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Full text of "Entomologische Zeitung"

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LIBRARY     OF 


1885_IQ5© 


r-.  ivic  i  ^ALr 


Stettiner 
Entomologische  Zeitung.  | 


69.  Jahrgang. 


i 


Heft 


Stettin  1908. 


Druck   von   R.   Graßmann. 


Auszug 

jius  der  Satzuiii»  des  eiitomologisclien  Vereins 
zu  Stettill. 


ij  5.  Jedes  ordentliche  Mitglied  hat  einen  Jahresheitrag 
von  zehn  (10)  Mark  zu  zahlen.  Der  Beitrag  ist  bis  zum 
30.  Juni  an  den  Rechnungsführer  des  Vorstandes  zu  ent- 
richten. Der  Rechnungsführer  ist  befugt,  die  In's  zum  30.  Juni 
nicht  eingegangenen  Beiträge  durch  Postnachnahme  zu  erheben. 

Der  Vorstand  ist  befugt,  ein  Mitglied,  das  seine  Beiträge 
bis  zum  SchluP)  des  Jahres  nicht  bezahlt  hat,  in  der  Mitglieder- 
liste zu  streichen.  Durch  die  Streichung  erlischt  die  Mitglied- 
schaft des  betreffenden  Mitgliedes. 

§11.  Der  Verein  giebt  eine  Vereinszeitschrift  unter 
dem  Namen  „Entomologische  Zeitung"  heraus,  die  jedem  Mit- 
gliede  unentgeltlich  zugesendet  wird. 

lieber  die  Aufnahme  der  in  der  Zeitung  abzudruckenden 
Aufsätze  entscheidet  die  Redaktion,  in  zweifelhaften  Fällen  der 
für  diesen  Zweck  bereits  eingesetzte,  aus  drei  Vereinsmitgliedern 
bestehende  Ausschuß,  dessen  Mitglieder  der  Vorstand  ernennt. 

§  12.  Die  Benutzung  der  Vereinsbil)liothek  ist  den 
Vereinsmitgliedern  nach  näherer  Anordnung  des  Vorstandes  der- 
art gestattet,  daß  dem  Verein  daraus  keine  Kosten  erwachsen. 


Mitteilungen    und    Anfragen    an    die    Redaktion    werden 
ausschließlich  erbeten  unter  der  Adresse: 

Entomologischer   Verein 
zu  Stettin 

Lindenstraße  No.  22. 


Entomologische  Zeitung. 


Herausgegeben 


von  dem 


entomologischen  Vereine 

zu  Stettin. 


N eil nii  11  d sechzigster    Jahrgan; 


Stettin  1908. 

Druck   von   R,.   Grassmann. 


liltii. 


herausgegeben  von  dem 

entomologischen  Vereine 

zu  Stettin. 


Redaction:  Dr.  Heinrich  Dohrn,  Vorsitzender. 


In  Commission  bei  der  Buchhandlung  R.  Friedländer  &  Sohn  in  Berlin. 


1908.  69.  Jahrgang.  Heft  I. 

Neue  Dynastiden=Arten. 

Beschrieben  von  Clir.  iStei'nbei*^,  Stralsund. 

II. 


Coelosis  inermis  n.  spec. 

6  c^  3  $.  (coli.  aut.).  (^  L.  30 — 31.  B.  15 — 16  mm.  $  L. 
28 — 31.    B.  17 — 18  mm.     S.  Paulo  (Süd-Brasilien). 

Steht  C.  sylvanus  Fabr.  am  nächsten,  ist  dem  $ 
desselben  ungemein  ähnlich  in  seinen 
beiden  Geschlechtern,  da  beim  ^  die  ohrförmigen 
Brusthörner  des  sylvanus-,^  in  solche  flache  Wulste,  wie 
sie  das  sylvanus-'^  hat,  verwandelt  sind,  wodurch  n.  spec. 
sich  scharf  von  genannter  Art  unterscheidet.  Auf  Ober- 
wie  Unterseite  ähnlich  dunkel  rostfarben  wie  sylvanus,  ist 
die  neue  Art  oben  und  unten  viel  glänzender  als  diese  Art. 
—  Der  Kopf  zeigt  dieselbe  Form  wie  bei  sylvanus :  hinten 
über  den  nach  oben  sehr  flach  vortretenden,  gelblichen 
Augen  am  breitesten  (hier  breiter  als  lang),  verschmälert 
er  sich  allmählich  bis  zum  schmalen,  in  zwei  spitze,  hohe 
Seitenzacken  auslaufenden  Endrande.  Das  Kopfschild 
ist  an  den  Seiten  und  vorn  mit  gelbrötlichen,  sich  über  die 
Mandibeln  legenden  Härchen  dicht  gewimpert  und  senkt 
sich  leicht  von  der  Stirn  in  grob  und  ganz  dicht  nadelrissig 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


punktierter,  ebener  Fläche  nach  vorn;  Stirn  und  Scheitel 
sind  leicht  ausgetieft  und  mit  groben  Augenpunkten,  die 
an  den  Seiten  dichter,  nach  der  Mitte  zu  sperriger  stehen, 
bedeckt.  Auf  der  Stirn  steht  ein  kaum  2 — 3  mm 
langes  Hörnchen,  das  beim  ^  sich  in  einen  stumpfen 
Höcker  umwandelt.  Die  über  die  Kopf schild- Seiten  weit 
vorragenden  M  a  n  d  i  b  e  1  n  tragen  an  den  Außenseiten 
drei  gleich  große,  seitlich  gerichtete  spitze  Zacken.  Die 
zehngliedrigen  Antennen  sind  lang  und  kräftig,  das 
erste  Glied  derselben  verdickt  sich  von  der  Basis  bis  zum 
Apex  stark  und  ist  mit  groben  Punkten  bedeckt,  die  lange 
rotbraune  Härchen  tragen.  Die  Palpen  sind  sehr  schlank, 
besonders  in  dem  letzten  Gliede  der  Kiefertaster,  das  etwas 
nach  innen  gebogen,  allmählich  verdickt  und  am  Ende 
schräge  abgeschnitten  ist  in  runder  Apertur.  Das  breite, 
länghch  runde,  hinten  grade  abgeschnittene  Kinn  ist 
fast  ganz  eben,  mit  sperrig  gestellten  Punkten,  die  sehr 
lange,  aufrecht  stehende  rotgelbliche  Härchen  tragen,  be- 
setzt. H  a  1  s  s  c  h  i  1  d  viel  breiter  als  lang,  an  den  Seiten 
fast  halbkreisförmig  vorgerundet,  verschmälert  es  sich  von 
der  hinter  der  Mitte  liegenden  größten  Breite  nach  hinten 
nur  wenig  bis  zu  den  stumpf  abgerundeten  (bei  dem  $  aber 
stärker  vortretenden)  Hinterecken;  stärker  bis  zu  den  in 
fast  rechtem  Winkel  vorragenden  Vorderecken.  Die  un- 
gerandete  Hinterseite  ist  in  der  Mitte  ganz  leicht  vorgezogen ; 
die  sehr  fein  gerandete  Vorderseite  ist  leicht  ausgeschnitten; 
die  Seiten  sind  in  eine  sehr  feine  Randleiste  leicht  aufge- 
bogen. Die  Hinterhälfte  des  Halsschildes  ist  leicht  gewölbt, 
die  vordere  ist  hinter  dem  Vorderrande  in  ihrer  ganzen 
Breite  in  eine  hinten  fast  halbkreisförmig  geschlossene 
Quervertiefung  vertieft,  die  sich  in  der  Mitte  nach  hinten 
in  die  gewölbte  Hinterhälfte  des  Halsschildes  als  breiter, 
hinterwärts  verschmälerter  und  verflachter  Einschnitt  bis 
nahe  an  den  Hinterrand  vorschiebt.  Die  ganze  Fläche  dieser 
Quervertiefung  ist  mit  dicht  quergestellten  groben,  kurzen 

Stett.  cutoiuol.  Zeit.  1908. 


Nadelrissen  bedeckt ;  vor  derselben  steht  auf  dem  Vorderrande 
ein  niedriges,  kaum  mehr  als  2 — 3  mm  hohes 
stumpf  abgerundetes  Hörnchen.  Die  hintere 
gewölbte  Fläche  des  Halsschildes  ist  an  den  Seiten  (viel 
schwächer  und  lange  nicht  so  dicht  als  bei  sylvanus)  mit 
groben  Augenpunkten,  die  nach  der  Mitte  zu  kleiner  und 
schwächer  werden,  bedeckt.  Das  Halsschild  ist  beim  $  wie 
beim  ^,  doch  ist  das  Brusthorn  in  einen  sehr  stumpfen, 
niedrigen  Höcker  zusammengeschrumpft.  Das  Schild- 
c^h  e  n  bildet  ein  gleichseitiges  Dreieck  und  ist  stets  ganz 
glatt,  unpunktiert.  Die  flach  zylindrischen, 
parallelseitigen  Flügeldecken  sind  so  breit 
als  das  Halsschild,  hinten  stumpf  abgerundet,  an  den  Seiten 
mit  feinster  Randleiste  versehen.  Dieselben  sind  gestreift 
punktiert ;  die  nicht  sehr  tiefen  Punkte  sind  neben  der  Sutur 
und  den  Rippen  in  grade,  regelmäßig  stehende  Reihen  ge- 
stellt, dazwischen  aber  unregelmäßig  verteilt.  Am  Schulter- 
und  Endbuckel  verschwinden  die  Streifen.  Bei  den  $$  sind 
(wie  bei  sylvanus)  die  Punkte  meistens  tiefer,  mit  schärfer 
vortretenden  Rändern  versehen.  Die  Unterseite  ist 
heller  gefärbt  als  die  Oberseite,  besonders  alle  Schenkel. 
Meso-  und  Metathorax  sind  dicht  mit  anliegenden,  kurzen 
rotgelben  Härchen  bedeckt;  die  Bauchsegmente  tragen  der- 
gleichen nur  an  den  Seiten.  Die  langen  nicht  sehr 
kräftigen  Beine  haben  einzelne  Reihen  langer 
Härchen  an  den  Schenkeln,  deren  Mitte  aber  frei  bleibt. 
An  den  Schienen  ist  die  dem  Leibe  anliegende  Seite  mit 
langen  Härchen  bedeckt,  am  Ende  und  den  Schrägkanten 
sind  sie  mit  kürzeren,  kräftigeren  gewimpert.  Die  sehr 
schlanken  Tarsen  tragen  am  Ende  der  Unterseite  ihrer  Glie- 
der einige  lange,  zu  zweien  oder  dreien  zusammengestellte 
Härchen,  während  auf  deren  Oberseite  vorn  hinter  dem  End- 
rande jederseits  nur  ein  solches  Härchen  steht.  Die  sehr 
kurze  Afterkralle  trägt  deren  vier,  jederseits  zwei  derselben. 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


Die  abgeplatteten  Vorderschienen  tragen  in  der  distalen 
Hälfte  an  der  Außenkante  drei  lange,  scharfe  Zacken,  deren 
mittlere  etwas  größer  als  die  beiden  anderen  ist  und  der 
Endzacke  etwas  näher  als  der  ersten  gerückt  steht.  Die 
Mittelschienen  tragen  auf  der  Außenseite  zwei  schräge 
gestellte  Querkanten,  wovon  die  hintere,  größere  seitlich 
nach  außen  in  einen  langen,  scharfen  Dorn  ausgezogen  ist; 
der  mit  kurzen  Börstchen  gewimperte  Endrand  dieser 
Schienen  ist  breit  abgerundet,  nach  außen  in  eine  stumpfe 
Zacke  ausgezogen.  Die  Hinterschienen  tragen  auf  der  Außen- 
seite zwei  ebensolche  schräg  gestellte  Querkanten  wie^die 
mittleren  und  sind  bei  der  hinteren,  größeren  ebenso  in 
einen  langen,  spitzen  Dorn  ausgezogen;  der  gewimperte 
Endrand  derselben  ist  ebenfalls  breit  und  stumpf  vorge- 
rundet, aber  nicht  so  wie  bei  den  Mittelschienen  nach  außen 
in  eine  stumpfe  Zacke  vorgezogen,  sondern  hier  einfach 
abgerundet.  Das  P  y  g  i  d  i  u  m  ist  beim  ^  stark  vorge- 
rundet, am  Ende  scharf  eingezogen  und  dicht  mit  sperrig, 
aber  regelmäßig  gestellten  größeren  Punkten  bedeckt.  Beim 
$  ist  es  nicht  so  stark  vorgerundet,  am  Apex  nicht  so  scharf 
eingezogen  und  äußerst  dicht  mit  Augenpunkten  überzogen. 
Als  Stridulations-Organe  dürften  wohl  ohne 
jeden  Zweifel  sehr  feine,  quergestellte  Kielchen  zu  betrach- 
ten sein,  die  in  nicht  regelmäßig  geordneten  Reihen,  sondern 
in  scheinbar  unregelmäßiger  Anordnung  auf  dem  Propy- 
gidium  beiderseits  neben  der  Mitte  sich  finden.  Die  äußere 
Seitenfläche  neben  diesen  Kielchen  ist  auf  dem  Propy- 
gidium  mit  feinen  rundlichen,  haartragenden  Knötchen 
dicht  bedeckt  und  nicht,  wie  die  mittlere,  die  die  Kielchen 
trägt,   abgescheuert  und  der  Härchen  beraubt. 

Scapanes  grossepunctatus  n.  spec 
17  ^  5  ?     (coli.  aut.).     ^  L.  39—53.     B.  20—26  mm. 
?  L.  43 — 50.     B.  21 — 26  mm.     Neu-Pommern,  Neu-Lauen- 
burg. 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


steht  dem  S.  australis  Boisd.  nahe,  doch' ist  der  ganze 
Körper  compakter,  gedrungener,  besonders  im  Hinterleib; 
das  Kopfliorn  ist  länger  und  stärker  gekrümmt,  die  B  r  u  st- 
hörner  sind  kürzer,  am  Ende  viel  weniger 
nach  innen  gebogen;  die  Flügeldecken 
sind  viel  gröber  punktiert-gestreift.  — 
Die  neue  Art  ist  am  Kopf  und  Halsschild  tiefschwarz,  die 
Flügeldecken  sind  pechbraun,  die  Unterseite  ist  heller  rot- 
braun, am  hellsten  erscheinen  die  Schenkel  aller  Beine. 
Der  kurze  Kopf  ist  hinten  über  den  flach  gewölbten,  bald 
helleren,  bald  dunkleren  Augen  am  breitesten,  verschmälert 
sich  allmählich  bis  zum  Vorderrande,  der  breit  und  hoch 
aufgebogen  und  in  der  Mitte  zwischen  den  breit  abgerundeten 
Seitenecken  leicht  ausgeschnitten  ist.  Unmittelbar  hinter 
diesem  Ausschnitt  erhebt  sich  aus  breiter,  die  ganze  Kopf- 
breite einnehmender  Basis  das  sehr  lange  Kopf- 
h  o  r  n,  das  im  ersten  Drittel  seiner  Länge  grade  empor- 
steigt, um  sich  dann  allmählich  in  sanfter  Biegung  nach 
hinten  zu  neigen,  erst  ganz  kurz  vor  der  leicht  abgerundeten 
Spitze  sich  schärfer  nach  hinten  zu  umbiegend.  An  der 
Basis  am  breitesten,  verschmälert  und  verjüngt  es  sich  all- 
mählich bis  zur  Spitze;  an  der  überall  mit  feinen  Pünktchen 
bedeckten  Vorderseite  leicht  vorgerundet,  trägt  es  an  der 
gleichfalls  fein  punktierten  Hinterseite  kurz  vor  der  Spitze 
einen  kurzen  dreieckigen,  seitlich  flach  gedrückten  Höcker, 
von  welchem  aus  eine  stumpf  abgerundete,  rippenartige 
Erhöhung  in  der  Mitte  des  Hornes  verläuft,  die  sich  bis 
zur  Basis  allmählich  verbreitert;  neben  derselben  zieht  sich 
jederseits  eine  flache  Furche  vom  Höcker  bis  zur  Basis  hin. 
Die  hinter  dem  Kopfhorn  liegende  Kopffläche  ist  leicht 
gewölbt,  ganz  glatt.  Die  M  a  n  d  i  b  e  1  n  sind  hinten  schmal, 
nach  vorn  stark  verbreitert  und  nach  außen  vorgezogen; 
am  Vorderrande  von  außen  schräg  nach  innen  abgeschnitten 
und  auf  der  Oberseite  leicht  vertieft.     Die  ganzen  Mund- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


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teile  sind  von  langen  rotgelblichen  Härchen  dicht  umhüllt. 
Das  Halsschild  ist  viel  breiter  als  lang 
(23  X  15  mm) ;  hinten  auf  zwei  Drittel  der  Länge  ungemein 
stark  vorgerundet,  verschmälert  es  sich  dann  im  vorderen 
Drittel  schnell  (hinten  an  breitester  Stelle  23,  vorn  an 
schmälster  11  mm  breit).  Die  Seitenränder  sowie  der  in 
der  Mitte  schwach  aber  breit  vorgezogene  Hinterrand  haben 
eine  feine,  scharf  aufgebogene  Randleiste,  die  an  dem  leicht 
(in  der  Mitte  auf  kurzer  Strecke  schärfer)  ausgeschnittenen 
Vorderrande  sich  in  ein  flaches  Band  umwandelt,  das  nach 
der  Mitte  zu  sich  verbreitert.  'Im  vorderen  Drittel  ist  das 
Halsschild  flach,  hebt  sich  dann  rasch  in  die  hintere,  längere 
Hochfläche  als  ein  in  die  Breite  gezogener  Buckel,  von  dem 
sich  die  beiden  großen  langen,  schräge  nach  oben  und  vorn 
gerichteten  Seiten  hörner  ausgehen,  die  (bei  großen 
Exemplaren)  kaum  die  Länge  des  Halsschildes  erreichen, 
seitlich  flach  gedrückt,  am  Apex  stumpf  abgerundet  und 
hier  kaum  merklich  (bei  S.  australis  sehr  stark)  nach  innen 
gebogen  sind.  Der  vordere  abschüssige  Teil  des  Halsschildes 
unter  den  Brusthörnern,  sowie  der  hinter  denselben  liegende 
leicht  gewölbte  Teil  desselben,  nebst  den  Hörnern  sind 
glatt,  glänzend  und  mit  feinen,  sperrig  stehenden  Pünktchen 
versehen;  eine  grobe,  halbmondförmige  Augenpunkt-Run- 
zelung  erstreckt  sich  an  den  Seiten  nicht  ganz  bis  an  die 
schwach  vortretenden,  spitzigen  Vorderecken,  reicht  hinten 
bis  an  die  stumpf  abgerundeten  Hinterecken,  von  wo  die- 
selbe dicht  gestellt  sich  bis  an  die  Basis  der  Brusthörner 
erstreckt  und  auf  diese  bis  zu  halber  Länge  derselben  in 
immer  sperriger  werdender  Stellung  sich  ausdehnt.  Das 
S  c  h  i  1  d  c  h  e  n  ist  breit,  dreieckig,  hinten  stumpf  ab- 
gerundet, hat  an  den  Seiten  Randleiste  und  die  ganze  Fläche 
dicht  mit  groben  Augenpunkten  bedeckt.  —  Die  Flügel- 
decken sind  sehr  hoch  gewölbt,  fallen  von  der  Sutur 
zuerst  allmählicher,  dann  schroff  nach  den  Seiten  ab,  wäh- 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


9' 

rend  sie  schon  nach  dem  ersten  Viertel  sich  ahmähhch  nach 
dem  Apex  zu  neigen  beginnen;  der  Schulterbuckel  tritt 
sehr  deutlich,  der  hintere  sehr  schwach  hervor;  an  der  Basis 
so  breit  als  das  Halsschild,  verschmälern  sie  sich  von  hier 
nur  sehr  allmählich  und  wenig  bis  zum  stumpf  abgerundeten 
Apex.  Die  Seiten  haben  eine  feine  Randleiste;  die  ganze 
Fläche  der  Flügeldecken  ist  dicht  mit  großen,  groben  Augen-' 
punkten  bedeckt,  die  längs  der  Sutur  und  den  schwach 
erhöhten  Rippen  regelmäßig  in  Reihen  gestellt  sind ;  zwischen 
diesen  groben  Augenpunkten  stehen  unregelmäßig  ver- 
streut feinere  Punkte.  Die  hellrotbraun  gefärbte  Unter- 
s  e  i  t  e  ist  meistens  glatt,  nur  am  Pronotum  und  den  Beinen 
mit  wenigen  rotbraunen  Härchen.  Pro-,  Meso-  und  Meta- 
thorax  sind  grobpunktiert,  die  Bauchsegmente  feiner.  Alle 
Schenkel  der  kräftigen  Beine  sind  unpunktiert, 
mit  zwei  Reihen  von  Haarpunkten  besetzt.  Die  Vorder- 
schenkel haben  am  Innenrande  vor  dem  Knie  einen  drei- 
eckigen, stark  vorragenden,  stumpf  abgerundeten  flachen 
Höcker.  Die  Vorderschienen  haben  in  der  distalen  Hälfte 
an  der  Außenseite  drei  scharfe  Zähne,  von  denen  der  mittlere 
dem  letzten  näher  steht  als  dem  ersten.  Die  vier  Hinter- 
schienen tragen  am  Endi.uide  neben  den  beiden  Sporen 
zwei  sehr  lange,  scharfe  Zähne,  an  den  Außenseiten  zwei 
schräge  gestellte,  abgerundete  Querkanten,  die  mit  kurzen, 
breiten  Börstchen  gewimpert  sind.  Von  den  schlanken, 
kräftigen,  unten  mit  wenigen  langen  Härchen  besetzten 
Tarsen  ist  das  erste  Glied  das  längste,  die  anderen  werden 
allmählig  kürzer,  doch  ist  das  Krallenglied  das  längste, 
so  lang  als  die  beiden  vorhergehenden  zusammen.  Die 
Afterklaue  ist  sehr  lang,  am  Ende  jederseits  mit  einem 
Haarbüschelchen.  Das  P  y  g  i  d  i  u  m  (3)  ist  ziemlich  grade 
nach  unten  vorgezogen,  kurz  vor  dem  Endrande  etwas 
eingezogen  und  dichtest  punktiert  auf  der  ganzen  Fläche, 
nur  am  Ende  in  der  Mitte  auf  kleiner  Fläche  fast  punktlos. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


10 

Der  Prosternalzapfen  ist  ziemlich  hoch,  etwas 
flach  gedrückt  von  vorne  nach  hinten.  Die  hier  gegebene 
Beschreibung  gilt  für  große  Männchen:  je  kleiner  diese 
werden,  desto  kleiner  werden  Brusthörner  ebenso  wie  Kopf- 
horn;  erstere  erscheinen  bei  kleineren  und  kleinsten  (^(^  nur 
noch  als  mehr  oder  weniger  kurze  Höcker,  letzteres  als  ganz 
kurzes  Hörn,  das  den  kleinen  Höcker  der  Hinterseite  ganz 
verloren  hat.  —  Die  Weibchen  gleichen  den  Männchen 
sehr,  doch  ist  bei  ihnen  das  männliche  K  o  p  f  h  o  r  n  in 
einen  breiten,  oben  eingeschnittenen  Höcker  umgewandelt. 
Das  H  a  1  s  s  c  h  i  1  d  ist  beim  Weibchen  vorn  etwas  ab- 
schüssig, hier  zu  rundlichem  Eindruck  leicht  vertieft;  an 
den  Seiten  hinten  gleichmäßig  vorgerundet,  verläuft 
es  vorn  vor  den  Endecken  in  grader  (nicht 
wie  beim  ^  in  scharf  ausgeschnittener) 
Linie;  demselben  fehlen  die  Hörner  des  (^  gänzlich,  es  ist 
gleichmäßig  gewölbt  auf  der  hinteren  Hälfte,  hier  über 
dem  vorderen  Eindruck  mit  breiter,  länglich  runder,  hinten 
verschmälerter  und  verflachter  Längsvertiefung;  die  ganze 
Oberfläche  des  Halsschildes  mit  Einschluß  der  Längs- 
vertiefung ist  mit  groben,  quergestellten  Augenrunzeln  be- 
deckt, die  hinten  vor  dem  Hinterrande  sich  in  feine  Augen- 
punkte umwandeln.  Beim  Pygidium  des  $  ist  die 
ganze  Fläche  desselben  dichtest  mit  Punkten  bedeckt, 
ohne  eine  Fläche  mit  sperriger  gestellten  Punkten,  wie  sich 
solche  beim  ^  findet.  In  jeder  anderen  Hinsicht  unter- 
scheidet sich  das  $  nicht  vom  (^.  —  Von  Stridulations- 
Organen  zeigt  sich  bei  der  neuen  Art  weder  auf  dem 
Progygidium  noch  sonstwo  eine  Spur.  Bei  allen  mir  in 
großer  Anzahl  vorliegenden  Exemplaren  dieser  neuen  Art 
ragen  die  Flügeldecken  stets  weit  und 
sehr  tief  über  das  Pygidium  herab  und 
lassen  nie  einen  Teil  des  Propygidium  frei.  Ähnlich  tief 
über    das    Pygidium    herabgezogene    Flügeldecken    findet 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


11 

man  auch  bei  anderen  Dynastiden-Arten,  bei  denen  die 
Stridulations-Organe  auf  dem  Propygidium  dann  auch 
stets  fehlen.  Ich  vermute  daher,  daß  man  alle  Arten,  bei 
denen  derart  tief  über  das  Pygidium  herabgezogene  Flügel- 
decken vorhanden  sind,  als  nicht  mit  Stridulations-Organen 
versehen  betrachten  darf.  Die  Flügeldecken  sind  bei  diesen 
Arten  eben  so  weit  nach  hinten  vorgeschoben,  daß  es  dem 
Tier  unmöglich  ist,  dieselben  wieder  so  weit  nach  vorn 
vorzuziehen,  daß  es  mit  dem  Apex  derselben  das  zu  weit 
nach  vorn  liegende   Propygidium  erreichen  kann. 

Die  neue  Art  scheint  auf  die  Inseln  von  Neu-Pommern 
und  Neu-Lauenburg  beschränkt  zu  sein;  vom  Festlande 
von  Neu-Guinea  sind  mir  keine  Exemplare  vorgekommen. 

Von  den  Inseln  Bougainviüe  und  Shortland  des  Salomo- 
Archipels,  sowie  von  Neu-Mecklenburg  liegt  mir  in  mehreren 
Exemplaren  verschiedener  Größe  eine  neue  Varietät  von 
S.  grossepunctatus  n.  sp,  vor,  die  ich  nenne: 

Scapanes  grossepunctatus-salomonensis  n.  var. 

6  (^  I  $  (coH.  aut.).  c^  L.  40—47,  B.  21—24  mm.  ?  L. 
45,  B.  23  mm.  —  Salomo- Archipel  (Insel  Bougainville  und 
Shortland),    Neu-Mecklenburg. 

Der  Prioritäts-Form  sehr  ähnlich,  doch  noch  kürzer, 
gedrungener ;  das  K  o  p  f  h  o  r  n  {^)  kürzer;  die  M  a  n  - 
d  i  b  e  1  n  vorne  schräger  von  außen  nach  innen  abgeschnitten, 
nach  außen  stärker  vorgezogen ;  das  Halsschild  hinter 
den  Vorderecken  an  den  Seiten  weniger  stark  ausgeschnitten 
und  die  Augenpunkt-Runzelung  auf  denselben  weniger 
ausgedehnt;  die  Brusthörner  weniger  breit;  die  Flügel- 
decken kürzer,  gedrungener,  die  Augenpunkte  auf 
denselben  weniger  kräftig  entwickelt 
und  sperriger  gestellt,  auch  nicht  so 
regelmäßig  neben  der  Sutur  und  den 
Rippen     in     Reihen     geordnet;     Unterseite    ein 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


t2 

wenig  dunkler  rotbraun  gefärbt.  Weitere  Unterschiede 
finde  ich  nicht.  —  Scheint  auf  die  Inseln  des  Salomo- Archipels 
und  Neu-Mecklenburg  beschränkt  zu  sein. 

Scapanes  brevicomis  n.  spec. 

2  große  (^  (coD.  aut.).  o  L.  46 — 52,  B.  22 — 25  mm.  — 
Fergusson-Insel    (D'Entrecasteaux- Archipel) . 

Steht  dem  5.  grosscpunctatus  m.  (vgl.  p.  6)  am  nächsten, 
doch  ist  das  Kopfhorn  stärker  gebogen ;  die  Brust- 
hörner  sind  ganz  kurz  (bei  S.  grosspunctakis 
sind  sie  erheblich  länger,  bei  S.  aitstralis 
am  längsten);  die  Punktierung  ist  (wie  bei  australis) 
eine  sehr  schwache,  feine,  unregelmäßig  gestellte,  nicht 
(wie  bei  grosscpunciatus)  grobe  und  neben  den  Rippen  regel- 
mäßig in  Reihen  geordnete.  Diese  neue  schwach  glänzende 
Art  ist  oben  am  Kopf  und  Halsschild  tief  schwarz,  an  den 
Flügeldecken  pechbraun,  an  der  Unterseite  kirschrotbraun, 
die  Schienen  und  Tarsen  dunkler.  —  Der  Kopf  ist 
kurz,  hinten  über  den  sehr  schwach  vortretenden,  gelb- 
lichen Augen  am  breitesten  und  verschmälert  sich  allmäh- 
lich bis  an  den  aufgebogenen,  in  abgerundete  Endzacken 
vorgezogenen  Vorderrand.  Unmittelbar  hinter  diesem  End- 
rande erhebt  sich  aus  breiter,  die  ganze  Kopffläche  ein- 
nehmender Basis  das  lange,  kräftige  Kopf- 
horn. Dasselbe  biegt  sich  schon  von  der  Basis  an  in  fast 
halbkreisförmiger  Linie  allmählich  nach  hinten,  um  sich 
dicht  vor  der  abgerundeten  Spitze  kräftiger  zu  krümmen. 
An  der  Basis  am  dicksten,  verjüngt  es  sich  allmählich  bis 
zur  Spitze;  an  der  Vorder-  und  Hinterseite  abgerundet, 
trägt  es  an  der  letzteren  dicht  hinter  der  Spitze  einen  drei- 
eckig vortretenden,  schwachen  Höcker,  von  dem  sich  jeder- 
seits  eine  schwach  eingedrückte  Furche  bis  zur  Basis  hinab- 
zieht. Die  M  a  n  d  i  b  e  1  n  sind  an  der  Basis  am  schmälsten, 
am  Apex  in  gerader  Linie  von  außen  nach  innen  zu  schräge 

Stett.  outomol.  Zeit.   1908. 


13 

abgeschnitten  und  auf  der  Oberseite  leicht  vertieft.  — 
Das  Halsschild  ist  viel  breiter  als  lang 
(23  X  16) ;  hinten  auf  zwei  Drittel  der  Länge  breit  und 
stark  vorgerundet,  verschmälert  es  sich  schnell  im  vorderen 
leicht  ausgeschnittenen  Drittel  (hinten  22,  vorn  10  mm 
breit).  Die  Seitenränder  desselben,  sowie  der  in  der  Mitte 
breit,  aber  nur  sehr  schwach  vorgezogene  Hinterrand  haben 
feine  Randleiste,  die  hinter  dem  in  der  Mitte  auf  kurzer 
Strecke  schärfer  ausgeschnittenen  Vorderrand  in  ein  breites, 
flaches  Band  sich  umwandelt.  Das  im  vorderen  Drittel 
flache  Halsschild  hebt  sich,  schräg  nach  hinten  hinaufstei- 
gend, schnell  in  die  hintere,  längere  Hochfläche  als  breit- 
gezogener Querbuckel,  auf  dem  über  der  vorderen  Abfall- 
fläche jederseits  neben  der  Mitte  die  beiden  dreieckig  ab- 
geschnittenen und  seitlich  zusammengedrückten  Brust- 
hörner  sich  nur  wenige  Millimeter  er- 
heben, während  dieselben  bei  5.  grosse- 
punctatus  m.  fast  in  Halsschildlänge  vor- 
ragen. Die  von  den  Brusthörnern  bis  zum  Vorderrande 
des  Halsschildes  sich  herabsenkende  Abfallfläche,  sowie  der 
hinter  den  ersteren  liegende,  bis  an  den  Hinterrand  reichende 
Teil  desselben  sind  glatt,  glänzend  und  mit  sehr  sperrig 
gestellten  Punkten  besetzt.  Eine  grobe  Augenpunktrunze- 
lung  bedeckt  die  Seiten  des  Halsschildes  von  den  leicht 
spitzig  vorragenden  Vorderecken  bis  zu  den  stumpf  ab- 
gerundeten Hinterecken  und  zieht  sich  bis  auf  und  zwischen 
die  Brusthörner  hin.  Das  Schildchen  ist  dreieckig, 
öchmal,  glatt  umrandet  und  mit  groben  Augenpunkten 
dicht  bedeckt.  Die  schwach  glänzenden,  sehr  gedrun- 
genen, hochgewölbten  Flügeldecken  sind 
an  der  Basis  so  breit  als  das  Halsschild;  vorn  kaum  ver- 
schmälert, verlaufen  sie  fast  parallel,  bis  sie  sich  am  Apex 
stumpf  abrunden;  seitlich  und  hinten  mit  feiner  Randleiste 
versehen,  sind  sie  in  ganzer  Länge  hochgewölbt  und  fallen 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


14 

von  der  Sutur  zuerst  allmählich,  dann  schroffer  nach  den 
Seiten  und  dem  Apex  zu  ab.  Die  ganze  Fläche  derselben 
ist  (wie  bei  S.  australis)  mit  feineren,  unregelmäßig  ver- 
streuten, nicht  (wie  bei  S.  grossepunctatus  m.)  mit  neben 
den  Rippen  in  regelmäßige  Reihen  gestellten  Punkten 
bedeckt.  Neben  der  Sutur  steht  ein  deutlicher  Punktstreif. 
Die  Unterseite,  die  Beine  und  der  Proster- 
nalzapfen  ganz  wie  ich  bei  grossepunctatus  m.  (vgl.  p.  9) 
beschrieben.  Das  leicht  gewölbte,  vor  dem  Apex  leicht 
eingezogene  P  y  g  i  d  i  u  m  ist  mit  Punkten  bedeckt,  die 
in  der  Mitte  etwas  sperriger  stehen.  —  Stridulations-Organe 
fehlen  dieser  neuen  Art  ebenso  wie  den  anderen  Scapancs- 
Arten.  —  Das    Weibchen    ist  mir  unbekannt.  — 

Die  beiden  mir  vorliegenden  großen  Exemplare  dieser 
neuen  Art  sind  auf  Fergusson-Insel  gesammelt  worden,  der 
größten  Insel  des  D'Entrecasteaux-Archipels,  der  dem 
Ostende  von  Neu- Guinea  vorgelagert  ist.  Scapanes  australis 
Boisd.  scheint  nur  auf  dem  Festlande  von  Neu-Guinea, 
5.  grossepunctatus  m.  nur  auf  den  Inseln  von  Neu-Pommern 
und  Neu-Lauenburg  und  5.  salomonensis  m.  nur  auf  den 
Inseln  des  Salomo-Archipels  und  auf  Neu-Mecklenburg  vor- 
zukommen. Diese  neue  Art  ist  also  im  Westen,  Norden 
und  Osten  von  den  anderen  Arten  der  Gattung  Scapanes 
umgeben. 

Noch  bemerken  will  ich,  daß  Scapanes  solidus  Burm. 
nicht  zu  Scapanes,  sondern  zur  Gattung  Senianopterus  gehört. 

Xyloryctes  laevipennis  n.  spec. 

6  (J,  3  ?  (coli.  aut.).  S  L.  23 — 29,  B.  13 — 15  mm.  $  L. 
23 — 27,  B.  13 — 15  mm.  —  Mexico, 

Wie  ich  vermute,  dürfte  man  in  dieser  Form,  die  ich 
als  neue  Art  aufstelle,  die  var.  ensifer  Sturm,  die  Bates 
(Biologia  Centrali  Americana,  Dynastidae,  p.  324)  zu  X. 
telephus  Burm.  als   (zwar  sehr  zweifelhafte)   Varietät  stellt, 

Stett.  entomol.  Zeit,  1908. 


15 

zu  suchen  haben.  Die  von  Bates  in  seiner  kurzen  Diagnose 
angeführten  Merkmale  passen  allerdings  auf  diese  neue 
Art,  aber  man  kann  dieselbe  trotzdem  nicht  als  Varietät 
zu  X.  telephus  Burm.  stellen,  denn  bei  derselben  ist  der 
Endrand  der  Mittel-  und  Hinterschienen  ganz  anders  ge- 
formt als  bei  telephus.  Hier  in  drei  breit  ab- 
gerundete, durch  tiefe  Einbuchtungen 
getrennte  Zacken  ausgezogen,  dort  in 
9 — 10  ganz  kurze,  leicht  zugerundete, 
wenig  vorragende  und  durch  je  ein  kurzes 
Börste  hen  getrennte  Zacken  geteilt.  Auch 
der  aufgebogene  Endrand  des  Kopfschildes  ist  bei  telephus 
anders  geformt  als  bei  der  neuen  Art.  Ich  sehe  daher  diese 
Form,  da  sie  auch  keiner  der  beschriebenen  Arten  verwandt- 
schaftlich näher  steht,  als  gute  neue  Art  an.  —  Bates  läßt 
in  der  Biologia  bei  Beschreibung  der  Xyloryctes- kr ten 
zwei  gute  Unterscheidungs-Merkmale  ganz  unbeachtet:  die 
Form  des  Endrandes  der  Mittel-  und  Hinterschienen,  sowie 
des  Kopfschildes.  Mir  scheint  für  die  richtige  Trennung 
der  Xylorydes-Axien  die  Beobachtung  der  Verschie- 
denheiten in  der  Form  gerade  dieser 
Körperteile  darum  von  ganz  besonderer 
Wichtigkeit  zu  sein,  weil  bei  den  größten 
wie  den  kleinsten  ,^  ,^  wie  $$  derselben 
Art  die  Form  derselben  die  stets  gleiche, 
immer  constante,  nie  nach  der  Größe 
der  Exemplare  abändernde,  verbleibt. 
Bates  unterscheidet  dagegen,  bei  gänzlicher  Nichtbeachtung 
dieser  Körperteile,  die  Arten  dieser  Gattung  fast  ausschließ- 
lich nach  der  verschiedenen  Form  des  Kopfhornes,  der 
Abfallfläche  des  Halsschildes  und  des  diese  überragenden 
Höckers,  obgleich  alle  diese  Körperteile  nach  der  Größe 
des  Exemplares  erheblich  abändern,  wodurch,  besonders 
wenn  nur  wenige  oder  nur  einzelne  Exemplare  vorliegen, 
Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


16 

die  Bestimmung  derselben  sehr  erschwert,  ja  oft  ünmögHch 
gemacht  wird. 

Die  neue  Art  gehört  zu  den  heller  gefärbten  Arten 
der  Gattung,  sie  ist  ähnlich  so  kastanienbraun  —  mit  einem 
Stich  ins  Kirschrote  —  gefärbt,  wie  X.  teuthras  Bates,  steht 
dieser  sonst  auch  am  nächsten,  doch  fehlt  ihr  der  bei  jener 
Art  deutlich  eingeschnittene  Nahtstreif  gänzlich  (bei  zwei 
Exemplaren  findet  man  eine  schwach  punktierte  Andeutung 
derselben) ;  über  der  vorderen  Abfallfläche  des  Halsschildes 
findet  sich  bei  der  neuen  Art  ein  (bei  teuthras,  wenigstens 
bei  den  kleinen,  mir  allein  vorliegenden  Exemplaren  ganz 
fehlender)  sehr  kurzer,  breiter,  grade  vorragender,  vorn  in 
der  Mitte  des  Vorderrandes  leicht  eingekerbter  Höcker, 
der  mit  breiter,  halbrund  vortretender,  wulstartiger  Basis 
bis  auf  gut  die  halbe  Höhe  der  Abfallfläche  hinabreicht.  — 
Der  Kopf  ist  breiter  als  lang ;  hinten  über  den  sehr  flachen, 
kaum  nach  oben  vortretenden,  gelblichen  Augen  am  breitesten, 
verschmälert  er  sich  in  leicht  vorgerundeter  Linie  erheblich 
bis  an  den  sehr  hochaufgebogenen,  scharf  auslaufenden 
Vorderrand  des  Kopfschildes,  der  in  zwei  breite, 
sanft  abgerundete  Seitenhöcker,  die  durch  eine  mittlere, 
kurze,  flache  Ausrandung  getrennt  sind,  ausgezogen  ist. 
Die  Seiten  des  Kopfes,  wie  des  Kopfschildes  haben  eine 
scharfe,  gehobene  Randleiste;  die  ganze  Oberfläche  beider 
ist,  mit  Ausnahme  einer  kleinen  hinter  dem  Kopf  hörn  liegen- 
den glatten,  glänzenden  Fläche,  dicht  und  grob  gerunzelt- 
punktiert.  Aus  breiter,  einen  großen  Teil  der  Kopf-  und 
Kopfschildfläche  einnehmender  Basis  erhebt  sich  das  bei 
großen  Exemplaren  hohe,  wohl  die  doppelte  Kopflänge 
erreichende  Kopf  hörn,  das  sich  vom  Vorderrande  des 
Kopfschildes  in  sehr  schwacher  Biegung  schräge  nach  hinten 
aufrichtet.  An  der  Basis  breit  und  an  der  Vorder-  wie  der 
Hinterseite  leicht  abgeflacht,  verschmälert  es  sich  allmäh- 
lich bis  zu  dem  abgerundeten,  nach  hinten  ein  wenig  buckel- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


17 

artig  vortretenden  Ende.  Auf  der  Vorder-  wie  der  Hinter- 
seite grob  runzlich-punktiert,  bleibt  nur  die  Spitze  glatt, 
glänzend.  Die  sehr  kurzen,  ganz  unter  dem  Kopfschild 
verborgenen  M  a  n  d  i  b  e  1  n  sind  am  Ende  spitzig  ab- 
gerundet, an  der  Seite  leicht  ausgeschnitten,  sonst  ohne 
weitere  Zacken.  Antennen  gewöhnlich,  Taster 
kurz  und  ziemlich  dick.  —  Das  Halsschild  ist 
querelliptisch  mit  sehr  stark  vorgerundeten  Seiten, 
leicht  ausgeschnittener  Vorderseite  und  in  der  Mitte  breit, 
aber  nur  schwach  vorgezogener  Hinterseite.  Die  an  den 
Seiten  und  hinten  verlaufende,  hochaufgebogene  starke 
Randleiste  ändert  sich  vor  dem  Vorderrande  in  eine  glatte, 
flache,  in  der  Mitte  verbreiterte  und  schneppenartig  vor- 
gezogene Binde  um.  Beim  (^  ist  das  Halsschild  in  der  vor- 
deren Hälfte,  dicht  vor  der  Mitte,  steil  abschüssig  bis  zum 
Vorderrande;  in  der  Mitte  des  oberen  Randes  dieser  Ab- 
sturzfläche tritt  ein  sehr  kurzer,  breiter,  in  der  Mitte  seines 
Vorderrandes  äußerst  schwach  eingekerbter  Höcker  gerade 
vor,  der  sich  wulstartig  nach  unten  über  die  Absturzfläche 
lang  und  breit  vorstreckt,  ähnlich  so  wie  man  es  bei  lohicollis 
findet,  doch  ist  bei  der  neuen  Art  der  Randhöcker  weniger 
scharf  vorgezogen,  kürzer,  breiter,  der  nach  unten  vor- 
tretende Wulst  viel  breiter  und  tiefer  herabreichend  auf  die 
Abfallfläche,  welch  letztere  unten  über  dem  Vorderrande 
weniger  vertieft  ist  als  bei  lohicollis.  Die  ganze  Absturz- 
fläche und  die  Halsschildseiten  daneben  sind  dicht  mit  tiefen, 
breiten  Punkten  bedeckt.  Die  ganze  hintere  gewölbte  Hals- 
schildfläche ist  glänzend,  glatt  und  an  den  Seiten  fein  punk- 
tiert. Das  S  c  h  i  1  d  c  h  e  n  ist  gleichseitig  dreieckig,  glatt, 
glänzend,  ohne  jegliche  Punktierung.  —  Die  h  o  c  h  g  e  - 
wölbten  Flügeldecken  sind  an  der  Basis  so 
breit  als  hier  das  Halsschild;  unter  dem  Schulterbuckel 
ein  wenig  verschmälert,  verlaufen  sie  dann  parallelseitig, 
bis  sie  zum  Apex  stumpf  abgerundet  werden.     Die  Rand- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  2 


18 

leiste  ist  an  den  Seiten  kräftig,  hochaufgebogen,  verschmälert 
und  verniedert  sich  aber  am  Apex.  Die  ganze  Fläche  der 
Flügeldecken  ist  glatt,  sehr  glänzend,  unpunktiert  und  ohne 
Punktstreifen  neben  den  Rippen  und  der  Sutur,  nur  bei 
den  beiden  größten  Exemplaren  zeigt  sich  neben  der  letzteren 
eine  äußerst  schwach  angedeutete  Reihe  von  Punkten, 
die  nach  dem  Apex  zu  ein  wenig  deutlicher  hervortritt. 
Das  fein  punktierte  P  y  g  i  d  i  u  m  ist  breiter  als  lang, 
längs  der  Basis  querbucklig  gewölbt  und  nach  dem  Apex 
zu  dann  scharf  eingezogen.  Unterseite  und  Beine 
ohne  Eigentümlichkeiten,  der  Endrand  der  Mittel-  und 
Hinterschienen  ist  nicht  (wie  bei  telephus)  scharf  und  tief 
ausgebuchtet,  sondern  einfach  abgerundet,  mit  9 — 10  kleinen, 
kurzen  Zacken,  zwischen  welchen  kurze  Börstchen  stehen, 
die  manchmal  ganz  abgerieben  sind,  so  daß  dann  der  End- 
rand einfach  glatt  abgerundet  erscheint.  Die  Vorderschienen 
tragen  in  ihrer  distalen  Hälfte  3  große,  stark  abgerundete 
Zacken.  Die  Weibchen  sind  lange  nicht  so  breit  und 
gedrungen  als  die  Männchen,  sondern  viel  schlanker,  schmä- 
ler; sonst  gleichen  sie  denselben  ganz,  doch  ist  das  K  o  p  f  - 
hörn  des  cJ  bei  ihnen  durch  einen  sehr  kleinen,  zwischen 
den  Augen  stehenden  Höcker  ersetzt.  Das  H  a  1  s  - 
Schild  zeigt  beim  $  keine  Absturzfläche,  ist  lange  nicht 
so  querelliptisch  verbreitert,  an  den  Seiten  nicht  so  stark 
vorgerundet  und  mit  schwächerer,  feinerer  Randleiste  ver- 
sehen; auf  der  gleichmäßig  gewölbten  Fläche  ist  es  glatt, 
glänzend,  unpunktiert.  Die  Flügeldecken  sind 
beim  $  glatt,  glänzend,  punktlos  wie  beim  (^.  Das  P  y  - 
g  i  d  i  u  m  der  $  ist  nicht  so  stark  eingezogen  als  beim  ^J, 
kaum  punktiert.  Die  drei  Zacken  an  den  Vorderschienen 
der  5  sind  schmäler,  spitzer  auslaufend  als  beim  ^. 

Bates  hat  vollkommen  recht  mit  seiner  Behauptung, 
daß  sich  bei  den  Xyloryctes  -Arten  keine  Stridu- 
1  a  t  i  o  n  s  -  O  r  g  a  n  e      auf      dem      Propygidium 

Stett.  ciitomol.  Zeit.  1908. 


19 

finden.  Ich  glaube  hinzufügen  zu  dürfen,  daß  denselben 
diese  Organe  überhaupt  fehlen.  Ich  habe  bei  eingehender 
Untersuchung  aller  Körperteile  eines  X.  satyrus-^  keine 
derartigen  Organe  finden  können. 

Xyloryctes  perpendicularis  n.  spec. 

I  ^.    (coli.  aut.).    L.  32  mm,  B.  18  mm.  —  Venezuela. 

Da  aus  Venezuela  neben  dem  Xyloryctes  lohicollis  Bates 
nur  noch  diese  neue  Art  bekannt  ist,  so  bemerke  ich  für 
Zweifler,  daß  das  vorliegende  einzige  Männchen  aus  der 
Coli.  V.  Rothschild-Tring  stammt  und  mit  gedrucktem 
Zettel  (Venezuela)  versehen  ist;  ich  glaube  daher,  daß 
die  Richtigkeit  der  Vaterlandsangabe  durchaus  nicht  zu 
bezweifeln  sein  dürfte.  —  Das  vorliegende  Männchen  gehört 
(nach  der  Ausbildung  des  langen  Kopfhornes  zu  schließen) 
zu  den  großen  Exemplaren  der  Art.  Dieselbe  glänzt  oben 
wie  unten  gleich  stark,  ist  oben  am  Kopf  und  Halsschild 
schwarz,  an  den  Flügeldecken  dunkelbraun,  an  der  Unter- 
seite heller  rotbraun,  mit  dunkleren  Schienen  und  Tarsen. 
Dieselbe  steht  X.  telephus  Burm.  am  nächsten,  sie  hat  die- 
selben glatten  Flügeldecken,  denen  der  Nahtstreif  auch 
ganz  fehlt,  doch  ist  das  Halsschild  ganz 
anders  als  bei  telephus  gestaltet,  indem 
der  Absturz  auch  nicht  annähernd  so 
stark  ausgehöhlt  ist,  der  Mittelhöcker  des  oberen 
Absturzrandes  breiter,  aber  weniger  lang  vorragt  und  als 
breiter  Wulst  über  die  ganze  Abfallfläche  bis  dicht  hinter 
den  Vorderrand  des  Halsschildes  sich  fast  senk- 
recht herabsenkt,  hierdurch  sich  von  allen  be- 
kannten Xyloryctes-k.vien  unterscheidend.  Auch  das  lange 
Kopf  hörn  hat  eine  eigenartige  Form.  —  Der  Kopf  ist 
breiter  als  lang,  verschmälert  sich  allmählich  von  hinten 
nach  vorn,  wo  das  Kopf  schildende  scharf  und  hoch  auf- 
gerichtet ist  und  in  zwei  breite,  stumpf  abgerundete  Seiten- 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908.  2* 


20 

zacken,  die  durch  einen  leichten  Ausschnitt  getrennt  sind, 
ausläuft.  Die  Seiten  des  Kopfes  und  des  Kopfschildes  sind 
gerandet,  leicht  aufgebogen.  Das  lange  Kopf  hörn 
erhebt  sich  aus  breiter,  .den  größten  Teil  der  Kopf-  und 
Kopfschildfläche  einnehmender  Basis,  biegt  sich  im  ersten 
Drittel  der  Länge  schwächer,  dann  stärker  nach  hinten  bis 
zumEnde,  wo  es  eigenartig  stumpf  abgeschnitten-zugerundet 
und  hinten  (anders  als  bei  allen  anderen  Xylory des- Arten) 
als  spitzig  auslaufender  Höcker  vorgezogen  ist.  Da  es  an 
der  Vorder-  wie  Hinterseite  nicht  so  abgeflacht  ist  wie  bei 
den  anderen  Xyloryctes- Arten,  so  erscheint  es  dicker,  rund- 
licher, wie  bei  diesen.  Die  das  Kopfhorn  umgebende  Kopf- 
fläche  ist  mit  grob  gerunzelter  Punktierung  bedeckt,  welche 
sich  auch  auf  die  Basis  des  Kopfhornes  erstreckt,  um  sich 
im  weiteren  Verlauf  desselben  in  grobe  Punktierung  zu  ver- 
wandeln, die  vor  dem  Ende  desselben  aufhört  und  letzteres 
glatt  und  glänzend  erscheinen  läßt.  —  Das  q  u  e  r  e  1 1  i  p  - 
tische  Halsschild  ist  sehr  stark  an  den  Seiten 
•vorgerundet,  mit  ziemlich  scharf  vorgezogenen  Vorder-  und 
leicht  winklig  abgerundeten  Hinterecken;  die  Vorderseite 
desselben  ist  leicht  ausgeschnitten,  die  Hinterseite  fast 
gerade,  nur  in  der  Mitte  leicht  vorgezogen.  Die  Randleiste 
des  Halsschildes  ist  hinten  fein,  leicht  aufgebogen,  ver- 
stärkt und  erhöht  sich  an  den  Seiten,  bis  sie  vor  dem  Vorder- 
rande in  eine  nach  der  Mitte  zu  verbreiterte,  flache,  glänzende 
Binde  sich  umwandelt.  Das  Halsschild  ist  in  der  vorderen 
Hälfte,  dicht  vor  der  Mitte  steil  abschüssig  bis  fast  zum 
Vorderrande;  in  der  Mitte  des  oberen  Randes  dieser  Ab- 
sturzfläche ragt  ein  vorn  in  der  Mitte  leicht  eingekerbter, 
ziemlich  breiter  Höcker  gerade  und  ziemlich  lang  vor.  Der- 
selbe senkt  sich  von  seinem  Ende  wulstartig  nach  unten 
über  die  ganze  Absturzfläche  bis  kurz  hinter  den  Vorderrand 
des  Halsschildes  fast  senkrecht  herab,  hier- 
durch   die    Absturzfläche    in     zwei    leicht 

Stctt.  eutomol.  Zeit.   1908. 


eingedrückte,  scharf  getrennte  Seiten- 
teile scheidend.  Diese  ganze  Abfallfläche  und  der 
dieselbe  teilende  Wulst  ist  mit  quergerunzelter,  grober  Punk- 
tierung bedeckt,  die  sich  auf  die  Seitenflächen  neben  der 
Abfallfläche  ausdehnt  und,  etwas  verschmälert,  bis  an  die 
Hinterecken  sich  hinzieht.  Die  hintere  Hälfte  der  Hals- 
schild-Oberfläche ist  glatt,  glänzend,  punktlos.  —  Die  hoc  h- 
gewölbten  Flügeldecken  sind  an  der  Basis  so 
breit  als  das  Halsschild  an  den  Hinterecken,  sie  sind  unter 
dem  Schulterbuckel  auf  kurzer  Strecke  stark  nach  vorn 
verschmälert  eingezogen,  laufen  dann  parallelseitig  bis  sie 
sich  zum  stumpf  abgerundeten  Apex  umbiegen.  Die  an  der 
Basis  der  Seiten  ziemlich  kräftige,  aufgebogene  Randleiste 
schwächt  nach  hinten  zu  allmählich  ab,  bis  sie  am  Apex 
ganz  verschwindet.  Die  Oberfläche  der  Flügel- 
decken ist  glatt,  glänzend,  ohne  Spur 
eines  Nahtstreifens,  doch  zeigen  sich  schwache 
Spuren  von  Punktstreifen  neben  den  Rippen,  die  der  Naht 
zunächst  leichtest  gehoben  sind.  Unterseite  und 
Beine  ohne  besondere  Eigentümlichkeiten ;  Pro-,  Meso- 
und  Metathorax  mit  langer,  abstehender,  rotbrauner  Be- 
haarung, die  an  den  Seiten  am  dichtesten  steht.  Die  Baue  h- 
segmente  zeigen  nur  an  den  Seiten  eine  leichte  Be- 
haarung, sonst  nur  eine  Haarpunktreihe  dicht  vor  ihrem 
Endrande.  Die  Schenkel  aller  Beine  unpunktiert,  glatt, 
glänzend;  die  Schienen  der  vier  Hinterbeine  am  Ende 
sehr  erweitert,  der  Endrand  derselben  breit  vorgerundet, 
mit  9 — IG  kurzen,  leicht  abgerundeten  Zacken,  wovon  die 
innen  stehenden  die  kürzesten,  am  stumpfsten  vorgerundeten 
sind,  um  dann  nach  außen  zu  allmählich  bis  zur  Außenecke 
höher,  vortretender,  breiter  zu  werden.  Zwischen  diesen 
kleinen  Zacken  steht  je  ein  kurzes  Börstchen.  Auf  den 
Außenflächen  der  vier  Hinterschienen  stehen  zwei  schräge 
gestellte   Querkanten    (wovon    die    hintere    die   größere    ist) 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


22 

und  ist  der  Rand  derselben  in  ganz  kleine  Zacken  ausge- 
zogen, die  durch  je  ein  Börstchen  getrennt  sind.  Die  an  der 
distalen  Hälfte  der  Vorderschienen  stehenden  drei  Zacken 
sind  groß,  breit,  stumpf  abgerundet.  Die  ersten  Glieder 
der  Tarsen  der  vier  Hinterbeine  sind  in  lange  spitzige  Zacken 
ausgezogen,  die  am  Ende  ein  kleines  Haarbüschelchen 
tragen.  Das  P  y  g  i  d  i  u  m  steht  senkrecht,  ist  längs  der 
Basis  querwulstig  vorgerundet,  am  hinteren  Rande  mit 
breiter  Randleiste  versehen  und  fein  punktiert,  glatt,  glänzend ; 
in  der  Mitte  zwischen  Basis  und  Apex  trägt  es  zwei  äußerst 
schwach  hervortretende,  nahe  nebeneinander  stehende  Tuber- 
kelchen, wie  ich  solche  bei  anderen  Xyloryctes-Arian  nicht 
bemerkt  habe.  —  Das  Weibchen  ist  unbekannt. 

Xyloryctes  thestalus-intermedius  n.  subspec. 

8  (^,  3  $.  (coli.  aut.).  S  L.  31 — 38,  B.  17—19  mm. 
$  L.  30 — 35,  B.  16 — 19  mm.  —  Mexico  (Sierra  Durango, 
La  Cumbre,  Promontorio,  Becker).  — 

Gleicht  der  Prioritälsform  ganz,  nur  die  Bildung  des 
Halsschildes  ist  eine  andere.  Bei  den  Männchen  des  X. 
thestalus  Bates  beginnt  die  Abfallfläche  des  Halsschildes 
oben  hinter  der  Mitte  desselben  (bei  allen  anderen 
bekannten  Xyloryctcs-kxien  vor  derselben)  und  senkt 
sich  schräge  nach  vorn  bis  zum  Vorderrand;  der  in  der 
Mitte  des  oberen  Randes  dieser  Abfallfläche  ziemlich  breit 
und  lang  vortretende,  in  der  Mitte  meistens  leicht  einge- 
kerbte und  schwach  nach  oben  gerichtete  Höcker  verlängert 
sich  als  gleichmäßig  breit  und  hoch  hervortretender  Wulst 
nach  unten  über  die  Mitte  der  ganzen  Abfallfläche  bis  zum 
Vorderrande  des  Halsschildes  in  ungebrochener, 
leicht  ausgeschnittener  Linie.  Bei  der 
neuen  Unterart  ist  diese  Linie  eine  (bei  den 
größeren  und  größten  Männchen  stärker,  bei  den  kleineren 
und    kleinsten    schwächer)      gebrochene,      in      der 

Stett.  entoniol.  Zeit.   1908. 


23 

Mitte  zurücktretende,  wodurch  der  Mit- 
telhöcker stärker  über  die  Absturz- 
fläche hervorzutreten  und  die  letztere 
tiefer  ausgehöhlt  zu  sein  scheint.  Diese 
Bildung  der  Absturzfläche  läßt  die  neue  Unterart  als  eine 
Zwischenform  von  X.  thestalus  Bates  und  X.  tclcphus  Burm. 
erscheinen,  doch  beweist  die  bei  ihr  (wie  bei  thestalus)  oben 
bis  hinter  die  Mitte  des  Halsschildes  reichende 
Absturzfläche,  daß  sie  als  nächstverwandt 
z  u  thestalus  zu  stellen  ist.  In  dieser  ge- 
brochenen, zurücktretenden  Linie  der 
Abfallfläche  des  Halsschildes  liegt  der 
Haupt  unterschied  der  neuen  Unterart 
von  der  Prioritätsform.  Es  mag  noch  bemerkt 
werden,  daß  bei  der  ersteren  der  Nahtstreif  und  die  Punkt- 
streifen neben  den  Rippen  auf  den  Flügeldecken  meist 
kräftiger  sind  und  stärker  hervortreten  als  bei  der  letzteren. 
Sonst  dürften  kaum  weitere  nennenswerte  Unterschiede 
zwischen  der  Prioritätsform  und  der  neuen  Unterart  vor- 
handen sein.  Das  K  o  p  f  h  o  r  n  ist  bei  beiden  Formen 
gleich  lang,  gleich  schwach  nach  hinten  gebogen  und  am 
Ende  knöpf  artig  vorgezogen.  Das  H  a  1  s  s  c  h  i  1  d  ist  bei 
beiden  über  die  ganze  Abfallfläche  mit  dicht  quergestellten' 
groben,  in  die  Breite  gezogenen  Punkten  bedeckt,  die  sich 
auf  den  neben  der  letzteren  liegenden  Seitenflächen  in 
runde  verwandeln.  Die  ganze  obere  Hinterfläche  des  Hals- 
schildes ist  bei  beiden  Formen  glatt,  glänzend,  punktlos. 
Unterseite  und  Beine  zeigen  bei  denselben  keine 
Verschiedenheiten.  Die  vier  Hinterschienen  sind  am  Ende 
stark  erweitert  vorgezogen,  am  einfach  vorgerundeten  End- 
rande mit  vielen  kleinen  Zacken,  zwischen  denen  kurze 
Börstchen  stehen,  versehen.  Das  P  y  g  i  d  i  u  m  fällt  bei 
beiden  Formen  senkrecht  ab,  ist  längs  der  Basis  etwas  quer- 
wulstig  vorgerundet,    am   Endrande   mit   kräftiger,    breiter 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


24 

Randleiste  umgeben;  die  ganze  Fläche  desselben  ist  glatt, 
dicht  und  fein  punktiert.  Bei  beiden  Formen  ist  Kopf  und 
Halsschild  schwarz ;  die  Flügeldecken  sind  heller  oder  dunkler 
pechbraun,  die  Unterseite  und  Beine  heller  rotbraun  mit 
dunkleren  Schienen  und  Tarsen. 

Die  neue  Unterart  scheint  mehr  auf  den  Westen  Mexicos 
beschränkt  zu  sein,  während  die  Prioritätsform  im  Westen 
und  Osten  dieses  Landes  vorkommt. 

Enema  gibbicollis  n.  spec. 

2  (^.  (coli.  aut.).  (^  L.  40 — 42,  B.  21 — 22  mm.  — 
Surinam. 

Steht  Enema  Endymion.  Chevrl.  am  nächsten,  doch 
größer,  die  Färbung  eine  viel  dunklere 
und  das  Halsschild  beim  ^  hinten  viel 
höher  gebuckelt.  Das  kleinste  der  beiden  (^(^  ist 
oben  überall  tiefschwarz,  das  größere  nur  am  Kopf  und 
Halsschild  so  tief  schwarz,  auf  den  Flügeldecken  aber  dunkel 
schwarzbraun;  beide  sind  an  der  ganzen  Unterseite  und 
den  Beinen  dunkelbraun  und  glänzend,  auf  der  Oberseite 
sind  die  Flügeldecken  beider  von  gleichem  Glänze,  während 
das  Halsschild  fast  glanzlos  erscheint,  nur  die  Mitte  des- 
selben ist  glänzend.  Der  Kopf  ist  breiter  als  lang;  hinten 
über  den  nach  oben  nur  flach  vortretenden,  gelblichen  Augen 
am  breitesten,  verschmälert  er  sich  langsam  nach  vorn 
bis  zum  stark  aufgebogenen,  in  zwei  scharfe  Seitenzacken, 
die  durch  seichten  Ausschnitt  getrennt  sind,  auslaufenden 
Endrand;  die  Seiten  des  Kopfschildes  sind  in  eine  scharfe 
Randleiste  aufgebogen.  Aus  breiter,  die  ganze  Kopf  fläche 
einnehmender  Basis  erhebt  sich  das  wenig  mehr  als 
kopflange,  schräge  nach  hinten  gebogene 
K  o  p  f  h  o  r  n  ;  unten  am  breitesten,  verschmälert  es  sich 
rasch  bis  zur  leicht  abgerundeten,  glänzenden  Spitze;  an 
der    Vorderseite    flach,    mit    ziemlich    scharf    vorgezogenen 

Stett.'entomol.  Zeit.   1908, 


25 

Seitenkanten  ist  es  auf  der  Hinterseite  flach  abgerundet 
und  in  der  Mitte  mit  feinem  Kiel  versehen;  die  Vorder- 
seite ist  grobrunzlig-punktiert,  die  hintere  ist  glatter,  mit 
sehr  sperriger  Punktierung.  —  Das  Halsschild  ist 
breiter  als  lang  (20x13),  hat  seine  größte  Breite 
hinter  der  Mitte,  verschmälert  sich  in  leicht  gebogener 
Linie  von  hier  bis  zu  den  rechtwinklig  vorragenden,  leicht 
abgerundeten  Hinterecken  nur  wenig,  stärker  jedoch  in 
fast  gerader  Linie  bis  an  die  schärfer  vorgezogenen,  aber 
nicht  spitzen  Vorderecken.  Die  Vorderseite  des  Halsschildes 
ist  leicht  ausgeschnitten,  stärker  in  der  Mitte  zur  Aufnahme 
des  stark  nach  hinten  vorgeschobenen  Kopfliornes;  die 
Hinterseite  desselben  ist  neben  den  Hinterecken  leicht 
ausgeschnitten,  in  der  Mitte  breit  vorgerundet;  alle  Seiten 
desselben  sind  mit  schwacher,  kaum  gehobener  Randleiste 
versehen.  In  der  hinteren  Hälfte  hinter  der  Mitte  steigt 
es  als  länglicher  Buckel  zu  größter  Höhe  empor  und  fällt 
von  hier  allmählich  nach  allen  Seiten  ab.  Dieser  mittlere 
Langbuckel  trägt  vorn  oben  zwei  flache  Knötchen  und 
fällt  von  diesen  nach  vorn  in  gerader  Linie  als  glatte,  glän- 
zende, äußerst  sperrig  punktierte  Abfallfläche  schräge  auf 
den  Vorderrand  des  Halsschildes  herab;  nach  hinten  aber 
senkt  er  sich  als  glänzende,  schwach  punktierte  Fläche 
sehr  allmählich  bis  zum  Hinterrande  herab,  wo  seine  Basis 
in  leichter  Rundung  breit  vorgezogen  ist.  Während  somit  die 
ganze  als  Langbuckel  gehobene  Mitte  des  Halsschildes  glatt, 
glänzend  ist,  bleiben  die  allmählich  nach  den  Seitenrändern 
abfallenden  Seitenflächen  desselben  wenig  glänzend,  da  sie 
mit  nadelrissiger,  grober,  aber  nur  seicht  eingedrückter 
Runzelung  bedeckt  sind.  —  Die  breiten,  stark  gewölbten 
Flügeldecken  sind  an  den  spitz  vorgezogenen  Schulter- 
ecken etwas  breiter  als  das  Halsschild  an  den  Hinterecken; 
sie  sind  im  ersten  proximalen  Viertel  leicht  verschmälert 
eingezogen,    runden   sich    dann    an   den    Seiten   leicht    vor, 

Stett.  entoniol.  Zeit.   1908. 


26 

um  sich  darauf  im  letzten  Drittel  stark  verschmälert  zum 
Apex  abzurunden.  Neben  der  Naht  ziemlich  flach  gewölbt, 
fallen  sie  dann  allmählich  schroffer  nach  den  Seiten  und 
dem  Apex  zu  ab.  Schulter-  wie  Hinterbuckel  treten  nur 
schwach  vor.  Der  Seitenrand  ist  breit  aufgebogen  und 
mit  feiner  Randleiste  versehen.  Der  N  a  h  t  s  t  r  e  i  f  ist 
als  feine,  leicht  wellig  gebogene  Furche  tief  und  glatt  (nicht 
punktartig)  eingeschnitten.  Unterhalb  und  hinter  dem 
Schulterbuckel  verlaufen  diverse  Reihen  tiefer,  grober 
Augenpunkte  bis  fast  an  den  Hinterbuckel  und  ziehen 
sich,  allmählich  seichter  und  sperriger  werdend,  auf  den 
Discus  bis  an  die  erste  Rippe  heran.  Die  Fläche  zwischen 
dieser  letzteren  und  dem  Nahtstreif  trägt  sperrig  gestellte, 
feinere  Punkte.  Neben  den  kaum  merklich  gehobenen 
Rippen  der  Flügeldecken  sind  die  Punkte  in  regelmäßige 
Reihen  geordnet.  Die  Unterseite  und  die  Beine 
zeigen  keine  Eigentümlichkeiten,  sie  gleichen  denen  von 
Endymion  sehr.  Pro-,  M  e  s  o  -  und  M  e  t  a  t  h  o  r  a  x 
sind  punktiert,  an  den  Seiten  dicht  mit  rotbraunen  Haaren 
bedeckt.  Die  Bauchsegmente  haben  Reihen  haar- 
tragender Punkte,  die  vor  dem  Endrande  derselben  am 
dichtesten  stehen.  Die  Schenkel  tragen  neben  den 
gewöhnlichen  Haarpunktreihen  eine  sperrige  Punktierung 
auf  ihrer  glatten,  glänzenden  Mittelfläche.  Die  lang  mit 
rötlichen  Härchen  gewimperten  Endränder  der  vier 
Hinterschienen  sind  in  eine  mehr  oder  minder 
scharfe  Zacke  nach  außen  vorgezogen.  Die  Innenfläche 
dieser  Schienen  ist  mit  langen  ebensolchen  Härchen  dicht 
bedeckt.  Die  ungemein  schräge  gestellten,  schwach  vor- 
ragenden Querkanten  dieser  vier  Hinterschienen  haben 
kleine,  schwache  Zacken,  mit  dazwischen  stehenden  langen 
Börstchen.  Die  Vorderschienen  sind  mit  drei 
großen,  scharfen  Zacken  versehen,  vor  welchen  als  erste 
eine  sehr  schwach  ausgebildete  steht.    Alle  Tarsen  tragen 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


27 

lange  Härchen,  sind  kurz  (erheblich  kürzer  als  die  Schienen) ; 
die  ersten  Glieder  der  vier  Hintertarsen  sind  oben  in  einen 
spitzen,  haarlosen  Stachel  ausgezogen.  Das  Krallen- 
g  1  i  e  d  ist  so  lang  als  die  beiden  vorhergehenden  Glieder 
zusammen.  Der  Prosternalzapfen  zwischen  den 
Vorderhüften  ist  in  einen  kurzen,  dreieckigen  Höcker  zu- 
sammengeschrumpft. Das  P  y  g  i  d  i  u  m  ist  querwulstig 
vorgezogen,  am  scharf  eingezogenen  Apex  mit  breiter, 
ungewimperter  Randleiste;  längs  der  Basis  trägt  es  auf 
breiter  Fläche  tiefe  Punkte,  die  lange,  abstehende  rot- 
braune Härchen  tragen,  sonst  ist  es  glatt,  fein  punktiert.  — • 
Die  Stridulations-Organe  werden  aus  sehr 
feinen  Q  u  e  r  r  i  p  p  c  h  e  n  gebildet,  die  auf  dem 
Propygidium  in  zwei  schmale  Streifen  gestellt  sind,  welche 
hinten  dicht  zusammenstehen  und  nach  vorn  stark  diver- 
gieren. —  Weibchen  ist  unbekannt. 

Man  möchte  fast  diese  neue  Art  auf  E.  paniscus  Burm. 
beziehen,  doch  widersprechen  einige  Punkte  in  Burmeisters 
Beschreibung  dieser  Auffassung  allzusehr. 

Enema  Pan  Fabr. 

Burmeister,  Handbuch  d.  Ent.  V.  p.  235. 

Obgleich  diese  schon  längst  bekannte,  in  den  aller- 
meisten Sammlungen  vertretene  Art  eigentlich  nicht  in 
den  Rahmen  dieser  Arbeit  gehört,  so  will  ich  mir  dennoch 
erlauben,  einige  der  von  mir  an  dem  in  meiner  Sammlung 
mir  vorliegenden  sehr  reichen  Material  gemachten  Beobach- 
tungen und  Vergleichungen  hier  mitzuteilen.  Dieses  Material 
von  E.  Pan  bietet  in  mehr  als  200  von  sehr  verschiedenen 
Fundplätzen  stammenden  Exemplaren  meistens  sehr  voll- 
ständige, ja  lückenlose  Reihen.  Enema  Pan  hat  einen  un- 
gewöhnlich großen  Verbreitungskreis:  von  Mexico  und 
Columbien- Venezuela  im  Norden  bis  nach  Paraguay  und 
Argentinien-Uruguay    im    Süden,    von    Para    und    Espirito 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


28 

Santo-Rio  Grande  do  Sul  im  Osten  Brasiliens  bis  nach 
Ecuador  und  Peru-Bolivien  im  Westen!  Enema  Pan  be- 
wohnt also  außer  Mexico  und  den  anderen  Ländern  Mittel- 
Americas  ganz  Süd- America  im  Osten  der  Cordilleren,  mit 
Ausnahme  des  südlichen  Argentiniens.  Ob  die  Art  auch 
westlich  von  den  Cordilleren,  besonders  in  Chile  vorkommt, 
kann  ich  nicht  sagen,  da  mir  Exemplare  aus  diesen  dem 
Pacific  angrenzenden  Ländern  nicht  bekannt  geworden 
sind.  —  Daß  eine  in  so  weit  voneinander  entfernten  Ländern 
unter  sehr  verschiedenen  Lebensbedingungen  auftretende 
Art  nicht  aUenthalben  sich  gleichartig  entwickelt  hat,  sondern 
nach  Verschiedenheit  von  Klima,  Bodenbeschaffenheit  und 
Höhenverhältnissen  einigermaßen  modifiziert  worden  ist, 
darf  wohl  angenommen  werden.  Und  man  irrt  da  nicht! 
Die  von  Burmeister  untersuchte  und  von  ihm  (Hand- 
buch d.  Ent.  V.  p.  235)  beschriebene  lange  Reihe  dieser 
Art  war  von  Beske  in  dem  nördlich  von  Rio  Janeiro  ge- 
legenen Novo  Friburgo  (Provinz  Minas  Geraes)  gesammelt 
worden.  Aus  der  gleichen  Gegend  habe  ich  in  meiner  Collec- 
tion  eine  hübsche  Reihe  von  Männchen  und  Weibchen, 
worunter  auch  einige  größere  Männchen  von  Novo  Friburgo 
selbst.  Diese  östliche  Form  von  E.  Pan  ist  von  Mittelgröße 
(kleiner  als  die  Amazonas-,  größer  als  die  Columbia-Form), 
hat  Kopf  und  Halsschild  oben  schwarz,  die  Flügeldecken 
pechbraun,  die  Unterseite  und  die  Beine  dunkel  rotbraun 
gefärbt.  Das  Kopf  hörn  ist  ziemlich  lang; 
das  Brust  hörn  verhältnismäßig  kurz  und 
breit  ;  das  Halsschild  ist  an  den  Seiten  hinter  den  Vorder- 
ecken leicht  ausgeschnitten.  Der  kurz  wellig  verlaufende 
Nahtstreif  ist  tief  und  glatt  eingeschnitten;  die  Punk- 
tierung der  Flügeldecken  bestehr  nur  aus  einigen  kurzen, 
kräftigen  Streifen  unter  dem  Schulterbuckel,  weiter  auf 
den  Discus  hinauf  verschwindet  sie.  Die  erste  Zacke  an  den 
Vorderschienen  ist  klein,  sehr  kurz. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


29 

Dieser  Friburgo-Form  steht  diejenige  von 
C  o  1  u  m  b  i  e  n  (und  Venezuela)  am  nächsten,  doch 
ist  die  letztere  etwas  kleiner,  weniger  kräftig  entwickelt, 
auch  ist  sie  oben  meistens  ganz  schwarz,  nur  sind  manch- 
mal bei  kleineren  Tieren  die  Flügeldecken  dunkel  pech- 
braun. Das  Kopfhorn  (^J)  ist  ziemlich  lang,  nur  schwach 
gebogen  (selbst  bei  den  kleinsten  Männclien),  rundlich  und 
oft  höckerlos,  letzteres  schon  bei  großen  Exemplaren,  die 
ein  langes  Brusthorn  tragen.  Bei  ihren  großen  Männchen 
ist  das  Brusthorn  höher,  schmäler,  schlanker;  die  Punk- 
tierung der  Flügeldecken  ist  noch  schwächer  als  bei  der 
Friburgo-Form. 

Die  am  mittleren  Amazonas  und  dem  unteren 
Rio  N  e  g  r  o  (Manaos)  vorkommende  Pan-Form  ist  eine 
sehr  eigenartige;  sie  übertrifft  nicht  allein  alle  anderen 
Formen  dieser  Art  an  Größe  sehr  erheblich,  sondern  sie 
hat  auch  auf  den  Flügeldecken  die  stärkste,  tiefste  und 
ausgedehnteste  Punktierung  von  allen;  auch  ihr  Brusthorn 
ist  höher  und  schlanker  als  bei  allen  anderen  Formen.  Bates 
beschreibt  diese  Amazonas-Form  (Biologia  Centr. 
Amer,,  Dynastidae,  p.  329)  als  zweimal  so  groß  wie  die 
größten  Exemplare  von  Mexico  und  Paraguay,  was  wohl 
ein  wenig  zu  viel  gesagt  sein  dürfte,  besonders  in  Hinsicht 
auf  die  Exemplare  aus  Paraguay,  deren  es  recht  stattliche 
gibt.  Alle  die  mir  in  lückenloser,  sehr  langer  Suite  vor- 
liegenden Männchen  und  Weibchen  dieser  Amazonas-Form 
sind  oben  tief  schwarz,  selten  auf  den  Flügel- 
decken pechbraun,  an  der  Unterseite  und  den  Beinen  ist 
die  allergrößte  Zahl  der  Männchen  und  Weibchen  ebenso 
tiefschwarz  wie  auf  der  Oberseite,  nur  einzelne  Exemplare 
sind  hier  pechbraun.  Bei  nur  einer  kleinen  Anzahl  der  größten 
Männchen  ist  das  Kopfhorn  ziemlich  gerade,  wenig  zurück- 
gebogen, bei  den  übrigen  großen  und  allen  kleineren  Männ- 
chen ist  es  in  starker  Krümmung  nach  rückwärts  gebogen. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


30 

Bei  zweien  der  allergrößten  Männchen  fehlt  dem  Kopfliorn 
der  hintere  Höcker  gänzhch,  auch  ist  bei  dem  einen  dieser 
beiden  Männchen  das  Ende  des  Kopfhornes  nicht  wie  bei 
allen  anderen  Exemplaren  einfach  abgerundet-zugespitzt, 
sondern  leicht  verbreitert.  Diese  beiden  Eigentümlichkeiten 
erinnern  sehr  an  die  Bildung  des  Kopfhornes  von  E.  in- 
fundibulum  Kirby.  Ich  will  hier  gleich  bemerken,  daß  in 
meiner  Collection  in  der  sehr  langen  Suite  von  Männchen 
letztgenannter  Art  sich  zwei  sehr  große  Exemplare  befinden, 
die  hinten  am  Kopfhorn  nahe  der  Basis  einen  (sonst  bei 
E.  infundihulum  ganz  fehlenden)  Höcker  tragen,  wie  wir 
ihn  bei  E.  Pan  finden.  Wie  mir  scheint  deutet  das 
wenn  auch  nur  sehr  vereinzelte  Vor- 
kommen dieses  Kopfhorn-Höckers  bei 
E.  infundihulum,  ebenso  wie  das  Fehlen  dieses 
Höckers  bei  den  größten  Männchen  von 
E.  Pan  darauf  hin,  daß  beide  Arten  nur 
als  allerdings  sehr  abgeänderte  Unter- 
formen einer  längst  verschwundenen  Art 
zu  betrachten  sind.  Schon  Bates  spricht  bei  der 
Beschreibung  von  E.  Pan  (Biologia  Centr.  Amer.,  Dynastidae 
p.  329)  die  Vermutung  aus,  daß  beide  Arten  nur  abgeänderte 
Entwickelungsformen  ein  und  derselben  Art  seien. 

Doch  kehren  wir  nach  dieser  Abschweifung  zu  den  Pan- 
Formen  zurück.  In  Paraguay  findet  sich  eine  mir  in 
lückenloser  Reihe  vorliegende  Paw-Form,  die  der  Amazonas- 
Form  am  nächsten  steht,  doch  ist  dieselbe  nicht  (wie  letztere) 
an  der  ganzen  Oberseite  schwarz,  sondern  so  gefärbt  nur 
an  Kopf  und  Halsschild,  während  die  Flügeldecken  pech- 
braun, bei  kleineren  Exemplaren  oft  kastanienbraun  er- 
scheinen; die  Unterseite  und  die  Beine  sind  dunkel  rot- 
braun, bei  den  Exemplaren  mit  kastanienbraunen  Flügel- 
decken heller  rotbraun.  Das  Kopfhorn  ist  lang  und  schmal, 
der  hintere  Höcker  desselben  ist  sehr  kurz  und  klein,  ähn- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


31 

lieh  wie  bei  der  Columbia-Form.  Das  Brusthorn  ist  lang 
und  schlank,  wie  bei  der  Amazonas-Form.  Die  Punktierung 
der  Flügeldecken  ist  schwach,  wie  bei  der  Columbia-Form. 
Die  in  Mexico  vorkommende  Pan  -Form 
ist  die  kleinste,  zierlichste  und  schmäl- 
ste von  allen;  Kopf  und  Halsschild  sind,  wie  immer, 
oben  schwarz,  die  Flügeldecken  kastanien- 
braun, die  Unterseite  mit  den  Beinen  heller  rotbraun, 
alles  ähnlich  so  wie  bei  manchen  kleineren  Exemplaren  der 
Paraguay-Form.  Das  Kopfhorn  ist  schlank  und  schmal; 
das  Brusthorn  ist  ebenfalls  sehr  schlank,  fein,  hoch.  Die 
Punktierung  der  Flügeldecken  reicht  zwar  manchmal  bis 
auf  den  Discus,  ist  aber  stets  eine  schwache,  sperrig  ge- 
stellte, nicht  tiefe. 


Noch  ein  Dieiiches  der  iiniguttatus-diruppe 

(Rhynchota) 

von  Ci.  Bredcliii,  Oscheröleben. 


In  der  Bearbeitung  dieser  Rhynchotengruppe,  die  ich 
im  Jahrgang  1906  dieser  Zeitschrift  S.  321—331  der  Öffent- 
lichkeit übergab,  erwähnte  ich  S.  325  einiger,  nicht  ganz 
einwandfrei  erhaltener  javanischer  Stücke,  die  ich  nur  mit 
Zweifel  der  ceylanischen  Art  D.  nudipes  m.  zugewiesen 
habe.  Die  Auffindung  eines  gut  erhaltenen  Stückes  unter 
ungeordnetem  Material  meiner  eigenen  Sammlung,  ließ 
mich  in  dieser  Form  eine  neue,  zwischen  D.  Yeh  Dohrn 
und  D.  nudipes  m.  stehende,  aber  von  beiden  wohl  unter- 
schiedene Art  erkennen. 

Dieuches  procericornis  n.  spec. 
^^.     Große  Art,  dem  D.    Yeh  sehr  ähnlich;  der  Kopf 
ebenso    gebaut,    Fühler    länger,    auffallend    schlank, 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1908. 


32 

pechschwarz  (einschheßhch  der  Spitze  des  2.  Ghedes'), 
das  3.  GHed  deuthch  schlank-keuhg-verdickt ;  der  weiß- 
liche Ring  des  4.  Gliedes  ist  so  breit  oder 
wenig  breiter  als  die  pechschwarze  Basis 
(er  ist  auf  der  Vorderseite  des  Fühlergliedes  ein  wenig  breiter 
als  auf  der  Hinterseite).  Pronotum  etwas  weiter  nach  vorn 
zu  geschnürt ;  das  P  r  o  n.  proprium  ist  daher  merk- 
lich k  ü  r  z  e  r  als  bei  D.  Ych,  dabei  hinten  breiter  und 
nicht  so  deutlich  kugelartig  konvex  wie  bei  jener  Art;  der 
Randkiel  des  Pron.  proprium  sehr  deutlich  entwickelt. 
Processus  des  Pronotums  mit  einer  verkürzten,  lebhaft 
rostgelben  Mittellinie,  deren  Vorder- 
en de  von  der  Einschnürung  des  Hals- 
schildes etwa  ebensoweit  entfernt  bleibt 
wie  ihr  Hinterende  vom  Hinterrande;  2) 
der  schwarze  Randkiel  des  Processus  trägt  ein  kurzes, 
schmutzig  rötliches  Längsstrichelchen,  das  der  Einschnürung 
fern  bleibt.  Schildchen  schwarz,  die  äußerste  Spitze  hellgelb. 
Corium  trübfarbig,  die  schwarze  Querbinde  breit  durch- 
laufend, ihr  Vordersaum  stark  schräg  (von  innen  vorn  nach 
außen  hinten)  gestutzt,  ihr  Hinterrand  im  ganzen  trans- 
versal, jedoch  bogenförmig,  sodaß  der  vorn  ausgebuchtete, 
graugelbliche  subapikale  Bindenfleck  mit  je  einem  scharfen 
Spitzchen  längs  der  Costa  und  längs  der  Membranscheide 
nach  vorn  ausläuft.  Membran  in  ihrer  Basalhälfte  pech- 
schwarz, mit  trübe  gelbem  Strich  auf  der  i.  und  2.  Ader 
und  dem  typischen  gelben  Fleckchen  hinter  der  Corium- 
spitze;  die  Endhälfte  etwas  heller  mit  schmutzig  gelblichen 
z.  T.  verfließenden  Atomen  +  reichlich  durchsetzt.  Von 
den  typischen  gelben  Flecken  des  Bauchrandes  entspricht 
der  vordere  in  seiner  Längenausdehnung  genau  dem  gelben 


')  Diese  ist  bei  D.  nudipes  schmal  rostgelblich. 

2)  Bei  D.  Yeh  ist  die  Zeichnung  nach  vorn  zu  bis  an  die  Einschnürur 
verschoben  und  vom  Hinterrande  weit  entfernt. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


33 

subapikalen  Bindenfleck  des  Coriums.  Vorderschenkel 
auf  der  Oberseite  mit  deutlicher,  wenn  auch  etwas 
spärlicher  und  nicht  sehr  langer,  halb- 
liegender Behaarung!).  Schnabel  pechbraun ;  das 
gelblich- weiße  2.  Glied  in  seinem  Basalviertel  pechbraun. 
Der    Höcker    der    (^.    Genitalplatte    dreikantig-pyramidal. 

$.  Das  einzige  mir  vorliegende  weibliche  Stück  ist 
ein  wenig  schlanker  und  besonders  im  Bau  des  Pronotums 
etwas  zierlicher  als  die  Männchen,  doch  ist  auch  hier  das 
Pron.  proprium   deuthch   kürzer   als   bei    D.    Yeh. 

Länge  12  ($) — 12 1/^  mm;  größte  Breite  (hinter  der 
Basis  der  Deckflügel)  2)  31/3  mm. 

Ein  (^  ohne  Fundort  aus  der  Schultheißschen  Samm- 
lung, wahrscheinlich  von  Sumatra;  (^  und  $  von  Java 
(Samarang,  leg.  Jacobson). 

Von  D.  Ych  besonders  durch  die  oben  in  gesperrtem 
Druck  hervorgehobenen  Kennzeichen  unterschieden.  Von 
D.  nudipes,  mit  dem  er  manche  Charakteristika  gemein 
hat,  unterscheidet  er  sich  durch  die  längere  Gestalt  3),  die 
längeren,  in  ihrem  3.  Glied  keulig  verdickten  Fühler,  die 
deutliche  Behaarung  der  Schenkeloberseite,  und  die  trans- 
versale, bogige  hintere  Begrenzung  der  schwarzen  Quer- 
binde des  Coriums*).  Auch  ist  bei  D.  nudipes  das  2.  Schnabel- 
ghed  ganz  weißlich  (selten  an  der  äußersten  Basis  leicht  ge- 
bräunt), das  3.  Glied  verwaschen  pechbraun,  fast  rostgelb. 

1)  Bei  D.  Yeh  ist  die  Behaarung  viel  länger,  dicht  wollig  und  auf- 
recht stehend. 

2)  Mittels  des  Abbeschen  Zeichenapparats  gemessen. 

3)  Die  Länge  von  D.  nudipes  beträgt  10% — 11%  mm. 

*)  Bei  D.  nudipes  ist  ihr  Hintersaum  deutlich  schief  (von  außen- 
vom  nach  innen -hinten  verlaufend). 


Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


34 


Neue  Pyrrhogyra  und  Uebersicht 
der  bekannten  Arten 

von  If.  Frulistoi'fei*. 


I.  Pyrrh.  neaerea  L.     Syst.  Nat.  X.  1758  p.  479. 
Aurivillius,  Recens.  Critica  1882  p.  97. 
P.  tipha  Kirby,  Cat.  Lep.  1871  p.  218. 
P.  tiphus  Stdgr.  Exot.  Schmett.  1888  p.  131. 
P.  docella  Moeschier,  Verh.  Z.  B.  G.  Wien  1876  p.  316. 
Diese  Art  ist  unter  dem  Namen  tipha  L.  und  tiphus  L. 
in  allen  Sammlungen  verbreitet,  da  Staudinger  1.  c.  leider 
keine    Rücksicht    auf    die    Ausgrabungen    von    Aurivillius 
nahm. 

Neaerea  zerfällt  in  folgende  Rassen: 

a)  neaerea  neaerea  L.     Surinam. 

b)  neaerea  cuparina  Bates.     Tapajoz-Gebiet. 

c)  neaerea  amphiraBsites.  Oberer  Amazonas  $,  Waupes 
(^  (Coli.  Fruhstorf er) . 

d)  neaerea  argina  nov.  subspec. 

Habituell  die  kleinste  neaerea-Rasse,  Flügel  rundlicher 
als  bei  Columbiern,  sonst  steht  sie  arge  Stdgr.  am  nächsten, 
von  der  sie  durch  prominentere  Subapicalmakel  der  Vdflgl., 
schmäleren,  mehr  ovalen  Fleck  über  der  Zelle  und  distal 
schärfer  abgegrenzte  Medianbinde  der  Htflgl.  differiert. 
Roter  Analflcck  äußerst  lebhaft. 

Unterseite:  Submarginalpartie  aller  Flügel  reicher  weiß 
.  dotiert  als  bei  arge,  und  dadurch  zu  juani  Stdgr.  und  hypsenor 
Godman  hinüberleitend. 

$  bleicher  als  der  cJ  mit  zwei  subapicalen  und  zwei 
medianen  weißen  Submarginalpunkten  der  Vdflgl. -Oberseite. 

Patria:  Amazonas  superior  J9  Coli.  Fruhstorfer. 

Stctt.  cntoniol.  Zeit.  1908. 


35 

e)  neacrea  juani  Stdgr.    1.  c.  p.  131.    Columbien. 
(^$  darunter  i  $  Cotype  in  Coli.  Fruhstorfer. 

f)  neaerea  kheili  nov.  subspec. 

Differiert  von  juani  durch  schmälere,  proximal  mehr 
convex,  distal  mehr  concav  aufgebogene  weiße  Median- 
binde der  Htflgl.  und  verengte,  schärfer  abgeschnittene 
und  daher  geradliniger  verlaufende  Vdflgl. -Binden.  Die 
weiße  Makel   oberhalb   der  Zelle  größer,  nach  unten  spitzer. 

Unterseite:  Die  schwarze  Binde,  welche  die  beiden 
weißen  medianen  Flecken  der  Vdflgl.  trennt,  erheblich  ver- 
breitert,    Submarginalpartie    aller    Flügel    reicher    violett. 

Benennung  zu  Ehren  des  sprachgewandten  Herrn 
Prof.  Napoleon  Kheil  in  Prag,  dem  Verfasser  eines  der  an- 
regendsten Werke  über  indo-malayische  Lepidopteren,  der 
in  seinen  ,,Rhopaloceren  der  Insel  Nias"  1884  dem  Leser 
jede  Seite  durch  originelle  und  zutreffende  Bemerkungen 
würzt. 

Patria:  Columbien.  2  ^^  von  Herrn  Stichel  empfangen, 
während  sich  juani  stets  in  Sendungen  vorfand,  die  mir 
der  jetzt  so  bekannt  gewordene  Mr.  Weeks  aus  Boston 
zuschickte. 

Das  Vorkommen  von  zwei  Subspecies  ist  nicht  weiter 
überraschend  in  einem  Lande  wie  Columbien,  wo  fast  jedes 
Flußtal  eine  eigene  Caligo-Rasse  produziert  und  in  dem 
die  pacifischen  Abhänge  der  Centralcordillere  naturgemäß 
andere  Lokalformen  entstehen  lassen,  als  jene,  die  sich  nach 
der  Amazonasseite  hinneigen, 

g)  neaerea  ollius  nov.  subspec. 

Eine  ungemein  spitzflügelige  Form,  die  sich  im  Habitus 
und  der  Zeichnungsanlage  neaerea  ophni  Butler  nähert  und 
durch  mehr  vertical  gerichtete  wesentlich  schmälere  Binden 
von  hypsenor  abweicht. 

Die  Submarginalflecken  der  Unterseite  aller  Flügel 
erheblich  reduzierter  als  bei  hypsenor. 

Patria:  Honduras,   (^$  Coli.  Fruhstorfer. 

Stett.  ontomol.  Zeit.   1908.  .  3"" 


36 

h)  neaerea  hypsenor  Godman  imd  Salvin  ? 
Patria:  Chiriqui,  i    (J    ex    coli.    Staudinger    in    meiner 
Sammlung. 

i)  neaerea  ophni  Butler.     1870. 
Patria:  Minas-Geraes  (Type),  Espiritu-Santo,  Sao  Paulo, 
Sta.  Catharina  (Coli.  Fruhstorf er) ,  Bahia  (Staudinger), 
k)  neaerea  arge  Stdgr. 
Patria:  Paraguay,  3  c^c^  Coli.  Fruhstorfer. 

2.  Pyrrhogyra  tiphoeus  Felder. 
Reise  Nov.  p.  411,  1867.    Columbien. 

3.  Pyrrhogyra  catharina  Stdgr. 

1.  c.  p.  131.    1888.    (^?  Espiritu  Santo.    (Coli.  Fruh- 
storfer) . 

4.  Pyrrhogyra  stratonicus  nov.  spec. 

Eine  eigentümliche  Species,  welche  vielleicht  tiphoeus 
nahesteht  und  in  der  leichtweißgrünen  Färbung  der  Median- 
binden die  Mitte  hält  zwischen  edocla  und  neaerea. 

Durch  die  geradlinig  verlaufende  rote  Submedianbinde 
der  Htflgl. -Unterseite  gemahnt  stratonicus  an  edocla,  dadurch 
aber,  daß  diese  Binde  mit  dem  roten  Costalstrich  zusammen- 
fließt, zugleich  auch  an  neaerea,  mit  der  des  weiteren  die 
klammerartig  verteilten  offenen,  unten  also  nicht  wie  bei 
edocla  zu  einer  quadratischen  Figur  geschlossenen  roten 
Subapicallinien  der  Vdflgl.  übereinstimmen. 

Oberseite:  Ein  kleiner,  rundlicher  Subapical-,  ein 
völlig  isoliert  stehender  länglicher  Fleck  ober  der  Zelle 
und  ein  hoher,  schmaler  grünlich-weißer  Medianfleck. 
Htflgl.  mit  der  üblichen  Medianbinde.  Grundfarbe  braun- 
schwarz,   mit   einer   lichteren    Submarginalzone. 

Unterseite:  Vdflgl.  ähnlich  neaerea  amphira  Bates,  nur 
etwas  dunkler,  weil  der  Submarginalanflug  obsolet  wird, 
die  distale  rote  Linie  kürzer. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


37 

Htflgl.,  abgesehen  von  dem  bis  zur  roten  Medianlinie 
verlängerten  Costalstrich,  sehr  nahe  edocla,  jedoch  mit  viel 
breiterer,   brauner   Distalregion. 

Patria:  Amazonas  sup.  von  Herrn  Bang-Haas  erworben. 

5.  Pyrrhogyra  edocla  Doubl.  Hew. 
Genera  Diurn.  Lep.  1850  t.  32  f.  5. 
Zu    den    bekannten    3    Lokalrassen    dieser    distincten 
Species  kommen  jetzt  weitere  3  neue,  so  daß  wir  zu  be- 
handeln haben: 

a)  edocla  aenaria  nov.  subspec. 

Kleiner,  Flügel  schmäler,  grüne  Medianbinde  weniger 
ausgedehnt  als  bei  edocla. 

Distalpartie  der  Flügelunterseite  viel  schmäler,  tiefer 
schwarzbraun  mit  etwas  weniger  breiten,  dunkler  violett 
grauem  (anstatt  weißlichen)  und  sehr  viel  schärfer  be- 
grenzten Submarginalstreifen.  Die  roten  Binden  tiefer- 
und mehr  carmin-  als  hellrot. 

Patria:  Honduras.  (2  SS  Coli.  Fruhstorfer)  Gua- 
temala, Chiriqui.     (Staudinger). 

b)  edocla  edocla  Doubl. 

Neben  breitbindigen  edocla  kommen  in  Columbien  auch 
Exemplare  vor  mit  auffallend  ausgebleichten  sehr  schmalen 
Medianbinden  auf  allen  Flügeln,  von  denen  jene  der  Vdflgl. 
distal  tief  von  der  schwarzen  Grundfarbe  eingekerbt  werdm. 

Die  spitze  Form  der  Hinterflügel  erinnert  bereits  an 
aenaria  m.,  von  der  die  hellen  Columbier  unterseits  sofort 
zu  trennen  sind  durch  die,  wie  bei  edocla  lichtbraune  Distal- 
partie aller  Flügel. 

Weil  mir  ein  genauer  Fundort  für  diese  verkleinerte 
Form  fehlt,  kann  ich  nicht  entscheiden  ob  die  genannten 
Differenzen  auf  lokalen  oder  horodimorphen  Einfluß  zurück- 
zuzuführen sind  und  bescheide  mich  die  betreffenden  Exem- 
plare als 

forma  athene  nova  zu  bezeichnen. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


38 

Patria:  Coliimbicn,  forma  typica  von  Herrn  Stichel, 
forma  athene  aus  verschiedenen  anderen  Bezugsquellen 
erworben. 

c)  cdocla  lysanias  Feld. 

P.  lys.  Feld.  Wien.  Ent.  Mon.  1862  p.  115;  Staudgr.  1.  c. 
Patria:  Oberer  Amazonas.     (Coli.  Frühst.) 
Breitbindige  Lokalrasse,  die  hinüberleitet  zu 

d)  edocla  maculata  Stdgr. 

P.  ed.  var.  mac.  Stdgr.  1.  c. 

Sofort  zu  erkennen  durch  2 — 5  submarginale,  diffuse, 
grünliche  Punkte  der  Vdflgl.  und  5  ebensolcher  aber  deut- 
lichen Makeln  der  Htflgl. 

Patira:  Peru,  10  ^^  Pozuzo.   (Coli.  Fruhstorfer.) 

e)  edocla  anthele  nov.  subspec. 

Eine  kleine  verdunkelte  Rasse,  ohne  Spur  einer  Vdflgl. - 
Punktierung  und  nur  mit  Rudimenten  einer  solchen  auf 
den  Htflgln. 

Die  grünen  Binden  wesentlich  schmäler,  aber  immer 
noch  viel  breiter  als  bei  den  columbischen  und  zentral- 
amerikanischen Formen. 

Schwarzer  Distalsaum  der  Flügelunterseite  viel  ein- 
geengter als  bei  cdocla  und  dunkler  als  bei  maculata. 

Patria:  Ecuador,  Richard  Haensch  leg. 

6.  Pyrrhogyra  otolais  Bates. 
Ent.  M.  Mag.  I  1864  p.  126.       • 
Eine  zierliche  Art,  von  der  2  Lokalrassen  bekannt  sind: 

a)   otolais  otolais  Bates.      Amer.   mer.   et   centralis. 
Häufig  in   Honduras,   Costa   Rica   5    (^^,    1   $.      (Coli. 
Frühst.) 

b)  otolais  11  eis  Feld. 

Verh.  Zool.  Bot.   Ges.  1869  p.  473. 

P.  neaerea  var.  neis  Kirby,  Cat.   1871  p.  218. 

Stett.  ciitomol.  Zeit.   1908. 


39 

Größer  als  die  vorige,  mit  etwas  breiteren  Binden. 
Patria:  Mexico,  ö*$  Coli.  Fruhstorfer 

7.  Pyrrhogyra  crameri  Aurivillins. 
P.  er.    Aur.    Recens.    Grit.    1882    p.    98,    Anmerkg. ; 

Staudgr.  1.  c. 
Pap.  neaerea  Gramer  nee  Linne,  I  t.  75  f.  G  D  1779. 
Pyrrh.  neaerea  Kirby  nee  Linne,  Gat.   1871  p.   218. 

a)  crameri  crameri  Aur. 

Patria:  Surinam,  i  ^.  Jul.  Michaelis  leg.  (Goll.  Fruh- 
storfer.) 

b)  crameri  hagnodorus  nov.  subspec. 

Schwarzer  Distalsaum  viel  reduzierter,  grüne  Median- 
binden dafür  erheblich  erweitert;  Apicalpunkt  und  Sub- 
apicalmakel  (über  der  Zelle)  viel  stattlicher,  mehr  gelb- 
lichgrün. 

Schwarze  Binden  der  Flügelunterseite  zurücktretend, 
alle  roten  verbreitert,  weißlich-violetter  Distalsaum  der 
Htflgl.  viel  schmäler  als  bei  crameri. 

Patria:  Pozuzo,  Peru  i  <^  Type,  Peru  (ohne  genauere 
Angaben)  (^^  von  Garlepp  gesammelt,  von  A.  Bang-Haas 
erworben. 

c)  crameri  nautaca  nov.  subspec. 

Habituell  größer,  schwarzer  Distalsaum  breiter,  proximal 
weniger  gewellt,  alle  grünen  Binden  viel  dunkler,  distal 
schärfer  abgesetzt. 

Distalpartie  der  Flügelunterseite  reicher  violett  über- 
flogen als  bei  crameri. 

Patria:  2  (^$  Golumbien;  i  r^  Amaz.  sup.  Goll.  Fruh- 
storfer. 

8.  Pyrrhogyra  nasica  Staudgr. 
Exot.   Schmett.  1888  b.  132. 
a)   nasica  nasica  Stdgr.  Rio  San  Juan  (Stdgr.) 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


40 

I  (^  ohne  näheres  Vaterland  als  Columbien,  Coli.  Fruh- 
storfer. 

b)  nasica  olivenca  nov.  subspec. 

Grüne  Binden  viel  heller  und  ausgedehnter,  Fleck 
oberhalb  der  Zelle  schmäler,  oblong,  Submarginalpunkte 
markanter,  Hchter  als  bei  nasica. 

Rote  Submarginalbinde  der  Htflgl.  distal  breiter  schwarz 
bezogen,  weshalb  die  weiße  Antemarginalregion  viel  schmäler 
erscheint  als  bei  nasica. 

Patria:  Sao  Paulo  Olivenca,  Alto  Amazonas,  Michael  leg. 
I  ^  von  A.  Bang-Haas  erworben. 

c)  nasica  seitzi  nov.  subspec.  ' 
Pyrrh.  nov.  spec.  Stdgr.  i.  1.  ' 

Eine  distincte  Lokalform  —  mit  stark  verschmälerten 
grünen  Binden  —  die  im  Farbenton  die  Mitte  halten  zwischen 
den  dunkelgrünen  nasica  und  den  lichten  olivenca. 

Seitzi  trägt  nur  2  statt  5  grünliche  Submarginalpunkte 
der  Vdflgl.,  der  rote  Analfleck  der  Htflgl.  tritt  zurück. 

Der  Fleck  ober  der  Vorderflügelzelle  im  vorderen  Teil 
fast  so  breit  als  bei  nasica,  analwärts  jedoch  gekrümmt  und 
stark  verjüngt. 

Schwarzer  Basalfleck  der  Hinterflügel  nach  unter  sehr 
spitz  auslaufend,  nur  bis  zur  Flügelmitte  reichend,  während 
er  bei  olivenca  kaum  zu  erkennen  ist,  bei  nasica  den 
ganzen  Hinterflügel  aber  als  breite  Binde  durchzieht. 

Unterseite:  Ähnlich  nasica,  jedoch  mit  längerem,  schmä- 
leren und  gleichmäßigem  concaven  Subapicalfleck  der  Vorder- 
flügel. 

Patria:  Bolivien,  i  ^  von  der  Firma  Staudinger  ge- 
kauft. 

Es  ist  mir  ein-  besonderes  Vergnügen  diese  interessante 
Pyrrhogyra   nach   Herrn   Dr.    Seitz   zu   benennen,   bekannt 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


41 

durch  anziehende  Berichte  über  seine  Weltreisen  und  noch 
mehr  durch  das  genial  angelegte  und  mit  viel  Geschick 
inaugurierte  Werk  —  die  Groß- Schmetterlinge  der  Erde. 

Die  von  Kirby  erwähnte  Pyrrh.  irenaea  Gramer  gehört 
auf  keinen  Fall  in  dieses  Genus,  was  auch  Staudinger  bereits 
aufgefallen  ist,  sondern  meines  Erachtens  in  die  Gattung 
,,Dynamine''''.  Nach  der  schwarzen  Oberseite  beurteilt  muß 
es  ein  $  sein. 

Kirby  kannte  1871  von  Pyrrhogyra  7  Arten,  die  ich  auf 
6  Species  reduzieren  mußte,  dazu  tritt  eine  1888  von  Stau- 
dinger und  eine  heute  von  mir  creierte  Art,  so  daß  8  wirkliche 
Species   existieren,    die   in   zusammen   21    Lokalrassen   auf- 


Neue  Ectima=Rassen 

von  II.  Frulistorfei*. 


Über  die  zierlichen  Arten  dieser  Gattung  herrscht  noch 
völlige  Unklarheit,  zunächst  ist  die  Heimat  der  ältesten 
Art  {liria  F.)  nicht  bekannt,  auch  nicht  von  einer  zweiten 
relativ  großen  Species  lirina  Feld,  und  dann  dürfte  recti- 
fasciata  Butler  synonym  mit  lirina  oder  erycinoidcs  Felder 
sein. 

Fabricius  sagt  von  liria  Ent.  Syst.  1793  p.  239  ,,habitat 
in  Indiis". 

Ich  vermute,  daß  damit  Surinam  gemeint  ist,  wenn 
nicht  West-Indien. 

In  Venezuela  kommt  liria  vor,  ebenso  überall  am  Ama- 
zonas, somit  dürfte  sie  auch  in  Surinam  leben.  Aus  West- 
Indien  fehlt  sie  in  continentalen  Sammlungen,  was  um- 
somehr  für  ihr  Vorkommen  in  den  Guyanas  sprechen  dürfte, 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


42 

als  von  dort  zu  Linnes  und  Fabricius'  Zeiten  fortwährend 
Sendungen  nach  Europa  kamen. 

Verteilen  wir  die  bekannten  Formen  deshalb  bis  mehr 
Licht  in  die  Sache  kommt,  wie  folgt : 

a)  liria  liria  F.   West-Indien    ( ?  ?)    Surinam    ( ?)    Vene- 
zuela, (Butler,  Cat.  Fabr.  Lep.  1869  p.  66). 

b)  liria  infirma')  nov.  subspec 
Bahia-Exemplare  differieren    durch  ihre    auffallend  hell 

mausegraue  Grundfärbung  und  die  viel  breiteren  weißen 
Subapicalbinden  der  Vorderflügel  auffallend  von  lirissa 
Godt.  aus  Rio  de  Janeiro. 

Die  Unterseite  erscheint  fahler.,  mit  obsoleten  schwärz- 
lichen Zeichnungen,  die  in  der  Distalpartie  fast  stets  fehlen. 

Patria:  Bahia,  Richard  Haensch  leg.  4  ^^,  i  $.  Coli. 
Frulistorfer. 

c)  liria  lirissa  Godart. 

Pap.  liria  Jones  Figur,  t.  23  f.  2. 

Nymj)]ialis  lirissa   Godart,   Enc.   Meth.   1823  P-  406. 

Godart  vertauschte  den  Namen  ,,/^>/a"  F.  in  lirissa, 
weil  Fabricius  zwei  „Papilio  liria''  geschaffen  habe. 

Diese  Umtaufe  verliert  zwar  ihren  Wert  dadurch,  daß 
die  zweite  Fabricius'sche  liria  in  unserm  heutigen  Genus 
Hypolimnas  eingereiht  ist,  aber  ich  verlösche  nur  ungern 
Namen  alter  Autoren,  umsomehr  als  sich  bei  genauem  Nach- 
forschen fast  immer  herausstellt,  daß  sich  die  alten  Be- 
nennungen auf  verschiedene  Lokalformen  verteilen.  Der 
Godart'sche  Name  hat  schon  deshalb  W^ert,  weil  Godart 
zuerst  einen  genauen  Fundort  angab,  so  daß  wir  bestimmt 
wissen,  welche  Lokalform  Godart  vor  sich  hatte,  während 
wir  dies  bei  liria  Fabricius  immer  nur  vermuten  können, 
weil  sein  Patria  ,,India"  natürhch  falsch  ist.  Lirissa  ist 
einer    der    Charakterschmetterlinge    Brasiliens,     er    kommt 


')  vüii  iiilinuiis  =  .scluväclilicli  wcgx'ii  der  tlüuneu  Lliigol. 
Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


43 

mit  jeder  Sendung  nach  Europa  und  setzt  sich  nach  Bates 
und  Bönninghausen  auf  Baumstämme  (nach  Art  der  Ageronia 
mit  flach  angelegten  Flügeln.) 

Patria:  Rio  de  Janeiro,  Coli.  Fruhstorfer. 
liria  exilita  nov.  subspec 

Exilita  (von  exilitas,  die  Feinheit,  große  Zartheit) 
entfernt  sich  von  lirissa  durch  die  viel  zierlicheren  schwarzen 
Binden  und  Fleckchen  auf  der  Flügeloberseite  durch  das 
Auftreten  zweier  schwarzer  Ringe  im  distalen  Teil  der 
weißen  Schrägbinden  der  Vorderflügel  und  die  viel  mehr 
zerteilten  weniger  ganzrandigen  Medianbinden  der  Hinter- 
flügel . 

Die  Grundfäbung  ist  viel  heller,  auch  fröhlicher  grau 
als  selbst  bei  injirma  m.  und  der  Apicalteil  der  Vorderflügel 
mit  etwas  grau-weiß  untermischt. 

Patria:  Paraguay,  2  SS  (Typen)  Bolivien,  ]\Iapiri, 
Garlepp  leg.  von  A.  Bang-Haas  erworben. 

liria  liridcs  Stdgr. 

Ectima   lirides    Stdgr.    Exot.    Schmett.    1888   p.    126 
t-  43  o- 

Staudingers  Bild  ist  recht  gut,  insbesonders  ist  die 
anale  Verbreiterung  der  weißen  Vorderflügelbinde  getreu 
wiedergegeben,  die  sich  so  prägnant  bei  keiner  anderen 
liria  Form  wiederfindet. 

Patria:   Pebas,   2   SS  Cotypen  mit   Staudingers  Hand- 
schrift von  A.  Bang-Haas  erworben. 
liria  astricta  nov.  subspec 

S^  ausgezeichnet  durch  einen  eigentümlichen  beim 
S  düsteren,  beim  $  helleren  violetten  Anflug  der  Flügel- 
oberseite. 

Die  weiße  Schrägbinde  der  Vorderflügel  analwärts 
nicht  horizontal  breit  auslaufend,  sondern  tief  eingebuchtet, 
wodurch  eine  zapfenartige  Figur  entsteht.     Alle  schwarzen 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


44 

Längsbinden  verticaler  gestellt,  breiter  und  deshalb  präg- 
nanter, was  auch  unterseits  bei  der  distalen  schwarzen 
Medianbinde  (innerhalb  der  weißen  Längszone)  auffällt. 
Patria:  Peru,  c^$  ohne  genauere  Lokalität  von  A.  Bang- 
Haas  erworben. 

2.  Ectima  rectifasciata  Butler. 
Butt.  Costa  Rica,  Pr.  Z.  S.  1874  p.  345. 
Eine  gute  Art,  von  der  ich  annehme,   daß  der  Name 
entweder    mit    lirina  Feld.    Reise   Nov.    1867  p.   409   oder 
erycinoides  Feld.  ibid.  synonym  ist. 

Patria:  Chiriqui  (Butler)   Columbien,  Chiriqui  (^$  Coli. 
Fruhstorfer. 

3.  Ectima  Jona  Hew. 
Gen.  Diurn.  Lep.  1849  t-  42  f.  4;  Staudgr.  1.  c.  p.  126. 
Patria:    Amazonas    (Stdgr.)   Tarapoto,    Peru  i  $    Coli. 
Fruhstorfer. 


Eine  neue  Ennica  aus  der  alcniena-Gruppe 
und  Beschreibung  neuer  Lokalformen 

von  II.  Frulistorfei*. 


Eunica  irma  nov.  spec. 

ö".  Vorderflügel  mit  lebhaften,  reich  blauen  Binden, 
die  von  der  Basis  bis  zum  Apex  gehen,  sich  dort  stark  er- 
weitern, um  sich  dann  umbiegend  im  Analwinkel  des 
Distalrandes  zu  verlieren. 

Hinterflügel.  Die  blaue  Prachtbinde  geht  vom  Costal- 
rand,  sich  mählich  erweiternd  bis  tief  in  den  Analwinkel 
und  wird  von  den  schwarzen  Adern  fein  zerteilt.  Diese 
Distalbinde    präsentiert    sich   etwas   kürzer,    aber   merklich 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


45 

breiter  als  bei  alcmena  und  ist  des  weiteren  nach  innen 
weniger  gewellt,  d.  li.  schärfer  begrenzt. 

Die  Intensität  der  Blaufärbung  erinnert  an  alcmena 
Doubl.,  der  Verlauf  der  Binden  an  pomona  Feld.  Habituell 
kommt  irma  durch  den  rundlichen  Flügelschnitt  jedoch 
pomona  näher. 

Unterseite:  Ähnlich  pomona  (jedoch  etwas  dunkler) 
und  alcmena,  aber  mit  reicheren  und  zierlicher  gewellten 
Schwarzzeichnungen . 

Patria:  Peru,  Pozuzo,  lo  cJc^  Coli.  Fruhstorfer. 

Erst  mit  Kenntnis  des  $  wird  sich  ermitteln  lassen, 
ob  irma  allenfalls  als  geographischer  Zweig  der  alcmena 
oder  pomona  aufzufassen  ist,  oder  ob  sie  ihren  Speciesrang 
behaupten  kann. 

Irma  ist  jedenfalls  weitaus  die  schmuckste  Art  aus 
dieser  vornehmen  Gattung  und  es  soll  der  Name  dieser 
durch  ihr  blendendes  Aussehen  so  distinguierten  Eunica 
an  eine  wunderschöne  Frau  erinnern,  die  zufällig  meine 
eigene  ist. 

Eunica  eurota  Cramer. 
Pap.  eurota  Cramer  I  p.  37.  t.  24  f.  C.  D.  1775. 

Eine  gleichfalls  durch  vornehmes  Colorit  ausgezeichnete 
Species,  die  anscheinend  seit  ihrer  Entdeckung  nicht  mehr 
nach  Europa  gekommen  ist,  bis  sie  mein  Sammler  Julius 
Michaelis  vor    einigen    Jahren  in  Surinam  wieder   auffand. 

Was  Hewitson,  Exot.  Butt.  1852  t.  1.  f.  7  als  eurota 
abbildete,  ist  eine  subspecifisch  verschiedene  Verwandte. 

Mein  Surinam-Material  versetzt  mich  ferner  zugleich 
in  die  Lage,  die  weitere  Synonymie  zu  klären,  denn  die  von 
Kirby  mit  eurota  zusammengezogene  euphcmia  ist  gleich- 
falls gute  Lokalrasse,  mit  der  jedoch  dolores  Prittwitz  identisch 
sein  wird. 

Stett.  entomol.   Zeit.   1908. 


•46 

Wir    müssen    folgende    geographische    Rassen    trennen: 

a)  eurota  flora  Felder. 

Eunica  flora  Felder,  Wien.  Ent.  Mon.  1862  p.  iii. 
Rio  Negro. 

Typische  flora  sind  seit  fast  50  Jahren  nicht  mehr 
nach  Europa  gekommen,  erst  neuerdings  hat  sie  Dr.  Koch- 
Grünberg,  der  als  erster  Weißer  das  Quellgebiet  des  oberen 
Rio-Negro  betrat,  wieder  aufgefunden  und  mir  mit  seiner 
gesammten  Faltcrausbeute  zum  Zwecke  der  Bearbeitung 
verehrt. 

Patria:  Rio-Negro,  (Felder)  Rio  Waupes  i  r^  (Coli. 
Fruhstorfer.) 

b)  eurota  myrthis  nov.  subspec. 
Cybd.  eurota  Hew.  1.  c. 

Eunica   flora    Staudgr.    nee.    Feld.    Exot.    Schmett. 
1888  p.   109  t.  40   c??. 
Viel  heller  als  typische  flora,  besonders  unterseits  mehr 
grau,  anstatt  schwarzbraun. 
Patria:  Oberer  Amazonas. 

c)  eurota  theophania  nov.  subspec. 

Eunica  flora  Stdgr.  partim  1.  c.  9-    Unterer  Amazonas. 

Habituell  kleiner  als  flora,  alle  Binden  matt  anstatt 
glänzend  und  violett  anstatt  tiefblau,  außerdem  auf  den 
Hinterflügeln  viel  breiter  angelegt. 

Unterseite  rötlich  statt  braun  oder  grau  mit  hellbraunen 
Distalf lecken  der  Vorderflügel. 

Staudinger  erwähnt,  daß  sich  ein  $  vom  unteren  Ama- 
zonas durch  eine  weiße  Schrägbinde  auszeichnet,  die  aus 
3  isoliert  stehenden  Makeln  besteht,  wälirend  die  Flecken 
beim    $    vom    oberen    Amazonas    noch    zusammenhängen. 

Patria:  Manaos,   i   (^  Coli.  Fruhstorfer. 

d)  eurota  eurota  Cramer. 

Habituell  kleiner,  Unterseite  dunkler  als  //omFeld.,  sonst 
differiert  flora  nur  sehr  wenig  von  der  Cramerschen  Form. 

Stott.   ei)tomol.   Zeit.   1908. 


47 

Patria:  Surinam,  2  (^<^,  Jul.  Michaelis  leg.  (West- 
Indien,  Gramer  ex  errore.) 

e)  eurota  euphemia  Godart. 
Nymph.  euphemia  Godt.  Enc.  Meth.   1823  p.  418. 

,,Bresil." 
Eunica   dolores    Prittwitz    St.    E.    Z.    1871    p.    244. 

Staudgr.  1.  c; 
Eunica  alcmene  von  Bönninghausen,  Hamb.  Verein 
für  Naturw.   Unterh.    i8g6  p.    16.      (Nur  einzeln 
im  Hochgebirge). 
Gute    Lokalrasse    mit    matteren,    dunkler    blauen    und 
schmäleren  Binden.     Unterseite  von  (5^$  fast  schwarz,  statt 
braun  oder  grau. 

Patria:  Espiritu-Santo,  ^$  (Coli.  Fruhstorfer,)  Rio 
de  Janeiro. 

Eunica  tatila  Herrich-Schäffer. 

Gybdelis   t.    Herr.-Sch.     Exot.    Schmett.    1852— 1858 
f.  69 — 72. 
Von   dieser    Species   existieren   eine    Reihe   von   Lokal- 
rassen,   die    entweder    als    tatila    oder    coenilea    etiquettiert 
in  den  Sammlungen  stecken,  deren  Verteilung  aber  in  nach- 
stehender Art  geschehen  muß. 

a)  tatila  tatila  H.-Sch.     Guba. 

b)  tatila  caerulea  Godman  und  Salvin.    Honduras,  (^$, 
Golumbien  (^  (Goll.  Fruhstorfer.)   S.  Florida  (Holland). 

c)  tatila  bellaria  nov.  subspec. 

Nicht  selten  im  mittleren  Brasilien,  erheblich  kleiner 
als  cocrulea  aus  Golumbien,  von  matterem  Violettblau  und 
mit    kleineren,    weißen    quadratischen    Vorderflügelflecken. 

Unterseite:  Hinterflügel  hellgrau  ohne  rötlichen  Anflug. 

Patria:   Espiritu-Santo,    2    SS   Coli.    Fruhstorfer. 

d)  tatila  tatilina  nov.  subspec. 

Weißfleckung  prominenter,  auch  unterseits  schärfer 
abgesetzt. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


48 

Hinterflügel  fast  ohne  violetten  Anflug,  aber  mit  zwei 
schmalen  schwarzen  Punkten,  die  bei  c  und  b  fehlen. 

Unterseite:  Apex  und  Distalregion  der  Hinterflügel 
weißlichgrau,  das  Basalfeld  mit  einem  großen  schwarzen, 
breiten  sammtartigen  Fleck  bedeckt,  wohl  nur  eine  auf- 
fallende individuelle  und  aberrative  Erscheinung. 

Patria :  Alto-Amazonas  ? 
Eunica  axiba  nov.  spec. 

Erinnert  in  der  Flügelform  etwas  an  mygdonia  Godart, 
der  Apex  von  ariha  ist  aber  noch'  kühner  geschwungen, 
und  ebenso  heraustretend,  wie  bei  sydonia  God.  [empyrca 
Herr.-Schäffer),  aber  analwärts  etwas  mehr  gerundet  und 
an  der  Apexspitze  proximal  zurücktretend. 

Mit  35  mm  Vorderflügellänge  zählt  ariba  zu  den  statt- 
lichsten Eunica-Arten.  Oberseite  aller  Flügel  mit  Aus- 
nahme einer  lichtbraunen,  mattglänzenden  Submarginal- 
region    tief    dunkelblau,    mit    matterem,    violettem    Hauch. 

Auf  allen  Flügeln  macht  sich  in  der  Submarginalregion 
eine  schwarzbraune,  rudimentäre  Reihe  von  nur  teilweise 
zusammenhängenden  Punktflecken  bemerklich. 

Unterseite:  Vorderflügel  hellbraun,  mit  braunschwarzen 
großen    Discalflecken,    einer    etwas    deutlicheren,    dünnen 
Submarginallinie    als    oberseits    und    violett    beschupptem 
•Apex. 

Hinterflügel  grau-violett  mit  Ausnahme  einer  matten, 
grau-rötlichen  Basalregion,  leicht  glänzend  und  mit  diffusen, 
schmalen  Medianbinden  —  sonst  völlig  zeichnungslos. 

Patria:  i  c?  ii^it  der  Angabe  Brasilien  von  der  Firma 
Staudinger  gekauft;  ich  vermute  die  Heimat  jedoch  am 
Amazonas  oder  der  andinischen  Region  Süd-Americas. 


Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


49 


Neue  Curetis  und  Uebersicht  der 
bekannten  Arten 


von  II.  Frulistorfer. 


Wenngleich  mir  aus  Süd-Asien  135  und  allein  aus  Java 
80  Exempl.  vorliegen  ist  es  mir  nicht  möglich  mehr  als 
5  Arten  Curetis  zu  unterscheiden,  während  de  Niceville  in 
Butterflies  India  nicht  weniger  als  ,,13  Arten"  nur  aus 
Nord-Indien  und  Birma,  und  Distant,  Rhopalocera  Malayana 
deren  5  von  der  Malay.  Halbinsel  registriert. 

In  der  Hauptsache  haben  wir  es  mit  2  Gruppen  von 
Individuen  zu  tun,  die  sich  recht  gut  insgesamt  auf  4  Species 
alter  Autoren  zurückführen  lassen.  Die  vielen  Moore'schen 
und  Felder'schen  ,, Species"  bezeichnen  dagegen  fast  aus- 
schließlich Lokalrassen,  Zeitformen  und  vielfach  sogar  nur 
individuelle  Formen. 

Bei  den  Ctiretis  macht  sich  nämlich  ein  bei  den  Lycae- 
niden  kaum  beobachteter,  weitgehender  männlicher  Poly- 
morphismus bemerklich,  wie  wir  ihn  in  noch  höherem  Grade, 
unter  den  Nymphaliden  etwa  bei  einigen  Euthaliiden  und 
Euphaedra-Arten  wiederfinden  und  dieser  Polymorphismus 
verleitete  die  Autoren  zur  Creierung  der  vielen  Arten! 

Meine   heutigen   Zeilen   sollen   dazu   beitragen   die    Sy- 
nonymie    der    Curetis   etwas   zu   klären    und    die    Kenntnis 
einiger    neuer    Formen    meiner    letzten    Reisen    vermitteln. 
I.  Gruppe.     Hinterflügel  rundlich. 
A.  $  mit  weißen  Discalflecken. 
I.  Curetis  thetis  Drury. 
a)  thetis  thetis  Drury.     Bombay  (Drury). 

=  P.  phaedrus  F.  ,,Habitat  in  India  orientali"  (^. 

=   P.  aesopus  F.  ebenso  $. 

=  Phaedra  terricola  Horsf.     (nom.  superfl.) 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908.  4 


50 

b)  thetis  cinyra  Gramer  1779. 

=  P.  cinyra  Gramer.     Tranquebar  $. 
=  P.  thetis  Gramer  ebenso  3*. 
Gramer  bildet  die  normale  Regenform  ab,  wie  sie  mir 
aus  Bangalore  vorliegt. 

forma  arcuata  Moore.     1883. 
Eine   Form    mit   reduzierten   weißen   Discalflecken   der 
Hinterflügel. 

Patria:  Süd-Indien,  Krawar  Aug.  1897,  2  $$,  Geylon 
I  $  H.  Fruhstorfer  leg.  Malabar  (Moore). 

c)  thetis  gloriosa  Moore.     1883. 

(^  größer  als  solche  aus  Vorder-Indien. 
Patria:  Assam,  i  ^  Goll.  Fruhstorfer. 

d)  thetis  nisias  nom.  nov. 

Für  Distants  fig.  14  t.  14.     1886  p.  451. 

$  ,  Größer  als  vorderindische,  weißer  Discalfleck  der 
Vorderflügel  länger  als  breit,  distal  stark  eingekerbt,  jener 
der  Hinterflügel  stark  gekniet,  sehr  schmal. 

Patria:  Malay.  Halbinsel. 

e)  thetis  palawanica  Stdgr.  1889.   Palawan.    <^,   2   $$ 

(Goll.  Fruhstorfer.) 

f)  thetis  aurantiaca  Frühst.     1900  Bazilan. 

g)  thetis  barsine  Feld.  1865.     Amboina. 

Felder  bemerkte  ausdrücklich,  daß  die  9?  oberseits 
weißgefleckt  sind. 

h)  thetis  galinthias  nov.  subspec. 

(Gur.  thetys  Stdgr.    Exot.   Schmett.    1888  p.  279 
t.  96  S^) 
(^.     Weißer   Discalfleck   der   Vorderflügel   außerordent- 
lich groß,  rundlich. 

Patria:  Waigiu,   i  $  Goll.  Fruhstorfer. 
i)  thetis  menestratus  nov.  subspec. 
^.     Distalsaum   der  Vorderflügel   viel   breiter   schwarz 
als  bei  galinthias  cJ,  Basalteil  der  Hinterflügel  fast  bis  zur 
Flügelmitte  schwärzlich  beschuppt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


51 

•    $.     Größer    als    gaUnthias    $,    weißer    Discalfleck    der 
Vorderflügel  oval  nach  oben  tief  gekerbt. 

Hinterflügel  mit  kürzerer,  weißer  Makel,  so  daß  der 
schwarze  Außensaum  Gelegenheit  findet  sich  viel  mehr 
auszudehnen  als  bei  galinthas. 

Patria:    Deutsch-Neu-Guinea,    i    ^,    Hattam,    Arfak- 
Gebirge,  Holl.  Neu-Guinea,  i  $  (Coli.  Frühst.) 
k)  thetis  eberalda  nov.  subspec. 
Vorderflügel  mit  sehr  schmalem,  schwarzen  Distalsaum. 
Key,   (Coli.  Frühst.)   Aru  ?   (Grose  Smith.) 
1)  thetis  georgiana  Ribbe. 

(Cur.    barsine    ab.    georgiana    Ribbe,    Iris    1899 
p.  248.)     Insel  Rubiana,  Salomonen. 


B.  $  mit  gelben  Discalf lecken. 

Als  sicherer  ältester  Name  für  eine  Curetis  mit  gelb- 
gefleckten $$  hat  insular is  Horsfield  zu  gelten.  Es  ist  noch 
sehr  fraglich,  ob  sich  insularis  als  distinkte  scharf  abgegrenzte 
Species  neben  thetis  halten  wird  oder  ob  wir  es  mit  einer 
Art  zu  tun  haben,  mit  dimorphen  (weißen  und  gelben)  $$. 

Die  Curetis  von  Java,  Sumatra  und  Borneo  besitzen 
immer  gelbe  $9,  Palawan  hingegen  hat  eine  weiße  $  Form, 
die  übrigen   Philippinen  beheimaten  wieder  nur  gelbe   $9- 

Die  Amboina-,  Waigiu-  und  Neu-Guinea-Curetis  haben 
weiße,  jene  von  Halmaheira  wiederum  gelbe  99- 

Die  Verbreitung  der  Curetis-^^  ist  demnach  eine  sprung- 
weise, intermittierende  und  würde  an  sich  für  eine  speci- 
fische  Trennung  der  Arten  plaidieren  helfen.  Auf  der  ma- 
layischen  Halbinsel,  den  Salomonen  und  anscheinend  auch 
auf  Ceram  kommen  neben  den  weißen  aber  auch  gelbe 
99  vor,  woraus  wir  allenfalls  auf  sexuellen  Dimorphismus 
schließen  dürfen. 

Da  sich  aber  die  Arten  der  btdis-GTU-ppe  ohne  weiteres 
auf  Grund  der  9  Färbung  trennen  lassen,  glaube  ich  auch 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908.  4'' 


52  -, 

bei  der  theUs-Gruppe,  die  so  einfache  und  natürliche  Auf- 
teilung in  Arten  mit  weißen  und  gelben  $  vornehmen  zu 
dürfen.  Stellt  sich  dann  wirklich  heraus,  daß  die  Rassen 
der  insularisSene  nur  als  intermittierende  oder  dimorphe 
Formen  der  alten  thetis  zu  gelten  haben,  wird  es  sehr  leicht 
sein,    dieselben   statt    an    insularis    an    thetis    anzugliedern. 

2.  Curetis  insularis  Horsf. 
Vom  Norden  nach   Süden  gehend  haben  wir  folgende 
Rassen : 

a)  insularis  ncsophila  Felder  1862.     Luzon, 

Die  Formen  der  übrigen  von  Semper  genannten  Inseln 
dürften  vielfach  eignen  geographischen  Formen  angehören. 

b)  insularis  camotina  nom.  nov. 

Für   C.  tag.    Semper,    Schmett.  Phil.  1889  p.  15g 

t.  31  f.  30  ?. 
$.     Ausgedehnter  gelb  gefleckt,  als  die  übrigen  bisher 
bekannten  Philippinen-Curetis. 
Fatria :  Camotes-Inseln. 

c)  insularis  obsoleta  Felder.  1852.     Mindanao. 

d)  insularis  isahella  Frühst. 
(B.  E.  Z.  1900  p.  28.) 

a)  forma  izahella  Trockenform. 
$.     Klein  mit  schmalen  gelben  Discalf lecken. 

ß)  forma  hazilana  Frühst.      (1.  c.  t.  2    f.  3  .$.) 
Regenform  $,  mit  dreimal  so  großen   Gelbflecken. 
Patria:  Bazilan. 

e)  insularis  jolona  nov.  subspec. 

(^.  Hält  in  der  Ausdehnung  des  schwarzen  Costal- 
saumes  die  Mitte  zwischen  izahella  und  hazilana,  dieser  ist 
noch   wesentlich  schmäler  als  bei  celchcnsis   Feld. 

9.  Die  hell  ockerfarbenen  Discalfleckcn  in  der  Größe 
gleichfalls  zwischen  izahella  und  hazilana,  etwas  größer 
als  bei  nesopJiila  Feld,  und  viel  ausgedehnter  als  bei  ohsolcta 
Feld. 

Stett.  eiitomol.  Zeit.  1908. 


53 

Patria:  Jolo,  2  <^c^,  3  ??,  Waterstradt  leg.  (Coli.  Fruh- 
storfer.) 

f)  insularis  jopa  nov.  subspec. 

Schwarzer  Distalsaiim  aller  Flügel  schmäler  als  bei 
jolona  m.,  insularis  Horsf.  und  aesopus  Distant. 

$.  Mit  gleichmäßigen,  ovalem  gelbl,  Discalfleck  der 
Vorderflügel  und  einer  fast  dreieckigen,  distal  breiten, 
proximal  spitzen  Medianmakel  der  Hinterflügel,  welche 
-in  der  Größe  die  Mitte  hält,  zwischen  den  Figuren  von 
insularis  Dist.  und  sperthis  Dist. 

Patria:  Süd-Borneo,  (^$  Coli.  Fruhstorfer. 

g)  insularis  minima  Distant  u.  Pryer  1887.  Sandakan. 
(=  nesophila  Druce,  aesopus  Druce,  P.  Z.  S.  1895 

P-  594-) 
h)  insularis  sperthis  Feld.  1865. 
Eine    ungemein    variable    Lokalrasse,    deren    einzelne 
Zustandsformen    Distant    auf    nicht    weniger    als    3    Arten 
verteilte. 

a)  $  fortna  pseudoinsulai'is  nova. 

