 

Für     Zeitungen,     Linnaeen,     Cata- 

loge  etc. 6i5      -       25  -      -    - 

Zinsen •  •   302      -         7     - -    - 

918  Thlr.     2  Sgr.     7  Pf. 

II.  Ausgabe. 
Für  Remunerationen,  Boten-Dienste, 

Portier,  Porto- Auslagen 155  Thlr.     3  Sgr.     5  Pf. 

Für  Drucksachen 403      -       27  -        1     - 

Für  Kupfertafeln 26       -        —  -       —     - 

Mietlie  des  Vereinslocals .........  100      -       —  -      —     - 

Zinsbar  belegt •  •  202      -         7     - —     - 

<S87  Thlr.     7  Sgr.     G  Pfi 

Kassen-Bestand •  •     30      -       2.-^)  -        1     - 

918  Thlr.     2  Ser.     7  Pf 


Intelligenz. 
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Die  noch  vollständig  vorhandenen  und  gut  erhaltenen 
Kupferplatten  zu  Panzer's  Deutschlands  Insecten,  Heft  1  bis 
HO,  werden  demnächst  zu  einem  ondern  Unternehmen  ver- 
wendet, also  abgeschliffen.  Ich  mache  die  Besitzer  von  Exem- 
plaren dieses  Werkes  darauf  aufmerksam,  damit  sie  recht- 
zeitig für  Ergänzung  der  fast  in  den  meisten  Exemplaren 
bestehenden  Defecte  Sorge  tragen.  Einzelne  Hefte  liefere  ich, 
Avenn  die   Bestellung   vor   der   Ostermesse   1864   eintrifft,    zu 

1  Thlr.,  einzelne  Blätter  zu  2  Sgr.,  später  stehen  nur  mehr 
complette  Exemplare  zur  Verfügung;  Heft  1 — 190  mit  3 
Bändchen  Revision  und  1  Index  zu  88  Thlr.,  Heft  1—110  mit 

2  Bändchen  Kevision  und  1  Index  zu  60  Thlr.;  Heft  111  — 190 
mit  3  Bändchen  Revision  und  1  Index  zu  38  Thlr.;  die  dar- 
aus als  Separatabdruck  erschien«;nen  „Koch's  Deutschlands 
Crustaeeen,  ]Myria])oden  und  Arachniden^'  40  Hefte  mit  dem 
3.  Bändchen  Revision  zu  22  Thlr.;  die  übrigen  40  Hefte  ohne 
die  in  eben  genanntem  Werke  gesammelten  Crustaeeen  etc. 
zu  20  Thlr.  Diese  Preise  gelten  nur  bei  directer  Vorausbe- 
zahlung an  mich;  durch  Buchhändler  werden  sie  sich  fast  um 
y^  erhöhen. 

Regensburg  in  Baj^ern   1863f 

Dr.  Herrich-Schäffer. 


112 


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exotischer)  des  verstorbenen  Professor  Yersin.  Dieselbe  be- 
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5000  Exemplaren,  wovon  die  Hälfte  Doubletten.  Die  Samm- 
lung ist  äusserst  sauber  gehalten  und  mit  grosser  Sorgsamkeit 
bestimmt  und  geordnet;  Varietäten,  Altersstufen  und  Exem- 
plare der  verschiedensten  Fundorte  sind  vollständig  vertreten. 
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Musee  d'histoire  naturelle  zu  Geneve  zu  richten. 

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Par  Mf,  JLucas^  " 

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Explor.  d'Algerie  etc.  etc.) 
Das  Werk  ist  in  zwei,  einzeln  zu  habende  Bände  getheilt, 
Lepidopteres  d'Europe  und  Lep.  Exotiques;  jeder  Band  80 
Tafeln  mit  400  nach  der  Natur  ausgemalten  Arten  enthaltend, 
gross  Octav  in  Leinwand  gebunden,  der  Band    für  25  Francs 


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Dankblättchen.  Mitglieder-Yerzeichniss.  Gerstäcker:  Berliner 
Dolichopoden.  Stäl:  Ilemipt.  mexicana.  Suffrian:  Synon.  Miscell. 
Hagen:  Bienen  und  Zuckerfabriken.  Philippi:  Delia  rufescens,' 
Ehnis  condimentarius.  Schleich:  Entwicklungsstände  von  Pteroph." 
didactylus.  Cornelius:  Entwicklung  von  Haltica  oleracea.  He- 
ring: Schraetterlings-Abdrücke  von  Niess.  Mühlig:  2  Gelechien  u. 
1  Coleophora.  Kefer stein:  Schmetterlinge  v.  Reichenhall  und  Ga- 
stein. Repertoriums-Correctur.  Bibliothek -Nachtrag.  A'ereinsange- 
legcnheiten.     Intelligenz. 


E:iitoiiiolog*i.<ielie  ZeUiiiig* 

herausgegeben 
von  dem 

entoiiiologlsclien  Vereine  zu  Stettin. 


Redactioii"  ^"  Commission  bei  den  Buchliandl. 

„    .    „^       '  ■      .,         V.  E.S.Mittlerin  Berlin  u.  Fr.  Fleischer 

C.  A.  Dobrn,   \  ereins-Präsident.  in  Leipzig. 

IVo.  4-6.  25.  Jahrgang.       April -Juiii  1864. 


lieber  Phryganiden-Gehäuse 

von 
Dr.  H.  Hageu. 

Die  nachfolgenden  Angaben  und  Bemerkungen  über  die 
Gehäuse  der  Pliryganiden  sind  zum  Theil  meiner  Sammkmg, 
und  Privatcorrespondenz,  zum  Theil  den  veröffentlichten  Be- 
obachtungen anderer  Forscher  entlehnt.  Eine  auch  nur  an- 
nähernde Erschöpfung  des  Gegenstandes  können  sie  nicht  be- 
anspruchen, und  nur  als  Beitrag  zu  einer  später  zu  liefernden 
ausführlichen  Arbeit  angesehen  werden.  Ihr  Zweck  ist  we- 
sentlich der,  andere  Forscher  zur  Mittheilung  dessen  zu  ver- 
anlassen, was  sie  über  diesen  interessanten  Gegenstand  wissen, 
und  somit  das  Material  zu  erweitern. 

Dem  für  die  Wissenschaft  leider  zu  früh  verstorbenen 
Bremi  verdanke  ich  zahlreiche  wichtige  Mittheilungen.  Seinen 
Briefen  entlehne  ich  die  nachfolgenden  Bemerkungen,  und 
knüpfe,  was  mir  über  den  Gegenstand  sonst  bekannt,  als  er- 
läuternden Commentar  daran. 

I.    Vierkantige  Gehäuse. 

„10.  Januar  1852.  Dass  Pliryganiden -Larven  auch 
ausser  dem  Wasser  leben,  beobachtete  ich  schon  vor  mehr 
als  30  Jahren,  da  ich  einst  auf  den  Ruinen  eines  alten  Schlosses 
unter  Moos  fern  von  allem  Wasser  drei  Phryganiden-Röliren 
fand,  die  sich  auch  dadurch  auszeichnen,  dass  sie  vierkantig 
sind;  ich  theile  Ihnen  eine  dieser  mit.  Nachher  fand  ich 
nicht  mehr  diese  Art.  Erst  voriges  Jahr  sprach  mir  von 
Heyden    über     ähnliche    Beobachtungen    und    Vermuthungen 


114 

worüber   ich    nachmals  in   der  Entom.   Zeitung  noch  nähere 
Belehrung  fand>' 

Ueber  vierkantige  Phryganiden-Gehäuse  ist  meines  Wis- 
sens nirgends  etwas  gesagt.     Ich  besitze: 

1.  Das  von  Bremi  in  einer  Burgruine  unter  Moos  gefun- 
dene Stück.  Long.  7  mill;  Lat.  1  mill.  Es  ist  gerade,  nach 
hinten  nur  sehr  wenig  verengt;  die  vier  Seiten  sind  gerade 
und  von  gleiclier  Breite,  die  vier  Kanten  sind  scharf,  fast 
etwas  vorragend;  das  Gehäuse  ist  aus  sehr  dünnen,  regel- 
mässig quer  aneinandergelegten  Pflanzenfasern  gebildet  und 
aussen  glatt;  aus  der  verschiedenen  Färbung  der  Fasern  ist 
deutlich  sichtbar,  dass  nicht  dieselbe  Faser  geknickt  auf  die 
nächste  Seite  läuft,  sondern  dass  sie  an  den  Kanten  abge- 
schnitten ist;  es  ist  demnach  jede  Seite  des  Gehäuses  beson- 
ders gearbeitet;  das  offene  Hinterende  des  Gehäuses  scheint 
verletzt,  das  Vorderende  ist  gerade  abgeschnitten.  Die  gelb- 
liche Larve  ist  erhalten,  die  beiden  vorderen  Fusspaare  sind 
kräftig  und  kurz.  Der  Umstand,  dass  die  Larve  im  Gehäuse 
erhalten  ist,  bestätigt  Bremis  Angabe,  dass  das  Thier  auf  dem 
Lande  gelebt  habe. 

Dagegen  fand  Bremi  im  Herbst  1863  zwei  Stücke  mit 
lebhaften  Larven  in  der  Limmat  unter  Steinen;  die  Verwand- 
lung misslang.  Ich  weiss  dies  differente  Vorkommen  nicht 
zu  erklären. 

2.  Einige  Stücke  aus  München,  von  v.  Siebold  mitgetheilt, 
mit  dem  Beisatze:  sie  wurden  von  der  Isar  ausgeworfen; 
ob  Land-  oder  Wasser-Insekten  angehörig?  Der  Bau  der  Ge- 
häuse ist  genau  wie  bei  dem  vorigen;  ihre  Farbe  ist  dunkler 
aschgrau,  hin  und  Avieder  schwarz  quergestreift;  die  Gehäuse 
sind  grösser.  Long.  10  —  7  mill.;  Lat.  2 — 1'/2  mili.;  dicker 
und  gegen  das  Ende  mehr  verengt;  das  Hinterende  ist  mit 
einer  Platte  verschlossen,  in  deren  Mitte  sich  ein  grosses  run- 
des Loch  befindet.  Die  grösseren  Gehäuse  von  10  mill.  sind 
auf  beiden  Seiten  verschlossen,  haben  also  Nymphen  enthal- 
ten und  sind  deshalb  als  ganz  ausgewachsen  zu  betrachten. 
Bei  denselben  ist  Vorder-  und  Hintereude  mit  einer  schwarzen 
Membran  verschlossen,  deren  Mitte  ein  feines  Gitter  bildet; 
am  Hinterende  scheint  nur  das  runde  Loci»  aus  der  Larven- 
zeit mit  einem  Gitter  versehen  zu  sein.  Die  Larven  sind  in 
einigen  Gehäusen  erhalten. 

3.  Ein  Gehäuse  von  Bremi,  mit  der  Bezeichnung  Zürich- 
See.  Long.  6  mill,,  Lat.  1  '/j  niilh  Es  ist  gerade,  nach  hin- 
ten um  mehr  als  die  Hälfte  verjüngt,  und  unterscheidet  sich 
von  den  vorigen  wesentlich,  denn  die  Kanten  sind  niclit  so 
scharf  ausgepi  ägt,  und  statt  aus  feinen  Fasern  ist  es  aus  fast 


115 

quadratischen    aneinandergereihten  Blattstüeken   gebaut;    das 
offene  Hinterende  ist  vielleicht  verletzt. 

Es  ist  noch  nicht  bekannt,  zu  welcher  Gattung  die  kan- 
tigen Gehäuse  gehören;  der  Larve  nach  möchte  ich  sie  zu 
den  Heteropalpen  ziehen,  möglicher  Weise  zu  Brachycentrus 
subnubilus.  Die  Angaben  über  die  früheren  Zustände  dieser 
Art  bei  Kolenati  (Hydronautia  maculata)  sind  Pietet  entnom- 
men und  gehören  zu  Dasystoma  maculatum.  Es  wäre  nicht 
unmöglich,  dass  die  von  mir  beschriebenen  Gehäuse  1  und  2 
doch  zu  derselben  Art  gehören;  3  ist  aber  sicher  verschieden 
und  gegenwärtig  nicht  zu  deuten. 

II.    Agraylea?- Gehäuse. 

„10.  Januar  1852.  Einer  anderen  merkwürdigen  Novität 
von  Phryganide  bin  ich  auf  der  Spur.  Ich  fand  vorigen  Som- 
mer an  Wasserpflanzen  einige  Gehäuse  einer  Phryganide, 
ähnlich  denjenigen,  welche  Pietet  auf  Tab.  XX  fig.  10  (Hy- 
droptila  pulchricornis)  abbildet,  aber  dies  Muschelchen  M'ird 
aus  Confervenfäden  gebaut,  (die  Larve  arbeitete  daran  unter 
dem  Microscop)  und  zeichnet  sich  durch  sehr  breite  und  platte 
Schenkel  der  Vorderbeine  und  lange  schai-fe  stark  gebogene 
Klauen  aus.  Beim  Gehen  trägt  die  Larve  ihr  Gehäuse  auf 
die  Längskante  gestellt  wie  eine  Muschel,  und  steckt  bald 
hinten,  bald  vorn  den  Kopf  heraus.  Das  besonders  Merkwür- 
dige ist  ihr  Verfahren  bei  der  Verpuppung;  das  Gehäuse  wird 
alsdann  auf  die  breite  Seite  gelegt  und  an  allen  vier  Ecken 
mit  einer  gestielten  fächerförmigen  Patelle  angespannt,  üeber 
dasselbe  Gehäuse  schrieb  Bremi  mir  24.  April  1853:  In  Beob- 
achtung der  Entwicklungsgeschichte  der  Phryganiden  und 
ihrer  Lebensthätigkeit  ward  mir  nichts  Neues  zu  Theil  als 
einzig  die  Subimago  aus  jenem  merkwürdigen  Product,  das 
ich  in  meinem  ersten  Briefe  erwähnte  und  Ihnen  diesmal  unter 
No.  120  und  121  mittheile.  Sie  werden  die  Construction  die- 
ser nur  aus  Confervenfäden  gebauten  Zelle  gewiss  auch  be- 
wundern. Diese  Clause  wird  von  der  innewohnenden  Larve 
erst  zur  Verpuppung  in  ein  längliches  Viereck  ausgedehnt, 
auf  die  flache  Seite  gelegt  und  an  den  vier  Ecken  mit  den 
Aermchen  und  Händchen  an  die  Unterseite  der  Seerosenblätter 
befestigt.  So  lange  die  Larve  Nahrung  geniesst,  hat  ihre 
Clause  die  Gestalt  derjenigen  von  Hydroptilen  und  wird  beim 
Gehen  auf  der  Scharfkante  getragen,  ist  aber  nicht  aus  Sand- 
und  Erdkörnchen,  sondern  nur  aus  Algen  gebaut.  Als  ich 
den  2.  Juli  vorigen  Jahres  endhch  eine  Exeursion  nach  dem 
Katzensee  ausführen  konnte,  fand  ich  alle  schon  im  Puppen- 
zustand, und   so  viel  ich  auch  Blattstücke  nach  Hause  nahm 


116 

und  alle  Sorgfalt  auf  ihre  möglichst  lange  Conservation  an- 
Avandte,  so  verfaulten  sie  doch  vor  der  Entwicklung  der  Pliry- 
ganide.  Nur  eine  Subimago  fand  ich  eines  Tages,  leider  todt 
im  Wasser  liegen.  Ich  versuchte  selbe  in  Canada-Balsam  zu 
präpariren  und  sende  sie  unter  No.  121.  Vielleicht  können 
Sie  das  Genus  daraus  entnehmen;  es  scheint  keine  gewöhn- 
liche Hydroptile  zu  sein.  Dass  diese  Species  zwei  Generatio- 
nen hat,  ist  entschieden,  denn  die  vorliegende  Subimago 
sehlüpfte  Ende  Juli  aus  und  im  September  1851  wurden  auch 
solche  Gehäuse  geiunden. 

Ferner  28.  Oct.  1854.  Es  wird  Ihnen  vom  grössten  In- 
teresse sein,  die  Baumeisterin  jener  .merkwürdigen  Gehäuse 
No.  120  unter  dem  Interimsnamen  Hydroptila  flabellifera  ein- 
gesandt, «kennen  zu  lernen.  Welche  ausgezeichnete  Construc- 
tion  der  vorderen  Beinpaare,  welche  starke  Raubfüsse  für  ein 
so  kleines  Körperchen!  Und  dagegen  die  zwei  folgenden 
Beinpaare  so  ungeheuer  lang  und  haarfein!  Es  ist  in  diesem 
Gliederbau  ebensowohl  das  Raubinsect,  als  eine  eigenthüm- 
liche  Gattung  scharf  ausgesprochen.  Ich  hatte  letzten  Sommer 
nicht  das  Glück,  diese  Larve  zu  finden,  aber  mein  P'reund 
Dr.  Menzel  fand  zwei,  die  er  zu  microscopischen  Präparaten 
anwandte,  und  welche  Sie  hier  zur  Selbstprüfung  erhalten.*-' 

So  viel  mir  bekannt,  ist  dies  merkwürdige  TJiier  nirgends 
erwähnt;  von  allen  Entomologen,  welche  das  Thier  bei  mir 
gesehen  haben,  hatte  nur  Prof.  Grube  es  öfters  auf  der  Un- 
terseite der  Blätter  von  Wasserpflanzen  angetroffen.  Ich  selbst 
kenne  nur  die  von  Bremi  eingesandten  Präparate. 

1.  Das  Gehäuse  der  Larve  ist  gelblich,  durchsichtig,  als 
wäre  es  aus  dünnem  Leim  gemacht;  eine  Structur  der  dazu 
verwendeten  Pflanzen  Stoffe  ist  nicht  sichtbar.  Long.  3  mill.; 
Lat.  1  mill.;  es  is  oblong,  in  der  Mitte  etwas  erweitert,  ganz 
abgeplattet  (mir  liegen  allerdings  nur  die  zwischen  Glas  ge- 
legten Stücke  vor),  vorn  und  hinten  offen.  Der  Kopf  der 
Larve  ist  elliptisch,  gelblich,  mit  grossem  schwarzem  Auge; 
Pro-,  Meso-  und  Metathorax  gelblich,  ziemlich  von  gleicher 
Grösse,  der  Metathorax  etwas  kürzer;  ihre  Rückenplatte  glatt, 
die  Seiten  herabgebogen,  etwas  verschmälert;  Vorderfüsse 
kurz,  kaum  den  Kopf  überragend;  die  Schenkel  breit.  Schie- 
nen von  gleicher  Länge,  aber  breiter,  innen  mit  einem  starken 
und  scharfen  Zahn;  Tarsus  eine  kurze  scharfe  gekrümmte  Klaue. 
Mittel-  und  Hinterfüsse  sehr  lang,  fast  länger  als  das  ganze 
Thier,  dünn,  die  Schienen  länger  als  die  Schenkel,  Tarsus 
mit  langem  Grundgliede  und  dünner,  etwas  gebogener  Klaue. 
Leib  mit  deutlich  abgesetzten  Gliedern,  sonst  undeutlich,  einer 
Fettmasse  ähnlich. 

Gehäuse  der  Nymphe  dunkelbraun,  weniger  durchsichtig j 


117 

Loug.  5  mill.,  Lat.  1%  milL;  flach,  Form  genau  wie  bei  dem 
Larven-Gehäuse.  In  jeder  der  vier  Ecken  ist  ein  pilzartiger 
Anhang  mit  kurzem  Stiele  befestigt;  es  sind  dies  die  merk- 
würdigen Anhänge,  die  Bremi  als  fächerförmige  Patelle  und 
später  als  Aermchen  und  Händchen  beschreibt.  Eine  Gliede- 
rung ihres  erweiterten  Kopfes,  die  man  aus  Bremis  Worten 
entnehmen  könnte,  findet  sich  nicht  vor. 

Das  Präparat  der  Nymphe  ist  nicht  deutlich,  namentlich 
die  Taster  und  Sporen.  Ich  vermuthe,  dass  es  zu  Agraylea 
gehören  möge,  deren  frühere  Stadien  noch  unbekannt  sind. 
Die  Thiere  sind  den  Hydroptilen  ähnlich,  auch  stark  behaart. 
Die  kräftigen  Fühler  der  Nymphe,  wie  auch  der  Mangel  grös- 
serer Sporen  schliessen  jedenfalls  die  Rhyacophilen  und  Hy- 
drops3'chen  aus,  so  dass  von  bekannten  Gattungen  nur  Agray- 
lea übrig  bleibt.  Ich  setze  dabei  voraus,  dass  die  beschrie- 
bene Nymphe  wirklich  zum  Gehäuse  gehöre,  denn  da  Bremi 
sie  nur  todt  im  Wasser  fand,  ist  es  nicht  absolut  unmöglich, 
dass  eine  etwa  übersehene,  am  selben  Blatte  befindliche  Hy- 
droptila  ihn  getäuscht  habe.  Die  beschriebene  Larve  ist  aller- 
dings von  denen  von  Hydroptila,  wie  sie  Pictet  beschreibt 
und  abbildet,  sehr  verschieden  durch  ihre  Fussbildung.  Von 
Interesse  und  bei  anderen  Phryganiden  selten  beobachtet,  ist, 
dass  die  Larve  sich  beliebig  durch  beide  Enden  des  Gehäuses 
hervormacht.  Die  Bildung  des  Gehäuses  macht  dies  allerdings 
leichter  möglich  als  bei  den  übrigen  Arten. 

III.    Ausser  Wasser  lebende  Larve;  Enoicyla. 

„12.  Juli  1852.  Jenes  merkwürdige  Gehäuse  einer  Phry- 
ganide  aus  dem  Taunus,  welches  Sie  mir  mittheilten,  das  weit 
von  allem  Wasser  weg  in  der  Nähe  von  Ameisennestern  am 
Fuss  von  Eichen  gefunden  wird  (Enoicyla  pusilla),  ist  auch 
bei  Zürich  im  nahen  Bergwald  in  Menge  gefunden  worden, 
und  zwai-  unter  ganz  gleichen  Localverhältnissen." 

„24.  April  1853.  Die  Phryganiden-Röhre  No.  122,  weit 
von  allem  Wasser  entfernt,  in  einem  Bergwald  unfern  Zürich 
unter  Moos  am  Fuss  von  Eichen  gefunden,  ist  nach  v.  Heyden's 
Urtheil  genau  identisch  mit  der  aus  dem  Taunus;  leider  wa- 
ren alle  Röhren  leer.  Obwohl  die  kleine  Phryganide  No. 
150  von  Enoicyla  pusilla  sicher  verschieden  ist,  denn  beide 
Geschlechter  sind  geflügelt  und  das  Geäder  difFerent,  so  bin 
ich  doch  überzeugt,  dass  sie  auf  dem  Lande  lebe.  Obschon 
dem  Waldsaum,  auf  dessen  Bäumen  dies  Thierchen  zu  vielen 
Tausenden  sich  herumtreibt,  ein  ganz  kleines  Bächlein  vor- 
über rinnt,  so  war  selbes  doch  2  bis  3  Wochen  vor  dem 
Erscheinen  der   Phryganide  durch    die    Ueberechwemmungen 


118 

und  Geschiebe  rein  ausgefegt  worden.  Weitere  gründliche 
Forschungen  werden  uns  wohl  noch  mehrere  Phryganiden- 
Arten,  welche  als  Larven  auf  dem  Lande  wohnen,  kennen 
lehren.  Hr.  Dr.  Rosenhauer  in  Erlangen  sandte  mir  auch  ein 
Gehäuse,  welches  er  am  Fuss  von  Bäumen  auf  einem  Hügel 
fand,  und  das  im  gleichen  Typus  mit  dem  von  Enoicyla,  aber 
viel  grösser  und  aus  groben  Sandkörnern  gebaut  ist.  (No. 
150  ist  Hydropsyche  angustata  Pictet  und  lebt  wohl  im  Was- 
ser.    Hagen.)'' 

„5.  Juli  1854.  Noch  eine  Beobachtung  kann  ich  mich 
nicht  enthalten  Ihnen  mitzutheilen ,  denn  sie  scheint  mir  ein 
wenig  den  Schleier  zu  lüften,  der  merkwürdige  Geheimnisse 
umhüllt.  Den  14.  Juni  köscherte  ich  auf  einer  mit  Gräsern 
und  Kräutern  bewachsenen  sumpfigen  Waldstelle,  aber  wohl 
bemerkt,  niedriger  als  5"  streifte  ich  mit  dem  Garn  nicht 
über  den  Boden,  und  was  fand  sich  da  unter  dem  Gewimmel 
kleiner  Insecten?  —  eine  Phryganiden-Theca!  Eine  mir  ganz 
neue  Art,  die  Theca  unverkennbar  aus  kleinen  rundlichen, 
hellbraunen  Schüppchen  von  Baumrinde  zusammengesetzt ,  9 
mill.  lang,  oben  2*/,^,  unten  ^lo  mill.  äusserer  Durchmesser; 
Mündung  sehr  schief,  unten  stumpf  gerundet;  Inneres  dicht 
mit  weisslicher  Seide  tapezirt.  Die  Larve  war  sehr  lebhaft 
und  lief  schnell  auf  ebener  Fläche;  die  Beine  ziemlich  kurz, 
borstig  mit  scharfen  Krallen;  der  Kopf  breit,  flach,  stark  ge- 
rundet, mit  langen  vorstehenden  Borstenhaaren  besetzt.  Un- 
verkennbar trägt  dies  Gehäuse  den  Typus  dessen  von  Dro- 
mophila  montana,  und  da  wohl  kaum  zweifelhaft  ist,  dass 
diese  Larve  sich  von  Ameisen  nähre  und  auch  schon  mehrere 
Fuss  hoch  an  Baumstämmen  gefunden  ward ,  liegt  es  sehr 
nahe  zu  vermuthen,  die  von  mir  gefundene  Art  steige  auf 
Pflanzen,  um  Blattläusen  nachzugehen." 

Zur  Erläuterung  des  Vorstehenden  erlaube  ich  mir  zwei 
briefliche  Mittheilungen  von  Herrn  v.  Hey  den  herzusetzen. 
„26.  Decbr.  1850.  Von  meiner  Dromophila  montana  glaube 
ich  nun  auch  beinahe,  dass  sie  als  Weib  zu  einer  Phryganide 
gehöre.  Die  Mundtheile  meines  einen  Exemplares  konnte  ich 
nicht  näher  untersuchen  und  im  Uebrigeu  sind  die  äusseren 
Kennzeichen  auch  nicht  gegen  diese  Stellung.  Besonders  das 
Aussehen  des  lebenden,  trägen  und  langsam  laufenden  Thier- 
chens  bestimmte  mich,  es  zu  den  Hemerobiden  zu  stellen.  Dass 
es  zu  den  Phryganiden  gehört,  dazu  werde  ich  noch  mehr 
durch  Folgendes  hingewiesen.  Prof.  Schenck  in  Weilburg 
schrieb  mir,  dass  er  am  Anfange  des  Herbstes  im  Grase  auf 
einem  Berge  seiner  Umgegend  mit  dem  Schöpfnetze  mehrmals 
eine  Phryganea  und  ein  ungeflügeltes  Thierchen  gefangen 
habe,  welches,  wie  er  glaube,  als  Weibchen  zu  ersterem  ge- 


119 

höre.  Auffällig  sei  es,  dass  sich  ia  der  Gegend,  wo 
sich  das  Thier  aufhalte,  kein  Wasser  befinde.  Ich  erhielt  auf 
meine  Bitte  die  Thiere,  die  sich  als  identisch  mit  meiner  Dro- 
mophila  herausstellten;  ein  Pärchen  folgt  anbei. ^' 

„22.  Juni  1851.  Schon  seit  Jahren  habe  ich  Larven  von 
Phryganiden  besonders  in  unserem  nahen  Taunusgebirge,  ent- 
fernt von  allem  Wasser,  gefunden,  aber  noch  nicht  zur  Ver- 
wandlung gebracht.  Auch  dieser  Tage  fand  ich  solche  in 
Anzahl  an  den  Wurzeln  einer  alten  Eiche  in  der  Nähe  des 
Nestes  der  Formica  fuliginosa  lebhaft  herumkriechen.  Zwei 
lebende  Exemplare  folgen  anbei." 

Die  voi-stehenden  Mittheilungen  veranlassten  mich  in 
Verein  mit  dem  Umstände,  dass  ich  in  Winthems  Sammlung 
einige  Weibchen  von  Dromophila  montana  neben  den  Männ- 
chen von  Limnophilus  pusillus  stecken  fand,  beide  Thiere  als 
Männchen  und  Weibchen  einer  Art  zu  erklären.  Noch  mehr 
Anhalt  fand  diese  Hypothese  dadurch,  dass  von  Limn.  pusillus, 
Ptj'opteryx  Reichenbachii  Kol.  und  Enoicyla  pusilla  Rambur 
(alle  drei  sind  synonym),  stets  nur  Männchen  beschrieben  sind. 
Dass  diese  Art  zu  der  ausserhalb  des  Wassers  lebenden  Larve 
gehöre,  lag  nahe,  ist  aber  bis  jetzt  nur  Vermuthung  geblieben. 
Herr  v.  Siebold,  dem  wir  die  glückliche  Lösung  so  vieler 
Räthsel  verdanken,  hat  auch  hier  Licht  geschafft.  Da  wir 
in  Kurzern  einer  ausführlichen  Mittheilung  desselben  über  die 
Entwicklung  und  Lebensweise  entgegensehen,  beschränke  ich 
meine  Mittheilungen  auf  Folgendes: 

1.  Gehäuse  aus  dem  Taunus  von  Heyden.  Long.  8mill.; 
Lat.  2  mill.  am  Mundende,  am  Hinterende  auf  ly^  mill.  ver- 
jüngt; aus  grossen  Sandkörnern  gebaut,  jedoch  von  ziemlich 
ebener  Oberfläche,  cylindrisch,  leicht  gekrümmt,  innen  glatt; 
Vorderende  etwas  schräg;  Hinterende  mit  grossem  runden 
Loch,  von  schmaler  Membran  umsäumt. 

Drei  Stücke  aus  Zürich  sind  ähnlich  gebaut,  aber  etwas 
kürzer,  6  —  7  mill.  und  etwas  dünner.  Sie  sind  ganz  ausge- 
wachsen, denn  ihr  Hinterende  ist  zum  Schutz  der  Nymphe 
mit  einem  kleinen  Steinchen  geschlossen. 

Ein  Gehäuse  von  Kriechbaumer  bei  Nymphenburg  an 
Föhrenstämmen  kiiechend  gefunden,  gleicht  in  Grösse  und 
Form  genau  dem  aus  dem  Taunus;  an  der  hinteren  Hälfte 
sind  jedoch  ausser  Sandkörnern  auch  kleine  quer  oder  schräge 
gelegte  Holzstücke  in  Anwendung  gebracht.  Am  Hinterende 
ist  das  grosse  lunde,  von  einem  vertieften  Hautsaum  umge- 
bene Locli  nicht  central,  sondern  berührt  an  der  Bauchseite 
des  Gehäuses  (der  nach  innen  gekrümmten)  das  Gehäuse  selbst. 
Bei  dem  Gehäuse  aus  dem  Taunus  ist  dieses  Loch  nebst  Saum 
weniger    deutlich,    letzterer   vielleicht  verletzt.     Die  Larven 


120 

beider  Gehäuse  scheinen  identisch;  ihre  Beschreibung  wird 
Hr.  V.  Siebold  besser  zu  geben  im  Stande  sein.  Ob  das  von 
Bremi  im  Grase  geköscherte  Gehäuse  hergehöre,  vermag  ich 
nicht  anzugeben.  Die  Form  des  Gehäuses  spräche  nur  inso- 
fern dagegen,  als  das  Hinterende  vielmehr  verjüngt  ist;  die 
Angaben  über  die  Larve  könnten  passen;  dagegen  ist  das 
Material  und  die  Bauart  des  Hauses  „kleine  rundliche  hell- 
braune Schüppchen  von  Baumrinde"  sehr  verschieden.  Viel- 
leicht hat  ihn  eine  Psyche-Larve  getäuscht.  Lepidopterologen 
werden  hier  bessern  Aufschluss  geben  können.  Aach  kann 
ich  Bremi's  Ansicht,  dass  die  Larve  sich  von  Ameisen  nähre, 
nicht  theilen. 

Dass  die  drei  von  Bremi  erhaltenen  Gehäuse  zu  E.  pu- 
silla  gehören  können,  wird  insofern  glaublich,  als  diese  Art 
aus  Basel  und  Genf  nachgewiesen  ist.  Ich  habe  jedoch  von 
Bremi  ein  einzelnes  Männchen  einer  Art  erhalten,  die  E.  pu- 
silla  sehr  nahe  steht  und  deren  kurze  Beschreibung  kh  hier 
nach  meinen  Notizen  gebe. 

Enoicyla  amoena  Hag. 

Long.  c.  alis  9%  milk;  Long.  corp.  4V2  milk;  Exp.  alar. 
17  milk 

Steht  E.  pusilla  sehr  nahe,  ist  aber  grösser,  die  Flügel- 
spitze breiter,  mehr  abgerundet,  das  Geäder  feiner,  die  Flügel 
nackt,  die  feinen  Haare  auf  dem  Geäder  abgerieben.  Der 
platte,  glänzend  schwarze  breite  Scheitel  hat  zwischen  den 
Ocellen  in  der  Mitte  zwei  flache  nebeneinanderliegende  Ein- 
drücke, Taster  dunkler,  braun,  mit  schwärzlicher  Spitze; 
Beine  etwas  heiler  als  bei  E.  sylvatica;  Flügel  ohne  den  gel- 
ben Haarpelz,  die  Haare  auf  dem  Geäder  feiner;  das  letzte 
Hinterleibssegment  hat  oben  in  der  Mitte  einen  kurzen,  brei- 
ten, herabgedrückten  Lappen;  darunter  stehen  stark  vorra- 
gend die  spiessförmigen  divergirenden  Appendices  intermediae; 
App.  superiores  klein,  abgerundet,  eingedrückt,  wie  Ohren; 
App.  inferiores  kurze  abgerundete  Lappen.  Bei  E.  sylvatica 
ist  der  Rand  des  letzten  Segments  gerade  abgeschnitten;  App. 
inferiores  ohrenartig  und  grösser.  Bremi  fand  die  Männchen 
den  13.  October  in  .einer  Bergschlucht  unfern  eines  Baches. 
Die  Type  befindet  sich  in  seiner  Sammlung. 

Für  E.  pusilla  vermag  ich  folgende  Fundorte  anzugeben: 
Sachsen,  bei  Pillnitz  Kolenati;  Oestreich,  bei Purkersdorf Brauer; 
Basel,  Imhoff,  (als  Rhyacophila  angularis  Pict.);  Genf,  Pictet 
(als  Phryg.  fontium  in  Curtis  Sammlung);  Frankreich,  Ram- 
bur;  Halle,  Burmeister;  Hamburg?,  Winthem;  Scheveningen 
Ende  October;  Baden,  Weilburg,  Rödelheim ,  hohe  Mark  auf 
der  Höhe,    Kesselbruch,    Gernsbach,    überall   Ende   October, 


121 

Falkenstein  und  Ginsheimer  Landwehr  im*  September;  die 
letzten  Fundorte  sämmtlich  von  Herrn  v.  Heyden. 

Bremi's  Vermuthung,  dass  noch  andere  Phryganiden-Lar- 
ven  ausserhalb  des  Wassers  leben,  ist  sehr  Avahrscheinlich; 
vielleicht  ist  das  grössere  von  ihm  erwähnte,  von  Dr.  Rosen- 
hauer bei  Erlangen  gefundene  different.  Soweit  mir  bekannt, 
finden  sich  nirgends  Angaben  über  Land-Phryganiden-Larven, 
falls  man  nicht  eine  Nachricht  von  Dr.  Schläfli  in  der  Vier- 
teljahrsschrift der  naturf.  Gesells.  in  Zürich  1856  Jahrg.  I. 
Heft  4  p.  390  dahin  ziehen  will.  „Zwei  andere  Phryganiden- 
Gehäuse  habe  ich  ausser  Wasser  in  Redutkaleh  unter  einem 
immerhin  etwas  feuchtem,  vom  Meere  ans  Land  getriebenen 
Holzstücke  gefunden;  die  Thatsache  ist  interessant  und  ich 
bin  ihrer  gewiss,  da  ich  beide  Larven  immer  lebend  und  zu 
hunderten  unter  diesen  feuchten  Holzstücken  sammelte.'''  Soll- 
ten, Mas  ich  nicht  weiss,  im  Wasser  des  schwarzen  Meeres 
Phryganiden  leben,  so  würde  die  Nachricht  allerdings  an 
Werth  verlieren. 

Von  den  übrigen  zu  Enoicyla  gehörigen  und  vorläufig 
dahingestellten  Arten  sind  geflügelte  Weibclien  bekannt;  auch 
dürften  ausser  E.  amoena  und  einer  neuen  grossen  Art  aus 
Montpellier  (falls  selbe  nicht  mit  E.  Frauenfeldii  Brauer  sy- 
nonym ist)  die  übrigen  kaum  in  dieser  Gattung  verbleiben. 
Ueber  flügellose  Weibchen  von  Phryganiden  finde  ich  im  En- 
tomological  Magazine  T.  V  p.  279  folgende  Nachricht  von 
E.  Doubleday.  „Trenton  Falls.,  June.  Some  little  Philopo- 
tami  were  running  about  on  the  roeks.  J  saw  in  one  place 
there  was  a  great  bustle  amongst  them;  eigth  or  ten  were 
huddling  together,  and  were  apparently  very  contentious  and 
quarrelsome.  The  object  of  their  strife  J  found  to  be  an 
apterous  female.  J  carefully  searched  for  more  but  found 
only  four  or  five,  there  being  at  least  ten  males  to  one  fe- 
male." Möglicher  Weise  ist  die  erwäinite  Art  Philopotamus 
distinctus,  Walker  Catal.  Brit.  Mus.  104.  11,  v.  Hagen  Amer. 
Neuropt.  p.  29J.  2;  in  jedem  Falle  fand  Doubleday  dieThiere 
hart  am  Uferrande  laufend,  es  liegt  aber  die  Annahme  näher, 
dass  ihre  Larven  im  Wasser  leben. 

Schliesslich  erwähne  ich  noch,  dass  im  Bernstein  drei 
Phryganiden-Gehäuse  von  mir  beobachtet  sind;  selbe  müssen 
also  auf  dem  Lande  gelebt  haben.  Die  Larve  des  einen  hatte 
sich  halb  aus  dem  Gehäuse  vorgezogen  und  besass  lange  Hin- 
terfüsse,  Mie  die  M3^staciden.  Die  Stücke  sind  niclit  mehr  in 
meinen  Händen. 

Was  Seetzen  p.  58  in  den  Worten  „nur  wenige  Phryga- 
neenlarven  kriechen  zuweilen  ans  Ufer*-'  gemeint  hat,  ist  mir 
nicht  verständlieh;  von  keiner  Art  ist  mir  ein  derartiges  Ver- 


122 

halten  bekannt,  falls  er  nicht  Enoicyla  darunter  gemeint, hat. 
Ich  glaube  aber,  dass  er  in  diesem  Falle  ausführlicher  ge- 
wesen wäre. 

lY.    Helicopsyche,  schneckenartige  Gehänse. 

„24.  April  1853.  Durch  die  Güte  des  Hrn.  Shuttleworth 
in  Bern  erhielt  ich  noch  einige  Exemplare  jener  schnecken- 
förmigen Phryganiden-Gehäuse,  die  ich  Ilinen  das  Vergnügen 
habe  mitzutiieilen.  Diese  sind  aus  Corsika,  es  sind  aber  auch 
ganz  gleiche  bei  Como  gefunden  worden,  und  ich  weiss  nun- 
mehr ganz  sicher,  dass  solche  auch  am  Genfersee  gefunden 
werden.  Die  Hoifnung,  zur  Kenntniss  der  erzeugenden  In- 
secten  zu  gelangen,  hat  dadurch  eine  festere  Basis  gewonnen. 
Weil  alle  bisherigen  Beobachtungen  lehrten,  dass  die  Ver- 
schiedenheit im  Typus  der  Archilectur  eines  Phr^-ganeiden- 
Gehäuses  auch  ein  besonderes  Genus  bedinge,  so  habe  ich 
einstweilen  der  Phr^-ganide,  welche  diese  schneckenförmigen 
Producte  hervorbringt,  den  Namen  Helicopsyche  beigelegt. 
Es  mag  sich  dabei  verhalten  wie  mit  dem  ganz  ähnlichen 
Kaupensack  der  Psyche  helicinella." 

„Und  —  o  welche  Wunder!  —  ich  habe  nun  gar  das 
Gehäuse  einer  Helicopsyche  erhalten,  dessen  Windungen  um 
eine  hohle  Achse  laufen,  wie  beim  Solarium  perspectivum, 
nur  mit  dem  Unterschied,  dass  die  Achse  meiner  Geliäuse  an 
beiden  Enden  ofien  ist.  Diese  Merkwürdigkeit  ward  im  Pisse- 
vache  gefunden.''' 

„12.  März  1854.  Die  Gehäuse  von  Helicopsyche  sind 
schneckenförmig  gewunden,  aus  Sandköruchen  gebildet,  mit 
compactem  Deckel  geschlossen;  Genus  noch  nicht  bekannt.'' 

„Die  beifolgenden  kleinen  schwärzlichen  Helicopsychen- 
Gehäuse  stammen  aus  einem  Bache  der  Hochebene  der  Sierra 
de  Suevilla  auf  Portorico.  Ich  erhielt  sie  von  dem  nun  ver- 
storbenen Naturaliensammler  Blauner  aus  Bern;  sie  lagen  in 
Weingeist  in  einer  kleinen  versiegelten  Flasche,  und  ich  fand 
darunter  nur  ein  leider  sehr  zerstörtes  Körperchen,  das  ich 
zwischen  Glastäfelchen  in  Balsam  conservirte.  AVar  es  viel- 
leicht die  Subimago  des  innewohnenden  Thieres?  Können  Sie 
vielleicht  aus  diesen  Fragmenten  das  Genus  entzitfern?  Ich 
sende  es  Ihnen  anbei." 

„5,  Juli  1854.  Neulich  erhielt  ich  wieder  eine  neue  Art 
von  Helicopsyche -Gehäuse  aus  Südamerika,  grös^^er  als  alle 
mir  bisher  bekannten,  und  will  Ihnen  davon  mittheilen.  Es 
ist  dies  ein  neuer  Beweis  von  der  weiten  geographischen  Ver- 
breitung dieser  merkwürdigen  Gattung." 

Dies   und   die   Gehäuse   der  drei   erwähnten  Arten  nebst 


123 

der  Nymphe  sind  Alles,  was  mir  Bremi  über  seine  Helicopsyche 
mitgetheilt  hat.  Meine  Sammlung  enthält  gegenwärtig  fol- 
gende Gehäuse. 

1.  H.  Shuttleworthii  Bremi,  in  Corsika  von  Blau- 
ner; Corner  See;  Genf. 

Die  erste  Notiz  darüber  lieferte  Shuttleworth  in  den  Mit- 
theil, naturf.  Gesellschaft  in  Bern,  Juni  1843  Bd.  1  No.  3  p. 
20 — 21  wörtlich  so:  Unter  den  von  Blauner  in  Corsika  ge- 
sammelten Mollusken  befand  sich  noch  eine  ziemliche  Zahl 
eines  zuerst  für  eine  unbeschriebene  Valvata  gehaltenen  Ge- 
häuses, welches  mit  der  Valvata  arenifera  Lea  aus  Nordame- 
rika (Lea  Observ.  p,  114  t.  15  fig.  36)  nahe  verwandt,  wo 
nicht  identiscli  zu  sein  schien.  Das  vollkommen  regelmässige, 
spiralig  gewundene  Gehäuse  besteht  aus  einer  sehr  feinen 
durchsichtigen  Membran,  auf  welcher  sehr  kleine  Sandkörn- 
chen und  Steinchen  mit  allergrösster  Regelmässigkeit  befestigt 
sind.  Die  zirkelrunde  Mündung  wird  durch  einen  sehr  zarten, 
scheinbar  spiralig  gewundenen,  membranösen  Deckel  ge- 
schlossen. Die  allgemeine  Form,  wie  auch  die  Dimensionen 
erinnern  auffallend  an  die  Valvata  depressa  Pfeiff.  In  allen 
noch  mit  Deckeln  versehenen  Individuen  fand  sich  entweder 
die  Larve  oder  die  Nymphe  eines,  wahrscheinlich  zur  Gat- 
tung Phryganea  gehörenden  Insectes,  das  halbspiralig  gebogen, 
einzeln  in  jedem  Gehäuse  vor.  Unter  dem  Microscope  zeig- 
ten die  Deckel  ausser  der  oben  berührten  spiraligen  oder  re- 
gelmässig concentrischen  Structur  eine  dem  Innenrande  pa- 
rallellaufende excentrische  Längsöffnung,  Exemplare  der  Valv. 
arenifera  Lea,  die  ich  kürzlich  aus  Wien  erhielt,  zeigen  genau 
die  gleiche  Bildung  sowohl  des  Gehäuses,  als  des  Deckels,  — 
V.  Siebold  Parthenogenesis  p.  38  (dem  ich  augenblicklich  diese 
Stelle  entlehne,  dabei  aber  ausdrücklich  bemerke,  dass  ich  alle 
Stellen,  wo  nicht  das  Gegentheil  erwähnt  ist,  selbst  im  Ori- 
ginal verglichen  habe,  wie  aus  der  Bibliotheca  entomologica 
zu  ersehen  ist),  bemerkt  dazu,  dass  das  von  Shuttleworth 
ferner  erwähnte  Gehäuse  aus  Reaumur  Mem.  T.  3  p.  193 
T.  15  fig.  22  —  24  zu  Psyche  Helix  gehöre.  H.  Shuttlewor- 
thii, fährt  Siebold  fort,  rührt  gewiss  von  einer  Phryganide 
her.  In  Bremis  Sammlung  zu  Zürich  sah  ich  verschiedene 
Gehäuse  dieser  Phryganide,  welche  theils  auf  Coisica,  theils 
am  Comer  See  gesammelt  wurden.  Bremi  hat  die  fragliche 
Phryganide,  von  der  diese  spiraligen  Gehäuse  abstammen, 
Helicopsyche  Shuttleworthii  genannt;  später  wurden  ilim  meh- 
rere Exemplare  eines  kleineren  ähnlichen  Gehäuses  aus  einem 
Bache  von  Portorico  zugeschickt,  deren  Bewohner  Bremi  mit 
dem  Isamen  Helycopsyche  minima  bezeichnete.  Ich  erhielt 
durch    die   Güte    des   Herrn   Bremi    von   beiden   Arten  einige 


124 

Exemplare,  Melche  in  ihrer  Structur  von  den  Säcken  der 
Psyche  Helix  wesentlich  verschieden  sind.  Was  ihre  Grösse 
anlangt,  so  liaben  die  grössten  Säcke  der  Helicopsyche  Shutt- 
leAvorthii  einen  Querdurchmesser  von  2  Lin.  rheinl.,  die  von 
H.  minima  einen  Querdurchmesser  von  1  Lin.  rhl.  Ein  Haupt- 
unterschied zwischen  diesen  Phr3'ganiden- Gehäusen  und  den 
S])iraligen  Psvchiden-Säcken  besteht  darin,  dass,  während  bei 
Ps.  Helix  äusserst  feine  Sandkörnchen  äusserlich  dem  weissen 
Gewebe  der  Sackwandungen  als  Beleg  aufkleben,  bei  Heli- 
copsyche  grössere  vieleckige  Sandpartikelchen  dicht  auf  ein- 
ander gekittet  von  innen  und  aussen  die  Wände  des  Gehäuses 
unmittelbar  und  allein  bilden.  Ferner  verschliessen  die  Psyche- 
Raupen  ihre  Säcke  niemals  mit  einem  Deckel.  —  An  meinen 
Exemplaren  der  Säcke  von  Sliuttleworthi  bemerkte  ich  keine 
Deckel,  wahrscheinlich  waren  sie  abgefallen  oder  noch  nicht 
angefertigt,  als  diese  Säcke  eingesammelt  wurden.  •' 

Von  den  7  mir  vorliegenden  Gehäusen  hat  das  grösste 
4y2  mill.  Durchmesser  bei  2'/4  mill,  Höhe;  das  kleinste  3  mill. 
Durchmesser  bei  ly^  mill.  Höhe;  sie  bilden  eine  Schnecke 
von  zwei  ganzen  und  fast  einer  halben  Windung,  so  dass  die 
Aftermündung  des  Gehäuses  der  der  Mundmündung  fast  genau 
gegenüber  liegt;  das  Gehäuse  verengt  sich  gleichmässig  und 
stark,  an  der  MundöfTnung  beträgt  der  Durehmesser  fast  2 
mill.,  an  der  Afterötfnung  kaum  %  mill.;  gerade  aufgewickelt 
würde  es  etwa  18  mill.  Länge  haben,  also  einen  sehr  dünnen 
Kegel  darstellen.  Das  Gehäuse  ist  spiralförmig  so  gebildet, 
dass  jede  Windung  ein  Drittel  des  inneren  Randes  der  vor- 
hergehenden deckt;  Nabel  kegelförmig;  nur  bei  dem  klein- 
sten der  mir  vorliegenden  Gehäuse  ist  der  Nabel  durch  eine 
Art  häutiger  Röhrenstücke,  die  unregelmässig  umhergelegt 
sind  und  die  ich  nicht  zu  deuten  weiss  und  durch  eine  häu- 
tige blasenartig  aufgetriebene  Membran  ausgefüllt;  wahrschein- 
lich sind  dies  aber  dem  Thiere  ganz  fremde,  zufällig  hinein- 
gelagerte Gebilde,  da  sie  allen  übrigen  Gehäusen  fehlen.  Die 
Mundölfnung  ist  kreisförmig,  etwas  schräge  nach  unten  und 
innen  abgeschnitten;  die  AfteröHhung  ist  klein  und  kreisför- 
mig, scheint  aber  noch  in  eine  otfene  kleine  Rinne  auszulaufen, 
falls  nicht,  A\ie  wahrscheinlich,  die  Gehäuse  hier  verletzt  sind; 
der  Querdurchschnitt  der  Gehäuse  scheint  also  in  ihrem  gan- 
zen Verlaufe  kreisförmig  zu  sein.  Bei  vieren  der  Gehäuse, 
darunter  dem  grössten  vorliegenden,  ist  die  Mundötfnung  durch 
einen  etwas  vertieft  gelagerten  membranösen  Deckel  ver- 
schlossen; er  zeigt  bei  stärkerer  Vergrösserung  bei  einigen 
deutlich  eine  spiralförmige  Structur,  als  wenn  er  aus  derartig 
gelagerten  Fasern  gebildet  sei,  und  eine  dem  Innenrande  pa- 
rallele excentrische   Längsöffnung ,    aus    welcher  ein   Büschel 


125 

aufrech tslehend er  Fasern  ragt,  ähnlich  denen,  aus  welchen 
die  Membran  gebildet  ist.  Bei  zwei  Gehäusen  ist  die  Slructur 
der  Membran  undeutlich  und  die  Längsöfthung  ganz  verschlos- 
sen durch  eine  unregelmässige  Faserwulst.  Die  Gehäuse  sind 
aus  sehr  regelmässig  pflasterartig  veibundenen  Sandkörnciien 
und  kleinen  Steinchen  gebaut;  ob  selbe,  wie  Shuttleworth 
angiebt,  auf  einer  sehr  leinen  durchsichtigen  Membran  aufge- 
legt sind,  scheint  mir  zweifelhaft;  so  weit  ich  hineinsehen 
kann,  scheinen  die  Steine  nur  durch  Kitt  mit  einander  ver- 
bunden und  innen  nicht  völlig  glatt  zu  sein.  Die  Aussenfläche 
der  Gehäuse  ist  wenig  uneben,  da  meist  ziemlich  gleiche  platte 
Steinchen  zur  Verwendung  kamen;  die  Gehäuse  stellen,  ohne 
Vergrösserung  besehen,  recht  gut  Schneckengehäuse  dar.  In 
zweien  derselben,  eines  ist  fast  so  gross  als  das  grösste  mir 
vorliegende,  sind  die  Larven  sichtbar;  der  braune  polirte Kopf 
und  die  Beine,  soweit  selbe  sich  ohne  Zerstörung  sehen  las- 
sen, zeigen  phryganidenartige  Thiere.  Shuttleworth  sagt,  dass 
in  allen  mit  Deckeln  versehenen  Gehäusen  sich  die  Larve 
oder  Njmphe  vorgefunden  habe,  woraus  hervorgehen  würde, 
dass  diese  Thiere  entgegen  der  Sitte  der  Phrjganiden  schon 
als  Larven  ihre  Gehäuse  mit  einem  Deckel  versehen,  was 
sonst  nur  im  Nymphenstande  angetroffen  wird.  Siebold  giebt 
Parthenogenesis  fig.  18  —  22  Abbildungen  der  Gehäuse,  die 
nur  insofern  nicht  mit  den  meinen  übereinstimmen,  als  fig.  20 
drei  vollständige  Spiralen  darstellt,  während  meine  Stücke 
nie  mehr  als  1^/.^  haben.  Da  seine  Stücke  aus  derselben 
Quelle  stammen,  haben  ihm  möglicher  Weise  mehr  ausgebil- 
dete Stücke  als  mir  vorgelegen,  oder  der  Zeichner  hat  ge- 
fehlt. Noch  bemerke  ich,  dass  eines  meiner  Gehäuse  mit  der 
Mundötfnung  an  die  Aussenseite  eines  andern  durch  feine  Fä- 
den locker  angeheftet  war. 

2.  H.  minima  Bremi.  Aus  einem  Bache  der  Hoch- 
ebene der  Sierra  de  Suevilla  auf  Portorico,  von  Blauner. 
Bremi  hatte  mii  früher  seine  Stücke  als  H.  nigra  bezeichnet. 
V.  Siebold  L  c.  p.  39  sagt:  Die  mir  von  Bremi  mitgetlieilten 
Säcke  von  H.  minima  stimmen  fast  vollständig  mit  diesem 
von  Lea  beschriebenen  und  kolorirt  abgebildeten  Gehäuse  der 
Valvata  arenifera  überein.  Sogar  die  broncegrüne  Farbe  ha- 
ben sie  miteinander  gemein.  Die  Anwesenheit  eines  Deckels 
spricht  übrigens  auch  für  die  Abstammung  dieser  Gehäuse 
von  einer  Phryganide,  da  die  Sackträger  der  Schmetterlinge 
keine  Deckel  anfertigen,  sondern  ihren  Sack  mit  seiner  un- 
tern Mündung  immer  an  fremde  Gegenstände  festspinnen. 
Auch  die  Deckel,  deren  ich  einige  an  meinen  Exemplaren 
vorfand,  hatten,  wie  die  bei  Valvata  arenifera,  ein  gestreiftes 
Ansehen.     Sie  waren  kleiner  als  die  Mündung  der  Säcke  und 


126 

verschlossen  dieselbe  daher  nur  unvollständig.  Mit  dem  Mi- 
croseope  betrachtet,  erkannte  ich  an  diesen  Deckeln  eine  fa- 
serige Structur,  M'elclie  von  dicht  aneinander  klebenden  ver- 
hältnissmässig  groben  Spinnfäden  herrührten;  am  Rande  dieser 
Deckel  standen  einzelne  Spinnfäden  hervor,  durch  welche 
derselbe  mit  der  Mündung  des  Sackes  verbunden  war.  Der 
Querdurchmesser  der  Gehäuse  ist   1  Lin.  rhl.'-' 

Von  6  mir  vorliegenden  ist  der  Querdurchmesser  1^/^  bis 
IYj  mill.;  die  Höhe  1  —  Yj  mill.;  die  Gehäuse  sind  also  flacher 
als  die  vorigen;  die  grösseren  haben  etwas  mehr  als  2y2,  die 
kleinen  genau  2  Spiralwindungen;  die  Mündung  misst  etwa 
1  mill.,  das  Gehäuse  verengt  sich  aber  schneller,  die  Af- 
termündung liegt  genau  im  Centrum  des  Gehäuses  und  bildet 
ein  rundes  Loch  mit  etwas  aufgcM-orfenen  Rändern,  als  wäre 
das  letzte  Ende  des  Gehäuses  leicht  nach  oben  gebogen;  bei 
H.  Shuttlewortliii  liegt  die  After-Mündung  etAvae  excentrisch, 
mehr  von  der  Mundöffnung  entfernt  und  selbe  nicht  nach  oben 
gebogen,  falls  meine  Stücke  nicht  verletzt  sind.  Jede  nächste 
Windung  liegt  fast  ganz  auf  der  vorhergehenden,  so  dass  bei 
der  auch  sonst  stärkeren  Krümmung  der  Spirale,  der  Nabel 
wesentlich  enger  ist.  Die  Mundöffnung  ist  nicht  so  regelmässig 
kreisförmig,  sehr  schräge  nach  unten  abgeschnitten;  die  After- 
öffnung schon  beschrieben.  Der  Querdurchschnitt  scheint  mehr 
elliptisch  und  das  Gehäuse  eine  etwas  plattgedrückte  Röhre 
zu  sein.  Ob  die  beiden  kleinsten  mit  nur  zwei  Spiralwindun- 
gen nicht  an  der  Mundöffnung  abgebrochen  sind,  vermag  ich 
nicht  sicher  zu  entscheiden.  Zwei  der  grössten  Gehäuse  sind 
durch  Deckel  verschlossen,  die  denen  der  vorigen  Art  durch- 
aus ähnlich  sind ;  sie  bestehen  aus  einer  bräunlichen  Membran 
mit  deutlicher  concentriseher  Faserung,  sind  etwas  vertieft 
gelagert  und  verschliessen  die  Mundöffnung  vollständig,  mit 
Ausnahme  einer  dem  Innenrande  nahe  gelegenen  geraden 
excentrischen  Spalte.  Die  Mitte  des  Deckels  ist  vielleicht  zu- 
fällig erhaben  gewölbt.  Die  Beschreibung,  Melche  v.  Siebold 
von  dem  Deckel  gegeben,  trifft  auf  meine  Stücke  niclit  ganz 
zu,  da  sich  der  Deckel  in  seinem  ganzen  Umfange  genau  an 
die  innere  Mündung  der  Röhre  anlegt.  Jedenfalls  haben  wir 
beide  die  Stücke  aus  derselben  Quelle,  vielleicht  waren  die 
Deckel  der  von  ihm  beschriebenen  Stücke  beschädigt.  Der 
Bau  der  dunklen  broncegrünen,  meist  aus  Glimmer  und  Quarz- 
theilchen  gebildeten  Gehäuse  ist  genau  Avie  bei  der  vorigen 
Art,  ihre  Aussenseite  noch  etwas  glatter.  Eine  besondere 
innere  Membran  sehe  ich  auch  hier  nicht.  In  zweien  liegen 
die  Thiere,  deren  Kopf  phryganidenähnlich   erscheint. 

V.  Siebold  1.  c.  p.  38  zog  aus  zwei  Gehäusen  die  ver- 
trocknete Puppe  hervor,  welche  in  ihrer  Form  der  Beine,  der 


127 

langen  Fühler,  der  behaarten  vier  Flügelstummel  mid  der 
beiden  Beisskiefer  ganz  an  eine  Phryganide  erinnerte.  Mir 
liegt  das  von  Bremi  erwähnte  Präparat  vor,  welches  auch 
Herr  v.  Siebold  bei  mir  untersucht  und  für  eine  Phryganide 
erkannt  hat.  Es  ist  stark  verstümmelt,  docli  sind  die  langen 
scharfen,  an  der  Basis  erweiterten  Beisskiefer  sehr  deutlieh; 
der  bebaarte  Kopf  mit  grossen  schwarzen  Augen  ist  zerdrückt; 
von  den  kräftigen  kurzgliedrigen  Fühlern  liegen  nur  Stücke 
vor;  von  den  Maxillar-Tastern  ist  ein  kräftiges  cylindrisches 
Grundglied  und  ein  längeres  Spitzenglied  deutlich;  letzteres 
besteht  aus  einem  dicken  gekrümmten  Haarpinsel,  der  die 
eigentlichen  Glieder  verbirgt;  selbe  oder  selbes  ist  lang  und 
gespitzt;  von  den  Flügeln  ist  eben  nur  sichtbar,  dass  sie 
schmal  und  lang  behaart  waren;  von  den  sehr  kräftigen  Füssen 
ist  keiner  ganz  erhalten;  an  einem  Hinterfusse  sehe  ich  sehr 
kräftige  lange  Sporen,  zwei  an  der  Spitze,  zwei  (weniger 
sicher)  nach  der  Mitte  der  Schiene;  je  einer  scheint  länger; 
an  einem  Vorderfuss  sehe  ich  mindestens  einen  Sporn  an  der 
Spitze.  Leib  zerdrückt;  ein  seitlich  gelagerter  Theil  scheint 
die  kurzen  dreigliedrigen  Lippentaster  anzudeuten. 

3,  H.  colombiensis  Bremi,  aus  Puerto  Cabello. 
Siebold  1.  c.  p.  144  theilt  nachträglieh   mit,    dass   er   in 

Bremis  Sammlung  Gehäuse,  aus  verhältnissmässig  sehr  groben 
rostbraunen  Steinchen  angefertigt,  von  !%(,  Lin.  Querdurch- 
messer und  lyjo  Lin.  rhl.  Höbe  gesehen  habe. 

Mir  liegt  nur  ein  Geliäuse  vor;  grösste  Breite  5  mill., 
Höhe  fast  3  mill.;  etwas  mehr  als  2y^  Windungen;  Nabel 
offen,  steht  so  tief  als  bieit;  Mundöffnung  2  mill.  breit,  unten 
schräg  abgeschnitten,  etwas  oval.  AfterölTnung  ein  kleines, 
auf  der  Spitze  des  Gehäuses  gelegenes  oflenes  Loch;  Deckel 
fehlt;  das  Gehäuse  ist  aus  sehr  groben  schmutzigbraunen 
Quarz? -Stücken  gebaut,  so  dass  seine  äussere  Seite  uneben 
und  unregelmässig  aussieht. 

4.  H.  Thelidomus  Hag.  Aus  Venezuela  Rio  lego; 
7000  Fuss  über  dem  Meere. 

Mir  liegen  3  Stücke  vor;  grösste  Breite  7— 5  mill.,  Höhe 
4-  3%  mill.;  etwas  mehr  als  2y.^  Windungen,  die  aber  durch 
die  Grösse  und  Unregelmässigkeit  des  verwendeten  Materials 
sehr  undeutlich  sind,  so  dass  einzelne  Stücke  kaum  schnecken- 
ähnlich sind;  Nabel  offen,  aber  sehr  enge;  Mundöffnung  2  mill. 
breit,  kreisrund,  weniger  schräg  abgeschnitten;  Afteröffnung 
ein  sehr  feines  Loch  auf  der  Spitze  des  Gehäuses;  das  relativ 
sehr  dicke  Gehäuse  ist  innen  mit  einer  festen,  wie  aus  Pflan- 
zenstofFen  ge\vebten  Membran   ausgekleidet;   die  Mundöffnung 


128 

eines  Stückes  hi  durch  ein  Steinchen  zum  Tlieil  geschlossen; 
ob  selbes  auf  einem  tief  eingedrückten  Deckel  liegt,  oder  ob 
die  seitlich  gelockerte  auskleidende  Membran  sich  an  dasselbe 
anlegt,  vermag  ich  nicht  zu  entscheiden ;  das  Gehäuse  ist  aus 
groben  cr3'sta]lischen,  schmutzig  grauen  und  schwarzen  Stein- 
chen sehr  unregelmässig  geformt.  Icii  erhielt  die  Gehäuse  von 
H.  Dohrn  unter  dem  Namen  Thelidomus,  den  Swainson  als 
Gattungsnamen  für  Valvata  arenifera  aufgestellt  hat. 

5.  H.  scalaris  Hag.  Aus  Venezuela;  derselbe  Fundort 
mit  H.  Thelidomus. 

Es  liegen  mir  zwei  Stücke  vor;  das  grosste  -iy^  wiill. 
breit  und  1  Vj  niill.  hoch,  das  kleinere  halb  so  gross;  das 
grössere  hat  drei,  das  kleine  zwei  ein  halb  Windungen,  die 
sehr  regelmässig  bezeichnet  sind;  Nabel  offen,  sehr  breit,  fast 
breiter  als  tief;  Mundößnung  klein,  1%  mill.  weit,  schräg 
nach  unten  abgeschnitten,  etwas  oval;  Afteröffnuug  ein  kleines 
rundes  Loch  auf  der  Spitze  des  Gehäuses;  eine  auskleidende 
Membran  ist  nicht  vorhanden;  in  beiden  die  Larve  sichtbar; 
die  Schenkel  der  kurzen  Vorderbeine  stark  erweitert;  Deckel 
fehlt.  Der  Bau  des  Gehäuses  ist  regelmässig  und  selir  merk- 
würdig; das  Gehäuse  selbst  ist  aus  gleichartigen  feinen  Sand- 
körnchen gebildet  und  die  Windungen  abgeplattet,  fast  gerade. 
Rings  um  die  äussere  Kante  der  Windungen  ist  eine  einfache 
Reihe  grösserer  Steincheu  gelagert,  so  dass  die  Windungen 
vertieft  liegen;  gegen  die  Mundöffnung  hin  werden  diese  Stein- 
cheu allmäiig  grösser.  Das  Gehäuse  erinnert  in  seiner  Bildung 
an  den  Trochus  agglutinans  Linne's. 

6,  H.  umbonata  Hag.,  von  Jamaica,  Chitty,  Paines 
Town,  mir  von  .H.  Dohrn   mitgetheilt. 

Mir  liegen  vier  Stücke  vor,  ß'/j  — 4  mill.  breit,  4  bis  2^  ^ 
mill.  hoch;  '^y^  bis  drei  nicht  sehr  deutlich  markirte  Win- 
dungen; Nabel  offen,  uuten  sehr  weit,  oben  sehr  spitz  zulau- 
fend; Mundöffnung  enge,  nicht  ganz  2  mill.  breit,  kreisförmig, 
unten  sehr  schräg  abgeschnitten;  Afteröftnung  ein  kleines 
rundes  Loch  auf  der  Spitze  des  Gehäuses;  das  Gehäuse  ist 
dick  und  aus  groben,  eckigen,  hellen  und  dunkeln  Steinchen, 
denen  selbst  Samen  untermischt  sind,  gebaut,  so  dass  die 
Oberfläche,  mit  Ausnahme  der  abgerundeten  Spitze,  sehr  un- 
regelmässig aussieht;  in  der  Mundöffnung  liegt  ein  lockeres 
Gespinnst  aus  weisslichen,  unregelmässigen  Fäden,  das  zum 
Gehäuse  zu  gehören  scheint;  eine  auskleidende  Membran  fehlt; 
das  einzige  Stück  mit  Deckel  liabe  ich  Hrn.  v.  Siebold  gege- 
ben und  vermag  nichts  darüber  mitzutheilen. 


129 

7.  H.  spec.  nov.  aus  Neu-Caledonien  im  Münchener 
Museum. 

Die  fast  haselnussgrossen  Gehäuse  habe  ich  bei  Herrn 
V.  Siebold  gesehen;  etwas  Näheres  vermag  ich  nicht  anzu- 
geben. 

8.  H.  arenifera  Lea,  Observations  on  Najades  and 
descriptions  of  new  species  in  Trans.  Amer.  Philos.  Soc.  Phi- 
ladelphia 1834  Vol.  IV  p.  101  pl.  XV  flg.  36,  abgedruckt  in 
V.  Siebold  Parthenogenesis  p.  39  fig.  23,  24.  Leas  Beschrei- 
bung lautet: 

Valvata  arenifera:  Testa  orbiculata,  convexa;  anfractibus 
tribus,  qui  arenis  agglutinatis  operiuntur;  umbilico  lato;  spira 
obtusa.  Hab.  Tenessee,  Cumberland  river  near  Nashville.  Lenght 
fpur  twentiests  of  an  inch.  Remarks.  This  very  curious  and 
interesting  species  was  among  the  fresh  water  shells  so  di- 
sinterestedly  sent  to  me  by  the  Lyceum  of  natural  History 
of  New  York  to  be  examined  and  inserted  in  this  paper.  It 
has  the  singular  property  of  strengthening  its  whirls  by  the 
agglutination  of  particles  of  sand  etc.  by  which  it  is  entirely 
covered,  and  in  this  character  it  resembles  the  Trochus  ag- 
glutinans  Lamarck  (Trochus  conchyliophorus  Auth.).  The  apex 
in  all  the  specimens  which  I  have  had  an  opportunity  of  exa- 
mining  is  broken.  The  operculum  was  observed  in  two  speci- 
mens sufficiently  perfect  to  exhibit  a  striated  horny  structure. 

Ich  bemerke  dazu,  dass  die  abgebrochene  Spitze  offenbar 
die  Aftermündung  bedeutet.  Zu  dieser  Art  möchte  ich  einige 
Stücke  rechnen,  die  mir  unter  dem  Catalognamen  Paludina 
agglutinans  Mus.  Berol.  vorliegen;  sie  stammen  aus  Amerika 
von  Deppe,  der  meines  Wissens  in  Mexico  sammelte. 

Breite  ^—Sy^  mill.;  Höhe  3—2  mill.;  drei  oder  fast  drei 
Windungen;  Nabel  offen  weit  und  tief,  bei  einigen  accidentell 
fast  geschlossen ;  die  sehr  schräge  unten  abgeschnittene  Mund- 
öffnung  1%  inilh  breit,  etwas  oval;  Afteröffnung  ein  kleines 
rundes  Loch  auf  der  Spitze;  eine  auskleidende  Membran  fehlt; 
in  zweien  ist  die  darin  liegende  Nymphe  sichtbar*;  bei  einigen 
verschliesst  ein  etwas  vertieft  gelagerter  Deckel  vollständig 
die  MundöfFnung;  er  ist  von  gelblicher  Farbe  und  faseriger 
Sfructur;  die  Fasern  laufen  concentrisch  gegen  den  Innenrand; 
bei  einem  Stücke  ist  der  Deckel  gegen  den  Innenrand  hin 
gebuckelt  und  zeigt  daselbst  eine  lange  wenig  geöffnete  Quer- 
spalte, deren  Ränder  mit  kammförmig  ineinandergreifenden 
kleinen  Zähnen  dicht  besetzt  sind;  die  Gehäuse  sind  aus  grö- 
beren dunklen  Steinchen  gebaut  und  ihre  Oberfläche  uneben, 
ie  seh 


zu  Leas  BescWeibung  und  Abbildung  als  die  folgende.  Swain- 
son  Treatise  etc.  1840  p.  330  hat  auf  diese  Art  die  Gattung 
Thelidomus  begründet. 

9.  H.  glabra  Hag.  Ein  Stück  aus  Nordamerika,  aus 
Dunkers  Sammlung  als  Valvata  arenifera  Lea  erhalten.  Breite 
3%  mill.,  Höhe  2  mill,;  drei  Windungen;  Nabel  weit,  aber 
sehr  flach,  durch  Sandkörnchen  fast  verschlossen;  Alund- 
ötfnuiig  1*72  mill.  weit,  kreisförmig,  schräg  nach  unten  abge- 
schnitten; Äftermüudung  verletzt;  das  Gehäuse  ist  aus  kleinen 
Steinchen  regelmässig  gebaut,  so  duss  es  aussen  ziemlich  glatt 
und  einer  Schnecke  sehr  ähnlich  wird ;  eine  auskleidende  Mem- 
bran und  ein  Deckel  fehlen;  in  der  Mundöffnung  nach  innen 
eine  Zahl  lockerer  unregelmässiger  heller  Fäden,  fast  wie 
der  Ueberrest  eines  Gespinnstes;  ähnliche  Fäden  finden  sidi 
auch  auf  der  Unterseite  des  Gehäuses  über  dem  Nabel. 

"■.  10.  H.  lustrica  Say,  in  Journ.  Acad.  N.  Sc.  Philadel- 
pliia  1821  T.  II  P.  I  p.  174  No.  3  als  Paludina  lustrica  und 
Menke  Syn.  meth.  Mollusc.  als  Valvata  lustrica  bezeichnet, 
Gould  und  Haldeman  haben  sie  nachher  der  Gattung  Amni- 
cola  zugesellt.  Ich  habe  ein  Stück  aus  Nord-Amerika  in  Dun- 
ker's  Sammlung  gesehen,  eine  Beschreibung  aber  nicht  ent- 
worfen. Sie  ist  von  der  Grösse  der  H.  arenifera  mit  engerem 
Nabel,  unebener  Oberfläche,  aus  schwarzen  Quarzstücken  ge- 
formt, sonst  von  gleicher  Grösse;   der  Deckel  ist  ähnlich. 

11.  H.  pupoidea  Gould  aus  Massachusetts  in  der 
Sammlung  des  Dr.  Lehmann  in  Stettin,  angeblich  aus  Menkes 
Sammlung  (jedoch  von  Valvata  pupoidea  Gould  in  Dunker's 
Sammlung,  einem  Couchj'l,  siclier  verschieden),  ist  nach  Dr. 
Hensche  eine  Helicopsjche  von  ähnlicher  Form. 

12.  H.  agglutinans  Tassinari  aus  Italien,  in  Molluschi 
fluviatili  italici  nova  species  Valvata  agglutinans  Foro  Cornelii 
1858.  8  p.  2  ist  nach  Bourguignat  in  Guerin  Revue  et  Mag. 
Zool.  ser.  2.  1859  T.  2  p.  545  eine  Helicopsjche.  Es  wird 
daselbst  die  Literatur  ähnlicher  Verwechselungen  angegeben. 
Leider  steht  mir  die  Schrift  jetzt  nicht  zu  Gebote.  Vielleicht 
mit  H.  Shuttleworthii  identisch. 

13.  H.  sericea  Hag.,  von  Arthur  Morelet  in  dem  Was- 
ser einer  Quelle  in  Portugal  gesammelt.  Breite  3  bis  5  mill.; 
Gehäuse  braun  aus  seidenartigem  Gewebe,  netzartig,  mit 
Stücken  von  Quarz  und  Glimmer  untermischt,  einer  Valvata 
ähnlich.     Michaux  hatte  dies  Gehäuse  an  Blainville  geschickt, 


der  es  für  „un  tube  de  diflugie  (siciy^  erklärte,  und  meinte,  es 
könne  nicht  von  einer  Phryganide  oder  einem  andern  Insecte 
herrüliren,  da  deren  Gehäuse  stets  gerade  seien. 

Diese  Nachricht  ist  entnommen  dem  „sur  deux  fourreaux 
helicoides  fagonnes  par  des  larves  d'inseetes"  von  Vallot  in 
M6m.  Acad.  Dijon  (1854)  1855  Compt.  rend.  p.  X-XII.  Er 
spricht  daselbst  über  schneckenartige  Gehäuse  von  Insecten 
gebildet,  zuerst  über  Psyche  helix  in  R^aumur  und  berichtigt 
seine  in  denselben  Schriften  1818  p.  55;  1827  p.  91  —  92; 
1842  p.  52—53;  1849  p.  89  gemachten  Bemerkungen. 

14.  H.  helicoidella  Vallot,  aus  Bahia,  von  Blanchet 
eingeschickt. 

Vallot  1.  c.  p.  1855  Compt.  rend.  p.  X  berichtet,  dass 
dies  Gehäuse  dem  vorigen  ähnlich  sei  und  in  der  Bibl.  univers. 
de  Geneve  1836  T.  5  p.  198  und  1837  T.  7  p.  203-204  er- 
wähnt werde.  Es  gehöre  zu  einer  Phryganea  trotz  Vallot's 
früherer  Behauptungen  in  Mem.  Acad.  Dijon  1842  p.  52  und 
1849  p.  91.  Er  nennt  die  Art,  die  ein  Schneckengehau.se 
baut,  Phryganea  helicoidella. 

15.  ?  aus  Pissevache,  in  Bremis  Correspondenz 
erwähnt. 

Bremis  Angabe,  dass  der  Nabel  durchgängig  sei,  wie  beim 
Solarium  perspectivum ,  macht  es  zweifelhaft ,  ob  hier  nicht 
doch  Psyche  helix  oder  eine  verwandte  Art  gemeint  sei,  um 
so  mehr,  als  v.  Siebold  nach  Durchsicht  der  Sammlung  Bremis 
nichts  davon  erwähnt  hat. 

Es  ist  dies  Alles,  was  mir  bis  jetzt  über  die  merkwür- 
digen Helicopsyche-Arten  bekannt  geworden  ist.  Leider  lässt 
sich  die  Frage,  zu  welcher  Gattung  oder  selbst  Subfamilie 
das  Thier  gehöre,  noch  nicht  lösen.  Die  Kleinheit  der  Ge- 
häuse bedingt  natürlich  auch  eine  kleine  Art.  Die  von  Bremi 
eingesendete  Nymphe  bietet  den  einzigen  Anhalt.  Die  stark 
entwickelten  behaarten  Kiefertaster,  dicken  kurzen  Fühler, 
behaarten  Flügel  würden  für  eine  kleine  Sericostomide  spre- 
chen, M^enn  dem  niclit  die  grossen  Sporen  von  ungleicher  (?) 
Länge  entgegen  wären;  allerdings  kennen  wir  von  exotischen 
Sericostomiden  so  gut  wie  nichts,  und  es  wäre  möglich,  dass 
derartige  Formen  vorkommen.  Stark  behaarte  Taster  linden 
sich  bei  vielen  Mystaciden,  doch  sind  die  allerdings  nur  theil- 
weise  erhaltenen  Fühler  zu  dick  und  zu  kurz,  um  an  diese 
Subfamilie  zu  denken.  Nahe  lag  der  Gedanke,  dass  Helico- 
psyche  die  Gehäuse  der  Gattung  Beraea  bilden,  und  hieran 
habe  ich  auch  zunächst  gedacht,  da  für  diese  in  Europa  nicht 
seltene  und  auch  bei   Genf  in  mehrfachen  Arten  vertretene 

9* 


132 

Gattung  die  Gehäuse  unbekannt  sind.  Ueberdies  erlaubte  die 
untersuchte  Nymphe  diese  Vereinigung,  der  höchstens  die 
mangelhafte  Ausbildung  der  letzten  Tasterglieder  widerspricht. 
Es  erheben  sich  dagegen  aber  zwei  wesentliche  Bedenken. 
Beraea  gehört  zur  Subfamilie  der  Rhyacophilen,  deren  bis 
jetzt  bekannte  Gehäuse  immobil  sind  und  die  Nymphe  in  einer 
eigenen  eiförmigen  Haut  umschliessen.  Helicopsyche  hat  aber 
bewegliche  Gehäuse  und  bestimmt  keine  Nymphenhülle.  Sehen 
wir  uns  unter  den  europäischen  Sericostomiden  um,  so  ist  von 
der  Mehrzahl  der  Gattungen  die  Verwandlung  bekannt.  Un- 
ter den  übrigen  kann  an  Apatania  und  eine  Dasystoma  nahe- 
stehende Gattung,  zu  welcher  Rhyacophila  microcephala  Pict. 
gehört,  nicht  gedacht  werden,  weil  selbe  ganz  kurze  kleine 
Sporen  haben.  Dagegen  stehen  zwei  Gattungen  nahe,  die  mir 
nur  in  einzelnen  Stücken  vorliegen  und  nicht  genau  bekannt 
sind.  Eine,  zu  welcher  ich  Potamaria  Pictetii  Kol.  rechne, 
(die  zweite  Art  P.  Schmidtii  ist  eine  Hydropsyche),  würde 
in  Betreff  der  Sporen  gut  passen,  hat  aber  keine  behaarten 
Taster.  Näher  liegt  die  zweite  Silo  minutus  Kol.;  selbe  ist 
von  Silo  pallipes  und  den  übrigen  Silo-Arten  ganz  verschieden, 
hat  nach  einem  von  Kolenati  erhaltenen  Pärchen  2.  2.  4.  Spo- 
ren (nicht  2.  4.  4.)  und  beim  Männchen  behaarte  Taster;  im 
Habitus  und  Färbung  steht  sie  Beraea  nahe,  ist  aber,  wie 
gesagt,  mir  nicht  genau  genug  bekannt,  um  weitere  Schlüsse 
zu  ziehen. 

Schliesslich  bemerke  ich,  dass  noch  ausserdem  eine  nicht 
kleine  Zahl  von  Phryganiden-Gehäusen  als  Conchilien  beschrie- 
ben sind.  Seetzen  citirt  10  Arten,  die  Schröter  in  seinen 
Flussconchylien  p.  414  sq.  und  Conchjlienkenntniss  nach  Linne 
T.  2  p.  585  sq.  als  Sabella  beschrieben  und  abgebildet  hat. 
Gmelin  Linne  Syst.  Nat.  p.  3749  —  3751  citirt  14  Sabellen 
Schröters  No.  8—21,  die  Phryganiden-Gehäuse  sind.  Vallot 
Mem.  Acad.  Dijon  1855  1.  c.  erwäimt  als  fragliche  Phryga- 
niden- Gehäuse  Serpula  granulata  im  Dictionn.  sc.  nat.  T.  48 
p.  554  T.  57  p.  429,  und  Gmelin  Syst.  Nat.  p.  3737  No.  6 
Dentalium  cornutum  nach  Ferussac  Bull.  T.  XI  p.  392.  Auch 
in  Chenu  Encycl.  wird  ein  Dentalium   hergezogen. 

Gegen  das  Lob,  welches  Tassinaris  Schrift  von  H.  Drouet, 
Revue  et  Mag.  Zool.  ser.  2.  1859  T.  XI  p.  497  erhält,  be- 
merkt p.  545  Bourguignat,  dass  die  erwähnte  Conchylie  ein 
Phryganiden-Gehäuse  sei  und  zählt  äiinliche  Verwechselungen 
auf.  Benoit  aus  Messina  hat  in  seinen  Mollusken  Siciliens 
tab.  VII  lig.  32  und  33  als  Valvata  crispata  zwei  Varietäten 
derartiger  Gehäuse  abgebildet.  Lea  Trans.  Amer.  Phil.  Soc. 
T.  IV  p.  104  flg.  36.  A.  B.  hat  zwei  derartige  Gehäuse  als 
Valvata  agglutinans  und  arenifera  aufgeführt,  Grüner  Vera. 


133 

der  Conchyl.  1853  p.  30  selbe  wiederholt,  und  Swainson  Lard- 
ner  Gab.  cyclop.  No.  123  p.  226  auf  sie  die  Gattung  Theli- 
domus  gegründet. 

Serpula  ornata  Lea  Contrib.  of  Conchyl.  p.  37  T.  I  fig. 
5.  1833,  Serpula  granifera  Say  aus  Morton  in  tertiairen  Schich- 
ten Marylands,  Pectinaria  belgica  Gould,  Moll.  Massach  p.  7, 
Dentalium  nigrum  und  corneum  Lamarck,  Anim.  s.  vertbr.  (non 
Linne),  Dentalium  pellucidum  Linn6  Syst.  nat.,  Dentalium  No. 
9  Sowerby  Genera  of  shells  sind  nach  Bourguignat  Phryga- 
niden-Gehäuse. 

Y.    Eier  und  junge  Gehäuse. 

„24.  April  1853.  Unter  No.  123  erhalten  Sie  Phryga- 
neen-Eier,  welche  bei  uns  so  häufig  an  der  Unterseite  von 
Wasserpflanzen  gefunden  werden,  und  No.  124  zeigt  Ihnen 
die  aus  diesen  Eiern  geschlüpften  Jungen  mit  ihren  schon  am 
zweiten  Tag  erbauten  Häuschen.  Weiter  gelang  mir  die  Er- 
ziehung noch  nicht.  Mir  ist  überhaupt  das  eine  sehr  räthsel- 
hafte  Erscheinung,  denn  nach  der  Grösse  der  Eier  und  dem 
kreisrunden,  flach  gewölbten,  sie  umhüllenden  Schleimballen 
müssen  diese  Eier  von  einer  grossen  Phryganide  (wenigstens 
wie  Rhyacophila  vulgaris  herkommen,  und  zwar  in  grosser 
Menge.  Ich  habe  aber  an  dem  langen  Seegraben,  in  welchem 
diese  Eier  vorkommen,  noch  niemals  grosse  Phryganen  ge- 
funden, sondern  nur  Mystaciden.  Man  möchte  annehmen,  die 
kleinen  Larven  werden  von  ihrer  Geburts&tätte  nach  dem  See 
auswandern.'' 

„4.  Juni  1853.  Gestern  machte  ich  eine  Excursion  an 
die  Glatt,  einen  V-J^  Stunden  von  Zürich  entlegenen  FIuss, 
an  dem  ich  einst  40  Jahre  gewohnt  hatte,  hauptsächlich  um 
an  demselben  die  Phryganeen  zu  beobachten,  und  hatte  das 
Glück,  gerade  die  Flugzeit  einer  Art  zu  treffen,  die  mir  noch 
wohl  bewusst  war,  welche  ich  aber  seit  40  Jahren  nicht  mehr 
getroffen  hatte.  Nie  habe  ich  ein  Neuropteron  in  so  unge- 
heurer Individuenzahl  auftreten  sehen,  wie  dieses  niedliche 
Thierchen.  Wo  man  immer  an  das  Ufer  hintrat  und  die 
Pflanzen  berührte,  erhob  sich  eine  wahre  Wolke  derselben, 
und  zwar  überall  auf  einer  Strecke  von  einer  Stunde  Länge. 
Eine  interessante  Beobachtung  ward  mir  dabei  zu  Theil.  Ich 
fand  an  dem  After  einiger  Weibchen  einen  nach  Verhältniss 
sehr  grossen  ovalen  hellgrünen  Eierklumpen  heraushängen; 
ich  legte  einen  davon  in  reines  Wasser  7  Uhr  Abends  und 
fand  ihn  folgenden  Morgens  5  Uhr  schon  mehr  als  einmal 
grösser  ausgedehnt.  Leider  fand  ich  die  Gehäuse  der  Art 
nicht  auf. 


Die  Eier  der  ersten  Art  sind  dieselben,  deren  Entwick- 
lung von  Zaddach  beschrieben  ist  und  gehören  wohl  zu  My- 
stacides  nigra.  Die  massenhaft  auftretende  Art  ist  Hydropsyche 
angustata  und  die  absolute  Vergrösserung  der  Eier  durch 
Wasseraufnahme  auch  von  Rathke  und  andern  nachgewiesen. 
Die  Manier,  in  der  die  Eier  bei  Phryganiden  abgelegt  wer- 
den, ist  verschieden.  Bei  einem  grossen  Theile  treten  sie  un- 
geordnet klumpenweise  hervor,  während  andere  sie  in  langer 
fortlaufender  Schnur  absetzen;  zu  letzteren  gehören  alle  Gat- 
tungen, die  eine  spitz  zulaufende  Legescheide  besitzen,  doch 
auch  einige  Limnophiliden,  die  eine  Art  Bruthöhle  zeigen 
und  sonst  ihre  Eier  klumpeuNveise  absetzen.  Ein  Theil  der 
Arten  (Phryganea)  geht  zum  Eierlegen  wahrscheinlich  unters 
Wasser,  wenigstens  ist  Phr.  grandis  mehrfach  kräftig  unter 
Wasser  schwimmend  beobachtet,  die  übrigen  legen  ihre  Eier 
an  die  Blätter  von  Wasserpflanzen,  oder  an  Landpflanzen, 
von  welchen  die  Jungen  in  das  Wasser  gelangen  können. 
M,  nigra  bildet  einen  flachen  Kreis,  in  welchem  die  Eier  in 
fortlaufender  Schnur  umeinander  gelagert  sind.  Die  Farbe  der 
Eier  ist  nach  den  Arten  verschieden  und  wechselt  zwischen 
gelb  und  grün. 

Zaddach  in  seiner  Entwickeluugsgeschichte  der  Phryga- 
niden-Eier  sagt  p.  64:  Es  sind  mir  die  Eier  von  6  oder  7 
verschiedenen  Arten  bekannt  geworden,  die  mit  der  sie  ein- 
schliessenden  gallertartigen  Masse  in  drei  versclüedenen  For- 
men gelegt  werden.  Nämlich  1)  in  vollen  oder  strangförmi- 
gen  Körpern;  die  Eier  von  Phr,  grandis;  die  Eier  sind  dun- 
kelgrün, der  Strang  %  Zoll  lang,  in  der  Mitte  zusammen- 
gelegt und  quillt  im  Wasser  stark  auf.  2)  Spiralförmig  gelegt, 
in  runden  Platten;  die  Eier  von  Mystacides.  3)  In  Klumpen, 
in  welchen  die  Eier  oft  so  vertheilt  sind,  dass  sie  den  Gal- 
lerthaufen in  querstehende  Platten  theilen;  sie  enthalten  ver- 
hältnissmässig  nur  wenige  Eier.  Dahin  geliören  kleine  Klümp- 
ciien  von  Linsengrösse,  die  man  Anfang  September  an  Pota- 
mogeton-Blättein  findet,  deren  Eier  kleiner  sind  als  die  von 
Mystacides  und  einen  grünlich  gelben  Dotter  haben;  ferner 
ebenso  grosse  Klümpchen  mit  gelben  Eiern,  vielleicht  von 
Chaetotaulius  striola;  grössere  Klumpen  von  Erbsengrösse  mit 
gelben  Eiern,  die  denen  von  Phr.  grandis  wenig  an  Grösse 
nachstehen,  wohl  von  Limneph.  flavicornis;  endlich  eben  so 
grosse  Klumpen  mit  grünen  Eiern. 

VI.    Classi&cation  der  Gehäuse. 

„10.  Januar  1852.     Durch  vergleichende  Beobachtung  der 


135 

Phryganiden-Gehäuse  habe  ich  (Bremi)  die  Ansicht  gewonnen, 
dass  ihre  Sculptur  in  Beziehung  der  typischen  Form  den 
Character  des  Genus  und  die  Composition  den  Character  der 
Species  darstellt.  Auch  das  Material  der  Gehäuse  ist,  jedoch 
nur  bei  einzelnen  Genera  und  Species,  ein  sicherer  Character 
der  Art,  der  Lebensweise  und  der  Wasser,  in  welchem  die 
betreffende  Larve  wohnt;  zuweilen  verräth  es  auch  ganz 
sicher  die  Jahreszeit  des  Baues,  Beobachtungen  im  Zwinger 
liefern  in  den  meisten  Fällen  keine  sicheren  Resultate,  weil 
da  die  Larven  nicht  genügende  Auswahl  der  Stoffe  liaben. 
Ich  habe  öfters  schon  in  demselben  Wasser  und  auf  der  glei- 
chen Stelle  Gehäuse  von  ähnlichen  Species  derselben  Gattung 
gefunden,  von  denen  die  einen  rein  und  nur  aus  Schnecken- 
schalen, die  andern  nur  aus  Holzstücken  bestanden.  Dass  die 
Larven  von  Zeit  zu  Zeit  ihre  Röhren  verlassen  und  neue 
bauen,  mag  von  einzelnen  Arten  wahr  sein,  aber  dieser  Um- 
stand ist  sicherlich  nur  Eigenschaft  der  Arten  und  keineswegs 
ganzer  Genera,  wie  früher  behauptet  ward;  ich  bin  auch 
überzeugt,  dass  manche  Larvenarten  ihr  ganzes  Leben  durch 
nur  an  einem  und  demselben  Gehäuse  bauen. ^^  —  „Alle  bis- 
herigen Beobachtungen  lehrten,  dass  die  Verschiedenheit  im 
Typus  der  Architectur  eines  Phryganiden- Gehäuses  auch  ein 
besonderes  Genus  bedinge." 

„12.  März  1854.  Dass  sich  auch  der  generische  Cha- 
racter wie  der  specielle  in  der  Architectur  und  dem  Material 
ihrer  Wohnungen  ausspreche,  ist  wohl  allgemein  anerkannt; 
aber  die  Beobachtungen  sind  noch  lange  nicht  so  vollständig, 
dass  man  mit  Sicherheit  den  generischen  Charakter  zu  be- 
stimmen vermöchte.  Was  ich  gegenwärtig  darüber  weiss,  ist 
Folgendes.  Die  Gehäuse  sind  entweder  tragbar  (Heteropalpen 
und  Mystaciden),  oder  festsitzend  (Isopalpen,  mit  Ausnahme 
der  Mj'staciden). 

I.  Bei  den  festsitzenden  Gehäusen  ist  der  Typus  bei  allen 
Gattungen  ein  und  derselbe;  ein  längeres  oder  kürzeres  Oval, 
in  der  Mitte  nach  der  Längenachse  durchschnitten;  gestreckt 
oder  kurz,  hoch  oder  niedrig  gewölbt;  aus  groben  oder  feinen 
Steinen  gebaut;  auf  der  oberen  oder  unteren  Seite  von  Stei- 
nen befestigt;  schon  von  der  Larve  zu  ihrer  Wohnung  — 
oder  erst  zum  Schutz  der  Puppe  erbaut.  Das  sind  die  we- 
sentlichsten Charactgrzüge ,  die  aber  noch  wenig  specifisch 
erkannt  sind. 

II.  Bei  den  tragbaren  Gehäusen  treten  vorerst  zwei  ty- 
pische Gegensätze  in  Beziehung  auf  die  Form  des  leeren 
Raumes,  in  welchem  die  Larve  lebt,  hervor;  derselbe  ist  ent- 
weder ganz  platt,  muschelförmig  oder  gestreckt  röhrenförmig. 


m 


A.  Die  Gehäuse  platt,  muschelförmig;  Ausgänge  für  die 
Larve  zweiseitig:  Geliäuse  beim  Gehen  auf  der  Scharf- 
kante getragen;  zur  Verpuppung  auf  die  flache  Seite 
gelegt;  aus  zusammen  gesponnenen  Sandkörnchen 
oder  Pflanzentheilen  bestehend.     Genus:  Hydroptila. 

B.  Die  Gehäuse  gestreckt,  röhrenförmig. 

a.  Röhre  genau  quadratisch;    aus   quergestellten,  pa- 
ii*        ■  •      rallel  und  eben  zusammengefügten  Pflanzentheilen 
•H'  ■■'       ■■li   construirt.     Genus  noch  nicht  bekannt. 
■V'i-2  '.-ijüi.  Röhre   cylindrisch. 
-<iijii>.       -^    Eiförmig;  aus  einer  wahrscheinlich  ausgeschwitzt 

ten  Schleimsubstanz  gebildet,  halb  durchsichtig. 

Genus  noch  nicht  bekannt,   (vid.  Pictet  Recherch. 

Tab.  XX  flg.  13.)     Ich  habe  diese  Gehäuse  auch 

schon  gesehen. 

2.  Schneckenförmig  gewunden,  aus  Sandkörnchen 
gebildet;  mit  compactem  Deckel  verschlossen. 
Genus:  Helicopsjche  (noch  nicht  bekannt). 

3.  Cylindrisch,  nach  unten  stark  verjüngt;  Gehäuse 
oben  platt,  mit  an  den  Seiten  und  oben  über 
über  die  Mündung  vortretendem  Rande;  aus 
Sandkörnchen  gemauert;  bei  der  Verwandlung 
mit  der  Mündung  an  einen  festen  Körper  an- 
gesetzt.    Genus:  Nais, 

4.  Cylindrisch,  kurz,  platt,  gleichbreit  aus  Stein- 
chen gemauert,  an  beiden  Seiten  mit  viel  grös- 
seren Steinchen  gestützt;  zur  Verwandlung  sich 
flach  anlegend.     Genus:  Trichostomum. 

5.  Cylindrisch,  gestreckt,  nach  unten  Menig  ver- 
jüngt, aus  Saud  eben  und  kreisrund  gebaut, 
zur  Verwandlung  senkrecht  aufgestellt  und  am 
Fuss  mit  viel  grösseren  Steinclien  beschwert. 
Genus:   Odontoceru.s. 

6.  Cylindrisch ,  kreisrund ,  gestreckt ,  nach  unten 
verjüngt,  sanft  gebogen,  aus  Sandkörnchen  ge- 
bildet; zur  Verwandlung  seiner  ganzen  Länge 
nach  an  schwimmende  Körper  befestigt.  Genus: 
Mystacides. 

7.  Cylindrisch,  gerade,  langgestreckt,  kreisrund, 
aus  abgeschnittenen,  gleichförmigen,  nach  der 
Länge  mit  den  Scharfkanten  aneinander  geleim- 
len  Blattstrecken  gebaut.     Genus:  Trichostegia. 

8.  Cylindrisch,  kurz,  kreisrund,  aus  quergestellten 
schmalen  .Pflanzenfragmenten  gebaut,  schwim- 
mend; zur  Verwandlung  dicht  unter  dem  Ho- 


137 

rizont  des  Wassers  mit  der  Mündung  befestigt. 
Genus:  Chaetotaulius. 
9.  Cylindrisch,  gestreckt,  nach  Verhältniss  der 
Länge  weit,  entweder  an  beiden  Enden  gleich 
dick  oder  nach  unten  nur  wenig  verjüngt,  meist 
sanft  gebogen;  Material  sehr  mannigfaltig,  von 
Sandkörnern,  Pflanzentheilen  und  Schnecken- 
schalen, bisweilen  an  demselben  Gespinnst  aus 
allen  Substanzen  zusammengesetzt.  Heteropal- 
pen  verschiedener  Genera,  Limnophiliden  nach 
Burmeister. 

NB.     Die    Auswahl   des   Materials    und   seine 
Compoeition  scheint  mehr  Character  der  Species 
als   Genus   zu  sein,    ist  jedoch  bei  keiner  Art 
ganz  sicher  ermittelt  in  Beziehung  auf  Wechsel 
oder  Beständigkeit  des  Materials  bei  derselben 
Species.     Auch   besondere   Vorrichtungen,    wie 
z.  B.  die  Schwimmbalken  an  dem  Gehäuse  von 
Phryg.  fusca,  scheinen  nur  Artcharacter  zu  sein. 
10.   Cylindrisch,  walzenförmig,  an  beiden  Enden  ver- 
jüngt,   aus  gleichförmigen  Sandkörnern  gebaut. 
Diese  auffallende  Form    stammt  von  einem  mir 
noch  nicht  bekannten   alpinen    und    subalpinen 
Genus. 
„5.  Juli  1854.     Das  von  Pictet  T.  XX  fig.  13  dargestellte 
merkwürdige  Gehäuse  fand  ich  früherhin  auch  in  der  Limmat, 
hatte  aber  nicht  das  Glück  es  zu  erziehen.     Die  halb  durch- 
sichtige Blase  frchien  mir  aus  einer  Schleimsecretion  der  Larve 
zu  bestehen.     Die   zu  ihrer  Verwandlung   horizontal  befestig- 
ten Gehävse  der  Myst.  filosa  nannte  ich  in  dem  Sinne  schwim- 
mend, weil  ich  bis  dahin  alle  nur  an  den  schwimmenden  Blät- 
tern von  Nymphaeen,    Potamogeton,  Sparganium  oder  an  in 
das  Wasser  geworfenen  Zweigen  befestigt  fand." 

„Dass  die  Larven  vieler  Arten,  namentlich  der  Rhyaco- 
philen,  vom  Raube  leben,  glaube  ich,  doch  habe  ich  keine 
directen  Beobachtungen.  Dagegen  liabe  ich  positiv  beobachtet, 
dass  einzelne  Arten  monophagische  Phytophagen  sind,  ja  sogar 
die  sonderbare  Eigenschaft  einer  Art,  dass  sie,  .obgleich  be- 
ständig im  Wasser  wohnend,  doch  nur  Blätter  von  Landpflan- 
zen genoss.  Sie  haben  wohl  das  ergötzliche  Schauspiel  auch 
schon  gesehen,  wie  behende  die  Subimago  der  Mystaciden 
oft  noch  Tage  lang  im  Wasser  umherschwimmt?  Viele  Arten 
begeben  sich  nach  ihrer  Entwickelung  weit  vom  Wasser  weg 
auf  Bäume." 

„Die  Ansicht ,  dass  die  Mehrzahl  der  Phryganiden  car- 
nivor  sein  dürften,    muss  ich  wiederholt  bestätigen;    dagegen 


tS9 

kann  ich  mich  nicht  damit  einverstanden  erklären,  dass  die 
Phytophagie  bei  denjenigen  Phryganiden,  Avelche  ihre  Theca 
aus  Blattstücken  bilden,  dadurch  zweifelhaft  werde.  Im  Ge- 
gentheil,  meine  bisherigen,  jedoch  nur  auf  fünf  Species  be- 
schränkten Beobachtungen  zeigten  mir  ganz  entschieden,  dass 
die  Phryganiden  von  denjenigen  Pflanzen,  von  welchen  sie 
sich  nähren,  auch  ihr  Gehäuse  bauen,  und  dass,  wenn  diese 
Gehäuse  von  verschiedenartigen  Pflanzenstückchen  bestehen, 
dieser  Umstand  nur  Folge  der  Polyphagie  sei.  Die  von  mir 
positiv  in  ihrer  Lebensart  beobachteten  Arten  sind :  1)  Phry- 
ganea  pellucida  Oliv.  Pict.  T.  VIII  flg.  4,  polyphagisch. 
2)  Phryg.  lunaris  Pict.,  monophagisch  von  den  Blättern  von 
Nasturtium  officinale  in  kleinen  Bächlein  sich  nährend.  Die 
Beobachtung  dieser  Art  hatte  ich  letztes  Frühjahr  auf  er- 
götzliche Weise  zu  wiederholen  den  Anlass.  Jenes  Nastur- 
tium  wird  hier  über  Winter  häufig  als  Salat  gespeist,  wozu 
es  die  Kräutler  oft  unter  Eis  und  Schnee  voigraben;  an  sol- 
chen Blättern  sitzen  oft  mancherlei  Wasserthiere,  so  kam  mir 
auch  Ende  Januar  eine  junge  Larve  von  Phryg.  lunaris  zur 
Hand.  Ich  setzte  sie  in  ein  Glas  mit  reinem  Wasser  zu  einem 
Zweig  jener  Pflanze,  deren  Blätter  sie  sich  wohl  schmecken 
liess  und  inzwischen  ihr  Haus  damit  erweiterte;  als  späterhin 
ein  neuerer  stärkerer  Zweig  hinzugegeben  ward,  wurzelte 
dieser  bald  sehr  stark  und  wuchs  mit  seinen  Blättern  über 
das  Wasser  hinaus;  da  musste  sich  der  arme  Tropf  mit  den 
Wurzeln  den  Hunger  stillen;  Mitte  Juni  schlüpfte  die  Phry- 
ganide  aus.  3)  Setodes  auripilis,  monophagisch  an  Ranunculus 
aquaticus ;  ich  nährte  zwei  Wochen  lang  mehrere  Larven  in 
reinem  Wasser  mit  dieser  Pflanze  und  sah  auch  ihre  Theca 
sich  vergrössern;  in  dem  Wassergraben,  den  sie  bewohnt  hat- 
ten, wuchs  auch  häufig  Ceratophyllum  submersum,  aber  ich 
fand  darauf  keine  Larven.  4)  vSpec.  ignota.  Vor  ein  paar 
Jahren  Mitte  April  am  Ausfluss  des  Tettweilersee's  in  einem 
Canal  an  den  ins  Wasser  hängenden  Blättern  von  Landgrä- 
eern  gefunden;  ich  nährte  mehrere  Wochen  lang  fünf  dieser 
Larven  mit  Blättern  verschiedener  Gräser,  welche  ich  ins 
Wasser  des  Glases  hing;  merkwürdiger  Weise  nagten  diese 
Larven  nur  die  beiderseitigen  Häute  dieser  Blätter  ab.  Lei- 
der ging  diese  Larve  während  einer  mehrtägigen  Abwesen- 
heit bei  hoher  Temperatur  zu  Grunde.  5)  Spec.  ignota.  Den 
3.  Juli  fand  ich  auf  Nymphaeen- Blättern  in  einer  Torfgrube 
eine  ganz  gerade  niedliche  Theca,  21  mill.  lang,  oben  2  mill. 
breit,  ganz  eben  aus  länglichen  Blattstücken  gebaut,  Spirale 
rechts  gewunden;  ich  setzte  die  Larve  nebst  drei  Blättern  in 
reines  Wasser  und  bemerkte  bald  sehr  starken  Frass  rings 
um  den  Rand  des  kleinsten  der  Blätter  und  weisse  Excre- 


139 

nlenthäufchen ;  inzwischen  setzte  die  Larve  während  fünf  Tage 
noch  4  mill.  Länge  an  ihr  Gehäuse;  den  9.  Juli  bemerkte  ich 
zu  meinem  Erstaunen  die  Hälfte  des  Gehäuses  abgestossen, 
und  den  10.  bemerkte  ich,  dass  die  Larve  ihr  Gehäuse  an 
beiden  Enden  befestigt  hatte,  und  zwar  an  zwei  mit  den 
Rändern  sich  berührende  Blätter.  Leider  ging  die  Entwick- 
lung dieser  kleinen  Mystaciden-Larve  während  meiner  Abwe- 
senheit vor  sich,  so  dass  von  dem  Tbieie  nur  die  einfachen 
schön  braunen  Oberflügel  vorhanden  waren." 

„10.  Mai  1855.  Ein  paar  Larven  von  Limnoph.  lunaris, 
die  tüchtig  an  der  Brunnenkresse  ihren  Hunger  stillen  und 
zugleich  das  Baumaterial  davon  nehmen,  Mährend  sie  eine 
andere  in  demselben  Topf  vegetirende  Wasserpflanze  gänzlich 
verschmähen,  machen  mir  viel  Vergnügen.  Bei  diesem  Anlass 
muss  ich  noch  bemerken,  dass  hier  die  Zahl  der  als  mono- 
phagisch  bekannt  gewesenen  phytophagischen  Insecten  über- 
haupt immer  kleiner  wird ,  und  dass  einzelne  Arten ,  die  in 
der  ganzen  Schweiz  auf  der  gleichen  Pflanze  zu  leben  schei- 
nen, in  Deutschland  doch  auf  andern  gefunden  sind."  Soweit 
Bremi.   — 

Es  existiren  zwei  ältere  Arbeiten  über  die  Gehäuse  der 
Phryganiden  und  die  Classification  derselben  nach  Form  und 
Material.  Die  erste  Arbeit,  fast  200  Jahr  alt,  wird  nur  in 
Westwood's  Introd.  T.  2  p,  63  angeführt,  die  zweite  ist  ganz 
übersehen.  Die  Arbeit  von  Willughby  —  ich  setze  voraus, 
dass  er  mit  Willoughb}^,  der  1672  starb,  identisch  ist  —  fin- 
det sich  abgedruckt  in  J.  Raji  Historia  Insectorum  London 
1710  praef.  p.  XIL     Ich  erlaube  mir  sie  herzusetzen. 

Hue  etiam  referendae  sunt  Muscae  Papilionaceae  e  Phr}-^- 
ganeis  ortae  observante  D.  Willughby,  qui  Phryganei  vulgaris 
metamorphoses  sie  describit,  Mense  Julio,  inquit,  e  theca  seu 
integumentis  ereptat,  et  pellem  mutat.  Pedes  et  antennae 
fiunt  longiores  et  alarum  primordia  sub  pectore,  ut  in  Aure- 
liis  apparent,  sed  illis  vivacior  est  multo  et  primo  pedum  pari 
insistit:  non  ita  multo  post  denuo  cutim  exuit,  et  Musca  pa- 
pilioniformis  prodit,  pedibus  longioribus,  colore  rufo-fusco, 
antennis  directe  antrorsum  extensis,  oculis  nigris  protuberan- 
tibus. 

Lisectorum  aquaticorum  thecis  se  protegentium  differen- 
tiae,  ex  observatione  D.  Willughby. 

Insecta  aquatica  thecis  se  contegentia  sunt  vel  theca 
L    Immobili,  seu  lapidibus  affixa;  corpore  vel 

1.  subrotundo  cum  filamentis  ad  latera; 

2.  piano  et  compressiore  absque  filamentis. 

IL  Mobili  aut  portatili,  migratoria,  Phryganea  vulgo  dicta, 
filamentis  tarn  in  dorso,  quam  in  lateribus  donata,  qui- 


m 

bus  thecis  firmiter  adhaeiescunt,  caput  et  pedes  refe- 
lentia,  cum  tribus  ultra  pedes  tuberculis,  quae  pro  libitu 
erigere  aut  exserere  possunt,  ad  impediendum  ne  thecae 
inter  ambulandum  capitibus  incumbentes  negotium  eis 
facessant.  Suntque  vel  thecis 
1.  recti?,  vel  habentibus 

A.  festucas  agglutinatas,  easque  vel 

a.  parallelas,  quorum  duae  species  1.  major  duas 
uncias  longa,  2.  minor  et  vulgatissima.  (Straw- 
worms.) 

b.  transversas  et  breviores,  quibus  interdum  ad- 
miscentur  lapilli  et  conchulae. 

B.  festucas  nullas  adhaerentes,  sed  lapillos  aut  arenu- 
las,  quae  vel 

a,  teretes,  vermiculis  intus  Codbaits  dictis. 

b.  planae  seu  compressae. 

t   Capillis   majusculis   thecae  lateribus  adhae- 

rentibus,  nunquam  supinae  aut  pronae  parti, 

unde  necessario  planae    aut   compressae  ap- 

parent; 

tt  nullis  ad  latera  adhaerentibus  lapillis,  sed 

theca    utrinque,    in    tenuem  marginem   seu 

limbum    procurrente,    velut   alas    quasdam^ 

theca  planiore  et  compressiore  quam  in  su- 

perioie. 

2.    Incurvis,  seu  cornutis  mavis  dicere.     Sunt  enim  horum 

thecae  incurvae,    et  una  extremitate  majore,    altera 

minore.     Hamm  quatuor  novimus  differentias ,    nimi- 

rum  nigrum  majus  et  minus,  cinereum  majus  et  minus. 

Haec  omnia  Muscas  producunt  alis  peramplis,  Papilionum 

aemulis.     Horum  Nymphas,   nimirum    ex  iis  vermiculis  oriun- 

das,  qui  instar  Testudinum  domunculas   suas    secum   circumfe- 

runt,  quas  intra  nymphescunt,  ex  quibus  Nymphis  postea  ori- 

untur    parvulae    Muscae.      Swammerdam    ad    quartum    suum 

transmutationum    ordinem    refert;    quum    nostra   sententia  ad 

tertiam  pertineant,  quia  pellem  bis  mutant;    prima    vice  Ver- 

miculi,   altera  Aureliae   seu  Nymphae,    non   autem   Vermiculi 

pellem  retinent,  et  simul  cum  ilia  Aureliae  exuunt:  quae  huius 

generis  est  characteristica.     In  eo  etiam  errare  videtur,  quod 

Muscas  hasce  parvulas  appellat. 

Ich  habe  mit  Absicht  Wilhighby's  Beschreibung  in  ihrem 
ganzen  Umfange  wiedergegeben,  da  Rajus  Werk  auf  dem 
Continent  selten  und  nur  in  grösseren  Bibliotheken  angetrofien 
wird.  Die  12  beschriebenen  Arten  lassen  sich  zum  Theil  be- 
stimmen, worüber  ich  später  das  Nähere  angeben  werde. 


141 

Der  dritte  und  ausführlichste  Versuch  einer  Classification 
und  Beschreibung  der  Phvyganiden-Gehäuse,  der  meines  Wis- 
sens ganz  übersehen  ist,  steht  in  F.  A.  Meyer,  Magazin  für 
Thiergeschichte,  Göttingen  1790  T.  1  p.  56—80,  eine  Jugend- 
arbeit des  berühmten  Reisenden  Jasper  Seetzen,  der  1816 
unweit  Mecca  wahrsclieinlich  durch  Gift  starb.  Der  Titel 
heisst:  Von  den  Verwandlungshülsen  der  Phryganaeen  der 
Göttingischen  Gewässer.  Eine  am  21.  März  in  der  hiesigen 
physicalischen  Privatgesellschaft  gehaltene  ausserordentliche 
Vorlesung.  Seetzen  nimmt  folgende  Eintheilung  an.  Die  Hül- 
sen bestehen: 

I.    aus  einer  einfachen  Membran.     1   Art. 

IL  aus  mineralischen  Theilen. 

A.  aus  feinen: 

a.  schmale  und  dünne,  5  Arten. 

b.  dicke  und  starke,  3  Arten. 

B.  aus    groben    Körnern    und    kleinen    Steinchen,    2 
Arten. 

III.  aus  vegetabilischen  Theilen,  12  Arten. 

IV.  aus  kleinen  Conchylien,  3  Arten. 

Seetzen  giebt  überall  die  Fundorte  so  genau  an,  dass  im 
Verein  mit  seiner  Bescheibung  sich  sämmtliche  Arten  werden 
deuten  lassen,  wenn  Jemand  sich  die  Mühe  geben  wollte,  um 
Göttingen  in  den  genannten  Wassern  nachzuforschen.  Eine 
ähnliche  Arbeit  in  J.  S.  Schröter,  Geschichte  der  Flusscon- 
chylien,  Halle  1779,  4,  die  Seetzen  citirt,  hat  mir  nicht  vor- 
gelegen. Gleichfalls  habe  ich  jetzt  nicht  vergleichen  können 
eine  Arbeit  von  Gutike  und  Mylius:  Vom  Wassermotten-Ge- 
häuse in  Mylius  physikal.  Belustigungen  1752  Stück  8  p.  629 
bis  632.  Seetzen  giebt  in  einem  Vorwort  eine  interessante 
Schilderung  über  den  Vorgang  des  Baues  der  Phrygauiden- 
Gehäuse;  die  Beobachtungen,  welche  ihm  eigenthümlich  sind, 
■werde  ich  an  der  passenden  Stelle  einreihen. 

Eugen  Robert  Ann.  sc.  natur.  ser.  2.  1842  T.  XVIII  p. 
379  sagt:  In  unsern  Teichen  bilden  die  Phryganiden  die  Ge- 
häuse gewöhnlich  aus  dem  Samen  von  Sparganium  racemosum 
oder  Oenanthe  fistulosa:  Man  findet  sie  am  Bart  des  Rhizoms 
dieser  Pflanzen  befestigt,  auch  giebt  es  keine  Cicuta  aquatica, 
die  nicht  viel  davon  darböte.  Der  starke  Geruch  der  Samen 
und  selbst  der  Röhren,  die  daraus  gebildet  werden,  ist  viel- 
leicht der  Grund,  Mcshalb  die  Phryganiden  sich  lieber  an 
diese  Pflanzen  heften  (oder  vielleicht,  weil  der  Geruch  ihre 
Feinde  abhält). 

Naumann  Lehrbuch  der  Geognosie  1850  T,  1  p.  893  sagt: 
Einen  wesentlichen  Antheil  an  der  Bildung  von  Gesteinen  kann 
man  den  in  den  tertiaireu  Süsswasserkalksteinen  (z.  B.  von  Cen- 


142 

tral-Frankreich)  vorkommenden,  aus  Sandkörnern  und  kleinen 
Schnecken,  zumal  Paladinen  bestehenden  Gehäusen  gewisser 
Phryganiden-Larven  zuerkennen,  ■welche  zuweilen  dermassen 
angehäuft  sind,  dass  sie  einen  bedeutenden  Theil  des  Steines 
ausmachen.  Man  hat  diese  Larven-Geiiäuse  Indusia  tubulosa 
und  daher  dergleichen  Kalksteine  selbst  Indusienkalk  genannte 
(vgl.  auch  Isis  1848  und  Lyell  Geologie.)  ' 

YII.    PhryganidenGehäuse  meiner  Sammlung. 

Ich  erlaube  mir  hier  eine  kurze  Uebersicht  der  in  mei- 
nem Besitze  befindlichen  Gehäuse  zu  geben;  die  von  andern 
Schriftstellern  beschriebenen  habe  ich  an  den  betreffenden 
Stellen  angefügt.  Ich  wiederhole,  dass  eine  Erschöpfung  der 
Literatur  über  diesen  Gegenstand  gegenwärtig  nicht  hat  er- 
zielt werden  können. 

I.     Festsitzende  unbewegliche  Gehäuse. 

Was  wir  über  sie  wissen,  verdanken  wir  lediglich  den 
schönen  Beobachtungen  Pictet's;  andere  Forscher  haben  nur 
unbedeutende  Bemerkungen  gemacht.  "Willughby  erwähnt 
ihrer  und  sondert  sie  in  zwei  Abtheilungen,  je  nachdem  die 
Larven  äussere  Athemwerkzeuge  haben  oder  nicht.  Der  Um- 
stand, dass  die  Gehäuse  zumeist  an  grösseren  festen  Gegen- 
ständen befestigt  werden  und  oft  ohne  Zerstörung  nicht  ab- 
lösbar sein  werden,  verhindert  oder  erschwert  ihre  Aufnahme 
in  eine  Sammlung.  Ich  besitze  nur  drei  und  habe  selbst  keine 
Beobachtungen  darüber  gemacht,  denn  die  betreffenden  Thiere 
leben  in  schnellfliessenden  Gewässern,  die  sich  um  Königsberg 
nicht  vorfinden.  Die  Lebensweise  der  Thiere  in  schnellflies- 
senden Wassern  wird  ähnlich  wie  bei  den  in  Erdröhren  le- 
benden Ephemeren -Larven  eine  Herbeiführung  der  Nahrung 
durch  das  Wasser  ermöglichen,  ohne  dass  die  Thiere  stets 
genöthigt  sind,  ihr  Haus  zu  verlassen,  Dass  sie  selbes  unter 
Umständen  doch  thun,  ist  jedoch  durch  Beobachtung  constatirt, 
einige  sollen  sogar  frei  im  Wasser  leben  und  erst  zur  Ver- 
puppung ein  Gehäuse  bauen.  Festsitzende  Gehäuse  finden  sich 
nur  bei  Rhyacophilen  und  Hydropsychen  und  sind  erst  in  ge- 
ringer Zahl  bekannt.  Pictet  beschreibt  sie  für  R.  vulgaris, 
umbrosa,  vernalis,  ciliata  und  zwei  unbekannte  Arten;  H. 
atomaria,  tenuicornis,  guttata,  laeta,  variabilis,  lepida,  varie- 
gata,  montana,  maculicornis,  flavicoma,  senex,  flavomaculata. 

SubfaniUie :  JRliyacophilen. 

Nach  Pictet  leben  die  Larven  in  fliessendem  Wasser  und 
bauen  sieh  keine  beweglichen  Gehäuse;  zur  Verpuppung  bauen 


143 

sie  aus  unregelmässig  zusammen  gefügten  Steinen  eine  ovale, 
an  einem  festen  Gegenstand  befestigte  Hülle;  in  selbigem  ver- 
fertigt die  Larve  einen  eiförmigen  geschlossenen  Sack  aus 
einer  braunen  leimähnlichen  Masse,  in  welchem  sie  sich  ver- 
puppt. 

1.  Rh.  vulgaris.  Ich  besitze  von  Bremi  aus  der  Lim- 
mat  Larven,  Nymphenhülle  und  die  steinernen  Gehäuse.  Die 
Larven  sollen  keine  Gehäuse  bauen.  Das  Gehäuse  ist  aus 
ziemlich  groben  Steinchen  unregelmässig  verfertigt,  18  mill. 
lang,  10  mill.  breit,  länglich  eiförmig;  mit  der  unteren  plat- 
ten Seite  hat  es  aufgesessen;  diese  Seite  ist  offen  und  lässt 
die  ziemlich  glatte  innere  Höhlung  sehen;  selbe  ist  nur  wenig 
grösser  als  die  15  mill.  lange  und  5  mill.  breite  braune  Nym- 
phenhülle, diese  ist  ganz  geschlossen,  glatt,  durchscheinend; 
die  Nymphe  liegt  darin  ziemlich  locker;  die  Larve  hat  Kie- 
menbüschel.    Pict.  T.  XV  fig.  1. 

2.  Rh.  um b rosa,  nach  Pictet  T.  XV  fig.  2.  Nymphen- 
hülle 12  mill.  lang,  2  mill.  breit,  durchsichtiger  als  bei  Rh. 
vulgaris;  Gehäuse  nicht  beschrieben  und  abgebildet;  Larve 
ohne  äussere  Athem Werkzeuge;  aus  letzterer  Ursache  wird 
diese  Art  und  ihre  Verwandten  wohl  eine  eigene  Gattung  bil- 
den müssen,  Crunophila  Kolenati. 

3.  Rh.  (Glossosoma)  vernalis,  nach  Pict.  T.  XV 
fig.  4.  Nymphenhülle  7  mill.  lang,  2^/^  mill.  breit,  also  kür- 
zer und  dicker  als  die  vorigen;  durchsichtiger  als  bei  Rh. 
vulgaris;  Gehäuse  halb  elliptisch,  aussen  unregelmässig,  aus 
groben  Steinchen  gebildet,  11  mill.  lang  und  6  mill.  breit; 
Larve  ohne  äussere  Athemwerkzeuge. 

4.  Rh.  (Agapetus)  ciliata;  Gehäuse  aus  einem  schnell 
fliessenden  Riedbach  bei  Zürich  von  Bremi;  8  mill.  lang,  5 
mill.  breit,  aus  groben  Steinen  geformt,  innen  ziemlich  glatt; 
an  dem  einen  Ende  sind  in  dem  Gespinnst  drei  runde  Löcher 
angebracht,  die  zwischen  die  Steine  münden  und  nur  von  in- 
nen sichtbar  sind.  Die  Stücke  sind  von  Bremi  als  Rh.  ver- 
nalis oder  ciliata  bezeichnet,  ich  vermuthe,  dass  es  zu  letz- 
terer Art  gehöre.  Pictet  T.  15  fig.  3  bildet  die  Nymphen- 
hülle S'/g  mill.  lang,  ly,  mill.  bieit  ab;  das  Gehäuse  hat  eine 
ähnliche  Form.  Früher  habe  ich  ähnliche  Gehäuse  gesehen, 
aus  welchen  v.  Siebold  Agapetus  ciliatus  bei  Freiburg  gezo- 
gen hatte;  die  Verwandlungsgeschichte  dieses  Thieres  soll 
sehr  merkwürdig  sein;  hoftentlich  wird  sie  veröffentlicht. 
Larve  ohne  äussere  Athemwerkzeuge. 

5.  Rhyacophila  spec.  vom  Saleve.  Pictet  bildet  die 
Larve  T.  XV  fig.  5  ab,  sie  ist  der  Rh.  vulgaris  ähnlich,  aber 
ohne  äussere  Athemwerkzeuge;  die  Nymphe  besitzt  eine  Hülte 
und  ein  Gehäuse. 


144 

.m'  6.  Rhyacophila  spec.  Pictet  bildet  T.  XV  fig.  5  b.  c. 
Larve  und  Gebäuse  ab 5  die  Larve  ohne  äussere  Athemwerk- 
zeuge  ist  der  von  Rh.  ciliata  analog;  die  Nymphenhülle  ist 
wie  bei  jener  Art;  das  8  mill.  lange  und  5  mill.  breite  Ge- 
häuse ist  aus  kleinen  Steinen  auch  auf  der  Unterseite  gebil- 
det, ähnlich  der  Gattung  Trichostoma,  und  ist,  wenigstens  in 
der  Jugend,  beweglich. 

Fortsetzung  folgt. 


Zur  Acidalia  Beckeraria.  ) 

Ich  habe  im  Jahrg.  24  p.  346  der  Entom.  Zeitung  eine 
kleine  Berichtigung  zu  meinem  Necrolog  des  Joh.  Jos.  Becker 
gegeben,  in  welchem  ich  irrthümlich  der  Meinung  war,  die 
von  Herrn  Lederer  beschriebene  Acidalia  Beckeraria  sei  nach 
ihm  benannt,  während  sie  den  Namen  nach  Herrn  A.  Becker 
in  Sarepta  führt,  wie  ich  durch  den  Geber  des  Namens,  Herrn 
Heinrich  Benno  Möschler  in  der  Ober -Lausitz  später  mitge- 
theilt  erhielt.  Ich  hatte  hierbei  den  unsclmldigen  und  Niemand 
verletzen  könnenden,  jedoch  völlig  berechtigten  Wunsch  aus- 
gesprochen, Namengeber  sollten  doch  stets  bemerken,  welche 
Personen  sie  durch  Beilegen  des  Namens  haben  beehren  wol- 
len. Es  geschah  dieses  stets  von  Linne,  Fabricius,  Latreille 
und  fast  allen  späteren  Entomologen  und  wurde  nur  in  neuerer 
Zeit  öfter  ausser  Acht  gelassen. 

Obgleich  Herr  Lederer  in  seinem  Werkchen  über  die  Span- 
ner p.  94  sagt,  dass  er  nicht  wisse,  wer  diesen  Namen  ge- 
geben habe,  so  nimmt  er  doch  meine  Bemerkung,  die  über- 
haupt an  die  Entomologen  gerichtet  war,  in  der  Wiener  Ent. 
Monatsschrift  Bd.  8  p.  58  sehr  übel  auf,  indem  er  mich  hierin 
öffentlich  auffordert,  ich  möge  doch  erklären,  wie  ich  dazu 
komme,  meine  unmuthige  Bemerkung  an  ihn  zu  adressiren, 
—  Ich  überlasse  es  allen  urtheilsfähigen  Männern  zu  entschei- 
den, ob  in  den  von  mir  gebrauchten  Worten  eine  Verletzung 
des  Herrn  Lederer  gefunden  werden  kann,  an  den  ich,  als 
ich  dieses  schrieb,  gar  nicht  dachte.  Ich  erkläre  übrigens 
gerne  dem  jungen  Manne,  dass  es  mir  nicht  in  den  Sinn 
gekommen  ist,  noch  in  den  Sinn  kommen  wird,  mit  ihm  Strei- 
tigkeiten anzufangen,  oder  ihn  beleidigen  zu  wollen. 

Ich  habe  seit  länger  als  einem  halben  Jahrhundert  mit 
den  namhaftesten  Männern  der  Wissenschaft  in  lebiiaftem 
Verkehr  gestanden,  aber  mit  diesen  ist  mir  nie  eine  ähnliche 
Erörterung  vorgekommen  und  werde  ich  es  auch  in  der  Folge 
nicht  unterlassen,  in  wissenschaftlichen  Dingen  meine  Meinung 
öffentlich  auszusprechen.  C.  v.  Hey  den. 


145 

Einige  neue  Dolichopoden   aus   dem  Bayerischen 
Hochgebirge 

von 
A.  €ier»taeker. 


1)  Argyra  incompta,  nov.  spec.  Diagn.  Viridi-aenea, 
thorace  coerulescenti,  hypostomate  atro,  pedibus  flavis,  femo- 
libus  anterioribus  fere  totis,  pedum  posticorum  femoribus  ti- 
biisque  apice,  tarsis  totis  nigro-piceis.     Long.  lin.  2  mas. 

Zu  den  Arten  ohne  Silberglanz   auf  Thorax  und  Hinter- 
leib gehörend,  metallisch  grün,    auf  Thorax  und   Schildchen 
mehr    blaugrün.     Hinterkopf  dunkel    erzgrün,    weiss    bereift, 
Stirn  und  Untergesicht  tief  und  matt  schwarz,    erstere  ober- 
halb der  Fühler,    letzteres  nur  ganz  unten  über  den  Tastern 
in  geringer  Ausdehnung  und  schwach  silberschimmernd.     Ta- 
ster   und    Fühler    schwarz,    das   erste  Glied  dieser  oberhalb 
behaart,  um  die  Hälfte  länger  als  das  zweite;    das  Endglied 
länglich  dreieckig  mit  stumpfer  Spitze  und  ziemlich  weit  vor 
dieser  eingelenkter    Borste,    welche  die  Fühler   selbst  etwas 
an  Länge  übertrifft  und  anscheinend  nackt  ist.     Die  Oberfläche 
des  Thorax  und  Schildchens  ausser  der  gewöhnlichen  Bebor- 
stung   nicht  behaart,    ersterer   an   den    Schultern   in   geringer 
Ausdehnung  weiss  schimmernd,    zwischen   diesen  ganz  vorn 
mit  Anfängen  von  broncegrünen  Striemen.     Brustseiten   schie- 
fergrau,   nach   vorn  mit  deutlichen   grünen  Reflexen.     Flügel 
fast  glashell,  erste  Längsader  weit  vor  der  Flügelmitte,  fast 
in  gleichem  Abstand  von  der  Wurzel  und   der  Mündung  der 
zweiten  Längsader,  in  die  Costa  einmündend,  die  vierte  unter 
schwacher  Biegung  zur  dritten  convergirend.     Schwinger  und 
Schüppchen  gelb,    letztere  mit   schwarzer   Spitze   und   eben- 
solchen   Wimperhaaren,     Vorderhüften    pechbraun    mit    gelb- 
licher   äusserster    Spitze    und    langer    schwarzer    Behaarung; 
hintere    Hüften    schwärzlich    schiefergrau.      Beine    blassgelb. 
Vorder-  und  Mittelschenkel  bis  auf  die  Spitze,  die  hintersten 
dagegen  nur  an  der  äussersten  Basis   und   längs   des  Spitzen- 
drittheiles  pechbraun;    eine  gleiche  Färbung  zeigt   ausserdem 
das  letzte  Drittheil  der  Hiuterschienen  und  die  ganzen  Hinter- 
tarsen.     Alle  drei  Schenkelpaare  sind  unterhalb  und  die  Vor- 
derschenkel  auch   auf  der   Aussenseite   mit  langen,   weichen, 
schwarzen  Haaren  gewimpert,  die  Vorderschienen  aussen  nur 
mit  zwei,  die  mittleren  mit  vier  längeren  Borstenhaaren  be- 
setzt;  auch  die  Hinterschienen  zeigen  an  der  Aussenseite  nur 
drei  und  zwar  wenig  markirte  stärkere  Borsten,  während  sie 
bei  der  Seitenansicht  vorn  und  hinten  ziemlich  lang  und  dicht 

10 


146 

gewimpert  ersclieinen.  Die  Vordeitai-sen  sind  deutlich  länger 
als  ihre  Schienen,  der  Metatarsus  reichlich  so  lang  wie  die 
vier  übrigen  Glieder  zusammengenommen,  auf  der  Rückseite 
mit  etwa  acht  schrägen  Stachelbörstchen  besetzt;  die  vier 
Endglieder,  von  denen  das  vorletzte  das  kürzeste  ist,  sind 
selbst  gegen  die  Spitze  hin  kaum  merklich  gebräunt.  Die 
Mitteltarsen  sind  nicht  ganz  von  Schienenlänge,  der  Metatarsus 
auch  hier  den  folgenden  Gliedern  zusammen  gleich,  das  vierte 
und  fünfte  an  der  Spitze  deutlich  pechbraun.  Die  Hintertarsen 
endlich  sind  ziemlich  von  Schienenlänge,  der  kräftige  Meta- 
tarsus etwAS  kürzer  als  die  zwei  folgenden  Glieder  zusammen- 
genommen. —  Der  ziemlich  lange  und  schmale,  nach  hinten 
etwas  zusammengedrückte  Hinterleib  zeigt  ausschliesslich 
schwarze  Behaarung,  an  der  Basis  und  seitlich  eine  zarte 
graue  Bestäubung  und  etwas  lichter  gefärbte  Einschnitte;  eine 
gelbe  Fleckung  ist  auf  der  Oberseite  nirgends  sichtbar,  doch 
scheinen  die  drei  ersten  Ringe,  gegen  das  Licht  gehalten, 
seitlich  gelb  durch.  Das  Hypopygium  nebst  den  sehr  kleinen 
Endlamellen  ist  pechschwarz. 

Das  Männehen  Anfang  August's  bei  Kreuth  im  Bayerischen 
Hochgebirge  gefangen;  Weibchen  unbekannt. 

Anm.  Von  Arg.  grata  Loew,  aristata  Gerst. ,  magnicornis  und 
elongata  Zetterst.,  welche  ebenfalls  des  Silberschimmers  auf  Thorax 
und  Hinterleib  entbehren,  unterscheidet  sich  die  vorstehende  Art  schon 
durch  das  matt  schwarze  Untergesicht,  ausserdem  auch  durch  die 
schwarze  Färbung  der  Vorder-  und  Mittelschenkel,  so  wie  durch  die 
ganz  gelbe  der  Vordertarsen. 

Ausser  der  vorstehend  beschriebenen  Art  fanden  sich  in 
der  ersten  Hälfte  des  August  bei  Kreuth  und  Reichenhall  fol- 
gende Arten  der  Gattung:  Arg.  diaphana  Fab.  mas.  et  fem. 
vereinzelt  (fliegt  bei  Berlin  nur  im  Frühling),  Arg.  leuco- 
eephala  Meig.  mas.  et  fem.  häufig,  Arg.  argentina  Meig. 
mas.  et  fem.  sehr  häufig  und  Arg.  auricollis  Meig.  mas.  et 
fem.  gleichfalls  nicht  selten.  Von  den  drei  letzten  Arten  wa- 
ren die  "Weibchen  ungleich  häufiger  als  die  Männchen;  in  den 
Morgenstunden  eines  besonders  günstigen  Tages  fanden  sich 
dieselben  in  der  nächsten  Umgebung  des  Wildbaches  zu  Hun- 
derten ein,  während  die  Männchen  daselbst  fast  ganz  fehlten. 
—  Argyra  argentina  und  auricollis  Meig.  fing  ich  gleich- 
falls zu  Anfang  des  August  auch  im  Sächsischen  Erzgebirge 
und  bei  Teplitz. 

2)  Xiphandrium  sagax,  nov.  spec.  Diagn.  Viridi- 
metallicum,  fronte  humerisque  albo-micantibus,  coxis  anticis 
apice  pedibusque  flavis,  tarsis  tantum  ab  articuli  primi  apice 
infuscatis.     Long.  lin.  IVg  (mas.)  —  IVg   (fem.) 


147 

Mas.  Antennavum  articulo  ultimo  longissimo,  sensim  aeu- 
minato,  seta  brevissima;  appendicibus  hypopygii 
externis  brevibus,  bilamellatis. 

Männchen.  Metallisch  grün,  auf  Thorax  und  Schildchen 
lebhafter,  mit  einem  Stich  ins  Blaue.  Hinterkopf  bläulich 
schiefergrau  mit  rein  weisser  Behaarung  der  Backen;  Stirn 
blaugrün  mit  lebhaftem  silberweissem  Schimmer,  Untergesicht 
breit,  silberweiss,  Taster  schwarz  mit  weissem  Saume.  Fühler 
beträchtlich  länger  als  Thorax  und  Schildchen  zusammenge- 
nommen, schwarz;  erstes  Glied  oberhalb  nackt,  nur  wenig 
länger  als  das  gerade  abgestutzte  zweite;  Endglied  äusserst 
langgestreckt,  überall  dicht  behaart,  von  der  Mitte  ab  sehr 
allmälig  verschmälert  und  zugespitzt,  Borste  sehr  kurz,  griffei- 
förmig, höchstens  so  lang  als  das  Endglied  in  der  Mitte  breit. 
Thorax  ausser  den  langen  schwarzen  Borsten  mit  sehr  ver- 
einzelten kürzeren  Börstchen  besetzt,  zart  graugelb  bestäubt, 
auf  und  besonders  unterhalb  der  Schulterbeulen  lebhaft  weiss 
schimmernd;  Brustseiten  dicht  silbergrau  bestäubt,  die  grüne 
Grundfarbe  aber  deutlich  durchscheinend.  Flügel  leicht  und 
gleichmässig  graubraun  getrübt,  merklich  breiter  als  bei  Xiph. 
caliginosum,  besonders  mit  stärker  gerundetem  Hinterrande; 
Querader  sehr  steil  und  um  ihre  doppelte  Länge  vom  Hinter- 
rande entfernt,  vierte  Längsader  kaum  geschwungen  und  in 
ihrem  letzten  Absclfnitt  fast  ganz  mit  der  dritten  parallel  laufend. 
Schwinger  röthlich  gelb,  Deckschüppchen  lichter  gelb,  mit 
w^eisslichen  Wimperhaaren.  Vorderhüften  licht  grau  mit  gel- 
bem Spitzendrittheil,  dicht  weiss  behaart;  hintere  Hüftpaare 
schiefergrau,  das  letzte  mit  einzelner,  wegstehender  weisser 
Borste.  Beine  röthlich  gelb,  Schenkel  oberhalb  gegen  die 
Spitze  hin  mit  bräunlicher  Längslinie,  welche  auf  dem  dritten 
Paar  am  deutlichsten,  auf  dem  mittleren  kaum  hervortritt; 
an  allen  drei  Beinpaaren  nur  die  Tarsen  von  der  Spitze  des 
ersten  Gliedes  an  allmälig  stärker  gebräunt.  Vorderschenkel 
gegen  die  Basis  hin  unterhalb  mit  einigen  kurzen  Härchen, 
die  mittleren  nahe  der  Spitze  vorn  und  hinten,  die  hinteren 
nur  vorn  mit  einem  längeren  Borstenhaar  besetzt.  Vorder- 
schienen mit  drei  Borsten  an  der  Aussenseite,  von  denen  zwei 
zusammen  am  Ende  des  ersten  Vierttheils,  die  dritte  in  der 
Mitte  steht;  Vordertarsen  etwas  länger  als  ihre  Schienen, 
der  Metatarsus  so  lang  wie  die  drei  folgenden  Glieder  zu- 
sammengenommen ,  an  der  Spitze  unterhalb  nicht  erweitert. 
Mittelschienen  aussen  gleichfalls  mit  drei.  Hinterschienen  sogar 
nur  mit  zM^ei  Borsten,  der  hinterste  Metatarsus  ganz  einfach, 
so  lang  wie  das  zweite  Glied.  —  Hinterleib  ganz  metallisch 
grün,  oberhalb  schwarz  beborstet,  seitlich  längs  der  vorderen 
Hälfte  weiss  behaart;    Hypopygium  schwarz,  unterhalb  grau 

10* 


148 

bereift.  Die  inneren  Appendices  nicht  hervortretend,  die  äus- 
seren braunschwarz,  kurz,  gabelig  getheilt,  mit  längerem  und 
stumpferem  inneren  und  um  die  Hälfte  kürzerem  äusseren  Lap- 
pen, beide  ring&herum  lang  gewimpert. 

Bei  dem  etwas  grösseren  und  kräftiger  gebauten  Weib- 
chen ist  die  Stirn  noch  dichter,  fast  ebenso  dicht  weiss  be- 
stäubt wie  das  Untergesicht,  welches  doppelt  so  breit  als 
beim  Männchen  ist;  die  grossen  Taster  sind  grauschwarz  mit 
•weissem  Saume,  schimmern  aber  von  der  Seite  gesehen  gleich- 
falls ganz  weiss.  Das  Endglied  der  Fühler  ist  länglich  drei- 
eckig, um  y.j  länger  als  breit,  an  der  Spitze  leicht  abgestutzt, 
die  Borste  deutlich  zweigliedrig,  fein  pubescent,  etwa  von 
dreifacher  Länge  des  dritten  Fühlergliedes.  Die  Flügel  sind 
zwischen  der  Costa  und  der  zweiten  Längsader  licht  bräun- 
lich, im  Uebrigen  mehr  wässrig  grau  getrübt.  Der  Hinterleib 
ist  an  den  Seiten  der  beiden  ersten  Ringe  kürzer  und  mehr 
gelblich  behaart,  die  metallisch  grüne  Färbung  oberhalb  in 
das  Messing-  und  Kupferfarbige  spielend. 

Ich  fing  diese  Art  in  mehreren  Exemplaren  beider  Ge- 
schlechter Anfang  Augus t's  bei  Kreuth ;  die  Zusammengehörig- 
keit von  Männchen  und  Weibchen  ist  durch  ein  in  copula 
gefangenes  Pärchen  sicher  gestellt. 

Anmerk.  Die  Art  steht  in  nächster  Verwandtschaft  mit  Xiph 
fissum  und  dissectum  Loew  (Stett.  Ent.  Zeit.  XI*p.  128  f.),  denen  sie 
sich  in  der  Form  der  äusseren  Appendices  des  männlichen  Hinter- 
leibes anschliesst,  von  denen  sie  aber,  abgesehen  von  der  Fühlerbil- 
dung, schon  durch  die  ganz  gelben  Hinterschienen  abweicht. 

Ausser  Xiphandrium  sagax  traf  ich  bei  Kreuth  zu  Anfang 
des  August  nur  noch  Xiph.  caiiginosum  Meig.,  welches  im 
männlichen  Geschlecht  bereits  selten,  im  weiblichen  dagegen 
überall  sehr  gemein  war.  Die  Gattung  Syntormon  Loew 
war  durch  Synt.  Zelleri  Loew  (Männchen),  Saucropus 
Loew  durch  Sauer,  palli  dus  Fall.,  Xanthochlorus  Loew 
durch  Xanth.  tenellus  Wied.  und  ornatus  Halid.  vertre- 
ten.    Porphyrops-Arten  wurden  gar  nicht  mehr  angetroßen. 

3)  Sympycnus  plantaris,  nov.  spec.  Diagn.  Anten- 
narum  articulo  tertio  abbreviato,  apice  tantum  piloso,  femo- 
ribus  nigro-piceis,  apice  flavis.     Long.  lin.  1  '/g    J^as.  et  fem. 

Mas.  Tarsis  anticis  abbreviatis,  articulo  ultimo  dilatato, 
pulvillis  auctis :  tibiis  tarsisque  posticis  nigro-piceis, 
his  articulo  tertio  abbreviato,  intus  fasciculato. 

Männchen.  Dem  Symp.  brevimanus  Loew  (Neue  Bei- 
träge V  p.  93)  zunächst  stehend,  dunkel  metallisch  grün,  grau 
bereift,  auf  dem  Thorax  und  Schildchen  mit  etwas  bläulichem 
Anfluge.  Hinterkopf  und  Stirn  graugrün,  das  silberweisse 
Untergesicht  bis   über   die  Mitte  hinaus   die  Augen  trennend, 


149 

schmal,  nach  unten  allmälig  noch  mehr  verengt.  Fühler 
schwarz,  das  Endglied  kurz,  breiter  als  lang,  dreieckig,  die 
Behaarung  auf  die  stumpfe  Spitze  desselben  in  Form  eines 
kleinen  Büschels  beschränkt;  Borste  pubescent,  an  der  Basis 
deutlich  verdickt.  Beborstung  des  Thorax  und  Schildchens 
schwarz,  die  Brustseiten  bläulich  schiefergrau.  Flügel  wässrig 
grau  getrübt,  längs  des  Vorderrandes  sehr  leicht  gebräunt, 
an  der  Basis  keilförmig  verengt;  Querader  fast  um  ihre  drei- 
fache Länge  vom  Hinterrande  entfernt,  mit  deutlicher  Krüm- 
mung nach  aussen,  Schwinger  weisslich  gelb,  Deckschüppchen 
hell  gewimpert.  Hüften  schwärzlich  schiefergrau,  das  vordere 
Paar  mit  hellgelber  Spitze,  auf  der  ganzen  Vorderfläche  dicht 
silberweiss  behaart.  Schenkel  pechschwarz,  mit  grünem  Me- 
tallglanz, an  den  beiden  ersten  Paaren  das  Spitzendrittheil, 
am  letzten  nur  die  äusserste  Spitze  gelb;  Vorder-  und  Mittel- 
schienen gelb,  die  hintersten  pechschwarz.  An  den  Vorder- 
beinen sind  die  Schienen  beiderseits  mit  gesperrten,  innerhalb 
etwas  längeren  Haaren  gewimpert,  die  Tarsen  um  ein  Drit- 
theil kürzer  als  die  Schienen;  der  Metatarsus  gelb,  mit  scharf 
abgesetzter  schwarzer  Spitze,  fast  so  lang  wie  die  drei  sehr 
kurzen,  pechschwarzen  folgenden  Glieder  zusammengenommen, 
das  Endglied  vergrössert,  breitgedrückt,  tief  schwarz,  mit 
stark  vergrösserten,  rundlichen,  bräunlich  weissen  Pulvillen. 
An  den  Mittel  beinen  sind  die  Schienen  schlank,  innerhalb  kurz 
und  gesperrt  bewimpert,  ausserhalb  mit  drei  längeren  schwar- 
zen Borstenhaaren  besetzt;  die  Tarsen  schlank,  von  Schienen- 
länge, bräunlich  gelb  mit  dunkeleren  Spitzen  der  einzelnen 
Glieder,  der  Metatarsus  nicht  ganz  so  lang  wie  die  drei, 
an  Länge  abnehmenden,  folgenden  Glieder  zusammengenom- 
men, das  Endglied  etwas  kürzer  als  das  vierte,  verbreitert, 
flach  gedrückt,  tief  schwarz.  An  den  Hinterbeinen  führen 
die  Schenkel  gleich  denen  des  zweiten  Paares  vorn  nahe 
der  Spitze  eine  einzelne  Borste;  die  nur  an  der  äussersten 
Basis  etwas  gelb  gefärbten  Scliienen  sind  wie  die  Tarsen 
von  kräftigem  Bau,  letztere  deutlich  Jiürzer  als  erstere  und 
gleichfalls  pechschwarz.  Der  Metatarsus  deutlich  länger  als 
das  zweite  Glied,  das  dritte  nur  halb  so  lang  als  das  zweite 
und  von  der  Seite  gesehen  leicht  verbreitert;  an  seiner  Innen- 
seite trägt  dasselbe  etwa  sechs  grobe,  wegstehende  Borsten, 
während  das  vierte  hier  mit  einigen  gesperrten,  borstenför- 
migen  Dörnchen  besetzt  ist.  —  Hinterleib  am  ersten  Ringe 
mit  langen  silberweissen,  sonst  mit  schwarzen  Haarborsten 
bekleidet. 

Beim  Weibchen  ist  das  ziemlich  breite  Untergesicht 
gleich  der  Stirn  grünlich  grau  bestäubt,  die  Taster  graubraun 
schimmernd,  mit  weissem  Saume;    das   Endglied   der  Fühler 


150 

noch  kürzer  als  beim  Männeben,  doppelt  so  breit  als  lang, 
mit  wenig  markirter,  aber  ähnlich  behaarter  Spitze.  An  den 
Vorderbeinen  sind  die  Schenkel  an  der  Spitze  in  etwas  wei- 
terer Ausdehnung  gelb,  die  Schienen  nicht  gewimpert,  aber 
dafür  an  der  Aussenseite  von  der  Mitte  ab  fein  kammartig 
beborstet;  die  Tarsen  reichlich  von  Sclüenenlänge,  die  Glieder 
bis  zum  vierten  allmälig  an  Länge  abnehmend  und  vom  Gel- 
ben in's  Pechbraune  übergehend,  das  Endglied  wieder  ein 
wenig  länger  und  breiter  als  das  vierte.  An  den  Mittelbeinen 
sind  die  Schenkel  fast  ganz  schmutzig  gelb,  nur  gegen  die 
Basis  hin  leicht  gebräunt,  an  den  Hinterbeinen  die  Schienen 
gelbbraun  mit  dunklerer  Spitze,  die  Tarsen  einfach;  die  bei- 
den ersten  Glieder  derselben  gleich  lang,  das  dritte  zwischen 
dem  zweiten  und  vierten  in  der  Länge  die  Mitte  haltend. 

Ich  fing  ein  einzelnes  Pärchen  dieser  interessanten  und 
durch  die  Erweiterung  der  männlichen  Tarsen  an  Dolichopus 
erinnernden  Art  Anfang  Augusfs  bei  Kreuth. 

4)  Sympycnus  spiculatus,  nov.  spec.  Diagn.  Anten- 
narum  articulo  tertio  oblongo-triquetro,  undique  piloso,  alarum 
squamis  apice  nigris  nigroque  ciliatis,  pedibus  omnibus  coxis- 
que  anticis  flavis,  tarsis  posticis  basi  excepta  nigro  -  piceis. 
Long.  lin.  1^^  —  !%^  mas.  et  fem. 

Mas.  Tarsorum  posticorum  articulo  tertio  secundi  lon- 
gitudine,  apice  intus  longe  setoso. 

