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Full text of "Entomologische Zeitung"

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Entomologische  Zeitung- 


«5.  Jahrgang:. 


Heft  I. 


STETTIN  1904. 


Druck   von   K.   Gvassmaiin. 


Entomologisclic  Zeitung. 


Heraiisgcgebeii 


\i)n  dem 


entoinologischen  Vereine 


STETTIN. 


F ü  11  f u  11  d s (' e  li z i o, s t e r   Juli r U' a  n i>-. 


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Stettill  1904. 

l)iMick    voll    ]{.    (!  r  ii  ssniii  11 1 


Entomologische  Zelliiog 

hLTaufgcyL'bcii   von  ileiu 

entomologischen  Vereine 

zu  Stettin. 


Redaction:  Dr.  Heinrich  Dohrn,  V ursitzender. 

In  Conimission  bei  der  Buchlicandlung-  K.  Friodländor  &  Solin   in  Berlin. 


1904.  65.  Jahrgang.  Heft  I. 


Gattungen  und  Arten  der  Valgiden 
von  Sumatra  und  Borneo. 

"\on  Prof.  II.  .1.  Uolhe. 


Die  Bearbeitung  der  Valgiden  von  Sumatra  und  Borneo, 
-wie  ieh  sie  hii-r  den  Herren  Entomologen  unterbreite,  schließt 
sieh  eng  an  die  monographische  Bearbeitung  der  Valgiden  Afrikas 
welche  ich  in  der  Stetliner  Ent.  Zeit.  1897  (S.  184—215)  ver- 
öileutlicht  habe.  Das  ist  sogar  in  doppelter  Weise  der  Fall. 
Denn  erstens  ist  mit  der  vorliegenden  Arbeit  die  so  notlnvendige 
Aufstellung  neuer  Genera  fortgesetzt.  Alle  Arten  Asiens, 
mit  Ausnahme  von  zweien,  wurden  noch  bis  in  die  neueste  Zeit 
unter  dem  alten  Uattungsnameu  Valgus  beschrieben,  Mas  noch 
an  die  Zeit^erinnert,  in  der  Fabricius  seine  Arten  großentheils 
nur  in  die  mäßig  große  Anzahl  damals  aufgestellter  Gattungen 
einordnete.  Zweitens  ist  das  erst  nach  der  Erkenntniß  der 
Gattungen^ möglich  gewordene  System  der  "N'algiden,  welches 
ieh   1897  (1.  e.)  entworfen  hatte,  Jetzt   noch  mehr  vertieft. 

Auf  Grund  vergleichend- mori)hologischer  Untersuchungen  an 
den  Valgiden  gruppiren  sieh  die  Galtungen  dieser  Familie  in 
zwei  Unterfamilien,  von  denen  die  Unterfamilii-  der  VitUj'ulac 
orilinis     anliqiii     drei     Gru]  pen     (die     SphinclovaUjhiae^      die 

stell,  eiilüuiol.  Zeit.  ltH)4.  1» 


Ischnovalginae  und  die  Microvalginae)  enthält,  während  die 
Untei'familie  der  Valgidae  gemiinae  vier  Gruppen  umfaßt,  die 
Cosmovalginae,  die  Valginae,  die  Dasyvalgmae  und  die  Acantho- 
V  algin  ae. 

Diese  Eiutheilung  gründet  sieh  theils  auf  die  morphologische 
Stellung  des  Stigmenkegels  zu  beiden  Seiten  des  Propygidiums, 
theils  auf  die  Bildung  des  Pronotums,  die  Beschuppung  des 
Körpers,  die  sexuelle  Differenzirung  des  Abdomens,  die  Größe  des 
Scutellums,  die  Ausbildung  der  Hinterecken  des  Prothorax. 

Der  Stigmenkegel  (conus  spiraculifer)  ist  morphologisch 
(gewiß  auch  physiologisch)  ein  so  wichtiges  Organ,  daß  man 
länger  bei  ihm  verweilen  muß.  Seine  nach  Gruppen  und  Gat- 
tungen verschiedene  Größe,  Form  und  verschiedenartige  Stellung 
an  den  Seiten  der  vorletzten  Rückenplatte  (Propygidium)  bildet 
nebst  anderen  Charakteren  das  Gerippe  eines  Systems  auf  phylo- 
genetischer Grundlage.  Wie  das  gestielte  Auge  eines  Krebses 
sitzt  bei  den  Valgiden  jederseits  das  Stigma  der  vorletzten  Rücken- 
platte auf  einem  dorn-  oder  kegelförmig  vorspringenden  Höcker. 
Dieser  Höcker  ist  in  manchen  Gattungen  sehr  niedrig  (z.  B.  bei 
Paediovalgus  und  Spilovalgus),  in  anderen  Gattungen  lang  dorn- 
förmig  ausgezogen  (z.  B.  Plocovalgus,  HopUtoralgus,  Äcantho- 
calgus). 

Wichtig  ist  die  verschiedenartige  Stellung  des 
Stigmen  kegeis  an  den  Seiten  des  Propygidiums,  da  er  bald 
in  den  Vorderecken,  bald  in  den  Hinterecken  oder  zM'ischen 
beiden  steht.  Die  ursprünghche  (primordiale)  Lage  eines  Stigmas 
ist  intersegmental'^),  d.  h.  es  sitzt  an  der  Grenze  zweier  Seg- 
mente. Bei  der  intersegmentalen  Lage  kann  sich  das  Stigma 
entweder  mit  dem  vorderen  oder  mit  dem  hinteren  Segment  ver- 
binden. Bei  den  Coleopteren  befindet  sich  das  erste  Stigmen- 
paar hinten  am  Prothorax;  an  den  Abdominalsegmenten  aber 
näher    den    Vorderecken    als    den    Hinterecken.      Bei    den 


*)   Kolbe,    Einführung    in    die    Kcnntniß    der    Insekten, 
S.  IKi,  117,  304  (Fig.  196,  197)  und  501. 
Stett.  enfoinol.  Zrit.  1Ö04. 


Chilopoden  hingegen  sitzt  das  Stigma  stets  nahe  den  Hintev- 
ecken   der  St'gmente.'"') 

Unter  den  Insekten  der  untersten  Organisationsstufe  (Äptery- 
(jogcnca)  finden  sich  noch  bei  Japyx  die  Stigmen,  wie  bei  den 
Chilopoden,  in  der  Nähe  der  Hintereclvcn;  aber  schon  bei  MachUis 
sitzen  die  homologen  Stigmen  sowohl  au  den  Thorakal-  -wie  an 
den  Abdominalsegmenten  näher  den  Vorderecken,  wie  bei  den 
übrigen  Insekten  (namentlich  hinsichtlich  der  Abdominalsrgmente''' "'•'). 

An  der  Luge  des  I,  Stigmenpaares  ist  es  deutlich  zu  sehen, 
daß  es  zum  Prothorax  gehört;  denn  es  versorgt  jederseits  mit 
seinem  Hauptaste  das  Beinpaar  des  Prothorax.  Am  Abdomen 
der  Coleoptereu  und  fast  aller  anderen  Insekten  hat  sich  das 
Stigma  mit  dem  folgenden  Segment  verbunden,  bei  den  Chilopoden 
mit  dem  vorhergehenden  Segment.  Die  Lage  der  Stigmen  näher 
den  Vorderecken  bei  den  Insekten  nenne  ich  die  primäre; 
primär  für  die  Insekten  in  Bezug  auf  derivate  Ausnahmen. 

Bei  den  meisten  Valgiden  sitzt  nun  das  Stigma  (der 
Stigmen kegel)  des  Propvgidiums  in  den  hinteren  Ecken  des- 
selben. 

Diese  Stellung  erscheint  autlallend,  da  sie  dem  Gesetze  der 
gewöhnlichen  Stigmenstellung  an  den  Abdominalsegmenten  der 
Coleoptereu  widerspricht;  sie  ist  nicht  ursprünglich,  sondern  aus 
der  für  die  Insekten  im  allgemeinen  ])rimären  Stellung  abzuleiten, 
^^■esweg•en  ich  sie  als  derivat  bezeichne.  Der  Stigmenkegel  hat 
bei  diesen  Käfern  wahrscheinlich  eine  besondere  biologische  Be- 
deutung, die  wir  noch  nicht  kennen;  aus  einem  bestimmten 
Grunde  muß  die  primäre  Stellung,  die  dem  besonderen  biolo- 
gischen Zwecke  nicht  dienlich  war,  physiologisch  verändert  sein; 
deswegen  ist  der  Kegel  mit  dem  Stigma  in  die  hintere  Ecke 
aerückt. 


*)  Kolbc,  ebenda  Fig.  49  (S.  115). 
"'•"■■')   llaase,    Die    Abdominalanliä  nge    der    Insclctcn    mit 
B  c  r  ü  c  k  s  i  c  h  t  i  g  u  n  g  der  M  y  r  i  t .  p  o  d  e  ii.  (Mor phol.  Jahrbuch  XV .  188Ü, 
Tal'.  14,  Fig.  3  und  4.) 


Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


6 

Da  brachte  nun  vor  einigen  Jahren  Leopold  Conradt 
aus  Kamerun  eine  ganz  eigenthümlieh  aussehende  Valgiden- 
spezies  heim,  die  sich  bald  nicht  nur  als  eine  ganz  neue  Gattung 
und  Art,  sondern  auch  als  ein  systematisch  und  phylogenetisch 
wichtiges  Glied  in  den  Gattungsreihen  der  Valgiden  erwies. 
Denn  der  Stigmenkegel  sitzt  im  Gegensatze  zu  allen  anderen 
Valgiden  in  den  äußersten  Vorderecken  des  Propygidiums.  Diese 
Gattung,  Sphinctovalgns  genannt,  repräsentirt  demnach  eine  recht 
primäre  Stufe  in  der  Abtheilung  der  echten  Valgiden.  In  ge- 
wissen anderen  Gattungen  (Cosmovalgus,  Pygovalgus  etc.)  steht 
der  Stigmenkegel  in  der  Mitte  oder  kurz  vor  der  Mitte  der  Seiten 
des  Propygidiums.  Diese  Gattungen  bilden  also  einen  Ueber- 
gang  von  Sphinctocalgus  zu  den  übrigen  Gattungen  der  echten 
Valgiden.  Es  ist  daher  die  Ableitung  der  Valgidae  cono  spira- 
cuhfero  posteriore  von  den  Valgidae  cono  anteriore  verständlich, 
und  ich  glaube,  sie  in  Vorstehendem  erwiesen  zu   haben. 

Die  Schupp enbeklei düng  des  ganzen  Körpers  ist  in  den 
meisten  Gattungen  sehr  dicht  und  reichlich.  Eine  Betrachtung 
der  Schuppen  in  morphologischer  Beziehung  würde  mich  gegen- 
wärtig zu  weit  abseits  führen,  da  mir  jetzt  die  Zeit  dazu  fehlt; 
sie  wäre  aber  werth,  in  einer  besonderen  Arbeit  eingehend  be- 
handelt zu  werden.  Es  ist  bemerkenswerth,  daß  die  Schuppen- 
bekleidung bei  den  Valgidae  ordinis  antiqui  nur  sehr  schwach 
ausgebildet  ist. 

Ein  Theil  der  Valgiden,  die  Valgidae  ordinis  antiqui,  be- 
sitzt eine  nach  dem  Geschlechte  verschiedene  Bildung  des  Ab- 
domeUvS,  eine  sexuelle  Differenzirung,  welche  den  genuinen 
Valgiden  fremd  ist,  die  sie  aber  den  Cetoniiden  näher  bringt. 
Im  männlichen  Geschlechte  ist  nämlich  das  Abdomen  ver- 
hältnißmäßig  klein  und  mit  einem  mittleren  Längseindrucke  ver- 
sehen, und  die  letzte  Abdominalplatte  ist  verkürzt.  Im  weib- 
lichen Geschlechte  hingegen  ist  das  Abdomen  größer,  umfang- 
reicher und  unterseits  völlig  convex. 

Bei  den    genuinen  Valgiden    hingegen  ist    das  Abdomen  in 

Rtott.  entomol.  Zeit.  1904. 


beiden  Geschlechtern  groß  und  convex;  das  Abdomen  des  Männ- 
chens hat  keine  Spur  von  einem  mittleren  Längseindrucke,  aber 
die  Weibchen  einiger  Gattungen  besitzen  einen  Legebohrer.  Wir 
können  noch  nichts  von  der  Anatomie  der  Yalgiden,  welche 
uns  über  diese  morphologischen  Unterschiede  Aufschluß  geben 
könnte.  Der  Aculeus  terebraeformis,  ein  gritfelförmiger  Dorn 
an  der  Spitze  des  Abdomens  der  Weibchen  einiger  Gattungen 
(Sphinctovalgusj  Cosmovalgus,  Pygovalgus.  Oedipovalgus,  Valgns, 
Charitovalgns)^  hat  wahrscheinlich  eine  Funktion  bei  der  Eiablage. 
Dieser  starre,  nach  hinton  vorgestreckte  Stachel  ist  ein  inte- 
grirendor  Fortsatz  des  Pj'gidiums,  also  der  letzten  Dorsalplatte 
des  Abdomens.  Die  zugehörige  Ventralplatte  ist  nur  schwach 
nach  hinten  verlängert;  die  Oet^nung  eines  Ausführuugsganges 
beiludet  sich  unterhalb  am  Grunde  des  Aculeus,  an  der  Stelle, 
wo  die  ventrale  Platte  dem  Grundtheile  des  Aculeus  aufliegt. 
Der  Aculeus  hat  vermuthlich  die  Funktion  eines  Bohrers,  der 
bei  der  Eiablage  benothigt  wird.  Dieser  Legebohrer  ist  aber 
morphologisch  ganz  verschieden  von  dem  echten  Legestachel  der 
Orthopteren  und  Hymenopteren.""'') 

Gattungsbildende  Charaktere  finden  sich  namentlich 
am  Prothorax  der  Valgiden.  In  den  allermeisten  Gattungen 
der  genuinen  Vala;iden  befindet  sich  auf  dem  Rücken  des 
Prothorax  eine  mittlere  Längsfurehe,  welche  von  zwei  Leisten 
eingeschlossen  ist.  Die  Furche  ist  ungleich  breit.  Beiderseits 
dieser  Furche  erheben  sich  Höcker  mit  Haarbüscheln  auf  dem 
Pronotum.  Die  verschiedenartige  Ausbildung  derselben  charak- 
terisirt  die  verschiedenen  Gattungen.  Bei  den  Valgidae  ordinis 
antiqui  findet  sich  keine  mittlere  Längsfurche  auf  dem  Pronotum, 
in  zwei  Gattungen  treten  aber  Läugsrippen  auf  dem  Pronotum 
auf,  und  zwar  drei  bei  Stenovalgus.  wo  die  mittlere  Längsrippe 
an  der  Stelle  der  Längsfurche  erscheint,  und  vier  bei  Sphincto- 
calgus,  wo  sich  aber  trotzdem  keine  Längsfurche  ausgebildet  hat. 


*)  Kolbe,  Einführung  in  die  Konntniß  der  Insekten.    S.  31ß  mul 
319  mit  Figuren. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


8 

Von  Hockern  und  Haai-büschcln  findet  sieh  in  dieser  Unterfamilie 
keine  Spur  auf  dem  Pronotum. 

Daß  in  einigen  Gattungen  {^Acantliovalgns  und  Hoplilo- 
valgus)  die  Hinterecken  des  Prothorax  in  einen  kräftigen  Dorn 
ausgezogen  sind,  halte  ich  nur  für  die  Wirkung  einer  vererbten 
hypertrophischen  Ausbildung  eines  Organtheiles,  die  dann  sich 
entfalten  kann,  wenn  einmal  die  Organisation  eine  Handhabe 
dazu  geliefert  hat.  Auch  die  reichliche  Ausbildung  von  Höckern 
auf  dem  Pronotum  (8  bei  OreoDolgus)  beruht  auf  demselben 
Princip.  Bei  den  nahe  verwandten  Gattungen  Äcanihovalgus 
und  Hoplitoralgus  ist  nicht  ein  einziger  Höcker  auf  dem  Pro- 
notum zur  Ausbildung  gelangt^  und  auch  die  Mittelfurche  ist  nur 
sehr  schwach  angedeutet.  Dagegen  ist  bei  diesen  Gattungen  die 
einseitige  Ausbildung  allein  auf  die  enorme  Entwicklung  der 
Hinterecken  gerichtet  gewesen.  Die  morphologische  Entwicklung 
ist  bekanntlich  häufig  nur  eine  einseitige  und  verläuft  bald  in 
dieser,  bald  in  jener  Richtung. 

Die  Valgiden  seheinen  naturgemäß  aus  zwei  Haupt- 
gruppen (Unterfamilien)  zu  bestehen.  Die  erste  Unterfamilie, 
Valgidae  ordinis  antiqui,  ist  durch  die  sexuelle  Diflferenzirung 
des  Abdomens  ausgezeichnet,  da  dieser  Kiirpertheil  beim  Männchen 
kleiner  und  mit  einem  mittleren  Längseindruck  versehen,  auch 
am  Ende  stark  eingezogen  ist,  während  in  der  zweiten  Unter- 
familie das  Abdomen  in  beiden  Geschlechtern  groß  und  unter- 
seits  ganz  gleichmäßig  stark  convex  ist. 

Ich  würde  die  erste  Unterfamilie  für  die  höher  ditferenzirte 
halten,  wenn  sie  nicht  in  einigen  Gattungen  durch  Charaktere 
sehr  niedriger  Organisation  (Stellung  des  Conus  spiraculifer,  mäßig- 
getrennte  Coxae  posticae)  ausgezeichnet  wäre.  Dazu  fehlen  ihr 
auch  die  derivaten  Merkmale,  welche  die  größere  Menge  der 
Genera,  die  Valgidae  genuinae,  charakterisiren,  nämlich  die 
mittlere  Längsfurche  des  Pronotums,  die  dichte  Schuppenbekleidung 
des  Körpers,  die  reichliche  Höcker-  und  Büschelbildung  auf  dem 
Pronotum  und  den  Elj^tren. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


Deswegen  halte  ich  die  kleine  Gruppe  der  Valgiden  ordinis 
antiqui  für  die  unterste  Gruppe,  welche  sich  durch  die  sexuelle 
DilVerenzirung  an  die  Cetoniiden  anlehnt. 

Erste  Unterfamilie, 
Valgidae  ordinis  antiqui. 

Körper  oberseits  saninit  den  Elytren  mit  wenigen 
Schuppen  bedeckt  (laxe  squamulatum),  mehr  oder  weniger  glän- 
zend; auch  ohne  aufgerichtete  Schuppen-  oder  Haar- 
büschel auf  dem  Prothorax,  den  Elytren  und  dem  Propygidium. 
Prothorax  oberseits  einfach,  ohne  eine  mittlere  Längs- 
furche,  zuweilen  mit  einigen  Längsleisten,  stets  ohne  Höcker, 
'kaum  oder  wenig  schmaler  als  die  Elytren. 

Im  männlichen  Geschlecht  ist  das  Abdomen  kleiner 
und  kürzer  als  im  weiblichen,  unterseits  auf  der  Mitte  ein- 
gedrückt; die  zwei  letzten  Ventralplatten  sind  nach  vorn  zurück- 
gezogen. 

Im  weiblichen  Geschlecht  ist  das  Abdomen  größer, 
dicker  und  ganz  convex;  die  letzten  Yentralplatten  hinten  abgestutzt. 
I.  S  t i  g  m  e  n  k  e g e  1  (conus  spiraculifer)  von  p  r  i  m  ä  r  e  r  Stellung, 
an  den  Seiten  des  Propygidiums  im  vorderen  Winkel 
sitzend  und  kurz:  ursprüngliches  Organisationsver- 
hältniß.  Prothorax  groß,  vorn  kugelförmig,  hinten 
stark  verschmälert.  Scutellum  den  4.  bis  5.  Theil  der 
Länge  der  Elytren  einnehmend,  ziemlich  groß.  Tarsen 
der  Hinterbeine  sehr  schlank.  Weibchen  mit  einem  Lege- 
bohrer (aculeus  terebraeformis)  von  griffeiförmiger  Gestalt 
[Sphinctovalgns  m.)  .  .  Gruppe  Sphinctovalginae  S.  13. 
II.  Stigmenkegel  (conus  spiraculifer)  in  der  Mitte  des 
Seitenrandes  des  Propygidiums  sitzend.  Prothorax  vier- 
eckig, an  den  Seiten  etwas  gerundet.  Scutellum  klein, 
ungefähr  den  6.  Theil  der  Länge  der  Elytren  einnehmend. 
Tarsen  der  Hinterbeine  sehr  schlank.  Weibchen  ohne  Lege- 
bohrer. (Ischnocalgus  m.)  .  Gruppe  Ischnovalginae  S.  13. 

Sfett.  oiitomol.  Zeit.  1904. 


10 

III.'')  Stigmenkegel  (conus  spiraeulifer)  in  den  Hinterecken 
des  Propygidiums  sitzend:  derivates  Organisations- 
verhältniß.  Prothorax  viereckig,  mäßig  groß.  Scu- 
i  eil  um  groß,  fast  den  3.  Theil  der  Länge  der  Elytren 
einnehmend.  Hintertarsen  weniger  schlank.  Qlicro- 
valgus  Kraatz,  Faedioralgus  m.,  Synistovcdgus  m.,  Steno 
valgus  m.) Gruppe  Micro valginae  S.  13. 

Zweite  Unterfamilie, 
Valgidae  genuinae. 

Körper    ober-    und  unterseits  meist    äußerst    dicht    be-- 
schuppt  (confertissime  squamosum),  gewöhnlich  auch  mit  auf- 
gerichteten  Schuppenbüseheln   (faseiculatum)  auf  dem  Pro- 
notum,  den  Ehtren  und  dem  Propygidium. 

Prothorax  oberseits  meist  mit  einer  mittleren,  von 
zwei  Leisten  eingeschlossenen  Längsfurche  (canaliculatus)  oder 
mit  einer  Spur  von  einer  Längsfurche,  in  den  meisten  Gattungen 
mit  sehr  deutlichen  Höckern  oder  Schwielen  besetzt,  ge- 
wöhnUch  viel  schmäler  als  die  Elytren.     Scutellum  klein. 

Abdomen  in  beiden  Geschlechtern  einfach  und  convex, 
meist  groß,  im  männlichen  Geschlechte  ohne  mittleren  Eindruck, 
im  weiblichen    Geschlechte    einiger    Genei-a  mit   einem    legerohr- 
artigen  Fortsatze  (aculeus  terebraeformis)  am  Ende  des  Abdomens. 
I.  Stigmenkegel    (conus    spiraeulifer)    an    den    Seiten    des 
Propygidiums    kurz    vor    oder    hinter    der    Mitte    der 
Pleuren    sitzend,    höcker-    oder    dornenförmig:     fast    ur- 
sprüngliches Organisationsverhältniß.    Prothorax 
viel  schmaler    als  die  Elytren,    mit  abserundeten  oder  ae- 


■■■)  Hier  wird  der  Criticus  Dr.  v.  Scidlitz  im  „Jahresbericlit"  aus 
„formalen  Rücksichten"  wieder  dieDreistiifigkeit  bemängeln,  als  ob  die 
Zweistufigkeit  Zweck  und  Endziel  aller  Systematik  der  Coleopteren  sei. 
Aus  sachlichen  Gründen  kann  ich  eine  Zweistufigkeit  im  vorliegenden 
Falle  nicht  gebrauchen.  Der  Werdegang  in  der  Stellung  des  Conus 
spiraeulifer  am  Propygidium  zeigt  eben  drei  Organisationsstufen,  die  d(M-* 
Bequemlichkeit  des  Zweistufensystems  nicht  geopfert  werden  dürfen. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


11 

winkelten  Hinterecken.  Weibchen  mit  Legebohrev  (aculeus 
tevebvaeforinis).  (Hierher  die  afrikanischen  Genera  Cosmo- 
ralgus  ni.,  Fygocalgus  m.,  Lohovalgus  m.,  Oedipo- 
calgus    ni.    und    das    asiatische    Genus    Oreovalgus    m.) 

Gruppe    Cosmovalginae  S.  18. 

n.  Stigmenkegel  (conus  spiraculifer)  \A'eit  nach  hinten 
gerückt,  kurz  vor  den  Hinterecken  des  Propygidiums 
sitzend:  derivates    Organisationsverhältniß. 

A.  Prothorax    mit    einfach    abgerundeten    oder    winkligen 
Hinterecken. 

1.  Prothorax  und  Hinterkörper  mehr  oder  weniger 
schmal,  jener  etwas  schmaler  als  dieser.  Weibchen 
mit  einem  Legebohrer.  (Hierher  die  europäisch- 
nordamerikanische  Gattung  Valgus  Scriba  und  die 
südasiatische  Gattung  Charitoi'algus  m.)  . 
Gruppe  Valginae  S.  20. 

2.  Prothorax  schmal,  Hinterkörper  mit  den  Elvtren 
meist  viel  breiter  als  jener.  Weibchen  ohne  Lege- 
bohrer. (Hierher  die  südasiatischen  Genera  Hybo- 
calgus  m.,  Oreoderus  Burm.,  Nannovalgns  m., 
Sijngonovalgus  m.,  Anepsiovalgns  m.,  Spilovalgiis  m., 
Dasyi'algtis  m.,  Plocoralgus  m.,  außerdem  die  Genera 
Comythovalgus  m.  (trop.  und  Süd-Afrika),  Chromo- 
valgiis  m.  (W. -Asien),  Homovcdgus  m.  (N.-Amerika) 
und  andere  Genera)  .    .  Gruppe  Dasyvalginae  S.  23. 

B.  Prothorax    hinten    breit,    mit  lang  ausgezogenen,    stark 
dornförmigen  Hinterecken. 

Elytren  breit.  Pygidium  mit  einem  oder  zwei 
spitzen  Höckern  an  der  Spitze.  Weibchen  unbekannt. 
(Hierher  die  beiden,  auf  Sumatra  und  Borneo  lebenden 
Gattungen  Acanthovalgus  Kraatz  und  Hoplitovalgits  m. 

Gruppe  Acanthovalginae  S.  47. 

Was    in    vergleichend-morphologischer    Beziehung 
bei    Betrachtung    der  Valgiden    aulUUlt,    das    ist    die    gewr»hnlich 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1904. 


12 

äußerst  dichte  Bekleidung  des  Körpers  mit  schuppenartigen 
Oberhantgebilden.  Es  ist  nichts  näheres  über  diese  schuppen- 
artigen Gebilde  bekannt,  und  wir  müssen  uns  vorläufig  mit 
einem  Hinweis  auf  die  sehr  verschiedenen  Schuppenformen  der- 
selben begnügen.  In  manchen  Gattungen  ist  das  Schuppenkleid 
so  dicht,  daß  von  der  Chitinhaut  nichts  zu  sehen  ist.  Der  Pro- 
thorax, die  Elytren,  das  Propygidium,  das  Pygidium,  die  Brust- 
segmente, das  Abdomen  und  selbst  die  Beine  sind  mehr  oder 
weniger  äußerst  dicht  mit  aufrecht  stehenden  oder  schwach  an- 
liegenden Schuppen  bedeckt. 

Die  große  Mehrzahl  der  Valgiden  ist  durch  ein  solches 
dichtes  Schuppenkleid  ausgezeichnet.  Aber  die  Angehörigen  der 
ersten  Unterfamilie  (welche  ich  als  Valgidae  ordinis  antiqui 
bezeichne)  haben  meist  nur  wenige  Schuppen  aufzuweisen  5  des- 
wegen erscheinen  sie  großentheils  glänzend  oder  schwach  glänzend. 

Wenn  die  Valgiden  ihr  Schuppenkleid  erst  allmählich  er- 
worben haben,  dann  stehen  die  Angehörigen  der  ersten  Unter- 
familie sicher  auf  der  untersten  Stufe  der  Familie. 

Auch  die  Thatsache,  daß  der  Prothorax  der  ersten  Unter- 
familie weniger  derivat  erscheint,  als  in  der  zweiten  Unterfamilie, 
spricht  für  die  tiefere  Stellung  der  ersten  Unterfamilie.  Bei  den 
Ischnovalginen  und  Microvalgiuen  ist  der  Prothorax  äußerst  ein- 
fach geformt;  seine  Oberfläche  ist  gewöhnlich  nur  dicht  punktirt 
und  gestrichelt;  höchstens  erinnern  einige  feine  Längsleisten  an 
die  zweite  Unterfamilie.  Dagegen  ist  der  Prothorax  bei  den 
Angehörigen  dieser  zweiten  Unterfamilie  stets  durch  hypertro- 
phische Bildungen  ausgezeichnet,  nämlich  durch  Höcker,  kamm- 
förmige  Leisten,  Haar-  oder  Schuppenbüschel,  ferner  durch  zahn- 
förmig  ausgezogene  Hinterecken  des  Prothorax.  Gattungen  mit 
einem  solchen  Prothorax  können  nur  von  Gattungen  mit  ein- 
fachem Prothorax  abgeleitet  werden. 

Dagegen  steht  die  sexuelle  Differenzirung  des  Ab- 
domens innerhalb  der  ersten  Unterfamilie  der  homogenen  Bil- 
dung des  Abdomens  beider  Geschlechter  innerhalb  der  .zweiten 
Unterfamilie  befremdend  gegenüber. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


13 

Die  •Gatliingen  der  ersten  Unterfamilie, 
Valgidae  ordinis  antiqui. 

I.  Gruppe,  Sphinctovalginae. 

Die  einzige  Gattung  {Splünctoralgus  m.)  mit  der  einzigen 
Spezies  {Conradti  m.)  ist  auf  das  afrikanische  Gebiet  l)escliränkt 
(Kamerun).     S.   51. 

II.  Gruppe,  Ischnovalginae. 

Auch  die  einzige  Gattung  {Ischiiovalgns  m.)  dieser  Gruppe 
ist  mit  einigen  Arten  (3)  auf  das  afrikanische  Gebiet  beschränkt. 

III.  Gruppe,  Microvalginae. 

Diese  Gruppe  tlndet  sich  in  mehreren  Continenten;  denn 
sie  ist  mit  4  Gattungen,  soweit  unsere  Kenntnisse  reichen,  über 
drei  zoogeographische  Gebiete  (das  afrikanische,  das  indische 
und  das  austrahsche  Gebiet)  verbreitet. 

Uebersicht   der   Gattungen. 

1.  Prolhorax  mit  nicht  odev  kaum  aufgerichteten  Seiten- 
rändern, oberseits  ohne  longitudinale  Leisten. 

Elytren  glänzend,  nur  mit  longitudinalen  Reihen 
kleiner  aufgerichteter  Borsten  besetzt;  eigentliche  Schuppen 
fehlend.  Beine  mäßig  lang;  vordere  Schienen  außenseits 
5-  bis  6zähnig.     (Borneo.)  .     .     .     Paediovalgus  n.  g. 

Elytren  schwach  glänzend,  mit  anliegenden  hellen 
Schuppen  regellos  besetzt.  Beine  schlank,  lang.  (Neu- 
Holland) Microvalgns  Kraatz. 

2.  Prothorax  mit  deutlich  aufgerichteten  Seitenrändern, 
namentlich  in  der  Richtung  nach  vorn  auf  die  Vorder- 
ecken zu. 

Pronotum  einfach  convex,  ohne  longitudinale  Leisten. 
Vordere  Tibien  mit  fünf  Zähnen  (1.,  3.  und  5.  Zahn 
größer  als  2.  und  4.)  an  der  Außenseite.  (Tropisches 
Afrika.) Synisioralgus  m. 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


14 

Pronotum  vorn  mit  drei  Längskielen  auf  der  Mitte. 
Vordere    Tibien    mit    drei    Zähnen    an   der   Außenseite. 

(West-Afrika.) Sfenov^algus  m. 

Nur  die  Gattung  Faediovalgvs  beschäftigt  uns  hier;  sie 
nimmt  wegen  des  einfachen  Prothorax  und  der  regelmäßigen 
Reihcnbildung  auf  den  Elytren  die  tiefste  Stellung  innerhalb  der 
Gruppe   ein. 

Paediovalgus  n.  g. 

Diese  Gattung  kleinster  Valgiden  gehört,  wie  sich  aus  der 
vorstehenden  Tabelle  ergiebt,  zu  der  Abtheilung  eigenartiger 
Formen,  welche  auch  über  das  tropische  Afrika  verbreitet  ist 
und  hier  in  den  Gattungen  Stenoi'algiis  und  SytiisfovaJgvs  auf- 
tritt"-'), aber  auch  in  Australien  durch  die  Gattung  MicrovalgNs''"'-') 
vertreten  ist.  Dieser  Gattung  steht  Paediovalgus  besonders  nahe. 
Während  Microvalgns  mit  seinen  drei  Arten  auf  den  Elytren 
eine  Schuppenbekleidung  aufweist  und  recht  schlanke  Tarsen 
besitzt,  fehlen  anliegende  Schuppen  auf  den  Elytren  von  Paedio- 
valgus  völlig  und  die  Tarsen  sind  kürzer. 

Die  Gruppe  der  genannten  vier  Genera  ist  durch  das 
große  Scutellum,  das  convexe  und  von  keiner  mittleren 
Längsfurche  durchzogene  Pronotum  und  das  sexuell 
stark  differenzirte  Abdomen  (beim  o  klein  und  verkürzt 
und  unterseits  vor  der  Spitze  eingedrückt,  beim  $  groß  und 
convex,  ohne  Legebohrer)  ausgezeichnet.  Außerdem  ist  der  kleine 
Körper  und  die  einfache  grau-schwärzhche  oder  bräunliche, 
höchstens  durch  einen  weißlichen  Streifen  auf  den  Elytren  unter- 
brochene Färbung  charakteristisch. 

Paediovalgus  ist  mit  Microvalgns  wohl  am  nächsten  ver- 
wandt und  besonders  durch  die  angegebenen  Merkmale  unter- 
schieden. Der  Prothorax  ist  ferner  höher  gewölbt.  Das  Scutellum 
ist  von  ähnlicher  Größe.    Die  mittleren  und  hinteren  Tibien  sind 


••')  Kolbe,  Afrikanische  Valgiden,  Stett.  Ent.  Zeit.  1897,  S.  193,  194. 
**)  Kraatz,  Deutsche  Ent,  Zeitschr.  1883,  S.  373. 
Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


15 

an  der  Außenseite  gleichfalls  ganz  zahnlos.  Das  Pygidiuni  ist 
ähnlich  convex,  der  Stignienkcgel  kurz  und  stumpf  vorspringend. 
Beim  Männchen  sind  die  Abdominalsegmente  an  der  Ventralseite 
gleichfalls  viel  kürzer  als  beim  Weibchen  und  hinter  der  Mitte 
eingedrückt;  die  letzte  Bauchplatte  ist  am  Hinterrande  mit  einer 
kleinen  glänzenden  Tuberkel  versehen.  Beim  Weibchen  ist  das 
Abdomen  viel  größer,  dicker  und  stark  convex,  ähnlich  wie  bei 
Microvalgiis  und  Synistovalgns. 

Charakteristik  der  Gattung  Paediovalgns:  Corpus  insuper 
Visum  minima  squamatum,  plus  minusve  magis  infra  squamis 
vestitum;  statura  oblonga.  Prothorax  lateraliter  subparallelus, 
convexus,  margine  haud  reflexo,  simplex,  integer,  parce  et  minute 
squamis  obsitus,  nee  tuberculatus,  nee  canahculatus,  nee  fascicu- 
latus.  Elytra  prothorace  perparum  latiora,  simphcia,  nitida, 
seriatim  minutissime  setosa  nee  squamata,  nee  tuberculata  nee 
fasciculata.  Pedes  mediocres,  tibiae  anticae  extus  5— 6-denti- 
culatae:  tibiae  pedum  posteriorum  extus  edentatae.  Pygidiuni 
convexum  et  propygidium  simplicia,  parce  setosa.  Conus  spira- 
culifer  brevis,  obtusus. 

(^  Abdomen  exiguum  Impressum,  lamina  ultima  tuberculo 
minuto  mediauo  instructa. 

$  Abdomen  tumidum,  tolum  valde  convexum,  simplex. 

Die  hierher  gehörige  Art  ist 

1.  Paediovalgus  micros  n.  sp.  ,^$. 

Niger,  exiguus,  supra  plus  minusve  nitidus,  pauce  et  bre- 
vissime  subsetosus,  pectore  abdomineque  medio  ubique  uec  parce 
flavescente-vel  albido-squamosis,  lateribus  autem  abdominis  nitidis, 
pedibus  nigris,  minute  et  parce  squamigeris,  nitidis;  epistomate 
nitido,  antice  obtusato  et  impresso,  simulanter  subsinuato;  pro- 
thorace parum  longiore  quam  latiore,  antrorsum  perparum 
attenuato.  ad  latera  minime  arcuato,  angulis  anticis  acutis, 
postieis  obtusis,  dorso  longitudinaliter  et  oblique  strigato,  hie  et 
illic  subpnnctato,  ante  scutellum  paulo  depresso;  elytris  pro- 
sten, enfomol.  Zeit.  1904. 


16 

thorace  leviter  latioribus.  vix  longiovibus  quam  junctis  latioribus, 
subtiliter  striatis;  interstitiis  areolatim  subtiliter  sciilptis,  singulie 
Serie  setarum  elongata  exstructis,  quibus  setis  nigris,  brevissimis, 
interstitiis  dorsalibus  sinuilanter  subcarinatis,  reAera  planatis; 
pygidio  et  propygidio  parce  nigro-setosis,  subnitidis,  illo 
partim  setis  albis,  intermixtis,  obsito;  pedum  antieornm  tibiis 
brevibus,  extus  late  tridentatis,  inter  dentes  2.  et  3.  et  pone 
tertium  (superiorem)  dentieulo    exstaute    singulo   minuto    armatis. 

Mas  insignis  tar&is  pedum  postieorum  quam  in  femina 
paulo  longioribus;  peetore  abdomineque  densius  albo-squamatis; 
metasterno  posteriore  abdomineque  prope  basin  impressis;  ab- 
dominis  apice  recurva,  laminis  ventralibus  abbreviatis,  laminae 
apiealis  margine  postico  medio  emarginato  tuberculoque  minuto 
nitido  exstructo. 

Femina  diflert  abdomine  majore,  toto  infra  convexo,  sub- 
tumido,  laminis  posticis  liaud  abbreviatis^  metasterno  parum  im; 
presso;  peetore  medio  abdomineque  parce  et  tenuiter  squamis 
parum  dispersis  obsitis;  lamina  apicali  ventrali  integra. 

Long.  corp.  (^  2,5 — 3,  $  3 — 4  mm. 

Diese  sehr  lileine  sch\varze  Art  liegt  in  Mehrzahl  vom 
Kina  -  Balu  -  Gebirge  in  Nord-Borneo  vor,  wo  sie  von 
Waterstradt  gefunden  wurde.     Berlin.  Museum. 

Die  Art  ist  den  Synistovalgus- Arten  Afrikas  recht  ähnlich. 
Unter  den  vorliegenden  Exemplaren  von  der  genannten  Lokalität 
finden  sich  einige  Exemplare,  deren  Elytren  auf  dem  5.  und  6. 
Interstitium  je  eine  Reihe  weißer  kurzer  Borsten  aufweisen  (die 
des  6.  Interstitiums  hinten  verkürzt).  Bei  der  Mehrzahl  der 
Stücke  sind  die  Borsten  jener  Literstitien  alle  schwarz  (die  oben 
beschriebene  Hauptform).  Andere  Exemplare  zeigen  auf  jeder 
Elytre  eine  rostrothe  Längsbinde  neben  dem  Seitenrande  und 
gleichfalls  die  beiden  Reihen  weißer  Borsten;  diese  Borstenreihen 
nehmen  die  rostrothe  Längsbinde  ein. 

Bei  einer  dritten  in  wenigen  Exemplaren  vorliegenden  Form, 
die  im  übrigen  der  Hauptform    gleicht,   stehen  die  Schuppen  auf 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


17 


,lev  llnterHcite  der  mäuulichen  Thieic  viel  weniger  dicht,  als 
beim  3  der  Hauptform,  also  ähnlich  wie  beim  Weibchen.  Bei 
der  Hauptform  sind  die  Brust  und  die  Unterseite  des  Abdomens 
dicht  weiß  beschuppt,  l>eim  Weibchen  nur  zerstreut  und  lein 
beschuppt. 

Es  ist  wahrscheinlich,  daß  diese  verschiedenen  Formen  zu- 
sammen an  demselben  Orte  leben  und  nur  individuelle  Variationen 
der  Spezies  darstellen.  Aber  es  ist  ebenso  wahrscheinlich,  daß  diese 
Varietäten,  wenn  sie,  jede  für  sich,  von  der  Gesammtheit  der 
Art  separirt  würden,  unter  zusagenden  Lebensbedingungen  sich 
zu  Lokalformen  (Subspezies)  ausbilden  würden.  Im  Folgenden 
sind  die  Varietäten  der  Spezies  Paedioralgus  micro,  aufgeführt 
und   kurz  charakterisirt: 

1.  Hauptform  micros  n.  sp.  l!^iger,  unicolor,  el.ytris  totis 
nigris,  elytrorum  interstitiis  serie  setarum  nigrarum  sin- 
gulis  obsitis;  mas  in  pectore  et  abdomine  dense  albo- 
squamatus,  femina   squamis  albis  parce  infra  vestita. 

2.  Var.  parcus  n.  ditYert  pectore  et  abdomine  in  niare 
parce  et  tenuiter  squamis  albis  obsitis.  Schuppen  der 
Unterseite  sehr  zerstreut  und  feiner  als  beim  Männchen 
der  Hauptform. 

3.  Var.  lineellns  n.  Niger,  in  elvtris  vittatus,  vitta 
juxtalaterali  ruia,  inde  ab  humeris  usque  ad  callum 
apicalem  pertinente  ornatus,  hac  vitta  seriebus  duabus 
setrirum  albarum  obsita,  inteviore  (in  interstitio  quinto 
Sita)  integra,  cxteriore  (in  interstitio  sexto)  postice  ab- 
breviata. 

4.   Var.  morio  n.   Niger,  unicolor,  elvtris  totis  nigris,  (luonm. 
interstitio  quinto  et  sexto  eodem  modo  ac  in  var.  lineello 
Serie  singula  setarum   albarum   obsito. 
Alle   diese  Formen   werd.M.   in.  IVrliner  Rönigl.   zo.dogisehen 
Museum   aufbewahrt. 


Stctt    eiitoniol.  Zeil.  l'J04. 


18 


Die  Gattungen  der  zweiten  Unterfamilie, 


Valgidae  gfenuinae. 

IV.  Gruppe  CosmoYalginae. 

Gattungen  dieser  G]-uppen  waren  bisher  nur  aus  dem  tro- 
pischen Afrika  bekannt.  Es  sind  die  Gattungen  Cosmocalgus, 
Pygovalgus  und  Loboralgus,  welche  z.  Th.  die  größten  Formen 
der  Familie  repräsentiren."'')  Beim  weiblichen  Geschlechte  tritt 
ein  Legebohrer  (aculeus  terebraeformis')  auf. 

Diese  Gruppe  erscheint  insofern  als  die  unterste  Stufe  der 
genuinen  Valgiden,  als  bei  allen  hierhergehörigen  Formen  der 
Stigmenkegel  um  die  Mitte  der  Seiten  des  Propygidiums  sitzt, 
während  bei  allen  Angehörigen  der  folgenden  Gruppen  der 
Stigmenkegel  den  Hinterecken  des  Segments  sehr  nahe  gerückt 
ist.  Die  erwähnte  Stellung  des  Stigmeukegels  hat  unter  den 
mir  bekannten  Valgiden  Asiens  nur  Oreoralgus  m.  mit  den 
Cosmovalginen  Afrikas  gemein.  Auch  habituell  steht  sie  diesen 
Gattungen  nahe.  Die  sonst  seltene  apicale  Ausbildung  des  Pygi- 
diums  von  Oreovalgus  (pygidium  apice  bifasciculatuni)  erinnert 
an  Pygovalgus  und  Lohovalgus,  bei  denen  die  Spitze  des  Pygi- 
diums  ausgerandet,  also  mehr  oder  weniger  zweispitzig  oder  zwei- 
lappig ist.  Wir  dürften  daher  berechtigt  sein,  Oreoralgus  für 
nahe  verwandt  mit  den  afrikanischen  Galhingen  dieser  Gruppe 
zu  halten. 

Oreovalgus  n.  g. 
Caput  supra  basin  antennarum  tubereulatum ;  epistoma 
antice  obtusum.  Prothorax  anterior  attenuatiis,  elytiis  multo 
angustior,  dorso  cictotuberculato  antice  praeterea  medio  breviter 
et  alte  bicristato,  bis  eristis  acutis,  acuminatis,  paulo  porrectis. 
Elytra  fere  paulo  breviora  quam  jancta  laliora,  ad  humeros  et 
extus  prope  callum  anteapicalem  fasciculata.  Tibiae  pedum 
anticorum  et    intermediorum    breves,    illae    extus    quadridentatae. 


-')  H.  J.  Kolbe,  Die   afrikanischen  Genera  und  Speziet;   der  ^'al- 
giden  (Stett.  Ent.  Zeit.  1897,  8.  184-215).     S.  200,  204,  207. 
Slett.  ectoniol.  Zeit.  1904. 


19 

dentibus  ai)icali  et  tertio  lere  aciitis,  quam  alieris  majoribus, 
dente  sccundo  minore  obtuse  votiindato,  quarto  superiore  acuto: 
femora  pedum  anticorum  apice  ampliata.  Propj'gidium  longe 
bli'asciculatum;  conus  spiraculifer  medio  marginis  lateralis  im- 
positus.     Pygidium  planum  apice  bifasciculatuin. 

Diese  Gattung  ist  nicht  nur  gekennzeichnet  durch  die  zahl- 
reichen hohen  Höcker  des  Prothorax,  sondern  auch  dadurch,  daß 
sie  die  Cosmovalginen  Afrikas  in  Asien  repräsentirt.  Wie  bei 
diesen,  so  ist  auch  in  der  Gattung  üreovalgtfs  der  Conus  spira- 
culifer der  vorletzten  Dorsalplatte  des  Abdomens  etwas  nach 
vorn  gerückt  und  springt  gleichfalls  aus  breiter  Basis  conisch 
vor.  Die  Vorderschienen  sind  gleichfalls  kurz  und  vierzähnia;. 
Das  Propygidium  ist  an  der  Spitze  (beim  ,^)  mit  zwei  Faszikeln 
versehen,   wie  bei  einigen  Formen  der  Gruppe  in  Afrika. 

Die  einzige  Art  ist 

1.  Oreovalgus  montuosicollis  n.  sp. 

Totus  eonfertissime  glabre  squamosus,  flavo-ferrugineus,  infra 
laetior,  albo-tlavidus,  capite  flavescente,  fronte  et  vertice  ochraceo- 
ferrugineis,  antennis  rufo-castaneis;  pronoti  elytrorumque  tuber- 
culis  infuseatis;  elytris  flavo  et  fusco  leviter  signatis;  pedibus 
totis  deuse  flavido-squamosis,  femorum  dorso  oehraceo,  femoribus 
posterioribus  macula  fusco-ochracea  mediana  signatis,  spinis  arti- 
culorum  tarsorum  apicalibus  brunneis;  prothorace  vix  longiore 
quam  latiore,  postice  haud  dilatato,  tuberculorum  dorsalium  singulo 
prope  angulos  anticos,  duobus  discoidalibus  prope  costas  duas 
anteriores,  quatuor  ante  marginem  posticum  positis;  elytris 
postice  rotundatis,  callo  aiiteapicaii  retrorsuni  porrecto  et  leviler 
fasciculato;  femoribus  anticis  intus  area  callosa,  Hneiformi, 
basin  versus  angustata,  exstructis;  propjgidio  flavido-quadri- 
maculato,  postice  longe  ferrugineo-bifascieulalo;  j)ygidio  mediocri 
fu.seo-ferrugineo,  ad  apicem   flavido-bifasciculalo. 

Long.  corp.   G,5  mm. 

Stott.  cntor.ol.  Zeit.  1904.  2* 


20 

Vaterland:  Südost-Bor neo  (Wahnes),  ein  Exemplar  im 
Berliner  Königl.  zoolog.  Museum. 

Diese  Valgidenform  ist  durch  die  zahlreichen  kräftig  ent- 
wickelten Höckerchen  des  Prothorax  ausgezeichnet. 

V.  Gruppe  Valgiiiae. 

Diese  Gruppe  ist  gleich  den  vorstehend  behandelten  Cosnio- 
valginen  durch  einen  Legebohrer  (aculeus  terebraeformis)  aus- 
gezeichnet. Von  dieser  Gruppe  unterscheiden  sich  die  Valginen 
durch  die  Stellung  des  Stigmenkegels  (conus  spiraeulifer)  im 
hinteren  Winkel  der  Seiten  des  Propygidiums. 

Der  Prothorax  und  der  Hinterkörper  sind  mehr  oder  weniger 
schmal;  dieser  ist  mit  den  Elytren  nur  wenig  breiter  als  der 
Prothorax.  Die  Hiuterecken  des  Prothorax  sind  von  einfacher, 
primärer  Bildung  (im  Gegensatze  zu  den  Acanthovalginen).  Die 
Oberseite  des    Körpers  weist  weder  Höcker   noch    Faszikeln   auf. 

Diese  Gruppe  ist  weit  Aerbreitet;  denn  ihre  wenigen  Ver- 
treter linden  sich,  soweit  bekannt,  in  Europa,  Afrika,  Süd-Asien 
und  Nord- Amerika. 

Indeß    sind  nur  zwei   Genera  von    dieser  Gruppe  l)ekannt: 

Valgus:  Prothorax  an  den.  Seiten  einfach;  Stigmenkegel 
hoch  und  spitz;  die  Coxen  der  Mittel-  und  Hinterbeine  mäßig- 
weit  von  einander  getrennt.  Vaterland:  Europa,  Afrika,  Nord- 
Amerika.''} 

Charitorahjiis:  Prothorax  vor  den  Hinlerecken  mit  einem 
Zähnchen;  Stigmenkegel  äußerst  kurz;  Coxen  der  Mittel-  und 
Hinterbeine  ziemlich  weit  von  einander  entfernt.  Vaterland: 
Inseln  Süd-Asiens. 

Charitovalgus  n.  g. 
Diese    Form    gehört    zu    der    Abtheilung,    deren    Weibchen 
einen    Legebohrer    besitzen.       Unter    den    bekannten    asiatischen 
Valgiden  steht  diese  Gattung  recht  isolirt.     Sie  ist  aber  mit  der 


*)  H.  J.  Kolbe,   I>ie   afrikanischen   Genora    und  Spocios   dor  Val- 
giden.    Steltiner  Ent.  ZeiUing,  1897,  S.  213,  214, 
Stett.  eDtonioI.  Zeit.  1904. 


21 

europäischen  Gattung  Valgus  nahe  verwandt  und  unterscheidet 
sich  von  dieser  durch  das  Vorhandensein  eines  Zähnchens  vor  den 
Hinterecken  des  Prothorax,  den  hohen  spitzen  Stigmen kegel  des 
Propygidiums  (bei  Valgus  fast  obsolet),  sowie  die  weiter  von 
einander  entfernten  Coxen  der  Mittel-  und  Hinterbeine. 

Der  Körper  ist  länglich,  schmal,  gewöhnlich  buntfarbig. 
Der  Prothorax  ist  wenig  länger  als  breit  und  etwas  schmaler 
als  die  Elytren,  nach  vorn  etwas  verjüngt.  Wie  bei  den  meisten 
Valgiden  durchziehen  zwei  Längsrippen  die  Mitte  des  Pronotums 
von  vorn  bis  etwas  über  die  Mitte  hinaus.  Die  Seiten  des  Pro- 
tliorax  laufen  vor  den  deutlichen  Hinterecken  in  einen  aufgerich- 
teten Zahn  aus.  Die  El3'tren  sind  flach  und  zeigen  weder  Höcker 
noch  Faszikel  von  Borsten.  Die  Coxen  stehen  weit  von  einander. 
Die  vordersten  Tibien  sind  auf  der  Außenseite  vier-  bis  fünf- 
zähnig.  Die  Mittel-  und  Hinterschienen  sind  an  der  Außenseite 
ganz  zahnlos.  Die  Tarsen  der  Hinterbeine  sind  doppelt  so  lang 
wie  die  Tibien,  ihr  erstes  Glied  ist  mehr  als  doppelt  so  lang 
wie  das  zweite.  Der  Stigmenkegel  ist  ziemlich  lang,  spitz  und 
dornförmig. 

Beim  Männchen  ist  die  fünfte  Abdominalplatte  unterseits 
länglich  und  hinten  abgestutzt. 

Das  Weibchen  ist  mit  einem  Legebohrer  ausgerüstet;  dieser 
ist  so  lang  wie  die  Tibie  der  hintersten  Beine.  Die  fünfte  Ab- 
dominalplatte ist  unterseits  kurz  und  am  Hinterrande  tief  aus- 
gebuchtet. 

Charakteristik  der  Gattung:  Corpus  oblongum,  angustatum, 
squamulatum.  Prothorax  medius  longitudinaliter  bicristatus,  late- 
raliter  ante  angulos  posticos  denticulo  reclinato  armatus.  Elytra 
prothorace  minime  latiora,  plana,  integra.  Tibiae  anticae  extus 
quadri-vel  quinquedentatae.  Tibiae  posteriores  extus  integrae, 
edentatae.  Tarsi  pedum  i)osticorum  graciles,  metatarso  elongato. 
Conus  spiraculifer  longulu.s,  acutus,  aculeiformis. 

1^  Lamina  abdominalis  ventralis  quinta  sat  longa,  postice 
obtusata. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


22 

$  Tcrebra  gaudens,  longitudine  tibiae  posticae;  lamiiia  ab- 
dominalis ventralis  quinta  postice  profunde  sinuata. 

Die  Gattung  enthält  folgende  Arten: 

1.  Charitovalgus  pulcher  Kraatz. 
Deutsche  Entom.  Zeitschr.  1883  S.  378  (sub  Valgus}. 

Vaterland:  Malacca  (nach  Kraatz). 

Nordost -Sumatra:  Tebing-Tinggi  (September  und  Oktober 
1884,  Schultheiss),  Deli  (L.  Martin),  Ober-Langkat  (W.  Reinsch), 
Siboelangit  (von  Jachan  erhalten).   —   Mus.   Berhn. 

Nord-Borneo:  Kina  Balu  (Waterstradt,  von  Rolle  erhalten), 
Brunei  (von  Rolle  erhalten).   —  Mus.  Berlin. 

Nordost-Sumatra:  Soekaranda  (Dr.  H.  Dohrn,  M.  Ude).  — 
Mus.  Stettin. 

2.  Charitovalgus  doriae  Oestro, 

Ann.  Mus.  Civ.  Stör.  Nat.  Oenova  (2.  Ser.)  X.  Vol.  1891  p.  870 

(sub  Valgus). 

Vaterland:  Borneo:  Sarawak  (nach  Oestro);  —  Nord- 
ost-Sumatra: Deli  (L.  Martin),     Mus.  Berlin. 

Sumatra:  Soekaranda  (Januar  1894,  Dr.  H.  Dohrn).  — 
Mus.  Stettin. 

Eine  dritte  Art  der  Oattung  ist  Charitovalgus  anda- 
manicus  n.  sp.  Sie  unterscheidet  sich  von  den  beiden  vorstehen- 
den Arten  durch  die  hellere  (bräunlichgelbe)  Färbung  der  Ober- 
seite und  dadurch,  daß  sich  auf  der  Scheibe  der  Elytren  statt 
der  vorderen  weißen  Schrägbinde  hinter  der  Mitte  ein  kleiner, 
von  braunschwarzer  Färbung  umgebener  weißer  Fleck  belindet. 
Ferner  sind  die  Elytren  merklich  kürzer  als  bei  den  beiden 
anderen  Arten.  Auch  sind  die  Tarsen  dünner,  und  der  Meta- 
tarsus  der  Hinterfüße  länger  als  bei  pvlcher.  Länge  des  Körpers 
5  bis  6  mm.  —  Zwei  Exemplare  von  den  Andam an en -Inseln 
(de  Roepstorff). 

Auch  Valgus  longulus  Oestro  gehört  anscheinend  (nach 
der  Beschreibung)  zn  Charitovalgus. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


23 

VI.  Gruppe  Das.walginae. 

In  diese  Gruppe  gehören  diejenigen  Valgidengatlungen, 
welche  folgende  Charaktere  zeigen: 

Prothorax  schmal,  Hinterecken  einfach,  gewinkelt  oder 
abgerundet. 

Elj'tren  meist  viel  breiter  als  der  Prothorax. 

Höcker  und  Faszikeln  (Schuppenbüschel)  auf  dem  Pronotum, 
den  Eljtren,  dem  Propjgidium  und  Pygidium  meist  reichlich 
ausgebildet  (einzelne  Ausnahmen). 

Stigmenkegel  kurz  vor  den  Hinterecken  des  Propygidiums. 

Weibchen  ohne  Legebohrer. 

Uebersicht  der  Genera. 
(Die    Gattungen    bewohnen    das  indische   Gebiet,    nur  Comytho- 
valgus  Afrika). 
A. 
Der    Stigmenkegel    (conus  spiraculifev)   jederseits    des  Pro- 
pygidiums   klein,    spitz,    zuweilen    sehr    kurz    und    nur   schwach 
vorspringend.     Spitze    des    Pygidiums    mehr  oder  weniger  abge- 
rundet.    Die  beiden  Borstenbüschel  des  Propygidiums  klein  oder 
von  mäßiger  Größe. 

I.  Prothorax  hinten  verschmälert.  Pronotum,  Elytren,  Pro- 
pygidium  und  Pygidium  mit  mehreren  Borstenbüscheln. 
,^  mit  3,  $  mit  5  Zähnchen  an  der  Außenseite  der 
Tibien    des    1.    Beinpaares.     Tropisches    Afrika    und    Cap- 

land ComythoL'cdgus  m. 

iL  Prothorax    hinten  breiter   als  in  der  Mitte,    selten   parallel- 
seitig.    Oberseite  nur  mäßig  stark  mit  Haar-  oder  Borsten- 
büscheln besetzt,  das  Pygidium  niemals  faszikulirt. 
a.  Tibien    des    ersten   Beinpaares    an    der   Außenseite 
mit    3    kräftigen    Zähnen,    ohne    Spuren    von    noch 
mehr    Zähnen.     Oberseite    des    Körpers    ohne    oder    mit 
wenigen  Faszikeln.      Pronotum    mit  zwei  stumpfen  oder 
ziemlich  scharfkantigen  Längsleisten  .   .   Oreoilents  Burm. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


24 


b.  Tibicii    des    ersten    Beiiipaaves    an    der  Außenseite 
mit  5  (selten  4)  Zähnchen. 

aa.  Mesosternum    mit    einer    mittleren    Tuberkel.      Pro- 
notuni  und  Eljtren  ohne  Faszikeln.    Prothorax  sehr 

schmal Hijbovalgiis  n.  g. 

hb.  Mesosternum  ohne  eine  mittlere  Tuberkel. 

a.  Tibien  des  ersten  Beinpaares  mit  4  deuthchen 
Zähnchen.  Propygidium  ohne  Faszikeln  .  .  . 
Nannovalgus  n.  g. 

,i.  Tibien  des  ersten  Beinpaares  mit  5  deutlichen 
Zähnchen.  Propygidium  mit  zwei  Faszikeln, 
aa.  Pronotum  mit  zwei  schM'achen  stumpfen  Längs- 
leisten. Elytren  ohne  oder  mit  schwachen 
Schuppcnbüscheln  (Faszikeln).  Tibien  des 
ersten  Beinpaares  breit,  mit  5  meist  gleich- 
mäßig zueinander  stehenden  Zähnchen. 

Pronotum  schwach  beschuppt,  mit  ein- 
zelnen SehuppenbUscheln.    Elytren  ziemlich 
breit.    Metatarsus  der  Mittel-  und  Hinter- 
beine verlängert  .    .  Syngonovalgiis  n.  g. 
Pronotum  dicht  und  stark  beschuppt,  mit 
Faszikeln    aufrecht    stehender    Schuppen. 
Elytren  weniger  breit,  aber  merklich  breiter 
als  der  Prothorax.    Metatarsus  der  Mittel- 
und  Hinterfüße  kurz  .    Anepsiovalgus  n.  g. 
ßß.  Pronotum  mit  zwei  mehr  oder  weniger  scharf- 
kantigen   Längsleisten.      Tibien     des    ersten 
Beinpaares  mit  5  gleichmäßig  oder  ungleich- 
mäßig zueinander  stehenden  Zähnen. 

Prothorax,    Elytren    und   Propygidium 
ohne  Faszikeln.     Abdomen    hinten    ziem- 
lich weit   bauchartig   vorstehend 
SpilmHiIgus  n.  g. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


25 


Prothorax,  Eljtren  und  Piop;\gidium 
mit  Faszikeln.  Abdomen  verkürzt,  ge- 
wöhnlich nur  etwas  vorstehend  .  .  . 
Dasyvalgns  ,n.  gv. 

B. 

Der  Sligmenkegel  (coniis  spiraculifer)  kräftig,  merklich  vor- 
springend, dornförmig.  Die  beiden  Borsten-  oder  Schuppenbüschel 
des  Propygidiums  verhältnißmäßig  groß.  Spitze  des  Pvgidiums 
vorspringend Plocovalgus  n.  g. 

Auf  Sumatra  und  Borneo  linden  sich  Vertreter  der  Genera 
Oreoderus,  Naniiocalgus,  Syngonoralgus,  ÄnepsioralgnSf  Spilo- 
ralgiis.  Dasyvalgus  und  Plocovalgus.  Die  Genera  Comytho^ 
ralgtis  und  Hyhocalgus  fehlen  diesen  Inseln;  jenes  Geuus  bewohnt 
Afrika,  dieses  Tonkin. 

Comytlioralgus  ist  die  einzige  Dasyvalginengattung  Afrikas,, 
Die  Gruppe  der  Dasrvalginen  ist  also  in  Afrika  spärlich  verr 
treten,  dagegen  in  Asien  formenreich  entfaltet.  Die  erwähnten 
acht  Genera  sind   nicht  die  einzigen  in  Asien. 

Unter  den  aufgeführten  Gattungen  der  Dasyvalginen"  haben 
einige  Merkmale  einer  relativ  primären  Organisation  (kleiner 
stumpfer  Conus  spiraculifer,  wenige  Faszikeln  auf  der  Oberseite 
des  Körpers  oder  schwach  entwickelte  Längsleisten  auf  dem  Pro- 
notum),  nämlich  Nannofalgns,  Syngonoralgus,  Anepsioralgus. 
Eine  derivate  Organisation  (stark  ausgebildeter  Conus  spiraculifer, 
große  Faszikeln)  hat  Plocoralgns  aufzuweisen. 

Uebersicht  der  Species  von  Sumatra  und  Borneo. 

Oreoderus  Burmeister, 
Handbuch  der  Entomolos-ie.  III.  S.  726. 
Diese  Gattung  unterscheidet  sich  von  allen  Valgiden  durch 
die    breiten    Vordertibien,     welche    nur    drei    große    Zähne    be- 
sitzen und    keine  Spur  von    mehr  Zähnen    aufweisen.     Der  Pro- 
thurax  hat  oberseits  vor  dem  Hinterrande  keine  Spur  von  Höckern 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


26 

und  ist  schmaler  als  die  beiden  Elytren  zusammen.  Der  Körper 
ist  dicht  beschuppt  oder  behaart.  Spuren  von  zwei  Schuppen- 
büscheln auf  dem  Propygidium  befinden  sich  bei  den  beschuppten 
Arten.  Die  Unterseite  des  Körpers  der  beschuppten  Arten  hat  ein 
sehr  dichtes  Schuppenkleid.  Die  Tarsen  des  dritten  Beinpaares 
sind  im  Gegensatze  zu  den  übrigen  Valgiden  so  lang  oder  kürzer 
als  die  Tibien.  Das  1.  Glied  dieser  Tarsen  ist  gleichfalls  im 
Gegensatze  zu  der  Mehrzahl  der  Valgiden  kurz  und  dreieckig, 
meist  kürzer  als  das  2.  Glied,  hinten  verbreitert  und  an  den 
Ecken  der  Spitze  lang  und  spitz  ausgezogen. 

0.  pilosus  Rits.  ist  behaart  statt  beschuppt.  Der  Pro- 
thorax ist  nur  wenig  schmaler  als  die  Ehtren.  Das  1.  Glied 
der  Hintertarsen  ist  breit,  dreieckig,  am  Ende  mit  spitzwinkligen 
Ecken  versehen  und  etwas  länger  als  das  2.  Glied. 

Burmeister  hat  1.  c.  die  Art  argillaceiis  noch  unter 
Valgus  aufgeführt,  aber  die  Meinung  ausgesprochen,  daß  sie  wohl 
eine  eigene  Gattung  (ßreoderus)  bilde. 

Die  beiden  Arten  von  Sumatra  und  Borneo  sind: 

1.  pilosus  Ritsema,  Notes  Lejden  Mus.  Vol.  I.  1879  p.  238; 
Midden  Sumatra,  IV.  afd.  6.  p.  49.  —  Sumatra; 
Soekaranda,  Januar  1894  (Dr.  H.  Dohrn). 

2.  borneensis  Gestro,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova  (2.)  X.  1892 
p.  875.  —  Borneo:  Sarawak. 

Nanno valgus  n.  g. 

Diese  kleine  Valgidenform  kann  nur  in  die  nächste  Nähe 
von  Dasyvalgus  gestellt  werden.  Obgleich  die  Körpergröße  nur 
ein  secundäres  Merkmal  für  die  Beurtheilung  der  Gattungszuge- 
hörigkeit sein  kann,  so  ist  die  geringe  Größe  doch  hier  auffallend 
genug,  um  sie  in  der  Verwandtschaft  von  Dasyvalgus  zu  isoliren. 
Sie  unterscheidet  sich  von  dieser  Gattung  durch  den  Mangel  an 
Höckern  und  Faszikeln  auf  den  Elytren  und  dem  Propygidium 
und  die  abweichende  Bezahnung  der  Vordertibien. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


27 

Charakteristik  der  Gattung:  Generi  Dasyralgo  approximans, 
corpus  autem  oxigmim.  Elytra  nee  tubercukvta  nee  fasciculata. 
Tibiae  pedum  antieorum  4-vcl  5-denticulatae,  dentibus  duobus 
apicalibus  majuscuiis,  ceteris  minutis,  quinto  interdum  obsoleto.  Pro- 
pygidium  haud  fasciculatum.    Conus  spiraculifer  parum  prominens. 

Der  Prothorax  ist  verhältnißmäßig  klein,  breiter  als  lang, 
fast  parallelseitig,  mit  zwei  mäßig  hohen  mittleren  Längskielen 
und  zwei  Beulen  näher  den  Seitenrändern.  Das  Seutellum  ist 
klein,  kurz  und  dreieckig.  Die  flachen  Eljtren  haben  nur  eine 
schwache  Humeralbeule  und  sind  viel  breiter  als  der  Prothorax. 
Die  vordersten  Tibien  sind  vier-  bis  fünfzähnig,  die  beiden  Apical- 
zähne  sind  recht  groß,  der  dritte  bis  fünfte  Zahn  sehr  klein ;  der 
fünfte  fehlt  zuweilen.  Die  Mittel-  und  Hinterschienen  sind  auf 
der  Rückenseite  ungezähnt.  Das  Propygidium  weist  keine  Spur 
von  Haarbüscheln  auf.  Der  Conus  spiraculifer  springt  etwas  vor. 
Sexuelle  Unterschiede  sind  an  den  vorliegenden  Stücken  nicht 
wahrzunehmen. 

Der  Vertreter  dieser  Gattung  ist 

1.   Nannovalgus  pusio  n.  sp. 

Minutus,  niger  vel  piceo-niger,  subnitidus,  parce  llavo- 
squamosus,  infra  minus  parce  albido-squamoso-setosus;  pedibus 
nigris,  nitidis,  setis  albidis  vestitis,  genubus  et  tarsis  brunneis; 
prothorace  elytris  multo  angustiore,  antrorsum  perparum 
attenuato,  sat  brevi,  longitudinahter  in  dorso  obtuse  bicostato, 
utrinque  biimpresso  et  calloso,  disco  posteriore  longitudinahter 
strigoso;  scutello  parvo  subcordato  postice  acuto;  elytris 
junctis  quadratis,  subtiliter  striatis,  interstitiis  strigilatis  et  uni- 
seriatim  setoso-squamosis;  metasterno  postice  depresso;  pygidio 
convexo  plus  minusve  nitido. 

Long.  corp.  2^/4 — 3  mm. 

Einige  Exemplare  vom  Kinabalu- Gebirge  in  Nord- 
Borneo  (Waters(radt),  Mus.  Berlin. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


28 

Syngonovalgus  n.  g. 

Diese  Gattung  ist  zunächst  mit  Das ycalgus  vevwixndi.  Der 
Körper  ist  weniger  beschuppt  und  mehr  oder  weniger  glänzend. 
Das  Pronotum  erscheint  dadurch  anders,  daß  die  beiden  Kiele 
ganz  stumpf  und  die  Büschel  vor  dem  Hinterrande  wenig  ent- 
wickelt sind.  Die  Elytren  sind  flach,  an  den  Seiten  eingedrückt 
und  etwas  erhaben,  aber  die  Schultern  und  Apicalbeulen  ähnlich. 
Die  fünf  Zähne  der  vorderen  Tibien  sind  ziemhch  groß,  der  dritte 
Zahn  ist  am  größten.  Die  Tarsen  sind  Aveniger  schlank  als  bei 
Dasyvalgns,  die  GHeder  der  Hintertarsen  breiter  und  an  den 
Hinterecken  s])i(zer:  namentlich  ist  das  erste  Glied  der  Hinter- 
tarsen des  Weibchens  am  Ende  breit,  mit  ziemlich  lang  zahn- 
förmig  ausgezogenen  Hinterecken,  ähnUch  wie  bei  Oreoderiis, 
doch  länger.  Der  Stigmenkegel  (conus  spiracnlifer)  ist  ähn- 
lich wie  bei  Dasyvalgus  beschaffen.  Die  Gattung  ist  auch  mit 
Spilovalgns  nahe  verwandt. 

Männchen:  Vorderschienen  etwas  schmaler;  Hintertarsen 
schmaler  und  länger  als  beim  Weibchen;  Hinterrand  des  Pj'gi- 
diums  wenig  vorspringend. 

Weibchen:  Hintertarsen  kürzer,  GHeder  breiter,  namentlich 
deren  erstes  Glied  hinten  breiter  und  am  oberen  Winkel  zahn- 
förmig  ausgezogen.  Hinterrand  des  Pygidiums  unterseits  einen 
merklichen  plattenförmigen  Vorsprung  bildend. 

Charakteristik:  Corpus  parce  tantum  et  minute  setosum  et 
squamulatum,  totum  subnitidum  necnon,  propygidio  excepto, 
fasciculatum.  Prothorax  subconicus  lateraliter  sinuosus,  postice 
nigro-setosus,  dorso  obtuse  costato,  angulis  posticis  obtusatis, 
margine  postico  late  lobato.  Elytra  irregulariter  impressa;  pro- 
thorace  dimidio  latiora.  Pedes  sat  graciles;  tibiae  anticae 
quinquedentatae,  omnibus  dentibus  sat  magnis,  primo  et  secundo 
et  tertio  acutis  vel  subacutis,  tertio  ceteris  majore,  quarto  et 
quinto  brevibus,  obtusis;  tibiae  posteriores  extus  obtuse  dentatae; 
tarsi  tibiis  parum  longiores,  postici  femin ae  quam  in  mare 
breviores    et   latiores,    articulo  primo    postice  dilatato  ad  apieem 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


29 

cxtoriorein  acute  angiilato,  augiilo  cloiigato.  Conus  spira- 
culifev  bvevissimus,  (.I)Uusu8:  lubera  duo  propygidii  media 
fasciculata.  Pygidiuin  niaris  in  mavgine  ])()stieo  infra  niiiiime 
laminatum,  iu  femina  distincte  laminatum. 

Die  einzige  bekannte  Art  der  Gattung  ist 

1.   Syngonovalgus  subnitidus  n.  sp.  ,^5- 

Totus  nigro  -  aterrinius  (abdomine  interdum  ad  magnani 
partem  rubro),  subnitidus  vel  nitidus,  breviter  et  parce  setosus 
nee  squamosus  (exceptis  ehtrorum  interstitiis) ;  epistomate,  pectore, 
abdomine,  coxis  femoribusque  parce  breviter  flavo-setosis:  pro- 
thorace  postiee  paulo  latiore  quam  longiore,  fere  toto  obbque 
et  longitudiaaliter  antice  punctato,  dorso  subbicristato  utrinque 
postiee  nodoso;  elytris  striatis,  interstitiis  nigro-squamatis,  inter- 
stitio  secundo  ante  medium  latiore  et  latius  squamoso,  squamulis 
decumbentibus;  propygidio  et  pygidio  minute  et  confertim  ocellato- 
punetato,    illo    posteriore    obtuse    bituberculato,    tuberibus    nigro- 

fasciculatis. 

,^    Lamina    pygidü    supraanaH    abbreviata,    obtusa;     tibiis 

anticis  angustioribus. 

$  Lamina  pygidü  supraanali  longiore,  trigonali,  tibiis  aniieis 

latioribus. 

Long.  corp.  5»/3  — 5'/2  »im- 

Einige  Exemi)lare  (,^$)  aus  Nord-Borneo  (Kinabalu,  von 
Waterstradt  gesammelt)  und  Südost-Bornto  (Grabowski)  im 
Berliner  Königl.  zoolog.  Museum.  Ein  ?  aus  Soekaranda  in 
Nordost- Sumatra  (I^obrn)  im  Stettiner  Museum. 

Diese  Spezies  ist  in  ilirer  äußeren  Ersebeinung  dem  DasjJ- 
valgus  (ristis  Gestro  aus  Birma  sebr  äbnilch,  aber  durch  die 
beiden  stumpfen  und  weniger  erhabenen  Längsrippen  des  Pro- 
notums  und  die  durch  gleiche  Zwischenräume  voneinander  ge- 
lrennten und  meist  ziemlich  gleichmäßig  großen  Zähnchen  der 
vorderen  Tibicu  generisch  verschieden.  Ferner  sind  der  Pro- 
thorax und  die  Elytren  breiter,  das  Scutellum  kürzer,  der  Conus 
spiraculil'er  kürzer  und  stunipl\-r.   die  Tarsen  'schlanker. 

ßtett.  entoniol.  Zeit.  190t. 


30 

Die  Exemplare  mit  rothem  Pygidium  und  roUioin  Pro- 
pygidium  (letztere  mit  zwei  schwarzen  Faszikeln)  sind  wahr- 
scheinlich unreife  Stücke;  auch  die  Ränder  ihrer  Elytren  sind 
zuweilen  rothbraun.  Solche  unreife  Exemplare  sind  in  Form  und 
Färbung  dem  Dasyvalgvs  pyrrJwpygns  Kraatz  sehr  ähnlich,  aber 
namentlich  verschieden  durch  die  stumpfen  Rippen  des  Pronotums, 
die  mehr  vorspringenden  Hinterecken  des  Prothorax,  das  breitere 
Scutellum,  die  etwas  abweichende  Bezahnung  der  Tibien  des 
ersten  Beinpaares,  die  glänzende,  auf  der  ganzen  Mitte  der  Brust- 
segmente und  des  Abdomens  nicht  beschuppte  Unterseite,  sowie 
übe]hau[)t  durch  viel  geringere  Beschuppung  des  Körpers. 

Anepsiovalgus  n.  g. 

Die  Gattung  steht  zwischen  Dasyralgus  und  Oreoderns. 
Der  Körper  ist  etwas  länglich,  der  Prothorax  ist  kurz  und  dicht 
behaart  und  beschuppt;  die  Elytren  sind  etwas  glänzend  und 
mit  reihenweise  gestellten  schwachen  Börstchen  versehen.  Der 
Prothorax  ist  nach  vorn  nur  wenig  verschmälert,  etwas  kürzer 
als  breit,  der  Seitenrand  crenelirt,  oberscits  mit  vier  Längskielen 
versehen,  von  denen  die  beiden  mittleren  die  längsten  sind  und 
parallel  zueinander  verlaufen,  aber  im  hinteren  Viertel  diver- 
gireu,  während  die  seitlichen  Kiele  etwas  gebogen  und  in  der 
Mitte  durch  einen  Quereindruck  unterbrochen  sind.  Auf  dem 
durch  die  vier  Kiele  hinten  gebildeten  höckerartigen  Wulste 
steht  je  ein  kleiner  Haarbüschel.  Die  Vorderecken  des  Prothorax 
springen  spitzig  vor  und  sind  nach  unten  gerichtet;  die  Hinter- 
ecken sind  stumpfwinklig.  Das  Scutellum  ist  schmal  dreieckig. 
Die  Elytren  sind  schmaler  als  bei  Dasyralgus.  zusammen  so 
lang  wie  breit,  der  humerale  und  der  apikale  Endbuckel  sind 
schmal,  ohne  Haarbüschel.  Die  Vorderschienen  sind  ziemlich 
breit,  außen  fünfzähnig;  die  Zähne  sind  gleichweit  von  einander 
entfernt;  der  2.  und  4.  Zahn  kleiner  als  der  1.,  3.  und  5.  Zahn. 
Die  Mittel-  und  Hinterschienen  sind  am  Außenrande  kurz  ge- 
zähnelt.  Die  Tarsen  erscheinen  ziemlich  kuiz;  an  den  Hinter- 
stelt, entomol.  Zeit.  t904. 


31 

tarsen  erscheint  das  1.  Glied  dreieckig,  am  Ende  unten  zalin- 
förmig  ausgezogen,  das  2.  Glied  um  die  Hälfte  kürzer  und  gleich- 
falls dreieckig,  das  3.  (Jlied  ebenso.  Vor  dem  Hinterrande  des 
P^gidiums  (auf  der  Unterseite  des  Körpers)  sieht  man  ein  drei- 
eckiges bis  halbkreisförmiges,  mit  der  abgestutzten  Seite  den 
Hinterrand  berührendes  flaches  Feld,  wie  bei  Dasyvalgtis  cethi  Rits. 
Der  Stigmenkegel  ist  sehr  kurz  und  stumpf,  wie  bei  Oreoderus. 
Haarbüschel  fehlen  auf  dem   Propygidium. 

Anepsiovalgvs  ist  auch  der  Gattung  Syngonovalgus  recht 
ähnlich,  namentlich  durch  die  beiden  stumpfen  mittleren  Längs- 
leisten des  Pronotums  und  die  mit  fünf  ziemlich  gleichmäßig  zu- 
einander stehenden  Zähnchen  an  der  Außenseite  der  Vorder- 
schienen. Die  Gattung  unterscheidet  sich  aber  von  Syngono- 
valgus durch  den  fast  parallelseitigen  Prothorax.  Ferner  ist  an 
den  Vorderschienen  der  zweite  anteapicale  Zahn  sehr  kurz,  bei 
SyngoiioroJgus  länger  als  der  zweite.  Die  hintersten  Tibien 
sind  schmaler;  der  äußere  Zahn  derselben  ist  schwächer,  und 
der  Metatarsus  ist  um  die  Hälfte  kürzer  als  bei  Syngonovalgus. 
Schließlich  ist  der  Conus  spiraculifer  des  Propygidiums  sehr  kurz, 
und  stumpf  und  springt  daher  wenig  vor;  bei  Syngonovalgus 
tritt  er  deutlich  heraus. 

Charakteristik  der  Gattung:  Corpus  subelongatum,  paulo 
angustatum,  plus  minusve  parum,  pronoto  autem  distinctius 
squamoso.  Epistoma  antice  nünime  emarginatum.  Prothorax 
angustatus,  lateribus  subparallelus,  anterior  parum  attenuatus, 
margine  laterali  crenulato,  dorso  quadricristato,  crista  utraque 
laterali  interrupta,  duabus  intermediis  longioribus  parallelis  postice 
divergentibus.  Scutellum  parvuni  trianguläre.  Elytra  prothorace 
tertia  parte  latiora,  leviter  nitidula,  seriatim  setis  extructa  nee 
fasciculata.  Pedes  modice  elongati;  tibiae  anticorum  extus 
quinquedentatae,  dentibus  primo  et  tertio  majoribus;  tibiae  pedum 
posteriorum  extus  tarsis  longitudine  tibiisque  subaequalibus.  Pro- 
pygidium et  pygidium  simplieia  setisque  rigidis  vestita,  cono 
spiraculifero  brevissimo,  obtusu. 

Stett.  eDtomol.  Zeit.  1904. 


Die  einzige  mir  bekannte  Art  ist 

1.  Anepsiovalgus  mimus  n.  sp. 

Fuscus.  breviter  cinereo- squamosus,  subnitidus,  antenuis 
pedibusque  brunneis;  pectore  abdomineque  plus  minus ve  dense 
vel  subdense,  pleuris  auteni  meso-  et  metathoraealibus  dense 
flavo-squamosis;  prothoraee  vix  longiore  quam  basi  latiore, 
postice  minime  ampliato,  in  dorso  (piadricristato,  cristis  exterioribus 
et  intermediis  inaequalibus,  illis  obh'quis,  bis  longioribus  in  medio 
nodosis,  tubcribus  quatuor  postice  antemarginalibus,  marginibus 
lateralibus  crenulatis  antice  fere  serratis;  elytris  striatis,  sub- 
tiliter  setosis,  parce  hie  et  illic  squamosis,  distincte  longitudinaliter 
striatis,  interstitiis  ad  partem  subtiliter  triseriatim  striolatis; 
pedibus  modice  squamulatis;  pro})ygidio  et  pygidio  flavo- 
setosis. 

Long.  corp.  4,5  mm. 

Das  Vaterland  ist  Nordost- Sumatra,  wo  ein  Exemplar 
bei  Soekaranda  im  Januar  1894  erbeutet  wurde  (Coli.  Dolirn). 
Es  befindet  sich  im  Stettiner  Museum. 

Der  Käfer  hat  fast  das  Aussehen  eines  Oreoderus  pilosus  Rits., 
unterscheidet  sich  aber  durch  die  fünfzähnigen  Vorderschienen, 
den  hinteren  schmäleren  Prothorax,  die  dichtere  Haar-  und 
Schuppenbekleidung  desselben  und  da.s  Vorhandensein  von  nur 
wenigen  Schuppen  auf  den  Elytren,  sowie  ferner  durch  die  näher 
zusammenstehenden  Mittelcoxen  sogleich  von  dieser  gleichfalls  in 
Sumatra  lebenden  Valgidenspezies. 

Der  Körper  ist  dunkelbraun  gefärbt  und  meist  kurz  und 
nicht  dicht  beborstet  oder  beschu])pt;  nur  das  Pronotum,  sowie 
die  Mittel-  und  Hinterbrust  sind  dicht  beschuppt.  Die  Elytren 
sind  reihenweise  mit  einzelnen  borstenförmigen  Schuppen  besetzt. 
Die  Beine,  Hüften  und  das  Abdomen  sind  nicht  dicht  beschuppt. 

Spilovalgiis  n.  g. 
Diese  Gattung  ist  ^w^Valgus  vwdigliann  (Oestro)  gegründet. 
Obgleich  sie  der  Gattung  Chrotnocalgns  m.  {VaJgus  peyrotii  Muls.) 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


33 

recht  nahe  steht,  so  ist  sie  doch  deutUch  von  ihr  verschieden. 
Wie  letztere  Gattung,  gehört  sie  in  die  Grup])e  von  Gattungen, 
denen  der  Legebohrer  fehlt.  Der  Körper  ist  -weniger  stark  be- 
schuppt als  in  Chromovalgns,  aber  ebenfalls  mit  einem  weißen 
Fleck  auf  jeder  Flügeldecke  versehen.  Das  Ejiistom  ist  aus- 
gerandet.  Der  Prolhorax  ist  merklich  schmaler  als  die  Elytren, 
etwas  länger  als  breit,  nach  vorn  vorspringend,  der  einfache 
Seitenraud  bis  zu  den  Hinterecken  deutlich.  Auf  dem  Pronotum 
tieht  man  zwei  schwache  stumpfe  Längsrippen,  welche  hinten 
divergiren,  und  auf  beiden  Seiten  hinter  der  Mitte  und  vor  dem 
Hiuterrande  Eindrücke.  Den  flachen  Elytren  fehlt  der*  Schulter- 
höcker; der  apikale  Höcker  ist  schwach  entwickelt.  Die  Tarsen 
sind  merklich  weniger  schlank,  als  in  jener  Gattung.  Die  Be- 
zahnung  der  vordersten  Schienen  ist  in  beiden  Geschlechtern  die 
gleiche;  sie  sind  fünfzähnig,  aber  der  zweite  Zahn  ist  breiter 
und  stumpfer  und  von  dem  dritten  weiter  getrennt  als  bei 
Chromocalgiis.  Die  mittleren  und  hinteren  Schienen  sind  gezähnt. 
Der  Conus  spiraculifer  ist  klein  und  springt  nur  wenig  vor. 
Das  Propygidium  zeigt  keine  Haarbüschel  oder  nur  eine  schwache 
Spur  von  solchen.  Die  hintersten  Coxen  stehen  doppelt  so  weit 
auseinander  wie  die  mittleren  Coxen.  Die  sexuellen  Unterschiede 
sind  gering. 

Männchen:  Unterer  Rand  des  Pygidiums  nur  sehr  wenig 
vorspringend. 

Weibchen:  Unterer  Rand  des  Pygidiums  deutlich  vorsprin- 
gend; ein  Legebohrer  (aculeus  terebraeformis)  ist  nicht  vorhanden. 

Bei  manchen  männlichen  Exemplaren  ist  die  Unterseite  des 
Körpers  dichter  beschuppt  als  bei  weiblichen,  bei  manchen  aber 
ebenso  dicht  wie  bei  diesen. 

Hierher  gehört 

1.  Spilovalgus  modiglianii. 
Gcstro,  Ann.  Mus.  Civ.  Geuova,  2.  ser.  VIL  vol.  (1889)  p.  98 

(sub  Valgns). 
Sumatra  (nach  Gestro).  Nord-Borneo:  Kinabalu-Gebirge 
(Waterstradt);  Mus.  Berlin. 

Stett.  entomol.  Zeit.  l'J04.  3 


84 

Die  Art  zeichnet  sich  durch  den  scharf  abgegrenzten  weißen 
oder  gelbweißen  Discoidalfleek  der  Elytren  aus.  Dieser  Fleck 
ist  länglich -oval.  Exemplare  mit  quer  gestelltem,  eckigen  Fleck 
dürfen  nicht  als  besondere  Art,  wie  Kraatz  will,  betrachtet 
werden,  sondern  gehören  zu  der  nur  eine  individuelle  Varietät 
bildenden 

V  a  r.   bimaculatus 

-  Kraatz,  Deutsche  Ent.  Zeitschr.  1896  S.  382  (Valgtis'), 

welche    mit    der  Hauptform    dieselben  Orte  bewohnt:    Sumatra, 

Soekaranda  (Januar  1894,  Dr.  H.  Dohrn,  M.  Ude);  Borneo  (nach 

Kraatz);    Nord -Borneo:    Kinabalu  (Waterstradt),    Mus.  Berlin. 

Dasyvalgus  n.  g. 
Hierher  gehören  die  meisten  der  mittelgroßen  Valgiden  des 
ndischen  Gebietes.     Die    beiden  Geschlechter  sind  einander  sehr 
ähnlich;    dem  Weibchen    fehlt    der   Legebohrer.     Der  Körper  ist 
etwas  breiter  als  bei  Spilovalgns.    Das  Epistom  ist  ausgerandet. 
Der  Prothorax  ist  viel    schmaler  als  die  Elytren    (in   ihrer   Ver- 
einigung); die  beiden  Dorsalkiele  sind  höher  als  bei  Spilocalgus. 
Die  Elytren    sind   concav,    mit    deutlichen    Humeral-    und    Aute- 
apicalhöckern.      Die    vorderen    Tibien    sind    fünfzähnig,    ähnlich 
wie    bei  Spilovalgus^    der    dritte  Zahn  ist  vom  vierten  (von  der 
Spitze    an    gezählt)    oft    weiter   entfernt    als    die    übrigen    Zähne 
untereinander.     An    den    Mittel-    und    Hinterschienen    iindet   sich 
ein  dorsales   Zähnchen.     Die   beiden    letzten    Abdominalsegmente 
springen  weniger    stark  vor  als    bei  Spiloralgus.     Der  Stigmen - 
kegel  (conus  spiraculifer)  ist  ^iel  höher  und  springt  stärker  vor. 
Das  Propygidium  ist  mit  zwei  deutlichen  Haar-  oder   Schuppen- 
büscheln besetzt. 

Gattungscharakteristik :  Corpus  latiusculum,  plerumque  dense 
squamatum.  Epistoma  emarginatum.  Prothorax  paulo  angustatus 
postice  rotundatus,  angulis  posticis  distincte  angulatis  aut  obtusis, 
in  dorso  acute  bicristatus  et  tuberculatus.  Elytra  multo  latiora 
prothorace,    sat    ampla,    leviter    excavata,    in    callis   humerali    et 

Stett.  entoruol.  Zeit.  1904. 


35 

anteapicali  fasciculata.  Tibiae  pedum  anticorum  irregulariter 
quiiiquedentatae,  dente  tertio  a  quarto  (superiore)  sat  vemoto. 
Tibiae  pedum  posteriorum  extus  deritieulo  exstruetae.  Propygidiuni 
coiio  spii-aoulifero  acuto,  angulo  utrinque  segmenti  postico  ap- 
pvoximato,  fascieulisque  duobus  exstructum.  Pygidium  apice 
rotundatum.      Aculeus  terebraeforinis  in  femina  vacat. 

Es  gehören  hierher  die  indo-malayischen  Arten  Valgus 
pyrrhopygus  Kraatz,  sellatus  Kraatz,  lin-onicus  Kraatz,  vethi  Rits., 
tristis  Gestro,  fesfaceus  Kraatz  u.  s.  w.  und  die  nachstehend 
beschriebenen  neuen  Arten. 

Die  Gattung  Dasyralgvs  steht  der  Gattung  Comythovdlgvs  m. 
Afrikas  (Stettin.  Ent.  Zeit.  1897  S.  197)  nahe.  Es  fehlen  ihr 
aber  die  reich  entwickelten  Haarbüschel  des  Pronotums  der 
Elytren  und  des  Pygidiums,  durch  welche  letztere  Gattung  aus- 
gezeichnet ist.  Namentlich  die  Mittelhüften  sind  viel  weniger 
weit  von  einander  getrennt.  Der  Prothorax  ist  hinten  weniaer 
verengt,  die  Hinterecken  stumpf  oder  gewinkelt,  bei  Comytho- 
i'algus  hinten  verengt  mit  abgerundeten  Hinterecken. 

Uebersicht    der   mir   von   Borneo  und    Sumatra    bekannten   Arten 
der  Gattung  Dasyvalgus. 
I.  Körper  ober-  und  unterseits  reichlich  mit  Schuppen  bekleidet. 
Dasyvalgus. 

1.  Vierter    lateraler  Zahn    der  vorderen    Tibien   klein  oder 
mittelgroß. 

a.  Zweiter  Zahn  der  vorderen  Tibien  recht  klein: 

vethi    Rits.,    sellatvs    Kraatz,    infiiscatus    Kolbe, 
testaceus  Kraatz. 

b.  Zweiter  Zahn  der  vorderen  Tibien    ungefähr  so  groß 
wie  der  erste: 

ndei  n.  sp.,   voUci  n.   sp.    —    Auch  D.   vethi  var. 
sithaequidens  m.  gehört  hierher. 

2.  Vierter    lateraler    Zahn    der    vorderen    Tibien    breit  und 
stumpf;  zweites  Zähnchen  der  vorderen  Tibien  sehr  klein : 

monachiis  w.  sp..  dohrni  ii.  sj)..  pyrrhopygus  Kraatz. 

ßtett.  Pnfomol.  Zoif.  1M4.  3* 


36 


3.  Vierter   lateraler    Zahn    der    vorderen    Tibien    fast    ver- 
schwunden, zuweilen  auch  der  fünfte  (oberste);    zweites 
Zähnehen  derselben  Tibien  ungefähr  so  groß  wie  das  erste : 
encharis  n.  sp. 
IL  Körper  schuppenlos  und  ober-  und  unterseits  dicht  mit  auf- 
gerichteten Haaren  bekleidet.     Vierter    Zahn    der  vorderen 
Tibien    klein;    zweiter    Zahn    derselben    Tibien    sehr   klein. 
Subg.  Trichotalytis  n. 
niger  Kraatz. 

Subgenus  Dasyvalgus  i.  sp. 

Corpus  totiun  plus  minusve  squamosum,  interduni  ad  partem 
subglabratum   (detritum). 

1.  Dasyvalgus  vethi 

Bitsema,    Notes  Lejden  Mus.    I.   1879  p.  240;   Midden-Sumatra, 

IV.  6.  p.   50  (sub  Valgtis). 

Vaterland:  Sumatra:  Siboelangit  in  Nordost-Sumatia  (von 
Jach  an  erhalten);  Nord-Borneo:  Kinabalu  (von  Rolle  er- 
halten).    Mus.  Berlin. 

Sumatra:  Liangagas  (Dr.  H.  Dohrn);  Soekaranda  (Januar 
1894,  Dr.   H.  Dohrn,  M.   Ude).     Mus.  Stettin. 

Sumatra:  Soeroelangan  (Juli).     Mus.  Leiden. 

Oberseite  des  Körpers  mattschwarz  oder  braunschwarz, 
theilweise  oder  größtentheils  mit  graugelben  Schuppen  besetzt. 
Faszikeln  des  Pronotums  sammtschwarz  oder  braun.  Ein  Fleck 
auf  den  Elytren  vor  der  Mitte  neben  der  Naht  schwarzbraun 
oder  schwarz.  Propygidium  und  Pygidium  roth  und  mit  gelben 
Schuppen  reichlich  bekleidet,  lelzteres  mit  einer  großen  runden 
•schwarzen  Makel  auf  der  Mitte.  1.  und  2.  Zahn  der  Tibien  des 
ersten  Beinpaares  lang,  2.  sehr  kurz  und  spitz,  1/3  von  der 
Länge  des  ersten  Zahnes;  4.  und  5.  Zahn  kurz  und  stumpf. 

Var.  nigrescens  n.  Propygidium  und  Pygidium  ganz  schwarz. 
Soekaranda  auf  Sumatra,  Nord-Borneo. 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1904. 


37 

Var.  subaequidens  n.  Der  I,,  2.  und  3.  Zahn  der  Tibien 
des  ersten  Beinpaures  lang  und  s])itz,  2.  fast  so  lang  wie  1. 
Prop3gidium  und  Pygidium  ganz  roth,  letzteres  ohne  schwarze 
Makel,  zienilieh  reichlich  mit  gelben  Schuppen  bekleidet. 

2.  Dasyvalgus  sellatus 
Kraatz.  Deutsche  Ent.  Zeitschr.   1883,  S.   374. 
D.  sellatus  ist  vielleicht  nur  eine  Varietät  von  D.  vethi. 
Vaterland :  Mal a c  c a ,   L  u  <;  o  n  (nach  Kraatz).     S  u ni  a  t  r a : 
Liangagas.     Mus.  Stettin. 

Sumatra,  Malacca  (ex  tjpis).     Mus.  Berlin. 

3.  Dasyvalgus  infuscatus  n.  sp. 

Trotz  der  Aehnliclikeit  mit  dem  sumatranischen  D.  vethi  Kits. 
ist  die  neue  Art  von  diesem  doch  leicht  zu  unterscheiden.  Der 
Prothorax  ist  etwas  länger  und  nach  vorn  zu  mehr  verschmälert 5 
die  Faszikeln  des  Notums  sind  kürzer  und  heller.  Die  Eljtren 
zeigen  keinen  deutlichen  schwarzen  Tomentfleck  auf  der  Scheibe 
neben  der  Naht  und  keinen  weißen  Fleck  hinter  demselben.  Es 
fehlen  den  Elytren  auch  die  aufgerichteten  Haare  oder  Borsten 
außen  an  den  Schulterecken.  Die  beiden  Faszikeln  des  Pro- 
pygidiums  stehen  weiter  auseinander. 

Ater,  fusco  submaculatus,  epistomate  fusco,  insuper  visus 
llavo-griseo  et  subochraceo  squamosus,  pronoto  postice  brevissime, 
elytris  nullo  modo  fasciculatis,  his  lateraliter  (in  humeris  apieeque) 
breviter  squamoso-setosis;  pectore,  abdomine  pedibusque  minus 
confertim  squamatis;  —  epistomate  nitido  attenuato,  antice 
rotundato  et  impresso:  prothorace  paulo  longiore  quam  postice 
latiore,  antrorsum  attenuato,  in  dorso  bicarinato;  ehtris  macula 
diffusa  propesuturalij,  paulo  antemediana  subsignatis,  laterahter 
fusco-trimaculatis,  macuhs  subnudis;  pjgidio  confertim  ochraceo- 
squamoso  propygidioque  ochraceo-bifasciculatis;  tibiarum  anti- 
carum  dentibus  inter  se  aequaliter  distantibus,  secundo  et  quarto 
quam  ceteris  minoribus.     Long.  corp.   5  mm. 

Nord-Borneo  :   Kinabalu-Gebirge  (Waterstradt). 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


38 

Von  D.  testaceus  Kraatz  ist  diese  Art  folgendei-maßen  ver- 
scbieden.  Der  Körper  ist  schwarzbraun  und  dichter  und  mehr 
anhegend  beschuppt.  Der  schwarze  Fleck  vor  der  Mitte  der 
Elytren  neben  der  Naht  ist  weniger  deuthch.  Die  beiden  Schuppen- 
büschel  (Faszikehi)  des  Propvgidiums  sind  kürzer.  Der  4.  Zahn 
der  Tibien  des  ersten  Beinpaares  ist  viel  kleiner  als  der  5.  (oberste). 
Der  Zahn  an  der  Außenseite  der  Tibien  des  zweiten  und  dritten 
Beinpaares  ist  deutlicher.  Der  Stigmenhöcker  des  Propvgidiums 
ist  kürzer. 

4.  Dasyvalgus  testaceus 

Kraatz,  Deutsche  Ent.  Zeitschr.    1896,  S.  380. 

Vaterland:  Borneo  (nach  Kraatz);  ex  typis,  Mus.  Berlin; 
—  Nord -Borneo:  Kinabalu.     Mus.  Berlin. 

Durch  die  braungelbe  Färbung  des  ganzen  Körpers  aus- 
gezeichnet, ein  Fleck  auf  den  Elytren  vor  der  Mitte  neben  der 
Naht  schwarz.  Oberseite  des  Körpers  mit  graugelben,  etwas 
aufgerichteten  Schüppchen.  Die  beiden  oberen  Zähne  (4.  und  5.) 
der  Tibien  des  ersten  Beinpaares  sind  von  gleicher  Größe. 

5.  Dasyvalgus  udei  n.  sp. 

Ater,  subnitidus,  fronte  et  pronoto  ad  magnam  partem 
rufo-squamato,  illo  fusco-bifasciculato,  pronoto  fusco-bicariuato  et 
fasciculato;  elytris  atiis  nonnullis  s(juamis  flavidis,  basahbus  et 
discoidalibus,  parcissime  signatis;  propygidio,  pygidio,  abdomine 
medio  pectoreque  confertim  tlavo-vestitis,  pygidio  praeterea  plagis 
duabus  brunneis,  sat  magnis,  basalibus,  postice  rotundatis,  parum 
squamatis,  ornato;  pectore  ad  partem  et  abdomine  lateraliter 
glabris,  nitidis;  pedibus  nigris  parum  squamosis,  tarsis  rufo- 
brunneis;  —  prothorace  conspicue  longiore  quam  latiore, 
lateraliter  bisinuato,  dorso  obtuse  bicristato,  crista  utraque  in 
medio  tuberculata,  dorso  posteriore  ampliato  ante  marginem 
basalem  quadrituberculato;  scutello  cordato;  elytris  subtiliter 
striatis,  nitidis,  hie  et  illic  breviter  nigro-tomentosis,  interstitio 
secundo    plaga    antemediana    toinentosa,     nigra,     obsilo;     tibiis 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


39 

aniicis  quinquedentatis,  dentibus  inter  se  aequaliter  distantibus, 
])riino  et  teriio  majoribus;  pvopygidio  postice  rufo-bifasciculato. 
—  Long.  corp.  4  mm. 

Nordost-Sumatra:  Soekaranda  (Januar  1894,  Dr.  H. 
Dohrn,  M.  Ude).     Mus.  Stettin  und  Berlin. 

Diese  durch  die  beiden  großen  halbmondförmigen  braunen, 
wenig  beschuppten  Makeln  am  Grunde  des  Pygidiums  ausgezeich- 
nete Art  ist  nach  Herrn  Max  Ude,  dem  Sammler  des  Herrn 
Dr.  H.  Dohrn  in  Deli  (Nordost-Sumatra)  benannt. 

6.  Dasyvalgus  rollei  n.  sp. 

Haee  species  inter  pulchellas  referenda,  nigra,  subnitida, 
antennis  brunneis,  elytris  rubris,  macula  horum  antemediana 
nigra,  holoserieea,  propesuturali,  suturaque  late  nigrescente;  pro- 
pygidio  fascicuhs  duobus  ereetis  nigris  ornato;  prothorace  leviter 
nitido,  fere  nudo,  punctato,  strigato,  parce  squamuHs  flavidis 
obsito,  paulo  longiore  quam  basi  latiorc,  antrorsum  attenuato, 
lateraliter  bisinuato,  dorso  bicristato  in  medio  et  postice  per 
transversum  quadrituberculato,  tuberculis  posterioribus  majoribus 
et  nigro-fasciculatis;  elytris  nitidis  parce  flavo-sqiiamosis,  squamis 
pro])e  suturam  vittas  interruptas  praebentibus,  dorso  toto  irre- 
gulariter  et  subtiliter  strigoso  et  subpunctato,  stria  geminata 
dorsali  curvata;  tibiarum  anticarum  dente  secundo  elongato, 
dentibus  quarto  et  quinto  latius  inter  se  distantibus  quam  ceteris, 
mediocribus;  pectore,  abdomine,  propygidio  pygidioque  parce 
flavo-squamatis. 

Long.   corp.  51/3  mm. 

Vaterland:  Nord-Borneo:  Kinabalu  (Waterstradt).  Mus. 
Berlin. 

Diese  kleine  hübsehe  Art  ist  durch  die  rothen,  fast  dunkel- 
rothen  Elytren  mit  dem  schwarzen  Sammetfleck  kurz  vor  der 
Mitte  und  nahe  der  Naht  ausgezeichnet.  Sie  ist  Herrn  Rolle 
zu  Ehren  benannt,  von  welchem  das  Berliner  Museum  eine  reich- 
liche Anzahl  Valgiden  aus  Nord-Borneo  erhalten  hat. 

Stett.  estomol.  Zeit.  1904. 


40 

7.  Dasyvalgus  monachus  n,  sp. 

Atevrinius,  opacus,  antennis  brunneis,  pronoto  nigro-setoso 
setisqiie  luteis  parcissime  sparso,  elytris  luteo-signatis  lateraliter 
pubnitidis,  signatura  illa  e  squamis  luteis  ovta,  raacula  circuni- 
scutellari  pvopebasali,  plaga  magna  posteriore,  maculae  eircum- 
scutellari  annexa,  postiee  prope  eallum  apiealem  excisa;  pro- 
pygidii  praesertim  faseiculis  crasse  nigro-setosis;  pygidio  obscure 
luteo-setoso,  antice  setis  nigris  sparso;  corpore  infra  dense  albido- 
squamoso,  lateraliter  plus  minusve  glabrato;  —  epistomate 
nitido  antice  sinuato,  profunde  longitudinaliter  impresso;  ])ro- 
thorace  haud  longiore  quam  postiee  latiore,  antrorsum  rotundate 
attenuato,  postiee  vix  ampliato,  margine  laterali  serrulato,  dorso 
acute  bicostato,  utrinque  biimpresso;  el^'tris  junctis  quadratis, 
in  dorso  striatis;  pedibus  ad  partem  nigro - setosis,  nitidis, 
femoribus  posticis  albido-squamosis,  coxis  posticis  glabris;  tibiis 
pedum  anticorum  5-dentatis,  dente  secundo  minuto,  medio  ceteris 
majore,  quarto  lato  et  obtuso,  quinto  magis  appvoximato  quam 
lertio.     Long.  corp.   6,5  mm. 

,  Vaterland:  Südost- Bor neo  (Wahnes);  Telang  in  Südost- 
Borneo  (October  1881,  Grabowsky);  Nord-Borneo:  Kinabalu 
und  Brunei  (von  Rolle  erhalten).   —   Mus.  Berlin. 

Durch  die  gelbe,  hintere  Dorsalzeichnung  der  Elytren,  die 
gelbweiße,  seitlich  dunkle  Unterseite  und  den  hinten  wenig  ver- 
breiterten Prothorax  ausgezeichnet. 

Subsp.  polyxanthus  n. 

Aus  Sumatra  liegt  eine  Form  vor,  welche  auf  der  Ober- 
seite statt  der  schwarzen  eine  goldgelbe  Färbung  zeigt.  Das 
Pronotum  ist  nämlich  ganz,  die  Elytren  sind  größtentheils  röthlicb 
und  mit  goldgelben  Schuppen  bekleidet.  Nur  die  Schuppen  eines 
runden  Fleckes  kurz  vor  der  Mitte  neben  der  Naht  und  eine 
Anzahl  Schuppen  an  den  Schultern  und  hinter  dem  Endbuckel 
und  am  Ende  vor  dem  NahtM'inkel  sind   schwarz. 

Stett.  entomol.  7Mt.  1904. 


41; 

Charakteristik:  A  forma  borueana.  dillcrt  proiioto  tolo 
aureo-squarnoso;  elytris  totis  rutb-saiiguiiieis  ad  maximaöi  parteni 
aurco  -  squamatiö,  squamis  iiigris  maculain  discoidalein  juxta- 
sciitellarem  praebL'utibiis,  nonnuUis  aliis  squamis  ncc  paucis  ad 
luimeros  et  callum  a])icalem  et  ante  apicem  positis  itidem  uigris. 
Long.   G1/3   mm.  •■•■;.  ; " 

Aus  Siboekvngit  in  N.-O. -Sumatra,  von  Hcri'n  Jachan 
erhalten.   —  Mus.  Berlin. 

Diese  Form  verliält  sich  ebenso  zu  der  schwarzen  Form 
Borneos,  wie  der  rothgelbe  Flocovalgiis  waterstradti  aus  Siboelangit 
N.-O. -Sumatras  zu  der  schwarzen  Form  Borneos. 

8.  Dasyvalgus  dohrni  n.  sp. 

Ater,  subnitidus,  clava  castanea,  fronte  media,  vittis  jjronoti 
duabus  maculisque  duabus  elvtrorum  sat  magnis,  altera  prope- 
scutellari,  altera  postmediana,  necjion  macula  minuta  apicali 
laete  luteis;  pygidio  griseo-piloso,  metasterno  dimidioque  basali 
abdominis  dense  flavo-pilosis;  pedibus  totis  nigris;  —  pro- 
thorace  paulo  longiore  quam  postice  ;latiore,  longitudinaliter 
bicristato,  cristis  nigris  nigro-bifasciculatis;.  eljtris  striatis  in 
humeris  breviter  nigro-setosis,  macula  flava  posteriore  tomento 
nigro  plus  minusve  cincta;  tibiis  anticis  quinquedentatis,  dentibus 
tiibus  superioribus  latius  inter  se  distantibus  quam  ceteris,  primo  et 
tertio  majoribus,  secundo  minuto,  quarto  obtuso;  tibiis  posterioribus 
extus  subdentatis;  propygidio  nigro,  nitido,  postice  bituber- 
culato,  tubercuhs  sat  magnis  aterrimo-tomentosis. 

Long.  corp.  6 — 6, .5  mm. 

Diese  durch  die  beiden  schön  gelben  Makeln  auf  jeder 
Flügeldecke  und  die  beiden  ebenso  gefärbten  longitudinalen  Binden 
des  Pronotums  ausgezeichnete  Art  ist  Herrn  Dr.  H.  Dohrn  zu 
Ehren  benannt. 

Vaterland :  N  o  r  d  0  s  t  -  S  u  m  a  t  r  a  j  Soekaranda  (Januar  1894, 
Dr.  H.  Dohrn);  Siboelangit  (von  Jachan  erhalten). 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904.  :     .'    .. 


42 

Diese    hübsche    Art.    unterscheidet    sich    von    den    übrigen 
Arten  der    Gattune    durch    die    hochffelbe    Fleckenzeiehnuno;    der 

o  o  o 

Oberseite.  Der  Kopf,  namentlich  die  Stirn,  ist  dicht  mit  gelben 
aufrecht  stehenden  Schuppen  besetzt.  Das  Pronotum  ist  auf  den 
Seiten  breit  und  dicht  gelb  beschupi)t  und  von  einer  ebenso 
breiten,  ganz  schwarzen  (aus  dicht  stehenden  schwarzen  Schu}>pen 
bestehenden)  Mittelbinde  durchzogen,  welche  hinten  verbreitert 
ist.  Die  hinteren  lateralen  Schuppenbüschel  des  Pronotums  sind 
gelb,  wie  die  ganzen  Seiten  desselben,  oder  mit  braunen  oder 
braunschwarzen  Schuppen  untermischt.  Die  EI3  tren  sind  sammet- 
schwarz  und  theilweise  dicht  schwarz  beschuppt,  an  den  Seiten 
braun.  Drei  hocligelbe  Makeln  unterbrechen  die  schwarze  Fär- 
bung der  Elytren :  die  vordere  Makel  befindet  sich  neben  dem 
Scutellum  und  ist  schräg  gestellt;  die  mittlere  runde  steht  etwas 
hinter  der  Mitte;  die  dritte  kleinere  ist  dreieckig  und  steht  im 
apikalen  Suturalwinkel.  Propygidium  sammt  den  beiden  Faszikeln 
ganz  schwarz.  Pjgidium  mit  kleinen  gelben  aufrecht  stehenden 
Schüppchen  nicht  sehr  dicht,    an  den    Seiten    sparsamer   besetzt. 

9.  Dasyvalgus  pyrrhopygus 
Kraatz,  Deutsche  Ent.  Zeitschr.   1883,   S.  376. 
Vaterland:  Malacca,  Sumatra  (nach  Kraatz). 
Sumatra    (DeyroUe);    Birma    (von  Dr.  C.  A.  Dohrn    er- 
halten); India  Orient.  (en/^/jrojö?/<;MS  Dornitzer  i.  1.)    Mus.  Berlin. 

10.  Dasyvalgus  eucharis  n.  sp. 
Crassiusculus,  brevis,  ad  majores  generis  species  pertinens, 
niger,  subnitidus,  antennis  palpisque  ferrugineis;  prothorace  glabro 
et  propygidio  sanguineis,  hoc  medio  anguste  nigro-vittato  et 
nigro-bifasciculato,  elytris  basin  et  suturam  versus  flavo-albido- 
squamulatis,  extrorsum  maculisque  duabus  dorsalibus,  extus  apertis, 
nigris;  pygidio  nigro  vitta  mediana  lata  albido-flava  ornato;  — 
capite  subtiliter  sat  confertim  punctulato,  bis  punctis  squamula 
singula  minuta  pallida  expletis ;  epistomate  antice  sinuato;  pro- 
thorace vix  longiore  (juam  basi  latiore,  antrorsum  attenuato, 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


43 

liiteralitcr  sub^inuato,  poiic  medium  Icviter  cout^tricto,  augulis 
anticis  acutis,  posticis  obtusis,  margine  anteriore  obtusato,  posteriore 
lobato,  dorso  lobato  niedio  simpliciter  biearinato,  carinis  diver- 
gentibus,  postice  dorso  longitudinaliter  strigoso,  tubere  jiarvo 
nigro-fasciculato  ad  angulos  versus  posticos  imposito;  elytris 
latis,  prothorace  i)lus  dimidio  latioribns,  coriaceis,  flexuosc  striatis, 
humeris  nodose  exstantibus  et  breviter  nigro-faseiculatis:  tibiis 
anticis  5-dentatis,  dentibiis  tribus  primis  (apicalibus)  aeutis,  sub- 
aequalibus,  duobus  primis  iiiter  se  paulo  approximatis,  dente 
quarto  obtusato  vel  subobsolcto,  quinto  minuto;  tibiis  posterioribus 
denticulo  dorsali  exstructis;  metatarso  pedum  posticorum  i)ariun 
breviore  quam  articulis  tribus  sequentibus  junctis;  propygidio 
et  pygidio  subtiliter  ocellato-punctatis,  illo  postice  medio  depresso, 
utrinque  tuberculato,  tuberculis  nigro-faseiculatis;  pygidio  apice 
rotundato.   —  Long.  corp.  6  mm. 

Vaterland:  Malacca,  Perak;  Nordost- Sumatra:  Siboe- 
langit  (von  Jachan  erhalten).    —  Mus.  Berlin. 

Der  Körper  nebst  den  Elytren  und  Beinen  ist  schwarz; 
aber  der  Prothorax  und  das  Propygidium  sind  roth,  die  Eljtren 
nach  innen  zu  weiß  oder  w^eißgelb  beschuppt,  nach  außen  zu 
schwarz:  je  zwei,  von  der  w^eißen  Beechuppung  z.  Th.  umgrenzte 
schwarze  Makeln  hängen  mit  der  übrigen  schwarzen  Färbung 
zusammen.  Ein  mittleres  Längsband  des  Propvgidiums  ist  nebst 
den  zwei  Haarbüscheln  schwarz.  Das  schwarze  Pjgidium  ist 
auf  der  Mitte  mit  einem  noch  breiteren  Bande  weißlicher,  dicht 
gedrängter  Schüppchen  bekleidet.  Die  schwarze  Unterseite  ist 
an  den  Rändern  der  Brusttheile,  an  dem  hinteren  Rande  der 
Abdominalsegmente  und  an  den  Schenkeln  sparsam  weiß  beschuppt. 
Var.  bruneensis  n.  macht  durch  seine  geringere  Größe  und 
abweichende  Färbung  den  Eindruck  einer  besonderen  Form.  Die 
Elytren  sind  verhältnißmäßig  etwas  länger;  der  Prothorax  und 
das  Propygidium  ganz  roth;  bei  eucharis  ist  die  Mitte  des  Pro- 
pvgidiums ganz  schwarz.  Die  Zeichnung  der  Eljtren  ist  bei 
beiden    Formen    die    gleiche.       Der    Körper    hat    eine    ähnliche 

Stctt.  CDtomol.  Zeit.  1904. 


44 

Größe  und  Färbung,   wie^  bei  Dasyi'uUjus  udei  in.  von  Sumatra. 

—  T/äuge  4  inni. 

l^runei  in  Nord-Borneo  (Waterstradt,  von  Holle  eihalten). 

—  Mus.  Berlin. 

Subgenus  Trichovalgus  ii. 

S(|uami8  totum  corpus  vacans,  })lus  minusvc  nitidum,  pilis 
ereclis  supra  et  infra  dense  vestitum.  Tibiarum  pedum  i)rimi 
l>aris  denlieulus  secundus  minutissimus,   quartus  minutus. 

Die  hierher  gehörige  Art  ni(/cr  Kraatz  unterseheidet  sich 
von  allen  Arten  der  Gattung,  mit  denen  sie  sonst  last  überein- 
stimmt, durch  den  Mangel  an  Schuppen,  sowohl  auf  der  Ober- 
wie  auf  der  Unterseite  des  Körpers  (Kopf,  Pronotum,  Eljtren, 
Propygidium,  Pygidium,  Brust,  Bauchseite  des  Abdomens,  Beine). 
Statt  mit  Schuppen  ist  der  Kör})er  überall  auf  den  genannten 
Körpertheilen  mit  zahlreichen  ziemlich  dicht  gedrängten  und  auf- 
recht stehenden  Haaren  bekleidet.  Der  Körper  erscheint  dadurch 
mehr  oder  weniger  glänzend. 

Das  Pronotum  ist  zwar  reichlich  behaart,  aber  von  den 
gewöhnlichen  vier  Büscheln  vor  dem  Hiuterrande  ist  nichts  vor- 
handen; indeß  sind  die  vier  Schwielen,  welche  sonst  den  Schuppen- 
büscheln als  Ansatzstelle  dienen,  vorhanden,  namentlich  die  beiden 
inneren.  Die  beiden  dorsalen  Längsleisten  sind  deutlich  und  wie 
bei  den  echten  Dasyrcügi  gebildet  und  vorn  scharf  gekielt.  Die 
Runzeln  auf  der  hinteren  Hälfte  des  Pronotums  sind  concentrisch 
angeordnet.  Die  zahlreichen  dicht  gedrängten  Augenpunkte  des 
Pygidiums  und  Propygidiums  sind  etwas  convex.  Die  vordersten 
Tibien  sind  wie  bei  Z>.   testaceus  Kr.  gezähnt. 

Die  einzige  Art  dieser  Untero-attuno;  ist 

11.  Dasyvalgus  (Trichovalgns)  niger  Kraatz 
Deutsche  Ent.  Zeitschr.  1883,  S.  377  (sub  Valgus\ 
Vaterland:    Malacca   (typisches  Exemplar).   —   Malacca, 
Mus.  Berlin. 

Sumatra:  Liangagas  (Dr.   H.   Dohrn).    —  Mus.   Stettin. 

Stett.  entomol.  Zeit  1904. 


45 


riocovalgus  n.  tt. 
Diese    neue    Forn,    irt  den    durelnve^    kk-h,evva    Avt«.  dov 
Gattun,  DasycaUr.  bei,,,  ev.te,.  A„bliek  „ieh.  „hnlieh,  „„d  „ml, 
,o„st  .-echt  vcseWeden.     Her    Kö.pe,-   e,schei,>t   „»cl.   h.nten  z,, 
breite,-     ^veil    die    Korstcbüsehel    des   Abdo.nens    (P,-op.vg,d,„„r) 
.röß.r    „nd   langer   .i,id   als  in  jcev  Gattung.     A„eh    der  P,-o- 
ihorax   irt    ,r,it   meh,ore„   Fa.ziUehr   besetzt,    der  Seitenrand    ,st 
„leiebfalls   c,-enelirt,    u,-.d  die  Hi„te,-eeken  sind    reebtwinkl.g,    be, 
Dasyralg«s   stno^pfwinklig.     Die   beiden   Stigmenkegel   de.,  Pro- 
pvgidiums  sind  länger,  stärker  und  spitzer.    Die  Beine  s,„d  sebr 
äl„>lieb    besebaften,    der    vierte    Zubn    an    der    Außenseite    der 
Vorderschienen  ist  undeutlich. 

Charakteristik    der   Gattung:    Generi   Dasyoalgo    cognatus. 
Protborax  subeonieus,  antiee  altenuatus.  lateraliter  sinuatus,  mar- 
„i„e  laterali  erenulato,  .-etrorsun,  vix  an^pliatus,   angnlis  posl.e.s 
;eetis,  margine  postieo  bisinuat«,    nredio  lobato,    dorso  dacdee.n, 
IVcieulis  ™-nato,  medio  longitadinaliter  bicarinalo.   Elytra  depressa 
qnadrata,    squanrulosa   nee  vere  faseieulata,    hun,eris  antenr  pro- 
,„i„„,is  et  leviter  faseicalatis.  Prop.ygidium  bituberculaluni,  tuber,bus 
valde  faseie.datis,  late,-aliter  eorniculafnnr,  eornu  i.  q.  cono  sp.ra- 
e„bfero  sat  valido,  fe,e  aeut...    Coxae  inter.nediae  modice,  posücae 
autenr  latius  distales.     Pedes  fere  graeiles;  libiae  antieae  exU.s 
,cnte    quinquedentatae,    deute    quart«    fere    indistiueto.      T.b.ae 
posteriores   clavatae,   extns   obtnse    dentatae.      Tarsi    postev.ores 
tibiis  conspicue  longiores. 

Die    einzige  Art    ist    der    schwarzbraun    bis  schwarz    oder 
fuehsroth  (A'ar.)  gefärbte  und  gebUschelte 

1.  Plocovalgus  waterstiadti  n.  sp. 
Kioro-fuscus  vel  ater  et  fuseo-oehraceo  internrixtus,  supra 
totus  squamosus,  antiee  et  postice  faseieulatus,  infra  subn,t,dus 
obseure  flavido  squamatus;  capite  aulice  subu.t.do,  parcus 
squa,r,ato,  postiee  fnseo-oeh,-aceo  villose  squamato;  prono to 
alee  sordide  «ehraceo,  bieristato,  duo.Ueinr-fase.eulato,  f,,sc,c,d,s 
,„ediis  et  postieis  majorihns  nigerri.nis,  eele-is  nrinnnbns  et  fnse.s; 

Stett.  ciiloniol.  Zeit.  1U04. 


4ß 

elytris  junctis  vix  longioribus  quam  latioribus,  in  humeris  et 
postice  minime  fasciculatis;  callo  antcapicali  subnudo,  aitido, 
antice  et  pone  medium  transverse,  irregulaviter,  obscure  flavido- 
pubfasciato;  dorso  toto  impresso  et  striato,  lateraliter  eostato; 
propygidio  erasse  et  sat  longe  nigro-bifasciculato;  conis  spira- 
culiferis  nigris,  uitidis;  pygidio  albido-squamoso,  prope  basiu 
fuscatn. 

Long.  corp.   7,5  mm. 

Ein  Exemplar  vom  Kinabalu-Gebirge  auf  Nord- Bor neo 
(Waterstradt)  im  Berliner  Königl.  Zool.  Museum. 

Die  Art  ist  durch  die  hinten  verbreiterte  Körperform  und 
die  schwarzen,  zottigen  Haarbüschel  ausgezeichnet. 

Eine  Varietät  (Lokalforni)  dieser  Art  ist 
Var.  (Subsp.?)  rufosquamosa  n. 

Der  Prothorax  und  die  Elytren  sind  schön  fuchsroth  be- 
schuppt. Auf  dem  Prothorax  sind  außer  den  kurzen  Schuppen 
auch  alle  Büschel  der  aufrechtstehenden  längeren  Haarschuppen 
fuchsroth;  bei  dem  typischen  waterstradti  sind  die  sechs  größten 
Haarbüschel  auf  der  Mitte  und  hinten  tiefschwarz.  Auf  den 
Elytren  sind  die  niederliegenden  kleinen  Schuppen  größtentheils 
fuchsroth;  nur  je  ein  kleiner  Fleck  an  der  Basis  des  Scutellums, 
zwei  Paar  Längslinien,  ein  sehr  kleiner  Fleck  unter  den  Schulter- 
ecken, ein  großer  dorsaler  Fleck  kurz  vor  der  Mitte  neben  der 
Naht  und  ein  Theil  des  apikalen  Viertels  sind  schwai'z.  Das 
Pygidium  ist  größtentheils,  außer  an  der  Basis  weißlich  beschuppt; 
die  Schuppen  sind  auf  der  Mitte  dichter  gestellt  als  an  den 
Seiten.  Auf  der  LTnterseite  sind  die  Brust  und  der  Bauch  reich- 
lich mit  flach  anliegenden  gelblichen  Schüppchen  bekleidet.  Auf 
den  Schenkeln  und  Coxen  sind  die  Schuppen  sparsamer.  Die 
Körperlänge  beträgt  7  mm. 

Ein  Exemplar  aus  Siboelangit  in  Nordost- Sumatra, 
von  Herrn  Jach  an  erhalten,  im  Berliner  Königl.  Zool.  Museum. 

Ktett.  entomol.  Zeit.  1904. 


47 

YII.  Gruppe  Acanthovalginae. 

Einige '  Formen  der  echten  Yalgiden  (Acanthomlgus  mar- 
qvardi  Kraatz  und  fnrcifer  Westw.,  sowie  Hoplitoralgus  falla- 
ciosiis  m.)  sind  durch  eine  eigenartige  morphologische  Aus- 
bildung einiger  Körpertheile,  gewissermaßen  durch  hypertrophische 
Charaktere  ausgezeichnet.  Der  Prothorax  ist  bei  ihnen  nach 
hinten  zu  verbreitert,  und  seine  Hinterecken  sind  obendrein  in 
einen  starken,  zugespitzten  dornartigen  Fortsatz  ausgezogen.  Eine 
solche  Bildung  kennen  wir  sonst  bei  den  Yalgiden  nicht;  ge- 
wöhnlich ist  bei  ihnen  der  Prothorax  hinten  nicht  verbreitert 
und  mit  einfachen  stumpf-  oder  spitzwinkligen  oder  abgerundeten 
Hinterecken  versehen. 

Die  Elytren  der  Acanthovalginen  sind  recht  breit. 
Ferner  trägt  das  Pygidium  im  männlichen  Geschlecht  am 
Ende  zwei  höckerartige  Spitzen  iAcantliovalgus)  oder  es  ist 
in  demselben  Geschlechte  einfach  zugespitzt  (Hopliforalgus^.  Das 
ist  ein  seltener  morphologischer  Cliarakter,  da  das  Pygidium  bei 
den  Männchen  gewöhnlich  abgerundet  ist. 

Auffallend  ist  die  große  I -ebereinstimmung  der  drei  Acantho- 
valginenarten  in  der  Färbung  der  Oberseite,  die  sie  beim  ersten 
Anblick  fast  wie  eine  einzige  Art  erscheinen  läßt.  Aber  die 
beiden  Gattungen  unterscheiden  sich  durch  die  Bildung  der  Femora, 
die  Bezahnung  der  Tibien  und  die  Ausbildung  der  Spitze  des 
Pygidiums. 

Acaiithovalgus  Kraatz, 
Deutsche  Entom.  Zeitschr.  1895,  S.  444. 
Diese  Gattung  bildet  zusammen  mit  Hoplitovalgiis  n.  g. 
einen  eigenartigen  morphologischen  Typus  in  der  Familie  der 
Yalgiden,  der  namentlich  durch  die  in  einen  kräftigen  Dorn  aus- 
gezogenen Hinterecken  des  Prothorax,  sowie  durch  die  eigen- 
t'hüm'liche  bunte  Färbung  der  Oberseite  und  das  zugespitzte 
Pygidium  zum  Ausdruck  kommt.  An  Größe  und  Schönheit  der 
Färbung  stehen  diese  Formen  /war  den  afrikanischen  Gattungen 

Stett.  eutODiol.  Zeit.  1904. 


CosmoraJyus  und  Pi/goralgiis'"')  nach,  gelüiren  aber  unter  den 
asiatischen  Valgiden  zu  den  größten  Formen.  In  der  Bildung 
fler  Pygidialspitze  ist  Acanfhoralgus  der  afrikanischen  Gattung 
Lobovalgtis'''''^)  "ähnUch. 

Charakteristick  der  Gattung  Äcanthovalgvs :  Prothorax 
nach  hinten  verbreitert,  der  Hinterraud  gegen  die  Eljtren  vor- 
gezogen und  breit  abgerundet;  die  Hinterecken  dornförmig  aus- 
gezogen, der  Dorn  nach  hinten  vorgestreckt;  Oberseite  mit  auf- 
gerichteten Borstchen  und  deutUcher,  vom  Vorder-  bis  zum 
Hinterrande  verlaufender  La ngsfurehe  auf  der  Mitte.  Alle  Schen- 
kel schmal,  nach  dem  Grunde  zu  etwas  verdünnt.  Tibien 
schmal,  nach  dem  Grunde  zu  wenig  verschmälert;  vorderste 
Tibien' mit  fünf  spitzen  Zähnchen,  der  zweite  und  vierte  Zahn 
sehr  klein;  mittlere  und  hinterste  Tibien  mit  kurzem  zahnartigen 
"Vorsprunge  am  Außenrande  vor  der  Mitte.  Erstes  Glied  der 
hintersten  Tarsen  doppelt  so  lang  wie  das  zweite.  Pvgidium 
am  Ende  mit  zwei  Spitzen  (,^).  Forceps  kurz  und  breit,  mit 
rundlicher  Mündung  und  kurzen,  nach  unten  gebogenen,  seitlich 
nicht  eingeschnürten  Loben. 

Die  Gattung  ist  gegründet  auf 

1.  Acanthovalgus  marquardi  Kraatz 
1.  c.  S.  444. 
Vaterland:    Borneo    (in    der    Kraatz\schen  Sammlung    und 
im  Berliner  Königl.  Zool.  Museum,  vom  Autor  erhalten). 

Ferner  gehört  hierher 

2.  Acanthovalgus  fureifer  Westwood, 
Proceed.    Ent.    Soc.    1878,    p.    28    Fig.    {Valgus^.    —    Sumatra. 

Kraatz  thut  dieser  Art  bei  der  Beschreibung  seines  A.  mar- 
qvardi  nicht  Erwähnung;  sie  mag  von  ihr  verschieden  sein. 


-)  Kolbe,  Stettin.  Ent.  Zeit,  1897  S.  200  n.  204. 
-'')  Kolbe,  ebenda  S.  207. 

Btett.  entomol.  Zeit.  1904. 


49 

Hoplitovalgus  n.  g. 

Der  Körper  ist  etwas  kleiner,  sonst  aber  beim  ersten  An- 
bliek  sebr  äbnbcb  dem  von  Acanthovalgiis.  Die  Hauptunter- 
schiede zwischen  diesen  beiden  Gattungen  hegen  in  der  ganz 
verschiedenen  Form  der  Schenkel  und  der  Tibien,  sowie  ilu-er 
Bezahnung  und  in  der  Bildung  der  Pjgidialspitze  bei  demselben 
Geschlecht. 

Charakteristik  der  Gattung:  Prothorax  sehr  ähnlich  wie 
bei  Äcanthoralgiis,  die  dornförmig  vorspringenden  Hinterecken 
weniger  spitz;  Oberseite  ohne  aufgerichtete  Borsten;  ein  schwacher 
Eindruck  nur  hinten  auf  der  Mitte  der  Länge.  Scutellum 
länglich,  schmal,  spitz.  Alle  Schenkel  dick,  keulenförmig,  nach 
dem  Grunde  zu  sehr  verdünnt,  pedunculirt.  Tibien  ebenfalls 
keulenförmig  und  nach  dem  Grunde  zu  pedunculirt;  vorderste 
Tibien  am  Außenrande  mit  zwei  scharf  zugespitzten  Zähnchen 
und  einem  äußerst  kurzen  Zähnchen  zwischen  beiden.  Erstes 
Tarsenglied  der  Hinterbeine  2^/2  mf*l  länger  als  zweites. 
Pjgidium  nur  mit  einer  einfachen  Spitze  am  Ende  (q).  For- 
ceps kurz,  weniger  breit  als  hei  Äca7i(hoi'algus,  mit  quergestellter, 
etwas  pentagoner  Mündung  und  zwei  nach  unten  gebogenen, 
schmalen,  seitlich  etwas  eingeschnürten  Loben.  Conus  spira- 
eulifer  gleichfalls  spitz  höckerartig,  vorspringend. 

Die  einzige  bekannte  Spezies  ist 

1.  Hoplitovalgus  fallaciosus  n.  sp. 
Fere  totus  confertim  et  breviter  squamosus  signaturisque 
hoc  modo  ornatus:  imprimis  laetius  vel  obscurius  flavidus,  tum 
capite  anteriore  parce,  posteriore  densius  squamato;  prothorace 
supra  pleurisque  confertim  obscure  flavido-squamosis,  angulis  autem 
posticis  nitidis,  glaberrimis;  el3tris  atris,  in  parte  tertia  basali 
rutis  ibique  longitudinahter  nigro-quadristriatis,  vitta  praeterca 
nigra  humerali  illis  striis  latiore;  disco  elytrorum  communi  an- 
guste  transversim  flavo-fasciato,  hac  fascia  lateraliter  mox  ab- 
brcviata,  necnou  fascia  altera  obliqua  anteapicali.  Icviler  curvata, 

Stott.  cntomol.  Zeit.  1904.  4 


50 

e  margine  laterali  usque  ad  apicem  suturae  perducta,  flavida: 
pygidio  et  propygidio  sanguineo-rubidis,  vitta  mediana  con- 
tinua,  lata,  flavida,  lateialiter  nigro-limbata,  ornatis;  propygidio 
confei'tim  punctato,  conis  .spiraculiferis  nitidis;  peetore  ab- 
domin eqiie  ad  partem  dense  vel  minus  dense  albido-squamosis, 
metasterno  et  abdomine  medio  subnitidis  parce  squamatis:  pedibus 
nitidis,  nigris,  parce  albido-squamosis. 

Long.  corp.  6,5  mm. 

Vaterland:  Nord-Borneo:  Kiuabalu  (Waterstradt,  von 
Rolle  erhalten),  2  Exemplare  0^).   —  Mus.  Berlin. 

Diese  Valgidenform  bietet  ein  Beispiel  von  außerordentlich 
ähnlicher  Färbung  und  Zeichnung  bei  Arten  verschiedener  Gattungen. 
Sie  ist  dem  Acanthovalgus  marquardi  Kraatz,  der  auch  nur  im 
männlichen  Geschlecht  vorliegt,  in  Form  und  Färbung  so  ähnlich, 
daß  man  beide  für  identisch  halten  sollte.  Sie  ist  aber  durch 
die  oben  mitgetheilten  Gattungscharaktere  zu  unterscheiden. 

Der  Kopf  und  der  Prothorax  sind  mit  braungelben  Schuppen 
so  dicht  und  gleichmäßig  besetzt,  daß  sie  glatt  erscheinen.  Auf 
den  Elytren  ist  das  basale  Drittel  fuchsröthlich  oder  rothgelb, 
eine  Binde  an  der  Schulter  und  vier  Längslinien  zwischen  der 
Schulter  und  dem  Scutellum  sind  schwarz.  Die  zwei  hintei-en 
Drittel  der  Elytren  sind  gleichfalls  schwaiz,  eine  helle,  gelblich- 
weiße, beiderseits  abgekürzte  Querbinde  auf  der  Mitte,  sowie 
eine  schräge,  etwas  bogenförmige,  vom  Außenrande  bis  beinahe 
in  die  Nahtspitze  reichende  Binde  gelblich.  Das  Propygidium 
und  Pygidium  sind,  wie  bei  Acanthoralgus  marquardi,  gleich- 
liills  blutroth,  eine  breite  gelbe  Längsbinde  auf  der  Mitte  des 
Propygidiums  ist  beiderseits  schwarz  eingefaßt.  Eine  direkte 
Fortsetzung  dieser  Mittelbinde  ist  ein  ähnlich  gefärbtes  mittleres 
Band  auf  dem  Pygidium. 

Die  Episternen  des  Meso-  und  des  Metathorax  sind  dicht 
ockerfarbig  beschuppt.  Die  dichtere  Beschuppung  des  Prosternums 
und  seiner  Seiten,  sowie  der  Seiten  des  Metasternums  und  des 
Abdomens  ist  weißlich  oder  grauweißlich.  Die  Mitte  des  Meta- 
sternums und  des  Abdomens  ist  weniger  dicht  beschuppt. 

Stott.  OBtomol.  Zeit.  1904. 


8i 


Anhang. 

Sphinctovalgus  n.  g. 

Eine  eigenartige,  isolirt  stehende  Valgidenform  liegt  in  dieser 
Gattung  vor,  deren  eigenthümlicli  geformte  Körpertheile  (kugelig- 
gewölbter  Prothorax,  schmale  an  den  Seiten  ausgeschweifte  Elytren, 
kleines  Pygidialsegment)  sieh  mit  einer  völlig  primordialen  Stellung 
des  Stigmeukegels  verbindet  (vergl.  die  Uebersicht  der  Gattungen 
S.  13).  Diese  Gattung  ist  daher  systematisch  und  phylogenetisch 
von  besonderer  Wichtigkeit.  Da  die  Stellung  des  Stigmeukegels 
(bezw.  Stigmas)  im  äußersten  Winkel  der  Yorderecken  der  vor- 
letzten Dorsalplatte  des  Abdomens  ein  ganz  ursprüngHches  mor- 
phologisches Verhältniß  anzeigt,  von  dem  die  übrigen  Valgiden 
sich  entfernen,  so  dürfen  wir  in  der  Gattung  Sphinctovalgus  mit 
Recht  eine  liefe  Organisationsstufc  des  Valgidentypus  erkennen. 
Diese  Valgidenform  stammt  gewiß,  wie  so  viele  eigenartige 
primitive  Organisationstypen,  aus  einer  urzeitlichen  Vergangenheit. 

An  dem  schmalen  Körper  fällt  zuerst  der  verhältnißmäßig 
große,  vorn  kugelig  gewölbte  Prothorax  auf.  Er  ist  wenig- 
schmaler  als  die  Elytren  am  Gi'unde  und  nach  hinten  zu  mehr 
verschmälert  als  nach  vorn.  An  den  Seiten  befindet  sich  ein 
mittelstäudiger  Zahn;  auf  der  Rückenseite  in  der  vorderen  Hälfte 
fallen  uns  vier  längs  verlaufende  Kiele  auf.  Das  Scutellum  ist 
schmal,  lang  zugespitzt  und  mißt  kaum  ein  Fünftel  von  der  Länge 
der  Elytren.  Die  schmalen  Elytren  sind  fast  doppelt  so  lang 
als  in  der  Mitte  breit,  am  Grunde  etwas  breiter  als  der  Pro- 
thorax, gleich  hinter  den  Schultern  merklich  verschmälert  und 
dann  meist  von  gleichmäßiger  Breite;  an  den  Seiten  sind  sie 
ziemlich  tief  ausgeschweift.  Die  Beine  sind  ziemlich  schlank. 
An  der  Außenseite  der  Vorderschienen  beiluden  sich  in  beiden 
Geschlechtern  gleichmäßig  ausgebildet  3  kurze  Zähnchen,  von 
denen  der  obere  der  stärkste  ist.  Die  Mittel-  und  Hinterschienen 
sind  recht  kurz  und  an  der  Aiißi-nseite  zahnlos.    Di-r  Mttatarsus 

Klett.  entomol.  Zeit.  1904.  4* 


52 

der  Hinterlarsen  ist  etwas  länger  (r^)  oder  so  lang  wie  die  Tibia, 
fast  so  lang  wie  die  drei  folgenden  Glieder  zusammen.  Die  sehr 
langen  Tarsen  der  zwei  hinteren  Beinpaare  sind  beim  Männchen 
länger  als  beim  Weibchen.  Der  Tarsus  der  Hinterbeine  ist 
31/2  mal  länger  als  die  Tibia.  Das  Pjgidialsegment  ist  klein. 
Der  Stigmenkegel  (conus  spiraculifer)  steht  in  dem  äußersten 
Winkel  der  Vorderecken  des  Propygidiums. 

Beim  Männehen  ist  das  Abdomen  etwas  verkürzt,  am  Ende 
unterseits  aufgebogen,  das  Pygidium  nach  unten  und  einwärts 
gerichtet.  Beim  Weibchen  ist  das  Pygidium  vorgezogen  und 
durch  einen  langen  Legebohrer  ausgezeichnet. 

Charakteristik  der  Gattung:  Corpus  gracik\  supra  subnitidum, 
large  ocellato-punctatum,  parce  breviter  squamatum,  subtus  partim 
dense  squamosum.  Caput  planatum  antice  impressum  \  maxillae 
longe  barbatae.  Prothorax  anterior  convexus  globosus  et  supra 
longitudinaliter  quadricostatus,  utiinque  dente  medio  acuto  armatus, 
in  medio  impresso  vel  subsulcato,  postice  valde  attenuatus,  fere 
anguste  coarctatns.  Scutellum  elongatum,  angustum,  acutum, 
vix  quintam  longitudinis  elytrorum  partem  praebens.  Elytra 
elongata,  pone  humeros  angustata,  fere  duplo  longiora  quam  in 
medio  latiora.  lateraliter  longe  sinuata,  in  dorso  unicostata,  Costa  e 
callo  humerali  nascente  necnon  callimi  apicalem  pertinente.  Pedes 
sat  graciles,  tibiae  anticorum  in  utroque  sexu  extus  breviter  tri- 
dentatae,  dente  superiore  alteris  majore;  tibiae  pedum  posteriorum 
brevissimae  extus  integrae;  tarsi,  praesertim  in  mare  posticorum, 
valde  elongati.  Propygidium  subdepressum;  conus  spiraculifer 
angulo  antico  ipso  impositus,  brevis.  Pygidium  mediocre, 
impressum. 

Mas  pi-aestans  abdomine  breviore  medio  depresso,  apiee 
subtus  recurvo,  pygidio  retuso,  tarsis  gracilioribus. 