(=  insularis  Dist.  nee  Horsfield,  t.  41  f.  7.) 
9.     ]\lit    dunkel    ockergelben,    sehr    kleinem,    stark    ge- 
krümmten   Discalfleck    der    Hinterflügel    ($$    mit    ähnlich 
reduziertem  Fleck  kommen  in  Java  nicht  vor). 
ß)  5  forma  sperthis  Distant. 
$.     Mit    größerem,    mehr   ovalen,    rotgelben    Fleck   der 
Hinterflügel. 

$  forma  fclderi  Distant. 
$.     Mit  sehr  großen   hellockergelben  Makeln  auf    allen 
Flügeln. 

^^.  Wie  sie  Distant  t.  41  f.  6  als  insularis  abbildet, 
besitze  auch  aus  NO.-  und  West-Sumatra.  Sie  sind  dunkler 
rot  als  Javanen  mit  reicher  schwarz  beschupptem  Basal- 
teü  aller  Flügel. 

Patria:  Malay.  Halbinsel,   Sumatra. 

Ötett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


54 

i)  insularis  indosinica  nov.  subspec. 
Eine   kleine   relativ  helle   Rasse,    (^   mit   sehr  breitern 
schwarzen    Apicalsaum    der    Vorderflügel,    sehr    schmalem 
Distalbezug  der  Hinter flügel. 

$.  Ähnlich  sperthis  Distant  $,  Analsaum  der  Vorder- 
flügel jedoch  schon  vor  der  Flügelmitte  ausmündend  und 
deshalb  proximal  nicht  breit,  sondern  spitz-  verlaufend. 
Patria:  Siam,  Jan.  Februar  1900  auf  ca.  1000  Fuß 
Höhe,  I  $  Süd-Annam,  Febr.  1899  H.  Frühst,  leg.)  Chen- 
tabun  (Druce.) 

k)  insularis  nov.  subspec.     Hainan  (Crowley.) 

(Cur.  sperthis  Crowl.  P.  Z.  S.   1900  p.  508.) 
1)  insularis  hera  Frühst. 

(B.  E.  Z.  1900  p.  28  t.  2  f.  4.  c^$). 
a)  forma  hera  Regenform. 
8)  forma  niasica  Frühst.     Trockenform. 
Patria:  Nias,  12  SS,  8  ??.     (Coli.  Fruhstorfer.) 

m)  insularis    saronis  Moore.  1871.    Andamanen,    (^$. 

(Coli.  Fruhstorfer.) 
n)  insularis  insularis  Horsfield.     1892. 
Eine    distincte    Inselform,    mit    gelblicher    Unterseite, 
feinen  und  scharf  abgesetzten  Längsbinden.    Bei  geflogenen 
Exempl.  erscheinen  diese  Binden  stark  verbreitert.     (Ähn- 
lich Distants  felderi  Fig.  3  t.  24.) 

ü)  forma     insularis   Regenform.      Vorderflügellänge 

20 — 21  mm. 
8)  forma       eda       Trockenform.       Vorderflügellänge 
15 — 16  mm. 
^.     Analsaum     der     Hinterflügel     manchmal     bis     zur 
Mitte  hinaufziehend. 

Die  $$  beider  Formen  auch  in  der  Färbung  etwa  an 
felderi  Distant  (Fig.  26)  erinnernd,  jedoch  etwas  weniger 
groß,  der  Discalfleck  der  Vorderflügel  nur  wenig  schmäler, 
jener  der  Hinterflügel  länger  und  stärker  gekrümmt. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


55 

Patria:  Ost-  und  West- Java,  14  (^<^,  6  $?,  Regenform, 
2  cJ(^,  3  ??,  Trockenform.    H.  Fruhstorfer  leg.;     Bali. 
o)  insularis  baweana  nov.  subspec. 
Größer,  dunkler  als  die  vorige,  Discalfleck  der  Hinter- 
flügel   gerade,    spitzer,    nicht    gekrümmt    und    nur    wenig 
schmäler  als  bei  sperthis  Dist. 

Patria:  Bawean,  2  ??,  Juli-Sept.  leg.   (Coli.  Fruhstorfer.) 
p)  insularis  kiritana  Doherty. 

(C.  malayica  var.  kiritana  Doh.  J.  A.  S.  Beng.  1891 
p.  179.) 
Nach    Doherty   die    dunkelste   bekannte    Curetis. 
Patria:  Sumba,  Sumbawa. 

insularis  celebensis  Feld.  1865. 
Ein   $   von   Patunuang,    Januar   1896  gesammelt,   mit 
nur  wenig  breiteren,  dunkelockergelben  Discalf lecken.  ^  ohne 
schwarzen  Aderbezug. 

Patria:  S.  Celebes,  bis  3000  Fuß  Höhe,  Jan.  März  1896 
H.  Fruhstorfer  leg. 

q)  insularis  venata  nov.  subspec. 
^.     Alle  Flügel  mit  schwarzem  Längsstrich  am  Zellapex, 
Adern    beider    Flügelpaare    bis    zur    Flügelmitte    deutlich 
schwarz    bereift,    Merkmale,    die    sich    bei    keiner    anderen 
Curetis  wiederholen. 

$.     Hinterflügel    ganz    schwarz,    Vorderflügel    nur    mit 
obsoletem  gelblichen  Medianstrich. 

Patria:  Nord-Celebes  2  (^^,  1  $.    Toli-Toh,  Nov.  Dez. 
1895.     H.  Fruhstorfer  leg. 

r)  insularis  egena  Feld.  1862.     Halmaheira. 
s)  insularis  solita  Butler.     Neu-Pommern. 
t)  insularis  schortlandica  Ribbe.    (Iris    1899   p.    248.) 
Shortlands-Inseln . 
n.  Gruppe.      Hinterflügel    spitz    ausgezogen    oder 
gewinkelt. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


56 

3-  Curetis  bulis-Reihe. 

Als  ältester  Name  aus  dieser  Artenreihe  ist  Curetis 
bulis  Doubl. -Hew.  1852  bekannt,  um  die  sich  die  indischen 
Arten  gruppieren  lassen,  während  für  die  malayischen 
Formen  Curetis  sanatana  Moore  1857  als  nomenclatorischer 
Typus  zu  gelten  hat. 

Bulis  läßt  sich  wie  folgt  aufteilen: 

a)  hulis  bulis  Doubl. -Hew. 

forma  discalis  Moore.  1879  Regenform. 
Patria:  Sikkim,  Assam,  31  c?$.     Coli.  Fruhstorfer. 

b)  hulis  dcntata  Moore  1879. 
a)  forma  dcntata  Regenform. 

8)  forma  angulata  Moore  Trockenform. 

Patria:  NW.-Himalaya. 

Sollten  sich  dcntata-angulata  nicht  als  Lokalformen 
halten  lassen,  sinken  beide  unter  hulis  als  Trocken-  und 
Intermediatform. 

c)  hulis    Stigmata  Moore.    1879.    Birma,    Tenasserim, 
Mergui.     2  ^S-     Coli.  Fruhstorfer. 

d)  bulis  fortunatus  Frühst,  nova  subspec. 

C3(^.  Differieren  von  hulis  und  Stigmata  durch  den 
schmäleren  schwarzen  Analsaum  der  Hinterflügel  und  den 
etwas  breiteren   Distalrand   der  Vorderflügel. 

Patria:  Tonkin,  Than-Moi,  2  SS  Juni- Juli,  igoo,  West- 
Siam,  Kanburi  April  1901.    H.  Fruhstorfer  leg. 

e)  hulis  subspec.     Ichang,  West-China  (Leech). 

f)  hulis  subspec.     Hainan  (Crowley). 

4.  Curetis  acuta  Moore  3, 

(=  truncata  Moore  $.) 

a)  acuta  acuta  Moore.    Shanghai    (Type)    West-China 
(2  SS-  Coli.  Fruhstorfer.) 

b)  acuta  japonica  nov.  subspec. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


57 

Habituell  kleiner  als  Chinesische  acuta.  Vorderflügel 
mit  ausgedehntcrem,  nicht  schwarz  überpudertem  rot- 
braunem Discalfleck. 

Hinterflügel  rundlicher,  die  Basalfleckung  fast  bis  in 
den  Analwinkel  ausgedehnt. 

$.  Blaugrauer  Discalfleck  der  Vorderflügel  breit  oval, 
jener  der  Hinterflügel  lang,  schmal  wurmförmig,  Spitze 
nach  innen  gebogen. 

Patria:   Japan,  Hondo,  3  (^^^,  2  ??.    H.  Fruhstorfer  leg. 

c)  acuta  tsushimana  nov.  subspec. 

Habituell  kleiner  als  a  und  b,  beide  Flügelpaare  fein 
geschwungen. 

cJ.  Rotbrauner  Discus  aller  Flügel  viel  heller,  leuch- 
tender als  bei  japoiiica,  schmäler  aber  viel  schärfer  begrenzt. 

$.  Oberseite  ganz  schwarz,  nur  auf  den  Vorderflügeln 
kaum  merkliche   Rudimente  eines  blauen  Anflugs. 

Patria:  Tsushima,  Sept.-Okt.  1899    ^<^.    H.  Frühst,  leg. 

d)  acuta  subspec.     Hongkong  (Walker). 

5.  Curetis  sanatana  Moore, 
a)  sanatana  tagalica  Feld.  1865. 
Felder   beging   bei    Beschreibung   seiner    tagalica    zwei 
Fehler. 

1.  Vereinigte  er  damit  ein  $,  das  zur  insHlayis-Gx\x\)-pe 
gehört  (schuf  also  eine  Mischart.) 

2.  Ließ  er  tagalica  außer  in  Luzon  noch  in  Macassar 
vorkommen.     (Vermengung  zweier  Subspecies.) 

Kirby  stellt  tagalica  und  sanatana  aus  Versehen  zu 
thetis,  anstatt  zu  hiilis,  und  umgekehrt  sperthis  Feld,  zu 
bulis,  während  sie  nach  seiner  Einteilung  zu  thetis  gestellt 
werden  müßte. 

Semper  übersah,  auf  den  spitzen  Schnitt  der  Hinter- 
flügel von  tagalica  zu  achten,  und  hatte  deshalb  Schwierig- 
keiten ,,die  philipp.  Arten  bestimmter  zu  placieren."    Jeden- 

Stett.  eutoinol.  Zeit.   1908. 


58 

falls  war  Hewitson  auf  dem  rechten  Wege, .  als  er  tagalica 
in  die  &i///s-Gruppe  brachte, 

b)  sanatana  tagalina  nov.  subspec. 

Vermittelt  den  Übergang  von  tagalica  zu  malayica 
Feld,  und  differiert  von  ersterer  durch  das  Fehlen  des 
schwarzen  Analsaumes  der  Vorderflügel  (Anklang  an  typische 
sanatana  Moore)  und  von  tagalica  durch  den  breiteren  schwar- 
zen Distalrand  aller  Flügel. 

Patria:  Nord-Borneo,  2   S3-     Coh.  Fruhstorfer. 

c)  sanatana  malayica  Feld.  1865. 
a)  forma  malayica. 

8)  forma  honesta  nova. 

Neben  Exemplaren  ohne  breiten  schwarzen  Basalstrich 
der  Hinterflügel-Oberseite,  wie  sie  Felder  und  Distant  ab- 
bilden, kommen  in  Sumatra  und  S.  Borneo  auch  solche  mit 
wie  bei  bulis  deutlich  ausgeprägtem  Basalfleck  vor  {forma 
honesta  m.),  eine  Erscheinung,  die  Hand  in  Hand  geht  mit 
einer  starken  Verbreiterung  des  Distalsaumes  der  Hinter- 
flügel. 

Patria:  Mergui  Archipel,  Malay.  Halbinsel,  S.  Borneo, 
Sumatra,  5  (^J.     Coli.  Fruhstorfer. 

d)  sanatana  sanatana  Moore. 

(Cand.    phaedrus    Hübner    1823;    Anops    phaedrus 

Boisd.  1863.) 

Typische  sanatana,   wie  sie  Boisduval  abbildet   (dessen 

Figur  Moore  benannte),  scheinen  auf  Java  außerordentlich 

selten  zu  sein,   denn  mir  begegneten  nur  3  im  Laufe  von 

ebenso  viel  Jahren. 

Von  sanatana  lassen  sich  auf  Java  selbst  3  Haupt- 
formen absondern. 

A.  Hinterflügel  ohne  schwarzen  Basalstrich. 
a)  sanatana. 
Sehr    groß,    Distalsaum    aller    Flügel  schmal   schwarz, 
West-javanische  Regenform.     4  ,^^,  i  $. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


59 

B.  Hinterflügel  mit  Basalstrich. 
8)  forma  semilimbata  nova. 
(Intermediatform.) 
Hinterflügel   mit   schwarzem,   relativ   schmalem  Distal- 
saiim  der  Hinterflügel.  14  c^cJ.  Ost- nnd  West- Java, 
y)  forma  latipicta  nova. 
(Trockenzeitform.) 
Hinterflügel  mit  analwärts  breit  ausfließendem  Distal- 
saum.     $  ca.   34 — 36  mm   Spannweite.     Die  dominierende 
Form  in  Ost-Java,   die  vielleicht   Subspeciesrang  verdient. 
30  c?(^,  4  ??•     H.  Fruhstorfer.  leg 

Das   $  von   sanatana  differiert  von   insular is  $   durch 
die    etwas    spitzeren    Hinterflügel    und    dadurch,    daß    die 
größeren,    rundlicheren,     hellockergelben    Discalmakeln    der 
Hinterflügel  bereits  sehr  breit  am  Costalrand  beginnen. 
Patria:  Ost-  und  West- Java,  Bah(  ?) 

e)  sanatana  ge  Frühst.  Nias,  3  cJö*.  Coli.  Fruhstorfer. 
(Cur.  mal.  ge  Frühst.  B.  E.  Z.  1900  p.  28.) 


Neue  central-  und  südafrikanische  Apionen. 

Beschrieben  vnn  HailS  Wa^iiei*,  Züricli, 
(Eingelaufen  am  5.  IX.  1907.) 


Durch  die  Liebenswürdigkeit  der  Herren:  F.  Hart- 
mann-Fahrnau,  Prof.  Dr.  K.  M.  Heller-Dresden,  G.  Severin- 
Brüssel  und  Prof.  Dr.  Y.  Sjöstedt-Stockholm,  ist  es  mir 
möglich  gewesen,  mit  Ausnahme  weniger  Arten*)  sämt- 
liche, bis  jetzt  beschriebene  Apionen  Zentral-  und  Südafrikas, 


■•')  Diebeiden  Gerstäcker'sclien  Tj^pcn  des  Ap.  galUnula  und  nasua^ 
im  Berliner  hgl.  zool.  JUisenm,  .^ind  nicht  erhältlich  und  nach  den  ganz 
unvollkommenen  Diagnosen  im  Wiegman'schen  Archiv,  undeutbar.  — 
Die  Typen  von  Ap.  erassirostre,  piUferum  und  ruhicHndum  OyWi.  sind 
verloren  gegangen. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908, 


60 

an  den  Typen  studieren  zu  können  und  die  weitere  freund 
liehe  Unterstützung  der  oben  und  nachfolgend  genannten 
Herren  durch  unbearbeitetes  Material,  hat  mich  in  die 
Lage  versetzt,  im  Nachstehenden  eine  Serie  neuer  Arten 
beschreiben  zu  können.  Es  ist  jedoch  gewiß,  daß  damit 
des  ,,schw^arzen  Erdteils"  Artenreichtum  dieser  interessanten 
Cxattung  noch  lange  nicht  erschöpft  ist  und  daß  weitere, 
intensive  Durchforschungen  dieses  Kontinents  noch  eine 
ungeahnt  große  Ernte  an  Novas  dieser  Gattung  erhoffen 
lassen,  obgleich  die  Gattung  Piezotrachelus  im  äthiopischen 
Faiuiengebiete  einen  nicht  unbedeutenden  Prozentsatz  der 
Apioniden  darstellt.  —  Dank  der  Liebenswürdigkeit  der 
bereits  genannten  Herren,  wird  es  mir  bald  möglich  sein, 
auch  in  diese,  sehr  schwierige  Gattung  ein  wenig  Klarheit 
zu  bringen.  Meine  Absicht  ist  es,  nach  vollendetem  Stu- 
dium alles  mir  zugänglich  gewesenen,  zentral-  und  süd- 
afrikanischen Apionidenmaterials,  eine  monographische  Be- 
arbeitung desselben  zu  bringen  und  für  diese  seien  auch 
die  bereits  gewonnenen  synonymischen  Resultate  meines 
Typenstudiums  gespart.  —  Die  nachstehenden  Beschrei- 
bungen sind  zum  Teil  etwas  länger  ausgefallen,  als  es  mir 
selbst  lieb  gewesen  wäre;  allein  die  Umstände,  daß  mir 
einerseits  von  den  meisten  Species  nur  wenige  (i — 2) 
Exemplare  vorlagen  und  ich  daher  die  Variationsbreite  der 
einzelnen  Formen  nicht  studieren  konnte,  andrerseits  aber 
einzelne  Artenkomplexe  und  Subgenera  (so  z.  B.  Conapiü)i) 
ungemein  nahestehende  Arten  einschließen,  zwangen  mich, 
die  Beschreibungen  möglichst  ausführlich  und  genau  ab- 
zufassen. In  meiner  bereits  erwähnten  monographischen 
Bearbeitung  hoffe  ich,  infolge  weiterem  Studiums,  dem 
gesamten  Stoff  eine  kürzere  und  prägnantere  Form  geben 
zu  können. 

Nun  sei  mir  noch  ein  Wort  des   Dankes  an  alle  jene 
Herren   gestattet,    die   mein    Studium   jederzeit   so   liebens- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


61 

würdig  unterstützten;  es  gilt  außer  den  eingangs  erwähnten 
noch  den  Herren:  L.  Ganglbauer,  Dir.  d.  zool.  Abt.  am 
k.  k.  naturh.  Hofmuseum  Wien,  L.  Beguin-Billcocq-Paris, 
Dr.  Gestro-Genua,  P.  Pape-Friedenau-Berhn,  Kustos  S. 
Schenkhng-Beriin,  Dr.  H.  Schonteder-Brüssel,  A.  und  F. 
Solari-Genua  und  Dr.  Staudinger  und  Bang-Haas-Dresden. 

I.   Apion  Ganglbaueri  nov.  spec. 

Aus  der  Verwandtschaft  des  Apion  consimüe  m.,  diesem 
auch  nahe  stehend;  abgesehen  von  der  dunkleren  Färbung, 
durch  den,  in  beiden  Geschlechtern  kürzeren,  nach  vorne 
nicht  verjüngten  Rüssel  und  den  breiteren  Halsschild  sehr 
leicht  zu  trennen  und  ausgezeichnet. 

Körper  dunkelbraun  mit  einem  Stich  ins  rötliche,  die 
Fühler  und  Beine  blaß  bräunlichgelb,  der  Rüssel  rötlich 
gelbbraun,  beim  ^  in  der  apikalen  Hälfte  blaßgelb;  die 
Fühler  gegen  die  Spitze,  die  Naht  der  Flügeldecken  und 
das  Schildchen,  die  Knie  und  die  Tarsen  etwas  angedunkelt, 
die  Klauen  pechschwarz;  der  ganze  Körper  mit  feinen, 
ziemlich  langen,  weißlichen  Härchen  mäßig  dicht  bekleidet. 
—  Kopf  mit  den  großen,  ziemlich  stark  gewölbten,  mäßig 
vorstehenden  Augen  etwas  breiter  als  lang;  fein  und  spär- 
lich punktiert,  wie  die  ebene,  nahezu  unpunktierte  Stirne 
dicht  chagriniert,  matt.  Rüssel  beim  o  so  lang  wie  das 
Halsschild,  beim  $  wenig  länger,  verhältnismäßig  kräftig, 
mäßig  gebogen,  nahezu  zylindrisch,  nur  an  der  Fühler- 
insertion  sehr  schwach  angeschwollen;  ziemlich  stark  und 
dicht,  gegen  die  Spitze  beim  (^  merklich  spärlicher  punk- 
tiert; beim  ^  in  der  basalen  Hälfte  ziemlich  dicht,  beim 
$  spärlicher  behaart,  im  Grunde  chagriniert,  matt,  in  der 
apikalen  Hälfte  glatt  und  glänzend.  Fühler  sehr  nahe  der 
Basis,  beim  ^  etwa  um  den  '/a-  beim  $  um  den  14  Längs- 
durchmesser der  Augen  vor  diesen  eingefügt,  beim  ^  etwas 
kürzer.     Schaft  beim  ^.  etwa  ii/^,  beim  $  doppelt  so  lang 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


62 

als  das  erste  Geißelglied,  dieses  in  beiden  Geschlechtern 
wenig  länger  als  breit,  doppelt  so  breit  als  die  folgenden, 
das  zweite  Glied  kaum  länger  als  breit,  die  folgenden  all- 
mählig  kürzer  werdend,  das  letzte  schwach  quer;  die  ei- 
förmig zugespitzte  Keule  deutlich  abgesetzt. 

Halsschild  so  lang,  oder  kaum  länger  als  an  der  Basis 
breit,  nach  vorn  schwach  verengt,  am  Vorderrande  etwas 
stärker  als  am  Hinterrande  eingezogen,  die  Seiten  sanft 
gerundet,  die  Hinterecken  spitzwinkelig  nach  außen  tretend, 
die  Basis  schwach  zweibuchtig;  mit  feinen  flachen  Punkten 
spärlich  besetzt,  im  Grunde  chagriniert,  vor  dem  Schildchen 
mit  einem  undeutlichen  Strichelchen. 

Flügeldecken  eiförmig,  an  der  Basis  reichlich  breiter 
als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  sanft  gerundet,  etwa  in 
der  Mitte  am  breitesten,  seitlich  gesehen  schwach  gewölbt; 
kettenförmig  punktiert-gestreift,  die  fein  gerunzelten 
Zwischenräume  kaum  breiter  als  die  Punktstreifen.  Schulter- 
beulen deutlich  entwickelt,  das  ziemlich  kleine  Schildchen 
an  der  Basis  mit  einem  grübchenförmigen  Punkt. 

Beine  mäßig  schlank;  erstes  Tarsenglied  etwas  länger 
als  das  zweite,  dieses  wenig  länger  als  breit;  die  feinen. 
Klauen  undeutlich  gezähnt.  Beim  (^  sind  die  Hinterschienen 
an  der  apikalen  Innenecke  in  ein  feines,  einwärts-gekrümmtes 
Dörnchen  verlängert. 

Long.  (exkl.  Rüssel):  1,7 — 1,9  mm. 

2  Exemplare  ((^$)  aus  D. -O. -Afrika :  Morogoro  (Nachlaß 
Schmidt)  aus  der  Sammlung  des  K.  K.  Naturh.  Hofmuseum 
zu  Wien,  zur  Beschreibung  vorgelegen. 

Es  ist  mir  eine  Ehre  und  Freude,  diese  interessante 
Art  meinem  hochverehrten  Lehrer  und  Meister  Herrn  L. 
Ganglbauer,  Direktor  der  Zoologischen  Abteilung  des  obigen 
Museums,  dedicieren  zu  können. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


63 

2.    Apion  fuscum  nov.  spec. 

Mit  Apion  considerandum  Fahr,  sehr  nahe  verwandt, 
durch  den  viel  schlankeren,  dünneren  Rüssel,  das  feiner 
und  spärlicher  punktierte  Halsschild  und  die  weniger  grob 
punktiert-gestreiften  Flügeldecken  leicht  zu  trennen. 

Körper  pechschwarz,  wenig  glänzend  mit  weißen  Härchen 
wenig  dicht  besetzt. 

Kopf  mit  den  stark  gewölbten,  vortretenden  Augen 
breiter  als  lang,  auf  der  Unterseite  unter  dem  hinteren 
Augenrand  mit  einer,  im  Profil,  als  stumpfes  Höckerchen 
erscheinenden  Querleiste;  ziemlich  stark  punktiert,  die 
ebene  Stirne  mit  drei  mehr  oder  minder  tief  punktierten 
Längsstricheln,  im  Grunde  sehr  fein  chagriniert.  Rüssel 
beim  (^  wenig  kürzer,  beim  $  etwas  länger  als  Kopf  und 
Halsschild  zusammen;  nahezu  zylindrisch,  an  der  Fühler- 
insertion  sehr  schwach  verdickt,  bis  nahe  zur  Spitze  fein 
—  beim  (J  dichter  als  beim  ?  —  punktuliert,  beim  (^  in 
beiden  basalen  Dritteln  im  Grunde  sehr  fein  chagriniert, 
matt,  an  der  Spitze  glatt  und  glänzend,  beim  $  nur  die 
Basis  fein  chagriniert  und  wenig  glänzend,  im  übrigen  Teile 
glatt  und  stark  glänzend.  Fühler  sehr  nahe  der  Basis,  kaum 
um  den  Längsdurchmesser  der  Augen  vor  diesen  eingefügt, 
ziemlich  lang  und  schlank;  Schaft  114  rU'^l  so  lang  als  das 
erste  Geißelglied,  dieses  doppelt  so  lang  als  breit,  breiter 
als  die  folgenden,  zweites  Geißelglied  doppelt  so  lang  als 
breit,  drittes  Glied  noch  länger  als  breit,  die  folgenden 
Glieder  an  Länge  abnehmend,  das  letzte  rundlich;  die 
spindelförmige  Keule  schwach  abgesetzt. 

Halsschild  so  lang  als  an  der  Basis  breit,  an  den  Seiten 
stark  gerundet,  wenig  hinter  der  Mitte  am  breitesten,  von 
da  nach  vorn  ziemlich  stark  verengt,  am  Vorderrande  stark, 
am  Hinterrande  etwas  schwächer  eingezogen,  die  Hinter- 
ecken spitzwinkelig  nach  außen  tretend,  die  Basis  zwei- 
buchtig ;   seitlich  gesehen  ziemlich  stark  gewölbt,  der  Vorder- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


64 

rand  schwach  aufgebogen,  mäßig  stark  und  ziemHch  dicht 
punktiert;  die  fein  chagrinierten  Zwischenräume  so  breit 
als  die  Punkte,  vor  dem  Schildchen  mit  einem  flachen  Längs- 
grübchen. 

Flügeldecken  kurz-eiförmig,  etwas  hinter  der  Mitte  am 
breitesten,  an  der  Basis  reichlich  breiter  als  das  Halsschild, 
stark  kettenförmig  punktiert-gestreift,  die  flachgewölbten 
Zwischenräume  etwas  breiter  als  die  Punktstreifen,  fein 
runzelig  chagriniert.  Schulterbeulen  ziemlich  kräftig  ent- 
wickelt. Das  länglich-dreieckige  Schildchen  an  der  Basis 
mit  einem  grübchenförmigen  Punkt.  Seiten  der  Brust 
und  das  Abdomen  ziemlich  stark  und  wenig  dicht  punktiert. 

Beine  mäßig  schlank,  erstes  Tarsenglied  wenig  länger 
als  das  zweite,  dieses  wenig  länger  als  breit;  beim  c?  die 
vier  Hinterschienen  an  der  apikalen  Innenecke  in  einen 
feinen  Dorn  ausgezogen. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  i,6 — 1,8  mm. 

3  Exemplare  (i  (^,  2  $?)  aus  D.-O. -Afrika,  Amani  (Eichel- 
baum 1903),  von  Herrn  F.  Hartmann  zur  Beschreibung 
vorgelegt. 

Das  männliche  Exemplar  ist  in  den  Flügeldecken  etwas 
schmäler,  die  Vorderschenkel  sind  gegen  den  Außenrand 
rotlichgelb,  ebenso  die  Vorderschienen  in  der  proximalen 
Hälfte;  ob  dies  ein  Sexualcharakter  ist  oder  ob  die  Bein- 
färbung derselben  Variabilität  wie  bei  Apion  considerandum 
unterliegt,  kann  ich  wegen  Materialmangel  momentan 
nicht  erklären. 

3.  Apion  conicolle  nov.  spec. 
Der  vorigen  Art  sehr  nahe  stehend,  abgesehen  von  der 
Beinfärbung,  durch  den  im  männlichen  Geschlecht  etwas 
robusteren  Rüssel,  dessen  äußerste  Spitze  rötlichbraun 
und  durch  den,  an  den  Seiten  fast  geradlinig  verengten 
Halsschild  leicht  zu  unterscheiden. 

Stett.  cntoiuol.  Zeit.   1908. 


65 

Körper  pechschwarz,  die  Wurzel  der  Fühler,  die  Coxen, 
Trochanteren,  Schenkel  und  Schienen  ockergelb,  die  Knie 
und  Tarsen  pechbraun,  beim  (^  die  äußerste  Rüsselspitze 
rötlichbraun;  bisweilen  sind  die  Schenkel  und  Schienen 
dunkel  kastanienbraun;  der  ganze  Körper  mit  feinen  weiß- 
lichen Härchen  spärlich  besetzt,  die  Seiten  der  Vorder-, 
Mittel-  und  Hinterbrust  und  das  Abdomen  dicht  weiß  be- 
schuppt,  der  untere   Augenrand  lang  weiß   bewimpert. 

Kopf  mit  den  stark  gewölbten,  vorstehenden  Augen 
wenig  breiter  als  lang,  ziemlich  stark  und  dicht  punktiert; 
der  Scheitel  glatt  und  glänzend,  die  ebene  Stirn  ziemlich 
fein  gestrichelt,  im  Grunde  sehr  fein  chagriniert.  Rüssel 
beim  (^  etwas  kürzer,  beim  $  etwas  länger  als  Kopf  und 
Halsschild  zusammen,  kaum  gebogen;  in  beiden  Geschlech- 
tern an  der  Fühlerinsertion  etwas  verdickt,  nach  vorn  sehr 
schwach  verjüngt;  beim  (^  bis  zur  rötlichbrauen  Spitze 
fein  behaart,  im  Grunde  chagriniert;  beim  $  nur  an  den 
Seiten  spärlich  punktuliert,  kahl,  glatt  und  glänzend.  Fühler 
ziemlich  kurz  und  kräftig,  sehr  nahe  der  Basis  eingefügt. 
Schaft  11/2  mal  so  lang  als  das  erste  Geißelglied;  dieses 
beim  (^  wenig  länger  als  breit,  beim  $  114  mal  so  lang  als 
breit;  beim  ^^  die  folgenden  Glieder  rundlich,  das  letzte 
schwach  quer;  beim  $  das  zweite  Glied  noch  deutlich  länger 
als  breit,  die  folgenden  allmählig  kürzer  werdend ;  die  eiför- 
mig-zugespitzte  Keule  deutlich  abgesetzt.  —  Halsschild 
wenig  länger  als  breit,  nach  vorn  fast  geradlinig  verengt, 
am  Vorderrande  nur  sehr  schwach  eingezogen,  die  Hinter- 
ecken in  ihrer  Anlage  schwach  spitzwinklig,  Basis  zwei- 
buchtig;  sehr  fein  und  sehr  spärlich  punktiert,  im  Grunde 
chagriniert,  ohne  Basalstrichelchen. 

Flügeldecken  kurz-eiförmig,  an  der  Basis  reichlich 
breiter  als  das  Halsschild,  beim  (^  an  den  Seiten  etwas  schwä- 
cher als  beim  $  gerundet,  etwas  hinter  der  Mitte  am  breitesten, 
tief  kettenförmig   punktiert-gestreift.      Die   Zwischenräume 

Slett.  entomol.  Zeit.   1908.  5 


(36 

wenig  breiter  als  die  Punktstreifen,  fein  gerunzelt.  Schulter- 
beulen deutlich  entwickelt,  das  dreieckige  Schildchen  ge- 
furcht. 

Beine  ziemlich  kräftig;  erstes  Tarsenglied  wenig  länger 
als  das  zweite,  dieses  so  lang  als  breit;  Klauen  deutlich 
gezähnt.  Beim  ,^  die  vier  hinteren  Schienen  an  der  apikalen 
Innenecke   in   einen   scharfen   Dorn   verlängert. 

Long.  (exkl.  Rüssel):  i,6 — 1,8  mm. 

3  Exemplare  (2  (^i^,  i  $)  aus  D.-O. -Afrika,  Amani 
(Eichelbaum  1903),  von  Herrn  F.  Hartmann  zur  Beschreibung 
mitgeteilt. 

4.  Apion  spadiceum  nov.  spec 
Dem  Apion  russeohim  Gyllh.  nahe  stehend,  durch  das 
viel  feiner  punktierte,  seitlich  schwächer  gerundete  Hals- 
schild, die  beim  ^  in  einen  Dorn  verlängerten  vier  hinteren 
Schienen  und  durch  die  dunklere  Färbung  leicht  zu  unter- 
scheiden. 

In  der  Färbung  variabel;  Körper  rot  oder  pechbraun, 
das  Halsschild  und  die  Flügeldecken  heller  oder  dunkler 
kastanienbraun,  der  erstere  auf  der  Scheibe  mehr  oder 
minder  angedunkelt,  Kopf,  Rüssel  und  die  Fühler  gegen 
die  Spitze  meist  dunkel  kastanienbraun,  das  Schildchen 
und  die  Naht  der  Flügeldecken,  der  Basalrand  des  Hals- 
schildes und  das  Klauenglied  schwärzlich;  der  ganze  Körper 
mit  weißlichen  Härchen,  die  sehr  leicht  abgerieben  werden, 
ziemlich  dicht  besetzt.  —  Kopf  mit  den  ziemlich  großen, 
mäßig  gewölbten  und  kaum  vortretenden  Augen  reichlich 
breiter  als  lang,  ziemlich  stark  und  dicht  punktiert;  die 
etwas  längsgewölbte  Stirn  mit  zwei,  durch  einen  Mittelkiel 
getrennten  und  von  zwei  Längsfältchen  begrenzten  Furchen, 
in  diesen  punktiert.  Rüssel  ziemlich  kräftig,  beim  ^  wenig 
länger  als  das  Halsschild,  beim  $  wenig  länger  als  Kopf 
und   Halsschild   zusammen,    fast    zylindrisch,    beim    ^   bis- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


67 

weilen  an  der  Fühlerinsertion  deutlich  stumpfwinklig  ver- 
dickt, in  beiden  Geschlechtern  nur  wenig  gebogen,  beim  (^ 
mehr  oder  weniger  stark  und  dicht  punktiert,  beim  $  spär- 
licher und  feiner,  meist  nur  an  den  Seiten  punktiert,  im 
Grunde  glatt  und  glänzend.  Fühler  sehr  nahe  der  Basis 
des  Rüssels,  beim  (^  kaum  um  den  Querdurchmesser,  beim 
$  um  den  Längsdurchmesser  der  Augen  vor  diesen  einge- 
fügt ;  beim  c?  etwas  kürzer  als  beim  $ ;  Schaft  bei  letzterem 
doppelt  so  lang,  beim  (^  etwa  i^  mal  so  lang  als  das  erste 
Geißelglied,  dieses  beim  (^  1^4,  beim  ?  2  mal  so  lang  als 
breit,  breiter  als  die  folgenden  Glieder;  zweites  Glied  merk- 
lich länger  als  breit,  die  folgenden  allmählig  kürzer  werdend, 
das  letzte  quer;  die  eiförmig-zugespitzte  Keule  deutlich 
abgesetzt.  —  Halsschüd  etwas  kürzer  als  an  der  Basis  breit, 
nach  vorn  schwach  verengt,  an  den  Seiten  sehr  sanft  ge- 
rundet, am  Vorder-  und  Hinterrande  kaum  eingezogen, 
die  Hinterecken  schwach  spitzwinklig  nach  außen  tretend, 
die  Basis  schwach  zweibuchtig;  mit  mäßig  groben,  flachen 
Punkten  mehr  oder  minder  dicht  besetzt,  die  Zwischen- 
räume chagriniert,  vor  der  Basis  mit  einem  bisweilen  un- 
deutlichen Strichelchen. 

Flügeldecken  ziemlich  kurz  gedrungen,  etwa  i^  mal  so 
lang  als  breit,  an  der  Basis  breiter  als  das  Halsschild,  an 
den  Seiten  sanft  gerundet  erweitert,  hinter  der  Mitte  am 
breitesten,  hinten  stumpf  zugerundet;  tief  kettenförmig 
punktiert-gestreift,  die  gewölbten  Zwischenräume  wenig 
breiter  als  die  Punktstreifen,  sehr  fein  gerunzelt.  Schulter- 
beulen deutlich  entwickelt,  das  Schildchen  länglich-dreieckig 
an  der  Basis  mit  zwei  kleinen  Höckerchen. 

Beine  ziemlich  kurz,  erstes  Tarsenglied  nur  wenig 
länger  als  das  zweite,  dieses  kaum  länger  als  breit;  Klauen 
fein,  undeutlich  gezähnt.  Beim  (^  sind  die  vier  hinteren 
Tibien  an  der  apikalen  Innenecke  in  einen  scharfen  Dorn 
ausgezogen. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  1,3 — 1,6  mm. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  5''' 


68 

Mir  lagen  6  Exemplare,  i  (^,  2  $,  aus  dem  Kapland: 
Dunbrody  (coli.  Hartmann)  und  2  c^c^,  i  ?  aus  Eurythrea: 
Adi-Ugri  und  Keren  (Mancini,  coli.  Solari)  zur  Beschrei- 
bung vor. 

Die  Exemplare  aus  Eurythrea  differieren  von  den 
kapländischen  Exemplaren  nur  durch  die  wenig  dichtere 
Punktierung   des   Halsschildes   und   die   dunklere   Färbung. 

Apion  sanguinipes  nov.  spec. 

In  der  Körperform  dem  Apioit  tanganum  Hrtm.  sehr 
ähnlich,  durch  die  dichte,  schuppenförmige,  gelblichweißc 
Behaarung,  die  den  Untergrund  schwer  er- 
kennen läßt,  und  das  seitlich  weniger  gerundete 
Halsschild  leicht  zu  trennen. 

Körper  schwarz,  nur  die  Schenkel  und  Schienen  hell- 
rot, der  Fühlerschaft  rötlich  gelb;  der  ganze  Käfer  mit 
gelblich  weißen,    schuppenförmigen    Härchen    dicht    besetzt. 

Kopf  mit  den  flachen  Augen  so  lang  als  breit,  ziemlich 
grob  und  dicht  punktiert,  die  ebene  Stirn  mit  einer  deut- 
lichen Mittelfurche.  Rüssel  kräftig  gebaut,  beim  (^  ( ?) 
kaum  so  lang  als  das  Halsschild,  zylindrisch,  kaum  ge- 
bogen; ziemlich  kräftig  und  dicht  punktiert,  bis  zur  Spitze 
behaart.  Fühler  kurz,  nahe  der  Basis  —  etwa  um  den  % 
Durchmesser  der  Augen  vor  diesen  —  eingefügt;  Schaft 
so  lang  als  die  zwei  ersten  Geißelglieder  zusammen;  erstes 
Geißelglied  wenig  länger  als  breit,  die  folgenden  Glieder 
rundlich,  dicht  aneinander  gefügt;  die  verhältnismäßig 
große,  kurz-eiförmige  Keule  scharf  abgesetzt.  —  Hals- 
schild etwas  länger  als  breit,  nach  vorn  schwach  und  fast 
geradlinig  verengt,  hinter  dem  Vorderrande  nur  sehr  schwach 
eingezogen,  mit  flachen,  ziemlich  groben  Punkten  dicht 
besetzt,  vor  dem  Schildchen  mit  einem,  etwa  bis  zur  Mitte 
reichenden,  unbeschuppten  Strichelchen, 

Flügeldecken  ziemlich  gedrungen,  an  der  Basis  breiter 
als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  bis  etwas  hinter  die  Mitte 

Slett.  entomol.  Zeit.   1908. 


69 

nahezu  parallel,  hinten  stumpf-eiförmig  zugerundet,  punk- 
tiert-gestreift; die  Zwischenräume  etwas  breiter  als  die 
Punktstreifen,  mit  zwei  Reihen,  die  Schüppchen  tragenden 
Punkten.  Das  sehr  kleine,  rundliche  Schildchen  schwach 
gefurcht. 

Beine  ziemlich  kurz  und  plump,  Schenkel  und  Schienen 
dicht  beschuppt,  die  vier  hinteren  Schienen  an  der  apikalen 
Außenecke  mit  dunkleren  Haarbüscheln  versehen.  Erstes 
Tarsenglied  etwas  länger  als  das  zweite,  dieses  so  lang  als 
breit;   die  feinen   Klauen  deutlich  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel):  i,6 — 1,9  mm. 

2  Exemplare,  die  ich  für  ^,^  halte,  von  folgenden  Lo- 
kalitäten: Eurythrea;  Agordat,  L  1906  (D.  Figini)  und 
Brit.-O.-Afrika;  Lago  Basso-Narok  (Rudolfsee)  IX.  1896 
(Potego)  Mus.  Civ.  Genova. 

Ein  Exemplar  aus  Abyssinien  (Raffray,  Coli.  Beguin- 
Billecocq)  unterscheidet  sich  von  obiger  Art  nur  durch  seit- 
lich etwas  stärker  gerundete  Flügeldecken  und  ganz  schwarze 
Beine.   —  nov.  var.  atripes  m. 

6.    Apion  Solarii  nov.  spec. 

Dem  Apion  consors  Desbr.  in  der  Körperform  ähnlich, 
das  Halsschild  ist  jedoch  nach  vorn  stärker  verengt,  der 
Rüssel  ist  kräftiger. 

Körper  schwarz,  mit  weißlichen  Schuppenhärchen  ziem- 
lich dicht  bekleidet. 

Kopf  mit  den  großen,  kaum  vorstehenden  Augen  fast 
doppelt  so  breit  als  lang,  der  Scheitel  sehr  kurz,  ziemlich 
stark  und  dicht  punktiert ;  die  ebene  Stirn  infolge  der  dichten 
Behaarung  undeutlich  erkennbar  gestrichelt.  Rüssel  ziemlich 
kräftig  gebaut,  beim  ^  fast  so  lang  als  Kopf  und  Halsschild 
zusammen,  ziemlich  stark  gebogen,  beim  $  etwas  schwächer 
gebogen,  wenig  länger  als  Kopf  und  Halsschüd  zusammen. 
In   beiden    Geschlechtern   nahezu   zylindrisch,    nur    an    der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


70 

Fühlerinsertion  schwach  verdickt;  ziemlich  stark  und  dicht 
und  etwas  runzhg  punktiert,  nur  gegen  die  Spitze  etwas 
schwächer  punktiert,  daselbst  im  Grunde  glatt  und  glänzend. 
Fühler  um  den  Längsdurchmesser  der  Augen  vor  diesen 
eingefügt,  ziemlich  schlank;  Schaft  beim  $  so  lang  als  die 
zwei  ersten  Geißelgheder  zusammen.  Erstes  Geißelglied 
doppelt  so  lang  als  breit,  etwas  stärker  als  die  folgenden 
Glieder;  beim  (^  der  Schaft  und  das  erste  Geißelglied  etwas 
kürzer.  ^'^:  zweites  Geißelglied  reichlich  so  lang  als  breit, 
die  folgenden  allmählig  kürzer  werdend,  das  letzte  schwach 
quer.      Die   eiförmig  zugespitzte   Keule   deutlich   abgesetzt. 

Halsschild  wenig  kürzer  als  an  der  Basis  breit,  nach 
vorn  ziemlich  stark  konisch  verengt,  an  den  Seiten  sanft 
und  gleichmäßig  gerundet,  am  Vorder-  und  Hinterrand 
schwach  eingezogen,  die  Hinterecken  scharf  spitzwinklig 
nach  außen  tretend,  die  Basis  zweibuchtig,  ziemlich  grob 
und  dicht  punktiert,  vor  dem  Schildchen  mit  einem  kurzen 
Strichelchen, 

Flügeldecken  etwa  1^/3  mal  so  lang  als  breit,  an  der 
Basis  wenig  breiter  als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  bis 
hinter  die  Mitte  nur  sehr  sanft  gerundet,  fast  parallel,  hinten 
eiförmig  zugespitzt,  kettenartig  punktiert-gestreift ;  die  ebenen 
Zwischenräume  kaum  breiter  als  die  Punktstreifen,  mit 
zwei  Reihen  anliegender  Schuppenhärchen,  die  sich  an 
der  Basis  des  dritten  Zwischenraumes  verdichten.  Schulter- 
beulen kräftig  entwickelt,  das  ziemlich  kleine,  rundliche 
Schildchen  gefurcht.  Seiten  der  Brust  und  die  zwei  ersten 
Abdominalsternite  ziemlich  grob  und  dicht  punktiert,  die 
letzten  Abdominalsternite  sehr  fein  chagriniert. 

Beine  ziemlich  kräftig;  'erstes  Tarsenglied  nur  wenig 
länger  als  das  zweite,  dieses  so  lang  als  breit;  die  feinen 
Klauen  deutlich  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  1,8  mm. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


3  Exemplare  (i  J,  2  ??)  aus  Eurytlirea:  Ghinda-Saati, 
Adi-Ugri  und  Agordat  von  Herrn  F.  Solari  zur  Beschreibung 
mitgeteilt  und  diesem  herzlichst  zugeeignet. 

7.    Apion  (Catapion)  subelongatum  nov.  spec. 

Dem  Apion  clongatum  Grm.  nahestehend,  von  dem- 
selben im  weiblichen  Geschlecht  durch  den  längeren  Rüssel, 
dem  längeren,  nach  vorn  weniger  verengten  Halsschild 
und  die  seitlich  etwas  stärker  gerundeten  Flügeldecken 
und   die   feinere,   gelblich  weiße   Behaarung   verschieden. 

Körper  pechschwarz,  die  Fühler  bräunlichgelb,  der 
ganze  Körper  mit  feinen,  gelblichweißen  Härchen  mäßig 
dicht  besetzt.  Kopf  mit  den  großen,  mäßig  vortretenden 
Augen  kaum  so  lang  als  breit,  durch  eine  schwache  Ein- 
sattelung vom  glänzend-glatten  Scheitel  getrennt,  ziemlich 
fein  und  spärlich  pvmktiert,  die  ebene  Stirn  gestrichelt. 
Rüssel  beim  9  1 14  mal  so  lang  als  Kopf  imd  Halsschild 
zusammen,  schwach  gebogen,  an  der  Fühlerinsertion  sehr 
schwach  angeschwollen,  gegen  die  Spitze  erst  unmerklich 
eingeengt,  dann  wieder  verbreitert,  fein  und  spärlich  punk- 
tiert; bis  etwas  über  die  Mitte  im  Grunde  sehr  fein  chagriniert, 
matt,  gegen  die  Spitze  glatt  und  glänzend.  Fühler  etwa 
im  basalen  Viertel  eingefügt,  lang  und  schlank.  Schaft 
so  lang  als  die  drei  ersten  Geißelglieder  zusammen,  an 
der  Spitze  verdickt.  Erstes  und  zweites  Geißelglied  von 
gleicher  Länge,  das  erste  stärker  als  das  zweite,  oval,  doppelt 
so  lang  als  breit,  das  zweite  verkehrt  kegelförmig,  das  dritte 
noch  merklich  länger  als  breit,  die  folgenden  allmählig 
kürzer  werdend,  das  letzte  so  lang  als  breit.  Die  schwach 
abgesetzte  Keule  spindelförmig. 

Halsschild  etwas  länger  als  breit,  an  den  Seiten  mäßig 
stark  gerundet,  etwas  hinter  der  Mitte  am  breitesten,  nach 
vorn  etwas  stärker  als  nach  rückwärts  verengt,  am  Vorder- 
rande ziemlich  stark,  am  Hinterrande  schwach  eingezogen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


72 

Die  Hinterecken  nahezu  rechtwinklig,  die  Basis  zweibuchtig, 
seithch  gesehen  schwach  gewölbt,  mäßig  stark  und  wenig 
dicht  punktiert;  die  fein  chagrinierten  Zwischenräume  so 
groß  als  die  Punkte;  vor  dem  Schildchen  mit  einem  kurzen 
Grübchen,  das  sich  gegen  die  Mitte  als  feine  Linie  fortsetzt. 

Flügeldecken  doppelt  so  lang  als  breit,  an  der  Basis 
reichlich  breiter  als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  sanft 
gerundet,  hinter  der  Mitte  am  breitesten,  hinten  eiförmig 
zugespitzt,  seitlich  gesehen  flach  gewölbt,  kettenförmig 
punktiert-gestreift;  die  ebenen  Zwischenräume  kaum  breiter 
als  die  Punktstreifen  mit  einer  regelmäßigen  Reihe  Härchen 
tragender  Punkte.  Schulterbeulen  deutlich  entwickelt, 
das  dreieckige  Schildchen  gefurcht. 

Beine  ziemlich  lang  und  schlank,  erstes  Tarsenglied 
etwas  länger  als  das  zweite,   dieses  etwas  länger  als  breit. 

Long.   (exkl.  Rüssel) :  2,3  mm. 

I  Exemplar  ($)  aus  D.-O. -Afrika:  Amani  (Eichel- 
baum 1903)  von  Herrn  F.  Hartmann  freundlichst  zur  Be- 
schreibung mitgeteilt. 

8.    Apion  Beguini  nov.  spec. 

In  der  Körperform  dem  Apion.  tcnehricosum  Est.  sehr 
ähnlich,  durch  den  im  weiblichen  Geschlecht  auffallend 
langen  Rüssel,  durch  die  Stirnskulptur  und  die  stärker 
kettenförmig  punktiert-gestreiften  Flügeldecken  genügend 
unterschieden  und  leicht  zu  trennen. 

Körper  bräunlichschwarz,  mit  Ausnahme  des  Rüssels 
wenig  glänzend,  mit  feinen,  weißlichen  Härchen  spärlich 
besetzt,    der   untere   Augenrand   dicht   weiß   bewimpert. 

Kopf  mit  den  mäßig  gewölbten,  nicht  vortretenden 
Augen  viel  breiter  als  lang,  nach  vorn  schwach  verengt, 
nur  hinter  den  Augen  mäßig  grob  punktiert;  die  ebene 
Stirn  mit  zwei  wenig  tiefen,  aus  groben  Punkten  gebildeten 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


73 

Furchen,  im  Grunde  mikroskopisch  fein  chagriniert;  der 
Scheitel  gkitt  und  glänzend.  Rüssel  beim  $  etwa  i  %  mal 
so  lang  als  Kopf  und  Halsschild  zusammen,  zylindrisch, 
mäßig  gebogen,  seitlich  gesehen  durch  eine  flache  Ein- 
sattelung von  der  Stirn  getrennt;  bis  zur  Spitze  ziemlich 
stark  und  dicht  punktiert,  im  Grunde  glatt  und  glänzend. 
Die  langen,  schlanken  Fühler  im  basalen  14  des  Rüssels 
eingefügt;  Schaft  fast  so  lang  als  die  drei  ersten  Geißel- 
glieder zusammen,  an  der  Wurzel  bräunlich.  Erstes  Geißel- 
glied 21/2^1^1  so  lang  als  breit,  stärker  als  die  folgenden, 
zweites  Glied  reichlich  doppelt  so  lang  als  breit,  drittes 
doppelt  so  lang  als  breit,  die  folgenden  Glieder  noch  merklich 
länger  als  breit,  die  spindelförmige  Keule  nicht  abgesetzt. 

Halsschild  wenig  kürzer  als  an  der  Basis  breit,  nach 
vorn  mäßig  stark  verengt,  an  den  Seiten  sanft  gerundet, 
am  Vorderrande  deutlich,  am  Hinterrande  undeutlich  ein- 
gezogen, die  Hinterecken  in  ihrer  Anlage  nahezu  recht- 
winklig, die  Basis  zweibuchtig,  ziemlich  stark  und  dicht 
punktiert;  die  Zwischenräume  äußerst  fein  chagriniert, 
vor  dem  Schildchen  mit  einem  deutlichen  Längsgrübchen, 
das  bisweilen  als  feine  Linie  bis  über  die  Mitte  fortgesetzt 
ist;  der  Vorderrand  kurz  bewimpert. 

Flügeldecken  kurz-eiförmig,  mäßig  stark  gewölbt;  an 
der  Basis  reichlich  breiter  als  das  Halsschild,  seitlich  sanft 
gerundet  erweitert,  etwas  hinter  der  Mitte  am  breitesten, 
hinten  eiförmig  zugerundet,  stark  und  tief  kettenartig 
punktiert-gestreift;  die  schwach  gewölbten  Zwischenräume 
kaum  breiter  als  die  Punktstreifen,  mit  einer  Reihe  härchen- 
tragender Pünktchen.  Schulterbeulen  deutlich  entwickelt, 
das  länglich-dreieckige  Schildchen  doppelt  so  lang  als  an 
der  mit  zwei  stumpfen  Höckerchen  bewehrten  Basis  breit. 
Die  Seiten  der  Brust  und  die  zwei  ersten  Abdominalseg- 
mente ziemlich  stark  und  dicht  punktiert,  mit  etwas  schuppen- 
förmigen,  weißen  Härchen  ziemlich  dicht  besetzt. 

Stett,    entomol.  Zeit.  1908. 


74 

Beine  ziemlich  lang  und  kräftig;  erstes  Tarsenglied 
etwa  I Y2  n^^^l  so  lang  als  das  zweite,  dieses  wenig  länger 
als  breit ;  Klauen  scharf  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  2,3 — 2,5  mm. 

3  Exemplare  ($?)  aus  Abyssinien  (Raffray)  von  den 
Herren  Beguin-Billecocq  und  F.  Solari  zur  Beschreibung 
freundlichst   mitgeteilt   und   ersterem   herzlichst   zugeeignet. 

9.    Apion  fortirostre  nov.  spec 

Dem  Apion  africanuin  Gyllh.  sehr  nahe  stehend,  durch 
das  kürzere,  nach  vorn  etwas  stärker  verengte,  feiner 
punktierte  Halsschild,  den  im  männlichen  Geschlecht 
längeren  und  etwas  schwächeren  Rüssel  und  die  wenig 
kürzeren  Flügeldecken  leicht  zu  trennen. 

Körper  bräunlichschwarz,  wenig  glänzend,  mit  feinen, 
gelblichweißen   Härchen  spärlich   besetzt. 

Kopf  mit  den  starkgewölbten  vortretenden  Augen 
etw^as  breiter  als  lang,  ziemlich  stark  und  dicht  punktiert; 
die  ebene  Stirn  gestrichelt.  Rüssel  beim  ^  so  lang  als  Kopf 
und  Halsschild  zusammen,  kräftig  gebaut,  sehr  schwach 
gebogen,  an  der  Fühlerinsertion  ziemlich  stark  stumpfwinklig 
erweitert;  bis  zur  Spitze  ziemlich  stark  und  dicht  pimktiert, 
im  Grunde  sehr  fein  chagriniert,  matt,  oberhalb  der  Fühler- 
insertion mit  einem  kleinen  Grübchen.  Fühler  im  basalen 
Drittel  des  Rüssels  eingefügt,  ziemlich  kurz  und  kräftig; 
Schaft  so  lang  als  die  zwei  ersten  Geißelglieder  zusammen. 
Erstes  Geißelglied  1 1/4  mal  so  lang  als  breit,  breiter  als 
die  folgenden;  zweites  Glied  merklich  länger  als  breit,  die 
folgenden  allmählig  kürzer  werdend,  das  letzte  schwach 
quer;    die    eiförmig-zugespitzte    Keule    deutlich    abgesetzt. 

Halsschild  wenig  kürzer  als  an  der  Basis  breit,  nach 
vorn  ziemlich  stark  verengt,  am  Vorderrande  stärker  als 
am  Hinterrande  eingezogen,  an  den  Seiten  sanft  gerundet, 
die  Hinterecken  spitzwinklig  nach  außen  tretend,  die  Basis 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


zweibiichtig;  mit  mäßig  starken,  flachen  Punkten  ziemlich 
dicht  besetzt,  im  Gnmde  cliagriniert,  vor  dem  Schildchen 
mit  einem,  bis  etwas  über  die  Mitte  reichenden  Strichelchen. 

Flügeldecken  etwa  i^/^  mal  so  lang  als  breit,  an  der 
Basis  reichlich  breiter  als  das  Halsschild,  an  den  Seiten 
schwach  gerundet,  wenig  hinter  der  Mitte  am  breitesten, 
seitlich  gesehen  mäßig  gewölbt,  stark  kettenförmig  punktiert- 
gestreift; die  ebenen  Zwischenräume  wenig  breiter  als  die 
Punktstreifen,  sehr  fein  gerunzelt.  Schulterbeulen  deutlich 
entwickelt,  das  dreieckige  Schildchen  gefurcht. 

Beine  ziemlich  schlank;  erstes  Tarsenglied  wenig  länger 
als  das  zweite,  dieses  etwas  länger  als  breit ;  die  feinen  Klauen 
schwach  gezähnt.  Beim  (^  die  vier  hinteren  Schienen  an 
der  apikalen   Innenecke   in   einen   kurzen   Dorn   verlängert. 

Long.   (exkl.  Rüssel) :  2,2 — 2,3  mm. 

2  Exemplare  {(^(^)  aus  D.-O. -Afrika:  Dar-es-Salam 
(D.  Ent.  Nat.  Mus.,  Berhn  und  Coli.  Staudinger)  zur  Be- 
schreibung vorgelegen. 

10.  Apion  subangulirostre  nov.  spec. 

Aus  der  Verwandtschaft  der  vorigen  Art,  derselben 
auch  nahe  stehend,  durch  den  im  männlichen  Geschlecht 
kürzeren  Rüssel,  die  flacher  gewölbten,  wenig  vortretenden 
Augen,  das  etwas  längere,  an  den  Seiten  stärker  gerundete 
Halsschild  und  die  schmäleren  Flügeldecken  leicht  zu  trennen. 

Pechschwarz,  wenig  glänzend,  mit  feinen,  weißen  Här- 
chen spärlich,  die  Mittel-  und  Hinterbrust  und  das  Abdomen 
mit  etwas  stärkeren  Härchen  dichter  besetzt. 

Kopf  wenig  breiter  als  lang,  die  großen  ziemlich  flach- 
gewölbten  Augen  kaum  vortretend;  stark  und  dicht  längs- 
runzlig punktiert,  die  ebene  Stirn  ziemlich  stark  gestrichelt. 
Rüssel  robust,  wenig  länger  als  das  Halsschild,  kaum  ge- 
bogen, an  der  Fühlerinsertion  stumpfwinklig  erweitert; 
im  basalen  Drittel  grob  und  dicht  längsrunzlig  punktiert, 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


76 

in  den  beiden  apikalen  Dritteln  etwas  schwächer  und  nicht 
längsrunzelig  punktiert;  oberhalb  der  Fühlerinsertion  mit 
einem  kleinen,  infolge  der  groben  Punktierung  undeutlich 
erkennbaren  Grübchen.  Fühler  ziemlich  kurz  und  kräftig, 
um  den  Längsdurchmesser  der  Augen  vor  diesen  eingefügt; 
Schaft  wenig  länger  als  das  erste  Geißelglied,  dieses  etwa 
1 14  mal  so  lang  als  breit,  stärker  als  die  folgenden ;  das 
zweite  Glied  deutlich  länger  als  breit,  die  folgenden  Glieder 
rundlich,  das  siebente  schwach  quer;  die  eiförmige  Keule 
schwach  abgesetzt. 

Halsschild  so  lang  als  an  der  Basis  breit,  nach  vorn 
mäßig  verengt,  hinter  dem  Vorderrande  deutlich,  am  Hinter- 
rande schwächer  eingezogen,  an  den  Seiten  mäßig  gerundet, 
etwas  hinter  der  Mitte  .am  breitesten,  die  Basis  schwach 
zweibuchtig;  auf  der  Scheibe  fein  und  mäßig  dicht,  an  den 
Seiten  viel  spärlicher  punktiert;  die  mikroskopisch  fein 
chagrinierten  Zwischenräume  auf  der  Scheibe  so  breit, 
an  den  Seiten  merklich  breiter  als  die  Punkte;  vor  dem 
Schildchen  mit  einem  kurzen  Strichelchen. 

Flügeldecken  fast  doppelt  so  lang  als  breit,  an  der 
Basis  reichlich  breiter  als  das  Halsschild,  etwa  in  der  Mitte 
am  breitesten,  hinten  eiförmig  zugerundet,  seitlich  gesehen 
schwach  gewölbt,  tief  kettenförmig  punktiert-gestreift;  die 
ebenen,  fein  gerunzelten  Zwischenräume  wenig  breiter  als 
die  Punktstreifen.  Schulterbeulen  deutlich  entwickelt, 
das  kleine,  dreieckige  Schildchen  an  der  Basis  mit  einem 
grübchenförmigen  Punkt. 

Beine  ziemlich  kräftig,  namentlich  die  Vorderschenkel 
ziemlich  stark  keulig  verdickt.  Erstes  Tarsenglied  merklich 
länger  als  das  zweite,  dieses  kaum  länger  als  breit;  Klauen 
deutlich  gezähnt;  beim  (^  die  vier  hinteren  Schienen  an 
den   apikalen   Innenecken   kurz   dornförmig   ausgezogen. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  2  mm. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


77 

I  Exemplar  ((^)  aus  D.-O. -Afrika:  Amani  (Eichel- 
baum 1903)  von  Herrn  F.  Hartmann  zur  Beschreibung 
mitgeteilt. 

II.    Apion  foveirostre  nov.  spec. 

Gleichfalls  aus  der  Verwandtschaft  der  vorhergehenden 
Arten;  durch  die  geringere  Körpergröße,  den  viel  schwächer 
punktierten  Rüssel,  die  kurzen  und  kräftigen  Fühler,  das 
feiner  und  spärlicher  punktierte  Halsschild  und  die  ge- 
drungeneren, seitlich  stärker  gerundeten  Flügeldecken  ge- 
nügend differenziert. 

Körper  bräunlich  schwarz,  die  Beine  dunkel  rotbraun, 
wenig  glänzend,  äußerst  fein  und  spärlich  behaart. 

Kopf  wenig  breiter  als  lang,  die  schwach  vortretenden 
Augen  mäßig  stark  gewölbt;  ziemlich  fein  und  etwas  runzelig 
punktiert,  ebenso  die  ebene  Stirn.  Rüssel  sehr  kräftig, 
beim  ^  wenig  länger  als  das  Halsschild,  sehr  schwach  ge- 
bogen, nahezu  zylindrisch,  nur  an  der  Fühlerinsertion  schwach 
stumpfwinklig  verdickt;  an  der  Basis  mäßig  stark  und 
ziemlich  dicht,  nach  vorn  feiner  und  spärlicher  punktiert, 
im  Grunde  glatt  und  glänzend;  oberhalb  der  Fühlerinsertion 
mit  einem  kleinen  Grübchen.  Fühler  kurz  und  kräftig, 
im  basalen  Drittel  des  Rüssels  eingefügt;  Schaft  etwas 
länger  als  die  zwei  ersten  Geißelglieder  zusammen.  Erstes 
Geißelglied  kaum  länger  als  breit,  stärker  als  die  folgenden 
Glieder,  diese  eng  aneinander  gefügt,  rundlich,  das  letzte 
Glied  deutlich  quer,  die  eiförmig  zugespitzte  Keule  deutlich 
abgesetzt. 

Halsschild  so  lang  als  an  der  Basis  breit,  nach  vorn 
schwach  und  sehr  sanft  gerundet  verengt,  am  Vorderrande 
sehr  schwach  eingezogen,  die  Basis  schwach  zweibuchtig, 
ziemlich  fein  und  sehr  spärlich  punktiert,  die  mikroskopisch 
fein  chagrinierten  Zwischenräume  viel  breiter  als  die  Punkte ; 
vor  dem  Schildchen  mit  einem  kurzen,  aber  deutlichen 
Strichelchen. 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908. 


78 

Flügeldecken  ziemlich  gedrungen,  etwa  1 14  mal  so 
lang  als  breit,  seitlich  gesehen  mäßig  gewölbt,  hinten  ziem- 
lich steil  abfallend;  an  der  Basis  breiter  als  das  Halsschild, 
an  den  Seiten  ziemlich  stark  gerundet,  etwas  hinter  der 
Mitte  am  breitesten;  stark  kettenförmig  punktiert-gestreift; 
die  fein  runzlig  chagrinierten  Zwischenräume  kaum  breiter 
als  die  Punktstreifen.  Schulterbeulen  schwach  entwickelt, 
das  kleine,  dreieckige  Schildchen  ungefurcht. 

Beine  ziemlich  kurz  und  kräftig;  erstes  Tarsenglied 
wenig  länger  als  das  zweite,  dieses  so  lang  als  breit;  Ivlauen 
stumpf  gezähnt.  Beim  J  die  vier  hinteren  Schienen  an  der 
apikalen    Innenecke    in    einen    stumpfen    Dorn    verlängert. 

Long.  (exkl.  Rüssel):  1,6  mm. 

I  Exemplar  {^)  aus  Togo  (Conradt).  D.  Ent.  Nat.- 
Mus.,  Berhn. 

12.    Apion  oxyrhynchum  nov.  spec. 

Schwarz,  wenig  glänzend,  auf  den  Beinen,  am  Hals- 
schild und  an  den  Seiten  der  Brust  und  des  Abdomens 
mit  sehr  feinen,  gelblich-weißen,  auf  den  Spatien  der  Flügel- 
decken mit  schwärzlich-braunen  Härchen  spärlich   besetzt. 

Kopf  mit  den  ziemlich  stark  gewölbten  Augen,  hinter 
denen  er  schwach  eingezogen  ist,  etwas  länger  als  breit, 
durch  eine  schwache  Querdepression  vom  glänzend-glatten 
Scheitel  getrennt,  grob  und  dicht  punktiert;  ebenso  die 
mehr  oder  weniger  stark  eingedrückte,  ziemlich  breite  Stirn. 
Rüssel  robust,  etwas  länger  als  das  Halsschild,  sehr  schwach 
gebogen,  von  der  Basis  bis  zur  Fühlerinsertion  zylindrisch, 
von  da  zur  Spitze  ziemlich  stark  verjüngt,  grob  und  dicht 
punktiert;  gegen  die  Spitze  etwas  feiner  punktiert  und 
stärker  glänzend,  auf  der  Unterseite  in  der  apikalen  Hälfte 
mit  kurzen,  nach  vorn  gerichteten  Härchen  besetzt.  Fühler 
kurz  und  kräftig,  in  der  Mitte  des  Rüssels  eingefügt,  kurz 
behaart;   Schaft  etwa  so  lang  als  die  zwei  ersten   Geißel- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


79 

glieder  zusammen,  in  der  basalen  Hälfte  rötlich  gelb.  Erstes 
Geißelglied  so  lang  als  breit,  so  stark  als  der  Schaft  am 
Ende;  zweites  Geißelglied  etwa  i^mal  so  lang  als  breit, 
verkehrt  kegelförmig,  das  dritte  bis  fünfte  Glied  so  lang 
als  breit,  rundlich,  das  sechste  schwach  quer,  das  siebente 
deutlich  breiter  als  lang;  die  robuste,  eiförmige  Keule  scharf 
abgesetzt. 

Halsschild  etwas  länger  als  breit,  nach  vorn  deutlich 
verengt,  an  der  Basis  fast  doppelt  so  breit  als  am  Vorder- 
rande, hinter  diesem  ziemlich  stark  eingezogen,  seitlich 
gesehen  schwach  gewölbt,  die  Basis  schwach  zweibuchtig, 
grob  und  dicht,  doch  nicht  sehr  tief  punktiert ;  die  Zwischen- 
räume schmale  Runzeln  bildend;  vor  dem  Schildchen  mit 
einem  feinen  Strichelchen. 

Flügeldecken  kurz,  an  der  Basis  reichlich  breiter  als 
das  Halsschild,  von  der  Basis  bis  zur  Mitte  seitlich  kaum 
erweitert,  von  der  Mitte  zur  Spitze  eiförmig  zugerundet, 
seitlich  gesehen  mäßig  gewölbt;  punktiert  gestreift,  die 
ebenen  Zwischenräume  wenig  breiter  als  die  Punktstreifen, 
mit  einer  Reihe  mehr  oder  minder  regelmäßig  gestellter, 
feiner  Pünktchen,  im  Grunde  äußerst  fein  chagriniert;  die 
zwei  ersten  Punktstreifen  sind  gegen  die  Spitze  schärfer 
eingedrückt.  Schulterbeulen  kräftig  entwickelt,  Schildchen 
mäßig  klein,  dreieckig,  gefurcht.  Seiten  der  Brust  grob 
und    dicht,    die    Abdominalsternite    etwas    feiner   punktiert. 

Beine  ziemlich  kräftig;  Schenkel  und  Schienen  ziemlich 
grob,  doch  nicht  sehr  dicht  punktiert;  erstes  Tarsenglied 
länger  als  das  zweite,  dieses  so  lang  als  breit,  Klauen  stumpf 
gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  2,5 — 2,7  mm. 

Mir  lagen  3  Exemplare  aus  Deutsch-0. -Afrika:  Dar- 
es-Salam  und  Umbugwe,  die  ich  für  ^(^  halte,  zur  Beschrei- 
bung vor. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


80 

13-  Apion  gracilipeime  nov.  spec. 

Von  der  Gestalt  und  Größe  eines  Apion  tenue  Krb., 
ihm  auch  sehr  nahe  stehend,  durch  den,  im  Verhältnis  zum 
Halsschild  sehr  robusten  Kopf,  den  längeren,  feineren  Rüssel 
und  das  lange,  erste  Tarsenglied  leicht  zu  trennen. 

Körper  schwarz,  Kopf,  Halsschild  und  Flügeldecken 
mit  schwachem  Bleiglanz,  mit  äußerst  fein  staubförmiger 
spärlicher  Behaarung. 

Kopf  hinter  den  starkgewölbten  Augen  deutlich  ein- 
geschnürt, mit  dem  stark  verlängerten  Scheitel  fast  doppelt 
so  lang  als  breit,  fein  und  wenig  dicht  punktuliert ;  die  ein- 
gedrückte Stirn  mit  groben,  flachen  Punkten  unregelmäßig 
besetzt.  Rüssel  sehr  dünn,  so  lang  als  Kopf  und  Halsschild 
zusammen,  zylindrisch,  schwach  gebogen,  äußerst  fein 
und  spärlich  punktuliert;  im  Grunde  glatt  und  glänzend. 
Fühler  im  basalen  Drittel  des  Rüssels  eingefügt,  lang  und 
schlank;  Schaft  so  lang  als  die  zwei  ersten  Geißelglieder 
zusammen.  Erstes  Geißelglied  doppelt  so  lang  als  breit, 
oval,  breiter  als  die  folgenden;  zweites  Geißelglied  etwa 
1 1/^  mal  so  lang  als  breit,  die  folgenden  Glieder  allmählig 
an  Länge  abnehmend,  das  letzte  Glied  so  lang  als  breit. 
Die  spindelförmige  Keule  nicht  abgesetzt. 

Halsschild  etwas  länger  als  breit,  kaum  breiter  als 
der  Scheitel  hinten,  nahezu  zylindrisch,  in  der  Mitte  nur 
sehr  schwach  gerundet,  fein  und  dicht  punktiert ;  die  Zwischen- 
räume chagriniert,  vor  dem  Schildchen  mit  einem  sehr 
fein  eingeritzten,  undeutlichen  Strichelchen. 

Flügeldecken  lang  gestreckt  und  schmal,  an  der  Basis 
wenig  breiter  als  das  Halsschild,  nach  hinten  schwach  er- 
weitert, etwa  im  apikalen  Drittel  am  breitesten,  hinten 
eiförmig  zugespitzt,  seitlich  gesehen  flach  gewölbt ;  punktiert- 
gestreift, die  gewölbten  Zwischenräume  doppelt  so  breit  als 
die  Punktstreifen,  etwas  runzlig  chagriniert.  Schulterbeulen 
deutlich   entwickelt,   das   dreieckige   Schildchen  ungefurcht. 

Stett.  entoiuol.  Zeit.   190«. 


81 

Beine  lang  und  schlank ;  erstes  Tarsenglied  2  ^  mal 
so  lang  als  breit,  das  zweite  Glied  reichlich  länger  als  breit; 
Klauen  deutlich  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  1,9  mm. 

I  Exemplar  ($)  aus  Abyssinien  (Raffray).  Coli.  Beg.-Billc. 

14.   Apion  Papel  nov.  spec. 

Körper  tiefschwarz,  ziemlich  stark  glänzend,  die  Tarsen 
bisweilen  pechbraun,  die  ganzen  Fühler  rostgelb;  der  ganze 
Körper  mit  staubförmigen,  weißlichen  Härchen  spärlich 
besetzt. 

Kopf  mit  den  großen,  starkgewölbten,  vortretenden 
Augen  so  lang  als  breit,  ziemlich  fein  und  spärlich  punktiert; 
die  Stirn  mit  zwei  tiefen,  durch  einen  scharfen  Mittelkiel 
getrennten  Furchen,  die  beiderseits  am  Innenrand  der 
Augen  durch  ein  scharfes  Längsfältchen  von  diesen  getrennt 
sind.  Rüssel  beim  (^  kaum  so  lang,  beim  $  wenig  länger 
als  Kopf  und  Halsschild  zusammen,  beim  (^  schwach,  beim 
$  etwas  stärker  gebogen;  beim  (^  von  der  Basis  bis  fast 
zur  Mitte  zylindrisch,  fein  und  wenig  dicht  punktiert,  in 
der  apikalen  Hälfte  etwas  dünner,  unpunktiert,  wenig 
glänzend;  beim  $  in  den  beiden  basalen  1/5  zylindrisch, 
mäßig  grob  und  dicht  punktiert,  im  dritten  1/5  verjüngt, 
in  den  zwei  apikalen  Fünfteln  wieder  zylindrisch,  glatt  und 
glänzend.  Fühler  beim  (^  wenig  hinter  der  Mitte,  beim 
$  im  basalen  ^/^  des  Rüssels  eingelenkt,  mäßig  lang  und 
schlank,  bewimpert,  in  beiden  Geschlechtern  kaum  ver- 
schieden. Schaft  wenig  länger  als  das  erste  Geißelglied, 
erstes  und  zweites  Geißelglied  beim  $  von  gleicher  Länge, 
das  erste  jedoch  stärker  als  das  zweite,  reichlich  doppelt 
so  lang  als  breit ;  beim  (^  das  erste  Glied  wie  beim  ?  gebüdet, 
das  zweite  wenig  kürzer;  zweites  bis  sechstes  Glied  verkehrt 
kegelförmig;  das  dritte  doppelt  so  lang  als  breit,  das  vierte 
bis  sechste  noch  merklich  länger  als  breit,  das  siebente  so 
lang  als  breit.     Keule  ziemlich  schlank,  deutlich  abgesetzt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908.  6 


82 

Halsschild  etwas  länger  als  breit,  nach  vorn  kaum 
verengt,  am  Vorder-  und  Hinterrande  schwach  eingezogen. 
Die  Hinterecken  schwach  spitzwinklig  nach  außen  tretend, 
seitlich  gesehen  schwach  gewölbt,  die  Basis  schwach  zwei- 
buchtig  mit  feinen,  flachen  Punkten  mäßig  dicht  besetzt; 
vor  der  Basis  viel  spärlicher  punktiert.  Vor  dem  Schildchen 
mit  einem  mehr  oder  minder  deutlichen,  flach-grübchen- 
förmigen  Eindruck;  die  Zwischenräume  in  der  Mitte  der 
Scheibe  bisweilen  schwach  gerunzelt. 

Flügeldecken  längHch-eiförmig,  etwa  in  der  Mitte  am 
breitesten,  seitlich  gesehen  mäßig  gewölbt,  ziemlich  fein 
punktiert-gestreift;  die  flachen  Zwischenräume  viel  breiter 
als  die  Punktstreifen,  äußerst  fein  und  unregelmäßig  punktu- 
Mert,  im  Grunde  mikroskopisch  fein  chagriniert.  Schulter- 
beulen deutlich  entwickelt.  Schildchen  ziemlich  klein,  un- 
gefurcht. Die  Mittel-  und  Hinterbrust  mäßig  stark  und 
spärlich,   das  Abdomen  feiner  und  dichter  punktiert. 

Beine  lang  und  schlank;  erstes  Tarsenglied  nahezu 
doppelt  so  lang  als  das  zweite,  dieses  kaum  länger  als  breit; 
Klauen  scharf  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  2  mm. 

Herrn  Paul  Pape,  der  mir  3  Exemplare  (2  ^<^,  i  ^) 
aus  N  a  t  a  1  zur  Beschreibung  mitteilte  und  von  diesen 
eines  freundlichst  mir,  eines  der  Sammlung  d.  Deutsch.  Ent. 
Nat.-Mus.  zu  Berlin  überließ,  freundlichst  dediciert. 

15.  Apion  fuscitarse  nov.  spec. 

Der  vorigen  Art  sehr  nahe  stehend,  durch  die  schlankere 
Gestalt,  den  im  weiblichen  Geschlecht  viel  längeren,  schwä- 
cher gebogenen  Rüssel,  die  feineren  Fühler,  die  schlankeren, 
pechbraunen  Tarsen  und  die  stärker  punktierten-gestreiften 
Flügeldecken  leicht  zu  trennen. 

Körper  tiefschwarz,  Kopf  und  Halsschild  wenig,  die 
Flügeldecken  ziemlich  stark  glänzend,  scheinbar  kahl.  Fühler 

Stctt.  cntomol.  Zeit.  1908. 


83 

rostgelb,  die  zwei  ersten  Tarsenglieder  pechbraim,  das 
dritte  Tarsen-  und  Klauenglied  heller  gelblichbraun,  die 
Klauen  schwarz;  die  äußerste  Spitze  der  Schienen  rötlich- 
braun beborstet. 

Kopf  mit  den  stark  gewölbten,  vortretenden  Augen 
und  dem  ziemlich  langen  Scheitel,  etwas  länger  als  breit, 
mit  ziemlich  starken  flachen  Punkten  dicht  besetzt;  die 
Stirn  mit  zwei  scharfen,  durch  einen  Mittelkiel  getrennten 
Furchen,  die  am  Innenrand  der  Augen  durch  ein  scharfes 
Längsfältchen  begrenzt  werden.  Rüssel  ($)  reichlich  länger 
als  Kopf  und  Halsschild  zusammen,  ziemlich  dünn,  schwach 
gebogen;  im  basalen  Drittel  am  Rücken  dachförmig  ge- 
kanntet, mäßig  stark  und  ziemlich  dicht  punktiert,  wenig 
glänzend;  in  den  beiden  apikalen  Dritteln  etwas  dünner, 
walzenförmig,  glatt  und  stark  glänzend.  Fühler  im  basalen 
Drittel  eingefügt,  lang  und  schlank,  ziemlich  lang  bewimpert. 
Schaft  etwas  länger  als  das  erste  Geißelglied,  dieses  doppelt 
so  lang  als  breit,  oval,  stärker  als  die  folgenden;  zweites 
Geißelglied  zweimal  so  lang  als  breit,  das  dritte  und  vierte 
doppelt  so  lang  als  breit,  das  fünfte  und  sechste  noch  merk- 
lich länger  als  breit,  das  siebente  rundlich;  die  eiförmige 
Keule  deutlich  abgesetzt. 

Halsschild  etwa  i^mal  so  lang  als  breit,  nach  vorn 
kaum  verengt,  am  Vorder-  und  Hinterrande  mäßig  ein- 
gezogen, die  Seiten  in  der  Mitte  schwach  gerundet,  die 
Basis  schwach  zweibuchtig  mit  mäßig  starken,  flachen 
Punkten  ziemlich  dicht  besetzt;  die  an  den  Seiten  schwach 
gerunzelten  Zwischenräume  fein  chagriniert,  in  der  Mittel- 
linie undeutlich  gefurcht. 

Flügeldecken  länglich-eiförmig,  reichlich  doppelt  so 
lang  als  breit,  seitlich  gesehen  mäßig  hoch  und  gleichmäßig 
gewölbt;  an  der  Basis  reichlich  breiter  als  das  Halsschild, 
an  den  Seiten  gleichmäßig  gerundet,  in  der  Mitte  am  breite- 
sten;  stark  punktiert-gestreift,   die   ebenen  Zwischenräume 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  6* 


84 

etwa  dreimal  so  breit  als  die  Pimktstreifen,  äußerst  fein 
und  spärlich  punktuliert.  Schulterbeulen  deutlich  ent- 
wickelt, das  kleine  rundliche  Schildchen  ungefurcht. 

Beine  lang  und  schlank ;  erstes  Tarsenglied  i  Vo  mal 
so  lang  und  etwas  schmäler  als  das  zweite,  dieses  merklich 
länger  als  breit;  Klauen  scharf  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  2,6  mm. 

I  Exemplar  ($)  aus  D.-O. -Afrika  (ex  Coli.  Staudinger) 
in  meiner  Sammlung. 

16.  Apion  subnitidum  nov.  spec. 

Körper  schwarz,  Kopf  und  Halsschild  schwach,  die 
Flügeldecken  etwas  stärker  metallisch  glänzend,  der  ganze 
Körper  mit  etwas  schuppenförmigen,  weißen  Härchen 
ziemlich  dicht  bekleidet. 

Kopf  mit  den  ziemlich  flachgewölbten,  kaum  vor- 
tretenden Augen  so  lang  als  breit,  ziemlich  stark  und  dicht 
punktiert,  die  ebene  Stirn  fein  gestrichelt  (die  Skulptur 
von  Kopf  und  Halsschild  infolge  der  Behaarung  etwas 
undeutlich  erkennbar).  Rüssel  beim  (^  so  lang  als  das  Hals- 
schild, beim  $  kaum  länger  als  Kopf  und  Halsschild  zu- 
sammen, beim  (^  etwas  stärker  gebogen  und  seitlich  gesehen 
auf  der  Unterseite  an  der  Fühlerinsertion  etwas  angeschwollen. 
In  beiden  Geschlechtern  bis  zur  Fühlerinsertion  zylindrisch, 
fein  punktiert,  im  Grunde  chagriniert,  matt,  von  der  Fühler- 
insertion zur  Spitze  allmählig  verjüngt,  fein  und  wenig 
dicht  punktiert,  im  Grunde  glatt  und  glänzend.  Fühler 
in  beiden  Geschlechtern  kaum  verschieden,  sehr  nahe  der 
Basis,  kaum  um  den  Längsdurchmesser  der  Augen  vor 
diesen  eingefügt.  Schaft  so  lang  als  die  zwei  ersten  Geißel- 
glieder zusammen;  erstes  Geißelglied  wenig  länger  als  breit, 
rundlich,  breiter  als  die  folgenden;  zweites  Glied  deutlich 
länger  als  breit,  die  folgenden  allmählig  kürzer  werdend, 
das  letzte  schwach  quer.  Die  eiförmig-zugcspitzte  Keule 
deutlich  abgesetzt. 

Stctt.   cutomol.  Zeit.   1908. 


85 

Halsschild  etwas  länger  als  breit,  zylindrisch,  oder 
nach  vorn  nur  sehr  schwach  verengt,  seitlich  gesehen  kaum 
gewölbt,  am  Vorderrande  sehr  schwach  eingezogen,  der 
Vorderrand  selbst  schwach  alisgebuchtet,  mäßig  grob  und 
ziemlich  dicht,  flach  punktiert,  vor  dem  Schildchen  mit 
einem  kurzen,  mehr  oder  minder  deutlichen,  flachen  Längs- 
strichelchen. 

Flügeldecken  an  der  Basis  reichlich  breiter  als  das 
Halsschild,  etwa  1-/3  mal  so  lang  als  breit,  seitlich  schwach 
gerundet,  in  der  Mitte  am  breitesten;  ziemlich  kräftig  punk- 
tiert-gestreift, die  schwach  gewölbten  Zwischenräume  doppelt 
so  breit  als  die  Punktstreifen  mit  zwei  bis  drei  Reihen  un- 
regelmäßig gestellter,  die  Schuppenhärchen  tragender  Pünkt- 
chen. Schulterbeulen  deutlich  entwickelt,  das  kleine  Schild- 
chen etwas  vertieft  gelegen,  undeutlich  gefurcht. 

Beine  mäßig  schlank,  erstes  Tarsenglied  etwas  länger 
als  das  zweite,  dieses  merklich  länger  als  breit,  das  Klauen- 
glied  ziemlich   lang,    die   feinen    Klauen   schwach   gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  1,6 — 1,7  mm. 

Ein  Pärchen  aus  Abyssinien  (Raffray)  und  Eurythrea; 
Keren  (Coli.  jMancini)  von  den  Herren  Beguin-Billecocq 
und  F.  Solari  zur  Beschreibung  mitgeteilt. 

17.    Apion  nitidipenne  nov.  spec. 

^lit  der  vorigen  Art  nahe  verwandt,  abgesehen  von 
der  größeren,  schlankeren  Gestalt,  durch  den  kräftigeren, 
nahezu  zylindrischen  Rüssel,  die  eingedrückte,  fast  un- 
skulptierte  Stirn,  den  auf  der  Unterseite  mit  einem  Quer- 
leistchen versehenen  Kopf,  das  feiner  und  spärlicher  punk- 
tierte Halsschild  und  die  stärker  messingglänzenden  Flügel- 
decken etc.  leicht  zu  trennen. 

Körper  schwarz,  Kopf  und  Halsschild  schwach,  die 
Flügeldecken  stark  metallisch  glänzend,  der  ganze  Körper  mit 
schuppenförmigen,  weißen  Härchen  ziemlich  dicht  besetzt. 

Stett.  eutouiol.  Zeit.  1908. 


86 

Kopf  mit  den  flachgewölbten,  nicht  vortretenden  Augen 
und  den,  durch  eine  schwache  Querfurche  abgesonderten 
glatten  Scheitel,  etwas  länger  als  breit,  auf  der  Unterseite, 
unter  dem  hinteren  Augenrand  mit  einem,  im  Profil  als 
schwaches  Höckerchen  sichtbaren  Querleistchen,  mäßig 
fein  und  spärlich  punktiert;  die  ziemlich  stark  eingedrückte 
Stirn  unpunktiert,  im  Grunde  chagriniert.  Rüssel  (S)  so 
lang  als  Kopf  und  Halsschild  zusammen,  ziemlich  stark 
gebogen,  nahezu  zylindrisch,  bis  zur  Spitze  ziemlich  stark 
und  dicht  punktiert;  in  der  basalen  Hälfte  äußerst  fein 
chagriniert,  wenig  glänzend,  in  der  apikalen  Hälfte  glatt, 
etwas  stärker  glänzend.  Fühler  ziemlich  schlank,  um  den 
Längsdurchmesser  der  Augen  vor  diesen  eingefügt,  fein 
und  kurz  behaart;  Schaft  so  lang  als  die  zwei  ersten  Geißel- 
glieder zusammen.  Erstes  Geißelglied  etwa  1 14  mal  so  lang 
als  breit,  stärker  als  die  folgenden;  zweites  Glied  merklich 
länger  als  breit,  die  folgenden  allmählig  kürzer  werdend, 
das  letzte  so  lang  als  breit;  die  eiförmig-zugespitzte  Keule 
schwach  abgesetzt. 

Halsschild  etwa  11/3  mal  so  lang  als  breit,  zylindrisch, 
hinter  dem  Vorderrande  kaum  merklich  eingeengt,  seitlich 
gesehen  schwach  gewölbt;  etwas  hinter  dem  Vorderrande 
sehr  leicht  niedergedrückt,  der  Vorderrand  selbst  sehr  schwach 
aufgebogen.  Die  Basis  sehr  schwach  zweibuchtig  mit  mäßig 
groben,  flachen  Punkten  ziemlich  dicht  besetzt;  vor  dem 
Schildchen  mit  einem  kurzen,  feinen  Strichelchen. 

Flügeldecken  doppelt  so  lang  als  breit,  an  der  Basis 
merklich  breiter  als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  hinter 
den  Schulterbeulen  schwach  eingeengt,  dann  schwach  ge- 
rundet-erweitert ;  etwas  hinter  der  Mitte  am  breitesten,  an 
der  Spitze  eiförmig  zugerundet,  ziemlich  tief,  doch  u  n  - 
deutlich  punktiert-  gestreift,  die  schwachgewölbten 
Zwischenräume  reichlich  doppelt  so  breit  als  die  Punkt- 
streifen, mit  I — 2  Reihen  unregelmäßig  gestellter,  Schuppen- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


87 

härchen  tragender  Pünktchen.  Schulterbeulen  ziemlich 
kräftig  entwickelt,  das  sehr  kleine,  ungefurchte  Schildchen 
von  einer  Furche  umgeben. 

Beine  mäßig  schlank,  erstes  und  zweites  Tarsenglied 
von  gleicher  Länge,  wenig  länger  als  breit;  Klauen  deutlich 
gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  2  mm. 

Patria:  Brit.-O.-Afrika:  Lago  Basso-Narok  (Rudolfsee) 
IX.  1896,  Bottego.  (Mus.  Civic.-Genova).  i  Exemplar  ($) 
von  Herrn  F.  Solari  zur  Beschreibung  mitgeteilt. 

18.    Apion  hemisphaericum  nov.  spec. 

Ausgezeichnet  durch  die  nahezu  halbkugeligen  Flügei- 
decken und  das  im  Verhältnis  zu  diesem  kleine  Hals- 
schild. 

Körper  tiefschwarz,  mäßig  glänzend,  kahl. 

Kopf  mit  den  flachgewölbten,  nicht  vortretenden  Augen 
und  dem  mäßig  langen  Scheitel,  kaum  länger  als  breit, 
fein  chagriniert,  nur  hinter  den  Augen  mit  einigen  sehr 
feinen  Pünktchen;  Stirn  flach  eingedrückt  mit  einem  feinen 
Mittelkiel  und  einem  feinen  Längsfältchen  beiderseits  am 
Innenrand  der  Augen;  unpunktiert,  im  Grunde  sehr  fein 
chagriniert.  Rüssel  etwa  i'/gmal  so  lang  als  Kopf  und 
Halsschüd  zusammen,  mäßig  gebogen,  fast  zyhndrisch, 
nur  an  der  Fühlerinsertion  seitlich  und  nach  unten  leicht 
verstärkt;  mikroskopisch  fein  chagriniert,  matt,  nur  an 
der  äußersten  Spitze  wenig  glänzend.  Fühler  nahezu  in 
der  Mitte  des  Rüssels  eingefügt,  lang  und  schlank.  Schaft 
so  lang  als  das  erste  Geißelglied,  dieses  etwa  2  ^-^  mal  so 
lang  als  breit,  wenig  stärker  als  die  folgenden;  das  zweite 
Glied  2%  mal  so  lang  als  breit,  das  dritte  doppelt  so  lang 
als  breit,  die  folgenden  reichlich  länger  als  breit;  die  kurz- 
spindelförmige Keule  schwach  abgesetzt. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


88 

Halsschild  wenig  breiter  als  lang,  nach  vorn  sehr  schwach 
verengt,  am  Vorder-  und  Hinterrande  schwach  eingezogen 
mit  mäßig  groben,  flachen  Punkten  in  der  vorderen  Hälfte 
ziemlich  dicht,  vor  der  Basis  viel  spärlicher  besetzt,  die 
fein  chagrinierten  Zwischenräume  schwach  gerunzelt;  vor 
der  Basis  mit  einem  undeutlichen,  flachen  Grübchen. 

Flügeldecken  an  der  Basis  doppelt  so  breit  als  das 
Halsschild,  wenig  länger  als  breit,  seitlich  stark  gerundet 
erweitert,  etwa  in  der  Mitte  am  breitesten,  seitlich  gesehen 
halbkreisförmig  gewölbt;  punktiert-gestreift,  die  flachge- 
wölbten Zwischenräume  mindest  dreimal  so  breit  als  die 
Punktstreifen,  fein  und  etwas  runzlig  chagriniert.  Schulter- 
beulen deutlich  entwickelt.  Schildchen  sehr  klein,  rundlich. 

Beine  ziemlich  kurz,  erstes  und  zweites  Tarsenglied 
von  gleicher  Länge,  zweites  so  lang  als  breit;  die  feinen 
Klauen  undeutlich  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  i,6  mm. 

Patria:  Capland,  Cap-Town  (E.  Simon  1893).  i  Exem- 
plar, das  ich  für  ein  $  halte,  von  Herrn  Beguin-Billecocq 
zur  Beschreibung  mitgeteilt. 

19.    Apion  (Conapion)  flexipenne  nov.  spec. 

Dem  Apion  {Conap)  flexuosum  m.  sehr  nahe  stehend, 
durch  den,  an  der  Fühlerinsertion  in  beiden  Geschlechtern 
stumpfwinklig  erweiterten  Rüssel  genügend  zu  unterscheiden ; 
dem  Conapion  Sewerini  m.  gleichfalls  sehr  nahe  verwandt, 
durch  den,  im  männlichen  Geschlecht  in  der  apikalen  Hälfte 
stärker  verjüngten,  kürzeren  Rüssel  und  durch  die  viel 
breiteren  Flügeldecken  leicht  zu  trennen. 

Körper  schwarz,  Kopf,  Halsschild  und  Flügeldecken 
mit  schwachem,  metallischen  Schimmer,  der  ganze  Körper 
mit   äußerst   fein   staubförmigen   Härchen   spärlich   besetzt. 

Kopf  mit  den  flachgewölbten,  nicht  vortretenden  Augen 
und  dem  lang  abgesetzten   Scheitel  etwa   i  ^2  ^^^^  so  lang 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


PROPERTY  Of- 

Z.  P.  METCALF 


89 


als  breit;  hinter  den  Augen  mäßig  stark  und  dicht  punktiert, 
vor  dem  glänzend-glatten  Scheitel  spärlich  punktiert,  die 
mäßig  eingedrückte  schmale  Stirn  nahezu  unpunktiert, 
im  Grunde  wie  der  Kopf  mikroskopisch  fein  chagriniert. 
Rüssel  beim  (^  etwas  kürzer,  beim  $  wenig  länger  als  Kopf 
und  Halsschild  zusammen,  in  beiden  Geschlechtern  sehr 
wenig  gebogen;  von  der  Basis  bis  zur  Fühlerinsertion  zy- 
lindrisch, daselbst  schwach  stumpfwinklig  erweitert,  von 
da  zur  Spitze  allmählig  verjüngt,  mäßig  stark  und  etw^as 
längsrissig  punktiert;  im  Grunde  sehr  fein  chagriniert,  im 
apikalen  Drittel  spärlicher  punktiert,  im  Grunde  glatt  und 
glänzend;  seitlich  gesehen  von  der  Basis  zur  Spitze  allmählig 
verjüngt.  Fühler  lang  und  schlank,  beim  cJ  in  der  Mitte, 
beim  $  wenig  hinter  derselben  eingefügt,  in  beiden  Ge- 
schlechtern kaum  verschieden.  Schaft  wenig  länger  als 
das  erste  Geißelglied;  erstes  und  zweites  Geißelglicd  beim 
$  doppelt  so  lang  als  breit,  beim  q  das  zweite  wenig  kürzer; 
erstes  Glied  etwas  stärker  als  das  zweite,  oval,  das  dritte 
und  vierte  etwa  1 1/2  mal  so  lang  als  breit,  das  fünfte  bis 
siebente  so  lang  als  breit.  Die  kurz-spindelförmige  Keule 
schwach  abgesetzt. 

Halsschild  kaum  länger  als  an  der  Basis  breit,  nach 
vorn  ziemlich  stark  und  fast  geradlinig  verengt,  am  Vorder- 
rande mäßig,  am  Hinterrande  nicht  eingezogen,  der  Vorder- 
rand in  der  Mitte  deutlich  ausgebuchtet,  die  Basis  zwei- 
buchtig;  mäßig  stark  und  dicht,  vor  der  Basis  merklich 
spärlicher  punktiert,  im  Grunde  äußerst  fein  chagriniert,  ohne 
Basalstrichelchen,  nur  in  der  Mitte  der  Scheibe 
mit  einem  undeutlichen  feinen  Längsstrichelchen. 

Flügeldecken  fast  doppelt  so  lang  als  breit,  seitlich 
gesehen  sehr  hoch  gewölbt;  an  der  Basis  reichhch  breiter 
als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  sanft  gerundet,  in  der 
Mitte  am  breitesten,  hinten  eiförmig  zugerundet,  punktiert- 
gestreift; die  sehr  breiten,  ebenen  Spatien  mit  drei  Reihen 

Stett.  entoinol.  Zeit.  1908. 


90 

ziemlich  starker  Punkte,  die  schwach  gerunzelten  Zwischen- 
räume sehr  fein  chagriniert.  Schulterbeulen  als  scharfes 
Beulchen  an  der  Basis  des  sechsten  und  siebenten  Zwischen- 
raumes entwickelt,  das  vSchildchen  nahezu  kreisrund;  in 
der  Mitte  flach-grübchenförmig  eingedrückt.  Seiten  der 
Brust  und  das  Abdomen  ziemlich  stark  und  mcäßig  dicht 
punktiert. 

Beine  lang  und  schlank,  erstes  Tarsenglied  wenig  länger 
als  das  zweite,  dieses  so  lang  als  breit.  Klauen  deutlich 
gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel):  2,7 — 2,8  mm. 

I  (^?  aus  Coromma,  10.  IX.  1893  (E.  Ruspoli)  Mus. 
Civ.  Genova. 

20.  Apion  (Conap.)  abyssinicum  nov.  spec. 
.  Durch  die  verhältnismäßig  langen,  bis  hinter  die  Mitte 
nahezu  parallelseitigen,  seitlich  gesehen  nur  mäßig  hoch- 
gewölbten, an  der  Nahtspitze  dreieckig-lappenförmig  aus- 
gezogenen Flügeldecken,  sehr  charakteristisch  und  leicht 
kenntlich.  —  Tief  schwarz,  Kopf  und  Halsschild  wenig, 
die  Flügeldecken  stark  glänzend,  der  ganze  Körper  äußerst 
fein,  staubförmig  behaart. 

Kopf  mit  schwachgewölbten,  nicht  vortretenden  Augen, 
mit  dem,  durch  eine  schwache  Quersutur  abgetrennten 
Scheitel  etwas  länger  als  breit,  fein  und  mäßig  dicht  punk- 
tiert, die  eingedrückte  Stirn  mit  einem  flachen,  undeut- 
lichen Mittelkiel,  sehr  fein  chagriniert.  Rüssel  merklich 
länger  als  Kopf  und  Halsschild  zusammen,  mäßig  gebogen, 
von  der  Basis  zur  Spitze  allmählig  verengt,  äußerst  fein 
und  spärlich  punktuliert,  im  basalen  Drittel  im  Grunde 
sehr  fein  chagriniert,  matt,  in  den  beiden  apikalen  Dritteln 
im  Grunde  glatt  und  glänzend.  Fühler  etwas  hinter  der 
Mitte  des  Rüssels  eingefügt;  Schaft  wenig  länger  als  das 
erste  Geißelglied;  erstes  und  zweites  Geißelglied  von  gleicher 
Länge,  das  erste  wenig  stärker  als  das  zweite,  dieses  reichlich 
doppelt   so   lang   als   breit;    die   übrigen    Glieder   allmählig 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


91 

an  Länge  abnehmend,  das  letzte  noch  deuthch  so  lang  als 
breit.     Die  spindelförmige  Keule  nicht  abgesetzt. 

Halsschild  wenig  länger  als  breit,  etwas  vor  der  Mitte 
am  breitesten,  nach  vorn  ziemlich  stark,  nach  hinten  schwä- 
cher und  etwas  ausgeschweift  verengt,  am  Vorderrande 
stark  eingezogen;  die  Hinterecken  in  ihrer  Anlage  etwas 
spitzwinklig,  seitlich  gesehen  ziemlich  stark  gewölbt,  mäßig 
stark  und  nicht  sehr  dicht  punktiert;  die  Punkte  ziemlich 
flach,  die  an  den  Seiten  schwach  gerunzelten  Zwischen- 
räume sehr  fein  chagriniert;  vor  dem  Schildchen  mit  einem 
undeutlichen  flachen  Grübchen. 

Flügeldecken  etwa  i^^mal  so  lang  als  breit,  an  der 
Basis  breiter  als  das  Halsschild,  an  den  Seiten  bis  wenig 
hinter  die  Mitte  nahezu  parallel,  hinten  eiförmig-zugespitzt, 
der  Nahlwinkel  dreieckig-lappenförmig  ausgezogen  (seitlich 
gesehen  als  stumpfer  Zahn  erscheinend),  mäßig  stark  ge- 
wölbt, punktiert-gestreift;  die  flachgewölbten  Zwischen- 
räume viel  breiter  als  die  Punktstreifen,  sehr  fein  chagriniert 
und  äußerst  fein  und  spärlich  punktuliert;  der  erste  und 
neunte  Punktstreifen  an  der  Spitze  stärker  eingedrückt. 
Schulterbeulen  kräftig  entwickelt.  Schildchen  klein  und 
schwach  gefurcht. 

Beine  ziemlich  schlank,  erstes  Tarsenglied  dreimal  so 
lang  als  breit.  (Die  übrigen  Tarsenglieder  fehlten  an  sämt- 
lichen Beinen). 

Long.  (exkl.  Rüssel) :  2,3  mm. 

I  Exemplar  (?)  aus  Abyssinien  (Raffray)  von  Herrn 
Beguin-Billecocq  zur  Beschreibung  mitgeteilt. 

21.    Apion  (Synapion)  indubium  nov.  spec 
Eine,    durch    den    verhältnismäßig    feinen,    nach    vorn 
schwach  verjüngten  Rüssel,   den  lang  abgesetzten   Scheitel 
und    die    seitlich    gesehen    verhältnismäßig    hochgewölbten 
Flügeldecken,  sehr  ausgezeichnete  Art  dieses  Subgenus. 
Körper  tiefschwarz,  wenig  glänzend,  kahl. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


92 

Kopf  mit  den  ziemlich  kleinen,  kaum  vortretenden 
Augen  und  dem  stark  verlängerten  Scheitel  etwa  i  ^  mal 
so  lang  als  breit,  fein  und  spärlich  punktuliert;  die  Stirn 
mit  zwei  flacheingedrückten,  durch  einen  Mittelkiel  ge- 
trennten und  von  zwei  Längsfältchen  begrenzten  Furchen, 
wie  der  Kopf  sehr  fein  chagriniert.  Rüssel  fast  so  lang  als 
Kopf  und  Halsschild  zusammen,  sehr  wenig  gebogen  von 
der  Basis  zur  Spitze  allmählig  und  wenig  verengt,  an  der 
Basis  chagriniert,  matt,  in  den  drei  apikalen  Vierteln  glatt 
und  glänzend.  Fühler  um  den  Längsdurchmesser  der  Augen 
vor  diesen  eingefügt.  Schaft  etwa  i  ]'2  mal  so  lang  als  das 
erste  Geißelglied,  dieses  i^^mal  so  lang  als  breit,  stärker 
als  die  folgenden,  zweites  Glied  doppelt  so  lang  als  breit, 
die  folgenden  Glieder  wenig  kürzer,  das  letzte  so  lang  als 
breit;    die   eiförmige    Keule   schwach   abgesetzt. 

Halsschild  wenig  länger  als  breit,  wenig  breiter  als  der 
Scheite],  zylindrisch,  am  Vorder-  und  Hinterrande  kaum 
merklich  eingeengt,  seitlich  gesehen  sehr  sanft  gewölbt ;  mit 
fein  eingestochenen  Pünktchen  sehr  spärlich  besetzt,  im 
Grunde  fein  chagriniert,  ohne  Basalstrichel. 

Flügeldecken  vollkommen  elliptisch,  in  der  jNlitte  am 
breitesten,  ziemlich  hoch  gewölbt,  ohne  Schulterbeulen, 
an  der  Basis  so  breit  als  das  Halsschild,  das  sehr  kleine 
Schildchen  kaum  sichtbar,  fein  punktiert-gestreift;  die  flach- 
gewölbten Zwischenräume  viel  breiter  als  die  Punktstreifen, 
sehr  fein  und  etwas  runzlig  chagriniert;  an  der  Nahtspitze 
sind  die  Flügeldecken  in  einen  dreieckigen  Lappen  aus- 
gezogen,  der  seitlich   gesehen   als   scharfer  Zahn   erscheint. 

Beine  schlank,  erstes  Tarsenglied  doppelt  so  lang  als 
breit,  das  zweite  wenig  länger  als  breit,  die  feinen  Klauen 
deutlich  gezähnt. 

Long.  (exkl.  Rüssel):  i,8  mm. 

I  Exemplar  ($  ?)  aus  Süd- West-Afrika  (Coli.  Stau- 
dinger), in  meiner  Sammlung, 


Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


^2)^4 


93 


Fulgora  sapphirina, 

eine  neue  Fulgora=Art  von  Sumatra. 

Von  Eduiiin«!   Seliiniilt   in   Stettin. 

"^   *^   Fulgora  sapphirina  n.  sp. 

Kopf.  Kopf  und  Kopffortsatz  so  lang  wie  der  Hinter- 
leib. Kopffortsatz  schräg  aufwärts  gerichtet,  in  der  Mitte 
oben  eingedrückt,  die  Endhälfte  stärker  gehoben  und  keulen- 
förmig, seitlich  betrachtet  bildet  die  Unterkante  einen 
stumpfen  Winkel.  Stirnfläche  mit  zwei  Kielen,  welche 
als  untere  Seitenkiele  auf  den  Stirnfortsatz  sich  verlängern; 
am  Grunde  der  von  ihnen  eingeschlossenen,  fein  unregel- 
mäßig querziselierten  Rinne  verläuft  nur  angedeutet  der 
Mittelkiel,  welcher  von  der  Mitte  des  Kopffortsatzes  als 
scharfer  Kiel  auftritt  und  vor  der  gewölbten,  glatten  und 
glänzenden  Endfläche  endet;  die  Stirn-Seitenkiele  ziehen 
verlängert  auf  den  Kopffortsatz  als  deutliche  Seitenkiele, 
und  vereinigen  sich  mit  den  verlängerten  Scheitel- Seiten- 
kielen I  mm  vor  der  Kopffortsatzspitze,  dem  Treffpunkte 
der  Kopf  fortsatzkiele ;  die  von  den  Scheitel-Seitenkielen 
eingeschlossene  Rinne  ist  schmal,  vertieft  und  auf  dem 
Grunde  fein  querziseliert.  Der  Scheitel,  die  Seiten  des 
Kopfes  und  die  Stirnfläche  sind  ockerfarben,  der  Kopf- 
fortsatz graublau  gefärbt.  Augen  braun;  Ocellen  glashell 
auf  braunem  Grunde.  Fühler  ockerfarben,  Fühlerborste 
mit  Knopf  braun.  Clipeus  mit  starkem  Mittelkiel  und  ocker- 
farben. Rostrum  überragt  die  Hinterkoxen  und  ist  bis 
auf  das  letzte  braun  gefärbte  Glied  ockerfarben. 

P  r  o  n  o  t  u  m.  Pronotum  mit  zwei  eingestochenen 
Punktgruben  auf  der  Scheibe,  welche  durch  den  vorn  un- 
deutlichen Mittelkiel  getrennt  werden.     Die  geschwungenen 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


94 

Seitenkiele  sind  scharf  und  werden  am  Vorderrand  un- 
deutlich. Die  ganze  Fläche  ist  fein  quergerieft  und  mit 
einzelnen  Punktgruben  bestanden,  welche  den  Seitenkielen 
genähert  sich  befinden.  Brustlappen  viereckig  mit  abge- 
rundeten Ecken.  Pronotum  und  Brustlappen  sind  ocker- 
farbig. 

Schildchen.  Die  Seitenkiele  und  der  Mittelkiel 
sind  scharf;  die  Fläche  zwischen  den  Seitenkielen  ist  un- 
regelmäßig schräg  längst  gerieft,  die  Seitenfelder  zeigen 
eine  schwache  Querziselierung;  die  nicht  gekielte  und  ver- 
tiefte Fläche  vor  der  Schildchenspitze  ist  deutlich  quer- 
gerieft. Die  Färbung  ist  ockerfarben  und  erscheint  dunkeler 
als  beim  Pronotum. 

Deckschuppen    ockerfarbig. 

Deckflügel.  Basalzweidrittel  matt  ockergelb,  im 
Clavus  und  an  der  Basis  intensiver  mit  fünf  graublauen 
Flecken  im  Corium,  welche  wie  folgt  verteilt  sind.  Ein 
Fleck  und  zwar  der  größte  liegt  an  der  Basis  unmittelbar 
hinter  der  Basalzelle  zwischen  dem  Radius  und  der  Clavus- 
Coriumnaht,  zwei  gleich  große  in  der  Zelle  zwischen  dem 
Radius  und  dem  ersten  Aste  der  Media  zwei  mm  vonein- 
ander und  dem  Basalfleck  getrennt,  ein  ebenso  großer  steht 
zwischen  der  Media  und  dem  Cubitus,  an  der  Gabelungs- 
stelle des  letzteren,  drei  mm  von  den  erwähnten  Flecken 
entfernt,  der  fünfte  und  kleinste  Fleck  befindet  sich  einen  mm 
entfernt  vom  zweiten  Fleck  in  der  Radialzelle  und  zwar 
nach  hinten  und  mehr  im  Corium.  Der  Costalraum  ist  elfen- 
beinfarbig. Apikaldrittel  bräunlich  gelb  mit  bräunlichen 
Nerven. 

Flügel.  Basalteil  blau  mit  braunen  Nerven,  Apikai- 
spitze milchweiß  mit  braunen  Nerven,  Anallappen  mit 
rauchbraunem  Keilfleck,  dessen  Spitze  die  Flügelwurzel 
nicht  erreicht. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


95 

Hinterleib.  Bauchsegmente  knochenfarben  mit 
schmalen,  blaugrauen  Hinterrandsäumen,  jedes  Segment 
trägt  am  Vorderrand  zwei  braune  Flecke;  Rückensegmente 
blaugrau,  die  ersten  Segmente  sind  in  der  Mitte  des  Vorder- 
randes knochenfarbig.  Genitalplatten  bräunlichgelb,  Anal- 
lappen blaugrau,  Afterröhre  ockergelb. 

Brust    ockerfarben. 

Beine.  Coxen  matt  ockergelb  mit  braunem  Fleck : 
Schenkel  grünlichgelb  mit  braunen  Punktreihen  zu  den 
Seiten  der  Kanten;  Schienen  graublau  mit  braunem  Ring 
am  Ende,  die  Hinterschienen  tragen  sechs  Dorne,  deren 
Spitzen,  wie  die  Enddorne,  braun  gefärbt  sind;  Tarsen 
braun,  nur  das  erste  Glied  der  Hintertarsen  ist  an  der  Basis 
blaugrau  gefärbt. 

Maße.  Deckflügelspannung  55  mm;  Deckflügel- 
länge 25  mm;  Länge  des  Kopfes  und  des  Kopffortsatzes 
von  der  hinteren  Scheitelleiste  gerechnet  10 V2  mm;  Länge 
von  Schildchen  und  Hinterleib  zusammen  19 ^2  mm;  Flügel- 
länge 20  mm. 

West-Sumatra:  Padang  Pandjang  (F.  A.  Bedier  de 
Prairie  S.). 

Type  im  Stettiner  Museum 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


96 


Neue  Arten  aus  den  Gattungen 
Chlaenius,  Polyhirma  und  Tefflus, 

gesammelt  1900  von  Prof.  Oscar  Neumann   auf  seiner 

Durchquerung  Nord-Ost-Afrikas, 

hauptsächlich  Abessyniens  und  der  G  a  1 1  a  1  ä  n  d  e  r. 

Besclu'ieben  von  Cltr.  Stei'nberg,  Stralsund. 


Polyhirma  Dohmi  n.  sp. 

4  (^   (colh  aut.).     Länge  26 — 28,   Breite  8 — 9  mm. 

Steht  P.  polioloma  Chaud.  ungemein  nahe.  An  Größe 
und  Form  sind  beide  Arten  sehr  ähnhch,  doch  ist  das  Hals- 
schild am  Apex  schmäler;  die  Flügeldecken  sind  kürzer, 
das  letzte  Glied  der  Maxillar-Palpen  ist  etwas  länger  als 
bei  P.  polioloma.  Der  basale  Suturalstreif  der  Flügeldecken 
besteht  bei  der  neuen  Art  ganz  aus  hellen  Haaren,  bei 
polioloma  dagegen  das  basale  Drittel  desselben  aus  dunkel- 
braunen, die  allerdings  häufig  abgerieben  sind.  Der  helle 
Marginal-Saum  der  Flügeldecken  verbreitert  sich  am  Apex 
stärker  als  bei  polioloma,  fast  in  stumpfer  Dreieckform, 
ähnlich  so  als  bei  P.  interrupta  Fairm.  Die  neue  Art  hat 
auf  den  Flügeldecken  sieben  ganze,  ziemlich  scharfe  Rippen, 
wie  polioloma  auch,  doch  fehlt  ihr  die  kurze,  nur  halblange 
achte  der  genannten  Art. 

Dem  Herrn  Dr.  Dohrn-Stettin  widme  ich  diese  neue  Art. 

Hab.:    Harar,  Dadal,  Adi,  Haiin. 

Polyhiima  Neumanni  n.  sp. 

I  c^,  I  $  (coli.  aut.).  cJ  Länge  27,  Breite  7  mm.  $  Länge 
26,  Breite  8  mm. 

Der  Pol.  macilcnta  Oliv,  sehr  ähnlich,  doch  der  Kopf 
breiter,  plumper;  das  Halsschild  länger,  an  der  Basis  breiter; 
die  Flügeldecken  an  den  Schultern  gleichfalls  breiter,  vor- 

Stett.  entoinol.  Zeit.   1908. 


^ 


97 

tretender;  vorletztes  Glied  der  Maxillar-Palpen  erheblich 
länger  als  bei  niacilenta.  Die  Antennen  lang,  über  das  erste 
Drittel  der  Flügeldecken  hinreichend,  in  den  letzten  acht 
Gliedern  sehr  stark  verbreitert.  Halsschild  mit  breiter, 
flacher  Mittel-Rinne,  hohem  Seitenrand  und  grober,  dichter 
Punktierung.  Flügeldecken  mit  sechs  Rippen  —  Sutural- 
Rippe  mitgerechnet  —  und  zwischen  der  fünften  und  sechsten 
vorn  und  hinten  je  eine  kurze  Zwischen-Rippe,  die  als  An- 
sätze zu  einer  nicht  ganz  ausgebildeten  siebenten  Rippe 
zu  betrachten  sind.  Die  zweite  und  vierte  Rippe  etwas 
wellig  gebogen,  die  anderen  sind  gerader.  Die  Grübchen 
sind  rund,  schwarz,  ohne  das  bräunliche  Toment,  wie  solches 
sich  bei  niacilenta  in  allen  Grübchen  findet.  Die  Rippen 
verflachen  sich  auf  dem  letzten  Viertel  der  Flügeldecken, 
jedoch  nicht  so  stark  als  bei  niacilenta.  Helle  Behaarung 
auf  Kopf,  Halsschüd  und  Flügeldecken  sehr  schwach,  fehlt 
jedoch  nicht  ganz,  wie  es  bei  niacilenta  der  Fall  ist.  Der 
basale  Sutural-Streif  erreicht  kaum  ein  Viertel  der  Flügel- 
decken-Länge. 

Dem  Entdecker,  Herrn  O.  Neumann,  zu  Ehren  benannt. 

Hab.:    Djala,  Uba. 

Tefflus  Neumanni  n.  sp. 

I  ^  (coli.  aut.).     Länge  40,  Breite  15  mm. 

Steht  dem  Zehulianus  Raffray  sehr  nahe,  doch  ist 
der  Kopf  breiter,  besonders  zwischen  und  hinter  den  Augen; 
das  Halsschild  ist  flacher,  breiter,  hinten  viel  weniger  ver- 
schmälert; die  Flügeldecken  sind  weniger  konvex  als  bei 
der  erwähnten  Art.  Das  Halsschild  ist  viel  dichter  gerunzelt- 
punktiert  und  vor  den  im  stumpfen  Winkel  vorspringenden 
Hinterecken  viel  weniger  ausgeschnitten  als  bei  Zehulianus, 
wo  dieselben  rechtwinklig  vortreten.  Die  Rippen  der  Flügel- 
decken sind  etwas  schmäler  und  höher,  die  Zwischenräume 
daher  breiter,    aber  ebenso  fein  skulptiert  als  bei  Zehulianus. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908.  7 


98 

Der  ganze  Körper  glänzend  schwarz,  mit  Ausnahme  der 
gelbbräunlichen,  sturren  Haarbüschel  unter  den  Tarsen- 
gliedern  und  eines  kleinen  am  Apex  der  Mittelschiene  stehen- 
den rotbraunen  Haarbüschels.  Wie  bei  Zehidianus  die 
ganze  Unterseite  mit  allen  Episternen,  glatt,  ohne  jede 
Punktierung;  ebenso  die  Beine,  bei  welchen  nur  die  Schienen 
an  der  Innenseite  grobe,  tiefe  Punkte  tragen. 

Weibchen  unbekannt. 

Zu  Ehren  des  Entdeckers,  Herrn  O.  Neumann,  benannt. 

Hab. :    Gidole-Gardalla. 

Chlaenius  Neumanni  n.  sp. 

6  cJ,  II  ?  (coli.  aut.).  (^  Länge  15 — 16,  Breite  5 — 6  mm. 
$  Länge  15 — 17,  Breite  5  i/o — 7  mm. 

Ist  dem  CM.  oculaius  Fabr.  vom  Senegal  am  ähnlichsten, 
doch  ist  das  Halsschild  konvexer,  schmäler,  besonders 
die  Seiten  sind  nicht  so  vorgerundet;  der  Seitenrand  ist 
gleichmäßiger  und  besonders  vor  den  Hinterecken  nicht 
so  stark  aufgebogen;  diese  letzteren  sind  weniger  abgerundet; 
die  Punktierung  ist  gröber,  tiefer  und  sperriger  gestellt 
als  bei  vorgenannter  Art.  Die  Flügeldecken  sind  breiter, 
länger  und  hinten  stumpfer  zugerundet;  deren  Intervalle 
sind  ebenso  konvex,  die  Punktierung  derselben  ist  erheblich 
gröber  und  tiefer  als  beim  oculatus.  Das  letzte  Glied  beider 
Palpen,  die  bräunlich  gefärbt  sind,  ist  sehr  breit,  fast  drei- 
eckig und  vorn  schräg  abgeschnitten.  Kopf  und  Hals- 
schild sehr  glänzend,  entweder  rein  metallisch  hellgrün 
oder  so  mit  rötlichem  Anflug,  der  in  vielen  Stücken  all- 
mählig  intensiver  wird,  bis  er  in  einzelnen  Exemplaren 
zum  dunklen  Purpurrot  wird.  Die  Flügeldecken  sind  etwas 
glänzend,  dunkelgrün,  auf  dem  letzten  Viertel  mit  einem 
meistens  rundlichen,  manchmal  hinten  etwas  ausgezackten, 
gelb-bräunlichen  Fleck,  der  zwischen  dem  dritten  und 
neunten  Intervall  steht.     An  den  Antennen  die  drei  ersten 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


99 

Glieder  gelbbraun,  die  anderen  schwarz  und  verbreitert. 
Die  Beine  gelbbräunlich,  die  Unterseite  blauschwarz,  iri- 
sierend. 

Zu  Ehren  des  Entdeckers,  Herrn  O.  Neumann,  benannt. 

Hab. :    Gelo. 

Chlaenius  superbus  n.  sp. 

I  $  (coli.  aut.).     Länge  14,  Breite  5  mm. 

Diese  neue  Art  gehört  zur  Gruppe  des  Chi.  oculatus 
Fabr.  und  steht  hier  dem  vorbeschriebenen  Chi.  Neumanni 
n.  sp.  am  nächsten,  doch  ist  das  Halsschild,  bei  sonst  gleicher 
Skulptur  und  Punktierung,  im  Vorderteil  mehr  eingezogen, 
im  Basalteil  vor  den  Hinterecken  ein  wenig  mehr  ausge- 
schnitten, die  Vorderecken  nicht  so  abgerundet;  die  Flügel- 
decken sind  erheblich  schmäler  und  länger,  an  den  Seiten 
gerader,  parallel  verlaufend,  nicht  so  vor-,  am  Apex  nicht 
so  stumpf  abgerundet;  die  Intervalle  etwas  feiner  punktiert 
als  bei  Neumanni  n.  sp.  Die  Oberseite  ist  auf  Kopf  und 
Halsschild  glänzend  metallisch  hellgrün;  die  Flügeldecken 
etwas  dunkler  grün,  ohne  jede  helle  Fleckenzeichnung; 
die  Unterseite  schwarzblau  irisierend,  an  den  Seiten  ziem- 
lich dicht  punktiert,  auf  den  Bauchsegmenten  feiner,  auf 
den  Episternen  viel  gröber  und  tiefer.  Die  Beine  hellgelb, 
Tarsen,  Palpen  und  Oberlippe  etwas  dunkler  gefärbt.  An 
den  Antennen  das  erste  und  zweite  Glied  rein  gelb,  das 
dritte  ebenso  gelb,  aber  am  Apex  schmal  bräunlich  gesäumt, 
die  folgenden  Glieder  schwarz. 

Hab.:    Gelo. 

Chlaenius  imperialis  n.  sp. 

I  ^  (coli.  aut.).     Länge  14,  Breite  4 14  nirn. 

Muß  nahe  Chi.  Neumanni  n.  sp.  gestellt  werden,  ist 
aber  kleiner,  im  Halsschild  viel  kürzer  und  breiter,  in 
den  Flügeldecken  aber  schmäler.  Das  Halsschild  ist  an  den 
Seiten  sehr  vorgerundet,   in  der  apikalen  Hälfte,  von  der 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  T' 


100 

Mitte  an,  wo  die  größte  Breite  liegt,  bis  zu  den  stumpf  ab- 
gerundeten Vorderecken  eingezogen;  in  der  Basalhälfte 
von  der  Mitte  bis  zu  den  nur  leicht  abgerundeten  Hintcr- 
ecken  noch  stärker  eingezogen,  daher  hinten  schmäler  als 
vorn;  die  Punktierung  ist  eine  ähnlich  aus  zerstreut  stehenden 
groben  Punkten  bestehende,  aber  etwas  dichter  gestellte, 
als  bei  Neumanni.  Flügeldecken  lang,  schmal  mit  ziemlich 
parallelen  Seiten,  Intervalle  ein  wenig  konvexer  und  etwas 
feiner  punktiert  als  bei  Neumanni.  Auf  Kopf  und  Hals- 
schild ungewöhnlich  intensiv  goldig  purpurrot  glänzend, 
letzteres  seitlich  schmal  hellgrün  gesäumt;  Schildchen 
gleich  dem  Halsschild  purpurrot  glänzend;  Flügeldecken 
dunkel  rötlich-violett  mit  grünblauem,  schmalen  Rande. 
Unterseite  schwarzblau,  stark  irisierend,  an  den  Seiten 
mit  den  Episternen  fein  gepunktet;  die  schlanken  Beine 
gleichfalls  schwarzblau,  irisierend,  die  Tarsen  aber  pech- 
braun; Oberlippe  und  Mandibeln  ebenso  gefärbt,  die  Palpen 
und  die  zwei  ersten  Glieder  der  Antennen  bräunlich,  die 
übrigen  schwarzbräunlich. 
Hab. :    Schoa. 

Chlaenius  Roeschkei  n.  sp. 

I  $  (coli.  aut.).     Länge  13,  Breite  5  mm. 

Steht  dem  Chi.  caecus  Chaud.  ungemein  nahe,  doch 
ist  der  Kopf  breiter,  die  Augen  stehen  mehr  vor,  das  Hals- 
schild ist  flacher,  breiter,  an  den  Seiten  viel  stärker  vor- 
gerundet, an  der  Basis  eingezogener,  daher  schmäler;  die 
Flügeldecken  flacher,  auf  den  weniger  konvexen  Inter- 
vallen ganz  erheblich  feiner  und  dichter  punktiert  als  bei 
genannter  Art.  Die  Färbung  ist  auf  Kopf  und  Halsschild 
ein  glänzend  metallisches  Hellgrün  mit  Purpuranflug,  der 
auf  dem  Halsschild  am  stärksten  hervortritt.  Flügeldecken 
dunkel  schwarzgrün,  auf  dem  letzten  Viertel  mit  hellgelbem 
Discoidalfleck,  der  vom  dritten  bis  auf  das  achte  Intervall 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


101 

reicht  und  viel  kleiner,  besonders  kürzer  als  bei  caecus  ist, 
da  die  auf  dem  siebenten  und  achten  Intervall  stehenden 
hellen  Streifen  ganz  ungemein,  die  anderen  drei  stark  ver- 
kürzt sind.  Da  der  auf  dem  sechsten  Intervall  stehende 
helle  Streif  sich  weiter  nach  hinten  als  die  beiden  anderen 
auf  dem  vierten  und  fünften  stehenden  vorschiebt,  so  ent- 
steht am  Fleck  hinten  ein  scharf  einspringender  Winkel, 
während  beim  caecus  dieser  Fleck  fast  immer  rundlich, 
ohne  diese  Winkelung  sich  zeigt.  Die  drei  ersten  Glieder 
der  Antennen  sind  gelb,  die  übrigen,  stark  verbreiterten 
sind  schwarz;  die  Palpen  und  Beine  sind  gelb;  Unterseite 
schwärzliehblau,  irisierend. 

Männchen  ist  unbekannt. 

Dem  Herrn  Dr.  Roeschke-Berlin  gewidmet. 

Hab. :    Ergino-Doko. 

Chlaenius  elegans  n.  sp. 

3  (^  (coli.  aut.).     Länge  14,  Breite  5  mm. 

Diese  neue  Art  möchte  ich  mit  Chi.  caecus  Dej.  ver- 
gleichen, doch  ist  der  Kopf  breiter,  länger  und  viel  dichter 
punktiert ;  die  Augen  stehen  stärker  hervor ;  die  Oberlippe 
ist  viel  länger;  die  Antennen  sind  auch  länger,  in  den  mittleren 
Gliedern  verbreiteter;  das  Halsschild  ist  erheblich  breiter, 
dessen  Seiten  sind  viel  stärker  vorgerundet,  die  Hinter- 
ecken abgerundeter;  die  Punktierung  ist  merklich  dichter 
und  feiner;  die  Flügeldecken  sind  länger,  schmäler,  deren 
Intervalle  konvexer  und  nicht  so  fein  und  dicht  punktiert 
als  bei  caecus.  Die  Oberseite  ist  schwarzgrünlich,  an  den 
Seiten  des  Halsschildes  und  der  Flügeldecken  heller  grün; 
die  Unterseite  und  die  Beine  schwarzblau  irisierend,  doch 
die  Tarsen  pechbraun;  alle  Palpen  schwarz,  an  den  Enden 
der  letzten  Glieder  schmal  bräunlich  gesäumt;  die  Antennen 
nur  an  den  beiden  ersten  Gliedern  rein  gelbbräun- 
lich,  an  den  folgenden  schwarz.     Auf  dem  letzten  Viertel 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


102 

der  Flügeldecken  findet  man  einen  auf  das  vierte,  fünfte 
und  sechste  Intervall  beschränkten  hellgelben,  sehr  kleinen, 
kurzen,  annähernd  viereckigen  Fleck. 

Weibchen  unbekannt, 

Hab.:    Gobel  FL,  Moja-Atschalo. 

Chlaenius  Kraatzi  n.  sp. 

I  (^  (coli.  aut.).     Länge  12,  Breite  5  mm. 

Steht  dem  vorbeschriebenen  Chi.  elegans  n.  sp.  un- 
gemein nahe,  doch  ist  er  viel  kürzer,  gedrungener,  breiter; 
der  Kopf  kürzer,  nicht  so  dicht  punktiert;  das  Halsschild 
viereckiger,  an  den  Seiten  weniger  vorgerundet,  an  der 
Basis  breiter,  weniger  eingezogen;  die  Punktierung  desselben 
gröber,  sperriger;  die  Flügeldecken  kürzer,  breiter,  an  den 
Seiten  weniger  gerade  verlaufend,  doch  die  Intervalle  und 
deren  Punktierung  gerade  so  als  bei  elegans.  Oberseite 
schwarzgrünlich,  Kopf,  Seitenränder  des  Halsschildes  und 
der  Flügeldecken  heller  grünlich.  Unterseite  und  Beine 
schwarzbläulich  irisierend;  Antennen  an  dem  ersten  Gliede 
rein  gelb,  dem  zweiten  und  dritten  ebenso,  aber  der  Apex 
derselben  schmal  bräunlich  gesäumt,  die  folgenden  fünf 
Glieder  schwarz,  die  drei  letzten  mehr  dunkel  braungrau. 
Die  Palpen  fehlen.  Auf  dem  letzten  Viertel  der  Flügeldecken 
findet  sich  auf  dem  vierten,  fünften  und  sechsten  Intervall 
ein  kleiner,  kurzer  hellgelber  Fleck,  der  noch  ein  wenig 
auf  das  siebente  Intervall  übergreift.  Derselbe  erscheint 
etwas  ausgezackt,  da  der  Streif  auf  dem  sechsten  Intervall 
sich  nach  hinten  etwas  über  die  beiden  anderen  vorschiebt. 

Weibchen  unbekannt. 

Zu   Ehren   des   Altmeisters   Prof.    Kraatz   benannt. 

Hab. :    Gara-Mulata. 

Chlaenius  Erlangeri  n.  sp. 

I  c^,  2  9  (coli.  aut.).  ö"  Länge  13,  Breite  ^^A  mm.  $  Länge 
13 — 15,  Breite  5 — 6  mm. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


103 

Steht  dem  Chi.  hipustulatus  Boh.  aus  Caffraria  am 
nächsten,  doch  ist  der  Kopf  breiter,  das  Halsschild  konvexer, 
im  ganzen,  besonders  aber  an  der  Basis,  breiter,  an  den  Seiten 
weniger  vorgernndet,  an  den  Hinterecken  nicht  so  stark 
abgerundet;  die  Flügeldecken  am  Apex  viel  stumpfer, 
kürzer  zugerundet;  die  Intervalle  derselben  konvexer,  viel 
gröber  und  nicht  so  dicht  punktiert  als  obengenannte  Art. 
Die  drei  ersten  Glieder  der  Antennen  gelb,  glatt,  unbehaart, 
die  übrigen,  die  nur  wenig  verbreitert  sind,  dunkler  bräun- 
lich mit  grauer,  ganz  kurzer,  feinster  Behaarung.  Die  Palpen 
und  Beine,  sowie  der  apikale  Fleck  der  Flügeldecken  gelb. 
Dieser  Fleck  reicht  vom  dritten  bis  zum  sechsten  Intervall, 
ist  hinten  etwas  ausgezackt  und  steht  der  Spitze  sehr  nahe. 
Kopf  und  Halsschild  glänzend  hellgrün;  die  Flügeldecken 
lebhaft  dunkelgrün,  etwas  stärker  glänzend  als  bei  bi Pustu- 
la tits.     Die  ganze  Unterseite  schwarzbläulich  irisierend. 

Zu  Ehren  des  Herrn  Baron  C.  v.  Erlanger  benannt. 

Hab.:    Gara-Mulata,  Motjo  (Schoa). 

Chlaenius  Bennigseni  n.  sp. 

2  ^  (coli.  aut.).     Länge  13,  Breite  5  mm. 

Steht  dem  Chi.  cosciniodcrus  Chaud.  sehr  nahe,  ist 
aber  erheblich  kleiner,  der  kurze,  breite  Kopf  ist  tiefer, 
gröber  und  dichter  punktiert;  das  Halsschild  gewölbter, 
quadratischer,  an  den  Seiten  viel  weniger  vorgerundet, 
an  der  Basis  breiter,  vor  den  Hinterecken  weniger  ausge- 
schnitten, daher  die  letzteren  zugerundeter;  die  Flügel- 
decken schmäler,  die  flachen  Intervalle  derselben  viel  gröber 
und  sperriger  punktiert  als  bei  coscinioderus.  Die  Behaarung 
bei  beiden  Arten  gleich  kurz,  fein  und  dicht.  Kopf  und 
Halsschild  ziemlich  hellgrün ;  die  Flügeldecken  etwas  dunkler 
mit  gelbem,  die  Intervalle  sieben,  acht  und  neun,  bedeckenden 
Außenrand,  der  in  dieser  Breite  von  der  Schulter  bis  un- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


104 

gefähr  über  das  erste  Drittel  der  Flügeldeckenlänge  reicht, 
sich  hier  zu  einem  kurzen,  schmalen,  über  das  sechste  und 
fünfte  Intervall  sich  erstreckenden  stumpfen  Vorsprunge 
nach  innen  zu  verbreitert,  um  dann  in  seinen  beiden  letzten 
Dritteln  bis  zur  Naht  hin  sich  plötzlich  so  zu  verschmälern, 
daß  er  nur  das  neunte  Intervall  und  den  Rand  selbst  be- 
deckt. Auf  dem  letzten  Viertel  der  Flügeldecken,  kurz 
vor  dem  Apex,  steht  auf  dem  dritten,  vierten  und  fünften 
Intervall  ein  kleiner,  rundlicher,  gelber  Fleck.  Beine  und 
Palpen  gelb;  Antennen  mehr  dunkelbräunlich,  die  drei 
ersten  Glieder  einen  Schein  heller.  Die  Unterseite  schwarz- 
blau irisierend,  auf  den  Bauchsegmenten  sehr  fein,  auf  den 
Vorderteilen,  besonders  den  Episternen,  sehr  grob  und 
dicht  punktiert. 

Weibchen  unbekannt. 

Zu  Ehren  des  Herrn  R.  v.  Bennigsen  benannt. 

Hab.:    Luku,  Sheik  Hussein. 

Chlaenius  latipeimis  n.  sp. 

I  o ,  6  $  (coli.  aut.).  ^  Länge  i6.  Breite  6  mm.  $  Länge 
15—17,  Breite  6 — 7  mm. 