Männchen.  Dunkel  metallisch  grün,  auf  dem  Thorax 
mit  lichter,  grünlich-grauer  Bestäubung.  Hinterkopf  und  Stirn 
licht  bläulich  schiefergrau  bestäubt,  Untergesicht  und  Taster 
glänzend  silberweiss,  ersteres  nach  unten  nur  wenig  verschmä- 
lert und  die  Augen  in  ihrer  ganzen  Länge  trennend.  Fühler 
schwarzbraun,  das  Endglied  deutlich  länger  als  breit,  ziemlich 
spitz  dreieckig,  überall  behaart;  Borste  deutlich  pubescent, 
an  der  Basis  nicht  merklich  verdickt.  Beborstung  des  Tho- 
rax und  Schildchens  schwarz;  Brustseiten  bläulich  schiefer- 
grau,  ziemlich  glänzend.  Flügel  wenig  grau,  fast  glashell, 
mit  schwacher  bräunlicher  Trübung  am  Vorderrande.  Schwin- 
ger und  Deckschüppchen  gelb,  letztere  mit  schwarzem  Punkt 
an  der  Spitze  und  dunkelen  Wimperhaaren.  Beine  mit  Ein- 
schluss  der  Hüften  gelb,  doch  sind  die  weiss  behaarten  Vor- 
derhüften an  der  äussersten  Basis  leicht  gebräunt,  die  beiden 
hinteren  Paare  auf  der  oberen  Hälfte  der  Aussenseite  bräun- 
lich schiefergrau;  die  Hinterhüften  tragen  ein  wegstehendes 
schwarzes  Borstenhaar.  Mittel-  und  Hinterschenkel  vor  der 
Spitze  mit  einer  einzelnen  Borste  besetzt,  die  Vorderschienen 
gar  nicht,  die  hinteren  in  gewöhnlicher  Weise  beborstet;  die 
Hinterschenkel  oberhalb  mit  licht  pechbrauner  Längslinie. 
Vordertarsen  länger,   Mitteltarsen  eben   so  lang  wie  die  ent- 


151 

sprechenden  Schienen,  beide  von  der  Spitze  des  ersten  Gliedes 
ab  allmälig  gebräunt.  Hintertarsen  deutlich  kürzer  als  ihre 
Schienen,  von  der  Spitze  des  Metatarsus  an  schwarzbraun; 
das  erste  Glied  um  die  Hälfte  länger  als  das  zweite,  welches 
genau  so  lang  wie  das  dritte  ist;  dieses  an  der  Spitze  mit 
drei  nach  innen  und  hinten  gerichteten  langen  Stachelborsten, 
von  denen  die  letzte  am  längsten  und  mehr  dornartig  ist, 
besetzt.  Gegen  diese  drei  ersten,  in  gewöhnlicher  Weise  kräf« 
tig  entwickelten  Tarsenglieder  stechen  die  beiden  letzten  durch 
ihre  Dünnheit  und  geringere  Länge  ziemlich  auffallend  ab.  — 
Hinterleib  überall  schwarz  beborstet,  die  Bauchseite  des  fünf- 
ten Ringes  in  einen  Buckel  aufgetrieben,  welcher  eine  abste- 
hende Borste  trägt.  Die  sehr  kleinen  Endlamellen  des  Hypo- 
pygium  sind  pechbraun,  mit  weisser  Bewimperung. 

Beim  Weibchen  ist  das  üntergesicht  doppelt  so  breit 
als  beim  Männchen  und  nebst  den  Tastern  mehr  silbergrau, 
das  Endglied  der  Fühler  von  gleicher  Form  und  Grösse.  Die 
Flügel  sind  auf  der  Fläche  stärker  grau,  am  Vorderrand  in- 
tensiver braun  getüncht.  Die  dunkele  Färbung  an  der  Basis 
der  Vorder-  und  der  Aussenseite  der  hinteren  Hüften  ist  in- 
tensiver, mehr  schwärzlich  und  ebenso  tritt  auf  der  Oberseite 
der  Hinterschenkel  der  dunkele  Längswisch  deutlicher  hervor. 
Die  Hintertarsen  sind  auch  beim  Weibchen  merklich  kürzer 
als  die  Schienen,  doch  ist  hier  das  zweite  Glied  ein  wenig 
länger  als  das  einfache  dritte  und  die  beiden  letzten  nicht 
auffallend  dünner  als  die  vorhergehenden. 

Unter  zahlreichen  Weibchen  fand  sich  nur  ein  Männchen ; 
Anfang  August's  bei  Kreuth.  —  Mit  den  beiden  vorstehenden 
Arten  wurden  gleichzeitig  Sympycnus  aeneicoxa  Meig. 
(==  S.  brevicornis  Zetterst.)  und  annulipes  Meig.,  von  bei- 
den jedoch  nur  Weibchen,  angetroff"en. 

Von  Campsicnem  US- Arten  fing  ich  ausser  dem  auch  bei 
Kreuth  häufig  vorkommenden  Camps,  curvipes  Fall,  den 
von  Loew  (Neue  Beitr.  IV  p.  47)  beschriebenen  Camps,  um- 
bripennis  zu  mehreren  Exemplaren  beider  Geschlechter; 
soM'ohl  bei  Kreuth  als  in  der  Ramsau  bei  Berchtesgaden  war 
derselbe  in  der  Nähe  von  Wasserfällen  und  Quellen  nicht 
selten. 

Von  Hydrophoren  traf  ich  Hydr.  vireus  Meig.  An- 
fang September's  zahlreich  am  Ufer  der  Donau  bei  Wien, 
Hydr.  balticus  Meig.  Anfang  August's  bei  Altenburg  auf  dem 
Kamme  des  Sächsischen  Erzgebirges  (2800')  in  der  Nähe 
einer  Wasserleitung.  Der  schöne  Liancalus  virens  Scop. 
fand  sich  Anfang  August's  bei  Kreuth  überall  häufig  an  Wasser- 
fällen, noch  häufiger  im  Englischen  Garten  zu  München,  wo 
er  die  am  Ufer  der  Isar  aufgehäuften  Felsblöcke  fast  schaa- 


152 

renweise  besetzt  hielt.  Ein  einzelnes  Exemplar  desselben 
beobachtete  ich  ferner  auf  der  Höhe  des  Sächsischen  Erzge- 
birges (28000- 

Die  Medeter US- Arten  waren  im  Gebirge  sehr  sparsam 
vertreten;  ausser  dem  gemeinen  Med.  jaculus  Meig.  fand  ich 
ein  einzelnes  Exemplar  des  Med.  infumatus  Loew  (Neue 
Beitr.  V  p.  52)  bei  Berchtesgaden  an  einem  Kiefernstumpfe 
und  ein  Exemplar  des  Med.  apicalis  Zetterst.  (Dipt.  Scand. 
II  p.  452  No.  12)  bei  Kreuth. 

5)  Gj'mnopternus  dysopes,  nov.  spec.  Diagn.  Ob- 
scure  viridi-aeneus,  fronte,  hypostomate  thoraceque  umbrino- 
tomentosis,  ciliis  oculorum  inferioribus  pedibusque  nigris,  ge- 
nubus  anticis  ferrugineis.     Long.  lin.  1%  lin.  fem. 

Zu  den  kleinen  Arten  mit  schwarzen  Cilien  am  unteren 
Augenrande,  schwarzen  Beinen  und  nacktem  Schildchen  ge- 
hörend ,  noch  beträchtlich  kleiner  und  besonders  zierlicher 
gebaut  als  G.  vivax  Loew  (Neue  Beitr.  V  p.  19),  von  dem 
er  sich  auch  schon  durch  dunkelere,  mehr  schwärzlich  grüne 
Körperfärbung  unterscheidet.  Beim  Weibchen  ist  die  Stirn 
gleich  dem  Untergesicht  so  dicht  bräunlich  grau  bestäubt, 
dass  die  Grundfarbe  nicht  mehr  zu  erkennen  ist;  das  Unter- 
gesicht ist  ziemlich  breit,  abwärts  leicht  verengt,  die  Taster 
schwarz,  grau  schimmei-nd.  Fühler  schwarz,  an  der  Spitze 
pechbraun  durchscheinend,  das  Endglied  gross,  eiförmig,  die 
dicke,  deutlich  zweigliedrige  und  kurz  behaarte  Fühlerborste 
dicht  vor  der  Spitze  in  einem  Ausschnitt  des  Oberrandes  ein- 
gefügt. Thorax  und  Schildchen  zuweilen  mit  Kupferschimmer, 
gewöhnlich  dunkel  metallisch  grün,  doch  ist  die  ganze  Ober- 
fläche des  ersteren  so  dicht  umbrabraun  bestäubt,  dass  bei 
der  Beleuchtung  von  vorn  die  metallische  Grundfarbe  durch- 
aus nicht  zu  erkennen  ist  oder  sich  höchstens  auf  zwei  feinen 
Längsstriemen  beiderseits  von  der  Mittellinie  bemerkbar  macht. 
Brustseiten  unter  der  lichtgrauen  Bestäubung  grünlich  schim- 
mernd. Flügel  fast  glashell,  nur  längs  der  Adern  wässrig 
braun  getüncht,  am  Vorderrande  nicht  dunkeler;  vierte  Längs- 
ader mit  gleicher  Convergenz  zur  dritten  wie  bei  G.  vivax, 
die  hintere  Querader  dagegen  auffallend  stark  gegen  die  Flü- 
gelbasis hin  gerückt,  reichlich  um  2y2  ilirer  Länge  von  dem 
Hinterrande  entfernt,  auf  der  fünften  Längsader  fast  senkrecht 
stehend.  Schüppchen  gelb  mit  schwärzlichem  Saume  und 
schwarzen  Wimpern,  Schwinger  gelb  mit  pechbrauner  Längs- 
strieme auf  dem  Stiel.  Hüften  schwarz,  grau  bereift,  die  vor- 
dersten mit  etwas  gelbbraun  durchscheinender  Spitze;  Beine 
schwarz,  Vorderschenkel  mit  deutlicher  gelber  Kniespitze, 
wie  sie  in  sehr  geringer  Ausdehnung  auch  an  den  Mittel- 
schenkeln hervortritt.     Mittel-  und  Hintei  schenke!   mit   einer 


153 

einzelnen  Borste  vor  der  Spitze,  die  Beborstung  an  den  Vor- 
derschienen spärlich,  an  den  hinteren  Paaren  reichlicher,  die 
Borsten  selbst  aber  ziemlich  schwach  und  kurz.  Metatarsus 
der  Vorderbeine  nur  wenig  kürzer  als  die  vier  folgenden 
Glieder  zusammengenommen;  zweites  Glied  der  Hintertarsen 
deutlich  länger  als  das  erste  und  fast  den  beiden  folgenden 
zusammen  gleich.  Hinterleib  ohne  das  dichte  Toment  des 
Vorderkörpers,  nur  seitlich  fein  weisslich  bereift,  Beborstung 
schwarzbraun. 

Diese  Art  scheint  in  mehrfacher  Beziehung  dem  G.  inor- 
natus  Loew  (Neue  Beitr.  V  p.  20)  sehr  nahe  verwandt,  von 
dem  sie  sich  indessen  durch  die  geringere  Grösse,  die  Fär- 
bung der  Stirn,  die  nicht  schwärzlich  getrübten  Flügel  u.  s.  w. 
unterscheidet. 

Anfang  August's  häufig  bei  Kreuth  an  Wasserfällen;  die 
hier  allein  beobachteten  Weibchen  setzten  sich  auf  die  vom 
Wasser  bespülten  Steine. 

Ausser  Gymn.  dysopes  fanden  sich  gleichzeitig  bei 
Kreuth  G.  vivax  Loew,  celer  Meig.,  germanus  Wied.  und 
G.  Sahlbergii  Zetterst.;  letzterer,  welcher  gleichfalls  ein 
steter  Besucher  der  Wasserfälle  war,  fand  sich  ausserdem 
auch  an  schattigen  Stellen  auf  Blattpflanzen;  ausser  Kreuth 
auch  bei  der  Ramsau  und  am  Königssee  bei  Berchtesgaden, 
ferner  auf  der  Höhe  des  Sächsischen  Erzgebirges  (Geising  bei 
Altenberg)  und  auf  den  Vorbergen  bei  Teplitz. 

Hercostomus  cretifer  Halid.  traf  ich  bei  Kreuth  an 
einem  Wasserfall  und  bei  Tharand  an  einer  Wehr  stets  in 
sehr  unstetem  und  andauerndem  Fluge  (ähnlich  demjenigen 
der  Pilzmücken  und  mancher  Empiden),  welcher  von  denje- 
nigen der  Gymnopternen  und  der  meisten  Dolichopoden  über- 
haupt sehr  auffallend  verschieden  ist;  selbst  ein  copulirtes 
Pärchen  erbeutete  ich  im  Fluge.  —  Den  schönen  Hypophy  1- 
lus  discipes  Ahr.  traf  ich  am  Wildbache  bei  Kreuth  auf 
niederen  Pflanzen  eines  Morgens  in  grösserer  Anzahl,  dann 
aber  nicht  wieder.  Herc.  obscurellus  Fall,  fand  sich  in 
der  Ramsau  in  der  Nähe  einer  Quelle. 

Von  Tachytrechus  notatus  Stann.  traf  ich  die  bei 
Loew  (Neue  Beitr.  V  p.  14)  erwähnte  Varietät  mit  fast  ganz 
schwarzen  Beinen,  an  denen  nur  die  Spitze  der  Vorder-  und 
Mittelsclienkel,  so  wie  die  äusserste  Basis  der  Vorderschienen 
gelb  gefärbt  ist,  zu  einigen  Exemplaren  beider  Geschlechter 
an  einem  fast  versiechten  Wasserfall  bei  Kreuth  an.  Sie  sind 
sämmtlich  kleiner  als  die  bei  Berlin  am  Strande  von  Seen  vor- 
kommenden Exemplare,  haben  den  dunkelen  Fleck  auf  der 
Biegungsstelle  der  vierten  Längsader  der  Flügel  kaum  ange- 
deutet und  durchweg  ein  etwas  breiteres  Untergesicht,    auch 


154 

eine  merklich  dichtere  und  lebhaftere,  mehr  rostrotiie  Bestäu- 
bung der  Oberseite  des  Thorax.  Da  mir  zwischen  den  unter 
sich  ganz  übereinstimmenden  Exemplaren  aus  der  Ebene  und 
den  letzteren  aus  den  Alpen  keinerlei  Uebergänge  vorliegen, 
so  scheint  mir  die  Art-Identität  beider  noch  nicht  ganz  ausser 
Zweifel  und  ich  möchte  für  die  Alpen-Exemplare  mit  dunke- 
lea  Beinen  wenigstens  vorläufig  den  Namen  Tach.  obscu- 
ripes  vorschlagen,  welcher  für  den  Fall,  dass  die  Art  sich 
nicht  bewähren  sollte,  mindestens  eine  recht  auffallende,  viel- 
leicht dem  Gebirge  eigene  Varietät  bezeichnen  würde. 

Von  Dolichopus- Arten  wurden  von  Anfang  bis  Ende  Au- 
gust's  bei  Kreuth  und  Berchtesgaden  angetroffen  :  Dol.  aeneus 
de  Geer,  equestris  Halid.,  signatus  Meig.,  plumipes  Scop., 
popularis  Fall.,  discifer  Stann.,  trivialis  Halid.  und  fa- 
st uosus  Halid.;  ausserdem  von  seltneren  oder  weniger  ver- 
breiteten Arten:  Dol.  atripes  Meig.  an  Wasserfällen  bei 
Kreuth  (ausserdem  auph  auf  dem  Kamm  des  Sächsischen  Erz- 
gebirges bei  Zinnwald  an  ausgetrockneten  Lachen),  D.  plu- 
mitarsis  Fall,  in  der  Ramsau  bei  Berchtesgaden,  D.  urba- 
nus  Meig.  bei  St.  Bartholomae  am  Königssee.  —  Dol.  vi- 
tripennis  Meig.  fand  sich  in  Gesellschaft  des  D.  atripes 
zahlreich  auf  dem  Kamm  des  Sächsischen  Erzgebirges,  D. 
lepidus  Stäg.  einzeln  bei  Altenberg  und  Tharand. 


155 
Lepidopterologisches 

von 
A.  Gärtner,   Rechnungsrath  in  Brunn. 


I. 

Atychia  Äppendiculata  Bsp. 

Ob  es  der  geographisch  kargen  Verbreitung  oder  dem 
ungünstig  lokalen  Aufenthalte  der  Atychien  zuzuschreiben  ist, 
dass  sämmtliche  Arten  dieser  Gattung  rücksiehtlich  ihrer  Ent- 
wicklungsgeschielite  noch  unbekannt  geblieben  sind,  oder  ob 
die  tiefe  Verborgenheit  ihrer  ersten  Stände  und  die  hiedurch 
nachtheilig  beeinflusste  Thätigkeit  unserer  Fachgenossen  hieran 
Schuld  trägt,  wird  Jeder,  insofern  er  sich  mit  diesen  Arten 
in  eine  Verbindung  gesetzt  hat,  selbst  beurtheilen  können. 
Gewiss  ist  es,  dass  die  Titelart  schon  als  Falter  in  der  topo- 
graphischen Lage  ihres  Standortes,  so  %vie  in  ihrem  massigen 
Auftreten  einen  solchen  Schutz  gefunden,  dass  Manchem  ihr 
launistisches  Vorkommen  nur  traditionell  bekannt  ist. 

In  unserer  Gegend  ist  Äppendiculata  die  einzige  Reprä- 
sentantin ihres  Geschlechtes.  Sie  bewohnt  von  Strauch  und 
Baum  entblösste  Anhöhen,  deren  dürftige  Flora,  wenn  nicht 
von  der  Sonne  versengt,  so  von  Schafheerden  abgeweidet 
wird.  Solche  Lokalitäten  sind  nicht  lockend  genug,  um  sich 
als  Ausgangspunkte  entomologischer  Thätigkeit  anzuempfehlen, 
weshalb  es  erklärlich  ist,  wenn  der  Falter  unbeachtet  und 
sohin  dessen  Brut  unbehelligt  bleibt. 

Für  mich  war  diese  Bergbewohnerin  eben  wegen  dieses 
Umstandes  interessant  geworden,  weshalb  ich  mich  nicht  nur 
über  ihre  hierortige  Verbreitung  unterrichtet,  sondern  auch 
mit  den  Eigenthümrichkeiten  des  Falters  vertraut  gemacht 
und  gefunden  habe,  dass  der  Mann  sehr  gern  im  Sonnen- 
scheine, besonders  aber  vor  Sonnenuntergang  nach  kürzeren 
oder  längeren  Unterbrechungen  die  wüsten  Plätze  im  raschen 
Fluge  durchstreift,  wogegen  das  Weib  einen  Grashalm  kopf- 
aufwärts  und  unbeweglich  mit  angezogenen  Flügeln  besetzt 
hält.  Dasselbe  ist  unfähig,  eine  Ortsveränderung  durch  den 
Gebrauch  seiner  Flügel  zu  vermitteln,  sondern  bewerkstelligt 
dieselbe  blos  durch  die  Geläufigkeit  seiner  Gehorgane,  was 
für  mich  in  sofern  von  Bedeutung  war,  als  sich  daraus  der 
sichere  Schlupss  folgern  liess,  dass  sein  Aufenthalt  auch  seine 
Geburtsstätte,  und  zwar  mit  Rücksicht  auf  den  erwähnten 
Zustand  dieser  Bergflora  eine  unterirdische  sei. 


156 

sten  Stände  waren,  mich  mit  den  dort  vorkommenden  \venigen 
Pflanzenarten  bekannt  zu  machen;  sodann  mehrere  weibliche 
Appendiculata  einzusammeln,  um,  falls?  sie  Eier  legen  sollten, 
die  daraus  entwickelten  Räupclien  auf  die  eingesetzten  Topf- 
gewächse zu  vertheilen;  allein  nicht  ein  Weib  hat  meinen 
Erwartungen  entsprochen,  ja  keines  derselben  überlebte  24 
Stunden  den  Verlust  seiner  Freiheit.  Ich  bestimmte  mich  da- 
her für  die  Anwendung  eines  anderen,  obgleich  mühsamen 
und  zeitraubenden  Mittels,  indem  ich  jede  Pflanze,  welche 
von  einem  weiblichen  Falter  occupirt  wurde,  aushob  und  die- 
selbe in  allen  ihren  Theilen  untersuchte,  ob  nicht  eine  Spur 
von  zurückgelassener  Puppenhülle  oder  Puppenlager  vorhanden 
sei.  Es  sind  aber  viele  Sommer  fruchtlos  verstrichen,  bis  ich 
endlich  am  16.  April  an  einer  Stelle  unseres  an  Erinnerungen 
reichen,  aber  vegetationsarmen  Spielberges  abermal  an  einem 
Halme  der  Festuca  ovina  L.  ein  sitzendes  Weib  traf  und  den 
Grasbusch  gewohnter  Weise  ausstach  und  dessen  W^urzeln 
untersuchte.  Die  gesuchte  Puppenhülle  habe  ich  zwar  nicht 
gefunden,  stiess  aber  in  den  oberen  Wurzeltrieben  auf  ein 
röhrenförmiges,  mit  Erdkörnern  überworfenes  Gespinnst,  wel- 
ches in  die  Decke  der  Erde  mündete  und  von  einer  lebenden 
schon  falterreifen  Puppe  bewohnt  wurde,  deren  Grösse  im 
richtigen  Verhältnisse  zu  einem  App.endiculata-Falter  stand. 

Obwohl  ich  die  auf  jener  isolirten  Stelle  befindlichen 
Grasbüsche  sämmtlich  in  ihrem  Wurzelwerke  durchsuchte,  so 
konnte  ich  dennoch  keine  Puppenhülle  entdecken,  was  von  der 
herum vacirenden  Lebensweise  des  Weibes,  ungeachtet  ihrer 
scheinbaren  Ruheliebe,  ein  sprechendes  Zeugniss  giebt. 

Schon  der  folgende  Tag  machte  meiner  Ungeduld  ein 
Ende,  denn  um  die  sechste  Morgenstunde  erblickte  ich  in  dem 
Zwinger  eine  bereits  entwickelte  weibliche  Appendiculata, 
diesmal  aber  auf  dem  Halme  kopfabwärts  sitzend,  wo  sie  ihre 
dreigliedrige  verschiebbare  weissliche  Legeröhre,  von  der  Länge 
ihres  Leibes,  hoch  aufrichtete.  — 

Der  blosse  Umstand,  dass  die  Raupe  sich  in  den  Wur- 
zeln der  Festuca  ovina  verpuppt  hat,  liefert  wohl  noch  keinen 
vollständigen  Beweis,  dass  sie  auch  darin  lebe.  Um  jedoch 
denselben  befriedigend  herstellen  zu  können,  stand  mir  noch 
eine  Aufgabe  bevor,  deren  Lösung  keine  leichte  war;  denn 
auf  der  weiten,  mit  zahllosen  Grasbüschchen  überdeckten  har- 
ten Erdfläche,  bei  dem  Abgange  jedes  äusseren  Merkmales, 
jenes  Pflanzen -Exemplar  ausfindig  zu  machen,  .welches  von 
der  gesuchten  Raupe  bewohnt  wird,  war  eine  Arbeit,  welche 
gewiss  viel  Mühe,  aber  wenig  Unterhaltung  versprach.  Aber 
auch  dieser  Standpunkt  wurde  überwunden!  — 

Mit  Anbruch  des  ersten  Frühjahres  wühlte  ich  gründlich 


157 

in  dem  Wurzelwerke  der  genannten  Pflanze  und  fand  darin 
Raupen  von  so  eigentliümlieher  Gestalt,  dass  ich  sie  eher  für 
eine  Käfer-  als  für  eine  Falterlarve  hielt,  wodurch  ich  mich 
verleiten  liess,  dieselben  anfänglich  liegen  zu  lassen.  Erst  in 
der  Folge  wurde  ich  nach  einer  sorgfältig  vorgenommenen 
Untersuchung  meines  Irrthumes  geM'ahr.  Ihr  zum  Theile  se- 
sien-,  zum  Theile  cossusartiges  Aussehen  liess  mich  in  ihr  eine 
Appendiculata  vermuthen.  Einige  schienen  im  Verhältniss  zum 
Falter  erwachsen  zu  sein,  wogegen  die  Mehrzahl  um  zwei 
Drittel  kleiner  waren  und  ihre  allzufrühe  Jugend  verriethen. 
Dieser  grosse  Abstand  liess  die  Annahme  zu,  dass  ich  es  hier 
mit  zwei  Generationen  zu  thun  habe. 

In  der  Regel  leben  sie  in  dem  oberen  Theile  des  Wur- 
zelwerkes, wo  sie  in  verschiedenen  Richtungen  Gänge  machen, 
die  ausgesponnen  und  mit  grünen  Excrementen  gefüllt  sind, 
welches  Merkmal  das  Durchsuchen  erleichtert. 

Die  unerwachsenen  Raupen  sind  fettweiss,  im  vorgerück- 
ten Alter  werden  sie  gelblich  weiss,  im  erMachsenen  Zustande 
rein  gelb,  in  allen  Stadien  aber  nackt.  Ihre  ersten  drei  Ringe 
sind  ungemein  wulstig,  worunter  sich  wieder  der  erste  hierin 
am  meisten  auszeichnet,  der  zweite  aber  stärker  als  der  dritte 
ist,  dann  folgen  die  schwächeren  cylindrischen  Leibsegmente, 
welche  sich  nach  hinten  verdünnen.  Der  verhältnissmässig 
kleine,  fett  gelblich  weisse  Kopf  führt  in  den  Seiten  je  einen 
länglichen  braunen  Wisch,  ebenso  der  erste  gelblich  und  lap- 
pig beschildete  Nackenwulst,  in  welchen  der  Kopf  bis  auf  die 
starken,  dunkelbraunen,  stets  offenen  Fresszangen  eingezogen 
wird.  Der  warzenlose  Leib  hat  einzelne  lichte  Haare,  welche 
auf  dem  Kopfe  besonders  lang  werden.  Das  Rückengefäss 
zeigt  den  dunklen  Inhalt,  vornehmlich  auf  dem  4.,  5,  und  6. 
Absätze,  wodurch  er  fleckig  erscheint,  so  auch  die  schmale 
Afterklappe.  Die  Lüfter  sind  rothbraun,  der  Bauch  und  die 
16  Füsse  von  der  Farbe  des  Körpers.  Bauch-  und  Afterfüsse 
werden  bei  einer  Störung  spurlos  eingezogen,  daher  das  son- 
derbare der  Raupenform.  Der  Gang  ist  höchst  unbehülflich, 
weil  sich  die  Raupe  dabei  der  Bauchfüsse  gar  nicht  bedient, 
bei  jedem  Zuge  wird  das  Endglied  in  die  Höhe  gehoben,  wo- 
durch sie  immerwährend  aus  dem  Gleichgewichte  fällt.  Sie 
spinnt  ununterbrochen  vor  sich. 

In  der  zweiten  Hälfte  des  Monats  April  beginnt  die  Ver- 
puppung auf  die  bereits  angezeigte  Art  und  nach  vierwöchent- 
licher Ruhe  erscheint  der  Falter. 

Die  Puppe  ist  rund  und  robust,  bräunlichgelb,  Stirnvorsatz 
bogenförmig,  kantig  und  braun;  Augenstellen  dunkel,  Flügel- 
scheiden lassen  vier  und  Fussscheiden  zwei  Ringe  frei,  Ab- 
dominalsegment braun  gerandet,    darauf  Gürtel   von  braunen 


158 

spitzen  Dornen,  Kremaster  stumpf  und  ebenfalls  dunkelbraun, 
vor  demselben  befindet  sich  an  der  Rückseite  eine  charakte- 
ristische Querreihe  von  vier,  dann  zunächst  demselben  eine 
von  zwei  stärkeren,  kopfwärts  gebogenen  Zähnen. 

Des  Falters  Kriechzeit  begann  am  15.  Mai  und  endete 
am  11.  Juni.  Im  Freien  traf  ich  die  letzten  Weiber  noch 
am  15.  Juli. 

Zu  Ende  September  unterzog  ich  die  Topfpflanzen,  aus 
welchen  früher  sich  die  Falter  entwickelten,  einer  Untersu- 
chung, um  mich  über  das  Schicksal  der  im  Frühjahre  noch 
unerwachsenen  Raupen  unterrichten  zu  lassen  und  fand  die- 
selben in  der  That  noch  lebend,  aber  im  Wachsthume  nur 
um  ein  Unbedeutendes  vorgeschritten,  denn  sie  erreichten 
kaum  die  Hälfte  der  Grösse  der  vollkommen  ausgebildeten. 
Sie  wurden  in  frische  Pflanzen  übertragen,  was  ich  damit 
bewerkstelligt,  dass  ich  in  die  Grasbüsche  Löcher  bis  zu  den 
Wurzeln  stach  und  in  dieselben  die  Raupen  hinabgleiten  Hess, 
■wo  sie  sich  wieder  häuslich  einrichteten.  Nach  der  Ueber- 
winterung  fand  ich  sie  schon  am  24.  März  vollkommen  er- 
wachsen; sie  lieferten  den  Falter  schon  Ende  April,  wodurch 
ihre  zweimalige  Ueberwinterung  konstatirt  erscheint.  Hierin 
dürfte  auch  der  Grund  zu  suchen  sein,  m  arum  der  Falter  im 
Verhältniss  zur  Zahl  der  Raupe  seltener  ist,  da  eine  so  lange 
Lebensdauer  die  Raupe  offenbar  mehr  ungünstigen  Wechsel- 
fällen aussetzt. 

Nachdem  ich  die  Art  und  Weise,  wie  ich  mit  dieser 
Raupenart  den  Reigen  eröffnet,  getreulich  und  umständlich 
mitgetheilt  habe,  so  wäre  es  erfreulich,  wenn  in  dieser  Dar- 
stellung Anhaltspunkte  enthalten  wären,  welche  zur  Erfor- 
schungeiniger der  übrigen  Atychien-Raupenarten  führen  würden. 

II. 

Anacampsis  tenebrella  Hüb.  und  tenebrosella  Fisch,  t.  Rösist. 

Diese  zwei  Individuen  sind  von  den  Autoren  als  selb- 
ständige Arten  behandelt  worden  und  werden  auch  als  solche 
in  dem  Lepidopteren-Systeme  angeführt.  Zwar  hat  Herr  Dr. 
Herrich-Schäffer  in  seiner  systematischen  Bearbeitung  der 
Schmetterlinge  von  Europa  bei  Tenebrella  die  Bemerkung 
gemacht,  das»  er  ausser  den  ganz  schwarzen,  etwas  längeren 
und  dünneren  Fülilern  keinen  Unterschied  von  Tenebrosella 
findet  und  da  ihm  jene  alle  Männer  zu  sein  schienen,  so  halte 
er  Tenebrosella  für  das  Weib  derselben. 

Ich  bin  in  der  erfreulichen  Lage,  durch  die  Erforschung 
der  noch  unbekannten  ersten  Stände  dieser  Anacampsis  nach- 
zuweisen, dass  man  irrthümlich  aus  den  Geschlechtern  dieses 


159 

Falters  zwei  Arten  machte  und  dass  sich  daher  die  Vermuthung 
des  Herrn  Dr,  Herrich -Schäffer  vollkommen  bestätigt.  Die 
Raupen  entdeckte  ich  in  der  Stockwurzel  von  Rumex  aceto- 
sella  L. ,  wo  sie  sich  nicht  selten  an  der  bezeichneten  Stelle 
unter  der  Rinde,  aber  noch  häufiger  in  dem  untersten,  aus 
der  Wurzel  kommenden  Pflanzentriebe  in  centro  in  einer  aus- 
gesponnenen Höhlung  aufhielten  und  wo  mtin  sie  schon  zur 
Herbstzeit  und  nach  einmaliger  Ueberwinterung  noch  im  An- 
fange Mai  antrifft.  Am  10.  d.  Monats  fand  ich  den  grössten 
Theil  schon  in  der  Verpuppung,  welche  sie  in  ihrem  Aufent- 
halte in  einem  engen  weissen  Gespinnste,  das  mit  Wurzelmehl 
so  dick  überworfen  ist,  dass  man  in  demselben  ein  Puppen- 
gehäus  niclit  vermuthen  würde,  vollziehen.  Nach  Verlauf  von 
vier  Wochen,  also  im  Laufe  des  Monats  Juni  entwickelt  sich 
der  Falter,  welcher  zur  Zeit  der  Vormittagsstunden  im  Son- 
nenscheine ungemein  lebhaft  ist  und  eine  Paarung  mit  dem 
Weibe,  welches  eben  die  Fühler  am  Enddrittel  und  die  End- 
spitzen der  Palpen  weiss  hat,  leicht  eingeht.  Die  Copula 
währt  nur  eine  kurze  Zeit  zwischen  10  bis  30  Minuten.  In 
der  Regel  tritt  die  Entwicklung  der  Weiber  etwas  später  als 
die  der  Männer  ein.  Erstere  scheinen,  wenn  sie  mit  den  über 
den  Rücken  angezogenen  Fülilern  ruhen,  in  Folge  des  weissen 
Fühlerdrittheils,  zwei  weisse  Striche  auf  den  Flügeln  zu 
führen. 

Die  im  Umfang  massige,  1%  Linie  grosse  Raupe  ist, 
wie  die  Ampferwurzel  zur  tiefen  Herbstzeit,  carminroth,  der 
Hinter-,  zuweilen  auch  der  Vordertheil  des  Körpers  etwas 
blässer,  und  lateral  ist  die  rothe  Farbe  scharf  abgeschnitten. 
Der  kleine  Kopf  und  der  lichtgetheilte  Halsschild  pisterbraun, 
Mund  und  Gabellinie  dunkler.  Jeder  Ring  mit  zwei  Paar 
braunen  Wärzchen,  wovon  das  hintere  mehr  auseinander  ge- 
rückt i«t,  auch  in  den  Seiten  befinden  sich  solche  erglänzende 
Knöpfe.  Die  Afterklappe  trägt  ein  kleines  blassbraunes  Schild- 
chen. Die  Luftlöcher  sind  braun  und  der  Bauch  röthlichweiss 
gefärbt. 

Die  glänzende  Puppe  unbeweglich,  von  Farbe  licht  bräun- 
lich gelb,  Kopf,  Endspitzen  der  Flügelscheiden,  Segmentränder 
und  Cremaster  dunkler  gefärbt,  ist  ungefähr  1  Linie  lang, 
im  Vordertheil  kolbig.  Abdominale  zugespitzt;  Kopf  ohne 
Stirnspitze  mit  zwei  braunen  Augenstellen;  Flügelscheiden 
lassen  zwei  Ringe  frei  und  gehen  in  den  End spitzen  ausein- 
ander, zwischen  welchen  die  geschnürten  Fühler  liegen  und 
erstere  nicht  überschreiten.  Cremaster  führt  drei  kurze  Ecken, 
wovon  zwei  bauchwärts  und  eine  rückseits  steht,  überdies 
mit  weisslichen  Haaren  besetzt  ist.  Die  Segmente  ohne  Sta- 
chelkränze. —  Die  Puppe  unbeweglich. 


160 

Nachdem  unter  den  vielen  Faltern,  welche  ich  aus  einer 
und  derselben  Raupe  und  Pflanze  erzogen,  die  mit  den  schwar- 
zen Fühlern  lauter  Männer,  jene  aber  mit  den  weissen  Füh- 
lerenden sämmtlich  Weiber  waren  und  auch  eine  Begattung 
erfolgt  ist,  so  glaube  ich  ausser  Zweifel  gestellt  zu  haben, 
dass  Tenebrosella  F.  v.  R.  $  synonym  mit  Tenebrella  S  Hüb. 
zu  registriren  und  erstere  als  selbstständige  Art  aus  dem  Sy- 
steme zu  streichen  ist.  Uebrigens  kann  die  Nachprüfung  mei- 
ner Daten,  da  die  Raupe  nun  leicht  und  in  Mehrzahl  wird 
aufgefunden  werden  können,  von  Jedermann  vorgenommen 
werden. 


Zur  Naturgeschichte  der  Coleophoren 

von 
G,  G.  mfiMls  in  Frankfurt  a.  M. 


Bei  den  grossen  Schwierigkeiten,  sichere  Unterscheidungs- 
merkmale unter  den  verschiedenen  Coleophorenspecies  aufzu- 
finden, wie  sie  z.  B.  Herr  Dr.  Herrich-Schäffer  in  seiner  syste- 
matischen Bearbeitung  der  europäischen  Schmetterlinge  Band 
V  pag.  218  hervorhebt,  sollten  die  Microlepidopterologen 
darin  Gelegenheit  erblicken,  gegenseitig  ihre  desfalls  gemach- 
ten Erfahrungen  bereitwilligst  auszutauschen,  um  vielleicht 
durch  Beobachtung  der  Lebensweise  und  Gewohnheiten  der 
Raupen  jener  Thierchen  die  mangelnden  Unterscheidungs- 
merkmale des  vollkommenen  Insekts  auf  diesem  Wege  con- 
statiren  zu  können. 

Gelegentlich  Herrich-Schäffers  in  oben  citirter  mühevoller 
Arbeit  aufgeworfener  erster  Frage:  „ob  Zeller's  Eintheilung 
nach  der  Beschuppung  der  Fühlerwurzel  beibehalten  werden 
könne^',  kann  noch  zu  seiner  hierauf  bezüglichen  Bemerkung: 
„dass  ein  so  leicht  zerstörbares  Merkmal  nicht  wohl  zur  Fest- 
stellung der  Artrechte,  auch  nicht  zu  Hauptabtheilungen  be- 
nutzt werden   könne ^,    hinzugefügt  werden: 

„dass  ja  erfahrungsgemäss  eine  Verletzung  jener  Theile 
bei  der  Geburt,  d.  h.  beim  Ausschlüpfen  aus  dem 
Sacke  schon  stattfindet.^ 

Bekanntlich  schiebt  sich  die  Coleophorenpuppe  nicht  wie 
die  der  Psychide  vor  der  Entwicklung  theilweise  aus  dem 
Sacke,  sondern  sie  durchbricht  die  Puppe  im  Sacke  selbst, 


161 

und  von  hieraus  muss  sie,  mit  sichtlich  grosser  Anstrengung 
der  vorderen  Extremitäten  ihres  Kopfes,  namentlich  Fühler 
und  Palpen,  die  Afterklappen  des  Sackes  erbrechen,  was  sel- 
ten, vielleicht  nie  ohne  Verletzung  jener  Theile,  d.  h.  Ab- 
reibung von  Schuppen  und  Haaren,  bevt^erkstelligt  wird.  Ist 
demnach  eine  Determination  der  fraglichen  Coleophorenarten 
nach  genannten  Körpertheilen  eine  sehr  gewagte,  so  ist  sie 
ein  Ding  der  Unmöglichkeit,  bei  geflogenen  Exemplaren,  selbst 
bei  ganz  und  gar  unverletzten  Stücken  ohne  im  Besitz  dazu 
gehöriger  Säcke! 

Ob  nun  zu  einem  etwaigen  Resultate  geführt  habende 
])hjsiologische  Nachforschungen  dieser  Mottengruppe  überhaupt, 
oder  eine  zweckerspriessliche  Untersuchung  ihrer  Geschlechts- 
organe insbesondere  schon  vorgenommen  -wurde,  ist  mir  nicht 
bekannt.  Bloslegung  des  Flügelgeäders  hat  bekanntlich  nicht 
zu  den  gewünschten  Resultaten  geführt.  Es  scheint  also,  als 
habe  hier  die  Theorie  der  grossen  Gelehrten  aufgehört,  die 
praktische  Thätigkeit  der  beobachtenden  Sammler  aber  be- 
gonnen! Und  um  so  mehr  sollte  es  nun  Aufgabe  jener  Samm- 
ler sein,  ihre  ganze  Aufmerksamkeit  auf  die  Zucht  dieser 
demnacli  so  schwer  zu  entziffernden  Schmetterlingsgruppe 
Coleophora  zu  verwenden  und  die  gemachten  Erfahrungen 
entweder  durch  diese  Blätter,  oder  vermittelst  einer  mit  ihren 
Freunden  zu  eröffnenden  lepidopterologischen  Correspondenz 
zu  unterbreiten. 

Ich  erlaube  mir  nun  in  dieser  Beziehung  den  Anfang  zu 
machen  und  in  Ermangelung  fehlender  Gattungsmerkmale  am 
vollkommenen  Insekt,  diese  durch  Veröffentlichung  der  ge- 
machten Beobachtungen  in  der  Lebensweise  und  Gewohnheiten 
der  vorderen  Stände  einiger  noch  wenig  bekannten,  sowie 
auch  einiger  schon  bekannten  Coleophoren-Arten  zu  ersetzen 
suchen.  Die  Artrechte  dieser  letzteren  bezüglich  ihres  äusse- 
ren Habitus  sind  eben  noch  zweifelhaft,  allein  in  ihrer  Ver- 
wandlungsgeschiclite  dürften  einige  Momente  gefunden  werden, 
welche  geeignet  wären,  ihnen  ein  Plätzchen  im  Staate  zu 
bewilligen. 

Ich  komme  nun  zunächst  auf  eine,  schon  in  Frey  und 
Mühlig  —  Beiträge  zur  Naturgeschichte  der  Coleophoren  pag. 
22  beiläufig  besprochenen  Coleophora:  Dort  ist  nämlich  gele- 
gentlich der  Beschreibung  der  Coleophorae  virgaurea  Stt.  ge- 


,gefundener  Coleophorensack  beobachtet  wurde.  Er 
„erscheint  ebenso  dunkelbraun  und  ähnlich  nach  vorne 
„gebogen.     Die  Afterklappen  sieht  man  etwas  kürzer 

11 


162 

„und   stumpfer.     Die  Bekleidung  mit  Blüthenhärchen 
„ist   auch   hier  vorhanden.     Die  Coleophora,    welche 
„bisher  nur  in  einem  einzigen   weiblichen  Exemplare 
„erzogen  werden  konnte,  kommt  mit  gelblich  gefärb- 
„ten   und    der    schwärzlichen    Vordertlügel&chüppchen 
„entbehrenden    Stücken    der    vorhergehenden   Species 
„(nämlich  der  Col.  virgaureae)  so  nahe  über  ein,  dass 
„die   Artrechte  höchst  zweifelhaft  erscheinen  müssen. 
„Wir  bemerken  nur,  dass  die  Fühlergeisel  rein  weiss 
„ist;    ihr   Grundglied    scheint   etwas  breiter   und    das 
„Bärtchen  der  Palpen  etwas  weniger  grösser  zu  sein  etc." 
Heute   habe   ich    nun   statt  des   eben  erwähnten  einzigen 
w^eiblichen  Exemplare,  deren  vier  durch  mel)rfach  wiederholte 
Züchtung  erzielte  Stücke  —  2  Männchen  und  2  Weibchen  — 
vor  mir.     Es  ist  nicht  zu  leugnen,  dass  zu  den  beiden  weib- 
hchen   Thieren    die   oben  gemachten  Bemerkungen   bezüglich 
der  Beschaffenheit  der  Vorderflügel  auch  hier  Anwendung  fin- 
det; doch  betrachten  wir  die  männlichen  Exemplare,  so  kommt 
man  immer  wieder  in  Versuchung,  ihnen  gradesogut  wie  eini- 
gen anderen  Coleophorenarten,  so  z.  B.  Dianthi  und  Silenella, 
ein  Artrecht  einzuräumen. 

Dem  einen  dieser  Thierchen  gab  ich  den  Namen 

Coleophora  asteris  m. 
Capite  thorace  brunneo-griseis,  humeris  griseis,  a  latere 
albide  conspersis;  antennarum  flagello  in  femina  toto  albido, 
in  mare  annulato.  Antennarum  articulo  basali  in  mare  griseo,  in 
femina  albido,  palpisque  capillis  canis  circumdatis.  Tarsis  pe- 
dibusque  obscurioribus.  Corpore  supra  bruuneo-griseo,  subtus 
clariore.  Strigis  albidis  alarum  anteriorum,  squamis  valde 
nigris  coloris  nativi,  multo  evidentioribus,  imprimis  versus  api- 
cem.  Margine  anteriori  a  basi  alarum  usque  ad  apicem 
aequali,  strigis  que  albidis  magis  evidentioribus. 

Kopf  und  Rückenschild  braungrau,  Schulterdecken  grau, 
seitwärts  weissgestreift,  Fühlergeisel  bei  den  Weibchen  ent- 
schieden weiss,  bei  den  Männchen  variirend.  Das  Grundglied 
der  Fühler  bei  den  Männchen  grau,  bei  den  Weibchen  weiss 
mit  hellgrauen  Härchen  umgeben,  ebenso  die  Taster.  Die 
Tarsen  und  Beine  erscheinen  viel  dunkler  als  bei  Virgaureae. 
Der  Leib  ist  oberhalb  braungrau,  unten  heller.  Auch  die 
Grundfarbe  der  Vorderflügel  ist  eine  entschieden  dunklere, 
braungraue,  als  die  ihrer  Verwandten,  die  meisten  Längslinien 
treten  durch  die  schwärzere  Beschuppung  des  Grundes  weit 
deutlicher  und  schärfer  hervor,  besonders  nach  der  Flügel- 
spitze hin.  Der  Vorderrand  —  von  der  Flügelbasis  bis  zur 
Spitze  —  gleichbreit  und  lichter  hervortretend,  ebenso  die 
hinter  demselben  befindlichen  weissen  Linien. 


163 

Kommt  man  nun  aber  auf  die  Raupenhülle  oder  den  Sack 
zu  reden,  so  kann  ich  nicht  umhin,  bei  der  mir  gegenwärtig 
vorliegenden  grösseren  Anzahl  von  Säcken,  —  während  wir 
1855  bei  Bearbeitung  oben  citirter  Beiträge  etc.  nur  wenige 
Stücke  vor  uns  hatten  —  meine  damalige  Ansicht  dahin  zu 
modificiren,  dass  der  gesunde  Sack  unseres  Thierchens  ein 
vollständig  schwarzer  ist. 

Der  Hals  ist  zwar  gleichfalls  wie  bei  Virgaurea  stark 
verengt,  mit  kleiner  kreisförmiger,  stark  schief  gestellter  Mün- 
dung und  aufgeworfenem  Rande.  Doch  sind  die  drei  After- 
klappen auffallend  breiter  und  gestreckter,  der  Sack  an  und 
für  sich  grader  als  der  der  Virgaureae. 

Was  die  Blüthenhaarbekleidung  desselben  betrifft,  so 
weicht  diese  von  der  ihrer  Verwandten  ebenfalls  merklich  ab, 
indem  bei  Asteris  fast  an  allen  Säcken  nur  um  den  Mundrand 
herum  sich  solche  Blüthenhärchen  vereinzelt  angeklebt  finden, 
während  bei  Virgaureae  der  ganze  Sack  längs  und  rund  herum 
mit  solchen  Härchen  bedeckt  ist. 

Die  Larve  lebt  bis  zum  Herbst  in  den  Blüthen  und  Sa- 
menköpfen von  Aster  amellus,  verbirgt  sich  zur  Ueberwinte- 
rung  in  die  Erde,  kommt  im  April  oder  Mai,  wahrscheinlich 
behufs  Aufsuchung  eines  geeigneten  Entwickelungsplätzchens 
und  ohne  Nahrung  zu  nehmen,  wieder  zum  Vorschein.  Findet 
sie  nicht  ein  vor  Sonnenhitze  oder  ungünstigem  Wetter  schützen- 
des Asyl,  so  kehrt  sie  wieder  zur  Erde  zurück. 

Erscheinungszeit  Ende  Juli  und  August. 

Auffallend  und  bemerkenswerth  ist  es,  dass  die  Zucht 
dieser  Motte  so  ausserordentlich  schwierig,  während  solche 
bei  Virgaureae,  welche  in  den  Blüthen  und  Samenköpfchen 
der  Goldruthe  —  Solidago  virgaur.  —  lebt,  ohne  alle  Mühe 
bewerkstelligt  wird. 

Ich  komme  nun  auf  eine  andere  Coleophoren-Species. 

Auch  hier  haben  wir  es  mit  einer  Motte  zu  thun,  deren 
Artrechte  man  ebenfalls  nicht  mit  derjenigen  Evidenz  fest- 
zustellen vei-mag,  als  es  eben  bei  anderen  mit  bestimmteren 
Merkmalen  Versehenen  mit  Leiclitigkeit   zu  geschehen  pflegt. 

Ich  sandte  die  sacktragende  Raupe  und  später  auch  die 
Motte  selbst  im  Herbst  1858  an  Herrn  Stainton  und  nannte  sie 
Coleophora  artemisiae  m. 
The  Entemologists  annual  for  1858  p.  121. 

Capite  thorace  canis;  humeris  albidis;  articulo  basali  an- 
tennarum  incrassata,  toto  albido,  reliqua  parte  conspicue  an- 
nulata,  palpis  subtus  albidis,  articulo  ultimo  penicillo  albido, 
nonnullis  capillis  nigris  intermixtis.  Tarsis  pedibusque  intus 
albidis,  extra  obscurioribus.  Thorace  corpore  griseo,  abdomi- 
nis  articulo  ultimo  utriusque  generis  griseo,  albido  piloso. 

11* 


164 

Color  nativus  alarum  anteriorum  magis  obscuro  griseus; 
lineis|longinquis  et  margine  anteriori  minus  conspicuis  per 
squamas  nigras  imrnixtas;  margine  albido  costaJi  interiori  nullo, 
angulum  analem  et  apicem  alarum  versus,  quasi  limbus,  squa- 
mis  albidis  longinquis,  passim  produelis,  in  ciliarum  basi  eva- 
nescentibus. 

Alis  po&terioribus  ciliisque  canis. 

Kopf  und  Rückenschild  hellgrau,  dunkler  als  bei  ihrer 
nächstverwandten  Col.  argentulae.  Schulterdecken  weisslicli. 
Das  Grundglied  der  Fühler  ganz  weiss,  ziemlich  verdickt,  der 
übrige  Theil  derselben  deutlich  geringelt.  Die  Taster  unten 
weiss,  das  Endglied  mit  einem  weissen,  mit  einzelnen  schwar- 
zen Härchen  vermischten  Pinselchen  gezieit.  Tarsen  und 
Beine  nach  innen  weisslich,  nach  aussen  dunkler.  Thorax 
und  Leib  grau.  Afterspitzen  beider  Geschlechter  grau,  weiss 
behaart. 

Die  Grundfarbe  der  Vorderflügel  ist  ein  bei  weitem  dunk- 
leres Grau  als  bei  Argentulae.  Die  weissen  Längslinien  und 
der  Vorderrand  treten  nicht  so  scharf  hervor,  augenscheinlich 
veranlasst  durch  die  schwarze  Schuppenbeimischung  der  gan- 
zen Flügelfläche.  Eine  weisse  Umsäumung  des  Innenrandes, 
wie  bei  Argentulae,  ist  gar  nicht  sichtbar,  nur  nach  dem  Af- 
terwinkel und  der  Flügelspitze  hin  zeigen  sich  gleichsam  als 
Saumlinie  weisse  Längsschüppchen,  welche  hie  und  da  ver- 
längert an  der  Basis  der  Franzen  verschMinden.  Unterflügel 
und  Franzen  lichtgrau. 

Col.  artemisiae  ist  fast  um   '^/^  grösser  als  argentulae. 

Der  Sack  hat  allerdings  auch  viel  Aehnlichkeit  mit  dem 
ihrer  Verwandten;  allein  der  wenig  aufgeworfene  fast  gerade 
stehende  Mundrand  erhebt  sich  nach  einer  kaum  merklichen 
Verengung  des  vorderen  Sacktheiles.  Die  Afterklappen  sind 
stumpfer,  die  Aussenfläche  ist  weniger  gekörnt,  fast  glatt. 

In  der  Jugend  trägt  die  Larve  eine  von  kleinen  Blatt- 
stücken oder  Blüthentheilen  gefertigte  Umhüllung,  wodurch 
sie  sich,  wenn  nämlich  diese  Bestandtheile  älter  und  somit 
gelb  werden,  leicht  veriäth,  während  mit  einer  frischen  Hülle 
versehen,  nicht  eine  Spur  von  ihr  zu  entdecken  ist.  Gegen 
den  Herbst  hin  vergrössert  sie  ihre  Umhüllung  mit  weiteren 
Blatttheilchen,  oft  sogar  durch  Anhängung  ganzer  Blüthen  oder 
Samenknospen;  sodann  verschwindet  sie  von  der  Pflanze. 

Nur  in  ihrer  Gefangenschaft  also  konnte  wahrgenommen 
werden,  wie  sie  nach  dem  Winterschlafe  auf  einmal  mit  einem 
dem  der  Argentulae  ähnlichen  Sacke  wieder  auftaucht.  Wo 
sie  den  letzteren  her-  und  jene  Umhüllung  hingebracht,  das 
ist  eben  noch  zu  entziÖern.  Nach  meiner  Ansicht  liegt  hier 
die  Vermuthung  nahe,    dass   die   Raupe  entweder  durch  das 


165 

viele,  fast  allen  Coleopliorenraupen  eigne  unaufhörliche  Her- 
umkriechen, die  äusseren  Theile  der  Umhüllung  abgeschliffen, 
oder  hat  sie  sich  dieselben  abgenagt,  welch  letzteres  die 
grössere  Wahrscheinlichkeit  gewinnt,  wenn  man  den  Sack 
einer  genaueren  Prüfung  unterwirft.  Derselbe  findet  sich  von 
August  bis  October  an  Artemisiuni  campestris.  Erscheinungs- 
zeit der  Motte  im  Juli. 

Einiges  über  Coleophora  annulatella  Tgstr.  und  flavaginella 
Zett.  aus  meinen  Notizen. 

Bekanntlich  wurden  noch  vor  wenigen  Jahren  die  Art- 
rechte  der  C.  flavaginella  verschiedenerseits  bestritten.  Ohne 
Kenntniss  der  ersten  Stände  dieser  Species  war  es  auch  nicht 
zu  verwundern.  Aber  auch  selbst  durch  deren  Raupenzucht 
ist  man  anfänglich  nicht  klüger  geworden,  weil  immer  ver- 
schieden aussehende  Motten  von  ein  und  derselben  Futter- 
pflanze und  vermeintlich  auch  aus  ein  und  demselben  Coleo- 
phorensacke  erschienen. 

Man  sammelte  also  früher  die  auf  Chenopodium  und  Atri- 
plex  freisitzenden,  grau  und  schwarz  gekörnten,  liclitgrau  ge- 
streiften Säcke,  schnitt  einige  Aestchen  der  Pflanzen  zur  Fütte- 
rung ab  und  schliesslich  erschienen  dennoch  Annulatella  und 
flavaginella.  —  Man  hatte  aber  übersehen,  dass  neben  dem 
oben  erwähnten  Sacke  oder  an  den  als  Futter  abgeschnitten 
Zweigen  Räupchen  mit  einer  von  grünen  und  darum  unsicht- 
baren Samenknöthchen  gefertigten  Hülle   sich  befanden. 

Nach  vielfachen  Zuchtversuchen  ist  es  nun  gelungen,  diese 
beide  Coleophorenarten  von  einander  —  und  lediglich  nur 
durch  Beobachtung  ihres  Raupenlebens   —   zu  unterscheiden. 

Der  freisitzende  feste  Sack  also  gehört  zu  flavaginella, 
während  jener  mit  der  Samenumhüllung  Annulatella  -angehört. 
Das  Räupchen  dieser  Species  lebt  gleichfalls  an  Chenopodeen- 
arten, fertigt  sich  aus  den  Samenknötchen  eine  Hülle,  mit  der 
es  sich  an  der  Pflanze  hin  und  her  zu  bewegen  vermag.  Die 
Knötchen  sind  vermittelst  feiner  Fäden  an  einander  geheftet. 
Ist  diese  Hülle  mehrere  Tage  alt,  durch  weiteres  Anheften 
von  Knöthchen  grösser  und  in  Folge  dessen  unbequem  und 
gelb  geworden,  wodurch  es  sich  auch  verräth,  so  verlässt  es 
diese  und  verfertigt  eine  neue.  Ausgewachsen  lässt  es  sich, 
unter  Zurücklassung  jener  Hülle,  oder  auch  oft  mit  derselben 
zur  Erde  fallen,  gräbt  sich  in  dieselbe,  umspinnt  sicli  mit  fei- 
nen Sandkörnchen  und  in  dieser  Art  Tönnchen  webt  es  sich 
merkwürdigerweise  einen,  oberflächlich  betrachtet,  fast  dem 
der  flavaginella  älinlichen  Sack.  Genauer  untersucht,  ist  die- 
ser jedoch  ganz  zart  und  weich,  während  jener  hart  und 
körnig  ist. 


166 


Ein  Beitrag  zur  Lepidopternfauna  Norwegens 

von 
91.  F.  ^Vocbe. 


Als  ich  mit  Dr.  Staudinger  auf^der  Rückreise  aus  Fin- 
marken  am  19.  und  20.  August  1860  auf  Dovrefjeld  rastete, 
keimte  schon  in  mir  der  Entschluss,  auf  diesem  reiche  Aus- 
beute verheissenden  Gebirge  später  einmal  einen  Sommer  über 
zu  sammeln.  Zur  Ausführung  dieses  Planes  verliess  ich  am 
24.  Mai  1862  mit  dem  kleinen  Schraubendampfer  Falcon 
Hamburg,  leider  schon  etwas  spät,  wie  ich  später  zu  meinem 
Schaden  erfahren  sollte. 

Nach  günstiger  Fahrt  langte  ich  am  26.  früh  in  Chri- 
stiansand,  am  Südende  Norwegens,  an  und  benutzte  deii  Vor- 
mittag, den  das  Schiff  im  Hafen  blieb,  zu  einer  Excursion 
nach  den  schon  bei  meiner  ersten  Reise  besuchten  Plätzen. 
Weiter  fuhr  ich  an  der  Südostküste  des  Landes  hinauf  und 
landete  nach  kurzem  Aufenthalt  in  Arendal  und  Laurvik,  am 
27.  Nachmittags  in  Christiania.  Am  folgenden  Tage  besuchte 
ich  in  der  Frühe  den  im  ersten  Frühlingsschmuck  prangenden 
botanischen  Garten,  dann  den  mir  von  früher  bekannten  und 
werth  gewordenen  Lector  Esmark  und  erkundigte  mich  bei 
ihm  über  die  Lokalität,  an  welcher  er  einst  die  mir  noch  nie 
im  Freien  vorgekommene  Chionobas  Jutta  gefangen  hatte. 
Da  dies  in  den  ersten  Junitagen  geschehen  war  und  der  Fund- 
ort nicht  gar  weit  von  meiner  beabsichtigten  Reiseroute  ab- 
lag, auch  das  zeitige  Frühjahr  ein  frühes  Erscheinen  des  ge- 
wünschten Falters  und  die  Möglichkeit  seines  Fanges  in  Aus- 
sicht stellte,  so  beschloss  ich,  den  Abstecher  nach  jener  Ge- 
gend zu  wagen.  Ich  verliess  am  27.  Christiania  und  reiste 
mit  der  Eisenbahn  bis  Eidsvold  und  von  da  mit  dem  Dampfer 
über  den  Mjösen  nach  Hamar,  einem  freundlichen  Städtchen, 
das  sich  schon  von  fern  durch  die  auf  der  Spitze  einer  weit 
in  den  See  vorspringenden  Halbinsel  thronenden  Ruinen  seiner 
alten,  durch  die  Schweden  im  Jahre  1567  zerstörten  Kathe- 
drale bemerklich  macht.  Von  hier  aus  hätte  ich  gern  die 
erst  vor  Kurzem  eröffnete  Eisenbahn  nach  Elverum  benutzt, 
aber  es  war  gerade  Himmelfahrtstag  und  da  an  Sonn-  und 
Feiertagen  auf  dieser  frommen  Eisenbahn  nicht  gefahren  wird, 
musste  ich  mich  bequemen,  per  Kariol  weiter  ^u  reisen,  denn 
bis  zum  nächsten  Tage  zu  warten,  schien  mir  bei  dem  herr- 
lichen, in  Norwegen  selten  lange  anlialtenden  Wetter  sträf- 
liche Zeitvergeudung.  So  fuhr  ich  von  Hamar  aus  an  dem 
Kirchspiel  Vang  und  seiner  unschönen  neuen  Kirche  vorüber 


167 

—  die  alte  steht  bekanntlich  im  Riesengebirge  —  in  östlicher 
Richtung  durch  wellenförmiges,  theils  von  Wald  und  Sumpf 
bedecktes,  theils  sorgfältig  angebautes  Land,  etwa  acht  deutsche 
Meilen  weit  bis  in  die  Gegend  der  auf  einer  freien  Anhöhe 
erbauten,  weithin  sichtbaren  Kirche  Loiten,  in  deren  Nähe  die 
beschriebene  Flugstelle  von  Jutta  liegen  sollte.  Etwa  eine  Vier- 
telmeile davon  fand  ich  in  einem,  Sigstadt  genannten  Bauern- 
gaard  bereitwillig  die  gastlichste  Aufnahme,  obgleich  Mitter- 
nacht schon  vorüber  war.  Der  nächste  Morgen  führte  mich  wie- 
der zur  Loitner  Kirche,  bald  kam  ich  in  dem  nördlich  von  ihr 
gelegenen  Kiefernwalde  an  einen  versumpften  Bach  und  an  ihm 
auf  ein  Torfmoor  von  geringem  Umfang,  dem  verheissenen 
Fangort.  Lange  suchte  ich  hier  vergeblich,  fing  allerlei,  aber 
nicht  das  Gewünschte;  endlich  erblickte  ich  einen  schwarzen 
Tagfalter  unstät  durch  das  noch  unbelaubte  Birkengebüsch 
taumeln,  ich  hasche  ihn  und  habe  ein  r^  von  Erebia  Embla 
in  Händen,  die  ich  so  weit  südlich  (Loiten  liegt  etwas  süd- 
lich vom  61  ^  n.  Br.)  nicht  erwartet  hatte.  Nur  vier  frische 
Exemplare  des  seltenen  Thieres  erbeutete  ich,  ausserdem  aber 
nur  Falter,  die  zur  selben  Zeit  auch  in  Deutschland  gemein 
sind,  und  so  beschloss  ich,  am  nächsten  Tage  wieder  aufzu- 
brechen, um  auf  Dovrefjeld  nichts  zu  versäumen,  wusste  ich 
dort  ja  noch  ganz  andere  Sümpfe,  auf  welchen  Embla  und 
Jutta  auch  fliegen  konnten.  Leider  wurde  später  diese  Hoff- 
nung zu  Schanden  und  ich  bereute  es  sehr,  nicht  noch  einige 
Tage  in  Sigstadt  verweilt  zu  haben.  Zur  Rückreise  nach 
Hamar  benutzte  ich  diesmal  die  Eisenbahn  und  fuhr  dann  wei- 
ter per  Dampfboot  bis  Lillehammer  am  Anfang  des  Mjösen. 
Den  nächsten  Tag  kariolte  ich  durch  die  grünen  und  blü- 
henden Fluren  des  fruchtbaren  Gudbrandsdal  bis  zu  der  schon 
in  ziemlicher  Höhe  gelegenen  Station  Braendhaugen,  eine 
Strecke  von  einigen  zwanzig  deutschen  Meilen,  und  langte 
am  folgenden  Mittag,  am  2.  Juni,  endlich  auf  Dovrefjeld  an. 
Ich  richtete  mich  bald  in  dem  Posthaus  Fokstuen  häuslich  ein 
und  blieb  daselbst  bis  zum  30.  Juni,  dann  siedelte  ich  nach 
dem  etwa  fünf  Meilen  weiter  nach  Norden  gelegenen  Kongs- 
vold  über,  wo  ich  bis  zum  29.  Juli  ausharrte. 

Das  Dovrefjeld  bildet  eine  nach  allen  Richtungen  hin 
mehrere  Meilen  ausgedehnte  Gebirgsmasse,  die  nur  nach  Süd- 
west von  einem  tief  eingeschnittenen  Flussthal  begrenzt  wird, 
nach  den  übrigen  Seiten  hin  aber  mit  arideren  Fjeldern  zu- 
sammenhängt. Die  durchschnittliche  Höhe  des  Fjelds  beträgt 
etwa  3  —  4000',  seine  Oberfläche  zeigt  einzelne  abgerundete 
Rücken,  zwischen  denen  viele  Moräste  und  kleine  Seen  liegen. 
Im  Norden  erscheint  das  Gebirge  zerklüftet,  schroffe  Fels- 
wände begrenzen  tiefe,  mit  zum  Theil  nie  schmelzendem  Schnee 


168 

erfüllte  Klüfte,  aus  welchen  die  Zuflüsse  zahlreicher  kleiner 
Seen  hervorquellen.  Neben  diesem  ödesten  Theil  des  Fjelds 
erhebt  der  stets  in  einen  Schneemantel  geliüllte,  über  7000' 
hohe  Snehaetten  seine  nur  selten  wolkenfreie  Pyramide.  Ein- 
zelne Berge  im  Süden  und  Nordosten,  wie  die  von  mir  viel 
besuchte  Blaahoe  bei  Fokstuen  und  Knudshoe  und  Nystuhoe 
bei  Kongsvold  steigen  bis  5000'  an,  bilden  aber  breite,  mit 
dürftiger  Vegetation  bedeckte,  oft  sumpfige  Hochflächen,  auf 
welchen  einzelne  Felstrümmergruppen  erscheinen.  Gegen  Nor- 
den fallen  diese  Höhen  meist  schroffer  ab  und  sind  hier  stel- 
lenweise von  Schneeliächen  bedeckt,  während  die  südliche 
Abdachung  weniger  steil  ist  und  der  Besteigung  keine  Hin- 
dernisse bietet.  Quer  über  das  Dovrefjeld  geht  in  der  Rich- 
tung von  NO,  nach  SW.  eine  nur  etwa  3000'  hohe  Einsat- 
telung, auf  welcher  die  von  den  Seitenhöhen  zusammentlies- 
senden  Wasser  Sümpfe  und  Tümpel  bilden  und  sich  zu  zwei 
Bäclien  sammeln,  von  welchen  der  eine  südwestlich  zum  Laa- 
gen,  der  andere  östlich  zum  Follaelv  verlauft.  Was  den 
Aufenthalt  auf  Dovrefjeld  dem  Naturforscher  besonders  ange- 
nehm macht,  ist  die  über  ihn  gehende  Poststrasse  von  Chri- 
stiania  nach  Trondhjem  mit  ihren  für  Aufnahme  von  Reisen- 
den eingerichteten  Stationshäu&ern.  Diese  Strasse  steigt  von 
Domba^s  am  Anl'ang  von  Gudbrandsdalen  sehr  steil  in  öst- 
licher Pachtung  aufwärts,  bis  sie  eine  Höhe  von  3000' erreicht, 
dann  verläuft  sie  ziemlich  eben  längs  der  genannten  Einsat- 
telung weiter,  an  Fokstuen  vorüber  bis  zu  der  ca.  3  deutsche 
Meilen  von  diesem  entfernten  Station  Jerkind,  von  wo  sie 
sich  nach  Norden  gerichtet  wieder  steil  erhebt,  um  ihre  höchste 
Stelle  von  über  4000'  absoluter  Höhe  ziemlich  in  der  Mitte 
zwischen  Jerkind  und  der  folgenden  Station  Kongsvold  zu 
erreichen,  worauf  sie  sich  allmälig  herabsenkt  und  dann  hinter 
Kongsvold,  zwischen  gegen  5000'  hohen  Felsenbergen,  am 
Ufer  des  schäumenden  und  viele  kleine  Wasserfälle  bildenden 
Drivelv  verläuft.  Dieses  Thal  ist  das  schönste  im  ganzen 
Gebirge,  die  Strasse  ist  bald  aus  dem  Felsen  herausgesprengt, 
der  schroff  überhängt,  bald  wieder  von  Gebüsch  und  üppigen 
Wiesen  umgeben.  Auf  der  rechten  Seite  stürzen  mehrere 
bedeutende  Wasserfälle  von  den  Felsen  der  stets  mit  Schnee 
bedeckten  Knudshoe  herab;  einer,  der  Fall  des  Sprenbekken, 
ist  gewöhnlich  ein  Staubfall,  nur  nach  starken  Regengüssen 
voller. 

Hinter  dem  circa  l'/j  Meilen  von  Kongsvold  entfernten 
Drivstuen,  das  in  dem  hier  etwas  erweiterten  Drivdal  schon 
bedeutend  niedriger  liegt,  kann  man  die  Nordgrenze  des  Do- 
vrefjeld annehmen,  obgleich  dasselbe  hier  wie  überall,  wo  es 
nicht  von  tiefen  Thälern  begrenzt  wird,  mit  anderen  Gebirgs- 


169 

rücken  zusammenhängt.  Der  Fels  des  Gebirges  ist  Granit, 
der  an  vielen  Stellen  in  Gneus  oder  Glimmerscliiefer  übergeht 
und  überhaupt  auf  mannigfache  Weise  abändert.  Was  die 
Vegetation  betrifft,  so  ist  der  Fuss  des  Gebirges  mit  Kiefern 
bewaldet,  die  zwischen  Dombaas  und  Fokstuen  eine  Höhe  von 
70  bis  80'  erreichen,  über  2000'  aber  niedriger  werden  und 
gegen  2500'  Höhe  ganz  aufhören,  um  der  Birke  Platz  zu 
machen.  Diese  bekleidet  die  Berglehnen  und  Thäler,  soweit 
ihr  nicht  Felsen  oder  Sümpfe  Hindernisse  bieten,  bis  etwa 
4000'.  Mit  ihr  bedeckt  dieselben  Plätze  als  Unterholz  die 
Zwergbirke  Betula  nana,  die  aber  auch  in  Gesellschaft  zahl- 
reicher Alpenweidenarten  die  Sümpfe  überwuchert  und  sich 
bis  etwa  4500'  hoch  erstreckt,  wo  dann  auf  sterilem  Geröll 
nur  noch  eine  dürftige  Flora  fortkommt,  die  jedoch  durch 
viele  seltene  nordische  Alpenpflanzen  ausgezeicjiaet  ibt.  Die 
Thäler  und  Schluchten  ernähren,  oft  eine  sehr  üppige  Vege- 
tation von  Farrnkräutern,  Solidago  Virgaurea,  Aconitum  Ly- 
coctonum  var.  flore  violaceo,  Saussurea  alpina,  Polemonium 
coeruleum  etc.,  an  freien  Stellen  wucliern  Phaca  frigida,  astra- 
galina  und  oroboides,  Alchemilla  alpinti,  Cornus  suecica,  Ei-i- 
geron  alpinus,  Primula  scotica  und  stricta,  Gentiana  amarella, 
tenella,  nivalis,  an  stemigen  Hängen  blühen  der  niedliche 
gelbe  Papaver  nudicaule,  Saxifraga  cotyledon  und  die  leider 
keine  Cucullie  nährende  Artemisia  norvegica. 

Von  den  vier  genannten  Post-  und  Wirthshäusern  auf 
Dovrefjeld  ist  Jerkind '"•'■)  das  höchste,  am  besten  eingerichtet 
und  enthält  über  20  für  Reisende  bestimmte  Zimmer;  leider 
ist  es  aber  für  den  Entomologen  am  ungünstigsten  gelegen, 
mit  ihm  rivalisiren  in  Güte  der  Bewirthung  Kongsvold  und 
Drivstuen,  von  welchen  das  letztere  nicht  mehr  der  alpinen 
Region  angehört  und  daher  eine  Anzahl  Insekten  beherbergt, 
die  auf  dem  übrigen  Dovre  nicht  angetroffen  werden.  Kongs- 
vold ist  wohl  die  für  den  Naturforscher  am  günstigsten  ge- 
legene Station  des  Gebirges,  da  hier  die  fruchtbarsten  Wie- 
sen, bewässerte  felsenreiche  Thalschluchten,  mächtige  Felsen- 
einöden und  mit  Schneefeldern  gezierte  Hochalpen  gleich  nahe 
und  bequem  zu  erreichen  sind,  nur  eigentliche  Torfsümpfe 
und  Seen  fehlen. 

Fokstuen,  dessen  Gehöft  am  südlichsten  liegt,  hat  seine 
nationale  Ursprünglichkeit  am  wenigsten  durch  civilisatorische 
Neuerungen  genusssüchtiger  Touristen  eingebüsst,  gewährt  aber 
gutes  und  reinliches  Quartier,  nur  die  Kost  ist  etwas  monoton 
und  man  muss  den  Magen  daran  gewöhnen,  zur  täglichen 
Nahrung  ausser  Milch,  Fladbrot  und  uraltem  Käse  nur  Forellen 

*)  Auch  Hjerkind  und  Hjaerkin  geschrieben. 


170 

zu  haben;  frisches  Fleisch  giebt  es  erst  im  August,  wenn  die 
Jagd  auf  Rennthiere  und  Schneehühner  wieder  erlaubt  ist. 
Um  Fokstuen  giebt  es  ausgedehnte  Sümpfe  mit  vielen  Lachen 
schwärzlichbraunen  Torfwassers  und  undurchdringliclien,  wenn 
auch  nur  3  —  4  Fuss  hohen  Weidendickichten.  Schöne  Fang- 
plätze bietet  hier  auch  der  am  Abhang  nach  Dombaas  gele- 
gene Kieferwald,  so  wie  ein  dem  Gehöft  gegenüber  nach 
Süden  sich  am  Fusse  von  Blaahoe  hinaufziehendes  enges  Thal. 
Fokstuen  entbehrt  aber  der  saftigen  Wiesen  und  grossen 
nackten  Felsmassen. 

Was  nun  die  von  mir  auf  Dovrefjeld  gesammelten  Schmet- 
terlinge betrifft,  so  ist  die  Zahl  der  Arten  bedeutend  kleiner 
als  die,  welche  ich  mit  Staudinger  in  Finmarken  erbeutet, 
nämlich  nur  166.  Die  Zahl  der  Tagfalter  beträgt  nur  12, 
also  halb  so  ^iel,  als  wir  in  Finmarken  gefunden.  Von  auch 
dort  vorkommenden  Arten  traf  ich  9,  zu  welchen  die  auch 
noch  in  Nordamerika  heimische  Syrichthus  Centaureae  und 
die  alpinen  Er.  Eurjale  und  Ljc.  Pheretes  hinzukommen. 
Kein  nordische  Arten  sind  nur  drei,  die  übrigen  auch  der 
deutschen  Fauna  angehörig.  Von  Zygaeniden  ist  nur  die  auch 
in  Finmarken,  wie  auf  den  Alpen  vorkommende  Exulans  auf 
Dovre  zu  finden.  Von  Sesiiden  fand  ich  keinen  Falter,  aber 
eine  leere  Puppenhülse  unter  Birkenrinde,  die  wahrscheinlich 
Culiciformis  angehörte.  Sphingiden  fehlen.  Hepialiden,  die  in 
Finmarken  nicht  vorkommen,  giebt  es  auf  Dovre  zwei. 

Von  Bombyciden  fand  ich  9  Arten,  welche  alle  auch  in 
Deutschland  leben.  Von  den  24  gefangenen  Noctuiden  gehö- 
ren 12  auch  Finmarken  an,  8  sind  nur  polar  incl.  der  zwei 
neuen  Arten  und  der  bisher  nur  in  Nordamerika  beobachteten 
An.  Algida,  19  gehören  auch  der  Fauna  Deutschlands  und 
der  Schweiz  an,  davon  6  nur  der  alpinen  Region.  Von  Span- 
nern habe  ich  25  Arten  gefunden,  von  denen  19  auch  in  Fin- 
marken vorkamen,  nur  eine  davon,  Eup.  Hyperboreata.,  ist 
ausschliesslich  nordisch,  alle  übrigen  kommen  auch  in  Deutsch- 
land vor.  Die  Zahl  der  gefangenen  Microlepidoptern,  95,  ist 
nur  wenig  unter  der  der  in  Finmarken  heimischen,  es  sind 
vier  neue  Arten  darunter,  1  Pyr.,  1  Tort,  und  2  Tin.  12  Ar- 
ten sind  nur  nordisch  (excl.  der  einzelnen  Nepticula),  die 
übrigen  83  kommen  auch  in  Deutschland  vor,  9  davon  nur 
in  der  alpinen  Region.  Die  sechs  Pterophoren  gehören  sämmt- 
lich  auch  der  deutschen  Fauna  an,  erscheinen  jedoch  zum 
Theil  in  etwas  verändeitem  Kleide. 

Viele  von  Zetterstedt  als  das  Dovrefjeld  bewohnend  ver- 
zeichnete Arten  habe  ich  nicht  gefunden,  und  noch  manche 
werden  \  orhandcn  sein,  die  noch  unbeachtet  blieben.  In  einem 
Sommer  ist  es  selbst  bei  günstigem  Wetter  unmöglich,  ein  so 


171 

ausgedehntes  Gebirge  erschöpfend  abzusuchen,  hier  aber  er- 
schwert die  Ungunst  des  Climas  und  des  fast  immer  schlecli- 
ten  Wetters  die  Mühen  des  Sammlers.  Die  ersten  Junitage 
waren  schön  und  warm  und  in  ihnen  schmolz  der  grösste 
Theil  des  bei  meiner  Ankunft  in  Fokstuen  noch  grosse  Strecken 
bedeckenden  Schnee's  dahin,  vom  4.  Juni  aber  bis  Ende  des 
Monats  regnete  es  täglich,  im  besten  Falle  waren  die  Mor- 
genstunden heiter,  gegen  10  Uhr  kamen  dann  schwarze  Wol- 
ken, die  bald  Regen  oder  Hagel  niederschickten,  oft  schneite 
es  auch,  doch  blieb  der  Schnee  selbst  auf  den  höheren  Ber- 
gen nie  lange  liegen  und  hinderte  mich  weniger  als  die  ge- 
wöhnlich stark  wehenden  Stürme  am  Sammeln.  Schlimmer 
war  noch  der  Juli,  während  dessen  ich  nur  zwei  regenfreie 
Tage  in  meinem  Tagebuch  verzeichnen  konnte.  Die  günstig- 
sten Fangtage  M'aren  solche,  an  denen  starke  Güsse  und  war- 
mer Sonnenschein  häufig  mit  einander  abwechselten.  Stürme 
störten  mich  hier  weniger,  da  ich  mich  daranf  beschränkte, 
in  dem  durch  hohe  Berge  geschützten  Drivdal  und  der  ehe- 
maligen, jetzt  verfallenen  Strasse  zwischen  Kongsvold  und 
Drivstuen,  Vaarstien,  zu  sammeln,  die  über  etne  bedeutende 
Höhe  führt,  aber  auch  durch  hohe  Felsen  gedeckt  wird.  Die 
höheren  Berge  waren  im  Juli  fast  unzugänglich,  da  der  täg- 
lich frisch  gefallene  Schnee  die  Besteigung  gefährlich  machte 
und  überdies  alles  Insektenleben  ertödtete.  Die  Temperatur 
sank  im  Juli  in  der  Nacht  oft  unter  den  Gefrierpunkt  und 
erhob  sich  bei  Tage  nie  über  -{-  lO**  Reaum. ,  gewöhnlich 
zeigte  das  Thermometer  6—8°  Wärme. 

Trotzdem  waren  die  Schmetterlinge  nicht  träger  als  bei 
uns  bei  dreifach  höherer  Temperatur,  stets  fand  ich  mitten 
in  kalter  Nacht  und  bei  feinem,  aber  dichtem  Regen  die  Geo- 
metren  Caesiata,  Nobiliaria  und  Munitata  im  lebhaften  Fluge, 
nur  die  Anarten,  die  ohne  Sonnenschein  niclit  fliegen  können, 
waren  im  Nachtheil  und  es  ist  zu  verwundern,  dass  auf  Dovre 
so  viele  Arten  dieses  Genus  und,  wie  es  scheint,  so  zahlreich 
vorkommen,  da  schlechte  Sommer  hier  Regel  sind  und  Jahre 
vorkommen,  in  denen  es  6  Wochen  ununterbrochen  regnet. 
Hieraus  erklärt  sich  aucii  die  Armuth  an  Tagfaltern  und  die 
verhältnissmässige  Seltenheit  der  vorhandenen,  von  denen  viele 
keines  vollen  Sonnenscheins  zu  ihrem  Fluge  zu  bedürfen  schei- 
nen, wenigstens  sali  ich  oft  nicht  blos  Syr.  Centaureae,  son- 
dern auch  Arg.  Freija,  Ereb.  Manto  und  Lyc.  Pheretes  bei 
bewölktem  Himmel  fliegen. 

Meine  Rückreise  nahm  ich  durch  das  nordwestlich  zum 
Meere  hin  verlaufende  Romsdal,  eines  der  romantischsten  und 
wildesten  Thäler  Norwegens,  nach  Veblungsnaes  am  Roms- 
dalsfjord,  wo  ich  zwei  Tage  verweilte.     Von  hier  aus  machte 


173 

ich  am  31.  Juli  eine  Excursion  nach  dem  gegenüberliegenden 
Ufer  des  Fjord,  das  tlieils  feuchte,  von  Hasel-  und  Erlgebü- 
schen unterbrochene  Wiesen,  theils  steile,  mit  Kiefern  und 
Wachholder  bedeckte  Abhänge  darbot.  Den  1.  August  unter- 
nahm ich  eine  Partie  nach  den  et\Aa  1%  Meile  entfernten 
Knudsaetern  (Sennhütten)  am  Stigfjeld.  Der  Weg  dahin  führte 
durch  ein  von  einem  wilden  Baclie  durchströmtes  und.  erst 
vor  Kurzem  in  Folge  eines  Wolkenbruches  inundirt  gewesenes 
Thal,  das  grösstentheils  mit  Gebüsch  von  Alnus  incana  bedeckt 
war.  Hier  flogen  viele  Spanner,  leider  meist  durch  die  Re- 
gengüsse der  Tage  vorher  beschädigt.  Oberhalb  der  Senn- 
hütte, um  welche  eine  üppige  Fülle  von  Gebirgspflanzen 
herrschte,  kletterte  ich  neben  der  von  hohen  Felsenwänden 
herabstürzenden,  drei  prächtige  Fälle  bildenden  Ister  hinauf 
auf  die  Höhe  dcö  Fjeld,  an  dessen  Westseite  zwischen  zwei 
kahlen  Felshörnern  die  blauen  Massen  eines  Gletschers  lagern. 
Dicht  an  diesem  grünten  herrliche  Matten,  die  wohl  ebenso, 
wie  die  an  der  Südseite  des  Fjelds  noch  höher  gelegenen, 
mit  Felsgeröll  bedeckten  Hochflächen  in  früherer  Jahreszeit 
gute  Beute  gewähren  mögen. 

Von  Vebhmgsnaes  fuhr  ich  mit  einem  kleinen  Dampfer 
nach  Molde,  wo  ich  auf  das  von  Trondhjem  nach  Hamburg 
iahrende  Dampfboot  überging,  welches  nach  einer  P/jtägigen 
Rast  in  Bergen  mich  am  10.  August  wieder  nach  Hambui-g 
zurückbrachte. 

Melitaea  Parthenie  Bork. 

Schon  am  22.  Juni  fing  ich  ein  einzelnes  ,^  oberhalb  Fok- 
stuen  in  einem  feuchten  Birkengehölz.  Später  vom  9.  bis  21. 
Juli  flog  die  Art  nicht  häufig  auf  den  unterhalb  der  Station 
Kongsvold  zu  beiden  Seiten  des  Drivelv  gelegenen  Wiesen. 
Die  Exemplare  sind  etwas  grösser  als  die  schlesischen  und 
besonders  die  $  durch  sehr  bleiche  Färbung  ausgezeichnet. 

Argynnis  Freija  Thnb. 

Bei  meiner  Ankunft  auf  Dovrefjeld  am  2,  Juni  sah  ich 
im  Walde  zwischen  Dombaas  und  Fokstuen  Freija  zahlreich 
fliegen,  doch  waren  die  gefangenen  Stücke  fast  sämmtlich 
unbrauchbar.  Bis  nach  der  Mitte  des  Monats  noch  war  die 
Art  in  den  Birkengehölzen  in  der  Umgegend  von  Fokstuen 
häufig,  aber  nur  wenige  unverletzte  Exemplare  gelang  es  mir 
zu  erbeuten.  Die  Flugzeit  von  Freija  ist  daher  auf  Dovrefjeld 
gleich  nacli  Beginn  der  Schneeschmelze  zugleich  mit  Brephos 
Parthenias. 

Arg.  Pales  SV. 

Ich  habe  in  diesem  Sommer  nur  die  Stammart  Pales  und 


173 

ihre  nordische  Var.  mit  stark  gefleckter  Unterseite  der  Vor- 
derflügel gefangen,  Arsilaclie,  die  ich  1860  noch  am  19.  Au- 
gust bei  Fokstuen,  wenn  auch  sehr  verflogen,  gefangen,  gar 
nicht.  Es  kommt  dies  daher,  dass  ich  das  sumpfreiche  Fok- 
stuen vor  Beginn  der  Flugzeit  von  Pales  verlassen,  um  Kongs- 
vold  aber,  mo  Pales  auf  den  Wiesen  am  Drivelv  vom  5.  bis 
Ende  Juli  gemein  war,  die  Sümpfe  fehlen,  wenigstens  die  zu- 
nächst gelegenen  von  mir  des  schlechten  Wetters  wegen  nicht 
besucht  werden  konnten. 

Argynniö  Euphrosyne  L. 

Von  dieser  in  Finmarken  und  auch  im  südlichen  Norwe- 
gen häufigen  Art  habe  ich  auf  Dovrefjeld  nur  zwei  >^  ge- 
fangen, am  12.  Juni  und  4.  Juli,  beide  zur  Stammart  gehörig. 
Bei  Sigstadt  flog  Euphros.  am  30.  Mai  auf  den  Wiesen  nicht 
selten. 

Argynnis  Aglaja  L. 

Einige  grosse  und  sehr  dunkle  $  fing  ich  auf  einer  Wiese 
in  Romsdaleu  unweit  Veblungsnaes   am  1.  August. 

Vanessa  Urticae,  Jo  und  Antiopa 
flogen  Ende  Mai  in  überwinterten  Exemplaren  niclit  selten  bei 
Sigstadt  und  in  Gudbrandsdalen, 

Erebia  Manto  SV. 

War  auf  Dovrefjeld  überall  sehr  gemein,  am  häufigsten 
an  den  Abhängen  zwischen  Birkengebüsch,  aber  auch  in  den 
Sümpfen  bei  Fokstuen.  Ihre  Flugzeit  währte  den  ganzen  Juni 
hindurch,  einzelne  gute  Stücke  fand  ich  auch  noch  Anfangs 
Juli  bei  Kongsvold,  später  nur  noch  verregnete. 

Erebia  Embla  Thnb. 

Am  30.  Mai  fing  ich  unweit  der  Kirche  von  Loiten  auf 
einem  nassen  Torfsumpf,  der  von  Kiefernwaldung  eingeschlos- 
sen und  mit  einzelnen  Birken  bestanden  war,  vier  ganz  frische 
(^  dieser  bisher  noch  nicht  in  Norwegen  gefundenen  Art.  Sie 
führen  auf  der  Oberseite  der  Vorderflügel  3 — 4,  von  einem 
gelbbraunen  Hof  umschlossene  Augenflecke,  von  denen  nur 
der  dem  Vorderrand  zunächst  gelegene  grösste  zwei  mehr 
oder  weniger  deutliche  weisse  Kerne  zeigt.  Auf  den  Hinter- 
flügeln sind  oben  ebenfalls  vier  scliwarze,  rothgelb  umzogene 
Flecke  vorhanden,  wodurch  sich  Embla  sofort  von  Disa  unter- 
scheidet, die  nie  dergleichen  Flecke  führt.  Auf  der  Unterseite 
der  Vorderflügel  ist  der  vorderste  Fleck  stets,  die  übrigen 
nur  bei  einem  Exemplare  weiss'  gekernt.     Auf  den  Hinterflü- 


174 

geln  sind  1  oder  2  der  hintersten  Augenflecke,  jedoch  kleiner 
als  auf  der  Oberseite  vorhanden  und  bei  zwei  Exemplaren 
deutlich  fein  gelbbraun  umzogen.  Die  bei  Disa  meist  grell 
hervortretende  Mittelbinde  ist  hier  sehr  undeutlich,  an  ihrem 
äusseren  Saum  befindet  sich  am  Vorderrand  ein  ziemlich  gros- 
ser, Meiss  bestäubter,  undeutlich  begrenzter,  hinter  der  Spitze 
der  Mittelzelle  ein  kleinerer,  fast  rein  weisser  Fleck.  HS.  fig.  382 
und  383  halte  ich  entgegen  der  Ansicht  Staudinger's,  der  diese 
Bilder  für  Medusa  Yar.  Polaris  hält,  sicher  für  ein  kleines 
Exemplar  von  Embla,  obgleich  auf  der  Unterseite  der  Vor- 
derliügel  von  den  Augenflecken  nur  der  erste,  doppelt  ge- 
kernte vorhanden  ist,  die  beiden  weissen  Flecken  der  Hinter- 
flügcl  sind  wenigstens    angedeutet. 

Erebia  Euryale  Esp, 

Flog  auf  den  Wiesen  bei  Kongsvold  vom  12ten  bis^Ende 
Juli.  Wegen  des  mangelnden  Sonnenscheins  fing  ich  nur  etwa 
20  Exemplare  und  darunter  nur  ein  ?.  Diese  gehören  sämmt- 
licli  zur  Var.  Adjte  Hb.  und  führen  an  der  Aussenseite  der 
sonst  sehr  undeutlichen  Mittelbinde  auf  der  Unterseite  der 
Hinterflügel  am  Vorderrande  und  an  der  Mittelzelle  weisse 
Fleckchen.  Ihre  Grösse  ist  etwas  unter  der  der  schlesischen 
Exemplare. 

Chionobas  Nor  na  Thnb. 

Flog  auf  trockenen  und  steinigen  Plätzen  in  der  Nähe 
von  Fokstuen  in  einer  Höhe  von  etwa  3000  bis  4000'  vom 
2ten  bis  Ende  Juni,  besonders  an  den  Abhängen  von  Blaahoe 
und  am  Grisungfjeld ,  aber  nirgends  in  Menge.  Die  mitge- 
brachten Exemplare  gleiclien  den  finmärkischen,  zeigen  jedoch 
in  der  Färbung,  wie  in  der  Augenzahl  eine  geringere  Ver- 
änderlichkeit. 

Pararga  Hiera  Hb. 

Am  30.  Mai  traf  ich  diese  Art  in  der  Nähe  von  Loiten 
nicht  selten  auf  den  Fahrwegen  fliegend.  Ihr  Betragen  glich 
ganz  dem  unserer  Megaera.  Einige  Exemplare  sah  ich  auch 
noch  am  ersten  Juni  auf  meiner  Fahrt  durch  Gudbrandsdalen, 
näher  nach  dem  Dovrefjeld  zu,  so  wie  auf  diesem  selbst  kam 
sie  mir  nicht  vor.  Die  Exemplare  Aveichen  von  meinen  un- 
garischen nur  durch  geringere  Grösse  und  dunklere  Fär- 
bung ab. 

Leucophasia  Sinapis  L. 

Kur  ein  <^  fing  ich  bei  Loiten  am  30.  Mai.  Es  gleicht 
vollkommen  den 


175 

Anthochavis  Cardamines  L. 

Sah  ich  nur  im  südlichen  Norwegen,  am  26.  Mai  einige 
bei  Christiansand,  dann  bei  Christiania  und  am  nördlichsten 
bei  Loiten  am  30.  Mai.' 

Pieiis  Napi   L. 

Im  südlichen  Norwegen,  bei  Christiansand  und  Christiania 
flog  Napi  in  der  bei  uns  gewöhnlichen  Frühlingsform  häutig, 
auf  dem  Dovre  nur  die  Var.  Bryoniae  ().,  und  zwar  fing  ich 
sie  vom  3.  Juni  bis  16.  Juli  in  guten  Exemplaren. 

Thecla  Rubi  L. 

Flog  in  schlechten  Exemplaren  am  30,  Mai  nicht  selten 
bei  Loiten  im  Kiefernwalde.  Ein  ganz  verflogenes  (^  fing  ich 
am  3.  Juni  an  der  Strasse  bei  Fokstuen.  Diese  norwegischen 
(^  gleichen  den  deutschen  vollkommen  und  führen  ebenso  den 
dunklen  Vorderrandfleck,  welchen  Zetterstedt  an  seinen  nor- 
dischen S'  nicht  bemerkt  zu  haben  angiebt. 

Polyommatus  Euridice  Rott. 

Zwei  r^  und  ein  2  der  Var.  Stieberi  Gerh.,  ganz  gleich 
den  finmärkischen  und  lappländischen  Exemplaren,  fing  ich 
unterhalb  Kongsvold  in  Drivdalen  am  19.  und  20.  Juli. 

Pol.  Phlaeas   L. 

Ist  mir  auf  Dovrefjeld  nicht  vorgekommen,  dagegen  sah 
ich  ihn  am  30.  Mai  und  1.  Juni  bei  Hamar  imd  in  Gudbrands- 
dalen. 

Lycaena  Pheretes  Hb. 

Ganz  gleich  den  Exemplaren  aus  den  Alpen  flog  diese 
Art  auf  den  Wiesen  bei  Kongsvold  und  bei  Jerkind  in  2500 
bis  3500'  Höhe  stellenweise  häufig  um  Phaca  oroboides  und 
astragalina,  vom  5.  Juli  ab  bis  gegen  Ende  des  Monats. 

Lycaena  Argiolus  L. 

Ich  fing  nur  ein  gewöhnliches  9  am    30.  Mai  bei  Loiten. 

Lycaena  Alsus  SV. 

Drei  Paare  fing  ich  den  31.  Mai  bei  den  Ruinen  der  alten 
Kirche  von  Hamar  am  Mjöseu.  Sie  gleichen  ganz  den  deut- 
schen, nur  sind  die  ö"  oberseits  etwas  reichlicher  blau  be- 
stäubt. 

SyrichthusCentaureaeRbr. 

Vor    zwei   Jahren    hatte   ich   im    Museum    zu  Christiania 


176 

einige  Exemplare  dieser  Art  gesehen,  die  vom  Dovrefjeld 
stammten,  und  ich  war  daher  begierig,  Centam-eae  selbst  im 
Freien  zu  beobachten.  Schon  bei  meiner  Ankunft  in  Fokstuen 
am  2.  Juni  sah  ich  "Von  meinem  Cariol  herab  einige  He&pe- 
rien  am  Wege,  die  aber  so  schnell  nieder  verschwanden, 
dass  ich  nicht  abstieg,  um  sie  zu  verfolgen.  Noch  am  Spät- 
nachmittage desselben  Tages  erhaschte  ich  die  ersten  Exem- 
plare des  nordischen  Falters  an  den  Abhängen  von  Blaahoe. 
Centaureae  hat,  auf  Dovrefjeld  wenigstens,  eine  lange  Flug- 
zeit. Er  flog  auf  den  niedrigeren  Stellen  in  den  Birkengehölzen 
bis  nach  Mitte  Juni  in  guten  Stücken,  später  erschien  er  auf 
den  höheren  Fjeldern,  meist  sich  im  Schutze  der  bis  4000' 
reichenden  Betula  nana  haltend,  und  noch  am  12.  und  13. 
Juli  fing  ich  einige  irische  Exemplare  auf  dem  höchsten  Punkte 
der  Strasse  zwischen  Jerkind  und  Kongsvold.  Die  Zahl  der 
gefangenen  <^  übertrifft  die  der  $  bedeutend.  Varietäten  sind 
nur  geringfügig;  einige  kleinere  i^  haben  die  Vorderflügel 
stark  weiss  bestäubt,  so  dass  die  weissen  Flecken  sehr  matt 
erscheinen.  Die  Zahl  dieser  Flecken  ändert  nicht  ab,  fast 
ebensowenig  ihre  Grösse.  Auf  der  Unterseite  erscheiruen  die 
Vorderflügel  ebenfalls  oft  sehr  reichlich  weiss  bestäubt,  be- 
sonders hervor  tritt  dann  ein  weisser  Fleck  hinter  der  Mittel- 
makel, der  von  dieser  bis  an  die  Querreihe  reicht,  dann  ein 
zweiter  an  dieser,  nahe  am  Innenrande.  Auf  der  Unterseite 
der  Hinterflügel  erscheint  nur  bei  einigen  $  die  weisse  Farbe 
vorherrschend,  indem  namentlich  die  äussere  dunkle  Flecken- 
binde verschmälert  wird.  Von  meinen  Exemplaren  aus  La- 
brador weichen  die  norwegischen  nur  sehr  wenig  ab;  die 
Grösse  ist  dieselbe,  in  der  Zeichnung  besteht  kein  Unterschied, 
nur  ist  bei  den  Norwegern  die  weisse  Bestäubung  und  Be- 
haarung auf  Ober-  und  Unterseite  stärker. 

Unter  allen  Syrichthus-Arten  ist  der  Centaureae  am  näch- 
sten verwandt  die  Audromedae  Wallgr,,  die  ich  leider  nur 
in  Exemplaren  von  den  österreichischen  Alpen  kenne.  Beide 
Arten  muss  ich  für  jetzt  noch  für  verschieden  halten,  da  ich 
von  beiden  eine  bedeutende  Anzahl  gesehen  habe,  ohne  einen 
Uebergang  zu  bemerken.  Für  unwesentlich  halte  ich  Ver- 
schiedenheiten in  der  Grösse  der  weissen  Flecke  der  Ober- 
seite, ferner  den  Umstand ,  dass  der  Vorderraud  der  Vorder- 
flügel auf  der  Oberseite  in  seiner  hinteren  Hälfte  bei  Andro- 
medae  in  geringerer  Ausdehnung  weiss  gefärbt  ist.  Von  grös- 
serer Bedeutung  erscheint  mir  die  Unterseite  der  Hinterfliigel. 
Diese  ist  bei  Centaureae  weiss,  am  Aussenrande  mehr  oder 
weniger  graugrün  oder  bräunlich  bestäubt  und  von  zwei  braun- 
grünlichen Binden  durchzogen,  die  sich  in  der  Flügelmitte 
einander  nähern,  ohne  sich  jedoch  zu  verbinden,  nur  bei  einem 


177 

-9  aus  Labrador  berühren  sie  einander  in  einem  Punkte.  Bei 
Andromedae  hingegen  kann  man  kaum  mehr  von  zwei  brau- 
nen Binden  spreclien,  denn  der  grösste  Theil  der  Fläche  ist 
olivenbraun,  und  zwar  der  Theil  wurzelwärts  einer  von  der 
Mitte  des  Vorderrandes  nach  dem  Analwinkel  gehenden  Linie 
stets  auffallend  dunkler,  als  der  Theil  ausserhalb  derselben. 
In  dieser  braunen  Färbung  erscheint  das  Weiss  in  zwei,  von 
dunkler  gefäibten  Rippen  mehrfach  getheilten  Binden  und 
einigen  undeutlichen  Fleckchen  am  Aussenrand. 

Die  Wurzelbinde  endet  mit  einem  dreieckigen  Fleck,  des- 
sen untere  Spitze  scharf  und  lang  gezogen  sich  nach  dem 
darunter  befindlichen  Endfleck  der  zweiten  Binde  richtet,  wel- 
cher rundlich  und  stets  breit  von  dem  übrigen  Theil  dieser 
zweiten  Binde  getrennt  ist.  Bei  Centaureae  findet  kein  solcher 
Contrast  in  der  Färbung  der  inneren  und  äusseren  Flügel- 
hälfte statt,  der  Endfleck  der  ersten  Binde  ist  nicht  dreieckig, 
sondern  rundlich  oder  unregelmässig  eckig,  die  Mitteibinde  ist 
stets  bis  an  ihr  Ende  zusammenhängend. 

Der  Flug  von  Centaureae  gleicht  dem  von  Alveus  und 
Serratulae;  sie  fliegt  stets  einzeln,  oft  bei  stürmischem  und 
kaltem  Wetter,  wenn  nur  wenige  Sonnenblicke  leuchten,  in 
schnellem  Fluge  wenige  Fuss  über  dem  Boden  hin  und  setzt 
sich  gewöhnlieh  auf  die  nackte  Erde;  nie  traf  ich  sie  an 
Blumen. 

Syrichthus  Malvae  L. 

Kam  mir  nur  bei  Loiten  vor,  wo  ich  am  30.  Mai  ein  ge- 
wöhnliches $  fing. 

Erynnis  Tages  L. 

Ebenfalls  bei  Loiten  einige  Exemplare. 

Hesperia  Comma  L. 

Am  29.  Juli  fing  ich  einige  Exemplare  am  Wege  zwi- 
schen Jerkind  und  Fokstuen,  welche  den  finmärkischen  an 
Schärfe  der  Zeichnungen  auf  der  Unterseite  gleichen. 

Macroglossa  Bombyliformis  0. 
Ein   (^  bei  Christiania  am  28.  Mai. 

Zygaena  Exulans  Reiner. 

Scheint  auf  Dovreljeld  selten  zu  sein.  Ich  fand  keinen 
einzigen  Schmetterling,  was  bei  dem  im  Juli  herrschenden 
Regen  nicht  Wunder  nehmen  darf,  sondern  nur  eine  Puppe 
an  einem  Zweig  von  Betula  nana  am  2.  Juli  oberhalb  Kongs- 
vold,  die  mir  Ende  des  Monats  ein  $  lieferte. 

12 


Spilosoma  Fuliginosa  L. 

Den  3.  und  17.  Juni  ein  Paar  bei  Fokstuen,  das,  wie 
alle  nordischen  Exemplare,  dadurch  von  den  deutschen 
abweicht,  dass  die  Hinterflügel  bis  auf  den  rothen  Saum 
schwarz  sind. 

Epialus  Humuli  L. 

War  auf  den  Wiesen  um  Kongsvold  nicht  selten  vom 
23.  Juli  ab,  an  Grösse  und  Färbung  dem  deutschen  gleich. 

Epialus  Velleda  Hb. 

Flog  vom  20.  bis  Ende  Juli  an  den  felsigen,  nur  magere 
Vegetation  ernährenden  Stellen  von  Drivdalen,  eben&o  auf 
Vaarstien  und  bei  der  Sennhütte  oberhalb  desselben,  ziemlich 
selten  am  späten  Abend,  ohne  sich  vom  Regen  stören  zu  las- 
sen. Die  Exemplare  weichen  nur  durch  geringere  Grösse  von 
den  deutschen  ab. 

Psyche  Opacella  HS.  und  Fusca  Hw. 
Von  beiden  Arten  fand  ich  bei  Fokstuen  und  Kongsvold 
Säcke,  die  leider  schon  vom  Falter  verlassen  waren. 

Dasychira  Fascelina  L. 

Nur  drei  überwinterte  Kaupen  fand  ich  bei  Fokstuen  zu 
Anfang  Juni,  sie  frassen  wenig,  wuchsen  trotz  sorgfältigster 
Pflege  nur  langsam  und  gingen  endlich  zu  Grunde. 

Bombyx  Lanestris  L.  ? 

Zwei  Nester;  das  erste  bei  Fokstuen  Mitte  Juni  an  Be- 
tula  nana  gefunden,  ging  mir  zu  Grunde,  das  zweite  fand  ich 
bei  Kongsvold  an  Salix  Arbuscula  am  26.  Juli;  auch  dieses 
enthielt  noch  ganz  kleine  Raupen,  die  ich  nicht  mitnahm,  da 
sie  mir  später  doch  auf  der  Reise  aus  Futtermangel  umge- 
kommen sein  würden.  Diese  Raupen  lebten  ganz  wie  unsere 
Lanestris,  unterschieden  sich  aber  von  ihr  durch  starke  gelbe 
Punktirung. 

Bombyx  Crataegi  L. 

Ein  frisches  $  den  26.  Juli  an  einem  Felsen  an  der 
Strasse  im  Drivdal.  Es  ist  von  gewöhnlicher  Grösse,  alle  vier 
Flügel  sind  oben  gleichmässig  dunkelbraungrau,  die  Mittelbinde 
der  Vorderflügel  tritt  nur  sehr  schwach  vor,  der  Querstreif 
der  Hinterflügel  ist  nur  auf  der  Unterseite  deutlich. 

Einige  Raupen  fand  ich  im  Laufe  des  Juni  bei  Fokstuen 
an  Wollweiden  und  eine  am  Abhänge  der  Knutshoe  bei  Kongs- 
vold an  Betula  nana.     Sie  starben  eämmtlich  gegen  Ende  Juli, 


179 

wahrscheinlich  in  Folge  nassen  Futters,  bis  auf  eine,  die  sich 
während  meiner  Rückreise  verpuppte  und  mir  im  warmen 
Zimmer  im  nächsten  Januar  auskam.  Das  erschienene  (^  ist 
nur  wenig  dunkler,  als  meine  Exemplare  der  deutschen  Al- 
penform.   (Ariae  Hb.) 

Notodonta  Dictaeoides  Esp. 

Ein  frisches  (^  klopfte  ich  im  Wald  zwischen  Fokstuen 
und  Dombaas  am  6.  Juni  von  einer  Birke.  Es  weicht  von 
deutschen  Exemplaren  nur  durch  dunklere  Färbung  ab. 

Acronycta  Menyanthidis  Viev. 

Nur  ein  stark  beschädigtes  $  bei  Kongsvold  am  18.  Juli. 
Es  ist  lange  nicht  so  dunkelgrau  als  mein  in  Finmarken  ge- 
fangenes Stück,  nur  wie  die  dunkelsten  Berliner. 

Acronycta  Auricoma  SV. 

War  um  Fokstuen  Anfang  Juni  nicht  selten  an  Felsen 
und  Birkenstämmen  zu  finden.  Die  Exemplare  weichen  kaum 
durch  etwas  bedeutendere  Grösse  und  dunklere  Färbung  von 
den  deutschen  ab. 

Acronycta  Euphorbiae  SV. 

Den  2.  Juni  fand  ich  ein  $  l^i  Fokstuen  an  einem  Felsen, 
das  ich  nur  zu  dieser  Art  ziehen  Kann.  Es  gehört  zur  Var. 
Montivaga  Gn.  und  weicht  von  den  mir  bekannten  Exemplaren 
aus  der  Schweiz  nur  durch  eine  noch  dunkler  blaugraue  Fär- 
bung ab.     Die  Grösse  ist  die  gewöhnliche. 

Agrotis  Hyperborea  Zett. 

Die  Exemplare  vom  Dovrefjeld  gleichen  durchaus  den  aus 
Finmarken.  Ich  fand  die  Art  sehr  vereinzelt,  das  erste  frische 
$  schon  am  23.  Juni  bei  Fokstuen,  später  bei  Kongsvolk  bis 
zum  24.  Juli  an  Felsen  oder  auf  blosser  Erde  sitzend,  ein 
Exemplar  auch  bei  Jerkind  Abends  im  Fluge  am  12.  Juli. 

An  merk.  Als  interessant  für  die  Verbreitung  von  Hyperborea 
bemerke  ich  hier,  dass  ich  am  3.  August  1863  in  der  Nähe  des  klei- 
nen Teichs  im  Riesengebirge  ein  grosses,  ziemlich  verflogenes  $  dieser 
Ai  t  gefangen  habe,  das  von  den  norwegischen  Stücken  weder  iu  Farbe 
noch  Zeichnung  abv>  eicht. 

Agrotis  Speciosa  Hb. 

Diese  Art  ändert  im  Norden  ganz  ausserordentlich  ab, 
so  dass  man  leicht  versucht  sein  könnte,  zwei  Arten  daraus 
zu  machen,  doch  habe  ich  auf  Dovrefjeld  gegen  100  Exem- 
plare gesammelt,  darunter  leider  viele  durch  Regen  verdor- 
bene,   bei    welchen    die   abweichenden   Färbungen   durch  die 


180 

allmäligsten  Uebergänge  verbunden  erscheinen.  Die  Speeiosa 
vom  Dovre,  oder  Var.  Arctica  Zett.,  ist  etwas  kleiner  als  die 
deutsehe,  39  bis  45mm  Flügelspannung,  obgleich  grösser  als 
die  Exemplare  von  Hammerfest  (Arctica  Stgr.  Stett.  e.  Z. 
1861  p.  363.)  Die  hellsten  Exemplare  gleiciien  ganz  den 
deutschen,  nur  ist  die  Grundfarbe  der  Vorderflügel  bläulich 
oder  bräunlich  hellgrau,  die  Hinterflügel,  ebenfalls  dunkler, 
zeigen  den  Mittelmond  und  die  zwei  Querlinien  ebenso  stark. 
Bei  den  dunkleren  Stücken  wird  die  Grundfarbe  der  Vorder- 
flügel braun  bis  schwarzbraun,  die  drei  Querlinien  sind  lichter 
und  werden  um  so  heller  grau,  je  dunkler  die  Grundfarbe  ist. 
Die  Makeln  sind  mehr  oder  weniger  deutlich  weissgrau  be- 
grenzt, selten  verschwindet  die  runde.  Die  Zapfenmakel  tritt 
als  dunklerer  Strich  liervor,  olt  sehr  undeutlich,  ebenso  die 
schwarzen  Pfeilstriche  der  äusseren  Querlinie.  Die  Behaarung 
des  Kopfes  und  Thorax  nimmt  an  der  Färbung  der  Vorder- 
äügel  Theil.  Die  Hinterflügel  erscheinen  ebenfalls  verdunkelt, 
schmutzig  braungrau,  der  Mittelmond  ist  stets  stark  ausge- 
prägt, die  erste  Querlinie  immer  deutlich,  die  zweite  dagegen 
verschwindet  oft  völlig. 

Die  von  Staudinger  und  mir  in  Finmarken  gefangenen 
Arctica  kann  ich  nur  als  kleine  Exemplare  dieser  nordischen 
Speeiosa  ansehen.  Die  von  Staudinger  angegebenen  Unter- 
schiede sind  nicht  standhaft;  die  Zackung  der  dritten  Quer- 
linie ist  oft  ebenso  stark,  Hei  einem  ^  sogar  noch  bedeutend 
stärker  als  bei  meinen  Speeiosa  aus  Schlesien,  oft  aber  auch 
ganz  schwach,  der  Aussenrand  der  Hinterflügel  zeigt  bei  zwei 
meiner  schlesischen  Sp.  die  Einbiegung  ebenso  gering  wie  bei 
den  Dovrensern,  A\ährend  einige  der  letzteren  sie  fast  ebenso 
stark  haben  als  die  Exemplare  aus  den  Alpen. 

Ich  fand  Speeiosa  um  Jerkind  und  Kongsvold ,  am  häu- 
figsten an  der  Strasse  nach  Diivstuen,  bei  Tage  an  Felsen 
sitzend.  Ihr  Flug  begann  erst  gegen  Mitternacht  und  wurde 
weder  durch  dicht  strömenden  Regen,  noch  durch  eine  Tem- 
peratur von  0  Grad  Keaum.  gestört.  Die  Flugzeit  dauerte 
duich  den  ganzen  Juli. 

Agrotis  Laetabilis  Zett. 

Diese  Art  bewohnte  die  an  Spalten  und  dunklen  Höh- 
lungen reichen  Felsen  am  Ufer  des  Drivelv  in  der  Kähe  von 
Kongsvold.  Ihre  Flugzeit  beginnt  nach  Sonnenuntergang  und 
währt  bis  gegen  Mitternacht.  Das  bis  jetzt  noch  nicht  be- 
schriebene V  besitzt  zu  kurze  Flügel,  um  fliegen  zu  können, 
und  kommt  Abends  aus  den  Felsspalten  hervor,  um  mit  em- 
porgekrümmtem Hinterleibe  das   ö^  zu  erwarten.     Ich  fing  die 


181 

ersten  rj  am  7.  und  8.  Juli  nach  10  Uhr  Abends  an  den  ho- 
hen Felsen  am  Westabhang  von  Knudshoe,  später  dicht  am 
Drivflusse  bis  zum  27.  Juli,  in  einer  S.eehöhe  von  circa  2500 
bis  3500'.  Weder  bei  dem  höher  gelegenen  Jerkind,  noch 
dem  tiefer  am  Drivelv  liegenden  Drivstuen  fand  ich  die  Art. 
Die  f^  sind  bedeutend  grösser  als  die  zwei  von  mir  in 
Finmarken  gefangenen  und  messen  35 — 40mm  Flügelspan- 
nung, die  Färbung  ist  dunkler,  doch  darin  von  hellgrau  bis 
tief  graubraun  ändernd,  am  dunkelsten  ist  meist  das  Mittel- 
feld zwischen  der  2.  und  3.  Querlinie,  eine  erste  Querlinie 
dicht  an  der  Basis  ist  bei  allen  unbeschädigten  Exemplaren 
deutlich.  Die  $  messen  nur  28  bis  30  mm  Flügelspannung  und 
sind  von  plumper  Gestalt.  Die  Fühler  sind  borstenförmig,  in 
Farbe  und  Zeichnung  gleichen  sie  vollständig  den  ,^.  Eine 
ausgezeichnete  Varietät  ist  ein  sehr  dunkeles  ?,  bei  diesem 
sind  die  Vorderflügel  fast  schwarz,  mit  Ausnahme  eines  Jiel- 
leren  Feldes  zwischen  1.  und  2.  Querlinie,  die  Linien  sind 
liclitgrau,  die  Begrenzung  der  Makeln  fast  weiss.  Die  Hinter- 
flügel dunkelgrau  mit  schwachem  Mittelfleck  und  ohne  Quer- 
linien. 

Agrotis  Conflua  Tr. 

War  auf  Dovrefjeld  sehr  selten,  ich  fing  nur  3  Exemplare 
Mitte  Juli  und  erzog  ein  $  aus  einer  unter  einem  Steine  ge- 
fundenen Puppe. 

Agrotis  nova  sp. 

Am  18.  und  20.  Juli  fand  ich  nahe  am  Ufer  des  Drivelv 
unter  Steinen  drei  Puppen  von  hellbrauner  Farbe  und  ansehn- 
licher Grösse,  die  sich  durch  den  breiten  mit  vier  scharfen 
Spitzen  versehenen  Cremaster  auszeichneten.  Ich  erhielt  dar- 
aus ein  schönes  ?  am  27.  Juli,  die  beiden  anderen  Puppen 
kamen  leider,  die  eine  während  meiner  Reise  durch  Koms- 
dalen,  die  andere  auf  dem  Scliitfe  aus  und  verkrüppelten. 
Da  alle  drei  $  sind  und  in  der  Färbung  ziemlich  von  einander 
abweichen,  so  unterlasse  ich  es,  der  gewiss  neuen  Art  einen 
Namen  zu  geben  und  beschreibe  nur  das  wohlerhaltene  Stück. 
Dieses  hat  36  mm  Flügelspannung  bei  20  mm  Körperlänge, 
also  bedeutend  verkürzte  Flügel,  die  zum  Fliegen  nicht  ge- 
eignet erscheinen.  Fühler  borstenförmig  braun,  Kopf  und 
Halskragen  hell  gelbgrau,  Schulterdecken  weissgrau  mit  dunk- 
lerem Saum.  Rücken  und  Hinterleib  gelbgrau.  Beine  braun 
mit  grauer  Behaarung,  Schienen  und  Füsse  mit  hellbraunen 
kurzen  Borsten.  Am  Ende  der  Mittelschienen  an  der  Innen- 
seite ein  an  seiner  Wurzelliälfte  schwärzlicher,  an  dem  End- 
theii  weisslicher  Dorn,    Hinterschienen   in   der   Mitte  und  am 


182 

Ende  mit  je  einem  ebenso  gefärbten  Dornpaave.  Vorderflügel 
braungrau,  erste  Querlinie  dicht  an  der  Flügehvurzel  schwarz- 
braun, den  Innenrand  nicht  erreichend,  zweite  Querlinie  scharf 
gezackt,  dritte  in  ihrem  oberen  Theil  sehr  nach  hinten  ge- 
krümmt, beide  schwarzbraun,  die  zweite  nach  innen,  die  dritte 
nach  aussen  weissgrau  gerandet.  Die  runde  und  Nierenmakel 
sind  weissgrau,  stark  vortretend,  die  Zapfenmakel  ist  schwarz- 
braun umschrieben  und  reicht  von  der  zweiten  Querlinie  bis 
zur  Mitte  des  Mittelfeldes.  Vor  dem  Aussenrand  liegt  eine 
Reihe  undeutlicher  brauner  Längsstriche.  Franzen  licht  bräun- 
lichgelb. Hintertlügel  dunkelgrau  mit  bräunlichgelben  Franzen, 
ihr  Saum  ist  fast  gerade,  wodurch  der  Flügel  eine  dreieckige 
Gestalt  erhält.  Dieses  $  hat  wohl  einige  Aehnlichkeit  mit 
dem  von  Staudinger  Stett.  ent.  Z.  1861  p.  382  und  383  be- 
schriebenen S  aus  Fokstuen,  doch  haben  die  beiden  hinteren 
Querlinien  der  Vorderflügel  einen  zu  abweichenden  Verlauf, 
um  beide  Stücke  für  zusammengehörig  zu  halten. 

Mamestra  Suasa  SV. 

Ein  grosses  und  dunkles  $  fand  ich  am  31.  Mai  in  der 
Stadt  Hamar. 

Mamestra  Glauca  Hb. 

Einige  Exemplare  den  7.  und  11.  Juni  bei  Fokstuen. 

Dianthoecia  Caesia  SV. 

Ein  kleines  vom  Regen  stark  beschädigtes  ^  fand  ich 
am  23.  Juli  in  Drivdalen  an  einem  Felsen. 

Dianthoecia  Dovrensis  nov.  sp. 

Alis  anterioribus  nigricantibus  albido-adspersis,  strigis 
quatuor  nigris,  maculis  albidis,  reniformi  nigrescenti-expleta, 
conica  minuta  nigro-marginata  vel  deficiente,  ciliis  nigri«  albo- 
alternatis;  posterioribus  nigricantibus  in  medio  grisescenti  ad- 
spersis,  macula  media  strigaque  obscurioribus,  ciliis  flavescen- 
tibus.     Exp.  al    32— 35  mm, 

Verwandt  und  ähnlich  der  Dianth.  Subdita  Moesch.  aus 
Labrador  aber  durch  dunklere  Farbe,  scliärfere  Zeichnung  etc. 
leicht  zu  unterscheiden.  Grösse  und  Habitus  von  Filigi  amma. 
Fühler  des  o  schwach  sägezähnig  und  kurz  bewimpert,  des 
$  borstenförmig,  grau  mit  einzelnen  weissen  Schuppen.  Ta- 
ster wenig  über  die  Stirn  vorstehend,  dicht  mit  gelblich- 
weissen,  grau  gemischten  Haaren  bedeckt.  Augen  hellbraun, 
sehr  fein  schwärzlich  behaart.  Behaarung  des  Kopfes  und 
Rückens  dicht  und  lang,  weiss  und  schwarz  gemischt.  Hin- 
terleib hellgraugelblich,  Legeröhre  des  $  vorötehend  und  hell- 


i83 

braun.  Schenkel  und  Schienen,  letztere  aber  weniger  lang, 
dicht  hellgrau  behaart,  Tarsen  schwärzlich,  weiss  geringelt. 
Vorderflügel  oben  schwärzlich,  mehr  oder  weniger  mit  weis- 
sen Schuppen  bestreut.  Querlinien  schwarz;  die  erste  dicht 
an  der  Wurzel  erreicht  den  Innenrand  nicht,  die  zweite  vor 
der  Mitte  besteht  aus  drei  nach  hinten  convexen  Bogen  und 
ist  nach  vorn  von  dichter  weisser  Beschuppung  begrenzt,  die 
dritte  aus  scharfgezackten,  hinten  weiss  ausgefüllten  Möndchen 
bestehend,  entspringt  aus  einem  weissen  Fleckchen  hinter  der 
Mitte  des  Vorderrandes,  geht  erst  sehr  schräg  nach  hinten, 
biegt  dann  scharf  um  und  läuft  bis  über  ihre  Mitte  parallel 
mit  dem  Aussenrande,  worauf  sie  sich  wieder  schwach  nach 
hinten  biegt.  Die  hintere  Bogenlinie  ist  schwärzlich,  hinter 
ihr,  bis  zum  Aussenrand  herrscht  gleichmässige  weisse  Be- 
stäubung. Franzen  schwarz,  regelmässig  weiss  gefleckt.  Die 
Hinterflügel  sind  oben  dunkel  braungrau  mit  dunklerem  Mit- 
telmond und  hinter  diesem  einer  nicht  scharf  begrenzten  Bo- 
genlinie, welche  nach  aussen  von  einer,  meist  nur  am  Innen- 
winkel deutlichen,  nur  bei  einem  $  vom  Vorderrand  bis  zum 
Innenwinkel  reichenden,  bleichgelblichen  Binde  eingefasst  wird. 
Franzen  gelblichweiss.  Unterseite  lichtgrau.  Die  Vorderflügel 
längs  ihrer  Mitte  von  der  Wurzel  bis  zum  Aussenrand  dunk- 
ler. Auf  allen  4  Flügeln  ein  schwärzlicher  Mittelmond  und 
hinter  diesem  ein  dunkelgrauer,  meist  dem  Saume  paralleler 
Querstreif.  Saumlinie  aus  feinen  schwarzen  Strichen  bestehend. 
Franzen  gelblichweiss,  die  der  Vorderflügel  dunkelgrau  ge- 
fleckt. 

Ich  fing  von  dieser  Art  nur  eine  geringe  Anzahl  <^  und 
$  vom  18.  bis  27.  Juli  im  Thale  des  Drivelv,  meist  bei  Re- 
genwetter an  Felsen  sitzend,  einige  im  Sonnenschein  an  Blu- 
men von  Phaca  oroboides  saugend. 

Dianthoecia  Conspersa  SV. 

Einige  Exemplare,  die  sich  durch  ansehnliche  Grösse  aus- 
zeichnen, fand  ich  am  15.  und  21.  Juli  in  Drivdalen  an  Felsen. 

Hadena  Exulis  Lef. 

Ich  war  sehr  erfreut,  diese  Art  auf  Dovrefjeld  anzutref- 
fen, deren  Vorkommen  in  Europa,  Island  ausgenommen,  bisher 
bezweifelt  wurde.  Es  fällt  hiermit  auch  jeder  Grund  weg, 
Hadena  Marmorata  Zett.  Ins.  Läpp.  p.  937  nicht  für  synonym 
mit  Exulis  zu  halten,  da  die  dort  gegebene  Beschreibung  sehr 
gut  passt  und  nur  der  Zweifel  an  dem  Vorkommen  in  Skan- 
dinavien dies  Citat  angefochten  hatte. 

Ich  fand  meine  6  Exemplare  in  Drivdalen  neben  der 
Strasse  an  Felsen  vom  15.  bis  27.  Juli.     Sie  sind  alle  grösser 


184 

als  die  isländischen  und  erreichen  oder  übertreffen  sogar  meine 
grönländischen  Exemplare,  denen  sie  auch  durch  ihre  grün- 
lich dunkelgraubraune  Färbung  nahe  kommen  und  sich  darin 
der  nur  noch  bedeutend  grösseren  Maillardi  so  sehr  nähern, 
dass  der  Gedanke  nahe  liegt,  Maillardi  sei  auch  weiter  nichts 
als  die  auf  den  Alpen  heimische  Form  der  so  vielfach  än- 
dernden Exulis.  Untereinander  -weichen  die  Exemplare  vom 
Dovre  sehr  wenig  ab,  alle  Zeichnungen  sind  deutlich,  die  Ma- 
keln mehr  oder  weniger  braungrau  ausgefüllt,  die  Rippen  der 
Vorderflügel  nur  bei  zwei  Exemplaren  theilweise  weiss  be- 
stäubt. '"  ••*"•' 
..i^  'hl.   , 

Hadena  Lateritia  Hufn. 

Zwei  grosse  ?  von  sehr  dunkler  Färbung  fand  ich  am 
27.  Juli  an  Felsen  in  Drivdalen. 

Taeniocampa  Gothica  L. 

Bei  Christiansand  den  26.  Mai  ein  etwas  geflogenes  $, 
das  von  den  gewöhnlichen  deutschen  Stücken  nicht  abweicht. 

Taenioc.  Stabilis  SV. 

Ein  gewöhnliches  $  ebenfalls  am  26.  Mai  bei  Christian- 
sand. 

Pachnobia  Carnea  Thnb. 

Am  11.  Juli  fand  ich  bei  Tage  auf  den  Wiesen  bei 
Kongsvold  ein  frisches  r^  mit  einem  verkümmerten  Vorder- 
flügel und  ein  ganz  verkrüppeltes  ?,  am  14.  Juli  an  Felsen 
in  Drivdalen  ein  schönes  frisches  (^  und  am  2ü.  Juli  ebendort 
noch  ein  abgeflogenes   q. 

Diese  Exemplare  sind  etwas  kleiner  als  die  finmärkischen, 
das  zuerst  gefangene  q  ist  bleich  gelblichgrau,  die  Querlinien 
treten  wenig  hervor,  die  Makeln  sind  gross  und  weisslich. 
Die  beiden  anderen  ,^  sind  dunkler,  die  Vorderflügel  einfarbig 
graubraun,  ohne  Beimischung  von  Gelb  oder  Zimmtbraun,  die 
Makeln  ebenfalls  gross  und  hell,  der  Raum  zwischen  ihnen 
stark  verdunkelt.  Diese  Dovrenser  Stücke  halten  ziemlich  die 
Mitte  zwischen  den  aus  Finmarken  und   aus   Labrador. 

Anarta  Cordig  er  a  Thnb. 

Das  erste  Stück  fing  ich  auf  Sumpfboden  bei  Loiten  am 
30.  Mai.  Auf  Dovrefjeld  war  die  Art  um  Fokstuen  häufig 
bis  Mitte  Juni,  aber  meist  fand  ich  nur  durch  Regen  verdor- 
bene Exemplare. 


1^ 


185 

Anaita  Melaleuca  Thnb. 

War  auf  Dovre  nicht  selten  vom  9.  Juni  bis  27.  Juli. 
Ich  fand  sie  meist  an  Steinen  sitzend,  und  zwar  ganz  frei 
dem  Regen  ausgesetzt,  so  dass  ich  natürlich  mehr  verdorbene 
als  reine  Exemplare   erhielt. 

Anarta  Melanopa   Thnb. 

War  auf  Dovrefjeld  nur  vereinzelt  anzutreffen  und  meist 
nur  in  verflogenem  Zustande.  Bei  Fokstuen  fand  ich  sie  im 
Sumpfe  um  einzelne  Felsen  schwärmend  am  9.  Juni,  und  dann 
gegen  Ende  des  Monats  noch  einige  Exemplare  an  Felsen 
sitzend.  Sie  gleichen  in  heller  Farbe  der  Hinterflügel  den 
aus  Finmarken,  ein  ?  hat  die  Hinterflügei  so  weiss,  wie  die 
Stücke  aus  Labrador. 

Anarta  Funesta  Payk. 

Selten  und  einzeln  auf  Dovrefjeld.  Ich  fand  bei  Fokstuen 
am  18.  und  19.  Juni  und  bei  Kongsvold  den  7.  und  12.  Juli 
je  ein  Exemplar,  stets  bei  Regenwetter  an  Steinen  sitzend, 
die  beiden  letzten  schon  stark  geflogen. 

Anarta  Algida   Lef. 

Diese  Art  bewohnt  auf  Dovre  die  felsigen,  mit  Sumpf- 
stellen abwechselnden  Hochflächen  der  Fjelder  in  einer  Höhe 
von  4000  —  5000'.  Ich  habe  im  Ganzen  nur  13  Exemplare, 
davon  nur  6  ganz  reine  gefunden.  Nur  ein  Stück  flng  ich  im 
Fluge,  als  einmal  ausnahmsweise  die  Sonne  auf  einige  Minuten 
hell  und  warm  schien,  die  übrigen  theils  an  Felsen,  theils  an 
den  Blüthen  von  Silene  acaulis  sitzend.  Die  Flugzeit  währte 
von  Mitte  bis  Ende  Juni,  in  günstigen  Jahren  mag  Algida 
wohl  noch  später  zu  finden  sein,  1862  jedoch  war  im  Juli 
fast  täglich  auf  den  höheren  Bergen  frischer  Schnee  gefallen, 
so  dass  alles  Insectenleben  aufliören  musste.  Die  norwegi- 
schen Algida  übertreffen  meine  nordamerikanischen  etwas  an 
Grösse,  im  üebrigen  gleichen  sie  ilmen  vollständig,  nur  sind 
die  Hinterflügel  meist  etwas  dunkler,  so  dass  der  Mittelmoud 
weniger  stark  hervortritt. 

Anarta  Schoenherri  Zett. 

Ganz  gleich  mit  den  Exemplaren  aus  Finmarken  flog  diese 
Art  auf  Blaahoe  bei  Fokstuen  an  gleichen  Stellen  mit  Algida 
in  der  zweiten  Hälfte  des  Juni  an  einem  der  wenigen  scliönen 
Morgen  nicht  gar  seifen,  aber  äusserst  wild  und  scheu  im 
Sonnenschein.  In  Finmarken  hatten  wir  sie  meist  auf  ganz 
kahlem  Felsgerölle  sich  niederlassen  sehen,    hier  aber  flogen 


1S6 

sie    eifrig    nach   den  honigreichen  Blttthen    der  Silene  acaulis, 
an  denen  saugend  sie  am  leichtesten  zu  fangen  waren. 

Anarta  Zettersted  tii  Stgr. 

Nur  2  ,^.  Das  erste  fing  ich  in  Drivdalen  auf  der  Strasse 
im  Fluge  den  18.  Juli,  das  zweite  auf  Vaarstien  bei  Kongs- 
vold  den  24.  Juli,  an  einem  Felsen  ruhend;  beide  sind  rein 
und  frisch.  Sie  sind  grö.-<ser  und  lebliafter  gefärbt  als  die 
lappländischen  Exemplare;  Flügelspannung  24mm;  die  Vor- 
dertlügel  erscheinen  breiter  und  schwärzer,  die  beiden  mitt- 
leren Querlinien  deutlich,  die  Franzen  sind  braungrau  und 
weisslich  gefleckt.  Ebenso  sind  die  Hinterflügel  schwärzer, 
die  Franzen  schneeweiss,  nur  am  Hinterwinkel  schwärzlich. 

Heliaca  Tenebrata  Scop. 

Nur  zwei  gewöhnliche  Exemplare  auf  einer  "VViese  bei 
Hamar  den  31.  Mai. 

Herminia  Tentacularis  L. 

Erscheint  auf  Dovrefjeld  in  sehr  abweichender  Färbung, 
so  dass  ich  zuerst  eine  neue  Art  vor  mir  zu  iiaben  glaubte. 
Die  Grösse  der  ,S  ist  bedeutender  als  bei  meinen  schlesischen 
Exemplaren;  29— 30mm  Flügelspannung.  Kopf  mit  Fühlern, 
Rücken,  Hinterleib  und  Beine  einfarbig,  dunkelgelbgrau.  Die 
Farbe  der  Flügel  ist  bleich  gelbgrau,  ohne  Spur  der  sonst 
hell  ochergelben  Färbung.  Die  Vorderflügel  sind  dicht  dun- 
kelgrau bestäubt,  die  Querlinien  wenig  hervortretend,  die  hin- 
tere manchmal  gar  nicht  sichtbar,  das  Mittelzeichen  selten 
und  dann  sehr  undeutlich  vorhanden.  Die  Hinterflügel  sind 
dunkelgrau,  die  erste  Querlinie,  die  auch  bei  den  deutschen 
Exemplaren  nicht  immer  wahrnehmbar  ist,  fehlt  meist  ganz, 
bei  drei  Stücken  dagegen  ist  sie  deutliclier  als  die  zweite. 
Diese  ist  mei^t  vorhanden,  aber  sehr  undeutlich,  bei  einigen 
Exemplaren  kaum  zu  bemerken.  Die  Saumlinie  ist  fein  dun- 
kelgrau. Auf  der  Unterseite  sind  die  Vorderflügel  dunkelgrau, 
meist  gegen  die  Flügelspitze  gelbgrau  bestäubt,  von  Querlinien 
ist  nur  selten  und  meist  nur  von  der  mittleren  eine  Spur  wahr- 
zunehmen. Die  Hinterflügel  sind  unten  wenig  heller  als  die 
vorderen,  von  der  äusseren  Bogenlinie  ist  mei^t  nur  im  Anal- 
winkel ein  undeutlicher  Rest  sichtbar.  Das  einzige  $  misst 
nur  22  mm  und  ist  bedeutend  lichter  gefärbt  als  die  rJ,  doch 
ebenfalls  nicht  röthlichgelb,  die  drei  Querlinien  der  Vorder- 
flügel sind  deutlich,  das  Mittelzeichen  fehlt,  auf  den  Hinter- 
flügeln sind  beide  Bogenlinien  in  gleicher  Deutlichkeit  voll- 
ständig vorhanden,  am  Innenrande  nicht  stärker  als  am  Vor- 
derrande.    Auf    der    Unterseite    sind    die    Vorderflügel    licht 


187 

gelblichgrau,  mit  dunkleren  Atomen  bestreut,  die  mittlere  und 
die  äussiere  Querlinie  sind  kaum  zu  erkennen ,  die  gleiclige- 
färbten  Hintertlügel  zeigen  die  erste  Bogenlinie  deutlich ,  die 
zweite  nur  am  Analwinkel.  Die  Art  flog  auf  den  Wiesen 
unterhalb  Kongsvold  von  Anfang  bis  Ende  Juli,  die  o  nicht 
selten,  doch  meist  verdorben,  da  sie  mitten  im  Regen  zu  flie- 
gen pflegten,  das  $  fing  ich  am  14.  Juli. 

Brephos  Parthenias  L. 

Ein  einzelnes  noch  gutes  $  von  gewöhnlicher  Färbung 
am  2.  Juni  im  Birkengebüsch  bei  Fokstuen. 

Acidalia  Commutata  Frr. 

War  selten  um  Kongsvold  im  Birkengehölz  den  6.  bis 
15.  Juli. 

Gnophos  Sordaria  Thnb.  (Mendicaria  HS.) 
Das  erste  Exemplar  fing  ich  schon  am  1.  Juni  Abends 
am  obeien  Ende  von  Gudbrandsdalen.  Bei  Fokstuen  und 
Kongsvold  flog  die  Art  nicht  häufig  bis  Mitte  Juli,  fieiwillig 
von  etwa  10  Uhr  Abends  bis  nach  Mitternacht,  selbst  in  dich- 
tem Regen.     Die  Exemplare  gleiclien  ganz  den  aus  Finmarken. 

Psodos  Chaonaria  Frr. 

Flog  um  Fokstuen  auf  etwas  erhöhten  steinigen  Plätzen 
im  Sumpfe  und  an  ähnlichen,  von  Baumwuchs  entblös.^ten 
Stellen  der  Biikenregion  häufig  vom  5.  Juni  ab.  Auf  den 
höheren  Bergen  erschien  sie  erst  nacli  Mitte  des  Monats  und 
besuchte  dann  in  Gesellschaft  von  Botys  Ephippialis  die  Blü- 
then  der  Silene  acaulis  und  der  Azalea  procumbens.  Bei 
Kongsvold  fehlte  sie  ebensowenig  auf  geeigneten  Stellen,  und 
noch  am  26.  Juli  fand  ich  an  dem  Gipfel  der  Knudslioe,  circa 
50(J0'  hoch,  einige  erstarrte  Exemplare  auf  dem  Schnee 
liegend. 

Colutogyna  Fusca  Thnb. 

Flog  Mitte  Juli  bei  Kongsvold  auf  höher  gelegenen  Wie- 
sen nicht  seilen. 

Fidonia  Carbonaria   L. 

Nur  2  r^  fing  ich  am  Abhänge  von  Grisungsfjeld  unweit 
Fokstuen  den  3.  Juni. 

Ematurga  Atomaria  L. 

Bei  Sigi^tadt  und  Leiten  einige  JExemplare  am  30.  Mai. 
Nördlicher  traf  ich  die  Art  nicht. 

Phasiane  Clatiirata  L. 

Ebenfalls  nur  bei  Loiten  auf  Wiesen  selten. 


188 

Lygriö  Populata  SV. 

Die  Raupen  waren  bis  Mitte  Juli  an  der  Strasse  durch 
Drivdalen  häutig  an  verschiedenen  Weidenarten,  Epilobium  etc., 
ebenso  später  die  Puppen  unter  Steinen  und  Moos.  Am  28. 
Juli  ting  ich  ein  o;  dieses,  so  wie  die  während  meiner  Rück- 
reise ausgekrochenen  Exemplare  weichen  von  den  deutschen 
nur  wenig  durch  geringere  Grösse  und  bleichere,  etwas  ver- 
wischt aussehende  Zeichnungen  ab. 

Cidaria  Bicolorata   Hufn. 

Ein  Exemplar  am  1.  August  bei  Veblungsnaes   an  Alnus 


Cidaria  S i  m  u  1  a t a   Hb. 

Wird  auf  Dovrefjeld  schwerlich  fehlen;  ich  reiste  zu  früh 
ab,  um  sie  dort  zu  fangen.  Bei  Bergen  erbeutete  ich  2  frische 
grosse   rj  am  6.  August., 

Cidaria  Miata  L. 

Einige  überwinterte  Stücke  fing  ich  bei  Braendhaugen  in 
Gudbrandsdalen  am   1.  Juni. 

Cidaria  Munitata  Hb. 

War  vom  6.  bis  Ende  Juli  häufig  um  Kongsvold. 

Cidaria  Didymata  L. 

Einige  S  den  1,  August  auf  der  Alpe  Stigfjeld  in  Roms- 
dalen,  sie  gleichen  an  Kleinheit  den  auf  meiner  früheren  Reise 
bei  Bodoe  gefangenen  (19 — 20mm  Flügelspannung),  sonst  wei- 
chen sie  von  den  deutschen  nicht  ab. 

Cidaria  Incursata  Hb. 

P'and  ich  schon  am  30.  Mai  bei  Loiten,  dann  während 
der  ganzen  Zeit  meines  Aufenthaltes  auf  dem  Dovrefjeld  überall 
in  der  Birkeniegion,  einzeln,  aber  nicht  gerade  selten,  doch 
meist  beschädigt.  Die  Exemplare  sind  meist  etwas  grosser 
und  dunkler  als  die  aus  Finmarken  und  gleichen  mehr  den 
schlesisclien  aus  dem  Riesengebirge. 

Cidaria  Flu  et uata  L. 

Bei  Fokstuen  den  4.  Juni  Abends  2  Exemplare  am  Hause. 

Cidaria  Montanäta  SV. 

Nur  Avenige  Exemplare  Anfangs  Juli  auf  den  Wiesen  bei 
Kongsvold.  Sie  gleichen  in  bleiclier  Färbung  den  aus  Fin- 
marken. 


189 

Cidaria  Feirugata   L. 

Ein  Exemplar  bei  Loiten  den  30,  Mai. 

Cidaria  Suffumata  SV. 

Den  17.  Juni  einige  Stücke  an  der  Stras.se  zwischen  Fok- 
stuen  und  Jerkind  unter  überhängenden  Felsen. 

Cidaria  Dilutata  SV. 

Die  Raupe  war  auf  Dovrefjeld  überall,  wo  Birken  wuch- 
sen, häufig,  am  gemeinsten  aber  in  Drivdalen,  wo  sie  stellen- 
weise die  Birken  vollständig  entlaubt  hatte  und  zu  Tausenden 
den  Boden  bedeckte,  an  allerlei,  ihr  sonst  gar  nicht  zusagen- 
den Pflanzen  den  Hunger  stillend  ,  ich  sali  sie  sogar  an  Aco- 
nitum fressen. 

Eine  Anzahl  Schmetterlinge  kroch  mir  theils  während 
der  Rückreise,  theils  erst  in  Breslau  aus,  die  von  der  deut- 
schen Gebirgsform  nicht  abweichen. 

Cidaria  Caesiata  SV. 

War  im  letzten  Drittel  des  Juli  überall  um  Felsen  sehr 
häufig,  obgleich  lange  nicht  in  so  ungeheurer  Menge  wie  in 
Finmarken.  Die  Var.  Annosata  Zett.  fand  ich  nur  sehr  sel- 
ten. Die  Dovrenser  Exemplare  sind  meist  sehr  dunkel  grau 
und  entbehren  jeder  gelben  Bestäubung. 

Cidaria  Flavicinctata  Hb. 

Diese  von  vielen  Entomologen  nur  für  Varietät  von  Cae- 
siata gehaltene  Art  flog  an  denselben  Stellen  wie  Caesiata, 
besonders  an  Felsen  in  Drivdalen  häufig,  doch  schon  in  der 
ersten  Hälfte  des  Juli,  so  dass,  als  Caesiata  zu  fliegen  be- 
gann, nur  noch  einzelne  ganz  verflogene  Flavicinctata  zu  fin- 
den waren.  Diese  unterscheiden  sich  von  den  Exemplaren 
aus  den  Alpen  nur  durch  etwas  hellere  und  trübere  Färbung 
der  gelben  Stellen.  Die  zwei  bei  Hammerfest  gefangenen 
Exemplare  (Stett.  ent.  Z.  1861  p.  3S!6)  gehören  nicht  als  Var. 
7ur  Caesiata,  die  dort  unsäglich  häufig  flog,  sondern  zu  Flavi- 
cinctata; es  sind  grosse  $,  beide  schon  verflogen.  Dass  wir 
dort  auch  üebergänge,  d.  h.  gelb  bestäubte  Caesiata,  gefangen 
hätten,  wie  Staudinger  schreibt,  ist  ein  Irrthum. 

Cidaria  Nobiliaria  HS. 

Ich  fand  diese  bisher  noch  nicht  in  NorM'egen  beobach- 
tete Art  in  Drivdalen,  selten  bei  Tage  unter  überhängenden 
Felsen,  häufiger  bei  Nacht  im  Fluge,  vom  15.  bis  Ende  Juli. 
Die  Exemplare  haben  dieselbe  Grösse  wie  die  aus  den  Alpen, 
aber  eine  etwas  dunklere  Färbung. 


190 

Cidaria  Cambrica  Curt. 

Wenige  schon  abgeflogene  §  fing  ich  am  1.  August  bei 
Veblungsnaes' in  Gebüschen  von  Alnus  incana. 

Cidaria  Hastata  Var.  Hastulata  Hb. 

Diese  in  Finmarken  so  sehr  gemeine  Art  war  auf  Dovre 
selten.  Ich  fing  nur  drei  Exemplare  am  4.  und  24.  Juni  bei 
Fokstuen. 

Cidaria  Tristata  L. 

Bei  Leiten  auf  einer  Wiese  2  Exemplare  am  30.  Mai, 
eines  bei  Kongsvold  am  5.  Juli.  Sie  gleichen  ganz  den  deut- 
sehen Exem])laren  der  zweiten  Generation. 

Cidaria  Biriviata  Borkh. 

Nur  2  ,^,  klein,  aber  sonst  nicht  abweichend,  im  Walde 
zwischen  Dombaas  und  Fokstuen  den  24.  Juni. 

Cidaria  Affinitata  Stph. 

War  gemein  auf  den  Wiesen  bei  Kongsvold  von  Anfang 
bis  Mitte  Juli,  besonders  Morgens  und  Abends  um  die  Blü- 
then  von  Lychnis  diurna,  in  welche  ich  auch  einigemal  das 
$  seine  Eier  absetzen  sah.  Die  Raupe  lebt  in  den  Samen- 
kapseln der  genannten  Pflanze,  sie  ist  in  der  Jugend  bräun- 
lichgrau, später  beinfarben,  mit  hellbraunem  Kopf  und  braun- 
.  grauem  Nackenschild,  Brustfüsse  lichtbräunlich,  Lüfter  braun, 
Behaarung  sparsam  und  fein,  sciiwärzlich. 

Cidaria  Taeniata  Stph.  (Arctata  Z.) 

Bei  Veblungsnaes  und  in  dem  nahe  gelegenen  Isterdal  in 

Gehölzen  von  Alnus  incana  nicht  selten,  aber  meist  verflogen 

am   i.  August. 

Cidaria  Minorata  Tr. 

War  gemein  um  Fokstuen  und  Kongsvold  auf  Wiesen 
und  um  Felsen,  vom  29.  Juni  bis  Mitte  Juli. 

Cidaria  Albulata  SV. 

War  auf  den  Wiesen  um  Kongsvold  den  ganzen  Juli  ge- 
mein. 

An  merk.  Cid.  Blandiata,  die  wir  nach  Staudinger 's  Bericht 
nicht  in  Finmarken  gelangen  haben  sollen,  habe  ich  bei  Bossekop  am 
22.  Juni  in  einem  Exemplar  gefangen. 

Cidaria  Elutata  Hb. 

Ein  einzelnes   cj   fing  ich   am  27.  Juli  in  Drivdalen;    es 


191 

ißt  sehr  frisch,  sonst  ohne  Auszeichnung,  die  eigentliche  Flug- 
zeit der  Art  trat  jedenfalls  erst  nach  meiner  Abreise  ein. 

Cidaria  Impluviata  SV. 

War  um  Kongsvold  in  den  Birkengehölzen  häufig  bis 
nach  Mitte  Juli.  Die  Exemplare  sind  meist  sehr  dunkel  ge- 
färbt, sonst  ohne  Auszeichnung. 

Eupithecia  Helveticaria  B. 

Nur  ein  Exemplar  am  29.  Mai  bei  Loiten  des  Abends 
gefangen.  Auf  Dovrefjeld  kam  mir  die  Art  nicht  vor,  ob- 
gleich Juniperus  häufig   war. 

Eupithecia  Satyrata  Hb. 

Ich  fing  diese  verbreitete  Art  bei  Christiania  am  26.  und 
bei  Loiten  am  30.  Mai,  später  bei  Fokstuen  einzeln  bis  Ende 
Juni. 

Eupithecia  Hyperboreata  Stgr. 

Nur  2  Exemplare,  das  erste  bei  Dombaas  im  Kieferwalde 
am  23.  Juni,  das  zweite  bei  Kongsvold  den  6.  Juli.  Beide 
weichen  nicht  von  den  finmärkischen  Stücken  ab. 

Eupithecia  Venosata  F. 

Den  ganzen  Juli  hindurch  an  den  Felsen  in  Drivdalen 
häufig.  Die  Exemplare  sind  meist  etwas  grösser  als  meine 
schlesischen. 

Botys  Ephippialis  Zett. 

Diese  in  Europa  bisher  nur  auf  Dovrefjeld  gefundene  Art 
traf  ich  gleich  am  ersten  Tage  meines  Aufenthalts  in  Fokstuen 
in  einem  $  Exemplar  nahe  beim  Gehöft,  in  den  folgenden 
Tagen  nur  einige  ganz  schlechte  S  in  einem  nahen,  gegen  Sü- 
den gerichteten  engen  Felsenthal.  Von  Mitte  bis  Ende  Juni 
flog  der  Falter  häufiger  auf  den  feuchten  Flächen  des  Hoch- 
gebirges in  4500'  Höhe.  Hier  besuchte  er  die  Blüthen  von 
Silene  acaulis,  war  aber  bei  heiterem  Wetter  sehr  scheu  und 
überliess  sich  aufgescheucht  dem  dort  stets  herrschenden  Winde. 
Bei  Regenwetter  dagegen  sassen  die  Schmetterlinge  ruhig  auf 
den  dicken  Polstern  der  genannten  Pflanze  und  waren  dann, 
wie  ihre  Gesellschafter,  die  Anarten  Algida  und  Schönherri, 
unfähig  zu  fliegen  und  daher  leicht  zu  fangen. 

Im  Juli  fand  ich  auf  Knudshoe  bei  Kongsvold  noch  einige 
schlechte  Exemplare,  die  sich  tief  in  die  mit  frischem  Schnee 
bedeckten  Polster  der  Silene  verkrochen  hatten.  Die  Färbung 
der  Vorderflügel  ändert  von  hellziramtbraun  bis  dunkelpurpur- 


192 

braun,  am  dunkelsten  sind  in  der  Regel  die  ö^.  Die  Verbrei- 
tung weisser  Bestäubung  wechselt  ebenfalls  sehr,  meist  ist 
dieselbe  vor  der  zweiten  Querlinie  am  Vorderrand  am  stärk- 
sten. Die  Makeln  sind  meist  beide  vorhanden,  von  der  vor- 
deren oft  nur  ein  kleiner  Punkt,  seltener  fehlt  sie  ganz. 