Femina  aculeo  abdominali  apicali,  rctro  spectante,  styli- 
formi,  terebrae  simili.  (cnui,  tarsisque  quam  in  mare  crassioribus 
gaudet. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


53 

Die  einzige  Art  der  Gattung  ist 

1.  Sphinctovalgus  conradti  n.  sp.  ,^$. 
Der  kleine,  eigenthümlich  gestaltete,  sehmale  und  schwärzlich 
gefärbte    Käfer    fällt    namentlich    durch    den    fast    kugelförmigen 
Prothorax,    an  dem    der  Kopf   von  oben    nicht  sichtbar  ist,    und 
die  ungefähr  gleich  breiten,    länglichen  Elytren   auf.     Der    Kopf 
ist  flach,  das  Epistom  fast  quadratisch,  vorn  in  der  Mitte  etwas 
eingedrückt  und  an  den  Seiten  etwas  ausgebuchtet.    Die  Schüppchen 
des"  Kopfes  sind  sehr    klein  und  rundlich  und    stehen  nicht  ganz 
dicht.     Der    Prothorax  ist  vorn    außerordenthch   stark  convex, 
fast  kugelförmig,  etwas  länger  als  breit,  den  Kopf  fast  kapuzen- 
artig überwölbend,  nach  hinten  zu  sehr  verschmälert,  fast  taillen- 
förmig  eingeschnürt  und  hier  viel  schmaler  als  die  Elytren.    Der 
convexe    Vordertheil    des    Prothorax    fällt    vorn    senkrecht    zum 
Kopfe    ab.     Von    den    vier    Rippen    des    Pronotums    reichen    die 
seitlichen  bis  zur  Mitte,    gehen    aber   bei   weitem    nicht   bis    zum 
Vorderrande ^    die  beiden  mittleren   gehen  vom  Vorderrande  aus, 
reichen  aber  nach  hinten  nicht  so  weit  wie  die  lateralen  Rippen. 
Jederseits  trägt  der  Prothorax  einen  mittleren,  stark  vortretenden, 
spitzen  Zahn,  von  dem  aus  eine  scharfe  Leiste  gegen  die  Unter- 
seite   des    Prothorax    hinzieht.     Der    Seitenrand    vor    und    hinter 
diesem  Zahne   ist    ausgebuchtet;    der    schmale  Hinterrand  ist  ab- 
oerundet.    Auf  der  Mitte  des  Notums  ist  ein  Eindruck,  der  beim 
Weibchen  nach  hinten  verlängert  ist. 

Das  ganze  Pronotum  ist  von  großen  gedrängten  ocellen- 
förmigen  Punkten  besetzt,  in  denen  je  ein  weißes  aufgerichtetes, 
abgestutztes  Schüppchen  sitzt,  welches  von  oben  gesehen  dunkel  ist. 
Die  länglichen  schmalen  Elytren.  sind  an  der  Basis  am 
breitesten,  verschmälern  sich  aber  hinter  den  Schulterecken  schnell 
und  sind  dann  fast  parallelseitig,  am  Ende  ganz  parallelseitig, 
Die  vertieften  longitudinal  verlaufenden  Streifen  stehen  paarig 
und  sind  vielfach  und  fein  gebuchtet,  so  daß  der  schmale  Zwischen- 
raum zwischen  den  Doppelstreifen  theilweise  in  kleine  rundUche 
oder   ovale   Feldchen    aufgelöst   erscheint.     Die    breiteren    Inter- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


54 

stiticn  sind  von  einer  regelmäßigen  einfachen  Reihe  von  ocellen- 
förmigen  Punkten  durchzogen,  die  je  ein  aufgerichtetes  stumpfes 
Schüppchen  tragen,  wie  das  Pronotum.  Diese  Schüppchen  sind 
gelblich,  aber  nur  von  der  Seite  gesehen  hellfarbig.  Der  Humcral- 
kiel  reicht  bis  in  den  Apicalbuckel.  Eine  kurze  schräge  Makel 
nahe  der  Schulter  innerhalb  der  Humeralrippe  und  eine  schräg 
stehende,  hinter  der  Mitte  der  Humeralrippe  beginnende  und  nach 
vorn  bis  zur  Naht  reichende  Binde  sind  gelb. 

Das  lange  schmale,  zugespitzte  Seutellum  ist  mit  gelben 
aufgerichteten  Schüppchen  dicht  besetzt. 

Charakteristik  der  Sjiezies:  Gracilis,  singularis,  nigri- 
cans, pronoto  subnitido,  supra  squamulis  albidis  vel  flavidis  haud 
densatis  tectus^  eljtris  nigro-fuscis  fere  nitidis  lateraliter  brunneis 
maculaque  juxtahumerali  et  fascia  obiqua  discoidali,  propygidio 
vitta  media  nivea  ornatis;  pectore  abdomineque  haud  confertim 
squamosis,  limbis  sternalibus,  vittis  duabus  abdominalis,  lamina 
abdominali  prima  limboque  inferiore  obliqua  coxarum  posticarum 
confertissime  albido-squamosis;  mesopectore  lateraliter,  coxis  ad 
magnam  partem  posticis  abdomineque  lateraliter  nitidis  nigris  et 
parce  squamulatis;  pedibus  piceis  vel  fusco-brunneis,  femoribus 
laxe  squamiferis,  posticis  basi  et  intermediis  subtus  dense  albido- 
squamatis;  prothorace  globoso  antice  quadricristato,  cristis 
lateralibus  antice  abbreviatis;  eljtris  geminato-striatis,  interstitiis 
Serie  ocellarum  squamigera  regulari  exstructis,  carina  ab  humeris 
usque  ad  callum  apicalem  pertinente;  pedibus  gracilibus,  tibiis 
brevibus,  tarsis  quam  tibiis  pedum  posticorum  triplo  fere  lon- 
gioribus,  praesertim  in  mare;  metatarso  pedum  posticorum  quam 
tibiis  in  mare  distincte  nonniliil  longiore;  propjgidio  medio 
leviter  tuberculato,  tuberculo  albido  maculae  albae  (niveae)  im- 
posito;  p3'gidio  medio  impresso  vel  foveato  vel  sulcato,  utrinque 
elevato,  lateraHter  depresso. 

Mas  praestans  tarsis  quam  tibiis  pedum  anticorum  plus 
duplo,  intermediorum  fere  triplo,  posticorum  plus  tri])lo  longioribus; 
abdomine    infra    medio    leviter    impi'csso,    lamina    quinta    postice 

Slott.  nntomol.  Zeit.  1904. 


55 

late  sinuata,  niargine  posteriore  retracto,  lamina  sexta  indistineta; 
pvgidio  subversus  retiiso,  medio  longitudiQalitev  suleato,  utrinque 
paulo  elevato,  suleo  antiee  minus  profunde. 

Femina  dill'ert  tarsis  minus  gi'acilibus  et  tenuibus,  necnon 
quam  tibiis  pedum  anticorum  iere  duplo,  intermediorum  plus 
duplo,  posticorum  fere  triplo  longioribus;  abdomine  infra  convexo, 
laminii  quinta  in  medio  postico  profunde  triangulariter  excisa, 
segmentum  consuete  obtectum  (inter  laminas  5.  et  6.  situm) 
ferrugineum,  nitidum,  aperiente;  lamina  sexta  infra  rufa^  pvgidio 
lateraliter  marginato,  medio  latius  impresso,  postice  porrecto; 
aculeo  terebraeformi  leviter  recurvo,  tenui,  nigro,  apice  brunneo 
nonnihil  anguste  patelliformi,  tum  acute  apicato. 

Long.  corp.  j  S'/-,  $  7  mm  (capite  et  aculeo  terebrae- 
formi exceptis). 

Es  liegen  zwei  Exemplare  (,^$)  aus  Nord-Kamerun  vor, 
wo  sie  von  L.  Conrad t  Anfang  März  1897  aufgefunden  wurden. 
Das  weiblicbe  Exemplar  befand  sich  auf  einem  Strauche. 

HybOYalgus  n.  g. 
Diese  Gattung  gehört  zu  den  Dasyvalginen  (S.  24)  und  ist 
von  den  übrigen  Gattungen  dieser  Gruppe  durch  den  Sternal- 
höcker  zwischen  den  Mittelhüften  unterschieden.  Der  Pro- 
thorax  ist  klein,  schmal  und  etwas  länger  als  breit,  fast  parallel- 
seitig,  auf  dem  Rücken  mit  einer  gleichbreiten  mittleren  Längs- 
furche versehen,  die  von  zwei  parallelseitigen,  nicht  unterbrocheneu 
und  nur  vor  dem  hinteren  Ende  etwas  divergirenden  Rippen  be- 
grenzt ist.  Je  ein  schwacher  Höcker  befindet  sich  vor  der  Mitte 
neben  der  mittleren  Längsfurche  und  vor  den  Hinterecken.  Das 
Scutellum  ist  schmal,  etwa  dreimal  länger  als  breit,  hinten  ver- 
schmälert und  zugespitzt.  Im  Verhältniß  zu  dem  kleinen  Pro- 
thorax sind  die  Elytren  sehr  breit;  sie  sind  zusammen  mehr 
als  doppelt  so  breit  als  jener  und  subquadratisch,  hinten  bogig 
verschmälert,  an  der  Spitze  des  Endbuckels  schwach  faszikulirt. 
Die  Beine  sind  mäßig  schlank  und  dünn;  die  Tibien  des  ersten 

Stett.  ontoinol.  Zeit.  1904. 


56 

Beiiipaares  außen  fünfzähuig,  die  drei  vorderen  Zälme  länger,  die 
zwei  hinteren  kurz.  An  der  Außenseite  der  Tibien  des  z\A'eiteu 
und  dritten  Beinpaares  befindet  sich  ein  feines  Zähnchen.  Der 
Hinterkörper  ist  groß,  quadratisch,  breit.  Das  Propygidium 
ist  mit  zwei  faszikuhrten  Höckern  vor  dem  Hinterrande  ver- 
sehen. Der  Stigmenhöcker  steht  in  der  Nähe  der  Hinterecken 
und  ist  mäßig   kurz  und  stumpf. 

Charakteristik  der  Gattung:  Corpus  robustukm,  incrassatum, 
leviter  confertim  squamulosum,  partim  subglabrum.  Prothorax 
parvus,  angustatus,  paulo  longior  quam  k^tior,  kiteraliter  sub- 
parallelus,  basin  versus  leviter  attenuatus,  in  dorso  bicristatus, 
cristis  parallelis,  ex  apice  usque  ad  basin  pertinentibns,  postice 
divergentibus,  prope  medium  cristarum  et  ante  marginem  posticum 
subfasciculato- nodosis;  angulis  posticis  obtusatis.  Scutellum 
angustum  triplo  longius  quam  latius,  acuminatum.  Mesosternum 
inter  coxas  tuberculatum.  Elytra  lata,  juncta  prolhorace  plus 
duplo  latiora,  subquadrata,  haud  tuberculata,  callis  humerali  et 
apicali  minime  fasoiculatis,  costa  humerali  usque  ad  apicem  per- 
tinente  obtusa,  margine  laterali  arcuato.  Abdomen  magnum; 
propygidium  tuberculis  duobus  fasciculatis  ornatum.  Conus  spira- 
culifer  utrinque  angulo  ])Ostico  prop3'gidii  approximatus,  Pygidium 
in  apice  breviter  bifasciculatum.  Tibiae  pedum  primi  paris 
extus  quinquedentatae,  dentibus  tribus  anterioribus  longioribus, 
aequalibus,  duobus  posterioribus  minutis;  tibiae  pedum  secundi 
et  tertii  paris  extus  denticulo  obtuso  praeditae;  metatarsus  pedum 
tertii  paris  longitudine  articulorum  secundi  et  tertii  junctorum. 

Die  einzige  mir  bekannte  Art  ist 

1.  Hybovalgus  bioculatus  n.  sp. 
Fulvus,  brunnescens,  exiguc  confertim  flavo-squamulatus, 
squamis  minutis,  subtus  piceus,  pedibus  brunneis;  capite  con- 
fertim punctato,  clj'peo  attenuato,  apice  medio  emarginato,  fronte 
tuberculo  mediano  exstructa,  juxta  oculos  breviter  cristata;  pro- 
thorace    leviter    elongato,    lateraliter  subrecto,    anterius  arcuato, 

Stott.  eEtomol.  Zoit.  1904. 


57 

ante  angiilos  aiitieos  aciilos  siuuulo,  iu  nuirgine  poslicu  r(.>Uiiidate 
lobato,  ante  liiinc  niarginem  bvevissime  fulvo-quadrifasciculato; 
elyti-is  bninneis,  passim  llavo-squamulosis,  utroque  macula  rotun- 
(iata  atra,  holosericea,  flavo-ciucta,  propesutiirali,  antemediana 
ornato;  propygidio  fasciculis  duobus  lulvis  niajoribus,  pygidio 
fasciculis  minutis,  flavis,  apicalibiis  ornatis. 

Long,  corp.  8 — 8*/4  mm. 

Eine  Anzahl  Exemplare  wurde  von  Herrn  H.  Fruhstorfer 
in  Tonkin  auf  den  Manson-Bergen  in  einer  Höhe  von  2  bis 
3000  jMetern  während  der  Monate  April  bis   Mai  erbeutet. 

In  der  Körperform  ist  Hybocalgus  den  Arten  von  Oreoderus 
ähnlich. 

Die  vorstehende  Abhandlung  enthält  die  Bearbeitung  aller 
sunnitranischen  und  borueensischen  Valgiden  des  Königl.  Berliner 
Zoologischen  Museums  und  der  sumatranischen  Valgiden  des 
Stettiner  Museums.  Letztere  wurden  mir  von  Herrn  Dr.  H.  Dohi'u 
zum  Zwecke  der  Bearbeitung  freundlichst  zur  Verfügung  gestellt. 


Revision  der  Anoplognathiden. 

(Coleoptera  lamellicornia.) 

Von    Dr.    Friedi*.    Oliaiis,    Hamburo-, 
(Hierzu  Tafel  I.  und  II.) 


Die  Systematik  der  Ruteliden,  im  Wesentlichen  auf  dvn 
Merkmalen  aufgebaut,  welche  die  Organe  der  Ernährung  und 
Bewegung  darbieten,  theilt  diese  Unterfamilie  der  Lamellicornier 
nach  der  Stellung  der  Oberlippe  in  zwei  Abtheilungen.  In  der 
ersten  steht  der  von  außen  sichtbare  Theil  dieses  Organes 
horizontal  und  überragt  häutig  mit  seinem  Vorderrand  den 
Vorderrand  des  Kopfschildes.  Zwischen  dem  oberen  Rand  der 
Oberlipjx!  und   dem  unteren   K'aiul   des  Kopfschildes  läuft  ringsum 

Slott.  ontoniol.  Zeit.   1904. 


58 

eine  Furche,,  auf  deren  Grund  die  Bindehaut  liegt  (Fig.  1.  1.), 
welche  die  Oberlippe  an  das  Kopfschild  anheftet  und  ihr  eine 
gCAvisse  Beweglichkeit  beim  Oeffnen  des  Mundes  gestattet.  Ge- 
wöhnlich ist  die  Oberlippe  in  der  Mitte  ausgebuchtet,  seltener 
gerade  abgestutzt;  nur  bei  einigen  Antichiriden  ist  sie  in  der 
Mitte  in  eine  kurze  Spitze  ausgezogen,  die  gerade  nach  vorn 
gerichtet  ist. 

In  der  zweiten  AbthciUnig  steht  der  von  außen  sichtbare 
Theil  der  Oberlippe  vertical  und  ist  mit  dem  Kopfschild 
nahezu  unbeweglich  verbunden  (Fig.  2).  Fast  immer  ist  sie 
in  der  Mitte  verlängert  und  hier  bald  zugerundet,  bald  ge- 
rade abgestutzt,  bald  rüsselförmig  ausgezogen.  Gewöhnlich  ent- 
spricht diesem  mittleren  Vorsprung  der  Oberlippe  ein  mittlerer 
Vorsprung  der  Unterlippe,  der  sich  unter  den  Vorsprung  der 
Oberlippe  schiebt,  so  daß  die  Kiefer  der  beiden  Seiten  durch 
eine  breite  Brücke  von  einander  getrennt  werden  —  was  in  der 
ersten  Abtheilung  nie  vorkommt  und  sich  daraus  erklärt,  daß 
den  Lippen  hier  noch  eine  andere  physiologische  Function  zu- 
kommt. Bei  den  Ruteliden  mit  horizontal  gestellter  Oberlippe,  den 
Anomaliden  und  echten  Ruteliden,  ist  die  Oberlippe  im  Wesent- 
lichen der  Träger  zahlreicher  Speicheldrüsen,  die  zwischen 
den  Borsten  auf  der  Unterseite  ausmünden.  Der  Käfer,  soweit 
er  Blattfresser  ist,  macht  mit  dem  Spitzenzahn  der  Oberkiefer 
Einschnitte  in  die  Oberfläche  des  Blattes,  faßt  dann  mit  den 
Zähnen  der  Unterkiefer  diese  durch  Einschnitte  abgegrenzten 
Stücke,  reißt  sie  von  ihrer  Unterlage  los  uiid  führt  sie  in  die 
Mundhöhle,  wo  sie  zwischen  den  Mahlzähnen  der  Oberkiefer  zer- 
kleinert werden.  Die  Holzfresser  stoßen  die  aufgebogenen  Spitzen 
des  Kopfschildes  und  der  Oberkiefer  (Spitzen-  und  Seitenzahn) 
in  das  vor  ihnen  liegende  Holz  ein,  wobei  sie  den  Kopf  stark 
senken,  so  daß  die  Zähne  wagrecht  nach  vorn  stehen,  und  indem 
sie  den  Kopf  in  den  Nacken  znrückbewegen,  hebeln  sie  Stücke 
des  Holzes  aus  ihrem  Gefüge    heraus,    zerkleinern    diese  mit  den 

kräftigen  Zähnen  an  der  Schneide  der  Oberkiefer,  wobei  sie  die 
Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


B9 

Sliukr  mit   den  Zähnen  der  Unterkiefer  fassen  und  festhalten  und 
zerreiben  sie  dann  zwischen  den  Mahlzähnen  der  Oberkiefer. 

Bei  den  Rutcliden  mit  vertical  gestellter  Oberlippe  sind  die 
Lippen  jedoch  einzeln  oder  beide  zusammen  in  der  Hauptsache 
Kauorgane:  ihr  mittlerer  Yorsprung  ist  an  den  Seiten  scharf- 
kantig und  die  Pflanzentheile  werden  zwischen  diese  scharfen 
Kanten  einerseits  und  die  scharfen  Kanten  der  Kiefer  anderer- 
seits wie  zwischen  die  Arme  einer  Scheere  geklemmt  und  durch- 
oeschnitten.  Entsprechend  dem  Vorspringen  der  Oberlippe  nach 
unten  sind  auch  die  Oberkiefer  in  ihrem  vorderen  Theil,  der  die 
Schneide  trägt,  nach  unten  gebogen  (was  in  der  ersten  Abtheilung 
nie  vorkonuut)^  da,  wo  die  Unterlippe  einen  nach  oben  um- 
gebogenen mittleren  Vorsprung  besitzt,  ist  der  Helm  der  Unter- 
kiefer um  seine  eigene  Achse  gedreht,  so  daß  beim  Fressen  seine 
Bewegung  von  unten  außen  nach  oben  innen  stattfindet,  während 
sich  sonst  der  Uuterkieferhelm  von  oben  außen  nach  unten  innen 

bewegt. 

Nur  selten  ist  die  Oberlippe  in  der  Mitte  wenig  vorgezogen, 
die  Unterlippe  gerade  abgestutzt,  so  daß  die  Kiefer  in  der  Mitte 
zusammen  stoßen  5  außer  bei  den  SpodochlatnUdeii  ist  dies  nur 
bei  einigen  Gattungen  mit  im  Ganzen  zurückgebildeten  Kau- 
organen der  Fall.  In  den  Gattungen  Mimadoretns  und  Saulo- 
stmnus  ist  der  mittlere  Vorsprung  der  Oberlippe  in  die  Mund- 
höhle zurückgebogen  und  Avird  bei  geschlossenen  Kiefern  von 
deren  Spitzen  verdeckt;  dann  ist  von  der  Oberhppe  nur  ihr 
basaler  Theil  sichtbar,  der  die  gerade  abgestutzte  Oberlippe  einer 
Rutehde  aus  der  ersten  Abtheilung  vortäuschen  kann,  zumal  die 
Thiere  klein  und  die  Mundtheile  stark  behaart  sind.  Sobald  man 
jedoch  die  Kiefer  zur  Seite  bewegt  oder  entfernt,  sieht  man  sofort, 
daß  die  Oberlippe  in  der  Mitte  verlängert  und  bis  zur  Spitze 
glatt  ist,  während  bei  den  Mitgliedern  der  ersten  Abtheilung  der 
von  den  Spitzen  der  Kiefer  verdeckte  mittlere  Theil  der  Ober- 
lippe wulstig  verdickt  und  mit  vielen  Borsten  besetzt  ist. 

^Yie  die    erste   Abtiieilung   der  Rutcliden   zerfällt  auch  die 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


60 

zweite  in  mclivere  Unterabtheilungen,  von  denen  eine,  die  der 
Geniatiden,  ausgezeichnet  ist  durch  verbreiterte  und  unten  mit 
feinen  Borsten  besetzte  Tarsen  —  ein  Merkmal,  das  bald  beiden 
Geschlechtern  zukommt,  bald  nur  dem  ,^.  Ich  kenne  allerdings 
3  Arten  aus  der  Gattung  Geniates^  wo  auch  das  ,^  einfache, 
nicht  verbreiterte  Tarsen  besitzt,  allein  diese  3  Arten  haben  so 
sehr  den  Habitus  der  übrigen  Arten  der  Gattung,  stimmen  auch 
in  allen  anderen  Merkmalen  so  sehr  mit  ihnen  überein,  daß  trotz 
der  einfachen  Tarsen  ein  Zweifel  über  ihre  Gattungszugehörigkeit 
nicht  entstehen  kann.  Charakteristisch  für  die  Geniatiden  ist 
der  breite,  weit  zurückgebogene  Vorsprung  der  Unterlippe,  Aväh- 
rend  die  Oberlippe  in  der  Mitte  nur  wenig  vorgezogen  und 
gerade  abgestutzt  ist. 

Die  zweite  Unterabtheilung  ist  die  der  Adoretiden,  und  die 
wichtigsten  Merkmale,  durch  die  sie  sich  von  den  anderen  Rute- 
liden  mit  senkrecht  gestellter  Oberlippe  unterscheiden,  liegen  im 
Bau  ihrer  Mundtheile.  Die  Oberlippe  ist  bei  den  typischen  Arten 
der  Gattung  in  einen  rüsselförmigen  Fortsatz  (Fig.  3  a,  b)  aus- 
gezogen, der  an  den  Seiten  gewöhnlich  fein  gekerbt,  auf  seiner 
Oberseite  häufig  gekielt  ist.  Die  Oberkiefer  (Fig.  3  c,  d)  sind  in 
einen  Nagezahn  umgebildet  mit  breiter,  von  der  Spitze  bis  zum 
Mahlzahn  reichender  Schneide.  Am  Unterkiefer  (Fig.  3e)  ist 
die  äußere  Lade  mit  kräftigen  Zähnen  bewehrt,  aber  diese  Zähne 
sind  nicht  wie  sonst  in  drei  Reihen  hinter  einander  angeordnet, 
sondern  stehen  in  flachem  Bogen  neben  einander.  Am  auf- 
fallendsten ist  die  Bildung  des  Unterlippengerüstes.  Während  bei 
allen  übrigen  Ruteliden  Unterlippe  und  Kinn  in  einer  Ebene 
liegen,  springt  bei  den  Adoretiden  das  Kinn  an  der  Ansatzstelle 
der  Unterlippe  höckerartig  nach  unten  vor,  und  auf  die  höher- 
liegende, gewöhnlich  in  der  Mitte  ausgehöhlte  Unterlippe  (Fig.  3f,  g) 
legt  sich  der  rüsselförmige  Forlsatz  der  Oberlippe  auf,  mit  seiner 
Spitze  den  Vorderrand  des  Kinns  berührend.  Ein  mittlerer  Vor- 
sprung der  Unterlippe  fehlt  —  im  Gegensatz  zu  den  Geniatiden 
—  immer. 

Stett.  ontomo!.  Zeit.  1904. 


61 

Den  meisten  Adoretiden  —  ausgeiiomnien  ist  Adoroleplvs 
Krenske  —  fehlt  ein  die  Mittelhüften  naeh  vorn  überragender 
Fortsatz  der  Mittelbrust,  und  ein  häuliger  Kandsauni  an  den  üeck- 
ilügehi  ist  nur  bei  Adorodocia  von  außen  sichtbar. 

Die  dritte  ünterabtheilung  bilden  die  Spodoehlaniiiden.  Ihre 
Oberlippe  hat  die  Form  einer  halben  Ellipse,  die  nur  bei  Sp.  gigas 
Murray  in  der  Mitte  in  eine  kurze  Spitze  ausgezogen  ist;  die 
Unterlippe  ist  am  Yorderrand  gerade  abgestutzt  und  in  der  Mitte 
schwach  gekerbt.  Charakterist iech  für  die  Gruppe  ist  die  Form 
der  Oberkiefer  (Fig.  4  a);  sie  tragen  zwischen  Spitze  und  Mahl- 
zahn querstehende  sehneidende  Kanten  und  Gruben  mit  scharfen 
Rändern.  Am  Yorderrand  des  Mahlzahns  befinden  sieh  auf  der 
Frontalseite  mehrere  kreisrunde  Löcher,  die  Oeffnungeu  von  glatt- 
wandigen  Kanälen,  die  in  einen  hinter  dem  Mahlzahn  liegenden 
Raum  führen;  aus  diesem  führt  ein  kuizer  Gang  mit  glänzend 
schwarzen  glatten  Wänden  nach  der  Dorsalseite  der  Oberkiefer 
und  mündet  hier  neben  dem  Mahlzahn  am  Grunde  der  Pars 
membranacea,  gewöhnlich  durch  einen  dicht  behaarten  Lappen 
dieser  bedeckt.  Dieser  Hohlraum  und  die  Kanäle  sind  gewöhnlich 
bis  an  die  Oeffnungen  mit  fein  zermahlenem  Holz  angefüllt;  über 
ihren  feineren  Bau  habe  ich  mich  an  den  alten  trocknen  Stücken, 
die  mir  zur  Yerfügung  standen,  nicht  informiren  können.  Am 
Unterkiefer  (Fig.  4  b)  ist  der  Helm  lang  und  schlank,  nahezu 
rechtwinklig  zur  Längsachse  des  ganzen  Organes  gebogen,  die 
3  Kauleisten  hinter  einander  angeordnet  und  ganz  oder  bis  auf 
die  Spitze  mit  einander  verschmolzen. 

Alle  übrigen  Ruteliden  mit  senkrecht  gestellter  Oberlippe 
bilden  zusammen  die  Unterabtheilung  der  Anoplognathiden. 
Die  Oberlippe  (Fig.  5  a)  springt  in  der  Mitte  ziemlich  weit  voi-, 
die  Spitze  ist  meist  zugerundet.  Die  Oberkiefer  (Fig.  5  b)  haben 
einen  kräftigen  Mahlzahn,  während  die  Pars  membranacea  darüber 
nahezu  verschwunden  ist;  ihr  Spitzentheil  ist  ventralwärts  gebogen, 
die  Schneide  scharf  und  glatt,  der  Außenrand  Aveder  gekerbt 
noch    nach    üben    umgebogen.     Die    vom    unteren    Gelenkhöcker 

Slett.  entoitol.  Zeit,  1904. 


62 

ausgehende  innere  Leiste  verläiii't  auf  der  Ventralseite  der  Ober- 
kiefer nahe  der  Schneide  bis  zur  Spitze;  der  Raum  zwischen  der 
scharfen  Schneide  und  der  scharfkantigen  Leiste  ist  glänzend 
schwarz  —  während  die  übrige  Ventralseite  die  Farbe  des  Kopfes 
trägt  —  und  die  ganze  Bildung  wohl  als  Nagezahn  oder  scharfer 
LölFel  aufzufassen.  Am  Unterkiefer  (Fig.  5e)  stellt  sich  der 
Helm  als  ein  massives  ovales  Gebilde  dar,  das  dadurch  entstanden 
ist,  daß  die  gewöhnlichen  3  Kauleisten  sich  aufeinander  lagerten 
und  ganz  oder  theilweise  mit  einander  verschmolzen.  Im  ersteren 
Falle  ist  nur  die  untere  Kauleiste  ringsum  am  Rande  scharf- 
kantig und  gewöhnhch  vorn  am  Rand  etwas  gekeibt.  Sind  die 
Kauleisten  dagegen  nur  bis  nahe  an  die  Spitze  mit  einander  ver- 
wachsen, dann  sind  sie  vorn  gewöhnlich  durch  Einkerbung  in 
einzelne  Zähne  getheilt.  Kinn  und  Unterlippe  (Fig.  5d)  sind  fest 
mit  einander  verwachsen  und  mit  einem  kräftigen  mittleren  Fort- 
satz versehen,  der  dorsalwärts  zurückgebogen,  auf  der  ventralen, 
leicht  ausgehöhlten  Seite  von  dem  mittleren  Vorsprung  der  Ober- 
lippe überlagert  wird.  Kiefer-  und  Lippentaster  sind  kurz 
und  dünn. 

Untersuchen  wir  in  der  Unterabtheilung  der  Anoplogna- 
thiden  oder  in  irgend  einer  anderen  Unterabtheilung  der  Ruteliden 
die  Mundtheile  bei  allen  Arten  der  Unterabtheilung,  so  finden 
wir  die  für  diese  charakteristische  Form  der  Mundtheile  bei  der 
Mehrzahl  der  Arten.  Von  dieser  ausgehend  können  wir  aber 
bei  anderen  Arten  derselben  Unterabtheilung  eine  allmälige  Um- 
bildung der  Mundtheile  beobachten,  wobei  die  für  die  LTnter- 
abtheilung  charakteristischen  Merkmale  mehr  oder  weniger  ver- 
loren gehen.  Diese  Umbildung  der  Mundwerkzeuge  erweist  sich 
einerseits  als  eine  Rückbildung  der  Kauorgane,  schneidende 
Kanten  und  Zähne,  anderseits  als  eine  stärkere  Ausbildung 
der  Tastorgane.  Wo  die  Kauwerkzeuge  am  stärksten  aus- 
gebildet sind,  finden  ^^■ir  stets  kleine  Taster,  auch  kleine  Fühler; 
nur  hier  finden  wir  lebhafte  metallische  Farben  und  einen  die 
Mittelhüften  überragenden  Fortsalz  der  Miltelbrust.     AVo  dagegen 

Stett,  entomol.  Zeit.  190i. 


63 

die  Tastoreane  am  ^tärk&tcn  ausgebildet  sind,  sind  die  Kauwei-k- 
zeuae  verkümnievt:  nur  bei  Arten  mit  schwaclien  oder  verküm- 
merten  Kauorganen  finden  wir  auffallend  verlängerte  FUhlerkeulen; 
keine  Art  mit  stark  ausgebildeten  Tastorganen  hat  lebhafte 
metallische  Farben  oder  einen  die  Mittelhüften  überragenden 
Fortsatz  der  Mittelbrust. 

Durch  die  starke  Rückbildung  der  Kauwerkzeuge  und  die 
starke  Ausbildung  der  Tastwerkzeuge,  durch  die  meist  blaßgelbe 
oder  düstere  Färbung,  das  Fehlen  eines  vorspringenden  Mesoster- 
nalfortsatzes  und  die  meist  langen,  dünnen  Beine  erlangen  die  so 
umgewandelten  Arten  der  verschiedenen  Unterabtheilungen  eine 
große  habituelle  Aehnlichkeit  unter  einander,  und  es  bedarf  einer 
sorgfältigen  Untersuchung  aller  Merkmale,  um  die  Frage  zu  ent- 
scheiden,  zu  welcher  Unterabtheilung  wir  die  betr.  Art  zu 
stellen  haben. 

Die  Anoplognathiden  zerfallen  nach  ihrem  Vorkommen  in 
zwei  natürliche  Gruppen,  die  Anoplognathiden  der  alten  Welt, 
die  ganz  auf  die  australische  Region  beschränkt  sind,  und  die 
Auoploguathiden  der  neuen  AVeit,  die  fast  ausschließlich  die 
westlichen  Abhänge  und  hohen  Lagen  (bis  zu  3500  m)  der 
Cordilleren  von  Süd-  und  Central-Anierika  bewohnen;  nur  eine 
Art  der  Gattung  Plafycoelia  ist  auf  der  Ostseite  der  Cordilleren 
bis  zum  Hochland  Brasiliens  herabgestiegen.  Diese  Trennung 
nach  der  geographischen  Verbreitung  wird  durch  ein  morpho- 
logisches Merkmal  unterstützt:  Bei  den  australischen  Anoplogna- 
thiden ist  das  Halsschild  am  Hinterrand  mit  einer  Randfurche 
versehen,  die  häufig  vor  dem  Schildchen  unterbrochen  ist;  den 
amerikanischen  Anoplognathiden  fehlt  diese  Randfurche.  Den 
Uebergang  zwischen  diesen  beiden  Gruppen  vermitteln  auf  der 
einen  Seite  die  australischen  Gattungen  Amhlytenis  und  Sau- 
lostonuts,  bei  denen  die  basale  Randfurche  ganz  auf  den  Hinter- 
rand des  Thorax  rückt,  auf  der  andern  Seite  die  chilenischen 
Gattungen  Tribostethes  und  Aulacopalpus,  wo  direkt  auf  dem 
Hinterrand  sich  Spuren    einer  Randfurche   zeigen,    bestehend    aus 

6tett.  entomol.  Zeit.  1904. 


64 

einer  Reihe  von    hie    und    du    zusammenfließenden    Punkten,  aus 
denen  lange  Haare  oder  Schuppen  entspringen. 

Die  frühere  Eintheilung  der  Anoplognathiden  nach  dem 
Vorhandensein  oder  Fehlen  eines  die  Mittelhüften  überragenden 
Fortsatzes  der  Mittelbrust  halte  ich  für  unhaltbar,  weil  wir 
darnach  gut  charakterisirte  Gattungen,  wie  Aiwplognathus^ 
Phalangogonia,  Platycoelia  auseinander  reißen  müßten,  bei  denen 
dieses  Merkmal  alle  Stufen  von  kräftiger  Ausbildung  bis  zum 
vollständigen  Fehlen  zeigt.  Aehnlich  verhält  es  sich  mit  der 
Eintheilung  der  Anoplognathiden  nach  dem  Vorhandensein  oder 
Fehlen  eines  häutigen  Randsaunies  an  dem  Seitenrand  der  Deck- 
flügel.  Der  äußere  Seitenrand  der  Deckflügel,  gewöhnlich  der 
Seitenrand  kurzweg  genannt,  hat  ebenso  wie  der  innere  Seiteu- 
rand oder  die  Naht  eine  dorsale  und  eine  ventrale  Kante  und 
trägt  an  der  letzteren  einen  feinen  Hautsaum,  der  sich  bei  ge- 
schlossenen Deckflügeln  fest  auf  die  Bauchringe  auflegt  und  das 
Eindringen  von  Flüssigkeit  in  den  Raum  zwischen  Abdomen  und 
Flügel  verhindert.  Rückt  die  ventrale  Kante  weiter  nach  unten 
vor,  so  ist  der  häutige  Randsaum,  der  dann  auch  immer  gut 
ausgebildet  ist,  deutlich  von  außen  sichtbar.  Rückt  dagegen  die 
dorsale  Kante  weiter  nach  unten  vor  oder  die  ventrale  Kante 
auf  der  Innenseite  der  Deckflügel  weiter  nach  oben,  dann  ist  der 
häutige  Randsaum  bei  geschlossenen  Deckfliigeln  um  so  weniger 
sichtbar,  je  höher  die  ventrale  Kante  auf  der  Innenseite  der 
Deckflügel  nach  oben  gerückt  istj  er  ist  dann  gewöhnlich  sehr 
kurz  oder  durch  eine  Reihe  dicht  neben  einander  stehender 
Borsten  ersetzt,  ohne  je  vollständig  zu  verschwinden.  Ein  von 
außen  sichtbarer  häutiger  Randsaum  der  Deckflügel  findet  sich 
bei  den  Anomaliden,  Spodochlamiiden  und  Geniatiden,  fehlt  da- 
gegen den  echten  Ruteliden  und  Adoretiden  (mit  Ausnahme  von 
Adorodocia).  Bei  den  Anoplognathiden  der  neuen  Welt  fehlt  er 
immer  den  Phalangogonien  und  Platycoelien,  ist  dagegen  regel- 
mäßig vorhanden  bei  den  Brachysterniden;  unter  den  Anoplogna- 
thiden   der    alten    Welt    fehlt    er    in    den    Gattungen   Culloodes, 

Siett.  cntomol.  Zeit.  1904. 


65 

Repsimus.  Trioploynaflins  und  HoiiwIropKs.  Stark  ausgeprägt 
ist  er  bei  Vävanoncci,  Anoploslcihus.  Epichrysys,  Amblytenis 
und  bei  den  uiebt  metallischen  Arten  der  Gattung  S^c/iK-o^Maf/t?/.<?, 
während  bei  den  metallischen  Arten  dieser  Gattung,  bei  Äm- 
blochUus,  Saulosiomiis  und  Mimadordus  ein  häutiger  Randsaum 
nur  noch  ganz  wenig  sichtbar  ist,  gewöhnlich  auf  die  hintere 
Ecke  beim  Uebergang  nach  dem  Hinterrand  beschränkt.  In  der 
Gattung  AnoplognaUius  haben  eine  ganze  Anzahl  von  Arten  einen 
von  außen  sichtbaren  Hautsaum  am  Seitenrand  der  Deckflügel, 
bei  anderen  ist  er  wenig  oder  gar  nicht  sichtbar. 

Vielleicht  hängt  das  Sichtbarwerden  oder  VerschM'inden  des 
häutigen  Randsaumes  zusammen  mit  der  Lebensweise  der  Larve. 
Die    Larven    der    Auomahden    und    Geniatiden,    soweit   wir   sie 
kennen,   leben  in  der  Erde  von  Wurzeln   lebender  Pflanzen,    die 
der  echten  Ruteliden  und  Adoretiden  in  abgestorbenem  Holz.    Da 
der    Käfer  nach    dem    Abstreifen    der    Puppenhaut    noch    längere 
Zeit  in    seiner  Puppenwiege    resp.    in    deren   Nähe  verweilt,    um 
seine    Entwicklung    zu  vollenden,    so   hat  er    in    der    Erde    einen 
besseren  Schutz  gegen  das  Eindringen  von  Feuchtigkeit  zwischen 
Abdomen  und  Flügel  nöthig,  als  im  Holz.     Ich   möchte  glauben, 
daß  bei  den  Anoplognathidenlarven    beide  Arten    der  Ernährung 
vorkommen  und  daß  sich  daher  die  Verschiedenheit  in  dem  Sicht- 
barwerden resp.  Verschwinden  des  häutigen  Randsaumes  in  dieser 
Gruppe  erklärt.    Froggatt,  dem  wir  ausführlichere  Angaben  über 
die    Larven    von    Anoplognathus    verdanken,   bemerkt,    daß    die 
Larven  gewisser  Arten  in  Stachelbeerplantagen  schädlich  wurden, 
indem    sie   die    Wurzeln    der    Büsche,    selbst    die  holzigen   Stütz- 
wurzeln   bis  nahe    an    die  Erdoberfläche    abfrassen,    so   daß  man 
selbst  ffroße  Büsche  mit  leichter  Mühe  aus  der  Erde  heben  konnte. 
Nun  hat  gerade  A.  porös iis,    dessen   Larve   in    geringer  Tiefe  in 
der  Erde    an  Pflanzeuwurzeln    lebt  und    sich    außer    an    Stachel- 
beerbüschen   auch  an  anderen  Gartenpflanzen    und  Rasenanlagen 
als  Schädling    erwiesen  hat,    einen  deutlich  sichtbaren  Hautsaum 
und    es    wäre    interessant    zu    untersuchen,    ob    andererseits    die 

Stott.  cntomol.  Zeit.  IfKU.  5 


Larven  der  Arten  ohne  sichtbaren  Hautsaum,  z.  B.  Calloodes 
und  Repsifnus  ähnheh  denen  der  echten  Rutehden  in  Holz,  event. 
in  den  Wurzehi  von  Bäumen  leben. 

Ein  gutes  Merkmal  für  die  Gruppirung  der  Gattungen  der 
Anoplognathiden  bietet  der  mittlere  Vorsprung  der  Unterlippe. 
Bei  den  Arten  mit  kräftigen  Kauorganen  springt  er  weit  vor 
und  ist  —  von  der  Seite  gesehen  —  nach  oben  umgebogen.  Je 
schwächer  die  Kauwerkzeuge  im  Ganzen  werden,  um  so  kürzer 
und  schmäler  wird  auch  dieser  Fortsatz  der  Unterlippe.  Er  bildet 
dann  nur  noch  eine  gerade  nach  vorn  gerichtete,  nicht  mehr 
nach  oben  umgebogene  Spitze,  dann  verschwindet  auch  diese, 
die  Unterlippe  erscheint  am  Vorderrand  gerade  abgestutzt  und 
hat  schließlich  statt  des  mittleren  Vorsprunges  eine  mittlere  Ein- 
kerbung. Ich  beginne  in  der  folgenden  Anordnung  mit  den 
Gattungen,  deren  Arten  die  kräftigsten  Kauwerkzeuge  haben  und 
schließe  mit  denen,  die  die  schwächsten  Kauwerkzeuge  und  die 
stärksten  Tastwerkzeuge  besitzen. 

Ueb ersieht  über  die  Gattungen   der  austral. 

Anoplognathiden. 
Hinterrand  des  Thorax  mit  einer  Furche,  die  zuweilen   vor 
dem   Schildchen  unterbrochen  ist. 

A. 

Unterlippe  mit  einem  mittleren  Vorsprung,  der  dorsalwärts 
umgebogen  ist. 

I.  Stirnnaht  in  der  Mitte  nicht  unterbrochen;    das  letzte  Glied 

der     Kiefertaster     kürzer     als     der     Unterkieferhelm     (die 

äußere  Lade). 

a.  Mittelbrust  mit  einem  Vorsprung,  der  —  von  der  Seite 
gesehen  —  die  Mittelhüften  überragt;  beim  ^  alle 
Klauen  einfach,  beim  $  gewöhnlich  die  innere  Klaue 
der  Vorderfüße  gespalten,  die  Klauen  der  Mittel-  und 
Hinterfüße  einfach. 
1.  Hinterbeine  beim  r^  verdickt    ....     Kepsimus. 

Stett.  entoBQOl.  Zeit.  1904. 


67 

2.   Uiülerbciüc   iu  beiden    Gesehleehleni    gleieh    gebildet. 
'  Vordersehienen  nur  mit  Spitzenzahn,  an  den  Seiten 

ungezähnt Calloodes. 

Vordersehienen    mit  1 — 2  Zähnen    an    den    Seiten 

Anoplognathus. 

b.  Mittelbrust  ohne  Vorsprung,  der  die  Mittelhüften  über- 
ragt; beim  ,^  sind  die  V.-  und  M.-Klaueu  einfach,  von 
den  H. -Klauen  ist  die  äußere  gespalten,  beim  $  ist 
meistens  an  allen  Füßen  die  größere  Klaue  gespalten. 

^  mit  einer  Haarbürste  am  Kinn  .    Anoplostethus. 

,^  ohne  Haarbürste  am  Kinn    .     .    Epichrysus. 

IL   Stirnnaht  im  Ganzen  undeutlich  oder  durch  einen  Längswulst 

in  der  Mitte  unterbrochen.    Das  letzte  Glied  der  Kiefertaster 

stets  länger  als  der  Unterkieferhelm  .     .  Paraschizognathus. 

B. 
Unterlippe    gerade    abgestutzt,    oder  in    der  Mitte    schwach 
eingekerbt    oder  mit  einem  sehwachen  mittleren  Vorsprung,    der 
gerade  nach  vorn  gerichtet,  aber  nicht  dorsalwärts  umgebogen  ist. 
L  Beim  ,^  sind  alle  Klauen  einfach;    beim  $  ist    die   größere 
Klaue    der  Vorderfüße    fein    eingeschnitten,    an  Mittel-  und 
Hinterfüßen  alle  Klauen  einfach;  zuweilen  (b.  Amhlochiliis) 
sind  auch  beim  $  alle  Klauen  einfach. 
a.  Die  dreiseitige  Oberlippe  ragt  mit  ihrem   mittleren  Vor- 
sprung bis  an  den  Vorderrand  der  Unterlippe;  die  Kiefer, 
wenn  geschlossen,    berühren  einander  mit    ihren  Spitzen 
nicht,    da  sie  durch  den  mittleren  Vorsprung  der  Ober- 
lippe von  einander  getrennt  sind. 

1.  Die  Augen  in  beiden  Geschlechtern  eleich  »roß;  beim 
(^  die  Seiten  des  Kopfschildes  i)arallel  oder  nach  vorn 
convergirend,  der  Vorderrand  des  Kopfschildcs  nicht 
breiter  als  die  Stirnnaht. 

a.  Oberhppe  kurz,  ihre  Sj)itze  breit  zugerundet. 
Beim  q  i^t  das  erste  Glied  der  Vordertarseu 
kcinm  länger  als  das  zweite. 

Stptt.  pntomol.  Zeit.  1904.  5* 


m 

Die  Oberkiefer  am  Außenrand  weder  nach 
oben  umgebogen  noch  gekerbt,  der  Unter- 
kieferhelm undeutlich  gezähnt;  der  Körper  oben 

unbehaart Schizognathus. 

Die  Oberkiefer  am  Außenrand  nach  oben 
umgebogen  und  gekerbt,  der  Unterkieferhelm 
mit  6  scharfen  Zähnen;  der  Körper  oben  an- 
liegend grau  behaart  .  .  .  Trioplognathus. 
ß.  Die  Oberlippe  ist  in  eine  scharfe,  schwarz 
pigmentirte  Spitze  ausgezogen,  die  schnabelartig 
vorspringt.  Beim  o  ^^t  das  erste  Glied  der 
Vordertarsen  so  lang  als  das  zweite  und  dritte 
zusammen. 

Die  Stirnnaht  ist  Mcnig  oder  gar  nicht  nach 
hinten  gebogen,  das  Kopfschild  flach  .... 

Pseudoschizognathus. 

Die  Slirnnaht  ist  stark  nach  hinten  gebogen, 
das  Kopfschild  tief  ausgehöhlt  .     .  Homotropus. 
2.  Die    Augen    beim  q    viel    größer  als    beim  $,    kugel- 
artig   vorspringend,    die    Stirn    zwischen    den    Augen 
stark  zusammengeschnürt,  die  Seiten  des  Kopfschildes 
nach  vorn  stark  divergirend,  der  Vorderrand  des  Clypeus 
fast  doppelt  so  breit  als  die  Stirn  .     .    Amblochilus. 
b.  Die  dreiseitige  Oberlippe  ist  nur  in  ihrer  basalen  Hälfte 
sichtbar,    die  apicale  in    eine  Spitze    ausgezogene  Hälfte 
ist  in    die  Mundhöhle   zurückgebogen    und  wird   bei  ge- 
schlossenen   Kiefern    von    deren  Spitzen,    die    sich    dann 
berühren,  verdeckt. 

1.  Oberseite  kahl  oder  fein  behaart    .     .     Saulostomus. 

2.  Oberseite  mit  Schuppen  bedeckt    .     .     Mimadoretus. 
II.  Beim  ,^  ist  die  größereKlaue  an  denVorderfüßen  gespalten,  an  den 

Mittel- und  Hinterfüßen  einfach;  $  unbekannt  .  Mesystoechus. 

III.  In   beiden    Geschlechtern    ist    an    allen    Füßen    die    größere 

Klaue  gespalten  .     .    ' Amblyterus. 

Statt,  entoniol.  Zeit.  1904. 


69 

Repsimus  Mac  Leay. 

Körpevfonn  elliptisch,  oben  abgc4lacht.  Das  Kopfschild  ist 
kurz  trapezförmig  mit  gerundeten  Ecken,  der  Rand  wenig  auf- 
geworfen. Von  den  Mundtheilen  sind  die  Lippen  und  Oberkiefer 
wie  bei  Anoplognathus  analis  gebildet  (Fig.  5),  am  Unterkiefer- 
hehn  ist  bei  aeiieus  die  basale  Kauleiste  nur  am  Außenrand  mit 
dem  übrigen  Theil  des  Helms  verwachsen,  ihre  untere  Kante  ii^t 
in  der  Mitte  seicht  ausgeschnitten  (Fig.  6).  Bei  purpureipes 
(Fig.  7)  ist  die  basale  Kauleiste  in  ihrer  ganzen  vorderen  Hälfte 
frei  und  durch  tiefere  Einkerbung  in  zwei  Zähne  gespalten.  Das 
Halsschild  ist  trapezförmig,  die  Seiten  gebogen,  Vorder-  und 
Hinterecken  scharfwinklig,  der  Hinterrand  in  der  Mitte  nach 
hinten  \'orgezogen  und  vor  dem  Schildchen  deutlich  ausgebuchtet, 
die  basale  Randfurchc  vor  dem  Sehildchen  unterbrochen  5  dieses 
ist  breiter  als  lang.  Die  Deckflügel  sind  glatt,  ohne  Furchen 
und  Punktreihen,  nahe  der  Spitze  ist  die  Nahtrippe  convex  und 
neben  ihr  eine  Furche  tief  eingedrückt,  die  Spitzen  selbst  sind 
etwas  vorgezogen  und  schwach  einzeln  zugerundet.  Die  After- 
decke ist  dreiseitig,  wenig  gewölbt.  Der  !Mesosternalfortsatz  ist 
spitz  und  reicht  bis  zwischen  die  ganz  offnen  Vorderhüften.  Die 
Vorderschienen  tragen  an  der  Außenseite  einen  Zahn  neben  dem 
Spitzenzahn ;  alle  Klauen  sind  in  beiden  Geschlechtern  einfach. 
Beim  q  sind  die  Vorderecken  des  Kopfschildes  weniger  gerundet 
als  beim  $,  die  Fühlerkeule  ist  länger,  ebenso  die  Afterdecke, 
der  Seitenzahn  der  Vorderschienen  schwächer,  zuweilen  ganz  ver- 
loschen, die  Hinterbeine,  bes.  die  Schienen  und  Tarsen  verbreitert 
und  verdickt. 

R^  aeneus  Fabr.  Metallisch  grün,  lebhaft  glänzend,  die 
Schenkel,  Schienen  und  Afterdecke  roth  mit  violettem  Schimmer, 
die  Tarsen  dunkelgrün.  Kopfschild  und  Stirn  sind  dicht  und 
fein  runzelig  punktirt,  der  Scheitel  lichter.  Halsschild  in  der 
Mitte  ganz  zerstreut  punktirt,  an  den  Seiten  fein  runzelig.  Das 
Schildchen  ist  glatt,  die  Deckflügel  hinter  dem  Schildchen  spärlich, 
nach  den  Rändern    zu  dicht  und    fein  piiuktiit.     Die  Afterdecke 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


70 

ist  weitläufig  qiieniadelrit^yig,  anliegend  weiß  beliaart,  die  Haare 
am  Vorderrand  einen  dichteren  Querstreifen  bildend.  Bauchringe 
und  Brust  in  der  Mitte  weitläufig,  an  den  Seiten  dicht  büschel- 
artig weiß  behaart. 

Die  als  manicatus  beschriebene  Form  unterscheidet  sich  nur 
durch  die  Färbung  von  aeneus  und  Uebergänge  zwischen  beiden 
finden  sich  besonders  bei  den  $.  Auf  der  Oberseite  sind  der 
Kopf,  eine  unbestimmte  Zeichnung  auf  dem  Thorax,  die  den 
Insertionsleisten  der  Vorderbeinmusculatur  entspricht,  das  Schildchen 
und  die  Deckflügel  diinlielbraun  mit  violettem  Schimmer,  unten 
sind  Brust  und  Abdomen  sowie  die  Tarsen  dunkelgrün,  oben  die 
Seiten  des  Thorax  und  die  Afterdecke,  unten  die  Schenkel, 
Schienen  und  Hinterhüften  hell  rothbraun  mit  violettem  Schimmer. 
Der  Hinterrand  des  Thorax  bleibt  auch  bei  den  dunkelsten  Stücken 
von  manicatus  stets  metallisch  grün,  bei  Uebergangsstücken  wird 
der  Thorax  metallisch  grün  und  die  heller  rothbraunen  Deck- 
flügel haben  metallisch  grünen  Schimmer. 

,^  Länge  17—21,  Breite  81/2— H;  $  Länge  16—21,  Breite 
81/2— 11   mm.     N.-S. -Wales,  Sidney  und  Blaue  Berge. 

R.  purpureipes  Mac  Leay.  Gewöhnhch  größer  als  aeneus, 
auch  variabler  in  der  P'ärbung.  Die  Ecken  des  Kopfschildes  sind 
weniger  gerundet,  der  Rand  höher  aufgeworfen,  die  Seiten  des 
Halsschildes  und  der  Deckflügel  dichter  runzlig  punktirt,  matt 
seidenartig  glänzend,  die  Punktreihe  neben  der  Naht  häufig  bis 
zum  Schildchen  reichend,  dieses  meist  dichter  punktirt.  Die 
Afterdecke,  die  bei  aeneus  nur  an  den  Seiten  mit  einer  feinen 
Randfurche  versehen  ist,  während  die  breit  zugerundete  Spitze 
davon  frei  bleibt,  ist  bei  purpureipes  ringsum  mit  einer^  Rand- 
furche versehen  und  die  Spitze  springt  über  die  Afteröffnung  vor. 
Die  Hinterschienen  des  (^  bilden  bei  aeneus  ein  Dreieck,  dessen 
Spitze  beim  Knie  liegt  (Fig.  8),  bei  purpureipes  sind  sie  länger 
gestreckt,  ihre  Seiten  nach  der  Spitze  hin  nur  wenig  divergirend, 
auch  die  Tarsen  weniger  verbreitert  (Fig.  9).  Beim  $  findet  sich 
auf   der    Ventralplatte    des    Aftersegments   vor    der    Afteröffnung 

Stelt.  entomol.  Zeit.  1904. 


71 

eine  mit  einer  weichen  Haut  überspannte  Stelle,  die  bei  aeneiis 
die  Form  eines  Halbkreises,  bei  purpureipes  die  eines  in  die 
Breite  gezogenen  Schlitzes  hat. 

Afterdecke  und  Unterseite  sind  sculptirt  und  behaart  wie 
bei  aeneus. 

Folgende  Farbenvarietäten  liegen  mir  vor. 

1.  Ueberall  hell  erzgrün,  lebhaft  glänzend,  nur  die  After- 
decke röthlich. 

2.  Erzgrün,  Vorder-  und  Hinterrand  des  Thorax  und 
die  Deckflügel  kupfrig,  Afterdecke,  alle  Schenkel  und 
die  4  vorderen  Schienen  röthlich  durchscheinend. 

3.  Dunkler  erzgrün,  die  Deckflügel  mit  violettem  Schimmer, 
alle  Schenkel  und  Schienen  röthlich  mit  violettem 
Schimmer. 

4.  Oberseite  schwarzbraun  mit  violettem  Schimmer,  das 
Halsschild  an  den  Seiten  hell  rothbraun  durchscheinend, 
vorn  und  hinten  grün  gesäumt,  Bauch,  Hüften  und 
Beine  hell  rothbraun  mit  violettem  Schimmer,  Brust 
und  Tarsen  stahlblau. 

5.  Dunkel  erzgrün,  die  Deckflügel  schwarz  mit  schwachem 
Erzschimmer. 

,^  Länge  21— 24,  Breite  12—1372;  $  Länge  I81/2— ^41/2, 
Breite  9  — 13  mm.  N.-S.- Wales,  Sidney,  Lambton;  Queens- 
land,  Gayndah. 

Calloodes  White-Arrow. 
Diese  von  White  für  seinen  Grayanns  ohne  nähere  Be- 
schi'eibung  aufgestellte  Gattung  wurde  von  Herrn  G.  J.  Arrow 
in  den  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  1901  p.  396  zuerst  wissenschaftlich 
begründet  und  als  ihre  wesentlichen  Merkmale  angeführt:  Körper- 
form elliptisch,  flach  gewölbt.  Kopfschild  viereckig,  breiter  als 
lang,  die  Ecken  nur  wenig  gerundet,  der  Rand  beim  ,^  höher 
aufgeworfen  als  beim  $.  Stirnnaht  scharf  ausgeprägt,  Fühler 
bei  ^  und  ?  gleich  lang.    Hinterrand  des  Halsschildes  ein  wenig 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


72 

vorgezogen,  vor  dem  Seliildchcu  halbkreisförmig  ausgeschnitten, 
die  Ecken  des  Ausschnittes  scharf.  Deckflügel  an  der  Sj)ilze 
vorgezogen  und  einzel  gerundet,  die  Seiten  und  der  Hinterrand 
fein  gezähnt.  Mesosternalfortsatz  gerade  nach  vorn  gerichtet, 
kräftig,  zugespitzt,  die  Spitze  bis  zwischen  die  weit  auseinander 
stehenden  Vorderhüften  reichend.  Die  Vorderschienen  an  der 
Außenseite  zahnlos,  der  Spitzenzahn  beim  q  kurz,  beim  $  länger 
ausgezogen  (Fig.  10a,  b).  Beim  q  sind  alle  Klauen  einfach, 
ebenso  beim  ?  von  Ätkinsoni  und  Rayneri,  beim  $  von  Grayanus 
ist  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  gespalten.  Von  den  Mund- 
theilen  sind  die  Lippen  und  Oberkiefer  gebaut  wie  bei  A.  analis 
(Fig.  5);  am  Unterkieferhelm  ist  die  basale  Kauleiste  vorn  ringsum 
frei  (Fig.  IIa)  und  nicht  gekeubt.  Das  Submeutum  ist  fast  so 
lang  als  das  Mentum  und  dieses  an  der  Grenze  beider  grubig 
vertieft. 

C.  Grayanus  White.  Oberseite  hell  grasgrün,  zuweilen 
etwas  dunkler  mit  kobaltblauem  Schimmer,  das  Kopfschiid  und 
ein  breiter  Seitenrand  auf  Halsschild  und  Deckflügeln  gelb;  Unter- 
seite und  Beine  hell  rothbraun,  die  Mitte  der  Brust  und  des 
Bauches  mit  Erzschimmer,  Tarsen  schwarzbraun 5  Afterdecke  und 
Unterseite  spärlich  anliegend  weiß  behaart.  Kopfschild  und  Stirn 
sind  dicht  und  fein  runzlig,  der  Scheitel  weitläufiger  punktirt. 
Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte  weitläufig,  an  den  Seiten  dicht 
und  runzlig  punktirt,  das  Schildchen  fast  punktfrei.  Die  Deck- 
flügel sind  dicht  punktirt,  die  Punkte  hier  und  da  in  Reihen 
geordnet,  die  Punktreihe  neben  der  Naht  ganz  regelmäßig  und 
nahe  dem  Hinterrand  furchenartig  vertieft,  die  Nahtrippe  nicht 
punktirt.  Die  Afterdecke  ist  dicht  nadelrissig,  beim  ^  länger 
und  spitzer  als  beim  $. 

Länge  S  und  ?  28—30,  Breite  I51/2— 17  mm.  Queens- 
land, Cooktown. 

Durch  die  etwas  verdickten  Hinterbeine  und  das  kaum 
höher  gerandete  Kopfschild  beim  ^  nährt  sich  Grayanus  dem 
Repsimus  piirpnreipes    und  verbindet   so  die   beiden    Gattungen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


73 

C.  Atkinsoiii  Watcrh.  Obert^eite  sutt  grasgrün,  lebhaft  glän- 
zend, die  Seiten  des  Ilalsschildes  und  der  Deckflügel  mit  röthlieh- 
gelbem  Saum,  der  bei  frischen  Stücken  lebhaft  violett  schillert; 
Afterdecke,  Unterseite  und  Beine  erzgrün  (wie  bei  Macraspis 
lucida),  die  Afterdecke,  die  Brust  und  Bauchringe  an  den  Seiten 
anliegend  weiß  behaart.  Kopfschild  und  Stirn  sind  fein  und 
dicht,  vielfach  runzlig,  der  Scheitel  ganz  weitläutig  punktirt.  Das 
Halsschild  ist  nur  an  den  Seiten  fein  punktirt,  die  Mitte  nahezu 
))unktfrei.  Das  Schildchen  ist  punktfrei,  die  Deckflügel  dagegen 
fein  und  dicht  punktirt;  die  Punktreihe  neben  der  Naht,  aus 
größeren  Punkten  bestehend,  ist  regelmäßig,  die  Nahtrippe  ist 
fein  punktirt. 

S  Länge  19—20,  Breite  10;  $  Länge  22— 221/2,  Breite 
ID/2  ^^'     Queensland,  Card  well. 

C.  Eayneri  Mac  Lenj.  Oberseite  hell  grasgrün,  das  Kopf- 
schild gewöhnlich  gelb  durchscheinend,  Afterdecke,  Untei*seite 
und  Beine  hell  rothbi-aun,  die  IMitte  der  Brust  und  des  Bauches 
wie  auch  die  Innenseite  der  Schenkel  erzgrün  oder  kupferroth; 
die  Tarsen  dunkler  braun,  zuweilen  kupfrig;  Afterdecke  und 
LTnterseite  mit  Ausnahme  der  Mitte  anliegend  weiß  behaart.  Die 
ganze  Oberseite  ist  weitläufig  fein  punktirt,  lebhaft  glänzend,  auf 
den  Deckflügeln  die  Punkte  vielfach  in  Reihen  angeordnet,  die 
Nahtrippe    hinter    dem  Schildchen  punktirt,    weiterhin   punktfrei. 

^  Länge  191/2—22,  Breite  9— IO1/2;  $  Länge  181/2—23, 
Breite  81/2  — 11  mm.  Queensland,  Cleveland,  Port-Denisou, 
Port-Mackaj,  Rockhampton. 

Von  allen  3  Arten  habe  ich  eine  größere  Anzahl  von 
Stücken  (von  Ätidnsoni  etwa  50)  untersucht  und  gefunden,  daß 
sie  in  der  Färbung  sehr  konstant  sind.  In  der  Größe  zeigt 
Rayner i,  den  ich  von  mehreren  Fundorten  erhielt,  relativ  erheb- 
lichere Schwankungen  als  Grayanus,  den  ich  nur  von  Cooktown, 
und  Afkinsoni.  den  ich  nur  von  Cardwell  erhielt. 

Stott.  GDtomol.  Zeit.  1904. 


74 

Anoplognathus  Mue  Leay. 
Die  Mitglieder  dieser  Gattung  sind  kräftig  gebaute,  gedrun- 
gene   Thiere    von    elliptischer,    mehr    oder    weniger    abgeflachter 
Körperform.     Die    Farbe    ist    oben    gewöhnlich    ein    helles    oder 
dunkleres  Braun  mit  Metallsehimmer,    unten    gewöhnlich    erzgrün 
mit  helleren  Beinen  und  dunkelgrünen  Tarsen.    Einige  Arten  sind 
rein  metallisch  gefärbt,  goldglänzend  wie  gewisse  Plusiotis,  andere 
satt  grasgrün  wie  Euchloren  oder  zart  apfelgrün  mit  gelber  Um- 
randung wie  Platjcoelien.    Das  .Kopfschild  ist  nach  dem  Geschlecht 
verschieden  gebildet;  beim  ,^  entweder  nur  der  A^orderrand  oder 
der  Rand    rinesum    höher    aufgeworfen    oder    die  vordere    Partie 
verlängert,  lappenartig  abgesetzt  und  mehr  oder  weniger  zurück- 
gebogen;   beim    $    ist  es    halbkreisförmig   oder    parabolisch    mit 
schwach    aufgeworfenem    Rand.      Die    Mundtheile    sind    kräftig- 
gebaut,  die  Oberlippe    mit    einem    relativ  kurzen,    mittleren  Vor- 
sprung, dessen    Ecken  schwach    zugerundet    sind  (Fig.  5  a);    nur 
bei  A.  7'hinastus  und  reticiilatus  (Fig.  12  a)   ist  dieser   mittlere 
Vorsprung  stark  verkürzt    und  durch  einen  glatten    flachen  Ein- 
druck   beiderseits    mehr    hervorgehoben.     Die    Oberkiefer    zeigen 
meist  die  für  alle  Anoplognathiden  mit  kräftigen  Kauwerkzeugen 
charakteristische  Form  (Fig.  5b);  bei  rhinastus  und  reticulatus 
sind  sie  im  Ganzen  etwas  schwächer    mit    vorspringender,    stark 
behaarter  Spitze  (Fig.  12b);    bei   brininipennis   und  faripennis 
ist  die  vordere  Partie  verbreitert  und  der  Vorderrand  nach  oben 
umgebogen,    so  daß  er   auch  bei    geschlossenen  Kiefern   über  die 
OberHppe  hinausragt,  während  sonst  die  Kiefer,  wenn  geschlossen, 
unter  der    OberHppe  verschwinden.     Wahrscheinlich    leben    diese 
Arten  in  mulmigem    Holz.     An    den  Unterkiefern  ist    die  äußere 
Lade  oder  der  Helm  bei  den  einzelnen  Arten  verschieden  gebildet, 
ohne  daß  jedoch  eine  bestimmte  Form  für  eine  bestimmte  Unter- 
gruppe der  Gattung  charakteristisch  wäre.    Gewöhnlich  sind  alle 
3  Kauleisten  zu  einem  massiven  Gebilde  mit  einander  verwachsen 
und  feine  Furchen  oder  Nähte  zeigen  die  Stellen  an,  wo  sich  die 
Kauleisten  auf  einander  lagerten;  die  untere  Kauleiste  ist  scharf- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


75 

randig  und  liäiifig  au  der  Spitze  etwas  eingekerbt  (Fig.  5c). 
Manchmal  geht  diese  Einkerbung  etwas  tiefer,  die  untere  Kau- 
leiste bleibt  dann  auch  in  ihrer  vorderen  Hälfte  frei  und  ist  durch 
die  tiefere  Einkerbung  in  zwei  Zähne  gespalten.  Seltener  findet 
eine  zweifache  Einkerbung  der  unteren  Kauleiste  statt  (Fig.  11c); 
zuweilen  ist  die  in  ihrer  vorderen  Hälfte  freie  untere  Kauleiste 
in  3  Zähne  getheilt  und  dann  rückt  gewöhnlich  der  am  Außen- 
rand stehende  Zahn  hinter  den  mittleren  (Fig.  14).  Manchmal 
brechen  an  dem  scharfen  Rand  der  unteren  Kauleiste  kleine 
Stücke  aus,  wodurch  Einkerbungen  vorgetäuscht  werden:  am 
besten  eignen  sich  zur  Untersuchung  der  Mundtheile  frische,  gut 
erhaltene  Stücke,  die  ihre  Kauwerkzeuge  noch  wenig  gebraucht 
haben.  Unterlippe  und  Kinn  sind  fest  mit  einander  verwachsen 
ohne  sichtbare  Naht,  die  erstere  gewöhnlieh  dunkler  gefärbt  als 
die  letztere  und  stets  mit  einem  kräftigen  mittleren  Vorsi)rung, 
bald  breiter,  bald  schmäler,  der  stets  dorsalwärts  umgebogen 
ist  und  die  darüber  liegende  Zunge  (ligula  oder  hypopliarynx) 
in  ihrer  vorderen  Partie  in  zwei  Theile  spaltet.  Die  Fühler  sind 
lOgliedi'ig,  die  Keule  beim  ,^  gewöhnlich  etwas  länger  als  beim  $. 
Die  Stirnnaht  ist  scharf  ausgeprägt,  geradlinig,  zuweilen  in  der 
Mitte  etwas  nach  hinten  gebogen.  Der  Vorderrücken  ist  trapez- 
förmig mit  gerundeten  Seiten,  die  Vorderecken  bald  mehr,  bald 
weniger  spitz  vorgezogen,  die  Hinterecken  rechtwinklig  oder 
schwach  gerundet,  die  Basis  etwas  nach  hinten  gezogen  und  vor 
dem  Schildchen  winklig  ausgeschnitten,  die  basale  Rand  furche 
in  der  Ausdehnung  dieses  Ausschnittes  vor  dem  Schildchen  unter- 
brochen. Das  Schildchen  ist  klein,  herzförmig.  Die  Deckflügel 
sind  länglich,  bald  mehr,  bald  weniger  gCMülbt,  der  Seitenrand 
(die  Epipleuren)  häufig  verdickt,  seine  obere  Kante  kielartig 
verbreitert  und  gekerbt  oder  mit  nach  hinten  gerichteten  Zähnchen 
besetzt;  zuweilen  ist  auch  der  Hinterrand  bei  der  Naht  in  eine 
feine  Spitze  ausgezogen;  sie  tragen  gewöhnlich  Punktreihen  (den 
die  6  prim.  Rippen  begrenzenden  10  prim.  Punktreihen  ent- 
sprechend),   die    nur    selten   in  Furchen    stehen    und    gewöhnlich 

Stott.  eiitomol.  Zeit.  1904. 


76 

durch  feine  Queri-unzelii  in  ihrem  Verlauf  unterbrochen  und  nn- 
deutlieh  gemacht  werden^  zuweilen  verschwindet  die  Sculptur 
der  Deckflügel  bis  auf  geringe  Ueberreste  beim  Seiten-  und  Hinter- 
rand. Die  Afterdecke  ist  beim  ,_^  gewöhnlich  etwas  stärker 
gewölbt  als  beim  $,  neben  dem  Seitenrand  häufig  etwas  vertieft, 
die  Spitze  vorgezogen,  die  Oberfläche  bald  mehr  bald  weniger 
weitläufig  quernadelrissig  und  behaart,  die  Spitze  häufig  mit  einem 
Büschel  längerer  und  anders  gefärbter  Haare  besetzt.  Die  Bauch- 
ringe zeigen  die  gewöhnliche  Querreihe  borstentragender  Punkte 
und  sind  in  der  Mitte  gewöhnlich  glatt,  an  den  Seiten  dichter 
sculptirt  und  behaart.  Auf  dem  vorletzten  Bauchring  befindet 
sich  auf  der  Grenze  zwischen  der  ventralen  und  dorsalen  Platte 
eine  schmale  Vertiefung,  in  welche  sich  ein  Zipfel  der  weichen 
Bindehaut,  die  zwischen  der  Ventralplatte  des  letzten  und  vor- 
letzten Bauchringes  ausgespannt  ist,  erstreckt.  Auf  dieser  weichen 
Bindehaut  sitzt  am  vorderen  Ende  der  Furche  das  letzte  Ab- 
dominalstigma auf.  In  der  brunnipenn}s-Gn\\)^e  ist  diese  Furche 
etwas  verbreitert,  die  weiche  Bindehaut  trägt  am  vorderen  Ende 
der  Furche  eine  halbkugelige  Erhöhung,  auf  der  sich  das  kleine 
kreisrunde  Stigma  befindet  und  diese  halbkugelige  hellbraune 
Erhöhung  ist  offenbar  beweghch,  denn  bei  den  verschiedenen 
Individuen  ist  das  Stigma  bald  direkt  nach  unten,  bald  nach 
hinten,  bald  nach  außen  gerichtet.  Die  Brust  ist  in  der  Mitte 
geAvöhnlich  glatt,  an  den  Seiten  dicht  sculptirt  und  behaart;  der 
Fortsatz  der  Mittelbrust  ist  gewöhnlich  scharf  zugespitzt  und 
ragt  bis  zwischen  die  Vorderhüften;  bei  einer  Reihe  von  Arten 
ist  er  kürzer,  die  Mittelhüften  nur  wenig  überragend  und  dann 
entweder  schmal  und  spitz,  beim  q  kürzer  als  beim  $  (^suturalis- 
Gruppe)  —  oder  breit  und  vorn  gerundet,  in  beiden  Geschlechtern 
gleich  lang  (6n/wn?pe>?w«s-Gruppe).  Die  Verkürzung  des  Meso- 
sternalfortsatzes  geht  in  dieser  Gruppe  am  weitesten  und  bei 
parvulus  Waterh.  {Mastersi  Mac  Leay)  überragt  er,  von  der 
Seite  gesehen,  die  Mittelhüften  nicht  mehi-,  als  z.  B.  bei  Anoplostethus 
oder  Epichry SV s ;  ich  habe  jedoch  diese  Art,  da  sie  ^\fi  Anoplognathns 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


77 

beschrieben  M'urde  und  im  Verhalten  der  Klauen  mit  den  Arten 
dieser  Gattung  übereinstimmt,  hierbei  belassen.  Die  Vorderhüften 
sind  gewöhnlieh  od'en;  in  der  bnmnipennis-Gnii)\)(i  senkt  sich 
jedoch  ein  kräftiger  Zapfen,  der  am  Ende  plattenartig  verbreitert 
ist^  hinter  den  Vorderhüften  herab  und  schließt  sie  nach  hinten 
ab.  Die  Beine  sind  kräftig  gebaut,  die  Vordersehienen  am  Außen- 
rand mit  1  oder  2  Zähnen  neben  dem  Spitzenzahn  bewehrt,  die 
Tarsen  beim  ^  gewöhnlich  kräftiger  als  beim  $,  beim  ^  das 
erste  Glied  der  Vordertarsen  nicht  oder  nur  ganz  wenig  länger 
als  das  zweite,  beim  ^  dagegen  so  lang  als  das  zweite  und  dritte 
zusammen  genommen.  Beim  <^  sind  alle  Klauen  einfach,  beim 
$  ist  gewöhnlich  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  fein  gespalten. 

In  ihrer  geographischen  Verbreitung  scheinen  die  Arten 
dieser  Gattung  auf  die  östliche  Hälfte  von  Australien  beschränkt 
zu  sein  und  —  soM-eit  mir  genaue  Fundortangaben  in  der  Litteratur 
und  in  den  Sannnlungen  bekannt  geworden  sind  —  westlich 
über  Cape  York  im  Norden  und  Adelaide  im  Süden  nicht  hin- 
auszureichen. Auf  Tasmania  finden  sich  mehrere  Arten,  die 
auch  in  Victoria  vorkommen;  in  Britisch  Neu-Guinea  llndet  sich 
eine  Art,  die  einer  in  Nord-Queensland  häufigen  Art  sehr  nahe  steht. 
Von  Neu-Secland  ist  mir  dagegen  keine  Art  bekannt  geworden. 

Nach  Froggatt  fressen  die  Käfer.  Cockchafer  oder  Maikäfer 
genannt,  die  Blätter  von  Gummi-(Eucalyptus?3Bäumen,  erscheinen 
auch  zuweilen  in  Gärten  und  richten  hier  an  Pfeffer-  und  Apricosen- 
bäumen  Schaden  an.  Die  Larven,  unseren  Engerlingen  ähnlich, 
leben  an  Graswurzeln  oder  niedrigen  Büschen  und  richten  zu- 
weilen  in  Stachelbeerplantagen  große  Verwüstungen  an.  Nach 
A.  M.  Lea  haben  folgende  Arten  populäre  Namen:  A.  riridiaenens 
heißt  King-beetle,  analis  Prince-beetle,  Olivieri  Governor-beetle, 
jwrosus   Commoner   oder  Washerwoman,    i'ugosus   Queen-beetle. 

Die  Paranonca  prasina  Casteln.  stimmt  in  allen  wichtigen 
Merkmalen,  in  der  Körperform,  im  Bau  der  Mundtheile,  in  den 
secundären  sexuellen  Merkmalen  vollständig  mit  den  Arten  der 
Gattung  Anoplogtiafhus  überein,   so  daß  ieli  es  für  richtiger  halte, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


78 

sie  mit    diesen    zu  vei-einigen.     Nur    die   Färbung    ist    ihr    eigeu- 
thümlieh;    allein  wollte    man  sie  darauf   hin  von    Anoplognathns 
generisch  trennen,  dann  müßte  man  aueh  für  die  goldglänzenden 
aureus    und   parüvlus,    wie    auch    für    die    bronze-grünen    resp. 
-kupfrigen  pvncUdatns  und  insularis    eigne  Gattungen    schaffen. 
Da  der  Speciesname  prasinus  Gast,  der  ältere  ist,  so  ändere  ich 
den    später    (als   CaUoodes)    beschriebenen    prasinus   Mac  Lea}^ 
in  smaragdinns  um.    In  der  Anordnung  der  Arten  folge  ich  dem 
von  Burmeister  aufgestellten  und  von  Mac  Leay  erweiterten  Schema. 
A.   Afterdecke  in  beiden  Geschlechtern  zum  größten  Theil  nackt, 
nur    am    Grund    oder    an  den    Seiten    zuweilen  mit    feinen 
Härchen  oder  am  Afterrand  lang  gewimpert. 
I.    Die  Deckflügel  am  Nahtende  einzeln  zugerundet,  so  daß 
die  Naht    verkürzt    erscheint    und    beide    Nahtecken  zu- 
sammen einen  tief  einspringenden  Winkel  bilden.     \,.'i'l> 
a.   Afterdeeke  fein  nadelrissig,  matt  »seidenartig  glänzend. 
1.    A.  viridiaeneus  Donov.     Heflbraun,    lebhaft    metallisch- 
grün   mit    goldigen    Reflexen,    Kopft-child    und    Mitte    der    Brust 
kupfrig,    die  Beine    und  P'ühler   rothbraun,    die  Tarsen    schwarz. 
Kopfschild  und  Stirn   sind  dicht,   der  Scheitel  fein  und  weitläufig 
punktirt.     Das    Halsschild    ist    an   den    Seiten    fein   und    ziemlich 
dicht,  auf  der  Mitte  ganz  weitläufig  punktirt,  ebenso  das  Schildchen. 
Die  Deckflügel  sind  nur  beim  Schildchen  und  bei  der  Naht  kräftig 
punktirt,  Aveiterhin  äußerst    fein  punktirt  und    stellenweise    quer- 
runzlig; die  Nahtrippe  ist  glatt,  glänzend  und  die  sie  begrenzende 
priu).   Punktreihe  fast  bis    zum  Hinterrand   regelmäßig;    Schulter- 
und  Spitzeubuckel  springen  etwas  vor.    Die  Afterdecke  ist  beim 
o    senkrecht  gesteht,    die  Spitze  breit   zugerundet,    beim  $  mehr 
zugespitzt  und  die  Spitze  etwas  aufgebogen,  roth  gewimpert,  beim 
$  stärker  als  beim  ,^.     Bauch    ganz  spärlich,    die  Brust    dichter 
mit  weißen  Haaren  bekleidet.    Die  Vorderschienen  beim  q  und  $ 
3zähnig,  bei  letzterem  die  innere  Klaue  der  Vorderfüßc  gespalten. 
Die  Mundtheile  wie  bei  A.  analis  (Fig.  5),  das  Kopf^child  beim 
^  nach  vorn  zuerst  ein  wenig  verschmälert,  dann  kurz  vor  dem 
Vorderrand    plötzlich    wieder  breiter,    der  Vorderrand    bogig  ge- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


79 

rundet  und   stark  aufgeworfen;  beim  ^  ist  es  halbkreisförmig  mit 
niedrigem  Rand. 

,^  Länge  30—38,  größte  Breite  der  Deekllügel  I61/2  bis 
201/2  mm;  $  Länge  26—35;  Breite  10—20  mm.  N.-S. -Wales, 
Siduey,  Lambton. 

Der  Käfer,  King-bcetle  genannt,  ist  bei  Sidney  häufig  und 
■wurde  von  Herrn  Dämel  im  Sommer  auf  terpcntine-flowers  ge- 
funden. 

b.   Afterdecke  glatt  polirt,  nur  an  den  Seiten  mit  einzelnen 
groben  Punkten  oder  weitläufigen  Nadelrissen. 

2.  A.  rhinastus  Blaneh.  Hellbraun,  die  Deckflügel  und 
Brust  mehr  röthlieh  braun,  lebhaft  erzgrün  mit  violetten  Reflexen, 
die  Fühler  braun,  die  Tarsen  dunkelgrün  oder  blau,  der  Bauch 
schwarzgrün.  Das  Kopfschild  ist  beim  ,^  in  seiner  vorderen 
Hälfte  plötzHch  auf  die  Hälfte  verschmälert,  vorn  gerade  abge- 
stutzt, der  vordere  Lappen  scharf  rechtwinklig  zurückgebogen 
(Fig.  13),  die  ganze  Oberfläche  weitläufiger  kräftig  punktirt,  die 
Stirnnaht  in  der  Mitte  etwas  nach  hinten  gebogen  und  hier 
punktförmig  eingedrückt;  die  Stirn  ist  überall  weitläufig,  der 
Scheitel  nur  bei  den  Augen  fein  punktirt.  Eigenthümlich  sind 
die  Mundtheile  gebildet.  Die  Oberlippe  zeigt  nur  einen  ganz 
kurzen  mittleren  Vorspruug  und  ist  auf  beiden  Seiten  neben  der 
Mitte  mit  einer  flachen,  blanken  Grube  versehen;  quer  über  die 
Mitte  verläuft  eine  Reihe  grober  Punkte,  aus  denen  lange  roth- 
braune Borsten  entspringen,  die  den  apicalen  Theil  der  Ober- 
lippe verdecken.  Die  Oberkiefer  sind  an  der  Spitze  kaum  nach 
unten  umgebogen,  die  Spitze  ist  scharf  vorspringend  und  dicht 
behaart.  Am  Unterkieferhelm  sind  alle  3  Kauleistcn  mit  einander 
fest  verwachsen  und  die  schneidende  Kante  der  unteren  zweifach 
gekerbt.  Der  mittlere  Vorsprung  der  Unterlippe  ist  schmal,  in 
flachem  Bogen  nach  oben  verlaufend.  Das  Halsschild  ist  relativ 
kurz,  die  Vorderecken  deutlich  vorspringend,  die  Hinterecken 
nahezu  rechtwinklig,  die  Seiten  mäßig  dicht  und  fein,  die  Mille 
ganz  verloschen  punktirt   und   mit  Andeutung  einer  Lüngsfurche. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


m 

Das  Schildclien  zeigt  einige  wenige  Pünktchen.  An  den  Deck- 
flügeln fällt  vor  Allem  die  kielartige  Verbreiterung  des  Seiten- 
randes  bei  den  Schultern  auf:^  weiterhin  sind  die  Seiten  nahezu 
parallel  und  über  den  Hinterhüften  nicht  mehr  verbreitert:  sie 
sind  dicht  punktirt.  die  Punkte  nach  den  Seiten  hin  gröber 
werdend  und  beim  Hinterrand  in  viele  Runzeln  aufgelöst;  nur 
bei  der  Naht  sind  sie  in  eine  regelmäßige  Punktreihe  angeordnet. 
Die  Afterdecke  ist  an  den  Seiten  dicht  nadelrissig,  spärlich  be- 
haart, in  der  Mitte  weitläufiger  punktirt,  glänzend  polirt,  die 
Spitze  mit  einem  schwachen  Büschel  rother  Haare.  Bauchringe 
und  Brust  sind  in  der  Mitte  glatt  und  nahezu  kahl,  an  den 
Seiten  dicht  punktirt  und  graugelb  behaart.  Die  Brust  ist  der 
Quere  nach  flach  eingedrückt,  der  Mesosternalfortsatz  an  der 
Basis  breit,  nach  vorn  scharf  zugespitzt,  in  weitem  Bogen  zuerst 
etwas  nach  unten  gesenkt  und  mit  der  Spitze  bis  zwischen  die 
Vorderhüften  reichend.     Die  Vorderschienen  sind  Szähnig. 

Das  einzige  mir  vorliegende  q  ist  22  mm  lang,  bei  den 
Schultern  14  mm  breit  und  stammt  aus  Brisbane  in  Queensland; 
die  Blanchard'sche  Type  im  Pariser  Museum,  die  ich  gesehen 
habe,  mißt  etwa  24  mm.  Ein  $  habe  ich  noch  nicht  gesehen, 
ich  glaube  aber,  daß  A.  longipennis  Mac  Leay,  dessen  Beschreibung 
ich  hier  anfüge,  das  $  von  7'hinastiis  Bl.  ist. 

A.  longipennis  M.  L.  Luteus,  nitidus,  capite  thorace 
scutelloque  aeneo-nitentibus  punctulatis,  elytris  longis  pygidium 
tegentibus  rugose  punctatis  lateribus  parallelis  apice  singulatim 
rotundatis  callo  subhumerali  brunneo,  pedibus  aeneo-rufis  tarsis 
viridibus,  corpore  subtus  viridi-nigro  nitidissimo  albido-piloso, 
mesosterno  acute  producto,  pygidio  viridi-aureo  marginibus  hirtis. 
Long.  11  lin. 

1  have  only  a  $  specimen  of  this  insect.  The  parallel  sided 
and  singly    rounded    elytra    are  its   most  marked   characteristics. 

3.  A.  reticulatus  Boisduval.  Der  vorhergehenden  Art  zu- 
nächst verwandt,  hellbraun,  lebhaft  metallisch  grün  mit  violetten 
Reflexen,  besonders  auf  den  Deckflügeln,  Bauch  und  Brust  dunkel 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


81 

ei'zgrün,  die  Beine  hellgelb  mit  Evzschimmer,  die  Tarsen  schwarz- 
grün,  die  Afteröflnung  mit  einem  längeren  rothen  Haarbüschel. 
Das  Kopfschild  ist  beim  q  plötzlich  stark  verengt  (Fig.  12d), 
der  vordere  Lappen  jedoch  länger  und  breiter,  die  Seiten  weniger 
nach  oben  umgebogen  als  bei  rhinastvs;  auch  beim  $  ist  der 
Rand  des  Kopfschildes  bogig  geschwungen,  der  Rand  jedoch  nur 
wenig  umgebogen.  Beim  ,^  ist  das  Kopfschild  schwach  vertieft, 
dicht  und  fein  runzlig,  beim  $  eben,  gröber  runzlig  punktirt;  die 
Stirn  ist  kräftig  und  dicht  punktirt,  der  Scheitel  nahezu  glatt. 
Die  Mundtheile  sind  wie  bei  rhinastus  gebildet  (Fig.  12),  die 
OberHppe  mit  einem  schwachen  Längswulst  auf  der  Mitte,  Der 
Thorax  ist  relativ  etwas  länger  als  bei  rhinastiis.  die  Vorder- 
ecken spitzer  ausgezogen,  die  Seiten  fein  punktirt,  die  Mitte  wie 
auch  das  Schildchen  glatt,  mit  einer  feinen  Längsfurche,  beide 
glänzend  polirt.  Die  Deckflügel  sind  hinter  den  kaum  vorsprin- 
genden Schnltern  schwach  eingedrückt,  über  den  Hinterhüften 
am  breitesten,  der  Seitenrand  am  Eindruck  neben  den  Schultern 
beim  $  verdickt;  sie  zeigen  regelmäßige  Reihen  feiner  flacher 
Punkte,  die  den  prim.  Punktreihen  entsprechen  und  dazwischen 
in  den  Interstitien  feinere  unregelmäßige  Pünktchen,  die  Punkte 
an  den  Seiten  nicht  gröber  als  auf  der  Scheibe.  Die  Afterdecke 
ist  an  den  Seiten  dicht  und  fein  nadelrissig,  die  Mitte  weitläufig 
punktirt,  glänzend  polirt,  die  Spitze  mit  kräftigerem  rothem 
Haarbusch.  Der  Bauch  ist  an  den  Seiten  ganz  spärlich,  die  Brust 
dichter  weißgrau  behaart,  der  Mesosternalfortsatz  lang  und  spitz, 
gerade  nach  vorn  gerichtet.  Die  Vorderschienen  sind  in  beiden 
Geschlechtern  3zähnig,  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  beim  $ 
fein  gespalten. 

^  Länge  231/2— 29,  Breite  ISVa  — I6V2;  ?  Länge  22-27, 
Breite  I31/2— 16  mm.  N.  -  S.  -  W a  1  es,  Sidney  und  Richmond  River. 

Von  Sidney  erhielt  ich  nur  ein  einzelnes  ?,  das  auch  auf 
den  Deckllügeln  lebhaften  grüngoldenen  Erzschimmer  zeigt^  vom 
Richmond  River  sah  ich  etwa  50  Stück,  die  alle  auf  den  Deck- 
ilügehi    schwaclien    Erzschimmer,     aber    intensiven    blauvioletten 

Stetf.  entomol.  Zeit.  1904.  6 


82 

Schimmer  zeigten.  In  Größe  und  Färbung  wie  auch  im  Habitus 
gleicht  reticvlatns  ungemein  dem  Ä.  analis.  allein  eine  genauere 
Betrachtung  des  Kopfschildes  und  der  Deckflügel  am  Nahtende, 
wie  auch  der  Oberlippe  genügen,  um  beide  Arten  leicht  zu  unter- 
scheiden; auch  beim  $  ist  das  Kopfschild  ähnlich  wie  beim  r^ 
am  Außenrand  geschwungen,  der  Rand  jedoch  nur  ganz  schwach 
umgebogen,  während  bei  analis-^  das  Kopfschild  rein  halbkreis- 
förmig ist. 
[[^  ^.    Die  Deckflügel    sind  am  Ende    gemeinsam   zugerundet,    die 

Naht  nur  am  äußersten  Ende  zuweilen    etwas  verkürzt,  so 

daß    dadurch    ein    schwacher    Einschnitt   in    den    Endiand 

entsteht. 

a.    Afterdecke    glatt    polirt,    bei    beiden    Geschlechtern    mit 
der  Spitze  etwas  aufgebogen  und  am  Seitenrand  vertieft.  r>|'f 
a.  Afterrand  mit  einem  starken  Haarbusch. 

4.  A.  viridicollis  Mac  Lcay.  Oben  hellgelb,  auf  Stirn  und 
Scheitel,  Halsscbild,  Sehildchen  und  Aflerdecke  mit  lebhaftem 
grünem  Erzschimmer,  das  Kopfschild  einfach  röthlichgelb  ohne 
Metallschimmer,  die  Deckflügel  schön  hellgelb,  nur  ganz  schwach 
grünlich  glänzend,  der  Bauch  dunkel  erzgrün,  Brust  und  Beine 
hell  rothbraun  mit  violettem  Schimmer,  die  Tarsen  schwarzgrün 
oder  dunkelviolett,  die  Fühler  hell  rothbraun.  Das  Kopfschiid  ist 
beim  ,^  ähnlich  wie  bei  analis,  aber  weniger  lang,  die  Seiten 
mehr  parallel,  so  daß  es  vorn  breiter  erscheint,  und  scharf  recht- 
winklig zurückgebogen;  beim  $  ist  es  halbkreisioi'mig,  dicht 
runzlig  punktirt,  rothbraun,  matt  mit  einem  grünen  Punkt  bei 
der  Mitte  der  Stirnnaht.  Das  Halsschild  ist  relativ  kurz,  vor 
dem  Schildchen  kaum  vorgezogen  und  hier  nur  ganz  flach  aus- 
gerandet,  an  den  Seiten  weitläufig  iein  punktirt,  sonst  glänzend 
poHrt.  Die  Deckflügel  sind  kräftig  punktirt,  die  Punkte,  welche 
die  prim.  Punktreihen  bilden,  in  regelmäßige  Reihen  angeordnet, 
die  auf  der  Scheibe  in  seichten  Furchen  stehen,  die  Interslitien 
unregelmäßig  punktirt,  die  Nahtrii)pe  ])unktfrei,  die  übrigen  pi-im. 
Rippen    ebenso    wie    die    Interstitien    unregelmäßig   ])unktirt,    der 

Stott.  eutomol.  Zeit.  löO-l. 


83 

Seiteni-and  neben  der  Schulter  beim  $  etwas  verdickt.  Die  After- 
decke, grün  und  violett  schimmernd,  ist  an  den  Seiten  dicht  nadel- 
rissig, in  der  Mitte  weitläufig  punktirt  und  glänzend  polirt.  Bauch- 
ringe und  Brust  sind  an  den  Seiten  dicht  anliegend  weiß  be- 
haart, der  Mesosternalfortsatz  spitz,  gerade  nach  vorn  gerichtet, 
die  Vorderschienen  Szähnig,  die  Zähne  seln\  arz,  beim  $  die  innere 
Klaue  der  Vorderfüße  gespalten. 

Mac  Leay  giebt  als  Fundort  an  Queensland,  Darling- 
Downs;  2  $,  die  ich  untersucht  habe,  stammen  aus  Victoria  und 
messen  23  —  28   mm  lang,  13 — 151/2  mm  breit. 

5.  A.  analis  Dalman.  Hell  braungelb  oder  brauuroth,  bald 
schwächer  bald  stärker  erzgrün  mit  violettem  Schimmer,  die 
Unterseite  dunkel  erzgrün,  die  Beine  hellgelb,  erzgrün  oder  violett 
schimmernd,  die  Tarsen  schAvarzgrim.  Das  Kopfschild  beim  ,^ 
verlängert,  die  Seiten  schwach  nach  innen  geschwungen,  der 
Vorderrand  nach  vorn  geschwungen,  hoch  aufgeworfen,  während 
die  Seiten  nur  sehr  wenig  nach  oben  umgebogen  sind. 

Beim  $  ist  das  Kopfschild  halbkreisförmig,  ringsum  fein 
gerandet,  der  Rand  echwarz,  die  Fläche  dicht  runzlig,  die  erz-" 
grüne  Färbung  zuweilen  beim  Vorderrand  fehlend^  beim  ,^  ist 
die  Sculptur  nur  an  den  Seiten,  die  zuweilen  kupfrig  glänzen, 
dicht  runzlig,  in  der  etwas  vertieften  Mitte  dagegen  weitläufiger. 
Der  Bau  der  Mundtheile  ergiebt  sich  aus  der  Abbild.  Fig.  5. 
Das  Halsschild  ist  ziemlich  lang,  die  Vorderecken  stark  aus- 
gezogen, die  Hinterecken  nahezu  rechtwinklig,  nicht  gerundet, 
die  ganze  Oberfläche  ist  glänzend  polirt,  äußerst  fein  und  weit- 
läufig punktirt,  die  Punkte  nur  bei  der  Seidenrandfurche  etwas 
dichter  stehend.  Die  Deckflügel  sind  parallelseitig,  neben  der 
Schulter  etwas  eingedrückt,  die  prim.  Punktreihen  fein  eingeritzt, 
besonders  auf  der  Scheibe,  die  Nahtrippe  punktfrei,  die  übrigen 
prim.  Rippen  ebenso  wie  die  Interstitien  weitläufig  fein  punktirt; 
zuweilen  lassen  sich  bei  blassen  Stücken  die  6  Tracheenstämme 
in  den  prim.  Rippen  deutUch  erkennen.  Die  Afterdecke  ist  an 
der  Basis  und  den    Seiten  weitläufiger  nadelrissig,    auf  der  Mitte 

Stett.  Mitomn).  y.Mt.  1004.  6** 


84 

zerstreut  puiiktirt,  überall  glänzend  erzgriin,  rings  um  die  After- 
öffnung mit  einem  dichten  Büschel  rothbrauner  langer  Haare. 
Die  Bauehringe  haben  die  gewcihnliche  Queri-eihe  haartragender 
Punkte  und  sind  außerdem  an  den  Seiten  dicht  weiß  behaart, 
ebenso  die  Brust,  die  in  der  Mitte  kahl  ist.  Der  Mesosternal- 
fortsatz  ist  scharf  zugespitzt,  lang,  gerade  nach  vorn  gerichtet. 
Die  Vorderschienen  sind  3zähnig,  die  innere  Klaue  der  Vorder- 
füße beim  $  gespalten. 

,^  Länge  25—32,  Breite  U^/2~i'^^/2-->  ?  Länge  23—27, 
Breite  13 — 161/2  mm.  N,-S. -Wales,  Sidnev  und  Lambton: 
Victoria,  Melbourne,  Mansfeld  und  Alexandra.  Von  letzterem 
Orte  erhielt  ich  auffallend  kleine  und  blaßgelbe  Stücke,  die  nur 
ganz  geringen  Erzschimmer  auf  dem  Vorderkörper  zeigen.  Ge- 
wöhnlich sind  die  Stücke  hell  braungelb  mit  intensivem  gold- 
grünem Erzglanz  auf  Kopf,  Halsschild  und  Schildchen,  so  daß 
die  gelbe  Grundfärbung  nicht  durchscheint.  Die  rothln-aune  Fär- 
bung mit  intensiv  violettem  Schimmer  ist  häulig  eine  Folge 
innerer  Fäulniß. 

6.  A.  montanus  Mac  Leay.  Den  rothbraunen  Stücken  von 
A.  analis  mit  violettem  Schimmer  sehr  ähnlich,  aber  durch  die 
Scul])tur  der  Afterdecke  davon  leicht  zu  unterscheiden.  Gewöhn- 
lich rothbraun  mit  lebhaftem  violettem  Schimmer  ohne  Erzglanz 
auf  der  Oberseite,  selten  braungelb  mit  grünem  Erzschimmer,  die 
Unterseite  schwarzgrün,  dicht  anliegend  weiß  behaart,  die  Beine 
hell  rothbraun,  violett  schimmernd,  die  Tarsen  schwarzgrün.  Der 
Käfer  ist  im  Ganzen  meist  schlanker  und  höher  gewölbt  als 
analis^  das  Kopfschild  beim  ,^  verlängert,  die  Seiten  fast  parallel, 
der  Vorderrand  hoch  aufgeworfen,  fein  l)raun  gesäumt,  die  Fläche 
nicht  vertieft,  ebenso  wie  die  Stirn  fein  lunzlig  punktirt.  Beim 
$  ist  das  Kopfschild  halbkreisförmig,  dicht  runzlig,  matt,  der 
fein  braungesäumte  Rand  höher  aufgeworfen  als  bei  analis.  Die 
Oberlippe  ist  dicht  rothbraun  beborstet,  der  Oberkiefer  mit  einem 
spitzen  Zahn  an  der  Schneide  vor  dem  Mahlzahn  (wie  bei  reti- 
culalus    Fig.    12b),    die    untere    Kauleiste    des    Unterkieferhelms 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


85 

zweifach  gekt'rbi.  Das  Halsst'hild  ist  in  der  Mitte  spärlich,  an 
den  Seiten  dichter  fein  punktirt,  glänzend  polirt,  die  Seiten  nahezu 
halbkveisfürmig  gerundet,  der  Rand  etwas  verbreitert  und  nach 
oben  umgebogen.  Das  Sehildchen  ist  an  den  Seiten  fein  punktirt. 
Die  Decktlügel  sind  über  den  Hinterhüften  etwas  verbreitert,  der 
Rand  an  den  Seiten  etwas  verdickt,  mit  leichtem  Eindruck  neben 
den  Schultein,  die  prim.  Punktreihen  regelmäßig,  in  seichten 
Furchen  stehend,  die  Nahtrippe  punktfrei,  die  übrigen  prim. 
Rippen  und  die  Interstitien  unregelmäßig  punktii-t,  die  ganze 
Oberfläche  äußerst  fein  runzlig,  Aveniger  glatt  als  bei  analis, 
die  Naht  häulig  braun.  Das  Pygidium  ist  überall  fein  runzlig, 
an  den  Seiten  matt,  auf  der  Mitte  etwas  glänzend,  die  Basis  und 
die  Seiten  mit  vereinzelten  sehr  kurzen  weißen  oder  gelben 
Härchen;  bei  einzelnen  Individuen,  bes.  $,  ist  diese  feine  Be- 
haarung ziemlich  dicht;  der  rothe  Haarbusch  an  der  Sj)itze 
schwächer  als  bei  analis.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  sehr  spitz, 
gerade  nach  vorn  gerichtet,  etwas  kürzer  als  bei  analis,  die 
Vorderschienen  3zähnig,  die  innere  Klaue  der  VorderfUße  beim 
$  gespalten. 

.^  Länge  24—2:1/2,  Breite  13'/2— 141/2^  $  Länge  24— 26, 
Breite  I41/2— 15  mm.  N.-S. -Wales,  Bathurst  und  Monaro: 
Victoria,  Mansfeld;  S.- Australien,  Adelaide. 

7.  A.  Olivieri  Dalman.  Breit  elhptisch,  das  $  mit  kiel- 
artiger Verbreiterung  des  Seitenrandes  der  Deckflügel,  llach  ge- 
wölbt, hell  lehmgelb  mit  lebhaftem  grünem  Erzschimmer  auf 
Kopf,  Halsschild  und  Schildchen,  die  Deckflügel  nur  schwach 
grün  schillernd,  Unterseite  und  Afterdecke  dunkler  erzgrün,  die 
Beine  rothbraim  mit  violettem  Schimmer,  die  Tarsen  dunkelgrün. 
Das  Kopfschild  ist  beim  ,j  verlängert,  die  Seiten  nach  vorn  wenig 
convergirend,  der  Vorderrand  hoch  aufgeworfen,  die  Fläche  nicht 
vertieft,  fein  und  dicht  punktirt,  lebhaft  metallisch  glänzend: 
beim  $  ist  es  })arabolisch,  der  Rand  ringsum,  besonders  vorn 
mäßig  umgebogen,  dicht  und  fein  runzlig  punktirt,  erzgrün;  die 
Stirn  ist  dicht  runzlig,   der  Scheitel  ^^•eitläul^g  fein   punklirt.     Die 

Stntt.  entoniol.  Zeit.  1904. 


86 

Mundtheile  sind  gebildet  wie  bei  analis,  der  Oberkiefer  hat  an 
der  Spitze  ein  nach  innen  gerichtetes  scharfes  Zähnchen.  Das 
Halsschild  ist  vor  dem  Schildchen  kräftig  vorgezogen  und  aus- 
geschnitten, glänzend  i)olirt,  nur  an  den  Seiten  fein  punktirt. 
Die  Deekflügel  sind  flach  gewölbt,  der  Seitenrand  beim  ,^  fein 
verdickt,  glatt  bis  zu  den  Hinterhüften,  von  da  bis  zum  Hinter- 
rand kräftig  gekerbt;  beim  $  ist  er  über  den  Hinterhüften  winklig 
verbreitert  und  weiterhin  ebenfalls  stark  gekerbt;  die  prim.  Punkt- 
reihen sind  regelmäßig  und  einzelne  Punkte  davon  grubig  vertieft 
und  zu  länglichen  grubigen  Furchen  zusammenfließend,  die  im 
Grunde  dunkel  gefärbt  sind;  die  Nahtrippe  ist  punktfrei,  die 
übrigen  prim.  Rippen  und  die  Interstitien  unregelmäßig  punktirt, 
die  Punkte  nahe  der  Basis  fein,  weiterhin  stärker  werdend  und 
beim  Rande  grob  runzlig.  Die  Afterdecke  in  beiden  Geschlechtern 
zugespitzt,  an  den  Seiten  fein  i)unktirt  und  weiß  behaart,  der 
Afterrand  mit  rolhem  Haarbuech.  Bauchringe  und  Brust  ziemlich 
dicht  weiß  behaart,  der  Mesosternalfortsatz  gerade  nach  vorn 
gerichtet,  lang,  vorn  gerundet  und  nach  oben  gebogen.  Die 
Vorderschienen  sind  Szähnig,  der  basale  Zahn  beim  ,^  sehr 
schwach,  beim  $  die  innere  Klau(!  der  Vorderfüße  fein  gespalten. 

^  Länge  251/2—27,  Breite  15—16;  $  Länge  28  —  30, 
Breite  17 — 18.  Queensland,  Brisbane  und  Toowoomba  in  den 
Darling-Downs ;  N.  -  S.  -  W a  1  e s ,  Sidney  und  Lambton ;  Victoria, 
Mansfeld. 

8.  A.  Duponti  Boisduval.  Diese  Art  kenne  ich  nicht  aus 
eigener  Anschauung,  weswegen  ich  ihre  Beschreibung  hier 
folgen  lasse: 

Nitidus,  viridis;  elytris  obscure  viridibus,  punctis  minutis 
foveolisque  imprcssis,  cicatricosis,  seriatis;  subtus  viridis,  pilis 
albis;  pedibus  fulvo-viridi-violaceis,  tarsis  nigris, 

D'un  vert  brillant;  elvtres  d'un  vert  ferne,  ayant  sur  le 
miUeu  des  petites  points  enfonces,  et  pres  du  bord  exterieur  des 
petites  fossettes  ou  cicatrices  alignees;  dessous  vert,  garni  de  poils 
blancs;  pattes  fauves  changeant  en  vert  violet,  avec  les  tarses  noirs, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


87 

U  est  Uli  i»cii  plus  iK'lil  qiic  rimitrcssus  {Olicieri  Daliii.), 
;ui(|ucl  il  rosscmble  uii  pcu  poiir  les  characteves  des  olytres,  nuüs 
il  n'a  pas  le  hord  des  ('lytrcs  dilatc  et  ces  derniers  snut  d"un 
vei-t  plus  tenie  que  dans  aueune  autre  espeee.  Outre  cela,  les 
ano-les  posterieurs  du  corselet  sont  moins  avrondis  que  dans 
Timpressus. 

II    se    ti-ouve  a   la    Kouvelle    Hollande    et    l\iit    partie    tle  la 
collection  de  M.   Duixnit,  a  qui  nous  Tavons  dedie. 
ß.   Aften-and  lein  und  spärlich  gewinipert. 

9.  A.  rugosus  Kirbv.     Länglieli  ellii)tisch,  gelbbraun,   Kopf, 
Halssehild,     Seliildchen    und     Afterdeeke    schwach    erzgrün    mit 
violettem    Schimmer    —    oder  rothbraun,    die    genannten    Theile 
intensiv    erzgrün,    die  Unterseite    stets  dunkel    erzgrün    mit  weiß 
behaarten  Seiten,  die  Beine  gelb  oder  rothbraun  mit  Erzschimmer, 
die  Tarsen  schwarzgrün,   die  Fühler   braun.     Das    Kopfschild  ist 
trapezförmig,  ringsum  fein  schwarz  gesäumt,  beim  .^  hell  metallisch 
grün,    polirt,    fein    punktirt,    der  Vorderrand    hoch    aufgeworfen, 
beim  $  dicht   runzlig  i)iiiiktirt.    matt   gelbgrün,    die   Ecken    etwas 
gerundet,  der  Vorderrand  schwach   umgebogen.     Die  Mundtheile 
sind  gebaut    wie  bei  .4.   analh.    die  Stirnnaht  ganz    gerade,    die 
Stirn    dicht    punktirt,    der    Scheitel    weitläutiger,    beide    beim   ,^ 
feiner,    stärker    glänzend    als    beim    !?.     Das    Halsschild    ist    von 
hinten    nach  vorn    gleichmäßig  verengt,    die   Seiten    schwach  ge- 
bogen,   die    ganze    Oberfläche    glänzend    polirt,    die    Mitte    ganz 
spärlich,   die  Seiten  etwas   dichter   punktirt.     Das    Schildchen  ist 
ganz    fein    und   weitläulig    punktirt.     Die    Deckflügel    sind    dicht 
und   unregelmäßig  kräftig  punktirt,    die  Zwischenräume  zwischen 
den  Punkten  vielfach  runzlig    gewölbt,    die  Nahtiipi)e    glatt    und 
punktfrei,    die    I.  prim.    Punktreihe    neben    ihr    regelmäßig.     Die 
Afterdecke    ist    in    beiden    Gesclilechtern    etwas    abgellacht    und 
nahezu  senkrecht  gestellt,  glänzend  metallisch  grün,  auf  der  Scheibe 
ganz  fein    und  weitläulig,    an    den  Seiten    dichter    und    kräftiger 
punktirt,    an    der    Spitze  (nicht    blos    um    die  AfteröfVnungO   und 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


88 

Uli  den  Seiten  mit  langen  feinen  rothbraunen  Haaren.  Der  Meso- 
sternalfortsatz  ist  scharf  zugespitzt,  gerade  nach  vorn  gerichtet. 
Die  A^orderschienen  sind  in  beiden  Geschlechtern  scharf  Szähnig, 
die  innere  Klaue  der  Yorderfüße  beim  $  fein  gespalten. 

,S  Länge  18—22,  Breite  11—13;  $  Länge  20— 25,  Breite 
12 — 141/2  mm.  Queensland,  Cooktown;  N.-S. -Wales,  Sidney, 
Lambton;  Victoria,  Mansfeld. 

Es  scheint,  daß  die  helleren  und  dunkleren  Stücke  mit 
Uebergängen  zwischen  beiden  überall  neben  einander  vorkommen; 
bei  einem  sehr  kleinen  ,^  aus  Lambton  ist  der  Vorderkörper 
lebhaft  goldroth,  die  Deckflügel  satt  braunroth,  die  Nahtrippe 
hellbraun,  die  Füße  hellgelb  mit  goldigen  Reflexen. 

10.  A.  pectoralis  Burmeister.  Diese  Art  kenne  ich  nicht 
aus  eigner  Anschauung  —  die  Type  ist  wahrscheinlich  verloren 
gegangen   —  und  gebe  daher  nachfolgend  ihre  Beschreibung: 

Pallide  testaceus,  nitidus,  capite  pronotique  marginibus 
subaeneis;  pectore  nigro-aeneo,  cinereo-hirto;  abdomine  castaneo, 
aeneo -micante;  pedibus  fulvis,  tarsis  aeneis.  Long.  12  '" 
(27  mm).  $.     In  Neu-Holland,  Herrn  Germar's  Sammlung. 

Diese  Art  gleieiit  im  Habitus  völlig  dem  A.  rvgosits,  ist 
aber  viel  größer.  Oben  hat  sie  eine  hell  leder-  oder  lehmgelbe 
Farbe  und  einen  sehr  leibhaften  Glanz,  der  jedoch  nur  am  Kopfe, 
an  den  Rändern  des  Vorderrückens  und  am  Grunde  des  Schildchens 
erzgrün  ist.  Das  Kopfschild  und  die  Stirn  sind  dicht  i)unktirt, 
der  Scheitel  und  der  Vorderrücken  haben  sperrige,  wenn  auch 
scharfe  Punkte,  die  nach  den  Seiten  des  letzteren  hin  dichter 
werden.  Die  Flügeldecken  sind  ziemlich  stark  gewölbt,  gleich 
breit,  oben  an  der  Schulter  stark  gerandet,  vorgequollen,  dahinter 
etwas  ausgebuchtet,  ganz  wie  bei  Ä.  rvgosus\  ihre  Oberfläche 
hat  deutliche  tiefe  Punkte,  die  sich  ganz  wie  bei  A.  rugosus 
vertheilen,  nur  im  Verhältniß  etwas  schwächer  sind.  Die  After- 
decke und  das  letzte  Bauchsegment  sind  gelb,  erzgrün  glänzend, 
sehr  glatt,  am  Rande  mit  zerstreuten  rothbraunen  Borsten  be- 
setzt.    Der    übrige    Bauch,    die   Hüften    und    Seitenstücke    haben 

Stett,  entomol.  Zeit.  1904. 


89 

ciii»'  kusUuiieiihruiiiK,'  Fiirlu',  dir  iiiil'  dfi-  gladcu  Baiiclilläolic  ciiicii 
slarkeu  ^letullgliuiz  hesilzl.  Die  Brust  ist  sclnvar/grüii,  aiil"  der 
Mitte  luickt,  übrigens  mit  weißgmiien,  ziemlich  langen  Ilaaren 
bekleidet.  Die  Beine  haben  eine  gelbbraune  Farbe  und  einen 
lebhaften  Metallglanz,  der  an  den  Schienen  ins  Kupfrige  zieht; 
die  Füße  sind  dunkel  erzgrün,  das  Klauenglied  und  die  Krallen 
aber  mehr  braun. 

Nach  Mac  Leav  lindet  sich  der  Käler,  der  A\ie  eine  Varietät 
von  rugosNS  aussieht,  in  N.-S.- Wales  bei  .Monai-o  und  Braidwood. 

11.  A.  dispar  Mac  Leay.  Ich  habe  einge  Stücke  von 
N.-S. -Wales,  Kichmond  River  unter  diesem  Namen  erhalten;  da 
sie  aber  nicht  in  allen  Punkten  mit  der  Beschreibung  überein- 
stimmen, so  lasse  ich  diese  hier  folgen: 

Viridi-acneus,  nitidus,  capite  anticc  densc  punctulab»,  thorace 
h'viler  punctulato,  elvtris  llavis  rugcse  punctatis  apice  singulatiiu 
subrotundatis,  pedibus  fulvis  subviridi-aeneis  tarsis  viridi-nigris, 
corpore  subtus  viridi-nigro  albido-piloso,  mesosterno  triaugulariter 
elongato  subacuto,  ])3'gidio  viridi-aureo  nitidissimo  apice  sub- 
barbato.     Long.   10  lin. 

This  insect  is  not  uidike  a  pale  variely  <»f  .4.  ruyosiis,. 
it  differs  in  having  the  elytra  less  deeply  punctured,  with  (he 
apex  of  each  somewhat  rounded.  The  thorax  also  is  more 
Irans verse  and  the  mesosternal  process  is  less  acute  and  more 
triangularlj'  pointed.  One  of  this  species  in  the  coUection  of  the 
late  Mr.  W.  S.  Mac  Leav  is  labelled  ^4.  porosua  Schönherr, 
which  it  certainly  is  not  unless  indeed  the  porosus  of  Schönherr 
is  ver}-  different  from  thut  of  Boisduval  and  other  authors  and 
froni  the  inustus  of  Kirby. 

I  de  not  know,  from  what  pari  of  N.-S. -Wales  1  procured 
m}'  speeimens. 

12.  A.  luridus  Arrow.  Diese  Art  kenne  ich  nicht  und 
gebe  daher  hier  ihre  Besehreibung. 

Breviter  ovatus,  brunneus;  capite,  prothorace,  seutello  pygidio, 
femoribus    tibiisque    igneo    metallicis,    corpore    subtus    metallico- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


90 

nigro,  larsis  nigi'O-viridibus:  cly[)c'0  brcvi,  cum  IVontc  puulü 
punctato,  maris  parte  media  nonnihil  producta,  rellexa;  pro- 
thorace  nitido,  vix  punctato,  lateribus  paulo  arcuatis,  angulis 
anticis  acutis,  posticis  feie  rectis,  marginis  anticae  (?)  medio  sat 
l^rofunde  ante  scutellum  exciso,  angulis  rotundatis;  elyti-is  sub- 
dense  non  contluenter  punctatis,  punctis  majoribus  seriato-ordinatis 
interpositis,  apicibus  paulo  productis,  subtiliter  rotundatis:  pygidio 
jere  laevi,  punctis  magnis  setisque  nonnullis;  corj)ore  subtus  fere 
nudo,  processu  mesosternali  longo,  acuto,  libiis  anticis  3-dentatis. 

Long.  22  mm.     Hab.  N.-S.-Wales. 

This  insect  is  intermediate  between  A.  rugosiis  Kirby  and 
Ä.  chloropyrus  Drapiez,  its  colouring  being  almost  that  of  tlie 
former  and  its  form  and  sculpture  more  those  of  the  latter,  but 
showing  an  approximation  to  A.  i'ugosiis.  The  clypeus  is  as  in 
chloropyrus,  but  the  sternal  process  is  stronger,  there  is  no  deiinite 
striation  of  the  elytra,  of  wliich  the  sutural  angles  are  slightly 
produced  and  not  squarely  truncate,  and  the  seulpturing  of  the 
pygidium  is  only  incipient. 

13.  A.  smaragdinus  Ohaus  (prasiniis  Mae  Leay).  Hell 
grasgrün  wie  Euchlora  smaragdina  von  Luzon,  glänzend  polirt, 
das  Kopfschild  gelblich  durchscheinend,  die  Beine  gelb  mit  grün- 
lichen Reflexen,  die  Tarsen  etwas  dunkler,  die  Fühler  braungelb ; 
zuweilen  mehr  olivengrün,  röthlich  opalescirend.  Das  Kopfschild 
ist  trapezförmig  mit  schwach  gerundeten  Ecken,  beim  ,^  ein 
niedriger  Lappen  in  der  halben  Breite  der  Stirnnaht  vorn  scharf 
abgesetzt  und  rechtwinkhg  zurückgebogen,  die  Oberlläche  eben, 
weitläufig  fein  punktirt,  lebhaft  glänzend;  beim  $  ist  der  Rand 
ringsum  ganz  schwach  aufgebogen,  die  Oberfläche  dichter  und 
kräftiger  punktirt,  wenig  glänzend.  Die  Stirnnaht  ist  geradlinig, 
die  Stirn  weitläufig  fein  punktirt,  der  Scheitel  glatt.  Die  Mund- 
theile  sind  wie  bei  A.  analis  gebildet  bis  auf  den  LTnterkiefer- 
helm,  dessen  untere  Kauleiste  nur  in  ihrer  basalen  Hälfte  mit 
den  beiden  anderen  verschmolzen  ist,  während  die  apicale,  freie 
Hälfte  in  3  runde  Zähne  gespalten  ist,  deren  äußerer  hinter  dem 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


Ol 

mittleren  steht  (Fig.  14.  Froiilalaiisichi  de.s  r.  Untei-kiererhcluis). 
Das  Halsschild  ist  kurz,  die  Seiten  \venig  gebogen,  die  Vorder- 
ecken etwas  vorspringend,  die  Hinterecken  nahezu  rechtwinklig, 
die  basale  Randfurche  vor  dem  Schildchen  kaum  unterbrochen, 
die  ganze  Oberfläche  mit  zerstreuten  feinen  Pünktchen  bedeckt. 
Die  Deckflügel  sind  überall  sehr  fein  punklirl  und  mit  ganz 
seichten  Furchen  auf  der  Scheibe,  die  den  prim.  Punktreihen 
entsprechen;  der  Seitenrand  ist  in  beiden  Geschlechtern  neben 
der  Schulter  etwas  verdickt,  weiterhin  kräftig  gekerbt,  der  Spitzen- 
buckel vorspringend.  Die  Afterdecke  ist  dreiseitig,  gewölbt, 
beim  $  spitzer  und  mehr  vorgezogen  als  beim  ,^^  mit  querein- 
gedrückten Punkten  in  der  Mitte  weitläufig,  an  den  Seiten  dichter 
bedeckt,  an  den  Seiten  mit  einzelnen  langen  weißen  Haaren,  die 
Spitze  und  der  Afterrand  spärlich  roth  gewimpert.  Die  Bauch- 
ringe und  Brust  sind  spärlich  weiß  behaart,  der  Mesosternal- 
fortsatz  lang  und  kräftig,  zugespitzt,  zuerst  etwas  nach  unten 
gesenkt,  die  Spitze  nach  oben  umgebogen.  Die  Vorderschienen 
sind  beim  ^  2zähnig,  beim  $  3zähnig,  bei  letzterem  die  innere 
Klaue  der  Vorderfüße  fein  gespalten. 

,^  Länge  1972— 21,  Breite  10— IOV2:  $  Länge  21— 22'/2, 
Breite  11 — 11  V/2  mm.  Queensland,  Geraldton,  Cairns  und 
Cleveland  Bay. 

14.  A.  concinnus  Blackburn.  Auch  diese  Art  kenne  ich 
nicht  aus  eigner  Anschauung,  weswegen  ich  ihre  Beschreibung 
hier  wiedergebe: 

Mas?  Sat  brevis:  minus  convexus;  nitidissimus;  supra  glaber, 
corpore  subtus  pygidioque  sparsissime  albido-pilosis:  su])ra  brunneo- 
castaneus  i)lus  minusve  viridi-micans,  corpore  subtus  obscure 
viridi  vel  cyaneo  plus  minusve  violaceo-micanti,  metasterno  medio 
(exemplorum  2  visorum)  splendide  aureo,  antennis  palpis  pedibusque 
castaneis:  supra  sparsim  subtiliter  punctulatus,  elytris  puncturis 
paulo  majoribus  lineatim  leviter  impressis,  pygidio  ad  latera  paulo 
magis  perspieue  punctulato:,  clypeo  anticc  sat  fortiter  elevato- 
reflexo,  rotundato:   antennarum   clava   (piani  artieuli  praecedcntes 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


92 

5  coiiiiiiicli  sulilüiigion:  pi-olhorace  lordter  (ransvcrso,  antice 
modice  angiistato  leviter  emavginato,  postice  fortiter  bisinuato 
(lobo  mediano  haud  emarginato),  latoribus  fere  rectis,  angulis 
anticis  vix  acutis  posticis  sat  abrupte  ret-tis;  elytris  ad  apiceni 
conjunt'tiin  late  rotundatis^  mesosterni  processu  elongato,  aculo; 
tibiis  auticis  externe  3-dentatis,  dentibus  apicalibus  2  approximatin 
inter  se,  dente  3*>  (hoc  paiilo  ante  tibiam  mediam  sito)  sub- 
obsoleto;  ungiiibus  ad  apicem  acutis  haud  fissis.  Long.  6'/2, 
lat.  31/3  Ihi.     N.-Queensland  (Mr.  French). 

This  species  is  the  smallcst  Anoplognathus  3'et  described, 
being  a  little  smaller  than  A.  abnormis  Mac  Leay,  but  otherwiee 
does  not  appcar  to  diller  froui  its  typical  congener's,  either 
structurally  or  in  facies.  In  Sir  W.  Mac  Leav-'s  groui)ing  of 
tlie  Anoplognathi  (Tr.  Ent.  Soc.  K.-S.-Wales  IL  p.  353—4) 
it  should  bc  placed,  I  think,  in  the  group  containing  rugosus 
Kirbj,  pcctoralis  Burm.  and  dispar  M.  L.,  from  all  of  which  it 
difTers  widelv  inter  alia  bv  the  subobsolete  puncturation  of 
its  elytra. 

15.  A.  aureus  Waterhouse.  Oben  und  unten  lebhaft  gold- 
glänzend, wie  Pkisiotis  resplendens,  die  Beine,  Fühler  und  Mund- 
theilc  hell  braungelb,  die  Seiten  der  Brust  und  des  Bauches 
spärlich  weiß  behaart.  Das  Kopfschild  ist  beim  ,^  trapezförmig, 
der  Vorderrand  etwas  verbreitert  und  aufgeworfen,  die  Fläche 
eben,  glänzend  polirt,  weitläufig  fein  punktirt:  beim  $  ist  es 
trapezförmig  mit  stark  abgerundeten  Ecken,  der  Rand  ringsum 
fein  umgebogen,  weniger  glänzend,  dichter  und  kräftiger  punktirt; 
die  Stirnnaht  ist  ganz  geradhnig,  die  Stirn  nur  an  den  Seilen 
bei  den  Augen  mit  einigen  kräftigen  Punkten,  die  Mitte  wie  der 
Scheitel  punktfrei;  die  Mundtheilc  sind  wie  bei  Calloodes  Grayaniis 
gebildet,  die  untere  Kauleiste  am  Unterkieferhelm  in  ihrer  vorderen 
Hälfte  frei,  nicht  gespalten  (Fig.  IIa).  Der  Thorax  ist  flach 
gewölbt,  der  Hinterrand  vor  dem  Schildchen  lappenartig  nach 
hinten  vorgezogen,  dieser  Lappen  nicht  gekerbt,  die  ganze  Ober- 
fläche wie  auch  das  Schildchen    und   die  Deckflügel  ohne  Punk- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


93 

tirung.  Die  Al'tcrdocke  if:^t  beim  J  senkrecht  gestellt,  abgestutzt, 
beim  $  nach  hinten  ausgezogen,  zugespitzt,  an  den  Seiten  spärlich 
punktirt  und  weißgrau  behaart,  die  Spitze  fein  rothbraun  ge- 
M'imjx'rt.  Der  jMes(»sternalfortsatz  ist  gerade  nach  vorn  gerichtet, 
scharf  zugespitzt,  bis  zu  den  Vorderhüften  reichend.  Die  Vorder- 
schienen haben  beim  q  2,  beim  $  3  scharfe  Zähne,  beim  $  ist 
die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  fein  gespalten. 

,^  Länge  131/2,  Bi-t-'ite  7:  $  Länge  Ißi/a,  Gleite  9  umi. 
Q  u  e e n  s  1  a  n  d ,  Geraldton. 

Von  ,j  habe  ic;Ji  etwa  12,  von  $  3  untersucht,  die  alle 
genau  dieselbe  Länge  und  Breite  hatten. 

16.  A.  aeneus  Waterhouse.  Von  der  Körperform  des 
A.  rhinastus,.  oval,  llaeli  gewölbt,  oben  erzgrün  wie  Mimela 
princeps,  unten  kupferroth  mit  weißlicher  oder  gelblicher  Be- 
haarung. Das  Kopfschild  ist  gebildet  wie  bei  A.  porosus.  beim 
i^  parabolisch,  vorn  abgestutzt,  ein  niedriger,  schmaler  Lappen 
rechtwinklig  zurückgebogen,  die  Fläche  eben,  ziemlich  kräftig 
und  dicht  punktirt;  beim  $  ist  es  kurz  trapezförmig  mit  stark 
gerundeten  Ecken,  dichter  punktirt  und  weniger  glänzend.  Die 
Mundtheile  sind  wie  bei  analis  gebildet,  die  untere  Kauleiste  am 
Unterkieferhelm  in  ihi'er  vorderen  Hälfte  frei  und  in  zwei  Zähne 
gespalten.  Die  Stirn  ist  ziendich  dicht,  der  Scheitel  spärlich 
punktirt.  Der  Thorax  ist  nach  vorn  gleichmäßig  verschmälert, 
auf  der  Scheibe  spärlich,  an  den  Seiten  dichter  und  gröber 
punktirt.  Seliildchen  nur  ^^'ellig■  punktirt.  Decktliigel  beim  q 
nahezu  parallelseitig,  beim  V  etwas  verbreitert  über  den  Hiuter- 
hüften,  der  Seitein-and  etwas  verdickt,  besonders  neben  den 
Schultern,  und  kupfrig:  die  ganze  OberHäche  ist  dicht  punktirt, 
die  Punkte  hinter  dem  Schildchen  fein  und  verloschen,  nach  den 
Rändern  hin  dichter  und  gröber  werdend,  die  Nahtrippe  glatt. 
Die  Afterdecke  ist  mit  groben  Punkten  bedeckt,  die  in  der  Mitte 
weitläufig  stehen,  au  den  Seiten  und  an  der  Basis  Jedoch  überall 
zu  groben  Nadelrissen  und  Furchen  zusamnuMiilicßen,  aus  denen 
weißliche  oder    gelbliche  Ilaare  entspringen:    die  Spitze    und   der 

stell,  eutonioi.  Zeit.  I'.IUI. 


94 

Afterrand  sind  S])äilich  roth  gewimpert.  Die  Unterseite  ist  au 
den  Seiten  grob  jounktiit  und  dicht  behaart-  der  Mesosternal- 
fortsatz  ist  kräftig,  lang,  zugespitzt.  Die  Vorderschiencu  sind 
Szähnig,  die  innere  Klaue  an  den  Vorderi'üßen  beim  $  gespalten. 

Die  Type  im  British  Museum,  ein  $,  stammt  aus  Queens- 
land, Rcckingham  und  mißt  I51/2  lin.  in  der  Länge,  9  in  der 
Breite;  ein  ,^,  aus  Cardwell  stammend,  fand  ich  in  der  Samm- 
lung des  Herrn  Obeithür;  es  mißt  30  mm  in  dei-  Länge,  IG'/^  mm 
in  der  Breite.  Durch  die  in  der  Mitte  glatte,  an  den  Seiten 
dicht  und  grob  uadelrissigc  Afterdecke  biklet  die  Art  den  Ueber- 
gang  zur  folgenden  Gruppe,  in  welcher  diese  gleichmäßig  nadel- 
rissig ist. 

b.  Afterdecke  gleichmäßig  dicht  und  fein  nadelrissig,  in 
beiden  Geschlechtern  senkrecht  gestellt,  an  der  Spitze 
nicht  aufgebogen,  ohne  Seiteneindruck,  unbehaart,  nur 
um  den  Afterrand  fein  gewimpert.  ; 

17.  A.  chloropyrus  Drapiez.  Oben  hell  braungelb,  Kopf, 
Vorderrücken  und  Schildchen  mit  lebhaftem  grluiem  Erzschimmer, 
Afterdecke  und  Unterseite  erzgrün,  die  Beine  gelb  mit  grünem 
Erzglanz,  die  Tarsen  erzgrün,  die  Fühler  dunkelbraun,  die  Brust- 
und  Bauchseiten  weißgrau  behaart.  Kopfschild  beim  ,^  parabolisch, 
vorn  abgestutzt,  ein  niedriger  schmaler  Lappen  rechtwinklig 
zurückgebogen,  die  Oberfläche  eben,  metallisch  grün,  glänzend, 
ziemlich  dicht  punktirt;  beim  $  ist  es  kurz  parabolisch,  fast 
halbkreisförmig,  der  ringsum  fein  aufgeworfene  Rand  braun,  die 
Oberfläche  dichter  und  gröber  runzlig  })unktirt,  wenig  glänzend; 
die  Stirnnaht  ist  geradlinig,  die  Stirn  ziemlich  dicht,  der  Scheitel 
hchter  punktirt;  die  Mundtheile  sind  wie  bei  A.  analis  gebildet, 
die  untere  Kauleiste  am  Unterkieferhelm  zweifach  gekerbt.  Der 
Thorax  ist  mäßig  lang,  vor  dem  Schildchen  ausgebuchtet,  die 
Hinterecken  scharfwinkHg,  etwas  ausgezogen,  die  ganze  Ober- 
fläche fein  punktirt,  mit  Andeutung  einer  mittleren  Längsfurche. 
Die  Deckflügel  sind  hell  braungelb  ohne  allen  Erzglanz,  die  Naht 
etwas  verkürzt,  die  prim.  Punktreihen  regelmäßig,  die  Nahtrippe 

Stott.  futomol.  Zeit.  1904. 


95 

glatt,  die  übrigen  priui.  Rippen  und  die  Interstilien  unregelmäßig 
punktirt,  d\ti  Sculptur  hinter  dem  Seliildchen  mehr  verloschen; 
beim  ,^  lauten  die  Punkte  der  prim.  Punktreihen  an  den  Seiten 
vielfach  zu  länglichen,  im  Grunde  braun  gefärbten  Grübchen  zu- 
sammen, beim  $  sind  die  prim.  Punktreihen  mehr  im  Ganzen 
furchenartig  vertieft;  beim  ,S  sind  die  Deokllügel  mehr  parallel- 
seitig,  der  Seitenrand  wenig  verdickt,  nahe  dem  Hinterrand  etwas 
gekerbt,  beim  $  sind  sie  über  den  Hinterhüften  stark  verbreitert 
und  der  Rand  hier  kielartig  verdickt,  weiterhin  scharf  gekerbt. 
Die  Afterdecke  ist  überall  diolit  und  fein  nadeh-issig,  matt  seiden- 
artig glänzend,  wie  bei  riridiaeiieiis,  die  Spitze  und  der  After- 
rand fein  roth  gewimpert.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  gerade 
nach  vorn  gerichtet,  scharf  zugespitzt.  Die  Yorderschienen  sind 
in  beiden  Geschlechtern  Szähnig,  beim  $  die  innere  Klaue  der 
Vorderfüße  auch  einfach  oder  mit  einem  ganz  feinen  Zähnchen 
vor  der  Spitze. 

^  Länge  211/2-23,  Breite  llVa-l^'/z;  ?  I^änge  22'/2 
bis  25,  Breite  13— 141/2  mm.  In  Queensland  und  Victoria 
häufig. 

B.  Afterdecke  in  beiden  Geschlechtern  gleichmäßig  fein  behaart, 
nur  bei  porosns  neben  der  behaarten  Mittellinie  beiderseits 
ein  kleiner  kahler  Heck.  ■\>-'^'^' 

I.    Der  Mesosternalfortsalz  ist,  wie  bei  allen  vorhergehenden 
Arten,  in  eine   lange  Spitze  ausgezogen,    die   bis  zu  den 
Vorderhüften  reicht.        ^j   ' ' ' 
18.  A.  porosus  Dalman.    Eine  der  häufigsten  und  variabelsten 
Arten  der  Gattung.     Die  Körperform   ist   elliptisch,   ziemlich  ge- 
wölbt, die  Färbung  oben   1)  hell  scherbengelb,  alle  Ränder  ganz 
fein  kupfrig,    2)  hell  scherbengelb,    die  Ränder  von  Kopf,    Hals- 
schild   und    Schildchen    fein    erzgrün,    deren    Oberlläelie    kupfer- 
schillernd, die  Afterdecke  kupferroth,    grün  gerandet,    die  l'nter- 
seite    kupfrig  mit   grünen    Rändern,    die  Beine   gelb    mit  Kupfer- 
glanz.   3)  hell  braungelb,  Kopf,  Halssehild,  Seliilddien  und  Afler- 

StfU.  (Mifi)inol.  Zeit.   l'J04. 


96 

decke  lebhaft  erzgrün,  die  Deckflügel  mit  grünem  Erzglanz,  die 
Unterseite  dunkler  erzgrün,  die  Beine  gelblich  durchseheinend. 
4)  wie  3,  der  Vorderkörper  dunkler  grün,  die  Deckflügel  mit 
Kupferglanz.  Die  Tarsen  sind  stets  dunkel  erzgrün,  die  Fühler 
hellbraun.  Das  Kopfschild  ist  beim  q  parabolisch,  die  Seiten 
wenig,  der  schmale  vordere  Lappen  etwas  höher  aufgeworfen, 
weitläufig  fein  punktirt,  glänzend  polirt;  beim  $  ist  es  trapezoidal 
mit  wenig  gerundeten  Ecken,  der  braun  gesäumte  Rand  ringsum 
fein  umgebogen,  dicht  und  fein  runzlig,  weniger  glänzend ;  die 
Stirnnaht  ist  geradhnig,  die  Stirn  beim  $  dicht,  beim  ,^  weit- 
läufig punktirt,  der  Scheitel  fast  glatt;  die  Mundtheile  sind  wie 
bei  A.  analis  eebildet.  Das  Halsschild  ist  am  Hinterrand  vor 
dem  Schildchen  breit  ausgebuchtet,  an  den  Seiten  fein  punktirt, 
das  Schildchen  wie  die  Mitte  des  Thorax  punktfrei.  Die  Deck- 
ilügel  sind  elliptisch,  der  Seitenrand  beim  V  neben  der  Schulter 
etwas  verdickt  und  über  den  Hinlerhüften  winklig  etwas  nach 
unten  gebogen,  der  Hinterrand  bei  der  Naht  etwas  ausgezogen, 
die  Naht  selber  etwas  verkürzt ;  sie  zeigen  die  gewöhnlichen 
prim.  Punktreihen,  von  denen  die  erste  bei  der  Naht  ganz  regel- 
mäßig ist  und  aus  kleinen  Punkten  besteht,  während  in  der  IL, 
IIL  und  IV.  einzelne  Punkte  stark  grubig  vertieft  oder  durch 
Zusammenfließen  mehrerer  Punkte  in  kurze  Gruben  umgewandelt 
und  im  Grunde  schwarzbraun  gefärbt  sind;  die  Interstitien  sind 
unregelmäßig  fein  punktirt,  die  Scnlplur  hinter  dem  Schildchen 
verloschener  als  weiterhin:  der  Rand  ist  bei  der  hinleren  äußeren 
Ecke  gekerbt.  Zuweilen  tragen  die  Deckflügel  nur  wenige  dunkle 
Punkte,  zuweilen  sind  fast  alle  Punkte  der  genannten  3  Rippen 
in  Grübchen  oder  kurze  Furchen  umgewandelt.  Die  Afterdecke 
ist  nadelrissig  und  weiß  behaart  bis  auf  zwei  kahle  glänzende 
Flecke  neben  der  Mittellinie;  um  die  Afteröffnung  und  auf  der 
Spitze  stehen  vereinzelte  rothe  Wimpern.  Die  Bauchringe  tragen 
in  der  Mitte  die  gewöhnliche  Querreihe  borstentragender  Punkte, 
an  den  Seiten  sind  sie  wie  die  Brust  dicht  nadelrissig  und  weiß 
behaart.    Der  Mesosternalfortsatz  ist  gerade  nach  vorn  gerichtet, 

Stett.  outomol.  Zeit.  1Ö04. 


97 

zuges])ilz(,  die  Spiizc  et\Aas  umgebogen.  Die  Vorderschienen  sind 
Szälinig,  beirii  ^  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  fein  gespalten. 

^  Länge  18—24,  Breite  11  — 13:  $  Länge  21— 26,  Breite 
121/2 — 141/2  mm.  Queensland,  Rockhampton;  N.-S.-Wales, 
Kiehmond  River,  Sidney,  Lambton;  Victoria,  Melbourne,  Mansfeld. 

Herr  Oberthür  besitzt  aus  der  Lansberghe'schen  Sammlung 
oline  genauere  Fundortangabe  ein  $,  das  oberseits  ganz  schwarz 
ist  mit  geringen  Resten  von  grün  auf  dem  Kopf  und  an  den 
Rändern  des  Thorax  und  der  Deckflügel,  unten  ist  die  Färbuno- 
dieselbe  wie  bei  Nr.  3. 

19.  A.  Boisduvali  Boisduval.  Länglich  elliptisch,  hoch 
gewölbt,  hell  braungelb  auf  Kopf,  Vorden-ücken  und  Schildchen 
prachtvoll  grün  und  violett  schimmernd,  die  Deckflügel  gewöhn- 
lich mit  schwachem  grünem  oder  violettem  Schiller,  selten  leuch- 
tend kupferroth  mit  erzgrünen  Reflexen,  die  Afterdeeke,  Unter- 
seite und  Schenkel  hefl  erzgrün,  die  Schienen  heller,  die  Tarsen 
dunkler  violett,  die  Fühler  gelbbraun,  die  Afterdecke  ziemlich 
spärlich,  Bauchseiten  und  Brust  etwas  dichter  anliegend  weiß 
behaart.  Das  Kopfschild  ist  beim  (^  trapezoidal,  der  Vorder- 
rand braun  gesäumt  und  hoch  aufgeworfen,  die  Oberfläche  eben, 
dicht  und  ziemlich  kräftig  punktirt,  glänzend  erzgrün,  ringsum 
gelb  durchscheinend;  beim  $  ist  es  küi-zer  trapezförmig,  die  Ecken 
vorn  abgerundet,  der  Rand  ringsum  braun  gesäumt,  vorn  höher 
umgebogen  als  an  den  Seiten,  dichter  runzlich  punktirt,  wenig- 
glänzend;  die  Stirnnaht  ist  geradlinig,  die  Stirn  dicht  und  kräftig 
(beim  $  stärker  als  beim  q)  punktirt,  der  Scheitel  lichter;  die 
Mundtheile  sind  wie  bei  analis  gebildet,  die  Schneide  der  Ober- 
kiefer (zwischen  Spitze  und  Mahlzahn)  zahnartig  vorgezogen. 
Das  Halsschild  ist  kurz,  die  4  Ecken  scharfwinklig  vorgezogen, 
der  Hinterraud  vor  dem  Schildehen  halbkreisförmig  ausgeschnitten, 
die  Oberfläche  auf  der  Scheibe  ganz  zerstreut,  an  den  Seiten 
etwas  dichter  fein  punklirl.  Das  Schildchen  ist  nur  bei  der 
Basis  fein  punktirt.  Die  Deckllügel  sind  parallelseitig,  der  Seiten- 
rand in  beiden  Geschlechtern  neben  der  Schulter  etwas  verdickt, 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904.  7 


98 

weiterhin  fein  gekerbt,  die  Ecke  bei  der  Naht  etwas  ausgezogen, 
die  Naht  selber  etwas  verkürzt;  sie  sind  regelmäßig  und  tief 
gefurcht,  den  inim.  Punktreihen  entsprechend  und  die  Punkte 
der  prim.  Punktreihen  bald  zu  kurzen  Grübchen,  bald  zu  längeren 
Strichen  vereinigt  und  im  Grunde  braun  gefärbt;  die  letzte  oder 
11.  prim.  Punktreihe,  welche  die  Seitenrippe  begrenzt,  bleibt 
stets  von  solchen  dunklen  Punkten  frei,  die  erste  (bei  der  Naht) 
zeigt  solche  nur  nahe  dem  Hinterrand,  die  10.  nur  dicht  bei  der 
Basis;  die  Interstitien  und  prim.  Rippen  auf  der  Scheibe  zeigen 
Reihen  feinerer  Punkte,  die  ganze  Sculptur  ist  hinter  dem  Schildchen 
verloschener  als  weiterhin.  Die  Afterdecke  ist  dicht  nadelrissig, 
zwischen  den  Nadelrissen  fein  höckerig,  wenig  glänzend,  überall 
weiß  anliegend  behaart,  um  die  Afteröffnung  roth  gewimpert. 
Der  Mesosternalfortsatz  ist  nach  vorn  gerichtet,  spitz  und  lang; 
die  Vorderschienen  sind  in  beiden  Geschlechtern  Szähnig,  beim 
$  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  fein   gespalten. 

^^  Länge  22—24,  Breite  12— 131/2;  ?  Länge  25—27, 
Breite  I31/2 — 14^/2  »mi-  Queensland,  Rockhampton,  Cairns, 
Geraldton,  Cooktown;  N.-S. -Wales,  Sidnej? 

20.  A.  prasinus  Castelnau.  Eiförmig,  hochgewölbt,  oben 
und  unten  apfelgrün  wie  eine  Plafj/coelia,  alle  Ränder  gelb  ge- 
säumt, der  Rand  des  Kopfschildes,  die  Stirnnaht  und  die  Zähne 
der  Vorderschienen  braunschwarz,  die  Füße,  Fühler  und  Mund- 
theile  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  beim  q  spitz  parabolisch, 
der  Vorderrand  aufgebogen,  die  Fläche  bei  der  Stirnnaht  zu- 
weilen schwach  eingedrückt,  weitläufig  punktirt,  glänzend,  beim 
$  nahezu  halbkreisförmig,  nicht  eingedrückt,  dichter  runzlig 
punktirt,  M^enig  glänzend;  die  Stirnnaht  ist  in  der  Mitte  schwach 
nach  hinten  geschwungen,  die  Stirn  fein  und  mäßig  dicht,  der 
Scheitel  ganz  weitläufig  punktirt;  die  Mundtheile  sind  wie  bei 
A.  analis  gebildet,  der  Unterkieferhelm  sehr  kräftig,  alle  Kau- 
leisten fest  mit  einander  verwachsen.  Das  Halsschild  ist  kurz, 
die  Seiten  gleichmäßig  gerundet,  die  Ecken  scharf,  der  Hinter- 
rand vor  dem  Schildcheu  beim   ,_^  ganz  ilach  ausgebuchtet,  ])eini 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


99 

$  nahezu  gerade  abgestutzt,  die  Oberfläche  weitläufig  und  ver- 
loschen punktirt.  Die  Deckfliigel  sind  regelmäßig  gefurcht  (den 
prim.  Punktreiben  entsprechend)  und  in  den  Furchen  kräftig 
punktirt,  die  prim.  Rippen  punktfrei,  von  den  Interstitien  enthält 
das  erste,  zweite  und  dritte  je  eine  Reihe  kräftiger  Punkte;  die 
Deckflügel  sind  gemeinsam  zugerundet,  bei  der  Naht  nicht  ver- 
kürzt, der  Seitenrand  in  beiden  Geschlechtern  schwach  verdickt, 
nahe  dem  Hinterrand  g«kerbt.  Die  Afterdecke  ist  fein  quer- 
runzlig,  wenig  glänzend,  spärlich  anliegend  grauweiß  behaart. 
Die  Bauchseite'  und  Brust  ist  anliegend  grauweiß  behaart,  der 
Mesosternalfortsatz  gerade  nach  vorn  gerichtet,  lang,  zugespitzt, 
die  Spitze  gelb.  Die  Vorderschienen  sind  3zähnig,  der  basale 
Zahn  beim  ,^  oft  sehr  klein,  beim  $  die  innere  Klaue  der  Vorder- 
füße gespalten,  die  Fühlerkeule  beim  ,^  nur  wenig  länger  als 
beim  $. 