Steht  dem  Chi.  rufomarginatus  Dejean  sehr  nahe,  doch 
ist  er  erheblich  größer.  Der  Kopf  ist  lange  nicht  so  glatt, 
viel  runzliger,  besonders  neben  den  Augen;  das  Halsschild 
ist  seitlich  in  der  Mitte  weniger  vorgerundet,  dagegen  in 
der  vorderen  Hälfte  stärker,  so  daß  die  größte  Breite  vor 
der  Mitte,  nicht  i  n  der  Mitte,  wie  beim  rufomarginatus, 
liegt.  Von  der  Mitte  verläuft  der  Seitenrand  in  fast  gerader 
Linie  nach  der  ziemlich  stumpfen  Hinterecke.  Der  Hinter- 
wie  der  Vorderrand  des  Halsschildes  ist  etwas  ausgeschnitten. 
Die  ziemlich  flache  Oberfläche  ist  mit  noch  spärlicheren, 
wenn  auch  etwas  gröberen  Punkten  bestreut  als  bei  rufo- 
marginatus; die  Mittelfurche  ist  aber  stärker  eingeschnitten, 
auch    sind    die    basalen    Seiteneindrücke    tiefer    und   länger 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


105 

als  bei  genannter  Art.  Die  Flügeldecken  sind  wie  bei  rufo- 
jiiarginatus  sehr  flach,  haben  sehr  parallel  verlaufende  Seiten 
und  fallen  in  dem  letzten  Viertel  nach  dem  Apex  zu  sehr 
schroff  ab;  sind  ziemlich  tief  gestreift,  mit  breiten,  flach- 
konvexen Intervallen,  deren  Seiten-Punktierung  aber  nur  sehr 
schwach,  lange  nicht  so  stark  als  bei  rufomarginatus  ist. 
Die  Färbung  der  Flügeldecken  ist  bald  ganz  grün-metallisch, 
bald  auf  dem  Diskus  mehr  oder  weniger  erzfarben,  mit  hell- 
grünen Seiten.  Der  Rand  und  das  neunte  Intervall  hell- 
gelb. Auch  die  drei  ersten  Antennenglieder  und  die  Beine 
sind  von  gleicher  Farbe,  aber  die  Palpen,  die  Tarsen  und 
die  übrigen  Antennenglieder  sind  mehr  bräunlich.  Das 
Schildchen  ist  glatt,  schwarz.  Die  Unterseite  ist  schwarz- 
bräunlich. 

Hab.:    Gara-Mulata,  Haramaja. 

Chlaenius  difficilis  n.  sp. 

I  (^  (coli.  aut.).     Länge  13,  Breite  6  mm. 

Die  langen,  schmalen  und  spitzen  Mandibeln,  die  aus- 
geschnittene in  den  Vorderecken  gehobene  Oberlippe,  sowie 
die  Bildung  und  Skulptur  des  Halsschildes  und  der  Flügel- 
decken weisen  dieser  neuen  Art  ihren  Platz  neben  dem 
Chi.  columhinus  Dej.  an,  doch  ist  der  Kopf  weniger  konvex, 
stärker  punktiert,  besonders  neben  den  Augen;  das  Hals- 
schild ist  kürzer,  an  den  Seiten  vorgerundeter,  an  der  Basis 
stärker  eingezogen,  verschmälerter;  die  Hinterecken  sind 
schärfer  vorstehend,  weniger  abgerundet;  die  Punktierung 
ist  nicht  so  grob  und  tief;  die  Mittellinie,  sowie  die  seit- 
lichen Basal-Eindrücke  sind  nicht  so  tief,  weniger  markiert; 
die  Flügeldecken  sind  kürzer  und  fallen,  wie  bei  episcopalis 
Dej.,  auf  dem  letzten  Drittel  viel  schroffer  nach  dem  Ende 
zu  ab;  die  Punkte  der  Streifen  sind  ebenso  fein,  die  Inter- 
valle etwas  stärker  konvex  als  bei  columhinus.  Die  Färbung 
ist    auf   den    Flügeldecken    rötlich-violett,    am    Seitenrande 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


106 

schmal  grünlich-blau;  Kopf  und  Halsschild  reiner  violett, 
beide  an  den  Seiten  ähnlich  blaugrün  gefärbt  wie  die  Seiten- 
ränder der  Flügeldecken;  Unterseite  schwarzblau  irisierend, 
an  den  Seiten  mit  den  Episternen  sperrig  und  fein  punktiert, 
Die  Oberlippe,  die  Antennen,  Beine  und  Palpen  schwarz, 
letztere  an  ihren  letzten  Gliedern  schmal  bräunlich  ge- 
säumt. 

Weibchen  unbekannt. 

Hab. :    Gara-Mulata. 

Chlaenius  aberanus  n.  sp. 

2  ö .  4  ?  (coli.  aut.).  o  Länge  12,  Breite  4 14  mm.  $  Länge 
12 — 13,  Breite  5  mm. 

Die  langen,  spitzen  IMandibeln,  vor  allem  die  aus- 
geschnittene in  den  Vorderecken  rundlich  gehobene  Oberlippe 
und  die  Bildung  des  Halsschildes  und  der  Flügeldecken 
verweisen  diese  neue  xA-rt  in  die  Gruppe  des  Chi.  colum- 
hinus  Dej.  und  steht  sie  hier  dem  Ch.  cpiscopalis  Dej. 
am  nächsten,  doch  sind  die  Antennen  viel  kürzer,  in 
den  Mittelgliedern  stärker  verbreitert;  der  Kopf  ist  länger, 
die  Eindrücke  neben  den  Augen  sind  tiefer;  das  Halsschild 
ist  in  der  basalen  Hälfte  weniger  verschmälert,  die  Hinter- 
ecken sind  nicht  so  abgerundet;  die  Flügeldecken  sind 
erheblich  kürzer,  in  der  Vorderhälfte  weniger  verschmälert; 
die  Intervalle  etwas  konvexer,  diese  aber  an  den  Seiten 
nicht  annähernd  so  dicht  punktiert  als  bei  cpiscopalis.  Die 
Oberseite  ist  metallisch  hellgrün;  Kopf  und  Halsschild 
besonders  stark  glänzend;  die  Unterseite  schwarzblau, 
besonders  stark  irisierend,  an  den  Seiten  mit  den  Episternen 
sperrig  und  fein  punktiert;  Oberlippe,  Schildchen,  Antennen, 
Beine  und  Palpen  schwarz,  die  Endglieder  der  letzteren 
am  Apex  schmal  gelbbräunlich  gesäumt;  die  Behaarung 
an   der   Unterseite   der   Tarsenglieder   rötlichbraun. 

Hab.:    Abera  B.,  Muta  derza. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


107 


Chlaenius  principalis  n.  sp. 

6  (^,  I  $  (coli.  aut.).  o  Länge  12 — 14,  Breite  4 14 — 5  mm. 
$  Länge  13,  Breite  5  mm. 

Steht  dem  vorbeschriebenen  Chi.  ahcranus  n.  sp.  un- 
gemein nahe,  doch  ist  das  Halsschild  breiter,  seitlich  in 
seinem  apikalen  Teil  stärker  vorgerundet,  in  seinem  basalen 
dagegen  vor  den  Hinterecken  etwas  mehr  ausgeschnitten, 
schmäler,  die  letzteren  schärfer,  fast  rechtwinklig  vor- 
tretend; die  Flügeldecken  länger,  die  Intervalle  etwas 
weniger  konvex  als  bei  aberanus.  Die  Oberseite  ist  etwas 
glänzend,  schwarzblau,  auf  Kopf  und  Halsschild  heller, 
glänzender;  die  Unterseite  schwarzblau  irisierend,  an  den 
Seiten  mit  den  Episternen  äußerst  fein  und  sperrig  punktiert ; 
Beine,  Antennen,  Oberlippe  und  Palpen  schwarz  und  ganz 
so  als  bei  Chi.  aberanus  n.  sp. 

Hab.:    Tscherätscha -  Gescho,    Adagidu,    Tschatu,   Abo- 


Chlaenius  adagidensis  n.  sp. 

I  o,  2  $  (coli.  aut.).  (^  Länge  13,  Breite  5  mm.  $  Länge 
13,  Breite  5  mm. 

Steht  dem  Chi.  ciiprcocinctus  Reiche  nahe,  die  langen 
Mandibeln,  die  leicht  ausgeschnittene,  an  den  Vorderecken 
rundlich  gehobene  Oberlippe,  die  im  letzten  Gliede  zum  Dreieck 
verbreiterten  Palpen,  die  ähnliche  Bildung  des  Halsschildes 
und  der  Flügeldecken  spricht  deutlich  hierfür,  doch  zeigt 
der  Kopf  tiefere  Eindrücke,  das  Halsschild  ist  an  der  Basis 
etwas  mehr  eingezogen,  daher  schmäler,  die  Intervalle  der 
Flügeldecken  sind  an  den  Seiten  nicht  so  grob  und  tief, 
die  Streifen  dagegen  tiefer  und  gröber  punktiert  als  bei 
cupreocinctus.  Kopf  und  Halsschild  mehr  oder  weniger 
dunkelgrün,  letzteres  an  den  Seiten  etwas  lebhafter,  heller 
grün;  Flügeldecken  schwarz,  der  Seitenrand  und  das  neunte 
Intervall    grünlichblau,  Oberlippe,    Palpen  und  Beine  gelb, 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


108 

ebenso  die  drei  ersten  Glieder  der  Antennen,  die  übrigen 
schwarz.  Unterseite  schwarzblau  irisierend,  fein  und  sperrig 
punktiert. 

Hab.:  Adagidu,  Tschatu. 

Chlaenius  Horni  n.  sp. 

3  S  (coli.  aut.).     Länge  13,  Breite  6  mm. 

Steht  dem  Chi.  varians  Chaudoir  am  nächsten,  doch 
unterscheiden  sich  beide  Arten  leicht  durch  die  verschiedene 
Stellung  der  hellgelben  Flecke  auf  den  Flügeldecken, 
denn  während  bei  varians  der  Discoidal-Fleck  erheblich 
hinter  der  Mitte,  auf  den  Intervallen  fünf,  sechs  und 
sieben  steht,  findet  sich  derselbe  bei  der  neuen  Art  genau 
in  der  Mitte  der  Flügeldecken  und  zwar  auf  dem  sechsten 
und  siebenten  Intervall,  auf  das  achte  nur  ein  wenig  über- 
greifend, aber  das  fünfte  ganz  freilassend.  Der  helle  Apikal- 
Fleck  steht  bei  varians  auf  dem  ersten,  zweiten  und  dritten 
Intervall,  bei  der  neuen  Art  findet  man  nur  auf  dem  zweiten 
einen  ganz  kurzen  Streif,  der  bei  dem  einen  Exemplare 
ganz  fehlt.  Bei  der  zuletzt  genannten  Art  hat  die  Oberlippe 
ganz  geraden  Vorderrand,  bei  varians  ist  er  ausgeschnitten. 
Das  Halsschild  ist  gröber  punktiert,  die  Intervalle  der  Flügel- 
decken sind  konvexer  als  bei  varians.  Der  Kopf  ist  glänzend 
hellgrün  oder  purpurrot;  das  Halsschild  ist  rötlich-violett; 
die  Flügeldecken  und  die  Beine  sind  schwarz;  die  Palpen 
gleichfalls,  doch  sind  die  letzten  Glieder  derselben  am  Apex 
schmal  gelblich  gesäumt.  Bei  den  Antennen  sind  die  vier 
ersten  Glieder  schwarz,  die  übrigen  bräunlichgrau.  Die 
Unterseite  ist  schwarzblau  irisierend.  Beim  (^  die  drei  ersten 
Glieder  der  Vordertarsen  ungemein  stark  verbreitert. 

Herrn   Dr.   Walther   Horn-Berlin  gewidmet. 

Hab.:    Malo,  Djala. 

Chlaenius  Oberthüri  n.  sp. 

I  ^,  2  $  (coli.  aut.).  ^  Länge  15,  Breite  5 1/2  mm.  $  Länge 
13 — 14,  Breite  6  mm. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


109 

Steht  dem  vorbeschriebenen  Chi.  Horni  n.  sp.  (also 
auch  dem  Chi.  varians  Chaudoir)  sehr  nahe,  doch  ist  das 
Halsschild  schmäler,  die  Seiten  desselben  sind  weniger 
vorgerimdet,  die  Basis  ist  nicht  so  eingezogen,  die  Hinter- 
ecken sind  nicht  so  stark  abgerundet;  die  Punktierung 
desselben  ist  nicht  so  dicht  und  gedrängt;  die  Flügeldecken 
sind  an  der  Basis  weniger  eingezogen,  am  Apex  stumpfer, 
breiter  abgerundet  als  bei  Horni.  Die  Oberlippe  ist  gerade 
abgeschnitten  am  Vorderrande.  Kopf  und  Halsschild  sind 
goldig-gelb  mit  rötlichem  Anflug;  die  Flügeldecken  dunkel 
erzgrün,  bei  einem  Exemplar  $  mehr  dunkel  rötlich-violett; 
die  gelben  Flecke,  welche  wir  bei  Horni  finden,  fehlen  hier 
ganz.  Palpen,  Antennen,  Beine  und  Unterseite  ganz  so 
als  bei  Horni  gefärbt. 

Zu  Ehren  des  Herrn  R.  Oberthür-Rennes  benannt. 

Hab.:    Nata  Oerra. 

Chlaenius  garamulatanus  n.  sp. 

3  $  (coli.  aut.).     Länge  14,  Breite  6  mm. 

Auch  diese  neue  Art  steht  Chi.  Horni  n.  sp.  (also  auch 
dem  varians  Chaudoir)  sehr  nahe,  doch  ist  das  Halsschild 
breiter,  die  Seiten  desselben  sind  vorgerundeter;  die  Basis 
ist  erheblich  breiter,  die  Hinterecken  sind  nicht  so  abge- 
rundet; die  Punktierung  ist  noch  etwas  feiner,  dichter; 
die  Flügeldecken  sind  breiter,  am  Apex  viel  stumpfer  ab- 
gerundet; die  Punktierung  der  Intervahe  derselben  ist 
ein  wenig  gröber  als  bei  Horni.  Die  Oberlippe  ist  bei  zwei 
Exemplaren  gerade  abgeschnitten,  beim  dritten  den  beiden 
eben  genannten  sonst  in  jeder  Hinsicht  genau  gleichenden 
Exemplare,  ist  dieselbe  deutlich  ausgeschnitten.  Die  Ober- 
seite ist  dunkel  veilchenblau  gefärbt;  der  sehr  glänzende 
Kopf  heller;  die  Unterseite,  Beine,  Palpen  und  Antennen 
schwarz  gefärbt,  wie  beim  Horni  des  näheren  beschrieben. 

Männchen  ist  unbekannt. 

Hab.:    Gara-Mulata,  Godo  Buzka  (Abyssinien). 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


110 


Neue  Arten  der  Braconidengattung 
Stantonia. 

Von  Dr.  Gtiiitlier  Knilei'leiii,  Stettin. 

Stantonia  Ashm.  1904. 
(Ashmead,  Proc.  Unit.  St.  N.-Mus.   V.  28.    1904  p.  146). 
Stantonia  sumatrana  nov.  spec 

Bräunlich  gelb;  Fühlerschaft  oben  schwarzbraun,  Geißel 
oben  braun.  Schwarz  sind  die  Augen,  die  Umgebung  der 
Ocellen,  die  äußerste  Spitze  der  Mittelschiene,  das  5.  Mittel- 
tarsenglied,  von  den  Hinterbeinen  die  äußerste  Spitze  des 
Schenkels  oben,  das  Enddrittel  der  Schiene,  das  Enddrittel 
des  I.  Tarsengliedes  (der  übrige  Teil  desselben  ist  weißlich) 
und  die  4  übrigen  Tarsenglieder.  Hintertibiensporne  gelblich 
weiß.  Flügel  schwach  bräunlich  hyalin,  Flügelspitze  schwach 
braun  angehaucht.  Adern  schwarz.  Membran  lebhaft 
in  allen  Farben  irisierend. 

Antedorsum  des  Mesothorax  mit  Spuren  zweier  Längs- 
furchen. Parapsidenfurchen  sehr  scharf,  deutlich  punktiert, 
Mittelsegment  wenig  glatt,  mit  3 — 4  unregelmäßigen  Quer- 
runzeln. Fühler  lang  und  kräftig,  wesentlich  länger  als  der 
Vorderflügel.  Legerohr  fast  von  halber  Abdominallänge, 
Scheiden  etwas  kürzer. 

Körperlänge  8  mm.  Abdominallänge  414  mm.  Länge 
des  Legerohres  2  mm.  Länge  der  Scheiden  1 1^4  mm.  Vorder- 
flügellänge 7^  mm. 

Sumatra,    Soekaranda  i  $.     Dr.  H.  Dohrn. 

Stantonia  Hammersteini  nov.  spec. 

Hell  schwach  ockergelb.     Fühlerschaft  oben  mit  einem 

schmalen  Längsstrich,     Fühlergeißel   oben  grau  rostfarben. 

Schwarz  sind  die  Augen,   die  Umgebung  der  Ocellen,   das 

Spitzenviertel    der    Hinterschienen,    das    Spitzenviertel    des 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


111 

I.  Hintertarsengliedes  (der  übrige  Teil  weißlich)  und  die 
4  folgenden  Tarsenglieder.  (Die  Mitteltarsen  sind  abge- 
brochen). Hintertibiensporne  gelblich  weiß.  Flügel  hyalin, 
Flügelspitze  mit  einer  Spur  eines  braunen  Hauches,  Adern 
schwarzbraun,  Membran  lebhaft  rot,  besonders  bis  grün 
irisierend.   Gesicht  mit  einer  deutlichen  medianen  Längsleiste. 

Antedorsum  des  Mesothorax  relativ  lang  und  schmal, 
ohne  Längsfurchen,  Parapsidenfurchen  sehr  scharf,  undeut- 
lich punktiert,  relativ  wenig  stark  nach  vorn  divergierend. 
Mittelsegment  wenig  glatt,  oben  mit  einigen  unregelmäßigen 
Querrunzeln,  seitlich  der  Medianlinie  mit  je  einer  unregel- 
mäßigen Längsrunzel.  Fühler  lang  und  mäßig  dick.  Lege- 
rohr kurz. 

Körperlänge  6  mm.  Abdominallänge  3  mm.  Länge 
des  Legerohres  1Y2  rnm.  Vorderflügellänge  6  mm.  Fühler- 
länge zirka  9  mm. 

Madagaskar.  Majunga.  i  $.  Mitte  November. 
Gesammelt  von    Hammerstein. 

Stantonia  minuta  nov.  spec. 
Hell  gelb  bis  ockergelblich,  Hinterbeine  und  Abdomen 
ockergelb.  Fühlerschaft  oben  mit  einem  schmalen  schwarzen 
Längsstrich.  Geißel  schwarz,  Unterseite  des  Basalviertels 
hell  bräunlich  gelb.  Schwarz  sind  ferner  die  Augen,  Ocellen, 
die  äußerste  Spitze  der  Mittelschiene  oben,  die  Mitteltarsen 
mit  Ausnahme  des  Basalviertels  des  i.  Gliedes,  das  End- 
drittel der  Hinterschenkel,  und  die  Hintertarsen  mit  Aus- 
nahme der  Basalhälfte  des  i.  Gliedes.  In  der  Mitte  der 
Hinterränder  des  2.  bis  5.  Abdominalsegmente  ein  dunkel- 
brauner, rundlicher  Fleck;  beim  2.  Exemplare  sind  alle 
Segmente  und  der  Stiel  am  Hinterrande  schwarzbraun  ge- 
säumt. Flügel  hyalin,  ein  braunschwarzer,  scharfer,  rund- 
licher Fleck  nimmt  die  Flügelspitze  ein. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


112 

Antedorsum  des  Mesothorax  gänzlich  ohne  Längs- 
furchen; Parapsiden  sehr  tief,  undeuthch  punktiert.  Mittel- 
segment rauh,  in  der  Mitte  mit  einem  kräftigen  Querkiel 
dahinter  einige  undeutliche  schwächere,  seitlich  der  Mittel- 
linie hinter  dem  kräftigen  Querkiel  jederseits  ein  kräftiger 
Längskiel,  der  nach  vorn  durch  einige  undeutliche  und 
unregelmäßige  Höcker  fortgesetzt  wird. 

Körperlänge  4I/2 — 5  mm.  Abdominallänge  21/4  mm. 
Vorderflügellänge  41^ — 5  mm. 

Peru.  Depart.  Chanchamayo.  2  c^.  Gesammelt 
von    H  o  f  f  m  a  n  n  s. 


Ueber  das  Schnarren  der  Heuschrecken. 

Von  H.  Rarny. 


Bekanntlich  sind  die  meisten  Heuschrecken-  und  Grillen- 
arten —  wenigstens  im  männlichen  Geschlechte*)  —  im- 
stande, gewisse  Zirptöne  hervorzubringen,  die  nach  den 
Spezies  verschieden  sind  und  angeblich  zur  Anlockung 
des  andern  Geschlechtes  dienen.  Es  ist  leicht  zu  beobachten 
und  schon  längst  bekannt,  daß  die  Elytra  (Vorderflügel) 
als  Zirporgane  dienen  und  zwar  in  der  Weise,  daß  sie  bei 
den  Achetiden  und  Tettigoniiden  aneinander  gerieben  werden, 
während  die  Acrididen  durch  Reiben  der  Hinterschenkel 
an  den  Elytren  jene  Töne  erzeugen. 

Gewisse  Feldheuschrecken  sind  aber  außerdem  noch 
fähig  andere  Laute  hervorzubringen.  Es  handelt  sich  hier 
um  die  Schnarrheuschrecken.  Dieser  Name  bezeichnet 
durchaus  keine  systematische  Gruppe;  vielmehr  finden 
sich  Schnarrheuschrecken  in  allen  Familien  der  Acridoideen. 
Andererseits    sind    von    nahe    verwandten    Arten    derselben 


*)  Bei  wenigen  Arten  auch  die  Weibchen,  z.  B.  bei  Ephippiger  spp. 
Stett.  entomol,  Zeit.  1908. 


113 

Gattung  die  einen  oft  imstande  zu  schnarren,  die  andern 
nicht.  So  müssen  wir  z.  B.  den  Omocestus  miniatus  oder 
die  Arcyptera  fusca  den  Schnarrheuschrecken  zuzählen, 
während  ihre  nächsten  Verwandten,  Omocestus  lineatus 
resp.   Arcyptera  brevipennis,   nicht   dazu  gehören. 

Während  das  Zirpen  nur  beim  Sitzen  oder  Kriechen 
möghch  ist,  geschieht  das  Schnarren  meist  beim  Fhegen. 
Wenn  es  dennoch  beim  Sitzen  stattfindet,  so  wird  dies 
nur  dadurch  möghch,  daß  das  Tier  rasche  Flügelschläge 
macht,  als  ob  es  fliegen  wollte;  dies  habe  ich  öfter  bei  Omo- 
cestus  miniatus   beobachtet. 

Bei  allen  schnarrenden  Formen  ist  im  Bau  der  Hinter- 
fiügel  eine  auffallende  Konvergenzerscheinung  zu  bemerken, 
durch  die  eben  die  Möglichkeit,  solche  Töne  hervorzubringen, 
geboten  wird.  Die  vorderen  Längsadern  sind  kräftig,  oft 
auffallend  verdickt  und  dienen  jedenfalls  zur  Hervorbringung 
des  Geräusches.  Die  Längsfelder  zwischen  ihnen  sind  sehr 
breit  und  von  regelmäßigen,  parallelen  Queradern  gestützt. 
Ihre  x\ufgabe  ist  ohne  Zweifel,  durch  Resonanz  den  Ton 
zu  verstärken. 

Die  umstehenden  Abbildungen  zeigen  Vertreter  ver- 
schiedener Feldheuschreckengruppen,  welche  wir  nach  dem 
Bau  der  Hinterflügel  als  Schnarrheuschrecken  bezeichnen 
müssen.  Von  den  abgebildeten  Arten  habe  ich  selbst  das 
Schnarren  bei  Omocestus  miniatus,  Stauroderus  morio  und 
Arcyptera  fusca  beobachtet;  auch  von  Bryodema  tuherculata 
ist  es  ja  allgemein  bekannt  und  wurde  bei  dieser  Art  schon 
von  Pallas  darauf  hingewiesen.  Das  Geäder  der  Hinter- 
flügel stellt  auch  bei  Colpolopha  Burmeistcri  und  bei  Hyalop- 
teryx  rufipe^inis  außer  allen  Zweifel,  daß  diese  Arten  die 
Fähigkeit  zu  schnarren  besitzen.  Von  allen  hat  das  (^  der 
letztgenannten  Art  die  höchste  Spezialisation  der  Hinter- 
flügel erreicht,   wie   mit   einem   Blick  zu  sehen   ist. 

Bei   allen   Formen   ist   die   Media   der   Hinterflügel   im 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  8 


114 

Basalteile    mit    dem    Radius    gänzlich    verschmolzen.       Bei 
Colpolopha  trennt  sie  sich  von  ihm  noch  bevor  sie  sich  in 


Vorder-  und  Iliiitcrfliigel  vcrschiedeuer  Schnarrheiischrecken.  Fig.  1.  Colpo- 
lopha Burmeisteri,  Weibchen  aus  Siu-iuam.  (Fam.  Locustidae;  Hinterflügel  im 
Basaltcile  blau,  sodann  mit  rauchiger  Bogenbinde,  im  Apikalteile  bräunlich).  — 
Fig.  2.  Areyptera  fusca,  Männchen  aus  Savoyen.  (Fam.  Ac-rididae;  Hinterllügel 
schwarz).  —  F  i  g.  3.  Bryodenia  tuberculata,  Männchen  aus  üdenburg.  (Fam. 
Oedipodidae;  Hinterflügcl  im  Basalteile  rot,  sodann  mit  rauchiger  Bogenbinde, 
im  Apikalteile  glasig).  —  Fig.  4.  Hjalopteryx  riifipennis,  Weibchen  aiis  Rio 
Grande  do  Sul.  (Fam.  Acrhlidae;  Hinterflügel  vorn  braun,  Analfächer  rot).  — 
Fig.  5.  Desgl.  Männchen.  (Hinterflügel  ebenso  gefärbt;  Resonanzfeld  glashcll) . 
—  F  i  g.  6.  Omoeestiis  niiniatus,  Männchen  aus  Niederösterreich.  (Fam.  Acrl- 
didae;  Hinterflügel  dunkelbraun).  —  Fig.  7.  Desarl.  Weibchen  vom  Mte.  Mag- 
giore.  (Hinterflügel  bräunüch).  —  F  i  g.  8.  Staiiroderus  morio,  Männchen  vom 
Mte.  Maggiore.  (Fam.  Acrididae;  Hinterflügel  schwarz).  —  Fig.  9.  Desgl.  Weib- 
chen. (Hinterflügel  dunkelbraun).  —  Alle  Figuren  sind  etwas  vergrößert;  die 
Originalexemplare  befinden  sich  in  meiner  Sammlung. 


Stett.  entomol.  Zeit.  15 


.     115 

ihre  zwei  Äste  spaltet.  Bei  andern  Arten  geht  jeder  der 
beiden  Zweige  direkt  vom  Radius  aus,  so  daß  man  geneigt 
wäre,  den  zweiten  schon  dem  Radii  sektor  zuzurechnen. 
Bei  Psophus  stridulus,  der  in  der  einheimischen  Fauna 
als  Schnarrheuschrecke  wohl  in  erster  Linie  in  Betracht 
kommt  und  dessen  Abbildung  und  eingehende  Besprechung 
des  Geäders  hier  ihren  Platz  finden  müßte,  wenn  ich  sie 
nicht  vor  nicht  langer  Zeit  in  dieser  Zeitschrift  schon  ge- 
geben hätte*),  weshalb  ich  hier  dahin  verweise,  um  mich 
nicht  zu  wiederholen,  bei  dieser  Spezies  also  habe  ich  selbst 
(1.  c.)  diese  Deutung  akzeptiert,  der  zufolge  wir  eine  ein- 
ästige Media  und  einen  langen  wohlentwickelten  Sektor 
vor  uns  hätten.  Rein  morphologisch  läßt  sich  die  Frage 
allerdings  nicht  entscheiden;  doch  machen  es  vergleichende 
Untersuchungen  des  Flügelgeäders  der  verschiedenen  Acri- 
doideengruppen  wahrscheinlicher,  daß  beide  Äste  der  Media 
zuzuzählen  sind  und  erst  der  kurze,  schwach  entwickelte 
Zweig  in  der  Nähe  der  Spitze  als  Sektor  zu  deuten  ist. 

Indem  nun  einerseits  die  Media  also  ganz  an  den  Radius 
heranrückt  und  mit  ihm  teilweise  verschmilzt,  wird  anderer- 
seits bei  manchen  schnarrenden  Arten  der  Cubitus  weit 
nach  rückwärts  gedrängt,  bis  zur  ersten  Falte  des  Anal- 
fächers. Auf  diese  Weise  entsteht  z.  B.  bei  Omoceshis  miniahis 
oder  bei  Stauroderus  morio  zwischen  Radius  und  Media 
einerseits  und  Cubitus  und  Analfächer  andererseits  ein 
breites  Feld,  welches  ohne  Zweifel  wesentlich  zur  Ver- 
stärkung des  Tones  durch  Resonanz  beiträgt. 

Am  schwierigsten  ist  die  Deutung  der  Adern  beim 
(^  von  Hyalopteryx  und  wäre  wohl  ganz  und  gar  unmöglich, 
wenn  sich  nicht  durch  Vergleich  mit  dem  $  gewisse  Ge- 
sichtspunkte gewinnen  ließen.     Costa,  Subcosta  und  Radius 


*)  Über  eine  Mißbildung  des   Hinterflügels   bei  Psophus  stridulus. 
Diese  Zeitschr.  Mai  1907. 


Stett.  entoinol.  Zeit.  1908. 


116 

laufen  dicht  hintereinander  und  zueinander  parallel.  Der 
Radii  sektor  ist  nicht  nachweisbar*).  Kurz  vor  der  Mitte 
geht  vom  Radius  die  einfache  Media  aus  (beim  $ 
ist  sie  gegabelt)  und  verläuft  ebenfalls  parallel  zum  Radius. 
Alle  vier  Adern  sind  ungefähr  von  der  Mitte  an  auffallend 
stark  verdickt.  Der  Cubitus  zieht  im  Basalteile  in  einem 
Bogen  nach  vorn  und  vereinigt  sich  noch  vor  der  Mitte 
mit  der  Media.  Auf  diese  Weise  wird  hier  wieder  hinter 
der  Media  ein  breites  Feld  zur  Verstärkung  der  Töne  er- 
zielt. Aber  der  Unterschied  von  Omocesius  ist  trotzdem 
ein  bedeutender:  dort  liegt  dieses  Feld  vor  dem  Cubitus 
(wie  aus  dessen  Verlauf  an  der  Basis  deutlich  ersichtlich 
ist),  bei  Hyaloptcryx  dagegen  hinter  demselben.  Nach  rück- 
wärts wird  es  hier  durch  eine  kräftige  Ader  begrenzt,  die 
durch  Verschmelzung  zweier  Analadern  entstanden  ist  und 
auch  dem  $  nicht  fehlt. 

Eine  ebenso  eingehende  Besprechung  des  Geäders  der 
Vorderflügel  muß  ich  mir  hier  versagen.  Übrigens  sind 
die  Elytra  bei  den  verschiedenen  Schnarrheuschrecken 
sehr  verschieden  gebildet  und  bieten  wenig  merkwürdiges; 
es  genügt  also,  wenn  ich  auf  die  Abbildungen  verweise. 
Bei  den  (^(^  der  zirpenden  Arten  sind  sie  natürlich  dem- 
entsprechend umgebildet  und  dienen  dann  bei  manchen, 
z.  B.  Staurodcrus  morio,  vielleicht  auch  zur  Verstärkimg 
der  Schnarrtöne. 

Was  den  Zweck  des  Schnarrens  betrifft,  so  lasse  ich 
es  dahingestellt,  ob  dasselbe  im  Geschlechtsleben  eine  Rolle 
spielt,  oder,  wie  Krauss  wih,  als  Abschreckungsmittel  dienen 
soll;  jedenfalls  sind  bei  allen  schnarrenden  Formen  die 
Hinterflügel   auffallend   gefärbt    (rot,    blau,    schwarz   usw.). 

Ich  trete  nun  an  die  Beantwortung  der  wichtigsten 
Frage,    die    bis    jetzt    noch    immer    ungelöst    geblieben    ist, 

*)  Dies  und  das  folgende  gilt  nur  voin  i\Iännclien,  Avie  auch  aus  den 
Abbildungen  ersichtlich  ist. 
Stett.  cutomol.  Zeit.   1908. 


117 

nämlich  wie  das  Schnarren  von  den  Heuschrecken  hervor- 
gebracht wird.  Diese  Frage  läßt  sich  direkt  durch  einfache 
Beobachtung  nicht  beantworten,  da  die  Bewegungen  zu 
schnell  vor  sich  gehen,  als  daß  man  sie  mit  dem  Auge  ver- 
folgen könnte. 

Es  standen  sich  daher  bis  jetzt  drei  Ansichten  gegen- 
über, die  ich  schon  in  der  Bearbeitung  der  zentralchine- 
sischen Orthopteren  aus  Lantschou  und  vom  Hankiang 
(Coli.  Filchner  des  Kgl.  Berliner  Museums  für  Naturkunde) 
angeführt  habe;  doch  lag  mir  damals  noch  kein  Tatsachen- 
material vor  und  ich  konnte  mich  daher  keiner  anschließen 
und  keine  widerlegen. 

Pantel  behauptet,  daß  bei  den  Tmethiten  das  Schnarren 
durch  Anlegen  der  Älitteltibien  an  die  Unterseite  der  Hinter- 
flügel erzeugt  wird.  Doch  finden  sich  die  Zähnchen,  mit 
denen  die  Mittelbeine  oben  besetzt  sind  bei  andern  Schnarr- 
heuschrecken nicht;  vielmehr  sind  z.  B.  bei  Psophus  oder 
Bryodema  die  Kiele  der  Schenkel  und  Tibien  glatt.  Nach- 
dem nun  aber  doch  mit  größter  Wahrscheinlichkeit  an- 
zunehmen ist,  daß  das  Schnarren  bei  allen  Formen  auf 
gleiche  Weise  geschieht,  so  dürfte  es  sich  bei  den  Tme- 
thiten wohl  um  eine  zufällige  Struktur  der  Beine  handeln, 
die  mit  der  Hervorbringung  von  Tönen  nichts  zu  tun  hat. 
Übrigens  ist  Pantels  Ansicht  psychologisch  leicht  zu  ver- 
stehen: sie  wurde  durch  das  Reiben  der  Hinterbeine  an 
den  Elytren  beim  Zirpen  nahegelegt.  Was  die  Tmethiten 
betrifft,  konnte  ich  für  diese  Gruppe  ihre  Unrichtigkeit 
allerdings  nicht  nachweisen,  da  mir  lebende  Vertreter  der- 
selben bei  meinen  Experimenten  nicht  zur  Verfügung  standen. 

Eine  andere  Ansicht  läßt  die  Schnarrtöne  durch  Rei- 
bung der  verdickten  Adern  der  Hinterflügel  an  den  Elytren 
entstehen.  Dies  gibt  z.  B.  Brunner  und  Redtenbacher  für 
Psophus  stridulus  an,  Tümpel  (,, Geradflügler  Mitteleuropas") 
für  Stauroderus  morio.     Diese  Annahme  hatte  schon  mehr 

Stett.  entoniol.  Zeit.   1908. 


118 

für  sicli,  wenn  auch  die  auffallende  Verscliiedenheit  im 
Bau  der  Elytra  bei  den  verschiedenen  Spezies  von  Schnarr- 
heuschrecken dagegen  sprach. 

Noch  andere  Forscher  endlich  nehmen  an,  daß  die 
Geräusche  nur  mit  Hilfe  der  Hinterflügel  hervorgebracht 
werden.  Diese  Ansicht  gibt  z.  B.  Tümpel  (1.  c.)  bei  allen 
einheimischen  Schnarrheuschrecken  wieder,  außer  bei  Staii- 
Aoderus  morio.  Sollten  bei  dieser  Spezies  die  Vorderflügel 
zum  Schnarren  wirklich  notwendig  sein,  so  bleibt  es  aber 
noch  dahin  gestellt,  ob  sie  niclit  bloß  zur  Verstärkung  des 
Tones  durch  Resonanz  dienen.  Morio  ist  nämlich  eine 
zirpende  Art  und  gerade  bei  ihm  sind  die  Elytra  im  Dienste 
dieser  Funktion  auffallend  hoch  spezialisiert. 

Es  handelte  sich  mir  nun  darum,  durch  geeignete  Ex- 
perimente festzustellen,  welche  von  den  drei  angeführten 
Ansichten  die  richtige  ist.  Das  Resultat  meiner  Unter- 
suchungen war,  wie  ich  hier  gleich  vorweg  nehmen  will, 
daß  die  Hinterflügel  allein  imstande  sind,  die  schnarrenden 
Töne  zu  erzeugen. 

Als  Versuchsobjekte  verwendete  ich  zunächst  die  beiden 
am  leichtesten  zu  beschaffenden  Arten,  Psophus  stridulus 
und  Arcyptcra  fiisca.  Von  jeder  Spezies  wurden  lo  ,^(^ 
am  28.  7.  1907  auf  der  Rohrerwiese  beim  Hermannskogel 
gefangen.  Ich  brachte  sie  in  Papierrollen  nach  Hause  und 
stellte  tags  darauf  auf  der  Türkenschanze  meine  \'crsuche 
an.  Ich  wählte  die  Zeit  kurz  nach  Mittag,  damit  die  Exem- 
plare möglichst  lebhaft  wären. 

Zunächst  wurden  einem  Arcyptcra-(^  die  beiden  Mittel- 
beine abgeschnitten  und  ich  veranlaßte  es  zum  Fliegen. 
Das  gewohnte  Geräusch  war  zu  hören.  Nun  schnitt  ich 
demselben  Individuum  auch  die  Elytra  ab.  Das  Geräusch 
blieb  wie  zuvor.  Zur  Kontrolle  ließ  ich  einige  unverletzte 
Exemplare  fliegen.    Sie  schnarrten  genau  so  wie  das  operierte. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


UG 

Derselbe    Versuch    wurde    noch    mit    einem    zweiten    Indi- 
viduum angestellt  und  das  Resultat  war  dasselbe. 

Nun  nahm  ich  Psophus  vor.  Einem  Exemplar  wurden 
die  Mittelbeine  amputiert.  Losgelassen  flog  es  in  weitem 
Bogen  schnarrend  davon.  Nach  Entfernung  der  Elytra 
zeigte  sich  eine  deutliche  Abnahme  der  Flugfähigkeit.  Das 
Tier  flog  in  kleinerem  Bogen;  während  des  Fluges  sich 
wieder  zu  erheben,  war  ihm  unmöglich.  Aus  diesem  Grunde 
dauerte  das  Schnarren  nicht  solange  wie  sonst,  war  aber 
ebenso  laut.  Wenn  die  Mittelbeine  nicht  entfernt  wurden, 
sondern  bloß  die  Elytra,  zeigte  sich  dieselbe  Erscheinung. 
Auch  bei  Psophus  ließ  ich  zum  Vergleich  nebst  Exemplaren, 
denen  die  Elytra  und  Mittelbeine  abgeschnitten  waren, 
auch  unverletzte  fliegen  und  konnte  im  Schnarren,  ab- 
gesehen von  der  Ausdauer  des  Fluges  und  damit  der  Zeit- 
dauer des  Geräusches,  keinen  Unterschied  wahrnehmen. 

Aus  meinen  Versuchen  geht  mit  Gewißheit  hervor, 
daß  bei  diesen  beiden  Arten  die  Hinterflügel  allein  das 
Schnarren  hervorbringen.  Da  ich  Vertreter  zweier  ganz 
verschiedener  Gruppen  zu  meinen  Experimenten  gewählt 
habe,  so  ist  wohl  anzunehmen,  daß  meine  Resultate  über- 
haupt für  alle  Schnarrheuschrecken  gelten. 


Stctt.  entouiol.  Zeit.   1908. 


120 


Cicindela  prothymoides  n.  sp. 

von  ^Valtliei*  Iflorn,  Berlin. 

Capite  (et  clipeo  et  genis  et  fronte),  pronoto,  abdomine 
nudis;  elytris  marginem  versus  iit  in  Prothyma  Odontochilaque 
declivibus  coloratisque,  immaculatis. 

$  differt  a  C.  Davisoni  Oestro  $  oculis  paullo  magis 
distantibus,  labro  longiore,  antice  semicirculariter  prodiicto, 
imidentato,  in  medio  distinctius  (non  acute!)  carinato, 
antice  obscure  marginato;  fronte  pronotoque  eodem  modo 
sed  subtilius  sculptis ;  huius  margine  antico  medio  paullulum 
producto  (in  illa  sp.  recte  truncato),  parte  media  sulcum 
basalem  versus  applanata  (in  illa  paullulum  declivi) ;  elytris 
sine  maculis  albis,  longioribus,  parallelioribus,  apice  totoque 
disco  planioribus,  ubique  densius  sculptis,  parte  marginali 
(subtilius  sed  vix  rarius  quam  disco  sculpta)  excepta,  quae 
(ut  in  generibus  Prothymae  et  Odontochilae  declivis  obscure- 
cyaneoque  nitens)  rarius  quam  in  illa  sp.  punctata,  serie 
dunctorum  majorum  juxta-suturalium  paullo  densiore 
punctisque  similibus  hinc  inde  etiam  in  ceteris  elytrorum 
partibus  irregulariter  dispersis;  penultimo  palporum  maxil- 
larium  articulo  nigro,  penultimo  labialium  inflato  et  ex 
parte  brunnescente ;  pro-  et  mesosterni  partibus  lateralibus 
solummodo  ad  coxas  sparsim  pilosis  (in  illa  specie  nudis), 
metaepisternis  totis  plus  minusve  sparsim  grosseque  punc- 
tato-pilosis,  metasterni  margine  antico  anguste  et  parte 
laterali  late  et  coxarum  posticarum  dimidia  parte  exteriore 
similiter  punctato-pilosis;  femoribus  cupreis,  hinc  indc  viridi- 
aeneo  tinctis  et  testaceo  indutis;  corpore  supra  obscure 
rufo-cupreo  opaco  (in  C.  Davisoni  G.  minus  cupreo,  magis 
brunneo) ;  elytrorum  punctis  non  viridi-coeruleo-maculatis  ut 
in  illa  sp.,  sed  disco  concoloribus ;  capite  pronotoque  clarius 

Stett.  entoinol.  Zeit.  1908. 


121 

violaceo  quam  in  illa  sp.  marginatis;  genis,  prosterni  medio, 
abdominis  margine  (et  disco  ex  parte)  laete  violaceis,  pro-  et 
mesoepisternis  obsciire  aeneis,  metasterno  toto  et  abdominis 
disco  (ex  parte)  aeneo-viridi-variegatis;  tibiis  testaceo- 
brunnescentibus,  tarsis  brunnescentibus,  trochanteribus  testa- 
ceis.      Long.   8 — q  mm   (sine  labro). 

cJ$;  Karkur  Ghat,  Malabar:  a  Dom.  L.  Andrevves 
collecta  et  ab  amico  H.  E.  Andrewes  mihi  data  (typi  in 
collectione  Andrewesorum  et  in  mea). 

Eine  sehr  interessante  Art,  welche  mit  C.  Davisoni*) 
Oestro  zusammen  eine  engere  Gruppe  bildet,  die  ihren 
Ursprung  direkt  von  Prothyma-Odontochila-Formen  her- 
leitet und  zu  den  Artengruppen  C.  chloropleura-viridicincta, 
rugosiceps-corticata  und  tetrastacta  Wdm.  überleitet  (die  ich 
in  meinem  „Index"  schon  als  mit  C.  germanica  verwandt 
angesprochen  habe,  conf.  auch  Deutsche  Ent.  Zeitschrift 
1906  p.  335).  Aus  dieser  Wurzel  stammt  offenbar  der  C. 
germanicaStdvava  her.  C.  Davisoni  führt  dann  in  ideeller 
Weise  von  C.  prothymoides  zu  C.  Belli,  viridilahris,  triguttata 
usw.  weiter. 

Die  Flügeldeckenscheibe  ist  bei  der  neuen  Art  (besonders 
vorn)  dichter  punktiert  als  bei  C.  corticata  Putz,  (welche 
gleichfalls  habituell  an  C.  prothymoides  erinnert  und  mit 
ihr  zusammen  vorkommt).  Die  verdickten  Lippentaster, 
der  durch  Färbung  und  Glanz  scharf  abgehobene  Flügel- 
deckenrand, die  Form  von  Kopf  und  Halsschild  der  neuen 
Art  zeigen  ohne  weiteres  die   Prothyma-Odontochila-dh^rük- 


*)  C.  Davisoni  G.  hat  den  Flügeldeckemand  auch  ziemlich  abschüssig. 
aber  nur  mäßig  glänzend,  daher  lange  nicht  so  scharf  von  der  Scheibe 
abgehoben.  Die  Flügeldecken  haben  annähernd  die  Form  der  C.  triguttata 
H.,  die  Skulptur  ist  auf  der  hinteren  Hälfte  ungefähr  ebenso  dicht,  auf 
der  vorderen  dichter  (im  ganzen  also  in  der  Mitte  zwischen  der  von  C. 
triguttata  und  prothijmoides  stehend).  Die  Gesamtfarbe  der  Oberseite  ent- 
spricht etwa  der  von  C.  Belli  umhropolita  m.,  nur  sind  die  dunklen  Wische 
weniger  ausgebildet. 

Stett.  entomol.  Zeit.  19Ü8. 


122 

tere.  Die  Stirn  trägt  auf  der  vScheibe  zwei  kleine  violette 
Makeln.  Überall,  wo  das  bräunliche  Kupfer  der  Oberseite 
an  blau  oder  cyan  stößt,  zeigt  sich  mehr  oder  minder  ein 
feiner  grüner  Saum  dazwischengeschoben.  Die  Pronotal- 
furchen  sind  (ebenso  wie  die  Flügeldeckenpunkte)  von  der 
Farbe  der  Scheibe.  Die  Flügeldeckenskulptur  ist  auf  der 
vorderen  Hälfte  sehr  dicht  (wenn  auch  nicht  siebförmig) ; 
nur  selten  fließen  jedoch  einmal  zwei  Punkte  zusammen. 
Die  großen  Grübchenpunkte  der  Nahtreihe  stechen  sehr 
hervor,  ähnliche  Grübchen  stehen  vereinzelt  irregulär  in 
variabler  Zahl  auch  auf  den  übrigen  Flügeldecken-Partien. 
Die  vier  ersten  Fühlerglieder  sind  wie  bei  C.  Davisoni  G. 
dunkel  ohne  deutlichen  Metallglanz,  das  dritte  und  vierte 
nur  sehr  schmal  (dort  breit)  distal  rötlich  gefärbt. 

Das  ^  hat  (Zufall?)  ein  helles  vorletztes  Ghed  der 
Lippentaster.  Seine  Oberlippe  ist  erheblich  kürzer  als  beim 
$,   vorn  breit  quer  abgestutzt  und  ohne  deutlichen   Zahn. 


Neue  indomalayische  Rüsselkäfer, 

vorwiegend  aus  Madras  und  Borneo. 

Von  Dr.  K.  11.   Heller.   l-r.Mk-n. 

Wit  einer  Tfifel. 

Anlaß  zur  folgenden  Veröffentlichung  neuer  Formen, 
aus  dem  indomalayischen  Faunengebiete,  gaben  mir  Be- 
stimmungssendungen, die  ich  einesteils  von  Herrn  J.  H. 
A  n  d  r  e  w  e  s  in  London  erhielt  und  die  fast  ausschließlich 
die  von  seinem  Neffen  H.  L  e  s  1  i  e  A  n  d  r  e  w  e  s  im 
westlichen  Madras  (Nilgiri  Hills)  gemachten  Sammlungen 
umfaßten,  anderenteils  mir  von  Herrn  Direktor  JohnHewite 
zugingen   und    aus    dem    Museum   in    Sarawak    herrührten. 

Die  Untersuchung  dieser  Arten  führte  aber  hin  und 
wieder  dazu,  noch  andere  ähnliche,  oder  solche  von  gleicher 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


123 

Herkunft  zu  vergleichen  und  zu  beschreiben,  so  \-or  allem 
eine  Reihe  von  Arten,  die  von  Herrn  J  (j  h  n  W  a  t  e  r  - 
s  t  r  a  d  t  im  Gebiete  des  Kina  Balu  gesammelt  worden 
sind  und  teils  durch  die  Firmen  Dr.  Stau.dinger  und  Bang- 
Haas,  Blasewitz,  und  H.  Rolle,  Berlin,  in  den  Handel  und 
somit  auch  in  die  Sammlung  des  Dresdner  Museums  ge- 
langt waren.  Da  auch  von  den  Rüsselkäfern  von  erst  er- 
wähnter Herkunft  in  dankenswerter  Weise  von  den  Herren 
J.  H.  Andrewes  und  Direktor  Hewite  von  jeder 
Art  mindestens  ein,  oder  zwei  Exemplare  dem  Dresdner 
^Museum  überlassen  wurden,  so  sind  daselbst  alle  hier  bekannt 
gegebenen   Arten   in   typischen   Exemplaren   vorhanden. 

Das    für    die    Systematik    gewonnene    Ergebnis    dieser 
Studie  mag  folgender  Überblick  ermöglichen : 

Curculionidae  adelognathae. 

1.  Astycophohiis  aurovittatus  sp.  n.  Madras. 

2.  Astycophilus  ocidatus  sp.  n.  Madras. 

Apocyrtidiiis  g.  n. 

3.  Apocyrtidius  chlorophanus  sp.  n.  Borneo. 

4.  Episoinns  marshalli  sp.  n.  Tonkin. 

5.  ,,  nilgirirms  sp.   n.   Madras. 

Curculionidae  phanerognalhae. 
Synmerides. 

6.  Trachodes  acutangulus  sp.  n.  Madras. 

7.  Styanax  continentalis  sp.  n.  JNIadras. 

8.  ,,         morosus  sp.  n.   Sumatra. 

9.  ,,         anthracinus  sp.  n.   Sumatra. 

CepiiveUus  g.  n. 

10.  CepiircUiis  dajaciis  sp.  n.  Borneo. 

11.  Dysccrus  andrewesi  sp.  n.  Madras. 

12.  ,,         sparsus  sp.  n.  Borneo. 

13.  ,,         lateralis  sp.  n.  Borneo. 

14.  ,,         cevvinus  sp.  n.   Sumatra. 

15.  ,,         sparsutus  sp.  n. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


124 


i6.  Nanophyes  hellt  sp.  n.  Madras. 

17.  Apodcrus  indicus  sp.  n.  Madras. 

18.  ,,         nelligrinus  sp.  n.  Madras, 
ig.           ,,         nigroacneus  sp.  n.  Borneo. 

20.  ,,         fcnestratus  sp.  n.   Borneo. 

21.  ,,         rufobasalis  sp.  n.    Borneo. 

s/)ßc/ywmVollh.  =  Diatelium  spedrum  (Vollh.) 
=  D.  wallacei  Pasc.  {Scaphidiidael  ) 

22.  Attclabus  [Paramecolohus]  ohliquus  sp.  n. 


j,         {Lamprolabus)    unijovinis    sp.    n.    u.    var. 
geniculatus  n. 

ilcides  hexamitosus  sp.  n.  Borneo. 

taeniahis  sp.  n.  Madras. 

diadema  sp.  n.  Madras. 

geminus  sp.  n.  Pondicherry. 

impressus  sp.  n.  Pondicherry. 

vinculosus  sp.  n.  Madras. 

molitor  sp.  n.  Madras. 

nocens  sp.  n.  Madras. 

audax  sp.  n.  Madras. 

/flß^ws  sp.  n.  Borneo. 

tapirus  sp.  n.  Borneo. 

crenatidens  sp.  n.  Borneo. 

subvirens  sp.  n.  Borneo. 

morio  sp.  n.  M;idras. 
Desmidophorus  saravacanus  sp.  n.  Borneo. 

Cyphomydica  g.  n. 
Cyphomydica  megacalles  sp.  n.  Madras. 
Edatorhinus  nanus  sp.  n.  Borneo. 
Nauphaeus  nebulosus  sp.  n.   Salomo  J. 
Nauphaeus  linearis  sp.  n.  Borneo. 
Squamipsichora  g.  n. 
43.  Squamipsichora  araneola  sp.  n.  Madras. 

Stett.  eatomol.  Zeit.   1908. 


23 


125 

44-  Omotemnus  nanus  sp.  n.  Borneo. 

45.  Ommatolampus  hewitei  sp.  n.  Borneo. 

46.  ,,  haemorrhoidalis  borneensis  subsp.  n. 

germari  =  {dajacus  m.). 

47.  Poteriophorus  stellatus  sp.  n.  Borneo, 
Eugithopus  {lugubris  Faust)    =  vittatus  Boh. 

48.  Cercidocerns  prodiodoides  sp.  n.  Borneo. 

49.  ,,  interruptolineatus  sp.  n.  Borneo. 

50.  Rhahdocnemis  stillata  sp.  n.  Borneo. 

Astycophobus  aurovittatus  sp.  n. 

Aterrimus,  lateribus,  elytrorum  margine  laterali  nigro 
excepto,  auro-vittatus;  rostro  latitudine  vix  longiore,  lateribus 
antrorsum  subconvergentibus,  utrinque  carinulato,  in  medio 
sulcato,  capite  lateribus  margaritaceo-squamosis ;  prothorace 
granuloso,  linea  mediana  sulcata  ac  glauco-viridi-squa- 
mosa;  scutello  subtransverso,  chloro-squamoso ;  elytris  lati- 
tudine duplo  longioribus,  tenue  punctato-striatis,  striis 
ad  basin  brofundioribus,  spatiis  planiusculis,  scabrosis, 
secundo  primo  latiore ;  corpore  subter  margaritaceo-,  femori- 
bus  plus  glaucescenti-squamosis. 

Long.  tot.  8  (c^)-i3.5  (?)-  lat.  2,5  (c?)-5  (?)  mm. 

Patria.  Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills. 

Die  vor  den  Augen  nach  unten  gebogene  Fühlerfurche 
verweisen  die  Art   in  die  von  Faust*)  aufgestellte  Gattung. 

Erst  die  Zukunft  wird  lehren,  ob  Faust  in  der  Aufteilung 
in  Gattungen  nicht  zu  weit  gegangen  ist,  denn  schon  sein 
Astycophobus  crctaceus  stimmt  inbezug  auf  das  Gattungs- 
merkmal des  an  der  Spitze  kaum  ausgerandeten  Rüssels 
nicht  mit  griseus  Desbr.  überein,  so  daß  nur  der  Verlauf 
der  Fühlerfurche  und  die  an  der  Spitze  innen  nicht  ver- 
breiterten Hinterschienen  als  Merkmal  bestehen  bleiben, 
von  welchen   das  letztere   auch  nur  bei  direktem  Vergleich 

*)  conf.  Faust,  Deutsche  Ent.  Z.  1897,  p.  348. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


126 

der  verschiedenen  Gattungsvertreter  einigermaßen  richtig 
beurteilt  werden  kann.  Im  übrigen  ist  die  neue  Art,  die 
etwas  an  flavovittatus  Fairm.  erinnert,  leicht  kenntlich; 
sie  ist  tief  matt  schwarz  und  zeigt  außer  einer  feinen  lachs- 
blauen Beschuppung  längs  der  Halsschildmittellinie,  auf 
dem  Schildchen  und  längs  des  Nahtrandes,  so  wohl  auf 
den  Seiten  des  Halsschildes  als  auch  der  Decken  eine 
goldige  Beschuppung,  die  auf  den  Decken  in  zwei  vorn  und 
hinten  miteinander  verbundene  Längsstreifen  geteilt  ist. 
Der  sie  trennende  schwarze  Seitenrandstreifen  schließt 
die  Schulterbeule  ein,  geht  dann  über  den  6.  Streifen  als 
feine  Linie  auf  das  6.  Spatium  über,  um  dessen  ganze  Breite 
auszufüllen  und  endet,  sich  verjüngend,  am  3.  Deckenstreifen. 
Der  Rüssel  ist  kaum  länger  als  breit,  zeigt  eine  tiefe  Mittel- 
furche vmd  2  Seitenkielchen.  Das  Halsschild  ist  breiter 
als  lang,  hat  gerundete  Seiten,  die  größte  Breite  etwas 
hinter  der  Mitte  und  eine  grobe  dichte,  aber  gleichmäßige 
Körnung,  jedes  Korn  trägt  einen  Porenpunkt.  Schildchen 
lachsblau  beschuppt,  fast  quadratisch,  seine  Hinterecken 
verrundet.  Flügeldecken  fein  gestreift-punktiert,  die  Streifen 
nach  der  Wurzel  zu  eingedrückt,  ihre  Punkte  daselbst  dichter 
gedrängt,  jede  an  der  Spitze  einzeln  etwas  vorgezogen  und 
fein  grau  behaart.  L^nterseite  perlenartig  schimmernd 
weiß,  Beine  bläulich  beschuppt.  Vorderschienen  innen 
mit  einer  Reihe  spitzer  Dörnchen,  beim  (^  außerdem  fein 
und  sehr  lang  bewimpert. 

2.  Astycophilus  oculatus  sp.  n.  (^,  $. 

Astycophilo  chincnsi  Fairm.*)  similis,  thorace  sub- 
tilius  granuloso,  oculis  plus  convexis,  scutello  latiore,  elytris 
spatiis  granulosis  etc.  differt.  Niger,  elytris  plus  minusve 
laete  viridi-squamosis  ac  sulphureo-pruinosis,  dorso  macu- 
laque    triangulari,    laterali,    supra   segmentum    primum    ab- 


*)  Ann.  Soc.  Ent.  France  1889,  p.  51. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


127 

dominalem,  denudatis;  rostro  latitudine  vix,  aut  paullo 
longiore,  ut  capite  crebre  ruguloso-punctato,  sulco  mediano 
in  medio  dilatato;  prothorace  globoso,  in  $  fere  sphaerico, 
basi  acute  marginato,  crebre  subtiliterque  granuloso;  elytris 
punctato-striatis,  striis  etiam  ad  basin  spatiis  angustioribus, 
punctis  minutis  in  elytrornm  dimidia  parte  basali  carinulis 
transversis  separatis,  spatiis  distincte  irreguläre  pluri-seriato- 
granulosis ;  corpore  subter  albido-squamoso  ac  remote  sericeo- 
setoso;  femoribus  anticis  incrassatis,  tibiis  anticis  margine 
interno  remote  denticulatis. 

Long.  9 — 14,  lat.  3 — 4,5  mm. 

Patria.  Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Ouchterlony 
Valley,  VI,  VII,  altitudine  2500 — 3500  ped. 

Schwarz,  an  den  Seiten  mehr  oder  weniger  hellgrün 
beschuppt  und  schwefelgelb  bestäubt,  auf  dem  Rücken 
schwärzlich,  oder  nur  hie  und  da  in  den  Punktstreifen  gelb- 
lich, dort  wo  die  Schenkel  die  Flügeldecken  streifen  eine 
dreieckige,  schwarze,  kahle  Makel.  Rüssel  nicht,  oder  nur 
wenig  länger  als  breit,  die  Mittelfurche  in  der  Mitte  ver- 
breitert. Kopf  fein  runzelig-punktiert.  Zweites  Glied  der 
Fühlergeißel  länger  als  das  erste,  3. — 6.  Glied  kurz  elliptisch, 
wenig  länger  als  dick,  Keule  weniger  spitz  wie  bei  A .  chinensis 
Fairm.  x\ugen  kugelig  gewölbt,  ihr  Scheitelpunkt,  die  Kopf- 
seiten fast  um  die  Breite  der  Vorderschienen  überragend. 
Halsschild  kugelig,  wenig  länger  als  breit,  oder  so  lang  wie 
breit,  dicht  und  fein  gekörnelt,  jedes  Körnchen  mit  einem 
nach  vorn  gerichtetem  Börstchen,  Basalrand  fadenförmig 
erhaben.  Flügeldecken  parallelseitig,  punktiert-gestreift, 
die  Streifen  überall  viel  schmäler  als  die  Spatien,  ihre  Punkte 
sehr  fein  und  auf  der  Basalhälfte  der  Decken  durch  ein 
feines  Querleistchen  getrennt.  Spatien  dicht  gekörnelt 
(bei  chinensis  Fairm.  glatt).  Unterseite  graulich  weiß  be- 
schuppt mit  zerstreuten,  gebogenen,  weißen  Härchen,  Seiten 
der    Brust    und    Schenkel    an    der    Oberseite    zuweilen   mit 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


grünlichen   Schüppchen,   meist   aber  bis   auf  die   feine  zer- 
streute Behaarung  abgerieben,  schwarz. 

Außerdem  gehören  in  diese  von  Faust  in  der  Deut- 
schen Ent.  Zeitschrift  p.  348  errichteten  Gattung  chryso- 
chlorus  Wied.,  flavovittatus  Pasc.  (  =  IV-virgatus  Desbr.) 
und  chinensis  Fairm. 

Apocyrtidius  g.  n. 
Genere  Apocyrtes  Erichs,  affinis.  sed  antennarum  scapus 
ut  in  genere  Pachynhyncho  Germ,  brevis.  Ocuh  globosi, 
supra  profunde  circumfurcati.  Sutura  episternahs  meta- 
thoracis  tota  conspicua.  Stria  nona  elytrorum  basi  haud 
sulcata.  Femora  clavata,  abdomine  distincte  superantia. 
Tibiae  haud  compressae,  anticae  margine  interno  remote 
seriato-denticulatae. 

Die  drei  nahe  verwandten  Gattungen  der  Pachyrrhyn- 
chidae  lassen   sich   demnach   wie   folgt   unterscheiden : 

a^  Fühlerschaft     kurz,     den     Thoraxvorderrand     nicht 

erreichend, 
b^  Episternalnaht   der   Hinterbrust   der  ganzen   Länge 

nach  deutlich, 
c^.  Augen  flach,  Schienen  mehr  oder  weniger  kompress. 
Pachyrrhynchus    Germ. 

c.  Augen  halbkugelig,  am  Oberrand  tief  umfurcht, 
Schienen  nicht  kompress Apocyrtidius  g.  n. 

b.  Episternalnaht  der  Hinterbrust  nur  vorn  deutlich, 
im  übrigen  Teil  verstrichen. 

d^.  Fühlerschaft  den  Hinterrand  der  Augen  nicht 
erreichend,  Augen  vorgequollen.  Schienen  mehr 
oder  weniger  kompreß,  neunter  Deckenstreifen  an 
der  Wurzel  furchenartig  vertieft .  .  .  Pantorhytes  Faust. 

d.  Fühlerschaft  den  Hinterrand  des  Auges  erreichend, 
oder  etwas  überragend,  Augen  flach,  i.  und  2.  Geißel- 
glied verlängert.  Schienen  nicht  kompreß   

Sphenomorpha    Behrens. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


129 

a.  Fühlerschaft  den  Vorderrand  des  Halsschildes  er- 
reichend, Episternalnaht  der  Hinterbrust  nur  vorn 
deutlich,  i.  und  2.  Geißelglied  verlängert.  Schienen 
nicht  kompreß    Apocyrtus    Erichs. 

3-  Apocyrtidius  chlorophanus  sp.  n. 

Niger,  pedibus,  tarsis  femoribusque,  apice  nigris  exceptis, 
sanguineis,  elytris  maculis  chlorophanis,  magnitudine  diversa, 
irregulariter  adspersis,  in  seriebus  duabus,  una  mediana, 
altera  anteapicali,  indistincte  ordinatis;  rosto  dorso  fovea, 
ante  apicem  et  ad  basin  profunde  transverso-sulcato,  ut 
fronte  parce  chloro-squamoso ;  antennis  robustis,  funiculi 
articulis  ab  secundo  transverso-moniliformibus ;  prothorace 
longitudine  latiore,  sphaerico,  squamuhs  parcis  chlorophanis 
subcruciatim  ordinatis;  elytris  breviter  ovatis,  convexis, 
seriato-punctatis,  spatiis  ut  sutura  subtilissime  remoteque 
seriatim  albo-setosis ;  corpore  subter  chlorophano-squamoso, 
abdomine  in  parte  mediano  nigro,  glabro. 

Long.  tot.  II  (c^)— 13  (?).  lat.  4—5  mm. 

Patria.    Borneo,  mons  Kina  Balu,  J.  Waterstradt  legit. 

Schwarz,  mit  hellgrünen  Schuppenmakeln,  Beine  rot, 
Schenkelspitzen  und  Tarsen  schwarz.  Gestalt  ungefähr 
wie  die  von  Pachyrrhynchus  monilifer  Genn.,  das  Hals- 
schild jedoch  relativ  schmäler,  die  Decken  des  Männchens 
gestreckter  elliptisch.  Rüssel  1^4  mal  so  lang  wie  breit' 
über  der  Fühlerinsertion  mit  einer  tiefen  Querfurche,  in 
der  Mitte  zwischen  dieser  und  dem  Augenvorderrand  eine 
zweite,  etwas  stumpfwinkelig  geknickte  Querfurche,  Rüssel- 
rücken zwischen  den  zwei  Querfurchen  mit  länglich  vier- 
eckigem, tiefen  Eindruck  und  so  wie  die  Stirn  sparsam  mit 
grünen  Schüppchen  bedeckt.  Fühler  fein  und  sparsam 
weißlich  behaart,  das  erste  Geißelglied  doppelt  so  lang 
wie  breit,  die  folgenden  kugelig,  vom  dritten  ab  leicht  quer, 
Keule  oval,  doppelt  so  lang  wie  dick.     Augen  halbkugelig, 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  9 


130 

am  Oberrand  sehr  tief  umfurcht.  Halsschild  kugelig,  leicht 
quer,  seine  größte  Breite  etwas  vor  der  Mitte,  an  den  Seiten, 
am  Vorderrand  ein  Querstreifen,  in  der  Mitte  und  die  Mittel- 
linie sparsam  grün  beschuppt.  Flügeldecken  eiförmig, 
gewölbt,  die  Punktstreifen  nur  an  der  Spitze  etwas  ein- 
gedrückt, unregelmäßig  mit  größeren  und  kleineren  grünen 
Punktmakeln  bedeckt,  die  sich  in  der  Deckenmitte,  zu- 
weilen auch  vor  der  Deckenspitze  zu  einer  undeutlichen 
Querlinie  anordnen;  an  der  Wurzel  des  zweiten  Spatiums 
scheint  ein  größerer  grüner  Punkt  stets  vorhanden  zu  sein. 
Spatien,  namentlich  im  Spitzenteil,  mit  entfernt  gereihten, 
feinen  weißlichen  Härchen,  ebenso  die  Beine  sparsam  weiß 
behaart.  Unterseite  mäßig  dicht  grün  beschuppt,  der  mittlere 
Teil  des  Hinterleibes  glatt,  schwarz. 

4.  Episomus  marshalli  sp.  n. 

Fuscescenti-squamosus,  capite  thoraceque  lateribus  macu- 
laque  subquadrata  humerali  in  elytrorum  dimidia  parte 
basali,  ad  latera  continuata,  albido-squamosis,  fascia  post- 
mediana  obscuriore  fusca;  rostro  quadrato,  E.  rauco  Faust 
simile  furcato;  prothorace  basi  bisinuato,  sulco  mediano 
ante  abbreviato;  scutello  distincto,  obovato;  elytris  breviter 
ovatis,  sutura  spatio  secundo  quartoque  subcostatis,  humeris 
spatioque  nono  supra  metasternum  subcallosis;  corpore 
subter  plus  minusve  fuscescenti,  femoribus  apice  albo- 
squamosis. 

Long.  16 — 18,  lat.  5 — 6  mm. 

Patria.  Tonkin,  montes  Mauson,  IV. — V.  altitudine 
2 — 3000  ped.  H.  Fruhstorfer  legit. 

Da  der  Deckenseitenrand  bei  dieser  Art  von  der  Wurzel 
ab  blaß  rostbraun  gefärbt  ist,  würde  sie  nach  Fausts  Ta- 
belle (Horae  Soc.  Ent.  Ross.  XXXI,  1897,  p.  go — 201)  in  die 
fimbriaius-GTuppe  zu  stellen  sein.  Die  höckerartigen  Beulen 
an  den  Schultern  und  an  der  Wurzel  des  9.  Spatiums  hat 

Stctt.  entomol.  Zeit.   190S. 


131 

sie  nur  mit  humer alis  Chevr.  gemein,  dem  sie  im  übrigen 
jedoch  wenig  ähnelt.  Sie  ist  allein  schon  durch  die  Färbung 
von  allen  anderen  Arten  der  Gattung  zu  unterscheiden,  indem 
diese  vorherrschend  nußbraun,  an  den  Kopf-  und  Hals- 
schildseiten, so  wie  an  der  Deckenwurzel,  nach  innen  bis 
zum  2.  Punktstreifen  weiß  ist,  so  daß  sich  die  braune  Dorsal- 
färbung des  Halsschildes  streifenartig  auf  die  Decken  fort- 
setzt. Die  weiße  Beschuppung  der  vorderen  äußeren  Decken- 
hälfte setzt  sich  hinter  der  Mitte  in  Form  einer  verwaschenen 
Querbinde  über  die  Naht  hin  fort  und  wird  am  Hinter- 
rande von  einer  dunkelbraunen  wellig  gebogenen  Quer- 
binde begrenzt.  Form  und  Skulptur  des  Rüssels  der  von 
E.  raucus  sehr  ähnlich.  Erstes  und  zweites  Geißelglied 
gleich  lang,  das  dritte  quadratisch,  die  folgenden  quer,  an 
Länge  abnehmend,  das  siebente  konisch,  in  der  Spitzen- 
hälfte schwarz.  Das  grob  runzelige  Halsschild  etwas  quer, 
mit  einer  vorn  abgekürzten  Mittelfurche.  Schildchen  ver- 
kehrt eiförmig.  Flügeldecken  bei  der  Seitenansicht  fast 
halbkreisförmig  gewölbt,  an  der  Wurzel  niedergedrückt, 
die  geraden  Seiten  nach  hinten  zu  divergierend,  ihre  größte 
Breite  hinter  der  Mitte,  die  Naht  und  das  2.  und  4.  Spatium 
rippenartig  gewölbt,  mit  gelblich  braunen  größeren  Schüpp- 
chen sparsam  besetzt.  Unterseite  so  wie  der  Deckenrand 
hellbraun,   die   Schenkelspitzen  weißlich  beschuppt. 

Die  Art  ist  dem  ausgezeichneten  Kenner  afrikanischer 
Curculioniden,  Herrn  Guy  R.  K.  Marshall,  gewidmet. 

5.  Episomus  nilgirinus  sp.  n. 

Episomo  aemulo  Faust  parum  affinis,  dorso,  limbo 
externo  elytrorum  femoribusque  in  dimidia  parte  basali 
pallide  fusco-brunneis  (in  $  pallidioribus),  lateribus,  in 
medio  lobatim  düatatis,  maculaque  ante  declivilatim  pallide 
subvirescentibus ;  rostro  longitudine  latitudine  aequali,  fronte 
post    oculos    transversim    paullo    impressa,    sulco    mediane 

Stett.  entomol,  Zeit.   1908.  9* 


132 

inter  oculos  et  ad  apicem  foveolatim  dilatato;  antennis 
funiculi  articulo  tertio  latitudine  longiore,  6 "  quadrato, 
prothorace  basi  vix.  bisinuato,  dorso  vittis  duabus  indistinctis 
pallidioribus ;  scutello  rotundato,  antice  sutura  haudincluso; 
elytris  striato-punctatis,  spatiis  in  disco  pimctis  aeqiiilatis, 
punctis  compluribus  in  fundo  maculaque  ante  declivitatcm 
plus  minusve  roseo-  aut  vinaceo-squamosis ;  corpore  subter 
viridi-,  lateribus  plus  vinaceo-squamosis;  mesosterno  inter 
coxas  intermedias,  in  parte  anteriore,  tuberculato-declivi ; 
femoribus  in  dimidia  parte  basali  fumatis;  maris  tibiis 
posticis  apice  in  fronte  processu  laminiforme  armatis. 

Long.  15  {S)-i7  (?),  lat.  5-5  iS)-?  (?)  mm. 

Patria.  Madras,  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Ouchterlony 
Valley,  VI. — VIII.,  altitudine  2500 — 3000  ped. 

Eine  mit  acmulus  Faust  etwas  verwandte  Art,  das 
Halsschild  an  der  Basis  sehr  schwach  zweibuchtig,  Meso- 
sternum  ähnlich  wie  bei  exaratus  Faust,  vor  den  Mittel- 
hüften höckerartig  abgesetzt.  Rüssel  so  lang  wie  breit, 
Dorsalfurche  zwischen  den  Augen  und  an  der  Spitze  grübchen- 
artig erweitert,  Stirn  hinter  den  Augen  leicht  quer  einge- 
drückt. Drittes  Glied  der  Fühlergeißel  etwas  länger,  6.  so 
lang  wie  breit.  Halsschild  querrunzelig,  beiderseits  der 
zwei  mittleren  Längsleisten  heller  beschuppt.  Schildchen 
rund,  vorn  nicht  von  der  Naht  umschlossen.  Flügeldecken 
gereiht-punktiert,  die  Zwischenräume  kaum  breiter  als 
die  etwas  flachen,  runden  Punkte  und  im  Spitzendrittel 
etwas  gewölbt,  Punkte  hie  und  da  auf  dem  Grunde  mit 
perlmutterartig  rosa  und  grünlich  schillernden  Schuppen 
(am  deutlichsten  an  der  Wurzel  des  Nahtstreifens),  so  daß 
die  oberseits  bräunlich,  nach  der  Spitze  zu  verwaschen 
angehauchten  Decken  sparsam  hell  gereiht-punktiert  er- 
scheinen. Seiten  der  Decken  mit  hellgrüner,  weinrot  schil- 
lernder, in  der  Mitte  nach  innen  zu  lappenartig  erweiterter 
Beschuppung,  Deckenrand  vom  äußersten  Punktstreifen 
ab,    fast   der   ganzen  Ausdehnung   nach   bräunlich,   vor   der 

Stett.  eiitoiiiol.   Zeit.    19ÜS. 


133 

Abschrägung  jede  Decke  auf  dem  i.  (oder  auf  dem  i.  und 
2.  Spatium)  mit  einer  hell  beschuppten  ^lakel.  Unterseite 
in  der  Mittellinie  grünlich,  nach  den  Seiten  zu.  sowie  die 
Schenkel    in    der    Basalhälfte    bräunhch    rosa    schimmernd. 

6.  Trachodes  acutangulus  sp.  n.   Taf.  I  Fig.   i. 

Niger,  pallide  ochraceo-,  partim  fuscescenti-squamosus, 
thorace  elytrisque  fasciculato-tuberculatis ;  rostro  thorace 
vix  longiore,  in  dimidia  parte  apicale  subtiliter  punctato, 
linea  dorsali  laevi,  in  dimidia  parte  basali  squamoso;  an- 
tennis  rufescentibus,  funiculi  ariticulo  secundo  primo  lon- 
giore ac  tenuiore;  oculis  squamulis  superciharibus  circiter 
sex  erectis;  prothorace  transverso,  lateribus  ante  medium 
rotundatis,  in  dimidia  parte  basali  sinuatis,  angulis  posticis 
acute  productis,  elytris  incumbentibus,  margine  basali 
in  medio  impresso,  utrinque  pone  lineam  medianam.  tuber- 
culis  remote  seriatis  tres,  praetera  utrinque  pone  tuber- 
culum  medianum  altero  antemediano;  elytris  thorace  paullo 
latioribus,  punctato-striatis,  dimidia  basali  fuscescenti,  re- 
liquis  pallide  ochraceo-squamosis,  macula  laterali.  ante 
apicali,  nigra,  sutura  squamulis  majoribus  erectis,  remote- 
seriatis,  spatio  secundo  quartoque  tubercuhs  fasciculatis 
tres,  in  sexto  duobus  minoribus;  femoribus  tibiisque  annulo 
mediano  fusco. 

Long.  5—5.5,  lat.  2,3—2.5  mm. 

Patria.  Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Beating, 
altitudine  6000  ped..  communis. 

Trotz  der  auffallenden  Halsschildbildung  und  trotzdem 
die  Gattung  Trachodes  bisher  von  Indien  noch  nicht  nach- 
gewiesen ist,  stehe  ich  nicht  an,  diese  neue  Art  vorläufig 
zu  dieser  Gattung  zu  stellen,  so  gut  stimmt  sie  in  allen 
^Merkmalen  mit  dieser  überein.  Sie  ist  von  allen  bisher 
bekannten  die  größte,  schwarz,  dicht  lehmgelb,  die  v^ordere 
Deckenhälfte  so  wie  ein  Ring  um  die  Mitte  der  Schenkel 

Stett.  entomol.  Zeit.    190S. 


134 

und  Schienen  mehr  bräunhch  beschuppt.  Rüssel  röthch- 
braun,  m  der  Apikaihälfte  fein  zerstreut-punktiert  mit 
glatter  Rückenlinie,  in  der  Basalhälfte  mit  feiner  Mittel- 
leiste und  lehmgelb  beschuppt,  einige  entfernt  gereihte 
Schüppchen  größer  und  aufgerichtet.  Fühler  rötlich,  das 
2.  Geißelglied  länger  und  schlanker  als  das  i.,  die  3  folgenden 
untereinander  ziemlich  gleich  lang,  kurz  oval,  die  letzten 
2  wenig  an  Größe  zunehmend,  Keule  so  lang  wie  die  3  vor- 
hergehenden Geißelglieder  zusammengenommen.  Augen 
am  Oberrande  mit  6 — 7  aufgerichteten  langen  Schüppchen. 
Halsschild  quer,  mit  Augenlappen,  Seitenrand  vorn  ge- 
rundet, in  der  unteren  Hälfte  tief  bogenartig  ausgeschweift, 
die  Hinterecken  lang  und  spitz  vorgezogen,  den  Decken 
aufliegend,  beiderseits  der  etwas  gebräunten  Mittellinie 
mit  je  einer  Reihe  von  3  Schuppenhöckern  und  außerdem  noch 
mit  einem  beiderseits  vor  dem  mittleren  Höcker,  im  ganzen 
also  8.  Halsschildbasis  in  der  Mitte  eingedrückt,  beiderseits 
ausgebuchtet.  Schildchen  unsichtbar.  Decken  etwas  länger 
als  breit,  ihre  Seiten  in  den  basalen  zwei  Dritteln  ziemlich 
parallel,  dann  konvergierend  und  an  der  Spitze  breit  ab- 
gestutzt, punktiert-gestreift,  das  2.  und  4.  Spatium  mit 
je  3  entfernten  Schuppenhöckern,  von  welchen,  die  auf 
dem  4.  Spatium,  der  i.  gegen  den  auf  dem  2.  Spatium  etwas 
nach  hinten,  die  anderen  2  nach  vorn  gerückt  erscheinen, 
6.  Spatium  in  der  Mitte  mit  zwei  kleinen  Höckern  in  der 
Mitte.  Naht  mit  entfernt  gereihten,  großen,  abstehenden 
Schuppen,  ein  kleiner  Fleck  im  ersten  Viertel  schwärzlich. 
Schenkel  mit  feinem,  etwas  fleckenartig  aufgelöstem.  Schienen 
mit  breitem  braunen  Querring  in  der  Mitte,  ebenso  ihre 
Spitze  braun. 

7.  Styanax  continentalis  sp.  n. 
Oblongus,    aterrimus;    rostro    crebre    ruguloso-.    capite 
confertim    punctato;    prothorace    basi    truncato,    subtrans- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


135 

verso,  angulis  posticis  subobtusis,  maxima  latitudine  in 
medio,  confertim  granoso,  granulis  setuligeris;  scutello 
subrotundato ;  elytris  latitudine  sesqui  longioribus,  striato- 
punctatis,  spatiis  punctis  paullo  latioribus  ac  minutissime 
seriato-granulosis,  secundo  quartoque  tuberculis  4 — 5  remote 
seriatis,  tuberculo  basali  in  spatio  secundo  elliptico  ac  granu- 
loso,  Stria  quarta  quintoque  basi  intrusis ;  femoribus  tibiisque 
rüde  punctatis,  inermibus,  tibiis  anticis  ante  medium  paullo 
dilatatis. 

Long.  9,  lat.  4  mm. 

Patria.  Madras  occidentalis,  Nilgiris,  Naduvatam, 
W.  Rowson  (Entomologist  to  Govt.  of  India)  leg.  V.   1904. 

8.  Styanax  morosus  sp.  n. 

Elongatus,  aterrimus;  rostro  rüde  ruguloso-punctato, 
linea  mediana  laevi,  inter  antennas  foveolata ;  prothorace 
subtransverso,  lateribus  in  dimidia  parte  basali  parallelis, 
angulis  posticis  acutis,  basi  bisinuato,  confertim  (moro 
instar)  granuloso;  elytris  latitudine  duplo  longioribus,  basi, 
praesertim  spatio  quinto,  obtusangulatim  productis,  striato- 
punctatis,  punctis  ad  latera  oblongis,  spatiis  latioribus, 
spatiis  irregulariter  uniseriatim  granulosis,  spatio  secundo 
ad  basin  tuberculo  oblongo,  granuloso,  apicem  versus  tuber- 
culis minutis.  remotis,  circiter  tres,  spatio  quinto  apice  tuber- 
culo oblongo  majore;  femoribus  anticis  dente  magno,  inter- 
mediis  posticisque  minutissimo  armatis;  tibiis  anticis  ante 
medium ^acute  dentatis;  femoribus  posticis  segmento  ab- 
dominali  secundo  vix  superantibus. 

Long.  tot.  13,  lat.  4,5  mm. 

Patria.    Insula  Sumatra  (ex  coli.   J.  Faust). 

9.  Styanax  anthracinus  sp.  n. 

Elongatus,  aterrimus,  rostro  utrinque  subbicarinulato, 
crebre  ruguloso-punctato,  in  medio  foveolato;  prothorace 
latitudine    longiore,    latitudine    maxima    in    medio,    angulis 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


136 

posticis  subobtusis,  crebre  granulöse;  scutello  rotundato, 
ochraceo-piloso ;  elytris  latitudine  diiplo  longioribiis,  basi 
truncatis,  spatio  quarto  basi  denticulato-producto,  punctato- 
striatis,  spatio  secundo  quartoque  subcostulatis,  singulis 
tuberciilis  granulosis  remotis  quinque,  maximis  spatii  secundi 
in  basi  et  quarti  in  apice;  corpore  subter  confertim  punctato, 
parce  ochraceo-piloso;  femoribus  posticis  segmenti  ab- 
dominalis quarti  marginem  posticum  attingentibus,  rüde 
ruguloso-punctatis,  anticis  dente  manifesto,  intermediis  mi- 
nuto,  posticis  vix  armatis,  tibiis  anticis  margine  interno 
seriato-granulosis . 

Long.  tot.  14,  lat.  5  mm. 

Patria.    Insula   Sumatra   (ex  coli.   Dr.   Richter  in  coli. 
Faust) . 

Die  bisher  bekannten  Arten,  von  denen  ich  carbonana 

Pasc,    nur    aus    der    Beschreibung   und   Abbildung    (Journ. 

Linn.    Soc.   London   1871,   p.   165)   kenne,   lassen  sich  nach 

folgenden  Merkmalen  unterscheiden : 

A^  Vorderschenkel  bewehrt. 

B^  Hinterschenkel     das     zweite     Bauchsegment    nicht 

überragend. 
C^  Flügeldecken  nur  an  der  Spitze  des  4.  Spatiums*) 
m.it   einem   Tuberkel,   an   der   Spitze   schwach   aus- 
gerandet,  Vorderschienen  in  der  Mitte  mit  großem 

Zahn.  —  Sumatra     carbonaria    Pasc. 

C.  Flügeldecken  außer  an  der  Spitze  des  4.  Spatiums 
auch  auf  dem  2.  Spatium  an  der  Basis  und  zu  Be- 
ginn der  Deckenabschrägung  mit  Tuberkeln.  Das 
gekörnelte  Tuberkel  an  der  Basis  ist  ganz  rand- 
ständig und  an  der  Wurzel  am  breitesten.  Vorder- 
schienen am  Innenrande  in  der  Mitte  mit  spitzem 
Zahn.  —  Sumatra morosa  m. 


*)  Pascoe  zählt  die  Naht  mit  und  sagt  daher:  spatio  quinto  joostice 
tuberculo  instructo. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


137 

B.  Hinterschenkel  den  Hinterrand  des  4.  Bauchseg- 
mentes erreichend,  Decken  doppelt  so  lang  wie 
breit,  2.  Spatium  mit  einer  Reihe  von  5  entfernten, 
gekörnelten  Tuberkeln,  4.  Spatium  mit  ungefähr 
ebensoviel  kleineren,  das  letzte  Tuberkel  aber  das 
größte  von  allen.  Vorderschienen  am  Innenrande 
gekörnelt.  —  Sumatra anthracina  m. 

A.    Alle  Schenkel  unbe wehrt. 

Decken  nur  i  Vo  mal  so  lang  wie  breit,  auf 
dem  2.  Spatium  mit  einer  Reihe  von  Tuberkeln, 
deren  größtes  länglich  und  nahe  an  der  Decken- 
wurzel liegt,  4.  Spatium  mit  ungefähr  4  gleich 
großen  Tuberkeln.  Vorderschienen  in  der  Mitte 
etwas  verbreitert.  —  Madras continentalis  m. 

Cepurellus  g.  n. 
Hyperidarum  pvope  Cepiirus  Schönh. 

Rostum  robustum,  capite  duplo,  latitudine  circa  triplo 
longius.  Antennae  scapo  oculos  vix  attingente,  funiculo 
articulis  duabus  primis  aequilongis,  parum  elongatis,  reliquis 
transversis.  Oculi  in  fronte  approximati.  Prothorax  trans- 
verso-trapezoidalis,  lateribus  paullo  rotundatis,  angulis 
posticis  acutis.  Scutellum  minutum,  punctiforme.  Elytra 
thorace  latiora,  basi  truncata,  humeris  obtusis,  decies- 
striata,  sat  convexa,  lateribus  parallelis,  margine  laterali 
supra  episterna  metathoracis  dilatata.  Prosternum  post 
coxas  anticas  haud  tuberculatum. 

Die  neue  Art,  auf  die  diese  Gattung  errichtet  wurde, 
ist  nicht  nur  Cepurus  nahe  verwandt,  sondern  ähnelt  auch 
sonst  ziemlich  dem  Cepurus  capiomonti  Faust*)  in  Größe 
und  Fleckenzeichnung,  kann  aber  wegen  ihres  Rüssels, 
dessen  Länge  bei  der  Klassifikation  der  Hypcridae  eine 
wichtige    Rolle    spielt,    nicht    in    dieselbe    Gattung    gestellt 


*)  Deutsche  Ent.  Zeit.   1882  p.  268. 
jtett.  entomol.  Zeit.   1908. 


138 

werden.  Neben  dem,  ähnlich  wie  bei  Chloropholus  dreimal 
so  langen  wie  breiten  Rüssel,  unterscheidet  sich  CepurcUus 
noch  von  Cepurus  durch  schmälere  Augen,  die  z'/a  mal 
so  hoch  als  lang  sind,  ferner  durch  das  sehr  kleine  punkt- 
förmige Schildchen,  durch  den  über  den  Seitenstücken 
der  Hinterbrust  verbreiterten  Deckenrand,  durch  den  Mangel 
eines  Höckers  hinter  den  Vorderhüften  und  das  stark  quer- 
trapezoidale  zweite  Glied  der  Hintertarsen.  Typus  der 
Gattung  ist: 

10.  Cepurellus  dajacus  sp.  n. 

Ovatus,  niger,  dense  rosaceo-albido,  partim  pahide 
ochraceo-squamosus,  elytris  maculis  nigr!s  irroratis,  in 
medio  fascia  transversa  nigra;  rostro  crebre  punctato,  dorso 
tricarinato;  antennis  nigris,  albo-setosis;  elytris  lateribus 
parallelis,  punctato-striatis,  interstitiis  planis;  corpore  subter 
albido-squamoso,    paullo    rosaceo    lavato. 

Long,   (rostr.  excl.)  8,  lat.  4,5  mm. 

Patria.  Borneo,  Sarawak,  mons  Matang  III,  1904 
(ex  Mus.   Sarawak). 

In  der  Färbung  und  Gestalt  des  Halsschildes  an  Cepurus 
capiomonti  Faust  erinnernd,  die  Flügeldecken  aber  mehr 
gleich  breit.  Schwarz,  dicht  weißlich  beschuppt,  mit  ungleich 
großen  schwarzen  Punktmakeln  bedeckt,  die  sich  in  der 
Deckenmitte  zu  einem  Querband  zusammendrängen.  Rüssel- 
rücken mit  drei  feinen,  nach  vorn  divergierenden  Längs- 
leisten. Augen  auf  der  Stirn  bis  auf  Schaftbreite  genähert, 
zwischen  ihnen  ein  eingestochenes  Pünktchen,  von  dem 
aus  die  Schuppen  radiär  angeordnet  sind.  Weiße  Beschup- 
pung *)  des  Thorax  lehmgelb  angeflogen  und  durch  zer- 
streute feine  Punkte  unterbrochen.     Flügeldecken   1 14  mal 


*)  Unter  dem  Mikroskop  erweisen  sich  die  landzettförmigen,  längs- 
gerieften Schüppchen  an  der  Spitze  kurz  ausgeschnitten,  so  daß  sie  in 
zwei  kurze  Spitzten  enden. 
Stett.  entomol.    Zeit.  1908. 


139 

so  lang  wie  breit,  fein  punktiert-gestreift,  der  Nahtstreifen 
und  das  zweite  Spatium  etwas  breiter  als  das  von  ihnen 
eingeschlossene  i.  Spatium.  Beschuppung  vorherrschend 
weißlich,  ein  verwaschener  Längsfleck  im  ersten  Drittel 
auf  dem  2.  und  3.  und  6.  bis  8.  Spatium,  sowie  das  Spitzen- 
drittel der  Decken,  der  Rand  ausgenommen,  blaß  ocker- 
gelb angehaucht,  zerstreut  schwarz  getüpfelt,  die  Tupfen 
höchstens  von  Spatienbreite  und  in  der  Deckenmitte  zu 
einem  bis  zum  8.  Streifen  nach  außen  reichenden  Quer- 
band verdichtet,  auch  vor  der  Deckenspitze  sind  die  Tupfen 
makelartig  angehäuft.  Unterseite  dicht  rötlich  weiß  be- 
schuppt, Epimeren  der  Mittelbrust,  sowie  die  Episternen 
der  Hinterbrust  und  die  Schenkel  an  der  keulenartigen 
Verdickung  und  die  Seiten  des  i.  und  2.  Bauchsegmentes 
gelblich  Übergossen. 

II.  Dyscerus*)  andrewesi  sp.  n.  Taf.  I  Fig.  2. 

Oblongus  niger,  jordani  Faust  similis,  sed  angustior, 
variegatim  ac  parce  ferrugineo-  et  ochraceo-setosus ;  rostro 
subquinque-carinulato,  interstitiis  sat  fortiter  punctato, 
punctis  piligeris,  fronte  rüde  remoteque  punctato.  inter 
oculos  foveola  oblonga ;  prothorace  subtransverso,  rüde 
granulo-rugoso,  disco  carinulato.  utrinque  ante  medium  inter 
rugulis  profunde  sulcato-impresso,  lateribus  remote  granu- 
latis,  disco  parce,  pone  lineam  medianam  densius  ochraceo- 
piloso;  scutello  subtrigono.  squamoso;  elytris  latitudine 
plus  duplo  longioribus,  basi  granulosis,  striato-punctatis, 
punctis  spatiis  latioribus,  spatio  secundo  quartoque  subco- 
statis,  subgranulatis,  fascia  undulata  ante  medium,  altera 
anteapicali  ut  macula  apicali  obsoleta,  ochraceo-setulosis; 
femoribus  clavatis,  in  medio  glabris,  reliquis  parce  ochraceo 
ac  albido  pilosis. 

Long,   (sine  rostro)   14,  lat.  5  mm. 

Patria.     Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills, 


*)  Faust,  Ent.  Zeit.,  Stettin  1892,  p.  198. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


140 

Dem  Dyscerus  jordani  Faust  (Ent.  Zeitung,  Stettin 
1896  p.  145)  ähnlich,  aber  relativ  schmäler,  die  Decken  auf 
der  Scheibe  etwas  flach  gedrückt,  die  Fühlerkeule  von  ge- 
wöhnlicher Bildung,  höchstens  so  lang  wie  die  5  vorher- 
gehenden Geißelglieder  zusammengenommen  (bei  jordani 
ist  sie  so  lang  wie  bei  den  6  vorhergehenden  Gliedern). 
Der  ebenfalls  ähnliche  aber  kleinere  consimilis  Faust  (Ent. 
Zeit.  Stettin  1891  p  277)  unterscheidet  sich  durch  die  viel 
sparsamere  Punktierung  des  Rüssels,  andere  Skulptur  des 
Halsschildes,  das  nur  in  der  vorderen  Hälfte  eine  Mittel- 
leiste aufweist,  die  sehr  undeutlich  gekörnelten  Spatien,  die 
gröberen  Punkte,  die  vom  3.  Streifen  ab  im  basalen  Decken- 
teil viel  breiter  als  die  Spatien  sind  und  die  fast  unpunk- 
tierte Unterseite.  Schwarz,  sparsam  rötlich  gelb  behaart. 
Rüssel  mit  5  undeutlichen  glatten  Längsstreifen,  zwischen 
diesen  dicht  punktiert.  Grübchen  zwischen  den  Augen 
flach.  Halsschild  der  ganzen  Länge  nach  mit  Mittelleiste, 
sehr  grob  gerunzelt,  in  der  vorderen  Hälfte  beiderseits  zwischen 
den  schräg  nach  vorn  und  außen  gerichteten  Runzeln  sehr 
tief  furchenartig  eingedrückt,  die  Runzeln  an  den  Hals- 
schildseiten in  Körner  übergehend.  Flügeldecken  mehr  als 
doppelt  so  lang  wie  breit  (9:4  mm),  breiter  als  das  Hals- 
schild, oberseits  flach  gedrückt,  gestreift-punktiert,  2.  und 
4.  Spatium  etwas  rippenartig  vortretend  und  flach  gekörnelt, 
an  der  Basis  die  Punkte  nicht,  von  der  Mitte  ab,  breiter  als 
die  Spatien,  Naht  entfernt  und  klein  gereiht  gekörnelt.  Die 
sparsame  rötlich  gelbe  Behaarung  wird  vor  der  Deckenmitte 
und  an  Spitzenabschrägung  durch  eine  wellige  hellere,  oft 
undeutliche,  Querbinde  unterbrochen,  auch  auf  dem  Spitzen- 
teil ist  die  Bekleidung  heller  und  bildet  an  der  Spitze  des 
I.  Spatiums  ein  Haarzipfel.  Seiten  der  Hinterbrust  sehr 
grob  punktiert.  Abdominalsegmente  fast  glatt,  an  den  Seiten 
dichter  als  die  übrige  Unterseite  und  makelartig  behaart. 
Schenkel  im  verdickten  Teil  kahl  und  fast  ganz  glatt,  nur  an 
der   Spitze  gröber  punktiert. 

Stett.  eutouiol.  Zeit.   190S. 


141 

12.  Dyscerus  sparsus  sp.  n. 

Oblongus,  aterrimus,  squamulis  parcis  isabellinis  macii- 
lisque  nonullis  niveis  adspersus;  rostro  utrinque  bisulcato, 
rüde  seriato-punctato,  punctis  squamuligeris ;  antennis  parce 
albo-setosis,  robustis,  funiculi  articulis  ab  tertio  submonili- 
formibus;  prothorace  latitudine  paullo  longiore  sat  rüde 
punctato,  punctis  squamigeris,  spatiis  oblique  rugulosis,  disco 
ante  medicum  subcalloso,  margine  basali  subbiarcuato,  ante 
scutellum  depressiusculo  hie  et  utrinque  prope  angulos 
posticos  et  utrinque  in  medio  punctis  albo-squamosis ; 
scutello  minuto,  albo-squamoso ;  elytris  thorace  latioribus, 
latitudine  duplo  longioribus,  lateribus  parallelis,  striato- 
punctatis,  spatiis  in  parte  apicali  subcostatis,  punctis  spatiis 
fere  latioribus,  squamis  isabellinis  gerentibus,  singulis  maculis 
punctiformibus  XI  adspersis;  corpore  subter  parce  albo- 
squamoso,  episternis  metathoracis  in  fronte  et  in  apice, 
segmentis  abdominalibus  lateribus  albo-maculatis;  femoribus 
clavatis,  parce,  tarsis  dense  albo-setosis. 

Long  (rostro  excluso)   13,  lat.  5  mm. 

Patria.  Borneo,  Sarawak,  mons  Penrissen,  (ex  Mus. 
Sarawak) . 

Die  Art  erinnert  wegen  der  Makelzeichnung  an  Ni- 
-phades  pardalotus  Pasc,  ist  aber  fast  doppelt  so  groß,  glänzend 
schwarz,  grob  punktiert,  alle  Punkte  ein  apfelkernförmiges 
gelbliches  Schüppchen  tragend,  außerdem  mit  weißen  Punkt- 
makeln. Rüssel  mit  2  Reihen  sehr  grober  Punkte,  an  den 
Seiten  mit  drei  Längsleisten,  von  welchen  die  inneren  in  der 
Mitte  zwischen  Auge  und  Fühlerinsertion  zusammenfließen, 
Stirn  zwischen  den  Augen  mit  Grübchen.  Erstes  und  zweites 
Geißelglied  der  Fühler  gleich  lang,  die  folgenden  quer, 
kugelig,  das  7.  mehr  als  doppelt  so  breit  wie  lang.  Hals- 
schild länger  als  breit,  die  Seiten  in  der  hinteren  Hälfte 
parallel,  der  Basalrand  leicht  zweibuchtig,  vor  der  Mitte  mit 
kurzer  undeutlicher  Längsschwiele,  ziemlich  dicht  und  grob 
und    tief   punktiert,    die    runzeligen    Zwischenräume    radiär 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


142 

zum  Schildchen  gerichtet,  die  Punkte  mit  gelblichem  Schüpp- 
chen, an  den  Halsschildseiten  einige  zerstreute  größere  und 
weiße  Schuppen.  Eine  Punktmakel  vor  dem  Schildchen, 
je  eine  innerhalb  und  unterhalb  der  Halsschildhinterecken, 
eine  in  der  Mitte  innerhalb  des  Seitenrandes  und  je  zwei  am 
Außenrande  der  Vorderhüften  weiß.  Flügeldecken  nicht 
ganz  doppelt  so  lang  wie  breit  (5 : 9  mm) ,  grob  gestreift-punk- 
tiert, die  Spatien  nur  im  Spitzendrittel  rippenartig  gewölbt, 
die  Punkte  der  Streifen  undeutlich  quadratisch,  breiter  als 
die  Spatien,  diese  zwischen  den  Punkten  mit  flachen  Quer- 
runzeln; jede  einzelne  Decke  mit  11  Punktmakeln,  die  so  groß 
wie  das  rundliche  Schildchen  und  wie  dieses  weiß  beschuppt 
sind  und  zwar:  je  eine  im  2.  Drittel  auf  dem  i.  und  7.  und  im 
I.  Drittel  auf  dem  2.  Spatium,  je  eine  kurz  vor  und  eine  kurz 
nach  der  Mitte  auf  dem  3.  und  5.  Spatium,  eine  kurz  vor  dem 
I.  Drittel  und  an  der  Spitze  des  8.  und  eine  im  i.  Drittel  des 
9.  Spatiums.  Unterseite  glänzend,  sehr  sparsam  mit  weißen 
Schuppen  bedeckt,  von  welchen  sich  die  größten  an  den 
Seiten  der  Hinterbrust  in  den  groben  Narbenpunkten  finden. 
An  dem  vorderen  und  hinteren  Ende  der  Hinterbrust-Epi- 
sternen  und  an  den  Seiten  des  i.  und  2.  Bauchsegmentes 
sind  die  Schuppen  zu  weißen  Makeln  verdichtet.  Hinter- 
brustin  der  hinteren  Hälfte  mit  tiefem  Längseindruck  in  der 
Mitte.  Die  keulenartig  -^^erdickten  glänzenden  Schenkel 
spärlich,  die  Tarsen  dicht  weiß  behaart.  Schienen  nicht 
punktiert,  nur  mit  undeutlichen  und  sehr  flachen  Grübchen- 
eindrücken. 

13.  Dyscerus  lateralis  sp.  n. 

Oblongus,  niger,  sat  parce  ochraceo-squamosus,  elytris 
in  medio  plaga  laterali  magna  alteraque  minore  in  callo 
apicali,  nigris,  fascia  trann^ersa  alba  divisis;  rostro  thorace 
aequilongo,  dorso  quinquecarinulato,  carinulis  tres  median  is 
basi   confluentibus,   squamulis   ochraceis,    transversim   ordi- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


143 

natis;  antennis  funiculi  articulis  ab  tertio  moniliformibus, 
longe  ochraceo-setosis,  clava  nigra;  prothorace  latitudine 
paullo  longiore,  rugoso-punctato,  linea  mediana  carinulata, 
margine  basali  ante  scutellum  albido ;  elytris  latitudine  duplo 
longioribus,  punctato-striatis,  punctis  in  plaga  denudata 
laterali  multo  majoribus  ac  oblongis,  spatiis  aequilatis; 
corpore  subter  dense  albido-,  pedibus  ochraceo-squamosis, 
abdomine  squamulis  setis  albidis  intermixtis. 
Long,  (rostr.  excliis.)  14,  lat.  5  mm. 
Patria:  Sarawak,  mons  Penrissen,  V.  1899  (ex  Mus. 
Sarawak) . 

Etwas  größer  als  D.  sparsus  m.,  im  übrigen  aber  von 
ähnlicher  Körperform,  mäßig  dicht  ockergelb  beschuppt. 
Decken  in  der  Mitte  der  Seiten  mit  einer,  bis  zum  zweiten 
Punktstreifen  nach  innen  reichenden,  großen,  schwarzen 
Quermakel  und  einer  kleineren  eben  so  gefärbten  auf  der 
Apicalschwiele,  die  durch  ein  weiß  beschupptes  zackiges 
Querband  getrennt  sind.  Rüssel  so  lang  wie  das  Halsschild, 
mit  fünf  feinen  Längsleisten,  von  denen  die  mittleren  drei 
sich  vor  dem  Auge  vereinigen.  Schüppchen  mäßig  dicht  und 
quergestellt.  Fühlerschaft  am  Ende  keulenartig  verdickt, 
den  Vorderrand  des  Auges  nicht  erreichend,  Geißelglieder 
vom  dritten  ab  kugelig,  mit  sehr  ungleich  langen  gelben,  das 
7.  leicht  quere  Geißelglied  mit  dunkelbraunen  Borsten  besetzt. 
Keule  schwärzlich.  Halsschild  länger  als  breit,  in  der  Basal- 
hälfte  ziemlich  parallelseitig,  oberseits  mit  zerstreuten 
glatten  Runzeln  und  glatten,  den  Hinterrand  nicht  erreichenden 
Mittelwulst,  im  übrigen  mäßig  dicht  mit  ockergelben  Schüpp- 
chen bedeckt,  Basalrand  vor  dem  Schildchen  weißlich  be- 
schuppt, davor  ein  großer  flacher  Eindruck.  Schildchen 
länglich,  stumpf-dreieckig,  ziemlich  kahl.  Flügeldecken 
punktiert-gestreift,  sparsam  und  scheckig  rötlich  ockergelb 
beschuppt,  die  unbeschuppten  Stellen  glänzend  schwarz, 
flach  gekörnelt  oder  querrunzelig,  auf  der  kahlen  schwarzen 

Stott.  entomol.  Zeit.   1908. 


144 

Seitenmakel  die  Punkte  viel  größer  und  einfach  gereiht, 
Apikalschwiele  ebenfalls  glänzend  schwarz  und  durch  ein 
dicht  beschupptes  weißes  Querband  von  der  Seitenmakel 
getrennt,  auch  am  Vorderrand  der  letzteren  einige  weiße 
Schüppchen.  Unterseite  dicht  weiß,  die  Beine  gelblich 
beschuppt,  Seiten  der  Hinterbrust  außerdem  mit  einigen 
gelblichen  Schüppchen,  die  des  Abdomens  mit  weißlichen 
Börstchen  untermischt. 

Zwei  weitere  nahe  verwandte  Arten  sind : 

14.  Dyscerus  cervinus  sp.  n. 

Dyscero  latcrali  valde  affinis,  sed  rufo-brunneus,  elytris 
uniforme  ochraceo-adsperso-squamosis,  humeris,  scutello  cal- 
loque  apicali  denudatis. 

Long.  12 — 15,  lat.  5,8  mm. 

Patria.     Insula  Sumatra  (ex  coH.   J.  Faust). 

15.  Dyscerus  sparsutus  sp.  n. 

Dyscero  cervino  affinis,  subrufescenti-niger,  elytris  ut 
callo  apicali  uniforme  luteo-adsperso-squamosis,  striis  punc- 
tatis,  saltem  spatiis  asquilatis,  prothorace  carina  mediana 
nulla. 

Long.  12,  lat.  4,8  mm. 

Patria.     Insula  Sumatra  (ex  coli.   J.  Faust). 
Diese    drei    Arten    lassen    sich    wie    folgt    leicht    unter- 
scheiden. 

A^.  Streifen  der  Flügeldecken  im  basalen  Drittel  schmäler 
als  die  Spatien,  Schulter  und  Apikalschwiele  unbe- 
schuppt,  Halsschild  mit  deutlicher  Mittelleiste,  die 
mittleren  drei  Rüsselleisten  an  der  Wurzel  ver- 
einigt, 7.  Geißelglied  quer,  i.  Geißelglied  länger  als 
das  zweite.  Seiten  der  Mittelbrust  dicht  beschuppt. 
B^.  Schüppchen  im  basalen  Deckendrittel  kurz  oval,  mit 
Borstenschuppen  untermischt,  die  Punkte  in  den 
Streifen  ohne  gesondert  hervortretende  Schüppchen 

Stctt.  ontomol.   Zeit.   1908. 


145 

am  Grunde,  Deckenseiten  mit  großem  schwarzen 
Kahlfleck,  der  vorn  und  hinten  durch  weiße  Be- 
schuppung begrenzt  ist.     Schenkel  beschuppt 

lateralis  sp.  n. 

B.  Schüppchen  im  basalen  Deckendrittel  gestreckt 
elliptisch,  nicht  mit  Borstenschüppchen  untermischt, 
jeder  Punkt  der  Deckenstreifen  mit  kurz  elliptischem 
oder  rundlichem,  von  der  übrigen  Beschuppung  ge- 
sondertem Schüppchen  am  Grunde.  Deckenseiten 
ohne  Kahlfleck.     Schenkel  behaart  cervinus  sp.   n. 

A.  Streifen  der  Flügeldecken  im  basalen  Drittel  min- 
destens so  breit  wie  die  Zwischenräume,  die  gelbe 
Deckenbeschuppung  erstreckt  sich  auch  auf  die 
Apikalschwielen.  Erstes  und  zweites  Geißelglied 
gleich  lang,  das  siebente  kugelig.  Seiten  der  Mittel- 
brust mit  sehr  zerstreuten  runden  Schuppen 

sparsutus  sp.  n. 

i6.  Nanophyes  belli  sp.  n. 

E  minimis  generis,  sanguineus,  capite  corporeque  subter 
obscurioribus,  pedibus  flavo-testaceis,  antennarum  clava 
nigra,  distincte  triarticulata,  rostro  in  dimidia  parte  apicali 
rüde  seriato-punctato,  parte  basali  dorso  carinulato;  pro- 
thorace  transverso-trapezoidale;  elytris  punctato-striatis, 
spatiis  subconvexinsculis,  ut  thorace  parce  albido-setosis, 
femoribus  inermibus,  tarsis  biunguiculatis. 

Long.  I,  lat.  0,7  mm. 

Patria.     India  orientalis,    Khandesh,   legit   T.    R.   Bell. 

Kleiner  als  A^.  sahlbergi  Sahlb.  und  von  gestreckterer 
Form,  einfarbig  gelbrot,  der  Kopf  und  die  Unterseite  dunkler, 
die  Beine  gelblich,  Fühlergeißel  und  Keule  schwarz.  Rüssel 
grob  und  entfernt  gereiht-punktiert,  in  der  Basalhälfte  mit 
feiner  Mittelleiste  und  daselbst  dichter  punktiert.  Augen  bis 
auf  Schaftbreite  genähert.  Halsschild  glatt  und  glänzend,  so 
wie  die  Decken  mit  ziemlich  langen  weißen  Haaren  spärlich 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908.  10 


146 

bedeckt  (die  Länge  der  Haare  übertrifft  die  Spatienbreite) . 
Flügeldecken  am  Basalrand  äußerst  fein  crenuliert ;  im  übrigen 
punktiert-gestreift,  die  Zwischenräume  leicht  convex.  Körper- 
unterseite schwärzlich,  ebenfalls  sparsam  weiß  behaart.  Beine 
so  wie  die  Hüften  bräunlich-gelb,  Schenkel  verdickt  aber  un- 
bewehrt.  Hinterschienen  in  der  Mitte  etwas  angeschwollen, 
Tarsen  mit  zwei  an  der  Wurzel  verwachsenen  Krallen.*) 

17.  Apoderus  indicus  sp.  n. 

A.  tranqueharico  F.  affinis,  ferrugineus,  opacus,  ubique 
tenuissime  aureo-pilosus,  prothorace  utrinque  macula  oblonga, 
humeris,  macula  transversa  prope  scutellum,  sutura  divisa, 
fascia  mediana,  cum  suturae  dimidia  parte  apicali  nigra  con- 
juncta  maculaque  apicali,  rostro  capiteque  infra,  fascia  trans- 
versa intraoculari.  nigris;  antennis  rufis,  clava  obscura;  elytris 
pone  scutellum  depressiusculis,  striatis,  striis  tres  interioribus 
vix  punctatis,  tenuibus,  undulato-curvatis,  reliquis  striato- 
punctatis,  spatiis  rugulosis,  40  6o-que  subcostatis,  nitidioribus ; 
pygidio  nigro.  margine  basali  rufo,  irregulariter  punctato; 
femoribus  basi  apiceque  nigris. 

Long,   (rostr.  exclus.)   9  {^} — 14,  lat.  4  mm. 

Patria.  Madras  orientalis,  Pondicherry  (Dr.  Staudinger 
et  Bang — Haas). 

Eine  sehr  ausgezeichnete  Art  aus  der  Verwandtschaft 
des  tranquebaricus  F.,  durch  die  matte,  fein  seidenartig  be- 
haarte Oberseite,  die  ganz  andere  Makelzeichnung  und 
feinen  inneren  Deckenstreifen  leicht  zu  unterscheiden. 
Fühler  näher  der  Rüsselspitze  eingefügt,  die  Entfernung 
ihrer  Einfügung  vom  Augenvorderrande  größer  als  der 
Augendurchmesser,  gelbrot,  die  Keule  dunkler,  4.  Fühler- 
glied beim  ^  deutlich  länger  als  das  3.  Eine  Querbinde 
zwischen  den  Augen  und  die  Unterseite  des  Rüssels  und 
des   Kopfes  schwarz,   an  ersterem   dehnt  sich   die  schwarze 

*)  Andere  indische  Arten  der  Gattung  wurden  von  Motschulsky 
im  Bull.  Soc.  Moscou  1866,  p.  443—444    und   von    Faust  in    der  Deut- 
schen Ent.  Z.   1898  p.  306  beschrieben. 
Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


147 

Färbung  hinter  den  Fühlergruben  auch  etwas  auf  die  Ober- 
seite aus  und  reicht  bis  zu  den  Längsfurchen,  durch  die  die 
Rüsseloberseite  in  drei  gleich  breite  Streifen  geteilt  erscheint. 
Kopf  am  Innenrand  der  Augen  punktiert,  im  hinteren 
Teil  mit  feiner  Mittellinie  und  fein  quer  nadelrissig.  Hals- 
schild mit  feiner  Mittelfurche,  in  der  vorderen  Hälfte  beider- 
seits mit  einem,  außen  von  zwei  länglichen  Schwielen  be- 
grenzten Längseindruck,  im  übrigen  viel  feiner  gerunzelt 
als  tranqueharicus,  zwei  Längsmakeln  vor  dem  Basalrand, 
die  bis  zu  den  oben  erwähnten  Schwielen  reichen  und  ein 
schräg  von  den  Vorderhüften  nach  den  Halsschildvorder- 
ecken ziehende  Binde,  die  den  Vorderrand,  mit  Ausnahme 
seiner  Mitte,  einnimmt,  schwarz.  Flügeldecken  etwas  länger 
als  breit  (5  : 4  mm),  hinter  dem  Schildchen  leicht  quer 
eingedrückt,  gestreift.  Nahtstreifen  kräftig,  die  3  folgenden 
Streifen  fein,  kaum  punktiert  und  stark  geschwungen, 
so  daß  das  i.  Spatium  in  der  Mitte  doppelt  so  breit  ist  wie 
das  2.  an  der  Wurzel,  die  äußeren  Streifen  tief  und  deutlich 
punktiert,  4.  und  6.  Spatium  etwas  rippenartig  vortretend 
und  so  wie  alle  übrigen  gerunzelt.  Eine  bis  zum  Schildchen 
reichende  Quermakel  an  der  Schulter,  eine  trapezförmige, 
jederseits  neben  dem  Nahtstreifen  am  Schildchen  und 
eine  über  dem  ersten  Bauchsegment  beginnende,  etwas 
schräg  nach  hinten  auf  die  Naht  zulaufende  Querbinde, 
die  auf  der  Naht  nach  hinten  fast  bis  zu  deren  Spitze  ver- 
längert ist  und  eine  die  Spitzen  des  2. — 8.  Spatiums  ein- 
nehmende Makel,  sowie  die  ziemlich  dicht  punktierte  After- 
decke (ausgenommen  der  rote  Basalrand)  schwarz.  Epimeren 
und  Episternen  der  Mittelbrust  und  die  Epimeren  der  Hinter- 
brust ganz,  die  Episternen  der  Hinterbrust  mit  Ausnahme 
eines  breiten,  roten  Vorderrandes,  sowie  die  Hinterhüften 
und  Wurzeln  und  Spitzen  der  Schenkel  schwarz.  Unterseite 
mäßig  dicht  mit  gebogenen  goldgelben  Härchen  bedeckt. 
Vorderschienen  des  ^  sehr  wenig  gebogen,  am  Innenrande 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908.  10'^ 


148 

fein  unregelmäßig  entfernt  gekörnt,  sein  Kopf,  von  der 
Basaleinschnürung  aus  gemessen,  so  lang  wie  die  Flügel- 
decken. 

i8.  Apoderus  (Strigapoderus)  nelligrinus  sp.  n. 

A.  halteato  Roel.  affinis,  rufo-brunneus,  vittis  duabus 
in  thorace,  macula  circumscutellari,  trapezoidali,  p^'gidio, 
corpore  subter  femoribusque  in  dimidia  parte  basali,  flavis; 
antennis  nigricantibus,  tres  articulis  basalibus  rufis;  capite 
transverse  strigoso,  linea  mediana  tenuissime  impressa; 
prothorace  transverso,  subtransverse  ruguloso ;  scutello  trans- 
verso,  subtrigono;  elytris  fortiter  punctato-  striatis,  punctis 
in  disco  transverso-rectangulatis,  spatiis  rugulosis  latioribus, 
spatio  primo  secundoque  pone  basin,  tertio  ad  basin  im- 
pressis,  macula  scutellari  flava,  extrinsecus  stria  quarta 
determinata;    pygidio   sat   crebre   punctato. 

Long.  6,  lat.  3  mm. 

Patria.    Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Beating. 

Gelbrot,  die  ganze  Unterseite,  das  Pygidium,  die  Schenkel, 
ihre  Spitze  ausgenommen,  zwei  Längsstreifen  auf  dem 
Halsschild  und  ein  trapezförmiger  Flecken  am  Schildchen 
hell  bräunlich  gelb.  Fühler  schwärzlich,  die  ersten  3  Glieder 
rot.  Stirn  zwischen  den  Augen  fein  längsrunzehg  mit  2 
parahelen,  größeren  Runzeln,  Kopf  mit  feiner  Mittellinie 
und  quer  nadelrissig.  Halsschild  in  der  vorderen  Hälfte 
auf  der  Scheibe  undeutlich  punktiert,  in  der  Mitte  quer- 
runzelig, hinter  der  Mitte  mit  undeutlicher,  an  der  Basis 
mit  tiefer  Querfurche,  in  der  Mittellinie  leicht  der  Länge 
nach  eingedrückt  und  beiderseits  davon  mit  einer  nach 
vorn  verschmälerten,  nur  bis  zur  Vorderrandabschnürung 
reichenden  hellen  Längsbinde.  Flügeldecken  punktiert- 
gestreift, die  Zwischenräume  schmäler  als  die  Punktreihen 
und  besonders  im  Spitzendrittel  rippenartig  vortretend, 
außerdem  fein  querrunzehg,  die  Punkte  der  Streifen  recht- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


149 

eckig,  in  der  Deckenmitte  breiter  als  lang,  auf  dem  5.  und  6. 
Streifen  ungefähr  quadratisch.  Decken  hinter  dem  Schildchen 
der  Quere  nach  eingedrückt,  der  Eindruck  mit  der  ver- 
tieften Wurzel  des  3.  Spatiums  verbunden.  Der  helle  Quer- 
fleck in  der  Umgebung  des  Schildchens  wird  außen  vom 
4.  Punktstreifen  begrenzt,  erreicht  hinten  die  Mitte  der 
Naht  bei  weitem  nicht  und  ist  am  Hinterrand  etwas  ver- 
waschen begrenzt. 

19.  Apoderus  (Physapodems  ?)  nigroaeneus  sp.  n. 

Nitens,  niger,  parum  subpurpureo-aenescens,  antennis 
rufescentibus.  capite  nitido.  linea  mediana  tenuissima,  pone 
oculos  subfoveolatim  impressa;  rostro  in  dimidia  parte 
basali  dorso  trisulcato,  antennis  oculos  propius  insertis, 
funiculo  rufescenti;  prothorace  conico,  disco  sulco  mediane 
(basin  haud  attingente)  fortiter  impresso,  utrinque  oblique 
plicato,  basi  transverse  bisulcato;  elytris  latitudine  sesqui 
longioribus,  humeris  callosis,  striato-punctatis,  in  dimidia 
parte  apicali  punctis  evanescentibus,  stria  quinta  basi  for- 
titer impressa,  spatio  quarto  basi  plicato-costato ;  pygidio 
punctato,  in  medio  fere  laevi;  mesosterno  metasternoque 
lateribus  foveolata-punctatis,  abdomine  subtilissime  re- 
moteque  punctato;  femoribus  posticis  abdomine  dimidia 
parte  superantibus. 

Long.  tot.  8 — 8,5,  lat.  2 — 3  mm. 

Patria.  Insula  Borneo,  mons  Kina  Balu,  J.  Water- 
stradt  legit. 

Eine  durch  die  schwarze,  schwach  erzglänzende  Färbung 
und  durch  die  tief  gefurchte,  vorn  zwei  Längsschwielen 
trennende  Halsschildmittellinie  ausgezeichnete  und  leicht 
kenntliche  Art.  Fühler  näher  den  Augen  als  der  Rüsselspitze 
eingefügt,  rötlich,  das  3.  Glied  nicht,  das  4.  sehr  wenig  länger 
als  das  kugelig  verdickte  2.,  7.  und  i.  Keulenghed,  beim  $ 
quer    (das    mir    vorliegende    ,^    hat    defekte    Fühler).    Stirn 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


150 

mit  drei  Furchen,  Kopf  glatt  mit  feiner,  vorn  (hinter  den 
Allgen)  vertiefter  Mittelhnie.  Halsschild  kegelförmig  so 
lang  wie  an  der  Wurzel  breit  mit  zwei  Basalfurchen  und 
einer  besonders  auffallend  tiefen  Mittelfurche,  die  aber 
vor  den  basalen  Querfurchen  endet  und  vorn  zwei  ellip- 
tische Längsschwielen  trennt,  beiderseits  von  ihr  zeigt 
die  Scheibe  einige  (3 — 6)  radiär  schräg  nach  vorn  und  außen 
verlaufende  Furchen.  Flügeldecken  ii-irnal  so  lang  wie 
breit,  mit  einer  größeren,  trapezförmig  eingedrückten  Fläche 
hinter  dem  Schildchen  und  vertieftem  Nahtstreifen,  so 
daß  die  Naht  leistenartig  vortritt,  im  vorderen  Drittel 
gereiht-punktiert,  in  der  Spitzenhälfte  die  Punkte  nach 
und  nach  ganz  verschwindend,  i.  und  2.  Spatium  in  der 
Deckenmitte  leicht  gewölbt,  das  4.  im  basalen  Drittel  zu 
einer  schrägen  Längsfalte  aufgeworfen,  5.  Streifen  an  der 
Wurzel  tief  eingedrückt,  so  daß  die  glatten  Schultern  beulen- 
artig abgesetzt  erscheinen.  Pygidium  zerstreut,  nach  der 
Mitte  zu  sparsam  punktiert.  Episternen  der  Mittelbrust 
dicht  und  sehr  grob  narbig  punktiert,  am  Hinterrande 
mit  breitem  glatten  Rande,  die  Epimeren  mit  einer  Körner- 
reihe, in  der  unteren  Ecke  mit  gelbem  Haarfleck,  Seiten 
der  Hinterbrust  grob,  dicht  und  etwas  runzelig  punktiert, 
ihre  Episternen  mit  einzelnen,  unregelmäßig  verteilten 
groben  Punkten,  am  Vorder-  und  Hinterrand  tief  umfurcht, 
Epimeren  konkav,  am  Hinterrande  mit  gelbem  Haarfleck. 
Hinterleib  glänzend,  sehr  fein  zerstreut-punktiert.  Beine 
etwas  rötlich  purpurn  mit  stark  gekeulten  Schenkeln,  von 
welchen  die  hinteren  den  Hinterleib  fast  um  ihre  Hälfte 
überragen. 

20.  Apoderus  (Physapoderus)  fenestratus  sp.  n. 

Sanguineus,  thorace  toro  basali  flavo,  scutello  elytrorumque 
marginibus  omnibus  fasciaque  mediana  nigricantibus ;  an- 
tennis  rostri  in  medio  insertis,  rufis,  clava  obscuriore,  funi- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


151 

culi  articulo  septimo  latitudine  perpaiülo  longiore,  6° 
secimdo  aequilongo;  rostro  dorso  bisulcato,  capite  basi 
transverse  plicato;  prothorace  trigono,  nitido,  antice  bullato- 
constricto,  margine  antico  in  medio  foveola  transversa, 
elytris  basi  depressis,  striato-punctatis,  punctis  in  dimidia 
parte  apicali  tenuibus,  stria  suturali  fortiter  impressa, 
spatio  secundo  toto,  qiiarto  ad  basin  manifeste,  elevatis, 
Stria  quarta  infra  liumeros  late  impressa;  corpore  subter 
abdomine  pallidiore,  epimeris  mesothoracis  in  parte  in- 
feriore macula,  metathoracis  fere  totis  aureo-sericeis ;  femori- 
bus  posticis  abdomine  vix  superantibus. 

Long,  elytror.  plus  thoracis  6,  lat.  elytror.  2,5  mm. 

Patria.    Borneo,  Labuan  (ex  coli.   J.  Faust). 

Rotbraun,  der  Basalwulst  des  Halsschildes  gelb,  zwei 
große  elliptische  Makeln  vor  und  zwei  größere  hinter  der 
Deckenmitte  gelbrot.  Fühler  etwas  vor  der  Rüsselmitte 
eingefügt,  2.  Geißelglied  kurz  kegelförmig,  kaum  länger 
als  breit,  Keule  schwärzlich.  Rüssel  mit  zwei,  hinten  diver- 
gierenden Furchen,  Kopf  glatt  mit  äußerst  feiner,  hinter 
den  Augen  etwas  grübchenartig  eingedrückter  Mittellinie, 
Hals  an  der  Wurzel  fein  querfaltig.  Halsschild  mit  knopf- 
artig abgesetztem  und  ausgerandetem  Vorderrand,  hinter 
der  Mitte  mit  kaum  wahrnehmbarer,  vorn  konkaver  Bogen- 
linie,  Basalwulst  beiderseits  vor  den  Seitenecken  des  Schild- 
chens eingedrückt.  Flügeldecken  gereiht-punktiert,  die 
Punkte  nach  hinten  zu  feiner.  Nahtstreifen  tief  eingedrückt, 
die  Spatien  äußerst  fein  punktiert,  das  2.  und  4.  an  der 
Wurzel  gewulstet.  Der  ovale,  helle  Basalfleck  der  Decken 
tangiert  außen  den  5.  Punktstreifen,  während  der  durch 
ein  schmales,  dunkles  Querband  getrennte  Apicalfleck 
den  ganzen  Spitzenteil  der  Decken,  die -Ränder  ausgenommen, 
einnimmt.  Abdomen  und  Schienen  heller,  (gelbrot)  als 
die  übrige  Unterseite  gefärbt.  Die  leiterartig  skulptierten 
Epimeren  der  Mittelbrust  in  der  unteren  Ecke,  die  Epimeren 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


152 

der  Hinterbriist  ganz  gelblich,  seidenartig  behaart.  Hinter- 
schenkel den  Hinterleib  nicht  überragend. 

21.  Apoderus  mfobasalis  sp.  n. 

A.  palliato  \\jllh.  simillimus,  differt  antennis  nigri- 
cantibiis,  funiculi  articulis  solum  apice  fuscescentibus, 
rostro  inter  sulcos  longitudinaliter  impresso;  elytris  triente 
basali  toto  rufis,  seriebus  punctatis  ultra  medium  distinctius 
continuatis,  spatio  quinto  in  medio  longitudinaliter  de- 
pressiusculo. 

Long.  tot.  8,  thoracis  plus  elytror.  5,5,  lat.  elytror. 
2,5  mm. 

Patria.     Borneo,  mons  Kina  Balu,  J.  Waterstradt  legit. 

Dem  Apoderus  palliatus  Vollh.*)  sehr  ähnlich,  aber  doch 
wohl  der,  wenn  auch  geringen,  so  doch  konstanten,  pla- 
stischen Merkmale  besser  als  Art,  als  nur  als  Farbenab- 
änderung aufzuführen.  Halsschild,  Körperunterseite  und 
das  erste  Drittel  der  Flügeldecken  rot,  die  Beine  mehr  gelb- 
lich rot,  Kopf,  Fühlerkeule  und  der  größte  Teil  der  Geißel- 
glieder, sowie  die  hinteren  zwei  Drittel  der  Flügeldecken 
schwarz  (bei  palliatus  ist  die  Umgebung  des  Schildchens 
nur  bis  zum  2.  Punktstreifen  nach  außen  hin  rot).  Rüssel 
zwischen  den  beiden  dorsalen  Längsfurchen  der  Länge 
nach,  zwischen  den  Augen  etwas  grübchenartig,  eingedrückt. 
Fühler  nur  an  der  Spitze  der  einzelnen  Glieder  gelblich 
braun,  sonst,  so  wie  die  Keule,  schwärzlich,  das  8.  Fühler- 
glied (i.  Keulenglied)  kaum  1I/2  i^ial  so  lang  wie  breit.  Hals- 
schild mit  feiner  eingedrückter  Mittellinie.  Flügeldecken 
gereiht-punktiert,  die  Punkte  vom  4.  Streifen  an  sehr  groß, 
breiter  als  die  Zwischenräume,  hinter  dem  Schildchen  der 
Quere    nach    und    außerdem    die    Wurzel    des    3.    Spatiums 


*)  Nederlandsch  Tijdschinft  voor  de  Dierkunde  II,  Amsterdam  1865, 
p.  162.  Der  daselbst  ebenfalls  beschriebene  Aproderus  spectrum  Vollh. 
ist  ein  Scaphidiidae  und  =  Diatelium  wallacei  Pasc,  das  demzufolge  Dia- 
telium  spectrum  (Vollh.)  benannt  werden  muß. 


Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


153 

sowie  der  mittlere  Teil  des  5.  Spatiums  eingedrückt,  das 
4.  lind  6.  Spatium  an  dieser  Stelle  etwas  gewölbt,  das  2. 
und  4.  außerdem  an  der  Wurzel  leistenartig  erhaben.  Epi- 
meren  der  Mittelbrust  der  ganzen  Länge  nach,  sowie  die 
der  Hinterbrust  ganz  seidenartig  behaart.  Hinterschenkel 
die  Hinterleibspitze  kaum  überragend. 

22.  Attelabus  (Paramecolobus   ?)  obliquus  sp.  n. 

A.  discolori  F.  et  fcae  subsimilis,  fronte  tricarinata; 
thorace  nitido,  subtilissime  remoteque  punctato;  elytris 
seriato-punctatis,  punctis  in  elytrorum  dimidia  parte  apicali 
evanescentibus,  luteis,  limbo  fasciaque  e  scutello  exeunte 
ac  marginis  lateralis  in  medium  directa,  rufescenti-fuscis ; 
pedibus  obscure  rufis. 

Long,  (sine  rostro)  8,  lat.  3  mm. 

Patria.  Borneo,  Sarawak,  Kuching,  27.  VIL  1900 
(ex  Mus.  Sarawak). 

Nach  Jekels  Tabelle  *)  würde  man  die  Art  zu  Para- 
mecolobus stellen  müssen,  sie  unterscheidet  sich  jedoch 
von  den  Arten  dieser  Gruppe  durch  den  längeren  Rüssel, 
der  ähnlich  wie  bei  Lamprolahus  gebildet  ist;  die  Arten 
der  letztgenannten  Untergattung  haben  dagegen  wieder 
kürzere  Decken,  so  daß  die  neue  Art  eine  vermittelnde 
Stellung  zwischen  beiden  einnimmt.  In  Gestalt  dem  A. 
discolor  F.  und  feae  Faust  ähnlich,  die  Flügeldecken  gelb, 
rötlich  braun  gesäumt  und  eben  solcher  Naht  und  Binde, 
die  vom  Schildchen  ausgehend  schräg  nach  außen,  nach 
der  Mitte  des  Seitenrandes,  zu  verläuft  und  vor  der  Ver- 
einigung mit  diesem  etwas  verbreitert  ist.  Fühler  heller 
rötlich  braun,  die  3  letzten  Geißelglieder  kugelig  (bei  A. 
dicolor  kegelförmig).  Rüssel  so  lang  wie  der  Kopf,  dieser 
zwischen  den  Augen  mit  3  Längskielen,  von  welchen  der 
mittlere  keilförmig  und  hinten  auf  der  Verbreiterung  stark 

*)  Insecta  Saundersiana. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


154 

glänzend  ist.  Kopf  teil  hinter  den  Augen  sehr  wenig  länger 
wie  breit,  mit  einem,  vom  Oberrand  der  Augen  nach  hinten 
gerichteten,  oben  von  einer  Falte  begrenzten  Längsein- 
druck. Halsschild  glänzend,  mit  tief  ausgebuchtetem  ^'order- 
rande,  parallel  zu  diesem  mit  ebenso  gebuchteter,  tiefer 
Ouerfurche,  im  übrigen  sehr  fein  zerstreut-punktiert,  am 
Hinterrande  quer  runzelig.  Schildchen  glänzend,  quer, 
undeutlich  fünfeckig  mit  verrundetem  Hinterrande.  Flügel- 
decken mit  unpunktiertem  Nahtstreifen  und  Punktreihen, 
diese  in  der  hinteren  Deckenhälfte  ganz  verschwindend, 
während  sie  in  der  vorderen  Deckenhälfte  vom  4.  ab  sehr 
viel  seichter  werden,  nur  die  äußerste  Punktreihe  ist  kräftig 
und  bis  zur  Deckenspitze  verlängert.  Beine  des  Männchens 
sowohl  an  den  Vorder-  wie  Hinterschienen  mit  gedörneltem 
Innenrande. 

23.  Attelabus  (Lamprolabus)  uniformis  sp.  n. 

Rufo-testaceus,  nitidus,  rostro  rüde  punctato,  capite 
longiore,  hoc  nitidissimo,  pone  oculos  utrinque  impressione 
longitudinali;  antennis  testaseis,  clava  nigra,  funiculi  arti- 
culo  tertio  et  quarto  primo  vix  brevioribus;  prothorace 
vix  perspicue  punctulato,  basi  bisulcato;  scutello  laevi, 
longitudine  concavo;  elytris  inermibus,  latitudine  dimidia 
parte  longioribus,  humeris  minutissime  tuberculatis.  Stria 
p(jstscutellari  abbreviata  ut  suturali  forte  impressis,  re- 
liquis  tenuiter  seriato-punctatis,  punctis  in  aversum  eva- 
nescentibus;  pygidio  remote  punctulato;  pedibus  totis  rufo- 
testaceis. 

Long,  sine  rostro  6,  lat.  humer.  3  mm. 

Patria.    Borneo,  Sarawak,  Kuching.    (ex  Mus.  Sarawak.) 