Botys  Inquinatalis  Z. 

Flog  um  Fokstuen  den  ganzen  Juni  hindurch  an  reichlich 
mit  Betula  nana  bewachsenen  Sumpfstellen  nicht  selten,  doch 
habe  ich  nur  q  gefangen.  Dieselben  gleichen  ganz  den  aus 
Finmarken  mitgebrachten. 

Botys  Decrepitalis  HS. 

Häufig  um  Kongsvold  im  Birkengehölz  in  der  ersten  Hälfte 
des  Juli. 

Botys  Nebulalis  Hb. 

Wenige  Exemplare  auf  den  Wiesen  bei  Kongsvold  ge- 
fangen, vom  9.  bis  26,  Juli.  Ihre  Grösse  gleicht  der  der 
schlesischen  Stücke.  Die  Vorderflügel  sind  etwas  düsterer 
durch  feine  graue  Bestäubung,  die  Hinterliügel  dunkler  grau, 
bei  den  S  our  am  Hinterwinkel ,  bei  den  $  gar  nicht  gelb- 
licbweiss,  die  Bogenlinien  kaum  bemerkbar. 

Hereyna  Holosericalis   Hb.   und  Rupicolalis  Hb. 

Schon  bei  meiner  Ankunft  in  Fokstuen  am  2.  Juni  fand 
ich  einige  abgeflogene  Exemplare  beider  Arten,  die  auf  der 
Strasse  umliertiatterten.  Bis  zum  18.  fing  ich  mehrere  noch 
reine  Stücke  in  dem  südlich  von  Fokstuen  gelegenen  Thale, 
dann  noch  einige  schlechte  auf  Blahoe  in  Gesellschaft  von 
Epliippialis.  Die  Exemplare  beider  Arten  sind  kaum  etwas 
kleiner,  als  die  aus  den  Alpen,  übrigens  gar  nicht  abweichend. 

Crambus  Dumetellus  Hb. 

Fehlt  auf  den  höheren  Theilen  des  Dovrefjeld,  oberhalb 
circa  20'.  0'  Höhe.  Bei  Drivstuen  fing  ich  einige  gewöhnliche 
Exemplare  am  22.  Juli. 

Crambus  Maculalis  Zett. 

Nur  wenige  Exemplare  im  Birkengehölz  bei  Fokstuen  am 
22.  und  24.  Juni. 

Schluss  folgt. 


193 

Ergänzungen  zu  „Wilde's  Pflanzen  und  Baupen 
Deutschlands  " 

von 
J.  ^Vullsclftleg^el  in  Lenzburg. 


Seit  einer  Reihe  von  Jahren  beschäftige  ich  mich  ange- 
legentlich mit  entomologiöcher  Botanik  und  Beobachtmig  der 
Lebensweise  der  Insekten.  Ich  begiütste  daher  mit  grosser 
Freude  ein  Buch,  dessen  Inhalt  sich  über  jene  schönen  Zweige 
der  Entomologie  verbreitet.  Hoffen  wir,  dass  recht  Viele  das 
schöne  Werk,  dem  wir  eine  baldige  zweite  Auflage  wün- 
schen, durch  ihre  Beobachtungen  erweitern  und  ergänzen  hel- 
fen. Auch  meinerseits  ein  wenn  auch  nur  geringes  Scherflein 
dazu  beizutragen,  ist  der  Zweck  folgender  Zeilen. 

Melitaea  didyma.  Raupe  häufig  im  Jura  auf  Teu- 
crium  chamaedrys. 

M.  phoebe. .  Bei  Oftringen  und  Lenzburg  stets  in  zwei 
Generationen,  im  Mai  und  Juli  —  September.  Färbung  auf- 
fallend dunkel. 

M.  parthenoides  Kef.  Zwei  Generationen.  Die  erste 
Ende  April  und  Mai,  die  zweite  Juli  —  Sept. 

Argynnis  dia.  Zwei  Generationen:  April,  Mai  und 
Juli — October.     Raupe  meistens  auf  Prunella    vulgaris. 

Lycaena  adonis.  Zwei  Generationen:  Mai  und  Juli 
bis  Sept.     Raupe  auf  Stachys  sylvatica. 

Sphinx  elpenor.  Raupe  häufig  auf  Circaea  lutetiana. 
Falter  vom  Mai  bis  Octbr.  Ungleiche  Entwicklungszeit  oder 
zwei  Generationen? 

Sph.  populi.  In  warmen  Sommern  in  zwei  Generatio- 
nen. Schmetterlinge  der  zweiten  sehr  hell,  gelblich,  in  der 
Färbung  Sph.  Quercus  sehr  ähnlich. 

Zygaena  achilleae.  Die  Var.  bellis  und  Viciae  flie- 
gen um  Oftringen  und  Lenzburg  schon  im  Mai. 

Spilosoma  lubricipeda  nicht  selten  in  zwei  Genera- 
tionen.    Nahrung  besonders  Löwenzahn. 

Lasiocampa  dumeti.  Erscheinungszeit  in  Oftringen 
und  Lenzburg  erst  zweite  Hälfte  October.  Raupe  von  April 
bis  Juli. 

Diphthera  ludifica  erscheint  in  Oftringen  und  Lenz- 
burg in  zwei  Generationen:  Mai,  Juni  und  Juli  bis  September. 
Raupe  gerne  auf  dem  Faulbaum,  sehr  leicht  damit  zu  er- 
ziehen. 

Bryophila  raptricula  und  var.  deceptricula  fliegt  vom 
Juli  bis  October. 

13 


194 

Cerastis  rubiginea.  Raupe  im  jugendlichen  Alter  in 
den  Blüthenkätzclien  von  Salix  caprea,  an  welchen  auch  im 
März  und  April  die  Weibchen  des  über\Ainterten  Faltern 
Nachts  zu  finden  sind.  Später  nährt  sie  sich  besonders  gerne 
von  Löwenzahn.  Auf  viülden  Birnbäumen  fand  ich  sie  nie- 
mals. 

Agrotis  festiva.  Raupe  im  Herbste  in  Tannenwäldern 
auf  Pteris  aquilina,  im  Früliling  auf  Anthviscus  sylvestris, 
Löwenzahn  u,  s.  w.  Der  Schmetterling  schon  im  Mai  und 
Juni. 

A.  brunnea.  Raupe  im  Herbst  in  Gesellschaft  der  vo- 
rigen auf  Pleris  aquilina. 

A.  baja.  Raupe  im  Herbste  auf  Atropa  belladonna,  im 
Frühling  auf  Primula  elatior  und  officinalis.  Flugzeit  des 
Schmetterlings  Juni  bis  Sept.     Ob  zwei  Generationen? 

-A.  pyrophila.     Schmetterling  noch  Ende  Sept. 

Aplecta  herbida.  Raupe  im  Herbste  in  Nadelholz- 
Waldungen  nicht  selten  auf  Pteris  aquilina,  im  Frühling  auf 
Brombeeren,  Löwenzahn,  Anthriscus  sylvestris.  Mit  letzterer 
Pflanze  ist  sie  äusserst  leicht  zu  erziehen.  Schmetterling  schon 
im  Mai  und  Juni. 

Polia  rufocineta.  Ausser  den  von  mir  früher  in  dieser 
Zeitschrift  angezeigten  Nahrungspflan/en  liebt  die  Raupe  noch 
Campanula  rotundifoiia  und  gedeiht  im  Freien  Mie  im  Zim- 
mer trefflich  dabei. 

Polia  nigrocincta,  Var.  nivescens  Stdgr.  Die  Raupe 
dieser  seltenen  Var.  (^?),  die  ich  schon  oft  gefunden  und  auch 
vom  Ei  an  erzogen  habe,  liebt  besonders  die  Blätter  von 
Dipsacus  sylvestris,  Silene  nutans  und  inflata,  Hieracium,  Lö- 
wenzahn. Der  Schmetterling  hat  nur  wenige,  warme,  eng- 
begrenzte Flugplätze  bei  Oeftringen  und  Lenzburg  und  pflanzt 
sich  nach  meinen  vieljährigen  Beobachtungen  stets  in  seiner 
prächtig  hellen  Färbung  fort.  Flugzeit:  Ende  Sept.  und  Oc- 
tober.  Winterform:  Ei.  Auffallend  ist,  dass  die  hier  eben- 
falls vorkommende  Stammart  nie  unter  jener  gefunden  wird, 
sondern  eigene  Flugplätze  hat. 

Dianthoecia  caesia.  Raupe  im  jugendlichen  Alter  in 
den  Samenkapseln  von  Silene  nutans,  später  an  den  Blättern. 
In  warmen  Sommern  im  Schweiz.  Jura  in  z\^ei  Generationen. 
Erste  im  Mai  und  Anfangs  Juni,  zweite  im  August. 

D.  xauthocyanea.  Raupe  auf  Silene  nutans,  vom  Juli 
bis  September. 

D.  albimacula.  Raupe  vom  Juli  bis  September  auf 
Silene  nutans.  Schmetterling  im  Jura  schon  im  Mai  bis  erste 
Hälfte  Juni. 

Mamestra    serena.      Herr  Staatsanwalt    Wilde    sagt: 


195 

Erscheinungözeit  sei  Juli  und  August.  Im  Schweiz.  Jura  hat 
sie  auch  in  nasskaltcn  Sommern  zwei  Generationen.  Erste 
April   und   erste   Hälfte  Mai,  zweite  Juli  und  August. 

Mam.  marmorosa.  Im  Schweiz.  Jura  stets  in  zwei 
Generationen.  Erste  April  und  erste  Hälfte  Mai,  zweite  im 
Juli  und  August. 

M.  nebulosa.     Raupe  im  Frühling  häufig  auf  Faulbaum. 


Zur  Synonymie  der  Cryptocephaliden 

von  C  A.  Dohrn. 


Im  vierten  Trimester  der  Bulletins  de  Moscou  des  Jahr- 
ganges I8ü3  S.  499  beschreibt  Herr  G.  Stierlin  einen  Cry])to- 
cephalus  aeneiis  aus  Sarepta,  welcher  nach  den  mir  aus  der- 
selben Quelle  (von  Herrn  Alex.  Becker)  zugegangenen  Exem- 
plaren der  von  meinem  Freunde  Suffrian  in  Linnaea  entom. 
Band  8  S.  108  unter  No.  40  beschriebene  Cr.  lateralis  ist. 
Der  Käfer  lebt  aufPyrethrum  achilleaefolium.  Ebenfalls  von 
Herrn  Becker  aus  Sare])ta  wurde  mir  als  Pachybrachjs  astra- 
gali  der  von  Herrn  Stierlin  im  Bulletin  1.  c.  S.  500  unter 
diesem  Namen  beschriebene  Käfer  mitgetheilt.  Dieser  Name 
muss  dem  von  Suffrian  in  Linn.  ent.  Band  9  S.  156  No.  9 
ertheilten  P.  vermicularis  weichen.  Der  Käfer  lebt  auf 
Astragalus  albicaulis. 

Herr  v.  Motschulsky  hatte  dieser  Species  in  seiner  Samm- 
lung den  von  Suffrian  in  seiner  Beschreibung  adoptirten  Na- 
men mit  der  Vaterlaudsangabe  „südöstliches  Russland''  gege- 
ben. Suffrian's  Zweifel  1.  c,  dass  das  Thier  „in  Europa"  vor- 
komme, ist  jetzt  durch  Herrn  Becker's  Fundort  Sarepta  be- 
seitigt, da  politisch-geographisch  Niemand  dem  Käferchen  den 
europäischen  Bürgerbrief  vorenthalten  wird.  Freilich  beweiset 
ein  grosser  Theil  der  Sareptaner  Fauna  mit  iiiren  Steppen- 
thieren  (Platyope,  Anatolica),  Kleinasiaten  (Eulasia),  Sibi- 
riern (Cjmindis  lateralis,  Melolontha  hololeuca),  dass  Europa 
und  Asien  in  dieser  Region  zoologisch  so  gut  wie  gar  keine 
Grenze  haben. 

Ausser  den  beiden  oben  besprochenen  Thieren  verdankt 
die  Sareptaner  Fauna  dem  E'leisse  und  den  Bemüliungen  des 
Herrn  Becker  noch  viele  inleressante  Bereicherungen,  nament- 
lich auch  aus  der  Gruppe  der  Cryptocephaliden.  Der  laut 
Angabe  des  verstorbenen  Prof.  Kunze  ihm  von  Sarepta  zu- 
gekommene   Cr.    coronatus    war   seit   geraumer    Zeit    anschei- 


im 

nend  verschollen,  ist  aber  jetzt  wieder  durch  Herrn  Becker 
aufgefunden.  Ihm  verdanken  wir  ausser  den  zugänglicher 
gewordenen  zierlichen  Arten  Cr.  sesquistriatus,  flexuosus, 
Boehmi,  dem  früher  nur  aus  Sibirien  bekannten  limbellus,  und 
der  zuerst  von  Anton  Dohrn  als  Sutt'riani,  s])äter  von  Morawitz 
unter  dem  von  ihm  wieder  eingezogenen  Namen  Beckeri  be- 
schriebenen Art,  auch  noch  eine  zierliche  ganz  neue,  welche 
auf  Stejipen- Aitemisien  lebt  und  im  nächsten  Hefte  als  Cr. 
Beckeri  von  Suffrian  bescliriebcn  werden  wird.  Ebenfalls 
neu  ist  ein  von  iiim  entdeckter  Stjlosomus    cjlindricus. 


Zwitter  und  Missbildungen. 

Briefliche  Mittheilung  des  Prof.  Dr.  |^oeb»er  in  AschalYenburg 
an  Dr.  Hagen. 


In  Folge  Ihrer  Aufforderung  in  der  entomologisclien  Zei- 
tung bin  ich  so  frei  Ihnen  mitzutheilen,  dass  ich  einen  voll- 
kommenen Z^^■itter  von  Saturnia  Carpini  besitze  ^  derselbe  ist 
vollkommen  halbirt,  rechts  männlich,  links  weiblich,  die  w^eib- 
lichen  Flügel  ein  wenig  grösser,  als  die  männlichen,  und  selbst 
die  Hinterleibshälften  in  Bezug  auf  Form  und  Farbe  nach  dem 
Oesehlechte  verschieden.  Dieser  Zwitter  Avurde  im  Frühjahr 
1844  hier  im  Fluge  gefangen  und  kam  noch  frisch  in  meine 
Hände;  schon  an  seinem  schwerfälligen  Fluge  war,  wie  mir 
der  Ueberbringer  sagte,  etM'as  Ungewöhnliches  bemerkbar. 

Nebstdem  befinden  sich  in  meinem  Besitze  einige  beson- 
ders interessante  Missbildungen,  z.  B. 

1.  Lucanus  cervus  $  mit  einem  Ansätze  männlicher  Man- 
dibeln,  ganz  so,  wie  Erichson  (Insecten  Deutschlands  III  ]>. 
938)  ein  solches  Exemplar  aus  der  Berliner  k.  Sammlung, 
vom  Herbst  stammend,  beschreibt.  Mein  Exemplar  ist  ohne 
Mandibeln  18'"  par.  M.  lang,  die  Mandibeln  5'"  lang.  Es 
wurde  im  Jahr  1829  in  der  Gegend  von  Meiningen  gefunden 
und  mir  später  eingehändigt. 

2.  Lucanus  cervus  q  ,  dessen  Kopf  auf  eine  merkwürdige 
Weise  missgestaltet  ist;  derselbe  ist  nämlich  so  von  links 
nach  rechts  gedrückt,  dass  der  Kopfschild  und  die  Oberlippe 
M'eit  nach  rechts  in  schräger  Richtung  liegen  und  auf  der 
rechten  Seite  die  Entfernung  zwischen  dem  Voiderrande  der 
Stirn  und  dem  des  Halsschildes  nur  ungefähr  den  dritten  Theil 
so  gross  ist,  als  auf  der  linken  Seite;   die  i echte  Yorderecke 


197 

der  Stirn  springt  nicht  zalinförmig  vor  und  fehlt  hier  der  ge- 
wöhnlich unter  dem  Vovsprunge  befestigte  Fühler;  das  rechte 
Auge  ist  sclnnal  elliptisch,  ohne  einspringenden  Streifen  des 
Slirnrandes,  wäiirend  das  linke  Auge  normal  gebildet  ist;  und 
endlich  ist  die  linke  Mandibel  zwar  normal  gebildet,  aber  so 
nach  rechts  und  unten  gebogen,  dass  ihre  Spitze  über  den 
rechten  Seitenrand  des  Körpers  hinaus  ragt;  die  rechte  Man- 
dibel dagegen  ist  ganz  klein  und  in  der  Art  knieförmig  nach 
oben  und  hinten  gebogen,  dass  ihre  Spitze  nach  hinten  etwas 
über  den  Vorderrand  des  Hilsschildes  hinweg  ragt;  die  linke 
Mandibel  ist  7'"  lang,  die  rechte  kaum  4'",  auch  sehr  be- 
deutend schmächtiger  als  jene,  und  zeigt  zwischen  ihrem  Grunde 
und  dem  stumpfen  Mittelzahn  gar  keine  Zähne,  zwischen  die- 
sem und  den  beiden  Endzähnen  aber  nur  ein  einziges  stum- 
l)fes  Zähnchen.  Der  ganze  Käfer  ist  ausserdem  normal  ge- 
bildet und  bis  zum  Grunde  der  linken  Mandibel  18'"  lang. 
Er  wurde  vor  einigen  Jahren  im  Spessart  gefunden. 

3.  Pentodon  punctatus.  Der  Hinterkopf  ist  dick  ange- 
schwollen, glatt,  mit  einer  tiefen  Längsfurche  in  der  Mitte, 
to  dass  er  zwei  halbkugelige  Massen  darstellt,  und  tritt  weit 
über  den  Vorderrand  des  Halsschildes  hervor;  hierdurch  hat 
das  Kopfschild  eine  vertikale  Lage  bekommen  und  die  Augen 
ragen  seitlich  über  die  Vorderecken  des  Halsschildes  hinaus, 
während  zugleich  ihr  Hinterrand  weit  von  dem  Vorderrande 
des  Halsschildes  absteht. 


Intelligenz. 


Kitte: 

Seit  geraumer  Zeit  fehlt  mir  in  meiner  Bibliothek  ein 
Band  von  Curtis  Brilii^h  Entomology,  und  ich  kann  mich 
nicht  entsinnen,  wem  ich  ihn  geliehen  habe.  Er  enthält  aus- 
schliesslich die  Hymenoptera  des  ganzen  Werkes  und  hat 
auf  dem  Rücken  von  ge])resster  grüner  Leinwand  in  Gold- 
(huck:  Curtis  British  Entomology  IV  Hymenoptera.  Ich  bitte 
angelegentlich   um  die  Rückgabe. 

Dr.   C.  A.  Dohrn. 


198 

Alizeige. 

Die  noch  volltiländig  vorhandenen  und  gut  erhaltenen 
Kupferplatten  zu  Panzer's  Deutschlands  Insecten,  Heft  1  bis 
110,  werden  demnächst  zu  einem  andern  Unternelimen  ver- 
-Nvendet,  also  abgeschliffen.  Ich  mache  die  Besitzer  von  Exem- 
plaren dieses  Werkes  darauf  aufmerksam,  damit  sie  recht- 
zeitig für  Ergänzung  der  fast  in  den  meisten  Exemplaren  be- 
stehenden Defecte  Sorge  tragen.  Einzelne  Hefte  liefere  ich, 
wenn  die  Bestellung  vor  der  Ostermesse  1864  eintrifft,  zu 
1  Thlr.,  einzelne  Blätter  zu  2  Sgr.,  später  stehen  nur  mehr 
complette  Exemplare  zur  Verfügung;  Heft  1  —  190  mit  3 
Bändchen  Revision  und  1  Index  zu  88  Thlr.,  Heft  1  —  110 
mit  2  Bändchen  Revision  und  1  Index  zu  60  Thlr.,  Heft 
111  — 190  mit  3  Bändchen  Revision  und  1  Index  zu  38  Thlr.; 
die  daraus  als  Separatabdruck  erschienenen  „Koch's  Deutsch- 
lands Crustaceen,  Myriapoden  und  Arachniden"  40  Hefte  mit 
dem  3.  Bändchen  Revision  zu  22  Thlr. ;  die  übrigen  40  Hefte 
ohne  die  in  eben  genanntem  Werke  gesammelten  Crustaceen 
etc.  zu  20  Tiilr.  Diese  Preise  gelten  nur  bei  directer  Voraus- 
bezahlung an  mich;  durch  Buchiiändler  werden  sie  sich  fast 
um   y3  erhöhen. 

Regensburg  in  Bayern  1863. 

Dr.  Herrich-Schäffer. 


Verlagswerke  des  Dr,  Herrich-SchäfFer  in 
Regensburg. 

JIB.  nie  beistellenden  Preise  g;elten  nur  bei  «Urecter 
Vorausbezalilung;  an  denselben. 

Hübner  Sammlung  Europ.  Schmetterlinge.    790  illum.  Kupfer- 
tafeln.   130  Thlr. 

—  Geschichte  Europ.  Schmetterlinge  (Raupen),  419  ill.  Kpftf. 
75  Thlr. 

—  Sammlung  exotischer  Schmetterlinge,   491    Kpfrtf.    und    2 
Titel,  mit  Index.     80  Thlr. 

—  Zuträge  zur  Sammlung  exotischer  Schmetterlinge,  5  Bände 
mit  Text  und  172  ill.  Kupf.  —  Der  Text  allein.     30  Thlr. 

—  Verzeichniss  bekannter  Schmetterlinge.     1816.      l   Thlr. 

—  Systemat.  alphab.  Verzeiclmiss.     1822.     4  Sgr. 
Herrich-Schäffer    Systemat.    Bearbeitung    der   Schmetterlinge 

von  Europa.  Regensburg  1843  — 1855.  Gross  Quart.  6 
Bände  mit  636  illum.  Kupfertaf.  und  3(5  schwarzen  Stein- 
tafeln.    130  Thlr. 


199 

—  Dasselbe  Buch  ohne  die  636  ilhim.  Kupfertaf.  12  Thh-. 
Dasselbe  auch  noch  ohne  die  36  Steintaf.     9  Thir. 

--  Derselbe  Text  ohne  Band  I  und  ohne  alle  Tafeln.  9  Thlr. 

—  Sjnonjmia  Lepidopteroruni  Euvopae  1856.     l'/g  Thlr. 

—  Nomenciator  Entomol.  Regensburg-  1835.  1840.  I.  If. 
1%   Thlr. 

—  Lepidopterorum  Exoticorum  Species  novae  aut  minus  cog- 
nitae.  Diurna  tab.  24.  Nocturna  tab.  96.  120  ill.  Kupler- 
taf.  mit  52  Seiten  Text.     33  Thlr. 

—  Neue  Schmetterlinge  aus  Europa  und  den  angrenzenden 
Ländern.  Heft  1  —  3,  mit  26  illum.  Kupfertafeln  und  Text. 
5  Thlr.    . 

—  Systemat.  Verzeichniss  der  Schmetterlinge  von  Europa  mit 
Angabe  des  Vaterlandes  und  Preisen.     1802.     4  Sgr. 

Correspondenzblatt  des  Zoologisch -mineralischen  Vereines  in 
Regensburg.  Jahrg.  1-17.  1847—1863.  8  Thlr. 

Pränumeration  für  1864,  mit  monatlicher  frankirter  Zusendung 
unter  Kreuzband.     1  Thlr. 


Bei  F.  Savy  in  Paris,    Rue   Hautefeuille   No.  24,    ist 
erschienen : 

Sistoire  naturelle  des  Lepidopteres, 

Par  M.  Mjucas^ 

(Director  des  entom.  Museums  im  Jardin  des  Plantes,  Verfasser  der 
Explor.  d'Algt'rie  etc.  etc.) 
Das  Werk  ist  in  z^^  ei,  einzeln  zu  habende  Bände  getheilt 
Lepidopteres  d'Europe  und  Lep.  Exotiques;  jeder  Band  80 
Taleln  mit  4(10  nach  der  Natur  ausgemalten  Arten  enthaltend 
gross  Octav  in  Leinwand  gebunden,  der  Band  für  25  Francs 
(ö'/a  Rth.) 


^^^^       Bei  Friedr.  Fleischer  in  Leipzig  ist  erschienen: 

Linnaea  Entomologica,  Band  15  (Frey  Ornix,  A.  Dohrn 
Emesa  (Schluss),  Suffrian  südamer.  Cryptocephalen) 
22  Bogen,  Preis  2  Thlr.  -^        f 


200 

Zu  verkaufen: 

Die  Sammlung  Europäischer  Orthopteren  (so  wie  einiger 
exotischer)  des  verstorbenen  Professor  Yersin.  Dieselbe  be- 
steht in  74  sauberen,  mit  Kork  ausgelegten  Kästen  und  et«a 
5000  Exemplaren,  m  ovon  die  Hälfte  Doubletten.  Die  Samm- 
lung ist  äusserst  sauber  gehalten  und  mit  grosser  Sorgsamkeit 
bestimmt  und  geordnet;  Varietäten,  Altersstufen  und  Exem- 
plare der  verschiedensten  Fundorte  sind  vollständig  vertreten. 
Preis  700  Francs.  Anfragen  sind  franco  an  Mr.  Lund  am 
Musee  d'histoire  naturelle  zu  Geneve  zu  richten. 

H.  de  S a  u s s u r  e. 


Eniend.:  S.  1-^4  Z.  35  hinter  „dem"  einzuschalten  ..noch". 


Inhalt: 

Hagen:  Phryganiden-Gehäuse.  v.Heyden:  Zur  Acidalia  Becke- 
raria.  Gerstäcker:  Einige  neue  Dolichopoden.  Gärtner:  Lepi- 
dopterologisclies.  Mühlig:  Zur  Naturgeschichte  der  Coleophoren. 
Wocke:  Lepidoptern-Fanna  Norwegens.  Wullschlegel :  Ergän- 
zungen zu  „Wildc's  Pflanzen  und  Raupen  Deutsrlilan<ls."  C.  A. 
Dohrn:  Zur  Synonj^mie  der  Cryptocephaliden.  Doebner:  Zwitter 
und  Missbildungen.    Intelligenz. 


-^n^j-ai-QC-eE«- 


Entomolosiüehe  Zeitung 

herausgegeben 

von  dem 

entoniologischen  Vereine  zu  Stettin. 

Redaction-  I"  Commission  bei  den  Buchhandl. 

„   .   „^       '  '      .,         V.  E.S.Mittlerin  Berlin  u.  Fr.  Fleischer 

C.  Ä.  DohrD,  Vereins- Präsident.  in  Leipzig. 

No.  7-9.  25.  Jahrgang.        Juli -Sept.  1864. 

Ein  Beitrag  zur  Lepidopternfauna  Norwegens 

von 
m.  F.  ^¥ocke. 

(Schluss.) 


Crambiis  Furcatellus  Zett. 

Die  Exemplare  vom  Dovrefjeld  haben  dieselbe  Grösse  wie 
die  aus  den  Alpen,  die  Hinterflügel  sind  weniger  braungrau, 
sondern  dunkel  aschgrau,  die  Franzen  aller  Flügel  viel  heller 
weissgrau,  bei  dem  einzigen  $  an  den  Vorderflügeln  mit  Aus- 
nahme der  braunen  Flügelspitze  schneeweiss,  an  den  Hinter- 
flügeln gelblichweiss.  Sonst  bemerke  ich  keine  Verschieden- 
heit. Das  erste  Exemplar,  ein  frisches  c^,  fing  ich  schon  am 
24.  Juni  am  Südwestabhang  von  Blaahoe  bei  Fokstuen,  sechs 
andere  Stücke,  darunter  nur  ein  $,  bei  Kongsvold  auf  höher 
gelegenen  Wiesen  vom  14.  bis  17,  Juli. 

Scoparia  Murana  Curt. 

Nur  wenige  Exemplare  an  Felsen  bei  Kongsvold  den  17. 
und  27.  Juli. 

Scoparia  Imparella  (Delaharpe)   n.  sp. 

Alis  anter.  angustis  cinereis  fusco-pulvereis,  strigis  duabus 
ad  marginem  inferiorem  convergentibus  albidis,  postica  ante 
medium  angulata,  punctis  duobus  signoque  8  cinereo-expleto 
fuscis.     Exp.  alar.  22— 24  mm. 

Am  nächsten  mit  Valesialis  und  Parella  Z.  verwandt. 
Erstere  hat  noch  etwas  schmalere  Flügel  und  eine  weniger 
schräg  auf  dem  Inuenrand  stehende  erste  Querlinie,   letztere 

14 


202 

ist  kleiner,  weisslieher.  Von  beiden  unterscheidet  sich  Impa- 
rella  dadurch,  dass  die  zwei  braunen  Punkte  hinter  der  ersten 
Querlinie  nicht  senkrecht  untereinander  stehen,  sondern  der 
obere  nach  hinten  gerückt  ist  etc. 

Grösse  des  ^  gleich  Valesialis,  das  ?  ist  nicht,  wie  bei 
dieser  Art,  kurzflüglichter,  sondern  ganz  gleich  dem  0^  und 
von  diesem  weder  durch  grellere  Zeichnung  noch  hellere  Farbe 
verschieden.  Palpen  etwas  länger  als  der  Kopf,  oben  dunkel- 
aschgrau, unten  weisslich,  Kopf  und  Fühler  dunkelgrau,  Rücken 
und  Hinterleib  oben  dunkelgrau,  unten  weisslichgrau,  die  Be- 
haarung der  Hinterleibsspitze  etwas  heller.  Beine  aschgrau. 
Vordertlügel  gestreckt  und  wenig  breiter  als  bei  Valesialis, 
ihre  Obers^te  ist  lieht  aschgrau,  mehr  oder  weniger  mit  duak- 
leren  Atomen  bestreut.  Die  Flügelwurzel  ist  sciimal  braun- 
grau, die  erste  Querlinie  beginnt  am  Vorderrand  etwas  vor 
dem  ersten  Drittel  desselben  und  geht  in  schwach  nach  hin- 
ten convexem  Bogen  schräg  zum  Innenrand.  In  ihrer  Mitte 
zeigt  sie  eine  schwache  Einbiegung,  sie  ist  von  hellaschgrauer 
Farbe,  nach  hinten  braungrau  gerandet.  Dicht  hinter  ihrer 
Mitte  steht  ein  brauner  länglicher  Punkt,  der  oft  zu  einem 
kleinen  Strich  verlängert  ist,  über  demselben,  etwas  nach 
hinten  gerückt  ein  kleinerer  Punkt  von  derselben  Farbe.  Das 
Merkurzeichen  ist  meist  deutlich  scharf  braun  umschrieben, 
fceine  Ausfüllung  ist  meist  etwas  dunkler  grau  als  die  Grund- 
farbe, nur  bei  einem  Exemplar  ebenso  hell,  bei  einem  andern 
im  oberen  Theil  dunkler  als  im  unteren,  seine  Gestalt  ist  die 
gewöhnliche  einer  8,  der  obere  Theil  et^as  grösser  als  der 
untere  und  an  seinem  oberen  Rand  undeutlich  geschlossen,  es 
liegt  schräg  und  in  seiner  Längenachse  parallel  mit  der  ersten 
Querlinie  und  sein  unterer  Theil  bleibt  von  der  zweiten  Quer- 
linie stets  weiter  entfernt  als  bei  Valesialis.  Zwischen  dem 
Mittelzeichen  und  der  hinteren  Querlinie  ist  die  Grundfarbe, 
besonders  dem  Vorderrande  zu,  am  reinsten.  Die  hintere  Quer- 
linie ist  von  gleicher  Farbe  wie  die  vordere,  beiderseits  braun- 
grau gerandet  und  immer  sehr  deutlich.  Sie  beginnt  am  Vor- 
derrand noch  etwas  näher  der  Flügelspite,  als  bei  Valesialis, 
geht  zuerst  gradlinig  etwa  eine  Linie  M^eit  dem  Hinterrande 
parallel,  biegt  dann  unter  stumpfem  Winkel  nach  aussen,  um 
gleich  wieder,  einen  abgerundeten  Winkel  bildend,  bis  zum 
inuenrand  dem  Hinterrand  parallel  zu  laufen,  kurz  vor  ihrem 
Ende  eine  kaum  merkbare  Einbuchtung  nach  innen  erleidend. 
Afi  ihrem  äusseren  Saum,  sowohl  am  Vorder-  als  am  Innen- 
rande, befindet  sich  ein  mehr  oder  weniger  umfangreicher 
braungrauer  Fleck,  ein  gleicher  undeutlich  dreieckiger  an  der 
Mitte  einer  aus  zusamraenfliessenden  dunkelbraunen  Punkten 
testehepden  Saumlinie.     Die  Franzen  sind  hell  bräunlichgrau, 


a03 

an  ihrem  Saum  undeutlich  dunkler  gefleckt,  mit  deutlicher 
brauner  Theilungslinie.  Die  Hinterflügel  sind  dunkel  braun- 
grau, am  Vorderrand  etwas  lichter,  am  Aussenrand  am  dun- 
kelsten. Vor  demselben  und  parallel  mit  ihm  verläuft  eine 
oft  undeutliche  dunklere  Bogenlinie.  Die  Querader  ist  meist 
etwas  verdunkelt.  P'ranzen  hell  bräunlichgrau  mit  dunkler 
Theilungslinie.  Die  Unterseite  der  Flügel  ist  aschgrau,  seiden- 
glänzend, die  Vorderflügel  etwas  dunkler  als  die  Hinterflügel. 
Auf  ersteren  ist  die  zweite  Querlinie  sehr  undeutlich,  auf  letz- 
teren die  Bogenlinie  deutlich  dunkler. 

Ich  fand  von  dieser  Art  etwa  20  Exemplare  vom  14. 
Juni  bis  14.  Juli  bei  Fokstuen  und  Kongsvold  in  der  Nähe 
der  Gehöfte  an  Zäunen  oder  Felsen,  auch  einigemal  in  der 
Nacht  bei  Regenwetter  freiwillig  fliegend.  Nach  einer  Mit- 
theilung des  Herrn  Delaharpe  ist  diese  Art,  von  der  ich  ihm 
einige  Stücke  zur  Ansicht  sandte,  mit  seiner  Imparella  in  lit. 
identisch,  welchen  Namen  ich  deshalb  auch  adoptirte. 

Eudorea  Sudetica  Z. 

Nur  1  (^  und  2  $  bei  Kongsvold  den  21.  und  24.  Juli 
an  Felsen.     Ohne  Auszeichnung. 

Hypochalcia  Auriciliella  Hb. 

Nur  ein  verflogenes  Exemplar  bei  Kongsvold  Mitte  Juli. 

Myelois  Tetriceila  SV. 

Ein  Exemplar  den  23.  Juni  bei  Fokstuen  von  Birken 
geklopft. 

Tortrix  Forsterana  F. 

Wenige  Exemplare  Ende  Juni  bei  Fokstuen  im  Sumpfe 
an  Betula  nana  und  Mitte  Juli  bei  Kongsvold.  Sie  sind  von 
der  Grösse  der  deutschen,  aber  der  dunklen  Färbung  der  fin- 
märkischen  Stücke. 

Tortrix  Flavana  Hb. 

Den  22.  Juli  bei  Kongsvold  ein  einzelnes  $  von  gewöhn- 
licher Grösse  und  hellschwefelgelber  Färbung  der  Vorder- 
flügel, die  Hinterflügel  gelb  mit  wenig  grau. 

Tortrix  Ministrana  L. 

Von  Mitte  bis  Ende  Juni  um  Fokstuen  häufig  in  allen 
Färbungen  von  der  gewöhnlichen  Form  bis  zu  der  dunkel- 
zimmtbraunen. 

Sciaphila  Osseana  Scop. 

Nur  wenige  Stücke  an  Berglehnen  bei  Kongsvold  Mitte  Juli. 


204 

Conchylis  Deutschiana  Zett. 

Von  Anfang  Juni  bis  Mitte  Juli  überall  auf  Dovrefjeld 
in  Höhe  von  2500  bis  4000'  anzutieffen,  doch  nirgends  zahl- 
reich. Diese  Art  ändert  hier  .sehr  ab,  M'ährend  die  in  Fin- 
marken  gesammelten  Stücke  mehr  untereinander  übereinstimm- 
ten. Die  Grösse  ändert  von  13  bis  20mm,  die  Grundfarbe 
ist  bald  gesättigt  stroligelb,  bald  bleich  weisslichgelb,  oft  auch 
gelbbräunlich.  Die  braunen  Zeichnungen  sind  gewöhnlicli  dun- 
kel und  f^charf  begrenzt,  bei  einigen  Exemplaren  abgeblasst, 
bei  wenigen  mehr  oder  weniger  vollständig  fehlend.  Diese 
letztere  Varietät  ist  nun  von  Lutulentana  HS.  neue  Schm.  35. 
nicht  zu  trennen.  Herr  Delaharpe  in  Lausanne,  dem  ich  einige 
meiner  Exemplare  gesandt  hatte,  theilte  mir  mit,  dass.er  in 
der  Schweiz  neben  Lutulentana  auch  echte  Deutschiana,  so- 
wie Uebergänge  zwischen  beiden  gefangen  habe. 

Conchylis  Vulneratana   Zett. 

Diese  grosse  und  prächtige  Art  ist  von  Zetterstedt  nach 
einem  einzigen,  wahrscheinlich  nicht  wohl  erhaltenen  S  auf- 
gestellt. Ich  beschreibe  deshalb  dieselbe  nach  gegen  20  Ex- 
emplare, worunter  4  $,  nochmals.  Grösse  des  o  ^'i  —  ^'^i 
des  $  20  —  22  mm.  Füliler  braungrau,  Palpen  bräunlichgelb, 
Kopf  und  Thorax  lebhaft  hell  zimmtbraun,  Beine  aschgrau 
mit  gelblichen  Gliederenden,  Hinterschienen  und  Tarsen  bleicli- 
gelb  und  grau  gemischt  behaart,  Hinterleib  dunkelgrau  mit 
bei  beiden  Geschlechtern  gelbem  Ende.  Vorderilügel  von 
gleicher  Gestalt  wie  bei  Baumanniana,  aber  gestreckter,  Wur- 
zelfeld hellocheigelb,  scharf  durch  eine  dem  Saume  ziemlich 
parallele  Linie  abgegrenzt,  diese,  so  wie  die  hintere  Hälfte 
des  Vorderrandtlieils  gelblichw^eiss  glänzend,  der  Wurzeltlieil 
des  Vorderrandes  zimmtbraun.  Mittelfeld  am  Innenrande  dop- 
pelt so  breit  als  am  Vorderrande,  meist  dunkel-,  selten  hell- 
zimmtbraun,  seitlich  von  Silberlinien  begrenzt  und  von  einer 
solchen  am  oberen  Drittel  durchbrochen.  Hinter  dem  Mittel- 
felde erscheint  ein  hell  ochergelbes  Querband,  das  aber  von 
gelblich  silbernen  Linien  so  verdeckt  ist,  dass  nur  in  der  Mitte 
die  Grundfarbe  sch^wach,  gegen  den  Hinterwinkel  zu  stärker 
vortritt;  in  diesem  Bande,  etwas  über  der  Flügelmitte,  nahe 
dem  Wittelfeid ,  befindet  sich  ein  scharf  begrenzter  dunkel- 
brauner Punkt,  am  Vorderrande  ein  oder  z^^  ei  dunkel  zimmt- 
braune  Punkte  oder  Fleckchen.  Der  Spitzentheil  des  Flügels 
wird  durch  eine  vom  Vorderrand  zum  Hinterwinkel  verlau- 
fende, zuerst  nach  innen,  dann  nach  aussen  geschwungene 
Silberlinie  scharf  abgeschnitten  und  ist  mehr  oder  weniger 
dunkel  zimmtbraun,  bis  auf  einen  ockergelben,  von  der  Spitze 
am  Hinterrande  herabsehenden  Wisch  von  verschiedener  Breite, 


205 

bei  einigen  Exemplaren  ist  von  diesem  nur  dicht  unter  der 
Spitze  eine  etwas  hellere  Stelle  sichtbar.  Franzen  mit  deut- 
licher Theilungslinie,  hell  zimmtfarben,  ochergelb  gefleckt. 
HinterflUgel  dunkelgrau  mit  gelbgrauen,  von  dunkler  Thei- 
lungslinie durchzogenen  Franzen.  Unterseite  der  VorderflUgel 
dunkelgrau,  am  Vorderrande  und  den  Franzen  gelbgefleckt, 
Hinterflügel  blassgelblich,  mehr  oder  weniger  grau  gegittert. 
Diese  Art  flog  ziemlich  selten  auf  den  unterhalb  Kongsvold 
gelegenen  Wiesen  bis  hoch  an  die  Abhänge  der  Knudshoe 
hinauf.     Ihr  Betragen  war  ganz  das  unserer  Baumanniana. 

Penthina  Betulaetana  Hw, 
Leucomelana  Gn.     Capreana  HS.  182. 
Von  Ende  Juni  bis  Mitte  Juli  einzeln  auf  Dovrefjeld  auf 
Sumpfland  um  Weiden  und  Betula  nana. 

Penthina  Praelongana  Gn.   (Betuletana   HS.  251, 

252.) 
Nur   wenige  Exemplare  Ende   Juni  und  Anfang  Juli  im 
Birkengehölz. 

Penthina  Moestana  Wk. 

Etwa  ein  Dutzend  zum  Theil  beschädigte  Exemplare  fing 
ich  bei  Fokstuen  im  Sumpfe  um  Salix  lanata,  ein  einzelnes 
§  noch  am  10.  Juli  bei  Kongsvold.  Sie  gleichen  vollständig 
den  in  Finmarken  gesammelten  Stücken,  bis  auf  die  meist  ein 
wenig  geringere  Grösse. 

Penthina  Sauciana  Hb. 

Nur  ein  gewöhnliches  r^  bei  Kongsvold  im  Birkenwald 
den  10.  Juli. 

Penthina  Pyrolana  Wk. 

Ein  frisches  $  am  4.  Juli  bei  Kongsvold.  Es  gleicht  ge- 
nau meinen  schlesischen  Exemplaren.  Pyrola  secunda  wächst 
nicht  auf  Dovrefjeld,  wohl  aber  häufig  rotundifolia. 

Penthina  Mygindana  SV. 

War  in  der  zweiten  Hälfte  des  Juni  bei  Fokstuen  auf 
trockenen,  reichlich  mit  Vaccinium  Vitis  idaea  bewachsenen 
Plätzen  häufig. 

Penthina  Arbutella  L. 

An  ähnlichen  Plätzen  wie  die  vorige  um  Arctostaphylos 
alpina  einzeln  in  der  zweiten  Hälfte  des  Juni.  Ein  ,^  zog 
ich  den  21.  Juni  aus  einer  in  einem  Blatt  dieser  Pflanze  ge- 
fundenen Puppe. 


206 

Penthina  Metallicana  Hb. 

War  auf  den  Wiesen  bei  Kongsvold  keine  Seltenheit, 
doch  lange  nicht  so  häufig  wie  in  Finmarken.  Die  Veränder- 
lichkeit dieser  Art  geht  noch  weiter,  als  ich  bisher  glaubte, 
denn  unter  den  auf  Dovrefjeld  gefangenen  Stücken  befinden 
sich  einige  mit  ganz  einfarbigen  Vorderflügeln,  die  sich  von 
Sudetana  nur  durch  etwas  bedeutendere  Grösse  unterscheiden. 
Da  nun  bei  den  Sudetana  des  Riesengebirges  die  Bleilinien 
denselben  Verlauf  haben,  wie  bei  Metallicana,  so  fängt  mir 
auch  jene  Art  an,  sehr  verdächtig  zu  werden. 

Penthina  Rivulana  Scop. 

Einige  Exemplare  bei  Drivstuen  den  22.  Juli,  nicht  höher 
als  höchstens  2000'. 

Penthina  Lacunana   SV. 

Anfang  Juli  nicht  selten  bei  Kongsvold  auf  den  Wiesen. 

Penthina  Lucivagana  Z. 

Nur  mit  Rivulana  zusammen  den  22.  Juli  bei  Drivstuen, 

Penthina  Furfurana  Hw. 

Nur  ein  Exemplar  auf  Blaahoe  am  15.  Juni. 

Penthina  Schulziana  F. 

Von  Mitte  Juni  bis  Mitte  Juli  überall  auf  Sumpfboden 
gemein. 

Grrapholitha  Nemorivaga  Tgstr. 

Bei  Christiansand  sammelte  ich  am  26.  Mai  an  derselben 
Stelle,  an  der  ich  zwei  Jahre  früher  die  Raupen  entdeckt, 
wieder  eine  Anzahl  Raupen  und  Puppen,  aus  denen  mir  im 
Juni  und  Juli  die  Falter  auskrochen.  Auf  Dovrefjeld  fing  ich 
an  den  Abhängen  von  Blaahoe  bei  Fokstuen  an  Arctostaphy- 
los  alpina  einige  Schmetterlinge  von  Mitte  bis  Ende  Juni. 
Diese  Dovrenser  Exemplare  sind  meist  etwas  grösser  und  we- 
niger scharf  gezeichnet,  als  die  aus  dem  südlichen  Norwegen 
und  gleichen  darin  einem  wahrscheinlich  von  Teng&troem  her- 
rührenden Stücke,  das  ich  von  Dr.  Staudinger  zur  Ansicht 
erhielt. 

Grapholitha  Sinuana  SV. 

Den  1.  August  sammelte  ich  auf  Stigfjeld  in  Romsdalen 
in  bedeutender  Höhe  ganz  in  der  Nähe  eines  kleinen  Glet- 
schers eine  Anzahl  Raupen  an  Birken,  die  mir  gegen  Ende 
des  Monats  und  Anfang  September  auskamen.     Die  Schmetter- 


207 

linge  sind  von  gewölinlichei-    Grösse,    alle  ganz  glekh  licht- 
braun gefärbt,  ohne  helleren  Innenrandfleck. 

Grapholitha  Biscutana  Wk. 

Die  Raupe  dieses  Wicklers  lebt  auf  den  Sümpfen  bei 
Fokstuen  im  Juni  in  grosser  Menge  zwischen  zusammenge- 
sponnenen Blättern  von  Betula  nana,  sie  ist  von  schmutzig 
dunkelgelbgrüner  Farbe  mit  dunkleren,  feine  Härchen  tragen- 
den Wärzclien.  Kopf  und  Brustfüsse  sind  dunkelbraun.  Ihre 
Entwicklung  erfolgte  während  meiner  Rückreise  Anfang  August. 

Grapholitha  Sublimana  HS. 

Ein  grosses  frisches  $  von  sehr  heller  Färbung  fing  ioh 
auf  Blaahoe  bei  Fokstuen  am  18.  Juni  an  Betula  nana,  ein 
ziemlich  verflogenes  (^  auf  Knudshoe  bei  Kongsvold  an  der- 
selben Pflanze  am  10.  Juli. 

Grapholitha  Duplicana  Zett. 

Ein  grosses  (^  den  22.  Juli  bei  Drivstuen. 

Grapholitha  Dorsana  F. 

Ein  kleines  rj,  aber  ohne  sonstige  Abweichung  fing  ich 
bei  Loiten  den  31.  Mai. 

Grapholitha  Phacana  n.  sp.     ' 

Capite  fusco;  alis  anterioribus  nigro-fuscis,  macula  dorsali 
subquadrata  strigulis  una  vel  tribus  divisa  alba,  striolis  costa- 
libus  serieque  punctorum  ante  marginem  posticum  albis,  lineis 
anguli  analis  duabus  plumbeis  rectis^  alis  posterioribus  fusco- 
cinereis.     Exp,  alarum    11  —  14mm. 

Dieser  Art  scheint  die  mir  unbekannte  Gr.  Aureolana 
Tengstr.  Bidrag  p.  89  sehr  nahe  zu  stehen,  diese  soll  aber 
(Anmaerk.  etc.  p.  168)  bis  zur  Spitze  weisse  Hinterflügel  mit 
grünlich  blauem  Schimmer  haben.  Am  nächsten  steht  Pha- 
cana der  Coronillana  Z.,  unterscheidet  sich  aber  leicht  von 
ihr  durch  bedeutendere  Grösse,  breiteren  Innenrandfleck  und 
die  weissen  Punkte  am  Hinterrand  der  Vorderflügel.  Von 
der  entfernter  stehenden  Compositella  F.  ausserdem  noch  durch 
die  nie  so  regelmässig  geviertheilte  Dorsalmakel  und  die  dunk- 
leren Hinterflügel  des   ^. 

Kopf  mit  den  Fühlern  und  Rücken  dunkelbraun,  Behaa- 
rung der  Palpen  braun  und  gelbgrau  gemischt.  Hinterleib 
oben  dunkel  braungrau,  unten  mit  grauen  glänzenden  Schup- 
pen bekleidet,  Afterhaare  des  S  gelblich.  Beine  gelbgrau, 
schimmernd.  Vorderflügel  gestreckt,  schwärzlichbraun.  Vor 
der  Hälfte  des  Vorderrandes  ein  schräg  nach  aussen  gerich- 


208 

tetes  weisses  Häkchenpaar,  das  bei  den  meisten  Exemplaren 
an  seinem  unteren  Theil  durch  dunkle,  manchmal  bleiglän- 
zende Beschuppung  vermischt  erscheint,  weiter  hinten  folgen 
noch  6  undeutlich  paarweise  gestellte  weisse  oder  gelblich- 
weisse  Häkchen,  deren  Enden  gewöhnlich  bleiglänzend  sind. 
Ziemlich  in  der  Blitte  des  Innenrandes  liegt  die  Makel  in  Ge- 
stalt eines  etwas  schief  nach  hinten  geneigten  Vierecks,  un- 
gefähr ein  Drittel  höher  als  breit.  Diese  ist  vom  Innenrande 
aus  in  der  Mitte  stets  durcli  einen  braunen  Strich  gespalten, 
der  sie  in  der  Regel  vollständig  theilt;  bei  einigen  Exemplaren 
wird  dieser  Strich  am  oberen  Rande  dünner,  nur  bei  einem 
erreicht  er  den  oberen  Rand  nicht.  Parallel  mit  diesem  Mit- 
telstrich geht  gewöhnlich  noch  an  jeder  Seite  desselben  eine 
feine  braune  Linie  durch  die  Makel.  Diese  Linien  sind  aber 
meist  unvollständig,  oft  nur  durch  Punkte  angedeutet,  selten 
fehlen  sie  ganz,  oft  auch  sind  sie  auf  beiden  Flügeln  von  ver- 
schiedener Beschaffenheit.  An  der  Stelle  des  Spiegelfeldes 
befinden  sich  zwei  senkrecht  vom  Analwinkel  bis  etwas  über 
die  Mitte  der  Flügelbreite  aufsteigende  Bleilinien,  die  gewöhn- 
lich zu  einem  Streif  verschmolzen  sind,  sie  verbinden  sich 
durch  eine  meist  unterbrochene  Bleilinie  mit  dem  zweiten 
Häkchenpaar.  Dicht  vor  dem  Hiuterrand  liegt  vom  Anal- 
winkel aufwärts  eine  Reihe  Aveisslicher  Fleckchen,  deren  ober- 
ster unter  der  Flügelspitze  oft  etwas  grösser  ist,  als  die  übri- 
gen und  bei  einem  Exemplar  sich  als  weisser  Wisch  bis  durch 
die  Franzen  erstreckt.  Die  Flügelspitze  selbst  bleibt  dunkel- 
braun. Saumlinie  breit  schwarzbraun,  Franzen  grau  oder 
weisslichgrau,  an  der  Flügelspitze  am  dunkelsten.  Hinterflügel 
dunkel  bräunlichgrau,  beim  ,^  an  der  Wurzel  nur  wenig  lich- 
ter. Franzen  weissgrau  oder  «'cisslich  mit  dunkler  Theilungs- 
linie  dicht  an  ihrer  Basis.  Unterseite  dunkel  gelbgrau,  schim- 
mernd ,  die  Vorderrandhäkchen  in  der  Regel  alle  vorhanden, 
manchmal  das  erste  Paar  fehlend ,  bei  einem  Exemplar  der 
Vorderrand  von  der  Wurzel  bis  dicht  an  das  erste  Häkchen- 
paar weisslich.     Franzen  wie  oben. 

Diese  Art  fand  ich  von  Anfang  bis  Mitte  Juli  auf  den 
Wiesen  bei  Kongsvold  an  Phaca  astragalina  und  oroboides, 
seltener  an  Ph.  frigida,  und  zwar  meist  an  den  Biüthen 
sitzend. 

Graphölitha  Augustana  Hb. 

Die  Raupe  auf  Dovrefjeld  häufig  im  Juni  in  den  Herz- 
blättern der  Wollweiden. 

Graphölitha  Mercuriana  Hb. 

Auf  Stigtjeld  bei  Veblungsnaes  am  I.  August  nicht  selten. 


209 

Grapholitha  Ericetana  HS. 

Den  23.  und  24.  Juni  drei  Exemplare  bei  Fok.stuen  ge- 
fangen. 

Grapholitha  Quadrana  Hb. 

War  bei  Fokstuen  in  den  trockneren  Birkengehölzen  nicht 
selten  bis  Mitte  Juni.  Auch  bei  Kongsvold  am  2.  Juli  noch 
ein  schlechtes  2. 

Grapholitha  Uncella  SV. 

Bis  Mitte  Juni  einzeln  um  Fokstuen. 

Grapholitha  Diminütana  Hw. 
Am  9.  Juni  ein  Exemplar  bei  Fokstuen. 

Grapholitha  Myrtillana  Tr. 

Mitte  Juni  ziemlich  selten  im  Walde  zwischen  Dombaas 
und  Fokstuen. 

Rhopobota  Naevana  Hb. 

Am  31.  Juli  nicht  selten  bei  Veblungsnaes  an  Abhängen 
in  der  Nähe  des  Fjords. 

Talaeporia  Borealis  Wk. 

Nur  wenige  Säcke  fand  ich  bei  Fokstuen  in  den  ersten 
Tagen  des  Juni  an  Steinen,  leider  zog  ich  nur  zwei  ?. 

Solenobia  Pineti  Z. 

Bei  Fokstuen  einige  Säcke  an  Birkenstämmen  gefunden 
und  erzogen.  Die  Exemplare  weichen  von  den  schlesischen 
gar  nicht  ab. 

Lypusa  Maurella  SV. 

Ein  einziges   q   im  Birkenwald  bei  Kongsvold  am  2.  Juli. 

Tinea  Rusticella  Hb.  Var.  Spilotella  Tgstr. 
Nur  drei  Exemplare  den  1,  11.  und  15.  Juni  bei  Fokstuen. 

Tinea  Fulvimitrella  Sod. 

Zwei  $  an  Birkenstämmen  bei  Kongsvold  den  12.  und 
24.  Juli.  Dieselben  sind  von  bedeutender  Grösse,  die  weissen 
Flecken  sehr  gross,  besonders  der  Fleck  zunächst  dem  Hinter- 
winkel sehr  lang  gezogen.  Bei  dem  einen  Stück  sind  die 
Franzen  der  Vorderflügel  weissgrau  mit  breiter  dunkler  Thei- 
lungslinie  und  drei  dunkleren  Fleckchen. 


Tinea  Pellionella  L. 

Zwei  $  Anfang  Juli  in  meinem  Zimmer  zu  Kongsvold. 

Tinea  Bistrigella  Hw. 

Den  23.  Juni  sechs  Exemplare  im  Torfsumpf  bei  Fokstuen 
um  Betula  nana  gefangen,  von  denen  nur  eines  ein  weisses 
Pünktchen  hinter  der  zweiten  Querlinie  zeigt.  Ein  schönes  S 
am  5.  Juli  an  ähnlicher  Localität  bei  Kongsvold  gefangen, 
führt  ebenfalls  diesen  Punkt,  hat  aber  ausserdem  die  hintere 
Querlinie  in  ihrer  Mitte  breit  unterbrochen  und  den  Vorder- 
randtheil  derselben  zu  einem  dreieckigen  Fleck  umgestaltet. 

Lampronia  Praelatella  SV. 

War  in  einem  feuchten  Birkengehölz  bei  Kongsvold  in 
der  ersten  Hälfte  des  Juli  ziemlich  häufig,  doch  nur  S.  Die- 
selben weichen  von  den  schlesischen  Exemplaren  nicht  ab 
und  zeigen  die  Querbinde  stets  vollständig. 

Incurvaria  Pectinea  Hw. 

Am  30.  Mai  einige  Paare  bei  Loiten.  Am  16.  Juni  ein 
Pärchen  bei  Fokstuen.  Nur  die  letzteren  weichen  von  meinen 
schlesischen  Exemplaren  durch  geringere  Grösse  und  bleichere 
Färbung  unbedeutend  ab. 

Incurvaria  Vetulella  Zett. 

War  Ende  Juni  und  Anfang  Juli  auf  Dovrefjeld  einzeln 
an  Berglehnen  um  Betula  nana  zu  finden.  Die  Exemplare 
sind  alle  grösser  als  meine  deutschen  und  finmärkischen  und 
sehr  dunkel  gefärbt,  auch  befindet  sich  keine  einzige  Var.  Cir- 
culella  darunter,  sondern  alle  gehören  zu  meinen  Var.  a,  b 
und  c. 

Incurvaria  Rupella  SV. 

Am  19.  Juli  bei  Kongsvold  sechs  Exemplare,  darunter 
zwei  $  in  Gesellschaft  von  Praelatella  gefunden.  Bei  allen 
ist  der  erste  Vorderrandsfleck  sehr  klein,  bei  einem  ^  fast 
verschwunden. 

Micropteryx  Unimaculella  Zett. 
Anfangs  Juni  wenige  schon  verflogene  Stücke  an  Birken 
Fokstuen. 

Nemophora  Panzerella  Hb. 

Am  7.  Juli  Abends  im  Regen  zwei  <S  auf  Vaarstien  bei 
Kongsvold  gefangen. 


um 


211 

Adela  Rufimitrella  Scop. 

Am  16.  Juni  und  6.  Juli  je  ein  ^  an  blühenden  Cruci- 
feren  gefangen.  Von  ihnen  hat  das  eine  nur  einen  kleinen, 
das  andere  gar  keinen  Innenrandfleck. 

Adela  Esmarkella  n.  sp. 

Alis  anterioribus  fuscescenti-aureis  nigro-vel  violaceo-stria- 
tis,  fascia  postica  aurea  violaceo-marginata;  antennis  maris 
corpus  fere  triplum,  feminae  duplum  longis,  bis  basi  nudis. 
Expansio  alar.  18— 19  mm. 

Von  gleicher  Grösse  und  sehr  ähnlich  der  Degeerella,  ver- 
schieden von  ihr  durch  dunklere  Färbung,  kürzere  und  beim 
$  nicht  behaarte  Fühler,  breitere  und  weniger  zugespitzte 
Vorder-  und  Hinterflügel. 

Kopf  rotligelb  behaart,  Fühler  mit  dickem  Wurzelglied, 
die  des  c^  18  mm  lang,  dünn,  bis  ein  Drittel  ihrer  Länge  kupf- 
rig  braun,  von  da  allmälig  weiss  werdend,  die  des  $  11mm 
lang,  etwas  dicker  als  beim  (^,  aber  nackt,  bis  fast  %  ihrer 
Länge  kupfrigbraun,  dann  weiss.  Gesicht  kupferglänzend. 
Taster  klein,  spitz,  schwärzlich,  dünn  mit  schwarzen  Borsten 
besetzt.  Rücken  schwärzlich  mit  Kupferschimmer.  Beine  gelb- 
lich. Vorder-  und  Mittelschienen  aussen  kupferbraun.  Hinter- 
schienen gelb,  glänzend,  am  Ende  bräunlich  mit  violettem 
Glanz.  Hinterleib  kupferbraun.  Vorderflügel  bei  beiden  Ge- 
schlechtern gleich  gross,  ziemlich  breit,  wenig  zugespitzt, 
bräunlich  goldgelb,  wenig  glänzend,  bald  etwas  heller,  bald 
dunkler.  Die  dunklen  Längslinien  haben  dieselbe  Lage  wie 
bei  Degeerella,  sind  aber  meist  dicker  und  enden  an  der  Ein- 
fassung der  Mittelbinde,  hängen  auch  manchmal  mit  ihr  zu- 
sammen, sie  sind  stets  metallisch  glänzend,  kupfrig  oder  stahl- 
blau. Die  Mittelbinde  hat  dieselbe  Lage  wie  bei  Degeerella, 
ist  aber  in  der  Breite  sehr  veränderlich,  oft  in  der  Mitte  stark 
eingeschnürt,  und  oft  ist  diese  Verengerung  so  stark,  dass  die 
Binde  aus  zwei  zusammen  geflossenen  Gegenflecken  gebildet 
erscheint,  bei  einem  Exemplar  ist  sie  sogar  vollkommen  un- 
terbrochen. Ihre  Farbe  ist  ein  helleres  oder  dunkleres  Gold- 
gelb, sie  ist  beiderseits  von  einem  metallisch  violetten  oder 
stahlblauen  nach  aussen  fein,  nach  innen  breiter  schwarz  ge- 
randeten  Bande  eingefasst.  Die  den  hinter  der  Binde  befind- 
lichen Spitzentheil  des  Flügels  durchziehenden  Adern  sind 
schwarz  mit  violettem  Glanz,  sie  erreichen  stets  die  Einfas- 
sung der  Binde  und  sind  an  ihr  am  stärksten  und  dunkelsten, 
gegen  den  Hinterrand  zu  verblassen  sie  oft,  besonders  beim 
cJ,  und  verschwinden  hier  manchmal  vollständig  in  der  Grund- 
farbe, in  der  sie  sich  dann  nur  durch  ihren  Metallglanz  aus- 
zeichnen.   Franzen  messingglänzend.    Hinterflügel  breiter  und 


21d 

mit  abgerundeter  Spitze  als  bei  Degeerella,  wie  bei  dieser 
gefärbt.  Unterseite  violettbraun.  Vorderflügel  gegen  die 
Spitze  zu  messingglänzend,  die  Mittelbinde  scheint  mehr  oder 
weniger  verloschen  durch.  Die  Hinterflügel  führen  am  Vor- 
derrande einen  kleinen,  meist  verloschenen  gelblichen  Fleck, 
der  selten  ganz  fehlt  und  nur  bei  sehr  hellen  $  so  deutlich 
und  hell  ist,  wie  bei  Sulzella. 

Esmarkella,  die  ich  nach  dem  verdienstvollen  Schöpfer 
der  entomologischen  Sammlung  der  Universität  zu  Christiania, 
Herrn  Lector  Esmark,  benannt  habe,  fliegt  auf  Dovrefjeld 
ziemlich  verbreitet  in  einer  Höhe  von  30U0  bis  über  4000' 
von  Mitte  Juni  bis  Anfang  Juli  um  Betula  nana,  in  deren 
Büschen  sie  sich  mei.-t  versteckt  hielt.  Nur  einmal  sah  ich 
einige  <^  im  Schutz  der  Sträucher  einen  Tanz  versuchen,  wie 
ihn  Degeerella  und  andere  verwandte  Arten  aufführen,  der 
aber  hier  von  Wind  und  Kegen  nur  selten  gestattet  wird. 
Die  $  waren  übrigens  auffallend  seltener  als  die  i^. 

Swammerdamia  Conspersella  Tgstr. 
Nur  wenige  Exemplare  den  24.  und   28.  Juni  im  Walde 
bei  Dombaas. 

Plutella  Cruciferarum   Z. 

Einige  Exemplare  im  Juni  bei  Fokstuen. 

Plutella  Annulatclla  Curt. 

Nur  in  überwinterten  Exemplaren  den  29.  und  3i).  Mai 
bei  Sigstadt  und  Hamar,  so  wie  Anfang  Juni  bei  Fokstuen 
in  der  Nähe  der  Häuser  nicht  häufig. 

Plutella  Dalella  Stt. 

War  Anfang  Juni  sehr  häufig  um  Fokstuen  in  überwin- 
terten und  meist  stark  beschädigten  Exemplaren. 

Depressaria  Ap plana  F. 

Den  21.  Juli  sammelte  ich  bei  Drivstuen  an  Heracleum- 
Blättern  einige  Raupen,  aus  welchen  ich  gegen  Ende  August 
die  Falter  erhielt. 

Depressaria  Pimpinellae  Z. 

Ebenfalls  aus  bei  Drivstuen  gesammelten  Raup'.'n  erzogen. 
Die  Schmetterlinge  sind  von  gleicher  Grösse,  aber  bedeutend 
dunkler  als  die  schlesischen. 

Gelechia  Tarandella  n.  sp. 

Alis  anterioribus  nigrescenti-cinereis,  maculis  duabus  disci, 


213 

una  plicae  nigri.«,  fascia  postica  albida.  Expausio  alavum  (^ 
18-20,  $  16  mm. 

Hat  oberflächliclie  Aelinlichkeit  mit  VeJocella,  von  der 
sie  sich  aber  ausser  durch  bedeutendere  Grösse  und  schlan- 
kere Gestalt,  durch  die  stets  deutlichen  schwarzen  Makeln 
der  Vorderflügel  und  die  schärfer  zugespitzten  Hinterflügel 
unterscheidet.  Grösse  und  Gestalt  von  Continuella.  Kopf  mit 
Palpen  und  Fühlern,  Rücken  und  Hinterleib  schwärzlich.  Das 
zweite  Palpenglied  dick,  aber  mehr  anliegend  beschuppt  als 
bei  Velocella.  Beine  sclnvärzlichgrau  mit  weissen  Gelenk- 
enden; die  Mittelschienen  zeigen  an  der  Lichtseite  bald  hinter 
der  Hälfte  ihrer  Länge  einen  länglichen,  schrägen,  weissen 
Fleck,  der  nach  längerem  Fluge  undeutlich  M-ird,  Ende  der 
Mittelschienen  weiss.  Hinterbeine  an  der  Innenseite  gelbgrau 
behaart,  an  der  Aussenseite  dunkelgrau  mit  einzelnen  weiss- 
lichen  Scliuppen,  die  Dornen  der  Hinterschienen  weisslich,  an 
der  Insertionsstelle  des  oberen  Paares  ein  weisser  unvollstän- 
diger King.  Vorderflügel  sch-wärzlichgrau,  ziemlich  in  der 
Mitte  des  Flügels  liegt  ein  dicker,  länglicher,  weiter  nach 
hinten  ein  mehr  rundlicher,  tief  schMarzer  Fleck,  unter  dem 
ersten  etwas  nach  innen  in  der  Falte  ein  schwarzer  Strich. 
Alle  drei  Makeln  sind  von  weissen  Schuppen  mehr  oder  we- 
niger umgeben.  Am  Ende  des  zweiten  Flügeldrittels  liegt  die 
oft  verloschene  Querbinde,  von  der  beim  rS"  der  Vorderrand- 
theil  am  deutlichsten  ist.  Sie  steht  senkrecht  und  verläuft 
gerade  vom  Vorderrand  zum  Hinterwinkel,  nur  bei  einigen 
Exemplaren  zeigt  sie  in  ihrer  Mitte  eine  schwache  zahnartige 
Biegung  nach  au.'sen.  Bei  dem  einzigen  $  ist  die  Binde  rein 
weiss.  Das  hinterste  Drittel  der  Vorderflügel  erscheint  meist 
durch  eingemengte  weissliche  Schuppen  etwas  lichter.  Saum- 
linie undeutlich,  schwarz.  Fianzen  aschgrau  mit  dunklerer 
Theilungslinie.  Hinterflügel  etwas  breiter  als  die  vorderen, 
mit  ein  wenig  vorgezogener  Spitze,  dunkel  aschgrau  mit  hel- 
leren Franzen. 

Diese  Art  fing  ich  von  Mitte  bis  Ende  Juni  einzeln  auf 
den  höheren  Bergen  um  Fokstuen  um  4000  bis  5000',  vor- 
züglich auf  Blaahoe. 

Gelechia  Continuella  Z. 

War  in  den  Birkengehölzen  bei  Fokstuen  den  ganzen 
Juni  hindurch  einzeln  zu  finden. 

Gelechia  Ericetella  Hb. 

Am  14.  Juni  ein  kleines  ^  im  Walde  bei  Dombaas. 

Gelechia  Infernalis  HS. 

Vom  12.  bis  Ende  Juni  wenige  Exemplare  im  Birkenge- 


214 

büsch   bei   Foksluen,    ganz   gleich   den   Exemplaren   aus  Fin- 
marken. 

Gelechia  Perspersella  Wk. 

Am  10.  Juli  ein  einzelnes  $  bei  Kongsvold. 

Gelechia  Diffinis  Hw. 

Am  22.  Juli  einige  Exemplare  bei  Drivstuen. 

Gelechia  Longicornis  Hw. 

Ich  fing  nur  ein  verregnetes  kleines  $  am  13.  Juni  bei 
Fokstuen. 

Gelechia  Lugubrella  F. 

Einzelne  in  Birkengehölz  vom  27.  Juni  bis  Ende  Juli. 

Gelechia  Viduella  F. 

Von  Anfang  Juni  bis  Mitte  Juli  auf  sumpfigen  Stellen  um 
Betula  nana  bis  etwa  4000'  hoch.  Die  Exemplare  haben  zum 
Theil  selir  feine  weisse  Zeichnungen,  die  hintere  Binde  er- 
scheint manchmal  etwas  schräger  als  gewöhnlich;  solche  Ex- 
emplare gleichen  dann  vollkommen  einem  3^,  das  ich  als  Lucti- 
ferella  HS.  n.  Seh.  42.  von  Herrn  Delaharpe  erhielt;  das  zu 
diesem  gehörige,  mit  dem  (^  an  gleichem  Orte  gefangene  $ 
unterscheidet  sich  von  nordischen  $  nur  durch  geringere  Grösse. 
Ich  kann  daher  Luctiferella  HS.  nur  als  Varietät  von  Viduella 
betrachten. 

Gelechia  Ligulella  SV. 

Zwei  Exemplare  bei  Drivstuen  am  22.  Juli. 

Pleurota  Bicostella  L. 

W^enige  Exemplare  am  Südabhang  von  Nystuhoe  bei 
Kongsvold  am  10.  Juli. 

Anckinia  Daphnella   SV. 

Den  22.  Juli  sammelte  ich  eine  Anzahl  Raupen  und  Pup- 
pen bei  Drivstuen,  aus  welchen  ich  Ende  Juli  und  Anfang 
August  die  sehr  kleinen,  sonst  aber  nicht  ausgezeichneten 
Falter  erhielt. 

Oecophora  Sulphurella  Hb. 
Ende  Juni  einzeln  um  Fokstuen. 

Oecophora  Fulviguttella  Z. 

Einige  den  deutschen  vollkommen  gleichende  Exemplare 
10.  bis  14.  Juli  auf  Wiesen  bei  Kongsvold. 


215 

Glyphipteryx  Bergstraesserella  F. 
Am  19.  Juli  auf  einer  nassen  Wiese  auf  dem  linken  Ufer 
des  Drivelv  ein  Exemplar. 

Aechmia  Haworthana  Stp. 

War  in  der  ersten  Hälfte  des  Juni  auf  den  Sümpfen  um 
Fokstuen  selten. 

Argyresthia  Deeimella  Stt.  Sup.  Cat.  p.  10.  Ins. 
brit.  p.  189. 

Nach  der  Besehreibung,  die  Stainton  von  seiner  Deeimella 
giebt,  würde  ich  nicht  gewagt  haben,  meine  norwegische  Art 
dafür  zu  erklären,  und  ich  thue  dies  nur  nach  der  Bestim- 
mung des  Autors  selbst,  dem  ich  drei  meiner  Exemplare  vor- 
gelegt habe.  Da  Stainton  nur  nach  einem  nicht  wohl  erhal- 
tenen Exemplar  die  Art  aufstellte,  so  halte  ich  eine  neue  Be- 
schreibung nach  fünf  gut  erhaltenen  Stücken  nicht  für  über- 
flüssig. 

Deeimella  ist  der  Dilectella  Z.  am  nächsten  verwandt, 
welche  aber  mehr  golden  und  lilaschimmernd  ist.  Einige 
Aehnlichkeit  mit  ihr  muss  auch  die  mir  noch  unbekannt  ge- 
bliebene Inauratella  Tg&tr.  haben.  Kopf  weiss  behaart,  Stirn 
und  Palpen  gelblich.  Fühlerwurzel  erweitert,  gelblich.  Geissei 
bis  zur  Spitze  weiss  und  braun  geringelt,  Rückenschild  weiss 
mit  gelblichen  Schulterdecken,  Beine  gelblich,  glänzend,  die 
vorderen  stellenweise  gebräunt  und  mit  braunen  Gelenkenden, 
Hinterleib  fleischfarben.  Vorderflügel  trübweiss,  unregelmässig 
goldig  gefleckt.  Der  Vorderrand  weiss  mit  einzelnen  feinen 
goldbraunen  Fleckchen  und  Punkten,  dicht  unter  ihm  geht 
eine  blass  goldne  Strieme  bis  zur  Flügelraitte,  unter  der  Falte 
über  dem  Innenrand  eine  ähnliche,  die  aber  etwas  früher  ab- 
bricht. Dicht  hinter  der  Mitte  geht  eine  goldbraune  Binde 
in  sanft  geschwungenem  Bogen,  etwas  schräg  nach  aussen 
gewendet  vom  Innen-  zum  Vorderrand,  an  diesem  ist  sie  in 
der  Regel  etwas  verschmälert.  Hinter  ihr  bis  zur  Flügelspitze 
liegen  zahlreiche  goldbraune  Fleckchen,  unter  denen  manch- 
mal zwei  etwas  grössere  Gegenflecke  noch  eine  undeutliche, 
dicht  vor  der  Flügelspitze  gelegene  sehr  schräge  Querlinie 
bilden.  Die  Flügelspitze  selbst  ist  dunkel  goldigbraun;  von 
einem  schwarzen  Punkt,  den  Stainton  angiebt,  sehe  ich  keine 
Spur.  Franzen  bräunlichweiss,  gegen  die  Flügelspitze  dunk- 
ler und  dort  mit  der  Spur  einer  braunen  Theilungslinie.  Hin- 
terflügel hellgrau,  glänzend,  mit  weisslichen  Franzen.  Unter- 
seite glänzend,  die  Vorderflügel  licht  gelbgrau,  die  Hinterflügel 
mehr  grau.     Ich  fand  eine  Anzahl  Exemplare  dieser  Art  am 


21G 

Romsdalsfjord ,    nahe  bei  Veblungsnaes ,    auf  einem  sandigen 
Abhang  an  Juniperus,  den  31.  Juli. 

Argyresthia  Abdominalis  Z. 

Ein  Exemplar  den  24.  Juli  bei  Kongsvold. 

Argyresthia  Sorbiella   Tr. 
Nur  bei  Drivstuen  am  22.  Juli. 

Argyresthia  Aurulentella  Z. 

Bei  Veblungsnaes  am  31.  Juli   an  Juniperus  sehr  häufig. 

Ornix  Betulae   Stt. 

Selten  im  Birkengehölz  bei  Fokstuen  Mitte  Juni. 

Ornix  Poly gvammella  Wk. 

Nur  ein  Exemplar  am  15.  Juni  auf  einem  Torfsumpf  bei 
Fokstuen. 

Ornix  Interruptella  Zett. 

War  auf  den  Sümpfen  des  Dovrefjeld  überall  anzutreffen, 
aber  stets  einzeln.     Ich  fing  sie  vom   4.  Juni  bis  5.  Juli. 

Coleophora  Orbitella  Z.     Annulatella  Tgstr. 

Caespititiella  Z. 
Alle  drei  Arten  einzeln  um  Fokstuen  in  der  letzten  Hälfte 
des  Juni. 

Coleophora  Lineariella  Z. 

Drei  Exemplare  bei  Fokstuen  und  Kongsvold  am  24.  Juni 
und  2.  Juli  gefangen,  zeigen  keinen  Unterschied  von  meinen 
deutschen  Stücken. 

Chauliödus  Chaerophyllellus  Goeze. 

Flog  bei  Sigstadt  und  Leiten  in  der  Nacht  vom  29.  zum 
30.  Mai  um  Gehöfte  in  grosser  Menge,  aber  meist  durch  die 
Ueberwinterung  gebleicht  und  verdorben. 

Chrysocorys  Festaliella  Hb. 

Am  30.  Mai  ein  Stück  bei  Sigstadt  im  Erlengehölz. 

Lithocolletis  Ulmifoliella  Hb. 
Bei  Fokstuen  selten  Ende  Juni. 

Nepticula  Spec.  $. 

Eine  Nepticula-Art,  die  wohl  neu  sein  wird,  fing  ich  bei 


217 

Fokstuen  Mitte  Juni  in  zwei  geflogenen  Exemplaren.     Sie  hat 
Aehnlichkeit  mit  Salicis,  aber  einen  schwarzen  Kopf. 

Platyptilus  Zetterstedtii  Z. 

Nur  bei  Drivstuen  am  22.  Juli,  aber  dort  nicht  selten. 

Platyptilus  Fischeri  Z. 

Nur  zwei  Exemplare  am  Südabhang  von  Nystuhoe  bei 
Kongsvold  an  Antennaria  alpina. 

Platyptilus  Acanthodactylus  Hb. 

Einige  überwinterte  und  abgeflogene  Exemplare  den  30. 
Mai  bei  Sigstadt  und  ein  frisches  rj  den  Juli  bei  Kongsvold 
gefangen. 

Pterophorus  Fuscus  Retz. 

Den  22.  Juli  bei  Drivstuen  4  Exemplare.  Diese  sind  von 
gewöhnlicher  Grösse  und  weichen  nur  durch  eine  viel  dunk- 
lere Färbung  von  den  deutschen  ab. 

Pterophorus    Pelidnodactylus    Stein.     Var.    Bo- 
realis. 

Minor;  alis  anterioribus  obscure  cinereis,  dense  albo-pul- 
vereis. 

Ich  wage  nicht,  die  Abweichungen  der  gefangenen,  unter 
einander  fast  ganz  übereinstimmenden  8  (^  und  1  $  zur  Auf- 
stellung einer  neuen  Art  zu  benutzen,  sondern  betrachte  sie 
lieber  als  durch  die  Wirkung  des  nördlichen  Klima's  bedingt. 
Die  Unterschiede  von  unserm  gewöhnlichen  Pelidnodactylus 
sind  folgende:  Die  Grösse  ist  etwas  geringer,  (^  19  —  24,  $ 
18y2mm.  Die  Grundfarbe  ist  dunkler  grau,  nicht  bräunlich, 
die  Vorderflügel  sind  besonders  im  Mittelraume  dicht  weiss 
bestäubt,  welche  Bestäubung  sich  bis  in  den  Vordergipfel  er- 
streckt und  dort  den  Längswisch  umgiebt.  Die  Makel  vor 
der  Spaltung  besteht  deutlich  aus  zwei  zusammenfliessenden 
Flecken,  von  welchen  der  obere  den  unteren  etwas  nach  innen 
überragt.  Die  Franzen  des  Vorderzipfels  innerhalb  der  Spalte 
sind  rein  weiss,  am  Hinterrand  ist  ihre  innere  Hälfte  weiss, 
die  äussere  aschgrau,  an  der  Flügelspitze  jedoch  sind  sie  da, 
wo  sie  an  die  dunkelbraunen  Vorderrandfranzeu  grenzen,  an 
einer  kleinen  Stelle  ganz  weiss.  Die  besonders  an  den  Seiten 
dichte,  weisse  Beschuppung  der  ersten  Hinterleibssegmente  des 
Pelidnod.  fehlt  hier  entweder  ganz,  oder  ist  doch  nur  sehr 
unbedeutend. 

Ich  fing  die  9  Exemplare  vom  15.  bis  24.  Juli  einzeln  in 
der  Nähe  von  Vaarstien  in  Drivdalen  bei  den  oberhalb  gele- 
genen Sennhütten. 

15 


äl8 

Ptei'ophorus  Tephradacty Jus  Hb.  Var.  '  = 

Ein  einzelnes,  am  14.  Juli  auf  Vaarstien  an  Solidago  ge- 
fangenes rj,  das  vielleicht  einer  eigenen  Art  angehört.  Die 
Grösse  ist  wie  die  meiner  grö&sten  schlesischen  Tephrad. 
22mm.  Kopf  und  Fühler  dunkel  gelbgrau,  Rücken,  Beine  und 
Hinterleib  heller  gelbgrau,  letzterer  mit  eingemengten  dunkel- 
grauen Haaren.  Die  Färbung  der  Vorderflügel  ist  ebenfalls 
gelblichgrau,  die  der  Hinterflügel  dunkler.  Die  Punkte  der 
Vorderflügel  sind  genau  wie  bei  Tephradactylus. 


Alphabetisches  Verzeichniss  der  Arten. 


Seite. 

Abdominalis  Zett. 216 

Acantliodact}  lus  Hb.  •  •  •  217 

Affmitata  Stph. 190 

Aglaja  L. 173 

Agrotis  sp. 181 

Albulata  SV. 190 

Algida  Lef. 185 

Alsus  SV.  •. 175 

Annosata  Zett. 189 

Annulatella  Gurt. 212 

Annulatella  Tgst. 216 

Antiopa  L. 173 

Applana  F. 212 

Arbutella  L. 205 

Argiolus  L. 175 

Atomaria  L. 187 

Augustana  Hb. 208 

Auriciliella  Hb. 203 

Auricoma   SV. 179 

Aurulentella  Z. 216 

Bergstraesserella  F. . .  • .  215 

Betulae  Stt. 216 

Betulaetana  Hw. 205 

Bicolorata  Hufn. 188 

Bicostella  L. 214 

Biriviata  Brk. 190 

Biscutana  Wk. 207 

Bistrigella  Hw. 210 

Bombyliformis  0. 177 

Borealis  Wk. 209 

Bryoniae  0. 175 

Caesia  SV. 182 


Seite. 

Gaesiata  SV. 189 

Caespititiella  Z. 216 

Gambrica   Gurt. 190 

Garbonaria  L. 187 

Gardamines  L. 175 

Garnea  Thbg. 184 

Gentaureae  Rbr. I75 

Ghaerophyllellus  Goeze  •   2l6 

Ghaonaria  Frr. 187 

Glathrata  L. 187 

Gomma   L. 177 

Gommutata  F. 187 

Gonflua  Tr. 181 

Gonspersa  SV. 183 

Gonspersella  Tgst. 212 

Gontinuella  Z. 213 

Gordigera  Thbg. 184 

Grataegi  L, 178 

Gruciferarum  Z. 212 

Dalella  Stt. 212 

Daphnella  SV. 214 

Decimella  Stt. 215 

Decrepitalis  HS. 192 

Deutschiana  Zett. 204 

Dictaeoides  Esp. 179 

Didymata   L. 188 

Diffinis  Hw. 214 

Dilutata  SV. 189 

Diminutana  Hw. 209 

Dorsana  F. 2ü7 

Dovrensis  Wk. 182 

Dumetellus  Hb. 192 


219 


Seite. 

Duplicana  Zett. 207 

Elutata  Hb. 190 

Embla  Thbg. 173 

Ephippialis  Zett. 191 

Ericetana  HS.» 209 

Ericetella  Hb. 213 

Esmai-kella  Wk. 211 

Euphorbiae  SV. 179 

Euphrosyne  L. 173 

Euryale  Esp. 174 

Eurydice  ßott. 175 

Exulans  Reiner 177 

Exulis  Lef. 183 

Fascelina  L. 178 

Fenugata  L. 189 

Festaliella  Hb. 216 

Fischeri  Z. 217 

Flavana  Hb. 203 

Flavicinetata  Hb. 189 

Fluctuata  L. 188 

Forsterana  F. 203 

Freija  Thbg. 172 

Fuliginosa  L.  •  • 178 

Fulviguttella  Z. 214 

Fulvimitrella  Sod. 209 

Funesta  Payk. 185 

Furcatellus  Zett. 201 

Furfurana  Hw. 206 

Fusca  Hw. 178 

Fusea  Thbg. 187 

Fuseus  Retz. 217 

Glauca  Hb. 182 

Gothica  L. 184 

Hastulata  Hb. 190 

Haworthana  Stp. 215 

Helveticaria  B. 191 

Hiera  Hb. 174 

Holosericalis  Hb. 192 

Humuli  L. 178 

Hyperborea  Zett. 179 

Hyperboreata  Stgr.  •  •  •  •    191 
Imparella  Delah.  .••...   201 

Impluviata  SV. 191 

Ineursata  Hb. 188 

Infernalis  HS. 213 


Seite. 

Inquinatalis  Z. 192 

Interruptella  Zett. 2I6 

Jo  L.  • 173 

Lacunana  SV. 2O6 

Laetabilis  Zett. igQ 

Lanestris  L. 17g 

Lateritia  Hufn.  • 184 

Ligulella  SV. 2I4 

Lineariella  Z. 216 

Longicornis  Gurt. 214 

Lucivagana  Z. 206 

Lugubrella  F. 214 

Maculalis  Zett. 192 

Malvae  L. 177 

Manto  SV. 173 

Maurella  SV. 209 

Melaleuca  Thbg. 135 

Melanopa  Thbg.  •  • 135 

Menyanthidis  Viev. 179 

Mercuriana  Hb. 2O8 

Metallieana  Hb. 2O6 

Miata  L. 188 

Ministrana  L. 203 

Minorata  Tr. 190 

Moestana  Wk. 205 

Montanata  SV.  •  •  •  • 188 

Munitata  Hb. 188 

Murana  Gurt. 201 

Mygindana  SV. 205 

Myrtillana  Tr. 209 

Naevana  Hb. 209 

Napi  L. 175 

Nebulalis  Hb. 192 

Nemorivaga  Tgst. 206 

Neptieula  sp. 2l6 

Nobiliaria  HS. 189 

Norna  Thbg. 174 

Opacella  HS. 178 

Orbitella  Z. 216 

Osseana  Sc. 203 

Pales  SV. 172 

Panzerella  Hb. 210 

Parthenias  L. 187 

Parthenie  Brk. 172 

Pectinea  Hw. 210 

15* 


9S0 


Seite. 

Pelidnodactylus  Stein.-  •  •  217 

Pellionella  L. 210 

Perspersella  Wk. 214 

Phacana  Wk. 207 

Pheretes  Hb. 175 

Phlaeas  L. 175 

Pimpinellae  Z. 212 

Pineti  Z. 209 

Polygrammella  Wk. 216 

Populata  SV. 188 

Praelatella  SV. 210 

Praelongana  Gn. 205 

Pvrolaua  Wk. 205 

Quadrana  Hb. 200 

Rivulana  Sc. 2ü6 

Rubi  L. 175 

Ruamitrella  Sc. 211 

Rupella  SV. 210 

Rupicolalis  Hb. 192 

Rusticella  Hb. 209 

Satyrata  Hb. •  191 

Sauciana  Hb. 205 

Schönherri  Zett. 185 

Schulziana  F. 206 

Simulata  Hb. 188 

Sinapis  L. 174 

Sinuana  SV. 206 

Sorbiella  Tr. 216 


Seite. 

Sordaria  Tlibg. 187 

Speciosa  Hb 179 

Stabilis  SV. 184 

Suasa  SV. 182 

Sublimana  HS. 2u7 

Sudetica 203 

Suflfumata  SV. 189 

Sulphurella  Hb. 2l4 

Taeniata  Stp. 190 

Tages  L. 177 

Tarandella  Wk. 212 

Tenebrata  Scop. 186 

Tentacularis  L. 186 

Tephradactylus  Hb. 218 

Tetriceila  SV. 203 

Tristata  L. 190 

Uluiifoliella  Hb. 216 

Uncella  SV. 209 

Unimaculella  Zett. 210 

Uiticae  L. 173 

Velleda  Hb. 178 

Venosata  F. 191 

Vetulella  Zett. 210 

Viduella  F. 214 

Vulneratana  Zett. 204 

Zetterstedtii  Stgr. 186 

Zetterstedtii  Z. 217 


221 
Ueber  Phryganiden- Gehäuse 

von 
Dr.  H.  Hasen. 

(Schluss.) 


Subfanillle:   Hydropsyelien. 

Keine  Larve  baut  ein  bewegliches  Gehäuse,  alle  leben  in 
Höhlen,  die  sie  aus  Steinen  oder  vegetabilischen  Ueberresten 
zu&ammenspinnen,  mitunter  in  einem  einfachen  Gewebe  von 
Erde  umgeben;  die  Nymphen  leben  in  unbeweglichen,  aus 
Steinen  gebildeten  Gehäusen;  eine  Nymphenhülle  wird  nicht 
gebildet.  Es  liegt  für  Hydropsychen  mir  nur  das  Nymphen- 
gehäuse einer  Art  vor,  alles  Uebrige  ist  Pictet  entlehnt. 

7.  H.  atomar ia,  Pictet  T.  XVII  fig.  1.  Gehäuse  21 
mill.  lang  und  15  mill.  breit;  die  Larve  spinnt  in  einer  Lücke 
zwischen  Steinen  eine  unregelmässige  Höhle;  mitunter  sind  die 
Fäden  so  zahlreich,  dass  sie  ein  kräftiges  Gewebe  bilden;  die 
Zwischenräume  werden  mit  kleinen  Steinen  ausgefüllt.  Für 
die  Verwandlung  zur  Nymphe  bauen  sie  ein  Gehäuse,  das 
innen  ein  halbes  Ellipsoid  darstellt;  ein  grosser  Stein  bildet 
die  Basis;  das  Gehäuse  selbst  ist  sehr  unregelmässig  und 
ähnelt  einem  Häufchen  zusammen  geworfener  Steine;  das  Ge- 
webe, welches  innen  die  Steine  zusammenhält,  setzt  sich  auf 
den  Stein,  der  die  Basis  bildet,  derartig  fort,  dass  die  Nymphe 
in  einer  Art  Sack  ohne  Oeffnung  liegt;  Larve  mit  äusseren 
Athemwerkzeugen. 

Mir  liegen  einige  Stücke  von  Dr.  Walser  aus  Schwab- 
hausen vor,  als  H.  atomaria  und  variabilis  bezeichnet.  Sie 
sind  von  15  mill.  Länge  und  circa  10  mill.  Breite  in  der  von 
Pictet  beschriebenen  Weise  gebaut;  ein  Haufen  kleiner  unre- 
gelmässiger Steine;  das  Innere  bildet  eine  3  mill.  weite  Röhre; 
ein  Gehäuse  Ist  auf  ein  Stück  Rinde  gebaut.  Ob  die  Artbe- 
stimmung richtig  ist,  weiss  ich  nicht. 

8.  H.  tenuicornis  soll  der  H.  atomaria  ähnlich  bauen; 
in  der  Jugend  mitunter  Pflanzenabfälle  verwenden;  Larve  mit 
äussern   Athemwerkzeugen. 

9.  H.  guttata  baut  ähnlich  aus  Steinen;  Gehäuse  11 
mill.  lang,  7  mill.  breit,  Pictet  T.  XVII  fig.  3;  Larve  mit 
äusseren  Athemwerkzeugen. 

10.  H.  laeta,  Gehäuse  aus  Steinen  wie  vorher;  Larve 
mit  äussern  AthemMerkzeugen. 


222 

11.  H.  variabilis,  Gehäuse  wie  vorher.  Larve  mit 
äussern  Athemwerkzeugen. 

12.  H.  lepida,  Gehäuse  wie  vorher;  10  mill.  lang,  5 
mill.  breit,  Pictet  T.  XVIII  fig.  1;  Larve  mit  äusseren  Athem- 
werkzeugen. 

Die  Arten  7  bis  12  gehören  zur  Gattung  Hydropsyche 
im  engeren  Sinne. 

13.  H.  (Philopotamus)  variegata.  Gehäuse  aus 
Steinen  wie  vorher,  15  milL  lang  und  10  mill.  breit,  Fielet 
T.  XVIII  fig.  4. 

14.  H.  (Philopotamus)  montana.  Gehäuse  aus  Stei- 
nen wie  vorher,  20  mill.  lang  und  15  mill.  breit,  Pictet  T. 
XVIII  fig.  5.     Larve  ohne   äussere  Atheniwerkzeuge. 

15.  H.  (Diplectrona)  maculicoinis.  Die  Larven 
leben  in  kleinen  Canälen,  die  sie  sich  auf  Steinen  bauen;  diese 
Canäle  bettehen  aus  Gespinnst,  in  dessen  Maschen  Erde  oder 
kleine  Steine  abgelagert  sind,  verlaufen  unregelmässig  schlan- 
genförmig  auf  dem  Steine  und  sind  nur  wenig  breiter  als  die 
Larven.  Zur  Verwandlung  als  Nymphe  schliesst  sie  entweder 
Theile  dieser  Canäle,  welche  dann  eiförmige  Kammern  bilden, 
oder  baut  sich  auch  ein  solideres  Gehäuse  aus  kleinen  Stei- 
nen, 8  mill.  lang  und  4  mill.  breit.  Pictet  T.  XMII  fig.  2; 
Larve  ohne  äussere  Athemwerkzeuge. 

16.  H.  (Diplectrona)  flavicoma.  Das  Gehäuse  der 
Nymphe  7  milL  lang  und  3  mill.  breit,  war  auf  einem  Holz- 
stück aus  kleinen  schwach  vereinten  Steinen  gebaut.  Pictet 
T.  XVIII  fig.  3. 

17.  H.  (Plectrocnemia)  senex.  Die  Larven  leben  in 
Schutzorten,  die  schnell  und  roh  geformt  sind,  indem  sie  einige 
Fäden  zwischen  Steinen  spinnen;  sie  ändern  oft  ihren  Wohn- 
ort und  verbergen  sich  unter  Steinen.  Zur  Verwandlung  als 
Nymphe  bauen  sie  wie  die  vorigen  Arten  ein  Steingehäuse, 
aber  weniger  solid  und  länger;  27  mill.  lang  und  8  mill.  breit; 
Pictet  T,  XIX  fig.  1.     Larven  ohne  äussere  Athemwerkzeuge. 

18.  H.  (Polycentropus)f]avomaculata.  Die  Larve 
lebt  wie  die  vorige  unter  oder  auf  Steinen,  spinnt  zahlreiche 
Fäden  um  sich  her  und  bekleidet  sie  auch  zuweilen  mit  Erde 
oder  Pflanzentheilen;  oft  trifft  man  mehrere  Larven  in  einem 
Bau.  Zur  Verwandlung  als  Nymphe  baut  sie  ein  Gehäuse  wie 
die  vorige  Art,  aber  kleiner.  Pictet  T.  XIX  fig.  2.  Larve 
ohne  äussere  Athemwerkzeuge. 

Seetzen  beschreibt  ein  angeblich  unbewegliches  Gehäuse, 
das  ich  bei  den  Mystuciden  anführe. 


223 


II.    Freie,  bewegliche  Gehäuse. 

Subfanillie:   üystaeldeii. 

Die  Gehäuse  der  Larven  und  Nymphen  sind  dünne,  lange, 
runde  Kegel,  meist  sehr  regelmässig  gebaut  aus  Sand,  Pflan- 
zentheilen  oder  Leim,  gerade  oder  leicht  gekrümmt,  selten 
mit  seitliehen   Ansätzen. 

19.  Molanna  angustata  Curt.  Pictet  hat  diese  merk- 
würdige Form  nicht  erwähnt;  es  ist  dieselbe,  welclie  Wil- 
lughbj  vor  fast  200  Jahren  so  treffend  characterisirt  hat: 
„theca  utrinque  in  tenuem  marginem  seu  limbum  procurrente, 
velut  alas  quasdam.^'  Bremi  beschreibt  sie  unter  No.  3  als 
zu  Nais  Ramb.  gehörig.  Mir  liegen  von  Bremi  eingesendete 
Stücke  vor,  bezeichnet:  von  Aerogaster  sericeus  Bremi,  Zürich 
im  seichten  sandigen  Seeufer.  Die  drei  erwähnten  Arten  sind 
synonym.  Der  Bau  der  durchweg  aus  derben  Sandkörnchen 
zusammengesetzten  Gehäuse  ist  sehr  merkwürdig,  leider  sind 
die  Gehäuse  etwas  verletzt.  Eigentlich  bilden  sie  eine  17 
mill.  lange,  vorne  4,  hinten  2  mill.  starke  Röhre,  die  vorn 
und  hinten  von  einem  flachen  dünnen  Rande  überragt  wird; 
noch  fasslicher  ist  vielleicht  ihre  Form,  wenn  man  die  Röhre 
als  auf  die  Unterseite  eines  breiten  ovalen,  nach  hinten  etwas 
verengten  Schildes  mit  Iierabgedrücktem  Rande  angefügt  denkt. 
So  sieht  nämlich  das  Gehäuse  von  oben  aus,  während  unten 
sich  die  mittlere  Röhre  durch  die  seicht  abgesetzten  Seiten- 
furchen deutlich  vorliebt.  Der  flache  Seitenrand  ist  vorne 
etwa  3  mill.  breit,  hinten  schmäler;  der  Vorderrand  überragt 
die  MundöfFnung  um  etwa  4  mill.  Das  ganze  Gehäuse  ist 
von  oben  gesehen,  21  mill.  lang  und  vorn  10  mill.  breit.  Die 
Röhre  selbst  ist  von  oben  etwas  flach  gedrückt  und  ihre  vorn 
scharf  abgesetzte  Mundöffnung  quer  elliptisch;  das  Hinterende 
ist  bei  keinem  Gehäuse  unverletzt;  nach  den  gleich  zu  be- 
schreibenden Gehäusen  zu  urtheilen,  wird  die  hintere  Oeff- 
nung  ein  kleines  rundes  Loch  auf  der  Rückenseite  bilden. 
Das  Stück,  das  am  besten  erhalten  i  t,  zeigt  allerdings  eine 
kleine  Rinne  auf  der  Unterseite,  doch  scheint  das  Ende  ab- 
gebrochen.. Nach  Bremi  werden  die  Gehäuse  zur  Verwand- 
lung mit  der  Mundöffnung  an  einen  festen  Körper  befestigt. 
Die  Larve  ist  unbekannt. 

Eine  Anzahl  Gehäuse  von  Keitel  bei  Umeä  gesammelt, 
vermag  ich  davon  nicht  zu  trennen,  obwohl  sie  durch  ihr 
differentes  Baumaterial  verschieden  aussehen.  Sie  sind  aus 
flacheren  Sandkörnern  mit  häufig  eingefügten  Glimmerblätt- 
chen  gebaut,  ihre  Aussenseite  deshalb  glatter.  Das  ganze 
Gehäuse  ist  im  leichten  Bogen  auf  die  Fläche  gekrümmt,  doch 


224 

scheinen  dies  die  vorletzten  Stücke  von  Bremi  auch  zu  sein; 
die  Schwanzöffnung  bildet  ein  kleines  rundes  Loch  auf  der 
Kückenseite.  Die  Grösse  ist  dieselbe.  In  einigen  ist  die  Larve 
erhalten  und  zeigt  breite  kurze  Vorderbeine. 

Wesentlich  differenter  sieht  ein  einzelnes  Stück  aus  einem 
Teiche  bei  Königsberg  aus.  Es  ist  etvs^as  kleiner,  17  mill. 
lang  und  vorn  8  mill.  breit;  es  ist  aus  klaren  flachen  Quarz- 
stücken gebaut,  die  sehr  regelmässig  mosaikartig  aneinander 
gereiht  sind,  so  dass  Vorder-  und  Seitenrand  aus  einer  ein- 
zigen glatteren  Schicht  bestehen  und  die  Röhre  auch  auf  der 
Oberseite  deutlicher  abgesetzt  ist.  Das  ganze  Gehäuse  ist 
fast  gerade,  das  äusserste  Schwanzende  sogar  leicht  nach 
oben  gebogen;  die  Hinteröffnung  auf  der  Oberseite. 

Die  von  De  Geer  M6m.  T.  II  t.  XV  fig.  1.5  —  17  abge- 
bildete und  p.  419  —  421  (Edit.  Goeze)  beschriebene  Larve 
gehört  offenbar  hieher,  wenigstens  bestimmt  zur  Gattung  Mo- 
lanna. Die  Structur  ist  genau  wie  ich  sie  beschrieben,  das 
Gehäuse  aber  wesentlich  grösser;  das  ganze  Schild  ist  28 
mill.  lang  und  vorn  12  mill.  breit.  Die  Röhre  ist  18  mill. 
lang  bei  vorderer  7  mill.  breiter  Mundöffnung;  vorn  überragt 
der  Schild  9  mill.  die  Röhre,  hinten  läuft  er  jederseits  in  eine 
seitliche  Spitze  aus;  beide  stehen  10  mill.  auseinander  und 
geben  dem  Gehäuse  ein  Fischschwanz  ähnliches  Aussehen; 
dazwischen  liegt  nach  oben  die  Aftermündung.  Das  Hinter- 
ende ist  bei  den  von  mir  untersuchten  Stücken  verletzt,  doch 
bietet  wenigstens  eines  eine  ähnliche  Form;  auch  müssen  diese 
Theile  sehr  zerbrechlich  sein,  da  sie  nach  De  Geer  mitunter 
stumpf  oder  rundlich  sind,  auf  einer  oder  gar  beiden  Seiten 
ganz  fehlen.  De  Geers  Gehäuse  ist  um  Vg  länger  als  meine 
grössten  aus  Umeä,  deren  ich  fast  zwei  Dutzend  gesehen  habe. 
Es  wäre  nicht  unmöglich,  dass  meine  Gehäuse  sämmtlich  jün- 
ger sind.  Die  Verwandlung  gelang  nicht;  die  Larve  ist  genau 
beschrieben  und  abgebildet.  Da  bis  jetzt  nur  eine  Molanna- 
Art  in  Europa  bekannt  ist,  mag  ich  sie  nicht  von  M.  angu- 
stata  trennen.  De  Geer  beschreibt  die  Lebensweise  ausfülir- 
lich;  die  Larven  kriechen  stets  auf  dem  Boden  im  Schlamm 
umher,  und  sind  durch  das  rings  herum  aufliegende  Schild 
wie  Schildkröten  gedeckt,  auch  im  Stande,  sich  in  der  Röhre 
herumzukehren  und  zum  Theil  durch  die  Aftermündung  her- 
vorzusehen. 

Ich  besitze  die  Imago  aus  Zürich,  Umeä  und  Königsberg 
und  vermag  Artunterschiede  nicht  zu  entdecken;  am  differen- 
testen  sind  die  aus  Umeä.  Ich  habe  es  daher  vorläufig  für 
passend  gehalten,  alle  Stücke  zu  Molanna  angustata,  der  ein- 
zigen bis  jetzt  aus  Europa  bekannten  Art  zu  ziehen. 


225 

20.  Molanna  tri  angularis  Hag.  Swellendam,  Cap. 
b.  sp.  von  Tollin  gesammelt;  mir  liegen  fünf  Geliäuse  mit  der 
Larve  vor.  Die  grössten  Gehäuse  sind  8  mill.  lang  und  im 
vorderen  Drittel  4  mill.  breit;  die  übrigen  sind  kleiner,  eines 
kaum  halb  so  gross.  Die  Imago  ist  unbekannt,  vi^ie  überhaupt 
das  Vorkommen  einer  Molanna-Art  am  Cap;  der  Typus  des 
Gehäuses  ist  aber  dem  des  europäischen  so  analog,  dass  ich 
in  der  Bestimmung  nicht  zu  irren  glaube.  Es  überragt  näm- 
lich der  Vorder-  und  Seitenrand  oben  die  eigentliche  Röhre 
des  Gehäuses.  Die  Röhre  ist  6  mill.  lang,  vorne  3  mill.  breit, 
hinten  bis  auf  1  mill.  verschmälert.  Die  obere  Seite  des  Ge- 
häuses bildet  ein  längliches ,  stark  gewölbtes  Schild ,  dessen 
Vorderrand  die  Mundöffnung  der  Röhre  um  2  mill.  überragt; 
der  Vorderrand  ist  halb  kreisförmig  abgerundet,  so  dass  seine 
grösste  Breite  etwas  vor  der  Mundöffnung  der  Röhre  liegt. 
Die  Erweiterung  der  stark  herabgebogenen  Seiten  ist  unbe- 
deutend, an  der  Mundöffnung  etwa  1  mill.  breit,  von  da  an 
bis  zum  After  gleichmässig  abnehmend ;  die  Unterseite  der 
Röhre  ist  flach  gewölbt,  der  Mundrand  in  der  Mitte  vorge- 
zogen und  abgerundet.  Das  ganze  Gehäuse  ist  leicht  auf  die 
Fläche  *  gebogen.  Mundöffnung  quer  oval;  Afteröffnung  ein 
kleines  rundes  Loch  auf  der  Rückenseite  des  Gehäuses;  eine 
auf^kleidende  Membran  fehlt.  Das  Gehäuse  ist  aus  kleinen 
flachen  Sandkörnchen  mosaikartig  und  sehr  regelmässig  ge- 
baut, fast  glatt.  Die  Larve  ist  der  von  M.  angustata  analog 
gebildet. 

Als  zur  Gattung  Molanna  gehörig  betrachte  ich  auch  ein 
Gehäuse  aus  Burgund,  welches  Vallot  Mem.  Acad.  Dijon  1855 
Compt.  rend.  p.  X — XII  als  Phryganea  fontium  erwähnt:  „en- 
ferme  sous  une  sorte  de  toit  ou  bouclier  forme  de  grains  de 
sable;  les  bords  de  ce  toit  adherent  fortement  aux  pierres 
couvertes  d'eau  dans  la  fontaine  de  Jouvenee  pres  Messign}' 
et  dans  celle  de  Larrey  pr^s  Dijon  (M6m.  Acad.  Dijon  1836 
p.  239).  Cette  sorte  de  fourreau  a  par  sa  maniere  d'adhe- 
rence  une  certaine  analogie  avec  celle  du  tet  des  patelies. 
Ich  meine,  dass  dies  zur  letzten  Verwandlung  befestigte  Mo- 
lanna-Gehäuse sind;  sollten  unbewegliche  Gehäuse  gemeint 
sein,  so  würden  sie  zu  den  Rhyacophilen  oder  Hydropsychen 
gehören,  dann  aber  der  Vergleich  mit  der  Befestigung  der 
Patellen  offenbar  nicht  zutreffen. 

21.  Odontocerus  albicornis  Scop.  Mir  liegen  Ge- 
häuse vor  aus  Bächen  bei  Zürich  von  Bremi,  als  zu  dieser 
Art  gehörend,  mitgetheilt.  Länge  17  mill.,  Breite  vorn  Sy^-, 
hinten  3  mill.;  cylindrische  Röhre,  leicht  gekrümmt,  nach 
hinten  wenig  verengt,  aus  feinen  und  gröberen  Sandkörnchen 


226 

sehr  gleichmäösig  gebaut,  aussen  fast  glatt;  im  Afterende 
etwas  vertieft  liegt  eine  schwärzliche  Membran  mit  grosser 
Längsspalte,  jedoch  den  Rand  nicht  erreichend;  darauf  sitzt 
ein  Häufchen  kleiner  Steine,  als  Verschluss  zur  Verwandlung; 
in  der  Mundötfnung  liegt  ein  zerbrochener  Deckel  aus  Ge- 
spinnst und  Erde.  Pictet  T.  XII  fig.  1  stimmt  damit  genau 
ü bei  ein. 

22.  Odontocerus  cylindricus  Pict.  Gleichfalls  von 
Bremi  mitgetheilt  und  mit  Pictet  T.  XII  fig.  2  übereinstim- 
mend. Die  Gehäuse  von  gleicher  Grösse  und  Form,  nur  etwas 
gröbere  Steinchen  gewählt.  Die  Längsspalte  liegt  wie  dort 
in  der  Ebene,  welche  das  Gehäuse  in  zwei  gleiche  gekrümmte 
Hälften  theileu  würde;  betrachtet  man  die  concave  Seite  aus 
Bauchseite,  so  steht  die  Spalte  senkrecht,  ist  halb  so  lang  als 
die  Platte  und  von  beiden  Enden  gleich  weit  abstehend.  Mund 
und  Afterende  ist  zur  Verwandlung  durch  einen  Stein  ver- 
sclilossen.  Da  es  mir  bis  jetzt  nicht  gelungen  ist,  die  Imago 
beider  Arten  sicher  specifisch  zu  trennen,  ist  dies  bei  den 
Gehäusen  auch  nicht  möglich. 

Ein  den  letzteren  gleiches  Gehäuse  aus  Baiern 'erhielt 
ich  von  Siebold,  es  ist  mit  Agriotypus  besetzt,  am  Mundende 
mit  der  bekannten  Faserbinde  von  1  mill.  Breite  und  17  mill. 
Länge.  Nach  Pictet  und  Bremi  werden  die  Gehäuse  zur  Ver- 
wandlung senkrecht  gestellt  und  am  Fuss  mit  viel  grösseren 
Steinchen   beschwert. 

Zu  den  Mystaciden  rechne  ich,  zum  Theil  allerdings  nur 
aus  Analogie,  einige  Gehäuse,  die  aus  einer  von  der  Larve 
abgesonderten  Substanz  oder  aus  verarbeitetem  Pflanzenschleim, 
einige  vielleicht  aus  Cryptogamenfasern,  gebildet  sind  und 
eine  glatte  leimartige  Consistenz  haben. 

23.  Leptocerus?  grumicha  Vallot.  Drei  Gehäuse 
von  Bremi  mitgetheilt,  aus  Brasilien,  an  Unioschaalen  sitzend. 
Länge  21—17  mill.,  Mundöffnung  3  —  2  mill.,  Afteröflfnung 
1^2  —  1  mill.;  langgezogene  Kegel,  leicht  gekrümmt;  Durch- 
sclinitt  völlig  kreisrund;  Mund  und  Al'teröfitnung  einfach  durch 
kleine,  etwas  vorstehende  Quarzstücke  geschlossen;  besondere 
Deckel  zum  Verschluss  der  Röhre  scheinen  zu  fehlen;  beide 
Enden  scharf  und  gerade  abgeschnitten.  Die  Gehäuse  sind 
dunkel  braunschwarz,  aussen  glatt,  ziemlich  kräftig,  wie  aus 
Hörn  gedrelit;  eine  wenig  deutliche  Querstreifung  lässt  den 
Bau  des  Gehäuses  verfolgen;  ob  selbe  aber  aus  stets  neu  an- 
gesetzten Ringen,  oder  wie  ein  schmales  spiralförmig  aufge- 
rolltes Band  gebaut  sind,  lässt  sich  nicht  siciier  entscheiden; 
icii  vermutlie  das  erptere.     Die  Gehäuse  scheinen  ausgewach- 


227 

sen,  da  sie  an  beiden  Enden  geschlossen  sind  und  an  Unio- 
Schaalen  angeheftet  waren;  bei  beweglichen  Gehäusen  pflegt 
diese  Befestigung  erst  zur  letzten  Verwandlung  stattzufinden. 
Das  Anheftungsmittel  ist  nicht  ersichtlich;  aus  einer  Röhre 
ragt  ein  langer  glänzend  schwarzer  Larvenfuss  hervor. 

Es  sind  dies  dieselben  Gehäuse,  über  welche  Bremi  früher 
eine  Nachricht  gegeben  hat.  (Mittheil,  naturf.  Gesells.  Zürich 
1849  T.  1  Heft  2  p.  61—63  und  Schaum  Bericht  für  1849 
p.  199.)  Bremi  sagt:  „diese  auf  der  Schaale  eines  Unio  auf- 
sitzenden Gehäuses  bestehen  aus  einer  homogenen,  compacten, 
hornartigen,  fast  schwarzen  Masse  von  bedeutender  Elasticität, 
welche  durch  Erwärmung  nicht  verloren  geht.  Feine  concen- 
trische  Ringe,  welche  diese  Röhren  ihrer  ganzen  Länge  nach 
zeigen,  machen  ein  Wachsthum  durch  successives  Ansetzen 
einer  allmälig  sich  erhärtenden,  von  dem  Thiere  abgesonder- 
ten Flüssigkeit  wahrscheinlich.  Verletzungen,  welche  einige 
dieser  Gehäuse  während  des  Lebens  des  Thieres  erlitten  hat- 
ten, waren  nicht  mit  dem  ursprünglichen  Materiale  geschlos- 
sen, sondern  mit  groben  Sandkörnern  zugemauert.  Es  scheint 
hieraus  hervorzugehen,  dass  wenigstens  nicht  alle  Phryga- 
neen-Larven  ihre  zerstörten  Wohnungen  in  der  ursprünglichen 
homogenen  Weise  wiederzubauen  vermögen."  Ich  halte  der 
Ansicht  Bremis  entgegen  es  für  M'ahrscheinlicher,  dass  das 
Gehäuse  aus  verarbeiteter  Pflanzenfaser  gebaut  sei,  schon  der 
Ersatz  verletzter  Stellen  durch  fremde  Stoff'e  scheint  mir  da- 
für zu  sprechen,  dass  nicht  eine  Secretion  der  Larve  das 
alleinige  Material  zum  Gehäuse  geliefert  habe.  Allerdings 
ist  aber  ihre  Substanz  den  Nymphenhüllen  der  Rhyacophilen 
sehr  ähnlich,  und  letztere  sind  wohl  aus  einem  Secret  des 
Thieres  geformt.  Bremis  Ausspruch,  dass  die  Substanz  dieser 
Gehäuse  wesentlich  von  den  europäischen  abweiche,  wider- 
legen einige  von  mir  gleich  zu  beschreibende  Gehäuse,  die 
Bremi  allerdings  nicht  gekannt  hat. 

Möglicher  Weise  sind  die  beschriebenen  Gehäuse  die 
Grumicha  Aug.  St.  Hiliaire. 

Mit  diesem  Artnamen  bezeichnet  Aug.  St.  Hilaiie  Voyage 
an  Bresil  1830  T.  2  p.  62  Phryganiden-Gehäuse;  Röhren  aus 
harter  horniger  Substanz,  '/^  ^iull  lang,  glatt,  glänzend,  schwarz 
wie  Ebenholz,  gekrümmt,  allmälig  verjüngt  wie  ein  Hörn, 
am  Ende  gestutzt;  in  dem  Gehäuse  lebt  eine  Larve,  die  es 
baut,  in  Flüssen.  Vallot  Mem.  Acad.  Dijon  1855  Compt.  rend. 
p.  X  —  Xlll,  dem  ich  diese  Notiz  entnehme,  citirt  fraglich 
Dentalium  corneum  Gmel.  Syst.  nat.  p.  3737  No.  6.  Vielleicht 
ist  damit  identisch  das  von  Blanchet  aus  Bahia  gescliickte 
Gehäuse,  das  in  Bibl.  univers.  de  Geneve  1836  T.  5  p.  198 
und  1837  T.  7  p.  203—204  erwähnt  wird,  welches  ich  vor- 


228 

her  fraglich  bei  Helicopf^yche  angeführt  habe.  Dentalium  cor- 
neum  soll  nach  Feruss.  Bull.  T.  XI  p.  392  und  Encycl.  m6th. 
Vers.  T.  II  p.  69  col.  V  ein  Phryganiden-Gehäuse  sein.  Val- 
lot  nennt  die  Art  Phryganea  grumicha. 

'24.  Leptocerus?  Aus  Swellendam,  vom  Cap  von 
Tollin  gesammelt.  Es  liegen  mir  5  Gehäuse  mit  Larven  vor, 
deren  verlängerte  Hinterfüsse  deutlich  für  die  Mystaciden 
sprechen.  Länge  17—12  mill.;  Mundöffnung  2y^~ly^  mill.; 
AfteröfFnung  V/^ — 1  mill.;  lang  gezogene,  leicht  gekrümmte 
Kegel;  Durchschnitt  völlig  kreisrund.  MundöfFnung  gerade 
gestutzt;  AfteröfFnung  mit  erhabenem,  seitlich  schräg  laufen- 
den Deckel,  in  dessen  Mitte  ein  grosses  rundes  Loch  sich  be- 
findet; die  Gehäuse  sind  sehr  dunkel  olivenfarbig,  fast  bräun- 
lich, glatt,  seidenartig  glänzend,  elastisch  und  deutlich  aus 
einer  grossen  Zahl  aneinander  gereihter  Faserringe  zusammen- 
gesetzt; gegen  die  MundöfFnung  hin  ist  ihre  Substanz  fast 
ganz   homogen. 

Lichtenstein  Reise  T.  I  p.  6.50  berichtet,  dass  die  Gaffern 
den  Köcherwurm  (Phrygan.-Larve)  Tuhntsjana  nennen. 

2.5.  Leptocerus?  Zwei  Gehäuse  auf  Wasserpflanzen 
bei  Bonn  gesammelt;  sie  sind  einem  Herbarium  entnommen, 
mit  den  Pflanzen  gepresst  und  daher  etwas  breit  gedrückt; 
Länge  11  mill.;  Mundöffnung  etwas  über  1  mill,,  Afteröffnung 
V4  mill.  breit,  kreisrund,  lang,  sehr  dünn  kegelförmig,  leicht 
gekrümmj;;  Afteröffniing  gestutzt,  offen  ohne  Deckel;  Mund- 
öffnung gerade  gestutzt;  bei  einem  Gehäuse  ein  runder  Deckel 
aus  concentiischen  Schichten  gebaut,  mit  kleinem  centralen 
runden  Loch;  der  losgequetschte  Deekel  hat  wohl  etwas  ver- 
tieft gelegen.  Die  Gehäuse  bestehen  aus  einer  homogenen, 
schmutzig  weissen,  durchscheinenden  Membran,  an  der  Kreis- 
faserung  nicht  sichtbar  ist.  Der  Deckel  in  der  Mundöffnung 
lässt  mich  vermuthen,  dass  die  Gehäuse  ausgewachsen  sind. 

Hierher  ziehe  ich  die  von  Seetzen  beschriebene  Hülse 
No.  1  1.  c.  p.  66. 

„Von  Verwandlungshülsen,  welche  aus  einer  einfachen 
Membran  bestehen,  kenne  ich  bis  jetzt  nur  eine  einzige;  sie 
ist  6  bis  7  Linien  lang;  oben  l'/a,  unten  1/3  Lin.  dick,  zart, 
membranös,  durchscheinend,  konisch,  leicht  gebogen,  etwas 
glänzend,  schmutzig  grün;  das  Hinterende  offen.  Göttingen, 
zwischen  dem  Grohnder  und  Weehnder  Thor  im  Stadtgraben 
und  in  einem  daraus  abgeleiteten  Graben  beim  Bleichhause 
in  der  Substanz  der  Spongia  fluviatilis  Linn.,  deren  Gewebe 
sich  so  fest  an  die  Hülüe  schliesst,  dass  sie  unbeweglich  ist, 
selten." 


239 

Ich  meine,  dass  die  Hülsen  nur  zur  Verwandlung  an  die 
Spongien  befestigt  gewesen  sind. 

26.  Leptocerus?  Zwei  Gehäuse  aus  Friedrichstein  bei 
Königsberg. 

Länge  12  mill.;  Breite  an  der  Mundöifnung  2%  mill., 
Afterende  IVj  mill.;  das  Gehäuse  ist  in  der  Mitte  etwas  brei- 
ter als  an  der  lüundöffnung,  gegen  den  After  hin  etwas  ver- 
jüngt; es  ist  von  oben  her  etwas  platt  gedrückt  und  (seitlich 
gesehen)  die  Unterseite  gerade,  die  Oberseite  etwas  convex, 
der  Durchschnitt  ist  oval;  von  oben  gesehen  ist  die  Form 
nicht  kegelförmig,  sondern  die  Seiten  leicht  gerundet.  Das 
Gehäuse  ist  sclimutzig  dunkelgrün,  glatt,  fettglänzend,  aus 
Pflanzenfasern  gebaut;  selbe  sind  ringförmig  an  einander  ge- 
reiht, gegen  den  Alter  hin  ziemlich  regelmässig;  gegen  das 
Mundende  hin  sind  die  Faserkreise  derartig  schräge  gelagert, 
dass  sie  auf  dem  Rücken  weiter  nach  vorne  geschoben  sind 
als  auf  der  Bauchseite;  das  Mundende  bildet  dadurch  eine 
Art  abgerundeter  Kappe,  welche  die  Bauchseite  um  2  mill. 
überragt;  die  Mundöffnung  selbst  bildet  ein  ganz  auf  der 
Bauchseite  gelegenes  Loch,  2  mill.  lang,  etwas  oval,  zur  Ver- 
wandlung mit  einer  glatten,  schmutzigen  Membran  als  Deckel 
geschlossen;  beim  Auskriechen  sprengt  die  Nymphe  iiicht  diese 
Membran,  sondern  die  obere  Kappe  des  Mundendes  des  Ge- 
häuses ab;  das  Afterende  ist  etwas  herzförmig,  durch  eine 
vortretende  dunkle  Membran  geschlossen;  in  derselben  liegt 
excentrisch  und  zwar  nahe  der  Oberseite  ein  ovales,  ziemlich 
grosses  Loch,  mit  der  Längsachse  von  oben  nach  unten  ge- 
richtet; die  fast  gerade  Bauchseite  des  Afterendes  ist  durch 
ein  plattes  breites  Band  zur  Verwandlung  an  einen  festen 
Gegenstand  geheftet;   die  Gehäuse  sind  elastisch. 

27.  Leptocerus  nervosus  F.?  Ich  habe  die  Gehäuse 
in  Königsberg  an  der  Schmiedebrücke  des  Pregel  von  den 
Pfosten  gesammelt;  es  tritt  hier  jährlich  L.  nervosus  in  über- 
raschend grosser  Zahl  auf,  ob  aber  die  Gehäuse  wirklich 
dazu  gehören,  bleibt  unsicher;  das  dritte  Fusspaar  der  Larve 
ist  nicht  so  lang  als  sonst  bei  den  Mystaciden.  Gehäuse  13 
mill.  lang;  kurz  vor  dem  abgerundeten  Mundende  fast  5  mill., 
am  Afterende  fast  2  mill.  breit.  Die  Bildung  des  Gehäuses 
aus  Ringen  von  Pflanzenfasern,  die  gegen  den  Kuüd  hin  die 
Bauchseite  stark  überragen,  ist  der  vorigen  Art  durchaus  ähn- 
lich, die  Faserung  aber  deutlicher  und  das  schmutzig  braune 
Gehäuse  aussen  rauh;  das  Gehäuse  ist  gegen  den  Mund  hin 
keulenförmig  erweitert,  oben  convex,  unten  abgeplattet  und 
die  ganz  auf  der  Bauchseite  liegende  kreisförmige  Mundöffnung 


230 

durch  eine  Hautplatte  geschlossen.  Der  halbkreisförmige  Rand 
des  Mundendes  ist  an  der  Bauchseite  et"was  geschärft,  und  es 
erhält  das  Gehäuse  dadurch  eine  Aehnlichkeit  mit  dem  von 
Molanna.  Am  vorderen  Ende  der  Hautplatte,  welche  den 
Mund  verschliesst,  liegt  dicht  unter  dem  Vorderrand  des  Ge- 
häuses eine  halbmondförmige  Querspalte;  Afterende  gerade 
gestutzt,  oval,  durch  eine  etwas  eingesenkte  dunkle  Membran 
geschlossen;  in  derselben  liegt  dicht  unter  dem  oberen  Rande 
eine  schmale,  nierenförmige  Querspalte;  ein  kurzes  breites 
Band  an  der  Bauchseite  des  Afterrandes  befestigt  das  Gehäuse 
zur  Verwandlung;  die  Gehäuse  sind  elastisch. 

Einige  Gehäuse  sind  aussen  auffällig  rauh  und  wohl  zu- 
fällig mit  kleinen  Kügelchen  besetzt,  die  Insecteneiern  ähneln; 
bei  einem  bildet  dieser  Ueberzug  eine  völlige  abtrennbare 
Kapsel  von  1  mill.  Dicke  um  das  ganze  Gehäuse. 

Ein  sehr  ähnliches  oder  identisches  Gehäuse  zeigt  um 
die  halbmondförmige  Mundspalte  (ihr  convexer  Theil  ist  ge- 
gen die  Bauchseite  des  Gehäuses  gerichtet)  einen  concentri- 
schen  Faserbaü  der  Hautplatte.  In  diesem  Gehäuse  liegt  eine 
Mystaciden-Nymphe,  die  entweder  zu  L.  nervosus  oder  fulvus 
gehören  wird.  Es  ist  somit  wenigstens  sicher  gestellt,  dass 
die  Gehäuse  zu  den  Mystaciden  gehören. 

28.  Leptocerus.  Zwei  Gehäuse  aus  Schwabhausen  in 
Baiern,  von  Dr.  Walser  als  Desmotaulius  hirsutus  mitgetheilt, 
stehen  in  der  Form  genau  zwischen  den  beiden  vorigen.  Die 
Nymphe  ist  ausgeschlüpft,  das  Gehäuse  also  ausgewachsen. 
Es  ist  fast  11  mill.  lang,  vorne  3y, ,  hinten  l'/j  mill.  breit; 
das  Mundende  ist  nicht  so  breit  als  bei  der  vorigen  Art;  die 
Bauchseite  etwas  concav.  Die  Hautplatte,  welche  den  Mund 
verschliesst,  ist  3%  niill.  lang  und  springt  mit  schmalem  Zip- 
fel gegen  den  After  hin  vor,  oben  steht  darin  eine  quere  halb- 
mondförmige Spalte.  Der  gestutzte  After  hat  in  der  dunklen 
etM'as  vertieften  Membran  eine  schmale  nierenförmige  Quer- 
spalte dicht  unter  dem  Rücken,  wie  bei  der  vorigen  Art. 
Die  ganze  Oberfläche  des  massig  rauhen  Gehäuses  ist  dicht 
mit  kleinen  Sandkörnchen  besetzt,  die  in  der  Art  abgelagert 
sind,  wie  die  Pflanzenfasern  bei  den  vorigen  Gehäusen.  Eines 
war  zur  Verwandlung  mit  dem  Afterende  an  eine  Unio-Schaale 
befestigt. 

Die  zunächst  folgenden  Gehäuse  stehen  in  Form  und  Bil- 
dung denen  von  Odontocerus  so  nahe,  dass  sie,  wiewohl  ihre 
Bewohner  unbekannt  sind,  mit  Recht  zu  den  Mystaciden  ge- 
zogen werden  können. 

29.  Leptocerus?  Aus  Schwabhausen  von  Dr.  Walser 
als    Molanna -Gehäuse    mitgetheilt.     Länge    14    bis    11    mill.; 


231 

Breite  vorn  2V3 ,  hinten  273  milL;  fast  cylindrische ,  gegen 
den  After  hin  wenig  verengte  Röhren;  leicht  gekrümmt;  vorn 
und  hinten  gerade  abgeschnitten  und  mit  einem  dunklen,  we- 
nig vertieften  Deckel,  mit  deutlich  sichtbarer  concentrischer 
Faserung  der  Membran,  an  beiden  Seiten  genau  verschlossen; 
der  Munddeckel  hat  eine  der  Bauchseite  näher  liegende  Quer- 
spalte, der  Afterdeckel  eine  mittlere  Längsspalte,  beide  den- 
Rand  nicht  erreichend;  auf  beiden  Seiten  scheinen  wie  bei 
Odontocerus  kleine  Steinchen  aufgelegt  gewesen  zu  sein;  die 
Gehäuse  sind  durchweg  aus  kleinen  flachen  Sandkörnchen 
sehr  regelmässig  gebaut,  aussen  fast  glatt. 

30.  Leptocerus?  Aus  Schwabhausen  von  Dr.  Walser 
mitgetheilt. 

Grösse,  Form  und  Bildung  wie  bei  den  vorigen,  einige 
bis  16  mill.  lang,  andere  etwas  dünner,  bis  ly^  mill.  am  Af- 
terende; letzteres  verschlossen  durch  eine  Membran  mit  klei- 
ner, centraler,  runder  Oeflhung,  um  welche  Sandkörnchen, 
wie  überhaupt  um  das  ganze  Gehäuse  gelagert  sind;  Mund- 
öfFnung  offen,  Deckel  fehlend.  Eine  eigene,  das  Gehäuse 
innen  auskleidende  Membran  fehlt  hier,    wie  auch  dem  vorigen. 

31.  Leptocerus  filosus  Pict.  Aus  einem  Torfgraben 
vom  Katzensee,  von  Bremi  mitgetheilt. 

Länge  10  mill,,  Breite  vorn  2  mill.,  hinten  1%  mill.; 
fast  cylindrisch  nach  hinten  wenig  veiengte  Röhren;  sie  sind 
zur  Verwandlung  mit  der  Bauchseite  der  ganzen  Länge  nach 
auf  einen  Schilfstengel  befestigt,  am  Afterende  durch  ein  kur- 
zes breites  Band,  am  Mundende  durch  feine  Fäden;  die  Ge- 
häuse sind  so  wenig  gekrümmt,  dass  die  Bauchseite  fast  ganz 
aufliegt,  die  Rückenseite  ist  etwas  mehr  convex;  Mundöflhung 
kreisrund;  ein  Deckel  fehlt;  Afterende  etwas  abgerundet,  mit 
einem  centralen,  runden,  ziemlich  grossen  Loch;  das  ganze 
Gehäuse  ist  aus  Sand  und  ziemlich  groben  Steinchen  gear- 
beitet, die  auch  das  Afterende  bis  an  das  centrale  Loch  ge- 
nau umgeben. 

Ob  Bremi  die  Art  daraus  erzogen  hat,  weiss  ich  nicht 
bestimmt.  Bremi  schrieb:  zu  No.  17?,  und  diese  Iniago  ist 
allerdings  M.  filosa  Bietet. 

Ein  Gehäuse  von  gleicher  Form,  Bildung  und  Grösse  be- 
sitze ich  aus  Königsberg,  Friedrichstein.  Die  Mundöfinung 
ist  durch  einen  leicht  gewölbten  Deckel  verschlossen,  in  des- 
sen Mitte  ein  centrales  rundes  Loch,  so  gross  wie  im  After- 
ende, befindlich;  um  das  Loch  hin  ist  der  Deckel  vertieft. 

32.  Leptocerus  bifasciatus  Pict.  Vom  Katzensee, 
von  Bremi  mit  ?  mitgetheilt.     Länge   7  mill.;   Breite   vorn   1 


232 

mill.,  hinten  dünner.  Dem  Gehäuse  von  L.  filotus  in  Form 
und  Bildung  durchaus  ähnlich,  aber  kleiner;  das  Loch  im 
Afterende  ist  sehr  fein;  der  Munddeckel  fehlt  bei  allen  Stücken. 
Es  stimmt  damit  die  Beschreibung  und  Abbildung  bei  Fielet 
p.  167  T.  XII  flg.  3  gut  überein. 

33.  Lept.  vetula  Rbr.  Nach  De  Geer  Mem.  T.  II  p. 
412  —  414  T.  XV  fig.  1  —  7  sind  die  Gehäuse  14  mill.  lang, 
vorn  etwa  2  mill.  breit,  hinten  dünner,  wie  ein  gekrümmtes 
Hörnchen  aus  feinem  Saude  gebaut.  Zur  Verwandlung  wer- 
den die  Gehäuse  am  spitzen  Ende  auf  10  mill.  verkürzt  und 
vorn  und  hinten  durch  eine  Platte  aus  Sand  und  Erde  mit 
centialem  runden  Loch  geschlossen  und  mit  Fäden  an  die 
Blätter  von  Wasser-Lilien  vorn  und  hinten  befestigt.  De  Geer 
nennt  sie  Phr.  bimaculata  Linne,  nach  der  Abbildung  schliesse 
ich  auf  obige  Art.  De  Geer  scheint  in  der  Artbeschreibung 
zwei  Arten  zu  vermengen.  Ein  Nymphen-Gehäuse  aus  Schwab- 
hausen von  Dr.  W^alser  passt  in  Form,  Grösse  und  Bau  gut 
zu  De  Geer 's  Beschreibung.  Es  war  als  Sericostoma  macu- 
latum  bezeichnet.  Vielleicht  gehört  als  Larven- Gehäuse  her 
Seetzen  1.  c.  p.  67  No.  3  und  No.  4  als  Nymphen -Gehäuse, 
in  den  Quellen  der  Weehnde  an  Wasserpflanzen.  Hieher  wohl 
auch  Reaum.  Mem.  T.  III  T.  XIV  fig.  6  g. 

34.  Mystacides  atra.  Pictet  pag.  169  T.  XI  fig.  4. 
Die  Gehäuse  sind  nach  Pictet  dünn,  aus  Sand  gebaut  und  an 
Schwimmer  befestigt;  sie  ähneln  einem  Strohhalm.  Nach  der 
Abbildung  sind  sie  fast  10  mill.  lang,  vorn  1  mill.  breit,  hin- 
ten dünner,  gerade. 

35.  Myst.  nigra  Pictet  p.  IvO  T.  XI  fig.  5.  Die  Ge- 
häuse nach  Pictet  den  vorigen  ähnlich,  mitunter  mit  sehr  lan- 
gen Schwimmern.  Nach  der  Abbildung  12  mill.  lang,  vorn 
1%  mill.  breit,  sehr  dünne,  gerade  Kegel  aus  Sand  gebaut. 
Hieher  gehört  wohl  Seetzen  1.  c.  p.  68  No.  5,  R6aumur  Mem. 
T.  III  T.  XV  fig.  9—15;  De  Geer  Mem.  T.  II  T.  XV  fig.  8, 
9;  Schröters  Flussconchyl.  p.  415  T.  II  min.  C.  fig.  14;  Schrö- 
ter Conchylienkenntn.  T.  II  p.  586  No.  14. 

Zaddach  Entwicklungsgesch.  des  Phryganideneies  p.  58 
beschreibt  die  Gehäuse  seiner  Art,  die  er  für  Myst.  nigra 
hält,  als  dünne  Röhre  aus  Pflanzenfasern  (anderes  Material 
stand  den  Larven  nicht  zu  Gebote)  spiralförmig  gewunden; 
also  ähnlich  den  folgenden  Arten.  Die  ganz  jungen  Larven 
befestigten  daran  jederseits  einen  Schwimmer,  der  den  älteren 
Gehäusen  aber  fehlte.  Zaddach  hat  die  weitere  Entwicklung 
nicht  beobachtet,  es  wäre  also  immer  möglich,  dass  seine  Art 


233 

nicht  M.  nigra  angehört,  die  allerdings  an  den  Orten,  wo  er 
die  Eier  sammelte,  die  gemeinste  Art  war.  Eine  Mystaeide 
ist  es  bestimmt. 

36.  Myst.  auripilis  Bremi  (wohl  M.  bicolor  Gurt.)  aus 
Zürich  in  den  See-  und  Torfgräben  von  Bremi;  8  mili.  lang, 
vorn  1  mill.  breit,  hinten  wenig  verjüngt;  aus  feinen  Pflan- 
zenfasern gebaut,  die  ein  spiralförmig  nach  links  gewundenes 
Band  bilden,  ähnlich  Phryg.  grandis  Nymphen -Gehäuse,  der 
Verschluss  ist  an  beiden  Enden  abgerissen.  Hieher  wohl  K6au- 
mur  Mem.  T.  III  T.  14  fig.  6  r.  Bremi  hat,  wie  früher  an- 
gegeben, diese  Art  erzogen;  sie  lebte  monophagisch  an  Ra- 
nunculus  aquaticus. 

37.  Mystacides  spec?  Aus  Winthems  Sammlung, 
Larven-Gehäuse;  dem  vorigen  durchaus  ähnlich,  aber  die  Spi- 
rale nach  rechts  gewunden;  14  mill.  lang;  als  Larven-Gehäuse 
ist  es  länger  als  das  vorige  und  etwas  dünner.  Hieher  viel- 
leicht als  junges  Gehäuse  Seetzen  1.  c.  p.  73  No.  13;  ferner 
Reaumur  Mem.  T.  III  T.  XIV  fig.  8—10. 

38.  Setodes  filicornis.  Pictet  p.  171  T.  XI  fig.  6. 
Die  Gehäuse  sind  dünne  Kegel,  nach  Pictet,  gekrümmt,  aus 
festem  Gewebe  und  Sand ;  die  Gehäuse  waren  röthlich.  Nach 
der  Abbildung  11  mill.  lang,  vorn  1%  mill.   breit. 

39.  Setodes  spec.  Aus  Schwabhausen  von  Dr.  Walser 
als  Myst.  azureus  angehörig  mitgelheilt.  Dünne,  gekrümmte, 
aus  feinem  Sande  sehr  regelmässig  gebaute  Kegel;  7  bis  8 
mill.  lang,  vorne  %  mill.  breit.  Larven-Gehäuse  mit  gerade 
gestutztem  Mundende.  Afterende  durch  eine  Membran  mit 
centralem  runden  Loch  verschlossen.  Ein  Nymphen-Gehäuse 
hat  genau  gleiche  Grösse  und  Form,  doch  ist  das  Mundende 
durch  eine  etwas  vertiefte  Membran  gebildet,  an  der  eine 
concentrische  Faserung  sichtbar  ist;  nahe  dem  Bauchrande 
steht  eine  halbmondförmige  Querspalte. 

Bei  einem  Larven- Gehäuse  ist  das  Loch  im  Afterende 
grösser  und  quer  oval,  vielleicht  gehört  es  einer  andern  Art 
an.  Diese  Gehäuse  sind,  wie  bei  Lim.  angustalus  erwähnt  ist, 
von  grösseren  Arten  als  Baumaterial  verwendet   worden. 

Ein  ähnliches  Gehäuse  von  Bremi  in  Zürich  ist  nur  6 
mill.  lang  und  die  Querspalte  im  Munddeckel  kürzer  und  enger. 
Hieher  gehört  Seetzen  1.  c.  p.  69  No.  6;  Rösel  T.  II  T.  XIV 
fig.  1;  Schröter  Flussconchyl.  p.  414  T.  II  min.  D.  fig.  8; 
Schröter  Conchylienkennt.  T.  II  p.  586. 

16 


234 

40.  Setodes  hiera.  Kolenati  "Wiener  ent.  Monatschr. 
T.  II  p.  90  T.  I  fig.  14.  Das  dünne,  kegelförmige,  gekrümmte 
Gehäuse  ist  den  vorigen  ähnlieh  aus  sehr  feinem  Sande  ge- 
baut; 9  mill.  lang  und  vorn  1  mill.  breit.  Aus  der  Newa  bei 
Petersburg.     Larven-Gehäuse. 

Subfainiliet   Uydroptlliden. 

41.  Hydroptila  flavieornis  Pict.  Häufig  am  Zü- 
richer See,  von  Bremi  mitgetheilt  als  H.  pulchricornis.  Länge 
4  mill.;  grösste  Breite  IVa  mill.;  die  ganz  flachgedrückten 
Gehäuse  sehen  Gurkensamen  nicht  unähnlicli  und  sind  aus 
sehr  feinem  Sand  oder  Lehm  gebaut,  mit  fast  glatter  Ober- 
fläche; die  Bauchseite  ist  gerade,  die  Rückenseite  convex,  in 
der  Mitte  etwas  buckelartig  erweitert;  Vorder-  und  Hinter- 
rand abgerundet  und  ihre  Spalten  so  fein,  dass  ich  sie  an 
den  trockenen  Gehäusen  nicht  sehe.  Pictet's  Beschreibung  und 
Abbildung  p.  225  T.  XX  flg.  1 1  stimmt  damit  überein.  Pictet 
fügt  hinzu,  „mais  ä  leur  partie  posterieure  ils  sont;  retrecis 
et  termines  par  une  pointe  emouss^e. 

42.  H.  pulchricornis  Pict.  Die  Gehäuse  finden  sich 
häufig  um  Genf  in  fliessenden  Wässern,  an  Steine  befestigt. 
Nach  Pictet's  Beschreibung  und  Abbildung  p.  225  T.  XX  fig. 
10  sind  die  Gehäuse  nierenförmig  aus  fester  Seide  und  einigen 
feinen  Sandkörnchen  gebaut,  etwa  7  mill.  lang  und  2%  mill. 
breit.  Von  Dr.  Kriechbaumer  erhielt  ich  als  zu  H.  pulchri- 
cornis gehörig  einige  Gehäuse  aus  der  Wurm  bei  München, 
welche  oft  die  ganze  untere  Fläche  der  Steine  bedecken;  die 
beigefügte  daraus  erzogene  Imago  sichert  die  Bestimmung. 
Die  Gehäuse  sind  den  von  Pictet  beschriebenen  ähnlich,  aber 
etwas  kleiner;  Länge  5  mill.  oder  wenig  mehr.  Breite  l'/j 
mill.;  Pictet's  Abbildung  ist  daher  vielleicht  etwas  zu  gross 
gerathen. 

43.  Hydroptila  spec?  Pictet  p.  226  T.  XX  fig.  13 
bildet  eine  Hydroptila-Larve  nebst  Gehäuse  ab;  die  Imago  ist 
unbekannt.  Bremi  erwähnt  in  seiner  Classification  dasselbe 
Gehäuse  unter  No.  1  der  cylindrischen  als  von  ihm  gesehen 
mit  folgenden  Worten:  eiförmig,  aus  einer  wahrscheinlich  aus- 
geschwitzten Schleimsubstanz  gebildet,  halb  durchsichtig. 

44.  Agraylea.  Diese  Gattung  gehört  möglicherweise 
zu  den  merkwürdigen  Gehäusen,  die  ich  am  Anfange  dieses 
Aufsatzes  als  Hydroptila  flabellifera  weitläufig  beschrieben 
habe.  Bremi  hat  in  Mitth.  d.  naturf.  Gesell.  Zürich  1849  Heft 
2  p.  62  darüber  die  ersten  Mittheilungeu  gemacht. 


235 


Subfaiuilie  t  Serieostoiuiden. 


45.  Trichostoma  (Goera)  capillatum  Pict.  Mir 
liegen  Gehäuse  vor  aus  dem  Züricher  See  von  Bremi,  aus 
Baiern,  Schwabhausen  von  Dr.  Walser  und  aus  Petersburg 
von  Kolenati.  Länge  12  bis  13  mill.;  Breite  vorn  3  milL, 
hinten  kaum  verengt.  Die  Gehäuse  bilden  fast  cylindri&che, 
nur  wenig  flachgedrückte  Röhren,  aus  gröberem  Sand  und 
kleinen  Steinen  sehr  fest  gebaut;  die  Bauchseite  ist  flach,  die 
Rückenseite  convex;  zu  beiden  Seiten  sind  stets  einige  grös- 
sere flache  Steine  sehr  fest  angebaut,  welche  den  Rücken  des 
Gehäuses  nicht  oder  wenig  überragen.  D.is  Gehäuse  eriiält 
dadurch  ein  unförmliches  Aussehen  und  ist  mitunter  fast  so 
breit  als  lang.  Die  Mundöffnung  ist  fast  cjlindrisch,  die  After- 
öffnung gleichfalls  und  nur  wenig  kleiner;  beide  werden  zur 
Verwandlung  durch  eine  nicht  ganz  regelmässige  sieblörmige 
Membran  geschlossen,  meist  umgiebt  nur  ihren  äusseren  Kand 
ringsherum  eine  Reihe  kleiner  regelmässiger  Löcher,  doch 
sehe  ich  mitunter  auch  in  der  Mitte  des  Afterdeckels  unre- 
gelmässig gestellte  Oeffnungen.  Auf  beide  Deckel  werden 
zum  Verschluss  grössere  Steine  befestigt,  nach  deren  Entfer- 
nung die  Deckel  erst  sichtbar  werden.  Zur  Verwandlung 
werden  die  Gehäuse  durch  ein  kurzes,  fast  quadratisches,  2 
mill,  breites  Faserband  an  grössere  Steine  oder  Muschelschaa- 
len  festgeheftet.  Pictet's  Abbildung  T.  XIII  fig.  8  scheint 
etwas  different,  insofern  der  Mundtheil  Avesentlich  verbreitert 
gezeichnet  ist;  die  Beschreibung  erwähnt  nichts  davon,  ich 
glaube  daher,  dass  die  Abbildung  nicht  ganz  genau  sein  wird. 
Bremi  erwähnt  in  seiner  Classiflcation  diese  Gehäuse  bei  No. 
4,  Willughby  unter  B.  b.  f- 

46.  Tr.  fu&cicorne  Pict.,  vielleicht  nur  eine  Varietät 
der  vorigen  Art,  soll  nach  Pictet  eine  ganz  gleiche  Lebens- 
weise führen.     Ihre  Gehäuse  sind  nicht  abgebildet. 

47.  Tr.  (Silo)  picieorne  Pict.  Mir  liegen  eine  Zahl 
Gehäuse  aus  München  vor,  theils  von  Dr.  Kriechbaumer,  theils 
von  V.  Siebold;  es  sind  dieselben,  aus  denen  beide  Forscher 
den  parasitischen  Agriotypus  armatus  gezogen  haben;  aus- 
führliche Mittheilungen  über  dessen  Lebensweise  verdanken 
wir  V.  Siebold.  Länge  lU  mill,;  Breite  l'/j  mill.,  hinten  we- 
nig enger.  Die  Gehäuse  sind  denen  von  Tr.  capillatum  durch- 
aus ähnlich  gebaut;  vorn  und  hinten  verschliesst  sie  eine  häu- 
tige dunkle  Membran,  bei  welcher  aber  nur  auf  der  unteren 
Hälfte  ein  Halbring  von  kleinen  siebförmigen  Oeffnungen  sich 
parallel  dem  Rande,  aber  etwas  von  ihm  getrennt,  befindet. 
Die  langen  schmalen  Bänder,    M-elche   die  mit  Parasiten  be- 

16  >= 


236 

setzten  Gehäuse  auszeichnen  und  anheften,  sind  nicht  blos  eine 
Verlängerung  des  bei  Tr.  eapillatum  beschriebenen  quadrati- 
schen Anheftungs- Bandes.  Letzteres  ist  auch  hier  an  der 
Bauchseite  des  Thieres  vorhanden  und  von  grobfaseriger  Struc- 
tur,  während  das  Band  der  Parasiten  glatt  und  schwarz  eine 
Fortsetzung  der  Mundplatte  nach  oben  oder  seitlich  bildet. 
Pictet's  Abbildung  und  Beschreibung  p.  174  T.  XIII  fig.  9 
sind  nicht  different. 

48.  Tr.  (Silo)  nigricorne  Pict.  Das  Gehäuse  ist 
nicht  abgebildet,  soll  aber  dem  vorigen  ähnlieh  sein.  Ich  ver- 
mag die  Imago  beider  Thiere  vorläufig  nicht  zu  trennen.  Dr. 
Kviechbaumer  hatte  mir  seine  oben  beschriebene  Art  als  Tr, 
nigricorne  mitgetheilt;  auch  andere  Gehäuse  von  ihm  aus 
München  als  zu  Mormonia  sericea  gehörig  vermag  ich  davon 
nicht  zu  trennen. 

49.  Tr.  (Aspatherium)  picicorne  Kolenati.  Es 
liegen  mir  zwei  Gehäuse  aus  Böhmen,  von  Kolenati  mitge- 
theilt,  vor.  Sie  sind  Tr.  picicorne  Pict.  ähnlich,  aber  etwas 
kleiner,  8  mill.  lang,  bei  IVj  mill.  Mundöffnung;  seitlich  sind 
viel  kleinere  Steine  angeheftet,  so  dass  die  Gehäuse  viel 
schmäler  sind.  Die  Aftermündung  ist  etwas  herzförmig,  ihre 
Bauclif^eite  fast  gerade;  die  verschliessende  Membran  ist  dun- 
kel und  hat  nur  längs  dem  Rande  der  Bauchseite  eine  Reihe 
länglicher  Oeffnungerf.     Die  Imago  ist  mir  unbekannt. 

50.  Trichostoma  spec?  In  Bächen  bei  Zürich,  von 
Bremi  als  Trichostoma  picicorne  mitgetheilt.  A^on  gleicher 
Grösse  und  Form  mit  dem  früher  beschriebenen  Tr.  picicorne 
Pict.,  jedoch  die  Rölire  aus  gröberen  Steinstückchen  festgebaut. 
Die  Aftermündung  ist  mit  einer  runden  concentrisch  gefaserten 
Membran  verschlossen;  in  ihrer  Mitte  ein  einzelnes,  rundes, 
ziemlich  kleines  Loch,  umgeben  von  etwas  aufgebogenem 
Rande.     Imago  unbekannt. 