^  Länge  I8-I91/2,  Bi'eite  IO1/2— ^Va^  ?  Länge  22,  Breite 
121/2-  14  mm.     N.-S.-Wales,  Richmond  River. 

21.  A.  concolor  Burmeister.  Länglieh  elliptisch,  ziemlich 
hoch  gewölbt,  blaß  rothgelb,  bei  dunkleren  Stücken  sind  oben 
alle  Ränder,  unten  Bauch  und  Brust  sowie  die  vordere  Hälfte 
der  Hinterschenkel  schwarzgrün,  bei  helleren  Stücken  ist  oben 
nur  der  Hinterrand  des  Halsschildes,  unten  nur  die  Brust  schwarz- 
grün; Fühler  und  Tarsen  sind  stets  braungelb.  Das  Kopfsehild 
ist  beim  $  nahezu  halbkreisförmig,  der  fein  braun  gesäumte 
Rand  etwas  umgebogen,  die  Fläche  ziemlich  dicht  und  kräftig 
jnmktirt;  die  Stirnnaht  ist  geradlinig,  die  Stirn  mäßig  dicht,  der 
Scheitel  weitläufig  punktirt;  die  Mundtheile  sind  w^ie  bei  A.  aureus 
gebildet,  die  3  Zähne  der  basalen  Kauleiste  weit  auseinander 
stehend.  Das  Halsschild  ist  kurz,  vor  dem  Schildchen  nicht  aus- 
gerandet,  die  Oberfläche  weitläufig  fein  punktirt.  Die  Deckflügel 
zeigen  regelmäßige  Punktreihen  (prim.  Punktreihen)  und  zwischen 
diesen  spärliche  unregelmäßige  Punkte,  die  Nahtrippe  ist  punktfrei, 
die  ganze  Sculptur  durch  feine  Querrunzeln  etwas  undeutlich;  die 
Naht  ist  ganz  schwach  verkürzt,    der  Seitenrand    nicht  verdickt 

Stctt.  entoniol.  Zeit.  1904.  7* 


100 

bei  der  Hinteveckc  fein  gekerbt.  Die  Afterdecke  ist  mit  zu- 
sammenfließenden eingeritzten  Zackenlinien  dicht  bedeckt,  gleich- 
mäßig anliegend  graiigelb  behaart,  ßauch  und  Brustseiten  sind 
dicht  sculptirt  und  anliegend  graugelb  behaart 5  der  Mesosternal- 
fortsatz  ist  lang  und  spitz;  die  Y orderschienen  sind  Szähnig,  die 
innere  Klaue  der  Vorderfüße  einfach. 

V  Länge  16—20,  Breite  91/2  — 12  mm.  Queensland, 
Clarence  River. 

22.  A.  pallidicollis  Blanchard.  Durch  eine  Bemerkung 
Mac  Leay's  verleitet,  habe  ich  in  der  Stettin.  E.  Z.  1898  p.  32 
diese  Art  für  identisch  mit  A.  porosus  erklärt:  inzwischen  habe 
ich  aber  den  echten  A.  pallidicollis  in  Anzahl  erhallen  und  finde, 
daß  er  eine  selbstsländige  Art  ist,  die  sich  vor  Allem  durch  das 
gleichmäßig  dicht  uadelrissige  und  gleichmäßig  anliegend  behaarte 
Pygidium  von  porös  iis  unterscheidet.  Er  gleicht  in  Größe  und 
Habitus  einem  kleinen  porosits^  die  Färbung  ist  oben  hell  braun- 
gelb, alle  Ränder  fein  braungrün,  Kopf,  Halsschild  und  Schildchen 
kupfrig  glänzend,  die  Deckflügel  beim  q  gewöhnlich  (aber  nicht 
immer,  beim  ^  fast  nie)  mit  grubigen  braunen  Punkten,  die 
Afterdecke  und  Unterseite  dunkel  erzgrün,  die  Fühler  und  Beine 
gelbbraun,  die  Hinterschienen  und  Tarsen  dunkler,  erzgrün,  After- 
decke, Bauch  und  Brust  anliegend  weißgrau  behaart.  Das  Kopf- 
schild des  o  ^st  wie  bei  porosus  gebildet,  der  vordere  Lappen 
etwas  breiter  und  höher  aufgeworfen,  der  Rand  ringsum  braun, 
die  Fläche  beiderseits  beim  Seitenrand  etwas  eingedrückt,  kräftig 
punktirt,  beim  $  ist  es  trapezförmig  mit  kaum  gerundeten  Ecken, 
der  Rand  besonders  vorn  aufgebogen,  dicht  netzartig  gerunzelt, 
schwach  glänzend;  die  Stirnnaht  ist  scheinbar  etwas  nach  vorn 
gebogen,  Stirn  und  Scheitel  beim  q  weitläufig  kiäftig  punktirt, 
beim  $  die  Stirn  dicht  runzlig,  der  Scheitel  weitläufig  punktirt; 
die  Mundtheile  sind  wie  bei  porös us  gebildet,  wodurch  sich  be- 
sonders die  $  von  der  vorhergehenden  Art  unterscheiden.  Das 
Halsschild  ist  ziemlich  kurz,  vor  dem  Schildchen  flach  aus- 
geschnitten, glänzend  polirt,    weitläufig  fein  punktirt.      Auch  das 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


101 

Schildflica  ist  lein  puuktirt.  Die  Deckiliigel  sind  puniUelseitig, 
gemeinsam'  zugerundet,  die  Naht  uiclit  verkürzt,  der  Seitenvand 
in  beiden  Geschlechtern  neben  der  Schulter  verdickt,  weiterhin 
dicht  gekerbt;  ihre  Oberlläclie  ist  mit  vielen  Punktreihen  bedeckt 
und  beim  o  sind  viele  dieser  Punkte  überall  (aueh  hei  der  Naht) 
zu  Grübchen  oder  kurzen  Furchen  vereinigt,  die  im  Grunde  braun 
gelUrbt  sind  5  bei  den  3  $,  die  ich  gesehen  habe,  sind  diese 
braunen  Punkte  klein  und  sehr  spärlich.  Die  .\fterdecke  ist  wie 
bei  concolor  sculptirt,  anliegend  weiß  behaart,  ebenso  Bauch  und 
Brust.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  gerade  nach  vorn  gerichtet, 
scharf  zugespitzt,  die  Yorderschienen  bei  q  und  $  scharf  3zähnig, 
beim  $  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  fein  gespalten. 

,S  Länge  18— 201/2,  Breite  10— II1/2;  ?  Länge  19—22, 
Breite  11  —  12  mm.  Queensland;  N.-S. -Wales,  Sidney; 
Victoria,  Melbourne,  Mansfeld. 

23.  A.  Mac  Leayi  Blackburn.     Breit  elliptisch,  kräftig  ge- 
baut, tlach  gewölbt,  hell  braungelb,  oben  mit  hellem  grünem  Erz- 
schimmer, die  Decktlügel  hell  violett  schimmernd,   die  Unterseite 
dunkel  erzgrün,  die  Beine  hell  brauugelb  mit  grünem  Erzschimmer, 
der  Hinterrand    der  Bauchringe,    der  Mesosternalfortsatz    und    die 
Tarsen  goldig-grün,  die  Fühler  braun.    Das  q  ist  mir  unbekannt 
und  ich  glaube  auch,  daß  die  Type  Blackburn's  ein  $,  nicht  wie 
er  glaubt,    ein  (^  ist.     Beim    $  ist    das   Kopfschild    trapezförmig 
mit  gerundeten  Vorderecken,  ringsum  fein  schwarzbraun  gesäumt, 
der  Vorderrand  etwas  aufgeworfen,    die  Fläche  eben,    die   Stirn- 
naht  ganz  geradhnig,  braun,    Kopfschild  und  Stirn    dicht  runzlig 
puuktirt,    wenig    glänzend,     der    Scheitel    sperriger    und    feiner 
punktirt;  die  Mundtheile  wie  bei  anaiis  gebildet.    Das  llalsschild 
ist  relativ  kurz,  vor  dem  Schildchen  deutlich  ausgeschnitten,    die 
Mitte  glänzend  polirt,  sehr  fein  und  weitläulig.   die  Seiten  dichter 
und  stärker  puuktirt.     Das  Schildchen  ist  an  der  Basis  gelbgrau 
behaart  und    spärhch  i)unklirl.     Die  Deckflügel    sind  gemeinsam 
zugerundet,  die  Schultern  vorspringend,    der   Seitenrand  in    ziem- 
licher Länge  kielartig  verbreitert    und    hinten    mit    feinem    Haut- 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1904. 


102 

saiim,  die  pvini.  Punktreihen  in  ganz  seichten,  verloschenen 
Furchen  stehend,  die  Nahtrippe  glatt,  die  übrige  Oberfläche  zer- 
streut fein  punktirt.  Die  Afterdecke  ist  dicht  und  fein  nadel- 
rissig, wie  bei  viridiaeneus..  hell  erzgrün,  seidenartig  glänzend, 
dicht  anliegend  grau^A•eiß  behaart  mit  längeren  rothgelben  Wimpern 
nahe  der  Spitze  und  um  den  Afterrand.  Die  Bauchringe  sind 
dunkel  erzgrün  mit  goldig-grünem  oder  kupfrigem  Hinterrand,  die 
Mitte  kahl,  die  Seiten  anliegend  grauweiß  behaart;  die  Brust  ist 
dicht  abstehend  grauweiß  behaart,  der  Mesosternalfortsatz  lang 
und  spitz,  die  Vorderschienen  kräftig  Szähnig,  von  den  Vorder- 
klauen die  innere  fein  gespalten. 

$  Länge  28,  Breite  16   mm.     N.-S.Wales,  Glen  Innes. 

24.  A.  Odewahni  Mac  Leav.  In  Größe,  allgemeiner  Körper- 
form und  Färbung  dem  A.  analis  gleichend,  das  Kopfschild  beim 
(^  jedoch  schmäler  nach  vorn  verjüngt,  durch  das  dicht  behaarte 
Pygidium,  die  lang  und  dicht  behaarte  Brust  an  hirsutns  und 
explanatns  erinnernd,  doch  ist  der  Mesosternalfortsatz  —  gerade 
wie  bei  rubiginosus  —  länger  als  in  der  hirstitus -Gn\p\K\ 
Länglich  elhptisch,  mäßig  ge\Aölbt,  sehr  kräftig  gebaut,  oben  hell 
braungelb  mit  hellem  grünem  Erzglanz,  der  Vorderkörper  lebhaft 
violett  schillernd,  unten  dunkel  erzgrün,  die  Beine  rothbraun  mit 
lebhaftem  violettem  Schiller,  die  Tarsen  schwarzgrün.  Das  Kopf- 
schild ist  beim  ,^  trapezförmig,  lang,  die  Seiten  kurz  vor  dem 
Vorderrand  parallel,  der  Vorderrand  hoch  aufgebogen,  ringsum 
fein  schwarzguin  gesäumt,  die  Fläche  eben,  die  Stirnnaht  gerad- 
linig, dunkelgrün,  die  Stirn  wie  das  Kopfschild  äußerst  fein 
runzlig,  matt  glänzend,  abstehend  gelb  behaart,  der  Scheitel 
glänzend  polirt,  weitläufig  punktirt.  Die  Mundtheile  wie  bei 
analis  gebildet,  die  Außeutcke  der  Oberkiefer  etwas  nach  oben 
umgebogen.  Das  Halssehild  mit  deutlicher  feiner  Längsfurche, 
vor  dem  Schildchen  flach  ausgeschnitten,  Hinterecken  stumpf, 
gerundet,  Vorderecken  spitz  scharf  vorgezogen,  die  Seiten  etwas 
nach  oben  umgebogen,  die  Mitte  äußerst  fein  und  zerstreut,  die 
Seiten  nur  wenig  dichter   punktirt,     Das    Schildchen    ist    an    der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


103 

Basis  graugelb  beluuu-t,  au  den  Seiten  puuktirt.  Die  Deckllügel 
sind  ;iu  der.  S])itze  etwas  ausgezogen  und  einzeln  zugeruiidet,  der 
Seitenrand  neben  der  Seludter  ganz  schwach  verdickt  und  ver- 
breitert, Aveiterhin  fein  gekerbt,  ohne  sichtbaren  Hautsaum,  fein 
und  verloschen  gefurcht  und  überall  fein  punktirt.  Die  After- 
decke ist  in  der  Mitte  zerstreut,  an  den  Seiten  dichter  querrissig, 
anliegend  weißgrau  behaart  mit  längeren  rotheii  \Vim])ern  um 
den  Afterrand,  Die  Bauchringe  sind  auch  in  der  Milte  anliegend 
weißgrau  behaart  (wie  niontanus),  die  Brust  dicht  mit  langen 
abstehenden  Haaren  bekleidet,  der  Mesosternalfortsatz  wie  bei 
rubiginosiis  kürzer  als  bisher,  scharf  zugespitzt.  Die  Vorder- 
schienen mit  3  kräftigen  schwarzen  Zähnen,  der  mittlere  dem 
Spitzenzahn  genähert,  alle  Klauen  einfach. 

,^  Länge  27,    Breite  I51/2   mm;    $  mir   unbekannt.     Süd- 
Australien,  Norwood. 

25.  A.  rubiginosus  Mae  Lea}-.  Kurz  eiförmig  hoch  ge- 
\A-öIbt,  braungelb  mit  lebhaftem  violettem  Schimmer,  auf  Kopf, 
Halsschild  und  Schildchen  außerdem  mit  grünem  Erzglanz,  After- 
decke und  Unterseite  dunkel  erzgrün,  die  Beine  roth violett,  .leb- 
haft glänzend,  die  Tarsen  etwas  dunkler,  die  Fühler  schwarz- 
braun. Das  Kopfschild  ist  beim  q  geformt  wie  bei  Boisducali , 
fein  braun  gesäumt,  dicht  und  fein  punktirt,  mit  einzelnen  gröberen 
Punkten  dazwischen,  lebhaft  glänzend;  die  Stirn  ist  ziemlich 
dicht,  der  Scheitel  weitläufig  punktirt;  die  Mundtheile  sind  sehr 
kräftig  gebaut,  wie  bei  analis.  der  mittlere  Vorsprang  der  Unter- 
lippe aber  schmal.  Das  Halsschild  ist  ziemlich  lang,  vor  dem 
Schildchen  llach  ausgeschnitten,  überall  fein  i)unktirt;  auch  das 
Schildchen  ist  ziemlich  dicht  punktirt.  Die  Deckllügel  sind  dicht 
kräftig  punktirt,  nur  die  erste  prim.  Punktreihe  (bei  der  Naht) 
regelmäßig,  die  Nahtrippe  punktfrei,  die  Sculptur  durch  viele 
feine  Querrunzehi  undeutlich  gemacht.  Die  Afterdecke  ist  mit 
vielen  großen  Punkten  bedeckt,  die  querelliptisch  scharf  um- 
rissen sind  und  in  der  Mitte  vielfacii  vereinzelt  stehen,  an  den 
Seiten  jedoch  zusanunenlließen;  sie  ist   anliegend  weißlieh  behaart 

Stolt.  entojnol.  Zeit.  1904. 


104 

wie  auch  die  Seiten  der  Brust  und  des  Bauches.  Der  Meso- 
sterualfortsatz  ist  kürzer  als  bisher,  gerade  nach  vorn  gerichtet, 
scharf  zugespitzt.     Die  Vorderschienen  sind  3zähnig. 

<^  Länge  2I1/2,  Breite  I31/2  mm.  N.-S.-Wales,  Glen  Innes; 
das  $  ist  mir  nicht  bekannt. 

26.  A.  nebulosus  Mac  Leay.  Hellgelb,  Kopf,  Vorderrücken 
und  Schildchen  mit  schwachem  .Kupferschiller,  der  Kopf,  das 
Halsschild  am  Vorder-  und  Hinterrand  (nicht  an  den  Seiten)  und 
das  Schildchen  fein  erzgrün  gesäumt;  zuweilen  ist  die  Mitte  des 
Thorax,  dem  Ansatz  der  Muskulatur  entsprechend,  und  der  Kopf 
unbestimmt  dunkler  gefärbt,  woher  die  Art  ihren  Namen  hat  5 
die  Afterdecke  ist  gewöhnlich  eizliraun  mit  Kupferschimmer,  grün 
gerandet,  die  Unttrseite  dunkel  erzgrüii,  die  Beine  und  der 
Mesosternalfortsatz  gelbbraun  mit  Kupfersehiller,  die  Schienen 
etwas  dunkler,  die  Tarsen  dunkelgrün,  die  Fühler  braungelb  5 
Afterdecke  und  Unterseite  sind  anliegend  weiß  behaart.  Das 
Kopfschild  ist  beim  q  ringsum  aufgebogen,  vorn  mehr  als  an 
den  Seiten,  der  vordere  Lappen  scharf  abgesetzt  und  wie  bei 
porosiis  zurückgebogen;  die  P'Iäche  ist  eben,  glänzend,  fein 
punktirt;  beim  $  ist  es  parabolisch  ringsum  fein  gerandet,  vorn 
etwas  aufgeworfen,  dicht  runzlig  punktirt,  wenig  glänzend;  die 
Stirnnaht  ist  deutlich  nach  vorn  gesehM'ungen,  die  Stirn  ziemlich 
dicht,  der  Scheitel  lichter  punktirt;  die  Mundtheile  sind  wie  bei 
analis  gebildet.  Das  Halsschild  ist  kurz,  vor  dem  Schildchen 
nahezu  halbki-eisförmig  ausgeschnitten,  die  Ecken  scharfwinklig, 
die  Seiten  dicht  und  hier  und  da  runzlig,  die  Mitte  zerstreut 
punktirt  mit  Andeutung  einer  Längsfurche.  Das  Schildchen  ist 
zerstreut  punktirt.  Die  Deckflügel  sind  gestreckt  elliptisch,  bei 
der  Naht  in  eine  Spitze  ausgezogen  (Fig.  15),  daneben  etwas 
geschwungen,  der  Seitenrand  neben  der  Schulter  verdickt  und  in 
beiden  Geschlechtern  —  ähnlich  wie  bei  rhinastus  —  \a  inklie 
verbreitert;  sie  sind  dicht  und  kräftig  punktirt,  aber  nur  bei  der 
Naht  in  eine  regelmäßige  Reihe  geordnet,  die  Nahtrippe  punktfrei, 
der  Seitenrand  bis  zur  Spitze  fein  gekerbt.     Die  Afterdecke  dicht 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


105 

niidelri.si^ig,  aiiliegi'iid  weiß  Ix'liuart,  der  Afterraiid  mlli  gr\\imp('r(. 
Bauch  und  Bi-.ust  sind  anliegend  weiß  beliaart,  der  Mesogternal- 
fortsatz  sehr  kräftig  und  lang,  zuerst  etwas  nach  unten  gesenkt, 
dann  nach  oben  unigeltogen,  stumpf  gerundet.  Vorderschienen 
3zähnig,  der  basale  Zahn  beim  ,j  sehr  schwach,  auch  beim  $ 
alle  Klauen  einfach. 

^  Länge  20—21.  Breite  11  — 121/2;  -?-  Länge  22—24, 
Breite  12' /2  — 13'/2  mm.  Im  ganzen  nördlichen  und  inneren 
Austrahen  häufig.  Queensland.  Cooktown,  Port  Denison, 
Coomooboolaroo-Duaringa  (^leek),  Rockhampton,  Cap  York- 
Somerset;  S.-A  ust  ralien,   Burrundie. 

27.  A.  acuminatus  nov.  spec.  Der  vorhergehenden  Art 
zunächst  verwandt,  aber  durch  die  Färbung  und  durch  die  Form 
des  Kopfschildes  und  der  Spitze  der  Deckflügel  bestimmt  davon 
verschieden.  Länglich  elliptisch,  gewölbt,  schön  hellgelb  mit 
prachtvollen  grünen  und  goldigen  Reflexen,  besonders  auf  Kopf, 
Vorderrücken  und  Schildchen,  der  Thorax  am  Vorder-  und 
Hinterrand,  das  Schildchen  ringsum  und  die  Naht  dunkel  erz- 
grün, Afterdecke  und  Unterseite  hell  erzgrün  mit  goldigen  Re- 
flexen, die  Tarsen  dunkelgrün,  die  Fühler  hellgelb,  Afterdecke 
und  Unterseite  anliegend  weiß  behaart.  Das  Kopfschild  ist  beim 
,j  gebildet  wie  bei  analis,  dem  der  Käfer  auch  in  der  Färbung 
gleicht,  der  Vorderrand  hoch  aufgeworfen,  die  Fläche  dicht  fein 
punktirt,  lebhaft  glänzend;  die  Stirnnaht  ist  etwas  nach  vorn 
geschwungen,  die  Stirn  kräftig  punktirt,  mit  2  Grübchen,  der 
Scheitel  ganz  weitläufig  punktirt;  die  Mundtheile  wie  bei  analis. 
Das  Halsschild  ist  etwas  länger  und  flacher  als  bei  nebidosus, 
die  Seiten  etwas  aufgebogen,  dicht  fein  runzlig,  seidenartig  glän- 
zend, die  Mitte  weitläufig  punktirt,  glänzend  polirt,  der  Hinter- 
rand vor  dem  Schild  eben  ganz  seicht  ausgebuchtet.  Das  Schildchen 
hat  nur  an  der  Basis  einige  Pünktchen.  Die  Deckflügel  sind  am 
Ende  in  zwei  scharfe,  divergirende  Spitzen  ausgezogen  (Fig.  16), 
daneben  ausgebuchtet,  die  Spitzen  selber  sowie  auch  der  hintere 
Seitenrand  und  die  vorspringenden  Spitzenbuckel  zahnartig  ge- 
Rtott.  entomol.  Zeit.  1904. 


ior> 

kerbt ^  der  Seitearand  neben  der  Schulter  ist  kaum  verdickt  und 
nicht  verbreitert-  die  Skulptur  ist  regelmäßiger,  die  prim.  Rippen 
wenigstens  auf  der  Scheibe  durch  seichte  Furchen  begrenzt  und 
die  vielen  kräftigen  Punkte  nicht  bloß  in  diesen  Furchen,  sondern 
auch  an  den  Seiten  in  regelmäßige  Reihen  geordnet;  wie  ge- 
wöhnlich ist  die  Punktreihe  bei  der  Naht  regelmäßig  und  diese 
punktfrei.  Die  Afterdecke  ist  dicht  quernadelrissig,  anliegend 
weiß  behaart,  ebenso  die  Seiten  des  Bauches  und  der  Brust;  der 
Mesosternalfortsatz  ist  mehr  gerade  nach  vorn  gerichtet,  schwächer 
und  spitzer,  die  Vorderschienen  sind  Szähnig. 

o'    Länge     21 1/2 —24,     Breite    12  —  13    mm;     $    iguota. 
Queensland,  Cloncurry. 

28.  A.  punctulatus  Olifl'.  Länglich  elliptisch,  flach  ge- 
wölbt, die  Oberseite  satt  grasgrün  mit  erzgrünen  Seitenrändern, 
Afterdecke  und  Unterseite  bronzefaiben  entweder  kupferglänzend 
oder  kupfrig  mit  erzgrünen  Beinen  oder  rein  erzgrün,  die  Fühler 
dunkelbraun  mit  hellerem  Stiel.  Das  Kopfschild  ist  wie  bei 
analis  gebildet,  der  Vorderrand  beim  q  oben  mit  weißen  Haaren 
besetzt,  die  Fläche  vertieft,  dicht  grob  punktirt  wenig  glänzend; 
beim  $  halbkreisförmig,  ganz  fein  umrandet,  der  Rand  kupfrig, 
außen  mit  feinen  gelben  Wimpern,  die  Fläche  eben,  dicht  mit 
genabelten  Punkten  bedeckt;  die  Stirnnaht  ist  geradlinig,  die 
Stirn  wie  auch  der  Scheitel  dicht  mit  genabelten  Punkten  bedeckt, 
wenig  glänzend;  die  Mundtheile  sind  wie  hei  Calloodes  gebildet. 
Das  Halsschild  ist  flach  gewölbt,  der  Hinterrand  vor  dem 
Schildchen  nahezu  rechtwinklig  ausgeschnitten,  die  Seiten  gleich- 
mäßig gerundet,  die  ganze  Oberfläche  an  den  Seiten  dicht,  auf 
der  Mitte  weitläuflger  kräftig  punktirt.  Das  Schildchen  ist  fein 
und  weitläufig  punktirt.  Die  Deckflügel  sind  parallelseitig,  der 
Seitenrand  in  beiden  Geschlechtern  nur  ganz  schwach  verdickt, 
kupfrig  oder  erzgrün,  nach  dem  Hinterrand  zu  mit  feinen  Ein- 
kerbungen, aus  denen  weiße  Haare  entspringen,  die  Spitze  bei 
der  Naht  beim  ,^  ganz  schwach,  beim  $  nicht  ausgezogen;  die 
ganze  Oberfläche  ist  dicht  mit  Punkten  bedeckt,  die  nur  bei  der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


107 

Nalii  in  oinc  Reihe  iiDgeorduet  und  nahe  der  S])itze  leicht 
fui-chenartig  vertieft  sind;  die  Nahtrippe  ist  in  ihrer  vorderen 
Hälfte  glatt,  nach  der  Spitze  hin  punktirt.  Die  Afterdecke  ist 
dicht  nadelrissig,  anliegend  weiß  behaart,  die  Haare  nach  der 
Spitze  hin  länger  werdend  und  außerdem  der  Afterrand  lang 
rothgell)  gewimpeil.  Bauchseiten  und  Brust  sind  anliegend 
weißgrau  behaart,  der  Mesosternallbrtsatz  lang  und  kräftig,  zuerst 
etwas  nach  unten  gesL'nkt,  dann  nach  oben  umgebogen,  die  Spitze 
zugerundet.  Die  Vordersehienen  sind  beim  ,j  2zähnig,  beim  $ 
undeutlich  Szähnig,  wie  bei  Calloodes  beim  ^  die  Schiene 
breiter,  der  Spitzenzahu  kurz,  beim  ^  die  Schiene  schmäler,  der 
Spitzenzahn  länger,  zugerundet;  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße 
beim  $  gespalten. 

S  Länge  18—24,  Breite  91/2— 121/2;  ?  Länge  I91/2— 241/2, 
Breite  11 — 121/2  mm.     Queensland,  Cairns,  Redljnch. 

29.  A.  insularis  Ohaus.  Der  vorhergehenden  Art  zunächst 
verwandt,  schön  kupferroth  mit  grünlichen  Reflexen,  das  Schildchen 
.  und  der  Hinterrand  der  Deckflügel  fein  grün  gesäumt,  die 
Schenkel  und  die  Mitte  der  Bi'ust  grün  durchscheinend.  Der 
Kopf  ist  gebaut  und  skulptirt  wie  bei  punctvlatus,  das  ganze 
Kopfschild  beim  ,3  ziemlich  dicht  und  lang  grauweiß  behaart. 
Halsschild  und  Schildchen  wie  bei  punctiilaiits,  die  Skulptur 
jedoch  feiner,  die  Seiten  des  Halsschildes  dicht  runzlig,  wenig 
glänzend,  die  Mitte  jedoch  feiner  punktirt,  glänzend  polirt.  Noch 
stärker  ist  die  Skulptur  auf  den  Deckflügeln  zurückgebildet,  wo 
die  Parthie  hinter  dem  Schildehen  fast  punktfrei,  äusserst  glänzend 
polirt  erscheint:^  die  Nahtrippe  zeigt  nur  einige  spärliche  Pünktchen. 
Die  Skulptur  der  Afterdecke  und  Unterseite  ist  dieselbe  wie  bei 
punclulaius.  die  Behaarung  jedoch  länger  und  dichter;  die  Behie 
wie  bei  pimctitlatns. 

,^  Länge  21,  größte  Breite  12;  $  Länge  22,  Breite  13  nun. 
Brit.  N. -Guinea,  Mt.  Alexander  —  Mt.  Nisbet  (Anthony), 
Jan.  96.  Die  typischen  Stücke  befinden  sich  jetzt  in  meiner 
Sammlung. 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


108 

Die  Arl  ist  offenbar  dem  piinctulaiiis  nahe  verwandt, 
vielleicht  nur  eine  Lokalrasse,  ausgezeichnet  diireh  schwächere 
Skulptur  und  stärkere  Behaarung;  doch  habe  ich  unter  etwa 
200  Stücken  des  punclulatus  keines  gefunden,  das  auf  der  Ober- 
seite auch  nur  einen  Anflug  von   kupfriger  Färbung  gezeigt  hätte. 

30.  A.  abnormis  Mac  Leay.  Länglieh  elliptisch,  blaßgelb, 
2  Flecke  auf  dem  Scheitel,  4  Längsstreifeu  auf  dem  Thorax  und 
die  Umrandung  des  Schildchens  dunkel  erzgrün,  die  Deckflügel 
mit  einem  dunkleren  Sehleier,  der  einen  breiten  gelben  Rand 
ringsum  frei  läßt-  die  Afterdecke  und  Unterseite  dunkel  erzgrün, 
die  Schenkel,  Fühler  und  der  Mesosternalfortsatz  hell  braungelb, 
die  Schienen  und  Tarsen  dunkler  braun  mit  Erzglanz.  Das 
Kopfschild  ist  in  beiden  Geschlechtern  nahezu  halbkreisförmig, 
der  Rand  beim  ^  ringsum  ziemlich  hoch,  beim  ^  nur  ganz  fein 
umgebogen,  die  Fläche  eben,  beim  (^  am  Rande  dicht  runzhg, 
in  der  Mitte  spärlich  punktirt,  glänzend,  beim  $  überall  dicht 
runzlig,  matt  5  die  Mundtheile  sind  wie  bei  A.  cuweus  und  con- 
color  gebildet.  Das  Halsschild  ist  sehr  kurz,  nur  vor  dem 
Schildchen  ganz  schwach  vorgezogen  und  hier  gerade  abgestutzt, 
die  Seiten  gleichmäßig  gerundet,  die  Ecken  scharf,  die  ganze 
Oberfläche  ziemlich  gleichmäßig  und  dicht  punktirt.  Das 
Schildchen  ist  weitläufig  und  fein  punktirt.  Die  Deckflügel  sind 
seicht  gefurcht  und  in  den  Furchen  punktirt  (prim.  Puuktreihen), 
die  Nahtrippe  punktfrei,  das  Uebrige  fein  punktirt,  der  Seiten- 
rand kaum  verdickt  neben  den  Schultern,  weiterhin  bis  zur 
Spitze  und  die  hintere  Hälfte  der  Naht  fein  gekerbt.  Die  After- 
decke ist  fein  quernadelrissig,  dicht  anliegend  weiß  behaart,  der 
Afterrand  ziemlich  lang  rothgelb  gewimpert;  Bauch  und  Brust 
anliegend  grauweiß  behaart,  der  Mesosternalfortsatz  gerade  nach 
vorn  gerichtet  lang,  die  Spitze  gerundet.  Die  Vorderschienen  beim 
ö    2-,   beim  $  Szähnig,    auch   bei   letzterem   alle  Klauen   einfach. 

Bei  einem  $  meiner  Sammlung  sind  die  Deckflügel  gleich- 
mäßig blaßgelb  und  die  grüne  Längsbinde  des  Thorax  erstreckt 
sich  bis  über  die  Schultern. 

ßtett.  entomol.  Zeit.  1904. 


109 


,^  Länge  13'/2— 141/2,  Breite  7— 71/2^  ?  L^i»g^'  14'/2-i7, 
Breite  8  —  9  mm.     Queensland,  Wide  Bay. 

31.    A.  Rothschildti  Ohaus.      Der    vorhergehenden    Art  in 
Größe  und  Köri)erlovm  zunächst  verwandt,  hellgelb,  Kopf,  Hals- 
schild, Schildehen   und  Deekllügel  ringsum  ziemheh  kräftig  dunkel 
erzgrün  gesäumt    die  ersteren  mit  lebhaftem  grünem  oder  goldigem 
Erzglanz,  Afterdeeke  und  Unterseite  dunkel  erzgrün,  die  Schenkel 
hell  erzgrün,  die  Schienen  glänzend  braun,  die  Tarsen  dunkelgrün, 
die  Fühler  braungelh.      Das    Kopfschild    ist    breit    viereckig,    die 
Ecken    beim    $    ein    Avenig,    beim    3    l^'i"m  gerundet,  der  Rand 
besonders  vorn  bei  letzterem  hoch  aufgeworfen,  die  Fläche  spärHch 
punktirt,  glänzend,  beim   v  der  Rand  nur  wenig  umgebogen,  fein 
braun    gesäumt,    die    Fläche    dicht    runzhg    punktirt,    matt:    die 
Stirnnaht    ist    wie    bei    abnormh    sehr   fein,    geradlinig,    an    den 
Seiten  braun  pigmentirt,    so    daß    es    den  Anschein  gewinnt,    als 
sei  sie  in  der  Mitte  unterbrochen;    die    Mundthcile    wie    bei    «6- 
nonnis.     Das  Halsschild    ist    wie    bei    der    vorhergehenden    Art, 
vor    dem    Schildehen    etwas    mehr    vorgezogen    und    ganz    seicht 
ausgerandet,  die  Fläche  gleichmäßig  ganz    fein    punktirt  5    ebenso 
das^  Schildchen.     Die  Deekflügel  sind  beim  Seitenrand  etwas  mehr 
verdickt,   weiterhin  bis  zur  Naht  gekerbt,  die  Nahtrippe  bei  der 
Spitze    fein    punktirt,     die    ganze    Oberfläche    mit    vielen    feinen 
Punktreihen  bedeckt.     Afterdecke,  Unterseite,  Mesosterualfortsatz 
und  Beine  wie  bei  abnonnis,    die    Behaarung    etwas    feiner    und 

länger. 

3  Länge  15-16,  Breite  7'/2-8;  ?  Länge  16-18,  Breite 
81/2— 91/.,  mm.     Queensland,  Geraldton  (Meek)- 

Während  alle  Arten  der  Gruppe  BI,  von  18  —  31,  auf  der 
Oberseite  kidd  sind,    ist    die    folgende  gleichmäßig  mit  Schuppen 

bekleidet. 

32.  A.  velutinus  Boisduval.  Eiförmig,  das  ,^  schlanker, 
hoch  gewölbt,  glänzend  braungelb  (nur  Stücke,  die  in  Spiritus 
lagen,  sind  dunkler  braun),  die  ganze  Oberseile  und  die  After- 
decke    wie     auch    die     Außen.^'ite    der    Schienen    ^^eitläutig    mit 

Slott.  oiitomol.  Z<'it.  l'J04. 


110 

länglieheu  weißen  Schup}3en  bekleidet,  der  Bauch  anliegend  und 
ziemlieh  kurz,  die  Brust  abstehend  mit  langen  grauweißen  Haaren 
dicht  bedeckt.  Das  Kopfschild  ist  beim  ,^  wie  bei  reticulatns 
gebildet,  ringsum  schwarzbraun  gesäumt,  grob  punktirt,  in  jedem 
Punkt  eine  längliehe  Schuppe,  vor  der  Stirnnaht  etwas  einge- 
drückt, beim  $  ist  es  halbkreisförmig,  ringsum  fein  schwarzbraun 
gerandet,  dicht  und  grob  punktirt,  eben;  die  Stirnnaht  ist  in  der 
Mitte  nach  hinten  gebogen,  die  Stirn  dicht,  der  Scheitel  weit- 
läufiger punktirt,  die  groben  Punkte  mit  Schuppen  besetzt;  die 
Mundtheile  sind  wie  bei  reticulatus  gebildet,  mit  spitzem,  kräftigem 
Zahn  an  der  Schneide  vor  dein  Mahlzahn  und  doppelt  gekerbter 
Kauleiste  am  Unterkieferhelm.  Das  Halsschild  ist  hoch  ge%völbt, 
vor  dem  Schildchen  nach  hinten  ausgezogen  und  ausgeschnitten, 
die  Oberfläche  zerstreut  kräftig  punktirt,  in  jedem  Punkt  (wie 
auf  dem  Kopf  und  Schildchen  eine  einzelne  weiße  Schuppe.  Das 
Schildchen  ist  an  der  Basis  dicht  gelbweiß  behaart,  zerstreut 
punktirt  und  beschuppt.  Die  Deekflügel  sind  hochgewölbt,  die 
Naht  etwas  verkürzt,  der  Seitenrand  verdickt  und  braun  gefärbt, 
mit  Reihen  grober  Punkte,  die  etwa  den  prim.  Punktreihen  ent- 
8])rechen  —  auch  die  Interstitien  auf  der  Scheibe  enthalten  Punkt- 
reihen —  und  aus  denen  stets  mehrere,  2 — 7,  weiße  Schuppen- 
haare entspringen;  hinter  der  Schulter  befindet  sich  gewöhnlich 
ein  brauner  runder  Fleck.  Die  Afterdecke  ist  dicht  nadelrissig, 
zuweilen  sehwach  erzgrün,  anliegend  grauweiß  behaart,  der  After- 
rand ganz  kurz  rothgelb  gewimpert.  Der  Mesosternalfortsatz  ist 
gerade  nach  vorn  gerichtet,  lang,  scharf  zugespitzt,  die  Vorder- 
schienen in  beiden  Geschlechtern  Szähnig,  die  innere  Klaue  der 
Vorderfüße   beim  $  gespalten. 

S  Länge  23—28,  Breite  I31/2-I6,  ?  Länge  21—28, 
Breite  13  — 161/2  mm.  Queensland,  Port  Denison;  N.-S. -Wales, 
Sidney,  Lambton;  Victoria,  Mansfeld. 

Durch  die  lange  und  dichte  Behaarung  der  Brust  leitet 
Vielvtinvs  zu  den  Arten  der  folgenden  Gruppe  hinüber. 

Stott.  entoDiol.  Zeit.  1904. 


111 

II.  Der  Mesosternalfortsatz  bildet  eine  kurze  Spitze,  die  die 
Mittelhüfteii  nur  wenig  überragt.  \}-H^ 
a.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  scbarf  zugespitzt,  beim  $ 
deutlich  länger  als  beim  q,  die  ganze  Unterseite  mit 
langen  weichen  abstehenden  Haaren  bekleidet;  die 
Vorderhiiften  offen,  ohne  Fortsatz  der  Vorderbrust. 
33.  A.  suturalis  Boisduval.  Oval,  gewölbt,  oben  scherben- 
gelb erzgrün  glänzend,  alle  Ränder  dunkel  erzgrün,  Afterdecke 
und  Unterseite  dunkel  erzgrün,  die  Schenkel  und  Schienen  etwas 
lichter,  Afterdecke  und  Bauch  ziemhch  weitläufig  abstehend,  die 
Brust  dicht  und  lang  weißgrau  behaart.  Das  Kopfschild  ist  beim 
Q  trapezförmig,  der  Vorderrand  mäßig  aufgebogen,  die  Fläche 
eben,  mit  kräftigen  Punkten  bedeckt,  aus  denen  graugelbe  lange 
Haare  entspringen;  beim  $  ist  es  ebenfalls  trapezförmig  mit  ab- 
gerundeten Vorderecken,  die  Seiten  nur  wenig,  der  Vorderraiid 
etwas  stärker  aufgeworfen,  dichter  und  mehr  runzlig  punktirt  als 
beim  ^,  unbehaart  (?);  die  Stirnnaht  ist  geradlinig,  die  Stirn 
mit  kräftigen  haartragenden  Punkten  bedeckt,  der  Scheitel  weit- 
läufig fein  punktirt;  die  Mundtheile  sind  wie  bei  analis  gebildet. 
Das  Halsschild  ist  ziemlich  lang,  die  Ecken  gerundet,  der  Hinter- 
rand wenig  vorgezogen,  vor  dem  Schildchen  seicht  ausgeschnitten, 
die  Seiten  dicht  und  kräftig,  die  Mitte  weitläufig  und  fein  punktirt 
mit  seichter  Längsfurche.  Das  Schildchen  ist  an  der  Basis  dicht 
grauweiß  behaart,  längs  dem  Rande  punktirt.  Die  Deckflügel 
sind  mit  Ausnahme  der  Basis  ringsum  erzgrün  gerandet,  der 
Seitenrand  in  beiden  Geschlechtern,  beim  $  stärker  als  beim  ,j, 
verbreitert,  dicht  mit  Punktreihen  bedeckt,  die  besonders  auf  der 
Scheibe  durch  feine  Querrunzeln  zwischen  den  Punkten  unregel- 
mäßig werden;  die  ganze  Oberfläche  ist  äußerst  fein  runzlig,  in 
gewisser  Beleuchtung  seidenartig  glänzend  mit  schwachem  violettem 
Schimmer;  das  Nahtende  ist  scharfwinklig,  der  Hinterrand  neben 
dem  Nahtende  etwas  gebogen,  der  Rand  nur  ganz  wenig  oder 
gar  nicht  gekerbt.  Die  Afterdecke  ist  dicht  niidelrissig.  lebhaft 
glänzend,    lang    abstehend    grauweiß    oder   gelblich   behaart,    der 

Stott.  ontomol.  Zeit.  1904. 


112 

Aften-and  laug  rotli  gewimperl.  Die  Mittelhüften  sind  enger  als 
bisher,  der  Mesosternalfortsatz  beim  .-^  kaum  noch  die  Mittel- 
hüften überragend,  beim  $  länger  und  spitzer;  die  Vorderschieneu 
sind  in  beiden  Geschlechtern  scharf  Szähnig,  beim  ^  die  größere 
Klaue  der  Vorder-  und  Mittelfüße  verdickt,  beim  $  alle  Klauen 
einfach. 

,^  Länge  I81/2  — 19,  Breite  11— II1/2;  $  Länge  20,  Breite 
12— 13  mm.  N.-S.-Wales,  Sidney;  Victoria,  Melbourne,  Mans- 
feld;  Tasmania,  Launcester. 

34.  A.  hirsutus  Burm.  Größer  als  die  vorhergehende  Art, 
mehr  länglich  oval,  entweder  hell  scherbengelb  mit  grünem  Erz- 
schimmer, dem  auf  dem  blank  polirten  Halsschild  ein  schwacher 
violetter  Ton  beigemischt  ist,  oder  röthlichgelb  mit  lebhaftem 
violettem  Schimmer  und  schwachem  Erzglanz;  Kopf,  Halsschild 
und  Schildchen  sind  fein  dunkelgrün  geeäumt,  auf  den  Deck- 
flUgeln  ist  nur  die  Naht  braungrün,  Afterdecke  und  Unter- 
seite dunkel  erzgrün,  lang  abstehend  weiß  behaart,  die  Beine 
braungell)  mit  grünem  und  violettem  Schimmer,  die  Schienen 
dunkler  als  die  Schenkel,  die  Tarsen  dunkel  braungrün.  Das 
Kopfschild  ist  wie  bei  svfuralis  gebildet,  dicht  punktirt  und  in 
beiden  Geschlechtern  ebenso  wie  die  Stirn,  besonders  neben  den 
Augen,  abstehend  behaart;  die  Stirn  Avie  bei  i:ntin'alis  beim  ,^ 
mit  einem  schwachen  mittleren  Längswulst,  die  Mundtheile  wie 
bei  analis  gebildet.  Das  Halsschild  ist  feiner  punktirt  als  bei 
svtnralis.,  lebhafter  glänzend,  die  Ecken  schärfer,  die  Vorder- 
ecken mehr  vorgezogen,  der  Hinterrand  vor  dem  Schildchen  tiefer 
ausgeschnitten.  Das  Schildchen  ist  gleichmäßig  punktirt.  Die 
Deckflügel  sind  über  den  Hinterhüften  verbreitert,  die  Naht  ein 
wenig  verkürzt,  die  Nahtecke  jedoch  scharfwinklich,  die  ganze 
Oberfläche  äußerst  fein  chagrinirt  und  dicht  unregelmäßig  punktirt, 
nur  die  L  prim.  Punktreihe  (neben  der  Naht)  regelmäßig.  Die 
Afterdecke  ist  dicht  nadelrissig,  wenig  glänzend,  al)stehend  grau- 
weiß behaart,  der  Afterrand  lang  roth  gewimpert.  Mesosternal- 
forlsaiz,  Schienen  und  Tarsen  wie  bei   <>ntnralis. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


113 

,S  Länge  221/2—231/2,  Breite  13  — 131/2;  ?  Länge  22, 
Breite  13-141/2  mm.  Queensland;  N.-S. -Wales,  Sidney, 
Glen  Innes;  Victoria,  Mansfekl. 

Ich  hatte  Gelegenheit,  eine  große  Anzahl  Stücke  von  einer 
Lokalität  zu  sehen  und  war  überrascht  über  die  geringen  Unter- 
schiede in  der  Länge;  von  etwa  70  q  war  das  grüßte  nur  1  mm 
länger  als  das  kleinste.  Dagegen  sind  die  secundären  sexuellen 
Merkmale  etwas  variabel.  Beim  q  sind  die  Seiten  des  Kopf- 
schildes nach  voi'n  convcrgirend,  dicht  vor  dem  Vorderrand  etwas 
divergireud;  diese  Convergenz  der  Kopfschildseiten  ist  variabel 
und  bei  einigen  (4}  sind  die  Seiten  des  Kopfschildes  von  der 
Stirnnaht  an  parallel  und  divergiren  dann  noch  etwas  nach  außen, 
der  Vorderrand  ist  stärker  nach  vorn  gebogen,  so  daß  das  Kopf- 
schild im  Ganzen  viel  größer  erscheint  und  diese  Stücke  leicht 
den  Eindruck  einer  eigenen  Art  machen.  Ich  möchte  durch 
einen  eigenen  Namen  —  var.  qvadraticeps  m.  —  auf  diese 
Form  hinweisen.  Beim  $  ist  der  Seitenrand  der  Deckflügel  über 
den  Hinterhüften  meist  nur  wenig  breiter  als  bei  den  ,j  ;  es  giebt 
jedoch  einzelne  $,  bei  denen  der  Seitenrand  wie  ein  flacher 
Schwimmkiel  ganz  auffällig  verbreitert  ist,  so  daß  sie,  über  den 
Schultern  11  mm  breit,  über  den  Hinterhüften  eine  Breite  von 
141/4  mm  erreichen,  während  für  gewöhnlich  die  Differenz  nur 
1 — 11/2  mm  erreicht;  doch  finden  sich  Uebergänge,  die  diese 
extreme  Form  mit  der  gewöhnlichen  verbinden. 

35.  A.  explanatus  Arrow.  Der  vorhergehenden  Art  zu- 
nächst verwandt,  eiförmig  mit  der  größten  Breite  nach  hinten, 
gewöhnlich  braungelb  mit  lebhaftem  violettem  Schimmer,  Kopf, 
Halsschild  und  Schildchen  erzgrUn,  selten  gleichmäßig  hell  scherben- 
gelb, erzgrün  mit  schwachem  violettem  Schimmer;  die  Afterdecke 
und  Unterseite  sind  dunkel  erzgrün,  lang  abstehend  grauweiß 
behaart,  die  Beine  röthlich  mit  lebhaftem  Erzglanz,  die  Tarsen 
dunkel  biaungrün.  Das  Kopfschild  ist  wie  bei  hirsufus  gebaut, 
dicht  punktirt  und  abstehend  behaart,  ebenso  Stirn  und  Scheitel; 
auch  die  Mundtheile  sind  wie  bei  dieser  Art  bis  auf  den  L^nter- 

Slütt.  eiiloniol.  Zeit.  1904.  8 


114 

kieferliclm,  dessen  basale  Kaiileisie  doppelt  gekerbt  ist.  Das 
Halsschild  ist  wie  bei  hirsiiitis^  trägt  aber  außerdem  beim  Vorder- 
rand und  bei  den  Hinterecken  eine  Anzahl  kräftiger  Punkte,  aus 
denen  graugelbe,  abstehende  Haare  entspringen.  Das  Schildehen 
ist  an  der  Basis  graugelb  behaart,  ziemlich  dicht  mit  feinen  und 
weitläufig  mit  groben  Punkten  besetzt,  in  denen  kurze  graugelbe 
Haare  stehen.  Die  Deckflügel  sind  über  den  Hinterhüften  ver- 
breitert, beim  $  stärker  als  beim  q,  ihre  Spitzen  bei  der  Naht 
einzeln  zugerundet,  die  Naht  ziemlich  verkürzt,  die  fünfte  primäre 
Rippe,  die  zwischen  Schulter  und  Seitenrand  verläuft,  bis  zum 
Spitzenbuckel  wulstig  verdickt;  die  Sculptur  wie  bei  hirsittus. 
die  Punktreihen  zumal  auf  der  Scheibe  durch  feine  Querrunzeln 
unterbrochen.  Die  Afterdecke  ist  dicht  quernadelrissig,  bei  gut  er- 
haltenen Stücken  dicht  abstehend  grauweiß  behaart,  der  Afterrand 
roth  gewimpert.    Mesosternalfortsatz  und  Beine  wie  bei  hirsvfnu. 

,^  Länge  21—231/2,  Bi-eite  12—13,  $  Länge  221/2—25, 
Breite  I31/2  — 14  mm.  N.-S. -Wales,  Sidney;  Victoria,  Mel- 
bourne, MansiVld,  Süd- Australien. 

Die  Art  ist  an  dem  behaarten  Vorderrand  des  Halsschildes, 
an  dem  Länaswulst  auf  den  Deckflüffeln  und  ihren  einzeln  ge- 
rundeten  Nahtecken  leicht  zu  erkennen;  die  Forcepsparameren 
tragen  vor  der  Spitze  einen  plötzlich  abgesetzten  Wulst,  wäh- 
rend sie  bei  hirsiifus  und  siitin'olis  von  der  Basis  bis  zur  Spitze 
in  schwachem  Bogen  verlaufen. 

Auch  hier  sind  bei  einzelnen  $  die  Deckflügel  auffallend 
stark  verbreitert,  und  es  scheint  —  nach  der  Angabe  Herrn 
Arrow's:  clypeo  maris  quadrato  —  auch  q  mit  parallelseitigem 
Kopfschild  zu  geben;  bei  allen  ,^,  die  ich  gesehen  habe,  sind  die 
Seiten  des  Kopfschildes  etwas  nach  vorn  convergirend. 

b.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  breit  zugerundet,  in  beiden 
Geschlechtern  gleich  lang;  Afterdecke  und  Unterseite 
kurz  anliegend  behaart;  die  Voi-derhüften  durch  einen 
Fortsatz  der  Vorderbrust  hinten  geschlossen,  der  am 
Ende  plattenartig  verbreitei-t  ist. 

Stpf.t.  oiitoniol.  Zeit.  1904. 


115 

36.  A.  brunnipennis  Gyllenlial  Erzgrün,  lebhaft  glänzend, 
der  Bauch  zuweilen  kuplVig,  die  Decktlügel  schön  lackroth  mit 
dunkler  Naht,  Afterdeeke  und  Unterseite  fein  anliegend,  die  Brust 
dichter  und  länger  weiß  behaart.  Das  Kopfschild  ist  beim  ^ 
geformt  wie  bei  punctulatus,  in  der  Mitte  vertieft  und  hier  fein 
runzlig,  an  den  Seiten  gröber  punktirt  und  abstehend  weiß  be- 
haart; beim  $  ist  es  halbkreisförmig,  ringsum  niedrig  gerandet, 
eben,  dicht  runzlig  punktirt,  unbehaart;  die  Stirnnaht  ist  beim 
$  geradlinig,  beim  q  ganz  sehwach  nach  hinten  gebogen,  die 
Stirn  dicht  und  grob  punktirt,  beim  q  behaart,  beim  $  kahl, 
der  Scheitel  weitläufig  fein  punktirt;  die  Mundtheile  sind  sehr 
kräftig  gebaut,  wie  bei  analis  bis  auf  die  Oberkiefer,  deren 
Vorderrand  nach  oben  umgebogen  ist.  Das  Halsschild  ist  an 
der  Basis  gegenüber  dem  SchiMchen  lappenartig  vorgezogen,  aber 
weder  abgestutzt  noch  ausgerandet,  die  Seiten  gleichmäßig  ge- 
rundet, die  Ecken  scharf,  die  vorderen  vorgezogen,  an  den  Seiten 
kräftig,  in  der  Mitte  verloschen  punktirt.  Das  Schildchen  ist 
weitläufig  fein  punktirt.  Die  Deckflügel  sind  neben  der  Schulter 
schwach  eingedrückt,  über  den  Hinterhüfteu  beim  ^  M'enig,  beim 
$  stärker  verbreitert,  der  Seitenrand  bis  zu  den  Hinterhüften 
schwach  verdickt  erzgrün,  weiterhin  fein  gekerbt,  am  Grund  der 
Keiben  nach  oben  umgebogene  weiße  Härchen,  die  Naht  schwach 
verkürzt,  die  Oberfläche  mit  regelmäßigen  Punktreihen,  nur  das 
Interstitium  subsuturale  unregelmäßig  punktirt.  Die  Afterdecke 
ist  dicht  nadelrissig,  anliegend  weiß  behaart,  der  Afterrand  kurz 
rolh  gewimpert;  der  Mesosternalfortsatz  ist  breit,  bogenförmig 
zugerundet,  die  Miltelhüften  nur  wenig  überragend;  der  Pro- 
sternalfortsatz  ist  auf  dem  unteren,  plattenartig  verbreiterten  Ende 
rothgelb  behaart.  Die  Vorderschienen  sind  uzähnig,  der  Spitzen- 
zahn beim  $  länger,  zugerundet,  mehr  nach  vorn  gerichtet,  die 
innere  Klaue  der  Vorderfüße  fein  gespalten,  beim  q  an  allen 
Füßen  die  größere  Klaue  stark  verlängert  und  verdickt. 

,^  Länge  IS'/a— 19,  Bi'eite  lOi/,— 11,  $  Länge  21,  Breite 
12  mm.     N.-S.-Wales,  Sidney  (Dämel). 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1004.  8* 


116 

37.  A.  flavipennis  Boisdiival.  Der  vorhergehenden  Art 
zunächst  verwandt,  gewöhnUch  etwas  kleiner,  heller  erzgrUn, 
so  daß  die  gelbbraue  Grundfarbe  vielfach  durchscheint,  die  Deck- 
flügel braungelb  mit  feinei-  brauner  Umrandung,  Afterdecke  und 
Bauch  anliegend,  die  Brust  abstehend  weiß  behaart.  Der  Kopf 
und  die  Muudtheile  sind  gebaut  wie  bei  briüinipennis,  das  Hals- 
schild ist  relativ  etwas  kürzer,  feiner  punktirt,  mit  Andeutung 
einer  Längsfurche.  Auch  die  Deckllügel  sind  feiner  punktirt, 
beim  $  neben  der  Schulter  stärker  eingedi-ückt,  der  Seitenrand 
über  den  Hinterhüften  winklig  verbreitert.  Alles  übrige  wie  bei 
hrnnnipennis,  nur  die  größere  Klaue  an  allen  Füßen  beim  ,^ 
weniger  verlängert  und   verdickt. 

,^  Länge  18-181/2,  Breite  10— 11,  $  Länge  I71/2— 191/2, 
Breite  91/2  — 11  mm.    N.-S.-Wales,  Port  Jackson;  Queensland? 

38.  A.  quadrimaculatus  Ohaus.  Als  ich  diese  Form  zuerst 
beschrieb,  als  Varietät  der  vorhergehenden,  kannte  ich  von 
beiden  nur  wenige  Stücke;  inzwischen  habe  ich  von  beiden  eine 
größere  Anzahl  von  Individuen  in  Händen  gehabt  und  gefunden, 
daß  bei  quadrimaculatus  außer  den  braunen  Schultern  und  Spitzen- 
buckeln die  Seiten  des  Halsschildes  stets  kräftig  punktirt  und 
behaart  sind,  während  sie  bei  flavipennis  stets  kahl  sind  — 
so  daß  ich  jetzt  glaube,  qvadrimaculatvs  als  eine  selbstständige 
Art  betrachten  zu  müssen.  Die  Körjterform  ist  dieselbe  wie  bei 
favipennis,  die  Gi-undfarbe  noch  heller,  Kopl',  Halsschild  und 
Schildchen  schwächer  erzgrün  mit  lebhaftem  violettem  Schiller, 
die  Deckflügel  braungelb,  braun  gerandet,  Schultern  und  Spitzen- 
buckel braun,  Afterdecke  und  Unterseite  dunkel  erzbraun,  an- 
liegend —  die  Brust  al)stehend  —  ^\'eiß  behaart,  die  Beine 
braungelb  mit  erzgrünem  und  violettem  Schimmer,  die  Fühler 
braungelb.  Das  Kopfschikl  ist  beim  f^  an  den  Seiten  stärker 
convergirend,  die  Fläche  kaum  vertieft,  überall  dicht  punktirt 
und  abstehend  behaart,  ebenso  ist  die  Stirn  bis  zum  Scheitel 
hinauf  grob  punktirt  und  abstehend  behaart;  an  den  Mundtheilen 
sind  die  Oberkiefer  stark  verbreitert,   außer  dem  Vorderrand  auch 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


117 

die  voi'dere  Hälfte  des  Seitenrandes  naeli  ohen  uniQ-ebogen,  die 
Schneide  mit  schurfeni  Zahn  vor  dem  Mahlzahn.  Das  Halsschikl 
ist  vor  dem  Schildehen  kanm  vorgezogen,  überall  fein  pnnktirt, 
in  der  Mitte  verloschen,  außerdem  am  Seitenrund  wie  an  der 
seithchen  Hälfte  des  Vorder-  und  Hinterrandes  mit  großen  ge- 
nabelten, fein  umwallten  Punkten  besetzt,  aus  denen  lange,  weiße, 
abstehende  Haare  entspringen.  Die  größere  Klaue  an  den  Yorder- 
und  Mittelfüßen  lang,  wenig  gebogen  und  Menig  verdickt.  Das 
Uebrige  wie  bei  fcwifennis. 

Länge  18  — 19,  Breite  10  — 10'/2  nmi-  Queensland 
(Dämel). 

39.  A.  Daemeli  Ohaus.  Der  vorhei-gehenden  Art  nach 
Körperform  und  Färbung  zunächst  verwandt,  aber  durch  die 
Form  des  Ko])fschildes  und  die  mangelnde  Behaarung  des  Kopfes 
davon  verschieden.  Gestreckt  oval,  ziemlich  hoch  gewölbt,  braun 
mit  grünem  Erzschimmer,  sehr  stark  glänzend,  das  Halsschild 
zuweilen  mit  violettem  Schiller,  die  Bauchringe  gewöhnlich  etwas 
kupfrig,  die  Deckflügel  schön  braungelb,  Afterdecke  und  Bauch 
ziemlich  spärlich  anhegend  weiß  behaart,  die  Brust  etwas  dichter 
und  abstehend  behaart.  Das  Kopfschild  ist  beim  J  spitz  para- 
bolisch mit  etwas  geschwungenen  Seiten,  nur  die  Spitze  vorn 
rechtwinklig  zurückgebogen,  wie  bei  A.  prasimtK  Casteln.;  beim 
$  ist  es  halbkreisförmig,  die  Seiten  ebenfalls  etwas  gebogen, 
ringsum  niedrig  gerandct:  in  beiden  Gescldechtcrn  ist  es  dicht 
gerunzelt  und  zwischen  den  Runzeln  grob  punktirt,  unbehaart; 
die  Stirnnaht  ist  in  der  Mitte  schwach  nach  hinten  gebogen, 
die  Stirn  dicht,  der  Scheitel  lichter  mit  genabelten  und  fein  um- 
wallten Punkten  besetzt;  die  Mundtheile  sind  wie  bei  Calloodes. 
aber  sehr  kräftig  gebaut,  am  Unterkiefcriu  Im  (li('  basale  Kauleiste 
in  ihrer  vorderen  Hälfte  ringsum  frei,  die  ( Mierkiefer  vorn  nicht 
verbreitert,  der  xVußenrand  nur  schwach  nach  oben  umgebogen. 
Das  Halsscliild  ist  kurz,  vor  dem  Schildchen  kaum  nach  hinten 
ausgezogen,  die  basale  Randfurche  hier  kaum  unterbrochen,  die 
Seiten   sclnvach   \\  inklig    gebogen,    die   Ecken    scharf,    die    Seiten 

S((>tt.  entomol.  Zeit.  1904. 


118 

ziemlich  dicht  und  kräftig,  die  Mitte  mehr  verloschen  punktirt. 
Das  Schildchen  ist  an  der  Basis  unbehaart,  weitläufig  fein  punktirt. 
Die  Deckflügel  sind  schön  braungelb,  mit  Ausnahme  der  Basis 
fein  braun  gesäumt,  zuweilen  auch  die  Schultern  etwas  gebräunt, 
der  Seitenrand  bis  zur  Hinterhüfte  in  beiden  Geschlechtern  nur 
ganz  schwach  verdickt,  erzgrün,  weiterhin  bis  zur  Naht  und 
diese  bis  zur  Mitte  fein  gekerbt,  die  Oberfläche  seicht  gefurcht 
und  punktirt  gereiht  (prim.  Punktreihen),  außerdem  mit  vielen 
feinen  Pünktchen  bedeckt.  Die  Afterdecke  ist  dicht  quernadel- 
rissig,  anliegend  grauweiß  behaart,  der  Afterrand  kurz  rothgelb 
gewimpert.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  etwas  länger  als  bei 
hrunnipennis,  die  Vorderschienen  3zähnig,  der  basale  Zahn  beim 
1^  sehr  kurz  und  spitz,  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  beim 
$  gespalten,  die  Fühlerkeule  beim  q  um  die  Hälfte  länger  als 
beim  ?. 

S  Länge  17—19,  Breite  91/2— 10;  $  Länge  18—20, 
Breite  10—11   mm.     Queensland   (Dämel). 

Bei  der  var.  micantipennis  m.  von  Port  Mackay  in  Queens- 
land sind  die  Deckflügel  mehr  blaßgelb  mit  lobhaftem  grünem 
Erzglanz. 

40.  A.  parvulus  Waterhouse.  Von  der  Größe  und  Körper- 
form des  A.  flacipennis-,  länglich  elliptisch,  ziemlich  gewölbt, 
goldglänzend  mit  grünlichen  und  silbrigen  Reflexen,  die  Beine 
und  Fühler  braungelb,  die  Afterdecke  und  Unterseite  ganz  spärhch 
anliegend  behaart.  Das  I^opfschild  ist  beim  ,^  viereckig,  die 
Seiten  etwas  nach  innen,  der  Vorderrand  nach  vorn  geschwungen 
und  ziemlich  hoch  aufgeworfen,  die  Fläche  netzartig  gerunzelt 
und  dazwischen  mit  großen  Punkten,  aus  denen  kurze,  graugelbe 
Härchen  entspringen;  beim  $  ist  es  trapezförmig  mit  abgerundeten 
Ecken,  ringsum  fein  gerandet,  die  Parthie  beim  Vorderrand 
braungelb,  wie  beim  ^  skulptirt,  aber  unbehaart;  die  Stirnnaht 
ist  geradlinig,  die  Stirn  kräftig  und  dicht,  der  Scheitel  weitläufiger 
und  feiner  punktirt;  die  Mundtheile  sind  wie  bei  CaUoodes  ge- 
bildet.    Das  Halsschild  ist  vor  dem  Schildchen  kaum   noch  vor- 

i^tett,  entomol.  Zeit.  1904, 


119 

gezogen,  hier  gerade  abgestutzt,  die  Seiten  scliwacli  winklig 
verbreitert,  die  Ecken  etwas  gerundet,  die  Seiten  mit  fein  um- 
wallten großen  Punkten  bedeckt,  die  Mitte  mehr  verloschen 
punktirt^  auch  das  Sehildehen  ist  verloschen  [junktirt.  Die  Deck- 
ilügel  sind  l>eiin  j  parallelseitig,  beim  $  über  (h^n  Hinterhüften 
etwas  verbreitert  und  der  Seitenrand  verdickt,  weitcihin  ebenso 
wie  der  hintere  Teil  der  Naht  fein  gekerbt,  die  Naht  etwas 
verkürzt,  die  Oberfläche  mit  regelmäßigen  Reihen  feiner  Punkte 
(prim.  Punktreihen),  die  in  seichten  Furchen  stehen,  außerdem 
die  Interstitien  und  prim.  Rippen  auf  der  Sclieilie  (nicht  an  den 
Seiten)  mit  Ausnahme  der  Nahtrippe  unregelmäßig  fein  punktirt. 
Die  Afterdecke  ist  dicht  nadelrissig,  ganz  spärlich  graugelb  be- 
haart, der  Afteiraud  länger  rothgelb  gewimi)ert,  die  Bauchringe 
und  Brust  an  den  Seiten  späi'lich  weiß  behaart,  der  Älesosternal- 
fortsatz  breit  zugeruudet,  so  kurz,  daß  er  die  Mittelhüften  nicht 
mehr  überragt;  die  beiden  großen  Basalstücke  des  Mesosternal- 
fortsatzes,  die  vom  Metasternum  geliefert  werden,  sind  gold- 
glänzend, durch  eine  brauugelbe  Naht  in  der  Mitte  von  einander 
getrennt;  die  vom  Mesosternum  stammende  ganz  kurze  Spitze 
ist  hellgelb  und  sitzt  als  kleineres  Höckerchen  dem  Metasternum 
auf;  der  Prosternalfortsatz  ist  kräftig,  am  Ende  plattenartig  ver- 
breitert und  weiß  behaart.  Die  Yorderschienen  sind  Szähnig, 
das  basale  Zähnchen  beim  q  sehr  fein,  oft  abgerieben,  beim  $ 
auch  schwächer  als  gewöhnlich;  die  innere  Klaue  der  Vorder- 
füße beim  $  gespalten. 

,S  Länge  I61/2  — IS'/a,  Breite  9— 91/2 ^  $  Länge  17— 181/2, 
Breite  10  mm.  Queensland,  Cairns,  Port  Denison,  Port 
Mackay,  Johnstone  Range,  Bowen  Distr.    —   Gajndah. 

var.  cwpriftdgens  m.  Oben  und  unten  leuchtend  kupfer- 
roth,  die  Beine  gelb;  ein  ,j  aus  Port  Macka}-  im  Museum 
Oberthür. 

Anoplostethus  Brülle. 
Körperform    länglich    elliptisch,     hinten     nicht     vcrbrt'ilert, 
gleichmäßig  hoch  gewölbt.      Das  Kopfschild   \A  viereckig,   Itreiter 

Stott.  entomol.  Zeit.  19Ü4. 


120 

als  lang,  die  Ecken  etwas  gerundet,  dcv  Rand  besonders  vorn 
beim  rj  höher  aufgeworfen  als  beim  $;  die  Stirnnaht  scharf 
ausgeprägt,  geradlinig.  Die  Oberlippe  hat  einen  etwas  längeren 
und  spitzeren  mittleren  Vorsprung  als  bei  Anoplognathns,  die 
Spitze  der  Oberkiefer  springt  weiter  nach  innen  vor^  um  Unter- 
kiefer sind  alle  drei  Kauleisten  mit  einander  verwachsen,  die 
obere  sitzt  als  dünner  hoher  Kamm  der  mittleren  auf  (Fig.  17a), 
die  Kiefertaster  sind  kürzer  und  dicker  als  bei  Anoplognathus : 
das  Subnientum  ist  sehr  kurz,  das  Mentum  sehr  lang,  mit  der 
Unterhppe  ohne  Naht  verwachsen,  beim  ,^  mit  einer  kreisrunden 
Bürste  gleichlanger,  dicht  neben  einander  stehender  rothgelber 
Haare,  beim  $  weitläufig  mit  längeren  und  kürzeren  Haaren  be- 
wachsen^ die  Unterlippe  trägt  einen  kräftigen  mittleren  Vor- 
sprung, der  dorsalwärts  umgebogen  ist,  die  Ligula  oder  Hypo- 
pharjnx  ist  stark  buschig,  tief  gespalten.  Das  Halsschild  ist 
vor  dem  Sebildchen  lappenartig  nach  hinten  ausgezogen,  die 
basale  Randfurche  hier  nicht  unterbrochen,  die  Seiten  bogig  ge- 
rundet, die  Hinterecken  stumpf,  die  Vorderecken  wenig  vor- 
gezogen, eine  mittlere  Längsfurche  mehr  oder  weniger  angedeutet. 
Das  Schildchen  ist  klein,  herzförmig.  Die  Deckflügel  sind  hoch- 
gewölbt, nahezu  parallelseitig,  neben  der  Schulter  schwach  ein- 
gedrückt, der  Seitenraud  hier  etwas  verdickt  und  ein  wenig  nach 
unten  gebogen,  die  Nahtecke  bei  opalinns  und  laetus  rechtwinklig, 
bei  i'oseus  in  eine  scharfe  Spitze  ausgezogen,  der  Seitenrand 
nicht  gekerbt,  mit  deutlichem  häutigem  Randsaum.  Die  prim. 
Punktreihen  sind  auf  der  Scheibe  regelmäßig,  bei  roseus  in 
Furchen  stehend,  bei  opalinns  und  laetus  kaum  sichtbar  furchen- 
artig vertieft,  die  Interstitien  auf  der  Scheibe  und  die  Seiten 
regelmäßig  punktirt.  Die  Afterdecke  ist  flach  gewölbt,  beim  $ 
spitzer  und  mehr  nach  hinten  vorgezogen,  der  Afterrand  kräftig 
gewimpert.  Die  Bauchringe  haben  die  gewöhnÜche  Querreihe 
borstentragender  Punkte  und  sind  an  den  Seiten  runzlig  punktirt. 
Die  Brust  ist  in  dei-  Mitte  glatt,  an  den  Seiten  dicht  runzlig 
punktirt;    das    Metasternum    tritt    mit    einer   abgerundeten  Spitze 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904, 


121 

zwischen  die  Mittelhüfteii,  überragt  diese  aber  nicht  uueh  vorn. 
Dagegen  steigt  zwischen  den  Vorderhüften  ein  kräftiger,  unten 
verbreiterter  Fortsatz  des  Prosternums  herab,  der  bei  opalinus 
und  laettis  als  kurze  breite  Platte  die  Vorderhüften  hinten  ver- 
schheßt,  bei  roseus  seitlich  zusammengedrückt,  ähnlieh  wie  bei 
den  oroßen  Mimelen,  lamellenförmie;  bis  an  die  Mittelhüften  reicht. 
Die  Vorderschienen  sind  beim  $  stets  Szähnig,  beim  (^  ist  der 
basale  Zahn  bald  als  feine  scharfe  Spitze  vorhanden,  bald  ist  er 
verloschen.  Beim  q  sind  hauptsächlich  die  Hintertarsen,  beim  $ 
alle  Tarsen  länger  und  dünner  als  in  den  vorhergehenden 
Gattungen;  beim  q  sind  die  Vordertarsen  zwar  nicht  verbreitert, 
aber  auf  der  Unterseite  dicht  mit  Borsten  besetzt,  wie  bei  den 
Geniatiden.  Bei  dem  $  von  roseits  sind  alle  Klauen  einfach  — 
das  ^  ist  mir  unbekannt  — ,  bei  opalinus  und  laetus  hat  das  ,^ 
nur  an  den  Hinterfüßen,  das  $  an  allen  Füßen  die  größere  Klaue 
gespalten.     Die  Fühlerkeule  ist  beim  ,^  kaum  länger  als  beim  $. 

1.  A.  opalinus  Brülle.  Oberseite  graugrün,  die  Mitte  etwas 
ins  Braune  spielend,  Unterseite  heller  grün  mit  silbrigen  grünen 
und  blauen  Reflexen,  die  Tarsen  braungrün,  die  Fühler  braun, 
die  Behaarung  grau  oder  graugelb.  Das  Kopfsehild  ist  in  beiden 
Geschlechtern  hocli  aufgeworfen,  beim  q  höher  als  beim  $,  wie 
die  Stirn  dicht  und  grob  punktirt,  der  Scheitel  etwas  lichter. 
Das  Halsschild  luit  eine  deutliche  Längsfurche,  sein  Seitenrand 
ist  gekerbt  und  abstehend  behaart,  die  Seiten  dicht,  die  Mitte 
lichter  punktirt.  Das  Schildchen  ist  weitläufig  und  fein,  die 
Deckflügel  sehr  kräftig  punktirt,  neben  dem  Schulter-  und  Spitzen- 
buckel fein  runzlig.  Die  Afterdecke  ist  dicht  und  grob  runzhg, 
an  den  Seiten  fein  höckrig,  der  Afterrand  lang  gewimpert. 

,^  Länge  2.5—27,  Breite  13—14;  $  Länge  241/2—30, 
Breite  13  —  16  nnn.     West- Australien,  Sehwanen-Fluß. 

Die  meisten  Stücke,  die  ich  sah,  zeigten  die  oben  an- 
gegebene Färbung;  außerdem  sah  ich  noch  die  folgenden  Farben- 
varietäten : 

Stett.  cDtomol.  Zeit.  1904. 


122 

1.  die  Oberseite  hell  blaugrün,  Unterseite  wie  bei  der 
Stammform; 

2.  Oberseite  schon  gelbgrün,  auf  der  Mitte  ins  Rothliche 
spielend,  Unterseite  lebhaft  goldglänzend ; 

3.  Kopf,  Halsschild  und  Schildchen  goldig-grün,  die  Deck- 
flügel leuchtend  goldlg-roth,  oder  die  ganze  Oberseite 
glänzend  rothgrün,  die  Unterseite  goldglänzend; 

4.  braungrün  mit  rothbraunem  Schimmer,  das  Kopfschild 
schwarz ; 

5.  oben  und  unten  glänzend  schwarz,  die  Decktlügel  mit 
leichtem  bräunlichem  Schimmer. 

2.  A.  laetus  Rothsch.  und  Jord.  Schön  hellgrün,  etwas 
dunkler  als  Pliisioiis  costata  und,  wie  diese,  von  hinten  gesehen 
mit  lebhaftem  rosenrothem  Schimmer,  das  Kopfschild,  die  Außen- 
seite der  Schienen  und  die  Tarsen  goldglänzend.  Das  Kopfschild 
ist  beim  q  nur  wenig  aufgeworfen,  äußerst  fein  runzlig,  beim  $ 
ringsum  schwach  gerandet,  dichter  und  gröber  gerunzelt,  matt, 
Stirn  und  Scheitel  weitläufig  mit  großen  umwallten  Punkten 
bedeckt,  schwach  glänzend.  Halssehild,  Schildchen  und  Deck- 
flügel sind  schmal  goldig  gerandet,  ihre  Skulptur  dichter,  aber 
feiner  und  seichter  als  bei  opalinns.  Die  Afterdecke  ist  in 
beiden  Geschlechtern  sehr  dicht  und  fein  gerunzelt,  matt,  S])ärlich 
behaart  und  gewimpert.  Die  Unterseite  ist  fast  kahl,  nur  die 
Seiten  der  Brust  sind  ganz  spärlich  behaart. 

Ein  o  im  Museum  Obcrthür  ist  glänzend  roth,  die  Tarsen 
goldig-roth. 

^  Länge  26,  Breite  13'/2  — 1472^  ?  Länge  30,  Breite 
151/2  ni»T-  Queensland,  Cardwell.  Die  t^ypischen  Stücke  be- 
finden sich  jetzt  in  meiner  Sammlung. 

3.  A.  roseus  Blanch.  Von  dieser  seltenen  Art  liegt  mir 
aus  der  Obcrthür'schen  Sammlung  ein  $  vor,  nach  dem  ich  die 
Beschreibung  in  einigen  wichtigen   Punkten  ergänzen   kann. 

Die  Körperform  ist  etwas  flacher  als  bei  den  2  anderen 
Arten    der    Gattung,    besonders    das  in    der    Mitte    hochgewölbte 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


123 

Halsschild  ist  nach  vom  und  den  Seiten  stärker  abgeüucht.  Die 
Oberseite  zeigt  ein  eigenthümliches  Roth,  wie  bei  der  Varietät 
der  Plusiofis  cosfata.  mit  sclnvachem  Opalglanz,  die  Ränder  fein 
metallif^ch  grün  oder  goldglänzend,  die  Deckllügel  beim  Hinter- 
rand blau-violett,  das  Kopfsehiid  beim  V  scln\arzbraun,  die  After- 
decke, Unterseite  und  Beine  metallisch  nut  sillirigen  und  rotheu 
Reflexen,  die  Schienen  an  der  Außenseite  dunkler  roth,  die 
Tarsen  schwarzbraun  mit  blauen  Reflexen,  die  Fühler  rothbraun; 
die  Afterdecke  ist  ganz,  die  Bauchringe  und  die  Brust  an  den 
Seiten  mit  schneeweißen  Schuppen  bekleidet.  Das  Kopfsehiid  ist 
beim  $  fast  doppelt  so  breit  als  lang,  der  Rand  ringsum  nur 
ganz  sehwach  aufgebogen,  die  Oberfläche  dicht  zusammenfließend 
punktirt,  matt:  die  Stirn  ist  wie  das  Kopfschild  punktirt,  der 
Scheitel  weitläufiger  und  feiner,  beide  wenig  glänzend.  Die 
Mundtheile  sind  wie  bei  den  beiden  anderen  Arten  gebaut,  am 
Unterkieferhelm  ist  die  basale  Kauleiste  ebenso  breit  als  die 
mittlere,  beide  durch  eine  feine  Querfurche  getrennt.  Das  Hals- 
schild ist  in  der  Mitte  weitläufio-,  an  den  Seiten  dicht  und  kräftis; 
punktirt,  das  Schildchen  zeigt  nur  au  den  Seiten  einige  Punkte. 
Die  Deckflügel  sind  am  Nahtende  in  eine  Spitze  ausgezogen,  der 
häutige  Randsaum  ist  nur  am  Hinterrand  deutlich,  die  Punkte 
der  3  })rim.  Rippen  auf  der  Scheibe  stehen  in  tiefen  Furchen, 
die  Rippen  sind  deutlich  gewölbt,  in  jedem  Interstitium  befindet 
sich  eine  an  der  Basis  etwas  unregelmäßige  Punktreihe;  an  den 
Seiten  ist  die  Punktirung  unregelmäßig,  alle  Punkte  sind  kräftig, 
im  Grunde  schwarz.  Die  Afterdecke  ist  dicht  nadelrissig,  der 
metallische  Untergrund  nur  bei  der  Spitze  durch  die  weiße  Be- 
schuppung erkennbar.  Die  Bauchringe  tragen  die  gewöhnliche 
Querreihe  borstentragender  Punkte  dicht  beim  Hinterrand;  in 
der  Mitte  sind  sie  glatt  und  kahl,  an  den  Seiten  runzlig  und 
weiß  beschuppt.  Ebenso  ist  die  Brust  skulptirt  und  beschuppt; 
zwischen  den  Mittelhüften  sitzt  auf  dem  Yorderrand  des  Mela- 
steruums  ein  kleines  spitzes  Höckerchen,  das  jedoch  die  Mittel- 
hüften nach   vorn  nicht  überragt.     Der  Prosternalfortsatz  ist  wie 

Rtett.  outomol.  Zeit.  1901. 


124 

bei  den  großen  Mimelen  gebildet,  seine  untere  Kante  verbreitert, 
die  hintere  untere  Ecke  bis  zu  den  Mittelhüften  reichend.  Die 
Vorderschinen  sind  deutheh  Szähnig,  beim  $  ist  an  allen  Füßen 
die  größere  Klaue  einfach. 

$  Länge  22  (nach  Blanchard  23—24),  Breite  12  mm. 
Nord- Australien,  Raffles  Bay;  Queensland,  Cardwell. 

Epichrysus  White. 
Diese  Gattung  steht  der  vorhergehenden  außerordentlich 
nahe  und  unterscheidet  sich  von  ihr  hauptsächlich  durch  das 
Fehlen  der  Bürste  am  Kinn  beim  (^  und  durch  die  dichte  und 
lange  abstehende  Behaarung  der  Afterdecke  und  Unterseite;  auch 
sind  die  Mundtheile  im  Ganzen  etwas  schwächer,  das  Endglied 
der  Kiefertaster  etwas  länger  und  schlanker,  der  mittlere  Vor- 
sj3rung  der  Unterlippe  kürzer  und  schmäler.  In  allen  übrigen 
Merkmalen,  in  der  Körperform  und  den  secund.  sexuellen  Merk- 
malen stimmen  sie  mit  einander  überein. 

E.  lamprimoides  White.  Länglich  elliptisch,  hoch  gewölbt, 
hell  erzgrün,  alle  Ränder  und  die  Außenseite  der  Schienen  blau- 
grün, die  Deckflügel  rothgolden,  die  Tarsen  schwarzgrün.  Das 
Kopfschild  in  beiden  Geschlechtern  am  Yorderrand  hoch  auf- 
geworfen, beim  ^  l^öher  als  beim  ^,  beim  ersteren  erzgrün  mit 
Goldglanz,  beim  letzteren  braunschwarz,  wie  der  Kopf  und  Vorder- 
lücken  mit  großen  tiefen  Punkten  bedeckt  und  zerstreut  abstehend 
behaart.  Auch  das  Schildchen  ist  kräftig  punktirt.  Die  Deck- 
llügel  sind  kräftig  punktirt,  das  Gewebe  zwischen  den  Punkten 
zu  groben  querverlaufenden  Runzeln  erhoben,  nur  die  Punktreihe 
neben  der  Naht  regelmäßig,  die  Nahtrippe  fein  punktirt 5  der 
Seitenrand  neben  der  Schulter  ist  etwas  nach  unten  umgeschlagen, 
weiterhin  nicht  gekerbt,  die  Naht  nicht  verkürzt,  der  häutige 
Randsaum  gut  sichtbar.  Die  Al'terdecke  ist  grob  nadelrissig, 
glänzend,  lang  graugelb  behaart  und  roth  gewimpert.  Die  Bauch- 
ringe sind  auch  in  der  Mitte  grob  quorpunktirt  und  abstehend 
behaart,  ebenso  die  Brust,   deren  Mittelhüften  eng  zusammenstehen 

Stett    ontomol.  Zeit.  1904. 


125 

und  keinen  Fortsatz  der  Mittelbrust  haben  ^  der  Prosternalfortsatz 
ist  kürzer  als  bei  Änoplostethus. 

,S  Länge  211/2— 23,  Breite  ll'/a— 12;  $  Länge  22,  Breite 
11 1/2  mm,     West- Australien,  King  George  Sound. 

Paraschizognathus  gen.  nov. 

In  der  Gattung  Schizognathus  Burmeister  waren  bisher 
4  Arten  untergebracht,  der  Typus  der  Gattung,  Mac  Leayi  Fischer 
und  eine  ihr  nahe  verwandte  Art,  compressicornis  m.,  sowie 
prasimis  Boisduval  und  nigripennis  Blanchard.  Von  diesen 
haben  die  beiden  ersteren  an  der  Unterlippe  einen  ganz  winzigen, 
zahnartigen  mittleren  Vorsprung,  der  gerade  nach  vorn  gei'ichtet, 
aber  nicht  hakenartig  nach  oben  umgebogen  ist,  während  bei 
prasinus  und  nigripennis  die  Unterlippe  einen  kräftigen  nach 
oben  umgebogenen  mittleren  Vorsprung  zeigt.  Da  nun  nach 
meiner  Eintheilung  der  australischen  Anoplognathiden  (pag.  Qi}) 
die  Trennungslinie  mitten  durch  die  alte  Gattung  Schizognathus 
Burmeister  geht,  so  beschränke  ich  diese  auf  die  Arten,  deren 
Unterhppe  keinen  oder  nur  einen  ganz  kurzen,  nicht  nach  oben 
umgebogenen  Fortsatz  trägt  —  außer  Mac  Lcayi  und  com- 
pressicornis noch  einige  neue  Arten  —  und  stelle  für  die  Arten, 
die  einen  nach  oben  umgebogenen  Fortsatz  der  Unterlippe  zeigen, 
die  Gattung  Paraschizognathns  auf.     Ihre  Charakteristik  lautet: 

Körperform  hochgewölbt,  selten  etwas  abgeflacht.  Das 
Kopfschild  beim  q  viereckig,  die  Seiten  etwas  gebogen  oder 
tra))ezoidal.  der  A'orderrand  aufgebogen,  beim  $  viereckig  mit 
stark  geiundtteu  F>ckcn  oder  halbkreisförmig;  die  Stirnnaht  ist 
durch  einen  mittleren  Längswulst  unterbrochen  odt-r  im  Ganzen 
undeutlich;  die  Stirn  ist  in  Form  eines  Dreiecks,  dessen  Basis 
die  Stirnnaht  bildet  und  dessen  Seiten  zuweilen  als  feine  Furchen 
scharf  eingegraben  sind,  abgeilacht  oder  seicht  eingedrückt  und 
nur  in  der  Ausdehnung  dieses  Dreiecks  kräftig  punktirt  oder 
behaart,  ^ähieud  die  Seiten  der  Stirn  und  der  Scheitel  meist 
ganz  glatt  bleiben    oder    nur    vereinzelte    feine    Pünktchen    zeigen 

Slc'tt.  eiitoniol.  Zeit.  11J04. 


126 

(ausgenommen  nigripennis,  wo   auch  der  Scheitel  grob  punktirt 
ist).    Die  Fühler  sind  lOgliedrig,  die  Keule  beim  $  (von  4  Arten 
kenne  ich  nur  bei  2  die  $)  erheblich    kürzer    als   beim  ,^.     Die 
Mundtheile  sind  im  Ganzen  schwächer  als  bei  den  vorhergehen- 
den Gattungen,  der  mittlere  Vorsprung  der  Oberlippe  kurz,  breit 
gerundet,    glänzend    schwarz    wo    die    Oberlippe    braungelb    ist. 
An    den  Oberkiefern    nimmt   die  weiche  Bindehaut    und   die  be- 
haarte Parlhie  vor  dem  Mahlzahn    an   Ausdehnung  zu,    während 
Spitzentheil    und    Mahlzahn    abnehmen,    die    Spitze    ist    zuweilen 
noch  scharf,  zuweilen  stumpf  gerundet,  der  Mahlzahn  ist  entweder 
mit  wenigen  aber  scharfen  Kauleisten,  oder  mit  vielen,  aber  ganz 
dachen  Kauleisten  bedeckt.     Am  Unterkiefer  fällt  vor  Allem  die 
starke   Entwicklung   des  Tasters    auf,    dessen   letztes  Glied  allein 
stets  länger   ist  als    der  Unterkieferhelm,   während   bei  den  vor- 
hergehenden Arten  die  vier  Tasterglieder  zusammen  nicht  länger 
sind  als  der  Helm;    dieser  ist   bei    den    einzelnen    Arten    so  ver- 
schiedenartig   geformt,    daß   ich   ihn   wohl    am  Besten  bei    jeder 
Art  bespreche.     Die   Unterlippe    trägt   in    der    Mitte   einen   nach 
vorn  gerichteten  und  dann   hakenartig  nach   oben    umgebogenen, 
glänzend  schwarzen,  glatten  Fortsatz,  unter  dem  die  stark  buschige, 
gespaltige   Zunge   oder   H3pophar3'nx   angeheftet   ist.     Das   Hals- 
schild ist  voi-  dem  Schildchen  ganz  schwach  vorgezogen,  ringsum 
fein   gerandet.    die   basale  Randfurche   in    der  Mitte    kaum    oder 
gar    nicht  unterbrochen.     Das    Schildchen    i.«t    klein,    herzförmig. 
Die  Dcckflügel  sind  gemeinsam  zugerundet,    die  Naht  nicht  ver- 
kürzt, der  Seitenrand  neben  der  Schulter  nicht  verbreitert,  weiter- 
hin fein  gekerbt  und  in  den  Kerben  absiebend  behaart,   mit  einer 
Ausnahme    ohne    sichtbaren    Hautsaum-    die    prim.     Punktreihen 
sind  meist  gut  ausgebildet,  in  seichten  Furchen  stehend,  auch  das 
Interstitium  subsuturale  mit  einer  Furche;  selten  ist  die  Sculptur 
im  Ganzen  verloschen  oder  durch  Querrunzeln  undeutlich  geworden. 
Die  Afterdecke  ist  beim  ,^  senkrecht  gestellt,  breit  Sseitig,  flach 
gewölbt,  die  Spitze  gerundet;   beim  $  mehr  zugespitzt  und  nach 
hinlen  vorgezogen,  fein  queri'unzlig  und  spärlich  anliegend  behaart. 

S^toU.  eiitoniol.  Zeit.  1904. 


127 

Die  Bauchi-inge  und  besonders  die  Brust  sind  lang  abstellend  und 
dicht  behaart,  ein  die  Mittelhüften  überragender  Fortsatz  der 
Mittelbrust  fehlt,  dagegen  ist  ein  stark  behaarter  zapfenartiger 
Fortsatz  der  Vorderbrust  stets  vorhanden.  Die  Beine  sind  kräftig, 
kurz  und  gedrungen  gebaut,  die  Vordersehienen  in  beiden  Ge- 
schlechtern Szähnig,  beim  ^  alle  Klauen  einfach,  an  Vorder- 
und  Mittelfüßen  die  größere  Klaue  verdickt,  beim  $  an  den 
Vorderfüßen  die  größere  Klaue  fein  eingeschnitten,  oder  —  bei 
nigripennis  —  ebenfalls  einfach,  aber  sehr  kurz  und  dünn;  beim 
Q  ist  das  erste  Glied  der  A^ordertarsen  nicht  oder  nur  wenig 
länger  als  das  folgende,  beim  $  ist  es  etwa  so  lang  als  die  3 
folgenden  zusammengenommen. 

a.  Körperfarbe  schwarz,  Kopf,  Halsschild  und  Schiklchen 
glänzend  erzgrün. 
1.  P.  nigripennis  Blanchard.  Parallelseitig,  gleichmäßig 
gewölbt,  oben  und  unten  glänzend  schwarz,  Kopf,  Halsschild  und 
Schildchen  2,länzend  erzgrün.  Afterdecke  und  Bauch  anhes-end 
und  spärlich,  die  Brust  lang  abstehend  graugelb  behaart,  die 
Fühler  rothbraun.  Das  Kopfschild  ist  beim  ^  fast  quadratisch, 
die  Seiten  ganz  schwach  geschwungen,  der  Vorderrand  stark 
zurückgebogen,  erzgrün,  beim  $  etwas  kürzer,  der  Vorderrand 
schwächer  zurückgebogen,  die  Ecken  mehr  gerundet,  glänzend 
schwarz,  bei  beiden  fein  runzlig  und  wie  Stirn  und  Seheitel  mit 
zerstreuten  groben  Punkten,  aus  denen  abstehende  graugelbe 
Haare  entspringen.  Am  Oberkiefer  ist  der  Spitzentheil  dünn, 
nicht  nach  unten  gebogen,  vor  dem  Mahlzahn  ein  spitzer  Zahn, 
der  Mahlzahn  selbst  klein,  glänzend,  mit  ganz  flachen  Kauleisten. 
Am  Unterkiefer  (Fig.  18)  hat  der  Helm  die  Foim  einer  Pyra- 
mide mit  etwas  gebogener  Spitze;  Fig.  18a  und  b  stellen  dvn 
Helm  allein  dar  bei  einer  Vergrößerung  von  80.  18a  zeiot  den 
Helm  von  der  Außenseite  (Ventralseite);  das  nach  außen  vor- 
springende lappenartige  Stück  ist  wohl  als  die  basale  Kauleiste 
aufzufassen:  an  der  Anheftungsstelle  verläuft  eine  seichte  Furche, 
aus  welcher  lange  starre  Borsten    und    Haare    entspringen.      B<'- 

Stutt.  üiitouiol.  Zeit.   1904. 


128 

tracliten  wir  den  Helm  von  der  Innenseite  (18b),  so  bemerken 
wir  eine  seliarte  schneidende  Kante,  die  von  der  Spitze  bis  zur 
Basis  verläuft;  die  Flächen  neben  dieser  schneidenden  Kante,  die 
innere  auf  dem  Bild  sichtbar,  die  äußere  verdeckt,  sind  glänzend 
glatt,  während  die  äußere  und  obere  Seite  des  Helms  runzlig 
punktirt  und  beborstet  sind.  Am  Unterlippengerüst  ist  besonders 
die  Verdickung  der  Lippentaster  zu  erwähnen.  Am  Halsschild 
sind  die  Seiten  von  der  Basis  bis  zur  Mitte  parallel,  von  da  nach 
vorn  beim  i^  stärker,  beim  $  nur  wenig  convergirend,  so  daß 
bei  letzterem  der  Thorax  erheblich  größer  erscheint;  seine  Ober- 
fläche ist  weitläufig  kräftig  punktirt.  Auch  das  Schildchen, 
zuweilen  fein  kupfrig  gerandet,  zeigt  kräftige  Punktirung.  Die 
Deckflügel  sind  seicht  gefurcht  und  dicht  punktirt,  vielfach  quer 
gerunzelt,  die  Seiten  und  der  Hinterrand  abstehend  weiß  behaart. 
Die  Afterdecke  ist  fein  gerunzelt,  anhegend  grau  behaart,  am 
Rande  länger  gewimpert.  Die  Beine  sind  kräftig,  die  Vorder- 
schienen scharf  3zähnig,  der  apicale  Zahn  beim  $  länger,  alle 
Klauen  bei  ^  und  $  einfach. 

^  und  $  Länge  14^2,  Breite  8  mm.  N.-S. -Wales,  Sidnej 
(Dämel).  Ich  habe  eine  größere  Anzahl  Stücke  gesehen,  etwa 
15  ,^,  aber  nur  1  $;  in  ihren  Größonverhältnissen  variirten 
diese_kaum  um  einen  halben  Millimeter;  auch  die  Färbung  war 
durchaus  konstant. 

1).   Körperfarbe  grün  oder  braun  ohne  Metallglanz. 

2.  P.  prasinicollis  nov.  spec.  Der  vorhergehenden  Ai-t  im 
Habitus  und  nach  der  Form  des  Kopfschildes  zunächst  ver- 
wandt, Kopf,  Halsschild  und  Schildchen  grasgrün,  die  Deektlügel 
und  Afterdecke  gelbgrün,  ringsum  braungelb  gerandet,  die  Unter- 
seite braungelb,  Afterdecke  und  Bauch  anliegend  spärlich,  die 
Brust  dicht  lang  abstehend  fuchsroth  behaart.  Das  Kopfschild 
ist  beim  ,^  quadratisch,  die  Ecken  kaum  gerundet,  längs  dem 
Rande  seicht  eingedrückt,  gelb  gesäumt,  der  Rand  ringsum 
mäßig  aufgebogen,  ganz  fein  braunschwarz,  überall  fein  punktirt, 
glänzend;  die  Stirn  ist  bis  weit  auf  den  Scheitel  hinauf  abgeflacht, 

Stott.  cntomol.  Zeit.  1904. 


129 

mil  cinein  LängP^^■uls(,  der  vom  Sclicilcl  Iiis  /.iiiii  K(^l)^^^c•llil(l  ver- 
läuft, wie  dieses  fein  und  dicht  i)unktirt,  ulänzeud,  dii-  Stiriinalit 
als  feiner  gelbgefärbter  Strich  eriu'uubar:  der  Scheitel  ist  sehr 
glänzend,  äußerst  fein  punktirt:  die  Fiihlerkeule  ist  sehr  lang, 
auf  der  Innenseite  dicht  und  lang  behaart.  Am  Oberkiefer  fehlt 
ein  Schneidezahn  vor  dem  Mahlzahn;  dieser  ist  kräftig  gebaut 
mit  wenigen,  aber  hohen  und  scharfen  Kauleisten.  Der  Unter- 
kieferhelm ist  ein  kräftiges  Gebilde  (Fig.  19);  betrachten  wir 
ihn  bei  stärkerer  Vergrößerung,  etwa  40,  von  der  Ventralseitc 
(Fig.  19iO.  so  bemerken  wir,  daß  die  ai)iea1e  Kauleiste  in  einen 
kräftigen  spitzen  Zahn  ausläuft;  darunter  versteckt  liegt  die 
mittlere  Kauleiste,  von  der  nur  die  Spitzen  der  2  Zähne,  in 
welche  sie  gespalten  ist,  heraussehen;  die  basale  Kauleiste  liegt 
wieder,  wie  bei  nigripennis,  der  Länge  nach  dem  Helm  an  und 
ist  nahe  der  Spitze  durch  doppelte  Einkerbung  in  3  stumpfe 
Zähnchen  getheilt.  Betrachten  wir  den  Helm  von  der  dorsalen 
Seite  (des  Käfers),  Fig.  19b,  so  l)emerken  wh-.  daß  die  obere 
Kante  der  apicalen  Kauleiste  fein  gekerbt  ist;  in  diesen  Kerben 
sitzen  lange  starre  Borsten,  die  erst  entfernt  werden  müssen, 
wenn  man  die  ganze  Kauleiste  gut  übersehen  und  sich  über  die 
Stellung  der  Zähne  informiren  will.  Man  sieht  dann  wieder  die 
2  Zähne  der  mittleren  Kauleiste  und  den  Rand  der  basalen 
Kauleiste,  den  ich  ungekerbt  gezeichnet  habe,  um  das  Bild  nicht 
zu  verwirren.  Am  Unterlippengerüst  ist  das  Submentum  lang, 
das  Mentum  recht  kurz,  die  Unterlippe  lang  und  sehr  kräftig 
gebaut,  das  zweite  Glied  der  sehr  kräftigen  und  dicken  Lippen- 
taster lappenartig  ausgezogen,  auf  der  Ecke  mit  langen,  starren 
Borsten.  Das  Halsschild  ist  flach  gewölbt,  die  Seiten  von  der 
Basis  zur  Mitte  etwas  nach  innen  geschwungen,  nach  vorn  ver- 
engt, die  Ecken  stumpf,  weitläufig  fein  punktirt,  mit  Seiten- 
grübchen und  deutlicher  Längsfurche.  Auch  das  Schildchcn  ist 
fein  j)unktirt.  Die  Deckflügel  zeigen  seichte  Furchen  und  ver- 
loschene Sculptur.  Die  Afterdecke  ist  querrunzlig  und  nadel- 
rissig,  glänzend,    zwischen    den    anliegenden    feinen   Härchen   auch 

St<'tt.  cTiloii.ol.  Zeit.   1904.  ij 


130 

mit  längeren  abstehenden  Borstenhaaren,  der  Seiten-  und  After- 
raud  lang  rothgelb  gewimpert.  Der  Bauch  ist  anliegend,  die 
Brust  dicht  und  lang  abstehend  fuchsroth  behaart,  die  Beine  kurz 
und  kräftig,  die  Vordersehienen  mit  3  kräftigen  schwarzen  Zähnen, 
alle  Klauen  einfach. 

,j    Länge   I61/2,    Breite  91/2  i^^ni'-,    $  ignota.     Australien. 

3.  P.  prasinus  Boisduval.  Die  Körperfarbe  ist  bei  gut 
konservirten  Stücken  ein  schönes  helles  Gelbgrün,  die  Ränder  des 
Kopfschildes  und  Schildchens  sowie  die  Deckflügelnaht  fein  braun- 
gelb,  welche  Farbe  auch  die  Fühler,  Taster  und  Tarsen  zeigen; 
manche  Stücke  sind  —  wohl  durch  Liegen  in  Spiritus  —  dunkler 
grün,  die  Beine  erscheinen  dann  heller,  die  Tarsen  braun.  Das 
Kopfschild  ist  beim  q  schwach  trapezförmig,  die  Seiten  zuerst 
etwas  nach  außen  gebogen,  dann  nach  innen  convergirend,  kurz 
vor  dem  Vorderrand  wieder  etwas  divergirend,  dieser  bogig  ge- 
rundet, nach  oben  umgebogen;  beim  $  ist  es  rein  halbkreisförmig, 
der  Rand  fein  aufgebogen,  wie  beim  ,^  ringsum  mit  schwarz- 
brauner Kante;  beim  ,^  ist  das  Kopfschild  und  die  Stirn  in  Form 
eines  Dreiecks  flach  oder  schwach  eingedrückt,  Avenig  glänzend, 
mit  groben  Punkten  besetzt,  aus  denen  abstehende  rothgelbe 
Haare  entspringen,  beim  $  sind  Kopfschild  und  Stirn  eben,  grob 
punktirt,  die  letztere  nur  bei  den  Augen  behaait;  der  Scheitel 
bei  beiden  spärlich  fein  punktirt,  lebhaft  glänzend.  Am  Ober- 
kiefer ist  der  Spitzentheil  ziemlich  klein  und  dünn,  der  behaarte 
häutige  Theil  stark  ausgebildet,  der  basale  Mahlzahn  gelb  mit 
verloschenen  Kauleisten,  auf  denen  zwei  dunkler  pigmentirte 
Streifen  verlaufen  (Fig.  20a,  b).  Am  Unterkiefer  Hillt  vor  Allem 
die  starke  Entwicklung  des  Tasters  auf,  dessen  letztes  Glied 
stark  verbreitert  auf  seiner  dorsalen  Seite  eine  große  Grube  tiägt 
(Fig.  20c);  der  Helm  (Fig.  20d)  ist  ein  massives  Gebilde,  das 
auf  seiner  Außenseite  dicht  punktirt  und  lang  abstehend  behaart 
ist;  nahe  der  Spitze  stehen  eng  beisammen  einige  Zähnchen,  die 
ebenso  wie  die  die  Kaufläche  begrenzenden  Kanten  glänzend 
schwarz  sind,  während  der  Helm  gelb  gefärbt  ist;  an  Stelle  des 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


131 

Spiizcnzaluics  lindci  sich  ciu  kleines  llückerchen,  aul'  welchem 
eine  gelenkig  bewegliche  kräftige  Borste  sitzt.  Die  von  Mac  Leay 
bei  den  Dynastiden  gemachte  Beobachtung,  daß  in  der  Rück- 
l)ildung  begriffene  Zähne  zuerst  durch  auf  Höckerchen  aufsitzende, 
gelenkig  bewegliche  Borsten  und  dann  —  bei  weiterer  Rück- 
bildung —  durch  einfache  Borstenhaare  ersetzt  werden,  findet 
hier  aucb  für  Ruteliden  ihre  Bestätigung,  Die  Unterlippe  (Fig.  20e) 
ist  kräftig  gebaut  mit  starkem  mittlerem  Vorsprung,  der  nach 
oben  umgebogen  ist,  das  zweite  Glied  der  Lippentaster  kahn- 
förmig  mit  2  langen  Borsten.  Das  Halsschild  ist  hoch  gewölbt 
mit  schwacher  mittlerer  Längsfurche,  von  der  Mitte  nach  vorn 
stark  verengt,  die  Ecken  stumpf,  nicht  vorspringend,  an  Stelle 
der  Seitengrübchen  ein  gelber  Fleck,  die  Mitte  fein  und  zerstreut, 
die  Seiten  dichter  punktirt.  Das  Schildchen  trägt  nur  an  den 
Seiten  einige  Punkte.  Die  Deckflügel  sind  seicht  gefurcht  und 
in  den  Furchen  regelmäßig  punktirt,  die  prim.  Rippen  punktfrei 
aber  mit  feinen  Querrunzeln.  Die  Afterdecke  ist  querrunzlig, 
anliegend  grau  behaart,  am  Seiten-  und  Afterrand  längere  rothe 
Wimpern.  Der  Bauch  ist  spärlich  anliegend,  die  Brust  lang 
abstehend  grau  behaart.  Die  Vorderschienen  sind  3zähnig,  die 
Zähne  in  gleichem  Abstand  von  einander,  beim  ,^  alle  Klauen 
einfach,  beim  $  an  den  Voiderfüßen  die  innere  Klaue  vor  der 
Spitze  fein  eingeschnitten, 

,^  Länge  17—19,  Breite  10— IO1/2;  $  Lunge  18—19, 
Breite  10— 11 1/2  mm.  Queensland,  Cap  York;  N.-S. -Wales, 
Sidney;  Victoria,  Melbourne. 

Bei  den  Stücken  aus  Victoria  sind  die  Seiten  des  Kopf- 
scliildes  meist  mehr  nach  vorn  converffirend,  weniger  nach  außen 
geschwungen,  die  Zähne  der  Vorderschienen  kräftig;  bei  den 
Stücken  aus  Queensland  und  N.-S. -Wales  dagegen  der  basale 
Zahn  der  Vorderschienen  oft  sehr  schwach,  die  Seiten  des  Kopf- 
sehildes  stärker  nach  außen  gebogen.  Ein  Stück,  das  ich  von 
Herrn  Felsche  erhielb  ist  oberseits  schwarzlu-aun,  die  rnterseite 
und   Beine  braungelb   —   var.   )ii(jrirfins   ni, 

Stott.  ontoniol.  Zeit.  1904.  ij'* 


132 

4.  P.  olivaceus  nov.  spec.  Der  vorhergehenden  Art  zu- 
nächst verwandt,  kleiner  und  M^eniger  geM'ölbt,  hell  olivengrün, 
lebhaft  glänzend,  alle  Ränder  fein  gelb  gesäumt,  die  Fühler, 
Taster  und  Tarsen  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  beim  ,^  trapezoidal, 
die  Seiten  nach  vorn  stark  convergirend,  so  daß  der  Vorderrand 
nur  halb  so  breit  erscheint  als  die  Stirnnaht;  die  Fläche  des 
Kopfschildes  ist  eben,  fein  runzlig  mit  zerstreuten  gröberen 
Punkten,  aus  denen  abstehende  Haare  entspringen,  ringsum  breiter 
gelb  umrandet,  der  Seitenrand  und  der  niedrig  aufgeworfene 
Vorderrand  fein  schwarzbraun  gesäumt;  die  S(ii-n  ist  nahezu 
halbkreisförmig  abgeflacht,  in  einer  Ebene  mit  dem  Kopfschild 
liegend,  wie  dieses  sculptirt  und  behaart,  der  Scheitel  kahl,  weit- 
läufig fein  punklirt:  die  Augen  sind  doppelt  so  groß  als 
bei  prasiniis,  niächlig  vorgequollen,  glänzend  schwarz.  Die 
Oberkiefer  sind  etwa  ebensogroß  als  bei  prasinKS^  der  häutige 
und  behaarte  Theil  aber  geringer,  der  basale  Mahlzahn  schwarz, 
mit  wenigen  aber  hohen  Kauleisten.  Am  Unterkiefer  (Fig.  21) 
ist  der  Taster  zwar  sehr  lang,  das  letzte  Glied  aber  schlank, 
auf  der  Dorsalseite  mit  kurzer  sclunaler  Grube  beim  Außenrand; 
der  Helm  (Fig.  21a)  ist  gelb,  dicht  behaart,  die  Kautläche  von 
schwarzen  schneidenden  Kanlen  eingefaßt  und  bei  der  Spitze  mit 
4  scharfen  Zähnen;  nahe  der  Sj)itze  erhebt  sich  aus  der  Kau- 
fläche ein  schwarzes  Höckerchen,  auf  welchem  eine  lange  be- 
wegliche Borste  aufsitzt.  Am  l'nterlippengerüst  ist  die  Unter- 
lippe länger,  mit  kräftigem  mittlerem  Fortsatz,  die  Lippentaster 
schlanker.  Das  Halsschild  ist  ziemlich  kuiz,  flach  gewölbt,  mit 
verloschener  Miltellinie,  die  Seiten  gleichmäßig  gerundet,  die 
Ecken  stumj)f,  schwach  gerundet,  der  Hinterrand  vor  dem 
Schildchen  kaum  vorgezogen,  die  Fläche  überall  fein  punktirt. 
Ebenso  ist  das  Schildchen  punktirt.  Die  Sculj)tur  der  Deck- 
flügel ist  ganz  regelmäßig,  die  10  prim.  runktreihen  in  feinen 
Furchen  stehend,  die  Rippen  fein  gewölbt,  die  3  Interstitien  auf 
der  Scheibe  mit  je  einer  einfachen  Punktreihe,  die  seitlichen 
Interstitien  i)unktfrei.      Die  Afterdecke  ist  mit  großen   umwallten 

ßtett.  ontoniol.  Zeit.   1904. 


133 

rmikleii  bedeckt,  die  an  den  Seiten  hiev  und  da  zusaninienfließen, 
nicht  nadeh'issig,  lebhaft  glänzend,  ganz  spärlich  behaart  nnd 
gewimpert.  Die  Baiiehringe  sind  in  der  Mitte  .kahl,  lebhaft  glän- 
zend, an  den  Seiten  i)iuiktirt  und  spärlich  behaart.  Die  Brust 
ist  spärlich  rothgelb  behaart,  ebenso  die  Schenkel.  Die  Vorder- 
schienen sind  scharf  Szälmig.  der  mittlere  und  apicale  Zahn  ein- 
ander genähert. 

Q    Länge  I51/2,   Bi-eite  9  mm;  $  ignota.      Austraüen. 

Trioplognathus  gen.  nov. 
Kürperform  länglich  eUiptisch,  flach  gewölbt.  Das  Kopf- 
seliild  beim  q  trapezförmig,  die  Seiten  kaum,  der  Vorderrand 
etwas  höher  aufgebogen.  Die  Oberlippe  ist  wie  bei  Anoplognathiis 
gebildet,  kurz  dreiseitig  mit  breit  zugerundeter  Spitze.  Die  Mund- 
theile  sind  sehr  kräftig  gebaut,  der  Oberkiefer  hat  an  der  Spitze 
zwei  kräftige  Zähne  (Fig.  22a),  von  denen  der  vordere  tiefer 
liegt  und  deutlich  ventralwärts  gebogen  ist,  während  der  hintere 
Zahn  scharf  nach  innen  gerichtet  ist;  die  Schneide  ist  kurz  und 
läuft  am  hinteren  Ende  in  einen  kurzen  spitzen  Zahn  aus,  der 
basale  Mahlzahn  ist  sehr  groß  und  mit  vielen  kräftigen  Kauleisten 
besetzt;  der  ganze  Außenrand  ist  hoch  aufgeworfen  und  au  der 
äußeren  oberen  Ecke  eingekerbt.  Wir  haben  demnach  die  3 
Hauptformen  der  Oberkiefer  hier  vereinigt,  den  Schneidezahn  der 
reinen  Phyllophagen  in  der  kurzen  scharfen  Schneide,  die  vorn 
und  hinten  mit  einem  gerade  nach  innen  gerichteten  spitzen  Zahn 
bewehrt  ist;  den  Brechzahn  der  Xylophagen  in  dem  hoch  auf- 
geworfenen gekerbten  Seitenrand,  und  den  ventralwärts  gebogeneu 
Nagezahn  der  AnopKigiuithiden,  der  seiUieh  durch  die  vom  unteren 
Gelenkhöcker  ausgehenden  erhabenen  Leisten,  vorn  von  dem 
ventralwärts  gebogenen  Zahn  unter  der  Spitze  gebildet  wird.  Am 
Unterkiefer  (Fig.  22b)  ist  der  Helm  länger  als  das  Endglied  des 
Tasters  und  erinnert  in  seiner  P'orm  und  Stellung  an  Spodochlannja 
(Fig.   41)):   die   K'auliäclu'   i>(    hiiiü,'  und   breit,    beiderseits  von  den 

scjiarfen   schneidenden  Kanten   der   liasalrn   Kauleiste  beurenzt.   die 
Stctt.  CBtoniol.  Zeit.  VMi. 


134 

S})ifze  mit  6  kräftigen  scluirfen  Zähnen.  Am  Unterlippengerüst 
(Fig.  22c)  ist  das  Submentum  ziemlich  kurz,  das  Mentum  dagegen 
lang  und  mit  der  Unterlippe  fest  verwachsen ;  diese  ist  glänzend 
schwarz,  der  Vorderrand  scharfrandig,  die  Mitte  etwas  vor- 
gezogen, aber  nicht  nach  oben  hakenförmig  umgebogen ;  am 
Lippentaster  fällt  das  zweite  Glied  auf,  das  kahnförmig  geformt 
an  der  inneren  Ecke  das  Endglied  trägt,  während  die  äußere 
Ecke  mit  einem  derben  Haarbüschel  geziert  ist.  Die  Stirnnaht 
ist  eine  fein  erhabene  Linie,  die  in  der  Mitte  kaum  nach  hinten 
gebogen  ist.  Das  Halsschild  ist  flach  g■e^^■ölbt,  der  Hinterrand 
kräftig  nach  hinten  ausgezogen,  vor  dem  Schildchen  nicht  aus- 
gebuchtet. Das  Schildchen  ist  klein,  herzförmig.  Die  Deckflügel 
sind  gemeinsam  zugerundet,  der  Seitenrand  neben  den  kaum 
vorspringenden  Schultern  ganz  schwach  verdickt  und  verbreitert, 
weiterhin  fein  gekerbt,  bei  der  Naht  gemeinsam  zugerundet. 
Der  Fortsatz  der  Mittelbrust  ist  kurz  aber  breit,  bogig  gerundet 
wie  bei  Anoplognathns  brumiipennis;  der  Eortsatz  der  Vorder- 
brust ebenfalls  wie  bei  dieser  Art.  Die  Vordersehienen  sind 
Szähnig,  beim  ,^  alle  Klauen  einfach. 

Ich  habe  die  einzige  Art  dieser  Gattung,  ohne  ihre  Mund- 
theile  zu  untersuchen,  als  Anoplognathns  besehrieben,  allein  das 
vollständige  Fehlen  eines  nach  oben  umgebogenen  Fortsalzes  der 
Unterlippe  trennt  sie  ebenso  sicher  von  dieser,  wie  die  Form 
der  Oberkiefer  von  Schizognaihus:  außer  der  eigenthümlichen 
Form  der  Mundtheile  bringt  auch  der  die  Mittelhüften  überragende 
Fortsatz  der  Mittelbrust  sie  in  Gegensatz  zu  den  übrigen  Mit- 
gliedern der  zweiten  Hauptgruppe  der  Anoplognathiden  uud  recht- 
fertigt die  Aufstellung  einer  eigenen  Gattung  für  sie. 

Tr.  griseopilosus  Ohaus.  Vom  Aussehen  und  der  Färbung 
eines  kleinen  A.  velutinus.  aber  durch  die  Form  des  Mesosternal- 
fortsatzes  und  durch  die  graugelbe  Behaarung,  nicht  Beschuppung, 
leicht  zu  unterscheiden.  Körperform  gestreckt  oval,  flach  ge- 
wölbt, P'^ärbung  gelbbraun,  oben  alle  Ränder  fein  Itraun  gesäumt, 
unten  der  Bauch,  die  Schienen  und  Tarsen  dunkler  mit  schwachem 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


13n 

EixscliiiiiinLT,  die  gaii/L',  Oltcrscile  ist  weitläulig-,  die  Afterdeeke, 
der  Bauch  und  die  Beine  dichter  grauweiß  behaart,  die  Brust 
ist  sehr  dicht  und  lang  graugelb  behaart.  Das  Koptschild  ist 
beim  q  trapezförmig,  die  Seiten  nicht,  der  Vorderrand  mäßig 
hoch  aufgeworlen,  die  Oberiläche  eben,  nur  in  der  Mitte  nahe 
dem  Vorderrand  schwach  vertieft,  dicht  runzlig  punktirt,  ^enig 
glänzend.  Die  Stirnnaht  ist  in  der  Mitte  ganz  schwach  winklig 
gebogen  und  von  hier  zieht  sich  ein  feiner  Längswulst  über  die 
abgeflachte  Stirn  bis  zum  Scheitel:  dieser  ist  weitläufig  grob 
l)unktirt,  während  jene  dichter  und  mehr  runzlig  punktirt,  wenig 
glänzend  ist.  Das  flach  gewölbte  Halsschild  ist  in  der  Mitte 
der  ganzen  Länge  nach  seicht  gefurcht,  die  basale  Randfurche 
vor  dem  Schildchen  unterbrochen,  die  Mitte  fein  und  weitläufig, 
die  Seiten  kräftiger  und  dichter  i)unktirt.  Das  Schildchen  ist 
weitläufig  fein  punktirt.  Die  Deckfliigel  sind  unregelmäßig  grob 
})unktirt  mit  vielen  Querrunzeln  zwischen  den  Punkten,  in  jedem' 
Punkt  ein  kurzes  graues  Härchen,  während  bei  Änopl.  velutinus 
in  jedem  Punkt  mehrere  (3 — 7)  weiße  Schuppen  sitzen.  Die 
Afterdecke  ist  beim  q  senkrecht  gestellt,  querrissig  und  dicht 
anliegend  grau  behaart,  der  Afterrand  roth  gewimpert.  Bauch- 
ringe und  Beine  dicht  runzlig  punktirt,  anliegend  grau  behaart, 
die  Brust  überall  lang  und  dicht  graugelb  behaart.  Der  Meso- 
sternalfoi'tsatz  wie  bei  Anopl.  brfinnipennia,  breit,  bogig  gerundet, 
die  Mittelhüften  etwas  überragend. 

3    Länge    21'/,,    Breite    12    mm.      N.-S.-Wales.    Sidney, 
2  Exemplare. 

Schizognathus  Burmeister. 
Körperform  cylindrisch,  hochgewölbt,  gedrungen  mit  kurzen 
kräftigen  Beinen.  Das  Kopfschild  ist  beim  ,j  rein  viereckig  oder 
die  Seiten  gebogen,  der  A'orderraud  hoch  aufgeworfen,  beim  $ 
trapezförmig  mit  geruudelen  locken,  der  ^'ol•derrand  höher  auf- 
geworl'eu  als  die  Seiten.  Die  Slirnn;ih(  ist  entweder  schai-f  tuis- 
geprägt,    an    den   Seilen    kaunnartig    erhoben,   oder   —   besouders 

Stctt.  eiitoniol.  Zoit.  1904. 


13(> 

beim  ,^  —  in  der  Mitte  imterbvoehen.  Die  Oberli[)[ie  ist  kiirx 
dreiseitig,  die  Seiten  etwas  geeclnvungen,  mit  breitgerundeter 
Spitze.  Am  Oberkiefer  ist  der  basale  Mahlzahn  kräftig,  mit 
vielen  Kauleisten  bedeckt  und  von  einem  breiten  Haarkranz  um- 
geben, der  Spitzentheil  dagegen  schwächer,  der  Spitzenzahn  ge- 
wöhnlich doppelt,  daher  der  Name  Schiz-ognathus^  die  Schneide 
kurz  und  am  Ende  in  einen  spitzen  Zahn  auslaufend,  die  Biegung 
der  Spitze  nach  unten  sehr  gering,  der  Seitenrand  gerade,  nie 
nach  oben  umgebogen.  Am  Unterkiefer  fällt  sofort  die  stärkere 
Entwicklung  des  Tasters,  besonders  dessen  Endgliedes  auf;  der 
Helm  ist  dagegen  relativ  klein,  gewöhnlich  stark  behaart  oder 
beborstet  und  an  der  Spitze  mit  6 — 7  kleinen  Zähnchen  bewehrt, 
die  bald  mehr  bald  ^^'eniger  durch  bewegliche  Borsten  ersetzt 
sind.  Am  Unterlippengerüst  ist  das  Submentum  mäßig  lang,  das 
Mentuni  lang,  metallisch  gefärbt,  die  schmale  Unteilippe  glänzend 
schwarz  und  nur  durch  die  Färbung  vom  Kinn  geschieden;  der 
Vorderrand  der  Unterlippe  ist  mehr  oder  weniger  vorgezogen, 
in  der  Mitte  schwach  ausgebuchtet  oder  gerade  abgestutzt,  die 
Lippentaster  groß  und  dick.  Die  Fühler  sind  lOgliedrig,  die 
Keule  beim  q  stets  kürzer  als  die  Geißel,  beim  $  kürzer  als 
beim  ,^.  Das  hochgewölbte  Halsschild  ist  am  Hinterrand  vor 
dem  Schildchen  schwach  lappenartig  vorgezogen,  ringsum  ge- 
furcht, die  basale  Furche  auch  vor  dem  Schildchen  nicht  unter- 
brochen, mit  Seitengrübchen  und  mehr  oder  weniger  deutlicher 
Längsfurche.  Das  Schildchen  ist  klein,  herzförmig.  Die  Deck- 
flügel sind  parallelseitig,  kräftig  gewölbt,  ganz  seicht  gefurcht, 
nur  die  Nahtrippe  punktfrei,  alles  Uebrige  dicht  punktirt,  die 
Sculptur  durch  viele  feine  Querrunzeln  unterbrochen.  Die  After- 
decke ist  dreiseitig  mit  abgestutzter  Spitze,  beim  q  senkrecht, 
beim  $  schief  mit  vorgezogener  Spitze,  dicht  fein  querrunzlig  und 
spärlich  anliegend  behaart,  der  Afterrand  länger  fuchsroth  ge- 
wimpert.  Die  Bauchringe  sind  in  der  Mitte  glatt  und  kahl,  an 
den  Seiten  spärlich  und  kurz,  die  Brust  lang  und  dicht  behaart. 
Das  Mesosternum  überragt  die  MiKelhüften  nicht  nach  vorn,   der 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1904. 


137 

rrostcnmlfüitsalz  ibl  kurz  und  breit.  Die  Beine  ^ind  krül'tig 
o-ebaut,  die  Vordersehienen  in  beiden  Gesehlechtern  3zähnig,  der 
Spitzenzahn  beim  ,^  spitz,  scharf  nach  außen  gerichtet,  beim  $ 
länger,  mehr  zugerundet  und  nach  vorn  gerichtet;  die  Tar-sen 
sind  kurz  und  kräftig,  beim  ,^  alle  Klauen  einfach,  beim  ?  die 
innere  Klaue  der  Vorderfüße  fein  gespalten. 

Die  nachfolgende  Tabelle  giebt  kurz  die  wichtigsten  Merk- 
male der  5  hierher  gehörigen  Arten  an;  die  unterscheidenden 
Merkmale  sind  von  den  ^  genommen,  da  die  $  sehr  selten  und 
nicht  bei  allen  Arten  bekannt  sind. 

A.  Die  Vordertarsen  sind  länger  und  schlanker  als  die  Mittel- 
uud  Hintertarsen,  ihr  erstes  Glied  doppelt  so  lang  als  das 
2^yeite Seh.  lucidus  n.  sp. 

B.  Die  Vordertarsen  ebenso  lang  oder  kürzer  als  die  Mittel- 
und  Hintertarsen,  ihr  erstes  Glied  nicht  länger  als  das  zweite. 

I.  Die  Seiten  des  Kopfschildes  winklig  gebogen,  sein  Vorder- 
rand ausgebuchtet,  schmäler  als  die  Basis. 

a.  Die  Brust  kürzer  grauweiß  behaart. 

1.  Die  Oberseite,  Afterdecke,  Schienen  und  Tarsen 
dunkel  erzgrün,  lebhaft  glänzend;  die  Zähne  der 
Vorderschienen  in  gleichem  Abstand  von  einander: 
der  Fortsatz  der  Hinterbrust  zwischen  den  Mittel- 
hüften scharf  zugespitzt,  die  Naht  in  der  Mitte  nicht 
bis  zur  Spitze  reichend    .    Seh.  viridiaeneus  n.  sp. 

2.  Die  Oberseite  und  Afterdecke  heller  erzgrün  mit 
messingselben  Reilexen,  das  Kopfschild,  die  Seileu 
des  Halsschildes  und  der  Deckilügel  stets  messing- 
o-elb  gesäumt,  die  Deckflügel  häufig,  die  Schienen 
und  Tarsen  stets  kupfrig;  an  den  Vorderschienen 
ist  der  mittlere  Zahn  dem  Spitzenzahn  genähert;  der 
Fortsatz  der  Hinterbrust  gerundet,  die  niiltlere  Naht 
bis  zur  Si)ilze  reichend  .   .  Seh.  compressicornis  Obs. 

b.  Die  Brust  laug  fiichsroth  behaart  .  Sch.  Burmeisteri  n.  sp. 

steif,  ciitoniol.  Zeit.  1W4. 


138 

II.  Die  Seiten  des  Kopfsehildes  parallel,  kurz  vor  dem 
Vorderrand  etwas  divergirend,  der  Vorderrand  breiter 
als  die  Basis Seh.  Mac  Leayi  Fiseher. 

1.  Seh.  Mac  Leayi  Fischer.  Aus  der  kurzen,  aber  recht 
prägnanten  Beschreibung  und  der  guten  Abbildung  ist  die  Art 
leicht  zu  erkennen;  die  mir  vorliegenden  Stücke  habe  ich  mit 
der  wohlerhaltenen  Type  im  Dresdener  Museum  verglichen.  Sie 
ist  die  grüßte  der  Gattung,  braun  mit  grünem  Erzglanz,  die 
Schienen  und  Tarsen  meist  kupfrig,  die  Brust  ziemlich  kurz 
weißgrau  behaart.  Die  Seiten  des  Kopfschildes  (Fig.  23)  sind 
parallel  oder  nur  ganz  schwach  nach  vorn  convergirend,  nicht 
gebogen,  der  Vorderrand  schwach  nacli  vorn  gebogen,  die  Fläche 
grubig  vertieft,  dicht  runzlig  puiiktirt  und  spärlich  rothbraun 
behaart.  Die  Stirnnaht  ist  ein  undeutlich  begrenzter  (^uerwulst, 
dessen  Mitte  nach  hinten  gebogen  einen  kurzen  Längswulst  auf 
die  Stirn  aussendet,  der  von  einer  hufeisenförmigen  Vertiefung 
umgeben  ist  5  die  vertieften  Partien  des  Kopfschildes  und  der 
Stirn  sind  dicht  und  fein  runzlig,  matt  glänzend,  der  hochgewölbte 
Scheitel  dagegen  polirt,  weitläulig  punktirt.  Von  den  Mund- 
theilen  (Fig.  23a — c)  ist  besonders  der  Unterkiefer  erwähnens- 
werth,  an  dessen  Helm  sich  nur  noch  ein  massiver  Zalin  betindet, 
Mährend  die  übrisen  alle  durch  «ielenkio;  bewegliche  kurze  dicke 
Borsten  ersetzt  sind.  Die  3  Zähne  der  Vorderschienen  stehen 
etwa  in  gleichem  Abstand  von  einander,  die  Tarsen  sind  kräftig, 
die  größere  Klaue  an  Vorder-  und  Mittelfüßen  mäßig  verdickt, 
fein  der  Länge  nach  gestreift. 

(f^  Länge  18—23,  Breite  11  —  13,  $  Länge  221/2,  Breite 
13  mm.     N.-S.-Wales.  Manning  River. 

2.  Seh.  Burmeisteri  nov.  spec.  Schlanker  als  die  vorher- 
gehende Art,  rothbraun  mit  grünem  Erzschiunner,  besonders  auf 
Kopf,  Halsschild  und  Schildchen,  während  auf  den  Decktlügeln 
die  rotlibraune  Grundfarbe  mehr  durchscheint,  die  Schienen  und 
Tarsen  dunkel  kupfrig-braun.    Al'lerdeckc  und    Bauch    ganz  kurz 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


139 

und  s])iirli('h  grauweiß,  die  Brust  lang  und  dicht  fuclisrolli  be- 
haart. Das  Koplscliild  (Fig.  24)  des  o  <-'i"iiiiiert  an  Änopl. 
relicnlatus:  die  Seiten  sind  von  der  Stirnnaht  an  zuerst  eine 
kurze  Strecke  parallel;  dann  convergiren  sie  stark,  sodaß  das 
Kopfschild  hier  nur  etwa  die  halbe  Breite  der  Slirnnaht  besitzt, 
divergiren  dann  wieder,  die  Vorderecken  sind  abgerundet,  der 
Yorderrand  in  der  Mitte  nach  hinten  gebogen,  der  ganze  ab- 
geschnürte Lappen  stark  zurückgebogen;  die  Oberfläche  ist  ver- 
tieft, dicht  und  fein  runzlig  punktirt,  spärlich  abstehend  behaart. 
Die  Stirnnaht  ist  ein  undeutlich  begrenzter,  schwach  gebogener 
Querwulst,  die  Stirn  schw-ach  dreiseitig  abgeflacht,  nicht  vertieft, 
dicht  runzlig  und  grob  dazwischen  punktirt,  der  Scheitel  stärker 
glänzend  als  Kopfschild  und  Stirn,  zerstreut  kräftig  punktirt. 
Die  Mundtheile  sind  kräftiger  gebaut  als  bei  Mac  Leayi,  der 
Oberkiefer  an  der  Spitze  resp.  Schneide  mit  3  Zähnen,  der  Unter- 
kieferhelm (Fig.  24a)  mit  6  massiven  Zähnen  in  der  Reihen- 
folge 1—2—3. 

Das  Halsschild  ist  flacher  als  bei  den  übrigen  Arten  der 
Gattung,  Hinterrand  nahezu  geradUnig,  vor  dem  Schildchen  kaum 
mehr  vorgezogen,  die  Hinterecken  rechtwinklig,  die  Vorderecken 
etwas  vorgezogen,  die  Mitte  mit  kräftiger  Längsfurche,  die  ganze 
Oberfläche  kräftig  punktirt,  an  den  Seiten  wie  gewöhnhch  dichter 
als  auf  der  Scheibe.  Das  Schildchen,  gewöhnlich  parallel  den 
Seiten  etwas  eingedrückt,  ist  zerstreut  kräftig  punktirt.  Auf  den 
Deckflügeln  ist  die  Basis  neben  dem  Schildchen  wulstig  auf- 
geworfen, Schulter  und  Spitzenbuckel  springen  vor,  die  Seiten 
neben  der  Schulter  sind  etwas  eingedrückt,  der  Rand  nur  bei 
der  Schulter  etwas  verdickt  und  verbreitert  und  bis  zur  Nahtspitze 
fein  gekerbt,  die  Naht  ganz  schwach  verkürzt,  die  Oberfläche 
regelmäßig  fein  gefurcht,  kräftig  punktirt.  Die  Afterdecke  ist 
fein  querrissig,  anliegend  spärlich  grauweiß  behaart,  wie  die 
Bauchringe,  an  der  Spitze  und  den  Seiten  mit  einzelnen  langen 
rothen  Haaren  wie  die  "Wimpern  um  den  Afterrand,  die  Brust 
ist    dicht    um!    lang    rothgelb     behaart.      Die   A'ordiTschieiien    mit 

Stett.  ouloinol.  Zi'it.   l'.K)4. 


140 

3  krärtigeii  Zähnen,  von  denen  der  niittlere  nahe  an  den  Spitzeu- 
zahn  heranrückt,  an  den  Mittel-  und  Vorderfüßeu  ist  die  größere 
Kkiuc  stark  verdickt. 

,^  Länge  I91/2— 22,  Breite  IO1/2— ll'A'  ?  ^-^^S^  20, 
Breite  11  mm;    Queensland,    Cairns;    N.-S.-AVales,  Lambton. 

3.  Seh.  viridiaeneus  uov.  spec.  Braungelb,  die  Oberseite, 
Afterdecke,  Schienen  und  Schenkel  satt  erzgrün  wie  Anomala 
aenea,  die  Unterseite  und  Schenkel  blassgelb  mit  ganz  schwachem 
grünem  Schiller  auf  den  letzteren,  Afterdecke  und  Bauch  sehr 
kurz  und  fein,  die  Brust  etwas  länger  grau  behaart.  Die  Seiten 
des  Kopfschildes  beim  (^  (l^ig-  25)  sind  zuerst  parallel,  dann 
stark  nach  vorn  convergirend  und  dann  wiederum  parallel,  der 
so  abgeschnürte  Lappen  nur  halb  so  breit  als  die  Stii'nnaht, 
rechtwinklig  zurückgebogen,  sein  Vorderrand  ausgerandet;  die 
Oberfläche  ist  in  der  Mitte  tief  eingedrückt,  dicht  und  fein  runzlig, 
spärlich  abstehend  behaart:  die  Stirnnaht  ist  ganz  verloschen, 
die  Stirn  dreiseitig  eingedrückt,  wie  das  Kopfschild  fein  runzlig, 
der  Scheitel  ziemlich  dicht  und  kräftig  punktirt.  Der  Unter- 
kieferhelm (Fig.  25a)  trägt  an  der  Spitze  zwei  größere  massive 
Zähne  und  weiterhin  5  bewegliche  Borsten  auf  kleineu  Höckerchen ; 
die  ganze  Spitze  des  Helmes  ist  mit  langen  starren  rothgelben 
Borsten  dicht  besetzt.  Das  Halsschild  ist  ziemhch  flach  gewölbt, 
die  Seiten  gleichmäßig  gerundet,  der  Hinterrand  in  der  Mitte  nur 
ganz  schwach  vorgezogen,  die  ganze  Oberfläche  unter  der  Lupe 
äußerst  fein  runzlig,  mit  vielen  größeren  Punkten,  besonders  an 
den  Seiten  und  hier  seidenartig  glänzend,  die  Rückenfurche  seicht. 
Das  Schildchen  ist  parallel  dem  Seitenrand  schwach  eingedrückt, 
zerstreut  punktirt.  Auch  die  Deckflügel  erscheinen  unter  der 
Lupe  äußerst  fein  runzlig,  die  Furchen  seicht,  die  Sculptur  durch 
viele  Querrunzeln  undeutlich,  die  Seiten  sind  neben  der  Schulter 
ganz  schwach  eingedrückt,  der  Seitenrand  hier  kaum  verdickt, 
weiterhin  nicht  gekerbt,  die  Naht  etwas  verkürzt.  Die  After- 
decke ist  an  der  Spitze  breit  abgestutzt,  sehr  dicht  quergestrichelt, 
seidenartig  glänzend    und    dicht    mit    äußerst    kurzen    anliegenden 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


I 


141 

orauon  Hürchcn  l»cdcokt.  Audi  die  Unterseite  zeigt,  soweit  sie 
kahl  ibt,  die  feine  ledei-arlige  Runzelung  und  den  seidenartigen 
Glanz  mit  zerstreuten  grcisseren  Punkten.  Die  Spitze  der  Ilinter- 
hrust  schiebt  sich  scluui'winklig  zwisehen  die  Mittelhüften,  die 
vertiefte  Naht  in  der  Mitte  reicht  nicht  bis  zur  Spitze,  die  Seiten 
sind  mit  einer  scharf  eingerissenen  Furche  abgegrenzt,  braungrün. 
Die  Vorderschienen  haben  3  kräftige  Zähne,  von  denen  der 
mittlere  dem   Spitzenzahn  etwas  genähert  ist. 

(^  Länge  18,  Breite  10'/2  — 11  mm:  $  mir  unbekannt. 
Queensland,  Cap  York,  Dawson  District. 

4.  Seh.  compressicornis  Ohaus.  Die  Oberseite  und  After- 
decke sind  braungelb  mit  lebhaftem  grünem  Erzglanz,  heller  als 
bei  der  vorhergehenden  Art  und  gewöhnlich  mit  messinggelben 
und  kupfrigen  Reflexen,  Kopf  und  Halsschild  häufig,  die  Deck- 
flüoel  immer  mit  breitem  messinaQclbem  Rand,  die  Unterseite 
ist  blaßgell),  die  Schienen  und  Tarsen,  wie  auch  das  Kopfschild 
beim  $  kupfrig  braun.  Das  Kopfschild  (Fig.  26)  ist  ähnlich 
wie  bei  der  vorhergehenden  Art,  der  abgeschnürte  Lappen  vorn 
schmäler  und  länger,  der  Vorderi-and  tiefer  eingeschnitten;  die 
Oberfläche  ist  weniger  vertieft,  dicht  und  fein  runzlig,  matt  seiden- 
artig glänzend,,  zerstreut  abstehend  behaart;  beim  $  ist  das  Kopf- 
schild ti-apezförmig  mit  abgerundeten  Yorderecken.  hell  kupfrig 
braun  mit  fchwaizbrauner  l'mranduno,-,  der  Yorderrand  höher 
aufge\^o]'fen  als  die  Seiten,  gröber  runzlig  und  gleichfalls  behaart. 
Die  Stirnnaht  ist  ein  zweifach  gebogener,  scharf  begrenzter  und 
dunkel  pigmentirter  Wulst,  die  Stirn  ist  etwa  halbkreisftirmig 
abgeflacht,  dicht  runzlich  punktirt,  matt  glänzend,  der  Scheitel 
glänzend  jxilirt,  kahl,  zerstreut  j)unktirt.  Am  Unterkieferhelm 
(Fig.  26a)  befinden  sich  statt  der  Zähne  6  kleine  Höckerchen, 
auf  denen  je  eine  kurze  bewegliche  Borste  aufsitzt.  Das  Hals- 
sehild  ist  hochgewölbt  mit  scharf  ausgeprägter  mittlerer  Längs- 
furche, vor  dem  Schildchen  in  kurzem  breitem  Lappen  vorgezogen, 
die  Seiten  gleichmäßig  gerundet,  die  Ecken  stumpf,  die  Ober- 
Ihiche  lebhaft  glänzend,   zerstreut    fein   punktirt.      Das  Schildchen 

Stotl.  onlomol.  Zeit.  1904. 


142 

ist  dicht  und  l'rin  punktirt  mit  einzelnen  größeren  Punkten  da- 
zM'isehen.  Auf  den  Deckflügeln  sind  die  Furchen  ganz  verloschen, 
die  Punktreihen  durch  viele  Querrunzeln  unterbrochen,  nur  die 
Punktreihe  neben  der  Naht  regelmäßig,  die  ganze  Oberfläche 
äußerst  fein  punklirt,  der  Seitenrand  neben  der  breiten  messing- 
gelben Einfassung  der  Deckflügel  dunkel  erzgrün,  nicht  gekerbt. 
Die  Afterdecke  ist  wie  bei  der  vorhergehenden  Art  gebildet  und 
zeigt  außerdem  gewöhnlich  in  beiden  Geschlechtern  eine  seichte 
Längsfurche  und  echiefe  Seiteneindrücke.  Die  zwischen  die 
Mittelhüften  tretende  Spitze  der  Hinterbrust  ist  halbkreisförmig 
zugerundet,  der  Rand  ringsum  braungrün  ohne  scharf  eingerissene 
Randfurche,  die  mittlere  vertiefte  Naht  braungrün  und  bis  zur 
Spitze  reichend.  Die  Vorderschienen  sind  3zähnig,  alle  Zähne 
etwa  in  gleichem  Abstand  von  einander.  Beim  i^  sind  alle 
Klauen  einfach,  an  Mittel-  und  Vorderfüßen  die  größere  Klaue 
kräftig  verdickt  und  verlängert,  die  Fühlerkeule  etwas  kürzer 
als  die  Geißel;  beim  $  sind  die  Vordertarsen  länger  und  schlanker 
als  die  Mittel-  und  Hintertarsen,  ihr  erstes  Glied  so  lang  als  die 
3  folgenden  zusammen,  die  innere  Klaue  scharf  eingeschnitten, 
der  obere  Zahn  etwas  länger  als  der  untere,  die  Fühlerkeule  nur 
halb  so  lang  als  beim  q,  die  beiden  Sporen  der  Hinterschienen 
breit  zugerundet,   während  sie  beim  (^   scharf  zugespitzt  sind. 

,S  Länge  I71/2— 21,  Breite  lO'/s— 12;  $  Länge  19—21, 
Breite  11— 121/2  mm.     N.-S.-Wales,  Richmond  River. 

5.  Seh.  lucidus  nov.  spec.  Hell  braungelb,  die  Oberseite, 
Afterdecke,  Schienen  und  Tarsen  glänzend  erzgrün,  die  Unter- 
seite und  Schenkel  blaßgelb  mit  ganz  schwachem  Erzschiller  auf 
den  letzteren,  Afterdecke  und  Bauch  ganz  spärlich,  die  Brust 
dichter  mit  kurzen,  feinen  weißgrauen  Härchen  bekleidet.  Das 
Kopfschild  ist  beim  ,^  viereckig  oder  ganz  schwach  trapezförmig, 
die  Seiten  etwas  geschwungen,  kurz  vor  dem  Vorderrand  etwas 
nach  außen  gebogen,  der  Seitenrand  ganz  schwach,  der  Vorder- 
rand hoch  aufgeworfen  (Fig.  27),  der  äußerste  Rand  ringsum 
fein    schwarzbraun;    die    Stirnnaht    ist   in  der    Mitte    stark    nach 

Stett.  entomol.  Zeit,.  1904. 