Einfarbig  glänzend  gelbrot.  Rüssel  länger  als  der  Kopf, 
an  der  äußersten  Spitze  schwärzlich,  ziemlich  dicht  grob 
punktiert,  zwischen  der  Fühlerwurzel  mit  zwei  Längswülsten. 
Fühler  mit  Ausnahme  der  schwarzen  Keule  gelbrot,  Geißel 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


155 

schlank,  drittes  und  viertes  Glied  gestreckt,  wenig  kürzer 
als  das  erste.  Kopf  spiegelglatt,  mit  einem  vom  oberen 
Augenrand  ausgehenden  oben  faltig  begrenzten  Längsein- 
druck. Halsschild  vorn  gerade  abgestutzt,  kaum  wahrnehmbar 
punktiert,  am  Hinterrande  mit  zwei  Querfurcl.en.  Schildchen 
der  Länge  nach  ausgehölt,  an  der  Basis  breiter  als  lang  mit 
concaven  Seitenrändern  und  verrundetem  Hinterrand. 
Flügeldecken  i  V2  mal  so  lang  wie  breit,  mit  abgekürztem 
und  tief  eingedrücktem  Scutellar-  und  eben  solchem  Naht- 
streifen, im  übrigen  gereiht-punktiert,  die  Punkte  nach 
hinten  zu  undeutlich  werdend,  achter  Streifen  unter  der. 
Schulter  sehr  tief  eingedrückt  und  verkürzt  und  noch 
vor  den  Hinterhüften  mit  dem  Randstreifen  zusammen- 
fheßend.    Beine  ganz  einfarbig  gelbrot. 

A.  uniformis  var.  geniculata. 

A   specie    typica   differt    femoribus    apice   nigricantibus 
Patria.     Borneo. 

24.    Alcides  hexamitosus  sp.  n. 

Oblongus,  fusco-niger,  ligato  Pasc,  affinis;  rostro  ab 
antennarum  insertione  usque  ad  basin  in  medio  acute  cari- 
nato  utrinque  sulco  lato  ochraceo-tomentoso,  fronte  im- 
pressa,  supra  oculos  utrinque  granulo  glabro;  antennis 
funiculo  robusto,  funiculi  articulis  quatuor  ultimis  monili- 
formibus,  clavae  articulo  primo  dimidia  parte  clavae  lon- 
giore;  prothorace,  apice  excepto,  granuloso,  utrinque  lineis 
duabus  ochraceo-squamosis,  una  sublaterali,  altera  ex  angulis 
posticis  exeunte  ac  coxas  versus  directa;  scutello  subqua- 
drato;  elytris  punctato-striatis,  spatiis  seriatim  granulatis, 
sutura  in  triente  basali  nigro-velutina,  lateribus  ultra  medium 
fasciaque  anteapicali  nigricantibus,  intrinsecus  pallide  mar- 
ginatis ;  corpore  subter  sat  dence  squamuloso,  metasterno 
punctis  squamigeris  majoribus,  femoribus  posticis  bre- 
viusculis    segmenti    quarti    abdominalis    apicem    vix    attin- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


156 

gentibiis,  apice  densius  albo-squamosis,  tibiis  anticis  medio 
late  dentatis. 

Long.  10,  lat.  4  mm. 

Patria.     Isula  Borneo.     (ex  coli.   J.  Faust.) 

Eine  mit  ligatus  Pasc,  und  chiliarchus  Boh.  verwandte, 
rötlich  schwarzbraune,  sparsam  ockergelb  beschuppte  Art 
und  leicht  an  der  im  vierten  Drittel  sammetartig  schwarz 
tomentierten  Naht  kenntlich.  Rüssel  ähnlich  wie  bei  ligatus, 
beiderseits  der  Mittelleiste  breit  furchenartig  eingedrückt 
und  daselbst  dicht  tomentiert,  Fühler  aber  im  Gegensatz 
zu  dieser  Art,  mit  sehr  dicken  kugeligen  Geißelgliedern, 
erstes  Keulenglied  konisch,  länger  als  die  halbe  Keule. 

Halsschild,  ausgenommen  im  vorderen  Teil,  grob  ge- 
körnt, beiderseits  mit  zwei  hehen  Längslinien  [ligatus  hat 
außer  diesen  auch  eine  helle  Mittellinie)  wovon  die  äußere 
von  den  Halsschildhinterecken  nach  den  Vorderhüften 
hin  gerichtet  und  von  oben  nicht  sichtbar  ist.  Schildchen 
c|uer,  von  einem  ellyptischen  Nahtausschnitt  umschlossen. 
Decker^  doppelt  so  lang  wie  breit,  punktiert-gestreift,  die 
Spatien  gereiht  gekörnt,  das  fünfte  an  der  Wurzel  einge- 
drückt. Seiten  der  Decken  von  vorn  bis  über  die  Mitte 
hinaus  und  eine  hinten  verwachsene  Querbinde,  vor  der 
Spitze,  schwärzlich,  beide  am  Jnnenrande  mit  hellem  Schup- 
pensaum. Schenkel  sparsam  weißlich,  die  hinteren  an 
der  Spitze  dicht  weiß  beschuppt  und  das  vierte  Bauch- 
segment nicht  überragend.  Vorderschienen  in  der  basalen 
Hälfte  innen  ausgerandet,  daher  in  der  Mitte  nur  mit  einem 
flachen  breiten  Zahn. 

25.    Alcides  taeniatus  sp.  n. 

Oblongus,  niger,  fasciis  obliquis  alternatim  pallide 
et  saturate  luteo-tomentosis  ornatus;  rostro  in  parte  apicali 
tenuissime,  in  parte  basah  distincte  crebreque  punctato, 
fronte    inter    oculos    concava;    antennis    gracilibus,    funiculi 

Stett.  entoinol.  Zeit.   1908. 


157 

articulo  secundo,  primo  (aut  diiobus  sequentibiis)  aeqiii- 
longo;  prothorace  utrinque  in  disco  granulato,  linea  me- 
diana et  laterali  dense  luteo-squamosis ;  scutello  rotundato, 
glabro,  elytris  thorace  paullo  latioribus,  latitudine  duplo 
longioribus,  tenue  striatis,  in  triente  basali  et  in-  medio 
seriato-granulatis,  fasciis  duabus  transversis,  una  obliqua 
ante  mediana,  altera  fortiter  undulata  postmediana,  vitta 
basali  in  spatio  50  ö^que,  parte  apicali  spatio  i. — 3.  et  mar- 
gine  laterali  hiteo-,  reliquis  ferrugineo-tomentosis ;  corpore 
subter  dense  ochraceo-tomentoso,  pedibus  nigris,  parce 
ochraceo-setulosis,  tibiis  anticis  inermibus. 

Long.  8,5,  lat.  3,5  mm. 

Patria.     Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Beating. 

Die  Art  gehört  in  die  Verwandschaft  von  Aleides  fas- 
ciatus  Redtb.*)  und  seeniens  Faust,  ist  aber  schlanker  und 
durch  die  scharf  begrenzte  Querbindenzeichnung  ausge- 
zeichnet. Rüssel  im  Basalteile  ziemlich  dicht  punktiert. 
Fühler  schlank,  erstes  Keulenglied  kürzer  als  die  halbe 
Keule.  Halsschild  beiderseits  der  gelb  tomentierten  Mittel- 
linie und  außerhalb  der  gelben  Seitenstreifen  gekörnelt, 
seine  größte  Breite  an  der  Wurzel.  Schildchen  rundlich, 
glänzend  schwarz.  Flügeldecken  mit  dicht  tomentierten 
gelben  und  sparsamer  rostrot  tomentierten  (durch  den  durch- 
scheinenden schwarzen  Grund  braun  erscheinenden)  Quer- 
binden und  feinen,  kaum  punktierten  Streifen,  an  der  Ba- 
sis und  in  der  Mitte,  jedoch  nur  auf  den  dunklen  Binden 
mit  unregelmäßigen  Körnerreihen  auf  den  Spatien,  auch 
der  mittlere  Teil  der  Naht  und  die  Spitzenquerbinde  mit 
einzelnen  kleinen  Körnchen.  Die  dunklere  (in  ihrem  Ge- 
samteindruck) rotbraune  Zeichnung  besteht  in  einer  Längs- 
makel auf  dem  i.  Drittel  des  i.,  2.  und  3.  Spatiums,  die 
die   Wurzel   des   4.    und   5.    Spatiums   umgehend,    auf   dem 

*)    In  ,,v.  Hügel:    Kaschmir    und    das    Reich    der    Sikhs,    Stuttg. 
1840-48  IV,  2.  548  (sub  Lixus!). 
Stett.  entomol.  Zeit,  190S. 


158 

6.  Spatium,  nach  der  Schulter  zu,  umbiegt  und  innen,  unter 
Umgehung  des  Schildchens,  bis  zur  Naht  reicht,  einer  stark 
wellenförmig  geschwungenen  Mittelbinde,  die  pfeilspitzen- 
artig durch  die  Naht  mit  der  Basalbinde  verbunden  ist 
und  endlich  in  einer  ebenfalls  pfeilartig  nach  vorn  gerich- 
teten, aber  viel  schmäleren  Spitzenbinde,  die  sowohl  auf 
dem  4.  und  5.  Spatium  bis  zu  deren  Spitzen,  als  auch  auf 
dem  letzten  Drittel  der  Naht  einen  Ast  nach  hinten  ent- 
sendet. Die  von  den  braunen  eingeschlossenen  gelben  Binden 
sind  nach  der  Naht  zu  etwas  schmäler.  Unterseite  dicht 
gelb  beschuppt,  die  Schüppchen  federartig  zerschlitzt. 
Hinterschenkel  den  Hinterrand  des  4.  Bauchsegmentes 
erreichend.  Vorderschienen  in  der  Mitte  kaum  merklich 
erweitert,    2.    Glied   der   Hintertarsen   gleichzeitig  dreieckig. 

26.    Alcides  diadema  sp.  n. 

Oblongus,  niger,  dense  luteo  plumato-squamosus,  vittis 
tribus  in  thorace  fasciisque  tribus  obliquis  ac  obsoletis 
in  elytris  minus  dense  vestitis,  nigricantibus;  rostro  dorso 
manifeste  sulcato,  sulco  in  fronte  in  foveola  elliptica,  fundo 
radiatim  setoso,  dilatato;  antennis  gracilibus,  funiculi  arti- 
culo  secundo  primo  longiore;  scutello  subquadrato  glabro; 
elytris  thorace  paullo  latioribus  obsolete  striatis,  circa 
scutellum  et  spatio  quinto  ad  basin  subimpressis,  spatio 
tertio  quartoque  ad  basin  macula  oblonga,  disco  fascia 
sagittata,  in  sutura  retro  ducta,  obscurioribus  ac  subgra- 
nulatis;  femoribus  apicem  segmenti  quarti  vix  attingen- 
tibus;  tibiis  anticis  inermibus,  articulo  secundo  tarsorum 
posticorum  oblongo-trigono. 

Long.  7,  lat.  3  mm. 

Patria.     Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Beating. 

Eine  dem  taeniatus  m.  und  vinculosus  verwandte  Art 
und  durch  den  auffallenden  behaarten  Stirneindruck  leicht 
kenntlich.     Rüssel  in  der  Basalhälfte  an  den   Seiten  dicht 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


159 

punktiert,  auf  dem  Rücken  mit  tiefer,  hinten  zwischen  den 
Augen  sich  zu  einem  tiefen,  elhptischen  Eindruck,  von 
Augengröße,  erweiternder  Längsfurche.  Der  Eindruck  ist 
mit  blaß  bräunUchen  Härchen,  die  am  Rande  entspringen 
und  mit  ihrer  Spitze  nach  der  eingedrückten  Mitte  gerichtet 
sind,  derartig  bekleidet,  daß  ein  Scheitel  gebildet  wird. 
Stirn  und  Scutellarlappen  des  Halsschildes  mit  einem  Grüb- 
chen. Körper  schwarz,  dicht  gelb  bekleidet,  die  Schüppchen 
bis  zum  Grunde  hin  haarförmig  zerspalten,  so  daß  man 
auch  von  einer  Behaarung  sprechen  könnte.  Zwei  breite 
Längsstreifen  auf  dem  Halsschild,  eine  Längsmakel  an  der 
Wurzel  des  3.  und  4.  Spatiums,  sowie  eine  pfeilartige,  nach 
vorn  gerichtete  Querbinde,  in  der  Deckenmitte,  zuweilen 
auch  noch  zu  ihr  parallel  eine  Spitzenbinde,  weniger  dicht 
tomentiert,  daher  schwärzlich  und  außerdem  hie  und  da 
fein  zerstreut  gekörnelt.  Hinterschenkel  des  4.  Bauchsegments 
kaum  überragend.  Vorderschienen  innen,  vor  der  Mitte 
sehr  wenig  erweitert.  Zweites  Glied  der  Hintertarsen  ge- 
streckt, dreieckig. 

27.  Aleides  geminus  sp.  n. 

Oblongo-ellipticus,  albido-tomentosus,  fasciis  lutes- 
centibus  ornatus;  rostro  crebre  punctulato,  fronte  longi- 
tudinahter  subimpresso,  pilis  albidis  antrorsum.  directis; 
prothorace  vittis  lutescentibus  quatuor,  duabus  margi- 
nalibus,  duabus  medianis,  granulis  majoribus  adspersis; 
elytris  fascia  basali  elliptico-curvata  ac  humeris  circum- 
fluente  ex  lobo  basali  nascenti,  altera  mediana  ad  latera 
haud  antrorsum  curvata,  in  spatio  quinto  cum  fascia  tertia 
conjuncta;  sutura  solum  in  triente  apicali  seriato-granulosa ; 
pedibus  albo-pilosis,  tibiis  anticis  ante  medium  paullo  dila- 
tatis. 

Long.  6,5,  lat.  2  mm. 

Patria.    Madras  orientalis,  Pondicherry. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


160 

28.  Älcides  impressus  sp.  n. 

Oblonge-ellipticus  niger,  parce  ochraceo-pilosus,  protho- 
race  vittis  tribiis,  una  mediana,  duabus  lateralibus,  elytris 
vitta  abbreviata  humerali,  fasciis  duabus  arcuatis  lituraque 
v-forme,  cum  fascia  secunda  conjuncta,  ut  corpore  subter, 
densius  ochraceo-pilosis,  sutura  spatiisque  minute  remoteque 
seriato  granulatis,  scutello  longitudinaliter  impresso. 

Long.  7,  lat.  2,5  mm. 

Patria.    Madras  orientalis,  Pondicherry  (Dr.  Staudinger). 

29.  Alcides  vinculosus  sp.  n. 

A.  diadenia  et  tacniato  affinis  sed  minor,  fasciis  distincti- 
oribus,  rostro  subtilissime  longitudinaliter  rugoso,  dorso 
supra  antennarum  insertionem  subtile  bicarinato;  antennis 
gracilibus,  funiculi  articulo  primo  latitudine  duplo  lon- 
giore,  secundo  paullo  longiore;  thorace  lateribus  lineaque 
mediana,  elytris  fasciis  transversis,  arcuatis  duabus,  vitta 
humerali  lituraque  apicali  v-forme,  ochraceo-squamosis ; 
sutura  tota,  annulo  circumhumerali  fasciisque  nigricantibus 
minute  remoteque  seriato-granulosis. 

Long.  6,5,  lat.  2  mm. 
Patria.    Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills. 
Um  Wiederholungen  zu  vermeiden  und  die  Übersicht 
über  diese  einander  nahe  verwandten  Arten,  die  sich  durch 
zwei  parallel  und  stark  gebogene  helle   Deckenquerbinden, 
die  die  Naht  spitzwinkelig  treffen,  auszeichnen,  zu  erleichtern, 
mag  folgende  Zusammenstellung  von  Merkmalen  genügen: 
A^.  Deckentoment  zweifarbig. 

ßi.  Querbinden  abwechselnd  rost-  und  lehmfarbig  be- 
haart, die  erste  helle  Querbinde  so  breit  wie  die 
darauffolgende  dunkle,  i.,  2.  und  3.  Spatium  im 
Spitzendrittel  hell  tomentiert.  Schildchen  der  Länge 
nach  eingedrückt taeniatus. 

B.  Querbinden  abwechselnd  gelb  und  weiß  tomentiert, 
nur  das  i.  und  2.   Spatium  sind  im  Spitzendrittel 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


161 

weiß  behaart  und  fließt  der  dadurch  gebildete 
weiße  Längsstrich  mit  der  2.  hellen  Deckenquer- 
binde  zusammen,  die  Naht  ist  im  Spitzendrittel, 
sowie  die  ganzen  gelb  behaarten  dunkleren  Binden 
mit  zerstreuten,  glänzenden  Körnchen,  die  in  der 
Deckenwurzel  fast  Schildchengröße  erreichen,  be- 
deckt      geminus. 

A.  Deckentoment  einfarbig,  die  Bindenzeichnung 
kommt  nur  durch  die  verschiedene  Dichtigkeit  des 
Tomentes  zustande. 

C^  Rüsselfurche  an  der  Wurzel  zwischen  den  Augen 
zu  einer  augengroßen,  dicht  behaarten  Vertiefung 
erweitert diadema. 

C.  Rüssel,  wenn  überhaupt  gefurcht,  dann  ohne  oben 
erwähnte  Erweiterung  der  Furche. 

D^.  Flügeldecken  an  der  Wurzel  mit  schrägem  Quer- 
eindruck, der  v-förmig  gebogene,  gelbliche  Toment- 
streifen im  Spitzendrittel  des  i.  und  2.  sowie  6. 
und  7.  Spatiums  ist  mit  seinen  vorderen  Enden 
mit  der  2.  Querbinde  verbunden,  die  hellen  Quer- 
binden sind  viel  schmäler  als  die  dunklen,  Naht 
bis  über  die  Hälfte  hinaus  vorn  hell  tomentiert. 
Naht  und  alle  Spatien  fein  gereiht-gekörnelt.  Alle 
Tomentstreifen  spärlich  bekleidet impressus. 

D.  Flügeldecken  ohne  basalen  Quereindruck,  die  v- 
förmige  Spitzenbinde  ist  von  der  2.  hellen  Quer- 
binde getrennt,  Naht  schwärzlich,  die  erste  helle 
Querbinde  fast  so  breit  wie  die  darauffolgende 
dunkle.  Alle  hellen  Bänder  dicht  tomentiert 
vinculosus. 

30.  Aleides  molitor  sp.  n. 

A.    discrepanti   Faust  *)    similis,    plus   elongatus,    rostro 
dorso    haud  sulcato,    solum    inter   antennarum  insertionem 


*)  Deutsche  Ent.  Zeit.  1898  p.  309. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  11 


162 

longitudinaliter  subimpresso,  basi  carinula  abbreviata;  pro- 
thorace  transverso,  granulato,  lateribus  lineaque  mediana 
laevi  (interdum  indistincta)  albo-tomentosa ;  scutello  rotiin- 
dato,  glabro;  elytris  latitudine  duplo  longioribus,  sutura 
vix,  spatiis  tres  internis  septimoque  glabro-costatis,  sub- 
granulatis,  quarto  —  sexto  planiusculis  dense,  cretaceo-sqiia- 
mosis  (squamis  plumatis) ;  corpore  subter  sat  dense  squa- 
moso,  femoribus  posticis  segmento  quarto  paiillo  super- 
antibus,  tibiis  anticis  inermibus. 

Long.   10,5 — II.  lat.  elytror.  i.  medio  4—5  mm. 

Patria.    Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills. 

Eine  dem  Aleides  discrepans  Faust  *)  nahe  verwandte 
Art,  aber  größer  und  etwas  schlanker,  durch  die  im  Gegen- 
satz zu  den  4  inneren,  rippenartig  erhabenen,  ebenen,  dicht 
weiß  beschuppten  Spatien  4,  5  und  6  ausgezeichnet  (alle 
Schüppchen  fein  federartig  zerschlitzt).  Rüssel  mäßig 
dicht,  fein  punktiert,  an  der  Wurzel  mit  kurzem  Mittelkiel, 
zwischen  der  Fühlerinsertion  mit  kurzem  Längseindruck. 
Erstes  Glied  der  Fühlerkeule  (7.  Geißelglied)  kürzer  als 
die  halbe  Keule.  Halsschild  beiderseits  der  Scheibe  un- 
gleich dicht  gekörnt,  mit  glatter  Mittelhnie,  die  meist,  sowie 
beiderseits  ein  undeuthcher  Längsstreifen  weißlich  beschuppt 
ist.  Flügeldecken  doppelt  so  lang  wie  breit,  an  der  Wurzel 
nicht  breiter  als  das  Halsschild,  Spatien  i,  2,  3  und  7  der 
ganzen  Länge  nach  rippenartig  erhaben,  schwarz  glänzend 
und  undeutlich  gekörnelt.  Spatium  4.  5  und  6  eben,  nur 
ausnahmsweise  hie  und  da  mit  einer  undeutlichen  Reihe 
von  wenigen  Körnern.  Unterseite  mäßig  dicht,  Seiten 
der  Hinterbrust  dicht  ockergelb  beschuppt.  Vorderschienen 
unbewehrt. 

31.  Alcides  nocens  sp.  n. 

Ellipticus  niger,  prothorace  lateribus  lineaque  me- 
diana, elytris  in  striis  albo-plumoso-squamosis ;  rostro  protho- 


■^)  Deutsche  Ent.  Zut.  18i)8  p.   L09. 
■?tctt.  entomol.  Zeit.   1908. 


163 

race  vix  aequilongo,  apice  subtiliter,  basin  versus  fortius 
sat  crebre  punctato ;  antennis  f uniculi  articulo  primo  secundo 
longiore,  articulis  ab  tertio  moniliformibus,  clavae  articulo 
primo  dimidia  parte  clavae  breviore;  prothorace  lateribus 
paullo  rotundatis,  latitudine  maxima  ad  basin,  granulöse; 
scutello  punctiforme.  in  medio  squamoso;  elytris  thorace 
latioribus,  striatis,  striis  impressioneque  ad  basin  Striae 
quintae  sextaeque,  albo-squamosis,  interstitiis  costatis,  striis 
paullo  latioribus,  seriato-granulosis ;  femoribus  robustis, 
posticis  segmento  tertio  vix  superantibus,  tibiis  brevibus, 
anticis  inermibus,  tarsorum  posticorum  articulo  secundo 
trigono,  latitudine  latitudine  aequali. 

Long,  sine  rostro  lo,  lat.  ad  hum.  4  mm. 

Patria.    Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Beating. 

Etwas  an  A.  oherthüri  Pasc.  (Ann.  Nat.  Hist.  (5)  XX. 
1887,  p.  357)  erinnernd,  aber  die  Flügeldecken  an  den  Schul- 
tern deutlich  breiter  als  das  Halsschild,  Rüssel  ohne  glatte 
Mittellinie,  der  Schaft  kürzer  und  robuster,  der  Kopf  dichter 
punktiert  und  die  Schüppchen  größer,  federartig  zerschlitzt.  *) 
Rüssel  gerade,  ziemlich  kurz  und  dick,  kaum  so  lang  wie 
die  Halsschildmittellinie,  dicht  und  kräftig,  nach  der  Spitze 
zu  feiner  punktiert.  Fühlerschaft  länger  als  die  Geißel, 
an  der  verdickten  Spitze  weiß  beborstet,  i.  Geißelglied 
länger  als  das  2.,  3. — 6.  Geißelglied  kugelig,  i.  Keulenglied 
kürzer  als  die  halbe  Keule.  Halsschild  quer,  mit  der  größten 
Breite  an  der  Wurzel,  oberseits,  der  breit  abgesetzte  Vorder- 
rand ausgenommen,  grob  gekörnt,  mit  weiß  beschuppter 
Mittellinie  und  breiten  verwaschenen  weißen  Seitenrand- 
streifen. Schildchen  klein,  rundlich,  in  der  Mitte  beschuppt. 
Flügeldecken  doppelt  so  lang  wie  breit,  deutlich  breiter 
als     die     Halsschildwurzel,     stumpf     elliptisch     zugerundet, 


*)  Herr  Guy  A.  K.  Marshall  hatte  die  große  Güte,  nocens  mit  dem 
Typus  von  oherthüri  Pasc,  in  London  zu  vergleichen,  wofür  ich  ihm  zu 
großem  Dank  verpflichtet  bin. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908.  ll* 


164 

an  der  Wurzel  stark  lappenartig  vorgezogen,  das  Schildchen 
aber  nicht  einschließend,  alle  Streifen,  ebenso  wie  ein  länglich 
viereckiger  Eindruck,  von  ungefähr  halber  Augengröße, 
an  der  Wurzel  des  5.  und  6.  Streifens  weiß  beschuppt,  die 
gekörnt  gereihten  Spatien  fein  rippenartig  erhaben,  glänzend 
schwarz  und  etwas  breiter  als  die  Streifen,  5.  Spatium  an 
der  Wurzel  abgekürzt .  Unterseite  mäßig  dicht  mit  federartigen 
Schüppchen  bedeckt,  Hinterleib  dicht  punktiert,  Seiten 
der  Hinterbrust  mit  einigen  in  die  Quere  gezogenen  Körnern. 
Schenkel  kurz  und  kräftig,  mit  stumpfem  Zahn,  die  Hinter- 
schenkel das  dritte  Bauchsegment  kaum  überragend.  Vorder- 
schienen kaum  %  mal  so  lang  wie  die  Vorderschenkel, 
unbewehrt,  ihr  Innenrand  an  der  Wurzel  schwach  ausge- 
randet.  Zweites  Glied  der  Hintertarsen  ungefähr  gleich- 
seitig dreieckig. 

32.  Aleides  audax  sp.  n. 

Aterrimus,  lineis  subrosaceo-ochraceis  ornatus;  rostro 
prothorace  breviore,  crebre  ruguloso-punctato,  dorso  cari- 
nula  mediana,  fronte  subconcava;  antennis  funiculi  arti- 
culis  ab  tertio  sphaericis,  clavae  primo  quarta  parte  clavae 
aequante,  prothorace  lineis  quinque  dense  albido-squamosis 
una  mediana,  altera  intra,  altera  subter  marginem  lateralem, 
reliquo  nigro-granulato ;  scutello  subquadrato,  nigro ;  elytris 
thorace  paulo  latioribus,  punctato-striatis,  spatiis  convexius- 
culis,  granulosis,  fascia  arcuata  supra  segmentum  secundum 
in  elytrorum  margine  incipiente,  sutura  in  primo  triente 
secante  et  spatio  secundo  in  triente  apicali,  albo-squamosis ; 
corpore  subter  parce,  lateribus  densius  ochraceo-squamosis; 
tibiis  anticis  ante  medium  vix  dentatis. 

Long.  7,5,  lat.  3,2  mm. 

Patria.    Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Beating. 

Ungefähr  von  Größe  und  Gestalt  des  Larinus  carlinae 
Ohv.,  matt,  tief  schwarz,  mit  drei  Streifen  auf  dem  Hals- 
stet t.  entomol.  Zeit.  1908. 


165 

Schild,  einem  stark  gebogenen  Querstreifen  vor  der  Decken- 
mitte und  das  Spitzendrittel  des  3.  Spatiums  rötlich  weiß 
beschuppt.  Rüssel  sehr  dicht,  etwas  längsrunzelig  punktiert, 
mit  feiner  Mittelleiste,  Stirn  dicht  punktiert,  flach  einge- 
drückt. Fühler  in  der  Mitte  zwischen  der  Rüsselmitte  und 
Spitze  eingefügt,  i.  und  2.  Geißelglied  gleich  lang,  das 
I.  etwas  verdickt,  die  4  folgenden  nach  der  Keule  zu  größer 
werdend  und  kugelförmig,  zusammengenommen  kürzer  als 
die  Keule.  Halsschild  quer,  gekörnt,  die  seitlichen  hellen 
Längsstreifen  geradlinig,  nach  vorn  konvergierend.  Schild- 
chen rundhch,  kahl.  Flügeldecken  i^^  mal  so  lang  wie  breit, 
an  den  Schultern  sehr  wenig  breiter  als  die  Halsschild- 
wurzel, ihre  Seiten  nach  hinten  zu  wenig  konvergierend, 
punktiert-gestreift,  Zwischenräume  etwas  gewölbt  und  gereiht 
gekörnt,  6.,  7.  und  8.  Streifen  an  der  Schulter  mit  sehr 
groben,  die  Spatien  an  Breite  übertreffenden  Punkten. 
Die  stark  gebogene  helle  Querbinde,  von  beiläufig  Schenkel- 
breite, beginnt  am  Deckenrand  über  dem  3.  Bauchsegment 
und  durchschneidet  die  Naht  vor  der  Deckenmitte.  Das 
zweite  Deckenspatium  ist  im  Spitzendrittel  ebenfalls  dicht 
weißlich  beschuppt  (auch  bei  dieser  Art  sind  alle  Schüppchen 
federartig  zerschlitzt).  Vorderbrust  in  der  Mitte,  ein  nach 
dem  Auge  ziehender  Streifen  unterhalb  des  Halsschild- 
seitenrandes  und  die  Seiten  der  Hinterbrust  dicht  rötlich 
weiß  beschuppt.  Abdomen  fast  kahl,  schwarz.  Hinter- 
schenkel das  4.  Bauchsegment  wenig  überragend,  an  den 
Vorderschenkeln  der  Zahn  rechtwinkelig  abstehend,  zapfen- 
artig, Schienen  längsrunzelig,  die  vorderen  vor  der  Mitte 
am  Innenrande  etwas  verbreitert,  2.  Hintertarsenglied 
dreieckig,  so  lang  wie  breit. 

33.  Aleides  laetus  sp.  n. 
Oblongus,    niger    rostro    confertim    punctato;    antennis 
robustis,    scapo    apicem    versus    sensim    dilatato,    funiculi 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


166 

articulis  quatuor  ultimis  transversis;  prothorace  granuloso, 
vittis  albis  quatuor,  una  utrinque  in  disco,  altera  infra 
marginem  lateralem;  scutello  subtransverso;  elytris  striato- 
punctatis,  ad  basin  oblique  impressis,  punctato-striatis, 
spatiis  punctis  latioribus,  spatio  quinto  basi  impresso,  lineis 
albidis  in  hunc  modum  decoratis :  una  arcuata,  e  scutello 
exeunte.  cum  spatii  quinti  parte  basali  figura  l^-formante, 
dein  ad  marginem  lateralem  descendente  et  usqus  ad  spatii 
secundi  apicem  conducta,  altera  in  medio  episterni  meta- 
thoracis  incipiente  et  retro  suturae  ad  secundum  trientem 
versus  curvata ;  corpore  subter  albido-,  metasterni  lateribus 
cretaceo-squamosis ;  femoribus  elytrorum  apicem  haud  attin- 
gentibus,  margine  interno  in  medio  dilatato,  tibiis  anticis 
in  medio  inermibus. 

Long.  10,2,  lat.  4  mm. 

Patria.   Sarawak,  Trusan,  VIII.  1900  (ex  Mus.  Sarawak). 

Schwarz,  Rüssel  dicht  und  grob  punktiert,  Fühler 
näher  der  Mitte  als  der  Spitze  eingefügt,  sehr  robust,  der 
Schaft  nach  der  Spitze  zu  mehr  als  gewöhnlich  verbreitert, 
die  Geißelglieder  vom  3.  ab  quer,  erstes  Keulenglied  %  der 
Keulenlänge  einnehmend.  Augen  hinten  umfurcht,  Stirn 
mit  einer  glänzenden  Querschwiele.  Halsschild  grob  abge- 
schliffen gekörnt,  beiderseits  mit  zwei  weiß  beschuppten 
Längslinien,  die  innere  beiderseits  auf  der  Scheibe  und  schräg 
nach  der  Wurzel  des  4.  Spatiums  gerichtet,  die  äußere 
von  oben  kaum  sichtbar,  von  den  Hinterecken  nach  dem 
Augenn.nterrand  laufend.  Schildchen  verrundet  viereckig, 
an  der  Wurzel  sehr  wenig  verengt.  Decken  breiter  als  das 
Halsschild,  doppelt  so  breit  wie  lang,  der  vorgezogene  Basal- 
lappen  längsrunzelig,  gestreift-punktiert,  die  Punkte  so 
breit  wie  die  Spatien,  letztere,  namenthch  im  Spitzenteil 
deutlich  gereiht  gekörnt,  Naht-  und  erster  Streifen  sowie 
das  5.  Spatium  an  der  Wurzel  eingedrückt.  Die  schnee- 
weiße   Zeichnung    besteht    in    einer    vom    Schildchen    aus- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


167 

gehenden  gebogenen  und  mit  der  weißen  Wurzel  des  5. 
Spatiums  ^M-artig  verbundenen  Linie,  die  sich  über  das 
6.  Spatium  nach  hinten  fortsetzt  und  im  Bogen  auf  das 
2.  Drittel  der  Naht  stößt,  sie  sendet  vom  6.  Spatium  sowohl 
nach  vorn  einen  gebogenen,  die  Schulter  unterseits  um- 
kreisenden Ast,  als  auch  einen  nach  hinten  aus,  der  auf 
das  8.  Spatium  übergeht  und  an  der  Spitze  des  2.  Spatiums 
winkehg  nach  vorn  umgebogen  ist.  Hinterschenkel  das 
4.  Bauchsegment  überragend,  dicht  punktiert,  in  den  Punkten 
mit  kleinen  weißen  Schüppchen.  Zweites  Glied  der  Hinter- 
tarsen  doppelt  so  breit  wie  lang. 

34.  Alcides  tapirus  sp.  n. 

Robustus,  statura  A.  angulo  F.  *)  similis,  niger,  protho- 
race  ochraceo-,  elytris  fascia  lata  apiceque  albo-squamosis ; 
rostro  valido,  medio  subsulcato,  in  dimidia  parte  basali 
subbiseriatim  ruguloso-granoso,  spaciis  setuloso-quamosis ; 
antennis  funiculi  articulis  quatuor  ultimis  moniliformibus; 
prothorace  granulöse,  maxima  cum  latitudine  ad  basin; 
scutello  semicirculare,  impresso;  elytris  prothorace  paullo 
latioribus,  lateribus  parallelis  in  dimidia  parte  basah  seriato- 
foveolatis,  foveolis  spaciis  granulatis  latioribus,  fascia  trans- 
versa postmediana  extrorsum  sensim  dilatata ;  corpore 
subter  dense  albo-squamoso,  metasterno  lateribus  nigro- 
granulatis;  femoribus  posticis  elytrorum  apicem  haud  attin- 
gentibus,  tibiis  anticis  dente  mediano  valido,  tarsorum 
articulo  secundo  transverse  trigono. 

Long.  12,  lat.  5  mm. 

Patria.    Borneo,  Kina  Balu,   J.  Waterstradt  legit. 

Eine  gleichbreite,  ziemlich  gedrungene  Art  mit  breiter, 
weißer  Deckenbinde  und  eben  solcher  Deckenspitze.  Rüssel 
kräftig,  1 1/2  mal  so  lang  als  die  Halsschildmittehinie,  punk- 
tiert,  in  der  Basalhälfte  runzelig  gekörnt  und  gelblich  be- 


*)  =  geometricus  Pasc.    Ann.  Mus.  Genova  1885  p.  243,  T.  1,  Fig.  9. 
itett.  eutomol.  Zeit.    1908. 


168 

schuppt,  auf  dem  Rücken  zwei  Reihen  von  runzehgen 
Körnern.  Halsschild  gekörnt,  der  abgeschnürte  Spitzenteil 
nur  punktiert,  größte  Halsschildbreite  an  der  Wurzel.  Schild- 
chen halbkreisförmig,  glatt,  eingedrückt.  Decken  nicht 
ganz  doppelt  so  lang  wie  breit  (5:9  mm),  grubig  gereiht- 
punktiert,  die  Grübchen  so  breit  wie  die  gekörnten  Spatien. 
hinter  der  Mitte  mit  einer  nach  außen  verbreiterten  weißen 
Querbinde,  deren  Breite  an  der  Naht  den  Augendurch- 
messer  übertrifft.  Deckenspitze  ebenfalls  so  weit  weiß, 
daß  die  schwärzliche  Querzone  zwischen  ihr  und  der  weißen 
Querbinde  breiter  als  letztere  ist.  Schenkel  sparsam  mit 
haarförmigen  Schüppchen  bedeckt,  die  hinteren  das  vierte 
Bauchsegment  kaum  überragend.  Vorderschienen  in  der 
Mitte  mit  großem  Zahn.  Unterseite  dicht  weiß  beschuppt, 
die  Seiten  der  Hinterbrust  mit  einzelnen,  großen,  glatten 
Körnern.     Zweites  Tarsenglied  quer,  dreieckig. 

35.    Aleides  crenatidens  sp.  n. 

A.  subvirenti  m.  subsimilis,  niger,  squamulis  minutis 
ochraceis  sat  parce  tectus,  prothorace  vittis  tribus,  in- 
distinctis,  elytris  pone  medium  linea  transversa,  arcuata, 
albido-squamosis ;  rostro  prothorace  sesqui  longiore,  basi 
carinula  mediana  obsoleta,  sat  dense  seriato-punctato; 
antennis  rufescenti-nigris,  funiculi  articulo  secundo  primo 
subbreviore,  reliquis  moniliformibus,  latitudine  perpaulo 
longioribus,  septimo  oblongo-conico,  clavac  distincto;  pro- 
thorace lateribus  in  dimidia  parte  basali  parallelis,  disco 
aequaliter  granulato,  spaciis  parce  ochraceo-squamulosis, 
squamuhs  in  vittis  tres,  una  mediana  et  una  laterali,  con- 
densatis,  his  plerumque  albidis;  scutello  pulvinato,  rotun- 
dato,  elytrorum  excisione  trapezoidali  recipiente;  elytris 
prothorace  paullo  latioribus,  striato-foveolatis,  in  triente 
apicali  punctato-striatis,  stria  sexta  basi  intrusa,  disco 
rugulis    circiter    tres    oblique-transversis,    linea    transversa, 

Stctt.  eutomol.  Zeit.  1908. 


169 

supra  coxis  posticis  incipiente  ac  arcuata,  albo-squamosa ; 
corpore  siibter  subtile  parceque  ochraceo-sqiiamuloso,  pedi- 
bus  gracilibus,  anticis  dente  magno,  in  margine  interno 
denticulato,  armatis,  tibiis  anticis  inermibus. 

Long.  9,  lat.  3,2  mm. 

Patria.       Sarawak,    Kina    Balu,    J.    Waterstradt    legit. 

Dem  A.  siihvirens  etwas  ähnlich,  aber  breiter,  durch 
die  einfachen  Vorderschienen  und  dem  breiten,  am  Innenrand 
gekerbten  Vorderschenkelzahn  leicht  kenntlich.  Schwarz, 
klein  und  mäßig  dicht  ockergelb  beschuppt,  die  Schüppchen 
(bei  38facher  Vergrößerung  leicht  sichtbar)  fiederartig 
zerschlitzt,  auf  dem  Halsschild  mehr  dreieckig,  das  breite 
Ende  nach  vorn  gerichtet.  Drei  oft  undeutliche  Längs- 
streifen auf  dem  Halsschild  und  eine  über  den  Hinterhüften, 
am  Deckenseitenrand  beginnende,  quere  Bogenlinie  weiß 
beschuppt.  Rüssel  an  der  Basis  mit  undeutlichem  Mittel- 
kiel 1 1/2  mal  so  lang  wie  das  Halsschild.  Schildchen  rundlich, 
leicht  quer,  gewölbt,  in  einem  trapezoidalen  Nahtausschnitt 
eingebettet.  Decken  hinter  den  weit  vorgezogenen  Basal- 
lappen  der  Quere  nach  leicht  eingedrückt,  jede  Decke  in 
der  vorderen  Hälfte  mit  3 — 4  schräg  zur  Naht  gestellten 
etwas  ausgeprägten  Querwülsten,  grubig  gereiht-punktiert, 
im  Spitzendrittel  punktiert-gestreift,  Schultern  infolge  des 
an  der  Wurzel  stark  eingedrückten  6.  Streifens,  schwielen- 
artig vortretend.  Beine  sehr  schlank  mäßig  dicht  mit  ge- 
fiederten Schüppchen  bedeckt,  die  Hinterschenkel  die  Decken 
überragend  und  mit  spitzem  Dorn,  die  Vorderschienen 
nicht  bewehrt. 

36.    Alcides  subvirens  sp.  n.    {staudingeri  Faust  i.  c.) 

Oblongus,  niger  parum  viridimicans,  rostro  in  dimidia 

parte    apicali    subtilissime,    basin    versus    fortius    punctato, 

fronte  inter  oculos  late  excavata  ac  parce  albido*quamu- 

losa;    antennis    nigris,    funiculo    gracile,    articulo    secundo 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


170 

primo,  aut  tertio  quartoque  imitis,  aequilongo,  clavae  arti- 
culo  primo  dimidia  parte  clavae  breviore,  prothorace  trans- 
verso,  crebre  ruguloso-punctato,  apicem  versus  laeviore, 
lateribus  rotundatis;  scutello  rotundato;  elytris  latitudine 
duplo  longioribus,  thorace  paullo  latioribus,  seriato-punc- 
tatis,  in  triente  apicali  punctato-striatis,  punctis  sqiiamulis 
albis  gerentibus,  macula  transversa,  posthumerali  intror- 
siim  angustata  lineaque  transversa,  indistincta,  in  secimdo 
triente,  albo-squamosis,  interstitiis  subrugulosis,  in  triente 
apicali  parce  seriatim  albo-squamulosis ;  femoribus  tennibus, 
posticis  elytris  siiperantibus,  ante  apicem,  iit  tibiis  anticis 
in  medio,  acute  dentatis. 

Long.  9,  lat.  3,2  mm. 

Patria.       Sarawak,    Kina    Balu,    J.    Waterstradt    legit. 

Zufolge  der  schlanken  Fühlergeißel,  langen  Beine  und 
schlanken  Tarsen  ist  die  Art  in  die  Nähe  von  chiliarchus 
Boh.  zu  stellen,  ob  das  Gleiche  auch  für  die  von  Pascoe 
beschriebenen  metallisch  blauen  Arten:  bisignatus,  in- 
digaceus  und  pariUs  (Anm.  Mag.  Nat.  Hist.)  zutrifft,  ist, 
da  die  mir  allein  bekannten  Beschreibungen  die  erwähnten 
Merkmale  unberücksichtigt  lassen,  zurzeit  von  mir  nicht 
zu   entscheiden. 

Rüssel  doppelt  so  lang  wie  das  Halsschild,  glänzend, 
nur  im  basalen  Teil  deutlich,  nach  der  Wurzel  zu  kräftiger 
punktiert.  Fühlergeißel  schlank,  das  zweite  Geißelglied 
so  lang  wie  das  gestreckt  kegelförmige  3.  und  4.  Glied  zu- 
sammengenommen, I.  Keulenglied  kürzer  als  die  halbe 
Keule.  Halsschild  dicht  runzelig,  ungleich  groß  punktiert, 
nach  dem  Vorderrand  zu  glatter,  die  Punkte  hie  und  da 
mit  dreieckigem  weißen  vSchüppchen  am  Grunde,  diese 
Schüppchen  an  den  Halsschildseiten  deutlich  dreizipfelig. 
Schildchen  rundlich,  glatt.  Flügeldecken  etwas  breiter 
als  das  *Halsschild,  äußerst  fein  gerunzelt,  gereiht-punk- 
tiert,  im  Spitzendrittel  punktiert-gestreift,  auf  der  Decken- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


171 

mitte  die  Spatien  ungefähr  1 14  nial  so  breit  wie  die  Punkte, 
und  mit  sehr  flachen,  über  mehrere  Spatien  sich  erstrek- 
kenden  Querrunzehi,  hinten  mit  sparsam  gereihten  weißen 
Schüppchen.  Eine  über  der  Mitte  der  Hinterbrustepisternen 
beginnende  Quermakel,  die  bis  zum  Nahtstreifen  reicht  und 
hinter  der  Mitte  eine  undeutliche  Querlinie  weiß  beschuppt. 
Unterseite  sparsam  mit  kleinen  gelblichen  und  größeren 
weißen,  mehrzipfeligen  Schüppchen  bedeckt.  Beine  schlank, 
Schenkel  lang  geheult  und  ebenso  wie  die  Mitte  der  Vorder- 
schienen spitz  bezahnt.  Zweites  Tarsenglied  i^A  mal  so  lang 
wie  breit. 

37.   Alcides  morio  sp.  n.  Taf.  I,  Fig.  4. 

A.  trifido  Pasc,  statura  similis,  parum  minor,  fascia 
postmediana  obsoleta,  spatio  primo  secundoque  in  triente 
apicali  parce  albido-setulosis ;  rostro  thorace  fere  duplo 
longiore,  punctato,  dorso  linea  mediana  laevi;  fronte  con- 
fertim  punctata,  inter  oculos  puncto  intruso;  antennis 
funiculi  articulo  primo  duobus  sequentibus  unitis  distincte 
longiore;  prothorace,  margine  apicali  excepto,  crebre  gra- 
nulato ;  scutello  punctiforme,  glabro ;  elytris  latitudine  quinto 
parte  longioribus,  basi  valde  lobatis,  scutellum  complec- 
tentibus,  punctato-striatis,  punctis  in  elytrorum  dimidia 
parte  anteriore  majoribus,  a  stria  tertia  subquadratis,  spatiis 
latioribus,  spatiis  minute  asperato-granulatis.  granulis  albo- 
setosis;  corpore  subter  parce  ochraceo-squamoso ;  coxis 
anticis  contiguis,  femoribus  posticis  segmento  quarto  vix 
superantibus,  anticis  longissimis;  tibiis  anticis  inermibus, 
tarsorum    posticorum    articulo    secundo    fortiter    transverso. 

Long.  8,  lat.  4,8  mm. 

Patria.     Madras  occidentalis,  Anamalais. 

Eine  kurze  gedrungene  Art  von  der  Form  des  trifidus 
Pasc,  jedoch  kleiner  und  die  Vorderhüften  ganz  zusammen- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


172 

stoßend.  Vorderschenkel  verlängert,  Vorderschienen  un- 
bewehrt,  2.  Tarsenglied  der  Hinterfüße  doppelt  so  breit 
wie  lang,  trapezförmig.  Schwarz,  Flügeldecken  etwas  glän- 
zend. Rüssel  mäßig  dicht  punktiert  mit  glatter,  zwischen 
den  Fühlern  mit  undeutlich  der  Länge  nach  eingedrückter 
Mittellinie.  Kopf  kräftig  und  sehr  dicht  punktiert,  zwischen 
den  Augen  mit  Grübchen.  Halsschi 'd  an  der  Wurzel  am 
breitesten,  dicht  gekörnt.  Flügeldecken  um  '/j  länger  als 
breit,  die  Basallappen  weit  über  das  punktförmige  Schild- 
chen vorgezogen,  dieses  einschließend,  grob  gestreift-punk- 
tiert, m  Spitzendrittel  punktiert-gestreift,  daselbst  die 
Zwischenräume  etwas  gewölbt.  Auf  dem  Nahtstreifen 
und  an  drei  folgenden  Streifen  die  Punkte  in  der  vorderen 
Deckenhälfte  schmäler  als  die  Spatien,  auf  den  äußeren 
Streifen  die  Punkte  breiter,  fast  quadratisch.  Zwischen- 
räume mäßig  dicht  fein  raspelartig  gekörnt,  die  Körnchen 
hie  und  da  mit  einer  doppelten  weißen  Borstenschuppe, 
hinter  der  Deckenmitte  sind  diese  Schüppchen  zu  einem 
undeutlichen  Querband  zusammengedrängt,  ebenso  sind 
die  Spitzen  des  i.  und  2.  Zwischenraumes  etwas  dichter 
beschuppt  und  erscheinen  dadurch  weißlich.  Unter- 
seite ziemlich  dicht  ockergelb  beschuppt.  Schenkel  nach 
der  Wurzel  und  Spitze  zu  kräftiger  und  dichter  punktiert, 
spärlich  weißlich  beborstet,  die  vorderen  und  mittleren 
neben  dem  Schenkelzahn  mit  zwei  bis  drei  kleinen  Zähn- 
chen, Hinterschenkel  das  4.  Bauchsegment  kaum  überragend. 
Schienen  grob  und  dicht  punktiert,  spärlich  weißlich  be- 
haart-beschuppt.    Vorderschienen  unbewehrt. 

38.  Desmidophorus  saravacanus  sp.  n. 
D.    aureolo    Gyllh.    affinis,    niger,    ochraceo-squamosus, 
elytris    humeris    tuberculo    productis,    disco    macula    trans- 
versa fasciaque  anteapicali,  tuberculis  nonullis,  penicillatis, 
nigris,  apice  singulis  acuminatis;  rostro  creberrim«  ac  rüde 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


173 

punctato,  antennis  nigris,  funiculi  articulis  (primo  oblongo, 
ultimo  transverso  exceptis)  moniliformibus. 

Long.  IG— II,  lat.  6 — 6,5  mm. 

Patria.    Sarawak  et  Brunei   (ex  Mus.   Sarawak). 

Die  Art  gehört  zu  den  wenigen  indo-malaiischen 
Formen,  deren  Schultern  wie  bei  D.  aureolus  Gyllh.  und 
imhoffi  Bohem.  in  einen  stumpfen  Zapfen  ausgezogen  sind, 
ist  aber  von  dieser  allein  schon  durch  die  sehr  ausgeprägte 
schwarze  Deckenzeichnung  zu  unterscheiden.  Schwarz, 
überall  mehr  oder  weniger  dicht  mit  ockergelben,  hie  und 
da  rötlichgelben  Borstenschuppen  bedeckt,  ein  großer  Quer- 
fleck auf  der  Scheibe,  der  bis  zum  4.  Spatium  nach  außen 
reicht,  eine  am  Hinterrande  verwaschene  Querbinde,  vor 
der  Spitze  und  mehrere  Borstenhöcker  schwarz.  Rüssel 
in  der  Basalhälfte  sehr  dicht  und  grob  punktiert  und  spar- 
sam beschuppt.  Fühler  schwarz,  i.  Geißelglied  konisch, 
wenig  länger  als  breit,  die  folgenden  kugelförmig,  das  letzte 
leicht  quer.  Halsschild  dicht  grubig  punktiert,  im  hinteren 
Teil  mit  undeutlicher  Mittelleiste,  mäßig  dicht  mit  nach 
vorn  gerichteten  und  gekrümmten  langen  Borstenschüppchen 
besetzt,  die  am  Vorderrande  verdichtet  und  mehr  bräunlich 
gefärbt  sind,  auf  der  Halsschildscheibe  einige  wenige  von 
schwärzlicher  Färbung.  Schildchen  länglich  viereckig, 
dicht  beschuppt,  mit  Längseindruck.  Flügeldecken  mit 
zapfenartigem  Höcker  an  der  Schulter,  hinten  einzeln  zu- 
gespitzt. Naht  im  vorderen  Drittel  kahl,  scharf  hervor- 
tretend. Die,  ähnlich  wie  bei  aureolus  Gyllh.  gruppierten 
Borstenhöcker  sind  schwarz  und  finden  sich  an  folgenden 
Stellen:  Je  einer  im  i.  Drittel  auf  der  Naht,  am  Vorder- 
rande des  großen  schwarzen  Scheibenfleckes,  ein  ähn- 
licher, etwas  schräg  gestellter,  hinter  der  Wurzel  und  ein 
länglicher  hinter  dem  i.  Drittel,  sowie  ein  kleiner  am  Vorder- 
rande der  schwarzen  Apikaibinde  auf  dem  2.  Spatium. 
Das   4.    Spatium  zeigt   an   der  Wurzel,   schräg  hinter  dem 

Stott.  entomol.  Zeit.   1908. 


174 

Höcker  des  2.  Spatiums,  ferner  an  der  Außenecke  des 
Scheibenfleckes  und  am  Vorderrand  der  Apikaibinde,  das 
6.  Spatium  in  der  Mitte  und  an  der  Außenecke  der  Apikai- 
binde je  einen  kleinen  schwarzen  Borstenhöcker.  Unterseite 
ziemlich  dicht,  die  letzten  Bauchsegmente  sparsamer  und 
haarartig,  ockergelb  beschuppt.  Beine  sehr  grob  und  dicht 
punktiert  und  wie  bei  anderen  Arten  mit  verschieden- 
artigen Schuppen  mäßig  dicht  bedeckt. 

Cyphomydica  g.  n. 

Sophrorhinidarum . 
Rostrum  paullo  arcuatum,  apice  depressiusculum,  scrobes 
antemedianae,  antennae  graciles,  rostri  apice  propiore  in- 
sertae,  funiculo  Vll-articulato,  clava  scapo  multo  breviore. 
Oculi  distincte  granulosi.  Prothorax  transversus,  lobis 
ocularibus  instructus.  Scutellum  distinctum.  Elytra  basi 
thorace  vix  latiora,  margine  laterali  inflexo,  lateribus  sub- 
carinatis.  Coxae  anticae  distantes,  rima  pectoralis  meta- 
sterno  penetrans,  apice  aperta.  Metasternum  brevissimum. 
Femora  subdentata.  Segmentum  primum  abdominale  secundo 
longiore,  margine  postico  recto,  secundum  duobus  sequen- 
tibus  unitis  aequilongum. 

Die  Gattung  steht  von  allen  bisher  bekannten  dieses 
Sub-Tribus,  die  seit  Lacordaire  durch  Pascoe  in  den  An. 
Mus.  Genova  XXII,  1885  p.  252  um  einige  vermehrt  worden 
sind,  der  von  Faust  (Ann.  Soc.  Ent.  Belg.  1894  p.  528)  er- 
richteten Paremydica  am  nächsten,  unterscheidet  sich 
jedoch  von  ihr  dadurch,  daß  die  Fühler  näher  der  Rüssel- 
spitze als  der  Mitte  eingefügt,  das  i.  und  2.  Geißelglied 
an  Länge  wenig  verschieden,  die  Decken  an  der  Wurzel 
kaum  breiter  als  die  Halsschildwurzel  sind  und  einen  breit 
umgeschlagenen  Rand  aufweisen ;  ferner  ist  die  Keule  viel 
kürzer   als   der    Schaft   und  undeutlich   gegliedert   und   das 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


175 

I.    Bauchsegment    länger    als    das    2.    und   weist    außerdem 
einen  geraden  Hinterrand  auf. 

Die  Bekleidung  und  der  Habitus  der  neuen  Art  erinnern 
am  meisten  an  Paremydica  quadricristata  Faust  (Ann.  Soc. 
Ent.  Belg.  1894  p.  529)  aus  Loanda. 

39.  Cyphomydica  megacalles  sp.  n.    Taf.  I.  Fig.  5a  und  5b. 

Ovatus,  gibbosus,  ochraceo-squamosus,  rostro  squa- 
moso,  utrinque  ut  in  margine  superciliare  verticeque  squa- 
mulis  longioribus  erectis;  prothorace  in  parte  anteriore 
tri-impresso,  margine  antico  in  medio  bituberculato-squa- 
moso,  disco  seria  transversa  e  tuberculis  quatuor;  scutello 
rotundato,  globoso;  elytris  spatio  sexto  costato,  marginem 
lateralem  formante.  retrorsum  divergente,  remote  tuber- 
culato,  in  triente  apicali  abrupte  abbreviato;  spatio  secundo 
in  dimidia  parte  minore,  basali,  alte  cristato-squamoso ; 
elytris  in  parte  majore,  apicali,  planis,  declivibus,  utrinque 
pone  scutellum  et  in  apice  spatii  quarti  macula  minuta, 
spatio  tertio  ad  basin  fasciaque  transversa,  inter  cristarum 
dorsalium  apices,  fusco-velutinis ;  pedibus  praeter  squa- 
mositatem  adpressam  squamulis  erectis  remotis. 

Long,   (sine  rostro)  7,  lat.  ad  hum.  3  mm. 

Patria.    Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills. 

Hell  lehmfarben  beschuppt,  die  vordere  Deckenhälfte 
und  eine  viereckige,  bis  zur  Mitte  nach  vorn  reichende 
Makel  an  der  Wurzel  des  Halsschildes,  sowie  ein  kleiner 
Fleck,  beiderseits  des  Schildchens,  dunkelbraun,  ebenso 
ist  die  Wurzel  des  3.  Spatiums,  ein  Querstrich  zwischen 
den  hinteren  Enden  der  beiden  Rückenkämme  und  eine 
Punktmakel  an  der  Spitze  des  4.  Spatiums,  gefärbt.  Rüssel 
an  den  Seiten  und  die  Augen  am  Oberrande  mit  großen, 
abstehenden  Borstenschüppchen.  Halsschild  fast  halbkreis- 
förmig, am  Vorderrand  in  der  Mitte  mit  zwei  aufrecht  be- 
schuppten Höckern,  in  der  vorderen  Hälfte  mit  drei  großen 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


176 

Gruben,  die  am  Hinterrande  von  einer  Querreihe  von  4 
entfernten  Höckern  begrenzt  werden.  Schildchen  kreis- 
rund, stark  kissenartig  gewölbt.  Flügeldecken  mit  vor- 
gezogenen, den  Halsschildhinterecken  aufliegenden  Schulter- 
ecken, auf  dem  3.  Spatium  mit  hohen  und  aufrecht  be- 
schuppten Kämmen,  die  eine  fast  kreisförmige  Fläche 
umschließen,  die  größere  hintere  Deckenhälfte  fast  ganz 
eben  und  abschüssig,  das  2.,  4.  und  6.  Spatium  etwas  ge- 
wölbt, mit  entfernt  gereihten  Schuppenhöckern,  das  6. 
Spatium  den  Seitenrand  bildend,  gerade  und  nach  hinten 
divergierend,  im  letzten  Drittel  plötzlich  abgebrochen. 
Naht  im  Basalteil  mit  entfernt-gereihten  Schuppenkörnern, 
im  übrigen,  so  wie  die  Beine,  mit  einzelnen  gereihten,  großen 
Borst  enschüppchen. 

40.  Ectatorhinus  nanus  sp.  n. 

E.  femorato  Pasc,  subsimilis  ac  multo  minor,  elytris 
haud  tuberculatis,  prothorace  crebre  ruguloso-foveolato, 
carinis  longitudinahbus  septem,  mediana  longissima,  ex- 
ternis  abbreviatis;  scutello  rotundato,  dense  albido-squa- 
moso;  elytris  foveolato-striatis,  foveolis  in  elytrorum  dimidia 
parte  basali  quadratis,  spatiis  angustissimis,  carinatis, 
secundo  basi  palhde  vittato,  pone  elytrorum  medium  ma- 
cula  circiter  v-forme  (e  maculis  tres  subquadratis  ac  aeque- 
magnis  composita)  ochraceo-squamosa ;  femoribus  simile 
ut  in  femorato  maculato-ornatis. 

Long.  8 — 10,  lat.  4 — 4,5  mm. 

Patria.    Sarawak,  Kuching  2.  II.  1899  (ex  Mus.  Sarawak). 

Die  kleinste  der  bisher  bekannten  Arten.  Flügeldecken 
parallelseitig,  ohne  vorspringende  Schultern  und  ohne  Höcker 
oder  Beulen.  Schwarz,  scheckig  blaß,  oder  rötlich  ockergelb 
und  schwarz  beschuppt.  Decken  hinter  der  Mitte  mit  einem 
gemeinsamen,  aus  drei  rostgelben  Makeln  gebildeten  v- 
förmigen    Discalfleck,    außerdem    die    Wurzel    des    zweiten 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


177 

Spatiums  hell  beschuppt.  Rüssel  des  (^  mit  Punktreihen, 
der  des  $  fast  glatt,  an  der  Wurzel  tomentiert.  Kopf  ein- 
farbig tomentiert,  mit  zerstreuten  Schuppenpünktchen.  Hals- 
schild dicht  grubig  und  runzelig  punktiert,  mit  einer  Mittel- 
leiste und  beiderseits  davon  mit  je  drei,  je  weiter  sie  nach 
außen  gelegen  sind,  um  so  mehr  verkürzten  Nebenleisten. 
Schildchen  rund,  hell  beschuppt.  Flügeldecken  grubig 
punktiert-gestreift,  die  Punkte  in  der  Basalhälfte  der  Decken 
quadratisch,  um  vieles  breiter  als  die  schmalen,  leisten- 
artigen Spatien.  Unterseite  hell  ockerfarben,  Abdomen 
dunkler  tomentiert,  die  einzelnen  Segmente  in  der  Mitte 
und  an  den  Seiten  mit  einer  helleren  Makel.  Beine  und 
Schienen  ähnlich  wie  bei  femoratus  Pasc,  mit  helleren  Linien 
gezeichnet. 

Die  bisher  beschriebenen   Edatorhinus- Arten*)  können, 

so  weit  es  möglich  ist,   einzelne  Arten   allein  nach  den  in 

ihren  Beschreibungen  erwähnten  Merkmalen  zu  beurteilen, 

in    folgender   Weise   unterschieden   werden    (wobei   die   mir 

in  natura  unbekannten  Arten  in   Klammern  gesetzt  sind) : 

A'-.  Halsschildmittelleiste   in   der   Mitte    unterbrochen, 

Länge   14,   Breite  8  mm.,  dem  rugaticollis  Chevr. 

sehr  ähnlich.     Andamanen.     Le  Naturaliste    1882 

p.  133 (frontalis  Chevr.). 

A^.  Halsschildmittelleiste    vor    der    Mitte    grübchen- 
artig erweitert,  Rüssel  des  $  länger  als  die  Flügel- 


*)  Die  mit  Ectatorhinus  Lac.  nahe  verwandte  Gattung  Mesocorynus 
Schönh.  unterscheidet  sich  bekanntlich  von  ersterer  durch  die  von  einander 
entfernten  Vorderhüften  und  die  langgestreckte  cylindrische  Fühlerkeule, 
die  so  lang  wie  4. — 5.  der  letzten  Geißelglieder  zusammengenommen  ist, 
sie  enthält  drei  afrikanische  und  zwei  asiatische  Arten,  nämhch:  loripes 
Chevr.  Fig.  5.  T.  XVIII,  Pascoe.  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  5.  Ser.,  Vol.  X 
p.  456.  Senegal  (Luluaburg,  Mukenge,  Transvaal,  D.-O. -Afrika  etc.), 
westermanni  Boh.  Guinea,  (Gabun,  Kamerun,  Congo  etc.),  cristatus  Roelofs 
J.  Sei.  Lisb.  1887,  XLV  p.  52,  Angola  varipes  Wied.  Bengalen  (Calcutta, 
Sikkim,  Assam),  humerosus  Fairm.,  Ann.  Soc.  Ent.  France  (6)  IX  p.  53. 
China  (Kiang-si). 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  11 


78 


decken.      Borneo,    (Sumatra,   Andamanen   i.    Mus. 

Dresd.)  wallacei  Lac. 

Der  Beschreibung  nach  durch  kein  Merk- 
mal von  voriger  Art  zu  unterscheiden  ist  der  in 
den  Ann.  Soc.  Ent.  France  (5)  X  1880  p.  LXXIII 
aus  Ostindien  beschriebene ..  (rugaticoUis  Chevr.). 
A.  Halsschildmittelleiste  weder  unterbrochen  noch 
grübchenartig  erweitert,  zuweilen  nur  in  der 
vorderen  Halsschildhälfte  ausgeprägt. 
B^.  Flügeldecken  hinter  der  Schulter  mit  großem 
konischen  Höcker.  Sarawak:  Journ.  Linn.  Soc. 
XI,  1872  p.  478  T.  X.  Fig.  10  .  .  .  (femoratus  Pasc.) 

B2.  Flügeldecken  hinter  der  Schulter  mit  großer, 
stumpfer,  depresser  Erweiterung,  Vorderhüften 
am  Innenrande  ausgezogen  und  nach  innen  ge- 
krümmt. Sumatra  (Borneo,  Sarawak,  Mus.  Dresd. 
und  Sarawak).  Notes  Leyd.  Mus.  XII,  1890 
p.  207 alatus  Roelofs. 

B'.  Flügeldecken  an  der  Schulter  mit  schrägem,  hinten 
abgesetzten  dicht  rostrot  tomentierten  Wulst, 
Halsschild  nur  mit  Mittelleiste,  im  übrigen  tief  gru- 
big-punktiert. Japan  (Korea  i.  Mus.  Dresd.).  Journ. 
Linn.  Soc.  XI,  1872  p.  478 adamsi  Pasc. 

B.  Flügeldecken  an  den  Schultern  ohne  Auszeichnung, 
nur  etwas  winkelig    ausgezogen. 

C^.  Halsschild  neben  der  Mittelleiste  mit  Seitenleisten 
oder  Längsrunzeln. 

D^.  Flügeldecken  mit  tomentierten  Höckern,  Hals- 
schild neben  der  Mittelleiste  nur  mit  Längsrunzeln. 
Malacca  Sumatra  (Sumatra  et  Borneo  i.  Mus. 
Dresden).  D.  Ent.  Z.  XXIV,  1880  p.  141.,  Notes 
Leyd.  Mus.  II  1880,  p.  232 hasselti  Roelofs 

D.  Flügeldecken  ohne  Tomenthöcker,  Halsschild  neben 
der    Mittelleiste    jederseits    mit    drei    abgekürzten 

Stctt.  entomol.  Zeit.    1908. 


179 

scharf  ausgeprägten  Nebenleisten,  Länge  8-9  mm. 

Borneo,  Sarawak    nanus    m. 

C.  Halsschild  höchstens  in  der  vorderen  Hälfte  mit 
Mittelleiste,  im  übrigen  mehr  oder  weniger  dicht 
grob  punktiert,  7.  (letztes)  Geißelglied  konisch, 
mindestens  doppelt  so  lang  wie  an  der  Spitze 
breit,  Länge  20-22  mm.  Duc  of  York  (Neu  Lauen- 
burg)   (Neu   Pommern,   Neu   Mecklenburg  i.   Mus. 

Dresd.)    Le  Naturalist  H  1881  p.  389 

godeffroyi  Fairm. 

41.   Nauphaens  nebulosus  sp.  n. 

Ellipticus,  prothorace  uniforme,  elytris  nebulose  fusco- 
cinereo-squamosis;  rostro  nigro,  dorso  inter  antennarum 
insertionem  longitudinaliter  impresso,  apice  rüde  sat  crebre, 
ad  basin  confertim  punctato;  prothorace  sat  remote  gra- 
nuloso-punctato,  carina  mediana  vix  perspicua;  elytris 
in  sutura  granulosis,  granulis  irregulariter  disposites,  postror- 
sum  decrescentibus,  spatio  primo  secundoque  granulis 
paucis  minoribus,  stria  tertia  quartaque  basi  approximatis ; 
corpore  subter  albo-squamoso,  segmentis  abdominalibus 
tres  ultimis  in  parte  mediano  nigricantibus,  femoribus 
anticis  unidentatis. 

Long.  10,  lat.  5  mm. 

Patria.  Insulae  Salomonis,  Shortland,  C.  Ribbe  legit. 

42.   Nauphaeus  linearis  sp.  n. 

Ellipticus,  fusco-cinereo-squamosus,  thorace  linea  me- 
diana elytrisque  in  striis  interrupte  albido-squamosis ;  pro- 
thorace subtilissime  remoteque  granuloso,  confertim  fusco 
ac  ochraceo-squamoso ;  elytris  striis  tertia  quartaque  basi 
haud  approximatis,  sutura  pone  scutellum  elevata,  asperato- 
granulosa,  pone  medium  fascia  transversa;  corpore  subter 
albido-,     segmentis     abdominalibus     tres     ultimis,     maculis 

Stctt.  entomol.  Zeit.  190S.  1^* 


180 

medianis  et  lateralibus  exceptis,  maculaque  utrinque  pone 
rimam  prosternalem  fusco-squamosis,  femoribus  anticis  bi- 
dentatis. 

Long.  10,2,  lat.  5  mm. 

Patria.     Sarawak,  mons  Matang.     Dec.   1898  (ex  Mus. 
Sarawak). 

Die  bisher  bekannten   Arten   der   Gattung  lassen    sich 
wie  folgt  auseinanderhalten : 

A^.  Suturalstreifen  mit  runden  abgeschliffenen  Körnern, 
die  erst  in  einiger  Entfernung  hinter  dem  Schild- 
chen beginnen,  Halsschild  ohne  hell  beschuppte 
Längslinien,  dritter  und  vierter  Deckenstreifen 
an  der  Wurzel  sehr  genähert.  Die  drei  letzten 
Geißelglieder  quer,  trapezoidal,  Keule  so  lang  wie 
die  5  vorhergehenden  Geißelglieder  zusammen- 
genommen. Vorderschienen  mit  einem  Zahn. 
Salomo  Ins nebulosus  sp.  n. 

A.  Suturalstreifen  hinter  dem  Schildchen  höckerartig 
aufgetrieben,  mit  bis  zu  diesem  heranreichenden 
queren  Raspelkörnchen,  Halsschild  wenigstens  mit 
heller  Mittellinie. 

B^  Halsschild  mit  drei  hell  beschuppten  Längslinien, 
die  hellgelbe  Deckenbeschuppung  erstreckt  sich 
fleckenartig  auch  über  die  Spatien,  hinter  der 
Deckenmitte  mit  einer  großen,  bis  an  die  Naht 
reichenden  dunklen  Makel.  Vorderschenkel  zwei- 
zähnig.    Philippinen    simius  Faust*). 

B.  Halsschild  nur  mit  einer  hell  beschuppten  Mittel- 
linie. 

C^  Die  gelbliche  Deckenbeschuppung  wird  auch  auf 
dem  5.  bis  7.  Spatium  durch  die,  als  dunkle  Punkte 
vortretenden  Raspelkörner  unterbrochen,  2.  bis  4. 
Deckenstreifen  auf  der  scharf  begrenzten  schwarzen 

*)  Ent.  Zeit.  Stettin  LIII,  1892  p.  222. 
Stett.  ontomol.  Zeit.   1908. 


181 

"Makel    eingedrückt,    Seitenrand    der    Decken    vor- 

'^  wiegend  dunkel,  nur  in  der  Mitte  und  an  der  Spitze 

hell.    Vorderschenkel  mit  einem  Zahn.     Halrtiahera 

und  Neu-Guinea miliaris  Pasc. 

,  IC.  Die  weißliche  Deckenbeschuf^pti%  findet  sich  nur 
■•längs  der  Streifen  und' bi'ld(?t  unterbrochene  Längs- 
Jinien,  die  Raspelköi-ner  sind  nur  auf  dem  i.  und  2. 
'.  Spatium  deutfieh,  hinter  der  Deckenmitte  findet 
sich  eine  s^i^inpfwinkelig  geknickte  dunkle  '^Quer- 
I  binde.  JÖfe  drei  letzten  Geißelglieder  sind  kugelig, 
(.die  '^feule  ist  kürzer  als  die  5  vorhergehendeil 
vGeiMlglieder  zusammengenommen.  Vorderschenkel 
;zxvi^izähnig.  —  Borneo linearis  sp.  n. 

Squamispichora  g.  h. 

Madaridaruni  {L ytcridarum) ■. 
Corpus  depressiusculum,  squatoosuni.  Ähtennae  fräctae, 
funicülo  Vll-articulato,  in  clavam  cohtinuato,  clavae  articulö 
iprimo  latitudine  basali  plus  duplo  longiore.  Rostrurh 
icylindricum,  arcuatum;  scrobes  antemediahae,  ad  basih 
iinferne  conniventibus.  Oculi  oVati,  pläniüsculi.  Pfdtliorai 
ibasi  bisinuatus,  apice  tubulato^cöns^rict'üs,  sine  lobis  dcu- 
llaribus.  Prosternum  in  medio  polie  'marginem  anticuna 
Iransverse  sulcatum,  sulco  utrinque  fossula  oblonga  deter- 
minato.  Scutellum  distinctum.  Elytra  depressa,  margine 
:supra  episterna  metasternalia  lobatim  dilatato.  Epimera 
mesosternalia  adscendentia.  Femora  antica  subter  sulcata, 
dente  minuto  instructa.  Tibiae  basi  arcuatae  ac  angustatae. 
Tarsi  articulo  primo  duobus  sequentibus,  aut  ultimo,  aequi- 
longo.  Unguiculi  liberi.  Coxae  anticae,  ut  intermediae  et 
posticae,  diametro  coxarum  distantae.  Prosternum  postiice 
late  truncatum.  Mesosternum  metasterno  connatum..  Seg- 
mentum  abdominale  primum  secundo',  secundum  duobus^ 
sequentibus  unitis,  longioribus. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


182 

Im  Journal  of  the  Linneau  Society,  London  1873 
p.  66,  gibt  Pascoe  eine  synoptische  Zusammenstellung 
der  Lvteriidac,  der  zufolge  die  neue  Gattung  in  die  Nähe 
von  Laodia  und  Ipsichora  zu  stellen  wäre,  von  ersterer 
unterscheidet  sie  sich  durch  den  an  der  Spitze  nicht  ver- 
breiterten Rüssel,  die  mit  kleinem  Zahn  bewehrten  Vorder- 
schenkel, die  weit  voneinander  entfernten  Vorderhüften, 
deren  Abstand  dem  Hüftendurchmesser  mindestens  gleich- 
kommt, und  durch  die  zweibuchtige  Halsschildbasis,  von 
Ipsichora  ist  sie  durch  den  nicht  metallischen,  mit  einem 
Schuppenkleid  bedeckten  Körper,  die  depresse  Körperform  und 
die  an  der  Wurzel  gebogenen  Schienen  unterschieden.  Außer- 
dem ist,  als  besonders  auffallend,  am  vorderen  Ende  der 
Prosternalnaht  jederseits  eine  tiefe  längliche  Grube  zu 
erwähnen,  die  mit  der  anderen  durch  eine  zum  Vorderrand 
parallelen  Furche  verbunden  ist.  Wahrscheinlich  dürften 
sich  beim  direkten  Vergleich  dieser  habituell  so  verschiedenen 
Gattungen  noch  mehrere  wichtige  Unterschiede  auffinden 
lassen,  doch  ist  mir  Ipsichora  nur  aus  der  Pascoeschen  Be- 
schreibung und  Abbildung  bekannt.    Typus  der  Gattung  ist: 

43.  Squamipsichora  araneola  sp.  n.    Taf.  I,  Fig.  6a  und  6.. 

Oblongo-elliptica,  supra  ochraceo-squamosa,  elytrorum 
apice  nigro-denudato;  rostro  crebre  fortiterque  punctato, 
basi,  ut  capite  ochraceo-squamosis,  supra  oculos  nonullis 
squamulis  erectis;  prothorace  transverso,  lateribus  rotun- 
datis,  ochraceo-squamoso,  disco  macula  nigricante,  sub- 
denudato,  in  angulis  posticis  et  margine  ante  spatium  secun- 
dum  minute  albo-maculato ;  elytris  pallide  ochraceo-squa- 
mosis, apice  nigris,  subpunctato-striatis,  spatio  tertio  apice 
quarto  ante  declivilatem  tuberculatis,  hoc  dimidia  parte 
antica  albo-,  reliquo  nigro-squamoso ;  corpore  subter  nigro, 
parce  subtiliterque  ochraceo-squamoso. 

Long.  tot.  5,  sine  rostro  3,8,  lat.  ad  hum.   1,6  mm. 

Patria.    Madras  occidentalis,  Nilgiri  Hills,  Beating. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


183 

Oberseite  ziemlich  dicht  mit  blaß  ockerfarbigen  Schüpp- 
chen bedeckt,  die  Halsschildscheibe  dunkel,  die  Decken- 
spitze tief  schwarz,  fast  kahl.  Rüssel  in  der  Spitzenhälfte 
dicht  und  kräftig  punktiert,  mit  feiner  Mittelleiste,  Basal- 
hälfte  beschuppt,  am  Augenoberrand  3 — 4  aufgerichtete 
längere  Schüppchen.  Halsschild  breiter  als  lang,  vorn 
stark  tubulös  vorgezogen  und  beiderseits  mit  einem  Schuppen- 
büschel, Basalrand  mit  vier  weißlichen  Makeln,  je  eine 
in  den  Hinterecken  und  je  eine  vor  dem  2.  Spatium.  Flügel- 
decken fein  gestreift,  i.  Spatium  an  der  Spitze,  das  2.  vor 
der  Spitze  mit  einem  Höcker,  letzterer  steht  auf  der  Grenze 
zwischen  der  hellen  Decken-  und  der  dunklen  Spitzen- 
färbung, 2.  Spatium  an  der  Wurzel  und  so  wie  das  4.  außer- 
dem mit  einigen  gereihten  weißlichen  Schuppenmakeln. 
Unterseite  mäßig  dicht  kräftig  punktiert,  die  Punkte  mit 
einem  gelblichen  Börstchen  am  Grunde.  Die  schwarze 
Unterseitenfärbung  auf  dem  Thorax,  entlang  dem  Seiten- 
rande, scharf  gegen  die  helle  Oberseitenbeschuppung  ab- 
gegrenzt. Beine  schwarz,  spärlich  behaart-beschuppt,  Tarsen 
rötlichbraun. 

44.  Omoteninus  nanus  sp.  n.    ($). 

O.  nigrosignato  Hartm.  subsimilis,  minor,  sanguineus, 
elytris  margine  basali,  plaga  mediana  rotundata  margineque 
apicali  et  pygidio  margine  laterali,  nigris;  rostro  apice  quadri- 
plicato  ($!)  reliquo  subtile  remoteque  punctato;  prothorace 
latitudine  longiore,  lateribus  rotundatis;  elytris  apice  trun- 
catis,  angulo  suturali  paullo  producto,  striis  sex  internis 
distinctis,  reliquis  vix  perspicuis,  quarto  quintoque  apice 
conjunctis,  pygidio  remote  punctato,  apice  truncato,  utrinque 
ferrugineo-penicillato ;  corpore  subter  sanguineo,  vitta  infra 
.  marginem  lateralem  plagaque  communi  in  segmentis  ab- 
dominalibus  2. — 3.,  nigris. 

Long,   (rostr.  excl.)  7,5,  lat.  ad  hum.  7  mm. 

Patria.    Sarawak,  Kuching  (ex  Mus.  Sarawak). 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


184 

Die  kleinste  mir  bekannte  Art  der  Gattung  und  von 
allen  anderen  durch  die  hinten  gerade  abgestutzten  Flügel- 
decken und  das  gerade  abgestutzte  Pygidium  zu  unter- 
scheiden. Relativ  breiter  als  0.  nigrosignatus  Hartm.  und 
in  der  Färbung  an  diesen  erinnernd.  Mir  liegt  nur  ein  Exem- 
plar, $,  von  der  angegebenen  Örtlichkeit  vor,  doch  bin 
ich  sehr  geneigt,  ein  von  Waterstradt  vom  Kina  Balu  mit- 
gebrachtes ö*,  das  auch  das  auffallende  Merkmal  der  ab-, 
gestutzten  Decken  und  des  abgestutzten  Pygidiums  zeigt, 
für  dazu  gehörig  zu  halten.  Der  Rüssel  des  $  ist  kürzer 
als  das  Halsschild,  im  Spitzendrittel  etwas  geknickt  ge- 
bogen und  oberseits  mit  vier  kurzen  Längsfältchen  versehen, 
im  übrigen  weitläufig,  eine  breite  Zone  im  mittleren  Teil 
der  ^littellinie  nicht  punktiert.  Halsschild  länger  als  breit, 
mit  zwei  den  Hinterrand  bei  weitem  nicht  erreichenden 
schwarzen  Längsstreifen.  Flügeldecken  in  den  Streifen 
undeutlich  und  entfernt-punktiert,  der  ganze  Basal-  und 
Apikairand  schwarz,  außerdem  in  der  Mitte  mit  einer  innen 
den  3.,  außen  den  9.  Streifen  tangierenden,  runden,  schwarzen 
Makel.  Nahtspitze  etwas  vorgezogen  und  fuchsrot  be- 
wimpert. Das  an  den  Seiten  breit  schwarz  gesäumte  Py- 
gidium ebenfalls  beiderseits  an  der  gerade  abgestutzten 
Spitze  rötlich  gelb  bewimpert,  im  übrigen  mäßig  dicht 
nach  der  Spitze  zu  gröber  punktiert.  Unterseite  äußerst 
fein  und  zerstreut,  nur  das  Analsegment  an  der  Spitze  grob 
punktiert,  vorherrschend  blutrot,  ein  Längsstreifen  unter- 
halb des  Halsschildrandes,  alle  Hüften  und  die  Ränder 
der  Brust  und  deren  Seitenteile,  sowie  auf  dem  2.,  3.  und 
4.  Bauchsegment  eine  große  gemeinsame  Makel  schwarz, 
deren  Vorderrand  tief  ausgebuchtet,  und  deren  Außenrand 
bis  auf  Schenkelbreite  dem  Segmentrand  genähert  ist. 

Das  mit  Vorbehalt  zu  dieser  Art  gestellte  (^  vom  Kina 
Balu  zeigt  im  verkleinerten  Maßstab  ungefähr  die  Rüssel- 
bildung von  0.  fleutiauxi  oder  hauseri,  nur  mit  dem  Unter- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


185 

schiede,  daß  das  Spitzenhorn  auf  der  Vorderseite  jederseits 
eine  scharfe  Randleiste  aufweist  und  der  Rüssel  im  übrigen 
Teil  grob  runzelig  gekörnt  ist.  Das  Halsschild  ist  stark 
gewölbt,  auf  der  Oberseite  einfarbig  blutrot,  der  ganze 
übrige  Körper  ist  tief  sammet  schwarz. 

45.  Ommatolampus  hewitei  sp.  n. 

Species  generis  minima,  obcure  sanguinea,  subter  albo- 
sericea,  supra  velutina,  prothorace  vittis  duabus  nigris; 
scutello  longitudinaliter  carinato;  elytris  sutura  lateribusque 
metallice  cyaneo-lavatis,  punctato-striatis,  striis  quatuor 
internis  fortius  impressis,  reliquis,  praesertim  externis,  ob- 
soletis;  pygidio  aterrimo,  subcyaneo,  sat  crebre  profundeque 
punctato,  apice  intruso,  margine  apicali  sinuato  ac  nigro- 
ciliato. 

Long.    16,  lat.  4  mm. 

Patria.  Sarawak,  Kuching,  21.  V.  igoo  (ex  Mus.  Samwak), 

Eine  kleine,  relativ  schlanke,  dunkel  blutrote  Art,- 
die  vor  allem  durch  die  stahlblauen  Seiten  der  Decken 
und  das  in  der  MittelHnie  scharf  gekielte  Schildchen  auf- 
fällt. Kleiner  als  die  kleinsten  Stücke  von  O.  germanV  Körper 
von  den  Schultern  ab  keilförmig  nach  hinten  zu  verjüngt, 
Rüssel  kürzer  als  bei  der  erwähnten  Art,  fein  zerstreut- 
punktiert.  Fühler  dunkelrot,  i.  Geißelglied  sehr  kurz  und 
dick,  fast  kugehg.  Stirn  zwischen  den  Augen  mit  einge- 
stochenem Grübchen.  Halsschild  oberseits  abgeflacht, 
kaum  punktiert,  beiderseits  mit  je  einem,  den  Vorderrand 
nicht  erreichenden,  schwarzen  Längsstreifen.  Flügeldecken 
am  Rande  gelblich  bef ranzt,  mit  vier  scharf  ausgeprägten 
Punktstreifen  und  außerhalb  dieser  mit  fürif  feinen  Punkt- 
reihen, die  inneren  Streifen  an  der  Wurzel  nach  innen  ge- 
bogen und  tief  eingedrückt,  die  Naht  in  der  vorderen  Hälfte 
mit  gereihten  Punkten,  hinten  etwas  dachartig  erhaben, 
ihre  blaue  Färbung  verbreitert  sich  im  Spitzenviertel  über 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


186 

den  2.  und  3.  Zwischenraum,  die  blaue  Färbung  der  Seiten 
setzt  sich  nur  längs  des  Seitenrandes  schmal  bis  zur  Naht 
fort,  so  daß  an  der  Spitze  des  7.  Zwischenraumes  eine  Längs- 
makel rot  bleibt.  Deckenspitzen  in  gewisser  Beleuchtung 
weiß  seidenartig  schimmernd.  Pygidium  konisch,  mit  ge- 
raden Seiten  und  ausgerandeter  Spitze,  diese  beim  J  ober- 
seits  tief  grubig  eingedrückt,  im  übrigen  ziemlich  dicht  punk- 
tiert und  kurz  anliegend,  schwarz  bewimpert.  Unterseite 
schwarz,  Vorderbrust  und  Seiten  des  i.  Bauchsegmentes 
rot,  Seiten  und  Seitenstücke  der  Hinterbrust  ganz,  i.  und 
2.  Bauchsegment  nur  an  den  Seiten  weißlich  seidenglänzend. 
Abdomen  zerstreut-punktiert,  in  der  Mitte  fast  glatt.  Beine 
rot,  Spitze  der  Schenkel  und  Schienen  sowie  die  Tarsen 
schwarz. 

46.    Ommatolampus   haemorrhoidalis   bomeensis    subsp.  n. 

Differt  a  speciecs  typica:  scutello  linea  mediana  haud 
subcarinata,  elytris  striis  internis  haud  profundioribus  ac 
latioribus  et  remotius  punctatis,  stria  suturali  pone  scutelli 
apicem  incipiente. 

Long,  (sine  rostro)  32,  lat.  7,5  mm. 

Patria.  Sarawak,  Kuching  14.  L  1898  (ex  Mus.  Sarawak). 

Das  mir  nunmehr  durch  Zuwachs  der  Faustischen 
Sammlung  vorliegende  umfangreichere  Material  von  dieser 
Gattung  veranlaßt  mich,  meine  im  Jahre  1894  ^^  ^^^^  Notes 
Leyd.  Mus.  XVI  p.  171  gegebene  Artübersicht  zu  erneuern, 
sowie  die  Artberechtigung  des  1897  beschriebenen  O.  dajacus 
(Notes  Leyd.  Mus.  XVIII  p.  247)  zu  unterdrücken.  Unsere 
Kenntnis  der  OiJiinonatolauipus-Arien  würde  sich  demnach 
übersichtlich  wie  folgt  darstellen  lassen : 

i^  Halsschild  mit  geraden  parallelen  Seiten  i'/a  mal  so 
lang  wie  breit,  Flügeldecken  1 1/,  mal  so  lang  wie 
breit,  schwarz,  an  der  Schulter,  in  der  Mitte  und 
vor  der  Spitze  mit  roter  Makel.      Länge  31,    Breite 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


187 

7,5  mni-     Luzon.     Notes   Leyd.  Mus.   XVIII  p.  243 
1897  whiteheadi  m. 

1.  Halsschild  mit  leicht  gerundeten  mehr  oder  weniger 
nach  vorn  konvergierenden  Seiten. 

2.  Halsschild  an  der  Basis  mit  einer  vorn  in  zwei 
spitze  Zipfel  ausgezogenen  Tomentmakel,  Pygidium 
mit  zwei  genäherten  etwas  aschfarbigen  hinten 
spitzen  Tomenttropfen,  Länge  31  mm.  Andamanen. 
Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  (Ser.  5)  Vol.  XIX.  1887 
p.  374.    T.  XI  Fig.  8    Stigma  Pasc. 

2.  Halsschild  und  Pygidium  ohne  solche  Makeln, 
meist  unter  30  mm  lange  x\rten. 

3^  Spitzenrandbeborstung  des  Pygidiums  gelbrot. 

4^  Oberseite  einfarbig  schwarz,  Stirn  zwischen  den 
x\ugen  mit  U-förmigen  Grübchen. 

5^  Nahtstreifen  bis  in  die  Nähe  der  Schildchenwurzel 
nach  vorn  reichend,  Nahtstreifen  und  i.  Punkt- 
streifen scharf  ausgeprägt,  die  drei  äußeren  viel 
feiner,  um  so  feiner,  je  weiter  nach  außen  gelegen. 

Bengalen  (Darjeeling  i.  Mus.  Dresden)    

haemorrhoidalis  Wied. 

5.  Nahtstreifen  nur  bis  zur  Schildchenspitze  nach  vorn 
reichend,  alle  Deckenstreifen  gleich  fein,  so  fein 
wie  der  äußerste  bei  der  Stammart  und  doppelt 
so  weitläufig  wie  bei  dieser  entfernt -punktiert. 
Sarawak haemorrhoidalis  borneensis  subsp.  n. 

4.    Oberseite    ganz    oder    teilweise    blut-    oder    rostrot. 

6^  Flügeldecken  in  der  Mitte  mit  v-förmig  gestelltem 
von  der  schwarzen  Naht  durchkreuzten,  schwarzen 
Querband,  auch  der  Deckenseitenrand  schmal 
schwarz  gesäumt.     Java tetraspilotus  Guer. 

6,  Flügeldecken  nur  mit  schmalen  schwarzen  Seiten- 
randsaum,  Pygidium  in  der  Regel  ganz  rot.  Java.  .  . 
tetraspilotus  var.  nigrolimbatus  m. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


188 

3-     Spitzenrandbeborstung  des  Pygidiums  schwarz. 

7I.  Pygidium  an  der  Wurzel  breiter  als  lang,  Flügel- 
decken rot,  mit  breiter  schwarzer,  von  der  Naht 
unterbrochener  Schrägbinde,  schwarzen  Schultern 
und  breitem  schwarzen  Spitzenrand.  Luzon.  Notes 
Leyd.     Mus.     XVIII    p.     246 paratasioides  m. 

7.,  Pygidium  mindestens  so  lang  wie  an  der  Wurzel 
breit,  Flügeldecken  ohne  Querbinden. 

8^  Schildchen  eben,  Stirn  zwischen  den  Augen  mit 
sehr  kleinem,  nadelstichartigen  Pünktchen,  Decken- 
streifen untereinander  ziemlich  gleichartig,  sonst 
dem  hacmorrhoidalis  sehr  ähnlich.  Java,  (Borneo, 
Mus.  Dresd.  sub  dajacus  m.  =  )    ...  .germari  Boh. 

8..    Schildchen    der    Länge    nach    dachförmig    gekielt, 

Naht  und  Deckenseiten  stahlblau.    Borneo 

hewitei  sp. 

47.   Poteriophorus  stellatus  sp.  n. 

Potcriophoro  congcsto  Pasc,  affinis,  obscure  fusco-velu- 
tinus,  maris  rostro  ante  scrobem  tuberculo  instructo;  pro- 
thorace  latitudine  longiore,  sat  crebre  ac  minute  ocellato- 
guttato,  linea  mediana  laevi;  scutello  latitudine  quadruplo 
longiore,  lateribus  parallelis;  elytris  maxima  cum  latitudine 
ad  humeros,  ^spatiis  seriatim  pallidiore  pustulatis,  pustulis 
rari  tuberculato-ocellatis,  tuberculis  sericeo-tomentosis; 
spatis  secundo  et  octavo,  hie  an-te,  illo  in  primo  triente, 
tertio,  quarto  quintoque  ante  apicem  sericeo-tuberculatis, 
hie    tuberculis    conjunctis,    macula    transversa    formantibus. 

Long,  sine  rostro:  23,  lat.  9  mm. 

Patria:  Sarawak,  Kuching,  8.  VIII,  1899  (ex  Mus. 
Sarawak). 

Dunkel  nußbraun,  sammetartig  tomentiert,  die  Flügel- 
decken mit,  die  ganze  Spatienbreite  einnehmenden,  runden, 
helleren  Augenflecken,  in  deren  Mittelpunkt  hie  und  da 
ein    Tomentkörnchen    steht,    die    Zwischenräume    zwischen 

Stett.  entomol.  Zeit.  190  8. 


189 

den  Flecken  meist  nahezu  quadratisch  und  schwärzhch. 
Zweites  Spatium  in  einer  Entfernung  vom  Basalrand,  welche 
der  doppelten  Schildchenlänge  gleichkommt  mit  einer  runden, 
erhabenen,  weißlichen  Tomentmakel,  eine  ähnliche  doppelt 
so  weit  wie  vorige  vom  Basalrand  entfernte,  auf  dem  8. 
Spatium.  Das  dritte,  vierte  und  fünfte  Spatium  zeigen  an 
der  Stelle  der  schwach  ausgeprägten  Anteapikalschwiele 
je  einen  länglichen  weißlichen  Tomenttropfen,  diese  Tropfen 
fließen  zu  einer  hellen  Quermakel  zusammen.  Außerdem 
finden  sich  noch  auf  dem  ersten  Spatium  hinter  der  Mitte 
je  ein  und  im  hinteren  Teil  der  Naht  mehrere  gereihte  To- 
mentkörnchen. Pygidium  mit  unregelmäßig  zerstreuten, 
groben,  schräg  von  unten  her  eingestochenen  Punkten, 
die  am  Oberrand  ein  kurzes  steifes  Börstchen  tragen,  in  der 
Mitte  mit  einem  Längskiel,  der,  so  wie  die  Spitzenquerzone 
und  der  Seitenrand  des  Pygidiums.  sehr  kurz  rötlich-braun 
borstenartig  beschuppt  ist. 

P.  congestus  Pasc,  der  dieser  Art  nahe  steht,  unter- 
scheidet sich  durch  die  schmälere,  schlankere  Gestalt,  relativ 
längeren  Rüssel,  den  Mangel  eines  Höckers  vor  der  Fühler- 
grube, hellere  Allgemeinfärbung,  spitzeres  Schildchen,  durch 
die  größeren  deutlich  pustelartig  erhabenen,  hellen  Toment- 
flecke auf  dem  längeren  Halsschild  und  auf  der  Körperunter- 
seite. Namentlich  hier  sind  bei  der  Pascoe'schen  Art  die 
Augenpunkte  so  groß  und  dicht  gestellt,  daß  der  schwarze 
Grund  dagegen  ganz  zurücktritt,  während  bei  stellatus 
der  dunkle  Grund  vorherrscht  und  die  hellen  Pünktchen, 
namentlich  an  den  Brustseiten  nur  entfernt  zerstreut  sind. 
Auch  auf  der  Mittelbrust,  die  bei  beiden  Arten  in  der  hinteren 
Hälfte  einen  breiten,  glatten  Mittelstreifen  zeigt,  ist  das 
Verhältnis  der  Punktaugen  bei  stellatus  umgekehrt  wie  bei 
der  verglichenen  Art,  indem  hier  die  Tomentpunkte  ganz 
dicht  gedrängt  stehen,  tief  eingedrückt  und  sehr  groß  sind, 
nach  außen  hin  aber  kleiner  und  sparsam  werden.    Die  dem 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


190 

männlichen  Geschlecht  zukommende  Auszeichnung  am  letzten 
Abdominalsegment  besteht  bei  congestus  aus  zwei  kurzen, 
parallelen  und  dicht  beborsteten  Längskielen,  während 
bei  stellatus  an  derselben  Stelle  eine  rundliche  Fläche,  von 
Augengröße  ganz  rötlich  abstehend  beborstet  erscheint. 
In  der  Entomologischen  Zeitung,  Stettin  1896  p.  162, 
hat  sich  J.  Faust  bemüht,  die  von  Chevrolat  in 
den  Ann.  Soc.  Ent.  France  1882  p.  576  ganz  unzureichend 
beschriebene  Gattung  Eugithopus  zu  charakterisieren.  Ab- 
gesehen davon,  daß  sein  an  gleicher  Stelle  beschriebener 
lugubris,  wie  ich  mich  durch  Vergleich  der  Typen  überzeugen 
konnte,  mit  vittatus  Boh.  zusammenfällt,  benutzt  Faust 
zur  Charakteristik  der  Gattung  vorwiegend  secundäre 
Geschlechtsmerkmale.  Das  einzige  vom  Geschlecht  unab- 
hängige Merkmal,  die  breitere  Mittelbrust,  findet  sich  auch 
bei  congestus  Pasc,  der  nicht,  wie  Chevrolat  angibt,  von 
den  Philippinen,  sondern  von  Malakka  stammt.  Konse- 
quenter Weise  müßte  man  daher  auch  für  congestus  Pasc, 
und  den  hier  beschriebenen  stellatus  eine  neue  Gattung 
errichten,  da  diese  Arten  ebenfalls,  zwischen  den  Mittel- 
hüften einen  breiten,  ausgerandeten  Mesosternallappen, 
ohne  die  erwähnte  sexuale  Differenzierung  des  Rüssels, 
aufweisen.  Anstatt  vor,  findet  sich  bei  stellatus  hinter  der 
Fühlergrube  ein  Höcker,  im  übrigen  sind  die  drei  Artgruppen 
von  niveus,  vittatus  und  congestus  so  eng  miteinander  ver- 
knüpft, daß  ich  eine  Spaltung  in  drei  Gattungen  nicht 
als  Notwendigkeit  anerkennen  kann. 

48.  Cercidocerus  prodioctoides  sp.  n.  [S).  Taf.  I,  Fig.  7. 
Statura  erythrocero  Gyllh.  subsimilis,  sed  pygidio  multo 
elongato,  colore  signaturaque  chevrolati  Faust  simili;  rostro 
subtilissime  remoteque  punctato,  dorso  sulco  tenuissimo, 
antennis  nigris,  clava  longitudine  duplo  latiore,  ut  in  chevro- 
lati recte  truncata;  elytris  ellipticis,  punctato-striatis,  spatio 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


191 

tertio  basi  elevato;  pygidio  longitudine  elytrorum  dimidia 
parte  aequali,  plus  horizontali  quam  in  generis  species 
reliquis,  remote  punctato,  punctis  setulis  gerentibus;  corpore 
subter  pruinoso,  subtiliter  punctato,  segmento  abdominali 
ultimo  per  totam  longitudinem  ovato-impresso. 

Long.  12,  lat.  4,2  mm. 

Patria.    Sarawak,  Kuching   (ex  Mus.  Sarawak). 

Eine  durch  die  schlanke  Gestalt  an  die  Gattung  Pro- 
dioctes  erinnernde  Art,  die  der  Färbung  nach  C.  chevrolati 
Faust  ähnelt.  Rüssel  ziemlich  gleichmäßig  gebogen,  fein 
punktiert,  nur  vor  den  Augen  mit  wenigen  groben  Punkten, 
in  der  Basalhälfte  auf  dem  Rücken  mit  feiner  Mittelfurche. 
Fühlerkeule  quer,  ungefähr  einer,  der  längeren  Achse  nach 
halbierten  Ellipse  gleichend,  die  vordere  Ecke  spitzer  als 
die  hintere,  auch  der  tomentierte  Teil  (nach  Faust  ist  dieser 
allein  als  Keule  zu  bezeichnen)  nach  vorn  verschmälert. 
Halsschild  i  V^  mal  so  lang  wie  breit,  fast  parallelseitig, 
mit  vorn  verlöschender  Mittelschwiele  und  nur  beiderseits 
von  dieser  und  auf  der  etwas  depressen  Basalhälfte  ziemlich 
dicht  und  mäßig  dicht  punktiert,  nach  vorn  und  außen 
zu  die  Punkte  undeutlich  werdend.  Schildchen  parallel- 
seitig, mehr  als  doppelt  so  lang  wie  breit,  grau  tomentiert. 
Flügeldecken  1I/2  mal  so  lang  wie  breit  (6  :  4  mm),  punktiert- 
gestreift, die  Streifen  an  der  Wurzel  eingedrückt,  das  3.  und 
6.  Spatium,  besonders  aber  das  erstere  rippenartig  vortretend, 
I.  und  2.  Spatium  an  der  Basis  sehr  spitz  auslaufend,  eine 
vom  I. — 7.  Punktstreifen  reichende,  querovale  Makel  in 
der  Deckenmitte,  das  Spitzen  viertel  des  i.  und  2.  Spatiums 
und  eine  durch  den  Deckensaum  mit  ihr  verbundene  ovale 
Längsmakel,  die  das  Spitzenviertel  des  5. — 8.  Spatiums 
einnimmt,  schwarz.  Pygidium  in  der  seitlichen  Ansicht 
so  lang  wie  die  Hinterbrustepisternen,  an  der  Wurzel  ober- 
seits  mit  stumpfem  nach  hinten  sich  verbreiterndem  und 
verflachendem  First,  im  übrigen  mäßig  dicht  und  fein  punk- 

Stett.  entomol.  Zeit.  190S. 


tiert,  jeder  Punkt  ein  kurzes  Börstchen  tragend,  die  stumpf 
abgerundete  Spitze  jederseits  mit  kurzen  rotgelben  Wimpern. 
Unterseite  weißlich  seidenartig  schimmernd  und  ziemlich 
sparsam  punktiert.  Abdomen  in  der  Mitte  glänzend  braunrot, 
das  letzte  Segment  der  ganzen  Länge  nach  elliptisch  ein- 
gedrückt. 

49 .  Cercidocerus  intermptolineatus  sp.  n.  (?). 

C.  nervoso  Pasc,  gracilior,  nigro-velutinus,  prothorace 
lineis  sex,  elytris  singulis  duabus  eburneis  ornatis,  his  ex- 
ternis  apice  abbreviatis,  internis  in  medio  interruptis; 
rostro  in  dimidia  parte  basali  quinque  carinulato,  spatiis 
rüde  punctatis;  antennis  ochraceo-pruinosis,  funiculi  articulo 
tertio,  ut  sequentibus,  transversis;  prothorace  latitudine 
multo  longiore,  sat  crebre  aequaliterque  punctato,  disco 
haud  carinulato,  disco  lineis  quatuor  eburneis.  in  elytris 
in  spatio  secundo  sextoque  continuatis;  scutello  latitudine 
triplo  longiore,'  ochraceo-pruinoso ;  elytris  striatis,  striis 
remote  punctulatis,  spatiis  subtihssime  remoteque  seriato- 
punctatis,  punctis  setula  vix  perspicua  gerentibus;  pygidio 
punctato,  apice  tuberculato-cristato  ac  setuloso;  corpore 
subter  nigro-velutino,  metathoracis  episternis  punctisque 
setuligeris  eburneis. 

Long.  (sin.  rostr.)   11,2,  lat.  4  mm. 

Patria.    Sarawak,  Kuching,  31.  IIL  1902  (ex  Mus.  Saraw. 

Eine  schlanke,  matt  schwarze,  durch  die  charak- 
teristische helle  Linienzeichnung  leicht  kenntliche  Art,  die 
mit  keiner  bekannten  Art,  am  ehesten  noch  mit  nervosus 
Pasc,  verglichen  werden  kann.  Rüsselrücken  mit  Mittel- 
leiste, in  der  Basalhälfte  außerdem  noch  mit  zwei  Seiten- 
leisten und  daselbst  grob  punktiert  und  lehmgelb  bestäubt, 
die  Rüsselleisten  vereinigen  sich  in  dem  Grübchen  zwischen 
den  Augen.  Stirn  mäßig  dicht  und  fein  punktiert.  Hals- 
schild viel  länger  als  breit,   gleichmäßig  gewölbt,   ziemlich 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


193 

fein  und  mäßig  dicht  punktiert,  die  Punkte  auf  dem  Grunde 
ockerfarbig,  auf  der  Scheibe  mit  vier  beingelben  Längs- 
linien, je  eine  dicht  am  Seitenrande  und  je  eine  innere  auf 
die  Wurzel  des  2.  Spatiums  zulaufende.  Flügeldecken  fein 
punktiert-gestreift,  das  i.  Spatium  an  der  Wurzel  schmäler 
als  das  3.,  Spatien  mit  entfernt-gereihten  und  sehr  kurze 
Börstchen  tragenden  Punkten,  2.  Spatium,  mit  Ausnahme 
einer  breiten  Unterbrechung,  in  der  Mitte,  und  das  6.  Spa- 
tium in  den  basalen  Zweidritteln  beingelb,  außerdem  zeigt 
das  I.  Spatium  hinter  der  Mitte,  neben  der  Stelle,  wo  auf 
dem  2.  Spatium  die  helle  Färbung  wieder  beginnt,  eine  eben 
solche  Punktmakel.  Unterseite  grau  bestäubt,  eine  Längs- 
linie über  den  Vorderhüften  parallel  zum  Halsschildseiten- 
rande,  die  ganzen  Episternen  der  Hinterbrust,  sowie  die 
Punkte  auf  der  Hinterbrust,  gelblich  weiß. 

50.   Rhabdocnemis  stillatus  sp.  n. 

Oblongus  sanguinescenti-niger,  elytris  pustulis  albido- 
sericeis,  pone  medium  fasciatim  ordinatis;  maris  rostro 
dorso  tricarinulato,  reliquo  varioloso-punctato,  punctis  se- 
riceo-tomentosis,  setuligeris;  prothorace  latitudine  sesqui 
longiore,  latitudine  maxima  ante  medium,  ut  rostro  punctato, 
disco  in  dimidia  parte  basali  depresso;  scuteho  lineari 
suturae  dimidia  parte  aequilato;  elytris  sutura  vix  abbre- 
viata,  macula  humerali  punctis  pustulisque  albido-sericeis, 
majoribus  spatium  latitudinem  totam  occupantibus,  pone 
elytrorum  medium  fascia  uniseriata  transversa  ac  undulata 
formantibus;  corpore  subter  pruinoso,  sat  remote  ocellato- 
punctato,  punctis  setuligeres. 

Long,  (sine  rosl^ro)   12,  lat.  4  mm. 

Patria.    Sarawak,  mons  Kina  Balu,  J.  Waterstradt  legit. 

Von  den  bisher  beschriebenen  einfarbigen  Arten  sofort 
dadurch  zu  unterscheiden,  daß  die  meisten  der  seidenartigen 
Tomentpunkte    auf    den    Decken    die    ganze    Spatienbreite 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  13 


]94 

einnehmen  und  hinter  der  Deckenmitte  zu  einer  Quer- 
binde angeordnet  sind.  —  Schwarz,  Körperunterseite,  vor 
allem  aber  die  Ränder  der  Decken  etwas  dunkel  blutrot. 
Rüssel  des  Männchen  mit  drei  unpunktierten  Längsstreifen, 
von  welchen  der  mittlere  der  deutlichste  und  längste  ist, 
sonst  grob,  narbig  punktiert,  die  seidenartig,  schmutzig- 
gelb tomentierten  Punkte  ein  Börstchen  tragend.  Hals- 
schild länger  als  breit,  die  Seiten  in  der  Basalhälfte  fast 
parallel,  Scheibe  an  der  Basis  flachgedrückt,  mit  ähnlichen 
Punkten  wie  der  Rüssel,  gleichmäßig  und  nicht  sehr  dicht 
bedeckt.  Schildchen  streifenförmig.  Flügeldecken  an  der 
Spitze  gemeinsam  zugerundet,  in  den  Streifen  kaum  punk- 
tiert, 6.,  7.  und  8.  Spatium  an  der  Schulterecke  mit  gemein- 
samer Tomentmakel,  alle  übrigen  Spatien  und  die  Naht 
mit  gereihten,  ungleich  großen  Tomentpusteln,  die  meisten 
sind  klein,  kaum  von  halber  Spatienbreite,  nur  ungefähr 
im  ersten  Deckendrittel  stehen  auf  dem  2.-5.  Spatium  einige 
gegeneinander  nach  vorn  und  hinten  verschobene,  welche 
die  ganze  Spatienbreite  einnehmen;  eben  so  große  Toment- 
pusteln bilden  im  zweiten  Deckendrittel  eine  an  der  Naht 
unterbrochene,  schräge  Querbinde.  Afterdecke  entfernt 
und  tief  eingestochen  punktiert,  alle  Punkte  mit  kurzen, 
der  Spitzenrand  des  Pygidiums  mit  längeren  Stachelborsten. 
Unterseite  grau,  seidenglänzend  schimmernd,  überall  ziemlich 
gleichmäßig,  aber  entfernt  punktiert. 

Die  Art  dürfte  in  die  Verwandtschaft  des  Sphenophorus 
tincturatus  Pasc.  Ann.  Mus.  Civ.  1885,  p.  301  gehören. 


Stett.  ciitomol.  Zeit.   1908. 


195 


Zur  Biologie  des  Stenopsocus  stigmaticüs, 

des  blattlausähnlichen  Spinnflüglers*) 

von  Hofrat  Prof.  Dr.  F.  liUd-wtig^  in  Greiz. 
Mit  1  Textfigur. 


An  die  Biologische  Zentralstelle  für  die  Fürstentümer 
Reuß  kamen  im  Spätsommer  zwei  verschiedene  Sen- 
dungen von  Syringaarten  (S.  persica,  S.  chinensis  und  5. 
vulgaris) ;  die  eine  zeigte  auf  den  Blättern  weiße  Flecke, 
die  für  Schimmelbildungen  gehalten  wurden,  während  die 
andere  Zusammenrollung  und  Verbiegungen  der  Blätter 
zeigte,  bei  denen  man  gleichfalls  geneigt  war,  einen  im 
Blattgewebe  wuchernden  Pilz  als  Ursache  zu  vermuten. 
Von  einem  Pilz  war  aber  nichts  zu  finden  und  nähere  Unter- 
suchung zeigte,  daß  die  Schimmelflecke  eierhaltige  Ge- 
spinnste  waren  und  auch  die  Verbiegungen  der  Blätter 
durch  ein  feines  leicht  übersehbares  Ge- 
spinnst verursacht  waren,  durch  das  die 
Teile-  des  Blattes  zusammengezogen  und 
gegeneinander  verbogen  waren.  In  beiden 
Fällen  fanden  sich  grüne  blattlausähnliche 
Tierchen,  Äe  ich  anfangs  auch  für  Blatt- 
läuse hielt,  welche  etwa  durch  Spinnen 
eingesponnen  waren.  Bei  genauerer  Be- 
trachtung ergab  sich  jedoch,  daß  es  sich 
um  Eier  und  Larven  eines  Copeognathen 
handelte,  des  Stenopsocus  stigmaticüs 
(Imh.  et  Labr.)  (nach  freundlicher  Be- 
stimmung des  Herrn  Dr.  Günther  Ender- 
lein). Nachdem  ich  der  Erscheinung 
meine  ganze  Aufmerksamkeit  zugewendet, 
fand  ich  bald,  daß  dieses  Tierchen 
eines     der     verbreitesten     Insekten     ist,        syriuga-Biatt  mit 

j  .,.„..  T-»      1         1  •        Gespiuiist  des  Stenopsocus 

das    sich     m     Garten,    Parkanlagen,    m  s,i^,naticus(imh.etLabr.) 


*)  Ich  schlage  diese  Bezeichnung  für  die  unpassende  „Holzläuse"  vor. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  13* 


196 

Gebüschen,  an  Laubholz  um  Greiz  überall  häufig  findet, 
am  regelmäßigsten  und  häufigsten  an  Syringa,  Liguster, 
Philadelphus  und  an  Birnbäumen,  daneben  aber  auch 
auf  Apfelbäumen,  Pflaumenbäumen,  Ahornarten,  Hain- 
buche, Eiche,  Espe,  Sahlweide,  Himbeere  und  Brombeere 
etc.  und  zwar  in  der  Regel  an  der  Unterseite  der  Blätter. 
Neben  Larven  und  Nymphen  fanden  sich  Ende  September 
immer  zahlreicher  auch  die  geflügelten  weiblichen  und 
männlichen  Imagines.  Die  Gespinnste,  welche  die  Tierchen 
mit  dem  Munde  anlegen,  gehören  zu  den  zierlichsten  Ge- 
bilden auf  den  Blättern  der  genannten  Pflanzen.  Die  ,, Schim- 
melflecke" sind  dichte  weiße  Gespinnste,  welche  die  Eier 
bergen  und  meist  noch  durch  ein  zartes  Gespinnst  über- 
zogen sind,  welches  das  Blatt  an  der  Stelle  des  Eigespinnstes 
zu  einer  Vertiefung  verbiegt.  Die  gröberen  Verbiegungen, 
in  denen  sich  Larven,  Nymphen  und  später  auch  die  Ima- 
gines meist  aufhalten,  kommen  durch  feine  Querfäden 
zustande,  die  3  bis  6  Paar  gegenüberliegende  Punkte  des 
Blattes  miteinander  verbinden  und  stellen  ein  sehr  zartes, 
nur  bei  günstiger  Beleuchtung  sichtbares  Netz  dar.  Dieses 
Netz  scheint  mir  hauptsächlich  die  Bedeutung  eines 
Schutznetzes  gegen  ein  Herabfallen  vom 
Blatt  zu  haben  —  ähnlich  dem  Netz,  das  unter  dem  Seil 
des  Seiltänzers  ausgespannt  zu  werden  pflegt.  Die  Co- 
peognathen  haben  bekanntlich  beißende  Mundwerkzeuge 
mit  stiletähnhchen  inneren  Maxillarladen,  durch  die  sie 
Anhängsel  der  unteren  Blattseite  losmeißeln  und  abrupfen. 
Die  Bewegungen  des  Kopfes  bei  dieser  Nahrungsaufnahme 
erinnern  an  die  der  Weidetiere  beim  Abrupfen  der  Wiesen- 
gräser und  verraten  oft  eine  ziemliche  Anstrengung.  Bei 
diesen  jähen  Bewegungen  würden  die  Tierchen,  besonders 
die  ungeflügelten,  leicht  von  der  Blattunterseite  zu  Boden 
fallen,  wenn  sie  nicht  durch  Vermittelung  ihrer  auffällig  langen 
Fühler  —  deren  Hauptzweck  wohl  dies  ist  —  einen  Wider- 

Stett.  cntomol.   Zeit.   1908. 


197 

stand  an  dem  Auffangnetz  fänden.  Auch  bei  Caecilius 
flavidus  und  anderen  Arten,  die  häufig  geselhg  mit  Steno- 
psocus  vorkommen,  dürfte  das  Gespinnst  die  gleiche  Be- 
deutung haben.  Unter  dem  Netz  weiden  die  Tierchen  oder 
sitzen  ruhig  und  kann  man  das  ganze  Blatt  abreißen,  um- 
drehen und  unter  dem  Mikroskop  weiter  beobachten,  ohne 
daß  sie  sich  stören  lassen,  erst  bei  gröberen  Störungen  kriechen 
sie  unter  dem  Netz  hervor  und  haben  nun  die  rasch-huschende 
Bewegung  der  bekannten  Staubläuse  der  Wohnungen.  Eine 
andere  Bedeutung,  nämlich  ausschließlich  die  eines  schützen- 
den Zufluchtsortes,  scheinen  dagegen  die  großen  Gespinnste 
der  exotischen  Copeognathen-Arten  Archipsocus  vcccns  und 
.4.  brnsilicfisis  zu  haben,  in  die  sich  die  Tierchen  bei  leisester 
Berührung  zurückziehen.  (Vergl.  G.  Enderlein  Außer- 
europäische Copcognathcn  aus  dem  Stettiner  Museum.  Zool. 
Jahrbücher  XXIV,  41,  1906). 

Nach  den  Mitteilungen  Enderleins  leben  die  auf  lebenden 
Pflanzen  vorkommenden  Copeognathen  hauptsächlich  von 
Pilzen,  Algen,  Flechten,  säubern  daher  die  Blätter  von 
schädlichen  Objekten  und  auch  bei  Stenopsocus  stigmaticus 
beobachtete  ich,  daß  dieser  auf  Populus  tremula,  Salix  etc. 
Rostpilze,  bei  Ahorn  andere  Pilze  abrupft  und  frißt. 
Ich  hielt  die  x\rt  in  allen  Entwicklungsstadien  längere  Zeit 
in  einem  weiten  Reagenzglas,  in  dem  ich  pilzkranke  Hafer- 
rispen vorher  zur  weiteren  Entwickelung  der  Pilze  gehabt 
hatte.  Die  Glaswand  war  von  Pilzsporen  und  Hyphen- 
resten  noch  bedeckt.  x\uch  da  sah  ich  die  Tierchen  die  Pilz- 
reste verzehren.  An  der  oberen  pilzbedeckten  Glaswand 
hatten  die  Nymphen  sogar  ein  Auffangnetz  nach  allen 
Regeln  gesponnen.  Bei  Syringa,  Ligustrum,  Philadelphus, 
Pirus  communis  sah  ich  aber  die  Tierchen  an  Blättern, 
die  ich  mikroskopisch  als  völlig  frei  von 
Pilzen  etc.  fand,  regelmäßig  das  Blatt  unter  den  ge- 
schilderten Kopfbewegungen  abweiden,  ohne  daß  nachdem 
eine  Verletzung  der  Epidermis  zu  bemerken  war.    Es  konnte 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908. 


198 

sich  gerade  an  diesen  Hauptnährj)flanzen  des  Stenopsocus 
nur  um  Ausscheidungen  des  Blattes  handehi,  die  aufgetrocknet 
waren  und  —  nicht  ohne  Anstrengung  —  losgetrennt  und 
verzehrt  wurden.  Bei  Syringa  und  Ligustrum  finden  sich 
Trichome,  die  Delpino  als  extranuptiale  Nektarien  betrachtet 
und  er  bezeichnet  daher  diese  Arten  als  myrmecophi], 
ohne  jedoch  Ameisen  daran  beobachtet  zu  haben  (F.  Delpino 
Funzione  mirmecofile  nel  regno  vegetale,  Parte  prima. 
Bologna  1886  p.  319,  321)  und  auch  bei  Pomaceen  und  Sahx 
Caprea  (1.  c.  p.  637)  beschreibt  er  derartige  Trichom.e  (bei 
letzterer  auch  Am.eisen).  Es  scheint  mir  danach  die  Möglich- 
keit nicht  ausgeschlossen,  daß  die  betreffenden  secernierenden 
Trichome  zur  Anlockung  der  Copeognathen  (und  nicht  der 
Ameisen)  dienen,  die  dafür  a  u  c  h  die  Säuberung  des 
Blattes  besorgen,  daß  also  die  genannten  Pflanzen  keine 
funzione  formicarie,  sondern  eine  funzione  copeognatica 
besitzen.  Auffällig  ist  es,  daß  neben  den  copeognathophilen 
Pflanzen  andere,  auch  wenn  sie  neben  diesen  von 
Stenopsocus  dicht  besetzten  Arten  stehen,  regelmäßig  von 
den  Copeognathen  gemieden  werden,  wie  z.  B.  Lonicera^ 
Halesia,  Cornus  etc. 

Erwähnt  sei  noch,  daß  die  anfangs  genannten  Blatt- 
rollungen  von  Syringa  besonders  auffällig  nach  dem  ersten 
Frühfrost  des  23.  September  auftraten.  Dieselben  dürften 
als  Schutz  gegen  Kälte  aufzufassen  sein.  In  den  durch 
einzelne  Fäden  zusammengehaltenen  Rollen  fand  ich  immer 
Gespinnste  des  Stenopsocus  mit  Nymphen  und  —  nach 
der  Frostperiode  vorwiegend  —  Imagines.  An  den  meisten 
Stellen  war  die  Temperatur  über  dem  Boden  noch  etwas 
über  Null  geblieben,  an  anderen  begann  aber  unmittelbar 
nach  den  kalten  Tagen  der  Laubfall,  und  zeigen  die  vom 
Boden  aufgehobenen  Blätter  noch  die  Tierchen  unter  ihren 
Gespinnsten,  wo  sie  auch  überwintern  dürften. 


Stett.  entoinol.  Zeit.   l'J08. 


199 


Über  eine  einheimische  Wassermilbe  ans  der  Familie 
der  Hornmilben,  Notaspis  lacnstris  Michael, 

Von  Hofrat  Prof.  Dr.  F.  Lufl^vi^,  (ireiz. 

Bei  der  Durchsuchung  der  Wasserlinsenteppiche  der 
Teiche  nach  Tieren,  die  als  Bestäubungsvermittler  dieser 
durch  ihre  stacheligen  Pollenkörner  als  zoidiophil  charak- 
terisierten Schwimmpflanzen  in  Betracht  kommen  könnten, 
fand  ich  in  verschiedenen  Teichen  um  Greiz,  an  Individuen- 
zahl beträchtlich  alle  anderen  Tiere  überwiegend,  eine  kleine 
schwärzliche  Hornmilbe  [Orihatide),  Notaspis  lacustris  Michael 
(British.  Oribatidae),  die  träge  auf  und  zwischen  den  Rasen 
von  Lemna  minor,  Lemna  gibba  und  Spirodela  polyrrhiza 
umherkroch  und  auch  auf  der  Wasseroberfläche  selbst  um- 
herhef.  Michael  gibt  für  dieses  interessante  Tierchen,  das 
noch  im  Juli  und  August  zu  Tausenden  auf  einer  kleinen 
Lemnaf lache  zu  finden  war,  nur  England  als  Fundort  an. 
Nachträglich  erhalte  ich  brieflich  noch  weitere  Kunde  über 
sein  Vorkommen  in  Deutschland.  Prof.  Dr.  Otto  Zacharias 
in  Plön  teilt  mir  mit,  daß  er  die  Milbe  schon  früher  in  West- 
preußen und  Schlesien  (bei  Reinerz)  und  zwar  in  letzterer 
Gegend  in  Mooren  (den  ,, Seefeldern")  zwischen  unterge- 
tauchten Sphagnumrasen  gefunden  habe. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


200 


Chrysomeliden  von  Angola 


J.  ^Vei!«e. 


^'on  Herrn  Dr.  Wellman  wurden  bei  Bengueki  folgende 
Arten  gesammelt : 

I.  Melitonoma  angolensis  n.  sp. 

Siibcylindrica,  nigra,  subtiis  dense  argenteo-pubes- 
cens,  tibiis,  tarsis,  antennis  basi,  prothorace  el^-trisque 
testaceo-flavis,  prothorace  crebre  siibtiliter  subrugnloso- 
punctato,  fascia  basali  utrinque  abbreviata,  antice  biloba, 
nigra  signato,  elytris  minus  profunde  subruguloso-punc- 
tatis,  singulo  macula  humerali  et  apicali  fasciisque  duabus 
nigris.     Long.  5  mm. 

\^on  den  übrigen  Arten  durch  die  schwarze  ^Makel  in 
der  Spitze  der  Flügeldecken  sofort  zu  unterscheiden,  außer- 
dem durch  die  Mandibelbildung  sehr  ausgezeichnet. 

Kopf  tief  schwarz,  glänzend,  der  gewölbte  und  durch 
einen  bogenförmigen  Eindruck  von  der  Stirn  abgesetzte 
Scheitel  glatt,  oder  einzeln  punktiert,  die  Stirn  darunter 
dichter  und  etwas  runzelig  punktiert,  mit  zwei  weiten  Schräg- 
eindrücken, die  das  Kopfschild  schlecht  absetzen.  Letzteres 
fällt  nach  unten  zu  dem  abgestutzten  und  in  der  Mitte 
leicht  ausgerandeten  (2),  oder  in  einem  weiten  Bogen  aus- 
geschnittenen {(^)  Vorderrande  ab  und  ist  auf  dem  Abfalle 
glatt.  Die  Mandibeln  des  $  sind  einfach,  die  des  ,^  erweitern 
sich  in  der  Basalhälfte  nach  innen  in  einen  langen  ziemlich 
rechteckigen  Fortsatz,  welcher  schräg  nach  innen  und  oben 
ansteigt  und  hoch  über  der  Oberlippe  liegt.  Fühler  schwarz, 
Glied  I  hell,  2  und  3  dunkler  rötlich  gelbbraun,  die  folgenden 
Glieder  verbreitert.  Der  Thorax  ist,  ähnlich  wie  auch  der 
Kopf,  beim  <^  größer,  namentlich  breiter  als  beim  $,  dicht 
und    fein,    etwas    runzelig    punktiert,    blaß    bräunlich    oder 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


201 

rötlich  gelb,  mit  einer  schwarzen  Ouerbinde  an  der  Basis, 
die  jederseits  abgekürzt  und  vorn  in  zwei  Lappen  verlängert 
ist.  Die  schwarzen  Stellen  sind  stärker  punktiert  als  die 
hellen.  Schildchen  schwarz,  lang  dreieckig,  an  der  Basis 
punktiert,  dahinter  glatt.  Flügeldecken  ähnlich  wie  der 
Thorax  gefärbt,  aber  etwas  kräftiger  als  der  schwarze  Teil 
desselben  punktiert,  eine  große,  ovale  Schultermakel,  2 
Querbinden  und  eine  Quermakel  in  der  Spitze  schwarz. 
Die  vordere  Binde  ist  ziemlich  gerade,  berührt  oft  durch  eine 
Spitze  die  Schultermakel  und  bleibt  von  der  Naht  wenig, 
vom  Seitenrande  weiter  entfernt.  Die  zweite  Binde  ist 
breiter,  unregelmäßiger,  aus  den  Normalmakeln  4  und  5 
zusammengesetzt,  in  der  äußeren  Hälfte  viel  breiter  als 
in  der  inneren,  und  vom  Seitenrande  und  der  Naht  nur  wenig 
entfernt.  Die  Spitze  des  Klauengliedes  und  die  Klauen  selbst 
sind  etwas  angedunkelt. 

2.  Euryope  sanguinea  Ol. 

Die  Gattung  Euryope  enthält  zur  Zeit  24  afrikanische 
Arten,  die  noch  nie  übersichtlich  zusammengestellt  wurden 
und  zum  Teil  nach  den  Beschreibungen  kaum  zu  unter- 
scheiden sind.  Außerdem  besitze  ich  noch  eine  am  Ouango 
von  ]\Iechow  gesammelte  Art,  die  sich  durch  auffällig  feine 
Skulptur  der  Oberseite  auszeichnet : 

Euryope  laevitiscula:  Rubra,  nitida  (q)  vel  subsericea 
9,  antennis  (articulis  2  primis  exceptis),  palpis,  scutello, 
prosterno,  pectore,  abdomine  (apice  excepto)  pedibusque 
nigris;  supra  subtilissime  punctata.  —  Long.  9  mm. 

Mit  sanguinea  Ol.  nahe  verwandt,  kleiner,  oberseits 
viel  feiner,  verloschen  punktiert,  die  beiden  ersten  Fühler- 
glieder einfarbig  hell  rötlich  gelbbraun,  höchstens  das  zweite 
oberseits  angedunkelt,  die  Vorderecken  des  Thorax  länger 
und  spitzer  nach  außen  tretend.  Am  Bauche  ist  der  letzte 
Ring  und  zuweilen  noch  ein  großer  Teil  des  vorletzten  Ringes 
rot,  die  Basis  der  Taster  ebenfalls  rötlich. 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908, 


202 

Da  ich  nicht  alle  Arten  besitze,  muß  ich  mich  bei  der 
Gruppierung  leider  nach  der  Farbe  richten,  die  entschieden 
sehr  variabel  ist.  Als  Grundform  sind  Tiere  mit  roter,  schwarz 
gefleckter  Oberseite  anzusehen;  die  Flecke  können  sich  aus- 
dehnen und  zuletzt  den  größten  Teil  des  Thorax  und  der 
Flügeldecken  einnehmen  oder  sie  können  wahrscheinlich 
auch  ganz  schwinden.  Arten  mit  sehr  dunkler  Oberseite, 
z.  B.  marginalis,  pidipennis,  nigriia  etc.,  sind  nur  End- 
färbungen heller  Formen.  Die  Färbung  der  Fühlerbasis 
und  der  Mandibeln  dürfte  constant  sein. 

L  Flügeldecken  oder  die  ganze  Oberseite  schwarz  ge- 
fleckt, zuletzt  schwarz,  rot  gerandet. 

a)  Mandibeln  und  Fühler  einfarbig  schwarz. 
ruhra   Latr.,    angiisticollis   Fairm.,    marginalis   Ancey 
{rufonigra   Fairm.),    Höhncli   Lef.,    consobrina   Lef.,  ? 
notahilis  Pering. 

b)  Mandibeln  rot,  mit  schwarzer  Spitze,  Fühler- 
basis mehr  oder  weniger  rot. 
mcgacephalo  Thoms.,  cingulata  Baly  (bei  beiden 
fehlt  der  Eindruck  auf  dem  Thorax  jederseits), 
tcrminalis  Bai}',  pidipennis  Jac,  semipartifa  Jac, 
cruciata  Lef.,  discicollis  Jac,  bipartita  Jac,  nigrita 
Baly. 
II.  Oberseite  rot,  nur  das  Schildchen  schwarz. 

a)  Mandibeln  und  Fühler  einfarbig  schwarz. 
Batesi    Jac.     {hacmatica     Gerst.;      Flügeldecken    ge- 
sättigt   rot,      mit    starker    Basalbeule),     Säuberlichi 
Ws.    (Flügeldecken    blaß    gelblichrot,     ohne    Beule). 

b)  Mandibeln   rot  mit   schwarzer  Spitze,     Fühler- 
basis mehr  oder  weniger  rötlich. 

nigripes  Thoms.,  sanguinea  Ol.,  lacviuscula  Ws. 

III.  Körper  schwarz,  nur  die  Flügeldecken  schmutzig  gelb. 
nigricollis  Jac. 

IV.  Körper  größtenteils  metallisch  blau  oder  grün. 
rubrifrons  F.,  pulchella  Baly,  minuta  Jac. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


203 

.  Es  fehlt   monstrosa  Baly,   deren  Beschreibung  mir  un- 
bekannt ist. 

3.  Lefevrea  angolensis  n.  sp. 

Oblonga,  subparallela,  convexiuscula,  subtus  nigra, 
supra  aeneo- viridis,  leviter  aurichalceo-micans,  nitida, 
labro,  antennis  palpis,  pedibusque  fulvis;  fronte  protho- 
raceque  subtihssime  punctatis,  elytris  striato-punctatis, 
punctis  latera  versus  subconfusis.     Long.  3  mm. 

Diese  Art,  von  der  ich  nur  $  gesehen  habe,  ist  der 
abdominalis  Jac.  am  ähnhchsten,  unterscheidet  sich  aber 
leicht,  ganz  abgesehen  von  ihrem  schwarzen  Bauche,  durch 
die  sehr  feine  und  ziemlich  dichte  Punktierung  des  Thorax 
und  die  im  Verhältnis  dazu  kräftige  Punktierung  der  Flügel- 
decken. 

Kopf  goldig  grün,  Stirn  mäßig  dicht,  sehr  fein  punktiert, 
in  der  Mitte  ein  Grübchen.  Oberlippe,  Taster  und  Fühler 
hell  rotgelb,  die  3  letzten  Fühlerglieder  zuweilen  eine  Spur 
angedunkelt.  Thorax  an  den  Seiten  fast  gleichmäßig  ge- 
rundet, die  Punkte  der  Scheibe  sehr  fein,  nach  den  Seiten 
hin  kräftiger.  Flügeldecken  verhältnismäßig  stark  gereiht- 
punktiert,  die  inneren  6  Reihen  regelmäßig,  die  äußeren 
mehr  verworren.  Bei  allen  mir  bekannten  Arten  ist  die  zweite 
Reihe  von  der  ersten,  und  die  dritte  von  der  vierten  durch 
einen  breiteren  Zwischenstreifen  getrennt.  In  der  vorlie- 
genden Art  sind  die  Punkte  der  Zwischenstreifen  fast  so 
stark  wie  die  der  Reihen,  im  ersten  Zwischenstreifen  bilden 
sie  vorn  2  Reihen.  Unterseite  schwarz,  mit  einem  bläulichen 
oder  grünlichen  Anfluge,  Beine  hell  rotgelb,  Hüften  schwarz. 

4.  Monolepta  ludicra  Ws. 

5.  Aspidomorpha  angolensis  Ws. 

6.  ,,  delitescens  Ws. 

7.  Hoplionota  Wellmani  n.  sp. 

Oblongo-quadrata,  convexa,  subtus  fulva,  supra  ferru- 
ginea,     crista     frontali     subtruncata,     prothorace     nitidulo, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


204 

laevi,  impressionibus  quatuor  pimctatis  instructo,  protecto 
fortius  piinctato,  elytris  dense  striato-punctatis,  costulis 
binis  quadhtuberciilatis,  protecto  crebre  fortius  punctato 
margine  crassiusculo  uniseriatim  punctato.  ■ —  Long.  8,3  mm. 

Die  bis  jetzt  bekannte  größte  Art,  unmittelbar  neben 
H.  Kohlschütteri  Ws.  gehörig,  und  von  dieser,  außer  der 
Färbung,  nur  in  folgenden  Punkten  abweichend:  der  Körper 
ist  schlanker  gebaut,  an  den  Seiten  fast  parallel,  jedoch 
hinter  der  Mitte  leicht  verschmälert,  am  Ende  nicht  gerundet- 
abgestutzt,  sondern  gemeinschaftlich  mäßig  breit  abgerundet. 
Die  Stirnplatte  ist  vorn  fast  gradlinig  abgeschnitten, 
denn  eine  Anrandung  in  der  Mitte  und  eine  jederseits  davon 
sind  sehr  klein  und  wenig  zu  bemerken.  Der  Thorax  ist 
breiter  und  besitzt  außen  von  den  beiden  Quereindrücken 
(der  hintere  gerade,  der  vordere  stark  bogenförmig,  nach 
vorn  geöffnet,  beide  in  der  Mitte  unterbrochen)  noch  einen 
Längseindruck,  der  durch  eine  wulstartige  Erhöhung  vom 
niedriger  liegenden  Dache  geschieden  wird.  Die  zweite 
Rippe  der  Flügeldecken  ist  hinten  kaum  höckerartig,  das 
Seitendach  endlich  an  der  Spitze  weniger  verengt,  dichter 
punktiert. 

Unterseite  hell  rötlichgelb,  oben  gesättigt  rostrot, 
mäßig  glänzend.  Das  Dach  heller,  Stirnplatte,  Scheibe 
des  Thorax  und  ein  sehr  unbestimmter  Fleck  hinter  der 
Schulter  auf  dem  Dache  der  Flügeldecken  gelblich.  Stirn- 
platte groß,  weit  vorgezogen,  nach  vorn  erweitert.  Thorax 
etwa  viermal  so  breit  als  lang,  vorn  (abgesehen  von  dem 
tiefen  Ausschnitte  für  den  Kopf)  geradlinig,  fein  gekerbt, 
an  den  Seiten  stark  gerundet  und  hinten  wenig  verengt, 
die  Scheibe  glatt,  äußerst  fein  gewirkt,  nur  in  den  vier  Ein- 
drücken ziemlich  tief  punktiert.  Flügeldecken  dichter 
wie  in  Kohlschütteri  punktiert,  die  Punkte  teilweise  gereiht; 
der  erste  und  dritte  Höcker  auf  der  ersten  Längsleiste  sind 
stark  und  hoch,  der  zweite  ist  klein,  niedrig,  etwas  größer 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


205 

als  dieser  ist  der   Schulterhöcker,   der  Anfang  der  zweiten 
Längsleiste. 