51.  Trichostoma  spec?  In  Tegernsee  im  September 
von  Dr.  Kriechbaumer  gesammelt. 

Der  vorigen  ähnlich,  aber  kleiner  und  flacher;  8  mill. 
lang,  vorn  l'^/^  mill.  breit;  die  seitlich  angehefteten  Steine 
breiter  und  flacher,  so  dass  die  Gehäuse  mehr  scheibenartig 
aussehen;  Mundverschluss  fehlt;  Aftermündung  durch  eine  etwas 
erhabene  Membran  mit  kleinem  centralen  Loch  geschlossen; 
auf  die  Membran  rings  um  das  Loch  sind  kleine  Steinchen 
gelagert.  Imago  unbekannt;  Dr.  Kriechbaumer  hatte  sie  als 
zu  Dasystoma  maculatum  gehörend  mitgetheilt;  die  Gehäuse 
dieser   Art  sind  aber  sehr  different. 


237 

52.  Trichostoma  spec?  Aus  Swellendam  vom  Cap, 
von  Tollin  gesammelt. 

Die  Form  der  Larve  und  des  Gehäuses  setzen  das  Her- 
gehören ausser  Zweifel.  Die  seitlich  angehefteten  Steine  sind 
kleiner  als  bei  den  europäischen  Arten.  Länge  S'/^  mill.; 
Breite  vorn  2  mill.,  hinten  etwas  -weniger;  das  Gehäuse  ist 
leicht  auf  die  Fläche  gekrümmt,  unten  etwas  platter;  Mund- 
ende kreisrund,  gerade  gestutzt;  Afterende  durch  eine  dunkle 
Membran  mit  centralem  kleinem  rundem  Loch  geschlossen ;  um 
dies  Loch  bildet  die  Membran  eine  runde  napfförmige  Erhö- 
hung. Bei  der  Njmphe  ist  Mund  und  Afterende  durch  kleine 
aufgesetzte  Steine  geschlossen;  darunter  eine  dunkle  Membrau 
mit  einem  untern  Halbring  oder  Ring  von  kleinen  Sieböffnun- 
gen längs  dem  Rande. 

Die  merkwürdige  Gattung  Helicopsyche,  deren  Arten  am 
Eingange  dieses  Aufsatzes  beschrieben  sind  ,  wird  sich  wahr- 
scheinlich hier  am  besten  anreihen.  Wie  schon  erwähnt, 
spricht  gegen  ihre  Stellung  bei  den  Rhyacophilen  das  freie 
Gehäuse  und  die  mangelnde  Nymphenhülle,  gegen  ihre  Stel- 
lung bei  den  Mystaciden  ihre  kurzen  dicken  Fühler.  Es  blei- 
ben demnach  nur  die  Sericostomiden  für  sie  offen. 

53.  H.  Shuttleworthii  aus  Corsica,  Como,  Genfersee. 
(cfr.  Bremi  Mitth.  naturf.  Gesells.  Zürich  1849  Heft  2  p.  62.) 
'.'.[      54.     H.  minima  aus  Puertorico. 

55.  H.  colombiensis  aus  Puerto  Cabello. 

56.  H.  Thelidomus  aus  Venezuela. 

57.  H.  scalaris  aus  Venezuela. 

58.  H.  umbonata    aus  Jamaica. 

59.  H.  spec.  aus  Neu-Caledonien, 

60.  H.  arenifera   aus  Tennessee. 
6L  H.  glabra  aus  Nordamerika. 

62.  H.  lustrica  aus  Nordamerika. 

63.  H.  pupoidea  aus  Nordamerika. 

64.  H.  agglutinans  aus  Ober-Italien. 

65.  H.  sericea  aus  Brasilien. 

66.  H.   helicoidella. 

67.  H.?  von  Pissevache. 

68.  H.  crispata  aus  Portugal. 

Ferner  möchte  ich  hier  ohne  weitere  Berechtigung  die 
beschriebenen  vierkantigen  Gehäuse  als  vermuthlich  hergehö- 
rend anreihen. 

69.  Spec.  aus  Zürich,  unter  Moos  gefunden. 

70.  'Spec.  aus  München,  Isar. 

71.  Spec.  aus  dem  Züricher  See. 

Aus  der  Gattung  Sericostoma  liegen  mir  sicher  verbürgte 
Gehäuse  nicht  vor. 


238 

72.  S.  collare.  Nach  Pictet  p.  177  T/XIV  fig.  1  sind 
die  Gehäuse  denen  von  Odontoceriis  albicornis  so  ähnlich, 
dass  sie  leicht  damit  verM-echselt  werden  können.  Sie  beste- 
hen aus  einem  festen  Gewebe,  an  welches  Sand  und  kleine 
Steine  befestigt  sind;  sie  sind  kegelförmig,  etwas  kleiner, 
gekrümmt,  16  mill.  lang,  vorn  Sy^  mill.  breit. 

73.  S.  multiguttatum.  Nach  Pictet  p.  178  T.  XIV 
fig.  2  den  vorigen  ähnlich,  18  mill.  lang,  vorn  S'/j  miH-  breit. 

Mir  liegen  zwei  Gehäuse  aus  Tegernsee,  von  Dr.  Kriech- 
baumer  als  Halesus?  mitgetheilt,  vor,  welche  wahrscheinlich 
hergehören.  Sie  sind  kegelförmig,  leicht  gekrümmt,  aus  Sand 
und  kleinen  Steinchen  geformt,  aussen  ziemlich  eben;  16  mill. 
lang,  vorn  3  mill.  breit,  mit  kreisförmiger,  gerade  abgeschnit- 
tener Mundöffnung.  Auf  dem  etwas  kleineren  Afterende  sitzt 
ein  Stein  auf;  unter  ihm  schliesst  eine  Membran  die  Oeffnung, 
in  der  ich  bei  einem  zerbrochenen  Stück  eine  centrale  Oeff- 
nung nicht  entdecken  kann;  es  scheint  neben  der  Bauchseite 
eine  Queröffnung  gewesen  zu  sein. 

74.  S.  (Mormonia)  hirtum  Pict.  Nach  Pictet  p.  179 
T.  XIV  fig.  3  sind  die  Gehäuse,  wie  bei  den  anderen  Serico- 
stomen,  aus  Sand  und  kleinen  Steinen,  kurz  und  gekrümmt. 
Länge  10  mill.  Mir  liegt  ein  ähnliches  Gehäuse,  von  Bremi 
als  zu  Sericostoma  hirsutum  gehörend,  vor.  Bremi  hat  wohl 
S.  hirta  schreiben  wollen.  Mir  scheint  das  Gehäuse  für  diese 
Art  zu  gross,  mag  aber  zu  einer  andern  Mormonia -Art  ge- 
hören. Länge  10  mill.;  Mundende  fast  2,  Afterende  etwas 
über  1  mill.  breit;  das  Gehäuse  ist  stärker  gekrümmt  und 
mehr  verjüngt  als  die  vorigen;  Mundende  kreisförmig,  gerade 
abgeschnitten;  Afterende  durch  einen  aufgesetzten  Stein  ge- 
schlossen; Gehäuse  aus  kleinen  Steinchen  gebaut,  aussen  we- 
nig rauh. 

75.  Notidobia  ciliaris.  Pictet  p.  179  T.  XIV  fig.  5 
a.  b.  c.  (Serie,  atratum).  Das  Gehäuse  ist,  nach  Pictet,  den 
vorigen  ähnlich,  mit  Vegetabilien  verschlossen.  Nach  der  Ab- 
bildung ist  es  ein  17  mill.  langer  und  2y^  mill.  breiter,  leicht 
gekrümmter  Cy linder,  an  beiden  Enden  (des  Nymphen -Ge- 
häuses)  mit  aufgelegten  Vegetabilien  geschlossen. 

Von  Dr.  Walser  aus  Schwabhausen  erhielt  ich  als  her- 
gehörig Larven-Gehäuse  von  ähnlichem  Bau  aus  feinem  Sande, 
kegelförmig,  wenig  gekrümmt,  14  mill.  lang,  vorn  2y2  mill. 
breit,  hinten  stärker  verjüngt.  Mundende  schräg  abgeschnit- 
ten, Afterende  ein  offenes  rundes  Loch;  sie  sind  an  Stroh- 
schwimmer befestigt.  Einige  Gehäuse  ganz  aus  Stroh  in  Längs- 
riclitung  gebaut,  gehören  m  ohl  nicht   zu  dieser  Art. 


239 

76.  ?  Vielleicht  gehört  zu  den  Sericostomiden  ein  klei- 
nes Gehäuse,  von  Heyer  aus  Lüneburg  mitgetheilt.  Es  ist  5 
mill.  lang,  vorn  1 72  mill.  breit,  tutenförinig,  gegen  das  spitze 
Ende  stark  verjüngt;  Mundende  schräge  nach  unten  abge- 
schnitten; Afterende  mit  kleinem  runden  Loch;  es  ist  aus  sehr 
kleinen  Pflunzentheilchen  sehr  regelmässig  gebaut,  aussen  wenig 
rauh;  der  Bau  scheint  dem  von  Leptocerus  fennicus  ähnlich. 
Das  Gehäuse  war  aussen  an  ein  grösseres  Limnephilus- Ge- 
häuse befestigt. 

77.  Dasystoma  maculatum.  Pictet  p.  180  T.  XIV 
fig.  4.  Die  Gehäuse  bestehen  nach  Pictet  aus  Sand  und  klei- 
nen Steinchen  und  sind  gerade,  zugespitzt;  sie  befestigen  sich 
an  Steinen  und  bewegen  sich  nur  wenig.  Nach  der  Abbil- 
dung sind  sie  12  mill.  lang,  vorn  1%  rnill.  breit,  lange  dünne 
Kegel.  Kolenati  citirt  diese  Gehäuse  bei  seiner  Hydronautia 
maculata;  diese  Art  ist  aber  von  Pictet's  sehr  verschieden 
und  ihre  Gehäuse  nicht  bekannt. 

Bremi  hat  mir  eine  Zahl  Gehäuse  aus  der  Glatt  bei  Zü- 
rich als  zu  D.  maculatum  gehörig,  mitgetheilt;  ihr  Bau  ent- 
spricht der  Beschreibung,  sie  sind  aber  nur  5  mill.  lang  und 
vorn  1  mill.  breit;  Mundende  gerade  abgeschnitten,  Afterende 
mit  kleinem  centralen,  runden  Loch.  Vielleicht  sind  es  nur 
junge  Larvengehäuse;  die  Imago  erhielt  ich  zahlreich  von 
Bremi.  Hieher  gehört  wohl  Seetzen  1.  c.  pag.  67  No.  2,  in 
kleinen  Gräben  und  Wasserfurchen  an  dem  nach  Weende 
führenden  Landwege,  selten. 

Subfaniilie :   Pliryganiden. 

78.  Agrypnia  picta.  Von  mir  erzogen;  das  bei  Kö- 
nigsberg gefangene  Weibchen  legte  die  grünlichen  Eier  an 
der  Nadel;  die  Larven  und  Gehäuse  sind  nicht  ausgewachsen. 
Long.  20  mill.;  Lat.  4 — 3  mill.,  cylindrisch,  nach  hinten  etwas 
verjüngt;  das  Gehäuse  ist  aus  Wurzelfasern  von  Ranunculus 
aquaticus  (das  einzige  der  Larve  zugängliche  Material)  ge- 
baut; die  3  mill.  langen  Stücke  sind  der  Länge  nach  regel- 
mässig aneinander  befestigt  und  bilden  so  ein  langes  schrau- 
benförmig aufgewundenes  Band;  vom  Afterende  gesehen  läuft 
die  Schraube"  von  links  nach  rechts  um  das  Gehäuse.  Die 
jungen  Lärvchen  bildeten  sich  sogleich  ähnliche  kleine  Ge- 
häuse. 

79.  Neuronia  ruficrus.  Von  Kolenati  (Phryg,  T.  1 
p.  81)  mitgetheilt;  in  Petersburg  erzogen.  Long.  37  mill. 
(nach  Kolenati  40  bis  55  mill.);  Lat.  vorn  7,  hinten  4  mill.; 
dem  vorigen  ähnlich  gebaut  aus  5  mill.  langen  Blattstücken; 


240 

das  pchraubenartige  Band  von  links  nach  rechts  gewunden; 
das  Mundende  nicht  gerade  gestutzt,  sondern  mit  der  letzten 
Schraubenwindung,  Avelche  die  vorherige  um  die  Breite  des 
Bandes  überragt,  endend.  Kolenati  Fauna  d.  Altvater  p.  37 
beschreibt  sie  auch  als  rechts  gewunden. 

Aehnliche  Gehäuee  erhielt  ich  von  Dr.  Walser  aus  Schwab- 
hausen; einige  derselben  haben  die  Schraube  umgekehrt,  näm- 
lich von  rechts  nach  links  gewunden  und  gehören  -wohl  nicht 
her,  sondern  zu  Phryganea;  es  scheint  dies  um  so  glaublicher, 
als  auch  die  von  Dr.  Walf-er  mitgetlieilte  Larve  von  der  Ko- 
lenati's  verschieden  ist  und  zu  Phrjganea  zu  gehören  scheint. 

80.  Phryganea  minor.  Nach  Kolenati  T.  1  p.  87, 
der  allein  Larve  und  Gehäuse  beschieibt,  ist  letzteres  aus 
länglichen  Binsenstücken  schraubenartig  gebaut,  cylindrisch. 
Long.  17  mill. 

81.  Phr.  varia.  Nach  Pictet  p.  161  T.  XI  fig.  1  sind 
die  ausgewachsenen  cylindrischen  Gehäuse  33  mill.  lang,  5 
bis  6  mill.  breit;  die  aus  Theilen  von  Wasserpflanzen  sehr 
regelmässig  gebaute  Spirale  geht  (in  der  Abbildung)  von  rechts 
nacJi  links;  zur  Verwandlung  werden  beide  Oeff'nungen  durch 
unregelmässig  gelagerte  Pflanzentheile  verschlossen.  Nach 
Pictet  ist  das  Gehäuse  wesentlich  dicker  als  die  Larve,  welche 
darin  leicht  aus-  und  eingeht. 

82.  Phr.  striata.  Von  Brauer  aus  Wien  mitgetheilt. 
Long.  40  mill.;  Lat.  vorn  7,  hinten  6  mill.  Aus  Blatt-  und 
Schilfstücken  von  5  mill.  Länge  ähnlich  gebaut;  die  Schraube 
von  rechts  nach  links.  Hieher  wohl  Reaumur  Mem.  T.  III 
T.  XIV  fig.  1. 

83.  Phr.  grandis.  Von  Bremi  aus  der  Limmat,  ein 
junges  Gehäuse,  Long.  26  mill.;  Lat.  vorn  öVa,  hinten  Sy^ 
mill.;  cylindrisch  aus  Blattstücken  von  5  mill.  Länge  schrau- 
benförmig von  rechts  nach  links  gebaut;  ein  grösseres  Ge- 
häuse aus  Winthem's  Sammlung,  Long.  43  mill.,  Lat.  vorn  7, 
hinten  6  mill.,  ziehe  ich  zur  selben  Art.  Nach  Kolenati  p. 
85  ist  das  Gehäuse  bis  55  mill.  lang.  Hieher  gehört  wahr- 
scheinlich De  Geer  Mem.  T.  IL  p.  403  T.  XIV  fig.  6  —  14. 
Das  Gehäuse  ist  59  mill.  lang  und  9  mill.  breit,  die  Schraube 
(in  der  Abbildung,  also  vielleicht  umgekehrt)  von  links  nach 
rechts  gewunden;  inwendig  soll  eine  Schiciit  brauner  Seide 
liegen. 

•'V/' 84.  Phryganea?  spec?  Seetzen  1.  c.  p.  73  No.  12; 
mit  unbekannt.  Besteht  aus  einem  einzigen  Stücke  von  einem 
Schilfstengel,  55  mill.  lang  und  4  mill.  dick;  die  Larve  wählte 


241 

sich  zu  ihrer  Verpuppungszeit  ein  solches  Stück;  die  beiden 
offenen  Enden  verschluss  sie  mit  Lemna  minor.  Frisch  T. 
XIII  p.  9,  Mylius  pliysik.  Belust.  T.  XIII  p.  1459)  daselbst 
ein  hohler  Stengel  von  Equisetum  gewählt),  Berlin.  Magaz. 
1769  T.  IV  p.  99  werden  ähnliche  Gehäuse  erwähnt.  Bei 
Göttingen  im  Stadtgraben  selten.  Vielleicht  hat  doch  nur  eine 
Larve  ihr  zufällig  eingebüsstes  Gehäuse  gegen  diese  Wohn- 
orte vertauscht.  Zur  Gattung  Phryganea  habe  ich  das  Ge- 
häuse nur  seiner  bedeutenden  Länge  halber  gestellt;  doch 
scheint  die  unbedeutende  Stärke  dem  zu  widersprechen. 

Subfamilie:  litninepltillden. 

85.  Glyphotaulius  binervosus  Villers  (umbracu- 
lum  Kol.)  De  Geer  Mem.  T.  II  p.  400  T.  XIV  fig.  1—5  giebt 
die  Verwandlung  dieser  Art  als  Phryganea  punctato-lineata 
recht  vollständig.  Er  fand  die  völlig  ausgewachsenen  Gehäuse 
(die  Larve  verpuppte  sich  sogleich)  am  1.  Mai  an  den  Ufern 
eines  Morastes  häufig.  Jedes  Gehäuse  steckt  in  einem  dicken 
Bündel  von  Grasstengeln,  die  der  Länge  nach  neben  einander 
liegen  und  so  ohne  alle  Ordnung  daran  befestigt  sind;  einige 
sind  länger,  andere  kürzer;  oftmals  sind  diese  Bündel  bis  70 
mill.  lang  und  die  Grasstengel  von  der  Larve  mit  Seide  zu- 
sammengewebt. Das  Gehäuse  selbst  ist  nach  der  Abbildung 
42  mill.  lang,  vorn  9,  hinten  6  mill.  breit;  De  Geer  giebt 
ihm  die  Dicke  einer  Schreibfeder;  cylindrisch,  hinten  etwas 
dünner,  aus  Blattstücken  von  Wasserkräutern  und  Gräsern, 
die  horizontal  oder  ganz  flach  um  die  Röhre  gelegt  sind  und 
mit  ihren  Rändern  genau  zusammenstossen,  so  dass  dadurch 
ziemlich  dichte  Wände  entstehen,  welche  die  Larve  inwendig 
durch  eine  Schicht  von  Seide  noch  mehr  befestigt.  Nach  der 
Abbildung  besteht  das  Gehäuse  aus  vier  Ringen  gleicher 
Grösse,  die  von  Blattstücken  gebaut  sind.  Zur  Verwandlung 
werden  sie  an  beiden  Enden  in  gleicher  Weise  vergittert. 
Die  Deckel  stehen  etwas  vertieft,  sind  kreisrund,  ziemlich  dick, 
aus  brauner  Seide,  die  so  hart  wie  Leim  wird,  und  zeigen  in 
concentrischen  Kreisen  drei  Reihen  siebartiger  Löcher;  zwi- 
schen den  Löchern  laufen  erhabene  Kanten  theils  in  concen- 
trischen Kreisen,  theils  radienartig,  so  dass  in  jedem  so  ge- 
bildeten Felde  ein  Loch  stellt.  Die  Larve  dreht  sich  zur  Ver- 
wandlung im  Gehäuse  um  und  beim  Auskriechen  durchbricht 
die  Nymphe  das  Afterende. 

86.  Glyph.  pellucidus.  Pictet  p.  147  T.  VIII  fig.  4 
beschreibt  die  Gehäuse.  Die  Larven  benutzen  für  ihre  Ge- 
häuse Vegetabilien ,  meist  ganze  runde  Blätter,  vorzugsweise 
von  Kreuzdorn  oder  Eichen;  sie  gruppiren  sie  ohne  Ordnung, 


242 

so  dass  man  sie  im  Wasser  für  eine  Masse  zufällig  zusammen- 
geballter vegetabilischer  Ueberreste  halten  möchte;  mitunter 
ist  eine  Seite  durch  ein  einzelnes  Blatt  gebildet;  man  findet 
auch  cylindrische  Gehäuse  aus  Blatt-  und  Holzstücken;  end- 
lich sind  einige  ganz  aus  Blättern  von  Carex  gebaut,  die  der 
Länge  nach  eines  an  das  andere  befestigt  sind.  Zur  Ver- 
wandlung schliessen  sie  das  Geliäuse  durch  ein  seidenes  Gitter 
mit  meist  runden  Sieblöchern;  mitunter  schützen  sie  dies  Sieb 
durch  aufgelegte  Holz-  und  Pflanzentheile,  Steine;  die  ange- 
fügten PfJanzentheile  sind  mitunter  von  sehr  bedeutender 
Grösse.  Die  Gitter  sind  aus  derselben  Seide  gefertigt,  mit 
welcher  sie  innen  die  Blattstücke  zum  Gehäuse  verfestigen. 
Vergleicht  man  Pictet's  Beschreibung  mit  De  Geer's  der  vo- 
rigen Art,  so  wird  es  sehr  wahrscheinlich,  dass  M'ir  es  hier 
mit  zwei  analogen  Bauten  zu  thun  haben,  und  dass  das  eigent- 
liche cylindrische  Gehäuse  noch  eine  äussere  grössere  Hülle 
oder  Mantel  erhalte.  Die  inneren  Gehäuse  sind  nach  Pictefs 
Abbildung  32  mill,  lang  und  6  mill.  breit;  eines  derselben 
ist  aus  drei  langen  Blattringen,  ähnlich  wie  bei  De  Geer  ge; 
formt. 

Bremi  hat  mir  ein  Gehäuse  aus  einem  Torfgraben  bei 
Zürich  als  zu  dieser  Art  gehörend  mitgetheilt.  Es  ist  20  mill. 
lang,  die  Mundöffnung  5  mill.  breit,  hinten  enger;  aussen  sind 
grosse  Holz-  und  Pilanzenstücke  sehr  unregelmässig  herum- 
gelagert, so  dass  das  Gehäuse  ein  ganz  unförmliches  Ansehen 
erhält  und  von  seiner  eigentlichen  Oberfläche  nichts  sichtbar 
wird.  Am  Afterende  ist  ein  zerbrochenes  Sieb.  Bremi  hat 
dieöe  Art  erzogen. 

In  Dammhoff  bei  Königsberg  habe  ich  ein  sehr  ähnliches 
Gehäuse  von  24  mill.  Länge  im  Juni  gesammelt;  die  Larve 
ist  noch  darin,  das  Gehäuse  also  nicht  ausgewachsen.  Es  sind 
grobe  Stengelstücke,  Samen  und  einzelne  kleine  Schnecken 
sehr  unregelmässig  herum  gelagert.  Ob  die  beiden  letzten 
Gehäuse  zu  G.  pellucidus  gehören,  bleibt  noch  zweifelhaft. 

87.  Grammotaulius  atomarius.  De  Geer  Mem.  T. 
II  p.  397  T.  XIII  flg.  18  —  21  halte  ich  nach  der  Beschrei- 
bung für  diese  Art,  obwohl  der  schwarze  Strich  auf  den  Un- 
terflügeln nicht  erwähnt  ist.  De  Geer  fand  sie  in  Morästen 
und  besonders  in  Wiesengräben  im  Frühjahr.  Die  Gehäuse 
sind  sehr  gross,  geräumig  und  walzenförmig,  das  Afterende 
von  gleicher  Grösse  mit  dem  Mundende;  es  besteht  aus  gros- 
sen, langen,  schmalen  Gras-  und  Binsenstücken,  die  neben- 
einander und  zum  Theil  auch  übereinander  hergelegt  sind; 
alle  Stücke  liegen  der  Länge  des  Gehäuses  parallel  und  sind 
nie  so  lang  als   das   ganze  Gehäuse,    sondern    stets    nur    ein 


243 

Drittel  oder  Viertel;  sie  bilden  drei  oder  vier  Querringe,  so 
dass,  von  hinten  an  gerechnet,  stets  die  nächste  Schicht  etwas 
die  vorhergehende  deckt;  meistens  sind  nur  drei  Ringe  da, 
mitunter  vier;  auch  sind  die  gebrauchten  Stengel  meist  von 
ungleicher  Länge ;  alle  sind  mit  Seide  verfestigt  und  über  dem 
Kopf  meist  einige  weiter  vorstehende  angebracht;  zu  Ende 
Mai  wurde  jeties  Ende  durch  ein  gerades  seidenes  Gitter  ge- 
schlossen, mit  ungleichgrossen  Löchern  wie  aus  Gaze.  Nach 
De  Geer  sind  die  Gehäuse  meist  einen  Zoll  lang  und  einen 
halben  dick,  doch  giebt  es  auch  kürzere;  die  Abbildung  aber, 
die  nach  der  Erklärung  der  Tafeln  die  natürliche  Grösse  an- 
giebt,  zeigt  es  40  mill.  lang  und  7  mill.  dick. 

88.  Grammotaulius  spec?  Ein  Gehäuse  aus  Umeä 
von  Keitel  entspricht  der  Beschreibung  De  Geers  fast  ganz, 
so  dass  ich  es  wenigstens  zur  selben  Gattung  ziehe.  Long. 
30  mill.,  Lat.  6  mill.;  es  ist  aus  15  mill.  langen  Binsenstücken 
gefertigt;  selbe  liegen  dicht  neben  einander,  jedoch  so,  dass 
der  zweite  Ring  nicht  deutlich  abgesetzt  ist,  vielmehr  der 
erste  schraubenartig  von  rechts  nach  links  in  den  zweiten 
übergeht;  es  existiren  nur  zwei  Ringe;  einige  etwas  längere 
Stengel  decken  den  Kopf;  Mund  imd  Afterende  sind  gleich 
dick. 

89.  Limnephilus  lunaris.  Pictet  beschreibt  es  pag. 
153  T.  IX  flg.  3  folgender  Art.  Die  Larven  bauen  Gehäuse 
aus  vegetabilischen  Substanzen,  welche  von  den  vorhergehen- 
den (P.  rhombica  und  flavicornis)  darin  verschieden  sind,  dass 
die  angewendeten  Stoife  stets  in  Längsrichtung  gelegt  werden. 
Die  Materialien  selbst  sind  sehr  verschieden,  entweder  flache 
harte  Carexblätter  (fig.  3  b.),  oder  runde  aneinander  gereihte 
Blättchen  (fig.  3  f.),  oder  Rinden-  und  Pflanzenstücke  mit 
Steinchen  untermischt  (fig.  3  c),  oder  abgestorbene  braune 
Pflanzentheile  (f.  3  d.),  oder  eine  Mischung  frischer  und  ab- 
gestorbener Pflanzentheile  (fig.  3  e.)  oder  lange  dünne  Wur- 
zel- und  Stengelfragmente  (fig.  3  g.)  Alle  zeigen  aber  stets 
eine  Anheftung  in  der  Längsrichtung,  und  dies  ist  eines  der 
sichersten  Kennzeichen  für  diese  Art.  Zur  Verwandlung 
schliessen  sie  die  Gehäuse  durch  siebförmige  Gitter,  ähnlich 
denen  von  G.  pellucidus.  Nach  der  Abbildung  sind  die  Ge- 
häuse 22  —  28  mill.  lang  und  6  mill.  dick.  Nach  Kolenati 
p.  42  sind  die  Gehäuse  30  bis  50  milL  lang. 

Bremi  hat,  wie  früher  angegeben,  diese  Art  erzogen; 
sie  lebte  monophagisch  an  Nasturtium  officinale. 

Mir  liegen  einige  Gehäuse  von  Hej^er  aus  Lüneburg  und 
aus  Baiern  von  Dr.  Walser  vor,  welche  obigen  Angaben  gut 
entsprechen.     Länge  20  —  28    mill.;    Mundende  4   mill.  weit, 


244 

Afterende  etwas  weniger.  Wie  Pictet  es  angiebt,  sind  um 
die  fast  C3'lindrischen  Röhren  todte  und  frische  Pflanzentheile, 
Stengel,  Holzstückchen,  Blätter-,  Samen-,  Schnecken-  und  Mu- 
schelfragmente derartig  gelagert,  dass  stets  eine  Längsrich- 
tung in  der  Anheftung  bemerkbar  bleibt.  Gitter  sind  nicht 
vorhanden. 

L.  vitratus  De  Geer,  den  Kolenati  herzieht^  ist  nach  dem 
Bau  des  Gehäuses  eine  verschiedene  Art.  Zu  L.  lunaris  ge- 
hört Seetzen  1.  c.  p.  75  No.  17;  möglicher  Weise  auch  oder 
zu  nah  verwandten  Arten  No.  15,  18  und  19;  zu  letzterem 
wird  Schröter  Flussconchyl.  p.  421  T.  XI  min.  D.  fig.  5  und 
Conchylienkenntn.  T.  IV  p.  590  citirt.  Vielleicht  auch  Rösel 
T.  II  T.  XV  fig.  2  und  3;  Reaumur  Mem.  T.  III  T.  XII 
fig.  3. 

90.  Limnephilus  spee.  Von  Dr.  Walser  aus  Schwab- 
hausen als  Halesus  digitatus  mitgetheilt.  Besteht  ganz  aus 
rund  abgeschnittenen  Erlenblättern;  die  Stücke  sind  ziemlich 
genau  kreisförmig,  von  14  mill.  Diameter,  und  dachziegelartig 
aufeinandergelegt,  so  dass  drei  die  Ober-  und  drei  die  Unter- 
seite bilden;  zwischen  diesen,  wie  zwischen  zwei  Schildern 
liegt  aus  ähnlichen  Blättern  zusammengerollt  die  23  mill.  lange 
gerade  Röhre;  ihr  Mundende  ist  5  mill.  breit  und  wird  vom 
oberen  Schilde  weit  überragt;  das  Afteiende  ist  mit  einer 
Membran  verschlossen;  ein  kleines,  rundes,  centrales  Loch 
darin  liegt  auf  der  Oberseite  des  Gehäuses.  Reaumur  M6m. 
T.  III  T.  XII  fig.  1  bildet  ein  ähnliches  Gehäuse  ab;  De  Geer 
Mem.  T.  11  T.  XI  fig.  9,  10  gleichfalls. 

Ein  ähnlich  gebildetes,  sehr  kleines,  10  mill.  langes  Ge- 
häuse von  Dr.  Kriechbaumer  aus  Tegernsee  mitgetheilt,  ist 
vielleicht  nur  ein  Junges;  die  Blattstücke  haben  nur  5  mill. 
Diameter. 

91.  L.  rhombicus.  Pictet  p.  150  T.  IX  fig.  1  beschreibt 
diese  Gehäuse  sehr  sorgfältig.  Die  Larven  leben  meist  in  ste- 
hendem Wasser  und  Gräben;  die  gewöhnlichste  und  normale 
Form  der  Gehäuse  ist  eine  Röhre  mit  Stengeln  von  Wasser- 
pflanzen umlagert,  und  zwar  stets  der  Quere  nach,  so  dass 
vier  bis  fünf  Stücke  immer  eine  Reihe  um  die  Röhre  bilden; 
werden  Moose  oder  Blätter  benutzt,  so  sind  auch  sie  quer 
herumgelegt;  seltener  bestehen  die  Gehäuse  fast  ganz  aus 
Steinen  oder  Conchylien;  das  Gehäuse  ist  innen  glatt  und  so 
enge,  dass  die  Larve  es  völlig  ausfüllt;  im  Juni  befestigt  die 
Larve  das  Gehäuse  an  eine  Wasserpflanze;  mitunter  setzen  sich 
noch  mehr  Gehäuse  daran  und  bilden  so  schwimmende  Hau- 
fen; die  OefFnungen  werden  durch  einige  quer  vorgelegte 
Stengel  geschlossen  und  ein  Gitter  daraus  gebildet;  an  das 
Mundende  werden  mitunter  Blätter  oder  Steine   geheftet.     In 


245 

der  Gefangenschaft  verändern  die  Gehäuse  rasch  ihr  Aussehen, 
da  sie  ihr  eigenes  und  andere  Gehäuse  aussen  abfressen.  Ihres 
Gehäuses  beraubt,  bauen  sie  es  sehr  schnell  wieder,  sind  je- 
doch sehr  wählerisch  im  Material;  behagen  ihnen  die  Pflan- 
zenstoffe und  Kräuter  nicht,  so  bauen  sie  es  aus  Steinen. 
Nach  der  Abbildung  sind  die  Gehäuse  20  bis  25  mill.  lang 
und  unförmlich  dick. 

Mir  liegen  Gehäuse  aus  Preussen,  Baiern,  Schweiz  und 
andern  Gegenden  vor.  Sie  entsprechen  genau  Pictet's  Be- 
schreibung und  bestehen  aus  dünnen  Grasstengeln,  die  fort 
und  fort  horizontal  um  die  Röhre  gelagert  sind ,  so  dass  die 
beiden  Enden  weit  herausstehen  und  dem  Gehäuse  ein  un- 
förmliches, starkes,  oft  fast  kugliches  Aussehen  geben.  Die 
kleinsten  Jungen  sind  4  mill.  lang,  bei  1  mill.  Mundöffnung, 
die  grössten  22  bis  25  mill.  lang,  bei  5  mill.  Mundöffnung; 
das  Afterende  ist  mit  Seide,  auf  die  einige  Stengel  gelegt 
sind,  zugesponnen  und  hat  in  der  Mitte  ein  rundes  1  mill. 
grosses  Loch.  Die  Gehäuse  der  Nymphe  kommen  mir  im 
Verhältniss  zur  Grösse  des  Thieres  sehr  kurz  vor,  doch  bildet 
sie  Pictet  auch  so  ab.  Sie  sind  meist  15  mill.  oder  weniger 
lang,  mitunter  24  mill.  lang  und  10  mill.  dick,  dick  eiförmig 
oder  kuglig,  die  Oberfläche  gleichmässig,  als  wenn  die  vor- 
ragenden Enden  abgefressen  wären.  Die  Oeffnungen  sind 
durch  ein  Gitter,  das  mitunter  einem  Fenster  sehr  ähnlich 
sieht,  verschlossen.  Erzogen  habe  ich  die  Art  nicht,  die  Ge- 
häuse könnten  daher  auch  verwandten  kleineren  Arten  ange- 
hören. Einige  aus  Moos  sind  sehr  zierlich,  andere  aus  quer- 
gelegten breiten  Blattstückeu  viel  derber  gebaut.  Die  Bauch- 
seite ist  mitunter  etwas  abgeflacht.  Stücke  aus  Gastein  haben 
Samen  und  Schnecken  untergemischt.  Hieher  gehört  Seetzen 
1.  c.  p.  7ö  No.  21,  22,  23;  vielleichtRoselT.il  T.  XV  fig.  1, 
T.  XVI  flg.  3.  Reaum.  Mem.  T.  III  T.  XII  fig.  2,  5;  Schrö- 
ter Flussconchyl.  p.  422  T.  II  min.  D.  fig.  17;  Schröter  Con- 
chylienkenntn.  T.  II  p.  590.  De  Geer  Mem.  T.  II.  T.  XI 
fig.  12. 

Ein  Paar  Gehäuse  aus  Lüneburg  sind  aus  gröberen,  mehr 
vorragenden  Stengeln  gebaut  und  erhalten  dadurch  ein  diffe- 
rentes  Ansehen;  vielleicht  gehören  sie  aber  doch  nur  zu  L. 
rhombicus.  Nach  Kolenati  p.  46  sind  die  Gehäuse  2*4  mill. 
lang  und  7  bis  18  mill.  breit. 

92.  L.  flavicornis.  Pictet  p.  152  T.  IX  fig.  2  sagt, 
dass  die  Larven  genau  in  derselben  Art  und  Weise  und  von 
denselben  Materialien  bauen;  die  Gehäuse  seien  nicht  zu  un- 
terscheiden und  die  von  ihm  abgebildeten  könnten  zu  beiden 
Arten  gehören;    mitunter  sind  sie  ganz   aus  Conchylien,    die 


246 

noch  leben,  gebildet.  Mir  liegt  eine  beträchtliche  Anzahl  aus 
verschiedenen  Gegenden  Europa's  vor;  erzogen  habe  ich  sie 
nicht.  Einige  von  Bremi  aus  Torfgräben  bei  Züricli  sind  ganz 
oder  fast  ganz  aus  Samen  von  Wasserfenchel  gebaut,  andere 
aus  Schnecken  und  Muscheln  oder  deren  Fragmenten  mehr 
oder  minder  regelmässig;  einige  aus  Königsberg  und  Lüneburg 
von  Heyer  bestehen  aus  sehr  regelmässig  herumgelagerten 
Cyclas  und  sehen  überraschend  zierlich  aus;  nur  um  das 
Schwanzende  sind  einige  Holz-  oder  Blattstücke  gelagert. 
R^aumur  Mem.  T.  III  T.  XII  fig.  7  bildet  ein  solches  ab. 
Hieher  gehören  die  drei  von  Seetzen  aus  dem  kleinen  Feuer- 
teiche bei  Göttingen  beschriebenen  Gehäuse  No.  24  —  26  pag. 
78  —  80,  R6aumur  T.  III  T.  XII  fig.  6-10;  Geoffroy  T.  II 
T.  XIII  fig.  12;  De  Geer  T.  II  T.  XI  fig.  1.4;  Schröter  Fluss- 
conchylien  p.  423  und  426  T.  XI  min.  C.  f.  9—10;  Schröter 
Conchylienkenntniss  T.  II  p.  587;  Berlin.  Mag.  1769  T.  IV 
p.  98.  Die  vervk^andten  Conchylien  sind  Teilina  cornea,  Helix 
tentaculata,  putris,  planorbis,  Nerita  minuta,  Buccinum  trun- 
catulum,  Valvata  cristata.  Seetzen  sondert  seine  sonst  glei- 
chen Gehäuse  nur  nach  den  Materialien.  Nach  Kolenati  p. 
45  sind  die  Gehäuse  25  mill.  lang  und  9  bis  20  mill.  breit. 
Gehäuse  ganz  aus  Samen  von  Wasserfenchel  erwähnt  auch 
Götze  in  De  Geer  T.  II  p.  425  Anmerk. 

93.  Limnephilus  spec?  aus  Lappland,  Umeä  von 
Keitel. 

Die  zur  Verwandlung  geschlossenen,  also  ganz  ausge- 
wachsenen Gehäuse  sind  16  mill.  lang;  die  Röhren  sind  an 
der  MundöfFnung  3  mill.  breit,  hinten  wenig  enger;  aussen 
sind  sie  sehr  regelmässig  und  dicht  mit  einem  noch  unbe- 
schriebenen kleinen  Pisidium  besetzt;  nur  das  Afterende  ist 
mehr  oder  weniger  lang  aus  Pfianzenstücken  oder  kleinen 
Steinchen  gebaut;  der  Verschluss  zur  Verwandlung  ist  durch 
aufgesetzte  Muscheln,  die  das  Gehäuse  vorn  und  hinten  ab- 
runden, bewirkt.  Einige  Gehäuse,  die  ganz  aus  abgestorbenen 
Pflanzenfragmenten  gefertigt  sind,  mögen  doch  zur  selben  Art 
gehören,  da  wenigstens  bei  einzelnen  hin  und  wieder  dasselbe 
•Pisidium  angeheftet  ist. 

94.  Limnephilus  spec.  aus  Lappland,  Umeä  von  Kei- 
tel. Einige  Gehäuse  bis  15  mill.  lang,  vorn  3  mill.  breit, 
nach  hinten  wenig  verjüngt,  cylindrisch-kegelförmig,  fast  ge- 
rade; Mundende  schräge;  im  Afterende  ein  unregelmässiges 
Querloch;  aus  Pflanzentheilen  in  der  Längsrichtung  gebaut; 
zum  Theil  -ganz  unregelmässig  zusammengefügt.  Vielleicht 
zur  vorigen  Art  gehörend. 


247 

95.  L.  angu Status  Kol.  Mir  liegt  eine  Anzahl  Ge- 
häuse aus  Baiern,  Schwabhausen  von  Dr.  Walser  vor.  Die 
Imago  dieser  Art  ist  mir  unbekannt.  Die  Gehäuse  sind  in 
Form,  Grösse,  Bauart  und  verschiedenem  Material  denen  von 
L.  flavicornis  durchaus  ähnlich;  lange,  dicke,  cylindrische  Ge- 
häuse, bis  23  mill.  lang;  ein  Theil  zur  Verwandlung  geschlos- 
sen, also  ausgewachsen;  Mundende  4  mill.  weit;  Afterende 
durch  eine  Seidenmembran  verengt,  mit  centralem  grossen 
runden  Loch;  zur  Verwandlung  wird  vorn  und  hinten  zwi- 
schen aufgesetztem  Material  ein  kleines  unregelmässig  gefen- 
stertes  Netz  gesponnen.  Die  Verschiedenheit  des  verwendeten 
Materials  ist  seiir  auffällig;  einige  sind  wie  L.  rhombicus  ganz 
aus  quergelagerten  Püanzenstengeln  gebaut;  andere  ganz  oder 
zum  grössten  Theil  aus  kleinen  Steinen,  denen  Holz,  Conchy- 
lien,  Insectenreste,  Käferthorax  etc.  untermischt  sind.  Das 
Merkwürdigste  ist  aber,  dass  zum  Bau  auch  andere  Phryga- 
nidengehäuse  verAvendet  sind,  in  welchen  theils  die  Larven 
lebten,  theils  die  Nymphen  lagen.  Es  sind  dies  meist  kleine 
Mystacidengehäuse  verschiedener  Arten  und  selbe  wurden 
ihrer  Form  gemäss  als  Pflanzenstengel  behandelt  und  quer 
um  das  Gehäuse  gelegt;  das  vordere  Ende  eines  Gehäuses 
ist  nur  aus  solchen  quer  umhergelegten  Mystacidengehäusen 
gebildet;  ein  anderes,  einer  grösseren  Art  angehörig,  ist  quer 
durchbissen,  um  es  verwenden  zu  können,  cf.  Kolenati  T.  II 
pag.  274. 

96.  Limnephilus  spec?  Aus  Dammhoff  bei  Königs- 
berg. 

Long,  20  mill.;  Mundöffnung  1'^/^  mill.  breit;  das  ganze 
Gehäuse  ist  aus  Blattstücken,  die  durch  Abbeissen  eine  ovale 
Form  erhalten  haben,  gebaut;  es  hat  eine  Bauchseite  und  zwei 
dachförmig  vereinte  Deckseiten,  so  dass  der  Querdurchschnitt 
ein  gleichseitiges  Dreieck  bilden  wird;  das  Gehäuse  ist  aus 
dachziegelartig  sich  deckenden  Blättern  gebaut,  und  zwar  sind 
selbe  so  gross,  dass  zwei  aufeinander  folgende  Blattringe  ge- 
nügen. Die  runde  Mundöffnung  ist  von  oben  ,durch  vorra- 
gende Stücke  geschützt;  Afterende  mit  grossem  rundem  Loch. 

Dem  Typus  des  Baues  nach  könnte  das  Gehäuse  zu  L. 
lunaris  oder  einer  verwandten  Art  gehören. 

97.  L.  nobilis.  Zürich  aus  ganz  mit  Moos  erfüllten 
Gräben,  von  Bremi  als  zu  (seiner)  Phr.  grisea  gehörig  mit- 
getheiU.  Das  zum  Theil  verletzte  Gehäuse  ist  10  mill.  lang 
und  3  mill.  breit,  cylindrisch,  leicht  gekrümmt,  aus  kleinen 
Pflanzenfasern  (Charengelenken?)  zierlich  gebaut;  selbe  sind 
quer  wie  bei  L.  rhombicus  um  die  Röhre  gelegt,  aber  so  ge- 
nau, dass  das  Gehäuse  aussen  fast  glatte  Oberfläche  hat;  beide 


'248 

Enden  sind  defekt.  Hieher  oder  zu  ähnlicher  Art  Seetzen 
1.  c.  p.  74  No.  16. 

98.  Limnephilus  spee.  Aus  Königsberg,  Larven-Ge- 
häuse; 15  mill.  lang,  vorn  1^/^  mill.  breit;  ein  kaum  nach 
hinten  verjüngter,  leicht  gekrümmter  Cylinder;  Mundöffnung 
schräge;  Afterende  gestutzt,  mit  centralem  grossem  rundem 
Loch;  das  Gehäuse  ist  ganz  aus  kleinen  Pflanzentheilen  ge- 
baut, deren  schräge  Lagerung  wie  bei  der  vorigen  Art  ge- 
ordnet ist. 

Hiezu  rechne  ich  wenig  kürzere  Nymphen -Gehäuse  aus 
Schwabhausen  von  Dr.  "Walser;  Mund  und  Afterende  sind 
durch  ein  flaches  unregelmässiges  Sieb  geschlossen;  eines  der 
Gehäuse  ist  zum  grössten  Theiie  aus  derbem  Sande  gebaut. 

99.  Limnephilus?  spec.  Aus  Swellendam  vom  Cap, 
von  Tollin;  14  bis  17  mill.  lang,  vorn  4  mill.  breit;  gerade 
Röhren,  kaum  nach  hinten  verjüngt,  mit  aussen  platten  Holz- 
stücken dachziegelartig  umlagert,  so  dass  die  Röhren  aussen 
Prismen  bilden;  Mundöffnung  schräge;  Afterende  mit  grossem 
rundem  Loch.  Einige  nur  12  mill.  lang,  sind  noch  deutlicher 
dreieckig  gebaut  und  scheinen  nur  vorn  geschlossene  Nym- 
phen-Gehäuse derselben  Art  zu  sein;  sie  sind  aus  abgebisse- 
nen Blattstücken  regelmässig  gebaut. 

100.  Goniotaulius   griseus.     Kolenati   beschreibt  T. 

I  p.  54  die  Verwandlung  dieser  Art  sorgfältig.  Das  Gehäuse 
besteht  zuerst  aus  schräge  gelegten  Gräsern  und  andern  Ve- 
getabilien,  später  immer  aus  Steinchen;  ist  dann  cylindrisch- 
kegelförmig,  gestutzt  und  wird  zur  Verwandlung  verkürzt, 
cylindrisch,  mit  Steinchen  geschlossen,  gesellig  an  Wasser- 
pflanzen geheftet.  Long.  28  mill.;  zur  Verwandlung  nur  20 
mill.;  Lat.  6  mill.  Lebt  in  Sümpfen.  Die  von  mir  und  an- 
dern öfter  gebrauchte  Bezeichnung  cylindrisch-kegelförmig  ist 
geometrisch  anscheinend  unrichtig,  bezeichnet  aber  die  Form 
80  verständlich ,  dass  ich  sie  beibehalten  habe. 

Nymphen-Gehäuse  von  Kolenati  und  Heyer  aus  Lüneburg 
mitgetheilt,  zeigen  genau  die  angegebene  Form  und  Grösse; 
sie  sind  durchweg  aus  groben  Sandkörnern  gebaut,  cylindrisch, 
leicht  gekrümmt,  beide  Enden  halbkuglig  durch  gleiche  Sand- 
körner verschlossen,  zwischen  denen  siebförmige  OefFnungen 
sichtbar  sind.  Hieher  vielleicht  Frisch  Insect.  Deutschi.  T.  XIII 
T.  III  fig.  3;    Seetzen  1.  c.  p.  72  No.  11;    De   Geer  Mem.  T. 

II  T.  XIV  flg.  15. 

101.  Goniotaulius  spec?  Mir  liegen  Stücke  aus 
Schwabhausen  von  Dr.  Walser  mitgetheilt  vor;  ein  T heil  trägt 


249 

die  Bezeichnung  G.  griseus,  die  anderen  oline  Artangabe.  Sie 
sind  von  verschiedener  Grösse,  aus  gröberem  oder  feinem 
Sande  gebaut;  sämmtlich  Larvengehäuse.  Long.  12 — 18  mill., 
Lat.  4  —  5  müh;  cylindrisch-kegelförmig,  leicht  gekrümmt,  die 
Mundöffnung  etwas  schräge  nach  unten  abgeschnitten;  After- 
ende gestutzt,  mit  centralem  rundem  Loch;  bei  einigen  ist  das 
Afterende  zum  Theil  aus  Vegetabilien  gebaut.  Ein  Nymphen- 
Gehäuse  aus  Königsberg  von  gleichem  Bau  ist  17  mill,  lang 
und  4  mill.  breit,  cylindri?ch,  beide  Enden  halbkugelig  ge- 
schlossen wie  bei  G.  griseus. 

Ob  ein  Theil  dieser  Gehäuse  zu  differenten,  nalie  stehen- 
den Arten  gehöre,  lässt  sich  bei  dem  sonst  ähnlichen  Bau 
nicht  entscheiden;  bei  einem  sind  kleine  Planorbis  zum  Ver- 
schluss des  Afters  gemacht.  Einige  noch  kleinere  sind  als  G. 
vittatus  bezeichnet,  können  aber  auch  vielleicht  nur  jüngere 
Formen  sein. 

102.  Goniotauliusspec?  aus  Washington,  von  Sacken. 
Long.  13  mill.,  Lat.  3  mill.;  cylindrisch,  leicht  gekrümmt, 
nach  hinten  kaum  verjüngt;  Mundende  gerade  abgeschnitten; 
Afterende  gestutzt,  mit  einem  Steinchen  verschlossen;  aus 
grobem  Sande  gleichartig  gebaut;  Larven-Gehäuse. 

103.  Goniotaulius  spec?  aus  Süd  -  Carolina,  von 
Sacken.  Long.  22  mill.;  Lat.  6  mill.;  cylindrisch,  gerade, 
aus  groben  Quarzstücken  gebaut;  sämmtlich  Larven-Gehäuse; 
Mundende  gerade  abgeschnitten;  Afterende  gestutzt,  stets  mit 
einem  einzelnen  grösseren  Steinchen  verschlossen. 

104.  Goniotaulius?  spec.  aus  Schwabhausen  von  Dr. 
Walser,  die  grösseren  als  G.  vittatus,  die  kleineren  als  G. 
griseus  mitgetheilt.  Long.  10  bis  18  mill.;  Breite  der  gröss- 
ten  am  Mundende  5  mill.  Die  Gehäuse  sind  in  der  Form  den 
früher  aus  Schwabhausen  beschriebenen  ähnlich,  aber  stärker 
verjüngt;  sie  sind  ganz  aus  sehr  groben  Steinchen  gebaut, 
aussen  sehr  unregelmässig  und  haben  etwas  vom  Habitus  der 
Stenophylax- Arten.  Mundöffnung  schräge  nach  unten  abge- 
schnitten; im  gestutzten  Afterende  ein  centrales  rundes  Loch; 
sämmtlich  Larven-Gehäuse. 

105.  Goniotaulius?  spec.  in  Grönland  in  Sümpfen 
gemein.  Fabricius  Fn.  Grönland  p.  196  beschreibt  sie  als 
gerade  Cylinder  aus  Sand  und  Glimmer,  17  mill.  lang  und  4 
mill.  breit.  Fabricius  sah  die  Larve  im  Winter  unter  dem 
Eise  im  Wasser  umherwandern;  im  Sommer  verM'andelt  sie 
sich  und  schwimmt  im  Wasser  lebhaft  umher.  Fabricius  be- 
schreibt sie  dann  (wohl  irrig)  als  aptera  und  fügt  selbst  bei, 

17 


dass  der  Schwimmer  wohl  die  Pupa  semicompleta  sein  möge. 
Grönländisch  heisst  sie  Polik,  Dänisch  Sprok,  Norwegisch  Ugg 
oder  Vaskalv. 

106.  Goniotaulius  flavus.  Pictet  p.  156  T.  X  fig.  2 
sagt:  Die  Gehäuse  bestehen  aus  ganz  kleinen  Steinchen,  oder 
vielmehr  aus  Sand;  sie  sind  länglich,  leicht  gebogen,  hinten 
mehr  verengt;  sie  leben  in  sandigen,  flachen,  stehenden  Grä- 
ben am  Boden  oder  an  Wasserpflanzen  befestigt;  zur  Yer- 
v^andlung  schliessen  sie  ihr  Gehäuse  mit  Steinciien,  die  sie 
mit  Fäden  anheften.  Nach  der  Abbildung  sind  die  Gehäuse 
11  mill.  lang,  vorn  beinahe  3  mill.  breit,  sehr  wenig  gebogen, 
das  Mundende  schräge  nach  unten  abgeschnitten.  Mit  dieser 
Beschreibung  und  Abbildung  stimmen  einige  von  Dr.  Walser 
aus  Schwabhausen"  mitgetheilte  Gehäuse  gut  überein;  das  Loch 
im  Afterende  ist  nicht  ganz  regelmässig  und  nicht  central. 

Hieher  gehört  vielleicht  Seetzen   1.  c.  p.  69  No.  7. 

107.  Goniotaulius  spec.  Aus  München  von  Dr.  Kriech- 
baumer  als  fraglicher  Halesus  mixtus  mitgetheilt.  Den  vori- 
gen ähnlich,  aber  von  gröberen  Steinchen  gebaut  und  daher 
aussen  viel  unebener.  Larven -Gehäuse  14  mill.  lang,  vorn 
2y2  mill.  breit,  stark  gekrümmt,  ziemlich  verjüngt;  Mundende 
schräg  abgeschnitten;  Afterende  gestutzt,  mit  kleinen  Steinchen 
bis  auf  ein  centrales,  kleines,  unregelmässiges  Loch  verkleidet. 
Nymphen-Gehäuse  11  bis  12  mill.  lang,  weniger  gekrümmt, 
beide  Enden  abgerundet  und  durch  Steinchen  verschlossen, 
deren  Zwischenräume  ein  Sieb  darstellen. 

108.  Gon.  vittatus.  Pictet  p.  157  T.  X  fig.  4  und 
Gon.  elegans  Pict.  p.  157  T.  X  fig.  3,  da  nach  den  Typen 
beide  Arten  zusammen  gehören.  Nach  Pictet  sind  die  Ge- 
häuse analog  denen  von  Gon.  flavus,  aber  länger  und  spitzer, 
und  leben  in  ähnlicher  Weise.  Nach  der  Abbildung  sind  die 
Gehäuse  aus  Sand  gebaut,  15  (G.  vittatus)  bis  21  (G.  elegans) 
mill.  lang,  vorne  2%  i«ilh  breit,  stärker  gekrümmt.  Nach 
Kolenati  T.  II  p.  275  bestehen  sie  aus  Sand,  das  Hinterende 
aus  Vegetabilien.  Es  liegen  mir  Larven-Gehäuse  aus  Königs- 
berg und  von  Kolenati,  als  zu  G.  vittatus  gehörend  mitge- 
theilt, in  Mehrzahl  vor.  Sie  sind  13  bis  21  mill.  lang  (nach 
Kolenati  p.  50  bis  24  mill.),  vorn  bis  3,  hinten  1  mill.  breit, 
aus  feinem  Sande  sehr  regelmässig  gebaut,  spitze,  gebogene 
Kegel;  Mundöflhung  etwas  schräge  nach  unten  abgeschnitten; 
Afterende  gestutzt,  offen. 

Nymphen-Gehäuse,  von  Kolenati  mitgetheilt,  durch  Ab- 
schneiden der  Spitze  auf  14  mill.  verkürzt,  fast  gerade,  vorn 
und  hinten  zugerundet,    mit  einem  weitmaschigen  Siebe  ver- 


251 

schlössen.     Sehr   ähnliche  Nymphen -Gehäuse   habe  ich  auch 
von  Heyer  aus  Lüneburg  erhalten. 

109.  Goniotaulius  spec.  Aus  Schwabhausen  von  Dr. 
Walser,  Nymphen -Gehäuse  zum  Theil  an  Wurzeln  von  Ra- 
nunculus  aquaticus  befestigt,  den  vorigen  in  Foi;m  und  Bau 
ähnlich,  aber  der  Verscliluss  different.  Mundende  gewölbt, 
mit  siebartig  verbundenen  Steinchen;  Afterende  gewölbt  mit 
centralem,   sehr  kleinem  rundem  Loch. 

110.  Goniotaulius  spec?  Aus  Dammhoff  bei  Kö- 
nigsberg, Larven -Gehäuse.  Den  vorigen  ähnlich  aus  feinem 
Sande  sehr  regelmässig  gebaut,  aber  weniger  verdünnt  und 
fast  gerade.  Long.  16  bis  18  mill.;  vorn  2'/2,  hinten  fast  2 
mill.  breit;  Mundende  schräg  abgeschnitten;  Afterende  ge- 
stutzt, mit  grossem,  rundem,  centralem  Loch  in  einer  seiden- 
artigen Membran. 

111.  Goniotaulius  spec?  Aus  dem  Züricher  See  von 
Bremi  als  zu  Phr.  elegans  gehörig  mitgetheilt.  Dem  vorigen 
ähnlich,  aber  viel  dünner,  fast  gerade.  Larven -Gehäuse  17 
mill.  lang,  vorn  l'/j,  hinten  ^/^  mill.  breit,  aus  feinem  Sande 
gebaut,  nur  die  Spitze  (vielleicht  accidental)  etwas  gebogen; 
Mundende  gerade  abgeschnitten;  Afterende  durch  eine  leicht 
gewölbte  seidene  Platte  mit  kleinerem  centralem  Loch  ge- 
schlossen. Nymphen-Gehäuse  12  mill.  lang,  gerade;  Mund- 
öffnung durch  eine  etwas  vertiefte  Membran  geschlossen; 
Afterende  wie  beim  Larven- Gehäuse  mit  offenem  centralem 
Loch. 

112.  Desmotaulius  hirsutus  Kol.  (nicht  Pict.)  Ko- 
lenati  T.  I  p.  58  beschreibt  die  Verwandlung  dieser  Art  sorg- 
fältig. Das  Gehäuse,  sagt  er,  ist  viel  eleganter  als  die  übri- 
gen, cylindrisch,  etwas  gebogen,  die  untere  Mündung  gerundet 
und  verschlossen,  aus  kleinen  gleichgrossen  Steinchen  gebaut; 
Mundende  schief  abgeschnitten  und  zur  Verwandlung  mit  einem 
in  der  Mitte  gekielten  Deckel  verschlossen.  Die  Larven-Ge- 
häuse leben  gesellig  mit  dem  Mundende  an  der  Unterseite 
von  Steinen  sitzend  in  fliessend§n  kalten  Wassern.  Long.  19 
mill.;  Lat.  4  mill.  Mir  liegen  Gehäuse  von  Kolenati  und  Dr. 
Walser  vor,  die  der  obigen  Beschreibung  durchaus  entspre- 
chen. Long.  16  bis  20  mill.;  Lat.  4  bis  6  mill.;  sehr  regel- 
mässig aus  feinem  Sande  gebaut,  im  halbkuglig  abgerundeten 
Afterende  steht  ein  centrales,  ziemlich  regelmässiges  rundes 
kleines  Loch;  Mundöffnung  sehr  schräge  abgeschnitten.  Ich 
kenne  nur  Larven-Gehäuse. 

113.     Goniotaulius   spec?     Einige  Gehäuse    von  Dr. 


Walser  aus  Schwabhausen  als  zu  G.  griseus  gehörig  mitge- 
theilt.  Da  nach  Kolenati  die  jüngeren  Gehäuse  dieser  Art 
ganz  aus  Vegetabilien  gebaut  sein  sollen,  Grösse  und  Form 
übereinstimmen,  wäre  es  nicht  unmöglich,  dass  sie  zu  jener 
Art  gehören.  Sie  sind  aus  kleinen  Rindenfragmenten,  Holz 
und  StrolibJättchen,  dachziegelartig  gelagert,  ziemlich  regel- 
mässig gebaut  und  aussen  glatt;  cylindrisch  kegelförmig, 
etwas  gekrümmt,  nach  hinten  etwas  verjüngt;  MundöfFnung 
unregelmässig  schräg  abgeschnitten;  Afterende  gestutzt,  mit 
einem  centralen  rundlichen  Loch  in  einer  etwas  gewölbten 
Platte.     Long.  10  bis  17  mill.;  Lat.  vorn  3  mill. 

Ein  ähnlich  gebautes  grösseres  Stück  ist  17  mill.  lang, 
vorn  5,  hinten  4  mill.  breit,  und  veranlasst  durch  seine  dicke, 
gerade  Röhre  den  Zweifel,  dass  diese  Gehäuse  überhaupt  zu 
G.  griseus  gehören.  Hieher  wohl  R6aumur  M6m.  T.  UI  T. 
Xll  flg.  4. 

114.  Goniotaulius  nigridorsus.  Pict.  p.  158  T.  X 
fig.  5.  Die  Gehäuse  bestehen  nach  Pictet  aus  Stücken  abge- 
storbener Blätter:  sie  werden  in  gleicher  Grösse  abgeschnit- 
ten und  mit  den  Rändern  aneinander  befestigt;  sie  sind  bei- 
nahe cylindrisch  und  sehr  regelmässig;  zur  Verwandlung  wer- 
den sie  mit  Steinchen  geschlossen;  sie  leben  in  flachem  flies- 
sendem  Wasser.  Nach  der  Abbildung  sind  die  Gehäuse  13 
mill.  lang,  3  mill.  breit,  gerade. 

115.  Goniotaulius??  spec.  Aus  Königsberg;  10  mill. 
lang;  die  aus  Vegetabilien  gebaute  unregelmässige,  gerade, 
etwa  2  mill.  breite  Röhre  hat  oben  und  unten  einen  Schild 
aus  Lemna- Blättern.  Vielleicht  gehören  diese  Gehäuse  aber 
Lepidopteren  an;  die  grünlichen  Larven  ohne  äussere  Athem- 
werkzeuge  haben  vier  Paar  Bauchfüsse. 

Hieher  vielleicht  Seetzen  1.  c.  p.  76  No.  20.  (Ob  zu 
Acentropus  niveus?) 

116.  Anabolia  nervosa  Leach.  (Phr.  fusca  Pict.  p. 
153  T.  X  flg.  1.)  Pictet  sagt:  Sie  bilden  sich  Gehäuse,  deren 
centrale  Röhre  aus  kleinen  Steinen,  TufF  und  mitunter  aus 
kleinen  Pflanzen-Ueberresten  besteht;  an  die  Wand  der  Röhre 
fügen  sie  Hol/.stücke  und  Pflanzenstengel,  die  bisweilen  sehr 
lang  sind.  Die  Larven  suchen  die  fliessenden  Wa.'ser  auf  und 
haben  die  Gewohnheit,  sich  an  Zweige,  die  in  das  Wasser 
hängen ,  mittelst  einiger  Fäden  zu  befestigen.  Die  Stengel, 
welche  sie  an  ihre  Gehäuse  fügen,  überragen  sie  beträchtlich 
nach  hinten,  fast  niemals  nach  vorne;  einige  waren  bis  1^/^ 
Zoll  lang.  Sie  leben  nicht  selten  im  klaren,  tiefen,  fliessen- 
den Wasser. 


253 

Mir  liegen  von  Bremi  mitgetheilte  Stücke  vor,  bezeichnet: 
Zürich,  im  reinen,  liefen,  stehenden  Wasser  gemein.  Sie  pas- 
sen gut  zu  Pictet's  Beschreibung  und  Abbildung.  Länge  24 
bis  20  mill.;  Breite  an  der  Mundöffnung  5  mill.,  am  Hinter- 
ende 3  mill.,  gerade,  nach  hinten  wenig  verengte  Röhren, 
innen  glatt,  aussen  mit  kleinen  Steinchen,  hin  und  wieder  mit 
Samen  oder  Holzstücken  vermischt,  besetzt;  aber  so,  dass  die 
Steinchen  das  eigentliche  Material  bilden;  die  Aussenseite  ist 
mittelmässig  uneben;  die  Mundöffnung  ist  durch  die  ausge- 
schlüpfte Imago  unregelmässig  zerbrochen;  das  Afterende  ab- 
gerundet und  zum  Theil  mit  Seide  verschlossen;  jederseits  ist 
ein  Ast  als  Schwimmer  angefügt. 

Aus  Schwabhausen  von  Dr.  Walser  liegt  mir  eine  Zahl 
Gehäuse,  als  hergehörend  mitgetheilt,  vor.  Die  jüngeren  13 
mill.,  die  ausgewachsenen  bis  27  mill.  lang;  es  scheinen  Lar- 
vengehäuse zu  sein,  denn  das  abgerundete  Afterende  hat  ein 
centrales,  rundes,  grösseres  Loch  in  einer  Membran.  Die  Mehr- 
zahl der  Gehäuse  ist  M'ie  die  vorigen  aus  Steinchen  gebaut 
und  aussen  Stengel  oder  Halme  angeheftet,  die  im  Wider- 
spruch mit  Pictets  Angabe,  öfter  auch  vorne  die  Gehäuse 
beträchtlich  überragen.  Bei  einigen  ist  Stroh  zum  Theil  als 
Material  benutzt,  andere  sind  ganz  aus  Stroh  gebaut,  welches 
in  langen  Stücken  der  Länge  nach  um  die  Gehäuse  gelegt 
ist,  etwa  in  zwei  oder  drei  unregelmässigen  Ringen,  während 
einzelne  längere  Strohhalme  die  Schwimmer  bilden.  Ob  letz- 
tere Gehäuse  zu  dieser  Art  gehören,  weiss  ich  nicht;  es  scheint 
dies  aber  im  Verein  mit  Dr.  Walser's  Angabe  dadurch  sehr 
glaublich,  dass  einzelne  aus  Steinchen  gebildete  Gehäuse  die 
hintere  Hälfte  ganz  aus  Stroh  gebaut  zeigen. 

Zu  A.  nervosa  gehört  Reaumur  Mem.  T.  HI  T.  XII  fig.  14. 

117.  Anabolia  fusca  Kol.  Mir  liegen  Gehäuse  von 
Kolenati  mitgetheilt  und  zahlreich  bei  Königsberg  eingesam- 
melte vor;  letztere  aus  stehendem  Wasser.  Länge  bis  26 
mill.,  die  jungen  10  mill.  Form,  Bau  und  Anheftung  genau 
wie  bei  der  vorigen  Art;  auch  hier  finde  ich  einzelne  Gehäuse 
theilweise,  oder  selbst  ganz  aus  Pflanzentheilen  gebaut.  Das 
runde  Loch  im  Afterende  ist  etwas  grösser  und  weniger  regel- 
mässig. Die  Mundöffnung  ist  etwas  schräge  nach  unten  ab- 
geschnitten, so  dass  die  Rückenseite  länger  ist.  Nach  Kole- 
nati p.  62  sind  die  Gehäuse  32,  mit  den  Schwimmern  bis  55 
mill.  lang. 

Hieher  gehört  Seetzen  1.  c.  p.  70  No.  8  und  p.  71  No.  9; 
Rösel  T.  II  T.  XIV  fig.  2,  4;  De  Geer  Mem.  T.  II  T.  XV 
fig.  11—13;  Schröter  Flussconchyl.  p.  416  T.  II  min.  D.  fig.  4; 
Schröter  Conchylienkenntn.  T.  II  p.  586. 


254 

118.  Anabolia  spec.  Danimhoff  bei  Königsberg.  Long. 
18  bis  25  mill.;  Lat.  5  bis  4  mill.;  den  vorigen  ähnlicb,  aber 
fast  nur  aus  derben  Steineben  gebaut;  im  gestutzten  After- 
ende ein  regelmässiges,  centrales,  rundes  Locb;  Schwimmer 
sehr  kurz.     Ob  zur  vorigen  Art? 

119.  Anabolia  spec.  Von  Dr.  Walser  erhielt  ich  einige 
Gehäuse,  bezeichnet:  Kach  Kolenati's  Bestimmung  zu  Stath- 
mophorus  destitutus  gehörig.  Mir  ist  diese  Art  nicht  bekannt; 
unter  Walser's  Phr3ganiden  fand  sich  aber  Anabolia  furcata 
vor,  und  es  wäre  möglich,  dass  die  Gehäuse  hiezu  gehören. 
Die  Gehäuse  sind  in  Form  und  Grösse  den  von  A.  nervosa 
ähnlich,  bis  25  mill.  lang,  bei  4  mill.  Mundöflfnung.  Sie  sind 
sämmtlich  aus  kleinen  Pilanzentheilen,  Stückclien  Rinde  oder 
Holz  gebaut,  die  Schwimmer  kurze,  nur  hinten  überragende, 
dünne  Grasstengel.  Das  Afterende  hat  eine  mehr  längliche, 
unregelmässige  Oeffnung,  die  in  einer  (mitunter  etwas  in  der 
Röhre  vertieft  eingelagerten)  Membran  angebracht  ist.  Mund- 
öffnung etwas  schräg  nach  unten  abgeschnitten.  Ich  vermag 
davon  nicht  zu  trennen  z'\^  ei  Gehäuse,  die  mir  Dr.  Walser 
als  zu  Sten.  pantherinus  geliörend  mitgetheilt  hat;  sie  sind 
an  grössere  Stengel,  wie  A.  nervosa,  angeheftet. 

120.  Anabolia  spec?  Von  Dr.  Walser  aus  Schwab- 
hausen als  zu  Limn.  stigmaticus  gehörig  mitgetheilt.  Larven- 
Gehäuse  der  An.  nervosa  sehr  ähnlich,  16  bis  20  mill.  lang, 
vorn  4  bis  5  mill.  breit,  hinten  Avenig  verjüngt,  gerade,  ganz 
aus  feinem  Sande  gebaut;  Mundende  schräg  abgeschnitten; 
Afterende  zugerundet,  mit  centralem,  nicht  ganz  regelmäs- 
sigem kleinem  Loch;  Schwimmer  hinten  seitlich  befestigt, 
schwach. 

121.  Anabolia  spec?  Aus  Illinois  von  Walsh;  14 
mill.  lang,  vorn  2  mill.  breit,  hinten  dünner;  gerade  Röhre, 
Mundende  schräge,  Afterende  offen;  aus  Vegetabilien  der 
Längsrichtung  nach  gelegt  gebaut,  aussen  ziemlich  eben;  ein 
kleiner,  wenig  überragender  Schwimmer  ist  angehel'tet. 

122.  An.  paludum.  Kolenati,  Jahresheft.  Mähr.  Schles. 
Gesells.  für  Ackerbau,  Katurk.  etc.  1858  p.  35.  Das  Gehäuse 
besteht  immer  aus  etwas  der  Länge  nach  unregelmässig  zu- 
sammengekitteten  Rindenstückchen  mit  eingemischten  Gras- 
stengelchen, es  ist  cjlindrisch  und  sanft  gebogen.  Auf  dem 
Allvater  häufig. 

123.  Stenophylax  striatus  Pict.  p.  132  T.  VI  fig.  1. 
Das  Gehäuse  ist,    nach  Pictet,    zuerst   aus  Blättern  gebildet; 


255 

wächst  die  Larve,  so  vergrössert  sie  es  und  reparirt  es  mit 
Steinclien,  wodurch  es  zuletzt  fast  immer  gagz  aus  Steinchen 
besteht;  die  Steinchen  sind  von  fast  gleicher  Grösse;  das  Ge- 
häuse 25  bis  28  mill.  lang;  zur  Verwandlung  verlängert  die 
Larve  es  beträchtlich  mit  grösseren  Steinen  und  verschliesst 
es;  es  erreicht  dann  bis  40  mill.  Länge  und  wird  bis  an  das 
Mundende  in  den  Boden  vergraben. 

124.  Sten.  pilosus  Pict.  Zwei  mir  von  Bremi  mit- 
getheilte  Stücke  sind  bezeichnet:  P.  striata,  Zürich  aus  Bächen, 
stehen  senkrecht  auf  dem  besciiwerten  Fuss.  Beides  sind  Nym- 
phenhüllen, da  Mund  und  Afterende  mit  Steinen  verschlossen 
sind.  Länge  18  mill,  Breite  vorn  4,  hinten  3  mill.;  cylin- 
drische,  nach  hinten  wenig  verengte,  leicht  gekrümmte  Röh- 
ren; innen  glatt,  aussen  wenig  uneben,  da  die  kleinen  Stein- 
chen, aus  denen  es  gebaut  ist,  ziemlich  gleiclie  Grösse  haben 
und  sorgfältig  aneinander  gefügt  sind;  Mundöffnung  kreisför- 
mig, gerade  abgeschnitten;  durch  ein  einzelnes  grösseres 
Steinchen,  unter  welcliem  sich  eine  Membran  zu  befinden 
scheint,  verschlossen;  Afterende  mit  drei  kleinen  Steinchen 
geschlossen;  bei  einem  Gehäuse  sind  diese  Steinchen  abge- 
fallen und  zeigen  eine  etwas  vertieft  gelagerte,  schwärzliche 
Membran  als  Verschluss;  nahe  dem  Rande  an  der  Bauchseite 
(concave  Seite  des  Gehäuses)  liegt  eine  breite,  halbmondför- 
mige, sehr  regelmässig  geschnittene  Spaltöffnung;  eine  faserige 
Structur  der  Membran  ist  nur  wenig  deutlich. 

Es  erheben  sich  gerechte  Bedenken  in  Betreff  der  Identität 
dieser  Gehäuse  mit  denen,  welche  Pictet  für  seine  P.  striata 
beschreibt.  Die  Grösse  würde  noch  allenfalls  zutreffen,  in- 
sofern Pictets  flg.  Ib.  ein  unverschlossenes  Gehäuse  von  bei- 
nahe gleicher  Länge  abbildet;  die  Form  und  der  Bau  ist  auch 
nicht  different,  da  Pictet's  Figur  das  Gehäuse  leicht  gekrümmt 
darstellt,  was  in  der  Beschreibung  nicht  erwähnt  ist.  Nun 
Avird  aber  das  Gehäuse  bei  Pictet  durch  den  Verschluss  fast 
um  die  Hälfte  länger,  während  Bremis  Gehäuse  durch  einen 
einzelnen  aufgesetzten  Stein  nur  ganz  unbedeutend  erhöht 
wird.  Ferner  wird  nach  Pictet  das  Gehäuse  von  P.  striata 
fast  bis  an  die  Mundöffnung  versenkt  (die  Larve  kehrt  sich 
im  Gehäuse  um,  steckt  Kopf  und  Füsse  zum  dünnen  Ende 
heraus  und  gräbt  das  Loch ,  worauf  sie  sich  wieder  in  die 
gewöhnliche  Lage  zurückdreht).  Bei  den  Gehäusen  von  Bremi 
ist  aber  auch  das  untere  Ende  durch  drei  zum  Theil  vorste- 
hende Steine  geschlossen,  die  ein  Vergraben  des  Gehäuses 
wenig  glaublich  machen.  Ich  vermuthe  vielmehr,  das  Breniis 
Gehäuse  zu  Sten.  pilosus  Pictet  gehören,  denn  einerseits  ist 
dies  die  einzige  Stenophvlax-Art ,  von  welcher  mir  Bremi  bei 


256 

Zürich  gefangene  Stücke  mitgetheilt  hat,  und  dann  stimmt 
Beschreibung  und  Abbildung  bei  Pictet  damit  genau  überein; 
p.  135  T.  Yl  fig.  2.  Die  Larven,  sagt  Pictet,  bauen  sich 
cylindrisch-kegel förmige  Gehäuse,  etwas  gekrümmt,  aus  Stein- 
chen, Ziegelstücken  etc.;  sie  leben  auf  dem  Boden  des  Was- 
sers und  halten  sich  gerne  unter  Steinen  auf.  Gegen  Ende 
Juni  schliessen  sie  die  MundöfFnung  mit  Steinen  verschiedener 
Form,  und  meist  grösser  als  die,  woraus  sie  gebaut  sind. 
Die  Gehäuse  werden  nicht  wue  die  der  vorigen  Art  vergra- 
ben, sondern  mit  dem  dünnen  Ende  an  einen  Stein  befestigt. 

125.  Stenophylax  spec.  Es  liegt  mir  noch  ein  Ge- 
häuse aus  einem  Torfgraben  bei  Zürich  vor,  von  Bremi  als 
P.  striata  bezeichnet.  Es  ist  23  mill.  lang  und  hat  insofern 
die  Gestalt  der  vorigen,  als  es  leicht  gekrümmt  und  gegen 
das  Ende  verjüngt  ist.  Es  ist  jedoch  aus  sehr  groben  Stei- 
nen zusammengesetzt,  äusserlich  durchaus  uneben  und  nach 
vorn  durch  den  Verschluss  keulenartig  verdickt.  Einer  Ste- 
nophylax-Art  dürfte  es  angehören,  ob  der  vorigen  oder  wel- 
cher sonst,  vermag  ich  nicht  zu  entscheiden. 

126.  Sten.  testaceus.  Pictet  p.  136  T.  VI  fig.  3.  — 
Nach  Pictet  bauen  sie  das  Gehäuse  aus  sehr  regelmässigen 
Steinen,  fest  und  gerade.  Die  Lebensart  ist  wie  bei  St.  pi- 
losus.  Nach  der  Abbildung  is-t  das  Gehäuse  16  mill.  lang 
und  4  mill.  breit  an  der  Mund  Öffnung. 

127.  Sten.  striatus.  Kol.  T.  I  p.  65.  Die  Gehäuse 
bestehen,  nach  Kolenati,  zuerst  aus  Vegetabilien  und  Sand, 
später  immer  aus  grösseren,  bis  6  mill.  breiten  Steinchen; 
cylindrisch-kegelförmig;  zur  Verwandlung  werden  sie  verkürzt 
und  geschlossen  und  sind  dann  ganz  cylindrisch;  sie  heften 
sich  gesellig  unter  Steinen  an  Larven -Gehäuse  35  mill.  lang, 
8  mill.  breit  und  5  mill.  Diameter  der  Röhre;  Nymphen-Ge- 
häuse 28  mill.  lang. 

Hieher  vielleicht  Seetzen  1.  c.  p.  71  No.  10;  Schröter 
Flussconchyl.  p.  417  T.  II  min.  D.  fig.  2;  Schröter  Conchy- 
lienkenntn.  T.  II  p.   589. 

128.  Sten.  nigricornis.  Pict.  p.  137  T.  VI  fig.  4.  Die 
Gehäuse  bestehen  aus  kleinen  Steinstückchen,  Sie  wurden  nur 
in  einem  Bache  gefunden,  der  viel  Tuff"  herabrollte;  so  be- 
standen die  Gehäuse  immer  nur  aus  dieser  Substanz;  waren 
sehr  glatt,  dünn,  zerbrechlich,  cylindrisch;  zur  Verwandlung 
werden  sie  mit  demselben  Material  verschlossen.  Nach  der 
Abbildung  ist  das  Gehäuse  22  mill.  lang,  5  mill.  breit,  die 
MundöfFnung  schräge  abgeschnitten. 


257 

Es  ist  jedenfalls  auffällige,  dass  eine  St.  pilosus  und  stria- 
tus  so  nahe  stehende  Art  ein  so  different  geformtes  Gehäuse 
besitzt. 

129.  Sten.  pantherinus.  Pict.  p.  138  T.  VII  fig.  1. 
Die  Gehäuse  werden  nach  Pictet  aus  dünnen  Steinchen  oder 
Ziegelstücken  gebaut;  selbe  werden  an  den  dünnen  Rändern 
vereint,  wodurch  das  Gehäuse  leicht  und  regelmässig  wird; 
sie  finden  sich  in  fliessenden  Bächen  und  sind  an  die  Unter- 
seite der  Steine  schräg  befestigt;  zur  Verwandlung  schliessen 
sie  die  Gehäuse,  so  dass  beide  Enden  eine  halbkugliche  Form 
annehmen.  Nach  der  Abbildung  ist  das  Gehäuse  25  mill. 
lang,  vorn  an  der  etwas  schräg  nach  unten  abgeschnittenen 
Mundöffnung  6  mill.  breit,  hinten  kaum  etwas  verengt,  cylin- 
drisch,  kaum  merkbar  auf  die  Fläche  gekrümmt. 

Vermuthlich  hieher  gehören  Gehäuse  von  Dr.  Kriech- 
baumer  aus  Baiern,  Tegernsee,  mitgetheilt;  bis  24  mill.  lang, 
6  mill.  breit,  cjlindrisch,  hinten  fast  gar  nicht  verengt,  etwas 
auf  die  Fläche  gekrümmt;  sie  sind  durchweg  aus  gröberen 
Steinchen  gebaut,  daher  aussen  nicht  so  regelmässig  als  Pictet 
angiebt;  bei  den  Larvengehäusen  ist  die  Mundöffnung  gerade 
gestutzt,  doch  mit  unebenem  Rande;  am  Afterende  steht  zwi- 
schen Steinen  ein  längliches,  unregelmässiges  Loch;  die  Nym- 
phenhüllen sind  jederseits  halbkuglich  geschlossen  und  zwi- 
schen den  Steinen  ein  Sieb  sichtbar. 

Aehnliche  Gehäuse  aus  Schwabhausen  von  Dr.  Walser 
sind  als  zu  Sten.  striatus  gehörig  bezeichnet;  einige  derselben 
aus  gröberem  Material  gebaut,  sind  hin  und  wieder  mit  Pflan- 
zenstücken untermischt  und  das  hintere  Ende  fast  ganz  aus 
Vegetabilien  gebaut,  die  quer  um  die  Röhre  (ähnlich  L.  rhom- 
bicus)  gelagert  sind.  Vielleicht  gehören  diese  doch  zu  einer 
andern  Art,  denn  der  Mundverschluss  der  Nymphen-Gehäuse 
ist  (wenigstens  bei  einem)  eine  gerade  Siebplatte,  aus  kleinen 
Steinen  gebaut.  —  Nach  Kolenati  p.  68  sind  die  Gehäuse 
cylindrisch  und  bestehen  aus  grösseren  Steinchen;  24  mill. 
lang,  5  mill.  breit. 

130.  Stenophylax?  spec?  Von  Dr.  Walser  aus 
Schwabhausen,  als  zu  Sten.  striatus  gehörend  mitgetheilt.  Die 
Form  und  Grösse  im  Allgemeinen  wie  bei  den  vorigen;  doch 
sind  die  Gehäuse  aussen  unregelmässig  und  ganz  aus  Vege- 
tabilien gebaut;  einige  bestehen  durchweg  aus  Samen;  das 
hintere  Ende  ist  bei  einigen  aus  quer  um  die  Röhre  gelegten 
Vegetabilien  gebaut;  im  Afterende  der  Larven-Gehäuse  steht 
ein  grosses  rundes  Loch;  die  Nymphen- Gehäuse  sind  vorne 
halbkuglig   geschlossen,    hinten   etwas    abgerundet  mit  einem 


Sieb.     Länge  18—22  mill.;  Weite  vorn  S^/j  mill.;  fa?t  eylin- 
drisch,  gerade. 

Kolenati  beschreibt  bei  seinem  Sten.  nigridorsus  das  Ge- 
häuse nach  Pictet;  beide  Arten  sind  aber  sehr  verschieden, 
Pictet's  Phr.  nigridorsa  ist  ein  Goniotaulius. 

131.  Halesus  digitatus.  Pictet  p.  139  T.  VII  fig.  2 
beschreibt  die  Geliäuse  als  sehr  solide,  aus  kleinen  Holz- und 
Pflanzenstücken  gebaut;  selbe  sind  entweder  der  Länge  nach 
oder  schräge  gelagert,  mitunter  bilden  sie  eine  ziemlieh  regel- 
mässige Spirale  (fig.  2a.3;  am  hinteren  Ende  des  Gehäuses 
befinden  sich  oft  stärkere  und  längere  Stengelstücke,  welche 
das  Gehäuse  schwanzartig  überragen;  \or  der  Verwandlung 
schneidet  die  Larve  die  überragenden  Enden  ab;  die  Gehäuse 
finden  sich  in  fliessenden  Wassern  unter  Steinen,  mitunter  an 
Pflanzen  befestigt.  Nach  der  Abbildung  sind  die  Gehäuse  26 
bis  30  mill.  lang  und  6  bis  7  mill.  breit,  cylindrisch,  gerade. 

Hieher  gehören  einige  von  Bremi,  Kolenati  und  Walser 
mitgetlieilte  Larven-Gehäuse  von  der  angegebenen  Grösse  und 
Form,  aus  Blattstücken  in  roher  Spirale  oder  sehr  unregel- 
mässig gebaut.     Nach  Kolenati   sind  sie  27  mill.  lang. 

132.  Halesus?  spec.  Von  Bremi  erhielt  ich  aus  Zü- 
rich Gehäuse  aus  tiefen,  mit  Carex  angefüllten  Gräben  als  zu 
H.  digitatus  gehörend  bezeichnet.  Sie  sind  nur  20  mill.  lang 
und  ihre  gerade  cylindrische  Röhre  5  mill.  weit;  sie  sind  aus 
groben ,  unregelmässig  und  schräge  gelagerten  Vegetabilien 
gebaut,  eines  fast  zu  zwei  Drittel  vorn  aus  Samen  von  Wasser- 
fenchel; das  Afterende  zeigt  ein  rundes  Loch,  oder  ein  Sieb; 
das  Mundende  ist  gerade  gestutzt.  Für  H.  digitatus  erschei- 
nen sie  zu  klein. 

133.  Halesus?  spec.  Drei  Gehäuse  aus  Lüneburg  von 
Heyer  von  gleicher  Länge  und  Dicke,  sind  sehr  ähnlich  der 
Abbildung  von  Pictet  gebaut,  in  sofern  um  das  schräge,  nach 
unten  abgeschnittene  Mundloch  Vegetabilien  schief  herumge- 
lagert sind ;  die  Gehäuse  sind  aus  Aveniger  grobem  Material 
gebaut,  aussen  weniger  ungleich,  bei  der  Larve  am  Afterende 
mit  einem  runden  Loch,  bei  der  Nymphe  durch  ein  Sieb  ver- 
schlossen. 

134.  Halesus?  spec.  Aus  Waltham,  Massachusetts 
von  Hr.  Starbuck.  Das  grosse,  sehr  auffällig  gebaute  Gehäuse 
ist  45  mill.  lang,  vorn  15,  hinten  10  mill.  dick;  die  innere 
Röhre  dürfte  vorne  höcJistens  6  mill.  weit  sein.  Es  ist  gerade, 
cylindrisch,  nach  hinten  etwas  verjüngt,  etwas  dicker  als  breit 
und  durchweg   aus  Vegetabilien   gebaut,    denen   nur    hin   und 


259 

wieder  kleine  Muselielfragmente  von  Cavdium  und  eine  voll- 
ständig erhaltene,  12  mill.  grosse  Schale  eines  Pecten  ange- 
fügt sind.  Die  Vegetabilien,  meist  breitere  Blattstücke,  sind 
schräg  um  die  Röhre  herum  gelagert,  und  zwar  so,  dass  die 
Blätter  mit  der  breiten  Seite  aufeinander  geschichtet  sind, 
wodurch  die  Wände  des  Gehäuses  besonders  dick  und  fest 
werden.  Gegen  das  Vorderende  hin  Averden  die  Lagen  schrä- 
ger und  schräger  und  so  auf  dem  Rücken  melir  vorgezogen 
als  auf  dem  Bauche;  durch  diese  Einrichtung  bildet  das  Vor- 
derende eine  abgerundete  Kappe,  welche  die  ganz  auf  der 
Bauchseite  liegende  runde  Mundötfnung  beträchtlich  überragt. 
Im  Afterende  steht  senkrecht  ein  längliches,  1^/.,  mill.  langes 
Loch;  die  MundöfFnung  ist  unregelmässig  durch  Vegetabilien 
verschlossen.  Ich  habe  dies  Gehäuse  nur  der  schrägen  An- 
ordnung der  Materialien  halber  zu  Halesus  gestellt. 

135.  Halesus?  spec.  Aus  Washington  Territory  zwi- 
schen Rock  und  Cascade  Mountains.  Long.  20  mill.;  vorn  6, 
hinten  4  mill.  breit;  gerade,  hinten  wenig  verengt,  fast  cjlin- 
drisch;  aus  schräg  auf  die  Röhre  gelagerten  platten  Holz- 
stücken sehr  unregelmässig  gebaut;  hinten  und  vorn  offen; 
Larve  relativ  sehr  gross,  halesusartig. 

136.  Halesus?  spec.  Aus  Waltham,  Massachusetts  von 
Hrn.  Starbuck.  Long.  21  mill.,  vorn  5  mill.  breit,  gerade, 
cylindrisch,  nach  hinten  wenig  verjüngt;  aus  kleinen  und 
grösseren  Steinen  ziemlich  unregelmässig  gebaut;  MundöfFnung 
gerade  abgeschnitten;  Hinterende  mit  einem  Stein  gesclilossen, 
obwohl  die  Larve  noch  im  Gehäuse  ist.  Dem  Habitus  nach 
gehört  es  zu  Halesus  Stenophylax. 

137.  Halesus  auricollis.  Pict.  p.  142  T.  VHI  fig.  1. 
Die  Gehäuse  bestehen,  nach  Bietet,  zum  Theil  aus  Steinen, 
zum  Theil  aus  Vegetabilien  und  werden,  wie  man  bei  vielen 
Arten  sieht,  später  mehr  und  mehr  die  Steine  vorherrschend; 
die  Steine  sind  fest  zu  einer  ebenen  Oberfläche  vereint;  das 
Gehäuse  ähnelt  einem  Hörn,  es  ist  gekrümmt,  an  einem  Ende 
dünner;  besteht  es  aus  Vegetabilien,  so  ist  es  mitunter  sehr 
regelmässig,  mitunter  aber  auch  sehr  unsymmetrisch;  die  Larve 
belestigt  sich  an  Steinen  in  starker  Strömung.  Nach  der  Ab- 
bildung sind  die  Gehäuse  13  bis  15  mill.  lang  und  272  ^^^ 
3  mill.  vorn  breit. 

138.  Halesus  mixtus.  Bietet  p.  143  T.  VHI  fig.  2. 
Die  Gehäuse  sind,  nach  Bietet,  selir  regelmässig  und  bestehen 
aus  dicht  zusammengesetzten  Steinen;  sie  sind  gebogen  und 
hinten   viel    dünner.     Zur   Verwandlung   schneidet   die   Larve 


260 

das  dünne  Ende  ab  und  fügt  einige  dickere  Steine  zum  Ver- 
schluss der  OefFnungen.  Sie  leben  in  schnell  fliessendem 
Wasser  an  Steinen  befestigt.  Nach  der  Abbildung  ist  das 
Larven- Gehäuse  13  mill.  lang  und  vorn  3  mill.  breit;  das 
Nymphen -Gehäuse  15  mill,  lang  und  am  dickeren  Ende  5 
mill.  breit. 

139.  Halesus  spec?  aus  Waldbächen  bei  Zürich,  von 
Bremi  als  vermuthlich  zu  H.  auricoUis  gehörig  mitgetheilt. 
Die  Gehäuse  ähneln  mehr  dem  folgenden,  sind  aber  grösser; 
eines  durch  den  Schwimmer  mehr  Anabolia  ähnlich;  15  mill. 
lang,  vorn  3  mill.  breit,  nach  hinten  etwas  verjüngt,  cylin- 
drisch-kegelförmig,  gerade;  Mundöffnung  schräg,  Afterende 
mit  unregelmässigem  grossem  Loch  in  einer  etwas  vertieft  ge- 
lagerten Platte.  Das  eine  Gehäuse  ist  ganz  aus  Buchenknospen 
gebaut,  das  andere  mit  Beifügung  von  Rinden-  und  Holzstück- 
chen und  angefügten  Tannennadeln,  wie  es  Bietet  bei  H.  ru- 
ficollis  angiebt;  eine  längere  ist  als  überragender  Schwimmer 
angeheftet. 

140.  Halesus  ruficollis.  Bietet  p.  145  T.  VIII  fig.  3. 
Die  Gehäuse  sind,  nach  Bietet,  Avenig  solide,  aus  Vegetabilien, 
in  der  Längsrichtung  aneinandergefügt,  gebaut;  es  ist  eine 
Gebirgsart,  die  oft  Fichtennadeln,  frisch  oder  vertrocknet, 
verbraucht  und  lebt  in  kalten,  klaren  Bächen.  Nach  der  Ab- 
bildung ist  das  Gehäuse  12  mill.  lang  und  vorn  2  mill.  breit, 
gerade;  nach  hinten  treten  die  Nadeln  mehr  auseinander. 

141.  Halesus  nigricornis  Kol.  Diese  Art  ist  von 
der  früher  erwähnten  Bictets  ganz  verschieden.  Die  Beschrei- 
bung der  Larve  und  des  Gehäuses  bei  Kolenati  T.  I  p.  70 
sind  aus  Bietet  entnommen;  für  letzteres  wird  T.  II  p.  281 
eine  Berichtigung  geliefert:  theca  e  plantarum  frustulis,  fre- 
quentius  vero  ex  arena  constructa.  Mir  ist  von  Kolenati  ein 
Gehäuse  als  zu  H.  nigricornis  geliörig  mitgetheilt;  es  hat 
mehr  den  Habitus  der  Stenophylax-Gehäuse  und  ist  aus  der- 
ben Steinclien  gebaut,  die  Aussenseite  uneben;  ein  dünner 
Kegel,  20  mill.  lang,  vorn  3,  hinten  2  mill.  breit,  fast  gerade. 
Mundende  schräg  abgeschnitten;  Afterende  mit  grossem,  run- 
dem, centralem  Loch. 

142.  Halesus  spec.  Aus  dem  Brunnentrog  auf  dem 
Julier  7000  F.  überm  M.,  von  Bremi.  Aus  derbem  Sande  ge- 
baut; kurze,  weite,  leicht  gekrümmte  Kegel,  7  bis  8  mill. 
lang,  vorn  3,  hinten  1%  i^Jll«  breit,  ,Mundende  schräg  abge- 
schnitten; Afterende  gestlitzt,  aus  demselben  Sande  gebaut, 
mit  centralem,  kleinem  rundem  Loch  (Larven-Gehäuse). 


261 

Ein  dazu  gehöriges  Nymphen -Gehäuse  bildet  einen  kur- 
zen, 7  mill,  langen  und  2%  mill.  breiten,  geraden  Cylinder; 
Mund  und  Afterende  sind  durch  ein  unregelmässiges  Gespinnst 
geschlossen,  das  im  Mundende  etwas  vertieft   gelagert  ist. 

143.  Halesus  spec.  Aus  der  Reuss  bei  Andermatt, 
St.  Gotthard,  von  Bremi  als  zu  Phryg.  guttulata  gehörig  mit- 
getheilt;  Larven -Gehäuse;  11  mill.  lang;  vorn  4,  hinten  2 
mill.  breit;  aus  sehr  ungleichem  Material,  Sand,  Steinchen, 
einigen  Holzspänehen  gebaut,  aussen  uneben;  eine  nach  hin- 
ten etwas  verengte,  unten  abgeflachte  Röhre;  der  Rücken  ist 
etwas  aufgetrieben,  und  die  grösste  Breite  fällt  etwas  vor  dem 
Mundende;  im  Afterende  ein  grosses,  rundes,  nicht  ganz»i-egel- 
mässiges  Loch;  Mund  und  Aiterende  verletzt. 

144.  Halesus?  spec.  Aus  Washington,  von  Sacken. 
Aus  derben  Steinchen  gebaut,  aussen  uneben;  6  mill.  lang; 
vorn  fast  3,  hinten  1 '/j  mill.  breit;  ein  etwas  flach  gedrückter 
Kegel,  gerade;  Mundöffnung  quer  elliptisch,  wenig  nach  unten 
gekehrt;  Afterende  mit  grossem,  rundem  Loch.  Der  Form 
nach  könnte  das  Gehäuse  auch  in  die  Nähe  von  Trichostoma 
gehören. 

145.  Halesus?  spec.  Aus  Hlinois  von  Walsh;  8  mill. 
lang  und  fast  4  mill.  breit;  Nymphen-Gehäuse,  aus  derben  Stein- 
chen gebaut,  mit  unebener  Aussenseite;' elliptisch,  Bauchseite 
abgeflacht,  Rücken  convex,  vom  und  hinten  abgerundet  ver- 
schlossen; das  Gehäuse  etwas  auf  die  Fläche  gekrümmt. 
Könnte  auch  in  die  Nähe  von  Trichostoma  gehören. 

146.  Chaetopteryx  villosa.  Pictet  p.  140  T.  VII 
fig.  3.  Die  Form  der  Gehäuse  ist,  nach  Pictet,  je  nach  dem 
Material  verschieden.  Man  erkennt  aber  immer  das  Streben, 
Vegetabilien  in  der  Längsrichtung  zu  verwenden;  mitunter 
bestehen  die  Gehäuse  nur  aus  Stücken  von  Wasserpflanzen, 
die  mit  den  Rändern  vereint  sind,  mitunter  aus  Stengulstücken, 
kleinen  Moos-  und  Holzfragmenten,  endlich  aber  auch  aus 
Tuff  und  Steinclien;  sie  sind  am  Boden  der  Was.^er  an  Pflan- 
zen geheftet.  Nach  der  Abbildung  sind  es  12  bis  20  mill. 
lange  gerade  Cylinder,  2  bis  5  mill.  breit. 

Nach  Kolenati  T.  1  p.  73  besteht  das  Gehäuse  aus  Ve- 
getabilien; in  der  Längsrichtung  verbunden,  aus  Samen,  Rinde, 
Holz,  Stengeln,  Blattstücken  mit  Steinen  gemischt.  Ein  von 
Kolenati  mitgetheiltes  Gehäuse  entspricht  dieser  Angabe,  ist 
16  mill.  lang,  vorn  2y2  mill.  breit,  gerade,  nach  hinten  ver- 
jüngt, Mundöff"nung  schräge,  Afterende  durch  kleine  Steinchen 
geschlossen;  aussen  ist  das  Gehäuse  sehr  uneben. 


262 

147.  Chaetopteryx  spee.  Von  Bremi  aus  Zürich  als 
zu  Chaetopteryx  villosa  gehörend  niitgetheilt;  13  mill.  lang, 
vorn  fast  3  mill.  breit,  hinten  kaum  verjüngt;  gerade  Cylin- 
der,  aussen  ziemlich  glatt,  mit  kleinen  Pflanzentheilclien  etwas 
schräg  umlegt;  Mundende  schräge;  Afterende  gerade  gestutzt, 
durch  eine  Membran  mit  rundem,  centralem  Loch  geschlossen. 

148.  Chaet.  tubereulosa.  Pictet  p.  141  T.  VII  fig. 
4.  Die  Gehäuse  bestehen,  nach  Pictet,  aus  Vegetabilien,  Blatt- 
und  Holzstückchen,  von  unregelmässiger  Form,  in  der  Längs- 
richtung angeordnet;  sie  leben  in  Gebirgsbächen.  Nach  der 
Abbildung  sind  sie  14  mill.  lang  und  2  mill.  breit,  cylindrisch; 
die  Efngefügten  Stengel  ähnlich  Schwimmern,  etwa  wie  bei 
Halesus  ruficollis. 

149.  Genus?  Aus  der  Catfern-Station  Pniel,  von  Dohrn 
mitgetheilt. 

Das  Gehäuse  ähnelt  einem  Bündel  von  Strohhalmen,  die 
vorne  am  Kopfende  vereinigt  sind  und  hinten  auseinander 
laufen;  in  ihr  liegt  die  eigentliche  cylindrische  Larvenröhre, 
30  mill.  lang  und  3  mill.  breit,  gleichfalls  aus  Pflanzentheilen 
und  Grasstengeln  gebildet;  sie  sind  dünner,  kürzer  als  die 
äusseren  und  der  Länge  nach  unregelmässig  um  die  Röhre 
gelegt.  Mir  liegt  nur  ein  wenig  gut  erhaltenes  Stück  vor 
und  ich  vermcg  aus  den  sichtbaren  Theilen  der  Larve  nicht 
zu  entscheiden,  ob  das  Thier  nicht  vielmehr  eine  grosse  Psyche- 
Larve  sei;  das  struppige  und  sperrige  Aussehen  der  Hülle 
macht  es  fast  glaublich,  dass  sie  nicht  im  Wasser  sich  auf- 
halte. 

150.  Genus?  Aus  Königsberg.  12  mill.  lang,  IVa  rnilL 
breit,  aus  Blattstücken  in  regelmässiger,  nach  reclits  gewun- 
dener Spirale;  cylindrisch,  vorn  und  hinten  offen,  gerade  ab- 
geschnitten. Die  abweichende  Form  der  Larve  verbietet  vor- 
läufig die  weitere  Bestimmung. 


Die  vorstehende  Skizze  giebt  Alles,  was  ich  gegenwärtig 
über  Phryganiden-Gehäuse  weiss  und  davon  besitze.  Vielleicht 
dient  sie  dazu,  andere  Entomologen  zu  veranlassen,  ihre  Be- 
obachtungen zu  erweitern  und  bekannt  zu  machen.  Herr  Dr. 
Walser  in  Scliwabhausen,  der  schon  i'rüher  im  Correspondenz- 
Blatt  des  zool.  mineral.  Vereins  in  Regensburg  1848  Jahrg.  2 
p.  54  einen  Beitrag  zur  Katurgeschichte  der  Phryganiden  ge- 
liefert hat,  ist  mit  einer  neuen  umfangreichen  Mittheilung  dar- 
über beschäftigt. 

Westwood   in   seiner   unübertroffenen   Introduction   T.  II 


263 

giebt  eine  ausführliche  Schilderung  der  Phryganiden-Gehäuse 
und  ihres  Baues  im  Allgemeinen.  Er  führt  dabei  noch  einige 
mir  jetzt  nicht  zugängliche  Werke  an,  Avelche  Details  über 
diesen  Gegenstand  enthalten.  So  des  Rev.  J.  Morton  Histor}- 
of  Northamptonshire  cap.  VII,  Sir  Humphry  Davy  Salmonia, 
und  Ronalds  Flyfishers  Entomology.  In  letzterem  Werke  ist 
in  Edit.  V  London  1856  die  Bestimmung  der  Arten  von  West- 
wood. Das  Buch  enthält  mehrfache  colorirte  Abbildungen, 
ich  habe  leider,  als  ich  es  in  London  verglich,  mir  nichts 
Näheres  notirt.  Rennies  Insect  Architecture  ist  nur  Compila- 
tion  allgemeiner  Thatsachen.  Westwood  erwähnt  pag.  67 
und  68  noch  zwei  Gehäuse,  die  er  bei  Audouin  gesehen. 
Das  erste  wurde  1838  der  entomologischen  Gesellschaft  in 
Paris  vorgelegt;  auf  einem  Granitstück  fanden  sich  eine  An- 
zahl kleiner  rundlicher  Erhabenheiten  aus  kleinen  Quarzfrag- 
menten gebildet,  die  sich  als  Phryganiden-Gehäuse  heraus- 
stellten. Das  zweite  war  klein  und  saucenapfartig  (saucer- 
shaped)  aus  feinem  Sande  gebaut. 

Eine  genaue  Untersuchung  und  Beschreibung  der  Larven, 
deren  ich  eine  nicht  kleine  Zahl  besitze,  würde  natürlich  diese 
Arbeit  wesentlich  interessanter  machen.  Ich  hoffe,  später  eine 
genaue  Mittheilung  darüber  geben  zu  können. 


Synonymische  Miscellaneen 

vom 
Sclmlrath  Br.  Suffrian. 


XXVI. 


unter  dem  Namen  Cryptocephalus  elegans  Becker 
ist  in  der  letzten  Zeit  von  Sarepta  aus  mehrfach  ein  neuer 
europäischer  Cryptocephalus  versandt  worden,  welcher  nebst 
anderen  neuen  Entdeckungen  des  Herrn  Becker  daselbst  eine 
bedeutende  Bereicherung  der  europäischen  Käferfauna  bildet, 
und  deshalb  wohl  eine  nähere  Erörterung   verdienen   möchte. 

Der  genannte  Käfer  gleicht  am  meisten  dem  Cr.  flavo- 
guttatus  Oliv.,  hinter  welchem  er  im  Systeme  einzuschalten 
ist,  und  sieht  der  Varietät  desselben  mit  hellgefärbten  Deck- 
schildern (Linn.  Ent.  VIII  S.  120  No.  68  var.  ß)  täuschend 
ähnlich,  ist  aber  nach  meinem  Bedünken  eine  von  jenem  sehr 
gut  unterschiedene  Art.     Er  ist  bei  meist  gleicher  Länge  mit 


264 

Cr.  flavoguttatus,  etwas  schlanker  und  deshalb  mehr  gestreckt 
walzenförmig,  ausserdem  ist  die  Punktirung  aul  dem  Hals- 
schilde des  ö^  dichter,  deutlicher  und  stärker  zu  Längslinien 
ausgezogen,  während  sie  auf  den  Deckschilden,  besonders  hin- 
terwärts, weniger  eng  zusammengedrängt  ist  und  deshalb 
deutlichere  Spuren  verdoppelter  Punktstreifen  erkennen  lässt. 
Eben  so  ist  das  Schildclien  bei  allen  (5)  mir  vorliegenden 
Stücken  schmaler  dreieckig  und  stärker  glänzend.  Die  Haupt- 
abweichungen bietet  allerdings  die  Färbung  dar.  Die  Flecke 
auf  der  Stirn,  sowie  auf  den  Ecken  des  Kopfschildes  sind 
grösser,  letztere  manchmal  zusammenfliessend,  die  Wangen 
mehr  ins  Weissliche  fallend;  auf  dem  Halsschilde  ist  bei  bei- 
den Geschlechtern  ein  zusammenhängender  Vorder-  und  Sei- 
tenrand weissgelb,  m  elcher  sich  zugleich  in  den  Vorderwin- 
keln dreieckig,  in  den  Hinterwinkeln  zu  einem  Schrägflecke 
erweitert,  und  ausserdem  liegen  noch  vor  dem  Hinterrande 
zwei  Schrägflecke  von  gleicher  Farbe,  deren  Hinterenden  vor 
dem  Schildcheu  fast  zusammenstossen,  während  sie  selbst  sich 
nach  vorn  hin  erweitern  und  zuweilen  selbst  wie  gebrochen 
erscheinen.  Die  Flügeldecken  sind  bis  auf  einen  schwarz- 
grünlichen Längsfieck  auf  der  Schulterbeule  und  die  ebenso 
gesäumte  Naht  weissgelb;  ei^enso  sind  der  Unterrand  des  Py- 
gidiums,  die  Hinterecken  der  Parapleuren,  die  Schulterblätter 
und  die  Vorder-  und  Mittelhüften  gelblich.  An  den  Beinen 
sind  die  Schenkel  sch^^•arzgrau  mit  einem  breiten  weisslichen 
Flecke  vor  der  Spitze,  die  Schienen  und  Fussglieder  einfarbig 
röthlich  gelb.  Auf  dem  Hinterleibe  zeigt  das  $  die  gewöhn- 
liche rundliche  Grube,  das  r^  eine  flach  eingedrückte  glän- 
zende Längsmulde,  welche  vorn  durch  einen  kurzen,  spitzen, 
etwas  hinterwärts  gerichteten  Höcker  begrenzt  wird;  bei  dem 
rj  des  Cr.  flavomaculatus  ist  dieser  Eindruck  länger  und  fla- 
cher, zeigt  aber  vorn  ein  solches  Höckerchen  niclit. 

Aendert  ab 

ß.  mit  einem  schmalen  grünlichen  Längswische  hinter  der 
Mitte  der  Flügeldecken,  durch  welchen  jedoch  die  übrige 
Färbung  des  Käfers  keine  Aenderung  erleidet. 

Den  Namen  Cr.  elegans  Becker  kann  die  Art  nicht  be- 
halten, da  bereits  ein  längst  beschriebener  Cr.  elegans  Saund. 
aus  Australien  und  noch  ein  zweiter  gleichfalls  beschriebener 
Cr.  elegans  Blanch.  aus  Chile  vorhanden  ist.  Ich  trage  daher 
kein  Bedenken,  für  ihn  die  Benennung  Cr.  Beckeri  Dohrn  auf- 
zunehmen, mit  dem  unser  Vereinsprä^ident  sie  dem  verdienten 
Entdecker  zu  Ehren  bezeichnet  hat,  nachdem  dieser  von  Herrn 
Morawitz  einem  andern  Cr3ptocephalus  beigelegte  Name  für 
den  letzteren  zum  blossen  Synonym  geworden  ist.  Die  Diag- 
nose dieser  neuen  Art  lässt  sich  also  fassen: 


265 

Cr.  Beckeri  Do  lim"').  Schwarzgrün,  zwei  Stirnflecke, 
die  Wangen,  Fülilerwurzeln,  Vorder-  und  Seitenrand  mit  zwei 
Hinterflecken  des  massig  punktirten  Halsschildes,  Schulter- 
blätter und  die  Flügeldecken  bis  auf  die  schwarzgrünen  Schul- 
terbeulen massig  gelb,  die  Beine  gelbbunt;  die  Deckschilde 
grob  punktirt,  hinten  unordentlich  doppelstreifig.  L.  1%  bis 
2V3'";  Br.   ^%,-l%- 

Von  Sarepta.     (Mus.  Dohrn.  Schaum.) 

Ich  verbinde  hiermit  noch  einige  weitere,  die  Cryptoce- 
phalen-Synonymie  betreffende  Bemerkungen. 

1.  Meine  in  der  Ent.  Zeit.  1863  S.  226  ausgesprochene 
Vermuthung,  dass  Crypt.  12plagiatus  Fairm.  nur  eine  Va- 
rietät des  Cr.  Cynarae  mit  einem  5ten  hinteren  Fiügeldecken- 
flecke  sein  möge,  ist  mir  von  Herrn  Fairmaire  selbst  be- 
stätigt worden,  als  wir  im  September  v.  J.  zusammen  die 
Cryptocephali  meines  Freundes  Dohrn  durchgingen, 

2.  Gry  ptocepb  alus  brachialis,  aus  Südfrankreich, 
von  Mulsant  in  den  Ann.  de  la  Soc.  Lin.  de  Lyon  VII  343 
beschrieben ,  ist  nach  mir  vorliegenden  Original-Exemplaren 
im  Mus.  Schaum  und  v.  Kiesenw.  niciit  von  meinem  Cr.  po- 
puli  Dahl  verschieden:  ein  $  des  letzteren  ist  im  Mai  1861 
von  Herrn  H.  Clark  bei  Montpellier  gefangen  worden. 

3.  Cr.  raph  aelensis  Gaut.,  aus  Südfrankreich,  ist  nach 
gleichfalls  vorliegenden  Original -Exemplaren  aus  dem  Mus. 
Schaum  identisch  mit  dem  von  mir  in  der  Linn.  Ent.  VIII 
143  No.  112  beschriebenen  Cr.  politus;  und  der  von  Dr.  Stau- 
dinger mit  aus  Spanien  gebrachte,  als  Pachybrachys  chicla- 
nensis  versandte  Käfer  ist  gleichfalls  dieselbe  Art. 


*)  Anm.  d.  Red.  In  dem  nach  dem  Drucke  des  vorigen  Bogens 
hier  einlaufenden  zweiten  Bande  der  Horae  Entomologicae  der  Pe- 
tersburger Entom.  Gesellschaft  ist  pag.  174  von  Herrn  Morawitz  ein 
Cryptocephalus  aus  Sarepta  unter  dem  Namen  ergenensis  beschrie- 
ben, welcher  mit  der  vorstehenden  Beschreibung  in  allen  wesentlichen 
Punkten  zu  sehr  übereinstimmt,  um  ihn  nicht  mit  Beclteri  für  iden- 
tisch zu  halten.  Es  erschien  aber  der  beschriebenen  Varietät  halber 
rathsamer,  die  vorstehende  Beschreibung  aus  der  Feder  des  Mono- 
graphen  der  Familie  nicht  zurückzulegen,  wenngleich  der  Name 
Beckeri   als  Synonym  zu  ergenensis  Morawitz  zurücktreten  inuss. 

C.  A.  D. 


18 


Beschreibung  einiger  neuen  Chilenischen  Käfer 

von 
Dr.  R.  A.  Philippi  und  Frledr.  Pliili|»|»i. 


1.     ThanasimusangustusPli. 

Tli.  perangustus,  supra  aeneus.  margine  prothoracis  an- 
tico,  elytroium  apice,  antennis,  pedibusque  rufis;  protliorace 
antice  valde  constricto,  deinde  sulco  profundo  longitudinali 
po&tice  obsoleto  sculpto;  elytris  prothoracem  longitudine  sal- 
tem  quater  aequantibus,  rugosis  potius  quam  punetatis.  Lon- 
git.  3  lin.;  latit.  V4  lin. 

Patria,  Provinz  Valdivia? 

Der  Kopf  ist  stark  punktirt,  mit  einem  breiten  Eindruck 
auf  der  Stirn  zwischen  den  Augen.  Epistomum  und  Ober- 
lippe sind  röthlich  gelb.  Das  Halsscbild  ist  schmaler  als  der 
Kopf,  im  vordem  Theil  stark  eingeschnürt,  die  Seiten  in  der 
Mitte  rundlich  vorspringend;  die  Längsfurche  fängt  dicht  hin- 
ter der  Einschnürung  an  und  verliert  sich  gegen  die  Mitte 
der  Länge;  in  dem  rundlichen  Vorsprung  der  Seiten  findet 
sich  ein  Grübchen;  der  hintere  Rand  steht  etwas  hervor;  vor 
demselben  ist  ein  Grübchen  in  der  Mitte  und  beiderseits  neben 
demselben  ist  eine  Anschwellung,  sonst  ist  die  Oberfläche  mit 
feinen  Querrunzeln  bedeckt.  Die  Flügeldecken  zeigen  Punkt- 
reihen und  gröbere  Querrunzeln;  sie  haben  einen  violetten, 
metallischen  Schimmer.  Brust  und  Hinterleib  sind  bronce- 
farbig,  die  Beine  gelblich,  mit  einem  schwärzlichen  Längs- 
stiich  auf  den  Selienkeln.  Die  Härchen  sind  weisslich.  — 
Bisweilen  fehlt  die  rothe  Spitze  der  Flügeldecken ,  bisweilen 
sind  auch  die  Seiten  des  Halssehildes  roth.  —  Die  schmale 
Gestalt  und  die  tiefe  Längsgrube  des  Halsschildes  zeichnen 
diese  Art  sehr  au«. 

2.     Thanasimus  aeneus  Ph. 

Th.  supra  omnino  aeneus;  elytris  prothoracem  longitu- 
dine ter  aequantibus;  antennis  fuscis,  pedibus  rufis,  genu  et 
tarsis  medianorum,  genu  tibia  tarsoque  posticorum  nigris.  Lon- 
git.  3  lin.;  latit.  fere   1   lin. 

Corral  in  Prov.  Valdivia. 

Sculptur  und  Behaarung  ist  wie  bei  der  vorigen  Art,  die 
Gestalt  aber  breiter.  Die  übrigen  Unterschiede  beschränken 
sich  auf  die  Färbung.  Oberlippe,  Epistomum  und  Gesicht  bis 
zur  halben  Höhe  der  Augen  sind  gelblich,  ebenso  die  Mund- 
theile,  mit  Ausnalmie  der  Spitzen  der  Mandibeln,  welche 
schwärzlich  sind.     Die   Fühler   sind    braun;    die  Vorderbeine 


267 

ganz  und  gar  rothgelb;  die  Mittelbeine  rothgelb  mit  schwärz- 
lichem Knie  und  Tarsus,  an  den  Hinterbeinen  ist  nur  der 
Schenkel  roth,  mit  Ausnahme  der  Spitze,  welche  nebst  Schiene 
und  Tarsus  schwärzlich  ist.  Kopf,  Brust,  Hinterleib,  Flügel- 
decken sind  einfarbig,  broncefarbig.  Die  Härchen  des  Kör- 
pers sind  ebenfalls  weisslich. 

3.  Thanasimus  ruficollis  Ph. 

Th.  omnino  niger  praeter  prothoracem  rufum ;  prothorace 
antice  constricto  et  depresso;  elytris  violaceo-micantibus,  pro- 
thoracem longitiidine  ter  aequantibus,  punctatis  et  rugosis. 
Longit.  3  lin.;   latit.  fere  1  lin. 

Habitat  in  Prov.  Valdivia. 

Der  ganze  Körper,  auch  die  Mundtheile,  Fühler  und  Beine 
sind  schwarz  mit  Metallschimmer,  die  Flügeldecken  fast  vio- 
lett, aber  der  Prothorax  ist  braum-oth.  In  Gestalt  und  Sculp- 
tur  ist  sonst  kein  erheblicher  Unterschied  zwischen  dieser  Art 
und  der  vorhergehenden. 

4.  Thanasimus  obscurus   Ph. 

Th.  omnino  niger;  eljtris  violaceis,  prothoracem  longitu- 
dine  vix  ter  aequantibus;  protliorace  antice  constricto  et  de- 
presso,  nitidissimo;  sulco  longitudinali  obsoleto.  Longit.  2V4 
lin.;  latit.  %  lin. 

Habitat  cum  priore. 

Die  Härchen  des  Körpers  sind  schwarz;  der  Scheitel 
stark  glänzend,  nicht  punktirt;  das  Halsschild  stark  glänzend. 

5.  Thanasimus  m  0  d  e  s  t  u  s  P  h. 

Th.  corpore,  capite,  protlioraceque  nigris;  depressione 
antica  prothoracis  parum  conspicua;  eljtris  latiusculis,  pro- 
thoracem longitudine  ter  aequantibus,  parce  rugulosis,  vix 
punctatis,  nigris,  violaceo-micantibus,  fascia  mediana  apiceque 
albis;  pedibus  fuscis,  tibiis  tarsisque  pallidioribus.  —  Longit. 
%y^  lin.;  latit.  1  lin. 

Patria—? 

Der  Kopf  ist  sehr  fein  punktirt,  glänzend,  tief  schwarz; 
Mundtheile  und  Fühler  sind  braun.  Das  Halsschild  zeigt  — 
von  der  Seite  gesellen  —  nur  eine  schwache  Andeutung  der 
vordem  Einschnürung,  von  oben  betrachtet  ist  dagegen  der 
vordere  Theil  stark  abgeschnürt  durch  eine  tiefe  Furche;  die 
Längsfurche  in  der  Mitte  fehlt,  ebenso  sind  hinten  die  beiden 
runden  Anschwellungen  nicht  deutlich.  Die  Flügeldecken  sind 
gerunzelt,  kaum  punktirt;  die  helle,  gelbliche  Querbinde  liegt 
etwas  vor  der  Mitte  und  bildet  an  der  Naht  einen  nach  hinten 
vorspringenden  Winkel,  erreicht  aber  die  Seitenränder  nicht; 

18^* 


268 

die  weissliclie  Färbung  der  Spitze  nimmt  etwa  den  fünften 
Theil  der  Flügeldecken  ein.  Die  Beine  sind  bräunlich  roth, 
Vorderschenkel  und  Mittelschenkel  oben  mit  schwärzlichem 
Strich,  Hinterschenkel  ganz  schwarz.  Diese  Art  ist  breiter 
als  Th.  aeneus,  aber  schmaler  als  die  folgende. 

6.  Thanasimus  viridis  Ph. 

Th.  brevis;  corpore  nigro;  vertice  paruni  punctato;  pro- 
thorace  parum  punctato,  antice  haud  depresso,  sulco  mediano 
lato,  parum  profundo;  elytris  rugosis,  haud  punctatis,  nitidis- 
simis,  pulchre  viridibus,  metallice  micantibus,  fascia  angulari 
alba  medio  ornatis,  prothoracem  longitudine  ter,  latitudine  fere 
bis  aequantibus;  femoribus  nigris,  tibiis,  tarsis,  antennisque 
rufis.     Longit.  3  lin. ;   latit.  1%  lin. 

Patria:  Corral  in  Prov.  Valdivia. 

Die  Gestalt  ist  beinali  so  kurz  und  breit  wie  bei  Epiclines 
basalis  oder  Necrobia  rufipes.  Der  Kopf  zeigt  vorn  zwischen 
den  Augen  den  gewöhnlichen  Eindruck  und  ist  auch  hier  ziem- 
lich stark  punktirt,  oben  auf  dem  Scheitel  aber  ist  er  nicht 
punktirt;  er  ist  hinter  den  Augen  eingezogen,  doch  treten 
diese  weniger  stark  hervor  als  bei  andern  Arten.  Die  Farbe 
ist  gänzlich  schwarz;  die  Fühler,  die  normal  sind,  und  die 
Mundtheile  sind  braunroth;  das  letzte  Glied  der  Labialtaster 
ist  sehr  gross,  dreieckig-beilförmig.  Das  Halsschild  zeigt  die 
gewöhnliche  Form;  der  vordere  Theil  ist  nicht  niedergedrückt, 
auch  an  den  Seiten  weniger  scharf  abgegrenzt,  oder  mit  an- 
dern Worten,  die  vordere  Querfurche  ist  weniger  tief  einge- 
schnitten als  bei  andern  Arten;  die  hintere  Furche  ist  sehr 
deutlich,  aber  vor  derselben  sind  keine  hügelartigen  Vor- 
sprünge; die  Längsfurche  der  Mittellinie  ist  in  der  vordem 
Hälfte  deutlich,  doch  nicht  sehr  tief,  sonst  ist  die  Oberfläche 
glatt,  kaum  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  trotz  ihrer  Be- 
haarung sehr  glänzend,  schön  kupfergvün,  quer  gerunzelt,  aber, 
wie  es  scheint,  nicht  punktirt.  Die  weisse  Zeichnung  in  der 
Mitte  hat  die  Gestalt  eines  nach  hinten  gerichteten  Sparren; 
ihr  vorderes,  breiteres  Ende  ist  schräg  abgeechnitten  und 
reicht  nicht  bis  zum  Seitenrande.  Die  Schenkel  sind  an  allen 
Beinen  schwarz.  Schienen  und  Tarsen  rothbraun. 

7.  Thanasimus  analis  Ph. 

Th.  niger;  elytris  vage  punctatis,  puncto  utrinque  in  basi 
eorum  inter  scutellum  et  callum  humeralem,  fascia  obliqua, 
apiceque  eorum  albis;  prothorace  postice  angustiore;  antennis 
pedibusque  nigris.     Longit.  Sy^  lin.;  latit.  eljtror.  ly^  lin. 

In  subandinis  Prov.  Santiago  invenimus. 

Der  Kopf  ist  hinter  den  Augen  bedeutend  eingezogen, 
ziemlich  grob  punktirt  und  wie  der   ganze  Körper  mit  ziem- 


269 

lieh  langen,  abstehenden,  weissen  Härchen  besetzt.  Die  Augen 
zeigen  keine  Spur  von  Ausrandung.  Die  Fühler  reichen  kaum 
bis  an  das  Ende  der  Vorderbrust;  ihr  zweites  und  drittes 
Glied  sind  röthlich,  die  drei  letzten  plötzlich  breiter  als  die 
vorhergehenden,  das  neunte  und  zehnte  kaum  länger  als  breit, 
das  letzte  nicht  so  lang  wie  die  beiden  vorhergehenden  zu- 
sammengenommen. Epistom  und  Oberlippe  sind  gelbbraun, 
die  Palpen  hellbraun,  das  letzte  Glied  derselben  verkehrt  drei- 
eckig, fast  beilförmig.  Der  Prothorax  ist  höchstens  IVj  mal 
so  lang  wie  breit,  vorn  abgeschnürt  mit  parallelen  Seiten,  in 
der  Mitte  nach  aussen  gekrümmt,  aber  doch  noch  schmaler 
als  der  Kopf  zwischen  den  Augen,  hinten  wieder  abgeschnürt 
mit  parallelen  Seitenrändern  und  schmaler  als  vorn.  Er  ist 
grob  punktirt  und  hat  in  der  Mitte  eine  Längsfurche.  Die 
Flügeldecken  sind  breiter  als  das  Halsschild,  nicht  ganz  so 
breit  wie  der  Kopf  zwischen  den  Augen,  etwa  drei  Mal  so 
lang  wie  breit,  hinten  unbedeutend  breiter  und  abgerundet, 
grob  und  unregelmässig  punktirt.  Sie  haben,  wie  Th.  eburneo- 
cinctus,  am  Vorderrand  ein  weisses  Pünktchen  und  eine  schräg 
von  aussen  und  hinten  nach  innen  und  vorn  verlaufende, 
milchweisse  Binde,  etwa  in  halber  Länge,  welche  die  Naht 
nicht  erreicht,  aber  auch  die  Endspitze  der  Flügel- 
decken ist  weiss,  jedoch  etwas  ins  Gelbliche  ziehend.  Die 
Beine  sind  ganz  schwarz  und  mit  sehr  langen,  abstehenden 
schwarzen  Haaren  besetzt.  Die  fünfte  Abdominalplatte  ist 
trapezförmig,  kaum  oder  gar  nicht  ausgerandet. 

8.     Thanasimus  Landbecki  Ph. 

Th.  niger,  pubescens,  dense  punctatus;  elytrorum  faseiis 
tribus  luteis  obliquis,  obscuris,  anticis  crucem  formantibus; 
antennarum  basi,  pedibusque  rufescentibus.     Longit.  1/4  lin. 

Valdivia,  legit  orn.  Landbeck.  Wir  besitzen  nur  ein  Ex- 
emplar. Der  Kopf  ist  weitläufig  und  —  für  die  Kleinheit  des 
Thieres  —  ziemlich  grob  punktirt  und  hat  eine  tiefe  Grube 
zwischen  den  Augen,  welche  fein  gekörnelt  und  braun  sind. 
Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  Kopf-  und  Halsschild  zu- 
sammengenommen 5  die  drei  ersten  Glieder  sind  roth,  die  fol- 
genden schwärzlich;  die  drei  letzten  Glieder  bilden  eine  lockere 
Keule.  Das  letzte  Glied  der  Taster  ist  cylindrisch.  Das 
Halsschild  ist  grob  und  ohne  Ordnung  punktirt,  aber  dennoch 
glänzend,  mit  grünem  Bronceschimmer  und  hat  in  der  Mitte 
einen  glatten  Streifen,  der  bei  gewissem  Licht  wie  eine  Längs- 
furche erscheint;  es  ist  hinten  etwas  schmaler  als  vorn,  an 
den  Seiten  vorn  abgerundet,  hinten  beinahe  gradlinig  und  seine 
hinteren  Winkel  sind  beinah  rechte.  Die  Flügeldecken  sind 
sehr  grob,    ziemlich  dicht,   und  ohne  Ordnung  punktirt,    mit 


270 

einer  auffallenden  Vertiefung  am  Anfang  der  Nalit  und  einer 
eben  solchen  längeren  am  Ende  derselben;  sie  sind  breiter 
als  das  Halsscliild,  etwa  2'/2  bis  3  Mal  so  lang  wie  dieses 
und  fast  2y^  Mal  so  lang  wie  breit.  Trotz  ihrer  groben 
Punktirung  und  ihrer  Bebaaruug  sind  sie  stark  glänzend  und 
man  erkennt  die  gelbe  Zeichnung  nur  bei  einiger  Aufmerk- 
samkeit. Dieselbe  besteht  aus  drei  schmalen  Binden,  von 
denen  die  beiden  ersten  ein  schräges  Kreuz  bilden,  dessen 
obere  Endpunkte  in  den  Schultern  liegen;  die  dritte  Binde 
hinter  denselben  ist  etwas  gebogen.  Die  Beine  sind  braun, 
fast  rothbraun,  und  die  Tarsen  sehr  lang  behaart,  namentlich 
die  drei  ersten  Glieder  auf  der  untern  Seite;  das  letzte  Glied 
ist  so  lang  wie  die  vier  vorhergehenden. 

9.     Corynetes  aeneus  Ph. 

C.  corpore  nigro,  capite  punctato,  antice  albido;  protho- 
race  grosse  punctato,  utrinque  profunde  foveolato,  aeneo-nigro; 
elytris  antice  grosse  punctatis,  subrugulosis,  postice  tenuius 
punctatis,  nigro  aeneis,  lateribus  et  praesertim  apice  albidis, 
aeneo-guttatis;  palpis  antennisque  praeter  apicem  nigrum  rufis; 
pedibus  nigro  et  rufo  variis;  oculis  semiglobosis,  haud  emar- 
ginatis.     Longit.  fere  8  lin.;   latit.  1  Vg  lin. 

Corral,  in  Prov.  Valdivia. 

Wir  kennen  nur  ein  einziges  Exemplar.  Die  Körperge- 
stalt, die  Verbältnisse  der  einzelnen  Theile,  namentlich  auch 
die  Form  des  Halsschildes  sind  ganz  wie  bei  C.  ovatus  Spin. 
(Gay  T.  9  fälschlich  mit  10  bezeichnet)  fig.  11.  Der  ganze 
Körper  ist  mit  ziemlich  langen  und  groben,  abstehenden  Haa- 
ren bedeckt.  Episternum  und  Oberlippe  sind  gelblich,  ebenso 
die  Palpen,  mit  Ausnahme  des  letzten  Gliedes,  das  am  Vor- 
dervand  dunkel  ist.  Das  letzte  Glied  der  Maxillar-  und  La- 
bialpalpen ist  gross,  dreieckig,  das  der  Labialpalpen  fast 
gleichseitig.  Die  Fühler  sind  genau  so,  wie  sie  bei  Corynetes 
sein  sollen,  namentlich  die  Fühlerkeule  durchbrochen  und  nicht, 
wie  sie  die  Figur  IIb.  bei  Gay  darstellt;  das  letzte  Glied 
gross,  eiförmig,  spitz.  Der  Prothorax  ist  etwas  breiter  als 
lang,  an  den  Seiten  gerundet,  vorn  und  hinten  abgestutzt,  der 
Hinterrand  etwas  länger  als  der  Vorderrand;  er  ist  grob  und 
dicht  punktirt  und  hat  jederseits  nahe  dem  Rande  und  hinter 
der  Mitte  ein  tiefes,  rundes  Grübchen;  er  ist  schwarz  mit 
Bronceglanz.  Das  Schildchen  ist  klein.  Die  Flügeldecken 
sind  etwas  breiter  als  das  Halsschild,  fast  viermal  so  lang, 
hinten  im  Halbkreis  zugerundet;  in  den  vordem  zwei  Drit- 
theilen sind  die  vertieften  Punkte  eben  so  grob  wie  auf  dem 
Halsschild,  aber  entfernter,  im  hintern  Drittheil  Averden  sie 
aber  immer  kleiner  und  verschwinden  zuletzt  ganz.     Auf  dem 


271 

Rucken  sind  sie  in  den  eisten  drei  Vierteln  schwarz  mit  grü- 
nem Bronceschimmer;  an  den  Seiten  und  hinten  halb  mit 
broncegrünen  Tüpfeln,  die  im  hintern  Theil  selten  stehen,  an 
den  Seiten  aber  zusammenfliessen  und  mehr  Raum  einnehmen, 
als  der  helle  Grund;  ein  kurzer,  mit  der  Schulter  beginnen- 
der Streif  bleibt  hell.  Die  Vorderbeine  sind  fast  ganz  braun- 
roth;  die  mittlem  und  hintern  Beine  haben  schwarze  Schenkel, 
braunrothe  Knie  und  Tarsen;  die  Schienen  sind  schwärzlich 
mit  braunrothem  Tarsalende.  Das  zweite  Glied  der  Tarsen 
verdeckt  an  allen  Beinen  das  erste  Glied;  es  ist  sogar  kür- 
zer als  die  folgenden;  das  dritte  und  vierte  haben  unten  starke 
Lamellen  und  das  vierte  ist  tief  zweilappig.  Die  Klauen  sind 
am  Ende  zweispaltig.  —  So  viel  Mühe  wir  uns  auch  geben, 
so  können  wir  an  den  Augen  keinen  Ausschnitt  finden;  auch 
Spinola  sagt  bei  Gay  von  seinem  C.  ovatüs:  „die  Augen  sind 
beinah  rund  und  erscheinen  dem  unbewaffneten  Auge  (a  simple 
vista)  ganz.'''  Der  Ausschnitt  müsste  also  erst  bei  starker 
Vergrösserung  sichtbar  sein! 

10.  Arthrobrachus  quadripunctatus  Ph. 

A.  oblongus,  omnino  niger,  valde  punctatus;  elytro  utro- 
que  guttula  flavo-testacea  in  basi,  alteraque  ad  apicem;  in- 
terdum  luteo  irregulariter  strigatis  antennis  pedibusque  nigris; 
tarsis  piceis.     Long.  'iP-/^  lin. 

Prope  Santiago  rarus,  in  floribus  Calceolariae  glandulosae. 

In  Gestalt  fast  wie  A.  nigripennis  Sol.;  aber  wie  mir 
scheint  sind  die  Flügeldecken  hinten  nicht  so  abgerundet,  son- 
dern bilden  vielmehr  eine  Art  stumpfen  Winkel.  Ihr  umge- 
schlagener Rand  ist  stark  gezähnelt  oder  gekörnelt,  wie  bei 
A.  serratimargo  mihi.  Sehr  leicht  ist  diese  Art  an  den  gelb- 
lichen Flecken  zu  kennen,  von  denen  sich  der  eine  an  der 
Basis  zwischen  der  ersten  und  zweiten  Rippe  (die  übrigens 
wenig  deutlich  sind,  namentlich  die  zweite)  befindet  und  eine 
längliche  Gestalt  zeigt;  der  zweite  findet  sich  am  hintern  Ende 
der  Flügeldecke  und  ist  schräg,  dem  Aussenrande  parallel. 
Bisweilen  sieht  man  unregelmässige,  mehr  oder  weniger  ab- 
gekürzte, gelbe  Längslinien. 

11.  Arthrobrachus  rufitarsis  Ph. 

A.  omnino  niger,  elytris  subaeneis,  tarsis  tantummodo 
rufis;  prothorace  distanter  et  tenuiter  punctato,  antice  trun- 
cato  (fossula  longitudinali  ante  medium  notato);  elytris  sat 
grosse  et  dense  punctatis,   omnino  ecostatis.     Long.  2y5  lin. 

Prope  Santiago  captum  esse  puto. 

Die  geringere  Grösse,  die  weit  dichtere  und  etwas  feinere 
Punktirung  der  Flügddecken,  die  rothen  Tarsen  unterscheiden 


272 

diese  Art  leicht  von  A.  nigripennis  Sol.;  die  weitläuftige  Punk- 
tirung  des  Halsschildes,  der  abgestutzte  Vorderrand  desselben, 
der  Bronceglanz  der  Flügeldecken,  die  rothen  Tarsen  von  A. 
puncticulatus  mihi.  Das  Grübchen  vorn  auf  dem  Hals- 
schild ist  vielleicht  individuell,  sonst  wäre  es  ein  treffliches 
Merkmal  der  Art. 

12.  Arthrobrachus  subaeneus  Ph. 

A.  supra  aeneo-niger;  prothorace  antice  subtruncato, 
grosse  et  distanter  punctato;  elytris  grosse  et  dense  punctatis, 
omnino  ecostatis,  corpore  subtus,  antennis,  pedibus  atris.  Lon- 
git.  22/3  lin. 

Ich  kann  nicht  angeben,  in  welchem  Theil  Chile's  diese 
Art  gefangen  ist.  —  Sie  unterscheidet  sich  von  A.  nigripennis 
Sol.,  puncticulatus  und  rufitarsis  mihi  sogleich  durch  die  grobe, 
weitläuftige  Punktirung  des  Halsschildes,  von  rufitarsis  ausser- 
dem durch  schwarze  Tarsen  und  gröbere  Punktirung  der  Flü- 
geldecken. 

13.  Arthrobrachus  ruficornis  Ph. 

A.  niger;  prothorace  antice  truncato,  vix  puncticulato; 
elytris  punctulatis;  antennis,  latere  antico  femorum,  interiore 
tibiarum,  apice  earum,  tarsisque  rufis.  —    Longit.  1%  lin. 

Auch  von  dieser  Art  und  der  folgenden  kann  ich  nicht 
angeben,  in  welchem  Theil  Chile's  sie  gefangen  sind.  Die 
gegenwärtige  ist  die  kleinste  Art  ihres  Geschlechtes.  Die 
Punktirung  des  Halsschildes  ist  nur  bei  starker  Vergrösserung 
sichtbar  und  die  der  Flügeldecken,  obgleich  weit  deutlicher, 
doch  auch  fein,  etwa  wie  bei  A.  limbatus  Sol.  Von  dieser 
Art  unterscheidet  sie  sich  leicht  durch  den  Mangel  des  rothen 
Randes  der  Flügeldecken  und  die  rothen  Fühler;  bei  A. 
limbatus  sind  diese  schwarz. 

14.  Arthrobrachus  marginatus  Ph. 

A.  niger;  margine  antico  et  laterali  elytrorum  flavis; 
prothorace  antice  truncato  elytrisque  fere  aeque  punctatis; 
antennis  fusco  nigris;  genubus  tarsisque  rufis.     Longit.  %^(.^  lin. 

Der  Kopf  ist  ^ie  gewöhnlich  fein  punktirt;  das  Hals- 
schild ist  ebenfalls  ziemlich  fein  und  dicht  punktirt  und  die 
Punktirung  der  Flügeldecken  ist  kaum  etwas  gröber.  Der 
ganze  Vorderrand  derselben  und  die  Seitenränder  sind  blass- 
gelb eingefasst;  die  Einfassung  der  Seitenränder  ist  vor  der 
Spitze  unterbrochen,  die  Randleiste  selbst  ist  dunkelgelb.  Die 
Fühler  sind  dunkelbraun,  beinahe  schwarz;  Hüften,  Knie, 
Schienen,  Tarsen  braunroth,  Schenkel  schwarz. 


273 

15.  A  rthrobrachus  scutellaris  Ph. 

A.  nigro-aeneus;  prothorace  antice  truncato,  grosse  pun- 
ctato;  eljtris  grosse  pimctatis,  rubris,  macula  scutellari  trian- 
gulari  aenea;  antennis  tarsisque  nigris;  femoribus  tibiisque 
aeneis. 

In  Prov.  Valdivia  reperitur  praesertim  in  Acribus  Eryngii 
paniculati. 

Es  liegen  6  Exemplare  vor  mir,  die  alle  vollkommen 
gleich  sind.  So  weit  die  rothe  Färbung  der  Flügeldecken 
reicht,  sind  auch  Nalit  und  Rand  roth;  kein  Exemplar  zeigt 
eine  Spur  von  schwarzer  Querbinde  oder  von  Längsstreifen. 
Die  Sculptur  ist  weit  gröber  als  bei  A.  nigromaculatus  Sol. 
und  die  Flügeldecken  sind  hinten  nicht  spitzer  als  bei  der 
Mehrzahl  der  andern  Arten, 

16.  Arthrobrachus  puncticulatus  Ph. 

A.  omnino  niger,  oblongus,  dense  hirsutus;  protliorace 
antice  truncato,  dorso  vix  punctulato;  elytris  tenuiter  punctu- 
latis;  antennis  piceis;  tibiis  apice  tarsisque  rufis.     Long.  2y2lin. 

Prope  Santiago  inveni. 

Die  Gestalt  ist  wie  bei  A.  nigripennis  Sol.,  mit  dem  diese 
Art  auf  den  ersten  Blick  verwechselt  werden  kann,  aber  die 
feine  Punktirung  unterscheidet  ihn  sogleich.  Auch  ist  die  Be- 
haarung dichter  und  länger,  das  Halsschild  etwas  kürzer,  das 
Grübchen  der  Mittellinie  kürzer,  breiter,  nicht  so  weit  nach 
vorn   vorgezogen. 

17.  Arthrobrachus  serratimargo  Ph. 

A.  omnino  niger,  oblongus;  tergo  prothoracis  dense  pun- 
ctulato, antice  subtruncato  ;  elytris  valde  punctatis,  subglabris, 
absque  ullo  costarum  vestigio,  margine  reflexo  valde  tuber- 
culato-serrato;  tarsis  rufis.     Longit.  3  lin. 

Habitat  prope  Santiago  in  tloribus. 

Auch  diese  Art  ist  mit  A.  nigripennis  Sol.  leicht  zu  ver- 
wechseln, aber  der  Mangel  der  Rippen  auf  den  Flügeldecken 
und  die  rotheu  Tarsen  unterscheiden  ihn  sogleich  bei  nälierer 
Betrachtung.  Von  A.  puncticulatus  aber  zeichnet  er  sich 
durch  grobe  Punktirung  und  sch^^'ache  Behaarung  leicht  aup. 

18.  Dasytes  laeviusculus  Ph. 

D.  elongatus,  angustus,  glaber,  ater,  tenuissime  et  vix 
conspicue  puncticulatus;  antennis  brevibus.     Longit.  '1%  lin. 

Prope  Santiago  Uores  colit. 

Der  Kopf  ist  zwar  auch  fein  punktirt,  jedoch  deutlicher 
als  Halsschild  und  Flügeldecken  und  hat  zwischen  den  Füh- 
lern  die  gewöhnlichen    zwei  Längsgrübchen.     Das  Halsschild 


274 

ist  hinten  breiter  als  es  lang  ist,  ohne  Längsfurche,  aber  im 
hintern  Winkel  ist  jederseits  ein  seichtes  längliches  Grübchen, 
welches  deutlicher  punktirt  ist  als  das  übrige  Halsschild. 

19.  Dasytes  longicollis  Ph. 

D.  oblongo-linearis,  punctulatus,  niger,  pai-um  aeneo-mi- 
cans,  pilis  appressis  albis  vestitus;  antennis  brevibus,  caput 
cum  prothorace  haud  aequantibus;  prothorace  longiore  quam 
lato;  suico  fossulisque  destituto;  eljtris  prothoracem  vix  bis 
aequantibus;  antennis  pedibu&que  obscuris.     Longit.  l'/g  lin. 

Santiago. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  auf  den  ersten  Blick  von 
D.  obscurus  Sol.  durch  längeres  Halsschild  und  kürzere  Flügel- 
decken, denn  bei  D.  obscurus  ist  das  Halsschild  so  lang  wie 
breit  und  die  Flügeldecken  dreimal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild. Die  Fühler  sind  pechbraun,  die  Schenkel  schwarz, 
die  Schienen  und  Tarsen  röthlich  wie  bei  jener  Art. 

20.  Dasytes  cinerascens  Phil.  Germ. 

An.  Univ.  Chil.  1855  p.  394.  D.  oblongus,  haud  pilosus, 
niger,  opacus,  squamis  minutis  piliformibus,  auratis  dense  ob- 
tectus;  capite  distincte  punctulato;  antennis  brevibus;  protho- 
race in  medio  longitrorsum  depresso ,  depressionis  lateribus 
costiformibus;  elytris  subtiliter  punctulatis  virescentibus;  an- 
tennis femoribusque  nigris,  tibiis  tarsisque  rufo-piceis.  Longit. 
l'A  lin. 

Prope  Santiago  satis  frequens. 

Der  Körper  ist  hinten  etwas  breiter  als  vorn;  der  Kopf 
hat  ausser  den  gewöhnlichen  beiden  Längsfurchen  ein  kleines 
längliches  Grübchen  auf  der  Stirn;  das  Halsschild  ist  ziem- 
licli  quadratisch;  die  Mandibeln  sind  vorn  nicht  zweizähnig. 

21.  Dasytes  puucticollis  Ph.  Germain. 
Ann.  Univ.  Chil.  1855  p.  394. 

D.  oblongus,  supra  atrocaeculeus,  opacus,  glaber,  subtus 
niger;  antennis  brevibus;  prothorace  subquadrato,  disco  fos- 
sulis  tribus  notato,  una  in  medio  baseos,  duabus  prope  mar- 
ginem  anticura ;  elytris  obsoletissime  transverse  rugatis  et 
puncticulatis;  pedibus  antennisque  corpore  concoloribus.  Long. 
2%  lin. 

Prope  Santiago  occurrit. 

Diese  Art  ist  sehr  leicht  durch  die  drei  runden  Grübchen 
des  Prothorax  zu  erkennen.  Derselbe  ist  so  breit  M'ie  lang, 
an  den  Seiten  etwas  gerundet,  an  der  Basis  gradlinig. 

22.  Dasytes  limbatus  Ph. 

D.  angustus,  subcylindricus,  nigro  hirsutus;  capite  nigro, 


275 

squamis  argenteis  teeto;  prothorace  subquadrato,  rufo,  nigro 
binotato;  elytris  fusco-nigris,  rufo  marginatis,  utroque  granu- 
lorum  laevium  seriebus  circiter  sex  notato;  antennis  elongatis, 
omnino  nigris;  pedibus  pallide  rufis;  abdomine  omnino  nigro. 
Longit.  2  lin.,  latit.  Vg  lin. 

Prope  S.  Fernando  inveni. 

Diese  Art  ist  dem  D.  marginipennis  Sol.  sehr  ähnlich, 
allein  der  Kopf  ist  silberweiss,  die  Naht  ist  nicht  hell  ge- 
säumt, die  Fühler  sind  ganz  schwarz  und  das  Halsschild  ohne 
Längsfurche. 

23.  Dasytes  ruficollis  Ph. 

D.  angustus,  {^ubcylindricus,  hirsutus,  niger;  prothorace 
pedibusque  rufis;  antennis  omnino  nigris^  elytris  punctulatis, 
granulisque  distantibus,  seriatis  notatis.     Longit.   2  lin. 

Ad  radicem  Andiuni  in  Prov.   Santiago  legi. 

Der  Kopf  ist  ganz  schwarz,  fein  runzelig  punktirt,  mit 
einer  glatten  Vertiefung  in  der  Mitte.  Die  Fühler  sind  länger 
als  Kopf  und  Halsschiid  zusammengenommen,  ganz  schwarz. 
Das  Halsschild  ist  schon  an  seinem  Vorderrande  so  breit  wie 
der  Kopf  zwischen  den  Augen,  hinten  noch  etwas  breiter; 
der  hintere  Quereindruck  ist  ziemlich  deutlich,  sonst  scheint 
die  Oberfläche  fein  punktirt  und  ist  wie  Kopf  und  Flügel- 
decken mit  langen,  abstehenden,  schwarzen  Haaren  besetzt. 
Flügeldecken,  Mittel-  und  Hinterbrust  sind  ausserdem  noch 
mit  anliegenden,  weissen  Härchen  bekleidet. 

24.  Dasytes  atrocoeruleus  Ph. 

P.  omnino  atrocoeruleus,  angustus,  subcylindricus;  anten- 
nis gracilibus,  caput  cum  prothorace  fere  bis  aequantibus,  ni- 
gris;  elytris  punctulatis  et  serie  quadruplici  granulorum  di- 
stantium  ornatis;  pedibus  nigris.     Long.   1% — 273  lin. 

E.  Valdivia  attuli. 

Die  dunkel  stahlblaue  Färbung  von  Kopf,  Brust  und 
Flügeldecken,  so  wie  die  langen,  schlanken  Fühler  zeichnen 
diese  Art  sehr  aus. 

25.  Dasytes  glabriculus  Ph. 

D.  angustus,  subcylindricus,  subglaber,  niger;  antennis 
omnino  nigris,  caput  cum  prothorace  superantibus;  prothorace 
elytrisque  punctulatis;  pedibus  rubris.     Longit.     l'/j  lin. 

In  andibus  humilioribus  Prov.  Santiago  legi. 

Dies  Käferchen  ist  kolilschwarz,  aber  ziemlich  glänzend; 
die  Augen  stehen  sehr  stark  hervor  und  der  Kopf  ist  hinter 
denselben  auffallend  verschmälert.  Das  Halsschild  ist  ziem- 
lich so  breit  wie  lang,  vorn  schmaler  als  der  Kopf  hinter  den 


276 

Augen,  hinten  eben  so  breit.  Es  ist  dicht  und  fast  ebenso 
grob  punktirt  wie  die  Flügeldecken  und  zeigt  bei  einigen 
Exemplaren  eine  feine  vertiefte  Längslinie  in  der  Mitte.  Die 
Flügeldecken  sind  nach  hinten  etwas  verbreitert  und  zeigen 
bei  genauer  Betrachtung  sehr  feine,  anliegende  weisse  Härchen. 

26,  Thelephorus   subandinus  Ph. 

Th.  minutus,  niger;  capite  rubro,  macula  magna  nigra  in 
medio  notato;  antennis  admodum  gracilibus;  prothorace  trans- 
verso,  angulis  rotundatis,  valde  inaequali,  luteo,  in  depressio- 
nibus  nigro,  margine  elevato;  elytris  griseis,  pubescentibus. — 
Long,  vix  2  lin. 

In  subandinis  prope  Santiago,  loco  dicto  Satto  de  agua 
cepimus,  nee  non  in  Prov.  Aconcagua. 