143 

hinten  gebogen,  bei  einigen  ein  scharf  begrenzter  kielartiger  Wulst, 
bei  anderen  in  der  Mitte  ganz  verloschen  (abgerieben?)  und  nur 
an  den  Seiten  beim  Kanthus  leicht  kielartig  aufgeworfen;  nur 
die  Mitte  vor  der  Stirnnaht  ist  leicht  grubenartig  vertieft,  die 
übrige  Oberiläehe  eben,  dicht  und  fein  runzlig,  matt  glänzend 
mit  kupfrigem  Schimmer;  die  Stirn  ist  dreiseitig  abgeflacht,  zer- 
streut kräftig  punktirt  mit  feinen  Runzeln  zwischen  den  Punkten, 
der  Scheitel  hoch  gewölbt,  weitläufiger  und  feiner  punktirt,  beide 
hell  erzgrün.  Beim  $  ist  das  Kopfschild  trapezförmig  mit  etwas 
abgesetztem  Yorderrand,  ringsum  schwarz  gesäumt,  die  Ober- 
fläche eben,  dicht  runzlig,  matt  kupferbraim;  die  Sürnnaht  ist 
weniger  in  der  Mitte  gebogen,  die  Stirn  dicht  und  grob  punktirt, 
braungelb  mit  schwachem  Erzsehimmer,  der  hochgewölbte  Scheitel 
erzgrün,  weitläufig  fein  punktirt.  lel)haft  glänzend.  Die  Mund- 
theile  sind  kräftig,  der  Oberkiefer  (Fig.  27a)  hat  einen  selir 
großen  Spitzenzahn,  der  häufig  durch  Abnutzung  abgerundet  ist 
und  am  Ende  der  Schneide  einen  kleinen  spitzen  Zahn;  der 
Mahlzahn  ist  ziemlich  groß,  mit  vielen  feinen  scharfen  Kauleisten; 
die  Biegung  der  Spitze  nach  unten  und  Bildung  eines  Nagezahn€s 
unter  der  Spitze  ist  hier  deutlich  ausgeprägt.  Am  Unterkiefer 
ist  das  Endglied  des  Tasters  verbreitert  mit  großer  ovaler  Grube 
auf  der  nach  oben  gerichteten  Seite;  der  Helm  '(Fig.  27b)  ist 
kräftig,  mit  5  massiven  Zähnen  an  der  Spitze,  2  großen  bei  der 
oberen  und  3  kleineren  bei  der  unteren  Kauleiste.  Die  Unter- 
lippe ist  in  der  Mitte  etwas  vorgezogen  und  seicht  gerandet,  die 
ausgerandete  Partie  ganz  sehwach  umgebogen.  Das  Halsschild 
ist  an  der  Basis  am  breitesten,  nach  vorn  gleichmäßig  verjüngt, 
die  Hinterecken  sehr  stumpf,  die  Vorderecken  rechtwinklig,  kaum 
vorspringend,  der  Hinterrand  schwach  nach  hinten  vorgezogen 
und  in  der  Mitte  ganz  schwach  ausgebuchtet,  mit  ganz  seichter 
mittlerer  Längslurche,  beim  q  hell  erzgrün  mit  zerstreuter  kräftiger 
Puuktirnng,  beim  $  in  der  Mitte  mehr  grasgrün,  die  Seiten  gelb 
durchscheinend,  die  Punktirung  feiner  und  weitläufiger,  das  ganze 
Halsschild    lackartig  glänzend.     Das    Schildchen    ist    fein    dunkel 

Sfelt.  entoniol.  Zeit.  1904. 


144 

geraiulct,  /crstrciit  2)unk1irt.  Die  Dcckflügel  sind  hoch  gewölbt, 
der  Seileni-and  i-ingsiim  fein  vevdickl  und  hinten  lein  gekerbt, 
Schultern  und  S])itzenl)uekel  etwas  gewölbt,  die  die  prini.  Rippen 
begrenzenden  Furchen  mehr  oder  weniger  verloschen,  nur  die 
Punktreihe  bei  der  Naht  regelmäßig,  die  übrigen  in  den  Furchen 
und  die  Punkte  in  den  Interstitien  und  auf  den  Rippen  kräftig 
aber  unregelmäßig  durch  viele  Querrunzeln:  beim  $  die  Deck- 
flügel dunkler  und  lebhafter  glänzend,  zuweilen  kupfrig.  Die 
Afterdecke  ist  äußerst  fein  runzlig,  matt  glänzend  mit  zerstreuten 
groben  Punkten,  sehr  spärlich  weißgrau  kurz  behaart  mit  längeren 
gelben  Haaren  nahe  der  Spitze,  der  Afterrand  dicht  und  lang 
roth  gewimpert;  beim  ,^  steht  sie  senkrecht,  die  Spitze  breit 
abgestutzt,  beim  ^  steht  sie  mehr  schief,  die  Spitze  ist  schmäler 
und  etwas  vorgezogen,  die  Seiten  neben  der  Spitze  etwas  ein- 
gedrückt; unter  den  mir  vorliegenden  7  ,^  sind  jedoch  nur  2, 
bei  denen  die  Afterdecke  wirklich  senkrecht  steht  und  am  Ende 
breit  abgestutzt  ist;  die  übrigen  zeigen  Uebcrgänge  nach  der 
Form  der  weiblichen  Afterdecke.  Die  Bauchringe  zeigen  nur 
die  gewöhnliche  Querreilie  borslentragender  Punkte  ohne  seitliche 
Behaarung,  die  Brust  ist  überall  dicht  aber  kurz  weißgrau  be- 
haart; vom  Mesosternum  steigt  ein  kurzer  Fortsatz  herab,  der 
sich  als  kleiner  spitzei'  und  glänzender  Höcker  auf  die  Spitze 
der  Hinterbrust  aufsetzt;  beim  ,^  überragt  er  —  von  der  Seite 
gesehen  —  nicht,  beim  $  dagegen  ganz  schwach  die  Mittel- 
hüften. Beim  ,^  sind  die  Vordertarsen  länger  und  schlanker 
als  die  Mitteltarsen,  ihr  erstes  Glied  doppelt  so  lang  als  das 
zweite,  alle  Klauen  einfach  5  beim  $  sind  alle  Tarsen  schlanker 
als  beim  ,^,  das  erste  Glied  der  Vordertarsen  so  lang  als  die 
3  foloenden  zusammen,  die  größere  Klaue  der  Vordertarsen  fein 
gespalten. 

^  Länge  161/v— 20,  Breite  10— Ifi/s^  ?  Länge  20— 227„ 
Breite  11^2—12  mm.  Queensland,  Cap  York,  Dawson 
District,  Brisbane. 

steil:,  mitomol.  Zeit.  1904. 


145 

Pseudoscliizognathus  gen.  uov. 
Körperrorm  llacli  gCM'ölbt,  nach  hiiileii  etwas  verbreitert, 
die  01)erseite  mit  Ausnahme  des  Kopfschildes  kahl,  die  Unter- 
seite und  Schenkel  dicht  und  lang  behaart.  Das  Kopfschild  ist 
beim  q  so  lang  als  Stirn  und  Seheitel  zusammen,  nahezu  quadra- 
tisch, ringsum  fein  gerundet,  die  Seiten  kaum,  der  Vorderrand 
mäßig  hoch  umgebogen.  Die  Stirnnaht  ist  deutlich  ausgeprägt, 
geradlinig,  mit  einem  kurzen  kielartigen  Fortsatz,  der  von  ihrer 
Mitte  über  die  Stirn  zieht.  Die  Oberli])pe  (Fig.  28,  29)  trägt 
in  der  Mitte  einen  scharf  abgesetzten,  schnabelartigen  Fortsatz, 
der  schwarz  pigmentirt  ist,  während  die  Oberlippe  selbst  die 
Körperfarbe,  braun  oder  gelb,  trägt.  Die  Oberkiefer  (Fig.  28a,  29a) 
sind  im  Ganzen  schwach  gebaut,  ihr  Spitzentheil  schmal,  an 
Stelle  des  den  Mahlzahn  umgebenden  Haarkranzes  findet  sich 
eine  feine,  spärlich  behaarte  Membran,  der  Mahlzahn  selbst  ist 
klein,  schwach  pigmentirt  oder  blassgelb,  glänzend  glatt  mit  ver- 
loschenen Kauleisten.  Am  Unterkiefer  (Fig.  28b,  29b)  iallt  vor 
Allem  die  starke  Ent>A'icklung  des  letzten  Tasterglicdes  auf,  das 
2 — 3  mal  so  lang  als  der  Helm  ist;  dieser  ist  auf  der  nach 
außen  gekehrten  Seite  dicht  und  lang  behaart,  die  Kautläche  ist 
länglich  oval,  an  den  Längsseiten  mit  scharfen  schneidenden 
Kanten,  die  in  kurzen  Zähnchen  endigen  oder  an  deren  Stelle 
mit  stumpfen  Kanten  und  gelenkig  beweglichen  Borsten.  Das 
Unterlippengerüst  ist  entweder  nahezu  quadratisch  (Fig.  28c), 
der  Vorderrand  der  Unterlippe  gerade  abgestutzt,  oder  nach  vorn 
stark  verschmälert  (Fig.  29c),  der  Vorderrand  der  Unterlippe 
nahezu  j)arabolisch,  in  beiden  Fällen  in  der  Mitte  schwach  aus- 
gebuchtet, das  Endglied  der  Lippentaster  auffallend  groß.  Das 
Halsschild  ist  flach  gewölbt  mit  ganz  schwacher  oder  fehlender 
Längsfurche,  der  Hinterrand  vor  dem  Schildchen  lappenartig  vor- 
gezogen, die  basale  Randfurche  in  der  Mitte  nicht  unterbrochen, 
die  Hinterecken  nicht  gerundet,  etwas  vorgezogen,  die  Vorder- 
ecken stumpf  gerundet.  Das  Schildchen  ist  herzförmig,  seine 
Basis  behaart.    Die  Deckflügel  sind  ilacligCM-ölbt,  über  den  Hinter- 

Sfütt.  oiitouiol.  Zoif.  U104.  10 


146 

hiiften  etwas  verbreitert,  uebeu  den  vorspringenden  Schullern 
etwas  eingedrückt,  gemeinsam  zugerundet,  der  Seitenrand  neben 
der  Sebulter  etwas  verdickt,  weiterhin  kräftig  gekerbt,  entweder 
ohne  sichtbaren  Hautsauni  und  dann  in  den  Kerben  mit  abstehen- 
den Haaren.  —  oder  mit  sichtbarem  Hautsaum  und  dann  die 
Kerben  ohne  Haare;  die  Sculptur  besteht  aus  vielen  Punktreihen, 
die  alle  ziemlich  regelmäßig  sind  und  von  denen  nur  die  neben 
der  Naht  furchenartig  eingedrückt  ist.  Die  Afterdecke  ist  beim 
,^  senkrecht  gestellt,  dreiseitig  mit  schwach  abgestutzter  Spitze, 
die  Oberfläche  mehr  oder  weniger  kahl,  glänzend,  der  Seiteurand 
und  die  Spitze  wie  der  Afterrand  lang  gewimpert.  Die  Bauch- 
riuge  haben  die  gewöhnliche  Querreihe  borstentragender  Punkte, 
an  den  Seiten  stehen  die  Haare  etwas  dichter.  Die  Brust  wie 
auch  die  Schenkel  sind  dicht  und  lang  abstehend  behaart,  die 
Hinterbrust  schiebt  sich  als  spitzer  Hocker  zwischen  die  Mittel- 
hüften, ohne  diese  nach  vorn  zu  überragen:  der  Fortsatz  der 
Vorderbrust  ist  kurz,  nicht  bis  zur  Spitze  der  Vorderhüften 
reichend  und  meist  durch  die  dichte  Behaarung  verdeckt.  Die 
Vorderschienen  sind  dreizähnig,  alle  Zähne  in  gleichem  Abstand 
von  einander,  das  erste  Glied  der  Vordertarsen  beim  ^  so  lang 
als  die  beiden  folgenden  zusammen,  alle  Klauen  einfach.  Die 
Fühler  sind  bei  Schönfcldti  lOgliedrig,  bei  rariicollis  9gliedng, 
indem  das  5.  und  6.  Glied  mit  einander  verwachsen  (an  der 
Vereinigungsstelle  befindet  sich  ein  Kranz  von  Borsten),  die  Keule 
ist  kürzer  als  die  Geißel,  etwa  so  lang  als  das  letzte  Glied  der 
Kiefertaster. 

Ps.  variicollis  nov.  spec.  Flachgewölbt,  eiförmig,  das  Kopf- 
schild blaßgelb  mit  schwarzbrauner  Umrandung,  in  der  Mitte 
grübchenartig  eingedrückt,  runzehg  mit  zerstreuten  groben  Punkten, 
aus  denen  braune  Haare  entspringen,  ebenso  sind  Stirn  und 
Scheitel  grob  runzlig  punktirt,  alle  3  wenig  glänzend.  Das 
Halsschild  hat  eine  seichte  Längsfurche  und  Seitengrübchen,  die 
Oberfläche  ist  überall  kräftig  punktirt,  die  Farbe  ebenso  wie  die 
des  Kopfes  (Stirn  und  Scheitel)    und  Schildchens  entweder  gras- 

Stett.  entoinol.  Zoit.  1904. 


147 

grün  wie  bei  gewissen  Eiicliloren,  oder  braiuigelb  mil  violettem 
(der  Rand  erzgrün)  oder  hell  erzgiüneni  Sehininier  (der  Seiten- 
rand und  das  Kopfscliild  dann  ku2}frig).  Das  Schildchen  ist 
zerstreut  kräftig  punktirt.  Die  Deckflügel  sind  schal  braungelb 
mit  einem  leichten  Anflug  von  grasgrün  (die  Stücke  haben  nicht 
in  Spiritus  gelegen),  der  Seitenrand  mit  schwach  sichtbarem 
Hautsaum,  kräftig  gekerbt  bis  fast  an  die  Naht.  Die  Afterdecke 
ist  wie  die  ganze  Unterseite  blaßgelb,  glänzend,  ganz  spärlich 
und   fein    punktirt   mit    zusammenfließenden   kurzen  Querstrichen. 

(^  Länge  15  — 16,  Breite  9 — 9^/2  mm;  V  unbekannt. 
Queensland,  Cap  York. 

Die  Form  der  Mundtheile  ergiebt  sich  aus  dei-  Abbildung 
(Fig.  28a — c).  Die  Unterlippe  ist  in  der  Mitte  vor  dem  ab- 
gestutzten Vorderrand  leicht  ausgehöhlt,  der  Lippentaster  schein- 
bar 2gliedrig,  indem  das  erste  Glied  in  der  Falte  des  Seiten- 
randes, aus  der  der  Taster  entspringt,  versteckt  bleibt:  das  End- 
glied ist  auffallend  groß,  beilförmig. 

Ps.  Schönfeldti  nov.  spec.  Von  der  Gi-öße  und  Körperform 
der  vorhergehenden  Art,  blaßgelb,  lebhaft  glänzend,  das  Hais- 
schild mit  Ausnahme  zweier  großer  Flecken  bei  den  Hinterecken, 
das  Schildchen  und  die  breite  Umrandung  der  Deckflügel  braun 
mit  grünem  Erzschimmer;  die  Afterdecke  bei  der  Spitze,  die 
Brust  und  Schenkel  sind  lang  weißgraii  oder  gelblich  behaart. 
Das  Kopfschild,  ringsum  fein  schwarzbraun  gesäumt,  ist  ebenso 
wie  Stirn  und  Scheitel  blaßgelb,  zuweilen  mit  leichtem  kupfrigem 
Anflug,  fein  runzlig,  glänzend,  das  erstere  mit  zerstreuten  groben 
Punkten,  aus  denen  weißgraue  Haare  entspringen.  Der  Seiten- 
rand des  Halsschildes  ist  vor  den  Hinterecken  etwas  geschwungen, 
die  Hinterecken  scharf  vorspringend,  die  Oberfläche  mit  großen, 
flachen  Punkten  ziemlich  dicht  bedeckt;  ebenso  ist  das  Schildchen 
sculptirt.  Die  Deekflügel  ohne  häutigen  Randsaum,  der  Seiten- 
rand ist  dicht  gekerbt,  in  den  Kerben  lang  abstehend  behaart. 
Die  Afterdecke  ist  wie  die  Unterseite  und  die  Beine  blaßgelb, 
glänzend,   glatt,    mit  langen    abstehenden   A\'iinperliaaren    an   den 

StcU.  outoniol.  Zcif.   1004.  JO* 


148 

Seiten  und  nahe  der  Spitze  Avie  uiicli  um  den  AfteiTand,  die 
Bauchi'inge  auch  außer  der  gewöhnlichen  Querreihe  mit  langen 
weißlichen  Haaren,  die  Brust  und  Schenkel  lang  und  dicht  weißlich 
oder  gelblich  behaart.  Der  basale  Zahn  der  Vorderschienen  ist 
kleiner  als  die  beiden  anderen. 

,^  Länge    I31/2  — 141/2,    Breite  8   mm.     $  mir    unbekannt. 
Q  u  e  e  n  s  1  a  n  d  5   W  e  s  t  -  A  u  s  t  r  a  1  i  e  n  ? 

Ich  widme  diese  hübsche  Art  Herrn  Oberst  von  Schönfeldt, 
von  dem  ich  das  erste  Stück,  aus  Queensland  stammend,  erhielt; 
es  liegen  mir  außerdem  2  weitere  Stücke,  davon  das  eine  violett 
statt  erzgrün  glänzend,  zur  Beschreibung  vor,  die  angeblich  aus 
West- Australien  stammen.  An  den  Mundtheilen  (Fig.  29a — c) 
fällt  vor  Allem  gegenüber  der  weitgehenden  Rückbildung  der 
Kiefer  die  starke  Verlängerung  der  Taster  auf,  besonders  deren 
Endglieder,  da  hier  das  Endglied  der  Kiefertaster  ■  länger  ist  als 
die  Fühlerkeule.  Am  Unterkieferhelm  (Fig.  29b)  sind  die  beiden 
Längsseiten  der  Kaulläclie  noch  braun  pigmentirt,  aber  stumpf 
zugerundet,  nicht  scharfkantig,  mit  gelenkig  beweglichen  Borsten 
an  Stelle  der  Zähnchen.  Der  basale  Mahlzahn  am  Oberkiefer  ist 
blaßgelb,  glänzend,  ohne  Kauleisten,  ringsum  braun  gerandet. 

Homotropus  ^\  a  f  erb ou se. 
Körperförm  kurz  oval,  flach  gewölbt.  Das  Kopfschild  beim 
o  ringsum  hoch  aufgeworfen,  der  Vorderrand  höher  als  der 
Seitenrand  und  an  der  Grenze  beider  eine  Kerbe;  die  Stirnnaht 
ist  erhaben,  winklig  weit  nach  hinten  gebogen,  das  ganze  Kopf- 
schild tief  ausgehöhlt,  fein  runzhg  und  abstehend  gelblich  behaart. 
Die  Oberlippe  (Fig.  30)  ist  glänzend  schwarz  mit  scharf  vor- 
springender mittlerer  Spitze.  Die  Mundthcile  im  Ganzen  schwach, 
die  Oberkiefer  (Fig.  30a)  mit  deutlichem  Spitzenzahn,  die  Schneide 
vor  dem  Mahlzahn  mit  einer  S])itze  endigend,  die  ein  Haar- 
büschel trägt,  der  Mahlzahn  in  der  Mitte  des  Vorderrandes  mit 
zahnartigem  Vorsprung,  die  Kauleisten  ganz  verloschen.  Am 
Unterkiefer    (Fig.  30b,  31b)  ist    der  Taster    küizer    als    bei    der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


149 

vorhergehendcii  GuKuiig,  der  Helm  aulliiUciid  klein,  die  Rückseile 
nahe  <]üv  Basis  aiisgehöldl,  die  Oberfläche  dicht  Ijehaart,  die 
Kaufläche  blaßgclb,  ohne  schneidende  Kauten,  nur  mit  6 — 7 
braunen  Hückercheu.  auf  denen  bewegliche  Borsten  stehen, 
darunter  einige  von  beträchtlicher  Länge.  Auch  die  Lippentaster 
sind  kürzer  als  in  der  vorhergehenden  Gattung,  die  Untcrlipi)(' 
nach  vorn  verschmälert,  in  der  Mitte  ausgebuchtet.  Die  Fühler 
sind  lOgliedrig,  die  Keule  ist  sehr  lang  und  breit,  etwas  gebogen. 
Das  llalsschild  ist  mäßig  gewölbt,  vor  dem  Schildchen  etwas 
vorgezogen,  mit  tiefer  Furche  ringsum  und  Andeutung  einer 
Längsfurche.  Das  Schildchen  ist  klein,  herzförmig.  Die  Deck- 
ilügel  sind  mäßig  gewölbt,  parallelseitig,  die  Basis  zwischen 
Schildchen  und  Schulter  kielartig  aufgeworfen,  neben  der  Schulter 
schwach  eingedrückt,  der  Seitenrand  neben  der  Schulter  kaum 
verdickt,  bis  zur  Naht  kräftig  gekerbt  und  in  den  Kerben  fein 
abstehend  behaart,  ohne  sichtbaren  Hautsaum;  alle  6  primären 
Rippen  sind  gewölbt,  die  sie  begrenzenden  prini.  Punktreihen 
stehen  in  regelmäßigen  tiefen  Furchen,  im  L,  IL  und  IIL  Liter- 
stitium  befinden  sich  je  2,  im  IV.  und  V.  Interstitium  je  eine 
secund.  Rippe;  von  den  prim.  Rippen  erreichen  nur  die  I. 
(oder  die  Naht)  und  die  VI  (oder  der  Seitenrand)  den  Hinter- 
rand, die  V.  mündet  in  spitzem  Winkel  vor  dem  Schulterbuckel 
in  die  IV,  diese  hinter  dem  Schulterbuckel  in  die  III.  und  diese 
biegt  vor  dem  Hiuterrand  um  und  lauft  parallel  nnt  diesem  zur  IL 
Dieser  Verlauf  der  Ri|)pen  oder  Adern  ist  charakteristisch  für 
die  Ruteliden  mit  vertiealgostellter  Oberlippe;  er  kehrt  auch  bei 
den  Platyeoelien  und  Geniatiden,  wo  die  prim.  Rippen  (resp.  die 
darin  verlaufenden  Adein)  durch  gelbe  Streifen  bezeichnet  werden, 
stets  wieder.  Bei  Homolvopiia  h/ridippfinis.  wo  die  Rippen,  die 
primären  continuirlith,  die  secundären  unterbrochen,  dunkelbraun 
l)igmentirt  sind  auf  hellgelber  Unterlage,  läßt  er  sich  besonders 
gut  beobachten  (Fig.  30d).  Die  Afterdecke  ist  kurz  dreiseitig, 
beim  ,j  senkrecht  gestellt,  glänzend,  ganz  weitläulig  abstehend 
behaart.     Die    Bauchringe    sind    stärker    als    bisher    behaart,    die 

Slctt.  euton  Ol.  Zoit.   1904. 


150 

Brust  und  Schenkel  mit  einem  sehr  langen  und  dichten  Haar- 
kleid. Die  Mittelbrust  schiebt  sich  mit  kräftiger  kurzer  Spitze 
zwischen  die  Mittelhül'ten,  ohne  sie  nach  vorn  zu  überschreiten, 
der  Fortsatz  der  Vorderbrust  ist  klein  und  durch  das  dichte 
Haarkleid  verdeckt.  Die  Beine  sind  kurz  und  gedrungen  gebaut, 
die  Vorderschienen  Szähnig,  der  mittlere  und  Spitzenzahn  einander 
genähert,  das  erste  Ghed  der  Vordertarsen  länger  als  das  zweite, 
alle  Klauen  beim  q   einfach. 

H.  luridipennis  Wtiterhouse.  Glänzend  schwarz,  Fühler 
und  Taster  röthlichgelb,  die  Deckflügel  scherbengelb  mit  schwarz- 
braunen Rippen.  Halsschild  und  Schildchen  sind  kräftig  und 
ziemlich  dicht  punktirt,  die  Deckllügel  ebenfalls  und  das  Gewebe 
zwischen  den  Paukten  fließt  vielfach  wie  feines  Netzwerk  zu- 
sammen. Die  Afterdecke  ist  dicht  mit  zusammenfließenden  Punkten 
bedeckt,  überall  fein  abstehend  behaart.  Die  Unterhppe  ist  in 
der  Mitte  des  Vorderrandes  tief  ausgeschnitten. 

,^  Länge  IO1/2,  Breite  6  mm.  $  mir  unbekannt.    Australien. 

H.  testaceipennis  Ohaus.  Größer  als  luridipennis,  glän- 
zend scliM-arz,  die  vordere  Hälfte  des  Kopfschildes,  die  Deck- 
flügel, Fühler  und  Taster  hell  röthlichgelb,  die  Spitzen  der 
Schienen  und  die  Tarsen  braungelb.  Das  Halsschild  ist  ganz 
fein  und  weitläufig  punktirt,  bei  den  Ecken  fein  runzlig,  das 
Schildchen  etwas  dichter  punktirt.  Auf  den  Deckflügeln  sind 
die  Rippen  nicht  dunkel  gefärbt,  nur  Naht  und  Seitenrand 
schwach  bräunlich,  die  Trennung  der  secund.  Rippen  im  L,  H. 
und  HI.  Interstitium  nicht  so  scharf,  die  Schulter  hochgewölbt, 
dicht  runzlig  punktirt  und  dadurch  die  IV.  prim.  Rippe  in  ihrem 
Beginn  verloschen,  dagegen  bei  der  Vereinigung  mit  der  V.  kräftig 
gewölbt.  Der  Verlauf  der  HL  piim.  Rippe  ist  bei  der  ersten 
Beschreibung  der  Art  in  der  Deutsch.  E.  Z.  1901  p.  134  Fig.  11 
nicht  ganz  richtig  wiedergegeben;  sie  verläuft  in  Wirklichkeit 
gerade  nach  hinten,  nicht  schief  von  außen  nach  innen.  Die  Unter- 
lippe ist  in  der  Mitte  des  Vorderrandes  nur  schwach  gekerbt. 

(^  Länge  131/2,  Breite  71/2  mm.  $  mir  unbekannt.  Australien. 

Slott.  entomol.  Zeit.  1904. 


151 

Amblochilus  IJlauehavtl. 
Kürpeilbrni  oval,  llacli  gewölbt.  Beim  ,^  (Fig.  32)  sind 
die  Seiten  des  Kopfschiides  nach  vorn  stark  divergirend,  nicht 
aufoeboaen,  der  Yorderrand.  schwacli  nach  vorn  gebogen  und 
hoch  aufgeworfen,  ist  um  die  Hälfte  breiter  als  die  Stirnnaht, 
das  ganze  Kopfschild  ebenso  wie  die  Stirn  nicht  vertieft,  runzlig 
punktirt  mit  feinen  Höckerchen,  auf  denen  kurze  gelbe  Haare 
aufsitzen;  nur  die  Mitte  des  Scheitels  ist  sperriger  punktirt  und 
kahl;  die  Stirnnaht  ist  fast  verloschen,  etwas  nach  hinten  gebogen; 
die  Augen  sind  mächtig  vergrößert,  kuglig  vorspringend.  Beim  $ 
(Fig.  32a)  sind  die  Augen  nicht  größer  als  gewöhnlich,  das 
Kopfschild  halbkreisförmig,  die  Seiten  wenig,  der  Vorderrand 
etwas  mehr  aufgebogen,  die  Stirnnaht  sehr  undeulich,  schwach 
nach  hinten  gebogen,  Kopfsehild  und  Stirn  eben,  runzlig,  ab- 
stehend behaart.  Die  Oberlippe  (Fig.  32b)  ist  dreiseitig,  die 
Seiten  etwas  geschwungen,  die  Spitze  fein  gerundet;  von  der 
Seite  gesehen  (Fig.  32)  ist  die  Basis  gewölbt,  der  Spitzentheil 
zuerst  etwas  zurückgebogen,  die  Spitze  selber  dann  zahnartig 
vorspringend,  an  der  Grenze  von  Basaltheil  und  Spitzentheil  ver- 
läuft eine  Querreihe  von  Grübchen,  in  denen  lange,  abstehende 
Borsten  sitzen.  Die  Oberkiefer  sind  schwach  ohne  scharfen 
Spitzenzahn,  der  basale  Mahlzahn  wie  bei  den  Passalidenlarven 
mit  erhabenem  scharfem  Rand,  aber  ohne  Kauleisten.  Der  Unter- 
kieferhelm (Fig.  32c)  ist  kürzer  als  das  Endglied  der  Kiefer- 
taster, die  Außenseite  dicht  behaart,  die  schwach  ausgehöhlte 
Kauiläche  mit  einer  langen  beweglichen  Borste.  Das  Unterlippen- 
gerüst (Fig.  32d)  ist  relativ  kurz  und  breit,  die  Unterlippe  nach 
vorn  verschmälert,  der  Vorderrand  unregelmäßig  gekerbt,  die 
Lippentaster  nur  2gliedrig.  Die  Fühler  sind  9gliedrig,  die  Keule 
in  beiden  Geschlechtern  gleich  lang.  Das  Halsschild  ist  in  der 
Mitte  etwas  verbreitert,  von  da  nach  hinten  die  Seiten  beim  $ 
parallel,  die  Hinterecken  .'^tunipf,  beim  ,j  die  Seiten  nach  innen 
geschwungen,  die  rechtwinkligen  Ilintereclven  scharf  vorgezogen, 
nach   vorn  die  Seilen    stark  couvergirend,    die  stumpfen  Vorder- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1"J04. 


152 

ecken  iiiclit  vorgezogen,  der  Hinlerrand  vor  dem  Seliildehen  voi'- 
gezogcn,  die  basale  Randfurche  niclit  unterbrochen.  Das  Schildehea 
ist  klein,  herzförmig,  beim  $  etwas  breiter  als  beim  q.  Die 
Dcckflügel  sind  mäßig  gewölbt,  parallelseitig,  der  Yurderrand 
neben  den  Schildcheneeken  aufgeworfen,  neben  den  Schultern 
etwas  eingedrückt,  der  Seitenrand  kaum  verdickt,  bis  zur  Naht 
gekerbt  und  in  den  Kerben  abstehend  behaart^  die  Sculptur 
ist  bei  den  5  mir  vorliegenden  Stücken  etwas  A^erschieden;  bei 
einigen  sind  die  prim.  Rippen  gewölbt,  höher  als  die  Interstitien, 
diese  unregelmäßig  punktii-t  ohne  secund.  Rippen,  Interstitien 
und  prim.  Rippen  mit  feinen  Runzeln;  bei  einem  .^  sind  die 
prim.  Rippen  nicht  hoher  als  die  Interstitien,  die  prim.  Tunkt- 
reihen  kaum  noch  furchenartig  eingedrückt,  Runzeln  spärlich 
und  die  Punktirung  verloschc^n.  Die  Mittelhüften  treten  weit 
auseinander,  die  Mittelbrust  schiebt  sich  als  vorn  abgestutztes 
Dreieck  zwischen  sie;  auch  die  Yorderhüften  stehen  weit  aus- 
einander, der  Fortsatz  der  Vorderbrust  ist  klein,  von  der  dichten 
Behaarung  der  Brust  ganz  verdeckt.  Die  Vorderschierien  sind 
Szähnig,  die  Zähne  beim  $  kräftiger,  die  Tarsen  lang  und  schlank, 
das  erste  Glied  der  Vordertarsen  beim  ,^  etwa  doppelt  so  lang 
als  das  zweite,  beim  $  so  lang  als  die  3  folgenden  zusanmien, 
bei  Q    und  ?  alle  Klauen  einfach. 

A.  bicolor  Blanchard.  Grundfarbe  braun  mit  grünem  Erz- 
schimmer, selten  violett  schimmernd,  die  Deckflügel,  Beine  und 
Fühler  hell  röthlichgelb,  die  Deckflügel  beim  q  fein  braun  ge- 
säumt. Kopfschild  und  Stirn  sind  dicht  runzlig,  abstehend  gelb 
bebaart,  matt,  der  Scheitel  sperriger  punktirt,  glänzend.  Das 
Halsschild  ist  dicht  und  kräftig  punktirt,  mit  glatter  nicht  ver- 
tiefter Mittellinie,  die  Seiten  von  der  Mitte  bis  zu  den  Vorder- 
ecken gekerbt,  die  Basis,  Seiten  und  Hinterecken  mit  zerstreuten 
langen  gelben  Haaren.  Das  Schildchcn  ist  wie  das  Halsschild 
punktirt,  kahl.  Die  Afterdecke  ist  glänzend,  zerstreut  punktirt, 
lang  absiebend  weißgrau  behaart,  beim  q  senkrecht  gestellt  mit 
breit  gerundeter  Spitze,  beim  $  länger,    si)itzer,    die  Spitze  nach 

Stett.  er.tomol.  Zeit.  1904. 


153 

hillton  aiisgezngfii.  Die  Baiiehriiige  und  besonders  die  Brusf  und 
Schenkel  sind  lang  und  dicht  graugelb  behaart.  Der  ])asale  Zahn 
der  Vorderschienen  beim  ,^  zuweilen  sehr  schwach. 

Die  4  mir  vorlieg(niden  ,j  sind  alle  12'/._j  mm  lang,  ß'/j  breit, 
das  einzige  $  ist  15  mm  lang,  8  breit.  Queensland,  Bris- 
bane (Mick). 

Saiüostomus  Waterhouse. 
Das  wicht igsle  Unterscheidungsmerkmal  dieser  wie  auch 
der  folgenden  Galtung  gegenüber  den  anderen  Gattungen  der 
Anoplognathideu  liegt  in  der  Form  der  Oberlij)pe.  Belraclitet 
man  diese  bei  geschlossenen  Mundtheilen,  so  erscheint  sie  m  ie 
ein  querverlaufender  glatter,  in  der  Mitte  zuweilen  schwach  aus- 
gerandeter  Wulst,  dem  der  für  die  Auoplognathiden  charak- 
teristische mittlere  Vorsprung  vollständig  fehlt.  Schiebt  man  aber 
am  aufgeweichten  Insekt  die  Kiefer  bei  Seite  oder  entfernt  man 
sie  vollständig,  so  bemerkt  man,  daß  der  mittlere  Vorsprung  der 
Oberlippe  keineswegs  fehlt,  sondern  nur  stark  zurückgebogen  ist 
und  bei  geschlossenen  Kiefern  A'on  deren  Spitzen  verdeckt  wird- 
An  der  Grenze  vom  Basaltheil  und  Spitzentheil  befindet  sich  auch 
hier,  wie  bei  Amhloclnlu&,  eine  Reihe  borstentragender  Punkte; 
die  Spitze,  die  hier  nach  hinten  unten,  nicht  wie  bisher  nach 
vorn  unten  vorspringt,  ist  bei  der  Seitenansicht  (Fig.  33)  deutlich 
sichtbar.  Kiefer  und  Unterlippengerüst  weisen  bei  den  einzelnen 
Arten  ziemlich  erhebliche  Unterschiede  im  Bau  auf,  so  daß  ich 
sie  besser  bei  jeder  Art  bespreche.  Das  Kopfschild  ist  bei 
S.  vUlosns  in  beiden  Geschlechtern  viereckig,  breiter  als  lang, 
die  Seiten  nur  schwach,  der  Vorderrand  höher  aufgebogen,  bei 
Fei  seil  ei  und  ^]'elsl{ci  nahezu  halbkreisförmis,  ringsum  gleich- 
mäßig gerandet:  seine  Oberfläche  ist  eben,  kräftig  i)unktirt  und 
abstehend  behaart.  Die  P'ühler  sind  lOgliedrig,  die  Keule  beim 
o  so  lang  als  die  Geißel,  beim  $  kürzer;  die  Stirnnaht  ist  als 
ganz  feiner,  dunkler  pigmentirter  Querstreif  sichtbar.  Das  Hals- 
scliild    ist    Ihich    gewtdbt,    der    lliiitcrrand    V(ir    (W'U\    Schildchen 

SU'tt.  ciiloniol.  Zeit.  l'JOl. 


154 

nach  hinten  gebogen.  Das  Schildchen  ist  klein,  lierzIVii-mig. 
Die  Deekflügel  sind  oval,  über  den  Hinterhüften  schwach  ver- 
breitert, die  Basis  zwischen  Schildchenecken  und  Schultern  fein 
wulstig  aufgeworfen,  am  Ende  gemeinsam  zugerundet,  die  Schultern 
vorspringend,  der  Seitenrand  neben  den  Schultern  schwach  ver- 
dickt, weiterhin  dicht  gekerbt  und  in  den  Kerben  abstehend  be- 
haart, mit  deutlich  sichtbarem  Hautsaum;  die  prim.  Punktreihen 
sind  kräftig  und  regelmäßig,  in  Furchen  stehend,  prim.  Rippen 
und  Interstitien  leicht  gewölbt,  das  I.  oder  subsuturale  Inter- 
stitium  mit  einer  an  der  Basis  unregelmäßigen  Punktirung  aus- 
gefüllt, die  sich  weiterhin  zu  einer  einfachen  Punktreihe  ordnet, 
das  II.  und  III.  Interstitium  mit  je  einer  einfachen  Puuktreihe 
(im  III.  bei  der  Schulter  etwas  unregelmäßig),  das  IV.  und  V. 
punklfrei,  die  ganze  Punktirung  durch  feine  Querrunzeln  etwas 
undeutlich,  besonders  bei  V'illosiis,  während  sie  bei  den  2  anderen 
Arten  prägnanter  ist.  Die  Afterdecke  ist  dreiseitig,  beim  ,^  kürzer, 
senkrecht  gestellt  mit  breit  gerundeter  Spitze,  beim  $  die  Spitze 
etwas  nach  hinten  vorgezogen.  Afterdecke  und  Bauch  sind 
spärlicher,  die  Brust  sehr  dicht  und  lang  behaart,  die  Hinter- 
brust schiebt  sich  ohne  Spitze  flach  zwischen  die  Mittelhüften, 
die  Vorderbrust  trägt  einen  deutlichen,  bald  zapfenartigen,  bald 
mehr  verbreiterten  Fortsatz  hinter  den  Vorderhüften.  Die  Vorder- 
schienen sind  3zähnig,  der  basale  Zahn  viel  kleiner  als  die  sehr 
kräftigen  und  langen  vorderen  Zähne.  An  den  Vordertarsen  ist 
das  erste  Glied  beim  ,^  etwas  länger  als  das  zweite,  beim  $  so 
lang  als  die  3  folgenden  zusammen,  beim  ,^  sind  alle  Klauen 
einfach,  beim  $  die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  gespalten,  der 
obere  Zahn  länger  als  der  untere. 

S.  villosus  Waterhouse.  Körperform  gestreckt  eiförmig, 
mäßig  gewölbt.  Die  Oberseite  ist  rothbraun,  das  Halsschild  ge- 
wöhnlich mit  leichtem  Erzschimmer,  die  Unterseite,  Beine  und 
Fühler  hell  braungelb,  die  Zähne  der  Vorderschienen  dunkelbraun, 
die  Oberseite  ist  spärUcher,  die  Unterseite,  besonders  Brust  und 
Schenkel   sind  dicht  mit  langen    abstehenden   gelben   Haaren  be- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1Ü04. 


1 55 

kleidet.  Das  Kopfschild  ist  in  beiden  Gesclilechtevn  viereekig, 
breiter  als  lano-  die  Ecken  kaum  "erundet,  rinasum  schwarz- 
braun  gesäumt,  die  Seiten  kaum,  der  Vorderrand  höher  (beim 
Q  mehr  als  beim  $)  aufgeworfen,  die  Oberfläche  eben,  kräftig 
punktirt,  abstehend  behaart;  die  Stirnnaht  ist  fein  und  gerade, 
braun,  die  Stirn  wie  das  Kopfschild  sculptirt  und  behaart,  der 
Scheitel  sperriger  punktirt  und  behaart.  Die  Oberkiefer  haben 
einen  kräftigen  Zahn  an  der  Spitze  und  am  Ende  der  Schneide 
(Fig.  33a),  einen  schwarzen  kräftigen  Mahlzahn  mit  wenigen, 
aber  scharfen  und  hohen  Kauleisten,  die  Außenecke  ist  breit 
zugerundet.  Am  Unterkiefer  (Fig.  33b)  ist  der  Taster  sehr  lang, 
sein  Entglied  über  der  Basis  verbreitert  mit  dorsaler  Grube,  die 
Spitze  verschmälert,  der  Helm  ein  nahezu  viereckiger  Höcker 
(Fig.  33b)  mit  4  massiven  Zähnen  und  2  gelenkig  beweglichen 
Borsten.  Am  Unterlippengerüst  ist  das  Submentum  sehr  kurz, 
das  Mentum  lang  und  breit,  von  der  Unterlippe  durch  eine  Quer- 
reihe grubiger  Punkte  abgegrenzt;  diese  ist  kurz,  nach  vorn 
wenig  verschmälert,  in  der  Mitte  ausgebuchtet,  die  Lippentaster 
kräftio-  Sdiedrio-.  Das  Halsschild  ist  von  hinten  nach  vorn 
gleichmäßig  verengt,  mäßig  hoch  gewölbt,  die  Hinterecken  recht- 
winklig, die  Vorderecken  etwas  vorspringend,  die  Oberfläche  mit 
großen,  umwallten  Punkten  ziemlich  dicht  bedeckt,  in  der  Mitte 
flacher  als  an  den  Seiten,  in  jedem  Punkt  ein  langes  gelbes 
Haar;  die  mittlere  Längsfurche  reicht  vom  Vorderrand  bis  zur 
Mitte,  die  basale  Randfurche  ibt  vor  dem  Schildchen  nicht  unter- 
brochen. Das  Schildchen  ist  an  der  Basis  lang  und  dicht  be- 
haart, wie  der  Thorux  punktirt  und  behaart.  Auf  den  Deck- 
flügehi  ist  die  Sculptur  durch  viele  Querrunzeln  undeutlich  ge- 
macht, die  abstehenden  Haare  entspringen  meist  aus  Punkten  der 
j)rim.  Punktreihen,  selten  von  den  prim.  Rippen.  Die  After- 
decke ist  äußerst  fein  runzlig  und  punktirt,  mit  kurzen  abstehen- 
den Haaren  dicht  bekleidet  und  dazwischen  mit  langen  Wimpern 
bei  den  Seiten  und  der  Spitze  sowie  um  den  Afterrand.  Die 
Bauchringe    sind    fein    lederartig    gerunzelt,    glänzend,    gelb    be- 

Stett.  crtoniol.  Zeit.  1904. 


156 

Iraart,  Brust    und   Selieiilu'l    .sind  länger    und   dichter    rüthlieligell) 
behaart. 

,^  Länge  13  —  141/2,  Breite  71/2-8;  ?  Länge  IG'/o— 15, 
Breite  71/2 — S'/^  mm.  Queensland;  Victoria,  Melbourne; 
Tasma  nia. 

Der  Käfer  findet  sieh  in  älteren  Sammlungen  nlsSchizof/tidlltus 
cafilaneus  Dupont  und  Amblijlcrus  testaceus  H.  Deyrolle. 

S.  Felschei  nov.  s])ec.  Auf  den  ersten  Blick  einem  kleinen, 
schwach  metallischen  AmhUßerus  clcatricosNS  gleichend,  aber 
durch  die  einfachen  Klauen  an  allen  Füßen  und  durch  den  Bau 
der  Mundtheile  leicht  davon  zu  unterscheiden.  Körperform  cylin- 
drisch,  nach  hinten  nur  wenig  verbreitert,  ziemlich  hoch  gewölbt; 
oben  und  unten  dunkel  rothbraun,  das  Halsschild  dunkel  erzgrün, 
die  Oberseite  spärlicher,  die  Unterseite  und  Beine  dichter  lang 
abstehend  rothgelb  behaart.  Das  Kopfschild  ist  nahezu  halb- 
kreisförmig, ringsum  gleichmäßig  schwach  anfgebogen  und  schwarz 
gesäumt,  eben,  dicht  und  grob  runzlig  punktirt  —  ebenso  die 
Stirn  —  und  abstehend  behaart,  matt;  der  Scheitel  ist  etwas 
sperriger  und  feiner  punktirt,  mehr  glänzend.  Die  Oberkiefer 
(Fig.  34)  sind  mehr  gestreckt,  die  Außenecke  wenig  gerundet, 
der  Spitzenzahn  zugerundet,  der  basale  Mahlzahn  sehr  klein, 
schwach  pigmentirt.  Am  Unterkiefer  (Fig.  34b)  ist  das  letzte 
Tasterglied  lang  und  spindellVh-mig,  der  Helm  nahezu  viereckig, 
die  Kaufläche  mit  scharfen  Kanten  an  der  Seite  und  3  beweg- 
lichen Borsten.  Das  Unterlippengerüst  (Fig.  34a)  ist  länger  ge- 
streckt, die  Unterlippe  nahezu  quadratisch  mit  abgerundeten 
Vorderecken,  der  Vorderrand  in  der  Mitte  ganz  fein  ausgebuchtet. 
Das  Halsschild  ist  hochgewölbt,  glänzend,  in  der  Mitte  etwas 
verbreitert,  die  Hinterecken  stunijtf,  nicht  vorgezogen,  die  Vorder- 
ecken scharf\A'inklig,  etwas  vorspringend,  die  Oberfläche  dicht 
mit  kräftigen  umwallten  grubigen  Punkten  bedeckt,  aus  denen 
gelbe  lange  Haare  entspringen.  Das  Schildchen  ist  sehr  dicht 
fein  punktirt,  an  der  Basis  mit  langen,  weiterhin  mit  kürzeren 
Haaren.     Die    Deckflügel    sind    glänzend,    nur    M'cnig    gerunzelt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


157 

I)(>son(lci-s  an  den  Seilen  und  am  Hinterrand  dicht  und  lani»'  be- 
iuuut.  Die  Afterdecke  ist  fein  runzlig,  glänzend,  dicht  und  lang 
behaart,  ebenso  die  Iniucliringe,  während  auf  der  Brust  und  den 
Schenkeln  die  Behaarung  so  lang  und  dicht  ist,  daß  sie  die 
Sculptur  der  betr.  Kürperlheile  vollständig  verdeckt.  An  den 
Mittel-  und  Hinterschienen  sitzt  die  obere  Stachelreihe  auf  einer 
erhabenen  Leiste,  die  Schiene  ist  hinter  dieser  Leiste  kräftig  ein- 
geschnürt, an  den  Yorderschienen  ist  der  Spitzenzahn  auffallend 
kräftig;  die  Tarsen  sind  länger  und  schlanker  als  bei  villosus, 
das  erste  Glied  der  Vordertarsen  beim  ,^  doppelt  so  lang  als 
das  zweite,   alle  Klauen  einfach. 

o  Länge  I21/2,  Breite  6  mm.  Neu-Holland.  Von  Herrn 
Karl  Felsche  in  Leipzig  erhalten   und  ihm  gewidmet. 

S.  Weiskei  nov.  spec.  Körperform  breiter  oval,  flach  ge- 
wölbt, oben  und  unten  hell  rothbraun,  lebhaft  glänzend,  die  Ober- 
seite fast  kahl,  die  Unterseite,  besonders  die  Brust  lang  und 
dicht  fuchsroth  behaart.  Das  Kopfschild  ist  in  beiden  Geschlechtern 
halbkreisf(:)rmig,  der  Rand  schwarzbraun  ringsum  ganz  schwach 
umgebogen,  die  Oberfläche  eben,  dicht  und  kräftig  zusammen- 
fließend punktirt,  spärlich  behaart,  beim  ^  die  Stirn  ziemlich 
kräftig,  aber  weitläufig,  der  Scheitel  feiner  und  zerstreuter  punktirt, 
beide  glänzend,  unbehaart,  beim  V  die  Stirn  wie  das  Koi)fschild 
dicht  und  grob  zusammenfließend  j)unktirt,  etwas  dunkler  gefärbt, 
der  Scheitel  weitläufiger  kräftig  punktirt,  beide  kahl.  Die  Augen 
sind  beim  ^  doppelt  so  groß  als  beim  ^,  die  Fiflilerkeule  etwa 
um  die  Hälfte  länger  und  breiter  als  bei  diesem.  Am  langge- 
streckten Oberkiefer  (Fig.  35)  erscheint  die  Außenecke  etwas 
ausgezogen,  der  Spitzenzahn  vorspringend,  aber  stumpf,  der  basale 
Mahlzahn  klein  mit  wenigen  erhabenen  Kauleisten.  Am  Unter- 
kiefer (Fig.  35b)  ist  das  letzte  Tasterglied  lang,  spindelförmig  mit 
kurzer  dorsaler  Grube,  der  Helm  klein,  dicht  behaart,  ohne 
massive  Zähne,  nur  mit  3  braunen  Höckerchen,  auf  denen  lange, 
gelenkig  bewegliehe  Borsten  aufsitzen.  Am  UnterHppengerüst 
(Fig.   35a)    fällt  die   Unterlij)pe,    die  ganz    unter    einen    niiltlcrcn 

Stclt.  ciitomol.  Zeit.  1'J04. 


Vorspnmg  des  langgestreckten  Kinnes  gerückt  zu  sein  scheint 
durch  ihre  Kleinheit  uul";  ihr  Vorderrand  ist  schwach  ausgebuchtet, 
auch  die  Lippentaster  schwächer  als  bisher.  Das  Halsschild  ist 
in  der  Mitte  verbreitert,  nach  vorn  und  hinten  gleichmäßig  ver- 
schmälert und  die  Ecken  gerundet,  mit  seichter  Längsfurche  und 
scharf  ausgeprägter,  ziemlieh  dichter  Punktirung  über  die  ganze 
Oberfläche,  die  glänzend  polirt  zuweilen  einen  schwach  kupfrigen 
Schimmer  zeigt.  Das  Schildchen  hat  einige  Punkte  bei  der  Basis. 
Die  Deckflügel  sind  über  den  Hinterhüften  stärker  verbreitert 
als  bisher,  regelmäßig  gefurcht  und  punktirt  mit  wenigen  Quer- 
runzeln, der  Seitenrand  bis  zur  Naht  äußerst  dicht  gekerbt,  an 
der  unteren  Kante  mit  breitem  Hautsaum,  an  der  oberen  mit 
dichtem  Haarkranz,  der  aus  den  Kerben  entspringt.  Die  After- 
decke ist  gewöhnlich  etwas  dunkler  als  die  Deckflügel,  zuweilen 
schwach  erzgrün,  fein  runzlig,  glänzend,  ziemlich  dicht  fuchsroth 
behaart  mit  langen  Wimpern  an  den  Seiten  und  der  Spitze 
sowie  um  den  Afterrand.  Der  Bauch  ist  kürzer  und  spärlicher, 
Brust  und  Schenkel  lang  und  dicht  fuchsrotli  behaart,  die  Mittel- 
und  Hinterschienen  mit  einer  schiefen  Stachelreihe  auf  erhabener 
Kante,  aber  hinter  dieser  Kante  nicht  eingeschnürt.  Die  Vorder- 
schienen scharf  Szähnig,  der  basale  Zahn  schwächer  als  die  beiden 
anderen.  Beim  ^  alle  Tarsen  länger  als  beim  ?,  das  erste  Glied 
der  Vordertarsen  so  lang  als  die  beiden  folgenden  zusammen, 
alle  Klauen  einfach;  beim  $  das  erste  Glied  der  Vordertarsen  so 
lang  als  die  3  folgenden  zusammen,  die  innere  Klaue  der  Vorder- 
tarsen mit  einem  feinen  Zähnchen  in  der  Mitte  der  oberen  Kante. 
c?  Länge  14— 161/2,  Breite  S'/,— 9;  ?  Länge  14,  Breite 
81/2  «ini.  Nord-Queensland,  von  Herrn  E.  Weiske  in  größerer 
Anzahl  gesammelt  und  ihm  gewidmet.  Unter  einer  größeren 
Anzahl  von  ,^  befand  sich  nur  ein  einziges  $,  das  höher  gew(')lbt 
und  hinten  stärker  verbreitert  ist  als  das  ,^. 

Mimadoretus  Arrow. 
Herr    Arrow    hat    diese    Gattung   für    eine    kleine    Rutelide 
aus  Queensland    aufgestellt,    welche    von    Mae  Lea}'    als    PopiJlia 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


159 

farofnaculata  beschrieben  worden  war,  hat  aber  ihre  Slelhnig 
im  System  uubeslimmt  gehissen.  Eine  eigenlhünibehe  Misehung 
von  Merkmalen  ganz  verschiedener  Galtungen,  die  sich  alle  in 
Mimadoretus  vereinigt  linden,  macht  es  allerdings  schwierig, 
die  Frage  nach  ihrer  systematischen  Stellung  zu  beantworten, 
ich  glaube  aber  nach  genauer  Untersuchung  des  Käfers,  daß  die 
Merkmale,  welche  auf  die  Verwandtschaft  mit  den  Anoplogna- 
thiden  hinweisen,  an  Zahl  und  Gewicht  weitaus  diejenigen  über- 
wiegen, welche  der  Käfer  mit  anderen  Gruppen  der  Rutelidcn 
gemein  hat. 

Die  Köi'perforni  ist  elliptisch,  flach  gewölbt.  Das  Kopf- 
schild ist  in  beiden  Geschlechtern  viereckig,  etwas  breiter  als 
lang,  die  Vorderecken  kaum  gerundet,  die  Seiten  kaum,  der 
Vorderrand  höher  aufgeworfen,  beim  q  nur  wenig  hoher  als 
beim  $,  die  Oberfläche  ist  eben,  nicht  verfielt.  Die  Stirnnaht 
ist  nur  an  den  Seiten  noch  sichtbar,  in  der  Mitte  ganz  verloschen. 
Die  Stirn  ist  nicht  vertieft,  wie  der  Scheitel  wenig  gewölbt;  die 
Augen  in  beiden  Geschlechtern  gleich  groß,  die  Fühler  lOgliedrig, 
die  3gliedrige  Keule  kürzer  als  die  Geißel,  in  beiden  Geschlechtern 
gleich  lang.  Die  Oberlippe  erscheint  bei  geschlossenen  Mund- 
theilen  als  kurzer  quergestellter  Streifen,  der  auf  der  Vorderseite 
schwach  eingedrückt  ist;  schiebt  man  jedoch  die  Kiefer  bei  Seite, 
so  sieht  mau,  daß  ihre  Vorderseite  dreieckig  ist  mit  schwach 
abgerundeter  Spitze  (Fig.  36),  daß  diese  Spitze  aber,  wie  in  der 
vorhergehenden  Gattung,  von  der  Seite  gesehen  nach  hinten 
zurückgebogen  ist.  Die  Kiefer  sind  kräftig  gebaut;  die  Ober- 
kiefer (Fig.  36a)  haben  einen  gerade  nach  innen  gerichteten 
scharfen  Spitzenzahn;  darunter  springt  das  vordere  Ende  der 
vom  unteren  Gelenkhöcker  ausgehenden  äußeren  Leiste  zahnartig 
vor;  der  Zahn  am  Ende  der  Schneide  vor  dem  Mahlzahn  fehlt, 
dieser  ist  groß  mit  starken  Kauleisten.  Am  Unterkiefer  (Fig.  36b) 
ist  das  letzte  Tasterglied  etwa  so  lang  als  der  Helm,  spindel- 
förmig; dieser  ist  kräftig  mit  5  langen  und  spitzen  massiven 
Zähnen.     Das  Unterlippengerüst  (Fig.  36c)   ist  relativ   Uur/    und 

Stett.  oiiloniol.  Zeit.  1904. 


160 

breit,  das  Submentuni  sehr  kurz,  das  Mentiini  breiter  als  die 
Unterlippe,  mit  dieser  ohne  jede  sichtbare  Trennungslinie  fest 
verschmolzen,  die  Lippentaster  3gliedrig,  klein,  der  ganze  Vorder- 
rand der  Unterlippe  schwach  nach  hinten  gebogen  ohne  jeglichen 
mittleren  Vorsprung.  Das  Halsschild  ist  an  der  Basis  in  flachem 
Bogen  nach  hinten  vorgezogen,  vor  dem  Schildchen  nach  hinten 
eonvex,  die  basale  Randf'urche  hier  nicht  unterbrochen,  die  Hinter- 
ecken scharf  rechtwinklig,  die  Vordereeken  scharf  winklig,  etwas 
vorgezogen.  Das  Schildchen  ist  klein,  herzförmig.  Die  Deck- 
flügel sind  flach  gewölbt,  Schultern  und  Spitzenbuekel  kräftig 
vorspringend,  der  Seitenrand  neben  der  Schulter  etwas  nach 
unten  gebogen,  weiterhin  bis  zur  Naht  fein  gekerbt  und  mit  feinem 
Hautsaum,  die  Naht  etwas  verkürzt,  die  prim.  Punktreihen  in 
seichten,  scharf  eingeritzten  Furchen  stehend,  im  I.,  H.,  HI.  Inter- 
stitium  je  eine  einfache  Punktreihe,  die  beiden  anderen  punktfrei, 
die  Punktreihen  der  Scheibe  eieenthümlich  geschwungen,  die 
Sculptur  auf  Schultern  und  Spitzenbuckel  verloschen.  Die  After- 
decke ist  dreiseitig,  beim  $  spitzer  und  gewölbter  als  beim  q-. 
Der  Bauch  ist  beim  q  etwas  eingezogen,  die  Hinterbrust  tritt 
mit  abgerundeter  Spitze  zwischen  die  weit  auseinander  tretenden 
Mittelhüften,  ohne  sie  nach  vorn  zu  überragen.  Von  der  Vorder- 
brust senkt  sich  ein  breiter  lamellenartiger  Fortsatz  hinter  den 
Vorderhüften  herab,  der  an  der  unteren  Kante  verbreitert  ist. 
Die  Vorderschienen  sind  in  beiden  Geschlechtern  2zä.hnig,  der  Spitzen- 
zahn beim  $  länger  und  mehr  nach  vorn  gerichtet.  Die  Tarsen 
sind  kurz  und  kräftig,  das  erste  Glied  der  Vordertarsen  beim  ^ 
etwa  so  lang  als  das  zweite,  bei  $  so  lang  als  die  beiden  folgen- 
den zusammen.  Beim  ,^  sind  alle  Klauen  einlach,  beim  $  ist 
die  innere  Klaue  der  Vordertarsen  gespalten. 

M.  flavomaculatus  M.  Leaj.  Braun  mit  lebhaftem  grünem 
Erzschimmer,  die  Deckllügel  beim  r^  dunkelbraun  oder  schwarz, 
lebhaft  glänzend,  beim  $  hell  rothbraun,  der  ganze  Kopf,  die 
Afterdecke,  Unterseite  und  die  Seiten  des  Halsschildes  gleich- 
mäßig dicht  mit  gelben  oder  weißen  Schuppen  bedeckt,  die  Deck- 

Stctt.  entomol.  Zelt.  1904. 


161 

Hügel  tragen  eine  zusammenhängende  Querhinde  von  Sclnij)pen 
an  der  Basis'  zwischen  Seliultern  und  Schildchen,  zwei  aus  ein- 
zelnen Flecken  hestehendc  Querbindcn  von  Seilenrand  zu  Seiten- 
rand hinter  dem  Schildchen,  und  einen  größeren  Schuppenfleck 
beim  Xahtwinkel;  die  Beine  sind  weitläufiger  mit  weißen  oder 
gelben  kurzen  kräftigen  aber  schmalen  Schuppenhaaren  bekleidet, 
PO  daß  hier  überall  die  Grundfarbe  durchscheint.  Kopfschild, 
Stirn  und  Scheitel  an  der  Seite  sind  dicht  runzlig  punktirt,  der 
letztere  in  der  Mitte  sperriger  und  daher  mehr  glänzend.  Das 
Halsschild  ist  an  den  Seiten  dicht  und  grob  punktirt,  die  Scheibe 
wie  das  Schildchen  glänzend  polirt,  glatt,  mit  ganz  wenigen 
Punkten.  Die  Afterdecke  ist  querrunzlig,  die  Sculptur  durch  die 
dichte  Bekleidung  mit  Schuppen  vollständig  verdeckt. 

i^  Länge  71/2— 9,  Breite  41/2— 5;  $  Länge  IO1/2,  Breite 
51/2  null-   Queensland,  Cardwell,  Geraldton,  Mount Bellenden Ker. 

Mesystoechus  Waterhouse. 
Diese  Gattung  mit  der  einzigen  Art  ciliatus  Waterh.  kenne 
ich  nicht  aus  eigener  Anschauung;  nach  der  Bemerkung:  „Labrum 
free,  sHghtlj  transverse,  rounded  in  fi'ont,  beset  with  bristle-like 
hiiirs"  vermuthe  ich,  daß  diese  Beschreibung  nur  für  den  basalen 
Theil  des  Labrums  zutrifrt,  daß  aber  der  apicale  Theil,  wie  bei 
Sniilnafnimis  und  Miniadoretus  in  die  Mundhöhle  zurückgebogen 
und  bei  geschlossenen  Kielern  von  deren  Spitze  verdeckt  wird. 
Die  Beschreibung  lautet: 

Mandibles  simple,  straight  on  the  inner  edge,  rounded  on 
ihe  outer,  concave  above.  Labrum  free,  slightly  transverse, 
r<tun(led  in  front,  beset  with  bristle-like  hairs.  Mentum  elongate- 
ovate,  narrowed  at  the  a])ex,  thickly  beset  with  long  sliff  hair; 
]>alpi  Short,  ihe  apical  Joint  narrowed  towards  the  a])ex.  CI^jk'US 
entirel}-  rounded  in  front,  margined.  Autennae  10-jointed,  the  G 
and  7  transverse,  Ihe  8,  9,  10  forming  a  long,  stout,  slightly 
arched  club.  Tarsi  rather  long  and  slender;  the  claM's  sube(]ual, 
the  inner  one  a  trille  shorter  than  the  outer;  the  largcr  ciaw  of 
tlu!  anterior  pair  splil    bcfore  the  apex. 

sic'it.  ciif.iMiupi.  Zeit.  i!Hi4.  1 1 


162 

This  genus  is  closclj  allied  to  Amblj'terus,  but  difl'ci-s  in 
liaving  the  mentiim  more  regularly  iiavrowed  in  front  and  niore 
tnmcate,  and  only  tlic  lavger  claw  oi'  the  anterior  tarsi  is  split, 
whereas  the  larger  claw  of  all  the  tarsi  is  split  in  Amhlyterus. 
Lacordaire  says,  that  this  clav  is  not  „fissile"  in  the  anterior 
pair,  but  that  is  evidently  a  mistake;  he  states  also,  that  the 
labrum  is  very  prominent  in  the  middle.  I  have  only  dissected 
one  specimen,  and  in  that  it  is  not  prominent  at  all  in  the  sense 
in  which  the  term  is  used  with  regard  to  the  species  of  this 
family.  I  do  not  trace  any  membraneous  border  to  Mesystoeclws. 
and  it  is  so  slight  in  Amhlißerus,  that  it  is  seldom  visible. 

M.  ciliatus  Waterhouse.  Oblongus,  convexus,  nitidus,  flavo- 
pioeus;  fronte  thoraceque  nitido-aeneo-variegatis;  scutello  piceo, 
punctulato^  elytris  fortiter  striato-punctatis,  apice  crebrius  rugoso- 
punctntis,  sutura  marginibusque  piceis;  antennis  pedibusque  piceis, 
femoribus  flavo-pieeis.     Long.   4'/2   lin. 

Queensland,   Moreton   Kay. 

Clypeus  denselv  rugulose,  with  the  fine  reflexed  margin 
pitchy  black.  Head  blackish,  with  a  spot  in  front  yellowish, 
thiekly  and  rather  strongly  punctured,  less  so  on  the  Vertex. 
Thorax  one  third  broadcr  than  long,  convex,  ])itchy-yellow,  not 
very  thiekly  but  rather  strongly  punctured;  the  sides  arcuate,  a 
mesial  line  and  an  irregulär  })atch  on  each  side  (all  sub-confluent) 
bronzy-black.  Elytra  a  tritle  broader  than  the  thorax,  a  little 
longer  than  broad,  with  two  double  lines  of  rather  strong 
punctures  on  the  dorsal  region  of  each,  and  fotir  lines  on  the 
sides;  the  broad  interstices  with  strong  punctures,  which  have 
a  tendency  to  form  irregulär  lines.  The  margins  are  beset  with 
short  stifl'  hairs.  The  underside  is  variegated  with  brownish- 
black,  moderately  pubescent. 

Amblyterus  Mac  Leay. 
Die  Körperform    ist  hochgewölbt,    nach    hinten    mehr    oder 
weniger  verbreitert.     Das    Kopfschild    ist  l)ei   cicrilricouHS    halb- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


163 

kreislurmig,  bei  cli/pealis  gestreckt  pyrabolisch  und  voni  kurz 
abgestutzt,  der  Rand  ringsum  beim  ,^  kurz  aufgebogen,  beim  $ 
nicht;  die  Slininaht  ist  ganz  verloschen,  die  Augen  in  beiden 
Geschlechtern  gleich  groß,  das  Kopfschild  nicht  eingedrückt,  der 
ganze  Kopf  dicht  grob  punktirt  und  kurz  abstehend  behaart. 
Die  Fühler  sind  lOgliedrig,  die  Keule  beim  ,^  um  die  Hälfte 
länger  als  beim  $.  Das  Halsschild  ist  gewölbt,  die  Seiten  von 
der  Mitte  nach  hinten  parallel  oder  schwach  nach  innen  ge- 
schwungen, nach  vorn  stark  convergirend,  die  rechtwinkligen 
Hinterecken  bei  cli/pealis  etwas  ausgezogen,  die  sehr  stninpfeu 
Vorderecken  nicht  vorgezogen;  die  basale  Randfurche  ist  in  der 
Mitte  nicht  unterbrochen,  beim  $  häutig  weiter  auf  den  Hinter- 
rand geschoben  als  beim  ^.  Das  Schildchen  ist  klein,  herz- 
l'örmig.  Auf  den  Deckflügeln  sind  die  prim.  Punktreihen  regel- 
mäßig und  gewöhnlich  in  seichten  Furchen  stehend,  die  prim. 
Rippen  bald  mehr  bald  weniger  deutlich  geM'ölbt,  die  Interstitien 
unregelmäßig  punktirt  und  die  Sculptur  durch  feine  Querrunzelu 
undeutlich  gemacht;  Schulter-  und  Spitzenbuckel  springen  etwas 
vor,  der  Seitenrand  ist  nur  bei  der  Schulter  schwach  verdickt, 
bei  clypcalis  die  obere  Kante  glatt,  die  untere  mit  kaum  sicht- 
barem Hautsaum,  bei  cicafri casus  die  obere  Kante  dicht  gekerbt 
und  in  den  Kerben  lang  behaart,  die  untere  mit  deutlichem  Haut- 
saum. Die  Afterdecke  ist  dreiseitig,  wie  gewöhnlich  beim  $ 
stärker  gewüll)t  und  etwas  spitzer  als  beim  q.  P]in  Fortsatz 
der  Mittelbrust  fehlt,  die  Hinterbrust  schiebt  sich  mit  gerundeter 
Spitze  bis  zur  Mitte  zwischen  die  Mittelhüften,  der  Fortsatz  der 
Yorderhüften  ist  ein  kurzer  hinten  abgellaehter  und  dicht  be- 
haarter Zapfen.  Afterdecke  und  Bauch  sind  spärlich,  die  Brust 
dicht  lang  behaart.  Die  Vorderschienen  sind  in  beiden  Geschlechtern 
Szähnig,  beim  $  die  Schienen  im  Ganzen  kräftiger  (Grabbeine), 
die  Vordertarsen  länger  als  die  Mitteltarsen  und  diese  wieder 
länger  als  die  Hintertarsen,  an  allen  Füßen  die  größere  Klaue 
gespalten,  beim  q  ungleich,  d.  h.  in  der  Weise,  daß  der  untere 
Zahn  erheblich  länger  und  dicker  ist,  als  der  obere;  beim  $  sind 
die  Klauen  gleichmäßig  eingeschnitten. 

!^Mt.  oiifoniol.  Zeit.  1'JÜ4.  H» 


184 

J.  A.  cicatricosus  Gylleiihiil.  Diu  Grundfarbe  ist  ein  glän- 
zendes dunkles  Kastanienbraun  mit  grünem  Erzschimmer,  der  auf 
den  Deekflügeln  zuweilen  fehlt,  das  Kopfschild  ist  beim  V  immer 
einfarbig  schwarzbraun.  Höchst  auilallig  ist  bei  dieser  Art  der 
Unterschied  im  Bau  der  Mundtheile,  der  auf  eine  wesentlich  ver- 
schiedene Lebensweise  der  beiden  Geschlechter  sehließen  läßt. 
Die  OberUppe  ist  etwa  doppelt  so  breit  als  lang,  breit  zugerundet 
ohne  mittleren  Vorsprung,  die  Oberiläche  beim  ,^  schwach  ge- 
wölbt, dicht  grob  punktirt  und  dicht  lang  behaart,  so  daß  es 
schwer  ist,  ihre  Form  zu  erkennen;  beim  V  i^t  der  äußere  Um- 
riß derselbe,  aber  die  Mitte  ist  leicht  furchenartig  vertieft,  glatt 
und  unbehaart,  während  die  Seitenparthieen  dichter  buschig  be- 
haart sind.  Dadurch  und  durch  eine  stärkere  Be-weglichkeit 
nähert  sie  sich  der  Form,  wie  wir  sie  in  der  ersten  Hauptgruppe 
der  Ruteliden  finden.  Die  Oberkiefer  (Fig.  37)  sind  länglich 
viereckig,  die  Außenecke  zugerundet  und  schwach  nach  oben 
umgebogen,  der  Spitzenzahn  undeutlich,  der  Zahn  am  Ende  der 
Schneide  dagegen  spitz  und  kräftig,  der  basale  Mahlzahn  vor- 
springend, klein,  dunkelbraun  mit  wenigen  Kauleisten.  Am  Unter- 
kiefer (Fig.  37a)  fällt  vor  Allem  die  starke  Entwicklung  des 
Tasters  auf,  dessen  letztes  Glied  beim  ,^  auffallend  verlängert 
und  verdickt  ist,  länger  als  der  ganze  Unterkiefer;  beim  $  ist 
es  nur  halb  so  groß  als  beim  o,  aber  immerhin  noch  doppelt 
so  lang  als  der  Unterkieferhelm;  es  trägt  an  der  Außenseite  eine 
Furche,  die  von  der  Basis  bis  zur  Spitze  reicht  und  beim  ,^  tiefer 
und  bi-eiter  ist  als  beim  $.  Der  Helm  trägt  l)eim  ,^  auf  der  Kau- 
iläche  3  Reihen  spitzer  massiver  Zähnchen,  in  der  ersten  Reihe  1, 
in  der  zweiten  2  und  in  der  dritten  zwischen  2  massiven  Zähnchen 
einen  kurzen  Höcker  mit  langer,  gelenkig  beweglicher  Borste; 
beim  $  dagegen  sind  die  massiven  Zähnchen  bis  auf  eines  an 
der  oberen  Kante  und  auf  eine  Gelenkborste  an  der  Spitze  ver- 
schwunden. Am  Unterlippengerüst  ist  das  Submentum  kurz,  das 
Mentum  sehr  lang  und  breit,  die  Unterlijjpe  sehr  kurz,  ihr  Vorder- 
rand beim  $  in  der  Mitte  nur  wenig  voi-gezogen,   beim  ,^  dagegen 

Stett.  eiitoniol.  Zeit.  1904. 


165 

stärker  vorgezogen  und  neben  dem  niilllereu  Voi-sjuiing  beider- 
seits etwas  ausgebuehtet  (Fig.  37b},  die  Lippentaster  3gliedrig, 
das  Endglied  wie  bei  den  Kiefertastern  beim  rj  stärker  als 
beim  S,.  Der  ganze  Kopf  ist  in  beiden  Geschlechtern  dicht  und 
kräftig  punklirt.  besonders  an  den  Kändern  kurz  abstehend  be- 
haart, beim  q  Kopfschild  and  Stirn  schwach  knpfrig,  der  Scheitel 
hell  erzgrün  glänzend,  beim  $  die  ersteren  schwarzbraun,  matt, 
der  letztere  meist  lebhaft  kupfrig  glänzend.  Das  Halsschild  ist 
glänzend  grün,  dicht  mit  großen  flachen,  fein  umwallten  Punkten 
bedeckt,  das  Schildchen  nur  an  der  Basis  mit  einigen  «roßen 
Punkten  und  hier  lang  gelb  behaart.  Die  Deckflügel  sind  lebhaft 
glänzend  und  mit  Ausnahme  des  Seitenrandes  kahl.  Die  After- 
decke ist  dicht  und  fein  runzlig,  beim  $  in  der  Mitte  weitläufiger 
als  beim  q,  eheuso  wie  die  Bauchringe  und  Beine  beim  $  stärker 
glänzend  und  spärlicher  behaart  als  beim  q,  während  die  Brust 
in  beiden  Geschlechtern  gleichmäßig  sehr  lang  und  dicht  grau- 
gelb behaart  ist. 

Secundäre  sexuelle  Unterscheidungsmerkmale  finden  sich 
demnach  bei  dieser  Art  im  Bau  der  Mundtheile,  in  der  Länge 
der  Fühlerkeule,  im  Bau  und  der  Fäi-bung  des  Kopfschildes,  in 
der  Form,  Behaarung  und  Sculptur  des  Bauches,  in  der  Form 
der  Schienen,  in  der  Form  des  ersten  Gliedes  der  Yordertarsen 
und  in  der  Art  der  Spaltung  der  Klauen. 

S  Länge  I31/2— 18,  Breite  71/2— 10;  $  Länge  16—19, 
Breite  8^/2 — 11  mm.  N.-S. -Wales,  Sidney,  Richmond  River; 
Victoria,  Melbourne. 

2.  A.  clypealis  nov.  species.  Von  dieser  Art  liegt  mir 
nur  ein  einzelnes  $  vor;  es  unterscheidet  sich  aber  in  so  vielen 
Punkten  von  A.  cicatricosus,  daß  ich  keinen  Anstand  nehme, 
es  als  neue  Art  zu  schreiben.  Größer  als  A.  cicatricostis,  hinten 
mehr  verbreitert,  dickbäuchig;  Kopf,  Halsschild  und  Schildchen 
schwarzbraun,  nur  die  Ränder  des  Halsschildes  und  das  Schildchen 
schwach  erzgrün,  die  Deckllügel,  Bauchringe,  Tarsen  und  Fühler 
hell  rolhbraun,  das  Aftersegment,  die  Brust  unil  die  Beine  pech- 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1904. 


166 

liraun,  nur  die  mittleren  und  hinteren  Schenkel  mit  grünem  Erz- 
schimmer; Afterdecke,  Bauch  und  Beine  sind  spärlich,  die  Brust 
dagegen  ist  lang  und  dicht  gelblich  behaart.  Das  Kopfschild  ist 
gestreckt  parabolisch,  vorn  quer  abgestutzt,  der  Rand  nicht  um- 
gebogen, die  Oberfläche  eben,  wie  die  Stirn  dicht  runzlig  punktirt, 
matt,  die  Stirnnaht  ganz  verloschen,  der  Scheitel  etwas  weit- 
läuhger  und  feiner  punktirt,  schwach  glänzend.  Die  Oberlippe 
ist  mehr  viereckig  mit  gerundeten  Ecken,  ähnlich  Avie  bei  Saido- 
stomus  villostts.  die  Mitte  jedoch  nicht  vertieft,  überall  dicht 
punktirt  und  gleichmäßig  dicht  rothbraun  behaart.  Die  Ober- 
kiefer sind  länger  und  breiter  als  bei  cicatricosus,  die  Außen- 
ecke jedoch  nicht  vorgezogen  und  nicht  nach  oben  umgebogen; 
Spitze  und  Ende  der  Schneide  ungezähnt,  der  Mahlzahn  klein 
mit  wenigen  Ilachen  Kauleisten.  Am  Unterkiefer  ist  das  End- 
glied des  Tasters  wohl  doppelt  so  lang  als  der  Helm,  mit  breiter 
ovaler  flacher  Grube  auf  der  dorsalen  Seite;  am  Helm  ist  die 
Kaufläche  nur  noch  mit  2  Höckeichen  an  der  oberen  Kante  ver- 
sehen, auf  welchen  gelenkige  Borsten  aufsitzen.  Am  Unterhppen- 
gerüst  ist  das  Kinn  relativ  schmäler,  die  Unterlippe  etwas  länger, 
in  der  Mitte  nicht  vorgezogen,  das  Endglied  der  3gliedrigen 
Taster  länger  und  schmäler  als  beim  cicatricosus-^.  Ebenso  ist 
die  Keule  der  lOgliedrigen  Fühler  länger  als  bei  diesem.  Das 
Halsschild  ist  flacher  als  bei  cicatricosus.  die  Punkte  einfach, 
in  der  Mitte  klein,  nach  den  Seiten  hin  dichter  und  gröber,  die 
Seiten  zwischen  Mitte  und  Hintereeken  nach  innen  geschwungen, 
das  Schildchen  nur  an  den  Seiten  glatt,  in  der  Mitte  dicht  und 
fein  punktirt,  an  der  Basis  kaum  behaart.  Die  Deckflügel  sind 
nach  hinten  mehr  verbreitert,  ihre  Sculptur  auf  der  Scheibe  deut- 
licher, die  Rippen  stärker  gewölbt,  die  Schultern  mehr  vor- 
springend, die  obere  Kante  des  Seitenrandes  glatt,  die  untere 
mit  ganz  kurzem  Hautsaum.  Die  Afterdecke  ist  stark  gewölbt, 
mit  kurzen  tiefen  Eindrücken  beiderseits  nahe  den  Vorderecken 
und  schwacher  Längsfurche,  ihre  Oberfläche  ist  glänzend  mit 
großen,    vielfach    zusammenfließenden    Punkten    und    d;i/,\\  isclieu 

Stutt.  eutouiüi.  Zeit.  1904. 


167 

mit  \iclcn  IciiR'ii  l'ünkk-liL'U  ^  aus  den  üioßcii  l'unktfii  ciil.sjiriugeii 
rolhgclbe  Haare,  die  iiaeh  der  Spitze  zu  ininier  länger  werden. 
Ebenso  sind  Baucliringe  und  Brust  seulptirt,  die  ersteren  kürzer 
und  spärlicher,  die  letztere  lang  und  diclil  behaarl.  Die  Beine 
sind  aufVallend  kräftig  gebaut,  richtige  Dynastidenbeine,  die  Zähne 
der  Vorderschienen  sehr  lang  und  ki-äftig,  an  allen  Füßen  die 
größere  Klaue  gleichmäßig  eingeschnitten. 

$  Lauge  22^/2,  Breite  11  ^/a  mm;  q  ignotus.  (»)ueeus- 
land,   Cleveland. 

Das  eingehende,  wenn  auch  keineswegs  erschöpfende  Studium 
der  Morphologie  der  australischen  Anoplognathiden  zeigt  uns, 
wie  nahe  die  einzelnen  Gattungen  und  Arten  mit  einander  ver- 
wandt sind  und  diese  nahe  Verwandtschaft  glaube  ich  durch 
die  Anordnung,  in  welcher  ich  sie  in  der  vorliegenden  Arbeit 
geschildert  habe,  am  besten  zum  Ausdruck  zu  bringen.  Es  sind 
nur  wenige  Formen,  die  auf  den  ersten  Blick  nicht  in  die  Gruppe 
zu  gehören  scheinen,  vielleicht  nur  Miniadoretus :  aber  ich  glaube, 
daß  eine  genauere  Durchforschung  des  Landes  uns  noch  viele 
neue  Arten  und  damit  die  Bindeglieder  zwischen  jetzt  noch  etwas 
abseits  stehenden  Formen  bringen  wird.  Andererseits  ist  mir 
aus  den  anderen  Gruppen  der  Rutehden,  den  Adoreliden.  Genia- 
tiden,  Brachysterniden  etc.,  von  den  Anomaliden  und  echten 
Kuteliden  ganz  abgesehen,  keine  Art  bekannt,  bei  der  man  nach 
genauer  Untersuchung  im  Zweifel  sein  könnte,  ob  man  sie  in 
einer  dieser  Gruppen  odei-  in  der  der  austral.  Anoplognathiden 
unterbringen  soll.  Selbst  die  nächsten  Verwandten,  die  chile- 
nischen Gattungen  Anlacopalpiis  und  Trihostethes  haben  trotz 
vielfacher  habitueller  Aehnlichkelt  doch  viel  mehr  Verwandt- 
schaft mit  den  Brachysterniden  als  nnt  den  australischen 
Anoplognathiden. 

Sodann  Sj)riclit  für  die  Zusammengehörigkeit  der  austral. 
Anoplognathiden  auch  der  Umstand,  daß  mit  Ausnahme  von 
AnomaJa  antiqua    und    Varaslasia    Moiilroiizicri    var.    ciiislralis 

Stett.  eutojiiol.  Zeit.   l'JU4. 


I(>8 

ulle  bii^lier  in  Australien  gefiuulenc  Rutelidcn  zu  den  Anoplogna- 
thiden  gehören.  Die  erstere  ist  eine  im  südl.  China,  Hinter- 
indien und  im  malayischen  Archipel  sehr  häufige  Art,  die  auch 
in  Queensland  und  N.-S. -Wales  gefunden  und  hier  wahrscheinlich 
als  Larve  mit  Kulturpflanzen  eingeschleppt  wurde.  Daß  eine 
solche  Verschleppung  möghch  ist,  habe  ich  selber  beobachtet  an 
Larven  von  Lachnosterna,  die  in  den  Wurzelballen  von  aus 
Japan  eingeführten  Ziersträuchern  lebend  hier  ankamen  und  die 
ich  in  Blumentöpfen,  die  mit  Gerste  besät  waren,  zur  Entwicklung 
brachte.  Die  Parastasia  Mofitrouz-ieri  ist  eine  über  die  Aru- 
Inseln,  ganz  Neu-Guinea,  die  Salomons-lnseln  und  Luisiaden  ver- 
breitete häufige  Art;  die  var.  australis  habe  ich  beschrieben 
nach  einem  einzelnen  ,^,  das  ich  aus  der  Barnard-Collection  via 
Tring  Museum  erhielt;  es  trägt  die  Fundortangabe  Cairns  Island 
und  da  ich  die  genaue  Lage  dieser  Insel  nicht  erfahren  konnte, 
nahm  ich  an,  sie  liege  bei  Cairns  in  der  Trinit}'  Bay  (N. -Queens- 
land). Auch  diese  Art  dürfte  eingeschleppt  sein.  Alle  Parastasia- 
Arten,  deren  Biologie  wir  kennen,  leben  als  Larven  und  auch 
zum  großen  Theil  als  ausgebildete  Käfer  in  abgestorbenen  Baum- 
stämmen. Während  meines  Aufenthaltes  in  Brasilien  fand  ich 
Larven  von  Macraspis  citicta  und  Pelidnota  xanthospUa  in  ab- 
gestorbenen Baumstämmen,  die  in  den  Wasserläufen  am  Abhang 
der  Serra  d'Estrella  lagen  und  sich  wie  Schwämme  voll  Wasser 
o-esauo-t  hatten.  MöQ-licherweise  ist  das  Stück  aus  der  Barnard- 
Collection  das  einzige  bekannte,  das  einmal  mit  einem  treiben- 
den Baumstamm  nach  der  Cairns-Insel  vertrieben  M'urde;  in  den 
mir  bekannten  Sammlungen  habe  ich  kein  weiteres  Stück  ge- 
sehen und  auch  in  der  Litteratur  keine  diesbezügliche  Notiz  ge- 
funden. 


Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


I(i9 


Liste  der  australisclieii  A]i<)i)1<)i»nal1ii<leii. 

Die  mit  einem  '■'■  bezeicliuetcn  Gattungen  und  Arten  sind  in 
dieser  Arbeit  neu  beschrieben;  die  Ty])en  betinden  sich,  soweit 
nicht   anders  bemerkt,  in  meiner  Sammlung. 

Repsimus  Mac  Leay,  Hör.  Ent.  I.  1819,  p.   144. 

aeneus  Fabr.  Syst.  Ent.  1775,  p.  34 p.     ()9 

V.  manicatns  Swartz,  Schönh.  Syn.  Ins.  I.  3. 
1817,  p.  64. 
j)in'pnreipes  Mac  Leay,  Trans.  Ent.  Soc.  N.-S. -Wales,  II. 

1871,  p.   197 p.     70 

Calloodes  White- Arrow,  Ann.  Mag.  Nat.  Mist.  ser.  VII. 

vol.  VII.  1901.  p.  396. 

Grayatius  White,  Ann.  Nat.  Hist.  XV.  1845,  p.  38    .     p.     72 

Atkinsoni  Waterh.,  Ent.  Monthl.  Mag.  1868  nr.  49  p.  9  .      p.     73 

Rayner i  Mac  Leay,  Proc.  Ent.  Soc.  N.-S. Wales  I.  1864 

part.  I.   pag.   XIX p.     73 

Anoplognathus  Mac  Leay,  Hör.  Ent.  I.  1819  p.   143. 
riiidiacneus  Donov.,  Ins.  N.-Holland.   1805,  t.  1     .     .     j).     78 
rhiiimlus  Blanch.,  Cat.  Coli.  Ent.   1850.  p.  221       .     .     p.     79 
$?    longipennis    Mac    Leay,    Tr.    Ent.    Soc. 
N.-S.- Wales  II.   1873,  p.  356. 
reliculalm  Boisd.,  Voyag.  Astrolab.  Col.  1832—35,  p.  169     p.     80 
L'iridicollis  Mac  Leay,   Tr.    Ent.    Soc.    N.-S.-Wales  II. 

1873,  p.  357 p.     82 

analis  Dalm.  Schönh.  Syn.  Ins.  I.  3.  Append.  1817,  p.  61      p.     83 
Larve.  Froggatt.  Agricultural  Gaz.  N.-S.  Wales 
1901   (April). 
montan  US    Mac    Leay,    Tr.    Ent.    Soc.    N.-S.-Wales   II. 

1873,  p.  356 p.     84 

Olivieri  Dalm.  Schönh.  Syn.  Ins.  I.  3.  A])j).  1817,  p.  (50  p.  85 
Duponti  Boisd.,  Voy.  Astrol.  Col.  1832—35,  p.  174  .  p.  86 
pectoralis  Biirm.  Handb.  IV.  1.  1844.  j).  443.  .  .  .  p.  88 
rugosus  Kirby,  Trans.  Linn.   Soc.  XII.    1818,  p.  405  .     p.     87 

Stett.  cutoiuol.  Zeit.  1904. 


170 

dispar   Mac   Lcay,    Trans.    Ent.    Soc.    N.-S. -Wales    II. 

1873,  p.  357 p.     89 

liiridus  Arrow,  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  1901  p.  396  .  p.  89 
smaragdimis  Ohaus  (prasiniis  Mae  Leay,  Tr.  Ent.  See. 

N.  S.  W.  IL  p.  359) p.     90 

concinnus  Blackburn,  Trans.  Roy.  Soc.  S.  Austral.  XXVI. 

1900  p.  40  .     . p.     91 

aureus  Waterh.  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  ser.  lY.  tom.  III. 

1889  p.  360 ,     ....     p.     92 

Frenchii  M.  Leay,    Proc.  Linn.  Soc.  N.-S.- 
Wales  ser.  2  tom.  V.  1890  p.   148. 
aencHS  Waterh.  Ent.  Montli.  Mag.   1868  ur.  49  p.  8  .     p.     93 
chloropyrns  Drap.  Ann.  Scienc.  gen.  Phys.  Brux.  1819 

IL   p.  44 p.     94 

porosus  Dalm.  Sehönh.  Syn.  Ins.  I.  3.  App.  1817.  p.  63     p.     95 
Larve,    Froggatt,    Agric.    Gaz.    N.-S. -Wales 

1901,  p.  473 

Boisdtwali  Boisd.  Voy.  Astrol.  Col.  ]).  171    ....     p.     97 
lineatus  Mac  Leay,    Proc.   Ent.  Soc.  N. -S.- 
Wales I.  1864.  p.  XIX. 
prasimis  Casteln.  Hist.  Nat.  Cul.  IL  1835—40  p.  143 

{Paranonca) p.     98 

comolor  Burm.  Handb.  IV.  2.  1855,  p.  524  ...  p.  99 
pallidicollis  Blanch.  Cat.  Coli.  Ent.  1850,  j).  222  .  .  p.  100 
Mac    Leaiji    Blackburn,    Proc.    Linn.    Soc.    N.-S. -Wales 

2  ser.  tom.  VL  1891  p.  495 p.  101 

Odewahni   Mac  Leay,  Tr.  Ent.  Soc.  N.-S.-Wales  IL 

1873,  p.  358 p.  102 

ruhiginosiis  Mac  Leay,  I.  c.  j).  358 p.   103 

nebulosus  Mac  Leay,    Proc.    Ent.    Soc.    N.-S.-Wales  I. 

1864  (65)  p.  XIX p.  104 

hrccicollis  Blackburn,  Proc.  Lin.  Soc.  N.  S. 
W.  1891,  p.  493. 
'■'acnminahis  Ohaus p.  105 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


171 

punciulalns  Olill"  Kccord.  Auslral.  Mus.  Vol.  I.  1890/91, 

p.  72    ' I).  lOG 

insularis  Ohaiis,  Stettin.  Eut.  Zeit.  1898,  p.  33  .  .  p.  107 
abnormis  Mac  Leay,  Tr.  Ent.  Soc.  N.-S.-Wales  IL  1873, 

p.  359 p.  108 

quadrilineatns  Waterh.,  Tr.  Eut.  Soc.  Lond. 
1874,  p.  538. 
Rothschiklti  Ohaus,  Stettin.  Ent.  Zeit.  1898,  p.  35  .     .     p.  109 
velutimis  Boisd.,  Voy.  Astrol.  Col  p.  181     .     .     .     .     p.  109 
svturalis  Boisd.,  1.  c.  p.  178:  Atlas  pl.  9  lig.  8     .     .     p.  111 
hirsutus  Burm.,  Haudb.  IV.  1.  1844,  p.  447      ..     .     p.  112 

*  var.  qiiadraticeps  Ohs. 
explanattts    Aitow,    Ann.    Mag.    Nat.    Hist.    ser.    VII. 

vol.  VII.  1901,  p.  397 p.  113 

hrunnipennis  Gyllenh.,  Schönh.  Syn.  Ins.  I.  3.  App.  p.  62  \\.  115 
fkii'ipennis  Boisd.  Voy.  Astrol.  Col.  p.  176  .  .  .  .  p.  116 
quadrimaculatus  Ohaus,  Stettin.  Ent.  Zeit.  1898  p.  34     p.  116 

Dämeli  Ohaus,  1.  c.  p.  34 p.  117 

var.  micanfipennis  Ohs.  1.  c. 
parruhis  Waterh.,  Ent.  Month.  Mag.  X.  (31.  VII.  1873) 

p.  75 p.  118 

Masfersi  Mac  Leay,  Trans.  Linn.  Soc.  N.-S.- 
Wales  II.  1873,  p.  360. 
Aiioplostethus  Brülle,  Hist.  Nat.  Ins.  III.  1834  p.  376. 

opalimis  Brülle  1.  c p.  121 

? Panschizus  pallidus  Blackburu.  Trans.  Roy. 
Soc.  S.-Austral.  X.  1888,  p.  51. 
laetiis  Rothsch.  u.  Jord.  Novit.  Zoolog.  I.   1894,  p.  507, 

t.  XIII.  f.  13 p.  122 

roseus  Blanch.  Cat.  Coli.  Ent.   1850,  p.  224  .     .     .     .     p.  122 

Epichrysus  White,  Journ.  discov.  Austral.  App.  1841   11. 

p.  460. 

Jamprimoides  ^^'hite,   1.  c.   \^.  460 p.   124 

"■•'•  Paraschizognathus  Ohaus,  gen.   nov. 
nigripeiiiHx  Blanch..   Cat.  Coli.   Ent.    1850,  p.  224   .      .      p.   127 
prasinicollis  Ohaus p.   128 

Stett.  cntoniol.  Zeit.  1904. 


172 

jrrasinvs  ßoisd.,   Voy.   Astrol.   Col.   ]i.   184      .     .     .     .     p.   130 

■"' var.  nigricans  Ohaus p.   131 

■■•'  olicaceus  Ohaus p.  132 

'"'  Trioplognathus  Ohaus,  gen.  nov. 
griseopilosiis  Ohaus,  Deutsch.  Ent.  Zeit.  1901,  p.  130     p.  134 

Schizognathus  Burm.,  Handb.  IV.  1,  1844,  p.  462. 
Mac  Leayi   Fischer,    Mem.    Mose.    1823,    VI.    p.    263 

t.  22  f.  8 p.  138 

'"'  Buvmeisteri  Ohaus p.  138 

■'•'  i'iridiaenens  Ohaus p.  140 

compressicornis  Ohaus,  Stettin.  Ent.  Z.   1S98,  p.  38  .     p.   141 

'"'Incidus  Ohaus !>.   142 

■'•'  Pseudoschizognathus  Ohaus,  gen.  nov. 

''  variicollis  Ohaus j).  146 

""  Schön feldii  Ohaus p.  147 

Homotropus  Waterh.,  Trans.  Ent.   Soc.  Loud.  1878, 
p.  226. 

lin'idipennis  Waterh.,  1.  c.  p.  227 p,  150 

testaccipcnnis  Ohaus,  Deutseh.  Ent.  Zeit.  190J,  p.  123     j).  150 
Amblochilus  Blanch.,  Cat.  Coli  Ent.  1850,  p.  225. 

hicolor  Blanch.,  1.  c ]).  152 

Saulostomus  Waterh.,  Trans.  Ent.   Soc.  Lond.   1878 
p.  225. 

mllosiis  Waterh.,  L  c p.  154 

'"' Felschei  Ohaus p.  156 

'''Weiskei  Ohaus }).   157 

Mimadoretus  Arrow,  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  1901,  p.  398. 
flacomaculaius  MacLea}',  Proc.  Linn.  Soc.  N.-S.- Wales  II. 

1887,  p.  217 p.   160 

Mesystoechus  Waterh.   Trans.  Ent.  Soc.  Lond.  1878 
p.  227. 

cilialus  Waterh.,  1.  c.  p.  228 p.   162 

Amblyterus  Mac  Leav,  Hör.  Ent.   1819  I.   p,   142. 
cicalricosusQf\\\Q\\\\.^  Schönh.  Syn.  Ins.  I.  3  App.  p.ll3  .     p.   164 
cUjpealis  Ohaus p.  165 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


173 

Erklärulli»  <ler  Ab)i)il(luiii;cii. 

Die  rräparalc  sind  mit  llili'e  des  Loilz'schcn  Präjtciiir- 
niikroscops  angefertigt  und  gezeichnet;  wo  nicht  anders  bemerkt, 
beträgt  die  Vergrößerung  18;  alle  Zeichnungen  sind  durch  Photo- 
graphie auf  die  Hälfte  reduzirl. 

1.  Anomala  aenea.  C  —  Clvpeus,  L  =  Labrum,  1  =  liga- 
inentuni.     Kopfschild  und  Oberli})pe  von  der  Seite. 

2.  Anoplognathvs  analis.  Kopfschild  und  Oberlippe  von  der 
Seite. 

3.  Adoretiia  lenuintaculatns  ^.  a.  Kopfschild  und  Oberlippe 
von  vorn,  b.  von  der  Seite,  c.  R.  Oberkiefer  von  oben, 
d.  von  vorn,  e.  Kaufläche  des  r.  Unterkieferhelms,  f.  Unter- 
lil)l)e  und  Kinn  von  oben,  g.  von  der  Seite. 

4.  Spodochlamys  caesarea  $.  a.  R.  Oberkiefer  schief  von  oben, 
f.  d.  foramen  dorsale;  der  es  bedeckende  Theil  der  pars 
membranacea  ist  abgehoben;  ('.  f.  foramina  frontalia,  b.  \\. 
Unterkiefer,    von  unten. 

5.  Anoplognaflws  analis.  a.  Kopfschild  (C)  und  Oberlippe  (L) 
von  vorn;  b.  R.  Oberkiefer  von  vorn,  d.  r.  (dens  rodens) 
Nagezahn,  m.  e.  (margo  exterior)  Außenrand,  m.  i.  (margo 
interior)  Innenrand  oder  Schneide,  c.  a.  i.  e.  (crista  an- 
gularis inferior  exterior)  äußere  Leiste,  die  vom  unteren 
Gelenkhücker  ausgeht,  c.  a.  i.  i.  (crist.  ang.  inf.  interior) 
innere  Leiste,  die  vom  unteren  Gelenkhöcker  ausgeht,  p.  m. 
(pars  membranacea)  der  häutige  (und  meist  behaarte)  Theil 
des  Oberkiefers,  der  vor  dem  Mahlzahn  liegt,  d.  m.  (dens 
molaris)  Mahlzahn;  5d  Unterlippengerüst,  von  der  Seite 
gesehen;  s.  m.  Submentiuu;  m.  (Mentum)  Kinn;  1  (Labium) 
Unt(n-]ippe,  pr.  1.  (proccssus  labialis)  mittlerer,  hakenförmig 
umgebogener  Fortsatz  der  Unterlippe;  li,  Ligula  oder  Hvpo- 
pharynx,  auch  Zunge  genannt;  c.  R.  Unterkiefer  von  unbMi, 
daneben  der  Helm,   von  der  Kaufläche  gesehen. 

ß.    Repshmts  nenrii^.    R.   Unterkieler  von   vorn. 
7.  li.  pHrpvreipes.    R.   Unterkiefer   v(ui   unlcn. 

Rft'tt.   riifdiiiol.   Zeit.    1001. 


174 

8.  R.  aeneiis  q.  R.  Hinterbein. 

9.  jR.  pnrpnreipes  q.  R.   Hinterbein. 

10.  Calloodes  Rayneri.    L.  Vorderschiene  a.  des  ^,  b.  des  $. 

11.  C.  GrayciMis.  R.  Unterkiefer  von  unten,  daneben  IIa  der 
Hehii  allein  von  der  Seite. 

12.  Anoplognathus  reticulattis.  a.  Kopfsehild  und  Oberlippe  von 
vorn,  b.  R.  Oberkiefer,  c.  R.  Unterkiefer,  d.  Kopfscliild 
des  (^  von  oben  und  v.  d.  r.   Seite. 

13.  A.  rhiriastns.  Kopfsehild  des  ,^  von  oben  und  von  der  r.  Seite. 

14.  A.  smaragdimis.  R.  Unterkieferhelm  von  oben  vorn  gesehen 
(Vergr.  40). 

1.5.    A.  nehulosns.  Spitze  des  r.  Deckflügels. 
It).    A.  acuminalus.  Spitze  des  r.   Deekflügels. 

17.  Anoplostethus  opalinus.  R.  Unterkiefer  von  unten  und 
von  vorn. 

18.  Paraschiz-ognathvs  nigripennis.  R.  Unterkieferhelm,  a.  von 
unten,  b.  von  oben  (Vergr.  80). 

19.  P.  jjrasinicollis.    R.  Unterkiefer,    a.  der  Helm  von    unten, 

b.  schief  von  oben  und  vorn  (Vergr.  80). 

20.  P.  prasinus.    a.   R.    Oberkiefer    von    oben,    b.    von    unten, 

c.  R.   Unterkiefer,    d.  dessen  Helm    allein  (Vergr.  80)   von 
unten,  e.  ünterlippengevüst. 

21.  P.  olicaceus.  R.  Unterkiefer,  a.  der  Helm  allein  von  oben 
(Vergr.  80),  b.  Unterlippengerüst. 

22.  Trioplognatlws  griseopilostts.  a.  R.  Oberkiefer  von  oben 
und  vorn,  b.  R.  Unterkiefer,  daneben  der  Helm  allein,  von 
der  Kaufläche  gesehen,  c.  Unterlippengerüst,  von  unten 
und  von  der  Seite. 

23.  Schiz-ognathus  Mac  Leayi.  Kopfschild  des  ,^,  a.  R.  Ober- 
kiefer von  oben  und  von  vorn,  b.  R.  Unterkiefer,  daneben 
der  Helm  allein,  Kaufläche  (Vergr.  80),  e.  Unterlippen- 
gerüst von  unten  und  von  der  Seite. 

24.  Seh.  Burmeisteri.  Kopfschild,  a.  R.  Unterkieferhelm,  Kau- 
fläche (Vergr.   80). 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


175 

25.  Dasselbe   von  Seh.   riridiaeneus. 

26.  Dasselbe  von  Seh.  compressicornis. 

27.  Seh.  Iiicidns.  a.  li.  Oberkiefer  von  oben  und  vorn,  b.  R. 
Unterkieferhelm,  Kaufläche  (Vergr.   80). 

28.  Fsendoschhocjnathns  prasinieolli.s.  Koi)fschiltl  und  Ober- 
lippe, V.  d.  Seite;  a.  R.  Oberkiefer,  b.  R.  Unterkiefer  von 
unten,  daneben  der  Helm  allein  (Vergr.  80);  c.  Untcr- 
lippengerüst. 

29.  Dasselbe  von  Pa.  Schönfeldti. 

30.  Dasselbe   von  Homotropus   luridipeniiis,   d.  L.   Deekflügel. 

31.  H.  tesfaceipennis.  R.  Unterkiefer,  daneben  der  Helm  allein 
(Vergr.  80);  a.  Unterlippengerüst. 

32.  Amhlochüns  bicolor.  Kopfscliild  und  Oberlippe  des  q  von 
oben    und  von  der  Seite,    a.  des  $,    b.  dasselbe    von  vorn, 

c.  R.  Unterkiefer,  darüber  rechts  der  Helm  allein  (Vergr.  80), 

d.  Unterlippengerüst. 

33.  Smdnsto?nus  villosti.^.  Kopfschild  und  Oberlippe  des  q  v.  d. 
Seite,  a.  R.  Oberkiefer,  b.  R.  Unterkiefer,  daneben  der 
Helm  allein  (Vergr.  80),  c.  Unterlippengerüst. 

34.  .S'.  Fehchei.  R.  Oberkiefer,  a.  Unterlippengerüst,  b.  R.  Unter- 
kiefer (Vergr.  40),    daneben   der  Helm   allein  (Vergr.  80). 

35.  Dasselbe  von  S.   ))  eiakei.  (a.  und  b.  Vergr.  40). 

36.  Mimadoretus  favomaculatus.  Kopfschild  und  Oberlippe  von 
vorn  und  v.  d.  Seite,  a.  R.  Oberkiefer  von  oben  und  von 
vorn,  b.  Unterkiefer,  c.  Unterlippengerüst,  alles  Vergr.  40, 
nur  der  Unterkieferhelm  Vergr.   80. 

37.  Amhlyterus  cicatricosus  q.  R.  Oberkiefer,  a.  R.  Unterkiefer, 
daneben  der  Helm  allein  (Vergr.  80),    b.  Unterlippengerüst. 


Stott.  fintomol.  Z<iit.  lOni. 


176 


Zur  Naturgeschichte  der  Lita  nitentella  Fuchs. 

^'u^  Dr.  A.  Petry  in  Kui-dliausou. 

Im  63.  Jahrgange  (1902)  S.  324  dieser  Zeitschrift  be- 
schi'eibt  Herr  Pfarrer  Fuchs  eine  Lita-Art  als  neu  unter  dem 
Namen  L.  nitentella.  Die  Falter,  auf  welche  sich  die  Be- 
schreil)ung  stützt,  sind  von  mir  gesammelt  und  dem  Autor  theils 
direkt,  theils  indirekt  durch  Vermittelung  meines  verstorbenen 
Freundes  Dr.  Hinneberg  mitgetheilt,  welcher  wiederholt  zahlreiche 
Falter  sowie  lebende  Raupen  von  mir  erhielt.  Auch  in  meh- 
rere andere  Sammlungen  ist  die  betreffende  Form,  m-sprünglich 
als  fragliche  Lita  obsoletella,  später  als  L.  nov.  spec.  durch 
mich  gelangt.  Hätte  mich  der  Autor  davon  verständigt,  daß  er 
diese  Form  zu  beschreiben  beabsichtige,  so  würde  ich  ihm  meine 
Beobachtungen  und  Notizen  über  die  Biologie  derselben  zur  Ver- 
fügung gestellt  haben.  So  mögen  dieselben  im  Nachfolgenden 
Platz  linden. 

Lita  nitentella  ist  in  der  That  eine  von  L.  atriplieeUa 
verschiedene  Form,  steht  der  letzteren  aber  doch  recht  nahe. 
Sie  unterscheidet  sich  von  der  L.  atriplieeUa  auf  den  ersten 
Blick  durch  die  viel  hellere,  gelbgraue  Färbung  der  Yoj-derflügel, 
die  bei  weitem  nicht  so  dicht  dunkel  bestäubt  sind  wie  bei 
AtriplieeUa.  Zwar  variiren  die  Falter  der  L.  nitentella,  indem 
auch  dimklere  Individuen  nicht  selten  auftreten,  aber  auch  die 
dunkelsten  Stücke  unter  den  Hunderten,  welche  mir  durch  die 
Hände  gingen,  erreichen  nicht  entfernt  die  Stärke  der  dunklen 
Bestäubung  wie  bei  AtriplieeUa.  Ein  sehr  augenfälliges,  vom 
Autor  nicht  erwähntes  Kennzeichen  ist  die  ledergelbe  Färbung 
der  ersten  drei  Hinterleibssegmente  auf  der  Oberseite. 

Auch  die  Raupen  beider  Arten  sind  zwar  einander  sehr 
ähnlich,   aber  doch  im  lebenden  Zustande  sicher  zu  unterscheiden. 

Stott.  ontoDiol.  Zfüt.  1904. 


177 

Hier  ist  es  die  NUculcllu,  welche  mehr  koii.staui  ideihi,  während 
Atnplicplla  liicld  unheträchllicli  variirt.  Die  Raui)e  der  L.  nitcn- 
tella  ist  merklich  scldanker  als  die  der  AlHpliceUa.  Das  Nacken- 
sehild  der  erslereu  ist  stets  helH'arbiii  und  hebt  sich  kaum  von 
der  Gruudlarhe  des  Köi-pei-s  ab;  dasselbe  gilt  von  der  Färbung 
des  Kojjfes  und  der  liornigeu  Stelle  auf  dem  letzten  Segment 
oberhalb  des  Al'lers.  Bei  Alriplicella  sind  diese  Stellen,  ins- 
besondere das  N-aekenschild,  in  der  Regel  dunkelbraun;  freilich 
ist  dies  keineswegs  inniier  der  Fall,  es  giebt  auch  hellere  Stücke 
unter  den  Kaupen.  Der  auffälligste  Unterschied  liegt  sodann  in 
der  rothen  Färbung  derselben.  Die  rothe  Färbung  wird  bei 
beiden  Arten  durch  eine  Rücken-  und  je  zwei  Seitenlinien  be- 
dingt. Das  Roth  ist  bei  Nilentella  lebhafter,  verliert  sich  aber 
nach  vorn,  in  der  Richtung  des  Kopfes,  während  es  sich  nach 
hinten  auch  zwischen  den  Streifen  ausdehnt;  die  Raupe  erscheint 
daher  in  der  vorderen  Köri)erhälfte  auffällig  viel  heller  als  in 
der  hinteren.  Bei  Atriplicella  tritt  zwar  in  der  Regel  nach  vorn 
zu  auch  eine  Abschwächung  der  rothen  Färbung  ein,  aber  lange 
nicht  in  dem  Grade  wie  bei  Nitentella,  meist  sind  die  rothen 
Streifen  bis  nach  dem  Kopf  hin  zu  verfolgen. 

Beide  Arten  leben  im  Herbst  zwischen  den  lose  zusammen- 
gesponnenen Früchten  der  Atriplex-  und  Chenopodium-Arten. 
Wenn  Herr  Pfarrer  Fuchs  von  einer  ersten  bez.  doppelten  Gene- 
ration der  Nitejifella  spricht,  so  ist  dies  lediglich  Vermuthung. 
Eine  solche  ist  bis  Jetzt  von  dieser  Art  nicht  beobachtet  worden, 
und  ich  halte  sie  für  unwahrscheinlich.  Der  Falter  fliegt  vom 
Juni  bis  in  den  August.  Ich  habe  bei  den  vielen  gezogenen 
Stücken  stets  sorgfältig  das  Datum  notirt  und  linde  als  frühestes 
den  16.  Juni,  als  letztes  den  5.  August,  meist  al>er  den  Juli 
angegeben.  Alriplicella  hat  dagegen  in  der  That  zwei  Gene- 
rationen: die  Falter  dieser  Art  schlüpfen  bei  der  Zucht  erheblich 
früher  als  die  der  Nitentella,  nämlich  in  der  z\\'eiten  Mai-  und 
ersten  Juni-Hälfte:  die  Raupen  der  ersten  Generation  fand  ich 
im   Juni   in  versponnenen  Trieben   von   Chen()]>n(liuin. 

Stett.  .'utoniol.  Zeit.  1904.  12 


178 

Was  endlich  das  Vorkomintni  der  L.  nilenieUa  anlangt, 
so  müchte  ich  die  Bezeichnung  „norddeutsche  Art^'  vorläufig 
wenigstens  wesentlich  einschränken.  Meines  Wissens  ist  dieselbe 
bisher  nirgends  weiter  als  in  Thüringen  und  zwar  hauptsächlich 
und  in  erster  Linie  auf  dem  durch  so  viele  halophile  Pflanzen 
und  Tiere  ausgezeichnetem  Salzterrain  neben  dem  Soolgraben  bei 
Artern  gefunden  worden.  Sie  lebt  dort  in  den  meisten  Jahren 
zu  Tausenden  (1903  &i)ärlich)  nicht  nur  an  Atriplex  nitens, 
sondern  an  allen  daselbst  wachsenden  Atriplex-Arten.  Ja  sie 
verschmäht  auch  echte  Salzpflanzen  wie  Obione  pedunculata, 
Chenopodina  maritima  und  selbst  Salicornia  herbacea  nicht. 
Außerhalb  dieses  Gebietes  fing  ich  je  ein  Stück  bei  Nordhausen 
und  bei  Tilleda  am  KyfFIiäuser,  letzteres  freilich  möglicherweise 
als  Raupe  durch  mich  selbst  verschleppt.  Außei'dem  glaubt  sie 
Herr  Martini  bei  Sommerda  gefunden  zu  haben,  doch  schreibt 
er  mir,  daß  er  über  die  Identität  der  gefangenen  Stücke  mit  der 
Form  von  Artern  nicht  absolut  sicher  sei.  Lita  atriplicella 
scheint  dagegen  auf  dem  Salzterraiii  nur  sehr  selten  vorzukommen, 
ich  erzog  nur  2  oder  3  Stücke  unter  den  Hunderten  von 
L.  nitentella  und  bin  nicht  einmal  sicher,  ob  diese  nicht  zufällig 
mit  dem  Futter  von  hier  eingetragen  waren.  Im  Uebrigen  ist 
L.  atriplicella  in  Nord-Thüringen  an  den  Schuttstellen  der 
Städte  \md  Dörfer,  wo  Chenopodium  und  Atriplex  wachsen, 
z.  B.  auch  hier  bei  Nordhausen,  eine  sehr  gewöhnliche  Art. 
Weitere  biologische  Beobachtungen,  insbesondere  auch  über  das 
etwaige  Vorkommen  an  anderen  Salzstellen,  werden  noch  zu 
machen  sein  und  zur  Klärung  über  das  Verhältniß  beider  Formen 
beitragen. 

Ob  man  L.  nitentella  als  eigene  Art  oder  als  Varietät  der 
L.  atriplicella  betrachten  will,  wird  lediglich  davon  abhängen, 
ob  man  den  Species-BegrifT  enger  oder  weiter  faßt.  Ich  neige 
mehr  dazu,  sie  als  Varietät  anzusehen.  Sicher  sind  sie  beide 
nahe  verwandt  und  gemeinsamen  Ursprungs.  Wann  die  allmäh- 
liche Trennung    beider    stattgefunden    hat,    wissen    wir    natürlich 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


179 

nicht,  .sicherlicli  aber  scli(»ii  seit  —  vielleicht  vielen  —  Jaliv- 
tausendeu,  ollenhav  bcdino-t  durch  lokale  Scheidung  und  etwas 
andere  Lebensbedingungen.  Ich  vernutthe  in  der  Nitenlella  die 
länger  in  Mittel-Deutschland  einheimische  Form,  denn  die  thürin- 
gischen Salzstellen  sind  älter  als  der  Zusammenschluß  der  Menschen 
zu  größeren  Gemeinschaften  in  unserm  Vaterlande,  und  erst  durch 
letzteren  Umstand  Avurdc  die  Gelegenheit  zur  Entwicklung  einer 
reicheren  Ruderalflora  an  den  Abfallstätten  menschlicher  Thätig- 
keit  gegeben,  welche  hente  die  Wohnplätze  der  L.  alripiicelln 
bilden. 


Nepticula  thuringiaca  n.  sp. 

^■on   I»r.  A.  I'etry  in  Nordliansfii. 


Kopfhaare  rüthlich- graubraun  oder  dunkel  rostfarben  bis 
dunkelbraun,  bei  den  heller  gefärbten  Individuen  wenigstens  in 
der  Mitte  dunkler.  Die  Nackenschöpfe  von  derselben  Färbung 
oder  kaum  etwas  lichter,  die  Augendeckel  gelblichweiß.  Fühler 
kurz,  die  Körperlänge  nicht  erreichend.  Die  Vorderflügel  mäßig 
o-robschuppig,  dunkelgrau,  von  derselben  Grundfarbe  wie  bei 
Nepf.  rhatnnella.  einen  gelblichen  (nicht  violetten)  Schimmer 
reflektirend.  In  der  Regel  erscheint  dieser  gelbliche  Schimmer 
nur  bis  zwei  Drittel  oder  drei  Viertel  des  Flügels,  von  der  Wurzel 
aus  gerechnet:  dreht  man  jedoch  den  Falter,  so  zeigt  sich,  daß 
auch  das  Spitzendrittel  keineswegs  davon  frei  ist;  doch  erscheint 
selten  der  ganze  Flügel  gleichmäßig  glänzend,  gewöhnlich  tritt 
die  bläulichgraue  Farbe  doch  hier  und  da  hervor;  auch  kommen 
Stücke  vor,  deren  Vordertlügel  in  der  That  nur  bis  2/.^  gelb- 
glänzend, dahinter,  im  Spitzendrittel,  aber  wirklich  deutlich  blau- 
grau sind,  l'js  herrscht  also  in  dieser  Beziehung  eine  gewisse 
Variabilität.  Franzen  grau,  nach  dem  Ende  zu  etwas  lichter. 
Hinterflügel  hellgrau  sammt  den  Franzen.    Beine  grau,  die  Tarsal- 

Stott.  ontomol.  Zeit.  1004.  12'* 


180 

o-lieder  der  Miitelfuße  .sowie  die  Scliieueu  und  Tar.sea  der  Hinter- 
fuße  hellgrtni  seidenglänzend.  Hinterleib  schwärzlieli.  Flügel- 
spannung 4 — 41/2   »1111- 

Die  Raupe  ist  intensiv  bernsteingelb,  auch  der  Kopf  ist 
hell,  wenngleich  nicht  so  gesättigt  gelb  wie  der  Körper.  Sie 
minirt  im  Okiober  die  Blätter  der  Potentilla  verna  und  P.  cinerea, 
viel  seltener  auch  Potentilla  reptans,  Agrimonia  eupotovia,  Spiraea 
filipendula  und  Fragaria,  die  letztgenannten  Pflanzen  nur  da,  wo 
diese  an  den  gleichen,  freien,  sonnigen  Stellen  inmitten  9er  zahl- 
reich besetzten  beiden  Potentillen  stehen,  welche  einander  nahe 
verwandt,  offenbar  die  Hauptnährpflanzen  der  Art  bilden.  Die 
Mine  ist  eine  Platz-  oder  Flecken-Mine,  beginnt  jedoch,  wie  fast 
alle  ähnlichen  Nepticula--Wmen  als  ein  feiner  Gang  mit  deut- 
lichem Kotstreifen,  welcher  sich  bald  zu  einem  breiten  unregel- 
mäßigen Fleck  erweitert,  in  welchem  die  Raupe  das  Blattparenchym 
nach  allen  Richtungen  hin  ausweidet.  Die  Cocons  sind  hell  gelb- 
braun. Da  ich  im  Oktol)er  zahlreiche  verlassene  Sommer-Minen 
finde,  so  ist  eine  doppelte  Generation  sicher  anzunehmen.  Aus 
den  überwinternden  Puppen  erschienen  die  Falter  vom  22. /5. 
bis  20./6. ;  ein  frisches  ,^,  an  Pot.  verna  sitzend,  fing  ich  im 
Freien  am   12./5. 

Die  Art  findet  sich  auf  den  trocknen,  sonnigen  Gypsbergen 
des  nördlichen  Thüringens;  ich  kenne  bis  jetzt  drei  Fundstellen; 
die  südlichen  Abhänge  des  KyfFhäuser-Gebirges  bei  Frauken- 
hausen, die  Schluchten  des  pflauzenreichen  „Alten  Stolbergs^' 
östhch  von  Nordhausen  sowie  den  südlichen  Rand  eines  Kiefern - 
gehölzes  beim  Dorfe  Petersdorf  unweit  Nordhausen.  Es  ist  nach 
dem  ganzen  Auftreten  der  Art  augenscheinlich,  daß  sie  im  Gegen- 
satz zu  vielen  anderen  Neptictda- Arten  dem  Sonnenlicht  exponirte, 
warme  Abhänge  liebt,  die  ihr  geradezu  Lebensbedürfniß  zu  sein 
seheinen.     An  ihren  Wohnplätzen  tritt  sie  zahlreich  auf. 

Was  die  systematische  Stellung  der  neuen  Art  anlangt,  so 
gehört  sie  zweifellos  in  die  Gruppe  II.  der  von  Wocke  im  Heine- 
manu'schen    Werke    unterschiedenen    Abtheihmgen    der    Gattung 

Stetl.  entomol.  Zeit,  1904. 


181 

yepticnla.  Arn  näcliston  steht  sie  der  N.  rhamvcJla  H.-S.  und 
-V.  sangtrisorbae  Wck.  Die  nach  einem  einzigen  noeli  dazu  ver- 
letzten Exemplare  aufgestellte  N.  siibnilideUa  Z.,  deren  JJiologie 
uuhekannt  ist  kann  wegen  der  schwarzen  Kopfhaare,  der  gelh- 
iichen  Hiuteriliigel  und  der  braunen,  in  der  S])itze  vidlelten 
Vordertlügel   nicht   in    Üctmcht   konmien. 

Xepficifla  rhamncüa  H.-S.  ist  zwar  äludich,  aber  sie  ist 
robuster  gebaut  uls  unsere  Art,  ihre  Flügel  sind  grobschu])piger, 
die  Kopfhaare  heller  ro.-llarben,  die  Naekeuschöpfe  gelbliehweiß. 
Auch  ist  die  Lebensweise  eine  ganz  andere.  N.  rhamnella  lebt 
l)ekanntlieh  in  sehr  charakteristischer  Mine  in  den  Blättern  von 
Hhamnus  cathartica.     llii-e  Cocoiis  sind   stets  weiß. 

Von  .Y.  sangirisorbae  endlich  unterscheidet  sich  N.  thnrbi- 
giaca  hauptsächlich  durch  den  Mangel  des  violetten  Schimmers 
und  die  dunkleren  Kopfhaare,  welche  freilich  auch  bei  ;V.  san- 
giiisorbae  variiren.  Diese  geringen  morphologischen  Unterschiede 
könnten  Zweifel  aufkommen  lassen,  ob  unsere  Art  nicht  mit  der- 
selben zu  vereinigen  wäre:  hier  helfen  uns  jedoeh  die  gänzlich 
verschiedenen  biologischen  Verhältnisse  eine  sichere  Entscheidung 
zu  trellen.  Die  Raupe  der  N.  sanguisorbae  ist  gelbgrün,  die 
unserer  Art  intensiv  gelb,  jene  lebt  Anfang  bis  Mitte  September 
in  unregelmäßig  gesclilangelter,  bisweilen  dem  Blattrand  folgender 
(?angmine  in  den  Blättern  von  Sanguisorba  ofticinalis  auf  feuchten 
Wiesen  bei  Breslau,  diese,  wie  oben  näher  ausgeführt,  im  Oktober 
in  Fleckenmine  an  durchaus  trocknen  Stellen  hi  den  Blättern 
der  gen.   Pllan/.en. 

Es  gehrirt  die  neue  Species  in  die  interessante  Gruppe  von 
Allen,  welche,  wie  z.  B.  Ekichhta  Iledctiianiii.  Kl.  Marlinii. 
El.  Froji  etc.,  in  ihrer  Lebensweise  von  ausgesi)roclicii  helioidiilcui 
bez.  xeroj)hilem  Charakter,  auf  den  sonnigen  Anhöhen  des  nörd- 
lichen Thüringens  einen  weit  nach  Norden  vorgeschobenen  Posten 
ihrer  sonst  meist  südlieiien   Verbreitungsgebiete  besitzen. 


Stett.  enlomol.  Zeit.  1ÖÜ4. 


182 


Beitrag  zur  Kenntniss  der  Flatiden  von  Sumatra 

von  lUlniiiiid  it»r*liuii«Bt.  Stettin. 


Melichar  l'ülirt  in  seiner  Monographie  der  Flatiden  (Ann. 
d.  K.  K.  Naturhist.  Hofmuseums  XII.,  XVII.)  27  Arten  als  auf 
Sumatra  vorkommend  an.  Im  Stettiner  Museum  befinden  sich 
37  Arten,  sämmtlich  aus  der  Ausbeute,  welche  Dr.  Dohrn  in  der 
Provinz  Deli  gemacht  hat  an  den  mehrfach  in  dieser  Zeitschrift 
genannten  Lokalitäten  Soekaranda,  Liangagas,  Sinabong.  Da 
unsrer  Sammlung  von  den  bei  Melichar  aufgeführten  Arten  13 
fehlen,  so  erhöht  sich  die  Gesammtzahl  der  von  Sumatra  be- 
kannten Flatiden  um  23,  darunter  10  schon  von  anderen  Gregen- 
den bekannt,   13  bisher  unbeschrieben. 

Ich  folge  in  dem  Verzeichnisse  der  Monographie  von  Melichar 
und  verweise  betreffs  der  Synonomie  und  sonstigen  Literatur 
lediglich  auf  diese,  soweit  ich  nicht  auf  Grundlage  des  mir  vor- 
liegenden Materials  zu  einer  von  Melichar  abweichenden  Ansicht 
gelangt  bin. 

l.  Flata  liilaris  Gerst. 
^lelichar,  XVI.   S.   207. 
Sumatra   (l'ehlt  in   unserer  Sammlung). 

2.  Flata  intermedia  Melichar. 
Melichar,  XVI.  S.  208. 
1   $,   Soekaranda. 

Das  mir  vorliegende  Stück  zeigt  die  vollste  Uebereinstimmung 
mit  der  Beschreibung  Melichars.      Länge  27  mm. 
Außerdem :   Cochinchina. 

3.  Flata  floccosa  Guer. 
Melichar,    XVI.   S.   208. 
1    Q,  Soekaranda. 

SteU.  entoniol.  Zeit.  1904. 


183 

Die  plastischen  Meikinalc  sind  die  der  typisclien  foccona.  Die 
lnirl)ung  wciclit  jedoch  hedcutend  ab,  sie  erinnert  an  hilarh  Gerst. 
Deckllügel  grünlich  mit  graulichen  Binden  in  der  Apicalliälfte.  in 
der  Basalliäll'le  orange.  C'i\  j)eiis  oi-ange  mit  grünem  Innennerv. 
Hinterleib  und  Beine  spangiün. 

Länge  27  mm. 

Außerdem:   Ostindien,  Java,  Borneo. 

4.  Flata  bombycoides  Guer. 
Melichar,  XVI.   S.  210. 

I  >.',  Soekaranda. 

Obwohl  die  Größe  dieser  Art  beim  $  35 — 40  mm  an- 
gegeben wird,  kann  das  hiesige  Stück  nichts  anderes  sein,  da  alle 
Merkmale  nn"t  bombycoides  übereinstimmen. 

Länge  271/2  mm. 

Außerdem:  Ostindien,  Nias,  Malacca,  Java,  Kawigebirge, 
4000'. 

5.  Cerynia  trilineata  Melichar. 
Melichar,   XVI.   S.  219. 
Sumatra.  Java   (fehlt  in   unserer  Sammlung  von   Dell). 

6.  Cerynia  albata  Still. 
Melichar.  XVI.   S.  219. 

II  ,^,^,  7  $$. 

var.  deplana  Walk. 

o  ^^.  11  n. 

var.  incurva  Melichar. 

1   Q,  Soekaranda. 

Außerdem :  Deli.  Java,  Pengalengan,  Borneo,  Sarawak. 

7.  Cerynia  maria  White. 
M.'lichar.   XVI.  S.  220.   Tat'.  II,  Fig.   13. 
Indischer  Archipel  (fehlt  in  unserer  Sammlung), 
var.  lutescens  Melichar.     Ostindien. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


184 

\iir.   completa  ^^^llk.     Suniutru. 

v;ir.   rosea  IMelicliar.      Sikkiin,   Oini-.^han,    \^V'sli'hiiia. 

var.  tenella  JMelichai-.      Sikkim,  Dai-Jecliuiu. 

8.  Cerynia  monacha  Geist. 
Mrlichar,   XYI.  S.   221. 
Sumatra,   Makicea   (fehlt  in   unserer  Sammlung). 

9.  Cerynia  nigropustulata  n.  sp. 

1   ,5^,   r>  $$,  Soekaranda.     4  $$,  Sinabong. 

Kopf,  Proiiotum  und  Scliildclien  schmutzig-weiß  bis  gelb, 
aucli  grünlichgelb.  Stirn  überall  gleich  breit  ohne  Zeichnung 
und  Kiele,  gebildet  wie  bei  C.  inaria  White.  Am  oberen  Scheitel- 
rande sind  zwei  kleine,  schwarze  Punkte  zu  bemerken,  die  weit 
von  einander  gestreunt  stehen.  Pronotum  vorn  abgerundet,  auf 
der  Scheibe  vertieft  mit  kurzem,  deutlichem  Mittelkiele.  Auf  dem 
Pronotum  hinter  den  Augen  ein  großer  pechbrauner  Fleck. 
Scliildclien  stark  gewölbt  mit  drei  Längskielen,  vier  pechbraunen 
bis  schwarzen  Flecken  auf  der  Scheibe  und  drei  gleichen  Flecken 
zu  jeder  Seite,  welche  wie  folgt  vcrtheilt  und  gestaltet  sind. 
Zwei  größere  schwarze  Flecke  liegen  vorn  auf  der  Scheibe  am 
Rande  des  Pronotuins,  zwei  kleinere,  undeutlichere  an  der 
Schildchenspitze.  Eine  lichte  bis  tief  schwaizbraune  Zone  uin- 
giebt  die  Vorderflecke,  zieht  als  Streifen  zur  Scliildcliens])itze 
luid  schießt  auch  die  doi't  liegenden  l'uiikte  ein.  Nach  den  Seiteii- 
kielen  zu  verliert  sich  diese  Färbung  und  läßt  die  oben  an- 
gegebenen Farben  frei.  An  der  Außenseite  der  Seiteukiele  liegt 
am  Vorderrande  und  Hinterrande,  zu  jeder  Seite  des  Schildchens 
ein  Fleck,  ein  dritter  in  der  Nähe  der  Decki-chuiipen,  dem  zu- 
weilen noch  ein  kleiner  vierter  nach  vorn  voigelagert  ist.  Von 
dem  vorderen  Seitenschildchenfleck  zieht  gleichfalls  eine  schwarz- 
braune Binde  im  Bogen  zum  Fleck  an  der  Deckschuppe, 
verläuft  von  hier  am  Rande  des  Sehildchens  und  geht  in  den 
hier  liegenden  Punkt  über.  Deckschuppeu  sch\\arz.  DeckÜügel 
matt  rosa  mit   rosa  Nerven  und   kreidigem  Belag.     Die  Lage  der 

Stett.  entomnj.  Zoit.  1904. 


185 

Biiidcn  wir  hei  uiaria  uiul  (iliiie  IJusiiIflcck.  Tu  der  Coslal- 
mcmbran  ein  längerer  und  hi'eiterer.  rauclibramier  Wi^cli.  Der 
Apicalrund  von  der  Sutui'alecke  zur  ('l;ivu8Sj)itze  angcdunkell. 
Flügel  milchweiß  niif  rosa  Nerven  und  rrdldieliem  Aniluge. 
Hinterleih  creme-  oder  orangegelh.  Die  Oberseite  der  vier  vorderen 
Schenkel,  die  Schienen  und  Tarsen  stimmtlicher  Beine  schwarz- 
braun; die  Unterseite  der  vier  vorderen  Schenkel  und  die  Schenkel 
des  dritten  Beinpaares  -wie  der  Kcirjx'r  gelarbt.  j^.^  Anallappen 
orangegelb.     Länge  q    IG  mm.  V>f   16  — 19  mm. 

10.    Copsyrna  niaculata  Guer. 
Melichar,  XYI.   S.  224,  Taf.  II.,  Fig.   10,   lOa,   h. 

2  ,^,^,  2  ^^,    Soekaranda. 

Länge  S  18—20  mm,  $  20—23  mm. 

Außerdem:  .Java,  Borneo.   Silhet.   Perak. 

var.  ochracea  Dist. 

4  ^-V,  Soekaranda. 

2  ^:$,  Liangagas. 

Länge  25  —  26  mm. 

Wie  die  Zahlen  ergeben,  sind  die  !f$  der  vai-.  ochrticcn  Dist. 
ln'deufend  größer  als  die  Stammfoi'ni.  Diese  Stücke  sind  auch 
iu  ihrem  Bau  ]-ol)Uster.  doch  lassen  Zeichnung  und  sonstige 
Merkmale  nur  iiiacuhüa  erkennen.  Sie  iibertreflen  auch  an  Größe 
die  /Angaben  Melichar's.  —  Mclichar  giebt  an  .^J  und  'x':^  Länge 
22    mm.   —    stimmen   aber  mit  seiner  Beschreibung  überein. 

IL   Copsyrna  alma  n.  sp. 

1   Q,   1   -9,  Soekaranda. 

Stirn  gelbliclnveiß  mit  schmalem,  schwarzem  Mittelstreit". 
Clypeus,  Schildchen  und  Hinterleib  orangegelb.  Pronotum  mit 
zwei  schwarzen  Flecken  am  Vorderrande.  Schildchen  mit  zwei 
sdiwachen.  abgekürzten,  keiltormigen  Flecken  auf  der  Scheibe, 
im  ersten  Drittel  und  auf  jeder  Seite  am  Iliiilei-rande  einem  großen 
Fleck  von  gleieher  Farbe.  Zu  den  Seiten  iler  Aerlielung  der 
Schildchenspitze    zwei    kaum    wahrnehmbare,    dunkle    Fleckchen. 

Stett.  eufomol.  Zeit.  1004 


186 

Deckflügel  ähnlich  gefärbt  und  gestaltet  wie  bei  C.  macnlata  Giier. 
Der  Clavus  und  die  Basis  der  Costalzelle  orange.  Die  schwarze 
Zeichnung  der  Deekflügel  ist  stark  reducirt,  die  Körnchen  im 
Clavus  und  die  Clavusnerven  orangegelb.  Deckschuppen  nicht 
schwarz,  sondern  gelblichweiß.  Flügel  matt  orange  mit  weißen 
Nerven.  Beine  gelblich  und  blaß  grünlichweiß,  die  Spitzen  der 
Tarsen  dunkelbraun  und  die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinter- 
schienen schwarz. 

Diese  Art  ist  die  kleinere  der  Gattung  und  unterscheidet 
sich  von  C.  circulata  Guer.  durch  die  andere  Zeichnung  und 
Fäi'bung  des  Schildchens  und  der  Deckflügel,  wie  durch  die 
nicht  schwarzen  Deckschuppen. 

Q  und  $,  Anallappen  matt  orange  und  mit  flockigem 
Secret  stark  belegt. 

Länge  q    18  mm,  $  22  mm. 

•Genus  Bythopsyrna  Melichar. 
Melichar,   XYI.   S.  224. 

Die  Gattung  Bythopuyrna  Melichar  läßt  sich  nach  Lage 
und  Ausdehnung  der  Binden  und  Säume  der  Deckflügel  in  drei 
Gruppen  theilen,  welche  ich  wie  folgt  unterscheide  und  benenne. 
Gruppe  1.  C?'/"c?//rt/«-Gruppe. 
Grujipe,  wo  Costal-  und  Apicalsaum  getrennt  sind,  mit  den 
Arten:  Circulata  Guer..  illocata  ^lelichar,  Dohrni  n.  sp., 
l  dei  n.  sp.  und   ciolacca  n.  sp. -•') 

Gruppe  IL     Co;)w/awf/a-Gruppe. 
Gruppe,  bei  der  der  Costalsaum    in    den    Apicalsaum  über- 
geht, mit  den   Arten:   Ligala  Dist.   und  copvlanda  Dist. 
Gruppe  III.     T///^o/(/^.s-Grui)pe. 
Gruppe,   bei   der   der   Go.-talrand   die   Grundfarbe   der  Deck- 
Hügel    zeigt,    also    nicht    schwarz    gefärbt    ist.    mit    den    Arten: 
Inftxa  Melichar,    sumairana  n.   sj)..    tlneoides  Oliv,    und    Icuco- 
phaea  Stäl. 


*)  Sielie  Anhang. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


187 

Die  Circtilala-Gvu\)\)c  läßt  sich  wieder  dreimal  Iheileii,  so 
diiB  sieh  uaehsteheude  Uebersieht  ergiebt. 

1.  Apicalrand  bis  zur  Clavusspitze  schwarz  gesäumt.  Binde 
vor  dem  Apicalsaume  schmäler  oder  so  breit,  wie  der 
Apicalsaum,  tief  schwarz. 

Circiilala  Guer..   illocaia  Meliehar. 

2.  Der  Apicalsaum  in  den  C'lavus  übergehend.  Binde  vor 
dem  Apicalsaume  breiter  als  der  Apicalsaum,  licht 
schwarzbraun. 

Dohrni  n.  sp.,  Udei  n.   sp. 
o.   Der  Clavus  ohne  schwarze  Zeichnung,   von  der  Färbung 
der  Deckflügel.      Binden    und    A})icalsaum    gleich    breit, 
licht  schwarzbraun. 

Violacea. 

12.  Bythopsyrna  circulata  Guer. 

Meliehar,   XV f.   S.  225,  Taf.   II.  Fig.  6. 

25   ,^,^,   15  $$,  Soekaranda. 

1   Q,  2  V$r  Liangagas. 

Eine  in  der  Färbung  und  Zeichnung  sehr  variirende  Art. 
Unter  den  mir  vorliegenden  43  Exemplaren  belinden  sich 
6  Stücke,  bei  welchen  die  Binde  vor  dem  Apicalsaume  deut- 
lich von  letzterem  am  C'ostalrande  getrennt  ist  und  die  Binde 
nicht  nur  die  Breite  des  Saumes  hat.  sondern  halb  so  l)reit  ^^•ie 
der  Apicalsaum  ist.  Nach  ^Meliehar  könnte  man  glauben, 
diese  6  Stücke  gehörten  zu  seiner  Art  illocalcL  da  er  angiebt: 
..Die  Binde  vor  dem  Apicalsaume  mit  demselben  am  Costal- 
rande  zusammenhängend,  circvlafa'-  und  „die  Binde  vor  dem 
Apicalsaume  am  Gostalrande  vom  Apicalsaume  gelrennt,  illocaia-. 

Dieses  Merkmal  ist  nicht  stichhaltig.  Ob  die  Binde  vor 
dem  Apicalsaume  schmäler,  am  Gostalrande  von  letzterem  ge- 
trennt oder  verbunden  ist,  bleibt  sich  gleich;  dies  variirt  e[)en 
ungemein    und   jedes    neue    Stück    einer    anderen   Lokalität    zeigt 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


-188 

Abänderungen.  So  ist  bei  einem  ^  von  Liangagas  die  Läugs- 
binde  und  der  Costalsaum  so  verbreitert,  daß  sie  die  Costalzelle 
vollständig  pechschwarz  auslullen.  Zur  Unterscheidung  von 
illocata  Melichar  ist  daher  nur  die  Färbung  der  Fühler  und 
Beine  maßgebend.  Bei  circiilata  sind  Fühler  und  Beine  stets 
schwarz  —  selbst  bei  nicht  ausgefärbten  Exemplaren  läßt  sich  diese 
Farbe  deutlich  erkennen  —  während  bei  illocata  die  Farbe  der 
Fühler  und  Beine  nicht  schwarz  ist. 

Länge  qq   22 — 24  mm.   y$  25 — 27  mm. 

Außerdem:  Java,   Borneo. 

13.  Bythopsyrna  illocata  Melichar. 
Melichar,  XVI.  S.  226. 
Sumatra  (fehlt  in  unserer  Sammlung). 

14.  Bythopsyrna  Dohrni  n.  sp. 

4  ,^,^,   10  $$,  Sinabong. 

Diese  große  und  schone  Art  steht  der  B.  circulata  Guer. 
nahe,  unterscheidet  sich  jedoch  von  der  sehr  variabelen  circulata 
durch  den  robusteren  Bau  und  die  Farbe  und  Gestaltung  der 
Deckllügelbinden.  Körper  schmuf ziggelb  bis  licht  orangegelb. 
Koi)fbildung  wie  bei  circulata.  Die  Stirn  unterscheidet  sich 
durch  die  Breite,  den  nach  unten  abgekürzten  und  Ijreitcren 
Längstleck  auf  der  gekielten  Fläche,  die  stärker  nach  außen 
gebogenen,  breit  schwarz  gesäumten  Siutenränder  von  der  ge- 
nannten Art  und  dadurch,  daß  die  schwarzen  Säume  der  ge- 
schärften Seitenränder  an  den  Innenseiten  nur  bis  zur  Mitte  der 
Ausbuchtimg  reichen,  während  sie  an  den  Außenseiten  weiter 
nach  unten  ziehen.  Clv})eus  schwarz.  Pronotum  und  Schildchen 
wie  bei  circulata  und  mit  einem  deutlichen  Mittelkiele.  Augen 
braun.  Fühler  kastanienbraun.  Das  erste  Glied  heller,  das  zweite 
mit  einer  gelben  Längsfurche.  Deckllügel  gelblichweiß,  an  der 
Wurzel  orangegelb  und  bei  nicht  ausgefärbten  Exem])laren  gelblich. 
Der  Costalrand  fast  bis  zur  Spitze  der  Costalzelle,  der  Apicalrand 
in   den  Clavus  übergehend,  die  Mittelzelle  des  Clavus,   die  bogen - 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


189 

IVirmiiic  Binde  vor  dein  Apicalsiiiinic  (iiid  die  iiucli  Idiilrii  zicliciidc. 
t'lli])t,i8('lie  L.äiigHl>iiidc',  welche  nietiiiils  mit  dem  C'tistalsuiuue  in 
BerUhnuiü-  triU,  hveil  lielitseliwaizlii-aiiii.  Der  Raum  zwisclien 
dem  Cosial-  und  Apicalsaum  naeli  außen  erweitert  und  milclnveiß. 
Die  Hälfte  der  Basalzelle  schwarz.  Deekschuppen  schwarz.  Costal- 
zelle  stets  ohne  dunkle  Zeichiiunu-  und  bei  ausgefärbten  Stücken 
stark  oi'ani>('2,elb.  Iliiderllfioei  mit  oranoeo-elbcm  Anfiuue  und 
gelblichen  Nerven,  llinlerleib  und  das  letzte  Bein])aar  schmutzig- 
weiß oder  gelblich,  (b"e  Schienen  der  zwei  vorderen  Beinpaare, 
die  Tarsen  und  die  S])itzen  der  Dornen  der  Hintersehieneu  schwarz, 
die  Schenkel  heller.  Kniee  gelblich. 
Länge  ,^,^  24   mm.   '^^  27  mm. 

15.  Bythopsyrna  TJdei  n.  sp. 
1    $,   Sinabong. 

Diese  Art  ist  l)edeutend  kleiner  als  IJoJirni.  schlanker, 
zeigt  einen  nicht  so  robusten  Bau  und  nähert  sich  hierin  der 
circulata.  Die  übrigen  jMerkmale  stimmen  mit  Dohrni  im  wesent- 
lichen überein  und  daher  ist  diese  Art  der  Dohrni  anzuschließen. 
Sic  unterscheidet  sich  von  ihr  durch  die  schmäleren  Binden  und 
dadurch,  daß  der  Abstand  zwischen  Apical-  und  C'ostalsaum 
sich  nach  außen  nicht  erweitert.  Der  scharfe  Mittelkiel  auf  dem 
Pronotum  tritt  bei  dieser  Art  stark  hervor. 

Länge  ^  23  mm. 

16.  Bythopsyrna  ligata  Dist. 
Melichar,  XVL  S.  226.  Taf.  IL,  Fig.  9. 
1   rj^,  Soekaranda. 

Distant  beschrieb  und  bildete  ein  $  ab,  Melichar  lagen  nur 
$--$  vor;  demnach  ist  das  ,^  unbekannt  und  ich  lasse  hier  seine 
Beschreibung  folgen. 

Clvpeus  gelblich.  Stirn  gelblich,  länger  als  breit  mit  drei 
deulliehen  Längskieleu  und  zwi  i  schwarzen  parallelen  Längs- 
streifen,  welche  innerhalb  der  Seitenkiele  liegen.  Die  geschärften, 
leicht  angebräunten  Scitenränder  l>ilden  in   der  Mitte  eine  stumjde 

Rtfitt.  CDtomol.  Zeit.  1904. 