Bei  der  vorliegenden  und  den  meisten  anderen  afri- 
kanischen Hoplionoten  erkennt  man  deutlich  im  Hinter- 
rande des  Thorax  vor  der  Schulterbeule  einen  winkeligen 
Ausschnitt,  an  dessen  Innenrande  sich  eine  Borstenpore 
oder  ein  kleiner  Borstenkegel  befindet.  Wir  haben  hier  also 
die  wirklichen  Hinterecken  des  Thorax  vor  uns,  die  weit 
von  den  Hinterecken  des  Seitendaches  entfernt  und  bedeutend 
weiter  nach  innen  liegen  wie  bei  der  europäischen  Cassida 
denticoUis  Suffr. 


Bemerkung  über  die  ersten  Stände 
von  Cassida  stigmatica  Suffr. 


\'nn   .1.   IVei 


Die  Biologie  der  Käfer  Europas  von  Rupertsberger 
(1880)  enthält  auf  p.  260  unter  Cass.  chloris  die  Angabe, 
Cornelius  hätte  die  Lebensgeschichte  dieser  Art  zweimal 
behandelt,  einmal  unter  dem  Namen  chloris  (Stett.  Z.  1847, 
361-363),  sodann  als  chloris  und  languida  (Stett.  Z.  1851, 
91-94).  Dies  ist  ein  Irrtum,  denn  Cornelius  hat  unter  den 
beiden  letzten  Namen  zwei  ganz  verschiedene  Tiere  im  Auge 
gehabt,  aber  beide  falsch  bestimmt.  Seine  languida  bezieht 
sich  auf  sanguinolenta  Müll,  und  seine  chloris  auf  stigmatica 
Suffr.  Letztere  Stellung  gibt  bereits  Harold,  Catal.  3658 
an;  ich  konnte  sie  dies  Jahr  auf  ihre  Richtigkeit  prüfen. 

An  der  Bergseite  des  Eibweges  von  Schmilka  nach 
Herrnskretschen  fand  sich  Cass.  stigmatica  von  Mitte  Juli 
ab  bis  in  den  August  in  Anzahl,  jedoch  immer  einzeln  an 
den    Blättern   von   Tanacetum  vulgare  L.    in   völlig   ausge- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


206 

färbtem  Zustande:  Oberseite  blaß  und  matt,  goldig-  oder 
kupferig-grün,  die  äußerste  Basis  des  Thorax  und  die  beiden 
ersten  Rippen  der  Flügeldecken  an  der  Basis  lebhaft  perl- 
mutterglänzend. Nur  spärlich  waren  noch  Larven  und 
Puppen  vertreten.  Die  Larve  unterscheidet  sich  von  denen 
der  übrigen  Arten  (außer  sanguinolenta)  durch  das  Fehlen 
des  Kotdaches;  sie  trägt  an  dessen  Stelle  nur  ein  schmales, 
allmählich  verengtes  und  schräg  aufgerichtetes  Dach  auf 
dem  Rücken,  welches  aus  ihren  abgestreiften  alten  Häuten 
besteht.  Der  After  öffnet  sich  also  nicht  nach  oben  und 
vorn,  sondern  nach  hinten. 

Die  Larve  ist  ähnlich  grün  gefärbt  wie  das  Blatt  der 
Nährpflanze  und  hat  auf  dem  Thorax  einige  unbestimmte 
hellere  Flecke,  dahinter  4  Längsreihen  von  kleinen,  gelb- 
lichen Makeln  (je  eine  Makel  an  der  Innenseite  der  kegel- 
förmigen Stigmen,  die  andere  nahe  der  Mittellinie);  Ober- 
lippe, Mandibeln,  Fühler  und  Taster  sind  pechschwarz, 
die  Klaue  jedes  Beines  ist  braun.  Der  Kopf  hat  jederseits 
6  große,  kegelförmige,  pechschwarze  Ocellen,  2  vorn,  dicht 
nebeneinander,  nach  außen  vom  Fühler,  4  ein  Stück  darüber, 
die  beiden  ersten  nebeneinander,  die  beiden  andern  in  grader 
Linie  mit  der  inneren  Ocelle  der  beiden  Ouerreilien.  Der 
Prothorax  hat  ungefähr  die  Form  wie  beim  Käfer  und 
trägt  am  Rande  die  normalen  8  Dornen.  Die  Seiten  der 
folgenden  beiden  Thoraxringe  sind  mit  je  2  Dornen  bewehrt, 
die  der  Hinterleibsringe  mit  je  einem. 

Die  Puppe  ist  ähnlich  gefärbt  als  die  Larve;  ihr  Pro- 
thorax hat,  wie  Cornelius  richtig  angab,  einen  einfachen 
Rand,  ist  in  den  wirklichen  Hinterecken  so  breit  als  die 
Brust  und  daselbst  in  einen  kurzen  und  breiten  dornför- 
migen  Zahn  ausgezogen,  der  gerade  nach  hinten  gerichtet 
ist  und  die  Seiten  der  Mittelbrust  umfaßt.  Von  diesem 
Zahne  aus  erweitert  sich  der  Thorax  geradlinig  nach  vorn, 
bis  er,  ungefähr  in  2/3  der  Länge,  am  breitesten  ist.     Hier 

Stett.  entomol.  Zeit.    1908. 


207 

bildet  er  mit  dem  vorderen  Bogen  einen  sehr  stumpfen 
Winkel.  Es  liegen  in  der  Mitte  6,  an  den  Seiten  nur  5  Hinter- 
leibsringe frei,  die  seitwärts  in  ein  dreieckiges,  scharf  zu- 
gespitztes, zahnförmiges  Anhängsel  auslaufen,  während  die 


Eine  Berichtigung. 


J.  \Weij^e. 


In  der  Deutsch.  Entom.  Zeitschrift  1907  werden  auf 
p.  18  und  19  in  einem  Artikel  ,,Über  Pfeilgifte  in  West- 
afrika und  besonders  eine  Käferlarve  als  Pfeilgift  in  Angola" 
einige  Mitteilungen  über  Diamphidia  simplex  Pering.  (/o- 
ctista  Fairm.)  und  deren  Larve  gemacht,  die  von  völliger 
Unkenntnis  der  einschlägigen  Literatur  zeugen  und  so 
rückständig  sind,  daß  sie  sich  nur  noch  mit  der  mosaischen 
Anschauung  von  der  Schlange,  die  da  sticht,  auf  eine  Stufe 
stellen  lassen.  Esheißtdort  p.  i9:,,DerBiß  der  Larven 
sowie  des  Käfers  —  einige  behaupten,  daß  auch  die 
Imago  zu  Pfeilgift  verwandt  wird  —  soll  gefährlich 
sein  und  wie  das  Pfeilgift  fast  augen- 
blicklich   töte  n." 

Über  den  Pfeilgiftkäfer  liegen  eine  Reihe  eingehender 
Mitteilungen  von  Le  Vaillant  1790,  Livingstone  1865,  Wood 
1868,  Schinz  1886  und  Fleck  1893  vor,  welche  Herr  Prof, 
Kolbe  in  der  Stettiner  Ent.  Zeitung  1894  p.  79-86  in  eine 
wichtige  Arbeit  zusammenfaßte,  mit  den  heutigen  Anschau- 
ungen in  Einklang  brachte  und  wesentlich  ergänzte,  so 
daß  wir  die  Lebensweise  und  Entwickelung  des  Tieres  kennen 
lernten.  Offenbar  wußte  der  Autor  des  Pfeilgiftartikels 
nichts  davon,  denn  sonst  hätte  er  sich  von  den  Eingebo- 
renen und  Kolonisten  nicht  solchen  Bären  aufbinden  lassen, 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


208 

wenn  ihm  z.  B.  nur  die  Angabe  bei  Wood  (Kolbe  1.  c.  p.  80) 
erinnerlich  gewesen  wäre:  ,,Da  der  Körpersaft  der  Raupe 
(Larve)  oder  der  Puppe  töthch  wirkt,  wenn  er  in  eine  Wunde 
kommt,  so  zerdrückt  der  Buschmann  das  Tier  zwischen 
seinen  Fingern  und  läßt  den  auströpfelnden  Körpersaft 
desselben  auf  die  Pfeilspitze  fallen  und  an  dieser  eintrocknen." 
Wenn  aber  das  Tier  dabei  beißt  ? 

Der  Pfeilgiftkäfer  ist  eine  Haltica  von  7-10  mm  Länge 
und  ernährt  sich,  wie  die  meisten  dieser  Tiere  von  Pflanzen- 
blättern; er  frißt  speciell  die  Blätter  eines  niedrigen  Gift- 
strauches, der  Commiphora  africana,  und  seine,  sowie  der 
Larve  Mandibeln  sind  durch  einige  stumpfe  Zähne  zum 
Abschaben  und  Zerkleinern  der  Blattsubstanz  eingerichtet. 
Mit  ihnen  vermag  das  Tier  absolut  keinen  Biß  auszuführen, 
der  die  menschliche  Haut  auch  nur  im  Geringsten  verletzen 
könnte.  Wollte  daher  der  Verfasser  des  Pfeilgiftartikels 
eine  Umfrage  bei  den  Coleopterensammlern  anstellen,  so 
würde  ihm  jeder  bestätigen,  noch  nie  von  einer  Haltica 
gebissen  worden  zu  sein. 

Auch  die  kurze  Beschreibung  der  Larven  1.  c.  p.  18 
klingt  befremdlich.  Es  heißt  dort  von  ihr,  sie  soll  mit  ,,2 
kleinen  Zähnchen  auf  dem  Kopf  und  einem  schwarzbraunen 
Schild  auf  dem  Nacken"  versehen  sein.  Ein  Entomologe 
nennt  diese  ,, Zähnchen"  Fühler  und  das  schwarzbraune 
Schild  auf  dem  Nacken"  den  Thorax,  aber  in  der  Anmerkung 
auf  p.  18  wird  die  Ansicht  ausgesprochen,  unter  dem  Schilde 
,,sind   wohl   alle    Brust-   und   Abdominal-Tergite   gemeint!" 

Als  Ergänzung  der  Arbeit  von  Kolbe  möchte  ich  noch 
folgende  Bemerkungen  über  die  Larve  (nach  Spiritus- 
Exemplaren)  anfügen: 

Die  Larve  des  Pfeilgiftkäfers  erinnert  im  Körperbau 
und  durch  ihre  gut  entwickelten  Beine  an  die  Larven  ver- 
schiedener echter  Chrysomelen  oder  eines  Cyrtonus,  ist 
aber  etwas  gestreckter,  in  der  Ruhe  11-13  mm  lang;  sie  hat 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


209 

vor  der  Verpuppung  einen  mäßig  aufgetriebenen,  saftstrot- 
zenden Hinterleib  mit  durchscheinender  Oberhaut,  ist 
hell  bernsteingelb,  Kopf,  Thorax  (ausgenommen  Seiten- 
rand und  Mittellinie),  Beine  und  Stigmen  hornartig  und 
pechschwarz.  Kopf  klein,  glatt,  glänzend,  Scheitel  mit 
einer  Mittelrinne,  die  nach  unten  in  einen  leichten  Kiel 
übergeht,  welcher  zwei  weite  Gruben  der  Stirn  scheidet, 
Mandibeln  kurz,  breit,  mäßig  gebogen,  an  der  Spitze  mit 
4  kurzen,  stumpfen,  abgerundeten  Zähnen.  Maxillartaster 
groß,  conisch,  viergliederig,  die  Glieder  unter  sich  von 
gleicher  Länge.  Fühler  dreigliederig,  das  Endglied  cylin- 
drisch,  viel  länger  als  breit ;  hinter  ihnen  je  eine  bern- 
steingelbe, sehr  deutliche  Ocelle.  Lippen- 
taster dreigliederig,  conisch,  ähnlich  wie  die  Maxillartaster 
scharf  zugespitzt.  Die  Stigmenpaare  liegen  normal,  das 
erste  auf  dem  Mesothorax,  die  8  folgenden  an  den  Seiten 
der  8  ersten  Hinterleibsringe.  Die  Verwandlung  zum  Käfer 
vollzieht  sich  in  einem  Cocon  in  der  Erde.  Der  Käfer  hat 
nicht  ,, schwarze  Längsstreifen  auf  Halsschild  und  Flügel- 
decken" wie  1.  c.  p.  19  angegeben  ist,  sondern  ist  hell  rötlich 
gelbbraun,  die  Flügeldecken  oft  strohgelb,  3  Makeln  des 
Kopfes,  5  bis  9  Makeln  des  Thorax,  ein  Schulterfleck  und 
ein  Seitensaum,  oder  nur  das  Ende  desselben  in  der  Spitze, 
schwarz.  Außerdem  sind  die  8  oberen  Fühlerglieder,  die 
Spitze  der   Schenkel,  nebst   Schienen  und  Tarsen  schwarz. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


210 


Vereins- Aiigelegeiiheiteii. 


Die  statutenmäßige  Generalversammlung  fand  am 
19.  November  in  den  Räumen  des  Stettiner  Museums  statt. 
Der  Vorsitzende  gedachte  zunächst  der  im  letzten  Jahre 
verstorbenen  Vereinsmitglieder.  Im  hohen  Alter  von 
83  Jahren  starb  das  langjährige  Vorstandsmitglied  Herr 
Geheimer  Sanitätsrat  Dr.  Schleich.  Im  kräftigsten 
Mannesalter  wurden  die  Herren  Landrat  Hagedorn 
und  Kreistierarzt    Dr.    N  o  a  k    hingerafft. 

Der  Vereinsrendant  Herr  Rektor  Schroeder  legte 
alsdann  den  Kassenabschluß  für  das  Jahr  1906  vor  und 
gab  eine  Übersicht  über  den  Vermögenstand  des  Vereins, 
worauf  ihm  für  die  Kassenführung  Entlastung  erteilt  wurde. 
Der  Vorstand  wurde  einstimmig  wiedergewählt.  Für  das 
verstorbene  Vorstandsmitglied  wurde  Herr  Edmund 
Schmidt    gewählt. 

Herr  E.  Wagner  in  Stettin  wurde  als  neues  Mit- 
glied in  den  Verein  aufgenommen. 


Iiilialtsverzeichins 

(Heft  I  1908). 

Neue  Dynastiden  -  Arten.  Beschrieben  von  Chr. 
Stern  berg,  Stralsund.  S.  3.  —  Noch  ein  Dieuches 
der  uniguttatus-Gruppe  (Rhynchota)  von  G.  B  r  e  d  d  i  n  , 
Oschersleben.  S.  31.  —  Neue  Pyrrhogyra  und  Übersicht 
der  bekannten  Arten  von  H.  F  r  u  h  s  t  o  r  f  e  r.  S.  34.  — 
Neue  Ectima-Rassen  von  H,  F  r  u  h  s  t  o  r  f  e  r.  S.  41.  — 
Eine  neue  Eunica  aus  der  alcmena-Gruppe  und  Beschrei- 
bung neuer  Lokalformen  von    H.    F  r  u  h  s  t  o  r  f  e  r.    S.  44. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


211 

—  Neue  Ciiretis  und  Übersicht  der  bekannten  Arten  von 
H.  F  r  u  h  s  t  o  r  f  e  r.  S.  49.  —  Neue  zentral-  und  süd- 
afrikanische Apionen.  Beschrieben  von  Hans  Wagner, 
Zürich.  S.  59.  —  Fulgora  sapphirina,  eine  neue  Fulgora- 
Art  von  Sumatra.  Von  Edmund  Schmidt  in  Stettin. 
S.  93.  —  Neue  Arten  aus  den  Gattungen  Chlaenius,  Poly- 
hirma  und  Teffhis,  gesammelt  1900  von  Prof.  Oscar  Neu- 
mann auf  seiner  Durchquerung  Nord-Ost-Afrikas,  haupt- 
sächlich Abessyniens  und  der  Gallaländer.  Beschrieben 
von  Chr.  Stern  berg,  Stralsund.  S.  96.  —  Neue 
Arten  der  Braconidengattung  Stantonia.  Von  Dr.  Günther 
E  n  d  e  r  1  e  i  n  ,  Stettin.  S.  iio.  —  Über  das  Schnarren 
der  Heuschrecken.  Von  H.  K  a  r  n  y.  S.  112.  —  Cicindela 
prothymoides  n.  sp.  von  Dr.  W  a  1 1  h  e  r  Hörn,  Berlin. 
S.  120.  —  Neue  indomalayische  Rüsselkäfer,  vorwiegend 
aus  Madras  und  Borneo.  Von  Dr.  K.  M.  Heller,  Dres- 
den. S.  122.  • —  Zur  Biologie  des  Stenopsocus  stigmaticus, 
des  blattlausähnlichen  Spinnflüglers  von  Hofrat  Prof.  Dr.  F. 
Lud  w  i  g  in  Greiz.  S.  195.  —  Über  eine  einheimische 
Wassermilbe  aus  der  Familie  der  Hornmilben,  Notaspis 
lacustris  Michael.  Von  Hofrat  Prof.  Dr.  F.  Ludwig, 
Greiz.  S.  199.  —  Chrysomeliden  von  Angola  von  J. 
Weise,  S.  200.  —  Bemerkung  über  die  ersten  Stände 
von   Cassida  stigmatica    Suffr.     Von    J.  Weise.     S.  205. 

—  Eine  Berichtigung.     Von  J.  Weise,     S.   207.  —  Ver- 
eins-Angelegenheiten. S,  210.  —  Inhaltsverzeichnis,  S.  210. 


Ausgegeben  im  Januar  i( 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


Tafel  I. 


Geisler  del 


P-  METCALP 


PROPERTY  OF 

Z.  P.  METCALF 


^^^^^^^^^^^^^^^Ä 


^^^^^^^^ 


Stettiner 
Entomologische  Zeitung. 


69.  Jahrgang. 


Heft  I 


--====— --.:^-iir-^a5?JrSISS^^j^ 


Stettin  1908. 

Druck   von   R.   Graßmai 


Auszug 

aus  der  Satziiiii;  des  eiitoiuoloi;iselien  Yereiiis 
zu  Stettiu. 


§  5.  Jedes  ordentliche  Mitglied  hat  einen  Jahresl)eitrag 
von  zehn  (10)  Mark  zu  zahlen.  Der  Beitrag  ist  bis  zum 
30.  Juni  an  den  Rechnungsführer  des  Vorstandes  zu  ent- 
richten. Der  Rechnungsführer  ist  befugt,  die  1)is  zum  30.  Juni 
nicht  eingegangenen  Beiträge  durch  Postnachnahme  zu  erheben. 

Der  Vorstand  ist  befugt,  ein  ]\Iitglied,  das  seine  Beiträge 
bis  zum  Schluß  des  Jahres  nicht  l)ezahlt  hat,  in  der  Mitglieder- 
liste zu  streichen.  Durcli  die  Streichung  erlischt  die  Mitglied- 
schaft des  betreffenden  Mitgliedes. 

§  11.  Der  Verein  giebt  eine  Vereinszeitschrift  unter 
dem  Namen  „Entomologische  Zeitung"  heraus,  die  jedem  Mit- 
gliede  unentgeltlich  zugesendet  wird. 

Ueber  die  Aufnahme  der  in  der  Zeitung  abzudruckenden 
Aufsätze  entscheidet  die  Redaktion,  in  zweifelhaften  Fällen  der 
für  diesen  ZAveck  l)ereits  eingesetzte,  aus  drei  Vereinsmitgliedern 
bestehende  Ausschuß,  dessen  Mitglieder  der  Vorstand  ernennt. 

§  12.  Die  Benutzung  der  Vereinsbibliothek  ist  den 
Vereinsmitgliedern  nach  näherer  Anordnung  des  Vorstandes  der- 
art gestattet,  daß  dem  Verein  daraus  keine  Kosten  erwachsen. 


Mitteilungen    und    Anfragen    an    die    Redaktion    Averden 
ausschließlich  erbeten  unter  der  Adresse: 

Entomologischer   Verein 
zu  Stettin 

Lindenstraße  No.  22. 


lit©s@k|li§li  liltiig 

herausgegeben  vuii  dem 

entomologischen  Vereine 

zu  Stettin. 


Redaction:  Dr.  Heinrich  Dohrn,  Vorsitzender. 


In  Commission  bei  der  Buchhandlung'  R.  Friedländer  &  Sohn   in  Berlin. 


1908.  69.  Jahrgang.  Heft  ir. 

Coleopteren  aus  Ostindien 

von  J.  IVeise. 


Die  hier  behandelten  Tiere  stammen  aus  einer  Sendung, 
die  Herr  H.  E.  Andrewes  in  London  zur  Durchsicht  schickte. 
Es  sind  nur  die  interessantesten  und  die  neuen  Arten  an- 
geführt . 

H  i  s  p  i  n  a  e. 

I.  Callispa  7-maculata :  Oblonga,  subdepressa,  flava, 
antennis,  elytrorum  maculis  septem  pectoreque  lateribus 
nigris,  prothorace  vittis  duabus  nigricantibus.  —  Long. 
5  mm.     Nilgiri  Hills. 

Von  der  Art,  die  ich  Deutsch.  Z.  1905,  113,  für  C. 
^-punctata  Baly  angesehen  habe,  unterscheidet  sich  die 
vorliegende  durch  viel  hellere,  nicht  rote,  sondern  gelbe 
Körperfarbe,  schmaleren  Thorax,  eine  bis  hinten  gleich- 
förmige Punktierung  der  Flügeldecken  und  die  schwarze 
Zeichnung  des  Körpers.  Auf  der  Unterseite  ist  eine  Längs- 
binde jederseits  schwarz,  die  am  Auge  beginnt  und  sich 
über  einen  grob  punktierten  Streifen  der  Vorderbrust, 
sodann  über  die  Seitenstücke  der  Mittel-  und  Hinterbrust 
fortsetzt.  Die  beiden  mittleren  Längsstreifen  des  Thorax, 
die  I  bis  2  verworrene  Pimktreihen  haben,  sind  schwärzlich 

SteU.  entomol.  Zeit.   190S  14 


214 

und  die  Flügeldecken  sind  zusammen  mit  7  schwarzen 
Makeln  versehen  (i,  i,  ii/^).  Makel  i,  an  der  Basis  nahe 
dem  Schildchen,  ist  länger  als  breit,  2  doppelt  so  groß, 
oval,  etwas  schief  gestellt,  beginnt  ein  Stück  hinter  der 
Schulter  und  zieht  sich  schräg  nach  innen  und  hinten  kaum 
bis  zur  Mitte  der  Länge.  Makel  3,  in  %  Länge,  ist  quer, 
beginnt  dicht  über  dem  Seitenrande  und  läuft  schräg  nach 
vorn  und  innen.  Ebenfalls  in  %  Länge  liegt  die  gemeinschaft- 
liche Makel,  aus  zwei  länglichen  Flecken  zusammengesetzt, 
die  sich  in  ihrer  hinteren  Hälfte  etwas  von  der  Naht  ent- 
fernen. Die  beiden  ersten  Makeln  stimmen  in  der  Form 
und  Stellung  mit  der  v.  6-maculata  Ws.  von  ^-punctata 
überein,  nur  hat  bei  dieser  die  zweite  Makel  eine  schiefere, 
mehr  quere  Lage. 

2.  Choeridiona  metallica  Baly.    Nilgiri  Hills. 

Der  Thorax  ist  bei  dem  einzigen  vorliegenden  Stücke 
fast  einfarbig  kupferrot,  es  bleiben  nur  wenige  Punkte 
in  der  Mitte  goldgrün. 

3.  Botryonopa  Sheppardi  Baly.  Khasia  Hills,  Assam 
1000 — 3000  F. 

Bei  dieser  und  den  übrigen  Arten  mit  teilweise  oder 
gänzlich  blauen  Flügeldecken  kann  das  erste  Fühlerglied 
rot  bis  schwarz  gefärbt  sein. 

4.  Gonophora  bengalensis  :  Sat  elongata,  postice  pauUo 
ampliata,  convexiuscula,  testaceo-flava,  nitidula,  antennis 
basi  plerumque  infuscatis,  prothorace  fortiter  punctato, 
ante  medium  utrinque  tuberculo  sublaevi  instructo,  nigro 
bipunctato,  elytris  fortiter  punctato-striatis,  tricarinatis, 
carinis  duabus  exterioribus  pone  medium  subinterruptis, 
singulo  elytro  maculis  Septem  sat  parvis  scutelloquc  basi 
nigris.  —  Long.  5,5 — 6  mm.  Bengalen:  Rangpur  25.  7.  1905, 
Pusa  (H.  M.  Lefroy). 

Kleiner  als  G.  xanthomelacna  Wiedem.  (orientalis  Guer.), 
die  Fühler  etwas  kürzer  und  stärker,  auf  den  Flügeldecken 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


215 

anders  gezeichnet  und  die  beiden  äußeren  Längsrippen 
derselben  niedriger,  hinter  der  Mitte  unterbrochen;  G. 
maculigera  Oestro  ist  zwar  auf  den  Flügeldecken  ähnlich 
gezeichnet,  aber  sonst  total  verschieden  und  gehört  viel- 
leicht zu  Distolaca. 

Verschossen  hellgelb,  mit  einer  schwachen  rötlichen 
und  bräunlichen  Beimischung,  oben  etwas  dunkler  als 
unten,  die  ersten  7  Fühlerglieder  mehr  rostrot,  das  2.  bis 
4.  Glied  meist  angedunkelt,  selbst  schwärzlich,  2  Punkte 
des  Thorax,  der  vordere  Teil  des  Schildchens  und  7  Flecke 
auf  jeder  Flügeldecke  schwarz.  Stirn  sparsam,  verloschen 
punktuliert,  in  der  Mitte  des  Scheitels  eine  kurze,  schwache 
Längsrinne,  die  öfter  angedunkelt  ist.  Fühler  mäßig  lang, 
Glied  3  um  die  Hälfte  länger  als  2,  4  unbedeutend  kürzer 
als  3,  5  wieder  wenig  kürzer  als  4,  die  folgenden  Glieder 
unter  sich  ziemlich  von  gleicher  Länge,  jedes  ungefähr 
so  lang  als  5,  das.  7.  und  die  folgenden  Glieder  wenig  stärker 
als  die  vorhergehenden.  Thorax  dicht  und  stark  punk- 
tiert, neben  der  Mittelrinne  jederseits  mit  einer  sehr  deut- 
lichen Grube,  die  im  Innern  den  erwähnten  dunklen  Punkt 
besitzt  und  'außen  von  einer  fast  glatten  Beule  begrenzt 
wird.  Letztere  fällt  außen  zu  einer  breiten,  bogenförmigen 
Basalvertiefung  ab.  Der  Umriß  des  Thorax  ist  dem  von 
xanthomelaena  und  haemorrhoidalis,  die  Skulptur  mehr 
der  von  aemula  Gestro  ähnlich.  Die  i.  Rippe  der  Flügel- 
decken ist  kräftig,  ganzrandig  und  bis  zum  Ende,  ein  Stück 
vom  Hinterrande  entfernt,  von  gleicher  Höhe;  die  beiden 
anderen  Rippen  sind  etwas  schwächer,  zart  wellig,  die 
2.  fällt  hinter  14  Länge  leicht  ab,  erhebt  sich  dann  wieder 
und  ist  hinter  der  Mitte  ziemlich  unterbrochen,  ähnlich 
auch  die  3.  Rippe;  hinten  sind  beide  Rippen  wieder  deutlich 
und  so  hoch  als  vorn.  Zwischenstreifen  stark  in  2  Reihen 
punktiert,  die  Punktpaare  durch  mäßige  Querleisten  ge- 
trennt;  im  letzten  Zwischenräume  sind  beide  Punktreihen 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  14* 


im  mittleren  Drittel  auf  eine  beschränkt.  Die  Lage  und 
Form  der  7  schwarzen  Flecke  ist  folgende:  i  auf  der 
Schulterbeule,  klein,  2,  wenig  dahinter,  größer,  quer,  zwischen 
der  I.  und  2.  Rippe,  3  klein,  auf  der  i.  Rippe  dicht  hinter 
14  Länge,  4  vor  der  Mitte,  bildet  einen  Schrägfleck,  der 
von  der  3.  Rippe  schräg  nach  hinten  und  innen  bis  an  oder 
auf  die  i.  Rippe  läuft,  5  dahinter,  klein,  zwischen  der  3. 
und  2.  Rippe  und  6  noch  etwas  weiter  nach  hinten  auf 
der  I.  Rippe.  Die  7.  Makel  besteht  anfangs  nur  aus  3  Stri- 
chen, den  schwarz  gefärbten  Enden  der  Rippen,  doch  ist 
später  auch  der  Raum  zwischen  ihnen  dunkel,  so  daß  eine 
feine,  bogenförmige  Querbinde  entsteht.  Außerdem  ist 
gewöhnlich  noch  ein  schwärzhcher  Punkt  über  dem  Seiten- 
rande hinter  der  Schulterbeule  bemerkbar. 

Bei  den  dunkelsten  Exemplaren  verlängert  sich  die 
Ouerbinde  vor  der  Spitze  außen  auf  der  3.  Rippe  nach 
vorn,  biegt  dann  nach  innen  und  verbindet  sich  mit  Makel  6. 
Dadurch  entsteht  ein  halbkreisförmiger  Bogen,  der  nach 
"nnen  geöffnet  ist. 

Coccinellidae. 

I.  Epilachna  circellaris :  Breviter  ovalis,  convexa, 
rufo-testacea,  dense  brevissimeque  cinereo-pubescens,  pro- 
thorace  crebre  punctulato,  nigro-bipunctato,  coleopteris 
dense  subtiliter  punctulatis  et  minus  dense  punctatis, 
maculis  14  nigris,  duabus  communibus,  114.  2,  14,  2,  i 
collocatis.  —  Long.  4  mm.     Tharrawaddy. 

Wenig  länger  als  breit,  gewölbt,  die  höchste  Stelle 
kurz  vor  der  Mitte  der  Flügeldecken,  von  hier  nach  vorn 
allmählich  und  gleichmäßig,  nach  hinten  in  stärkerem 
Bogen  abfallend,  rötlich  gelbbraun,  die  Flügeldecken  rot- 
braun, letztere  mit  großen,  aber  flachen  Punkten  zwischen 
der  sehr  feinen  Punktierung.  Bauchlinien  groß,  gerundet 
V-förmig,  fiist  den  Hinterrand  des  i.  Segmentes  berührend. 

Stctt.   entomol.   Zeit.    1908. 


217 

Die  beiden  schwarzen,  ziemlich  großen  und  gerundeten 
Makeln  des  Thorax  liegen  dem  Hinterrande  näher  als  dem 
Vorderrande,  und  sind  um  ihren  Durchmesser  von  einander 
getrennt.  Die  14  Makeln  der  Flügeldecken  sind  ebenfalls 
gerundet,  2  sind  gemeinschaftlich  und  6  liegen  auf  jeder 
Decke:  4  in  einer  Reihe  etwas  über  dem  Seitenrande  und 
2  nahe  der  Naht,  letztere  stehen  mit  dem  hintersten  Flecke 
der  Seitenreihe,  der  von  allen  der  kleinste  und  punktförmig 
ist,  in  einer  Linie,  ^lakel  i,  die  sich  vom  höchsten  Punkte 
der  Schulterbeule  nach  hinten  zu  ausdehnt,  liegt  mit  der 
I.  gemeinsamen  Makel  in  gerader  Ouerreihe,  die  Makeln 
2  und  3  bilden  eine  etwas  nach  vorn  gebogene  Querreihe 
\-or  der  Mitte,  dann  folgt  die  2.  gemeinschaftliche  kleine 
^lakel  in  der  Mitte,  sodann  4  und  5  hinter  der  Mitte  und 
Makel  6  in  der  Spitze. 

2.  Epilachna  Wissmanni  !Muls.  Tharrav.-addy  (An- 
drewes),  und  von  Siam  über  die  großen  Snndainseln  ver- 
breitet, 'ist  eine  der  wenigen  asiatischen  Arten,  die  sich 
stets  mit  Sicherheit  erkennen  lassen,  wenn  man  die  Größe, 
den  hoch  und  fast  buckelig  gewölbten  Körper,  die  winke- 
ligen Rauchlinien,  welche  den  Hinterrand  des  i.  Ringes 
fast  berühren,  und  die  Zeichnung  der  Flügeldecken  be- 
achtet. Letztere  besteht  auf  jeder  Decke  aus  7  schwarzen 
großen  Punkten:  2,  i,  2,  2,  von  denen  Punkt  3  hinter  der 
Schulterbeule  neben  dem  Seitenrande  liegt. 

Die  Veränderung  der  Zeichnung  geht  nach  zwei  Rich- 
tungen vor  sich:  i.  Die  schwarzen  Flecke  vermehren  sich 
allmählich,  bis  auf  jeder  Flügeldecke  12  vorhanden  sind, 
meist  in  folgender  Ordnung:  Es  erscheint  ein  Punkt  vor 
der  Spitze,  dann  je  ein  Punkt  zwischen  Makel  .3  und  der 
Naht  und  Makel  5  und  der  Naht,  zuletzt  treten  noch  zwei 
Punkte  in  gerader  Querreihe  von  Makel  5  nach  außen  auf, 
ab.  proccssa.  2.  Einige  Punkte  der  Flügeldecken  vergrößern 
und  verbinden  sich.     Punkt  3  verlängert  sich  nach  hinten 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


218 

und  fließt  ziemlich  breit  mit  5  zusammen,  welcher  viel 
länger  als  breit,  gerimdet-rechteckig  ist.  Auch  Punkt  4 
verwandelt  sich  in  eine  große  Quermakel,  welche  sich  zu- 
letzt mit  Makel  3  verbinden  dürfte.  Dann  würde  eine  der 
Ep.  iacniata  ähnliche  Zeichnung  entstehen.  Diese  Form, 
ab.  Försfcii,  wurde  von  Herrn  Prof.  Foerster  auf  Sumatra 
gesammelt. 

3.  EpiJachna  chrysomelina  F.  In  der  Sammlung  von 
H.  Andrcwes  befinden  sich  mehrere  typische  Stücke,  die 
von  Herrn  T.  R.  Bell  bei  Karachi  30.  9.  1903  gefangen 
wurden.     Dies  dürfte  der  südöstlichste  Fundort  der  Art  sein. 

4.  Epilachna  doryca  Boisd. 

Diese  Art  ist  von  Dorei  beschrieben  und  in  Neu- Guinea 
und  den  Inseln  des  Bismarck-Archipels  sehr  häufig;  Mulsant 
kannte  jedoch  von  dort  nur  das  typische  Exemplar  im 
Pariser  Museum  und  gründete  daher  seine  dorica  auf  ost- 
indische Stücke,  in  denen  er  die  hellste  Färbungsstufe 
der  Art  zu  erkennen  glaubte.  Dies  ist  jedoch  nicht  der 
Fall,  wie  ich  mich  an  Stücken  von  Pondichery  (Staudinger) 
jetzt  überzeugen  konnte,  sondern  letztere  müssen  als  be- 
sondere Lokalform,  var.  gangctica,  angesehen  werden,  die 
sich  von  der  Neu-Guinea-Form  durch  dunklere,  rotbraune 
Färbung  und  viel  dichtere  Behaarung  der  Oberseite  unter- 
scheidet. Der  Thorax  hat  fast  beständig  6  schwarze  Flecke: 
2  neben  einander  in  der  Mitte  und  jederseits  davon  schräg 
hinter  einander,  oft  noch  einen  einzelnen  Punkt  vor  dem 
Schildchen,  während  in  doryca  der  Thorax  nur  selten  schwarz 
gefleckt  ist  und  dann  nur  4  Punkte  trägt,  da  der  vordere 
Punkt  der  Seitenpaare  fehlt.  Endlich  sind  die  schwarzen 
Makeln  auf  den  Flügeldecken  der  gangeiica  (der  Schulter- 
punkt ausgenommen)  schmal,  gestreckt,  eckig,  und  fließen 
(t^+3+4.  3+5+6)  zu  einem  mehr  gleichförmigen,  nicht 
besonders  breiten  Netze  zusammen,  während  die  großen, 
gerundeten  Flecke  der  doryca  beim  Zusammenfließen  ent- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


219 

weder  stark  eingeschnürte  Verbindungen  haben  oder  ein  sehr 
dickes  Netz  bilden.     Die  Übersicht  der  Art  ist  nun  folgende: 

Epüachna  doryca   Boisd.   Voy.   Astrol.   Col.   1835.   597. 
Atlas  (1833)  t.  8.  f.  21.     Nov.  Guinea,  Arn. 
ab.  crimcnsis  Ws.  Term.  Füzet.  1902.  493. 
var.  gangetica  Ws.    Stett.  Zeit.    1908.    218.     Ind.   or. 
dorica  Muls.  Spec.  761. 

5.  Solanophila  nilgirica:  Subhemisphaerica,  subtus 
testacea,  postpectore  apice  utrinque  nigro,  supra  rufo- 
testacea,  dense  brevissimeque  cinereo-pubescens,  coleopteris 
sat  crebre  punctatis  et  creberrime  punctulatis,  maculis 
decem  rotundatis  nigris,  duabus  communibus.  —  Long. 
3,8 — 4  mm.     Nilgiri  Hills. 

Diese  Art  gehört  in  die  Gruppe  der  lo-iiiacu/ala  Redtb., 
in  welcher  der  innere  Klauenzahn  groß  und  breit  ist  und 
mit  dem  der  anderen  zusammenstößt;  sie  ist  an  der  letzten 
^lakel  jeder  Flügeldecke  zu  erkennen,  die  länglich  und 
genau  auf  die  2.  gemeinschaftliche  Makel  zu  gerichtet  ist. 
Auf  jeder  Flügeldecke  befinden  sich  in  Wirklichkeit  6  Makeln, 
aber  die  i.  und  5.  sind  vollkommen  gemeinschaftlich.  Erstere 
ist  rund,  mäßig  groß,  und  liegt  genau  hinter  der  Spitze 
des  Schildchens;  Makel  2,  an  der  Basis  auf  der  Schulter- 
beule,  ist  etwas  kleiner,  ebenfalls  rund;  3  und  4  bilden 
mit  denselben  Flecken  der  anderen  Decke  eine  gerade, 
oder  wenig  nach  vorn  gebogene  Querreihe  vor  der  Mitte, 
beide  sind  schwach  quer,  gerundet,  die  äußere  berührt 
den  Seitenrand,  die  innere  ist  von  der  Naht  und  beiden 
gemeinschaftlichen  Makeln  ungefähr  gleich  weit  entfernt. 
Die  zweite  gemeinschaftliche  Makel  liegt  in  2/3  Länge  und 
ist  quer,  fast  doppelt  so  breit  wie  lang,  an~der  Naht  leicht 
eingeschnürt.  *) 


*)  Älinlich  ist: 

Solanophila  fallax:    Breviter    ovalis,   convexa,    rufo-testacea.    dense 
brevissimeque    cinereo-pubescens,     metasterno    apice    nigro,     prothorace 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


220 

6.  Anisocalvia  Andrewesi :  Breviter  ovata,  convexa. 
subtiis  testaceo-flava,  supra  fiilva,  nitida,  prothorace  crebre 
subtiliter  punctato,  lateribiis  biimpresso,  elytris  dense  piinc- 
tulatis  et  minus  dense  punctatis.  —  Long.  5 — 5,5  mm. 
Anamalais  (Andrewes) . 

Aber.  a.    Elytris  nigro-maciüatis. 

Kürzer  und  breiter  gebaut,  stärker  gerundet  als  die 
übrigen  Arten,  Unterseite,  Beine  und  Fühler  blaß  rötlich- 
gelb, Oberseite  glänzend  bräunlichrot,  der  Thorax  oft  etwas 
heller,  gelblich.  Kopf  klein,  größtenteils  in  den  Thorax 
eingezogen;  letzterer  an  der  Basis  doppelt  so  breit  als  über 
die  Mitte  lang,  die  Seiten  schwach  gerundet  und  nach  vorn 
konvergierend,  am  Vorderrande  ziemlich  tief  ausgerandet, 
aber  in  der  Mitte  desselben  wieder  in  leichtem  Bogen  vor- 
gezogen. Die  Scheibe  ist  mäßig  querüber  gewölbt,  überall 
gleichmäßig  dicht  und  fein  punktiert,  jederseits  mit  zwei 
Vertiefungen  über  dem  Seitenrande,  eine  schräge  in  den 
A^orderecken  und  eine  weite  Längsvertiefung  im  mittleren 
Teile.  Schildchen  gleichseitig  dreieckig,  punktuliert.  Flügel- 
decken an  der  Basis  wenig  breiter  als  der  Thorax,  die  Schulter 
ähnlich  abgerundet  wie  die  Hinterecken  des  letzteren, 
bis  zur  Mitte  in  leichter  Rundung  erweitert,  dahinter  ähnlich 
verengt,  hinten  gemeinschaftlich  breit  abgerundet,  oben 
gleichmäßig  dicht  punktuliert  und  auf  der  Scheibe  nicht 
dicht  punktiert;  mit  deutlicher  Schulterbeule.  Unter  letzterer 


elytrisque  dense  punctulatis,  illo  plcrunKjue  macula  media  nigra,  bis 
subtiliter  punctatis,  maculis  decem  nigris,  duabus  communibus.  —  Long. 
5 — 5,5  mm.     Borneo  (Andrewes),  Kina  Balu  (Heyne). 

Der  obigen  Art  nahe  verwandt,  aber  größer,  etwas  gestreckter,  der 
Thorax  fast  immer  mit  einer  kleinen  schwarzen  Makel,  die  hinter  dem 
Vorderrande  beginnt,  nach  hinten  verengt  ist  und  wenig  über  die  Mitte 
reicht.  Die  Flügeldecken  sind  hinter  der  Schulter  leicht  zusammenge- 
gedrückt,  hinten  allmählich  verengt  wie  in  nilgirica,  bedeutend  feiner 
punktiert,  mit  größeren  schwarzen  Makeln  in  ähnlicher  Lage.  Die  letzte 
Makel  würde  jedoch  in  der  Verlängerung  nicht  die  zweite  gemeinschaft- 
liche Makel  treffen,  sondern  weit  hinter  ihr  die  Naht  erreichen. 
Stctt.  cntomo).  Zeit.  1908, 


221 

beginnt  ein  schwacher  Längseindruck,  der  am  Ende  nicht 
ganz  die  Naht  erreicht ;  er  trennt  die  Scheibe  vom  Seiten- 
rande und  ist  mit  einigen  nnregehnäßigen  Reihen  stärkerer 
Punkte  besetzt.  Nach  außen  davon  hegt  ein  Streifen  ohne 
starke  Punkte,  dann  folgen  unmittelbar  neben  der  Kante 
des  Seitenrandes  wieder  einige  unregelmäßige  Punktreihen. 
Am  Vorderrande  des  Thorax  ist  ein  Saum  durchscheinend, 
weißlich. 

Die  oben  geschilderte  Färbung  besitzen  4  Exemplare, 
ein  anderes  bildet  die  Abänderung  a,  bei  welcher  jede  Flügel- 
decke 5  schwarze  Makeln  trägt.  IMakel  i  und  2  sind  klein, 
gerundet,  und  hegen  hintereinander  nahe  der  Naht,  Makel  i 
an  der  Basis,  die  kleinere  Makel  2  in  I4  Länge.  Makel  3 
ist  groß,  beginnt  schmal  an  der  Basis  und  erweitert  sich 
nach  hinten,  wo  sie  in  2  Zipfel  endet,  der  eine  läuft  dem 
Seitenrande  parallel,  der  andere  schräg  nach  hinten  und 
innen.  Der  Innenrand  dieser  Makel  zieht  über  die  höchste 
Stehe  des  Schulterhöckers.  IMakel  4  ist  die  größte;  sie  bildet 
eine  breite  Querbinde  unmittelbar  hinter  der  Mitte  und 
bleibt  von  der  Naht  etwas  weiter  als  vom  Seitenrande 
entfernt.  Sie  ist  bei  diesem  Stücke  durch  eine  sehr  feine, 
unterbrochene  rotgelbe  Längslinic  in  zwei  Teile  geschieden, 
von  denen  der  innere  größer  als  der  äußere  ist.  Makel  5 
liegt  in  der  Spitze,  ist  nicht  regelmäßig  dreieckig  und  läßt 
einen  feinen  Hinterrandsaum  frei. 

Die  höchst  seltenen,  in  der  Zeichnung  sehr  variablen 
indischen  Anisocalvia- Arten  wurden  von  Mulsant  und  Crotcli 
nach  einzelnen  Stücken  oberflächlich  beschrieben ;  es  ist 
daher  vielleicht  nicht  ausgeschlossen,  daß  A.  punctata  Muls. 
die  dunkelste  Form  der  vorliegenden  Art  sein  könnte.  Da- 
gegen sprechen  allerdings  die  Angaben:  Oval,  tolerably 
convex;  ohvcrsepunctata  Muls.  ist  gestreckter,  schwächer 
gewölbt,  und  gewinnt  durch  den  kleineren,  schmaleren 
Thorax  einen  recht  abweichenden  Körperumriß. 

Stett.  cutomol.  Zeit.   190S. 


222 

Aiißfideni  befindet  sich  in  der  Sammlung  von  H.  An- 
drewes  i  Exemplar  einer  einfarbig  hell  bräimlichgelben, 
auf  den  Flügeldecken  dicht,  aber  einfach  punktierten  Cal- 
vin vom  Himalaya,  welches  ich  für  die  Abänderung  Jwlo- 
Icuca  Mls.  von  lo-guttata  halte,  sowie  eine  einzelne  Aniso- 
calvia  (Punktierung  der  Flügeldecken  doppelt)  von  Dal- 
housie,  die  auf  keine  der  vorhandenen  Diagnosen  paßt. 

7.  Thea  bisoctonotata  Muls.  Sukkur  im  Sind  (T.  R.  D. 
Bell).  Durch  diesen  Fundort  ist  die  Verbreitung  der  Art 
von  den  Capverdischen  Inseln  durch  Fgypten,  Syrien  und 
Arabien  bis  \^orderindien  nachgewiesen;  auch 

8.  Exochomus  nigripennis  Er.  hat  eine  ähnliche  Ver- 
breitung. Er  wurde  aus  Angola  beschrieben,  später  in  Nord- 
Afrika,  den  griechischen  Inseln,  Syrien,  dem  Kaukasus 
und  Persien  aufgefunden.  Jetzt  liegen  mir  Stücke  aus 
dem  nördlichen  Indien  (Andrewes)  vor. 

9.  Sticholotis  obscurella :  Subhemisphaerica,  ferru- 
ginea,  capite  prothoraceque  densissime  punctulatis,  hoc 
plus  minusve  infuscato,  elytris  creberrime  punctatis,  areola 
oblonga  communi  ante  medium  subtilissime  punctata, 
extus  striis  duabus  fortius  punctatis  terminata,  disco  ob- 
scure  rufis,  marginibus  nigris.  —  Long.  2,3 — 2,7  mm.  Bel- 
gaum. 

Aber.  a.  Prothorace,  interdum  etiam  capite  nigris. 
—  Nilgu-i  Hills. 

Nicht  lebhaft  gefärbt  und  an  dem  gemeinschaft- 
lichen langen,  sehr  fein  punktierten  Räume  auf  der 
höchsten  Stelle  der  Flügeldecken  zu  erkennen,  der  außen 
jederseits  von  2  gebogenen,  starken  Punktstreifen  begrenzt 
Mird.  Der  erste  Streifen  ist  sehr  deutlich  vertieft  und  mit 
einem  erhabenen  Außenrande  versehen,  der  zweite,  welcher 
'dem  inneren  parallel  läuft,  ist  undeutlich  vertieft  und  ge- 
wöhnlich auch  weitläufiger  punktiert.  Beide  beginnen 
in  1/4  der  Länge  im  Bogen,  sind  jedoch  oft  schon  vorher 
als    eine    einfache,    undeutliche,    gerade    Reihe    bemerkbar, 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


223 

sie  endigen  bald  hinter  der  Mitte.  Der  übrige  Teil  der  Scheibe 
ist  äußerst  dicht  und  ziemlich  fein  punktiert,  außen  durch 
eine  in  der  Mitte  verdoppelte  stärkere  Punktreihe  von  dem 
mäßig  breiten,  leicht  abgeflachten  Seitenstreifen  getrennt. 
Zuweilen  bemerkt  man  noch  einige  kurze  Reihen  von  stär- 
keren Punkten  auf  dem  inneren  Teile  der  Scheibe  vor  der 
Mitte.  Die  Scheibe  ist  dunkelbräunlich  rot,  ein  schmaler 
Saum  an  der  Naht  und  am  Vorderrande,  sowie  ein  breiter 
Saum  am  Außenrande  schwarz,  innen  allmählich  in  die 
rote  Färbung  übergehend. 

10.  Sticholotis  decora :  Hemisphaerica,  nigra,  supra 
nitida,  ore,  antennis  basi  tarsisque  testaceis,  capite  pro- 
thoraceque  dense  punktulatis,  hoc  in  margine  antico  rufes- 
cente,  elytris  testaceo-rufis,  limbo  suturali  antice  abbre- 
viato  limboque  lato  laterali  nigris,  disco  crebre  punctatis, 
punctis  suturam  versus  evanescentibus,  extrorsum  seriebus 
nonnullis  brevibus  e  punctis  majoribus  formantibus  in- 
structis.  —  Long.   i,8 — 2  mm.     Nilgiri  Hills. 

Außer  der  eigenartigen  Zeichnung  noch  an  der  Punk- 
tierung der  Flügeldecken  leicht  zu  erkennen.  Letztere 
sind,  ähnlich  wie  bei  der  vorigen  Art,  auf  einem  gemein- 
schaftlichen ovalen  Räume  von  etwa  %  der  Länge  bis  wenig 
hinter  die  Mitte  fast  glatt,  daneben  dicht  und  fein,  nach 
außen  stärker  punktiert.  Der  mäßig  breite  Seitenrand, 
der  durch  eine  kräftige  und  ziemlich  regelmäßige  Punkt- 
reihe sehr  deutlich  abgesetzt  wird,  ist  weniger  dicht,  aber 
stärker  als  die  Scheibe  punktiert  und  hat  eine  schmale 
Randleiste.  Auf  dem  äußeren  Teile  der  Scheibe  liegen 
3  bis  4  Punktreihen,  die  aus  stärkeren,  nicht  dicht  stehenden 
Punkten  gebildet  werden  und  beiderseits  weit  abgekürzt 
sind.  Der  Kopf  ist  zart,  kurz  und  dicht  dunkel  behaart, 
dicht  und  fein  punktuliert,  die  Punktierung  des  Thorax 
ist  dichter  und  etwas  stärker.  Die  Flügeldecken  sind  glänzend 
gelblichrot,  der  ovale  glatte  Raum,  ein  schmaler  Nahtsaum 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


224 

dahinter  und  ein  Seitensaum  schwarz.  Dieser  ist  ziemhch 
von  gleicher  Breite  und  doppelt  so  breit  als  der  abgesetzte 
Seitenrand  vorn. 

Bei  frischen  Stücken  ist  die  Grundfarbe  der  Flügel- 
decken und  die  Unterseite  hell  bräunlichgelb. 

11.  Sticholotis  nilgiriensis*) :  Subrotundata,  sat  con- 
vexa,  dilute  testaceo-flava,  nitidula,  supra  crebre  sub- 
tilissimeque  punctata,  elytro  singulo  nigro-bipünctato.  — 
Long.  2,3 — 2,5  mm.  Nilgiri  jHills  :  Coonour  1500 — 2000  m. 
(i   Ex.  Andre wes,   i  Ex.   Sicard). 

Die  beiden  Punkte  jeder  Flügeldecke  sind  klein  bis 
mäßig  groß,  sie  bilden  mit  denen  der  andern  Decke  eine 
schwach  nach  vorn  gebogene  Ouerreihe  nahe  der  Mitte. 
Der  innere  Punkt  liegt  der  Naht  näher  als  dem  äußeren 
Punkte,  dieser  ist  vom  inneren  Punkte  und  dem  Seiten- 
rande ungefähr  gleich  weit  getrennt.  Die  Punktierung  der 
Oberseite  ist  fast  gleichmäßig  fein  und  sehr  dicht,  eine  Spur 
runzelig,  nur  auf  dem  mäßig  breiten,  abgeflachten  Seiten- 
streifen, der  von  der  Scheibe  durch  eine  unregelmäßige, 
wenig  deutliche  Punktreihe  getrennt  wird,  etwas  feiner 
und  weitläufiger. 

12.  Sticholotis  13-maculata :  Oblongo-hemisphaerica, 
dilute  testaceo-flava,  nitida,  antennis  (basi  excepta) 
nigris,   capite   et   prothorace   dense   punctulatis,    coleopteris 

*)  Ähnlich  ist  die' folgende  Art:  Sticholotis  testacca:  Subhemisphae- 
rica,  testacea  vel  testaceo-flava,  nitida,  capite  punctulato,  prothorace 
dense .  subtiliter-elyti'isque  paullo  fortius  punctatis,  his  margine  laterali 
subexplanato  minus  dense  punctato,  disco  serie  punctata  evidenter  se- 
pai-ato.  —-  Long.  2,5-^2,8  mm.     Sumatra,  Borneo,  Banguay,  Palawan. 

Eine  auf  den  Sunda-Inseln  weit  verbreitete  Art,  die  an  ihrer  heller 
oder  dunkler  rötlich-gelbbraunen,  zuweilen  bräunlichgelben  Farbe  urid 
ihrer  auf  der  Scheibe  der  Flügeldecken  gleichmäßig  dichten  und  gleich 
starken  Punktierimg,  sowie  an  dem  breiten  abgesetzten  Seitenrande  der- 
selben kenntlich  ist.  Letzterer  ist  etwas  ausgebreitet,  sparsamer  und 
stärker  als  die  Scheibe  punktiert  und  von  dieser  durch  eine  fast  regel- 
mäßige, oft  dunkel  gefärbte  kräftige  Punktreihe  geschieden.  Das  Tier 
erinnert  durch .  die_  Körperform  an  dne  A^öllig  abgeriebene  Clanis-ArL 
Stctt.  cntomol.  Zeit.   1908. 


225 

flavis,  sat  dense  siibtiliter  punctatis,  maculis  13  nigris, 
2,  2V2,  2  collocatis.  —  Long.  2 — 2,3  mm.  Nilgiri  Hills. 
Von  allen  bis  jetzt  bekannten  Arten  durch  die  sehr 
beständige  Zeichnung  der  Flügeldecken  verschieden.  Im 
ganzen  halbkugelig,  aber  merklich  länger  als  breit,  blaß 
rötlich  gelbbraun,   die  Fühler  schwarz,  mit  Ausnahme  der 

2  bis  3  ersten  Glieder,  die  Flügeldecken  gelb,  zusammen 
mit  13  schwarzen  Makeln,  welche  in  drei  Querreihen  stehen: 
dicht  hinter  der  Basis,  unmittelbar  vor  der-  Mitte  und  vor 
der  Spitze.  Die  Makeln  sind  gerundet,  nur  die  sechste  jeder 
Decke,  die  äußere  der  dritten  Querreihe,  ist  gestreckt, 
oft  doppelt  so  lang  als  breit,  außen  gerundet,  innen  meist 
gradlinig.  Die  gemeinschaftliche  Makel  ist  etwas  größer 
als  eine  der  übrigen,  oval,  und  etwas  weiter  vorgerückt 
als  die  andern  Flecke  der  zweiten  Querreihe.  Di-e  Schulter- 
makel ist  ebenfalls  länger  als  breit.    Der  Länge  nach  "liegen 

3  Makeln  in  einem  schwachen  Bogen  parallel  dem  Seiten- 
rande, die  drei  inneren  bilden  einen  stärkeren  Bogen. 

13.  Sticholotis  (Apterolotis)  Andrewesi :  Aptera,  sub- 
hemisphaerica,  testaceo-rufa,  antennis  apicem  versus  pedi- 
busque  (his  plerumque)  infuscatis,  capite  et  prothorace 
i'dense  subtilissime  punctatis,  alutaceis,  sericeo-micantibus, 
elytris  nigris,  nitidis,  evidenter  punctatis  et  punctulatis, 
singulo  maculis  quatuor  oblongis  testaceis:  2,2.  — •  Long. 
4,5  mm.     Nilgiri  Hills. 

Die  größte  Art,  so  lang  als  breit,  kreisrund,  ziemlich 
lioch  gewölbt,  und  an  der  doppelten  Punktierung,  sowie 
den  vier  hellen,  länglichen  Makeln  jeder  Flügeldecke  gut 
wieder  zu  erkennen.  Sie  bildet  mit  nielanaria  Ws.  und  der 
folgenden  Art  eine  Gruppe  {Apterolotis),  die  ungeflügelt  ist 
und  keine  Spur  eines  Schulterhöckers  besitzt. 

Kopf  und  Thorax  sind  hell  rostrot,  äußerst  dicht  und 
fein  gewirkt  und  dicht  und  sehr  fein  punktiert,  matt  seiden- 
glänzend,   Schildchen   und   Flügeldecken   glänzend   schwarz, 

Stett.  entomol.   Zeit.    190S. 


226 

letztere  kräftig  und  nicht  dicht  punktiert,  mit  dichten 
feinen  Punkten  in  den  Zwischenräumen.  Die  vier  gelb- 
braunen Makeln  jeder  Decke  heben  sich  nur  mäßig  von  der 
Grundfarbe  ab  und  sind  in  2  Querreihen  geordnet,  eine 
vor,  die  andre  hinter  der  Mitte.  Makel  i  ist  schräg  nach 
hinten  und  außen  gerichtet,  die  zweite,  über  dem  schwach 
abgesetzten,  aber  breiten  Seitenrande,  ist  gerundet  und 
beginnt  und  endet  weiter  nach  hinten  als  i.  Makel  3  ist  um 
die  Hälfte  länger  als  breit,  läuft  der  Naht  parallel  und  bleibt 
von  dieser  etwa  um  ihren  Querdurchmesser  entfernt;  4  ist 
ähnlich,  dem  Seitenrande  parallel,  und  beginnt  und  endet 
gleichfalls  mehr  nach  hinten  als  3.  Der  Seitenrand  wird 
innen  durch  eine  unregelmäßig  verdoppelte  Punktreihe 
begrenzt.  Der  Bauch  ist  mit  einzelnen  feinen  und  kurzen 
Härchen  versehen,  eine  Quervertiefung  auf  dem  letzten 
Bauchringe  kräftig  und  dicht  goldgelb  behaart;  diese 
Härchen  sind  anliegend  und  nach  innen  gerichtet. 

14.  Sticholotis  (Apterolotis)  gibtula :  Aptera,  hemis- 
phaerica,  dilute  ferruginea,  capite  prothoraceque  sublae- 
vibus,  elytris  crebre  subtilissimeque  punctatis.  —  Long. 
2  mm  Madura. 

Diese  Art  ist  durch  Körperform  und  Punktierung 
sehr  ausgezeichnet.  Der  Körper  ist  ungeflügelt,  halbkugelig, 
die  Flügeldecken  besitzen  keinen  abgesetzten  Seitenrand- 
streifen, sondern  fallen  in  einer  Flucht  zu  der  feinen  Leiste 
des  Seitenrandes  ab,  welche  bei  der  Betrachtung  von  oben 
durch  die  Wölbung  der  Seiten  völhg  verdeckt  wird.  Kopf 
und  Thorax  erscheinen  unter  schwacher  Vergrößerung 
glatt,  glänzend,  unter  einem  scharfen  Glase  bemerkt  man 
jedoch,  daß  sie  äußerst  fein  gewirkt  und  nicht  dicht  mit 
verloschenen  Pünktchen  besetzt  sind.  Diese  Pünktchen 
sind  an  den  Seiten  des  Thorax  etwas  stärker  als  in  der  Schei- 
benmitte. Die  Flügeldecken  sind  fein,  aber  deutlich  und 
dicht   punktiert,    schwach    durchscheinend,    ohne    Schulter- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


227 

beule.     Die  Epipleuren  haben  keine  Gruben  zur  Aufnahme 
der  Spitze  der  Hinterschenkel. 

15.  Sticholotis  limbata  Motsch.  Nilgiri  Hills. 

Die  wenigen  Worte,  die  Motschulsky  zur  Kennzeichnung 
seiner  Jaiiravia  limbata,  Etud.  1858,  118,  anführt,  passen 
gut  auf  Stücke  einer  Sticholotis  von  den  Nilgiri  Hills,  zur 
zweiten  Abteilung  der  Gattung  gehörig,  bei  der  die  Scheibe 
der  Flügeldecken  keine  Spuren  von  Punktstreifen  oder 
Punktreihen  hat.  Gorham  bezog  diese  oberseits  kahle  Art 
auf  eine  Ortalia,  Ann.  Belg.  1894  206,  die  mit  Ortalia  Horni 
m.  identisch  sein  dürfte.  St.  limbata  ist  2 — 2,2  mm  lang, 
rund,  gewölbt,  bräunlichgelb,  glänzend,  die  Hinterbrust, 
Schildchen  und  Flügeldecken  schwarz,  letztere  mit  einem 
ziemlich  breiten,  hellen  Seitensaume,  der  sich  an  der  Spitze 
etwas  erweitert.  Die  Oberseite  ist  gleichmäßig  dicht  und 
fein  punktiert. 

16.  Clanis  dorsalis :  Hemisphaerica,  pallide  testacea, 
supra  sat  dense  cinereo-pubescens,  capite  prothoraceque 
dense  punctulatis,  elytris  dense  subtiliter  punctatis,  inter- 
stitiis  laevigatis,  nitidis,  singulo  elytro  disco  infuscato. 
—  Long.  2,7,  lat.  2,7  mm  Pondichery  (Staudinger,  Sicard). 

!  Mit  albidula  Motsch.  am  nächsten  verwandt,  breiter 
gebaut  (die  Art  erscheint  bei  der  Ansicht  von  oben  breiter 
als  lang,  ist  aber,  genau  gemessen,  nur  so  lang  als  breit), 
auf  den  Flügeldecken  merklich  weitläufiger  punktiert  und 
behaart,  daher  glänzender.  Bräunlich  gelb,  die  Flügel- 
decken rötlich  gelbbraun,  jede  mit  pechbrauner  Scheibe. 
Die  dunkle  Färbung  geht  allmählich  in  einen  schmalen 
rotgelben  Saum  am  Vorder-  und  Nahtrande,  sowie  in  einen 
breiten  am  Seitenrande  über. 

17.  Sc3^mnus  venalis  Muls.  Opusc.  III.  1853,  146.  Bel- 
gaum. 

In  der  Beschreibung  ist  die  Größenangabe  Long. 
0,0039  (%  !■)  Larg.  0,0013  (Vs  ^■)  ii"^  Long.  1,7  mm  (%  lin.) 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908. 


228 

Larg.  1,3  (^/s  1.)  zu  berichtigen.  Es  ist  eine  kleine,  lebhaft 
und  hell  bräunlichgelb  gefärbte  Art,  welche  an  der  Basis 
der  Flügeldecken  einen  dreieckigen,  schwärzlichen,  ver- 
waschen begrenzten  Fleck  hat,  der  zuletzt  von  einer  Schulter 
zur  andern  reicht  und  in  %  Länge  oder  dahinter  sich  in 
einen  feinen  bräunlichen  Nahtsaum  verschmälert.  Der 
Thorax  ist  mehr  rötlich  gelb  gefärbt  und  geht  zuweilen 
vor  dem  Schildchen  in  einen  schwärzlichen  Fleck  über. 
Bei  den  letzteren  Rücken  ist  auch  die  Mitte  der  Vorder- 
brust nebst  Mittel-  und  Hinterbrust  schwarz. 

i8.  Scymnus  indicus :  Ovalis,  subtus  rufo-testaceus, 
pectore  nigro,  supra  niger,  densissime  subtilissimeque  cinereo- 
pubescens,  quasi  pruinosus,  subopacus,  elytris  creberrime 
punctulatis,  pone  medium  testaceo-flavis.  —  Long. 
1,5^ — 1,7  mm.  Belgaum. 

Von  den  übrigen  indischen  Arten  durch  die  kurze, 
dichte  und  sehr  feine  Behaarung  der  Oberseite  ausgezeichnet, 
wodurch  letztere  ziemlich  matt  und  wie  bereift  erscheint. 
Etwas  mehr  glänzt  nur  ein  gemeinschaftlicher  Längsfleck 
vor  der  Mitte,  der  verloschen  punktulicrt  und  sparsam 
behaart  und  außen  von  einem  leicht  vertieften  Punkt- 
streifen begrenzt  ist.  Manchmal  zeigt  sich  nach  außen 
von  diesem  Streifen  noch  eine  zweite  Punktreihe. 

Kopf  schwarz,  Mund  und  Fühler  rötlich  gelbbraun, 
die  weißlichen  Härchen  der  Stirn  schräg  auf  die  Mittel- 
linie zu  gerichtet.  Thorax  an  der  Basis  kaum  doppelt  so 
breit  als  in  der  Mitte  lang,  nach  vorn  mäßig  und  fast  grad- 
linig verengt.  Flügeldecken  schwarz,  nicht  ganz  die  hintere 
Hälfte  blaß  bräunlichgelb.  Diese  Färbung  reicht  am  Seiten- 
rande etwa  bis  zur  Mitte,  an  der  Naht  viel  weniger  weit 
nach  vorn,  ihr  Vorderrand  bildet  auf  jeder  Decke  einen 
nach  vorn  convexen  Bogen.  Unterseite  und  Beine  rötlich 
gelbbraun,  Prosternum,  Mittel-  und  Hinterbrust  schwarz. 
Die    Bauchlinien   bilden    einen    flachen    Bogen,    der   '^j:;   des 

Stett.  eutomol.   Zeit.   1008. 


229 

ersten  Segmentes  erreicht  und  außen  abgekürzt  ist.  Pro- 
sternum  mit  2  feinen,  durchgehenden  Längskielen,  die 
nach  vorn  leicht  convergieren. 

19.  PuUus  ceylonicus  IMotsch.     Belgaum,   Kanara. 

20.  In  der  Sammlung  von  H.  Andre wes  befinden  sich 
auch*)  zwei  ziemlich  große  Lithophilus-Kxiew  aus  dem  nord- 
westlichen Teile  von  Vorderindien  in  je  einem  Exemplare, 
eine  oben  ganz  dunkle  und  ziemlich  breite  und  eine  schlanke 
Art  mit  rotem  Thorax.  Beide  gehören  zu  meiner  zweiten 
Gruppe  und  zeichnen  sich  durch  sehr  starke  Pufiktierung 
der  Flügeldecken  aus,  können  aber  nur  nach  größerem 
jVIateriale  beschrieben  werden.  Vielleicht  bezieht  sich  die 
eine  auf  [Cacidula]  villosa  Fald.  aus  Nordchina. 

Da  ich  nach  der  Reitter'schen  Einteilung  (Bestimmungs- 
Tabelle  I,  1885  p.  30)  meine  Lithopkilus  nicht  unterbringen 
konnte,  habe  ich  für  den  Catalog.  Col.  Eur,  1906,  370  die 
Gattung  in  zwei  natürliche  Gruppen  zerlegt : 
Härchen  neben  dem  Sei-j   nach  hinten  gerichtet  i.  Gruppe, 
tenrande  des  Thorax  [  nach  außen  gerichtet  2.  Gruppe. 


*)  Ebenfalls  ein  kleiner  Rhizobius  aus  Aukland  auf  Neu-Seeland : 
Bhizobius  nubilus:  Oblongo-ovatus,  modice  convexus,  stramineus,  griseo- 
pubescens,  pectore  abdomineque  nigris,  supra  dense  subtilissimeque 
punctatus,  elytris  nubiloso-pubescentibus,  prothorace  medio  interdum- 
elytrisque  apice  leviter  brunnescentibus.  —  Long.  2 — 2,5  mm. 

Von  den  Scymnus- Arten  BroAVTis,  Man.  New  Zealand  Col.  1880, 
646 — 650,  von  denen  einige  jedenfalls  zu  Rhizobius  gehören,  hat  nur  exi- 
miiis  durch  die  Färbung  eine  entfernte  Älmlichkeit,  ist  aber  2  1.:=  4,5  mm 
lang,  also  doppelt  so  groß  wie  die  vorliegende  Art,  die  sich  durch  die 
wolkige  Behaarung  der  Flügeldecken  sehr  auszeichnet. 

Länglich-oval,  schwach  gewölbt,  schmutzig  strohgelb,  ziemlich  dicht 
und  kurz  anliegend  gelblichweiß  behaart,  die  Härchen  der  Flügeldecken 
jedoch  nicht  ganz  anliegend  und  an  einigen  Stellen  nach  außen,  an  anderen 
nach  innen  gerichtet.  Die  Stirn  ist  ziemhch  dicht,  Thorax  und  Flügel- 
decken sind  dicht  und  äußerst  fein  punktiert.  Auf  der  Unterseite  ist  die 
Hinterbrust  und  der  Bauch  tief  schwarz,  die  Bauchlinien  sind  vollständig. 
Die  Fühler  reichen  etwa  bis  zum  Hinterrande  des  Thorax,  die  Klauen 
haben  einen  schwachen  Basalzahn. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908.  15 


230 


Die  erste  Gruppe  ist  so  einzuteilen: 

1.  Der  Thorax  fällt  an  den  Seiten  ganz  gleichmäßig 
zu  einer  feinen  Rinne  ab,  die  den  kaum  aufgebo- 
genen oder  wesentlich  erhöhten  Seitenrand  innen 
begrenzt 2. 

i^  Der  Thorax  fällt  an  den  Seiten  in  eine  weite,  mulden- 
förmige Längsvertiefung  ab,  welche  den  wulstar- 
tigen Seitenrand  emporhebt. 

(Hierher  connatus,  caucasicus  und  araxis;  unter 
der  letztgenannten  Art  ist  die  ab.  triplagiatus  Reitt. 
1.  c.  nachzutragen). 

2.  Der  abgesetzte  Seitenstreifen  des  Thorax  sehr  breit, 
Flügeldecken  ohne  starke  Punkte  zwischen  der 
feinen  Punktierung,  oder  nur  mit  einigen  größeren 
Punkten  auf  einem  Längsstreifen  hinter  der  Schulter. 
—  L.  4 — 4,2  mm.  Kurdistan  (König,  Zeitun  Reitter). 
Crotch.  Rev.  302 major. 

2^.  Seitenrandkante  des  Thorax  sehr  schmal,  Flügel- 
decken mit  zahlreichen  starken  Punkten  zwischen 
der  dichten  und  feinen  Punktierung.  L.  3 — 3,3  mm. 
Krim:  Feodosia  (Retowski).  Semenow,  Hör.  1901. 
254   tauricus. 


Stett,  entomol.  Zeit.  1908. 


281 


Die  Gattung  Lorditomaeus  Peringuey 

von   A.  ^»eliuiitlt.  Hcrlin.     (Co].) 


In  seinem  Katalog  der  südafrikanischen  Coleopt.  (Trans. 
S.-Afr.  Phil.  Soc.  XII.  1901/02  p.  370  und  436)  führt  Pering. 
für  Aph.  dcplanatus  Roth  die  Gattung  Lorditomaeus  ein. 
Er  charakterisiert  dieselbe  außer  der  von  Aphodius  ver- 
schiedenen Bildung  der  Freßwerkzeuge  folgendermaßen : 
Vordertibien  nach  der  Spitze  verdickt,  daselbst  quer  ab- 
gestutzt, Flügeldecken  mit  7  Streifen  (p.  370  spricht  Pering. 
von  6,  in  Wirklichkeit  sind  es  deren  8  bei  dcplanatus),  flachem 
Seitenrande  und  sehr  breiten  Epipleuren. 

Die  folgenden  Arten  zeigen  nun  diese  Merkmale  mehr 
oder  weniger  deutlich,  alle  stimmen  aber  in  den  sehr  breiten 
Epipleuren  überein.  Die  Gattung  ist  bisher  nur  aus  Afrika 
bekannt. 

Bestimmungs-Tabelle  : 
1^.    Wangen    nicht    über    die    Augen    ragend,    Flügel- 
decken mit  9  Streifen. 
2^    Oberseite    aufstehend    behaart,    Kopf    einzeln, 

sehr  grob  punktiert setulosus   n.    sp. 

2^^  Nur    Kopf    und    Vorderrand    des    Halsschildes 
aufstehend  behaart,    Kopf  feiner  punktiert... 

invenustus  n.  sp. 

i^^.  Wangen  deutlich  über  die  Augen  ragend,   Flügel- 
decken mit  8  Streifen. 
3^.  Der  7.  Streifen  im  zweiten  Drittel  seiner  Länge 
verdoppelt,  Rand  der  Flügeldecken  schmal, 
kaum  wagerecht. 
41.    Die    Zwischenräume    scharf    konvex,    fast 
gerippt fornicatus  n.  sp. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  15'' 


232 

4^^.  Zwischenräume  schwach  konvex  oder  eben. 
5^.    Kopf  in  der  Mitte  und  hinten,  sowie 
Scheibe    des   Halsschildes   geschwärzt. 
6^.    Hinterwinkel  des  Halsschildes  ge- 
rundet  oder   schwach    angedeutet 

infuscatus  n.  sp. 

6^^.  Hinterwinkel  sehr  deutlich 

bifidus  n.  sp. 

5^^  Kopf  und  Halsschild  nicht  geschwärzt 

lunatulus  m. 

311.  Der    7.    Streifen    nicht    verdoppelt,    Rand    der 
Flügeldecken  breiter  abgesetzt. 
7^.    Zwischenräume  mit  Ausnahme  des  t.  oder 
des  T.  und  7.  eben. 
8^    Alle    Zwischenräume    eben    mit    Aus- 
nahme des  I deplanatus  Roth. 

8^^.  Alle    Zwischenräume    eben    mit    Aus- 
nahme des  I.  und  7...   aeqiius  n.  sp. 
711.  Zwischenräume  konvex tenuis  n.  sp. 

I.  Lorditomaeus  setulosus  n.  sp. 

Länglich,  flach  gewölbt,  Flügeldecken  mattglänzend. 
Oberseite  aufstehend  behaart,  gelbbraun,  Kopf,  mit  Aus- 
nahme der  rötlich  durchscheinenden  Seiten,  Halsschild 
in  der  Mitte  und  meistens  Scheibe  der  Flügeldecken  an- 
gedunkelt, so  daß  die  Gegend  um  das  Schildchen,  Schulter, 
Seiten-  und  Spitzenrand,  sowie  eine  dunkelumgrenzte  Makel 
vor  der  Spitze  hell  bleiben.  Kopf  vorn  abgestutzt,  kaum 
ausgerandet,  zwischen  den  Augen  mit  eingedrückter  Quer- 
linie, in  der  Mitte  mit  schwacher  Längserhöhung,  sonst 
ohne  Tuberkeln,  die  Oberfläche  mit  feiner,  nicht  sehr  dichter 
Punktierung,  dazwischen  am  Hinterrande  mit  einer  Quer- 
reihe, nach  vorn  und  seitlich  mit  vereinzelten  groben,  haar- 
tragenden  Punkten.      Halsschild   an   den   Seiten  nicht  ver- 

Stctt.  ciitomol.  Zeit.   1908. 


2.33 

flacht,  fein  gerandet,  Hinterwinkel  stumpf,  Basis  in  der 
Mitte  ungerandet,  ziemlich  gleichmäßig,  nicht  sehr  dicht 
punktiert,  hinter  dem  ^'orderrande  mit  grober  Punktreihe, 
niederliegend  behaart,  dazwischen  mit  aufstehenden  Haaren, 
besonders  in  der  vorderen  Hälfte.  Schildchen  lang  und 
schmal.  Flügeldecken  fein  pimktiert-gestreift,  Zwischenräume 
schwach  gewölbt,  nach  der  Spitze  zu  undeutlicher,  der 
I.  und  2.  Zwischenraum  sind  einreihig,  die  anderen  ab- 
wechselnd ein-  und  zweireihig,  etwas  niederliegend  behaart, 
dazwischen  besonders  nach  der  Spitze  zu  mit  einzelnen 
aufstehenden  Haaren.  Seitenrand  nur  schmal  ausgebreitet. 
Epipleuren  breit.  Unterseite  hellbraun.  Endborsten  der 
Hinterschienen  ungleich.  Enddorne  in  Länge  nicht  sehr 
verschieden,  der  obere  kürzer  als  i.  Tarsenglied,  dieses 
länger  als  3   folgende   zusammen. 

Q.  Enddorn  der  Vordertibien  an  der  Spitze  mit  einem 
nach  innen  gebogenen  Häkchen. 

$.     Enddorn  spitz,  Thorax  dichter  punktiert. 

4  mm.  Im  Deutschen  National-^Iuseum  zu  Berlin 
und  in  meiner  Sammlung. 

2.  Lorditomaeus  invenustus  n.  sp. 

Gelbbraun,  mit  Ausnahme  des  Kopfes  wenig  glänzend. 
Kopf  hinten,  Thorax  und  Flügeldecken  in  der  Mitte  dunkler. 
Kopf  ohne  Tuberkeln,  nur  mit  vertiefter  Querlinie  zwischen 
den  Augen,  in  der  Mitte  schwach  bucklig,  seine  Oberfläche 
mit  zerstreuten,  haartragenden  Punkten,  da,  wo  sie  vorn 
in  der  Mitte  fehlen,  bemerkt  man  nur  die  feine  Zwischen- 
punktierung, Kopfrand  halbkreisförmig,  vorn  etwas  ab- 
gestutzt, Wangen  ragen  nicht  über  die  Augen.  Halsschild 
kaum  so  breit  als  Flügeldecken,  diese  nach  hinten  erweitert, 
Seiten  des  Halsschildes  fast  gerade,  fein  gerandet,  Basis 
ungerandet,  Hinterwinkel  breit  abgerundet,  lang  bewimpert; 
Oberfläche  ziemlich  dicht,  gleichmäßig,  aber  nicht  tief  punk- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908, 


234 

liert,  die  Punkte  etwas  feiner  als  die  größeren  des  Kopfes, 
fein  niederliegend  behaart,  nnr  längs  des  Vorderrandes 
mit  aufstehender,  nach  vorn  gerichteter  Haarreihe.  Schild- 
chen lang  und  schmal.  Jede  Flügeldecke  mit  9  schwach 
furchenartigen,  am  Grunde  glänzenden,  undeutlich  punk- 
tierten Streifen,  jeder  ungefähr  Y^  so  breit  als  ein  Zwischen- 
raum, Zwischenräume  konvex,  jeder  einreihig  behaart, 
der  4.,  6.  und  8.  vor  der  Spitze  verkürzt.  Flügeldeckenrand 
wenig  abgesetzt.  Epipleuren  breit,  diese,  sowie  Füße  und 
Hinterleib  hell  gefärbt,  letztere  beiden  lang  behaart.  Hinter- 
tibien  am  Spitzenrande  ungleich  beborstet.  Oberer  End- 
dorn etwas  kürzer  als  i.  Fußglied,  dieses  länger  als  3  folgende 
Glieder,  das  2. — 4.  Glied  von  abnehmender  Länge,  das 
4.  fast  nur   Y^  so  lang  als  das  2. 

6  mm.      Senegambien.     In  meiner  Sammlung. 

3.  Lord,  fornicatus  n.  sp. 

Diese  Art  weicht  durch  die  gerippten  Flügeldecken 
am  meisten  von  der  typischen  Form  ab,  aber  die  breiten 
Epipleuren  und  auch  die  Form  der  Vordertibicn  weisen 
sie  unstreitig  der_ Gattung  zu. 

Glänzend,  bräunlich.  Vorderkopf,  Seiten  des  Hals- 
schildes, schmale  Basis  der  Flügeldecken  und  ihre  Spitze 
heller.  Kopf  wenig  nach  vorn  verschmälert,  Vorderrand 
fast  gerade,  nicht  ausgebuchtet,  zwischen  den  Augen  mit 
schwacher,  gebogener  Oucrlinie,  davor  etwas  beulig,  seitlich 
davon  und  am  Hinterrande  mit  einigen  großen  Punkten, 
letztere  stehen  hier  in  einer  Ouerreihe,  dazwischen  über 
den  ganzen  Kopf  verteilt  mit  zerstreuten,  kleinen  Punkten ; 
Wangen  als  stumpfe  Winkel  abgesetzt.  Halsschild  cpier 
an  Seiten  wenig  gebogen,  gerandet,  lang  bewimpert,  Basis 
ungerandet,  kurz  bewimpert,  Vorderwinkel  spitz  vorgezogen, 
Hinterwinkel  gerundet,  Basalmitte  etwas  vorgezogen,  Ober- 
fläche   ungleich,    nicht    sehr    dicht    punktiert,    hinter    dem 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


235 

\^oi"derrande  eine  Querreihe  sehr  grober  Punkte,  diese, 
sowie  die  groben  Punkte  des  Kopfes  mit  langen,  auf- 
stehenden Haaren.  Schildclien  schmal.  Flügeldecken 
mit  schmalem  Seitenrande,  punktiert-gestreift,  fast  ge- 
furcht, Zwischenräume  sehr  konvex,  mit  je  einer  Haar- 
reihe. Der  7.  Streifen  ist  ungefähr  vom  2.  Drittel  seiner 
Länge  ab  verdoppelt,  läuft  aber  vom  letzten  Drittel  ab 
wieder  als  einfacher  Streifen  zur  Spitze  weiter,  vor  der- 
selben, im  4.  Zwischenräume,  befindet  sich  eine  helle  Strich- 
make], die  vorn  und  seitlich  schwarz  begrenzt  ist.  Hinter- 
tibien  am  Seitenrande  mit  kurzen  und  wenigen  langen 
Borsten,  i.  Glied  der  Hintertarsen  länger  als  die  3  folgenden 
zusammen,  länger  als  oberer  Enddorn.  Vordertibien  in 
der  vorderen  Hälfte  plötzlich  verbreitert.  Enddorn  stumpf, 
jedenfalls  sexuelles  Merkmal.  Unterseite  und  Schenkel 
wenig  punktiert,   Füße  und  Hinterleib  gelblich. 

^^on  den  anderen  Arten  mit  geteiltem  7.  Streifen  durch 
die  scharf  konvexen  und  einreihig  behaarten  Zwischen- 
räume, von  infuscatus  im  besonderen  durch  weniger  zahl- 
reich punktierten  Thorax  und  glänzendere  Flügeldecken, 
von  bifidus  durch  abgerundete  Halsschildmitte,  die  bei 
hifidus  scharf  stumpfwinklig  ist,  und  durch  unbehaarten 
Thorax,  von  lunatnlus  durch  verschiedene  Makel  auf  den 
Flügeldecken,  während  dieselbe  bei  formcatits  nur  im  4. 
Zwischenräume  liegt,  befindet  sich  dieselbe  bei  lunatuhis 
im  3. — 5.  Zwischenräume,  wie  auch  durch  andere  Punk- 
tierung des  Thorax  verschieden. 

5  mm.  Kongo:  Kinchassa.  Im  Naturh.  Museum  zu 
Brüssel  und  in  meiner  Sammlung. 

4.  Lordit.  infuscatus  n.  sp. 

Gelbbraun,  Kopf  in  der  Mitte  und  hinten,  Scheibe 
des  Halsschildes  und  zuweilen  auch  die  der  Flügeldecken 
schwärzlich.      Kopf  sehr   deutlich   ringsum   gerandet,   vorn 

Stett,  entomol.  Zeit-,  1908, 


236 

abgestutzt  und  wenig  bemerkbar  ausgeschweift,  zwischen 
den  Augen  mit  schwacher  Querhnic,  davor  denthch  längs 
erhöht,  Oberfläche  fein,  weitläufig  punktiert,  dazwischen 
mit  einzelnen  groben,  haartragenden  Punkten  seitlich  der 
Längserhöhung  und  hinter  der  Stirnlinie.  Halsschild  quer, 
nach  vorn  verschmälert,  hinten  in  breitem  Bogen  gegen 
das  Schildchen  vorgezogen,  Seiten  schwach  gerandet,  Basis 
ungerandet,  Vorderwinkel  sind  rundlich  vorgezogen,  Hinter- 
winkel abgerundet,  an  den  Seiten  und  vor  der  Basis  ziemlich 
kräftig  punktiert,  dazwischen,  über  die  ganze  Oberfläche 
verstreut,  feinere  Punkte,  diese  stehen  vorn  in  der  Mitte 
etwas  zahlreicher  und  werden  hier  beiderseits  von  der 
gröberen  Seitenpunktierung  durch  eine  kurze,  etwas  un- 
regelmäßige Längsreihe  sehr  grober  Punkte  begrenzt, 
eine  Querreihe  solcher  Punkte  befindet  sich  auch  hinter 
dem  Vorderrande  zwischen  den  Augen.  Flügeldecken  deutlich 
punktiert-gestreift,  die  Streifen  frei  auslaufend,  der  7. 
Streifen  ist  im  2.  Drittel  seiner  Länge  doppelt;  Zwischen- 
räume schwach  konvex,  der  2.  und  3.  an  der  Basis  in  der 
Mitte  glänzend,  stumpf  kielig  erscheinend,  vor  der  Spitze 
ist  im  3. — 5.  Zwischenräume  eine  helle  JMakel,  der  i.,  2., 
4.,  6.  und  8.  Zwischenraum  einreihig,  die  anderen  zweireihig 
behaart.  Die  Beborstung  der  Hintertibien,  das  Verhältnis 
der  Tarsenglieder  unter  sich,  sowie  zu  den  Enddornen, 
und  auch  die  sexuellen  Unterschiede  sind  analog  den  anderen 
Arten. 

7  mm.    Deutsch-Ostafrika :    Manow.    In  meiner  Samm- 
lung. 

5.  Lordit.  bifidus  n.  sp. 
Diese  Art  hat  mit  der  vorigen  in  der   Gestalt,   Punk- 
tierung   und    Behaarung    die    größte    Ähnlichkeit,    unter- 
scheidet sich  aber,  abgesehen  von  der  Größe,  in  folgenden 
Punkten:    Der  Kopf  ist  schmaler,  nach  vorn  mehr  verengt, 

Stctt.  eutomol.   Zeit.   1908. 


237 

die  feinen  Punlcte  auf  demselben  sind  zahlreicher,  auch 
etwas  größer,  die  Längserhöhung  auf  der  Stirn  ist  viel 
schwächer,  stumpfer,  der  Thorax  zeigt  deutliche  Hinter- 
winkel, die  glatte  Mittellinie  ist  etwas  erhöht,  die  Basis 
in  der  Mitte  weniger  lappenförmig  gegen  das  Schildchen 
vorgezogen,  die  Punktierung  ist  dichter  und  deshalb  die 
Oberfläche  weniger  glänzend.  Die  Zwischenräume  der 
Flügeldecken  mehr  konvex,  die  helle  Spitzenmakel  vorn 
deutlicher  dunkel  begrenzt.  Alles  übrige  stimmt  mit  infus- 
catus  überein. 

5    mm.       Deutsch-Ostafrika.       In    meiner    Sammlung. 

6.  Lordit.  lunatulus  Schmidt. 

Wissensch.  Ergeb.  Exped.  Kilima-Ndjaro-Meru  1905 
bis  1906,  Sjöstedt  1908  p.  56. 

Usambara,  Kilima-Ndjaro.  Im  Naturh.  Museum  zu 
Stockholm,  im  Deutschen  National-Museum  zu  Berlin  und 
in  meiner  Sammlung. 

7.  Lordit.  deplanatus  Roth. 
Wiegm.  Arch.  1851,  I.  p.  131. 

Pering.,  Trans.  S.-Afr.  Phil.  Soc.  XII.   1901/02  p.  437. 
opatroides  Klug,  Monatsber.  1855  p.  656. 
Peters  Reise  1862  p.  246,  Taf.  XIV,  Fig.  12. 
Tigre,   Kamerun,   Sena,  Mozambique,   Senegal,  Angola, 
Süd-Rhodesia. 

8.  Lordit.  aequus  n.  sp. 
Diese  Art  nähert  sich  der  typischen  Form  durch  den 
breit  abgesetzten  Seitenrand  der  Flügeldecken,  die  Ver- 
kürzung des  4.. und  6.  Zwischenraumes  vor  der  Spitze  und 
die  ebenen  Zwischenräume,  weicht  aber  durch  mehr  läng- 
liche Gestalt  und  den  scharf  rippenförmigen  7.  Zwischen- 
raum bedeutend  ab. 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908.  , 


238 

Ober-  und  Unterseite  gelbbraun,  Hinterkopf  und  Scheibe 
des  Halsschildes  angedunkelt.  Kopf  breit  und  kurz,  nicht 
sehr  nach  vorn  verschmälert,  deshalb  \'orderrand  breit, 
schwach  ausgerandet,  Vorderecken  in  flachem  Bogen  ab- 
gerundet, Wangen  sehr  deutlich,  Oberfläche  hinten  und 
in  der  Mitte  punktiert,  nach  den  Seiten  und  vorn  \'er- 
löschend.  Kopf  und  Halsschild  niederliegend  behaart, 
dazwischen  —  Halsschild  aber  nur  in  der  vorderen  Hälfte 
—  mit  aufstehenden,  gleichstarken  Haaren  besetzt.  Hals- 
schild wenig  konvex,  an  den  Seiten  schmal  verflacht,  vorn 
nicht  sehr  verengt,  mäßig  stark,  nicht  sehr  dicht  punktiert, 
\'orderwinkel  mehr  als  die  Hinterwinkel  abgerundet,  Basis 
ungerandet,  in  gleichem  Bogen  verlaufend.  Schildchen 
sehr  schmal,  dreieckig,  tieferliegend. 

Flügeldecken  länglich,  nach  hinten  kaum  \'erbreitert, 
sehr  deutlich  zugespitzt,  Seitenrand  abgesetzt,  Naht  scharf 
dachfcJrmig,  der  2. — 6.  Zwischenraum  ganz  eben,  gerad- 
linig nach  den  Seiten  abfallend,  der  7.  scharf  rippenförmig, 
als  scharfe  Kante  über  die  Schulter  bis  zur  Basis  reichend, 
mit  dichter  Haarreihe,  deren  Spitzen  nach  unten  gebogen 
sind,  bekleidet,  solche  Haarreihen  zeigen  sich  bei  meinem 
Exemplar  auch  auf  den  anderen  Zwischenräumen  vor  der 
Spitze,  und  da  die  Zwischenräume  an  der  Basis  den" Anfang 
einer  ebensolchen  Behaarung  erkennen  lassen,  so  nehme 
ich  an,  daß  bei  frischen  Stücken  die  Zwischenräume  in 
ihrer  ganzen  Ausdehnung  reihenweis  behaart  sind;  außerdem 
trägt  der  2.  Zwischenraum  vor  der  Spitze  einzelne  längere, 
aufstehende  Haare,  die  indes  sehr  leicht  ausfallen.  Die 
Streifen  erweitern  sich  nach  hinten  und  sind  daselbst  gröber 
als  vorn  punktiert.  Borsten  der  Hintertibien  am  Apikai- 
rande ungleich,  i.  Glied  der  Hintertibien  länger  als  oberer 
Enddorn,  gleich  den  3  folgenden  Gliedern. 

Epipleuren  sehr  breit.  Unterseite  punktiert  und  be- 
haart. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


239 

Die  Art  ist  an  der  erhabenen  Naht  und  dem  rippen- 
förmigen  7.  Zwischenraum  leicht  erkennthch. 

3I2   rnm.      Zentralafrika.      In  meiner   vSammhmg. 

9.  Lordit.  tenuis  n.  sp. 

Mattglänzend,  gelbbraun,  Kopf  in  der  Mitte  und  hinten, 
und  das  Halsschild  auf  der  Scheibe  dunkler,  die  Flügel- 
decken an  der  Basis  im  2. — 4.  Zwischenraum,  in  letzterem 
aber  viel  kürzer,  die  Schulter,  der  Seitenrand,  die  Spitze 
und  eine  Makel  vor  derselben  im  3. — 5.  Zwischenraum 
\'iel  heller  als  die  Grundfarbe.  Kopf  nach  vorn  fast  gerad- 
linig verschmälert,  Clipeus  abgestutzt,  Oberfläche  des  Kopfes 
hinten  grob,  vorn  und  seitlich  zerstreuter  und  feiner  punk- 
tiert, die  Punkte  mit  aufstehenden  Haaren,  zwischen  den 
Augen,  besonders  in  der  Mitte,  tief  eingedrückt;  Wangen 
die  Augen  wenig  überragend.  Halsschild  quer,  nieder- 
liegend, am  Vorderrand  aufstehend  behaart,  wenig  konvex, 
vorn  etwas  schmäler  als  an  der  Basis,  ziemlich-  dicht  punk- 
tiert, die  Punkte  so  groß  wie  die  des  Kopfes,  am  Grunde 
glänzend,  sie  sind  am  schmal  verflachten  Seitenrande  weniger 
deutlich;  Seitenrand  fein,  Basis  ungerandet,  Basalwinkel 
sind  stumpf  abgerundet.  Flügeldecken  von  der  Breite 
des  Halsschildes,  parallel,  punktiert-gestreift,  Streifen  im 
Grunde  glänzend,  Zwischenräume  konvex,  der  7.  stärker 
erhaben  als  die  anderen,  fast  gekielt,  jedoch  lange  nicht 
so  auffallend  wie  bei  acquus,  alle  Zwischenräume,  auch  der 
etwas  dachförmig  erhabene  erste,  sind  einreihig  behaart, 
der  4.,  6.  und  8.  sind  hinten  abgekürzt.  Unterseite  bräun- 
lich, Beine  heller,  zerstreut  und  fein  behaart.  Hintertibicn 
am  -Spitzenrande  ungleich  beborstet.  Metatarsus  länger 
als  oberer  Enddorn,  länger  als  3  folgende  Glieder,  fast  so 
lang  als  der  übrige  Fuß. 

(^  mit  stumpfem  Enddorn  an  den  \'ordertibien,  Meta- 
sternalplatte  flach  vertieft. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1908. 


240 

2.  Enddorn  spitz,  Metasternalplatte  nnr  mit  vertiefter 
Längslinie. 

3/2 — 4  iT^rn.     Senegal:    Dakar.     In  meiner  Sammlung. 

Diese  Art  gleicht  in  Größe  und  Form,  sowie  in  der 
Behaarung  und  dem  erhabenen  7.  Zwischenraum  am  meisten 
den  L.  acquus,  unterscheidet  sich  aber  sofort  durch  die 
konvexen  Zwischenräume,  während  dieselben  bei  acquus 
vollständig  flach  sind,  auch  ist  hier  der  7.  viel  stärker  rippen- 
förmig. 


Versuch   einer  nioiiographischen    Revision 
der  Indo-Australischen  Neptiden 

von  H.  FriiliNtoi'f'ei* 

mit  18  Abliildiingeu  auf  3  Tafeln. 

Eine  Revision  der  artenreichen  Gattung  Ncptis  zählt 
zu  den  schwierigsten  Aufgaben  orientalischer  Entomologie 
und  ich  bin  es  mir  wohl  bewußt,  daß  ich  mit  meiner  heutigen 
Übersicht  auch  nur  einen  kurzen  Schritt  vorwärts  ge- 
kommen bin. 

Ich  glaubte  aber  meine  seit  2  Jahren  vorbereitete  Arbeit 
jetzt  abschließen  zu  dürfen,  gestützt  auf  das  fast  1200 
Exemplare  umfassende  Material  meiner  Sammlung  und 
wiederholte   Vergleiche    am    Berliner   und   British    Museum. 

Wesentlich  erleichtert  wurde  meine  Aufgabe  durch 
eine  fast  lückenlose  Aufzählung  der  bekannten  Arten, 
die  Frederic  Moore  in  den  Lepidoptera  Indica  Bd.  III — IV 
im  Jahre  1899  eingefloch-ten  hatte. 

Dieser  Aufzählung  gingen  2  größere  erschöpfende  Ar- 
beiten desselben  fruchtbaren  Autors  voraus,  die  beide 
freilich  über  ein  halbes  Jahrhundert  zurückliegen,  nämlich 
ein   Katalog  der  Arten,   die  sich  im  East   India   Company 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


241 

Museum  befinden  1857  und  ein  ,,Monograpli"  in  den  Proc. 
Zool.   Soc.  1858. 

Auch  zwei  Publikationen  neuerer  Autoren  erwiesen 
sich  von  großem  Werte,  die  unseres  verdienstvollen  Semper 
(Schmetterlinge  der  Philippinen  1886 — 1892)  und  Bing- 
hams  Fauna  India,  Vol.  I.  1905. 

Semper  ist  die  Sonderung  in  Artengruppen  besonders 
geglückt,  eine  keineswegs  leichte  Aufgabe  für  die  damalige 
Zeit,  und  Bingham  klärte  die  Synonymie  der  indischen 
Spezies  und  führte  die  Vielzahl  der  beschriebenen  Formen 
auf  das  bescheidene  Maß  von  etwa  25  Arten  zurück. 

Mir  verblieb  als  Hauptaufgabe  die  malayisch-papu- 
anischen  Rassen  um  ihre  nomenclatorischen  Typen  zu  ver- 
sammeln und  im  Nebenamt  die  Anzahl  der  Mooreschen 
Genera  zu  reduzieren. 

Dem  ,, Speziesbegriff"  ist  der  weiteste  Raum  gelassen, 
mein  Bestreben  war  wie  immer  darauf  gerichtet,  das  nach 
unserer  heutigen  Auffassung  verwandte  und  zusammen- 
gehörige unter  einen  Hut  zu  bringen,  und  die  natürliche 
Folge  meiner  Zentralisierungs-Versuche  bildet  ein  Schwinden 
der  Arten. 

Moore  kannte  1899  über  200  ,, Spezies",  dazu  käme 
eine  relativ  große  Serie  von  neuentdeckten  Formen,  die 
in  den  letzten  8  Jahren  beschrieben  wurden  oder  die  Moore 
übersehen  hatte  zu  registrieren. 

Die  heutige  Liste  umfaßt  aber  kaum  75  Arten,  dafür 
ist  auf  Grund  meines  insularen  Materials  die  Anzahl  der 
Lokalrassen  wesentlich  gestiegen  und  sie  würde  sich  viel- 
leicht verdoppeln  lassen,  wenn  mir  die  in  England  und 
Amerika  aufgestapelten  Vorräte  an  malayischen  und  papu- 
anischen  Formen  zugänglich  wären,  aber  auch  so  hat  sich 
die  Serie  der  geographischen  Formen  von  200  auf  275  ver- 
mehrt. 

Stctt.  cntomol.  Zeit.   1908. 


242 

Aus  der  nachfolgenden  bibliographischen  Zusammen- 
fassung geht  zur  Genüge  hervor,  daß  die  Identifizierung 
der  meisten  Arten  bis  in  die  neueste  Zeit  eine  willkürliche 
und  vor  allem  unsichere  blieb. 

^'  Die  Bewertung  der  generischen  Stellung  der  Neptiden 
blieb  dagegen  eine  selten  gleichartige  und  das  ,, Genus  Ncptis'\ 
wie  es  Fabricius  aufstellte,  bis  1899  von  allen  An-  und  Ein- 
griffen der  Systematiker  verschont. 

Nur  einige  Arten,  die  sich  vom  allgemeinen  Typ  ent- 
fernen, wie  Acca  vcnilia  L.  und  die  Artengruppe  der  Phae- 
dymen  waren  seit  Felder  ein  Spielball  der  Autoren  und 
mußten  es  über  sich  ergehen  lassen  ohne  jedwede  Prüfung, 
aber  mit  desto  größerer  Kühnheit  in  irgend  eine  Gattung 
geschleudert  zu  werden. 

Indes  läßt  gerade  diese  Unbeständigkeit  in  der  Be- 
handlung der  aberranten  Neptiden  auf  verborgene  Schwierig- 
keiten schließen,  an  denen  die  Schiff  lein  der  bisherigen 
Literaten  scheiterten.  Und  in  der  Tat  dürfte  es  in  der  ge- 
samten Nymphalidenwelt  kaum  ein  Genus  geben,  bei  dem 
eine  geradezu  monotone  Regelmäßigkeit  und  Konstanz 
der  Flügelzeichnung  mit  einer  so  weitgehenden  Fluktuation 
der  strukturellen  Merkmale  Hand  in  Hand  geht. 

Felder  war  der  erste,  dem  diese  Eigentümlichkeit 
der  Neptiden  auffiel  und  er  gab  seiner  Erkenntnis  dadurch 
Ausdruck,  daß  er  im  ,, Neuen  Lepidopteron"  1861  die  alte 
Gattung  ,,Neptis''  in  7  Sektionen  zerlegte  und  für  2  weitere 
Arten  ein  neues  Genus  ,,Phaedyma''''  kreierte. 

1881  benannte  Moore  in  den  Lep.  Ceylonica  die  7. 
Feldersche  Sektion  als  Genus  ,,Rahinda'\  eine  Gattung, 
die  bald  anerkannt,  bald  negiert  wurde,  der  jedoch  zweifels- 
ohne ein  hoher  systematischer  Wert  zusteht. 

Die  übrigen  Felderschen  Sektionen  belegte  Moore 
dann  in  den  Lepidoptera  Indica  mit  Gattungsnamen  und 
schuf  14  weitere  neue  ,, Genera". 

Stctt.  cntomol.  Zeit.   1908. 


243 

Es  sind  dies  die  folgenden,  deren  Namen  ich  mit  dem 
wesentlichsten   Inhalt   der   Mooreschen   Diagnosen   begleite: 

I.  Paraneptis. 
Erster    Subkostalast    kurz,    auf    1/5   vor   dem   Zellende, 
2.  kurz  am  Ende  der  Zelle  aufsteigend.     ODC  kurz,  Prae- 
kostale   auf  der  halben   Länge  nach   außen   gebogen. 
Type:    hicilla. 

2.  Kalkasia. 

Erster  Subkostalast  auf  ungefähr  V3,  2.  auf  '/«  vor 
dem  Zellende  aufsteigend. 

Praekostale  bifid,  über  der  Vereinigung  der  SC  auf- 
steigend. 

Type:    alwina. 

3.  Hamadryodes. 

SC  und  SC  2  vor  dem  Zellende  aufsteigend,  Zelle  breit, 
SM  stark  gekrümmt. 

Präkostale  mit   einer  verlängerten   zweiteiligen    Spitze. 
Type:    lactaria. 

4.  Acca. 

SC  I  steigt  auf  '/s  vor  dem  Zellende  auf,  der  2.  in  einiger 
Entfernung  jenseits  derselben,  beide  kurz,  ODC  lang,  Zelle 
breit. 

Präkostale  zweiteilig  auf  halber  Länge. 
Type:    venilia. 

5.  Phaedyma. 

SC  I  und  2  vor  dem  Zellende,  beide  DC  kurz. 
Präkostale  nah   dem   Ende  nach   innen   gebogen. 
Type:    amphion. 

6.  Andrapana. 

SC  I  auf  1/4,   SC  2  nahe  dem  Zellende. 
Präkostale  kurz,  nahe  ihrem  Ende  nach  innen  gebogen. 
Type:    columella. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


244 

7    Neptis. 

SC  I  und  2  sehr  kurz,  i.  auf  1/5,  der  2.  kurz  vor  dem 
Zellende,  der  3.  etwa  auf  halber  Länge  jenseits  der  Zelle. 
ODC  kurz.     PC  kurz,  gerade,  leicht  gegabelt. 
Type :    accris. 

8.  Bimbisara. 

SC  I  auf  i'3,  SC  2  auf  '/.j  vor  dem  Zellende.     DC  sehr 
kurz.     PC  kurz,  nahe  dem  Ende  nach  außen  gebogen. 
Type:    sankai-a   {aniha). 

9.  Pandassana. 

SC  I  auf  V;},  SC  2  auf  '/lu  vor  dem  Zellende.    PC  scharf 
nach  außen  gebogen. 

Type:    luli^inosa. 

10.  Bisappa. 

SC  auf  V/s,  SC  2  kurz  vor  dem  Zehende.     PC  stark  ge- 
krümmt. 

Type:    neviphus. 

11.  Marosia. 

SC  I   auf  7o>   SC  2  auf  '/s  ^'oi"  dem  Zellende. 
Type:    antara. 

12.  Palanda. 

SC  I  auf  '/s.  SC  2  nahe  dem  Zellende.     PC  stark  nach 
außen  gebogen. 

Type:    illigera. 

13.  Stabrobates. 

SC  I  auf  1.3  vor  dem  Zellende,  SC  2  auf  '!<,,  DC  kurz. 
PC  lang  nach  außen  vor  ihrer  Mitte  gebogen. 
Type:    radha. 

14.  Tagatsia. 

SC  I  auf  %,  SC  2  auf  %  jenseits  dem  Zellende.     PC 
kurz,  leicht  nach  außen. 
Type:    dama. 

Slett.  entomol.   Zeit.   1008. 


245 

15    Rahinda. 

SC  I  auf  i/ö,  SC  2  auf  Y^  jenseits  der  Zelle.     PC  kurz, 
leicht  nach  außen  gebogen. 
Tj'pe :    hordonia. 

i6.  Lasippa. 

SC  I  und  SC  2  vor  dem  Zellende. 
Type :    heliodore, 

17.  Bacalora. 

SC  I  auf  Vs,  SC  2  unmittelbar  vor  dem  Zellende.     PC 
abruptly  nach  außen  gebogen. 
Type :    pata. 

18.  Atharia. 

SC  I  vor  dem  Zellende,  2  auf  14  jenseits  der  Zelle. 
PC  abruptly. 

Type :    consimilis. 

19.  Andasenodes. 

SC  I  und  2  vor  dem  Zellende.     PC  kurz,  gerade. 
Type:    mimetica. 

20.  Rasalia. 

SC  I  und  2  vor  dem  Zellende. 
Type:    gyacüis. 

Schon  ein  flüchtiger  Blick  lehrt  uns,  daß  sich  die  Genera 
im  Zickzack  aneinanderreihen.  Sonst  müßten  14,  15  und  18 
(2.  Subkostalast  entspringt  jenseits  dem  Zellende)  zu- 
sammenstehen und  noch  mehr  5  und  19  sowie  3  und  20. 
Auch  wiederholen  sich  die  Differenzialcharaktere  (19  und 
20)  oder  sie  beziehen  sich  auf  Unterschiede,  die  an  sich 
so  subtil,  daß  sie  der  Variabilität  bereits  innerhalb  der 
Art  unterworfen  sein  müssen  (11.  Subkostalast  auf  Vg  vor 
dem  Zellende  und  bei  8  auf  1/9  vor  dem  Zellende)  und  ohne 
Zuhilfenahme  genauester  Instrumente  überhaupt  nicht  zu 
ermitteln  wären. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  16 


246 

Man  wird  es  deshalb  verstehen,  wenn  Bingham  in 
Fauna  India  1905  kurzerhand  5  Genera  kassierte,  die  auf 
kontinentahndische  ,, Typen"  basiert  waren,  aber  umso- 
mehr  mag  die  Behauptung  paradox  khngen,  daß  trotz 
der  Zersphtterung,  die  Moore  verankißte,  dennoch  einige 
seiner  Gattungen  an  Überfülhmg  kranken,  so  z.  B.: 
Bimbisara,  in  der  Moore  Spezies  aus  3  Artengruppen  depo- 
nierte oder  Tagatsia,  in  welcher  Rahinda  friedlich  neben 
echten  Neptiden  schlummern. 

Übrigens  enthielten  auch  schon  die  Felderschen  Sek- 
tionen  unvereinbare   Elemente,    so   z.    Beispiel: 

Sektion  I,  wo  wir  Neptis  aceris  und  iiiatuta  neben 
unserer  heutigen  Phaedyma  columelhi,  Sektion  II,  Neptis 
vikasi  neben  Neptis  prasUni  finden. 

Ferner  stellte  Felder  Neptis  sankara  in  seine  Gattung 
Phaedyma,  obgleich  sie  richtiger  in  seiner  Neptis- Sektion  VI 
eingereiht  sein  müßte. 

Da  somit  weder  die  Feldersche  noch  die  Mooresche 
Aufstellung  einer  kritischen  Prüfung  stand  zu  halten  ver- 
mochten, versuchte  ich  eine  völlige  Neu- Gruppierung. 
Zu  diesem  Zweck  fertigte  ich  40  Geäderpräparate  an  und 
zwar  von  folgenden  Arten : 

Neptis      hylas  L.  rj$. 

nandina  Moore  (^$. 

lucilla  Denis  ^. 

philyra  Men.  V- 

pryeri  Butl.  $. 

jumhah  Moore  ^^. 

cartica  Moore  ^^. 

harita  Moore  ^^. 

magadha  Felder  <^^. 

satina  Grose  Smith  (^. 

nausicaa  de  Niceville  (^^. 

thetis  Men.  cJ. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


247 

N'cpHs      miah  Moore  ^. 
ananta  Moore  ^. 
heliodora  F.  :^. 
nirvana  Feld.  ^. 
Rahinda    hordonia  Stoll  (^'^. 
antara  Moore  ^. 
consimüis  Boisd.  ,^. 
Acca        venilia  L.  (^$. 
Phacdyma  ophiana  Moore  (J$. 
siimhana  Frühst.  <^^. 
haweana  Frühst.  cJ?. 
heliopolis  Feld.  <^^. 
arnphion  L.   3"$. 
chlis  Butl.  ?. 
,,  aspasia    Leech    ^,    sämtlich    aus    Ost- 

asien und 
Neptis      agatha. 

melicerta  aus  Afrika. 
Mit   Hilfe   dieser   30   Arten   und   Formen   ließ   sich   er- 
mitteln, daß  sich  2  Hauptgruppen  ohne  jede  Schwierigkeit 
aussondern  lassen,  nämlich: 

A.  Arten  mit   dem   Ursprung  der   SC   2    diesseits 
{Rahinda)   und 

B.  Arten  mit  dem  Ursprung  der  SC  2  weit   jenseits 
der  Zelle  {Neptis). 

Zwischen  beide  schiebt  sich  als  einzige  Art  Acca  venilia 
L.  ein,  bei  der  SC  2  auf  mäßige  Entfernung  jenseits  der 
Zelle  aufsteigt. 

Zu  dieser  Einteilung  nahmen  übrigens  bereits  Felder, 
Moore,  Distant,  Semper  und  neuerdings  Bingham  ihre 
Zuflucht. 

Sonderbarer  Weise  aber  verwirft  sie  Aurivillius  (Rhop. 
Aethiopica  1898)  mit  der  Motivierung,  daß  dies  Kennzeichen 
bei  den  afrikanischen  Arten  nicht  konstant  sei,  daß  ferner 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  .  16* 


248 

Arten,  „welche  aus  anderen  Gründen  nahe  ver\\'andt  sein 
müssen,  nicht  immer  in  dieser  Hinsicht  übereinstimmen". 
Aiirivilhus  zog  es  deshalb  vor,  die  Arten  nach  ihren  Zeich- 
nungsanlagen in  2  Gruppen  zu  verteilen. 

Dem  Beispiel  Aurivillius  möchte  ich  aber  bei  aller 
Hochachtung  vor  seiner  sonstigen  Gründlichkeit  und  Um- 
sicht nicht  folgen,  denn  bei  weit  über  hundert  indischen 
und  einigen  afrikanischen  Rahinda,  die  ich  untersuchte, 
konnte  ich  auch  nicht  die  geringste  Abweichung  in  der 
Stellung  der  SC  2  konstatieren.  Auch  dünkt  es  mich  ver- 
läßlicher, bei  Beurteilung  von  Artengruppen  sich  auf  ein 
strukturelles  Merkmal  zu  stützen,  daß  sich  in  zwei  Erd- 
teilen mit  seltener  Konstanz  wiederholt,  als  auf  koloristische 
Motive. 

Ist  es  doch  gerade  die  Zeichnungsanlage,  die  uns  bei 
den  asiatischen  Arten  verleitet,  morphologisch  weit  getrennte 
Spezies  als  nahe  verwandt  anzusehen.  [Rahinda  ananta 
Moore  und  Neptis  neriphus  Feld.,  Rahinda  tricolor  Stdgr. 
und  Neptis  hella  Stdgr.,  Neptis  calliplocama  Frühst.). 

Als  ein  weiteres  Hilfsmittel  eine  brauchbare  und  ver- 
läßliche Einteilung  zu  erzielen,  erwies  sich  die  Art  des  Ver- 
laufs der  Kostaladern,  nach  dem  sich  gleichfalls  zwei  Gruppen 
bilden  lassen. 

A.  Kostale    beim    (^    in    den    Vorderrand,    jene    des    $ 
in   den   Distalrand   auslaufend.      {Neptis,    Rahinda). 

B.  Kostale  in  beiden  Geschlechtern  in  den  Kostalrand 
mündend.     [Phaedyma). 

Die  Phaedymen  unterscheiden  sich,  soweit  dies  meine 
Klärungs versuche  ergaben,  nicht  erheblich  von  den  übrigen 
Neptiden  und  da  Merkmale,  die  nur  einem  Geschlecht 
zukommen,  keinerlei  generischen  Wert  besitzen,  muß  die 
Feldersche  ,, Phaedyma''  ihres  Gattungsrangs  beraubt  werden 
und    kann    nur    als    x\rtengruppe    bestehen. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


249 

Schließlicli  sei  noch  bemerkt,  daß  der  Verlauf  der 
Präkostale  einen  guten  Anhalt  bietet  eine  größere  Formen- 
serie mit  Sicherheit  unterzubringen.  Auch  da  stoßen  wir 
wieder  auf  2  Hauptgruppen: 

A.  Präkostale  entweder  einfach  und  steil  nach  oben 
gerichtet  oder  vertikal  aber  bifid.  {Rahinda,  Ncptis, 
Phacdyma). 

B.  Präkostale  distal  nach  außen  gebogen,  meist  lang 
und  spitz.     {Bimhisava). 

Der  Verlauf  der  Präkostale  ist,  obgleich  von  besonderer 
systematischer  Wichtigkeit,  doch  insofern  verfänglich  als 
sich  ihre  Konfiguration  ebenso  wie  auch  die  Art  ihrer  Ab- 
zweigung von  der  Kostalader  beim  Genus  Pantoporia  [Athy- 
ina)  wiederfindet. 

Schreibt  doch  sogar  Dr.  Schatz  1892  noch,  ,,daß  die 
Form  der  Präkostale  von  durchgreifender  Be- 
deutung wäre,  weil  sie  bei  Athynia  im  großen  Bogen 
nach  außen  gerichtet,  bei  Ncptis  jedoch  meist  gerade 
und  nur  an  der  Spitze  etwas  umgebogen  sei."  Auch  glaubte 
Schatz,  daß  die  Radialen  der  A^ß/)2!/s-Hinterflügel  nahe 
beisammen  stehen  und  sich  der  Subkostale  mehr  nähern 
als  bei  Athynia. 

Die  zusammengedrängten  Radialen  besitzen  jedoch 
nur  die  Phacdyma  und  die  Formen  der  Ncptis  vikasi-He'\\\e , 
bei  den  übrigen  Arten,  insbesondere  aber  den  Bimhisava 
stehen  die  fraglichen  Adern  ebenso  weit  entfernt  als  bei 
den  Athyma.  Yow  den  Trennungscharakteren,  die  Schatz 
aufführt,  erweist  sich  überhaupt  nur  ein  einziger  als  stich- 
haltig, nämlich  das  Fehlen  des  Mediansporns  der  Neptis- 
\^orderflügel,  den  die  Athymen  stets  besitzen. 

Man  wird  jedoch  Schatz  beipflichten,  wenn  er  sagt, 
,,daß  die  Neptiden  schon  eine  durch  ihre  äußere  Erscheinung 
wohl  charakterisierte  Abteilung  der  Nymphaliden  dar- 
stellen." 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


2,50 

Von  iliren  nächsten  \'erwandten,  den  Limenitiden, 
lassen   sich   die   Neptiden   Imagos   absondern: 

1.  durch  das  Fehlen  des  Mediansporns  der  Vorder- 
flügel ; 

2.  die  dünnere,  rundlichere  sack-  oder  eiförmige  Flügel- 
form. Die  Hinterflügel  weisen  niemals  irgendwelche 
Ausbuchtung  oder  jene  spitze  Form  auf,  welche 
die  Athymiden  charakterisiert. 

Eine  noch  wichtigere  Differenzierung  läßt  sich  bei 
den  Raupen  konstatieren,  von  denen  jene  der  Neptiden 
sofort  zu  erkennen  sind  an  ihren  buckel-  oder  schabracken- 
artigen dorsalen  Auswüchsen  und  ihrer  gekrümmten  Form, 
während  sich  die  Limenitiden  aus  fast  linearen,  walzen- 
förmigen Raupen  entwickeln. 

Viele  Arten  der  Neptiden  machen  sich  bemerklicli 
durch  spezialisierte  Reibeflächen  der  Hinterflügel-Oberseite, 
sexuelle  Geschlechtsauszeichnungen,  die  der  Limenitiden- 
gruppe  völlig  fehlen.  Aber  während  bei  den  Aihymas  aus- 
geprägter sexueller  Dimorphismus  vorherrscht,  finden  wir 
ihn  bei  den  Neptiden  nur  ausnahmsweise  (bei  den  Phae- 
<fy;;m- Spezies,    Neptis   vikasi   und  prasUni). 

Im  allgemeinen  verhalten  sich  die  Neptiden  auch 
klimatischen  Einflüssen  gegenüber  resistent.  Horodi- 
morphen-Formen  begegnen  wir  nur  bei  einigen  kontinen- 
talen und  sehr  wenigen  insularen  Arten,  und  auch  bei  diesen 
unterliegt  nur  die  Färbung  leichten  Modifikationen.  Niemals 
wechselt  jedoch  die  Flügelform  oder  sonst  wie  die  äußere 
Gestalt. 

Dagegen  bieten  die  Neptiden  lokalen  Einwirkungen 
nur  geringen  Widerstand  und  neigen  viel  mehr  noch  als 
die   Limenitiden  zur   Umbildung  in   geographische   Rassen. 

Eine  gewisse  Monotonie  der  äußeren  Erscheinung  ist 
aber    dennoch    der    Grundzug    der    Neptiden,    keine    einzige 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


251 

Art   kann   farbenprächtig  genannt   werden,   wenngleich   anf 
den    Phihppinen    2 — 3    mäßig    bunte    Spezies    vorkommen. 

Geographische    \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g. 

Neptiden  finden  sich  in  wärmeren  Teilen  der  ganzen 
alten  Welt  und  darüber  hinaus  in  Australien.  Den  Hauptherd 
ihres  Vorkommens  bildet  jedoch  das  gebirgige  China,  süd- 
wärts vom  Yangtsekiang  und  Indien  in  weitester  Aus- 
dehnung. Nordwärts  gehen  einige  Arten  bis  zum  Amur 
und  Yesso,  und  über  Sibirien  und  Südrußland  sind  zwei 
Arten  auch  nach  Europa  gelangt,  die  sich  über  Rumänien 
und  die  Kronländer  der  österreichischen  Monarchie  bis 
in  die  südhche  Schweiz  verfolgen  lassen.  Im  austroma- 
layischen  Gebiet  treffen  wir  Neptiden  auf  der  ganzen  Insel- 
kette, von  den  Andamanen  bis  zu  den  Salomonen  und  dem 
tropischen  Australien. 

Insgesamt  kennen  wir  bis  jetzt  aus 

Afrika    etwas  über  30  Arten 

China     etwa  20 

Vorderindien    ,,      24 

Sikkim    ,,      15 

Assam ,,      14 

Macromalayana  ,,      16 

Micromalayana    ,,    8 — 9     ,, 

Celebes    ,,        5 

Philippinen     ,      15 

Molukken    ,,        7 

Papua  Region ,,      12 

Auffallend  ist  die  große  Armut  von  Celebes,  von  dessen 
5  Spezies  Neptis  neriphus  Hew.  und  antara  Moore  als  in- 
digen  betrachtet  werden  können,  2  Arten  [vikasi  Horsf. 
und  hylas  L.)  über  die  Java-Landbrücke  dorthin  gelangt 
sein  dürften,  während  die  dortige  Phaedyma  durch  ihre 
engen  Beziehungen  zu  philippinischen  Rassen  vermutlich 
über  Mindanao  eingewandert  ist. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


252 

Nur  wenige  Spezies  sind  weit  \-erbreitet,  wenngleich 
die  Raupen  als  polyphag  gelten;  einige  Arten  sind  streng 
lokal,  andere  insular. 

Am  auffallendsten  ist  der  Reichtum  der  relativ  kleinen 
Philippinen-Insel  Palawan,  die  allein  13  Spezies  beherbergt, 
von  denen  3  [tricolor,  bella  und  cnUiplocania)  als  indigen 
gelten  müssen,  während 

Borneo       unter  13  Arten     als    indigen    keine 

Sumatra        ,,       15 

Java  ,,       13 

Celebes  ,,         5       ,,  ,,  ,,         zwei 

Mindanao      ,,       10       ,,  „  ,,         eine 

besitzen. 

Die  Gewohnheiten  der  Neptiden  bieten  dem  Beobachter 
wenig  interessantes  und  die  meisten  von  ihnen  zählen  zu 
den  gewöhnlichsten  Schmetterlingen  der  Tropen  und  Sub- 
tropen. 

Nur  einige  bewohnen  den  Wald,  die  meisten  Arten 
treiben  sich  auf  offenen  sonnigen  Plätzen  herum  und  meiden 
keineswegs  die  Nähe  der  menschlichen  Ansiedlungen.  \^on 
allen  Nymphaliden  sind  die  Neptiden  die  ersten,  welche 
morgens  ausfliegen,  und  sie  scheuen  weder  die  taufeuchten 
Gräser  noch  trübes  Wetter.  Wenngleich  sie  die  Sonne 
lieben,  trifft  man  sie  doch  selbst  bei  starkem  Regen  an, 
was  ich  in  Tonkin  oft  bemerkte,  und  Max  Korb  er- 
zählte mir  dasselbe  von  den  Arten  des    Amurgebiets. 

Die  Angehörigen  des  Genus  Rahinda  leben  ausschließlich 
in  der  Ebene,  ebenso  die  meisten  Phaedyma,  die  anscheinend 
den  Seestrand  bevorzugen,  doch  gehen  einige  coliimeUa- 
Rassen  auch  bis  zirka  3000  Fuß  hinauf. 

Von  den  chinesischen  Arten,  namentlich  den  statt- 
lichsten unter  ihnen,  ist  bekannt,  daß  sie  Höhen  von 
5 — 10  000  Fuß  bewohnen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


253 

Neptis  hylas  L.  und  N.  nialicndra  Moore  wurden  im 
West-Himalaya  noch  auf  9000  Fuß  Höhe  beobachtet,  während 
aus  sicherer  Quelle  durch  de  Niceville  bekannt  wurde, 
daß  nyctens  in  Native  Sikkim  selbst  auf  12  000  Fuß  sich 
noch  heimisch  fühlt. 

Die  gew^öhnlichen  Arten  besaugen  verschiedenartigste 
Blüten,  besonders  jene  von  Trifoliaceaen  luid  Rahinda 
hodonia  hat  Hagen  (Iris  1896  p.  170)  in  Gesellschaft  von 
Chersonesia  rahria  von  den  Doldenblüten  einer  Sambucusart 
in  Sumatra  weggefangen. 

J  u  g  e  n  d  s  t  a  d  i  e  n. 

Trotz  der  Häufigkeit  vieler  Arten  wissen  wir  noch 
herzlich  wenig  über  die  ersten  Zustände  der  Neptiden. 

Bekannt  sind  nur:  Ei,  Raupe  und  Puppe  von  den 
beiden  europ.  Spezies  hvlas  sappho  Pall.  und  luciUa  Denis. 
Raupe  und  Puppe  von  Neptis  hylas  niatuta  Hb.  und  hylas 
hylas  L.,  jumbah  jiiinhah  Moore,  junibah  iialauda  Frühst., 
nandina  kallaura  Moore,  viraja  Moore,  sowie  von  Rahinda 
hordonia   Stoll.  und  consiiiülis  Boisd. 

Abbildungen   von    Raupen   und   Puppen 
finden  sich  von 

Neptis  hylas  matuta  Hb.  bei  Th.  Horsfield,  Cat.  Lep. 

E.  I.  C.  Mus.  t.  7.  f.  9.   1829; 
Neptis   jumbah    Moore   bei    Davidson    und    Aitken,    J. 
B.  N.  H.   Soc.  1890  t.  2.  f.  3.  und  bei  Moore,  Lep- 
Ind.  III  t.  272  f.  I.  1889; 
"   Neptis  jumbah  nalanda  Frühst,  bei  Moore  ibid.   f.   la 
und  Lep.   of  Ceylon  I.   t.   28,   f.   i,   2,   1881. 
Neptis  hylas  L.  bei  Moore,   Lep.  Ind.  t.  276,  f.   i. 
Neptis  viraja  Moore  ibid.   IV.  t.  296,  f.   i. 
Rahinda  hordonia   Stoll.  bei  Moore  ibid.   t.   300,   f.   i. 
Rahinda  consimilis  Boisd.  bei  L.  de  Nicev.  J.  As.  Soc. 
Beng.  1888,  t.  II,  f.  3— 3a. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


254 

G  e  n  a  ii  e    B  e  s  c  h  r  e  i  b  ii  n  g  e  n   v  o  n    R  a  ii  p  c  n    u  n  d 

Puppen 
lieferten  von 

Neptis    nandina    kallaiira    Moore,    L.    de    Niceville    J. 

As.    Soc.   Beng.   1900  p.   228. 
Rahinda    hordonia     Stoll.,     Davidson    &    Aitken    1.    c. 

1896  p.  250. 
Rahinda  hordonia  Bingham,  Fauna  India  1905  p.  345. 

Beschreibungen   aller   E  n  t  w  i  c  k  1  u  n  g  s  - 
Stadien 
brachte  nur 

Fritz  Ruehl,  Palaearct.  Großschmetterlinge  1895  p.  340 
und  341  von  Nept.  lucilla  Denis  und  hylas  sappho 
Fall. 

Die  Eier  sind  nach  Rühl  fingerhutförmig  und  mit 
unregelmäßigen  Sechsecken  besetzt,  deren  Konturen  dichte 
Borsten  bilden. 

Jede  Hexagonale  erglänzt  in  einem  Punkte,  der  auch 
für  das  unbewaffnete  Auge  wahrnehmbar  ist. 

Die  liicilla-JLier  werden  einzeln  an  die  Unterseite  des 
Spiraea-Blattes  geheftet,  jene  von  sappho  auf  die  Blatt- 
spitzen. 

Von  hylas  papaja  Moore  beobachtete  Hagen  (Iris  1891 
p.  170)  wie  ein  $  auf  einer  überall  in  den  Gärten  als  Un- 
kraut wuchernden  Trifoliacae,  die  blaßgrünen,  gekörnten 
Eier,  jedes  einzeln  auf  die  äußersten  Blattspitzen  legte 
und  zwar  nie  mehr  als  2  oder  3  auf  eine  Pflanze.  Hagen 
vermutet,  daß  die  Trifoliacaen  wegen  ihrer  spärlichen  Blätter 
auch  nicht  mehr  Räupchen  hätten  nähren  können.  Die 
Raupen  konnte  Hagen  nicht  auffinden,  weil  die  Eier  nach 
3    Tagen    wohl    durch    Raubinsekten    weggefressen    waren. 

Nach  Rühl  mißt  die  lucilla-RB.upe  41 — 43  mm,  ihr 
schwarzbrauner    Kopf    führt    gelbe    Punkte.       Grundfarbe 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


255 

des  Raupenkörpers' bräunlichrot  mit  unbestimmt  dunklerer 
Rückenlinie,  die  mehr  oder  weniger  in  der  Grundfarbe 
verfließt. 

Das  2.,  3.,  5.,  und  11.  Segment  führen  je  2  dicke  braune, 
fein  gelb  punktierte,  zapfenartige  Erhöhungen,  zu  beiden 
Seiten  zeigt  sich  an  jedem  Segment  ein  dunkler,  hellge- 
randeter  Schrägstrich,  der  sich  von  dem  helleren,  fein  gelb 
punktierten  Bauch  deutlich  abhebt.  Die  Raupen  finden 
sich  im  April  und  Mai  an  Spiraea  salicifolia.  Die  kurze, 
dicke  Puppe,  gestürzt  hängend,  ist  hellbraun  und  führt 
2  Kopf  spitzen. 

Die  Farbe  der  Puppe,  sowohl  der  europäischen  als 
auch  der  indischen  echten  Neptis- Arten,  ist  zumeist  gelblich, 
von  jenen  der  Rahinda  grünlich  und  den  Arten  aus  der 
Binibisara-Gr\\Y>Y)e  grau. 

Die  Puppe  von  A^  nandina  kallaura  Moore  zeigt  Spuren 
eines  violetten  Anflugs  und  ist  mit  gold-  oder  silberglän- 
zenden Stellen  verziert.  Alle  Puppen  hängen  mit  dem 
Abdominalende  an  der  Blattunterseite. 

Die  Raupen  der  Phacdyina  entzogen  sich  trotz  der 
Häufigkeit  der  meisten  Arten  bisher  allen  Nachforschungen, 
obwohl  anzunehmen  ist,  daß  auch  sie  in  der  Wahl  der  Nah- 
rungspflanzen nicht  empfindlich  sein  dürften,  zählt  doch 
de  Niceville  J.  As.  Beng.  1900  p.  229  nicht  weniger  als 
13  Arten  Pflanzen  aus  den  Familien  der  Malvaceen,  Ster- 
culiaceen,  Tiliaceen,  Rhamneen,  Legumimosen  und  Urticeen 
auf,  an  denen  bereits  Neptis  iii}iibah-R3.upen  gefunden 
wurden. 

Tabelle    der    Genera. 

Die    Neptiden    von    Indo-Australien    lassen    sich    wie 
folgt  gruppieren : 
I  SC  2  entspringt  jenseits  dem  Zellende. 
Gattung:    ..Rahinda  Moore". 

A.   SC  2  steigt  auf  großem  Abstand  jenseits  der  Zelle  auf. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


256 

Artengriippe :     Rahinda   Moore. 
B.   SC    2    steigt    auf    kürzerem    Abstand    jenseits    der 
Zelle  auf. 

Artengruppe:    Acca  Hübner. 
II.    SC  2  entspringt  vor  dem  Zellende. 
Gattung:     ,,Neptis  F." 

A.  Kostale    geht    beim    j     in    den    Vorderrand,    beim 
$  in  den  Distalrand. 

a)  Präkostale    der    Hinterflügel    entweder    gerade, 
oder  zweispitzig,    oder    nach    innen    eingebogen. 

Artengruppe:    Ncptis  F. 

b)  Präkostale  stets  nach  außen  gebogen. . 

Artengruppe:    Bimhisara  Moore. 

B.  Kostale  geht  bei  beiden  Geschlechtern  in  den  Distal- 
rand. 

Artengruppe :    Phacdynia  Felder. 
An    der    Hand    der    vorstehenden    Tabelle    würde    sich 
dann   als   Reihenfolge   der   Spezies  ergeben : 
Rahinda  ^loore. 

1.  hordonia    Stoll.      Ganz   Indien   und   Macromalayana, 

einige  Inseln  von  Micromalayana,  S.  Philippinen, 
Hainan,  mit  9  Rassen. 

2.  cpira  Felder.     Philippinen  mit  2  Rassen. 

3.  Hieti  Ohihx.'')     W.  China. 

4..  consimüis    Boisd.       Papua- Gebiet,    Australien,    mit 
6  Rassen. 

5.  paraha    Butl.       Nord-    und    Hinter-Indien,    Macro- 

malayana, mit  4  Rassen. 

6.  dindinga   Butl.      Macromalayana,    Tenasserim. 

7.  cyrilla  Feld.     Philippinen  mit  6  Rassen. 

8.  ^dama  Moore.    Luzon. 

9.  antara   Moore.      Celebes. 


*)  Die  mit  *  bezeichneten  13  Arten   fehlen  in   der  Kollektion  Fruh- 
itorfer. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


257 

10.  mysia  Feld.     Molukken  mit  4  Rassen. 

11.  aurelia  Stdgr.     Macromalayana,  Assam. 

Acca  Hübner. 

12.  vcnilia     L.         Australien,     Papua-Gebiet,     Moluccen 

mit  16  Rassen. 

Neptis  F. 

13.  hvlas  L.      Ganz  Asien,   von   Japan  bis  Macro-  und 

Micromalayana,  Celebes,  in  Europa  westlich  bis 
Ungarn    und    Böhmen,    mit    29    Rassen. 

14.  gracilis  Kirsch.     Papua-Gebiet. 

15.  nandina  Moore.     Macro-  und  Micromalayana,  nörd- 

lich über  die  Philippinen  bis  Formosa,  in  der 
indischen  Region  von  den  Andamanen  bis 
Tibet,  mit  27  Rassen. 

16.  mahendra    Moore.       Nord-Indien,    China,    Formosa, 

mit  3  Rassen. 

17.  yeyburyi     Butler.         Nord-Indien,     Sumatra,     Java, 

mit  3  Rassen. 

18.  niagadha   Feld.      Nord-Indien,    Macromalayana,    mit 

7  Rassen. 

19.  duryodana   Moore.      Macromalayana   mit   6   Rassen. 

20.  nata  Moore.    Tonkin,  Macromalayana,  mit  4  Rassen. 

21.  jumhah  Moore.      Birma,   Cont.   Indien,   Ceylon,   An- 

damanen, mit  4  Rassen. 

22.  zaida   Doubl.      Himalaya,    Nord-Siam. 

23.  arachne  Leech.     West-China. 

24.  thishe  Men.    West-China,  Amur,  mit  2  Rassen. 

25.  *beroe  Leech.     West-China. 

26.  *thestias  Leech.     West-China. 

27.  *antilope  Leech.     West-China,  Hongkong. 

28.  cydippe  Leech.     West-China. 

29.  heliodora    F.        Nord-    und    Hinter-Indien,     Macro- 

malayana, mit  5  Rassen. 