Der  Kopf  ist  glatt,  glänzend,  rothgelb;  Scheitel  und  Stirn 
sind  schwarz.  Die  Palpen  sind  schwarz.  Die  Fühler  sind 
schwarz,  sehr  schlank,  beim  Männchen  fast  länger  als  der 
Körper,  Das  Halsschild  ist  fast  zweimal  so  breit  wie  lang, 
mit  abgerundeten  Ecken  und  aufgeworfenen  Rändern,  und  mit 
Erhabenheiten,  die  fast  die  Gestalt  eines  M  haben,  dessen 
Schenkel  jederseits  an  der  Basis  horizontal  nach  aussen  ver- 
längert wären;  diese  Erhabenheiten  sind  lebhaft  rothgelb,  die 
Vertiefungen  schwarz.  Schildchen  und  Flügeldecken  sind  hel- 
ler oder  dunkler  grau,  grob  punktirt,  flaumhaarig;  die  erha- 
benen Längslinien  auf  letzteren  sind  sehr  deutlich.  Die  Unter- 
seite des  Körpers  und  die  Beine  sind  schwarz. 

27.  Thelephorus  heterocerus  Ph. 

Th.  niger;  prothoraeis  transversi,  rubri,  antice  et  postice 
nigri  angulis  rotundatis,  margine  reflexo,  sulco  marginali  pro- 
fundiore;  mandibulis  rufis;  antennarum  articulis  2,  3,  4,  5  ab- 
breviatis,  obconicis,  quinto  crassiore,  sexto  cjlindrico,  sat 
crasso,  septimum  aequante ;  7,  8,  9,  10  aequalibus ,  basi  atte- 
nuatis,    —  Long,  2  lin,,  latit.  1  lin. 

S,  Fernando,  mensi  Septembri, 

Der  Kopf  ist  glatt,  nicht  punktirt,  schwarz  bis  auf  die 
rothen  Mandibeln.  Das  Halsscliild  ist  roth,  mit  einem  -chwar- 
zen,  fast  iialbkreisförmigen  Fleck  am  Vorderrand,  der  der 
durchschimmernde,  schwarze  Kopf  zu  sein  scheint,  aber  eine 
wirkliche  Färbung  des  Halsschildes  ist;  ein  ähnlicher,  aber 
schmalerer  Fleck  ist  in  der  Mitte  des  Hinterrandes,  Die  Flü- 
geldecken sind  ziemlich  grob  und  dicht  punktirt.  Auffallend 
ist  die  Bildung  der  Fühler;  das  zweite,  dritte  und  vierte  Glied 
sind  kaum  länger  als  dick,  verkehrt  kegelförmig,  das  fünfte 
ist  anderthalb  mal  so  lang  und  auch  anderthalb  mal  so  dick 
wie  das  vorhergehende   und   ebenfalls   verkehrt  kegelförmig; 


277 

die  folgenden  sind  gleich  lang,  aber  das  sechste  ist  cylindrisch, 
nicht  am  Grunde  verschmälert  wie  die  folgenden.  —  Von  Th. 
nodicornis  durch  den  schwarzen  Kopf,  von  Th.  crassicornis 
durch  andere  Färbung  des  Halsschildes  verschieden. 

28.  Thelephorus  praecox  Ph. 

Th.  omnino  niger,  minutus;  antennis  corpus  subaequan- 
tibus,  gracilibus;  prothorace  valde  transverso,  lateribus  rotun- 
dato,  nitido,  marginibus  praesertim  antico  et  postico  elevatis; 
elytris  dense  punctatis,  pubescentibus.  —  Long.  2  lin,,  latit. 
%  lin. 

Jam  mensi  Septembri  in  collibus  prope  Santiago  legi 
potest. 

Die  ganze  Gestalt  ist  sehr  schlank.  Der  Kopf  ist  glän- 
zend, aber  mit  kurzen,  weissen  Härchen  bekleidet.  Die  Füh- 
ler erreichen  fünf  Sechstel  der  Körperlänge.  Das  Halsschild 
iet  wenigstens  l'/j  mal  so  breit  wie  lang,  an  der  Seite  wohl 
gerundet,  ohne  scharfe  Ecken,  etwas  gewölbt,  ohne  Uneben- 
heiten, aber  mit  in  die  Höhe  geschlagenen  Rändern,  glänzend, 
und  wie  es  scheint  kahl.  Die  Flügeldecken  sind  dagegen  dicht 
und  ziemlich  grob  punktirt  und  mit  ziemlich  langen,  weiss- 
lichen  Härchen  bekleidet.  Die  Unterseite  des  Leibes  und  die 
Beine  erscheinen  kahl. 

29.  Mastigocerus*)  fulvus  Ph.' 

M.  fulvus,  fla\o-hirsutus,  capite  rufo;  antennis  nigrican- 
tibus.  —  Longit.  4:%  lin.,  latit.  l^i  lin.  Specimen  unicum 
prope  Corral  lectum  in  Museo  Santiagino  exstat. 

Der  braunrothe  Kopf  ist  hinter  den  Augen  in  einen  lan- 
gen Hals  verlängert  und  mit  ziemlich  langen,  gelben  Haaren 
bekleidet.  Die  Mandibeln  sind  lang  hervorstehend,  dünn,  ge- 
krümmt, sonst  ziemlich  cylindrisch,  roth;  die  Maxillai-palpen 
sind  lang,  graulich  gelb,  selir  haarig;  das  letzte  Glied  so 
lang  wie  die  beiden  vorhergehenden,  länglich  eiförmig,  ab- 
gestutzt. Die  Fühler  sind  länger  als  Kopf  und  Halsschild 
zusammengenommen;  ihr  eistes  Glied  ist  kurz  und  dick,  das 
zweite  und  das  dritte  sind  kurz  und  dünn;  das  vierte  ist  das 
erste,  welches  zwei  Geissein  trägt,  und  so  sind  die  folgenden 
alle  bis  auf  das  eilfte,  welches  einfach  und  so  lang  wie  eine 
Geissei  des  vorhergehenden  ist;  vom  vierten  an  nehmen  die- 


'"')  Es  ist  offenbar  ein  lapsus  calami,  wenn  Solier  Mastinocerus 
schreibt,  was  Lacordaire  wiederholt.  Solier  hat  fxaaxivog  für  [xaoiiyos 
gelesen,  welches  der  Genitiv  \on  fj-äan^,  die  Geissei,  ist.  (Der  Setzer 
erlaubt  sich  die  bescheidene  Bemerkung,  dass  es  eine  ionische  Form 
[xaGTig,  und  von  ihr  einen  Accusativ  /naoTif  giebt,  mithin  im  Interesse 
der  Stabilität  Mastinocerus  immerhin  zu  toleriren  wäre. 


278 

selben  allmälig  an  Läng^  zu.  Alle  Glieder  und  ebenso  ihre 
Aeste  sind  ziemlich  lang  behaart.  Die  Augen  sind  halbkugelig, 
vorstehend,  schwarz.  Das  Halsschild  ist  breiter  als  lang, 
vorn  schwach  und  breit  ausgerandet,  mit  vorspringenden, 
spitzen  Winkeln,  schmaler  als  hinten;  die  Seitenränder  sind 
etwas  gekrümmt  und  breit,  lamellenartig;  der  Hinterrand  fast 
gradlinig;  die  Oberfläche  ist  fast  ganz  eben  und  lang  behaart. 
Das  Schild  eben  ist  klein  und  gerundet.  Die  Flügeldecken 
sind  Avenig  breiter  als  das  Halsschild  und  bedecken  höchstens 
drei  Viertheile  des  Hinterleibes;  nach  hinten  verschmälern  sie 
sich  und  jede  ist  für  sich  abgerundet;  sie  sind  mit  langen 
Haaren  bedeckt,  die  von  einem  Körnchen  oder  Grübchen  ent- 
springen, und  erscheinen  dadurch  grob  und  ziemlich  weitläuf- 
tig  punktirt.  Die  Flügel  sind  so  lang  wie  der  Hinterleib 
und  grau.  Der  Hinterleib  ist  röthlich  gelb,  mit  anliegenden, 
gelben,  langen  Haaren  bekleidet,  das  letzte  Glied  trägt  oben 
eine  schmale,  längliche,  abgerundete,  lang  behaarte  Lamelle. 
Die  Hüften  zeigen  dieselbe  Bildung  und  Lage  Avie  bei  The- 
lephorus;  die  Beine  sind  verhältnissmässig  kurz,  lang  beliaart; 
Schenkel  und  Schienen  zeigen  nichts  Auffallendes;  die  Tarsen 
sind  schlank,  etwas  länger  als  die  Schienen,  das  vierte  Glied 
ist  das  kleinste  und  ohne  Lappen;  das  letzte  Glied  ist 
schlank.  Die  Klauen  haben  am  Grunde  einen  stumpfen  Zahn. 
Von  M.  brevipennis  besitzt  das  Museum  auch  nur  ein  bei 
Valdivia  gefangeued  Exemplar. 

Pleolobus  Ph.  n.  gen.  Thelephoridarum. 

M  e  n  t  u  m  transversum,  truncatum.  Lingua  parva,  trans- 
versa, fere  obverse  trapezia,  paraglossis  duabus  aucta.  Man- 
dibulae  magnae,  in  quiete  cruciatae,  validae,  arcuatae,  acutae, 
intus  dentibus  duobus  munitae.  Maxillae  valde  piloso- 
ciliatae,  bilobae;  lobus  mobilis  oblongo-linearis,  integer,  haud 
unguiculatus,  altero  multo  longior.  Palpi  m  axillar  es  valde 
pilosi,  articulo  ultimo  ovato-cylindrico,  penultimum  parum  su- 
perante.  Palpi  labiales  parvi,  articulo  ultimo  cylindrico. 
Epistomium  distinctum,  transversum,  truncatum.  Labrum 
parvum,  transversum,  fere  semicirculare.  Oculi  distantes, 
globosi,  integri,  tenuissime  granulati.  Antennae  fronti  paullo 
ante  oculos  insertae,  dimidium  corpus  aequantes,  filiformes, 
llarticulatae;  articuli  omnes  praeter  secundum  fere  aequi- 
longi;  primus  reliquis  haud  crassior,  subelevatus;  secundus 
dimidio  minor,  tertius  et  quartus  a  basi  versus  apicem  sensim 
incrassati,  sequentes  cylindrici,  basi  constricti,  ultimus  ai)ice 
subacuminatup.  Caput  transversum,  pone  oculos  productum 
et  constrictum.  Prothorax  transversus,  trapezoideus,  basi 
bisinuatus,  latitudine  capitis,  antice  angustior  truncatus,  late- 


279 

ribus  rectilineus,  anguste  marginatus,  Scutellum  subtrian- 
gulare,  lateribus  rotundatum.  Elytra  moUia,  elongata,  pa- 
rallela,  parum  convexa,  thorace  latiora,  apice  rotundata,  ab- 
donien  omnino  tegentia.  Alae  adsunt.  Abdomen  sexarti- 
culatum.  Cox  ae  omnes  contiguae,  anteriores  conicae,  posticae 
transversae,  sulcatae,  pro  femore  reeipiendo.  Femora  satis 
tenuia;  tibiae  cylindricae,  inermes,  valde  pilosae,  spinis  bre- 
vissimis  terminatae.  Tarsi  tibiis  paullo  breviores,  omnes 
quinque  articulati;  articulus  primus  sequentes  duos  aequans, 
subtus  pulvillo  parvo  terminatus,  sequentis  duo  obverse  trian- 
guläres, subtus  puvillis  duobus  magnis  muniti;  quaitus,  superne 
aegre  conspicuus,  bilobus,  pariter  pulvillis  duobus  majoribus 
subtus  munitus;  quintus  duos  antecedentes  ^aequans;  uugues 
simpliees. 

Dies  Geschlecht  ist  durch  den  vollkommen  freien  Kopf, 
das  deutlieh  abgegrenzte  Epistomium,  das  trapezförmige  Hals- 
schild und  die  vier  Lappen  an  den  Tarsen  sehr  ausgezeichnet. 

30.  Pleolobus  fuscescens  Ph. 

P.  dense  pubescens,  punctulatus,  supra  pallide  fuscus; 
subtus  cum  antennis,  pedibusque  pallide  rufus;  capite  obscuro. 
Longit.  5y3  lin. ,  latit.  IVg  lin. 

Wir  besitzen  zwei  Exemplare,  bei  Santiago  auf  den  Ber- 
gen gefunden;  das  eine  war  todt  und  ohne  Beine.  —  Kopf, 
Halsschild  und  Flügeldecken  sind  fein  punktirt  und  wie  das 
ganze  Thier  mit  ziemlich  langen,  weichen,  gelblichen  Härchen 
bedeckt.  Der  Kopf  ist  dunkelbraun,  geneigt;  die  Mandibeln 
sind  rothbraun  mit  schwarzer  Spitze,  die  Maxillen  und  Taster 
hellschalgelb.  Die  Fühler  entspringen  von  einem  kleinen 
Höcker  am  innein  untern  Winkel  der  Augen.  Zwischen  diesen 
Höckern  ifct  ein  senkrechter,  schmaler,  scharf  begrenzter  Raum, 
vor  demselben  das  ebenso  kurze,  horizontale  oder  in  der 
Richtung  der  Stirn  vorgestreckte  Epistom,  mit  welchem  die 
Oberlippe  wiederum  einen  rechten  Winkel  bildet.  Die  Stirn 
ist  etwas  uneben,  aber  oline  Furchen  und  Gruben.  Das  Hals- 
schild ist  von  der  einen  Seite  zur  andern  massig  gewölbt, 
ebenfalls  uneben,  ohne  dass  man  jedoch  Gruben  oder  Furchen 
deutlicli  unterscheiden  könnte.  Die  Flügeldecken  zeigen  ausser 
ihren  Pünktchen  schwache  Längsrippen  oder  Kanten  und  sind 
heller  als  Kopf  und  Halsschild ,  fast  braungrau.  Die  Unter- 
seite des  Körpers,  die  Fühler  und  die  Beine  sind  hell  braun- 
roth  oder  gelblich. 

31.  Pleolobus  nigrinus   Ph. 

P.  supra  nigro-fuscus,  prothorace  et  elytris  glabris,  an- 
tennis (saltem  basi),  palpis,  pedibus,  pectoreque  sublus  rufis; 
abdomine  nigro,  glabriusculo.     Longit.  4^^  ^'^o  ^^'^it.  1%  lin. 


280 

Das  Museum  besitzt  nur  ein  beschädigtes  Exemplar.  — 
Nur  der  Kopf  ist  stark  behaart,  Halsschild,  Flügeldecken  und 
Unterleib  sind  kahl;  die  Punktirung,  die  Rippen  der  Flügel- 
decken etc.  sind  Avie  bei  der  vorigen  Art.  Die  Unebenheiten 
des  Halsschildes  sind  besser  ausgeprägt;  man  kann  noch  am 
Vorderrand  in  der  Mitte  ein  dreieckiges  Grübchen,  vor  dem 
Hinterrand  drei,  in  einem  sehr  stumpfwinkligen  Dreieck  ste- 
hende und  nach  vorn  allmälig  versciiwindende  Hügelchen  un- 
terscheiden. Die  Beine  sind  ebenso  stark  behaart  wie  bei 
der  vorigen  Art.  Auch  hier  unterscheide  ich  6  Hinterleibs- 
ringe. 

32.  Ptinus  Foncki  Ph. 

Pt.  omnino  rufus;  fasciculis  quatuor  pilosum  prothoraeem 
ornantibus;  elytris  elongatis,  oblongis,  brevissime  puberulis, 
profunde  seriatim  punctatis.     Long,  fere  2  lin. 

Prope  Puerto  Montt  specimeu  legit  orn.  Dr.  Franc.  Fonck. 

Das  ganze  Käferchen  ist  einfarbig  braunroth  und  mit  kur- 
zen anliegenden  Härchen  besetzt,  so  dass  .es  bei  oberfläch- 
licher Betrachtung  kahl  erscheint.  Die  Fühler  sind  bedeutend 
länger  als  der  Körper.  Das  Halsschild  ist  grob  punktirt, 
hinten  eingeschnürt,  kurz  vor  der  Einschnürung  mit  vier  Bü- 
scheln ziemlich  kurzer  Haare  besetzt,  die  es  vierhöckerig  er- 
scheinen lassen  und  die  auch  von  kurzen  Höckern  zu  entsprin- 
gen scheinen.  Die  Flügeldecken  sind  verlängert,  hinten  etwas 
breiter  als  vorn;  in  der  ersten  Hälfte  laufen  ihre  Seiten  fast 
parallel.     Die  Beine  sind  sehr  lang  und  schlank. 

33.  Anobium  pullum  Ph. 

A.  obscure  rufum,  puncticulatum,  brevissime  puberulum; 
capite  nigro;  prothorace  brevi,  posterius  fere  semicirculari; 
elytris  haud  striatis.     Long.  1%  lin. 

In  collibus  prope  Santiago. 

Der  Kopf  ist  ganz  schwaiz,  die  Fühler  hell  braunroth. 
Das  Halsschild  ist  etwas  breiter  als  lang;  von  oben  in  ge- 
wisser Richtung  betrachtet  erscheint  es  fast  viereckig  mit 
abgerundeten  Ecken  und  Seiten,  welche  durch  vorstehende 
Härchen  gezähnelt  erscheinen;  betrachtet  man  dasselbe  aber 
von  der  Seite,  so  sieht  man,  dass  es  vorn  grad  abgestutzt 
und  von  den  vordem,  herabgebogenen  Winkeln  an  halbkreis- 
förmig nach  hinten  gebogen  ist.  Die  Flügeldecken  sind  brei- 
ter als  das  Halsschild,  ohne  alle  Spur  von  Längsstreifen  oder 
Punktreihen,  dunkel  rothbraun,  an  der  Naht  heller.  Die  Füh- 
ler erreichen  etwa  die  halbe  Körperlänge,  ihre  drei  letzten 
Fühlerglieder  sind  so  lang  wie  die  vorhergehenden  zusammen- 
genommen. 


281 

34.  Anobium  haemorrhoidale  Ph. 

A.  glabrum,  tenuissime  punctulatum,  nitidum,  atrum,  apice 
elytrorum  rubro;  basi  antennarum,  tibiis,  tarsisque  rufis.  Lon- 
git.  1  lin. 

In  subandinis  Prov.  Santiago. 

Die  Fülller  erreichen  beim  Männchen  zwei  Drittheile  der 
Körperlänge  und  die  drei  letzten  Glieder  nehmen  reichlich 
zwei  Drittel  der  Fühlerlänge  ein.  Das  Halsschild  ist  wenig 
breiter  als  lang,  sein  Vorderrand  ist  kaum  wulstig  und  von 
oben  gesehen  erscheinen  die  Seiten  fast  halbkreisförmig  ge- 
rundet. Bei  dieser  Ansicht  sind  die  stark  hervorstehenden 
Augen  deutlich  sichtbar,  indem  der  Kopf  zwischen  den  Augen 
nur  wenig  schmaler  als  das  Haisschild  ist.  Die  Flügeldecken 
sind  breiter  als  das  Halsschild,  fast  dreimal  so  lang  wie  breit, 
und  durch  die  dunkel  ziegelrothe,  sehr  in  die  Augen  fallende 
Färbung  ihrer  Spitze  sehr  ausgezeichnet. 

35.  Calymmaderus  grandis  Ph. 

C.  nigro-fuscus,  opacus;  prothorace  aeque  longo  ac  lato, 
grosse  punctato,  flavo-pubescehte,  fascia  transversa  medio  in- 
terrupta,  glabriuscula;  elytris  dense  et  rugoso-punctatis,  costu- 
latis,  striis  tenuibus  impressis  in  parte  postica.  Long.  3 '/j  lin., 
latit.  iy4  lin. 

Lociim,  ubi  captus  est,  ignoro. 

Betrachtet  man  das  Halsschild  von  oben,  so  erscheint  es 
trapezförmig,  aber  nicht  so  schmal  wie  bei  C,  capucinus,  vorn 
ausgerandet  und  an  den  Seiten  schwach  ausgebuchtet.  Es  ist 
grob  und  ziemlich  weitläuftig  punktirt  und  mit  gelblichen 
anliegenden  Härchen  bekleidet,  welche  auf  einer  in  der  Mitte 
unterbrochenen  Querbinde  fehlen.  In  der  Mitte  dieser  Unter- 
brechung ist  ein  rautenförmiger  Fleck,  der  sich  nach  vorn 
in  eine  feine  Linie  verlängert,  ebenfalls  von  Härchen  frei. 
Die  Flügeldecken  sind  dick  und  ziemlich  grob  punktirt,  eben- 
falls mit  Härchen  bekleidet,  die  im  hintern  Theil  viel  spär- 
licher stehen  als  auf  dem  Halsschild  und  zeigen  schwach  er- 
habene, gerundete  Längsrippchen,  aber  ohne  Punktstreifen 
dazwischen;  erst  an  der  Spitze  und  an  den  Seiten  zeigen  sich 
feine,  vertiefte  Linien,  von  denen  die  zwei  äussersten  die  tief- 
sten sind;  der  Seitenrand  derselben  steht  in  den  letzten  drei 
Vierteln  seiner  Länge  hervor.  Die  Unterseite  des  Körpers  ist 
dicht  und  fein  punktirt.  —  Der  Kopf  hat  auf  dem  Scheitel 
eine  tiefe  Längsgrube. 

36.     Dorcatoma  bimaculatum  Ph. 
D.  piceum,    macula    magna  rubra   subquadrata    elytrum 

19 


282 

utrumque  ornante;  antennis  pedibusque  rufis;  palpis  pallidis, 
testaceis.     Long.  1  '/j  lin. 

E.  Poljpoiis  Santiago  educavi. 

Die  Füliler  sind  so  lang  wie  der  halbe  Körper;  ich  bin 
nicht  im  Staude  gewesen,  die  Glieder  zwischen  dem  zweiten 
und  der  Fülilerkeule  zu  erkennen.  Diese  ist  nach  dem  Ge- 
schlecht verseliieden.  Bei  dem  ,-S  ?  ist  das  erste  Glied  der 
Keule  breiter  dreieckig,  das  zweite  ebenfalls  nach  der  Spitze 
breit,  das  letzte  länglich  eiförmig;  beim  V?  ist  das  erste  Glied 
in  Gestalt  eines  schmalen,  quer  gestellten  Zahnes;  das  zweite 
schmal  mit  einem  schmalen  Zahn  gegen  das  Ende  versehen, 
das  dritte  schmaler  als  beim  r^  und  etwas  gebogen.  Der 
Prothorax  ist  breiter  als  lang,  nach  vorn  alhnälig  verschmä- 
lert. Ebenso  ist  das  Scliildciien  breiter  als  lang.  Die  Flügel- 
decken sind  seiir  gewölbt,  länglich  eiförmig,  mit  stark  vor- 
springenden Schultern,  die  fast  einen  Höcker  bilden,  und  haben 
an  jeder  Seite  von  der  Mitte  an  drei  erhabene,  dem  Seiten- 
rande parallele  Kippclien.  Die  Beine  sind  massig  robust;  die 
Tarsen  kürzer  als  die  Schienen,  das  erste  Glied  so  lang  wie 
die  beiden  folgenden  zusammengenommen,  die  drei  folgenden 
sind  unter  sich  gleich  lang,  das  letzte  wieder  länger,  ziemlieh 
dick;  die  Klauen  smd  sehr  klein.  Der  ganze  Körper  ist  fein 
punktirt  und  flaumhaarig.  Das  letzte  Glied  der  Maxillarpal- 
pen  ist  beiliörmig,  das  der  Labialpalpen  dreieckig,  die  Man- 
dibeln  zweispitzig.  Der  rothe  Fleck  der  Flügeldecken 
berührt  beinahe  das  Halssehild  und  reicht  fast  bis  zur  halben 
Länge. 

37.  Dorcatoma  nigrum    Ph. 

D.  omnino  nigrum ;  antennis  pedibusque  rufis.     Long.  1  lin. 

Habitat  in  Prov.  Yaldivia. 

Diese  Art  ist  mit  senkrecht  stehenden,  steifen  Härchen 
bekleidet,  aber  docli  stark  glänzend  und  zeigt  keine  Spur 
von  rothen  Flecken.  Fühler  und  Beine  sind  braunroth.  An 
den  Seiten  der  Flügeldecken  sind  drei  Furclien  mit  erhabenen 
Zwischenräumen,  wie  bei  der  vorigen  Art. 

38.  Dorcatoma  rubrum  Ph. 

D.  haud  punctatum,  obscure  rufum,  unicolor,  griseo  pu- 
berulum,  oculis  nigris.     Longit.   1%  !'"• 

E.  Valdivia  allatum  puto. 

Selbst  bei  Gebrauch  einer  scharfen  Lupe  kann  ich  keine 
Punktirung  entdecken.  Die  Flügeldecken  haben  im  hintern 
Theil  an  den  Seiten  die  gewöhnlichen  drei  Furchen.  Das 
Geschlecht    wage    icii    nicht    zu    bestimmen,     da    das    fünfte 


283 

Fühlerglied  in  der  Gestalt  das  Mittel  hält  zwischen  den  bei- 
den Formen,  die  mir  D.  bimaeulatum  gezeigt  hat. 

Oc elliger  Ph.,  neues  Genus  der  Anobiaceen. 

Caput  superne  haud  couspicuum.  Oculi  rotuudi.  Ocel- 
lum  in  media  fronte  inter  oculos,  rubrum.  Antennae 
ante  oculos  insertae,  pro  sexu  distinctae,  breves,  in  maribus 
pectinatae,  iO-articulatae,  in  feminis  ni  fallor  y-articulatae, 
articuli  duo  basales  breves,  subglobosi,  tertius  in  mare  dente 
brevi  lato  terminatus,  4tus,  5.,  6.,  7,,  8.,  9.  dente  valde  elon- 
gato  intus  aucti,  seu  latitudine  longitudinem  ter  aequantes, 
decimus  oblique  elongatus,  apice  crassior;  in  femina  articulus 
ultimuö  ovatus,  anteriores  tres  transversi,  reliqui  sensim  lati- 
tudine decrescentes.  Prothorax  transversus,  valde  convexus, 
lateribus  marginatus,  antice  valde  emarginatus  pro  capite  re- 
cipiendo,  postice  angulatus,  vertice  anguli  scutellum  ypectante. 
Scutellum  parvum.  Eljtra  subcjlindrica,  margine  laterali 
sinuato.  Alae.  Pedes  mediocres^  tarsi  graciles,  tibias  haud 
spinosas  subaequantes,  articuli  quatuor  primi  breves,  ultimus 
haud  crassior,  antecedentes  tres  subaequans.  Ungues  parvi. 
Corpus  pilis  brevibus  hispidum.  —  Genus  antennarum  fabrica 
et  ocello  frontis  inter  reljqua  Anobiacea  valde  di^tinctum. 

39.     Ocelliger  ater  Ph. 

0.  ater,  corpore  ovato,  cum  eljtris  puuctato  granulato. 
Longit.  $  2y2  lin.,  latit.  1%  lin. 

Habitat  in  Prov.  Valdivia. 

Herr  Landbeck  hat  ein  Pärchen  gefangen,  sonst  ist  uns 
kein  Exemplar  weiter  bekannt;  dem  Männchen  fehlen  die 
Beine;  das  Weibchen  ist  ein  klein  wenig  grösser  als  das 
Männchen.  Die  Stirn  ist  flach.  Die  Augen  stehen  von  ein- 
ander entfernt  und  in  der  Mitte  der  Linie,  die  man  zwischen 
den  beiden  obern  Augenrändern  ziehen  kann,  steht  bei  beiden 
Geschlechtern  ein  rothes  Punktauge.  Die  Fühler  stehen  am 
untern  Ende  der  Augen  jedoch  etwas  nach  innen  eingelenkt, 
sind  flaumhaarig  und  beim  Männchen  so  lang  wie  der  Pro- 
thorax. Die  beiden  ersten  Glieder  sind  klein,  kugelig,  schwarz, 
die  folgenden  dunkelbraun.  Das  dritte  ist  am  Grunde  cylin- 
drisch,  sodann  aber  in  einen  breiten  abgestutzten  Zahn  nach 
innen  verlängert;  das  5.,  6.,  7.,  8.  und  9.  Glied  haben  einen 
Zahn,  der  fast  dreimal  so  lang  wie  das  Glied  selbst  ist;  beim 
vierten  ist  der  Zahn  etwas  kürzer.  Das  Endglied  erscheint 
beinahe  quergestellt  und  ist  so  lang  wie  der  Zahn  des  vor- 
hergehenden Gliedes,  aber  von  umgekehrter  Gestalt,  nämlich 
am  Grunde  schmal  und  an  der  Spitze  breiter.  Beim  Weib- 
chen sind  die  Fühler  kürzer  als  das  Halsschild,  das  Endglied 

19^ 


284 

eiförmig,  die  drei  vorhergehenden  Glieder  breiter  als  lang 
und  bes-onders  nach  innen  in  einen  Zahn  auslaufend;  das  Glied 
vor  denselben  ist  verkehrt  dreieckig.  Der  Prothorax  ist  vorn 
sehr  stark  gewölbt  und  tief  ausgeschnitten;  die  Sehne  dieses 
Ausschnitts  ist  nur  den  dritten  Theil  so  lang  wie  die  hintere 
Breite  des  Halsschildes;  der  hintere  Rand  bildet  einen  stum- 
pfen Winkel,  dessen  abgerundeter  Scheitel  das  kleine  Schild- 
chen berührt.  Jederseits  am  Grunde  ist  eine  flaclie  Vertie- 
fung, die  sich  allmälig  nach  vorn  verliert.  Die  Flügeldecken 
sind  höchstens  2y.^  mal  so  lang  wie  das  Halsschild  und  sehr 
wenig  breiter  als  dasselbe;  sie  sind  ringsum  schwach  gerandet. 
Ihr  Seitenrand  senkt  sich  etwas  hinter  der  Schulter  herab, 
so  dass  etwa  im  vordem  Drittheil  eine  seichte  Bucht  entsteht. 
Sie  bedecken  den  Hinterleib  ganz  und  bald  hinter  dem  Hals- 
schild zeigt  jede  eine  llaclie  Erhöhung.  Die  ganze  Oberseite 
des  Körpers  und  der  Flügeldecken  ist  mit  groben  Punkten 
oder  Körnern  dicht  bedeckt  und  von  schwarzen,  ziemlich  kur- 
zen, groben,  aufgerichteten  Haaren  rauh,  die  Unterseite  aber 
fein  punktirt  und  mit  weisslichen,  anliegenden  Härchen  be- 
kleidet. Die  Mundtheile  habe  ich  nicht  untersucht.  Brust  und 
Hinterleib  haben  mir  nichts  Auffallendes  gezeigt,  ebensowenig 
die  Beine,  welche  massig  behaart  sind.  Ich  linde  am  Ende 
der  Schienen  keinen  Dorn;  die  Tarsen  zeichnen  sich  dadurch 
aus,  dass  ihre  vier  ersten  Glieder  gleich  lang  und  das  fünfte 
so  lang  ist  wie  die  drei  vorhergehenden;  sie  sind  etwas  heller 
als  Schenkel  und  Schienen,  die  so  schwarz  sind  M'ie  der  übrige 
Körper. 

40.     Epistomentis  vittatus  Ph. 

E.  niger,  capite  prope  antennas  luteo-maculato;  protho- 
racis  nigri  margine  laterali  lineaque  mediana  longitudinali  lu- 
teis;  elytris  nigris,  margine  exteriore  et  vitta  mediana  a  mar- 
gine antico  incipiente  et  postice  angustata  luteis.  Longit.  11 '/a 
lin.,  latit.  4  lin. 

Prope  thermas  de  Chillan  dictas  c.  6800  p.  s.  m. 

Diese  Art  ist  dem  E.  pictus  sehr  ähnlich,  aber  jede 
Seite  des  Prothorax  zeigt  eine  ziemlich  tiefe  Grube;  das 
Schildchen  ist  deutlich  zu  erkennen,  wenn  auch  sehr  klein, 
der  äussere  Dorn  jeder  Flügeldecke  ist  viel  länger,  endlich 
ist  die  Färbung  der  Flügeldecken  sehr  verschieden. 
(Fortsetzung  folgt.) 


285 
Versuch  einer  Monographie  der  Dermapteren  [^ 

von 
Dr.  H.  Dohrn. 

(Fortsetzung  von  pag.  323  d.  vor.  Jahrg.) 


2.  alis  nulüp,  elytris  rudimenlariis  aut  nullis. 
9.     Forcinella  Dohrn. 

Forcinella  Dohrn,  Eni  Ztg.  T.  23  p.  226. 

Forficesila  auet.  ex  parte. 

Kopf  convex,  breiter  als  das  Pronotum,  länger  als  breit, 
Antennen  mit  mehr  als  15  Gliedern  von  gleicher  Beschaffen- 
heit, wie  bei  der  vorigen  Gattung. 

Pronotum  mit  geradem  Hinterrande 5  Mesonotum  einfach 
rechtwinklig,  ziemlich  kurz,  Metanotum  mit  concav  geboge- 
nem  Hinterrande. 

Elytra  bisweilen  in  mehr  oder  weniger  grossen  schuppen- 
förmigen  Rudimenten  vorhanden,  fehlen  meist  ganz;  die  Flü- 
gel fehlen  stets. 

Abdomen  lang,  in  der  Mitte  stets  etwas  verbreitert,  das 
letzte  Segment  bei  der  $  meist  mit  stärker  verschmälertem 
Hinterrande  als  beim    (^. 

Zange  kurz  und  dick,  bei  den  o  mitunter  hakenförmig 
gekrümmt,  mitunter  gerade,  bei  den  $  stets  grade. 

Beine  wie  bei  der  vorigen  Gattung. 

a.     Elytra  rudimentär  vorhanden. 

1.     F.  Janeirensis  n.  sp. 

Picea,  antennarum  articulo  12  pallido,  articuli  1  basi, 
secundo  toto,  ore  ferrugineis,  pectore  et  pedibus  pallide  testa- 
ceis,  femoribus  anticis  antice  et  postice,  mediis  et  posticis 
antice  medio  fusco  maculatis;  elytrorum  rudimenta  magna, 
mesonotum  fere  totum  excepta  plaga  angusta  media  obte- 
gentia.  $. 

Corp.  long.   12,  lat.  2,  forc.  long.  1%  mill. 

Habitat  in  Brasilia:  Rio  de  Janeiro. 

Kopf  mit  tiefen  Nähten,  Antennen  matt  schwarzbraun, 
Basis  des  ersten  und  das  zweite  Glied  rothbraun,  das  zwölfte 
blass;  Mundtheile  rothbraun,  Pronotum  etwas  länger  als 
breit,  mit  kaum  aufgeschlagenen  Seitenrändern,  einer  mitt- 
leren Längsrinne  und  einem  flachen  sattelförmigen  Querein- 
druck über  die  Mitte.  Mesonotum  etwa  halb  so  lang,  mit 
bedeutenden  Rudimenten  der  Elytra  von  gleicher  Länge  mit 
gerundetem  Innenrande,  der  nur  ein  schmales  Stück  der  Mitte 


286 

des  Me&onotum  unbedeckt  lässt.  Metanotum  länger  als  das 
Mesonotutn  mit  stark  eingebogenem  Hinterrande.  Brust  und 
Beine  hell  schalengelb,  Femora  der  vorderen  Beine  vorn 
und  hinten,  der  mittleren  und  hinteren  Beine  nur  vorn  mit 
einem  dunkelbraunen  Fleck  in  der  Mitte.  Abdomen  (?)  mit 
ziemlich  verschmälertem  letzten  Segment,  das  in  der  Mitte 
eine  seichte  Längsrinne,  am  Hinterrande  über  der  Zangen- 
wurzel einige  unregelmässige  Runzeln  hat.     Zange  typisch. 

Der  ganze  Rücken  der  Species  ist  glänzend  pechfarben, 
die  Unterseite  des  Abdomen  heller,  mit  einem  Stich  ins  ka- 
stanienbraune, gelb  behaart. 

Eine  $  in  der  Brunner'schen  Sammlung. 

2.  F.  Stäli  n.  sp. 

Picea,  capite  nigro,  ore,  antennarum  articulis  1,  2  flavis, 
13,  14  pallidis,  pectore,  pronoti  margine  laterali  et  pedibus 
testaceis,  femoribus  et  tibiis  basi  fuscoannulatis;  elytrorum 
rudimenta  brevia ,  ovata,  mesonoti  latera  obtegentia;  flavo 
pilosa.  ($). 

Corp.  long.  10,  lat.  214,  forc.  long.  21/2  mill. 

Habitat  in  insula  Java   (Melierborg). 

Kopf  ziemlich  gewölbt,  glänzend  schwarz,  sparsam  be- 
haart; Oberlippe  braungelb,  die  andern  Mundtheile  hellgelb, 
ebenso  die  beiden  Basalglieder  der  Antennen,  die  folgenden 
mit  Ausnahme  der  blassen  13.  und  14.  pechfarben,  ganz  kurz 
grau  behaart.  Pronotum  vorn  schmaler  als  der  Kopf,  län- 
ger als  breit,  mit  überstehenden  und  etwas  aufgeschlagenen 
gelben  Seitenrändern,  mit  einem  seichten  Längseindruck 
in  der  Mitte.  Mesonotum  mit  rudimentären  Decken  von 
gleicher  Länge  von  schmal  ovaler  Form,  in  der  Mitte  ein 
breites  Stück  des  Segments  unbedeckt  lassend.  Brust  und 
Beine  schalengelb;  Basis  der  Femora  und  Tibien  breit 
dunkelbraun  geringelt.  Abdomen  glänzend,  fein  punktirt, 
pechfarben,  letztes  Segment  dunkler  als  die  übrigen.  Unter- 
seiteheller. Zange  kurz,  grade,  mit  hakenförmig  nach  innen 
gebogener  Spitze,  unten  flach,  oben  gekielt,  längs  der  Innen- 
kante fein  gezähnelt,  pechfarben,  nach  der  Spitze  zu  dunkler. 

Eine  $  im  Stockholmer  Museum, 
b.     Elytra  fehlen  gänzlich. 

3.  F.  colossea  n.  sp. 

Castaneo-fusca  vel  rufa,  antennis,  ore,  pectore,  pedibus 
ferrugineis,  mandibulis  ruHs,  nigro -apicatis,  clypeo  testaceo, 
abdominis  segmentis  posticis  et  forcipe  nigrescentibus;  corpus 
laeve,  sparsim  impresso-punctatum,  pronoto  margine  antico 
rugifero,  medio  transverse  sulcato;  abdominis  ultimum  segmen- 


287 

tum  magnum,  subattenuatum,  postice  rugulosum;  forceps  bre- 
vis,  valida,  mutica,  subtus  plana,   supra  obtuse  angulata. 

^$  Corp.  long.  25-30,  lat.  5—6,  forc.  long.  6  mill. 

Habitat  in  Australia  boreali:  Port  Ciutis,  in  insulis  Nova 
Caledonia,  Novis  Hebridis  et  Fidji. 

Kopf  glänzend  dunkelbraun,  glatt,  mit  sehr  seichten 
Nähten,  wenig  gebogener  Stirnnalit,  hie  und  da  mit  einge- 
drückten Punkten,  stark  ge\^'ölbt,  länger  als  breit.  Schild- 
chen  hellgelb,  Oberlippe  rothbraun,  an  der  Basis  dunkler, 
Oberkiefer  dunkelbraun,  ebenso  die  Spitzen  der  Pulpen;  Mund- 
theile  im  Uebrigen  rothbraun,  ebenso  die  Ai^tennen;  diese  und 
die  Palpen  rotiibraun  borstig  beliaart;  hie  und  da  einige  län- 
gere rothbraune  Haare.  Pronotum  wenig  schmaler  als  der 
Kopf,  quadratisch,  Seitenränder  etwas  aufgeworfen,  in  der 
Mitte  von  einer  starken  Querfurche  durchzogen,  ebenso  von 
einer  feinen  Längslinie,  glatt,  am  Vorderrande  mit  einigen 
gruppenförmig  zusammengestellten  Höckerhäufchen,  zwischen 
denen  sich  einige  rothbraune  Härchen  befinden.  Meso-  und 
Metanotum  allmälig  verbreitert,  über  beide  zieht  sich  eine 
Verengerung  der  Mittellinie  des  Pronotum.  Brust  und  Beine 
lehmgelb,  Femora  auffallend  kurz,  platt  und  breit  mit  ver- 
einzelten langen  gelben  Haaren ;  Tibien  und  Tarsen  dicht  und 
kürzer  gelb  behaart.  Abdomen  über  die  Mitte  hinaus  etwas 
verbreitert,  dann  nach  hinten  verschmälert,  Farbe  und  Sculp- 
tur  wie  bei  Kopf  und  Thorax.  Letztes  Segment  dunkler  als 
die  übrigen,  in  der  Mitte  mit  einer  Längsfurche,  unregelmässig 
punktirt  und  rissig,  mit  stark  runzligem  Hinterrande.  Zange 
kurz,  sehr  stark,  von  der  Basis  an  zusammenliegend,  an  den 
Seiten  scharf  gekielt,  die  obere  convexe  Seite  leicht  M'inklig, 
die  untere  flach. 

Ein  ,^  der  Brunner'schen  Sammlung  weicht  durch  schlan- 
keren Körperbau  und  hellere  Farbe  ein  wenig  ab;  übrigens 
gleichen  sich  beide  Geschlechter  bis  auf  die  Zahl  der  Seg- 
mente vollkommfen. 

Im  Pariser  Museum,  sowie  in  den  Sammlungen  Brunner 
und  Dohrn. 

4.     F.  littorea. 

Forficesila  littorea  White  in  Vojage  of  Erebus  et  Terror. 

Picea,  antennis,  ore,  pedibus,  pronoti  dimidio  antico,  meso- 
et  metanoli  marginibus  anticis  sordide  testaceis,  pectore  seg- 
mentisque  ventralibus  1  et  2  ferrugineis ;  corpus  supra  nitidum, 
impresso -punctatum,  sparsim  rufociliatum;  abdomen  subtus 
dense  rufosetosum;  ultimum  segmentum  postice  subrugulosum; 
forceps  intus  denticulata,  supra  carinata,  subtus  plana.  $. 

Corp.  long.  27,  lat.  4,  foi'c.  long.  6  mill. 


288 

Habitat  in  Nova  Zealandia.  (Hochstetter,  White.) 
Kopf  länger  als  breit,  massig  gewölbt,  mit  sehr  seich- 
ten Nähten,  pechschwarz,  glänzend,  zerstreut  punktirt;  Mund- 
theile  schmutzig  lehmgelb,  ebenso  die  Antennen^  diese  und 
die  Palpen  kurz  gelblich  behaart.  Vorderrand  des  Prono- 
tum  selir  wenig  schmaler  als  der  Kopf,  leicht  runzlig,  Sei- 
tenränder etwas  aufgeworfen;  pechfarben,  vordere  Hälfte 
lehmgelb,  ebenso  die  Vorderränder  der  beiden  folgenden  Seg- 
mente; über  alle  drei  verläuft  eine  seichte  Mittellinie.  Brust 
glänzend  rothbraun.  Beine  lehmgelb,  von  massiger  Länge, 
Femora  mit  einzelnen,  Tibien  und  Tarsen  mit  einem  Filz  von 
gelben  Haaren.  Abdomen  pechschwarz,  Oberseite  glatt, 
leicht  punktirt,  nackt,  Unterseite  dicht  punktirt  und  stark 
rothbraun  behaart;  letztes  Dorsalsegment  mit  runzligem  Hin- 
terrande, etwas  längsrissig.  Zange  massig  stark,  unten  flach, 
oben  scharf  gekielt,  Innenrand  gezähnelt. 
$  im  "Wiener  Museum. 

5.  F.  maxima. 

Forficula  (Forficesila)  maxima  Brüllt,  in  „Webb  et  Ber- 
thelot, Hist.  nat.   des  tles  Canaries,  Entomologie  pag.  74." 

Diese  Art  ist  mir  unbekannt  geblieben.  Brülle  bemerkt 
über  sie  das  Folgende: 

Elle  est  longue  d'un  pouce  a  un  pouce  et  demi,  et  res- 
semble  au  F.  maritima  Gene,  par  la  disposition  des  couleurs. 
Cependant,  eile  s'en  distingue  essentiellement  par  les  pinces 
de  son  abdomen,  qui  sont  dentees  dans  les  deux  sexes.  Le 
dernier  segment  de  Fabdomen  presente  plusieurs  series  lon- 
gitudinales  et  tr^s  rapprochees  de  petits  points  ou  de  tres 
petits  tubercules.  Un  gros  tubercule  rugueux  se  remarque  a 
la  base  et  au  c6t6  exterieur  de  ce  meme  segment;  les  pinces 
de  Tabdomen  sont  plus  arquees  dans  le  male  que  dans  la 
femelle.     Tous  les  individus  que  j'ai  vus  sont  apteres. 

6.  F.  marginalis  n.  sp. 

Castanea,  capite  saturatiore,  labri  apice,  antennarum  ar- 
ticulo  15  apice,  16  toto  flavis,  ceteris  oris  partibus  ferrugi- 
neis,  pectore  et  pedibus  testaceis,  femorum  tibiarumque  dimidio 
basali  castaneo  fusco;  abdominis  segmentorum  dorsalium  mar- 
gines  postici  plicato-crenati;  forceps  brachiis  contiguis,  sub- 
rectis,  subtus  planis,  supra  convexis,  margine  interno  basi  den- 
ticulato,  mucrone  suberecto    ö^. 

Corp.  long.  12—13,  lat.  3,  forc.  long.  3—4  mill. 

Habitat  in  Japonia. 

Kopf  wenig  gewölbt,  ziemlich  breit,  mit  deutlichen  Näh- 
ten,   glänzend  kastanienbraun,    ebenso  die  Oberlippe,    deren 


289 

Spitze  hellgelb,  die  übrigen  Mundtiieile  rothbraun;  Antennen 
braungrau,  das  15te  Glied  an  der  Spitze,  das  16te  ganz  gelb. 
Pronotum  fast  so  breit  wie  der  Kopf,  breiter  als  lang, 
massig  convex,  jederseits  in  der  Mitte  etwas  eingedrückt,  mit 
kaum  aufueschlagenen  Seitenrändern  und  deutlichem  mittlerem 
Längseindruck.  Meso-  und  Metanotum  zusammen  etwas 
länger  als  das  Pronotum.  Brust  und  Beine  schalengelb, 
die  Basalhälfte  der  Femora  und  Tibien  dunkel  kastanienbraun, 
Behaarung  hellgelb.  Abdomen  massig  erweitert,  die  Hinter- 
ränder der  Ruckensegmente  mit  Ausnahme  der  drei  letzten 
mit  kurzen  Falten  in  unregelmässiger  Anordnung  besetzt;  letz- 
tes Segment  nach  hinten  etwas  verschmälert,  glatt,  mit  mitt- 
lerem Längseindruck,  gradem,  leicht  runzligem  Hinterrande, 
bisweilen  etwas  dunkler  als  die  übrigen  Segmente.  Bauch- 
seite heller,  gelb  behaart.  Zange  heller  als  das  Abdomen, 
mit  zusammenliegenden,  unten  flachen,  oben  convexen,  am 
Innenrande  an  der  Basis  gezähnten  Armen,  deren  hakenför- 
mige Spitze  etwas  nach  oben  gebogen  ist. 
Einige  S  im  Leidener  Museum. 

7.     F.  Antoni  n.  sp. 

Picea,  antennarum  articulis  3  basalibus  castaneis,  13,  'J4 
pallidis,  ceteris  griseo-fuscis,  ore  ferrugineo,  pectore  et  pedi- 
bus  pallidis,  femoribus  lateraliter  compressis,  in  utroque  latere 
longitudinaliter  fusco  fasciatis.     Fiavo   })ilosa   J. 

Corp,  long.  14,  lat.  2y2,  forc.  long.  3  mill. 

Habitat  in  Venezuela. 

Kopf  stark  gewölbt,  mit  sehr  tiefen  Nähten,  so  dass  die 
beiden  Seiten  des  Occiput  und  die  Stirn  ungewöhnlich  deut- 
lich von  einander  geschieden  sind;  glänzend  pechfarben.  An- 
tennen graubraun,  die  3  Basalglieder  heller  kastanienbraun, 
glatt,  die  folgenden  filzig  behaart,  das  13te  und  14te  blass- 
gelb. Scliildchen  hellgelb  mit  dunkelbraunem  Hinterrande, 
Spitzen  der  Oberkiefer  dunkelbraun,  Mundtbeiie  übrigens  hell 
rothbraun.  Pronotum  fast  quadratisch,  massig  gewölbt,  mit 
deutlicher  Längsrinne  und  kurz  aufgeschlagenen  gelben  Sei- 
tenrändern, Vorderrand  mit  mehreren  Einkerbungen.  Me- 
sonotum  jederseits  mit  einem  schwachen  Eindruck.  Brust 
hellgelb;  ebenso  die  Beine  mit  Ausnahme  der  Femora;  diese 
etwas  breiter  und  platter  als  gewöhnlich,  vorn  und  hinten 
mit  einem  ziemlich  breiten  glänzend  braunen  Streif,  der  fast 
die  ganze  Länge  der  Femora  einnimmt;  an  der  Innenseite  der 
Basis  der  vorderen  und  mittleren  Tibien  ein  leicht  brauner 
Fleck,  Abdomen  bis  über  die  Hälfte  hinaus  verbreitert, 
dann  allmälig  bis  zur  Zange  verjüngt,  das  letzte  Segment 
glatt,   mit  mittlerer  Längsrinne.     Unterseite   des  Hinterleibes 


290 

stark    gelb    behaart.     Zange   mit  wenig   gebogenen  Armen, 
die  Spitze  hakenförmig  nach  innen  und  oben  gekrümmt. 
Ein   i^  in  meiner  Sammlung. 

8.  F.  annulipes. 

Forfieesila  annulipes  Lucas,  Annales  de  la  soc.  entom.  d. 
France. 

Labidura  annulipes  Fischer  Orth.  europaea. 

Der  vortrefflichen  Beschreibung  dieser  Art  durch  Fischer 
habe  ich  nur  wenig  beizufügen. 

Unter  einer  Reihe  von  Exemplaren  aus  Madeira  befinden 
sich  einige,  deren  Pronotum  in  der  vorderen  Hälfte  dunkel- 
gelb i.st;  bei  einem  sind  die  Antennenglieder  12  und  13  von 
gleicher  Farbe  mit  den  übrigen  und  statt  der  deutlichen  Ringel 
um  Femora  und  Tlbien  i^t  die  Färbung  dieser  Glieder  eine 
allgemein  schmutzig  braungelbe.  Doch  scheint  mir  das  nur 
eine  ganz  individuelle  Abweichung  zu  sein.  Bei  einem  andern 
Exemplar  hat  die  rechte  Antenne  das  12te  und  13te  Glied 
blassgelb,  die  linke  nur  das  12te. 

Ob  die  von  Brülle  (lies  Canaries)  unter  dem  Fabricischen 
Namen  F.  annulata  erwähnte  Art  hieherzuziehen,  wage  ich 
bei  der  Allgemeinheit  der  dort  gemachten  Bemerkungen  nicht 
zu  entscheiden^  es  ist  aber  sehr  wahrscheinlich. 

9.  F.  annulicornis. 

Forficula  annulicornis  Blanchard  in  Gay  Historia  de  Chile 
Zoologia  T.  VI. 

Fusco- picea,  pectore,  pedibus,  pronoti  dimidio  antico  et 
lateribus,  ore,  antennarum  articulis  duobus  basalibus  testaceis; 
mesonotum  lateraliter  Impressum,  metanoti  margo  posticus 
medio  angulatus.     Ferrugineo  pilosa  9. 

Corp,  long.  10,  lat.  2y2,  forc.  long.  3  mill. 

Habitat  in  republica  Chilensi. 

Das  einzige  Exemplar  des  Pariser  Museums,  von  Blan- 
chard selbst  etiquettirt,  stimmt  nicht  mit  der  Beschreibung  in 
der  Fauna  chilena,  nach  der  die  Art  mit  „Elytris  parvulib"' 
versehen  sein  soll;  weder  bei  diesem,  noch  bei  dem  vollstän- 
dig gleichen  Stück  meiner  Sammlung  ist  eine  Spur  von  den 
Decken  vorhanden.  Es  ist  möglich,  dass  Blanchard  bei  ober, 
flächlicher  Besichtigung  die  beiden  seitlichen  Eindrücke  des 
Mesonotum  dafür  genommen  hat.  Da  die  Beschreibung  im 
Uebrigen  mit  den  beiden  Exemplaren  stimmt,  so  trage  ich 
kein  Bedenken,  den  von  ihm  gegebenen  Namen  auf  die  vor- 
liegende Art  anzuwenden.  Aus  seiner  Beschreibung  habe  ich 
noch  einen  Punkt  zu  ergänzen,  die  Beschaffenheit  der  An- 
tennen, die  dem  Pariser  Stück  gänzlich  abhanden  gekommen, 
und  bei  dem  meinen  auf  13  Glieder  reducirt  sind.     Nach  Bl. 


291 

sind  deren  15  vorhanden,  die  3  oder  4  ersten  (an  meinem 
Stück  die  3  Basalgliedei)  gelb,  die  folgenden  matt  braun,  die 
beiden  letzten  schmutzig  weiss,  nur  die  Spitze  des  letzten 
wieder  matt  braun. 

Kopf  gewölbt  mit  kaum  sichtbaren  Nähten,  glänzend 
nussbraun;  Mundtheile  schalengelb,  Pronotum  fast  quadra- 
tisch, gelbbraun,  Seiten-  und  Vorderrand  gelb.  Mesonotum 
breiter,  sehr  schmal,  jederseits  mit  einem  breiten  seichten 
Eindruck  von  der  Form  rudimentärer  Decken,  Metanotu.m 
mit  in  der  Mitte  stumpf  winkligem  Hinterrande.  Brust  und 
Beine  blassgelb.  Vorderschenkel  mit  einem  ganz  mattbraunen 
Ringe  in  der  Mitte.  Abdomen  ziemlich  flach,  bis  gegen 
das  letzte  Segment  hin  verbreitert,  dies  nach  hinten  verschmä- 
lert, mit  einer  Längsrinne  in  der  Mitte  und  aufgeworfenem, 
etwas  runzligem  Hinterrande.  Zange  grade,  mit  hakenför- 
miger Spitze  und  gezähneltem  Innenrande,  unten  flach,  oben 
gekielt. 

Wenig  punktirt,  stark  glänzend,  Färbung  vom  Pronotum 
nach  hinten  allmälig  dunkler.     Sparsam  rothbraun  behaart. 

10.  F.  azteca. 

Forcinella  azteca  Dohrn,  Entom.  Ztg.  T.  23  pag.  226. 

Meiner  damaligen  Beschreibung  habe  ich  Niclits  beizu- 
fügen, da  ich  seither  kein  weiteres  Exemplar  dieser  Art  er- 
halten habe. 

11.  F.  Brunneri  n.  sp. 

Fusco-picea,  capite  nigro;  clypeo  et  labro  fuscis,  ceteris 
oris  partibus  antennarumque  griseofuscorum  articulis  basalibus 
ferrugineis,  pectore  et  pedibus  sordide  testaceis;  abdomen  po- 
stice  brevissime  attenuatum;   forceps  typica   ?. 

Corp.  long.  12,  lat.  21/2,  forc.  long.  2  mili. 

Habitat  in  Australia:   Adelaide. 

Der  vorigen  Art  sehr  ähnlich,  unterscheidet  sie  sich  von 
ihr  durch  die  Färbung  der  Antennen  und  Beine;  erstere  sind 
bis  auf  die  gelbrothen  Basalglieder  einfarbig  graubraun  und 
die  Beine  sind  nicht  braua  geringelt,  sondern  einfarbig  dunkel 
schalengelb.  Ausserdem  sind  auf  Meso- und  Metanotum  seichte 
seitliche  Eindrücke  vorhanden,   die  bei  F.  azteca  fehlen. 

Eine  $  in  der  Brunner'schen  Sammlung. 

b.  Abdominis  segmenta  2  et  3,  aut  segmentum 
3  plicifera. 

a.    alis  nullis,  elyt-ris  rudimentariis  aut  nullis. 


292 

10.     Brachylabis  Dohrn  nov.  gen. 

Forficesila  auct.  ex  parte. 

Vollkommen  übereinstimmend  mit  der  vorigen  C4attung 
bis  auf  die  Bildung  des  Abdomen,  dessen  2tes  und  3tes  Seg- 
ment auf  der  Dorsalseite  seitlich  eine  Falte  tragen.  Diese  ist 
bisweilen  sehr  undeutlich,    besonders  auf  dem  2ten  Segment. 

Beim  ,^  sind  alle  folgenden  Segmente  bis  auf  das  letzte 
an  der  Seite  kantig  und  nach  hinten  in  eine  Spitze  ausge- 
zogen; bei  der  $  ist  diese  Eigenthümlichkeit  nur  bisweilen 
und  stets  in  geringerem  Grade  ausgeprägt,  als  beim  o -,  so 
dass  es  bei  besonderer  Undeutlichkeit  der  Falten  nicht  immer 
möglich  ist,  dieselben  einer  der  beiden  Gattungen  mit  Be- 
stimmtheit zu  überweisen. 

a.     Elytra  fehlen. 

J.     B.  mauritanica. 

Forficesila  mauritanica  Lucas,  Exploration  de  l'AIgerie. 

Fusca  vel  castaneo-fusca,  antennis  griseo-fuscis ,  ore  fer- 
rugineo,  vel  dilute  fusco,  pectore  et  abdomine  subtus  ferru- 
gineis,  pedibus  vel  unicoloribus  sordide  testaceis,  vel  femorum 
apice  et  basi  tibiisque  fuscis;  abdomen  deplanatum,  valde  di- 
latatum,  segmentum  3  distincte  pliciferum,  o  sequentia  excepto 
ultimo  lateraliter  valde  rugosa,  carinata,  carina  postice  valde 
producta,  segmentum  ultimum  medio  late  impressum,  totum 
rugiferum,  margine  postico  recto;  forcipis  brachia  a  basi  di- 
stantia,  valde  curvata,  margine  interiore  crenato;  ?  segmenta 
4— 6  lateraliter  dense  punctata;  angulata,  angulo  postice  paul- 
lulum  producto;  segmentum  ultimum  medio  vix  impressum, 
rugiferum;  forceps  parallela,  intus  crenata. 

c?$  Corp.  long.  15— 21,  lat.2y2— 4,  forc.  long.  2y2— 4V2 
mill. 

Habitat  in  Mauritania. 

Kopf  massig  gewölbt,  glänzend  dunkelbraun,  Antennen 
mit  Ausnahme  des  unbehaarten  braunen  Basalgliedes  grau 
filzig  behaart,  Mundtheile  mit  Ausnahme  der  dunkelbraunen 
Oberlippe  rothbraun.  Pronotum  breiter  als  lang  mit  ein- 
gedrückter Mittellinie  und  leicht  aufgeworfenen  Seitenländern, 
Mesonotum  halb  so  lang,  Metanotum  noch  schmaler;  dunkel- 
braun, glatt.  Brust  hell  rotlibraun.  Beine  entweder  ein- 
farbig schmutzig  schalengelb,  oder  mit  schmalem  braunem 
Ringe  um  die  Basis,  breiterem  um  die  Spitze  der  Schenkel, 
mit  ganz  oder  fast  ganz  braunen  Tibien.  Die  Tarsen  sind 
stets  heller.  Die  Behaarung  der  Beine  ist  gelb  bis  rothbraun. 
Abdomen  bei  beiden  Geschlechtern  in  der  Mitte  bedeutend 
erweitert,  ziemlich  fiach,  nach  hinten  wieder  etwas  verschmä- 


293 

lert,  doch  ist  das  letzte  Segment  breiter  als  das  erste;  etwas 
glänzend  mit  zerstreuten  eingedrückten  Punkten,  das  3te 
Rückensegment  mit  deutlicher  schmaler  P'alte;  die  Rücken- 
seite dunkelbraun,  die  Bauchseite  rothbraun  oder  hell  kasta- 
nienbraun, gelbroth  behaart.  Beim  ^  sind  die  Segmente  4—8 
jederseits  gekielt,  der  Kiel  nach  hinten  in  eine  Spitze  aus- 
gezogen, die  dem  folgenden  Segmente  anliegt;  zu  beiden  Sei- 
ten des  Kiels  sind  die  Segmente  sehr  runzlig;  das  letzte  Seg- 
ment hat  in  der  Mitte  einen  ziemlicii  tiefen  und  breiten  Längs- 
eindruck, einen  geraden  Hiuterrand  und  ist  mit  kleinen  Höckern 
ziemlich  dicht  besetzt.  Bei  der  $  sind  die  Segmente  4—6  an 
den  Seiten  \vinklig  mit  nur  wenig  vorgezogener  Sp.tze,  an 
Stelle  der  Runzeln  nur  dicht  punktirt,  das  letzte  Segment  wie 
beim  Männchen.  Die  Zange  ist  bei  beiden  Geschlechtern 
wie  bei  der  folgenden  Art  beschaffen,  doch  hier  auch  beim 
(^  mit  gezähneltem  Innenrande. 

Im  Pariser  und  Stockholmer  Museum. 

2,     B.  maritima. 

Forficula  maritima  Bonelli,  Gen6  Saggio. 

Labidura    —  Fischer,  Orth.  europ.  etc. 

Die  Rückenfalte  auf  dem  Abdomen  dieser  Art  ist  ziem- 
lich undeutlich,  auf  dem  zweiten  Segment  kaum  nachzuweisen, 
auf  dem  dritten  in  Form  einer  kleinen  glänzenden  höckerför- 
migen  Erhebung  mehr  nach  der  Seite  gerückt,  als  gewöhn- 
lich, so  dass  sie  deshalb  bi^lier  vollständig  ignorirt  worden 
ist.  Fischer  ist  über  die  Beschreibung  dieser  Art  nur  flüchtig 
hingegangen,  da  er  mit  keinem  Worte  erwähnt,  dass  beim 
Männchen  die  Abdominal -Segmente  4  —  8  an  den  Seiten  ge- 
kielt sind,  ähnlich  wie  bei  der  vorigen  Art.  Bei  den  Weib 
eben  ist  davon  keine  Spur,  doch  ist  bei  ilmen  die  kleine  Falte 
ganz  deutlich  zu  sehen,  sobald  man  nur  genau  die  Stelle 
weiss,  wo  sie  zu  suchen  ist. 

Diese  Art  ist  eine  der  am  weitesten  verbreiteten;  auch 
sie  findet  sich,  wie  Labidura  riparia,  über  den  grossesten 
Theil  der  Erde  zerstreut;  doch  sind  ihr  dadurch,  dass  sie  nur 
dicht  am  Strande  lebt,  engere  Grenzen  gesteckt.  Ich  habe 
sie  wenigstens  an  der  Küste  des  Mittelländischen  Meeres  nur 
unter  Steinen  gefunden,  die  beinahe  im  Wasser  lagen;  weiter 
ins  Land  hinauf  war  sie  überall  durch  Foriicula  (Brachylabis) 
moesta  G6ne  vertreten. 

De  Haan  giebt  sie  von  Japan  an  und  mir  liegen  meh- 
rere Exemplare  von  dort  vor;  ausserdem  kenne  ich  sie  von 
China,  Ostindien,  Madagascar,  Westafrika  und  den  Südstaaten 
der  nordamerikanischen   Union. 

Bedeutend   abweichende  Varietäten   sind   mir  von  dieser 


294 

Art  nicht  bekannt  geworden;  bisweilen  ist  der  Vorderrand 
des  Pronotum  mehr  oder  weniger  breit  gelbbraun  gefärbt  und 
häufig  ist  die  Unterseite  des  Abdomen  gelb  behaart. 

3.     B.  angulifera  n.  sp. 

Sordide  castanea,  ore  exceptis  mandibulis  labrique  basi 
eastaneis  testaceo,  antennarum  segmento  15  pallido,  pectove 
pedibusque  testaeeis,  femoribus  tibiisque  plus  minusve  fusco 
maculatis;  thoraeis  eegmenta  dorsalia  in  utroque  latere  ar- 
cuato-depressa,  plaga  media  a  parte  depressa  angulo  distineta; 
abdominis  segmenta  dorsalia  punctatissima,  ventralia  laevia, 
ilavopilosa;  segmentorum  4 — 8  carinae  filiformes   (^. 

Corp.  long.  11,  lat.  2,  forc.  long.  2y2   mill. 

Habitat  in  Guinea;  San  Thom6. 

Kopf  ziemlich  gewölbt,  wenig  länger  als  breit,  kasta- 
nienbraun, glatt;  Mundtheile  schalengelb,  mit  Aufnahme  der 
braunen  Mandibeln  und  Basis  der  Oberlippe;  das  Schildchen 
ist  noch  heller  als  der  Rest.  Füliler  graubraun,  die  beiden 
Basalglieder  unbehaarl,  gelb,  das  15le  Glied  blassgelb.  Der 
Thorax  ist  besonders  ausgezeichnet  dadurch,  dass  die  Dor- 
salsegmente nicht  einfach  convex,  sondern  in  einem  gestreck- 
ten Bogen  von  der  Vorderecke  des  Pronotums  aus  bis  zur 
Hinterecke  des  Metanotums  jederseits  etwas  kantig  abgesetzt 
sind.  Auf  dem  Mesonotum  wird  dadurch  ein  fast  parallel- 
randiger,  schmaler  Streif  in  der  Mitte  gebildet.  Das  Prono- 
tum ist  etwas  länger  als  breit,  die  Längsriune  in  der  Mitte 
erreicht  nicht  den  Hinterrand,  die  Seitenränder  stehen  etwas 
über.  Auf  dem  Meso-  und  Metauotum  ist  der  mittlere  Längs- 
eindruck furchenförmig  verbreitert  und  vertieft.  Die  drei 
Segmente  sind  nur  massig  punktirt.  Brust  und  Beine  blass- 
gelb; Femora  vorn  und  hinten  breit  dunkelbraun  gefleckt,  an 
den  Hinterbeinen  am  wenigsten;  die  vorderen  und  mittleren 
Tibien  mit  braunem  Innenrande.  Abdomen  massig  erweitert, 
die  Falte  auf  beiden  Segmenten  sehr  deutlich,  die  folgenden 
Segmente  alle  mit  einem  scharf  abgesetzten  fadenförmigen, 
oder  eher  schmal  leistenförmigen  Kiel,  nach  hinten  in  einen 
stumpfen  Winkel  ausgezogen.  Oberseite  des  Abdomen  äusserst 
fein  und  dicht  punktirt,  Unterseite  glatt,  mit  wenigen  ver- 
streuten Punkten,  sehr  sparsam  behaart,  viel  heller  als  der 
Rücken.  Das  letzte  Segment  etwas  verschmälert,  einfach, 
mit  mittlerer  Längslinie.  Zange  kurz,  wenig  gebogen,  oben 
gekielt,  ohne  Zähnchen,  Spitze  nach  innen  und  ein  wenig 
nach  oben  gekrümmt. 

Ein   ,^  in  meiner  Sammhing. 


395 

4.     B.  chilensis. 

(^  Foificula  (Chelidura)  chilensis  Blancliard,  in  Gay  Hi- 
storia  de  Chile,  Zool.  T.  VI. 

$     Forfieula  testaeeicornis  Blanehard  eodem  loco. 

Castanea,  antennis  gii^eo  fulvis,  artieulo  piimo  fulvo,  oie 
flavo,  pectore  et  pedibus  sordide  testaceis;  caput  parvum,  inter 
antennarum  fossas  basales  biimpressum ;  pionotum  latius,  postice 
punctis  2  imj)ressis;  (^  segmenta  abdominis  4 — 8  lateribus 
angulata,  segmentum  ultimum  latum ,  foreipis  brachia  a  basi 
diytantia,  trieaiinata,  gracilia,  incurvata,  apice  acuta,  eden- 
tula;  $  segmentum  ultimum  angustum,  foreipis  brachia  con- 
tigua,  brevia,  recta,  intus  denticulata. 

Corp.  long.  10,  lat.  2,  forc.  long.   <^  2,  $  1%  mill. 

Habitat  in   republica  Chilensi. 

Die  Abweichungen  in  den  beiden  oben  angeführten  Be- 
schreibungen redueiren  sich,  abgesehen  von  den  gewöhnlichen 
sexuellen  Veischiedenheiten,  auf  ein  paar  ganz  unwesentliche 
individuelle  Unterschiede.  Die  Yergleichung  der  typischen 
Exemplare  des  Pariser  Museums  lässt  keinen  Zweifel,  dass 
beide  zu  einer  Art  gehören.  Blanehard's  Angabe  von  11 
Fühlergliedern  ist  schon  deshalb  unrichtig,  weil  bei  dem  einen 
der  übrigens  sehr  schlecht  conservirten  Exemplare  deren  noch 
12  vorhanden  sind^   die  Endglieder  fehlen  wie  ge\A  öhnlich. 

Kopf  kaum  breiter  als  «der  Vorderrand  des  Pronotum; 
Stirn  sehr  convex  mit  zwei  punktförmigen  Eindrücken  zwi- 
schen den  Fühlerwurzeln;  Occiput  mit  einer  sattelförmigen 
Veitiefung  in  der  Mitte;  fein  und  dicht  punktirt  und  gestri- 
chelt, nicht  glänzend.  Mundtheile  rothbraun,  Oberlippe  und 
Spitze  der  Mandibeln  wie  der  Kopf  dunkelbraun.  Antennen 
graugelb.  Pronotum  nach  hinten  verbreitert,  so  breit  als 
laug,  mit  breit  aufgeworfenen  Seitenrändern,  längs  der  Mittel- 
linne  am  Vorderrande  jederseits  mit  einer  beinahe  bis  zur 
Hälfte  reichenden  seicliten  Furche,  nahe  dem  Hinterrande  dicht 
an  der  Mittellinie  mit  einem  punktförmigen  Eindruck;  in  der 
Mitte  quer  getlieilt  durch  eine  sattelförmige  Vertiefung.  Etwas 
glänzender  als  der  Kopf.  Meso-  und  Metanotum  ziemlich 
.schmal.  Brust  und  Beine  schmutzig  schalengelb.  Abdo- 
men massig  erweitert,  das  2te  und  3te  Segment  mit  deut- 
licher Falte,  die  folgenden  Segmente  beim  (^  au  der  Seite 
Avinklig,  nach  hinten  in  eine  stumpfe  Spitze  ausgezogen,  bei 
der  $  einfach  mit  convexem  Rande  und  gerundeter  Seite, 
Rückenseite  nicht  glänzend,  von  Punkten  und  kleinen  Höckern 
fein  runzlig,  dunkelbraun,  die  Hinlerränder  der  Segmente 
etwas  heller;  Bauchseite  heller,  glatt  und  glänzend.  Zange 
des   (^  mit   an    der   Basis   \^  eit    auseinanderstehenden    stumpf 


296 

dreikantigen,  in  der  Mitte  nach  innen  gebogenen  drehruuden 
Armen;  der  $  kurz,  mit  geraden,  zusammenliegenden  Armen. 
cJ?  im  Pariser  Museum. 

b.  Elytra  rudimentär  vorhanden. 

5.     B.  moesta. 

Forficesila  moesta  Gene,  Serville,  Hist.  nat.  d.  Orth. 

Labidura  moesta  Fischer  Orth.  europ.   etc.  etc. 

Die  Beschreibung  dieser  Art  von  Fischer  ist  durchaus 
genügend.  Sie  ist  durch  die  Anwesenheit  der  rudimentären 
Elytra  sehr  leicht  von  allen  andern  Arten  zu  unterscheiden. 

Ich  habe,  wie  schon  oben  erwähnt,  diese  Species  niemals 
unmittelbar  am  Meere  gefunden,  wie  B.  maritima;  dagegen 
war  sie  überaus  häufig  in  der  römischen  Campagna,  wo  sie 
besonders  gern  in  Mohnblüthen  sich  aufzuhalten  schien. 

Zwei  Arten,  von  denen  sehr  mangelhafte  Beschreibungen 
existiren,  gehören  wohl  zu  dieser  oder  der  vorigen  Gattung. 
Es  sind  dies: 

1.  Forficesila  taurica  Motschulsky,  Fischer  von  Wald- 
heim, Orthopt.  ross,  erwähnt  in  Fischer  Orth.  europ.  pag. 
70  und 

2.  Forficula  Blanchardi  le  Guillou,  von  der  meines  Wis- 
sens nichts  existirt  als  folgende  ebenso  kurze  wie  unbrauch- 
bare Diagnose  in  der  Revue  zoologique  1841  p.  292: 

Supra  brunnea,  infra  testacea;  corpore  laevi;  alis  (!)  aut 
nullis  aut  rudimentariis;  forcipe  ad  basin  intus  unidentata; 
antennis  brunneis;  pedibus  testaceis. 

Long.  7,  lat.  3  mill. 

Habitat  insulas   oceanicas? 

Da  die  Beschreibung  dieser  Art,  abgesehen  von  den  Ab- 
surditäten, so  ziemlich  auf  alle  Arten  der  beiden  Gattungen 
passt,  so  A\  ar  es  mir  ebenso  unmöglich,  diese,  sowie  die  vor- 
hergehende zu  identificiren. 


297 


Zur  geographischen  Verbreitung  der  Honigbiene. 

Notiz  von  A.  Cierstäcker. 


In  einer  bei  Gelegenheit  der  elften  Wandevversammlung 
Deutscher  Bienenwirthe  zu  Potsdam  im  September  1862  pu- 
blicirten  Schrift  über  die  geogvaph.  Verbreitung  der  Honigbiene 
(Potsdam  1862  8.  75  S.)  hatte  ich  sowohl  die  ursprüngliche  Ver- 
breitung der  Apis  mellifica,  als  auch  die  allmälige  Uebersiede- 
lung  und  Akklimatisation  derselben  in  verschiedene  Theile 
der  neuen  Welt  auf  historischem  Wege  zu  ermitteln  gesucht. 
Während  sich  in  ersterer  Beziehung  heiausstellte,  dass  die 
Honigbiene  in  verschiedenen  Färbungs-  und  Grössen- Abände- 
rungen ausser  Europa  über  ganz  Afrika  und  den  grössten 
Theil  Asiens  (mit  Ausnahme  Indiens  und  des  Sunda- Archi- 
pels) verbleitet  sei,  ergab  eine  möglichst  umfassende  Prüfung 
der  einschlägigen  faunistischen  und  Reise- Literatur  nach  der 
•anderen  Seite  hin,  dass  unser  allbekanntes  Insekt  in  Austra- 
lien bis  dahin  ganz  fehlte  (vgl.  a.  a.  0.  S.  57),  während  es 
in  Amerika  von  Neu-England  bis  nach  Mexico,  Honduras  und 
den  Antillen,  südlich  vom  Aequator  aber  nur  im  mittleren 
Brasilien  (Minas  Geraes)  eingeführt  worden  sei.  Bei  dem 
hohen  Interesse,  welches  sich  an  die  geographische  Verbrei- 
tung der  Insekten  im  Allgemeinen,  ganz  besonders  aber  an 
diejenige  eines  so  bekannten  und  nützlichen,  wie  es  gerade 
die  Honigbiene  ist,  knüpft,  musste  eine  derartige  Untersuchung 
und  Feststellung  unter  allen  Umständen  erwünscht  erscheinen, 
selbst  auf  die  Gefahr  hin,  bei  einem  ersten  Versuch  nur  Man- 
gelhaftes und  Unvollständiges  zu  leisten;  denn  da  eine  Ueber- 
sicht  des  bisher  über  den  Gegenstand  Bekannten  vollständig 
fehlte,  durfte  eine  Zusammenstellung  der  in  einer  umfang- 
reichen Literatur  weit  und  breit  zerstreuten  Daten  sich  we- 
nigstens Hoffnung  machen,  einen  ersten  Grund  gelegt  und  zu 
weiterer  Verfolgung  und  Erl'orschung  des  Themas  angeregt 
zu  haben. 

Diese  Hoffnung  ist  schon  jetzt  in  sofern  in  Erfüllung  ge- 
gangen, als  der  Gegenstand  verschiedenen  Forschern  Interesse 
abgewonnen  hat;  durch  die  Mittheilungen  derselben  bin  ich 
schon  nach  der  kurzen  Frist  von  achtzehn  Monaten  in  den 
Stand  gesetzt,  mehrere  in  meiner  oben  genannten  Schrift  ge- 
machten Angaben  theils  zu  berichtigen,  theils  zu  vervollstän- 
digen. Die  daselbst  (S.  57)  ausgesprochene  Vermuthung, 
dass  die  Honigbiene  dem  Festlande  von  Australien  noch  fehle, 
war  für  ihre  Zeit  allerdings  begründet,  ist  indess  durch  die 
seitdem  bewirkte  Uebersiedelung   mehrerer  Bienenstöcke  ver- 

20 


298 

jährt.  Der  Jahrgang  1863  der  Eichstädter  Bienenzeitung  bringt 
uns  nämlich  die  Notiz,  dass  die  italienische  Abart  der  Apis 
mellilica  (Ap.  Ligustica  Spin.)  mit  günstigem  Erfolge  nach 
Süd-Australien  (Melbourne)  eingeführt  sei  und  sich  daselbst 
als  Honigsammlerin  aul  das  Beste  bewährt  habe;  sie  ist  da- 
mit zu  einem  Gemeingut  aller  fünf  Erdtheile  geworden.  — 
Bei  der  Feststellung  der  Verbreitung  unserer  Honigbiene  über 
Süd-Amerika  war  ich  theils  auf  die  mündlichen  Aussagen  von 
Reisenden,  theils  auf  die  Faunen  und  Reisebesciireibungen  über 
specielle  Länder,  in  denen  mau  freilich  nicht  immer  genügende 
Auskunft  über  das  Gewünschte  findet,  angewiesen;  letztere 
haben  sich  denn  auch,  wie  aus  dem  Folgenden  zu  ersehen 
ist,  nicht  durchweg  als  massgebend  erwiesen,  vielmehr  zu 
irrigen  Annahmen  Aulass  gegeben.  Was  zunächst  Columbien 
anbetrifft,  so  versicherte  mich  zur  Zeit  der  Abfassung  meiner 
Schrift  Prof.  Karsten,  dass  während  seines  Aufenthaltes  da- 
selbst (etwa  bis  zum  J.  1854)  die  Honigbiene  nicht  vorhanden 
gewesen  sei  (a.  a.  0.  S.  56).  Nachträglich  hat  derselbe  je- 
doch durch  einen  in  Puerto  Cabello  ansässigen  Corresponden- 
ten,  den  Apotheker  Schmidt,  in  Erfahrung  gebracht,  dass  die 
Europäische  Biene  bald  nach  seinem  (Karstens)  Abgang  von 
Venezuela,  also  etwa  in  der  Mitte  der  fünfziger  Jahre  dahin 
übergesiedelt  worden  sei.  Die  Länge  der  seitdem  verflossenen 
Zeit  und  der  Umstand,  dass  die  Biene  bereits  vor  dem  Jahre 
1855  in  Honduras  eingebürgert  war,  lässt  auch  mit  ziemlicher 
Sicherheit  vermuthen,  dass  unser  Insekt  gegenwärtig  bereits 
über  den  grössten  Theil  Central- Amerika's  verbreitet  sei, 
selbst  wenn  eine  direkte  Einführung  daselbst  nicht  stattge- 
funden haben  sollte;  die  Nachrichten,  welche  wir  über  die 
Avunderbar  schnelle  Verbreitung  derselben  in  den  Vereinigten 
Staaten  und  auf  den  Antillen  besitzen,  geben  dieser  Annahme 
wenigstens  einen  hohen  Grad  von  Wahrscheinlichkeit.  —  Zu 
der  Annahme,  dass  die  Honigbiene  den  La  Plata-Staaten  und 
Chile  fehlte,  hatte  mich  der  Umstand  verleitet,  dass  sie  we- 
der in  Ga^'s  Fauna,  noch  von  Burmeister  erwähnt  worden 
ist.  Ein  Brief  des  letzteren,  datirt  Buenos  Ayres,  7.  Decbr. 
18(J3,  den  ich  hier  wörtlich  folgen  lasse,  widerlegte  diese 
Annahme  als  irrig: 

Als  Nachtrag  zu  meinem  Briefe  bin  ich  so  frei,  Ihnen 
anzuzeigen,  dass  die  Honigbiene  seit  ca.  15  Jahren*)  in  Bue- 
nos Ayres  introducirt  ist  und  sich  hier  ganz  ungemein  ver- 
mehrt. Ich  habe  dies  in  meiner  Reise  nicht  erwähnt,  weil 
ich    in  Buenos  Ayres   nur    vorübergehend   mich    aufhielt    und 


*)  Nach  den  später  folgenden  Angaben  würde  sich  nur  ein  Zeit- 
raum von  etwa  11  Jahren  herausstellen.  G. 


299 

das  Thier  in  den  meisten  inneren  Gegenden  noch  fehlt.  In- 
dessen war  selbiges  Geschöpf  bereits  in  Mendoza,  als  ich  mich 
dort  befand,  aber  nur  bei  zwei  oder  drei  Personen,  weiche 
sie  aus  Chile  bezogen  hatten;  es  kam  auch  dort  sehr  gut 
fort.  Weder  in  Cordova,  noch  in  Tucuman  habe  ich  die 
zahme  Honigbiene  gesehen;  man  hat  dort  nur  wilden  Honig, 
namentlich  von  Wespen,  der  Lecheguana  (Chartergus)  und 
der  Caumaty  (Poljbia  scutellaris  Fab.  Sauss.)  Bei  Parana 
erinnere  ich  mich  nicht,  die  Honigbiene  gesehen  zu  haben; 
sie  ist  aber  an  der  Ostseite  von  Entrerios  am  Uruguay  be- 
bereits  ziemlich  verbreitet,  wie  ich  aus  Martin  de  Maussy 
(Confeder.  Argent.  II  pag.  101)  ersehe.  Dieser  Schriftsteller 
giebt  das  Jahr  1857  als  das  ihrer  Einführung  von  Monte- 
video an  und  auch  nach  Buenos  Ayres  kam  sie  erst  nach  der 
Vertreibung  von  Rosas  (1852),  wie  man  hier  behauptet,  oder 
während  seiner  Diktatur,  Dies  ist  Alles,  was  ich  Ihnen  über 
den  Gegenstand  zu  sagen  habe;  als  introducirtes  Geschöpf 
habe  ich  die  Honigbiene  in  meiner  Reise  mit  Stillschweigen 
übergangen." 


Die  Schmetterlinge  Deutschlands  und  der  Schweiz, 

systematisch  bearbeitet 
von 

Jl.  r,  MMeinewnann. 


Zweite  Abtheilung:  Kleinschmetterlinge. 

Band  I.  Heft  I.     Die  Wickler. 

Braunschweig  1863. 

Angezeigt  von  Fr.  Seliläg^er,   Diakonus  in  Jena. 


Bereits  im  vorigen  Jahre  ist  diese  Fortsetzung  des  Heine- 
mann'schen  Werkes  erschienen,  dessen  erster  Theil,  die  so- 
genannten Grossschmetterlinge  enthaltend,  in  unserer  Zeitung 
vom  Jahre  1860  durch  Herrn  Dr.  A.  Speyer  besprochen  wor- 
den ist.  Durch  den  Zweck  bedingt,  den  Sammler  in  den 
Stand  zu  setzen,  das  Gesammelte  leicht  und  siciier  zu  be- 
stimmen, musste  natürlicherweise  Anlage  und  Einrichtung  des 
Werkes  dieselbe  bleiben.  Mit  rühmlich  anzuerkennendem 
Fleisse  hat  der  Verfasser   sich  der  mühevollen  Arbeit  unter- 

20* 


300 

zogen,  in  analytischer  Weise  die  zuvor  durch  genaue  Angaben 
der  gefundenen  ilerkmale  begränzten  Ghuppen- und  sorgfältig 
besciiriebenen  Arten  zu  ordnen  und  dadurch  das  Bestimmen 
derselben  zu  erleichtern.  Wer  sich  jemals  mit  solchen  Ar- 
beiten bescliäftigt  hat,  dem  kann  es  auch  nicht  unbekannt 
geblieben  sein,  welche  Schwierigkeiten  dabei  zu  überwinden 
sind,  und  man  muss  es  daher  dem  Verfasser  Dank  wissen, 
dass  er  diese  Mühe  nicht  gescheut  hat,  wenn  man  auch  wohl, 
wie  dies  nicht  anders  möglich  ist,  einzelne  Ausstellungen  ma- 
chen könnte. 

In  der  Einleitung  spricht  der  Verfasser  über  den  Unter- 
schied der  Makro-  und  Mikrolepidoptern  und  er  sucht  diesen, 
obschon  ein  solcher  ihm  durch  ein  dujchgreifendes  Merkmal 
noch  nicht  ausgemacht  erscheint,  im  Rippeuverlaufe  der  Flü- 
gel dennoch  festzustellen  und  macht  dann  auf  Spejer's  bereits 
in  der  Isis  1845  hervorgeliobenes  und  in  der  Anzeige  des 
ersten  Theiles  nochmals  herausgestelltes,  allerdings  sehr  wich- 
tiges Merkmal  aufmerksam,  dass  die  Kaupen  der  Mikrolepi- 
doptern in  der  Bildung  der  Bauchfüsse  sich  wesentlicii  von 
denen  der  Makrolepidoptern  unterscheiden.  Es  verdient  daher 
dieses  Merkmal  von  den  Lepidopterologen  eine  weitere  sorg- 
fältige Beachtung  und  Untersuchung;  denn  es  würde  bei  voll- 
kommener Bestätigung  allerdings  ein  entscheidendes  Gewicht 
in  die  Wagschale  legen  und  die  Trennung  als  eine  in  der 
Natur  wohl  begründete  ganz  sicher  herausstellen.  Da  bereits 
Speyer  sich  hinreichend  darüber  ausgesprochen  hat,  so  ver- 
weise ich  nur  auf  seine  Auseinandersetzung  in  der  entomol. 
Ztg.  J.  18ß0  p.  61  ff.  Ueber  die  Stellung  der  Wickler  nächst 
den  Makrolepidoptern,  abweichend  von  der  bis  jetzt  ange- 
nommenen, lässt  sich  dem  Verfasser  kein  Vorwurf  machen. 

Den  Beschreibungen  der  einzelnen  Arten  lässt  erst  der 
Verfasser  p.  4  — 8  die  allgemeine  Charakteristik  der  Tortri- 
cinen  vorangehen,  in  welcher  auf  Alles,  was  zur  Betrachtung 
dargeboten  wird,  gehörige  Rücksicht  genommen  ist,  vorzüg- 
lich nach  Herrich-SchäfFer's  und  Lederer's  Vorgange  auf  den 
ßippenlauf  der  Flügel.  Nach  diesen  Angaben  berührt  der 
Verfasser  noch  die  systematische  Eintheilung  mit  Berücksich- 
tigung der  von  den  beiden  oben  genannten  Lepidopterologen 
vor  ihm  aufgestellten;  denn  von  Treitschke  lässt  sich  gar 
nicht  reden  in  dieser  Beziehung,  da  seiner  Aufstellung  jede 
systematische  Begründung  fehlt.  Er  schliesst  sich  im  Ganzen 
und  mit  vollem  Rechte  den  Abtheilungen  Lederer's  an,  ver- 
wirft aber  manche  derselben,  weil  sie  ihm  entweder  blos  auf 
unwesentlichen  Merkmalen  beruhen,  oder  auf  solchen,  die  nur 
dem  männlichen  Geschlechte  zukommen,  während  die  Weiber 
,auf  das  Genauste   mit   anderen  Gattungen   zusammenstimmen. 


301 

Auch  hat  er  zu  den  Wicklern  mit  Herrich -Schäffer  die  Ti- 
neengattung  Exapate  gezogen,  welche  Lederer  weglässt.  So 
lange  darüber  noch  Schwanken  herrscht,  was  man  überhaupt 
als  entscheidende  Merkmale  anzusehen  habe,  was  nicht;  so 
lange  in  dieser  Beziehung  die  Subjectivität  der  Autoren  noch 
die  Hauptstimme  besitzt,  lä^st  sich  auch  im  Allgemeinen  über 
die  grössere  oder  geringere  Zahl  der  Genera,  welche  ein  Sy- 
stematiker aufstellt,  nicht  rechten,  wenigstens  kein  vollgültiger 
Abschluss  erzielen.  Was  kann  es  für  Nutzen  schaffen,  wenn 
man  die  sämmtlichen  Wickler  z.  B.  nur  als  ein  Genus  ansieht, 
aber  in  diesem  Genus  alsdann  eine  Menge  Untergattungen 
aufstellt?  Bleibt  es  zuletzt  nicht  dasselbe,  wenn  man  diese 
Untergattungen  als  Genera  betraclitet?  Der  Verfasser  hat 
nur  10  Genera  der  Wickler  aufgestellt,  während  bei  Lederer 
deren  26  zu  finden  sind ,  von  welcher  Zahl  sich  allerdings 
mehrere  ausscheiden,  welche  nichtdeutsche  Arten  enthalten. 
Zählt  man  dagegen  die  Untergattungen  zusammen,  welche  im 
vorliegenden  Werke  wieder  aufgestellt  sind,  so  kommt  nocli 
eine  grössere  Zahl  heraus  als  bei  Lederer,  auch  wenn  man 
sogar  dessen  Untergattungen  mitzählt.  Doch  darüber  lässt 
sich,  wie  gesagt,  nicht  rechten.  Zum  Beweise  hierfür  nur  ein 
Beispiel ,  das  zunächst  sich  darbietende.  Lederer  stellt  als 
erstes  Genus  Rhacodia  Hb.,  als  zweites  Teras  Tr.  auf  und 
giebt,  da  beide  Genera  sonst  übereinstimmen,  als  Merkmal 
für  das  erste  Genus  die  am  Vorderrande  ausgenagten,  unter 
der  Spitze  mehr  ausgeschweiften  Vorderflügel  an.  Heinemann 
zieht  Beide  in  ein  Genus  zusammen,  stellt  aber  zwei  Unter- 
gattungen mit  denselben  Merkmalen  auf.  Dem  einen  Autor 
gilt  also  die  Ausragung  am  Vorderrande  der  Vorderflügel  als 
unterscheidendes  Genusmerkmal,  während  der  Andere  dies  in 
ihr  nicht  anerkennt. 

Vor  jedem  einzelnen  Genus  erörtert  der  Verfasser  die 
Merkmale  desselben  sehr  genau  und  ausführlich  und  giebt 
auch,  wo  dies  sich  als  nothwendig  herausstellt,  eine  analyti- 
sche Tabelle  für  die  von  ihm  angenommenen  Untergattungen. 
Die  Abweichungen,  welche  im  Vergleich  mit  andern  Systemen 
hier  stattfinden,  werden  geflissentlich  angeführt  und  die  Gründe 
hervorgehoben,  welche  dazu  bewogen  haben.  Dann  folgt  die 
Aufstellung  und  Beschreibung  der  einzelnen  Arten  selbst  mit  kur- 
zen überschriftlichen  Diagnosen,  wobei  rühmlich  anzuerkennen 
ist,  dass  der  Verfasser  sich  die  dankenswerthe  Mühe  gegeben 
hat,  mit  grösster  Umsicht  und  Genauigkeit  alles  Einzelne  be- 
merklich zu  machen,  was  zur  Bestimmung  jeder  Art  dienlich 
ist.  Die  etwa  vorkommenden  Varietäten  und  Aberrationen 
sind  mit  lobenswerthem  Fleisse  characterisirt;  die  vorhandenen 
Abbildungen  werden   citirt  und  ich  kann    mich  in  dieser  Be- 


303 

Ziehung  nur  dem  anerkennenden  Urtheile  Speyer's  über  deü 
ersten  Band  (entom.  Ztg.  1860  p.  58)  auch  für  diesen  zwei- 
ten anschliessen.  Es  ist  in  ihm  eine  umsichtige,  tüchtige  Ar- 
beit geliefert,  die  nicht  allein  dem  Anfänger,  sondern  auch 
dem  eri'ahrenerenLepidopterologen  erspriessliche  Dienste  leistet. 
Auf  Einzelnlieiten  hier  einzugehen  und  etwa  abweichende 
Ansichten  über  diese  und  jene  Art  oder  Varietät  geltend  ma- 
chen zu  wollen,  —  denn  wer  könnte  in  dieser  Beziehung  den 
Ansprüchen  Aller  genügen!  —  halte  ich  für  überflüssig  um 
so  mehr,  da  hierdurch  am  Ende  doch  ein  vollgültiger  Ab- 
schluss  nicht  erzielt  würde.  Gelegenheit  dazu  dürfte  die  aller- 
dings mangelhafte  Synonymik  bieten,  bei  welcher  sich  mir 
der  eine  Wunsch  wenigstens  lebhaft  regte,  dass  von  dem  Ver- 
fasser das  W^erk  des  Autors  citirt  worden  wäre,  von  dem 
der  Name  der  Art  herrührt  und  wo  sie  unter  diesem  Namen 
zuerst  beschrieben  ist.  Ist  auch  hinter  dem  Namen  der  Art 
der  Autor  genannt,  so  fehlt  doch  oft  in  der  Synonymik  das 
Citat,  wo  dieser  Name  sich  findet.  Es  hätte  sich  dies  leicht 
durch  Lederer's  treffliche  Arbeit  vervollständigen  lassen,  ohne 
dass  dadurch  an  Raum  zu  viel  weggenommen  worden  wäre. 
So  steht  z.  B.  bei  Niveana  F.,  also  Fabricius  als  Autor;  aber 
es  fehlt  das  Citat  Fabr.  E.  S.  No.  108;  ferner  Effractana  Frl.; 
dazu  sollte  angezogen  sein  Frölich  Enum.  No.  30  u.  A.  — 
Wenn  ferner  diejenigen  Werke  nicht  namhaft  gemacht  wor- 
den sind,  in  denen  neben  Beschreibungen  sich  auch  noch  die 
Abbildungen  finden,  wie  Duponchel,  so  lässt  sich  dies  daraus 
entschuldigen,  dass  sie  dem  Verfasser  vielleicht  nicht  zu  Ge- 
bote gestanden  haben. 

Auch  was  die  Angabe  der  Fundorte  und  der  ersten  Stände 
betrifft,  so  M-äre  eine  Erweiterung  derselben  wohl  Avünschens- 
werth;  denn  diese  sind  allerdings  im  Vergleiche  mit  den  aus- 
führlichen Beschreibungen  der  Schmetterlinge  allzu  dürftig 
bedacht  worden  und  könnten  den  Sammler  leicht  wieder  in 
Zweifel  setzen  oder  auf  Irrwege  führen.  Die  Erscheinungs- 
zeit ist  oft  gar  nicht  angegeben  und  bei  einzelnen  Arten  finde 
ich  auch  die  Futterpflanzen  nicht  genannt,  obschon  dieselben 
bereits  bekannt  geworden  sind.  Doch  das  sind  immer  nur 
Nebensachen,  die  der  Nützlichkeit  des  Buches  keinen  Abbruch 
thun,  und  ich  deute  darauf  hin,  um  dem  geehrten  Freunde 
Veranlassung  zu  bieten,  bei  einer  etwa  nöthig  werdenden 
neuen  Auflage  diese  Vervollständigung  im  Auge  zu  behalten, 
da  solche  Angaben  gerade  für  den  Sammler  von  Wichtigkeit 
sein  dürften.  Was  endlich  die  Namen  betrifft,  welche  der 
Verfasser  den  einzelnen  Arten  beigelegt  hat,  so  will  mir  nicht 
recht  klar  werden,  nach  welchem  Prinzip  verfahren  worden 
ist.     So  wird,  um  nur  ein  Beispiel  zu  geben,  Teras  variegaua 


303 

mit  V.  versehen.  Allein  ich  habe  schon  1854  (entom.  Ztg. 
p.  54  ff.)  nachgewiesen,  dass  die  Variegana  des  Wiener  Ver- 
zeichnisses wie  die  des  Fabricius  keineswegs  Abildgaardana 
sein  könne,  sondern  vielmehr  mit  der  Posterana  Hffegg.  und 
Ambiguana  Tr.  zusammenstimme.  Es  musste  daher  der  Name 
Abildgaardana  für  diese  Art  bleiben. 

Auf  besonders  paginirten  39  Seiten  folgen  als  Anhang 
die  analytischen  Tabellen,  zunächst  die  Tabelle  der  Gattun- 
gen. Diese  stützt  sich  in  der  Hauptsache  auf  den  Rippen- 
verlauf, was  freilich  für  den  Sammler,  der  bestimmen  will, 
seine  missliche  Seite  hat,  da  derselbe  olme  Abschuppung  der 
Flügel  mit  solcher  Genauigkeit,  wie  sie  dazu  nöthig  ist,  nicht 
verfolgt  werden  kann.  Wäre  es  möglich  gewesen,  äusserlich 
sichtbare  Merkmale  anzugeben,  was  ich  freilich  nicht  behaup- 
ten kann,  so  wäre  der  Zweck  des  Buches  sicher  besser  er- 
reicht worden.  Bei  Aufstellung  dieser  Tabellen  tritt  nun  auch, 
M'as  oben  besprochen  wurde,  klar  zu  Tage,  dass  der  Unter- 
schied zwischen  Gattung  und  Untergattung  bis  jetzt  kein  end- 
gültig entschiedener  ist;  denn  der  Verfasser  stellt  hier  nicht, 
wie  es  folgerichtig  nach  dem  in  der  Einleitung  Erörterten 
geschehen  musste,  eine  Tabelle  der  Gattungen,  dann  eine  be- 
sondere noch  für  die  Untergattungen  auf,  sondern  er  behan- 
delt die  Untergattungen  grösstentheils  als  Gattungen  und  ver- 
einfacht in  dieser  Weise  die  Arbeit.  Wenn  auch  nicht  alle 
Untergattungen  angezogen,  so  werden  doch  statt  der  aufge- 
stellten 10  hier  27  Gattungen  analysirt  und  demgemäss  dann 
auch  die  analytischen  Tabellen  der  Arten  behandelt.  Gewiss 
ist  dies  nur  zu  billigen;  denn  je  weniger  eine  solche  Tabelle 
Arten  enthält,  desto  leichter  lässt  sich  die  gesuchte  Art  her- 
ausfinden und  bestimmen.  Auch  hierauf  hat  der  Verfasser 
nicht  geringen  Fleiss  verwendet  und  sich  den  Dank  der  Lepi- 
dopterologen  in  würdiger  Weise  verdient.  Möge  daher  das 
Werk  vielfach  benutzt  und  so  der  Zweck  des  Verfassers  er- 
reicht werden! 


304 

Ergänzungen  zu  „Wilde's  Pflanzen  und  Raupen 
Deutschlands  " 


Jf,  IVullselileg^el  in  Lenzburg. 
(Fortsetzung.) 


Hadena  satura  W.  V.  Raupe  im  Wipperthal  auf  nie- 
dern  Pflanzen,  besonders  Löwenzahn.  Schmetterling  noch  im 
September, 

H.  platinea  Tr.  Unter  mehreren  Arten  Raupen,  welche 
ich  im  Mai  1862  unter  Hippocrepis  commota  sammelte,  fan- 
den sich  zwei  mir  unbekannte  Exemplare.  Sie  genossen  die 
Blätter  dieser  Pflanze  gerne,  verwandelten  sich  Anfangs  Juni 
und  schon  Ende  desselben  Monats  krochen  zwei  prächtige 
platinea  aus. 

H.  furva  W.  V.  fliegt  an  den  sonnigen  Abhängen  des 
schweizerischen  Jura  schon  im  Juni  und  besucht  vorzüglich 
blumenreiche  Plätze. 

Phlogophora  scita  Hübner.  Nach  den  mir  bekann- 
ten Angaben  soll  die  Raupe  dieser  schönen  Eule  auf  Viola, 
Fragaria  u.  s.  w.  leben.  Um  Oftringen  und  Lenzburg  suchte 
ich  sie  jedoch  vergebens  auf  diesen  Pflanzen-  dagegen  fand 
ich  sie  öfter  im  October  und  im  Frühlinge  auf  Pteris  aquilina 
und  erzog  sie  auch  leicht  damit. 

Ph.  meticulosa.  Raupe  im  Herbst  häufig  auf  Pteris 
aquilina. 

Hippa  rectilinea  Esper.  Raupe  im  October  auf  Pte- 
ris aquilina.  Im  Frühling  nährte  ich  sie  mit  Anthriscus  syl- 
vestris. 

Lithocampa  lithorhiza  Borkh.  Nach  Wilde  fliegt 
der  Schmetterling  im  Juli  und  August.  Um  Oftringen  und 
Lenzburg  eischeint  er  ganz  frisch  schon  im  März  und  April 
an  Baumstämmen.  1863  fand  ich  die  Raupe  schon  im  Mai 
erwachsen.  Es  hat  diese  Eule  demnach  hier  und  wohl  auch 
anderwärts  zwei  Generationen. 

Xylina  oculata  Grm.  Schmetterling  im  Frühling  an 
den  Blüthen  von  Salix  caprea. 

Cuculiia  asteris  W.  V.  Raupe  auf  Gnaphalium  syl- 
vaticum  L.  und  Dahlien. 

C.  umbratica  L.  Raupe  hier  häufig  auf  Löwenzahn. 
Schmetterling  von  April  bis  September. 

C.  campanulae  Freyer.  Herr  Staatsanwalt  Wilde 
giebt  den  August  als   Erscheinungszeit   der  Raupe  an.     Hier 


305 

findet  man  sie  schon  im  Juni  und  Juli,  selten  noch  im  Au- 
gust. Die  Eier  weiden  einzeln  an  die  jungen  Pflanzen  von 
Campanula  rotundifolia  gelegt  und  kriechen  schon  in  8  bis  10 
Tagen  aus. 

C.  lucifuga  W.  V.  Raupe  auf  Löwenzahn,  an  welchen 
der  Schmetterling  die  Eier  einzeln  legt.  Das  Auskriechen  der 
Raupe  erfolgt  schon  in  8 — 10  Tagen.  Der  Schmetterling  er- 
scheint hier  bisweilen  schon  Ende  April  und  seine  Flugzeit 
dauert  bis  Anfangs  August. 

C.  lactucae  W.  V.  Raupe  auf  Prenanthus  purpurea 
und  Lactuca  muralis. 

C.  santonici  Hübn,  Raupe  im  Juni  und  Juli  auf  Ma- 
tricaria  chamomilla.  Ich  fand  sie  zum  ersten  Mal  1859  und 
dann  in  Mehrzalil  1863  in  einem  Garten  auf  dem  Siidabhange 
des  aargauischen  Jura.  Sie  scheint  aber  leider  ausserordent- 
lich von  Ichneumonen  verfolgt  zu  werden.  Nur  zwei  Puppen 
lieferten  Schmetterlinge;  aus  den  übrigen  kamen  Ichneumon 
extensorius  und  luctatorius. 

Herr  Freyer  hat  die  Puppe  auf  Tafel  357  seiner  Beiträge 
zur  Schmetterlingskunde  trefflich  abgebildet. 

Heliothis  armigera  Hübn.  Schmetterling  vom  Mai 
bis  October  im  aargauischen  Jura  auf  sonnigen  Abhängen, 
seltener  im  Wigger-  und  Aathal.  Jährlich  wenigstens  zwei 
Generationen. 

H.  peltigera  W.  V.  Obschon  das  als  Nahrungspflanze 
bezeichnete  Bilsenkraut  hier  äusserst  selten  ist,  wird  der 
Schmetterling  dennoch  bisweilen  gefunden,  und  zwar  stets  da, 
wo  Mais  angebaut  wird ,  weshalb  ich  dieses  Gewächs  als 
Nahrungspflanze  vermutlie. 

Eriopus  pteridis  F.  Der  Schmetterling  erscheint  hier 
noch  im  August. 

Plusia  circumflexa  L.  Um  Oftringen  und  Lenzburg 
in  zwei  Generationen;  erste  im  Juni,  zweite  vom  August  bis 
October. 

Plusia  bractea  W.  V.  Raupe  ausser  den  von  mir 
früher  in  dieser  Zeitschrift  bezeichneten  Nahrungspflanzen  noch 
auf  Crepis  biennis. 

Mania  maura  L.  Raupe  um  Oftringen  und  Lenzburg 
im  Frühling  nicht  selten  auf  Taraxacum  und  andern  niedern 
krautartigen  Gewächsen. 

Toxocampa  pastinum  T  r.  Raupe  im  Frühling  auf 
Astragalus  glycyphjllus. 


306 


Coleopterodes  Philipp! *), 

ein  neues  Geschlecht  der  Wanzen. 


In  den  Gebüschen  des  nahe  bei  Santiago  gelegenen  Aus- 
läufers der  Cordilleren,  welcher  Cerro  de  S.  Cristoval  heisst, 
findet  man  im  Frühjahr  ziemlich  häufig  ein  kleines  Insekt, 
welches  auf  d^n  ersten  Anblick  einem  Rüsselkäferchen  mit 
dünnem  langem  Schnabel,  etwa  einem  Anthonomus  ähnelt. 
Betrachtet  man  es  aber  genauer,  so  findet  man,  dass  der  ver- 
meintliche Rüssel  nichts  M'eiter  als  die  beiden  viergliedrigen 
Fühler  ist,  welche  das  Thierchen  nebeneinander  zu  legen,  vor 
sich  auszustrecken  und  etwas  nach  unten  zu  biegen  pflegt, 
Fühler,  welche  sogleich  beweisen,  dass  das  Thierchen  eine 
Wanze  sein  muss,  während  allerdings  zwei  ächte,  gewölbte 
Flügeldecken  vorhanden  sind,  welche  sich  in  einer  geraden 
Linie  an  einander  schliessen,  was  bei  den  mir  bekannten  Wan- 
zen nicht  vorkommt.  Auch  ist  die  ganze  Körperbedeckung 
des  Tliierchens  so  hart   Avie  bei  einem  Käfer. 

Dies  Insekt  ist  eine  Linie  lang,  von  birnförmiger  Gestalt, 
unten  flach,  oben  massig  gewölbt.  —  Der  Kopf  ist  kaum  so 
lang  wie  breit;  die  kleinen  halbkugeligen,  ziemlich  stark  vor- 
springenden Augen  werden  vom  Vorderrand  des  Halsschildes 
erreicht.  Punktaugen  kann  ich  nicht  mit  Sicherheit  erkennen. 
Die  Spitze  der  Stirn  ragt  wenig  weiter  nach  vorn,  als  die 
Höcker,  welche  die  Fühler  tragen.  Diese  nehmen  die  halbe 
Körperlänge  ein,  sind  plump,  im  Allgemeinen  walzenförmig 
und  ziemlich  dicht  mit  kurzen,  groben  Borsten  besetzt,  welche 
unter  einem  spitzen  Winkel  abgehn.  Das  erste  Glied  ist  das 
dickste,  etwa  I  '/j  mal  so  lang  wie  dick,  nach  der  Basis  etwas 
verjüngt;  das  zweite  ist  etwas  kürzer,  aber  kaum  dünner; 
das  dritte  ist  merklich  dünner,  vollkommen  Malzenförmig,  so 
lang  wie  die  beiden  ersten  zusammengenommen;  das  vierte 
ist  Vg  so  lang  wie  das  dritte  und  nach  der  stumpf  abgerun- 
deten Spitze  hin  etwas  dicker  als  dasselbe. 

Der  Rüssel  ist  kurz,  dreigliedrig  und  liegt  in  einer 
Rinne  mit  stark  vorstehenden  Rändern.  Das  erste  Glied  ist 
länger  als  die  beiden  folgenden  zusammengenommen,  und  im 
Verhältniss  sehr  dick;  das  zweite  ist  so  lang  wie  das  dritte, 
aber  weit  dicker,  und  die  beiden  ersten  sind  mit  kurzen  Bor- 
sten besetzt. 

Das  Hals  Schild  ist  kaum  länger  als  breit,  hinten  etwa 
i%  mal  so  breit  wie  vorn;  der  Vorderrand,  der  so  breit  ist 


')  xoXedniEQos  ein  Käfer,  uSog  die  Gestalt. 


307 

■wie  der  Kopf,  ist  gradlinig,  auch  die  Seitenränder  sind  ziem- 
lich gradlinig;  der  Hinter rand  bildet  dagegen  einen  vorsprin- 
genden Winkel  von  80  —  90  Grad,  dessen  Schenkel  etwas 
coneav  gebogen  sind  und  verdeckt  das  Schildchen  ganz.  Die 
Oberfläche  ist  sehr  schwach  gewölbt,  hat  in  der  Mitte  einen 
Längskiel  und  jederseits,  etwa  in  der  Mitte  zwischen  Kiel 
und  Rand,  je  eine  erhabene  Linie  oder  Seit.enkiel,  der  den 
Hinterrand  erreicht,  aber  nur  zwei  Drittheile  der  Länge  ein- 
nimmt. 

Die  Oberflügel  sind  ganz  wie  die  Flügeldecken  bei 
einem  Käfer  beschaffen;  sie  berühren  einander  in  der  Mittel- 
linie, sind  hart,  ohne  Spur  eines  häutigen  Theils  an  der  Spitze, 
von  vorn  nach  hinten  anfangs  schwach,  zuletzt  stark  gewölbt; 
ebenso  sind  sie  von  einer  Seite  zur  andern  stark  gewölbt. 
Der  Hinterleib  wird  von  ihnen  vollständig  bedeckt.  Ich  kann 
keine  Unter flügel  finden. 

Die  Beine  sind  ziemlich  lang  und  haben  nichts  Ausge- 
zeichnetes; sie  sind  ganz  und  gar  mit  kurzen  Borsten  bekleidet 
und  Schenkel  und  Schienen  sind  walzenförmig.  Die  Tarsen 
sind  halb  so  lang  wie  die  Schienen  und  zweigliedrig;  das 
erste  Glied  ist  so  kurz,  dass  man  sie  auf  den  ersten  Blick 
für  eingliedrig  liält.  Es  sind  zwei  Klauen  vorhanden,  aber 
ich  sehe  keine  Haftlappen. 

Die  Sculptur  der  ganzen  Oberseite  besteht  in  ovalen 
Grübchen,  welche  am  Kopf  kleiner,  etM-as  grösser  auf  dem 
Halsschild,  am  grössten  aber  auf  den  Flügeldecken  sind,  wo 
sie  ziemlich  unregelmässige  Längsreihen  bilden;  die  erhabenen 
Zwischenräume  bilden  eine  Art  Netz.  Die  Färbung  ist  ein 
gleichmässiges  helles  Braun;  die  Beine  sind  etwas  dunkler, 
die  Augen  beinahe  schwarz. 

Die  einzige  von  mir  bis  jetzt  aufgefundene  Art  dieses 
Geschlechts  findet  man  auf  Büschen,  namentlich  auf  Baccharis 
linifolia  und  B.  paniculata;  ich  nenne  sie  Coleopterodes  fu- 
scescens.  Ihre  Charaktere  lassen  sich  folgender  Massen  kurz 
zusammenfassen. 

Coleopterodes  Ph. 

Corpus  pyriforme,  apterum.  Frons  parum  producta.  Oculi 
semiglobosi,  prominuli,  prothoraci  contigui,  Ocelli  nulli?  An- 
tennae  crassae,  corpus  dimidium  aequantes,  cylindricae;  arti- 
culus  primus  crassior ;  secundus  bis  tertiam  partem  primi 
aequans,  fere  aeque  crassus;  tertius  antecedentes  duos  aequans, 
tenuior,  cylindricus;  quartus  triente  brevior,  tertio  parum 
crassior,  e  cylindrico  ovatus.  Rostrum  breve,  in  canali  recon- 
ditum,  triarticulaturo,  articulis  duobus  primis  crassis.  Protho- 
rax subtrapeziformis,  postice  in  angulum   productus  et  scutel- 


308 

lum  obtegens,  subplanus,  carinatus.  Alae  superiores  formam 
elytrorum  exhibentes,  linea  mediana  contiguae,  convexae, 
durae,  abdomen  subtus  i)lanum  omnino  tegentes.  Pedes  satis 
longi,  simplices;  femora  cyJindrica;  tarsi  tibiam  dimidiam 
aequantep,  biarticulati.  arüculo  primo  minimo,  biungulati. 

Erklärung  der  Abbildung*),  a.  Coleopterodes  fuscescens 
Ph.,  in  natürlicher  Grösse;  b.  dasselbe  Tliier  vergrössert; 
c.  ebenso  von  der  Seite  gesebn,  um  die  Wölbung  des  Körpers 
zu  zeigen;  der  Vorderfuss  ist  weggenommen;  d,  ein  Fühlhorn, 
stärker  vergrössert;  e.  der  Säugrüssel;  die  beiden  Borsten  und 
die  Muskeln  derselben  sind  hervorgezogen;  f.  eine  Schiene  mit 
ihrem  Tarsus;  g.  ein  Stück  von  der  Flügeldecke,  stark  ver- 
gröfesert  und  bei  durchfallendem  Lichte  gesehn. 


Vereinsangelegenheiten. 


In  der  Sitzung  am  24.  März  hatten  die  Mitglieder  zwei 
für  den  Verein  schmerzliche  Verluste  zu  beklagen.  In  der 
Woche  vorher  war  uns  der  Appellations-Gerichtsrath  Herr 
Dassel  durch  eine  Lungenentzündung  rasch  und  ganz  uner- 
wartet entrissen  worden.  Er  hatte  nach  dem  Tode  des  ersten 
Rendanten  des  Vereins,  Herrn  DieckhofF,  dessen  Amt  über- 
nommen und  es  neun  Jahre  lang  musterhaft  verwaltet.  Durch 
seine  steigenden  Berufsgeschäfte,  namentlich  durch  die  damit 
verbundenen  amtlichen  Reisen  war  er  vor  einem  Jahre  ver- 
anlasst worden,  die  Rendantur  abzugeben.  Wir  widmen  ihm 
ein  dankbares  Andenken. 

Der  Todesfall  des  Herrn  Tollin  in  Madagascar,  von  dem 
wir  durch  ein  Schreiben  des  Herrn  Cultus-Ministers  v.  Mühler 
in  Kenntniss  gesetzt  \A'urden,  erscheint  für  unsre  Wissenschaft 
recht  beklagenswerth.  Es  schien  gegründete  Hoffnung  vor- 
handen, durch  diesen  seit  längerer  Zeit  in  Südafrika  mit  Ge- 
schick und  Erfolg  sammelnden  erfahrnen  Naturforscher, 
der  bereits  vor  etwa  einem  Jahre  auf  Madagascar  zu  sammeln 
begonnen,  über  dies  entomologisch  so  reich  begabte  und  ver- 
hältnissmässig  so  wenig  explorirte  Land  besser  ins  Klare  zu 
kommen.  In  dem  uns  von  Herrn  Gericlitsrath  Keferstein 
freundlich  mitgetheilten,  im  Jahrgange  1863  abgedruckten 
Briefe  sprach  der  Reisende  noch  die  Ansicht  ;ius,  dass  er  das 
Clima  von  Madagascar  nicht  für  schädlicher  halte  als  jedes 
andre,  und  dennoch  scheint  es  ihm  ebenso  verderblich  gCAvor- 


*)   Wird  nachgeliefert.  Red. 


309 

den  zu  sein,  wie  seinem  in  jenem  Briefe  erwähnten  englischen 
Reisegefährten.  Nach  einer  Anzeige  des  preussischen  General- 
Consuls  in  London  ist  Aussicht  vorhanden,  die  vorhandene 
Ausbeute  des  Verstorbenen  für  die  Wissenschaft  erhalten  zu 
sehen. 

Als  neues  Mitglied  wurde  in  den  Verein  aufgenommen: 
Herr  Dr.   Ottmar   Hof  mann   in    Bodenwöhr    in    der 
Oberpfalz. 

In  der  Sitzung  am  12.  Mai  wurde  den  auM'esenden  Mit- 
gliedern mitgetheilt,  dass  nach  einer  Mittheilung  aus  Peters- 
burg unser  dortiges  Mitglied,  der  pensionirte  K.  Hofgärtner 
Grey  gestorben.  In  seiner  früheren  Stellung  als  Director 
des  Taurischen  Wintergartens  hatte  er  durch  die  von  ihm 
nach  Sibirien,  Tiflis  u.  s.  w.  ausgesandten  Garten -Gehülfen 
manche  gute  Gelegenheit  gehabt  und  benutzt,  viele  Insecten 
entlegener  Districte,  namentlich  Coleoptera  und  Lepidoptera, 
zu  erhalten  und  der  wissenschaltlichen  Bearbeitung  zugänglich 
zu  machen.  Sein  Freund'  Bremer  publicirte  gemeinschaftlich 
mit  ihm  eine  Aufzählung  ostasiatischer  Lepidoptera.  In  den 
letzten  Jahren  hatte  Gre}^  den  Ktiiserlichen  Dienst  verlassen 
und  sich  auf  eine  ländliche  Besitzung  bei  Petersburg  zurück- 
gezogen. Seine  Insectensammlung  hat  er  der  Petersburger 
entomologischen  Gesellschaft   vermacht. 

Nach  dem  Vortrage  der  eingelaufenen  Correspondenz 
wurden  der  Versammlung  zwei  Bände  Handzeichnungen  un- 
sers  Mitgliedes,  des  Herrn  Plötz  in  Greifswald  vorgelegt, 
welche  auf  536  Blättern  ebensoviele  Arten  Spanner  enthalten. 
Die  anwesenden  Lepidopterologen  waren  einstimmig  darüber, 
dass  die  von  Herrn  Plötz  meist  nach  der  Natur  gezeichneten 
und  colorirten  verschiedenen  Stände  der  Spanner,  so  wie  die 
Nahrungspflanzen  derselben  mit  einer  Treue  und  Sauberkeit 
ausgefülut  sind,  welche  kaum  übertrofFen  werden  kann.  Diese 
Meisterarbeit  soll  durch  den  Verein  zur  Ansicht,  resp.  wissen- 
schaftlichen Benutzung  an  den  Monographen  der  Mikrolepi- 
dopteren,  Herrn  H.  T.  Stainton  in  Lewisham  befördert  werden. 

Als  neue  Mitglieder  wurden  in  den  Verein  aufgenommen: 
Herr  K.  Linck,  K.  Gouvernements-Beamter  a.  D.  in 
Ssamara, 
-     H.  Simon,  Inspector    der   Azienda   assicuratrice 
in   Triest. 

Schliesslich  zeigte  der  Unterzeichnete  an,  dass  er  willens, 
in  einigen  Tagen  eine  Reise  anzutreten,  welche  sich  wahr- 
scheinlich auf  einige  Monate  ausdehnen  wird,  und  dass  für 
die  Leitung  der  Vereins-Angelegenheiten  in  der  Zwischenzeit 
die  erforderlichen  Vorkehrungen  getroffen  sind. 

Dr.  C.  A.  Dohrn. 


310 

Intelligenz. 


Wer  von  Graf  Mannerheim's  (erstem)  Nachtrag  zur  Kä- 
ferfauna der  aleut.  Inseln  und  der  In«el  Sitka  (Mose.  Bull. 
XIX  1846)  ein  gut  gelialtenes  Exemplar  abzulassen  im  Stande 
ist,  wird  ersucht,  unter  Angabe  des  Preises  der  Redaction 
davon  Mittheilung  zu  machen. 


Eine  durchweg  geordnete  und  bestimmte,  sorgsam  prä- 
parirte  und  schön  conservirte  Sammlung  Europäischer  Käfer, 
gegen  7000  Species  enthaltend,  mit  zalilreichen  Doubletten 
ist  zu  verkaufen,  Näheres  zu  erfahren  beim  Hofgäitner  Mayer 
im  Neuen  Garten  bei  Potsdam. 


Wegen  Todesfalls  ist  eine  vorzüglich  gut  conservirte  und 
gänzlich  aus  completten  Exemplaren  bestehende  Coleopteren- 
Sammlung  zu  verkaufen.  Dieselbe  enthält  in  43  grossen, 
egalen  Glaskasten  und  ca.  20  kleinern  do.  etwa  7000  Species. 

Kaufpreis  400  Thaler. 

Wegen  des  Näheren  beliebe  man  sich  an  Frau  Kastellan 
f.  Landgrebe  in  Cassel  zu  wenden. 


Zu  verkaufen: 

Die  Sammlung  Europäischer  Orthopteren  (so  wie  einiger 
exotischer)  des  verstorbenen  Professor  Yersin.  Dieselbe  be- 
steht in  74  sauberen,  mit  Kork  ausgelegten  Kästen  und  etwa 
5000  Exemplaren,  wovon  die  Hälfte  Doubletten.  Die  Samm- 
lung ist  äusserst  sauber  gehalten  und  mit  grosser  Sorgsamkeit 
bestimmt  und  geordnet;  Varietäten,  Altersstufen  und  Exem- 
plare der  verschiedensten  Fundorte  sind  vollständig  vertreten. 
Preis  700  Francs.  Anfragen  sind  franco  an  Mr.  Lund  am 
Mus6e  d'histoire  naturelle  zu  Geneve  zu  richten. 

H.  de  Saussure. 


311 

Verlagswerke  des  Dr,  Herrich-Schäffer  in 
Regensburg. 

IVB.  nie  beistehenden  Preise  §^eiten  nur  bei  direeter 
Vorausbezahlung^  an  denselben. 

Hübner  Sammlung  Europ.  Schmetterlinge.  790  illum.  Kiipfer- 
tafeln.    130  Thlr. 

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75  Thlr. 

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Titel,  mit  Index.     80   Thlr. 

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mit  Text  und  172  ill.  Kupf.  —  Der  Text  allein.     30  Thlr. 

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Ländern.  Heft  1  —  3,  mit  26  illum.  Kupfertafeln  und  Text. 
5  Thlr. 

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Angabe  des  Vaterlandes  und  Preisen.     1802.     4  Sgr. 

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Regensburg.  Jahrg.  1-17.  1847—1863.  8  Thlr. 

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unter  Kreuzband.     1  Thlr. 


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Linnaea  Entomologica,    Band  15  (Frey  Omix,   A.  Dohrn 

Emesa    (Schluss),    Suffrian    südamer.    Cryptocephalen) 
22  Bogen,  Preis  2  Thlr. 


812 

Bei  W»  Savy  in  Paris,    Rue  Hautefeuille  No.  24,    ist 
erschienen: 

Sistoire  natiirelle  des  Lepidopteres, 

Par  MM.  MjUCaSf 

(Director  des  entom.  Museums  im  Jardin  des  Plantes,  Verfasser  der 
Explor.  d'Algerie  etc.  etc.) 
Das  Werk  ist  in  zwei,  einzeln  zu  habende  Bände  getheilt, 
•Lepidopteres  d'Europe  und  Lep.  Exotiques;  jeder  Band  80 
Tafeln  mit  400  nach  der  Natur  ausgemalten  Arten  enthaltend, 
gross  Octav  in  Leinwand  gebunden, 
CeVa  Rth.) 


Inlialt : 

Wocke:  Beitrag  zur  Lepidopternfauna  Norwegens.  Hagen: 
Phryganiden- Gehäuse.  Suffrian:  Synonym.  Miscellaneen.  R.  A. 
Philippi  und  Fr.  Philippi:  Beschreibung  neuer  Chilenischer  Käfer. 
H.  Dohrn:  Monograpliie  der  Dermapteren.  Gerstäcker:  Zur  geo- 
graph.  Verbreitung  der  Honigbiene.  Schläger:  Lit?ratur  (v.  Heine- 
mann Schraett.)  Wullschlegel:  Ergänzungen  zu  „Wilde's  Pflanzen 
und  Raupen  Deutschlands".  Philippi:  Coleopterodes,  eine  neue 
Wanzengattung.     Vercinsangelegenheiten.     Intelligenz. 


-»»3>3Ka©-<M«- 


Eiitoiuologi^elie  Zeitung* 

herausgegeben 

von  dem 

entoDiologisclien  Vereine  zu  Stettin. 


Redactioii"  ^"  Commission  bei  den  Buchhandl. 

„    .    „^        '  V.  E.S.Mittlerin  Berlin  n.  Fr.  Fleischer 

C.  A.  Doorn,  \  creins-Präsident.  in  Leipzig. 

IVo.  10-12.  25.  Jahrgang.        Oct.-Dec.  1864. 


Beschreibung  einiger  neuen  Chilenischen  Käfer 

von 
Dr.  K.  A.  Philipiii  und  Friedi*.  Pliili|t(»i. 

(Schluss  zu  p.  284  d.  Jahrg.) 


41.     Stigmodera  laticoUis  Ph. 

St.  elongato-oblonga,  subdepressa,  viridi-aenea,  dense  et 
confuse  punctata;  piothorace  antice  parum  angustato,  me- 
dio  liaud  impresso,  lateribiis  l'ortiter  im  presse;  ely- 
tris  apice  denticulatis  flavis,  utrimque  vitta  subliumerali,  ante 
medium  abbreviata  fasciisque  duabus  latis,  per  sutusam  con- 
junctis,  prima  pone  medium  sita,  suluraeque  limbo  a  teeunda 
usque  ad  a])icem  nigrocoeruleis.     Longit.   lOyj  lin.,  latit.  4  lin. 

Prope  Puerto  Montt  lecta  est. 

Ist  der  St.  cliiliensis  Guer.  auf  den  ersten  Blick  täu- 
schend ähnlich,  namentlicli  zeigen  die  Flügeldecken  dieselbe 
Sculptur,  Färbung  und  Zeichnung,  doch  ist  die  Zälmelung  des 
Randes  an  der  Spitze  etwas  verschieden,  indem  diese  nicht 
schräg  von  innen  nach  aussen  und  hinten  abgestutzt  und  mit 
zw^ei  längeren  Dornen  bewati'net  ist;  die  Zähnchen  werden 
nach  hinten  allmälig  länger  und  stehen  dann  zugleich  entfern- 
ter. Vielleicht  ist  dies  individuell ,  aber  das  Halsschild  ist 
weit  breiter,  namentlich  vorn,  daher  nicht  so  trapezförmig 
und  die  Seitenränder  weit  weniger  nach  vorn  convergirend; 
in  der  Mitte  ist  keine  Vertiefung,  aber  die  Vertiefung  dicht  an 
den  Seitenrändern  ist  w^eit  stärker  und  die  Ränder  selbst 
dicker. 

21 


314 

42.     Stigmodera  chry sochlora  Ph. 

St.  glabriuscula;  capite  prothoraceque  grosse  piinctatis, 
viridi-cupreis;  hoc  medio  longitudinaliter  sulcalo;  eljtris  viridi 
aureis,  ad  suturam  et  marginem  cupieis,  quinquecostatis;  su- 
tura  costisque  elevatis;  eosta  prima  perbrevi;  interstitiis  dense 
et  grosse  punctatis;  parte  inferiore  corporis  tenuiter  punctata, 
cuprea,  splendidissima.  —   Long.  V'/j  ÜQ-,  latit.  3  lin. 

Habitat  prope   Valparaiso. 

Von  den  Kindern  des  Herrn  Ad.  Möller  gelangen,  welche 
mir  diese  prachtvolle  Art  für  das  Museum  überlassen  haben. 
Der  Kopf  ist  vorn  nur  sehr  massig  vorgezogen,  platt,  in  der 
Mitte  schwach  vertieft,  mit  dichten,  ziemlich  grossen,  vertief- 
ten Punkten,  deren  Zwischenräume  Längsrunzeln  bilden,  dicht 
flaumhaarig.  Die  Oberlippe  ist  nicht  punctirt,  durch  eine 
Querfurche  gelheilt,  der  Basaltheil  dunkel  violett,  der  End- 
theil  ausgeschnitten,  durch  eine  breite  Längsfurche  getheilt, 
prachtvoll  goldgrün.  Die  Oberkiefer  sind  goldgrün,  aussen 
grob  punctirt,  die  Palpen  schwarz,  das  Endglied  der  Maxillar- 
palpen  cylindrisch.  Von  den  Fühlern  sind  nur  die  fünf  ersten 
Glieder  vorhanden;  das  erste  Glied  ist  keulenförmig,  kupfer- 
roth,  die  folgenden  sind  metallisch  violett,  das  zweite  ist  klein, 
das  dritte  doppelt  so  lang,  nur  wenig  gegen  die  Spitze  ver- 
dickt, das  vierte  und  fünfte  sind  verkehrt  dreieckig,  so  dass 
die  Säge  also  mit  dem  vierten  Gliede  beginnt.  —  Das  Bais- 
se hild  ist  ziemlich  gewölbt,  von  oben  gesehen  trapezförmig, 
hinten  doppelt  gebuclitet,  an  den  Seiten  schmal  gerandet,  sehr 
grob  punctirt,  mit  breiter  Längsfurche  in  der  Mitte,  goldgrün 
mit  kupferrothem  Schimmer;  nur  wenn  man  sehr  scharf  zu- 
sieht, erkennt  man,  dass  es  aufrecht  stehende  Härchen  trägt. 
i)as  Schildchen  ist  klein,  versenkt  und  hat  eine  Längsgrube. 
Die  Flügeldecken  sind  bedeutend  breiter  als  das  Halsschild, 
erreichen  ihre  grösste  Breite  in  zwei  Dritteln  ihrer  Länge  und 
verschmälern  sich  dann  allmälig;  ihr  Rand  ist  nicht  gezäh- 
nelt.  Die  erste  Rippe  nimmt  nur  den  vierten  Theil  der  Länge 
ein,  läuft  schlag  und  verbindet  sich  mit  der  erhabenen  Naht; 
die  drei  folgenden  sind  etwas  gebogen;  die  zweite  und  dritte 
reichen  beinah  bis  zur  Spitze,  wo  sie  sich  vereinigen;  auch 
die  fünfte  reicht  bis  zur  Spitze,  verläuft  aber  parallel  mit 
dem  Seitenrand  und  verbindet  sich  in  einiger  Entfernung  vom 
Vorderrand  mit  der  vierten;  diese  reicht  nicht  so  weit  nach 
hinten,  Mie  die  andern.  Diese  fünf  Rippen  sind  schmal  und 
stark  erhaben,  alle  Zwischenräume  sind  ziemlich  gleich  breit 
und  dicht  punctirt.  Der  Seitenrand  ist  hinter  der  Schulter 
nur  sehr  wenig  abwärts  gebogen  und  dann  sehr  schwach  aus- 
geschweift.    Auch  auf  den  Flügeldecken  erkennt  man,   wenn 


315 

man  recht  scharf  zusieht,  aufrecht  stehende  kurze  Härchen. 
—  Die  Unterseite  und  die  Beine  —  mit  Ausnahme  der 
vier  letzten  Tarseuglieder  —  sind  kupferroth,  prachtvoll  glän- 
zend; der  Bauch  ist  mit  feinen,  wenig  auffallenden,  w^eissen 
Härchen,  die  Beine  mit  längeren  weissen  Haaren  bekleidet. 
Die  vier  letzten  Tarsenglieder  sind  metallisch  violett.  An 
den  vorderen  Beinen  sind  die  ersten  vier  Tarsenglieder  gleich 
lang,  aber  an  den  Hinterbeinen  ist  das  erste  Tarsenglied  fast 
so  lang  wie  die  beiden  folgenden  zusammengenommen. 

43.     Z  e  m  i  n  a  s  t  e  n  o  1  o  m  a  P  h. 

Z.  oblonga,  parallela,  aenea,  hirsuta,  grosse  punctata; 
prothorace  antice  modice  angustato,  postice  medio  ante  mar- 
ginem  profunde  impresso  et  in  angulis  posticis  profunde  foreo- 
lato;  parte  antica  marginis  lateralis  flava;  elytrorum 
interstitio  secundo  valde  elevato  et  costa  maiginali  flavis; 
Costa  penultima  margini  valde  approximata,  in  parte 
postica  flavo  maculata,  parte  centrali  prosterni  flava.  Long. 
6  lin.,  latit.  1^/^  lin. 

Ex  itinere  ad  Illapel  specimen  attulit  orn.  Landbeck. 

Das  Halsschild  hat  fast  genau  dieselbe  Gestalt,  Sculptur 
und  Färbung  wie  bei  Z.  eribricollis  F.  et  G.,  nur  ist  die  Längs- 
furche, welche  bei  dieser  Art  sehr  auffallend  ist  und  bis  zum 
Vorderrand  verläuft,  bei  der  unserigen  weniger  deutlich  und 
die  Seitenländer  derselben  sind  nur  im  vorderen  Diittheil, 
nicht  in  der  ganzen  Länge,  blassgelb.  Bei  Z.  eribricollis  ist 
die  Randrippe  der  Flügeldecke  glatt,  von  der  vorhergehen- 
den durch  eine  schmale  Furche  getrennt,  beide  sind  blass- 
gelb und  vereinigen  sich  hinten;  bei  unserer  Art  ist  die  Rand- 
rippe punctirt,  durch  eine  breite,  tief  punctirte  Furche  von 
der  vorhergehenden  getrennt,  nur  in  drei  Viertheilen  der 
Länge  gelb,  aber  die  vorhergehende  Rippe  ist  im  hintern 
Viertel  blassgelb   gefleckt.     Die  Härchen,    welche    diese   Art 


44.     Mastogenius  sulcicollis  Ph. 

M.  obscure  aeneus,  dense  punctulatus;  capite  profunde 
foveolato;  prothorace  transverso,  parallelo,  medio  lon- 
gitrorsum  sulcato,  elytris  inaequalibus,  postice  rotundatis. 
Long.  2'/3  lin. 

Habitat   prope  Santiago. 

Durch  Zufall  beim  Spalten  eines  trockenen  Zweiges  er- 
halten. —  Der  Kopf  ist  gröber  punctirt  als  bei  M.  parallelus 
Sol.,  sein  Grübchen  länger,  aber  nicht  so  tief.  Die  Fühler 
sind  ebenfalls  lang  und  scheint  die  Länge  der  Fühler  ein  gutes 
generisches  Kennzeichen.     Das  Halsschild  ist  ebenfalls  gröber 

21* 


316 

punctirt  und  hat  eine  andre  Gestalt;  betrachtet  man  es  von 
oben,  so  sind  seine  Seiten,  wenn  auch  etwas  gekrümmt,  doch 
im  Ganzen  parallel  und  nur  vorn  einwärts  gebogen,  während 
dasselbe  bei  M.  parallelus  im  vorderen  Viertel  bedeutend  brei- 
ter als  am  Hinterrand  ist  und  dort  jederseits  einen  deutlichen 
"Winkel  zeigt.  Auch  fehlt  dem  M.  parallelus  die  Längsfurche. 
Beide  Arten  haben  einen  glatten  Hinterrand.  Das  Scliildchen 
i.st  noch  spitzer  als  bei  der  Solier'schen  Art.  Den  Flügel- 
decken unserer  neuen  Art  fehlt  der  quere  Eindruck  dicht 
hinter  dem  Vorderrand,  den  ich  bei  M.  parallelus  sehe,  wo- 
gegen sie  hinten  vor  der  Spitze  einen  gemeinscliaftlichen  run- 
den Eindruck  haben,  der  der  andern  Art  fehlt.  Beide  sind 
mit  feinen  greisen  Härchen  bekleidet  und  hat  Lacordaire  wohl 
ein  abgeriebenes  Exemplar  vor  Augen  gehabt,  wenn  er  be- 
hauptet, der  Käfer  sei  kahl. 

45.     Streptocerus  eustictus  Ph. 

Str.  ater,  capite  sicut  prothorax  punctis  grossis,  cupreo 
splendidis  ornato;  elytris  subopacis,  atris;  corpore  subtus  pul- 
cherrime  cupreo  splendente;  tibiis  posticis  quadridentatis.  Lon- 
git.  ll'/a  liQ-5  iatit.  prothor.  4y4  lin.,  eljtror.  5  lin. 

In  subandiuis  prov.  Colchaguae  specimen  unicum  invenit 
orn.  Landbeck. 

Grösse  und  Gestalt  sind  durciiaus  wie  bei  Str.  Dejeani, 
aber  Kopf-  und  Halsschild  sind  mit  weit  grösseren,  prachtvoll 
kupferrothen  Punkten  verziert,  wogegen  die  Flügeldecken 
beinah  matt  und  rein  schwarz  sind  und  jedes  broncefarbenen 
Glanzes  entbehren.  Auf  dem  Halsschild  bleibt  kaum  eine 
Stelle  von  Punkten  frei  und  scheint  dasselbe  etwas  stärker 
gewölbt,  ohne  die  flache  Vertiefung,  welche  Str.  Dejeani  in 
der  Mitte  zeigt.  Die  Unterseite  ist  sehr  viel  glänzender  als 
bei  dieser  Art  und  spielt  prachtvoll  in  violett,  stahlblau  und 
kupferroth,  wozu  auf  Vorderbrust  auch  goldgelb  kommt.  Die 
Zähne  der  Vorderscliienen  sind  abgerundet,  nicht  spitz  wie 
bei  Str.  Dejeani,  und  die  Hinterschienen  haben  vier  Zähne, 
die  stärker,  aber  ebenfalls  stumpf  sind. 

46,     Aphodius.angustus  Ph. 

A.  angustus,  parallelus,  niger;  capite  rugoso-punctato; 
prothorace  grosse  et  distanter  punctato,  postice  medio  longi- 
trorsum  sulcato,  antice  utrimque  juxta  marginem  transverse 
sulcato;  el^'tris  profunde  punctato  sulcatis,  iuterstitiis  angustis, 
laevigatis;  pedibus  rufis.     Long,  l'/'j  lin.,  latit.   '/j  lin. 

Sub  lapidibus,  in  terra,  nunquam  in  stercore. 

Diese  Art  ist  von  A.  chilensis  Sol.  verschieden,  oder  diese 
Art    müsste    ganz    schlecht   und   falsch   beschrieben   sein.    — 


317 

Der  Kopf  ist  grob  punctirt,  beinalie  runzelig,  und  das  Epistom 
80  tief  ausgesclinitten,  wie  bei  A.  Derbesis;  ich  sehe  keinen 
Stirnhöcker.  Das  Halsschild  ist  weitläuftig  und  grob  punc- 
tirt,  gröber  als  bei  A.  Derbesis;  es  hat  in  dem  liintern  Theil 
in  der  Mitte  eine  tiefe,  breite,  von  einer  Reihe  grober  Punkte 
gebildete,  sehr  auffallende  Längsfurche;  jederseits  neben  dem 
Vorderrand  eine  tiefe  Querfurche  und  daliinter  noch  eine  oder 
zwei  abgekürzte,  weniger  deutliche  Querfurchen.  A,  chilensis 
dagegen  soll  das  Halsschild  subtiliter  punctulatum,  feiner 
punctirt  als  A.  Derbesis  und  mit  einem  kreisrunden  Grüb- 
chen in  dem  vordem  Winkel  versehen  haben,  während  keine 
Rede  von  einer  Längsfurche  ist.  Auch  die  Abbildung  zeigt 
feine  Pünktchen  auf  dem  Halsschild,  keine  Spur  von  Längs- 
furche, und  wenn  man  ihr  trauen  dürfte,  so  wäre  das  Hals- 
schild vorn  breiter  als  hinten.  —  Grösse,  allgemeine  Gestalt 
und  Sculptur  der  Flügeldecken  etc.  sind  bei  beiden  Arten 
dieselben. 

47.  Brachy sternus  major  Ph. 

Br.  obscure  viridis,  rufo-ciliatus  et  hirsutus;  capite  grosse 
punctato,  parte  antica  clypei  rufa;  prothorace  grosse  punctato, 
medio  sulcato;  corpore  subtus  pedibusque  omnino  rufis,  meso- 
sterno  vix  producto.  Long,  ll^s  ü"-)  latit.  proth.  fere  6  lin.; 
elytrorum  6  lin. 

Wir  hatten  diese  Art  bisher  für  eine  Varietät  von  B. 
prasinus  Guer.  (fälschlich  Br.  viridis  von  Solier  und  Lacor- 
daire  genannt)  gehalten ,  allein  es  ist  eine  scharf  unterschie- 
dene Art.  Die  Gestalt,  die  aufgerichteten,  rothen,  auf  den 
Flügeldecken  in  Reihen  gestellten  Haare  etc.  sind  dieselben, 
aber  die  Grösse  ist  bedeutender,  die  Punctirung  von  Kopf 
und  Halsschild  sehr  viel  gröber,  das  Grün  weit  dunkler;  es 
ist  nicht  der  ganze  clypeus  braunroth,  sondern  nur  die  vor- 
dere Hälfte;  die  Beine  sind  ganz  und  gar  braunroth  und  die 
hintern  Schenkel  haben  keine  Spur  von  Grün;  der  Steiss  ist 
schön  grün  mit  deutlicherem  Grübchen  und,  was  das  Wesent- 
lichste ist,  das  Mittelbrustbein  ragt  lange  nicht  so  weit  nach 
vorn  hervor.  —  Das  vorliegende  Exemplar  hat  an  den  Füssen 
eine  gespaltene  Klaue. 

48.  Brachysternus  obscurus  Ph. 

Br.  supra  obscure  viridis,  fulvo-hirsutus;  clypeo  coiico- 
lore;  capite  prothoraceque  dense  et  rugoso  puuctatis;  elytris 
seriato-punctatis  et  rugosis;  pygidio  viridi  metallico,  dense 
albo  hirsuto;  pedibus  omnino  cupreis.  —  Longit.  9y2  lin. 

Ich  habe  diesen  Käfer  bisher  für  eine  Varietät  von  Br. 
viridis  auct.  gehalten,   er  scheint   mir  aber   doch    specifisch 


318 

verschieden.  Die  Figur  des  Catoclastus  Chevrolati  Sol. 
Gay  T.  6  fig.  12  stellt  unsern  Käfer  so  gut  dar,  dass  ich  fast 
glauben  möchte,  sie  sei  nach  demselben  gemacht,  wogegen 
die  Beschreibung  freilich  mit  unserm  Käfer  nicht  stimmt,  aber 
sie  stimmt  auch  nicht  mit  der  Abbildung,  welche  z.  B.  die 
Vordertibien  zweizähnig  zeigt,  die  nach  der  Beschreibung 
drei  Zähne  haben  sollen;  ebenso  soll  das  labium  apice  vix 
emarginatum  sein;  die  Figur  12b  zeigt  aber  eine  recht  stark 
ausgebuchtete  Unterlippe.  Da  sich  nach  Solier  dieser  Cato- 
clastus in  „verschiedenen  Theilen  Chiles'-'  finden  soll  und  mir 
dennoch  in  zehn  Jahren  nicht  vorgekommen  ist,  so  mag  wohl 
obige  Vermuthung  um  so  mehr  entschuldigt  sein.  —  Bei  mei- 
nem Br.  obscurus  ist  der  Rand  des  cljpeus  sehr  stark  aufge- 
worfen. Das  sechste  Fühlerglied  ist  kurz.  Der  Seitenrand 
der  Flügeldecken  ist  vorn  weit  stärker  verbreitert,  horizontal, 
fast  lamellenartig  vorgezogen  und  goldgrün.  Das  Pygidium 
ist  oben  weit  dichter  behaart,  ebenfalls  an  der  Spitze  bärtig. 
Die  Unterseite  der  Vorderbrust  ist  punctirt,  flach,  die  Seiten- 
kante daher  schärfer;  die  Schenkel,  namentlich  die  Hinter- 
schenkel sind  schmäler  und  scheinen  auch  länger  zu  sein. 
Der  Vorsprung  der  Mittelbrust  ist  klein,  aber  deutlich;  die 
Klauen  sind  ungleich,  die  äussere  schwach  gespalten. 

49.     Brach ysternus  olivaceus  Ph. 

Br.  supra  olivaceo-viridis,  subtus  cupreus;  pedibus  omnino 
testaceis;  elytris  transversim  rugulosis,  dorso  glabris  (?);  py- 
gidio  parce  piloso,  rufo-fusco,  haud  metallico.  —  Longit.  8  lin., 
latit.  4%  lin. 

Auch  dieser  Käfer  scheint  mir  als  Species  von  Br.  viridis 
gesondert  werden  zu  müssen.  Der  Kopf  hat  die  Gestalt  wie 
bei  diesem  und  ist  eben  so  dicht,  aber  feiner  punctirt;  der 
clypeus  ist  beim  rj^  ganz  grün,  beim  $  vorn  röthlich.  Das 
Halsschild  ist  schwächer  punctirt,  glänzender;  die  Längsfurche 
ist  sehr  deutlich,  die  seitlichen  Eindrücke  sind  schwächer. 
Die  Flügeldecken  sind  etwas  kürzer,  die  Punktreihen  undeut- 
licher, dagegen  die  Querrunzeln  stärker  entwickelt.  Halsschild 
und  Flügeldecken  sind  stark  gewimpert,  aber  die  Oberfläche 
der  Flügeldecken  bei  allen  sieben  Exemplaren,  die  vor  mir 
liegen,  kahl,  was  schwerlich  Folge  von  Abreibung  ist.  Das 
Pygidium  ist  sehr  verschieden,  kürzer,  nicht  metallisch 
grün,  sondern  hellbraun,  schwach  behaart  und  fehlt  nament- 
lich im  obern  Theil  die  dichte,  weisse,  anliegende  Behaarung, 
die  bei  Br.  viridis  so  auffallend  ist;  dabei  ist  es  schwach  con- 
vex,  ohne  Spur  von  Vertiefung.  Die  Unterseite  des  Körpers 
ist  ebenfalls  rothbraun,  mit  sciiwachem  Metallglanz  und  mit 
gelblichen  Härchen  bekleidet.     Die  Beine  sind  hellgelb,   bald 


319 

ohne  Metallglanz,  bald  goldig  oder  kupferroth  schimmernd. 
Beim  Weibchen  sind  Schenkel  und  Schienen  kürzer  und  dicker 
als  beim  Männchen.  Die  äussere  Klaue  ist  in  beiden  Ge- 
schlechtern gespalten.  Der  Vorsprung  des  Mittelbrustbeines 
ist  sehr  deutlich. 

50.     Brachysternus?  chloris  Ph. 

Er.  supra  laete  viridis;  clypeo  antice  fulvo;  capite  ru- 
goso-punctulato;  prothorace  lateribus  dense,  dorso  sparsim 
punctulato,  nitido,  medio  longitrorsum  sulcato;  elytris  seriatim 
punctatis;  subtus  sterno  longe  hirsuto;  abdomine  nigro,  pilis 
appressis  albis  sparsim  vestito;  pygidis  et  extremitate  anali 
lutescentibus;  antennis  rufis,  pedibus  pallide  testaeeis.  —  Lon- 
git.  8V2  lin.,  latit.  4%  lin. 

Prope  S.  Fernando  invenit  orn.  Dr.  Gleim. 