190 

Ecke.  Augen  duukelhrium.  Fühler  gelb,  das  z^A'eite  Fiihlerglied 
pclnvärzlich,  Fühlerbor.ste  schwarz.  Pronotum,  Schildehen.  Ki'irjter 
und  Basis  der  Deckflügel  orangegelb.  Pronotum  mit  zwei 
nach  vorn  convergirenden,  länglichen,  schwarzen  Flecken  und 
deutlichem  Mittelkiele.  Der  Pi-onotumsvorderrand  in  der  Mitte 
eingedrückt.  Auf  den  Brustlappen  zu  jeder  Seite  ein  schwarzer 
Längsileek.  Schildchen  mit  drei,  am  gewölbten  Vorderrande 
verloscheneu,  Längskielen  und  zwei  schwarzen,  iiarallelen,  nach 
vorn  sich  verdickenden,  Längsstreiien  auf  der  Scheibe  zwischen 
den  Kielen.  Deckschuppen  schwarz.  Deckflügel  wie  bei  B.  cir- 
ciilata  Guer.  milchweiß  mit  fleischfarbigem  Anfluge  und  breit 
schwarz  gesäumten  Rändern.  Die  nach  hinten  durch  das  Corium 
ziehende  Längsbinde,  die  sich  mit  der  breiten  Querbinde  vor 
dem  Apicalsaume  vereinigt,  schwarz.  Im  Corium  an  der  C'lavus- 
spitze  ein  milchweißer  Punkt.  Flügel  milchweiß.  Hinterleib  und 
Beine  grünlichgelb,  die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschienen 
schwarz.  Endklauen  bräunlich,  q.  Die  Genitalplatten  rhomboidal 
und  stark  orange,  der  Anallappen  schmal,  das  Ende  nach  unten 
gekrümmt,  orange. 

Länge  q    ^^   mm. 

Außerdem:   Borneo. 

Das  hiesige  Exemplar  zeigt  deutlich  drei  Kiele  auf  der 
Stirn,  einen  Mittelkiel  auf  dem  Pronotum  und  drei  deutliche 
Längskiele  auf  dem  Schildchen.  Da  die  übrigen  Merkmale  jedoch 
mit  den  Beschreibungen  von  Distant  und  Melichar  übereinstimmen, 
so  glaube  ich,  daß  beide  Herren  die  plastischen  Merkmale  über- 
sehen haben. 

17.  Bythopsyrna  copulanda  Dist. 
Melichar,  XVL  227.  Taf.  IL,  Fig.   8. 
1  ,^,  3  $$,   Soekaranda. 

Nicht  nur  die  hiesigen  Sumatrancr,  sondern  auch  die  Javaner 
A\ciclien  in  der  Färbung  bedeutend  von  der  Beschreibung  Mclichars 

Ktrtt.  ontomol.  Zeit.  1904. 


191 

ab.  Die  Farbiiiiti-  des  ('lypeus  i.st  gläiizcud  schwarz  mit  zwei 
sc-hmutzig-weißeu  Flecken  ain  Vorderrande.  Dockiliigel  weiß  mit 
o-elbbräunlichcm  Anflug  in  der  C'ostalzelle  und  im  Clavus.  besonders 
bei  den  $$.  Flügel  milcliweilj  mit  weißen,  grünen  und  scliwäi'z- 
liehen  Nerven  (die  vier  letzten  Nerven  sind  sehwärzlich).  Hinter- 
leib und  Beine  blaßgrün,  die  Schienen  und  Tarsen  des  ersten 
Beinpaares  und  die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschieneu  schwarz. 
Länge  ^  15  mm,  $?  1.5—17  mm. 
Außerdem:   Java.,  Borneo. 

18.  Bythopsyrna  sumatrana  n.  sp. 

1  ,^,   1   ^.   Sinabong. 

2  QQ,  Soekaranda. 

Der  B.  injixa  Melichar  verwandt,  zeigt  sie  auch  eine  Ver- 
wandtschaft mit  B.  lineoidcs  Oliv,  und  ist  daher  in  dieser  Gruppe 
unterzubringen.  Die  Bildung  des  Koi^les  ist  wie  bei  tlneoides. 
die  Stirn  ähnlich;  sie  unterscheidet  sich  von  der  zuletzt  genannten 
Art  durch  die  mehr  nach  außen  gebogenen,  geschärften,  breiter 
schwarz  gesäumten  Seitenränder  und  die  breiteren  schwarzen 
Längsstreifen  der  Stirniläche.  Die  Stirnstreifen  vereinigen  sich 
am  unteren  Slirnrande  und  gehen  in  den  schwarzen"  C'lypeus 
über,  nur  an  den  Ecken,  da  wo  die  geschärften  Seitenränder 
den  Clvpeus  berühren,  eine  kleine,  weiße  Stelle  frei  lassend.  Die 
Stirnfläche  ist  von  einem  kaum  wahrnehmbarem  Mittelkiel  durch- 
zogen und  zeigt  am  oberen  Ende  zwei  deutliche  Grübchen.  Die 
Augen  sind  schwarz.  Das  erste  Fühlerglied  ist  kurz,  gelblich 
und  hat  an  der  Wurzel  zwei  schwarze  Flecke,  das  zweite  Fühler- 
glied dreimal  so  lang  wie  das  erste,  schwarz,  keulenförmig  und 
mit  einem  gelblichen  Längsstreifeu  versehen.  Das  Pronotum  ist 
in  der  Mitte  gekielt.  Zwei  große,  schwarze  Flecke  liegen  auf 
der  Scheibe  und  je  einer  auf  dem  Brustlappen.  Die'Brustlappen- 
flecke  sind  so  ausgedehnt,  daß  sie  die  Flecke  der  Scheibe  be- 
riUiren,  bei  zwei  Exemplaren  sogar  mit  ihr  verschmolzen 
sind.      Schildchen    gekielt    mit   zwei    breiten,    schwarzen    Flecken 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


192 

zu  jeder  Seile,  die  .sieh  zin\  eilen  berühren,  Deek^ehiippen  heh^Miiz, 
Deckflügel  hell  brännliehgelb,  weißlieh  bestäubt  und  mit  kreidigen 
Punkten  bedeckt.  Der  A])iealrand  breit  schwarz  gesäumt.  Eine 
breite  Subapicalbinde,  welche  mit  dem  Apicalsaume  am  Costal- 
rande  zusammen  hängt  und  eine  breite  zum  Costalrande  parallele 
Längsbinde,  welche  sich  im  Corium  weit  von  der  Subapieallinie 
getrennt  hakenftirniig  verdickt,  schwai'z.  Der  Costalrand  von 
der  Farbe  der  Deekflügel  mit  mattem  grüulieheu]  Saume.  Der 
innere  Clavusnerv  grünlich,  der  äußere  gelblich.  Flügel  milch- 
weiß mit  gelben,  an  der  Basis  grünlichen  Nerven.  Hinterleib  und 
Beine  dunkelbraun,  Schienen  und  Tarsen  schwarz.  Die  Kniee 
gelblich.  Die  S])itzen  der  Dornen  der  Hinterschienen  schwarz. 
Länge  ^.^   16—17  mm,   v  20  mm. 

19.  Bythopsyrna  tineoides  OHv. 
Melichar,  XVL  S.  227,  Taf.  II,  Fig.  2. 
6  $$,  Soekaranda. 
1  5,  Liangagas. 
Länge  $$  17 — 19  mm. 
Außerdem:  Java,  Borneo. 

20.  Lermoflata  rotundata  Melichar. 
Melichar,  XVI.  S.  246,  Taf.  II,  Fig.  1  und  Taf.  IV,  Fig.  24. 
1   ,^,  Soekaranda. 
Länge  ,^  1*71/2  mm. 
Außerdem :   Pulo-Penang,  Benkoelen. 

21.  Walkeria  Melichari  n.  sp. 

1   ,^,  2  $$,  Soekaranda. 

Im  Wesentlichen  stimmt  diese  Art  mit  ]V.  radiata  Dist. 
überein  und  kann  leicht  mit  der  genannten  Art  verwechselt 
werden;  besonders  in  der  Färbung  und  Zeichnung.  Sie  unter- 
scheidet sich  jedoch  von  radiata  durch  ihre  Gi-öße  und  in  nach- 
stehenden Merkmalen.  Kopf  und  Pronotum,  Decktlügel  und 
Deckschuppen  blaß  gelbliehweiß,    Hinterleib    und    Beine  gelblich- 

Stett.  entomol.  Zeit,  1904. 


193 

weiß.  Der  Kopf  i.st  in  einen  glatten,  stunipt'en  Conus  vorgezogen, 
noch  etwas  mehr,  als  bei  Ph.  Candida.  Augen  schwarz.  Die 
Hinterflügel  sind  milchweiß  mit  gelbliehen  Nerven.  Wie  bei 
radiafa,  so  zeigen  auch  zwei  Exemplare  dieser  Art  einen 
röthlichvioletten  Anflug  auf  den  Flügehi  und  DeckflUgehi.  Trotz 
dieses  Anfluges  sind  die  Nei'ven  gelblich,  selbst  bei  einem  fast 
ganz  violetten  radiafaStiK'ke  von  Borneo.  Die  intensiv  orange- 
gelben Längsstreifen  auf  den  Deckflügeln  zeigen  dieselbe  Lage 
wie  bei  der  Distant\schen  Art,  sind  nicht  so  breit  und  haben 
eine  bedeutendere  Ausdehnung  in  der  Länge.  Während  der 
Längsstreifen  in  der  Costalzelle,  an  der  Außenseite  des  nodus 
radialis  bei  radiata  im  zweiten  Drittel  der  Costalzelle  liegt,  er- 
streckt sieh  bei  der  neuen  Art  dieser  Streifen  fast  von  der  Basis 
bis  zum  Ende  der  Costalzelle.  Auch  der  Streifen  neben  der 
Clavus-Coriumnaht  zieht  weiter  zur  Clavusspitze.  Die  Spitzen 
der  Dornen  der  Hinterschienen  und  der  Tarsen  schwarz.  Der 
ganz  bedeutend  stärker  vorgezogene  Conus,  die  andere  Gestaltung 
der  orangegelben  Längsstreifen  und  auch  die  Größe  charakteri- 
siren  diese  Art. 

Länge  ,^  25  mm,  $$  28  mm. 

22.  Cryptofiata  guttularis  Walk. 

Melichar,  XVH.  S.  21,  Taf.  III,  Fig.  21. 

1  ,^.  Soekaranda. 

Kopf,  Fronotum,  Kiirper,  Hinterleib  und  Beine  gelb, 
Schildchen  orangerothbraun.  Deckschu})pen  gelblichweiß.  Deck- 
tlügel  hyalin  durchscheinend,  weiß  bestäubt  und  an  der  Apical- 
und  Suturalecke  leicht  angedunkelt.  In  der  Costalzelle  Hegen 
5,  in  der  Suturalzelle  des  Clavus  2  schwarze  Punkte  in  den 
Zellen.  Im  Corium  zerstreut  in  den  Zellen  25  schwarze  Funkte. 
Die  Nerven  der  Deckflügel  und  des  Clavus,  sowie  viele  Körnchen 
im  Clavus  und  einige  im  Corium  gelb. 

Länge  ^^  I31/2  mm. 

Rtott.  eutomol.  Zeit.  1904.  13 


194 


Melichar   üiebt    in    seiner    Bescliveibuno-    an,    daß    18 — 20 


Punkte  im  Deckflügel  in  den  Zellen  liegen  und  für  die  Größe 
14 — 17  mm  ,^  und  $.  Die  Größe  erscheint  daher  sehr  verschieden 
und  nach  dem  mir  vorliegenden  Stücke  variirt  auch  die  Anzahl 
der  Punkte.  Auffallend  ist,  daß  2  Punkte  in  der  Suturalzelle 
des  Clavus  liegen. 

Außerdem:   Assam,  Khasia,  Sarawak,  China,  Java. 

23.  Flatomorpha  inclusa  Melichar. 
Melichar,  XVII.  S.  28. 
Sumatra,  Monte  Singalang  (fehlt  in  unserer  Sammlung). 

24.  Sanurus  venosus  Melichar. 

Mehchar,  XVII.  S.  30. 

1  ö^,  Soekaranda. 

Die  Beschreibung,  welche  Melichar  von  dieser  Art  giebt, 
ist  zu  unvollkommen,  um  mit  GcM'ißheit  zu  sagen,  daß  unser  ,^ 
eine  andere  Art  sei.  Melichar  hat  seine  Beschreibung  nur 
nach  $$  angefertigt  und  daher  lasse  ich  die  Beschreibung  des  i^ 
hier  folgen. 

Gelbgrün.  Stirn  typisch  gebildet,  Scheitel  kürzer  als  das 
Pronotum  mit  drei  ganz  scharfen  Längskielen  und  einem  Quer- 
kiel am  Hinterrand,  der  von  dem  Pronotumsvorderrand  zum 
größten  Teile  verdeckt  wird.  Pronotum  oben  flach  mit  einem 
Quereindruck  und  zwei  Grübchen  am  Vorderrand,  woran  sich 
nach  den  Seiten  Je  eine  kleine,  kielartige  Erh()hung  anschließt, 
gelblich  grün.  Auf  den  Brustlappen  erhebt  sich,  zwischen  Augen 
und  Deckschuppen,  zu  jeder  Seite  ein  glänzender,  grüner  Höcker. 
Augen  braun.  Fühler  gelbgrün,  der  Rand  des  zweiten  Fühler- 
gliedes röthlich  verfärbt.  Schildehen  mit  drei  Längskielen  und 
zu  den  Seiten  und  auf  der  Endhälfte  der  Scheibe  orangegelb. 
Deckflügel  milchweiß  mit  grünen  Nerven^  nur  die  Längsnerven 
treten  stark  heraus.  In  den  Zellen  bi'icht  die  Grundfarbe  der  Deck- 
flügel   fleckig    hervor.       Sämmtliche    Nerven    und    Körnchen    im 

Stelt.  cutomol.  Zpit.  1904. 


1Ö5 

Clavus  und  Coriiun  giiin.  der  Apiealrand  angebräunt.  Hinterleib 
und  Beine  gelblich.  Zu  jeder  Seite  drei  orangegelbe  Flecke. 
Tarsen  angebräunt,  die  Si)itzen  der  Dornen  der  Hinterschienen 
schwarz.  vVut  dem  Analhip})en  belinden  sich  zwei  orangegell)e 
Flecke. 

Länge  ,^  10  nnn. 

Außerdem:  Sumbava. 

25.  Colobesthes  falcata  Clucr. 
Mclicbar,  XVII.  S.  43. 

1  $,  Soekaranda. 
Länge  $  28  mm. 

Außerdem:   Indischer  Archij)el,  Java,  Boi-neo. 

26.  Colobesthes  semanga  Dist. 
Melicbar,  XVII.  S.  43. 

2  or^,  4  $$,  Soekaranda. 
Länge  ^^  28  mm,  $$  30  mm. 
Außerdem:  Borneo,  Java. 

27.  Phynia  Candida  Fabr. 

Melichar,  XVII.  S.  46. 

Java,  Sumatra,   Deli,  Lombok  Sapit. 

var.  inornata  Melicbar. 

Timor  (fehlt  in  unserer  Sammlung  von  Deli). 

Die  nun  folgenden  Pliyma-Arten  .sind  einzureihen  zwischen 
Pli.  albopunctata  Kirby  und  Ph.  optafa  Melicbai-.  Pli.  dicisa 
Melichar  stellt  man  besser  hinter  opfafa.  da  dieselbe  mit  den 
ersteren  Arten  keine  Verwandtschaft  zeigt  und  im  Geäder  stark 
abweicht. 

Deckflügel  mit  zwei  Suba])icaliinien  und  einem  Punkt  im 
Corium 1.   iinipunctafa  n.  sp. 

Dcckllügel  mit  zwei  Subapicallinien  und  obne  Punkt  im 
Corium 2.  piira  n.  sp. 

Stett.  nntomol.  Zeit.  1004.  ]^3* 


196 

Deckflügel  mit  drei  undeutlichen  Subapicallinien  und  ohne 
Punkt  im  Corium 3.  hyalina  n.   sp. 

Deckflügel  mit  drei  undeutlichen  Subapicallinien  und  einem 
Punkt  im  Corium 4.  Watersiradii  n.  sp.'') 

28.  Phyma  unipunctata  n.  sp. 

10   S<^.   11  ??,  Soekaranda. 

1   ^,   1  $,  Liangagas. 

1  o,  Sinabong. 

1   (^,  Sukabumi,  Java. 

In  Gestalt  und  Größe  der  Ph.  optata  Melichar  ähnlich. 
Sie  unterscheidet  sich  von  optata  durch  den  robusteren  Bau,  den 
kurzen,  stumpfen  an  den  Seiten  nicht  abgeflachten  Conus  und 
die  nicht  so  lange,  breitere  Stirn,  an  deren  oberen  Ende  ein 
kurzer  Kiel  sichtbar  ist.  Der  Scheitel  ist  kürzer  als  das  Pro- 
notum,  oben  gewölbt,  glatt  und  nicht  gekielt.  Pronotum  gewölbt 
mit  einem  deutlichen  Mittelkiel.  Schildchen  mit  drei  Längskielen. 
Deckschuppen  grünlichgelb.  Deckflügel  breit  dreieckig,  hinten 
gerade  gestutzt  mit  spitzwinkelig  vorgezogener  Sut uralecke,  hj^alin 
durchscheinend,  gelblichweiß  oder  grünlichweiß  mit  zwei  Sub- 
apicallinien und  einem  schwarzen  Punkt  im  Corium.  Die  Ränder 
der  DeckfUigel  sind  bräunlich  gefärbt.  Viele  Körnchen  im  Clavus 
und  einige  im  Corium  und  der  Costalmembran  orange,  zuweilen 
mit  bräunlichem  Kopf  Flügel  milchMeiß  mit  gelben  oder  grün- 
lichen Nerven.  Hinterleib  und  Beine  grünlichgelb.  Tarsen 
bräunlich.  Die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschienen  schwarz. 
Länge  (^(^   17  mm,  $$  20  mm. 

29.  Phyma  pura  n.  sp. 

2  ö'c?.  2  ?$^  Soekaranda. 

Der  Kopf  ist  in  einen  kaum  merklichen  glatten,  ab- 
gestumpften Conus  vorgezogen.  Die  Stirn  ist  länger  als  breit, 
zum  Clypeus  hin  verschmälert    und    trägt    in    der    oberen    Hälfte 


'■')  Siehe  Anhang. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


197 

eiueu  kiuzeu  Kiel.  Der  Scheitel  ist  '/2  mal  ao  lang  wie  das 
Pronotum,  glatt  und  nicht  gekielt.  Pronotum  breit  vorgezogen, 
abgerundet,  mit  einem  Mittelkiel  in  der  Vorderhälfte.  Schildcheu 
wie  bei  miipimctafa  gebildet.  Deekllügel  hyalin  durchscheinend, 
geformt  wie  bei  der  vorhergehenden  Art  und  von  der  gleichen 
Nervatur.  Es  befinden  sieh  zwei  Subapicallinien  vor  dem  Apical- 
rande  und  der  Apicali'and  selbst  ist  biszur  Clavusspitze  gelblichbrauu 
gefärbt.  Die  Nerven  der  Deckflügel  sind  gelb  und  die  Körnehen 
des  Clavus  und  des  C'oriums  intensiv  gelbbraun.  Flügel  milch- 
weiß mit  gelblielien  Nerven.  Hinterleih  und  Beine  wie  bei  iini- 
ptinctata. 

Länge  ,^,^   Ißi/^,  -??  19  mm. 

30.  Phyma  hyalina  n.  ^). 
1  (^,  Nord-Borneo,  Waterstradt. 

1  $,  Soekaranda. 

Den  beiden  vorangehenden  Arten  in  Gestalt  und  Deek- 
flügelschnitt  ähnlich.  Der  Kopf  ist  in  einen  kurzen,  glatten 
Conus  vorgezogen.  Die  Stirnbildung  und  die  Bildung  des 
Scheitels  ist  der  von  pura  sehr  ähnlich.  Der  Scheitel  ist  1/2  mal 
so  lang  wie  das  Pronotum.  Der  Conus  ist  kurz  und  in  eine  Spitze 
vorgezogen;  von  dieser  Spitze  zieht  ein  kurzer  Kiel  zur  Stirn- 
tläche.  Pronotum  gewölbt  mit  durchlaufendem  Mittelkiel,  am 
Vorderrande  gerundet  mit  zwei  Grübchen  vor  dem  Rande. 
Schildchen  gewölbt  mit  drei  Längskielen.  Decktlügel  länglich 
dreieckig,  hyalin  durchseheinend,  hinten  gerade  gestutzt  mit 
spitzwinklig  vorgezogener  Suturalecke,  drei  undeutlichen  Sub- 
apicallinien und  gelben  Längs-  und  Quernerven.  Die  Körnchen 
im  Clavus  und  im  Corium  gelbbraun.  Flügel  milchweiß  mit 
gelblichen  Nerven.     Hinterleib  und   Beine  wie  bei  pura. 

Länge  q    19  mm,  $  22  mm. 

31.  Phyma  griseopunctata  n.  sp. 

2  ,j,^,  Soekaranda. 
1  $,  Sinabong. 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1904. 


198 

Die  Stini  ist  länger  als  breit,  überall  gleicli  breit  und  von 
einem  Mittelkiel  durchzogen.  Die  geschärften  und  aufgebogenen 
Seitenränder  laufen  parallel  und  sind  zum  Clypeus  gerundet.  Die 
Stirnfläche  ist  flach  und  weiß  bestäubt,  die  Seitenränder  leicht 
gebräunt.  Der  Kopf  ist  in  einen  ganz  kurzen  Conus  vorgezogen 
und  vom  Pronotum  fast  verdeckt.  Pronotum  gewölbt  mit  einem 
scharfen,  durchlaufenden  Mittelkiel,  stark  vorgezogen,  mit  zwei 
orangegelben  Streifen  versehen  und  an  den  Seiten  mit  Ilachen, 
schmutzig  weissen  Körnchen  besetzt.  Schildchen  mit  drei  Längs- 
kielen,  auf  der  Scheibe  zwei  mattorangegelbe  Längsstreifen  und 
auf  jeder  Seite  einen  ebenso  gefärbten  Fleck.  Deckflügel  länglich 
dreieckig  mit  spitzer  Apical-  und  spitzwinklig  vorgezogener 
Suturalecke,  gelben  Nerven  und  zwei  undeutlichen  Subapical- 
linien,  von  denen  die  eine,  wie  bei  der  Gattung  Cryptofata 
Melichar,  im  Bogen  von  der  Clavusspitze  zur  Apicalecke  zieht, 
während  die  zweite  sich  am  Apicalrande  faltenartig  aufgebaut 
entlang  zieht.  Die  Deckflügel  sind  weiß  bestäubt  und  mit  vielen 
schwarzgraueu  Punkten  in  den  Zellen  besetzt.  Viele  orangegelbe 
Körnchen  im  Clavus  und  einige  zerstreut  im  Corium.  Flügel 
milchweiß  mit  w^eißen  Nerven.  Hinterleib  und  Beine  schmutzig- 
weiß, die  Tarsen  rostgelb,  die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinter- 
schienen schwarz. 

Deckflügel  der  ,j,^  hyalin  durchscheinend,  des  $  undurch- 
sichtig, im  Apicaltheile  schmutzigweiß  und  im  Basaltheile  mörtel- 
farbig. Wahrscheinlich  liegt  es  an  der  Conservirung,  daß  das 
$  eine  so  schmutzige  Farbe  zeigt. 

Länge  (^,^   17  mm,  $  18  mm. 

32.  Phyma  optata  Melichar. 
Melichar,  XVIL  S.  49,  Taf.  IV,  Fig.  12. 
10  (^^,  6  $$,  Soekaranda. 
1  $,  Liangagas. 

Nach  dem  mir  vorliegenden  sehr  reichen  Material  dieser 
Art  aus  Sumatra,   von  Java  und  auch   Borneo,   das  Melichar  bei 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


199 

der  Auistellung  der  opiala  wohl  nicht  zur  Verfügung  gestanden 
haben  kann',  halte  ich  für  geboten,  eine  Klärung  dieser  Art 
vorzunehmen.  Was  Melichar  opfata  und  var.  partUa  nennt, 
sind  mehrere  Arten,  welche  nach  plastischen  Merkmalen  von  der 
typischen  optata  ohne  Mühe  getrennt  werden  können.  Melichar 
sagt:  „Kopf  in  einen  kurzen,  stumpfen  Conus  verlängert,  welcher 
an  beiden  Seiten  schwach  abgeflacht  ist"  u.  s.  w.  und  fährt  dann 
fort:  „bei  einzelnen  Exemplaren  ist  aber  die  seitliehe  Abflachung 
wenig  ausgeprägt  und  bei  diesen  scln^'indet  auch  die  Läugskante 
vollständig.'-'  Hierbei  erwähnt  Melichar  nichts  vom  Scheitel  und 
dessen  Verhältniß  zum  Pronot  um,  das  doch  ein  sehr  wichtiges 
Merkmal  ist  und  großen  Einfluß  auf  die  Stirubildung  hat.  Bei 
allen  Exemplaren,  die  nicht  den  abgeflachten  Conus  besitzen, 
ist  der  Scheitel  bedeutend  kürzer  als  das  Pronotum,  der  Conus 
nicht  so  stark  vorgezogen  und  die  Stirnlänge  bedeutend  reducirt; 
während  bei  den  Stücken  mit  abgeflachtem  Conus  der  Conus 
länger  vorgezogen,  der  Scheitel  so  lang  wie  das  Pronotum 
und  die  Stirnfläche  sehr  lang  ist,  und  dies  ist  für  Melichar  die 
typische  Form,  seine  optata.  Alle  anderen  Formen  sind  nach 
den  angeführten,  plastischen  Merkmalen  in  Verbindung  mit  anderen 
Merkmalen  nicht  Varietäten,  sondern  andere  Arten.  Die  Nervatur, 
Farbe  und  Gestaltung  der  Deckflügel  ist  ebenso  verschieden  bei 
den  einzelnen  Arten  wie  die  Kopfbildung.  Bei  d(;r  tyi)ischen 
optata  ist  das  Geäder  grünlichgelb  bei  ausgefärbten  und  gelb  bei 
nicht  ausgefärbten  Exemplaren  und  tritt  stark  hervor:  in  den 
Zellen  der  Deckflügel  liegen,  selbst  bei  nicht  ausgefärbten  Stücken 
deutlich  wahrzunehmen,  weiße,  kreidige  Punkte,  ein  besonders 
großer  im  Corium;  während  bei  den  anderen  Arten,  in  ausgefärbten 
und  nicht  ausgefärbten  Stücken,  das  Geäder  niemals  so  stark 
hervor  tritt  und  von  weißen  Punkten  nichts  wahrzunehmen  ist. 
Auch  das  Auftreten  des  dunklen  Punktes  im  Corium  ist  nicht 
nur  variirend,  wie  Melichar  annimmt,  sondern  deckt  sich  genau 
mit  der  Bildung  des  Koi)fes  und  der  Deckflügel.  So  liegt  der 
schwarze  Punkt,  bei  ausgefärbten  und   der  braune  bei  nicht  aus- 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1004. 


200 

gefärbten  Stücken,  der  optata  stets  in  der  ersten  Subapieallinie, 
von  der  Deckflügelwurzel  aus  gerechnet,  ungefähr  in  der  Mitte 
zwischen  dem  Aj)ieah-ande  und  dem  großen  weißen  Fleck  im 
Corium.  Ferner  sind  bei  optata  stets  drei  undeutliche  Subapical- 
linien  vorhanden.  Nach  diesen  Ausführungen  ergiebt  sich,  daß 
aus  der  optata  eine  ganze  Gruppe  auszuscheiden  ist,  welche  ich 
bereits  vorher  beschrieben  habe  und  in  einer  Uebersicht  zu- 
sammenstellte. 

Hier  möchte  ich  noch  bemerken,  daß  Pli.  dicisa  Mclichar 
in  Form,  Geäder  und  Farbe  so  ausgezeichnet  ist  und  einen  so  be- 
sonderen Allgemeineindruck  auf  den  Beschauer  macht,  daß  es 
unmöglich  ist,  diese  Art  zwischen  den  von  mir  neu  beschriebenen 
und  optata  sieben  zu  lassen.  PIt.  divisa  ist  demnach  hinter 
optata  zu  stellen. 

Länge  ,^Q    15  mm,  !f5i    ^^ — 18  »i^a- 
Außerdem :   Sibulangit,  Deli,  Java,  Mons  Gede. 

33.  Oryxa  extendens  Melichar. 
Mclichar,  XVII.   S.  .51. 
Sumatra,  Borneo   (fehlt  in  unserer  Sammlung). 

Pseudoryxa  n.  g. 

Der  Kopf  ist  in  einen  kurzen,  nicht  gekielten,  unten  flachen, 
oben  gewölbten,  glänzenden  und  glatten  Conus  vorgezogen.  Stirn 
länglich,  zum  Clypeus  hin  deutlich  verschmälert.  Stirnfläche  sehr 
flach,  fast  concav  mit  zwei,  im  mittleren  Drittel  der  Stirntläche 
zu  den  Seiten  liegenden,  kurzen,  kielartigen  Erhöhungen.  Ocellen 
undeutlich.  Fühler  kurz.  Pronotum  schwach  gewölbt  mit  einem 
deutlichen  Mittelkiel  versehen.  Schildchen  mit  drei  Längskielen. 
Deckflügel  breit  dreieckig,  hinten  gerade  gestutzt  mit  spitzwinklig 
vorgezogener  Suturalecke,  rechtwinkliger  Apicalecke  und  einer 
deutlichen  SubapicalHnie.     Hinterschienen  mit  einem  Dorn. 

Die  Gattung  hat  große  Aehnlichkeit  mit  Oryxa  Melichar, 
insbesondere  durch  die  flache,  fast  concave  Stirn,  die  Form  der 
Deckflügel    und    das    Vorhandensein    nur    eines    Dorns    an    den 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


201 

Hiiiter?<"liioiieii,  unterselieiilet  sich  jedocli  durcli  das  ileutlirh  ge- 
kielte PiouHtum,  die  Form  der  Stirnliäelu}  und  das  Yorhaiuleii- 
sein  einer  Sul)ai)ieuliinie   von  der  Gattung  Melicliars. 

34.  Pseudoryxa  carinulata  n.  sp. 

1  $,   Soekaranda. 

Grün,  rronotuni,  Schiklehen  und  die  Hasis  der  Deektliigel 
gelbgrün.  Der  Kopl'  ist  in  eine  kurze,  unten  abgetlachte,  oben 
leicht  gewölbte,  glatte,  glänzende  und  stumpfe  Spitze  vorgezogen. 
Der  Seheitel  ist  grün  und  nicht  gekielt,  die  Seheitelspitze  abge- 
stumpft und  glänzend  lichtbraun  gefärbt.  Stirn  länglich,  grünlich- 
gelb und  zum  Clypeus  verschmälert.  Im  mittleren  Drittel  der 
Stirnfläche  liegt  an  den  Seiten,  in  der  Nähe  der  geschärften 
Seitenränder,  Je  eine  kurze,  kielartige  Erhöhung.  Diese  Er- 
höhunoen  der  Stirnfläche  setzen  sich  als  schwache  Kiele,  im 
gleichen  Abstand  von  den  Seitenrändern,  zum  Pronotum  fort 
und  erlöschen  kurz  vor  dem  oberen  Scheitelrande.  Der  Clypeus 
ist  dunkel  mit  weißer,  schräggerippter  Querzeiehnung  und  mit  einer 
den  ganzen  Clypeus  durchlaufenden,  weißen  Längslinie  versehen. 
Ocellen  undeuthch.  Augen  braun.  Fühler  kurz  und  grünlich- 
gelb. Das  zweite  Fühlerglied  doppelt  so  lang  wie  das  Basalglied 
und  am  Oberrande  röthlich  gefärbt.  Fühlerborsten  schwarz. 
Pronotum  leicht  gewölbt,  so  lang  wie  der  Scheitel,  granulirt  und 
mit  einem  deutlichen  Mittelkiel  geziert.  Schildchen  mit  einem 
Mittelkiel  und  scharfen  Seitenkielen.  Die  Seitenkiele  biegen  am 
Schildchenvorderrande  bogenförmig  zum  Mittelkiel  um,  ohne 
denselben  zu  erreichen.  Deckschuppen  gelbgrün.  Decktlügel  breit, 
dreieckig,  grün,  pergamentartig  und  undurchsichtig,  mit  schwach 
abgestumpfter,  rechtwinkliger  Apical-  und  spitzwinklig  vorgezogener 
Suturalecke.  Der  Costalrand  gebogen  mit  gelblichem  Auflug. 
Der  Apiealrand  bis  zur  Clavusspitze  braun  gefärbt,  unterbrochen 
durch  die  gelbgefärbten  Enden  der  grünen  Endnerven.  Costal- 
membran  so  breit  wie  die  geschlossene  unregelmäßig  reticulirte 
Costalzelle  und  von  einfachen  Quernerven  durchzogen.    Die  Längs- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


202 

und  Qiienievven  im  Coriuni,  die  abgesetzte,  deutliehe  Subapical- 
linie,  die  Quernerven  in  der  Siituralzelle  des  Clavus,  die  dicht 
gedrängten  Körnchen  der  Mittelzelle  des  Clavus  und  einige 
Körnchen  im  Coriuni  und  der  Costalmembran  grün.  Hinter  der 
Mitte  der  Decktlügel  liegt  im  Coriuni  ein  länglicher  brauner  Fleck, 
an  dessen  Hinterrand  sich  ein  Längsnerv  in  drei  Aeste  gabelt. 
Ein  niattbrauuer  Fleck  liegt  an  der  Clavusspitze.  Flügel  milchweiß 
mit  gelben,  an  der  Basis  grünlichen  Nerven.  Hinterleib  und  Beine 
grünlichgelb,  die  Schienen  mit  angebräunten  Kanten,  die  Tarsen 
rostgelb  und  die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschienen  dunkelbraun. 
Länge  $  16  mm. 

35.  Phyllyphanta  producta  Spin. 

Melichar,  XVH.  S.  55.  Taf.  IV.  Fig.  3,  3a,  b. 

1  ,^,  3  $$,  Soekaranda. 

Das  ^  ist  dunkelgrün  mit  auffallend  hellen  Längslinieu  im 
Coriuni  und  mit  gelbbraunem  Clavusinnennerv.  Die  $$  zeigen 
einen  grünen,  glatten  mit  rothbraunem  Kopfe  geschmückten  Axillar- 
höcker und  einige,  rothbraune  Flecke  im  Corium. 

Länge  <^   14  mm,  $$16  mm. 

Außerdem:  Indischer  Archii)el  Borneo,  Banguey,  Java, 
Cochinchina,  Nord-Celebes. 

36.  Ormenis  funerula  MeHchar. 
Melichar,  XVII.  S.   72. 
1  $,  Soekaranda. 
Länge  $  8  mm. 
Außerdem:  Malacca,  Perak. 

37.  Ormenis  fuscomarginata  Melichar. 
Melichar,   XVII.    S.   78. 
3  ,^:^,  8  $$,  Soekaranda. 
Länge  oo    ^^  ™ni,  $$  11   mm. 
Außerdem :   Deli. 

Stett.  eBtoniol.  Zeit.  1904. 


203 

38.    Ormenis  proxima  Melichar. 
Mt'lic-har,  XII.  S.  83. 

1  $,  Sinabong. 
Länge  $  10  mm. 

39.  Ormenis  deducta  Walk. 
Molic-liar,   XVI.  S.  85.   Tuf.  IV.,  Fig.  20. 
Sumoti'a,   Java,  Borneo. 

var.  alba  IMelichar. 

Java   (fV'hlt   in  unserer  Sammlung). 

40.  Ormenis  seveva  Melichar. 
Melichar,  XVII.  S.  86. 

Sumatra,    Indischer  Archipel  (l'ehlt    in  unserer   Sammlung). 

41.  Nephesa  truncaticornis  Spin. 
Melichar,  XVII.  S.  103.  Taf.  III.,  Fig.  6,- 6a. 

2  c^^,  2  $$,  Soekaranda. 
1  ,5^,  Liangagas. 

Da  von  dieser  schönen,  großen  Art  nur  $$  bekannt  und 
beschrieben  wurden,  so  gebe  ich  nachstehend  die  Beschreibung 
der  ,^^. 

Stirn  gewölbt,  länger  als  breit,  zum  Clypeus  deutlich  ver- 
schmälert und  mit  drei  Kielen  versehen,  von  denen  die  Seiten- 
kiele parallel  zu  den  Stirnrändern  verlaufen,  grünlich,  gelblich 
oder  röthlich  mit  violettem  Anflug.  Die  Augen  und  das  zweite 
Fuhlerglied  schwarz,  das  Basalglied,  die  Basis  und  die  gestutzte 
Fläche  des  zweiten  Fühlergliedes  sowie  der  übrige  Kopf  weiß, 
grünlich  oder  gelblieh.  Fühlerborste  nur  an  der  Basis  schwarz. 
Pronotum  vorgezogen,  vorn  gestutzt,  mit  einem  Quereindruck  am 
Vorderrand  und  einem  deuthchen  Mittelkiel.  Melichar  sagt 
in  seiner  Beschreibung:  „Pronotum  mit  einer  weißliehen  Längs- 
linie, welche  einen  Kiel  vortäuscht. ■•'  Bei  den  mir  vorliegenden 
3  oj  und  2  V-V  von  Sumatra  und  1  j'  und  2  $$  von  Borneo 
ist    ein  deutlicher    Mittelkiel    sichtbar,    der    sowohl    den    Vorder- 

Stelt.  entomol.  Zeit.  1904. 


204 

Avie  auch  dfu  Hinten-and  des  Pronotum  berührt.  Prouotum  und 
Sehildehen  Avie  die  StirnHäche  gefärbt.  Schildchen  mit  drei  Längs- 
kielen, die  Seitenkiele  am  stark  gewölbten  Yorderrand  ver- 
loschen. Deckschuppen  grünlichgelb  oder  gelblich.  Deckflügel 
doppelt  so  lang  wie  (kurz  hinter  der  Mitte)  breit,  hinten  schief 
gestutzt  mit  abgei'undeter  Sutural-  und  stärker  abgerundeter 
Apicalecke.  Die  Decktlügel  sind  hyalin  durchscheinend,  milch- 
weiß mit  blaß  röthlicheni  Anflug  und  gelben  Längsnerven.  Der 
Costahand  mit  schmalem  weißem  Saum  und  der  Apicalrand  bis 
zm-  Clavusspitze  breit  gelb  gesäumt.  Costalmembran  wenig  breiter 
als  die  hinten  geschlossene,  lange  Costa Izelle  und  von  einfachen 
rosa  Nerven  durchzogen.  Viele  Körnchen  im  Clavus  und  einige 
im  Corium  und  der  Costalmembran  gelb  mit  bräunlichem  Kopf, 
Clavusnerven  gelb.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  Nerven  und  zu- 
weilen mit  mattem  rosa  Anflug.  Deckflügel,  Flügel  und  Hinter- 
leib mit  weißem  Secret  bestäubt  oder  belegt.  Hinterleib  grünhch- 
gelb.  Beine  blaßgrün;  an  den  Spitzen  der  vier  vorderen  Schenkel 
auf  der  Außen-  und  Innenseite  je  ein  schwarzer  Fleck,  die 
Schienen  und  Tarsen  der  vier  vorderen  Beine  und  das  Klauen- 
ghed  des  letzten  Beinpaares  schwarz,  die  Klauen  der  vier  Vorder- 
beine rostbraun.  Die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschienen 
schwarz. 

Länge  oS  22—23  mm,  ^  23—24  mm.  (Von  der  Stirn 
bis  zur  Suturalecke  der  Deckflügel  gerechnet.)  ,^,^  29 — 31  mm, 
$?  31  —  32  mm.    (Von  der  Stirn  bis  zur  Apicalecke  gerechnet). 

Außerdem:   Borneo,  Philippinen. 

42.  Nephesa  intrusa  Melichar. 
Mehchar,  XVII.  S.  103.  Taf.  III.  Fig.  7. 
Sumatra,  Deli  (fehlt  in  unserer  Sammlung). 

43.  Nephesa  albopunctulata  Melichar. 
Melichar,  XVII.  S.   104. 
1   <^,  1  $,  Soekaranda. 

Stett.  eiitomol.  Zeit  1904. 


205 

Unsere  beiden  Exemplare  sind  in  der  Farbe  etwus  ver- 
seliieden  von  der  t\  pisdu-n  albopinwt iilala  und  das  Sebildehen  zeigt 
einen  deutlicben  Mittelkiel.  Deckflügel  des  q  braun,  im  C'luvus 
und  der  Costalmembran  rotbbraun  mit  vielen  kreidigen  Punkten, 
$  grün  mit  bräunlielier  Färbung  im  Clavus  und  der  Costal- 
membran, gleichfalls  mit  vielen  kreidigen  Punkten.  Der  Apical- 
rand  und  Clavusinnenrand  bis  zur  Schildchenspitze  dunkelbraun. 
Flügel  milchweiß  mit  gelben  und  grünlieben  Nerven  und  matt 
rosa  Anflug. 

Länge  (^  20  mm,  $  25  mm. 

Außerdem :  Java,  Batavia. 

Es  folgen  nun  einige  nahe  verwandte  Formen,  welche  ich 
der  Uebersicht  halber  hier  kurz  vergleichen  will.  Ich  nehme 
deshalb  zwei  nicht  Sumatraner  mit  in  die  Tabelle  auf.  von 
denen  eine  neue  Art  im  Anhang  besehrieben  wird. 

Pronotum  ohne  Mittelkiel  mit  scharf  rechtwinkliger  Satural- 
ecke          1.  rosea  Spin. 

Pronotum  mit  kurzem  Mittelkiel  und  scharf  rechtwinkliger 
Suturalecke 2.  auvantiaca  n.  sp. "'•'■} 

Pronotum  mit  durchlaufendem  Mittelkiel  und  scharf  recht- 
winkliger Suturalecke       ....     3.  carinulata  n.  sp. 

Pronotum  mit  durchlaufendem  Mittelkiel  und  einer  spitzen, 
etwas  vorgezogenen  Suturalecke     .     4.  coromandelica  Spin. 

44.  Nephesa  rosea  Spin. 
Melichar,  XVII.  S.   105. 
1  r^,  1   $,   Soekaranda. 
Länge  ,^14  mm,  $  15  mm. 
Außerdem:  Java,  Borneo,   Palawan,  Philippinen. 

45.    Nephesa  carinulata  n.  sp. 
1  Q,   1   $,   Soekaranda. 

Diese  Art  ist  im  Bau  der  N.  rosea  Spin,  und  auvan- 
tiaca n.    sp.  ähnlich    und  unterscheidet    sich  von  den   genannten 

'*)  Siehe  Anhang. 
Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


206 

Alten  dadmch,  daß  das  Pronotiim  in  der  Mitte  von  einem  Kiel 
durelizogen  w'in].  der  f-OMolil  den  Vordei'-  wie  den  Hinter- 
rand berührt.  Koj)f.  Pronotum  und  Scliildehen  wie  hei  roaea 
gebildet.  Die  Deckflügel  sind  gelhgrün  und  unterscheiden  sich, 
wie  bei  den  beiden  vorhergeuannten  Arten,  durch  die  schart' 
rechtwinklige  Suturalecke  von  N.  coromandelica  Spin.,  bei  welcher 
die  Suturalecke  in  eine  Spitze  vorgezogen  ist.  Der  Costalrand 
ist  schmutzig  weiß  oder  gelblich,  der  Apiealrand  bis  zur  Clavus- 
S]>itzc  violettrosa,  während  die  Nerven  der  Deckflügel  grün  mit 
violettem  Anfluge  gefärbt  sind.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  und 
grünen  Nerven.  Hinterleib,  Beine  und  Tarsen  wie  bei  auvan- 
tiaca  n.  sp. 

Länge  r^  und  $   10  mm. 

46.  Uxantis  taenia  n.  sp. 

1   <^,  Soekaranda. 

Stirn  länger  als  breit,  mit  einem  Miltelkiel  und  bogen- 
förmigem Querkiel  am  Oberrand,  dessen  Enden  sich  als  Seiten- 
kiele auf  die  Stirnfläche  fortsetzen,  gelblichweiß  mit  einem  breiten, 
rothbraunen  Querband  am  oberen  Stirnrand.  Die  Scheitclränder 
und  die  Oberhälfte  der  Stirnseitenränder  sind  roth  gefärbt.  Scheitel, 
breiter  als  lang,  oben  vertieft  mit  zwei  Grübchen,  zwei  braunen 
Flecken  am  Yorderrand,  einem  nach  hinten  sieh  ausbreitenden 
grünhehweißen,  dreieckigen  Fleck  und  einem  feinen,  weißen 
Mittelkiel.  Augen  braun.  Vor  den  Augen  liegt  ein  breiter 
schwarzer  Strich,  welcher  an  den  rothen  Stirnseitenrand  heran- 
geht und  als  verlängertes  Stirnband  erscheint.  Das  seitlich 
zusammengedrückte  ZAveite  Fühlerglied  trägt  auf  jeder  Seite 
einen  an  der  Basis  breiten,  nach  vorn  sieh  verjüngenden,  blut- 
rothen  Strich.  Die  Abflachung  des  zweiten  Fühlei'gliedes  ist 
dunkel  mit  rother  Umsäumung.  Fühlerborste  dunkelbraun.  Pro- 
notum oben  abgeflacht,  vorgezogen,  abgerundet  mit  kurzem  Mittel- 
kiel, zwei  Grübchen,  roth  gesprenkelt,  mit  roth  gefärbtem  Rand. 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


207 

Zu  den  Seiten  hinter  den  Augen  ein  starker  Höcker.  Von  diesem 
Hücker  zieht  ein  rothbrauner  Streif  nach  hinten  ziun  Brustlappen- 
hinterrand  und  bildet  den  Sehhiß  des  großen  I5andes.  SciiihJchen 
geM'ölbt,  dreieckig  mit  z\Aei  Seitenkielen,  die  Scheibe  und  ein 
Theil  der  Seiten  braun,  außerhalb  der  Seitenkiele  ein  gelber 
Fleck.  Deckflügel  mit  rothen  und  braunen  Quernerven,  gelben 
Längsnerven  und  vielen  kleinen  rothen  Flecken  in  den  Zellen. 
6  braune  Flecke  vor  dem  Apicalrand  und  einer  an  der  Cluvus- 
spitze.  Die  Clavusnerven  in  der  Mitte  genähert  und  durch  einen 
schwarzen  Quernerv  verbunden;  an  dieser  Stelle  ist  der  Aiißen- 
nerv  roth  gefärbt.  Costalmembran,  Costalzelle  und  Nervatur  wie 
bei  U.  reversa  Melichar  gebildet.  Flügel  milchweiß  mit  weißen 
und  dunkelbraunen  Nerven.  Die  Schenkel  gelblich,  die  Schienen 
der  vier  Vorderbeine  mit  rosa  Kanten,  die  Schienen  des  dritten 
Beinpaa'res  grünlich.  Klauen  rostbraun.  Die  Spitzen  der  Dornen 
der  Hinlerschienen  schwarz. 
Länge  q    12  nun. 

47.  Atracis  consocia  Melichar. 
Melichar,  XVIL  S.  181.  Taf.  L\.,  Fig.  15. 
Sumatra,  Tebing-tinggi  (fehlt  in  unserer  Sannnlung). 

48.  Atracis  nodosa  derst. 
Mehchar,  XVIL  S.    190. 

Snmatra   (felill    in   unserer  Sammlung). 

49.  Atracis  tabida  Gcrst. 
Mehchar,  XVH.  S.    101. 

1  $,  Soekaranda. 
Länge  $  19  mm. 
Außerdem:  Borneo. 

.50.  Atracis  lurida  Melichar. 
Melichar,  XVH.  S.   197. 
1  $•(  Soekaranda. 
Außerdem:  Java,  Borneo. 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


208 


Die  beschriebenen  und  von  Sumatra  bekannten  Arten  sind: 

1.  Fl  ata  hilaris  Gerst. 

2.  „      foccosa  Guer. 

3.  Cerynia  trilineata  Melichar. 

4.  „         albata  Stäl. 

6.  „         marin  White. 

6.  „         monacha  Gerst. 

7.  Copsyrna  maculata  Guer. 

8.  Byfhopsyrna  circulata  Guer. 

9.  „  illocata  Melichar. 

10.  „  ligata  Bist. 

11.  „  tineoides  Oliv. 

12.  Dermo f/afa  roiundaia  Melichar. 

13.  Flatomorpha  inclnsa  Melichar. 

14.  Colobesthes  semanga  Dist. 

15.  Phyma  Candida  Fabr. 

16.  „       optaia  Melichar. 

17.  Oryxa  extendens  Melichar. 

18.  Phyllyphanta  producta  Spin. 

19.  Ormenis  fuscomarginata  Melichar. 

20.  „         deducta  Walk. 

21.  „  severa  Mehchar. 

22.  Nephesa  trvncaticornis  Spin. 

23.  „         intriisa  Melichar. 

24.  „         rosca  Spin. 

25.  Atracis  consocia  Melichar. 

26.  „        nodosa  Gerst. 

27.  „        fahida  Gerst. 
Beschriebene  aber  für  Sumatra  neue  Arten  sind: 

1.  Flafa  intermedia  Melichar. 

2.  „      homhycoides  Guer. 

3.  Bythopsyrna  copnlanda  Dist. 

4.  Cryptofata  guttidaris  Walk. 

5.  Sanurus  venosus  Melichar. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


209 


6.  Colobesthes  falcata  Guer. 
•  7.   Onnenis  funerula  Melichar. 

8.  „         proxima  Melichar. 

9.  Nephcsa  albopunctata  Melichar. 
10.  Atracis  lurida  Melichar. 

Neue  Arten  von  Sumatra  sind: 

1.  Cenjnia  nigropustvlata. 

2.  Copsyrna  alina.  . 

3.  Bythopsyrna  Dohi'fii. 

4.  „  Udei. 

5.  „  sumatrana. 

6.  Walkeria  Melichari. 

7.  Phyma  iinipunclata. 

8.  „       pura. 

9.  „       hy  alina. 

10.  „       (jriseopunctata. 

11.  Pseudoryxa  carimilata. 

12.  Nephesa  carimdata. 

13.  Uxantis  taetiia. 


Aiiliaiig. 

1.  Bythopsyrna  violacea  n.  sp. 

1  $,  Nord-Borneo  (Waterstradt). 

Obwohl  von  der  Größe  und  Gestalt  der  B.  copidanda  Dist. 
ist  diese  Art  ohne  Zweifel  zur  Gruppe  der  B.  circulala  Guer. 
zu  stellen,  da  sie  im  Bau  des  Kopfes,  Pronotums,  Schildcheus 
und  in  der  Zeichnung  der  Deckflügel  mehr  oder  weniger  mit 
dieser  Art  übereinstimmt.  Die  Stirn  unterscheidet  sich  von  der 
jener  Art  dadurch,  daß  die  scharfen  Seitenränder  nicht  schwarz 
gesäumt,  sondern  nur  die  oberen  Kanteidiälften  schwarzbraun 
verfärbt     sind     und     der     scln\'arze     Streif    in     der    Mitte     der 

Stett.  CDtonioI.  Zeit.  1904.  14 


210 

Stirn  mit  seiner  ganzen  Breite  den  oberen  Scheitelrand  erreicht, 
zum  Clypeus  hin  sich  dunkelbraun  färbt  und  in  den  dunkel- 
braunen, seitlich  schwarzen  Cljpeus  übergeht.  Stirn  nicht  gekielt, 
Pronotum  schwach  gekielt.  Auf  dem  Pronotum  hegen  in  der 
Verlängerung  der  Stirnränder  zwei  schwarze  Punkte,  die  sich 
nur  soweit  ausdehnen,  daß  der  Pronotumsvorderrand  nicht  schwarz 
gefärbt  wird.  Die  Brustlappenflecke  liegen  unterhalb  dei-  Fühler- 
wurzeln und  sind  von  den  Pronotumsflecken  gut  1  mm  getrennt. 
Schildchen  mit  acht  schwarzen  Flecken,  von  denen  die  Seiten- 
flecke unter  sich  sowohl,  wie  von  denen  der  Scheibe  weit 
getrennt  sind.  Die  beiden  Vorderflecke  der  Scheibe  stoßen  zu- 
sammen, verfärben  den  Schildchenvorderrand  nicht  und  sind  Aon 
den  zusammengeflossenen  Makeln  vor  der  vertieften  Schildchen- 
spitze weit  getrennt.  Die  Deckflügel  sind  violettrosa;  an  der 
W^urzel  befindet  sich  ein  orangegelber  Fleck.  Die  schwarze 
Färbung  des  Costalsaumes  beginnt  2  mm  vor  der  Wurzel  und 
erreicht  sich  verjüngend  kaum  die  Spitze  der  Costalzefle.  Der  Apical- 
rand  bis  zur  Clavusspitze,  die  bogenförmige  Binde  vor  demselben 
und  die  Längsbinde,  welche  in  der  Subcostalzelle  zum  Rande 
zieht,  dann  vor  der  Randbinde  sich  nach  der  Deckflügelwurzel 
wendet,  jedoch  nicht  so  weit  zieht  wie  bei  circidata,  sind  licht 
schwarzbraun  gefärbt.  Die  Suturalzelle  des  Clavus  zeigt  die  Fär- 
bung der  Deckflügel,  die  Basalzelle  ohne  schwarzen  Punkt.  Der 
n.  clavi  int.  schwärzlich  und  mit  schwarzen  Körnchen  besetzt, 
der  n.  clavi  ext.  orangegelb.  Unmittelbar  an  den  orangegelben 
Deckflügelwurzelfleck  schließt  sich  ein  an  der  Basis  des  Coriums 
liegender  schwarzer  Fleck  an,  der  von  der  daliinter  im  Sub- 
costalraume  beginnenden  Längsbinde  deutlich  getrennt  ist  durch 
den  erhabenen,  gelblichweißen,  von  der  Farbe  der  Deckflügel 
umsäumten  Axillarfleck.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  Nerven 
und  rosaviolettem  Anfluge.  Hinterleib  schmutziggelb.  Anallappen 
orangegelb.  Die  Schienen  der  Vorder-  und  Mittelbeine  und  die 
Tarsen  der  drei  Beinpaare  rauchbraun. 
Länge  $  15  mm. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


211 

2,  Phyma  Water stradti  n.  sp. 

2  $$,'Nord-Borneo  (Waterstradt). 

Stini  und  Scheitel  wie  bei  P.  hyaliua.  Proiiotuni  selnvach 
gewölbt  und  mit  einem  undeutlichen  Mittelkiel  versehen.  Schildchen 
mit  drei  scharfen  Längskielen.  Deckflügel  länglich  dreieckig, 
hinten  gerade  gestutzt  mit  spitzwinkliger  Suturalecke,  drei  undeut- 
lichen Subapicallinien  vor  dem  Apicalrande  und  einem  schwarzen 
Punkt  im  Corium.  Mit  dem  von  imipnnclata  verglichen  liegt  der 
schwarze  Punkt  um  zwei  Gabeläste  des  n.  uln.  ext.  der  Clavusspitze 
näher.  Von  diesem  Punkte  zieht  eine  dunkle  Zone  zum  Costalrande 
in  der  Richtung  zur  Apicalecke  und  erlischt  zwischen  der  Apical- 
eeke  und  der  Costalzellenspitze.  Die  Nerven  der  undeutlichen  Sub- 
apicallinien sind  dunkel  umsäumt,  der  Apicalrand  ist  dunkel  ver- 
färbt und  der  Suturalrand  zur  Clavusspitze  hin  dunkel  gestrichelt. 
Nerven  und  Körnchen  des  Clavus  und  Corium  gelbbraun,  die 
Nerven  an  der  Basis  der  Deckflügel  und  in  der  Costalmembran 
zuweilen  grünlich.  Der  Ci;Stalrand  milchweiß  mit  matt  röth- 
lichem  Anflug.  Deckflügel  leicht  Aveiß  bestäubt  und  hyalin 
durchscheinend.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  Nerven.  Hinterleib 
und  Beine  schmutziggelb  oder  grünlichgelb,  Tarsen  bräunlich, 
die  Sj)itzen  der  Hinterschienendornen  schwarz. 

Länge  $$   19  mm. 

3.  Nephesa  aurantiaea  n.  sp. 
1   $,  Nord-Borneo  (Waterstradt). 

Körper  gelblich.  Stirn  mit  drei  Längskieleu,  von  denen  der 
mittlere  ziemlich  bis  zum  Chpeus  reicht.  Die  Seitenkiele  liegen 
in  der  oberen  Stirnhälfte  parallel  zu  den  Seitenrändern.  Das 
erste  Fühlerglied  kurz  und  grün,  das  zweite  über  doppelt  so  lang, 
keulenfVirmig  und  wie  die  Stirnränder  gelbbraun  gefärbt.  Fühler- 
borsten und  Augen  schwarz.  Pronotum  gewölbt,  am  Vorder- 
rande quereingedrückt  und  mit  einem  hinten  und  vorn  abge- 
kürzten Mittelkiel  versehen.  Schildchen  mit  drei  Längskielen 
und     gelbgrün      gefärbt     wie     das      Pronotum.       Deckschuppeu 

Stott.  eutomol.  Zeit.  1904. 


212 

grünlich.  Deckflüge]  hyalin  mit  grünlichem  Anflug,  hinten  gerade 
gestutzt  mit  abgerundeter  Apical-  und  scharf  rechtwinkliger 
Suturalecke.  Der  Costalrand  orangegelb,  der  Apical-  und  Sutural- 
rand  bis  zur  Clavusspitze,  sowie  die  Längs-  und  Quernerven  der 
Deckflügel  violettrosa,  ebenso  die  Körnchen  im  Clavus  und  im 
Corium.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  und  grünen  Nerven. 
Hinterleib  oben  grün,  unten  gelbgrün  wie  die  Beine.  Die  Kanten 
der  Schienen  und  die  Tarsen  angebräunt.  Hinterschienen  mit 
einem  Dorn.     Die  Spitzen  der  Hinterschienendornen  schwarz. 

Diese  Art  ^A■ird  durch  den  abgekürzten  Mittelkiel  des 
Pronotums  und  die  Farbe  der  Deckflügel  gekennzeichnet. 

Länge  ö"  1^  mm. 


Berichtigungen 

von  A.  llie$i»cii. 

Seitdem  es  mir  vergönnt  ist  den  Sitzungen  zweier  Berliner 
entomologischen  Vereine  beizuwohnen  und  ich  auch  Gelegenheit 
hatte  die  Schätze  des  Königl.  Museums  für  Naturkunde  zu  studiren, 
sind  mir  eine  Menge  Irrthümer  (auch  ein  Druckfehler)  in  meinen 
Arbeiten  aufgefallen,  die  zu  berichtigen  ich  hiermit  Veranlassung 
nehme.     Also: 

Stett.   ent.  Z.   1887  S.     42.     Vieris  napi    var.    hnjoitiae   ist   von 

schätzbarer  Seite  als  die  typische 
hryoniae  0.  angezweifelt  worden, 
doch  steht  sie  dieser  Form  so  nahe, 
daß  ich  eine  andere  Bezeichnung  für 
überflüssig  halte. 
^        „     „    1887    „    46.     Hibernia  ntpicapraria  W.  V.  ist  zu 

streichen. 
„        „     „    1888    „233.     Saponaria  officinalis  is\  zu  Btreiclu^n, 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1904. 


213 

Stett.  cnt.  Z.  1889  S.  336.     Ägrotis    ditrape,unn    Bklu    ist    z« 

streichen  uud  dafür  zu  setzen  Agrotis 
stigmatica  Hb. 
„        „     „    1891    „   363.     Das  von    Heyne    bezogene    Pärehen 

gehört  wirklich  zuAcrontjcfa  cuspis. 
jedoch  zu  der  von  ostpreußischen 
Exem])]uren  abweichenden  Form  var. 
obscurior.  Stertz's  Determiniruug 
war  daher  uni-ichtig. 
"        "    «    ^^^1    11  365.     Ayrotis    dUmpez-ivm    Bkh.    ist    zu 

streichen  und  dafür  zu  setzen  Agrotis 
utigtnatica  Hb. 
r        „    „    1891    „372.     Stütt  Dyschorista  snperha  Eh.  muR 

es  heißen  Dyschorista  snspecta  Hb. 
T        ■>.    „    1891    „  379.     Lies  Juditten  statt  Suditten. 
n        „    „    1897   „317.     Amn.  iahe  A.  liiteolaria  r.  A.  rubi- 

ginata,  f.  B.  gemmaria  r.  B.  cinc- 
tarici,  f.  B.  selenaiia  r.  B.  con- 
sortaria,  f.  C.  pnraria  r.  C.  pusaria, 
f.  S.  lunaria  i:  S.  bilunana. 
f.  H.  nanaria  r.  H.  trauaria.  f. 
E.  iniguata  r.  E.  insignafa.  Hin- 
zuzufügen ist  hier  noch  A.  mar- 
ginepnnctata. 
,,         „    „    1897    „  322.     Boannia    crepusci/laria    Hb.     var. 

frisfis    Riesen     ist     synonym     mit 
(lefeasaria  Frr. 
„        „    „    1897   „  324.     Eupithecia    irngucüa    Hb.     ist    zu 

streichen  und  dafür  zu  setzen  Eupi- 
thecia insignafa  Hb. 
''         "    "    ^^^'    •■)    162.     Synopsia  sociaria  ist    zu    slreiciien 

und  dafür  Boannia  gennnariu  trans. 
ad.  perfumariam  zu  setzen. 

stett.  entomol.  Zeit.  1Ö04. 


214 

Stett.  eilt.  Z.  1901  S.  167. '   Statt   Synopsia   sociaria   Hb.    muß 

es  heißen  Boarmia  gemmaria  Brahm 
traiis.  ad.  perfmnariam  Knaggs. 
Nach  dieser  Generalbeichte  2,laube  ich  mein  entomolosisches 

Gewissen  beruhigt  zu  haben. 


Yereiiis-Aiigelegeiilieiteii. 


Die  statutenmäßige  GeneralversammUmg  fand  am  17,  No- 
vember pr.  in  den  Eäumen  des  Stettiner  Museums  statt.  Der  Vor- 
sitzende gab  der  Yersammhing  einen  Ueberblick  über  den  Ver- 
mögensbestand des  Vereins  und  über  dessen  Thätigkeit  im  verflosse- 
nen Jahr.  Dem  Vereinsreiidanten  Herrn  Rektor  G.  Schröder 
wurde  für  seine  Kassenführung  Entlastung  ertheilt  und  der  Vor- 
stand einstimmig  wiedergewählt. 

Als  Mitglieder  waren  aufgenommen  ^^•orden   die  Herren: 

1.  Franklin     Müller,     Fürstlicher     Gewerbeinspektor 
in  Gera. 

2.  Stadtrath  Dr.   Rabbow  in  Stettin. 

3.  Landrath  Hagedorn  in  Ueckermünde. 

Durch  Tod  hat  der  Verein  folgende  Mitglieder  verloren: 

1.  Herrn  Dr.  med.  C.  Hinneberg  in  Potsdam, 

2.  ,,       W.   V.  Hedemann    in  Dresden, 

3.  „       Pfarrer  A.  Fuchs  in  Bornich, 

alle  drei  bekannte  Spezialisten  anf  dem  Gebiet  der  Kleinfalter- 
kunde, von  denen  namentlich  die  beiden  letzteren  ihre  Be- 
obachtungen auch  in  unserer  Zeitung  veröffentlicht  haben. 


stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


215 


Iiilialts-Tcrzeicliiüss. 


Gattungen  und  Arten  der  Valgiden  von  Sumatra  mid 
Burneo  von  Prof.  II.  J.  Kolbe.  S.  3.  —  Revision  der  Anoplog- 
nathiden  (Coleoptera  lamellicornia)  von  Dr.  Fried  r.  Oh  aus  in 
Hamburg.  (Hierzu  Tafel  I.  und  IL)  S.  57.  —  Zur  Nnl Ur- 
geschichte der  Lita  nitentella  Fuchs.  Von  Dr.  A.  Peti-y  in 
Nordhausen.  S.  176.  —  Nepticula  thuringiaca  n,  sp.  von  dem- 
selben. S.  179.  —  Beitrug  zur  Kenntniß  der  Flatiden  von 
Edmund  Schmidt  in  Stettin.  S.  182.  —  Berichtigungen  von 
A.  Riesen.  S.  212.  —  Vereins- Angelegenheiten.  S,  214.  — 
Inhalts- Verzeichniß.     S.  215. 


Ausgegeben  im  Februar  1904. 


Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


?  :i  SS^SBe©es©^SS=  S  v) 


Stettiiicr 


Entomologische  Zeitung. 


05.  «f alirsraiis:. 


»«•■■» 


Heft  IL 


STETTIN  1904. 


Druck  von  R.   Grassmaii  ii. 


&^^SaS^£äa£>SaSi^a&i3iS!3i^SSSSSSS^Sa00=>CXP0CX=>0£3£3g3gsg) 


Entomologische  Zeitung 

herausgegeljen  von  dem 

entomologischen  Vereine 

zu  Stettin. 


Rcdaction:  Dr.  Heinrich  Dohrn,   Vorsitzender. 
In  Commission  bei  der  Buchhandlung  R.  Friedländer  &  Sohn  in  Berlin. 

1904.  65.  Jahrgang.  Heft  II. 


Neue  exotisclie  Stapliyliniden, 

licschricljca   von    Dr.    Iflax    Bei'illiiauei*    in    Stuckerau. 

Alle  im  Nachfolgenden  beschriebenen  neuen  Arten  befinden 
sich,  soweit  nicht  etwas  anderes  bei  der  Einzelbeschreibung  be- 
merkt ist,  in  meiner  Sammlung  und  sei  den  einzelnen  Herren, 
A'on  denen  ich  diese  Arten  erhielt,  hiermit  wärmstens  gedankt; 
es  sind  dies  die  Herren :  A.  Bang-Haas,  Dr.  Dohrn,  Geheimrath 
Fischer,  H.  Fruhstorfer,  C.  Lange,  Dr.  Plason  und  A.  Schuster. 
Im  Besonderen  muß  ich  wiederum  meinem  hochverehrten  Freunde 
Custos  L.  Ganglbauer  meinen  herzlichsten  Dank  aussprechen  für 
die  gleichmäßig  liebenswürdige  Unterstützung  meiner  Arbeiten 
und  für  die  Benutzung  der  Musealsammlung. 

Holosus  sinuatus  nov.  spec. 

Niger,  nitidissimus,  subtiiissime  alutaceus,  pedibus  testaceis, 
antennis  ferrugineis:  capite  fere  impunclato,  thorace  lateribus 
fortiter  sinualo,  prope  marginem  foveola  magna,  elytris  striis 
tril)us  subtilibus,  abdomine  subtiliter  striolato.     Lg.  vix  2  mm. 

Mentawei  (Si  Oltan,  leg.  Modighani). 

Eine  winzige  zierliche  Art,  durch  die  Längsstriche  auf  den 
Flügeldecken  gut  charakterisirt. 

Stett.  ontoniol.  Zeit.  1904.  15 


218 

Schwarz,  stark  glänzend,  im  Grnnde  änßerst  fein  quer- 
gestrichelt, die  Fühler  und  Taster  rostroth  bis  rostbraun,  die 
Beine  und  die  Hinterränder  der  Abdominalsegmente  röthlichgelb. 

Kopf  viel  schmäler  als  das  Halsgchild,  vorn  mit  zwei  grübchen- 
förmigen  Eindrücken,  fast  unpunktirt;  Fühler  ziemlieh  stark  und 
kräftig,   die  vorletzten  Glieder  stark   quer. 

Halsschild  etwas  schmäler  als  die  Flügeldecken,  nur  wenig 
breiter  als  lang,  im  ersten  Drittel  am  breitesten,  von  da  nach 
vorn  wenig,  nach  hinten  stark  ausgeschweift  verengt,  neben  dem 
Seitenrande  vor  den  Hinterecken  mit  einer  großen,  tiefen  Grube, 
sonst  ohne  Eindrücke,  sehr  fein  und  ziemlich  weitläulig,  aber 
deutlich  punktirt. 

Flügeldecken  etwas  länger  als  das  Halsscliild,  äußerst  fein 
und  einzeln  punktirt  mit  je  3  fein  eingegrabenen  Längsstrichen, 
einem  neben  der  Naht,  aber  in  einiger  Entfernung  von  derselben 
verlaufenden,  hinten  der  Naht  genäherten  Streifen,  einem  von  der 
Schulter  über  die  Scheibe  verlaufenden,  dem  Rande  genäherten 
Streifen  und  einem  ebenfalls  an  der  Schulter  beginnenden  Seiten- 
streifen. 

Hinterleib  kaum  ])unktirt,  an  der  Basis  der  vorderen  Seg- 
meute chagrinirt,  an  den  Seiten  mit  einigen  schrägen  Längsstrichen. 

Eleusis  cephalotes  nov.   spec. 

Nigerrima,  uitidissima,  elytris  pectore  abdomineque  rufo- 
testaceis,  elytrorum  a])ice  abdominisque  ultimis  segmentis  nigris; 
capite  subtiliter  strigosulo,  medio  fortiter  densius  punctato,  thorace 
semiorbiculari  subtilissime  parcissime  punctato.     Lg.   6  mm. 

Mexiko  (Koltze  leg.). 

In  der  Färbung  und  Gestalt  der  fnixfa  am  nächsten  ver- 
wandt; von  derselben  durch  schwarze  Hiiiterleibsspitzc,  gelbe 
Hinterbrust,  die  eigenartige  Punktirung  des  Kopfes,  sowie  durcli 
das  fast  glatte  Halsscliild  und  ebensolche  Flügeldecken  verschieden. 

Kopf,  Halsschild  und  die  zwei  letzten  Abdominalsegmente 
tiefsehwarz,    die  Vorderbrust  und    das  hintere  Drittel  der  Flügel- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


219 

decken  eclnvarzlieh,  der  übrige  Theil  der  Flügeldecken,  die  vier 
ersten  Abdominalsegmente,  sowie  die  Hinterbrust  und  die  Mittel- 
und  Hinlerbeine  bell  rötblicbgelb,  die  Fühler,    der  Mund  und  die  ' 
Vorderbeine  rosirolh,   die  Vordersehenkel  bräunlich. 

Kopf  so  breit  wie  das  Halsschild,  deutlich  breiter  als  lang, 
sturk  glänzend,  fein  längsgestrichelt  und  sehr  fein  und  weitläufig 
punktirt;  in  der  Mitte  befindet  sich  eine  ungefähr  dreieckige 
Partie,  welche  grob  und  tief  und  ziemlich  dicht  unregelmäßig 
punktirt  ist.  Die  Augen  sind  mäßig  groß,  die  gewölbten  Schläfen 
hinter  denselben  ungefähr  so  lang  als  ihr  Längsdurchmesser. 
Die  Fühler  sind  ziemlich  schlank,  die  vorletzten  Glieder  nicht  quer. 

Halsschild  so  laug  wie  breit,  hinten  fast  halbkreisförmig 
gerundet,  ohne  Andeutung  von  Ecken  oder  Zähnen,  stark  glän- 
zend, glatt,  an  den  Seiten  äußerst  fein  gestrichelt,  äußerst  fein 
und  weitläufig  punktirt,  in  der  Mittellinie  scharf  gefurcht. 

Flügeldecken  wenig  breiter  als  das  Halsschild,  etwas  länger 
als  dieses,  stark  glänzend,  äußerst  fein  längsgestrichelt,  mit  je 
einem  eingestochenen  Punkte,  fast  unpunktirt. 

Abdomen  sehr  stark  glänzend,  fast  unpunktirt. 

Oxytelus  curtus  nov.  spec. 

Nigerrimus,  nitidus,  bievis  pcdibus  testaceis,  ehtris  fulvo- 
nKu-ululis:  fronte  profunde  lateque  impressa,  Uiteribus  carinato- 
marginatis,  antennis  brevissimis,  clavicornibus;  tliorace  longitudine 
duplo  latiore,  trisulcalo,  lateribus  profunde  impresso,  elylris  sat 
fortiter  dense  punctato-strigosis.     Lg.  4  mm. 

Neu-Holland. 

Von  sehr  kurzer,  breiter  und  gedrungener  Gestalt,  älmlieh 
wie  bei  Oxtjtdux  disripcnnis  Fauv.,  glänzend  tiefschwarz,  eine 
Makel  auf  den  Flügeldecken  neben  dem  Sehildchen,  die  ganze 
Naht  entlang  mehr  oder  minder  röthlich,  die  Beine  gelb. 

Kopf  beim  ,^  fast  so  breit,  beim  $  viel  schmäler  als  das 
Halsschild,  vorn  tief  und  breit  eingedrückt,  vorn  an  den  Seiten 
scharf  gerandet;  der  erhabene  Kand  setzt  sich  neben  dem  Linen- 

Slolt.  eiitoniol.  Zeit.  1904.  ,  i^^ 


220 

rande  der  Augen  bis  hinter  dieselben  fort,  in  der  Mitte  des 
Scheitels  befindet  sich  ein  großer,  grübchenfürmiger  Punkt,  sonst 
ist  der  Kopf  ziemlich  weitläufig,  beim  ,^  feiner,  beim  $  viel 
stärker,  unregelmäßig  punktirt.  Fühler  sehr  kuiz,  das  erste 
Glied  mäßig  lang,  gegen  die  Spitze  gleichmäßig  verdickt,  die 
vorletzten  Glieder  gut  dreimal  so  breit   wie  lang. 

Halsschild  doppelt  so  breit  wie  lang,  mit  3  ausgeprägten 
Längsfurchen,  an  den  Seiten  vorn  tief  und  breit  niedergedrückt, 
die  Basis  in  der  Mitte  nach  rückwärts  gezogen,  mäßig  stark  und 
mäßig  dicht  punktirt,  wie  der  Kopf  sehr  stark  glänzend. 

Flügeldecken  kaum  länger  als  das  Halsschild,  stark  quer, 
ziemlich  kräftig  und  besonders  gegen  die  Seiten  zu  dicht  längs- 
rissig punktirt,    weniger  glänzend  als  der  Vorderkörper. 

Abdomen  unpunktirt,   matt  chagrinirt, 

Q.  Siebenter  Bauchring  tief  und  schmal  ausgeschnitten,  der 
sechste  in  der  Mitte  tief  dojipelbuehtig,  so  daß  die  Mitte  zahn- 
förmig  vorgezogen  erscheint. 

Oxytelus  rugicollis  nov.  spec. 

Piceo-testaceus  nitidulus,  antennis  capiteque  nigris,  femoribus 
albidis,  anteunis  parum  incrassatis,  thorace  elytrisque  fortiter  dense 
rugosopunctato.     Lg.  3,5  mm. 

Neu -Holland. 

Eine  mittelgroße  glänzende  Art  des  Siibgenus  Anotylus, 
durch  das  dicht  und  stark  runzlig  i)unktirte  Halsschild  aus- 
gezeichnet. 

Schmutzig  gelb,  der  Ko])f  und  die  Fühler  mit  Ausnahme 
des  ersten  gelblichen  Gliedes  f^chwarz,  die  Schenkel  weißgelb. 

$.  Kopf  schmäler  als  das  Halsschild  mit  kleinen  Augen  und 
laugen  die  Augeulänge  erreichenden  Schläfen,  die  Stirn  vom 
übrigen  Kopfe  durch  eine  tiefe  hufeisenförmige  Furche  getrennt, 
am  Scheitel  mit  einem  Grübchen,  ziemlich  dicht  grobrunzlig 
punktirt.  Fühler  ziemlich  lang,  ihr  erstes  Ghed  gleichmäßig  gegen 
die  Spitze  verdickt,  ziemlich  kurz,  die  vorletzten  Glieder  ungefähr 
um   die  Hälfte  breiter  als  lang. 

Stütt.  entomol.  Zeit.  1904. 


221 

llalsscliild  wenig  scliinülcr  uls  die  Flügeldecken,  etwas  mehr 
als  nm  die  Hälfte  breiter  als  lang,  nach  rückwärts  wenig  verengt, 
überall  dicht  grobrunzlig  punktirt.  die  Punkte  ganz  in  einander 
fließend,  wodurch  die  drei  Längsfurchen  und  der  seitliche  Ein- 
druck  undeutlich   werden. 

Flügeldecken  länger  als  das  Halsschild,  etwas  weniger  grob- 
runzlig punktirt,  gegen  die  Seiten  und  die  Hinterecken  längs- 
gerunzelt. 

Hinterleib  chagrinirt.   unpunktirt. 

Das  Q    ist  vorläutlg  noch  unbekannt. 

Ein  einzelnes  Stück. 

Oxytelus  opacinus  nov.  spec. 

Nigerrinius,  opaeus,  latiusculus,  pedibus  testaceis,  elytris 
strigosopunctatis,  abdomine  parce  evidenter  punctato,  tibiis  anticis 
apice  haud  sinuatis.     Lg.  2  mm. 

Brasilia   (S.   Catharina,   leg.  Lüderwaldt). 

Dem  ü.vijfelns  piimihis  Er.  sehr  ähnlich,  von  derselben 
Größe,  aber  deutlieh  breiter  und  in  nachfolgenden  Punkten  von 
demselben  unterschieden. 

Der  Vorderkörper  ist  ganz  matt,  ohne  den  dem  pumilus 
eigenen  schwachen  Schimmer,  der  Kojjf  ist  kürzer  und  breiter, 
das  Halsschild  nach  rückwärts  weniger  verengt,  die  Flügeldecken 
sind  stärker  und  deutlicher  längsrissig  punktirt,  der  Hinterleib 
zeigt  ebenfalls  (iuc  viel  deutlichere  und  weniger  spärliche 
Punktirung. 

Am  meisten  in  die  Augen  fallend  ist  der  Unterschied  in 
der  Bildung  der  Yordertarsen^  diese  sind  nicht,  wie  bei  pumilus  Er., 
an  der  Spitze  ausgerandet,  sondern  wie  bei  lefracarinatiis  Bl. 
bis  zur  Spitze  gleich  breit. 

Auch  in  der  Färbung  ist  ein  augenfälliger  Unterschied  fest- 
zustellen: wähn-nd  bei  piimiliis  Er.  die  Beine  schwarz  sind,  sind 
sie  bei  opacinus  gelb. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


222 

Parosorius  nov.  gen. 

Corpus  pavvum,  elongatiim,   lineare,   convexum,  alatimi. 

Caput  magnum,  cum  oculis  prominentibus  thoi-ace  latius. 
T'äipi  maxillares  crassi,  breves,  4-articulati,  avticulo  ultimo  liaud 
subulato.  Antennae  haud  fractae,  breves,  articulis  penultimis 
fortiter  transversis. 

Thorax  subquadratus,   eljtrorum  latitudine. 

Scutellum   magnum,  trianguläre. 

Eljtra  thoraee  multo  longiora. 

Abdomen  immarginatum,  eylindricum,  forte  punctatum. 

Pedes  graciles,  tibiis  haud  dilatatis,  ncc  spinosis,  tarsis 
3-articulatis. 

Im  Habitus  einem  Co?npsochilits  nicht  unähnlich,  in  Folge 
des  ungerandeten  vollkommen  cylindriechcii  Abdomens  und  des 
breiten  Kopfes  jedoch  in  die  nächste  Nähe  von  Osorius  zu 
stellen,  von  dieser  Gattung  jedoch  schon  allein  durch  die  drei- 
ffliedrio-en  Tarsen  und  die  nicht  erweiterten  und  nicht  bedornten 
Schienen  leicht  zu  trennen. 

Ich  begründe  diese  neue  Gattung  auf  den  von  mir  irrthümlich 
als  Ancaeus  beschriebenen  A.  Foersteri  m. 

Aus  Sumatra. 

Megalops  brevipennis  nov.  spec. 

Nigerrimus,  nitidissimus,  polilus,  eljtrorum  macula  a])icali 
rufa,  antennis  praeter  clavam,  palpis  pedibusque  testaceis;  capite 
transverse  aequaliter  convexo,  thoraee  quadrisulcato,  linea  media 
inimpressa,  eljtris  thoraee  brevioribus.     Lg.   3,5  mm. 

Brasilien  (Blumenau). 

Mit  Megalops  puncfatus  Er.  nahe  verwandt,  ähnlich  ge- 
färbt, aber  durch  den  nicht  eingedrückten  Kopf,  die  keine  Punkte 
oder  Eindrücke  zeigende  Mittellinie  des  Halsschildes,  durch  kürzere 
Flügeldecken  u.  s.  w.  genügend  verschieden. 

Schwarz,  sehr  stark  glänzend,  sj)iegelglatt,  eine  gemeinsame 
große    Makel    am    Nahtwinkel    der    Flügeldecken    gelbroth,    die 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


223 

Fühler  mit  Aiismiliiiic  (Uv  bräimlicliou  Spitze,  die  Taster  und 
Beine  hellg^elbi 

Kopf  viel  breiter  als  das  Halsscliild,  ziemlich  gleiehmäßig 
oe\v()lbt,' neben  dem  Innenrande  der  Augen  und  auf  der  Stirn 
mit  einigen  sehr  groben  Punkten,  der  Scheitel  glatt.  Fühler  fast 
wie  bei  punctafus. 

Halssehild  nur  sehr  ^Yenig  breiter  als  lang,  an  den  Seiten 
vor  der  Mitte  mit  zwei  scharfen  Zähnchen,  mit  vier  tiefen  un- 
regelmäßigen sehr  grob  punktirten  Furchen,  welche  in  der  Mitte 
durch  die  glatte,  keine  Eindrücke  oder  Punkte  zeigende  Mittel- 
linie getrennt  sind,  neben  der  letzteren  im  hinteren  Drittel  jeder- 
seits  mit  einem  scharf  eingestochenen  Punkte. 

Flügeldecken  deutlich  kürzer  als  das  Halssehild,  mit  je  2 
einander  sehr   genäherten  in  eine  Längsreihe  gestellten   Punkten. 

Abdomen  glänzend  glatt,  unpunktirt. 

Pinophilus  Eppelsheimi  nov.  spec. 

Nioerrimus,  nitidus,  elytris  rulis,  pedibus  piceis,  tarsis, 
antennis  palpisque  ferrugineis;  capite  fortius,  thorace  transverso 
fortiter  densius  punctatis,  elvtris  thoracis  longitudine,  fortiter  sub- 
ruooso-punetatis,  abdomine  subtiliter  dense  punctato.    Lg.  12  mm. 

Sumatra. 

Tiefschwarz,  ziemlich  glänzend,  die  Flügeldecken  dunkel- 
rot h,  die  Fühler.  Taster  und  Tarsen  hell  rostroth.  die  Schenkel 
und  Schienen,  pechschwarz. 

Kopf  schmäler  als  das  Halsschild,  der  Klypeus  und  ein  mit 
demselben  zusammenhängender  Fleck  jederseits  oberhalb  der 
Fühlerwurzel,  welcher  bis  weit  gegen  die  Mitte  reicht,  spiegel- 
"latt,   sonst  ziemlich   stark   und   mäßig  dicht  punktirl. 

Halsschild  so  breit  wie  die  Flügeldecken,  um  ein  Viertel 
breiter  als  lang.  n)it  parallelen  Seiten,  verrundeten  Ilinterccken 
und  in  der  Anlage  deutlich  markirten  fast  spitzwinkligen  Vorder- 
ecken,  sehr  grob  und   tief,   mäßig  dicht    punktirt. 

Stott.  entoruol.  Zeit.  l'J04. 


224 

Flügeldecken  so  lang  wie  das  Halsscliild,  grob,  deutlich 
runzlig  und  mäßig  dicht  piinktirt. 

Abdomen  gleich  breit,  zienihch  fein,  an  der  Basis  der  ein- 
zelnen Dorsalsegmente  dicht,  gegen  den  Hinterrand  der  Segmente 
zn  allmählich  weitläufiger  punktirt,  mäßig  dicht  behaart. 

Medon  mimeticus  Fauv.  nov.  spec. 

Piceus,  elytrorum  angulis  apicalibus,  abdominis  segmentorum 
marginibus  rufis,  antennis,  palpis  pedibusque  ferrugineis;  capite 
thoraceque  subtilissime  pareius  punctatis,  nitidis,  eljtris  subtilitcr 
confertissime  asperatim  punctatis,  subopacis.     Lg.  5,5  mm. 

Madagaskar  (Port  Daufin). 

In  der  Größe  und  Gestalt  dem  Medon  spectabilis  Kr.  ähnlich, 
aber  mit  glänzendem  Voi'derkörper,  viel  kleineren  Augen,  längerem 
Kopfe  u.  s.  w. 

Pechschwarz,  die  Außenecken  der  Flügeldecken  und  die 
Hinterränder  der  Abdominalsegmente  röthlich,  die  Fühler  mit 
Ausnahme  der  schwärzlichen  Wurzel,  die  Taster  und  Beine 
dunkel  rostroth. 

Kopf  so  breit  wie  das  Halsschild,  etwas  breiter  als  lang, 
sehr  fein  und  ziemlich  spärlich  punktirt,  glänzend,  mit  kleinen 
Augen,  die  Schläfen  hinter  denselben  fast  dreimal  so  lang  wie 
ihr  Längsdurchmesser. 

Halsschild  so  breit  wie  die  Flügeldecken,  so  lang  wie  breit 
mit  verrundeten  Ecken,  äußerst  fein,  schwer  erkennbar  punktirt, 
mit  unpunktirter  Mittellinie,  glänzend. 

Flügeldecken  länger  als  das  Halsschild,  mäßig  fein  aber 
sehr  dicht,  deutlich  körnig  punktirt. 

Hinterleib  äußerst  fein  und  sehr  dicht  punktirt  und  dicht 
behaart. 

Ich  besitze  von  dieser  Art  ein  einzelnes  von  Dr.  Plason 
herrührendes  Exemplar,  welches  ich  von  Herrn  A.  Fauvel  als 
mimeticus  Fauv.  var.  bestimmt  erhielt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


22r> 

Agerodes  Germaini  iiov.  spec. 

Niger,  nitidissimus,  capite,  thoruce  elytrisque  cyancis,  nb- 
doiiiinis  apicc  aiigiiste  testaceo;  capite  oblongo,  latitudine  imillo 
ongiove,  tL'inp(>ril)us  itlutact-is,  thorace  oblongo,  puncto  laterali 
externo  a  marginc  anteriore  multo  niagis  remolo  quam  interno- 
clytris  thorace  multo  lougioribus.     Lg.  17  mm. 

Bolivien  (Chaco). 

Diese  Art  ist  in  der  Färbung  und  Gestalt  dem  Agerodes 
tetiiporalis  Sharp,  von  welchem  mir  allerdings  nur  ein  $  vor- 
liegt, täuschend  ähnlich. 

Der  Kopf,  das  Halsschild  und  die  Flügeldecken  sind  aber 
bei  gleicher  Breite  bedeutend  länger,   viel  länger  als  breit. 

Am  Kopfe  sind  weiter  die  Schläfen  deutlich,  bei  temjmralis 
jedoch  kaum  sichtbar  ehagrinirt. 

Der  seitliche  Nabelpunkt  auf  dei  Vorderhälfte  des  Hals- 
schildes ist  viel  weiter  nach  hinten  gerückt,   als   bei  temporalis. 

Die  Flügeldecken  sind  viel  länger  als  das  Halsschild.    End- 
es o 

lieh  ist  bei  temporalis  Sharp  das  apikale  Drittel  des  siebenten 
Dorsalsegmentes  röthlichgelb,  bei  Germaini  jedoch  schwarz-. 

Das  Q  unterscheidet  sich  vom  h^  durch  viel  breiteren  und 
dadurch  kürzer  erscheinenden  Kopf,  stärkere  Chagrinirung  der 
Schläfen  und  stärkere  Eindrücke  am  Hinterrande  der  Augen.  Der 
Kopf  ist  viel  breiter  als  das  Halsschild  und  fast  breiter  als  lang. 

Ich  erhielt  2  Exemplare  dieser  Art  von  Herrn  Bang-Haas 
unter  dem  Namen  Xantholintis  Germaini  Fauv. 

Agerodes  pulcher  nov.  spec. 

Niger,  nitidissimus,  capite  thoraceque  aureis,  elytris  chaly- 
baeis,  abdomine  nigro-aeneo,  apice  testaceo;  capite  subtus  sub- 
tiliter  parcius  punctato,  non  ruguloso,  temporibus  denticulatis. 
Lg.  15 — 17  mm. 

Ecuador  (Santa  Inez,  leg.   R.  Haensch  S.). 

Von  Agerodes  coeruleus  Motsch.,  abgesehen  von  der  Fär- 
bung durch  breiteren,   kürzeren,  unten  nicht  gerunzelten,  sondern 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1904. 


22(> 

ziemlich  fein  und  ziemlich  weitläulig  punktierten  Kopf,  hinten 
gezähnte  oder  abgestumpfte  Schläfen  und  deutlichere,  weniger 
-weitläufigere  Punktirung  der  Flügeldecken  verschieden. 

Der  Körper  ist  schwarz,  Kopf  und  Halsschild  goldglänzend, 
die  Flügeldecken  tiefblau,  der  Hinterleib  mit  deutlichem  Bronce- 
schimmer,  das  letzte  Segment  rölhlichgelb. 

Kopf  bei  beiden  Geschlechtern  spiegelglatt,  viel  breiter  als 
lang,  nach  rückwärts  stark  erweitert,  beim  ,^  viel  breiter,  beim 
$  so  breit  wie  das  Halsschild,  an  den  Hinterecken  beim  ,^  spitzig- 
gezähnt,  beim  $  deutlich  abgestumpft,  vorn  mit  den  normalen 
Furchen  und  Punkten,  die  Seitenfuichen  sind  jedoch  stärker  als 
bei  coertdeus  Mots.,  auch  sind  die  Punkte  am  Hinterrande  etwas 
zahlreicher  als  bei  diesem.  Hinter  den  Augen  ist  die  Stirn  beim 
(^  stumpf  gefaltet  und  erhaben,  beim  $  gleichmäßig  gewölbt;  die 
Unterseite  ist  äuß?rst  fein,  längs  geritzt  aber  nicht  gerunzelt, 
ziemlich  fein  und  wenig  dicht,  unregelmäßig  punktirt. 

Halsschild  schmäler  als  die  Flügeldecken,  länger  als  breit, 
mit  fast  geraden  Seiten,  nach  vorn  kaum  verengt,  spiegelglatt, 
außer  den  Kandpunkten  nur  in  der  Nähe  des  Vorderrandes  jeder- 
seits  mit  einigen  großen  Nabelpunkten. 

Flügeldecken  viel  länger  als  das  Halsschild,  in  der  Naht-, 
Rücken-  und  Schulterpunktreihe  stark  und  ziemlich  tief,  sonst 
seicht  und  weitläufig,  unbestimmt  punktirt  und  schwach  gerunzelt. 

Hinterleib  glänzend,  in  der  Mitte  fast  unpunktirt,  seitlich 
mäßig  fein  und  ziemlich   weitläufig-  punktirt. 

Agerodes  semiviolaceus  nov.  spec. 

Nigerrimus,  nitidissimus,  capite  thoraceque  purpureo-violaceis, 
elvtris  chalybaeis,  abdominis  segmento  octavo  testaceo:  cai)ite 
thoraceque  subtilissime  evidenter  punctatis,  temporibus  rotundatis, 
non  denticulatis.     Lg.   16  mm. 

Bolivia. 

Sehr  charakteristisch  durch  die  deutlich  hervortretende, 
wenn    auch  sehr    feine  Punktirung  des  Kopfes  und  Halsschildes; 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1904. 


227 

mit  pidcher  m.  naht!  verwandt,  aher  mit  viel  breiterem,  kürzeren 
Kopfe,  matt  gestrichelten  Seiten  desselben  und  kürzerem  Halsschilde. 

Selnvarz.  Kopf  und  Halsschild  mit  violettem  Purpurglanz, 
Flüoeldeeken  blau,  das  8.  Dorsalsegment  i>elb. 

Kopf  beim  ,j  hinten  viel  breiter  als  das  Halsschild,  so 
breit  wie  lang,  sehr  fein  und  wenig  dicht,  aber  deutlich  punktirt, 
hinter  dem  Hinterrande  der  Augen  mit  zwei  nach  rückwärts 
divergirenden  Längsfalten,  zwischen  denselben  niedergedrückt  und 
matt  gestrichelt,  auf  der  Unterseite  sehr  dicht  längsgestriehelt, 
matt   und   deullicli,   zienilieh   dicht   punktirt. 

Halsschild  etwas  länger  als  breit,  ziemlich  gleich  breit  mit 
geraden  Seiten,  vorn  jederseits   mit  einigen  großen  Nabelpunkten. 

Flügeldecken  viel  länger  als  das  Halsschild,  außer  den  3 
normalen  Borstenpunktreihcn  fein  und  seicht,  weitläufig  punktirt. 

Abdomen  \\('itläulig  und  fein  punktirt,  in  der  Mitte  fast 
unpunktirt. 

Ich  besitze  ein  einziges  Stück,  welches  ich  von  Herrn 
Bang-Haas  unter  dem  Namen  semiciolaceiis  Fauv,  erhielt. 

Agerodes  capitalis  Fauv.  i.  1.  nov.  spec. 

Niger,  nitidissimus,  capite  thoraceque  nigro-violaceis,  elvtris 
anoque  rufotestaceis,  abdomine  nigro-aeneo;  capite  sat  fortiter 
densius  punetato.     Lg.   16  mm. 

Brasilia  (Espirito-Santo,   ex  coli.   Fruhstorfer). 

Hl  der  Körpergestalt  und  Färbung  mit  Agerodes  festicus  Er. 
sehr  nahe  verwandt  und  mit  demselben  leicht  zu  verwechseln, 
von  ihm  fast  nur  durch  die  gelbe  Hinterleibsspitze  und  die  Puuk- 
tirung  des  Kopfes. zu  trennen. 

Dieser  it^t  nämlich  fast  ebenso  kräftig,  wie  bei  festicus  Er., 
kräftig  aber  viel  weniger  dicht  punktirt^  auf  der  Scheitelpartie 
beiludet  sich  ein  ausgedehnter  unpuuktirter  Fleck,  während  dies 
bei  fesfivtfs  Er.  nicht  der  Fall  i^t.  Dagegen  befinden  sich  hinter 
dem  Ilinlerrande  der  Augen  gegen  den  Seheitel  zu  bei  (•aj)il((lis 
mehr   Nabeljiunkte   alt;   bei   fesliciis. 

Stott    eiitomol.  Zeit.  l'J04. 


228 

Der  Küfer  ist  .selnvurz,  Kopf  und  HaLssehild  mit  diiukel- 
violetteni,  der  Hinterleib  mit  leichtem  Erzglanz,  die  Flügeldecken, 
das  achte  und  die  Spitze  des  siebenten  (fünften  vollkommen  frei- 
liegenden) Dorsalsegmentes  und  die  korrespondierende  Partie  der 
Bauchsegmente  röthlich  gelb.  Die  Fühler  sind  pechschwarz,  der 
Mund  und  die  Tarsen  mehr  oder  minder  dunkel  rostrotii. 

Agerodes  denticulatus  nov.  spec. 

Nigerrimus,  nitidissimus,  ehtris  anoque  rufotestaceis,  an- 
tennarum  articulo  prinio  pedibusque  piceis,  antennarum  arti- 
culis  2 — 11,  palpis  tarsisque  ferrugineis;  capite  latitudine  vix  (,£*) 
aut  purum  ($)  longiore,  angulis  posterioribus  fortiter  denti- 
culatis  (,3)  aut  obtusis  ($),  fronte  subtiliter  sparsim  punctato, 
temporibus  sat  fortiter  denseque  (,5^)  aut  subtilissime  parce  ($) 
punctatis,  thorace  latitudine  i)arum  longiore.     Lg.    12  mm. 

Brasilia  (S.  Catharina.  Rio  Capivary,  leg.  Fruhstorfer  1888). 

Ungefähr  vom  Aussehen  des  Agerodes  fest'wns  Er.,  vier- 
mal kleiner,  mit  küizerem  Kopf  und  Halsschild,  feinerer  und 
weitläufigerer  Punktirung  des  Kopfes,   auch  sonst  verschieden. 

Schwarz,  die  Flügeldecken  und  die  breite  Hinterleibsspitze 
röthlichgelb,  die  Fühler  mit  Ausnahme  des  pechschwarzen  ersten 
Fühlergliedes,  die  Taster  und  Tarsen  rostroth.  die  Schenkel  und 
Schienen  pechschwarz. 

,^.  Kopf  breiter  als  das  Halsschild,  kaum  länger  als  breit, 
nach  vorn  verengt,  hinten  jederseits  mit  einem  scharfen,  ziemhch 
großen  Zähnchen,  auf  der  Oberseite  außer  den  Augenpunkten 
fein  und  weitläufig,  hinten  fast  gar  nicht  punktirt,  hinter  den 
Augen  ziemlich  kräftig  und  dicht  aber  ungleichmäßig  punktirt, 
luiten  glänzend  glatt,  mit  ziemlich  kräftiger  und  mäßig  weit- 
läufiger, unregelmäßiger  Punktirung. 

Halsschild  schmäler  als  die  Flügeldecken,  etwas  länger  als 
breit,  der  äußere  Porenpunkt  vom  Vorderrande  nicht  weiter  ab- 
gerückt als  der  innere. 

etett.  entomol.  Zeit.  1904. 


229 

FlUo-eldccken  etwas  länger  als  das  Halsschild,  außer  den 
normalen  Punktreilien  zienilieh  kräftig  nnd  mäßig  ^A•eitläufig  un- 
gU'ielimäßig  punktirt. 

^.  Kopf  viel  K'hniäler  und  dadurch  länger  erscheinend. 
deutlich  länger  als  breit,  nicht  breiter  als  das  Halsschild,  hinten 
mit  seh  wach  angedeuteten,  slumpl'en  Ecken,  hinter  den  Augen 
fein   uiul   weitläniig   punktirt. 

Agerodes  fiater  nov.  spec. 

$.  Nigerrimus,  nitidissimus,  elytris  anoquc  rufotestaceis, 
antennis,  ore  pedibusque  laete  ferrugineis^  capite  supra  subtiliter 
parcius,  subtus  sat  fortiter  densius  punctato,  angulis  posterioribus 
rotundatis.     Lg.  12  mm. 

Brasilia  (Espirito  Santo). 

,^  latet. 

In  der  Körpergestalt  dem  Agerodes  denüculuius  so  ähnlich, 
daß  es  genügt,  die  wenigen  unterscheidenden  Merkmale  fest- 
zustellen. 

Am  aueenfälligsten  ist  der  Unterschied  in  der  Färbung. 
Die  Fühler  und  PJeine  sind  nämlich  im  Ganzen  hellrostroth. 

Der  Kopf  ist  etwas  stärker  und  viel  weniger  weitläufig 
liunktirt.  hinten  ohne  Andeutung  von  stumpfen  Ecken,  gleich- 
mäßig gerundet,  auf  der  Unterseite  ziemlich  kräftig  und  doppelt 
so  dicht   punktirt,  weniger  glänzend  als  bei  deniicidaiiis. 

Die  Flügeldecken  endUch  scheinen  mir  etwas  dichter  punk- 
tirt zu  sein. 

Von  dieser  Art  besitze  ich  ein  einziges  ?,  welches  ich  der 
Güte  des  Herrn   A.  Bang-Haas  in  BlascMitz  verdanke. 

Agerodes  quadriceps  nov.  spec. 
Nigro-acneus,  nitidissimus,  elytris  anoque  rufotestaceis,    an- 
tennis,    palpis    pedibusque    ferrugineis;    ^    capite    subquadrato, 
paruni  transverso,    subtiliter  parcius    punctato,    Ihorace  latitudine 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


230 

])aruni  longiore,  elytris  hoc  niuKo  loiigioiibus;  $  capite  longlorc 
et  augustiore.     Lg.   12 — 14  mm. 

Espirito  Santo  (Brasilia). 

Diese  Art  iet  durch  die  Form  des  Koplrs  iiiininillich  im 
mäiinlichen   Gesehlechte  selir  leiclit  keuiithch. 

Schwarz-erzl'arbig,  die  Flügeldecken  und  die  Hinterleibsspitze 
von  der  Hälfte  des  siebeuten  (lunften  freiliegenden)  Dorsal- 
sesnientes  an  hell  röthlichüelb.  die  Fidder,  Taster  und  lieiiic 
dunkel  rostroth  bis  peehbraun. 

Kopf  beim  q  viel  breiter  als  das  Halssehild,  schwach  (juer, 
zieudidi  viereckig,  mit  slumj)fen  Hinterwinkeln,  nach  vorn  nur 
Avenig  verengt,  oben  glänzend,  außer  den  großen  Augeni)uid\ten 
ziemlich  fein  und  mäßig  wcitläulig  punktirt,  auf  dem  Scheitel  mit 
einem  großen  unpunktirten  Fleck,  an  den  Seiten  hinter  den  Augen 
mit  je  zwei  ])aralJelen  ziemlich  liefen  Furchen,  daselltst  malt 
gerunzelt,  auf  der  Unterseite  glänzend  glatt,  sehr  fein  und  zer- 
streut punktii't;  beim  V  ^^^  ^^tr  Kopf  viel  schmäler,  so  breit  wie 
das  Halsschild,  etwas  länger  als  breit,  an  den  Seiten  hinter  den 
Augen  ohne  2  Furchen. 

Halsschild  schmäler  als  die  Flügeldecken,  etwas  länger 
als  breit,  ziemlich  }»urallelseitig,  der  seitliche  Augenj)unkt  vdui 
Vorderrande  nur  wenig  Mcitev  entfernt  als  der  innere. 

Flügeldecken  vi<l  länger  als  das  HalsschikI,  außer  den 
kräftigen   Längsreihen  fein   und   wcitläulig   ]iunktirt. 

Hinterleib  fein  und  wcitläulig  punktiit.  in  der  Mitte  uhilt 
und   äußerst   fein   quer  gestrichelt. 

Von  Herrn  iJang-Haas  als  Xantlioliinis  (jnudriccpa  Fvl. 
erhalten. 

Eulissus  silvaticus  nov.  sp. 

Nigerrimus,  nitidissimus,  antennis,  ore  ])edibus(jiie  ])iceis: 
capite  fortitcr  densequc  irregulariter  imnctato,  thorace  inij)unctal(i. 
abdominc  subtiliter  densius  punctato.     Lg.   17  mm. 

Madagaskar. 

Stott.  CDlomol.  Zeit.  1904. 


231 

Dem  Eulissus  euer  Lap.  in  der  Körpergeslalt  und  Färbung 
recht  ähnlich,  doppelt  kleiner,  durch  die  Punktirung  des  Kopfes 
sofort  zu  unterscheiden. 

Tiefschwarz,  die  Fühler,  Taster  und  Beine  pech-chwarz  bis 
pechroth,   sehr  stark  glänzend. 

Kopf  hinten  so  breit  wie  das  Halsschild,  nach  vorn  stark 
verengt,  vorn  zwischen  den  Fühlerwurzeln  stark  und  ziemlich 
schmal  vorgezogen,  mit  zwei  mäßig  tiefen  Längsstrichen,  neben 
denselben  gegen  die  Fühlerwurzel  zu  jederseits  mit  einem  unbe- 
stimmten schiefen  Eindruck,  auf  der  Oberseite  stark  und  ziemlich 
dicht,  vorn  und  hinten  feiner  und  weitläufiger  punktirt:  zwischen 
dieser  sehr  unregelmäßigen  Punktirung  treten  eine  größere  An- 
zahl großer  Augenpunkte  hervor.  Die  Schläfen  sind  hinten 
stumpf  gezähnt. 

Halsschild  vorn  so  breit  wie  die  Flügeldecken,  fast  etwas 
länger  als  breit,  nach  hinten  verengt,  in  der  Mitte  deutlich  aus- 
geschweift, auf  der  Oberseite  spiegelblank,  außer  den  Randpunkten 
nur  mit  je  einem  großen  Porenpunkte  vor  den  Vorderecken. 

Flügeldecken  fast  kürzer  als  das  Halsschild,  zwischen  den 
kräftigen  Naht-  und  Rückenpunktreihen  spärlich  und  sehr  seicht 
jnuiktirt. 

Hinterleib  fein  und  ziemlich  dicht,  in  der  Mittellinie  weit- 
läufiger punktirt. 

Ein  Exemplar  dieser  Art  eri)ieh  ich  von  Herrn  Rang-Haas 
unter  dem   Namen   silcaiiciis  Fauv. 

Eulissus  purpuripenuis  nov.  spec. 

Nigerrimus,  nitidissimus,  eljtris  aureo-purpureis  alutaceis, 
subopacis,  antennis,  ore  pcdibusque  rufopiceis,  femoribus  nigris; 
capite  subovato,  fere  im])uncfato,  glal)ro,  thoracc  impunctato, 
abdomine  sulitiHler  ])arce  [)unctato,      Lg.   11   mm. 

Shanghai. 

Eine    durch  die  Färbung    und  den  Mancel    der  Punktiruns; 

o  k::>  O 

des  Kopfes  ausgezeichnete  Art. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


232 

Von  dem  tiefecliwarzen,  glänzenden  Körper  lieben  sich  die 
seidenglänzenden  pnrpur-goldenen  Flügeldecken  scharf  ab,  die 
Fühler  sind  rüthlieh  mit  dunklerer  Wurzel,  die  Taster  und  Beine 
rüthlich,  die  Schienen  etwas  dunkler,  die  Schenkel  fast  schwarz. 

Der  Kopf  ist  deutlich  länger  als  breit,  nach  rückwärts 
erweitert,  außer  den  Borstenpunkten  an  den  Rändern  unpunk- 
tirt  glatt. 

Das  Halsschild  oblong,  nach  rückwärts  verengt,  in  der  Mitte 
etwas  einwärts  gebuchtet,  unpunktirt,  außer  den  Randpunkten 
nur  mit  je  einem  Poreupunkt  innerhalb  der  Vorderecken. 

Flügeldecken  küi'zer  als  das  Halsschild,  deuthch  chagrinirt, 
je  mit  di-ei  Reihen  dicht  stehender  Punkte  an  der  Naht,  am 
Rücken  und  an  der  Seite;  an  der  Basis  und  Spitze  überdies  fein 
und   weitläutig  punktirt. 

Abdomen  fein  und  ziemlich  weitläufig  punktirt,  spärlich 
behaart. 

Das  einzige  vorliegende  Stück  befindet  sich  in  der  Samm- 
lung des  k.  k.  naturhistorischen  Hofmuseums  in  Wien  und  rührt 
von  der  Expedition   der  Novara  (1857—1859)  her. 

Xantholinus  insularis  nov.  spcc. 

Niger,  subopacus,  antennis,  palpis  pedibusque  ferrugineis; 
capite  thoraceque  alutaceis,  elytris  nitidis;  capite  ovato,  subtilius 
parcius  punctato,  thorace  latitudine  dimidio  longiore,  lateribus 
post  medium  sinuatis,     Lg.  7 — 8  mm. 

Madagaskar  (Sikora  leg.   1896). 

Im  Habitus,  namentlich  durch  die  eingebuchteten  Hals- 
schildseiten einem  Nudobiiis  nicht  unähnlich,  aber  in  Folge  des 
Verlaufes  der  Seitenränder  des  Halsschildes  ein  echter  Xantholinus. 

Schwarz,  Kopf  und  Halsschild  ziemUch  matt,  die  Flügel- 
decken viel  glänzender,  die  Fühler  rostroth  mit  hellerer  AVurzel, 
die  Taster  und  Beine  hell  rostroth  bis  gelbroth. 

Kopf  länger  als  breit,  nach  rückA^ärts  deutlich  etwas  ver- 
engt, daselbst    fast  breiter    als  das  Halsschild,    ziemlich   fein  und 

Stett.  entomo!.  Zeit.  1904. 


233 

ziemlich  ^\  eitläufig,  auf  den  Scliläfen  sehr  weitlänfig  puiiklirt,  im 
Oruiidc   deiitlicli    chagrinirt,   matt. 

Halsschiid  uin  dio  Hälfte  bieitcr  als  lang,  nach  rückwärts 
wenig  verengt,  an  den  Seiten  etwas  hinter  der  Mitte  deutlich 
gebuchtet,  in  den  Dorsalreihen  mit  7 — 8  ziemlieh  feinen  Punkten, 
außerhalb  derselben  sehr  zerstreut  punktirt,  ziemlich  matt. 

Flügeldecken  so  lang  wie  das  Halsschiid,  viel  feiner  als  dieses 
und  ziemlich   weilläufig  punktirt,  ziemlich  glänzend. 

Abdomen  im  Grunde  äußerst  fein  chagrinirt,  an  den  Seiten 
fein   und   weitläufig  punktirt,   wenig  glänzend. 

Xantholinus  Bilimeki  nov.  spec. 

Niger,  nitidissimus,  el^tris  aeneo-bruiuieis,  ano  late  rufo, 
antennis,  palpis  pcdibupque  ferrugineis;  capite  subovato,  fortiter 
densius  punctato,  medio  laevi;  thorace  oblongo,  lateribus  fortiter 
irregulariter  punctato,  eljtris  subtilius  parcius  puncttitis.  Lg.  13  mm. 

Mexiko  (Orizaba,  leg.  Bilimek). 

Schwarz,  die  Flügeldecken  röthliclibraun  mit  sehwachem 
Bronzeschimmer,  die  Hiuterleibsspitze  einschließlieh  der  Hälfte  des 
siebenten  (fünften  freiliegenden)  Dorsalsegmentes  roth,  Fühler 
dunkler,  Taster  und   Keine  heller  rostroth. 

Kopf  länger  als  breit,  nach  rückwärts  erweitert,  kräftig 
und  ziemlich  dicht  punktirt,  ein  größerer  Fleck  auf  der  Scheibe 
glatt,  unpunktiit. 

Halsschild  viel  länger  als  breit,  nach  rückwärts  verengt 
mit  breiter  glatter  Mittellinie,  neben  derselben  mit  je  einer  sehr 
verworrenen  Punktreihe,  außerhalb  derselben  mit  zahlreichen  ver- 
worrenen groben  Punkten,  von  denen  7  bis  8  sich  zu  je  einer 
ziemlich  geraden  Längsreihe  verbinden. 

Flügeldecken  so  lang  wie  das  Halsschild,  viel  feiner  als  der 
Vorderkürper,   ziemlich   weitläufig  })unktirt. 

Hinterleib  fein   und  mäßig  weitläufig  punktirt. 

Diese  Art  steht  entschieden  dem  europäischen  Xanlliolini/s 
pi'ocerus  Er.  am  nächsten  und  unterscheidet  sich  von  demselben 

Stett.  enlomol.  Zoit.  1904.  l(j 


234 

durch  lairzei'cn,  viel  siäiker  und  dichter  punktirlen  Kopf,  kür- 
zeres, stärker  i)unktirtes  HalFchild  und  lüngeie  weitläufiger  punk- 
tirte  Flügeldecken,    sowie  durch   die  breit  rothe  Hiiiterleihsspitze. 

Leptaciniis  apicipennis  nov.  spec. 

Minutissimus.  liliformis,  rufoteslaceus,  nitidissimus,  elvtris 
apice  nigricantibus,  antennis,  i)al])is  pedibusque  testaceis,  capite 
oblongo,  subtiliter  parce  punctalo,  antennis  valdc  incrassatis, 
articulis  penultimis  longitudine  ti'ij)lo  ft've  latioi'ibus,  thorace 
diniidio  longiore  quam  latiore,  sciiebus  dorsalibus  7  —  9  punctatis; 
elvtris  thorace  brevioribus,  subtiliter  parce  punctatis.    Lg.  2,5  mm. 

Ins.   St.   Thomas  (leg.   v.   Eggers). 

Eine  sehr  kleine,  schmale,  zierliche  Art,  einem  kleinen 
Scopaeua  nicht  unähnlich,  glänzend  röthlichgelb,  die  Fühler, 
Taster  und  IJeine  hellgelb,  die  Flügeldecken  gegen  die  Spitze 
geschwärzt. 

Kopf  sehr  lang,  viel  länger  als  breit,  nach  lüekwärts  stark 
erweitert,  fein  und  weitläufig  punktirt,  in  der  Mitte  unpunktirt. 
Fühler  kurz,  gegen  die  Spitze  stark  verdickt,  die  vorletzten 
Fühlerglieder  fast  dreimal  so  breit  wie  lang. 

Halsschild  etwas  schmäler  als  die  Flügeldecken,  um  die 
Hälfte  länger  als  breit,  nach  rückwärts  M'enig  verengt,  in  den 
Dorsalreihen  mit  7  bis  9  feinen  Punkten,  seitwärts  fein  und 
weitläufig   unregelmäßig   punktirt. 

Flügeldecken  etwas  kürzer  als  das  Halsschild,  fein  und 
weitläufig   punktirt. 

Hinterleib   sehr  fein   und    weitläufig  punktiit. 

Pachycorinus  Ganglbaueri  nov.  spec. 

Niger,  sulniitidus,  antennis.  paljjis  pedibus(jue  ferrugineis; 
capite  suborbicidato,  parcius  ])rof'un(le  punctato,  thorace  nitidissimo, 
bas-in  versus  valde  angustato,  elvti'is  thoracis  huigiludine  l'oi'lius 
densius  jjunctati.-;;,   parum   nitidis.      Lg.   9  mm. 

Madagaskar  (Sikora   1S96). 

Slott.  entomol.  Zeit.  1004. 


235 

Viermal  s..  oK.ß  als  Pachyc.  dmidiafus  Motgch.,  anders 
gefärbt,  krartigei-  punktiit,  mit  längerem  nach  vorn  etwas  ver- 
engtem Kopfe,  längerem  nach  hinten  stärker  verengten  Hals- 
sehild   u.    s.    w. 

Schwarz,  die  Fühler.  Taster  und  Beine  rostgelb,  ziemlieh 
stark  niedergedrückt. 

Kopf  etwas  länger  als  breit  mit  gerundeten  etwas  nach 
vorn  verengten  Seiten,  mit  groben  länglichen  Punkten  mäßig 
weitläufig  punktirt,  im  Grunde  sehr  deuthch  chagrinirt,  matt- 
glänzend. 

Halsschild  schmäler  als  der  Kopf,  vorn  fast  so  breit  wie 
die  Flügeldecken,  oblong,  nach  rückwärts  stark  verengt,  in  der 
Mitte  leicht  eingebuchtet,  längs  der  glatten  Mitte  mit  zwei  Läugs- 
rcihen  von  ungefähr  12  bis  15  unregelmäßigen  Punkten,  außer- 
halb derselben  unregelmäßig  ziemhch  kräftig  punktirt,  sehr  stark 
olänzend,  kaum  sichtbar  chagrinirt. 

Flügeldecken  so  lang  wie  das  Halsschild,  ziemlich  kräftig 
und  ziemlich  dicht  punktirt  und  behaart,  im  Grunde  äußerst  fein 
gerunzelt,  wenig  glänzend. 

Abdomen  glänzend,  in  der  Mitte  unpunktirt,  an  den  Seiten 
fein  und  wenig  dicht  punktirt. 

Staphylinus  (Oeypus)  Langei  nov.  spcc. 
.  Nigerrimus,  opacus,  dense  pubescens,  abdominis  segmentis 
tertio,  quarto,  septimo,  octavo  basi  media  aureo-tomentosis,  capitc 
postice  dilatato,  fortiter  crcbre  punctato,  oculis  maximis,  thoracc 
subtransverso,  sat  fortiter  dense  punctato,  elytris  thoraee  brevio- 
ribus  densissime  punctatis.     Lg.  19  mm. 

Kongogebiet. 

Tiefschwarz,  matt,  dicht  schwarz  behaart,  namentlich  am 
Hinterleib,  das  Schildchen  schwarz  und  je  ein  gr.'.ßerer  Fleck  an 
der  Basis  des  3.,  4.,  7.  und  8.  Dorsalsegmentes  dicht  goldgelb 
tomentirl. 

Stott.  ontomol.  Zeit.  1904.  ^^ 


236 

Kopf  fasi>  so  breit  wie  das  Halsschild,  nach  hinten  deutlich 
evweiteit,  stark  und  dicht  punktirt  mit  sehr  großen  Augen,  die 
Schläfen  hinter  denselben  viel  kürzer  als  deren  Längsdurchniesser. 
Die  Fühler  mäßig  kurz,  das  dritte  Glied  etwas  länger  als  das 
z^^'eite,    die  vorletzten  nur  mäßig  quer. 

Halsschild  so  breit  wie  die  Flügeldecken,  breiter  als  lang, 
mit  vollkommen  verrundeten  Hinterecken  und  ziemlich  markirten 
Yorderecken,  ziemlich  stark  und  dicht  punktirt. 

Flügeldecken  deutlich  kürzer  als  das  Halsschild,  ebenso 
kräftig,  aber  noch  viel  dichter,   sehr  gedrängt  punkliit. 

Hinterleib  dicht  schwarz  behaart,  die  Pimktirung  bei  reinen 
Stücken   nicht   sichtbar. 

Mir  liegt  ein  einziges,  von  Herrn  G.  Lange  in  Annaberg 
iriii'  in  liebenswürdiger  Weise  abgetretenes  Stück  dieser  schönen 
Art  vor. 

Leistotrophus  africanus  nov.  spec. 

Niger,  o])acus,  tomentoso-variegalus,  capite  acneo,  elvtris 
violaceo- maculatis,  antennis  test'aceis,  arliculis  duobus  ullimis 
nigi'is,  pedibus  testaceis,  nigro-maculatis;  antennis  ])aradoxis. 
articulis  1  —  5  valde  elougatis,  6 — 10  brevibus,  fere  aequalibus; 
oculis  maximis,  temporibus  brevissimis.     Lg.   16  mm. 

Kamerun  (Barombi,  leg.   Conradt). 

Durch  die  eigenthümliche  Ffihlerbildung  leicht  kenntlich. 

Schwarz,  der  Ko])f  und  theilweise  das  Halsschild  erzfa'rbig, 
matt,  die  Flügeldecken  mit  einigen  dunkelvioletten  Flecken,  die 
Behaarung  zu  goldgelben,  sch\>arzon  und  silbergrauen  Toment- 
llecken  stellenweise  verdichtet,  der  Klypeus.  die  Fühler  bis  auf 
die  beiden  letzten  schwarzen  Glieder,  die  Ejiipleuren  der  Flügel- 
decken sowie  die  Beine  rcitblich  gelb,  ein  größerer  Fleck  auf 
den  Schenkeln  schwaiz,  die  Unterseite  zum  größeren  Theile  röthlich. 

Kopf  mit  d(}n  sehr  grcißen  vorgequollenen  Ai;gen  l>reiter  als 
das  Halsschild,  l)reiter  als  lang,  mit  sehr  kurzen,  kaum  ein 
Viertel  des  Augeudurchmessers  an  Länge    erreichenden  Schläfen, 

Stelt.  entomol.  Zeit.  1904. 


237 

IhiC'li.  üb(M-;ill  iiiißiTsI  (liclit  iiiciu;iii(lorllicßL'iHl,  zicinlicli  ^rob 
iiiul  i;iiili  [lUiiUiit.  Fühler  ziciiilicli  lang,  das  erste  Glied  fast 
yciial'irtiitiiig.  das  zweite  halb  .so  lai)u\  das  dritte  mii  die  HiilCte 
lüiiger  als  das  zweite,  das  vierte  und  fünfte  gestreckt,  dreimal 
PO  lang  M-ie  breit,  das  seehsle  etwas  länger,  die  folgenden  nur 
so  lang  wie  breit,  das  Endglied  un  der  Spitze  zusammcnge(trüekt; 
die  5  ersten   Glieder  glänzend,  die  übrigen   matt. 

rialssehild  so  laug  -wie  breit,  naeh  hinten  stark  ausgeschweift 
verengt,  die  Seiten  stark  eingedrüekt,  \on  der  Scheibe  duicli 
einen  stumj)fen  Kiel  getrennt. 

Flügeldecken  länger  als  das  Halssehild,  mäßig  stark',  k(»rnig 
und  weitläufiger  punktirt. 

Beim  ,j  ist  der  6.  Bauchring  dreieckig  ausgeschnitten  inid 
vor  der  Sjntze  des   Ausschnittes  geglättet. 

Hoplandria  mirabilis  nov.  spec. 

Ivufo-picea,  nitida,  pedibus  ferrugineis.  corpore  antieo  sulilus 
parcius  punctato,  abdomine  laevi  nitidissimo. 

Mas.:  Elvtris  apice  biinipresso,  fortiter  bidentuto,  abd.omine 
basi   bicusj)idato,  segmento  septimo   denlato.     Lg.   5   nun. 

Peru  (Marcapiita). 

Eine  durch  die  Gesehlechtsauszeichnung  des  q  höchst  eigen- 
thUniliche   Art. 

Pechroth,  der  Kopf  dunkler,  die  Ränder  des  Halsschildes 
und  das  Abdomen  heller,  die  Beine  rostrolh,  die  Fühler  schwärzlich. 

Kopf  viel  sehmaler  als  das  Halssehild,  mäßig  fein  und 
wenig  dicht  punktirt.  die  Fühler  gegen  die  Spitze  slai-k  ver- 
dickt, die  voiletzteii  Fühlerglieder  ungefähr  doppelt  so  breit 
wie  lang. 

Halsschild  schmaler  als  die  Flügeldecken,  fast  dojtjtelt  so 
bi-eit  wie  lang,  zienilieh  fein  und  ^^•enig  dicht,  in  der  Mitte  weit- 
läulig  ])unktirt.    \or    dem   Öchildehen    mil    einem   Dorsaleindruek. 

Flügeldecken  kaum  länger  als  das  Halssehild.  ziemlieh  fein 
und   wenig  dicht  punktirt. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1004. 


238 

Abdomen  nach  riic'k\värts  verengt,  glünzcud  glatt,  iiui)unktirt. 

Q.  Die  Flügeldecken  sind  am  Hinterrandc  neben  der  Naht 
breit  und  tief  grubig  eingedrückt  und  neben  den  Gruben  mit  je 
einem  senkrecht  in  die  Höhe  geriehteteten  langen,  kräftigen  Zahn 
bewehrt.  Das  zweite  Ventralsegment  besitzt  an  den  Seiten  je 
einen  langen,  schief  nach  außen  und  hinten  gerichteten  spitzigen 
Spieß,  das  siebente  Dorsalsegment  kurz  vor  dem  Hinterrande 
einen  kräftigen  seitwärts  zusammengedrückten,  senkrecht  ab- 
stehenden Zahn. 

Ich  erhielt  die  Art  von  Herrn  Bang-Haas  als  Hoplandria 
hoplites  Fauv. 

Atheta  pubicollis  uov.  si)ee. 

Picea,  subnitida,  corpore  antico  densius  pubescente,  Ihorace 
abdominisque  segmentis  primis  dilutioribus  pedibusque  testaceis; 
capite  parvo,  thorace  multo  angustiore,  antennarum  articulis 
penultimis  longitudine  dimidio  brevioribus;  thorace  sat  convexo, 
sat  transverso,  elytris  thorace  longioribus  subtiliter  dense 
punctatis,  abdomine  parallelo,  parce  punctato,  postice  lere  glabro. 
Lg.  2,5  mm. 

,^.  Abdominis  segmento  8^  quadri-dentato,  dentibus  externis 
acutis. 

Neu-Holland  (Di-,  Plason). 

Im  Habitus,  in  der  Färbmig  und  Punktirung  einer  Alhcta 
fungi  Gravh.  nicht  unähnlich,  aber  in  Folge  des  gleich  breiten 
Hinterleibes  in  eine  ganz  andere  Gruppe  {Atheta  s.  str.  Thoms.) 
zu  verweisen,  auch  sonst  durch  die  verdickten  Fühler  und  die 
Geschlechtsauszeichnung  von  fiüigi  sofort  zu  trennen. 

Pechbraun  mit  etwas  hellerem  Halsschild  und  gelbbrauner 
Basis  des  Hinterleibes  (vermuthlich  in  Folge  der  Unreife  des  vor- 
liegenden Exemplars),  die  Basis  der  Fühler  und  die  Taster 
schmutzig  gelblich,  die  Beine  etwas  heller. 

Kopf  viel  schmaler  als  das  Haleschild,  sehr  fein  und  mäßig 
dicht  punktirt,  mit  großen  Augen  und  kurzen  unten  gegen  die 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


239 

I>iisis  /ii  scliarl'  o-ei'ai)dc'tcn  Sclilälcn;  Augen  gogcn  die  Spil/e 
uiüliig  verdickt,  das  dritte  Fiihlerglied  so  lang  wie  das  zweite, 
das  vierte  schwaeli,  die  folgenden  stärker  quer,  die  vorletzten 
um  die  Iläll'le  bi'eiter  als  lang,  das  Endglied  länger  als  die  zwei 
vorhergehenden  zusammen  genommen. 

Halssclnld  so  breit  wie  die  Flügeldecken,  um  die  Hälfte 
breiter  als  lang,  nach  vorn  deutlich  verengt,  gleichmäßig  gCMcilbt, 
fein   und   dicht  punktirt  und  grau  behaart. 

Flügeldecken  um  ein  Viertel  länger  als  das  llalsschild,  am 
Hinterrand  innerhalb  der  Hinterecken  deutlich  ausgerandet,  fein 
und  dicht  punktirt. 

Hinterleib  glänzend,  gleich  breit,  vorn  fein  und  weitläufig 
punktirt,  hinten  nahezu  glatt. 

,j.  Achtes  Dorsalsegment  in  der  Mitte  in  zwei  stumpfe  und 
breite,  oben  eingedrückte  laniellcnartige,  an  der  Spitze  abgeslulzic 
Zähne  und  seitwärts  in  je  einen  spitzigen  die  Mittelzähne  nicht 
überragenden  Dorn  ausgezogen. 

Systematisch  neben  gagatina  zu  stellen,  von  dieser  durch 
die  stärker  queren  vorletzten  Fühlerglieder,  robustere  Körperlorm 
und   die  Geschlechtsauszeichnung  zu  unterscheiden. 

Ein  einziges  q. 

Atheta  Dohrni  nov.  si)ec. 

Nigra,  subopaca,  elvtris  laete  llavis,  antennarum  basi,  palpis 
])i'dibus(pie  testaceis;  antennis  paium  incrassatis,  arliculis  pen- 
uitimis  -six  dimidio  brevioribus  quam  longioribus,  thorace  trans- 
verso,  longititudiue  dimidio  breviore,  subtilissime  densius  punctato, 
lere  oj)aco,  elvtris  thorace  ])arum  longioribus,  subtilissime  [)unclatis, 
fere  opacis,  abdomine  nitido  subtiliter  j)arcius,  postice  singulariter 
punctato.     Lg.  2,.o   mm. 

Ecuador  (Balzapamba,  leg.  R.  Hacnsch  S.). 

Eine  durch  die  ungemein  feine  Punktirung  \\\\i\  die  seiden- 
matte  Oberseite  des  Halsschildes  und  der  Flügeldecken  und  die 
Färbung  der  letzteren  ausgezeichnete    Art, 

Stolt.  entomol.  Zeit.   1904. 


240 

ScliMurz,  die  Flügeldcckcu  bellgdb,  -ani  Scliildehen  und  au 
den  Seiten  nur  unmerklicli  geschwärzt,  die  Wurzel  der  bräun- 
lichen Fühler,    die  Taster  und  Beine  gelb. 

Kopf  viel  schmaler  als  das  Halsschild,  mit  großen  Augen 
und  kurzen  Schläfen,  sehr  fein  und  dicht  punktirt  und  behaart- 
Fühler  schwach  verdickt,  das  dritte  Glied  so  lang  wie  das  zweite, 
das  vierte  nicht  c]uer,  die  folgenden  alliuählioh  breiter  werdend, 
die  vorletzten  kaum  um  die  Hälfte  breiter  als  lang,  das  Endglied 
etwas  kürzer  als  die  zwei  vorhergehenden  zusammen  genommen. 

Halsschild  viel  schmaler  als  die  Flügeldecken,  ohne  Ein- 
drücke, um  die  Hälfte  breiter  als  lang,  nach  hinten  sehr  wenig, 
nach  vorn  im  vorderen  Viertel  deutlich  gerundet  verengt,  äußi'i-st 
fein,  schwer  sichtbar  und  dicht  punktirt  und  dicht  behaart,  fast 
ganz  matt. 

Flügeldecken  nur  wenig  länger  als  das  Halsschild,  inner- 
halb  der  Hinterecken  nicht  ausgebuchtet,  ebenso  fein  und  dicht 
punktirt  und  behaart  wie  das  Halsschild. 

Abdomen  nach  hinten  nicht  verengt,  fein  und  ziendich 
w^eitläufig,  hinten  einzeln  punktirt.  Neben  Athcia  trinofala 
zu  stellen. 

In  meiner  Sammlung  befindet  sich  nur  ein  einziges  $  dieser 
Art,  die  ich  Herrn  Dr.  Dohrn  dankbarlichst  zu  widmen  mir 
erlaube. 

Zyras  Plasoni  nov.  spec. 

Nigro-subaeneus,  nitidus,  abdomine  nigerrimo,  anteunarum 
upice  rufescente,  pedibus  palpisque  rufo-piceis;  antennis  modice 
robustis,  articulis  penultimis  parum  transversis,  thorace  dimidio 
latiore  quam  longiore,  subtiliter  parcius  punctato,  elytris  sub- 
tilius,  creberrime  punctatis,  abdominis  segmentorum  marginibus 
evidenter  punctatis.     Lg.  4,5   nun. 

Neu-Holland. 

In  die  P<?//a-Gruppe  gehörig  und  hier  noch  dem  Zyras 
similis  Mark,  am  ähnlichsten,  durch  den  Kontrast  der  Punktirung 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


241 

am  Hal.'^.sc'lukl  uihI  den  Fliiguldcckcii,  sowie  die  eigentluimlielic 
runktiriuig  des  Hinterleibes  leielit  kenntlicli. 

Sclnvarz,  der  Vorderkürper  mit  selnvaelieiu  Erzgiauz,  das 
letzte  FiUderglied  au  der  Spitze,  die  Tas^ter  und  Beine  vöthlicli, 
die  Sehenkel  gebrämil. 

lu)i)i"  viel  .--elunaler  ab  das  llalirseliild,  stark  glänzend,  in 
der  Mitte  last  un[)nnktirt.  gegen  die  Seiten  zu  namentlich  hinler 
den  i^^ugen  ziendieh  dieht  [)unktirt,  glänzend.  FiUiler  ziendieh 
lang,  die  vorletzten  Glieder  nur  sehwach  (juei-,  das  Endglied 
länger  als  die  zwei    vorhergehenden  zusammen. 

ilalsschild  kaum  schmaler  als  die  Flügeldecken,  el\\'as  mehr 
als  um  die  Hälfte  breiter  als  lang,  nach  rückwärts  deutlich  ver- 
engt, gleichmäßig  gewölbt,  mit  verrundeten  Ecken,  fein  und  ziem- 
lich weitläufig  punktirt,  glänzend. 

Flügeldecken  so  lang  wie  das  Halsschild,  mäßig  fein  und 
sehr  dicht  punktirt  und  behaart,   mäßig  glänzend. 

xlbdomen  glänzend,  die  Basalhälfte  der  einzelnen  Segmente 
glatt,  unpunktirt,  die  Apikulhälfte  der  ganzen  Breite  nach  ziendieh 
gleichmäßig  und  wenig  fein,  nicht  allzu  weitläufig  punkti.rt. 

Eine  Geschlechtsauszeichnuna  tritt  bei  dem  einzigen  bisher 
bekannten  Stücke  nicht  hervor. 

Aleochara  parvicollis  nov.  spec. 

Nigerrima,  subnitida,  pedibus  piceis,  antennis  crassius- 
culis.  articulis  penultimis  fortiter  transversis,  thorace  parvo,  elytris 
angustiore,  longitudine  i)arum  latiore,  densius  punctato,  ab- 
doniine  nitido,  sparsim  asperatim  punctato.     Lg.   4  nun. 

Peru  (Maccapata,   1000—2000  m). 

In  das  Subgenus  Aleochara  s.  st.  gehörig,  unter  allen  Arten 
durch  das  schmale,  lange  Halsschild  und  die  sehr  spärliche 
Punktirung  des  Hinterleibes  sofort  kenntlich. 

Tiefschwarz,  die  Beine  pechschwarz,  ein  zienditdi  unlte- 
stimmler  Fleck  in  den  Hinterwinkeln  der  Flügeldecken  bräunlich. 
am   Vorderkörper  dicht  behaart,  ziendieh   nuitt. 

Stütt.  eutüHiol.  Zeit.  iy04. 


242 

KopC  klein,  viel  fchinaler  tils  das  Ilalsseliild,  iiiäßi;^'  loiu 
und  Mcnig  diclil  i)iiuktirt;  Fühler  gegen  die  Spitze  stark  ver- 
dickt, das  dritte  Glied  viel  länger  und  dicker  als  das  zweite, 
das  vierte  bereits  stark  quer,  das  sechste  bis  zehnte  ziemlich 
gleich  breit,  etwas  weniger  als  doppelt  so  breit  wie  lang. 

Halsschild  schmaler  als  die  Flügeldecken  zwischen  den 
Schultern,  nur  wenig  breiter  als  lang,  nach  vorn  stark  verengt, 
mäßig  fein  und   dicht  punktirt. 

Flügeldecken  fast  kürzer  als  das  Ilalsschild,  am  Hinter- 
rande  innerhalb  der  Hinterecken  nicht  ausgebuchtet,  ziendich 
kräftig  und  sehr  dicht,   deutlich  rauh   punktirt. 

Abdomen  nach  rückwärts  deutlich  verengt,  sehr  stark 
glänzend,  kräftig  und  deutlich  köi-nig,  aber  nur  sehr  vereinzelt 
punktirt. 

Von   Herrn   Bang-Haas   erhalten. 


Beschreibung  neuer  Microlepidopteren  aus  Korsika 

von  Dr.  A.  l*eti*y  in  Kordhausen. 


Im  Juli  1899  unternahm  ich  gemeinschaftlich  mit  Herrn 
Fabrikant  M.  Liebmann  in  Arnstadt  eine  Reise  nach  Korsika* 
War  dieselbe  auch  nicht  ausschließlich  entomologischen,  sondern 
auch  anderen  z.  B.  lloristischen  und  insbesondere  auch  touristischen 
Zwecken  gewidmet,  so  hatten  wir  uns  doch  die  Beobachtung  der 
interessanten  Lepidopteren-Fauna  der  Insel  zu  einem  Hauptziel 
gesetzt. 

Seit  den  Tagen  Ramburs  hat  diese  herrliche  Insel,  in  Wahr- 
heit ein  ..joyau  de  la  Mcditerranee'',  nicht  nur  für  die  Botaniker, 
.sondern  auch  für  die  Zoologen  und  unter  ihnen  namentlich  für 
die  Entomologen  immer  von  neuem  wieder  einen  besonderen  Reiz 
gehabt.  Zum  Theil  ist  dies  bedingt  durch  die  großartige  Natur- 
schöuheit    der  Insel  überhaupt,    zum  Theil    durch    ihre    speziellen 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


243 

norisliöfhoii  und  r;uuii.stis;chen  Verliältnisse.  Es  ist  niclit  etwa 
der  Koichtluiin  an  Arien  der  Flora  und  Fauna  Korsikas,  welcher 
dieir^e  Anzielunigskrai't  ausübt,  —  die  Insel  ist  an  Artenzalil, 
weuiiiblens  in  niancher  Hinsieht,  fast  arm  zu  nennen,  ollenbar 
eine  Folge  dei'  insularen  Abgesehiedenheil,  die  beim  Ausslerben 
einzelner  Ai-ten  nicht  leicht  einen  Ersatz  vom  Festlande  her 
gestattete,  —  es  ist  \  ielmehv  das  Auftreten  zahlreicher  endemischer, 
Korsil\a  (und  Sardinien)  eigenthümlicher  Formen  der  Pllanzen- 
und  Tierwelt,  welches    die  besondere    Beachtung  auf   sich    lenkt. 

Deutlieh  lassen  sich  zwei  Gruppen  dieser  endemischen 
Formen  unterscheiden.  Die  eine  umfaßt  die  alten,  autochthonen 
Arten,  die  auf  dem  Kontinent  keinerlei  nahe  verwandte  Arten 
zur  Zeit  mehr  besitzen,  von  denen  sie  sich  ableiten  lassen.  Sie 
sind  gewissermaßen  die  letzten  Repräsentanten  einer  vergangenen 
Zeit,  wahre  Relikte,  die,  besonders  im  Hochgebirge  der  Insel, 
entiückt  dem  schärferen  Daseinskam})fe  auf  dem  Kontinent,  eine 
Zutluehtsstätte  gefunden,  mo  sie  sieh  erhalten  haben.  Zu  ihr 
gehört  u.  a.  unter  den  Säugethieren  der  Mufflon,  unter  den  Pflanzen 
das  herrliche  Helichrvsum  frigidum  der  hohen  Berge,  unter  den 
F'altern  z.  B.  Sati/rns  neomiris,  Cüenonynipha  Corinna;  Laveniia 
limoz-zaria,.  L.  casearia  etc. 

Interessanter  vielleicht  noch  für  den  Naturforscher,  nament- 
lich in  descendenztheoretischer  Hinsieht,  ist  die  andere  Gruppe, 
welche  aus  solchen  Spezies  besieht,  die  auf  dem  Kontinent  nahe 
verwandte,  bisweilen  nur  durch  geringfügige  Merkmale  getrennte 
Formen  besitzen,  sogen,  vicariirende  Arten  bez.  Varietäten.  Sie 
sind  »ifVenbar  mit  diesen  gemeinsamen  Ursprungs,  haben  sich 
aber  seit  der  Trennung  Korsikas  und  Sardiniens  vom  Festland 
unter  den  besonderen  insularen  Verhältnissen  weiter  entwickelt 
zu  besonderen  Rassen,  Varietäten  oder  Arten.  Der  Grad  der 
Differenzirung  ist  bei  den  einzelnen  Arten  verschieden  weit  vor- 
geschritten, und  so  gelten  diese  Formen  in  unserer  systematischen 
Nomenclatur  zum  Theil  als  Varietäten,  zum  Theil  schon  als 
Species;  eine  scharfe  Grenze   zu  ziehen  erscheint    kaum  möglich. 

Stott.  eutomol.  Zeit.  1904. 


244 

Eines  der  Itckamile^ten  Keis-pidc   is(  die  korbisch-surdif-clie  A'avieiät 
Irhmisa  der  iu  Europa  so  weil   verbreifeteu  Vanessa  urlicae. 

Die  Keniifniß  der  eudenubelien  Lepidoptcren  Korsikas  ver- 
danken wir  iiunientlich  Ranibur,  Mann,  Bellier  de  la  Clia\ignerie, 
P.  Mabille,  Constant  und  Lord  Walsinghani.  Kiehteten  die  erst- 
genannten P'orscher  ilir  Augenmerk  liauptsäeldich  auf  die  Macro- ' 
k'pido})teren,  so  besehrieb  Constant  in  den  SOer  Jahren  iu  den 
Annales  de  la  Soe.  Ent.  de  France  zahh-eiche  Kk'inialter,  Lord 
Wcilsingluun  liauptsächUeh  im  Entom.  Monthly  Magaz.  1898  bis 
1901  abermals  nicht  weniger  als  24  neue  Arten  der  letzteren, 
Aon  denen  nur  eine  auch  außerhalb  Korsikas  (bei  Genua)  ge- 
funden wurde.  Obwohl  unser  Aufenthalt  auf  der  Insel  nur  drei 
AVochen  dauerte,  gelang  es  uns  doch,  wiederum  einige  neue 
Formen  aufzufinden,  daneben  aber  auch  eine  ansehnliche  Zahl 
der  von  Mann  und  Constant  und  auch  einige  der  inzwischen  von 
Lord  Walsinghani  publizirten  Arten  (Gelcchia  ajmlecfella  Wlsm. 
am  Mte.   d'Oro,  ebenda  ColeojjJiora  j'nscolineata  Wlsni.). 

Wir  wählten  als  Standquartier  das  in  der  tiefsten  Ein- 
sattelung des  centrak-n  Hochgebirges  1J41  m  hoch  gelegene 
Vizzavona  und  unternahmen  von  dort  ein-  oder  mehrtägige  Streif- 
züge nach  den  verschiedensten  Richtungen.  So  wurde  ein  Tag 
der  Macchia  von  Vivario  gewidmet,  ein  andermal  bestiegen  wir 
von  der  Hirtenstation  Trottela  aus,  wo  wir  die  Nacht  zubrachten, 
den  2391  m  hohen  Mte.  d'Oro.  Später  folgte  eine  Besteigung 
des  Monte  Rotondo  (2625  m)  von  Corte  aus,  wobei  wir  die 
Gastfreundschaft  der  Hirten  auf  dem  Col  di  Mozzo  in  Anspruch 
nahmen.  Eine  der  schönsten  Touren  endlich  führte  uns  in  den 
Westen  der  Insel.  Wiederum  von  Coite  aus  brachen  wir  nach 
dem  Niolo,  dem  höchsten  dauernd  bewohnten  Thale  Korsikas 
auf,  passirten  die  berühmte  Erosionsschlucht  des  Golo  im  engen 
Felsenthaie  unterhalb  Cahicuccia,  durchquerten  dann  den  wahi'haft 
großartigen  Urwakl  von  Valdoniello  und  erreicliten  über  den 
Col  de  Vergio  durch  den   Aitone-Wald    das  entzückend  gelegene 

Dörfchen    Evisa.      Nachdem    wir    in     der    Morgenfrische    in    die 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


245 

„Spcliuica",  eine  tief  in  das  Graiiitgestcin  eingenttgte  Schluclit 
des  Portofliißchen  und  Aitone-Baohes,  iiinabgestiegen  und  das 
herrliche  Landschaftsbild  genossen,  begaben  wir  uns  am  Nach- 
mittage desselben  Tages  zu  Wagen  nach  Vico  und  am  darauf- 
folgenden Morgen  nach  dem  Dörfehen  Guagno.  Es  galt  nun, 
durch  eine  Scharte  des  mächtigen  centralen,  meridional  gericliteteu 
Hochgebirges  wieder  die  Ostseite  zu  erreichen.  Wir  wählten 
dazu  den  ca.  1800  m  hohen,  pfadloscn  Col  di  Manganello.  A])er 
hier  hatten  wir  unsere  Kräfte  überschätzt.  Zwar  kamen  Avir 
nach  Durchwanderung  einer  wunderbaren  Wildniß  ohne  nennens- 
werthe  Schwierigkeiten  über  den  Paß  hinüber,  aber  im  Manganello- 
Thale  M'aren  wir  gezwungen  im  Walde  unter  den  Pmschen  der 
Erica  arborea  zu  übernachten  und  konnten  erst  am  folgenden 
Tage  Yizzavona  Mieder  erreichen.  Schließlich  wurde  auch  Ajaecio 
noch  besucht. 