Stett.  cutomol.  Zeit.   1908. 


258 


30.  lucilla  Denis.      Japan,  Amur,   Sibirien,    Europa   von 

Rußland  bis  Süd-Tirol,  mit  5  Rassen. 

31.  *excellens  Butl.     Japan. 

32.  pryeri  Butler.      Japan,   China,   mit   2   Rassen. 

33.  alwina    Bremer.       Japan,    Korea,    Mongolei,    China, 

mit  2  Rassen. 

34.  *dejeam  Oberthr.     West-China. 

35.  philyra  Menetr.     Amur- Gebiet. 

36.  speyeri  Stdgr.     Amur-Gebiet. 

37.  hella  Stdgr.     Palawan. 

38.  nitdis  Hew.     Philippinen  mit  6  Rassen. 

39.  vikasi    Horsf.       Nord-    und    Hinter -Indien,    Macro- 

malayana,  Celebes,  mit  12  Rassen. 

40.  cartica   Moore.      Nord-Indien,   Tenasserim,   Formosa, 

mit  4  Rassen. 

41.  hrcbissoni ■'Boisd.     Papua-Gebiet  mit  3  Rassen. 

42.  satina   Grose   Smith.      Papua-Gebiet  mit   2   Rassen. 

43.  nausicaa  de  Niceville.     Papua-Gebiet  mit  4  Rassen. 

44.  praslini     Boisd.        Papua-Gebiet,     Australien,     mit 

14  Rassen. 

Phaedyma  Felder. 

45.  ehlis     Butler.         Molukken,     Bismarckarchipel,     mit 

2  Rassen. 

46.  "^mimetica  Grose  Smith.     Timor. 

47.  columella    Gramer.        China,    Vorder-    und    Hinter- 

Indien, Macromalayana,  einige  Inseln  von  Micro- 
malayana,  Philippinen,  mit  18  Rassen. 

48.  daria  Feld.     Celebes  mit  2  Rassen. 

49.  aspasia  Leech.     China. 

50.  amphion  L.     S.  Molukken  mit  2  Rassen. 

51.  ampliata  Butl.     Bismarckarchipel. 

52.  *eleuthera  Grose  Smith.     Neu-Guinea. 

53.  fissizonata  Butl.     Bismarckarchipel,  Salomonen,  mit 

3  Rassen. 

Stott.  entomol.  Zeit.   1908. 


259 

54-  heliopolis  Feld.     Nord-Molukken. 

55.  sherpherdi    Moore,    Australien,     Papua- Gebiet,     Mo- 

lukken,  mit  8  Rassen. 

Bimbisara  Moore. 

56.  sankara     Kollar.        Himalaya,      Yunnan(?),     West- 

China,  Andamanen,   Sumatra,  mit  5   Rassen. 

57.  *narayana  Moore.     Himalaya  mit  2  Rassen. 

58.  *manäsa   Moore.      Himalaya   mit   2    Rassen. 

59.  radha   Moore.      Sikkim,   iVssam,   Birma,   West-China, 

mit  2  Rassen. 

60.  *antigone  Leech.     West-China. 

61.  hesione  Leech.     West-China. 

62.  armandia  Obthr.     West-China. 

63.  ananta  Moore.     West-Himalaya  bis  Bhutan,   Birma, 

Perak,  West-China,  mit  2  Rassen. 

64.  anjana  Moore.   Birma,  Macromalayana,  mit  6  Rassen. 

65.  miah    Moore.       China,    Vorder-    und    Hinter-Indien, 

Macromalayana,  mit  7  Rassen. 

66.  viraja  Moore.     Vorder-Indien,  Tenasserim. 

67.  pata  Moore.     Philippinen  mit  3  Rassen. 

68.  *eschholzi  Semper.     Philippinen. 

69.  üligera  Eschholz.     Philippinen  mit  6  Rassen. 

70.  calliplocama  Frühst.     Palawan. 

71.  nirvana  Feld.     Sangir,  Celebes,  Sula,  mit  6  Rassen. 

72.  fuliginosa     Moore.         Birma,     Macromalayana,     mit 

5  Rassen. 

73.  ebusa  Felder.     Philippinen  mit  3  Rassen. 

Genus   Rahinda. 
Rahinda    Moore,    Lep.    Ceylon    1881    p.    56,    Lep.    Ind. 

IV.  1899  p.  29,  Bingham,  Fauna  India  1905  p.  343. 
Pantoporia  Hübner,  Verz.   1816  p.  44,  partim. 
Neptis,    Sect.   7,   Felder,   Neues   Lepidopt.   1861   p.   31. 
Neptis,  zweite  Gruppe,  Semper,  Schmett.,  Philipp.  1888 

p.  144. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


2G0 

Neptis  Distant,  Gruppe  A.,  Rhop.  Malay.  1883  p.  150. 
Neptis,  First  Group,  Marsh,  und  de  Nicev.,  Lep.  Ind. 

I.  1886  p.  ^'j. 
Neptis  partim,    Staudinger-Schatz   1892    p.    152    (auch 

die  Palpen  verschieden). 
Neptis   Aurivilhus,    Rhop.   Aeth.    1898   p.    164. 
Tagatsia   Moore,    Lep.    Ind.    1899,    IV.    p.    28,    partim; 

Atharia  ibid.  p.  44. 

Der  zweite  Subkostalast  entspringt  hinter  dem  Zell- 
ende, ein  Merkmal,  das  sich  auch  bei  einigen  afrikanischen 
Arten  wiederfindet,  ebenso  bei  mehreren  Spezies  der  Molukki- 
schen  Region,  die  Moore  anderen  ,, Gattungen"  angereiht  hat. 

Rahinda  hordonia  St  oll. 
Pap.    Nymph.    Phal.   hordonia    Stoll.    1791   p.    149  und 
183,  Küst  van  Guine  by  Della  Mina  (loc.  err.). 
Nymph.   hordonia    Godt.   Enc.   Meth.    1819   p.   429   (sa 

veritable  patrie  est  Bengale). 
Limenitis  hordonia  Doubl.,  List,  Lep.  Brit.  Mus.,  p.  93. 
Neptis    hordonia    Westwood,    in    Doubl.,    Hew.    Gen. 
Diurn.,  Lep.  p.  271,   1851. 
Moore,    C.  Lep.   Mus.  E.    I.    C.  1857  P-  164,  partim, 

India.      Pr.  Z.   S.   1858  p.  44. 
Distant,    Rhop.    India    Malay.    1883    p.   150,    t.    17, 

f.  13,   cJ,  partim. 
Butler,   Trans.    L.    Soc.    1877   P-   542- 
Neptis  hordonia  de   Niceville,   Butt.   Ind.    1886  p.   ']%. 
Gazetteer  Sikkim   1894  p.  136.     J.  B.  N.   H.  S. 
1897  p.  370,   Mussoorie;  J.  As.  Soc.   Beng.  1900 
p.   227   (Raupe  auf  Legumimosen,   Acacia   spez. 
Canara-District). 
Staudinger,    Exot.   Schmetterl.    1888  p.  145,  partim, 
Indien. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


261 

Davidson,  Bell  und    Aitken,   J.  B.   N.  H.   Soc.  1896 

p.  250,  t.  2,  f.  I — ib,  larva  und  pupa. 
Poujade,  Nouvelles  Arch.  Mus.  Paris,  p.  257,  1895  ? 

Slam. 
Neptis  hordonia   Druce,   P.   Z.    S.    1874  p.    105,   Chen- 

taboon. 
Rahinda  hordonia  Swinhoe,  Tr.  Ent.  Soc.  1893  p.  279, 

Assam. 
Moore,    Lep.  Ind.   IV.   p.  30,  t.  300,  f.   i- — ic,    1899. 
Bingham,  Fauna  India  1905  p.  344. 

a)  hordonia  hordonia  Stoll. 
Hordonia  zählt  zu  den  gewöhnlichsten  indischen  Spezies, 
die  von  Mussoorie  bis  Tonkin,  von  Tenasserim  bis  zur  ma- 
layischen   Halbinsel,    Slam   und   Assam   verbreitet    ist    und 
auch   auf   dem   Mergui- Archipel   beobachtet   wurde. 

Von  der  Raupe  sind  zwei  Formen  bekannt,  eine  mit 
kurzen  und  eine  mit  langen  Dornen,  aus  ersterer  entstehen 
Imagos  mit  dunkeln,  aus  den  langdornigen  Raupen  solche 
mit  hellen  Duftflecken.  Interessant  ist  ferner,  daß  die 
Raupen  gerade  die  durch  ihre  Angriffe  halbtrocken  ge- 
wordenen ausgebleichten  Blätter  den  frischen  als  Nahrung 
vorziehen. 

Die  Falter  finden  sich  nur  in  den  Niederungen  und 
gehen  kaum  über  2000  Fuß  Höhe  hinauf,  auch  trifft  man 
sie  nie  im  Walde,  sondern  stets  im  Gesträuch  und  in  der 
Nähe  der  Kulturoasen,  wo  sie  unstäten  Fluges  sich  relativ 
langsam  fortbewegen  und  sich  häufig  mit  ausgebreiteten 
Flügeln  ausruhen. 

Zwei  Zeitformen  sind  zu  unterscheiden: 

a)  forma  hordonia  Stoll.,  die  wet  season  form  mit 
sehr  breiten  schwarzen  Binden,  die  ich  in  Tonkin 
bis  Ende  August  beobachtete. 

Stett.  entomol.  Zeit.   190S.  J7 


ß)  forma  plagiosa  Moore. 
Neptis  plagiosa  Moore,  P.  Z.  S.  1878  p.  830;    de  Nice- 
ville,  Butt.  Ind.  p.  7g,  1886;    Elwes  und  de  Niceville, 
Journ.  As.   Soc.  Beng.   1886  p.  425,  Tavoy. 
Rahinda  plagiosa   Swinh.,   Tr.   Ent.    Soc.    1893  p.   279, 
Assam;     Moore,    Lep.    Ind.    p.    31,    t.    300,    f.    id — f. 
Bei   plagiosa    verschwindet    die    schwarze    ]\Iedianbinde 
der   Hinterflügel-Unterseitc   und   deren    Distalpartie   nimmt 
eine  violette  Färbung  an,   auf  der  Oberseite  reduziert  sich 
die     Schwarzbänderung  resp.    wird  von   luxurianten   Gelb- 
binden verdrängt. 

Südindische  Exemplare  differieren  bereits  von  solchen 
aus  Nordindien  und  kommen  simda  ]\Ioore  von  Ceylon  nahe. 
Patria :  (^lanz  Nordindien  bis  Tenasserim  und  Malabar 
(Coli.  Frühst.).  Karen  Hills,  Mai  1900,  Slam  bis  1000  Fuß. 
Jan. -Febr.  1901.  S.  Annam,  Febr.  1900,  Tonkin,  Aug.- 
Septbr.    H.    Fruhstorfer   leg.    Mergui    (Moore). 

b)  hordonia  sinuata  Moore. 

Neptis  sinuata  Moore,  P.  Z.  S.  1879  p.  136;  de  Niceville, 

Butt.   Ind.   1886  p.  70;    J.   A.  S.  Beng.    1899  p.  190. 

Rahinda  sinuata  Moore,   Lep.   Ceyl.   1881   p.   56,   t.   28, 

f.  3,  3a.     Lep.  Ind.  1899  P-  33-  t.  301,  f.  i— la,  c^$. 

Rahinda  hordonia  race  sinuata  Bingham,  Fauna  India, 

p.  346,  f.  63. 
In    den   Niederungen    Ceylons,    wo   sie   auf   bewaldeten 
Hügeln  bis  300  Fuß  hinaufgeht,  das  ganze  Jahr  über  fliegt, 
aber   März- April  am  häufigsten   anzutreffen   ist. 
Patria:    Ceylon,  Mai  1889,  H.  Fruhstorfer  leg. 

c)  hordonia  cnacalis  Hewitson. 

Neptis   cnacalis   Hew.,    A.   M.    N.    Hist.    1874    p.    357; 

de  Niceville,   Butt.   Ind.   1886  p.   78. 
Rahinda   cnacalis    Moore,    Lep.    Ind.    IV.    1899   p.    a, 

t.   301,   f.   2 — 2e,    t^^;    Bingham,   Fauna   India   1905 

p.  346,  t.  9,  f.  72. 

SteU.  eutomol.  Zeit.   1908. 


263 

Diese  reizende  Inselrasse,  die  von  allen  Autoren  als 
Spezies  behandelt  wurde,  trägt  weiße  anstatt  gelbe  Median- 
und  graue  statt  gelbliche  Submarginalbinden  der  Hinter- 
flügel. Die  Unterseite  verrät  aber  durch  ihre  Rotsprenkelung 
ohne    weiteres    die    Zugehörigkeit    zu    hordonia. 

Patria:  Andamanen,  2  <^(^  Coli.  Frühst.,  Nicobaren 
(Bingham) . 

d)  hordonia  rihodana  JNIoore. 

N.  rih.  Moore.  P.  Z.  S.  1878  p.  698. 
N.  hord.  Höh.,  Tr.  Am.  E.   Soc.  1878  p.  118. 
Rahinda  rihodana  Moore,   Lep.   Ind.   1899  p.  39. 
Rahinda    hordonia    Crowley,    P.  Z.  S.  1900  p.  507. 
Patria:    Hainan  (fehlt  mir). 

e)  hordonia  doronia  Staudinger. 
N.  dor.  Stdgr.,  Iris  1889  p.  59. 
Rahinda  dor.  Moore,  1.  c. 

Distinkte  Lokalrasse  mit  verschmälerten  Flügeln  und 
unterseits  schärfer  abgesetzten  und  stark  verengten  Median- 
binden. 

Patria:    Palawan,   5   c^c^   i   ?  Doherty,    Jan.   1898  leg. 

f)  hordonia  alceste  nov.  subspec. 

Neptis  hordonia  Doherty,  J.  As.  Soc.  Beng.  1891  p.  175, 
Sumba,    Sumbawa;     Elwes    und    de    Niceville,    ibid. 
1898,  Lombok,   Sumba,   Sumbawa. 
Rahinda  hordonia  Frühst.,  B.  E.  Z.  1897  p.  5.     (Vom 

Strande  bis  hinauf  zu  2000  Fuß  Höhe). 
Eine   der   eigentümlichsten    Lokalformen    aus   der   hor- 
donia-Reihe  hat  die  trockene  Insel  Lombok  hervorgebracht, 
nämlich  die  weitaus    dunkelste    von   allen  bisher  be- 
kannten Rassen. 

Die  schwarzen  Binden  der  Vorderflügeloberseite  sind 
sehr  breit,  aber  zugleich  scharf  ausgebuchtet,  wodurch 
die   gelben   Binden   und   Flecken   zerteilt   erscheinen.      Der 

Stett.  eiitomol.   Zeit.   1908.  17* 


264 

Apikalfleck   der  \'orderflügel   ist   fast   so  groß  wie  bei   den 
Exemplaren   der  Trockenzeit   von   Continental-Indien. 

Die  Unterseite  ist  eigentümlich  und  sehr  ausgedehnt 
dunkel  rotbraun  angeflogen,  so  daß  die  gelbliche  Grund- 
färbung stark  reduziert  erscheint.  Die  schwarzen  Sub- 
marginalbinden  sehr  breit  und  die  Medianbinde  der  Hinter- 
flügel nach  außen  tief  schwarz  anstatt  rotbraun  begrenzt. 

Patria:  Lombok,  Sapit  2000  Fuß,  April- Juni  1896, 
H.  Frühst,  leg.     Sumbawa  i   q. 

g)   hordonia  pardus  nov.  subspec. 

Nept.  hord.  Moore,  C.  Lep.  E.  I.  C.  1857  p.  164,  partim. 

Distant,  Rhop.  Malay.  1883  p.  150,  partim,   Java. 

de  Niceville,  Butt.  Ind.  1886  p.  78,  partim,   Java. 

Staudinger,  Exot.  Schmetterl.  1888  p.  145,  partim, 

Java. 
Pagenstecher,     Jahrb.    N.    Ver.    Nat.    1890    p.    3, 

Ostjava. 
Fruhstorfer,  B.  E.  Z.   1896  p.  301. 
Elwes  und  de  Niceville,  J.  A.  S.  Beng.  1898  p.  686, 

Baly. 
vSnellen,   T.   v.    E.    Bd.   45,   p.    79,    Kangean. 

Eine  Serie  von  mir  auf  Java  gefangener  hordonia 
differiert  konstant  von  solchen  aus  Continental-Indien 
durch  die  breiter  angelegten  Gelbzeichnungen  aller  Flügel, 
ebenso  bleibt  der  Distalsaum  aller  Flügel,  insbesondere 
jener  der  Vorderflügel,  stets  breiter  schwarz,  und  verändert 
seine  Farbe  auch  in  der  Trockenform  nicht,  während  er 
bei  der  continentalen  dry  season  form  plagiosa  einen  röt- 
lichen   statt    schwarzen    Farbenton    annimmt. 

Patria:  Ost-  und  Westjava  bis  2000  Fuß  Höhe,  H. 
Fruhstorfer  leg.;  Bawean,  Juli-Sept.  3  (J  4  $$;  Kangean 
(Snellen)  Baly  (de  Nicev.). 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


2H5 


h)  hoi'doniü  scntJics  nov.  subspec. 
Neptis  hordonia  Dist.,   Rhop.  Malay.   1883  p.  150,    Su- 
matra. 
Martin  und  de  Nicev.,    Butt.    Sum.    1895    p.    407, 

Sumatra.  ^ 

Teysman,    Pet.    Nouv.    Ent.    1874  p.   404,    Banka. 
Hagen,   B.   E.  Z.   1892  p.    147,   Banka;     Iris   1896 

p.  170,   Sumatra. 
Druce,  Pr.  Z.   S.  1874  p.  343,  Borneo. 
Rahinda  hordonia   Shelford,    R.   As.    Soc.    1905   p.   96, 

Borneo. 
Exemplare  aus  Sumatra,  namentlich  jene  aus  dem 
Westen  der  Insel,  erscheinen  in  ausgeprägtem  Regenzeit- 
Colorit  und  tragen  sehr  viel  breitere,  schwarze  Binden 
als  hordonia  vom  Festlande  und  von  Java.  Die  Submarginal- 
binde  der  Hinterflügel  wird  schmäler  als  bei  festländischen 
hordonia.  Die  ??  sind  auch  größer  als  Java-$$  und  die 
Submarginalbinde  der  Vorderflügel  erscheint  schwarz  an- 
statt rotbraun. 

Patria:    Sumatra  2  J?  Coli.  Frühst.,  Borneo  (Shelford). 

i)  hordonia  aigilipa  nov.  subspec. 
Hordonia   ist    auf   Nias   selten;     Kheil    und    Moore    er- 
wähnen sie  nicht  von  dort.     Mir  liegen  2  ^?  vor,  die  einer 
Übergangsform  von  der  Trocken-  zur  Regenzeit  anzugehören 
scheinen. 

Das  $  ist  sehr  groß  und  übertrifft  mit  26  mm  Vorder- 
flügellänge mein  größtes  ?  aus  Assam,  das  nur  24  mm  mißt. 
^.  Der  schwarze  Subapikalfleck,  welcher  die  Vorder- 
flügel-Zelle in  einem  davon  abgerückten  Halbbogen  umgibt, 
obsolet,  ebenso  der  schwarze  Strich,  der  sich  von  der  Sub- 
marginalbinde nach  innen  längs  der  VR  hinzieht.  x\uf- 
fallend  breit  erscheint  dagegen  der  Außensaum,  sowie 
die  schwarze  Medianbinde  der  Hinterflügel,  wodurch  die 
gelbe   Submarginalbinde  sehr  eingeengt  wird, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


266 

Das  $  hat  einen  noch  breiteren,  schwarzen  Distal- 
saum  der  Hinterflügel  als  die  ($(^,  der  eine  Ausdehnung 
von  6  mm  einnimmt,  während  er  bei  meinem  dunkelsten 
Assamstück  kaum   4  mm   an   Breite   erreicht. 

Unterseite:  Die  Submarginalbinde,  namentlich  der 
Vorderflügel,  ausgedehnt  schwarz,  die  Grundfarbe  rötlich 
braun,  etwas  heller  als  bei  alceste  von  Lombok,  aber  viel 
dunkler  als  bei  Java-Exemplaren. 

Patria:    Insula  Nias  2  3"?  Coli.  Frühst. 

Rahinda  epira  Felder. 
Neptis    epira    Feld.,    Wiener    Ent.    Mon.    1863    p.    113, 
Reise  Nov.  1867  t.  56,  f.  9 — 10,  $. 
Semper,    Schmetterl.    Phil.    1889   p.    151. 
Rahinda  epira  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  p.  39. 

a)  epira  epira  Felder. 

Patria:    Luzon,  sehr  selten,   Semper  empfing  nur  i   ^. 

b)  epira  heliobole  Semper. 

N.  hei.  Semp.,  Verh.  N.  Unterh.  Hambg.  1878  p.  iio; 

Schmetterl.  Phil.  1.  c. 
Rahinda  heliobole  Moore,  1.  c. 

Patria:  Mindanao  i  (^  Coli.  Frühst.;  O.  Mindanao 
2  c^cJ  Coli.   Semper. 

Rahinda  bieti  Oberthür. 
Etudes  Ent.  XIX.  p.   16,  t.  8,  f.  69,  1894. 
Rahinda  bieti  Moore,  Lep.  Ind.  p.  39. 
Eine     ,. delikate"     Art    mit    verschwommenen     Binden 
der  Unterseite. 

Patriä:    Szetchuan,  Ta-Tsien-Lou. 

Rahinda  consimilis  Boisd. 
Limenitis  consimilis  Boisd.,  Voy.  d'Astr.   1832  p.   133, 
Nouvelle-Irlande. 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


267 

Neptis  consimilis  Hagen,   Jahrb.  Nass.  Ver.  Nat.   1897 
p.  8g,  Herbertshöhe. 
Ribbe,  Iris  1898  p.  121,  Neu-Pommern. 
Pagenstecher,   Zoolog.   1899  p.  84,  Neu-Hannover. 

a)  coiisiuiilis  co>ishnilis  Boisd. 

Ribbe  schreibt  \.  c.  ,, Durchgängig  sind  Exemplare 
von  Kinigunang  größer  als  die  typischen  consimilis,  auch 
sind    die    Submarginallinien    nicht    zackig    sondern    glatt". 

Ribbe  faßte  als  typisch  wahrscheinlich  consimilis  aus 
Neu-Guinea  oder  Australien  auf,  aber  de  facto  hatte  gerade 
er  Exemplare  vor  sich,  die  dem  nomenklatorischen  Typus 
Boisduvals  am^  Ucächsten  stehen  mußten,  wenn  sie  nicht 
überhaupt  völlig  damit  identisch  sind. 

Patria:  Neu-Mecklenburg  (Boisduval),  Neu-Pommern 
(Ribbe,    Hagen),    Neu-Hannover    (Pagenstecher). 

b)  consimilis  stcnopa  nov.  subspec. 

Nept.  consimilis  Oberthür,  Ann.  !\Ius.  Gen.  1878  p.  12, 
Dorei. 
Snellen,  T.  v.  E.   1889  p.   388,   t.  9,  f.   2,  H.  N.- 
Guinea. 
Grose  Smith,  Nov.  Zool.  1894  p.  352,  Humb.-Bai. 
Hagen,    Jahrb.    Nass.    Ver.    Nat.    1897    p.    89,    D. 
N. -Guinea. 
Atharia  consimilis  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  p.  44,  partim. 

Bei  meinen  5  Exemplaren  aus  allen  Teilen  Neu- Guineas 
erscheinen  die  gelben  Binden  im  Vergleich  mit  Exemplaren 
von  Waigiu  und  insbesonders  solchen  von  Key  wesentlich 
schmäler  und  erscheinen  deshalb,  ebenso  wie  der  gelbe 
Subapikalfleck   der  Vorderflügel,   vertikaler  gerichtet. 

Nach  Grose  Smith  kommen  auch  Exemplare  vor  mit 
zusammengeflossener  Gelbzeichnung  der  Vorderflügel,  diese 
dürften  eventl.   einer  dry  season  Form   angehören. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


268  / 

Patria:  Deutsch  Neii-Giiinea  i  J  (Type)  Dorcy,  Holl. 
Neu-Gninea,   2   cJ?   Coli.   Frühst. 

c)  consimilis  continua  Stdgr. 

Nept.  cons.  var.  continua  Stdgr.,  Exot.  Schmett.  1888 
p.   146,   Jobi. 

Nept.  cons.  ICirsch,  Mitt.  Mus.  Dresden,  1876  p.  125, 
Kordo,  Ansus  (Jobi). 

Atharia  continua  Moore,  1.  c.   Jobi. 

Staudingers  Beschreibung  bezieht  sich  zwar  nur  auf 
Exemplare  mit  vereinigten  gelben  Feldern  der  Vorder- 
flügel, doch  zweifle  ich  nicht,  daß  Johi  consimilis  einer  be- 
sonderen Inselrasse  angehören,  die  als  continua  Stdgr. 
bezeichnet  bleiben  kann. 

Patria:     Jobi    (Stdgr),    Korrido    auf    Mysore    (Kirsch). 

d)  consimilis  eurygrapha  nov.  subspec. 

Neptis  cons.  Oberthür,  Ann.  Gen.  Mus.  1880  p.  503 
( Vaigheu) . 

Neptis  cons.  Staudinger,  1.  c.  t.  50  $,  partim,  Waigiu. 

Meine  5  Exemplare  von  Waigiu  bilden  einen  Über- 
gang von  stcnopa  zu  afjinis.  Sie  sind  breitbindiger  als  erstere, 
schmäler  gelb  bezogen  als  afjinis  von  Key.  Die  Submarginal- 
binden  der  Hinterflügel  sind  zierlicher  und  feiner  gewellt 
als  jene  von  stenopa  und  von  dunklerem  Colorit  als  jene 
von  affinis  der  Key-Inseln. 

Patria:    Waigiu,  5   ^<^,  Waterstradt  leg.  Coli.  Frühst. 

e)  consimilis  affinis  Felder. 

Neptis  affinis  Felder,   Reise  Nov.   1867  p.  426. 

Ribbe,    Corrblatt    Iris    1886    p.    84;    Aru,    selten. 

de  Niceville,    Journ.   As.   Soc.   Beng.   1898  p.   260, 

t.   I,  f.  3,  3a,  larva,   Key. 

Atharia   affinis   Moore,    Lep.    Ind.   p.   44,   Aru. 

Exemplare   der   Key-Inseln   weisen   die   breitesten   und 

zugleich  hellsten  Medianbinden  aller  co»s?';;////s-Formen  auf 

•   Stett.  cntomol.   Zeit.    1908. 


269 

und  dürften  dieselben  den  echten  ajfinis  von  Arn  ziemlich 
nahe  kommen. 

Sämtliche  Ante-  und  Submarginalbinden  der  Hinter- 
flügel-Unterseite sind  des  weiteren  rötlich  braun  statt 
schwarz. 

Kühn   entdeckte   die   graugrüne   Raupe,    die   auf   einer 
Papilionaceae   lebt,    de   Niceville   gibt   1.   c.    außerdem   eine 
detaillierte    Beschreibung   der   Eier   von    ajfinis. 
Patria:    Arn  (Felder),  Key  cJ?  Coll.^ Frühst. 

f)  consimilis  pedia  nov,   subspec. 
Nept.    cons.    Boisd.,   1.    c.    partim,    Nouvelle-Hollande. 
Semper,  Journ.  Mus.  Geod.  1878  p.  15,  Cape  York. 
Miskin,    Ann.    Queensland   Mus.    I.    p.    43. 
Waterhouse,   Cat.   Rhop.   Austr.    1903  p.   13,   Cape 
York. 
Atharia  consimilis  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  p.  44,  partim. 
Patria:    Nord- Australien.*) 

Rahinda  paraka  Butler. 
Neptis  paraka  Butler,  Tr.   L.   Soc.   1877  p.  542,  t.  68, 
f.  2;  Hagen,   Iris  1896  p.   170. 
de  Niceville,   Butt.   India   1886  p.  80;   Butt.   India 

1886  p.  80;    Butt.   Sum.   1895  p.  407. 
Shelford,  J.  Str.  Br.  R.  As.  Soc.  1905  p.  97. 
Rahinda  paraka   Moore,   Lep.    Ind.    IV.   p.   36,   t.   302, 
f.  2— 2d,  ^9. 
Bingham,  Fauna  India  1905  p.  346. 
Neptis  peraka  Distant,  Rhop.  Mal.  1883  p.  150,  t.  \y, 
f.  2,  ?. 
Staudinger,  Exot.  Schmett.  1880  p.  145;  Iris  1889 

p.  60,  Palawan. 
Hagen,   B.   E.  Z.   1892  p.   147,   Banka. 


*)  Siehe  Nachtrag. 
Stctt.  entomol.  Zeit.   1908. 


270 

Semper,    Schmett.    Phil.    1892    p.    348,    Palawan. 
Fruhstorfer,   B.   E.   Z.    1896  p.   302,    Java. 
Pagenstecher,  Abh.  Senckenbg.  1897  p.  398,  Borneo. 
a)  paraka  paraka  Butler. 

Paraka  bleibt  ungeachtet  ihrer  weiten  Verbreitung 
auffallend  konstant,  so  daß  es  kaum  möglich  ist,  die  zier- 
liche Art  in  Lokalrassen  zu  zerlegen.  Interessant  ist  nur, 
daß  sie  klimatischen  Einflüssen  gegenüber  sehr  empfindlich 
ist,  und  selbst  in  Sumatra  und  Borneo  in  horodimorphen 
Formen  auftritt. 

Java-Exemplare  lassen  sich  von  paraka  des  übrigen 
macromalayischen  Gebiets  absondern  durch  zartere  Ante- 
marginallinien  der  Flügeloberseite  aller  Zeitformen  und 
durch  breitere  Gelbbinden  jener  J  und  $,  die  der  Trocken- 
zeit angehören. 

Die  Fundorte  Assam  und  Birma  \o\\  Moore  und  Bing- 
ham  beziehen  sich  wohl  nicht  auf  paraka  typ.,  sondern  auf 
deren  ncirdlicherc  Form  assaiiiica. 

Patria:  Tenasserim,  IMacromalayana,  Palawan.  Nord- 
und  Süd-Borneo  4  0?,  Sumatra  3  (^  2  $,  Java  3^4?  Coli. 
Frühst. 

a)  forma  sandaka  Butler. 

Rah.  sandaka  Butl.,  P.  Z.  S.  1892  p.  120;  Moore, 
Lep.   Ind.   IV.   p.   39;     Shelford,   1.   c.   p.   97. 

Sandaka  dürfte  nur  eine  zufällige,  individuelle  Aber- 
ration sein  von  paraka,  eine  Ansicht,  die  auch  Shelford 
teilt. 

b)  paraka  assamica  Moore. 

Rahinda  assamica  Moore,  Tr.  Ent.  Soc.  1881  p.  311,  S- 

Lep.   Ind.   IV.  p.  37,  t.  303,  f.   i,   la,   ,^. 
Rahinda   assamica   Bingham,    Fauna    India   p.    347. 
Neptis   assamica  de  Niceville,   Butt.   Ind.    1886  p.   80. 
Als    assamica    müssen    meines   Erachtens    alle    paraka- 
Formen    aufgefaßt    werden,    die    nördlich    von    Tenasserim 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


271 

vorkommen,  die  Unterschiede  sind  ohnedies  so  unwesent- 
h'ch,  daß  sie  sich  in  den  Grenzgebieten  wahrscheinUch  völHg 
verwischen. 

Wie  pavaka  ist  anch  assamica  khmatischen  Einfhissen 
unterworfen,  so  daß  zwei  recht  markante  Saisonformen 
existieren : 

a)  jene  der  dry  season  form,  bei  der  die  schwarzen 
Medianbinden  der  Vorderflügel  fast  ebenso  redu- 
ziert   erscheinen    als    bei    dahana    Kheil   und   con- 
fluens  Hagen  und  die  ockergelbe  Färbung  dominiert. 
Von  mir  in  Siam  beobachtet. 

ß)  jene  der  wet  season  form,  die  von  paraka  in  der 
Hauptsache  nur  durch  etwas  ausgedehntere  Gelb- 
binden  und   eine   prominentere   Antemarginallinie 
auf  allen  Flügeln  differenziert  ist. 
Patria:    Assam  und  Siam  (Moore),  Birma,  Tenasserim 
(Moore  und  Bingham),   Siam,  Hinlap   Jan.  1901  zirka  1000 
Fuß;     Tonkin,    Chiem-Hoa,    Aug.-Septbr.    1900    (H.    Fruh- 
storfer  leg.). 

c)  paraka  dahana  Kheil. 

Neptis  dahana  Kheil,  Rhop.  Nias  1884  p.  24,  t.  5,  f.  27. 
Staudinger,   Exot.    Schmett.    1880   p.    145. 
Moore,  Lep.  Ind.  p.  36. 
Staudinger    und    Moore    ziehen    diese    Inselrasse    mit 
Unrecht    als    Synonym    zu  paraka. 

Patria:    Nias  4  ^^^  2  $?  Coh.  Frühst. 

d)  paraka  confluens  Hagen. 

Nept.  dahana  var.  confluens  Hagen,  Ent.  Nachr.  1898 

p.  15;  Abh.   Senckbg.  1902  p.  335.  t.  i,  f.  10,  S- 
Eine   Inselform  mit  reduziertem   Schwarz   der  Vorder- 
flügel  und   monotoner   bleicher   Unterseite. 
Patria:    Mentawej -Inseln. 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908. 


272 

Rahinda  dindinga  Butler. 
Neptis  dind.  Trans.  L.   Soc.   1877  p.  542,  t.  68,  f.  6. 
Distant,  Rhop.  Malay.  1883  p.   151,  t.  17,  f.  5,  $. 
de  Niceville,  Butt.  Ind.  1886  p.  80. 
Staudinger,  Exot.   Schmett.  1888  p.   145,  Moulmein. 
Elvves,  Pr.  Z.  Soc.  1891  p.  274,  Karen-Hills  und  Shan 

States. 
Hagen,  B.  E.  Z.  1892  p.   147,  Banka. 
Shelford,  R.  As.   Soc.  1905  p.  97. 
Rahinda   dindinga   Moore,    Lep.    Ind.    1899    P-     203,    f. 

2— 2e,   ^^. 
R.  paraka  var.  dindinga  Bingham,  Fauna  India  p.  347. 
Wenn    nicht    dindinga    in    Tenasserim    in    zwei    ausge- 
prägten horodimorphen  Formen  aufträte,   würde  ich   Bing- 
hams  Beispiel  folgen  und  dindinga  als  prononzierte  Regen- 
form von  paraka  behandeln ;  aber  außer  den  unten  genannten 
Differenzialcharakteren  spricht  auch  die  weite  Verbreitung 
dafür,*)    daß   dindinga  Artrechte  zukommen. 
Dindinga  differiert  von  paraka  durch : 

1.  bedeutendere  Größe, 

2.  graue  statt  gelbe  Antemarginallinien, 

3.  ausgedehntere  schwarze  Bänder  der  Flügel-Unter- 
seite, deren  Mitte  graue  statt  gelblich  beschuppte 
Felder  umschließt. 

Patria:  Ober-Birma,  Tenasserim,  Malay.  Halbinsel 
(Moore),  Banka  (Hagen),  S.-Borneo  und  Pontianak  2  9? 
(Coli.  Fruhstorf er) . 

Rahinda  aurelia,  Staudgr. 
Nept.  aurelia  Staudinger,  Exot.   Schmett.   1886  p.  145, 

Malakka, 
de  Niceville,  J.  Bomb.  N.  H.  Soc.  1895  p.  24  t.  S.  f.  15.  ?• 

Tennasserim. 
vShelford,  J.  R.  As.  Soc.  1905  p.  97.  Borneo. 


*)  Siehe  Nachtrag. 
St€tt.  entomol.  Zeit.   1908. 


273 

Rahinda  aur.  Moore,  Lep.  Ind.  IV  b.  34  t,  302  f.  i — ic. 
Bingham,  Fauna  India  1905  p.  347. 

Eine  eben  so  seltene  wie  weit  verbreitete  Art,  die  über- 
all nur  einzeln  auftritt.  Am  häufigsten  scheint  sie  noch 
am  Kina-Balu  zu  sein,  von  wo  mir  Waterstradt  eine  Anzahl 
sandte. 

Staudingers  Type  stammt  von  Malakka,  ein  $  von  der 
Malay.  Halbinsel  befindet  sich  im  Tring  Museum ;  de  Nice- 
ville  besaß  3  $$  aus  Tenasserim  und  i,^  fand  Kapt.  Watson 
auf  den  Karen  Hills  im  Dezember. 

Bingham  nennt  Assam  als  Fangplatz,  i  9  sammelte 
Wallace  in  Sumatra,  i  ebensolches  aus  den  Padang'schen 
Bovenlanden  befindet  sich  in  meiner  Sammlung,  das  ist 
alles,   was   wir   über   aurelia   aus   der   Literatur   wissen. 

Die  Unterseite  der  Vorderflügel  erinnert  an  paraka, 
jene  der  Hinterflügel  mit  zartem  violetten  Hauch  in  der 
Postdiscalregion  mehr  an  hordonia. 

Patria:  Assam,  Tenasserim,  Macromalayana  mit  Aus- 
schluß von  Java. 

Rahinda  tricolor  Staudgr. 

Nept.  tric.  Staudgr.,  Iris  1889  p.  60;  Semper,  Schmett. 
Phil.  1892  p.  347. 

Rahinda  tricolor  Moore,   Lep.   Ind.  p.  39. 

Tricolor  erinnert  oberseits  viel  mehr  an  die  Arten  der 
cyrilla-Gruppe  und  verrät  aber  durch  die  feine  Rotspren- 
kelung  der  Unterseite  deutlich  ihre  Zugehörigkeit  zur  Ra- 
hinda-Serie,    insbesondere  die  Verwandtschaft  mit  hordonia. 

Patria:  Palawan,  2  c^$  Jan.  1898  W.  Doherty  leg. 
(CoH.  Frühst.). 

Rahinda  cyrilla  Felder. 
Wiener  Ent.  Mon.  VII   p.   114,   1863;    Semper  1.  c.  p. 

152  und  p.  348. 
Tagatsia  cyr.  Moore,  Lep.  Ind.  p.  28 — 29. 
Neptis    fervescens  Butl.,    Tr.    Ent.    Soc.    1874   p.    427. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


274 

Cyrilla  steht  dania,  wie  Semper  bereits  konstatierte, 
recht  nahe,  differiert  aber  nicht  nur  durch  die  gelben  anstatt 
weißen  Binden  von  dama,  sondern  viel  mehr  durch  die  viel 
distaler  gestellten  und  größeren  Subanalmakeln  der  Vorder- 
flügel. 

Die  Binden  der  Hinterflügel  verlaufen  schräger  und 
die    Submarginalbinde    bleibt    auch    oberseits    deutlich. 

Ich  vermute  fast,  daß  attica  Semper  eine  südliche 
Lokalform  der  cyrilla  darstellt,  ausgezeichnet  durch  mela- 
notisches  Kolorit  und  weitgehende  Verschmälerung  der 
Medianbinde  der  Hinterflügel. 

Dann  hätten  wir: 

a)  cyrilla  cyrilla  Felder.     Luzon.     i   (^  Coli.   Frühst. 

b)  cyrilla  attica  Semper.     Süd-Philippinen. 

N.  att.  Semp.,  1.  c.  p.  153,  t.  30,  f.  11,  ^,  f.  12,  $.    Ca- 

miguin  de  Mindanao,  p.  348,   S.-O.-Mindanao. 
Tagatsia  attica  Moore,  Lep.  Ind.  p.  2g. 

c)  cyrilla  athenais  Felder. 

N.  athen.  1.  c.  p.  115,  1863;  Semper  1.  c.  p.  152,  t.  30, 
f.  9,  S,  fig-  10,  ?. 
Frühst.,  B.  E.  Z.  1900  p.  27,  Bazilan. 
Tagatsia  ath.  Moore,  1.  c.  p.  29. 

Patria:  Mindanao  mit  Ausnahme  des  Ostens.  Die 
übrigen  von  Semper  zitierten  Fundorte  sind  zum  Teil  un- 
zutreffend, so  insbesondere  Camiguin  de  Mindanao,  wo 
athenais  durch  attica  Semper  vertreten  ist. 

Bazilan,  2   ^?,  Febr.-März  1898,  W.  Doherty  leg. 

d)  cyrilla  commixta  nom.  nov. 

Neptis  athene  Semper,  1.  c.  p.  153,  t.  30,  f.  13,  <^,  f.  14,  ?. 

Tagatsia  athene  Moore,  1.  c,  partim. 

Die  von  Semper  abgebildete  cyn7/a-Rasse  aus  Dugang, 
Ost-Mindanao,  ist  nicht  identisch  mit  athene  Stdgr.  von 
Palawan,  von  der  sie  differiert  durch  schmälere  weiße  Flecken 

Stet.t.  entomol.  Zeit.    1908. 


275 

und  Binden  auf  allen  Flügeln,  viel  engeren  Zellstrich  der 
Vorderflügel,  Unterschiede,  die  sich  unterseits  viel  deut- 
licher markieren,  wo  insbesondere  die  Medianbinde  der 
Hinterflügel  von  athcne  Stdgr.  mehr  als  doppelt  so  breit 
angelegt,  der  Zellstrich  der  Vorderflügel  über  die  Zell- 
wand hinausgeht  und  die  Subapikalmakeln  fast  bis  an 
den  Zellapex  heranziehen. 
Patria :    Ost-Mindanao. 

e)  cyrilla  phrygia  Felder. 

N.  phryg.  Felder,  1.  c.  1863  p.  115;  Semper  p.  153, 
t.  30,   f.   15,   S. 

Tagatsia  phrygia  Moore,  p.  2g. 

Charakterisiert  durch  die  völlig  gelben  anstatt  teil- 
weise weißen  Vorderflügelflecken,  wodurch  eine  recht  be- 
zeichnende Transition  hergestellt  wird  \'on  conunixta  und 
athcne  Stdgr.,  der  Süd-Philippinen  zu  cyrilla  Felder  von 
Fuzon . 

f)  cyrilla  athcne  Stdgr. 

Neptis  athene  Stdgr.,  Iris  i88g  p.  62;  Semper,  1.  c. 
p.   153,  partim,  Palawan. 

Tagatsia  athene  Moore,  ibid.  Palawan. 

Patria:  Palawan,  2  cJ^  i  $,  Januar  1894.  A.  Everett 
leg.     Coli.  Fruhstorfer. 

Semper  erwähnt  athcne  von  den  Inseln  des  Yolo- 
Archipels,  dagegen  sind  die  übrigen  Fundorte  und  insbe- 
sondere alle  von  Semper  genannten  nordphilippinischen 
Inseln  nicht  als  Heimat  typischer  athene  zu  betrachten, 
da  dort  zweifelsohne  ganz  andere  noch  unbenannte  Lokal- 
rassen vorkommen. 

Die  Arten  der  cy;'///«- Gruppe  zählen  übrigens  zu  den 
expansionsfähigsten  Neptiden,  denn  wir  finden  sie  außer 
auf  den  Philippinen  auch  in  Celebes  und  sogar  auf  den 
Molukken,  wo  sie  bis  Buru  südwärts  vordringen. 

Stctt.  entomnl.  Zeit.    lons. 


2  7G 

Rahinda  dama  Moore. 
P.  Z.  S.  1858  p.  19,  t.  51,  f.  5,  9;    Semper,  p.  152,  t.  30, 

f.  17.  ö"- 
Tagatsia  dama  Moore,  Lep.  Ind.  p.  29. 
Eine    zierliche    Spezies,    anscheinend    recht    lokal,    weil 
bisher  nur  aus  Luzon  bekannt  geworden. 

Rahinda  antara  Moore. 

Proc.  Zool.   Soc.  1858,  t.  49,  f.  2. 

Staudgr.  1.  c;    Holland  1.  c;    Rothschild  1.  c. 

Marosia   (sie!)   antara  Moore,   Lep.   Ind.   p.   14. 

Neptis  nirvana  Hopffer,  Stett.  E.  Z.   1874  p.  36. 

Neptis  neriphoides  Holland,  partim,  Nov.  Zool.  1900 
p.  66,   S.-Celebes. 

Kleiner  als  nirvana,  der  rote  Zellstrich  der  Vorder- 
flügel oben  nicht  gezähnt,  der  Subapikalfleck  aus  4  zu- 
sammenhängenden nicht  durch  Adern  geteilten  Makeln 
bestehend,  die  3  gelblichen  kleinen  kostalen  Flecken  ober- 
halb des  Zellapex  fehlen.  Rötliche  Submarginalbinde  der 
Vorderflügel  zusammenhängend,  jene  der  Hinterflügel  viel 
schmäler. 

Schwarzzeichnung  der  Flügelunterseite  diffus,  außer 
einer  dünnen  weißen  erscheint  noch  eine  zusammenhängende 
violette  Binde,  die  beiderseits  schwarz  begrenzt  und  in  der 
Mitte  und  an  der  SM  stark  gekniet  ist. 

Hinterflügel  mit  weißlicher  statt  gelblicher  Median- 
binde und  2  violetten  leicht  opalisierenden  Postmedian- 
binden. 

Patria:  Nord-Celebes  i  J,  Minahassa,  Tondano  i  (^ 
4  ??.     Toli-Toh,  Nov.-Dez.  1895,  H.  Fruhstorfer  leg. 

Süd-Celebes-Exemplare,  die  vermutlich  von  solchen 
aus  dem   Norden   differieren,   fehlen  mir  leider. 

Rahinda  mysia  Felder. 
Wiener  Ent.  Mon.  IV.  1862  p.  247. 
Ribbe,  Iris  I.   1887  p.  205. 

stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


277' 

Pagenstecher,  Senckenb.  Abhandl.  1897  p.  398,  t.  20, 
f.  2,  ?. 

Marosia  zenica  Swinhoe,  A.  M.  N.  Hist.   1897  p.  407. 

Eine  interessante  Spezies,  die  oberseits  durch  große 
Ähnhchkeit  mit  Neptis  miah  disopa  Swinh.  und  miah  digitia 
Frühst,  und  unterseits  durch  eine  eigentümhche,  fein  ab- 
getönte, reiciie  und  diffuse  Schwarz-  und  Grauzeichnung 
auffällt,  in  der  hellrotbraunen  Binde  lagernd. 

Vier  Subspezies  verdienen  Beachtung : 

a)  mysia   mysia   Felder.      Batjan,    Aug.-Septbr.,    W. 
Doherty  leg.  3  c^$.     Coli.  Frühst. 

b)  mysia  scrpcntina  nov.  subspec. 

Neptis  mysia  Oberthür,  Lep.  Ocean.  1880  p.  42,  partim. 
Pagenstecher,  1.  c,  partim. 

Neptis  antara   Grose   Smith,   Nov.   Zool.    1894  p.   352. 

Gelbbinden  viel  breiter  als  bei  mysia. 

Unterseite:  Schwarzfleckung  zurücktretend,  wodurch 
die  (ielbzeichnung  Raum  gewinnt  sich  auszudehnen.  Sub- 
medianbinde  der  Hinterflügel  sehi  viel  breiter,  gerade 
statt  gekniet  und  gelbhch  anstatt  grau. 

Patria:  Halmaheira,  x\ug.-Septbr.,  A.  Hundeshagen 
2  (^(^  leg.     Coh.  Fruhstorfer. 

c)  mysia  sannians  nov.  subspec. 

N.  mysia  Oberthür,  partim,  1.  c;  Pagenstecher,  1.  c, 
partim. 

Die  Rotzeichnung  bleicher,  mehr  gelblich  statt  braun. 
Hinterflügel  mit  transparenter  Medianbinde. 

Unterseite  noch  heller  als  bei  serpentina ,  die  Schwarz- 
bänderung  reduzierter,  die  Gelbzeichnung  luxurianter.  Graue 
Medianbinde  der  Hinterflügel  gleichmäßiger  breit,  die  Sub- 
marginalbinden  etwas  lichter  und  prominenter. 

Patria:  Ternate  2  $$  Waterstradt  leg.  Coli.  Fruh- 
storfer. 

Stett.  eutomol.  Zeit.   190S.  18 


278 

d)   mysia  neriphoides  Holland. 

N.  neriphoides  Holl.,  Nov.  Zool.  1900  p.  66. 

Hollands  präzise  Beschreibung  läßt  kaum  einen  Zweifel 
aufkommen,  daß  neriphoides  näher  mit  mysia  als  neriphus 
verwandt  ist,  auch  die  Spannweite  43  mm  harmoniert 
mit  mysia. 

Patria:    Buru. 

Artengruppe    Acca. 
Acca    Scudder,   Proc.   Amer.   Acad.   Arts   and   Sciences 
1875  p.  99.     Type:  vcnilia. 
Moore,   Lep.  Ind.   HI.   1899  p.  216. 
Neptis  Sectio  V.  Felder,  Neues  Lepidopt.   1861   y».  31. 
Neptis  Auetores. 

Nymphalis,  Limenitis,  Athyma,  Auetores. 
Type:    venilia. 

Acca  venilia  L. 

Pap.  venilia  L.,  Syst.  Nat.  X.  1758  p.  478;  Mus.  Lud. 

Ulr.  1764  p.  290;   Syst.  Nat.  XII.  1767  p.  780. 
Clerk,  Icones  Ins.  IL,  t.  32,  f.  4. 
Houttuyn,  Naturl.  Hist.  p.  330. 
Müller,  Naturgesch.  1774  p.  612.   . 
Fabricius,  Syst.  Ent.  1775  p.  509;  Spec.  Ins.  1781, 

IL  p.  98. 
Mant.,  Ins.  1787  p.  53;  Ent.  Syst.  1793,  III.  p.  134. 

Hab.  in  Indiis  (loc.  err.). 
Gramer,  1779,  III.  p.  44,  t.  219,  f.  B.  C.     Batavia 

1.  err. 
Gmelin,   Syst.  Nat.  1790,  I.  p.  2318. 
Thunberg,  Mus.  Nat.  Ups.  1804  p.  9. 
Turton,  Syst.  of  Nat.  1806  p.  iio. 
Acca  venilia   Hübner,    Verz.    1816  p.   44. 

Scudder,    Pr.    Am.    Ac.    Boston    1875    p.    99 — 100. 
Moore,  Lep.  Ind.  IL  p.  216,  1898. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


279 

Nymphalis    venilia    Godt.,    Enc.    Meth.    1823    p.    433, 

Java  (loc.  err.). 
Limenitis    venilia    Boisd.,    Voyage    d'Astr.    Ent.    I.    p. 
133,  1852. 
Montrouzier,  Faune  de  l'isle  Woodlark  1857    P-  7- 
Oberthür,    Lep.  Dorei,  Ann.    Mus.  Gen.  1878  p.  7, 
1.  c.  1880  p.  43,  ibid.  partim,  Amboine. 
x\thyma  venilia  Butl.,  Cat.  Fabr.  Lep.  Brit.  Mus.  1869 
p.  61. 
Kirby,  Cat.  D.  Lep.  1871  p.  245,  Java  (ex  errore). 
Pagenstecher,   J.  Nass.  Ver.  1884  p.  39. 
Staudinger,    Exot.     Schmett.    1888    p.    147,    x^m- 

boina,  Ceram. 
Ribbe,  Iris  1889  p.  51,  Ceram. 
Neptis    venilia    Aurivillius,    Rec.    Critica    1882    p.    92. 
Röber,  T.  v.  E.  1891  p.  307,  Ceram. 
Pagenstecher,  x\bh.  Senckenb.  1897  p.  399,  partim, 
Uliasser. 

Die  mir  vorliegenden  Exemplare  variieren  nur  unerheb- 
lich. Die  3  länglichen  weißen  Medianflecken  der  Vorder- 
flügel, von  denen  beim  ,^  die  beiden  oberen  zusammen- 
fließen, der  viel  kleinere  untere  isoliert  steht,  breit  hellblau 
umgrenzt. 

Beim  $  fließen  alle  Medianflecken  zusammen,  die  blaue 
Begrenzung  des  weißen  Distalbandes  der  Hinterflügel  etwas 
schmäler  als  beim  ^.  Submarginalpunkte  rundlich,  weißlich 
blau,  sehr  groß. 

Patria:  Amboina,  Ceram,  Saparua  20  (^9  Coli.  Fruh- 
storfer. 

b)  venilia  godelewa  nov.  subspec. 
Neptis   veniha   de   Niceville,    J.    x^s.    Soc.    Beng.    1898 

P-  313- 
Holland,  Nov.  Zool.  1900  p.  66. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   190S,  18'^ 


280 

Peripherische  Umgrenzung  der  weißen  Medianbinden, 
namenthch  bei  den  9$  viel  schmäler,  als  bei  venilia,  dunkler 
blau  bei  den  (^<^  und  violett  bei  den  ^.  Subapikal-  und 
Submarginalmakeln  etwas  größer,  dunkler,  mehr  violett 
statt  blau  angeflogen. 

Patria:  Buru  3  cJd"  5  ??  von  Miro,  Nov.  1898,  Bara, 
Aug.  1898  (A.  Everett)  und  März?  (W.  Doherty  leg.). 

c)  vciiilia  ohiana   Swinhoe. 

Acca  obiana  Swinh.,  A.  Mag.  Nat.  Hist.  1904  p.  418. 

9.  Weiße  Medianbinde  der  Vorderflügel  sehr  breit, 
abgerundet,  jene  der  Hinterflügel  mindestens  ein  Drittel 
breiter  als  bei  godelewa.  Subapikalf lecken  der  Vorder- 
flügel rundlich,  kleiner  als  bei  a  und  b,  Submarginalfleckchen 
zur  Punktgröße  reduziert. 

Neben  so  ungewöhnlich  breitbändigen  $$  existieren 
auf  Obi  auch  solche  mit  wesentlich  schmaleren,  distal  etwas 
breiter  violett  gesäumten  und  nicht  ganzrandigen,  sondern 
tief  eingekerbten  Medianbinden  der  Hinterflügel,  die  an 
evanescens  Stdgr.  von  Batjan  erinnern,  deren  Hinterflügel- 
binden aber  etwas  weniger  steil  gestellt  und  doch  noch 
etwas  breiter  sind. 

9.    forma  pseudevanescens  nova. 
Patria:    Obi  2  5$  Waterstradt  leg.     Coli.  Fruhstorfer. 

d)  venilia  evanescens  Staudinger. 

Athyma  venilia  ab.  evanescens  Stdgr.,  Exot.  Schmett. 
1888  p.  147,  t.  51,   S. 
Ribbe,    Iris   1887   p.   205   und   1889  p.   51. 
Neptis  venilia  de  Niceville,  1.  c.  very  good  local  race. 
Acca  evanescens  Moore,   Lep.   Ind.   1898  p.   216. 
Eine     ausgezeichnete     Lokalrasse     mit     vorherrschend 
schwarzer  Grundfärbung  und  stark  verschmälerter  Median- 
binde.    Submarginalf lecken  schwächer  als  bei  all  den  vor- 
genannten Rassen. 

Stett.  entomol.  Zoi(.  1908. 


281 

Patria:  Batjan,  Aug.-Septbr.,  20  cJ$  W.  Doherty  leg. 
C(3ll.  Fruhstorfer. 

a)  contunda  *)   nova  forma. 

Neptis    venilia     Pagenstecher,    Abb.     Senckenb.     1897, 
partim,  Halmaheira. 

Die  Reduktion  der  Mittelbinden  noch  mehr  vorge- 
sclmitten,  Medianflecken  der  Vorderflügel  fast  verschwunden, 
die  unteren   beinahe  ganz   violett   anstatt  weiß. 

Patria:  Halmaheira,  Aug.-Septbr.  2  (^(^  i  ?,  Batjan, 
August.  Coli.  Fruhstorfer. 

ß)  leucoion  **)  nova  forma. 

Neptis  veniha  Pagenstecher,  1.  c,  Ternate. 
Staudinger,  1.  c,  Ternate. 

Eine  gute  Form,  ungefähr  die  Mitte  haltend  zwischen 
ohiana  und  cvcnicsccns.  Subapikal-  und  Submarginalflecken 
größer  als  bei  evancsccns,  die  Medianbinde  wenig  schmaler 
aber  deutlicher  als  bei  ohiana,  jedoch  auf  den  Vorderflügeln 
nicht    abgerundet,    sondern    scharf    rechteckig    abgegrenzt. 

Patria:  Ternate  i  9  Waterstradt  leg.  Coli.  Fruh- 
storfer. Aus  Batjan  besitze  ein  Übergangsstück  von  evancs- 
cens  zu  leucoion. 

e)  venilia  holargyrea  ***)  nov.  subspec. 

Athyma  veniha   Ribbe,    Iris    1887   p.   84;    1889   p.    52. 

Neptis  venilia  Röber,  T.  v.  E.  1891  p. 

Holargyrea  zeichnet  sich  vor  allen  anderen  Rassen 
durch  die  prominenten  Submarginalpunkte  auf  allen  Flügeln 
aus,  bleibt  aber  in  der  Breite  der  weißen  Medianbinden 
etwas  hinter  ohiana  und  leucoion  zurück,  besitzt  dafür 
die  breiteste  hellviolette  Distalbegrenzung  der  Hinter- 
flügelbänder. 


*)  von  contunda  —  zerquetschen,  zerkniken. 
**)  leucoion  —  die  Schauspielerin,  wegen  ihrer  Ähnlichkeit  mit  ohiana. 
^**)  von  tna(iyvQoa  —  massiv  silbern. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


282 

Unterseite  steht  sie  Icucoivn  am  nächsten,  von  der 
sie   durch   die   prägnanteren    Submarginalmakehi    abweicht. 

Patria:  Arn,  Key,  Tenimber,  3  $$  ColL  Fnihstorfer. 
Letti  (Röber)  ? 

f)  venilia  tadema  nov.  subspec 

N.  veniha  Stdgr.,  Exot.  Schmett.  1888  p.  147  (in  kleineren 
abweichenden  Stücken) . 

Es  ist  wohl  nur  ein  Zufall,  daß  Waterstradt  auf  Waigiu 
nur  2  r^r^  der  sonst  so  häufigen  Neptis  gefangen  hat,  die 
sich    in    seiner    von    mir    erworbenen    Ausbeute    befanden. 

Tadema  schließt  sich  dem  Neu-Guinea-Typus  der  Art 
an,  die  Medianbinden  bleiben  etwa  so  breit  als  bei  venilia, 
die  Subapikalmakeln  werden  größer,  die  blaue  Umrandung 
der  Medianbinden  tritt  zurück  und  als  Hauptmerkmal 
ist  auf  das  Fehlen  jeder  Spur  von  Submarginalpunkten 
auf  den  Hinterflügeln  hinzuweisen,  die  sich  indes  auf  der 
Unterseite  in  mäßiger  Entwicklung  wieder  einstellen. 

Patria:    Waigiu,  2   SS  ^"11.  Fruhstorfer. 

g)  venilia  cyanifera  Butler. 

Nept.  cyan.  Butl.,  A.  M.  N.  H.  1878  p.  481. 

Grose  Smith,     Rhop.    Plxot.     JH.,     Neptis    V.    p. 
16—17,  April  1900. 

Acca  cyanifera  Moore,  1.  c.  p.  216. 

Athyma  venilia  Godman  und  Salvin,  Pr.  Z.  Soc.  1878 
p.  646. 

Neu-Guinea  beheimatet,  wie  üblich,  drei  Lokalrassen 
unserer  venilia,  davon  finden  sich  zwei  in  der  Literatur 
bereits  fixiert. 

Als  cyanifera  beschrieb  Butler  3* (J- Exemplare  mit 
sehr  schmaler,  breit  blaugesäumter  Medianbinde  der  Hinter- 
flügel. Auf  dem  Exemplar,  das  Smith  abbildet,  tragen 
die  Vorderflügel  an  Stelle  der  Medianbinde  nur  eine  rund- 
liche weiße,  diskale  Makel.  Die  Binden  der  Unterseite 
sind  blau  anstatt  weiß  und  sehr  schmal,  die   Submarginal- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


28:3 

flecken  relativ  klein  und  blau  anstatt  weißlich.  Die  ?$ 
nähern  sich  wieder  mehr  dem  allgemeinen  vonlia-Typus, 
insbesondere  jenem  von  Dorey  durch  sogar  noch  verbreiterte 
Binden,  aber  kleinere  Submarginalpunkte.  Hinterflügel- 
binde distal  eingekerbt. 

Patria:    Port  Moresby,  British  Neu-Guinea. 
h)  venilia  anceps  Grose  Smith. 

Neptis  anceps  Grose  Smith,  Nov.  Zool.  1894  p.  353. 
Rhop.  Exot.  IL,  April  1895,  Neptis  I.  p.  3. 

Acca  anceps  Moore,  1.  c.  p.  216. 

Limenitis    veniha    Oberthür,    A.    Mus.    Gen.    1878    und 
1880  p.  44,   Soron,  Andai. 

Athyma    venilia    Kirsch,    Mitt.    Dresden    1877    p.    126, 
partim,   Jobi  (?),  Andai. 

Neptis  veniha   Grose   Smith,   Nov.   Zool.    1894  p.   353, 
Biak,  Jobi(?) 

2  Pärchen  aus  Dorey  in  meiner  Sammlung  halten 
die  Mitte  zwischen  cyanifcra  und  tadenia,  die  Medianbinde 
der  Vorderflügel  zeigt  2  schmale  aber  hohe  obere  und  eine 
weit  davon  getrennt  stehende  untere  blau  umzogene  weiße 
Makel. 

Hinterflügelbinde  distal  stark  gewellt,  relativ  schmal. 
Submarginalpunkte  viel  geringer  entwickelt  als  bei  venilia 
und  holargyrca,  aber  deutlicher  als  bei  übrigen  Neu-Guinea- 
Rassen. 

Medianbinde  der  Hinterflügel-Unterseite  noch  etwas 
schmaler  als  bei  tadcma.  Grose  Smith  bildet  einen  aber- 
rativen  ^  ab  ohne  Spur  einer  weißen  Diskalbinde  der  Hinter- 
flügel, so  daß  für  Exemplare  mit  dieser  Binde  ein  Name 
frei  wird  —  pseudovenüia  —  der  allenfalls  auf  die  Dorey- 
Rasse  übertragen  werden  kann,  wenn  sich  diese  von  jener 
aus   der   Humboldtbai   abweichend  erweisen   sollte. 

Patria:  Humboldtbai,  Septbr.-Okt.  1892.  W.  Doherty 
leg.  (anceps).   Dorey  2  (^$.   Coli.  Fruhstorfer  (pseudovenilia) . 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


284 

i)  venilia  griinberta  ncn-.  subspec. 
Nept.   venilia  Hagen,    J.   Nass.   Ver.   Nat.   1897  P-   ^7- 
(J  besitzt  von  allen  genannten   Lokalformen   die  kom- 
plettesten,   breitesten    weißen    Medianbinden    der    A\:)rder- 
flügel,    deren    Komponenten    nicht    isoliert    stehen,    sondern 
zusammenhängen. 

Die  blaue  Peripherie  aller  Medianbinden  bleibt  fast 
ebenso  breit  wie  bei  holargyrea  und  stets  hellblau  anstatt 
violett  oder  dunkelblau. 

Subapikalf lecken  der  Vorderflügel  groß,  gleichfalls  reich 
lichtblau  umzogen,  Submarginalpunkte  weiß,  deutlicher 
als  bei  cyanifera. 

Medianbinde  der  Hinterflügel-Unterseite  distal  scharf 
abgeschnitten.  Nach  Hagen  die  häufigste  aller  Neu-Guinea- 
Neptis. 

Patria:  Deutsch  Neu-Guinea  11  J?  Coli.  Fruhstorfer. 
Friedrich- Wilhelmshafen . 

k)  venilia  glyceria  nov.  subspec 
Alle  Medianbinden  viel  breiter  als  bei  griniberta,  fast 
ebenso  ausgedehnt  als  bei  ohiana  Swinhoe,  aber  mit  nur 
spärlicher  distaler  blauer  Begrenzung.  Subapikalflecken 
reduziert,  ebenso  die  übrige  Flügelpunktierung.  Subbasal- 
binde  der  Hinterflügel-Unterseite  analwärts  stark  ver- 
breitert,   ausgedehnter  als  bei  Neu-Guinea-tr»i7?«. 

Patria:  Fergusson,  d'Entrecastreaux-Inseln,  1^2$$ 
Coli.  Fruhstorfer. 

1)  venilia  moorci  Macleay. 
Hamadryas    moorei    Macleay,    Proc.    Ent.    Soc.    N.    S. 

Wal.  p.  43,  1866. 
Neptis  mortifacies  Butler,  Tr.  Ent.  Soc.  Lond.  1875  p.  5. 
Grose   Smith,   Rhop.   Exot.   JH.,   Neptis  V.   p.   15, 
f.   I  und  2,   cJ. 
Acca  mortifacies  Moore,  p.  216. 

Stett.  eiitomol.  Zeit.   1908. 


285 

Neptis  venilia  Semper,   Journ.  Mus.   Geod.  1878  p.  15. 
Miskin,  Ann.   Oueensl.  Mus,  I.  p.  45. 

Distinkte  Lokalrasse,  ausgezeichnet  durch  die  zu  einem 
großen  rundhchen  Diskalfleck  umgebildete  Medianbinde 
der  Vorderflügel,  den  fast  völlig  diffusen  Wischfleck  an 
der  SM.  und  kurze,  kostalwärts  stark  abgeschrägte  Median- 
binde der  Hinterflügel. 

Submarginalmakeln  der  Hinterflügel  stark  reduziert, 
ebenso  der  dunkelviolette  distale  Hauch  längs  den  Median- 
binden. 

Patria:  Cap  York,  Nord-Australien,  4  ö"  Coli.  Früh- 
ster f  er. 

m)  venilia  glaucia  nov.  subspec. 

Limenitis  venilia   Godman  und   Salvin,    Pr.   Zool.    Soc. 
1897  p.  158,  Neu-Ireland. 

Neptis   venilia    Pagenstecher,    Jahrb.    N.    Ver.    Naturk. 
1897  p.  82. 

Habituell  und  durch  die  rundliche  Flügelform  der 
nioorei  nahekommend,  Subapikalmakeln  und  namentlich 
die  Medianflecken  der  Vorderflügel  bedeutend  größer,  letztere 
analwärts    viel    ausgedehnter    und    hellblau    begrenzt. 

Diskalfleck  der  Hinterflügel  ähnlich  wie  bei  glyccria, 
jedoch  kürzer,  kostalwärts  sehr  breit,  stark  abgerundet, 
nach  hinten  verjüngt,  distal  ebenso  breit  blau  begrenzt 
als  bei  gnmberta-Exemp\a.Yen. 

Submarginalf lecken  lang,  schmal  auf  allen  Flügeln, 
oberseits  zu  einer  zierlichen  hellblauen  dünnen  Binde  ver- 
einigt, wie  wir  es  bei  keiner  anderen  vcnilia-Rüsse  wieder- 
finden . 

Unterseite:  Alle  weißen  Flecken  äußerst  scharf  be- 
grenzt, rein  weiß,  aber  mit  lebhaftem  feinen  Blauschiller. 
Distalsaum  ohne  Spur  einer  weißlichen  Beschuppung.  Cellu- 
larpunkte    der    Vorderflügel    und    Submarginalmakeln    der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


286 

Hinterflügel  dunkler  blau  als  bei  irgend  einer  anderen  vcniiia- 
Form. 

Patria:    Neu-Mecklenburg,   i   (^  Coli.  Fruhstorfer. 

n)  venilia  neohannoverana  Pagenstecher. 
Neptis  venil.  neoh.  Pag.  J.  Nass.  Ver.  Natur.  1899  p.  82. 
Aus  Pagenstechers  kurzer  und  doch  klarer  Beschreibung 
geht  deutlich  hervor,  daß  neohannoverana  nahe  glaucia 
steht,  daß  die  Peripherie  der  Medianbinden  violett  statt 
blau  ist  und  die  Submarginalflecken  zu  keiner  Längsbinde 
zusammenfließen. 

Patria:    Neu-Hannover,  Typen  im  Tring  Museum. 

o)   venilia  nov.  subspec. 
Neptis  veniha  Kirsch,  Mitt.  Mus.  Dresden  1877  p.  126, 
partim,   Kordo. 
Grose  Smith,    Nov.    Zool.    1894    p.    353,    partim, 
Korrido. 
,, Exemplare   von    Kordo,    auf   der   Oberseite   ohne    die 
bläuliche  Einfassung  der  weißen  Binden  und  Flecke,  somit 
eine   Übergangsform   zu   lactaria    Butler."      Kirsch. 
Patria:    Korrido. 

Genus  Neptis. 
Papiho  Auetores  bis  1807. 

Neptis  Fabricius,   Syst.   Gloss.   Illigers  Mag.   1807,   VI. 
p.  282. 
?  Horsfield,   Descr.   Cat.   Lep.  E.   I.   C.   M.,  Tafel- 

erklärmig,  f.  5,   1829. 
Westwood,  Gen.  D.  Lep.  1850  p.  270,  partim. 
Crotch,  eist.  Ent.  L  p.  66,   1872. 
Kirbys  Catal.   1871  p.  239. 
Scudder,  Proc.  Am.  Ac.  1875  p.  226. 
Moore,  Lep.  Ceylon  1881  p.  54;    Lep.  Ind.  III.  1899 

p.  226. 
Distant,  Rhop.  Mal.  1883  p.  149. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


287 

de  Niceville,  Butt.   Ind.  1886  p.   175. 

Staudinger  und  Schatz,  Exot.  Schmett.  1886  p.  145, 
II.  p.   152. 

Staudinger  und  Rebel,  Catal.  1905  p.  23. 

Semper,  Reise  Phil.  Lep.  1889  p.   144. 

Leech,  Butt.  China  etc.  1892  p.  190. 

Kühl,  Pal.   Großschm.  1885  p.  239. 

Reuter,  Acta  Soc.  Sc.  Fenniae  1896  p.  85,  510. 

Pagenstecher,  Zoolog.  Lep.  Bismarckarch.  1899  p.  81. 

Aurivillius,  Rhop.  Aeth.  1898  p.  163. 

Bingham,  Fauna  India  1905  p. 
Limenitis  pt.  Ochsenheimer,   Schmetterl. 

Boisd.,  Ind.  Meth.  1829  p.  14. 
Nymphalis  Godt.,  Enc.  Meth.  1819  p.  430. 
Neptis  Felder,  Section  I,  partim,  Neues  Lep.  1861  p.  31. 
Acca  Hübner,  Verz.   Schmett.   18 16,  p.  44,  partim. 
Philonoma  Billberg,  Enumer.   Jus.   1820  p.   78. 

Moore,    Lep.    Ind.    1899   p.    226,   partim. 
Athyma  Kirbys  Catal.   1871   p.   241,   partim. 
Paraneptis  Moore,  Lep.  Ind.   III.   1899  p.  214. 
Kalkasia  Moore,  ibid.  Hamadryodes  p.  215,  Andrapana 
Moore,  partim  (jumbah),  p.  218. 

Neptis  hylas  L. 

Literatur  bei  Aurivillius,   Recensio  Critica   1882  p.  93. 

Der  älteste  Name  für  die  als  ,,accns''  und  ,Jcucothoe'' 
(auch  als  ,,eurynome''')  so  wohl  bekannte  Neptide,  und  der 
älteste  Name  für  eine  Neptis  überhaupt,  dürfte  hylas  L. 
sein,  trotzdem  ist  er  bis  heute  noch  nicht  in  seine  Rechte 
eingesetzt.  Kirby  kannte  zwar  diesen  Namen,  verwendete 
ihn  aber  ausschließlich  in  Verbindung  mit  Athyma  perius  L. 
=  leucothoe  Kirby. 

Aurivillius  in  seiner  Recensio  Critica  1882  brachte 
viel    Klarheit    in    die   überaus   verwickelte    Synonymie,    der 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


288 

in  Frage  kommenden  Formen,  unterdrückte  aber  den  Namen 
hvlas  wiederum. 

Aus  den  Aurivillischen  Auseinandersetzungen  geht  nun 
deutlich  hervor,  daß  wir  als  hylas  L.  eine  Mischart  vor  uns 
haben,  die  Aurivillius  entgegen  den  Tatsachen  aufzuteilen 
versäumte. 

Linnes  Original-Diagnose  in  Systema  Naturae  ed.  X. 
1758  p.  486  Nr.   173  lautet: 

Hylas  173  P.  B.  alis  dentatis  supra  fuscis  subtus  lutes- 
centibus:  fasciis  utrinque  tribus  albis  interruptis. 
Habitat  in  Indiis. 

Femina  in  alarum  posticarum  fascia  postica  subtus 
punctis  8  nigris. 

Das  ,,P"  in  dieser  Diagnose  bedeutet  ,,Papilio'\  das 
darauffolgende  ,,B"  bedeutet  ,,Barbarus'\  (Linne  macht 
nämlich  unter  den  Papilios  eine  Gruppe  Barbari,  Barbaren!) 

Deutsch  heißt  die  Diagnose: 

,, Hylas,  Nummer  173.  Papilio,  Barharus,  mit  gezähnten 
Flügeln,  die  oben  dunkel,  unten  kotig  sind  und  jederseits 
drei  weiße  unterbrochene  Binden  führen.    Heimat  in  Indien. 

Das  $  führt  in  der  hinteren  Binde  seiner  Hinterflügel 
acht  schwarze  Punkte." 

Linne  hat  demnach  eine  Neptis  {hylas)  für  den  S, 
eine  Athyma  [pcrins)  für  das  C  seiner  Spezies  ,,hylas''  ge- 
halten. 

Das  ist  ein  Versehen,  welches  bei  der  damaligen  Un- 
geübtheit  Arten  zu  unterscheiden  ohne  weiteres  zu  ver- 
stehen und  entschuldigen  ist.  Trotzdem  kann  Linne  der 
A^^rwurf  nicht  erspart  werden,  recht  flüchtig  gearbeitet 
zu  haben.  In  der  gleichen  Ausgabe  seines  Natursystems 
findet  sich  nämlich  einige  Seiten  früher  p.  471  der  q  von 
Athyma  jierius  als  ,,pcrius  L."  unter  Nr.  7g  beschrieben  und 
p.  478  nochmal  als  P.  leucotho'c  L.  unter  Nr.  122  als  Pap. 
Nymphalisl      Clerk    bildete     dann    unsere    Neptis    in   den 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


289 

Icones  III.,  t.  5,  f.  4  als  ,,lcucotho('''  von  der  Unterseite 
ab,  und  begann  damit  eine  Serie  von  Konfusionen,  die 
seit   nahezu  150  Jahren  sicli  immer  mehr  häuften. 

Den  Clerkschen  Fehler  kopierten  nacheinander  1776 
Sulzer,  1780  Cramer,  1798  Herbst,  1799  Donovan.  West- 
wood, der  Ncptis  und  Athynin  1842  noch  als  kongenerisch 
mit  Limcnitis  betrachtete,  fand  im  selben  Genus  zweimal 
den  Namen  Icucothor  vor  und  taufte  unsere  Ncptis  hylas 
schleunigst  in  eurynomc  um,  als  er  Donovans  Ins.  China 
neu  herausgab. 

Letzteren  Namen  griff  neuerdings  Moore,  Lep.  Indica 
wieder  auf,  setzte  aber  in  Klammern  dahinter  ( ?  Pap. 
hylas,  ö"  nee.  $),  wahrscheinlich  durch  Aurivillius  Werk 
,,Recensio"  beinahe  auf  den  richtigen  Weg  geleitet. 

Die  wichtigsten  für  Athyma  per  ins  in  Frage  kommenden 
Zitate  führe  ich  hier  der  Übersicht  wegen  an : 

1758  Pap.  perius  L.,  Syst.  Nat.  X.  p.  471  und  79  als 
Papilio  Danaus. 

1758  Pap.  leucothoe  L.,  ibid.  p.  478  und  122  als  Papilio 
Nymphalis. 

1758  Pap.  hylas  L.,  ibid.  p.  486  und  175,  $  nee.  ^  als 
Papilio  Barbarus. 

1764  Pap.  pierius  L.,  Mus.  Lud.  Ulr.  p.  261,  ^. 

1764  Pap.   leucothoe  L.,   ibid.   p.   292,   Nr.   iio,   $. 

Linne  gab  somit  der  Athyma  perius  nicht  weniger  als 
4  Namen  und  verwechselte  zudem  einmal  unsere  Neptis 
mit   der  Athyma   wie  schon   oben  bemerkt. 

Da  nun  hylas  von  Linne,  wie  aus  der  Originaldiagnose 
hervorgeht,  als  Pap.  Barbarus,  perius  dagegen  als  Papilio 
Danaus  beschrieben  ist,  so  wird  der  Name  ,, hylas''  auf 
alle  Fälle  frei  für  die  Ncptis,  und  ist  meines  Erachtens 
nicht  als  Synonym  mit  leucothor  h.  zu  verwerfen,  wie  dies 
Aurivillius  1.   c.   p.   93  durchführt. 

Stett.  CBtomol.  Zeit.   1908. 


290 

Nun  kommt  eine  zweite  Frage,  bei  deren  Lösung  wir 
Aurivillius  gewiß  zustimmen  können. 

Aurivillius  setzt  nämlich  1771  Neptis  sappho  Pallas, 
Reise  I.  p.  471,  an  Stelle  von  aceris  Lepechin,  zwar  datiert 
1771,  aber  erst  1774  herausgegeben. 

Aurivillius    war   nun    geneigt,    hylas    L.    und    Icucothoi- 
(letztere  mit  Recht)   als   Synonym  mit  pcrius  L.   völlig  zu 
verwerfen  und  glaubte  demnach  als  nächtsgültigen  Namen 
sappho  auf  die  asiatisch-europ.  Neptis  übertragen  zu  dürfen. 
Spezifisch  lassen  sich  ja  die  europ.  zu  hylas  gehörigen 
Neptiden  nicht  von  den  chinesischen  und  indischen  Rassen 
trennen,  da  aber  in  Europa  niemals  die  riesigen  breitbändigen 
Exemplare  auftreten,  die  wir  in  China  finden,  und  in  China 
umgekehrt    die    kleine    europ.    Form    nur   ganz   zufällig   als 
individuelle    x\berration    auftritt,    so    möchte    ich    folgende 
Aufteilung  unserer  Spezies  empfehlen : 
hylas  hylas  L.     Indien. 
hylas  sappho  Pallas.     Palaearctisches  Gebiet. 

(=  aceris  Auetores). 
hylas  leucothoe  Clerk-Cramer.*)     China. 
Auf    diese    Weise    finden    die    gesamten    alten    Namen 
ihre   Verwendung   und   den    Klassikern   unter   den   Autoren 
geschieht  kein  Unrecht. 

Von  Norden  nach  Süden  gehend  begegnen  wir  folgenden 
Äy/as-Rassen : 

a)  hylas  intermedia  Pryer. 
Neptis    intermedia    Pryer,    Cistula    Ent.    1877    p.    231, 
t.  4,  f.  I. 
Leech,  t.  19,  f.  8,  p.  203;  Moore,  Lep.  Ind.  p.  244. 
Staudinger-Rebel,  Cat.  1901  p.  24. 
N.  hylas  intermed.  Frühst.,  Int.  Ent.  Zeitschr.  Guben, 
17.  Aug.  1907  p.  150. 
a)  forma  intermedia  Pryer. 
Große  Berg-  und  Sommerform.    Umgebung  von  Nikko. 

*)  Siehe  Nachtrag. 
Stett.  cntomol.  Zeit.   1008, 


ß)  forma  oda  Frühst. 
N.  intermedia  f.   oda  Frühst.   1.   c. 

Flügel  rundlicher,  Weißzeichnung  reduziert,  auf  den 
Vorderflügeln  grau  beschattet.  Submarginalbinde  der 
Hinterflügel  obsolet.  Grundfarbe  der  Unterseite  dunkel 
anstatt  rotbraun. 

Patria:    \'ermutlich    Yesso. 

y)  forma  passerculus  Frühst. 
N.  hylas  interm.  f.  passere.  Frühst.,  1.  c. 
Habituell  kleiner  als  europäische  (sappho-aceris) ,  unter- 
seits  ebenso  dunkel  als  oda  m.    Zeichnungen  stark  reduziert. 
Patria:      Tsushima,     Septbr.-Oktbr.     1899     und     Insel 
Iki,    Septbr.    1899,    H.    Fruhstorfer   leg. 
b)   hylas  sappho  Pallas. 
Pap.  sappho  Pallas,  Reise  I.  p.  471,  Nr.  62,   1771. 
Pap.    aceris   Lepechin,   Tagebuch   p.    203,    1774. 

Esper,  Europ.  Schmett.  1783  p.  141,  t.  81,  f.  3,  4, 

partim. 
Fabricius,  Mant.  Ins.  1787  p.  52;  Ent.  Syst.  1793 

P-  245. 
Schneider,  Europ.   Schmett.  1787  p.  148. 
Borkhausen,  Europ.  Schmett.  1787,  I.  p.  27,  p.  211. 
Gmelin,    Syst.   Nat.   1790  p.   2319. 
Herbst,  Naturg.  1798  p.  63,  t.  235,  f.  5,  6. 
Lang,  Verzeichnis  ?  p.  31 ;    Turton,  1806  p.  37. 
Ochsenheimer,   Schmett.  Europ.   1807  p.   136. 
Acca  aceris  Hübner,  Verz.  1816  p.  44. 
Nymphalis    aceris    Godart,    Enc.    Meth.    1823    p.    430, 

partim,  Antriebe. 
Limenitis  aceris  Duponchel,  Lep.  de  France,   Suppl.  I. 
p.  102,  t.  13,  f.  3,  4. 
Boisduval,  Icones  1832,  Lep.  I.  p.  92,  t.  18,  f.  2. 
Neptis   aceris  Fabricius   in   Illigers   Mag.    1806  p.   202. 
Neptis  aceris  Butler,  Cat.  Fabr.  Lep.  1869  p.  62. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


292 

Neptis  aceris  Kirby,  Cat.   1871  p.  241,  partim. 

Rülil,  Europ.  Groß-Schmett.  1895  p.  341  und  776. 

Moore,  Lep.  Ind.  1899  p.  241,  E.  Europe. 

Staudinger,  Rebel,  Cat.  1901  p.  23. 
Pap.  flautilla  Hübner,  Europ.  Schmett.  I.,  t.  21,  f.  99. 
Pap.  lucilla   Schrank,  Fauna  Boica  1801  p.   191. 
Neptis  sappho  Aurivillius,   Recensio  Critica  1882  p.  93. 
N.  hylas  sappho  Frühst.,  \.  c,  24.  Aug.  1907  p.  159 — 160. 

WahrscheinUch  würde  man  eine  weitere  Seite  mit 
Literaturzitaten  füllen  können,  mit  den  Titeln  von  Werken, 
in  denen  aceris  als  Bestandteil  lokaler  Listen  figuriert. 

Da  europ.  Falter  nicht  meine  Spezialität,  unterlasse 
ich  eine  solche  Sammlung,  die  doch  nur  lückenhaft  aus- 
fallen würde.  Eine  derartige  Aufstellung  von  berufener 
Hand  wäre  zweifelsohne  hochinteressant. 

Auch  scheinen  sich  im  palaearctischen  Gebiet  wieder 
Subrassen  der  sappho  abzusondern,  meine  Exemplare  vom 
Amur  stehen  beispielsweise  durch  ihre  dunkle  Unterseite 
jenen  von  Ungarn  und  Österreich  näher  als  solchen  von 
Saratow  in  Süd-Rußland. 

Über  die  Zugehörigkeit  der  einzelnen  Rassen  ist  schon 
viel  geschrieben  worden.  So  widmete  de  Niceville  in  Ga- 
zetteer  Sikkim  1894  p.  137  der  Neptis  leucothor  folgende 
Betrachtungen : 

Gramer  bildet  diese  Spezies  gut  ab  und  erwähnt  sie 
von  Java,  China  und  der  Coromandelküste.  Sie  hat  viele 
Namen  empfangen.  A^  eurynome  *)  Westw.,  A^.  varmona 
Moore,  N.  disrupta  *)  Moore,  N .  adara  *)  Moore,  N .  meetana  *) 
Moore,  N.  swinhoci'^)  Butl.,  A^.  kamaupa  *)  Moore,  N.  eury- 
mene  *)  Butl.,  N .  andaniana  Moore,  A^.  nicobarica  Moore, 
N.  mamaja  Butler,  N .  sangaica  Moore  etc.  *) 


*)  Die  mit  *  l)ezeichneten  Arten  sind  in  der  Tat  Synonyme. 
Stott.  eiitomol.  Zeit.   1908. 


29,3 

Mein  Eindruck  ist  der,  daß  keine  von  Ihnen  bestehen 
bleiben  wird.  Wenn  von  der  europ.  N.  aceris  Lepechin 
von  den  besten  Entomologen  angenommen  wird,  daß  sie 
sich  von  Europa  durch  Nord-Asien  bis  Korea  und  Japan 
ausbreitet,  dann  kann,  denke  ich,  nur  wenig  Zweifel  sein, 
daß  A^.  leiicothoi'  Cramer  eine  ähnliche  ausgedehnte  Ver- 
breitung hat,  und  durch  ganz  Indien  (mit  Ausnahme  der 
Wüstengegenden)  von  Bombay  im  Westen,  Ceylon  im 
Süden,  durch  Birma,  die  Malay.  Halb'nsel,  Siam,  Cochin- 
China  etc.,  Süd-Zentral-  und  Ost-China  und  alle  die  ma- 
layischen  Inseln  bis  zum  Westen  der  Wallaceschen  Linie 
und  in  Formosa  und  Hainan. 

Das  ist  ein  langer  Satz,  der  jedoch  viel  Wahres  ent- 
hält. Auf  Grund  des  250  Äy/as-Exemplare  umfassenden 
Materials  meiner  Sammlung,  gehe  ich  aber  noch  einen 
Schritt  weiter  und  gebe  der  Neptis  hylas  einen  noch  um- 
fassenderen Verbreitungsbezirk,  der  die  ganze  palaearctisch- 
asiatische  und  indo-malayische  Region  umfaßt,  von  Deutsch- 
land bis  Japan  und  südwärts  bis  zu  den  kleinen  Sunda- 
inseln. 

Auch  zwischen  aceris  (recte  safpho)  und  Iciicothor 
(recte  hylas)  ist  nirgendwo  eine  Grenze  zu  ziehen,  so  bilden 
insbesondere  die  japanischen  Exemplare  eine  vollständige 
Transition  von  der  einen  zur  anderen  Hauptform. 

Und  was  das  Auge  aus  den  gemeinsamen,  oberfläch- 
lichen Zeichnungsmerkmalen  entnimmt,  das  bestätigt  die 
eingehendste  morphologische  Untersuchung. 

Herr  Stichel,  dem  ich  eine  Anzahl  indo-chinesischer 
und  europ.  Exemplare  der  /^y/^s-Reihe  zusandte,  war  so 
freundlich,  dieselben  auf  ihre  Copulations-Organe  zu  unter- 
suchen und  schrieb  mir  unterm  10.  November  1905  folgendes: 

,,Der  Copulationsapparat  der  beiden  N eptis-¥ ormen 
stimmt  in  allen  Einzelheiten  vollkommen  überein.  Tegumen 
ist  zart,  der  Uncus  dünn  und  spitz,  in  der  Mitte  ein  wenig 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  1<J 


294 

verbreitert,  die  Harpen  (oder  Valven)  sind  unverhältnis- 
mäßig robust,  größer  als  die  übrigen  Teile  des  Apparates 
zusammen  und  diese  völlig  einschließend.  Sie  bestehen 
aus  dicht  behaarten  und  beborsteten  länglich  eiförmigen 
Gebilden,  die  distal  in  2  kurze  Lappen  gespalten  sind,  von 
denen  der  dorsale  einen  scharf  gekrümmten,  spitzen  Haken 
trägt,  der  ventrale  in  eine  lang  umgeklappte  Falte  aus- 
läuft. Penis  kurz  und  breit,  gegen  das  Ende  eingeschnürt 
und  in  einer  sehr  dünnen  gebogenen  Spitze  endigend. 
Saccus  kurz. 

Unterschiede,  außer  individueller  stärkerer  oder  schwä- 
cherer Entwicklung  einzelner  Teile,  ließen  sich  bei  4  unter- 
suchten   Stücken    nicht    konstatieren,    ich    halte     beide 
Formen    als    zu    einer    Art    g  e  h  ö  r  i  g." 
c)  hylas  luculenta  Frühst. 
Neptis  eurynome  Fritze,    Fauna  Liu-Kiu   1894  p.   48, 
Okinawa. 
Frühst.,  St.  E.  Z.  1898,  Ishigaki. 
Butl.,  P.  Z.  S.  1877  p.  812,  Formosa. 
Moore,   Lep.   Ind.  p.  245,  Formosa,   Chusan. 
Neptis  aceris  Wallace  und  Moore,  P.  Z.  S.  1866  p.  351, 

Formosa. 
Neptis   vermona   Matsumura,    Annot.   Zool.    Jap.    1906 

p.  8,  Formosa. ^ 
Neptis  eurynome  Miyake  1.  c,    List,  of  Formosa  Lep. 

1907  p.  60,  Formosa. 

N.  hylas  lucul.  Frühst.  1.  c.  p.   160. 

Ishigaki-  und  Formosa-Exemplare  differieren  leichthin 

von  solchen  aus  China  und  Tonkin  durch  etwas  schmälere 

Weißbinden  aller  Flügel  und  die  nur  selten  weißhche,  fast 

immer  schwarze  Submedianbinde  der  Hinterflügel-Unterseite. 

Das  $  zeigt  viel  größere  und  längere  weiße  Subapikal- 

flecken   und   gelbliche   statt   rein   weiße    Querbinden,    auch 

ist  es  habituell  viel  stattlicher  als  chinesische  Exemplare. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


295 

Patria:    Ishigaki,  i  $-Type;    Formosa,  Takau,  Septbr. 
1902  Regenzeit,  6  c?$  Coli.  Frühst.     Okinawa  (Fritze), 
d)  hylas  acidalia  Weber. 
N.  hylas  leuc.  Frühst.  1.  c.  p.   160. 
Von  dieser  über  das  ganze  südliche  China  und  Indo- 
China verbreiteten  Lokalrasse  sind  3  Formen  zu  erwähnen, 
a)  forma  sangaica  Moore. 
Neptis  sangaica  Moore,  A.  M.  N.  Hist.  1877  p.  47. 
Neptis  eurynome  var,  sang.  Leech,  p.  202,  t.  19,  f.  4. 
Neptis  eurynome  und  sangaica  Walker,  Tr.  Ent.   Soc. 

1895  p.  454. 
Vermutlich  die  Frühjahrsgeneration,  sehr  klein,  Dezbr.- 
Mai,   am  häufigsten   März- April.      Hongkong. 
p)  forma  acidalia  Weber. 
P.  leucothoe  Clerk,  Icones  1764,  t.  5,  f.  4. 

Sulzer,  G.  Ind.  1776  p.  145,  t.  18,  f.  2,  3. 
Cramer   1780,   IV.   p.    15,   t.   296,   f.   E.   F.   China, 

partim. 
Piller  und  Mitterpacher,  Iter.  1783  p.  41,  t.  3,  f.  3,  4. 
Donovan,  Ins.  China  1799,  t.  37,  f.  3. 
Neptis  eurynome  Leech,  t.  19,  f.  6,  ,^,  p.  202,  China. 

Moore,  Lep.  Indica  p.  244. 
Neptis  varmona  Oberthür,   Etudes  d'Ent.   1893  p.   10. 
Pap.  acidaha  Weber,  Obs.  Ent.  p.  107,  1801. 
Cramers  Figur  paßt  wegen  der  isoliert  stehenden  Sub- 
apikalflecken  der  Vorderflügel  und  der  relativ  schmäleren 
Medianbinde  der  Hinterflügel  auf  chinesische  und  Tonkin- 
Exemplare,    wegen  der    mehr    rötlichen   anstatt    gelblichen 
Unterseitenfärbung  eher  auf  Javanen,  da  sich  aber  Zeich- 
nungsdifferenzen leichter  und  korrekter  wiedergeben  lassen 
als  Färbungsnuanzen,  zweifle  ich  nicht,  daß  Cramer  chine- 
sische Stücke  zur  Abbildung  verwandte. 
y)  forma  acerides  Frühst. 
(1.  c,  p.  160.) 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  19* 


296 

Mehrere  cJcJ  aus  Chang-  Yang  sind  kaum  unterschieden 
von  solchen  aus  Österreich. 

Patria:  S.-  und  W. -China,  Hongkong,  Nov.  1899, 
H.  Fruhstorfer  leg. 

In  Tonkin,  Annam,  Siam  ist  acidalia  gleichfalls  häufig. 
Das  Groß  der  dortigen  Individuen  differiert  in  keiner  Weise 
von  Chinesen,  doch  treten  bereits  vereinzelt  Übergänge 
auf  zu  den  vorderindischen  Formen. 

So  besitze  ich  aus  meiner  Reiseausbeute: 

I  ^,  analog  emodes  Moore,  mit  nur  wenig  breiteren, 
weißen  Binden  als  die  Mehrzahl  meiner  Assam-Exemplare. 

10    (^$,   nahe   der   adara   Moore,   von   mittlerer    Größe. 

Neptis  adara  de  Joannis,  Bull.  Scient.  de  la  France  1901 
p.  320. 

7  rj$,  nahe  recht  kleinen  astola  Moore. 

N.  astola  de  Joannis  1.  c.  p.  320. 

Vom  Plateau  von  Lang-Bian,  Süd- Annam  aus  5000  Fuß 
H(>he  und  Siam. 

e)  hylas  hainana  Moore. 

N.  h.  Moore,  P.  Z.   S.  1878  p.  697;  Lep.  Ind.  p.  245. 

Crowley,  P.  Z.  S.  1900  p.  507. 
N.  eurynome  Holland,  Tr.  A.  E.  S.  1878  p.  118. 
N.  hylas  hain.   Frühst.   1.   c.   31.   August    1907  p.    166. 
Patria:    Hainan. 

f)  hylas  hylas  L. 

Pap.  hylas  L.  1.  c.  1758,  Houttuyn  Naturl.  Hist.  1767 

p.  383;    Aurivillius,  Recensio  Critica  p.  93. 
Papilio    aceris    Esper,     Eur.     Schmett.     1783,    partim, 

t.  82,  f.   I,   ,,Indiis". 
Neptis  astola  Moore,  P.Z.  Soc.  1872  p.  560,  Trockenzeitform, 
de  Niceville,  Butt.   India  IL,  p.  99,  1886. 
Moore,  Lep.  Ind.  1899  p.  227,  t.  274,  f.  i — ic,  ^^. 
de  Niceville,    J.   Bomb.   N.   H.    Soc.   1898  p.   370, 
Mussoorie. 

Stctt.  onloniol.   Zoil.   1908. 


297 

Neptis  eurynome  Bingham,  Fauna  India  1905  p.  323, 
t.   9,   f.   64.      $.    Unterseite  und  Holzschnitt  fig.   59. 
^  ebenso. 
Neptis  leucothoe  de  Niceville,  Gazetteer,  Sikkim,  1894 
p.  137;    J.  Bomb.  N.  H.  Soc.  1898  p.  370,  Mussoorie. 
Neptis   adara,    varmona,    meetana   und   emodes   Elwes 
und   de   Niceville,    J.   As.    Soc.    Beng.    1886   p.    424, 
Ponsckai,  Tavoy. 
Indische  hylas  bleiben  im  Habitus  in  der  Regel  etwas 
hinter  chinesischen  Exemplaren  zurück,  aber  es  gibt  sowohl 
in  China  und  Tonkin  kleine  hylas,  wie  in  Indien  große,  an 
acidalia    erinnernde    Individuen   gelegentlich   auftreten. 

Eine  scharfe  Grenze  zwischen  hylas  und  acidalia  ist 
nicht  zu  ziehen.  Es  ist  lediglich  Sache  des  Gefühls  nur 
eine  der  zwei  Rassen  gelten  zu  lassen.  Wiev  da  iii  Assam 
und  Sikkim  die  überwiegende  Anzahl  von  Exemplaren 
eine  dunkel-braunrote  Unterseite  aufweist  und  gerade  solche 
Stücke  in  Hinterindien  enorm  selten  sind,  ist  eine  Trennung 
in  zwei  Rassen  doch  wohl  berechtigt,  um  so  mehr,  als  das 
Auge  den  Unterschied  bei  größeren  Serien  leicht  heraus- 
findet. 

Leider  ist  es  nicht  möglich  all  die  vorhandenen  Namen, 
die  Bingham  sorgfältig  gesammelt  hat,  ähnlich  wie  bei 
Neptis  nandina  zu  verwenden  und  wie  bei  soma  auf  be- 
stimmte Formen  zu  übertragen,  so  daß  eine  ganze  Anzahl 
Benennungen  von  Butler  und  Moore  als  absolut  wertlose 
Synonyme  behandelt  und  eingezogen  werden  mußten. 

Andererseits   fehlt    es   noch    an   einer    Bezeichnung   für 
die    südindische    Ay/as-Rasse,    die    einer    Taufe    bisher    ent- 
gangen ist,  eine  weiße  Krähe  unter  den  indischen  Faltern! 
Hylas  läßt  sich  in  drei  Hauptformen  aufteilen : 

a)  forma  emodes  Moore.     Berg-  und  Regenform. 
Neptis  emodes  Moore,   P.  Z.   Soc.   1872  p.  561,  t.  32, 
f.  2;    Lep.  Ind.  t.  274,   id — g. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


298 

Anscheinend  eine  Gebirgsform,  da  sie  von  mir  auf 
4000  Fuß  in  Tenasserim  gefangen  und  von  Kashmir  selbst 
aus  9 — 10  000  Fuß  eingesandt  wurde. 

Unterseite  lebhaft  rotbraun. 

ß)  forma  adara  Moore.     Intermediatform. 

Neptis  adara  Moore,  t.  275,  f.  i — ig. 

Habituell  größer  als  die  Trockenform,  die  weiße  Me- 
dianbinde der  Hinterflügel-Unterseite  besonders  kräftig 
schwarz  gesäumt,  wodurch  eine  große  Ähnlichkeit  entsteht 
mit  der  insularen  varmona  Moore. 

Unterseite  gelbrot. 

y)  forma  astola  Moore.     Trockenform. 

Wechselt  von  ganz  kleinen  zu  Exemplaren  von  mittlerer 
Größe. 

Unterseite  hell  ockergelb. 

Aus  Tenasserim  besitze  alle  3  Formen  aus  derselben 
Provinz,  nur  stammt  a  vom  Gebirge,  ß  und  y  aus  den  Vor- 
bergen.    (Umgebung  von  Tongu). 

Patria:  West-Himalaya  bis  Tenasserim,  50  Exemplare. 
Coli.  Fruhstorfer. 

g)  hylas  subspec. 

N.  varmona  de  Niceville,  J.  As.  Soc.  Beng.  1900  p.  227. 
(Raupe  auf  Leguminosen,  Erbsen). 

Stehen  varmona  Moore  von  Ceylon  sehr  nahe,  tragen 
eine  etwas  breitere  weiße  Submarginalbinde  der  Hinter- 
flügel, und  unterseits  weniger  Schwarz. 

Patria:  Malabar,  Karwar,  Kolaba  4  (^$  Coli.  Fruh- 
storfer. 

h)  hylas  varmona  Moore. 
P.  Z.   S.  1872  p.  561;  Lep.  Ceylon  1881  p.  54,  t.  28; 

Lep.  Ind.  1889  p.  230. 
de  Niceville,  J.  Bomb.  N.  H.  Soc.  1899  p.  190;  Frühst. 

1.  c.  p.  167. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   19ü8. 


299 

Eine     zierliche     Inselrasse,     unterseits      alle      weißen 
Zeichnungen  ausgedehnt  schwarz  umgrenzt. 
Patria:    Ceylon. 

i)  hylas  andamana  Moore. 
N.  and.  Moore,  P.  Z.  S.  1877  p.  586,  Lep.  Ind.  p.  232 

t.  277. 
N.  hylas  and.  Frühst.  1.  c.  p.  167. 
Eine  wenig  distinguierte   Lokalform,   sehr   nahe   astola 
forma  adara  Moore. 

Patria:    Andamanen,  häufig  bei  Pt.  Blair. 

k)  hylas  nicoharica  Moore  1877. 
N.  nie.  M.  1.  c.  t.  278,  p.  233;  Fruhstorfer  1.  c.  p.  167. 
Steht   recht    nahe    varmona,    besitzt    schmälere    weiße 
Binden   und   unterseits   fehlt   die   submediane   weiße    Linie 
der  Hinterflügel. 

Patria:    Nicobaren. 

1)  hylas  mamaja  Butler  1879. 
N.    eurynome    var.    mamaja    Distant,    Rhop.    Malay. 
p.  156,  t.  16,  f.  14,  $,  1883. 
Hagen,  B.  E.  Z.  1892  p.  147,  Banka;  Frühst.  1.  c. 
Eine    schwache    Lokalform,    die    den    Übergang    bildet 
zu  papaja  Moore  von   Sumatra  und   sich  nur  schwer  von 
astola  Moore,   forma   adara   Moore,    abtrennen  lassen  wird. 
Patria:    Malay.  Halbinsel,  Banka. 

m)  hylas  papaja  Moore. 
N.  p.  Moore,  P.  Z.  S.  1874  p.  570;  Lep.  Ind.  p.  245. 
Martin  und  de  Niceville,  Butt.  Sum.  1895  p.  409. 
Neptis  leucothoe  Martin  und  de  Niceville  1.  c. 
Neptis  aceris  var.  Hagen,  Iris  1896  p.  171. 
$?    von   papaja    werden    größer    als    jene    von    niaiuta 
Hübner;     die     Subapikalflecken    der    Vorderflügel    bleiben 
jedoch   kleiner    und    daher    isolierter,    ebenso    verschmälert 
sich    die    Medianbinde    der    Hinterflügel,    die    ausgedehnter 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


300 

scluvarz  umgürtet  ist.    Die  gekörnten  Eier  werden  auf  Blatt- 
spitzen gelegt. 

Patria:    N.-O.-  und  West-Sumatra.    (Coli.  Frühst.), 
n)  hylas  subspec. 

N.  eurynome  var.  mamaja  Hagen,  B.  E.  Z.  1892  p.  147. 

N.  Iwlas  Frühst.  1.  c.  7.   Septbr.   1907  p.   175. 

Die  weißen  Binden  außerordentlich  schmal.  (Fehlt 
mir,  ich  sah  jedoch  Exemplare  am  Museum  in  München 
Mai  1905,  Dr.  Hagen  leg.). 

Patria:    Banka. 

o)  hylas  symada  Fruhstorfer. 

N.  hylas  sym.  Frühst.  1.  c.  p.   175. 

Weißzeichnungen  halten  die  Mitte  zwischen  Borneo- 
und  Perak-Exemplare,  alle  Binden  erheblich  schmäler  als 
bei  papaja  Moore.  Submarginalbinde  der  Hinterflügel 
auffallend  weit  nach  innen  gerückt,  stark  konvex  gebogen. 

Unterseite  ebenso  licht  wie  bei  mamaja  Butler,  heller 
als  bei  papaja  Moore. 

Patria :  Riouw-Archipel,  2  <^(^,  Februar  1895,  Dr. 
L.  Martin  leg. 

p)  hylas  engano  Doherty. 
Neptis  ombalata  var.  engano  Doh.,   J.  As.  Soc.  Beng. 

1891  p.  27. 
Neptis  engano  Frühst.,   B.  E.  Z.   1904  p.   192. 
N.  hylas  eng.   Frühst.   1.   c. 
Grundfarbe   der  Unterseite   dunkel-rotbraun. 
Patria:   Engano  (3  ,^,^  i  $  April-Juli  leg.),  Coli.  Frühst. 

q)  hylas  omhalata  Kheil. 
N.  omb.  Kheil,  Rhop.  Ins.  Nias  1884  p.  24,  t.  3,  f.  15,  16. 
N.  h;yjas  omb.  Frühst.  1.  c. 

Weißzeichnung  ausgedehnter  als  bei  der  vorigen,  Grund- 
farbe der  Unterseite  dunkel  ockergelb. 

Stctt.  eiitomol.  Zeit.    lüi)-!. 


PROPERTY  OF 

Z.  P.  METCALF  301 

r)   hylas  hagcni  Fruhstorfer. 
Neptis  ombalata  var.  Hagen,  Abh.  Senckenb.  Ges.  1902 

P-  336. 

N.  hylas  hageni  Frühst.  L  c.  p.  175. 

Weiße  Binde  der  Hinterüügel  beginnt  sich  bereits 
in   einzehie   Flecken   aufzulösen.      Unterseite   gelblich. 

Patria :    Mentawei. 

s)   hylas  sopatra  Fruhstorfer. 

N.  leucothoe  matuta  Shelford  1.  c.  p.  99,  partim,  Borneo. 

N.   matuta    Moore,    N.    matuta   und   surakarta   Pagen- 
stecher,  Senckenb.  Abh.  1897  p.  399. 

N.  hylas  sop.  Frühst.  1.  c.  p.  175. 

Die  Borneo-Rasse  unserer  Spezies  differiert  von  den 
übrigen  macromalayischen  hvlas  (mit  Ausnahme  jener 
der  Adjacent-Inseln)  durch  die  verringerte  Weißzeichnung 
und  insbesondere  dadurch,  daß  die  Submarginalbinde  der 
Hinterflügel  sich  meist  völlig  verdunkelt.  Der  weiße  Zell- 
strich und  die  Subapikalflecken  der  ^'orderflügel  kaum 
halb  so  breit  als  bei  matuta  und  papaja. 

Die  lebhaft  ockergelbe  Unterseite,  die  von  matuta 
schon  durch  die  kurzen  weißen  Basal-  und  Submedian- 
binden  differiert,  erinnert  an  mamaja  Butler  und  adara 
Moore. 

Patria:  N. -Borneo,  Pontianak  und  S.-O. -Borneo,  10  (^$ 
Coli.  Fruhstorfer. 

t)  hylas  terentia  Fruhstorfer. 

N.  hylas  ter.  Frühst.  1.  c.  p.  175. 

Dies  ist  die  einzige  bisher  bekannt  gewordene  hylas 
der  Philippinen,  die  sich  wahrscheinlich  auf  allen  Inseln 
des  Jolo- Archipels  findet,  aber  bereits  in  Bazilan  nicht 
mehr  vorkommt. 

Unterseite  wie  bei  sopatraTdie  Weißzeichnungen  aber 
zierlicher,  abgerundeter,  isoherter. 

Habitus  kleiner,  Flügel  rundlicher. 

Stctt.  entomol.  Zeit.   1908. 


302 

Tcrentia  hat  etwas  Ähnlichkeit  mit  symada,  von  der 
sie  durch  die  noch  mehr  verschmälerte,  kostalwärts  sich 
bereits  auflösende  Medianbinde  der  Hinterflügel  und  die 
gleichartigeren,    oblongen   Vorderflügelmakeln   differiert. 

Patria:  Jolo,  Sulu- Archipel,  2  ci'c^  i  ?,  Waterstradt  leg. 
Coli.  Fruhstorfer. 

u)  hylas  maUita  Hübner. 
P.  leucothoe  Sulz.,  Gesch.  Ins.  p.  36,  t.  18,  f.  2,  3,  1776. 
Cramer,  IV.  p.  15,  t.  296,  f.  E.  F.,  partim,  Java,  1792. 
Herbst,  Naturg.  Seh.  IX.  p.  91,  t.  239,  f.  5,  6. 
Neptis  surakarta  Moore,  P.  Z.  S.  1872  p.  561,  Trocken- 
zeit; Lep.  Ind.  p.  245. 
Neptis  leucothoe  Moore,  P.  Z.   S.   1872  p.  561. 
Neptis  aceris  Horsfield,  C.  L.  E.  I.  C,  t.  7,  f.  9,  i,  pup. 
1829. 
Pagenstecher,  J.  N.  V.  Nat.  1890  p.  5. 
Fruhstorfer,  B.  E.  Z.  1896  p.  302,  Java. 
Gubener   Zeitg.,    Juli  1897,  Bah. 
Pagenstecher   I.    c.    1897   p.    344, 
Elwes  und  de   Niceville,    J.   As.    Soc.    Beng.    1898 
p.  667,  Bali. 
Acca  matuta  Hübner,  Verz.  p.  44,  No.  392. 
Neptis  leucothoe  Fürbringer,   Jenaische  Denksch.   1894 
p.  242,  Buitenzorg. 
Elwes  und  de  Niceeville,    J.   As.   Soc.   Beng.   1898 

p.  687,  Bah. 
Hagen,   J.  N.  V.  Nat.  1896  p.  185,  Bawean. 
Neptis  aceris   Snellen,   T.   v.   E.    1902,   Bd.   45  p.   79, 

Kangean. 
N.  aceris  var.  intermedia  Fürbringer  1.  c,  Tjibodas. 
N.   leucothoe   matuta    Shelf.,    J.    Str.    Brauch.    R.    As. 

Soc.  1905  p.  99,   Java,  partim. 
N.  hylas  mat.  Frühst.  1.  c.  p.  175. 

St«tt.  entomol.  Zeit.  1908. 


303 

Matiita  besitzt  von  allen  bekannten  hylas  die  aus- 
gedehntesten Weißzeichnungen  und  erinnert  dadurch 
besonders    an    Athvnia   perius  perinus   Fruhstorfer. 

Patria:  Ost-  und  West- Java,  bis  3000  Fuß  Höhe  sehr 
häufig.  Baly  (25.  Oktbr.  1895  H.  Frühst,  leg.),  Bawean 
(Coli.    Fruhstorfer),    Kangean    (Snellen). 

v)  hylas  licinia  Fruhstorfer  (Tafel  I  Fig.   43). 

N.  leucothoe  Frühst.,  B.  E.  Z.  1897  p.  5.    (Viel  dunkler 
als  solche  aus  Java  und  Baly). 

N.  leucothoe  Elwes  und  de  Niceville,  J.  As.  Soc.  Beng. 
1898  p.  687,  partim,  Lombok. 

N.  hylas  lic.  Frühst.  1.  c.  p.  175. 

Der  Satellit-Inselcharakter  erscheint  bei  dieser  Form, 
wie  bereits  1897  vermerkt,   recht  in  die  iVugen  springend. 

Licinia  verrät  oberseits  Ähnlichkeit  mit  sopatra  m. 
von  Borneo,  von  der  sie  durch  die  bei  annähernd  gleichem 
Habitus  um  mehr  als  ein  Drittel  kleineren  Weißflecken 
differiert.  Namentlich  die  Subapikalf lecken  der  Vorder- 
flügel treten  zurück  und  stehen  weit  getrennt. 

Die  Flügelunterseite  zeigt  fast  dasselbe  helle  Kastanien- 
braun wie  engano  Doherty  und  viele  emodes  Moore. 

Patria:     Lombok,    sehr   häufig    auf    Höhen    von    etwa 
2000  Fuß  bei  Sapit,  von  April- Juni  (7  (^$  H.  Frühst,  leg.), 
w)  hylas  flaminia  Fruhstorfer. 

Neptis  aceris  Pagenstecher,  J.  N.  V.  Nat.  1896  p.  143. 

Neptis  leucothoe  Elwes  1.  c.  p.  687. 

N.  hylas  flam.  Frühst.  1.  c.  p.  175-176. 

Habituell  etwas  größer  als  licinia,  Weißfleckung  mar- 
kanter,    Submarginalbinde    der    Hinterflügel    prominenter. 

Unterseite  wesentlich  dunkler  kastanienbraun. 

Patria:    Sumbawa  2  (^(3"  i  ?  Coli.  Fruhstorfer. 
x)  hylas  cosama  Fruhstorfer. 

Neptis  aceris  Röber  1.  c.  p.  307. 

N.  hylas  cos.  Frühst.  1.  c.  p.  176. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


304 

Erheblich  kleiner  als  flaminia,  Weißzeichnung  redu- 
zierter aber  reiner  und   deshalb  prominenter. 

Unterseite,  namentlich  in  der  Distalregion  aller  Flügel, 
reicher  weiß  gefleckt. 

Grundfärbung  hält  die  Mitte  zwischen  Lombok-  und 
Sumba-Exemplaren,  erinnert  in  ihrer  vorherrschend  ocker- 
gelben Abtönung  an  die  Borneoform. 

Patria:    Flores,  Novbr.  1896  2  c^(^  i  $  A.  Everett  leg. 

Die   nun   folgenden    Inselrassen   besitzen   alle   ein   matt 
dunkelkastanicnbraunes    Colorit    der    Flügel-Unterseite. 
y)  hylas  alorica  Frühst.  Gub.  Ztg,  1907  p.  183. 

Etwas  kleiner  als  die  vorige,  Weißzeichnung  verdunkelt 
und  unterseits  reduzierter  als  bei  cosama,  sonst,  abgesehen 
von   der  kastanienbraunen    Unterseite,    damit   identisch. 

Patria:    Alor,  März  1897.    A.  Everett  leg. 
z)  hylas  sophaina  Frühst.  1.  c 

N.  aceris  Pag.  1.  c;    Elwes  1.  c. 

Bedeutend  kleiner  als  die  vorigen,  die  Weißzeichnung 
gewinnt  namentlich  im  Verhältnis  zu  den  größeren  Rassen 
wieder  an  Ausdehnung,  wird  prominenter  und  reiner.  Die 
subanalen  Makeln  der  \'orderflügel  fließen  manchmal  zu- 
sammen, die  Submarginalbinde  der  Hinterflügel  ist  stets 
breiter  als  bei  Lombok-Exemplaren. 

Doherty   hat   diese.  Form   auf   Sumba   nicht   gefangen. 

Patria:  Sumba,  Dezbr.  1896.  A.  Everett  leg.  2  (^  2  ? 
Coli.  Fruhstorfer. 

za)  hylas  serapia  Frühst.  1.  c 

Neptis  aceris  Snell.,  T.  v.  E.  Band  33,  p.  270. 

Sehr  nahe  sophaina,  ihr  habituell  gleich,  Flügel  jedoch 
stärker  gewellt.  Subapikalmakeln  der  Vorderflügel  zu- 
sammenhängend, Subanalflecken  distal  tief  eingekerbt  statt 
abgerundet   wie   bei   den   übrigen   Ay/^s- Rassen. 

Zellfleck  rundhcher  und  Basalstrich  der  Vorderflügel 
kürzer  als  bei  den  übrigen  micromalayanischen  Inselformen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


305 

Unterseite:  Braune  Submedianbinde  der  Hinter- 
flügel sehr  breit,  die  weiße  Submarginalbinde  näher  dem 
Distalrand  als  bei  cosama  und  licinia  und  deshalbdie  ante- 
marginale braune  Zone  stark  verschmälert. 

Die  relativ  großen  Subanalflecken  der  Vorderflügel 
fließen  zu  einer  sehr  breiten,  distal  tief  eingekerbten  Binde 
zusammen. 

Patria:  Kalao,  Dezbr.  1895  A.  Everett  leg.  Tana, 
Djampea  (Snellen). 

zb)  hylas  timorensis  Röber. 

Neptis  timor.  Röb.,  T.  v.  E.  1891  p.  307. 

Mittelgroß  mit  sehr  breiten  und  ungewöhnlich  rein 
weißen  Flecken  und  Binden,  die  in  der  Ausdehnung  genau 
die  Mitte  halten  zwischen  jenen  von  sophaina  m.  von  Sumba 
und  jaculatrix. 

Unterseitenfärbung  dunkler  braun  als  bei  Sumba- 
Exemplaren,  mit  dünnerer  weißer  Submedianbinde  der  Hinter- 
flügel-Unterseite als  die  vorgenannten  Rassen. 

Röber  hat  das  Vorkommen  seiner  timorensis,  das  sich 
auf  die  Inseln  der  Timor-Gruppe  erstreckt,  recht  gut  um- 
grenzt. 

Patria:  Letti  (Röbers  Cotype),  Kisser,  Wetter  (H. 
Kühn  leg.     Coli.   Fruhstorfer),   Timor   (Type,   Röber). 

zc)  hylas  jaculatrix  Frühst.  1.  c  p.  183  (Taf.  I.  f.  3  3). 

Bei  den  Exemplaren  von  Dammer  und  Babber  erreicht 
die  Entwicklung  der  Weißzeichnung  ihren  Höhepunkt. 
Die  Medianbinde  der  Hinterflügel  wird  6 — 7  mm  breit 
und  dies  bei  $$  von  48  mm  Spannweite,  während  die  Binde 
bei  der  hellsten  macromalayischen  Form  matuta  bei  einer 
Flügelspannung  von  55  mm  auch  nur  zu  6 — 7  mm  Breite 
sich  auszuweiten  vermag. 

Unterseite  wenig  dunkler  als  bei  timorensis. 

Patria:  Dammer  (Type),  Babber,  4  (^(^  2  $$  Coli. 
Fruhstorfer. 

Stott.  cutoinnl.  Zeit.   1908. 


306 

Mit  jaculatrix  findet  die  Reihe  der  Ay/^s- Subspezies 
ihr  Ende. 

Auf  der  benachbarten  Timor-Laut-Inselgruppe  und  in 
Neu-Guinea  lebt  eine  Neptide,  die  zwar  die  natürhche 
Fortsetzung  der  hylasSerie  bildet,  sich  aber  so  verändert 
hat,   daß  ihr  Speziesrang  zugeschrieben  werden  muß. 

Es   ist   dies   A^.   gracilis   Kirsch.      (Siehe   pag.    307). 
zd)  hylas  ida  Moore. 

Neptis  ida  Moore,  P.  Z.  S.  1858  p.  10,  t.  49,  f.  7,  Min- 
danao  ex  errore. 

Andrapana  ida  Moore,   Lep.   Ind.  p.  225. 

Ida  muß  als  der  älteste  Name  für  die  als  celchcnsis 
Hopffer  besser  bekannte  große  Rasse  der  Insel  Celebes 
eintreten,  die  bisher  merkwürdigerweise  von  dessen  Satellit- 
inseln nicht  vermeldet  wurde. 

Ida  erscheint  in  3  Formen  auf  Celebes. 
a)  forma  ida  Moore. 

Groß,  stattlich,  langflügelig,  Unterseite  mit  vorherr- 
schend  weißen   und   schmäleren   hellbraunen   Binden. 

Ida  ist  die  Bergform  von  Nord-Celebes. 

Patria:    Tondano,  Minahassa. 
p)  forma  sphaerica  Fruhstorfer. 

Neptis  ida  Rothschild,   Iris  1892  p.  438. 

Neptis  matuta  var,  alba  Rothsch.  nee  Holl.,  Pr.  Bost. 
Soc.  Nat.  Hist.  1890  p.  68. 

N.  hylas  ida  forma  sphaer.  Frühst.  1.  c.  15.  Septbr.  1907. 

Groß,  rundflügelig.  Unterseite  mit  breiteren,  mehr 
rotbraunen  Binden. 

Berg-  und  Regenform  von  Süd-Celebes. 
Y)  forma  celebensis  Hopffer. 

Neptis  celeb.  Hopff.,   Stett.  E.  Z.   1874  p.  36. 

Pagenstecher,  Abh.  Senckenb.  p.  399,  t.  18,  f.  13. 

Bedeutend  kleiner  als  a  und  ß,  langflügelig,  die  Weiß- 
zeichnungen mit  trübgrauen   Schuppen  überstreut. 

stett.   entomol.  Zeit.   1908. 


307 

Binden  der  Unterseite  hell  ockergelb. 

Form  der  Ebene,  von  mir  in  Süd-Celebes  nicht  be- 
obachtet, aber  massenhaft  gefangen  in  Toli-Toli,  Nord- 
Celebes,  Novbr.-Dezbr.  1895. 

Patria:    Nord-  und  Süd-Celebes. 

Neptis  gracilis  Kirsch. 
Athyma  gr.   Kirsch,   P.  Z.   S.   1885  p.   276. 
Neptis  dohertyi  Grose  Smith,  Nov.  Zool.  vol.  II.  p.  79, 

1895. 
Rhop.  Exot.  III.,  Neptis  II.,  p.  6,  f.  5,  6,  ^. 

Rasalia  gracilis  Moore,   Lep.  Ind.   IV.  p.  45,   1899. 

Neptis    gracilis    Frühst.,    Int.    Ent.    Zeitschr.     Guben, 
15.   Septbr.   1905  p.   184. 

Der  weiße  Zellstrich  der  Vorderflügel-Oberseite  und 
die  Submarginalbinde  der  Hinterflügel  fehlen  entweder 
oder  sind  kaum  kenntlich.  Die  Hinterflügelbinde  noch 
mehr  verbreitert  als  bei  jaculatrix  und  steiler,  die  Subanal- 
flecken  der  Vorderflügel  zu  einer  kompakten  Binde  zusam- 
mengeflossen. 

Die    Unterseite   bewahrt   noch   den   Äy/rts-Charakter. 

Der  oberseits  fehlende  Zellstrich  und  die  Submarginal- 
binde erscheinen  wieder  deutlich  ausgebildet  und  die  Ver- 
wandtschaft mit  jaculatrix  ist  evident. 

Patria:  Selaru  i  j.  Humboldtbai  (Septbr. -Oktbr.  1893 
W.  Doherty  leg.  i  q  Coli.  Frühst.,  Tenimber  (Smith  und 
Kirsch) . 

Neptis  magadha  Felder. 
Reise  Novar.  1867  p.  427,  $.    Ind.  septor. 
de  Niceville,  Butt.  Ind.  1886  p.  100. 
Bingham,  Fauna  India  1905  p.  328. 
Andrapana  mag.  Moore,  Lep.  Ind.  1899  p.  223,  t.  273, 
f.  2— 2b,  (^?. 

Stett.  entoinol.  Zeit.   1908. 


308 

a)  magadha  magadha  Felder. 

N.   cineracea   Grose   Smith,   Ann.   Mag.   N.   Hist.    1886 

p.  i5i>  c^- 

Nur  auf  Moores  und  Binghams  Angaben  vertrauend, 
die  beide  Zugang  zu  Felders  Type  hatten,  lasse  ich  magadha 
als  nomenklator.  Typus  einer  Art  gelten,  die  Butler  im  selben 
Jahre  mit  einer  Figur  begleitet,  als  charon  beschrieben  hat. 

Felders  Exemplar  muß  sehr  kümmerlich  gewesen  sein, 
weil  er  schreibt:   ,, kleiner  als  nata  Moore". 

Patria:    Tenasserim  (Moore,  Bingham). 

b)  magadha  khasiana  Moore. 

Neptis  khas.  Moore,  P.  Z.  S.  1872  p.  562,  t.  32,  f.  7,  S- 

de  Niceville  1.  c,  Elwes  P.  Z.   S.  1891  p.  275. 
Neptis  mag.  race.  khasiana  Bingham  1.  c. 
Andrapana  khasiana  Moore  1.  c.  p.  224,  t.  273,  f.  i — ib,  (^$. 
N.  nata  Elwes  1.  c.    Karen  Hills. 

Patria:  Bhutan,  Oberbirma  (Bingham),  Assam,  Cachar 
5  SS  Coli.  Fruhstorfer. 

c)  magadha  annamitica  nov.  subspec.  (Taf.  I.  f.  2  j)- 
Nahe   charon   Butler,    die   mir   aus    Singapore   vorliegt, 

Weißflecken  der  Oberseite  aller  Flügel  etwas  reduzierter, 
rundlicher,  reicher  schwarz  umgrenzt.  Die  Submarginal- 
linie  der  Hinterflügel  ebenso  obsolet  wie  bei  khasiana  Moore, 
die  submarginalen  Punkte  der  Vorderflügel  etwas  größer 
als  bei  khasiana,  jedoch  kleiner  als  bei  charon  Butler. 

Unterseite :  Alle  hellen  Makeln  reiner  weiß,  sich  schärfer 
von  der  Grundfarbe  abhebend,  die  violetten  Binden,  nament- 
lich jene  der  Hinterflügel,  prominenter  als  selbst  bei  kha- 
siana. 

Der  bei  khasiana  grau-weiße  basale  Anflug  an  der 
Costa  der  Vorderflügel  rein  weiß  und  viel  breiter  und  länger 
als  selbst  bei  charon. 

Diese  distinkte  neue  Rasse,  deren  Charakteristica 
leichter  zu  sehen  als  deskriptiv  darzustellen  sind,  vermittelt 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


309 

den  Übergang  von  charon  Butler  der  Malay.  Halbinsel 
zu  khasiana  Moore,  opalisiert  unterseits  mehr  als  irgend 
eine  der  macromalayischen  ;;mga^/m-Rassen  und  etwas 
weniger  als  khasiana. 

Patria:  S.-Annam,  Xom-Gom  bei  Nha-Trang,  Februar 
1900  (H.  Fruhstorfer  leg.). 

d)  magadha  pasiphae  nov.  subspec. 

Schließt  sich  im  Zeichnungscharakter  eng  an  charon 
Butler  an,  von  der  sie  durch  weitgehende  Reduktion  der 
Weißfleckung  sofort  abweicht. 

Vorderflügel.  Der  apikale  , spitze,  weiße  Zellfleck 
wird  ähnlich  wie  bei  der  Borneo-Rasse  durch  ein  sehr  breites 
schwarzes  Querband  von  dem  längeren  Basalstrich  getrennt. 

Unterseite:  Basalfleck  der  Hinterflügel  schmäler  als 
bei  charon  und  die  braunschwarze  Begrenzung  aller  weißen 
Makeln  diffuser  als  bei  den  sonstigen  magadha-R:\.ssen. 
Habituell  präsentiert  sich  pasiphae  als  die  zierlichste  ma- 
gadha-FoTm. 

Patria:  Ost-  und  West- Java,  auf  Höhen  von  2 — 4000 
Fuß,  3  S<S  2  ??  (H.  Fruhstorfer  leg.). 

Magadha  ist  neu  für  die  Insel,  ebenso  für  Borneo  und 
scheint  sehr  selten  zu  sein,  da  sie  außer  mir  noch  kein  Sammler 
von  Java  nach  Europa  brachte. 

e)  magadha  phlyasia  nov.  subspec  (Taf.  I.  Fig.  5  ^). 
Andrapana  magadha  Moore,  Lep.  Ind.  III.  1898,  p.  223. 
Habituell  die  größte  bekannte  magadha- Ausgabe. .    Die 

Weißfleckung  erscheint  viel  reiner,  blendender  und  beider- 
seits dominierender  als  bei  charon  und  plautia,  namentlich 
werden  die   Submarginalbinden  der   Unterseite  prägnanter. 
Patria:    N.-O. -Sumatra,    i  $  Coli.  Fruhstorfer. 

f)  magadha  plautia  nov.  subspec. 

Eine  dunklere  Form  von  charon  mit  schmäleren,  mehr 
gekurvten,    weißen   Medianbinden   der   Hinterflügel. 

Stett.  cntoinol.  Zeit.   1908.  20 


310 

Die  Unterseite  nähert  sich  etwas  annamitica  m.  durch 
lebhaftere  rotbraune  Grundfärbung  und  das  Auftreten 
mehr  violetter  anstatt  rein  weißer   Submarginalbinden. 

Patria:     Nord-Borneo,    Kina-Balu-Gebiet    (Waterstradt 
leg.),  I  $  Coli.  Fruhstorfer.     Neu  für  Borneo. 
g)   magadha  charon  Butler. 
N.  charon  Butler,  Ann.  Mag.  N.  H.  Dezbr.  1867  p.  400, 
t.  9.  f-  i>  ?■ 
Distant,  Rhop.  Malay.  p.  155,  f.  43,  ?. 
Patria:   Malay.  Halbinsel. 

Neptis  duryodana  Moore. 
P.  Z.  S.  1858  p.  10,  t.  49,  f.  8,   ^,  Borneo. 
Andrapana  duryod.  Moore,  Lep.  Ind.  III.  p.  225,  partim. 
N.    duryodana    Pagenst.,    x\bhdlg.     Senckenberg.    1897 

p.  400,  O. -Borneo. 
Von  dieser  Art  existieren  eine  ganze  Reihe  von  Lokal- 
rassen,   die    bisher    entweder    nicht    beachtet    oder    erst    in 
neuester  Zeit  aufgefunden  wurden. 
Es  lassen  sich  unterscheiden: 

a)  duryodana  duryodana  Moore.     Borneo. 

b)  duryod.  emesa  nov.  subspec.   (Taf.  I  Fig.  6  o). 
N.    duryodama   var.    Stdgr.,    Iris   1889  p.   65;    Semper, 

Phil.  p.  346,  Paragua. 

Entfernt  sich  von  Borneo-Exemplaren  durch  die  stark 
verkleinerten  weißen  Zeichnungen,  die  obsoleten  Submar- 
ginallinien  auf  allen  Flügeln  und  die  etwas  breitere  Median- 
binde der  Hinterflügel. 

Die  Flügelunterseite  differiert  von  duryod.  durch  die 
lebhaft  rötlich  anstatt  graubraune  Grundfärbung  und  die 
prägnantere  Submedianbinde. 

Patria:  Palawan  3  c?c?  2  ??  W.  Doherty  leg.  (Coli. 
Fruhstorfer).     Paragua  (Semper). 

Stett.  ontomol.  Zeit.   1908. 


311 

c)  duryodana  nesia  nov.  subspcc. 

N.   duryod.   var.    Distant,    Rhop.    Malay.    1882   p.    155, 
t.  16,  f.  15,  ?. 
Moore  1.  c. ;    Martin  und  de  Niceville,  Butt.   Sum. 
1895  p.  410. 
N.  duryod.  Elwes,  P.  Z.  S.  1891  p.  275,  Perak;    Hagen, 

Iris  1896  p.  171. 
Submarginal-    und     Medianbinden     aller     Flügel     aus- 
gedehnter, reiner  und  reicher  weiß  als  bei  den  übrigen  Rassen, 
was    sich    bei    der    Trockenform    aus    Deli    auch    unterseits 
bemerklich  macht. 

Patria:  N.-O. -Sumatra,  West-Sumatra,  4  (^^  Coli. 
Fruhstorfer.       Malay.    Halbinsel    (Distant). 

d)  duryodana  dike  nov.  subspec. 

Neptis  duryodana  Frühst.,  B.  E.  Z.  1896  p.  302;  N. 
dur.  var.  Hagen,   Jahrb.  N.  Ver.  Nat.   1896  p.   186. 

Der  Gegensatz  zu  der  vorigen,  alle  Zeichnungen  redu- 
ziert. Unterseite  lichter  braun,  mit  prominenterer,  stärker 
gewellter  Submedianbinde  der  Hinterflügel.    Gestalt  kleiner. 

Patria:  Ost- Java,  1500  Fuß  Höhe,  i  cj*  H.  Fruhstorfer 
leg.     Bawean  (Hagen). 

e)  duryodana  tullia  nov.  subspec 

Bei  tullia  ist  der  Inselmelanismus  am  weitesten  vor- 
geschritten, so  daß  die  weißen  Zeichnungen  auf  ein  Minimum 
reduziert  sind  und  fast  ebenso  zarte  Bänder  entstehen 
als  bei  khasiana  Moore  in  der  juagadhaSene. 

Die  Submarginallinie  der  Hinterflügel  verdunkelt  und 
erreicht  kaum  noch  ein  Drittel  der  Breite  von  duryodana 
nesia  m.  aus  Sumatra. 

Patria:  Insel  Nias,  nur  i  (^  in  vielen  Jahren  von  dort 
empfangen. 

f)  duryodana  paucalba  Hagen.    Mentawey. 

(N.  pac.  Hagen,  Abh.  Senckenb.  1902  p.  336,  t.  i,  f.  11  ^.) 
Kleiner    als    tulHa,    Weißzeichnung    diffuser. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  20* 


312 

Neptis  nata  Moore. 
C.  Lep.  E.    I.    C.   Mus.    1857  P-   168,   t.  4a,  f.    6,  ^, 
Borneo. 
Diese  häufige  Art  findet  sich  in  fast  allen  Sendungen, 
die  aus   Sumatra  und   Borneo   nach   Europa  gelangen,   nur 
in  Java  war  sie  enorm  selten  und  aus  Tonkin  brachte  ich 
auch  nur  einen  o   i^it. 

Lokalrassen  lassen  sich  abzweigen. 

a)  nata  leucoporos  nov.  subspec.  (Taf.  II  Fig.   7   j). 
Die     zeichnungsärmste     der     bekannten     Rassen,     mit 

stark  verschmälerten,  weißen  Binden  und  bis  zu  bloßen 
Punkten    reduzierten     Subapical-    und     Submedianflecken. 

Das  weiße  Dreieck  vor  dem  Zelläpex  der  Vorderflügel 
durch  einen  viel  breiteren,  schwarzen  Querfleck  vom  Basal- 
strich  getrennt  als  bei  den  übrigen  Formen. 

Unterseite  dunkler  braun  mit  tiefschwarzen  Sub- 
medianbinden. 

Patria:  Tonkin,  •  Chiem  -  Hoa,  August-Septbr.  1900. 
H.   Fruhstorfer  leg. 

b)  nata  cresina  nov.  subspec. 

Neptis  nata  Distant,  Rhop.  Malay.   1883  p.   154,  t.  18, 

f.   i;    Hagen,  Iris  1896  p.   171. 
Neptis  nata  Moore  1.  c.  p.  243,  t.  286,  f.  la— c  und  d — g 

dry  und  wet  season  form,  partim. 
Neptis  nata  Bingham,  Fauna  India  1905  p.  329;    Martin 

und  de  Nicevihe,  Butt.  Sum.  1895  p.  410. 
Nata  der  malayischen  Halbinsel  sind  nicht  identisch 
mit  typischen  7iata  Moore  aus  Borneo,  sondern  differieren 
durch  rundlicheren  Flügelschnitt,  und  die  mehr  schwarze 
als  rotbraune  Grundfärbung  der  Unterseite.  Die  Weiß- 
zeichnung der  Flügel  ist  reiner,  schärfer  abgesetzt  und 
milchiger  blau  anstatt  grau  oder  gelblich  angehaucht. 