Ich  habe  vier  Männchen  und  zwei  Weibchen  untersuchen 
können.  Der  Clypeus  ist  lang  vorgezogen,  abgerundet,  mit 
massig  aufgeworfenem,  braunem  Rande,  flach,  nicht  convex, 
gelblich,  nicht  braun,  welche  Farbe  allmälig  in  die  schöne 
grüne  Färbung  des  Kopfes  und  der  übrigen  Oberseite  über- 
geht. Die  Punctirung  des  Kopfes  ist  weit  gröber  als  bei 
Brachysternus  viridis.  Ein  gewimperter  schmaler  Streifen 
zieht  sich  in  das  grosse,  schwarze,  lebhafte  Auge  hinein.  Die 
Fühler  sind  lOgliedrig;  das  erste  Glied  ist  dick,  keulenförmig, 
das  zweite  beinah  kugelig;  beide  sind  nach  hinten  stark  ge- 
wimpert,  bräunlich  gelb;  das  dritte,  vierte,  fünfte  und  sechste 
sind  cylindrisch  und  gleich  lang,  wie  bei  Tribostethus. 
Das  siebente  klein  und  quer;  die  Fühlerkeule  ist  gross,  beim 
,^  fast  so  lang  wie  die  7  vorhergehenden  Glieder  zusammen. 
Das  letzte  Glied  der  Maxillarpalpen  ist  länglich,  aussen  mit 
einer  Grube.  Das  Kinn  ist  vorn  gerundet,  nicht  in  einen  tra- 
pezförmigen, ausgerandeten  Lappen  vorgezogen,  al6o  wie  bei 
Tribostethus.  —  Das  Halsschild  ist  an  den  Seiten  etwas  wink- 
lig, hinten  doppelt  gebuchtet,  in  der  Mitte  mit  einer  ziemlich 
breiten,  aber  seichten  Furche  versehen,  im  Centrum  schwach, 
nach  den  Rändern  hin  dicht  punctirt,  glatt  und  glänzend. 
Das  dreieckige,  ziemlich  spitze  Schildchen  ist  bald  grün,  bald 
braungelb.  Die  P'lügeldecken  sind  ziemlich  kurz  und  hinten 
etwas  verbreitert;  sie  zeigen  eingestochene,  in  Reihen  ge- 
stellte Punkte  und  ausserdem  einzelne  Punkte  in  deren  Zwi- 
schenräumen, sind  also  nicht  so  glatt  wie  bei  Brachysternus 
viridis,  noch  so  rauh  wie  bei  Aulacopalpus  elegans.  Das  Py- 
gidium  ist  am  Grunde  ziemlich  dicht  mit  weisslichen,  anlie- 
genden Härchen  bekleidet,  nach  der  Spitze  hin  fast  kahl  und 
gelblich.  Die  hellbraune  Brust  ist  dicht  mit  gelblichweissen, 
langen  Haaren  bekleidet  und  zeigt  keinen  Vorsprung  der  Mit- 


320 

telbrust  zwischen  den  Mittelbeinen.  Der  Hinterleib  ist  ka- 
stanienbraun, bis  auf  das  letzte  Segment,  welches  gelblich  ist. 
Die  Beine  sind  gelblich  und  fast  ganz  wie  bei  Bracliysternus 
gebildet;  bei  keinem  Exemplar  sind  die  Schenkel  grün,  aber 
die  Vorderschienen  sind  bisweilen  auf  der  Aussenseite  schwärz- 
lich; sie  haben  drei  spitze,  schwarze  Zähnchen.  Das  erste 
Glied  der  Tarsen  ist  nicht  viel  länger  als  das  zweite,  das 
letzte  Glied  hat  am  Grunde  einen  Zahn,  wie  Brachysternus 
und  Aulacopalpus,  bei  Tribostethus  castaneus  fehlt  derselbe. 
Die  Klauen  sind  ungleich  und  ist  die  äussere  schwach  ge- 
spalten,  wie  bei  Tr.  ciliatus  Sol. 

Zu  welchem  Genus  soll  man  diese  Art  bringen?  Die 
Beschaflfenheit  der  Klauen  entfernt  dieselbe  (ebenso  wie  Tr. 
ciliatus  Sol.)  von  Tribostethus;  der  Umstand,  dass  das  Mittel- 
l'iustbein  keinen  Vorsprung  zeigt  von  Brachysternus,  die  ge- 
spaltene äussere  Klaue  von  Aulacopalpus. 

51.     Tribostethus??  virens  Ph. 

Tr.?  capite  grosse  punctato,  antice  flavescente,  postice 
virescente,  margine  fusco;  prothorace  punctato,  viridi-aureo, 
margine  laterali  flavescente  et  forca  impressa  nigrescente  no- 
tato;  scutello  cupreo,  ciliis  prothoracis  oblecto;  elytris  viri- 
dibus,  rufo  et  aureo  micantibus,  seriatim  punctatis,  brevibus, 
subtruncatis,  postice  dilatatis;  autenuis  palpisque  rutis;  corpore 
subtus  longe  hirsuto,  pedibusque  pallide  testaceis.  —  Longit. 
7y3  lin.,  lat.  prothor.  3  lin.,  elytr.   4^^  lin. 

Prope  S.  Fernando  legimus  unicum  specimen,  feminam. 

Das  Epistom  ist  durch  eine  deutliche  Naht  abgesetzt, 
fast  halbkreisförmig,  mit  aufgeworfenem  Rande;  die  Ober- 
lippe ist  klein,  nach  hinten  geneigt,  wie  bei  Tribostethes. 
Das  Kinn  ist  el.er  abgestutzt  als  ausgerandet,  breiter  als  bei 
Tr.  castaneus,  aber  fast  ebenso  breit  wie  bei  Tr.  ciliatus. 
Die  Labialpalpen  sind  sehr  klein.  Die  Maxillarpalpen 
sehr  gross;  das  letzte  Glied  fast  anderthalb  mal  so  lang 
wie  die  vorhergehenden,  mit  einer  tiefen  Furche,  die  fast  die 
ganze  Länge  des  Gliedes  einnimmt  (bei  Tr.  ciliatus  und  ca- 
staneus ist  die  Furche  nur  halb  so  lang).  Das  erste  Glied 
der  Fühler  ist  sehr  dick,  das  zweite  quer,  das  dritte  cylin- 
drisch,  lang;  das  4te  und  5te  cylindrisch,  aber  kurz,  das  6te 
verkehrt  kegelförmig,  breiter  als  lang,  das  7te  ebenfalls  brei- 
ter als  lang,  mit  einem  nach  vorn  gerichteten  Zahn;  das  8te, 
9te  und  lOte  bilden  die  Blätterkeule.  Das  Halsschild  ist  hin- 
ten fast  zweimal  so  breit  wie  vorn,  doppelt  gebuclitet,  die 
Seitenränder  sind  in  der  Mitte  etwas  winklig  wie  bei  Aula- 
copalpus. Die  Flügeldecken  sind  nach  hinten  stärker  ver- 
breitert,   kürzer,    mehr    abgestutzt   als   bei   Tribostethus  und 


321 

überhaupt  bei  irgend  einer  chilenischen  Rutelide,  und  haben 
am  Rande  einen  dünnen,  häutigen  Saum.  Die  Mittelbrust  hat 
kein  vorspringendes  Brustbein,  sondern  eher  eine  Vertiefung 
Aorn,  zwischen  den  mittleren  Hüften,  hinten  springt  es  nur 
wenig  vor  und  ist  in  der  Mitte  gefurcht.  Dies  Alles  ist  wie 
bei  Tribostethus.  Die  Zähne  der  Vorderschienen  sind  weit 
kürzer  und  stumpfer,  etwa  wie  bei  Amblyterus  variabilis  F. 
Ph.  Die  Tarsen  sind  eben  so  lang  und  schlank  und  die 
Klauen  ebenfalls  ungleich,  die  äussern  dicker,  län- 
ger, am  Ende  gespalten,  während  Tribostethus  ungespal- 
tene Klauen  hat.  Wir  glauben  jetzt,  dass  diese  Art  und 
Ambljterus  variabilis  zusammenzustellen  sind  und  wegen  der 
gespaltenen  Klaue  nach  den  angenommenen  Principien  ein 
eigenes  Genus  bilden. 

51b.  Tribostethus  ciliatus?  Blanch.  Blanchard 
hat  diesen  Käfer  bei  Gay  bist.  Chil.  V  p.  89  beschrieben  und 
T.  16  fig.  8  abgebildet,  allein  Beschreibung  und  Abbildung 
stimmen  durchaus  niclit  überein.  Nach  der  Beschreibung  ist 
nämlich  der  Käfer  6  Linien  lang  und  3%  Lin.  breit,  während 
die  Linie,  welche  die  Grösse  der  P'igur  anzeigen  soll,  8'/3 
Linien  lang  ist,  und  misst  man  mit  dem  Zirkel,  das  Verhält- 
niss  der  Breite  zur  Länge,  so  findet  man,  dass  diese  2y^  mal 
so  gross  wie  die  Breite  ist,  der  abgebildete  Käfer  ist  also 
weit  schlanker  als  der  beschriebene.  Eben  so  wenig  passt 
die  Färbung.  Ich  vermuthe,  dass  die  Abbildung  den  Tr.  ca- 
staneus  Curtis  vorstellt.  Tr.  ciliatus  Blanch.  soll  in  den 
Prov.  Santiago,  Concepcion  und  im  Araukanerland  vorkommen, 
wäre  demnach  ziemlich  gemein.  Ich  besitze  einen  Käfer  in 
mehrfachen  Exemplaren,  auf  welchen  Grösse  und  Beschrei- 
bung des  Tr.  ciliatus  Sol.  sehr  gut  passt,  allein  alle  Exem- 
plare haben  an  allen  Tarsen  die  eine  Klaue  gespalten, 
während  bei  Tribostethus  wie  bei  Aulacopalpus  beide  Klauen 
nicht  getheilt  sind.  Sollte  Blanchard  dieses  übersehen  haben? 
Giebt  es  aber  in  Chile  einen  Tr.  ciliatus  mit  lauter  ungespal- 
tenen Klauen,  so  muss  er  selten  sein  und  ist  mir  in  den  12 
Jahren,  die  ich  nun  bereits  in  Chile  zubringe,  noch  nicht 
zu  Gesicht  gekommen. 

53.     Tribostethus  cupreus  Ph. 

Tr.  rufo-castaneus;  capite  prothoraceque  rubro- cupreis, 
hoc  antice  valde  arcuato,  convexo,  dilatato,  angulis  anticis 
valde  prominentibus;  elytris  punctato-striatis;  pedibus  rubris, 
robustis,  femoribus  latis.  Longit.  S'/j  lin.,  latit.  prothoracis 
3%  lin.,   elytrorum  4V2  ün. 

Unicum  specimen,  feminam,  cum  Tr.  castaneo  mixtum 
in  eollectione  inveni. 


322 

Dieser  Käfer  ist  dem  Tr,  castaneus  Curtis  auf  den  er- 
sten Blick  sehr  ähnlich  und  damit  zu  verwechseln,  hat  na- 
mentlich auch  auf  dem  Halsschild  eine  seichte  Längsfurche 
und  jederseits  ein  schwaches  Grübchen,  allein  Kopf-  und  Hals- 
schild sind  nicht  mit  broncegrünem  Anflug  versehen,  sondern 
kupferroth,  und  letzteres  ist  breiter  stärker  gewölbt,  sein 
Vorderrand  ist  weit  mehr  ausgeschnitten  und  die  vordem 
Winkel  treten  sehr  stark  hervor.  Endlich  sind  die  Beine  weit 
dicker  und  plumper  und  namentlich  die  Hinterschenkel  wohl 
doppelt  so  breit  als  bei  Tr.  castaneus.  Alle  diese  Abwei- 
chungen sind  schwerlich  als  blosser  Geschlechtsunterschied 
aufzufassen. ; 

53.  Aulacopalpus?  angustus  Ph. 

Au.  punctatus,  laete  viridis;  clypei  semi  circularis 
margine  parum  reflexo;  prothorace  angusto;  pectore  elevato, 
fcubcarinato;  pygidio  subnudo,  aureo-viridi.  —  Longit.  7'/2  ün., 
latit.  B'/j  lin.  ' 

Ich  besitze  ein  einziges  Männchen.  Dasselbe  ist  auf  den 
ersten  Blick  mit  Aulacop.  elegans  zu  verwechseln,  allein  die 
Gestalt  ist  schmaler;  der  clypeus  ist  verschieden,  fast  genau 
halbkreisförmig;  das  Halsschild  schmaler,  die  Winkel  in  der 
Mitte  der  Seiten  deutlicher,  aber  nicht  so  weit  nach  aussen 
vortretend  und  die  hintere  Hälfte  des  Randes  schräger,  daher 
die  Winkel  am  Grunde  spitzer.  Auch  die  Flügeldecken  sind 
schmaler.  Die  Sculptur  und  Färbung  ist  fast  genau  wie  bei 
der  erwähnten  Art,  nur  sind  die  Seiten  des  Prothorax  und 
der  umgebogene  Rand  gelb.  Das  Pygidium  ist  im  untern 
Theil  fast  ganz  nackt,  prachtvoll  metallisch  grün.  Die  Unter- 
seite ist  kastanienbraun,  schwächer  behaart,  in  der  Mitte  fast 
kahl;  die  des  Kopfes  gelb.  Mittelbrust  und  Hinterbrust  sind 
weit  stärker  erhaben,  was,  zusammengehalten  mit  den  übrigen 
Verschiedenheiten,  wohl  keine  individuelle  und  zufällige  Ab- 
weichung ist.  Der  Kiel  der  Mittelbrust  tritt  nicht  so  stark 
hervor  wie  bei  Brachysternus,  aber  es  ist  doch  ein  Vorsprung. 
Die  Beine  sind  wie  bei  Au.  elegans  beschaffen,  die  Schenkel 
vielleicht  etwas  schmäler,  aber  die  gros  sere  Klaue  ist  ge- 
spalten. Wäre  es  nicht  am  gescheutesten,  Brachysternus 
und  Aulacopalpus  wieder  zu  vereinigen? 

54.  Liogenys  grandis  Ph. 

L.  elongatus,  postice  vix  dilatatus,  castaneus;  capitis  mar- 
gine antico  bidentato,  valde  reflexo;  tergo  prothoracis 
latiore  quam  longo,  ad  latera  haud  foveolato.  —  Longit. 
8  lin.,  latit.  protiioracis  3,  elytrorum  4  lin. 

Illapel,  Santa  Rosa. 


323 

Ich  habe  fünf  Exemplare  vor  mir;  das  kleinste  misst 
6y3  Linien,  das  grösste  8  Linien,  während  L.  Gay  anus  Blaneh. 
nur  4  —  5  Lin.  gross  wird.  Wesentlich  verschieden  ist  die 
Gestalt  des  Halsschildes,  welches  bei  L.  grandis  auffallend 
breiter  als  lang  ist,  so  dass  der  Umriss  des  Körpers  selir  ver- 
schieden erscheint.  Die  beiden  Zähne  an  der  Spitze  des  Cly- 
peus  sind  weit  länger  und  weit  stärker  in  die  Höhe  gebogen; 
die  Punkte  der  Flügeldecken  etwas  feiner  und  dichter.  Auch 
die  Tarsen  der  Mittelbeine  sind  beim  Männchen  etwas  ver- 
breitert. 

55.     Diaphylla  luctuosa  Ph. 

D.  atra,  hispida;  pilis  elytrorum  rarioribus,  sparsis;  an- 
tennis,  palpis  tarsisque  castaneo  rufis.  Long.  7  lin.,  latit.  pro- 
thor.  3  lin.,  elytror.  4  lin. 

Wir  besitzen  im  Museum  ein  Exemplar  aus  Valdivia.  — 
Der  Kopf  ist  oben  sehr  grob  und  dicht  punctirt  und  runzelig, 
mit  langen,  braunen,  abstehenden  Haaren  bekleidet.  Die  Au- 
gen sind  platt  und  zeigen  unter  der  Lupe  keine  Facetten,  so 
dass  sie  glatt  erscheinen.  Die  Naht  zwischen  Stirn  und  Epi- 
stom  ist  sehr  deutlich,  doppelt  geschwungen.  Dieses  ist  bei- 
nahe trapezförmig;  seine  Seitenränder  sind  ausgebuchtet,  der 
Vorderrand  gradlinig,  die  Vorderwinkel  abgerundet,  der  Rand 
stark  aufgeworfen.  Die  Oberlippe  ist  vorstehend  und  abge- 
stutzt. —  Die  Fühler  sind  zehngliedrig;  die  sechs  letzten 
Glieder  bilden  eine  schmale,  lange  Keule,  die  aussen  mit  ein- 
zelnen langen  Haaren  besetzt  und  länger  als  die  vorherge- 
henden Glieder  zusammengenommen  ist.  Das  Knie  ist  kaum 
vorn  ausgerandet  und  eher  abgestutzt  zu  nennen.  Das  letzte 
Glied  der  Maxillarpalpen  ist  länglich  eiförmig.  Mandibeln 
und  Maxillen  kann  ich  olme  Zergliederung  nicht  erkennen 
und  diese  mag  ich  bei  dem  einzigen  Exemplar  nicht  vorneh- 
men. Das  Halsschild  iet  anderthalb  mal  so  lang  wie  breit, 
vorn  grade  abgestutzt,  hinten  bogenförmig,  doppelt  so  breit 
wie  vorn;  die  Seiten  sind  ziemlich  stark  vortretend,  gerundet, 
aber  vor  dem  vordem  Winkel  etwas  eingezogen,  so  dass 
dieser  sehr  markirt  ist.  Die  Oberfläche  ist  grob  punktirt  und 
aus  jedem  Punkt  entspringt  ein  langes,  graues  Haar.  Das 
Schildchen  ist  ziemlich  gross,  länger  als  breit  und  hat  gebo- 
gene Seitenränder.  Die  Flügeldecken  zeigen  einen  vorsprin- 
genden Schulterhöcker;  ihr  Seitenrand  ist  in  der  ersten  Hälfte 
nach  unten  umgeschlagen  und  auswärts  gebogen,  in  der  hin- 
tern Hälfte  grade  und  sehr  wenig  umgebogen,  und  in  dieser 
Gegend  sind  die  im  Ganzen  schwach  gewölbten  Flügeldecken 
fast  eben.  Die  Oberfläche  zeigt  seichte  Längsfurchen  und 
zahlreiche  Querrunzeln;  sie  trägt  ebenfalls  lange,  aufgerichtete 


334 

Haare,  aber  diese  stehen  einzeln  und  entfernter  als  auf  Kopf 
und  Halsschild.  Der  Steiss  fällt  senkrecht  ab;  sein  oberer 
Theil  ist  gerunzelt  und  lang  behaart,  sein  unterer  Theil  kahl, 
mit  einer  seichten  longitudinalen  Vertiefung,  welche  nach  den 
von  Erichson  angegebenen  Geschlechtsunterschieden  das  Weib-, 
eben  bezeichnet.  Die  Unterseite  des  Körpers  ist  dicht  mit 
fuchsrothen  Haaren  bekleidet.  Das  vierte  Hinterleibssegment 
ist  doppelt  so  lang  wie  das  vorhergehende.  Schenkel  und 
Schienen,  namentlich  der  Hinterbeine,  sind  stark  und  dick, 
die  Tarsen  lang  und  dünn.  Die  Vorderschienen  haben  nur 
zwei  Zähne.  Die  Klauen  sind  gleich  gross,  breit,  tief  gespal- 
ten, mit  einem  Zahn  am  Grunde. 

56.  Maypa  opaca  Ph. 

M.  elongata,  fusca,  opaca;  capite  et  prothorace  laxe  pun- 
ctatis,  foveolis  duabus  ad  basin  hujus  valde  conspicuis;  elytris 
punctatis,  subrugosis,  substriatis;  pygidio  haud  punctato;  an- 
tennis  rufis,  pedibus  fuscis.     Longit.  5  lin.;  latit.  fere  2%  lin. 

Prope  Corral  inventa  est  V. 

Der  schmale  Körper  und  die  Sculptur  stimmen  ziemlich 
mit  M.  punctata  Sol.  überein,  allein  diese  Art  ist  weit  kleiner 
(nur  Sy^  Lin.  lang),  auch  ist  sie  atro viridis,  während  diese 
neue  Art  rein  braun  ist.  Die  Punkte  auf  dem  Halsschild  sind 
nicht  stärker  als  die  auf  dem  Kopf;  die  Flügeldecken  zeigen 
eher  schwache  Längsleisten  als  Querrunzeln  und  ihre  Puncti- 
rung  ist  ziemlich  unregelmässig,  so  dass  man  selten  regel- 
mässige Reihen  erkennen  kann.  Die  Unterseite  der  Brust 
zeigt  zerstreute  Punkte,  die  unter  der  Lupe  als  eingedrückte 
Kreise  erscheinen.  Die  Ringe  des  Hinterleibes  haben  jeder- 
seits  eine  Querreihe  anliegender  Borsten,  die  nach  der  Mitte 
hin  kürzer  werden  und  ganz  verschwinden.  Die  Ränder  der 
Flügeldecken  sind  gewimpert.  Die  Fühler  haben  eine  dreiglie- 
drige Keule. 

57.  Maypa  cuprea  Ph. 

M.  oblonga,  angusta,  rufo-cuprea,  unicolor;  capite,  pro- 
thorace elytris  laxe  punctulatis,  his  punctato -striatis,  inter- 
stitiis  planis. 

Valdivia,  rara. 

Die  Oberlippe  ist  sehr  tief  ausgeschnitten;  der  clypeus 
gerandet,  in  der  Mitte  mit  einer  schwachen  Erhöhung;  die 
winklige  Naht,  welche  ihn  von  der  Stirn  trennt,  ist  sehr  deut- 
lich, aber  nicht  so  vertieft  wie  bei  M.  rufcola.  Das  Hals- 
schild ist  eben,  mit  zwei  seichten  Vertiefungen  am  Grunde, 
der  Mitte  jeder  Flügeldecke  gegenüber.  Der  an  der  Naht 
gelegene  Punktstreifen  der  Flügeldecken  wird  im  hintern  Drit- 


325 

was  bei  M.  rufcola  nicht  der 
Fall  ist;  die  Zwischenräume  sind  eben,  nicht  erhaben  wie  bei 
M.  rufeola,  nicht  gerunzelt  wie  bei  M.  punctata. 

58.  Listronyx  obscura  Ph. 

L.  obscure  aenea;  capite  thoraceque  punctatis,  cupreo 
micantibus,  eljtris  punctatis,  subsulcatis;  antennis  rufis;  cor- 
pore subtus  pedibusque  obscuris.  Longit.  fere  5  lin.;  latit. 
2%  lin. 

Corral,  aestate  18^yg2  unica  $  reperta   est. 

Die  ganze  Oberseite  des  Käfers  ist  dicht  und  ziemlich 
fein  punctirt.  Der  Kopf  ist  ziemlich  flach ,  der  Rand  des 
Kopfschildes  halbkreisförmig,  erhaben;  eine  vertiefte,  winke- 
lige Linie  zwischen  den  Augen.  Auch  das  Schildchen  ist 
punctirt.  Die  Flügeldecken  sind  sehr  schwach  gefurcht,  nur 
die  Furche  unmittelbar  an  der  Naht  ist  im  hintern  Drittheil 
fhrer  Länge  sehr  auffallend  und  tief.  Auch  die  Unterseite 
des  Körpers  ist  punctirt,  der  Hinterleib  am  wenigsten.  Die 
Fühlerkeule  besteht  nur  aus  drei  kurzen  Blättern;  sie  ist  roth- 
braun und  ebenso  die  Vorderbeine;  die  folgenden  Beine  sind 
dunkler  braun;  die  Klauen  gekämmt  etc.  —  Von  L.  testacea 
und  Faminei  aus  der  Magellans- Strasse,  die  das  Museum  in 
diesen  Tagen  bekommen  hat,  sogleich  durch  die  dunkle  Fär- 
bung zu  unterscheiden,  abgesehen  von  der  verschiedenen 
Sculptur  etc.  Auffallend  ist  es,  dass  die  Punktirung  und  Strei- 
fung der  Flügeldecken,  die  tiefe  Furche  neben  der  Naht,  der 
Eindruck  auf  dem  Kopf,  der  clypeus  u.  s.  w.  genau  wie  bei 
Maypa  viridis  sind. 

59.  Sericoides  nitida  Ph. 

S.  omnino  fusco-cuprea,  violaceo  nitens;  thorace  punctu- 
lato,  laevissimo;  eljtris  punctatis,  substriatis,  rugosis,  rugis 
haud  punctatis;  pygidio  laevissimo,  vix  punctulato;  antennis, 
pedibusque  anticis  cupreo  rufis.  Long.  5  lin.;  latit.  maxima 
in  parte  posteriore  elytrorum  ä'/j  ün. 

Corral,  aestate  iS^y^i  i«arem   accepi. 

Die  Gestalt  ist  fast  ganz  wie  bei  der  vorigen  Art  und 
nicht  wie  bei  S.  chilensis  in  der  Kupfertafel  bei  Gay.  Der 
stark  kupferglänzende  Kopf  ist  punctirt,  hat  die  gewöhnliche, 
im  stumpfen  Winkel  gebrochene  Querlinie,  die  bis  zu  den 
Augen  reicht  und  einen  aufgeworfenen  Vorderrand.  Die  Füh- 
ler sind  ganz  wie  bei  Gay  T.  17.  7b,  (welche  Figur  Lacor- 
daire  wohl  mit  Unrecht  für  einen  Fühler  von  Listronyx  er- 
kläit),  nur  ist  das  erste  Glied  auffallend  dick  an  seinem  Ende; 
das  vierte  hat  au  seiner  Basis  den  rückwärts  laufenden  Dorn, 
der  meines  Erachtens  ein  gutes  Kennzeichen   zur  Unterschei- 


326 

düng  von  Sericoides  und  Maypa  abgiebt,  und  die  fünf  Blätter 
der  Fühlerkeule  sind  fast  zweimal  so  lang  wie  ihr  Stiel.  Die 
Farbe  der  Fühler  ist  braunroth.  Das  Halsschild  ist  fein  punc- 
tirt,  aber  glatt,  stark  glänzend;  es  zeigt  jederseits  nah  am 
Rand  in  der  Mitte  der  Länge  desselben  ein  rundes  Grübehen; 
dahinter  ist  am  ßand  eine  grössere  Vertiefung,  welche  bewirkt, 
dass  derselbe  sciiarf  abgesetzt  erscheint;  der  Hinterrand  ist 
ebenfalls  scharf  abgesetzt,  etwas  erhaben  und  dicht  vor  dem- 
selben, vor  der  Mitte  jeder  Flügeldecke  ist  eine  dreieckige 
Vertiefung.  Die  Flügeldecken  sind  punctirt  und  scheinen  auch 
gefurcht,  bei  näherer  Betrachtung  sieht  man  breite,  unregel- 
mässige Querrunzeln,  die  frei  von  Punkten  und  stark  glän- 
zend sind.  Erst  im  abschüssigen  hintern  Theil  derselben  be- 
merkt man  neben  der  Naht  eine  tiefe,  kurze  Furche.  Es 
bleibt  ein  Theil  vom  Pygidium  unbedeckt,  der  glatt  und  glän- 
zend und  erst  bei  starker  Vergrösserung  fein  runzelig  punc- 
tirt erscheint;  es  hat  keinen  Kiel.  Die  Unterseite  des  Leibes 
ist  punctirt;  Hinterbrust  und  Bauch  zeigen  grünen,  metalli- 
schen Schimmer,  während  die  Oberseite  mehr  in  Kupferroth 
und  auf  den  Flügeldecken  in  Violett  schillert.  Die  Füsse  zei- 
gen nichts  besonders,  die  Klauen  sind  schlank,  nicht  gekämmt. 
S.  nitida  steht  in  der  Grösse  zwischen  S.  glacialis  F.  und  S. 
chilensis  Blanch.,  welche  letztere  wir  noch  nicht  gesehen  haben; 
erstere  hat  ein  runzeliges  Halsschild,  letztere  ein  runzeliges, 
gekieltes  Pygidium. 

60.     Cratoscelis  canicapilla  Ph. 

Cr.  nigra;  elytris  rubris;  pilis  omnibus,  etiam  capitis, 
canis.     Longit.  vix  4  lin. 

Habitat  prope  Valparaiso. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  leicht  durch  die  greise,  ja 
bisweilen  fast  ganz  weisse  Behaarung;  selbst  die  wimperarti- 
gen Haare  an  den  Seiten  des  Kopfes  sind  weiss,  die  bei  allen 
andern  Arten  schwarz  sind. 

Für  die  gemeinste  Art  bei  Santiago  halte  ich  Cr.  plana 
Blanch.,  wegen  der  blassen  Behaarung  „pallide  pilosa",  allein 
dieselbe  hat  eine  Furche  auf  dem  Halsschild,  während  Cr. 
plana  durch  die  V\^orte  prothorace  medio  profunde  ca- 
rinato  bezeichnet  wird.  Unter  carina  versteht  man  indess, 
soviel  ich  weiss,  eine  Erhöhung,  eine  Kante,  und  diese  kann 
doch  nicht  tief  genannt  werden.  Ich  vermuthe  daher,  es  ist 
für  carinato  vielmehr  sulcato  zu  lesen,  und  dasselbe  gilt  für 
die  Diagnosen  von  Cr.  villosa  und  Cr.  Gayana,  zwei  Ar- 
ten, welche  ich  übrigens  nicht  im  Stande  bin,  nach  Blanchard''s 
Diagnosen  und  Beschreibungen  von  Cr.  plana  zu  unterscheiden. 


327 

61.  Thinobatis  intermedia  Ph. 

Th.  nigra;  capite  et  prothorace  grosse  punctalis;  elytris 
punetato-stiiatis,  interstitiis  punetulatis;  elytris  tarsisque  rufis; 
iemoiibus  tibiisque  nigris.     Longit.  2^2  lin. 

Habitat  in  prov.  Valdivia. 

Ich  bemerke,  dass  Solier  bei  Gay  vergessen  hat,  die 
Dimensionen  von  Tli.  minuta  und  Th.  rufipes  So),  anzugeben; 
erstere  ist  knapp  zwei  Linien  lang,  der  Käfer,  welchen  ich 
für  Th.  rufipes  halte,  ist  3  Linien  lang.  Gegenwärtige  Art 
hält  in  der  Grösse  die  Mitte  zwischen  beiden;  sie  ist  gröber 
punctiit  als  Th.  minuta  Sol.  und  hat  ebenfalls  an  den  Seiten 
der  Flügeldecken  feine  Härchen  wie  Th.  rufipes,  aber  ihre 
Schienen  sind  ebenso  schwarz  oder  vielmehr  dunkelbraun  wie 
ihre  Schenkel. 

62.  Nyctopetus  niger  Phil  Germ.*}. 

„N.  niger,  subopacus,  oblongo-parallelus  glaber;  capite 
punctulato,  punctis  anticis  majoribus;  prothorace  brevi,  vaide 
transverso,  antice  angustato,  postice  parallelo;  angulis 
posticis  acutis,  tergo  sublaevigato,  tenuiter  et  laxe  punctulato; 
elytris  prothorace  parum  latioribus,  parallelis, 
punctis  subseriatis,  minutis,  ad  latera  majoribus  impressis, 
antice  in  medio  longitrorsum  elevatis  atque  planatis,  ad  apicem 
parum  distincte  declivibus;  utroque  elytro  carina  longitudinali 
fere  obliqua  postice  nulla,  extus  abrupta  punctisque  magnis 
seriatis  plus  minusve  confluentibus  impressa,  et  partis  dor- 
salis  elevatae  marginem  lateralem  efibrmante  notato;  corpore 
subtus  tenuiter  et  laxe  punctulato.     Long.  5  lin.,  lat.  %y^  lin." 

Patria:    Andes  Prov.  Santiago. 

Der  Kiel  oder  vielmehr  die  Kante  der  Flügeldecken  wie- 
derholt sich  bei  mehreren  Arten,  ebenso  die  Punctirung;  charac- 
teristisch  ist  besonders  die  Gestalt,  das  Halsschild,  welches 
so  breit  wie  die  Flügeldecken  ist  und  die  parallelen  Seiten- 
ränder der  letztern. 

63.  Nyctopetus  laticollis  Ph. 

N.  ater,  oblongus;  capite  et  prothoiace  dense  punctatis; 
protliorace  transverso,  subquadrato,  utrinque  ad  ba.'-in 
foveola  profunda  impresso;  elytris  thoracem  latitudine 
vix  ac  ne  vix  quidem  superantibus,  undique  dense  et  grosse 
punctatis,  subcarinatis;  marginibus  lateralibus  subparallelis. 
Longit.  fere  5  lin.,  laut.  %^/i^  lin. 

Ex  andibus  prov.  Colchagua  specimen  accepimus. 


')    Annales  de  la  Universidad  de  Santiago  1855  p.  397. 


328 

Länglich  eiförmig,  kohlschwarz,  ziemlich  glanzlos.  Der 
Kopf  ist  vorn  sehr  dicht,  oben  weitläuftig  punctiit.  Die 
Punkte  des  Halsschildes  sind  fein  und  stehen  weitläuftig;  die 
Gestalt  desselben  ist  sehr  auiFalleud ,  vorn  fast  so  breit  wie 
hinten;  die  Seitenränder  laufen  hinten  in  zwei  Drittheilen  ihrer 
Länge  parallel  und  so,  dass  die  hintern  Winkel  beinahe  reciite 
sind;  dicht  vor  dem  Hinterrand,  der  Mitte  jeder  Flügeldecke 
gegenüber,  ist  ein  kleines,  ziemlich  tieles  Quergrübchen,  auch 
ist  die  Andeutung  einer  Läugsfurche  vorhanden,  die  hinten, 
dicht  vor  dem  Kande,  ein  Grübchen  erzeugt.  Die  Flügel- 
decken haben  ziemlich  die  Gestalt  wie  bei  N.  niger,  indem 
sie  kaum  breiter  als  das  Halsschild  sind  und  beinahe  paral- 
lele Seitenränder  haben;  sie  sind  ebenfalls  dicht  und  grob 
punktirt  und  die  Punkte  bilden  z.  Th,  Reihen,  so  dass  eine 
Andeutung  von  Streifen  entsteht;  der  Kiel  oder  die  Kante  in 
der  Mitte  ist  ebenfalls  sehr  sichtlich,  wenn  auch  nur  schwach 
angedeutet  und  dasselbe  gilt  von  dem  Kiel  neben  den  Seiten- 
rändern; in  den  vertieften  Punkten  entspringt  je  ein  weisses 
Härchen.  Der  umgeschlagene  Theil  der  Flügeldecken  ist 
etwas  runzelig.  Fühler  und  Beine  sind  kolilschwarz.  Der 
vordere  Vorsprung  der  Mittelbrust  ist  sehr  klein  und  wenig 
hervortretend. 

64.     Nyctopetus  parvus  Ph. 

N.  ater,  ohlongus  parum  nitens;  capite  prothoraceque 
punctatis;  prothorace  antice  sat  lato,  angulis  posticis  acutius- 
culis;  elytris  tiiorace  vix  latioribus,  subseriatim  punctatis, 
carina  obsoleta;  marginibus  subparallelis;  antennis  pedibusque 
nigris.     Long.  Sy,  lin.;   latit.  fere  2  lin. 

Patria:  Corral  in  Prov.  Valdivia. 

Die  längliche  Gestalt,  das  breite  Halsschild,  die  schmalen 
Flügeldecken  sind  wie  bei  den  beiden  vorhergehenden  Arten. 
Der  Kopf  ist,  wie  gewöhnlich,  oben  sehr  schwach,  unten  sehr 
stark  punctirt  und  zeigt  die  gewöhnlichen  beiden  Längsgiüb- 
chen.  Das  Halsschild  ist  sehr  schwach  punctirt  und  verhält- 
nissmässig  breit;  seine  Seitenländer  sind  vorn  sehr  stark  ge- 
bogen, hinten  aber  beinahe  gradlinig  und  parallel,  so  dass 
die  Winkel  am  Grunde  beinahe  rechte  sind;  sie  laufen  aber 
doch  in  ein  kurzes  Spitzchen  aus.  Die  Flügeldecken  sind 
wenig  breiter  als  das  Halsschild,  mit  beinahe  parallelen  Rän- 
dern, weitläuftig  und  grob  punctirt  und  bilden  die  Punkte 
z.  Th.  Reihen,  so  dass  eine  schwache  Andeutung  von  Rippen 
entsteht;  aus  jedem  vertielten  Punkt  entspringt  ein  Härchen. 
Der  Kiel  oder  Kante,  die  bei  den  vorigen  Arten  sehr  deut- 
lich ist,  ist  hier  kaum  angedeutet;  dasselbe  gilt  von  der  Rand- 
kante.    Der  umgeschlagene  Theil  ist  schwach  runzelig.    Unten 


329 

ist  der  ganze  Körper  fein  punctirt.  Die  Mittelbrust  hat  vorn 
gar  keinen  merklichen  Vorsprung.  Fühler  und  Beine  sind 
braunschwarz.  —  Von  N.  niger  und  laticollis  durch  mindere 
Grösse  und  fast  ganz  fehlende  Längskante  verschieden,  von 
N.  tenebrioides  durch  die  schwarzen  Beine,  mindere  Grösse  etc. 

65.  Nyctopetus  carbonarius  Ph. 

N.  niger,  ovatus,  opacus,  punctulatus;  prothorace  brevi, 
valde  transverso,  trapeziformi;  elytris  prothorace  latioribus, 
punctis  subseriatis,  ad  latera  majoribus;  utroque  carina  lon- 
gitudinali  subobliqua  po&tice  obliterata  extus  abrupta  et  punctis 
magnis  seriatis  saepe  confluentibus  impressa  notato.  Longit. 
5  lin.;   latit.  3  lin. 

Habit.  -  ? 

Die  eiförmige  Gestalt  des  Körpers,  das  Halsschild,  wel- 
ches auffallend  schmaler  als  die  Flügeldecken  und  vorn  sehr 
verschmälert  ist,  erinnern  an  N.  maculipennis,  während  die 
schwarze  Färbung,  die  Kahlheit  und  die  Sculptur  der  Flügel- 
decken genau  wie  bei  N.  niger  ist.  Der  Kopf  ist  vorn  dicht 
und  grob,  oben  fein  punctirt.  Die  Seiten  des  Halsschildes 
sind  viel  schwächer  gebogen  als  bei  N,  maculipennis,  beinah 
gradlinig",  ^o  dass  dasselbe  auffallend  trapezförmig  ist.  Die 
eingestochenen  Punkte  desselben  sind  etwas  gröber  als  bei 
IS',  niger  und  etwas  feiner  als  bei  der  folgenden  Art  und  ste- 
hen ziemlich  weitläuftig.  Die  Flügeldecken  kommen  im  Um- 
riss  mit  maculipennis  überein,  allein  die  schräge  Kante,  welche 
den  flachen  Mitteltheil  von  dem  abschüssigen  Seitentheil  trennt, 
ist  sogar  noch  etwas  stärker  entwickelt  als  bei  N.  niger,  sonst 
ist  die  Sculptur  ganz  Mie  bei  dieser  Art.  Die  Unterseite  des 
Körpers  ist  punctirt,  etwas  lunzelig  und  spärlich  behaart. 
Auch  die  Oberseite  der  Flügeldecken  zeigt  kleine  Härchen, 
die  aus  den  eingestochenen  Punkten  entspringen.  Fühler  und 
Beine  sind  kohlschwarz.  Die  Mittelbrust  hat  vorn  keinen 
merklichen  Vorsprung. 

66.  Nyctopetus  rubripes   Ph. 

N.  ovatus,  niger;  prothorace  valde  transverso,  antice 
multo  angustiore,  dense  punctato:  elytris  castaneis,  prothorace 
multo  latioribus,  margine  laterali  armatis,  punctatis,  versus 
suturam  substriatis,  medio  carinatis;  femoribus  et  basi  tibia- 
rum  rubris.  Longit.  5  lin.;  latit.  prothoracis  2  lin.,  elytrorum 
3  lin. 

Habit,  in  subandinis  et  andinis  prov.  Santiago. 

Der  Kopf  ist  kohlschwarz,  dicht  und  fein  punctirt,  ebenso 
das  Halsschild,  doch  ist  dasselbe  ziemlich  glänzend.  Es  ist 
fast    zweimal    so   breit   wie   lang,    vorn   schmal  mit  ziemlich 

22 


330 

vorspringenden  Winkeln,  an  den  Seiten  gebogen,  so  dass  die 
hintern  Winkel  beinahe  rechte  sind.  Die  Flügeldecken  .sind 
weit  breiter  als  das  Halsschild,  eiförmig,  mit  gebogenen  Sei- 
tenrändern; sie  zeigen  denselben  Kiel,  wie  N.  niger  und  car- 
bonarius,  und  sind  ebenso  punctirt,  aber  in  dem  Raum  zwi- 
schen Kiel  und  Naht  stehen  die  Punkte  in  ziemlich  regel- 
mässigen Reihen  und  manchmal  auch  so  an  den  Seiten,  na- 
mentlich hinten;  ihre  Farbe  ist  kastanienbraun  und  sie  sind 
ebenfalls  mit  weissen  Härclien  besetzt.  Die  Unterseite  des 
Körpers  ist  sehr  fein  punctirt.  Die  Schenkel  und  Schienen, 
bisweilen  auch  die  Tarsen  find  auffallend  braunroth,  in  andern 
Fällen  ist  das  Knie,  die  untere  Hälfte  der  Schienen  und  der 
Tarsus  schwärzlich.  Fühler  und  Palpen  sind  schwarz.  Die 
Mittelbrust  hat  vorn  einen  deutlichen,  senkrechten,  wenn  auch 
nicht  grossen  Vorsprung.  Die  Gestalt  des  Körpers,  nament- 
lich das  kurze,  vorn  verschmälerte  Halsschild  und  die  breiten, 
eiförmigen  Flügeldecken  sind  wie  bei  N.  maculipennis  und  N. 
carbonarius;  ersterer  unterscheidet  sich  aber  leicht  durch  seine 
starke  Behaarung  und  den  kaum  angedeuteten  Kiel  der  Flü- 
geldecken, letzterer  durch  grade  Seiten  des  Halsschildes, 
weitläufige  Punctirung  desselben,  schwarze  Beine;  N.  tene- 
brioides,  der  auch  rothe  Beine  hat,  ist  durch  die  Körpergestalt 
sehr  abweichend. 

67.     Nyctopetus  carinatus  Pli. 

N.  ovatus,  ater,  convexus;  capite  prothoraceque  lenuiter 
punctatis,  nitidis;  eljtris  exquisite  carinatis,  in  utroque  latere 
concavo-declivibus,  haud  punctatis,  rugoso-foveolatis,  foveolis 
albo-pubescentibus.     Longit.  6  lin.;   latit.  S'/j  ün- 

Habitat  in  andibus  prov.  Colchagua. 

Von  der  Seite  gesehen  erscheint  der  Körper  stärker  ge- 
wölbt als  bei  den  andern  Arten  und  nach  vorn  und  hinten 
gleichmässig  abschüssig.  Der  Kopf  ist  fein  —  aber  gleich- 
massig  und  dicht  punctirt,  und  dieselbe  Punctirung  findet  sich 
auf  dem  Halsschild,  ohne  dem  Glanz  desselben  Eintrag  zu 
thun.  Dasselbe  ist  schmaler  als  die  Flügeldecken,  vorn  schma- 
ler als  hinten,  an  den  Seiten  massig  gebogen,  aber  die  Winkel 
am  Grunde  sind  nicht  auflfallend  spitz,  indem  der  Seitenrand, 
bevor  er  den  Hinterrand  erreicht,  sich  einbiegt  und  beinahe 
der  Mittellinie  parallel  verläuft;  die  Oberfiäche  ist  ohne  be- 
merkliche Eindrücke.  Der  Umriss  der  Flügeldecken  ist  breit 
eiförmig  und  ihre  Seitenränder  sind  stark  gekrümmt;  ihre 
Sculptur  ist  sehr  ausgezeichnet.  Die  Längskante  in  der  Mitte 
ist  stärker  ausgeprägt  als  bei  allen  andern  Arten  und  der 
abschüssige  Theil  der  Flügeldecken  —  wenn  man  den  Käfer 
von  vorn  oder  hinten  betrachtet  —  auffallend  concav;    dicht 


331 

über  dem  Seitenrand  ist  eine  zweite  scharfe  Rippe  oder  Kante, 
aber  es  sind  keine  vertieften  Punkte,  keine  Längsrippen  vor- 
handen und  statt  deren  flache  Grübchen,  in  denen  weissliche 
Härchen  stehen.  Der  umgeschh\gene  Theil  ist  quer  gerunzelt. 
Die  Unterseite  des  Leibes  ist  ziemlich  grob  punctirt  und  zeigt 
zwischen  den  Punkten  schwache  Runzeln.  Der  vordere  Vor- 
sprung der  Mittelbrust  ist  sehr  auffallend  und  nach  vorn  ver- 
längert.    Fühler  und  Beine  sind  tief  schwarz. 

68.  Nyctopetus  nitidus  Ph. 

N.  ovato-oblongus,  niger,  sat  nitidus;  punctis  prothoracis 
sparsis,  parum  conspieuis;  angulis  basalibus  ejus  peracutis; 
eljtris  modice  convexis,  punctatis  et  rugulosis,  utroque  bico- 
stato;  cosiis  acutis,  una  in  medio  elytro,  altera  ante  margi- 
nem  lateralem.     Longit.  5'/4  lin. ;   latit.  3  lin. 

Occurrit  in  andibus  prov.  Colchaguae. 

Der  Kopf  ist  ziemlich  stark  punctirt,  besonders  vorn, 
und  zeigt  jederseits  ein  Längsgrübchen.  Das  Halsschild  ist 
vorn  bedeutend  schmaler  als  hinten,  die  Seitenränder  sind 
wenig  gekrümmt,  vor  dem  hintern  Winkel  schwach  concav, 
an  der  Basis  doppelt  gebuchtet,  so  dass  die  beiden  hintern 
Winkel  sehr  spitz  werden.  Die  Flügeldecken  sind  etwas 
breiter  als  das  Halsschild,  massig  gewölbt  und  zeigen  zwei 
scharfe  Rippen,  eine,  die  dem  Kiel  der  andern  Arten  entspricht 
und  eine  zweite  dicht  neben  dem  Seitenrand,  Ausserdem  ist 
noch  eine  flache  Längsrippe  zwischen  diesen  beiden,  so  wie 
zwischen  der  ersten  und  der  Naht  sichtbar.  Vertiefte  Punkte, 
die  oft  zu  Grübchen  ^\  erden  und  aus  denen  je  ein  weisses 
Härchen  entspringt,  und  flache  Querrunzeln  zwischen  densel- 
ben vervollständigen  die  Seulptur.  Der  untere  Theil  der 
Flügeldecken  zeigt  entfernte  Querrunzeln  und  lange  Grübchen 
dazwischen.  Die  Unterseite  des  Körpers  ist  punctirt.  Der 
vordere  Vorsprung  der  Mittelbrust  tritt  sehr  -wenig  hervor, 
wenn  man  überhaupt  einen  solchen  annehmen  Avill.  Die  Schen- 
kel sind  kastanienbraun;  Schienen  und  Füsse  dunkel  roth- 
braun. 

69.  Geoborus  pilosus  Ph. 

G.  ater,  pilosulus;  prothoracc  bicostato,  lateribus  longe 
hirsuto  et  ciliato;  elytiis  rugoso-punctatis,  haud  costatis,  mar- 
gine  laterali  valde  explanatis.  Longit.  6^^  hn.;  latit.  prothor. 
3  lin.,  elytrorum  3%  ü"« 

Habit,  in  prov.  Copiapo  in  floribus. 

Der  Kopf  ist  grob  und  weitläuftig  punctirt  und  mit  gelb- 
lichen Härchen  bekleidet;  die  Oberlippe  beinahe  borstig.  Das 
Halsschild    ist   zweimal  so  breit   wie   lang,    vorn    tief    ausge- 

22* 


332 

schnitten,  mit  sehr  stark  vorspringenden  Seitenlappen,  an  den 
Seiten  erst  fast  rechtwinklig  nach  aussen  gerichtet,  dann  aber 
parallel;  die  hintern  Winkel  sind  spitz.  Die  Oberfläche  ist 
grob  punctirt  und  in  der  Mitte  verlaufen  zwei  breite, 
abgerundete  Längsrippen ,  die  vor  dem  Vorder-  und  Hinter- 
rand allmälig  aufhören.  Der  Vorderrand  ist  dicht  mit  gold- 
gelben Härchen  gewimpert,  die  Seiten  und  namentlich  die 
Seitenränder  mit  längeren,  weichen,  gelblichen  Härclien  dicht 
besetzt.  Das  Schildchen  ist  an  der  Spitze  sehr  glänzend  und 
daselbst  glatt,  nicht  punctirt.  Die  Flügeldecken  sind  wenig 
breiter  als  das  Halsschild,  ziemlich  flach,  hinten  ziemlich  spitz 
zulaufend,  mit  gekrümmten  Seitenrändern,  die  sehr  auflfallend, 
fast  lamellenartig  verbreitert  sind,  namentlich  im  vorderen 
Drittiieil;  eine  erhabene,  sehr  auffallende  Längsfalte  auf  der 
Schulter  hört  bald  auf.  Sonst  ist  die  Oberfläche  grob  und 
runzelig  punctirt,  ohne  Rippen,  aber  mit  einer  Art  breiter 
Furchen,  die  schräg  von  der  Schulter  nach  der  Endspitze  ver- 
laufen und  durch  regelmässigere  Stellung  der  Punkte  und 
feine  Härchen  entstehen;  am  vorliegenden  Exemplar  sind 
mehrere  derselben  mit  gelbem  Blüthenstaub  dicht  bedeckt,  so 
dass  die  Flügeldecken  dadurch  gelb  liniirt  erscheinen.  Die 
Unterseite  ist  fein  punctirt  und  dicht  mit  ziemlich  langen, 
feinen  Härchen  bekleidet.  Ebenso  tragen  die  schwarzen  Beine 
lange,  feine  Härchen,  Der  nach  hinten  gerichtete  Vorsprung 
der  Vorder  brüst  ist  länger  und  spitzer  als  bei  G.  costatus. 

70.     Psectrascelis?  rugicollis  Ph. 

Ps.  nigra,  opaca;  capite  rugoso-punctato,  profunde  trans- 
versim  sulcato;  prothorace  parum  transverso,  postice  et  antice 
aeque  lato,  dorso  longilrorsum  multirugoso,  marginibus  late- 
ralibus  supra  reflexis;  ehtris  punctatis,  glabriusculis,  utroque 
lineis  duabus  elevatis  sculpto;  antennis  gracilibus;  pedibus 
utrinque  aeque  hirsutis.  Longit.  SYj  lin.;  latit.  prothoracis  3 
lin.,  elytrorum  A}/.,    lin. 

Habit,  in  andibus  prov.  Santiago. 

Der  Kopf  zeigt  eine  tiefe  Querfurche,  welche  den  clypeus 
begränzt  und  ist  sehr  grob  punctirt;  die  Zwischeniäume  zwi- 
schen den  Punkten  stehen  runzelig  hervor.  Der  Prothorax 
ist  anderthalb  mal  so  breit  wie  lang,  hinten  nicht  breiter  als 
vorn;  die  Seitenränder  sind  schwach  gebogen,  etwas  in  die 
Höhe  geschlagen.  Die  Sculptur  besteht  aus  zahlreichen  Run- 
zeln, von  denen  eine  genau  in  der  Mittellinie  verläuft;  zu  bei- 
den Seiten  verlaufen  die  Runzeln  schräg  von  vorn  nach  innen 
und  hinten,  dann  folgen  parallele  Runzeln  und  gegen  die  Rän- 
der hin  laufen  feine  Runzeln  schräg  nach  aussen  und  hinten. 
Ausserdem  bemerkt  man  eingestochene  Punkte.     Die  Flügel- 


333 

decken  sind  von  derselben  Gestalt  wie  bei  den  übrigen  Arten, 
vorn  so  breit  wie  das  Halsschild,  aber  bald  so  erweitert,  dass 
sie  zusammen  eine  eiförmige  Gestalt  haben;  sie  sind  fein 
punctirt  und  die  beiden  Rippen  einer  jeden  so  schmal,  dass 
man  sie  füglicii  blos  erhabene  Linien  nennen  darf.  Der  Kör- 
per ist  auf  der  untern  Seite  punclirt  und  flaumhaarig.  Die 
Fühler  sind  dünner  als  bei  den  andern  Arten  und  auch  das 
letzte  Palpenglied  ist  dünner.  Soll  man  also  diesen  Käfer 
zu  Cerostena  bringen?  Dies  Genus  unterscheidet  sich  nach 
Solier  bei  Gaj  durch  vier  Kennzeichen  von  Psectrascelis : 
1)  durch  dünnere  Fühler,  2)  durch  grössere  Dünne  des  letz- 
ten Gliedes  der  Maxillartaster,  3)  durch  behaarten  Körper, 
4)  dadurch,  dass  der  Körper  an  der  Basis  der  Flügeldecken 
nicht  eingezogen  ist.  Die  drei  ersten  Kennzeichen  treffen  zu, 
letzteres  nicht. 

71.     Callyntra  laticollis   Ph, 

C.  nigra,  ovata,  inflata;  capite  rugoso;  prothorace  antice 
valde  dilatato,  rugis  validis  flexuosis  et  plicis  duabus  majo- 
ribus  sculpto;  eljtris  thoracem  latitudine  aequantibus,  costis 
longitudinalibus  tribus,  secunda  majore,  nodulosa,  suturae  ma- 
gis  quam  margini  approximata,  tertia  interrupta;  carina  mar- 
ginali  nodulosa  usque  ad  apicem  continuata;  margine  suturali 
valde  elevato;  antennis  pedibusque  rufis.  Longit.  9%  ^i^o 
latit.  5%  lin. 

Ex  andibus  prov.  centralium. 

Das  Halsschild  hat  eine  sehr  auffallende  Gestalt.  Es  ver- 
breitert sich  nämlich  vorn  jederseits  stärker  nach  aussen  als 
bei  allen  andern  Arten  und  bildet  gleichsam  einen  eckigen 
Lappen  und  zieht  sich  dann  auch  nach  hinten  stärker  zusam- 
men. Die  Sculptur  ist  dieselbe  wie  bei  C.  major  Phil.  Germ., 
d.  h.  das  Halsschild  ist  mit  einer  Menge  feiner,  stark  erha- 
bener, gewundener  Runzeln  bedeckt  und  hat  ausserdem  zwei 
grosse  Längsfalten  in  der  hintern  Hälfte.  Auf  die  Flügel- 
decken passt  dagegen  genau  die  Beschreibung  der  entspre- 
chenden Theile  von  C.  multicostata  Guer.  Die  Naht  hat  einen 
wulstig  erhabenen,  glatten  Rand  und  diese  Erhabenheit  zieht 
an  der  Basis  der  Flügeldecken  bis  zur  zweiten  Rippe.  Diese 
ist  die  stärkste  von  allen,  abgerundet,  aber  wellenförmig  und 
erreicht  die  Spitze  nicht;  sie  liegt  der  Naht  näher  als  dem 
Aussenrand.  Die  erste  Rippe  reicht  nicht  so  weit  nach  hin- 
ten, ist  schmaler,  stark  wellenförmig;  die  dritte  reicht  nach 
hinten  so  weit  wie  die  zweite  und  ist  stark  gewellt,  ja  in 
der  Mitte  gewöhnlich  unterbrochen;  die  Randkante  ist  eben- 
falls Avellenförmig,  aber  scharf.  Die  umgeschlagenen  Seiten- 
theile   sind  besonders  nach  hinten  runzelig.     Die  Vorderbrust 


334 

ist  in  der  Mitte  der  Länge  nach,  an  den  Seilen  der  Quere 
nach  gefaltet.  Fühler  und  Beine  sind  braunroth;  die  Schenkel 
sind  nach  hinten  dicht  mit  schrägen,  gelben  Haaren,  fast  wie 
eine  Bürste  bekleidet. 

72.     Callyntra  carbonaria  Ph. 

O.  ovata,  nigra,  nitidiuscula;  capite  rugoso;  prothoracis 
transversi  margine  laterali  antice  utrinque  dilatato,  postice 
convergente,  dorso  rugis  confusis  flexuosis  plicisque  duabus 
majoribus  longitudinalibus,  basi  junctis  notato;  elytris  ovatis, 
longitudinaliter  satis  convexis,  rugis  et  punctis  grossis  im- 
pressis,  carina  laterali,  costa  carinae  parallela,  valde  elevata, 
postice  abrupta,  costaque  alia  antice  et  postice  obsoleta  in 
interstitio  notatis;  sutura  haud  elevata;  pedibus,  ore,  anten- 
nisque  piceis.  —  Longit.  8  lin.;  latit.  protlior.  2%  lin.,  elytror. 
4y2  liü. 

Habit,  in  andibus   prov.  centralium. 

Der  Kopf  zeigt  vorn  eingestochene  Punkte,  hinten  Run- 
zeln. Das  Halsschild  ist  etwa  anderthalb  mal  so  breit  wie 
lang,  vorn  jederseits  wie  bei  den  verwandten  Arten  in  eine 
Art  Lappen  verbreitert,  allein  hinten  sind  die  Seitenränder 
nicht  parallel,  sondern  convergirend,  und  nur  gegen  den  Hin- 
terrand selbst  wieder  etwas  aiisgebogen.  Die  Sculptur  ist 
fast  genau  wie  bei  C.  major  Ph.  Germ.;  wir  finden  dieselben 
beiden  grossen  Längsfalten,  die  hinten  verbunden  sind,  sie 
sind  aber  grade  und  reichen  weiter  nach  vorn,  und  eine  Menge 
unordentlicher  Runzeln,  die  jedoch  weniger  in  die  Quere  ver- 
laufen und  eine  ziemlich  auffallende,  hinten  abgekürzte  Furche 
in  der  Mittellinie  lassen.  Die  Flügeldecken  sind  eiförmig, 
bedeutend  breiter  als  das  Halsschild ,  von  vorn  nach  hinten 
stark  gewölbt,  mit  schwachen  Querrunzeln  und  eingestochenen 
groben  Punkten;  sie  haben  ebenfalls  einen  gekerbten  Kiel  am 
Rande,  der  die  Spitze  der  Flügeldecken  nicht  erreicht  und 
eine  demselben  parallele  Rippe,  allein  diese  Rippe  wird  nach 
hinten  dicker  und  höher  und  hört  dann  plötzlich  auf.  Im 
Zwischenraum  zwischen  beiden  läuft  eine  zweite,  niedrigere 
Rippe,  die  das  vordere  Drittheil  nicht  erreicht  und  auch  hin- 
ten schon  vor  der  Naht  aufhört.  (Bei  einem  Exemplar  im 
Besitz  von  Herrn  F.  Paulsen  ist  diese  zweite  Rippe  wenig 
deutlich  und  findet  sich  dagegen  die  Andeutung  einer  Rippe 
zwischen  der  ersten  und  der  Naht.)-  Die  Naht  ist  nur  am 
Grunde  etwas  erhaben  und  keinesweges  mit  der  Rippe  ver- 
bunden. Der  umgeschlagene  Theil  der  Flügeldecken  ist  schwach 
gerunzelt  und  grob  j)unctirt.  Die  Seiten  der  Vorderbrust  sind 
beinahe  glatt  und  nur  das  Sternum  gerunzelt.  Der  Unterleib 
ist    ebenfalls    fast    ganz    glatt,    an    der  Basis   der  Ringe  mit 


335 

schwachen  Längsfurchen  versehen,  der  letzte  Ring  punctirt. 
Die  Beine  sind  pechschwarz,  die  Tarsen  heller,  röthlich.  — 
Von  C.  rugosa  Sol.  durch  die  nicht  erhöhte,  nicht  mit  der 
Rippe  verbundene  Naht  etc.,  von  C.  unicosta  Sol.  durch  die 
nicht  erhöhte  Naht,  die  beiden  an  der  Basis  verbundenen 
Falten  des  Prothorax,  von  C.  anthracina  Ph.  Germ,  durch 
ziemlichen  Glanz,  grössere  Breite,  durch  Vorhandensein  einer 
zweiten  Rippe  und  die  Beschaffenheit  der  stärkeren  Rippe 
verschieden. 

73,     C.  nitida  Ph. 

C.  atra,  nitida;  capite  laeviusculo;  prothorace  piano,  imo 
postice  concavo,  basi  latiore,  bisinuato,  marginibus  lateralibus 
vix  arcuatis;  dorso  rugis  basi  parallelis,  ad  latera  rugis  trans- 
versalibus  tecto;  eljtris  oblongo-ovatis,  planiusculis ,  postice 
valde  declivibus,  utroque  costis  duabus  rotundatis,  laevibus, 
rugisque  transversalibus  interstitiorum  cancellatis;  tibiis  tar- 
sisque  rufis.  —  Longit.  lO'/jlin.;  latit.  proth.  3y4  lin.,  elytror. 
5  lin. 

In  andibus  prov.  Santiago  (cordillera  de  las  Condes). 

Der  Kopf  ist  ziemlich  glatt,  eine  schwache  halbmond- 
förmige Einsenkung  parallel  dem  Vorderrand  des  Halsschildes 
ist  jederseits  punctirt.  Das  Halsschild  ist  hinten  breiter  als 
vorn,  doppelt  gebuchtet;  die  Seitenränder  im  hintern  Theil 
parallel,  dann  nach  innen  gebogen,  etwas  länger  als  das  Hals- 
schild vorn  breit  ist,  verdickt,  umgeschlagen;  die  Oberfläche 
ist  hinten  etwas  vertieft  und  zeigt  in  der  Vertiefung  zwei 
Längsgrübchen,  die  durch  eine  schmale  Erhöhung  getrennt 
sind.  Der  ganze  hintere  Theil  zeigt  ausserdem  viel  feine, 
grade  Längsrunzeln,  während  die  Seiten  Querrunzeln  zeigen. 
Die  Flügeldecken  sind  länglich  eiförmig,  von  der  einen  Seite 
zur  andern  nur  schwach  gewölbt,  der  Länge  nach  aber  stark 
gewölbt  und  namentlich  liinten  stark  abschüssig.  Eine  jede 
zeigt  zwei  breite,  glatte,  gerundete  Längsrippen,  die  vor  der 
Spitze  allmälig  aufhören;  die  Naht  zeigt  einen  breiten,  kaum 
erhabenen  Saum;  die  Zwischenräume  sind  gleich  breit  und 
durch  regelmässige  Querrunzeln  gegittert.  Der  umgesciilagene 
Theil  der  Flügeldecken  zeigt  flache  Querrunzeln  und  eine 
breite  flache  Längsrippe.  Die  Seiten  der  Vorderbrust  zeigen 
ganz  glatte,  feine  Längsfalten;  der  Unterleib  ist  stark  glän- 
zend, fast  ganz  glatt,  mit  schwachen  Andeutungen  von  Run- 
zeln; der  letzte  Ring  ist  punctirt.  Das  Prosternum  ist  stumpf 
gekielt  mit  zwei  schwachen  Längsfurchen  zwischen  den  Vor- 
derhüften.    Fühler,  Mundtheile  und  Beine  sind  roth. 


74.  Gonogenius  brevis    Ph. 

G.  fusco-nigei"  capite  grosse  et  rugoso-punctato,  inter 
antennas  transversim  suleato;  prothorace  punetato,  parum 
transverso,  postice  augu&tiore,  lateribus  modice  arcuatis,  pa- 
rum reflexis,  anguste  marginatis,  angulis  anlicis  obtusiusculis, 
posticis  minutis  dentiformibus;  el^'tris  brevibus,  late  ovatis, 
punctato-siilcatis;  interstitiis  punctulalis  et  rugulosis,  mcdianis 
planis,  lateralibus  elevatis,  carinatis;  pedibus  praesertim  tarsis 
perbrevibus.     Longit.  6  lin.;  latit.  prothor.  2'/3,  elytror.  3  lin. 

Patria.     Provinciae   boreales  aut  desertum  Atacama. 

Der  Kopf  ist  sehr  grob  und  so  dicht  punetirt,  dass  die 
Zwischenräume  schmale  Runzeln  bilden.  Die  eingestochenen 
Punkte  des  Halsschildes  sind  ebenso  gross,  stehen  aber  weit- 
läufiger. Dasselbe  ist  höchstens  1  y.  mal  so  breit  wie  lang, 
an  den  Seiten  nur  wenig  gebogen  und  erreicht  seine  grösste 
Breite  im  ersten  Drittheil  der  Länge;  hinten  ist  es  schmaler 
als  vorn-  der  Seitenrand  ist  schmal  und  die  vordem  Winkel 
sind  stumpflich.  Die  Flügeldecken  sind  im  Verhältniss  kürzer 
und  breiter  als  bei  den  andern  chilenischen  Arten  und  ihre 
Sculptur  ist  ähnlich  wie  bei  G.  vulgaris  und  brevipes.  Die 
eingestochenen  Punkte  der  Furchen  sind  kleiner  als  die  des 
Halsschildes;  es  verlaufen  zwischen  ihnen  Querrunzeln  und 
ausserdem  ist  die  ganze  Oberfläche  mit  feinen  eingestochenen 
Pünktchen  bedeckt.  Die  Zwischenräume  in  der  Mitte  sind 
ganz  flach,  die  der  Seiten  kielartig  erhaben.  Die  Beine  sind 
kürzer  als  bei  beiden  genannten  Arten  und  dabei  dicker,  was 
ihnen  ein  sehr  plumpes  Ansehen  giebt,  namentlich  sind  die 
Tarsen  kaum  halb  so  lang  wie  ihre  Schienen.  Die  Seiten 
der  Vorderbrust  sind  grob  punetirt;  der  ziemlich  rothe  Hin- 
terleib ist  punetirt  und  gerunzelt. 

75.  Gonogenius  laeviusculus   Ph. 

G.  niger,  nitidulus;  capite  rugoso-punctato  et  inter  oculos 
transversim  sulcato;  ])rothorace  punetato,  fere  aeque  longo  ac 
lato,  postice  angustiore,  lateribus  modice  arcuato,  marginibus 
angustis,  parum  reflexis;  angulis  anticis  peracutis,  posticis  mi- 
nutis, dentiformibus;  elytris  oblongis,  punctato-sulcatis,  inter- 
stitiis punctulatis,  lateralibus  elevatis,  subcarinatis.  Longit. 
72/3  lin.,  latit.  prothorac.  2y2,  elyfror.  S'/j   lin. 

Patria?  (ut  in  priore). 

Der  Kopf  ist  etwas  breiter  und  kürzer  als  bei  G.  vulgaris, 
grob  punetirt,  mit  runzelartigen  Zwischenräumen  und  der  ge- 
w'öhnlichen  Querfurche.  Das  Halsschild  ist  beinahe  wie  bei 
Scotobius  atacamensis  Pli.  Germ.,  Gonogenius  brevipes  und 
G.  brevis  gestaltet,   d.  h,  nicht  in  die  Quere  verbreitert  wie 


337 

bei  G.  vulgaris,  es  hat  seine  giösste  Breite  im  vordem  Drit- 
tlieil  seiner  Länge  und  seine  massig  gekrümmten  Seitenländer 
sind  nur  schmal  und  horizontal;  die  Oberfläche  ist  grob  j)unc- 
tirt.  Die  Flügeldecken  sind  länglich  eiförmig,  oben  flach, 
seicfit  gefurcht,  in  den  Furchen  fein  punctirt  und  noch  feinere 
Pünktchen  bedecken  ihre  ganze  Oberfläche;  die  Zvi^ischen- 
räume  sind  wie  gewöhnlich  in  der  Mitte  eben,  die  der  Seiten 
aber  kielartig  erhaben.  Die  Beine  sind  kurz  und  plump,  die 
Tarsen  zwei  Drittel  so  lang  wie  ihre  Schienen.  Die  Brust- 
seiten sind  sehr  grob  punctirt,  der  Unterleib  zeigt  Längsrun- 
zeln und  feinere  Punkte  als  die  Brust. 

76.  Scotobius  crenicollis  Ph. 

Sc.  ater,  capite  rugoso-punctato,  vix  inter  oculos  trans- 
verse  sulcato;  prothorace  rugoso-punctato,  suborbiculari,  an- 
gulis  anticis  obtusis,  posticis  subnullis,  margine  tenui,  eroso- 
crenulato;  eljiris  ovatis,  sulcato-punctatis,  interstitiis  puncti- 
culatis,  lateralibus  carinatis  et  sicut  medianorum  pars  posterior 
tubercula  elongata,  postice  acuta  gerentibus.  Longit.  S'/g  lin., 
latit.  prothor.  2y3,  elytror.  4  lin. 

Patria.     Prov.  Copiapö.  ? 

Der  Kopf  ist  von  der  Gestalt  des  Sc.  rugulosus  Guer. 
oder  asperatus  Sol.  bei  Gay,  noch  etwas  runzeliger  als  bei 
diesen.  Noch  runzeliger  und  beinahe  gekörnt  zu  nennen  ist 
das  Halsscbild ,  welches  durch  seine  beinah  kreisförmige  Ge- 
stalt und  die  schmalen  unregelmässig  gezähnelten  Seitenränder 
diese  Art  sehr  auszeichnet.  Gestalt  und  Sculptur  der  Flügel- 
decken, sowie  die  Beine  sind  wie  bei  Sc.  asperatus  Sol.  Ich 
kenne  nur  ein  Exemplar  in  der  Sammlung  des  Herrn  F. 
Paulsen. 

77.  Praocis*)  nitidicollis  Ph. 

Pr.  nigra,  subparallela,  depressa;  prothoracis  träne versi 
antice  angustati  lateribus  armatis,  postice  vix  parallelis,  di- 
latatis,  late  margin atis  et  ciliatis,  dorso  convexiusculo, 
nitidissimo,  sparsim  punctulato;  elytris  foveolato-punctatis, 
tricostatis  (interdum  quinque-costatis);  abdomine  granulato. 
Longit.  6  lin.,  latit.  2%  lin. 

Patria.     Andes   prov.  centralium? 

Der  Clypeus  ist  dicht,  grob  und  runzelig  punctirt,  durch 
eine  tiefe  Furche  vom  eigentlichen  Kopf  geschieden,  welcher 
entfernte,  grobe  Punkte  zeigt.     Das  Halsschild   ist  fast  zwei- 


*)  Heisst  es  Praocis  oder  Proacis?     Ich  finde  beide  Schreibarten. 

Wie  schrieb  Eschseholtz  und  welches  ist  die  Etymologie  des  Namens? 

Anm.  der  Red.     Praocis,  7r(>ao?,  Mg.  ':iUüa')*iiv^ty 


338 

mal  so  lang  wie  breit,  vorn  bedeutend  schmäler  als  hinten; 
die  Seitenränder  sind  in  Gestalt  eines  flachen  Kreisbogens 
gekrümmt,  der  Hinterrand  aufifallend  dreilappig.  Die  Ober- 
fläche ist  glatt  und  sehr  glänzend,  obgleich  sie  grobe,  einge- 
stochene Punkte  besitzt,  die  aber  auf  dem  Rücken  eehr  weit- 
läufig und  nur  an  den  Seiten  massig  dicht  stehen.  Die  Seiten 
sind  sehr  breit  gerandet.  Die  Flügeldecken  sind  noch  ein 
klein  wenig  breiter  als  das  Hals&child,  von  gewöhnlicher  Ge- 
stalt und  von  der  Sculptur,  die  bei  Praocis  so  häutig  ist;  sie 
haben  nämlich  in  der  äussern  Hälfte  drei  mehr  oder  weniger 
scharfe  Rippen,  und  grobe,  Grübchen  ähnliche,  eingestochene 
Punkte,  deren  Zwischenräume  Runzeln  bilden.  Bisweilen  kann 
man  in  den  Zwischenräumen,  besonders  im  hintern  abschüs- 
sigen Theil  der  Flügeldecken  noch  eine  erhabene  Längslinie 
unterscheiden  und  dann  fünf  Rippen  annehmen.  Je  nachdem 
die  erste  Rippe  stark  erhaben  i^t  oder  nicht,  erscheint  die  Mitte 
des  Rückens  flach  oder  schwach  gewölbt.  Der  umgeschlagene 
Theil  der  Flügeidecken  ist  runzelig  und  grob  punctirt.  Die 
Unterseite  des  Leibes  ist  mit  Körnchen  und  einzelnen  einge- 
stochenen Punkten  geziert.  Die  Schienen  sind  sehr  stachelig 
und  die  der  Vorderbeine  zeigen  nach  aussen  einen  dicht  ge- 
wimperten  Zahn.  Diese  Art  will  nicht  recht  in  die  von  So- 
lier  gebildeten  Abtheilungen  passen,  am  meisten  kommt  sie 
mit  Anthrasomus  überein,  allein  der  Zahn  der  tibia  ist  sehr 
deutlich. 

78.    Praocis  laevicollis  Ph. 

Pr.  nigra,  oblonga,  parallela,  depressa;  prothorace  laevi- 
gato,  sparsim  punctato,  antice  haud  angustato,  lateribus  sub- 
parallelis,  marginatis,  reflexis;  elytris  tricostatis,  foveolatis, 
valde  rugosis;  lateribus  reflexis  eorum  grosse  punctatis,  vix 
rugosis.     Longit.  7  lin.,  latit.  4  lin. 

Patria:  Prov.  centrales. 

Die  halbmondförmige  Furche,  welche  den  Cljpeus  be- 
gränzt,  ist  sehr  tief,  der  Kopf  grob  punctirt.  Das  Halsscbild 
ist  glatt,  glänzend,  mit  wenigen  eingestochenen  groben  Punk- 
ten auf  dem  Rücken,  aber  an  den  Seiten  dichter  punctirt  als 
bei  Pr.  nitidicollis;  die  Gestalt  ist  sehr  verschieden,  ganz  wie 
bei  Orthogonoderus,  nämlich  die  Seitenränder  in  zwei  Drit- 
theile ihrer  Länge  parallel,  ja  kurz  vor  dem  hintern  Winkel 
schwach  au.«gebuchtet;  ihr  Rand  ist  gesäumt,  umgeschlagen 
und  von  einer  nacii  hinten  ziemlich  breiten  Furche  eingefasst. 
Die  Flügeldecken  sind  so  breit  wie  das  Halsschild,  zeigen  die 
gewöhnliclien  drei  Rippen,  die  mehr  oder  weniger  erhaben 
sind,  die  Punkte  sind  aber  zu  Grübchen  geworden  und  die 
Zwischenräume  derselben  bilden  grobe  Runzeln.     Der  umge- 


339 

schlagene  Theil  derselben  zeigt  eehr  grobe  vertiefte  Punkte, 
aber  kaum  Kunzein.  Der  Unterleib  ist  glatt,  mit  einzelnen 
eingestochenen  Punkten,  die  auf  dem  letzten  Segment  dichter 
stehen.  Die  Schienen  sind  ziemlich  rauh  und  die  vorderen 
nach  aussen  in  einen  massigen  Zahn  verlängert. 

79.  Praocis  pubens  (Anthrasomus)  Ph. 

Pr.  nigro-fusca,  parallela,  supra  rufeolo-hirta;  tergo  pro- 
thoracis  punctato,  medioobtusecarinato,  basi  vix  sinuato, 
lateribus  armato,  dilatato;  elytris  punctatis,  subtricostatis; 
tibiis  anticis  extus  apice  in  deutem  productis,  Longit.  6  lin., 
latit.  3%  lin. 

Habitat  in  andibus  prov.  Colchagua. 

Die  Farbe  des  ganzen  Thieres  ist  schwarzbraun.  Der 
Kopf  ist  grob  und  runzelig  punctirt,  mit  sehr  deutlicher  Quer- 
furche; das  Halsschild  ist  fast  zweimal  so  breit  wie  lang, 
massig  gewölbt,  mit  einem  stumpfen,  aber  deutlichen,  fast 
ganz  glatten  Kiel  in  der  Mitte,  sonst  massig  dicht  punctirt; 
der  hintere  Rand  wäre  fast  ganz  gradlinig  zu  nennen,  wenn 
nicht  die  Winkel  zu  beiden  Seiten  etwas  nach  hinten  vor- 
springen; die  Seiten  sind  gekrümmt,  so  dass  das  Halsschild 
hinten  schwach  eingezogen  ist,  und  dabei  haben  sie  einen 
horizontalen,  ziemlich  breiten  Rand.  Die  Flügeldecken  sind 
von  der  Breite  des  Halsschildes,  ebenso  punctirt  und  zeigen 
jede  drei  ziemlich  deutliche  Rip))en,  welche  jedoch  nicht,  wie 
bei  den  beiden  vorigen  Arten  in  der  äusseren  Hälfte  stehen, 
sondern  gleiche  Abstände  unter  sich  wie  mit  der  Naht  zeigen, 
weshalb  auch  die  Wölbung  der  Flügeldecken  eine  gleich- 
massige  ist.  Der  umgeschlagene  Theil  derselben  ist  punctirt 
und  etwas  runzelig.  Die  Unterseite  des  Hinterleibes  ist  ziem- 
lich glatt;  die  einzelnen  Segmente  sind  am  Grunde  etwas  ge- 
runzelt, gegen  den  Hinterrand  hin  punctirt  und  gewimpert 
und  an  den  Seiten  gekörnt.  In  Grösse,  Behaarung  u.  s.  w. 
ist  diese  Art  offenbar  der  Pr.  hirtuosa  Sol.  sehr  nahe  ver- 
wandt, allein  diese  soll  auf  dem  Kopf  fein  punctirt  sein,  das 
Halsschild  soll  am  Grunde  merklich  dreilappig  sein,  von 
einem  Kiel  desselben  ist  nicht  die  Rede,  die  Flügeldecken 
sollen  hinten  keine  Punkte  zeigen  und  der  Hinterleib  fein  ge- 
runzelt und   gekörnt  sein. 

80.  Praocis  consobrina  Ph.  (Anthrasomus?) 

Pr.  nigra,  ovata,  subparallela;  prothorace  laeviusculo, 
grosse  punctato,  centro  laevi,  ad  basin  utrinque  foveolato, 
antice  parum  angustato,  postice  subparallelo,  margine  reflexo. 


340 

angusto;  elj^tiis  tricostatis,  fbveolatis,  lugosis;  abdoniine  niti- 
dissimo,  laevissimo.     Longit.  6  lin.,  lafit.  4  lin. 

Patiia:    prov.  Centialef. 

Der  Kopf  i&t  sehr  grob  punctirt,  mit  sehr  tiefer  Quer- 
furche. Das  Halsfchild  ist  fast  zweimal  so  breit  wie  lang, 
vorn  bedeutend  schmaler  als  liinten;  seine  Seiten  sind  beinah 
in  Gestalt  eines  Kreisbogens  gekrümmt,  doch  hinten  vor  der 
Basis  schwacli  gebuchtet,  gerandet  und  der  Rand  durch  eine 
Furche  abgesetzt,  die  Aveit  schmaler  als  bei  Pr.  nitidicollis 
ist;  die  Basis  ist  ebenso  stark  geschweift,  beinahe  dreilappig; 
die  Oberfläche  massig  gewölbt,  sehr  grob  punctirt,  in  der 
Mitte  glatter,  zum  Theil  ohne  Punkte;  an  allen  5  Exemplaren, 
die  ich  vor  mir  habe,  ist  jederseits  nahe  der  Basis  der  Mitte 
der  Flügeldecke  gegenüber  ein  Grübchen,  von  dem  ich  bei 
Ph.  nitidicollis  keine  Spur  finde.  Die  vertieften  Punkte  der 
Flügeldecken  sind  so  grob,  dass  man  sie  beinahe  Grübchen 
nennen  kann  und  die  erhabenen  Zwischenräume  zwischen  den- 
selben bilden  mehr  oder  weniger  auffallende  Runzeln;  die 
Rippen  sind  schwächer  oder  stärker  erhaben.  Der  umge- 
schlagene Theil  der  Flügeldecken  ist  stark  und  grob  punctirt, 
aber  der  Unterleib  sehr  glänzend  und  glatt:  die  Segmente 
sind  nur  am  hintern  Rande  und  an  den  Seiten  punctirt,  das 
letzte,  wie  gewöhnlich,  dichter  punctirt.  —  Auf  den  ersten 
Blick  mit  Pr.  nitidicollis  /u  verwechseln,  welche  dieselbe  Ge- 
stalt des  Halsschildes  hat,  aber  leicht  durch  die  kurze  Gestalt, 
die  gröbere  Punctirung  des  Halsschildes,  den  schmalen  Rand 
desselben  und  den  glatten,  glänzenden  Hinterleib  zu  unter- 
scheiden. 

81.     Praocis  rotundicollis  Ph.    (Anthrasomus?) 

Pr.  nigra,  subovata,  subparallela;  prothoracis  convexi, 
laevis,  grosse  et  sparsim  punctati  lateribus  arcuatis,  po&tice 
vix  parallelis,  angulis  basalibus  obtusissimis;  eljtris 
ruguloso-punctatis,  subtricostatis.     Longit.  5  lin.;   latit. '3  lin.) 

Patria:   andes  prov.  centralium. 

Ich  besitze  nur  ein  Exemplar.  Der  Kopf  ist  grob  punc- 
tirt, mit  tiefer  Querfurche.  Das  Halsschild  ist  ebenso  grob 
punctirt,  in  der  Mitte  —  wie  gewöhnlich  —  ziemlich  frei  von 
Punkten,  ziemlich  gewölbt,  fast  zweimal  so  breit  wie  lang, 
vorn  schmaler  als  hinten;  die  Basis  ist  sehr  schwach  gebuchtet, 
an  den  Seiten  nicht  nach  hinten  gerichtet  und  da  die  Seiten 
einen  Kreisbogen  bilden,  so  werden  die  Winkel  auffallend 
stumpf  und  das  Halsschild  erscheint  am  Grunde  etwas  einge- 
zogen. An  jeder  Seite  verläuft  eine  ziemlich  breite  und  tiefe 
Furche,  auch  sieht  man  jederseits  an  der  Basis  ein  Grübchen. 
Die  Punkte   der   Flügeldecken   sind    weniger  tief  als  bei  der 


341 

vorigen  Ait  und  durch  vertiefte  Linien  verbunden,  so  dass 
die  Runzelung  etwas  anders  erscheint  als  bei  den  beiden  vor- 
hin beschriebenen  Arten.  Die  Rippen  sind  dieselben  und  die 
erste  ist  breiter  und  weniger  deutlich  als  die  andere,  was 
zufällig  sein  mag.  Der  umgeschlagene  Theil  der  Flügeldecken 
ist  grob  punclirt  und  runzelig;  der  Unterleib  matt,  durchweg 
aber  nicht  dicht  punctirt,  mit  Ausnahme  des  letzten  Segmen- 
tes, welches  stark  punctirt  ist. 

82.  Praocis  bicostata  Ph. 

Fr.  nigra,  ovata,  postice  paullo  latior;  prothorace  aequa- 
liter  punctulato,  antice  angustiore;  lateribus  armatis,  dilatatis, 
ciliatis;  basi  trilobata,  angulis  posticis  peracutis,  productis; 
eljtris  punctulatis,  rugulosis;  costis  duabus  abbrevialis  in  la- 
tere  utroque;  sulco  marginal!  antice  duplici  cinereo  squamoso; 
tarsis  antej-ioribus  rufis.     Long.  S'/j   lin.,  latit.  S'/j  liö. 

Ex  itinere  ad  lllapel  specimen  unicum  attulit  orn.  Landbeck. 

Der  Körperumriss  ist  elliptisch -eiförmig  und  die  grösste 
Breite  hinten,  etwa  iu  diei  Viertheilen  der  Länge.  Der  Kopf 
ist  an  den  Seiten  massig  fein  punctirt  und  in  der  Mitte  glatt; 
das  durch  eine  tiefe  Furche  abgesetzte  Epistom  ist  dichter 
und  gröber  punctirt.  Das  Halsschild  ist  gleichmässig,  fein  und 
ziemlich  diclit  punctirt.  Die  Flügeldecken  sind  wie  Leder  ge- 
runzelt, schwach  und  oberflächlich  punctirt.  Die  mit  hell- 
grauen Schüppchen  besetzte  Randfurche  ist  bis  zu  zwei  Drittel 
der  Länge  doppelt,  dann  einfach.  Auf  jeder  Seite  stehen  zwei 
Rip})en,  die  sicli  im  vordem  Viertel  der  Länge  verbinden  und 
dann  verschwinden,  ebenso  hören  sie  im  hintern  Viertel  der 
Länge  auf.  Die  beiden  letzten  Fühlerglieder  sind  röthlich; 
Vorder-  und  Mitteltarsen  sind  lothbraun;  der  Zahn  am  Ende 
der  Vordeitarsen  ist  sehr  deutlich. 

83.  Praocis  angustata  Ph. 

Pr.  nigra,  ovata,  postice  angustata,  et  acutiuscula;  pro- 
thorace aequaliter  punctulato,  antice  angustiore,  lateribus  di- 
latatis arcuatis,  postice  subparallelis,  ciliatis;  basi  trilobata; 
angulis  posticis  acutis,  productis;  elytris  punctulatis,  rugulosis; 
Costa  in  utroque  latere  abbreviata,  interdum  parum  conspicua; 
sulco  marginali  griseo-squamoso.     Longit.  Sy^,    latit.  3%  lin. 

Ex  ilinere  lllapelino   provenit. 

Die  Form  ist  eiförmig,  wie  bei  der  vorigen  Art,  aber 
grade  umgekehrt ,  indem  das  Halsschild  der  breiteste  Theil 
des  Körpers;  auch  laufen  die  Flügeldecken  hinten  ziemlich 
spitz  zu.  Auch  liier  ist  der  Kopf  ziemlieh  fein  punctirt,  in 
der  Mitte  fast  glatt,  eine  tiefe  Furche  zwischen  Stirn  und 
Epistom  und  letzteres  gröber  und  dichter  punctirt.     Das  Hals- 


342 

Schild  ist  gleichmässig  und  fein  punctirt;  seine  Seitenränder 
vorn  sehr  stark  gekrümmt,  hinten  fast  parallel,  ja  beinahe 
etwas  convergirend.  Die  Flügeldecken  sind  ebenfalls  nach 
Art  von  Leder  gerunzelt,  zeigen  aber  nur  eine  vorn  und  hin- 
ten abgekürzte  Kante  und  eine  einfache  Randfurche;  ihr  um- 
geschlagener Theil  ist  sehr  schwach  punctirt.  Die  Tarsen 
sind  kohlschwarz,  der  Zahn  am  Ende  der  Vordertarsen  sehr 
deutlich, 

84.  Praocis  elliptica   Ph. 

Fr.  nigra,  perfecte  elliptica;  capite  punctulato;  protho- 
race  punctulato,  antice  angustiore;  lateribus  arcuatis,  dilatatis, 
ciliatis;  basi  triloba;  angulis  posticis  acutis,  pvoductis;  elytris 
subpunctatis,  rugulosis;  costis  obsoletis;  sulco  marginali  cinereo- 
squamoso.     Long.  6  lin.,  latit.  4  lin. 

Ex  itinere  lllapelino  attulit  orn.  Landbeck. 

Der  Umriss  des  Körpers  ist  genau  elliptisch  und  die 
grüsste  Breite  genau  in  der  Mitte  desselben.  Der  Kopf  ist  an 
den  Seiten  fein  punctirt,  in  der  Witte  fast  ohne  Punkte;  das 
durch  eine  tiefe  Furche  abgetrennte  Epistom  ist  grob  punc- 
tirt. Die  Seitenländer  des  Halsschildes  sind  regelmässig  ge- 
krümmt, etwas  weniger  verbreitert  als  bei  der  vorigen  Art; 
die  Oberfläche  ist  ebenfalls  gleichmässig  und  fein  punctirt. 
Die  Flügeldecken  haben  bei  vier  Exemplaren  keine  Spur  von 
Rippen,  bei  einem  fünften  ist  eine  schwache  Andeutung  von 
zwei  abgekürzten  Rippen;  sie  sind  ebenfalls  wie  Leder  ge- 
runzelt und  schwach  punctirt;  ihr  umgeschlagener  Theil  ist 
grob  und  weitläuftig  punctirt.  Die  Spitze  der  Fühler  ist  röth- 
lich,  die  Tarsen  kohlschwarz;  der  Zahn  am  Ende  der  Vor- 
dertarsen sehr  deutlich. 

85.  Praocis    pubescens   Ph. 

Pr.  elliptica,  valde  convexa,  nigra,  valde  ciliata ;  protho- 
raee  aequaliter  punctulato,  brevi,  antice  angustiore;  lateribus 
armatis,  dilatatis,  reflexis;  basi  trilobata;  angulis  posticis  pe- 
racutis,  productis;  eljtris  rugulosis,  punctato-granulatis,  hir- 
tis.     Longit  6  lin.,  latit.  4  lin. 

Pariter  ex  itinere  ad  Illapel  provenit. 

Der  Umriss  ist  regelmässig  elliptisch.  Die  Stirn  ist  nur 
an  den  Seiten  punctirt;  das  Epistom  durch  eine  tiefe  Furche 
abgesetzt,  grob  und  dicht  punctirt  und  ebenso  ist  die  Ober- 
lippe. Das  Halsschild  ist  kürzer  als  bei  den  vorhergehenden 
Arten,  reichlich  zweimal  so  breit  wie  lang,  fein  punctirt; 
seine  Seitenränder  sind  regelmässig  gekrümmt,  stärker  um- 
geschlagen als  bei  den  drei  vorhergehenden  Arten,  und  nicht 
blos  gewimpert,  sondern  auch  oben  mit  röthlich  gelben  Haaren 


343 

besetzt.  Die  Flügeldecken  sind  stärker  gewölbt,  hinten  fast 
senkrecht  abfallend,  unregelmässig  und  grob  punctirt  und  der 
Vorderrand  eines  jeden  Punktes  erhaben,  so  dass  die  Ober- 
fläche fast  gekörnelt  erscheint;  sie  ist  mit  aufrecht  ste- 
henden, rüthlich  gelben  Härchen  dicht  bekleidet 
und  ihr  umgeschlagener  Theil  sehr  grob  punctirt.  Der  Zahn 
aussen  am  Ende  der  Vorderschienen  ist  sehr  deutlich.  Tarsen 
schwarz. 

86.  Praocis  (Anthrasomus)  hispidula  Ph. 

Pr.  nigra,  subparallela,  hirsuta;  capite  grosse  pun- 
ctalo;  prothorace  convexo,  punctulato,  medio  sublaevi;  late- 
ribus  valde  armatis,  parum  dilatatis,  hirtis  et  dense  ciliatis; 
basi  truncata,  bifoveolata;  eljtris  medio  subplanis,  grosse 
punctatis,  hispidulis,  tricostatis;  costis  laeviusculis,  prima  cum 
tertia  paullo  ante  apicem  juncta,  secunda  paullo  antea  cum 
prima  juncta,  ventre  nitido,  punctulato  laevi.  Long. 
7  lin.,  latit.  4  lin. 

Prope  Illapel  inventa. 

Der  ganze  Körper,  auch  die  Beine  und  namentlich  die 
Schienen  sind  mit  ziemlich  langen,  röthlich- gelben  Härchen 
bedeckt,  die  auf  der  Mitte  des  Kopfes  und  Halsschildes,  so 
wie  auf  den  Flügeldecken  senkrecht  stehen.  Der  Kopf  ist 
grob  punctirt  und  das  Epistom  durch  eine  tiefe  Furche  ge- 
schieden. Die  Basis  des  Halsschildes  ist  fast  gerade  abge- 
schnitten, die  Ecken  jedoch  etwas  nach  hinten  gezogen,  aber 
wegen  der  starken  Krümmung  der  Seiten  dennoch  rechtwink- 
lig. Vor  dem  Schildchen  erscheint  der  Rand  etwas  aufge- 
worfen; in  der  Mitte  zwischen  Schildehen  und  Seitenrand  steht 
jederseits  hart  am  Basalrand  ein  ziemlich  tiefes,  ovales  Grüb- 
chen. Die  Flügeldecken  sind  grob  und  ziemlich  weitläuftig 
punctirt,  der  vordere  Rand  der  Puncte  erhaben,  ein  Knötchen 
bildend.  Die  drei  Rippen  verlaufen  bis  nahe  an  die  Spitze, 
wodurch  sich  diese  Art  sogleich  von  Pr.  hirtuosa  Sol.  unter- 
scheidet. Die  Zwischenräume  zwischen  denselben  zeigen  zwei 
Reihen  eingestochener  Punkte,  deren  Zwischeniaum,  wenn 
man  will,  als  eine  schwächere  Rippe  betrachtet  werden  kann; 
der  umgeschlagene  Theil  ist  sehr  grob  punctirt.  Der  Unter- 
leib i.-'t  feiner  punctirt,  aber  doch  merklicher  als  bei  vielen 
andern  Arten.  Die  Fühler  sind  dünn,  die  beiden  letzten  Glie- 
der wie  bei  so  vielen  Arten  röthlich.  Der  Zahn  am  Ende 
der  Vorderschienen  ist  sehr  deutlich. 

87.  Praocis  (Anthrasomus)  laticollis  Ph. 

Pr.  nigra,  hirsuta;  capite  grosse  punctato;  prothorace 
convexo,  elytris  latiore,  punctato,  medio  sublaevi,  lateri- 


344 

bus  valde  areuatis,  satis  dilatatis,  hirtis  et  dense  ciliatis;  basi 
truncata,  bifoveolata;  elytris  postice  angustatis,  medio 
f'ubplanis,  grosse  punetatis,  hispiduli??,  tiicostatis;  ventre  om- 
nino  dense  granulato.  Longit.  7  lin.,  latit.  prothoraeis 
4  lin. 

Ex  itinere  ad  Illapel  attulit  orn.  Landbeck. 

Diese  Art  ist  der  vorigen  ungemein  ähnlich,  unterscheidet 
sich  aber  durch  folgende  Merkmale  sicher.  Das  Halsschild 
ist  breiter  als  die  Flügeldecken,  an  den  Seiten  etwas  breiter 
gerandet;  die  Flügeldecken  zeigen  keine  parallelen  Seiten, 
sondern  diese  convergiren  merklich  nach  hinten,  so  dass  die 
Flügeldecken  länger  und  schmaler  als  bei  Pr.  hispidula  sind; 
der  Bauch  ist  nicht  glänzend,  sondern  matt,  nicht  fein  punc- 
tirt,  sondern  dicht  mit  erhabenen  Körnchen  besetzt.  Sollten 
diese  Verschiedenheiten  Geschlechtsverschiedenlieiten  sein? 
Leider  erinnert  sich  Herr  Landbeck  nicht,  ob  er  beide  For- 
men zusammen  gefunden  hat  oder  nicht. 

88.  Praocis  angulifera  Ph. 

Pr.  nigra,  convexa,  sublaevigata,  utroque  elytro  costis  ß 
ad  7  angiistis,  subrugulo&is  notato,  secunda  magis  promi- 
nente, acutiuscula,  parte  laterali  inde  declivi;  inter- 
stitiis  sulcos  latos,  punctulatos  simulantibus,  antennis  nigris; 
tarsis  rufescentibus.     Long.  S'/g   lin.,  latit.  V-/\  lin. 

In  litore  inter  Corral  et  ostium  fluminis  Riobueno  invenit 
filius  Carolus. 

Diese  Art  steht  der  Pr.  costatula  ungemein  nahe,  ist  aber 
sogleich  durch  die  stark  vorspringende,  eine  scharfe  Kante 
bildende  Rippe  der  Flügeldecken  zu  unterscheiden,  von  wel- 
cher diese  dachförmig  nach  aussen  abfallen. 

89.  Ny  et  er  in  US  cos  tu  latus  Ph. 

N.  elongatus;  prothorace  fere  aeque  longo  ac  lato, 
postice  haud  angustato,  lateribus  aequaliter  rotundatis;  ely- 
trorum  striis  impressis,  valde  punetatis;  interstitiis  convexis. 
Longit.  7  lin.;  latit.  prothor.  2— ä'/i,   elytrorum  2"^/,,  lin. 

Habita t  in  provinciis  centralibus. 

Kopf  und  Epistomum  sind  punctirt,  letzteres  schwächer. 
Das  Halsschild  ist  selbst  in  der  grössten  Breite  gemessen  kaum 
breiter  als  lang;  die  Seiten  in  Gestalt  eines  Kreisbogens  ge- 
rundet; der  Hinterrand  eben  so  breit,  nicht  schmäler  als  der 
Vorderrand;  die  Oberfläche  sehr  fein  punctirt.  Die  Flügel- 
decken sind  beinahe  2'/2  mal  so  lang  wie  das  Halsschild,  so 
schmal  wie  bei  N.  elongatus,  mit  vertieften,  punctirten  Strei- 
fen, wie  bei  der  ermähnten  Art,  nur  sind  die  eingestochenen 
Punkte  ffröber  und  die  Zwischenräume  sind  von  der  Basis  an 


345 

deutlich  gewölbt,  niclit  eben.  Betrachtet  man  sie  mit  einer 
schärferen  Linse,  so  erscheinen  sie  fein  punctirt.  Der  Unter- 
leib ist  gerunzelt  und  grob  punctirt  wie  bei  der  genannten 
Art.  Die  Beine  sind  ebenso  beschaffen,  die  Schenkel  grob 
punctirt,  die  Hinterschienen  etwas  länger  als  das  Halsschild 
breit  ist.  Ist  dieser  Käfer  etwa  N.  Mannerheimi  Sol.  bei  Gay? 
Die  groben  Punkte  der  Streifen  auf  den  Flügeldecken,  die 
gewölbten,  fein  punclirten  Zwisclienräume,  das  fein  punctirte 
Halsschild  (N.  elongatus  hat  ein  ebenso  punctirtes  Halsschild, 
was  Solier  anzugeben  vergessen  hat)  stimmen  damit  über- 
ein, allein  das  Halsschild  hat  keine  rechten  Winkel  am 
Grunde,  welche  S.  dem  (mir  unbekannten)  N.  Mannerheimi 
zuschreibt. 

90.  Nycterinus  laevigatus  Ph. 

N.  prothorace  subquadrato,  lateribus  regulariter  arcuato, 
basi  parum  angusliore,  laevissimo;  elytrorum  thoracem  vix 
2y4  aequantium  striis  punctulatis  tenuissimis  aut  omnino  ob- 
soletis,  interstitiis  planis,  laevissimis;  pedibus  brevibus.  Lon- 
git.  6  lin.,  latit.  prothoracis  2'/4,  elytror.  2^^  lin. 

Patria:  prov.  Aconcagua. 

Epi&tomum  und  Kopf  sind  fein  punctirt;  letzterer  hat  in 
der  Mitte  über  der  Querfurche  ein  flaches  Grübchen,  wo  die 
Punkte  grösser  sind  und  gedrängter  stehen.  Das  Halsschild 
ist  fast  so  lang  wie  breit,  hinten  wenig  sclimaler  als  vorn, 
die  Seiten  fast  in  Gestalt  eines  Kreisbogens  gerundet;  die 
Oberfläche  zeigt  keine  Spur  von  eingestoclienen  Pünktchen, 
die  Flügeldecken  ebenso  wenig  und  selbst  die  eingestochenen 
Punkte  der  Reihen  sind  so  fein,  dass  man  Mühe  hat,  sie  mit 
der  Glaslinse  zu  erkennen,  oder  sie  fehlen  auch  ganz;  die 
Zwischenräume  sind  vollkommen  eben.  Die  Beine  sind  kürzer 
als  bei  den  andern  Arten,  die  Hinterschienen  kaum  so  lang 
wie  die  Länge  des  Halsschildes,  wälnend  sie  bei  N.  substria- 
tus  so  lang  wie  die  Breite  des  Halsschildes  sind.  Der  Unter- 
leib ist  gerunzelt  und  fein  punctirt,  die  Schenkel  grob  punc- 
tirt, querrunzelig. 

91.  Nycterinus  gracilipes  Ph. 

N.  prothorace  subquadrato,  postice  haud  angustiore,  pa- 
rum convexo,  lateribus  parum  arcuato;  elytrorum  striis  punc- 
ticulatis,  parum  impressis,  interstitiis  planatis,  tenuissime 
punctulatis,  laevibus;  tibiis  tarsisque  gracilibus.  Long. 
Sy^  lin.,  latit.  prothoracis  fere  2,  elytror.  2%  lin. 

Patria:    Corral  in  prov.  Valdivia. 

Kopf  und  Epistomum  sind  sehr  fein  punctirt.  Das  Hals- 
schild erscheint  nur  bei  sehr  scharfer  Vergrösserung  punctirt, 

23 


346 

ist  viel  weniger  gewölbt  als  bei  andern  Arten  und  seine  Sei- 
tenränder viel  weniger  gebogen,  namentlich  bei  einzelnen 
Exemplaren  (ist  dies  Geselilechtsverschiedenheif?  last  bei  allen 
Arten  finde  ich  Exemplare  mit  sciimalerem  und  andere  mit 
breiterem  Halsschild).  Die  Flügeldecken  sind  1^/^  mal  so 
lang  wie  das  Halsscliild,  haben  deutliche  Punktreihen  und  die 
Punkte  sind  so  stark  m  ie  bei  N.  elongatus,  stellen  aber  nicht 
in  einer  vertieften  Linie;  die  Zwischenräume  sind  eben  und 
nur  bei  sehr  scharfer  Vergrösserung  bemerkt  man  feine  Pünkt- 
chen auf  denselben..  Der  Unterleib  ist  sehr  fein  gerunzelt  und 
fein  punctirt.  Die  Schenkel  sind  sehr  glänzend,  nur  bei 
scharfer  Vergrösserung  punctij't,  während  sie  bei  N. 
substriatus  und  noch  mehr  bei  N.  laevigatus,  N.  elongatus  und 
N.  costulatus  grob  punctirt  sind.  Die  Beine  und  namentlich 
die  Tarsen  sind  weit  dünner  als  bei  andern  Arten  und  die 
Hinterschienen  so  lang  wie  das  Halsschild  breit  itt.  Die  Ge- 
stalt des  Halsschildes  und  die  dünnen  Beine  zeichnen  diese 
Art  sehr  aus. 

92.     Nycterinus  augusticollis  Ph. 

N.  prothorace  fere  longiore  quam  lato,  parum  con- 
vexo,  puncticulato,  lateribus  parum  arcuato;  elytris  forliter 
punctato-striatis;  interstitiis  planis,  sub  lente  l'ortiori  puncticu- 
latis;  antennis,  palpis,  pedibusque  rufis.  Longit.  A.^/^  lin., 
latit.  P/i  lin. 

Patria:  Provinciae  centrales? 

"Wir  besitzen  nur  ein  Exemplar  im  Museum.  Kopf  und 
Epistom  sind  gleichmässig  und  massig  fein  punctirt.  Das 
Halsschild  ist  länger  als  breit,  erscheint  schon  unter  der  ge- 
wöhnlichen Lupe  punclirt  und  hat  sehr  sclnvach  gebogene 
Seitenränder,  die  kurz  vor  der  Basis  schwach  gebuchtet  sind, 
ohne  jedoch  einen  rechten  Winkel  mit  derselben  zu  bilden. 
Ich  sehe  in  jedem  hintern  Winkel  ein  Grübchen  mit  einer 
schwachen,  kurzen  Querfurche,  Mas  individuell  sein  mag. 
Die  Flügeldecken  sind  kaum  2%  mal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild; die  Punkte  in  den  Streifen  derselben  sind  verhältniss- 
niässig  stark,  fast  wie  bei  N.  costulatus  Ph.,  aber  sie  stehen 
entfernter,  die  Zwischenräume  sind  nicht  gewölbt  und  sogar 
hinten  im  abschüssigen  Theil,  wo  die  Zwischenräume  bei  allen 
Arten  etwas  gewölbt  erscheinen,  sind  es  bei  dieser  nur  die 
äusseren.  Der  Unterleib  itt  stark  und  dicht  punctirt  und  ge- 
runzelt. Die  Beine  sind  dünn  wie  bei  der  vorigen  Art,  die 
Sehenkel  aber  grob  punctirt,  die  Hinterschiene  ist  so  lang  wie 
das  Halsschild,  der  Tarsus  so  lang  wie  seine  Schiene;  ihre 
Farbe  ist  roth,  so  wie  die  der  Antennen  und  Mundtheile,  was 
specifisches  Kennzeichen  zu  sein  scheint,    da  ich  unter    mehr 


347 

als  hundert  Exemplaren  von  Nycterinus   verschiedener  Arten 
kein  Individuum  mit  rothen  Beinen  gefunden  habe. 

93.  Nycterinus  abbreviatus  Ph. 

N.  capite  clypeoque  subtilissime  punctulatis;  prothorace 
subquadrato,  lateribus  parum  areuato,  postice  haud  angustato, 
laevigato;  elytris  ovatis,  punctato-striatis,  striis  impressis, 
interstitiis  sub  lente  fortiore  punctulatis;  pedibus  praesertim 
tarsis  tenuibus.  Long.  ^%  lin.,  latit.  prothor.  2,  elytrorum 
2%  lin. 

Patria.     Prov.  centrales? 

Das  Museum  besitzt  nur  ein  Exemplar.  Kopf  und  na- 
mentlich Epistom  sind  sehr  fein  punctirt,  was  kaum  mit  der 
gewöhnlichen  Lupe  zu  sehen  it.t.  Das  Halsschild  ist  schwach 
gewölbt,  so  lang  wie  sein  Hinterrand,  an  den  Seiten  nur 
schwach  gekrümmt  und  erscheint  erst  bei  scharfer  Vergrösse- 
rung  fein  punctirt.  Die  Flügeldecken  sind  auffallend  breit  und 
eiförmig,  bei  4  Linien  Länge  2^^  Lin.  breit!,  sie  zeigen  ver- 
tiefte Linien,  in  denen  ziemlich  grosse  Punkte  eingestochen 
sind,  glatte,  nicht  gewölbte  Zwischenräume,  mit  den  gewöhn- 
lichen feinen  Pünktchen,  Der  Hinterleib  ist  ziemHch  stark 
gerunzelt  und  fein  punctirt  wie  bei  N.  gracilipes,  auch  sind 
die  Beine  so  dünn  und  die  Schenkel  so  glatt  und  glänzend; 
die  Hinterschienen  sind  etwas  länger  als  das  Halsschild,  aber 
etwas  kürzer  als  dessen  grösste  Breite.  Sollte  es  nur  eine 
abweichende,  individuelle  Form  von  N.  gracilipes  sein? 

94.  Gyriosomus  angustus  Ph. 

G.  niger,  angustus,  parallelus;  prothorace  longitudinem 
latitudine  bis  aequante,  opaco,  antice  angustiore,  lateribus  re- 
gulariter  armato,  vix  limbato,  ciliato;  elytris  thoracem  vix 
latitudine  aequantibus,  spatio  basali  triangulari,  cujus  apex 
usque  ad  media m  longitudinem  porrectus  est,  nigro,  lateribus 
et  apice  vero  suicis  latis,  radiantibus;  albido-pilosis  ornato. 
Longit.  fere  9  lin.,  latit.  prothor.  4  lin.,  elytrorum  totidem. 

E.  prov.  Coquimbo  aut  Copiapö  attuli. 

Der  Kopf  ist  mattschwarz,  mit  einem  queren  Eindruck 
zwischen  den  Fühlern  und  eingestochenen  Punkten  am  Rand 
des  Epistoms.  Das  Halsschild  ist  ebenfalls  mattschwarz,  unter 
der  Lupe  mit  eingestochenen  Punkten  versehen,  auf  dem 
Rücken  ziemlich  gewölbt,  hinten  in  der  Mitte  mit  einem  dem 
Rande  parallelen  Eindruck;  die  Seiten  sind  ausgebreitet,  etwas 
gerandet.  Die  Naht  der  glänzend  schwarzen  Flügeldecken 
ist  im  hintern  Drittel  etwas  erhöht;  ein  dreieckiger  Raum, 
dessen  Basis  die  Basis  der  Flügeldecken  ist  und  dessen  Spitze 
bis  über  die  Mitte  der  Länge  derselben  reicht,  ist  mit  einge- 

23* 


348 

stochenen  Punkten  und  am  Grunde  mit  schwachen  Runzeln 
versehen,  sonst  ziemlieli  glatt  und  glänzend;  von  demselben 
laufen  jederseits  etwa  sechs  schmale,  ebenfalls  glänzende, 
schwarze  Streifen  aus,  wie  Radien,  deren  Centrum  das  Schild- 
chen wäre.  Die  Räume  zwischen  denselben  sind  vertieft, 
zweimal  so  breit  und  mit  Meissliclien  Härchen  bekleidet.  Die 
Randkante  ist  gekörnelt;  der  umgeschlagene  Theil  schwarz, 
glänzend,  ziemlich  glatt,  nicht  punetirt.  Die  Seiten  des  Pro- 
thorax zeigen  in  der  Nähe  der  Hälfte  Längsrunzeln.  Der 
Hinterleib  ist  fein  punetirt  und  fein  gerunzelt.  —  Durch  die 
auffallend  schmale  Gestalt  ist  diese  Art  sehr  leicht  zu  ken- 
nen.    Die  Zeichnung  ist  wie  bei  N.  Luczotii  und  N.  Whitei. 

95.    Heliofugus*)  (Euschatia)  cryptocephalus  Ph. 

H.  niger,  sat  nitidus;  capite  sub  prothorace  recondito, 
grosse  rugoso-punctato;  sulco  inter  epistomum  et  frontem  ob- 
soleto;  prothorace  parum  convexo,  punctulato,  semiorbiculari, 
postice  abrupte  angustato,  margine  anguste  limbato,  antice 
haud  dilatato  neque  reflexo;  elytris  striato-punctatis,  inter- 
stitiis  vix  convexis,  sub  lente  fortiore  tenuissime  et  distanter 
puncticulatis.  Longit.  7  lin.,  latit.  prothor.  2-/3,  elytrorum 
Sy^  lin.  —  Patria :   Andes  prov.  Colchagua. 

Die  Körpergestalt  und  der  unter  dem  vordem  Rand  des 
Halsschildes  versteckte  Kopf  sind  wie  H.  (Euschatiae)  collaris 
Ph.  Germ.  Annal.  de  la  Univ.  J855  ]>.  404.  Der  Kopf  ist 
matt,  zwar  auch  noch  grob,  aber  doch  viel  feiner  punetirt  als 
bei  der  genannten  Art;  ich  sehe  keine  Spur  von  Naht  zwi- 
schen Epistom  und  Stirn.  Das  Halsschild  ist  ebenfalls  wenig 
gewölbt  und  beinahe  kreisförmig,  aber  docli  von  anderer  Ge- 
stalt, es  ist  vorn  schmaler  und  erreicht  seine  grösste  Breite 
erst  in  Ve  seiner  Länge,  während  es  bei  collaris  vorn  breiter 
ist  und  sclion  in  der  halben  Länge  seine  grösste  Breite  erreicht; 
es  ist  sehr  fein  punetirt,  während  es  bei  collaris  grob  pune- 
tirt ist.  Sein  vorderer  Rand  ist  nicht  breit  schaufeiförmig  auf- 
geworfen, sondern  einfach  mit  einem  dünnen,  aufgerichteten 
Saum  versehen.  Die  Zwischenräume  zwischen  den  Furchen 
der  Flügeldecken  sind  fast  ganz  flach,  während  sie  bei  col- 
laris stark  gewölbt  sind.  Bei  Euschatia  laticollis  Sol.  soll 
das  Halsschild  latera  attenuata  et  subparallela  haben,  was  bei 
unserer  Art  nicht  zutrifft,  auch  soll  die  Länge  9  Linien  be- 
tragen.    Eu.  sulcata  Sol.,    die  einzige  Art,    von  der  er  sagt: 

*)  Der  Name  Heliofugus,  offenbar  von  ?;A<o«,-  und  fugere  abge- 
leitet, ist  vox  hybrida  und  nicht  viel  besser,  als  wenn  Jemand  Licht- 
fugus  oder  Lightfugus  oder  Soleilfugus  sagen  wollte,  hat  aber  die 
Priorität  vor  Euschatia.  Die  Sonne  meidend  heisst  (pv^t]Xioi ,  also 
Phyxelius. 


349 

margine  antico  prothoracis  supra  caput  leviter  producto,  soll 
grobe  Punkte  auf  dem  Halsschild  haben,  deren  Zwischen- 
räume Runzeln  bilden;  beide  Arten  fehlen  dem  Museum  noch. 

96.  Heliofugus  tenuipunctatus  Ph. 

H.  niger;  prothorace  lateribus  valde  inflexo,  tenuissime 
punctulato;  elytris  striato-punctatis,  punctis  minutis;  intersti- 
tiis  planiusculis.  Longit.  7  lin.,  latit.  prothor.  %^/^^  elytrorum 
3%  lin. 

Ex  andibus  prov.  Colchaguae! 

Das  Museum  besitzt  ein  einziges  Exemplar.  Das  Hals- 
schild hat  ganz  dieselbe  Form  wie  H.  impressus  Guer.  (Eu- 
schatia  punctata  Sol.)  und  Eu.  proxima  Sol.,  unsere  Art  un- 
terscheidet sich  aber  auf  den  ersten  Blick  von  beiden  durch 
punctirt-gestreifte  Flügeldecken,  die  also  wie  bei  H.  coUaris 
und  crjptocephalus  beschaffen  sind,  nur  sind  die  Punkte  der 
neuen  Art  weit  feiner.  Der  Kopf  hängt  senkrecht  herab  und 
ist  von  oben  nicht  zu  sehen.  Die  Naht,  welche  das  Epistom 
begränzt,  ist  sehr  deutlich,  wenn  auch  fein;  die  Punctirung 
des  Kopfes  ist  fein,  die  Punkte  stehen  einzeln  in  der  Mitte, 
gedrängt  an  den  Rändern  und  sind  auf  dem  Scheitel  gröber. 
Das  Halsschild  hat  sehr  feine,  oberflächliche  Punkte. 

97.  Trachyderas'-')  Ph.  novum  genus  Bolitophagorum. 
Caput  fere   usque   ad   oculos   in  prothorace  reconditum, 

ante  oculos  sensim  angustatum,  cernuum.  Oculi  parum  emar- 
ginati.  Antennae  ante  oculos  sub  margine  parum  promi- 
nente insertae,  caput  cum  prothorace  longitudine  paullo  supe- 
rantes;  articuli  primi  crassi,  secundus  longior,  fere  aeque 
crassus  ac  longus;  tertius  gracilis,  obconicus,  secundum  tertia 
parte  superans,  omnium  longissimus ;  4.,  5.,  6.,  7.,  8.,  obconici 
aequales;  nonus  et  decimus  multo  crassiores  cum  undecimo 
ovato  clavam  perfoliatam  formantes.  (Eandem  formam  osten- 
dunt  antennae  Eiidophloei  flexuosi  Solier,  neque  illam  in  figura 
apud  Gay  T.  20  fig.  9e  depictam.)  Epistomum  retusum. 
Labrum  pariter  retusum.  Mentum  maxillas  ostendens,  an- 
tice  emarginatum.  Lahr  um  pariter  emarginatum.  Mandi- 
bulae  validae,  apice  incisae,  margine  interiore  dentibus  3 
validis,  obtusis  armatae.  Maxillae  bilobae,  lobus  angustior 
apice  bidentatus  s.  potius  biungulatus.  Articulus  terminalis 
palporum  maxillarium  oblongo-ovatus,  truncatus;  eandem 
formam  ostendit  articulus  terminalis  palporum  labialium. 
Prothorax  antice  fere  trilobus,  lobo  mediano  lato,  trnncato, 
lateralibus  acutis,   productis,   postice  truncatus,  lateribus  mo- 


')  T^^^X^i  rauh,  öi^ai  Haut. 


350 

dice  armalus  et  qiiidem  ita,  ut  latitudo  maxima  in  tertio  an- 
teriore sit;  latera  integra,  anguste  marginata,  sulco  lato, 
superficiali  a  tergo  parum  convexo  separata.  Scutellum 
parvuni,  trausver&iim,  rotundatum.  El  j  tra  protliorace  parum 
latiora,  cum  longitudine  fere  ter  aequantia,  parallela,  dorso 
subplana,  lateribus  et  postice  declivia;  pars  inflexa  eorum 
angusta.  Alae  adsunt.  Coxae  anteriores  satis  distantes, 
prosternum  inter  eas  planum,  postice  haud  prominens.  Me- 
taste rnum  longum.  Prominentia  coxalis  abdominis  an- 
gusto  triangularis,  Trochanteres  parvi  in  omnibus  pedibus; 
Femora  solita,  tibiae  subaequales,  in  margine  anteriore 
subserratae,  anticae  parum  latiores;  tarsi  tibiis  breviores, 
pedum  anteriorum  articuli  quatuor  primi  aequales,  quintus  fere 
quatuor  antecedentes  aequans;  pedum  posticorum  articulus 
primus  sequentes  duos  simul  sumtos  aequans,  et  quarto  aequa- 
lis;  parum  ciliati  sunt  et  subtus  fere  ad  modum  scopae  hirsuti. 
Ungues   simplicep. 

Von  Bolitophagus  durch  den  vor  den  Augen  nicht  er- 
weiterten Kopf  und  das  abgestutzte,  nicht  zugespitzte  Glied 
der  Taster,  von  Eledona  durch  die  dreigliedrige,  nicht  fünf- 
gliedrige  Fühlerkeule,  die  Gestalt  des  Prothorax,  von  Pri- 
stod er  es  Ph.  Germ,  durch  das  an  den  Seiten  ungezähnte, 
schmal  gerandete  Halsschild  und  die  Gestalt  des  Kopfes  ver- 
schieden. 

Trachyderas  cancellatum  P  h. 

Tr.  fuscum,  glabrum;  prothorace  dense  granuloso;  elytris 
profunde  punctato-striatis,  subcancellatis  et  dense  granulatis; 
interstitiis  quinto,  septimo  et  nono  angustioribus,  elevatis.  — 
Longit.  4  lin.,  latit.  prothor,   l'/j  lin.,  elytror.  1%    ün. 

Habitat  in  prov.  Valdivia  sub  corticibus  arborum. 

Kopf,  Halsschild  und  Flügeldecken  sind  dicht  gekörnelt. 
Das  Halsschild  ist  kaum  l'/g  mal  so  breit  wie  lang,  die  hin- 
teren Winkel  desselben  sind  beinahe  rechte.  Das  gemeinsame 
Ende  der  Flügeldecken  ist  ziemlich  spitz.  Fühler  und  Beine 
sind  mit  kurzen,  ziemlich  groben  Härchen  besetzt.  Die  Unter- 
seite des  Körpers  ist  giob  und  ziemlich  weitläuftig  punctirt, 
aber  doch  glänzend,  dunkler  braun,  beinahe  schwarz. 

98.     Cyphaleus?  valdivianus  Ph. 

C.  nigro-aeneus;  capite  et  thorace  inaequalibus,  punclatis; 
elytris  striato-punctatis  nitidissimis;  antennis  pedibusque  piceis. 
Longit.  5  lin.,  latit.  2  lin. 

Habitat  in  prov.  Valdivia,  rarissimus. 

In  den  vielen  Jahren,  dass  wir  sammeln,  sind  uns  nur 
zwei   Exemplare    vorgekommen.     Der    Kopf  ist   beinahe    im 


351 

Ausschnitt  des  Brustschildes  verborgen,  bis  an  die  Augen  ver- 
deckt, oben  eben.  Die  Augen  sind  kaum  ausgerandet  und 
stehen  nahe  bei  einander  auf  der  Stirn.  Die  Furche,  Avelche 
das  Epistermum  abgränzt,  ist  reicht  und  gebogen;  dieses  ist 
vorn  abgestutzt.  Die  Oberlippe  ist  quer  und  abgerundet. 
Die  elfgliedrigen  Fühler  sind  dünn,  etwas  länger  als  das  Hals- 
schild; das  erste  Glied  ist  das  dickste  und  walzenförmig,  das 
zweite  eben  so  lang,  dünn,  beinahe  fadenförmig,  so  wie  die 
folgenden  sechs,  fast  so  lang  wie  das  erste;  das  dritte  ist 
anderthalb  mal  so  lang;  das  vierte  und  alle  folgenden  etwa 
so  lang  wie  das  zweite;  das  neunte,  zehnte,  elfte  verbreitert, 
das  neunte  verkehrt  dreieckig,  das  letzte  eiförmig.  Die  Un- 
terlippe ist  klein,  beinahe  quadratisch,  leicht  ausgerandet  und 
lässt  zu  beiden  Seiten  die  Kinnladen  sehen.  Diese,  so  wie 
die  Mandibeln  und  Lippentaster  haben  wir  nicht  untersucht. 
Das  letzte  Glied  der  Maxillarpalpen  ist  beilförmig.  Das  Hals- 
schild ist  ziemlich  so  breit  wie  lang;  die  Seitenränder  sind 
vollkommen  gradlinig  und  parallel,  scharf  und  schneidend; 
der  Vorderrand  ist  breit  und  tief  ausgeschnitten,  die  vorsprin- 
genden vorderen  Winkel  aber  abgerundet;  der  Hinterrand  ist 
ziemlich  grade  abgeschnitten,  doch  ragt  der  mittlere  Theil 
etwas  nach  hinten  vor;  seine  Oberfläche  ist  flach,  uneben, 
grubig  und  punctirt.  Das  Schildchen  ist  quer,  gerundet.  Die 
Flügeldecken  sind  schwach  gewölbt,  nach  hinten  abschüssig, 
die  Seiten  in  etwa  zwei  Dritteln  der  Länge  parallel,  dann 
convergiren  sie  und  die  Spitze  ist  abgerundet;  sie  haben  zehn 
Punktreihen,  ungerechnet  die  abgekürzte,  dicht  am  Schilderen 
stehende;  die  letzte  steht  unmittelbar  am  scharfen  Seitenrand; 
die  Zwischenräume  sind  vollkommen  eben,  glatt,  sehr  glän- 
zend. Der  umgeschlagene  Theil  der  Flügeldecken  ist  schmal 
und  verliert  sich  zuletzt  ganz.  Es  sind  Flügel  vorhanden. 
Die  Vorderbrust  ist  schwach  gekielt,  mit  einer  seichten 
Furche  in  der  Mittellinie;  sie  hat  hinten  einen  Ausschnitt,  in 
welchen  ein  schwacher  Vorsprung  der  Mittelbrust  passt,  und 
diese  hat  wiederum  hinten  eine  Ausbuchtung  für  einen  Vor- 
sprung der  Hinterbrust,  welche  lang  und  schwach  gewölbt 
ist.  Der  Coxalvorsprung  des  Hinterleibes  ist  dreieckig  und 
schmal.  Die  Episternen  sind  schmal,  nach  hinten  verschmä- 
lert, punctirt.  Die  vordem  Hüften  sind  ziemlich  kugelig, 
die  hintern  quer.  Die  Schenkel  sind  ziemlich  dünn,  ohne  Aus- 
zeichnung, kahl.  Die  Schienen  sind  dünn,  nach  unten  flaum- 
haarig ,  mit  sehr  kleinem  Dorn.  Die  Tarsen  sind  ein  wenig 
kürzer  als  ihre  Schienen,  schlank,  unten  sehr  stark,  fast  bür- 
stenartig behaart;  an  den  vorderen  Beinen  sind  die  vier  ersten 
Glieder  kurz,  gleich  lang;  an  den  Hinterbeinen  sind  das  zweite 
und  dritte  Glied  gleich  lang,  zusammen  so  lang  wie  das  erste. 


352 

und  das  letzte  beinahe  so  lang  -wie  die  drei  ersten  zusammen- 
genommen.    Die  Klauen  sind  lang,  einfach, 

99.  Dictopsis  atra   Ph. 

D.  atra,  glabra,  postice  dilatata,  valde  eonvexa;  capite 
tenuiter  punetato-ruguloso^  prothoraee  grosse  punctato,  rugoso; 
elytris  punctato -striatis,  nitidis,  interstitiis  laevibus.  Longit. 
32/3  lin.,  latit.   1%  lin. 

Habitat  in   prov.  Valdivia. 

Der  Kopf  ist  ziemlich  fein  und  dicht  punctirt,  so  dass  er 
gekörnelt  erscheint.  Die  Fühler  erreiclien  beinahe  drei  Viertel 
der  Körperlänge  und  sind  selir  dünn;  das  erste  Glied  ist  kurz 
und  dick;  das  zweite  kaum  halb  so  gross;  das  dritte,  das 
längste  von  allen,  noch  bedeutend  länger  als  die  beiden  ersten 
zusammengenommen;  das  vierte  kürzer,  das  fünfte  noch  etwas 
kürzer  und  mit  allen  folgenden  von  gleicher  Länge;  das  achte, 
neunte,  zehnte  sind  gegen  ihr  Ende  stärker  verbreitert  als 
die  ül.rigen.  Das  letzte  Glied  der  Maxillartaster  ist  beinahe 
von  der  Gestalt  eines  gleichseitigen  Dreiecks.  Der  Vorder- 
rand des  Epistomum  und  der  Oberlippe  sind  mit  gelblichen 
Härchen  gewimpert.  Das  Halsschild  ist  stark  gewölbt,  mit 
sehr  groben,  vertieften  Punkten  dicht  besetzt,  deren  Zwischen- 
räume runzelartig  hervorstehen.  Das  Schildchen  ist  klein, 
breit,  aber  spitzwinklig.  Die  Flügeldecken  sind  stark  ge- 
wölbt, länglich  eiförmig,  glänzend,  glatt,  mit  vertieften 
Punktreihen.  Die  Beine  sind  verhältnissmässig  lang;  die  Schen- 
kel in  der  Mitte  ziemlich  dick,  bei  starker  Vergrösserung 
flaumhaarig;  die  Schienen  sind  stärker  und  deutlicher  behaart 
und  haben  sehr  kurze  Dornen;  die  Tarsen  sind  kürzer  als 
ihre  Schienen;  das  erste  und  zweite  Glied  unten  mit  gelben 
Härchen  dicht,  beinahe  bürstenartig  besetzt;  die  beiden  fol- 
genden Glieder  an  den  Vorder-  und  Mittelfüssen  unten  in  eine 
Lamelle  verlängert;  der  Hinterfuss  hat  nur  am  vorletzten 
Glied  eine  Lamelle.  Die  Klauen  sind  gekrümmt.  —  Der 
ganze  Käfer  ist  kohlschwarz,  nur  das  letzte  Tasterglied  ist 
braun. 

100.  Rhinosimus  valdivianus  Ph. 

Rh.  nigro-aeneus,  nitidissimus;  rostro,  basi  antennarum, 
maculis  quatuor  elytrorum,  pedibusque  lutescentibus  vel  rufe- 
scentibus.  —  Longit.  ly^  lin. 

Habitat  in  prov.  Valdivia,  rarissimus. 

Der  Kopf  ist  punctirt;  der  Rüssel  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, vorn  verbreitert,  glänzend,  hell  braunroth,  oder  gelb- 
lich; die  Taster  sind  verhältnissmässig  lang,  gelblich.  Die 
Fühler  sind  etwas  unterhalb  der  Mitte  des  Rüssels  eingelenkt 


353 

und  reichen  fast  bis  an  das  Ende  des  Halsscliildes;  ihre  Keule 
it-t  dreigliedrig,  schwarz  und  nimmt  mehr  als  den  dritten 
Theil  der  Fühlerlänge  ein.  Das  Halsschild  ist  zwar  auch  noch 
fein,  aber  doch  gröber  als  der  Kopf  punctirt,  ungefähr  so 
breit  wie  lang;  die  Seitenränder  bilden  vor  der  Mitte  einen 
hervorspringenden,  wenn  auch  stumpfen  Winkel;  vor  dem 
Hinterrand  ist  eine  schwache  Einschnürung  und  in  der  Mittel- 
linie eine  seichte  Furche,  die  das  hintere  Drittel  nicht  erreicht. 
Die  Flügeldecken  sind  breiter  als  das  Halsschild,  haben  ziem- 
lich parallele  S ei tenr ander  und  sehr  feine,  dichte  Punktreihen; 
neben  dem  Schildchen  sind  sie  etwas  angeschwollen.  Vorn 
zeigen  sie  zwei  gelbe  Flecke,  die  schräg  von  den  Schultern 
nach  hinten  und  innen  laufen  und  die  Naht  nicht  erreichen; 
bisweilen  sieht  man  auch  zwei  kleinere,  rundliche,  gelbe  Flecke 
im  hintern  Drittheil.  Die  Beine  sind  röthlich.  Schienen  und 
Tarsen  sehr   schlank, 

101.  Formicomus  quadriguttatus  Ph. 

F.  capite  supra  nigro;  prothorace  rufo;  eljtris  grosse 
punctatis,  pilosis,  nigris,  utroque  guttis  luteis  duabus  picto; 
antennis,  femorum  basi,  tibiis  tarsisque  rufis,  femorum  apice 
nigro.     Longit.  IV2  lin. 

Habitat  in  prov.  Santiago. 

Der  Kopf  ist  oben  glänzend  schwarz,  unten  in  der  Mitte 
rothbraun.  Der  Prothorax  ist  schlank,  lebhaft  roth,  glänzend, 
der  Vorsprung  der  Seiten  abgerundet.  Die  Flügeldecken  sind 
entfernt  punctirt,  schwarz;  gleich  hinter  der  Basis  zeigt  jede 
einen  gelben  Fleck,  der  mit  dem  der  andern  Flügeldecke  oft 
in  eine  Querbinde  zusammenfliesst,  die  hinten  an  der  Naht 
einen  Winkel  bildet,  während  die  beiden  runden,  gelben  Flecke 
hinten  stets  getrennt  bleiben.  Die  Fühler  sind  gelbroth,  ebenso 
die  Beine  bis  auf  die  zweite  Hälfte  der  Schenkel,  welche 
glänzend  schwarz  ist.  Der  ganze  Körper  ist  mit  langen,  auf- 
gerichteten Härchen  bedeckt. 

102.  Formicomus  breviculus  Ph. 

F.  satis  brevis,  rufus,  nitidus,  glaber;  prothorace  antice 
utrinque  subangulato;  elytris  tenuissime  et  dense  punctulatis, 
longitudine  latitudinem  modo  bis  aequantibus,  antice  testaceis 
s.  castaneis,  postice  nigris.     Longit.  l'/j  lin. 

Patria...  provinciam  ignoro. 

Wie  es  scheint  vollkommen  kahl  und  weit  kürzer  als  F. 
Curtisii  und  quadriguttatus,  indem  namentlich  die  Flügeldecken 
nur  zwei  mal  so  lang  wie  breit  sind.  Halsschild  und  Flügel- 
decken sind  dicht  und  fein  punctirt;  ersteres  zeigt  in  der  vor- 
dem Hälfte  jederseits  einen  deutlichen,   wenn   auch  abgerun- 


354 

deten   Winkel;    letzlere   sind   hinter   den   Schultern    schwach 
eingezogen  und  dann  etwas  bauchig. 

103.     Heterolobus  "■)  Ph.  n.  genus. 

Caput  usque  ad  oculos  in  prothorace  reconditum;  oculi 
globosi  prominuli.  Antennae  apice  valde  clavatae,  articujis 
tribus  ultimis  fere  suborbicularil)us,  Labrum  truncatum;  man- 
dibulae  apice  bidentatae.  Maxillae...  Palpi  maxillares  arti- 
culo  ultimo  oblongo-ovato,  truncato;  palporuni  labialium  arti- 
culus  ultimus  ovato-elongatus,  acutiusculus.  Labium  truncatum. 
Femora  satis  crassa,  tibiae  Spina  parvula  lerminatae.  Pedes 
heteromeri;  tarsorum  anticorum  articuli  tres  primi  breves, 
lati,  inferius  fere  in  lobum  producti,  pilis  densis  brevibus 
obsiti,  quartus  parvus,  quintus  tres  primos  simul  sumtos  aequans. 
Tarsi  postici  quadriarticulati,  articuli  duo  primi  lati,  inferius 
fere  in  lobum  producti  pilisque  brevibus  densis  obsiti,  quartus 
et  quintus  ut  in  anterioribus.     Ungues  integri. 

Ich  glaube  ein  neues  Geschlecht,  dem  ich  obigen  Namen 
beilege,  auf  ein  kleines  Käferchen  gründen  zu  müssen,  welches 
ich  im  letzten  Sommer  in  Valdivia  durch  das  Abklopfen  blü- 
hender Bäume,  namentlich  der  Eugenia  temu,  erhielt  und  wel- 
ches ich  H.  aeneus  nenne.  Dasselbe  ist  IVi  Linie  lang, 
dunkel  broncefarben ,  stark  glänzend,  kahl.  Der  Prothorax 
und  die  Flügeldecken  sind  ohne  Ordnung  und  ziemlich  grob 
punctirt,  die  Fühler  sind  am  Grunde  roth,  in  der  Spitze 
schwärzlich. 

Der  Kopf  ist  gesenkt,  dreieckig,  schwach  punctirt,  zwi- 
schen den  Augen  und  unterhalb  bis  zum  Munde  flach.  Die 
Augen  sind  stark  vortretend,  kugelig,  nicht  ausgerandet,  fein 
gekörnelt.  Die  Fühler  sind  so  lang  wie  Kopf  und  Halsschild 
zusammengenommen;  das  erste  Glied  ist  dick,  fast  kugelig, 
die  folgenden  nehmen  allmälig  an  Grösse  ab  bis  auf  die  letz- 
ten, die  breit  und  gleich  lang  sind  und  zusammen  über  ein 
Drittel  der  Fühlerlänge  betragen,  eine  Bildung,  welche  an  die 
Fühler  mancher  Cleriden,  namentlich  Epiclines  erinnert.  Das 
Halsschild  ist  so  breit  wie  lang,  hinten  verengert,  die  Vor- 
sprünge in  der  vordem  Hälfte  jeder  Seite  sind  abgerundet; 
der  hintere,  schmalere  und  kürzere  Theil  ist  durch  eine  Ein- 
schnürung begränzt,  die  als  eine  Querfurche  jederseits  auf- 
tritt; keine  Kante  trennt  den  Rücken  des  Halsschildes  von 
den  Seiten.  Die  Flügeldecken  sind  2y2  m.il  so  lang  wie  das 
Halsschild,  breiter  als  dasselbe;  die  Schulterecken  springen 
deutlich,  fast  rechtwinklig  vor;  hinten  sind  sie  gemeinschaft- 
lich abgerundet   und   die   Seitenränder   verlaufen   beinahe  pa- 


*)    ezfQOi  verschieden,  ?.oß6g  Läppchen. 


355 

rallel.     Auch  die  Bildung   der  Tarsen   erinnert  stark  an  Cle- 
riden,  allein  sie  sind  entschieden  heteromer. 

104.  Mordella  Krausei  Ph, 

M.  angusta  sed  postice  parum  attenuata;  capite  nigro; 
prothorace  nigro,  marginibus  lateralibus  fulvis;  elytris  testa- 
ceis,  striga  laterali  postice  angusta ta  et  demum  evauescente 
nigra  5  pilis  flavis  suturam  occupantibus  et  postice  arcum  trans- 
versum  antice  apertum  formantibus;  pectore  nigro;  antenuis 
pedibusque  testaceis.     Long.  2  lin. 

Prope  Corral  invenit  indefessus  Krause. 

Von  allen  chilenischen  Arten  unterscheidet  sich  diese  so- 
gleich durch  ihre  gelblichen  Fühler  und  Füsse.  Die  Haare, 
welche  das  Halsschild  bekleiden,  sind  bräunlich  gelb,  die  der 
Flügeldecken  gelber  und  sie  bilden  —  von  oben  betrachtet  — 
einen  gelblichen  Streifen  an  der  Naht  und  in  zwei  Dritteln 
der  Länge  einen  quer  gestellten,  vorn  offenen  Bogen.  Die 
Brust  erscheint,  von  der  Seite  gesehen,  fast  kahl  und  schwarz- 
braun, der  Rand  ihrer  Segmente  ist  gelblich;  auf  dem  Bauch 
ist  der  gelbe  Rand  der  Segmente  so  breit,  dass  er  fast  ganz 
gelblich  erscheint;  seine  Verlängerung  ist  gelblich. 

105.  Mordella  violacescens  Ph. 

M.  elongata,  postice  parum  attenuata,  omnino  nigra,  mar- 
gine  postico  prothoracis  angustissime  cinereo-micante;  elytris 
propter  pilos  purpureos  violaceo-micantibus;  margine  superiore 
mesothoracis  et  segmenti  primi  ventralis  albido-micantibus; 
stylo  abdominali  gracili.     Longit.  ^y^  lin- 

In  provincia  Valdivia  satis  frequens  est. 

Die  Härchen,  welche  die  Flügeldecken  bekleiden,  sind 
dunkel  pfirsichblüthroth  oder  hell  purpurroth,  wodurch  diese 
Theile  einen  violetten  Schimmer  erhalten.  —  M.  abbreviata 
unterscheidet  sich  leicht  durch  weit  kürzere  Flügeldecken  und 
kürzeren  AbdominalgrifFel,  und  M,  Loasae  Ph.  Germ,  durch 
geringere  Grösse,  schmalere  Gestalt  und  andere  Färbung  der 
Härchen,  welche  die  Flügeldecken  bekleiden. 

106.  Meloehaemopterus    Ph. 

M.  niger;  capite  laxe  et  grosse  punctato ;  prothorace  laxe 
punctato,  fovea  antica  transversa  elongata  et  postica  mediana 
oblonga  notato;  elytris  vix  rugulosis,  nigris,  striga  magna 
sanguinea  ab  humeris  usque  ad  apicem  deducta  ornatis.  — 
Long.  5V2  lin. 

In  prov.  Valdivia  ocurrit,  haud  frequens. 

Von  allen  chilenischen  Arten  ist  diese  sogleich  durch  ihre 
glatten,  rothgestreiften  Flügeldecken   zu   unterscheiden.     Das 


356 

Halsschild  ist  beinahe  quadratisch,  wenig  länger  als  breit, 
haarig  und  der  Seitenwinkel  stark  abgerundet.  Die  Klauen 
sind  am  vorliegenden  Exemplar  beide  gespalten. 

107.  Meloe  flavipennis  Ph. 

M.  niger,  capite  grosse  et  laxe  punctato,  postice  rubro; 
prothorace  fere  sexangulari,  lateribus  sc.  valde  angulato,  rubro, 
antice  constricto,  utrinque  foveola  profunda  impresso,  laxe 
punctato;  elytris  punctato-variolosis,  luteis,  margine  et  parte 
inferiore  nigris;  antennis  pedibusque  rufis;  femorum  basi  nigra. 
Long.  10  lin. 

Patria.     Caldera  in  prov.  Copiapö? 

Von  M.  sanguinolentus  unterscheidet  sich  diese  Art  durch 
den  Mangel  der  gelben  Seiten  des  Hinterleibes  und  der  gelben 
Ränder  an  den  Segmenten,  die  braunrothen  Antennen  und 
Beine,  das  ganz  rothe  Halsschild  etc.  Die  Klauen  sind  tief 
gespalten. 

108.  Meloe  pictus  Ph. 

M.  ater,  parte  superiore  capitis  rubra;  macula  rotunda  in 
humeris  marginibus  posticis  segmentorum  abdominis,  ejusque 
lateribus  flavis.  —  Long.  9  lin. 

In  prov.  Colchagua   invenitur. 

Der  Kopf  hat  eine  seichte  Längsi'urche  und  einzelne,  ein- 
gestochene grobe  Punkte,  sonst  erscheint  er  sehr  glatt;  der 
ganze  Raum  oberhalb  der  Augen  ist  lebhaft  roth;  die  Ver- 
längerung des  Kopfes  nach  hinten  ist  dagegen  wieder  schwarz 
und  dicht  punctirt.  Das  Halsschild  ist  sechseckig  mit  ziem- 
lich scharfen  Seitenecken;  es  hat  einzelne,  giobe,  eingestochene 
Punkte,  vorn  eine  tiefe,  breite  Querfurche,  die  bis  zu  den 
Seitenecken  reicht  und  eine  kürzere,  flache,  dicht  vor  dem 
Hinterrand,  der  daher  aufgeworfen  erscheint.  Das  Schildchen 
ist  dicht  und  grob  punctirt.  Die  Flügeldecken  zeigen  ein 
ziemlich  feines,  erhabenes  Netzwerk,  viel  feiner  als  bei  M. 
sanguinolentus  Sol.  und  sind  durch  den  kreisrunden,  hellgelben 
Schulterfleck  sehr  ausgezeichnet.  Die  gelben  Ränder  der  Hin- 
terleibssegmente und  die  gelben  Seiten  des  Leibes  sind  wie 
bei  dieser  Art.  Die  Klauen  sind  (ob  immer?)  ungleich;  die 
innere  hat  einen  ganz  kleinen  Zahn  am  Grunde,  die  äussere 
ist  tief  gespalten. 

109.  Meloe  picipes  Phil.  Germ.?  Es  liegen  drei  Exem- 
plare vor  uns,  welche  in  allen  Punkten  mit  der  von  Germain 
gegebenen  Beschreibung  übereinstimmen,  aber  tief  gespaltene 
Klauen  haben,  während  ein  Exemplar  ungetheilte  Klauen  be- 
sitzt.    Es  scheint  nicht  Geschlechtsverschiedenheit  zu  sein. 


357 

110.  Meloe  anthracinus  Pli.  Germ.? 

Auch  von  dieser  Art,  die  nach  Germain  gespaltene  Klauen 
hat,  giebt  es  Exemplare  mit  ungetheilten  Klauen,  die  nur  am 
Grunde  einen  kleinen  Absatz  als  Andeutung  der  Theilung 
haben  und  sonst  sich  in  niclits  von  den  andern  Exemplaren 
unterscheiden.  Es  ist  daher  auf  das  von  den  Klauen  herge- 
nommene Kennzeichen  kein  grosses  Gewiclit   zu  legen. 

111.  Meloe  cancellatus  Sol.? 

Unsere  bei  Corral  gesammelten  Exemplare  weichen  durch 
sehr  runzeligen  Kopf  und  durch  ziemlich  breites,  stark  ge- 
runzeltes Halsschild  von  der  Beschreibung  bei  Solier  ab,  der 
als  Vaterland  Copiapö  angiebt. 

112.  Cyclo  der  US  binotatus  Ph. 

C.  niger;  capite  antice  macula  rubra  notato;  prothorace 
rubro,  strigis  duabus  nigris  ornato;  elytris  nigris,  concolo- 
ribus,  valde  et  dense  punctatis;  antennis  pedibusque  nigris; 
femoribus  apice  flavis.     Longit.  4y2  lin. 

Habitat  in  prov.  Valdivia. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  von  C.  rubricollis  Sol.  bei 
Gay  durch  ganz  andere  Färbung  des  Halsschildes,  indem  das- 
selbe in  der  Mittte,  wo  rubricollis  den  schwarzen  Fleck  hat, 
roth  ist  und  dafür  zwei  schwarzbraune,  schräge,  nach  den 
hintern  Winkeln  verlaufende  Streifen  hat,  durch  den  Mangel 
des  blossen  Saumes  an  den  Flügeldecken  und  dadurch ,  dass 
der  gelbe  Theil  an  der  Spitze  der  Schenkel  sehr  klein  ist. 
Der  Rand  des  Halsschildes  ist  scharf,  gezähnelt,  was  bei  ru- 
bricollis nicht  der  Fall  ist.  Uebrigens  muss  ich  bemerken, 
dass  ich  ein  Exemplar  von  C.  rubricollis?  besitze,  dem  eben- 
falls der  helle  Saum  der  Flügeldecken  fehlt. 

113.  Cyclo  dem  8  magellanicus  Ph. 

C.  tergo  prothoracis  inaequali,  rubro,  fascia  nigra,  semi- 
circulari,  interrupta  ornato;  elytris  femoribusque  omnino  nigris. 
Longit.  3'/2   lin.,  latit.  l'A  lin. 

Ann.  Univ.  Chil.  1862  2.  p.  112. 

Habitat  in  freto  Magellanico  ad  coloniam  Chilensem. 

Der  Kopf  ist  fein  punctirt  mit  einem  rothen  Fleck  vor 
den  Augen,  wie  bei  den  beiden  andern  Arten.  Das  Halsschild 
ist  kreisförmig,  fein  ])unctirt,  mit  drei  Längsfurchen  und  ab- 
gerundeten, nicht  scharfen  Seitenrändern;  es  ist  roth  mit  einer 
halbkreisförmigen,  schwarzen  Binde,  die  jederseits  im  hintern 
Winkel  endet  und  bisweilen  jederseits  unterbrochen  ist.  Die 
Flügeldecken  sind  ebenfalls  punctirt  mit  netzförmig  erhabenen 
Zwischenräumen,  ganz  schwarz,  ohne  hellen  Saum.  Die 
Beine  sind   ebenfalls   ganz    schwarz.     Bei   C.    rubricollis   SoL 


358 

haben  die  Flügeldecken  einen  hellen  Saum  und  die  Schenkel 
sind  an  der  Spitze  blass;  bei  C.  binotatus  Ph.  iiaben  die 
Schenkel  einen  hellen  Ring  vor  der  Spitze  und  die  Seitenländer 
sind  vorn  scliarf  und   gezähnelt. 

114.  Bruchus  pauperculus  Ph. 

Br.  oblongus,  niger;  capite  atro;  prothorace,  scutello, 
elytrisque  elongatis  cinereo  pubescentibus;  pygidio  corpore- 
que    subtus   cinereis;    tibiis   anterioribus    pallidis.    —    Longit. 

%  lin- 

Prope  Santiago. 

Schlanker  als  die  meisten  andern  Arten.  Kopf  und  Füh- 
ler sind  kohlschwarz,  der  übrige  Theil  des  Körpers  ist  mit 
anliegenden,  greisen  Härchen  bedeckt,  die  auf  dem  Steiss  und 
der  Unterseite  des  Körpers  weit  dichter  stehen,  die  daher 
weisser  erscheinen.  Auf  dem  Halsschild  sieht  man  bisweilen 
drei  unterbrochene,  weissliche  Striemen  und  auch  das  Schild- 
chen ist  mitunter  weisslich.  Die  Beine  sind  schwarz,  aber 
die  Schienen  der  vorderen  sind  heller,  bräunlich;  die  Schenkel 
sind  ungezähnt.  —  Von  Br.  poverus  Blanch.  (sie!)  durch  ge- 
ringere Grösse,  weit  schmalere  Gestalt,  namentlich  längere 
Flügeldecken,  schwarze  Fühler  und  schwarze  Vorderschenkel 
verschieden. 

115.  Brucluis  e  gen  US  Ph. 

Br.  ovato- oblongus,  niger;  capite  atro;  prothorace  ely- 
trisque  cinereo-pubescLiitibus;  corporis  lateribus  albis;  anten- 
narum  basi  tibiisque  omnibus  rufis.     Long.  1   lin. 

Prope  Santiago. 

Die  Gestalt  ist  schlanker  als  bei  Br.  poverus  Blanch., 
aber  breiter  als  bei  Br.  pauperculus  mihi,  die  Seiten  des  Kör- 
pers sind  dicht  behaart,  beinahe  schneeweiss;  auch  der  Hin- 
terrand der  P'lügeldecken  ist  dicht  behaart,  so  dass  er  bei 
gewissem  Licht  einen  breiten,  weissen  Saum  bildet.  Die  Basis 
der  Fühler  ist  röthlich.  Sämmtliche  Schienen  und  Tarsen 
sind  gelblich,  auch  die  Spitze  der  Schenkel,  aber  die  Spitze 
der  Schienen  und  das  letzte  Tarsenglied  sind  schwarz;  die 
Schenkel  sind  ohne  Zahn. 

116.  Bruchus  scutellaris  Ph. 

Br.  breviter  ovatus,  crassus,  niger,  pilis  griseis  pubescens, 
scutello  albo;  elytris  obscure  albo  tessellatis;  corpore  subtus 
nigro;    antennis  pedibusque  atris.     Long.   1  —  l'/j  lin. 

Prope  Santiago,  in  prov.  Valdivia  etc. 

Diese  Art  ist  noch  etwas  breiter  als  Br.  poverus  Blanch., 
sonst  demselben,  wenn  man  sie  von  oben  betrachtet,  sehr  ähn- 
lich.    Die    anliegenden   greisen   Härchen    thun   der   Schwärze 


359 

wenig  Eintrag;  das  Schildchen  ist  ganz  weiss  und  auf  den 
Zwisclienräumen  zwischen  den  Streifen  der  Flügeldecken  ste- 
hen oft  weisse  Punkte,  so  dass  diese  dann  wie  gewürfelt  er- 
scheinen. Die  Unterseite  ist  nicht  mit  weissen  Härchen  dicht 
bedeckt  wie  bei  so  vielen  andern  Arten,  sondern  ziemlich 
schwarz.  Das  Pygidium  zeigt  zwei  weisse  Punkte,  die  aber 
oft  wenig  deutlich  sind.  Die  Schenkel  haben  keinen  Zahn. 
Die  kohlschwarzen  Fühler  und  Füsse  zeichnen  diese  Art  vor 
den  ähnlichen  auf  den  ersten  Blick  aus. 

117.  Bruchus  bicolor  Ph. 

Br.  ovatus,  niger,  glabriusculus;  parte  externa  et  postica 
elytrorum  ferrugineo-lutea;  tarsorum  posteriorum  articulo  primo 
testaceo.     Long.  1  Vj  lin. 

Proj>e  Santiago. 

Diese  Art  ist  breit,  kurz  und  dick.  Das  Halsschild  ist 
einfarbig,  schwarzbraun,  am  Grunde  doppelt  gebuchtet.  Die 
Flügeldecken  sind  sehr  kurz,  mit  der  gewöhnlichen  Streifung 
versehen;  zieht  man  von  der  Schulter  bis  an  das  Ende  der 
Naht  jederseits  eine  Linie,  so  ist  das  so  gebildete  Dreieck 
schwarzbraun,  die  äusseren  Theile  der  Flügeldecken  aber  rost- 
gelb. Der  Steiss,  die  Unterseite,  Kopf,  Fühler,  Vorderbeine, 
Schenkel  und  Schienen  der  hinteren  Beine  sind  schwarz;  die 
Tarsen  der  Mittel-  und  Hinterbeine  haben  die  ersten  Glieder 
gelblich,  die  letzten  schwarz. 