Auf  allen  diesen  Touren  konnten  wir  fast  täglich  eine  Fülle 
lepidopterologischer  und  anderer  Beobachtungen  machen,  aber 
ich  muß  mir  an  dieser  Stelle  eine  Wiedergabe  derselben  ver- 
sagen und  für  eine  andere  Gelegenheit  versparen,  ebenso  das 
Eingehen  auf  eine  Frage  allgemeinen  Interesses,  die  korsische 
Hochgebirgsfauna  betrelTend.  Ich  beschränke  mich  im  Folgenden 
auf  die  Beschreibung  der  neu  aufgefundenen  Formen. 

1.  Scoparia  Liebmanni  spec.  nov. 

Kopf  und  Thorax  hellgelblichgrau  und  dunkel  gemischt,  die 
Palpen  mit  mäßig  langer  haarförmigor  Beschuppung:  dieselbe  ist 
von  der  gleichen  Färbung  wie  Kopf  und  Thorax,  enthält  aber 
besonders  auf  der  Außenseite  zahlreiche  schwärzliche  Haare. 

Ai.ch  die  Vorderflügel  besitzen  ein(>  hellgelblichgraue  Gi'und- 
farbc,  aber  zahlreiche  scIim  ärzliche  Schuppen  sind  über  die  ganze 
Fläche  zerstreut,  an  gewissen  Stellen  spärlich,  an  anderen  sehr 
regelmäßig  dichter,  so  daß  durch  dieselben  eine  charakteristische 
Zeichnung  entsteht,  welche  bei  dieser  Art  sehr  konstant  zu  sein 
scheint.     Diese  schwarzen  Schuppen   liegen  an   der   Flügehvurzel 

SteU.  outomol.  Zeit.  1904. 


246 

dichter,  werden  von  da  uacli  außen  zunächst  immer  spärlicher 
bis  zum  sogen,  vorderen  Querstreifen,  welcher  besonders  hell  in 
der  Grundfiirbe  erscheint.  An  diesen  bez.  an  das  aufgehellte 
Basalfeld  schheßt  sich  dann  ganz  abgesetzt,  etwas  konkav  nach 
innen,  ein  breites  dunkles  Querband  an,  so  breit,  daß  es  die 
üblichen  beiden  über  einander  liegenden  dunklen  Punkte  mit  um- 
schheßt,  welche  daher  nicht  scharf  hervortreten.  Dieses  dunkle 
Querband  ist  nach  dem  Costuh-and  zu  schmaler,  am  Innenrand 
breiter,  es  schwindet  allmählich  und  ohne  scharfe  Grenze  nach 
der  Mitte  der  Flügel  zu,  so  daß  aber  das  Mittelfeld  wieder  erheb- 
lich aufgehellt  erscheint.  In  diesem  helleren  Mittelfelde  liegt  dann, 
noch  ziemlich  entfernt  von  der  hinteren  Querbinde,  der  übliche 
eine  8  bildende  Doppelring;  der  untere  Ring  ist  nach  der  Innen- 
seite zu  halb  geöffnet,  der  obere  geschlossen  und  zum  Theil  dunkel 
ausgefüllt.  Das  helle  Mittelfeld  reicht  etwa  bis  ^j^  der  Flügel- 
länge, dann  folgt,  von  letzterem  durch  eine  sehr  schmale  und 
besonders  nach  dem  Innenrande  zu  undeutliche  dunkle  Linie 
getrennt,  die  hintere  helle  Querbinde.  Die  schmale  dunkle  Linie 
ist  bisweilen  kaum  als  solche  erkennbar,  nach  dem  Vorderrande 
au  etwas  gezähnt.  Das  Saumfeld  endlich  Aveist  regelmäßig  drei 
dunkle  Schattenlleckc  auf:  einen  größeren  am  Vorderrande  nahe 
der  Spilze,  einen  zweiten  im  Innenwinkel  und  einen  dritten  in 
der  Mitte  des  Außenrandes  nahe  den  Franzen:  der  letztere  setzt 
sich  in  Gestalt  einer  mihr  oder  weniger  deutlichen  Linie  nach 
oben  und  unten  längs  des  Außenrandes  des  Flügels  fort.  Die 
Franzen  hellgrau,  im  ersten  Drittel  dunkler,  aber  an  der  Basis 
durch  eine  helle  Linie  vom  Flügelrand  deutlich  abgesetzt.  Exp. 
zlar.   16 — I81/2  "iii''' 

Hinterflügel  hellgrau,  auf  der  LTnterseite  fast  einfarbig,  dunkle 
Schattenstreifen  kaum  vorhanden.     Beine  grau,    dunkel    gefleckt. 

Die  Art  ist  verwandt  der  Scoparia  miirana  Curt.,  von 
welcher  sie  sich  ursprünglich  M'ahrscheinlich  abgezweigt  hat. 
Aber  die  langen  Zeiträume,  welche  seit  der  Trennung  Korsikas 
vom  Kontinent  verflossen  sein  müssen,    haben    die  Entwickelung 

Stelt.  entomol.  Zeit.  1904. 


247 

einer  selh.stständigcu  Art  gestattet,   die  sidi   mininclir  diireli  zalil- 
i-eiche     Eigentluimliohkeiten     von     Sc.     innrana      iinler.scheidet. 
Sc.    Liehmanni    ist    von    weit    geringerer    Grüße    als    Murana, 
die  zahlreichen  Stücke  von  letzterer  in  meiner  Sammlung  zeigen 
20—23  mm  Flügelspannung  gegen   16  — '18'/2   mni  der  .Sc.  Lieh- 
manni.     Die  haarfurniigc  lH'8clni])i)ung  der  Palpen  ist  bei  Sc.  Lieh- 
manni  kürzer  und  mehr  ^■espreizt.    Die  Grundlarbe  der  Yorderflüeel 
ist  zwar    dieselbe  wie    bei    den   .W?//-«/i«-Stücken    aus    dem    Harz 
und  dem  Thüringer  W\x\d,  aber  die  dunkle  Zeichnung  der  Flügel 
ist  bei  Liebwatini   viel  bestimmter  und  konstanter,  das  Basalfeld 
heller  und  scharf  begrenzt  durch  die  breite  dunkle  Binde,   welche 
bei  der  ziemlich   varial)len   Murana  nur  schmal   und   in  der  Mitte 
bisweilen  sogar  unterbrochen  ist,   während  sie  bei  Liehmanni  der- 
maßen erweitert  erscheint,  daß  sie  noch  die  beiden  dunklen  Punkte 
in  sich  aufnimmt  und  sogar  noch  darüber  hinauszieht.     Dagegen 
ist    die    dunkle    Auslegung    der    hinteren    Querbinde    wieder    bei 
Murana  deutlicher.    Kurz,  der  Gesammteindruck  ist  bei  Sc.  Lieh- 
manni ein  ganz  anderer,  indem  sich  namentlich  das  Basalfeld  viel 
schärfer    hell    abhebt    und    der   Kaum    vom    Doppelring   nacli  der 
Flügelspitze  zu  heller  erscheint  als  bei  Sc.  murana. 

Die  Artrechte  gegenüber  Scop.  murana  sind  sicherlich  besser 
begründet  als  z.  B.  diejenigen  von  P.  hospiion  in  Bezug  auf 
E.  machaon  oder  von  Deil.  DaJdii  bezüglich  D.  euphorbiae. 

Das  erste  Stück  dieser  Art  fand  Herr  M.  Liebmann  am 
15./7.  1899  in  der  Nähe  der  Hirtenstation  Col  di  Mozzo  (1600  m 
hoch)  am  Monte  llotondo  an  einer  durch  sonderbare  Erosinus- 
erscheinungen ausgezeichneten  Felsengruppe  unmittelbar  rechts 
von  dem  schmalen  von  unten  nach  den  Hütten  führenden  Pfade; 
ich  selbst  fand  ebenda  ein  zweites.  Außerdem  ting  jeder  von 
uns  noch  je  1  Stück  am  25. /7.  in  der  Foce  di  Vizzavona  an 
Felsen  nahe  dem  Ursprünge  der  Gravone  in  ca.  1200  m  Höhe. 
Ich  benenne  die  Art  nach  ihrem  Entdecker,  meinem  liebens- 
würdigen und  unverdrossenen,  keine  Beschwerden  und  Enll)eh- 
rungen  scheuenden  Reisegefährten. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


248 

Die  Typen  in  der  Sanmilung  des  Herrn  Liebniann  und  der 
nu'inigen   (je  2  Stück). 

2.  Conchylis  altocorsicana  si)ec.  nov. 

Kopf  und  Palpen  hellgelb,  Fühler  grau.  Thorax  dunkel 
blau grau. 

Die  Vorderflügel  ziemlich  gestreckt;  die  Färbung  derselben 
be.steht  aus  einem  schwer  eutwirrbarem  Gemisch  von  Weißlich 
und  Lehmgelb,  die  weißlichen  Partien  glänzend  und  bisweilen 
ins  ßleigraue  ziehend,  stellenweise  auch  mit  dunklen  Schuppen 
durchsetzt.  Quer  über  die  Mitte  der  Flügel  zieht  eine  breite 
dunkle  Binde,  die  sich  nach  dem  Innenrande  zu  bedeutend  er- 
weitert; diese  Binde  ist  bläulich  bleigrau,  schwarz  und  ockergelb 
gemischt.  Das  Basalfeld  zeigt  nach  der  Wurzel  zu  ebenfalls 
dunkle  Bestäubung,  doch  ist  die  äußerste  Wurzel  selbst  wieder 
matt  lehmgelb.  Am  Costah-ande  lindet  sich  dunkle  Bestäubung 
zwischen  Wurzel  und  Mittclbinde,  lerner  zwischen  Mittelbinde 
und  Spitze  mehrlach  sehr  kleine  Randtleckchen  sowie  nahe  der 
Spitze  ein  größerer  dunkler,  aber  unbestimmter  Schattenfleck, 
der  sich  in  der  Richtung  des  Innenwinkels  fortsetzt,  allmählich 
erlöschend.  Die  Franzen  sind  lehmgelb,  mit  Theilungslinie,  am 
Außenrand   viermal    dunkel   durchschnitten.     Exp.    alar.   13  mm. 

Hinlei'ilügel  hellgi-au,  die  Fi'anzen  ebenfalls  grau  mit  Tei- 
lungslinie. 

Die  Art  steht  der  Couch,  nana  Hw.  (=  Amhigiiana  Froel., 
Pumilana  H.-S.)  nahe.  Sie  ist  indessen  leicht  zu  unterscheiden, 
schon  durch  die  bedeutendere  Größe.  (Die  Flügelspannung  der 
C.  nana  beträgt  in  der  Regel  nur  1 1  mm,  selten  etwas  mehr.) 
In  der  Färbung  der  Vorderflügel  tritt  bei  C.  nana  die  röthlich- 
gelbe  Farbe  mehr  hervor,  auch  sind  die  verschiedenen  Farben 
reiner  und  schärfei'  gegen  einander  abgegrenzt  als  bei  Altocorsicana, 
die  Binde  dunkler,  auch  das  Basalfeld  am  Vorderi'ande  noch 
dunkler. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


U9 

Ich  (iiiii'  i»ni  11. /7.  1S90  lici  der  Besteigung  des  Monte 
(Tlh-o  (iltcrluilli  der  Uei'gcric  Trotlcln  iii  einer  Höhe  von  eu.  IGOO 
las  1900  ni  3  Sliiek  in  diehleui  Gebüsch  der  korsischen  Bei'gerle 
fAhius  Huaveolens  He(|.);  desgl.  am  15. /7.  noch  2  etwas  ge- 
lloueiie  K\en)|>l:iii'  elwas  oberhalb  des  Col  di  Moxzo,  ebenfalls 
/wi-ehen  den  ili'iseheii  von  Alnus  snaveolens.  Ich  zweifle  nicht, 
dub  die  All  an  dieser  Pllanze  lebt,  zumal  da  die  Nahrungs- 
pllanze   der   näeiist   verwandten   C.   nana   die   Birke   ist. 

hie    r\|)<'ij    in    meiner   Samndmiii. 

?>.  Lita  oreocyrniella  spee.  wov. 

K'opl'  und  minierer  Theil  Av^  Tlioi'av  weiß  nut  rüthlichem 
Anthijie,  S(  Indlerdeeken  (b's  Thoi'ax  davon  schart"  abgesetzt 
dmd<.e]orau  nml  lollilich  gemischt.  ]>ie  Palpen  hellgrau,  das 
lange  schnnde  und  spitze  Endglied  derseliten  an  der  Basis  schmal, 
nach   der  Spitze   zu    lii'eil    dunkel   geringt. 

Clrundfarbe  der  Aordertlüoel  r«ithlich-llei.schlarben,  aber  der- 
mabfii  (Hehl  niil  dunkelgrauen  und  strichweise  gelben  Schuppen 
besetzt,  diili  sie.  nami-ntlich  lu'i  dem  mir  vorliegenden  ,j  fast 
Ai'llHg  verdeckt  ^^  iid.  während  sie  bei  dem  $  noch  erkennbar 
ist.  Dagegen  bleibt  bei  beiden  (ieschlechtem  ein  breiter  hell- 
riitbliehweiber  Streifen  unmittelbar  am  Tnnenrandt'  völlig  rein 
um!  fVei  von  (hnikler  Bestäubung.  Derselbe  beginnt  ganz  nahe 
der  Fliigelw  nrzel.  i>\  \ih\  eiheblicbfr  Breite  ('/j  bis  fast  ''3  der 
giuizen  Fliigeibreile).  keilt  sich  dann  abei'  laseh  wieder  aus.  so 
dali  er  den  Innenwinkel  niclil  mehr  (beim  ,j)  oder  nur  sehr  ver- 
schmiilert  nml  undeutlich  (beim  >i  )  erreicht.  Innerhalb  der  dunklen 
Bestäubung  licleii  nuch  sclnnale  ockergelbe  Längslinien  hervor, 
so  besonders  eine  s(dihe.  weiche  an  der  Flügelwurzel  beginnt 
und  nahe  dem  Coslüli-aiule  verläun  bis  zu  '/a  der  Flügellänge, 
eint!  zwcile  in  der  Mitte  der  Fliig<'l.  mehr  oder  weniger  deutlich, 
eine  dritte  ;in  der  ( i ren/e  des  lleischfarbenen  Innenstreifens,  in 
der  mittleren  Linie  liegen  1  oder  2  größere  schwarze,  etwas  in 
der  Längsrichtung    des    Flügels  gestreckte    Fleckehen.     Ein  eben 

£tott.  cntomol.  ZviU  1004.  ]7 


250 

solches  gestreoklcs,  sc•ll^^•arzes  Fleckclion  liegt  in  der  Falle  im- 
mittelbav  an  der  Grenze  des  hellen  Suninstreifens,  von  ^Yek'llem 
es  sich  scharf  abliebt.  Die  Frivnzcn  röthliehgrau,  dunkel  bestäul»!. 
Exj).  alar.   11   mm. 

Hinterflügel   hellgrau,     Beine  röthlichgrau,    dunkel   gellrekt. 

Die  Art  wird  am  leichtesten  an  dein  sehr  charakleristisclien 
und  aullallenden  breiten  röthliehweißen  Streiten  am  Innenrand 
der  Yorderilügel  und  dem  ebenso  gefärbten  Kopf  und  mittleri-m 
Thorax  erkannt.  Sie  unterscheidet  sich  hierduich  sofort  z.  B. 
von  der  Lila  ariemisiella  Tr.,  der  sie  sonst  im  Habitus  etwas 
ähnelt  und  neben  der  sie  im  System  Platz  linden  niöehte,  ebenso 
von  LHa  occUafclIa  Bovd  etc. 

Ich  ling  2  Stück  (,^  und  V)  am  15./7.  1899  am  Co\ 
di  Mozzo  (Monte  Rotondo)  in  KiOO  m  Hohe.  Die  l'vjten  in 
meiner   Sammlung. 

4.  Stagmatophora  fiordalisa  ncv.  sjiec. 

Kopf  und  Palpen  ^veiß,  letztere  seln\ach  dunkel  gefU'ekl. 
Fühler  selnvarz  und   weiß  geringelt. 

Thorax  braun,  an  den  Schultern  und  am  Ilinterrande  weiß. 
Yorderflügel  tief  dunkelbraun  nnt  drei  rein  weißen  C'ostallk'ekchen 
in  ungefähr  gleichem  Abstand  von  einand(>r.  Das  erste  derselben, 
nahe  der  Flügelwurzel,  ist  das  größte  und  bildet  einen  Streifen, 
der  schräg  auswärts  gegen  den  Innenrand  gerichtet  ist,  diesen 
aber  nicht  mehr  ei'i-eicht:  das  zweite  Fleckchen  ist  viel  kürzer, 
kaum  halb  so  lang  als  das  erste,  ebenfalls  schräg;  das  dritte  ist 
am  Vorderrand  verbreitert,  von  Gestalt  eines  Di-eiecks.  Außer- 
dem ist  ein  kleiner  weißer  Fleck  in  der  Flügelspitze  vorhanden, 
jenseits  desselben  noch  einige  dunkle  Schuppen.  Nahe  dem  Innen- 
rande finden  sich  gleich  weit  von  einander  entfernt  drei  metallisch 
glänzende  silberne  Sternchen  mit  schwach  goldenem  Anflug,  je 
aus  einer  unregelmäßigen  Anhäufung  von  Schuppen  gebildet. 
Das  erste  dieser  Silbersternchen  liegt  unmittelbar  unterhalb  des 
mittleren  Yorderrandsfleckes,   das  zweite,    etwas    größer  und  den 

Slett.  outomol.  Zeit.  1904. 


251 

Inneuraiul  Iicrührcud,  z\\  i.schen  i1(mii  /.weiten  iiiid  dem  dritten, 
dreieckigen  Yordevrandslleek,  niihrr  dem  letzteren,  das  dritte 
Silberstevnclien,  ebenfalls  den  Innenrand  berülirend,  etwas  jenseits 
des  dreieckigen  CostaHlecks.  Franzen  dunkelarau  bis  bräunlieh. 
Kxp.  alar.  7 — 8  mm. 

lliiilerllüG,el  grau  mit  eben  solchen  Franzen,  Beine  dunkel- 
braun  und   weiß  gefleckt. 

Diese  präclilige  kleine  Ar!  unterscheidet  sieh  von  St.  divi- 
h'IUi  Csl..  I>i)}tniii  Z.  und  AickeHii  Nick,  auf  den  ersten  Blick 
durch  die  dunkle  nicht  goldige  Grundfarbe  der  Vorderflügel, 
durch  weil  geringere  Größe  etc.  Mit  ^S7.  Grabowiella  Stgr.  stimmt 
sie  zwar  in  der  dunklen  Färbung  der  Yorderflügel  überein,  unter- 
scheidet sii'h  von  dieser  Art  aber  sofort  durch  die  weiße,  nicht 
metallisehe  Färbung  der  Costalflecke  und  des  Spitzenflecks 5  nur 
eine  Spur  von  silbernen  Schüppchen  findet  sich  bei  letzterem 
sowie,  kaum  sichtbar,  am  äußersten  Ende  des  zweiten  und  dritten 
CostaHlecks.  Auch  sind  die  Vorder  Hügel  bei  St.  fiordalisa 
schmaler  als  bei  Grabowiella,  und  die  am  Innenrande  stehenden 
Fleckchen  sind  silbern,  nicht  golden.  Letzteres  sowie  der  Um- 
sland,  daß  bei  St.  jiordalha  durchaus  nur  3  silberne  Innen- 
randsfleckchen  vorhanden  sind,  unterscheidet  sie  auch  von  St. 
7-osniarinella  "WIsm.,  welche  deren  4  goldene  besitzt;  auch 
scheinen  Kopf  und  Thorax  l)ei  letzterer  Art  verschieden  zu  sein; 
feiner  ist  der  Spilzenileck  bei  St.  roamarineUa  nicht  weiß,  son- 
dern golden. 

Icli  lir.g  i'in  SUick  ;iin  S./7.  bi'i  Vivario,  unterhalb  der 
Stalion.  ein  z\\eiles  vtilHg  tadelloses,  in  der  Abenddämmerung 
am  21. '7.  dicht  bei  Evisa  am  Wege  nach  der  Spelunca.  Beide 
flogen  um  Ilelichrysum  angustifolium.  Da  dies  die  Nahrungs- 
pllanze  von  St.  dicHella  ist  (cf.  Constant,  Ann.  Soc.  Ent.  Fr. 
1883  p.  11).  so  liegt  die  Vcrmulhung  nahe,  daß  diese  Pflanze 
auch  St.  fiordali$a  ernährt. 

Die  'i"\  jicn  in  meiner  Sannnlung. 
Sk'U.  fiitoijioi.  zoit.  1004.  n 


252 

Wer  je  das  seliöne  Buch  von  Gregorovius  über  Korsika. 
2;elesen  hat,  wird  sich  des  Kapitels  erinnern,  in  welchem  er  die 
PJesteigung  des  ]Mte.  Rotondo  schildert.  Auch  er  iibernachlete 
hei  den  Hirten  am  CV)1  di  Mozzo  und  gedenkt  mit  großer  Wärme 
eines  anmuthigen  Hirtenkindes,  der  Fioixlalisa,  die  mi(  ilim  über 
die  Felsen  wanderte,  ihm  Blumen  pflückte  und  ihn  überhaupt 
durch  ihre  Natürlichkeit  enlzückte.  Die  Heise  (iregorovius  lallt 
in  die  50er  Jahre  des  vorigen  Jahrhunderts.  W'\v  IVagten  den 
etwa  70jährigen  C'a])0,  das  patriarchalische  Haujit  der  Hirten  am 
Col  di  Mdzzo,  nach  der  Fiordalisa.  Kr  erzählte  uns.  sie  lebe 
noch,  sei  aber  nicht  mit  oben  auf  der  Sommerstation,  soniJern 
unten   in   ihrem   paese.      Daher  der  Name. 

o.  Lithocolletis  suaveolentis  s|)ec.  nov. 
Beschreilning  des  q:  Vorderlliigel  aull'ällig  schm-al  wwd 
gestreckt,  fast  bis  zur  AYurzel  bräunlich  goldgelb,  in  der  Gi'und- 
färbung  ähnlich  dem  J  der  /..  (dnicUa,  mit  einem  weißen  Längs- 
streif aus  der  Wurzel  bis  etwa  1/3  Länge  des  Flügels,  Dieser 
Länssstreif  ist  zua'CPi^itzt,  oben  schwach  dunkel  gerandet  sowie 
ein  wenig  convex  nach  oben,  ^lit  4  weißen,  dunkel  gerandeten 
Vorderrands-  sowie  3  Innenrandsbäekchen,  V(»n  welch  letzteren 
das  äußerste  fieilich  nur  schwach  angedeutet  ist.  In  der  Flügel- 
spitze ein  schwarzer  Punkt.  Die  Fi-anzen  sind  grau,  vom  zweiten 
hinenrandsfleck  bis  zur  S])itze  in  der  Innenhälfte  f-charf  abge- 
schnitten verdunkelt,  aber  von  einem  hellen  Wisch  an  der  StelK' 
durchsetzt,  wo  bei  den  Verwandten  das  dritte  Innenrandshäkchen 
steht.  Die  Flügelspannung  übertrilVt  die  der  L.  alniclld  ein  wenig. 
•  Die  Art  gehört  in  die  (liruppe  der  L.  ahildla.  alpiiia  \nu\ 
strigiilafella.  Sie  unterscheidet  sich  von  allen  drei  genannten 
Arten  durch  die  außergewöhnlich  schmalen,  gestreckten  Flügel 
und  das  Zurücktreten  des  dritten  Innenrandfleckchen,  das  fast 
nur  in  den  Franzen  als  Andeutung  erkennbar  ist.  Sie  steht  der 
Ahriclla  am  nächsten,  stimmt  mit  ihr  auch  übereiu  in  der  Zu- 
sj)itzung  der  weißen  Längsstrieme.     Auch  die  Gestalt  des  ersten 

Sfett.  cntomol.  Zeit.  1904. 


253 

Inncnvanddecks  \A  ähnlich  wie  bei  Abiidla  mul  erscheint  als 
ein  glänzend  weißes,  in  der  Län.osaehse  des  Flügels  gestrecktes 
Rhomboid,  dessen  Basis  mit  <le.n  Tnnenn.nde  des  Flügels  zu- 
sammenfällt. Bei  L.  sirif/iiltilrllfi  mid  den  Stücken  der  L.  alpina, 
die  mir  (vom  Stiliser  Jech.  d.ueh  Herrn  M.  Lenthe  erzogen), 
zum  Vergleich  vorlagen,  hal  dieser  erste  Innenrandsileck  eine 
ganz  andere  Gestalt,  nämlich  fast  die  eines  Dreiecks.  Das  erste 
Vorderrandshäkchen  ist  l)ei  einem  meiner  Stücke  mit  dem  Spitzen- 
theil stark  nach  <ler  Flügels]. ilze  zu  gebogen,  bei  einem  zweiten 
etwas  weniger;  auch  bei  Mnirlla.  scIk  inen  in  dieser  Beziehung 
individuelle  Verschiedenheilen  vorzukommen.  Die  Vorderrands- 
liäkehen  stehen  etwas  weiter  auseinander  als  bei  Aluiella.  was 
mit  der  stärkeren  Streckung  der  Vorderilügel  zusammenhängt. 
Die  Grundfarbe  ist  erheblich  heller  als  bei  Slrigulalclla  und 
Alpina,  älndieh  wie  bei  Aluiella:  während  sie  aber  beim  q  der 
letzteren  nach  der  \N'urzel  zu  mehr  und  mehr  in  Grau  übergeht, 
scheint  bei  unserer  Art  die  bräunlich  goldgell)e  Farbe  sich  bis 
last  zur  ^^'urzel  auszudehnen. 

Ich  bin  nur  wohl  bewubb  daß  die  vorliegende,  lediglich 
nach  gefangenen  männlichen  Individuen  aufgenommene  Beschreibung 
mangelhaft  ist  und  sehr  der  Ergänzung  auf  Grund  gezogener 
Stücke  bedarf.  Namentlich  ist  es  wünschenswerth  auch  das  mir 
unbekannt  gebliebene  y  zu  vergleichen  und  festzustellen,  ob  diese 
Art    au.-h    den    aulVälligeu    Geschleehts-Dimorphismus    der    L.  ul- 

niolla   zeigt. 

Da  mehrt're  Erlen-Arten  auf  dem  Continent  nicht  weniger 
als  8  versehiedene  Ldhocollolh  ernähren,  so  hatte  ich  mir  schon 
bei  der  Abreise  nach  Korsika  vorgenommen,  besonders  darauf 
zu  achten,  ob  sich  nicht  in  den  Gebüschen  der  endennschen 
korsischen  Bergerle,  Alnus  suaveolens.  auch  eine  besondere  Litho- 
collclis-Ari  finden  lasse.  Ich  hatte  die  Fre.ule,  diese  HolVnung 
bestätigt  zu  sehen,  als  wir  in  der  Morgeudämnu'rung  i\v^  H-  -liili 
von  der  Bergerie  Tr-tllela  aus  den  Mte.  d-()rn  erklommen.  Das 
erste   Stück   ling  ich   in   etwa    I8(MI   m  Hol..'.   <las  zweite   auf  dem 

.St<-U.  oiiloniol.  Z.-it.  lliOt. 


254 

•  scharfen  Grat  des  Col  de  Porco  (ca.  2000  m).  Später  fand  ich 
noch  ein  paar  abgeflogene  Stücke  etwas  oberhalb  des  Col  di  Mozzo 
am  Mte.  Rotondo.  Alle  gefangenen  Stücke  sind  qq.  In  den 
Blättern  der  Alnus  suaveolens  sah  ich  am  Col  di  Mozzo  zahl- 
reiche junge  Litho  coli  et  is -Minen  ^  die  höchst  wahrscheinlich  dieser 
Art  angehörten;  sie  waren  jedoch  noch  viel  zu  wenig  entwickelt. 
als  daß  sie,  ein  Zuchtresultat  hätten  ergeben  können.  Die  dichten 
Gebüsche  der  etwa  mannshoch  werdenden  wohlriechenden  P>le 
beginnen  etwa  bis  1500  m  und  reichen  bis  über  2000  ni  auf- 
wärts; sie  finden  sich  in  Massen  überall,  wo  wir  das  Hoch- 
gebirge betraten  und  sind  sehr  charakteristisch  für  die  betrellende 
Region. 

Die  Typen  in  meiner  Sammlung. 


Revision  der  amerikanischen  Anoplognathiden 

(Coleoptera  lamellicornia). 

Von    Dr.    Fricfli*.    Oltaiiji^,    Ihuuburg. 

I. 
CHierzu  Tafel  III.) 


Die  zweite  große  Untergruppe  der  Ivuleiiden  und'aßt  die 
Arten  mit  senkrecht  gestellter  Oberlippe,  das  sind  in  der  Mehr- 
zahl die  Arten,  bei  welchen  die  Lippen  —  beide  zusammen  oder 
einzeln  —  als  Kauwerkzeuge  dienen.  Sie  ist  in  der  alten  Welt 
durch  zwei  große  Gruppen  vertreten,  die  Anoplognathiden  und 
die  Adoretiden.  Bei  den  ersteren  sind  Kinn  und  Unterlippe 
fest  mit  einander  verwachsen  und  hegen  in  einer  Ebene,  die 
Unterhppe  mit  einem  mittleren  Vorsprung,  der  hakenförmig  nach 
oben  umgebogen  in  die  Mundhöhle  ragt  und  von  dem  kurzen 
mittleren  Vorsprung  der  Oberlippe  überlagert  wird.  Bei  den 
Adoretiden  hat  die  Unterlippe  nie  einen  mittleren  Vorsprung; 
sie  ist  vom  Kinn  winklig  abgesetzt,  in  ihrer  Mitte  rinnenförmig 
vertieft,    um    den    großen    rüsselförmigen    Fortsatz    der    Oberlippe 

Stptt.  eiltomol.  Zeit,  1904. 


255 

aufzunehmen.      Die    Anoploguathideu    sin<l    mei^t    große,    plump 
gebaute  Jliiere    mit  metalliHcher  Färbung    und   kahler   Oberseite  5 
der  Chitinöse  Theil  des  männlichen  Begaltungsgliedes,  der  Forceps, 
zt'iot    durch    große.    Keilion    naiie  verwandter    Arten    oder    durch 
mehrere  Galtungen  liin(hirch  dieselbe   Form   und    nur  durch   viel- 
fache aullallige  Merkmale  ausgezeichnete  Arten  zeigen  auch  eine 
anfallend  abweichende  Forcepsform.     Die  Adoretiden  sind  meist 
kleine  zierliehe  Thierchen  mit  schlanken  Tarsen  imd  gelber  oder 
brauner    Färbung,    die    Oberseite  stark    bi-baart  oder    beschuppt; 
ihr  Forceps  ist  von  Art  zu   Art  verschieden    und  bietet  ein  vor- 
zügliehes   Merkmal,   um   die  auf   den  ersten  Blick   ungemein  ähn- 
hchen   Arten  zu   unterscbeiden.     Der    morphologischen    Trennung 
der    beiden    Gruppen    entspricht    auch    die    geographische.      Die 
Anoplognathidcn    sind    fast    ausschließlich    auf   das  Festland    von 
Australien  beschränkt:,    nur  eine  Art,    einer    in   Nord-Queensland 
liäufigen  sehr  nahe  verwandt,  findet  sich  im  südlichen  Neu-Guinea, 
und  2  in  Victoria   häufige  Arten  linden  sich   auch  auf  Tasmania. 
Die  Adoretiden  sind  über  das    ganze  tropische   und  subtropische 
Afrika  und   Asien  verbreitet;    einige  wenige    Arten    sind  von  da 
nach  Mesopotamien,  Persien,  Turkestan,    Nord-China  und  Japan 
vorgedrungen;    einige    andere    haben  eine  weite    und  sprunghafte 
Verbreitung  —  wahrscheinlich    sind  sie   mit    Kulturpflanzen  ver- 
schleppt.   So  findet  sich  Adoretus  ciUensh  Nonfr.  auf  Honolulu, 
Samoa,   Viti,  Batavia,  Hongkong,  Cevlon  und  St.  Helena.     Doch 
ist     noch     kein     Adoretide     aus     dem     Verbreitungsgebiet     der 
Anoplognathidcn  bekannt.    Den  Uebergang  zwischen  den  beiden 
Gruppen  vermitteln    die  madagassischen   Adoretiden.   die  in  ihrer 
Körperlui-m    und    Gniß-,    wi(>    auch    in    ihrem    sexuellen    Dimor- 
phismus   sich    autValkMuf   von    den    afiikanischen    und    asiatischen 
Adoretiden   unterscheiden. 

Auch  in  der  neuen  Welt  hal)en  wir  t'ine  Scheidung  in  2 
Haupfgruppen.  Die  eine,  etwa  den  Adoretiden  entsprechend, 
umfaßt  die  anualidrn.  kleine  W\>  mittelgroße  Formen  mit  gelber 
oder    brauner,    selten     dunk.l    erzgrüner    Färbung,     die    Oberseite 

Stott.  PiitoDiol.  Zeit.   l'JOl. 


256 

vielfach  behaari  oder  beecluippt,  die  Tarsen  in  einem  odei-  in 
beiden  Gesclilechteni  verbreitert  nnd  milen  dielit  behaail.  Sie 
sind  mit  wenigen  aber  sehr  artenreielien  Gallungen  dnreh  (\i:n 
tropischen  und  subtropischen  östlichen  Tlieil  von  Siidaniei'ika. 
verbreitet^  2  Arten  finden  sieh  auch  in  Westindien,  auf  S.  Vincent 
und  Ouadehi})e;  eine  in  Colunibien  liäufigc  Art  ist  durch  Ceiilrai- 
anierika  bis  MexiiiO  vorgedrungen;  luelirere  an  den  östhehen 
Abhängen  der  Cordiileren  in  Peru,  Eeuador  und  Colunibien  häutige 
Arten  steigen  bis  zum  Hochland  auf  und  eine  davon  hat  bei 
Loja  in  Ecuador  die  Cordiileren  überschritten  und  ist  bis  zur 
paeifischen  Küste  gelangt,  wo  sie  bei  (hiayaquil  eine  durch  blasse 
Färbung  von  der  Stammform  abweichende  Lokalrasse  bildet. 

Die  andere  Hauptgruppe,  etwa  den  australischen  Anoplugna- 
thiden  entsprechend,  läßt  sich  nach  der  Form  der  Beine  und  dem 
Fehlen  oder  Vorhandensein  eines  häutigen  Saumes  am  Seitenrand 
der  Deckflügel  in  mehrere  natürliche  Untergruppen  theilen,  die 
auch  in  ihrer  geographischen  Verbreitung  schaif  von  einander 
getrennt  sind. 

Die  erste  dieser  Untergruppen  bilden  die  Braeliy  steruiden, 
ausgezeichnet  durch  einen  häutigen  Saum  an  der  unteren  Kante 
des  Seitenrandes  der  Deckflügel.  Jn  ihr  lassen  sich  2  Formen- 
reihen unterscheiden;  die  eine  mit  den  Gattungen  Aulacopiiljius 
und  Tribostethes  umfaßt  die  Arten,  die  in  ihrer  Köi'perfoi'in 
und  in  vielen  morphologischen  Merkmalen  den  auslraliseheu 
Anoplognathiden,  spec.  den  Schiz-ognathinen,  am  nächsten  stehen; 
die  andere  mit  den  Gattungen  Brachyslernus  nnd  Hylamurplia 
bildet  mehr  den  Uebergang  zu  den  übrigen  Gruppen  der  amerika- 
nischen Anoplognathiden.  Beide  Formenreihen  zeiehnen  sich  durch 
viele  und  aulfällige  secundäre  sexuelle  Merkmale  aus.  Eine  einge- 
grabene Furche  am  Hinterrand  des  Halsschildes,  wie  wir  sie  bei 
den  australischen  Anoplognathiden  immer  finden,  fehlt  den  Brachy- 
sterniden  wie  allen  amerikanischen  Anoplognathiden;  abei-  an 
ihrer  Stelle  linden  wir  bei  mehreren  Arten  eine  Reihe  von  gröberen 
oder    feineren    Punkten,    aus    denen    Haare    oder    Schuppen    ent- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


257 

yprlngcii.  In  ihrem  Vorkomiiirii  sind  die  Hi'aclix  sloniiflcn  l»c- 
isoln-iinkl  ,aiil'  ('liilo   und    Patagouieii. 

Die  zwcilr  Uutergriiijpc,  die  l'ial  v  cnt' 1  i  id  c  ii.  iinifalit 
Ftirnieu,- liii-  die  unter  den  Aubtralierii  die  Analoga  i'elileu.  Die 
tyi>iseiien  Plal yeoelien  sind  hochgewülhtc,  unten  abgetlachte  Thiere, 
deren  dünne  /.arte  Beine  in  keinem  Verhältniß  zu  dem  ])knnj)en 
Körper  zu  stehen  seheinen.  Secundäre  sexuelle  Merkmale  sind 
bei  ihnen  nur  in  geringem  Grade  ausgebildet  und  wenig  in  die 
Augen  lallend^  audallig  ist  dagegen  bei  vielen  Arten  das  Ver- 
halten der  Adern  auf  den  Deckflügeln,  die  sich  duich  gelbe 
Färbung  von  der  grünen  Unterlage  scharf  abheben  und  in  ihrem 
Verlauf  —  es  giebt  hier  auch  anastomosirende  und  rüeklaufeude 
Adern  —  dem  Aderverlauf  auf  den  häutigen  Flügeln  entsprechen. 
Ein  häutiger  Saum  am  Seitenvand  der  Deckflügel  ist  bei  den 
ria(_\  eoelijden  nicht  vorhanden,  ebenso  wenig  eine  basale  Kand- 
furelie  oder  an  deren  Stelle  eine  Punktreihe  am  Hinterrand  des 
llalssehikfes.  Ihr  Verbreitungsgebiet  bilden  die  höheren  Lagen 
(bis  zu  3500  m)  inid  die  Abhänge  der  Cordilleren  von  Tucuman 
im  Süden  bis  Jalai)a  (Mexiko)  im  Norden;  nur  eine  in  Peru  und 
Bolivien  häufige  Art  ist  auf  der  schmalen  Gebirgsbrücke  nach 
dem  Hochplateau  von  Centralbrasilien  bis  Goyaz  im  Osten  v(tr- 
gcdrungen;  im  eigentlichen  Küstengebirge,  der  Serra  do  Mar  von 
Brasilien  und  Guayana  fehlen  die  Platycoeliiden.  Auch  auf  der 
Westseite  der  Cordilleren  fehlen  sie;  die  einzige  von  dorlen  be- 
kannte Art,  die  Plat.  occidentalis  m.  stammt  nach  den  Angaben 
des  Sammlers  aus  dem  Quellgebiet  des  Rio  Dagua,  etwa  bei  Culi, 
nicht  von  dessen  Unterlauf. 

Die  dritte  Untergrupjjc  bilden  die  Plialangogonien.  die  in 
ihrem  j)Iumpen  Körperbau  und  den  kurzen  kräftigen  Beinen  an  die 
australischen  Anoplognathus- Arten  erinnern,  sich  von  ihnen  aber  — 
abgeselien  vom  Fehlen  der  basalen  Tiioraxfurche  —  duich  die 
gesj)altenen  Ivlauen  an  allen  Füßen  leicht  unterscheiden.  Die 
Gruppe  enthält  nur  wenige  und  meist  seltene  Arten,  die  auf 
Central-Amerika    —    Panama     bis   Mexiko    —    beschränkt    sind; 

Stctt.  oiitüiiiol.  Zeit.   rj04. 


258 


111 


secuiuläre  sexuelle  Merkmale    linden  sieh   bei   ihnen  in  der  For 
des  Kopfsehildes  und  in   der  Färbung. 

Von  anderen  Merkmalen  abgesehen,  unterscheiden  sich  die 
genannten  3  Gruppen  auch  durch,  die  Art  der  Färbung.  Bei  den 
Phalaiio-oo-onien  ist  das  äußere  Chitinskelett  der  Unterseite  und 
Beine  mit  braunem  Pigment  durchsetzt,  auf  der  Oberseite  — 
Kopf,  Vorderrücken,  Schildchen  und  T~)eckflügel  —  ist  es  in  der 
Substanz  heller  gefärbt  und  diesen  Theilen  liegt  auf  der  Innen- 
seite eine  Zellschicht  an,  in  die  gelbliches  oder  braunes  Pignient 
eineelaoert  ist,  das  durch  Alkohol  nicht  extrahirt,  durch  Fäulniß 
der  Eingeweide  in  ein  dunkles  Pigment  iimge\vandelt  M-ird.  Die- 
selben Verhältnisse  finden  wir  in  der  Gruppe  der  Platycoeliiden 
nur  bei  einigen  Leucopelaea-Avicn;  bei  den  übrigen  ist  das  Chitin- 
skelett  im  Ganzen  dünner  mit  schwacher  grünlicher  Eigenfärbung, 
die  au  den  Rändern  der  einzelnen  Körperlheile  und  auf  den 
Deckflügeln  den  Rippen  fehlt,  so  daß  diese  Theile  glashell  er- 
scheinen. Der  Innenseite  liegt  eine  Zellschicht  an  mit  einem 
chromgelben  Pigment,  das  die  Ränder  und  Deckflügelrippeu  gelb 
erscheinen  läßt  und  durch  Alkohol  extrahirt,  durch  Fäulniß  in 
ein  schmutziges  Olivengrün  oder  Braun  umgewandelt  wird;  bei 
CallicJdoris  findet  sich  auch  schwarzes  Pigment  in  der  Zellschicht, 
Unter  den  Brachysterniden  haben  wir  bei  AulanopaJpus  und 
Tribosfethes  lu-aune  Färbung  wie  bei  den  Phalangogonien,  aber 
mit  Metallschimmer,  der  diesen  wie  auch  den  Platycoelien  stets 
fehlt;  bei  Aidacopalpiis  und  Trihoslclhcs  ganz  vereinzelt,  bei 
Brachysternna  und  Hylaiiwrphn  i-egelmäßig  finden  wir  auf  dem 
braunen  Chitinskelett  aufgelagert,  als  Sekret  der  in  das  Chitin- 
skelett eingebetteten  Drüsen  eine  lackartige,  lebhaft  glänzende 
grüne  Schicht,  die  durch  Alkohol  nicht  extrahirt,  durch  Fäulniß 
nicht  verändert,  dagegen  durch  Oxydation  (Sublimatdämpfe) 
in  Cyanblau,  durch  Reduktion  (Amnioniakdänipfe)  in  Ziegelroth 
umgewandelt  wird. 

An  die  Phalangogonien  schließt  sich  dann  die  Gruppe  der 
S p od ochla müden    an,    die  in  gewissem  Sinne    den  Uebergang 

Rtptt.  ontomol.  Zeit.  1004. 


239 

zu  der  ersten  großen  Untcrordniuiu  iler  Kutelidcn  —  mit  horizontal 
gestellter  Pl)erlii)[)c  bilden.  Ihre  Oberlippe  steht  zwar  vertikal, 
aber  es  fehlt  ihr  mit  Ausnahme  von  Sp.  giijax  ein  mittlerer 
Vorsprung,  <'benso  der  gerade  abgestutzten  oder  in  der  Mitte 
ausgeschnittenen  Unterlippe,  so  daß  die  Kiefer  der  beiden  Seiten 
sich  auch  bei  den  Arten  mit  kräftigen  Kauwerkzeugen  berühren. 
Kigenthiunlich  i!^t  den  Spodochlamiiden  ferner  ein  ganz  auflallen- 
der, von  Art  zu  Art  wechselnder  sexueller  Dimorphismus  und 
ein  merkwürdiger  Bau  der  ()l)erkierer,  die  am  vorderen  Rand 
des  basalen  Mahlzahnes  große  Löcher  zeigen,  die  OetVnungen 
von  glattwandigen  Kanälen,  die  hinler  dem  Mahlzahn  umbiegen 
und  auf  der  Dorsalseite  der  Oberkiefer  ausmünden.  Die  wenigen 
Arten  dieser  Gruppe  sind  recht  selten  und  finden  sich  in  den 
Cordilleren  von  Panama,  Columbien  und  Ecuador,  eine  Art  au 
dem  Hochi)lateau  von  Centralbrasilien  und  eine  bei  Para  und  Bahia. 
Wie  ich  schon  früher  ausfüln-lich  auseinandersetzte,  linden 
M  ir  in  allen  Untergruppen  eine  bestimmte  Form  der  Mundtheile, 
die  für  die  Mehrzahl  der  Mitglieder  dieser  Gruppe  charakteristisch 
ist.  Von  dieser  ausgehend  können  wir  dann  aber  bei  anderen 
Mitgliedern  dieser  Untergruppe  eine  Umänderung  der  Mund- 
_theile  beobachten;  sie  werden  im  Ganzen  schwächer  und  die 
Unterkiefer  wie  auch  das  (durch  Verschmelzung  eines  dritten 
Kieferpaares  entstandene)  Unterlippengerüst  verlieren  ihren 
Charakter  als  Träger  von  Kauwerkzeugen  und  werden  Träoer 
der  Tastorgane.  Arten  mit  kräftigen  Kauwerkzeugen  haben 
relativ  schwache  Sinnesorgane,  während  wir  umgekehrt  stark 
entwickelte  Sinnesorgane,  große  Augen,  lange  Fühlerkeuk^n  und 
lange,  dicke  Tasterendglieder  nur  bei  Arten  mit  schwachen  Kau- 
organen linden.  Eigenthümlich  ist  auch  das  Verhalten  des  Meso- 
sternalfortsatzes;  einen  kräftigen,  die  Mittelhüften  überragenden 
Fortsatz  der  Mittelbrust  linden  wir  nur  bei  Arten  mit  kräftigen 
Kauorganen,  nie  bei  denen  mit  großen  Augen  und  langen  Fühlern 
und  Tastern. 

Entwickehmgsgesehichtlieh    als    die    älteren  Formen    dürfen 

StoU.  oiitoiiiol.  Zeit.  1904. 


260 

w'n-  wohl  in  einer  jeden  Grnppe  die  xlrten  mit  mäßig  eutwickellen 
Kauwerkzeugen  und  mäßig  entwickelten  Tastovgauen  betrachten. 
Icii  stelle  mir  vor,  daß  von  diesen  au,s  die  Weiterentwickelung 
stattgeliinden  hat  einerseits  zu  den  Arten  mit  siark  entwickelten 
Kauwerkzeugen,  andererseits  zu  denen  mit  stark  ausgebildeten 
Sinnesorganen.  Die  ersteven  dürften  der  Hauptsache  nach  Tage- 
thiere  sein,  ihre  Nahrung  aus  Blättern,  zum  Theil  vielleicht  auch 
aus  Holz  bestellen:  daß  nur  bei  ihnen  sich  ein  die  MiKelhiil'len 
überragender  Fortsatz  der  Mittelbrust  findet,  erklärt  sich  wohl 
aus  der  Art  des  Fluges;  alle  mit  einem  solchen  vors])ringenden 
Mesosternalfortsatz  ausgestatteten  Arten,  die  ich  beobachten 
konnte,  haben  einen  raschen,  sausenden  Flug  und  der  Fortsalz 
dient  wohl  dazu,  den  Schwei-punkt  des  Körpers  mehr  nach  vorn 
zu  verlegen. 

Dagegen  sind  die  mit  stärkeren  Sinnesorganen  ausgestatteten 
Arten  wohl  der  Hauptsache  nach  Dämmerungs-  oder  Nachtthiere. 
Vielleicht  haben  diese  Arten  nur  ihre  Nahrung  geändert  und 
fressen  statt  der  Blätter  Blüthentheile,  Früchte  oder  Pilze,  wozu 
sie  keine  kräftigen  Kauwerkzeuge,  wohl  aber  stärkere  Sinnes- 
werkzeuge nöthig  haben,  M'eil  diese  Nahrung  seltener  und  ver- 
steckter ist.  Oder  die  ,j  gebrauchen  ihre  hochentwickelten 
Sinnesorgane  zum  Aufsuchen  des  versteckt  lebenden  anderen  Ge- 
schlechtes lind  dafür  spricht,  daß  sie  sich  nur  beim  .^  so  stark  aus- 
gebildet vorfinden  und  daß  die  $  dieser  Arten  in  den  Sammlungen 
viel  seltener  als  die  o,  zum  Theil  noch  ganz  unbekannt  sind. 

Ob  diese  meine  Vermuthungen  richtig  sind,  wird  sich  erst 
zeigen,  wenn  unsere  Kenntniß  von  der  Biologie  dieser  Thiere 
weiter  vorgeschritten  ist;  vorläufig  hat  sie  den  Nullpunkt  noch 
kaum  überschritten.  Aber  nicht  nur  für  das  Verständniß  des 
Baues,  auch  füi-  die  systematische  Stellung  dieser  Thiere  ist  die 
Kenntniß  von  ihrer  Biologie  unbedingt  nothwendig.  Unter  beiden 
Extremen,  besonders  aber  unter  den  Arten  mit  stark  entv\  ickelten 
Kauwerkzeugen  finden  M'ir  solche  mit  weiter  geographischer 
Verbreitung  und  starker  Variationsfähigkeit,  die  letztere  allerdings 

Stett  entoniol.  Zeit.  1904. 


261 

nur,  soltnld  die  tili  Bereu  Lcbensbedinguiigcn  sich  iiiidcru.  während 
die  individuelle  A'ariujiilitüt  bei  den  Individuen  derselben  Lokalität 
und   Jahreszeit  äußerst  gerinc,-  ist. 

Nach   dem  folgenden  kurzen  Sehenui  lassen  sieh  die  anierika- 
nischen   Anoplognalhiden   in   3   Gi'M]tpen   theilen: 

A.    Der  Seitenraiid  dvv  DeeklHincl  (»hne  siehlltai'cn  ilanisauni. 

I.    Die   nn'itleren    und    hiidereii  Sehienen    am   Mnde   slark 

xcrbi'eitert    (Fig.    2),     vor     der    Sjiitze    eingesebnürl :. 

die    lliulersehienen     kürzer   oder   ebens(t   lang    als   di«:; 

Mitlelsehienen Phalaugogonia. 

ir.   Die    mittleren    und    hinteren    Schienen    gleichmäljig 
sehmal    (Fig.    I).     tli«'   hinb'ren     siets    länger    als    die 

niiUleien Platycoelüdae. 

1'..    i>er    Öt'ilenrand     der    Deekllügel    mit    einem     siclitbaicn 
llaulsaum Brachysternidae. 

I.  Phalaugogonia  Hurmeister. 
W'iv  düiTen  diese  Oiallung  wohl  als  den  Vertreter  der 
ausi  caliselien  (iallung  Aitoploi/iKilhiis  in  der  neuen  ^^  eil  be- 
li-aehten.  denn  nieht  nur  in  der  allgemeinen  Kor[)eiTorm.  im  liaii 
der  kiiiriigen  kurzen  l>i'.ine  nnd  dem  vorspringenden  Fcnisalz  der 
iMilh'lbrust  stinnnen  beide  überein,  auch  im  Bau  der  .Mundlheile 
und  in  den  secundären  sexuelh'n  ^lerkmalen  zeigen  sie  vieli'aehe 
Uebereinstimnnmg.  AnlVällige  Unterschied*^  liegen  dagegen  in  der 
Bildung  des  Ilalssehildes  und  der  Klauen;  das  erslere  ist  bei 
AiinplofjnathHü  stets  mit  eiiu'r  deutlichen  basalen  Randfnrche  ver- 
sehen, die  bei  VlKÜangocjonla  ebenso  regelmäßig  IV'lilt;  die  letzb.'ren 
sind  beim  J  vmi  Anoplngnalhiis  stets  alle  einfach:;  beim  ?  ent- 
weder ebenfalls  alle  einfach  oder  die  größere  Klane  der  \  ordi'r- 
füße  allein  ist  gespalten;  bei  PhüUnujogonui  dagegen  ist  in  beiden 
Geschlechtern  an  allen  Füßen  die  gr(ißere  Klane  gespalten.  Au(di 
fehlt  bei  Plnil(nigo(/onia  ein  von  aufVn  sichtbarer  häutiger  Randsaum 
an  d(  n  D(ckilügehi  immer,  während  er  hvl  AiiO])!o(jtialInia  häutig 
voihanden   ist  inid   die  Verschmelzung  der  Kauleisten    am   l  nter- 

Stctt.  ontoir.oJ.  Zeit.  1004. 


202 

kieferlielin  geht  bei  Plialangogonia  nicht  so  weit  wie  bei  Anoployna- 
thus,  indem  die  basale  Kauleiste  stets  mehi-  oder  wenigcv  frei  bleibt. 
Die  Kürperform  ist  gedrungen,  mehr  oder  weniger  hoch 
gewölbt,  die  Farbe  oben  hellgelb  oder  röthlichgelb.  unten  braun, 
ohne  Metallglanz;  nur  beim  ^  \o\\  parilh  Bis.  (-^  Champion}  Bts.) 
ist  sie  auch  oben  schwarzbraun.  Das  Kopfschild  ist  nach  dem 
Geschlecht  verschieden,  viereckig,  breiter  als  lang,  die  Ecken 
beim  ,j  winklig  vorspringend,  beim  ^  schwach  gerundet  —  oder 
(bei  parilfs)  beim  q  stärker  gerundet  als  beim  £  —  der  Kund 
ringsum  schwach  aufgebogen;  die  Stirnnahl  ist  geradlinig,  stets 
deutlich  vorhanden;  Stirn  und  Scheitel  bieten  nichts  besondcrc^s. 
Die  Oberlippe  (Fig.  3a)  ist  senkrecht  gestellt,  eben,  in  der  Mitte 
lappenartig  vorgezogen  mit  abgerundeten  Ecken,  ilir  freier  Rand 
schwarz,  scharfkantig.  Am  Oberkiefer  (Fig.  ob.  c)  ist  der  basale 
IMahlzahn  mächtig  entwickelt,  mit  vielen  feinen  Kauleistcn  bedeckt 
und  ringsum  mit  einem  dichten  Kranz  kurzer  rolher  Borsten 
umgeben,  die  sich  auch  aul'  dem  häutigen  'J'heil  ül)er  dem  INlahl- 
zahn  finden  MnU  der  hier  gewöhnlichen  längeren  Haare;  der 
Spitzentheil  ist  relativ  schmal,  nach  unten  gebogen,  das  vordere 
Ende  der  Schneide  als  kurzes  Zähnchen  nach  innen  vorspringend, 
zuweilen  auch  das  hintere  Ende;  die  Schneide  ist  gehogi-n  und 
auf  der  Unterseite  mit  scharfrandigen  Vorsprängen  versehen,  die 
an  ähnliche  Bildungen  bei  Spodorhlaniijs  erinnei'n;  die  vom 
unteren  Gelenkhöcker  ausgehende  äußere  Leiste  verläuft  auf  der 
Unterseite  bis  nahe  zur  Spitze,  biegt  hier  halbkreisförmig  um 
und  umgrenzt  zusammen  mit  der  Schneide  einen  glänzenden, 
schwarzen  länglichen  Raum,  der  einem  länglichen  „scharfen 
Löfl'el"  der  Mediziner  gleiclit  und  wohl  dazu  dient,  von  der  vor- 
liegenden Nahrung  mit  den  scharfen  Rändern  (besonders  dem 
vorderen)  einzelne  Stücke  abzuschaben  oder  zu  nagen,  während 
andere  Theile  der  Nahrung  zwischen  dem  scharfen  Rand  der 
Oberlippe  und  der  Schneide  der  Oberkiefer  geschnitten  werden; 
der  Außenrand  des  Spitzentheils  ist  weder  gekerbt  noch  nach 
oben   umgebogen.    Am  Unterkiefer  (Fig.  3e)  ist  der  Taster  zicm- 

Slelt.  PEtoniol.  Zeit..   ni04. 


2G3 

lioli   klein  und  dünn,   das  lelzte  (Mied   nicht  länger  als  der  Helm, 
das  erste  oder    i-asale  Glied   anllallend    klein    und    g.'wölinlicli  in 
der  'J\i.stcrgrul)c  der  Schuppe  ganz  verstockt,   so  daP.  die   Kiefer- 
taster nur  Sgliedrig  erscheinen;    die  äußere  Lade  oder  der  Helm 
ist  meist  kräftig  gebaut,  die  ajiikale  und  miltlere  Kauleislo  fest  mit 
i'inander  verwachsen,    die  Naht    /wisciien   hciden   auf  der   Aut'.en- 
seile  manchmal   lief  furchenarlig  eingedrückt   (Fig.  ."));   die  basale 
Kauleiste  ist  entweder  ganz  iVei  oder  auf  der  Außenseile  mit  der 
nuUlIei'cn   Kauleiste   vcr\\aclisen;    Iiei  parilis   spiingl    sie  als   ein- 
zelner   kräftiger    Zahn    unler    der    mittleren    Kauleiste    vor.      Am 
Unterlippengerüst  (Fig.   3f,  41))   ist  das  Submentum    kräftig  aus- 
gebildet,   die  Naht  zwischen  ihm   und    dem   Kinn   vertieft  und   in 
der   Mitte   nach   vorn  geschwungen;    das   Kinn   ist    viel   breiler   als 
lang,    meist   grubig  punktirt  und  zuweilen   in   der  Glitte   mit    einem 
LängskieL   der  sich  auf  die  Unterlippe  fortsetzt,   seine  Seiten   sind 
geradlinig,   vor  der  Unterlippe  eckig  vorspringend ;  die  Unterli])pe ' 
ist   kurz,   dunkel    pigmentirt  mit  scharfem  Vorderrand,    die  IMitte 
mit  einem   sehr  kräftigen   Yorsprung,    der  nach    oben   umgebouen 
ist  und  zum  Theil  durch   den   mittleren  Yorsprung  der  Obi'rli]>pe 
überdeckt   wird;^   unter  diesem   kräftigen  Vorsprung,    seine  Spitze 
t heilweise  verdeckend,  liegt  die  kräftige,    buschige    Lunge  (ligula 
oder  hypopharynx);  die  Lippentaster  sind  ganz  klein,  zum  Theil 
durch  den  Seitenrand  der  Unterlii)pe  überdeckt,   das  zweite  Glied 
am  größten,    kahnförmig   mit    2  Borsten    an    der    äußeren    Kcke, 
das  kegelförmige  Endglied    auf   der   inneren  Ecke    des    mittleren 
Gliedes  aufsitzend.     Wie    die  Oberlippe    ist  auch    die  Unterlippe 
Kauorgan;    zwischen    dem    scharfen    Vorderrand    der    l'nterlipj.e 
und  den  Kauleisten  des  Unterkieferhelms  werden  die  in  die  ^lund- 
höhle    ragenden    Nahrungstheile    zerschnitten.      Die    Fühler    sind 
lOgliedrig,    die  Keule  in  beiden  Geschlechtern    etwa  gleich  lang. 
Das  Halsehild  ist  gewölbt,    der    Hinterraud    schwach    nach 
hinten    geschwungen    und    vor    dem    Schildchen    zuweilen    etwas 
stärker  nach  hinten  gebogen,  mit  einer  Randfurche  an  den  Seilen, 
aber    nicht    am    Vorder-    und    Hinterrand.     Das    Sehildcben    ist. 

SlcU,.  nitoiiiol.  Zeit.   19()4. 


264 

klein,  breitev  als  lang.     Die  Deckflügel    sind   gewölbt,    über    den 
HintevhUften    etwas  verbreiteit,    bei    der  Naht    ponieinsani    ziinc^- 
rundet,  ohne  gewölbte  Rippen,  die  primären  Punklr<^ihen  gewOhn- 
lieh  in  ganz  seiehtcn  Furchen  stehend,  die  Iiiterstitien  nnregelniäßig 
jiunklirt,   die   Senlj)(ur    sehr    lein    und    zuteilen    gtniz   \'(>rlttschpii. 
At'terdeeke   breit  dreiseifig,   beim  J  nu'hr  ocm  (ilbl.    mehr  scnkrcehi 
gestellt    nnd    an  der  Spitze   breiter   ziigerunde-l    ;ils   beim    '■, .      Die 
Bauehringe  sind   mit  der  gewöhnlichen  Querreihe  buisiciilragenth-i- 
Punkte    n;ihe    dem   Hinterrand  versehen,    die   Jedoch    nur    in   (h-i- 
Mille  deutlich  sichtbar  ist,    während  sie  sieh  in    der  dichleii  De- 
haarung  der  Seiten  verliert.      Die    IMillelbrusI    Irilt    z\\  ischen    die 
Mittelllüften    mit    einem    kräftigen  Forlsatz,    der    entwedi^r  e(\\as 
nach  unlen  gesenkt  oder  gerade  nach  vorn  gerichlet  isl ;   nur  bei 
einer    noch    nicht    beschriebenen    Art    aus    Tosla-Uica     sil/l     iln- 
Fortsiilz  der  MittelbrusI   als  schmale  kurze  Lnmelle  (wie  der  Pro- 
slernalfortsatz    bei    den    Mimelen)    auf   dem    breiten    Mebisternum 
auf  und    überragt,   von   der   Seite  gesehen,    die    ]\liUelliiinen    iiaeli 
voi-n    nicht.      Die    Vordeihüften     treten     wvW     aus    einander;    ein 
nach   unlen   reichender  Fortsatz   der  Vord(Mbrust   b'hlt.     Die  Peine 
sind     kräftig    gebaut,     die     Vorderschienen     S/.älniig    (bei    jxtrilis 
2zähnig).    dei-    basale   Zahn    beim    ,j    schwächer    als    beim    '|\    der 
Spitzen/ahn   beim   V  länger  nnd   mehr   nach  aid'en    umgebogen   al^ 
beim    J;   die  IMillelschiencn   sind  meist  ebenso   lang  als  die  llialer- 
schienen,   beide   an   der  Auf'enseile  mit    y.wvl   schiefen  (^^uerkanten. 
(he   wie   der  Fndi-and    nnl  Porslen  beselzl  sind:    die  Ilinleixdiienen 
sind   an   der    Sjtilze   beim    Ansatz    der  'J'aisen    am    breitesten    nnd 
vor  (h'r  Sj)itze  gewöhnlich  etwas  eingcschniiil.     Die  Tarsen  sind 
an    den    vorderen    nnd  mittleren    Füßen    ziendi(di    schlank,    e\lin- 
driscli,    das    erste    Glied    der    Yordertarsen    beim    J    nur    wenig 
länger  als  das  zweite,    beim   V  ?"    hnp:    als    dit'  3  folgenden    zu- 
sammen:    an    den     Ilinlei'fürK'ii     sind     die    Tarsen    dreiseitig,     be- 
sonders das  erste  Glied  audallend  groß,  seitlich  zusammengedriiekt, 
die  obere  Ecke  mit  langem   Stachel;  in   beid(>n  Geschlechtern   isl 
an  allen  Füßen   die  größere  Klaue  gespallen,   beim   ,j    das  Klauen- 
glied  nnd  die  grt'ißere  Klaue  au   den   Vorderfüßen  vei'dickt. 

Etelt.  eEfomc].  Zeit,  1904. 


20. n 

Wie  bei  allen  Aiioplo<Ji)<itlii(ieii  lial)eii  \\'ir  auch  hier  kräftig 
aiisocbildeie  Kaiiwerkzeiiüe  hei  der  Mehrzahl  der  Arten  und  diese 
haben  ziigleieh  einen  die  ^Mittelhiirten  überragenden  Fortsatz  der 
Mittelbriist ;  nur  bei  einer  Art  sind  die  Mundtheile  im  Ganzen 
sehwächer  und  liier  überragt  der  Mesosternaliortsalz  di(;  Mittel- 
hiirten  nicht. 

Die  häutigen  Flügel  sind  gebaut,  wie  bei  den  meisten 
Kuteliden  (Fig.  8);  am  Forceps  sind  Mittelstück  und  Parameren 
ohne  deul liehe  Grenze  mit  einander  verschmolzen  (Fig.  57),  die 
letzteren  mit  einander  bis  nahe  zur  Spitze  verwachsen,  auf  der 
Unterseite  rinnenartig  vertieft,  die  einzelnen  Arten  in  der  Form 
lies  Forceps  nur  wenig  von  einander  abweichend.  Ueber  die 
Lebensweise  der  einzelnen  Arten,  die  auf  Mexiko  und  Central- 
anierika  bis  Panama  Ijesehvänkt  sind,  ist  nichts  bekannt,  doch 
deuten  die  kräftigen  Mund  Werkzeuge  auf  eine  harte  Nahrung; 
wahrscheinlich  leben  die  Larven  in  Holz,  in  den  abgestorbenen 
Wurzeln  von  Bäumen.  Auffallend  ist  die  größere  Häufigkeit 
der  ^]  in  einer  Sendung  vom  Volcan  de  Chiriqui  sah  ich  56 
Exemplare   von   PIt.  sperafa.  38  $  und  nur  18  ,^. 

A.  Der    Fortsatz    der    Mittclbrust    überragt,    von    der    Seite 
gesehen,  die  Mittel hüften  nach  vorn, 
a.  Vorderschienen  in  beiden  Geschlechtern  Szähnig. 
L    Der    Fortsatz    der    Mittelbrust    ist  nach    unten  ge- 
senkt, die  Spitze  breit  zugerundet:  die  Afterdecke 
ist    glänzend    })olivt,    mit    wenigen    haartragenden 
Punkten. 
1.  Ph.  Lacordairei  Bates.     P>reit   oval,  sehr  kräftig  gebaut, 
die  Oberseite  röthliehgelb,  alle  Ränder  fein  schwarzbraun,  Unter- 
seite. Beine    und  Afterdecke  glänzend    kastanienbraun,    oben  und 
unten    glänzend  polirt,    Afterdeeke,    Bauchseiten    und  Brust   ganz 
spärlich  gelb  behaart.     Das    Kopfschild    ist  sehr    dicht    und    fein 
punktirt.    matt,    Slirn    und    Scheitel    etwas    weitläufiger    punktirt 
und  daher  mehr  glänzend.     Das  Halsschild  ist  —   von  der  Basis 
gerechnet  —   vor  der  Mitte  winklig  verbreitert,   nach  vorn  stark 

Stett.  ODtonaol.  Zeit.  1904.  Ib 


266 

verengt,  der  durch  die  Seitenrand  furche  abgesetzte  Seitenrand  an 
der  Basis  am  dicksten,  nach  vorn  hin  immer  schmäler  werdend 
und  bei  den  Vorderecken  fast  verloschen;  diese  sind  spitz,  ziem- 
lich vorspringend,  die  Hintcrecken  stumpf;  die  Oberfläche  ist 
ziemlieh  dicht  und  kräftig  punktirt,  an  den  Seiten  mehr  als  auf 
der  Mitte.  Das  Schildchen  ist  ganz  fein  und  spärlich  punktirt. 
Die  Deckflügel  sind  über  den  Ilinterhüften  stark  verbreitert,  die 
Naht  etwas  verkürzt,  die  prim.  Punktreihen  in  seichten  Furchen, 
die  Interstitien  unregelmäßig  punktirt.  Die  glänzend  polirte  After- 
decke hat  nur  über  der  S])itzc  einige  wenige  Punkte,  aus  denen 
lange  gelbe  Haare  entspringen:  ebenso  sind  die  Bauchringe  glatt 
und  zeigen  nur  an  den  Seiten  vor  der  Borstenpunktreihe  feine 
runzlige  Punktirung  und  spärliche  Behaarung;  auch  die  Brust  ist 
in  der  Mitte  glänzend  polirt  und  kahl,  nur  an  den  Seiten  punktirt 
und  spärlich  gelb  behaart.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  sehr  kräftig, 
etwas  nach  unten  gesenkt,  die  Spitze  breit  zugerundet.  An  den 
kräftigen  Beinen  sind  die  Schenkel  und  Schienen  meist  et\A'as 
röthlichbraun,  während  die  Unterseite  mehr  dunkel  kastanien- 
braun oder  schwarzbraun  ist. 

$  Länge  27 — 28,  Breite  15i/.2  mm;  das  (^  ist  noch  un- 
bekannt.    INIexiko,  Cordova  (Salle). 

Die  Mundtheile  (Fig.  4a,  b)  sind  sehr  kiäftig  gebaut,  der 
Oberkiefer  auffallend  lang  mit  sehr  starkem  Mahlzahn,  am  Unter- 
kieferhelm die  Kauleisten  verbreitert,  die  basale  nur  am  Seiten- 
rand mit  der  mittleren  verwachsen,  die  kurze  Unterlippe  schwarz, 
matt,  mit  feinen  Rillen,  die  besonders  dicht  an  dem  mittleren 
Fortsatz  stehen. 

IL  Der  Fortsatz  der  Mittelbrust  ist  gerade  nach  vorn 
gerichtet,  mehr  zugespitzt;  die  Afterdecke  ist  matt, 
dicht  und  fein  runzlig. 

2.  Ph.  obesa  Bui'meister.  Oben  und  unten  hell  röthlichgelb, 
die  Deckflügel,  Schenkel  und  Fühler  mehr  blaßgelb,  die  After- 
decke am  Seitenrand,  die  Seiten  der  Bauchringe  und  Brust  dicht 
gelb  behaart.    Das  Kopfschild  ist  etwa  doppelt  so  breit  als  lang, 

Stctt.  enfoDiol.  Zoit.  1004. 


diu  Vordereokcn   beim   q    spilz  nacli  außen   vorspringend,  beim  Sf. 
schwacb  gerundet,    der  Yorderrand    l)oim  -j    nacb  vorn    gebogen 
und  stark  aufgeworfen,  beim  ^  ganz  schwach  gebogen  und  kaum 
aufgeworfen,  die  Oberfläche  ist  dicht  und  kräftig  runzlig  punktirt, 
malt,   nahe  dem  Vorderrand  mit  kurzen  aufrechten  gelben  Haaren j 
die  StirniKilit  ist  wie   der  Rand    des  Kopfschildes  braun   gefärbt, 
die  Stirn  kräftig  und   dicht,   der  Scheitel   etwas  lichter  und  feiner 
juniktirt.     Das  Ilalsschild  ist  dicht  vor  der  Mitte  erweitert,  nach 
hinten   wenig,  nach  vom  stark   verengt,  der  von  der  Seitenrand- 
furche    begrenzte    Seitenrand    an    der    Basis    am  breitesten,    nach 
vorn    stark    verjüngt,     bei    den     spitzen,    scharf    vorspringenden 
Vordcreckon  ganz  verschwindend,  die  Oberfläche  besonders  vorn 
uiul  an    den  Seiten    mit    kräftigen,    vielfach    umwallten    Punkten 
dicht    bedeckt.     Das    Schildchen    ist    punktfrei.      Die    Deckflügel 
sind   über  den  Hinterhüften  stark  verbreitert,  der  verdickte  Seiten- 
rand hier  deutlich  abgesetzt,    die    prim.    Punktreihen   regelmäßig, 
in  ganz    seichten  Furchen    stehend,    nur    das   I.  oder    subsuturale 
Interstitium   unregelmäßig  ganz  seicht  punktirt,   die  übrigen  Inter- 
stilien  mit  je  einer  Punktreihe.     Die  Afterdecke  ist  äußerst    fein 
chagrinirt,  matt  seidenartig,  nur  über  der  Spitze  glänzender  und 
hier  weitläufig  punktirt;  nur  hier  und  am  Seitenrand  stehen  ein- 
zelne   lange    gelbe  Haare.     Die    Bauchringe,    mit    Ausnahme    des 
letzten,  der  wie  die  Afterdeeke  dicht  chagrinirt  ist,    sind    in  der 
Mitte  glänzend  glatt,  nur  mit  der  gewöhnlichen  Querreihe  borslen- 
tragender  Punkte:    an  den  Seiten    sind    sie  dicht    chagrinirt  und 
gelblich  behaart 5  ebenso  ist  die  Brust  in  der  Mitte  glatt,  an  den 
Seiten  dicht  runzlig  und  gelb   behaart,   der  Mcsosternalfortsatz  ist 
schwächer  als  bei  der  Lacordairei,    gerade  nach  vorn  gerichtet, 
zugespitzt.    Die  Vorderschienen  sind  5zähnig,   beim  q  die  größere 
Klaue  an  alk-n  Füßen  verdickt,  ungleichmäßig  gespalten,  der  obere 
Zahn   kürzer  und   schwächer  als  der  untere,   beim  $  die  Spaltung 
der    größeren    Klaue    an    allen    Füßen    nur    schwach,    die    beiden 
Zähne  jedoch  gleich  lang:   beim  ,j  tragen  die  beiden  ersten  Tarsen- 
glieder  an  den  Hinterfüßen  eine  Bürste  von  gelben  steifen  Borsten. 

tidtt.  oi.toiuol.  Zfit.  noi.  18' 


268 

,^  und  $  Länge  241/2,  Breite  131/2  —  14  inm.  Mexiko, 
Chinantla  (Salle),   Amaüin  (Flohr). 

Die  Mundtheile  sind,  wie  l)ei  der  vorhergehenden  Art,  sehr 
kräftig  gebaut,  am  Unterkiefcrhelm  (Fig.  5)  ist  die  mittlere  Kau- 
leiste von  der  apikalen  auf  der  Außenseite  durch  eine  tiefe  und 
breite  Furche  getrennt,  die  basale  Kauleiste  ist  ringsum  frei,  die 
Unterlippe  mit  einem  mittleren  Kiel. 

3.  Ph.  sperata  Sharp.  Der  vorhergehenden  Art  /Auiächst 
verwandt  unterscheidet  sie  sieh  von  dieser  durch  die  Form  des 
Seitenrandes  am  Halsschild,  der  von  der  Hinterecke  bis  zur 
Vorderecke  gleich  breit  ist,  die  abgerundeten,  stumpfen  Yordei-- 
ecken  des  Halssehildes,  durch  die  Sculptur  der  Afterdecke  und 
die  gelben  Haarbürsten  beim  ,^  an  den  hinteren  und  mittleren 
Tarsengliedern.  Körperform  breit  eiförmig,  llach  gewölbt;  die 
Färbung  ist  auf  dei'  Oberseile  hell  röthliehgelb,  alle  Ränder  fein 
braun  gesäumt,  die  Decktliigel  gCM  öjmlich  etwas  heller  als  der 
Vorderkörper,  selten  zeigt  der  Thorax  braune  Flecke  und  nur 
bei  2  Stücken  fand  ich  Kopf,  Halsschild  und  Schildchcn  gleich- 
mäßig kastanienbraun,  die  i>eckflügel  hell  bräunlichgelb;  auf  der 
Unterseite  ist  die  Färbung  dagegen  sehr  veränderlich  und  es 
finden  sich  alle  üebergänge  von  hell  röthliehbraun  bis  zu  schwarz- 
braun. Das  Kopfschild  ist  viereckig,  gut  dop})elt  so  breit  als 
lang,  die  Vorderecken  beim  ,J  zahnartig  nach  außen  vorspringend, 
beim  $  ganz  schwach  zugernndet,  der  Vorderrand  bei  beiden 
ganz  schwach  nach  vorn  gebogen,  beim  ,^  etwas  höher  auf- 
geworfen als  beim  $,  jedoch  weniger  gebogen  und  weniger  auf- 
geworfen als  bei  dem  q  von  obesa.  die  Oberlläche  ist  fein  chagrinirt 
mit  zerstreuten  groben  Punkten  dazwischen,  aus  denen  kurze 
gelbe  Haare  entspringen,  matt:  die  Stiin  ii-t  dicht,  der  Scheitel 
zerstreut  ziemlich  grob  punktirt.  Das  Halsschild  ist  dicht  vor 
der  Mitte  erweitert,  der  durch  die  Seitenrandfurchc  abgesetzte 
Seitenrand  von  der  Basis  bis  zu  den  Vorderecken  gleich  breit, 
diese  nicht  vorgezogen,  stumpf,  zuweilen  sogar  breit  zugerundet, 
die    ganze    Oberfläche    glänzend     i)olirt,    sehr    fein    jtunktirt,    die 

Btcn.  CDtomol.  Zeit.  1904. 


269 

Miüc  mit  kur/A'i-  Lüiigsfurchc.  Das  Schildchen  ist  glänzend  poHrt, 
l)unkt(Vei;  Dit;  Drckflügvl  ^ilul  über  ik'n  Hinterhüften  verbreitert, 
glänzend  [)ülirt,  die  prim.  Punktreihen  regelmäßig,  die  Inter- 
8litien  unregelmäßig  fein  puuktirt,  die  Punktirung  an  den  Seiten 
kräftiger  als  auf  der  Scheibe,  bei  hellen  Stücken  mehr  verloschen 
als  bei  dunkleren  Stüeken,  bei  welchen  die  Punkte  zuweilen  im 
Grunde  braun  gefärbt  sind^  hinter  dem  Spitzenbuckel  ist  die 
Sculptur  etwas  runzlig,  die  Naht  ist  am  Ende  in  eine  feine  Spitze 
ausgezogen.  Die  Afterdeckc  ist  fein  chagrinirt,  matt,  mit  zer- 
streuten gröberen  Punkten  über  der  ganzen  Oberlläche,  aus  welchen 
gelbe  Haare  entspringen;  an  den  Seiten  und  bei  der  Spitze  sind 
diese  Haare  länger,  außerdem  ist  der  Afterrand  mit  dem  gewöhn- 
lichen rothgelben  Haarkranz  versehen;  bei  obesa  fehlt  jegliche 
Behaarung  auf  der  Oberiläche  und  nur  die  Seiten  und  Spitze 
sind  behaart.  Die  Bauchringe  haben  die  gewöhnliche  Querreihe 
borstentragender  Punkte  und  außerdem  sind  die  Seiten  bis  nahe 
an  die  Mittellinie  fein  chagrinirt  und  gelb  behaart,  ebenso  die 
Brust,  deren  Behaarung  länger  und  dichter  ist  als  bei  ubesa. 
Der  Mesosternalfortsatz  ist  kurz,  kräftig,  vorn  weniger  zugespitzt 
als  bei  der  eben  genannten  Art.  Beim  3  ist  an  allen  Füßen  das 
Klauenglied  und  die  größere  Klaue  verdickt,  die  letztere  ge- 
spalten, der  obere  Zahn  feiner  und  etwas  kürzer  als  der  untere; 
beim  $  ist  an  allen  Füßen  die  größere  Klaue  kurz  eingeschnitten, 
die  Zähne  von  gleicher  Länge:  beim  ,^  haben  an  den  Mittel- 
füßen die  zwei,  an  den  Hinterfüßen  die  drei  ersten  Tarsenglieder 
eine  dicke  gelbe  Haarbürste. 

,S  Länge  21  —  29.  Breite  12'/,— iSi/ai  $  Länge  22—30, 
Breite  1272  —  '!'^  "i'"-  Nicaragua,  Chontales  (Salle,  Janson); 
Panama,   V.   de  Cliiriqui,   4—6000  F.  (Champion). 

Die  Mundtheile  (Fig.  3a— f)  sind  kräftig  gebaut,  am  Unter- 
kieferhelm ist  die  basale  Kauleiste  nur  nahe  der  Basis  mit  der 
mittleren  verwachsen,  die  voideren  zwei  Drittel  sind  frei,  der 
mittlere  Vorsprang  der  Unterlippe  ist  sehr  kräftig  und  seine 
Spitze  soweit  zurückgebogeu,  daß  sie  zwiK'lien  den  beiden  Lappen 
der  buschigen  Zunge  vcrschM'indet. 
1).   Vorderschienen  2zähnig. 

Stett.  entomol.  Zoit.  1904. 


270 

4.  Ph.  parilis  Bates.  Diese  x\rt  ist  aufgezeichiiel  durch  die 
verschiedene  Färbung  der  beiden  Geschlechter.  Kürperfürin  breit 
oval,  das  $  größer  und  nach  hinten  stärker  verbreitert^  beim  ,j 
ist  die  Oberseite  hell  rothgelb,  der  Kopf  und  die  Seiten  der  Deck- 
flüsel  sowie  ein  nach  hinten  verbreiterter  Fleck  am  vorderen  Seiten- 
rand  des  Halsschildes  braunschwarz,  die  Afterdecke,  Unterseite 
und  Beine  braunschwarz,  die  Schenkel  wie  gewöhnlich  etwas 
heller:  das  $  ist  entweder  einfarbig  glänzend  schwarz  oder  es  ist 
schwarz  mit  einem  rothgelben  Fleck  auf  dem  Scheitel  und  einem 
rothgelben  Saum  an  der  Basis  der  Deckflügel  und  neben  dem 
Schildchen.  Das  Kopfschild  ist  viereckig,  beim  ,j  schmäler  als 
beim  $,  sein  Vorderrand  stärker  nach  vorn  gebogen  und  höher 
aufgeworfen,  die  Vorderecken  nicht  zahnartig  vorspringend,  sehr 
stumpf,  mehr  zugerundet  als  beim  $5  die  Oberfläche  ist  dicht 
punktirt,  beim  $  gröber  als  beim  ,^,  matt,  beim  ,^  kahl,  beim  $ 
mit  einzelnen  gelben  Härchen  nahe  dem  Vorderrand  5  die  Stirn- 
naht ist  schwächer  als  bisher,  beim  ^  in  der  Mitte  fein  unter- 
brochen, beim  ,^  Stirn  und  Scheitel  glänzend,  weitläufig  ziemlich 
kräftig  punktirt,  beim  $  die  Stirn  dicht  und  grob,  der  Scheitel 
etwas  Hchter  und  feiner  punktirt,  die  Stirn  mit  ganz  feinen 
Pünktchen  zwischen  den  groben.  Das  Halsschild  ist  über  der 
Mitte  sehr  stark  verbreitert,  der  Seitenrand  nach  hinten  gebogen, 
die  Hinterecken  stumpf,  nach  vorn  ist  es  stark  verengt,  die 
Vorderecken  stumpf,  wenig  vorgezogen,  dei-  durch  die  Seiten- 
randfurche  abgesetzte  Seitenrand  deutlich  von  hinten  nach  vorn 
an  Breite  abnehmend,  an  Stelle  des  Seitengrübchens  und  bei  den 
Vorderecken  ein  tiefer  Eindruck,  die  Oberfläche  glänzend,  beim 
,^  weitläufig  und  fein,  beim  $  dicht  und  grob  punktirt,  neben 
der  Seitenrandfurche  matt,  fein  runzhg,  die  Mitte  mit  verküizter 
Längsfurche,  der  Hinterrand  weniger  nach  hinten  gebogen  als 
bei  den  vorhergehenden  Arten.  Das  Schildehen  ist  glatt,  punkt- 
frei. Die  Deckflügel  zeigen  die  gewöhnliche  Sculptur,  primäre 
Punktreihen  und  in  den  Interstitien  unregelmäßige  Punktirung, 
die  Punkte  beim  $  kräftiger  als  beim  ,^.    Die  Afterdecko  ist  fein 

Stott.  entomol  Zeit.   190-1 


271 

cliagriiili't,  luiilt,  ganz  spärlich  gelb  behaart,  die  Haare  bei  der 
S])itze  länger  als  aui'  der  Seheibe,  die  S])itze  beim  q  mehr  zu- 
geriindet  und  senkrechter  gestellt.  Die  Bauchringc  haben  eine 
Querreihe  grober  borstentragender  Punkte  und  sind  —  auch  in 
der  Mitte  —  vor  dieser  fein  chagrinirt  und  an  den  Seiten  spärlich 
gelb  behaart.  Die  Brust  ist  an  den  Seiten  dicht  runzlig  und 
länger  gelb  behaart,  der  Mesosternaltbrt>atz  kürzer  als  bei  den 
vorhergehenden  Arten,  gerade  nach  vorn  gerichtet,  ziemlich  spitz. 
Die  Vorderschienen  haben  in  beiden  Geschlechtern  zwei  lange 
kräftige  Zähne,  der  Spitzenzahn  beim  $  länger  und  mehr  zuge- 
rundet. Beim  ,j  ist  an  allen  Füßen  das  Klauenglied  nur  schwach 
verdickt,  ebenso  die  größere  Klaue,  die  ganz  kurz  gespalten  ist, 
die  beiden  Zähne  gleich  lang,  der  untere  etwas  dicker  als  der 
obere;  beim  $  sind  die  Schienen  relativ  kürzer  und  an  der  In- 
sertion der  Tarsen  breiter  als  bisher,  die  Tarsen  relativ  schlanker 
und  länger,  die  größere  Klaue  an  allen  Füßen  kurz  gespalten. 

,S  Länge  19—22,  Breite  IO1/2-I2;  $  Länge  22—25, 
Breite  13  —  14  mm.  Guatemala,  Cerro  de  Zuuil,  4—5000  F. 
(Champion). 

Herr  Arrow  vom  British  Museum,  dem  ich  auch  ein  t3-])isches 
Stück  dieser  Art  verdanke,  machte  mich  zuerst  darauf  auf- 
merksam, daß  die  als  Championi  von  Bates  beschriebene  Form 
das  $  der  parilis  ist.  Die  Mundtheile  sind  ziemlich  kräftig 
gebaut,  am  Untcrkieferlu'lm  ist  die  ai)icale  Kauleiste  mit  der 
mittleren  fest  verwachsen,  die  basale  dagegen  auf  einen  großen 
starken  Zahn  rcduzirt,  der  ringsum  frei  imter  der  mittleren  her- 
vorragt (Fig.  6b);  Kinn  und  rnterlippe  sind  ohne  mittleren 
Kiel,  der  mittlere  V(irsj)iui)g  der  letzteren  (Fig.  Ga)  ist  etwas 
kürzer  als  bisher. 

B,  Der  Fortsatz  der  jMiltelbrust,  als  dünne  Lamelle  dem 
bn.'iten  Metasternum  aursil/.eiid.  überragt,  von  der  Seite 
gesehen,  die  ^littelhüften   nach   vorn  nicht. 

r>.  Ph.  debilidens  nov.  spec.  Einer  kleinen  ohesa  ähnlich, 
ölten   und   mxivn   hell  nithlichgelb,   die  Ränder  des  Ko|)les.  Vorder- 

Stott.  ortoniol.  Zoit.  1904. 


272 

und  Hintevrand  des  Halsschildes  und  die  Deckilügeluahi  fein 
schwarzbraun,  Afterdecke  und  Bauchseiten  spärlich,  Brusl  und 
Schenkel  dicht  und  lang  gelb  behaart.  Das  KuptVchild  ist  elwa 
doppelt  so  breit  als  lang,  der  Vorderrand  etwas  nach  vorn  ge- 
bogen und  mäßig  aufgeworfen,  die  Vorderecken  schwach  ge- 
rundet ($),  die  ganze  Oberfläche,  wie  auch  die  Stirn  und  der 
Scheitel  mit  Ausnahme  des  Hinterhauptes  dicht  und  grob  runzlig 
punktirt,  matt,  dicht  aber  kurz  gelb  behaart.  Das  Halsschild  ist 
über  der  Mitte  stark  verbreitert,  hoch  gewölbt,  nach  vorn  und 
hinten  fast  gleichmäßig  verengt,  die  Ecken  stumpf,  ganz  schwach 
gerundet,  der  durch  die  Randfurche  abgesetzte  Seitenrand  nach 
vorn  deutlich  schmäler  werdend,  grob  punktirt  und  abstehend 
lang  behaart,  die  Oberfläche  in  der  Mitte  weitläufig  punktirt, 
glänzend  polirt,  bei  den  Seiten  dicht  runzlig,  matt,  mit  einzelnen 
gelben  Borsten  bei  den  Vorderecken  und  schiefem  Eindruck  bei 
den  Hinterecken.  Das  Schildchen  ist  glatt  polirt,  weitläufig  fein 
punktirt.  Die  Deckflügel  sind  über  den  Hinterhüften  weniger 
verbreitert,  neben  den  stark  vorspringenden  Schultern  eingedrü(dvt 
und  der  verdickte  Seitenrand  hier  scharf  abgesetzt,  mit  seichten 
Furchen,  die  den  primären  Punktreihen  entsprechen  und  ganz 
verloschenen  Punktreihen,  die  ganze  Oberfläche  glänzend  pohrt. 
Die  Afterdecke  ist  ziemhch  dicht  und  fein  |)unktirt,  schwach 
glänzend,  nahe  der  Spitze  und  beim  Seitenrand  mit  zerstreuten 
großen  Punkten,  aus  denen  lange  gelbe  Haare  entspringen.  Die 
Bauchringe  sind  glänzend,  vor  der  Querreihe  borstentragender 
Punkte  weitläuflg,  an  den  Seiten  etwas  dichter,  punktirt  und 
spärlich  kurz  behaart;  die  Brust,  Schenkel  und  Innenseite  der 
Schienen  ist  dicht  punktirt  und  lang  gelb  behaart.  Die  Mittel- 
hüften treten  ziemlich  weit  auseinander  und  von  dem  vor  den 
Mittelhüften  liegenden  Theil  der  Mittelbrust  senkt  sich  ein  kurzer 
schmaler  lamellenartiger  Fortsalz  herab,  der  sich,  durch  eine 
braune  Naht  von  ihr  getrennt,  auf  die  zwischen  die  Mittelhüften 
tretende  Hinterbrust  aufsetzt;  die  scharf  rechtwinklige,  braun 
gefärbte  vordere  Ecke  des  Mesosternalfortsatzes  überragt  die 
Stült    ontomol.  Zeit.  19ü4. 


273 

Mittolhüfteii  uichl.  Die  Vordrrsc'liioiiL'ii  t^hnl  3xähniy.  clor  basale 
Zalui  etwas  kleiiier  al^  die  beiden  aiidereu,  der  ai)icale  sehr  lang 
und  kräHig,  die  Tarsen  alle  relaliv  seidank  und  dünn,  besonders 
die  vorderen  länger  als  bei  den  anderen  Arten  der  Gattung,  die 
Klauen  lang  und  dünn,  kurz  gespalten. 

V  I-'iiuge  21,  Breite  1  1 1/2  nnn.  j  noeh  unbekaiml.  Costa- 
Rica  (Janson). 

Die  ^Nlundtheile  (Fig.  7a,  b)  sind  bei  dieser  Art  im  Ganzen 
seh^^■äeller  als  bei  den  vorhergehenden  Arten;  am  Oberkiefer  ist 
der  Spitzentheil  sehmal,  die  Sehneide  stumpf  und  ohne  vor- 
springenden Zahn  am  Ende,  der  Mahlzahn  relativ  etwas  kleiner 
und  mit  wenigen  groben  Kauleisten.  Am  Unterkieferhelm  ist 
die  basale  Kauleisle  bis  nahe  an  die  innere  Kaqit«?3Tii]t.'^et:^i-ttleren 
verwaehsen,  deren  unterer  Rand  an  der  Außenseite  als  braune 
Kante  leieht  vorspringt.  Am  Unterlippengerüst  hebt  sieh  die 
glänzend  schwarze  Unterlippe  von  dem  rothgelben  Kinn  scharf 
ab,  der  mittlere  A^orsprung  der  Unterli]»i)e  ist  etwas  kürzer,  aber 
deutlieh  nach  (»])en  umgebogen. 

II.  Platycoeliidae. 

Das  wichtigste  Unterscheidungsmerkmal  gegenüber  den 
Phalangogonieu  liefern  die  schlanken,  meist  gleichmäßig  dünneu 
Beine,  die  nur  selten  (Callichloris)  an  der  Spitze  etwas  ver- 
breitert sind  und  gerade  bei  den  typischen  Arten  der  Gattung  in 
keinem  Verhältniß  zu  dem  plumpen  hochgewölbten  Körper  stehen. 
Betrachtet  man  die  etwa  40  hierher  gehörigen  Arten  neben  ein- 
ander, so  fällt  ihre  Uebereinstimmung  in  der  mehr  oder  weniger 
hochgewölbten,  unten  abgeflachten  Körperform  um  so  mehr  in 
die  Augen,  als  auch  ihre  Färbung  auf  den  ersten  Blick  eine 
recht  gleichartige  ist.  Gemeinsam  ist  ihnen  ferner  die  geringe 
Ausbildung  der  secundären  sexuellen  Merkmale,  die  glänzende 
unbehaarte  Oberseite  und  die  gleichförmige  Sculptur  der  Deck- 
flügel. Die  Merkmale,  durch  die  sich  die  einzelnen  Arten  unter- 
scheiden,   liegen  in    der  Färbung    der   Rippen,    in   der  Form    des 

8t()U.   eutouiol.  Zeit,.   100-t. 


274 

Kopiöohildes  und  Halsschildcs  wie  auch  des  Fortsatzes  der  Mittel- 
brust. Eine  große  Rolle  in  der  S^'steniatik  der  Platvcocliiden 
spielt  die  Färbung.  Nur  wenige  Arten  sind  weißgelb  oder  hell 
braungelb,  wie  welke  Eichenblätter;  einige  wenige  sind  ganz 
schwarz  oder  nur  unten  sch^^  arz,  oben  dunkelgrün  mit  schwarzem 
Kopf  und  Halsschildtleck.  Das  äußere  Ohitinskelett  ist  bei  den 
meisten  Arten  sehr  dünn  mit  schwacher  grünlicher  Eigenfärbung, 
die  Ränder  der  einzelnen  Theile  des  Rumpfes  und  die  primären 
Rippen  der  Deckflügel  mehr  oder  '\\eniger  wasserklar.  Der  Innen- 
seite des  Chitinskelettes  liegt  eine  Haut  an,  in  die  ein  feinkörniger, 
chromgelber  Farbstofl"  eingelagert  ist,  der  durch  Fäulniß  in  Braun 
umgewandelt,  durch  schwachen  Alkohol  ausgezogen  wird.  Bei 
den  meisten  präsentirt  sich  die  Grundfarbe  als  ein  zartes  Apfel- 
grün, seltener  als  sattes  Grasgrün,  mit  hellgelber  Umrandung  von 
Kopf,  Halsschild,  Schildchen  und  Deckflügeln,  die  letzteren  außer- 
dem mit  gelben  Streifen,  die  —  ausgenommen  PL  farolineafa 
—  den  primären  Rippen  entsprechen.  Der  Verlauf  dieser  Rippen- 
streifen ist  typisch  für  die  Platyeoeliiden  (Fig.  9)  und  hier  des- 
wegen besonders  deutlich,  weil  die  Rippen  sich  durch  ihre  gelben 
Streifen  vom  grünen  Grund  gut  abheben,  während  sie  bei  anderen 
Ruteliden,  wo  sie  in  gleicher  Weise  verlaufen,  wie  z.  B.  in  der 
Gruppe  der  Antichira  chlorophana  Burm.  und  bei  Anomala 
chryscmthe  Bates  in  ihrem  Verlauf  nur  durch  die  sie  begrenzen- 
den Punktreihen  zu  erkennen  sind.  Der  der  I.  primären  Rippe 
oder  der  Nahtrippe  entsprechende  Streifen  verläuft  nach  außen 
neben  der  Naht  und  reicht  bis  zur  Nahtspilze;  der  der  VI.  oder 
Seitenrandrippe  entsprechende  Streifen  verläuft  am  Seitenrand 
und  weiterhin  am  Hinterrand  bis  zur  Nahtspitze,  mo  er  sich  mit 
dem  I.  Rippenstreifen  oder  Nahtstreifen  vereinigt.  Die  vier  anderen 
Rippenstreifen  reichen  nicht  bis  zum  Hinterrand,  sondern  ver- 
einigen sich  vorher  mit  einander.  Der  zweite  verläuft  zwischen 
Naht  und  Schulter  bis  etwa  zur  Höhe  des  Si)itzenbuckels,  wo 
er  uml)iegt  und  den  dritten  Rippenstreifen  aufnimmt,  der  nach 
innen  dicht   neben  der  Schulter    zum   S])itzcidjuckcl   läuft;    dieser 

Stott.  ouloniol.  Zeit.  1904. 


275 

drille  isl  gcwiiluilieli  der  shirk^le  von  allen  Kij>i)euötreifen.  Der 
vierte  vcrläufl  nach  außen  neben  der  Schulter  und  mündet  in 
den  dritten  noch  vor  dem  SpitzenLtuckel^  der  fünfte,  der  schwächste 
von  allen,  verläuft  neben  dem  Seitenstreifen  und  mündet  in  den 
vierten,  ehe  dieser  sieh  mit  dem  dritten  vereinigt.  Bei  der 
PI.  confluens  Ncrläuft  regelmäßig  ein  ^tarker  Ast  von  der  Basis 
des  vierten  Kippenstreifeus  zur  Mitte  des  dritten.  Wo  die  gelben 
Rippenstreifen  fehlen,  läßt  sich  doch  der  Verlauf  der  primären 
Rippen  in  der  eben  geschilderten  "Weise  aus  den  sie  begrenzen- 
den Punktreihen  erkennen  5  zu  einem  vollständigen  Verscliwinden 
dieser  wie  bei  Anomalen  nnd  echten  Ruteliden  kommt  es  hier 
nie,  wie  auch  andererseits  eine  stärkere  .Vusbildung  der  secun- 
dären  Rippen  zwischen  den  primären  und  ihre  Markirung  durch 
gelbe  Streifen,  wie  z.  B.  bei  Bolax,  hier  nicht  zu  beobachten 
ist.  Daß  die  primären  Rippen  wirkliche  Adern  oder  Hohlräume 
sind,  die  durch  Anastomosen  mit  einander  in  Verbindung  stehen 
und  in  denen  ein  geschlängelter  Tracheenstamm  verlautet,  läßt 
sich  an  vielen  Arten  sehr  deutlich  erkennen,  weil  das  Chitin 
hier  glasartig  durchsichtig  ist.  Bei  einer  hübschen  neuen  Art 
aus  Ecuador  zeigen  die  Anastomosen  gelbe  Färbung  wie  die 
Rippen  und  erinnern  so  an  die  farbigen  Adern  gewisser  Pflanzen- 
blätter. 

Die  häutigen  Flügel  (Fig.  8)  zeigen  den  für  die  meisten 
Ruteliden  charakteristischen  Aderverlauf. 

Die  Mundtheile  lassen  erkennen,  daß  die  Platjcoeliiden 
Blattfresser  sind.  Bei  den  meisten  Arten,  vor  allem  bei  den 
typischen  Arten  der  Gruppe  mit  großem  Kopf  und  kräftigen 
Kauwerkzeugen  sind  auch  die  Lippen  Kauorgane.  Die  Oberlippe 
hat  wie  bei  Phalangogotiia  einen  kräftigen  breit  zugerundeten 
mittleren  Vorsprung,  ihre  Ränder  sind  glänzend  schwarz  und 
scharf.  An  den  Oberkiefern  ist  der  Spitzentheil  relativ  schwach, 
ohne  Zähne,  der  Seitenrand  weder  gekerbt  noch  nach  oben  um- 
gebogen, der  Mahlzalui  dagegen  groß  mit  vielen  querverlaufenden 
Kauleisten   und    einer   Reihe  grober  Zähne    am    Ilinlerraiid.      Am 

Ktctf.  ontoniol.  Zoll.   l'.KH. 


27fi 

Unlfi-kiefer  ^iiul  die  3  Kauleiyteii  der  äußeren  Lade  oder  des 
Helmes  nie  po  vollständig  mit  einander  verwachsen,  wie  z.  B. 
bei  Änoplof/iialliiis.  sondern  ihre  Spitze  bleibt  immer  mehr  oder 
weniger  frei  und  ist  häuiig  durch  Einkerbung  in  mehrere  Zähnchen 
gespalten.  Die  Unterlipjic  hat  einen  glänzend  scliwarzen  scharfen 
Vorderrand  mit  kräftigem  mittleren  Vorsprung,  der  ebenfalls 
schwarz,  seharfrandig  und  —  von  der  Seite  gesehen  —  nach 
oben  umgebogen  ist;  seine  Spitze  -wird  von  dem  mittleren  A'or- 
sprung  der  Oberlippe  überlagert.  Wei'den  die  Mundtheile  im 
Ganzen  schwächei-.  dann  m  ird  auch  der  Ko}>f  kleiner,  das  Sub- 
mentum  und  der  mittlere  Vorsprung  der  Lippen  wird  kürzer, 
der  der  Unterlippe  verschwindet  schließlich  ganz,  ihr  Vorderrand 
ist  gerade  abgestutzt  oder  —  in  extremen  Fällen  —  statt  des 
mittleren    Vorsprungs   mit    einer    mittleren    Einkerl)ung   versehen. 

Am  chitinüsen  Force]>s  sind  die  beiden  Pavameren  von  dem 
Mittelstiick  scharf  abgesel/.t,  beiderseits  gleich  gebaut  und  der 
ganzen  Länge  nach  gegen  einander  l'rei  beweglich.  Zwischen 
ihnen  spannt  sich  eine  elastische  Haut  aus  mit  eingelagerten 
feinen  Chitinstrahlen,  die  sich  bei  geschlossenem  Forceps  fächer- 
artig zusammenlegt,  beim  Austritt  des  Samenstranges  abci'  die 
Parameren  sich  trichterförmig  öffnen  läßt. 

Kleine  Gruppen  nächst  verwandter  Arten  haben  eine  für 
diese  Gruppe  charakteristische  Forcepsform,  die  bei  den  einzelnen 
Arten  kaum  Verschiedenheiten  zeigt;  Arten  mit  auffallenden 
Forcepsformen,  wie  z.  B.  forcipalis.  boliiiicnsis.  ahdotninalisi 
und  punclicollis  weichen  auch  in  anderen  Merkmalen  von  allen 
anderen  Arten  auffallend  ab. 

Ueber  die  Lebensweise  der  Platycoelien  ist  leider  gar  nichts 
bekannt.  Nach  dem  Bau  ihrer  Mundtheile  sind  sie  Blattfresser 
und  die  dünnen  Beine,  das  Fehlen  eines  aufgebogenen  Spitzen- 
zahnes und  Seitenrandes  an  den  Oberkiefern  lassen  es  mir  wahr- 
scheinlich erscheinen,  daß  ihre  Larven  nicht  in  Holz,  sondern  in 
der  Erde  —  an  Pflanzenwurzeln  —  leben.  Für  diese  Annahme 
scheint  mir  auch  die  große  Zahl   dei-  Eier,   40—04,  zu  sprechen, 

stell.  eTifomol.  Zeit.  1904. 


277 

da  die  Itiiteliden,  deren  Larven  in  Holz  leben,  nur  eine  geringe 
Anzahl  Eier,  bis  zu  2<\  haben.  Manche  Arten  erinnern  in  ihrem 
Aussehen  lebhaft  an  iMcheln:  vielleicht  leben  sie  an  Kiclien  oder 
cichenähnlichen  Bäumen. 

In  ihrer  geographischen  Verbreitung  sind  die  Platycoeliiden 
auf  den  Gebirgszug  der  Anden  von  Centi'al-  und  Süd- Amerika 
—  von  Jalapa  (Mexiko)  im  Norden  bis  Tncuman  ( Ai'genlinien) 
im  Süden  —  beschränkt-  nur  eine  in  Peru  und  üolivien  häutige 
Art  dringt  auf  dem  schmalen  Bergrücken  zwischen  den  südliehen 
Quellflüsseü  des  Rio  Madeira  und  dem  Gran  Chaeo  auf  das  Hoch- 
plateau von  Central-Brasilien  und  von  da  bis  nach  dem  südlichen 
Go\az  (Jatahy)  vor;  vom  brasilianischen  Küstengebirge,  wie  vom 
lloehlaiid  von  Guayana"")  sind  keine  Platycoeliiden  bekannt. 
Die  meisten  Arten  haben  ein  eng  begrenztes  Verbreitungsgebiet 
und  eine  genauere  Durehforsehung  der  Anden  dürfte  noch  eine 
Menge  neuer  Arten  liefern;  Arten  mit  weiterer  geographischer 
Verbreitung  sind  ofienbar  im  BegrilT,  in  den  einzelnen  Regionen 
ihres  Gebietes  in   lokale  Formen  zu  zerlallen. 

Die  Gruppe  der  Platycoeliiden  ist  durch  die  allgemeine 
Körperform  und  die  dünnen  Beine,  wie  auch  durch  die  Färbung 
sehr  gut  charakterisirt  und  ich  glaube  nicht,  daß  man  auch  nur 
bei  einer  der  etwa  40  hierher  gehörenden  Arten  in  Zweifel  ge- 
rathen  kann,  ob  man  sie  zur  Gruppe  der  Platycoeliiden  oder  zu 
den  Phalangogonien  resp.  Brachysterniden  stellen  soll.  Zu  ihr 
gehören  außer  Platycoelia  mit  allen  den  Arten,  deren  Meso- 
sternalfortsatz  —  von  der  Seite  gesehen  —  die  Mittelhüften  nach 
vorn  überragt,  die  Gattungen  Callichloris  und  Leucopelaea,  bei 
denen  der  Mesosternalfortsatz  die  Mittelhüften  nicht  überragt.  Da 
der  Uebergang  von  den  Arten  mit  höchst  entwickeltem  Meso- 
sternalfortsatz, wie  z.  B.  VI.  ralida.  zu  CaUichlovh  und  Leuco- 
pelaea ein  ganz  alhnähliger,  schrittweiser  ist,  und  da  auch  andere 


*)  Hier  findet  sich  eine  oclitc  llutelido,  Antichira  virens  Pniry, 
die  in  ilirer  rärbung  und  iu  der  Sculptur  der  l)ecklltigel  aulTallond  einer 
Flfifi/coeJia  gleiclit. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


278, 

Avichtige  Unterscheidungsmerkmale  l'ehlen,  kann  man  Callichlorh 
und  Leucopelaca  kaum  als  volhverlhige  Gattungen  gegenüber 
Platycoelia  gelten  lassen;  von  einander  unterscheiden  diese  sieh 
nur  durch  die  Färbung:  die  Callichloris- Arten  sind  entweder 
rein  schwarzbraun  mit  röthlichen  Beinen  oder  unten  schwarz- 
braun, oben  dunkelgrün  mit  schwarzer  Thoraxmakel,  während 
die  Leu copelaea- Arten  weißgelb  oder  hell  bräunlichgelb  sind. 

Zum  Schlüsse  möchte  ich  noch  auf  eine  Beobachtung  hin- 
weisen, die  ich  bis  jetzt  nur  bei  den  Platycocliiden  gemacht 
habe.  Bei  der  Puppe  ist  das  Stigma  der  Puppenhaut  durch  ein 
kurzes  chitinüses  Rohr  mit  dem  Stigma  des  künftigen  Käfers 
verbunden.  Bei  den  Platycocliiden  bleibt  nun  häufig  dieses  kurze 
Rohr  —  trichterförmig,  weil  die  Stigmen  der  Puppenhaut  größL'r 
sind  als  die  des  Käfers  —  auf  den  3  letzten  llinterleibsstigmen 
aufsitzen  und  es  entsteht  so  leicht  der  Eindiuck,  als  seien  hier 
diese  Stigmen  anders  gebaut,  als  bei  den  anderen  Ruteliden. 
Sodann  habe  ich  bei  den  Platjcoeliiden  in  der  Bauchhöhle  eigen- 
thümliche  Chitingebilde  (Fig.  10)  gefunden,  die  den  3  letzten 
Hinteileibsstigmen  aufsitzen;  das  Mittelstück  hat  zwei  OefTnungen, 
deren  eine  mit  dem  Stigma  verbunden  ist,  während  in  die  andere 
ein  dicker  Tracheenstamm  mündet.  Da  mir  nur  trockene  Stücke 
zur  Untersuchung  vorliegen,  so  kann  ich  über  den  feineren  Bau 
dieser  Gebilde  nichts  angeben. 

Platycoelia  Burmeister. 
Hierher  gehören  etwa  ^/4  aller  Arten  der  Platycoeliiden," 
die  nach  der  Anzahl  der  Fühlerglieder  und  nach  der  Form  der 
Deckflügelnahtspitze  in  mehrere  gut  charakterisirte  Gruppen  zer- 
fallen. Die  Körperform  ist  bei  den  einen  hochgewölbt,  unten 
abgeflacht,  auf  dem  Durchschnitt  oft  über  halbkreisförmig,  bei 
anderen  etwas  mehr  flachgewölbt,  bei  den  einen  parallelseitig 
oder  oval,  bei  den  anderen  mehr  eiförmig,  nacli  hinten  etwas 
verbreitert.  Die  Körperfarbe  ist  stets  apfelgrün  oder  grasgrün, 
Kopf,    Halsschild,    Schildehen    und   Deck  Hügel    gelb  gerandet.    die 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


279 

lelztorcn  häufig  mit  gelben  Ri])penstreileii,  zuweilen  ist  die  Mitte 
der  Brust  und  des  Bauches  schwaizhraun.  Das  Kopfschild  ist 
viereckig,  l)reitcr  als  lang,  die  Ecken  bald  mehr,  bald  weniger 
gerundet;  die  Stirnnaht  geradlinig,  gelb  oder  braun  pigmentirt. 
meist  vollständig,  selten  in  der  Mitte  unterbrochen;  die  Fühler 
bei  einem  Theil  der  x\rten  9gliedrig  (Fig.  1 1),  bei  den  meisten 
lOgliedrig  (Fig.  12),  die  Keule  in  beiden  Geschlechtern  gleich 
lang.  Die  Mundthcile  zeigen  in  den  Einzelheiten  ihres  Baues  so 
viele  Verschiedenheiten,  daß  sie  wohl  am  besten  bei  jeder  Art 
beschrieben  werden;  im  Allgemeinen  sind  sie  kräftig  gebaut,  alle 
zum  Kauen  dienenden  Theile,  wie  die  iJänder  und  der  mittlere 
Vorsprung  der  Lippen,  die  Schneide  und  der  Mahlzahn  der  Ober- 
kiefer, der  Helm  der  Unterkiefer  glänzend  schwarz.  Die  Obeilippe 
ist  entweder  breit  dreiseitig  mit  kurzer  feiner  Spitze  (Fig.  KI.  19). 
oder  sie  ist  an  den  Seiten  relativ  kürzer,  mit  einem  kräftigen 
mittleren  Vorsprung,  der  am  Ende  gerade  abgestutzt  oder  zuge- 
rundet ist  (Fig.  13a);  zwischen  beiden  Extremen  finden  sich  alle 
Uebergänge.  Am  Oberkiefer  (Fig.  13c)  ist  der  Spitzentheil  nach 
unten  gebogen,  der  Seitenrand  weder  gekerbt,  noch  nach  oben 
umoebooeii.  die  Si)itze  gerundet,  die  Schneide  scharf,  ihr  hinteres 
Ende  zuweilen  zahnartig  vorspringend;  der  Mahlzahn  ist  groß, 
sehr  kräftig  gebaut  mit  starken  Kauleisten,  der  Hinterrand  mit 
einer  Reihe  nach  hinten  gerichteter  Zähne;  auf  der  unteren, 
d.  h.  der  Mundhöhle  zugekehrten  Seite  des  Oberkiefers  steht 
neben  dem  Mahlzahn  ein  glänzend  schwarzer  gerundeter  Höcker 
(Fig.  13c — t) ;  zwischen  den  beiden  vom  unteren  Gelenkhöcker 
ausgehenden,  erhabenen  und  scharfrandigen  Kanten  befindet  sich 
eine  längliche  glatte  Grube,  deren  vorderes  Ende  unter  der  zu- 
gerundeten Spitze  liegt  (Nagezahn).  Am  Unterkiefer  (Fig.  13d) 
springt  gewöhnlich  die  äußere  untere  Ecke  des  Stipes  oder  Stamm- 
Stückes  als  schwarzer  H<(cker  vor;  die  Squama  oder  Taster- 
schuppe ist  auffallend  breit  —  stärker,  als  zum  Tragen  des 
relativ  kurzen  und  schlanken  Tasters  nöthig  erscheint  —  und 
auf  der  oberen  d.  h.  der  ^lundhohle  zugekehrten  Seite  mit  einer 

StoU.  CEtonioI.  Zeit.  1904. 


280 

länglichen  glatten  Grube  versehen  (Fig.  13d — f):  in  diese  Grube 
paßt  der  oben  erwähnte  Höcker  neben  dem  Malilzahn  am  Ober- 
kiefer, der  —  ähnlieh  Avie  bei  einer  Blechscheere  —  dem  Unter- 
kiefer beim  Kauen  eine  gewisse  Richtung  vorschreibt,  ihm  eine 
gewisse  Führung  und  damit  vermehrte  Kraft  zum  Zerschneiden 
der  Nahrung  giebt.  Die  Tastergrube  am  Unterkiefer  ist  ge- 
wöhnlich umwallt,  sodaß  das  erste  Glied  des  Tasters  in  ihr  ver- 
steckt ist  und  der  Taster  nur  Sgliedrig  zu  sein  scheint;  sein  End- 
glied ist  stets  kürzer  als  der  Helm  oder  die  äußere  Lade,  ge- 
wöhnlich nahe  der  Basis  etwas  verdickt,  weiterhin  häufig  schwach 
gebogen,  auf  der  Außenseite  mit  einem  ovalen,  fein  behaarten, 
matten  Tasttleck.  Am  Helm  sind  die  3  Kauleisten  in  ver- 
schiedener Ausdehnung  mit  einander  verwachsen,  doch  nie  zu 
einem  einzigen  massiven  Gebilde  wie  bei  Anoplognaihns,  sondern 
ihr  vorderes  Ende  bleibt  stets  mehr  oder  weniger  frei:^  die  mittlere 
Kauleiste  ist  die  stärkste,  die  basale  wie  auch  die  apicale  zu- 
weilen auf  einen  einfachen  Zahn  reduzirt.  Am  Unterlippeugerüst 
(Fig.  13  a  und  It)  ist  das  Submentum  von  verschiedener  Länge, 
vom  Mentum  durch  eine  Naht  scharf  getrennt  und  häufig  auch 
anders  gefärbt  als  dieses.  Das  Kinn  ist  flach,  zuweik'n  der 
Länge  nach  fkich  eingedrückt,  die  Seiten  mehr  oder  weniger 
gebogen.  Die  Unterlippe  ist  meist  in  ganzer  Ausdehnung  schwarz 
und  —  außer  durch  die  Färbung  —  auch  durch  eine  Reihe 
grober  Punkte  vom  Kinn  getrennt;  ihr  Yorderrand  ist  scharf, 
die  Mitte  meistens  mit  einem  Vorsprung,  der  leicht  rinnenartig 
vertieft  und  —  von  der  Seite  gesehen  —  nach  oben  umgebogen 
ist;  auf  der  Innenseite  von  Unterlippe  und  Kinn  ist  die  große 
buschige  Zunge  (Ligula  oder  Hypopharynx)  angeheftet;  an  der 
Seite  des  Kinns,  nahe  der  vorderen  Ecke,  liegt  die  längliche 
Tastergrube,  aus  welcher  der  ziemlich  lange  aber  dünne  Lippen- 
taster entspringt. 

Das  Halsschild  ist  meist  doppelt  so  breit  als  lang,  gow('»lbt, 
die  Seiten  gebogen,  mit  einer  deutlichen  Randfurche,  die  dem 
Vorder-    und    Hinterrand    fehlt,    die    Basis   in  der  Mitte    lappen- 

Sfott.  entomol.  Zeit.  1904. 


281 

artig  nach  Iiinten  gebogen.  Das  Sehildchen  ist  klein,  herzförmig, 
meist  breiter  als  lang.  Die  Deckfliigel  sind  mehr  oder  weniger 
hochgewülbt,  parallelseitig  oder  nach  hinten  etwas  verbreitert, 
die  Ecke  von  Naht  und  Hinterrand  rein  rechtwinklig  oder  in 
eine  feine  Spitze  ausgezogen,  die  6  prim.  Rippen  convex  oder 
flach,  die  sie  begrenzenden  Punktreihen  meist  in  Furchen  stehend. 
Das  Propygidium  wird  immer,  das  Pjgidium  gewöhnlich  zur 
Hälfte  oder  auch  ganz  von  den  Deckflügeln  verdeckt;  das  letztere 
ist  dreiseitig,  beim  $  gewöhnlich  kürzer  als  beim  rj  und  darum 
eher  unter  den  Deckflügeln  verschwindend,  seine  Oberfläche  glatt, 
glänzend,  die  Spitze  mit  einzelnen  langen  Haaren.  Die  Bauch- 
ringe sind  meist  kahl  und  glänzend,  nur  mit  der  gewöhnlichen 
Querreihe  borstentragender  Punkte.  Die  Hinterbrust  ist  der  Läno-e 
nach  gefurcht  und  häufig  der  (^)uere  nach  eingedrückt,  die  Seiten 
meist  kräftig  punktirt  und  abstehend  behaart;  der  Fortsatz  der 
Mittelbrust  überragt,  von  der  Seite  gesehen,  die  Mittelhüften  nach 
vorn.  Seine  Form  ist  sehr  veränderlieh,  bald  fünfseitig,  bald 
dreiseitig,  bald  ist  er  gerade  nach  vorn  gerichtet,  bald  nach 
unten  gesenkt,  bald  flach,  bald  rund.  Die  Vorderhüften  treten 
mehr  oder  weniger  weit  auseinander;  ein  nach  unten  vortretender 
Fortsatz  der  Vorderbrust  fehlt.  Die  Beine  sind  schlank  und 
zart,  die  Hinterschienen  länger  als  die  Mittelschienen,  die  2  schiefen 
Stachelkanten  gewöhnlich  verloschen,  die  Sporen  der  Hinter- 
schienen (lach  mit  gerundeter  Spitze;  die  Bezahnung  der  Vorder- 
schienon  ist  in  den  einzelnen  Gruppen  verschieden,  die  Zähne 
beim  ^  schwächer  als  beim  $.  Die  Tarsen  sind  seitlich  zu- 
sammengedrückt, das  erste  Glied  der  Vordertarsen  beim  ,j  so 
lang  als  das  zweite  und  dritte,  beim  $  so  lang  als  die  3  folgenden 
zusammen,  das  Ivlauciiglicd  beim  f^  verdickt,  zuweilen  in  -.nü'- 
fallender  Weise,  und  ;im  Innenrand  gekerbt;  an  den  Mittel-  luul 
Hinterfüßen  ist  das  erste  Glied  erheblich  "rößer  als  die  folaeuden, 
die  obere  Ecke  in  einen  Dorn  ausgezogen.  Die  größere  KUiue 
ist  an  allen  Füßen  gespalten,  die  der  VorderfUße  beim  ,j  ver- 
dickt  und    ungleich  gespalten,    an  der  kleineren  einfachen    Klaue 

Stolt.  ciitomol.  Zeit.  1904.  ;iy 


282 

ist  die  Spitze  hakenförmig  abgebogen,  an  den  Vordevfüßen  nach 
unten,  an  den  Mittel-  und  Hinterfüßen  nach  oben. 
A.  Fühler  9-gliedrig. 

I.    Die   Unterlippe  mit  einem    kräftigen  mittleren  Vor- 
sprung, der  leicht  rinnenartig  vertieft  und  nach  oben 
umgebogen  ist;  seine  Spitze  wird  von  dem  mittleren 
Vorsprung  der  Oberlippe  überdeckt, 
a.  Die    Vorderschienen    beim    q    an    der    Außenseite 
ungezähnt,    der    Spitzenzahn    ist  lang    und    schief 
nach  außen  abgebogen;  beim  $  stehen  neben  dem 
Spitzenzahn    an  der  Außenseite  zwei  Zähne,    der 
mittlere    stets    kräftig,    der    basale    zuweilen   ver- 
loschen (Fig.   14). 
1.    PL  marginata    Burnicister.     Gestreckt   oval,    hell    gras- 
grün oder  schwach  olivengrün,  oben  der  Rand  des  Kopfschildes, 
der  Kanthus,  der  Seitenrand  des  Thorax,  die  Basis  des  Schildchens 
(zuweilen  dieses  ganz)  und  die  Seiten  der  Deckflügel  gelb,  unten 
die  Mitte  der  Brust    und  der  Bauehringe   rothbraun.     Das  Kopf- 
schild   ist    viereckig,    ziemlich   kurz,    die   ^'ordcrecken    in    beiden 
Geschlechtern    wenig    gerundet,    der    Hand    ringsum    mäßig    auf- 
gebogen   und    schwarz    gesäumt,    die    Oberfläche  eben,    fein    ge- 
runzelt-punktirt,   glänzend.    Die  Stirnnaht  ist  gerade,  fein  erhaben, 
schwarzbraun  auf   gelbem   Grund;    die  Stirn    ist  flach,  '  glänzend, 
zerstreut  fein  runzlig,    der  Scheitel    ganz  zerstreut    fein    punktirt. 
Die  Mundtheile    sind   kräftig,    der    mittlere  Vorsprung    der  Ober- 
lippe kurz    mit  gerundeten  Ecken,    die   Schneide    der    Oberkiefer 
nahezu  winklig  gebogen,  so  duß  die  Spitze  zahnartig  nach  innen 
vorspringt;    am  Unterkieferhelm  sind  die  3  Kauleisten    mit  Aus- 
nahme   der    Spitzen    mit    einander    verwachsen    (Fig.    14a),    die 
basale  nur  ein  spitzer  Zahn.     Vorderrücken  gut  gewölbt,  an  den 
Seiten    vor    der  Mitte,    von    der    Basis    aus  gerechnet,    etwas  er- 
weitert,   nach    vorn    allmählig    verengt,    die    Vorderecken    recht- 
winklig,   kaum    vorgezogen,    die    Seitenrandfurche    setzt    sich  am 
Vorderrand    eine    kurze    Strecke  fort;    nach    hinten    verläuft    der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


283 

Seitenrand  beim  (^  meist  geradlinig,  beim  $  meist  geschwungen, 
die  Hiiiterecken  sind  stumpf,  ganz  schAvach  vorgezogen,  die 
Seitenrandfurche  biegt  bei  den  Hinterecken  um,  setzt  sich  aber 
auf  dem  Hinterrand  nicht  weiter  fort 5  dieser  ist  in  der  Mitte 
stark  nach  hinten  gebogen;  die  Oberfläche  ist  lebhaft  glänzend, 
kaum  sichtbar  zerstreut  punklirt.  Das  Schildchen  ist  herzförmig, 
breiter  als  lang,  sehr  glatt  und  glänzend,  entweder  rein  grün, 
oder  die  Basis  gelb,  oder  rein  gelb.  Die  sehr  glatten,  glänzenden 
Deckflügel  sind  ganz  seicht  gefurcht,  den  prim.  Punktreihen 
entsprechend,  deren  Punkte  äußerst  fein  und  im  Grunde  braun 
gefärbt  sind,  die  Rippen  und  Interstitien  sind  flach  gewölbt;  die 
Naht  ist  nahe  dem  Hinterrand  leicht  kielartig  erhaben  und  am 
Ende  in  eine  feine  Spitze  ausgezogen,  die  bei  älteren  Stücken 
zuweilen  abgerieben  ist.  Die  Afterdecke  ist  glatt,  am  Seitenrand 
und  bei  der  Spitze  mit  einzelnen  langen  Haaren,  beim  $  die 
Spitze  mehr  vorgezogen  und  weniger  gerundet  als  beim  ,^.  Die 
Bauchringe  sind  glänzend  glatt,  außer  der  gewöhnlichen  Quer- 
reihe borstentragender  Punkte  auch  an  den  Seilen  kahl;  zuweilen 
sind  nur  ihre  Ränder,  häutiger  die  ganze  Mitte  mit  Ausnahme 
der  Seiten  braun.  Die  Hinterbrust  ist  der  Länge  nach  gefurcht, 
nicht  quer  eingedrückt,  in  der  Mitte  stets,  zuweilen  in  ganzer 
Ausdehnung  braun,  dicht  abstehend  graugelb  behaart.  Der  Fort- 
satz der  Mittelbrust,  von  der  Hinterbrust  durch  eine  braune  Naht 
scharf  getrennt,  ist  ziemlieh  kurz,  gerade  nach  vorn  gerichtet, 
seine  Seiten  zuerst  parallel,  die  kurze  Spitze  gerundet.  Die  Mittel- 
schienen sind  wenig,  die  Hinterschienen  etwas  mehr  an  der  Spitze 
erweitert,  die  gewöhnlichen  scbiefen  Kanten,  von  denen  Stacheln 
entspringen,  ganz  undeutlich. 

,S  Länge  18—21,  gr.  Breite  91/2  — 12;  ?  Länge  19—26, 
Breite  11  — 141/2  mm.  Venezuela,  Cordillera  de  Merida,  Escorial, 
2.500—3000  m  Y.  96  (Briceno),  Merida  (Dr.  Hahnel);  Colum- 
bien,  Bogota  und  Cauca;  Ecuador,  Loja  (Abbe  Gaujon); 
Bolivien,  Chaco,  Yungas,  3000  m.  (0.  Garlepp),  Locatal 
(Garlepp). 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904.  19* 


284 

Von  Merida  konnte  ich  eine  größere  Anzahl  von  Stücken 
untersuchen  und  dabei  beobachten,  daß  die  Schwankungen  in  der 
Größe,  in  der  Färbung  des  Schildchens  wie  auch  in  der  Form 
des  Halsschildseitenrandes  individuell  sind.  Die  meisten  Stücke, 
die  ich  sah,  hatten  durch  das  Tödten  in  Spiritus  ihre  ursprüng- 
liche Färbung  verloren  5  nur  wenige  von  Merida  und  besonders 
von  Loja  zeigen  die  prachtvoll  hellgrüne  Färbung  mit  grellgelbem 
Rand.  Außer  der  Type  im  Hallenser  Museum  habe  ich  auch 
die  typ.  Stücke  aus  der  Duponfschen  Sammlung  (jetzt  in  Museo 
Oberthür)  vor  mir,  ebenso  die  Typen  der  Plat.  laevis  Burm., 
die  als  Synon}m  zur  marginata  gehört.  Bei  der  Beschreibung 
der  marginata  hatte  Burmeister  nur  ein  großes,  in  der  Färbung 
gut  erhaltenes  $  aus  Columbien  vor  sich  und  als  er  dann  die 
kleineren,  gleichmäßig  olivengrünen  Stücke  aus  Merida  erhielt, 
hielt  er  sie  für  eine  neue  Art.  Die  Maaße  der  typ.  Stücke  der 
laevis  sind:  o  Länge  20,  Breite  11^/4,  $  Länge  20,  Breite  12  mm. 
Auffallend  ist,  daß  Burmeister  weder  bei  der  marginata  noch 
bei  der  laevis  die  rothbraune  Färbung  von  Brust  und  Bauch- 
mitte erwähnt,  obschon  sie  bei  seinen  typischen  Stücken  gut  zu 
sehen  ist. 

2.  PI.  scutellata  Guei-.  Die  Guerin'schc  Type  aus  der 
Mniszech'schen  Sammlung,  jetzt  in  Museo  Oberthür,  trägt  die 
Fundortsangabe  Bolivien,  nicht  Amazonas.  Die  Art  steht  der 
vorhergehenden  sehr  nahe  und  findet  sich  an  den  östhchen  Ab- 
hängen der  Anden  in  den  tieferen  Gebirgslagen,  während  die 
marginata  die  höheren  Lagen  vorzieht.  Sie  ist  größer  als  die 
marginata.  in  beiden  Geschleclitern  nach  hinten  mehr  verbreitert, 
das  Schildchen  fast  immer  rein  gelb,  nur  bei  einem  Stück  aus 
Columbien  hat  es  in  der  Mitte  einen  grünen  Punkt.  Das  Kopf- 
schild ist  relativ  ein  wenig  längßr  als  bei  der  marginata.  die 
Vorderecken  weniger  gerundet,  der  Rand  und  die  Stirnnaht 
niedrig  aber  scharf  aufgeworfen,  braun.  Das  Halsschild  ist  im 
Verhältniß  zur  Körperlänge  etwas  kürzer,  der  Seitenrand  vor  den 
Hinterecken    scharf    nach    innen    geschwungen,    die    Ilinlerecken 

Stett.  entomo).  Z^it.  1904. 


385 

scliarf  vorgezogen,  ebenso  die  zugespitzten  Vordereckeu,  die  Seitcu- 
riiiuirurche  ist  tief  eingedrückt  und  setzt  sich  über  den  ganzen 
Vorderrand,  am  Hiuierrand  l)is  last  zur  Mitte  zwischen  Hinter- 
ecken und  Schildclien  fort.  Die  Seuliilur  und  Fiirbung  der  Ober- 
seite ist  wie  bei  der  marginata,  auf  der  Unterseite  ist  der  ganze 
Bauch  mit  Ausnahme  eines  sclnnalen  Seitenstreifens,  die  Mitte 
der  Brust  und  der  Mesosternalfortsatz  immer  schwarzbraun,  Bau 
der  Beine  und  Mundlheile  wie  bei  der  marginata. 

S  Länge  221/2— 24'/2-  Bi-eite  13»/2  — 151/2;  $  Länge 
27—29,  Breite  15—16  mm.  Columbien  (Walhs);  Ecuador, 
Baiza  (Haensch),  Sara-yacu  (Bucldey),  (Deville);  Peru,  Chancha- 
mayo;  Bolivien,  Guerin. 

3.  PI.  nervosa  Kirsch.  Diese  Art,  von  der  ich  außer  der 
Type  noch  kein  weiteres  Stück  gesellen  habe,  bildet  mit  den 
beiden  folgenden  eine  kleine  Gruppe  von  Arten,  die  sich  von  der 
marginata  hauptsächlich  durch  die  gelben  Rippenstreifen  unter- 
scheidet. Der  Körper  ist  höher  gewölbt,  nach  hinten  abgeflacht 
und  (nur  beim  $?)  verbreitert.  Die  Farbe  ist  hell  apfelgmn, 
der  Rand  des  Kopfschildes,  der  Kanthus  und  ein  feiner  Streifen 
neben  den  Augen,  der  Seitenrand  des  Halsschildes  und  die  Basis 
des  Schildchens,  auf  den  Deckflügeln  die  Basis  und  die  primären 
Rippen  mit  Ausnahme  der  Nahtrippe  gelb;  auf  der  Unterseite 
sind  die  Fühler  und  Taster,  die  Tarsen  und  Sporen  braungelb, 
die  Spitze  des  Mesosternalfortsatzes  ist  gelb.  Das  Kopfschild  ist 
lang,  rechtwinkhg,  die  Ecken  (beim  $)  nur  ganz  schwach  ge- 
rundet, der  Rand  ringsum  deutlich  aufgeworfen,  braun,  die  Ober- 
fläche ebenso  wie  die  Stirn  schwach  gewölbt,  dicht  runzlig  mit 
eingestreuten  groben  Punkten,  ganz  schwach  glänzend.  Die  Stirn- 
naht ist  ein  feiner  glänzender  Querstrich,  der  Scheitel  ist  weit- 
läufiger und  feiner  runzlig,  etwas  mehr  glänzend  als  die  Stirn. 
Der  mittlere  Vorsprang  der  Oberlippe  ist  breit  und  kräftig,  vorn 
gerade  abgestutzt,  die  Schneide  der  Oberkiefer  stark  nach  innen 
gebogen;  vor  der  Stirnnaht  befinden  sich  2  gelbe  Fleckchen  mit 
einem  braunen  Punkt,  die  w^ohl  der  Insertion  des  oberen  Gelenk^ 

Stctt.  eutomol.  Zeit.  1904. 


28(5 

höckers  der  Oberkiefer  entsprechen.  Das  Halsscliiki  ist  in  der 
Mitte  hoehgewölbt,  nach  den  Seiten  abgeflacht,  in  der  Mitte  6  mm 
kvng,  an  der  Basis  12  mm  breit,  nach  vorn  in  sanftem  Bogen 
verschmäkn-t,  die  Hinterecken  fast  rechtwinkhg,  die  Vurderecken 
spitz  und  etwas  vorgezogen,  die  Seitenrandfnrche  tief  eingedrückt 
und  über  ein  Viertel  des  Yorderrandes  ausgedehnt,  am  Hinter- 
rand aber  nur  um  die  Hinterecken  herumgehend;  die  ganze  Ober- 
lläche  ist  lebhaft  glänzend,  nur  an  den  Seiten  und  vorn  äußerst 
fein  runzlig.  Das  Schildchen  ist  3  mm  breite  2  lang,  glänzend 
polirt.  Die  Deckflügel  haben  nur  an  den  Seiten  noch  schwache 
Spuren  von  Furchen,  sonst  sind  sie  ganz  glatt,  lebhaft  glänzend, 
die  Punkte  der  primären  Punktreihen  nahe  der  Basis  und  an 
der  Seite  kräftig,  im  Grunde  braun,  nach  hinten  ganz  verloschen, 
außer  dem  breiten  Seitensti-eifen,  der  bis  zur  Nahtspitze  reicht, 
sind  alle  primären  Rippen  mit  Ausnahme  der  Nahtrippe  in 
der  Mitte  lichter  gefärbt  resp.  mit  einem  gelben  Streifen  ver- 
sehen (das  Stück  ist  offenbar  in  Spiritus  getödtet):  die  Inter- 
stitien  sind  ganz  punktfrei.  Die  Afterdecke  ist  an  den  Seiten 
und  an  der  Spitze  dicht,  in  der  Mitte  zerstreuter  runzlig,  längs 
dem  Hinterrand  mit  einer  Reihe  grubiger  Punkte,  aus  denen 
lange  gelbe  Haare  entspringen.  Bauchringe  äußerst  fein  runzlig, 
glänzend,  ganz  kahl,  die  Brust  längsgefurcht,  breit  quer  ein- 
gedrückt, die  Mitte  breit  kahl,  die  Seiten  grol»  punktirt  und 
spärlich  graugelb  behaart.  Der  Mesosternalfortsaiz  ist  ziemlich 
lang  und  kräftig,  lanzenförmig  (Fig.  15).  Die  Zähne  der  Vorder- 
schienen und  die  Spitzen  der  Sporen  schwarzbraun. 

$  Länge  241/2.  gr.  Breite  15^/2  mm.  Columbien,  Bogota. 
Type  im  Dresdener  Museum. 

4.  PI.  inflata  nov.  spec.  —  Reiche  i.  litt.  Der  vorher- 
gehenden Art  nahe  verwandt,  aber  noch  höher  gewölbt,  nach 
hinten  auch  beim  $  kaum  verbreitert,  rein  oval.  Die  Fär- 
bung ist  ein  schönes  helles  Apfelgrün,  oben  sind  der  Rand  des 
Kopfschildes,  der  Kanthus,  ein  feiner  Streifen  neben  den  Augen 
und    2   Fleckchen    vor    der  Stirnnaht,    der  Seitenrand    des   Hals- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


*287 

Hcliildes,  das  SehikU-lien  liald  nur  an  der  Basis,  bald  ringsum, 
auf  den  Dockllügcln  die  Basis  und  die  iiriniären  Rippen  (aus- 
genommen die  V  immer,  die  I  zuweilen),  sowie  endlich  der 
Ilinterrand  der  Al"terdecke,  unten  der  Rand  des  Metasternums 
und  Mesosterualfortsatzes  wie  auch  die  Ränder  der  Bauchrinae 
und  die  Kniee  fein  gelb  gesäumt.  Das  Kopfschild  ist  kürzer  als 
bei  der  nercosa,  trapezförmig,  die  Ecken  mehr  abgerundet,  beim 
S^  stärker  als  beim  ,^,  bei  dem  dagegen  der  braune  Rand  höher 
aufgebogen  ist^  seine  Oberfläche  ist  eben,  runzlig  punktirt,  beim 
,^  weitläufiger  mit  großen  Punkten  zwischen  den  Runzeln,  beim 
^  dichter  und  feiner,  matt  glänzend;  die  Stirnnaht  ist  fein  er- 
haben und  braun,  die  Stirn  wie  das  Kopfschild,  der  Scheitel 
dagegen  sperriger  sculptirt  und  daher  stärker  glänzend.  Die 
Mundtheile  sind  im  Wesentlichen  gebaut  wie  bei  der  mavginaia. 
Das  Halsschild  ist  hochgewölbt,  die  Seiten  geschwungen  und  nach 
vorn  convergireud,  die  Hinterecken  stumpf  gerundet,  die  spitzen 
Vorderecken  deuthch  vorgezogen,  die  Mitte  ist  glänzend  polirt, 
punktfrei,  die  Seiten  fein  runzlig  mit  einzelnen  feinen  Punkten 
dazwischen.  Das  Schildchen  ist  relativ  etwas  größer,  glänzend 
polirt.  Die  Deckflügel  sind  hochgewölbt,  am  breitesten  in  der 
Mitte  und  nach  hinten  wieder  verschmälert,  die  primären  Rippen 
sind  hochgewölbt  und  von  feinen  Furchen  begrenzt,  in  denen  die 
im  Grunde  braungefärbten  Punkte  der  primären  Punktreihen 
stehen;  außerdem  finden  sich  in  den  3  Interstitien  auf  der  Scheibe 
bald  je  eine  einfache  Punktreihe,  bald  nur  vereinzelte  Punkte. 
Die  Afterdeeke  ist  in  der  Mitte  glänzend  polirt,  nur  an  den 
Seiten  mit  vereinzelten  feinen  Runzeln  und  Pünktchen,  längs  dem 
Hinterrand  mit  einer  Reihe  grober  Borstenpunkte.  Die  Bauch- 
ringe sind  nur  an  den  Seilen  spärlich  behaart,  die  Brust  ist  in 
der  Mitte  kahl,  an  den  Seiten  kurz  grau  behaart,  Mesosternal- 
fortsatz  und  Beine  wie  bei  der  nercosa. 

S  Länge  19—22'/,,  Br.  11  —  13;  $  Länge  20—24, 
Breite  11^2 — l^'/a  mm.  Bolivien,  Potosi,  Prov.  Cochabanüja 
(P.   Germain).   Peru? 

Stett.  entODiol.  Zeit.  1904. 


288 

Von  den  Stücken  aus  Bolivien,  die  ich  für  die  Slamniforni 
ansehe,  hegen  mir  gegen  30  vor^  sie  sind  zumeist  ziemlich  klein, 
gestreckt  oval,  die  Seiten  des  Kopfschildes  sind  stark  nach  vorn 
convergirend,  das  Schildchen  ist  stets  ringsum  gelh  gesäumt,  die 
Nahtrippe  stets  in  ganzer  Länge  mit  einem  gelben  Streifen.  So- 
dann liegen  mir  aus  Argentinien,  Prov.  Tucuman,  La  Criolla, 
7  Exemplare  vor,  die  Herr  G.  A.  Baer  im  Januar  1903  in  einer 
H()he  von  1500  m  sammelte,  und  ferner  mehrere  Stücke,  die 
P,  Girard  im  Februar — März  1898  bei  Tucuman  sammelte,  sov\'ie 
ein  einzelnes  Stück  aus  Salta.  Alle  diese  Stücke  sind  größer 
als  die  Stücke  aus  Bolivien,  ihre  Kopfschildseiten  etwas  weniger 
convergirend,  das  Schildchen  meist  nur  an  der  Basis  gelb  ge- 
säumt, die  Nahtrippe  bei  einigen  (den  kleinen  Stücken  von 
La  Criolla)  nur  in  der  hinteren  Hälfte  gelb,  bei  den  großen 
Stücken  ist  die  ganze  Nahtrippe  bläulichgrün.  Ich  nenne  diese 
Rasse  oder  Subspecies  ivctimana.  Ihre  Maaße  sind:  q  Länge 
23—251/2,  Breite  13-15-  ?  Länge  24—261/2,  Breite  14—16  mm. 
b.  Die  Vorderschienen  haben  auch  beim  q  an  der 
Außenseite  neben  dem  scharf  zugespitzten  und 
schief  abstehenden  Spitzenzahn  1 — 2  Zähne. 

5.  PI.  limbata  nov.  spec.  Flach  gewölbt,  oval,  nach  hinten 
kaum  verbreitert,  lebhaft  glänzend,  hell  apfelgrün  (wie  Plusiolis 
lainrentris),  oben  der  Rand  des  Kopfschildes,  die  Stirnnaht,  der 
Kanthus  und  ein  Streifen  neben  den  Augen  ganz  fein,  die  Seiten 
des  Halsschildes  und  der  Deckflügel  dagegen  breit  gelb  gerandet, 
das  Schildchen  gelb  bis  auf  einen  V-förmigen  grünen  Fleck  bei 
der  Spitze,  der  Hinterrand  der  Afterdecke,  bei  der  Spitze  flecken- 
artig verbreitert,  ist  ebenfalls  gelb,  unten  ist  die  Mitte  der  Brust 
und  des  Bauches  schwarzbraun,  die  Spitze  des  Mesosternalfort- 
satzes  gelb,  die  Fühler,  Tarsen  und  Mundtheile  braungelb,  die 
schneidenden  Kanten  der  Mundtheile,  die  Zähne  der  Vorder- 
schienen und  die  Spitzen  der  Sporen  schwarzbraun.  Das  Kopf- 
schild ist  ziendich  lang,  die  Vorderecken  kaum  gerundet,  der 
Rand  vorn  höher  aufgeworfen    als  an    den  Seiten,    wie   gewöhn- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1004. 