Stett.   ciitomol.   Zeit.   1908. 


3 1 :} 

Die  weißen  'Wjrderflügelfleckeii  werden  zudem  zier- 
licher, jene  der  Hinterflügel  besonders  unterseits  prägnanter. 

Patria:  6  <^^  ex  Museo  Singapore  in  Singapore  ge- 
sammelt.     Sumatra,   Deli,    i    S^   Coli.   Fruhstorfer. 

N.  cresina   forma   agathyllis   und  N.   nata   forma  ra- 
silis  novae. 

Eine  Reihe  von  8  ^<^  einer  Neptis  aus  der  nata-Gruppe 
aus  höheren  Lagen  West-Sumatras  kontrastiert  von  nata 
cresina-^S  ^^nd  insbesondere  den  spitzflügeligen  nata  nata-^,^ 
durch  ansehnlichere  Größe  und  noch  vollständiger  ab- 
gerundete Flügelform. 

Der  Apikalfleck  und  Basalstrich  in  der  Vorderflügelzelle 
sind  entweder  völlig  zusammengeschmolzen  oder  erscheinen 
nur  durch  eine  dünne  Linie  getrennt,  und  ist  selbst  ober- 
seits  die  Absonderung  noch  eine  relativ  deutliche,  ver- 
schwindet sie  unterseits  wieder. 

Unterseite:  Der  Basalstrich  am  Costalrand  der  Hinter- 
flügel länger,  viel  breiter  und  reiner  weiß,  ebenso  der  bei 
nata  manchmal  völlig  obsolete  Subbasalstreifen,  und  da 
auch  die  Submedian-  und  Submarginalbinde  der  Vorder- 
flügel lebhafter  hervortreten,  charakterisiert  sich  agathyllis 
als  eine  distinkte  Form,  die  anscheinend  nur  die  Bergregion 
bewohnt,  da  sie  in  analogen  Exemplaren  auch  am  Kina-Balu 
als  die  weitaus  häufigste  Neptis  vorkommt. 

Die  der  agathyllis  analoge  Bergform  aus  Borneo  nenne 
rasilis  nova  forma. 

Rasilis  differenziert  sich  von  agathyllis  durch  die  nur 
wenig    schmäleren,    weißen    Hinterflügelbinden. 

Agathyllis  scheint  auch  in  Birma  vorzukommen,  man 
vergleiche  Moore,  Lep.  Ind.  p.  244  und  taf.  286,  f.  d  und  e. 

Patria:    Vulkan   Singalang,   West-Sumatra,   4000  Fuß; 
Montes  Battak  i  ?,  Mergui,  Birma  (Moore), 
c)  nata  aletophone  nov.  subspec. 

Neptis  nata  Frühst.,  B.  E.  Z.  1896  p.  302. 

Stelt.  entomol.  Zeit.  1908, 


3U 

Aldüphonc  erinnert  dnrch  die  lange,  schmale  Flügel- 
form an  typische  nata  von  Borneo,  mit  denen  sie  oberseits, 
abgesehen  von  der  reinen  nnd  leicht  blau  opalisierenden 
Wei ßf leckung,  übereinstimmt. 

Die  Unterseite  differiert  jedoch  erheblich  durch  die 
rötlichere  statt  grau-  oder  braunschwarze  Grundfärbung, 
die  viel  stärker  gewellte  Submarginallinie  der  Vorderflügel 
und  die  fast  rötlich  violetten,  prominenteren  Submedian- 
und  Submarginalbinden  der  Hinterflügel. 

Patria:    West-  und  Ost- Java. 

Aletophone  zählt  auf  Java  zu  den  Seltenheiten.  Ich 
besitze  zur  Zeit  nur  2  $$  vom  Vulkan  Gede  aus  4000  Fuß 
und  I   ?  aus  Ost- Java  aus  2000  Fuß  Meereshöhe. 

d)  nata  egestas  nov.  subspec. 

J$.  Egestas  erinnert  an  hucoporos  m.,  von  der  sie 
durch  die  etwas  breitere  weiße  Submarginalbinde  der  Hinter- 
flügel zu  trennen  ist. 

Alle  Makeln  und  Binden  erscheinen  sonst  ärmlicher 
als  bei  nata  nata,  namentlich  jene  der  Vorderflügel  viel 
kürzer,   rundlicher  und  weiter  getrennt  stehend. 

Grundfarbe   der   Unterseite   rot   anstatt   schwarzbraun. 

Patria:    S.-O. -Borneo  cJ$  Coli.  Fruhstorfer. 

e)  nata  nata  Moore.     N. -Borneo. 

Neptis  nandina  Moore. 
C.  Lep.  E.  I.  C.  Mus.  1857  P-  168,  t.  IVa,  f.  7;    Java- 
(Type),   Darjeeling   ex   errore.   Fruhstorfer,    B.  E.  Z. 
1896  p.  302,   Java. 
Diese  Spezies,  ursprünglich  von  ,,Java  und  Darjeeling" 
beschrieben,  ist  von  den  Philippinen  bis  zu  den  Andamanen, 
in    Macro-   und    Micromalayana   verbreitet   und   zirkulieren 
deren  Ausläufer  unter  einer  Unzahl  Namen  als  verschiedene 
,, Spezies". 

Bingham  hat  in  die  Formen  des  indischen  Kaiserreichs 
klärende   Ordnung  gebracht,   faßt   die   dort   vorkommenden 

Stctt.  entoinol.   Zeit.    1908 


315 

Rassen    jedoch    unter    dem    Zweitältesten    Namen    ,,so;;ic?" 
Moore  zusammen,  an  dessen  Stelle  jetzt  nandina  gesetzt  wird. 

Yow  Nord  nach  Süden  gehend  existieren  folgende 
nandi}ia-Z\\t'\gQ: 

a)   na)idina  iloccma  Felder.     Luzon. 

Semper  irrt,  wenn  er  diese  Form  als  zu  accris-Gruppe 
gehörig  rechnet.  Aceris  scheint  auf  den  Philippinen  nörd- 
licher als  bis   Jolo  nicht  zu  gehen. 

a)  forma  nivescens  nom.  nov.   (Trockenform) 
für  Sempers  fig.  4,  t.  29,   Schmett.  Phil.   1886. 

Besitzt  breitere  weiße  Binden  als  Exemplare  der 
Regen  form. 

Der  Abbildung  nach  dürfte  pampanga  Felder  als  weitere 
Lokal-  oder  Zeitform  an  nandina  anzugliedern  sein. 

Ich  kann  jedoch  nicht  feststellen,  ob  ilocana  oder  pam- 
panga zuerst  beschrieben  wurde. 

b)  nandina  cymela  Felder.     Luzon. 

Den  Abbildungen  Sempers  zufolge  glaube  ich  cyuicia 
als  große  Lokal-  und  Regenform  zu  nandina  stellen  zu 
dürfen. 

Nach  Semper,  Nachtrag  p.  345,  existiert  cynicla  auch 
auf  Polillo,  hat  sich  dort  nach  meiner  Auffassung  aber 
sicherlich  bereits  zu  einer  weiteren  Lokalform  umgebildet. 

c)  nandina  cyra  Felder,  N.-O. -Luzon. 

ist   eine   weitere    Lokalrasse,    wenn    nicht    die    ,,dry   season 
form"  von  cymela. 

d)  nandina  mindorana  Felder. 
Semper,  p.  146  und  p.  346. 

Neptis  gononata  Semper  p.  346  ist  dazu  die  ,,dry  season 
form". 

e)  nandina  negrosiana  nov.  subspec.     Insel  Negros. 
Nahe  ilocana  7orma  nivescens  m.,  Binden  jedoch  etwas 

schmäler,     die     Subapikalflecken    der    Vorderflügel    länger 
und  spitzer  als  bei  ilocana  und  mindorana, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


31|i 

Ncgi'osiana  hält  in  der  Färbung  und  Zeiclniung,  be- 
sonders der  Flügelunterseite,  die  Mitte  zwischen  ilocana 
und  niindorana. 

f)  nandina  boholica  nom.  nov. 

N.  gononata  Semper,  p.   145,  f.  8-9,  t.  29. 
■    Neptis   boholica   Moore,    Lep.    Ind.   p.    246,   nom.   nud. 

Boholica  bildet  den  Übergang  von  den  Exemplaren 
der  Nord-  zu  jenen  der  Süd-Philippinen  und  weicht  von 
den  Nordformen  durch  rundlichere  nnd  reduziertere  Weiß- 
flecken auf  allen  Flügeln  ab. 

Patria:    Bohol,  Cebu  (?). 

g)  nandina  pseudosoma  nom.  nov. 

Neptis  soma  Semper  1.  c.  p.  146,  t.  29,  f.  10,  11. 

Neptis  pseudosoma  Moore  1.  c.  nom.  nud. 

Pseudosoma  habituell  kleiner  als  alle  vorhergenannten 
Philippinenrassen,  erscheint  gelegentlich  oberseits  mit  asch- 
grauem Anflug  (Exempl.  der  Trockenzeit),  zudem  ist  diese 
Form    unterseits    dunkler  .braun    gestreift. 

Patria:    Mindanao. 
h)  nandina  solygeia  nov.  subspec 

Neptis  soma  Semper  1.  c.  p.  146,   Jolo. 

Solygeia  ist  die  dunkelste,  der  mir  bekannten  Philip- 
pinenrassen, und  sofort  kenntlich  an  den  langen,  schmalen 
Vorderflügeln. 

Die  Flecken  der  Vorderflügelzelle  fließen  zusammen, 
die  weißen  Zeichnungen  bedecken  sich  mit  graubraunen 
Schuppen. 

Unterseite :  Der  mit  dem  Costalrand  der  Vorderflügel 
parallel  laufende  weiße  Streifen  wird  doppelt  so  lang  als 
bei  lizana  und  pseudosoma  und  sämtliche  Binden  ver- 
schmälern sich. 

Patria:    Jolo  (Waterstradt  leg.). 

Stett.   cntomol.  Zeit.   19ÜS. 


317 


i)  nandina  parthica  nov.  subspec. 

Die  prägnanteste  Rasse  der  Süd-Philippinen  findet 
sich  auf  Palawan,  wo  ähnlich  wie  in  Luzon  und  auf  dem 
Festlande  von  Vorder-  und  Hinter-Indien  zwei  Zeitformen 
auftreten. 

Die  stattlichere  Regenform  bezeichne  als 
forma  parthica. 

Neptis  mindorana  Staudgr.,   Iris  1889  p.  65. 

Neptis  ilocana  Semper  1.  c.  p.  346. 

Oberseits  dunkler  als  mindorana,  unten  heller  rotbraun. 
und  dadurch  auch  von  lizana  m.  und  solygcia  m.  zu  trennen. 

Zellstreifen    rein    weiß,    nicht    grau    überschattet    wie 
bei  lizana  und  solygeia;    Weißfleckung  sonst  wie  bei  diesen. 
Die    Submedianbinde    der    Hinterflügel-Unterseite    stärker 
gewellt  als  bei  lizana,  weniger  als  bei  mindorana. 
forma  somula. 

Neptis  soma  var.  gononata  Stdgr.  1.  c. ;  Semper,  p.  346. 

Neptis  somula  Stdgr.  i.  1. 

Habituell  kleiner,  schmalflügeliger  als  parthica,  in  der 
Gesamterscheinung  an  gononata  Butler  erinnernd,  wie  sie 
Distant,  t.  18,  f.  2,  abbildet. 

Die  Submarginalbinde  der  Hinterflügel  und  der  Zell- 
strich   der    Vorderflügel    schmäler    als    auf   Distants  Figur. 

Unterseite  dunkler  als  bei  parthica,  mehr  rauchbraun, 
meine  8  Exemplare  statt  zwei  nur  mit  einer  weißen  Ante- 
marginalbinde,  wie  sie  parthica  und  alle  andern  ilocana 
benachbarten  Rassen  aufweisen. 

Man  könnte  versucht  sein,  in  dem  Fehlen  dieser  Linie 
ein  Artmerkmal  zu  finden,  bei  meinen  indischen  Stücken 
wechseln  jedoch  Exemplare  mit  einfachen  und  doppelten 
Linien  so  häufig  ab,  daß  die  Linien  als  Trennungscharakter 
nicht  zu  verwerten  sind. 

Patria:  Palawan,  8  ^^  der  Regen-,  8  ^9.  der  Trocken- 
form. W.  Doherty,  A.  Everett  leg.  in  Coli.  Fruhstorfer. 
Paragua,  Domoran,  Cuyo. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1008. 


318 

Diircli  obige  Aufzählung  sind  7  Arten  zum  \^erschwinden 
gebracht,  an  deren  Stelle  9 — 10  geograph.  Rassen  treten, 
die  sich  von  Nord  nach  Süden  auf  den  einzelnen  Inselgruppen 
abstufen  und  das  ^Maximum  an  Formenreichtum  auf  Luzon 
besitzen,  wo  die  klimatischen  Extreme  am  energischsten 
einzuwirken  vermögen. 

Die  Serie  der  genannten  Inselrassen  wird  einmal  ver- 
doppelt und  verdreifacht  werden,  wenn  die  Amerikaner 
ihren  neuen  Kolonialbesitz  ebenso  gründlich  durchforschen 
wie  ihr  Heimatland. 

Ehe  ich  nun  die  Philippinen  verlasse  und  zu  den  fest- 
ländischen und  malayischen  Rassen  übergehe,  möchte  ich 
noch  darauf  hinweisen,  daß  die  A'ariabilität  der  nandina- 
Formen  den  früheren  Autoren  u  n  ü  b  e  r  w  i  n  d  1  i  c  h  e 
Schwierigkeiten  zu  deren  Erklärung  bot. 

Ließ  doch  Semper  im  Haupttext  noch  folgende  7  Neptis 
„Spezies"  gelten. 

cymela  auf  Luzon, 

gononata  auf  Bohol,  Cebu,  ]\Iindanao, 

pampanga  auf  N.-W. -Luzon, 

soma  auf  Mindanao, 

mindorana  auf  Mindoro, 

ilocana  auf  Luzon,  Cebu,  Bohol  etc., 

cyra  auf  N.-O. -Luzon. 
Im  Nachtrag  p.  345 — 346  erwähnt  Semper  dann  noch: 

cymela  auf  Polillo, 

gononata  auf  Mindoro. 

soma  auf  Paragua,  Palawan, 

ilocana  von    Polillo    und    der    Cuyos-Inselgruppe. 

Wie  schon  oben  bemerkt,  gehören  alle  vorgenannten 
7  Semperschen  ,, Spezies"  als  Inselrassen  oder  Zeitformen 
zu  nandina.  Von  diesen  ist  soma  aus  Indien  beschrieben, 
^ebt  aber  nach  Semper  auf  Mindanao,  Paragua  und  Palawan. 

Stctt.  entoiaol.  Zeit.  1908. 


319 

Gononata.  die  nur  in  Perak  zu  Hause  ist,  geht  nach  Semper 
von  Mindoro  über  Bohol  auch  bis  Mindanao.  Dazwischen 
findet  sich  dann  mindorana.  Ilocana  hinwiederum  kommt 
nach  Semper  auf  den  Nord-Phihppinen,  in  Luzon  und  dann 
unvermittelt  auf  den  Cuyos-Inseln  im  äußersten  Süd-Westen 
des  Archipels  vor.  Das  wäre  eine  beispiellos  diskontinuier- 
liche Verbreitung  und  die  Philippinen-Inseln  müßten  ein 
wahres  Labyrinth  für  Neptiden  sein. 

Wenn  wir  aber  konstatieren,  daß  Semper  mit  soma 
und  gononata  die  jeweiligen  Intermediat-  und  Trocken- 
formen der  betreffenden  Inselrassen  bezeichnete,  ist  der 
Ariadnefaden  schnell  gefunden,  da  sich  die  übrigen  Semper- 
schen  Spezies  aus  denjenigen  insularen  Subspezies  rekru- 
tieren,  die  wir  oben  an   nandina   angegliedert  finden. 

Dieses  Festhalten  am  ,,  Speziesbegriff"  hat  in  den 
letzten  3  Dezennien  des  verflossenen  Jahrhunderts  viel 
Wirrwarr  gestiftet.  ,, Lokalvarietäten",  d.  h.  die  jetzigen 
Subspezies  schienen  nach  der  damaligen  Auffassung  nur 
in  Europa  zu  existieren,  für  die  Tropen  ließ  man  nur  ,, Arten" 
gelten,  und  ,,Art"  war  alles,  was  von  bereits  bekannten 
und  in  Sammlungen  existierenden  Exemplaren  so  erheblich 
differierte,  daß  es  dem  betr.  Autor  auffiel. 

Erschienen  die  Charakteristica  dann  einem  späteren 
Revisor  der  so  kreierten  Spezies  genugsam  hervortretend, 
wurde  die  Art  anerkannt,  war  dessen  Auge  weniger  geübt 
als  jenes  des  Vorgängers,  wurde  synonymiert. 

L^nd  wie  behandelte  man  geographische  Distanzen! 
Gononata  aus  Perak  beschrieben,  ließ  man  auf  Palawan 
und  Bohol  vorkommen! 

Wie  würde  man  sich  aber  aufgelehnt  haben,  wenn 
jemand  Argynnis  elisa  in  ein  Verzeichnis  der  Schmetter- 
linge von  Greta  oder  Smyrna  aufgenommen  hätte,  und  doch 
ist  die  Entfernung  dieser  Lokalitäten  eine  geringere. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  190S. 


320 

k)  nandina  apharea  nov.  subspec. 

Neptis  susriita  und  nadina  Martin  und  de  Niccvillc, 
Butt.   Sumatra,   1895  p.  410. 

Neptis  susruta  Hagen,   Iris  1896  p.   171. 

Sumatranisdie  nandina  nähern  sich  gononata  Butler 
von  der  malayischen  Halbinsel,  von  denen  sie  durch  fast 
schwarz,  statt  gelbbraune  Grundfarbe  der  Flügel-Unterseite 
differieren. 

Durch  diese  dunklere  Unterseite  entfernen  sie  sich 
auch  solchermaßen  von  nandina  aus  Java,  daß  de  Niceville 
sogar  das  Vorkommen  von  nandina  auf  Sumatra  bezweifelte ! 

Von  javanischen  und  Borneo-Exemplaren  weicht  apharea 
noch  ab  durch  die  zierlicheren  und  rundlicheren  Weiß- 
flecken der  Vorderflügel,  insbesondere  der  beiden  Sub- 
apikalmakeln. 

Patria:  N.-O.-  und  W. -Sumatra  4  c^$  Coli.  Fruhstorfer. 
1)  nandina  ila  nov.  subspec. 

Neptis   susruta   Shelford,    J.   R.   As.    Soc.    1905   p.   99. 

Sehr  nahe  apharea,  Weißfleckung  etwas  ausgedehnter, 
robuster,  unregelmäßiger. 

Grundfarbe   der    Unterseite    tiefer   schwarzbraun. 

Patria :  Kina-Balu,  Nord-Borneo,  8  cJ$  Waterstradt  leg. 
m)  nandina  nandina  Moore. 

Neptis  nandina  Frühst.,  B.  E.  Z.  1896  p.  302;  N.  adipala, 
susruta  und  soma  Frühst.  1.  c. 

Patria:    Ost-  und  West-Java. 

Trotz  der  Verschiedenheit  der  Verhältnisse  von  Ost- 
und  West- Java  haben  sich  bei  dieser  sonst  so  zu  Variationen 
neigenden  Spezies  keine  Lokalrassen  auf  Java  selbst  ent- 
wickelt, ja  nicht  einmal  die  Exemplare  der  Trockenzeit 
weichen  so  erheblich  von  jenen  der  Regenperiode  ab, 
daß  sie  einen  Namen  verdienten. 

Moore  bildet  die  Regenform  ab,  die  dry  season  nandina 
sind  nur  wenig  kleiner  und  unterseits  fahler. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


321 

n)   nandina  subspec. 
Neptis   susruta   Elwes   und   de    Niceville,    J.    As.    Soc. 

Beng.  1898  p.  687. 
Weil  genannte  Autoren  schreiben,  daß  Baly-Exemplare 
„absolut  übereinstimmen"  mit   Sumatranern,   vermute  ich, 
daß  sie  von  javanischen  abweichen,   da  Elwes  sonst  sicher 
auf  die   t^bereinstimmung  mit   der  javanischen    Schwester- 
form nandina  Moore  hingewiesen  hätte, 
o)  nandina  sumba   Doherty. 
Neptis   nandina   var.   sumba   Doh.,    J.   As.    Soc.    Beng. 
1891    p.    175;    Elwes  1.   c;    Pagenstecher,    Jahrb.    N. 
Ver.  Nat.  1896  p.   143. 
Doherty  hat  mit  gutem  Blick  siimha  zu  nandina  gestellt, 
seinen  glücklichen  Einfall  aber  dadurch  wieder  abgeschwächt, 
daß    er    im    Text    sumba    mit    der    gänzlich    verschiedenen, 
gemeinen   javanischen  leucothoe   {hylas   matuta   Hübn.)    und 
vannona  Moore  von  Ceylon  vergleicht. 

Mir  fehlt  sumba;  auch  Pagenstecher  empfing  sie  nicht 
von  dort. 

Patria :    Insel  Sumba. 

p)   nandina  florcnsis  Snellen. 
N.  fl.  Snellen,  T.  v.  E.  1891  p.  238;    Pagenstecher  1.  c. 
Snehen   hat    sehr   richtig   die  Ähnlichkeit   mit    adipala 
Moore,   der  indischen    nandina-Rasse,   erkannt,   schien   aber 
nach    Pagenstecher    florensis    später    nicht    mehr    aufrecht 
erhalten  zu  wollen. 
Patria:    Flores. 

q)  nandina  jucundiora  nov.  subspec 
Neptis  sumba  Frühst.,   B.   E.   Z.   1897  p.   5,   Lombok. 
N.  nandina  Pagenst.  1.  c,  Sumbawa;    Elwes  1.  c,  i  ^, 

Sambawa. 
Habituell    bedeutend    größer    als    nandina    von    Java, 
mit   breiteren    Weißzeichnungen    und    charakterisiert    durch 
das   fröhliche,    lebhafte    Rotbraun   der   Flügelunterseite. 

Stett.  entomol.  Zeit.   190S. 


322 

Patria:    Lombok,  auf  2 — 4000  Fuß  Höhe;  7  (^$  (April- 
Juni)  H.  Fruhstorfer  leg.;  ^J?  Sumbawa  (Coli.  Fruhstorfer). 
r)  nandina  meridiei  Doherty. 
Neptis  soma  var.  meridiei  Doh.,  J.  As.  S.  Beng.  1891  p.26. 
N.  soma  meridiei  Frühst.,  B.  E.  Z.  1904  p.  192. 
Steht    der    südindischen    soma,    forma    adipala    Moore, 
viel    näher    als    irgend    einer    der    bekannten    malayischen 
Inselrassen. 

Die   Weißzeichnung   ist    fast   ebenso   reduziert   wie   bei 
den  siamesischen  nadina  tushita  Fruhstorfer. 
Patria:    Engano  2  (^9  Coli.  Fruhstorfer. 

s)  nandina  clinia  Moore. 
Neptis  soma  race  clinia  Bingham,  Fauna  India  p.  330. 

forma  mananda  Moore  (wet  season). 
Lep.  Ind.  p.  239,  t.  id-g,  ^^. 

forma  clinia  Moore  (clry  season). 
Patria:    Andamanen. 

t)  nandina  hampsoni  Moore.     S. -Indien,  Nilgeris. 
Neptis    soma    race    hampsoni    Bingham,    Fauna    India 
p.  330,  t.  9,  f.  67,  S- 
u)  nandina  kallaura  Moore. 
Neptis   kallaura    Moore,    Tr.    Ent.    Soc.    1881    p.    309. 
de  Niceville,  Butt.  Ind.  1886  p.  103.     J.  As.  Soc. 

Beng.  1900  p.  228,  larva,  pupa. 

Moore,  Lep.  Ind.  III.  1896  p.  237,  t.  281,  f.  2-2b. 

Neptis  soma  race  kallaura  Bingham,  Fauna  India  p.  331.' 

Diese  Rasse    ist    bisher    nur    aus    Travancore    bekannt 

geworden.     Die  Raupe  lebt   auf  Malvaceen,    Legumimosen 

und  Nesselge wachsen,  hat  die  Gewohnheiten  der  N.  jumhah- 

Moore-Raupe  und  sowohl  Raupe  wie   Puppe  ähneln  jenen 

von  jumhah. 

v)  nandina  soma  Moore. 
Neptis    susruta,    adipala    und    nandina    de    Niceville, 
Gazetteer  1894  p.  138. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


323 

Neptis  soma  Bingham  1.   c;    N.   susruta  de  Niceville, 

J.  B.  N.  H.  Soc.  1897  p.  371. 
Neptis  nandina  Elwes,   P.   Z.    S.    1891   p.    276,   Birma. 
Soma  (1858)  zählt  zu  den  variabelsten  indischen  Nep- 
tiden,  und  gaben  deren  einzelne  Zeitformen  Anlaß  zu  Be- 
nennung von  mehreren  „Arten"  alten  Styls. 

Angenehmerweise  ist  kein  einziger  der  Namen  über- 
flüssig, da  als  nomenclatorische  Typen  dieser  Arten  so 
ausgesprochene  Zeitformen  gewählt  wurden,  daß  es  nament- 
lich an  Hand  der  Mooreschen  Figuren  leicht  ist,  deren  Ex- 
treme zu  bestimmen. 

Es  ist  Binghams  großes  Verdienst  alle  indischen  soma- 
Formen  unter  einen  Hut  gebracht  zu  haben,  um  so  mehr, 
als  Moore  noch  1896  versuchte,  sowohl  soma  als  auch  adipala 
und  susruta  in  je  zwei  Zeitformen  zu  zerlegen,  eine  Sisyphus- 
Arbeit,  die  schon  deshalb  vergeblich  ist,  weil  eben  soma 
die  Regenform,  adipala  die  Intermediat-  und  susruta  die 
extreme  Trockenform  einer  Spezies  darstellen. 
Wir  haben  es  zutun  mit 

a.  soma,  forma  soma  Moore  1858. 
Moore  1.  c.  t.  284,  f.  i-if. 

Von  Moores  Typen  stellen  nur  id  und  if  wirklich 
typische  soma  dar,  jene  Exemplare  der  Regenzeit,  deren 
Weißflecken  fast  verschwinden  und  noch  dazu  grau  über- 
pudert erscheinen. 

Die  dunkelsten  Exemplare  kommen  in  Assam  vor. 
Die  übrigen  Mooreschen  Abbildungen  stellen  bereits  Über- 
gänge dar  zu 

ß,  soma,  forma  adipala  Moore. 
Moore  1.  c,  t.  285,  f.  i-ig. 
Adipala  kommen  am  häufigsten  nach  Europa. 
Unter  ihnen  existieren  bereits  recht  kleine  Exemplare, 
die  aber  unterseits  immer  noch   etwas  rotbraune  Färbung 
bewahren. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


324 

y.  soma,  forma  susruta  Moore. 

Moore  1.  c,  t.  283,  fig.  i-if. 

Susruta  wird  wegen  der  gelben  anstatt  rötlichen  Unter- 
seitenfärbung häufig  mit  Neptis  hylas  L.   verwechselt. 

Patria:    Vom  Kumaon-Himalaya  bis  Assam  und  Birma. 
80   Exemplare   in   allen   Abstufungen   in    Coli.    Fruhstorfer. 
w)  nandina  leuconota  Butler  1879. 
forma  leuconota  Butler.     Regenform. 

Neptis  leuconota  Distant,  Rhop.  Malay.  p.  154,  t.  17, 
f.  14.  1883. 
--  (i.   forma  gonouata  Butler. 

Distant  1.  c,  t.  18,  f.  2. 

Patria:     Malayische    Halbinsel,    Tenasserim. 

x)  nandina  tushita  nov.  subspec.  (Taf.   II  Fig.  8  ,j). 

Neptis  adipala,  soma  und  susruta  Elwes  und  de  Nicev., 
J.  As.  Soc.  Beng.  1886  p.  425,  Ponsekai. 

Grundfarbe  tiefer  schwarz  und  die  Weißzeichnungen 
leuchtender   als  bei  nordindischen   Exemplaren. 

Zellstrich  der  Vorderflügel  fast  völlig  verschwun- 
den, ebenso  wird  die  Submarginalbinde  der  Hinterflügel 
obsolet. 

Unterseite  intensiver  und  dabei  doch  dunkler  rotbraun 
als  Indier  und  alle  Weißflecken  zierlicher  ausgelegt. 

Von  tushita  existieren  4  Formen. 

a.  forma  tushita,  die  Regenform  analog  soma,  forma 
soma  Moore  von  Vorderindien. 

^.  forma  adipalina,  eine  Intermediatform  vom  Habitus 
der  großen  adipala  Moore,  aber  mit  entsprechend  schmäleren 
Binden  und  gelbrötlicher  Unterseite. 

y.  forma  gonatina,  eine  Trockenform,  ähnlich  gononata 
Butler  von  der  malayischen  Halbinsel  und  kleinen  dunklen 
susruta  Moore.  Binden  aber  reiner  weiß  und  schmäler, 
Vorderflügelflecken  rundlicher  und  zierlicher. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


325 

6.  forma  susrutina,   die  extreme  Trockenform. 

Neptis  clinia  Driice,  P.  Z.  S.  1874  p.  105,  Chentabun. 

Entsprechend  kleinen  susruta  Moore  mit  hellgelb- 
lichen,  an   hylas   L.   erinnernder   Unterseite. 

Patria:     Siam,    Jan. -Febr.    1901    H.    Fruhstorfer    leg. 

Die  Form  adipalina  stammt  aus  S.-Annam,  Xom-Gom, 
Februar  1900  von  mir  gefangen.    20  (^$  in  Coli.  Fruhstorfer. 
y)  nandina  acala  nov.  subspec. 

N.    nandina    Oberthür,    Et.    Ent.    1893    p:    10. 

Die  Tonkin-Ausgabe  der  iiandina  steht  habituell  sonia, 
forma  soma  Moore  näher  als  tushita  und  charakterisiert 
sich  durch  noch  schmälere  Ouerbinden,  und  die  düstere 
Vorderflügelfleckung,  die  nicht  wie  bei  tushita  rein  weiß 
bleibt,  sondern  grau  beschattet  erscheint.  Die  Submarginal- 
binde  der  Hinterflügel-Oberseite  wird  breiter  als  bei  tushita, 
die  Grundfärbung  der  Unterseite  noch  dunkler  als  selbst 
soma  aus  Assam. 

3  Formen  verdienen  Erwähnung. 

a.  forma   acala,    Regenform,    analog   soma   Moore. 

Aug.-Septbr.  1900.     Chiem-Hoa. 

ß.  forma  pscudadipala,  Intermediatform, 

(Neptis  soma  Oberthür  1.  c.) 
analog  adipala  Moore,  mit  breiteren  Binden  als  die  vorige, 
aber    gleich    ansehnlich,    Weißzeichnungen    braungrau    an- 
geflogen, Unterseite  fahl  grau-braun. 

Juni-Juli  1900.     Than-Moi. 

y.  forma  acalina,  Trockenform,  analog  kleinen,  dunklen 
susruta  von  Indien  und  gonatina  von  Siam.  Von  letzteren 
abweichend  durch  die  grau  verschleierten  Binden  der  Flügel- 
Oberseite. 

Juni-September. 

Patria:    Tonkin.     16  ^J?  Coli.  Fruhstorfer. 
z)  nandina  tihetana  Moore. 

Neptis  tib.  Moore,  Lep.  Ind.  III.  1899  p.  245. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  21 


326 

Wenngleich  ich  nicht  glauben  kann,  daß  west-chinesische 
Exemplare  identisch  sind  mit  tibetanischen,  lasse  ich  hier 
Moores  tihetana  für  beide  Lokalitäten  gelten. 

In   meiner    Sammlung   befinden   sich   zwei   Zeitformen: 
tihetana,   a)    forma  tibetana    (Trockenform). 

Neptis  susruta  Leech,  Butt.  China  p.  204,  t.   19,  f.  9. 
tihetana,  ^)  forma  capnodes  (Regenform). 

Neptis  adipala   Leech,   1.   c.   p.   205,   f.    10  und   Neptis 
soma  Leech,  p.  204,  f.  7. 

Alle  Weißzeichnungen  verschmälert,  auf  den  Vorder- 
flügeln rauchbraun,  auf  den  Hinterflügeln  gelblich  an- 
geflogen. 

Patria:    Szetchuan,  W. -China,  2  00   Coli.  Fruhstorfer. 

Tihetana  präsentiert  sich  als  die  stattlichste  kontinentale 
Neptis  nandina-Rü.sse,  vorausgesetzt,  daß  Tibetexemplare 
ebenso  entwickelt  sind  als  mir  vorliegende  West-Chinesen. 
Moore  bezieht  sich  in  seiner  Beschreibung  leider  niclit  auf 
Leechs  Figuren,  mit  deren  Hilfe  die  einzelnen  Zeitformen 
leicht  zu  unterscheiden  sind. 

Patria:  S.-  und  W. -China,  Hongkong,  Novbr.  1899 
H.  Fruhstorfer  leg. 

za)   nandina  nov.  subspec.     Formosa.*) 

Neptis   duryodana   Matsumura,   Ann.   Zool.    1906   p.    8. 

Da    duryodana    über    die    malayische    Inselwelt    kaum 
hinausgeht,  vermute  ich  in  der  obigen  eine  nandina-¥orm. 
zb)  nandina  miegomegethes  Holland. 

Neptis  micromegethes  Holl.,   Tr.   Am.   Ent.    Soc.    1878 
p.  118. 

Neptis  leuconota  Crowley,  P.  Z.  S.  1900  p.  507. 

Patria:    Hainan. 

Neptis  mahendra  Moore. 
P.  Z.  S.  1872  p.  560;    Lep.  Ind.  p.  234,  t.  279,  f.  i-ig. 
Bingham,  Fauna  India  p.  329,  t.  9,  f.  65. 


*)  Siehe  Nachtrag. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


327 

de  Niceville,    J.    Bomb.   Nat.   Hist.    Soc.    1897  p.   371, 

Mussourie  7000  Fuß  rare. 
Mahendra    besitze    ich  nicht,*)     nach    Moores  Figuren 
wäre  ich  versucht, 

Neptis  yerburyi  Butler 
(P.  Z.  S.  1886  p.  360;  de  Niceville  1.  c.  common,  März- 
Juni- September  Mussourie) 
für  eine  Lokal-  oder  Zeitform  von  mahendra  zu  halten, 
wenn  aber  alle  mahendra  einen  zweiteiligen  Zellstrich  der 
Vorderflügel  besitzen,  wie  ihn  Binghams  Figur  von  ma- 
hendra zeigt,  bleibt  yerburyi  als  Art  bestehen.*)  Leechs  Figur 
von  mahendra  extensa  zeigt  diese  Unterbrechung  nicht. 

Ehe   mir   weiteres   Material   zugänglich   wird,    muß   ich 
mich  auf  Leech  verlassen  und  wie  folgt  gruppieren : 
mahendra  mahendra   Moore.      N.-W.-Himalaya. 
mahendra  subspec.     Formosa. 
Neptis  mah.  Matsumura,  Annot.  Zool.  Jap.  1906  p.  8; 
Miyake,  ibid.  1907  p.  61,  Formosa. 
mahendra  extensa  Leech.     W. -China. 
Leech,  1.  c.  p.  202,  t.  19,  f.  5. 

yerburyi  yerburyi'^)  Butler,  Kashmir,  Sikkim  (20  ^^ 
Coli.  Frühst.),  Tenasserim,  Tandong,  4000  Fuß,  Mai  1901 
(H.  Fruhstorfer  leg.). 

yerburyi  clinioides  de  Niceville. 
N.  clinioides  de  Niceville,  J.  As.  Soc.  Beng.  1894  p.  6, 
t.  I,  f.  8. 
Martin  und  de  Niceville,  Butt.  Sum.  1895  p.  410; 
Hagen,  Iris  1896  p.  171. 
Moore,  Lep.  Ind.  p.  245. 
De   Niceville   kam   sich   über   die   Zugehörigkeit   dieser 
distinkten   Lokalform   nicht   recht   zur   Klarheit.      Die   am 
oberen,    kostalen   Teil   ungemein   verbreiterte   Medianbinde, 


*)  Siehe  Nachtrag. 
Stett.  eutomol.  Zeit.   1908.  21- 


328 

die  außer  ycrburyi  und  mahcnära  keine  andere  Neptis  auf- 
zuweisen hat,  läßt  aber  auf  deren  Verwandtschaft  mit 
yerhuryi  schheßen. 

Patria:  N.-O. -Sumatra,  Montes  Battak,  i  S  Dr.  Martin 
leg.     Coh.  Fruhstorfer. 

yerhuryi  nisaea  de  Niceville. 

Neptis  nisaea  de  Niceville  1.  c.  p.  7,  t.  i,  f.  9. 

Fruhstorfer,  B.  E.  Z.  1896  p.  302;  Moore,  Lep.  Ind.  1.  c. 

Diese  ausgezeichnete  Lokalform  differiert  viel  erheb- 
licher  von   clinioides   als   die   zitierte   Figur   erkennen   läßt. 

Nisaea  nach  den  von  mir  aufgefundenen  Exemplaren 
beschrieben,  bewohnt  ausschließlich  West-Java,  wo  ich 
sie  am  Gede  in  Höhen  von  4-5000  Fuß  antraf. 

Patria:    West- Java  7  SS  H.  Fruhstorfer  leg. 

Neptis  jumbah  Moore. 

Über  die  Zweigrassen  dieser  interessanten  Art  herrscht 
noch  völlige  Unsicherheit,  denn  alle  neueren  englischen 
Autoren  neigen  zu  der  Ansicht,  daß  Ceylon-Exemplare 
identisch  seien  mit  solchen  von  Süd-Indien  und  den  An- 
damancn. 

Ein  genaues  Studium  des  Materials  am  British  Museum 
und  meiner  eigenen  Serien  führen  mich  aber  zu  der  Über- 
zeugung, daß  jumbah  in  mindestens  4  geographische  Formen 
sich  auflösen  läßt. 

Übrigens  gibt  Moore  selbst  den  wichtigsten  Finger- 
zeig für  die  Differenzierung  der  südindischen  Rasse,  von 
der  er  Lep.  Ind.,  t.  272,  f.  i,  die  in  Kanara  gezogene  Raupe 
abbildet,  die  im  Kolorit  ganz  wesentlich  abweicht  von  f.  la, 
welche  die  Raupe  aus  Ceylon  darstellt. 

Die  südindische  Raupe  besitzt  einen  roten,  die  ceylone- 
sische ju)}ibah-R3.upe  einen  braunen  Kopf;  die  Dorsalstreifen 
sind  grün  auf  gelblichem  Untergrund,  jene  von  jumbah 
einfarbig  braun. 

Stett.  entomol.   Zeit.   1908. 


329 

Ich  verteile  demnach  die  fraghchcn  Rassen  unbedenkhch 
wie  folgt : 

a)  jumhah  junihah  Moore. 

N.  jumbah  Moore,  Cat.  Lep.  E.  I.  C.  Mus.  1857  p.  167 
(North  India). 
Marshall  und  de  Niceville,  Butt.  Ind.  III.  886  p.  106. 
Neptis    jumbah    Davidson    und    Aitken,    J.    B.    N.    H. 
Soc.  1890  p.  273. 
de  Niceville,  J.  As.  Soc.  Beng.  1900  p.  229.    (Nach- 
weis   von    13    Futterpflanzen    aus    den    Familien 
der   Malvaceae,    Sterculiaceae,    Tiliaceae,    Rham- 
neae,  Leguminosae  und  Urticaceae.) 
Bingham,  1.  c.  partim,  f.  60,  (^,  Beng.  Süd-Indien. 
Andrapana  jumbah  Moore,  1.  c.  p.  220-222  Text,  partim, 
die  Figuren  der  Imagos  auf  T.  272  gehören  aber  alle 
hierher. 
Neptis  jumbah  Moore,   Pr.  Z.   Soc.   1858  p.  7. 
Jumbah  differiert  durch  die  ausgedehntere  Weißfleckung 
der  Vorderflügel  und  die  breiteren  Mittelbinden  der  Hinter- 
flügel ganz  wesentlich  von  den  viel  dunkleren  Ceylonstücken 
[nalanda   m.),    deren    Binden   nicht   nur   reduziert,    sondern 
zumeist  noch  schwärzlich  bepudert  erscheinen. 

Patria:  Nord-Indien  (Type  Moore),  Karwar  Aug.; 
Malabar  und  Coromandelküste,  i  0  3  $9  Coli.  Fruhstorfer; 
Kalkutta  (gemein),  Süd-Indien,  geht  in  den  Nilgheries 
bis  5000  Fuß  Höhe.  Orissa,  Canara,  Travancore,  Cachar, 
Rangun,  Ober-Tenasserim,  Mergui-Archipel  (Moore  und 
Bingham). 

b)  jumbah  nalanda  nov.  subspec. 

Neptis  jumbah   Moore,   Cat.   Lep.   I.   E.   C.   Mus.   1857 
p.  167,  partim,  Ceylon. 
de  Niceville,  Butt.  India  1886  II.  p.  106,  partim; 
J.  As.   Soc.  1899  p.  189,  Ceylon. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


330 

Neptis  jumbah  Moore,   Lep.   Ceylon  1881   p.  55,   i.   28, 
f.  2-2b,  larva  und  pupa. 

Andrapana  jumbah  Moore,  Lep.  Ind.  III.  1896,  t.  272, 
f.   la,  larva  p.  220-222,  partim. 

Phaedyma  columella(!)  jumbah  Frühst.,  Ent.  Zeitsclu". 
Guben  Aug.  1905  p.  90. 

Die  Bemerkung  de  Nicevilles,  daß  ,,juniha]i"'  in  den 
südlichen  ,, Hillsdistrikten  Ceylons"  nicht  vorkomme,  beruht 
auf  einen  Irrtum. 

Ich  selbst  fand  jumbah  dort  überall  gemein,  wenngleich 
ich  sie  bei  Nalanda,  Dambulla  und  am  Candelay-See  noch 
zahlreicher  antraf. 

Von  jumbah  sowohl  wie  nilgirica  sind  zwei  Zeitformen 
bekannt. 

Patria:     Nalanda   und   Dambulla,    Nord-Ceylon,    6    ^^ 
2  ?$  (H.  Fruhstorfer  1889  leg.),  Malediven  ?  (de  Niceville). 
c)  jumbah  amorosca  Fruhstorfer. 

Phaedyma    jumba    amorosca    Frühst.,    Ent.    Z.    Guben 
Aug.  1905  p.  90,  t.  6,  f.  4,  $  Oberseite. 

Neptis  jumbah   Moore   1.   c,   Bingham   1.   c,   de   Nice- 
ville 1.  c,  partim,  Andamanen. 

2  d'c^  I  ?  meiner  Sammlung  differieren  von  den  übrigen 
jumbah-Rassen  durch  sehr  viel  breiter  weiße  Flecken  und 
Binden,  was  besonders  für  die  Medianbinde  der  Hinter- 
flügel gilt. 

Die  Flügelunterseite  ist  lichter  und  farbenärmer  als 
bei  jumbah  von  Ceylon,  aber  dunkler  als  bei  nilgirica  von 
Südindien. 

Die  Postdiskaiflecken  der  Hinterflügel,  die  unterhalb 
der  weißen  Medianbinde  stehen,  dunkel  rotbraun  anstatt 
schwarz.  Die  weißen  Submarginal-Binden  dünner  als  bei 
den  übrigen  jumbah-Rassen.  Die  Strigae  jenseits  der  Zelle 
der  Vorderflügel  rotbraun  anstatt  schwarz. 

Patria:    Andamanen,  Dez. 

Stett.  entomol.  Zeit.   190S. 


331 


d)  juiiibah  binghami  Fruhstorfer. 
Phaedyma    binghami    Frühst.,    Ent.    Zeitschr.    Guben 

Aug.  1905  p.  99. 
Neptis  ophiana  Bingham,  Fauna  p.  326,  Nicobaren. 
Bei  einem  Besuch  am  British  ]Museum  1904  zeigte  mir 
Lt.  Colone!  Bingham  die  Nicobaren  -  Rasse  mit  der  Be- 
merkung, daß  er  sie  gelegenthch  beschreiben  würde.  Die 
Beschreibung  ist  1905  erschienen  und  lautet  in  der  Über- 
setzung : 

,, Oberseite:  Vorderflügel  (verglichen  mit  ophiana 
Moore)  mit  nur  fünf  anstatt  sechs  Flecken  in  der  dis- 
kalen  Fleckenreihe,  der  schmale  Punkt  im  Zwischen- 
raum fehlt.  —  Unterseite:  dunkel  schokoladenbraun, 
die  Zeichnungen  jenseits  der  Diskalserie  der  Vorder- 
flügel sehr  breit  und  verwaschen  auf  rußigem  Unter- 
grund aufgetragen. 

Hinterflügel.  Der  Endsaum  (terminal  margin.) 
jenseits  der  postdiskalen  Fleckenreihe  vollständig  und 
stark  bläulichweiß  bezogen  und  durchschnitten  von 
einer  äußeren  postdiskalen  und  einer  (subterminal) 
subanalen  Reihe  von  schwarzen  mondartigen  Zeich- 
nungen.'' 

Bingham  unterließ  es,  die  charakteristische  geographische 
Rasse  zu  benennen.  Ich  machte  mir  deshalb  das  Vergnügen, 
sie  als  ,, binghami"'  zu  seinen  Ehren  zu  bezeichnen.  Bi^ig- 
hami  gehört  einer  Regenzeitform  an,  die  sich  im  Gegensatz 
zu  den  anderen  südindischen  Rassen  in  der  Zeichnungs- 
anlage mehr  der  nordindischen  ophiana  nähert,  durch  die 
schokoladenbraune  Unterseitenfärbung  jedoch  ihren  präg- 
nanten,  melanotischen   Inselcharakter  behauptet. 

Patria:  Nicobaren,  nur  i  $  bekannt.  Type  Brit. 
Museum. 

Jumbah  stellte  ich  an  das  Ende  der  Neptiden,  da  diese 
merkwürdige  Spezies  bereits  habituell  eine  Transition  bildet 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


332 

zu  den  Phacdyuia,  denen  sie  äußerlich  so  ähnlich  sieht, 
daß  sie  Moore  damit  in  seiner  Mischgattung  ,,Andrapana'' 
unterbrachte  und  ich  1905  gleichfalls  glaubte,  sie  mit  den 
Phaedymen  vereinigen  zu  dürfen. 

Neptis  lucilla  Denis. 

Im  Staudingerschen  Katalog  findet  sich  als  Autor 
unserer  feinen  Neptis  Fabricius  angegeben,  dadurch  ge- 
schieht unsern  verdienstvollen  Landsleuten  Denis  und 
Schiffermüller,  den  Herausgebern  des  Wiener  Verzeichnisses, 
ein  großes  Unrecht.  Denis  beschrieb  die  Art  bereits  1776*) 
und  Fabricius  bezieht  sich  in  den  von  Staudinger  zitierten 
Mantissa  Insectorum  1787,  also  11  Jahre  später,  ausdrück- 
lich auf  Denis  und  synonimiert  mit  vollem  Recht  auch 
Espers  camilla  mit  lucilla  Denis. 

Die  Kenntnis  und  Bewertung  der  Lokalrassen  von 
lucilla  ist  auch  sonst  noch  eine  ungenügende  und  ins- 
besondere die  Anrechte  der  alten  Autoren  nicht  gerecht 
würdigende. 

Es  sei  mir  deshalb  gestattet,  folgende  Tabelle  als  Ver- 
such einer  Klärung  aufzustellen: 

a)  lucilla  lucilla  Denis. 
P.    1.      Denis   und    Schiffermüller,    Wiener   Verzeichnis 

1776  p.  173. 
Fabricius,   Mantissa   Insectorum    1787   p.    55    (Austria). 
Nymphalis    1.    Godart,    Enc.    Meth.    1823    P-    43 1    und 

432,    partim.     Autriche,    Hongrie,    Styrie,    Dalmatie. 
Neptis  lucilla  Butler,   Cat.   Fabr.   Lep.   1869  p.   62. 
Neptis  1.  Leech,  Butt.  China  etc.  p.  206. 

Fruhstorfer,  Soc.  Ent.  1907  p.  50. 
Paraneptis  1.  Moore,  Lep.  Ind.  p.  214. 
Exemplare,     die     ich     bei     Bozen     und     Meran     fing. 


*)  Siehe  Nachtrag. 
Stett.   entomol.  Zeit.   1903. 


333 

differieren  erheblich  von  solchen  aus  der  Umgebung  Wiens 
durch    schmälere    weiße    Binden    der    Hinterflügel. 

Patria:  Wien,  Tyrol,  alle  südlichen  Kronländer  der 
österreichischen  Monarchie. 

b)  lucilla  fridolini  Fruhstorfer. 
Nymph.  1.   Godt.  1.  c,  partim.    Russie. 

N.  1.  Rühl,  Eur.  Grosschm.  1895  p.  339  und  776,  partim. 
Bartel,  Iris  1902  p.  90. 

N.  lucilla  fridolini  Frühst.,  Soc.  Ent.  i.  Juli  1907  p.  50. 

Von  voriger  durch  das  fröhlichere  und  reichere  Weiß 
auf  allen  Flügeln  leicht  zu  trennen.  Alle  weißen  Binden 
und  besonders  alle  Fleckchen  in  und  um  die  Zelle  ausge- 
dehnter, was  besonders  beim  ^  auffällt.  Auch  die  Unterseite 
lebhafter  kastanienbraun  und  die  meist  schwarze,  seltener 
weiße    Submarginalbinde   der   Hinterflügel   prominenter. 

Patria:  Saratow  (Dr.  A.  Fridolin  leg.),  Tiflis,  Sarepta 
(Rühl),  Orenburg  (Bartel). 

c)  lucilla  coenohita  Cramer-Stoll. 

Pap.  c.  Stoh,  IV.  1782  p.  15,  t.  296,  f.  C.  D.  Wolga, 
Grenzen  von  China. 

Nymphalis  lue.  Godt.  1.  c,  partim,  genaue  Literatur- 
zitate. 

N.  lue.  und  ludmilla  Leech  1.  c,  Amur. 

N.  lucilla  coenobita  Fruhstorfer,  Soc.  Ent.  1907  p.  51. 

Patria :  Nord-China  (?).     Amazonasgebiet. 

d)  lucilla  synetairus  Frühst. 

N.  1,  syn.  Frühst.   Soc.   Ent.  1907  p.  51. 

Lucilla  tritt  in  Ostasien  in  zwei  Rassen  auf  und 
zwar  genau  so  wie  sie  Stoll  abbildet  mit  schmaler  Median- 
binde der  Hinterflügel  und  in  einer  Form  mit  stark  ver- 
breiterter Hinterflügelbinde  (synetairus  m.). 

Patria:   Amur,  von  Korb  in  Anzahl  gefunden. 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


384 

c)   iucilla  liid)niUa  Nord. 
Lim.    liidmilla    Nordm.    Bull.   Soc.    Nat.   Mose.    p.   402, 

1851. 
Neptis    Iucilla    v.    ludmilla    Herrich-Schäffcr,    Schmett. 

Europ.   1851— 1856,  f.  546. 

Es  hat  sich  herausgestellt,  daß  die  Typen  von  ludmilla 
vermutlich  aus  dem  Kaukasus  stammen  (vergl.  Soc.  Ent. 
1908  p.   114). 

Patria:  Kaukasus,   Siebenbürgen,  Rumänien. 

f)  Iucilla  magnata  Rühl. 

Patria:      Mongolei    (Rühl),     Korea,    Mongolei    (Lecch). 

g)  Iucilla  insular  um  Fruhstorfer. 

Neptis  Iucilla  Leech  1.  c,  partim;    Rühl  p.  340,  partim. 
N.  Iucilla  var.  magnata   Staudgr.-Rebel,   Katalog  1901 

p.  23,  partim. 
,, Exemplare  aus  Yesso  haben  mehr,  andere,  von  Oiwake 
weniger  Weiß  als  typische  Iucilla.''     Leech. 

N.   lue.   insul.   Frühst.,    Soc.    Ent.    1907   p.   51. 

Bedeutend  größer  als  coeiwhita  und  Iucilla  jridolini, 
alle  weißen  Flecken  aber  namentlich  in  Anbetracht  der 
Größe  noch  mehr  reduziert  als  bei  schmalstreifigen  cocnohita. 
Die  Medianbinde  der  Hinterflügel  verschmälert  sich 
im  A  n  a  1  w  i  n  k  e  1  ,  anstatt  sich  dort  zu  verbrei- 
tern,   wie  bei  den  übrigen  lucilla-¥ oxmew. 

Die  ad-  und  submarginalen  Binden  der  Flügelunterseite 
auf  ein  Minimum  reduziert,  Grundfarbe  dunkelkastanien- 
braun. 

Patria:     Hondo,    Japan,    ohne   genaueren    Fundort. 

Neptis  pryeri  Butler. 
Paraneptis  pryeri  Moore  1.  c.  p.  214. 
Dies  ist  die  nächste  Verwandte  von  Iucilla  Denis,  deren 
Rassen  bisher  als  Synonyme  behandelt  werden;  es  handelt 

Slett.  entomol.  Zeit.  1908. 


335 

sich  aber  auch  hierbei  um  zwei  Subspezies,  eine  kontinentale 
und  eine  insulare,  nämlich 

a.  pryeri  arhoretorum  Oberthür. 

Lim.  arbor.  Oberthür,  Etudes  d'Ent.  1876  p.  24,  t.  3,  f.  3. 

N.  pryeri  Butler,  p.  343,  partim. 

Von  Ningpo  bis  Moupin,  bei  Gensoa  in  Korea,  wo 
sie  nahe  dem  Meere  Juni- Juli  häufig  fliegt.  Wladiwostok, 
Amur   (Rühl),    Szetchuan  5   ^'^  Coli.  Fruhstorfer. 

b.  pryeri  pryeri  Butler  1871. 

Literatur   bei    Leech,    p.    206;     Rühl,    p.    342,    partim. 

Patria:    Japan,  nach  Leech  am  Biwa-See  und  auf  den 

Bergen,    2    ö'o    ohne    nähere    Lokalität    (Coli.    Fruhstorfer). 

Neptis  excellens  Butler. 
C.  Ent.  p.  282,  1878. 

Leech,  p.   200;     Kalkasia  excellens  Moore  1.  c.  p.  205. 
Patria:     Japan,    Yesso  und  bei  Nikko. 

Neptis  alwina  Bremer. 
Limenitis   alwina    Bremer   und    Grey,    Schmett.    Nord- 
Chinas  1853  p.   7,   t.   I,   f.  4;     Leech,  p.   201;     Rühl, 
p.  777,  partim. 
Kalkasia  alwina  Moore  1.  c.  p.  215. 
Von  dieser  Art  gilt  das  gleiche  wie  von  der  vorigen, 
auch  von  ihr  sind  zwei  w^enig  aber  konstant  verschiedene 
Rassen  aufzuzählen. 

a.  alwina  alwina  Bremer. 

N.  alwina  Alpheraky,  Rom.  Mem.  Lep.  V.  p.   107. 
Patria:    Mongolei,  Ningpo  bis  Moupin,  Korea  (Leech), 
Moupin   und   Ta-Tsien-Lu   2    SS   Coli.   Fruhstorfer. 

b.  alwina  kaempferi  de  l'Orza. 

Lim,  kaempf.  de  l'Orza,  Lep.  Jap.  1867  p.  24. 
Patria:    Nikko  2  S^  Coli.  Fruhstorfer. 
In   West-China   existiert   daneben   noch   eine  prächtige 
Art   mit   breit   ausgeflossenen   weißen   Binden 

Stclt.  entomol.  Zeit.   1908. 


336 

Neptis  dejeani  Oberthür. 

Etud.  Ent.   1894  p.  15,  t.  7,  f.  61. 

Kalkosia  dejeani  Moore  1.  c.  p.  215. 

Patria :     Ta-Tsien-Lu    und    Tse-Kn,    \\'est-China. 
Neptis  philyra  Menetries. 

Bull.  Acad.  Petr.  1889  p.  214;    Rühl,  p.  342. 

Gräser,  B.  E.  Z.  1888  p.  84.     Selten. 

Kalkasia  philyra  Moore,  p.  215. 

Das  Hauptfluggebiet  dieser  Art  dürfte  wohl  im  nörd- 
lichsten Teil  des  Amurgebietes  zu  suchen  sein,  da  sie  selbst 
in  Chabarofska  noch  selten  ist. 

Patria:    Chabarofska  i  (^  Max  Korb  leg.     Coli.  Frühst. 
Neptis  philyroides  Staudinger. 

Literatur  Rebeis  Catal.  p.  24. 

Philyroides  ist  die  häufigste  der  beiden  AiTiur -Neptis 
und  mir  steigen  sogar  Zweifel  auf,  ob  nicht  philyroides 
sogar  die  Hauptform  einer  Art  sei,  von  der  philyra  die 
seltenere  Aberration  vorstellt. 

Patria:  Amur,  6  ^^  3  2$  Max  Korb  leg.  Coli.  Fruh- 
storfer.     Korea  (Leech). 

Philyroides  scheint  mir  entfernt  verwandt  mit  sankara 
Kollar. 

Neptis  speyeri  Stdgr. 

Mem.  Rom.  1887  p.  145,  t.  7,  f.  3a,  b,  VI.  p.  176;    Rühl, 

P-  344- 

Kalkasia  speyeri  Moore,  p.  215. 

Eine  ausgezeichnete  Spezies  von  der  (wie  auch  von 
philyroides)  in  China  noch  Übergänge  zu  antonia  Oberthür 
und  sankara   Kollar  gefunden   werden   dürften. 

Patria:    Amur  3  ^^  Coli.  Fruhstorfer. 

Neptis  zaida  Doubleday. 
Doubl,  in  Westw.,  Gen.  D.  L.  p.  272,  t.  35,  f.  3,  1850. 
de    Niceville,    Gazetteer    p.    136;     Bingham,    p.    336; 
de  Niceville,   J.  B.  N.  H.  S.  1897  p.  370. 

Siett.  entomol.  Zeit.  1908. 


337 

Stabrobates  zaida  Moore,    Lep.   Ind.  p.  20,    t.  296,  f. 

i-ie,  c?$. 
Drei  Formen  sind  bekannt: 

a)  forma  zaida  Westwood.     Trockenzeit. 
Fast  weiß  bis  hellgelb  gefleckt. 
Mussoorie,  Mai  1895  ^^  Coli.  Fruhstorfer. 

ß)  forma  nova.     Intermediatform. 

y)   forma  paliens  nova.     Regenform. 
Flecken  dunkel  ockergelb. 
Patria:    West-  mid  Ost-Himalaya,  Nord-Siam. 

Neptis  thisbe  Menetrier. 
Men.,  Bnll.  Ak.  Petr.  17  p.  214,  1859;    Leech,  p.  190; 
Graeser,  B.  E.  Z.  1888  p.  85;    Rühl,  p.  344  u.  jyy. 
Stabrobates  thisbe  Moore,  Lep.  Ind.  p.  28. 

a)  thisbe  thisbe  Men. 

Nach  Graeser  kommen  am  Amur  bereits  zwei  habituell 
sehr  verschiedene  Rassen  vor: 

ß)  jene    des    oberen    Amur    an    der    Schilka-Mündung 

mit  53 — 60  mm  Spannweite; 
p/)  jene  von     der  Küstenprovinz    bei  Chabarofska    mit 

68 — 76  mm. 

Es    treten    auch    Exemplare    mit    weißen    statt    gelben 
Binden  auf. 

Die  Raupe  lebt  auf   Quercus-mongolica. 

b)  thisbe  theniis  Leech. 

N.  thisbe  var.  themis  Leech,  p.  191,  t.  18,  f.  8,  $. 

Stabrobates  themis  und  thetis  Moore  1.  c. 

Patria:    Chang- Yang  und  Mou-Pin.   (Leech),   Siao-Lou 
(6  c^  2  ??  Coli.  Fruhstorfer). 
forma  thetis  Leech. 

N.  th.  var.  thetis  Leech,  t.  18,  f.  10,  ^. 

Thetis  differiert  von  themis  dadurch,   daß  die  violette 
Submarginalbinde    der   Hinterflügel-Unterseite   nur   als   ein 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


338 

kurzes  daumenförmiges  Rudiment  vorhanden  ist,  das  von 
der  SC  bis  zur  hinteren  Radiale  reicht  und  nicht  wie  bei 
thdis  bis  in  den  Analwinkel  hineinzieht. 

Die  Hinterflügel-Unterseite  bei  thetis  ist  zudem  viel 
ausgedehnter   und   bleicher   ockergelb   als   bei   ihemis. 

Patria:    Siao-Lou  und  Tse-Kou,  3  (^(^  Coli.  Fruhstorfer. 

Neptis  beroe  Leech. 
Ent.  1890  p.  36,  Butt.  China,  p.  193,  t.  18,  f.  9,  ,^. 
Stabrobates  bero^  Moore,  p.  28. 
Patria:    Chang- Yang,   Juni  selten. 

Neptis  arachne  Leech. 

Leech,  p.  191,  t.  18,  f.  7;  1890  im  Entomol.  p.  38. 

Neptis  giss-meme  Oberthür,  Etud.  15  p.  9,  t.  i,  f.  7,  1891. 

Stabrobates  arachne  Moore,  p.  28. 

Patria:  West-China,  insbesondere  am  Omi-Shan  von 
3 — 6000  Fuß,  Siao-Lou  und  Tien-Tsuen  2  (^rj  3  ??  Coli. 
Fruhstorfer. 

Neptis  cydippe  Leech. 
Entomol.  p.  36,  1890;    Butt.  China  p.  196,  t.  18,  f.  4,  $. 
Stabrobates  cydippe  Moore,  p.  28. 
Patria:    Chang- Yang  und  West-China  2  SS  Siao-Lou 
(Coli.  Fruhstorfer). 

Neptis  thestias  Leech. 
Butt.  China  p.  196,  t.  18,  f.  3,  S- 
Stabrobates  thestias  Moore,  p.  28. 
Patria:    Szetchuan,   Omi-Shan,   Juli-August  3600  Fuß. 

Neptis  antilope  Leech. 
Entomol.  1890  p.  35;  China  etc.  p.  197,  f.  18,  f.  2. 
Stabrobates  ant.  Moore  1.  c.  p.  28. 
Zwei  Lokalrassen: 

a)  antilope  antilope  Leech. 
Chang- Yang,  Omi-Shan. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


339 

b)  antilopc  subspec. 
Hongkong,  ]\lärz  2  Exempl.  Leech  leg. 
Patria:    West-Zentral-China,  Hongkong. 

Neptis  heliodore  F. 
Pap.  heliodore  F.,   Mant.   Ins.   1787  p.  52;    Ent.   Syst. 

p.   130;    Habitat  in  Siam. 
Neptis  heliodore   Butler,   Cat.   Fabr.   Lep.    i86g  p.   62. 

Bingham,  Fauna  India  p.  342. 
Nymph.    hehodore    Godt.,    Enc.    Meth.    1819    p.    429, 
partim,  royaume  de  Siam. 
a)  heliodore  heliodore  F. 
Die  Fabricische  Type  wird  in  der  ,,Banksian  Collection" 
am    British    Museum    aufbewahrt    und   gehört    nach    Moore 
der  Trockenform  an. 

Heliodore   findet   sich   in   Tonkin,    Siam   und   Cambodja 

stets  in  zwei  Zeitformen,  die  Moore  als  Spezies  bezeichnete 

und  die  ich  glaube,  wie  nachstehend  behandeln  zu  dürfen. 

a)  forma  heliodore  F.     Trockenform. 

Lasippa  cambodja  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  p.  43,  t.  305, 

f.  2-2a,   c?. 
Neptis  cambodja  Moore,   P.  Z.   S.   1879  p.   136,   (^. 
Rahinda   sattanga   Moore,    p.    42,    t.    305,    f.    la-c,    (^$. 
Moore    gibt    sich    Mühe,    seine    sattanga    in    zwei    Zeit- 
formen zu  zerlegen,  was  vergeblich  ist,   weil  alle  seine  Fi- 
guren  eben   nur   Trockenformen   darstellen. 

Die  Regenform  wird  von  Moore  vortrefflich  abgebildet 
als  Lasippe  kiihasa,  die  ich  hier  mit 

|i)  forma  kuhasa  extreme  Regenform  bezeichne. 
Neptis  kuhasa  de  Niceville,  Butt.  Ind.  IL  p.  84,  1886; 
J.  A.  S.  Beng.  1886  p.  250  und  p.  356,  t.  11,  f.  12,  ö'. 
Neptis  sattanga  Elwes  und  de  Niceville  1.  c.  p.  425,  1886. 

forma  intermedia.     Intermediatform. 
Lasippa   heliodore    Moore,    IV.    p.    40,    t.    304,    f.    i-ie, 

dry  und  wetseason  (^$. 
Lasippa  kuhasa  p.  41,  t.  304,  f.  2-2a,  (^. 

Stel.t.  entomol.  Zeit.   190S. 


340 

b)  heliodore  dorelia  Butler. 

Neptis  dorelia  Butler,  Tr.  L.  Soc.  1879  p.  542,  t.  67,  f.  3. 
Neptis  dorelia  und  tiga  Distant,  Rhop.  Malay.  p.  152, 
1886. 
Elwes  und  de  Niceville,  J.  B.  N.  H.  S.  1886  p.  425. 
Staudinger,  ibid.  Ex.   Schmett.   1888  p.   145. 
Martin  und  de  Niceville,  Butt.   Sum.  p.  408. 
Bingham,  p.  342,  partim,  Malay.    Subregion. 
Lasippa  dorelia  Moore,  IV.  p.  40,  partim,  Malay.   Borneo 
Lasippa  siaka  Moore,  p.  43,  Borneo. 
Lasippa  heliodore  und  siaka   Shelford,    J.   R.  As.   Soc. 

1905  p.  97,  Borneo. 
Neptis  heliodora  Bruce,  P.  Z.   S.  1873  p.  343,  Borneo. 
Neptis  tiga  und  dorelia  Hagen,  B.  E.  Z.  1892  p.  147, 

Banka. 
Malayische  Exemplare  fehlen  mir  leider,  ich  glaube 
aber,  daß  solche  nicht  erheblich  von  siaka  Moore  und  der 
Form  aus  Borneo  differieren  werden.  Distant  bringt  t.  18 
1.  c.  2  Formen  zur  Abbildung,  als  fig.  3  eine  kleine  und  als 
f.  4  eine  etwas  größere  Regenform.  Letztere  nennt  er  tiga, 
eine  Bezeichnung,  die  nur  der  Javarasse  zukommt. 

Patria:    Malayische  Halbinsel  (Distant),  Borneo,  3  ,^(^ 
2    9?    (Coli.    Fruhstorfer),    Banka    (Hagen). 

c)  heliodore  siaka  Moore. 

Neptis  siaka  Moore,  Tr.  Ent.   Soc.   1881  p.  311,  $. 
Neptis   tiga   und   dorelia   Stdgr.,   Exot.    Schmett.    1888 

p.  145,  partim. 
Neptis  tiga  Martin  und  de  Niceville  1.  c.  p.  408;    Hagen, 

Iris  1896  p.  171. 
Lasippa  siaka  Moore,  IV.  p.  43,  Sumatra. 
Patria:     N.-O. -Sumatra    (Martin),    West-Sumatra,    i    $ 
Coli.  Fruhstorfer. 

d)  heliodore  tiga  Moore. 

Neptis  tiga  Moore,   Pr.  Z.   S.   1858  p.  4;    Butt.   India 
IV.  p.  41. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


341 

Neptis   dorelia   Frühst.,    B.    E.   Z.    i8g6   p.   302,    Java. 

Neptis  heliodore  Bingham,  p.  343,   Java. 

Moore,  Cat.  Lep.  E.  J.  C.  Mus.  1857  p.  164,  Java. 

Nymph.    heliodore    Godt.,    Enc.    Meth.    p.    427,    Java. 

Die  javanische  Rasse  zeigt  die  breitesten  und  am 
schärfsten  abgesetzten  schwarzen  Binden  und  die  gelben 
Zeichnungen  erscheinen  weniger  diffus  als  bei  den  übrigen 
Rassen,  so  daß  es  mir  unbegreiflich  ist,  warum  Moore  gerade 
bei  tiga  von  seinem  sonstigen  Prinzip,  Lokalrassen  zu 
Spezies  zu  erheben,  abweicht  und  tiga  mit  heliodore  von 
Continental-Indien  synonymiert.  Weit  eher  hätte  er  siaka 
von  Sumatra  einziehen  können,  die  sich  zwar  von  Borneo- 
Exemplaren  unterscheiden  läßt,  von  der  ich  aber  nicht 
sicher  bin,  ob  sie  nicht  mit  dorelia  typica  von  Perak  iden- 
tisch ist. 

Patria:  West- Java  4  cJc^  2  $$  2-4000  Fuß  Höhe,  Ost- 
Java  I  $  Coli.  Fruhstorfer. 

e)  heliodore  niasana  Fruhstorfer. 

Neptis  tiga  niasana  Frühst.,  St.  E.  Z.  1899  p.  351,  Nias. 

Lasippa  siaka  Moore,  IV.  p.  43,  partim,  Nias. 

Neptis  tiga  Kheil,  Rhop.  Nias  1884  p.  24. 

Submarginalbinde  der  Hinterflügel-Oberseite  viel 
schmäler  als  bei  den  übrigen  heliodore-Rassen,  jene  der 
Vorderflügel  aber  prominenter,  stärker  gewellt  und  kom- 
pakter. Gelbe  Antemarginallinie  der  Vorderflügel  gleich- 
falls deutlicher,  besonders  im  Vergleich  mit  Javanen. 

Die  schwarzen  Binden  und  der  Distalsaum  der  Flügcl- 
unterseite  diffuser  als  bei  Javanen,  aber  intensiver  als 
bei  dorelia  und  siaka. 

Patria:    Nias  2  c?(^  5  ??  Coli.  Fruhstorfer. 

Neptis  bella  Stdgr. 
Iris  1889  p.  61;    Semper,  Schmett.  Philipp.  1892  p.  346. 
Palanda  bella  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  p.  15. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  22 


342 

Bella  dürfte  allenfalls  der  heliodore  Vertreter  der  Insel 
Palawan  sein,  eine  Vermutung,  die  erst  bestätigt  oder  ver- 
neint werden  kann,  wenn  einmal  die  Inseln  des  Yolo-Ar- 
chipels  durchsucht  sind  und  Intermediatrasscn  zum  \or- 
schein  kommen. 

Patria:    Palawan. 

Neptis  nitetis  Hew\ 

Exot.  Butt.  IV.  Neptis,  t.   i,  f.5,  $,   1868. 

Semper  1.  c.  p.   150,  partim,  Mindanao. 

Staudinger,  Exot.   Schmett.  p.  146,  Mindanao. 

Fruhstorfer,    B.   E.   Z.    1900   p.    27,   partim.   Mindanao. 

Bimbisara  nitetis  Moore,   Lep.   Ind.  p.   12. 

Nitetis  verbindet  die  Arten  der  ehnsa  mit  jenen  der 
vikasi-Gm-pT^e ,  die  Zeichnung  gleicht  noch  jener  von  ebusa, 
dazu  treten  aber  bereits  die  vikasi  eigentümlichen  Duft- 
spiegel aller  Flügel  deutlich  hervor. 

Von  nitetis  erwähnt  Semper  nur  eine  Form,  bildet 
aber  bereits  2  vom  Typus  aus  Mindanao  abweichende  Lokal- 
rassen ab  {carvinus,  ormiscus). 

Das  mir  bekannte  Material  läßt  sich  wie  folgt  auf- 
reihen : 

a)  nitetis  nitetis  Hew. 

Vorderflügel  mit  3  grauweißen   Subapikalf leckchen. 

Querbinden  aller  Flügel  und  die  Subanalflecken  der 
Vorderflügel  hell  graubraun   und  prononziert. 

Unterseite :  Grundfarbe  lichtgraubraun  mit  grau- 
weißlichen  Zeichnungen   ohne   violetten    Schimmer. 

Patria:    Mindanao  (Semper). 

b)  nitetis  carvinus  nov.  subspec. 

Neptis  nitetis  Semper,  p.  150,  partim,  t.  30,  f.  i,  2,  q. 

Subapikalflecken  der  \"orderflügel  braungelb,  Unter- 
seite dunkelbraungrau  mit  prominenten  violetten  Binden, 
insbesondere  auf  den  Hinterflügeln. 

Patria:    Camiguin  de  Mindanao. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


343 

c)  nitetis  ormiscus  nov.  snbspec 
N.  nit.   Semp.,  partim,  t.  30,  f.  3,  $• 

$.  Unterseite  mit  prom'inenten,  fast  rein  weißen  anstatt 
gelblichen  Querbinden  und  Subapikalmakeln,  die  viel  breiter 
angelegt  sind  als  bei  a  und  b. 

Patria:    Bohol  (Panaon,  Cebu,   Samar?). 

d)  nitetis  samiola  nov.  subspec. 
Neptis  nitetis  Semp.,  pi  347. 

Flügel  spitzer,  schmäler  als  bei  nitetis,  Subapikalflccken 
grauweiß,  die  braunen  Querbinden  der  Hinterflügel  schmäler, 
diffuser,  mehr  gelblich  statt  grau. 

o.  Unterseite:  Vorderflügel  mit  schmalen,  rein  weißen 
Subapikal-,   Subanal-  und  Submarginalflecken  und  Binden. 

Hinterflügel  mit  prononzierter  weißen,  peripherisch 
leicht  violett  angehauchten  Querbinden.  Grundfarbe  dunkel- 
braun. 

Patria:    Mindoro  i  $  Coli.  Fruhstorfer. 

e)  nitetis  prodymus  nov.  subspec. 

N.  nitet.  Frühst.,  B.  E.  Z.  1900  p.  27,  Bazilan. 

Eine  der  zierlichsten  bekannten  Neptis  mit  rein  weißen, 
fröhlich  aus  dem  dunklen  Untergrunde  hervorblinkenden 
Subapikalmakeln  der  Vorderflügel,  fast  rein  weißen  Sub- 
marginalbinden,  breiten  und  lichtbraungrauen  Quer- 
binden aller  Flügel.  Medianflecken  der  Vorderflügel  rund- 
lich, distal  nicht  konvex. 

Unterseite:  Grundfarbe  dunkler,  Binden  schärfer  ab- 
gesetzt, aber  reiner  weiß  als  bei  Mindanao  (^$.  Hinter- 
flügel ohne  violetten  Hauch. 

Patria:  Bazilan,  2  S^  Februar-März  W.  Doherty  leg. 
Coli.  Fruhstorfer. 

f)  nitetis  gatanga  nov.  subspec 
Neptis  nitetis  Semper,  p.   150,   Jolo. 

Flügel    rundlicher    als    bei  den  vorhergehenden  Rassen 

Stctt.  cntomol.  Zeit.   1908.  22* 


344 

Subapikalfleckung  trüb  graubraun,  alle  gelblichbraunen 
Binden  stark  verschmälert. 

Grundfarbe  der  Unterseite  dunkler  aber  zugleich  leb- 
hafter braun  als  bei  Mindanao-Exemplaren,  alle  gelbl. 
weißen  Zeichnungen  reduziert,  Hinterflügelbinden  viel  steiler, 
die  braunen  Binden  markanter. 

Patria:  Jolo  2  ^(^  i  ?  Waterstradt  leg.  (Coli.  Fruh- 
storfer) . 

Neptis  vikasi  Horsfield. 

Die  Beurteilung  dieser  Spezies  und  ihrer  geographischen 
Fragmente  blieb  allen  bisherigen  Autoren  ein  gordischer 
Knoten. 

Im  Zeitraum  von  80  Jahren  wurde  sie  in  nicht  weniger 
als  vier  (Gattungen  untergebracht  und  1857  hielt  Moore 
die  indisclie  Lokalrasse  (die  heutige  harita)  für  identisch 
mit  den  javanischen  Typen,  wodurch  die  erste  Konfusion 
hervorgerufen  wurde. 

1874  erkannte  zwar  Moore  die  Verschiedenheit  der 
indischen  von  der  javanischen  Form  und  benannte  erstere 
als  harita,  vergaß  aber  neuerdings  (in  Lep.  Indica),  daß 
Neptiden  dem  Saisondimorphismus  unterworfen  sind  und 
gab  der  Regenform  als  pseudovikasi  einen  neuen  Namen, 
sie  zugleich  zur  Spezies  erhebend,  die  er  harita  von  der- 
selben Lokalität  gegenüberstellt,  und  Bingham  folgte  seinem 
Beispiel. 

De  Niceville  ließ  1886  typische  vikasi  neben  harita 
Moore  in  Indien  vorkommen  und  Distant  hinwiederum 
übersah,  daß  die  malayische  Halbinsel  eine  besondere  Lokal- 
form beherbergt,  die  Moore  1874  mit  Recht  als  omeroda 
getauft  hatte,  und  verlegt  die  javanische  vikasi  nach  Perak. 

Staudinger,  Lep.  Palawan,  läßt  vikasi  palawanica 
zirkulieren  als  harita  var.  palawanica  und  glaubt,  daß  in 
Assam   harita   und   vikasi   ,, nebeneinander"   vorkommen. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


345 

De  Niceville  negiert  1894  den  Namen  harita  nnd  setzt 
vikasi  als  gültigen  Namen  für  die  indische  Art  ein,  und 
Butt.  Sumatra  zitiert  derselbe  Autor  1895  vikasi,  omeroda 
und  harita  (Nr.  159-161)  als  nebeneinander  vorkommend 
von  Sumatra. 

Und  was  ist  Tatsache !  Es  existiert  nur  eine  Spezies 
aus  der  vikasi-Grwp-^e,  die  sich  in  9  bekannten  Abzweigungen 
über  die  gesamte  indo-macromalayische-südphilippinische 
Region  ausbreitet,  und  von  denen  einige  zur  Ausbildung 
von  Zeitformen  neigen. 

Wir  müssen  unterscheiden : 
a)   vikasi  vikasi  Horsfield. 
Neptis   vikasi   Horsf.,    Cat.    Lep.    E.    I.    C.    Mus.    1829, 
t.  5,  f.  2,  2a,   ^?. 
Moore,  ibid.   1857  p.   165,  partim,   Java. 
Distant,  Rhop.  Malay.  1883  p.  152,  partim,  Java, 
de  Niceville,  Butt.  Indica  II.  1886  p.  91,  partim, 

Java. 
Staudinger,  Exot.   Schmett.  p.   146,   1888. 
Fruhstorfer,  B.  E.  Z.  1896  p.  302. 
Neptis  harita  Stdgr.,  Iris  1889  p.  64. 
Athyma  vikasi  Westw.  in  Doubl.  Hew.  Diurn.  Lep.  p.  274. 
Limenitis  vikasi  Doubl.,   List.   Lep.   Brit.   Mus.   p.   94. 
Bimbisara  vikasi  Moore,  Lep.  Ind.  1899  p.  11,  S^. 
Der   ^  gleicht  in  Habitus  und  Färbung  der  indischen 
harita    Moore   viel   mehr-  als   omeroda   Moore    von    Sumatra 
und    den    übrigen    macromalayischen    Formen,    ein    merk- 
würdiges   Faktum,    das    in    der    tertiären    Landverbindung 
Continental-Indien-Java  und  gleichartigen  klimatischen  Ein- 
wirkungen seine  Ursache  haben  mag. 

Vikasi-(^  trägt  oberseits  etwas  lichter  braune  Bänder 
als  harita-^.  Die  Unterseite  wird  bleicher,  weißliche  Me- 
dianbinde der  Hinterflügel  schärfer  begrenzt,  die  schwarze 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


346 

Submedianbinde  schmäler  und  die  Submarginalliiiien  ver- 
dunkeln etwas. 

Das  west javanische  $  hat  Horsfield  vorzüglich  ab- 
gebildet, nur  sind  die  weißen  Zeichnungen  etwas  zu  lebhaft 
ausgefallen. 

Patria:  West- Java  4  (^^  3  $$  aus  etwa  2000  Fuß 
Meereshöhe. 

b)  vikasi  taimiii  n(jv.  subspec. 

N.  vikasi  Stdgr.  1.  c,  t.  50,  $  nee  3*. 

Pagenstecher,  Jahrb.  Nass.  Ver.  Naturk.  1900  p.  5, 

Ost-Java. 
Elwes    et    de    Niceville,    J.    As.    Soc.    Beng.    1898 
p.  686,  Baly. 

Beim  Vergleich  von  Staudingers  und  Horsfields  Ab- 
bildungen fällt  die  große  Färbungsdifferenz  und  die  Ver- 
schiedenheit der  Bänderung  der  beiden  Figuren  sofort 
ins  Auge. 

Staudinger  bildet  ein  $  ab  (ohne  den  für  die  q^  so 
charakteristischen  Spiegelfleck  der  Hinterflügel-Oberseite) 
und  zwar  das  der  ost javanischen  Lokalrasse,  die  erheblich 
von  jener  aus  dem  feuchten  Westen  der  Insel  in  folgenden 
Punkten  abweicht: 

(^$.  Habituell  kleiner,  Binden  weißlicher,  Median- 
flecken der  Vorderflügel  reduzierter  und  deshalb  isolierter 
stehend,  distal  konvex. 

Unterseite:  Subapikalflecke  der  Vorderflügel  aus- 
gedehnter und  daher  zu  einer  kompakteren  Binde  ver- 
schmolzen. Hinterflügel-Binden  mit  violettem  Hauch 
überzogen. 

Patria:  Ost- Java.  Umgebung  von  Lawang,  Tengger- 
Gebirge,  bis  3000  Fuß  Höhe  i  ö*  8  $$  H.  Fruhstorfer  leg. 

c)  vikasi  infuscata  Hagen. 

Neptis  infuscata  Hagen,  Abh.  Senckenb.  1902  p.  335. 

Stctt.  eutoinol.   Zeit.    1908. 


347 

Unterseite    etwas    heller    als    vikasi,    habituell    kleiner 

als  ilira   Kheil,   Vorderflügelapex  stumpfer  als  bei  Nias  $. 

Patria:    Mentawej,    i    S^  jetzt  am   Museum  in  Tring. 

d)  vikasi  ilira  Kheil.*) 

Neptis  ilira  Kheil,  Rhop,  Nias  1884  p.  24,  t.  3,  f.  13,  (^, 
14,  $.     Trockenform. 
Weymer,    Stettiner  Ent.   Ztg.   1885   p.   266,    ^. 
Staudinger,    Exot.    Schmett.    1888   p.    146. 

Bimbisara  ilira  Moore,  Lep.  Ind.  p.  11. 

Kheil    bildet    die    Trockenzeitform     dieser    distinkten 
Inselrasse  ab.    Die  wetseason  form  empfing  2  Namen,  beide 
im   Jahre  1899.      Ich  lasse  Moore  den  Vortritt  mit 
(i)   (J$  forma  khcili  Moore. 

Bimbisara  kheili  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  Jan.  1899  p.  11. 

Neptis  vikasi  lasara  Frühst.,  Stett.  Ent.  Ztg.  1899  p.  350. 

Neptis  ilira  Weymer  1.  c,  ?. 

(^.  Grundfarbe  dunkler,  mehr  schwarz  als  braun, 
Subapikalflecken  kleiner,  aber  reiner  weiß  und  rundlicher 
(manchmaPauch  grau  beschuppt). 

Hinterflügel  mit  schmäleren,  aber  rein  weißer  Sub- 
basalbinde. 

$  mit  kürzeren  weißen  Subapikal-  und  Medianflecken, 
jedoch  deutlicheren  weißen  Submarginalbinden  auf  beiden 
Flügeln. 

Exemplare  größer  als  jene  der  dr}'  season. 

Unterseite  dunkler  braun,  ohne  Spur  eines  violetten 
Anflugs  der  Hinterflügel. 

Patria:  Nias  3  ^c?  i  ?  dry  season,  2  S'^  wet  season 
form    (Coli.  Fruhstorf er) . 

e)  vikasi  omeroda  Moore. 

Neptis  omeroda  Moore,  Pr.  Zool.  Soc.  1874  p.  571. 
de  Niceville,  Butt.  India  1886  p.  91;    J.  As.  Soc. 
Beng.  1895  p.  409. 

*)  Siehe  Nachtrag. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1908, 


348 

Ncptis    vikasi    var.    omeroda    Distant,     Rhop,    Malay. 

1882— 1886  p.  152,  t.   16,  f.   13,  ?. 
Neptis  vikasi  var.  harita  Distant  1.  c.  p.  444,  t.  43,  f.  8,  (^. 
Neptis  vikasi  Stdgr.,  Exot.  Schmett.  p.  146;    Iris  1889 

p.  64  als  harita. 
Bimbisara  omeroda  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  p.  10,  t.  292, 

f.    i-ic,    c^$.      Penang,    Singapore,    Sumatra. 
Neptis  vikasi  Hagen,  Iris  1896  p.  171. 
Grundfarbe  dunkler  schwarzbraun  als  Javanen.  Apikal- 
flecken    und    -Binden    viel    schmäler.       Weiße    Binden    der 
Unterseite  reduzierter,  der  braune  Medianstreifen  der  Hinter- 
flügel prägnanter. 

Distants  Figur  des  $  aus  Perak  zeigt  mehr  Weiß  auf 
der  Flügelunterseite  als  meine  Sumatra-??. 

Patria:  Malakka,  i  ö"  Sumatra,  Deli-  und  Padangsche 
Bovenlanden  6  cJ^J  3  ?$  (Coli.  Fruhstorfer),  Penang  (Type), 
Singapore  (Moore). 

f)  vikasi  salpona  nov.  subspec. 
Neptis  vikasi"  Druce,  Pr.  Zool.  Soc.  1873  p.  344. 
Distant  1.  c.  p.   152;    de   Niccville  1.   c.   p.   91. 
Pagenstecher,    Abh.    Senckenb.    1897    p.    398,    Ba- 
ramfluß. 
Neptis  harita  Shelford,   J.  As.   Soc.   Str.  Brauch.   1901 

p.  98. 
Neptis  omeroda  Shelford,  ibid. 
Bimbisara  omeroda  Moore  1.  c,  partim,   Borneo. 
Grundfarbe   etwas   heller    als   bei    omeroda,    alle   Zeich- 
nungen breiter   angelegt   und   etwas   lichter,   mehr  gelb   als 
graubraun. 

Unterseite  gleichmäßiger  braun,  alle  Medianstreifen 
der  Hinterflügel  matter,  gelblich  statt  weiß. 

?$.  Submarginalbinde  der  Hinterflügel  violet  an- 
gelaufen . 

Stett.  entomol.  Zeit.   ]'.)08. 


349 

Die  innere  braune  Antemarginalbinde  ()bs(ilet,  z.  T. 
völlig  mit  der  Grundfärbimg  verschmelzend. 

c^$.     Habituell  kleiner  als  otncroda. 

Patria:     Nord-Borneo,    3    ö(J    3    ??    Coli.    Fruhstorfer. 
g)  vikasi  palaivanica  Staudinger. 

Neptis  harita  var.  palawanica  Stdgr.,   Iris   1889  p.  64. 
Semper,  Schmett.  Phil.  1892  p.  347. 

Bimbisara  pal.  Moore  1.  c.  p.  12. 

Habituell  größer  als  Javanen,  dunkler  als  vikasi,  heller 
als  omcroda;    Ouerbinden  wesentlich  breiter  als  bei  salpona. 

$  erinnert  seltsamerweise  an  ilira-^  von  Nias  durch 
übrigens  noch  größere,  keilförmige,  weiße  Subapikalf lecken, 
sowie  3  Medianmakeln  der  Vorderflügel  und  eine  kostal- 
wärts  breite,  basal  stark  verschmälerte  weiße  ^ledianbinde 
der  Hinterflügel.  Die  Submarginalbinde  der  Hinterflügel 
ist  wie  bei  salpona  gelblichbraun. 

Patria:  Palawan,  2  ^^  i  $  W.  Doherty  Jan.  leg.  Coli. 
Fruhstorfer. 

h)   vikasi  vibusa  Semper. 

Neptis  vibusa  Semper  1.  c.  p.  150,  t.  2g,  f.  19,  $. 

Bimbisara  vib.  Moore  1.  c. 

Nach  Sempers  Bild  beurteilt,  glaube  vibusa  als  Lokal- 
form mit  vikasi  vereinigen  zu  dürfen. 

Die  Unterseite  ist  ausgezeichnet  durch  zwei  violette 
Querbinden  der  Hinterflügel. 

Patria:    Sibulan,  Mindanao. 
i)  vikasi  celehica  Moore. 

Bimbisara  celebica  Moore  1.  c.  p.  11. 

Neptis   vikasi   Dist.    1.    c;     de   Niceville,    India   p.    go, 
partim,  Celebes. 

Neptis  vikasi  var.  dohertyi  Rothsch.,  Iris  i8g2  p.  438, 
Süd-Celebes. 

$    nach    Moore    größer    als    die    javanische    vikasi,    mit 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


350 

breiteren     Medianbiiiden     der     Hinterflügel     und     nntersei(> 
dnnkler,  mehr  braun  als  weiß.     J  nocli  unbekannt. 
Patria:     Süd-Celebes. 

1  'ikiisi  ist  bisher  im  Norden  von  Celebes  nocli  nicht 
beobachtet  und  gehört  zu  jenen  Arten,  die  über  die  Java- 
Celebes-Landbrücke  diesen  tisthchen  \'orposten  erreicht 
haben. 

k)  vikasi  liarita  IMoore. 
Xeptis  harita  ]\Ioore,  Pr.  ZooL  Soc.  1874  p.  571,  t.  1O6, 
f.  8,  ?. 
de  Niceville.  Butt.  India  II.  p.  92.  18S6. 
Swinlioe,  Trans.  Ent.   Soc.  1893  p.  279. 
Bingham,  Famia  India  p.  337. 
Neptis  vikasi  Moore,  C.  Lep.  E.  I.  C.  Mus.  p.  — ,  partim. 
Neptis  vikasi  de   Niceville,    Gazetteer   1894  P-    ^j7- 
Bimbisara  harita  Moore,  Lep.  Ind.  W .  1899  p.  8,  t.  291, 
f.    2-2C,    o"^- 

n)  forma  harita  ]\Ioore. 
Als  harita-lL\\)\\s  aus  ,,PZ.  Bengal"  beschrieb  ■Moore 
die  Trockenform  der  indischen  r/^rtsZ-Rasse,  die  er  Lep. 
Indica,  außer  in  Bengalen  auch  noch  in  Assam.  Cachar, 
Birma,  Tenasserim,  auf  der  malayischen  Halbinsel,  in 
Sumatra  und  Borneo  vorkommen  läßt. 

Harita  geht  aber  südlich  sicherlich  nicht  weiter  als 
Tenasserim,  wenn  sie  dort  überhaupt  noch  im  typischen 
nordindischen  Kleid  existiert. 

Auf  der  malayischen  Halbinsel  wird  harita  ersetzt 
durch  omcroda  ^loore,  deren  Trockenform  mit  harita  ver- 
wechselt wird.  In  Sumatra  fliegt  entweder  omcroda  oder 
eine  nahe  verwandte  Rasse  und  in  Borneo  die  oben  als 
salpona  definierte  Inselrasse. 

Neben  harita  begegnen  wir  in  Indien  noch  einer  Regen- 
form, die  als  ,, Spezies"  psciidovikasi  von  Moore  und  Bingham 
aufgefaßt  wird.     Ich  führe  sie  hier  als 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


351 


p)  forma  psetidovikasi  Moore. 

Bimbisara  pseud.  Moore  1.  c.  p.  7,  t.  291,  f.  i-ic,   ^$. 

Neptis  ps.   Bingliam,  Fauna  p.  338,  f.  62. 

Patria:  Sikkim,  10  rJ-J*  4  $$  Coli.  Fruhstorfer.  Ben- 
galen (Moore). 

Neptis  vikasi  Swinhoe,  Tr.  Ent.   Soc.  1893  p.  279. 

Etwas  größer  als  harita,  mit  namentlich  beim  9  aus- 
gedehnteren gelblich-weißen  Flügelbinden.  Grundfarbe 
dunkler  schwarzbraun,  unterseits,  vorzüglich  bei  Exem- 
plaren aus  Assam,  reich  violett  bezogen. 

Ich  bedaure,  daß  Moore  als  typische  Lokalität  für 
pseudovikasi  „Sikkim,  Bhutan"  angibt,  da  sich  der  Xame 
sonst  als  Subspeziesbezeichnung  auf  die  immerhin  etwas 
luxurianteren  Assam  vikasi  hätte  übertragen  lassen,  um 
so  mehr,  als  sich  Assam  vikasi  zu  harita  verhalten  wie  nashona 
Swinh.  zu  cartica  Moore.  Wenn  die  stattliche  Assamform 
abgetrennt  werden  sollte,  könnte  man  sie  als  vikasi  suavior 
bezeichnen. 

Patria:    Sikkim,  Bhutan,  Assam.     8  ^,^  i  $  Trocken- 
zeit, 3  cJ(^  Regenzeit,  Sikkim;    i  ^  Trockenzeit,  3  ^S  6  ?$ 
Regenzeit,   Assam   (Coli.   Fruhstorfer). 
1)  vikasi  subspec. 

Nach  Doherty  (J.  As.  Soc.  Beng.  1886  p.  125)  und 
Moore  kommt  eine  vikasi-Ti^.sse  auch  im  Kumaon  Hima- 
laya  vor,  die  Doherty  dort  auf  4000  Fuß  Höhe  (jedoch 
selten  im  Sarjn-Tale)  beobachtete. 

Bei  der  Veränderlichkeit  der  vikasi  innerhalb  geringer 
Distanzen  unterworfen  ist,  glaube  ich  annehmen  zu  dürfen, 
daß  Exemplare  aus  dem  Kumaon- Gebiete  abweichen  dürften 
von  solchen  aus  dem  östlichen  Himalaya. 

Eine     recht     prägnante     Lokalform     bewohnt     Tonkin 

m)  vikasi  sakala  nov.  subspec 
o .  Habituell  der  Regenform  von  suavior  gleichkommend, 
oberseits    entsprechend    dem     allgemeinen    Charakter    der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


352 

Tonkin-Rassen    etwas    dunkler    gefärbt,    mit    reduzierteren, 
gelblich-grauen    Binden    und    Flecken    auf    allen    Flügeln. 

Unterseite :  Die  Schwarzfleckung  ausgedehnter  und 
die  weißlichen  Makeln,  namentlich  jene  im  Medianteil 
der  Vorderflügel  dadurch  zurückgedrängt.  Weiße  Median- 
binde der  Hinterflügel  basal  verschmälert,  die  schwarz- 
braune Submedianbinde  dafür  fast  doppelt  so  breit  als 
bei  suaviov. 

Patria:  Tonkin,  Chiem-Hoa,  2  ^^^  Aug.-Septbr.  1900 
(H.  Fruhstorfer  leg.). 

n)  vikasi  subspec. 

Neptis  vikasi  und  harita  Hagen,  B.  E.  Z.  1892  p.  147. 

Nach  Hagen  häufig  auf  der  Insel. 

Patria:    Banka. 

Neptis  cartica  Moore. 

Pr.  Z.   S.   1872  p.  562,   c^$. 

de  Niceville,  Butt.  India  I.   1886  p.  89. 

Swinhoe,  Tr.  Ent.  Soc.  1893  p.  279  (common  in  Assam). 

de  Niceville,  Gazetteer  1894  p.  137  (not  common  in 
Sikkim) . 

Bingham,  Fauna  India  p.  yy^^. 

Bimbisara  (sie!)  cartica  Moore.  Lep.  Ind.  IV.  p.  i,  2, 
t.  287,  f.  la,  b,   ^$. 

Cartica  hält  sich  oberseits  im  Rahmen  der  gewöhn- 
lichen Neptiden,  mit  denen  sie  in  der  Zeichnung  mit  nan- 
dina   etc.   übereinstimmt   und   damit   oft   verwechselt   wird. 

Die  Zeichnung  der  Hinterflügelunterseite  ist  jedoch 
so  charakteristisch,  daß  ich  mich  wundere,  warum  Moore 
gerade  auf  diese  Spezies  keine  Gattung  gegründet,  sondern 
sie  seinem   Mischgenus   ,, Bimbisara''  einverleibte. 

Cartica  ist  nämlich  die  einzige  weiße  Neptide,  der 
die  weißliche  Subbasalbinde  der  Hinterflügel-Unterseite 
fehlt,  ein  Merkmal,  das  cartica  mit  anjana  Moore  und  ananta 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


353 

Moore  unter  den  gelben  Neptiden  gemeinsam  besitzt.  Der 
basale  weiße  Fleck  der  Hinterflügel  ist  zudem  breiter  und 
markanter  als  bei  irgend  einer   Spezies. 

Dieses  fundamentale  Merkzeichen,  das  cartica  und 
anjana-antara  zu  einer  Gruppe  vereinigt,  ist  allen  über  indische 
Lepidopteren  arbeitenden  Autoren  bisher  entgangen. 

Bei  Neptis  sankara,  die  Moore  als  Type  seiner  Gattung 
Bimhisara  bezeichnet,  ist  diese  Subbasalbinde  ungewöhnlich 
kräftig  entwickelt,  bei  den  vikasi-RdiSsen,  die  nach  Moore 
auch  unter  Bimhisara  ressortieren,  dagegen  sehr  schwach, 
und  der  Basalstreifen,  der  cartica  auszeichnet,  meist  gar 
nicht  vorhanden. 

Da  nun  sankara  nicht  mit  der  vikasi-cartica-Grwp^e 
verwandt  ist,  ergibt  sich  wieder  einmal  der  Wert  der 
Mooreschen  Genera,  die  einerseits  auf  Nichtigkeiten  auf- 
gebaut sind,  andererseits  die  heterogensten  Elemente  in 
sich  vereinen. 

Cartica  zerfällt  in  drei  Subspezies: 

a)  cartica  cartica  Moore. 

a)  forma  cartica  —  dry  season  form. 
p)  forma  carticoides  Moore  —  wet  season  form. 
Neptis  cart.  Moore,  Trans.  Ent.  Soc.  1881  p.  309. 

de    Niceville,    Butt.    Ind.    p.    90;     Swinhoe    1.    c; 
Bingham  1.  c. 
Bimhisara  carticoides  Moore  1.  c,  t.  287,  f.  ic,  d. 
Die    Regenform    ist    nur    wenig    von    der    Trockenform 
unterschieden,   etwas  größer,   die  weißen   Binden  schmäler, 
leicht  diffus,  und  die  braunen  Bänder  der  Unterseite  mar- 
kanter. 

Patria:    Sikkim,  Nepal.     21  (J$  Coli.  Fruhstorfer. 

b)  cartica  nashona  Swinhoe. 

Neptis  nashona  Swinh.,  A.  M.  N.  H.  1896  p.  357. 
Neptis  cartica  race  nashona  Bingham,  p.   333. 
Bimhisara  nash.   Moore   1.   c.   p.    3 — 4,   t.   288,    f.    i-ic. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


354 

Weißzeichnungen  stark  verdunkelt,  reduziert,  'auf  der 
Flügelunterseite  reich  violett  angelaufen. 

Eine  gute  Lokalform,  bisher  nur  von  den  Khasi-Hills 
bekannt. 

Patria:    Assam,  5  (^^  Coli.  Fruhstorfer. 

c)  cartica  burmana  de  Niceville. 

Neptis  burm.  de  Niceville,  J.  As.  Soc.  Beng.  1886  p.  251, 

t.  II,  f.  9;    Butt.  India  p.  89. 
N.   cartica   race   burmana   Bingham   1.    c;     Elwes,    Pr. 

Zool.  Soc.  1891  p.  275,  Kharen-Hills. 
Bimbisara  burm.  Moore  1.  c.  p.  3,  t.  287,  f.  2,  2a,   c?- 
Das    Gegenteil    der    vorigen,    mit    hellen,    luxurianten 
Weißzeichnungen. 

Patria:    Birma,  Tenasserim. 

d)  cartica  subspec. 

Neptis  cart.  var.  Miyake,  List  of  Formosa  Lep.  1907  p.  61. 

Patria:    Formosa. 

An  die  cartica  reihe  ich  hier  eine  Gruppe  Neptiden  an, 
die  ausschließlich  das  Papua-Gebiet  bewohnt,  deren  Arten 
wegen  ihrer  täuschenden  Ähnlichkeit  mit  den  Tellervo 
[Hamadryas)  stets  das  besondere  Interesse  der  Lepidop- 
terophilen  erweckten  und  wegen  ihrer  bisherigen  Seltenheit 
und  insbesonders  ihrer  Neigung  zu  lokaler  Differenzierung 
vielfach  verwechselt  und  mit  einer  Serie  von  falschen  Namen 
belegt  wurden. 

De  Nicevihe  versuchte  1897  die  Synonymie  zu  klären, 
da  ihm  aber  nur  ein  äußerst  dürftiges  Material  zur  Ver- 
fügung stand,  schuf  de  Niceville  an  Stelle  einer  Revision 
eine  Konfusion. 

Butler  war  der  erste,  der  die  de  Niceville'schen  Fehler 
zum  Teil  erkannte  und  berichtigte.  Daraufliin  brachte 
de  Niceville  1898  eine  ,, Korrektur",  in  der  zwar  ein  Teil 
der  alten  Irrtümer  ausgemerzt,  mehrere  neue  aber  hinzu- 
gefügt wurden. 

Stett.  entomol.   Zeit.   1908. 


355 

Auch  Pagenstecher  Heß  sich  1899  durch  die  de  Nice- 
ville 'sehen  Versehen  irreführen  und  zählt  statt  einer  exi- 
stierenden Art  deren  3  als  nebeneinander  im  Bismarck- 
archipel  vorkommend  auf. 

Ribbe  korrigierte  Iris  1899  indeß  bereits  einen  Teil 
der  Pagenstecher'schen  Abweichungen  von  den  Tatsachen, 
indem  er  ganz  energisch  und  logisch  als  die  Heimat  der 
praslini  Neu-Mecklenburg  (New  Ireland)  reklamierte,  von 
woher  in  der  Tat  auch   Boisduvals  Type  stammte. 

Ehe  ich  nun  zur  Behandlung  der  Synonymie  übergehe, 
möchte  ich  eine  Bestimmungstabelle  der  in  Frage  kommenden 
papuanischen  Neptis  vorausschicken,  da  weder  de  Niceville 
noch  neuerdings  Moore,  die  fundamentalen  Differenzial- 
merkmale  der  betreffenden  Spezies  erkannten  und  de- 
finierten : 

L   Gruppe :    Apex  der  Vorderflügel  spitz. 

A.  Submarginalflecken   der   Flügelunterseite   weiß. 

hrcbissoni  Boisd. 

B.  Submarginalflecken  der  Flügelunterseite  violett. 

satina  Grose  Smith. 
II.   Gruppe :  Apex  der  Vorderflügel  rundl. 

A.  Hinterflügel-Unterseite  mit  nur  einem  weißen 

Basalfleck. 

nausicaa  de  Niceville. 

B.  Hinterflügel-Unterseite  mit  d  r  e.i  weißen  Basal- 

f  lecken. 

praslini  Boisduval. 

Neptis  brebissoni  Boisd. 
Neptis  brebissoni  Boisd.,  Voyage  d'Astrol.  I.  1832  p.  132. 
de  Nicevihe,  J.  As.  Soc.  Beng.  1897  p.  540,  partim, 
N.-G. 
Acca  brebissoni   Moore  1.   c.   p.   216,   N.-G. 
Athyma   brebissoni   Kirby,   Cat.   D.   Lep.    1871   p.   245, 
Papua. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


a)  brebissoni  brebissoni  Boisd. 

Neptis  simbanga  Hagen,  J.  Nass.  Ver.  Nat.  1897  p.  90. 

Mons.  Charles  Oberthür  hatte  die  Freundhchkeit  einen 
^  aus  Deutsch-Neu- Guinea  in  meiner  Sammlung  mit  Bois- 
duvals  Type  zu  vergleichen  und  dessen  Identität  damit 
festzustellen. 

Wenn  also  (Jc^  aus  Holl.  Neu-Guinea  nicht  wesentlich 
von  solchen  aus  Kaiser-Wilhelmsland  differieren,  fällt  sim- 
banga  Hagen   als    Synonym   mit    brebissoni. 

Hagens  klare  Beschreibung  läßt  gar  keinen  Zweifel 
offen,  daß  seine  simbanga  in  der  Tat  zu  brebissoni  und  zu 
keiner  anderen  Spezies  gehört.  Brebissoni  ist,  wie  Hagen 
bemerkt,  kleiner  als  satina  Grose  Smith,  von  der  sie  ober- 
seits  nur  durch  den  etwas  mehr  nach  außen  gerückten, 
unteren,  weißen  Medianfleck  und  kleinere  Subanalflecke 
und  die  zierlichen  Subapikalpunkte  der  Vorderflügel  zu 
unterscheiden  ist. 

Unterseite  der  Vorderflügel:  Zellstrich  stets  geteilt, 
Medianmakel  viel  größer,  Antemarginalpunkte  etc.  rein 
weiß  statt  violett. 

Hinterflügel-Medianbinde  viel  breiter,  oblong  und  kürzer, 
Submarginalpunkte   kleiner  weiß   anstatt   violett. 

Patria:  Holl.  Neu-Guinea  (Boisduval).  Deutsch-Neu- 
Guinea  ex  antiqua  Coli,  von  Schönberg  in  meiner  Sammlung. 

b)  brebissoni  metioche  nov.  subspec. 

Neptis  brebissoni  Stdgr.,  Exot.  Schmett.  1888  p.  146. 
de  Niceville  1.  c,  $,  Waigiu,  fig.  7,  ?. 

Acca   brebissoni   Moore   1.    c,    partim,    Waigiu. 

Waterstradt  sandte  mir  2  prächtige  ,^S  dieser  distinkten, 
von   de   Niceville   trefflich    abgebildeten    Inselrasse. 

(^.  Habituell  größer  als  a.  Weißzeichnung,  wie  aus 
de  Nicevilles  Figur  hervorgeht,  äußerst  prägnant  und  auf 
beiden  Flügelseiten  reichlich  ausgedehnter  als  bei  a. 

Patria:    Waigiu,  2  (^<S  Coli.  Fruhstorfer. 

Stctt.  cntomol.   Zeit.   1908. 


357 

c)  hrehissoni  dulcinea  Grose  Smith. 

Neptis  dulcinea  Grose  Smith,  Nov.  Zool.  1898  p.  109. 

Rhop.  Exot.  1899  p.  7;  Neptis  IL,  f.  7,  8. 

Dulcinea  zeigt  ausgesprochenen  Satelht-Inselcharakter, 
der  sich  durch  die  Reduktion  der  weißen  Hinterflügelbinde, 
die  sich  analwärts  stark  verschmälert,   äußert. 

Patria:  Insel  Mafor,  in  der  Geelvinkbai,  Mai- Juni  1897 
W.  Doherty  leg. 

Neptis  satina  Grose  Smith. 

Nov.  Zool.  1894  p.  352,  t.  12,  f.  3,  cJ. 

de  Niceville  1.  c.  p.  539. 

Acca  satina   Moore   1.   c,    Neu-Guinea. 

Das  von  de  Niceville  angegebene  Merkmal,  daß  satina 
keinerlei  Punkte  in  der  Vorderflügel-Zelle  besitzt  und  sich 
dadurch  von  brebissoni  etc.  unterscheidet,  ist  nicht  stich- 
haltig, weil  brebissoni-^ (^  mit  und  ohne  solche  Zellpunkte 
existieren. 

Satina  scheint  in  zwei  Lokalrassen  zu  zerfallen: 

a)  satina  satina   Grose   Smith.      Humboldtbai,   Holl. 

N. -Guinea. 

b)  satina  damarete  nov.  subspec. 
N.  satina  Hagen  1.  c.  p.  90. 

Die  weißen  Binden  auf  allen  Flügeln  wesentlich  schmäler 
als  bei  satina.  Nach  Hagen  nicht  selten  von  Juni  bis  De- 
zember, 

Patria:  Deutsch-Neu-Guinea,  Friedrich-Wilhelmshafen, 
3  cJ^  Coü.  Fruhstorfer. 

Neptis  nausieaa  de  Niceville. 
de  Niceville  1.  c.   1897  p.  537,  Nr.  3.     Holzschnitt  cJ. 

1.  c.  1898  p.  139  (nausieaa  =  papua  ex  errore). 
Hamadryodes  nausieaa  Moore  1.  c.  p.   216. 
Neptis   dorcas   Hagen   1.   c.   p.   89,   Novbr.,    Juni,    Juli. 

Stett.  eutouiol.  Zeit.   1908.  23 


358 

Eine  distinkte  Spezies,  von  praslini  und  praslini  papua 
sofort  zu  trennen  durch  den  Mangel  von  2  Basalpunkten 
der  Hinterflügel-Unterseite,  von  denen  praslini  und  Ver- 
wandte stets  3,  die  nausicaa-Zweige  nur  einen  besitzen. 
Des  weiteren  erreicht  die  weiße  Medianbinde  der  Hinter- 
flügel, namentlich  unterseits,  fast  die  Submarginalpunk- 
tierung;  ist  deshalb  stets  länger  und  bleibt  bei  den  Formen 
von     Holl.     und     Deutsch-Neu- Guinea     gleichmäßig     breit. 

Es  ist  deshalb  sehr  zu  bedauern,  daß  sich  de  Niceville 
1898  durch  Butler  verleiten  ließ,  nausicaa  als  Synonym 
von  papua  Oberthür  einzuziehen. 

Von    nausicaa    besitze    vier    scharfgetrennte    Rassen: 

a)  nausicaa  nausicaa  de  Niceville. 

Nach  Hagen  gemein  in  K.-Wilhclmsland,  wo  sie  stark 
variiert. 

Innerhalb  unserer  Kolonien  scheinen  sich  zwei  Lokal- 
formen bemerklich  zu  machen,  nämlich  typische  nausicaa 
mit  nur  sehr  kleinen  Submarginalpunkten  der  Hinterflügel, 
wie  sie  de  Niceville  abbildet  (Stephansort),  und  großfleckige 
Exemplare  (Friedrich-Wilhelmshafen  8  ^^  Coli.  Fruhstorfer). 

Aus  der  Sammlung  Schönberg  besitze  ich  dann  noch 
(J9,  bei  denen  das  weiße  Distalband  der  Hinterflügel  sich 
distal  bis  an  den  Kostalrand  ausdehnt  und  dessen  Peripherie 
grünlich  statt  bläulich  angelaufen  ist. 

Patria :    Deutsch-Neu- Guinea. 

b)  nausicaa  syxosa  nov.  subspec. 

Eine  Zwergrasse  der  vorigen  mit  28  mm  Vorder- 
flügellänge anstatt  32  mm  wie  bei  nausicaa. 

Flügel  rundlicher,  die  Weißzeichnungen  reduziert,  die 
Medianbinde  der  Hinterflügel  nach  hinten  mehr  zerteilt, 
tiefer  von  der  schwarzen  Grundfärbung  eingebuchtet.  Die 
submarginalcn  Makeln  bestehen  zwar  aus  kleineren  Punkten, 
die  sich   aber  zu  kompletteren    Serien   aufreihen. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


359 

Medianfleck     der     Hinterflügel-Unterseite    kostal    und 
distal  schmäler,   ovaler  als  bei  nausicaa. 
Patria:    Dorey,  2  ,^<^  Coli.  Fruhstorfer. 

c)  nausicaa  symbiosa  nov.  subspec.*) 

Flügelform  noch  rundlicher  als  bei  b)  und  deshalb 
an  praslini  Boisduval  erinnernd.  Die  weißen  Vorderflügel- 
flecken reiner,  schärfer  abgesetzt,  die  Flecken  in  der  Zelle 
und  besonders  jener  am  Zellapex  viel  kürzer.  Diskalfleck 
der  Hinterflügel  fast  so  rund  als  bei  praslini,  breiter  als 
bei  nausicaa,   aber  durch   die   Rundung  wesentlich   kürzer. 

Unterseite:  Medianflecken  der  Vorderflügel  größer 
als  bei  nausicaa,  am  Kostalsaum  der  Hinterflügel  ein  sehr 
langer,  weißer  Strich,  der  sich  bei  nausicaa  nur  sehr  selten 
als  obsoleter  Wisch  einstellt. 

Ich  vermute,  daß  diese  symbiosa  von  früheren  Autoren 
vielfach  mit  der  praslini-Rsisse  von  British  Neu-Guinea 
verwechselt  wurde,  wozu  der  rundliche  Medianfleck  der 
Hinterflügel  auch  alle  Veranlassung  und  Verleitung  bietet. 

Patria:     British    Neu-Guinea,    Milne-Bay,    Type    i    ö*- 

d)  nausicaa  lyria  nov.  subspec.  (Taf.  H  Fig  12,  rS). 
Bei  dieser  Inselform  wird  die  Rundung  der  Hinter- 
flügelbinde noch  vollständiger,  zudem  vergrößern  sich 
alle  weißen  Flecken,  insbesondere  die  dreieckige  Makel 
am  Zellapex  der  Vorderflügel,  während  die  Submarginal- 
punkte    der    Hinterflügel    fast    verschwinden. 

Durch  die  luxuriante  Weißdotierung  erinnert  die  lyria- 
Oberseite  an  Phaedyma  elauthera  Grose  Smith  von  Stephans- 
ort, an  praslini  terentia  m.  von  Wetter  und  praslini  connexa 
Smith  von  Key. 

Patria :   Waigiu,  i  <^  Waterstradt  leg.    Coli.  Fruhstorfer. 

Neptis  praslini  Boisduval. 
Von  dieser  vielumstrittenen  Art  sind  in  meiner  Samm- 
lung   6    Lokalrassen    vereinigt    und    mindestens    ebensoviel 
fehlen  mir. 


*)  Siehe  Nachtrag. 
Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  23* 


3fiO 

Die  verwickelte  Synonymic  hoffe  ich  bei  den  einzelnen 
Insclrassen   nach   Möglichkeit  zn  klären. 

Wir   haben   es   mit    folgenden   Ausläufern    zu    tun: 

a)  pyadini  pruslini  13oisduval. 

N.  pr.  Boisd.,  Voyage  d'Astrolabe  1832  ]).  131,  Nvlle. 
Irland. 

(iodman  und  Salvin,  Pr.  Zool.  Soc.  1879  p.  158,  New- 
Ireland. 

l\ibb(\  Iris  i8()8  j).  121,  partim,  Neu-Mecklcnburg; 
ibid.  1899  p.  408,  409. 

Pagenstecher,  ZooU^g.  1898/99  p.  83,  partim.  Neu- 
Mecklenburg. 

Hamadryas   praslini   Moore    I.   c.    ]■».    215,    New-lreland. 

Die  typisilu'  pras/iiii  bcvNolmt  aussehlicßlicli  Ntai- 
MockK'uburg  (das  New-Irelaud  dc-r  l'aigläuder)  oder  liesser 
gesagt,    Hoisduvals   Original   stammt    von   dieser   Insel. 

Staudinger  hat  die  ausLralisehe  Lokalform,  l^xot. 
Seluuetl.  t.  50,  abgebildet,  und  da  (h>ssen  iMgur  am  l->esten 
bekannt  ist,  melde  ich  kurz,  wodurch  sich  praslini  typica 
entfernt  von  praslini  slaudingcriana  de  Niceville.  Zell- 
und  Median  flecken  der  Vorderflügel  etwas  ausgedehnter, 
Medianfleck  der  Hinterflügel  rundlicher,  die  Submarginal- 
linien  der  Hinterflügel  etwas  länger,  fast  zu  einer  Binde 
zusanuniMiflietUMid. 

Ihiterseite:  Subapikalpunkte  der  Vorderflügel  redu- 
zierter, Medianfleck  der  Hinterflügel  wesentlich  kleiner, 
nicht  bis  an  den  Kostalrand  reichend. 

Patria:  Neu-Mecklenburg.  2  ^S  ^-  Kihbe  leg.  Coli, 
Fruhstorfer. 

b)  praslini  ncnicus  de  Niceville. 

Nei)tis   nemeus   de    Niceville,    J.    As.    Soc.    Beng.    1897 
p.  538,  f.  4,  1.  c.  1898  p.  139  (nemeus  =  praslini 
ex  errore). 
Pagenstecher  1.  c.   p.   82/83,   partim. 

:^tott.  ontomol.  Zeit.   1908. 


361 

Ncplis  j)rasliiii    Ribhc,    Fris   i8(j8  p.    121,   |)iLrtiin,   Ncw- 
P)ritain. 
Ins   i8()(j  )).  408,   i)artiiii,   N.-l'oinmcrn. 

Hamadryas  ncmeus  Moore,   III.   1.  c   j).  226. 

Ncmcus  ist  keineswegs  identiseli  mit  pyaslini,  wie  dies 
Ribbc  annimmt,  sondern  wenngleich  von  stattlicherer 
(in'iße,  dennoch   ärmer  an   Weiß. 

Die  Medianmakeln  der  Vorderflügel  sind  kleiner,  distal 
diffnser,  der  Distalfleck  der  Hinterflügcl  viel  weiter  von 
d(M-  Flügelbasis  abgerückt  nnd  erscheint  deshalb  rnndlicher. 

Die  Snbmarginalstriche    dünner,   zarter,    jedoch   länger. 

l\itria:  Neu-1'ommern,  Kinigunang,  i  ^  C.  Ribbc  leg. 
Coli.   Frnhstorfer. 

c)  praslini  saloe  nov.  subspec. 
Nej)tis  nemens   Pagenstecher  1.  c.  ]).  8j. 
l^agenstecher    erwähnt    bereits,    daß    die    Siibmarginal- 

f lecken    der    Exemplare    von    Ncu-Hannover    blänlich    statt 
weiß,   wie  bei   ncmeus  de   Niceville,   seien,   ein    Unterschied, 
der   allein    ausiciclit ,    um    die   neue    P'oini    /u    kennzeichnen. 
Patria :     Neu-Hannover. 

d)  praslini  maionia  nf)v.  subsj)ec. 

Neptis  lactaria  de  Niceville  1.  c.  p.  535,  f.  2,  ^,  (ierman- 

New-Guinea. 
Unter  der  Bezeichnung  ,,ladaria   Butler^'  hat  de  Nice- 
ville  nicht   weniger   als   8  /);'rts//ni-Lokalformen   zusammen- 
gezogen und  zwar: 

lactaria,  typica  v(jn  den  Aru-Inseln, 

papua  von  Dorey,  Rubi, 

subspec.  von  Jobi, 

nemcus  von   Neu-Pommern,   die  er  zugleich   in   Neu- 

Guinea  vorkommen  läßt, 
messogis  von  Waigiu, 
conneciens  von   Key, 

Stctt.  eritoinol.  Zeit.    1908. 


362 

siibspec.  von  Ceram  und 

maionia,  eine  neue  Lokalrasse  aus  Deutsch-Neu- 
Guinea, 
eine  Konfusion,  die  auf  das  Unvermögen  de  Nicevilles 
zurückzuführen  ist,  die  einfache  Tatsache  zu  erfassen, 
daß  eine  Spezies  nicht  in  zwei  bis  drei  vicariierenden  Formen 
nn  einer  Lokahtät  vorkommen  kann,  ferner,  daß  keine 
Tagfalterspezies  existiert,  die  unverändert  das  ganze  Papua- 
gebiet bewohnt,  und  endlich,  daß  pras/ini  zu  jenen  Kollektiv - 
Spezies  gehört,  die  auf  jeder  Insel  durch  Zweigrassen  ver- 
treten ist. 

Die  geographische  prasliu i-Form,  welche  Deutscli-Ncu- 
Guinea  bewohnt,  entfernt  sich  von  jener  aus  Holl.  Neu- 
Guinea  durch  die  viel  kleineren  weißen  Medianflecken  der 
Vorderflügel;  von  staudingcriana  durch  stattlichere  Größe 
und  schmäleren  Diskalfleck  der  Hinterflügel.  Mein  q 
differiert  von  de  Nicevilles  Figur  des  $  nur  durch  kleinere 
und    rundlichere    Medianflecken    der    Vorderflügel. 

Patria:     Deutsch-Neu-Guinea,    i    (^    Coli.    Fruhstorfer; 
$$   Constantinhafen   und    Stefansort   in    Coli,    de   Niceville. 
e)  praslini  papua  Oberthür. 
Neptis    papua    Oberthür,    Ann.    Mus.    Civ.    Gen.    1878 
p.  10/12,  Dorei. 
Grose  Smith,  Nov.  Zool.  1894  p.  352,  Humboldbai. 
Neptis  praslini  Kirsch,  Mitt.  Dresd.  Mus.  1877  p.  125, 
Rubi. 
Oberthür    1.    c.    1880    p.    43,    Mont    Epa    (Waigiu, 
Ceram  ex  errore). 
Neptis  lactaria  de  Niceville  1.  c,  partim. 
Hamadryodes  papua  Moore,  IL  p.  215. 
Oberthür  lieferte   1878  eine   ausführliche   Beschreibung 
dieser   guten    Lokalrasse,    hat    sich    indes    1880    durch    eine 
Bemerkung   Sempers   verleiten   lassen,  papua   als   Synon3'm 
von  praslini  zu  behandeln. 

Stctt.  eutomol.   Zeit.   1908. 


363 

De  Niceville  zog  papua  mit  noch  8  anderen  praslini- 
Rassen  mit  ladaria  Butler  zusammen  und  ließ  sich  durch 
einen  Brief  Butlers  dermaßen  einschüchtern,  daß  er  Journ. 
Bomb.  Nat.  Hist.  Soc.  1898  seine  einer  ganz  anderen  Arten- 
reihe angehörige  Neptis  nausicaa  als  Synonym  von  papita 
Oberthür  einzog. 

Oberthür  läßt  papua  auch  auf  Ceram  vorkommen, 
was  entschieden  irrig  ist,  da  sich  schon  die  Waigiu-Rasse 
von   Neu-Guinea-Exemplaren  separieren  läßt. 

Patria:  N.-W.  Holl.  Neu-Guinea,  Dorey  (Oberthür, 
Butler),  Rubi  (Kirsch),  und  S.-W.  Holl.  Neu-Guinea,  Mons 
Epa  (Oberthür). 

f)  praslini  messogis  nov.  subspec  (Taf.  II  Fig.  10,  j ). 
.   Neptis    papua    Oberthür,    1880    p.    43    (503),    partim, 

Vaigheu. 

Neptis  lactaria  de  Niceville,   1897  p.  535,  Waigiou. 

3^9  entfernen  sich  von  papua  Oberthür  durch  die  größere 
Weißfleckung,  von  lactaria  Butler  dagegen  durch  die  Re- 
duktion aller  weißen  Makeln. 

Im  übrigen  verweise  ich  auf  die  Abbildung. 

Patria:  Waigiu,  5  ^J  3  ??  Waterstradt  leg.  Coli. 
Fruhstorfer. 

g)  praslini  dorcas  Grose  Smith. 

Neptis  dorcas   Grose   Smith,   Nov.   Zool.   1894  p.   354; 
Rhop.  Exot.  1895,  Neptis  I.  f.  7/8. 
de  Niceville  1.  c.  p.  539. 
Hamadryodes  dorcas  Moore,  p.  215/216. 
Eine    ausgezeichnete    Inselform    mit    stark    zerteiltem 
weißen     Diskalfleck     der     Hinterflügel    und    ungewöhnlich 
großen  Submarginalpunkten  der  Hinterflügel. 
Patria:    Insel  Biak. 

h)  praslini  nov.  subspec. 
Neptis  praslini  Kirsch,  Mitt.  Mus.  Dresd.  1877  p.  125. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


364 

Nach  Kirsch  differieren  Exemplare  von  Mysore  (Kordo) 
und    Jobi    (Ansus)    durch    Zunahme    der    weißen    Färbung. 
Ich  vermute,  daß  Exemplare  von  Mysore,  der  Schwester- 
insel von  Biak,  recht  nahe  dorcas  Grose  Smith  stehen  werden. 
Patria:    Mysore  (Korrido). 

i)  prasHni  subspec. 
Die   von   Kirsch   erwähnten    Stücke   von   der   südlichen 
und  tiefer  in  der  Geelvinkbai  gelegenen  Insel  Jobi  sind  aber 
zweifelsohne  bereits  differenziert  und  dürften  einen  Namen 
verdienen. 

Patria:    Jobi. 

k)  praslini  ronensis  Grose  Smith. 
Neptis  ronensis  Grose  Smith,  Rhop.  Exot.  III.  Oktbr. 

1899,  Neptis  III.  f.  5,   S;  f.  6/7,  ?. 
Ausgezeichnet  durch  basal  stark  verengte  weiße  Hinter- 
flügelflecken. 

Patria:    Insel  Ron  bei  Deutsch-Neu-Guinea  (Meek  leg.). 

1)  praslini  lactaria  Butler. 
Athym.a  lactaria  Butler,  Ann.  Mag.  N.  Hist.  1866  p.  98, 

Aru. 
Neptis   lactaria   de   Niceville   1.   c,    partim. 
Hamadryodes  lact.  Moore  1.  c.  p.  215. 
Neptis  praslini  Ribbe,  Corrblatt,  Iris  1886  p.  84. 
Athyma  lactaria  Kirby,  Cat.   1871  p.  245. 
Diese  Lokalform  ist  noch  nicht  abgebildet. 
Patria:    Aru. 

m)  praslini  connexa  Grose  Smith. 
Neptis  connexa  Grose  Smith,  Rhop.  Exot.  III.  Oktbr. 

1899  P-  II.  Neptis  III.  f.  8/9,  S- 
Neptis  lactaria  de  Niceville  ].  c.   1897  p.  535,  partim, 

1898  p.  260. 
Es  scheint  mir,   daß  de  Niceville  den  Holzschnitt  aus 
seinem    früheren    Aufsatz    (1897)    im    Jahre    1898    nochmal 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1008. 


365 

verwendet    hat,    um   seine    ,,Li'^t    of   Butterflics    of   the    Ke 
Isles"  auszuschmücken. 

Die  an  sich  löbhche  Absicht  erweist  sich  in  diesem 
Falle  jedoch  als  durchaus  irreführend,  weil  die  Figur  nicht 
etwa  connexa  von  Key  vorstellt,  sondern  das  $  der  Neu- 
Guinea-praslini-R^iSse ,  die  de  Niceville  mit  8  anderen  Insel- 
formen vermengt  hat. 

Connexa  selbst  bildet  eine  relativ  kleine  Form  mit  sehr 
schmalem  Diskalfleck  der  Hinterflügel  und  ungewöhnlich 
großem  weißen  Fleck  am  Zellapex  der  A^orderflügel. 

Patria:    Key-Inseln,  2  00  H.  Kühn  leg.     Coli.  Frühst, 
n)  praslini  terentia  nov.  subspec.  (Taf.  II  Fig.  11  J). 

Charakterisiert  und  von  connexa  differenziert  durch 
die  noch  ausgedehntere  Weißfleckung  aller  Flügel.  Diskal- 
fleck der  Hinterflügel  distal  breiter  als  bei  Exemplaren 
von  Waigiu,  sich  basalwärts  etwas  verschmälernd,  im  übrigen 
verweise  ich  auf  die  Figur. 

Patria:    Insel  Wetter  der  Timorgruppe. 

Terentia  stellt  den  westlichsten  \\)rposten  der  praslini- 
Reihe  dar. 

o)  praslini  staudingeriana  de  Niceville. 

N.  staudingeriana  de  Niceville,  J.  B.  N.  Hist.  Soc.  1898 

P-  139- 
Waterhouse,  Cat.  Rhop.  Austr.   1903  p.  13. 
Neptis  praslini  Semper,  Journ.  Mus.  Godeffroy  1878  p.  16. 
Staudinger,  Exot.   Schmett.  1886  p.  146,  t.  50,  $. 
de  Niceville  1.  c.  1897  p.  534,  partim,  f.  i,  ^. 
Pagenstecher,  Zoolog.  1898   p.  83. 
Miskin,  Ann.   Queensl.  Mus.  I.  p.  45. 
Die  australische  praslini-Form  nähert  sich  im  Habitus 
connexa    von    den    Key-Inseln    in    der    Zeichnung    maionia 
Fruhstorfer  von  Neu- Guinea. 

Patria:    Cape    York,  Nord- Australien. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


B.    Artengruppe  Phaedyma. 

Phaedyma  Felder,  Neues  Lepidop.  1861  p.  31. 
Semper,  Lep.  Philippinen  1889  p.   143. 
Moore,  Lep.  Ind.  II.   1896  p.  216. 
Fruhstorfer,    Ent.    Zeitschr.    Guben,    August    1905 
p.   100. 

Papilio  Finne,   Syst.  Nat.   X.  p.  486,   1758. 

Acca  Hübner,   Verzeichn.    1816  p.   44,   partim. 

Nymphalis    Godart,   Enc.    Meth.   p.   431,    1823. 

Limenitis   Boisduval,   Voy.   Astr.    1832   p.    131. 

Athyma  Butler,  Ann.  Mag.  N.  H.  1866  p.  99. 

Neptis  Kirb3^  Catalogue  1871  p.  241. 

Andrapana  Moore  1.  c.  p.  218,  partim. 

Andasenodes  Moore  ib.  IV.  p.  44. 

Die  Arten  der  Phaedyjiia-Gvwppc  fallen  zumeist  schon 
durch  ihre  Größe  auf,  den  besonders  entwickelten  Duft- 
spiegel der  Hinterflügel-Oberseite  und  durch  die  morpho- 
logisch wertvollere  Stellung  der  Kostaladern  der  Hinter flügel. 

Die  Kostale  und  Subkostale  sind  stets  dicht  gedrängt 
und  verlaufen  parallel  nebeneinander  in  den  Distalrand 
der  Hinterflügel,  während  die  Kostale  bei  den  Neptiden 
s.  strictu  in  den  Kostalrand  ausmündet. 

Phacdvma  läßt  sich  wieder  in  zwei   Gruppen  zerlegen. 

A.  Hintcrflügel  mit  vertikal  aufgerichteter  Präkostale. 

(Indo-Malayische  Rassen). 

B.  Hinterflügel  mit  proximal  eingebogener  Präkostale. 

( Austro-Malayische  Rassen) . 

Gruppe    A. 
Phaedyma  columella  Gramer. 
a)  columella  columella  Gramer, 
Pap.   Nymph.   Phal.   columella  Gramer,   IV.  p.   15  und 
249,  Ghina,  t.  296,  f.  A.,  B.,  1782. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


867 

Neptis  columclla  Westw.   in  Doubl.   Hew.   Diiirn.   Lep. 
p.  272. 
Moore,   C.   L.   E.   I.   C.   Mus.    1857  p.    167,   China; 

Pr.  Z.   Soc.  1858. 
Walker,  Tr.  E.  Soc.  1895  p.  454,  Hongkong. 
Acca  columena  Hübner,  Verz.  18 16  p.  44. 
Andrapana    columella    Moore,    Lep.    Ind.    HI.    p.    220, 

partim,  China. 
Phaedyma    columella    Frühst..    Ent.    Zeitschr.    Guben, 

Aug.  1905  p.  90. 
Neptis  ophiana  Holl.,  Trans.  Amer.  Ent.  Soc.  Mai  1878 

p.  118,  Hainan. 
Chinesische  Exemplare  präsentieren  sich  als  die  größte 
Rasse,  selbst  Stücke  aus  Tonkin  in  der  Regenzeit  gefangen 
sind  bedeutend  kleiner. 

Cramer  bildete  die  wet  season  form  ab. 
Patria:     S. -China.    Hongkong    (März    bis    :\lai    selten), 
Hainan  (Holland  i  ?). 

b)  columella  tonkiniana  Frühst.   (Taf.  HI  Fig.  14,  +). 
Ph.  col.  tonk.  Frühst.,  Ent.  Zeitschr.  Guben,  x\ug.  1905 

p.  90,  t.  6,  f.  3,  9. 

Mit  67  mm  Spannweite  erheblich  kleiner  als  colnmcUa 
Cr.  von  China. 

Meine  Exemplare  differieren  von  Cramers  Bild  durch 
die  kürzeren  weißen  Flecken  auf  der  Oberseite  der  Vorder- 
flügel und  die  weißen  Submarginalflecken  der  Hinterflügel- 
Oberseite  fehlen  gänzlich. 

Unterseite:  Alle  Vorderflügel-Flecke  kleiner,  die  Diskal- 
binde  der  Hinterflügel-Unterseite  obsolet,  ebenso  die  äußere 
der  beiden  Submarginalbinden,  die  auf  Cramers  Bild  dicht 
nebeneinander  stehen  und  prominenter  erscheinen. 

Patria:    Tonkin,  Than  Moi,  Juni- Juli  2  $$. 

c)  columella  martahana  Moore. 

Neptis  martab.  Moore,  Tr.  Ent.   Soc.   1881  p.  310,   q; 
de  Niceville,  Butt.  Ind.   1886  p.  106. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


H(i8 

Andrapanu  mart.  Moore,  Lep.   Ind.  p.  219. 

Phaedyma  mart.   Frühst.,   Ent.   Zeitschr.    Guben,   Aug. 
1905  p.  90. 

Neptis   ophiana    Elwcs   und   de   Niceville,    J.    As.    Soc. 
Beng.  1886  p.  424,  Ponsekai. 
a)  forma  martahana  Moore. 

Type  dieser  Form  stammt  von   Rangun   (wet  season). 