118.  Bruchus  pyrrhomelas  Ph. 

Br.  oblongus,  niger,  dense  pubescens;  el3^tris  rufis;  macula 
magna  triangulari  communi  usque  ad  apicem  deducta  nigra; 
pedibus  omnibus  rufis,  jtraeter  articulationes  et  ultimum  tar- 
sorum articulum.     Longit.  1  lin. 

Prope  Santiago. 

Kopf  und  Halsschild  sind  massig-,  Flügeldecken,  Steiss 
und  Unterseite  des  Körpers  dagegen  dicht  mit  anliegenden, 
weissen  Härchen  bekleidet.  Die  Flügeldecken  sind  wie  ge- 
wöhnlich gestreift,  fast  zweimal  so  lang  wie  breit  und  beinahe 
ganz  wie  bei  der  vorigen  Art  gefärbt,  nur  ist  der  schwarze 
dreieckige  Fleck  weit  schmäler  und  die  Grundfarbe  dunkler, 
braunroth,  nicht  rostgelb.  Die  Beine  sind  ganz  roth  bis  auf 
die  Spitze  der  Schienen  und  der  Tarsenglieder,  welche  schwarz 
sind,  und  das  letzte  Tarsenglied  ist  ganz  schvi^arz.  Abgesehen 
von  der  abweiclicnden  Färbung  der  Beine  etc.  unterscheidet 
sich  diese  Art  von  der  vorhergehenden  durch  weit  schmalere 
Gestalt. 


360 

119.  Bruchus  rufulus  Ph. 

Br.  ovatus,  oninino  rufus,  pilis  appressis,  albis  pubescens; 
oculis  nigiis;  elvtris  interdum  fusco  et  albo  maculatis;  fenio- 
ribus  plerumque  nigro  annulati:*.     Long.   1  \'\  lin. 

Prope  Santiago  satis  frequen.«. 

Die  Gestalt  ist  breit,  eilörmig.  Körper,  Füiiler,  Beine, 
Halsschild  sind  einfarbig  rotiibraun,  mehr  oder  weniger  dicht 
mit  anliegenden,  greisen  Härclien  bekleidet,  nur  die  Augen 
sind  schwarz.  Auf  den  Flügeldecken  ist  bisweilen  gar  keine 
Zeichnung,  bisweilen  sieht  man  weisse,  bisweilen  braune  Fleck- 
chen auf  denselben.  Die  Schenkel  haben  keinen  Zahn.  Die 
Individuen  mit  braunen  Flecken  haben  stets  den  schwarzen 
Schenkelring  und  eine  dunkle  Unterseite. 

120.  Bruchus  obscurus  Ph. 

Br.  ovatus,  niger,  griseo-pubescens;  articulis  duobus  ba- 
salibus  antennarum  pedibusque  anticis  rulis;  femoribus  posticis 
subtus  ante  apicem  excisis.     Long.  2y^  lin.,  latit.   l'/g  lin. 

Nescio  unde  provenit  unicum  specimen  quod  in  Musaeo 
exitat. 

Die  Fühler  sind  kurz  und  vom  sechsten  Glied  an  sind 
ihre  Glieder  breiter  als  lang,  aber  nicht  zahnartig,  also  ist 
das  Exemplar  wohl  ein  "Weibchen.  Die  Palpen  sind  kohl- 
schwarz. Das  Halsschild  hat  an  jeder  Seite  in  der  Mitte  einen 
kleinen  Höcker,  seine  hinteren  Winkel  sind  seitwärts  sehr 
ausgedehnt,  stärker  -als  bei  andern  Arien,  so  dass  die  Gestalt 
des  Halsschildes  ziemlich  glockenförmig  ist;  es  ist  sehr  dicht 
behaart  und  ebenso  das  Schildchen.  Die  Flügeldecken  sind 
gestreift,  in  den  Zwischenräumen  punclirt;  eine  schwache, 
hügelartige  Erhöhung  läuft  von  der  Schulter  schräg  nach  in- 
nen und  hinten.  Auffallend  ist  der  Ausschnitt  auf  der  untern 
Seite  der  Hinterschenkel,  der  eine  Art  stumpfen  Zahnes  am 
Ende  des  vordem  Theiles  des  Schenkels  erzeugt. 

121.  Stenorrhynchus  quadrinotatus  Ph. 

St.  modice  elongatus,  niger;  rostro  carinato:  prothorace 
medio  tuberculato,  postice  transversim  carinato,  lateribus  unitu- 
berculato,  maculis  quatuor  atrovelutinis  ornalo;  eljtro 
utroque  tuberculo  humerali,  tuberculoque  gemino  prope  extre- 
mitatem  armato,  i)rope  suturam  luteo  squamato,  et  guttulis 
atro  velutinis  ornato;  pedibus  nigris,  albido  annulatis.  Long. 
4  lin.,  latit.  l'A  lin. 

Habitat  in  prov.   Valdivia. 

Der  ganze  Käfer  ist  nur  massig  mit  feinen,  weisslichen 
Härchen  bekleidet.  Der  Rüssel  ist  bedeutend  länger  als  der 
Kopf,   in  der  Mitte  gekielt.     Die  innere  Orbita  ist   mit  rost- 


361 

gelben  Härchen  eingefasst.  Das  Halsseliild  ist  beinahe  länger 
als  breit,  vor  der  Mitte  mit  einem  grossen  spitzen  Höcker, 
hinter  derselben  mit  einem  querverlaufenden  Kiel  versehen, 
der  jederseits  in  einen  grossen,  ziemlieh  spitzen  Höcker  aus- 
läuft. Vor  diesem,  aber  etwas  nach  innen,  steht  jederseits 
noch  ein  schwaches  Höckerchen.  Vier  sammtschMarze,  mit 
schmalem,  ro&tgelbem  Saum  eingefasste  Flecke  verzieren  das- 
selbe; zwei  sind  oval  und  stehen  nahe  am  Vorderrand;  die 
beiden  andern  sind  in  die  Länge  gezogen,  erreichen  den  Hin- 
terrand und  werden  durch  den  Querkiel  fast  in  zwei  gleiche 
Hälften  getheilt.  Die  Flügeldecken  haben  einen  ziemlich 
spitzen  Schulterwinkel;  vorn  neben  der  Naht  steht  auf  jeder 
ein  starker  runder  Höcker;  hinten  stehen  zwei,  der  innere 
ifet  grösser,  höher  und  steht  etwas  weiter  nach  vorn.  Man 
erkennt  deutlich  Reihen  tief  eingestochener  Punkte  und  auf 
der  Mitte  des  Rückens  ist  der  erste,  dritte  und  fünfte  Zwi- 
schenraum mit  rostgelben  Schüppchen  bekleidet,  der  erste 
ausserdem  mit  einigen  kreisförmigen  sammtschwarzen  Fleck- 
chen. Eine  sammtschwarze  Querbinde  verbindet  die  beiden 
hinteren  grossen  Höcker. 

122.     Stenocerus  postiealis  Ph. 

St.  parallelus,  depressus,  fusco-niger;  rostro  caput  supe- 
rante;  macula  alba  utrinque  ad  latus  internum  oculorum; 
thorace  medio  tuberculo  magno,  pilis  fasciculatis  ornato,  et 
postice  carina  undulata  transversa  sculpto,  in  parte  postica 
maculis  duabus  nigris  albocinctis,  et  medio  lineis  longitudina- 
libus  duabus  arcuatis  albis  picto;  elytris  tuberculis  variis  mi- 
noribus  duobusque  majoribus,  peracutis  in  parte  postica  armatis; 
in  parte  postica  declivi  fascia  transversa,  duplici  ornatis.  — 
Long.  2y2  lin. 

In  provincia  Valdivia  rarus  habitat. 

Der  Rüssel  ist  fast  zweimal  so  lang  wie  'der  Kopf,  ohne 
Kiel.  Die  Fühler  sind  länger  als  Kopf  und  Halsschild  zu- 
sammengenommen, schwarz.  Das  Halsschild  ist  etwas  brei- 
ter als  lang,  sechseckig,  mit  scharfen  Winkeln;  die  Seiten- 
ränder in  der  Mitte  parallel,  davor  und  dahinter  schwach 
concav  gebogen  und  alle  drei  Theile  derselben  gleich  lang. 
Die  hintern  Winkel  derselben  sind  durch  einen  scharfen, 
etwas  wellenförmigen,  der  Wölbung  des  Halsschildes  folgen- 
den Kiel  verbunden;  in  der  Mitte  der  Linie,  welche  die  vor- 
deren Seitenwinkel  verbinden  würde,  erhebt  sich  ein  hoher, 
ziemlich  spitzer  Höcker,  der  auf  seinem  Gipfel  ein  dickes 
Borstenbüschel  trägt;  am  Vorderrand  stehen  zwei  kleine  Höcker- 
chen. Die  beiden  weissen  Linien  in  der  Mitte  des  hintern 
Drittheils  kehren  einander  ihre  convexe  Seite  zu.     Das  Schild- 

24 


362 

eben  ist  weiss  behaart.  Die  Flügeldecken  bilden  von  oben 
gesehen  fast  ein  Quadrat;  sie  zeigen  mehrere  kleine,  schwarze 
Höckerchen  und  da,  wo  sie  nach  hinten  abfallen,  einen  grossen, 
spitzen,  nach  hinten  gerichteten,  fast  horizontalen  Höcker; 
unterhalb  desselben,  zwischen  ihm  und  dem  Rande  liegt  ein 
zweiter,  kleinerer,  aber  ebenfalls  spitzer  und  sehr  auffallender 
Höcker.  Der  hoiizontale  Theil  ist  braunschwarz  mit  röthlich 
braunen  Flecken  marmorirt,  die  selir  wenig  in  die  Augen 
fallen;  der  abschüssige  Theil  ist  durch  zwei  weisse,  von  län- 
geren anliegenden  Haaren  gebildete,  durch  eine  schmale 
schwarze  Linie  geschiedene,  Querbinden  sehr  ausgezeichnet, 
von  denen  die  erste  vom  untern  Höcker  beginnt,  die  zweite 
bis  zum  Rand  reicht.  Die  Beine  sind  schwarz  mit  schmalen 
weissen  Ringen. 

Den  Querkiel  und  die  beiden  schwarzen,  weissgesäumten 
Flecke  im  hintern  Drittheil  des  Halsschildes  hat  diese  Art  mit 
St.  quadratipennis  Germ,  gemein,  welche  aber  ganz  an- 
dere Sculptur  und  Färbung  der  Flügeldecken  zeigt;  mit  St. 
asperatus  Blanch.  hat  unsere  Art  die  beiden  weissen  Flecke 
an  den  Augen  gemein,  allein  ganz  andere  Sculptur  des  Hals- 
schildes und  der  Flügeldecken  etc. 

123.     Stenocerus  lineola  Ph. 

St.  elongatus,  fuscus,  modice  pubescens;  prothorace  utrin- 
que  unidentato,  tuberculo  centrali  minuto  armato,  a  quo  li- 
neola e  squamis  albis  confecta  ad  marginem  posticum  decurrit; 
elytrorum  tuberculis  variis  minutis,  duobusque  posticis  magnis, 
acutis;  extremitate  perpendiculari,  apice  spina  armata.  Long. 
2%  lin.,  latit.  1%  Hn. 
■         E.  prov.  Valdivia  accepi. 

Der  Rüssel  ist  gekielt,  ziemlich  stark  mit  weissen,  an- 
liegenden Härchen  besetzt.  Das  Halsschild  ist  beinahe  län- 
ger als  breit,  sein  Hinterrand  kaum  länger  als  der  Vorder- 
rand; der  Zahn  am  Seitenrand  steht  hinter  der  Mitte;  ein  in 
der  Mitte  unterbrochener  Querkiel  verbindet  beide  Zähnchen; 
etwas  vor  der  Mitte  steht  ein  kleiner,  spitzer  Höcker  und 
fast  in  gleichem  Abstand  vom  Vorderrand  steht  jederseits 
.noch  ein  kleiner,  wenig  auffallender  Höcker.  Dagegen  fällt 
ein  schmaler,  länglicher,  von  weissen  Borsten  oder  Schüpp- 
chen gebildeter  Fleck,  der  vom  Mittelhöcker  nach  hinten  ver- 
läuft, um  so  mehr  in  die  Augen.  Die  Schulterecken  der  Flü- 
geldecken stehen  stark  hervor;  neben  dem  Schildchen  steht 
jederseits  ein  schwaches  Höckerchen  und  gegen  das  Ende 
zwei  grosse,  spitze,  die  nicht  nach  oben,  sondern  horizontal 
nach  hinten  gerichtet  sind ;  hinter  ihnen  fallen  die  Flügeldecken 
senkrecht  ab.     Vor  denselben  steht  jederseits  noch  ein  kleines 


363 

Höckerchen  und  weiter  nach  aussen  zwei  oder  drei  schwache 
Höckerchen  in  einer  Längsreihe.  Betrachtet  man  den  Käfer 
von  der  Seite,  so  fällt  ein  kleiner  Dorn  an  der  Spitze  jeder 
Flügeldecke  sehr  auf.  Eine  sammtschwarze  Zeichnung  fast 
in  Gestalt  eines  Andreaskreuzes  verziert  die  Mitte  der  Flügel- 
decken und  hinter  dieser  Zeichnung  steht  jederseits  dicht  an 
der  Waht  noch  ein  sammtschwarzes  Tröpfchen.  Die  Färbung 
ist  sonst  braun,  auf  den  Flügeldecken  und  Beinen  ins  Röth- 
liche  ziehend. 

124.  Rhynchites  rufescens   Ph. 

Rh.  omnino  pallide  rufus;  oculis  antennarumque  clava 
nigris;  rostio  prothoracem  longitudine  aequante;  prothoraee 
postice  paullulum  angustato;  elytris  angustis,  parallelis,  te- 
nuissime  punctato-striatis.     Longit.  incluso  rostro  l'/j  lin. 

Locum  unde  provenit  ignoio. 

Das  Halsschild  ist  vorn  so  breit  wie  hinten,  in  der  Mitte 
breiter;  die  Seitenränder  sind  in  ihrem  vordem  Theil  stärker 
gekrümmt  als  in  ihrem  hintern;  die  Oberfläche  zeigt  in  der 
Mittellinie  eine  stumpfe,  kielartige  Erhöhung,  und  jederseits 
einen  seichten  Eindruck  und  ist  äusserst  fein  punctirt.  Die 
Flügeldecken  sind  schmal,  parallel,  mit  feinen  Punktstreifen 
und  sehr  fein  flaumhaarig.  Von  Rh.  fulvescens  Blanch.  ist 
diese  Art  sehr  leicht  durch  ihren  kürzeren  Rüssel  (bei  ful- 
vescens ist  dieser  Theil  so  lang  wie  Kopf  und  Halsschild 
zusammen),  schmalere  und  längere  Flügeldecken  und  feinere 
Punctirung  derselben  verschieden,  auch  hat  sie  nichts  kupfer- 
artiges. 

125.  Rhynchites  seniculus  Ph. 

Rh.  niger,  caerulco-micans,  dense  griseo  puberulus;  rostro 
Caput  cum  prothoraee  subaequante;  elytris  ovatis,  grosse  et 
profunde  punctato-striatis.     Long.  (incl.  rostro)  i%  lin. 

Quondam  in  praedio  nieo  valdiviano  S.  Juan  dicto  inveni. 

Das  Halsschild  ist  schmal  und  wird  nach  hinten  allmälig 
breiter;  seine  Seitenränder  sind  gradlinig.  Die  Flügeldecken 
sind  länglich -eiförmig,  gestreift -gefurcht,  die  eingestochenen 
Punkte  grob.  Die  greise  Behaarung  erinnert  an  die  Valdi- 
vianischen  Apion-Arten. 

126.  Beim  Untersuchen  der  im  vorigen  Sommer  gesam- 
melten Apion  finde  ich,  dass  dieselben  folgende  verschiedene 
Formen  zeigen,  die  ich  vorläufig  so  feststelle: 

Apion  obscurum  Blanch.  A.  nigrum,  pilis  albidis  ap- 
pressis  dense  vestitum;  rostro  bis  tertiam  corporis  lon- 
gitudinem     aequante;    prothoraee    haud    sulcato;    elytris 

24* 


364 

ovatis,  valde  convexis,  profunde  sulcatis;   interstitiis  costatis; 
femoribus  posticis  haud  incrassatis.     Long.  2  lin. 

127.  Apion  pachymerum  Pli. 

A.  nigrum,  pilis  albidis  appres&is  dense  vestitum;  lostro 
semel  tertiam  corporis  partem  aequante;  prothorace  haud 
sulcato;  elytris  ovatis,  valde  convexis,  profunde  sulcatis; 
interstitiis  costatis;  femoribus  posticis  valde  incrassatis. 
Long,  fere  2  lin. 

128.  Apion  meorrhynchum*)  Ph. 

A.  nigrum,  pilis  albidis  appressis  dense  vestitum;  rostro 
modo  Caput  cum  prothorace  aequante;  prothorace  angusto, 
tantummodo  postice  sulcato;  elytris  late  ovatis,  prothoracem 
fere  quater  longitudine  aequantibus;  femoribus  posticis 
haud  incrassatis.     Longit.  cum  rostro  1^/^  lin. 

129.  Apion  humerale  Ph. 

A.  nigrum,  pilis  albidis  appressis  den&e  vestitum;  rostro 
modo  Caput  cum  prothorace  aequante,  prothorace  lato  (mar- 
gine  postico  longitudinem  aequante);  elytris  late  ovatis,  bre- 
vibus,  prothoracem  ad  summum  2y2  longitudine  aequantibus; 
angulis  humeralibus  valde  prominulis;  femoribus  posticis  haud 
incrassatis.     Long.  IVg  lin, 

130.  Apion  vestitum  Ph. 

A.  nigrum,  pilis  albidis  appressis  dense  vestitum;  rostro 
semel  corpoiis  tertiam  partem  aequante;  prothorace  pro- 
funde per  totam  longitudinem  sulcato;  elytris  ovatis, 
valde  convexis,  densius  hirsutis,  profunde  sulcatis;  interstitiis 
costatis;  femoribus  posticis  haud  incrassatis.  Long.  \^/^  lin. 
(absque  rostro). 

131.  Apion  angustatum  Ph. 

A.  nigrum,  pilis  albidis  appressis  dense  vestitum;  rostro 
caput  cum  prothorace  vix  superante;  prothorace  sulcato;  ely- 
tris oblongis,  fere  parallelis,  valde  convexis,  profunde 
sulcatis;  interstitiis  costatis;  femoribus  posticis  incras- 
satis.    Long,  l'/a  lin. 

Alle  diese  Arten,  welche  dieselbe  Farbe,  Behaarung, 
Sculptur  der  Flügeldecken  haben  und  daher  bei  oberfläch- 
licher Betrachtung  leicht  verwechselt  werden  können,  habe 
ich  durch  Schütteln  von  blühenden  Bäumen,  namentlich  Myr- 


*)   fiBLiov  kleiner,    kürzer,    (,n'y^os  Rüssel,    nach  Analogie  von 
(M.iovqog,  kurzschwänzig. 


365 

ten  (Eugenia  Temu)  auf  meinem  Gut  S.  Juan  in  Valdivia  er- 
halten; nur  von  A.  meorrhynchum  bin  ich  dessen  nicht  sicher. 

132.  Oxycorynus  minutus  Ph. 

0.  oblongus,  depressus,  rufus,  griseo-pubescens;  capite 
convexo;  prothorace  tenuissime  punctulato,  medio  longitudina- 
liter  subangulato,  maiginibus  integerrimo;  elytris  punctato- 
striatis.     Long,  l'/g  lin. 

Habitat  in  prov.  Santiago,  rarus. 

Ist  von  0.  cribricollis  Blanch.  durch  die  geringere  Grösse 
und  das  kaum  punctirte,  ganzrandige  Haieschild  sogleich  zu 
unterscheiden. 

133.  Anthonomus  australis  Ph. 

A.  fuscus;  pectore  dense  albo-squamofo;  prothorace  fere 
unicolore  rufescente,  vitt.a  media  obscura  notato;  elytris 
punctato-striatis,  rufo-castaneis ;  squamis  albis  hinc  inde  ma- 
culas  irreguläres  in  iis  formantibus.  Long.  excl.  rostro  2y^ 
lin.,  lat.  1%  lin. 

Pariter  Valdiviam  incolit. 

Der  Kopf  ist  dunkelbraun,  der  Rüssel  mehr  rothbraun, 
besonders  nach  der  Spitze  hin;  zvi^ischen  den  Augen  steht  ein 
Grübchen,  Das  Halsschild  ist  oben  mehr  mit  kurzen  Härchen, 
an  den  Seiten,  wie  die  Brust,  mit  weissen  Schüppchen  be- 
kleidet und  hat  in  der  Mitte  eine  dunklere  Längsbinde.  Das 
Schildchen  ist  beinahe  ganz  weiss.  Die  Flügeldecken  sind 
mit  anliegenden  Härchen  und  weissen  Schüppchen  bekleidet, 
welche  letztern  unregelmässige  Flecke  und  Zeichnungen  bil- 
den; namentlich  unterscheidet  man  im  hintern  Viertel  eine 
Art  weisser  Querbinde,  vor  derselben  eine  undeutliche  rothe 
Binde  und  hinter  ihr,  da  wo  die  mittleren  Furchen  sich  ver- 
einigen, eine  rothbraune,  kahle,  glänzende  Stelle;  vielleicht 
sind  hier  blos  die  Schuppen  abgerieben.  Die  Schenkel  sind 
stark  keulenförmig,  vor  dem  Knie  ausgeschnitten  und  dünn, 
mit  einem  stumpfen,  abgerundeten  Zahn,  ihre  Farbe  ist 
braunroth. 

134.  Anthonomus  variabilis  Ph. 

A.  rufus,  magis  minusve  obscurus  (a  testaceo  usque  ad 
nigrum);  pilis  griseis  decumbentibus  vestitus  prothorace  medio 
haud  pallide  lineato;  elytris  grosse  striato-punctatis,  plerum- 
que  bifasciatis.     Longit.  absque  rostro  ly^  lin. 

Habitat  in  floribus,  Eugeniae  Temu  praesertim,  prov.  Val- 
diviae  frequens. 

Der  Rüssel  ist  massig  gekrümmt,  dünn,  glatt,  2y2  mal 
so  lang  wie  der  Kopf.     Dieser    ist    ziemlich    fein    und    dicht 


punctirt.  Die  Fühler  sind  sehr  dünn.  Das  Halssehild  ist  kaum 
breiter  als  lang,  vorn  verschmälert,  so  dass  es  ein  Kegel- 
segment bildet,  welches  jedoch  vorn  etwas  eingeschnürt  ist, 
und  ist  dicht  punctirt.  Die  Flügeldecken  sind  breiter  als  das 
Halsschild,  etwa  3  —  S'/j  mal  so  lang,  zweimal  so  lang  wie 
breit,  eiförmig;  ihre  Sclmlterecken  bilden  einen  abgerundeten, 
rechten  Winkel;  sie  zeigen  stark  vertiefte  grobe  Punktstrei- 
fen, deren  erhabene  Zwisclienräume  schmal  und  wie  es  scheint 
glatt  sind.  Die  Schenkel  haben  einen  langen,  spitzen  Zahn. 
Der  ganze  Käfer,  namentlich  die  Oberseite  ist  mit  anliegenden, 
greisen  Härchen  bekleidet. 

Die  Färbung  variirt  ungemein.  Als  Grundfarbe  kann 
man  Braunroth  annehmen,  das  bald  in  Blassgelb,  bald  in  Dun- 
kelbraun übergeht.  In  diesem  letzteren  Fall  bleiben  jedoch 
die  Fühler  bis  auf  die  Keule,  die  Schienen  und  Tarsen,  die 
Basis  der  Schenkel  und  meist  auch  die  ganzen  Vorderschenkel 
hell.  Bei  den  hellen  Exemplaren  ist  der  Kopf  bald  ebenfalls 
hell,  bald  dunkelbraun,  ja  selbst  schwarz,  und  pflegt  dann 
auch  der  Vorderrand  des  Halsschildes  dunkelbraun  zu  sein. 
Niemals  zeigt  dasselbe  in  der  Mitte  eine  hellere  Linie,  son- 
dern es  ist  im  Gegentheil  gewöhnlich  die  Mitte  dunkler.  Das 
Schildchen  ist  mit  den  greisen  Härchen  dichter  bedeckt  als 
die  übrigen  Körpertheile.  Was  die  Flügeldecken  betrifft,  so 
kann  man  als  deren  typische  Färbung  folgende  annehmen: 
ein  ziemlich  gleichseitiges,  aber  abgerundetes  Dreieck  von 
dunkler  Farbe,  dessen  Spitze  nach  hinten  gekehrt  ist,  nimmt 
die  Basis  ein,  hierauf  folgt  eine  sparrenförmige,  helle  Binde, 
dann  eine  zweite  sparrenförmige  Binde  von  der  dunkeln  Farbe 
des  Grundes  und  die  Spitze  der  Flügeldecken  ist  wieder  hell. 
Die  dunkle  Färbung  ist  bald  braunroth,  bald  dunkelbraun. 
Bisweilen  ist  die  dunkle  sparrenförmige  Querbinde  auf  zwei 
P'lecke  reducirt,  ganz  wie  bei  A.  ornatus  Blanch.  (Gay  Tab. 
24  fjg,  10);  selten  fehlt  dann  auch  wohl  der  dunkle  Fleck 
am  Grunde.  Umgekehrt  fliesst  derselbe  mit  der  dunkeln  Binde 
in  der  Mitte  zusammen,  ja  die  Flügeldecken  erscheinen  fast 
ganz  schwarz  und  die  helle  Querbinde,  so  wie  die  Spitze  der 
Flügeldecken  sind  kaum  etwas  heller,  braunroth,  oder  die 
F'lügeldecken  erscheinen  hell,  gelblich  und  zeigen  kaum  An- 
deutungen der  dunkeln  Zeichnungen.  Ich  habe  73  Exemi)lare 
vor  mir,  welche  alle  Uebergänge  zwischen  diesen  Zeichnungen 
zeigen,  deren  Extreme  man  sonst  für  verscliiedene  Arten  neh- 
men würde. 

135.     Psilorrhinus  tuberculosus  Ph. 
Ps.  rufus,  lateribus  prothoracis  helvolis;  luberculis  duobus 
acutis  inter  oeulos,  duobus  in  margine  antico,  et  quatuor  per 


367 

lineam  transversam  dispositis  in  medio  prothoracis;  variis  lon- 
gitudinalibus  in  elytris,  mediano  cujusve  elytri  cristaeformi. 
Longit.  incluso  rostro  1^/^   lin. 

Patria 

Der  Rüssel  ist  länger  als  Kopf  und  Halssehild  zusammen- 
genommen und  nimmt  den  dritten  Theil  der  gesammten  Kör- 
perlänge ein;  oben  zwischen  den  Augen  stehen  dicht  bei  ein- 
ander zwei  kleine,  nach  hinten  gerichtete  Höckerchen.  Das 
Halsseiiild  ist  am  Vorderrand  mit  zwei  dicht  neben  einander 
gestellten  Höckern  und  in  der  Mitte  der  Länge  mit  vier  in 
eine  Querreihe  gestellten  Höckern  versehen.  Die  Flügeldecken 
sind  punctirt  gestreift  und  auf  jeder  stehen  drei  Längsreihen 
Höcker;  die  erste  Reihe  hat  nur  zwei  Höcker,  einen  kleinen 
vorn  und  einen  in  der  Mitte,  den  grössten  von  allen,  der  zu- 
sammengedrückt, verlängert,  einem  Kamm  ähnlich  ist,  indem 
er  büschelförmige  Haare  trägt,  die  gleichsam  vier  bis  fünf 
lange  Zähne  bilden;  in  der  zweiten  Reihe  zähle  ich  vier 
Höcker,  von  denen  der  dritte  und  vierte  weiter  nach  hinten 
als  eben  erwähnter  Kamm  stehen;  in  der  dritten  Reihe  zähle 
ich  drei,  von  denen  der  erste  die  Schulter  bildet  und  in  die 
Länge  gezogen  ist.  Der  ganze  Käfer  ist  mit  steifen,  abste- 
henden Härchen  bekleidet. 

136.  Psilorrhinus  valdivianus  Ph. 

Ps.  pallide  fuscus,  ventre,  linea  mediana  prothoracis,  fe- 
moribus  anticis  helvolis;  capite  et  prothorace  subinermibus; 
elytris  fasciculato  tuberculatis,  tuberculis  subaequalibus.  Long, 
inclus.  rostro  2  lin. 

Habitat  in  prov.  Valdivia,  legit.  orn.  Landbeck. 

Die  Körperform  ist  wie  bei  der  vorigen  Art,  höchstens 
ist  der  Rüssel  etwas  kürzer.  Die  innere  Orbita  ist  gelbweiss 
geschuppt,  allein  die  Stirn  trägt  keine  Höcker.  Das  Hals- 
schild zeigt  in  der  Mitte  jeder  Seite  ein  kurzes  Bündel  Bor- 
sten, das  auf  einem  ganz  schwachen  Höcker  zu  stehen  scheint, 
aber  keine  weiteren  Höcker.  Auch  die  Höcker  der  Flügel- 
decken sind  schwach  und  mehr  durch  die  Borstenbüschel,  die 
sie  tragen,  als  durch  Erhöhung  ausgezeichnet.  Dabei  sind  sie 
alle  gleich,  nur  der  Schulterhöcker  bildet  einen  starken  Vor- 
sprung und  ebenso  sieht  man  einen  solchen  auf  der  Mitte 
ieder  Flügeldecke.  Diese  sind  übrigens  gestreift-punctirt  wie 
bei   den  andern  Arten. 

137.  Psilorrhinus  elegans  Ph. 

Ps.  fuscus,  dense  squamosus;  prothorace  lateribus  unitu- 
berculato,  vittis  duabus  obliquis,  albidis  fere  omnino  tecta, 
quae  maculam  triangulärem  nigram  in  medio  relinquunt;  ely- 


tris  striatis,  medio  tuberculo  cristato,  posterius  variis  tuber- 
culis  minoribus  sculptis.  Longit.  c.  2  lin.  An  Ps,  collaris 
Blancb.? 

In  prov.  Valdivia  flores  Eugeniae  Temu  incolit. 

Der  Rüssel  ist  braunroth,  bedeutend  länger  als  Kopf  und 
Halsscliild  zusammengenommen.  Die  Fühler  entspringen  an 
seiner  Spitze;  ihr  Schaft  reicht  bis  an  die  Basis  des  Rüssels 
und  legt  sich  in  eine  Furche  desselben.  Zwischen  den  Augen 
stehen  zwei  spitze  Höckerchen.  Der  Kopf  ist  rothbraun  und 
dicht  mit  kleinen  Schüppchen  bedeckt.  Das  Halsschild  ist 
ziemlich  trapezförmig,  beinahe  länger  als  breit,  seine  Seiten 
sind  etwas  convex  und  vor  der  Mitte  mit  einem  Höckerchen 
versehen.  Die  Flügeldecken  zeigen  fast  rechtwinklige  Schulter- 
ecken und  ihre  Seiten  laufen  anfangs  parallel;  in  der  Mitte  der 
Länge  zeigt  jede  zwischen  der  zweiten  und  dritten  Punktreihe 
einen  kammförmigen  Höcker,  der  mit  schwarzen  Borsten  be- 
setzt ist,  nahe  am  Vorderrand  ein  sehr  schwaches  Höckerchen 
und  im  hintern  Theil  mehrere  kleinere  Höckerchen,  unter 
denen  sich  zwei  nach  aussen  hinter  einander  gelegene  aus- 
zeichnen. Bei  einem  ganz  frischen  Exemplar  erscheinen  die 
Flügeldecken  mit  röthlichen  Schuppen  bedeckt,  bis  auf  die 
Mitte,  wo  sich  ein  kreisrunder  schwarzer  Fleck  zeigt;  an  an- 
dern Exemplaren  ist  dieser  Fleck  verloschen  und  an  der  Stelle 
seines  vorderen  Randes  sieht  man  eine  bogenförmige  weisse 
Linie.  Der  hintere,  abschüssige  Theil  zeigt  mehr  oder  we- 
niger deutlich  eine  breite,  weissliche  Querbinde.  Die  Beine 
sind  rothbraun  mit  einem  weissen  Ring  vor  der  Spitze  der 
Schenkel;  diese  sind  vor  dem  Knie  dergestalt  eingeschnürt, 
dass  man  beinahe  einen  stumpfen  Zahn  daselbst  zu  sehen 
glaubt.  Ich  würde  glauben,  dass  Blanchard  ein  auf  den  Flü- 
geldecken abgeriebenes  Exemplar  dieses  Käfers  als  Ps.  col- 
laris beschrieben  habe,  wenn  die  Beschreibung  der  Höcker 
auf  den  Flügeldecken  besser  passte,  allein  seine  Art  ist  kleiner 
und  soll  von  Coquimbo  sein. 

138.     Psilorrhinus  rufulus  Ph. 

Ps.  rufus,  squamis  flavis  plus  minusve  tectus;  prothorace 
in  ulroque  latere  ante  medium  unituberculato,  supra  laevi; 
el3'tris  obsolete  tuberculatis,  fasciculis  setarum  ornatis  et  ple- 
rumque  postice  nigricanti  marmoratis;  tuberculis  inter  oculos 
nullis.     Longit.  absque  rostro  1.%  lin. 

Habitat  cum  priore. 

Der  Rüssel  ist  schwach  gebogen,  länger  als  Kopf  und 
Halsschild.  Das  Halsschild  ist  von  der  gewöhnlichen  Form; 
der  Höcker  im  vordem  Drittel  der  Seite  ist  bald  stark,  bald 
■wenig  ausgeprägt;  an  den  Seiten  stehen  die  gelben  Schuppen 


oft  dichter.  Die  Schulterecken  der  Flügeldecken  sind  stärker 
abgerundet  als  bei  der  vorigen  Art;  auf  jeder  kann  man  drei 
Reihen  Höckerciien  unterscheiden,  die  aber  mehr  durch  Borsten- 
büschel, die  sie  tragen,  als  durch  Erhebung  kenntlich  sind; 
am  deutlichsten  sind  noch  zwei  in  der  mittleren  Reihe  und 
im  abschüssigen  Tlieil  der  Flügeldecken  gelegene.  Die  Beine 
sind  gleichmässig  beschuppt,  ohne  Schenkelring. 

139.  Laemosaccus  castaneus  Ph. 

L.  niger,  dense  granulatus;  prothorace,  elytris,  pedibus 
rubro-castaneis;  tuberculis  elytrorum  nullis.  Longit.  3  lin., 
latit.  i%  lin. 

In  prov.  Santiago  occurrit,  satis  rarus. 

Die  Stirn  hat  eine  Grube.  Der  Rüssel  ist  drehrund,  ohne 
Spur  von  Furche  oder  Kiel.  Das  Halsschild  ist  ziemlich  stark 
gewölbt,  unmittelbar  hinter  dem  Vorderrand  stark  zusammen- 
geschnürt, dann  jederseits  vorn  aufgeschwollen,  mit  einer  fei- 
nen, erhabenen  Längslinie  in  der  Mitte,  die  lange  vor  dem 
Vorder-  und  Hinterrand  aufhört.  Das  schmale  Schildchen 
springt  stark  vor.  Die  Flügeldecken  sind  an  ihrer  Basis  we- 
nig breiter  als  das  Halsschild  und  verbreitern  sich  nach  hin- 
ten allmälig;  an  den  Seiten  erscheinen  sie  gradlinig;  sie  zeigen 
tiefe,  punctirte  Furchen  und  flache,  stark  gekörnelte  Zwischen- 
räume; ihre  Schultern  sj)ringen  hervor,  im  vordem  Viertel 
hat  jede  Flügeldecke  einen  Eindruck  nahe  an  der  Naht  und 
am  Ende  der  3.  und  4.  Furche  eine  Anschwellung,  aber  keine 
Höcker.  Die  Schenkel  haben  unten  einen  Zahn,  der  an  den 
Vorderschenkeln  sehr  entwickelt  ist.  Mittelbrust,  Hinterbrust 
und  Bauch  sind  stark  punctirt-gekörnt,   kohlschwarz. 

140.  Baridius  flavipes  Ph. 

B.  oblongus,  aeneus,  nitidiesimus;  prothorace  crebre  pun- 
ctato;  elytris  striatis,  utroque  postice  bituberculato;  pedibus 
luteis,  genubus  nigris.     Long,  ly^ — l'/j  lin. 

Satis  frequens  in  Urtica  prov.  Santiago,  Aconcagua, 
Valdivia. 

Die  Schultern  stehen  winklig  hervor  und  jede  Flügel- 
decke hat  am  Ende  zwei  ziemlich  stumpfe,  aber  sehr  auffal- 
lende Höckerchen,  einen  hinter  dem  andern.  Dieser  Umstand 
und  die  Farbe  der  Beine  unterscheiden  diesen  Käfer  sogleich 
von  B.  tenuis  Bl. ,  welcher  auf  Loasa  in  den  mittleren  Pror 
vinzen  häufig  vorkommt. 

141.  Centrinus  thoracicus  Ph. 

C.  niger,  albido-squamulosus;  capite  rostroque  subnudis; 
dorso  prothoracis  atro,  lateribus  lineaque  longitudinali  mediana 


3t0 

aurantiacis;  elytris  immaculatis,  propter  tquamas  setaeformes 
canescentibus.  Longit,  absque  rostro  IV3  lin.,  latit.  elytror. 
%  lin. 

In  prov,  Valdivia  occurrit. 
'!!  Dieser  niedliche  Käfer  ist  eiförmig,  durchaus  schwarz, 
aber  mit  Au.snahme  des  Kopfes  und  Rüssels,  die  beinahe  kahl 
sind,  mit  weisslichen  Schuppen  bekleidet,  die  fast  alle  ver- 
längert, beinahe  borstenförmig  sind.  Das  Halsscliild  ist  an 
den  Seiten  und  auf  der  ziemlich  schmalen  Mittellinie  mit  leb- 
haft orangefarbenen,  dazwischen  mit  tief  sammetscliwarzen 
Schuppen  bedeckt.  Die  Flügeldecken  sind  regelmässig  punc- 
tirt  gefurcht,  aber  sonst  ihre  Sculptur  wegen  der  weissen 
Schuppen  oder  Borsten  nicht  zu  erkennen.  Der  Rüssel  ist 
stark  gekrümrat  und  schlank;    die   Schienen   gegen  das  Ende 


142.  Centrinus  carinatus  Ph. 

C.  ovatus,  omnino  niger,  nudus;   rostro  arcuato,  punctu- 
lato,  caeterum  laevi-  prothorace  rugoso-punctato,  linea  longitu- 
dinali  mediana  elevata,  laevi;  elytris  sulcatis;  sulcis  punctatis; 
interstitiis  elevatis.     Longit.  absque  rostro  ly^  lin. 
n-      Prov.  Valdiviam  incolit. 

Dem  C.  unicolor  Blanch.  Gay  V.  p.  400  ähnlich,  aber 
weit  kleiner,  mit  weit  kürzeren  Härchen  bekleidet  und  durch 
die  Sculptur  des  Halsschildes  verschieden.  Von  der  erhabenen 
glatten  Längslinie  in  der  Mitte  desselben  laufen  schräg  nach 
vorn  auffallende  Runzeln  zwischen  den  vertieften  Punkten, 
während  bei  C.  unicolor  das  Halsschild  gleichmässig  punctirt 
ist,  ohne  Spur  von  Runzeln  und  erhabener  Mittellinie. 

143,  Lophocephala  bioculata  Ph. 

L.  oblonga,  parallela ,  albido-ferruginea;  prothorace  bre- 
vissimo,  antice  bituberculato,  postice  quadriluberculato;  elytris 
striato-punctatis,  tuberculatis,  utroque  in  parte  postica  declivi 
macula  atra,  oeuliformi  ornato.  Longit.  fere  3  lin.,  latit. 
1%  lin. 

E.  prov.  Valdivia  attuli. 

Der  Kopf  hat  über  und  zwischen  den  Augen  zwei  mit 
kurzen,  schwarzen  Börstchen  besetzte  Höckerchen.  Die  Fühler 
sind  rothbraun;  der  Schaft  ist  gegen  die  Spitze  hin  ziemlich 
keulenförmig  verdickt;  das  erste  Glied  der  Geissei  ist  gleich- 
falls ziemlich  keulenförmig,  das  zweite  ebensolang,  aber  dün- 
ner, die  folgenden  fünf  kurz,  kaum  länger  als  dick,  die  Keule 
eiförmig,  aschgrau.  Das  Halsschild  ist  oben  flach,  vorn  über 
den  Kopf  vorgezogen,  mit  zwei  Borstenbüscheln;  dahinter 
folgt  eine  Querlinie,  wie  sie  Blanchard  (Gay  V.  T.  25  fig.  6) 


371 

von  L.  fasciolata  abbildet,  mit  zwei  Höckern  in  der  Mitte, 
von  denen  zwei  schwärzliche  Streifen  nach  hinten  gehn,  allein 
der  Raum  zwischen  dieser  Querlinie  und  der  Basis  des  Hals- 
schildes ist  nur  halb  so  lang  als  in  der  citirten  Figur.  Die 
Seitenränder  sind  wie  die  vorderen  beiden  Höcker  mit  langen, 
breiten  Haaren  oder  Schuppen  besetzt.  Die  Flügeldecken  sind 
nicht  breiter  als  das  Halsschild  mit  seinen  "Wimpern,  voll- 
kommen parallel  (nicht  nach  hinten  verbreitert  wie  in  der 
a.  Figur),  höckerig,  punctirt- gestreift  und  dicht  mit  Schüpp- 
chen bedeckt.  Hinten  im  abschüssigen  Theil,  dem  Aussenrand 
näher  als  der  Naht,  sind  zwei  ovale,  vertiefte,  ebene,  sammt- 
schM'arze  Augenflecke.  Die  Beine  sind  rostgelb  mit  feinen 
Schuppen  und  einzelnen  grösseren,  weissen  und  schwarzen 
Schüppchen  bedeckt. 

144.  Cnemecoelus  brevis  Ph. 

Cn.  ovatus,  rufo-castaneus,  nitidus;  prothorace  grosse  et 
profunde  punctato;  interstitiis  planis  laevibus;  elytris  vix 
thoracem  longitudine  superantibus,  profunde  punctato- 
sulcatis;  interstitiis  latis,  planis,  laevibus,  sub  lente  fortiore 
Serie  punctorum  minutorum  ornatis;  tibiis  anticis  intus  barbatis. 
Long.  1%  lin. 

In  radice  Andium  prov.  Santiago  sub  lapidibus  legit  filius 
Carolus. 

Der  Rüssel  ist,  so  wie  der  Kopf,  fein  punctirt  und  hat 
eine  breite,  ziemlich  tiefe,  von  einer  scharfen  Kante  einge- 
fasste  Furche;  auch  die  Seiten  desselben  sind  gefurcht.  Das 
Halsschild  ist  etwas  länger  als  breit,  vorn  kegelförmig  ver- 
schmälert, in  den  hintern  zwei  Dritteln  oder  drei  Vierteln 
aber  vollkommen  cylindrisch.  Die  Flügeldecken  sind  kaum 
länger,  aber  etwas  breiter  als  das  Halsschild."  Die  Brust  ist 
ebenfalls  sehr  grob  punctirt.  Sehr  auffallend  sind  die  langen, 
dicht  gestellten,  'ziemlich  weichen  Wimpern  an  der  innern 
Seite  der  Vorderschenkel.  Ein  zweites  Exemplar  befindet 
sich  in  der  Sammlung  des  Herrn  F.  Paulsen. 

145.  Cnemecoelus    valdivianus  Ph. 

Cn.  oblongo-ovatus,  piceo-niger,  opacus;  prothorace  punc- 
tis  grossis  densissime  cribrato;  elytris  seriato-punctatis,  late- 
ribus  grosse  et  oblique  rugosis,  subtuberculatis.  Long. 
IV2  lin. 

In  prov.  Valdivia  legi. 

Der  grob  punctirte  Rüssel  hat  eine  erhabene  Längslinie 
in  der  Mitte.  Der  Prothorax  ist  etwas  breiter  als  lang,  vorn 
eingeschnürt,  bald  hinter  der  Einschnürung  am  breitesten, 
dann  convergirt  er  wieder  etwas   nach   hinten;    er   ist    stark 


372 

gewölbt  und  mit  sehr  grossen,  tiefen,  runden  oder  vielmehr 
beinahe  sechseckigen  Grübchen  versehen,  die  sehr  schmale, 
erhabene  Zwischenräume  zwischen  sich  lassen.  Die  Flügel- 
decken sind  breit  eiförmig,  mit  Reihen  grober,  entfernter, 
eingestochener  Punkte,  aber  nicht  gefurcht  und  an  den  Seiten 
mit  groben,  schrägen  Runzeln  und  Höckern  versehen.  Die 
Beine  sind  dunkelrothbraun  und  mit  groben  Börstchen  besetzt. 

146.  Cnemecoelus  valparadisiacus  Ph. 

C,  oblongo-ovatus,  subnitidus,  ater;  elytris  pedibusque 
rufo-castaneis;  illis  parce  albo-squamulosis,  prothorace  grosse 
et  dense  punctato;  elytris  sulcato-punctatis;  interstitiis  pla- 
nis,  punctulatis.     Longit.  2%  lin.  et  minor. 

Prope  Valparaiso  sub  lapidibus  inveni. 

Der  Kopf  ist  oben  ziemlich  glatt,  der  Rüssel  dagegen 
dicht  und  grob  punctirt,  in  seiner  untern  Hälfte  mit  einer 
glatten,  erhabenen  Mittellinie.  Der  Prothorax  ist  so  breit  wie 
lang,  von  der  Mitte  an  nach  hinten  ziemlich  parallel,  ohne 
Spur  von  Furche  oder  Kiel.  Die  Flügeldecken  sind  kaum 
breiter  als  das  Halsschild,  fast  zweimal  so  breit  wie  lang, 
auf  denselben  erhalten  sich  die  weissen  Schüppchen  besser 
als  auf  dem  Halsschild.  Die  vollkommen  ebenen  Zwischen- 
räume sind  breiter  als  die  Punktreihen  und  mit  ein  oder  zMci 
Reihen  feiner,  eingestochener  Punkte  bezeichnet.  Flügeldecken, 
Fühler  und  Beine  sind  lebhaft  rothbraun.  Von  Cn.  rubricoUis 
durch  die  punctirten,  vollkommen  flachen  Zwischenräume  der 
Flügeldecken,  die  Färbung  etc.;  von  Cn.  puncticollis  durch 
halbe  Grösse,  braunrothe  Beine  etc.  verschieden. 

147.  Rhyssomatus  ater  Ph. 

Rh.  omnino  ater;  prothorace  rugoso  -  punctato ,  margine 
antico  laevi;  elytris  profunde  punctato-striatis,  interstitiis  ele- 
vatis;  femoribus  subtus  bidentatis.     Long,  absque  rostro  l^s  liQ' 

Prov.  Valdiviam  inhabitat. 

Der  Kopf  ist  punctirt;  der  Rüssel  zeigt  feine  erhabene 
Längslinien  und  ist  zwischen  denselben  punctirt.  Das  Hals- 
schild ist  einfach  punctirt,  nur  in  der  Mitte  laufen  die  erha- 
benen Zwischenräume  zusammen  und  bilden  so  einige  Längs- 
runzeln. Die  regelmässige  Sculptur  der  Flügeldecken  unter- 
scheidet diese  Art  sogleich  von  Rh.  crenulatus  Bl. 

148.  Cossonus  canus  Ph. 

C.  omnino  canus;  capite  grosse  et  dense  punctato;  pro- 
thorace reticulato-foveolato;  elytris  porcatis,  sulcis  grosse  et 
distanter  punctatis.     Longit.  2  lin.,  latit.  %  lin. 

Habitat  in  prov.  Valdivia. 


373 

Kopf  und  Rüssel  sind  mit  groben,  vertieften  Punkten 
besetzt,  die  schmale  erhabene  Zwischenräume  zwischen  sich 
lassen;  letzterer  ist  auf  dem  Rücken  schwach  gewölbt,  ohne 
Furche  und  ohne  Kiel.  Die  Fühler  sind  bis  auf  die  schwam- 
mige weisse  Spitze  dunkelbraun  und  glänzend;  der  Schaft 
reicht  nicht  bis  an  den  Vorderrand  des  Halsschildes  und  die 
Geissei  ist  kaum  etwas  länger  als  der  Schaft;  die  Keule 
nimmt  die  halbe  Länge  der  Geissei  ein.  Das  Halsschild  ist 
dicht  hinter  dem  Vorderrand  etwas  eingeschnürt,  erweitert 
sich  bald  und  wird  cylindrisch;  es  ist  dicht  mit  groben  Grüb- 
chen besetzt,  deren  erhabene  Zwischenräume  ein  grobes  Netz 
bilden.  Die  Flügeldecken  sind  etwas  länger  als  Kopf  und 
Halsschild  zusammengenommen,  hinter  dem  Halsschild  etwas 
erweitert  und  dann  allmälig  .verschmälert;  der  Rand  der  Naht 
und  die  Zwischenräume  zwischen  den  Punkt.' treifen  bilden 
scharfe,  schmale  Leisten,  so  dass  die  Punktstreifen  als  dop- 
pelt so  breite  Furchen  erscheinen,  in  denen  die  grossen  Punkte 
entfernt  und  durch  eine  schwache  Querleiste  getrennt  stehen. 
Die  Unterseite  ist  dunkelbraun,  grob  und  grubig  punctirt,  die 
Grübchen  grauweiss.  Die  Beine  sind  punctirt,  braun,  mit 
weissen,  anliegenden  Härchen  bekleidet;  ^die  dunkelbraunen 
Tarsen  sind  kaum  halb  so  lang  wie  die  plumpen  Schienen. 
Scheint  dem  C.  linearis  ähnlich,  den  ich  leider  nicht  verglei- 
chen kann. 

149.  Cossonus  nitidus  Ph, 

C.  castaneus,  glaber;  prothorace  tenuissime  punctato; 
elytris  prothorace  angustioribus,  seriato-punctatis;  interstitiis 
planis,  laevibus.     Long.  1'^/,^  lin. 

Prope  Santiago?  repertus  in  coli.  orn.  Ferd.  Paulsen  ser- 
vatur. 

Der  Käfer  ist  sehr  schlank.  Der  Kopf  ist  mit  dem  ziem- 
lich gekrümmten  Rüssel  so  lang  wie  das  Halsschild  und  beide 
sind  glatt,  glänzend,  ohne  Punkte.  Das  Halsschild  ist  ganz 
fein  punctirt  und  etwas  breiter  als  die  Flügeldecken.  Die 
Punkte  der  Flügeldecken  stehen  in  Reihen,  aber  nicht  in  Fur- 
chen; die  Zwischenräume  zwischen  je  zwei  Punkten  derselben 
Reihe  sind  so  erhaben,  wie  die  Zwischenräume  zwischen  den 
Reihen  selbst.  Die  Flügeldecken  sind  wenigstens  dreimal  so 
lang  wie  breit,  fast  zweimal  so  lang  wie  das  Halsschild  und 
folglich  im  Verhältniss  bedeutend  länger  als  bei  C.  castaneus 
Blanch. 

150.  Cossonus  nigro-piceus  Ph. 

C.  elongatus,  glaber,  nigro-piceus,  nitidus;  prothorace 
dense  punctulato;    elytris  sulcato-punctatis,  punctis  sulco- 


374 

rum  minutis,  interstitiis  transverse  rugulosis;  antennis  pi- 
ceis;  pedibus  lubris,  genubus  plerumque  obscuris.  Longit. 
2  lin. 

In  truncis  et  pedunculis  Pourretiae  coarctatae  R. 
et  P.  legi  polest. 

Der  Rüssel  ist  etwas  kürzer  als  das  Halsschild,  kaum 
gekrümmt,  sehr  glänzend;  die  Gegend  zwischen  den  Augen 
ist  dicht  und  fein  punctirt  und  diese  Punctirung  setzt  sich 
noch  eine  Strecke  über  die  Basis  des  Rüssels  fort.  Das  Hals- 
schild ist  dicht  und  ziemlich  grob,  jedocii  etwas  feiner  als  bei 
C.  castaneus  punctirt.  Die  Flügeldecken  sind  etw^as  breiter 
als  das  Halsschild,  fast  zweimal  so  laug,  im  Verhältniss  etwas 
länger  als  bei  C,  castaneus  Bl.  und  schmaler  als  bei  C.  niti- 
dus; die  Punkte  in  den  Furchen  sind  weit  kleiner  als  bei  der 
von  Blanchard  beschriebenen  Art,  deren  Diagnose  folgender 
Gestalt  zu  ändern  sein   dürfte: 

Cossonus  castaneus  Bl. 

C.  elongatus,  glaber,  castaneus,  nitidus;  prothorace  dense 
punctalo;  elytris  striato-punctatis;  punctis  sulcorum  sat  gros- 
sis;  interstitiis  parum  transversim  rugulosis;  pedibus  rubris. 
Long.  1%  lin. 

Vielleicht  hat  aber  Blanchard  auch  die  vorige  Art  ge- 
meint. 

151.  Calandra  chilensis  Ph. 

C.  rufa;  eljtris  interdum  maculis  pallidioribus  quatuor 
ornatis;  prothorace  punctato-granulato;  eljtris  sulcatis,  reticu- 
lato-punctatis;  pygidio  seluloso.     Long.  2'/4  lin. 

Habitat  in  truncis  et  polius  pedunculis  Pourretiarum,  nee 
non  in  granariis  modo  C.  granariae  etiam  in  Peruvio. 

Der  Kopf  ist  ziemlich  fein  punctirt;  der  Rüssel  etwas 
schlanker  als  bei  C.  oryzae,  bald  (^bei  den  $?)  glatt,  bald  (bei 
den  (^?)  bis  zur  Spitze  gefurcht  und  netzartig  punctirt.  Das 
Halsschild  ist  vorn  gerandet  und  auf  dem  Rand  gekörnelt, 
sehr  dicht  punctirt,  weit  feiner  als  bei  C.  oryzae,  mit  erha- 
benen Zwischenräumen,  so  dass  es  wie  gekörnelt  erscheint. 
Die  Flügeldecken  sind  gefurcht  und  die  Furchen  punctirt  mit 
erhabenen  Zwischenräumen  zwischen  den  Punkten;  die  Zwi- 
schenräume zwischen  den  Furchen  erscheinen  ebenfalls  ge- 
körnelt. Der  hintere  Theii  derselben  ist  mit  sehr  kurzen, 
der  Steiss  mit  längeren,  gelben  Börstchen  besetzt.  Die  Schen- 
kel sind  ebenfalls  gekörnelt. 

152.  Calandra  laevicosta  Ph. 

.  ,  .     p.  castanea,  unicolor;  prothorace  grosse  punctato,  nitido; 


375 

elytris  fortiter  punctato-striatis;  interstitiis  elevatis  laevissimis, 
nitidis.     Long.  2  lin. 

Hab.  in  prov.  Santiago. 

Der  Rüssel  ist  glatt,  glänzend  und  hat  am  Ursprung  zwei 
Reihen  vertiefter  Punkte,  die  dem  Glänze  keinen  Eintrag  thun. 
Das  Halsschild  ist  ebenfalls  stark  glänzend,  obgleich  es  mit 
grossen,  vertieften  Punkten  dicht  besetzt  ist.  Die  Flügeldecken 
haben  sehr  tiefe  Punktstreifen,  deren  eingestochene  Punkte 
sehr  gross  sind  und  schmale,  erhabene,  glatte,  stark  glänzende 
Zwischenräume.  Die  Unterseite  ist  grob  punctirt.  Die  Beine 
sind  heller,  melir  braunroth. 

153.  Bostrichus  sulcicollis  Ph. 

B.  valde  elongatus,  obscure  castaneus,  glabriusculus;  pro- 
thorace  antice  rotundato,  subproducto,  valde  tuberculato,  tu- 
berculis  fere  uncinatis,  caeterum  punctulato,  dorso  laeviusculo, 
sulcato;  elytris  dense  et  subseriatim  punctatis,  postice  decli- 
vibus,  subcoiivexis;  sutura  in  declivitate  marginata.  Longit. 
2'/4  lin.,  latit.  2/3  lin. 

Patria 

Die  Unterseite  des  Kopfes,  der  Rand  der  Oberlippe,  die 
Fühler  sind  mit  langen,  weisslichen  Haaren  bekleidet;  die 
drei  letzten  Fühlerglieder,  welche  eine  durchbrochene  Keule 
bilden,  erscheinen  gelblich,  die  andern  sind  braunroth.  Das 
Halsschild  ist  anderthalb  mal  so  lang  wie  breit,  vorn  vorge- 
zogen, aber  gerundet  und  mit  drei  oder  vier  Querreihen  Höcker 
besetzt,  von  denen  die  untern  aufgerichtet  und  hakenförmig 
sind;  dazwischen  steht  kurzer  Flaum.  Der  übrige  Theil  des 
Halsschildes  ist  einfach  punctirt;  eine  feine  Längsfurche  ver- 
läuft vom  Vorderrand  bis  zum  Hinterrand,  ist  aber  besonders 
in  der  hinteren  Hälfte  auffallend ,  wo  die  Punkte  zu  beiden 
Seiten  fehlen  und  das  Halsschild  sehr  glänzend  ist.  Die  Flü- 
geldecken sind  dreimal  so  lang  wie  breit,  hinten  schräg  ab- 
gestutzt, im  abgestutzten  Theil  schwach  ausgehöhlt  und  hier 
treten  die  Ränder  der  Naht  wulstig  hervor.  Sie  sind  dicht, 
grob  und  reihenweise  punctirt.  Die  Beine  sind  braunroth,  die 
Tarsen  gelblich. 

154.  Hylesinus  bieolor  Ph. 

H.  oblongus,  obscure  niger,  pilis  brevibus  seu  potius 
tuberculis  piliformibus  dense  obtectus;  prothorace  antice  parum 
angustato;  elytris  obscure  rufis,  striatis,  in  declivitate  postiua 
concavis.     Long,  ly^  lin. 

In  prov.  Valdivia  invenit  oin.  Landbeck. 

Der  Stiel  der  Fühler  ist  braunroth,  die  eiförmige,  ziem- 
lich  spitze  Keule  ist   schwarz.     Das  Halsschild  iet  nicht  viel 


376 

länger  als  breit,  vorn  nur  massig  verschmälert,  mit  einem 
schwachen  Quereindruck  nahe  am  Vorderrand.  Die  Flügel- 
decken sind  hinten  wohl  gerundet,  haben  aber  in  der  Mitte 
des  abschüssigen  Tlieiles  eine  flache  Vertiefung.  Die  Schenkel 
sind  in  der  Mitte  schwärzlich,  an  beiden  Extremitäten  roth- 
braun, die  Schienen  am  Grunde  rothbraun,  sonst  schwarz;  sie 
sind  stark  verbreitert,  am  Aussenrande  erst  mit  langen  feinen 
Borsten,  dann  mit  langen  Zähnen  dicht  besetzt.  Das  letzte 
Tarsenglied  ist  so  lang  wie  die  drei  vorhergehenden. 

155.  Mycetophagus  chilensis  Ph. 

M.  obscure  fuseus,  dense  punctulatus,  appresse  puberulus; 
elytris  haud  striatis,  in  margine  laterali  obsolete  rufo  macu- 
latis;    ore,    antennis,    pedibusque  rufis.     Longit.  3  lin. ,   latit. 

In  prov.  Valdivia  reperitur. 

Das  Epistom  ist  ziemlich  lang,  abgestutzt,  von  der  Stirn 
duicli  eine  stumpfwinklige  Furche  getrennt.  Die  Oberlippe 
ist  beinahe  halbkreisförmig.  Die  Fühler  sind  so  lang  wie 
Kopf  und  Halsschild  zusammengenommen;  das  erste  Glied  ist 
wenig  verdickt,  kaum  länger  als  das  zweite  und  kürzer  als 
das  dritte,  welches  das  längste  von  allen  ist;  die  folgenden 
nehmen  allmälig  an  Länge  ab  und  an  Dicke  zu;  das  letzte 
ist  1  Va  mal  so  lang  wie  das  vorhergehende,  länglich-eiförmig, 
stumpf.  Das  Hal^pchiid  ist  vorn  abgestutzt,  hinten  doppelt 
so  breit,  und  doppelt,  aber  schwach  gebuchtet;  die  Seitenränder 
sind  regelmässig  gekrümmt.  Das  Schildclien  ist  fast  zweimal 
so  breit  wie  lang.  Die  Flügeldecken  sind  so  breit  wie  das 
Halsschild  und  etwa  2y2  mal  so  lang,  länglich  eiförmig,  stark 
gewölbt;  sie  zeigen  einen  rothbraunen  Fleck  auf  der  Schulter 
und  zwei  Flecke  derselben  Farbe  am  Aussenrand,  die  jedoch 
wenig  in  die  Augen  fallen,  indem  sie  nicht  lebhaft  genug  sind. 
Die  Beine  sind  dunkel  rothbraun.  An  den  Vordertarsen  sind 
nur  drei  Glieder  deutlich  sichtbar,  das  erste  ist  fast  so  lang 
wie*  das  dritte,  das  zweite  ist  kurz.  Die  mittleren  und  Hin- 
tertarsen  zeigen  deutlich  vier  Glieder;  das  erste  ist  das  längste, 
so  lang  w  ie  das  vierte,  das  zweite  ist  so  lang  wie  das  dritte. 

156.  Callichroma  laevigata  Ph. 

C.  virescens,  antennis  pedibusque  nigris;  capite  protho- 
raceque  supra  bituberculato  hirsutis;  elytris  laevissimis,  atro- 
viridibus,  vitta  flavescente  in  medio  unius  cujusque;  abdomine 
viridi;  margine  segmentorum  flavescente.  Long.  corp.  12  lin., 
latit.  in  basi  eljtrorum  S^/j   lin. 

Prope  oppidum  Valdivia  lecta  fuit. 

Diese  Art  muss   sehr   selten   sein,    da    ich    mir    in    zehn 


377 

Jahren  nur  ein  einziges  Exemplar  habe  verschaffen  können. 
Der  Kopl'  ist  grob  punetirt,  mit  einer  tiefen  Furche  oder  Grube 
oben,  die  bis  zum  Ursprung  der  Fühler  reicht,  pechschwarz, 
mit  ziemlich  langen  weissen  Haaren  dicht  besetzt.  Die  Fühler 
sind  19  Linien  lang,  also  IVa  "i^l  so  lang  wie  der  Körper; 
ihre  ersten  drei  Glieder  sind  pechschwarz,  stark  glänzend, 
die  folgenden  sind  matt,  dunkelbraun.  Der  Prothorax  ist  wie 
der  Kopf  mit  groben,  ziemlich  entfernten,  vertieften  Punkten 
und  weissen  Haaren  besetzt;  er  hat  etwas  vor  der  Mitte  und 
in  einer  Linie  mit  den  Seitendornen  zwei  starke,  stumpfe 
Höcker  und  vor  denselben  eine  Einschnürung,  so  dass  der 
Vorderrand  stark  emporsteht.  Das  Schildchen  ist  sehr  stark 
behaart.  Die  Flügeldecken  sind  am  Grunde  bedeutend  breiter 
als  das  Halsschild  und  ihre  Seiten  laufen  fast  gradlinig  nach 
hinten  zu;  die  Schultern  treten  stark  hervor  und  sind  durch 
eine  Vertiefung  scharf  abgesetzt;  die  Naht  ist  mit  einem  er- 
habenen Rand  eingefasst;  der  Seitenrand  ist  bis  vor  die  Spitze 
doppelt,  Sie  sind  sehr  glatt  und  glänzend,  ohne  Punkte,  ohne 
Haare,  dunkelgrün,  mit  einem  gelben,  allmälig  in  die  Grund- 
farbe übergehenden  Längsstreilen,  der  von  der  Vertiefung 
neben  der  Schulter  anfangend  dem  Aussenrande  parallel  läuft 
und  etwas  vor  der  Spitze  aufhört.  Die  ganze  Brust  ist  schwarz 
und  mit  weisslichen,  ziemlich  langen  Haaren  besetzt.  Der 
Hinterleib  ist  beinahe  kahl,  mit  entfernten,  vertielten  Pünkt- 
chen, schmutzig  grün;  die  einzelnen  Segmente  mit  gelben 
Rändern.  Die  Beine  sind  rein  schwarz,  glänzend,  mit  ent- 
fernten vertieften  Punkten;  die  Schenkel  sind  behaart,  die 
Fusssohlen  mit  rostgelbem  Filz  bekleidet. 

157.     Hephaestion  cyanopterus  Ph. 

H.  niger;  antennis  nigris;  prothorace  quadrispinoso;  ely- 
tris  modice  angustatis,  puichre  ciialybeis,  rugulosis  praeser- 
tim  in  basi;  pedibus  (praeter  annulum  rufum  femorum  posti- 
corum)  omnino  nigris;  abdomine  rubro,  apiee  nigro.  Long. 
$  13y2   lii-i  latit.  in  basi  elytror.  S'/j   li'i- 

In  prov.  Valdivia  captiim  est. 

Wir  kennen  nur  ein  Exemplar,  ein  Weibchen.  Diese  Art 
ist  dem  H.  ocreatus  Newm.  sehr  ähnlich,  aber  auf  den  ersten 
Blick  durch  die  Farbe  der  Beine  zu  unterscheiden;  Vorder- 
und  Mittelsehenkel  sind  nämlich  durchaus  schwarz  und  die 
Hinterschenkel  haben  nur  einen  ziemlich  schmalen,  dunkel 
rothbraunen  Ring  vor  der  Spitze.  Die  Flügeldecken  glänzen 
zwar  auch,  aber  minder  lebhaft  und  sind  fein  gerunzelt,  na- 
mentlich am  Grunde;  sie  sind  dunkel  stahlblau,  ohne  allen 
violetten  Schimmer.     Die  letzten   zwei  Segmente  des  Hinter- 

25 


378 

leibes  sind  unten  sov^  olil  wie  oben  schwarz.     Die  Fühler  über- 
treffen die  halbe  Körperlänge  nur  wenig, 

158.  Hephaestion  fiavicornis  Ph. 

H.  ater,  parce  pilosus,  parum  nitidus;  antennis  (apiee 
nigro  exeepto)  flavis;  prothorace  quadrispinoso;  elytris  mo- 
diee  angustatis,  dehisceutibus,  violaeeo-chalybeis,  valde  nitidis; 
ab  dorn  ine  (praeter  segmenta  penultimum  atque  ultimum 
supra  nigra)  luteo;  pedibus  nigris,  femoribus  luteo-annulalis. 
Longit.  ^  14  lin,,  latit.  in  basi  eljtr.  S'/j  lin. 

Pariter  provinciam  Valdiviam  inhabitat. 

Dem  H.  oereatus  Newm.  durch  Grösse,  Gestalt  und  schön 
violette  glänzende  Färbung  der  Flügeldecken  sehr  ähnlich, 
aber  sogleich  durch  die  gelben  Fühler  zu  unterscheiden;  von 
H.  pallidicornis  Germain  Ann.  Soc.  ent.  1858  p.  493  durch 
bedeutendere  Grösse  und  rothgelben  Hinterleib  verschieden. 
Die  Fühler  sind  gelb  bis  auf  die  Spitze  des  vierten  und  die 
drei  letzten  Glieder.  Die  Dornen  der  Brust  sind  spitz,  na- 
mentlich die  beiden  seitlichen;  im  hintern  Theil  unterscheidet 
man  deutlich  zwei  runde  flache  Höcker  und  dicht  vor  dem 
Hinterrand  eine  liefe,  dreifach  gebuchtete  Querlinie.  Neben 
dem  Schildchen  erhebt  sich  jederseits  —  Mie  bei  jener  Art 
und  wie  bei  cyanopterus  —  ein  stark  hervortretender  Höcker, 
der  durch  eine  tiefe  Einsenkung  vom  Schulterhöcker  getrennt 
ist.  Sämmtliche  Beine  sind  schwarz  bis  auf  einen  rothgelben 
Ring  vor  der  Spitze  der  Schenkel,  der  auf  den  Hinterschen- 
keln so  breit  wird,  dass  er  wohl  die  Hälfte  des  Gliedes  ein- 
nimmt. 

159.  Hephaestion  iopterus   Ph. 

H.  nigro-coeruleus,  nitidus;  antennis  nigris,  ante  apicem 
albo-annulatis;  eljtris  chalybeo-violaeeis,  pone  medium 
in  loram  angustissimam  angustatis;  pedibus  anterioribus  omnino 
nigris;  basi  femorum  posticorum,  tarsisque  posticis 
albis.     Longit.  7  lin.,  latit.  in  basi  elytr.  1%  ^i^- 

Patria E.  collectione  oinat.  Ferdin.  Paulsen. 

Ein  Männchen.  Der  Körper  ist  so  lang  wie  bei  H.  macer, 
aber  etwas  breiter.  Der  Kopf  ist  fein  punctirt,  schwarz  mit 
stahlblauem  Schimmer;  er  hat  eine  liefe  Längsfurche  und  eine 
gebogene  Querfurche  trennt  Epistom  und  Stirn.  Die  Mund- 
theile  sind  schwarz.  Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  der 
Körper,  kohlschwarz,  mit  Ausnahme  des  9.,  10.  und  der  Basis 
des  11,  Gliedes,  welche  gelblichweiss  sind.  Das  Halsschild 
hat,  wie  bei  den  andern  Arten,  vier  kegelförmige  Höcker, 
Von  denen  die  seitlichen  spitzer  und  länger  sind  und  hinter 
denselben  zwei  wenig  in  die  Augen  fallende  Erhabenheiten; 


379 

es  ist  stark  flaumhaarig.  Die  Flügeldecken  sind  prachtvoll 
stahlblau  mit  violettem  und  rothem  Schimmer;  sie  klaffen 
ziemlich  weit  von  einander  und  beginnen  von  der  Mitte  an 
sehr  schmal  zu  werden.  Brust  und  Hinterleib  sind  punctirt, 
schwärzlich  stahlblau,  erstere  flaumhaarig-,  letzterer  kalil.  Die 
Vorder-  und  Mittelbeine  sind  ganz  schwarz;  die  Hinterschenkel 
aber  sind  in  der  ersten  Hälfte  weiss  und  ebenso  sind  die 
Hintertarsen  weiss  bis  auf  die  Spitze  des  Klauengliedes  und 
die  Klauen  selbst,  die  bräunlich  sind.  H.  violaceipennis  F. 
et  G.  Ann.  Soc.  entom.  18G1  muss  dieser  Art  sehr  ähnlich 
sein ,  soll  aber  ganz  schwarze  Fühler  haben. 

160.  Hephaestion  corralensis  Ph. 

H.  angustus,  violaceo-niger;  antennis  omnino  nigris; 
elytris  ab  humeris  usque  ad  apicem  angustissimis;  pedibus 
longissimis,  nigris;  tarsis  posticis  albis.     Longit.  7  lin. 

Prope  Corral,  portum  Valdiviae  lectus   est. 

Von  H.  gracilipes  Blanch.  fast  allein  durch  die  ganz 
schwarzen  Fühler  verschieden  und  vielleicht  blosse  Varietät; 
doch  ist  mir  bei  keiner  Art  bekannt,  dass  der  weisse  Ring  der 
Fühler  unbeständig  ist. 

161.  Hephaestion  holomelas  Ph. 

H.  omnino  ater;  eljtris  post  tertium  longitudinis  in  laci- 
niam  angustissimam,  dimidium  abdomen  aequantem  attenuatis. 
Long.  10  lin. 

E.  prov.  Colchagua  specimen  attulit  Landbeck. 

Die  Fühler  sind  schlank,  kaum  kürzer  als  der  Körper 
(9  Linien  lang),  das  fünfte  Glied  und  die  folgenden  sind  zu- 
sammengedrückt und  kantig.  Der  Prothorax  ist  tiefschwarz, 
beinahe  sammetartig  glänzend  und  die  Höcker  auf  seinem 
Rücken  ragen  sehr  wenig  hervor  und  sind  sehr  stumpf.  Die 
Flügeldecken  sind  tief  schwarz  und  matt;  der  breitere  Basal- 
theil erreicht  nicht  den  Anfang  des  Hinterleibes;  der  schmale 
Theil  erweitert  sich  etwas  gegen  die  Spitze  hin.  Die  Hinter- 
schenkel reichen  nur  wenig  weiter  als  die  Spitze  der  Flügel- 
decken. 

162.  Hephaestion  fuscescens  Ph. 

H.  pallide  fuscus;  capite,  prothorace,  antennisque  obscu- 
rioribus;  antennarum  articulis  9  et  10  albidis;  protliorace 
obtuse  quadrituberculato;  elytris  sensim  angustatis,  pedibus 
anticis  pallidis.     Long.   7  lin. 

In  prov.  Valdivia  ])rope  Corral  lectus  fuit. 

Der  ganze  Käfer  ist  mit  feinem  Flaumhaar  bedeckt.  Kopf 
und    Halsschild   sind    beinahe    schwarz.     Die   Fühler    sind    so 

25* 


380 

lang  wie  der  Körper;  ihr  erstes  Glied  ist  schwärzlich,  die 
folgenden  werden  allmälig  heller,  das  9.  und  10.  sind  fast 
ganz  Meiss,  das  letzte  ist  blassbraun.  Der  Prothorax  ist  vorn 
eingeschnürt,  der  hintere  Theil  hat  an  jeder  Seite  in  der  Mitte 
einen  stumpfen,  aber  sehr  auffallenden  Höcker  und  oben  vier 
in  ein  Quadrat  gestellte,  wenig  merkliche  Höckerchen.  Die 
Flügeldecken  sind  so  gestaltet  wie  bei  H.  virescens;  sie  ver- 
schmälern sich  bis  zur  Mitte  ihrer  Länge  allmälig  und  nicht 
sehr  bedeutend,  dann  bleiben  sie  gleich  breit,  begeben  sich 
aber  nach  und  nach  von  einander  und  divergiren  an  der  Spitze 
stärker;  sie  sind  dicht  und  ziemlich  fein  punctirt.  Unten  ist 
die  Brust  dunkelbraun,  mit  weissliclien  Härchen  bekleidet. 
Der  Hinterleib  ist  am  eisten  und  letzten  Glied  gelblich,  sonst 
braun.  Die  Vorderbeine  sind  ganz  und  gar  hellbraun;  die 
Mittelschenkel  sind  in  ihrer  zweiten  Hälfte  dunkelbraun,  ihre 
Schienen  grünlich  und  ihre  Tarsen  schwärzlich.  Hinterschen- 
kel und  Hinterschienen  sind  ebenso  gefärbt,  aber  an  den  Tar- 
sen ist  das  erste  Glied  gelblich,  das  zweite  und  dritte  blass- 
braun, das  letzte  dunkelbraun. 

163.  Callisphyris  Schythei  Ph. 

C.  niger,  hirsutus;  antennis  nigris,  basifulvis;  elytris  rufis, 
apicenigris;  pedibus  fulvis;  tarsis  anteriorum  nigris;  femoribus 
posticis  tenuibus,  medio  annulo  angusto  nigro,  nigro-piloso 
cinctis;  tibiis  posticis  fulvis,  in  parte  apicali  nigris,  nigro- 
pilosis;  tarsorum  arliculo  ultimo  et  saepe  quoque  duobus  ante- 
cedentibus  nigris.  Longit.  $  13 '/j  ün.,  latit.  prothor.  3  lin. 
An.  Univ.  Chil.  1862  2.  p.  212. 

Habitat  in  freto  Magellanico. 

Vom  Herrn  Gouverneur  G.  Schythe  erhalten.  Auf  den 
ersten  Blick  ist  diese  Art  der  C.  semicaligata  Ph.  Germain 
(C.  leptopus  Ph.)  sehr  ähnlich,  ja  vielleicht  blosse  Varietät. 
Die  Schenkel  sind  in  beiden  Geschlechtern  dünner;  der  schwarze 
King  der  Hinterschenkel  ist  schmaler,  schwächer  behaart;  die 
Tarsen  der  vorderen  Beine  sind  fast  ganz  schwarz;  auf  den 
Scijenkeln  der  Mittelbeine  finde  ich  keinen  schwarzen  Fleck. 
Beim  Männchen  sind  die  Fühler  länger  als  der  Körper,  beim 
Weibchen  erreichen  sie  knapp   drei  Viertel   der  Körperlänge. 

164.  Callisphyris  annulata  Ph. 

C.  nigra;  anlennarum  articulis  1,  2,  3,  4,  basique  reli- 
quorum,  elytris  dimidium  abdomen  aequantibus,  a  medio  inde 
valde  constrictis,  palpis,  pedibus  anterioribus  rufo-testaceis; 
femoribus  posticis  medio  nigris,  nigro  dense  pubescentibus; 
tibiis  posticis  annulo  lato,  mediano,  nigro,  nigro  longius  hir- 


381 

suto  cinctis;  apicibus  articulomm  tarsi  postici  nigris,  ceterum 
pedibus  posticis  lufo-testaceis.     Long.  O'/j  lin. 

In  prov.  Colchagua  specimen  invenit  orn.  Landbeck. 

Die  Basis  des  Clypeus  und  der  Rand  der  Oberlippe  sind 
gelb.  Die  Fühler  sind  8  Linien  lang,  das  vierte  Glied  ist  so 
lang  wie  zwei  Drittel  des  Dritten,  das  fünfte  etwas  länger 
als  das  dritte  und  jedes  der  folgenden  ziemlich  so  lang  wie 
das  fünfte.  Die  vier  ersten  sind  ganz  und  gar  röthlich,  die 
folgenden  oben  schwarz  mit  röthlichem  Grrunde,  unten  röth- 
lich mit  schwarzer  Spitze.  Die  Höcker  des  Prothorax  sind 
sehr  stumpf.  Die  Flügel  sind  schwarz,  ilir  äusserer  oder  vor- 
derer Rand  jedoch  roth.  Die  Hinterschenkel  sind  kürzer  als 
der  Hinterleib,  wenig  gekrümmt,  grösstentheils  schwarz  und 
der  schwarze  Theil  mit  weit  kürzeren  Härchen  besetzt  als 
bei  C.  macropus  Kevvm.  und  semicaligata  Germ.  Die 
Hinterschienen  sind  so  lang  wie  ihre  Schenkel;  der  schwarze 
Ring  derselben  nimmt  den  dritten  Theil  ein  und  trägt  längere 
Haare  als  der  schwarze  Ring  der  Schenkel;  die  Enddornen 
sind  schwarz.  Das  erste  Glied  der  Tarsen  ist  fast  ganz  roth, 
die  folgenden  sind  nur  am  Grunde  roth. 

165.     Platynocera  annulata  Ph. 

PI.  capite  corporeque  atris,  margine  antico  et  postico  pro- 
thoracis,  margine  postico  mesothoracis,  triumque  segmentorum 
primorum  abdominis  argenteis;  elytris  abdomine  brevioribus, 
mox  in  loram  angustissimam  coarctatis,  nee  non  antennis, 
femoribus,  tibiisque  rufis;  tarsis  nigris.  Longit.  8  lin.,  latit. 
2  lin. 

Ad  pedem  glaciei  perpetuae  montis  Nevado  de  Chillan 
specimen  cepi. 

Der  Kopf  ist  in  der  Mitte  eingedrückt,  fein  punctirt,  dicht 
und  lang  behaart,  das  Epistom  aber  ist  glatt  und  glänzend. 
Die  Palpen  sind  braunroth,  ihr  letztes  Glied  abgestutzt  und 
schwärzlich.  Die  elfgliedrigen  Fühler  sind  nur  4y2  Linie 
lang,  daher  das  Exemplar  wohl  für  ein  Weibchen  anzuspre- 
chen ist;  ihr  erstes  Glied  ist  keulenförmig,  das  zweite  klein, 
beinahe  kugelig,  das  dritte  schlank,  etwas  länger  als  das  erste, 
das  vierte  etwas  kürzer,  aber  ebenfalls  schlank,  die  folgenden 
allmälig  dicker,  so  dass  der  letzte  Theil  der  Fühler  beinahe 
gesägt  erscheint.  Der  Thorax  ist  ziemlich  kugelig,  dicht  be- 
haart, an  jeder  Seite  mit  einem  deutlichen,  wenn  auch  spitzen 
Höcker;  der  vordere  Rand,  so  wie  der  hintere  mit  kurzen, 
anliegenden,  silberweissen  Haaren  bekleidet.  Das  Schildchen 
ist  an  der  Spitze  abgerundet  und  mit  einem  Grübchen  ver- 
sehen. Die  Flügeldecken  erreichen  kaum  die  halbe  Länge 
des  Hinterleibes  und  haben  ziemlich   die  Gestalt   wie  bei  PI. 


383 

bicolor  F.  Ph.,  d.  h,  sie  stehen  in  der  Mitte  zwischen  der 
Gestalt  einiger  Arten  Hephaestion  und  Callisj)hyris,  indem  sie 
sich  bald  in  einem  schmalen  Streifen  zusammenziehen  und 
etwas  divergiren;  oben  sind  sie  mit  angedrückten,  goldgelben 
Haaren  bedeckt;  man  erkennt  ziemlich  deutlich  die  gewöhn- 
lichen beiden  Rippen.  Der  Hinterleib  ist  wie  die  Brust,  be- 
sonders auf  der  Bauchseite,  mit  silberweissen  Ringen  verziert 
und  eine  silberweisse  Binde  findet  sich  auch  auf  jeder  Seite 
des  Mesosternon  und  vor  der  hintern  Hälfte.  Schenkel  und 
Schienen  sind  ziemlich  kurz. 

Ein  zweites  von  Herrn  Landbeck  in  der  Nähe  des  Meeres 
bei  Clico  gefangenes  Exemplar  weicht  etwas  ab,  was  viel- 
leicht eine  Folge  der  Verschiedenheit  des  Geschlechtes  ist. 
Kopf  und  Thorax  sind  kahl  und  der  Prothorax  nur  in  der 
Mitte  der  hinteren  Hälfte  grob  punctirt.  Die  Palpen  sind 
ganz  schwarz.  Die  Fühler  sind  wenig  länger,  aber  weit  dün- 
ner, gegen  die  Spitze  hin  schwärzlich,  stärker  gezähnt,  kaum 
zusammengedrückt,  auch  die  Beine  sind  bedeutend  schlanker, 
aber  nicht  länger. 

Ich  erlaube  mir  zu  bemerken,  dass  Blanchard  seinem  Ge- 
nus Platynocera  „pedes  elongatos,  praesertim  posteriores'''  zu- 
schreibt (Gay  V.  p.  471)  allein  die  Figur  von  PI.  rubriceps 
zeigt  die  Beine  ziemlich  kurz  und  die  hinteren  unbedeutend 
länger  als  die  vorderen;  sie  haben  ganz  dasselbe  Verhältniss 
wie  bei  unserer  Art. 

166.     Callideryphus  collaris  Ph. 

C.  totus  niger,  valde  hirsutus;  antennis  omuino  fulvis; 
prothorace  punctato,  in  margine  postico  dense  albo- 
ciliato;  scutello  niveo-tomentoso;  elytris  apice  inermibus, 
profunde  punctatis,  transverse  rugosis;  pedibus  nigris,  tibiis 
anticis  fuscis;  lateribus  pectoris  et  abdominis  albo  maculatis. 
Long.  4  lin. 

In  prov.  Santiago  non  valde  rarus. 

Kopf,  Halsschild  und  Flügeldecken  sind  oben  mit  auf- 
rechten, langen,  schwarzen  Haaren  bekleidet,  die  Unterseite 
der  Brust  und  die  Beine  mit  langen,  weissen  Haaren  und  der 
Hinterrand  des  Halsschildes,  der  Mittelbrust,  so  wie  zwei  meist 
vom  Flügeldeckenrande  verdeckte  Stellen  jederseits  am  Hin- 
terleibe sind  mit  schneeweissen,  anliegenden  Haaren  dicht  be- 
deckt; noch  feiner  und  dichter  sind  die  schneeweissen  Här- 
chen des  Schildchens.  Die  Schenkel  sind  ziemlich  keulen- 
förmig. Lange  habe  ich  diese  Art  für  C.  tenuis  Blanch.  (Gay 
V.  p.  489)  gehalten,  allein  sie  ist  wohl  verschieden,  denn 
1)  soll  diese  Art  nur  halb  so  gross  sein  (2%  Lin.),  2)  soll 
bei  derselben  die  Spitze   der  Füiilerglieder   schwärzlich  sein, 


383 

was  bei  C.  collaris  entschieden  der  Fall  nicht  ist,  3)  wird 
nur  vom  Kopf  gesagt,  er  sei  villosus,  während  unsere  Art 
auf  Kopf,  Brust  und  Flügeldecken  hirsuta  ist,  4)  sagt  Blan- 
chard  kein  Wort  von  dem  weiss  behaarten  Rand  des  Hals- 
schildes und  den  weiss  behaarten  Stellen  der  Unterseite.  Hr. 
Ferd.  Paulsen  hat  mich  zuerst  darauf  aufmerksam  gemacht, 
dass  diese  Art  von  C.  tenuis  verschieden  sein  müsse.  Ich  be- 
sitze ein  Exemplar,  an  welchem  die  äussere  Hälfte  beider 
Flügeldecken  rostgelb  ist. 

167.  Callideryphus  niger  Ph. 

C.  ater,  pilis  albis  sat  longis  in  capite,  prothorace,  basi 
eljtrorum,  parte  inferiore  corporis,  pedibusque  vestitus;  pro- 
thorace dense,  grosse  et  profunde  punctato;  scutello  dense 
albo-pubescente;  eljtris  grosse  punctatis,  transverse  rugosis; 
antennis  nigris,  apicem  versus  rufis;  pedibus  om- 
nino  nigris;  femoribus  satis  clavatis.     Long.  2'/2 — 3  lin. 

In  prov.  Aconcagua  mensi  Septembri  inveni. 

Von  C.  tenuis  Blancb.  unterscheidet  sich  diese  Art  durch 
die  grösstentheils  schwarzen,  allmälig  gegen  die  Spitz,e  braun- 
roth  werdenden  Fühler,  die  bei  jener  Art  braunroth  mit  schwärz- 
licher Spitze  der  Glieder  sein  sollen;  durch  kohlschwarze 
Vordertarsen;  durch  ihre  Behaarung;  und  von  C.  clathratus 
F.  et  G.  Ann.  Soc.  ent.  (Juni  1860)  durch  ihre  am  Grunde 
schwarzen  und  keineswegs  rothgelben  Fühler  und  durch  die 
Sculptur  der  Flügeldecken,  welche  durchaus  nicht  „clathrata''' 
genannt  werden  können. 

168.  Brachychilus  modestus  Ph. 

Br.  niger,  nigro-hirsutus,  subtus  cano-pubescens;  antenna- 
rum  articulo  primo  nigro,  reliquis  fulvis;  elytris  seriato-punc- 
tatis,  nigris,  ad  latera  utrinque  maculis  tribus  parvis  albis 
notatis;  tibiis  tarsisque  omnibus  fulvis.     Long.  3  lin. 

Habitat  rarius  in  prov.   Santiago. 

Vielleicht  blos  Varietät  von  Br.  lituratus  Bl.,  doch  sind 
die  Fühler  (bis  auf  das  erste  Glied,  welches  schwarz  ist) 
heller  roth,  die  Schienen  und  Tarsen  sämmtlicher  Beine 
sind  rothgelb  und  statt  der  hübschen,  weissen  Querbinden 
findet  man  nur  an  der  Aussenseite  der  Flügeldecken  drei  kleine 
grauweisse  Flecke. 

169.  Psathyrocerus'-')   nigripes  Ph. 

Ps.  obscure  aeneus,  undique  cinereo-sericeus;  capite  pro- 


*)  S.  Blanchard  bei  Gay  bist,  de  Chile  Zool.  V.  p.  523.  Dies 
Genas  unterscheidet  sich  von  Orsodacna  durch  die  Verbreiterung  der 
fünf  letzten  Fühlerglieder. 


384 

thoraceque  tenuiter,  elytris  grosse  punctatis;  prothorace  sub- 
quadrato,  lateribus  antice  rotundatis;  pedibus  nigris.  Longit. 
2%  lin. 

Habitat  prope  Valdiviam. 

Von  den  übrigen  mir  bekannten  Psathyrocerus-Arten  un- 
terscheidet sich  die  gegenwärtige  leicht  durch  die  schwarzen 
Beine.  Das  erste  Tarsenglied  der  Vorderbeine  ist  an  den 
beiden  vorliegenden  Exemplaren  verdickt,  was  vielleicht  Kenn- 
zeichen des  einen  Geschlechtes   ist. 

170.  Psathyrocerus  valdivianus  Ph. 

Ps.  ovatus,  rufescens,  sat  dense  sericeus;  prothorace  trans- 
verso,  niedio  transversim  depresso,  lateribus  medio  unidentatis, 
ante  dentem  convexis,  pone  eum  fere  concavo  convergentibus; 
elytris  grosse  punctatis,  subfasciatis,  pedibus  pallide  testaceis. 
Long.  2  Jin. 

Frequens  in  prov.  Valdivia,  praesertim  in  Colletia  cre- 
nata. 

Die  Stirn  hat  in  der  Mitte  einen  Eindruck  und  ist  bald 
so  braunroth  vsie  der  übrige  Körper,  bald  schwärzlich  mit 
.Bronceglanz,  Die  Fühler  sind  fast  von  Anfang  an  bräunlich, 
die  Spitze  der  Glieder  schwärzlich.  Das  Halsschild  hat,  wie 
bei  Ps.  testaceus,  einen  queren  Eindruck,  der  namentlich  an 
den  Seiten  auffallend  ist,  aber  seine  Gestalt  ist  nicht  dieselbe. 
(Bei  Ps.  testaceus  ist  das  Halsschild  an  den  Seiten  vorn  ge- 
rundet, dann  ziemlich  parallel,  ohne  Zahn  in  der  Mitte.)  Es 
ist  bald  einfarbig  rothbraun,  bald  zeigt  es  zwei  nach  hinten 
divergirende  schwärzliche  Striemen,  die  weder  Vorderrand 
noch  Hinterrand  erreichen.  Aul"  den  Flügeldecken  sieht  man 
drei  schwärzliche,  undeutliche  Querbinden,  die  mehr  einer 
andern  Stellung  der  Härchen,  als  einer  verschiedenen  Färbung 
des  Grundes  ihren  Ursprung  verdanken.  Von  Ps.  variegatus 
Bl.,  den  ich  noch  nicht  gefunden,  unterscheidet  sich  die  mit 
Striemen  auf  dem  Halsschild  gezierte  Varietät  dadurch,  dass 
die  Striemen  hinten  niclit  verbunden  sind,  und  dadurch,  dass 
die  Flügeldecken  drei  Quer  binden  zeigen,  auch  soll  Ps.  va- 
riegatus dunkle  Beine  haben. 

171.  Psathyrocerus  rufus  Ph. 

Ps.  oblongus,  sericeus,  rufus,  plerumque  unicolor;  protho- 
race tenuissime  punctato,  transverso,  lateribus  parallelis,  antice 
tantummodo  convergentibus;  elytris  grosse  punctatis,  humeris 
et  loco  prope  scutelUim  inflatis;  antennarum  basi  pedibusque 
rufis.     Long.  274  — 2  yj   lin. 

Valdivia. 

Der  Kopf  hat  einen  flachen  Eindruck  auf  der  Stirn  und 


385 

ist,  sowie  das  Halsschild,  sehr  fein  punctirt,  während  die  Flügel- 
decken grob  punctirt  sind.  Die  Fühler  werden  gegen  die 
Spitze  hin  schw  ärzlich.  Als  Normalform  sehe  ich  die  einfach 
bräunlichroth  gefärbten  Individuen  an,  eine  Varietät  hat 
schwärzliche  Flecke  auf  den  Buckeln  neben  dem  Schildchen, 
eine  zweite  ausserdem  einen  oder  zwei  schwarze  Striemen 
auf  jeder  Flügeldecke.  Von  Orsodaena  unicolor  Bl.  durch  die 
hinten  nicht  verschmälerten,  feiner  punctirten  Flügeldecken, 
abgesehen  von  den  Fühlern,  leicht  zu  unterscheiden. 

172.  Psathyrocerus  flavescens  Ph. 

Ps.  ovatus,  omnino  pallide  testaceus;  capite,  prothorace, 
elytrisque  aeque  et  grosse  punctatis;  vertice  haud  sulcato, 
oculis  nigris;  prothorace  fere  sexangulari,  lateribus  sc.  medio 
angulatis;  elytris  prothorace  multo  latioribus;  humeris  valde 
prominentibus.     Long.   1  ^/^  lin. 

Locum  ubi  captus  ignoro. 

Diese  kleine  Art  ist  sehr  leicht  daran  zu  erkennen,  dass 
Kopf  und  Halsschild  eben  so  grob  punctirt  sind  wie  die  Flü- 
geldecken; sie  ist  dabei  mit  ziemlich  weitläuftigen,  abste- 
henden Härchen  bekleidet,  Kopf  und  Halsschild  sind  bis- 
weilen etwas  dunkler,  röthlich.  Die  Fühler  werden  gegen 
die  Spitze  bräunlich.  Betrachtet  man  das  Halsschild  von  der 
Seite,  so  erscheint  es  auf  dem  Rücken  eben;  seine  Gestalt  ist 
beinahe  sechseckig,  indem  in  der  Mitte  des  Seitenrandes  ein 
Zähnchen  sieh  befindet,  der  hintere  Theil  desselben  parallel 
nach  hinten  läuft,  der  vordere  aber  etwas  nach  vorn  con- 
vergirt. 

173.  Orsodaena  grandis  Ph. 

0.  omnino  testaceo-rufa,  grosse  et  sine  ordine  punctata, 
praesertim  in  elytris;  thorace  transverso,  medio  dilatato  et 
subangulato,  lateribus  aeneo-micante.     Longit.  4'/4   lin. 

Valdivia,  rara. 

Der  Kopf  ist  so  breit  wie  das  Halsschild,  fein  punctirt; 
die  Augen  treten  so  weit  hervor  wie  die  Winkel  des  Hals- 
schildes. Zwischen  den  Fühlern  ist  eine  halbkreisförmige, 
vorn  offene  Furche,  voq  welcher  nach  hinten  eine  schwache 
Längsfurche  läuft,  die  jedoch  den  Hinterrand  nicht  erreicht. 
Die  Fühler  sind  reichlich  zwei  Drittel  so  lang  wie  der  Kör- 
per, etwas  vor  den  Augen  und  entfernt  von  einander  einge- 
fügt, fadenförmig,  gegen  die  Spitze  hin  allmälig  dünner;  das 
erste  Glied  ist  dick,  birnförmig,  das  zweite  Glied  klein,  fast 
kugelig,  die  folgenden  Glieder  fast  walzenförmig,  nur  wenig 
gegen  die  Spitze  hin  verdickt,  stark  behaart;  das  dritte  ist 
etwas    länger    als    das   vierte,    sonst   nehmen  die  Glieder  all- 


mälig  an  Länge  zu,  wenn  gleich  der  Unterschied  sehr  unbe- 
deutend ist;  das  letzte  Glied  ist  vollkommen  eylindrisch  (nicht 
eiförmig,  wie  es  nach  Blanchard  bei  Orsodacna  sein  soll). 
Die  Maxillarpalpen  sind  ziemlich  schlank,  das  letzte  Glied  in 
der  Mitte  etwas  verdickt,  am  Ende  deutlich  abgestutzt.  Das 
Halsschild  ist  fast  zweimal  so  breit  wie  lang,  sechseckig, 
indem  jede  Seite  in  der  Mitte  einen  stark  vorspringenden, 
wenngleich  abgerundeten  Winkel  zeigt;  die  vier  Ecken  sprin- 
gen in  Gestalt  kleiner  Spitzchen  hervor;  es  ist  gleichmässig 
von  einer  Seite  zur  andern  gewölbt,  von  vorn  nach  hinten 
aber  eben  und  gröber  punctirt  als  der  Kopf.  Das  Schild- 
chen  ist  klein,  rothbraun,  sehr  glänzend,  nicht  punctirt.  Die 
Flügeldecken  sind  wenigstens  viermal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  vorn  gerade  abgestutzt,  an  den  Seiten  parallel, 
hinten  gerundet,  grob  und  unregelmässig  punctirt;  die  Schul- 
tern stehen  stark  hervor  und  eine  Einsenkung  am  Vorderrand 
vor  denselben  macht  sie  noch  auffallender.  Hinter  dem  Schild- 
chen ist  eine  flache,  beiden  Flügeldecken  gemeinsame  kreis- 
förmige Vertiefung.  Die  Beine  sind  massig  lang,  ziemlich 
gleich;  die  Schenkel  massig  verdickt;  die  Schienen  gegen  die 
Spitze  hin  verbreitert,  abgestutzt,  so  lang  wie  die  Schenkel; 
die  Tarsen  so  lang  wie  die  Schienen.  Die  zwei  ersten  Glieder 
derselben  sind  verkehrt  dreieckig,  das  dritte  zweilappig,  das 
vierte  schlank.  Die  Klauen  haben  am  Innenrand  in  der  Mitte 
einen  stumpfen,  wenig  merklichen  Zahn.  Der  ganze  Körper 
ist  mit  feinen,  auf  der  Brust  und  den  Flügeldecken  dicht  an- 
liegenden Härchen  bekleidet. 

174.     Chlamys  picta  Ph. 

Chi.  quadrato-oblonga,  nigra,  elytris  ferrugineo-maculatis ; 
prothorace  subtiliter  rugoso-punctato,  lateribus  vix  tuberculato, 
dorso  elevato,  gibboso,  gibbere-bicristato,  medio  canaliculato; 
elytris  grosse  et  foveolato-punctatis,  lineisque  elevatis  longi- 
tudinalibus  transversisque  flexuosis  sculptis;  pedibus  ferrugineis, 
fusco-annulatis.     Long,  ly^  lin.,  latit.  1  lin. 

A'^aldivia. 

Der  Kopf  ist  fein  punctirt,  schwarz;  die  Bucht  der  Au- 
gen, ein  Fleck  jederseits  unter  dem  Ursprung  der  Fühler 
und  die  Oberlippe  sind  braungelb.  Das  Halsschild  ist  im 
Ganzen  trapezförmig,  jederseits  mit  einem  deutlichen  Winkel 
kurz  vor  dem  Hinterrand,  hinter  diesem  Winkel  etwas  ein- 
gezogen. Der  Hinterrand  ist  in  der  Mitte  sehr  stark  nach 
hinten  vorgezogen,  stärker  als  bei  der  ganz  schwarzen  Art, 
die  ich  für  Chi.  apricaria  Lac.  halte.  In  der  Mitte  ist  der 
gewöhnliche,  stark  erhabene  Höcker,  der  durch  eine  breite, 
jederseits  von  einem  scharfen  Kamm    eingefasste  Längsfurche 


387 

getheilt  ist;  von  der  Seite  gesehen  zeigt  jeder  Kamm  in  der 
Mitte  einen  Einschnitt.  An  jeder  Seite  des  Halssehildes  stehen 
im  Dreieck  drei  kleine,  wenig  aufTallende  Höckerchen.  Die 
vier  Ecken  desselben  sind  bisMeilen  gelb.  Die  Flügeldecken 
zeigen  eine  ähnliche  Sculptur  wie  Chi.  apricaria,  allein  die 
vorderen  drei  Viertlieile  zeigen  eher  erhabene  Linien  oder 
Runzeln,  die  gekrümmt  sind,  der  Länge  und  Quere  nach  ver- 
laufen und  sich  in  der  Mitte  der  Krümmung  höckerartig  er- 
heben, als  bestimmte,  leiclit  zu  zählende  Höcker;  wo  die 
Flügeldecken  nach  hinten  abfallen,  stehen  auf  jedem  zwei 
isolirte  Höcker.  Die  Färbung  derselben  ist  braungelb  mit 
braunen  Zeichnungen  am  Grunde  und  einer  Art  Querbinde  in 
der  Mitte,  beide  undeutlich  begränzt.  Brust  und  Hinterleib 
sind  stark  punctirt;  der  Steiss  hat  bisweilen  in  der  Mitte  eine 
hellgelbe  Linie  und  jederseitn  am  Rand  einen  gelben  Fleck. 
Die  letzten  Hinterleibsringe  sind  ebenfalls  am  Rande  nach 
dem  Steiss  hin  gelb.  Die  Beine  sind  gelb;  Schenkel  und 
Schienen  haben  in  der  Mitte  einen  breiten,  schwarzbraunen 
Ring. 

175.     Chlamys  minuta  Ph. 

Chi.  oblonga,  nigra,  plus  minusve  luteo  -  variegata;  pro- 
thorace  punctulato,  medio  gibhoso;  gibbere  vix  sulcato,  haud 
eristato;  lateribus  tuberculatis;  elytris  grosse  punctatis,  rugas 
elevatas  tuberculaque  gerentibus;  pedibus  luteis,  nigro  annu- 
latis,  vel  fere  omnino  nigris.     Long,  l'/g  lin. 

Valdivia. 

Der  runde,  nur  durch  eine  seichte,  breite  Längsfurche 
getheilte  Höcker  des  Halsschildes,  dem  die  erhabenen,  schar- 
fen Kämme  felilen,  statt  deren  sich  nur  schwach  erhabene, 
schräge  unterbrochene  Linien  zeigen,  zeichnet  diese  Art  unter 
den  chilenischen  sehr  aus.  Betrachtet  man  den  Käfer  von 
der  Seite,  so  liegt  der  Gipfel  des  Höckers  in  einer  Linie  mit 
den  Flügeldecken  und  eine  tiefe  Furche  begränzt  ihn  hinten; 
ein  seichter  Einschnitt  theilt  ilin  wie  bei  der  vorigen  Art  in 
eine  vordere  und  hintere  Hälfte;  die  Seiten  dieses  Höckers 
und  die  Seiten  des  Halsschildes  darunter  zeigen  kleine  Höcker. 
In  der  Sculptur  der  Flügeldecken  kann  ich  keinen  erheblichen 
Unterschied  entdecken.  An  beiden  Exemplaren,  die  ich  vor 
mir  habe,  zeigt  die  Stirn  vier  gelbe  Flecke,  ausserdem  finde 
ich  einen  gelben  Fleck  unter  dem  Ursprung  der  Fühler  und 
die  gelbe  Oberlippe;  am  Vorderrand  des  Halsschildes  stehen 
zM'ei  gelbe  Flecke  und  in  der  Mitte  eine  verkürzte,  erhabene, 
gelbe  Längslinie;  sonst  sind  Halsschild  und  Flügeldecken  bei 
dem  einen  Exemplar  ganz  braunschwarz,  beim  andern  dage- 
gen gelb  gefleckt,  ja  mehr  braungelb  als  schwarz.     Der  Steiss 


388 

ist  beim  letzten  Exemplar  fast  ganz  braungelb,  beim  ersten 
fast  ganz  pchwarz.  Brust  und  Hinterleib  sind  bis  auf  den 
gelben  Rand  am  Steiss  schwarz. 

Cryptocephalus.  Blanchard  besehreibt  bei  Gay  V. 
p.  537  zwei  Arten  Cr.  elegans  und  Cr.  chilensis;  beide  ge- 
hören zusammen  und  ist  Cr.  chilensis  das  Männchen,  Cr.  ele- 
gans das  Weibchen;  wir  schlagen  vor,  den  ersteren  Namen 
beizubehalten. 

176.     Eumolpus?  valdivianus  Ph. 

Eu.  glaberrimus,  aeneus;  prothorace  puncticulato;  eljtris 
puuctato-striatis;  basi  antennarum  pedibusque  rufis.  Longit. 
1%   lin. 

Valdivia. 

Der  Kopf  ist  fast  senkrecht  geneigt,  sehr  fein  punctirt, 
mit  einer  tiefen  Längsgrube  auf  der  Stirn.  Die  Fühler  sind 
entfernt  von  einander  vor  den  Augen  eingelenkt;  das  erste 
Glied  ist  dick,  eiförmig,  das  zweite  Glied  so  lang  wie  das 
dritte,  aber  dicker;  das  3.,  4.,  5.,  6.  gleich  lang,  walzig,  etwa 
zweimal  so  lang  wie  dick,  das  7.  etwas  länger,  gegen  die 
Spitze  verdickt  und  noch  mehr  ist  dies  der  Fall  beim  8.,  9. 
und  10.;  das  11.  ist  eiförmig,  mit  einem  spitzlichen  Anhang 
am  Ende,  der  etwa  halb  so  lang  ist  als  der  breite  Theil; 
die  ersten  drei  oder  vier  Glieder  sind  rotli ,  die  folgenden 
schwärzlich.  Die  Augen  sind  ziemlich  vorstehend,  kreisrund. 
Die  Mandibeln  dick,  breit,  an  der  Spitze  selbst  abgestutzt, 
am  Innenrand  vor  der  Spitze  ein  seichter  Ausschnitt.  Die 
Maxillen  sind  zweilappig,  der  innere  Lappen  länglich,  an 
der  Spitze  gerundet,  der  äussere  etwas  länger,  am  Grunde 
gekrümmt,  sonst  älmlich.  An  den  Maxillar  tastern  ist  das 
zweite  und  dritte  Glied  gleich  lang,  das  letzte  länglich  eiför- 
mig, spitzlich  zulaufend,  die  Spitze  selbst  abgestutzt.  Die 
Unterlippe  ist  fast  so  breit  wie  lang,  ausgerandet.  Das 
Halsschild  ist  kaum  breiter  als  lang,  vorn  abgestutzt,  an 
den  Seiten  gerundet;  der  hintere  Rand  etwas  convex,  an  den 
Seiten  und  hinten  ist  das  Halsschild  fein  gerandet.  Das 
Schildchen  hat  die  Gestalt  eines  gleichseitigen  Dreiecks 
mit  convexen  Schenkeln  und  abgerundeter  Spitze;  es  ist  sehr 
glänzend,  glatt,  nicht  punctirt.  Die  Flügeldecken  sind 
bedeutend  breiter  als  das  Halsschild  und  etwa  zweimal  so 
lang;  ihre  Seitenränder  laufen  grösstentheils  parallel;  die  Ober- 
fläche zeigt  Reihen  eingestochener  Punkte  und  eine  seichte 
Furche  am  Grunde  trennt  die  Schultern  ab.  Schenkel  und 
Schienen  haben  nichts  Ausgezeichnetes;  die  Tarsen  sind 
so  lang  wie  die  Schienen  und  die  ersten  drei  Glieder  sind 
sehr  breit;  das  erste  und  zweite  sind  verkehrt  dreieckig,  das 


389 

dritte  tief  gelappt.  Die  Vorderhüften  sind  getrennt,  aber 
das  Brustbein  ist  flach,  nicht  vorstehend.  Die  Färbung  zeigt 
folgende  Verschiedenheiten: 

a.  schwarz,  mit  Bronceglanz;  die  Spitze  der  Flügeldecken 
und  bisweilen  der  Rand  derselben  sind   braunrotli; 

ß.  der  Käfer  ist  oben  blauschwarz,  die  Spitze  der  Flü- 
geldecken roth,   die  Füsse  sind  kastanienbraun; 

y.     oben  broncegrün;    Fühler  und  Beine  kohlsch\A  arz. 

Diese  Form  bildet  vielleicht  eine  eigene  Art,  sie  ist  auf- 
fallend breiter,  aber  wir  besitzen  nur  ein   einziges  Exemplar. 

177.     Myochrous  quadridentatus  Ph. 

M.  oblongo-ovatus,  fuscus,  dense  pubescens;  prothoracis 
supra  inaequalis  lateribus  bidentatis;  elytris  ovatis,  valde  con- 
vexis,  postice  perpendicularibus,  triseriatim  tuberculatis,  postice 
fascia  arcuata,  albida  ornatis.  Longit.  2y2 — ^Va  ^in.,  latit. 
IV2  lin. 

Patria.... 

Der  Scheitel  ist  gefurcht,  namentlich  zwischen  den  Augen 
und  in  der  Mitte  heller,  während  der  Theil  oberhalb  der 
Augen  beinahe  kahl  und  schwarz  ist.  Die  Fühler  sind  bei- 
nahe rothbraun.  Der  Prothorax  ist  oben  uneben,  mit  gelben, 
anliegenden  Härchen  dicht  bekleidet,  darunter  beinah  roth- 
braun; jede  Seite  l)at  in  der  Mitte  zwei  Zähnchen,  von  denen 
der  hintere  etwas  stärker  zu  sein  pflegt;  betrachtet  man  den 
Käfer  von  der  Seite,  so  zeigt  das  Halsschild  jederseits  drei 
schwache  Erhabenheiten.  Das  Schildchen  ist  klein,  dreieckig, 
kahl,  schwarz.  Die  Flügel  sind  eiförmig,  stark  gewölbt,  mit 
drei  hinten  convergirenden  Reihen  Knötchen;  die  beiden  In- 
nern Reihen  erreichen  beinahe  die  Naht,  da,  wo  hinten  die 
Flügeldecken  anfangen  abschüssig  zu  werden.  Ausserdem 
steht  jederseits  etwas  hinter  dem  Schildchen  an  der  Naht  ein 
Höcker  und  gegen  das  Ende  der  Naht  stehen  vier  bis  fünf 
in  zwei  Reihen  gestellte  Höckerchen  zwischen  der  dritten 
Reihe  und  dem  Aussenrande.  Die  Flügeldecken  sind  eben- 
falls braun,  mit  weissliehen,  anliegenden  Härchen  bekleidet, 
welche  nach  hinten  eine  halbmondförmige,  Aveissliche  Binde 
bilden;  auch  ist  die  Gegend  dicht  um  das  Schildchen  weiss- 
lich.  Die  Schenkel  sind  stark  verdickt  und  haben  unten  einen 
Dorn.  Da  die  Bekleidung  der  Beine  nicht  so  dicht  ist,  wie 
die  des  Körpers,  so  erscheinen  sie  mehr  rothbraun. 

M.  asperatus  und  conspurcatus  Bl.  haben  ebenfalls  eine 
weiosliche  Quer  binde  auf  den  Flügeldecken,  aber  das  Hals- 
schild hat  bei  diesen  jederseits  nur  einen  nach  hinten  ge- 
stellten Dorn. 


390 

178.  MyochrousteiTOSUsPh. 

M.  oblongo-ovatus,  piceiis,  dense  sericeus;  antennis  rufis; 
protliorace  supra  aequali,  latere  foveolato,  subunidentato; 
el^'tris  ovatis,  modice  convexis,  tiiseriatim  tuberculatis,  eoQ- 
coloribus.     Longit.  2'/2   lin-,  latit.  1^3  lin. 

Patria.,.. 

Kopf  und  Halsschild  sind  weniger  stark  behaart  als  bei 
der  vorhergehenden  Art,  gänzlicli  dunkel  rolhbraun.  Das 
Halsschild  zeigt  keine  Längsfurche  und  keine  Runzeln  und 
erscheint,  von  der  Seite  gesehen,  auf  dem  Hucken  eben;  jeder- 
seits  ist  nach  dem  Rande  liin  eine  Vertiefung  und  an  deren 
hinterm  Ende  hat  der  Rand  einen  Dorn;  bisweilen  ist  auch 
eine  schwache  Andeutung  eines  vordem  Doms  da.  Die  Flü- 
geldecken sind  hinten  gleichmässig  und  weit  schwächer  ge- 
wölbt als  bei  der  vorigen  Art,  etwas  kürzer,  ähnlich  punctirf, 
und  haben  dieselben  Höcker;  sie  sind  einfarbig,  ohne  Binde. 
Die  Schenkel  der  Hinterbeine  haben  einen  Zahn. 

Von  M,  as])eratus,  conspurcatus,  quadridentatus  sogleich 
durcii  den  Mangel  der  weisslichen  Binde  auf  den  Flügeeldecken 
verschieden,  von  M,  humilis  Bl.  durcli  schwache  Wölbung  der 
Flügeldecken. 

179.  Noda  splendida  Ph. 

N.  tota  cuprea,  splendidissima;  thorace  eljtrisque  tenuis- 
sime  punctatis;  punetis  elytrorum  seriatis  corpore  subtus  pe- 
dibusque  atris.     Longit.  1  lin. 

Habitat  ad  radicem  Andium  in  prov.  Santiago. 

Unterscheidet  sich  von  N.  aurea  Blanch.  durch  mindere 
Grösse,  weit  stärkeren  Glanz,  viel  feinere  Punctirung  und 
schwarze  Färbung  der  Unterseite  des  Körpers  und  der  Beine, 
sowie  durch  die  in  Reihen  gestellten  Punkte  der  Flügeldecken. 

180.  Phaedon?  rubripes  Ph. 

Ph.  corpore  atrocjaneo;  prothorace,  pedibus  praeter  ul- 
timum tarsorum  articulum,  basique  antennarum  rubris;  eljtris 
dense  sparsim  punctatis,  cyaneis.     Long.  2  lin. 

Valdivia. 

Wir  besitzen  nur  ein  Exemplar.  Die  Gestalt  ist  im  All- 
gemeinen eiförmig.  Der  Kopf  ist  schwarzblau,  fein  punctiit 
und  zeigt  zwischen  den  Fühlern  eine  vertiefte  Querlinie ,  die 
einen  seiir  stumpfen,  nach  oben  gerichteten  Winkel  bildet. 
Die  Fühler  sind  von  einander  entfernt  vor  den  Augen  einge- 
lenkt, etwas  länger  als  der  halbe  Körper;  die  ersten  vier 
Glieder  roth,  die  folgenden  schw^arzgrau;  das  zweite  Glied 
ist  unbedeutend  kürzer  als  das  dritte,  die  fünf  letzten  Glieder 
sind  verbreitert,    das   letzte   ist  das  längste  und  ziemlich  zu- 


391 

gespitzt.  (Nach  Blanchard  bei  Gay  V.  pag.  547  sollen  bei 
Phaedon  die  drei  letzten  Glieder  verbreitert  sein;  bei  seinem 
Ph.  Buqueti  1.  c.  sind  es  aber  —  wie  bei  unserer  Art  — 
die  letzten  fünf,  nur  ist  das  letzte  Glied  etwas  kürzer,  nicht 
so  spitz,  mehr  eiförmig.)  Die  Maxillartaster  sind  abgebrochen. 
Das  Halsschild  itt  fast  zweimal  so  breit  wie  lang,  vorn  und 
hinten  abgestutzt,  an  den  Seiten  im  hintern  Tlieil  parallel, 
vorn  zugerundet;  es  ist  ziemlich  fein  und  dicht  punctirt  und  roth. 
Das  Schildchen  ist  blauschwarz  und  zeigt  einige  eingestochene 
Punkte.  Die  Flügeldecken  sind  breiter  als  das  Halsschild, 
weit  gröber  punctirt,  au  den  Seiten  parallel,  dunkelblau.  Die 
Vorderbrust  ist  roth;  Mittelbrust,  Hinterbrust  und  Hinterleib 
sind  schwarzblau,  mit  weitläuftigen  eingestochenen  Punkten. 
Die  Beine  sind  roth  bis  auf  das  letzte  Tarsenglied,  das  schwarz 
ist;  das  erste  Tarsenglied  ist  etwas  länger  als   das  zweite. 

181.  Lina  rubricollis  Ph. 

L.  aenea;  prothorace  grosse  punctato,  rubro;  eljtris  punc- 
tato  striatis,  striis  punctisque  postice  obsoletis;  prosterno,  ti- 
biis,  tarsisque  rufis.     Long.  2%  lin.,  lat.  l'/a  lin. 

Prope  Santiago  rara  invenitur. 

Der  Kopf  ist  broncegrün,  glatt,  nicht  punctirt,  mit  einer 
dem  Augenrande  parallelen  gekrümmten  Furche  jederseits  und 
einer  Querfurche,  welche  beide  in  der  Mitte  vereinigt.  Die 
Fühler  sind  braun,  die  ersten  Glieder  aber  röthlich,  glänzend. 
Das  Halsschild  ist  breiter  als  lang  und  seine  Seitenränder  sind 
in  ihrer  grössten  Länge  parallel  und  nur  vorn  nach  einwärts 
gekrümmt;  es  ist  roth  und  grob,  beinahe  grubig  punctirt, 
namentlich  an  den  Seiten,  die  Mitte  ist  weit  glatter.  Das 
Schildchen  ist  kupferbraun,  glatt,  nicht  punctirt.  Die  Flügel- 
decken sind  breiter  als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  beinahe 
parallel,  lebhaft  broncegrün,  mit  Punktstreifen,  die  in  den 
letzten  zwei  Drittheilen  fast  verloschen  sind;  nur  die  beiden 
Punktreihen  jederseits  an  der  Naht  und  am  Rande  reichen 
weiter  nach  hinten.  Die  Palpen  sind  beinahe  schwarz;  ihr 
letztes  Glied  ist  eiförmig  und  so  lang  wie  das  vorletzte.  Die 
Vorderbrust  ist  roth,  die  Mittelbrust,  Hinterbrust,  der  Unter- 
leib tiud  schwarz  mit  broncegrünem  Schiller,  letzterer  flaum- 
haarig. Die  Schenkel  sind  broncegrün,  am  Grunde  und  an 
der  Spitze  röthlich,  die  Vorderschenkel  fast  ganz  röthlich. 
Die  Schienen  und  die  drei  ersten  Tarsenglieder  sind  roth,  das 
letzte  schwarz. 

182.  Chrysomela  nitida  Ph. 

Chr.  ovata,  valde  convexa,  nitidissima,  nigro-aenea;  labro, 
palpis,  antennis,  pedibus,  margine  elytrorum,  maculis  in  parte 


392 

postica  eorum  cum  margine  confluentibus  flavis;  prothorace 
laevissimo;  eljtris  striato-punctatis.  Longit.  1%  lin. ,  lalit. 
1  lin. 

In  prov.  Valdivia  satis  frequens. 

Das  Epistomium  ist  durcli  eine  tiefe  Furche  vom  Kopf 
geschieden,  der  ganz  glatt  und  glänzend  ist.  Das  Hals&child 
ist  überaus  glatt  und  glänzend,  niclit  jiunctirt,  fast  zweimal 
so  breit  wie  lang,  der  Hinterrand  kaum  viel  länger  als  der 
Vorderrand,  die  Seiten  etwas  gebogen,  die  hinteren  Winkel 
spitzlich.  Die  Flügeldecken  sind  fast  so  breit  wie  das  Hals- 
schild, stark  gewölbt,  sehr  glänzend,  ungeachtet  sie  Reihen 
ziemlich  entfernter,  wenig  tief  eingestochener  Punkte  zeigen. 
Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  der  halbe  Körper,  weit 
entfernt  von  einander  und  unter  den  Augen  eingefügt,  fast 
ganz  fadenförmig,  indem  die  letzten  Glieder  sehr  wenig  dicker 
als  die  ersten  sind;  das  eiste  ist  dick  ^ie  gewöhnlich.  Die 
Taster  sind  kurz;  das  letzte  Glied  ist  eil'öimig  und  spitz.  Die 
Vorderhüften  sind  weit  von  einander  entfernt,  aber  das  Brust- 
bein zwischen  denselben  ist  nicht  erhaben,  sondern  flach.  (Bei 
Strichosa  eburata,  mit  der  diese  Art  einige  Aehnlichkeit  hat, 
ist  dasselbe  erhaben,  hinten  breiter  und  in  Folge  einer  tiefen 
Furche  scheinbar  gabelförmig.  Wenn  Blanchard  bei  Gay  V. 
p.  550  sagt  mesosternum  obtuse  porrectum,  so  scheint  mir 
dies  nicht  klar  ausgedrückt;  dasselbe  tritt  zwischen  den  Vor- 
derschenkeln kaum  merklich  hervor  in  Gestalt  eines  kurzen, 
stumpfwinkligen  Dreiecks,  dessen  Scheitel  jedoch  scharf,  nicht 
abgerundet  ist.) 

183.  Chrysomela  obscura  Ph. 

Chr.  ovata,  valde  convexa,  nitidissima,  nigro-aenea;  labro 
palpis,  antennis  pedibusque  luteis;  prothorace  grosse  et  di- 
stanter  punctato;  elytris  striato-punctatis.  Longit.  1%  lin., 
laut.   1   lin. 

Prope  Santiago  rara  invenitur. 

Der  vorigen  Art,  was  Gestalt,  Grösse  und  Färbung  im 
Allgemeinen  betrifft  zum  Verwechseln  ähnlich,  allein  die  Flü- 
geldecken sind  ohne  gelbe  Ränder  und  ohne  gelbe  Zeichnung 
und  das  Halsschild  mit  groben,  weitläuftig  gestellten,  einge- 
stochenen Punkten. 

184.  Chrysomela?  quadristriata  Ph. 

Chr.?  oblonga,  nigra,  margine  elytrorum,  apice  tibiarum, 
primisque  tarsorum  articulis  flavis;  prothorace  lateribus  et 
postice  grosse  punctato;  striis  quatuor  punctorum  grossorum 
in  quovis  elytro.     Longit.  2  lin. 

Patria.... 


393 

Der  Käfer  ist  länglich,  schwach  gewölbt.  Der  Kopf  hat 
zwischen  den  Augen  eine  Querfurche,  die  sich  jederseits  nach 
unten  biegt  und  mit  einem  runden  Grübchen  endigt 5  von  die- 
sem entspringt  eine  gebogene  Furclie,  die  dem  Augenrande 
parallel  nacii  oben  verläuft  Die  Fühler  entspringen  vor  den 
Augen,  ziemlich  weit  von  einander  entfernt  und  sind  länger 
als  der  halbe  Körper;  das  erste  Glied  ist  das  dickste,  das 
zweite  das  kürzeste,  die  folgenden  nehmen  allmälig  an  Länge 
und  Dicke  zu,  das  letzte  ist  das  längste,  länglich  eiförmig, 
spitz;  die  Fühler  sind  niclit  so  dick  wie  bei  Pliaedra  Buqueti 
oder  Lina  erythroptera,  aber  dicker  als  bei  Galleruca  (potius 
Haltica?)  ianthina  Bl.  Das  letzte  Glied  der  Palpen  ist  kurz, 
eiförmig,  abgestutzt.  Das  Halsschild  ist  fast  zweimal  so  bieit 
wie  lang;  seine  Seitenränder  sind  vorn  gekrümmt,  bald  grad- 
linig und  etwas  nach  hinten  diveigirend;  die  Seiten  und  ein 
schmaler  Streifen  am  Hinterrand  sind  grob  und  weitläuftig 
punctirt.  Das  Schildchen  ist  glatt.  Die  Flügeldecken  sind 
wenig  breiter  als  das  Halsschild,  nach  hinten  nur  wenig  ver- 
breitert, fast  parallel  zu  nennen  und  etwa  zweimal  so  lang 
wie  breit;  jede  hat  vier  Reihen  grober,  eingestochener  Punkte, 
die  vor  dem  Ende  aufhören,  da,  wo  die  Flügeldecken  hinten 
abfallen.  Nur  die  erste  Reihe  fängt  gleich  beim  Vorderrand 
an,  die  drei  andern  erst  in  ziemlicher  Entfernung  von  dem- 
selben; dicht  am  Vorderrand  ist  ein  tiefes  Grübchen,  welches 
dem  Zwischenraum  zwischen  der  zweiten  und  dritten  Punkt- 
reihe entspricht;  die  dritte,  vierte,  äusserste  Reihe  ist  die 
kürzeste.     Die  Beine  haben  niciits  Ausgezeichnetes. 

185.     Coelomel-a  viridis  Ph. 

C.  corpore,  prothorace  eljtri.sque  viridibus;  capite  pone 
oculos  lutescente;  punctis  quatuor  nigris  in  prothorace  per 
arcum  dispositis;  antenuis  nigiis,  basi  viridi  articulatis;  femo- 
ributf  praeter  basin,  tibiisque  rubris;  tarsis  rubris  apice  nigris. 
Longit.  3y4  — 3'/2  ^^^-i  Ititit.  fere  2  lin. 

In  prov.  Santiago  in  Duvaua  dependente  vivit,  jam 
medio  hyeme,  mensi  Julio,  capta. 

Wir  geben  die  Beschreibung  dieser  Form,  die  -wir  für 
neu  halten,  da  sie  in  mehreren  Punkten  nicht  mit  der  von 
Blanchard  bei  Gay  gegebenen  der  C.  mutans  übereinstimmt. 
Der  Kopf  zeigt  zwischen  den  Augen  eine  doppelt  gekrümmte 
Querlinie  und  eine  verkürzte  Längsliuie.  Die  Mandibeln  sind 
am  Grunde  grün,  an  der  Spitze  schwarz,  dreizähnig.  Die 
Fühler  sind  sehr  lang;  beim  Männchen  messen  sie  2%  Linien, 
ihr  erstes  Glied  ist  keulenförmig  und  an  der  Spitze  aussen 
mit  einem  Zähnchen  versehen,  grün,  innen  schwarz;  das  zweite 
ist  das  kürzeste  von  allen,  verkehrt  kegelförmig  und  mit  einem 

26 


394 

kleineren  Zähnehen  versehen,  am  Grunde  und  innen  schwarz, 
sonst  grün;  das  dritte  ist  wenig  länger  und  beinahe  ebenso 
dick,  walzenförmig,  am  Grunde  eingeschnürt;  das  vierte  und 
fünfte  sind  dick  und  alle  am  Grunde  und  aussen  schwarz, 
sonst  grün;  die  folgenden  Glieder  sind  dünner,  ziemlich  wal- 
zenförmig, ganz  und  gar  schwarz.  Die  Fühler  des  Weibchens 
sind  etwas  kürzer  und  die  ersten  Glieder  weniger  verdickt. 
Bei  Gay  bind  dagegen  die  Fühler  T.  32  fig.  6 f.  nach  der 
Spitze  hin  verdickt  gezeichnet,  was  freilich  mit  der  Be- 
schreibung vol.  V.  p.  533  in  Widerspruch  stellt.  Die  Palpen 
sind  schwarz.  Das  Halsschild  ist  zerstreut  punctirt;  die  vier 
schwarzen  Fleckchen  desselben  bilden  einen  nach  vorn  con- 
vexen  Bogen,  die  äussern  stehen  nahe  am  Hinterrand,  die 
Innern  kaum  vor  der  Mitte  der  Länge.  Die  Flügeldecken  sind 
zerstieut  punctirt  und  an  allen  Exemplaren  ungetleckt.  Die 
Schenkel  sind  am  Grunde  gelblich,  sonst  roth;  das  erste  Glied 
der  Tarsen  ist  keinesweges  so  lang  wie  die  drei  folgenden 
zusammengenommen  (casi  tan  largo  como  los  siguientes  reu- 
nidos  p.  553!},  sondern  nimmt  nur  den  dritten  Theil  der  Ge- 
sammtlänge  ein,  wie  es  die  Figur  richtig  zeigt.  Bei  den 
Männchen  ist  das  erste  Glied  der  Tarsen  an  den  Vorderbei- 
nen verbreitert,  fast  breiter  als  die  Schiene  und  das  letzte 
Tarsenglied,  während  es  an  den  andern  Beinen  ebenso  wie 
beim  Weibchen  ziemlich  schmal  ist.  Die  Unterseite  des  Kör- 
pers ist  sehr  fein  behaart. 

Galleruca. 

Blanchard  führt  1.  c.  pag.  554  und  555  zwei  chilenische 
Arten  Galleruca  auf,  G.  decorata  und  G.  ianthina;  aber  beide 
haben  Springbeine  und  namentlich  hat  die  erste  sehr  ver- 
dickte Schenke],  man  muss  sie  also  wohl  zu  Haltica  bringen. 

186.     Haltica  decorata  (Galleruca  d.)  Bl. 

Gay  will  diese  Art  in  den  Cordilleren  des  (Cerro?)  Azul 
in  der  Provinz  Santiago  gefunden  haben;  in  der  Provinz  San- 
tiago ist  mir  kein  Cerro  azul  bekannt,  der  Cerro  azul  liegt 
in  der  Provinz  Maule.  Unsere  Exemplare  stammen  von  un- 
serem Gut  St.  Juan  in  der  Provinz  Valdivia  und  haben  mehr 
eine  metallisch  grüne  als  eine  blaue  Färbung.  Das  Halsschild 
hat  keine  Spur  von  einer  Querfurclie,  die  Hinterschenkel  sind, 
wie  gesagt,  sehr  dick;  die  Hinterschienen  enden  mit  zwei  ge- 
krümmten Dornen,  weshalb  die  Art  vielleicht  zu  Diabolia  zu 
bringen  ist,  und  haben  in  zwei  Drittel  der  Länge  aussen  einen 


*)  d.  h.  fast  so  gross  als  die  folgenden  zusammen.  Red. 


187.  Haltica?^ianthina  (Galleruca  i.)  Bl.  (Grapto- 
dera?) 

Die  Hinterschenkel  sind  nur  massig  verdickt,  das  Hals- 
Schild  zeigt  eine  schwache,  aber  doch  deutlich  erkennbare 
Querfurche,  die  Vorderhüften  sind  deutlich  durch  das  Brust- 
bein getrennt.  Gay  giebt  nur  Santiago  als  Fundort  an,  doch 
ist  diese  Art  in  der  Provinz  Valdivia   sehr  häufig. 

188.  Haltica?  atrocyanea  Ph.  (Graptodera?) 

H.  ovata,  tota  nigro-cyanea,  raro  nigro-violacea;  protho- 
race  basi  transversim  haud  sulcato;  elytris  punctulatis;  an- 
tennis  pedibusque  nigris^  femoribus  posticis  perparum  incras- 
satis.     Long.  2^/4  lin. 

Valdivia,  Puerto  Montt. 

Etwas  kleiner  als  die  weit  gemeinere  H.  ianthina,  die 
meist  2y3  Lin.  lang  ist  (Blanchard  giebt  freilich  nur  2^/4  Lin. 
an).  Das  Halsschild  ist  im  Verhältniss  ein  wenig  schmaler 
und  zeigt  keine  Spur  von  Querfurche.  Die  Flügeldecken  sind 
zwar  immer  noch  ziemlich  fein,  aber  doch  weit  gröber  punc- 
tirt  als  bei  ianthina,  bei  der  man  oft  Mühe  hat,  überhaupt 
Punkte  zu  unterscheiden.  Die  Hinterschenkel  sind  so  wenig 
verdickt,  dass  ich  zweifelhaft  bin,  ob  der  Käfer  springt  und 
nicht  vielmehr  zu  Galleruca  gebracht  werden  muss.  Wegen 
dieses  Umstandes,  weil  Blanchard  seiner  G.  ianthina  nur  2^4 
Linie  Länge  zuschreibt  und  kein  Wort  von  einer  Querfurche 
des  Halsschildes  spricht,  habe  ich  anfangs  geglaubt,  er  habe 
unter  diesem  Namen  die  blau  violette  Varietät  gegenwärtiger 
Art  gemeint,  allein  er  schreibt  seiner  Art  violette  Beine  zu 
und  die  unserige  hat  sie  ganz  schwarz.  Ihre  Vorderhüften 
sind  durch  das  Brustbein  deutlich  getrennt. 

189.  Haltica  annulicornis  Ph.     (Graptodera?) 

H.  nigra,  aeneo-micans;  vertice,  apice  articulorum  anten- 
narum,  basi  femorum,  apice  tibiarum,  tarsisque  flavis;  protho- 
race  transverso,  laevissimo,  postice  bifoveolato,  sulco  tenui 
transverso  foveas  jungente;  elytris  prothorace  vix  latioribus, 
sparsim  punctulatis.     Long.  2V2  liQ'.',  latit.  fere  iy2  lii- 

Patria 

Der  Umriss  des  Körpers  ist  länglich-eiförmig.  Auf  dem 
Scheitel  stehen  zwei  aneinander  stossende,  mit  der  Basis  das 
Halsschild  berührende  dreieckige  Flecke.  Die  Fühler  sind 
wenigstens  halb  so  lang  wie  der  Körper  und  das  Ende  sämmt- 
licher  Glieder  ist  gelblich.  Die  Palpen  sind  gelblich.  Das 
Halsschild  ist  breit,  quer,  vorn  schwach  ausgebogen,  mit  voi*- 
springenden,  aber  abgerundeten  Winkeln,  hinten  doppelt,  aber 
schwach  gebuchtet;  die  Seiten  sind  etwas  gebogen,  nach  hinten 

26* 


396 

divergirend  und  gerandet;  die  Oberfläche  ist  ohne  Punkte, 
zeigt  aber  am  Hinterrand  zwei  ziemlich  grosse  und  tiefe  Längs- 
gruben, deren  vordere  Enden  durcli  eine  feine,  vertiefte  Quer- 
linie verbunden  sind;  die  vorderen  Winkel  sind  gelb,  sonst 
ist  das  Halsschild  schwarz  und  glänzend.  Das  Schildchen  ist 
gelb.  Die  Flügeldecken  haben  nichts  Ausgezeichnetes.  Die 
Hinterschenkel  sind  bedeutend  verdickt;  die  Schienen  ohne 
Dorn  am  Ende,  flaumhaarig,  besonders  nach  aussen;  die  Tar- 
sen sind  drei  Viertel  so  lang  wie  die  Schienen  und  ihr  erstes 
Glied  ist  so  lang  wie  die  beiden  folgenden.  Die  Vorderhüften 
sind  durch  einen  sehr  schmalen  Vorsprung  des  Brustbeins 
getrennt.  Die  Vorderbrust  ist  gelb,  Mittel  brüst  und  Hinter- 
brust kastanienbraun;  der  Hinterleib  ist  in  der  Mitte  kasta- 
nienbraun, nacli  aussen  gelbhch;  der  umgeschlagene  Rand  der 
Flügeldecken  ist  braungelb. 

190.  Haltica  flavipes  Ph.  (Graptodera?) 

H.  ovata,  nigro-aenea;  antennis  fuscis;  pedibus  testaceis; 
prothorace  laevi  postice  obscure  transversim  sulcato;  elytris 
inordinate  punctulatis.     Longit.  1%  lin. 

Patria.... 

Das  Halsschild  ist  etwas  breiter  als  lang,  seine  Seiten 
laufen  mehr  parallel  als  bei  H.  ianthina  und  es  hat  an  seinem 
Grunde  nur  eine  Spur  von  Querlurche.  Die  Flügeldecken  sind 
massig  breiter  als  das  Halsschild  und  ebenso  grob  punctirt 
wie  bei  H.?  atrocyanea.  Die  Hinterschenkel  sind  nur  massig 
verdickt,  die  Schienen  keulenförmig,  ohne  merkliche  Dornen 
am  Ende,  die  Tarsen  so  lang  wie  die  Schienen. 

191.  Haltica  fulvicollis  Ph.  (Graptodera.) 

H.  oblonga,  capite  prothoraceque  i'ulvis ,  foveis  duabus 
longitudinalibus  prolundis  ad  marginem  i>osticum  prothoracis 
antice  sulco  transverso  junctis;  eljtris  inordinate  punctatis, 
aeneis;  antennis  basi  fulvis,  deiude  fuscis;  pedibus  anterioribus 
fulvis;  femoribus  po!-ticis  cum  metothorace  et  ventre  obscure 
castaneis.     Long.  2  lin. 

Prope  Corral  in  prov.  Valdivia  capta  est. 

Wir  besitzen  nur  ein  Exemplar  dieser  durch  ihre  Fär- 
bung etc.  sehr  ausgezeichneten  Art. 

192.  Haltica  pyrrhoptera  Ph.  (Graptodera.) 

H.  oblonga,  atra;  elytris  rufis;  antennis,  tibiis  tarsisque 
testaceis;  prothorace  subquadrato,  postice  transversim  sulcato, 
elytris  dense  striato-punctalis.     Longit.  IVj  lin. 

Habitat  in  prov.  Santiago. 

Sie  ist  etwas  schmaler  als  H.  signata.     Kopf  und   Hals- 


397 

Schild  sind  fein  punctirt  und  letzteres   vorn  fast  ebenso  breit 
wie  hinten,  mit  sehr  schwach  gebogeneu  Seiten. 

193.  Haltica  posticalis  Ph.  (Crepidodera.) 

H.  oblonga,  atra,  elytris  ad  apicem  luteis;  antennis,  tibiis 
tarsisque  testaceis;  prothoraee  subquadrato,  postice  transver- 
sim  sulcato;  elytris  dense  striato-punctatis.     Longit.  l'/j  lin. 

In  prov.  Santiago  occurrit. 

Vielleicht  ist  dies  nur  eine  Varietät  der  vorigen  Art, 
M'enigstens  "wüsste  ich  ausser  der  verschiedenen  Färbung  der 
Flügeldecken  keinen  erheblichen  Unterschied  anzugeben. 

194.  Haltica  Landbecki  Pb.   (Crepidodera.) 

H.  oblonga,  atra;  capite  et  prothoraee  dense  puncliculatis, 
prothoraee  postice  transversim  impresso;  elytris  dense  seria- 
tim  punctulatis,  obscure  rufis,  basi  apiceque  nigris;  genubus, 
tibiis  tarsisque  fulvis.     Long.  1%  IJQ- 

Prope  Valdivia  legit  orn.  Landbeck. 

In  Gestalt  und  Grösse  stimmt  diese  Art  ziemlich  mit  H. 
signata  BL,  allein  die  Flügeldecken  sind  feiner  und  dichter 
punctirt  und  Kopf  und  Halsschild  sind  kohlschwarz. 

195.  Haltica  notata  Ph.  (Crepidodera.) 

H.  oblonga,  testacea;  antennis  pedibusque  concoloribus, 
apice  femorum  posticorum  obscuro;  prothoracis  postice  trans- 
versim sulcati  lateribus  subparallelis;  elytris  dense  striato- 
punctatis;  sutura  a  scutello  inde  fere  ad  apicem  maculaque 
ovata  utrinque    nigris.     Longit.  1%   ^i'^« 

In  prov.  Valdivia  cepimus. 

Auch  diese  Art  ist  der  H.  signata  Bl.  nahe  verwandt» 
aber  schmaler,  das  Halsschild  weniger  trapezförmig,  indem 
seine  Seiten  beinahe  parallel  verlaufen  und  die  Zeichnung 
der  Flügeldecken  ist  etwas  abweichend.  Der  schwarze  Strei- 
fen auf  der  Naht  fängt  dicht  hinter  dem  Schildchen  breit  an, 
verschmälert  sich  sogleich  und  endet  dicht  vor  der  Spitze 
mit  einem  Häkchen.  Der  schwarze  Fleck  in  der  Mitte  der 
Länge  nahe  dem  Seitenrande  ist  ziemlich  von  derselben  Ge- 
stalt wie  bei  der  erwähnten  Art.  Die  Spitze  der  Hinter- 
schenkel ist  schwärzlich  und  bisweilen  auch  die  ersten  Fühler- 
glieder. 

196.  Haltica  sororia  Ph.   (Crepidodera.) 

H.  oblonga,  testacea;  prothoraee  punctulato,  postice  trans- 
versim sulcato;    elytris  striato-punctatis,   utroque  macula  ob- 


scuriore  in  parte  basali  plagaque  majore  irregulär!  in  parte 
postica  pallide  fuscis.     Longit.  IVa   ^in. 

In  prov.  Santiago  occurrit. 

Wiederum  eine  der  H.  signata  sehr  ähnliche  Art.  Die 
braunen  Flecke  der  Flügeldecken  sind  jedoch  von  ganz  ver- 
schiedener Gestalt  und  niclit  so  dunkel  und  fallen  daher  beim 
ersten  Blick  vrenig  auf. 

197.  Haltica  Greissei  Ph.  (Crepidodera.) 

H.  oblonga,  tota  aenea,  nitida;  antennis  tibüs  tarsisque 
rufis;  prothorace  postice  parallelo,  transversim  sulcato  et  tri- 
foveolato;  elvtris  oblongis,  parallelis,  striato-punctatis.  Long. 
1  lin. 

Prope  Puerto  Montt  lectam  communicavit  ornat.  Dr.  Fri- 
dericus  Geisse,  etiam  Valdiviae  ocurrit. 

Auf  den  ersten  Blick  kann  man  sie  mit  H.  aenea  Bl. 
verwechfeln,  welche  aber  keine  Spur  von  Querfurche  auf  dem 
Halsschild  hat  und  also  eine  Plectroscelis  ist.  Unsere  Art  ist 
weit  schmaler,  die  Ränder  des  Halpschildes  laufen  hinten  fast 
ganz  parallel  und  am  Hinterrand  stehen  drei  Längsgrübchen, 
die  an  ihrem  vordem  Ende  durch  eine  Querfurche  verbunden 
sind.  Die  Schultern  stehen  stark  hervor  und  die  Seiten  der 
Flügeldecken  laufen  beinahe  parallel,  währen-l  H.  aenea  breit 
eiförmige  Flügeldecken  mit  stark  convexen  Seitenrändern  hat. 

198.  Haltica  gracilis  Ph.  (Plectroscelis?) 

H.  ovato- oblonga,  nitida;  capite,  prothorace,  antennis, 
pedibusque  fulvis;  oculis,  elytris,  mesothorace,  metathorace, 
abdomineque  atris;  prothorace  paullulum  transverso,  lateribus 
rotundato,  haud  sulcato,  laevissimo;  eljtris  prothorace  latio- 
ribus,  tenuish^ime  striato-punctatis;  tarsis  '^/^  tibiarum  aequan- 
tibus,  articulo  primo  fere  reliquos  simul  sumtos  aequante.  — 
Long.  1  lin. 

In  subandinis  prov.  Santiago   occurrit. 

Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  der  halbe  Körper.  Das 
Halsschild  ist  anderthalb  mal  so  breit  wie  lang,  ziemlich  stark 
gewölbt,  ganz  glatt,  ohne  Punkte,  ohne  Querfurche.  Die 
Punktreihen  auf  den  Flügeldecken  sind  erst  bei  scharfer  Ver- 
grösserung  zu  entdecken.  Die  Hintersclienkel  sind  sehr  dick, 
auch  die  Schienen  sind  fast  keulenförmig  verdickt  und  ohne 
sichtbaren  Dorn  am  Ende. 

199.  Haltica  pusilla  Ph.  (Teinodactyla.) 

H.  ovato-oblonga,  nigra,  nitida;  capite  et  prothorace  ob- 
seure  rufis,  impunctatis;  prothorace  absque  sulco;  elytris  dense 


399 

et  sparsim  punctulatis;  pedibus  antennisque  ferrugineis.  Long, 
vix  1  lin. 

Ni  fallimur  in  prov.  Santiago  capta  est. 

Die  Fühler  sind  so  lang  wie  drei  Viertel  des  Körpers, 
Das  Halsschild  ist  überaus  glänzend,  ohne  Spur  von  Punkten 
und  ohne  Querfurche;  seine  Seit em ander  laufen  ziemlich  pa- 
rallel. Die  Flügeldecken  sind  länglieh  eiförmig,  breiter  als 
das  Halsschild,  aber  die  Schultern  sind  sehr  stark  abgerundet. 
Die  Hinterschenkel  sind  überaus  dick;  das  erste  Glied  der 
Hintertarsen  ist  verlängert, 

200.  Haltica  meloeformis  Ph. 

H,  ovatö-oblonga,  cupreo-aenea,  inordinate  punctata,  pu- 
bescens;  prothorace  subquadrato,  haud  transver.^im  sulcato; 
elytris  ovatis,  parum  convexis,  abdomine  brevioribus,  singu- 
la'tim  rotundatis;  pygidio  libero,  horizontali,  elongato;  antennis 
nigiis;  pedibus  lufis.     Long.   1   lin, 

Piope  Santiago  unicum  f^pecimen  mensi  Sept,  nacti  Turnus. 

Der  Kopf  ist  weniger  punctirt  und  glänzender  als  der 
übrige  Köipv'r  und  zeigt  zwi^cIlen  der  In>ertion  der  Fühler 
einen  dreieckigen,  von  einer  Furche  begränzten  Vor.-prung. 
Die  Fühler  .stehen  nahe  bei  einander,  sind  etwas  länger  als 
der  halbe  Körper;  ihre  letzten  fünf  Glieder  sind  bedeutend 
breiter  und  auch  länger  als  die  vorhergehenilen  und  das  eiför- 
mige Endglied  ist  das  gröbste  vcn  allen.  Das  Halsschild  ist 
so  breit  wie  der  Kopf,  beinahe  quadratisch,  die  Seiten  etwas 
gekrümmt;  es  ist  schwach  von  vorn  nacii  hinten,  stark  von 
einer  Seite  zur  andern  gewölbt,  grob  und  weitläuftig  punc- 
tirt, aber  doch  selir  glänzend.  Der  Hinlerleib  ist  wenig  brei- 
ter als  das  Halsschild,  länglich  eiförmig,  ohne  vorspringende 
Scliultern,  scr  schwach  gewölbt.  Die  Flügeldecken  bedecken 
ihn  nicht  vollständig,  indem  sie  küizer  sind,  am  Ende  diver- 
giren  und  jede  einzeln  gerundet  sind;  sie  sind  dichter  und 
feiner  punctirt  als  das  Halsschild  und  mit  weissen,  anliegenden 
Härchen  dicht  bekleidet.  Flügel  seheinen  nicht  voriianden  zu 
sein.  Der  vorstehende,  eiförmige,  fast  horizontale  Theil  des 
Hinterleibes  zeigt  dieselbe  Sculptur  und  Behaarung  wie  die 
Flügeldecken.  Die  Hintersciienkel  sind  dick  und  kräftig;  die 
Schienen  am  Ende  schräg  abgestutzt,  ohne  Dorn;  der  Tarsus 
fast  so  lang  wie  die  Schiene;  die  beiden  ersten  Glieder  sind 
breit,  verkehrt  dreieckig,  das  dritte  zweilappig.  Diese  Art 
verdient  unstreitig  ein  eigenes  Subgenus  zu  bilden, 

201.  Haltica  melampus  Ph. 

H.  oblonga,  nigro-aenea,  tenuissime  et  confuse  punctulata; 


400 

prothorace  obscure  bifoveolato;  pedibus  atris.  —  Longit. 
1  lin. 

In  prov.  Valdivia  inveni. 

Das  Halsschild  ist  etwas  breiter  als  lang,  an  den  Seiten 
wohl  gerundet;  es  hat  keine  Querfurehe,  wohl  aber  in  der 
Mitte  zwei  kreisrunde  Grübchen,  welche  ebensoweit  von  ein- 
ander wie  vom  Rande  entfernt  sind.  Die  Flügeldecken  sind 
etwas  breiter  als  das  Halsschild,  fast  viermal  so  lang,  mit 
parallelen  Seiten.  Die  Hinterschenkel  sind  sehr  dick;  die 
Hinterschienen  von  der  Basis  an  allmälig  verdickt,  die  Tar- 
sen am  Ende  eingelenkt.  Die  Grösse  und  schlanke  Gestalt 
hat  diese  Art  mit  H.  Geissei  mihi  gemein,  allein  die  kohl- 
schwarzen Beine  unterscheiden  sie  auf  den  ersten  Blick. 

202.  Haltica  Landbeckiana  Ph. 

H.  ovato-oblonga ,  convexa,  supra  flavo-testacea,  subtus 
nigra;  capite  antennisque  rufis,  pedibus  testaceis;  prothorace 
punctato,  postice  ante  marginem  medio  foveolato;  elytris  dense 
et  vage  punctatis.     Long.  2  lin. 

In  prov.  Valdivia  occurrit. 