289 

licli  braun  _ti,csäumt.  die  Oberfläche  eben,  diebt  und  kräftio-  ^e- 
runzelt,  last  ganz  matt.  Die  Stirnnabt  ist  ein  leiner  brauner 
Streifen  auf  gelbem  Grund,  die  Stirn  ist  sehr  lein  runzlig  mit 
zerstreuten  groben  Punkten,  leicht  glänzend,  der  Seheitel  weit- 
läufig lein  punktirt.  Der  mittlere  Vorsprung  der  Oberlippe  ist 
kurz,  gerade  abgestutzt,  die  Sclnieide  der  Oberkiefer  ist  vorn 
stark  nach  innen  gebogen,  ihr  Ende  springt  zahnartig  vor,  Unter- 
kiefer und  Unterlippe  sind  wie  bei  der  tnarginala.  Das  Ilals- 
schild  ist  llach  gewölbt,  stark  nach  hinten  vorgezogen  und  vor 
dem  Schildehen  gerade  abgestutzt,  der  Seitenrand  etwa  in  der 
Mitte  etwas  erweitert,  nach  hinten  scharf  gebogen,  die  etwa 
rechtwinkligen  Hinterecken  ebenso  wie  die  spitzen  Vorderecken 
deutlich  vorgezogen;  die  Seitenrandfurche  fällt  in  der  Mitte  fast 
mit  dem  Seitenrand  zusammen,  während  sie  bei  den  Ecken  sieli 
ziemlich  weit  von  ihm  entfernt;  sie  biegt  vorn  und  hinten  bei 
den  Ecken  um  und  setzt  sieh  eine  kurze  Strecke  auf  Vorder- 
und  Hinterrand  fort;  die  ganze  Oberfläche  ist  lebhaft  glänzend 
mit  zerstreuten  feinen  Pünktchen.  Ebenso  ist  das  Schildchcn 
sculptirt.  Die  Deckflügel  sind  flach  gewölbt,  hinter  dem '  vor- 
springenden Spitzenbuckel  und  an  den  Seiten  plötzlich  al)fallend, 
auf  der  Scheibe  tief,  an  den  Seiten  flacher  gefurcht,  die  Ripi)en 
deutheh  höher  gewölbt  als  die  Interslitien,  die  Punkte  der  i)riniären 
Punktreihen  sehr  kräflig,  braun,  im  I.  Interstitium  eine  regel- 
mäßige Punktreihe  und  hinter  der  Schulter  einige  Punkte,  auf 
der  IL  und  DL  Rippe  ein  \erloschener  gelber  Streifen.  Die 
Afterdecke  ist  glänzend,  glatt,  nur  längs  dem  Rande  mit  der 
gewöhnlichen  Reihe  borslentragender  grober  Punkte.  Die  Bauch- 
ringe haben  eine  Querreihe  borstentragender  Punkte,  die  Hinter- 
brust ist  der  Länge  nach  gefurcht,  aber  kaum  (juer  eingedrückt, 
an  den  Seiten  dicht  und  lang  —  mIc  die  Schenlvcl  am  Hinterrand 
—  graugelb  behaart.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  ähnlich  wie  bei 
der  nervosa,  nur  etwas  schmäler,  die  Vorderschienen  hal)en 
neben  dem  langen  Spitzenzahn  einen  kleineren  scharfen  Seitenzahn. 
(^  Länge 20,  Breite  1172  mm-  $  ignota.  Argentinien,  Saha. 

Stett.  outomol.  Zeit.  1904. 


290 

6.  PI.  alternans  Erichson.  Ho(4igewölbt,  das  ,^  über  den 
Hiiiterluiften  mir  schwach,  das  $  meist  etwas  stärker  erweiteri, 
liell  apfelgriiii,  oben  sind  die  Ränder  des  Kopfschildes,  der  Kanlhus 
und  ein  Streifen  neben  den  Augen,  avIc  auch  2  P'lcckchen  vor 
der  Slirnnaht,  die  Seitenränder  des  Halsschikies  wie  auch  dessen 
Vorderrand  in  größerer  odei*  geringerer  Ausdehnung  und  beidei'- 
seits  ein  Fleck  an  Stelle  der  Seitengrübchen,  alle  Ränder  des 
Schildchens  und  der  Deckflügel,  auf  letzteren  außerdem  ein  Streifen 
auf  der  II.  und  III. ,  selten  auch  auf  der  IV.  Rippe  und  der 
Hinterrand  der  Afterdecke,  unten  die  Spitze  des  Mesosternallorl- 
satzes  gelb;  gelbbraun  sind  unten  die  Mundtheile,  Tarsen  und 
Fühler,  schwarzbraun  die  schneidenden  Kanten  oder  Zähne  der 
Mundtheile,  die  Zähne  der  Vorderschieneu  und  die  Spitzen  der 
Tarsen,  Dornen  und  Sporen.  Das  Kopfschild  ist  in  beiden  Ge- 
schlechtern tlach  gebogen,  etwas  flacher  als  halbkreisförmig,  der 
Rand  ringsum  gleichmäßig  aufgeworfen,  braun  wie  die  scharf 
eingedrückte  Stirnnaht,  die  Oberfläche  eben,  dicht  und  fein  runzlig, 
matt 5  kaum  weniger  dicht  ist  die  Stirn  sculptirt,  während  der 
Scheitel  weitläufiger  fein  pmiktirt  und  schwach  glänzend  ist. 
Die  Mundtheile  sind  sehr  kräftig,  ähnlich  wie  bei  der  maryinula, 
die  basale  Kauleiste  am  Unterkieferhelm  fast  halb  so  breit  als 
die  mittlere.  Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte  hochgewölbt,  nach 
den  Vorderecken  flach  abfallend,  die  Seiten  gleichmäßig-  ue- 
Schwüngen,  die  fast  rechtwinkligen  Vorderecken  vorgezogen,  die 
stumpfen  Hinterecken  deutlich  vorspringend,  da  der  Hinterrand 
vor  den  Schultern  nach  vorn  und  weiterhin  wieder  nach  hinten 
gebogen  ist;  die  Seitenrandfurche  fällt  von  der  Mitte  nach  vorn 
hin  fast  ganz  mit  dem  Seitenrand  zusammen,  geht  auf  den  Vorder- 
rand kaum,  auf  den  Hinterrand  nicht  über.;  die  Oberfläche  ist 
glänzend,  nur  an  den  Seiten  äußerst  fein  runzlig  mit  einzelnen 
zerstreuten  Punkten.  Das  Schildchen  ist  ganz  punktfrei.  Die 
Deckflügel  sind  mäßig  tief  gefurcht,  die  Rippen  deutlich  etwas 
höher  als  die  Interstitien,  von  denen  das  erste  eine  ziemlich 
regelmäßige    Punktreihe,    das  zweite    nur   einige    Punkte    enthält, 

Slett.  entomol.  Zeit.  1904. 


291 

die  Naht  ist  lein  gelb  gcsäiiinl,  die  Babis  und  der  Aiißenraud 
dagegen  b'reii,  die  gelben  Stveifeu  auf  der  II.  und  III.  Rippe  sind 
nuinchmal  sehr  deutlich  und  breit,  manehnial  undeutlich,  so  daß 
sich  au  ihrer  Stelle  nur  eine  lichtere  F'ärbung  dieser  Rippen  lindet. 
Die  Afterdecke  ist  sehr  Hin  runzlig,  die  Spitze  und  der 
Seitenrand  ghitter  und  glänzender,  letztere  mit  der  gewöhnlichen 
Reihe  grober  borsten  tragender  Punkte.  Bauchringe  und  Bauch- 
initte  glatt  und  kahl,  glänzend,  die  Seiten  der  Hinterbrust  grob 
punktirt  und  ganz  spärlich  kurz  behaart.  Der  Mesosternaltbrt- 
satz  ist  relativ  ein  wenig  länger  luid  schlanker  als  bei  der 
nervosa.  Die  Mittel-  und  Hinterschienen  sind  in  der  Mitte  ganz 
schwach  erweitert,  vor  der  Spitze  etwas  verengt,  die  Vorder- 
schienen haben  beim  r^  neben  dem  Spitzenzahn  noch  einen 
kräftigen  mittleren  und  dahinter  die  Andeutung  eines  basalen 
Zahnes  an  den  Seiten,  beim  $  ist  bei  frischen  Stücken  auch  der 
basale  Zahn,  wenn  auch  klein,  so  doch  sehr  spitz. 

,^    Länge    21,    Breite    I21/2;    ?    Länge    2OV2— 24.    Breite 
J3  — 141/2   nun.     Peru,  Chanchamavo,  Rio  Toro. 

II.   Die  Unterlippe  trägt  in  der  Mitte  einen  kurzen  pj)ilzen 
Yorsprung,  der  gerade  nach  vorn  gerichtet,  aber  nicht 
nach    oben    umgebogen    ist    und    den    kurzen    spitzen 
Vorsprung    der  Oberlippe    mit  seiner    Spitze   berührt, 
nicht  von  ihm  überlagert  wird  (Fig.   16). 
7.    PI.  Steinheili  nov.  spec.     Durch    das  Fehlen    des  nach 
oben  umgebogenen  Vorsprungs    der  Unterlippe   bei  sonst    kräftig 
gebauten  Mundtheilen    und  langem  Mesosternalfortsatz,    wie  auch 
durch    die    eigenthümliche    Färbung    zeichnet    sich    diese  Art  vor 
allen  anderen    Platycoelien    aus.     Sie    ist  (lach    gewölbt,    heim  $ 
etwas   über    den    Hinterhüften    verbreitert,    lebhaft    glänzend    wie 
mit  Lack  überzogen,    hell  apfelgrün,    der  Rand  des   Kopfschildes 
in    breiter    Ausdehnung,    die    Stirnnaht    (in    der    Mitte    Ueckartig 
erweitert),  der  Kanthus  und  ein  Strich  bei  den  Augen,  das  Hals- 
schild ringsum  mit  einem  breiten  Längsstreifen  in  der  Mitte  und 
das  ganze  Schildchen  sind  gelb;    auf   den    Deckflügeln    sind    alle 
primären    Rippen    in    ganzer    Ausdehnung    gelb    und    außerdem 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1904. 


292 

trafen  die  3  discalen  lu.stertiticn  einen  schmalen  gelben  Streifen. 
Die  Ailerdecke  ist  auf  der  Scheibe  grün,  die  Seiten  und  Spitze 
sind  gelb.  Die  Unterseite  ist  schwarzbraun,  die  ganzen  Beine 
und  Fühler  sowie  ein  schmaler  Streifen  an  den  Seiten  der  Bauch- 
ringe braungelb.  Das  Kopfschild  ist  viereckig,  die  Ecken  wenig 
gerundet,  der  Rand  beim  ,^  kräftig,  beim  $  etwas  weniger  auf- 
geworfen, die  Oberfläche  lebhaft  glänzend,  beim  ,^  nur  ganz 
zerstreut  und  fein,  beim  $  etwas  dichter  punktirt^  die  Stirnnaht 
ist  fein  erhaben,  braun  auf  gelbem  Grund,  Stirn  und  Scheitel 
glänzend,  glatt.  Das  Halsschild  ist  kurz,  vor  der  Mitte  etwas 
erweitert,  die  spitzen  Vorderecken  vorgezogen,  die  rechtwinkligen 
Hinterecken  deutlich  vorgezogen  und  über  die  Deckflügel  neben 
den  Schultern  ragend  ^  die  Seitenrandfurche  ist  scharf  ausgeprägt, 
die  ganze  Oberfläche  glänzend  polirt,  punktfrei.  Das  Schildchen 
ist  21/2  mm  breit,  I1/2  lang,  glänzend  polirt.  Die  Deckflügel 
sind  tief  gefurcht,  Rippen  und  Interstitien  gleich  hoch  gewölbt, 
die  Punkte  der  primären  Puuktreihen  schwach,  nicht  dunkel 
gefärbt,  die  Interstitien  punktfrei,  die  Nahtecke  in  eine  kräftige 
Spitze  ausgezogen.  Die  i^fterdecke  ist  an  den  Seiten  fein  runzlig, 
längs  dem  Hinterrand  mit  zahlreichen  groben  Punkten,  aus  denen 
lange  gelbe  Haare  entsjiringen.  Die  Bauchringe  sind  glatt  und 
kahl,  ebenso  die  Brust  in  der  Mitte,  die  nur  schwach  der  Länge 
nach  gefurcht  aber  stark  quer  eingedrückt  und  au  den  Seiten 
dicht  punktirt  und  behaart  ist.  Der  braungclbe  Mesosternalfort- 
satz  von  der  schwarzen  Hinterbrust  scharf  sich  abhebend  reicht 
bis  zu  den  Vorderhüften  und  ist  dreiseitig,  die  Spitze  gerundet. 
Die  Mittel-  und  Hinterschienen  sind  sehr  schmal,  die  Vordei-- 
schienen  beim  ,j^  ohne  Seitenzähne,  nur  mit  langem  scharfen 
Spitzenzahn,  beim  $  mit  2  verloschenen  kurzen  Seitenzähuen 
neben  dem  langen  gerundeten  Spitzenzahn. 

,S  Länge  I81/2,  Breite  11-  $  Länge  221/2,  Breite  12'/2  mm. 
Columbien,   Manizales  (Patino). 

Das  $  aus  der  Steinheirschen  Samndung,  jetzt  in  Museo 
Oberthür,  trägt  die  oben  angegebene  Fundortangabe;  ein  schlechter 
erhaltenes  ,^    fand  ich   unter  den  Ruteliden    der  RothschikUschen 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


293 

Sammlung  mit  der  Angabe  „Colombia*';  viele  der  Ruteliden  mit 
dieser  eigenthümlichen  Etikette  sind  charakteristisch  für  die  Sierra 
de  Popayan  und  deshalb  glaube  ich,  daß  auch  dieses  ,^  von 
dort  stammt. 

B.  Fühler   10-gliedrig. 

I.  Die  Oberlippe    mit  einem    langen    kräftigen    mittleren 
Vorsprung,  dessen  schwarze  Ränder  meist  etwas  um- 
gebogen sind  und  der  an  der  Spitze  gerade  abgestutzt 
ist;    ebenso    hat  die  Unterlippe    einen  starken,    leicht 
rinnenartig  vertieften    mittleren  Vorsprang,    der  nach 
oben  umgebogen  ist  und  dessen  Spitze  von  dem  Ende 
des  Oberlippenvorsprungs  überlagert  wird  (Fig.  13a). 
Die  Mitolieder  dieser  Abtheihing   sind  mit  einer   Ausnahme 
hoch  gewölbt,  unttn  ganz  (lach  und  ihre  Deckflügel,  meist  schwach 
oder    gar    nicht  gefurcht,    bedecken    für   gewöhnlich   den    ganzen 
Hinterleib. 

a.  Die  Deckflügel  sind  am  Ende  in  eine  feine  Spitze 
ausgezogen. 
8.  PI.  forcipalis  nov.  spec.  Durch  die  etwas  flachere 
Körperform,  die  tief  gefurchten  Deckflügel  und  die  undeutlich 
lOgliedrigen  Fühler  bildet  diese  Art  den  Uebergang  zu  der  vor- 
hergehenden Abtheilung.  Mäßig  gewölbt,  das  ,^  mehr  parallel- 
scitig,  das  $  über  den  Hinterhüften  verbreitert,  grasgrün  oder 
apfelgrün;  oben  ist  der  Rand  des  .Kopfschildes  und  die  Stirnnaiit, 
der  Kanthus  und  ein  Strich  neben  den  Augen,  alle  Randes  des 
Halsschildes  und  Schildchens,  auf  den  Deckfiügeln  ein  Streifen 
auf  allen  Rippen  mit  Ausnahme  der  fihiften  und  der  Hinterrand 
(U'r  Afterdecke  gelb,  unten  die  Fühler,  Taster  und  Tarsen  wie 
auch  die  Umgebung  der  letzten  Bauchstigmen  und  zuweilen  die 
Außenseite  der  Hinterschienen  bräunlichgelb.  Das  Kopfschild  ist 
viereckig  mit  parallelen  Seiten,  etwa  doppelt  so  breit  als  lang, 
die  Ecken  nur  ganz-  schwach  gerundet,  der  Rand  mäßig  um- 
gebogen, schwarzbraun,  die  Oberfläche  dicht  runzlig,  matt.  Die 
Stirnnaht  ist  fein  kielartig  erhaben,  glänzend,  brannschwarz;  die 
Stirn,  nur  wenig  feiner  gerunzelt  als  das  Kopf^child.   ist  schwach 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


294 

glänzend,  der  Scheitel  weitläufig  fein  punktirt.  Die  Mundtheile 
sind  kräftig  gebaut,  die  Lippenfortsätze  kräftig,  die  Oberkiefer 
wie  bei  Immeralis  (Fig.  13c).  Am  Unterkiefer  ist  die  apicale 
Kauleiste  auf  einen  spitzen  Zahn  reduzirt,  der  hakenförmig  schief 
nach  oben  gerichtet  ist 5  die  mittlere  Kauleiste  ist  sehr  kräftig, 
die  basale  dagegen  wieder  auf  einen  etwas  stumpferen  Zahn 
reduzirt  (Fig.  17).  Das  Halsschild  ist  doppelt  so  breit  als  lang 
(5  X  10  mm),  die  Mitte  des  Hinterrandes  breit  lappenartig  nacli 
hinten  gebogen,  die  rechtwinkligen  Hinterecken  nach  hinten  ge- 
zogen, so  daß  sie  auf  den  Deckfliigeln  neben  der  Schulter  auf- 
liegen, die  spitzen  Vorderecken  scharf  vorgezogen,  die  Oberfläche 
wie  das  Schildchen  glänzend  polirt,  punktfrei,  zuweilen  mit 
schwacher  mittlerer  Längsfurche  und  gelbem  P'leck  an  Stelle  der 
Seitengriibchen.  Die  Deckflügel  sind  ebenfalls  lebhaft  glänzend, 
wie  lackirt,  tief  gefurcht,  die  Litcrstitien  ebenso  hoch  gewölbt 
wie  die  Rippen,  die  Punkte  in  den  Furchen  klein,  kaum  dunkler 
gefärbt.  Die  Stärke  der  gelben  Rippenstreifen  ist  variabel;  bei 
einem  satt  grasgrünen  r^  findet  sich  außer  auf  dem  Seitenrand 
(der  VL  Rippe)  nur  auf  der  IL  und  HL  ein  feiner  Streifen;  bei 
einem  hell  apfelgrünen  $  sind  sie  auf  allen  Rippen  (außer  der  V.) 
so  breit  als  die  Rippen  selbst.  Die  Afterdecke  ist  glänzend 
polirt,  nur  längs  dem  Hinterrand  mit  einer  Reihe  von  Borsten- 
punkten. Die  Bauchringe  und  Mitte  der  Brust  ganz  glatt  und 
kahl,  die  letztei'e  tief  quer  eingedrückt,  so  daß  der  Mososternal- 
fortsatz  zuerst  schief  nach  unten  steigt,  die  Brustseiten  fein 
punktirt  und  behaart,  der  Mesosternalfortsatz  lang  und  kräftig 
(P'ig.  17a).  Die  Vorderschienen  haben  beim  ,^  einen,  beim  $ 
zwei  scharfe  Zähne  an  der  Außenseite  neben  dem  Spitzenzahn. 
Die  Fühlerkeule  ist  beim  (^  fast  doppelt  so  lang  als  beim  $. 

S  Länge  lO'/a,  Breite  lD/25  ?  Länge  24— 241/2,  Bi'eite 
14  mm.     Ecuador,  Loja  (Abbe  Gaujon),  Quito. 

Es  liegen  mir  2  ^^  vor,  das  eine  satt  grasgrün  mit  wenig 
Gelb  aus  Quito,  das  andere,  hell  apfelgrün  mit  breiten  gelben 
Rändern  und  Streifen  aus  Loja.  Trotz  der  verschiedenen  Fund- 
orte und  Färbung    stimmen  sie  in  ihren  Maaßen    doch    fast  voll- 

Btett.  entomol.  Zeit.  1904. 


295 

ständig  überein.  Die  Art  ist  interessant  diivcli  die  eigenthündiche 
Bezalinungdes  Untcrkieferhelms,  den  ausgcpprochcnen  sexuellen 
Dimorphismus  in  Große  und  Fühlern  und  die  eigenthümliche 
Form  dos  Foreeps  (Fig.   .50). 

9.    PI.    valida    Burnieister.      Hochgewölbt,    eiförmig,    über 
den  Hinterhüften  verbreitert,   hellgrün,  oben  alle  Ränder  wie  auch 
die  Stirunaht  und  ein  breiter  Streifen  auf  den  Deckflügeln  neben 
der  Nahtrippe  gelb,  unten  die  Fühler  und  Tarsen  braungelb,  die 
Ränder  der  Bauchringe    und  die  Mitte    der    Brust   schAvarzbraun. 
Das  Kopfschild    ist  schwach  trapezförmig,    der  Rand   mäßig  auf- 
geworfen, die  Oberfläche  dicht  gerunzelt  mit  eingestreuten  Punkten 
dazwischen,  nur  in  der  Mitte  vor  der  Stirnnaht  etwas  glänzend; 
diese  ist  scharf  ausgeprägt,    ein  fein  erhabener   glänzend  brauner 
Querstrich  auf  gelbem  Grund;    die  Stirn  ist   ziemlich    dicht  aber 
fein  punktirt,  der  Scheitel  ganz  glatt.     Die  Mundtheile  sind  sehr 
kräftig   gebaut,    die    3    Kauleisten    am    Unterkieferhelm    in   ihrer 
vorderen  Hälfte  frei,  die  basale  in  2  Zähne  gespalten;  der  mittlere 
Vorsprung  der  Unterlippe    nicht  rinnenartig    vertieft,   lang,    nach 
oben  umgebogen,  das  Ende  zahnartig  zugespitzt.    Das  Halsschild 
ist  kurz,    die  Seiten    gleichmäßig  gerundet,    Vorder-  und  Hinter- 
ecken zugerundel,    die  Oberllächc  wie   beim  Schildchen  glänzend 
jjolirt,  punktlVei.    Auf  den  glänzenden,  beim  ,^  ganz  glatten,  beim 
$  schwach  gefurchten  Deckflügeln  lassen    sich  nur    noch   Spuren 
der  primären  Punktreihen  erkennen,    am  deutlichst(ni    neben    der 
Naht  und  an  den  Seiten;    Basis    und    Seitenrand    sind  gelb,    von 
der  ersteren  verläuft    neben  dem  Schildchen  ein    anfangs  breiter, 
nach    hinten  verlöschender    gelber    Streifen  im    ersten    oder    sub- 
suturalen    Insterstitium,    Mährend    die  nach    hinten    verschmälerte 
Nahtrippe    grün    bleibt    (bei    gut    erhaltenen    Stücken    prachtvoll 
blaugrün).    Die  überall  fein  runzlige,  mäßig  glänzende  Afterdecke 
ist  gelb  gesäumt  und  spärlich  gewimpert.    Bauchringe  und  Brust 
in  der  Mitte  glatt,  an  den  Seiten  fein  gerunzelt,  die  Brust  spärlich 
behaart;    der    Mesosternalfortsatz    geformt    wie    bei    der    vorher- 
gehenden Art,    nur   länger.      Die  Vorderschionen    haben   beim   ,j^ 

Stelt.  ontomol.  Zeit.  1904. 


296 

neben  dem  Spitzenzahn  einen  kräftigen  mittleren  und  einen  ganz 
kurzen  aber  scharfen  basalen  Seitenzahn;  beim  $  sind  alle  Zähne 
kräftiger,  als  beim  ,^.  Die  Forcepsparameren  sind  an  der  Spitze 
verdickt   und    tragen    darauf   meist  4  scharfe    Kanten  (Fig.  54). 

,^  Länge  24— 241/2,  Breite  15  —  16;  $  Länge  24—28,  Breite 
15  — 18  mm.     Columbien,  Caucathal,  Bogota,  Medellin. 

10.  PI.  occidentalis  n.  sp.  —  glans  Steinh.  i.  1.  Der 
valida  zunächst  verwandt,  aber  kleiner  und  glänzend  polirt,  ohne 
alle  Spuren  von  Furchen  oder  Punkten  auf  den  Deckflügeln.  Die 
Färbung  ist  oben  fast  rein  gelb,  nur  die  Mitte  des  Kopfschildes 
und  der  Stirn,  das  Halssehild  und  einige  Streifen  auf  den  Deck- 
flügeln sind  noch  grün,  die  Unterseite  ist  rein  grün,  der  Meso- 
sternalfortsatz  gelb,  die  Fühler,  Mundtheile,  Außenseite  der 
Schienen  und  die  Tarsen  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  etwas 
kürzer  als  bei  der  valida,  beim  (^  zerstreut  puiiktirt,  glänzend, 
beim  $  grob  runzlig  mit  eingestreuten  Punkten,  nur  die  Mitte 
glänzend,  der  Rand  und  die  Stirnnaht  sowie  die  2  Punkte  vor 
der  letzteren  schwarzbraun;  die  Stirn  hat  nur  einige  feine 
Pünktchen  beim  ,^,  die  beim  $  gröber  sind,  der  Scheitel  ist  ganz 
kahl,  beide  lebhaft  glänzend.  Am  Unterkieferhelm  ist  die  mittlere 
Kauleiste  auffallend  groß,  ihre  Mitte  zahnartig  vorspringend,  die 
basale  kaum  halb  so  breit  und  nur  ganz  schwach  eingekerbt. 
Der  mittlere  Vorsprung  der  Unterlippe  ist  kurz  nach  oben  um- 
gebogen, rinnenartig  vertieft  und  in  der  Mitte  fein  gekielt.  Das 
Halsschild  ist  wie  bei  der  valida  geformt,  die  Vorderecken  jedoch 
stumpfer,  die  Seitenrandfurohe  bis  auf  einen  kurzen  Rest  bei  den 
Vorderecken  verschwunden,  die  Oberfläche  glänzend  polirt,  ganz 
punktfrei.  Auf  den  Deckflügeln  ist  die  Nahtrippe  in  ihi'cr  vor- 
deren Hälfte  blaugrün,  außerdem  noch  2  unbestimmte  grüne 
Längswische  auf  der  vorderen  Hälfte  der  Scheibe,  alles  übrige  ist 
grünlich  gelb,  Basis  und  Seitenrand  mehr  goldgelb;  Furchen  fehlen 
gänzlich,  auch  beim  $,  von  den  primären  Punktreihen  fluden 
sich  nur  noch  vereinzelte  Punkte  nahe  der  Basis,  am  drutlichsten 
neben  der  Nahtrippe.    Die  Afterdecke  ist  dicht  runzlich,  beim  $ 

ßtett.  entomol.  Zeit.  1904. 


297 

nialf,  beim  ,j  lein  seidciuniig  glänzend,  mit  der  gewöhnlichen 
Reihe  von  groben  lior.'-lenpunkten  längs  dem  Hinterrtind.  Die 
Bauchringe  tragen  nur  an  den  Seiten  einige  feine  Pünktchen,  die 
Brust  in  größerer  Ausdehnung  grobe  Borstenpunkte,  beide  sind 
an  den  punktfreien  Stellen  glatt  polirt  und  kahl.  Der  Meso- 
sterualfortsatz  ist  wie  bei  der  valicla,  der  Basalzahn  der  Vorder- 
sehienen  beim  $  kräftig,  beim  q  nur  schwach  angedeutet.  Die 
Forcepsform  (Fig.  .58)  ist  ganz  verschieden  von  der  der  calida 
und  ähnelt  der  der  abdominalis;  doch  sind  ihre  Spitzen  etwas 
assjmetrisch,  mit  einem  grob  gek()rnten,  scharf  abgesetzten  Höcker 
und  fein  gezähntem  Seitenrand,  während  die  der  ahdo)irina!is 
symmetrisch,  scharfrandig  und  glatt  polirt   sind. 

,^  Länge  22—23,  Breite  131/2—14;  ?  Länge  26,  Breite 
I61/2  mm.     Columbien,  Rio  Dagua  (W.  Rosenberg). 

11.  PL  pomacea  Erichson.  Der  calida  zunächst  verwandt, 
aber  durch  die  gestrecktere,  auch  beim  $  über  den  Hinterhüften 
kaum  verbreiterte  Körperform,  durch  die  gelbe  Nahtrippe,  die 
grüne  kahle  Brust  und  den  kürzeren  Mesosterualfortsatz  leicht  zu 
unterscheiden.  Gestreckt  oval,  hochgewölbt,  nahezu  parallelseitig, 
hell  apfelgrün,  oben  alle  Ränder  ganz  schmal,  nur  die  Seiten 
und  Naht  der  Deckflügel  breiter  gelb  gesäumt,  unten  die  Fühler 
und  Tarsen  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  parabolisch,  der  Rand 
mäßig  aufgeworfen,  die  Oberfläche  dicht  und  fein  gerunzelt, 
matt;  die  Stirnnaht  ist  ein  ganz  gerader  brauner  glänzender 
Strich  auf  gelbem  Grunde;  die  Stirn  ist  beim  $  dicht,  beim  (^ 
weitläufiger  runzlig,  wenig  glänzend,  der  Scheitel  weitläufig  fein 
punktirt.  Die  Mundtheile  sind  gebaut  wie  bei  der  hiniieralis 
(Fig.  13),  die  basale  Kauleiste  am  Unterkieferhelm  jedoch  nur 
halb  so  breit  als  die  mittlere.  Der  Thorax  ist  etwas  länger  als 
bei  der  calida,  die  Hinterecken  stumpf  zugerundet,  die  nahezu 
rechtwinkligen  Vorderecken  deutlich  vorgezogen,  die  Oberfläche 
glänzend  mit  wenigen  zerstreuten  feinen  Pünktchen.  Die  Deck- 
tlügel  sind  glänzend  polirt,  entweder  ganz  glatt  oder  mit  ganz 
verloschenen  Furchen  (hauptsächlich  beim  ,^),  von  den  primären 

Stett.  cntoniol.  Zeit.  1904.  2ü 


298 

Punktreiheii  ist  nur  die  erste  (neben  der  Naht)  von  der  Basis 
bis  etwa  über  die  Mitte  deutlich,  von  den  anderen  linden  sich 
Reste  bei  der  Basis  und  an  den  Seiten;  der  gelbe  Streifen  an 
den  Seiten  ist  nahe  der  Schulter  breit  und  wird  nach  hinten 
immer  schmäler,  um  am  Hinterrand  gewöhnlich  ganz  zu  ver- 
schwinden; der  gelbe  Nahtstreiten,  an  der  Schildchenspitze,  nicht 
an  der  Basis,  beginnend,  hat  zuerst  die  Breite  der  Nahtrippe 
und  wird  nach  hinten  schmäler,  reicht  aber  bis  zur  Nahtspitze. 
Die  Afterdecke  ist  wie  bei  der  raUda  fein  runzlig,  wenig  glän- 
zend, der  Hinterrand  etwas  stärker  gewimpert.  Die  ganze  Unter- 
seite, auch  die  Brustseiten  siiid  glänzend  glatt  und  kahl;  der 
Mesosternalfortsatz  nur  wenig  kürzer,  aber  vorn  breiter  als  bei 
der  valida.  Die  Vorderschienen  haben  beim  r^  und  $  neben 
dem  Spitzenzahn  nur  einen  Seitenzahn.  Der  Forceps  (Fig.  52) 
ist  ähnlich  dem  der  valida.  das  verdickte  Ende  schärfer  abge- 
schnürt und   ohne  die  erhabenen  Kanten. 

S  Länge  22—24,  Breite  13— 141/2^  ?  Länge  231/2—28, 
Breite  14 — 16  mm.  Peru,  Colonie  Pozuzu  am  Rio  Chanchamayo 
(Dr.  Abendroth),  Rio  Toro,  Rio  Mixiollo  in  der  Prov.  Huallaga, 
1200  m.  VlI— VIII.  1900  (C.  A.  Baer),  Huan)bo,  IV.  Trim.  89 
und  Moyobamba  (M.  d.  Malhan).  Palcazu.  Bolivien,  Yungas 
de  la  Paz. 

Während  die  aus  den  Cord  illeren  von  Peru  und  Bolivien 
stammenden  Stücke  nur  noch  Spuren  von  Furchen  auf  den  Deck- 
flügeln zeigen,  findet  sich  auf  dem  Hochplateau  von  Mato  grosso 
und  in  Goyaz  eine  Form,  die  in  allen  übrigen  Merkmalen  mit 
der  pomacea  übereinstimmt,  aber  ständig  ziemlich  tiefe  Furchen 
mit  regelmäßigen  Punktreihen  auf  den  Dcckflügeln  zeigt.  Charak- 
tei'istisch  für  die  Art  (auch  die  Stammform)  ist,  daß  die  benach- 
barten Furchen  resp.  Punktreihen  zweier  Rippen  vor  der  Basis 
sich  mit  einander  vereinigen,  also  die  dritte  mit  der  vierten,  die 
vierte  mit  der  fünften  u.  s.  w.  Diese  Form,  die  subspec.  bra- 
siliensis  m.,  findet  sich  auf  dem  Planalto  dos  Parecis,  bei  Miranda 
im  Mato  grosso,  XL  94^ — IL  9,5  (Andeei')  und  bei  Jalahy  in 
Cloyaz,  IX.  — XL   97  (Pujnlj. 

Rtett.  cDtomol.  Zeit.  1904. 


299 

12.  PI.  abdominalis  iiov.  .';i)ec.  Diese  Art  gleieht  auf  den 
ersten  Blick  einer  pomacea  und  lindct  sieii  in  den  Sammlungen 
auch  meist  mit  dieser  Art  vermengt;  sie  unterscheidet  sich  aber 
leicht  durch  die  schön  braunrothe  Färbung  der  Unterseite,  den 
großen,  stark  gekrümmten  Mesosternalfortsatz,  die  in  beiden  Ge- 
schlechtern S/.ähnigen  Vorderschienen  und  durch  das  gelbe 
Schildchen.  Körperform  wie  bei  der  pomacea,  oben  hell  apfel- 
griin,  Kopf  und  Halsschild  ringsum  fein  gelb  gesäumt,  das  Schildchen 
ganz  gelb,  die  Deckflügel  an  den  Seiten  und  hinten  ganz  fein, 
an  der  Basis  und  Naht  etwas  breiter  gelb  gerandet,  die  After- 
decke einfarbig  grün  ohne  gelben  Rand;  die  Bauchringe  sind 
schön  braunroth,  jeder  mit  einem  schmalen  grünen  Querfleck  in 
der  Mitte  und  einem  kleinen  rundlichen  Fleck  an  der  Seite,  die 
Mitte  der  Brust  und  der  Mesosternalfortsatz,  die  Hüften  und 
Ränder  der  Seitenstücke  sind  rothbraun,  die  Seiten  der  Brust  — 
scharf  abgegrenzt  —  grün;  die  Beine  und  Fühler  sind  hell 
röthlichbraun,  der  Vorderrand  der  Hinterschenkel  grün.  Form 
und  Sculptur  des  Kopfes  und  Halsschildes  wie  bei  der  pomacea, 
die  Deekflügel  seicht  gefurcht  mit  regelmäßigen,  im  Grunde  bräun- 
lichen Punktreihen.  Afterdecke  fein  runzlig,  die  ganze  Unter- 
seite kahl,  lebhaft  glänzend,  Vorderschienen  mit  2  kräftigen 
Seitenzähnen  neben  dem  langen  Spitzenzahn.  Der  Mesosternal- 
fortsatz ragt  bis  zum  Vorderrand  der  Vorderhüften,  ist  sehr  breit, 
zuerst  nach  unten  gesenkt,  die  Spitze  hakenartig  nach  oben  um- 
gebogen  und   breit  gerundet. 

,^  Länge  23—241/2,  Breite  15;  $  Länge  24—28,  Breite 
141/2^18  mm.  Peru-  Callanga,  Chanchamayo  (Thanim); 
Bolivien,  Ocobamba  (Garlepp). 

Der  auffälligen  Färbung  entsj)richt  auch  eine  autfällige  Form 
des  Forceps  (Fig.   53). 

b.  Die  Deckflügel  sind  am  Ende  der  Naht  nicht  in  eine 

Spitze  ausgezogen.     (Arten  mit  sehr   grossem  Kopf.) 

1.   Die  Stirnnaht  ist  eine  fein  erhabene  braune  Linie 

auf  gelbem  Grund,  in  der  Mitte  nicht  unterbrochen. 

Stctt.  nntomol.  Zeit.  1904.  2Ü'^ 


300 

13.  PI,  mesosternalis  iiov.  spcc.  Mäßig  gewcilbt,  über  den 
Hinterhüften  stark  verbreitert,  apfelgrün,  oben  alle  Ränder  (auch 
die  der  Afterdeeke)  fein  gelb  gesäumt,  auf  den  Deckflügeln  die 
primären  Ripjien  mit  Ausnahme  der  i'ünften  im  Ganzen  lichter 
oder  mit  einem  gelben  Streifen,  unten  die  Fühler  und  Taisen 
bräunlichgelb.  Das  Kopfschild  ist  in  beiden  Geschlechtern  halb- 
kreisförmig, der  Rand  fein  aufgeworfen,  braun,  die  Oberfläche 
dicht  runzlig  mit  eingestreuten  groben  Punkten,  matt,  die  Stirn 
beim  $  dicht,  beim  ^^  zerstreuter  runzlig,  der  Scheitel  weitläufig 
punktirt,  beide  wenig  glänzend.  Die  Mun(j:theile  sind  sehr  kräftig 
gebaut,  am  Unterkieferhelm  sind  die  apicale  und  mittlere  Kau- 
leiste zu  einem  massiven  breiten  Gebilde  verw^achsen,  unter  dem 
die  basale  Kauleiste  als  feines  spitzes  Zähnchen  hervorragt.  Das 
Halsschild  ist  in  der  Mitte  hochgewölbt,  mit  feiner  Längsfurche, 
die  Seiten  abfallend,  gleichmäßig  gerundet,  die  Hinterecken  ge- 
rundet, die  Vorderecken  etwas  vorgezogen,  schwach  zugerundet, 
die  Mitte  glänzend  polirt,  punktfrei,  die  Seiten  fein  runzlig.  Die 
Deckflügel  sind  ganz  verloschen  gefurcht,  die  primären  Punkt- 
reihen regelmäßig  und  ziemlich  kräftig,  die  Punkte  im  Grunde 
dunkel,  im  ersten  Interstitium  eine  regelmäßige  Punktreihe,  im 
II.  und  III.  einige  zerstreute  Punkte.  Die  Afterdecke  ist  sehr 
kurz,  hell  gelbgrün,  zuweilen  fast  gelb,  überall  fein  gerunzelt,  am 
Rand  spärlich  gewimpert.  Die  Unterseite  ist  stark  glänzend, 
besonders  die  Mitte  der  Brust,  glatt  und  kahl.  Die  Hinterbrust 
ist  tief  eingedrückt,  der  Mesosternalfortsafz  (Fig.  18)  fünfeckig, 
mit  seiner  Spitze  kaum  die  Mittelhüften  überragend.  Die  A^order- 
schienen  haben  beim  ^  und  $  2  scharfe  Seitenzähne,  der  basale 
beim   rj  sehr  kurz,  aber  scharf  zugespitzt. 

^  Länge  221/2,  Breite  13;  $  Länge  23--24i/2^  Breilo 
14—15  mm.  Costa-Rica,  Chirripo  an  der  atlantischen  Küste; 
Columbien,  Panama,  Rio  Dagua  (an  der  pacifischen  Küste), 
Canoas  (Steinheil). 

14.  PI.  boliviensis  Blanchard.  Gestreckt  oval,  das  $  ganz 
schwach    über    den    Hinterhüften    verbreitert,    Färbung    beim    ,^ 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


301 

Snisorfiii,   hfiin  $  hcllghin  bis  ncll.gni,,,    |,eiiii  ,^  ,,1m.,i  ;ille  Käiidcr 
sehr  fein  gelb  gesäumt,    nur    die  Nulit    etwas   breiter  gelb,    beim 
$  die  Rippen  mit  Ausnahme  der  fünften  mit   einem  feinen  gelben 
Streifen;    unten    sind  der  Hintei-rand    des  Aftersegments    und  die 
Seiten  der  Bauchringe  gelb,    Fühler  und  Tarsen  braungelb.     Der 
Kopf  i.st  selir  groß,  das  Kopfschild  kurz,  seine  Seiten  nach   vorn 
wenig    convergirend,    die    Ecken    schwach  gerundet,    der    braun- 
gesäumte Rand  deutlich  aufgebogen,  die  Oberlläche  dicht  runzlig, 
matt;  die  Stirn    ist  weitläufiger  gerunzelt,    der   Scheitel    zerstreut 
punktirt,    beide    schwach    glänzend.     Die    Mundtheile    sind    sehr 
kräftig  gebaut,    die  3  Kauleisten   des  Unterkieferhelms   an  ihrem 
voi-deren    Drittel    frei,    auch    die  basale    breit    und   kräftig;    die 
Unterlippe  ist  in  ihrer  Mitte  von    der  Grenze  des  Kinns  bis  zur 
Spitze  des  mittleren  Vorsprungs  kräftig  gekielt   —  ein  Merkmal, 
durch  das  sich  boliviensis  von  allen  anderen  Platycoelien  unter- 
scheidet.     Das    Halsschild    ist    doppelt    so    breit    als    lang,    seine 
Seiten  gleichmäßig  gerundet,  die  Vorderecken  stumpf,    die  Ober- 
lläche glatt,   nur  bei  den  Vorderecken  mit  einigen  feinen  Runzeln. 
Die    Deckflügel    zeigen    beim    r^    meist    nur    noch    Spuren    von 
Furchen,    die  primären  Punktreihen  sind    nur  an  der  Seite  noch 
deutlich  erhalten,   beim  $  sind  sie  meist  etwas  deutlicher  gefurcht, 
die    Punktreihen    regelmäßig    (die    Punkte    dunkel)    und  auch  in 
den  3  discalen    Interstitien    vereinzelte    Punkte.     Die    Afterdecke 
ist   sehr  kurz,  die  Oberfläche    glänzend  glatt,    längs    dem   gelben 
Hinterrand  eine  Reihe  borstentragender    Punkte.     Die  Unterseite 
ist  glänzend,    glatt    und    kahl  bis  auf   die   Seiten    der  Brust,    die 
ganz  spärlich  behaart  sind,    der  Mesosternalfortsalz  ist    lang  und 
kräftig,    die    Spitze    breit    zugerundet    und    gelb    gerandet.     Die 
Vorderschieuen    haben    in    beiden    Geschlechtern    einen    scharfen 
Scitenzahn    neben  dem   Spitzenzahn. 

S  Länge  21—24,  Breite  12'/2- 131/2;  ^  Länge  24-26, 
Breite  13  — 151/2  inm.  Bolivien,  Sta.  Cruz  de  la  Sierra;  Peru, 
Chanchamayo,  Prov.  Huallaga,  Rio  Mixiollo,  1200  m.  VH.  — VUI. 
1900  (G.  A.  Baer),  S.  Antonio  am  Rio  .Alapiri.  Iluambo, 
IV.  Trim.   89  (M.   d.   Mathan). 

Stctt.  entomol.  Zeit.  19U4. 


302 

15,  PI.  flavostriata  Lutreille.  Gestreckt  ovtil,  hoch  gewölbt, 
das  Q  parallelscitig,  das  $  über  den  Hinterhüften  etwas  ver- 
breitert, hell  grasgrün,  oben  alle  Känder  fein  gelb  gesäumt,  auf 
den  Deckflügeln  sind  Seitenrand  und  Naht  breiter  gelb,  die 
primären  Rippen  grün  und  von  diffusen  gelben  Streifen  beider- 
seits begrenzt,  die  nur  bei  der  fünften  undeutlich  sind  oder  fehlen; 
unten  ist  der  Hinterrand  der  Bauchringe,  die  mittlere  Längs- 
furche oder  Naht  der  Hinterbrust,  die  Spitze  des  Mesosternal- 
fortsatzes,  die  Tarsen  und  Fühler  braungelb.  Das  Kopfschild  ist 
doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten  nach  vorn  nicht  conver- 
girend,  die  Vorderecken  leicht  gerundet,  der  Rand  fein  auf- 
gebogen, schwarzbraun,  die  Oberfläche  wie  die  Stirn  dicht  und 
fein  runzlig,  wenig  glänzend,  der  Scheitel  beim  (^  zerstreut  fein 
punktirt,  beim  $  kaum  weniger  dicht  gerunzelt,  als  die  Stirn. 
Das  Halsschild  ist  nur  halb  so  lang  als  breit,  die  Basis  breit 
lappenartig  nach  hinten  gebogen  mit  deutlicher  Längsfurche,  die 
Hinterecken  stumpf  gerundet,  die  Vorderecken  spitz  vorgezogen, 
die  ganze  Oberfläche  fein  runzlig  mit  eingestreuten  feinen  Punkten, 
schwach  glänzend.  Schildchen  und  Deckflügel  sind  glatt  polirt, 
glänzend,  die  letzteren  mit  ganz  verloschenen  Furchen  und  Punkt- 
reihen; alle  6  primären  Rippen  sind  grün  und  beiderseits  von 
etwas  düTusen  gelben  Streifen  an  Stelle  der  primären  Punktreihen 
eingefaßt,  auch  die  Nahtrippe,  die  dicht  an  der  Naht  von  einem 
äußerst  feinen  gelben  oder  rothgelben  Strich,  nach  außen  von 
einem  breiteren  gelben  Streifen  begrenzt  wird.  An  den  Seiten, 
besonders  bei  der  fünften  Rippe,  fehlen  gewöhnlich  die  gelben 
Streiten,  bei  gut  erhaltenen  Stücken  kann  man  aber  erkennen, 
daß  die  diese  Rippe  begrenzenden  Punkte  von  einem  gelben  Hof 
umgeben  sind.  Die  sechste  Rippe  oder  der  Seitenrand  ist  gelb, 
der  äußerste  Rand  jedoch  bei  einigen  Stücken  grün.  Die  After- 
decke, gewöhnlich  ganz  unter  den  Deckflügeln  versteckt,  ist  ein- 
farbig grün,  überall  runzlig  mit  vereinzelten  groben  Punkten,  am 
Hinterrand  und  auf  der  Spitze  lang  abstehend  gewimpert.  Die 
Bauchringe  sind  glänzend,   zerstreut  punktirt  und  spärlich  behaart  5 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


303 

die  Hinterbnisi  ist  im  den  Seiten  dichter  i)unktirl  und  lein 
grau  beliaurt,  der  MesoslernaHbrtsalz  his  zum  Vorderrand  der 
Vorderliüften  reichend,  an  der  Basis  breit,  nach  vorn  verschmälert, 
die  gerundete  Spitze  schmäler  als  bei  der  boliviensis.  Die  Vorder- 
schienen haben  neben  dem  Spitzenzalm  einen  kräftigen  Seiten- 
zahn; ein  zweiter  (basaler)  Seitenzahn  ist  beim  ,^  meist  nur 
schwach  angedeutet,  beim  $  stets  gut  entwickelt.  Die  Fühler- 
keule ist  beim  ,^  etwas  länger  als  beim  $.  Die  Mundtheile  sind 
kräftig  gebaut,  die  Schneide  am  Ende  zahnartig  vorspringend, 
am  Unterkieferhelm  die  apicale  und  mittlere  Kauleiste  zu  einem 
massiven  Gebilde  verwachsen,  die  basale  ist  als  gerundeter 
schwacher  Zahn  in  einem  Ausschnitt  der  mittleren  Kauleiste 
sichtbar. 

S  Länge  24— 28,  Breite  I31/2— l^Va;  ¥  Länge  271/3— 32, 
Breite  I51/2 — 18  mm.  Venezuela,  Caracas,  Valencia;  Colum- 
bien,  Cauca;  Ecuador,  Sara-yacu  (Buckley). 

Bei  den  Stücken  aus  Columbien  und  Ecuador  sind  die  gelben 
Streifen  auf  den  Deckflügeln  gewöhnlich  breiter,  besonders  die 
Streifen  außen  neben  der  ersten  und  dritten  Kippe,  als  bei  den 
Stücken  aus  Venezuela.  Li  Columbien  tindet  sieh  eine  hübsche, 
stark  gelb  gefärbte  Form: 

var.  herbacea  m.  —  Bucquet  i.  litt.  Alle  Ränder  breiter 
gelb,  das  Schildchen  schön  rothgelb,  die  gelben  Streifen  auf  der 
Scheibe  der  Deckllügel  so  breit,  daß  auf  den  Rippen  nur  feine 
grüne  Streifen  zurückbleiben,  die  Seiten  der  Deckflügel  einfarbig 
grün,  nur  der  Seitenrand  breit  gelb,  sein  äußerster  Rand  fein 
grün.      1  $  in   der  (>i)erthür'schen  Sammlung. 

Herr  G.  J.  Arrow  hat  bereits  in  den  Ann.  Mag.  Nat.  Hist. 
ser.  7  vol.  IV.  1899  p.  3G9  darauf  aufmerksam  gemacht,  daß 
Burmeister  diese  Latreille'sehe  Art  nicht  richtig  aufgefaßt  hat. 
Die  flavostriata  Burmeisters  ist  eine  sehr  seltene  kleine  Art,  die 
ich  weiterhin  unter  dem  Namen  Tscliinlii  ausführlich  beschreiben 
werde. 

Stett.  eutoniol.  Zeit.  1U04. 


304 

Iß.  PL  variolosa  nov.  ppec.  Langgestreckt,  ovul,  auch  beim 
2.  hinten  nicht  verbreitert,  hochgewölbt,  oben  ivplelgrün,  alle 
Ränder  i'öthlichgelb,  das  Schildchen  einfarbig  röthliehgelb,  unlen 
braunschwarz,  die  Schenkel  und  Schienen,  der  Mesosternalfortsatz 
und  ein  Fleckchen  an  den  Seiten  der  Bauchringe  grün,  der 
Hinterrand  der  Bauchringe,  die  Tarsen  und  Fühler  braungelb. 
Das  Kopfschild  ist  doppelt  so  breit  als  lang,  parallelseitig,  die 
Ecken  nur  i-chwach  gerundet,  der  Rand  fein  aufgebogen,  die 
Oberfläche  dicht  runzlig  mit  zerstreuten  groben  Punkten.  Die 
Stirnnaht  ist  in  der  Mitte  zuweilen  etwas  undeutlich,  die  Stirn 
beim  $  wie  das  Kopfschild,  beim  ,^  weitläufiger  gerunzelt,  der 
Scheitel  weitläufig  fein  punktirt.  Das  Halssehild  ist  Avie  bei  der 
favostriata  geformt,  mit  mittlerer  Längsfurche,  stumpfen  gerun- 
deten Hinterecken  und  spitzen,  etwas  vorspringenden  Vorder- 
ecken, die  Oberfläche  äußerst  fein  chagrinirt,  glänzend.  Schiklchen 
und  Deckflügel  sind  glänzend  polirt,  die  letzteren  ohne  eine  Spur 
von  gelben  Streifen  und  Furchen,  die  Punkte  der  primären 
Punktreihen  dagegen  kräftig,  alle  einzeln  eingedrückt,  im  Grunde 
dunkel  gefärbt.  Die  Afterdecke,  von  den  Decktlügeln  ganz  über- 
deckt, ist  einfarbig  grün,  überall  dicht  grob  punktirt  und  lang- 
abstehend  behaart.  Die  Bauchringe  haben  eine  Querreihe  borsten- 
tragender Punkte  und  an  den  Seiten  lockere  Büschel  grauer 
Haare,  die  Brust  ist  an  den  Seiten  lang  und  dicht  weißgrau  be- 
haart. Der  Mesosternalfortsatz  ist  stark  nach  unten  gesenkt,  die 
Spitze  kaum  nach  oben  umgebogen,  bis  zwischen  die  Yorder- 
hüften  ragend.  Die  Vorderschienen  haben  beim  q  einen,  beim 
-9  2  Seitenzähne  neben  dem  Spitzenzahn.  Die  Mundtheilc  sind 
gebaut  wie  bei  dev  favostriata,  die  mittlere  Kauleiste  am  Unter- 
kieferhelm  auffallend  kräftig  und  breit,  die  apicale  wie  ein  feiner 
Kiel  ihr  aufgelagert. 

,^     Länge    27—291/2,    Bi-eite     I41/2— 16;     ^    Länge    31, 

Breite    17    mm.     Columbien,    ohne    genauere    Fundortsangabe, 

aber  wahrscheinlich    aus   dem    südwestlichen   Theile   des   Landes. 

2.   Die  Stirnnaht  ist  nur  an  den  Seiten  fein  erhaben  und 

Stett.  cntomol.  Zoit.  1904. 


305 

bniiiii    gefärbt,    in    der    Mille    inelir    oder    weiiiu-er 

hreil  unterbrochen. 
17.  PI.  nigrostemalis  nov.  spcc.  —  aslkmailca  Dohru  i.  1. 
—  Bunnehferi  Steinh.  i.  1.  Gestreckt  oval,  das  $  ganz  schwach 
über  den  Hinterhüften  verbreitert,  hochgewölbt,  sch<in  bellgrün, 
oben  alle  Ränder  fein  rölhlichgelb  gesäumt,  unten  die  Ränder 
der  Bauchringe  und  die  Mitte  der  Brust  glänzend  schwarz,  die 
Fühler  und  Tarsen  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  doppelt  so 
breit  als  lang,  die  Seiten  nach  vorn  kaum  convergirend,  die 
Ecken  ganz  schwach  gerundet,  der  Rand  fein  aufgeworfen,  die 
Oberfläche  fein  runzlig,  ganz  schwach  glänzend;  die  Slirn  ist 
ganz  spärlich  gerunzelt,  der  Scheitel  nahezu  punktfrei,  beide 
glänzend.  Die  Mundtheile  sind  kräftig  gebaut,  wie  bei  humemlis 
(Fig.  13}.  Das  Halsschild  ist  doppelt  so  breit  als  lang(6i/2Xl3  mm), 
vor  dem  Sehildchen  lappenartig  vorgezogen,  die  Hinterecken  breit 
gerundet,  die  Vorderecken  spitz  vorgezogen,  die  Oberfläche  ganz 
fein  zerstreut  punktirt.  Das  Schildchen  ist  ganz  glatt.  Die 
Deckflügel  sind  seicht  gef'ureht,  die  primären  Punktreihen  regel- 
mäßig, die  Punkte  groß,  dicht  bei  einander  stehend  und  im 
Grunde  dunkelgrün  gefärbt,  so  daß  stellenweise  der  Eindruck 
entsteht,  als  seien  die  Furchen  dunkel  gestreift;  die  Rippen  auf 
der  Scheil)e  erscheinen  heller,  weil  hier  die  Interstitien  unregel- 
mäßige, ebenfalls  dunkle  Punkte  enthalten,  wirklich  gelb  gefärbt 
sind  aber  auch  bei  den  besterhaltenen  Stücken  nur  die  Ränder;  an 
den  Seiten  sind  die  Punkte  der  primären  Punktreihen  einzeln  .lief 
eingedrückt  ohne  Furchen,  wie  bei  der  cariolosa.  Die  After- 
decke ist  zum  größeren  Theil  von  den  Deckflügeln  überdeckt, 
überall  i)iniktirt  und  dazwischen  fein  granulirt,  ziemlich  dicht 
abstehend  behaart.  Die  Bauchringe  und  Mitte  der  Brust  sind 
glänzend,  glatt  und  kahl,  nur  die  Seiten  kurz  und  spärlich  be- 
haart. Der  Mesosternalfortsatz  ist  sehr  lang  und  kräftig,  etwas 
gebogen,  mit  der  gerundeten  Spitze  bis  zum  Vorderrand  der 
Vorderhüften  ragend.  Die  Vorderschienen  haben  in  beiden  Ge- 
schlechtern   nur  einen    scharfen    Seitenzahu    neben    dem    Spitzen- 

Stett.  ontoruol.  Zeit.  1904. 


306 

Zcilin,  der  husale  Seitcnzahii  ist  luieli    beim  $  nur  ganz  schwach 
angedeutet. 

^  Länge  251/2-291/2,  Breite  15—16;  $  Länge  281/2—31, 
Breite  16'/2  — 19  mm.  Venezuela,  Merida;  Columbien, 
Caucathal,  Districto  de  Peveira  (Roman  Valencia),  Bogota.  Mani- 
zales,  West-Columbien  (Wallis),  Rio  Dagua  (W,  Rosenberg), 
Popayan  (Abbe  Gaujon);  Ecuador,  Baiza  (R.  Haensch),  Sara- 
yaeu  (Buckley). 

var.  laevigata.  Alle  Ränder  etwas  breiter  rothgelb,  be- 
sonders am  Hinterrand  der  Deckflügel,  das  Schildchen  rein  gelb, 
die  Deckllügel  kaum  noch  Spuren  von  Furchen  zeigend,  die 
Punkte  auf  der  Scheibe  ganz  fehlend,  an  den  Seiten  ganz  ver- 
einzelt, tlach,  und  kaum  dunkler  gefärbt.  Ein  einzelnes  (^  aus 
Columbien,  Baranquilla. 

var.  pygidialis.  Alle  Ränder  und  das  ganze  Schildchen 
lebhaft  rothgelb,  die  ganze  Afterdecke  gleichmäßig  hellgelb,  die 
Unterseite  hell  röthlich  braun,  der  breite  Rand  der  Bauchringe 
und  die  Mitte  der  Brust  schwarzbraun.  Ein  einzelnes  q  aus 
Ecuador  (Baron),  wohl  aus  den  Gebirgen  bei  Zamora. 

18.  PI.  humeralis  Bates.  Gestreckt  oval,  auch  beim  $ 
hinten  nicht  verbreitert,  hochgewölbt,  hell  apfelgrün,  alle  Ränder 
sehr  fein  gelb,  das  Schildchen  ganz  gelb,  die  Tarsen  und  Fühler 
hell  bräunlichgelb,  die  Mitte  der  Brust  gewöhnlich  etwas  dunkler 
grün,  die  Decktlügelrippen  mit  Ausnahme  der  fünften  etwas 
icht^er  gefärbt  als  die  Intevstitien.  Das  Kopfschild  ist  etwas 
länger  als  bei  den  vorausgehenden  Arten,  die  Seiten  nach  vorn 
etwas  convergirend,  die  Ecken  sanft  gerundet,  der  Rand  deutlich 
aufgeworfen,\braun,  die  Oberfläche  dicht  gerunzelt,  matt;  die 
Stirn  ist  fein  runzlig,  der  Scheitel  glatt,  lebhaft  glänzend.  Das 
Halsschild  ist  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Hinterecken  breit 
gerundet,  die  Vorderecken  rechtwinklg,  zugerundet  und  nicht 
vorgezogen,  die  Oberfläche  glänzend  polirt,  äußerst  fein  zerstreut 
punktirt.  Die  Deckflügel  sind  regelmäßig  und  ziemlich  tief  ge- 
furcht,   die  Rippen    deutlich    höher    gewölbt  als    die   Interstitien, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


307 

die  jti-iiniii'cii  l'unklrcihcii  meist  regolinäßip,'  und  im  Grunde 
dunkelgrün  gclärbt,  selten  hinter  dem  Scliildelien  etwas  ver- 
loschen; nur  im  ersten  Intcrstilium  linden  sich  hinter  dem 
Schildciien  zuweilen  3 — 4  Pünktchen.  Die  Afterdecke  ist  glän- 
zend, zerstreut  punktirt  und  sj)ärlich  behaart.  Die  Baiichringe 
sind  glänzend,  außer  der  gewöhnlichen  Querreihe  von  Borsten- 
punkten auch  an  den  Seiten  spärliche  Haare  tragend;  die  Brust 
ist  bis  zur  Glitte  abstehend  graugelb  behaart.  Der  Mesosternal- 
fortsatz  ist  schwächer  als  bei  der  vorhergehenden  Art,  die  Spitze 
schwach  nach  oben  umgebogen.  Die  Yorderschienen  haben  neben 
dem  Spitzenzahn  einen  kräftigen  Seitenzahn;  der  basale  Seiten- 
zahn ist  nur  beim  $  ziemlich  deutlich  sichtbar.  Mundtheile 
(Fig.   13a— f.)  und  Forceps  (Fig.  51). 

S  Länge  25—27,  Breite  15— loi/a;  $  Länge  26—30, 
Breite  16  — 171/2  mm.  Mexiko,  Coatepcc  (Flohr).  Jalapa  (Böge); 
Costa- Rica,  Volcan  de  Irazu,  6 — 7000  Fuß  (Rogers), 
V.  d.  Chiriqui,   4—6000  Fuß  (Champion). 

II.  Die    Oberlippe    ist    in  der    Mitte  in    eine  feine  kurze 
Spitze   ausgezogen;    die    Unterlippe    hat  in    der   Mitte 
einen    kürzeren    Vorsprung,    der    meist    gerade    nach 
vorn  gerichtet  und  scharf  zugespitzt,    selten  schwach 
nach    oben     umgebogen     und     dann    zugerundet    ist 
(Fig.  19,   19a). 
In    diese    Abtheilung    gehören    zumeist    kleinere    und    mehr 
flachgewülbte  Arten,    deren    regelmäßig   gefurchte  Deckflügel  die 
Afterdecke    und  zuweilen    den  hinteren  Theil    des    Propygidiums 
freilassen.    Ihr  Mesosternalfortsatz  ist  nie  so  groß  als  in  der  vor- 
hergehenden Abtheilung;  er  nimmt  bei  den  einzelnen  Arten  ganz 
erheblich  an  Länge  ab,  so  daß  die  Arten  dieser  Abtheiluug  ganz 
allmählig  zu  Callichlorh   hinüberleiten. 

a.   Die    Decktlügel    sind    am    Nahtende    in    eine    vor- 
springende Spitze  ausgezogen, 
19.  PI.  puncticollis  nov.  spec.    Mäßig  gewölbt,  nach  hinten 
stark   verbreitert,    hell   grasgrün,    auf   den    Deckllügeln    zuweilen 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


308 

blaiigrün,  die  Käiider  des  Koples,  Ilalsscbildes  und  Schildcliens 
sclimal  gelb  eingefaßt,  auf  den  Deckflügebi  ist  die  äußere  Hälfte 
der  Basis,  der  Seiten-  und  HinteiTand  bis  zur  Nalits})itze  sowie 
ein  kräftiger  Streiten  auf  der  dritten  Rippe  gelb.  Spitze  und 
Hinterrand  der  Afterdeeke  oben  und  ibre  ganze  Ventralplatte 
unten,  der  Hinterrand  der  Baucbringe  und  ein  Fleckcben  an  den 
Seiten,  der  Mesosternalfortsatz,  die  Tarsen  und  Fübler  sind 
bräunlicbgelb.  Das  Kopfscbild  ist  doppelt  so  breit  als  lang,  die 
Seiten  nacb  vorn  scln^'acb  convergirend,  die  Ecken  kraim  ge- 
rundet, der  Rand  fein  aufgebogen,  der  Vorderrand  beim  ,j  etwas 
lu'iber  als  beim  $,  braun,  die  Stirnnabt  fein,  aber  deutlicb  er- 
liaben,  braun,  die  Stirn  wie  das  Kopfscbild  dicbt  runzlig  mit 
großen  umwallten  Punkten,  wenig  glänzend,  der  Scheitel  zerstreut 
feiner  punktirt.  Die  Mundtheile  (Fig.  19a — c)  sind  relativ  klein, 
aber  kräftig  gebaut,  am  Oberkiefer  trägt  der  Mahlzabn  nur  wenige, 
aber  sehr  starke  Kauleisten  und  am  Hinterrand  eine  Reibe  auf- 
fallend großer,  nach  hinten  gerichteter  Zähne;  am  Unterkiefer- 
helm sind  die  3  Kauleisten  vorn  frei,  die  basale  durch  Ein- 
kerbung in  2  kurze  Zähne  gespalten.  Das  Halsschild  ist  relativ 
länger  als  bisher,  in  der  Mitte  etwas  verbreitert,  die  Vorderecken 
spitz  und  deutlich  vorspringend,  die  Seiten  von  der  Mitte  bis 
zur  Hintereeke  nach  innen  geschwungen,  die  rechtwinkligen  Hinter- 
ecken scharf  vorgezogen,  die  ganze  Obci  fläche  mit  großen  um- 
wallten Punkten  bedeckt,  die  an  den  Seiten  tief  eingedrückt,  in 
der  Mitte,  die  auch  eine  schwache  Längsfurche  zeigt,  etwas 
flacher  sind.  Das  Schildchen  ist  dreieckig,  um  die  Hälfte  breiter 
als  lang,  glatt.  Die  Deckflügel  sind  regelmäßig  und  ziemlich  tief 
gefurcht,  die  primären  Punktreihen  regelmäßig,  die  Punkte  tief 
eingestochen  und  im  Grunde  dunkel  gefärbt,  im  I.  Interstitium 
eine  vollständige  Punktreihe,  im  H.  und  III.  je  eine  Reihe,  die 
an  der  Basis  verloschen  ist;  der  Apicalbuckel  springt  stark  vor 
und  auf  der  III.  Rippe  befindet  sich  ein  scharf  begrenzter  gelber 
Streifen,  der  auf  dem  A})icalbuckel  umbiegt  und  bis  zur  Ver- 
einigung   mit    der  IL   Ri])pe    geht,    ohne    jedoch    für  gewöhnlich 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


309 

sich  aiil'  diese  (oi-lziiscizoii;  flus  Nalilciidc  ist  bei  gut  erlialtcneii 
Stücken  iif  eine  klüftige  Spitze  ausgezogen,  die  wie  der  Hiuter- 
nind  gell)  gefärbt  ist.  Das  ProjMgidiiini  ist  fast  ganz  frei  und 
grob  punktirt;  die  Afterdecke  ist  überall  weitläufig  mit  großen 
umwallten  Punkten  bedeckt,  bei  der  Spitze  und  am  Scitcnrand 
mit  langen  rothen  Haaren;  die  Baucliringe  sind  wie  die  After- 
decke punktirt,  kahl,  die  3  letzten  Stigmen  auflallend  groß,  die 
Seiten  der  Brust  und  der  Hinterrand  der  Schenkel  mit  langen 
graugelben  Haaren  dicht  bekleidet;  die  Hinterbrust  ist  schwach 
der  Länge  nach  gefurcht,  nicht  quer  eingedrückt,  der  Mesosternal- 
fortsatz  gerade  nach  vorn  gerichtet,  relativ  schmal,  vorn  zuoe- 
spitzt,  bis  zum  Hinterrand  der  Vorderhüften  reichend.  Die  Beine 
sind  bei  dieser  Art  auffallend  dünn,  die  Vorderschienen  in  beiden 
Geschlechtern  mit  2  spitzen  Seitenzähnen  neben  dem  Spitzen- 
zahn, die  innere  Klaue  der  Vorderfüße  beim  ^  so  kurz  und  fein 
gespalten,  daß  man  sie  für  einfach  halten  könnte,  die  Fühler- 
keule beim   ,^  fast  doppelt  so  lang  als  beim  $. 

var.  bilineata.  Unter  etwa  50  Stücken  befanden  sicli  auch 
einige  wenige,  nur  $,  bei  denen  auch  die  H.  Bipj»e  einen  scharf 
begrenzten  gelben  Streifen  trägt. 

var.  iinicolor.  Die  Deckllügel  sind,  abgesehen  von  dem 
gelben  Seitenrand,  einfach  grün. 

^  Länge  171/2—191/2,  Breite  10  — II1/2;  $  Länge 21 1/2— 22, 
Breite  12 — 13'/2  mm.  Venezuela,  Valencia,  Caracas;  Colum- 
bien,  Bogota,  Ocana,  La  Vega,  Caucafhal:  Ecuador,  Loja, 
Sara-yacu    (Bucklev). 

20.  PL  Tschudii  nov.  spec,  —  PI.  flacolhteala  sensu  Curm. 
—  Burmeisteri  Arrow  i.  litt.  Mäßig  gewölbt,  nach  hinten  ver- 
breitert, apfelgiün,  alle  Pänder  des  Kopfes,  Halsschiidcs,  Schildchens 
und  der  Deckflügel  gelb  gesäumt,  auf  letzteren  außerdem  alle 
Bippen  (die  V.  schwach)  mit  einem  scharf  begrenzten  gelben 
Streifen,  die  Afterdecke  am  Hinterrand  breit  gelb  gesäumt,  unten 
ist  die  Mitte  der  Bauchringe  und  Brust  zuweilen  braun,  der 
Mesosternalfortsatz  gelb,   die  Fühler  und  Tarsen   brauneelb.     Das 

Stett.  GEtomol.  Zeit.  1904. 


310 

Kopfschild  ist  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten  parallel,  die 
Vordereeken  ganz  schwach  gerundet,  der  Hand  ringsum  fein  auf- 
gebogen und  braun  gesäumt,  die  Oberfläche  dicht  und  kiäftig 
gerunzelt  mit  eingestreuten  großen  Punkten,  wenig  glänzend;  die 
Stirnnaht  ist  geradlinig,  eine  fein  erhabene  braune  Linie  auf 
gelbem  Grunde 5  die  Stirn  ist  in  Form  eines  Dreiecks  kräftig 
punktirt,  der  Scheitel  glatt,  lebhaft  glänzend.  Die  Oberlippe  ist 
dicht  und  grob  punktirt  mit  einem  queren  Grübchen  vor  der 
sehr  kurzen  Spitze;  die  Unterlippe  (Fig.  20)  hat  eine  ganz  kurze 
mittlere  Spitze,  die  fein  gespalten  ist;  am  Unterkieferhelm  (Fig.  20a) 
sind  die  3  Kauleisten  in  ihrer  vorderen  Hälfte  frei,  die  apicale 
springt  ähnlich  wie  bei  der  forcipalis  zahnförmig  weit  vor,  von 
der  basalen  ist  auf  der  der  Mundhöhle  zugekehrten  Seite  ein 
etwas  längerer  Zahn  abgespalten.  Das  Halsschild  ist  glänzend 
polirt,  mit  ganz  wenigen,  nur  unter  der  Lupe  sichtbaren  Pünktchen 
bei  den  Vorderecken,  bei  der  Burmeister'schen  T^'pe  in  der  Mitte 
41/2  mm  lang,  an  der  Basis  8'/2  mm  breit,  in  der  Mitte  ziemlich 
stark  erweitert,  die  Seiten  nach  vorn  convergirend,  nicht  gebogen, 
die  spitzen  Vorderecken  scharf  vorgezogen ;  nach  hinten  con- 
vergiren  die  Seiten  nur  wenig,  die  scharf  rechtwinkligen  Hinter- 
ecken sind  deutlich  vorgezogen ;  an  Stelle  des  Seitengrübchens 
befindet  sich  ein  gelber  Fleck.  Die  Deckflügel  sind  regelmäßig 
gefurcht,  die  Furchen  in  der  Mitte  tiefer  eingedrückt  als  vorn 
und  hinten,  die  Punkte  der  primären  Punktreihen  sehr  fein,  im 
Grunde  dunkel,  außerdem  im  L  Interstitium  noch  eine  einfache 
Punktreilie,  Die  Afterdecke  ist  glänzend  i)oliit,  längs  dem  Hinter- 
rand und  bei  der  Spitze  mit  großen  Punkten,  aus  denen  lange 
gelbe  Haare  entspringen.  Die  Bauchringe  sind  glänzend,  in  der 
Mitte  glatt  mit  der  gewöhnlichen  Querreihe  borstentragender 
Punkte,  an  den  Seiten  weitläufig  punktirt  und  zerstreut  gelb 
beiiaart.  Die  Hinterbru&t  ist  der  Länge  nach  fein  gefurcht,  nur 
ganz  ilach  quer  eingedrückt,  die  Seiten  grob  punktirt  und  dicht 
lang  gelblich  behaart,  der  Mesosternalfortsatz  gerade  nach  vorn 
gerichtet,  mäßig  lang,    breit  zugerundet.      Die  Schenkel    sind  am 

Btett.  entomol.  Zeit.  1904. 


311 

Hink'iTuiul  l;ui<;  und  diclil  l»cliaiir(,  chcnso  die  Scliioiieu  um 
Inneni-aud,  wührcnd  sie  am  Außfurand  mit  langen  P])ilzen  Stacheln 
bewehrt  sind;  die  vorderen  haben  an  der  Seile  zwei  Zähne, 
deren  mittlerer  dem  upiealen  stark  genähert  ist,  während  der 
basale,  beim  $  kräftig,  beim  (^  nur  als  feine  Spitze  vorspringt. 
Die  Fühlerkeule  ist  beim  (^  so  lang  als  die  Geißel,  beim  $  nur 
reichlich  halb  so  lang. 

,^  Länge  20,  Breite  11  nun.  Peru,  von  Herrn  v.  Tschudi 
gesammelt  und  ihm  gewidmet;  ein  $  in  meiner  Sannnlung  stammt 
aus  Bolivien,  Yungas  de  la  l'az,  und  mißt  2(>'/2  mm  in  der 
Länge,  11  in  der  Breite. 

Burmeister  giebt  die  Länge  seiner  Art  mit  8 — 9  Par.  Linien 
an;  im  Hallenser  Museum  belindet  sich  aber  nur  ein  einziges 
Stück,  ein  (^,  das  die  oben  angegebenen  Maaße  hat  und  von 
dem  die  vorstehende  Beschreibung  (mit  Ausnahme  der  Mundlheile) 
entnommen  ist. 

21.  PI.  Wallisi  nov.  spcc.  Der  voi hergehenden  Art  zu. 
nächst  ver\A'andt,  aber  meist  größer  und  vor  Allem  durch  die 
Form  des  Kopfschildes  und  Ilalsschildes  verscliieden.  Zien)lich 
dach  gewölbt,  besonders  die  $,  nach  hinten  verbreitert,  schön 
apfelgrün,  alle  Ränder  des  Kopfes,  Halsschildes,  Schildchens  und 
der  Deckllügel  ziemlich  breit  gelb  eingefaßt,  auf  letzteren  außer- 
dem die  Rippen  mit  Ausnahme  der  V.  mit  breiten  gelben  Streifen, 
die  Afterdecke  gelb  gerandet,  unten  der  Mesosternalfortsatz  gelb 
gerandet,  die  Kniee,  Fühler  und  Tarsen  braungelb.  Das  Kopf- 
schild ist  länger,  als  bei  der  vorhergehenden  Art,  die  Seiten 
nach  vorn  conveigirend,  die  Ecken  breit  zugerundet,  beim  ^ 
zuweilen  fast  halbkreisförmig,  der  Rand  ringsum  fein  aufgebogen 
und  braun  gesäumt,  die  Oberfläche  wie  auch  die  Stirn  äußerst 
dicht  und  fein  runzlig,  der  Scheitel  weitläufig  j)unktirt,  der  ganze 
Kopf  nur  wenig  glänzend.  Die  Mundtheile  sind  gebaut  wie  bei 
der  vorhergehenden  Art,  am  Unterkieferhelni  ist  aber  auch  die 
ndttlere  Kauleiste  durch  mehr  oder  weniger  tiefe  Einkerbung  in 
zwei   Zähne  gesi>alten.     Das  Halsschild  ist  glänzend  pulirt,  überall 

Stott.  crtoniol.  Zeit.  1ÜU4. 


312 

äußerst  fein  punktirt,  die  Seiten  in  selnvachem  Bogen  gerundet, 
die  fast  rechtwinkligen  Vorderecken  nur  ganz  schwach  vor- 
gezogen, die  sanft  gerundeten  Hinterecken  nicht  vorgezogen.  Die 
glänzend  polirten  Deckflügel  sind  tief  gefurcht  auf  der  Scheibe 
und  hier  die  Punktreihen  in  den  Furchen  ganz  fehlend  oder  nur 
sehr  schwach;  an  den  Seiten  sind  die  Furchen  flach  und  dafür 
die  Punktreihen  deutlicher;  gewöhnlich  zeigt  nur  das  erste,  zu- 
weilen auch  das  zweite  und  dritte  Interstitium  eine  Punktreihe. 
Was  die  Färbung  der  Deckflügel  betrifft,  so  ist  die  Basis  grün, 
der  Seiten-  und  Hinterrand,  sowie  der  zweite  und  dritte  Rippen- 
streifen so  breit  wie  die  betr.  Rippen,  der  vierte  Rippenstreifen 
ist  bei  der  Basis  gewöhnlich  verloschen;  auf  der  Nahtrippe  ist 
der  Nahtrand  äußerst  fein  gelb,  die  Nahtrippe  in  der  größeren 
Breite  grün  und  der  gelbe  Streifen,  der  der  Nahtrippe  zukommt, 
verläuft  zum  kleineren  Theil  auf  dieser  selbst,  zum  größeren 
Tlieil  im  subsuturalen  Interstitium.  Die  Afterdecke  ist  äußerst  fein 
und  dicht  runzlig,  mäßig  glänzend,  längs  dem  Hinterrand  wie 
gewöhnlich  mit  vereinzelten  Borstenpunkten.  Die  Bauchringe 
sind  sehr  glatt  und  glänzend,  nur  an  den  Seiten  ganz  fein  runzlig 
und  ohne  die  gewöhnliche  Querreihe  borstentragender  Punkte. 
Die  Brust  ist. tiefer  quer  eingedrückt,  als  bei  der  Tschinlit,  der 
Mesosternahorlsatz  daher  auch  etwas  mehr  nach  unten  gesenkt, 
relativ  etwas  kürzer  und  spitzer.  Füße  und  Fühler  wie  bei  der 
Tschvdii. 

,^  Länge  211/2— 24,  Breite  ll'/g— 13;  $  Länge  24'/2— 27, 
Breite  JS'/^ — 15  mm.  Columbien,  Frontino  (Wallis),  Bogota, 
Manizales  (Steinbeil),  Caucathal,  Districto  de  Pereira  (Roman 
M.   Valencia);  Ecuador,   Sara-yacu   (Buckley). 

b.   Die  Deckflügel  sind  am  Nahtende  nicht  in  eine  Spitze 
ausgezogen. 

1.  Das  Halsschild  ist,  abgesehen  von  der  gelben  Um- 
randung, einfarbig  grün. 

22.  PL  Burmeisteri  nov.  sjxc.  Eine  ganz  auffallende  Art, 
die  auf  den   ersten  Blick  lebhaft  an   die  Arten  der  /»/7f//rt-Gruppe 

ßtett.  entomol.  Zeit.  1904. 


313 

erinnert;  aber  die  lO-gliedrigen  Fühler  und  der  kurze  i'ein  zu- 
gespitzte Fortsatz  der  Lippen  trennt  sie  sicher  von  diesen.  Der 
Körper  ist  eiförmig,  hinten  stark  verbreitert  und  hoch  gewölbt, 
nach  vorn  verschmälert  und  abgeflacht,  hell  apfelgrini,  die  Ränder 
des  Kopfes,  Halsschildes  und  Schildehens  sind  fein  gelb  gesäumt, 
auf  den  Deckflügeln  ist  die  Basis  und  der  Seitenrand  bis  zur 
Nahtspitzc  breit  gelb,  auf  der  Nahtrippe  die  äulk'rste  Naht  fein 
gelb,  daneben  ein  feiner  blaugrüner  Streifen  und  daneben  —  bis 
zur  ersten  Punktreihe  —  ein  breiterer  gelber  Streifen;  auf  der 
II.  Rippe  ist  ein  schmälerer,  auf  der  III.  ein  sehr  breiter  gelber 
Streifen,  auf  der  4.  ein  sehr  feiner  Streifen  in  der  ganzen  Länge, 
auf  der  5.  nur  auf  der  hinteren  Hälfte;  alle  Streifen  sind  scharf 
abgegrenzt;  auf  der  Afterdecke  ist  der  Hinterrand  diffus  gelb, 
unten  die  Analplatte,  alle  Trochanteren  und  die  Spitze  des 
Mesosternalfortsatzes  hellgelb,  die  Fühler,  Tarsen  und  Spitzen  der 
Schienen  sowie  die  Kuiee  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  do])pelt 
so  breit  als  lang  mit  parallelen  Seiten  und  sehwach  gerundeten 
Vorderecken,  der  Hand  ringsum  ganz  fein  aufgebogen,  braun, 
die  Oberfläche  dicht  imd  grob  gerunzelt  mit  eingestreuten  groben 
Punkten,  matt;  die  Stirn  ist  kaum  schwächer  sculptirt,  der 
Scheitel  ziemlich  dicht  mit  großen  flachen  Punkten  bedeckt,  beide 
wenig  glänzend.  Die  Mundtheile  sind  kräftig  gebaut,  der  Rand 
der  Oberlippe  nach  oben  abgebogen,  der  mittlere  Vorsprung  der 
Unterlippe  etwas  nach  oben  umgebogen  und  tief  eingekerbt,  so 
daß  neben  einander  2  kuize  Spitzen  nach  oben  ragen;  am  Ober- 
kiefer ragt  das  Ende  der  Schneide  zahnartig  nach  innen  vor, 
am  Unterkiefer  ist  die  Tastersehuppe  auflallend  breit,  am  Helm 
die  mittlere  Kauleiste  stark  verbreitert,  die  apicale  und  basale 
Kauleiste  springen  als  kurze  kräftige  Zähne  über  und  unter  ihr 
vor.  Das  Halsschild  ist  1lach  gewölbt,  nach  vorn  erhel)lich  al)- 
l'allend,  die  Seiten  von  der  Mitte  nach  hinten  stark  convergirend, 
die  Hinterecken  daher  sehr  stumpf,  schwach  gerundet,  die  Vorder- 
ecken nahezu  rechtwinklig,  wenig  vorgezogen,  die  Oberfläche 
lebhaft  glänzend,  überall,  auf  der  Scheibe  nur  etwas  weitläuliger 

Btett.  entomol.  Zeit.  1904.  2i 


314 

als  an  den  Seiten,  mit  scharf  unigrenzteu  kreisrunden  Punkten 
bedeckt.  Das  Schildchen  zeigt  nur  an  den  Seiten  einige  flache 
große  Punkte.  Die  Deckflügel  sind  le))haft  glänzend  wie  lackirt, 
auf  der  Seheibe  ziemlieh  tief,  an  den  Seiten  flach  gefurcht,  die 
Punkte  der  primären  Punktreiheu  sind  verschwunden  bis  auf 
kurze  Reste  an  dem  basalen  Drittel  der  I.  und  V.  Rippe,  wo 
sie  auch  braun  gefärbt  sind.  Die  Afterdecke  ist  matt,  überall 
dicht  punktirt  und  mit  kurzen  abstehenden  braunen  steifen 
Härchen  dicht  bekleidet,  längs  dem  Hinterrand  und  bei  der  Spitze 
außerdem  mit  den  gewöhnlichen  langen  gelbrothen  Borsten,  die 
hier  aber  auch  etwas  dichter  stehen  als  gewöhnlich.  Die  Bauch- 
ringe sind  in  der  Mitte  glänzend,  sehr  dicht  mit  feinen  hufeisen- 
förmigen Punkten  bedeckt,  an  den  Seiten  grob  runzlig,  matt 
und  greis  behaart 5  ebenso  sind  die  Seiten  der  Hinterbrust  sculptiit 
und  dicht  behaart,  während  die  Beine  weitläufiger  punktirt  und 
behaart  sind.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  gerade  nach  vorn  ge- 
richtet, bis  zum  Vorderrand  der  Vorderhüften  reichend,  an  der 
Basis  breit,  nach  vorn  fein  zugespitzt,  die  Spitze  schwach  nach 
oben  umgebogen.  Die  Vorderschienen  haben  beim  $  einen  großen 
Seitenzahn  dicht  neben  dem  Spitzenzahn  und  weiterhin  einen 
kurzen  stumpfen  basalen  Seitenzahn. 

$  Länge  30,  Breite  17  mm.  ,^  ignotus.  Bolivien, 
Yungas  de  la  Paz. 

23.  PI.  unguicularis  nov.  spec.  Ausgezeichnet  durch  die 
stark  verlängerten  und  gekrümmten  drehrunden  Vorderklauen 
des  ,^.  Ziemhch  hoch  gewölbt,  nach  hinten  verbreitert,  hellgrün, 
oben  alle  Ränder  fein  gelb  gesäumt,  auf  den  Deckflügeln  außerdem 
die  dritte  Rippe  mit  einem  breiten,  die  zweite  und  vierte  mit 
abgekürzten  schmalen  gelben  Streifen,  unten  ist  die  Ventralplatte 
des  Aftersegmentes  und  die  Brust  schwarzln-aun,  die  Ränder  der 
Bauchringe  und  der  Mesosternalfortsatz  gelb,  die  Tarsen  und 
Fühler  braungelb.  Das  Ko})fschild  ist  ziemlich  lang  mit  pariillelen 
Seiten,  die  Ecken  schwach  gerundet,  der  Rand  beim  q  höher 
aufgebogen  als  beim  $,    die  Oberllächc    diclil    und   grol)    runzlig, 

Stctt.  eutomol.  Zeit..  1904. 


315 

die  Stirn  leiner  runzlig  mit  eingestreuten  großen  Punkten,  der 
Scheitel  zienilieh  diehl  lein  iMuiklirt,  der  ganze  Kopf  nur  schwaeh 
glänzend.  Die  Mundtheile  sind  wie  bei  der  vorhergehenden  Art 
kräftig  gebaut,  am  Unterkiefcrhelm  die  apieale  Kauleiste  fest 
mit  der  mittleren  verwachsen  und  nur  die  basale  vorn  frei  vor- 
springend. Das  Halssehild  ist  glänzend  poliit,  nur  vorn  und  an 
den  Seiten  mit  einigen  feinen  Pünktchen,  die  Basis  in  der  Mitte 
lai)penartig  nach  hinten  gezogen,  die  Seiten  von  der  Basis  nach 
vorn  ganz  gleichmäßig  convergirend,  die  Hinterecken  breit  ge- 
rundet, die  stumpfen  Vorderecken  kaum  vorspringend.  Das 
Schildchen,  von  langen  gelben  Haaren  vorn  verdeckt,  ist  glänzend 
polirt,  punktfrei.  Auf  den  glänzend  glatten  Deckflügeln  sind  nur 
die  II.  und  IIL  Rippe  convex  und  von  seichten  Furchen  begrenzt; 
die  Punkte  der  primären  Punktreihen  sind  nur  hinter  dem 
Schildchen  und  an  der  Seite  neben  der  Schulter  noch  ziemlich 
erhalten,  sonst  ganz  verloschen.  Die  Afterdecke  ist  glänzend 
polirt,  die  basale  Hälfte  ganz  w^eitläutig  fein  punktirt,  die  apieale 
Hälfte  ziemlich  dicht  mit  großen  runden  Punkten,  aus  denen 
lange  gellte  Haare  entspringen.  Die  Bauchringe  sind  in  der 
Mitte  ganz  glatt  und  kahl,  an  den  Seiten  ziemlich  dicht  punktirt 
und  behaart,  die  Brust  und  die  Schenkel  dagegen  sehr  dicht 
punktirt  und  lang  graugelb  behaart.  Der  Mesosternalfortsatz  ist 
wagerecht  und  reicht  nur  bis  zum  Hinterrand  der  Vorderhüften ; 
die  Vorderschienen  haben  in  beiden  Geschlechtern  2  Seitenzähne, 
beim  ,^  ist  das  Klauenghed  und  die  Klauen  (Fig.  21)  der  Vorder- 
füßc  stark  verlängert  ohne  gerade  auffallend  verdickt  zu  sein, 
die  vordere  Klaue  kaum  sichtbar  eingeschnitten:  die  Fühlcrkeule 
ist  fast  doppelt  so  lang  als  beim  $. 

^  Länge  19—21,  Breite  IIV2  — 12;  ?  Länge  20— 22'/2, 
Breite  W/2 — 13'/2  umi-  Venezuela,  Merida;  Columbien, 
La  Vega;  Ecuador,  Zamora  (Baron);  Peru. 

24.  PL  flavoscutellata  nov.  spec.  Der  vorhergehenden  Art 
nahe  verwandt  und  hauptsächlich  durch  das  ganz  gelbe 
Schildchen,  das  lrai)ezförmige  Kopfschild    und    die    dichte  Punk- 

Stolt    oufomol.  Zoit.  H;Ü4.  21 " 


316 

tiruug  von  Halsschild  und  Afterdecke  von  ihr  unterschieden. 
Gestreckt  oval,  nach  hinten  etwas  verbreitert,  ziemlich  hoch  ge- 
wölbt, hellgrün,  oben  alle  Ränder  schmal  gelb  und  darüber  am 
äußersten  Rande  ganz  fein  braun  gesäumt,  das  Schildchen  ganz 
gelb,  auf  den  DeckttUgeln  die  III.  Rippe  mit  einem  kräftigen 
gelben  Streifen,  die  II.  bald  etwas  lichter  als  die  beiden  Inter- 
stitien  nebenan,  bald  mit  einem  schmalen  an  der  Basis  ver- 
loschenen gelben  Streifen;  das  Aftersegment  ist  oben  an  den 
Seiten  schmal  gelb  gesäumt,  unten  schwarzbraun,  die  Ränder  der 
Bauchringe,  die  Mitte  der  Brust,  die  Innenseite  der  Schienen  und 
die  Fühler  rothbraun,  die  Tarsen  und  die  Spitze  des  Mesosternal- 
fortsatzes  gelb.  Das  Kopfschild  ist  ziemlich  lang,  seine  Seiten 
nach  vorn  convergirend,  die  Ecken  stärker  gerundet,  der  Rand 
fein  aufgebogen,  schwarzbraun,  seine  Oberfläche  wie  die  Stirn 
bis  hoch  auf  den  Scheitel  hinauf  dicht  und  grob  gerunzelt  mit 
eingestreuten  großen  Punkten,  matt,  nur  der  zerstreut  fein  punk- 
tirte  Scheitel  ist  glänzend.  Die  Mundlheile  sind  ähnlich  wie  bei 
der  vorhergehenden  Art  kräftig  gebaut,  am  Unterkieferhelm  die 
apicale  Kauleiste  als  kräftiger  Zahn  vorspringend,  die  mittlere 
und  basale  durch  tiefe  Einkerbung  in  je  2  Zähne  gespalten. 
Das  Halssehild  ist  wie  bei  der  nngincuJaris  geformt,  die  Ober- 
fläche überall  dicht  mit  sehr  feinen  Pünktchen  und  außerdem 
vorn  und  an  den  Seiten  mit  großen  flachen  kreisrunden  Punkten. 
Das  glänzend  polirte  Schildchen  hat  nur  an  den  Seiten  einige 
feine  Pünktchen.  Auf  den  wie  lackirt  glänzenden  Deckflügeln 
sind  nur  die  II.  und  III.  Rippe  von  ganz  feinen  Furchen  begrenzt, 
die  primären  Punktreihen  dagegen  alle  ganz  regelmäßig  und 
außerdem  in  allen  Interstitien  mehr  oder  weniger  regelmäßige 
Punktveihen,  alle  Punkte  sehr  fein  und  flach,  im  Grunde  braun. 
Die  Afterdecke  ist  glänzend  polirt,  nur  ein  kleiner  Fleck  in  der 
Mitte  beim  Vorderrand  punklfrei,  die  übrige  Oberfläche  dicht 
bedeckt  mit  großen  Punkten,  aus  denen  graugelbe  Haare  ent- 
springen, die  nach  der  Spitze  hin  immer  länger  werden.  Die 
Bauchringe  sind   glänzend,   in    der  Mille  weitläufig,   an  den  Seiten 

Stelt.  eiitoniol.  Zeit.  ]y04. 


317 

rliclil  niii  ]i;iiirlr;iii,ciiilcn  Tiiiiklcii  licdrrkt;  die  Brust  so  diclil 
und  1:1112,  grauucll»  hcliaiirt,  daß  dir  Si'id|)lur  daniiiU'r  iiiclit  zu 
erkennen  ist;  auch  die  Schenkel  und  Schienen  sind  zienrilich 
dicht  punktirt  und  lang  beluiavt.  Der  MesosternaUbrtsatz  ist 
wie  bei  der  ungniculans  gebaut,  von  den  2  Seitenzähnen  der 
Vordorschienen  ist  der  basale  zuweilen  lein  angedeutet,  häufiger 
ganz  verloschen.  Beim  ^j  ist  das  Klauenglied  der  Vordertarsen 
stark  verdickt,  viel  stärker  als  bei  dei'  vngnicvlaris,  die  größere 
Klaue  kürzer  und  dicker,  vorn  flach  verbreitert  und  an  der 
inneren  Ecke  ein  Ixiiner  spitzer  Zahn  abgespalten,  der  länger  ist 
als  der  breite  innere  Zahn. 

,^  Länge  22—231/2,  Breite  I21/2  — 13  mm.  $  ignota. 
Bolivien,  Prov.  Cochabamba  (P.  Germain  1889).     7  (^. 

25,  PI.  hirta  nov.  spec.  Der  vorhergehenden  Art  nahe 
verwandt,  gestreckt  oval,  hinten  verbreitert,  ziemlich  hoch  ge- 
wölbt, hellgrün,  alle  Ränder  des  Kopfes,  Halsschildes,  Schildchens 
und  der  Deckflügel  ziemlich  breit  gelb  gesäumt,  auf  letzteren 
außerdem  alle  Rij)pen  mit  Ausnahme  der  fünften  mit  einem 
gelben  Streifen,  die  Spitze  der  Afterdecke  und  der  Mesosternal- 
fortsatz  sind  gelb,  die  Ventralplatte  des  Aftersegmentes,  der 
Hinterrand  der  Bauchringe  und  die  Brust  braunschwarz,  die 
Tarsen  und  Fühler  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  ziemlich  lang, 
seine  Seiten  nach  vorn  convergirend,  der  Rand  mäßig  hoch  auf- 
gebogen, schwarzbraun,  ebenso  die  kielarlig  erhabene  Stirnnaht 
glänzend  schwai'zbraim  auf  gelbem  Grund,  die  Oberfläche  dicht 
und  grob  gerunzelt,  die  Stirn  feiner  gerunzelt  und  dazwischen 
weitläufig  punktirt,  der  Scheitel  kaum  spärlicher  punktirt,  der 
ganze  Kopf  schwach  glänzend.  Die  Mundtheile  sind  ähnlich  wie 
bei  der  flacoscutellata.  die  .5  Zähne  am  Unterkieferhelm  aber 
länger  und  S{)itzer.  Das  Halsschild  ist  kürzer,  doppelt  so  breit 
als  lang,  in  der  Glitte  verbreitert,  die  Seiten  nach  vorn  und 
hinten  convergirend,  die  stumpfen  Hinlereeken  uiul  rechtwinkligen 
Vorderecken  nicht  gerundet  und  nicht  vorgezogen:  die  Seiten- 
randfurche,  die  sich  eine  uanz  kurze  Strecke  auf  den  Hinterrand 

Stett.  eutoniol.  Zeit.  1904. 


318 

fovtHelzt,  gehl,  von  der  Mitte  ab  fast  ganz  auf  den  äußersten 
Seitenrand  über,  der  von  bier  bis  vorn  braun  gesäumt  ist;  die 
Oberfläche  ist  überall  dicht  punktirt,  nur  die  Mitte  vor  dem 
Schildchen  weitläufiger  und  feiner  punktirt  und  stärker  glänzend. 
Das  Schildchen  hat  ebenso  wie  der  Thorax  eine  seichte  mittlere 
Längsfurche  und  einige  spärliche  Pünktchen  nahe  den  Seiten. 
Auf  den  glänzenden  Deckfliigeln  sind  die  II.  und  III.  (nicht  die  I.) 
Rippe  ganz  schwach  convex,  die  sie  begrenzenden  Furchen  ver- 
loschen, während  die  Seiten  noch  ziemlich  regelmäßige  Fm-chen 
zeigen,  die  primären  Punktreihen  sind  regelmäßig,  die  Punkte 
gedrängt  und  braun,  außerdem  die  vier  ersten  Interstitien  dicht 
und  fein  unregelmäßig  punktirt,  die  ganze  Oberfläche  auf  der 
Scheibe  fein  querrunzlig.  Die  Afterdecke  ist  glatt  polirt  mit 
ganz  wenigen  feinen  Pünktchen  auf  der  Mitte  und  den  gewöhn- 
lichen großen  Punkten  längs  dem  Seitenrand  und  an  der  Spitze, 
aus  denen  lange  graugelbe  Haare  entspringen.  Die  Bauchringe 
sind  glatt,  in  der  Mitte  zerstreut,  an  den  Seiten  dichter  punktirt 
und  lang  gelb  behaart,  die  Brust  und  Beine  dicht  und  lang  ab- 
stehend graugelb  behaart.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  gerade 
nach  vorn  gerichtet,  scharf  zugespitzt  und  reicht  nicht  ganz  bis 
zu  den  Vorderhüften.  Die  Vorderschienen  haben  2  scharfe 
Seitenzähne  neben  dem  Spitzenzahn,  der  mittlere  dem  apicalen 
genähert,  das  Klauenglied  der  Vorderfüße  beim  ,^  nur  M-enig 
verlängert  aber  sehr  stark  verdickt  mit  einem  kräftigen  Zahn 
an  der  Innenseite,  die  größere  Klaue  verdickt  und  verbreitert, 
ziemlich  tief  ungleich  gespalten.  Die  Fühlerkeule  ist  beim  <^ 
nur  wenig  länger  als  beim  $. 

S  Länge  171/2  — 19^2,  Breite  91/2;  $  Länge  20—22, 
Breite  10—11  mm.  Bolivien,  Cochabamba  (Germain).  6  ,^ 
und  3  $,  beide  Arten  in  der  Sammlung  des  Herrn  Oberthür. 

26.  PI.  confluens  nov.  spec.  —  DeyroUe  i.  1.  Hochgewölbt, 
oval,  das  $  hinten  stark  verbreitert,  hellgrün,  wie  lackirt  glän- 
zend, alle  Ränder  des  Kopfes  und  Halsschildes  gelb  gesäumt,  das 
Schildchen  gelb  mit  einem  grünen  Fleck  in  der  Mitte,  die  Deck- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


319 

fliigt'l  mit  breiter  gelber  Basis  imd  Seitenrand,  die  T.  II.  und 
III.  Ivippe'iu  ganzer  Breite  gelb,  von  der  dritten  geht  kurz  vor 
der  Mitte  ein  kräftiger  gelber  A.st  zur  Basis  der  vierten  Rippe, 
die  ebenso  wie  die  fünfte  einen  feinen  gelben  Streifen  trägt.  Die 
Afterdecke  ist  ringsum  fein  gelb  gesäumt,  unten  ist  die  Ventral- 
platte des  letzten  Segmentes,  der  Hinterrand  und  ein  Seiten- 
streifen auf  den  Bauchringen  sowie  der  Mesosternalfortsalz  gelb, 
die  Trochanteren,  Tarsen  und  Fühler  bräunlichgelb,  die  Mitte 
der  Brust  gewöhnlich  braun.  Das  Kopfschild  ist  nahezu  halb- 
kreisförmig, der  Rand  und  die  Stirnnaht  ziemlieh  hoch  auf- 
geworfen und  fein  braun  gesäumt,  die  Oberfläche  dicht  gerunzelt 
matt;  die  Stirn  ist  beim  q  nur  ganz  fein  und  zerstreut,  beim  $ 
dichter  und  gröber  punktirt,  der  Scheitel  glatt,  glänzend.  Das 
Halsschild  ist  in  der  Mitte  erweitert,  die  Seiten  nach  vorn  und 
hinten  gleichmäßig  convergirend,  die  Ecken  weder  gerundet  noch 
vorgezogen,  die  Mitte  mit  einer  Längsfurche,  die  Oberfläche 
glänzend  polirt,  nur  bei  den  Vorderecken  mit  einigen  wenigen 
Pünktchen.  Auf  den  Deckflügeln  heben  sich  die  convexen  3 
ersten  Rippen  von  den  flachen  Interstitien  scharf  ab,  die  sie  be- 
grenzenden Furchen  sind  ganz  seicht,  die  Punkte  der  primären 
Punktreihen  bis  auf  geringe  Reste  hinter  dem  Schildchen  und  an 
den  Seiten  verschwunden.  Die  Afterdecke  ist  glatt  polirt,  nur 
an  der  Spitze  und  den  Seiten  mit  einigen  zerstreuten  Borsten- 
punkten. Die  Bauehringe  sind  in  der  Mitte  glatt,  an  den  Seiten 
spärlich  punktirt  und  behaart,  die  Brust  und  Beine  dagegen 
ziemlich  dicht  und  lang  zottig  behaart.  Der  Mesosternallbrtsatz 
ist  gerade  nach  vorn  gerichtet,  vorn  breit  gerundet,  die  Mittel- 
hüften nur  ganz  wenig  überragend.  Die  Vorderschienen  haben 
2  Seitenzähne  neben  dem  Spitzenzahn,  der  basale  beim  ^  sehr 
klein  und  meistens  ganz  lehlend;  die  Fühlerkeule  in  beiden  Ge- 
schlechtern etwa  gleich   lang. 

Die  Mundfheile  sind  im  Ganzen  kleiner  und  schwächer  als 
bei  den  vorausgehenden  Arten,  am  Unterkieferhelm  die  3  Kau- 
leisten bis  auf  kurze  Si)itzen  mit  einander  verwachsen,  die  apicale 

Stett.  oulomol.  Zeit.  1904. 


320 

und  basale  einraclie  kurze  Zähnchen,  die  niiillere  in  2  Zälinchen 
gesj)alten. 

^  Länge  18— 2O1/2,  Breite  10  — 10'/2;  -9  Länge  21,  Breite 
12'/2  mm.     Bolivien,    Tanampaya  (Garlepp),    Sorata  (Brown). 

27.  PL  chrysotina  nov.  spec.  Eine  der  hübschesten  Arten 
der  Gattung,  die  mit  ihrer  grellen  gelben  und  grünen  Färbung 
an  südamerikanische  Papageien  (Chrysotis)  erinnert.  Flach  ge- 
w()lbt,  gestreckt  oval,  das  $  nur  ganz  schwach  hinten  ver- 
breitert, hell  apfelgrün,  glänzend  polirt,  oben  alle  Ränder  des 
Kopfes  und  Halsschildes  fein  gelb  gesäumt,  das  Schildchen  gelb 
mit  einem  grünen  Punkt  bei  der  Spitze,  auf  den  Deckflügeln  die 
Basis  breit  gelb,  die  Rippen  mit  Ausnahme  der  fünften,  die  nur 
in  der  hinteren  Hälfte  einen  feinen  gelben  Strich  hat,  mit  ziemlich 
breiten  gelben  Streifen,  unten  ist  der  letzte  Bauchring  und  der 
Hinterrand  der  übrigen  Bauchringe,  der  Mesosternalfortsatz,  die 
Beine  und  Fühler  hell  bräunlichgelb,  die  Brust  meist  dunkelgrün 
oder  bräunhch.  Das  Kopfschild  ist  doppelt  so  breit  als  lang, 
beim  $  die  Seiten  parallel,  beim  ,^  schwach  convergirend  und 
die  Vorderecken  etwas  mehr  gerundet,  der  Rand  ringsum  mäßig 
hoch  aufgebogen  und  braun  gesäumt:  die  Stirnnaht  ist  fein 
erhaben,  braun  auf  gelbem  Grund,  mit  einem  kleinen  braunen 
Fleckchen  beiderseits  nahe  der  Seite;  die  Oberfläche  ist  glatt, 
glänzend,  mit  großen  runden  Punkten  ziemlich  dicht  bedeckt ; 
die  Stirn  ist  äußerst  fein  und  weitläufig  punktirt,  der  Scheitel 
ganz  glatt,  beide  lebhaft  glänzend.  Die  Mundtheile  sind  klein 
aber  kräftig  gebaut,  am  Unterkieferhelm  die  apicale  Kauleiste 
als  scharf  zugespitzter  langer  Zahn  vorspringend,  die  mittlere 
Kauleiste  stark  und  breit,  die  basale  durch  kurze  Einkerbung  in 
zwei  stumpfe  Zähne  gespalten.  Das  Halsschild  ist  doppelt  .so 
breit  als  lang,  in  der  Mitte  vei'breitert,  die  Seiten  nach  vorn  und 
hinten  gleichmäßig  convergirend,  die  stumpfen  Hinlerecken  ganz 
schwach  gerundet,  die  scharfwinkligen  stumjjfen  Vorderecken 
kaum  vorgezogen,  die  glatt  polirte  Oberfläche  mit  einigen  feinen 
Pünktchen  bei  den  Vorderecken,    mit  Andeutung  einer  mittleren 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


321 

Läng>jfiirf'I)e  und  Ihicliem  ScitcngriilK-licii.  Die  DL-cldliicicl  sind 
regelmäßig'  und  (iel"  gefurcht,  die  Punkte  der  primären  I'indd- 
reihen  wie  auch  die  mehr  oder  minder  rcgehnäßigen  Punktreihen 
in  den  3  discalen  Interstitien  sind  sehr  fein  und  mehr  durch 
ihre  braune  Färbung  als  durch  Größe  und  Tiefe  auflallcnd.  Im 
Verlauf  der  Hippen  weicht  chrijsofina  von  dem  in  Fig.  9  ge- 
gebenen Schema  insofern  etwas  ab,  als  die  vierte  und  fünfte 
Rippe  sich  in  Form  eines  latcin.  U  vor  dem  Spitzenbuckel  mit 
einander  vereinigen  und  der  aus  dieser  Vereinigung  entspringende 
Ast  dann  zur  dritten  Rippe  geht.  Die  Afterdecke  ist  glatt  polirt, 
die  apicale  Hälfte  und  die  Seiten  mit  zerstreuten  flachen  Punkten, 
aus  denen  zarte  graugelbe  Haare  entspringen.  Bauehringe  und 
Brust  sind  dicht  mit  großen  flachen  Punkten  bedeckt  und  die 
erstcren  an  den  Seiten  spärlich,  die  letztere  überall  lang  und 
dicht  graugelb  behaart.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  ziemlieh  lang, 
etwa  bis  zum  Hinterrand  der  Vorderhüften  reichend,  gerade  nach 
vorn  gerichtet  und  sehwaeh  lanzenförmig.  Die  Vorderschienen 
haben  in  beiden  Geschlechtern  2  Seitenzähne,  der  basale  beim  ,^ 
wie  gewöhnlieh  kürzer  als  beim  '$,  die  Fühlerkeule  in  beiden 
Geschlechtern  etwa  gleich  lang. 

,^  Länge  171/2  — I8V2,  Breite  10;  $  Länge  IS'/s— 20, 
Breite  10 1/2 — 11   mm.      Bolivien,  Chaco. 

Ich  habe  von  dieser  Art  eine  große  Anzahl  imterh^ueht.  die 
alle  von  demselben  Fundort  stammten,  etwa  40  q  und  8  $,  und 
bei  ihnen  nur  sehr  geringe  Abweichungen  in  Größe,  Färbun«; 
und  Sculptur  gefiniden. 

28.  PI.  pulchrior  nov.  spec.  Der  vorhergehenden  Art  sehr 
nahe  verwandt  und  auf  den  ersten  Blick  mit  ihr  zu  verwechseln, 
aber  etwas  größer  und  kräftiger  gebaut,  oben  hell  apfelgiiin.  alii' 
Randes  des  Kopfes  und  Halsschildes  gelb,  das  Sehildchen  gelb 
mit  grünem  Punkt,  auf  den  Decktlügeln  -tragen  alle  6  primären 
Ri])j)en  breite  gelbe  Streifen  und  außerdem  auch  die  3  discalen 
Interstitien  zuweilen  einen  feinen  gelben  Strich,  die  Aflerdeckc 
ist  hellgrün  oder  gelbgrün  mit   breitem  gelbem  Rand-,  unten  sind 

Stett.  eutoniol.  Zeit.  19Ü4. 


322 

die  Baiichringe  und  die  Miüe  der  Brust,  zuweilen  auch  die  ganze 
Brust  schwarzbraun,  die  Beine  blaßgrün,  der  MesosternaHbrtsat/ 
gelb,  die  Ränder  der  Bauchringe,  die  Trochanteren,  Tarsen, 
Mundtheile  und  Fühler  braungelb.  Das  Kopfschild  ist  doppelt 
so  breit  als  lang,  rechtwinklig  mit  abgerundeten  Vorderecken, 
der  Rand  ringsum  ziemlich  hoch  aufgeworfen,  gelb  mit  feinem 
braunem  Saum,  die  Oberfläche  dicht  und  kräftig  gerunzelt,  wenig 
glänzend;  die  Stirn  ist  zerstreut  fein  punktirt.  der  Scheitel  punkt- 
frei, beide  glänzend  polirt.  Am  Unterkieferhelm  steht  an  der 
Spitze  ein  langer  kräftiger  Zahn,  die  mittlere  Kauleiste  ist  nur 
schwach,  die  basale  dagegen  tief  gekerbt;  die  Unterlippe  ist  in 
der  Mitte  der  Länge  nach  gefurcht,  aber  kaum  sichtbar  ein- 
geschnitten. Das  kurze  Halsschild  ist  in  der  Mitte  stark  ver- 
breitert, die  spitzen  Vorderecken  weit  vorspringend,  die  Seiten 
zwischen  Mitte  und  Hinterecken  nach  innen  geschwungen,  die 
letzteren  auf  den  Schultern  aufliegend,  die  ganze  Oberfläche  wie 
das  Sehildchen  glänzend  lackirt,  punktfrei.  Die  Deckflügel  sind 
ganz  verloschen  gefurcht,  die  primären  Punktreihen  regelmäßig, 
ihre  Punkte  sehr  fein  und  dunkel,  außerdem  zuweilen  in  allen 
Interstitien  regelmäßige  dunkle  Pünktchen:^  alle  primären  Rippen 
haben  breite  gelbe  Streifen  und  außerdem  haben  die  3  discalen 
Interstitien  feine  gelbe  Striche.  Die  Afterdecke  ist  fein  gerunzelt, 
wenig  glänzend,  die  Seiten  und  Spitze  mit  rothen  Borsten.  Die 
Bauchringe  sind  in  der  Mitte  glänzend  pohrt,  die  Seiten  fein  ge- 
runzelt, die  Brust  an  den  Seiten  dicht  mit  großen  flachen  Punkten, 
dicht  und  lang  grau  behaart,  ebenso  die  Schenkel:,  an  den  Vorder- 
schienen der  basale  Seitenzalm  beim  o    scharf  vorspringend. 

,^  Länge  20—21,  Breite  10—11  mm^  $  ignota.  Boli- 
vien, Yungas  de  la  Paz^  Cochabamba? 

29.  PI.  prasina  Erichson.  Von  dieser  Art  habe  ich  außer 
der  Type  im  Berliner  Museum  noch  keine  weiteren  Stücke  ge- 
sehen. Diese  ist  ein  ,^,  LTnicum,  ganz  flach  gedrückt,  wie 
gepreßt,  aber  in  der  Färbung  und  auch  sonst  gut  erhalten.  Die 
Färbung    ist  olivengrün,    der    Kopf,    die  Seiten    des  Halsschildes, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


323 

die  Ränder  des  Scliildchen.s  und  die  Seiten  der  Dcekfliiocl  fein 
gelb  gesäumt,'  aut"  den  lelzleren  außerdem  im  Inlcrslitium  sub- 
Ruturale  ein  nach  innen  schart"  begrenzter,  nacli  außen  diffuser 
gelber  Streifen,  ähnlich  wie  bei  der  valicla.  Die  Sjjitzc  des 
l'vgidiinns.  der  Ilinterrand  der  Bauchringe  und  der  Mesostevnal- 
tortsatz  sind  gelb,  die  Mitte  der  Brust  ist  rothbraun.  Das  Ko]if- 
sehild  ist  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten  parallel,  die  Ecken 
kaum  gerundet,  der  aufgebogene  Rand  und  die  fein  erhabene 
Stirnnaht  braun,  die  Oberfläche  fein  gerunzelt  mit  vereinzelten 
groben  Punkten  dazwischen;  die  Stirn  ist  ziemlieh  dicht,  der 
Seheitel  weitläufig  punktirt.  Das  Halsschild  ist  glatt  polirt,  in 
der  Mitte  fein,  an  den  Seiten  etwas  dichter  punktirt,  die  kleinen 
Seitengrübchen  gelb,  die  Ecken  scharfwiuklig.  Das  Schildehen 
hat  nur  an  der  Basis  einige  feine  Punkte.  Die  Deckflügel  sind 
regelmäßig  und  deutlich  gefurcht,  Rippen  und  Interstitien  gleich 
hoch  gewölbt,  die  Punkte  der  primären  Punktreihen  sehr  fein, 
die  Basis  und  Rippen  nicht  gelb.  Vom  Pjgidium  ist  nur  die 
gelbe  Spitze  sichtbar,  die  einige  Borstenpunkte  zeigt.  Die  Bauch- 
ringe  sind  punktirt  und  lang  behaart,  die  Brust  ist  an  den  Seiten 
dicht  und  lano;  weißorau  behaart:  der  Mesosternalfortsatz  ist 
schmal  und  kurz,  die  Mittelhüften  nur  wenig  überragend.  Die 
A^orderschieneu  haben  2  deutliche  Seitenzähne  neben  dem 
Spitzenzahn. 

,^  Länge  IS'/a  mm.     Westl.  Peru. 

30.  PI.  Gaujoui  nov.  s])ec.  Flach  gewölbt,  oval,  nach 
hinten  etwas  verbreitert,  grasgrün  oder  olivengrün,  die  Ränder 
des  Kopfes  und  Halsschildes  fein  gelb  gesäumt,  das  Schildcheu 
gelb  mit  einem  grünen  Fleck  in  der  Mitte,  auf  den  Deckflügeln 
ist  die  Basis  zwischen  Schildchen  und  Schulter,  der  Seitenrand 
bis  zur  Nahtspitze  breit  gell),  die  II.  und  III.  Rippe  zuweilen 
mit  einem  gelben  Rippenstreilcu,  gewöhnlich  aber  nur  etwas 
lichter  gefärbt  als  die  Interstitien;  unten  sind  die  letzte  Bauch- 
platte und  der  Hinter-  und  Seilenrand  der  anderen  Bauchplatten, 
die    Tarsen    und    Fühler    braungelb.       Das    Kopfschild    ist    etwas 

Stetf.  eutomol.  Zeit.  1904. 


324 

länger  als  bei  den  Yorbergelieiiden  beiden  Arten,  die  Seiten 
parallel,  die  Vorderecken  slärker  gerundet,  der  Rand  wenig  auf- 
gebogen, braunsehwarz,  die  Oberflüche  diclit  und  kräftig  gei-unzelt, 
nuiK  oder  schwach  glänzend;  die  Stii-n  ist  dielit,  der  Seheitel 
weitläufig  punktirt,  beide  schwach  glänzend.  Die  Mundtheile 
sind  ziemlich  klein  und  schwach,  am  ünterkieferhelm  die  apicale 
und  basale  Kauleiste  in  kurze  Zähne  umgewandelt,  die  mitllere 
in  einen  großen  äußeren  und  kleinen  inneren  Zahn  durch  Ein- 
kerbung gespalten.  Das  Halsschild  ist  flach  gewölbt,  mit  flachen 
Seitengrübchen  und  flachem  Eindruck  in  der  Mitte  vorn  statt 
der  Längsfurche,  ziemlich  lang,  die  Seiten  gleichmäßig  gerundet, 
die  Vorderecken  stumpf  und  gerundet,  die  Hinterecken  nahezu 
rechtwinklig  und  etwas  vorgezogen,  die  Oberfläche  glatt  polirt 
mit  wenigen  Pünktchen  bei  den  A^orderecken.  Das  Schildchen 
ist  punktfrei.  Die  Deckflügel  sind  glänzend,  nur  auf  der  Scheibe 
ziemlich  tief  gefurcht,  die  H.  und  HI.  Rijipe  kräftig  geM'ölbt, 
an  den  Seiten  die  Furchen  und  primären  Punktreihen  verloschen, 
die  Punkte  auf  der  Scheibe  äußerst  fein  und  flach,  im  Grunde 
braun,  die  Oberfläche  besonders  in  den  luterstitien  uneben  von 
feinen  Querrunzeln.  Die  Afterdecke  ist  glatt  polirt,  neben  der 
Spitze  beiderseits  etwas  eingedrückt,  mit  feinen  Pünktchen  und 
zerstreuten  flachen  Borstenpunkten.  Die  Bauchringe  sind  in  der 
Mitte  ganz  glatt  oder  fein  gerunzelt,  die  Seiten  zerstreut  punktirt 
und  behaart.  Die  Brust  ist  bis  zur  Mitte  dicht  runzlig  punktirt 
und  abstehend  röthlichgelb  behaart,  die  Schenkel  und  Schienen 
weitläufiger  und  länger  mit  rothen  Borstenhaaren  bekleidet.  Der 
Mesosternalfortsatz  ist  ein  schmaler  gerundeter  Höcker,  der  — 
von  der  Seite  gesehen  —  die  Mittelhüften  nur  wenig  überragt. 
Die  Bezahnung  der  Vorderschienen  beim  q  ist  ziemlich  variabel; 
sie  sind  ziemlich  breit  und  tragen  neben  dem  Spitzenzahn  zwei 
Seitenzahne,  der  vordere  kräftig,  der  basale,  wie  gewöhnlich  bei 
den  o,  nur  kurz.  Häufig  fehlt  nun  der  letztere  ganz;  zuweilen 
sind  auch  die  Schienen  schmäler,  der  Spitzenzahn  springt  scharf 
nach    außen    vor,    und    Avenn    auch    der    vordere  Seitenzahn    nur 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


325 

flach  angedeulet  ist  oder  ganz  fehli,  dann  haben  die  Vorder- 
.schienen  eine"  Form  wie  bei  der  PL  mar(/iii(ila.  Die  Fühlcrkeule 
ist  beim  J  so  lang  als  die  Geißel. 

,^  Lange  17—21,  Breite  91/2  — 10'/2  "im-  -f  iguola. 
Ecuador,  Loja  (Abbe  Gaujon),  Zaniora  (Baron),  de  Bafios  a 
Canelos,  IX~X.  94  (M.  d.  Mathau);  Colunil)ien,  Popayau 
(Abbe  Gaujon). 

Die  Farbe  ist  ein  sattes  Grasgrün,  auf  den  üeckflügeln 
sind  meist  die  IL  und  IIL  Rippe  etwas  lichter  gefärbt,  selten 
mit  deutlichen  gelben  Rippenstreifen  in  Foi-ni  eines  lat.  U^  einige 
wenige  Stücke  sind  gleichmäßig  hellgrün  ohne  hellere  Rippen 
oder  gelbe  Rip])ensl reifen;  ein  (unausgefärbtes?)  Stück  ist  oliven- 
grün  und  läßt  auf  den  Deckflügeln  die  Tracheenstämme  in  den 
primären  Rippen  und  ihre  Anastomosen  wie  die  Nerven  eines 
Blattes  durchscheinen.  Unter  den  etwa  40  Exemplaren,  die  ich 
gesehen,   befand  sich  kein  $. 

31.  PI.  parva  Kirsch.  Der  vorhergehenden  Art  zunächst 
verwandt,  aber  meist  größer  und  ohne  gelbe  Streifen,  unten  die 
letzte  Bauehplatte  immer  und  die  Mitte  der  Brust  fast  immer 
schwarzbraun.  Höher  gewölbt,  oval,  nach  hinten  schwach  ver- 
breitert, satt  grasgrün  oder  olivengrün,  einige  Stücke  (ob  unaus- 
gefärbt  oder  durch  langes  Liegen  in  Spiritus  entfärbt?)  hell  braun- 
gelb wie  welkes  Eichenlaub.  Das  Kopfschild  ist  etwa  doppelt 
so  breit  als  laug,  die  Seiten  nahezu  parallel,  die  Ecken  ziemlich 
stark  abgerundet,  der  Rand  mäßig  aufgeworfen,  gelb  eingefaßt 
und  darauf  fein  schwarzbraun  gesäumt,  die  Oberfläche  dicht 
runzlig  mit  zerstreuten  größeren  Punkten.  Die  Stirnnaht  ist  an 
den  Seiten  fein  kielartig  erhaben  und  bi'aun,  in  der  Mitte  zu- 
weilen verloschen;  die  Stirn  beim  q  weitläutig  und  fein,  beim  $ 
gröber  und  dichter  punktirt,  der  Scheitel  glatt,  glänzend,  der 
Kanthus  und  Saum  neben  den  Augen  uur  bei  den  besterhaltenen 
Stücken  deutlich  gelb.  Die  Mundlheile  sind  klein  aber  kräftig, 
die  Oberlippe  mit  feiner  scharfer  Spitze,  die  Unterlippe  vorn 
gerade    abgestutzt    und    in    der    Mitte    winklig    gekerbt,    um    die 

Stftt.  cntoruol.  Zuit.  1004. 


326 

Spitze  der  Oberlippe  aufzunehmen.  Am  Oberkiefer  ist  der  Mahl- 
zahn  klein  aber  mit  hohen  Kauleisten  bedeckt,  die  au  den  Seiten 
zahnartig  vorspringen.  Am  Uuterkieferhelm  (Fig.  22)  ist  die 
apieale  Kauleiste  sehr  groß,  auf  dem  Rücken  tief  und  breit  ge- 
furcht, die  Spitze  zahnartig  vorspringend:  neben  der  Spitze  ent- 
springt auf  der  ventralen  Seite  von  einem  kleinen  Höckerchen 
eine  gelenkig  beweghche  lange  Borste:  die  mittlere  Kauleiste  ist 
durch  kurze  \viuklige  Einkerbung  in  2  Zähue  gespalten,  ebenso 
die  kaum  kleinere  basale.  Das  Halsschild  ist  entweder  ringsum 
fein  gelb  gerandet,  oder  nur  an  den  Seiten  und  am  Vorderrand, 
oder  nur  an  den  Seiten  von  der  Basis  bis  zur  Mitte:  es  ist  in 
der  Mitte  etwas  erweitert,  die  Seiten  nach  vorn  stark,  nach 
hinten  schwächer  convergirend.  die  sehr  stumpfen  Yordereeken 
scharfwinkhg,  nicht  vorgezogen,  die  nahezu  reehtwinkhgen  Hinter- 
ecken ganz  schwach  nach  hinten  gezogen:  die  Oberfläche  ist 
glänzend  polirt.  äußerst  fein  und  weitläutlg  punktirt.  Das  an 
den  Seiten  fein  gelb  gerandete  Schildchen  ist  punktfrei,  glatt 
pohrt.  die  Basis  von  gelben  Haaren  überdeckt.  Die  glatt  polirten 
Deckllügel  sind  auf  der  Scheibe  regelmäßig  gefurckt,  die  Furchen 
nahe  der  Basis  flacher,  die  primären  Punktreihen  regelmäßig, 
die  Punkte  im  Grunde  dunkel  gefärbt,  auf  der  Scheibe  fein  und 
dicht,  an  den  Seiten,  wo  sie  nicht  in  Furchen  stehen,  größer 
und  weitläufiger:  die  Isaht  ist  ganz  fein,  die  Basis  und  der  Seiten- 
rand breit  gelb  gesäumt,  zuweilen  finden  sich  auch  auf  der 
II.  und  III.  Rippe  hinten  Reste  eines  gelben  Rippenstreifens, 
zumal  am  Ende  der  III.  Rippe  auf  dem  etwas  vorspringenden 
Spitzenhöcker:  unausgeiarbte  Stücke  haben  schwach  ohvengrüue, 
glasig  durchsichtige  Deckflügel,  durch  welche  man  die  weißlichen 
Tracheenstämme  in  den  Rippen  und  ein  ganzes  Netzwerk  von 
Verbindungskanälen  erkennen  kann.  Die  Afterdecke  ist  fein 
gelb  gerandet  und  glatt  pohrt,  bei  der  Spitze  und  an  den  Seiten 
weitläufig  mit  tiachen  Punkten  besetzt,  aus  denen  lange  rothgelbe 
Haare  entspringen.  Die  glänzend  glatten  Bauchringe  haben  die 
gewöhnliche    Querreihe    von    Punkten,    aus    denen    lange    gelbe 

Stett  eutomol.  Zeit.  ly04. 


827 

Haare  entspringen  und  außerdem  an  den  Seiten  einige  lange 
Haare;  die- Ventralplatte  des  Aftersegmentes  und  der  Hinterrand 
der  übrigen  Bauchsegmente  ist  selnvarzbrann.  Die  Hinterbrust 
ist  fast  immer  schwarzbraun  in  der  Mitte,  die  Seiten  dicht 
juuiktirt  und  lang  gelblich  behaart;  etwas  weitläufiger  sind  es 
auch  die  Sehenkel  und  Schienen.  Der  Mesosternalfortsatz  ist 
dreiseitig  mit  abgerundeter  Spitze,  schmal,  seine  Spitze  die  Mittel- 
hüfteu  nur  wenig  überragend.  Die  ^'orderschienen  haben  in 
beiden  Geschlechtern  neben  dem  Spitzenzahn  2  kräftige  Seiten- 
zähne, von  denen  der  basale  auch  bei  gut  erhaltenen  Stücken 
manchmal  sehr  sehwach  ist.  Die  Fühlerkeule  ist  beim  q  kaum 
länger  als  beim  i^. 

,^  Länge  19— 22«/2-  Breite  ID/a— 13;  ^  Länge  IS'/a— 23. 
Breite  11 — 13  mm.  Ecuador,  Quito  und  Riobamba,  2900  m 
(Reiss  und  Stübel),  Loja  (Gaujon),  Bafios  (R.  P.  Blaue).  Sara- 
yaeu  (^Buekley);   Columbien.   bei  Pasto. 

Es  haben  mir  von  dieser  Art  im  Ganzen  68  q  und  IG  $ 
vorgelegen,  darunter  48  ^  und  7  :^  aus  der  Rothschild'schen 
Sammlung  mit  der  Fundortangabe  Ecuador,  Baron:  wahrscheinlich 
stammen  diese  Thiere  aus  der  Nähe  von  Zamora,  zwischen  Loja 
und  Banos.  Kirsch  haben  bei  der  Besehreibung  offenbar  mehr 
Stücke  vorgelegen,  als  sich  jetzt  im  Dresdener  Museum  befinden; 
die  dortige  Tvpe  ist  19  mm  lang.  11  breit,  ein  q,  das  nach 
den  glasigen  Deckflügeln  und  dem  schwach  pigmentirten  brüchigen 
Forceps  otVenbar  noch  nicht  ganz  ausgereift  ist;  seine  Brust  ist 
schwarzbraun,  die  Ventralplatte  des  Aualsegmentes  nur  röthlich- 
braun.  Daneben  befindet  sieh  noch  ein  zweites  q  mit  dem 
Fundort  Releche  Paramo. 

32.  PI.  nigricauda  Bates.  Von  dieser  Art  liegt  mir  ein 
typisches  Pärchen  aus  der  Bates'schen  Sammlung  (jetzt  in  Museo 
Oberthür)  vor  und  einige  Stücke,  die  Baron  in  Ecuador  sammelte. 
Die  tj-pischen  (Whymperschen)  Stücke  sind  oiVenbar  durch  langes 
Liegen  in  Spiritus  entfärbt  (die  Haare  auf  der  Unterseite  sind 
ganz  verklebt),    während  die  Barcm'schen   Stücke   nach    der  vor- 

Stett.  cntoDiol.  Zeit.  1904. 


328 

ziiglich  erlmltenen  Behaarung  dev  Untei-seitc  zu  uitheilen  trocken 
getödtel  und  darum  in  der  Färbung  besser  erhalten  sind.  Von 
diesen  letzteren  ist  ein  ,^^  olivengrün,  ein  $  bräunlichgelb  mit 
schM^ach  grünlichem  Anflug  auf  Kopf  und  Afterdecke  und  oliven- 
grünen Deckflügeln);  die  Ränder  sind  oben  bräunlichgelb,  fein 
schwarzbraun  gesäumt,  unten  der  Hinterrand  der  Bauchringe,  die 
Fühler  und  Tarsen  braungelb,  die  Ventralplatte  des  Analsegmentes, 
der  Saum  der  Bauchringe  und  die  Brust  schwarzbraun.  Der 
Kopf  ist  klein,  das  Kopfschild  kurz  parallelseitig  mit  gerundeten 
Ecken,  der  Rand  in  beiden  Geschlechtern  gleich  hoch  aufgeworfen, 
die  Oberfläche  dicht  und  grob  gerunzelt  mit  eingestreuten  flachen 
Punkten,  aus  denen  kurze  gelbe  Härchen  entspringen,  matt;  die 
Stirnnaht  ist  an  den  Seiten  fein  aufgeworfen  schwarzbraun,  in 
der  Mitte  abgeflacht,  die  Stirn  sehwach  dreiseitig  eingedrückt, 
ziemlieh  dicht  und  grob  punktiit,  der  Scheitel  punktfi-ei,  beide 
schwach  glänzend.  Die  Mundtheile  sind  gebaut  wie  bei  der 
parva  bis  auf  den  Unterkieferhelm  (Fig.  23),  der  außer  der 
Borste  neben  dem  apicalen  Zahn  auch  eine  solche  innen  neben 
der  basalen  Kauleiste  besitzt.  Das  Halsschild  ist  ziemlich  hoch 
gewölbt,,  glänzend  polirt  mit  nur  ganz  spärlichen  feinen  Pünktchen 
bei  den  Vorderecken  uud  einem  Eindruck  in  der  vorderen  Hälfte 
der  Mitte,  der  auch  etwas  auf  das  Hinterhaupt  übergeht;  die 
Seiten  von  der  Basis  bis  über  die  Mitte  hinaus  sind  parallel, 
dann  stark  convergirend,  die  sehr  stumpfen  Vorderecken  und 
die  stumpfen  Hinterecken  schwach  zugerundet.  Das  Schfldchen 
ist  glatt  polirt,  punktfrei.  Die  glänzend  glatten  Deckflügel  sind 
bei  dem  typischen  ,^  auf  der  Scheibe  regelmäßig  gefurcht  und 
in  diesen  Furchen  punktirt,  die  Punkte  im  Grunde  braun;  beim 
tyi)ischen  $  und  meinen  Stücken  sind  die  Furchen  ganz  schwach, 
vorn  und  hinten  wie  an  den  Seiten  sind  die  Deckflügel  ganz 
glatt,  die  primären  Punktreihen  verschwunden,  statt  ihrer  auf 
allen  Rippen  die  hellen  Tracheenstämme  deutlieh  dm-chscheinend. 
Die  Afterdecke  ist  glänzend  glatt,  seitlich  und  bei  der  Spitze 
mit  großen    runden  Punkten,    aus  denen    lange  fuchsrothe  Haare 

Btett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


329 

eutspringen.  Die  Buiuhringc  haben  die  gewüliulielie  Querreilic 
von  Borstenpunkten,  die  an  den  Seiten  doppelt  und  dreifach 
stehen;  die  Brust  ist  seh^vacll  der  Länge  naeh  gefurcht,  nicht 
quer  eingedrüclit,  ihre  Seiten  dicht  punktirt  und  lang  abstehend 
fuchsroth  behaart,  ebenso  die  Schenkel  und  Schienen;  der  Meso- 
sternalfortsatz  ist  ziemlich  schmal,  nach  vorn  verjüngt  und  zu- 
gerundet, und  so  kurz,  daß  seine  Spitze  genau  genommen,  den 
Vorderrand  der  Mittelhüften  nach  vorn  nicht  mehr  überragt.  Die 
Vorderschienen  haben  in  beiden  Geschlechtern  2  Seitenzähne 
neben  dem  Spitzenzahn,  der  basale  Seitenzahn  jedoch  beim  r^ 
ziemlich  weit  nach  unten  gerückt,  breit  und  sehr  kurz,  bei  dem 
typischen  (^^  bei  dem  auch  die  beiden  anderen  Zähne  stumpf 
gerundet  (abgerieben)  sind,  nur  ein  stumpfer  Höcker,  bei  meinem 
besser  erhaltenen  q  scharf  zugespitzt.  Die  FUhlerkeule  ist  in 
beiden  Geschlechtern  gleich  lang. 

Die  typischen  Stücke  in  der  Oberthür'schen  Sammlung 
messen  ,^  Länge  24,  Breite  14;  $  Länge  251/2,  Breite  15  mm; 
ein  typisches  $  im  Brit.  Museum  ist  24  mm  lang;  sie  stammen 
aus  Ecuador,  Cotopaxi  12,000—13,000  Fuß  (Ed.  Whymper). 
Meine  von  Baron  in  Ecuador  ohne  genauere  Fundortangabe  ge- 
sammelten Stücke  messen  ,^  Länge  23,  Breite  13;  $  Länge 
241/2— 251/2,  Breite  14—15  mm. 

2.  Das  Halsschild  mit  einer  rothbraunen  oder  schwarzen 
M-formigen  Makel. 

33.  PI.  quadrilineata  Burmeister  —  microdera  Dej.  Hoch- 
gew ül"bt,  parallelseitig,  nach  hinten  auch  beim  $  nicht  verbreitert, 
glänzend  polirt,  hell  apfelgrün,  oben  alle  Ränder  (zuweilen  das 
ganze  Schildchen)  fein  gelb  gesäumt,  auf  den  Dcckflügeln  die 
Basis  breit  gelb  und  die  IL  und  III.  Rippe  stets  mit  einem 
breiten  Rippenstreifen,  die  IV.  und  V.  bei  gut  erhaltenen  Stücken 
mit  einem  feinen  gelben  Strich;  die  Seiten  des  Aftersegmeutes 
oben  und  unten,  der  Hinterrand  der  Bauchplatten  und  die  Spitze 
des  Mesosternalfortsatzes  sind  fein  gelb  gesäumt,  die  Schienen 
außen,    die  Tarsen    und    Fühler    sind    hell    röthlichbraun ;    das  $, 

Stett.  outomol.  Zeit.  1904.  22 


330 

resp.  was  ich  dafür  halte,  hat  eine  schwach  röthhche  M-förmige 
Makel  nahe  dem  Vorderrand  des  Halsschildes.  Der  Kopf  ist 
klein,  das  Kopfschild  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten  nach 
vorn  schwach  eonvergirend,  die  Ecken  nur  wenig  gerundet,  der 
Rand  nur  ganz  wenig  aufgebogen,  die  Oberfläche  dicht  und 
kräftig,  die  Stirn  und  der  Scheitel  weitläufiger  und  feiner  punktirt, 
der  Kopf  nur  schwach  glänzend,  die  Stirnnaht  braun  wie  der 
Rand  des  Kopfschildes;  die  Muudlheile  sind  gebaut  wie  bei  der 
parva,  jedoch  ohne  die  Borste  neben  der  apicalen  Kauleiste  des 
Unterkieferhelmes.  Das  Halsschild  ist  doppelt  so  breit  als  lang, 
die  Seiten  in  der  Mitte  etwas  erweitert,  nach  vorn  stark,  nach 
hinten  nur  ganz  wenig  eonvergirend,  die  stumpfen  Ecken  leicht 
zugerundet  und  nicht  vorgezogen,  die  Oberfläche  vorn  und  an 
den  Seiten  äußerst  fein  weitläufig  punktirt,  mit  flachem  Seiten- 
grübchen und  schwach  angedeuteter  mittlerer  Längsfurche.  Das 
Schildchen  ist  punktfrei.  Die  Deckflügel  sind  regelmäßig  aber 
ganz  seicht  gefurcht,  die  Rippen  kaum  höher  als  die  luterstitien, 
die  i)rimären  Pimktreihen  regelmäßig,  die  sehr  feinen  Punkte  im 
Grunde  braun;  die  Nahtrippe  ist  schmal,  die  l\.  und  III.  fast 
doppelt  so  breit  und  mit  breitem  gelbem  Rippenstreifen;  die  IV. 
und  V.  vereinigen  sich  wie  bei  der  chrysotina  2  —  3  mm  vor  dem 
Apicalbuokel  und  ziehen  vereint  als  dicker  Ast  zur  dritten  neben 
dem  Apicalbuckel;  während  die  IV.  und  V.  Rippe  meist  nur 
lichter  gefärbt  sind  als  die  luterstitien  oder  nur  einen  feinen 
gelben  Rippenstreifeu  tragen,  ist  dieser  Verbindungsast  mit  einem 
breiten  gelben  Streifen  geziert.  Die  Afterdecke  ist  glatt  ])olirt, 
nur  längs  dem  Rande  mit  einigen  flachen  Borstenpunkten.  Die 
Bauchringe  haben  nur  Reste  der  gewöhnlichen  Querreihe  borsten- 
tragender Punkte  an  den  Seiten,  die  Brust  und  die  Beine  sind 
dicht  punktirt  und  abstehend  graugelb  behaart.  Der  Mesosternal- 
fortsatz  ist  gerade  nach  vorn  gerichtet,  nicht  ganz  bis  zum 
Hinterrand  der  Vorderhüften  reichend.  Die  Vorderschieuen  haben 
beim  (^  einen,  beim  $  2  Seitenzähne  neben  dem  Spitzenzahn. 

^  Länge  18'/2-23,    Breite   11— 131/2^   ?  Länge  25—27, 
Breite   I41/2— 151/2  mm.     Columbien,  Col.  occid.   (Wallis). 

10  ^,  2  ?,  alle  ohne  genauere  Fundortsangabe. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


331 

34.  PI.  rufosignata  nov.  spec.     Flach  ge\völl)t,  nach  hinten 
deutUc'h  verbreitert,   schön  apfelgrUn  oder    hell    grasgrün,   lebhaft 
glänzend,  der  Kanthus,  die  Ränder  des  Schildchens  und  die  Naht 
fein    gelb    gesäumt,    zuweilen    das    ganze    Schildchen    gelb,    die 
Ränder  des  Kopfschildes  und  die  Stirnnaht  schwarzbraun,  2  Flecke 
auf  dem  Scheitel,  eine  große  M-förmige  Makel  auf  dem  Halsschild 
und  ein  Fleck  auf  der    Deckflügelbasis    neben    der   Schulter    hell 
rothbraun,  die  ganze  Unterseite  rothbrauu  bis  auf  die  Seiten  der 
Bauchriuge,    die    Ränder   der   Schenkel   und   die  Außenseite    der 
Schienen,    die    grün    sind;    die    Tarsen    sind    bräunlichgelb,    die 
Dornen  und  Klauen  braun;  beim  $  ist  zuweilen  die  ganze  Unter- 
seite mit  den  Beinen  schwarzbraun.      Das    Kopfschild    ist  etwas 
länger  als  bei  der  vorhergehenden  Art,  die  Seiten  nahezu  parallel, 
der   Vorderrand    etwas    gebogen    und    deutlich    aufgeworfen,    die 
Oberfläche  dicht  und  kräftig  gerunzelt;  die  Stirn  ist  beim  ^  fein 
und  ziemlich  spärlich,  beim  ?  dichter  und  kräftiger  punktirt,  der 
Scheitel  ganz  weitläufig  fein  punktirt,  der  Kopf  schwach  glänzend. 
Die  Mundtheile    sind    gebaut    wie    bei    der    vorhergehenden    Art, 
auch  der  Unterkieferhelm,    der    relativ   schmal  und  gestreckt  ist. 
Das  Halsschild  ist  länger  und  flacher,  als  bei  der  quadrilitieata, 
die  Seiten  schwach  gebogen,  die  stumpfen  Hinterecken  nicht  ge- 
rundet, die  rechtwinkligen  Vorderecken  ganz  schwach  vorgezogen, 
die  ganze  Oberfläche  äußerst    fein    und    zerstreut    punktirt.      Die 
Deckflügel    sind    auf   der    Scheibe    ganz    schwach    gefurcht,    die 
Furchen  vorn  und  hinten  verloschen,    die  Rippen  und  die  Inter- 
stitien    mit   feinen    braunen    Pünktchen,    die    Seiten    sind    überall 
dichter  mit  feinen  Pünktchen  und  zuweilen  mit  ganz  feinen  Quer- 
runzeln bedeckt.     Die  Afterdecke  ist  glatt  polirt,  nur  längs  dem 
Seitenrand  mit  einer  Reihe  flacher  Borstenpunkte;  die  Bauchringe 
sind    in    der    Mitte   glatt    und    kahl,    an    den  Seiten    mit   einigen 
Borsteupunkten,  die  Brust  ziemlich  dicht  punktirt    und    lang  be- 
haart, die  Schenkel  am  Hinterrand  lang   gewimpert,    alle    Haare 
graugelb.     Der  Mesosternalfortsatz  ist  ziemlich  breit  und  kräftig, 
stumpf  zugerundet,  kurz,  etwas  nach  unten  gesenkt.     Die  Vorder- 
sten, oiitomol.  Zeit.  1904.  22'* 


332 

schienen  haben  beim  ,^  einen  kräftigen  und  einen  nur  ganz 
sehwach  angedeuteten  Seitenzahn  neben  dem  Spitzenzahn,  beim 
$  2  kräftige  Seitenzähne;  die  Fühlerkeule  ist  beim  q  etwas 
länger  als  beim  2. 

^  Länge  25—28,  Breite  13'/2— l-^Va^  ?  Länge  27—30, 
Breite  I0I/2 — 1^  >^^"i-  Bolivien,  Prov.  Cochabamba  (P.  Ger- 
main);   Ecuador  (Baron),    Rio  Macas;    Columbien,  Popayan. 