Meine  Regenzeit-Exemplare  aus  Unterbirma  und  Siam 
fallen  im  Vergleich  mit  vorderindischen  und  Tonkin  columella 
sofort  auf  durch  die  dominierende  Schwarzfärbung,  die 
ein  Zurücktreten  aller  weißen  Zeichnungen  im  Gefolge 
hat,  während  umgekehrt  die  dry  season  form  viel  reicher 
weiß  dekoriert  ist  als  irgend  eine  andere  der  bekannten 
Rassen. 

Ich  restituiere  deshalb  unbedenklich  den  Moore'schen 
Namen  für  die  columella  folgender  Lokalitäten. 

Tenasserim,    malay.    Halbinsel,    Siam,    Annam,    Muok 
Lek  1000  Fuß,  I  $  Februar  1901  H.  Fruhstorfer  leg. 
p)  forma  alesia  Fruhstorfer. 

Ph.  col.  alesia  Frühst.,  Ent.  Zeit.  Guben,  Aug.  1905  p.  90. 

Neptis  ophiana  Distant,   Rhop.   Mal.   1883  p.   153,   dry 
season,  t.  17,  f.  12,   S. 
de  Niceville,  Butt.  Ind.  1886  p.  105,  partim. 

Andrapana  col.  Moore,  Lep.  Ind.  p.  220,  partim. 

Distants  Figur  stellt  die  Trockenzeitform  dar,  die 
sich  von  den  dry  season-Exemplaren  von  Vorder-Indien 
durch  den  viel  breiteren  und  kürzeren  Längsstreif  in  der 
Zelle,  den  rundlicheren  Fleck  am  Zellapex  und  die  breiteren 
Medianbinden   der   Hinterflügel   unterscheiden   lassen. 

Da  alesia  zudem  habituell  kleiner  sind  als  ophia^ta-^'^, 
fällt   die   progressive   Weißzeichnung  noch   mehr   ins   Auge. 

Patria:  Malay.  Halbinsel  (Distant),  Siam  (Bangkok 
und  Hinlap  Januar  1901;  Kanburi  1901),  Süd-Annam 
(Xom  Gom  Februar  1900),  H.  Fruhstorfer  leg. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


3H9 


d)  columella  ophiana  Moore. 

Neptis   ophiana    Moore,    Pr.    Z.    Soc.    1872    p.    561,    oJ 

Swinhoe,  Tr.  Ent.   Soc.  1893  p.  280. 

de  Niceville,   Butt.   India   1886  p.   105;     Ciazetteer 

1894  p.  138,  gemein  Dezbr.  bis  März. 

Neptis  columella  Moore,  C.  L.  Mus.  E.  I.  C.  1857  p.  218; 

de  Niceville,  J.  Bomb.  N.  Hist.  Soc.  1898  p.  371. 

Bingham,  Fauna  India  1905  p.  326,  t.  9,  f.  66,  ^. 

Andrapana   columella    Moore,    Lep.    Ind.    p.    218 — 220, 

partim,  t.  271,  f.  i-ie. 
Phaedyma    col.    oph.    Frühst.,    Ent.    Zeitschr.    Guben, 

1905  p.  90. 
Moore  beging  einen  Fehler,  wenn  er  Lop.  Ind.  ophiana 
mit  columella  Cramer  synonymiert.  Cliinesische  Exemplare 
sind  stets  größer  und  tragen  schmälere  weiße  Binden  als 
vorderindische  Stücke.  Der  Unterschied  zwischen  Regen- 
und  Trockenform  ist  weniger  prägnant  als  bei  der  Rasse 
martahana  und  der  forma  alcsia,  und  markiert  sich  nur 
durch  den  dunkleren,  mehr  kastanienbraunen  als  ocker- 
gelben Farbenton  der  Flügelunterseite  als  durch  Reduktion 
der  Weißzeichnung,  welche  die  wet  season  form  von  marta- 
hana, tonkiniana  und  columella  so  besonders  charakterisiert. 
Patria:  Sikkim,  Assam,  17  (^cJ  10  ?$  Coli.  Frühst.; 
Mussoorie  (de  Niceville). 

e)  columella  nilgirica  Moore. 

Neptis  nilgirica  Moore,  J.  As.  Soc.  Beng.  1888  p.  353. 
Bingham,  Fauna  India  p.  326,  partim,  South-India. 

Andrapana  nilgirica  Moore,  Lep.  Ind.  p.  220,  S. -India. 

Phaedyma  colum.  nilgirica  Frühst.,  Ent.  Zeitschr. 
Guben,  Aug.  1905  p.  99. 

Neptis  columella  de  Niceville,  J.  As.  Soc.  1900  p.  227. 

Südindische  Exemplare  differieren  von  nordindischen 
durch  größere  weiße  Diskalflecken  der  Vorderflügel  und 
breitere  Binden  der  Hinterflügel. 

Patria:    Nilgiris,   Süd-Indien. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


370 

f)  coluDicIla  sniga  Friihstorfer. 

Andrap.  col.  singa  Frühst.,  B.  E.  Z.  1899  p.  286. 

Phaed.  col.  singa  Frühst.,  Ent.  Zeitschr.  Guben,  Aug. 
1905  p.  90. 

Typisch  ist  die  Regenform,  die  durch  ihre  Kleinheit 
und   ungewöhnlich   spitzen    Flügel   auffällt. 

Die  Weißzeichnung  ist  etwas  breiter  angelegt  als  bei 
iiuiiiabana  Moore  und  viel  schmäler  als  bei  alcsia  Fruh- 
storfer.  Die  Unterseite  differiert  aber  von  allen  Verwandten 
durch   die   fast   schwarzbraune    Grundfärbung   aller   Flügel. 

Patria:     Singapore,   2    (^c?   i   $   Coli.   Fruhstorfer. 

g)  colunicUa  nov.  subspec. 

Neptis  ophiana   de   Niceville  und  Martin,    Butt.    Sum. 

1896  p.  410;    Hagen,  Iris  1896  p.  171. 
Neptis  hehodora  Hagen,  T.  N.  A.  G.  1890. 
Phaedyma  col.  singa  Frühst.,  1.  c. 
In    Sumatra   ist    columella   so   selten,    daß    Dr.    Martin 
in   13   Jahren  nur   i   Exemplar  empfangen  hat.      Auch  aus 
Borneo  ist  die  Art  noch  nicht  registriert,  jedoch  mit  Sicher- 
heit noch  zu  erwarten,  da  sie  auf  Palawan  nicht  allzuselten  ist. 
Patria:    Sumatra,  Borneo  (?). 

h)  columella  hataviana  Moore. 
Andrapana  bataviana  Moore,  Lep.  Ind.  III.  p.  225,  1886. 
Neptis  ophiana  und  columella  Frühst.,   B.  E.  Z.   1896 

p.  302. 
Phaed.  col.  bat.  Frühst.,  Ent.  Zeitschr.  Guben,  August 

1905  p.  90. 
Neptis  (Phaed.)  col.  de  Niceville,  J.  As.  Soc.  Beng.  1890 

p.  687,  Baly. 
Bataviana     präsentiert     sich     in     typisch     javanischem 
Kleide,  nämlich  äußerst  progressiven  Weißzeichnungen  auf 
allen   Flügeln,    und   stellt   dadurch   weitaus   die   hellste   der 
bekannten  columella-Rassen  dar. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


371 

Patria:  Ost-  und  West- Java,  bis  zirka  2000  Fuß  Höhe. 
^$  H.  Fruhstorfer   leg.  Baly  (de  Niceville). 

•     f.   columclla  bawcana  Frühst.   (Taf.  III  Fig.  13,  j^). 

Ph.    coh  baw.    Frühst.     Ent.    Zeitschr    Guben,    August 
1905,  t.  6,  f.  2,  'i,  p.  89. 

o.  Der  weiße  Fleck  vor  dem  Zellapex  der  Vorderflügel 
bedeutend  größer  als  bei  Java--5o>  die  übrigen  Flecken 
und  die  weißen  Binden  der  Hinterflügel  etwas  kleiner  und 
schmäler. 

Unterseite:  Grundfärbung  namentlich  in  den  distalen 
und  analen  Partien  der  Hinterflügel  viel  dunkler  choko- 
ladenbraun  als  bei  bataviana  Moore. 

$.  Die  weiße  Diskalbinde  der  Hinterflügel  ist  kaum 
halb  so  breit  als  bei  den  Javanen;  die  postdiskale  Binde 
sehr  verbreitert,  fast  ganz  schwarz.  Die  innere  Submarginal- 
binde  besteht  aus  gleichförmigeren  Flecken  und  die  marginale 
Weißfleckung  ist  fast  ganz  verschwunden  und  wird  durch 
breite,  schwarzbraune  Randflecken  verdrängt. 

Patria:    Bawean,  10  ^'^  Juli-Septbr.    Coli.  Fruhstorfer. 
k)  columella  kangeana  Fruhstorfer. 

Phaed.  col.  kang.  Frühst.,  Ent.  Zeitschr.  Guben,  Aug. 
1905  p.  89. 

Neptis  ophiana  Snehen,  T.  v.  C.  Bd.  45  p.  79. 

Bei  kangeana  ist  der  Inselmelanismus  noch  mehr  fort- 
geschritten, die  Streifen  in  der  Zelle  verschmälern  sich 
und  die  Makeln  am  Zellapex  der  Vorderflügel  werden  kleiner. 

Die  Hinterflügel-Unterseite  der  <^(^  nimmt  ein  noch 
dunkleres  Kolorit  an  als  bei  baweana-^^  und  die  Post- 
diskalbinden  werden  fast  ganz  schwarz. 

Patria:  Kangean,  ^9  Coh.  Fruhstorfer,  i  ,^  Coh. 
Snellen. 

1)   columclla  lombokiana  Fruhstorfer. 

Andrap.  col.  lomb.  Frühst.,  B.  E.  Z.  1899  p.  285. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


372 

Phaedyma  columella  Frühst.,   ibid.    1897  p.   5. 

Elwes  und  de   Niceville,    J.   As.    Soc.    Beng.    1898 

p.  687. 

Pli.  cül.  lomb.  Frühst.,  Ent.  Zeitschr.  Guben,  1905  p.  90. 

Lomhokiana    weist    noch    schmälere    Binden    auf     als 

kangeana    und    differiert    von    dieser    und    hataviana    Moore 

durch    die    gleichmäßig    satt    rotbraune    Flügelunterseite, 

die   wenig  heller   erscheint   als   bei   singa   Fruhstorfer. 

Patria:  Lombok,  Ekas  an  der  Meeresküste,  2  cJ(^  4  ??. 
Sapit  2000  Fuß  April-Juni,  Sambalun  4000  Fuß  Juni  1896 
H.  Fruhstorfer  leg. 

m)  columella  sumbana  Fruhstorfer. 
Phaed.  col.  sumb.  Frühst.,  Iris  1904  p.  314,  t.  9,  f.  6, 
Q-Unterseite;    Ent.  Zeitschr.   Guben   (^$  p.  90,  Aug. 
1905. 
Phaed.    columella    Doherty,    J.    As.    Soc.    1891    p.    174 
(das    obere    Band    der    Hinterflügel    breiter    als 
bei  indischen  Exemplaren). 
Elwes  und  de  Nicevihc,   J.  As.   Soc.   1898  p.  687. 
Die  Insel  Sumba  wird  von  einer  Rasse  bewohnt,  welche 
sich  durch  ihr  auffallend  helles  Kolorit  von  den  vorbeschrie- 
benen   dunklen    Formen    abhebt    und    merkwürdigerweise 
kaum    noch    Ähnlichkeit    mit    ihrer    Nachbarin    lomhokiana 
F'ruhstorfer  hat. 

Die  $$  sind  kleiner  als  die  Javanen  und  tragen  eine 
zierliche,  weiße  Zeichnung,  die  Submarginalf leckchen  der 
Vorderflügel  sind  viel  deutlicher  als  bei  hataviana,  die  Sub- 
marginalbinde  der  Hinterflügel  aber  ist  mindestens  noch 
einmal  so  breit. 

(^-Unterseite:  Die  Grundfärbung  ist  viel  heller  rot- 
braun, alle  weißen  Binden  zierlicher,  aber  prominenter 
als  bei  Java-Stücken.  Der  weiße  Kostalsaum  und  die  Sub- 
basalbinde  der  Hinterflügel  doppelt  so  breit  als  bei  Javanen, 
die  Diskalbinde  aber  um  vieles  schmäler. 

Stett.  entomol.   Zeit.   1908. 


373 

9-  Das  $  gleichfalls  reicher  weiß  dotiert  als  Java-9$ 
und  fällt  namentlich  bei  sumhana  die  Verbreiterung  der 
Subbasalbinde  der  Hinterflügel  besonders  ins  Auge,  dagegen 
sind  die  antemarginalen  Binden  außerordentlich  verschmälert 
und  kaum  halb  so  breit   als  bei   hataviana   Moore. 

Patria:    Insel  Sumba,  4  cJ$  Coli.  Fruhstorfer. 
n)  columeUa  subspec. 

Ph.  col.  Doherty  1.  c,   Sumbawa. 

Sumbawa-Exemplare  fehlen  mir,  ich  zweifle  nicht 
im  geringsten,  daß  solche  sowohl  von  lombokiana  als  auch 
sumhana  abweichen. 

Patria:    Sumbawa,  Flores(?). 

o)  columella  ophianclla  Staudinger. 

Neptis  col.  var.   oph.    Stdgr.,   Iris   1889  p.   65. 

Phaed.  col.  oph.   Frühst.,   Ent.  Zeitschr.   Guben,  Aug. 
1905  p.  90. 

Andrapana  oph.  Moore,  Lep.  Ind.  1896  p.  225. 

Phaedima  ophianella  Semper,   Lep.  Phil.   1892  p.  345. 

Erinnert  durch  die  subapikalen  schwarzen  Ringe  der 
Vorderflügel-Unterseite  und  die  schwachen  Submarginal- 
punkte  der  Hinterflügel  vielmehr  an  jumba  Moore  von  Ceylon 
als  an  die  columella-'Ra.ssen  der  Sunda-Inseln. 

Patria:  Palawan,  2  c?$  Januar  1899  W.  Doherty  leg. 
Coli.  Fruhstorfer. 

p)  columella  eremita  Felder. 

Phaedyma    eremita    Felder,    Reise    der    Novara    1867 
p.  428,  Luzon;    Semper  1.  c. 

Ph.  col.  er.  Fruhstorfer  1.  c. 

Andrapana  eremita  Moore  1.  c. 

Neptis  eremita  Stdgr.,  Iris  1889  p.  66,  Luzon. 

Semper  bildet  f.  3  und  4  5'$  der  Trockenzeitform, 
f.  5  9  der  Regenzeitform  ab.  Felders  Type  ist  von  Luzon; 
Semper  läßt  eremita  auch  in  N.-  und  O.-Mindanao  vor- 
kommen,  Angaben,   die  irrig  sind  und  sich  wahrscheinlich 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  24 


374 

auf  Trockenzeitformen  der  angara  Semper  beziehen,  wenn 
nicht  Nord-  und  Ost-Mindanao  eine  eigene  von  angara 
des    S.-O.    der    Insel    abweichende    Lokalrasse    beheimaten. 

Semper  nennt  außer  Luzon  noch  die  Babuyanes, 
Guimaras  und  Cebu  als  Heimat  der  eremita,  Fundorte,  die 
meines  Erachtens  z.  T.  von  besonderen  Inselformen  be- 
wohnt werden. 

Patria:    Luzon. 

q)  columella  soror  Semper. 

Phaedima  (!)  soror  Semper  1.  c.  p.  143,  t.  28,  f.  6,  S,  7,  $. 

Phaedyma    col.    soror    Frühst.,    Ent.    Zeitschr.    August 
1905  p.  99. 

Andrapana  soror  Moore  1.  c. 

Nur  2  Exemplare  bekannt,  die  nach  Sempcrs  Bild 
eine  große  Ähnlichkeit  besitzen  mit  meinen  haweana  und 
kangeana  sowie  singa. 

Patria:    Mindoro,  Camotes. 
u)  columella  angara  Semper. 

Phaedima  (!)   angara  Semper,    Schmett.    Philipp.   1886, 
t.  28,  f.  8,  S>  f-  9-10.  ?.  P-  144- 

Phaedyma    col.    ang.    Frühst.,    Ent.    Zeitschr.    Guben, 
August  1905  p.  99. 

Andrapana  ang.  Moore,  Lep.  Ind.  p.  225. 

Eine  interessante  und  dunkle  Lokalrasse,  die  bereits 
den  Übergang  bildet  zu  daria  Felder  von  Celebes. 

Patria:    Camiguin  de  Mindanao,   S.-O.-Mindanao. 
r)  columella  sarahaita  Felder. 

Phaedyma  sar.  Felder,  Reise  Novbr.  1867  p.  128. 

Andrapana  sar.  Moore,  Lep.  Ind.  p.  225. 

Der  Beschreibung  Felders  nach  halte  ich  sarahaita 
für  eine  extreme  dry  season  form,  die  ich  eventl.  auch  auf 
den  Philippinen  suchen  würde. 

In  Celebes  ist  die  co/wwzf/Za- Gruppe  durch  daria  Felder 

Stett.  cntomol.  Zeit.   190S. 


375 

vertreten,  so  daß  wir  die  schon  Felder  fragliche  Lokalität 
,,Celebes"  als  Heimat  der  sarahaita  wohl  ausscheiden  dürfen. 

Patria :    Ignota. 

In  Celebes  treffen  wir  columella  so  wesentlich  verändert, 
daß  der  dortigen  Repräsentantin  ,, Artrechte"  gebühren, 
wenigstens  so  lange,  bis  wir  vermittelnde  Übergänge  von 
Nachbarinseln  empfangen. 

Phaedyma  daria  Felder. 
Ph.    daria   Felder,    Reise    Novara    1867   p.    428,    t.    56, 

f.  5-  6,  ?. 
Andrapana  daria  Moore,   Lep.    Ind.    III.    1898  p.   225. 
Diese  vornehme  und  hochinteressante   Spezies  zerfällt 
in  zwei  distinkte  Lokalrassen: 

a)  daria  daria  Felder. 

Neptis  daria  Hopffer,  St.  E.  Z.  1874  p.  36. 

Pagenstecher,   Abh.    Senckenb.    Ges.    1897   p.   398. 
Ph.  daria  daria    Frühst.,    Ent.    Zeitschr.   Guben,    1905 

p.  100. 
Felders    Type    stammt    aus    Nord-Celebes,    vermutlich 
aus  der  Umgebung  von  Menado,  Minahassa. 

Patria:  Toli-Toh,  Novbr.-Dezbr.  1905  2  (^$  H.  Fruh- 
storfer  leg. 

b)  daria  albescens  Rothschild. 

Neptis  albescens  Rotschild,  Iris  1892  p.  438,  t.  7,  f.  3. 

Neptis  daria  Holl.,  Pr.  Bost.  Soc.  N.  Hist.  1890  p.  68. 
a)  forma  variahilis  Rothschild. 

N.  var.  Rothschild,  ibid.  f.  i,  2,  S^. 

Phaed.  daria  variabilis  Frühst.,  Ent.  Zeitschr.  Guben, 
1905  p.  100. 

Variahilis  ist  die  Hauptform  der  südlichen  daria-^diSSQ 
und  albescens  anscheinend  eine  etwas  verkümmerte  indi- 
viduelle Zustandsform.  aber  da  variahilis  zuletzt  beschrieben 
muß  der  Name  der  Aberration  als  nomenklatorischer  Typus 
gelten. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  24'-' 


370 

Die  südlichen  daria  zeichnen  sich  durch  stark  ver- 
breiterte weiße  Binden  auf  allen  Flügeln  vor  daria  des 
Nordens  aus  und  dürften  aus  einer  extremen  dr^^^season 
form  hervorgegangen  sein,  wie  sie  das  trockenere  Süd- 
Celebes  häufig  im  Gegensatz  zu  dem  regenreicheren  Norden 
der  Insel  produziert. 

Patria:  Umgebung  von  Maros,  Umgebung  von  Pare- 
Pare  (W.  Doherty  leg.). 

Mit  daria  schließt  die  cohimclla -Reihe  der  indoma- 
layischen  Phaedymen. 

Phaedyma  aspasia  Leech. 

Nep.  asp.  Leech,  Entomol.  1890,  vol.  23  p.  37;  Buttorfl., 
China  1893  p.  193,  t.  18,  f.  5,  J. 

Stabrobates  (!)    aspasia    Moore,    Lep.    Ind.    IV.    p.    28. 

Durch  den  großen  Duftspiegel  der  Hintcrflügcl  und 
die  steil  nach  oben  gerichtete,  stumpfe  Präkostale  dokumen- 
tiert aspasia  ihre  Zugehörigkeit  zu  den  Phaedymen.  Moore 
vereinigte  sie  irrigerweise  mit  seiner  Mischgattung  ,,S/ahro- 
batcs'''  wahrscheinlich  durch  die  gelbe  Bänderung  verleitet. 

Von  Moores  Type  des  ,, Genus"  Stabrobates,  der  großen 
Neptis  radha  ist  aspasia  strukturell  sofort  zu  trennen  durch 
die  stumpfe,  kurze,  distal  nicht  verlängerte  Präkostale. 
Aspasia  zählt  zu  den  häufigsten  Neptiden  Chinas. 

Patria:  Szetchuan,  Omi-Shan  (Leech),  Siao-Lou,  Tien- 
Tsuen,  8  ^^  Coli.  Fruhstorfer;   Kweitschou  (Leech). 

Gruppe    B. 
a)  Basalteil    der    Vorderflügel-LInterseite    ohne    röt- 
lichen Schuppenfleck. 

Phaedyma  amphion  L. 

Seba  Thesaurus  IV.  t.  16,  f.  3/4,  1758. 
Papilio  amphion  L.,  Syst.  Nat.  X.  1758  p.  486  (Habitat 
in  Indiis). 

Slutt.  entomol.  Zeit.   1908. 


877 

Pap.  camilla,  b)  amphion  L.,  Mus.  Lud.  Ulr.  1764  p.  304. 
Pap.  heliodora  Gramer,    1779   III.   p.   35,   t.   212,   f.   E. 

F.,  1816. 
Acca  heliodora  Hübner,   Verzeich.    1816  p.   44. 
Neptis  hehodora  Kirby,  Cat.  1871  p.  241. 

Staudinger,  Exot.  Schmett.  1888  p.  146,  t.  50,  $. 

Amb.  Ceram,  Batjan  (ex  errore). 
Oberthür,  Lep.  Ocean.  p.  503,  Amboine. 
Pagenstecher,  J.  Nass.  Ver.  Nat.  1884  p.  39,  Am- 
boina. 
Papiho  pelkicidus  Goeze,  Ent.  Beitr.  1779,  III.  p.  120. 
Neptis  pellucides  Ribbe,  Iris  1889  p.  51,  Ceram,  häufig. 
Papilio  heliodorus   Herbst,   Natur.    Schmett.   IX.   1798 

p.  100,  t.  241,  f.  I,  2. 
Nymphahs  hehocopis   Godart,   Enc.   Meth.   IX.  p.  431, 

Amboine. 
Limenitis  melaleuca  Boisd.,  Voy.  Astr.  1832  p.  131,  $. 
Phaedyma  mehileuca  iMoore,  Lep.  Ind.  p.  217,  IMoluccas. 
Athyma  cerne  Butler,  Ann.  Mag.  N.  H.  1866  p.  99. 
Athyma  heliodora  Röber,  T.  v.  E.  1891  p.  308,  Ceram. 
Athyma  heliodora  Pagenst.,  Abh.  Senckenb.  1897  p.  400, 

Uliasser. 

(Heliodora    gehört    nicht    zu    den    Neptis,    sondern 

ist  eine  echte  Athyma!) 
Neptis  amphion  Aur.,   Rec.   Crit.   1882  p.   103. 
Phaedyma  cerne  Moore,  Lep.  Ind.  III.  p.  217,  Molluccas. 
Phaedyma  heliodora  Felder,  Neues  Lepidopt.  p.  31,  1861. 
Phaedyma    amphion    Moore,    ibid.,    Amboina. 
Phaedyma     amphion     Frühst.,     Ent.     Zeitschr.     Gub., 

1905  p.  100. 
Neptis  heliodora  Fürbringer,  Jenaische  Denkschr.  1894 

p.  242,  Amboina, 
Amphion  wurde  die  Ehre  zuteil,  in  7  Gattungen  unter 
ebensoviel    Spezies    Namen    eingereiht    zu    werden! 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


Nach    Koch    (Indo-Austral.    Lepid.    Fauna    p.    49)    soll 

sie  dann   sowohl  in   Penang  *)   wie  in   Siam  *) ,   nach   Staii- 

dinger   auch   auf   Bat j an   vorkommen;    alles   in    allem   eine 

wahre  Komödie  der  Jrrungen! 

Als   Heimat   der  distinkten   Spezies  haben  jedoch  nur 

zu   gelten   die   Inseln:    Amboina,    Ceram,    Saparua. 

Daß  cerne  Butl.  synonym  mit  amphion  resp.  heliodora 

Cram.,  hat  Felder,  Reise  Novara  p.  427,  1867,  später  Kirby 

in  seinem  Katalog  festgestellt,  trotzdem  führt  Moore,  Lep. 

Ind.  vol.  III.  p.  217  ,,ccync''  als  ,,Art"  auf. 

Ein  weiteres  Synonym  und  zwar  für  amphion-^  scheint 

mir   Limenitis   melaleuca   Boisd.,    Voyage   d'Astrolabe    Lep. 

p.   131,  zu  sein,  wofür  außer  dem  Text: 

,,Alis  nigris  anticis  maculis  quattuor  in  disco 
sparsis,  maculis  apicalibus  totidemque  punctis  ex- 
tremis, albis.  Posticis  fascia  maculari  discoidale  alba 
sexfida." 

,, Alles  noires  les  superieures  aves  quatrc  taches 
eparses  sur  le  disque,  deux  taches  pres  du  sommet, 
et  deux  petits  points  pres  de  l'extremite,  blanc,  les 
inferieures  traversees  au  milieu  par  une  bände  blanche 
maculaire,  divisee  en  six  taches.  Cette  belle  epece 
et  une  des  plus  grandes  du  genre." 

auch  noch  die  Bezeichnung: 

,,Elle  se  trouve  ä  Amboine  et  ä  Rawak" 

spricht. 

Amphion  zerfällt  in  zwei  Lokalrassen: 

a)  amphion  amphion  L. 
Patria:    Amboina,    Saparua,   Ceram,   8   (^(J   9  $$  Coli. 

Fruhstorfer. 


*)    Damit    eitleren    Koch    und    seine    Gewährsmänner  die    heutige 
Phaedyma  columella  martabana  Moore  und  singa  Frühst. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


379 

b)   amphion   ncrio  de  Niccvillc. 
Neptis   (Phaed.)   nerio  de  Nicev.,    J.   B.   Nat.   H.    Soc. 

1900  p.  167,  168.     D.  f.  II,  $. 
Neptis  polion   Grose   Smith,   Rliop.   Exot.   p.    14,   f.   4. 

5   c^,  6  $    (Smiths  Bild  ist  besser  als  jenes  von  de 

Niceville). 
Neptis    heliodora    de    Niceville    (nee    Gramer),    Journ. 

As.   Soc.  Beng.  vol.  47,  pt.  2,  p.  312,   1898. 
N.    heliodora   Holland,    Nov.    Zool.    März    1900    p.    66. 
Phaedyma    heliodora     nerio     Frühst.,     Ent.     Zeitschr. 

Guben,  1905  p.  loi. 
Patria:     Buru,    Kajeh    (W.    Doherty    leg.),    fehlt    mir. 

Phaedyma  ampliata  Butler. 
Neptis  ampliata   Butl.,   A.   M.   Nat.   Hist.   1882  p.   42. 
Phaedyma    ampliata    Pagenstecher,    Lepid.    Bismarck- 
arch.,  Wiesbaden,  1899  p.  86. 

Frühst.,    t.    i,    f.  6,    Ent.    Zeitschr.    Guben,     1905 
p.    lOI. 
Hamadryodes  ampliata  Moore,  Lepid.  Ind.  1.  c.  p.  215. 
Patria:    Neu-Lauenburg  (Coli.  Frühst.),  Neu-Pommern 
(Pagenst.). 

Phaedyma  eleuthera  Grose  Smith. 

Neptis  eleuthera  Grose  Smith,  Rhop.  Exot.  III.,  Neptis 
III.  p.   10,  f.   3,  4  ?,   Oktober  1899. 

Eine  prächtige  Form,  die  vielleicht  als  geographische 
Rasse  mit  ampliata  Butler  vereinigt  werden  kann. 

Auf  der  Hinterflügel-Unterseite  fehlt  der  weiße  Sub- 
basalpunkt,  sonst  stimmt  der  Charakter  der  Zeichnungs- 
anlage bei  beiden  überein. 

Eleuthera  zeigt  auch  etwas  rundlicheren  Apex  der 
Vorder  flügel. 

Patria:      Stefansort,    Deutsch-Neu-Guinea. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


:]S() 

Pliaedyma  fissizonata  Butler. 
Neptis   fissizonata   Biitl.,   A.    Hist.    1882   p.   43. 
Neptis    fissizonata    Grose    Smith,    Rhop.    Exot.    Nept. 

f.  3,  4,  1895,  partim,   Salomonen. 
Phacch'ma  f.  Pagenstecher  1.  c.  p.  85. 

Frnhstorfer,  Ent.  Zeitschr.  Guben,  p.  loi. 
Ph.  fissigonata  ( !)  Moore,  Lep.  Ind.  p.  217. 
Neptis  pisias   Ribbe,   Iris   1898  p.    122. 

a)  fissizonata  fissizonata  Butler. 

Als  fissizonata  typica  seien  hier  Exemplare  aufgefaßt 
mit    schmaler    Medianbinde   der    Hinterflügel. 

Patria:  Salomonen,  i  5,  wie  es  Smith 'abbildet,  Coli. 
Fruhstorfer. 

b)  fissizonata  pisias  Godman  und  Salvin. 

Neptis    pisias    Godman    und    Salv.,    Ann.    Nat.    Hist. 

1888  p.  98. 
Phaedyma  pisias   Pagenst.   1.   c.   p.   85,   partim;   Moore 

1.  c.  p.  217. 
Ph.   fiss.   ab.   pisias   Frühst.   1.   c.   p     loi. 
Partia:     Shortlands-Inseln,    ^J?   Coli.   Fruhstorfer. 

c)  fissizonata  lydda  nov.  subspec. 

Neptis  fiscizonata  ( !)    Ribbe,   Iris   1889  p.   122. 

Phaedyma  pisias   Pagenstecher  1.   c;   Fruhstorfer  1.   c. 

Exemplare  des  Bismarckarchipels  differieren  nach 
Pagenstecher  erheblich  von  typischen  fissizonata  der  Sa- 
lomonen durch  ausgedehntere  weiße  Felder;  solche  Stücke 
bezeichne  als  lydda. 

Patria:    Neu-Pommern,  Neu-Lauenburg. 

Phaedyma  eblis  Butler. 

a)  chlis  chlis  Butler. 

Neptis  eblis  Butler,  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  1882  p.  43. 

Grose    Smith   und    Kirby,    Rhop.    Exot.    Nept.    I. 

f.   I,   2.     Duke  of    York  Ins.   N.   Britain,   1895. 

Ribbe,  Iris  1898  p.   122. 

Pagenstecher,  Lep.  Bism.  Arch.  Stuttg.  1899  p.  84. 

Sitett.  entomol.  Zeit.   1908. 


381 

Andasenodes  eblis   Moore,    Lep.    Ind.    I\'.    p.   -14,    1899. 

Phacdyma  eblis  Fruhstorfer,  Ent.  Zeitschr.  Guben, 
August  1905  p.  IUI. 

Die  dunkelste  Neptis  schwarzbraun,  mit  einer  Sub- 
marginalreihe  von  weißen  Punkten  auf  allen  Flügeln  und 
Rudimenten  von  weißlichen  Submedianpunkten  auf  den 
Hinterflügeln. 

Patria:  Neu-Lauenburg,  Neu-Pommern,  2  So  Coli. 
Fruhstorfer. 

b)  chlis  ganina  Grose  Smith. 

Neptis  ganina  Grose  Smith,  Nov.  Zool.  1894  p.  153, 
t.   12.'  f.   4. 

Phaedyma  ganina  Moore,  Lep.  Ind.  III.  Juli  1898  p.  217. 

Phaedyma  eblis  gan.  Frühst.,  Gub.  Ent.  Zeitschr.  1.  c. 

Patria :    Gani  auf  Halmaheira. 

Phaedyma  mimetica  Grose  Smith. 

Nov.  Zoolog.  1895  p.  78;  Rhop.  Exot.  Juli  1899  P-  ö-  c^?' 
Neptis  II.  f.  3,  4  $. 

Andasenodes  mim.  Moore  1.  c. 

Der  Name  ist  sehr  bezeichnend  und  die  mimetische 
Ähnlichkeit  mit  Euploeiden  kommt  auch  durch  den  über- 
flüssigen Gattungsnamen  ,, Andasenodes"'  jMoore  zum  Aus- 
druck. 

Habituell  kleiner  als  eblis,  mit  einer  Doppelreihe  von 
weißen  Submarginalpunkten  und  einer  submedianen  Serie 
von   sehr   großen,    weißen   Flecken. 

Patria:    Deli,  Portug.  Timor,  W,  Doherty    leg. 

In  der  Diagnose  seiner  ,, Gattung"  Andasenodes  erwähnt 
Moore  nichts  von  dem  für  alle  Neptiden  so  fundamentalen 
Charakteristikum  des  Verlaufs  der  SC  der  Hinterllügel, 
die  nach  Smiths  Figur  beurteilt  ,wie  bei  allen  Phaedyma, 
so  auch  bei  mimetica  in  den  Distalsaum  der  Hinterflügel 
mündet. 

Stett.  cutomol.  Zeit.  1908. 


382 

Diese  Oberflächlichkeit  Moores  wird  aber  noch  über- 
boten durch  die  Verteilung  der  eblis-Rassen  auf  2  ,, Genera", 
da  wir  nach  Moore  cblis  cblis  bei  ,,Andasenodes"' ,  eblis  ganina 
jedoch  bei  ,,Phaedy}na''  in  zwei  verschiedenen  Bänden, 
III.  (1898)  und  IV.  (1899),  der  Lepidoptera  Indica  zu 
suchen  haben. 

Mir  ist  es  in  hohem  Grade  peinlich,  immer  und  immer 
wieder  auf  diese  Jrrtümer  Moores  verweisen  zu  müssen, 
Fehler,  die  zwar  durch  das  hohe  Alter  des  Autors  zu  ent- 
schuldigen sind,  aber  nicht  übersehen  werden  dürfen,  soll 
die  beispiellose  Konfusion  in  der  Systematik  der  orienta- 
lischen Lepidopteren  endlich  beseitigt  werden. 

a)  Kostalrand  der  Vorderflügel-Unterseite  mit  läng- 
lichem, rötlichem  oder  gelblichem  Schuppenfleck. 

b)  Hinterflügel-Binde    sehr    schmal. 

Phaedyma  heliopolis  Felder. 
Phaedyma  heliopolis  Felder,   Reise  Nov.    1867  p.   427, 
Dodinga  auf  Halmaheira. 
Moore,    Lep.    Ind.    III.    p.    217,    Timor    ex    errore. 
Fruhstorfer    1.    c,    Halmaheira,    Bat] an. 
Neptis   heliopolis    Oberthür,    Lep.    Ocean.    1880   p.    43, 
Halmaheira. 
Ribbe,    Korresp.   Blatt,    Iris   1887  p.   205,   Batjan. 
Staudinger,  Exot.  Schmetterl.  1888  p.  146,  Halm, 

Bat  Jan. 
Pagenstecher,  Senckenb.  1897  p.  399,  Halmaheira. 
Grose   Smith,   Nov.  Zool.   1894  p.  352,  vermutlich 
Halmaheira,  Rhop.  Exot.  III.,  Neptis  IV.  p.  13, 
f.   I — 3,   (^9,   ^  von  Ternate,  $  von  Batjan  ab- 
gebildet, Ternate,  Morti,   Jan.  1900. 
Heliopolis    hat    sich    von    ihrer    nächsten    A^erwandten 
amphion    L.    der    Süd-Molukken    so    erheblich    differenziert, 
daß  ihr  Artrechte  zukommen.     Die  Weißzeichnungen  haben 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


383 

sich  verschmälert,  auf  der  Hinterflügel-Unterseite  erscheinen 
weiße  Kostal-  und  Subbasalbinden,  welche  amphoin  fehlen, 
und  die  Vorderflügel  ziert  ein  gelber  Fleck.  Letzterer  fehlt 
amphion,  findet  sich  aber  wieder  bei  den  Phaedymen  von 
Obi  und  Waigiu,  Formen,  die  viel  mehr  Verwandtschaft 
mit  australischen  Typen  verraten,  als  wie  mit  ihren  moluk- 
kischen  Schwestern. 

Heliopolis  ist  mit  ein  Beweis  dafür,  daß  die  Nordmo- 
lukken  geologisch  seit  langem  von  den  Südmolukken  ab- 
getrennt und  isoliert  sein  müssen  *),  weil  sich  auf  ihnen 
eigene  Arten  ausbilden  konnten,  in  einer  Gattung,  deren 
Vertreter  sonst  fast  ganz  Südasien  bewohnen,  ohne  sich 
spezifisch  zu  spalten,  denn  selbst  die  celebische  daria  ent- 
fernt sich  nicht  in  dem  hohen  Maße»  von  den  philippinischen 
und  malayischen  Schwestern,  wie  heliopolis  von  der  geogra- 
phisch benachbarten  amphion. 

Heliopolis  selbst  ist  nur  leichten  lokalen  Variationen 
unterworfen. 

Es  scheint  ,daß  die  Batjan-Rasse  etwas  dunkler  wird 
als  jene  von  Halmaheira. 

In  meiner  Sammlung  befindet  sich  ein  $,  bei  dem  die 
weiße  Querbinde  der  Hinterflügel  bis  auf  zwei  Rudimente 
völlig  verdunkelt  ist,  ein  ähnlich,  melanotisches,  etwas 
weniger  ausgefärbtes  Exemplar  bildet  Smith  von  derselben 
Insel  ab,  so  daß  diese  schwärzlichen  ?$  einen  Namen  als 
?  forma  amydia  nova  verdienen. 
Patria:  Halmaheira,  (^  2  ??;  Batjan  3  cJ?  (Coli.  Frühst.), 
Morotai,  Ternate  (Grose  Smith). 

Außer  amphion  L.  und  heliopolis  Felder  lebt  noch 
eine  3.  Phaedyma  auf  den  Molukken,  die  als  interkalare 
Spezies    in    das    Verbreitungsgebiet    der    genannten    Arten 


*)  Man  vergleiche  meine  Bemerkungen  hierüber  in  der  Monographie 
der  Hebomoia,  Iris  1907. 


Stett.  entomol.  Zeit. 


384 

eindringt  und  sich  die  Insel  Obi  erobert  hat.  Es  handelt 
sich  um  shepherdi  Moore,  eine  typisch  australische  Spezies, 
die  über  das  Papua- Gebiet  ihren  Weg  nach  Obi  gefunden 
haben  muß.  Das  ist  ein  interessantes,  bisher  einzig  da- 
stehendes Faktum,  und  es  ist  wohl  nur  eine  Frage  der  Zeit, 
daß  ein  weiterer  shephcrdi-AusVÄMier  auch  auf  den  Sula- 
Inseln  gefunden  wird,  wenn  nicht  zufällig  die  celebische 
daria  sich  die  Sula-Inseln  erobert  hat. 

Phaedyma  shepherdi  Moore. 
Neptis  shepherdi  Moore,  Pr.  Z.  S.  1858  p.  8,  t.  50,  f.  i. 
Semper,    Journ.    Mus.    Geod.    1878    p.    16. 
Waterhouse,   Cat.   Rhop.   Austr.    1903  p.    13. 
Phaed.    sheph.    Moore,    Lep.    Ind.    p.    217. 
Fruhstorfer,  1905  p.  loi. 

a)  shepherdi  shepherdi  Moore. 

Shepherdi  kommt  vom  Cape  York  bis  zum  Richmond 
River   vor   und   erscheint   in   2   Zeitformen. 

ü)  shepherdi  Moore,  wet  season  form. 

ß)  latifasciata  Butler,  dry  season  form. 
N.  latifasciata  Butler,  Tr.  Ent.  Soc.  1875  p.  4;  Semper 

1.  c;  Waterhouse  1.  c. 
Phaedyma  latif.  Moore  1.  c. 

Phaedyma  sheph.  forma  latifasciata  Frühst.  1.  c. 
Patria:    Queensland,  Australia,  2  ^ö"  i  ?  Coh.  Frühst. 

b)  shepherdi  damia  Fruhstorfer. 

Phaedyma  sheph.  damia  Frühst.,  Ent.  Zeitschr.  Guben, 
1905  p.  lOI, 

Neptis  shepherdi  Hagen,  Jahrb.  Nass.  Ver.  Nat.  1897 
p.  89.     Häufig  im  November,  April,  Mai. 

Die  (^(^  von  damia  sind  größer  als  shepherdi,  die  Flecken 
der    Vorderflügel    rundlicher,    prominenter. 

Die  weiße  Diskalbinde  der  Hinterflügel  ist  erheblich 
breiter  angelegt,  verläuft  geradliniger. 

Unterseite:  Die  Submarginalregion  aller  Flügel  ähnlich 
donata  reicher  violett-weiß  dotiert. 

Stett.  entouiol.  Zeit.  1908. 


385 

Patria:  Deutsch-Neu-Guinea,  Friedrich- Wilhelmshafen, 
2  (^9  Coli.  Fruhstorfer. 

c)  shepherdi  mastusia  nov.  subspec. 

Neptis    shepherdi    Kirsch,     Mitt.     Mus.     Dresd.     1876, 
partim,  Riibi. 
Grose  Smith,  Nov.  Zool.  1894  p.  352,  Hiimboldtbai. 

Phaedyma  sheph.  damia  Frühst.  1.  c,  partim,  Dorey. 

Vorder f lügel :  Die  weißen  Streifen  in  der  Zelle  sowie 
der  Punkt  am  Zellapex  obsolet,  Submarginalpunkt  deut- 
licher als  bei  shepherdi  und  damia,  Subapikal-  und  Diskal- 
makeln  wesentlich  kleiner,  Medianbinde  der  Hinterflügel 
oberseits  schmäler,  einheitlicher,  schärfer  abgegrenzt,  unten 
wesentlich    breiter    als    bei    damia. 

Die  submarginalen  Fleckenreihen  der  Unterseite  aller 
Flügel    gleichartiger,    dichter    gedrängt    stehend. 

Patria:  Dorey,  Holl.  N. -Guinea.  Nach  Grose  Smith 
häufig  in  der  Humboldtbai.     i  $  Coli.  Fruhstorfer. 

d)  shepherdi  subspec. 

Neptis  sheph.   Kirsch  1.   c,   partim,   Ansus. 
Nach   Kirsch   differieren   Exemplare   von   Ansus   etwas 
von  solchen  aus  Rubi. 
Patria:    Jobi,  Ansus. 

e)  shepherdi  asiraea  Butler. 

Athyma  astraea  Butler,  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  1866  p.  99. 
Neptis  shepherdi  Semper  1.  c,  Arn. 

Ribbe,  Korresp. -Blatt,  Iris  1886  p.  84.    Arn  selten. 
Grose  Smith,  Rhop.  Exot.  Neptis  II.  p.  16,  f.  5, 
6  $,  April  1900. 
Phaedyma  astraea  Moore,  Lep.  Ind.   III.  p.  217. 
Phaed.    sheph.    astraea  Frühst.,    Ent.   Zeitschr.    Guben 

1905  p.   lOI. 
Weiße    Binde    der    Hinterflügel    viel    schmäler    als    bei 
nectens  von  Key. 
Patria:    Arn. 

Stett.  cutomol.  Zeit.   1908. 


386 

f)  shcphcrdi  ncctcns  de  Nicevillc. 

Neptis   (Phaedyma)    nectens   de   Niceville,    J.   As.    Soc. 

Beng.  1897  p.  548/49.  A.  i,  f.  3,  ?. 
Phaedyma   nectens    Moore,    Lep.    Ind.    p.    217. 
Phaed.  sheph.  nectens  Frühst.,   Ent.  Zeitschr.   Guben, 

1905    p.    IUI. 

Durch  die  großen  Flecken  der  Vorderflügel  und  die 
sehr  breiten  Binden  der  Hinterflügel  leitet  nectens  hinüber 
zu    donata  Fruhstorfer  von  Obi. 

Patria:    Key-Inseln,   3  $$  Coli.   Fruhstorfer. 

g)  shepherdi  donata  Fruhstorfer. 

Phaed.  sheph.  donata  Frühst.,   Iris  1904  p.  313,   t.  9, 
f.  3,  cJ;  Ent.  Zeitschr.  Guben,  1905  p.   101. 

(^-Oberseite:  Die  weißen  Zeichnungen  aller  Flügel 
etwas  breiter  angelegt  als  bei  shepherdi  Moore. 

Unterseite:  Dunkler,  die  Submarginalbinden  aller 
Flügel  deutlicher,  weiße  Diskalbinde  der  Hinterflügel  sehr 
viel  breiter,  geradliniger  verlaufend,  der  subbasale  weiße 
vStrich  prominenter. 

Beim  2  erscheinen  alle  Binden  etc.  noch  ausgedehnter 
weiß  als  beim  ,^. 

Charles  Oberthür  in  Rennes,  der  die  Liebenswürdigkeit 
hatte,  meine  Exemplare  mit  den  Phaedymen  seiner  Samm- 
lung  zu   vergleichen,    schrieb   über   donata: 

,,Espece    nouvelle,     tout    pres    shepherdi    Moore. 

Proc.   Zool.    Society  of  London   1858,   Annulosa   I.   1". 

Patria:    Waigiu,  2  cJc^  4  ?$  Coli.  Fruhstorfer. 
h)  shepherdi  graziella  Frühst. 

Phaed.    sheph.    graz.    Frühst.,    Iris    1904   p.    313,    t.    9, 
f.  5,  $;  Ent.  Zeitschr.  Guben,  1905  p.    100. 

$.  Diese  herrliche  neue  Form  hat  ihren  nächsten  Ver- 
wandten in  nectens  de  Niceville  von  den  Key-Inseln  und 
differiert  von  de  Nicevilles  Figur,  die  oben  zitiert  ist,  und 
3  nectens  meiner  Sammlung  in  folgender  Weise: 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


337 

Alle  weißen  Flecken  der  Vorderflügel  mit  Ausnahme 
der  beiden  subanalen,  welche  von  der  S.-M.  getrennt  werden, 
etwas  kleiner.  Die  schwarze  Grundfärbung  der' Hinterflügel 
tritt  etwas  zurück,  so  daß  die  weiße  Diskalbinde  an  Aus- 
dehnung gewinnt  und  dadurch  noch  ansehnlicher  erscheint 
als  bei  donata  Fruhstorfer. 

Unterseite :  Dunkler.  Alle  weißen  Zeichnungen,  nament- 
lich aber  die  submarginalen,  erheblich  schmäler,  als  bei 
nectcHs  und  selbst  etwas  schmäler,  aber  schärfer  abgesetzt, 
als  bei  donata. 

Patria:  Obi,  4  ^^,  Coli.  Frühst, 

C.  Artengruppe  Bimbisara. 

Bimbisara    Moore,    Lep.    Ind.    III.    1898    p.    146,     IV. 

1899,  p.   I. 
Pandassana  Moore,  IV.  p.  12;    Bisappa  Moore,  p.  14; 
Palanda,  p.  14.     Stabrobates,    p.    15,    partim    (zaida 
ist   auszusondern),    Tagatsia,    p.    29,    partim. 
Neptis  Moore,   P.  Z.  S.   1858;   Semper  1.  c;   Bingham, 

Fauna  India,  partim. 
Type:    sankara  Kollar. 

Die  Feder  sträubt  sich  diese  Gattungsbezeichnung 
niederzuschreiben,  besonders,  wenn  uns  einfällt,  daß  das 
heidnische  Wort  in  englischer  Sprache  ,,Beimbeisere"  ausge- 
sprochen wird,  und  hätte  ich  gern  Pandassana  oder  Stabro- 
bates dafür  gesetzt,  wenn  es  die  Prioritätsparagraphen 
zuließen. 

Bimbisara  sankara  Kollar. 
Limenitis  sankara   Kolk,    in   Hügels   Kashmir,   p.   428, 

?,  1844. 
Neptis   sank.    Bingham,    Fauna    India   p.    332. 

de  Niceville,  Gazetteer  p.  137;  J.  B.  N.  H.  S.  1897, 
p.  370,  Mussorie. 
Neptis  amba 'Moore,  P.  Z.  S.  1858  p.  7,  t.  49,  f.  4,  S. 
Bimbisara  sankara  Moore,  Lep.  Ind.  IV.  p.  4. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


S(iiih-<ii(i  kdiiiiiil  f.ist  nie  in  (Iciilsclic  Sniumlim/MMi. 
sie  isl  seht  scll.'ii  III  Sikkiiii.  Iiaiili^'.ci  im  WVsl  1 1  iiii.il.i y,i 
1111(1   Assam. 

l'lwTs    (iw.'iliiil     sie    ,ils    AV/'//'s    (iiiilxi    rar.    ((ii/icoii/cs 

von    Klui.'ii  Hill'.,    r.   /..    S.    i.S.)i,   |..    .:;,.      N.i.li    M.M.ir,   in 

Aiidcisons    /,<.(.l.     Ivcsciiclics     I.S7(),     p.     <).!|,     Ii|)(     sie    .ilicli 

in    ()l)(-il>iiiiii.i.    .ilK'iii.ills   .iikIi    in     ^'nlln,ln,    vciiiiiillirli    isl 

die    ^■|lnll.nll,l^s(•  l.cicil'-  ein    l"' I  ki  ;;,ni(;  /u  ,in/<'iini  (»luilhiii. 

•  i)   siiiikiiiii  siiii/^diii   l\l(M>ic  ({'.(licinl    in   zwei    hoimcn. 

ti)    idini.i    sdllL'dlil    Koll.ii  iilllh,/    Miioic,    k'cjMMl- 

lollll. 

r.ilii.i:  WVsl  lliin,il,i\M,  N.>|.,il  (l\l....i .•),  Mnss.u.v  (d.- 
Ni.-.-'xilIc). 

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N.  .iinJM.i.ir',  I',  /.  S,  i.S.S.:,  |..  .:  |i,  I  .  |..  Iii.l.  |).  5,  1.  jS(). 

I,     1.1,;. 
i'.ihi.i  :    K.r.liiiin.  i  V  N.iiiii    l.il,   |iini  iN.),;  (C-Il.  Inilisl.). 

!))   siiiiLuiid  i/iiil/ii   Swinlior. 
N.   .|nill,i    Swiiili.,   A.    l\l.    N,    Ilisl.    i.S(,;   p.    joS. 
i'.inihis.iM    .piill.i    M.M.ic    I,    ..    p.    (.,    I.    .:()(). 
Iiill    in    zwei    /.<'ill..ini(ii   .Uli,    vcii   (Inicn   die   Ti(ukcn- 
loini     iniinci     ikxIi     Ixd.iilcnd    dnnkl.i     i!.l     .d^    loiin.i    ,iiii- 

/'<./,/< 'S. 

l'.ihi.i:  Kii.r.M  liiik.,  As'„im.  i  ,;v,  Ti ...  keul. -i  in  ((..ll. 
l'Milisl..il.i),     Sikkini,     r.linl.in     ( I '.inf;li.iiii). 

.)   snnkiiiii   Hill    de    N i. cniII.'. 
N.'pl.   n.ii    (!.•   Ni.rvill.',    J.    i;.    N.    II.   S....    i.S.,i    p.    ;  |.), 

I.    I'.,    I.  <).  V- 
N.'plis  s.ink.    i.i.c   n,ii    l'.in|;li.ini    I.   .  .    p.     \\\. 
r.nnJMs.ii.,   n.ii    l\l.. ,    I  .'p.    IikL    W  .   p.  (..   I.   J.SS,   I.   2, 


Pahi..-     An. kini. .11.11. 

I'inc    |.i..ii<.ii/i.i  Ic    I  .>k.ili.iss.',    dl.'    d.'ii    rMicij^aii!',    \'cr 
null. '11    /,ii 

iSlod,.    (Mlldinol.    /.rit.    mos. 


(1)  sankara  yainari  n<>\\  snl)s|  »cc. 
N('i)(is  sank.   Marlin  und  de  Nk  ('villc,   l'.nM.   Sinn,    |K()5 

|).    .|()S;     ||.i;mii,    hl  ,    i,S()()    |).    lyi. 
Wcscnllitli    kicinci     ak.    ^.itnhdin    K<»Mai,    nnd    wir     .(hon 
de    Nicrvillc    s(lncil)(,    viel    Hein     scliwai/. 

Drn  llanplnidci  ,(  Incd  /.r\\'\  die  I  )i'.kall)ind('  dci'  llinlcr 
iliif;<'l  Unlciscih     niil    ihici     hnilcn     .(  Iivvai /.(  n    l  Inn  ainnnni;. 
I'aliia:     Snnialia,    IVIonlcs    l'.allak,    i    ,;,    Type    ni    (ulk 
Dl.    L,    Mai  (in. 

(•)    S(iiil<(ii(i   (iiiluniti   ( )l)(i  lliiii . 
N.   aiil,   Ol.rilhni,    k.lnd.    ImiI.    iH/f.   |..    .'.^    I.     |,    f.   ;{,   <J. 
I  )i(  i    l'ni  iiK  II    ('\isl  K'H'ii    in    (  liiiia. 

«)    loi  III. I    iiii/oiiiii   ( )|)(i  (  hin  . 
N<'|)tis  aiiiha   vai  .   I,(c<  h,   Tail  I .  (  hili.i ,   I  .    i<),   k    i  ,  |i.    l<)<j. 
In     Moll  |>iii     koninil     n.i.  h     l.(c<  h    an  .,(  hh<  k.h<  h    «hcsc 
l'orin    vor. 

//)    loinia    siiiica    Moore, 
r.iinhi.aia    siiiica    Moor«-,    l..|.,     In<k     IV.    |).     lo. 
Dir  hrlk'   i<oini,  dir  iia<  h    l.r..  h   am   Oini    .hau   lind   W:i- 
Shail    lir!)r||    (Irr    fM'Ihrii    aiilliill. 

loiiiia  ainbina  nova. 

I.rrch      sa;',l,      dal'.      ,,ty|.is(|ic     aiii/Hr'      in    (Ii.iiim,      Vaii|; 

VOI  koilllnrll.  h  h      /,VV(  illr      lli(|ll,      dal'      diese     elhrhlMh      von 

sdiihiiya   {(iiiihii)   dil leiiei eii    weidril,   woliii    |a   :,(  hon   die    ImiI 
feiinin^    s|)ii(|il,    weshall)    \<  \\     lui     dir    <liinesis(lie    \iiiiL'(ini 
l'oiin,     (lie      .K  h     (|ei     iimIi  .(  Imii     iiiiiIki     aiii     inrr.lrii     naliril, 
den    Nainrii    (Uiihnui   rinliihir. 
I'ahia:     WrsI   (  liina. 

Biinbisaia  narayana  Mook  . 

I'.  Z.  S.  lM')K  |.,  0,  (.  ,|(i,  I.  .;,  ,;;  Slahi(;l>alrs  iiaiayaiia 
Mo'HC,  l,r|).  Ind.  IV.  |>.  17,  I.  y,(/'-,,  I.  1,  la,  ,;. 
de  Ni(('vill(  ,  ).  r..  N.  11.  So(  .  i8(//  j).  570,  vriy  lare; 
iÜM/diain,    JMiina    j).    \>y\. 

Zwei    l.okalrassen  : 

Hl<!l,l..   i)i((,i.iol,    /.ll,    l!»()K,  'lU 


390 

a)  narayana  narayana  Moore. 

Vom    Kulu    bis    zum    Kumaon-Himalaya    (Bingham), 
Mussoörie  (de  Niceville). 

b)  narayana  nana  de  Niceville. 

N.  ilana  de  Niceville,   J.  A.   S.  B.   1888  p.  276,  t.   13, 

f.  I,  S',  Gazetteer  p.  137. 
N.   narayana  race  nana   Bingham,   p.    335. 
Stabrobates  nana  Moore,  Lep.  Ind.  p.  18,  t.  295,  f.  2, 

2a,   ,^. 
Patria:    Sikkim  (vcry  rare),  Bhutan. 

Bimbisara  manasa  Moore. 
C.  L.  E.  I.  C.  1857  p.  165,  t.  4a,  f.  2. 
Bingham  1.  c.  p.  336. 

Stabrobates  manasa  Moore,  p.   13,   t.  295,  f.  3,  3a,   q. 
Zwei  Rassen : 

a)  manasa  majiasa  Moore. 

Patria:     Vermutlich   westlicher   Himalaya.      Seit   ihrer 
Entdeckung    1857    nicht    mehr    nacli    Europa    gekonunen. 

b)  manasa  nycteus  de  Niceville. 

N.  nycteus  de  Niceville,  J.  B.  N.  H.  Soc.  1890  p.  203, 

t.   D,   f.   7,    (^;    Gazetteer  p.   137. 
N.  man.  race  nyctea  Bingham,  p.  336. 
Stabrobates  nycteus  Moore,  p.  19,  t.  295,  f.  4,  4a,  (^. 
Patria:     Sikkim,    von    6 — 12000    Fuß    Höhe   gefangen. 

Bimbisara  radha  Moore. 
C.  L.  E.  I.  C.  Mus.  1857  p.  166,  t.  4a,  f.  4,  c^,  Bhutan, 
de    Niceville,    Gaz.    p.    136    (very   rare   bis   8000   Fuß). 
Staudinger,    Exot.    Schmett.    1888   p.    146,    Darjeeling. 
Bingham,  p.  339;  Elwes,  P.  Z.  Soc.  1891  p.  274,  Assam, 

Birma. 
Stabrobates    radha    Moore,    Lep.    Ind.    p.    15,     t.    294, 

f.   i-ic,   ö"?. 
Zwei  Subspezies: 

Stelt.  oiilomol.   Zeit.   1908. 


r.9 1 

a)  radha  radha  Moore. 

Patria:    Bhutan,  Sikkim,  Assam,  3  (J  i  $  Coli.  Friihst. 

b)  radha  astcrasiilis  Oberthür. 

N.    asterastilis   Oberthür,    Et.    Ent.    XV.    p.    10,     t.    i, 

f.  5,  1891- 

N.  radha  Elwes,  P.  Z.  S.  1891  p.  274  (very  pale). 

N.   narayana   race   asterastilis   Bingham,   p.    335. 

Patria:  Oberbirma  (Moore),  West-China,  3  (^<^  mit 
Oberthürs  Origihaletiquett  in  Coli.  Fruhstorfer,  Bernardmyo 
(Elwes) . 

Bimbisara  antigone  Leech. 

Entom,  1890  p.  37;  Butt.  China  p.  192,  t.  18,  f.  6,  $. 

Stabrobates  antigone  Moore,  p.  28. 

Patria:  Ichang,  anscheinend  sehr  lokal,  i  $  im  Mai 
gefangen. 

Bimbisara  hesione  Leech. 

Entom.  p.  34,  1890;  Butt.  China  p.  194,  t.  18,  f.  i,  <^. 
Stabrobates  hes.  Moore,  p.  28. 

Patria:  Chang- Yang  (Zentral-China),  Wa-shan  und 
Mou-pin   (Szetchuan),   2   ^^  i   $  Coli.   Fruhstorfer. 

Bimbisara  armandia  Oberthür. 
Et.  Ent.  II.  p.  23,  t.  4,  f.  4,  a,  b,  1876;  Leech,  China, 

P-  195- 
Stabrobates  arm.  Moore,  p.  28. 

Nach  Leechs  Angaben  scheinen  davon  mehrere  Lokal- 
rassen zu  existieren. 

a)  mit    breiten,     b  1  e  i  c  h  g  e  1  b  e  n    Binden. 
Wa-shan  und  Chang -Yang  (Zentral-China).*) 

|i^)  mit  schmäleren   Binden  als  bei  der  Type. 
Omi-shan  (Szetchuan). 

y)  forma  typica. 
Mou-pin  (Szetchuan). 


■■')  Siehe  Nachtrag. 
Stett.  entomol.  Zelt.   1908.  25 '■ 


392 

Bimbisara  ananta  Moore. 
C.  L.  E.  C.  Mus.  p.  i66.  Nord-Indien. 
Bingham,  p.  340;  de  Niceville,  Gazetteer  p.  136,  4000 — 

6000  Fuß;  Elwes,  P.  Z.  S.  1891  p.  274. 
J.  B.  N.  H.  S.  1897  p.  370,  von  5 — 7000  Fuß,  Mai-Juni. 

a)  ananta  ananta  Moore. 
Zwei  Zeitformen: 

a)  forma  ananta,  Regen  form. 

Stabrobates   ananta   Moore,    Lep.    Ind.    p.    22,    t.    297, 
f.  i-ic,  c??. 

Patria:    Sikkim,  6  ,^<^  2  $9  Coli.  Fruhstorfer. 
(i)  forma  sitis  nova,  Trockenform. 

Moore,  t.  297,  f.  id-g. 

Bänder  und  Flecken  der  Flügelobcrseite  hell-  anstatt 
dunkelockergelb. 

Patria:    Bhutan,  2  cJö"  Coli.  Fruhstorfer. 

Ananta  hat  eine  weite  Verbreitung,  vom  West-Hi- 
malaya  bis  Bhutan  und  von  Birma  bis  Pcrak.  Jn  den  Kharen 
Hills  geht  sie  bis  6000  Fuß  aufwärts. 

b)  ananta  chinensis  Leech. 

N.  ananta  chinensis  Leech,  Butt.  China  p.  197,  t.  19,  f.  2. 
Stabrobates  chinensis   Moore  1.   c.   p.   28. 
Nach    Leech    kommen    am    Omi-shan    2    Formen    vor, 
von  denen  die  eine  sich  mehr  ananta  von  Kulu  und  Sikkim 
nähert  und  trichromatisch  ist. 

a)  (^  mit  dunkelockergelben, 
8)   ^  mit  chokoladenbraunen, 
Y)   ^  mit  rötlichbraunen  Binden. 
Letztere  Form  liegt  mir  in  5  (^^  aus  Tien-Tsuen,  Szet- 
chuan   vor,    während   ich   aus    anderen    Teilen    Szetchuans- 
Exemplare   besitze   mit   viel   breiteren   und   hellockergelben 
Binden  sowie  ganz  bleicher  Unterseite,  die  als 
d)  forma  areus  nova  bezeichne. 
Patria:    West-China,    Yunnan. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


393 

Bimbisara  anjana  Moore. 
Tr.   P2nt.    Soc.    1851   p.   309;   Bingham,   p.   339;   Elwes, 

Pr.  Z.  Soc.  1891  p.  275,  Kharen. 
Bimbisara  anj.  Moore,  Lep.  Ind.  p.  9,  t.  292,  t.  2-2b,  cJ$. 

a)  anjana  anjana  Moore. 

Patria:  Unter-Birma,  Pegii.  Type  aus  Moulmein; 
Kharen  Hills  4 — 5000  Fuß. 

b)  anjana  subspec. 

Neptis  anjana  var.   Dist.,    Rhop.   Malay.    1886  p.   445, 

t.  36,  f.  II. 
N.  anjana  Martin   und  de  Niceville,   Butt.   Sum.   1895 

p.  409;  Elwes  1.  €.,  Perak. 
Bimbisara  anjana  Moore  1.  c,  partim,  Perak,  Sumatra; 

Hagen,  Iris  1896  p.  171. 
N.  anjana  subspec.  Frühst.,   Soc.  Ent.   1906  p.  41/42. 
Distant  bemerkt  bereits,  daß  seine  Exemplare  dunkler 
seien  als  Moores  Type. 

Martin  fing  in  13  Jahren  auf  Sumatra  3  Exemplare 
in  Höhen  über  3000  Fuß. 

Patria:    Malayische  Halbinsel,   Sumatra. 

c)  anjana  decerna  nov.  subspec. 

Neptis    anjana   subspec.    Frühst.    1.    c.    p.    42,    Borneo. 

Bimbisara  anjana  Moore  1.  c,  partim,   Kinabalu. 
Shelford,   J.  R.  A.  Soc.  1904  p.  98. 

Borneo-Exemplare  differieren  von  Moores  und  Distants 
Abbildung  durch  das  dunklere  Kolorit  und  die  viel  schmä- 
leren, etwas  helleren  Binden  aller  Flügel. 

Patria:  Lawas,  Nord-Borneo,  S.-O. -Borneo,  3  (^cJ 
Coli.  Fruhstorfer. 

Am  Kina-Balu  erscheint  dann  eine  weitere  montane 
Form  von  größerem  Habitus  als  Exemplare  von  anderen 
Fundplätzen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


394 

(i)  forma  elegailtia  iio\'a. 

Flügel  von  dunkelrotgrlbcn,  anstatt  graubraunen  Binden 
durchzogen. 

Unterseite  dunkler  rotbraun,  intensiver  violett  an- 
gehaucht,   die    subapikalen    Weißzeichnungen    prominenter. 

Patria:    Kina-Balu,  i   q.     Waterstradt  leg. 

d)  anjana  zena  Fruhstorfer.    (Taf.  III  Fig.  15,  ir)- 
Neptis  anjana  Fruhstorfer,   B.  E.  Z.   1896  p.  302. 
N.  anj.  zena  Soc.  Ent.   1906  p.  41. 

In  Java  fand  ich  auf  zirka  4000  Fuß  Höhe  mehrere 
anjana,  die  von  der  Borneoform  erheblich  differieren  und 
von  mir  als  zena  bezeichnet  wurden. 

Zena  ist  eine  aufgehellte  Form  mit  hellgelblichbraunem, 
anstatt  dunkelbraunen  Diskoidalstrich  und  ebensolchen 
Subapikal-  und  Subanalbinden  der  Vorderflügel  und  noch 
etwas  lichteren    Querbinden  der  Hinterflügel. 

Noch  vorgeschrittener  ist  die  Aufhellung  der  Flügel- 
Unterseite,  die  eine  hellrote,  anstatt  dunkelblaue  Grund- 
färbung aufweist.  Alle  Flecken  und  Zeichnungen  sind 
breiter  und  hchtcr  als  auf  Distants  Figur  und  von  gelblich 
weißem  Tone.  Auch  die  blauvioletten  Binden  der  Hinter- 
flügel nehmen  einen  helleren  und  glänzenderen  Farben- 
ton an. 

Patria:  "^est-Java,  von  2 — 4000  Fuß  Höhe,  Um- 
gebung von  Lawang,  Ostjava,  zirka  2000  Fuß  Höhe,  4  SS 
3  $9  Coli.  Fruhstorfer. 

e)  anjana  saskia  Fruhstorfer.    (Taf.  III  Fig.  16,  9)- 
N.  anj.  Saskia  Frühst.,  Stett.  Ent.  Z.  1899,  p.  350. 
N.  anj.  thiemei  Frühst.,  Soc.  Ent.  1906  p.  42. 

Die  bei  zena  lichtgelben  Subapikalflecken  der  Vorder- 
flügel sind  bei  saskia  stark  vergrößert  und  rein  weiß,  ebenso 
nimmt  der  obere  der  3  Flecken,  aus  denen  sich  die  sub- 
anale Schrägbinde  zusammensetzt,  eine  weißliche  Fär- 
bung an. 

Stctt.  entomol.   Zeit.   1008. 


395 

Die  siibbasale  Binde  der  Hinterflügel  ist  etwas  schmäler 
und  lichter  als  bei  zcna,  die  innere  (postdiskale)  Submarginal- 
binde  besteht  aus  breiteren  mehr  helmartigen,  als  läng- 
lichen Flecken,  zwischen  die  längs  der  Adern  die  Aus- 
strahlungen des  breiten  tiefschwarzen  Diskalflecks  ein- 
dringen. 

Die  Unterseite  übertrifft  noch  an  Ausdehnung  der 
w^eißlichen  Makeln  und  Binden  der  Vorderflügel  jene  von 
zcna.  Die  Hinterflügel-Unterseite  ist  dann  noch  besonders 
ausgezeichnet  durch  die  analwärts  stark  verschmälerte, 
subbasale  weißliche  Querbinde,  (welche  bei  zcna  und  anjana 
breit  bleibt)  und  die  darauffolgende  stark  gezähnte  violette 
Binde.  Die  innere  helle  Submarginalbinde  tritt  prominenter, 
stärker  gewellt  und  breiter  heraus  als  bei  zcna  und  wird 
von  einer  viel  ausgedehnteren  rotbraunen  unteren  Binde 
begrenzt,  als  dies  bei  den  übrigen  anjana-Forraen  der  Fall  ist. 

Patria:    Insel  Nias,  Type  Coli.  Fruhstorfer. 
f)  anjana  vidua  Staudinger. 

Neptis  vidua  Stdgr.,  Iris  1899  p.  64;   Semper   ,p.  347. 

Tagatsia  (sie)   vidua  Moore,   Lep.   Ind.  p.  29. 

Patria:  Palawan.  Dies  ist  die  einzige  von  den  12  Pala- 
wanischen  Neptis-Avten,  die  mir  nicht  zuging;  auch  Stau- 
dinger empfing  nur  1   ^.  9 

Bimbisara  viraja  Moore. 
Moore,  P.  Z.  S.  1872  p.  563,  t.  32,  f.  6,  cJ- 
Davidson,  Bell.  u.  Aitken,  J.  B.  N.  H.  Soc.  1896  p.  251, 

t.  2,  f.  3,  larva,  pupae. 
de  Niceville  1.  c,  p.  227,  1900.     Futterpflanze  Legumi- 

mosen. 
Bingham,  Fauna  India  p.  342. 
Stabrobates    viraja    Moore,    Lep.    Ind.    p.    23,    t.    298, 

f.  i-ia,  Raupe,  Puppe,  0$. 

Stett.  entomol.  Zeit.  190S. 


396 

Excmj)lare  ans  Süd- Indien  diircricren  von  solchen 
aus  Sikkim  dnrcli  etwas  breitere  schwarze  Binden,  besonders 
auf  den  Vorderflügehi. 

Die  Trockenform  ist  namenthch  unterseits  bleicher 
und  die  Schwarzbänderung  geht  zurück. 

Patria:  Sikkim,  2  ö"?;  Karwar  Aug.,  (^$  CoH.  Fruh.- 
storfer.     Bhutan,   Birma,  Tenasserim   (Bingham). 

Bimbisara  miah  Moore. 
C.  L.  E.  I.  C.  Mus.  1857  p.  164,  t.  4a-f,  i  ^,  Darjeehng. 
Bingham,   p.   341,   t.   9,   f.  69;   de  Niceville,    Gazetteer 

p.  136. 
Stabrobates   miah    Moore,     Lcp.    Ind.    p.    25,     t.    29g, 

f.   i-ib,   (^?. 

a)  miah  miah  IMoore. 

In  Sikkim  scheint  miah  nicht  selten  zu  sein,  man  findet 
sie  auf  nassem  Sand  saugend  in  den  Betten  der  Bergflüsse. 

Die  Trockenform  differiert  nur  unerheblich  durch 
bleicheres    Kolorit    von   der   Regenform. 

Patria:  Sikkim,  Assam,  13  o?  Coli.  Fruhstorfer. 
Bhutan  (Moore). 

b)  miah  nolana  Druce. 
P.  Z.  S.  1874  p.  105,  ?. 

Neptis    miah    Oberthür,    Etud.    1893    p.    1-14;    Elwes, 

P.  Z.   S.   1891  p.  274,  Kharen  Hills. 
Neptis  batara  Elwes  und  de  Niceville,  J.  As.  S.  Beng. 

P-  425- 
Stabrobates   nolana    Moore,    Lep.    Ind.    p.    27,    t.    298, 

f.  2,  2a,   cJ$. 
Von    dieser    schönen    Lokalform     der    häufigen    miah 
Moore     fing   ich    12    Exemplare   in    Indo-China. 

2  ^S  Tonkin,  Chiem-Hoa,  Aug.-Septbr.,  gehören  einer 
kleinen  Regenzeitform  an,  die  dunkler  ockerfarbene  und 
viel  breitere,  schwarze  Binden  trägt  als  Moores  Figur  der 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


397 

Dniceschen    Type,     wclclie     in    der    Trockenzeit    gefangen 
wurde. 

Trockenzeit- ocJ  und  -$$  liegen  mir  in  prächtigen  Exem- 
phuTn  vor  aus:  Than-Moi,  Juni- Juli,  $.  Süd-Annam,  ?. 
Muok  Lek,  Siam,  (^(^.     Ober-Birma,  Ruby  Mines,  i  (^. 

Durch  die  hellere  Unterseite  kommt  nolana  dry  season 
recht  nahe  miah  javanica  Moore.  Exemplare  aus  Tavoy 
tragen  breitere  Binden  als  solche  aus  Sikkim.     (cfr.  Elwes.) 

Patria:  Siam  (Chentabun,  Type);  Annam,  Tonkin, 
Ober-Birma  (Coli.  Fruhstorfer) . 

c)  miah  sarochoa  nov.  subspec. 
Neptis  miah.  var.  Distant,  Rhop.  Malay.  p.  444,  t.  41, 

f.  14,  ^;  Elwes,  P.  Z.  S.  1891  p.  274,  partim. 
Neptis  nolana  Bingham,  Fauna  p.  342,  partim,  Malay. 

Penins. 
Stabrobates   batara    Moore,    Lep.    Ind.    p.    27,    partim, 

Malay.  Penins. 
Neptis    batara    jMartin    und    de    Niceville,    Butt.    Sum. 

1895  p.  408,  partim. 

Sarochoa  vermittelt  den  Übergang  von  nolana  zu 
digitia  m.  und  trägt  wesentlich  schmälere  Binden  als  batara 
Moore  von  Sumatra  und  nolana  Druce,  aber  noch  etwas 
lichtere  und  ausgedehntere  Bänder  als  digitia.  Die  Hinter- 
flügelbinden sind  unterseits  viel  bleicher  als  bei  batara 
und  digitia. 

Mein  sarocAort-Exempla  scheint  eine  besonders  extreme 
Regenform  darzustellen,  während  Distant  eine  dry  season- 
Form  zur  Abbildung  bringt. 

Elwes  schreibt,  daß  ein  o  von  Perak  unten  weniger 
Purpurfarbe  aufweist  als  Naga  Hill-Exemplare  und  einer 
besonderen  Spezies  angehören  könnte. 

Patria:     Perak,    i    ,^   A.    Grubauer   leg. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


398 

d)   miah  digitia  Fruhstorfer.    (Taf.  III  Fig.  i8,   j). 
Soc.  Ent.   1905  p.  50. 
Stabrobates    miah    batara    Shelford,    J.    R.    As.    Soc. 

1905  p.  98. 
Digitia  nähert  sich  oberseits  disopa  vSwinhoe  von  Cliina 
und  batara  JMoore  von  Sumatra,  von  denen  sie  durch  noch 
schmälere  rotbraune  Flügelbinden  loszutrennen  ist. 

Diese  Reduktion  der  hellen  Binden  wiederholt  sich 
auf  der  Flügelunterseite,  die  durch  den  reichen,  rötlich- 
braunen  Bezug  miah  Moore  von  Sikkim  am  nächsten  steht, 
von  der  sie  wiederum  durch  die  viel  schmälere,  gelbliche 
Medianbinde  und  die  engeren  grauvioletten  Submarginal- 
binden  sich  unterscheidet. 

Patria:    Kina-Balu,  2  ^J  i  ?  ^'^-»ll-  Fruhstorfer. 

c)   }}iiah  javanica  Moore. 
Neptis   batara    Frühst.,    B.    F.    Z.    1896   p.    302,    Java. 
Elwes   und   de   Niceville,    J.    xA.s.    Soc.    Beng.    1898 
p.  686,  Baly. 
Stabrobates  javanica  ^loore,  Lep.   Ind.   IV.  p.  27. 
Diese    ausgesprochene    Lokalrasse    trägt    unterseits    die 
breitesten  ockergelben  und  weitaus  die  schmälsten  braunen 
Binden.     Javanica  ist  sehr  selten  auf  Java. 

Patria:    i  ^  Ost- Java,  2  ^^  West- Java,  2 — 4000  Fuß. 

f)   miah  batara  Moore. 
Neptis  batara  Moore,  Tr.  Ent.  Soc.  1881  p.  310,  Sumatra. 
Martin  und  de  Niceville,  Butt.  Sum.  p.  408;  Hagen, 
Iris  1896  p.   171,   Sumatra. 
Stabrobates    batara    Moore,    Lep.    Ind.    p.    2,    partim, 

Sumatra. 
Nach  Martin  selten  und  nur  auf  höheren  Bergen. 
Patria:   N.-O. -Sumatra,  2  ^(^;  West-Sumatra,  2  rj'ö  i  $ 
Coli.  Fruhstorfer. 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


399 

g)   jniaJi  disopci  Swinhoe. 
Ncptis  miali  Leccli,  Butt.  Cliina  p.  198,  t.  n),  f.  3,  i8()3. 
Neptis  disopa  Swinhoe,  A.  M.  Nat.  Hist.  1893  p.  256. 
Stabrobates  disopa  Moore,  Lep.  Ind.  p.  28. 
Geht  von  4 — 10  000  Fuß  Höhe  (Juni-Juh). 
Patria:     Mou-pin,    Omi-shan    (Leech),    Siao-Lou,    Tien- 
Tsuen,  3  3"$  Coli.  Fruhstorfer. 

Bimbisara  pata  Moore. 
Proc.  Zool.  Soc.  1888  p.  4,  t.  49,  f.  I,  J. 
Semper,   Schmett.  Phil.  p.   151,  f.  6,  2. 
N.    isabcHina    Felder,    Wien.    Ent.    ^lon.    1863    p.    114. 
Püta  ist  der  philippinische  Vertreter  der  indo-malayischen 
miah  Moore. 

a)  paiü  püta  Moore. 

Bacalora  pata  Moore,   Lep.   Ind.   IV.  p.  44. 
Es  scheint,   daß  diese  Art  auf  Luzon  in  zwei   Saison- 
formen auftritt. 

Patria:    Luzon. 

b)  pata  patalina   Semper. 

Neptis  patalina   Semper  1.   c.  p.   347,   1892. 
Bacalora  patalina  Moore,  p.  44. 
Patria:    Mindoro. 

c)  pata  semperi  nov.  subspec. 

Neptis  isabellina  Semper,  nee  Felder,  1.  c.  p.  151,  t.  30, 

f-  4.  5. 
Bacalora  semperi  Moore,  nom.  nudis  Lep.   Ind.  p.  44. 
Differiert    von    pata    durch    die    viel    schmäleren    und 
dunkleren  ockergelben   Binden   der   Flügeloberseite. 
Patria:    Mindanao,  Bohol.  ( ?) 

Bimbisara  illigera  Eschholtz. 
Kotzebue,  Reise  IL  p.  212,  Taf.  8,  17,  a,  b,  1821. 
Semper,  Schmett.  Philipp,  p.  148,  partim,  t.  29,  f.  17,  q- 
Neptis  livilla  Wallengren,  Wien.  Ent.  Mon.  1860  p.  86. 
Athyma  illigera  Moore,  Pr.  Z.  S.  1858  p.  19,  t.  51,  f.  4. 

Stett.  cutomol.  Zeit.   1908. 


400 

T3'pische  illigera  kommen  nur  auf  Liizon  vor,  wo  an- 
scheinend 2  Zeitformen  existieren,  alle  übrigen  von  vSemper 
abgebildeten  Exemplare  gehören  distinkten  Inselrassen  an, 
so  daß  wir  haben 

a)  illigera  illigera  Esch.     Lnzon. 

b)  illigera  alabatana  nov.  subspec. 
Sempers  fig.  15,  t.  119,  p.  148. 

Alle  weißen  Binden  viel  schmäler  als  bei  illigera  von 
Luzon. 

Patria:    Insel  Alabat,  an  der  Ostküste  Luzons. 

c)  illigera  calayana  nov.  subspec. 
Sempers  fig.  16,  t.   19,  p.  148,  $. 

Binden  noch  reduzierter  als  bei  der  vorigen,  gelblich 
anstatt  weiß.  Subanalflecken  der  \'ürderflügel-Unterseite 
viel  kleiner. 

Patria:     Insel    Calayan,    Babuyanes-Gruppe. 

d)  illigera  pia  no\'.  subspec. 

Neptis  illigera  Fruhstorfer,  B.  E.  Z.  1900  p.  26. 

Durch  das  Eintreffen  von  typischen  illigera,  die  mir 
1900  fehlten,  bin  ich  jetzt  in  der  Lage  zu  konstatieren,  daß 
Exemplare  von  Bazilan  einer  ausgezeichneten  Lokalrasse 
angehören,  die  von  illigera  aus  Luzon  differiert  durch  den 
gelblichgrauen  anstatt  weißen  Zellstrich  der  Vorderflügel, 
die  dunkelgrauen  anstatt  gelblichweißen  Submarginal- 
binden  der  Hinterflügel  und  besonders  durch  die  stark 
reduzierten  weißen  Binden  und  ]\Iakeln  auf  allen  Flügeln, 
von  denen  die  subapikalen  Flecken  der  \^orderflügel  auch 
noch  dunkelgrau  überstäubt  erscheinen. 

Unterseite:  Die  schwarze  Subbasalbinde  der  Hinter- 
flügel  viel   schmäler   als   bei   illigera   und   calayana. 

Patria:  Bazilan,  Februar-März  1898,  W.  Doherty  leg. 
2  c^$  Coli.  Fruhstorfer. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1908. 


401 

e)  illigera  iUigcrclla  Staudinger. 
Neptis  illigerella   Stdgr.,   Iris  1889  p.  63. 
Semper  1.  c.  p.  346. 

Palanda  illigerella  Moore,   IV.  p.   14. 
Patria:    Palawan,   i   3"  Coli.   Friihstorfer. 

f)  illigera  subspec.     Polillo. 
Semper  1.  c.  p.  346. 

Bimbisara  eschholtzia  Semper. 

Schmett.  Phil.  Mai  1889  p.   149. 

Palanda  eschh.  Moore  1.  c.  p.  15. 

Es  erscheint  mir  nicht  unwahrscheinlich,  daß  diese 
Spezies  nnr  eine  extreme  Regen-  oder  Trockenform  der 
illigera  vorstellt. 

Patria:     Majaijay,   Lnzon.      Nnr   i    J  bekannt. 

Bimbisara  calliplocama  nov.  spec.   (Taf.  III  Fig.  17,  S)- 

(^.  Oberseite  schwarz  mit  einem  apikal wärts  spitz 
auslaufenden  Zellstrich,  Submargiucübinden  der  Vorder- 
flügel von  lichtbrauner  Farbe. 

Die  Hinterflügel  werden  je  von  einer  dünnen  Post- 
median- und  Antemarginalbinde  durchzogen,  zwischen  denen 
eine  breitere  noch  etwas  heller  braune  Submarginalbinde 
verläuft. 

Vorderflügel  mit  3  weißen  Subapikalf lecken,  von  denen 
der  oberste  sehr  schmal  strichartig,  die  beiden  unteren 
keilförmiger  gestaltet  sind. 

Zwischen  den  Medianen  lagern  zwei  oblong  eiförmige 
weiße  Makeln,  von  denen  wiederum  die  oberste  etwas  kleiner 
als  die  untere  bleibt,  zwischen  der  unteren  Mediane  und 
der  SM  findet  sich  ein  fast  quadratischer  und  am  Hinter- 
rand noch  ein  länglicher,  weißer,  leicht  bräunhcli  beschuppter 
Fleck. 

Die    Hinterflügel    tragen    ein    breites,    kostalwärts    ab- 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908. 


4(1: 


gerundetes,  analwärts  sich  verjüngendes,  schräggestelltes, 
rein  weißes  Subbasalband. 

Unterseite:  Grundfarbe  schwarz,  alle  oberseits  licht- 
braunen Zeichnungen  wesentlich  prominenter  und  aus- 
gedehnter, die  Submarginalbinden  der  Vordcrflügel  weiß, 
jene  der  Hinterflügel  hellgelbbraun. 

Auf  den  \^:)rderf lügein  treten  dann  noch  2  transcellu- 
lare,  kleine,  braune  Punktfleckchen  und  auf  den  Hinter- 
flügeln eine  schmale,  kurze  Basal-  und  eine  breitere  und 
längere  Subbasalbinde  hinzu.  Letztere  erscheint  proximal 
weißlich,  distal  rötlichgelb.  Körper,  Abdomen  unten  rötlich, 
lateral  grau,  dorsal  schwarz. 

$  größer  als  der  rj,  die  Wcißfleckung  markanter  und 
die  gelblichen  Binden  der  ITnterseite  breiter  angelegt  als 
beim  (^. 

Vorderflügellänge :  (^  26  mm,  $  29  mm. 

Patria:  Palawan,  3  (^(^  i  ?  W.  Doherty,  Januar  1898 
leg.     Coli.  Fruhstorfer. 

Calliplocama  gehört  zur  Gruppe  der  illigera  Eschholtz, 
eine  Art,  die  auf  Palawan  durch  illigera  illigerella  Staudinger 
vertreten  ist. 

Von  illigerella  ist  calliplocama  sofort  zu  trennen  durch 
die  ausgedehntere  Weißfleckung  und  das  Fehlen  der  weißen 
apikalen  Pünktchen,  die  illigera  kennzeichnen,  und  unter- 
seits  durch  d^s  fröhlichere  Kolorit. 

Eine  geradezu  täuschende  Ähnlichkeit  besitzt  jedoch 
calliplocariia  mit  Raliiiida  dama  Moore,  zu  der  ich  sie  als 
Lokalrasse  gezogen  hätte,  wenn  die  generische  Stellung 
es  erlaubte. 

Von  dama  differiert  Bimbisara  calliplocama  äußerlich 
in  folgenden  Punkten:  Flügelform  rundlicher,  3  anstatt 
2  weiße  Subapikalflecken  und  viel  stattlichere  Makeln 
der  Vorderflügel.     Der  obere  der  medianen  Flecken  grenzt 

Stelt.   cntomol.  Zeit.   1908. 


403 


nicht  an  den,  an  sich  auch  viel  dunkleren  Cellular- 
streifen. 

Weiße  Medianbinden  der  Hinterflügel  distal  stark 
gewellt,  die  bräunliche  innere  Submarginalbinde  doppelt 
so  breit,  3  anstatt  2  Binden  der  Hinterflügel. 

Unterseite:  Reicher  hellbraun  und  weiß  gebändert, 
nur  der  Zellstrich  der  \'orderflügel  schmäler  und  gelblich 
statt  weiß. 

Der  darüber  befindliche  gelbliche  Subkostalstrich  länger, 
distal  breiter,  außen  durchweg  gelbbraun  angelaufen.  Weiße 
Medianbinde  proximal  verengt.  Submedianbinde  nament- 
lich basal  ausgedehnter,  Submarginalbinde  breiter,  gleich- 
mäßiger und  gelblich  statt  weißlich,  wie  auf  Sempers  Figur 
von  dannt. 

Bimbisara  nirvana  Felder. 
Reise  Novara  1867  p.  426. 
Pagenstecher,   Senkenberg.  1897  p.  399. 
Bisappa  nirvana  Moore,  Lep.  Ind.   1899  p.   14. 
Neptis     neriphus     Staudinger,     Exot.     Schmett.     1888 

p.  146,  t.  50,  c?. 
Wenngleich  Felders  Diagnose  an  Ausführlichkeit  nichts 
zu  wünschen  übrig  läßt,  bin  ich  nicht  recht  sicher,  ob  Felder 
seine  Beschreibung  auf  eine  Spezies  basiert  hat  mit  der 
allenfalls  neriphus  Hew.  zusammenfällt.  Nur  ein  Typen- 
vergleich könnte  Gewißheit  verschaffen,  aber  da  ich  nicht 
glauben  kann,  daß  neben  nirvana  {neriphus)  noch  eine  zweite 
rötliche  Neptis  auf  Celebes  vorkommt,  die  den  neueren 
Sammlern  entgangen  sein  sollte,  bringe  ich  neriphus  als 
Lokalform  zu  nirvana. 

Wir  hätten   dann   folgende   Lokalformen   zu   verteilen: 

a)  nirvana  sangira  nov.  subspec. 
Neptis    sangira    Stdgr.    i.    1.;    Bisappa    sangira    Moore, 
Lep.  Ind.  IV.  p.  14. 

Stett.  cntomol.  Zeit.   1908. 


404 


Eine  Form,  die  ich  am  British  Museum  (aus  der  God- 
man-Collection)  sah,  und  die  viel  heller  gebändert  ist  als 
nirvana  und  neriphns. 

Patria :    Sangir. 

b)  nirvana  nov.  subspec. 

Neptis   antara   Westwood,   nee   Moore,    Pr.   Z.    S.    1888 

P-  473/474- 

Über  diese  Lokalform,  die  Westvvood  aus  Versehen 
zu  antara  anstatt  nirvana  oder  ncriphus  bringt,  schreibt 
Westwood  1.  c. 

Hab.     Talisse  Island,  6.,  9.  und  12.   September   1885. 

Obs.  The  type-specimen  of  this  specics  in  the  British 
Museum  is  a  male  measuring  nearly  2  in.  in  expanse.  The 
specimens  collected  by  Mr.  Hickson  are  larger  (2%  in.), 
and  with  richer  and  somewhat  more  varied  orange-red 
markings.  The  tripartite  spot  between  the  middle  and 
apex  of  the  fore  wings  is  larger,  and  followed  by  a  curved 
orange-red  streak  and  a  narrower  subapical  one.  The  larger 
spot  between  the  middle  of  these  wings  and  the  posterior 
angle  is  followed  by  another  curved  narrow  one,  which 
ascends  to  the  thu'd  brauch  of  the  median  vein,  and  is 
followed  next  the  anal  angle  by  a  still  more  slender  curved 
streak.  The  two  orange-red  bands  of  the  bind  wings  are 
of  nearly  equal  width,  and  between  them  and  also  outside 
of  the   second   is   a   narrow   obscurely   paler   brown   striga. 

Patria:    Talisin-Insel,   am  Nordkap  von  Celebes. 

c)  nirvana  nirvana  Felder. 

Felders  Original  stammte  aus  Lorquins  Sammlung 
und  wurde  vermutlich  in  Nord-Celebes  gefunden. 

Exemplare,  wie  sie  Staudinger  abbildet,  besitze  aus 
der  Minahassa,  Toli-Toli  (Novbr.-Dezbr.)  und  Tawaya 
(August) . 

Patria:    Nord-  und  Zcntral-Celebes. 

Stett.  entoniol.  Zeit.   1908. 


405 

d)  nirvana  tawayana  Fruhstorfer. 

Neptis  neriphus  taw.  Frühst.,  St.  E.  Z.  1899  p.  351, 
partim,  S.-Celebes. 

Neptis  neriphus  Holh,  Proc.  Bost.  Soc.  1890  p.  68, 
S.-Celebes. 

Neptis  nirvana  Rothsch.,  Iris  1892  p.  438,   S.-Celebes. 

Die  Süd-Celebesform  differiert  durch  die  schmäleren 
Binden,  die  kleineren  orangeroten  Flecken  und  ausgedehntere 
Schwarzfärbung  der  Flügeloberseite  von  Nord-Celebes-Exem- 
plaren.  Weil  ich  nun  finde,  daß  sich  meine  tawayana  als 
eine  Mischart  herausstellt,  deren  aus  dem  Norden  stammende 
Exemplare  wohl  identisch  mit  nirvana  sein  werden,  über- 
trage ich  die  Bezeichnung  auf  die  Süd-Celebesform. 

Patria:  S.-Celebes,  Patunang,  Januar  1896,  H.  Fruh- 
storfer leg. 

e)  nirvana  neriphus  Hew. 

Neptis  neriphus  Hew.,  Exot.  Butt.  IV.  Neptis  f.  6,  7, 
1868,  Sula. 

Bisappa  neriphus  Moore,   Lep.   Ind.  p.    15. 

Eine  melanotische  Inselform  von  nirvana jnit  breiterer 
Rotzeichnung.  Die  schwarzen  Binden  der  Flügelunterseite 
markanter,  schärfer  abgesetzt. 

Patria:  Sula-Mangoh  und  Besi,  7  (^S  2  ?$  Oktbr.- 
Novbr.  W.  Doherty  leg.     (Coli.  Fruhstorfer). 

Bimbisara  fuliginosa  Moore. 
Trans.  Ent.  Soc.  1881  p.  310;  de  Niceville,  Butt.  India 

II.  1886  p.  90. 
Bingham,  Fauna  p.  338. 
Pandassana  ful.   Moore,   Lep.   Ind.   IV.   p.    12,   t.   293, 

fig.    i-id,    c^?. 
Fuliginosa    zählt    trotz    ihrer    weiten    Verbreitung    im 
und    an    den    Grenzen    des    macromalayischen    Gebietes   zu 
den  seltensten  Neptiden. 

Stett.  entomol.  Zeit.   1908.  26 


406 

Fünf  Subspezies  sind  bekannt  davon,  alle  nur  in  ein- 
zelnen Exemplaren. 

a)  fuligmosa  fuliginosa  Moore. 

Nach  Moore  ist  dies  die  dry  season  form-Type  von 
Monlmein. 

forma  thamala  Moore. 

Neptis  thamala  Moore,  Journ.  Linn.  Sog.  1886  p.  36, 
t.  3,  f.  10;  Lep.  Ind.  1.  c.,  f.  if-g. 

Moore  glaubte,  daß  thamala  vom  Mergui- Archipel 
nur  die  Regenform  der  vorigen  sei,  eine  Anschauung,  die 
noch  der  Bestätigung  bedarf,  da  ich  vielmehr  der  Ansicht 
bin,  daß  thamala  eine  dunkle  Inselrasse  der  hellen  birme- 
sischen  fuliginosa  darstellt. 

Es  ist  nur  eine  Frage  der  Zeit,  daß  diese  Art  in  Perak 
gefunden  wird. 

Patria:    Unter-Birma,  Tenasserim,  Mergui-Archipel. 

b)  fuliginosa  monata  Weyenbergh. 

Neptis   monata   Weyenb.,    Petite   Nouvelles   Ent.    1874 
p.  408. 
Snellen,  T.  v.  Ent.  1897  p.  141,  t.  6,  f.  3,  ^. 
Patria:    Banka. 

c)  fuliginosa  serapica  nov.  subspec 

Neptis  thamala  Martin  und  de  Niceville,  J.  B.  N.  Hist. 
Soc.   1895  p.  408;    Hagen,  Iris  1896  p.   171. 

Pandassana  fuliginosa  Moore  1.  c,  partim,  Bingham  1.  c, 
partim,   Sumatra. 

Habituell  gleich  Moores  Figur  id,  in  der  Färbung 
unterseits  mit  le  und  ig  übereinstimmend,  oberseits  jedoch 
durch  das  dunkle  braungraue  Kolorit  der  fig.  if  nahe- 
kommend. 

Serapica  differiert  jedoch  von  allen  Figuren  durch 
die  größeren  Subapikalflecken  der  Vorderflügel,  die  schmälere 
Submedianbinde  der  Hinterflügel  und  von  anwldi  durch 
die  zierlichere  Grauzeichnung  aller  Flügel. 

Stett.  eutomol.   Zeit.  1908. 


407 

Von    serapica    (die    Köstliche    wegen    ihrer    Seltenheit) 

hat    Martin    in    13    Jahre    nur    3 — 4    Exemplare    gefangen. 

Patria:    N.-O. -Sumatra,  März  1894,   i   S  Coli.  Frühst. 

d)  fuliginosa  amoldi  nov.  subspec. 

Neptis  thamala   Pagenstecher,   Abhdl.    Senckenb.    1897 

p.  400,  t.  18,  f.  II,  ?. 
Neptis    fuliginosa    Shelford,    J.    As.    Soc.    Str.    Brauch 

1905  p.  98. 
Habituell  größer  als  serapica,  kleiner  als  thamala  Moore-9, 
alle     Grauzeichnungen,    namentlich    die     Subapikalf  lecken, 
viel  stattlicher  als  bei  thamala. 

Patria:  Samarinda,  S.-O.-Borneo  (A.  Kückenthal  leg.), 
Borneo  (Shelford). 

e)  fuliginosa  cura  Weymer. 

Neptis  cura  Weymer,  St.  Ent.  Z.  1885  p.  265,  t.  i,  f.  5. 

Pandassana  cura  Moore  1.  c,  p. 

Alle  Binden  schmäler  als  bei  den  vorgenannten  Rassen, 
Vorderflügel  ausgezeichnet  durch  rein  weiße  statt  gelb- 
lichen oder  grauen  Subapikalflecken. 

Patria:    Nias,  2  o^j'  i  $  Coli.  Fruhstorfer. 

Bimbisara  ebusa  Felder. 
Wiener  Ent.  Mon.  1863  p.   112.     Reise  Novara,  t.  56, 

f.  I,  1867. 
Semper,     Schmett.    Phil.     1886    p.     149;      Staudinger, 

Exot.  Schmett.  p.  146, 
Pandassana  ebusa  Moore  1.    c,   p.    15. 
Nach    Sempers    Bemerkungen    scheint    ebusa    stark    zu 
variieren    und    vermute    ich,    daß    Horodimorphismus    die 
Ursache  der  Erscheinung  sein  dürfte. 

Nach  Semper  sind  ,, dunklere  Exemplare  im  Süd- 
Osten  der  Philippinen  häufiger  als  im  Nord-Osten  derselben, 
solche  von  den  Jolo-Inseln  weichen  nicht  ab  von  philip- 
pinischen". 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908.  26* 


408 

Letzterer  Passus  ist  völlig  unrichtig,  denn  mir  liegen 
von  Jolo  Exemplare  vor,  die  einer  sehr  prononzierten  Lokal- 
rasse angehören  und  die  dunkleren  Exemplare  der  Süd- 
Philippinen  differieren  so  erheblich  von  jenen  des  Nordens, 
daß  auch  ihre  Aufteilung  in  Lokalrassen  unbedingt  erforder- 
lich wird. 

Der  sonst  so  sorgfältig  und  logisch  arbeitende  Semper 
übersah  häufig,  daß  Inselrassen  stets  mehr  oder  weniger 
differenziert  sind,  ja  wir  dürfen  sagen,  daß  es  Spezies,  die 
über  eine  ganze  Inselgruppe  hinweg  völlig  konstant  bleiben, 
bei  den  Tagfaltern  überhaupt  nicht  gibt. 

Es  wäre  viel  unerklärlicher,  wenn  eine  Neptis  von 
Mindanao  absolut  identisch  wäre  mit  ihrer  Schw^esterform 
von  Luzon,  weil  die  insulare  Modifikation  der  Art  die  Regel, 
deren    NichtSpezialisierung    eine    seltene    Ausnahme    bildet. 

Die  Felderschen  Typen  von  cbusa  kamen  von  Mindoro, 
somit  lassen  sich  die  bisher  bekannten  £;/;«S(7-Rassen  spalten  in  : 

a)  ebusa  cbusa  Felder.     Mindoro. 

b)  ebusa  laetitia  nov.  subspec 

Neptis  ebusa  Semper,  partim;    Staudinger  1.  c,  p.  145, 
Mindanao. 
Fruhstorfer,  B.  E.  Z.  1900  p.  27,  Bazilan. 

Bazilan-(^$  differieren  von  Felders  Figuren  durch 
rundliche  anstatt  längliche  Subapikal-  und  Medianflecken 
der  Vorderflügel,  schmälere  und  dunklere  Querbinden  der 
Hinterflügel. 

Die  Grundfärbung  meiner  Bazilan-Exemplare  erscheint 
mehr  grau,  jene  von  Mindanao  mehr  gelblichbraun. 

Patria:  Bazilan,  2  (^$  (Februar-März  1898)  W.  Doherty 
leg.     Mindanao  ((^$  ex  coli.  Staudinger). 

c)  ebusa  euphemia  nov.  subspec 
Neptis  ebusa   Semper,   partim,    Jolo. 

Habituell  kleiner  als  die  vorigen,  Grundkolorit  dunkler, 
Medianflecken    der   Vorderflügel   heller    und   gleichmäßiger. 

Stett.  ciitomol.  Zeit.   1908. 


409 

Unterseite :  Die  schwarzen  Binden  obsoleter,  die  braunen 
und  gelblichen  ausgedehnter. 

Patria:    Jolo,  Waterstradt  leg.    2  <^S  Coli.  Fruhstorfer. 

Es  erscheint  mir  in  hohem  Grade  wahrscheinlich,  daß 
fuliginosa  Moore  nur  den  indisch-malayischen  Zweig  der 
chusa  bildet.  Mir  fehlt  jedoch  ausreichendes  Material  diese 
Frage  zu  entscheiden,  trifft  indessen  meine  Vermutung  zu, 
dann  müssen  alle  unter  fuliginosa  aufgezählten  Inselformen 
cbusa  koordiniert  werden. 


Tafel-Erklärung. 

Tafel    I. 
Figur     I.    Acca  tadema  Fruhstorfer. 

2.  Neptis  annamitica  Fruhstorfer. 

3.  Neptis  jaculatrix  Fruhstorfer. 

4.  Neptis  emesa  Fruhstorfer. 
,,        5.    Neptis  licinia  Fruhstorfer. 

,,        6.    Neptis  phlyasia  Fruhstorfer. 
Tafel    IL 
Figur     7.    Neptis  leucoporos  Fruhstorfer. 

8.  Neptis  tushita  Fruhstorfer. 

9.  Neptis  amorosca  Fruhstorfer. 

10.  Neptis  messogis  Fruhstorfer. 

11.  Neptis  terentia  Fruhstorfer. 

12.  Neptis  lyria  Fruhstorfer. 

Tafel    III. 
Figur  13.    Phaedyma  baweana  Fruhstorfer. 

14.  Phaedyma  tonkiniana  Fruhstorfer. 

15.  Bimbisara  zena  Fruhstorfer. 

16.  Bimbisara  Saskia  Fruhstorfer. 

17.  Bimbisara  calhplocama  Fruhstorfer. 

18.  Bimbisara  digitia  Fruhstorfer. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


410 

Nachtrag. 

Während  des  Druckes  ging  mir  wieder  neues  Material 
zu,  das  hier  kurz  beschrieben  und  registriert  wird. 

Zu  Seite  269: 

Rahinda  consimilis  pedia  nov.  subspec. 
steht  affinis  Felder  von  Key  am  nächsten  und  trägt  etwas 
schmälere,   jedoch   viel  lichtere   gelbe   Binden,    die   beim   $ 
anal  war  ts   stärker   eingeschnürt   sind. 

Unterseite :  Ähnlich  stenopa  m.  alle  Binden  und  Flecken, 
die   bei   affinis  rötlich   gefärbt,    schwarzgrau. 

Von  stenopa  und  ettrygrapha  m.  entfernt  sich  pedia 
durch  wesentlich  ausgedehntere   Gelbzeichnung. 

Patria:  Austrahen,  Queensland,  3  (^^  2  $$  Coli.  Fruh- 
storfer. 

Zu  Seite  272 : 

Rahinda  dindinga  elea  nov.  subspec. 

$.  Habituell  den  größten  Borneo  dindinga-^^  gleich- 
kommend, jedoch  mit  stark  verschmälerten  ockergelben 
Binden  und  Flecken  auf  allen  Flügeln. 

Vorderflügel  mit  einer  relativ  breiten  rötlichgelben 
Submarginalbinde,  die  in  der  Medianregion  proximal  stark 
gekniet  ist,  und  einer  fadendünnen,  etwas  undeuthchen 
rötlichen  Antemarginallinie. 

Hinterflügel  mit  einer  rotgelben  anstatt  grauen  äußeren 
Submarginalbinde,    die    etwas    an   paraka    Butler    erinnert, 

Subanalf  lecken  der  Vorderflügel  isoliert,  nicht  zu- 
sammenhängend, wie  bei  paraka,  an  die  elea  durch  die 
allerdings  mehr  als  dreimal  so  breite  gelbliche  Submarginal- 
binde der  Vorderflügel  etwas  erinnert. 

Unterseite  wie  bei  dindinga,  nur  alle  schwarzen  Binden 
der  Vorderflügel  schmäler,  jene  der  Hinterflügel  gleich- 
mäßiger schwarz. 

Patria:  West-Sumatra,  Padangsches  Bovenland,  i  $ 
Coli.  Frühster f er. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


411 

Zu  Seite  290: 

Der  Name  leucothoe  Clerk-Cramer  muß  als  Homonym 
verworfen  werden,  weil  Linne  eine  Athyma  bereits  als  Pap. 
leucothoe  beschrieben  hat. 

An  Stelle  von  Neptis  hylas  leucotho':  hat  der  Name 
Ncptis  hylas  acidalia  Weber,  Observ.  Entom.  1801  p.  107, 
zu  treten.  (Man  vergleiche  Auriv.  Recensio  Critica  1882  p.  23). 

Zu  Seite  326: 

Eine  nandina-Ra.sse  ist  mir  neuerdings  vom  Drachensee 
(Lake  Candidius,  der  Engländer,  Suisha,  der  Japaner) 
zugegangen. 

Die  geographische  Form  steht  den  philippinischen 
nandina- AusVäuiern  am  nächsten,  insbesondere  ncgrosiana  m., 
die  weißen  Binden  sind  jedoch  weniger  entwickelt. 

.Y.  nandina  formosana,  wie  ich  die  neue  Inselbewohnerin 
nenne,  kommt  auch  nandina  capnodes  m.  nahe,  wie  sie 
Leech,  t.  29,  f.  10,  abbildet;  die  weiße  Submarginalbinde 
der  Hinterflügel  ist  bei  formosana  jedoch  schmäler  und 
die  Unterseite  wesentlich  dunkler  braunrot. 

Patria:  Formosa,  aus  zirka  4000  Fuß  IMeereshöhe, 
September   1907,    c^$   Coli.   Fruhstorfer. 

Zu  Seite  327: 

Ncptis  mahcndra  ist  mir  aus  der  N.-W.-Province,  Nord- 
Indien,  in  2  (^$  zugesandt  worden  und  konstatiere  ich, 
daß  sie  eine  distinkte   Spezies  darstellt. 

Neptis  yerburyi  ominicola  nov.  subspec. 

^  größer  als  ye;'&w;'y?-Exemplare,  wie  ich  sie  in  Tenasse- 
r.'m,  Tandong  gefangen  habe  sich  nähernd,  von  dieser  aber 
differenziert  durch  die  stark  verschmälerte  Weißzeichnung 
aller  Flügel,  die  zudem  noch  leicht  gelblich  abgetönt  und 
grau  überstäubt  ist. 

Patria:    West-China,   Omi-Shan,    i    o    Coli.   mea. 

Zu  Seite  332: 

Diese  Art  ist  im  Wiener  Verzeichnis  p.   173  wie  folgt 

Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


412 

diagnostiziert:    Oben  braunschwarzer,  unten  kupferbrauner 
Falter.     ,,Aus  Kärnthen,  H.  von  Hohen warth." 

Das  ist  eine  Kennzeichnung,  die  vollkommen  aus- 
reicht, um  Stichels  Behauptung,  Soc.  Ent.  p.  113,  zu  wider- 
legen, der  lucilla  Denis  als  nom.  nudis  behandelte. 

Zu  Seite  347: 

Lathy  hat  auf  Grund  seines  reichen  Nias-Materials 
herausgefunden,  daß  ilira  Kheil  eine  composite  species" 
darstellt,  von  denen  nur  der  <^  zu  ilira,  das  9  (fig-  8  auf 
Tafel  III)  zu  einer  zweiten  Art  gehört,  zu  der  auf  Nias  die 
(^(^  viel  häufiger  sind  als  jene  von  ilira. 

Die  neue  Art,  kenntlich  an  ihrer  gelblicheren  Grund- 
farbe und  größeren  weißen  Keilflecken,  nennt  Lathy 
„kahoga."     Ich  besitze  davon  5  (^^,  3  $$. 

Zu  Seite  359: 

Neptis  nausicaa  sparagmata  nov.  subspec. 

$  etwas  kleiner  als  $  von  typischen  nausicaa,  etwa 
jenen  von  nausicaa  symbiosa  m.  und  nausicaa  synosa  m. 
gleichkommend. 

Sparagmata  differiert  jedoch  von  allen  durch  die  wesent- 
lich kleinere  Weißfleckung  aller  Flügel  und  das  distal  stark 
verschmälerte,  fingerförmige,  weißlichblaue  Medianband  der 
Hinter  flügel. 

Die  Reduktion  der  weißen  Zeichnungen  macht  sich 
auch  auf  der  Unterseite  bemerklich. 

Die  Submarginalpunkte  der  Vorderflügel  und  die 
Medianbinde  der  Hinterflügel  erscheinen  peripherisch  reicher 
blau  bezogen. 

Patria:  S.-W.  Holl.  N.-Guinea,  Tanah-Merah,  Juh 
1905,  I  9  in  Coli.  Röber. 

Zu  Seite  391 : 

a)  Die  helle  Form  nannte  ich  annandia  niothocn 
(Gubener  Ent.  Ztg.  1907  p.  279),  dazu  eine  Regen- 
zeitform, forma  tafhos  m. 

Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


413 


Iiilialts-Yerzeidiiiis. 

(Heft  IL  1908). 

Coleopteren  aus  Ostindien  von  J.  Weise.  S.  213.  — 
Die  Gattung  Lorditomaeus  Peringuey  von  A.  Schmidt, 
Berlin.  (Col.)  S.  231.  —  Versuch  einer  monographischen 
Revision  der  indo-austrahschen  Neptiden  von  H.  Früh- 
st o  r  f  e  r    mit  18  Abbildungen  auf  3  Tafeln.     S.  240. 


Ausgegeben  im  Mai  k 


Inhalt  des  69.  Jalirgauges 

der  Steltiner  entomologischen  Zeitung"  1908 

(alpha) »etisch  geordnet). 

Seite 

Alphabetisches  Register    413 

G.    B  r  e  d  d  i  n  :     Noch  ein  Dieuches  der  uniguttata- 

Gruppe  (Rhynchota)    31 

Dr.     Günther     Enderlein:       Neue    Arten    der 

Braconidengattung  Stantonia    iio 

H.     Fruhstorfer:      Neue   Pyrrhogyra  und  Über- 
sicht der  bekannten  Arten     34 

Derselbe  :    Neue  Ectima-Rassen  41 

Derselbe  :     Eine  neue  Eunica  aus  der  Alcmena- 

Gruppe  und  Beschreibung  neuer  Lokalformen     44 
Derselbe  :       Neue    Curetis    und    Übersicht    der 

bekannten  Arten 49 

Derselbe  :  Versuch  einer  monographischen 
Revision  der  indo-australischen  Neptiden.  (Mit 
18  Abbildungen  auf  3  Tafeln) 240 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1908. 


414 

Dr,  K.M.  Heller:  Neue  indomalayische  Rüssel- 
käfer, vorwiegend  aus  Madras  und  Borneo. 
(Mit  I  Tafel)    122 

Dr.    Walt  her    Hörn:     Cicindela  prothymoides . ,  .    120 

H.    K  a  r  n  y  :     Über  das  Schnarren  der  Heuschrecken  112 

Hofrat  Prof.  Dr.  F.  Ludwig:  Zur  Biologie  des 
Stenopsocus  stigmaticus,  des  blattlausähnlichen 

Spinnflüglers      195 

Derselbe  :  Über  eine  einheimische  Wassermilbe 
aus  der  Familie  der  Hornmilben,  Notaspis 
lacustris    199 

A.    Schmidt:    Die  Gattung  Lorditomaeus  Peringuey 

(Col.) 231 

Edmund     Schmidt:      Fulgora   sapphirina,    eine 

neue    Fulgora-Art    von    Sumatra    93 

Chr.     S  t  e  r  n  b  e  r  g  :      Neue   Dynastiden-Arten 3 

Derselbe  :  Neue  Arten  aus  den  Gattungen 
Chlaenius,  Polyhirma  und  Tefflus,  gesammelt 
1900  von  Prof.  Oscar  Neumann  auf  seiner 
Durchquerung  Nord-Ost-Afrikas,  hauptsächlich 
Abessyniens  und  der  Gallaländer   96 

Hans   Wagner:    Neue  zentral-  und  südafrikanische 

Apionen    59 

Vereins-Angelegenheiten    210 

J .  Weise  :    Chrysomeliden  von  Angola 200 

Derselbe  :    Bemerkungen  über  die  ersten  Stände 

von  Cassida  stigmatica 205 

Derselbe  :    Eine  Berichtigung      207 

Derselbe  :    Coleopteren  aus  Ostindien 213 


Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


Alplijibetisclies  Register. 


415 


A  c  c  a  243,  247,  256,  257,  278. 
venilia  243,  247,  257,  278. 
anceps  283. 
contunda  281. 
,,         cyaniphera  282. 
,,         glaucia  285. 
,,         glyceria  284. 
,,         godelewa  279. 
,,         grimberta  284. 
,,         holargyrea  281. 
,,         leucoion  281. 
,,         neohannoverana  286. 

obiana  280. 
,,         jjseudovanescens  280. 
,,         tadema  282. 
venilia  282. 
Aleides    124. 
audax  124,   165. 
crenatidens  124,  168. 
diadema  124,  158,  161. 
geminus  124,  159,  161. 
hexamitosus  124,  155. 
impressus  124,  160,   161. 
laetus  124,   165. 
molitor  124,   161. 
morio  124,  171. 
nocens  124,  162. 
subvirens  124,  169. 
taeniatus  124,  156,  160. 
tapirus  124,  167. 
vinculosus  124,  160,  161. 
Andasenodes    245. 

mimetica  245. 
Andrapana    243. 

columella  243. 
Anisocalvia    220. 
andre  \v  e  s  i    220. 
Apion    61. 
abyssinicum  90. 
beguini  72. 
conicoUe  64. 
flexipenne  88. 


fortirostre  74. 

foveirostre  77. 

fuscitarse  82. 

fuscum  63. 

ganglbaueri  61. 

gracilipenne  80. 

hemisphaericum  87. 

indubium  91. 

nitipenne  85. 

oxyrhjTichum  78. 

papei  81. 

sanguinipes  68. 

var.  atripes  69. 

solarii  69. 

spadiceum  66. 

subangulirostre  75. 

subelongatum  71. 

subnitidum  84. 
Apocyrtidius    123,  12S. 

chlorophanus  123,   129. 
Apocyrtus    129. 
A  p  o  d  e  r  u  s    124. 

fenestratus  124,  150. 

indicus  124,  146. 

nelligrinus  124,  148. 

nigroaeneus  124,  149. 

rufobasalis  124,  152. 

spectrum  124,  152. 
Apterolotis    225. 

andre wesi  225. 

gibbula  226. 
A  r  c  y  p  t  e  r  a    114. 

fusca  114. 
Aspidomorpha    203. 

angolensis  203. 

delitescens  203. 
Astycophilus    123. 

oculatus  123,  126. 
Astycophobus    123,  125. 

aurovittatus  123,  125. 
Atharia    245. 

consimilis  245. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


416 


Attelabus    124. 
obliquus  124,   153. 
uniformis  124,   154. 
var.   geniculatus    124,    155. 
B  a  c  a  1  o  r  a    245. 

pata  245. 
B  i  m  b  i  s  a  r  a    244,  256,  259. 
ananta  259,  392. 

ananta  392. 
,,         areus  392. 
,,         chinensis  392. 
anjana  259,  393. 
,,         anjana  393. 
„         decerna  393. 
„         elegantia  394. 
.,         Saskia  394. 
vidiia  395. 
.,         zena  394. 
antigone  259,  391. 
armandia  259,  391. 
calliplooama  259,  401. 
ebusa  259,  407. 

ebusa  408. 
eupliemia  408. 
laetitia  408. 
eschholzi  259,  401. 
fuliginosa  259,  405. 
,,         arnoldi  407. 

cura  407. 
,,         fuliginosa  400. 
„         monata  406. 
serapica  406. 
hesione  259,  391. 
illigera  259,  399. 
„         alabatana  400. 
,,         calayana  400. 
illigera  400. 
illigerella  400. 
pia  400. 
manasa  259,  390. 
„         manasa  390. 
„         nycteus  390. 
miah  259,  396. 

batara  398. 

digitia  398. 

disopa  399. 

„         javanica  398. 

ötctt.  eutomol.' Zeit.   1908. 


miah  miah  396. 
„         nolana  396. 
,,         sarochoa  397.  * 
narayana  259,  389. 
nana  390. 
narayana  390. 
nirvana  259,  403. 
„         neriphiis  405. 
,,         nirvana  404. 
,,         sangira  403. 
,,         tawayana  405. 
pata  259,  399. 

pata  399. 
,,         patalina  399. 
,,         semperi  399. 
radha  259,  390. 

radha  391. 
sankara  244,  259,  387. 
ambina  389. 
antonia  389. 
aar  388. 
quilta  388. 
„         sankara  388. 
sinica  389. 
yamari  389. 
viraja  259,  395. 
B  i  s  a  p  p  a    244. 

neriphus  244. 
B  o  t  r  y  o  n  o  p  a    214. 

sheppardi  214. 
Bryodema    114. 

tuberculata  114. 

Callispa    213. 

7-maculata  213. 

C  a  s  s  i  d  a    205. 

stigmatica  205. 

C  a  t  a  p  i  o  n    71. 

.subelongatum  71. 
Cepurellus    123,  137. 

dajacus  123,  138. 
Cercidocerus    125. 
interruptolineatus  125,  192. 
prodioctoides  125,   190. 
C  h  1  a  e  n  i  u  s    98. 
aberanus  106. 
adagidensis  107. 
bennigseni  103. 


417 


difficilis  105. 
elegans  101. 
er  langer!  102. 
garamulatanus  109. 
horni  108. 
imperialis  99. 
kraatzi  102. 
latipennis  104. 
neumanni  98. 
oberthüri  108. 
principalis  107. 
roeschkei  100. 
superbus  99. 
Choeridiona    214. 

metallica  214. 
Cicindela    120. 

prothymoides  120. 
Clanis    227. 
dorsalis  227. 
Coccinellidae    216. 
C  o  6  1  o  s  i  s    3. 

inermis  3. 
Copolopha    114. 

burmeisteri  114. 
C  o  n  a  p  i  o  n    88. 
abyssinicum  90. 
flexipenne  88. 
Curculionidae    123. 
C  u  r  e  t  i  s    49. 
acuta  56. 

,,         japonica  56. 
,,         tsushimana  57. 
bulis  56. 

„         angulata  56. 

bulis  56. 
,,         dentata  56. 
,,         discalis  56. 
,,         fortunatu.s  56. 
,,         Stigmata  56. 
insularis  52. 

,,         baweana  55. 
„         bazilana  25. 
,,         camotina  52. 
,,         celebensis  55. 
„         eda  54. 
„         egena  55. 
felderi  53. 
Stett.  eutomol.  Zeit.   1908. 


insularis  hera  54. 
,,         idosinica  54. 
,,         insularis  54. 
,,         isabella  52. 
,,         jolona  52. 
„         jopa  53. 
,,         kiritana  55. 
„         minima  53. 
„         nesophila  52. 
,,         niasica  54. 
„         obsoleta  52. 
„         pseudoinsularis  53. 
,,         saronis  54. 
,,         schortlandica  55. 
,,         solita  55. 
,,         sperthis  53. 
,,         venata  55. 
sanatana  57. 
ge  59. 
,,         honesta  58. 
,,         latipicta  59. 
,,         malayica  58. 
„         sanatana  58. 
,,         semilimbata  59. 
,,         tagalina  58. 
thetis  49. 

,,         aurantiaca  50. 
,,         barsine  50. 
,,         cinyra  50. 
„         eberalde  51. 
„         galinthias  50. 
„         georgiana  51. 
„         gloriosa  50. 
,,         menestratus  50. 
„         nisias  50. 
„         palawanica  50. 
,,     f_  thetis  49. 
Cyphomydica    124,  174. 

megacalles  124,   175. 
Desmidophorus    124. 

saravacanus  124,  172. 
D  i  e  u  c  h  e  s    31. 
procericornis  31. 
Dyscerus    123. 
andrewesi  123,  139. 
cervinus  123,  144,   145. 
lateralis  123,  142,  145. 


418 


sparsus  123,  141. 
sparsutus  123,  144,  145. 
Ectatorhinus    124. 
adamsi  178. 
alatus  178. 
femoratus  178. 
frontalis  177. 
godeffroyi  179. 
hasselti  178. 
nanus  124,  176,   179. 
rugaticollis  178. 
wallacei  178. 
E  c  t  i  m  a    41. 
Jona  44. 
liria  42. 

astricta  43. 

exilita  43. 

infirma  42. 

liria  42. 

lirides  43. 

lirissa  42. 
rectifasciata  44. 
E  n  e  m  a    24. 
gibbicollis  24. 
pan  27. 
E  p  i  1  a  c  h  n  a    216. 
chrysomelina  218. 
circellaris  216. 
doryca  218. 
wissmanni  217. 
E  p  i  s  o  m  u  s    123. 
marshalli  123,   130. 
nilgirinus  123,  131. 
Eugithopus    125'. 

vittatus  125. 
E  u  n  i  c  a    44. 
ariba  48. 
eurota  45. 

euphemia  47. 

eurota  46. 

flora  46. 

myrthis  46. 

theophania  46. 
irraa  44. 
tatila  47. 

,,         bellaria  47. 
,,         coerulea  47. 


tatila  tatila  47. 
,,         tatilina  47. 
Euryope    201. 

sanguinea  201. 
Exochomus    222. 

nigripennis  222. 
F  u  1  g  o  r  a    93. 

sapphirina  93. 
Gonophora    214. 

bengalensis  214. 
Hamadryodes    243. 

lactaria  243. 
H  i  s  2)  i  n  a  e    213. 
Hoplionota    203. 

wellmani  203. 
Hyalopteryx    114. 

rufipennis  114. 
Kalkasia    243. 

alwina  243. 
Lamprolabus    124,  154. 

uniformis  124,  154. 
L  a  s  i  p  p  a    245. 

heliodore  245. 
Lefevrea    203. 

angolensis  203. 
Lorditomaeus    231. 

aequus  232,  237. 

bifidus  232,  236. 

deplanatus  232,  237. 

fornicatus  231,  234. 

infuscatus  232,  235. 

invenustus  231,  233. 

lunatulus  232,  237. 

setulosus  231,  232. 

tenuis  232,  239. 
M  a  r  o  s  i  a    244. 

antara  244. 
Melitonoma    200. 

angolensis  200. 
Monolepta.    203. 

ludicra  203. 
Napophyes    124. 

belli  124,  145. 
Nauphaeus    124. 

linearis  124,   179,   181. 

miliaris  181. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


419 


nebulosus  124,  179,  180. 
simius  180. 
Neptis     244,    246,    256,    286. 
aceris  244. 
agatha  247. 
alwina  258,  235. 

,,         alwina  235. 

„         kaempferi  235. 
ananta  247. 
antilope  257,  338. 
arachne  257,  338. 
bella  258,  341. 
beroe  257,  338. 
brebissoni  258,  355. 

„         brebissoni  356. 

„         dulcinea  357. 

„         metioche  356. 
cartica  246,  258,  352. 

,,         burmana  354. 

„         cartica  353. 

„         nashona  353. 
cydippe  257,  338. 
dejeani  258,  336. 
duryodana  257,  310. 
dike  311. 

,,         duryodana  310. 

,,         emesa  310. 

,,         nesia  311. 

,,         paucalba  311. 
tuUia  311. 
exellens  258,  335. 
gracilis  257,  307. 
harita  246. 

heliodora  247,  257,  339. 
dorelia  340. 
heliodora  339. 

,,         kuhasa  339. 

,,         niasana  341. 

„         siaka  340. 
tiga  340. 
hylas  246,  256,  287. 

„         acidalia  295. 

,,         alorica  304. 

„         andamana  299. 

„         cosama  303. 

„         engano  300. 

„        flaminia  303. 

Stett.  entoinol.  Zeit,  190  8. 


hylas  hageni  301. 

„         hainana  296. 
hylas  290. 
ida  306. 

,,         intermedia  290. 

,,         jaculatrix  305. 

„         licinia  303. 

„         hiculenta  294. 

„         mamaja  299. 
matuta  302. 

„         nicobarica  299. 
oda  291. 

„         ombalata  300. 

,,         papaja  299. 

,,         passerculus  291. 

,,         sappho  291. 

„         serapia  304. 

,,         sopatra  301. 

,,         sophaina  304. 

,,         symada  300. 

„         terentia  301. 

,,         timorensis  305. 

,,         varmona  298. 
jumbah  246,  257,  328. 

„         amorosca  330. 

,,         binghami  331. 

„         jumbah  329. 

,,         nalanda  329. 
lucilla  246,  258,  332. 

,,         coenobita  333. 
fridohni  333. 
lucilla  332. 
ludmilla  334. 

„         magnata  334. 

,,         sjTietairus  333. 
magadha  246,  257,  307. 

,,         annamitica  308. 

;,         charon  310. 

„         khasiana  308. 

„         magadha  308. 

,,         pasiphae  309. 
phlyasia  309. 
plautia  309. 
mahendra  257,  326. 
melicerta  247. 
miah  247. 
nandina  246,  256,  287. 


420 


nandina  acala  324. 
,,         apharea  320. 
,,         boholica  316. 

clinia  322. 
„         cymela  315. 
„         cyra  315. 
,,         florensis  321. 
,,         gononata  324. 
„         hampsoni  322. 

ila  320. 
,,         ilocana  315. 
„         jucundiora  321. 

kallaura  322. 
,,         leuconota  324. 
,,         nierediei  322. 
,,         micgomegethes  326. 
,,         mindorana  315. 
,,         nandina  320. 
„         negrosiana  315. 
„         parthica  317. 
,,         pseudosoma  316. 
,,         solygeia  316. 

soma  322. 
„         sumba  321. 
„         tibetana  325. 

tushita  324. 
nata  257,  312. 

,,         aletophone  313. 
,,         cresina  312. 
,,         egestas  314. 
,.         leucoporos  312. 
,,         nata  314. 
nausicaa  246,  258,  357. 

lyria  359. 
,,         nausicaa  358. 
,,         sparagmata  412. 
,,         symbiosa  359. 
,,         synoxa  358. 
,,         nirvana  247. 
nitctis  258,  342. 

carvinus  342. 
„         gatanga  343. 

nitetis  342. 
,,         ormiscus  343. 

prodymus  343. 

samiola  343. 
philyra  258,  246,  336. 
Stctt.  cntomol.  Zeit.   1908. 


philyroides  336. 
praslini  258,  359. 

,,         connexa  364. 
dorcus  363. 

,,         lactaria  364. 

„         maionia  360. 

„         messogis  363. 

„         nemeus  360. 

„         papua  362. 

„         praslini  360. 

,,         ronensis  364. 
saloe  360. 

„         staudingeriana  365. 

„         terentia  365. 
pryeri  246,  258,  334,  335. 

,,         arboretorum  335. 

„         pryeri  335. 
satina  246,  258,  357. 

,,         damarete  357. 

„         satina  357. 
speyeri  258,  336. 
thestias  257. 
thetis  246. 
thisbe  257,  337. 
vikasi  258,  344. 

„         celibeca  349. 
harita  350. 
ilira  347. 

„         infuscata  346. 

,,         omeroda  347. 

,,         palawanica  349. 

,,         sakala  351. 

,,         salpona  348. 

,,         taimiri  346. 

„         vibusa  349. 

„         vikasi  345. 
yerburjd  257,  327. 

,,         ominicola  411. 
zaida  257,  336. 
N  o  t  a  s  p  i  s    199. 

lacustris  199. 
Ommatolampus    125. 
germari  125,  188. 
haemorrhoidalis  125,  .186,   18' 
var.  borneensis  186,  187. 
hewitei  125,  185,  188. 
paratasivides  188. 


421 


Stigma  187. 
tetraspilotus  187. 
var.  nigrolimbatus  187. 
whitelieadi  187. 
O  m  o  c  e  s  t  u  s    114. 

miniatus  114. 
Omotemnus    125. 

nanus  125,  183. 
Pachyrrhynchidae    128. 
Pachyrrhynclius    128. 
Palanda    244. 

illigera  244. 
Pandassana    244. 

fuligonosa  244. 
Pantorhytes    128. 
Paramecolobu^  124,  153. 

obliquus  124,   153. 
Paraneptis    243. 

lucilla  243. 
P  h  a  e  d  y  m  a  243,  247,  256,  258, 
366. 
amphion    243,    247,    258,    376. 
„         amphion  378. 
nerio  379. 
ampliata  258,  379. 
aspasia  247,  258,  376. 
baweana  247. 
columella  258,  366. 
,,         angara  374. 
,,         bataviana  370. 
„         baweana  371. 
„         columella  366. 
„         eremita  372. 
,,         kangeana  371. 
„         lombokiana  371. 
„         martabana  367. 
„         nilgirica  369. 
„         ophiana  369. 
„         ophianella  373. 
„         sarabaita  374. 
„         singa  370. 
„        soror  374. 
„         sumbana  372. 
daria  258,  375. 

„         albescens  375. 
,,         daria  375. 
„         variabiüs  375. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


eblis  247,  258,  380. 
eblis  380. 
,,         ganiana  381. 
eleuthera  258,  379. 
fissizonata  258,  390. 
,,         fissizonata  380. 

lydda  380. 
„         pisias  380. 
heliopolis  247,  259.  382. 
mimetica  258,  381. 
ophiana  247. 
sherpherdi  259,  384. 
„         astraea  385. 
,,         damia  384. 
donata  386. 
,,         graciella  386. 
,,         latifasciata  384. 
,,         mastusia  385. 
„         nectens  386. 

sherpherdi  384. 
sumbana  347. 
P  h  y  s  a  p  o  d  e  r  u  s    129. 
fenestratus  150. 
nigroaeneus  129. 
P  o  1  y  h  i  r  m  a    96. 
dohrni  96. 
neumanni  96. 
P  o  t  e  r  i  o  p  h  o  r  u  s    125. 

stellatus  125,  188. 
Pull  US    228. 

ceylonicus  228. 
P  y  r  r  h  o  g  y  r  a    34. 
catharina  36. 
crameri  39. 

„         crameri  39. 
,,         nagnodorus  39. 
,,         nautaca  39. 
edocla  37. 

„         aenaria  37. 
anthele  38. 
„         athene  37. 
„         edocla  37. 
,,         lysanias  38. 
,,         maculata  38. 
nasica  39. 

„         ohvenca  40. 
seitzi  40. 


422 


neaerea  34. 

arge  36. 
argina  34. 
cuiJarina  34. 
hypsenor  30. 
juani  35. 
kheili  35. 
neaerea  34. 
ollius  35. 
ophni  36. 
otolais  38. 
stratonicus  36. 
tiphoeus  36. 
Rahinda  245,   247,   255,   256, 
259. 
antara  247,  256,  276. 
aurelia  257,  272. 
bieti  256,  266. 
consimilis  247,  256,  266. 
affinis  268. 
„         consimilis  267. 
„         continua  268. 
,,         enrygrapha  268. 
„         pedia  269. 
„        stenopa  267. 
cyrilla  256,  273. 
„         athenais  274. 
„        athene  275. 
„         attica  274. 
,,         commixta  274. 
,,         cyrilla  274. 
„         phrygia  275. 
dama  256,  276. 
dindinga  256,  272. 

elea  410. 
epira  256,  266. 

epira  266. 
heliobole  266. 
hordonia  245,  247,  256,  260. 
,,         aigilipa  265. 
alceste  263. 
„         cnacalis  263. 
„         doronia  263. 
„         hordonia  261. 
„         pardiis  264. 
„         plagiosa  262. 
rihodana  263. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


hordonia  senthes  265. 

sinuata'^262. 
mysia  257,  276? 
„         mysia  277. 
,,         neriphoides  278. 
„         sarmians  277. 
„         serpentina  277. 
paraka  256,  269.  * 
„         assamica  270. 
„        confluens  271. 
„        dahana  271, 
„         paraka  270. 
„         sandaka  270. 
tricolor  273. 
R  a  s  a  I  i  a    245. 

gracilis  245. 
Rhabdocnemis    125. 

stillata  125,  193. 
Scapanes    6. 
brevicornis  12. 
grossepunctatus  6. 
var.  salomonensis  11. 
S  c  y  m  n  u  s    227. 
indicus  228. 
venalis  227. 
Solanophila    219. 

nilgirica  219. 
Sphenomorpha    128. 
Squamipsichora    124,  181. 

araneola  124,  182. 
Stabrobates    244. 

radha  244. 
Stantonia    110. 
hammersteini  110. 
minuta  111. 
sumatrana  110. 
Staroder  US    114. 

morio  114. 
Stenopsociis    195. 

stigmaticus  195. 
Sticholotis    222. 
andrewesi  225. 
decora  223. 
13-maculata  224. 
gibbiüa  326. 
limbata  227. 
nilgiriensis  224. 


423 


obscurella  222. 
Strigapoderus    148. 

nelligrinus  148. 
Stynax    123. 

anthracicus  123,  135,  137. 

carbonaria  136. 

continentalis  134,  137. 

morosus  123,  135,  136. 
S  y  n  a  p  i  o  n    91. 

indubium  91. 
Tagatsia    244. 

duma  244. 


Tefflus    97. 

neumanni  97. 
Thea    222. 

bisoctonotata  222. 
Trachodes    123. 

acutangulus  123,  133. 
Xyloryctes    14. 

laevipennis  14. 

perpendicularis   19. 

thestalus-intermedius 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


Tafel  I. 


^^ 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


Tafel  n. 


*^ 


Stett.  entomol.  Zeit.  1908. 


Tafel  m. 


14 


14 


16 


17 


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