Der  Kopf  ist  oben  rothbraun,  die  Mundtheile  hellgelb, 
die  Augen  dunkelbraun.  Das  Halsschild  ist  breiter  als  lang, 
parallel,  vorn  verschmälert,  massig  fein  und  weitläuftig  punc- 
tirt,  ohne  Querfurche  vor  dem  Hinterrand ,  aber  mit  einem 
kleinen  queren  Grübchen  in  der  Mitte.  Die  Flügeldecken  sind 
ohne  bestimmte  Ordnung  punctirt,  hellgelb,  die  Naht  röthlich. 
Von  H.  pallens  Bl.  sogleich  durch  bedeutendere  Grösse,  den 
Mangel  der  bräunlichen  Flecke  auf  den  Flügeldecken  und  die 
Sculptur  derselben  sehr  verschieden.  Die  Hinterschienen  sind 
stark  verdickt,  am  Aussenrand  gewimpert,  ohne  Dorn  am 
Ende;  das  erste  Tarsenglied  der  Hinterbeine  ist  auch  ver- 
dickt und  so  lang  wie  die  beiden  folgenden. 

203.  Haltica  aurea  Ph. 

H.  oblonga,  tenuissime  puncticulata;  capite  nigro,  cupreo 
micante,  prothorace  latiore  quam  longo,  sulcis  destituto;  scu- 
tello  viridi-aeneo;  elytris  prothoracem  longitudine  saltem  ter 
aequantibus,  parallelis,  viridi-aureis;  corpore  subtus  nigro, 
violaceo  micante,  dense  pimctulato;  antennis  pedibusque  luteo- 
testaceis.     Long.  2  lin. 

E.  prov.  Valdivia  provenit. 

Die  Gestalt  ist  fast  genau  wie  bei  H.  decorata.  Die 
schöne  goldgrüne  Färbung  zeichnet  diese  Art  sehr  aus  und 
kann  sie  mit  keiner  chilenischen  verwechselt  werden. 


401 

204.  Haltica  bellula  Ph. 

H.  rufo-fulva,  metallice  nitida,  signatura  j  formi  pulchre 
aenea  in  elytris  picta;  prothorace  grosse  punctato;  elytris 
striato-punctatis.     Long.  1  Vs  lin. 

In  radice  Andium  prov.  Santiago  raro  occuvrit. 

Der  Kopf  ist  glatt,  nicht  punctirt,  zwischen  den  Augen 
sieht  man  eine  bis  zum  Ursprung  der  Fühler  in  einen  Winkel 
vorgezogene,  vertiefte  Linie.  Die  Fühler  erreichen  die  halbe 
Körperlänge.  Das  Halsschild  ist  etwas  breiter  als  lang,  bald 
hinter  dem  Vorderrand  am  breitesten,  dann  etwas  nach  hinten 
convergirend;  hinten  hat  es  einen  queren  Eindruck,  die  Seiten 
sind  schwach  gerandet,  die  hintern  Winkel  haben  die  Gestalt 
eines  spitzen  Zähnchens.  Die  Flügeldecken  sind  länglich- 
eiförmig, etwa  ly^  mal  so  lang  wie  breit,  reichlich  dreimal 
so  lang  wie  das  Halsschild,  gestreift  punctirt;  der  Punktstrei- 
fen dicht  an  der  Naht  bildet  eine  ordentliche  Furche.  Die 
Schulterecken  treten  stark  hervor  und  sind  durch  ein  Grüb- 
chen abgesetzt.  Eine  breite,  schön  broncegrüne  Querbinde 
steht  dicht  hinter  der  Mitte  und  verbindet  sich  mit  einer  brei- 
ten durch  die  Naht  getheilten  Längsbinde,  die  bis  zum  Vor- 
derrand reicht  und  dort  etwas  breiter  wird.  Die  Unterseite 
des  Körpers  ist  einfach  rothgelb,  sehr  glänzend,  wohl  kaum 
punctirt.  Die  Hinterschenkei  sind  nur  massig  verdickt  und 
auch  die  vorderen  Schenkel  sind  kräftig;  die  Schienen  sind 
gegen  das  Ende  allmälig,  aber  stark  verdickt;  das  erste  Tar- 
senglied  ist  sehr  breit  und  viel  grösser  als  das  zweite;  das 
vierte  ist  tief  zweilappig. 

205.  Triplax  valdiviana  Ph. 

Tr.  oblonga,  subparallela,  punctata;  capite,  macula  trans- 
versa antica  prothoracis,  elytris,  metathorace  viridi-aeneis; 
reliqua  parte  prothoracis,  mesothorace,  abdomine,  antennis 
praeter  clavam  fuscam,  ore,  pedibusque  flavis.  Long.  i%  lin., 
latit.  y^  lin. 

Prope  oppidum  Valdivia  invenit   orn.  Landbeck. 

Das  Halsschild  ist  vorn  ausgerandet,  hinten  doppelt  ge- 
buchtet, an  den  Seiten  kaum  gekrümmt;  eine  dünne  Furche 
läuft  ringsherum  nahe  am  Rande;  seine  Oberfläche  ist  für 
die  Kleinheit  des  Thieres  ziemlich  grob  punctirt.  Der  bronce- 
grüne Fleck  nimmt  etwas  mehr  als  die  Hälfte  des  Vorder- 
randes  ein  und  reicht  bis  zu  Vj  der  Länge,  hinten  ist  er  etwas 
ausgerandet.  Das  Scliildchen  ist  quer,  gerundet.  Die  Flügel- 
decken sind  fast  parallel,  wenigstens  dreimal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  gestreift  punctirt;  die  Zwischenräume  zeigen  eine 
Reihe  kleinerer  und  weniger  tiefen  Punkte.  Die  Fühler  sind 
etwas  länger   als  Kopf  und   Halsschild    zusammengenommen; 


403 

das  6.,  7.  und  8.  Glied  sind  beinahe  kugelig;  die  Keule  ist 
ziemlich  eiförmig,  das  9.  und  10.  Glied  sind  breiter  als  lang, 
das  letzte  Glied  ist  fast  kreisförmig.  Die  Vordertarsen  sind 
kürzer  als  die  Schienen,  das  dritte  Glied  ist  tief  zweilappig. 
Die  Unterseite  des  Körpers  ist  weitläuftig  punctirt. 

206.  Coccinella  magellanica  Ph. 

C.  oblonga,  glabra,  nigra;  margine  laterali  prothoracis, 
puncto  in  margine  antico  et  i>ostico  ejus,  margine  laterali, 
punctisque  sex  eljtrorum  luteis.  Longit.  2^/3  lin.,  latit.  l*^ 
liu.     An.  Univ.  Chile  1862  2.  p.  412. 

E.  freto  Magellanico  misit  praefectus  coloniae  chilensis 
amic.  Georg.  Schythe. 

Der  Kopf  ist  einfarbig,  schwarz.  Das  Hal.«schild  ist  an 
den  Seiten  ziemlich  stark  gerundet,  vorn  etwas  breiter  als 
hinten;  die  Seitenränder  sind  gelb  und  zwar  ist  der  gelbe 
Rand  vorn  breiter  als  hinten;  Vordeirand  und  Hinteirand 
zeigen  in  der  AJitte  einen  kreit^runden,  gelben  Punkt.  Das 
Schildchen  ist  niciit  deutlich.  Die  Flügeldecken  sind  s-ehr 
verlängert,  hinten  ziemlich  spitz;  sie  zeigen  jede  in  der  Mittel- 
linie drei  gelbe  Flecke  oder  Punkte;  der  erste  steht  dicht  am 
Vorderrande,  die  andern  stehen  in  gleichem  Abstand  von  ein- 
ander und  von  der  Spitze,  der  mittelste  ist  der  kleinste.  Der 
Seitenrand  ist  schmal,  gelb,  doch  erweitert  yich  der  gelbe 
Rand  in  der  Gegend  des  dritten  Fleckes  nach  innen,  als  ob 
er  mit  einem  RandtJeck  zusammengetlos>en  wäre,  und  noch 
mehr  ist  dies  der  Fall  kurz  vor  der  Spitze,  t-o  dass  vielleiclit 
andere  Exemplare  auf  jeder  Flügeidecke  fünf  gelbe  Flecke 
zeigen;  die  Spitze  selbst  ist  schwarz.  Fütiler  und  Beine  sind 
schwarz. 

207.  Coccinella  limensis   Ph. 

C.  ovato- oblonga,  mediocriter  convexa,  nigra;  antennis 
praeter  clavam  testaceis;  macula  triangulari  longitudinali  ca- 
pitis rubra;  prothorace  rubro,  maculis  duabus  magnis  atris 
ornato;  elytris  rubris  sed  maculis  magnis  contluentibus  nigris, 
duabus  communibus  in  sutura,  quinque  in  quovis  elytro.  Long. 
3  lin.,  latit.  V^  lin. 

Habitat  in  Peruvio  prope  Lima;  communicavit  orn.  Dr. 
Barranca. 

In  Gestalt  und  Grösse  den  chilenischen  C.  opposita  Guer. 
und  connexa  Germ,  sehr  ähnlich.  Der  Kopf  ist  flaumhaarig, 
schwarz;  sein  Vorderrand  und  ein  dreieckiger  Fleck,  der  all- 
mälig  nach  oben  in  eine  Linie  ausläuft,  sind  roth;  die  Ober- 
lippe ist  schwarz,  die  Basis  der  Mandibeln  und  der  Antennen 
gelblich,  die  Keule  derselben  braun.     Der  Prothorax  ist  glatt, 


403 

glänzend,  roth;  zwei  grosse,  schwarze,  eiförmige  Flecke  be- 
rühren den  Hinterrand  und  sind  nur  durch  einen  ziemlich 
schmalen  Raum  vom  Vorderrand  getrennt.  Das  Sehildchen 
ist  schwarz.  Die  Flügeldecken  sind  roth,  aber  die  schwarzen 
Flecke  nehmen  fast  mehr  Raum  ein  als  die  rothe  Grundfarbe. 
Sie  zeigen  einen  gemeinschaftlichen,  rautenförmigen  Fleck, 
welcher  mit  dem  Schildchen  zusammenstösst  und  beinahe  den 
dritten  Theil  ihrer  Länge  einnimmt,  einen  Schulterfleck,  der 
fast  eben  so  lang  ist  und  gänzlich  frei  ist,  dann  jederseits 
zwei  zusammenfliessende  Flecke,  welche  sowohl  vom  Seiten- 
rand wie  von  der  Naht  nur  durch  eine  schmale  rothe  Linie 
getrennt  sind,  und  zwei  andere,  von  denen  der  innere  mit 
dem  der  andern  Flügeldecke  zusammenfliesst  und  so  den  zwei- 
ten gemeinschaftlichen  Fleck  bildet,  endlich  ist  ein  Fleck  an 
der  Spitze,  der  entweder  vollkommen  frei  ist  oder  mit  den 
eben  beschriebenen  zusammenfliesj-t.  Der  untere  Theil  des 
Körpers  und  die  Beine  sind  kohlschwarz. 

208.  Coccinella  nitida  Ph. 

C.  oblonga,  ovata,  nitidisssima,  pubescens,  atra;  capite, 
antennis,  palpis,  parte  antiea  prothoracis,  pedibusque  obscuro 
fulvis;  elytriö  punctulatis,  utroque  guttis  duabus  luteis  ornato, 
quae  simul  quadratum  formant.     Longit.  1  lin. 

In  subandinis  prov.  Santiago  Octobri  invenimus. 

Kopf  und  HalsBchild  sind  äust-erst  fein,  die  Flügeldecken 
deutlicher  pnnctirt.  Der  ersteie  ist  bis  auf  die  schwarzen 
Augen  dunkel  braungelb,  ebenso  Fühler  und  Taster.  Das 
Halsschild  hat  vorn  dieselbe  Farbe,  wird  aber  hinten  allmälig 
dunkler,  fai-t  kastanienbraun.  Das  Schildchen  und  die  Flügel- 
decken sind  tief  schwarz;  letztere  haben  jede  in  der  Mittel- 
linie zwei  kleine  braungelbe  runde  Flecke;  der  vordere  steht 
im  ersten  Drittheil  der  Länge,  der  zweite  etwas  hinter  dem 
zweiten  Drittheil;  zusammen  bilden  diese  vier  Flecke  ein 
<i)uadrat.  Bei  dem  breiteren  Exemplar  (??)  ist  der  hintere 
Fleck  ein  wenig  grösser  als  der  vordere,  bei  dem  schmaleren 
(cj?)  ist  er  bedeutend  kleiner.  Die  Vorderbrust  ist  dunkel 
braungelb,  der  Bauch  tief  schwarz.  Die  Beine  dunkel  braun- 
gelb. 

209.  Coccinella  funebris  Ph. 

C.  oblongo-ovata,  pubescens,  tenuissime  punctulata,  nigra, 
angulis  anterioribus  prothoracis,  antennis,  palpis,  pedibus,  api- 
ceque  abdominis  ferrugineis.     Long,  fere  2  lin.,  latit.  1%  lin. 

In  prov.  Aconcagua  sub  lapidibus  ad  radicem  Adesmiae 
arboreae  pauca  specimina  legi. 

Massig  gewölbt,    fein  und  unregelmässig   punctirt,    dicht 


404 

behaart.  Das  Halsschild  ist  vorn  schmaler  als  hinten,  sein 
Hinterrand  ist  convex,  die  Seitenränder  find  ebenfalls  ge- 
krümmt, die  vordem  Winkel  sind  sehr  abgerundet.  Der  Vor- 
derrand, namentlich  aber  die  vordem  Winkel  f-ind  dunkel 
rostbraun,  welche  Farbe  allmälig  in  die  schwarze  Grundfarbe 
übergeht.  Die  Unterseite  des  Körpers  ist  stark  glänzend, 
punctirt,  schwächer  flaumhaarig  als  die  Oberseite.  Kopf,  zum 
Theil  auch  Vorderbrust  und  die  letzten  Segmente  des  Hinter- 
leibs sind  dunkel  rostgelb.  Die  Beine  sind  kurz  und  kräftig. 
Die  Fühlerkeule  scheint  mir  auffallend  breit  zu   sein. 

210.  Coccinella  vittata  Ph. 

C.  rufa,  pilis  albidis  puberula;  elytris  atris,  utroque  vitta 
helvola  parum  semilunari  notato.     Longit.  1  lin. 

Prope  Santiago  mensi  Augusto  1863  unicum  specimen 
inveni. 

Glatt,  glänzend,  ohne  Sculptur,  aber  mit  kurzen,  weissen 
Härchen  bekleidet.  Kopf  und  Halsschild  roth,  Augen  schwarz. 
Die  Flügeldecken  sind  tief  schwarz;  jede  zeigt  eine  gelbweisse 
Längsbinde,  welche  weder  Vorderrand  noch  Hinterrand  er- 
reicht, an  ihrem  Innenrande  schwach  convex,  an  ihrem  Aussen- 
rande  etwas  stärker  concav  und  vorn  und  hinten  abgerun- 
det ist. 

211.  Clypeaster  variegatus  Ph. 

Ol.  ovatus,  pubescens;  prothorace  sordide  carneo,  punctis 
maculisque  fuscis  plus  minusve  picto;  elytris  sordide  carneis 
maculis  punctisque  fuscis  et  nigris  marmoratis;  corpore  subtus 
pedibusque  rufo-fuscis.     Longit.  V/^  üo- 

Habitat  in  prov.   Valdivia. 

Der  ganze  Käfer  ist  stark  glänzend  und  erscheint  wohl  nur 
in  Folge  der  Härchen,  womit  er  bedeckt  ist,  punctirt.  Vorder- 
und  Seitenränder  des  Halsschildes  bilden  einen  Halbkreis;  der 
Hinterrand  ist  doppelt  gebuchtet.  Die  schwärzlichen  Pünkt- 
chen und  Flecke  drängen  sich  in  der  Mitte  zu  einem  grossen 
schwärzlichen  Fleck  zusammen,  ja  bisweilen  erscheint  das 
ganze  Halsschild  schwärzlicli  mit  hellem,  unregelmässig  be- 
gränztem  Saum.  Die  Zeichnung  der  Flügeldecken  ist  sehr 
bunt.  Ein  kleiner  Höcker  auf  der  Schulter,  eine  fast  halb- 
mondförmige, vorn  concave  Binde,  die  gleich  weit  vom  Rande 
wie  von  der  Naht  entfernt  ist,  eine  gezackte,  unterbrochene 
Querbinde  etwas  hinter  der  Mitte,  die  den  Seitenrand  erreicht, 
aber  ziemlich  weit  von  der  Naht  entfernt  bleibt;  ein  schräger, 
von  innen  nach  aussen  und  nach  vorn  gerichteter  Streif  an 
der  Naht  nicht  weit  von  der  Spitze  und  ein  kleiner  Fleck 
am   Aussenrand   fast  in  gleicher   Entfernung   von   der  Spitze 


405 

sind  schwarzbraun;  der  vordere  Tlieil  der  Flügeldecken  und 
ein  Streifen  an  der  Naht,  der  nach  hinten  breiter  wird  und 
in  drei  Viertel  der  Länge  aufhört,  sind  hell  chocoladenfarbig; 
der  Grund  ist  fleischroth,  aber  mit  röthlich  grauen  und  scliwärz- 
lichen  Pünktchen  und  Fleckchen.  Kopf,  Prosternum  und  Beine 
sind  dunkel  braungelb;  Metasternum  und  Hinterleib  schwarz- 
braun. Bei  einem  andern  Exemplar  ist  die  hintere  Hälfte 
der  Schenkel  und  die  erste  Hälfte  der  Schienen  schwarz,  das 
Metasternum  und  der  erste  King  des  Hinterleibes  braungelb; 
der  Rest  des  Hinterleibes  schwarz  mit  einem  gelben  Fleck 
jederseits  auf  dem  Rande  eines  jeden  Ringes.  Die  Augen 
sind  schwarz,  die  Fühler  gelblich  mit  schwärzlicher  Spitze. 

212.     Coxelus  sylvaticus  Ph. 

C.  parallelus,  rufo-fuscus,  granulatus,  appresse  pubescens; 
prothorace  subquadrato,  parum  transverso,  marginibus  arcuatis, 
erofeo-denticulatis;  eljtris  elongatis,  punctato-stiiatis;  intersti- 
tiis  elevatis;  basi  anteunarum  pedibusque  pallide  rufis.  Long. 
2-/5  lin. 

Satis  frequens  in  prov.  Valdivia  Colletiam  crenatam  in- 
habitans   invenitur. 

Der  Kopf  hat  eine  halbkreisförmige  Furche,  deren  Bogen 
nach  hinten  gerichtet  ist  und  deren  Schenkel  fast  bis  zum 
Ursprung  der  Fühler  reichen.  Die  Augen  sind  grob  gekörnt. 
Die  Fülller  reichen  kaum  bis  an  das  Ende  des  Halsschildc*; 
ihr  erstes  Glied  ist  stark  verbreitert,  das  zweite  ist  auch  noch 
kurz  und  breit,  das  dritte  walzenförmig,  das  längste  von  allen; 
die  folgenden  nehmen  allmälig  an  Länge  ab  und  werden  drei- 
eckig; das  neunte,  zehnte  und  elfte  bilden  eine  durchbrochene 
Keule  und  das  letzte  ist  beinahe  so  breit  m  ie  lang.  Die  Man-* 
dibeln  sind  kräftig,  breit,  an  der  Spitze  zwei-  ode)-  dreizähnig, 
innen  mit  einem  oben  stark  gewimperten  Lappen  versehen. 
Die  Maxillen  bestehen  aus  zwei  Lappen,  die  beide  am  Ende 
eine  Menge  hakenlörmiger  Zäimchen  tragen.  Die  Maxillar- 
taster  sind  kurz,  ihr  letztes  Glied  fast  cylindrisch,  schräg 
abgestutzt.  Die  Unterlippe  ist  ausgerandet,  mit  zwei  häu- 
tigen, fast  kreisrunden  Lappen.  Das  Halsschild  ist  wenig 
breiter  als  lang,  vorn  und  hinten  grad  abgestutzt  und  gleich 
lang;  die  Seitenränder  sind  regelmässig  gerundet,  ilach,  schmal, 
lamellenartig,  am  Rande  gezähnelt.  l3as  Schildchen  ist  bei- 
nahe halbkreisförmig,  dicht  mit  weisslichen  Härchen  besetzt. 
Die  Flügeldecken  sind  so  breit  wie  das  Halsschild,  aber  fast 
dreimal  so  lang,  beinahe  halbcylindrisch;  sie  zeigen  grobe, 
gedrängte    Punkte    und    schmale,    erhabene    Zwischenräume. 


406 

Glied  ist  breit,  das  vorletzte  sehr  klein,  das  letzte  so  lang 
wie  alle  vorhergehenden  zusammengenommen;  die  Hintertar- 
sen  sind  ebenso  beschaffen,  aber  etwas  länger,  fast  so  lang 
wie  ihre  Schienen.  Die  Unterseite  ist  grob  punctirt.  Das 
Vorderbrustbein  ist  weder  erhaben,  noch  nacli  hinten  ver- 
längert. 

Die  Genera  Dorcatoma,  Cyphaleus,  Rhinosimus,  Calandra, 
Mycetophagus,  Eumolpus,  Triplax,  Coxelus,  Cljpeaster  waren 
noch  nicht  aus  Chile  bekannt;  die  Genera  Pleolobus,  Ocel- 
liger,  Trachjderas,  Heterolobus  habe   ich  neu  aufgestellt. 


407 


Bemerkungen  über  generelle  Unterscheidungs- 
merkmale einiger  Arten  des  Genus  Silis 

von 
Dr.  Bethe  in  Stettin. 


Durch  den  glücklichen  Fang  eines  Pärchens  der  seltenen 
Silis  ruficollis  F.  (rubricollis  Charp.)  wurde  ich  zur  Betrach- 
tung der  Gesehlechtsunterschiede  dieses  Genus  veranlasst.  Bei 
L.  nitidula  F.  ist,  abgesehen  von  dem  Unterschiede  in  der 
Färbung,  das  Halsschild  des  Weibchens  bekanntlich  in  den 
Hinterecken  nicht  ausgeschnitten,  sondern  ganzrandig.  Nach 
Herrn  v.  Kiesenwetter's  Diagnose  (Naturgeschichte  der  In- 
sekten Deutschlands  4.  B.  S.  521)  soll  es  sich  ebenso  bei  S. 
ruficollis  F.  verhalten.  Das  ist  jedoch  nicht  der  Fall.  Das 
neulich  von  mir  gefangene  Pärchen  giebt  darüber  einen  ganz 
abweichenden  Aulschluss.  Das  Halsschild  des  Weibchens  näm- 
lich, welches  letztere  mir  übrigens  sogleich  durch  den  fast 
mit  4  Ringen  über  die  Spitze  der  Flügeldecken  hervorragen- 
den rothen  Hinterleib  in  die  Augen  fiel,  ist  bei  dieser  Species 
durchaus  in  beiden  Geschlechtern  in  Bezug  auf  Farbe,  Un- 
ebenheiten, grobe  Punctirung  und  fast  auch  in  Bezug  auf  Rand- 
bildung übereinstimmend,  nur  tritt  beim  Weibchen  die  Hinter- 
ecke nicht  so  scharf  als  Zahn  hervor  und  in  der  tiefen  Grube, 
die  sich  in  jeder  Hinterecke  befindet,  fehlt  die  beim  Männchen 
schräg  nach  innen  und  vorn  durchlaufende  kielförmige  Scheide- 
wand. Ferner  ist  beim  Männchen  die  Grube  nahe  der  Mitte 
der  Seitenränder  tiefer  und  scharfrandiger. 

In  der  Hinterleibsbildung  weichen  beide  Geschlechter  aber 
schon  wesentlicher  von  einander  ab.  Der  7.  Bauchring  ist 
beim  Männchen  tief  bis  auf  den  Grund  hin  ausgeschnitten, 
wodurch  zwei  Lappen  mit  nach  innen  bogigen  Rändern  ent- 
stehen, eingefasst  mit  gelben  Härchen.  Das  6.  Segment  ist 
beinahe  bis  auf  den  Grund  bogenförmig  ausgerandet.  Beim 
Weibchen  ist  das  unregelmässig  ausgenagte  7.  Segment  nicht 
ausgeschnitten,  sondern  nur  bis  auf  den  Grund  hin  einge- 
schnitten, wodurch  zwei  viereckige  Lappen  gebildet  werden. 
Der  Einschnitt  selbst  ist  mit  nach  vorn  convergirenden  gelben 
Härchen  besetzt.  Das  6.  Segment  ist  mit  dem  5.  durchaus 
übereinstimmend. 

Herr  v.  Kiesenwetter  spricht  in  der  Genus-Diagnose  von 
Silis  die  Vermutiiung  aus,  dass  das  Halsschild  auch  wohl  bei 
den  Weibchen  mancher  Arten  ausgeschnitten  sein  dürfte. 
Diese  Vermuthung  hat  sich  vollkommen  bestätigt;  denn  ich 
habe  mich  ausser  bei  S.  ruficollis  auch  durch  die  Untersuchung 


408 

von  drei  verschiedenen  exotischen  Arten  in  der  Dohrn'schen 
Sammlung  überzeugt,  dass  bei  S.  6  dentafa  Mannerh.  aus  dem 
östlichen  Sibirien,  S.  familiaris  Dohrn  in  coli,  aus  Ceylon  und 
S.  pallida  Eschscl).  aus  Sitka  das  Halsschild  in  beiden  Ge- 
schlechtern an  den  Seilenrändern  tief  ausgeschnitten  ist  und 
zwar  bei  S.  pallida  durchaus  in  gleicher  Weise,  bei  S.  6  den- 
tata  und  familiaris  mit  so  unbedeutenden  Abweichungen,  dass 
wohl  kaum  darauf  bei  der  Anführung  der  Geschlechtsunter- 
schiede irgend  welcher  Accent  gelegt  werden  darf.  Da  die 
Bildung  der  Hinterleibsringe  nur  mit  Sicherheit  an  frischen 
Exemplaren  beobachtet  weiden  kann,  so  habe  icli  die  Be- 
schreibung der  bei  den  Exoten  gefundenen  undeutliclien  Merk- 
male unterlassen. 

Durchgreifende  generelle  Unterscheidungsmerkmale, 
wie  aus  dem  Vergleich  unserer  zwei  europäischen  und  jener 
drei  exotischen  Silisarteri  für  mich  mit  Sicherheit  hervorge- 
gangen ist,  liegen  in  der  Fühlerbildung  und  in  der  Bildung 
der  Füsse.  Beide  sind  bei  den  Weibchen  in  allen  Species 
fast  um  ein  Drittheil  schlanker  als  bei  den  Männchen, 
das  zweite  Fühlerglied  ist  bei  diesen  deutlich  kürzer  als 
dasselbe  Glied  bei  den  Weibchen.  Ausserdem  ist  die  Färbung 
der  Beine  bei  den  Weibchen  durchweg  heller.  Am  ausge- 
sprochensten ist  die  schlankere  Fühler-  und  Fussbildung  der 
Weibchen  bei  S.  nitidula,  ruficollis  und  l'amiliaris. 

Das  WeibcliLU  von  S.  ruficollis  scheint  bei  weitem  sel- 
tener zu  sein  als  das  j\[ännchen.  In  der  Dohrn'schen  Samm- 
lung befinden  sich  nur  8  Männchen,  in  der  Sclimidt'schcn  2 
Männchen  und  1  Weibchen.  Ich  selbst  besitze  3  Männchen 
und  1  Weibchen.  Der  Käfer  lebt  wohl  vorzugsweise  auf 
W^asserpflanzen.  Ich  habe  3  Exemplare  auf  einer  Wiese  in 
der  Nähe  Stettins  am  Rande  durclilaufender  Wassergräben 
gefangen,  das  vierte  in  Heringsdorf  am  Ufer  des  Schloensee. 


409 


Ueber  den  wahrscheinlichen  Dimorphismus  der 
Cynipiden- Weibchen 

von 
Baron  AS.  Osten  -  Sacken  in  Newyork. 


Seit  meinen  drei  Arbeiten  über  die  nordannierikanisehen 
Cynipiden -Gallen  (in  Proc.  Philad.  Ent.  Soe.  Octbr.  1861, 
Sept.  1862  und  April  1863)  sind  in  derselben  Zeitschrift  noch 
zwei  Aufsätze  über  diesen  Gegenstand  erschienen,  nämlich 
von  den  Herren  Basset  (1.  c.  Oct.-Dec.  1863)  und  B.  D.  Walsh 
(März  1864).  Letztere  Arbeit  enthält  über  die  sexuelle  Frage 
der  Gattung  Cynips  Aufschlüsse,  welche  im  höchsten  Grade 
die  Aufmerksamkeit  verdienen.  Ich  fühle  mich  um  so  mehr 
gedrungen,  dieselben  bei  dem  deutsciien  Publikum  einzuführen, 
als  von  mir  selbst  vor  ein  paar  Jahren  über  diese  Frage  eine 
Hypothese  aufgestellt  wurde  (1.  c.  Oct.  1861  p.  50  und  Stett. 
Ent.  Zeitung  1861  p.  406),  -welche  ich  bereits  im  folgenden 
Jahre,  von  ihrer  Ünhaltbarkeit  durch  directe  Beobachtung 
überzeugt,  habe  aufgeben  müssen  (Proc.  Philad.  Ent.  Soc. 
Sept.  1862  p.  249). 

An  der  amerikanischen  Schwarz-Eiche  (Quercus  tinc- 
toria,  black  oak)  kommt  eine  grosse  Apfelgalle  vor,  aus 
welcher  ich  im  Juni  1862  männliche  und  weibliche  Exemplare 
eines  Cynips  erhielt  und  unter  dem  Namen  C.  quercus 
spongifica  beschrieb  (1.  c.  Sept.  1862).  Schon  früher  aber 
hatte  ich  von  Herrn  Walsh  ein  paar  Exemplare  einer  ähn- 
lichen, an  demselben  Baume  vorkommenden  Galle  erhalten, 
aus  welcher  er  eine  sehr  verschiedene  Cynips- Art  in  grosser 
Menge,  aber  blos  in  weiblichen  Exemplaren,  gezogen  hatte. 
Letztere  beschrieb  ich  (1.  c.  Oct.  1861)  unter  dem  Namen  C. 
aciculata.  Sie  unterscheidet  sich  von  Cynips  q.  spongi- 
fica nicht  nur  durch  Grösse,  Färbung  und  Sculptur,  sondern 
auch  in  der  Bildung  der  Antennen  und  des  Hinlerleibes,  und 
diese  Unterschiede  sind  bedeutend  genug,  um  nicht  nur  auf 
eine  Verschiedenheit  in  der  Art,  sondern  selbst  in  der  Gat- 
tung schliessen  zu  lassen.  Da  ich  ausserdem  C.  q.  spongi- 
fica im  Frühjahr  und  in  beiden  Geschlechtern,  Herr  Walsh 
aber  die  C.  aciculata  im  Herbst  und  Winter,  und  obgleich 
in  grosser  Menge,  immer  nur  im  weiblichen  Geschlechte  ge- 
zogen hatte,  so  suchte  ich  auch  an  den  Gallen  beider  Unter- 
schiede zu  entdecken  und  glaubte  anfangs  an  den  wenigen 
Exemplaren  der  Galle  von  C.  aciculata,  die  mir  Herr  Walsh 
mitgetheilt  hatte,  solche  gefunden  zu  haben.  Auffallend  blieb 
es  aber  immer,   dass  zwei  so    verschiedene  Arten,   und  doch 


410 

beide  ächte  Pseniden,  an  derselben  Baumart  so  ausser- 
ordentlich ähnliche  Gallen  verursachten. 

Seitdem  i,-t  Herr  Walsli  so  glücklich  gewesen,  Beobach- 
tungen an  diesen  Gallen  der  Q.  tinctoria  unter  den  vor- 
theiihaftesten  Umständen  anstellen  zu  können.  Daraus  haben 
sich  folgende  interessante  Ergebnisse  entwickelt: 

Es  giebt  keinen  haltbaren  Unterschied  zwischen  den  Gal- 
len, aus  welchen  C.  q.  spongifica  und  C.  aciculata  ent- 
schlüpfen. Diese  Gallen  entM'ickeln  sich  auf  Quercus  tinc- 
toria im  Frühjahr  mit  dem  Wachsthum  der  Blätter.  Wäh- 
rend des  Sommers  kommen  keine  neuen  Gallen  hinzu.  Sam- 
melt man  eine  gehörige  Menge  solcher  Gallen  Ende  Mai,  so 
erhält  man  daraus  im  Juni  beide  Geschlechter  der  C.  q.  spon- 
gifica; es  bleiben  aber  viele  Gallen  (etwa  die  Hälfte)  übrig, 
deren  Bewohner  noch  nicht  ausschlüpfen.  Sondert  man  solche 
Gallen  aus,  so  erhält  man  aus  denselben  im  October  und  in 
der  ersten  Hälfte  Novembers  C.  aciculata,  aber  blos  Weib- 
chen. (Ein  Theil  solcher  Weibchen  überwintert  in  der  Galle, 
um  blos  im  Frühlinge  zu  erscheinen.) 

Jemand,  der  im  Herbste  die  noch  nicht  leeren  Gallen 
sammelte,  würde  aus  denselben  blos  C.  aciculata  $  erhalten 
und  daraus  wahrscheinlich  den  Schluss  ziehen,  die  Galle  sei 
durch  diese  Art  verursacht.  Dies  war  anfangs  mit  Herrn 
Walsh  der  Fall.  Ein  anderer,  der  die  Gallen  im  Frühling 
zöge,  ohne  auf  die  Herbstbrut  zu  warten,  hätte  blos  C.  q. 
spongifica  o$  erhallen.  Dies  war  mit  mir  der  Fall.  Beider 
grossen  Verschiedenheit  der  Wohnthiere  wäre  die  Aehnlichkeit 
der  Gallen  allein  nicht  hinreichend  gewesen,  um  auf  Identität 
der  Art  zu  schliessen.  Dazu  war  eine  directe  Beobachtung 
nöthig  und  es  gelang  Herrn  Walsh,  diese  anzustellen.  Er 
beobachtete  in  der  Umgegend  seines  Wohnortes,  Rock-Island 
im  Staate  Illinois,  eine  isolirte  Gruppe  von  50 — 60  Quercus 
tinctoria,  auf  welchen  diese  Galle  in  grosser  Menge,  in  ein- 
zelneu Fällen  bis  400  —  500  an  einem  Baume,  vorkam.  Er 
hatte  Gelegenheit,  diese  Stelle  fast  täglich  zu  besuchen.  Auf 
diese  Weise  erhielt  er  die  oben  angeführten  Ergebnisse  und 
aus  letzteren  schöpfte  er  die  Ueberzeugung,    C.  aciculata  SCi 

blos  eine  zweite  Form  des  Weibchens  von  C  q.  spongifica. 

Um  das  Ueberraschende  dieses  Resultates  gehörig  wür- 
digen zu  lassen,  will  ich  einen  Vergleich  beider  Weibchen 
anstellen.  C.  aciculata  $  ist  grösser,  auch  ist  der  Hinter- 
leib im  Verhältniss  grösser;  die  Gestalt  des  letzteren  ist  eben- 
falls verschieden,  nämlich,  von  der  Seite  gesehen,  fast  trape- 
zoidal,  während  sie  bei  C.  q.  spongifica  $  fast  oval  ist. 
C.  q.  spongifica  hat  einen  grob  runzelig -punctirten,  fast 
gegitterten  Thorax;  bei  C.  aciculata  ist  er  fein  nadelrissig. 


411 

Die  Färbung  von  C.  aciculata  ist  durchaus  schwarz;  die 
meisten  Exemplare  der  C.  spongifica  haben  einen  rothen 
Hinterleib;  oft  sind  auch  Kopf  und  Thorax  röthlich,  meistens 
jedoch  schwarz.  Endlich  hat  C.  aciculata  (wenigstens  schein- 
bar) 14gliedrige  Antennen,  spongifica  13gliedrige.  Es  giebt 
aber  wiederum  zwischen  beiden  Weibclien  auch  Annäherungs- 
punkte, welche  es  durchaus  nicht  ganz  unwahrscheinlich  er- 
scheinen lassen,  dass  sie  zu  derselben  Art  gehören;  nämlich 
beide  haben  auf  den  Flügeln  über  der  Mittelzelle  einen  grossen 
braunen  Fleck  und  es  ist  überhaupt  in  dem  Aderverlauf  und 
der  Färbung  der  Flügel  kein  merklicher  Unterschied  vorhan- 
den; obgleich  die  Antennen  von  C.  q,  spongifica  13gliedrig 
sind,  so  hat  das  letzte  Glied  doch  eine  feine  Quernaht,  ein 
14tes  Glied  andeutend;  ferner,  so  auffallend  verschieden  die 
Sculptur  des  Thorax  der  beiden  Weibchen  ist,  und  obgleich 
keine  üebergänge  vorkommen,  so  kann  man  sich  doch  die 
eine  als  eine  Umwandlung  oder  Entwicklung  der  anderen  vor- 
stellen, indem  bei  aciculata  zwischen  den  Nadelrissen  Puncte 
vorhanden  sind,  welche  man  sich  blos  stark  vergrössert  und 
vertieft  zu  denken  braucht,  um  die  Sculptur  von  C.  q.  spon- 
gifica zu  erhalten.  Die  Form  des  Schildchens  ist  bei  beiden 
$  dieselbe,  und  zwar  eine  ziemlich  auffallende,  indem  eine 
tiefe  Längsfurche  es  am  Hinterende  fast  zweihügelig  erschei- 
nen lässt.  Die  Verschiedenheit  in  der  Form  und  der  Grösse 
des  Hinterleibes  ist  vielleicht  die  wichtigste  und  deutet  auf 
einen  organischen  Unterschied. 

Wollen  wir,  sagt  Herr  Walsh,  des  Beweises  halber  an- 
nehmen, C.  aciculata  und  spongifica  seien  verschiedene 
Arten;  dann  begegnen  wir  sogleich  folgenden  Schwierigkeiten: 
zuerst  ist  es  kaum  wahrscheinlich,  dass  zwei  Cynipiden- 
Arten  an  derselben  Eiche  vollkommen  ähnliche  Gallen  her- 
vorbringen; und  selbst  angenommen,  dass  dies  der  Fall  sei, 
so  wäre  es  zweitens  sehr  auffallend,  dass  solche  zwei  Arten 
gerade  dieselbe  Localität  ausgewählt  hätten,  um  sich  in  solcher 
Menge  anzusiedeln.  Ist  nämlich  das  Vorkommen  von  C.  q. 
spongifica  in  der  Umgegend  von  Rock-Island  so  local,  dass 
sie  unter  50  für  sie  möglichen  Localitäten  blos  an  einer 
einzigen  in  solcher  Menge  vorkommt,  warum  sollte  C.  aci- 
culata unter  den  50  gerade  dieselbe  Localität  gewählt 
haben.  Drittens  wäre  bei  der  Annahme,  dass  C.  acicu- 
lata $  eine  verschiedene  Art  sei,  die  Frage  zu  lösen  noch 
übrig,  warum  sich  das  Männchen  derselben  nicht  finde?  Es 
scheint  mir  überhaupt  nicht  glaublich,  setzt  Herr  Walsh  hinzu, 
dass  es  im  Thierreich  wirklich  vollkommen  agame  Arten 
gebe,  und  zwar  des  Umstandes  wegen,  dass  individuelle  Ab- 
weichungen,   welche   bei  der  bisexuellen  Fortpflanzungs weise 

27* 


413 

durch  wiederholte  Kreuzung  meistens  eliminirt  werden,  sich 
bei  agamen  Arten  von  Generation  zu  Generation  verstärken 
würden,  und  solche  Arten  sich  bald  in  so  viele  Racen  und 
endlich  in  so  viele  neue  Arten  zersplittern  müssten,  als  es 
Individuen  giebt. 

Ist  nun  C.  aciculata  blos  eine  dimorphe  Form  des 
Weibchens  von  spongifica,  so  bleiben  noch  zwei  Fragen 
zu  lösen  übrig.  Erstens,  welche  Rolle  spielt  diese  Form 
in  der  Reproduction  der  Art?  Zweitens,  .sind  nicht  Hartigs 
vermeintlich  agame  Arten  der  Gattung  Cynips  lauter  dimorphe 
Formen  von  anderen  bekannten  oder  unbekannten  Arten? 

Die  zweite  Frage  empfiehlt  Herr  Walsh  der  Aufmerk- 
samkeit der  europäischen  Entomologen;  die  erste  behält  er 
sich  vor,  M'ährend  des  kommenden  Sommers  zu  ergründen. 
Unterdessen  stellt  er  aber  eine  Vermuthung  auf,  welche  eben- 
falls verdient,  hier  mitgetheilt  zu  werden.  (Der  Deutlichkeit 
wegen  werde  ich  fortfahren,  die  zweite  Weibchenform  C. 
aciculata  zu  nennen.) 

Da  C,  q.  spongifica  <^^^  welche  im  Juni  erscheinen, 
blos  6  bis  8  Tage  leben,  so  ist  das  Fortleben  des  Männchens 
bis  zum  October,  um  mit  C.  aciculata  zu  copuliren,  nicht 
denkbar.  C.  aciculata,  nach  Herrn  Walsii's  Meinung,  sticht 
im  Herbst,  ohne  befrucl)tet  zu  sein,  also  vermittelst  Parthe- 
nogenesis,  Knospen  an,  aus  welchen  sich  im  Früiijahr  mit 
den  Blättern  Gallen  entwickeln,  die  blos  männliche  spon- 
gifica geben;  die  Juni- Generation  von  weiblichen  spongi- 
fica werde  von  diesen  Männciien  befruchtet  und  steche  dann 
diejenigen  Knospen  an,  die  sich  erst  im  folgenden  Jahre  ent- 
wickeln; an  diesen  bilden  sich  dann  Gallen,  welche  im  Juni 
hauptsächlich  spongifica  $  (vielleicht  auch  einige  ö^),  im 
October  aciculata  $  geben.  Mit  anderen  Worten,  das 
Männchen,  mit  welchem  sich  ein  Weibchen  im  Früiijahre 
paart,  stammt  nach  dieser  Theorie  in  den  meisten  Fällen 
Juni     r^   9.      J^icht    von  derselben    (vorigjährigen)  Generation 

V,^ y      mit   ihr   ab,    sondern   von    der    grosselterlichen 

V  (vor -vorigjährigen),  mit  C.  aciculata  als  Zwi- 

;    schenglied  (Amme).     Ich  habe  dieses  Verhältniss 

.       .    Q  V  tabellarisch  hier  darzustellen  versucht.     Da  aci- 

Jum       -^Oculata   nicht   immer  im  Herbst   die  Galle  ver- 


Oct. 


lässt,  sondern  oft  in  derselben  überwintert,  so 
dauert  nach  dieser  Hypothese  ihre  Lebensperiode 
(vom  Eie  bis  zur  Imago)  16  bis  22  Monate;  die 
von  spongifica  ö"  gewöhnlich  8,  manchmal 
vielleicht  blos  2  Monate,  die  von  spongifica 
Qgj  n  $  (vielleicht  manchmal  auch  ö^)  12  Monate. 


Oct.       ? 
Juni      i  $ 


413 

Herr  Walsh  glaubt  in  diesem  Vorgange  ein  Analogen 
der  Parthenogenesis  der  Arbeitsbienen  mit  den  kleinen  Bo m- 
b  US -Weibchen  zu  finden. 

Soviel  scheint  aus  Herrn  Walsh  Beobachtungen  unzwei- 
felhaft hervorzugehen,  dass  C.  aciculata  vi'iiklich  blos  eine 
zweite  Form  des  Weibchens  von  C.  q.  spongifica  ist.  Ob 
es  mit  seiner  Hypothese  über  die  P'unction  dieses  Weibchens 
ebenfalls  seine  Richtigkeit  habe,  werden  fernere  Beobachtun- 
gen zeigen.  Erinnern  wir  uns  unterdessen  der  Worte  Hum- 
boldt's  (bei  Gelegenheit  des  Nordlichtes),  „dass  die  wieder- 
„holte  Aufstellung  einer  bestimmten  Hypothese  in  einer  so 
„verwickelten  Erscheinung  wenigstens  den  Vortheil  gewährt, 
„dass  die  Bestrebungen,  dieselbe  zu  widerlegen,  zu  einer  an- 
„haltenderen  und  sorgfältigeren  Beobachtung  der  einzelnen 
„Vorgänge  anzeigen.^' 

New-Nork,  den  7.  Mai  1864. 


Die  gelbe  Halmfliege  (Chlorops),  der  Verwüster ^ 
der  Weizenfelder*) 

von 
Prof.  Ferdinand  Colin  in  Breslau. 


Die  erfreulichen  Hoffnungen,  zu  denen  der  Stand  des 
Weizens  in  Schlesien  zu  Anfang  dieses  Frühjahrs  berechtigte, 
sind  durch  einen  neuen  Feind  zum  grossen  Theil  vernichtet 
worden.  Von  der  zweiten  Hälfte  des  Juni  an  kamen  uns  aus 
allen  Theilen  von  Mittelschlesien,  der  Ebene  wie  dem  Ge- 
birge, theils  direct,  theils  durch  die  Zeitungen  Nachrichten 
von  einer  Made  zu,  welche  die  schossenden  Halme  anfrass 
und  ihre  Weiterentwickelung  hinderte,  so  dass  bis  zu  90  pCt. 
der  Halme  befallen  wurden.  Ob  die  Made  auch  ausserhalb 
der   Provinz    beobachtet    worden,    muss    erst   noch   ermittelt 


*)  Der  Redaction  ging  der  vorliegende  Artikel  gedruckt  unter 
Kreuzband  zu,  ohne  Angabe  des  Blattes,  in  welchem  er  erschienen 
ist.  Bei  der  landwirthschaftlichen  Wichtigkeit  des  Gegenstandes  er- 
schien es  angemessen,  ihn  durch  Wiederabdruck  zur  Kenntniss  un- 
serer Leser  zu  bringen  und  zur  weitern  Beobachtung  dringend  auf- 
zufordern.    Dem  Herrn  Einsender  verbindlichen  Dank! 

C.  A.  D. 


414 

werden.  Diese  Made  ist  verschieden  von  derjenigen,  welche 
in  verheerendem  Massstabe  zuerst  im  Herbst  1858  im  Gross- 
herzogthum  Posen  bis  zur  schlesischen  Grenze  den  Weizen 
heimsuchte;  jene  stammte  von  einer  Gallmücke  Cecidomya, 
die  ihre  Eier  im  Herbst  und  Frühling  in  die  untern  Wurzel- 
knoten ablegt;  die  jungen  Halme  werden  von  den  Maden  ab- 
genagt, knicken  um  und  gehen  ein.  Diese  Erscheinung  wie- 
derholt sich  seitdem,  wenn  auch  mit  abnehmendem  Schaden, 
alljährlich  auch  in  Schlesien. 

Ganz  verschieden  ist  jedoch  die  Lebensart  der  Made, 
welche  im  gegenwärtigen  Jahre  unsre  Weizenfelder  mehr  als 
decimirt  hat.  Der  Verfasser  einer  lehrreichen  Mittheilung  in 
der  letzten  Nummer  der  „Schles.  landwirthschaftl.  Ztg.*-'  vom 
4.  August  beobachtete  bis  zum  20.  Juni  Schwärme  von  Zwei- 
flüglern in  den  Weizenfeldern,  deren  Aehren  eben  im  Begriff 
waren,  die  umhüllende  Scheide  des  obersten  Blattes  zu  durch- 
brechen; er  fand  diese  Insekten  oftmals  zu  2 — 3  in  der  ober- 
sten Blattscheide;  sie  legten  ein  Ei  an  den  Halm  dicht  unter 
der  Aehre,  aus  dem  alsbald  eine  weissliehe  Made  auschlüpfte. 

In  den  mir  von  verschiedenen  Seiten  zugeschickten  an- 
gefressenen Halmen  habe  ich  selbst  nur  ein  einziges  Mal  noch 
eine  lebendige  Made  gefunden,  welche  fusslos,  etwa  2  Linien 
lang,  gelblich-weiss,  zwei  schwarze  Augen  am  Kopf  und  durch- 
scheinenden Darmkanal  zeigte.  In  den  übrigen  Halmen  hatte 
die  Made  sich  bereits  zu  einer  hellbraunen  unbeweglichen 
Puppe  verwandelt,  die  ausnahmslos  im  obersten  Stengelglied 
und  zwar  innerhalb  der  Blattscheide,  dem  Halm  anliegend, 
sich  befand,  immer  nur  einzeln;  nur  ein  einziges  Mal  fanden 
sich  zwei  Puppen  in  einem  Halm.  Und  zwar  Hess  sich  überall 
an  dem  obersten  Halmglied  der  Gang  verfolgen,  längs  dessen 
sich  die  Made  am  Halm,  meist  dicht  unter  der  untersten 
Blüthe  anfangend,  von  oben  absteigend,  hinabgefressen  hat. 
Dieser  Gang  endete  in  grösserer  oder  geringerer  Entfernung 
vom  ersten  Knoten;  an  dieser  Stelle  fand  sich  dann  die  Puppe. 

Der  Weizenhalm  ist  bekanntlich  hohl  und  besteht  aus 
markigem  Zellengewebe  (Parenchym)  und  langen  Faserbün- 
deln (Gefässbündeln),  welche  zu  einem  Cylinder  dicht  zusam- 
mengedrängt, nur  durch  sehmale  grüne  Zellgewebestreifen 
von  einander  getrennt  und  von  der  verkieselten  Oberhaut 
eingeschlossen  sind.  Die  Made  hatte  nun  die  Oberhaut  längs 
des  Ganges,  sowie  das  Zell-  und  einzelne  Bastbündelgewebe 
zwischen  den  unmittelbar  darunter  befindlichen  Gefässbündeln 
zerstört.  Indessen  beschränkt  sich  der  Schaden  nicht  auf 
diese  mechanische  Verletzung  durch  Abfressen  des  Halmes, 
welche  für  die  Entwickelung  der  Aehre  gewiss  nur  geringen 
Nachtheil    gehabt    haben    würde;    sondern   es  war   von  dem 


415 

Wundstreifen  aus  ein  sehr  merkwürdiger  Einfluss  auf  das 
ringsumgebende  Zellgewebe  ausgeübt  worden,  den  ich  als  Ver- 
giftung oder  Entzündung  bezeichnen  möchte.  Während 
der  gewöhnliche  Haimcylinder  auf  dem  Querschnitt  einen  Ring 
von  gleichmässiger  Dicke  darstellt,  war  in  den  angefressenen 
Halmen  die  Wand  längs  der  Wunde  aufgeschwollen,  indem 
die  Zellen  ihr  Volumen  ausserordentlich  bedeutend  vergrössert 
hatten,  und  zwar  um  so  mehr,  je  näher  sie  der  Wunde  lagen. 
Im  Gange  selbst  waren  die  Zellen  theilweise  zerstört  und  in 
eine  eigenthümlich  schmierige  Substanz  umgewandelt,  die  Fa- 
serbündel durch  das  Aufschwellen  der  Parenchymzellen  aus- 
einandergetrieben; die  ring-  oder  spiralförmigen  Verdickungs- 
schichten  der  Gefässe  zeigten  sich  unverändert  mitten  in  der 
aus  den  zerstörten  Zellen  herstammenden  Substanz. 

Dieser  vergiftende  Einfluss  der  Made  auf  die  Beschaffen- 
heit der  Zellen  des  Halm's  beeinträchtigt  auch  das  Wachs- 
thum  desselben.  Der  Halm  ist  längs  der  Wunde  angeschwollen, 
von  fast  knorpeliger  Consistenz,  etwas  zusammengeknittert; 
an  dem  nicht  angefressenen  Theile  dagegen  dünn  und  auf- 
fallend weich,  leicht  faulend.  Da  ich  keine  lebenden  Maden 
beobachten  konnte,  so  vermag  ich  keinen  Aufschluss  über  den 
speciellen  Verlauf  dieser  merkwürdigen  Vorgänge  zu  geben, 
die  an  die  Gallenbildung  durch  Insectenstiche  erinnern. 

Je  nachdem  das  oberste  Halmglied  in  früherer  oder  spä- 
terer Entwickelung  von  der  Made  angefressen  war,  wuchs 
dasselbe  entweder  gar  nicht  weiter,  so  dass  die  Aehre  ihre 
Scheide  nicht  durchbrach,  oder  das  Glied  blieb  sehr  kurz  und 
die  Aehre  verkümmert.  An  vielen  Fällen  hat  sich  jedoch  das 
vorletzte  Halmglied  erholt,  die  Aehren  sind  ausgewachsen, 
wenn  auch  die  Körnerbildung  zurückgeblieben  ist. 

Von  den  am  22.  Juli  mir  durch  Herrn  Sclimidt  von  Po- 
garth  bei  Strehlen  übergebenen  angefressenen  Halmen  ver- 
wahrte ich  die  freigelegten  Puppen  in  einer  versclilossenen 
Glasflasche,  um  ihre  weitere  Entwickelung  zu  beobachten; 
am  gestrigen  Tage  (am  8.  August)  glückte  es  mir,  die  ersten 
ausgeschlüpften  Insecten  zu  beobachten.  Aus  der  abgestreiften 
Hülle  kriecht  eine  kleine  gelbe  oder  grünliche  Fliege 
hervor.  1%  Linien  (3,5  mm.)  lang;  die  in  der  Ruhe  über- 
einandergelegten  glasliellen  Flügel,  mit  deren  Hülfe  sie  lustig 
umherschwirrt,  bedecken  den  Hinterleib  und  ragen  ein  gut 
Stück  über  denselben  hinaus;  die  schwarze  Rippe  des  Vor- 
derrandes reicht  bis  zum  Ende  der  dritten  Längsader. 

Der  Kopf  ist  breit,  mit  zwei  grossen  weit  auseinander 
stehenden  braunen  Netzaugen  und  einem  schwarzen  Dreieck 
am  Scheitel,  dessen  Spitze  nicht  mit  den  Augen  abschneidet. 
Vorn  stehen  die  Fühler  mit  dickem  schwarzem  Endglied  mit 
schwarzer  Borste. 


416 

Das  Rücken?child  Pist  gelb,  mit  5  schwarzen  Striemen, 
von  denen  die  mittelste  grösste  und  die  zwei  nächsten  breit, 
hinten  verschmälert,  am  Vorderrande  beginnen,  während  die 
beiden  äussersten  ganz  schmal  und  kurz  sind  und  erst  hinter 
der  Mitte  beginnen.  Auf  der  Unterseite  über  dem  Ursprung 
des  zweiten  Beinpaares  befindet  eich  ein  ansehnlicher  drei- 
eckiger schwarzer  Fleck  und  darüber  ein  Pünktchen;  über 
dem  Ursprünge  des  dritten  ein  kleinerer  schmälerer.  — 
Das  Schildciien  ist  strohgelb,  ohne  Zeichnung,  der  Hinter- 
rücken schwarz.  Der  Hinterleib  ist  strohgelb  oder  gelbgrün, 
mit  5  Ringen;  auf  den  drei  hinteren  an  jeder  Seite  neben  der 
Mittellinie  des  Rückens  ein  queres  dreieckiges  Fleckchen  oder 
Querstrich;  auf  dem  zweiten  Ringe  jederseits  ein  Querstrich, 
nach  aussen  von  demselben  ein  länglicher   Punkt. 

An  den  Beinen  sind  die  Schenkel,  Schienen  und  die  drei 
oberen  Tarsenglieder  bräunlich,  die  zwei  letzten  schwarz; 
am  ersten  Beinpaar  das  erste  Tarsusglied  schwarz  und  die 
Schiene  am  Unterende  schwärzlich. 

Nach  dieser  Beschreibung,  welche  auf  meine  Bitte  Herr 
Staatsrath  Prof.  Grube  hierselbst  zu  übernehmen  die  Güte 
hatte,  gehört  diese  Fliege  zur  Gattung  Chlorops;  doch  stimmt 
dieselbe  mit  keiner  der  in  dem  Meigen'schen  Dipterenwerk 
(VI.  Theil)  aufgeführten  Arten  überein.  Eine  genauere  Fest- 
stellung der  Art  wird  daher  erst  später  möglich  sein. 

Die  erste  Frage,  welche  die  Praxis  bei  dem  Auftreten 
ungewöhnlicher,  schädlicher  Naturerscheinungen  an  die  Wis- 
senschaft zu  stellen  pflegt,  ist  die  nach  den  Mitteln,  dem 
Schaden  zu  steuern.  Aber  die  Wissenschaft  kann  nicht  an- 
ders verfahren,  als  der  Feldherr,  der  seinen  Feind  vor  allem 
beobachten,  seine  Sitten  und  Gewohnheiten  ausforschen  und 
seine  schwachen  Seiten  ausspioniren  lässt,  ehe  er  im  Stande 
ist,  einen  Angriffsplan  zu  entwerfen. 

Auch  bei  dem  hier  geschilderten  Feinde  der  Weizenfelder 
ist  die  nächste  Aufgabe  die  Beobachtung.  Bis  jetzt  wissen 
wir  über  ihn  nur: 

1)  dass  im  Laufe  des  Sommers  mindestens  zwei  Gene- 
rationen von  Fliegen  aufeinander  folgen,  von  denen  die  erste 
im  Juni  schwärmt;  aus  dem  in  das  oberste  Glied  des  schos- 
senden  Halmes  gelegten  Ei  kriecht  unmittelbar  eine  weiss- 
liche  Made  aus,  verpuppt  sich  bis  Mitte  Juli,  um  nach  ca.  3 
Wochen  im  August  als  vollkommenes  Insect  auszuschlüpfen; 

2)  dass  die  gegenwärtige  zweite  Generation  ihre  Eier 
anderswohin  ablegen  muss,  als  die  frühere,  da  es  gegenwärtig 
doch  keine  schossenden  Weizenhalme  giebt  und  daher  auch 
die  Maden  wahrscheinlich  eine  etwas  abweichende  Lebensart 
zeigen  müssen. 


417 

Es  kommt  nun  zunächst  darauf  an,  die  nach  der  obigen 
Beschreibung  gewiss  überall  leicht  wieder  zu  findenden  Flie- 
gen zu  beobachten,  welche  ohne  Zweifel  überall  in  diesen 
Tagen  ausgeschlüpft  sein  werden;  namentlich  ist  ihre  Fort- 
pflanzung und  die  Art,  wie,  wann  und  wo  sich  die  Maden 
entwickeln,  zu  ermitteln.  Je  zahlreicher  und  sorgfältiger  solche 
Beobachtungen  gemacht  M'erden,  det^to  begründeter  ist  die 
Hoffnung,  dass  sich  darauf  auch  für  die  Praxis  ein  Verfahren 
werde  ausfinden  lassen,  welches  den  Verheerungen  dieser 
Thierchen  Schranken  setzt. 

Breslau,  den  9.  August  1864. 


Versuch  einer  Monographie  der  Dermapteren 

von 
Dr.  H.  Dobrn. 

(Fortsetzung  von  pag.  296  dieses  Jahrg.) 


ß.  elytris  rite  explicatis. 

11.     Psalidophora  Serville. 

Psalidophora  Serville  Hist.  nat.  d.  Orth. 

Spongiphora         -         Revue  methodique. 

Spongophora  Scudder,  Boston  Journ.  of.  Nat.  Hist.  1862. 

Kopf  massig  gewölbt,  Antennen  lang,  mit  wenigstens  15 
Gliedern,  deren  erstes  sehr  lang,  das  zweite  kurz,  das  dritte 
lang  cylindrisch,  die  folgenden  conisch  cjlindrisch  bis  cylin- 
drisch  sind. 

Pronotum  ungefähr  quadratisch. 

Elytra  lang,  schräg  gestutzt. 

Abdomen  parallelrandig;  das  letzte  Segment  beim  ^S 
breit,  rechteckig,  bei  der  $  verschmälert;  das  vorletzte  Bauch- 
segment des  (^  fast  rechteckig,  der  $  halbkreisförmig,  das 
letzte  bedeckend. 

Zange  ziemlich  grade;  beim  :^  mit  auseinanderstehenden, 
innen  verschiedenartig  gezähnten,  bei  der  $  mit  zusammen- 
liegenden, unbedeutend  oder  gar  nicht  gezähnelten  Armen. 

Beine  lang,  Femora  wenig  verdickt,  Tarsen  mit  sehr  lan- 
gem erstem ,  kurzem  einfachem  zweitem  und  mittellangem 
drittem  Gliede,  mit  stark  behaarter  Sohle. 


418 

1.  P.  parallela. 

Forficula    parallela   Westwood,    Guerin,    Magasin    1837 

T.   178. 
Psalidophora     -  Dolirn,  Ent.  Ztg.   1862   p.  227  T.  I. 

fig.  3. 
Meiner   weitläufigen   Besehreibung  an  angeführter   Stelle 
habe  ich  weiter  nichts  beizufügen. 

2.  P.  croceipennis. 

Spongiphora  croceipennis  Serville,  Revue  method. 

Guerin,   Iconogr.   d.  r^gne  ani- 
mal  Insectes  T.  52  fig.  1. 
Psalidophora  -  Serville,   Hist.  nat.  p.  30  T.  1 

fig.  3. 
?  -  Lherminieri   Serv.,  Hist.  nat.  p.  29. 

Forficula  croceipennis  Burm.  Handbuch. 

Griff,  animal  kingdom  XV  T.  104 
fig.  1. 
flavipennis  Burm.   Handbuch, 
longeforcipata  Bl.  d'Orbigny  Voyage  T.       fig. 
Psalidophora  croceipennis  Dohrn,    Entomol.   Zeitg.   1862 

p.  228. 
Am   obigen    Orte   habe   ich   die  Unterschiede  dieser  Art 
von  der  vorigen  sehr  nahe    xer^andten   hervorgehoben.     Die 
Zahl  der  Antennenglieder  beträgt,  wie  Burmeister  richtig  an- 
giebt,  nur  18. 

Zwischen  P.  croceipennis  und  Burmeisters  als  F.  flavi- 
pennis aus  dem  Berliner  Museum  beschriebenen  Exemplar  ist 
es  mir  nicht  möglich  gewiesen,  specifische  Unterschiede  zu 
entdecken;  die  braune  Färbung  des  Körpers  sowohl,  wie  das 
Gelb  der  Flügel  ist  massig  nuancirt. 

F.  longeforcipata  ziehe  ich  nach  der  Abbildung  ohne  Be- 
denken hierher;  bedenklicher  steht  es  mit  der  mir  gleichfalls 
unbekannten  P.  Lherminieri  von  Guadeloupe,  da  mir  die  Art 
von  keinem  nördlicheren  Fundorte  bekannt  ist,  als  von  Su- 
rinam. Indessen,  da  Serville  selbst  sie  für  identisch  mit  den 
brasilianischen  von  Langsdorff  gesammelten  Exemplaren  er- 
klärt, so  sind  die  Bedenken  doch  nur  unerheblich. 

Die  Art  ist  durch  das  ganze  tropische  Südamerika  ver- 
breitet.    In  Centralamerika  tritt  als  Ersatz  die  vorige  Art  auf. 

3.  P.  brunneipennis. 

Psalidophora  brunneipennis  Serville,  Hist.  nat.  p.  30. 

Rufo-castanea,  capite,  pronoto,  eljtris  fuscis,  ore,  anten- 
narum  articulis  3  basalibus,  pedibus  alarumque  apice  (excepta 
sutura   fusca)    flavis;    abdomen   subtiliter    et   dense   ruguloso- 


419 

puDctatum,  segmentum  penultimum  postice  emarginatum ,  py- 
gidium  valde  prominens,  rnargine  postico  convexo,  in  medio 
in  processüm  biapicalem  producto;  forcipis  brachia  subparal- 
lela,  apice  convergentia,  intus  crenata,  in  medio  bidenticu- 
lata,  J*. 

Corp.  long.  11  —  12,  lat.  3,  forc.  long.  5  mill. 

Habitat  in  America  boreali:   Pennsylvania,  Virginia. 

Kopf  nur  massig  convex,  die  Augen,  wie  bei  den  fol- 
genden Arten,  weiter  vom  Hinterrande  entfernt  als  bei  den 
beiden  ersten.  Die  Mundtheile  und  die  3  Basalglieder  der 
Antennen  sind  gelb,  die  folgenden,  deren  an  meinen  Exem- 
plaren nur  noch  15  vorhanden,  graubraun.  Pronotum  etwas 
schmaler  als  der  Kopf,  nach  hinten  ein  wenig  verbreitert, 
Hinterrand  stark  gerundet,  Seitenränder  gelblich.  Elytra, 
Kopf  und  Pronotum  dunkelbraun,  glatt,  massig  glänzend. 
Flügel  ledergelb  mit  breit  brauner  Naht.  Brust  und  Beine 
gelb,  wie  die  Mundtheile,  Femora  und  Tibien  spärlich,  Tar- 
sen dicht  filzig  behaart;  das  dritte  Tarsenglied  wenig  länger 
als  das  zweite.  Abdomen  hell  kastanienbraun,  die  Seiten- 
ränder der  ersten  Segmente,  ebenso  die  Höcker  des  zweiten 
und  dritten  Segments  schwärzlich.  Alle  Segmente  ausser  dem 
letzten  an  Rücken  und  Bauchseite  dicht  und  fein  runzlig  punc- 
tirt.  Vorletztes  Bauchsegment  mit  breit  ausgebuchtetem  Hin- 
terrande, letztes  Dorsalsegment  mit  gradem  glattem  Rande, 
in  der  Mitte  mit  seichtem  Eindruck.  Pygidium  weit  vorra- 
gend, breit,  sehr  flach,  mit  convexem  Hinterrande,  der  in  der 
Mitte  in  einen  schmalen  zweispitzigen  Fortsatz  ausgezogen 
ist.  Zange  etwas  abgeplattet,  mit  ziemlich  parallelen,  an 
der  Spitze  eingebogenen  Armen,  am  Innenrande  gekerbt,  in 
der  Mitte  mit  zwei  grösseren   Zähnchen. 

Mir  liegen  nur  ein  paar  ^  meiner  Sammlung  vor. 

Serville  beschreibt  eine  Varietät  der  Zange,  bei  der  ein 
Zahn  am  ersten  Drittel  des  Innenrandes  ist;  nach  ihm  ist  die 
Zange  der  $  glattrandig. 

Ausserdem  erwähnt  er  einer  Varietät,  bei  der  Pronotum 
und  Elytra  blass  gelbbraun  sind. 

4.     P.  bipunctata. 

Spongophora  bipunctata  Scudder,  Boston  Journal  of  Na- 
tural History  Vol.  VII   p.  415. 

Ich  registrire  diese  Art  mit  Bedenken,  da  es  kaum  ge- 
rechtfertigt erscheint,  ein  Thier  für  ausreichend  beschrieben 
zu  halten,  dem  Beine  und  Abdomen  gänzlich  und  der  grösste 
Theil  der  Antennen  fehlt. 

Die  Originalbeschreibung  lautet  wörtlich: 

The  head,  antennae,   and  prothorax  are  reddish  brown; 


420 

eyes  black;  elytra  darker  brown,  with  a  rather  large  pale 
spot  equidistant  from  the  base  and  either  border;  wings  at 
rest,  extending  nearly  twice  as  far  back  as  the  eljtra,  pale, 
with  a  dark  Brown  band  along  the  inner  edge  beyond  the 
elytra;  there  is  a  faintly  impressed  longitudinal  line  on  the 
prothorax.  Length  from  front  of  prothorax  to  tip  of  wings 
0,3  inches. 

I  place  this  species  in  this  genus  with  some  degree  of 
doubt,  because  I  have  but  a  Single  mutilated  specimen  to 
examine,  which  wants  abdomen  and  legs,  the  elytra  and  wings 
of  one  side,  and  the  principal  part  of  the  antennae;  but  the 
parts  that  remain  exhibit  good  specific  characters. 

Massachusetts.     Taken  May  30. 

5.     P.  quadrimaculata. 

Forficula  quadrimaculata  Stäl,  Oefvers.  af  K.  Vet.  Akad. 
Förhandl.  1855. 

Saturate  castanea,  capite  et  pronoto  obscurioribus,  an- 
tennis  griseo-fuscis,  articulis  apicalibus  dilutioribus,  elytris  in 
angulo  humerali,  alisque  testaceis,  harum  sutura  et  apice  fus- 
cis;  femorum  apice,  tibiis  tarsisque  flavis.  Forceps  ^  paral- 
lela,  pone  medium  unidentata,  ^  intus  crenulata,  contigua. 

Corp.  long.  ^  10,  $  '7%,  lat.  2'/2,  forc.  long.  J  5,  $ 
21/2  mill. 

Habitat  in  Africa  meridionali:  Caffraria  (Wahlberg)  Na- 
tal  (Gueinzius). 

Kopf  massig  gewölbt  mit  seichten  Nähten,  dunkelbraun, 
Mundtheile,  besonders  die  Palpen  heller.  Erstes  Glied  der 
Antennen  von  der  Farbe  des  Kopfes,  die  folgenden  graubraun, 
die  Endglieder  heller.  Pronotum  fast  quadratisch,  nach 
hinten  um  ein  geringes  erweitert,  mit  seichter  Mittelrinne, 
einfarbig  dunkelbraun.  Elytra  doppelt  so  lang,  von  gleicher 
Farbe,  Schulterecken  mit  einem  grossen,  ovalen,  gelben  Fleck; 
Flügel  gelb,  mit  brauner  Naht  und  Spitze.  Brust  sclunutzig 
gelbbraun;  Femora  dunkelbraun,  das  Tibialgelenk ,  sowie 
Tibien  und  Tarsen  dunkelgelb.  Erstes  Tarsenglied  etwas  län- 
ger als  beide  folgende  zusammen.  Abdomen  kastanienbraun, 
Seitenränder  der  ersten  und  Hinterrand  des  letzten  Segments 
schwärzlich,  dicht  und  fein  punctirt,  letztes  Segment  in  der 
Mitte  mit  einem  ziemlich  breiten  Eindruck;  beim  o  vorletztes 
Bauchsegment  mit  stark  gerundeten  Ecken,  in  der  Mitte  sehr 
tief  ausgeschnittenem  Rande  und  in  der  Fortsetzung  des  Aus- 
schnittes mit  einem  starken  Eindruck;  Pygidium  stumpf  drei- 
eckig vorragend;  Zange  o  schlank,  parallel,  an  der  Spitze 
convergirend,  hinter  der  Mitte  mit  einem  einzelnen  Zahn,  an 
der  Basis  leicht  gekerbt.     Bei  der  $  vorletztes  Bauchsegment 


421 

einfach  halbrund,  Zange  am  Innenrande  gekerbt,  gefärbt  wie 
beim    (^. 

Ein  c^  in  meiner  Sammlung,  eine  $  im  Stockholmer 
Museum. 

6.  P.  punetipennis. 

Forficula  punetipennis  Stäl,  Freg.  Eugenies  Resa  Insecter 
p.  304. 

Rufo-fusca,  nitida,  elytris  abdomineque  dense  punctulatis; 
capite  et  pronoto  obscurioribus,  antennarum  articulo  basali, 
palpis,  pronoti  marginibus  lateralibus,  alarum  macula  externa 
subapieali,  pedibus  flaveseentibus^  femoribus  tibiisque  obscu- 
rius  annulatis.  Forceps  ö^  intus  pone  medium  unidentata,  $ 
intus  crenata. 

Variat  elytris  in  angulo  humerali  oblonge  flavo-macu- 
latis. 

(^$.  Corp.  long.  9—11,  lat.  2-2y2,  forc.  long.  3—4% 
mill. 

Habitat  in  America  meridionali:  Brasilia  et  Venezuela. 

Kopf  kaum  breiter  als  das  Pronotuni;  von  der  Innen- 
seite der  Augen  verläuft  jederseits  nach  hinten  eine  dem  Sei- 
tenrande parallele  Rinne;  dunkel  rothbraun,  Palpen  und  erstes 
Antennenglied  gelb,  die  folgenden  graubraun.  Stäl  hat  in 
seiner  Beschreibung  der  Antennen  das  zweite  Glied  übersehen. 
Pronotum  quadratisch  mit  abgeiuudeten  Ecken,  etwas  ge- 
wölbt, mit  einer  Mittelrinne  in  der  vorderen  Hälfte,  die  nach 
hinten  in  einen  erhabenen  Kiel  verläuft.  Elytra  doppelt  so 
lang  als  das  Pronotum,  dicht  punctirt,  von  gleicher  Farbe  mit 
Kopf  und  Pronotum,  bisweilen  seitlich  an  der  Schulter  mit 
einem  länglichen  gelben  Fleck.  Flügel  ragen  um  die  halbe 
Länge  der  Elytra  vor,  braun  mit  einem  ziemlich  grossen  gel- 
ben Fleck,  der  von  dem  Ende  der  Elytra  am  Aussenrande 
bis  nahe  zur  Spitze  geht.  Beine  gelb,  Femora  auf  der  Mitte 
der  Rückenseite  dunkel  gefleckt,  Tibien  an  der  Basis  ebenso 
geringelt.  Bisweilen  ist  die  dunklere  Färbung  an  den  Beinen 
nur  leicht  angedeutet.  Erstes  Tarsenglied  länger  als  die  bei- 
den andern  zusammen.  Abdomen  dicht  punctirt,  rothbraun 
oder  kastanienbraun;  das  letzte  Segment  mit  einfachem  Hin- 
terrande; das  vorletzte  Bauchsegment  des  r^  mit  abgerundeten 
Ecken;  das  Pygidium  breit  zweispitzig.  Zange  des  ö^  platt, 
breit,  mit  einem  oder  zwei  Zähnen  hinter  der  Mitte,  ¥  mit 
crenulirtem  Innenrande. 

Häufig  in  den  Sammlungen. 

7.  P.  pygmaea  n.  sp. 

Nigra  elytris  et  alis  fuscis,    ex  angulo  humerali  pallido- 


4n 

vittatis,  antennis,  femorum  tibiarumque  apice  et  tarsis  griseo- 
flavis;  forceps   <^  deplanata  intus  bidentata. 

^  Corp.  long.  6,  lat.  IVj,  forc.  long.  2^^  n\iU. 

Habitat  in  Brasilia:  Rio  de  Janeiro  (Sahlberg). 

Kopf  ziemlich  flach,  mit  einem  Eindruck  jederseits  vom 
Innenrande  der  Augen  nach  hinten,  zwei  Grübchen  zwischen 
den  FUiilern,  schwarz,  mit  einzelnen  sehr  kurzen  weisslichen 
Haaren;  Mundtheile  dunkelbraun,  Antennen  graugelb,  nach  der 
Spitze  zu  etwas  dunkler.  Pronotum  etwas  schmaler  als  der 
Kopf,  mit  einer  Mittelrinne  auf  der  Vorderhälfte,  schwarz, 
behaart  wie  der  Kopf,  mit  gelblich  durchscheinenden  Seiten- 
rändern. Elytra  und  Flügel  glatt,  dunkelbraun,  mit  blass- 
gelbem Längsstreifen  von  der  Schulterecke  bis  zur  Spitze  der 
Flügel.  Brust  schwarzbraun,  ebenso  Femora  und  Tibien; 
nur  deren  Gelenke,  sowie  die  Tarsen  graugelb;  deren  erstes 
Glied  etwas  länger  als  beide  folgende.  Abdomen  schwärz- 
lich, dicht  punctirt,  an  den  Seiten  und  unten  sparsam  weiss- 
lich  behaart;  vorletztes  Bauchsegment  mit  ausgebuchtetem 
Hinterrande;  letztes  Rückensegment  mit  glattem  gradem  Hin- 
terrande; Pygidium  zweispitzig.  Zange  platt,  mit  einem  Zahn 
vor  und  einem  hinter  der  Mitte,   schwarz. 

cJ  im  Wiener  Museum  und  Stäls  Sammlung. 

8.     P.  frontalis  n.  sp. 

Luteo-rufesceus,  ore,  pectore,  pedibus,  alis  dilutioribus, 
fronte,  plicis  segmentorum  2  et  3  abdominalium,  segmento 
ultimo  dorsali  fuscis;  lions  depressa,  occipite  convexo  quasi 
circumvallata;  forceps  basi  intus  tuberculo  tridentato  sursum 
spectante  armata.  c^. 

Corp.  long.  10—11,  lat.  2%  forc.  long.  3  mill. 

Habitat  in  Venezuela  (Moritz). 

Kopf  ebenso  breit  wie  lang;  Stirn  eingedrückt,  Occiput 
sehr  gewölbt,  die  Stirn  wie  mit  einem  Walle  umgebend; 
schmutzig  rothbraun,  Stirn  dunkelbraun,  Mundtheile  gelblich, 
ebenso  die  Antennen,  Pronotum  erheblich  schmaler  als  der 
Kopf,  ungefähr  quadratisch,  Hinterrand  halbkreisförmig,  von 
der  Farbe  des  Kopfes.  Elytra  doppelt  so  breit,  länger  als 
zusammen  breit,  von  gleicher  Farbe;  Flügel  an  der  Basis 
heller.  Brust  und  Beine  hellgelb,  drittes  Tarsenglied  fast 
so  lang  wie  das  erste.  Abdomen  parallelrandig,  etwas  dunk- 
ler als  die  Vorderhälfte  des  Körpers,  die  Falten  auf  dem 
2.  und  3.  Segment  und  das  letzte  Rückensegment  dunkelbraun; 
an  der  Unterseite  gelb  behaart;  vorletztes  'Bauchsegment  mit 
wenig  gebogenem  Hinterrande,  letztes  Dorsalsegment  breit 
rechteckig  mit  einer  scharfen  Kante  au  der  Seite  und  einer 
schmalen  von  hinten  bis  zur  Mitte  des  Segment  verlaufenden 


423 

Kante  an  der  Innenseite  der  Zangenwurzel  und  einem  flachen 
Eindruck  dazwischen.  Pygidium  stumpf  zweispitzig.  Zange 
von  der  Basis  aus  massig  nach  aussen,  dann  hinter  der  Mitte 
stark  nach  innen  gekrümmt,  bis  zur  Mitte  breit,  dann  dreh- 
rund, liinter  der  Basis  an  der  Innenseite  mit  einem  Höcker, 
der  nacli  oben  in  zwei,  nach  innen  in  einen  Zahn  ausläuft. 
2   (^  im  Wiener  Museum. 

2.  Tarsorum  articulus  2  simplex;  antennarum 
articuli   10—15. 

12.     Labia  Leach. 

Labia  Leach,  Zoological  Miscellany. 

Körper  klein,   convex. 

Kopf  von  massiger  Grösse;  Antennen  mit  10 — 15  meist 
oblongen  Gliedern;  namentlich  sind  das  2.  und  4  —  6.  erheb- 
lich kleiner  als  die  folgenden. 

Pronotum  etwas  schmaler  als  der  Kopf. 

Elytra  stets  vollkommen   entwickelt. 

Flügel  fehlen  mitunter. 

Abdomen  in  der  Mitte  erweitert,  mit  deutlichen  Falten 
auf  dem  2.  und  3.  Segment,  das  vorletzte  Bauchsegment  bei- 
der Geschlechter  gross,  gerundet,  das  letzte  Rückensegment 
von  geringerer  Grösse. 

Zange  klein,  beim  (^  mit  an  der  Basis  auseinanderste- 
henden, bei  der  $  mit  zusammenliegenden  Armen. 

Beine  von  geringer  Länge;  das  zweite  Tarsenglied  ist 
das  kleinste;  die  drei  Glieder  sind   von  gleichem  Umfange. 

1.     L.  mucronata. 

Forficula  mucronata  Stäl,  Freg.  Eugenies  Resa  p.  303. 

Nigro-fusca,  capite  et  pronoto  nigris,  ore  et  forcipe  fer- 
rugineis,  alis,  tibiarum  apice  tarsisque  testaceis,  elytris  ex 
angulo  humerali  testaceo-vittatis,  alarum  sutura  et  limbo  an- 
gusto  externo  interdum  fuscis.  Laevigata,  nitida,  abdomine 
subtilissime  punctulalo;  forcipis  brachia  rufa,  subrecta,  (^  prope 
basin  intus  spina  resupina  armata,  $  basi  intus  subexcavata, 
tum  crenulata. 

Corp.  long.  41/2  —  6,  lat.  l'/g- 2,  forc.  long.  173—21/2 
mill. 

Habitat  in  Archipelago  indico:  in  insulis  Philippinis  (Sem- 
per),  Java  (Meilerborg),  Nova  Guinea  (Wallace). 

Das  beschriebene  Exemplar  des  Stockholmer  Museums 
ist  ein  Männchen,  nicht  wie  bei  Stäl,  vielleicht  nur  in  Folge 
eines  Druckfehlers  angegeben  ist,  eine  $;  die  meisten  der  mir 
vorliegenden  Weibchen  sind  etwas  grösser  als  das  Stockholmer 
Stück,  namentlich  ein  Exemplar  aus  Neu-Guinea. 


424 

Kopf  ziemlich  gewölbt,  mit  Spuren  der  Occipitalnaht, 
hinter  den  Augen  kaum  verschmälert,  schwarz,  Mundtlieile 
rothbraun.  Antennen  hellgelb,  nach  der  Spitze  zu  etwas  dunk- 
ler, 14gliedrig,  das  3.  Glied  etwas  länger  als  das  erste,  die 
folgenden  oblong,  zur  Spitze  hin  allmälig  verlängert.  Pro- 
notum  breiter  als  lang,  nach  hinten  etwas  verbreitert,  schwarz, 
mit  gelb  durchscheinenden  Seitenrändern;  Ecken  stark  abge- 
rundet. Elytra  etwa  anderthalb  mal  so  lang  als  das  Prono- 
tum,  dunkelbraun,  mit  einer  von  der  Schulterecke  grade  zum 
Hinterrande  gehenden  gelben  Binde,  die  gewöhnlich  in  der 
Mitte  etwas  erweitert  ist.  Flügel  hellgelb,  mit  dunkelbrau- 
ner Naht  und  bisweilen  einem  ganz  schmalen  Streife  am 
Aussenrande.  Brust  hellbraun;  Femora  und  Tibien  an 
der  Basalhälfte  dunkelbraun,  dieser  Spitze  und  Tarsen  hell- 
gelb. Zweites  Tarsenglied  Yg,  drittes  Yg  so  lang  als  das  erste. 
Abdomen  nach  hinten  verschmälert,  braun,  an  der  Unterseite 
heller,  sehr  fein  seidenartig  behaart,  matt  glänzend,  vorletztes 
Bauchsegment  breit  gerundet,  letztes  Dorsalsegment  nach  hin- 
ten etwas  verschmälert,  dunkler  als  die  anderen  Segmente, 
mit  gradem  Hinterrande  und  seichtem  mittlerem  Eindruck. 
Zange  schlank,  fein  behaart,  rothgelb.  Arme  beim  <^  durch 
das  stumpf  dreieckige  Pygidium  von  einander  entfernt,  nahe 
der  Basis  mit  einem  scharfen  nach  hinten  und  unten  gerich- 
teten Stachel  bewaffnet,  sonst  glatt;  bei  der  $  zusammenlie- 
gend, an  der  Basis  des  Innenrandes  leicht  ausgebuchtet,  sonst 
der  ganzen  Länge  nach  fein  gekerbt. 

Im  Stockholmer  Museum  und  den  Sammlungen  Dohrn 
und  Semper. 

2.     L,  Ghilianii  n.  sp. 

Gracilis,  nitida,  fusco-castanea,  palpis,  antennis  griseo- 
fulvis,  elytrorum  alarumque  vitta  exteriore  tibiis  tarsisque 
pallide  testaceis,  forcipe  castaneo-rufescente;  abdomen  subtus 
et  forceps  rufopilosa;  pygidium  (^  longe  productum,  postice 
rotundatum;  forceps  -^  cylindrica,  mutica,  $  contigua,  intus 
denticulata. 

Corp.  long.  ^  5,  ¥  4,  lat.  y*  —  1 ,  forc.  long,  o^  IV4, 
?  1  mill. 

Habitat  in  America  meridionali:  Para  (Giuliani),  Cayenne 
(Deyrolles),  Venezuela  (Moritz). 

Kopf  sehr  convex  mit  schwach  angedeuteter  Occipital- 
naht, stark  glänzend,  dunkel  kastanienbraun,  Palpen  und  An- 
tennen graubraun,  diese  an  der  Basis  heller  als  an  der  Spitze, 
mit  13  Gliedern,  die  letzten  cylindrisch.  Pronotum  von 
gleicher  Farbe,  quadratisch  mit  gerundetem  Hinterrande,  Vor-/ 
derhälfte  convex,  Seitenränder  durchscheinend.     Elytra  dop-< 


425 

pelt  so  lang,  länger  als  zusammen  breit,  Flügelspitzen  nur 
wenig  länger  als  das  Pronotum,  beide  braun  mit  breiter  hell- 
gelber Binde  von  den  Schulterecken  bis  zum  Hinterrand  der 
Flügel  und  ganz  sclimalem,  braunem  Aussenrande.  Femora 
dunkelbraun,  Tibien  und  Tarsen  hellgelb,  diese  an  der 
Unterseite  stark  behaart,  erstes  Glied  kaum  kürzer  als  die 
beiden  folgenden  zusammen.  Abdomen  glänzend  dunkel- 
braun; ,^  vorletztes  Bauchsegment  rechteckig,  Hinterrand 
etwas  gerundet,  letztes  Dorsalsegment  mit  gradem  Hinterrande, 
in  der  Mitte  mit  breit  dreieckigem  Eindruck.  Pygidium  weit 
vorstehend  mit  rundem  Hinterrande;  Zange  dünn,  cjdindrisch 
fein  zugespitzt,  wenig  gebogen;  Unterseite  des  Abdomen  und 
Zange  rotlibraun  behaart;  Zange  der  $  grade,  mit  zusammen- 
liegenden Armen,  dicker  als  beim  q  ,  innen  der  ganzen  Länge 
nach  gezälmelt. 

Im  Wiener  Museum  und  in  meiner  Sammlung. 

3.     L.  amoena. 

Forficula  amoena  Stäl,  Oefvers.  af  K.  Vet.  Ak.  Förh.  1.  c. 
und  Freg.  Eug.  Resa  p.  303. 

Nitidissima,  interdum  submetallescens;  capite  ferrugineo, 
antenfiis  13  articulatis,  articulis  basalibus  4 — 6  flavis,  sequen- 
tibus  nigris  10  —  11  vel  altero  albidis,  pronoto,  elytris,  alis, 
(his  saepe  deficientibus)  nigris  vel  unicoloribus  vel  lateraliter 
varie  tlavo  signatis,  abdomine  fuscescente,  singulis  segmentis 
interdum  rufescentibus,  ore  et  pedibus  excepta  femorum  basi 
fuöca  testaceis.  Forceps  o  a  basi  distans,  modice  curvata, 
intus  bidentata,  $  contigua,  niargine  interiore  pone  basin  bre- 
viter  et  profunde  excavato,  excavatione  supra  dente  lata  par- 
tim tecta. 

Corp.  long.  5-8,  lat.  1-2,  forc.  long,  r^  2-3,  $  1—2 
mill. 

Habitat  in  insula  Java  (Melierborg),  Celebes  (Wallace), 
Mindanao,  Luzon  (Semper), 

Kopf  glänzend  ziegelroth,  gewölbt,  ohne  deutliche  Nähte, 
mit  zwei  Grübchen  zwischen  den  Augen,  Mundtheile  hellgelb. 
Die  4  —  6  Basalglieder  der  13gliedrigen  Antennen  sind  gelb, 
bisweilen  an  der  Spitze  mit  schmalem  dunklem  Rande,  die 
folgenden  Glieder  schwärzlich,  nur  das  10.  und  11.,  oder 
Theile,  oder  auch  nur  Eins  derselben  weiss.  Pronotum  fast 
so  breit  wie  der  Kopf,  quadratisch  mit  tiefer  mittlerer  Längs- 
rinne  und  ziemlich  stark  aufgeschlagenen  Seitenrändern.  Die 
ein  wenig  breiteren  zusammen  ungefähr  quadratischen  Elytra 
sind  an  den  Seiten  fein  gekielt,  der  Hinterrand  convex.  Die 
Flügel,  wo  vorhanden  ,  ragen  um  wenig  mehr  als  die  Hälfte 
der  Eljtra  vor.     Pronotum ,    Elytra  und  Flügel  glänzen  sehr 

2ö 


426 

stark,  bisweilen  etwas  metallisch,  sind  schwärzlich,  meist  mit 
gelben  Seitenvändern,  die  sich  an  einigen  Exemplaren  fast  bis 
zur  Mitte  ausdehnen.  Beine  hellgelb  mit  Ausnahme  der 
schwarzen  Basalhälfte  der  Femora.  Abdomen  stark  glän- 
zend, in  der  Mitte  massig  erweitert,  schwarzbraun  mit  ein- 
zelnen ganz  oder  stellenweise  heller  gefärbten  Segmenten. 
r^:  das  letzte  Segment  it-t  fast  lechteckig  mit  staik  aufgewor- 
fenem, wulstigem  Hinterrande,  die  Zange  ist  rothbraun,  leicht 
gebogen,  oben  und  unten  flach  mit  breiter  Innenseite,  diese 
vor  der  Mitte  mit  einem  oder  zwei  übereinander  stehenden 
Zähnen  und  bisweilen  hinter  der  Mitte  mit  einem  schwächeren 
Zahne  bewaffnet.  $:  letztes  Segment  einfacli  verschmälert; 
Zange  kurz  gedrungen,  dreikantig,  die  obere  Kante  ziemlich 
nahe  der  Innenseite;  die  Arme  zusammenliegend,  an  der  Basis 
tief  eingebuchtet;  der  Basaltheil  dieser  Einbuchtung  wird  durch 
einen  zweispitzigen  seitlich  nach  innen  gebogenen  Vorsprung 
der  oberen  Kante  verdeckt;  der  Innenrand  hinter  der  Bucht 
fein  gezähnelt. 

Im  Stockholmer  Museum,  sowie  in  Sempers  und  meiner 
Sammlung. 

Die  auff"allende  Färbung  und  die  eigenthümliche  Form  der 
Zange  lassen  keinen  Zweifel,  dass  wir  es  mit  nur  einer  Art 
zu  thun  haben.  Deshalb  liefert  sie  vielleicht  besser  als  irgend 
eine  andere  Art  den  Bew^eis,  dass  auch  bei  den  Dermapteren 
dieselbe  Species  getlügelt  und  ungeflügelt  vorkommen  kann, 
dass  somit  das  blosse  Verkümmern  der  Flügel  mitunter  nicht 
einmal  einen  specifischeu,  geschweige  denn  einen  generischen 
Character  abgiebt. 

4.     L.  minor. 

Forficula  minor  Linn.,  Fauna  Suec.  etc. 
Fischer  Orth,  europ, 
-       Kittary  Bull.  d.  Mose.   1849. 

Labia  minor  Leach  1.  c. 

minuta  Scudder  Boston  Journal  1.  c. 

Abgesehen  von  der  geographischen  Verhieitung  dieser  Art 
liabe  ich  der  Fischer'schen Beschreibung  nichts  beizufügen;  ausser 
Europa  findet  sie  sich  in  Sibirien  und  den  davon  südlich  ge- 
legenen Steppen;  wie  bereits  früher  angegeben,  kommt  sie 
auch  in  America  vor,  wenigstens  bin  auch  ich  nicht  im  Stande, 
die  verschiedenen  Exemplare  aus  den  vereinigten  Staaten  zu 
unterscheiden.  Die  Beschreibung  der  L.  minuta  von  Scudder 
bietet  auch  keine  Unterschiede,  so  dass  es  sich  wohl  auch 
bei  ihm  um  dieselbe  Art  handelt. 

Die  folgenden  Arten  sind  von  der  unsrigen  nur  in  gerin- 
gem Maasse  abweichend: 


427 

5.  L.  pilicornis. 

Forfitcelia  pilicornis  Motsch.  Bull.  Mose.  1863  tom.  36 
pag.  2. 

Kufescens,  antennis  et  ore  griseo-teslaceis,  pedibus  testa- 
ceis;  antennarum  articulus  quartus  sequentibus  multo  minor, 
ob]ongu8,  pronotum  longius  quam  lalius,  ultimi  segmenli  margo 
posticus  muticu.s,  forceps  subrecta,  brevis,  inermis.   9. 

Corp.  long,  4,  lat.  1,  forc.  long.  1  mill. 

Habitat  in  inirulae  Ceylon  montibus  IS'ura  Ellia  dictis 
(Nietner). 

Nur  ein  weibliches  Exemplar  der  Motfchulsky'sclien  Samm- 
lung liegt  mir  vor,  von  L.  minor  durci\  folgende  Merkmale 
untersciiieden:  Das  Pronotum  ist  länger  als  breit,  so  dass 
der  Hinterrand  weiter  über  die  Basis  der  Elytra  vorsteht; 
dass  Elytra  und  Flügel  weniger  lang  .sind,  ist  wohl  nur  eine 
individuelle  Abweichung.  Das  vierte  Glied  der  Antennen  ist 
bedeutend  kleiner  als  das  fünfte. 

6.  L.  luzonica  n.  sp. 

Pubescens,  testacea,  capite  nigro,  antenniö  15  articulatis, 
fuscis,  abdomine  et  forcipe  rufescentibus,  abdominis  segmen- 
tum  ultimum  postice  emaiginatum,  forceps  subrecta,  brevis, 
basi  supra  tuberculo  armata.  $. 

Corp.  long.  5%,  lat.   ly^.   forc.  long.  1  milL 

Habitat  in  insula  Luzon:  Baier  (Semper). 

Kopf  stark  gewölbt,  mit  kaum  sichtbaren  Nähten,  länger 
als  bei  L.  minor,  Obeilippe  dunkelbraun,  Antennen  Ifgliedrig, 
die  Basalglieder  sehr  dunkel,  die  folgenden  etwas  heller.  Das 
letzte  Segment  am  Abdomen  der  $  am  Hinterrande  ausge- 
buchtet; auf  dem  oberen  Kiel  der  Zange  an  der  Basis  ein 
schwärzlicher  Höcker. 

Im  Uebrigen  in  Färbung  und  Behaarung  gleich  L.  minor. 

Eine  $  in  Sempers  Sammlung. 

7.  L.  Wallacei  n.  sp. 

Rufo-fusca,  capite  nigro,  antennis,  pronoto,  elytris,  alis, 
femoribus  fuscis,  oie,  femorum  apice  tarsisque  testaceis,  ultimo 
abdominis  segmento  ceteris  obscuriore;  tlavo -pilosa.  V- 

Corp.  long.  4  72,  lat.   1%^  forc.  long,   ly,,  mill.. 

Habitat  in  Nova  Guinea  (Wallace). 

Kopf  wie  bei  den  vorigen  sciiwarz,  mit  zwei  Grübchen 
zwischen  den  Fühlern;  diese  I2gliedrig,  braun,  die  Mundtheile 
blassgelb.  Pronotum,  Elytra  und  Flügel  dunkelbraun; 
letztere  irisiien  ausgespannt  sehr  stark.  Femora  braun,  nur 
ihre  Spitze  und  Tibien  und  Tarsen  sind  gelb.  Abdomen 
rothbraun,  das  letzte  Segment  dunkler,  die  Zange  hell  roth- 

28'- 


428 

braun.  Mit  Ausnahme  des  Kopfes  ist  der  ganze  Körper  dicht 
gelb  behaart. 

In  der  Form  entspricht  diese  Art  vollkommen  der  L. 
minor. 

Ein  paar  $  in  meiner  Sammlung. 

8.  L    Maeklini  n.  sp. 

Fusca,  antennarum  arliculis  3  —  7  testaceis,  sequentibus 
obscurioribus,  eljtris,  alis,  femorum  tibiarumque  apiee,  tarsis, 
abdominis  segmentis  mediis  testaceis,  forcipe  basi  et  apiee 
ilavescente;  tota  flavopilosa;  pygidium  magnum,  quadratum, 
postice  emarginatum;  forceps  inermis,  cylindrica ,  vix  cur- 
vata.   <^. 

Corp.  long.  8'/2,  lat.   %^  forc.  long,   ly^  mill. 

Habitat  in  Brasilia:  Petropolis  (F.  Sahlberg), 

Von  dieser  Species  liegt  leider  auch  nur  ein  nicht  im 
besten  Zustande  befindliches  Männclien  des  Helsingforser  Mu- 
seums vor. 

Kopf  schwarz,  Mimdtheile  und  die  beiden  Basalglieder  der 
13gliedrigen  Antennen  dunkelbraun,  die  Glieder  3  —  7  gelb,  die 
folgenden  dunkler.  Prono tum  länger  als  breit,  dunkelbraun, 
Elytra  und  Flügel  hellgelb.  Femora  und  Tibien  dunkel- 
braun, an  den  Spitzen  hellgelb,  ebenso  die  Tarsen.  Abdo- 
men schwarzbraun,  die  Mitte  der  mittleren  Segmeute  auf  dem 
Rücken  und  aller  auf  dem  Bauch  hellgelb;  letztes  Segment 
glatt,  mit  gradem  Hinterrande.  Pj^gidium  braun,  gross,  qua- 
dratisch, mit  ausgebuchtetem  Hinterrande.  Zange  mit  unbe- 
waffneten, runden,  wenig  gekrümmten  Armen,  an  der  Basis 
und  Spitze  gelb,  in  der  Mitte  dunkelbraun.  Der  ganze  Körper 
ist  lang  gelblich  behaart. 

9.  L.  curvicauda. 

Forfiscelia  curvicauda  Motschulsky,  Bull,  de  Moscou  1863 
III.  p.  2. 

Castaneo-rufa,  capite,  pronoto,  elytris,  alis  fuscis,  antennis 
giiseo-fuscis,  articulo  10  vel  11  albido,  oie,  femorum  apiee, 
tibiis  tarsisque  testaceis;  forceps  iS  circularis,  basi  dilatata, 
$  recta. 

Corp.  long.  5y2,  lat.  1^/4,  forc.  long.  1  mill. 

Habitat  in  insulae  Ceylon  montibus  Nura  Ellia  dictis 
(Nietner). 

Etwas  abgeplatteter  als  die  vorigen  Arten. 

Kopf  dunkelbraun,  Mundtheile  bis  auf  die  Basalglieder 
der  Palpen  gelb,  Antennen  graubraun,  das  10.  oder  11.  Glied 
weisslich,  Pronotum  länger  als  breit,  Hintei ecken  stark 
gerundet;  von  der  Farbe  des  Kopfes.     Elytra  kaum  länger 


429 

als  das  Pi-onolum,  von  gleicher  Farbe,  ebenso  die  nur  Avenig 
vorragenden  Flügel.  Pronotum,  Elytra  und  Flügel  sind  kurz 
und  diclit  dunkel  behaart.  Beine  gelb,  mit  Ausnahme  der 
Basalhälfte  der  Femora.  Abdomen  in  der  Mitte  ein  wenig 
erweitert,  fein  punetirt,  roth  kastanienbraun,  letztes  Segment 
mit  einem  flachen  Höckerchen  über  den  Zangenwurzeln.  Zange 
(^  kreisförmig  gekrümmt,  die  Basis  stark  erweitert,  übrigens 
cylindrisch;  $  zusammenliegend,  grade,  ungezahnt;  von  der 
Farbe  des  Abdomen,  gelblich  behaart. 
f^$  in  V.  Motschulsky's  Sammlung. 

10.     L.  chalybea  n.  sp. 

Nigra,  glabra,  submetallescens,  abdomine  punctulato  et 
piloso,  ore  flavescente,  pedibus  et  forcipe  rufo  fuscis;  forceps 
(^  a  basi  distans,  brachiis  inermibus,  cylindricis,  modice  cur- 
vatis;  $  contigua,  mutica,  recta, 

Corp.  long.  7—8,  lat.  lYi,  forc.  long.  IVi  — l'/j  mill. 

Habitat  in  Venezuela  (Moritz). 

Kopf  massig  gewölbt,  mit  zwei  Grübchen  zwischen  den 
Augen,  glänzend  schwarz 5  Mundtheile  gelblich;  Antennen 
I3gliedrig,  gelblich  braun,  das  4.  Glied  viel  kleiner  als  das  5., 
alle  folgenden  Glieder  oblong.  Pronotum  etwas  länger  als 
breit  mit  gerundeten  Hinterecken.  Elytra  bedeutend  länger, 
Flügel  vorragend  kürzer  als  Pronotum,  wie  dieses  schwarz 
mit  dunkel  stahlblauem  Metallglanze.  Beine  dunkel  roth- 
braun, die  Femora  glänzend,  das  erste  Tarsenglied  ebenso 
lang  wie  das  dritte.  Abdomen  punetirt,  M^enig  glänzend, 
schwarz  behaart,  beim  r^  besonders  an  der  Bauchseite;  letz- 
tes Segment  mit  einem  kleinen  Höcker  über  der  Zangenwur- 
zel, in  der  Mitte  mit  einer  Läng&furche.  Zange  r^  an  der 
Basis  oben  gekielt,  dann  cylindrisch,  einfach  nach  innen  ge- 
bogen, ohne  Zähne  ?  zusammenliegend,  grade. 

Im  Berliner,  Dresdener  und  Wiener  Museum. 


430 

Vereinsangelegenheiten. 


In  der  Sitzung  am  25.  August  erstattete  der  Unterzeich- 
nete zunächst  einen  kurzen  Bericht  über  seine  Erholungsreise 
(vom  25.  Mai  bis  20.  JuliJ,  auf  Melcher  er  manche  werthe 
Vereinsgenossen  in  Frankfurt,  Ansbacli,  Zürich,  Domodossola, 
Geneve  und  Conflans  besucht  liat.  Während  im  nördlichen 
Deutschland  meist  kaltes,  stürmisclies  Regenwetter  herrschte, 
Mar  die  Hitze  im  Süden  so  anhaltend  und  lästig,  dass  es  mit- 
unter selbst  an  scheinbar  günstigen  Localitäten  nicht  eben 
leicht  war,  sich  zu  Excursionen  zu  entsch Hessen,  deren  Erfolg 
ohneliin  meist  unbedeutend  blieb. 

Als  neue  Mitglieder  wurden  in  den  Verein  aufgenommen: 
Herr  C.  Stern  in  Frankfurt  am  Main. 
A.  Stern- John  ebendort. 

Josef  Müller,  Zuckersiedemeisterin  Werdy  bei 
Czaslau. 

Aus  der  demnächst  vorgelegten  Correspondenz  ergab  sich, 
dass  unser  Ehrenmitglied,  Herr  Dr.  Franklin-Bache,  Präsident 
der  philosophischen  Gesellschaft  in  Philadelphia  entschlafen 
ist.  Bei  dem  hohen  Alter,  welclies  dieser  um  die  Botanik 
und  Pharmakopoe  der  Vereinigten  Staaten  hochverdiente  Mann 
erreicht  hat,  der  uns  vor  einigen  Jahren  durch  seinen  Besuch 
beehrte,  war  sein  Verlust  wenn  auch  beklagenswerth,  doch 
nicht  unerwartet.  Dagegen  ist  es  schmerzlich  überraschend, 
dass  der  deutschen  Entomologie  und  unserm  Verein  im  Juni 
ein  Mann  entrissen  worden,  dessen  rüstiges  Alter  ein  so  früh- 
zeitiges Abrufen  nicht  ahnen  Hess,  Herr  Prof.  Kolenati 
in  Brunn.  Wir  dürfen  wohl  aus  der  Feder  eines  seiner  öst- 
reichischen  Landsleute  einer  genaueren  Biographie  entgegen- 
sehen. An  dieser  Stelle  wird  es  vorläufig  genügen,  an  seine 
Meletemata  und  Arbeiten  über  Phryganiden  2.U  erinnern.  Hat 
er  in  manclier  Beziehung  begründeten  Widerspruch  gefunden, 
so  ^^■ird  ihm  doch  das  Verdienst  niciit  bestritten  werden  kön- 
nen, als  der  Erste  bei  den  Heteiopalpeu  vom  Flügel-Geäder 
als  systematischem  Chaiakter  Gebrauch  gemacht  zu  haben. 
Wer  ihn  persönlich  gekannt  hat,  wird  sich  dankbar  der  leben- 
digen und  interessanten  Schilderungen  seiner  Excursionen  im 
Caucasus  erinnern,  mit  denen  er  nicht  blos  entomologische 
Collegen,  sondern  überhaupt  gebildete  Kreise  in  hohem  Grade 
zu  fesseln   verstand. 

Nach  beendetem  Vortrage  vurde  eine  Commission  er- 
nannt, bestehend  aus  den  Herren  Hering,  Bethe  und  Miller, 
welche  zur  nächsten  Sitzung  definitive  Vorschläge  wegen  Rc- 


431 

gulirung  der  beschlossenen  Auflösung  der  Veveinssammlung  zu 
machen   hat. 

Schliesslich  hielt  Herr  Cand.  med.  Anton  Dohrn  einen 
Vortrag,  dessen  Wesentliches  nachstehend  im  Auszuge  mit- 
getheilt  wird. 

C.  A.  Dohrn. 


In  der  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Zoologie  Tom. 
XIV  pag.  73  —  80  macht  Professor  v.  Siebold  Mittheilung 
von  der  höchst  bemerkenswerthen  Thatsache  fortdauernder 
Zwitterbildung  in  einem  Bienenstock.  Dieser  merkwürdige 
Vorgang  ist  seit  vier  Jahren  von  dem  Eigenthümer  des  Stockes, 
Herrn  Eugster  in  Constanz,  beobachtet  und  in  zwei  Jahren 
der  genauem  Untersuchung  des  berühmten  Anatomen  gewür- 
digt worden.  Die  Ergebnisse  dieser  Untersuchung  sind  fol- 
gende: Die  Zwitterbildung  tritt  in  den  äusseren  und  inneren 
Körpertheilen  auf.  Häufig  lässt  sich  eine  Halbirung  des  Kör- 
pers in  einen  vorderen  weiblichen  und  liinteren  männlichen 
Theil  unterscheiden.  Die  Geschlechtsorgane  sind  natürlich 
am  auffallendsten  von  der  Missbildung  betroffen.  Die  Zwitter- 
bildung derselben  stand  mit  der  Zwitterbildung  der  äusseren 
Körpertheile  fast  nie  im  Einklänge.  Bei  vorherrschendem  Ar- 
beitertypus (d.  h.  verkümmerten  Weibchen)  zeigte  sich  der 
Stachel  mit  Giftapparat  vollständig  entwickelt,  bei  männlicher 
Bildung  war  mitunter  ein  Stachel  vorhanden,  aber  verkrüp- 
pelt und  weich,  jedenfalls  zum  Gebrauch  unfähig.  Die  inneren 
Geschlechtsorgane  waren  in  der  auffallendsten  Weise  vermischt, 
an  einem  Ausführungsgange  befanden  sich  mehrere  Eierstock- 
röhren und  Hodenschläuciie,  zugleich  neben  dem  Penis  der 
Aveibliche  Giftapparat  auf.  Spermatozoiden  zeigten  sich  in 
den  Hodenschläuchen  immer  in  der  Entwicklung,  während  die 
Eierstockröhren  leer  waren.  Diese  Zwitter  wurden  sämmtlich 
sofort  nach  dem  Ausschlüpfen  von  den  Arbeiterbienen  aus 
dem  Stock  geworfen,  wo  sie  in  Folge  unvollständiger  Erhär- 
tung der  Hautbedeckung  nicht  davonfliegen  konnten,  sondern 
umkamen. 

Siebold  benutzt  diese  Thatsache,  um  dem  Widerspruche 
der  Physiologie  gegen  die  von  ihm  vertretene  Parthenogenesis, 
der  sich  erst  kürzlich  wieder  Prof.  Schaum  in  der  Berliner 
entomol.  Zeitschrift  (VII  p.  93.  1863)  angeschlossen  hat,  zu 
begegnen.  Es  war  von  dem  letztgenannten  Forscher  behauptet 
worden,  man  dürfe  nicht  eher  die  Theorie  einer  Partheno- 
genese in  die  Wissenschaft  einführen,  als  bis  jede  Möglichkeit 
einer  stattgehabten  Befruchtung  ausgeschlossen  wäre  und  weist 


432 

darauf  hin,  dass  der  Hermaphroditismus  der  Bienenkönigin 
nicht  hinreichend  abgewehrt  sei.  Siebold  zeigt  nun  an  dem 
Beispiel  dieses  Bienenstockes,  dass  kein  Zwitter  in  dem  Stocke 
geduldet  würde,  dass  also  an  eine  Erklärung  der  merkwür- 
digen Generationsverhältnisse  dieser  Insekten  durch  Herma- 
phroditismus nicht  zu  denken.  So  schwer  es  einem  physio- 
logisch gebildeten  Forscher  auch  werden  mag,  an  eine  par- 
tielle Parthenogenesis  zu  glauben,  so  wenig  abweisbar  sind 
doch  die  durcli  Untersuchung  zweier  Forscher,  wie  Siebold 
und  Leuckart,  festgestellten  Thatsachen  der  in  Betracht  kom- 
menden A^erhältnisse,  und  es  muss  darauf  hingewiesen  werden, 
dass  das  Postulat  des  Hermaphroditismus  zur  Erklärung  der 
Parthenogenesis  ebenfalls  nur  ein  y  zur  Erklärung  eines  x 
bringt,  denn  der  Hermaphroditismus  wäre  bei  den  Insekten 
einstweilen  durchaus  anomal.  Wie  dieser  Streit  zwischen 
Theorie  und  Empirie  aber  auch  beigelegt  werden  mag,  jeden- 
falls weist  er  wieder  mit  Gewalt  darauf  hin,  dass  unser  Wis- 
sen von  den  Verhältnissen  der  Zeugung  ein  ausserordentlich 
geringes  ist  und  leider  bei  der  durchaus  physikalischen  Rich- 
tung der  gegenwärtigen  Physiologie  wohl  noch  lange  Zeit 
bleiben  wird. 

Der  Vortragende  unterstützte  seine  Darstellung  der  ana- 
tomischen Verhältnisse  durch  das  Vorzeigen  einiger  mi- 
kroskopischen Präparate  von  Receptaculis  seminis  und  Mi- 
cropylen  von  Insekten-Eiern,  sowie  durch  Abbildungen,  und 
schloss  den  Vortrag  mit  der  Hinw'eisung,  v,ie  ausserordentlich 
schwer  es  der  Darwin'schen  Theorie  würde,  diese  merkwür- 
digen biologischen  Verhältnisse  der  Ameisen  und  Bienen  sich 
unterzuordnen,  gab  aber  zugleich  den  Grund  hiervon  in  un- 
serer mangelhaften  Kenntniss  dieser  Vorgänge  an  und  hoffte, 
es  Mürde  einem  genauem  Studium  der  ähnlichen  Thatsachen 
bei  Hummeln,  Wespen  und  andern  gesellig  lebenden  Insekten 
gelingen,  auch  hier  die  Wahrheit  des  Darwin'schen  Principes 
der  natürlichen  Züchtung  nachzuweisen. 


433 


Dritter  Nachtrag  zum  Catalog  der 
Vereinsbibliothek. 


Kiiizel^verke. 

390.  Fairmaire  et  Germain,  Revision  des  Coleopteres  du  Chili 

1 858- 186  J. 

(Aus:  Annales  de  la  Soc.  entom.  de  France  und: 
Revue  et  Magasin  de  Zoologie.) 

391.  Stäl,  Monographie  des  Chrysom61ides   de   TAmerique  I. 

üpsala  1862.    , 

(Aus:  Actes  d.  1.  Soc.  royale  des  Sciences  d'üp- 
sal.     Serie  III,  Tom.  IV.) 
392 — 392g.     Walker,  List  of  the  Specimens  of  Lepidopterous 
Insects    in   the    Collection   of  the   British   Museum, 
I— XXIII.     London  1854—1861. 

(Jeder  Band  enthält  3  Tlieile,  der  letzte  nur  2.) 
393.     Rosenhauer,  Die  Thiere  Andalusiens.     Erlangen   1856. 
394 — 394  a.     Loew,  Monographs  of  the  Diptera  of  North  Ame- 
rica, edited,   with    additions    by  R.  Osten -Sacken. 
I  et  IL     Washington  1862-64. 

395.  Leconte,    List    of    the    Coleoptera    of    North    America. 

Part  L     Washington  18ti3. 

396.  -    New  species  of  North  American  Coleoptera.     Part 

I.     Washington  1863. 

397.  Brauer,  Monographie  der  Oestriden.     Wien   1863. 

398.  Packard,  Notes  on  tlie  family  Zjgaenidae.     Salem  1864. 

(Aus:  Proceedings  of  the  Essex  Institute.) 
V.  Baer,  WelcJie  Auffassung  der  lebenden  Natur  ist  die 
richtige?  und  wie  ist  diese  Auffassung  auf  die  En- 
tomologie anzuwenden?     Berlin  1862. 
Saussure,  Etudes  sur  quelques  Orthopteres  du  Musee  de 
Gen^ve.     1860. 

(Aus:  Annal.  d.  L  Soc.  entom.  d,  France.) 
Schrader,    Ueber   gallenbildende  Insecten  in  Australien. 
1863. 

(Aus:  Verh.  d.  zool.-botan,  Vereins  in  Wien.) 
Töth,  Die  Rotatorien  und  Daphnien  der  Umgebung  von 
Pest-Ofen.     1861. 

(Aus:  Verh.  d.  zool.-botan,  Vereins  in  Wien.) 
Frauenfeld,  Der  Aufenthalt  auf  Manila.     1861. 

—  Weiterer  Beitrag  zur  Fauna  Dalmatiens.    1860. 

—  Dritter  Beitrag  zur  Fauna  Dalmatiens.     1861, 

—  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Insecten- Metamorphose. 
1861. 


434 

Frauenfeld,  Beitrag  zur  Metamorphosengeschichte.  1862. 

—  Beitrag  zur  Metamorphosengescliichte.     1863. 

—  Bericht  über  eine  Reise  durch  Schweden  und  Nor- 
\Aegen  im  Sommer  1863. 

—  Bemerkungen,  ge.'amme]t  auf  Ceylon  während  des 
Aufenthalts  der  k.  k.  Fregatte  Novara.     1860. 

—  Der  Aufenthalt  der  k.  k.  Fregatte  Novara  auf  den 
Stuarts-Inseln.     1860. 

—  Der  Besuch  auf  den  Nikobaren,     1860. 
~     Meine  Ausflüge  in  Madras.     1860. 

~      Aufenthalt  am  Cap  der  guten  Hoffnung.     1860. 

—  Aufenthalt  in  Valparaiso.     1860. 

—  Ueber  exotische  Pflanzen- Auswüchse,  erzeugt  von 
Insecten.     1859. 

(Sämmtlich  aus:  Verhandl.  d.  zool.-botan.  Vereins 
in   Wien.) 

—  Notizen  zur  Kenntni&s  über  Neu-Amsterdam.  Wien 
1860. 

—  Reiseskizzen  von  Manila,  Hongkong  und  Shanghai. 
Wien   1860. 

(Beides   aus:    Mittheil.    d.    k.   k.    geographischen 
Gesellschaft.) 

—  Diagnosen  einiger  neuer  Insecten.     Wien  1860. 

(Aus:  Sitzungsberichte  der  math.-naturw.  Classe 

der  Kaiserl.  Akad.  der  Wissenschaften.) 

Radochkoffsky ,    Sur   quelques    H3'menopteres   nouveaux 

ou    peu    connus    de    la    coliection    du    Musee    de 

TAcademie  des  Sciences  de  St.  P6tersbourg.    Mos- 

cou  1860. 

(Aus:  BuUetiu  de  Moscou.) 

—  Sur  quelques  Hymenopteres  nouveaux  ou  peu  con- 
nus.    Moscou   1862. 

(Aus:  Bull,  de  Moscou.) 

—  Separata  in  Russischer  Sprache  über  Hymenopteren 
aus  der  Russischen  enlomologisclien  Zeitschrift. 
(Vespa,  Mutilla,  Pseudomeria.) 

Notice  biographique  sur  Mr.  Edouard   Menetries. 
21c.     Mulsant,  Opuscules    entomologiques.     Cahier  IX  — XII. 

Paris  1859-1861. 
22  a.     Harris,  A  treatise  on  some  of  the  Insects  injurious  to 

Vegetation:  III.  Edition.     Boston  1862. 
93  f.      Mulsant,  Histoire  naturelle  des  Coleopteres  de  France. 
Mollipennes.     Paris  1862. 
180  d.     Lacordaire,  Genera  des  Coleopteres.     Tom.  VI.     (Cur- 
culionides.)     Paris  1863. 


435 

308g.     Stainton,    The    natural    historv    of    Tineina.      London 

1864. 
383a.     Schiner"''),    Fauna    austriaca.     Die   Fliegen.     Tom,   II. 

Wien  1864. 

399.  Scriba,  Beiträge  zu  der  Inpekten-Gescliichte.   Erstes  Heft. 

Frankfurt  1790. 

400.  Passerini,  Aphididae  italicae.     Genuae  1863. 

(Aus:  Archiv  per  la  Zoolog.  Vol.  II.) 
Hinteröcker,  Schloss  Neuhaus,  Fauna  &  Flora.     Linz. 
Scudder,  List  of  the  Butterfliess  of  New  England.     Sa- 
lem. 1863. 

(Aus:  Proceed.  of  the  Essex  Institute.     Vol.  HL) 
Stierlin,  Erster  Nachtrag  zur  Revision  der  europäischen 
Otiorhynchus- Arten. 

(Aus:  Berliner  entom.  Zeitschr.  VI.) 
Hagen,  Die  Odonaten-   und    Neuropteren-Fauna  Syriens 
und   Klein-Asiens. 

(Aus:  Wiener  entom.  Monatsschr.   VII.) 

—  Die  wirbellosen  Thiere  der  Provinz  Preussen. 
Bremer,   Neue  Lepidopteren  aus  Ost- Sibirien   und  dem 

Amur-Lande.     1861. 
Schaufuss,  Neue  Grottenkäfer.     1863. 

(Aus:  Verb.  d.  zooL-botan.  Vereins.     Wien.) 

—  Monographie  der  Gattung  Machaerites  MiU.     Wien 
1863. 

(Aus:  Verb.  d.  zool.-botan.  Vereins.) 

401.  Selys-Longcbamps,   Synopsis  des  Agrionines.     Bruxelles 

1860-1863. 

402.  Snellen  von  Vollenhoven,  Bijdrage  tot  de  kennis  von  het 

vlindergeslacht  Leptosoma  Boisd. 
Brischke  &  Zaddach,  Beobachtungen  über  die  Arten  der 
Blatt-  und   Holzwespen. 

(Aus:    Schrift,   d.   pbys.-ök.    Gesells.  zu  Königs- 
berg.    Jahrg.  HL) 
V.  Siebold,  Ueber  Parthenogenesis.     München  1862. 
Eathke,  Anatomisch-physiologische  Untersuchungen  über 
den  Athmungsprocess  der  Insecten. 

(Aus:  Schrift,  d.  phys.-ök.  Gesellsch.  zu  Königs- 
berg.    Jahrg.  I.) 
Brischke,  Die  Hymenoptera  der  Provinz  Preussen. 

(Der  Schluss  dieser  Schrift   befindet   sich  in  Nr. 
387  der  Bibliothek.) 


*)  Aus  Versehen  ist  auf  Seite  220  des  vorigen  Jahrgangs  bei 
der  Anzeige  des  ersten  Bandes  dieses  Werkes  gedruckt  „Heft  II — X." 
Es  muss  heissen  „Heft  I— X" ! 


436 

Elditt,  Die  Metamorphose  des  Caryoborus  gonagra.    Kö- 
nigsberg 1860. 

403,  Say,   American   Entomolog3^     Vol.   I  No.  1.     Philadel- 

phia 1817. 

404.  Douglas  <fe  Scott,   a  list  of   Biitish  Hemiptera.     London 

1862. 
Scott,  Descriptions    of  four  new  species  of  Coleophora. 
1860. 

(Aus:  Transact.  of  tlie  entom.  Society.  London  V.) 
Pascoe,    On  some  new  Longicornia  from   the  Moliiccas, 

(Aus:  Annais  et  Magazine  of  nat.  Hist.    1860.) 
Eohrn,  Zur  Heteropteren-Fauna  Ceylons.     1860. 

—  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Harpactoridae,    1859. 
-^     Hemipterologische  Miscellaneen.     1860. 

(Aus:  Stett.  enlomol.  Zeitung.) 

—  Beiträge  zu  einer  monograpliischen  Bearbeitung  der 
Familie  der  Emesina.     186:)  — 1863. 

(Aus:  Linnaea  entomol.  XIV  &  XV.) 
Saussure,  Ortlioptera  nova  amerieana.      1861. 

(Aus:  Revue  et  Magasin  de  Zoologie.) 
Dor,  De  la  vision  chez  les  artliropodes.     1861. 

(Aus:   Archives  des  scienc.  phys.  et  natur.) 
Walsh,  Insects  injurious  to  Vegetation  in  Illinois. 
Mayr,  Beitrag  zur  Ürismologie  der  Formiciden. 

(Aus:  Archiv  für  Naturgesch.  XXIX.) 

—  Formidarum  index  synonymicus.     1863. 

(Aus:    Verhandl.  d.  zool.-bot.  Vereins  in  Wien.) 
Schmidt,  F.  H.,  Drei  neue  Höhlenkäfer  aus  Krain.   Wien 
1860. 

(Aus:  Verh.  d.  zool.-bot.  Vereins  in  Wien.) 
Riehl,   Verzeichniss    der    bei   Cassel  in  einem  Umkreise 
von  drei  Meilen  aufgefundenen  Käfer.     Cassel  1863. 
(Aus:  Verh.  d.  Vereins  für  Naturk.  zu  Cassel.) 
Becker,   Verzeichniss    der    um    Sarepta    vorkommenden 
Käfer.     Moskau  1861. 

(Aus:   Bullet,  de  Moscou.) 

Zeitschriften. 

1  ae.  Annales  de  la  societe  entomologique  de  France.  Pa- 
ris 1862. 

5i  — k.  The  entomologists  Annual.  Edited  by  H.  T.  Stain- 
ton.     London  1863  —  1864. 

9i — k.  Vierteljahrsschrift  der  naturforschenden  Gesellschaft 
in  Zürich.  Jahrgang  VII  und  VIII.  Zürich  1862 
bis  1863. 


437 

16  m.  Verhandlungen    des   zool.-botan.  Vereins  in  Wien. 

Band  XIII.     Wien  1863. 

17  \v.  Entomologisehe  Zeitung,  herausgegeben  vom  ento- 

mol.  Vereine  zu  Stettin.     Jahrg.  25,     Stettin  1864. 

25  m.  Smithsonian  Contributions  to  Knowledge.    Vol.  XIII. 

Washington  1864. 

30  h.  Proeeedings    of  the    Academy    of    natural   scienees 

of  Piiiladelphia  for  1863.     Philadelphia  1863—64. 

31q~r.  Memoires  de  la  soeiete  des  scienees  de  Liege. 
XVII— XVIII.     Liege  1863. 

33  m— n.  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Zoologie.  Tom. 
XIII,  4  und  XIV  1-3.     Leipzig  1863-64. 

34h.  Lotos.     Zeitschrift    für   Naturwissenschaften.     Her- 

ausgegeb.  vom  naturhistorischen  Vereine  zu  Prag. 
Xn.     1862. 

38  ak.  Bulletin  de  la  soci6te  imperiale  des  Naturalistes  de 
Moscou.     Tom.  XXXVL     Moscou  1863. 

40y  — z.  Annales  des  scienees  pliysiques  et  naturelles  d'agri- 
culture  et  d'industrie  publiees  par  la  soeiete  royale 
d'agriculture  etc.  de  Lyon  III.  Serie.  Tom.  V  et 
VL     Lyon  1861   u.  62. 

41  i.  Annales    de   la   soeiete    linneenne   de   Lyon.     Lyon 

1861  u.  62. 

44  e — g.  Annales  de  la  soeiete  entomologique  beige  VI — VIII. 
Bruxelles  1862—1864. 

47f— g.  Berliner  entomol.  Zeitschrift.  Jahrg.  VII  3  —  4, 
VIII   1-2.     Berlin   1863  u.  1864. 

49 q.  Verhandlungen    des   naturhistorisciien   Vereins   der 

Kheinlande.     XX.     Bonn  1863. 

51  g.  Corres])ondenzblatt  des  zoolog.-mineral.  Vereins   in 

Kegensburg.     Jahrg.  17.     Regensburg  1863. 

58  k.  Vierzigster  und  Einund vierzigster  Jahresbericht  und 

Abhandlungen  der  Schlesischen  Gesellschaft  lür 
vaterländische  Cultur.     1862  —  1864. 

66w— z.  Zeitschrilt  lür  die  gesammten  Naturwissenschaften, 
herausgegeben  "\on  dem  naturwissens.  Vereine  für 
Sachsen  und  Thüringen  in  Halle.  Tom.  20  —  23. 
Berlin  1862-64. 

80  b.  Neunundzwanzigster  Bericht  des  Mannheimer  Ver- 

eins für  Naturkunde.     Mannheim  1863. 

81b.  Berichte  über  die  Verhandlungen  der  naturforschen- 

den Gesellschait  zu  Freiburg  im  Br.  III.  Heft  I. 
Freiburg  i.   B.  1863. 

85g.  Verhundlungen  und  Mittheilungen  des  siebenbürgi- 

sciien  Vereins  für  Naturwissenschaften  zu  Herr- 
mannstadt.   XIV.  Jahrg.     Herrmannstadt  1863. 


438 

.93a.  Jahrbuch  des  naturhistoripchen  Landesmuseums  von 

Kärnthen.     Fünftes  Heft.     Klagenfuvt  1862. 
98a.  Trantactions  of  the  Is'ew-Yoik  agricultural  Society. 

Vol.  XIX.     Albany  J8fi0. 

1011 — m.  Sechzehnter  und  siebzehnter  Jahresbericht  der.Ohio- 
Staats-Ackerbau- Behörde.  Columbus  (Ohio)  1862 
bis  1863. 

nie — d.  Abhandlungen  der  Seukenbergischen  nalurforschen- 
den  Gesellschaft.  Band  IV  ^  u.V.  1-2.  Frank- 
furt 1862-64. 

114  b.  Schriften  der  Königl.  phvsik. -ökonomischen  Gesell- 

schaft zu  Königsberg  in  Pr.     Jahig.    3  u.  4.     Kö- 
nigsberg 1862-63. 

116i — 1.       Memoires   de   TAcademie    imperiale    des    sciences, 
belles-lettres  et  arts   de  Lj^on.     1861-1862. 
(Il6i  u.  k  Sciences,  1161  Lettres.) 

118a.  Transactions  of  the  academy  of  seieuce  of  St.  Louis. 

Vol.  IL  No.  1.     St.  Louis  1863. 

119e — f.  Sitzungsbericlite  der  Königl.  baj^erischen  Akademie 
der  Wissenschaften  zu  München.  1863  II,  1864 
I,  1-3.     München   1863-1864. 

120a.  Horae  societatis  entomologicae  rossicae.     Tom.  IL 

Petropoli  1863. 

121c.  Jahresbericht     der     naturforschenden    Gesellschaft 

GruubüuLlens.     Jahrg.  IX.     Chur  1864. 

127 — 127c.  Tijdschrift  voor  Entomologie,  uitgegeven  door 
de  Nederlandsche  enlomologische  Vereeniging,  onder 
Redactie  von  Prof.  v.  d.  Hoeven,  Mr.  Snellen  van 
Vollenhoven  en  Dr.  Herklots.  1 — VI.  Haag  und 
Leyden  1857-1863.  (127  I  u.  II,  127a  III,  127b 
IV  u.  V,  127  c   VI.) 

(Der  erste  Band  erschien  unter  dem  Titel  „Me- 
moires d'entomologie  etc.*"') 

132.  Zwölfter  und  dreizehnter  Jahresbericht  der  Natur- 
historischen Gesellschaft  in  Hannover.  Hannover 
1863  —  64. 

133.  Mittheilungen  der  schweizerischen  enlomologischen 
Gesellschaft.     Heft   1—6.     1861—1864. 

134.  The  Transactions  of  the  Entomological  Society  of 
New    South  Wales.     Vol.  I,   1-2.     Sydnev  1863 

^  bis  1864.  '    . 

135.  Annual  Report  et  Bulletin  of  the  Museum  of  Com- 
paralive  Zoology  in  Cambridge  Massachusetts.  U. 
S.  A.     Boston  1863-64. 


*)  Im  vorigen  Jahrgang  S.  2i3  rauss  es  hcissen:  „Band  III. 


439 

136.  Abhandlungen  der  naturhistorischen  Gesellschaft  zu 
Nürnberg.     Tom.  III,   1.     Nürnberg  1864. 

137.  Sitzungsberichte  der  naiurwissenschaftlichen  Gesell- 
schaft l^is  zu  Dresden.    Jahig.  1863.    Dresden  1864. 

J3'S.  Bijdragen  tot    de   Dierkunde,  uitgegeven  door  het 

koninglijk  zoologisch  Genoolschop  Natura  artis  ma- 
aistra.      Amsterdam  1848—1854  u.  1859. 


Nachträge  zu  den  Berichtigungen  des  Repertorii  IL 


pag.  7  Z.  15  V.  o.  lies  bei  Aiirens:  „geb.  1779,  f  1841". 
Der  Necrolog  soll  weder  von  Schmidt,  wie  ich  1.  c.  angege- 
ben, noch  von  Gerniar,  Hagen  Bibl.  ent.  I,  p.  5,  sondern  nach 
mündlicher  Nachricht  von  Suffrian  verfasst  sein. 

pag.  103  Z.  21  v.  0.  setze  zu  bei  Wullschlegel:  „jetzt 
Lehrer  in  Lenzburg". 

pag.  111  Z.  20  v.  o.  setze  zu  bei  Agiiotes:  „gilvellus 
9.  213";  Z.  31  V.  0.  setze  zu,  neue  Zeile:  „Aethiessa  13. 
48";    Z.  41   V.  0.  setze  zu  hinter  121:  „irrorata   14.   l"?". 

pag.  116  Z.  5  V.  u.  setze  zu  unter  Athous:  „bifasciatus 
9.  212". 

pag.  122  Z.  1   V.  o.  lies:  „Chlamys  braccata". 

pag.  133  Z.  36  v.  o.  bei  Fossile  Insecten  setze  vor  Ha- 
gen: „Germar  12". 

pag.  134  Z.  33  v.  o.  setze  bei  Goliatiius  statt  319:  „317". 

pag.  139  Z.  12  v.  o.  unter  Hjlesinus  setze  zu:  „rhodo- 
dactylus  9.  212". 

pag.  14D  Z.  4  v.  o.  setze  hinter  86  hinzu:  „446";  Z.  12 
V.  o.  streiche  hinter  7:  „24.  76.  7t",  setze  dafür:  7.  „246. 
276.  28ü"  und  Z.  13  v.  o.  hinter  8.  255:   „9.  76.  79". 

pag.  150  Z.  17  V.  u.  unter  Otiorhynchus  setze  zu:  „9.  212". 

p.  158  z.  32  V.  0.  setze  zu,  neue  Zeile:  „Saphanus 
spinoMis  9.  213". 

pag.  159  Z.  33  v.  o.  unter  Scydmaenus  setze  zu:  „Mot- 
schulskii  9.   212". 

pag.  161  Z.  29  V.  o.  setze  zu,  neue  Zeile:  „Stalagmo- 
soma  13.  48". 

M.   Wahnschaffe. 


440 

Intelligenz. 


Zu  Terkaiifeu: 

eine  gut  erhaltene  Sammlung  europäischer  Schmetterlinge  von 
2146  Arten  in  8322  Exemplaren.  Die  auf  das  Sorgfältigste 
behandelte  Sammlung  befindet  sich  in  4  schönen  Schränken 
mit  03  Kasten.  Auskunft  wird  ertheilt  von  F.  Sclimidt  & 
Comp,  in  Gera. 


Von   JEm^i  A.,  Xuehotfi  in   Leipzig   sind    direct 
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LaCOrdaire,    Th.,    Genera    des    Coleopteres.     Atlas.     Livr. 

1  —  4.     Avec  40  planches  gravees  et  color.     Paris  1854. 

Lex.-8.     (Anstalt  24  Frcs.)  2  Thlr. 

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Atlas  dürfte  diese  Offerte  besonders  beachtensvi^erth  sein! 
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Gratis  steht  zu  Diensten  des  Obigen  Antiquariats-Katalog 
No.  4.     Naturwissenschaften  enthaltend. 


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Linnaea  Entomolcgica,  Band  15  (Frey  Omix,  A.  Dohrn 
Emesa  (Schluss),  Suffrian  südamer.  Cryptoceplialen) 
22  Bogen,  Preis  2  Thlr. 


441 
Inhaltsverzeichniss, 


«laiiuar  —  Itlarz. 

Dankblättchen.  Mitglieder-Verzeichniss.  Gerstäcker:  Berliner 
Dolichopoden.  Stäl:  Hemipt.  mexicana.  Suffrian:  Synon.  Miscell. 
H?igen:  Bienen  und  Zuckerfabriken.  Philippi:  Delia  rufescens, 
Elmls  condimentarius.  Schleich:  Entwicklungsstände  von  Pteroph. 
didactylus.  Cornelius:  Entwicklung  von  Haltica  oleracea.  He- 
ring: Schmetterlings-Abdrücke  von  Nless.  Mühlig:  2  Gelechien  u. 
1  Coleophora.  Keferstein:  Schmetterlinge  v.  Reichenhall  und  Ga- 
stein. Repertoriums-Correctur.  Bibliothek -Nachtrag.  Vereinsange- 
legcnheiten,     Intelligenz. 

April  —  «Tuni. 

Hagen:  Phrj^ganiden-Gehäuse.  v.  Hey  den:  Zur  Acidalia  Becke- 
raria.  Gerstäcker:  Einige  neue  Dolichopoden.  Gärtner:  Lepi- 
dopterologisches.  Müh  1  ig:  Zur  Naturgeschichte  der  Coleophoren. 
Wocke:  Lepidoptern-Fauna  Norwegens.  Wullschlegel:  Ergän- 
zungen zu  „Wilde's  Pflanzen  und  Raupen  Deutschlands."  C.  A. 
Dohrn:  Zur  Sj^nonymie  der  Cryptocephaliden.  Do  ebner:  Zwitter 
und  Missbildungen.     Intelligenz. 

Juli  —  Septeniber. 

Wocke:  Beitrag  zur  Lepidopternfauna  Norwegens.  Hagen: 
Phryganiden- Gehäuse.  Suffrian:  Synonym.  Miscellaneen.  R.  A. 
Philippi  und  Fr.  Philippi:  Beschreibung  neuer  Chilenischer  Käfer. 
H.  Dohrn:  Monographie  der  Dermapteren.  Gerstäcker:  Zur  geo- 
graph.  Verbreitung  der  Honigbiene.  Schläger:  Literatur  (v.  Heine- 
mann Schmett.)  Wullschlegel:  Ergänzungen  zu  „Wilde's  Pflanzen 
und  Raupen  Deutschlands".  Philippi:  Coleopterodes,  eine  neue 
Wanzengattung.     Vereinsangelegenheiten.     Intelligenz. 

October  —  Deeeniber. 

R.  A.  Philippi  und  Fr.  Philippi:  Beschreibung  neuer  chile- 
nischer Käfer.  Dr.  Bethe:  Bemerkungen  über  generelle  Unterschei- 
dungsmerkmale einiger  Arten  des  Genus  Silis.  Baron  R.  Osten- 
Sacken:  Dimorphismus  der  Cynipiden- Weibchen.  Prof.  F.  Cohn: 
Die  gelbe  Halmfliege  (Chlorops).  H.  Dohrn:  Monographie  der  Der- 
mapteren. Vereinsangelegenheiten.  Dritter  Nachtrag  zum  Catalog 
der  Vereinsbibliothek.  Nachträge  zu  den  Berichtigungen  des  Reper- 
torii  IL     Intelligenz.     Alphabetisches  Register. 


442 


Register. 


Seite. 
A. 

Acanonia    producta ,    decens, 

virescens 56 

Acidalia  Beckeraria 144 

Aconophora  mexicana 70 

Acutalis  nigrolineata 72 

Adela  Esmarkella 211 

Aethalion  dilatatum 73 

Agrotis  n.  sp. 181 

Alphabet.  Verzeicliniss  der 
Arten  in  Wocke's  Norvveg. 

Lepidopt. 218 

Amantia 49 

Anacampsis  tenebrella 158 

Anobium    puUum    280,    hae- 

morrhoidale 281 

Anthonomus  australis,  varia- 

bilis 365 

Aphodius  angustus 316 

Apion  pacliymerum',  meor- 
rliynchum,    humerale,    ve- 

stitum,  angustatum 364 

Ai-gyra  aristata  31,  incompta  145 

Argyresthia  decimella 215 

Arthrobraclius  rufitarsis  271, 
subaeneus,  ruficornis,  mar- 
ginatus272,  scutellaris,  pun- 
cticulatus,  serratimargo  •  •  •  273 

Atychia  appendiculata 155 

Aulacizes  Thunbergi,  nitidi- 
pennis  79,  multiguttata,  eo- 

riacea 80 

Aulacopalpus  angustus 322 


Seite. 
B. 

Baridius  tlavipes 369 

Bibliothek  (Nachträge)-  106,  433 
Bienen  in  Zuckerfabriken  •  •  •     89 

Bostrichus  sulcicollis 375 

Bothriocera  Signoreti 50 

Brachychilus  modestus 383 

Brachylabis  mauritanica  292, 

maritima    293 ,     angulifera 

294,  chilensis  295,  moesta-  296 

Brachysternus  major,  obscu- 

rus  317,  olivaceus  318,  chlo- 

ris 319 

Bruchus  pauperculus,  egenus, 
scutellaris  358,  bicolor,  pyr- 
rhomelas  359,  rufulus,  ob- 
scurus 360 

C. 
Calandra  chilensis,  laevicosta  374 

Callichroma  laevigata 376 

Callideryphus     collaris,     382, 

niger 383 

Callisphyris  Schythei  380,  an- 

nulata 381 

Callyntra  laticollis  333 ,  car- 

bonaria  334,  nitida 335 

Calymniaderus  grandis 281 

Calyria  virginea 56 

Campsienemus 37,  151 

Carineta  ancilla,  lugubrina  •     57 
Centrinus  thoracicus  369,  ca- 

rinatus 370 


443 


Seite. 
Ceresa  patruelis  69,     Sallei, 

puncticeps 70 

Chemilithotypische  Abdrücke 

von  Lepidopteren 100 

Chlamys    picta    386,    minuta  387 

Chlorops 413 

Chrj'somela   nitida    391,    ob- 

scura,  quadristriata 392 

Chrj'sotimus 42 

Chrysotus 42 

Cicada  alacris 62 

Clypeaster  variegatus 404 

Cnemecoelus  brevis,  valdivia- 

nus  371,  valparadisiacus  •  •  372 
Coccinella  magellanica,  limen- 
sis  402,  nitida,  funebris  403, 

vittata,  variegata 404 

Coelidia  marginata,  flaviceps, 
guttatinervis ,    fasciaticollis     85 

Coeloraera  viridis 393 

Coleophora  musculella,  oliva- 
ceella,  solitariella  102,  aste- 
ris  162,  artemisiae  163,  an- 

nulatella,  ilavaginella 165 

Coleopterodes  fuscescens   •  •  •   306 

Conchylis  vulneratana 204 

Corynetes  aeneus 270 

Cossonus  canus  372,  nitidus, 
nigropiceus  373,    castaneus  374 

Coxelus  sylvaticus 405 

Cratoscelis  cunicapilla 326 

Cryptocephalus  aeneus,  late- 
ralis 195,  elegans,  Beckeri 
263,   ergenensis,  12-plagia- 
tus,  brachialis,  raphaelensis  265 
Cycloderus  binotatus,  magel- 

lanicus 357 

Cynips 409 

Cyphaleus  valdivianus 350 


Dasytes  laeviusculus  273,  lon- 
gicollis,  cinerascens,  pun- 
cticoUis,  limbatus274,  i-ufi- 


Seite. 
collis,   atrocoeruleus,    gla- 

briculus 275 

Dclphax'pictifrons  50,  Dona- 
cia javana  87,  Delesserti--     88 

Dermaptera 285,  417 

Dianthoecia  Dovrensis 182 

Diaphorus 41 

Diaphylla  luctuosa 323 

Dictopsis  atra 352 

Dolichopoden 20,  145 

Dolicbopus    ornatipes,    falla- 

ciosus  21,  eurypterus 23 

Dorcatoma  bimaculatum  281, 
nigrum,  rubrum 282 

E. 

Elmis  condiraentarius 93 

Epistomentis  vittatus 284 

Eudelia  rufescens 91 

Eumolpus  valdivians 388 

F. 

Fidicina  pertinac 62 

Forcinella     Janeiren  sis     285, 
Stäli,  colossea  286,  littorea 

287,  maxima,    marginalis 

288,  Antoni  289,  annulipes 
annulicornis  290,  azteca, 
Brunneri 291 

Forraicomus     quadriguttatus, 
breviculus 353 

Gaetulia  pudibunda •     54 

Gelechia  triatomaea,  morosa 

101,  tarandella 212 

Geoborus  pilosus 331 

Gonogenius  brevis,  laeviuscu- 
lus     336 

Grapliolitha  phacana '^07 

Gymnopternus    grallator    26, 

disopes 1 52 

Gypona  Bohemani,  vinula  81. 


444 


Seite. 
Dohrni,  punctipennis,  Wal- 
lengreni  82,  miliaris,  Signo- 
reti,  Scliaumi  83,  fusciner- 
vis,  verticalis,unicolor,  Ger- 
mari       84 

Gyriosomus  angustus 347 

H. 

Hadena  exiilis 183 

Haltica  oleracea  98,  decorata 
394,  ianthina,  atrocyanea, 
annulicornis  395,  flavipes, 
fulvicollis,  pyrrhoptera  396, 
posticalis,  Landbecki,  no- 
tata,  sororia  397,  Geissei, 
gracilis,  pusilla  398,  meluü- 
formis,  melampus  399,  Laiid- 
beckiana,  aurea  400,  bellula  401 
Heliofugus  cryptoceplialus  348, 

tenuipunctatus 349 

Hemiptera  mexicana 49 

Hephaestion  cyanopterus  377, 
flavicornis,  iopteriis  378, 
corralensis,  holomelas,  fiis- 

cesceiis 379 

Hercostomus  cretifer 153 

Heterolobus  aeneus 354 

Heteronotiis  5-nodosus 70 

Hoplophora  histrionica 69 

Hydrophorus     rufibarbis    37, 

pectinatus 40 

Hylesinus  bicolor 375 

Hypophyllus 30 

J. 

Jassus  fasciaticollis 86 

L.. 

Labia  mucronata  4*23,  Ghilia- 
nii  424,  amoena  425,  minor 
426,  pilicornis,  luzonica,  Wal- 
lacei   427,  Maeklini,  curvi- 

cauda  428,  clialybea 429 

Laemosaccus  castaneus 369 

Lepidoptera  Norwegens  166, 
201,  alphabet.  Verz. 218 


Seite. 

Lepyronia  sordida  67 

Leiicostola 33 

Lina  rubricollis 391 

Liogenys  grandis 322 

Listronyx  obscura 325 

Lophocephala  bioculata 370 

m. 

Mastigocerus  fulvus 277 

Mastogenius  sulcicollis 315 

Maypa  opaca,  cuprea 324 

Medeterus 41 

Meloe  liaeniopterus  355,  llavi- 

pennis,  pictus  356,  anthra- 

cinns,  cancellatus 357 

Merabracis  sellata  67,  trima- 

culata,  apicalis 68 

Missbildungen 196 

Monstrosa 196 

Mordella    Krausei ,    violaces- 

cens 355 

Mycetophagus  chilensis 376 

My  ochrous  qiiadridentatus  389, 

terrosus 390 

X. 

Nematoproctus 33 

Nersia  nigrolineata    50 

Noda  splendida 390 

Nogodina  pictifrons 53 

Norwegische  Lepidoptern  166, 

201,  alphab.  Verzeichniss  •  218 
Nycterinus  costulatus  344,  lae- 
vigatus,  gracilipes  345,  an- 
gusticollis  346,  abbreviatus  347 
Nyctopetus  niger,  laticollis 
327,  parvus  328,  carbona- 
rius,  rubripes  329,  carinatus 
330,  nitidus 331 

O. 

Ocelliger  ater 283 

Odopoea  Montezuma  58,  im- 

bellis,  Signoreti  59,  Medea  60 
Ornienis  pallescens,  infuscata, 

leucophaea 55 


445 


Seite. 

Orsodacna  grandis 385 

Oxycorynus  minutiis 365 

P. 

Pachybrachys  astragali,  ver- 

micalaris 195 

Parthenogenesis 431 

Phacusa  flavomarginata 72 

Phaedon  rubripes 390 

Phalaenomorpha  sordida 54 

Phera  77,    tartarea,  Wallen- 

greni  78,  tiarata 79 

Philaenus  fuscovarius 66 

Phry  ganidengehäuse  113— 144, 

221—263 
Picumna  variaiis  52,  mexicana    53 

Platynocera  anuulata 381 

Pleolobiis  278,  fuscescens,  ni- 

grinus 279 

Porphyrops 33 

Praocis  nitidicollis  337,  laevi- 
collis  338,  pubens,  conso- 
briua  339,  rotundicollis  340, 
bicostata,  angustata  341,  el- 
liptica,  pubescens  342,  his- 
pidula  343,  angiüifera  •  •  •  •  344 

Proaraa  61,  Sallei 61 

Psalidopliora  parallela,  cro- 
ceipeiiiiis  418,  briinneipen- 
nis  418,  bipunctata  419,  qua- 
drimaculata420,  punctipen- 
nis  pygmaea  421,  frontalis  422 
Psathyrocerus  nigripes  383, 
valdivianus,  rufus  384,  fla- 

vescens 385 

Psectrascelis  rugicollis 332 

Pseniden 410 

Psilopus 45 

Psilorrhinus  tuberculosus  366, 
valdivianus,  elegans  367,  ru- 

fulus 368 

Pteroplioinis   didactylus    (tri- 

chod.)  96,  pelidnod. 217 

Ptinus  Foncki 280 

Ptyelus  siccifolius 65 


Seite. 
K. 

Repertorium  (Nachträge)  105,  439 

Rhapliium 36 

Rlünosimus  valdivianus 352 

Rhyncliites  rufescens,  senicu- 

lus 363 

Rhyssoniatus  ater 372 

Saucropus 45 

Scellus  dolichocerus 46 

Scoparia  imparella 201 

Scotobius  crenicollis 337 

Sericoides  nitida 325 

Silis  ruficoUis ,  Geschlechts- 
Differenz  ' 407 

Smilia  foliacea,  cristifera,  ca- 

rinata 71 

Sphongophorus  claviger  •  •  •  •     68 
Stenocerus  posticalis  361,   li- 

neola 362 

Stenorrhynchus  quadrinotatus  360 
Stigmodera  laticollis  313,  chry- 

öochlora  •  •  • » 314 

Stragania  humilis,  misella  •  •     85 

Streptocerus  eustictus 316 

Sympycnus  37,  plantaris  147, 

spiculatus 150 

Synarthrus 36 

Syntormon 37 

SyricUthus  centaureae 175 

T. 

Tachytrechus  29,  notatus  •  •  •  153 

Tettigonia  multivirgata,  rufi- 
ceps  73,  urbana  74,  limba- 
ticollis,  hilaris,  venusta  75, 
Sirena  76,  magica 77 

Thanasimus  angustus,  aeneus 
266,  ruficollis,  obscurus,  mo- 
destus  267,  viridis,  analis 
268,  Landbecki 269 

Thelephorus  subandinus,  he- 
terocerus  276,  praecox-.  ••  277 

Thinobatis  intermedia 327 


446 


Seite. 
Thioiiia  variegata,  maculipes    51 
Thrypticus  43,  smaragdimis  •     44 
Tomaspis  pictipennis,  fascia- 
ticollis  63,  nuptialis,  vitta- 
tipennis ,     ornatipennis    64, 
varians,  limbata,  sepulchra- 

lis 65 

Tomintus 49 

Trachyderas  349,  cancellatum  350 
Tribostethus  virens  320,  cilia- 

tus,  cupreus 321 

Triplax  valdiviana 401 


Seite. 
V. 

Vereinsbibliotliek 106,  433 

X. 

Xanthochlorus 45 

Xiphandrium  36,  sagax 146 

Z. 

Zammara  callichroma 57 

Zeuiina  stenoloma 315 

Zuckerbienen  89 

Zwitter  von  Saturnia  carpini  196 

Zwitterbienen 431