2,  Callichloris  Burmeister. 
Körperform  gestreckt  oval,  ziemlieh  hoch  ge^völbt,  zuweilen 
hinten  etwas  verbreitert,  Körperfarbe  entweder  rein  schwarz- 
braun mit  braunrothen  Beinen,  oder  unten  schwarz,  oben  dunkel- 
grün mit  schwarzem  Kopf  und  schwarzer  Thoraxmakel,  stets 
glänzend  poliit.  Das  Kopfschild  ist  viereckig,  doppelt  so  breit 
als  lang,  die  Fläche  etwas  vertieft,  der  Vorderrand  höher  auf- 
geworfen als  die  Seiten;  die  Stirnnaht  ist  deutlich  ausgeprägt, 
fein  kielartig  erhaben,  die  Stirn  schwach  dreiseitig  eingedrückt. 
Die  Mundtheile  sind  ziemlich  schwach,  die  Oberlippe  wie  bei 
PI.  pinicticollis  (Fig.  19),  die  Unterlippe  vorn  ganz  flach  ge- 
bogen und  in  der  Mitte  fein  gekerbt  wie  in  Fig.  20.  Am  Ober- 
kiefer (Fig.  24)  ist  der  Spitzentheil  schmal,  der  Mahlzahn  klein 
und  von  einer  ausgedehnten  spärlich  behaarten  Pars  membranacea 
umgeben.  Am  Unterkiefer  (Fig.  24a)  ist  der  Stipes  wesentlich 
kleiner  als  Tasterschuppe  und  innere  Lade;  die  äußere  Lade 
oder  der  Helm  ist  gewöhnlich  bei  den  einzelnen  x^rten  verschieden 
gebildet.  Das  Halsschild  ist  an  der  Basis  am  breitesten;  die 
Seiten  bis  etwas  über  die  Mitte  parallel,  dann  stark  conver- 
girend,  die  sehr  stumpfen  Vorderecken  nicht  vorgezogen,  die 
Mitte  der  Basis  nach  hinten  gebogen.  Das  Schildchen  ist  klein, 
herzförmig,  am  Grunde  von  den  Wimperhaaren  des  Thorax  be- 
deckt. Deckflügel  in  der  Mitte  etwas  verbreitert,  hochgewölbt, 
auf  der  Scheibe  schwach  gefurcht,  die  primären  Punktreihen 
bald  ziemlich  regelmäßig,  bald  ganz  verloschen;  gelbe  Rippen- 
etreifen    und  eine  Spitze    am  Nahtende  fehlen    stets.     Die  After- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


333 

(k'i-kc  iM  drt'iseitig  mit  gfruiidetrr  Spitze,  glatt  j»ölirt  mit  einer 
Keilie  großer  flacher  Borstenpuiikte  an  den  Seiten  und  hei  der 
Spitze.  Die  Bauehringe  haben  die  gewöhnhche  Querreihe  borsten- 
tragender  Punkte,  die  an  dem  Seitenrand  etwas  dichter  stehen; 
die  Hinterbrust  ist  in  der  Mitte  flach  gefurcht,  nicht  quer  ein- 
gedrückt, die  Seiten  dicht  punktirt  und  lang  abstehend  behaart. 
Der  Mesosternalfortsalz  ist  nicht  nur  bei  den  einzelnen  Arten, 
sondern  auch  bei  Individuen  derselbeii  Art  etwas  variabel  in  der 
Länge,  ein  kleiner  kegelförmiger  Hocker,  dessen  Spitze  den  Vorder- 
rand der  Mittelhüften  nicht  überschreitet.  Vom  Prosternum  senkt 
sich  ein  dicker  Zapfen  hinter  den  Voi'derhüften  herab;  die 
Schenkel  sind  lang  behaart,  die  hintcien  Schienen  spärlicher,  die 
Vorderschienen  haben  beim  $  immei-,  beim  q  zuweilen  neben 
dem  Spitzenzahn  2  Seitenzähiie,  dei'en  erster  dem  Spitzenzahn 
stark  genähert  ist. 

Die  Anzahl  der  Fühlei'glieder  beträ<2;t  bei  der  Helleri  9,  bei 
den  anderen  Arten  10;  bei  der  signaticollis  ist  die  Trennung 
zwischen  dem   5.   und  6.   Glied  zuweilen   undeutlich. 

1.  C.  signaticollis  Burmeister.  Gestreckt  eUiptisch, '  nach 
hinten  nur  schwach  verbreitert,  oben  grasgrün,  der  Kopf,  auf 
dem  Halsschild  eine  große  M-förmige  Makel,  die  stets  den  Vorder- 
rand berührt  und  ein  Fleck  an  Stelle  des  Seitengrübchens,  die 
Ränder  des  Kopfes,  Halsschildes  und  Schildchens,  der  Seitenrand 
und  die  Naht  der  Deckflügel  sowie  ein  Fleck  auf  der  Spitze  der 
Afterdecke  und  die  Unterseite  schwarz,  die  Beine  und  Fühler 
rothgelb.  Kopfschild  und  Stirn  sind  dicht  und  fein  runzlig  mit 
eingestreuten  groben  Punkten,  der  Scheitel  glatt.  Das  Halsschild 
ist  glatt  polirt  mit  wenigen  feinen  Pünktchen,  das  Sehildchen 
ganz  punktfrei.  Die  Dcekflügel  auf  der  Scheibe  fein  gefurcht, 
die  Punkte  der  primären  Punktreihen  nur  hier  in  den  Furchen 
noch  vorhanden,  sonst  verloschen.  Die  Haare  auf  Afterdecke 
und  Unterseite  hell  rothgelb;  die  Vorderschienen  beim  ,^  mit 
nur  einem  Seitenzahn.  Die  Form  des  Unterkieferhelms  ergiebt 
sich  aus  Figur  24a. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


334 

Die  Vertheilung  der  schwarzen  Färbung  auf  der  Oberseite 
ist  variabel;  bei  hellen  Stücken  sind  alle  Ränder  ganz  fein  schwarz 
gesäumt,  die  Thoraxmakel  ist  klein,  die  Afterdecke  fein  schwarz 
gesäumt;  bei  dunklen  Stücken  ist  auch  die  hintere  Partie  des 
Kopfschildes,  der  größte  Theil  des  Halsschildes,  die  ganze  Naht- 
rippe und  das  ganze  Pj^gidium  schwarz. 

^  Länge  l^^j^—ll^l^.  Breite  81/2— 9 5  ?  Länge  I91/2, 
Breite  11   mm.     Columbien. 

2.  C.  Hellen  nov.  spec.  Der  vorhergehenden  Art  zunächst 
verwandt,  aber  größer,  mehr  schmutzig  olivengrün,  die  Thorax- 
makel stets  kleiner,  den  Vorderrand  des  Thorax  nicht  berührend, 
unten  auch  die  Beine  schwarz.  Gestreckt  oval,  oben  schmutzig 
olivengrün,  der  Kopf  und  eine  kleinere  Makel  auf  dem  Halsschild, 
alle  Ränder  des  Kopfschildes,  Halsschildes,  Schildchens,  der  Deck- 
flügel und  Afterdecke  ziemlich  breit  schwarz,  auf  letzterer  zu- 
weilen noch  ein  mittlerer  Längsstreifen  schwarz,  die  ganze  Unter- 
seite und  die  Beine  und  Fühler  schwarz.  Der  Kopf  ist  wie  bei 
der  vorhergehenden  Art  geformt  und  sculptirt,  der  Sth-neindruek 
meist  flacher,  von  den  Mundtheilen  ist  die  Oberlippe  kaum  noch 
in  der  Mitte  zugespitzt,  der  Unterkiefer  ist  ziemlich  dicht  behaart, 
der  Helm  stark  gedreht,  auf  dem  Rücken  tief  und  breit  gefurcht, 
die  Kaufläche  ist  gestreckt  oval,  an  den  Seiten  mit  einer  fein 
erhabenen  schwarzbraunen  schneidenden  Kante  versehen,  auf  der 
ventralen  Seite  (Fig.  25  links)  bemerkt  man  nahe  der  Basis  die 
schneidende  Kante  verbreitert  und  oben  in  eine  feine  Spitze  aus- 
gezogen, weiterhin  einen  kräftigen  Zahn  und  neben  ihm  einen 
in  zwei  Spitzen  gespaltenen  Zahn;  der  große  Spitzenzahn  hat 
auf  dem  Rücken  eine  punktirte  Grube,  aus  welcher  2  lange 
starre  Borsten  entspringen;  auf  der  dorsalen,  der  Mundhöhle  zu- 
gekehrten Seite  des  Unterkieferhelms  (Fig.  25  rechts)  bemerkt 
man  an  der  Kante  der  Kaufläche  nahe  der  Spitze  mehrere  feine 
Höckerchen,  auf  denen  gelenkig  bewegliche  Borsten  aufsitzen; 
die  dorsale  Seite  ist  dichter  behaart  als  die  ventrale.  Die  Fühler- 
geißel ist  deutlich  ßgliedrig,  das  6.  Glied  in  eine  mit  Borsten  be- 
sten, entomol.  Zeit.  1904. 


335 

setzte  Spitze  ausgezogen.  Das  Halsschild  ist  geformt  wie  bei  der 
signaticollis.  mit  Andeutung  einer  Längsfurche  und  wenigen, 
äußi-rst  feiner  Pünlitclien  nahe  dem  Vorderrand.  Das  Schildchen 
ist  punktfrei.  Die  Deckflügel  sind  auf  der  Scheibe  regelmäßig 
kräftig  gefurcht,  die  Punkte  der  primären  Punktreihen  verloschen, 
die  ganze  Oberfläche  mit  vielen  feinen  Querfältchen.  Die  After- 
decke hat  eine  deutliche  mittlere  Längsfurche,  die  Borstenpunkte 
sind  kräftig,  die  Bauchringe  in  der  Mitte  glatt  und  kahl,  an  den 
Seiten  flach  puuktirt  und  kurz  behaart,  die  Brust  und  die  Schenkel 
lang  und  sehr  dicht  behaait,  alle  Haare  fuchsroth.  Der  Meso- 
sternalfortsatz  i!^t  sehr  kurz  und  schmal;  die  Vorderschienen 
haben  nur  einen  stumpf  gerundeten  Seitenzahn  nahe  bei  dem 
Spitzenzahn. 

^  Länge  21—23,  Breite  12— 13  mm.  $  iguota.  Colum- 
bien,  Bogota  und  Caucathal;  Peru,  Callanga  und  Chanchamajo. 

Ich  habe  etwa  20  Stück  gesehen,  alle  i^;  unausgefärbte 
Stücke  haben  eine  hell  gelbbraune,  entfärbte  eine  schmutzig  roth- 
braune Färbung;  bei  einigen  scheint  die  Basis  der  Deckflügel 
gelblich  durch. 

3.  C.  Kirschi  nov.  spec.  Gestreckt  oval,  nach  hinten  kaum 
verbreitert,  hoch  gewölbt,  oben  und  unten  glänzend  schwarz- 
braun, die  Beine  und  Fühler  dunkel  braunroth.  Kopfschild  und 
Stirn  sind  dicht  runzlig  puuktirt,  matt,  die  letztere  mit  2  kräftigen 
runden  Grübchen  bei  den  Augen,  der  Scheitel  glänzend,  glatt. 
Die  Fühler  sind  lOgliedrig;  die  Oberlijipe  mit  deutlicher  mittlerer 
Spitze  und  beiderseits  daneben  ausgerandet,  die  Ecken  des  Kinns 
springen  bei  der  Basis  der  Unterlippe  stark  winklig  vor;  die 
Unterlippe  ist  in  der  Mitte  kräftig  gekerbt;  am  Oberkiefer  ist 
der  Spitzentheil  etwas  ausgezogen,  das  hintere  Ende  der  Schneide 
springt  zahnartig  vor;  am  L^nterkiefer  (Fig.  27)  ist  der  Helm 
nach  vorn  zugespitzt,  der  Spitzenzahn  ist  der  stärkste,  scharf 
zugespitzt,  die  mittlere  Kauleistc  trägt  2  spitze  Zähnchen,  die 
basale  3  kleinere  spitze  Zähnchen,  dahinter  liegt  die  ovale  röth- 
liche    Kauilächc    mit    scharfrandigen    schwarzen    Seitenrändern. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1904. 


336 

Das  Halsschild  ist  liochgewölbt,  die  Seiten  gleichmäßig'  gerundet, 
die  Ecken  stumpf  zugerundet,  die  Seitenrandfurche  geht  über  den 
ganzen  Vorderrand  und  setzt  sich  auch  auf  dem  Hinterrand  eine 
kurze  Strecke  fort^  die  mittlere  Längsfurche  ist  vorn  flach  ver- 
breitert und  grübchenartig  eingedrückt,  die  Oberfläche  vorn  und 
an  den  Seiten  äußerst  fein  zerstreut  punktirt.  Das  Schildchen 
ist  an  den  Seiten  fein  punktirt.  Die  Deckflügel  zeigen  kaum 
noch  Spuren  von  Furchen,  dagegen  lassen  sich  die  primären 
Punktreihen  noch  ziemlich  deutlich  in  ihrem  Verlauf  verfolgen, 
die  erste  ist  sogar  in  ihrem  ganzen  Verlauf  kräftig,  nahe  der 
Spitze  leicht  vertieft.  Die  Afterdecke  ist  groß,  senkrecht  ge- 
stellt, die  Borstenpunkte  kräftig;  die  Bauchringe  haben  die  gewöhn- 
liche Querreihe  von  Borstenpunkten,  Bi'ustseiten  und  Schenkel 
sind  nicht  sehr  dicht  lang  behaart,  alle  Haare  rothbraun,  M'ie 
bei  den  Dynastiden.  Die  mittleren  und  hinteren  Schienen  zeigen 
eine  deutliche  Annäherung  an  die  Form  der  Schienen  bei  den 
Phalangogonien,  doch  sind  hier  die  Hinterschienen  erheblich  länger 
als  die  Mittelschienen,  während  sie  bei  den  Phalangogonien  stets 
kürzer  sind.  Die  Vorderschienen  haben  2  kräftige  Seitenzähne  ($), 
der  vordere  dem  Spitzenzahn  stark  genähert. 

Ein  einzelnes  $,  Länge  22,  Breite  13  mm,  von  Herrn 
Dr.  Bässler  aus  Peru,  Chanchama^yo,  mitgebracht,  im  Dresdener 
Museum.     Im  Abdomen  fand  ich  64,  über  1  mm  große  Eier. 

4.  C.  Baessleri  nov.  spec.  Kleiner  als  die  vorhergehende 
Art,  flacher  gewölbt  und  nach  hinten  mehr  verbreitert,  glänzend 
schwarzbraun-,  oben  das  Kopfschild  und  die  Seitengrübchen  des 
Thorax,  unten  die  Beine  und  Fühler,  zuweilen  auch  die  Mitte 
der  Brust  und  die  Stirn  hell  rothbraun.  Das  Kopfschild  ist  kurz, 
die  Vorderecken  stark  gebogen,  der  Rand  ringsum  hoch  auf- 
geworfen, die  Stirnnaht  auch  in  der  Mitte  kielartig  erhaben,  die 
Oberfläche  dicht  runzlig  punktirt  mit  kurzen  steifen  Borsten,  die 
Stirn  etwas  feiner  punktirt,  der  Scheitel  glatt.  Das  Halsschild 
ist  wie  bei  der  Kirschi  geformt,  nur  etwas  flacher,  überall  sehr 
fein    weitläufig    punktirt,    mit    ganz    seichter    Längsfurche    vorn. 

Stett.  eDtomn],  Zßit.  H)04. 


337 

Das  Schildclicn  ii^l  glutt  mit  schwachem  Eindruck  längs  den 
Seiten.  Die  Deckflügcl  sind  auf  der  Scheibe  fein  gefurcht,  die 
Punkte  der  primären  Punktreihen  hier  kräftig,  an  den  Seiten 
etwas  llaclier.  Die  Afterdecke  ist  senkrecht  gestellt,  an  den 
Seiten  äußerst  fein  dicht  punktirt  mit  großen  flachen  Borsten- 
punklen;  die  Bauchringe  haben  die  gewöhnliche  Querreihe  von 
Borstenpunkten  und  sind  an  den  Seiten  runzlig  punktirt  und 
behaart.  Brust  und  Schenkel  sind  dicht  punktirt  und  lang  be- 
haart, alle  Haare  gelbroth,  die  Mittel-  und  Hinterschieuen  sind 
an  der  Spitze  etwas  verbreitert,  die  Vorderschienen  haben  beim 
,^  und  $  zwei  kräftige  Seitenzähne  neben  dem  Spitzenzahn,  deren 
vorderer  dem  Spitzenzahn  stark  genähert  ist.  Die  Fühler  sind 
lOgliedrig,  die  Keule  in  beiden  Geschlechtern  gleich  lang.  Der 
Mesosternalfortsatz  ist  hier  wie  bei  der  lürschi  klein  und  ziem- 
lich  schmal. 

Die  Mundtheile  sind  klein  und  schwach,  die  Oberhppe  mit 
feiner  mittlerer  Spitze,  daneben  beiderseits  ausgebuchtet;  die 
Unterlippe  ist  an  der  Basis  erheblich  schmäler  als  das  Kinn, 
vorn  in  der  Mitte  gekerbt;  die  Oberkiefer  mit  verlängertem 
schmalem  Spitzentheil  und  ziemlich  kräftigem  Mahlzahn;  der 
Unterkiefer  hat  einen  Taster,  dessen  Endglied  an  der  Basis 
bauchig  aufgetrieben  ist  und  einen  Helm  (Fig.  26)  in  Form  einer 
dreiseitigen  Pyramide,  deren  eine  Seite,  die  Kauiläche,  gerundete 
Kanten  und  bei  der  Spitze  einige  Höckerchen  hat,  auf  denen 
kurze,  gelenkig  bewegliche  Borsten  aufsitzen. 

^  Länge  I71/2,  Breite  11;  $  Länge  I81/2,  Breite  12  mm. 
Peru,  Chanchamayo.  Von  Herrn  Dr.  Bässler  'mitgebracht  und 
ihm  gewidmet.     Im   Dresdener  Museum. 

(Schluß  folgt  in  Heft  I  von   1905.) 


etott.  entomol.  Zeit.  1904. 


338 


Liste  der  iimerikaiiischeii  Aiioplogiititliideii. 

Die  mit  einem  -'  bezeichnctea  Arten  sind  in  dieser  Arbeit 
neu  beschrieben;  ihre  Typen  befinden  sich,  soweit  nicht  anders 
bemerkt,  in  meiner  Sammhmg. 

Phalangogonia  Burmeister,  Handb.  IV.   1.  1844  p.  451. 
Lacovdairei  Bates,  Biolog.  Centr.  Am.  Col.  Lam.  p.  292 

t.  XVII.  f .  3  - j).  265 

ohesa  Burm.,  Handb.  IV.  1.  p.  452 p.  266 

sperata  Sharp,  Journ.  Linn.  Soc.  Zooh  XIII.  1867  p.  134  p.  268 

stipes  Sharp,  1.  c. 
parilis  Bates,   Biolog,  Centr.  Am.   Col.  Lamell.  p.  293. 

t.  XVII.  f.  4 p.  270 

$  Championi  Bates,  1.  c.  f.  5. 

"debilidens  nov.  spec , p.  271 

Platycoelia  Burmeister,  Handb.  IV.  1.  1844  p.  452. 

marginal a  Burm.,  Handb.  IV.  1.  p.  454 p.  282 

levis  Burm.,  Handb.  IV.  2.  p.  525. 

?olivacea  Blanch.,  Cat.  Coli.  Ent.  p.  227. 
scutellafa  Guerin,  Verb.  Zool.  Botan.  Verein.   Wien.  V. 

1855  p.  585 p.  284 

nervosa  Kirsch,   Berlin.  Ent.  Z.  XIV.   1870  p.  369     .  p.  285 

'Hnflata  nov.  spec.  —  Reiche  i.  litt p.  286 

■Hiicumana  \\o\.  subspec. 

"limbata  nov.  spec , :  P-  ^^^ 

alternans  Erichs.  Wiegm.  Arch.  1847.  I.  p.  100    .     .  p.  290 

'"'Steinheili  nov.  spec p.  291 

'"'forcipalis  nov.  spec p.  293 

mlida  Burm.,  Handb.  IV.  1.  p.  453 p.  295 

'"'occidentalis  nov,  spec p.  296 

pomacea  Erichs.,  V^iegm.  Arch.  1847.  I.  p.  100    .     .  p.  297 

"brasiliensis  nov.  subspec p.  298 

'"'abdominalis  nov.  spec p.  299 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


339 


IL  2. 


'■^mesosternalis  nov.  spec 

bolwiensis  Blanch.,  Cat.  Coli.  Ent.   1850  p.  227 
favostriata  Latr.,  Voyag.  Humboldt,  Obs.  Zool.  II.  p 
t.  34  f.  1 

*var.  herbacea  m.   —  Biicquet  i.  litt. 

^cariolosa  nov.  spec 

^nigrosternalis  nov.  spec 

*var.  lacrigata  var.  nov. 

*var.  pygidialis  var.  nov.    . 
hmneralis  Bates,  Biolog.  Centr.  Am.  Col. 

t.  XVII.  f.  8 

'^puncticollis   nov.  spec 

'•'var.  hilineata  nov.  var. 

*var.  unicolor  nov.  var. 
"Tschndii  nov.  spec.  =  flavolineata  Latr 

'■^Wallisi  nov.  spec 

'"'Burmeisteri  nov.  spec. 
'■'imguiciilaris  nov.  spec. 
^ flaKOscvtellaia  nov.  spec.  . 

'■'hiiia  nov.  spec 

"confluens  nov.  spec. 

"chnjsotina  nov.  spec.    . 

'"'pidchrior  nov.  spec. 

prasina  Erichs.,  Wiegm.  Areh.   1847  I.  p 

^Gavjoni  nov.  spec 

parva  Kirsch,  Berlin.  E.  Z.  1885  p.  222 
nigricauda  Bates,  Whymper  Siipp.  App.  1891 
quadriUneata  Burm.,  Handb.  IV.  1.  p.  454  . 
■'rufosignafa  nov.  spec 


sensu 


100 


Callichloris  Burmeister,  Handb.  IV.  1.  1844  p.  455 


signaticollis  Burm.,  1.  c.  p.  456 

^^Helleri  nov.  spec 

^Kirschi  nov.  spec 

^Baessleri  nov.  spec. 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


293 


Bu 


58 


30 


300 
300 


P- 
P- 
P- 
P- 
P- 
P- 
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P- 
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302 
303 
304 
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306 
306 

306 
307 
309 
309 
309 
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318 
320 
321 
322 
323 
325 
327 
329 
331 

333 
334 
335 
336 


340 

Erklärulli»'  der  Abbildungen. 

Die  Präparate  .sind  mit  Zeiss'  Präparirmikvoscop  ange- 
fertigt; die  Vergrößerung  beträgt  bei  Objeetiv  1  —  18,  bei  0  2 
—  40,  bei  0  3  —  80;  alle  Zeichnungen  sind  durch  Photo- 
grapliie  auf  die  halbe  Größe  reduzirt.  Wo  nicht  anders  bemerkt, 
handelt  es  sich  um   Vergrößerungen  mit  0  1. 

1.  Platycoelia  hirmeralis  Bates,  Chiriqui,  $.    L.  Hinterschiene. 

2.  Phalangogonia  sperafa  Sharp,  Chiriqui,  $.    L.  Hinterschiene. 

3.  Fhülangogonia  apcrata  Sharp,  Chiriqui,  ?.  a  Oberlippe 
und  Kopfscbild  von  vorn;  b  R.  Oberkiefer  von  oben, 
c  derselbe  von  der  Kaufläche;  f  Unterlippengeriist  von  der 
Seite,  sm.  submentum,  m.  mentum,  1.  labium,  pr.  1.  processus 
labialis,  li.  ligula  oder  hypopharynx;  e  R.  Unterkiefer, 
daneben  der  Helm  allein,  von  der  Kaufläehe  gesehen. 

4.  Phalangogonia  Lacordairei  Bts.,  $.  a  R.  Unterkiefer, 
daneben  der  Helm  allein;  b  Unterlippengerüst. 

5.  Pli.  ohesa  Burm.  $.  Unterkiefer  von  vorn. 

6.  Ph.  parilis  Bts.  $.  a  Unterlippengeriist  von  der  1,  Seite; 
b  R.   Unterkiefer,  daneben  der  Helm  allein. 

7.  Ph.  debilidens  n.  sp.  $.  a  R.  Oberkiefer;  b  R.  Unter- 
kiefer, daneben  der  Helm  allein  0  2. 

8.  Platycoelia  flavolincata  Latr.  $.  Columb.  L.  Häutiger  Flügel. 

9.  PL   infala  m.  $.  L.   Deckflügel. 

10.  PI.  marginata  Burm.  t^.  Merida.  Chitingebilde  (Luftsack?) 
am  Iclzten  Abdominalstigma. 

11.  PL  marginata  Burm.  ^.  Merida.  R.  Fühler. 

12.  PL  hmneralis  Bts.  $.   Chiriqui.   R.  Fühler. 

13.  PL  humeralis  Bts.  a  Oberlippe  und  Unterlippengerüst. 
C  =  Clvpcus;  Lr  =  Labrum;  Li  =  Labium;  M  =  Mentum; 
Sm  =  Submentum.  b  Unterlippengerüst  von  der  Seite. 
c  R.  Oberkiefer  von  oben  und  von  vorn,  d  R.  Unteikiefer 
von  oben  und  von  unten. 

14.  PL  marginata  Burm.  L.  Vorderschieue  des  ,5^  u.  $.  a  R. 
Unterkiefer  von  oben. 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


341 

15.  PI.   nervosa  Kirsch,  $.   Mcsostcrnalfortsatz. 

16.  PL  Steinhcili  n.  sp.     Ober-  und  Unterlippe. 

17.  PL  forcipalis  n.  sp.  Untcrkieferhelm;  a  Mesosternallbrtsatz. 

18.  PL  mesostenialis  n.  sp.     Mesosternalfortsatz. 

19.  PL  puncficollis  n.  sj),  Oberlippe,  a  ünterbppengeriist  v. 
d.  1.  Seite;  b  R.  Oberkiefer  von  vorn,  c  R.  Unterkiefer 
von  unten  und  oben. 

20.  PL  Tsclitidii  n.  sp.  Unterlippengeriist,  a  R.  Unterkiefer- 
helm 0  2. 

21.  PL   nngnicularh  n.  sp.  L.   Vordertarsen  des  r^. 

22.  PL  parra  Kirsch.  R.  Unterkiefer,  Unterseite;  a  der  Helm 
allein  von   oben  0  2. 

23.  PL  nigricauda   Bts.    $.    R.   Unterkieferhelm    v.    oben   0  2. 

24.  CaUichloris  aignaticollis  Brm.  ,^.  Oberkiefer,  a  Unterkiefer, 
daneben  der  Helm   allein  von  der  Dorsalseite  0  2. 

25.  C.  Hellen  n.  sp.   ^.  Unterkieferhelm  von  unten  und  oben  0  2. 

26.  C.  Bässleri  n.   sp.  ^,  Unterkieferhelm  0  3. 

27.  C.  Kirschi  n.  sp.  $.  Unterkieferhelm  0  2. 


Neue  Lepidopteren  von  Engano 

von  11.  Fi'ulistorf'ei*. 


1.  Charaxes  polyxena  enganicus  nov.  subspcc. 
7  ,^  8  $  des  Charaxes  polyxena,  Repräsentanten  der 
Insel  Engano,  haben  mit  den  Formen  der  umliegenden  Inseln 
wenig  gemeinsam.  Das  $  verräth  im  Colorit  zwar  einige  Aehn- 
lichkeit  mit  repetitiis  von  Sumatra,  der  q  erinnert  aber  durch  die 
Färbung  der  Flügel-Unterseite  vielmehr  an  Charaxes  affinis  Bull, 
von  Celebes.  Der  q  hat,  verglichen  mit  Sunialranern,  schmäler 
schwarze  Saumbinden  der  Vorderilügel.  Der  schwarze  Apical- 
fleck  der  Hinterflügel  ist  gleichfalls  reduzirter,  dagegen  die  Weiß- 
punktirung    auf    den    meisten    Exemplaren   viel    deutlicher.     Die 

Stett.  entoinol.  Zeit.  190-4. 


342 

Unterseite  ist  auftalleud  hell  gefärbt  und  niemals  von  roth-  oder 
graubrauner  Grundfarbe,  sondern  von  einem  hellgelbbraunen 
Gesammtcolorit.  Auf  den  Yorderflügeln  fällt  eine  scharf  ge- 
winkelte Submarginalbinde  von  rothbrauner  Färbung  auf,  welche 
nach  außen,  namentlich  im  Analvvinkel,  grau  violett  gesäumt  ist. 
Die  Hinterflügel  tragen  eine  sehr  breite  hellgelbbraune  Marginal- 
binde,  welche  mit  großen  weißen  Flecken  bestanden  ist.  Diese 
weißen  Flecke  werden  nach  außen  von  schwarzen  Halbmonden 
begrenzt,  welche  nach  innen  hellblau  gesäumt  sind.  Durch  die 
helle  Färbung  bekommt  enganicus  unterseits  ungefähr  das  Aus- 
sehen von  antonio  der  Philippinen. 

Das  $  hat  ziemlich  lange  Schwanzspitzen.  Die  bei  Sumatra- 
und  Singapore-Exemplaren  weißliche  Längsbinde  der  Vorderflügel 
ist  bei  Engano-Stücken  hellgelb,  die  Flügelbasis  hellgelbbraun 
und  der  Marginalsaum  der  Vorderflügel  schmäler  als  bei 
Sumatra-Exemplaren.  Die  Hinterflügel  tragen  kürzere  aber  pro- 
minentere weiße  Submarginalstriche.  Die  Unterseite  ist  viel 
heller  als  bei  repetitiis  und  gleicht  viel  mehr  der  des  $  von  psaphon 
aus  Ceylon.  Sehr  auffallend  ist  auch  hier  eine  submargiuale 
braune  Binde,  welche  nach  iiuien  dunkel  strohgelb,  nach  außen 
grauviolett  begrenzt  ist.  Mit  Charaxes  fervens-^  von  Nias  ist 
nur  insofern  eine  Aehnlichkeit  vorhanden,  als  die  bei  fercens 
rothbraunen  discalen  Flügelbinden  bei  enganicns  zwar  vorhanden, 
aber  breiter  sind  und  graugelb  marmorirt  erscheinen. 

Von  baya-^  aus  Java  ist  enganicns-^  sehr  leicht  zu  trennen 
durch  das  Fehlen  der  2.  Seh  wanzspitze;  das  Colorit  ist  unter- 
seits heller,  auch  sind  die  Engano -Stücke  etwas  größer  als 
die  Javanen  und  von  rundlicherem  Flügelschnitt.  Die  schwarzen 
Längslinien  der  Unterseite  verlaufen  außerdem  viel  geradliniger 
als  bei  meinen  8  Java-$$. 

Patria:  Insel  Engano,  April- Juli. 

Bemerkenswerth  erscheint  mir  noch,  daß  die  Färbung  der 
Unterseite  bei  den  ^^  ziemhch  constant  bleibt,  wie  dies  auch 
bei  afßnis  der  Fall  ist,  während  von  repetitiis  fast  jedes  Stück 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


343 

unterseits  anders  gefärbt  aussielii  und  alle  Abstufungen  von  grau 
bis  rothbraün  vorkommen. 

2.  Cupha  erymanthis  Dohertyi  nov.  subspoc. 

C.  erymanthis  Doherty,  J.  As.  Soe.  B.    1891   p.  25.    . 

Die  Cupha  von  Engano  erscheint  so  recht  im  Kleid  der 
Satellit-Insclformen;  sie  ist  erheblich  nielanischer  gefärbt  als  die 
llaceu   von   Sumatra   und  namenllich  jene  von  Java. 

Eine  große  Reihe  von  Exemplaren,  welche  mir  vorliegen, 
fallen  durch  die  stark  verschmälerte  Medianbinde  der  Vorder- 
llügel  auf,  welche  zudem  nicht  gelblich  sondern  rothbraun  ge- 
t()nt  ist. 

Die  innere  Umgrenzung  der  bräunliehen  Region,  d.  h.  die 
schwarze,  stark  gekrümmte  Discalbinde  ist  viel  breiter  schwarz 
als  bei  Java-  und  Sumatra-Exemplaren. 

Der  gelbe  Subapicalfleck  ist  prononcirter,  ebenso  die  schwarze 
subanale  Makel. 

Die  schwarze  Medianbinde  der  Hinterflügel  verläuft  gerad- 
liniger, die  innere  Submarginalbinde  dagegen  unregelmäßiger. 
Auch  ist  diese  weiter  nach  innen  gerückt,  so  daß  die  braune 
Zone  zwischen  den  Submarginalbinden  sich  verbreitern  kann. 

Die  Unterseite  der  Flügel  ist  gleichfalls  dunkler  aber  zeich- 
nungsärmer als  bei  SumsitrSL-lotis,  aber  namentlich  die  violette 
Mittelbinde  der  Hinterflügel  wieder  viel  prominenter. 

Besonders  auffallend  ist  auch,  daß  unterseits  die  gelbe 
Mittelbinde  der  Vorderflügel    um   vieles  verschmälert  ist. 

Von  der  Javarace  von  lotis  ist  Dohertiji  leicht  zu  unter- 
scheiden durch  das  Fehlen  des  hellgelblichen  Anfluges  auf  den 
tief  dunkelbraunen   Hinterflügeln. 

Mit  disjvncta  Weymer  von  Nias,  welche  eine  fast  weiße 
Medianzone  der  Vorderflügel  zeigt,  hat  Dohertiji  nichts  ge- 
meinsam. 

Patria:  Engano,  April- Juli  32  <^,^.     Coli.  Fruhstorfer. 

Stott.  cntomol.  Zeit.  1904. 


344 

3.  Stictoploea  Diifresnei  nica  nov.  subspec. 

Dohertj^  fing  auf  Engano  6  Species  Euploeen,  die  sich  iiis- 
gesammt  auch  in  der  mir  diesen  Sommer  zugegangenen  Aus- 
beute meines  Reisenden  vorfanden.  Mein  Jäger  war  so  glückhch 
eine  ^y eitere  Art  als  neu  für  die  Insel  aufzufinden,  nämlich  eine 
Stictoploea,  welche  ich  als  nica  hier  vorstelle. 

Nica  steht  picina  Bull,  von  Sumatra  sehr  nahe  und  differirt 
von'  dieser  nur  durch  die  größeren,  blauen  Submarginalflecke  der 
Vorderflügel,  welche  ziemlich  gleich  groß  sind  und  alle  weit  von 
einander  getrennt  stehen,  während  sie  bei  jjicina  costalwärts 
dicht  zusammen  gerückt  erscheinen. 

Auf  den  Hinterflügeln  fehlen  die  weißen  Punkte  beim  ,^ 
gänzlich  und  f^ind  beim  $  nur  sehr  minutiös. 

Alle  Flügel  sind  unterseits  spärlicher  punktirt  als  bei  einer 
Reihe  von  picina  aus  Sumatra. 

Oberseite:  Verglichen  mit  Lacordairi  Moore  von  Java  sind 
die  submarginalen  Flecke  der  Vorderflügel  ohne  weiße  Kerne 
und  auf  den  Hinterflügel  fehlt  die  Punktirung   gänzlich   beim  ,^. 

Die  Hinterflügel  sind  gleichmäßiger  schwarz  und  nach  dem 
Außenrande  zu  nicht  aufgehellt. 

Auch  die  Unterseite  aller  Flügel  ist  dunkler. 

Die  weißen  Submarginalpunkte  sind  fast  verschwunden. 
Auf  den  Hinterflügel  sind  die  circumcellularen  Flecke  gleich- 
falls reduzirt  und  tief  dunkelblau,  anstatt  weiß  oder  weißlich- 
violett. 

Patria:   Engano  <^$.      Coli.  Fruhstorfer. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


345 


Neue  Pieriden 

von  demselben. 


4.  Delias  timorensis  Gardineri  nov.  subsi)ee. 

Delias  limnrensis  Butl.    P.    Z.   S.    1883   p.  368    pl.    38    Fig.  6 

A.  M.  N.  H.  August  1897  p.  158. 

Unter  der  Bezeichnung  timorensis  wird  seit  vielen  Jahren, 
namentlich  von  England  aus,  eine  Delias  A'erschickt,  welche  zwar 
mit  der  typischen  timorensis  eine  gewisse  Aehnlichkeit  hat,  aber 
davon  in  gewissen  Merkmalen  soweit  difFerirt,  daß  sie  die  älteren 
Autoren,  Felder  etc.,  zweifelsohne  als  neue  Art  beschrieben 
hätten.  Diese  bisher  verwechselte  Form  stammt  von  Timor-laut 
und  Tenimber.  Butler  hat  sie  1.  c.  von  der  Unterseite  abse- 
bildet.  Ich  mache  mir  das  Vergnügen,  die  bisher  verkannte 
Form  Gardineri  zu  nennen.  Ihre  Identifizirung  wurde  mir  nur 
möglich  durch  die  Liebenswürdigkeit  Charles  Oberthür's,  welcher 
sich  der  Mühe  unterzog,  Exemplare  von  Babber  und  Wetter,  die 
mir  neuerdiugs  zugingen,  mit  Boisduval's  Tjpe  zu  vergleichen 
und  mir  bekannt  zu  geben,  daß  die  typische  timorensis  in  seiner 
Sammlung  die  Bezeichnung  Timor  trägt,  daß  aber  mein  Babber-(^ 
damit  identisch  sei. 

Gardineri  unterscheidet  sich  von  timorensis  auf  der  Unter- 
seite durch  die  bedeutend  kleineren  weißen  Subapikalmakeln  der 
Vorderflügel;  auf  den  Hinterflügeln  verläuft  der  gelbe  Basaltheil 
scharf  geradlinig,  wird  analwärts  orangefarben  und  ist  fast  um 
die  Hälfte  schmäler  als  bei  timorensis. 

Bei  timorensis  ist  dieser  gelbe  Basaltiieil  stark  nach  außen 
gebogen  und  füllt,  namentlich  beim  $•,  die  ganze  IlinterflUgel- 
zelle  aus,  während  er  bei  Gardineri  nur  die  Hälfte  bedeckt  und 
die  andere  Hälfte  schwarz  bleibt. 

Durch  diese  Einschränkung  der  gelben  Region  verbreitert 
sieh  natürlich  der  schwarze  Flügelsaum   von  Gardineri,  die  rothe 

stell,  entomol.  Zeil.   1904.  '^3 


346 

Submarginalbinde  von  Gardin eri  ist  ober  wiederum  viel  schmäler 
als  bei  timorensis  und  weiter  nach  innen  gerückt. 

Oberseite:  Der  schwarze  Außensaum  aller  Flügel  ist  breiter, 
deutlicher  schwarz  und  namentlich  auf  den  Hinterflügeln  nach 
innen  sehr  scharf  begrenzt.  Die  weiße  Reihe  von  Subapical- 
flecken  der  Vorderflügel  erscheint  noch  zierlicher  als  auf  der 
Unterseite.  Des  weiteren  ist  Gavdineri  ausgezeichnet  dmch  eine 
dunkelblaugraue  Submarginalregion  auf  allen  Flügeln  und  bis 
zur  Flügelmitte  •  schimmert  die  schwarze  Region  der  Unterseite 
durch,  während  timorensis  eine  rein  weiße,  leicht  gelblich  ge- 
tönte Innenhälfte  der  Flügel  aufweist. 

r^-Type  von  Tenimber,  Juni-Juli  1892,  W.  Doherty  leg. 
2  (^  1  $  von  Selaru  (von  Herrn  Kuhlmann  gekauft). 

Von  timorensis  Boisd.  befinden  sich  in  meiner  Sammlung 
5  rj  4  5  von  Babber,  2  r^   1   $  von  "Wetter,  und   1  $  von  Kisser. 

5.  Delias  vishnu  Moore,  Cat.  Lep.  E.  J.  Comp.  I.  p.  83, 
PL  2  a,  fig.  5  (1857), 
deren  Fundort  Java  ich  schon  wiederholt  angezweifelt  habe,  ist 
wahrscheinlich  nur  ein  Synonym  von  timorensis  Boisd.  und 
diflerirt  von  meinem  Exemplar  eigentlicli  nur  durch  den  blau- 
grauen Basaltheil  der  Voiderflügel-Unterseite,  was  natürlich  auch 
ein  Fehler  des  Colorits  sein  kann. 

Alle  meine  timoremis-^!^  und  $$  zeigen  auch  den  weißen 
Punkt  im  Apex  der  Vorderflügelzelle  und  spricht  dies  wieder 
dafür,  wie  wichtig  bei  Inselracen  so  anscheinend  unbedeutende 
Merkmale  sein  können,  denn  auf  meinen  .5  Gardineri-  Exemplaren 
fehlt  jede  Spur  dieses  Punktes.  Butler  sagt  übrigens  schon  1897 
p.  1.58,  daß  sich  ein  großer  ,^  und  ein  V  mit  dem  Fundort 
Timor  in  der  Hewitson-Collection  befindet. 

Somit  dürfte  wohl  die  timorensis-Fvage  ziemlich  gelöst 
sein,  wenn  Mir  sagen: 

timorensis    timorensis    Boisd.    (=    Vieris    rishnu   Moore), 
Timoi-,  Wetter,   Babber,   Kisser. 

timorensis  Gcirdineri  Frühst.,  Timor-laut,  Tenimber,  Selaru. 

Kti'tt.  OJitomol.  Zeit.   1904. 


347 

6.  Nepheronia  valeria  kangeana  nov.  puhspoc. 

Neph.  valeria  Snelleo,  Tijd.  v.  Ent.  1902  p.  85. 

JV.  valeria,  nov.  subspec.  Frühst.,   B.  E.  Z.  1903  p.  100. 

Wie  vorauszusehen,  hat  sich  valeria  Cramer  auf  der  nörd- 
lich von  Bah  gelegenen  Insel  Kangean  zu  einer  Lokalrace  um- 
gebildet, welche  sich  der  typischen  Ost- Java- «^a/erm  nähert. 
Kangeana  ist  aber  größer  als  valeria,  hat  länglichere  Flügel,  ist 
heller  blauweiß  gefärbt.  Vor  dem  Apex  der  Vorderflügel  stehen 
zwei  weiße  Fleckchen,  welche  auf  Ost-Java-Exemplaren  fehlen  und 
die  circumcellularen  weißgrünen  Flecke  sind  schmäler  und  länger. 

Die  Adern  der  Hinterilügel  sind  tiefer  nach  der  Zelle  zu 
noch  breit  schwarz  bezogen. 

Die  Unterseite  aller  Flügel  ist  marginahvärts  viel  dunkler 
und  ausgedehnter  schwarz  bestäubt. 

Das  5  ist  viel  heller  als  Java-?,  alle  weißen  Makeln, 
namentlich  die  Striche  in  der  Vorderflügelzelle  viel  breiter  und 
reiner  weiß. 

7.  Saletara  panda  engania  nov.  subspec. 

Die  Enganoform  der  panda  Godt.  läßt  sich  von  panda 
Schoenbergi  Semper  leicht  abtrennen  durch  die  bedeutendere 
Größe,  die  heller  gelben  Vorderflügel  und  die  dunkler  gelbe  Unter- 
seite aller  Flügel. 

Der  schwarze  Marginalsaum  der  Vorderflügel  von  engania 
ist  viel  schmäler  aber  intensiver  schwarz  und  nach  innen  ganz- 
randiger.  Der  Costalsaum  der  Vorderflügel  ist  auf  beiden  Seiten 
breiter  schwarz,  was  namentlich  unterseits  auffällt. 

$  mir  nicht  zugegangen.  Es  wird  viel  erheblicher  als  der 
,^  von  Schoenbergi  differiren.  Von  panda  aus  Java  und  Distanli 
von  Sumatra  weicht  engania  ab  durch  die  dunkel  citronengelbe 
Grundfärbung,  die  engania  mit  anrantiaca  Stdgr.  von  den  Sula- 
Inseln  und  chryaea  Frühst,  von   den  Nicobaren   gemeinsam    hat. 

Palriu:  Insel  Engano,  Flugzeit  April-Juli. 

stell,  entomol.  Zeit.  1904.  23* 


348 

8.    Saletara  panda  chrysea  nov.  subspec. 

Kommt  oberseits  sehr  nahe  engania,  nur  ist  der  Costal- 
saum  noch  breiter  schwarz  und  die  HinterflUgel  sind  orungegelb. 
Auch  die  Unterseite  aller  Flügel  ist  orangefarben  und  zwar 
gleichmäßig,  während  sie  bei  der  oberseits  gleich  dunklen  aiiran- 
tiaca  Stdgr.  apicalwärts  heller  wird. 

Patria:  Great  Nicobar.  1  q  aus  der  Sammlung  de  Nice- 
villes  in  Calcutta. 


Neue  Euthaliiden 

von  demselben. 


9.  Eutlialia  lubentina  mariae  nov.  subspec. 
Enthalia  hihentina  Martin  und  de  Niceville,  Sumatra,  p.  426,  1895. 

3  !^(^  der  Sumatra-/wbe??^f/m-Race  halten  die  Mitte  zM'ischen 
cnlminicola  Frühst,  von  Java  und  Whiteheadi  Frühst.  Ciilmini- 
cola  ist  die  hellste,  Whiteheadi  die  dunkelste  BV)rm  der  drei  Racen. 

Mariae,  M'ie  ich  die  sumafranische  nenne,  hat  oberseits 
kleinere  weiße  Punkte  und  rothe  Flecke  auf  allen  Flügeln  als 
cnlminicola,  aber  deutlichere  als  Whiteheadi. 

Unterseits  nähert  sich  mariae  vielmehr  Whiteheadi  durch 
die  verblaßten  weißen  Wischflecke  zwischen  M  2  und  M  3  vor 
dem  Analwinkel  der  Vordertlügel  und  auch  durch  die  obsolet 
werdende   Hintertlügel-Fleckung. 

Von  cnlminicola  ist  mariae  leicht  zu  untei'scheiden  durch 
das  Fehlen  des  rothen  Saumes  am  Innenrand  der  Hinterflügel. 
Diesen  Saum  hat  cidminicola  recht  prominent  und  zwar  gemein- 
sam mit  hihentina  von  Sikkim,  so  daß  sich  dadurch  die  Java- 
race  wieder  stark  der  continentalen  nähert.  Analoge  Fälle  finden 
wir  bei  genauem  Studium  der  Tagfalter  sehr  häufig.  So  hat 
Java  mit  Indien  den  weißlleckigen  aristolochiae.  das  rothbraune  $ 
der  Elymnias   undularis  gemeinsam,    während   auf    Sumatra   und 

Stett.  enfomol.  Zeit.  1904 


349 

Borneo  nur  clor  selnAarznügflige  antiplixs  und  die  dunkt-l  hv- 
Moibte  Elymnias  tiigrescens  vorkommen. 

Helcyra  hemina  findet  sieh  in  Indien  und  -lava,  ist  von 
Sumatra   bisher  nocli  nicht  bekannt. 

Selbst  unter  den  Säugethieren  lassen  sich  ähnliche  Tluit- 
sachen  constatiren.  So  ist  Java  vom  wilden  Hund  bewohnt,  der 
sieh  auch  in  Indien  findet,  während  er  in  Sumatra  fehlt,  worauf 
mich  Herr  Dr.  Martin  aufmerksam  machte. 

Patiia  von  mariae:  Sumatra,  Sinabong  1  q;  2  ,j,j^  vom 
Singalang,  Padangsehe  Rooenlanden.  Martin  besitzt  sie  von  Deli, 
wo  er  in  13  Jahren  nur  \  ^  \  $  gesammelt  hat,  was  am  besten 
für  die  Seltenheit  der  Art  spiicht. 

Die  Benennung  ist  erfolgt  zu  Ehren  der  Frau  Hofrath 
Maria  Martin. 

10.  Euthalia  lubentina  chersonesia  nov.  subspec. 

Ein  $  aus  Perak,  das  mir  neuerdings  zuging,  gehört  in  die 
lnbentina-G:\'i\\i\)e.  Es  hat  die  größte  Aehnlichkeit  mit  adeona 
Grose  Smith  von  Borneo  und  ct\A  as  mit  luhentina  culmiui- 
cola  Frühst,  von  Java. 

Ich  vergleiche  das  $  hier  jedoch  mit  lubentina  Cr.  von 
Sikkim,   weil  diese  Art  am  leichtesten  zugänglich  ist. 

Chersonesia-^  differirt  von  lubentina-^  auf  der  Oberseite: 

Den  Vorderflügeln  fehlen  die  rothen  cellularen  Längsflecke. 

Es  sind  4  statt  3  weiße  Subiipicalpunkte  vorhanden. 

Zwischen  M  3  und  SM  lagert  nui-  eine  große  Makel,  welche 
viel  größer  ist. 

Die  Hinterflügel  sind  heller  grün,  nn't  einem  jirächtigen 
Goldhauch  übergössen.  Die  schwarzen  Submarginalflecke  sind 
reduzirter,  die  rothen   Discalflcckc  größer. 

Unterseite:  Die  weißen  Flecke  am  Zellende  der  Vorder- 
llügel  sind  kürzer.  Der  rothe  Analsaum  luid  der  anale  rothe 
Fleck  der  Hinterllügcl  fehlen. 

Fühlerkeule  unten  hellrothbraun. 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


350 

Distants  f.  4,  t.  14  der  Rhopal.  Mala}'.,  die  Distant  auf 
p.  128  nur  unter  allem  Vorbehalt  als  von  der  Malay.  Halbinsel 
kommend  bezeichnet,  ist  sehr  wahrscheinlich  nicht  von  da, 
sondern  von  Nord-Indien;  denn  sie  trägt  auf  der  Hintertlügel- 
Unterseite  einen  deutlichen  rotheu  Analsaum,  welcher  3  lithen- 
tina-,^!^  aus  Sumatra  fehlt  und  auch  dem  eben  beschriebenen 
Perak-?.  Da  Distants  Figur  ganz  genau  mit  luhentina  von 
Sikkim  übereinstimmt,  darf  deren  Herkunft  umsomehr  bezweifelt 
werden. 

Patria:  Perak,  1   $  Coli.  Fruhstorfer. 

Chersofiesia  ist  wieder  ein  Beweis  der  Zugehörigkeit  der 
Malay.  Halbinsel  zur  Fauna  der  großen  Sunda-Inseln,  die  sich 
schon  erhebhch  von  jener  Continental-Indiens  difFerenzirt  hat. 

11.  Euthalia  lubentina  indica  nom.  nov. 
für   Euthalia   luhentina    Auctorum,    nee   Cram. 

In  Tonkin  gelang  es  mir,  ein  $  von  Euth.  luhentina  zu 
fangen,  das  sich  erheblich  von  solchen  aus  Sikkim  unterscheidet. 
Im  Begriü"  dasselbe  zu  beschreiben,  finde  ich  zu  meiner  nicht 
geringen  üeberraschung,  daß  wir  es  hier  durchaus  nicht  mit 
einer  neuen  Form  zu  thun  haben,  sondern  mit  der  typischen 
luhentina,  wie  sie  Gramer  II.  t.  155  f.  C.  D.  abbildet  und  als 
deren  Heimath  er  p.  92  China  angiebt. 

Vergleichen  wir  Cramers  Figur  und  das  Tonkin-$  mit 
Moores  Abbildung  in  Lep.  Indica  vol.  III.  t.  233,  so  finden  wir, 
daß  die  Cramersche  luhentina  vier  weiße  subapicale  Flecke  der 
Vorderflügel  anstatt  3  trägt  und  daß  die  vor  dem  Apex  der 
Vorderflügelzelle  befindlichen  drei  weißen  Makeln  getrennt  stehen, 
also  nicht  wie  bei  indischen  Stücken  zusammengeflossen  sind. 

Mein  Tonkin-$  ist  außerdem  auf  den  Hiiiternügehi  noch 
reicher  roth  als  die  bisher  verkannte  indische  Race.  Dieses 
reichere  Colorit  ist  aber  mögliclierweise  durch  Saisondimorphismus 
bedingt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


351 

Patria  von  indica:  Sikkim,  S.-Indien,  Ceylon  (Coli.  Fruh- 
slorfer).  Assam,  Birma,  Siam  (Moore).  Ob  die  Birma-  und 
Siainrace  noch  zu  indica  gehören,  ist  fraglich. 

12.  Euthalia  lubentina  adeonides  nov.  subspec. 
Die    von    mir    B.    E.    Z.    1899    p.    143/144    beschriebene 
adotiea-Yorm  nenne  ich  adeonides. 

Patria:   Süd-Borneo,   1  $  Coli.  Fruhstorfer. 

13.  Euthalia  adonia  sumatrana  nov.  subspec. 

Efith.  adonia  Martin  und  de  Niceville,  p.  426.   1895. 

Sumatra-(^,^  tragen  auf  den  Vorderllügeln  kleinere  weiße 
Punkte  als  Java-Exemplare  und  die  Weißflecke  vor  dem  Anal- 
winkel der  YordernUgel  sind  analog  wie  bei  lubentina  mariae 
verwischt. 

Von  adonia  melanana  ist  sumatrana  scliou  durch  die 
dunklere  Flügelunterseite  zu  separiren. 

1  S->  Montes  Battak,  Coli.  Fruhstorfer. 

Die  verwandten  Formen  dürften  sich  wie  folgt  auftheik'n 
lassen : 

lubentina  lubentina  Cram.     China,  Tonkin. 

lubentina  indica  Frühst.     Continent.  Indien,  Ceylon. 

lubentina  chersonesia  Frühst.     Malay.  Halbinsel. 

lubentina  Wliiteheadi  Grose  Smith.  Kina-Balu,  Gebirgsfoiin. 

lubentina  mariae  Frühst.     Sumatra. 

lubentina  culminicola  Frühst.     Java. 

lubentina  philippensis  Frühst.     Phiüppiuen. 

adeona  Grose  Smith.    Nord-Borneo.    Form  des  Tieflandes. 

adeona  adeonides  Frühst.     Süd-Borneo. 

Adeona  führe  ich  hier  nur  unter  allem  Vorbehalt  als 
Species  auf. 

In  Borneo  koumien  anscheinend  2  lubentina-Ruccn  vor, 
davon  bewohnt  Wliiteheadi  das  Hochgebirge  des  Kina-Balu  und 
eine  zweite  Form  adeona  Grose  Smith  scheint  sich  nur  im 
Tiefland  aufzuhalten.    Weil   wir  aber  von  adeona  und  adeonides 

Slctt.  entomol.  Zeit.  1004. 


352 

noch  keinen  ^  kennen,  so  behandle  ich    adeona   einstweilen   als 
eine  besondere  Art. 

adonia  adonia  Crani.     Java. 
adonia  malaccana  Friihst.     Malay.  Halbinsel. 
adonia  snmatrana  Frühst.  Sumatra. 
adonia  montana  Frühst.     Kina-Balu. 
adonia  sapitana  Frühst.     Lombok. 
adonia  princesa  Frühst.  Palawan. 
djata  Distant.     Nord-Borneo. 
djata  hidonia  Stdgr.     Palawan. 

Wie  aus  der  Aufzählung  hervorgeht,  steht  Borneo  mit 
seinem  Formenreichthum  obenan.  Neben  den  2  hihentina -Ver- 
zweigungen finden  wir  noch  eine  adonia-Rnce  und  dann  noch 
djata  Distant,  die  vielleicht  über  die  Sulu  -  Inseln  von  den 
Philippinen  eingewandert  ist. 

Bisher  verkannte  Euthalia  des  malayischen  Gebiets. 

De  Niceville  beschrieb  J.  A.  S.  B.  1894  p.  9  t.  3  f.  3 
ein  $  einer  Evthalia,  das  er  nach  dem  javanischen  Jäger  Saki 
des  Herrn  Hofrath  Martin  Sahii  nannte. 

Neuerdings  nun  verschaffte  mir  mein  Landsmann  Grubauer 
aus  Passau  2  Enfhalia-,^Q  aus  Sumatra  und  Perak,  welche  sich 
als  Lokalformen  der  hochseltenen  mahadeva  Moore  aus  Java 
herausstellten.  Ein  genauer  Vergleich  der  de  Niceviile's  Ab- 
bildung von  Sakii  bestätigte  meine  Vermuthung,  daß  Sakii-^  eine 
Lokalrace  von  mahadeva  sei.  Die  ntahadeva-Form  von  Perak 
ist  durch  Distants  Abbildung  t.  43  f.  6,  Rhop.  Malay.  unter 
dem  Namen  zichri  wohlbekannt.  Daß  aber  Distants  z-ichri  und 
Butlers  z-ichri  nicht  identisch  seien,  hat  Herr  de  Niceville  bereits 
zweimal  erwähnt. 

Mit  nachfolgender  Tabelle  hoffe  ich  zur  Klärung  der  Sakii- 
zichri-Fr&ge  beizutragen : 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


353 

mahadeva  mahadeva  Moore. 

1  <^,  West-Java,  3  ^S  6  ??'  Ost-Java.  Coli.  Fruhstoifer. 
Sehr  selten  in  Java.  Moore  kannte  das  Vaterland  nicht. 

mahadeva  Sakii  de  Niceville  $. 

(^Z'ichri  de  Niceville  (nee  Distant  nee  Butler)  ist  der  ,^ 
hierzu).  Der  bisher  verkannte  ,^  von  Sakii  de  Niceville 
differirt  von  Dlstants  Figur  6  seiner  z-ichri-zichrina  Frühst, 
durch  eine  prononcirte  Reihe  von  breiten  schwarzen,  sub- 
niarginalen,  dreieckigen  Flecken.  Diese  Flecke  werden 
durch  eine  ziemlich  breite  weißblaue  Region  vom  schwarz- 
braunen Basaltheil  der  Hinterflügel  getrennt,  während  sie 
bei  z-ichrina  fast  damit  zusammenfließen.  Die  bei  z-ichrina 
reinblaue  Saiimbinde  der  Hinterflügel  ist  bei  Sakii  in  der 
oberen  Hälfte  weiß  gekernt. 

Sumatra,  Montes  Battak,  1    ,^,  Coli.  Frühst. 

mahadeva  zichri  Butler. 

(nee  Distant,   nee  de  Niceville.) 
Borneo. 

mahadeva  zichrina  nom.  nov. 

für  zichri    Distant,    nee   Butler  von    der   Malav.    Halbinsel. 
1  ,^,  Perak,  Coli.  Frühst.,   1  ,^  von  Leever  Tenasserim 
in    Godmans    Sammlung,    1    ,^    von    Karen    Hill    in    Elwes 
Sammlung,  teste  Moore,  Lep.  Indica  Vol.  III.  p.    127. 

mahadeva  rhamases  Stdgr. 

5  rS'S  4  ?$.   Palawan,  Coli.  Frühst. 
Nahe  verwandt  scheint  zu  sein: 

Binghami  de  Niceville. 
Dagegen  gehört 
sericea  Frühst,   von  Nias,   welche  im  ,^  eine  gewisse  Achn- 
lirhktit  mit  Sakii-^  hat,   nicht  in  die  /»rt/K«/rrrt-Gruppe,  wie 
ich  B.   E.  Z.   1899  p.   139  annahm. 

An    dieser    Stelle    bitte  ich   jedoch    die  weiteren    Literatur- 
citate  für  alle  hier  aufgeführten  ma/m(/efa-Formeu  nachzulesen. 


Stctt.  ontomol.  Zeit.  1904. 


3M 


Neue  und  bemerkenswerthe  Flatiden 
des  Stettiner  Museums 

von  Ktliuiind  Seliniiilt,  Stettin. 


1.  Flata  ferruginea  n.  sp. 

2  $$. 

Von  der  Gestalt  und  Größe  der  Fl.  foccosa  Gucr.  Sie 
unterscheidet  sich  von  der  genannten  Art  durch  den  Bau  des 
Pronotums  und  durch  die  Farbe  der  DeckflUgel.  Kopfbildung 
M'ie  bei  Floccosa  mit  rothbrauner  Färbung  in  der  oberen  Stirn- 
flächenhälfte. Die  untere  Hälfte  der  Stirnfläche  und  der  Clypeus 
sind  gelbgrün  gefärbt,  Fühler  und  Augen  schwarz,  Pronotum 
gewölbt,  in  der  Mitte  nicht  gekielt,  vorn  abgerundet  und  ein- 
gedrückt, zu  den  Seiten  scharf  gekielt,  stark  abfallend  und  in 
der  Höhe  der  Augen  eingedrückt  mit  gelblicher  Färbung  in  den 
Gruben.  Schildchen  mit  drei  Längskielen.  Der  Mittelkiel  und 
die  Seitenkiele  am  gewölbten  Vorderrand  verloschen.  Das  Pro- 
notum, die  Seiten  des  Schildchens,  die  üeckschuppen  und  die 
Deckflügel  orangerothbraun,  der  Vorderrand  des  Schildchens  und 
die  Schildchenspitze  heller.  Clavusinnennerv  gelblich.  Flügel 
milchweiß  mit  gelben  Nerven.  Deckflügel  und  Flügel,  Ober-  und 
Unterseite  und  der  Hinterleib  mit  weißem  Sekret  belegt.  Hinter- 
leib und  Beine  gelblich.  Die  Schienen  der  vier  vorderen  Beine, 
die  Tarsen  der  drei  Beinpaare  und  die  Spitzen  der  Dornen  der 
Hinterschienen  schwarz. 

Das  nicht  gekielte  Pronotum  und  die  orangerothbraun  ge- 
färbten Deckflügel,  sowie  das  Fehlen  von  Binden  auf  letzteren 
kennzeichnen  diese  Art  und  lassen  sie  sofort  gut  von  Fl.  foc- 
cosa Guer.  unterscheiden. 

Länge  $?  25—27  mm. 

Nord-Borneo  (Waterstradt). 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


355 

var.  aeruginosa  m. 

■       1  ?.    ■ 

Die  Deckflügel,  die  Deckschuppen,  das  Schildclieu,  das 
Pronotuni  und  die  Stirn  sind  dunkel  orangevothbraun,  der  Clypeus 
orangevothbi-aun.  Hinterleib,  Beine  und  die  Schienen  des  dritten 
Beinpaares  spangrün.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  an  der  Basis 
grünlichen  Nerven. 

Länge  $  24  mm. 

Nord-Borneo  (Waterstradt). 

2.  Bythopsyrna  Rabbowi  n.  sp. 

1  $. 

Diese  Art  gehört  in  die  zweite  Abtheilung  der  Circnlata- 
Gruppe,  zu  den  Arten  Dohrni  und  Uclei  (Stett.  entomol.  Zeit. 
1904  I.  S.  186,  187).  Abgesehen  von  der  Größe  zeigt  sie  große 
Verwandtschaft  mit  Dohrni,  unterscheidet  sich  jedoch  sofort  von 
der  letztgenannten  durch  die  andere  Form  der  Deckflügel.  Stirn 
in  der  Mitte  leicht  gekielt,  mit  drei  dunkelbraunen  Flecken  vor 
dem  obeien  Scheitelrande,  einem  oben  abgekürzten  vor  dem 
CIvpeus  sich  erweiternden,  schwarzen  Längsstreif,  breit-schwarz 
gesäumten  an  den  Seiten  wenig  ausgebuchteten,  geschärften  Seiten- 
rändern und  stark  abgeflachtem  vor  den  Seitenrändern  leicht  ein- 
gedrückten Mitteldrittel.  Der  Clypeus  ist  wie  bei  Dohrni  schwarz 
mit  zwei  gelblichweißen  Flecken  am  Vorderrande 5  hierin  unter- 
scheidet sie  sich  von  Udei,  bei  der  nur  die  Seiten  schwarz  ge- 
färbt sind.  Augen  braun,  Fühler  schwarz.  Pronotuni  gestaltet 
und  gefärbt  wie  bei  der  letztgenannten  Art.  Der  Pronotums- 
mittelkiel  ist  vorn  abgekürzt  und  undeutlich,  während  er  am 
Pronotumshinterrand  deutlicher  hervortritt.  Bei  Dohrni  ist  der 
Mltlelkiel  durchlaufend  und  scliwach,  bei  Udci  hinten  abgekürzt 
und  vorn  kammartig  erhoben.  Sehildchen  gewölbt  mit  drei 
Längskielen,  welche  mit  Ausnahme  des  Mittelkiels  am  Vorder- 
rande verwaschen  sind.  Die  schwarzen  Flecke  der  Scheibe  am 
Vorderrande    sind  mit  denen  vor  der  Schildchenspitze  durch  ein 

stett.  cntomoI.  Zeit.  1904. 


356 

braunes  Bund  verbunden,  die  Flocke  zu  den  Seiten  in  einander 
verschmolzen.  Deckschuppen  schwarz.  Deckflügel  mit  breiten 
dunkelbraunen  Binden,  vine  bei  Dohrni  orangegelb  und  stark  ab- 
gerundeter Apicalecke.  Flügel  stark  fleischfarbig  mit  ebenso  ge- 
färbten Nerven  und  weißer  Bestäubung.  Hinterleib  cremegelb  mit 
brauner  Zeichnung  zu  den  Seiten-  und  auf  den  Bauchsegmenten. 
Die  vier  Vorderbeine  und  die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinter- 
schienen schwarz,  das  letzte  Beinpaar  gelblichweiß  mit  rauch- 
brauner Färbung  an  den  Schenkeln  und  Tarsen. 

Scheidenpolster  und  Anallappen  orange  mit  flockigem  Sekret 
stark  belegt. 

Länge  $  23  mm. 

Java  (Fruhstorfer). 

Diese  Art  widme  ich  dem  Herrn  Stadtrath  Dr.  Rabbow, 
Stettin. 

3.  Doria  Haenschi  n.  sp. 

1  c^,  3  $?. 

In  Gestalt  und  Größe  zeigt  diese  Art  große  Aehnlichkeit 
mit  D.  conspersa  Walk.,  doch  ist  sie  im  Ganzen  etwas  schlanker. 
Stirn  flach,  fast  viereckig,  mit  einem  deutlichen  abgekürzten  Mittel- 
kiele und  ganz  schwachen  Seitenkielen.  Der  Mittelkiel  tritt  etwas 
mehi-  vor  wie  bei  Conspersa,  während  die  übrigen  Merkmale 
übereinstimmen.  Clypeus  und  der  ganze  Kopf  tief  schwarz 
mit  Ausnahme  eines  Flecks  auf  der  Stirnfläche,  welcher  rost- 
braune Färbung  zeigt.  Augen  braun.  Fühler  und  Fühlerboi'stc 
schwarz.  Pronotum  und  Schildchen  tief  schwarz  und  bei  nicht 
ganz  ausgefärbten  Stücken  braun;  ebenso  gefärbt  sind  die  Deck- 
schuppen. Nervatur  der  Deckflügel  wie  bei  Conspersa,  die  Basal- 
hälfte  tief  schwarz,  die  Apicalhälfte  pechbraun  bei  ausgefäi'bfen 
Exemplaren,  bei  nicht  ausgefärbten  stimmt  die  Beschreibung  von 
Conspersa.  Auf  den  Flügeldecken  liegt  hinter  der  Mitte  ein 
großer  milchweißer  Fleck  mit  weißen  Nerven.  Der  Costalrand 
vom  ersten  Drittel  bis  zur  Spitze    der  Costalzelle,  der  Innenrand 

Stett    entomol.  Zeit.  1904. 


357 

des  Clavus  von  der  Schildchen-  bis  zur  Clavusspitze  und  ein 
kleiner  Fleck  an  der  Clavusspitze  im  Corium  liegend  gelblich- 
weiß. Viele  Körnchen  im  Clavus  und  die  Clavusnerven  schwarz. 
Flüo-el  milchweiß  mit  weißen  Nerven.  Hinterleib  gelb  bis  orange- 
<Tclb.  Beine,  Schienen  und  Tarsen  schwarz,  Endklauen  gelb  mit 
braunen  Krallen.  Hinterschienen  mit  zwei  Dornen.  Pronotum 
mit  einem  durchlaufenden  Mittelkiel.  Schildchen  mit  drei  Längs- 
kielen, die  Seitenkiele  nach  vorn  convergirend  und  mit  dem 
Mittelkiel  am  Schildchenvorderrande  verbunden.  Die  Costalzelle 
doppelt  so  breit  wie  die  Costalmcmbran,  beide  von  einfachen 
Nerven  durchzogen. 

Diese  Art  ist  auf  den  ersten  Blick  von  den  übrigen  durch 
den  großen,  milchweißen  Fleck  auf  den  Decktlügehi  zu  unter- 
scheiden. 

Länge  .^  20  min,   $  22  mm. 

Ecuador:  Balsapamba  750  m  (R.  Haensch). 

Ich  benenne  diese  Art  nach  dem  Sammler  und  F(»rscher 
Herrn  R.   Haensch,  Berlin. 

4.  Doria  ecuadoriana  n.  sp. 

1  ?. 

Mit  Ausnahme  des  kleinen  Fleckes  an  der  Clavusspitze  sind 
bei  dieser  Art  die  Deckflügel  in  der  Basalhälfte  tief  schwarz 
und  in  der  Apicalhälfte  pechbraun  ohne  Fleck  oder  Makel. 
Das  übrige  Thier  ist  tief  schwarz  mit  Ausnahme  der  Flügel, 
des  Hinterleibes  und  des  dunkelrostbrauuen  Flecks  auf  der 
Stirnfläche.  Die  (iuernerven  sind  wie  bei  der  vorhergehen- 
den Art  breit  schwarz  gesäumt,  es  erscheinen  daher  einige  Zellen 
in  der  Mitte  heller.  Clavuscoriumnaht  weiß.  Costalrand  und 
Clavusrand  schwarzbraun.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  Nerven. 
Hinterleib  und  Beine  wie  bei  Haenschi  gefärbt. 

Länge  $  20  mm. 

Ecuador:   Archidona  G40  m  (H.  Haensch). 

Stctt.  cntomol.  Zeit.  1904. 


358 

5.  Flatoptera  virescens  n.  sp. 

1  ?. 

Diese  Art  ähnelt  sehr  der  Fl.  dcpressa  Melichar  mit  Aus- 
nahme der  Stirn,  die  fast  mit  der  von  Fl.  albicnsta  Guer.  überein- 
stimmt. Sie  imterscheidet  sich  von  der  erstgenannten  Art  durch  die 
Größe  und  Färbung  auf  den  ersten  Blick,  wie  auch  von  Albicosta. 
Kopf,  Pronotum,  Schildchen,  Dcekschuppen  und  Deckflügel  grün 
mit  gelblichem  Ton.  Der  die  Stirn  durchlaufende  Mittelkiel 
übersehreitet  die  Mitte  *der  Stirnlläche  und  erlischt  ungefähr  in 
derselben  Entfernung  vor  dem  Clypeus,  wie  es  bei  Albicosta  der 
Fall  ist.  Augen  schwaiz.  Pronotum  oben  flach  mit  scharfen 
Seitenkielen,  vorgezogen,  vorn  abgerundet  und  in  der  Mitte  mit 
einem  nicht  überall  deutlichem  Kiel  versehen.  Hinter  dem  Vorder- 
rande befindet  sich  ein  Quereindruck,  und  hier  tritt  der  Kiel 
stark  hervor,  in  der  Mitte  des  Pronotums  verwaschen  und  am 
Hinterrande  wieder  sichtbar.  Schildchen  mit  einem  Mittelkiel 
und  zwei,  am  Vorderrande  verwaschenen,  nach  hinten  zu  deut- 
lichen Seitenkielen.  Die  Deckllügel  sind  doppelt  so  lang  wie 
einzeln  breit,  von  grünen  Längs-  und  Quernerven  durchzogen. 
Zahlreiche  grüne  Körnchen  befinden  sich  im  Clavus  und  an  der 
Basis  der  Costalmembran,  einzelne  dagegen  zerstreut  auf  der 
ganzen  Fläche  des  Coriimis.  Hinterflügel  milchweiß  mit  gelben 
Nerven.  Hinterleib  und  Beine  grünlichgelb,  die  Schienen  der 
Vorderbeine,  die  Tarsen  der  vier  vorderen  Beine  und  die  Spitzen 
der  Dornen  und  der  Tarsen  der  Hinterbeine  schwarz. 

Länge  $  15  mm. 

Nord-Borneo  (Waterstradt). 

6.  Siphanta  rubra  n.  sp. 

2  $$. 

Die  Stirn  ist  länger  als  breit  mit  einem  scharfen,  die  ganze 
Stirnfläche  durchlaufenden  Mittelkiel.  Die  aufgebogenen  und  ge- 
schärften Seitenränder  zum  Cljpeus  gerundet,  an  welcher  Stelle 
die    Stirnfläche    die    größte    Breite    zeigt.     Oben    wird  die  Stirn 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


359 

durch  den  sehr  schürfen  Scheitel  begrenzt.  Scheitel  doppelt  so 
breit  wie  lang,  nicht  gekielt  und  wie  die  Außenseiten  der  Stirn- 
seitenränder karmoisinroth  gefärbt.  Die  Färbung  der  Stirnfläche 
ist  dunkel  rothbraun,  die  des  Cl3'peus  braun.  Pronotum  ohne 
Kiele  mit  zwei  Grübchen  am  Vorderrande,  fünf  orangegelben 
Flecken  und  drei  grünen  Längslinien,  von  denen  die  eine  die 
Grübchen  trennt  und  die  beiden  anderen  von  den  Grübchen 
zum  Hinterrande  ziehen,  einen  der  fünf  orangegelben  Flecke  ein- 
schließend. Schildchen  mit  drei  Längskielen,  zwei  orangegelben 
oder  rothen  Längsstreifen  zwischen  den  Seitenkielen  und  eines 
ebenso  gefärbten  Streifens  zu  den  Seiten  des  Schildchens.  Der 
Mittelkiel  zeigt  grüne  Färbung.  Deekflügel  gelbgrün,  doppelt  so 
lang  wie  breit,  hinten  gerade  gestutzt,  mit  abgerundeten  Ecken. 
Der  Costalrand  bis  zum  Ende  der  Costalzelle  gelbgrün,  der  Apical- 
rand  bis  zur  Clavussj)itze  und  der  Clavus,  mit  Ausnahme  der 
Suturalzelle,  roth  gefärbt.  Längs-  und  Quernerven  der  Deck- 
flügel sind  gelb  mit  gleicher  Umsäumung.  Die  gelben  Endnerven 
unterbrechen  den  rothen  Apicalsaum,  so  daß  die  rothe  Binde 
sich  in  Flecke  auflöst.  Der  äußere  Clavusnerv  gelb  und  der 
innere  roth  gefärbt.  Viele  Körnchen  im  Clavus  und  einige  zer- 
streut im  Corium  und  der  Costalmembran  schwarz.  Durch  die 
stark  gesäumten  Nerven  erscheint  die  Fläche  masehig  und  erinnert 
an  Salurnis  marcjinellus  Guer.  Flügel  milchweiß  mit  gelblichen 
und  schwärzlichen  Nerven.  Hinterleib  und  Beine  gelb  und 
schmutzig  weiß.  Die  Schienen  und  Tarsen  der  vier  vorderen 
Beine  und  die  Endklauen  des  letzten  Beinpaares  roth.  Die  Spitzen 
der  Dornen  der  Hinterschienen  schwarz. 

Länge  $$  8  mm. 

Queensland. 

7.  Euphanta  luridicosta  n.  sp. 

1   J,  1  ?. 

Scheitel    länger    als    das    l'ronotum,    llach    und    mit    einem 
scharfen    grünen  Kiel  versehen.     Stirn  länger  als  breit,   mit    drei 

Slctt.  oiitomol.  Zeit.  1904. 


360 

scharfen  Kielen,  welche  an  der  Stirnspilze  zusammentreflfen,  Stirn- 
fläche gelblichgrün,  und  die  Scheitelspitze  schwach  rüthlich  an- 
gehaucht bei  ^^,  beim  $  intensiver  gefärbt.  Clypeus  gelblich  und 
schwach  gekielt.  Pronotum  gekielt,  vorn  zu  jeder  Seite  des  Kieles 
eine  Vertiefung,  an  den  Seiten  granulirt,  grün.  Schildchen  mit 
drei  Längskielen,  grün;  auf  der  Scheibe,  zwischen  den  Seiten- 
kielen, befindet  sich  an  jeder  Seite  des  Mittelkieles  eine  gelbliche 
Zone.  Deckschuppen  grün.  Deckflügel  grün,  doppelt  so  lang 
wie  breit,  mit  abgerundeten  Ecken  und  geschlossener  Costalzelle. 
Der  Costalrand  gelblichweiß,  der  Apieal-,  der  Sutural-  und  der 
Clavusrand  bis  zur  Schildchenspitze  roth  gesäumt.  Die  Mittel- 
zelle des  Clavus  mit  grünen  Körnchen  ausgefüllt,  welche  sich 
auch  vereinzelt  im  Corium  und  in  der  Costalmembran  belinden. 
Flügel  milchweiß,  mit  weißen,  an  der  Basis  grünhchen  Nerven. 
Hinterleib  und  Beine  gelbhchgrün.  Die  Schienen  und  Tarsen 
der  vier  vorderen  Beine  röthlich,  beim  $  sind  auch  die  End- 
hälften der  Schienen  des  letzten  Beinpaares  und  die  Tarsen  des- 
selben von  röthlicher  Färbung.  Die  Spitzen  der  Dornen  der 
Hinterschienen  schwarz. 

Diese  Art  steht  der  Evph.  mvnda  Walk,  nahe;  sie  unter- 
scheidet sich  von  ihr  dadurch,  daß  der  Scheitel  länger  ist,  als 
das  Pronotum. 

Länge  ^  12'/2  n^m^  $  14  mm. 

Queensland. 

8.    Euphanta  rubromarginata  n.  sp. 

1  s. 

In  der  Form  und  Gestalt  des  Kopfes,  Pronotums  und 
Schildchens  der  vorhergehenden  Art  ähnlich;  sie  zeigt  gleich- 
falls eine  geschlossene  Costalzelle.  Augen  braun,  Fühler  grün. 
Die  ganze  Stirnfläche  roth.  Scheitel  so  lang  wie  das  Pronotum 
mit  scharfem,  grünen  Mittelkiel.  Pronotum  mit  einem  grünen 
scharfen  Mittelkiel  und  scharfen  Seitenkielen,  grün  und  zu 
den  Seiten  oberhalb  der  Seitenkiele  mit  grünen  Körnchen  be- 
setzt.    Die  Brustlappen  grün  mit  röthlichen  Spitzen.     Die  Deck- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


361 

flügel  sind  gelbgrün,  mit  grünen  Nerven  und   breit  roth  gesäumt. 
Die  übrigen  Merkmale  wie  bei  der  vorbergehenden  Art. 

Länge  ^^   11   mm. 

Queensland. 

9.  Phyma  subapicalis  n.  sp. 

1   (^. 

In  Gestalt  und  Farbe  zeigt  diese  Art  die  größte  Aebnlichkeit 
mit  P.  Candida  Fabr.     Sie  unterscbeidet  sieb  jedocb  im  Bau  des 
Kopfes  durch  den  lang  vorgezogenen,  vorn  abgestumpften  Conus 
von    der   genannten    Art,    welches    Merkmal    sie    mit  P.  imitata 
Melichar    und    P.    conspersa  Walk,   gemein    bat.     Dies    berech- 
tigt   dazu,    sie    im    System    zwischen    Conspersa   und    Candida 
unterzubringen.      Der    Körper    ist    schmutzig    gelblicbweiß.      Der 
Kopf  ist  in  einen  glatten,  abgestumpften  Conus  stark  vorgezogen. 
Die    Stirn   ist    mit    einem    Mittelkiel    versehen,    der    weder    den 
Cljpeus    noch    die    Conusspitze    erreicht.     Pronotum,    Schildcben 
und  Augen  wie  bei  P.  Candida.     Ocellen  bräunUch.    Die  Deck- 
flügel sind  länglich  dreieckig,  nach  hinten  wenig  erweitert,  hinten 
gerade  gestutzt,  mit  spitzwinklig  vorgezogener  Suturalecke.     Der 
Costalrand    zeigt  vor    der  Apicalecke    eine    leichte    Einbuchtung, 
die  bewirkt,  daß  die  Apicalecke  spitz  erscheint,  wie  bei  P.  imitata. 
Eine    Subapicallinie    liegt    weit    vom    Apicalrande    entfernt;    sie 
befindet    sich     an     der     gleichen     Stelle    und    endigt    in    ihrem 
Verlaufe,    von     der    Deckflügehvurzel    aus    gerechnet,     wie    die 
erste    Subapicallinie    bei    P.    Candida.     Viele    schmutzig    braune 
Körnchen  befinden  sich  im  Clavus  und  einige  zerstreut  im  Corium, 
besonders  an  der  Basis.     Die    Flügel    sind    milchweiß    mit    gelb- 
lichen Nerven.    Hinterleib  und  Beine  schmutzig  weiß,  die  Tarsen 
etwas    dunkler,    die    Spitzen    der    Hinterschieneudornen    schwarz. 
Der  stark  vorgezogene  Conus    und  das  Vorhandensein    nur  einer 
Subapicallinie   charakterisiren   diese    Art  und   lassen    sie   gut   von 
P.  Candida  unterscheiden. 
Länge  ,^   16  mm. 
Amboina. 

Sfett.  eutomol.  Zeit.   1904.  24 


362 

10.  Flatiila  bipunctata  n.  sp. 

1  $. 

Von  der  Form  und  Größe  der  Cribrata  Meliclmr.  Stirn 
länger  als  breit,  mit  einem  kurzen,  deutlichen  Mittelkiel  und  zwei 
schwarzen  Flecken  am  oberen  Stirnrande.  Die  obere  Hälfte  der 
scharfen  Seitenränder  und  die  Fühler  orange.  Die  Augen  und 
ein  Fleck  unterhalb  der  Fühlerwurzel  zu  jeder  Seite  des  Kopfes 
schwarz,  Ocellen  schmutzig  gelb.  Pronotum  gewölbt  mit  einem 
kammartigen  Mittelkiel  und  zwei  schwarzen  Flecken  auf  der 
Scheibe.  Auf  dem  Brustlappen,  hinter  den  Augen  zu  Jeder 
Seite  ein  schwarzer  Fleck.  Schildchen  gewölbt  mit  drei  Längs- 
kielen und  vier  schwarzen  Flecken  auf  der  Scheibe,  zwei  am 
Vorderrande  und  zwei  an  der  Schildchenspitze.  Auf  jeder  Seite 
des  Schildchens,  in  der  Nähe  des  Hinterraudes,  ein  größerer 
schwarzer  und  am  Vorderrande  ein  kleinerer  brauner  Fki'ck. 
Deckschuppen  schmutzig  gelb.  Deckflügel  wie  bei  Cribrata  ge- 
bildet mit  vielen  großen  und  kleinen  schwarzen  und  braunen 
Flecken  in  den  Zellen.  In  der  Basalzelle  ein  schwarzer  Fleck. 
Die  Deckflügel  sind  gelblichweiß,  undurchsichtig  und  nur  vor 
dem  braun  gesäumten  Apicalrande  hyalin.  Durch  die  dunkle 
Zeichnung  in  den  Zellen  tritt  das  gelbe  Geäder  stark  vor  und 
bildet  vor  dem  Apicalrande  zwei  unvollkommene  Subapicaflinien. 
Am  Costalrande  tritt  die  schwarze  Punktzeichnung  an  der  Basis, 
in  der  Costalzellc  an  der  Basis  und  der  Spitze  und  an  der  ab- 
gerundeten Apical-  und  Suturalecke  auf.  Die  Zwischenräume 
sind  von  der  Grundfarbe  mit  kleineren,  matteren  schwarzen 
Flecken  und  weiß  bestäubt.  Der  N.  ulnaris  int.  gebogen  und 
(hn-ch  einen  schiefen  Quernerv  mit  dem  inneren  Aste  des 
N.  ulnaris  ext.  verbunden.  Vor  und  hinter  dem  schiefen  Quer- 
nerv ein  schwarzer  Punkt.  Der  äußere  Clavusnerv  ist  wellen- 
förmig gekrümmt;  in  den  Krümmungen  liegen  in  der  Sutural- 
zelle  vier  schwarze  Punkte.  In  der  Mittclzelle  viele  und  im 
Corium  und  der  Costahnembran  zerstreut  einige  gelbbraune 
Körnchen.     Die  Innenzelle  des  Clavus   zur  Glavusspitze  schwarz. 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1904. 


363 

Flügel  milchweiß,  mit  gelben  Nerven  und  weiß  besläubt.  Hinter- 
leib und  Beine  schmutzig  gelb.  Hinterschienen  mit  zwei  Dornen. 
Die  Klauen  bräunlich,  die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschienen 
schwarz. 

Diese  Art  ist  sofort  durch  die  Stirnbildung  und  das  ge- 
fleckte Pronotum  von  Fl.   cribraia  Melichar  zu   unterscheiden. 

Länge  $  15  mm. 

Nord-Borneo  (Waterstradt). 

IJ.    Ormenis  maculata  u.  sp. 

1  $. 

Diese  Art  ähnelt  der  0.  discus  Walk.  Stirn  so  lang  wie 
breit,  zum  Clypeus  verschmälert,  in  der  Mitte  abgeflacht  mit 
einem  kurzen  aber  scharfen  Mittelkiel,  und  wie  die  Seiten  des 
Kopfes  und  die  Brustlappen  schmutzig  gelb.  Fühler  gelblich,  das 
zweite  Fühlerglied  von  den  Seiten  zusammen  gedrückt  und  mit 
brauner  Färbung  an  den  abgeflachten  Stellen.  Ocellen  braun, 
Pronotum  bandartig,  nicht  gekielt,  mit  zwei  Grübchen,  bräunlich 
gelb.  Die  Höcker  hinter  den  Augen  gelb.  Schildchen  rostgelb. 
Deckflügel  doppelt  so  lang  wie  einzeln  breit,  hinten  gerade  ge- 
stutzt mit  gleichmäßig  abgerundeten  Ecken,  nach  hinten  nicht 
verbreitert,  mit  zwei  deutlichen  zum  Apicalrande  parallelen  Sub- 
apicalhnien,  welche  in  den  N.  costalis  übergehen.  Costalmembran 
so  breit  wie  die  Costalzelle,  dunkelbraun  mit  hellerem  Costalsaum 
und  weißliehen,  einfachen  Quernerven.  Die  Costalhälfte  der 
Costalzelle  ist  wie  die  Costalmembran  und  die  Apicalhälfte  wie 
das  Corium  gefärbt.  Hinter  der  Mitte  liegt  im  Corium  ein 
größerer  milchweißer  Fleck  mit  weißen  Nerven,  der  zum  Costal- 
rande  sich  verjüngend  vor  der  Apicalecke  denselben  erreicht  und 
in  der  ersten  Hälfte  von  der  inneren  Subapicallinie  begrenzt  wird. 
Die  Basalhälfte  des  Coriums  ist  gelbbraun  mit  grünlichen  Nerven 
und  einem  Bündel  brauner  Körnchen  an  der  Basis,  die  Apical- 
hälfte d.  h.  der  Theil  der  Deckflügel,  welcher  zwischen  dem 
milchweißen  Fleck    und  dem  Apicalrande  liegt,    rauchbraun  5   die 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904.  94'^ 


sei 

Farbe  z^A'ischeu  dem  erwähnten  Fleck  und  der  Clavusspitze  braun. 
Clavus  gelbbraun  mit  brauner  Basis  und  Körnchen,  die  Mittel- 
zelle in  der  Nähe  der  Spitze  braun,  die  Clavusnerven  gelb,  die 
Clavusspitze  grünlich.  Flügel  rauchbraun  mit  braunen  Nerven 
und  einem  milchweißen  Fleck  am  Vorderrande.  Leib  oben 
grünlichgelb,  unten  schmutzig  gelb.  Beine  gelblich,  mit  ange- 
bräunten Tarsen  und  schwarzen  Spitzen  der  Hintersehienendornen. 
Die  Schenkel  und  Schienen  des  letzten  Beinpaares  in  der  Nähe  des 
Kniees  auf  der  Innenseite  braun  gefleckt.  Die  Hüften  des  zweiten 
Beinpaares  orangeroth.  Die  beiden  letzten  Leibsegmente  hinten 
glänzend  schwarz  gesäumt.  Scheidenpolster  gelb,  von  der  Seite 
betrachtet  am  Oberrande  eine  wulstige  Längsschwiele  und  in 
der  Mitte  eine  Längsfurche.  Anallappen  ziemlich  breit,  oben 
gefurcht  und  hinten  abgerundet. 

Länge  $  9  mm. 

Süd- Amerika. 

12.  Ormenis  panamensis  n.  sp. 

1  <^,  1  ?• 

Von  der  Größe,  Gestalt  und  Deckflügelform  der  0.  dola- 
brata  Fowl.  Das  mir  vorliegende  r^  ist  ausgefärbt,  während  das 
$  nicht  ausgefärbt  ist;  deshalb  werde  ich  zuerst  die  plastischen 
Merkmale  des  ^  und  $  und  später  die  Farben  beschreiben. 

rj  und  $.  Kopf  mit  den  Augen  breiter,  als  das  Pronotum. 
Augen  groß  und  stark  vortretend,  wie  bei  Dolahraia  (Biol.  Centr. 
Amer.,  p.  56,  6.  Taf.  21,  21a  1900).  Stirn  breiter  als  lang, 
zum  Clypeus  verschmälert  mit  stark  nach  außen  gerundeten 
Seitenrändern.  Pronotum  länger  als  der  Scheitel,  bandartig,  nicht 
gekielt,  auf  der  Scheibe  vertieft,  mit  zwei  seichten  Grübchen. 
Schildchen  mit  drei  undeutlichen  Längskielen  und  flacher  Scheibe. 
Deckflügel  doppelt  so  lang  wie  einzeln  breit,  nach  hinten  kaum 
merklich  verbreitert,  hinten  schief  zur  Apicalecke  gestutzt,  mit 
abgerundeten  Ecken  und  zwei  deutlichen  Subapicallinien,  welche 
unter    sich    so   weit    getrennt,    wie  die    letzte    vom    A])icalrtinde, 

Stett.  entotnol.  Zeit.  1904. 


365 

beide  in  den  N.  costalis  übergehen;  die  vorletzte  zeigt  eine  leichte 
Buchtung  in  dem  Corium. 

f^.  Stirn  gelbbraun,  unten  etwas  dunkler,  die  Seitenränder 
gelb,  der  Clypeus  rostgelb.  Die  Seiten  des  Kopfes  sind  gelb,  die 
Augen  rothbraun,  die  Ocellen  rotli  mit  glushellem  centralen 
Punkt.  Die  Fühler  gelb  mit  schwarzbraunem  Fühlerborsten- 
knopf. Pronotum  dunkelbraun,  Schildchen  etwas  heller,  Deck- 
scheiben braun.  Deckflügel  braun  mit  braunen  Nerven,  einem 
milchweißen  Fleck  und  weißen  Nerven  im  Corium  hinter  der 
Mitte  und  gelbem  Costalsaum,  welcher  mit  der  großen  Makel 
am  Ende  der  Costalzelle  zusammenfließt.  Clavus  braun  mit 
braunen  Körnchen ;  der  Innenrand  und  der  N.  clavi  int.  von  der 
Schildchenspitze  bis  zur  Clavusspitze  gelb.  Ein  dunkelbrauner 
Punkt  an  der  Clavusspitze.  Hinterleib  schmutzig  weiß,  oben  grün- 
lich und  bräunlich,  Beine  gelblich,  Tarsen  rostbraun. 

?.  Kopf,  Pronotum,  Schildchen  und  Beine  gelb.  Augen 
braun,  Ocellen  röthlich.  Deckflügel  hjahn  durchscheinend,  die 
Basalhälfte  gelbhch,  die  Apiealhälfte  weiß.  Die  Stelle  des  milch- 
weißen Flecks  im  Corium  ist  angedeutet,  ebenso  der  Punkt  an 
der  Clavusspitze.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  Nerven.  Hinter- 
leib schmutzig  weiß.  Scheide  und  Innenflächen  der  Scheidenpolster 
rostbraun.     ,^  und  $  weißlich  bestäubt. 

Länge  ,^  und  $  91/2  mm. 

Panama  (R.  Haensch). 

13.  Ormenis  fumata  n.  sp. 

1  $. 

Stirn  so  lang  wie  breit,  zum  Clypeus  verschmälert  mit 
kurzem  Mittelkiel.  Die  Seitenränder  vor  dem  Clypeus  stark  nach 
außen  gebogen  mit  dunklen  Kanten.  Schläfe  gerundet,  die  Wangen 
bilden  eine  stumpfe  Ecke.  Augen  braun,  roth  gerandet.  Ocellen 
roth  mit  glashellem,  centralen  Punkt.  Fühler  kurz,  gelblich  mit 
braun  geflecktem  zweiten  Gliede.  Pronotum  bandartig  vorn  vor- 
gezogen,   breit  abgerundet   mit  zwei  Grübchen    auf  der  Scheibe, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


366 

nicht  gekielt,  hinten  stumpf  ausgeschnitten  mit  leichtem  Eindruck 
am  Hinter-  und  Vorderrande  an  Stelle  des  Mittelkiels,  Schildchen 
sehr  stark  gewölbt  mit  undeutlichen  Kielen  und  wie  Pronotum, 
Stirn  und  Cljpeus  rauchbraun  gefärbt,  Schildchenspitze  dunkler. 
Die  Deckflügel  sind  hyalin  rauchbraun  getrübt  mit  einem  größeren 
milchweißen  Fleck  im  Corium  hinter  der  Mitte,  und  zwar  wird 
derselbe  von  der  inneren  Subapicallinie  und  dem  N.  costalis  be- 
grenzt, ist  rundlich  mit  weißen  Nerven,  hinten  schief  gestutzt 
mit  abgerundeten  Ecken  und  zwei  deutlichen  Siibapicallinien.  Die 
Innenlinie  ist  gebuchtet  und  geht  in  den  N.  costalis  über,  wäh- 
rend die  Außenlinie  gerade  läuft  und  an  den  Ecken  sich  rundend 
zur  inneren  umbiegt,  ohne  sich  mit  derselben  zu  vereinigen.  Die 
Nerven  und  Körnchen  der  Deckflügel  und  des  Clavus  bräunlich. 
Hinterleib  und  Beine  schmutzig  gelb  mit  undeutlicher  Trübung  auf 
den  Segmenten.  Tarsen  gebräunt.  Spitzen  der  Hinterschienen- 
dornen  schwarz.     Scheidenpolster  gelblich,  Scheide  rostbraun. 

Länge  $   12  mm. 

Palmar,  Ecuador,   100  m  (R.  Haensch.) 

14.    Ormenis  Pehlkei  n.  sj). 

1  s- 

Grün.  Stirn  wenig  länger  als  breit  mit  einem  scharfen 
Mittelkiel,  welcher  bis  zur  Mitte  der  Stirnfläche  herabzieht,  zum 
Clypeus  verschmälert  mit  aufgebogenen  scharfen  Seitenrändern. 
Zweites  Fühlerghed  gelblich  mit  schwarzer  Fühlerborste.  Augen 
braun.  Ocelien  gelblich.  Pronotum  vorgezogen,  vorn  breit  ab- 
gerundet, hinten  stumpfwinklig  ausgeschnitten  mit  zwei  Grübchen 
und  einem  Mittelkiel  auf  der  Scheibe.  Schildchen  mit  drei  Kielen, 
gewölbt,  die  Vorderhälfte  wie  das  Pronotum  grün,  die  hintere 
orange.  Deckflügel  doppelt  so  lang  wie  einzeln  breit,  hinten 
schief  gestutzt  mit  abgerundeter  Sulural-  und  stärker  abgerundeter 
Apicalecke,  grün.  Costalmembran  so  breit  wie  die  Costalzelle 
von  einfachen  grünen  Nerven  durchsetzt.     Vor  dem  Apicalrande 

Slett.  entomol.  Zeit.  1904. 


367 

befinden  sich  zwei  Subapicallinien,  welche  parallel  zu  einander 
verlaufen  und  in  den  Nodus  costalis  übergehen.  Der  Zwischen- 
raum zwischen  den  Subapicallinien  halb  so  breit  wie  der  Raum 
zwischen  der  letzten  Linie  und  dem  Apicalrande;  letzterer  breit 
schwarzbiaun  gesäumt  vun  der  Clavusspitze  bis  zum  Costalrande. 
Im  Corium  nur  in  der  Apicalhälfte  und  zwar  in  der  Nähe  der 
Clavusspitze  mehrere  Quernerven,  woselbst  ein  großer,  schwarz- 
brauner Fleck  liegt.  Clavus  gelbgrün  mit  grünem  Innennerv  und 
Körnchen,  die  Clavusspitze  schwarzbraun  verfärbt.  Flügel  milch- 
weiß mit  gelben,  an  der  Basis  grünen  Nerven.  Hinterleib  und 
Beine  grün.  Hinterschienen  mit  zwei  Dornen.  Die  Spitzen  der 
Hinterschienendornen  schwarz.  Die  Tarsen  der  vier  Vorderbeine 
und  die  EndUlaue  des  dritten  Beinpaares  gelb.  Körper,  Flügel 
und  Deckflügel  mit  weißem  Staub  überzogen. 

Länge  (^10  mm. 

Columbia  (Pehlke). 

Diese  Art  ähnelt  in  der  Zeiehnung  des  Apicalrandes  der 
0.  apicalis  Melichar  und  kann  leicht  für  ein  kleineres  Stück  der 
genannten  Art  gehalten  werden.  Sie  unterscheidet  sich  jedoch 
von  Apicalis  durch  die  längere  Stirnform,  das  Geäder  und  die 
andere  Lage  des  großen  Flecks  an  der  Clavusspitze.  Während 
bei  Apicalis  die  innere  Subapicallinie  geschwungen  verläuft,  läuft 
sie  bei  der  neuen  Art  parallel  zur  äußeren;  auch  ist  bei  Apicalis 
der  Abstand  der  Subapicallinien  von  einander  größer  als  der 
Raum  von  der  letzten  zum  Apicalraude.  Der  Fleck  an  der 
Clavusspitze  liegt  bei  0.  apicalis  unmittelbar  hinter  der  Spitze, 
im  Bereich  der  Subapicallinien,  und  steht  mit  dem  Apicalsaume 
in  Verbindung.  Bei  der  neuen  Art  jedoch  liegt  der  Fleck  außer- 
halb des  Bereiches  der  Subapicallinien,  steht  nicht  mit  dem 
Apiculsaume  in  Verbindung  und  ist  der  Clavusspitze,  sich  weit 
ins  Corium  erstreckend,  vorgelagert. 

Dem  Entdecker  und  eifrigen  Sammler  Herrn  E.  Pehlke- 
Bogotd  gewidmet. 

Stett.  entomol.  Zelt.  1904. 


368 

15.  Ormenis  media  Melichar. 

Ann.  des  K.  K.  Natiirhist.  Hofrauseums  XVII.  S.  89. 

1   ^' 

An  der  angeführten  Stelle  beschreibt  Melichar  $$,  deren 
Beschreibung  mit  dem  hiesigen,  mir  vorliegenden  ^  ttbereinstinimt. 
Zu  erwähnen  wären  noch  folgende  Merkmale:  Flügel  milchweiß 
mit  gelblichen  und  grünen  Nerven,  das  Geäder  im  Corium  der 
Deckflügel  und  die  Körnehen  im  Corium  und  Clavus  und  die 
Clavusnerven  gelb  gefärbt.  Ferner  sind  Leib  und  Beine  gelb- 
grün, die  Spitzen  der  Hinterschienendornen  dunkelbraun. 

Länge  81/2  mm. 

Columbia  (Pehlke). 

16.  Ormenis  taeniata  n.  sp, 

1  ö",  1  ?. 

Eine  im  Geäder  etwas  abweichende  Art,  welche  mir  in 
einem  ausgefärbten  ^  und    einem    nicht    ausgefärbten  $  vorliegt. 

Stirn  länger  als  breit,  zum  Clypeus  verschmälert,  mit 
feinem  abgekürzten  Mittelkiel.  Die  Seitenränder  in  der  Mitte 
stark  aufgebogen  und  geschärft.  Schläfen  und  Wangen  ge- 
rundet. Pronotum  so  lang  wie  breit,  breit  lappig  vorgezogen, 
den  Scheitel  verdeckend,  vorn  breit  abgerundet,  hinten  stark 
stumpfwinkhg  ausgeschnitten,  gewölbt  mit  abgeflachter  Scheibe 
und  nicht  gekielt.  Schildchen  gewölbt,  oben  flach  mit  drei  am 
gewölbten  Vorderrand  verwaschenen  Längskielen.  Deckflüo-el 
doppelt  so  lang  wie  einzeln  breit,  hinten  gerade  gestutzt  mit  ab- 
gerundeter Apical-  und  scharf  spitzer  Suturalecke  und  zwei 
deutlichen  Subapicallinien,  welche  weit  vom  Deckflügelrande  ent- 
fernt verlaufen.  Costalmembran  an  der  Basis  wenig  breiter  als 
die  Costalzelle  in  der  Mitte,  nach  hinten  aflmählich  verbreitert, 
von  einfachen  und  gegabelten  Quernerven  durchsetzt,  welche 
letzteren  in  der  Apicalhälfte  auftreten.  Der  N,  ulnaris  int.  ist 
durch  einen  Nei-v  mit  dem  Gabelaste  des  N.  ulnaris  ext.  ver- 
bunden.   Dieses  Merkmal  erinnert  an  die  Gattung  Colgar  Kirkaldy, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


3G9 

doch  der  Bau  des  Kopfes,  Pronotums  und  Schildchens  sowie  die 
nicht  von  Quernerven  durchsetzte  Suturalzelle  des  Clavus  lassen 
deutlich  die  Gattung  Ormenis  Stal  erkennen.  Die  innere  Sub- 
apicallinie  geht  in  den  N.  costalis  über  und  erlischt  vor  der 
Clavusspitze,  die  zweite,  äußere  geht  im  Bogen  von  der  Clavus- 
spitze  zum  Costah'ande,  mit  ersterer  convergirend  und  erlischt  in 
der  Breite  des  N.  costalis;  sie  vereinigt  sich  nicht  mit  dem 
N.  costalis.  Die  Enduerven  sind  lang  gegabelt.  Hinterschienen 
mit  zwei  Dornen. 

Ausgefärbtes  q.  Stirn  und  Clypeus  grünlichgelb,  Seiten- 
ränder gelb.  Die  Seiten  des  Kopfes  sind  grün,  die  Augen  grau- 
braun, die  Ocellen  glashell,  die  Fühler  gelb  mit  orangegelbem 
zweiten  Fühlergliedende,  Fühlerborste  schwarz.  Prouotum  und 
Schildchen  zu  den  Seiten  blaßgrün,  zur  Scheibe  gelblich;  auf  der 
Scheibe  laufen  zwei  breite  orangegelbe  Streifen  vom  Pronotums- 
vorderrand  zur  Schildchenspitze,  getrennt  durch  eine  grüne  Mittel- 
linie. Die  Streifen  setzen  sich  nach  hinten  fort  und  färben  die  Clavus- 
hinterränder  bis  kurz  vor  der  Clavusspitze  orangegelb.  Der  Costal- 
rand  ist  gleichfalls  orangeaelb  o-efärbt.  Die  Deckflügel  sind  s-rün 
mit  grünen  Nerven,  der  Apicalrand  bräunlich,  der  Suturalrand  bis 
zur  Clavusspitze  schwarzbraun  verfärbt.  Ein  dunkelbrauner  Punkt 
liegt  an  der  Clavusspitze.  Der  Clavus  ist  grün  mit  grünen  Körnchen 
und  Nerven,  nur  der  N.  clavi  int.  ist  von  der  Schildchenspitze 
bis  zur  Clavusspitze  orangegelb  und  mit  ebenso  gefärbten  Körnchen 
an  der  Außenseite  besetzt.  Hinterleib  und  Beine  gelblichweiß, 
die  Schienen  der  vier  Vorderbeine  und  die  Enden  der  Schienen 
des  dritten  Beinpaares  gelbbraun,  die  Tarsen  rostbraun,  die  Spitzen 
der  Hinterschienendornen  schwarz. 

Nichtausgcfärbtes  $.  Stirn  und  Clvpeus  gelblich.  Pronotum 
weiß,  Schildchen  gelblich  mit  orangegelben  Streifen,  welche  bis  zur 
Clavusspitze  wahrzunehmen  sind.  Deckflügel  hyalin,  milchweiß, 
desgleichen  der  Clavus.  Die  Umsäumung  wie  beim  q.  Hinterleib 
und  Beine  gelblichweiß,  Tarsen  angebräimt.  Analluppen  orangegelb. 

Länge  (^   10  mm,  $  11   mm, 

Sumatra,  Soekaranda  (Dr.  H.  Dohrn). 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1904. 


370 

17.    Ornienis  prasiiia  u.  sp. 

1  ?. 

Kleine  Art  mit  apfelgrün  gefärbten  üeckflügeln.  Stirn  so 
lang  wie  an  der  breitesten  Stelle  breit,  mit  einem  Mittelkiel  und 
scharfen,  aufgebogenen  Seitenrändern,  zum  Clj^ieus  verschmälert, 
zum  Scheitel  gerundet,  gelblieh.  Fühler  gelblich,  Fühlerborsten- 
Ivuoten  dunkelbraun,  Ocellen  glashell.  Augen  schmutzig  weiß. 
Pronotuni  bandartig,  grün  mit  zwei  Grübchen,  nicht  gekielt. 
Schildchen  gewölbt  mit  verwaschenen  Seitenkielen  und  deutlichem 
Mittelkiel,  gelbgrün.  Dcckflügel  doppelt  so  lang  wie  einzeln  breit, 
nach  hinten  nicht  erweitert,  mit  abgerundeten  Ecken,  zwei  Sub- 
apicallinien  und  schwarzbraunem  Punkt  an  der  Clavusspitze. 
Costalmcmbi-an  so  breit  wie  die  Queradern  bei  der  Costalzelle,  von 
einfachen  grünen  Nerven  durchsetzt,  mit  gelbem  Costalrande.  Der 
Apicalrand  bis  zur  Clavusspitze  gelb  gefärbt.  Clavus  grün  mit 
grünen  Nerven  und  Körnchen,  der  Hinterrand  von  der  Schildchen- 
bis  zur  Clavusspitze  gelb.  Im  Corium  nur  spärliche  Quernerven 
vor  den  Subapicallinien,  letztere  einander  genähert  und  in  den 
Nodus  costalis  übergehend.  Flügel  milchweiß  mit  Aveißen  und 
grünlichen  Nerven.  Hinterleib  und  Beine  gelbgrün.  Die  Spitzen 
der  Hinterschienendornen  schwarzbraun. 

Anallappen  grün.  Scheidenpolster  grün,  hinten  zu  einander 
umgebogen,  braun,  glänzend  und  mit  sechs  starken,  schwarz- 
braunen Dornen  bewährt,  innen  behaart.  Scheide  braun,  oben 
von  den   Scheidenpolstern  klammerartig  eingeschlossen. 

Länge  $  7  mm. 

Ceylon. 

18.  Paratella  variegata  n.  sj). 

4  c^,^,  3  $?. 

Diese  Art  variirt  sehr  stark  in  der  Färbang,  ist  aber  in 
den  plastischen  Merkmalen  constant. 

oo  und  $$.  Stirn  länger  als  breit  mit  einem  scharfen 
Mittelkiel    und    hufeisenförmigen,    scharfen  Querkiel,    dessen  Ver- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


371 

längciungen  sich  als  deutliche  Seitenkielc  auf  die  Stirn  fortsetzen 
und  mit  dem'  Mittelkiel  in  gleicher  Entfernung  vom  Clypeus  auf- 
hören. Der  Scheitel  ist  mit  einem  deutlichen  Mittelkiel  versehen. 
Pronotum  in  der  Mitte  scharf  gekielt  mit  zwei  eingestochenen 
Grübchen  am  Vorderrande.  Schildchen  mit  drei  Längskielen. 
Am  Yorderrande  laufen  vom  Mittelkiele  zwei  Kiele  im  Bogen 
etwas  rückwärts  nach  den  Seitenkielen  und  stellen  auf  diese 
Weise  eine  Verbindung  derselben  her.  Augen  braun.  Ocellen 
gelblich,  Stirnfläche  netzartig,  maschig  eingetheilt. 

Ausgefärbte  ,^,^.  Kopf,  Pronotum,  Schildchen,  die  Basis 
der  Deckflügel  und  die  Quernerven  der  Costalmembran  grün.  Die 
Apicalhälfte  der  Deckflügel  orangegelb  mit  breitem  pechbraunen 
Apicalsaum,  in  Melchem  sich  zwei  Reihen  wechselständiger  weißer 
Punkte  befinden.  An  der  Clavusspitze  im  Corium  ein  grüner 
Punkt.  Der  Clavus  in  der  Basalhälfte  grün  mit  grünen  Nerven 
und  Körnchen,  die  zweite  Hälfte  orangegelb  mit  ebenso  gefärbten 
Nerven  und  Körnchen.  Deckschuppen  grün.  Flügel  milchweiß 
mit  gelben  und  grünen  Nerven.  Hinterleib  gelb  und  grün.  Beine 
und  Schienen  grün,  Tarsen  rostbraun. 

Nichtausgefärbte  ^,^.    Diese  zeigen  weniger  grün,  dagegen 
mehr  orange,  auch  verschwindet  der  pechbraune  Apicalsaum   fast 
gänzlich  und  es  tritt  an  Stelle  desselben,  wie  bei  den  nicht  aus- 
gefärbten $$  ein  hyaliner  Saum  ohne  weiße  Punkte. 
,^,^  Anallappen  grün. 

Ausgefärbte  $$  stehen  mir  leider  nicht  zur  Verfügung,  ich 
werde  daher  Nichtausgefärbte  beschreiben. 

Nichtausgefärbte  ??.    Kopf.  Pronotum,  Schildchen,  Hinter- 
leib und  Beine  gelblichweiß,  Tarsen  rostbraun.    Deckflügel  hjahn 
durchscheinend  und  je  nach  dem  Stadium  mehr  oder  minder  orange- 
gelb, besonders  zu  den  Seiten  der  Quernerven.     Die  Umrandung 
der  Deckflügel  ist  hyalin,  milchweiß.    Flügel  milchweiß  mit  gelben 
Nerven.  Die  Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschienen  schwarz. 
5$.   Anallappen  gelblich. 
Länge  So    I2V2  nim,  $$  14  mm. 
Obi,  Mai  1902. 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


372 

19.  Sephena  tricolor  n.  sp. 

Verwandt  mit  S.  cijanea  Melichar. 

1  ?. 

Scheitel  ziemlich  so  breit  wie  das  Pronotum,  mit  vier  Längs- 
finchen  versehen^  an  den  Seiten  und  vorn  von  scharfen  Kanten 
begrenzt.  Stirn  länger  als  breit,  zum  Ciypeus  verschmälert  und 
vor  dem  Cljpeus  abgerundet.  Stirnfläche  schwach  gewölbt,  mit 
einem  die  ganze  Sti'-nlläche  durchziehenden,  scharfen  Mittelkiel 
und  hufeisenförmigem  Querkiel  am  oberen  Stirnrande,  dessen 
Verlängerungen  sich  als  scharfe  Seitenkiele,  parallel  zu  den  ge- 
schärften Seitenrändern,  auf  die  Stirnfläche  fortsetzen  und  bis  zur 
Mitte  ziehen.  Scheitel,  Stirn  und  Schienen  Orangeroth.  Die  Basis 
der  Stirnfläche,  der  Cljpeus,  die  Schenkel  und  die  Unterseite  des 
Leibes  orangegelb.  Fühler  an  der  Basis  gelb,  das  zweite  Fühler- 
glied mit  orangerothem  Rande.  Augen  braun.  Pronotum  nicht 
gekielt,  vorn  gerade  gestutzt,  blaßgrün.  Schildchen  mit  drei 
Längskielen.  Die  vordere  Hälfte  gelblich,  die  hintere  grünlich. 
Der  Mittelkiel  und  zwei  Linien  innerhalb  der  Seitenkiele  grün. 
Von  dem  gelben  Untergrund  heben  sich  die  grünen  Linien  scharf 
ab  und  täuschen  Kiele  vor.  Deckflüo-el  blaßgrün  mit  stark  vor- 
tretenden  grünen  Längsnerven,  doppelt  so  lang  wie  breit,  hinten 
gerade  gestutzt  mit  abgerundeten  Ecken.  Der  Costalsaum  ist 
orange  gefärbt.  Die  unregelmäßig  reiikulirte  Costalzelle  unmerklich 
breiter  als  die  von  einfachen  Quernerven  durchzogene  Costal- 
membran.  Keine  Subapicallinie.  Die  Quernerven  im  Corium  und 
Clavus  sehr  zart  und  grün.  In  der  Suturalzelle  des  Clavus  zwei 
kaum  wahrnehmbare  zarte,  grüne  Quernerven.  Die  Clavusnerven 
kräftig  und  wie  die  dicht  gedrängt  stehenden  vielen  Körnchen 
der  Mittel-  und  Linenzelle  grün.  Einige  grüne  Körnchen  zerstreut 
im  Corium.  Flügel  milchweiß  mit  grünen  Nerven.  Der  Hinterleib 
schmutziggelb.  Hinterschienen  mit  einem  Dorn.  Die  Spitzen  der 
Dornen  der  Hinterschienen  schwärzlich.  Anallappen  orangegelb 
mit  orangerothem  Rande  und  flockigem  Sekret  stark  belegt. 

Länge  $  13  mm. 

Java  occident.,  Mons  Gede,  4000',  1896   (H.  Fruhstorfer). 

Stott.  entomol.  Zeit.  1904. 


373 
20.  Dascalia  punctata  n.  sp. 

In  der  Stirn-  und  Scheitclbildung  erinnert  diese  Art  an 
D.  fvscoconspersa  Stäl.  Stirn  länger  als  breit  mit  einem  kurzen 
scharfen  Mittelkiel,  zwei  leichten  Wölbungen  als  Seitenkielc  am 
Stirnrande  und  gewölbter  zum  Clypeus  sich  verschmälernder 
Fläche.  Die  Seitenränder  sind  leicht  nach  außen  gewölbt,  fast 
parallel  mit  angebräunten  Kanten.  Zwischen  den  Seitenränderu 
und  den  Seitenkielen  mehrere  schwarze  und  braune  Punktdeckc. 
Stirn,  Clypeus,  Augen,  Occllen,  Fühler  und  Seiten  des  Kopfes 
schmutziG;  G-elb.  Scheitel  breiter  als  lan«:,  vom  stark  voraezogenen 
Pronotum  fast  verdeckt,  der  Pronotumsvorderrand  reicht  ziemlich 
bis  zum  Kiel,  der  Scheitel  und  Stirn  trennt.  Pronotum  nicht 
gekielt,  stark  vorgezogen,  breit  abgerundet  mit  zwei  eingestochenen 
Grübchen,  einem  Quereindruck  am  Vorderrande  und  vielen  Punkten 
auf  der  Scheibe  und  zu  den  Seiten,  gelbgrün.  Brustlappenspitze 
grün  mit  schwarzen  Flecken.  Schildchen  mit  zwei  zur  Schildchen- 
spitze deuthchen  Seitenkielen,  einem  zarten  Mittelkiel,  der  als 
hellere  Linie  am  gewölbten  Vorderrande  sichtbar  ist,  gelbgrttn, 
braun  gesprenkelt,  mit  schwarzer,  matt  orangegelb  gesäumter 
Schildchenspitze.  Deckschuppen  grün.  Deckflügel  doppelt  so 
lang  wie  breit  mit  abgerundeten  Ecken,  einem  kleinen  Ausschnitt 
im  Apicalrande  und  zwei  deutlichen  Subapicallinien,  die  so  weit 
von  einander  getrennt  verlaufen,  wie  die  letzte  vom  Apicalrande. 
Beide  Linien  gehen  in  den  N.  costalis  über.  Die  Deckilügel  sind 
hyalin  durchscheinend  mit  grünen  oder  braunen  Nerven,  je  nach 
der  Zeichnung  und  mit  grünem  Anfluge  in  der  Basalhälfte.  Costal- 
membran  nach  hinten  verschmälert,  so  bieit  wie  die  Costalzelle, 
von  grünen,  einfachen  Nerven  durchzogen,  gebräuntem  Costal- 
rande  und  vielen  schwarzbr-auneu  Flecken.  Hinter  der  Deck- 
flügelmitte liegt  ein  brauner  Längslleck,  der  zur  Apicalecke  zieht 
und  mit  dem  braunen  Fleck  an  dem  Ende  der  Costalzelle  in  Ver- 
bindung steht.  Diese  Zeichnung  schließt  am  Costalrande  einen 
gelblich  grünen  Fleck  ein,  sie  selbst  zeigt  einige  helle  Flecko  und 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


374 

braune  Nerven.  An  der  Suturalecke  der  inneren  Subapicallinie 
liegt  ein  brauner  Fleck.  Der  Apicalrand  ist  braun  gefärbt,  in 
den  Endzellen  liegen  braune  Flecke.  Der  Innenrand  der  Sutural- 
ecke steht  im  stumpfen  Winkel  zum  Clavushiaterrand  und  ist 
stark  braun  gefärbt.  Clavus  grün  mit  grünen  Nerven  und 
Körnchen,  hinter  der  Mitte  braun  getrübt;  in  dieser  Trübung 
liegt  auf  dem  N.  clavi  ext.  ein  großes  grünes  Körnchen.  Flügel 
milchweiß  mit  gelben  Nerven.  Hinterleib  und  Beine  schmutzig 
gelb,  Schienen  und  Tarsen  angebräunt,  die  Spitzen  der  Hinter- 
schienendornen  schwarz.  Geni talplatten  doppelt  so  lang  wie 
einzeln  breit,  nach  hinten  verbreitert,  gelblichweiß,  an  den  Rän- 
dern mit  weißen  Härchen  besetzt  und  hinten  ausgeschnitten.  Von 
hinten  betrachtet,  sind  die  unteren  Winkel  in  eine  scharfe  Spitze 
stark  vorgezogen,  die  Platten  selbst  stark  nach  außen  gewölbt, 
nach  oben  mehr  genähert,  in  einen  hinten  gerundeten,  glatten, 
aufrechten,  vorn  gebräunten  Fortsatz  verlängert.  Anallappen 
schmal,  oben  gefurcht,  gelblichweiß  mit  kreidigem  Belag,  die 
Seiten  eingedrückt  und  die  Sj)itze  leicht  nach  unten  geneigt. 

Länge  (^   11^2  nim. 

Para,  30.  Januar  1892. 

21.  Dascalia  unimaculata  n.  sp. 

1   o- 

Stirn  so  lang  wie  breit,  zum  Clvpeus  verschmälert,  ilach, 
gelblich,  mit  einem  kurzen  Kiel  am  oberen  Stirnrande.  Scheitel 
zur  Stirn  gerundet,  hinten  durch  einen  scharfen  Querkiel  begrenzt. 
Ocellen  glashell  und  deutlich.  Fühler  gelb,  das  zweite  Fühler- 
glied trägt  vor  der  Oberkante  einen  dunkelbraunen  Ring.  Augen 
und  ein  Längsfleck  unterhalb  derselben  braun.  Pronotum, 
Schildchen  und'  Seiten  des  Kopfes  gelb.  Auf  der  Pronotums- 
scheibe  liegen  zwei  eingestochene  Grübehen,  der  Vorder-  und 
Hinterrand  angedunkelt.  Schildchen  gelb  mit  drei  Längskielen, 
welche  am  Vorderrande  verloschen  sind  und  von  denen  die 
Seitenkiele    sich    scharf    und    deutlich    vor    der    Schildchenspitze 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


375 

erheben,    zwei     dunkle    Flecke    zu    den    Seiten    und     ein    pceli- 
schwai-zer  Fleck    an  der  Sehildchenspitze,    welcher    letztere   voll- 
ständig bedeckt.     Deckflügel    doppelt   so  lang   Mue  einzeln    breit, 
mit  zur  Suturalecke  stark  gebuchtetem   Apicalrand.     Der  Costal- 
rand  ist  gewölbt,  hinter  der  Mitte  stark  ausgebuchtet,  die  Apical- 
ecke  stärker    abgerundet  als    die   vorgezogene    Suturalecke.     Der 
Siituralrand   von    der  Clavusspitze  bis    zur  Suturalecke  bildet  mit 
der  Clavuscoriumnaht  eine  gerade  Linie.    Costalmembran  so  breit 
wie  die  Costalzelle,  dunkelbraun,    von    einfachen    Nerven    durch- 
zogen.    Zwei  SubapicaUinien,    von  denen  die  letzte  parallel  zum 
Apicalrande    verläuft,     während     die    vorletzte    die    Form    eines 
lateinischen  W   zeigt,    wenn    man    den   Apicali-and    als  Basis  be- 
trachtet; beide  Linien  gehen  in  den  N.  costalis  über.    Die  Basal- 
hälfte  der  Decktlügel  ist  schmutzig  grüulichweiß;   hieran  schließt 
sich  in  der  Mitte  des  Corium  eine  schräge  schwarzbraune  Quer- 
binde, sodann    ein    milchweißer    Bindentleck,    der    durch    die    in 
den    Zellen    heoenden    schwarzbraunen    Flecke,    welche    zu    enicr 
größeren    Makel  vereinigt  stehen,    von   dem   lichtbraun   gefärbten 
Apicaltheil    getrennt    wird.      Die    Färbung    des    Clavus    isf  die 
der    Deckflügelbasis    mit    brauner    Trübung    in    der    Suturalzelle 
und    vielen    schwarzen   Körnchen.     Im    Corium    und    der  Costal- 
membran liegen  zerstreut  schwarze  und  braune  Körnchen.    Flügel 
rauchbraun  mit  braunen,   schwarz  gesäumten  Nerven,  der  Basal- 
theil heller.     Hinterleib    gelb    mit  brauner  Zeichnung.     Leib  und 
Beine  gelb,    an    der    Basis    der  Schienen  auf   der   Außenseite    ein 
brauner    Fleck,    Tarsen    grünlichgelb,    End klauen    rostgelb.     Die 
Spitzen  der  Dornen  der  Hinterschienen  schwarz. 

^.  Genitalplatteu,  von  der  Seite  betrachtet,  doppelt  so  lang 
wie  einzeln  breit,  braungelb  gerandet,  hinten  gerade  gestutzt  mit 
langem,  aufgerichteten  Zahn.  Anallappen:  Basalhälfte  gelb,  Apical- 
hälfte  schwarz,  lang  und  schmal,  die  hintere  Hälfte  steht  im 
rechten  Winkel  zur  Basalhälfte,  reicht  bis  zur  abgestumpften 
Ecke  der  Genitalplatten  und  liegt  hinten  an  die  Genitalplatten  an. 

Länge  ,^    11   mm. 

Balsapamba,  Ecuador,  750  m.    (H.  Haensch). 

Stett.  ontoniol.  Zoit.  1904. 


n76 

22.   Atracis  dentata  n.  sp. 

1  ?. 

Scheitel  länger  als  breit,  vorn  stark  gehoben,  in  der  Mitte 
gekielt,  an  der  Spitze  quer  eingedrückt,  am  Scheitelhinterrande 
vertieft,  von  wo  nach  jeder  Seite  zur  Schläfenecke  eine  Ver- 
tiefung zieht,  Färbung  grün.  Stirn  grün,  länger  als  breit,  mit 
einem  bis  zur  Mitte  ziehenden  scharfen  Kiel,  nach  oben  ver- 
schmälert, mit  aufgebogenen,  geschärften  Seitenrändern^  welciie 
in  der  Stirnmitte  eine  Ecke  bilden.  Cljpeus  gelbgrün.  Pronotum 
grün,  so  lang  wie  der  Scheitel,  hinten  stumpfwinklig  ausgeschnitten, 
mit  einem  Mittelkiel  und  zwei  deutlichen  Seitenkielen,  welche 
vom  Pronotumhiuterrand  nach  vorn  ziehen,  ohne  den  Vorder- 
rund  zu  erreichen.  Der  Vorderrand  gerade  gestutzt,  zur  Mitte 
vertieft,  leicht  eingekerbt,  die  Seitenränder  stark  aufgebogen^ 
außersem  liegen  auf  der  Scheibe  zwei  dunkel  gefärbte  Grübchen. 
Die  Seiten  des  Kopfes  sind  grün,  braun  gesprenkelt,  besonders 
vor  den  Augen.  Die  Ocellen  und  das  zweite  Fühlerglied  sind 
gelb,  das  erste  grün  gefärbt.  Hinter  den  Augen  liegt  zu  jeder 
Seite  auf  dem  Pronotum  eine  scharfkantige  Querleiste,  oberhalb 
derer  sich  ein  schwarzer  Streifen  befindet.  Deckschuppen  grün. 
Schildchen  oben  horizontal  mit  zwei  scharfen  Seitenkielen,  welche 
nach  vorn  stark  convergiren  und  sich  am  Vorderrande  berühren; 
ihre  Farbe  ist  grün  mit  einigen  dunklen,  bräunlichen  Flecken  auf 
der  Scheibe  und  zu  den  Seiten.  Deckflügel  doppelt  so  lang  wie 
breit,  grün,  undurchsichtig  mit  leicht  und  flach  gebuchtetem 
Vorderrande.  Costalmembran  breiter  als  die  Costalzelle.  Kamm- 
artig erhoben  sind  der  N.  costalis,  der  N.  clavi  int.  an  der  Basis, 
der  N.  clavi  ext.  an  der  Clavusspitze,  woselbst  ein  brauner  Fleck 
liegt.  In  der  Mittelzelle  des  Clavus  liegen  am  N.  clavi  ext.  vier 
große,  grüne,  glänzende,  glatte  Körnchen;  ähnliche  Körnchen 
liegen  zerstreut  im  Corium  und  in  der  Costalmembran,  besonders 
an  der  Basis.  Der  Clavusgrund  und  die  Coriumsmitte  sind 
braun  gefärbt,  hinter  der  Mitte  liegen  braune  Flecke  in  den 
Zellen.     Flügel  milchweiß  mit  bräunlichen  Nerven    und,    wie  die 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


377 

Deckflügcl,  mit  weißlicher  Bestäubung.  Hinterleib  und  Beine  gelb, 
Schienen  und  Tarsen  angebräunt,  die  Spitzen  der  Tarsen  und 
der  Hinterschienendornen  schwarz.  Scheidenpolster  hinten  gestutzt, 
mit  schwarzen  Zähnchen  an   den  Innenrändern. 

Länge  $  14  mm. 

Benue: 

23.   Atracis  javana  Melichar. 
Ann.  des  K.   K.  Naturhist.   Holm.  XVH.  S.   182,   183. 

1   $. 

Melichar  beschreibt  an  der  angeführten  Stelle  ein  ,^  von 
Ostjava.  Da  sich  im  hiesigen  Museum  ein  $  befindet,  welches 
in  einigen  Punkten  von  der  Beschreibung  des  ,^  abweicht,  so 
erlaube  ich  mir,  das  hiesige  $  kurz  zu  besehreiben. 

Scheitel  und  Stirn  wie  beim  ^  gebildet,  mit  einem  schwarzen 
Mittelkiel  und  zwei  braunen  Punkten  am  Scheitelrande.  Pronotum 
und  Schildchen  gleichfalls  typisch  gebildet.  Es  liegen  auf  der 
Scheibe  des  Schildchens  auf  dem  Mittelkiel  ein  schwai'zer  Längs- 
fleck, der  durch  einen  braunen  Streifen  mit  dem  schwarzen  Fleck 
an  der  Schildchenspitze  verbunden  ist,  sowie  im  Vorderwinkel  d&r 
Seiteukiele  zu  jeder  Seile  ein  schwarzer  Fleck.  Deckschuppen 
giün,  schwarz  gesprenkelt.  Die  Deckflügel  sind  undurchsichtig, 
grün,  schwarz  und  braun  gefleckt;  besonders  auffallend  ist  die 
braune,  dreieckige  Fleckenzeichnung  am  Costalrande  hinter  der 
Mitte  und  der  graue  Längswisch  zur  Apicalecke.  Clavusbasis- 
und  Spitze  grün  mit  grünen  Körnchen.  Der  N.  clavi  int.,  der 
N.  clavi  ext.,  der  winklig  gebrochen  ist,  die  Clavuscorium- 
naht  und  die  Nerven  und  Körnchen  des  mittleren  Clavus  schwarz 
auf  bräunlichem  Grunde.  In  der  Suturalzelle  des  Clavus  liegen 
drei  große,  schwarze  Flecke,  von  denen  jeder  ein  größeres, 
schwarzes  Körnchen  einschließt.  Die  Deckflügcl  sind  weiß  bestäubt. 
Flügel  rauchbraun    mit  breit   dimkel  gesäumten    braunen  Nerven. 

Länge  15  mm. 

Java. 

Ktott.  ontomol.  Zeit.  1904.  25 


378 

24.   Flatoides  simulans  n.  sp. 

1  c^. 

In  der  Farbe  und  dem  Deckflügelsclinitt  ist  sie  der  FL 
conv>iviis  Stäl  und  Fi.  calliger  Gerst.  ähnlich,  die  Stirnbildung 
erinnert  an  Fl.  scdbrosns  Melichar. 

Der  Kopf  ist  in  einen  vorn  stumpf  abgerundeten  Conus 
vorgezogen.  Scheitel  so  lang  wie  breit,  vorn  kaum  merklich 
gehoben  mit  einem  dreieckigen  Quereindruck  vor  der  Spitze,  dessen 
Mitte  von  einer  feinen  Mittellinie  durchzogen  wird.  An  seinen 
Seitenrändern  zu  jeder  Seite  ein  glänzender  Höcker,  hinten  ab- 
geflacht mit  bräunlicher  Zeichnung,  mit  leicht  nach  vorn  geneigten 
Seitenrändern,  vor  denen  zu  jeder  Seite  sich  eine  braungefärbte 
Furche  liinzieht.  Stirn  länger  als  breit,  zum  Scheitelrande  leicht 
convergirend  mit  fast  parallelen  Seitenrändern,  z^^•ei  wulstigen 
Erhöhungen  in  der  oberen  Hälfte,  welche  eine  seichte  Furche 
einschließen,  einem  großen,  schwarzen  Fleck  an  der  Spitze  und 
zu  jeder  Seite  einem  länglichen,  braunen  Querfleck  vor  dem 
Scheiteh-ande.  Die  Stirnbreite  am  Scheitelrande  ist  kaum  merk- 
lich geringer  als  die  am  Olypeus.  Der  Clypeus  sowohl  wie  die 
Stirn,  der  Scheitel,  d;»s  Schildchen  und  die  Deckflügel  sind  rost- 
gelb gefärbt.  Eine  kräftige,  braune  Querzeichnung  ist  zu  den 
Seiten  des  Clypeus  wahrzunehmen.  Augen  braun,  Fühler  und 
Ocellen  von  der  Grundfarbe  des  Thieres,  Vor  jedem  Auge  be- 
finden sich  ein  dunkelbrauner  Strich  und  zwei  glänzende  Körnchen. 
Pronotum  hinten  flach  ausgeschnitten  mit  einer  braunen  Mittel- 
linie und  vielen  braun  gefärbten  Grübchen  auf  der  Scheibe  und 
zu  den  Seiten.  Die  Seitenränder  sind  scharf  und  aufgebogen, 
der  Vorderrand  abgerundet,  in  der  Mitte  vertieft,  mit  braunem 
Fleck.  Hinter  den  Augen  liegt  auf  jeder  Seite  des  Pronotums 
ein  spitzer  Höcker,  an  dessem  Grunde  sich  ein  großer,  schwarzer 
und  ein  kleinerer  brauner  Fleck  befindet.  Schildchen  oben  fiach 
mit  einem  Mittelkiel  und  zwei  Seitenkielen,  welche  am  Vorder- 
rand zum  Mittelkiel  ziehen.  Der  Schildchenvorderrand  ist  schwarz- 
braun gefärbt,  unterbrochen  durch  den  rostgelben  Mittelkiel.    Die 

Stett.  ontnmol.  Zeit.  1904. 


379 

Deckflügel  sind  doppelt  so  lang  wie  einzeln  breit,  nach  hinten 
verschmälert  und  gleichmäßig  abgerundet.  Die  Costalmembran 
über  doppelt  so  breit,  wie  die  Costalzelle,  von  einfachen  Quer- 
nerven durchsetzt,  welche  durch  vereinzelte  Nerven  verbunden 
und  braun  gesprenkelt  sind;  viele  gelbe  Körnchen  liegen  in 
ihr  zumeist  auf  den  Nerven.  Der  Costalrand  ist  kaum  merklich 
wellenförmig  gebuchtet.  Die  Deckflügel  sind  milchweiß  mit  braun 
gesprenkelten,  gelben,  mäßig  verdickten  Längs-  und  Quernerven, 
welche  letzteren  vor  dem  Apicalrande  keine  deutliche  Subapical- 
linie  bilden.  Die  Endnerven  sind  gegabelt  und  einfach.  N.  clavi 
ext.  gerade,  N.  clavi  int.  an  der  Basis  stark  erhoben,  fast  kamm- 
urtig  mit  vielen  dunkel  gefärbten  Körnchen,  an  der  Clavusspitze 
mit  einem  schwarzen  Fleck  zwischen  der  Erhöhung  und  der 
Clavuscoriumnaht.  Viele  Körnchen  und  Höckerchen  im  Clavus 
und  Corium.  Flügel  milchweiß  mit  gelben  Nerven.  Hinterleib  und 
Beine  gelb,  Tarsen  angebräunt,   Hinterschienendorn   dunkelbraun. 

Länge  15  mm. 

Balsapamba,  Ecuador,  750  m.    (R.  Haensch). 

25.  Flatoides  dotatus  MeHchar. 

Ann.  des  K.  K.  Naturhist.  Hofmuseums  XVII.  S.  222,  223. 

Taf.  VII.  Fig.  12. 

1  ?. 

Melichar  beschreibt  an  der  oben  angeführten  Stelle  ein  o 
von  Cuba.  Das  mir  vorliegende  weibliche  Exemplar  stimmt  in 
den  plastischen  Merkmalen  mit  der  Beschreibung  Melichars  über- 
ein, in  der  Zeichnung  und  Färbung  variirt  es  ein  wenig.  Die 
Thiere  verschiedener  Fundorte  haben  für  gewöhnlich  kleine  Ab- 
änderungen in  der  Farbe  und  Zeichnung,  deshalb  glaube  ich  keine 
neue  Art  vor  mir  zu  haben.  Kopf,  Pronotum  und  Schildohen 
stimmen  mit  der  Beschreibung  des  ,^  überein;  zu  erwähnen  wäre, 
daß  die  Fühler  gelb  sind,  das  zweite  Fühlerglied  an  der  Basis 
seitlich  abgeflacht  und  am  Ende  oben  abgestumpft.  An  den  er- 
wähnten Stellen  zeigt  sich  bräunliche  Färbung.     Ein  Drittel  der 

Stett    entomol.  Zeit.  1904.  25* 


380 

Deckschlippe  ist  schwarz.  Die  Deckfliigehierven  sind  grUnhch 
und' die  Flecke  in  den  Zellen  braun;  ein  brauner  Fleck  steht  in  der 
Basalzelle.  Der  äußere  Clavusnerv  ist  grün  und  nicht  gerade, 
während  der  N*  clavi  int.  grün  und  gerade  ist.  Zu  beiden  Seiten 
des  N.  clavi  ext.  zwischen  Schildchen-  und  Clavusspitze  befinden 
sich  dunkelbraune  Flecke.  Die  Flügel  sind  im  Apicaltheile  und 
am  Hintervande  rauchig  getrübt  mit  bräunlichen  Nerven.  Hinter- 
leib und  Beine  gelb  und  grün.  Die  Scheidenpolster  sind  mit  starken, 
rothbraunen  Zähnen  am  Tnnenrande  versehen  und  gelbgrün  gefärbt. 

Länge  I21/2   'imi- 

Surinam. 


Yerzeichiiiss  der  Arten. 

1.  Flata  ferrvginea  n.  sp. 

2.  Bythopsyrna  Rahhowi  n.  sp. 

3.  Dona  Haenschi  n.  sp. 

4.  „       ecuadoriana  n.  sp. 
.5.  Flatoptera  virescens  n.  sp. 

6.  Siplianta  rubra  n.  sp. 

7.  Euphanta  luridicosfa  n.  sp. 

8.  „  rnhromarginata  n.  sp. 

9.  Phyma  snhapicalis  n.  sp. 

10.  Flatula  bipuncfafa  n.  sp. 

11.  Ormenis  macidata  n.  sp. 


12. 

yi 

panamensis  n.  sp, 

13. 

ri 

ftimata  n.  sp. 

14. 

Ti 

Pehlkei  n.  sp. 

15. 

1) 

media  Melichar. 

16. 

IV 

iaeniata  n.  sp. 

17. 

1) 

prasina  n.  sp. 

18. 

Paratella 

rariegafa  n.  sp. 

19. 

Sephena 

iricolor  n.  sp. 

20. 

Dascalia 

punctata  n.  sp. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904, 


381 


21.  Dascalia  unimaculata  n.  sp. 

22.  Älracis  dentala  n.  sp. 

23.  ,,        jacana  Meiicluir. 

24.  Flatoides  sitnulans  n.  sp. 

25.  ,,         dotatus  Melichar. 


Brasilianische  Käferlarven, 

gesammelt  von  Dr.  Fr.  Oliaus, 
beschrieben  von  14.  I?I.  Heller  in  Dresden. 

Es  kann  nieht  dankbar  genug  anerkannt  werden,  daß  Herr 
Dr.  Fr.   Ohaus    auf  seiner   Sammelreise    in  Brasilien    (vergleiche 
die   Reiseschilderungen  in   dieser  Zeitschrift  1899    p.  204— 245, 
1900  p.  164—191    und    193—273)    außer    den    ihn    besonders 
interessirenden  Ruteliden    auch  anderen  Käferfamilien   seine   Auf- 
merksamkeit schenkte  und  u.   a.  auch  mit  großem  Aufwand  von 
Mühe  und  Zeit  deren  Entwicklungsstände  kennen  zu  lernen  suchte 
und  Larven  und  Puppen  in  mustergültiger  Weise  konservierte.    In 
tropischen  Zonen  steigern  sich  die  Schwierigkeiten,  die  die  Auf- 
zucht   von   Käfern    verursachen,    außerordentlich,    daher   ja    auch 
unsere    Kenntniß    von    exotischen    Käferlarven    und    Puppen    eine 
äußerst    dürftige  ist.     In    vorliegender    Arbeit    soll    zunächst  ver- 
sucht 'werden,    einige    Entwicklungsstände    von    Bockkäfern,    die 
vorwiegend    den    Prioniden    angehören    (nur  Oncoderes   zählt  zu 
den  Lamiiden),    und  von    einer  BrenthusBvi  zu  beschreiben    und 
mag  daher  hier   auf  das  Literaturverzeichniß  hingewiesen  werden^ 
das    Prof.   A.    Lameere    1884    in    den    Memoires    de  la  Societ6 
royale  des  sciences  de  Liege  2.  ser.  XI.  veröffentlicht  hat,  wenn- 
gleich   die    meisten    Citate   auf    solche  Beschreibungen  verweisen^ 
die  einen    genaueren   Vergleich    der    Larvenformen    verschiedener 
Gattungen  nicht  erlauben.      Auch   die  Abbildungen,    sofern  über- 
haupt solche  gegeben  werden,    lassen  mit  Ausnahme    der  präch- 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


382 

tigen  bei  Schiödte  viel  zu  wünsclieu  übrige  so  sind  beispiels- 
weise auch  die  von  Dr.  Duges  (Ann.  Soc.  Ent.  Belg.  XXVIII. 
t.  II)  veröffentlichten  Figuren  von  Mallodon  äußerst  skizzenhaft 
und  zu  vergleichenden  Studien  nicht  zu  verwenden. 

Bei  dem  folgenden  Versuch,  die  Larven  einiger  Prioniden 
zu  charakterisieren,  stellte  sich  im  Verlaufe  der  Untersuchungen 
immer  mehr  die  Schwierigkeit  heraus,  wirklich  specißsche  Merk- 
male, die  auch  für  die  verschiedenen  Wachstumstadien  Giüligkeit 
haben,  aufzufinden.  Die  Mundteile,  die  von  den  Autoren  zumeist 
am  ausführlichsten  beschrieben  werden,  bieten  innerhalb  der 
Prioniden  nur  geringe  Unterschiede  dar,  die  Mandibel  vielleicht 
ausgenommen,  die  man  aber,  um  ihre  Form  genau  festzustellen, 
vom  Kopf  abzutrennen  genöthigt  ist;  da  aber  selten  mehrere  aus- 
gewachsene gleiche  Larven  vorliegen,  entschließt  man  sich  dazu 
nur  ungern.  Namentlich  auch  deshalb,  weil  es  noch  viel  nöthiger 
ist,  um  die  Form  des  Kopfes  kennen  zu  lernen,  diesen  durch 
einen  Einschnitt  in  die  Bindehaut  vom  Körper  zu  trennen  und 
die  Muskelfasern  zu  entfernen.  Versuche,  die  Larvenköpfe  zum 
bequemeren  Vergleich  trocken  (aufgeklebt  oder  gespießt)  zu  ver- 
wahren, können  nicht  empfohlen  werden,  da  durch  das  Trocknen 
die  wenig  chitinisierten  Mundteile  meist  starke  Schrumpfungen 
erleiden;  man  wird  daher  am  besten  den  Larvenkörper  und  den 
dazu  gehörenden  Kopf  in  einer  Glasröhre  für  sich  in  Alkohol 
konservieren. 

Das  von  Dr.  Oh  aus  mitgebrachte  Larvenmaterial  ist  viel 
umfangreicher  als  die  hier  gegebene  Beschreibung  der  wenigen 
Formen  vermuten  läßt,  doch  hielten  wir  es  für  angezeigt,  vor- 
läufig solche  Larven,  deren  Artangehörigkeit  zweifelhaft  erschien, 
von  der  Untersuchung  auszuschließen. 

Die  Konservierung  endlich  fand,  nachdem  die  Larven  durch 
kochendes  Wasser  fixiert  worden  waren,  in  Alkohol,  oder  zuerst 
in  2  ^Jq  Formalinlösung  und  dann  erst  in  Alkohol  statt.  Letztere 
Methode  ergab  ja  äußerlich  tadellose,  pralle  Präparate,  die  aber, 
wie  auch  schon  von   anderer  Seite  festgestellt  wurde,    eine  allzu 

Btett.  entomol.  Zeit.  1904. 


383 

große  Brüchigkeit  besitzen,  der  die  zarten  Fühler  und  Beine  nur 
zu  leicht  zum  Opfer  fallen. 

Parandra  glabra  Geer.     Larve:    Länge  49  mm,  Breite  am 
Thorax  7,5  mm. 

Kopf  so  lang  wie  breit,  an  den  Seiten  gleichmäßig  gerundet, 
die  größte  Breite  in  einer  Linie  mit  dem  Vorderrande  des  hinteren 
Hinterhauptsloches,  dieses  mehr  bauch-  als  rückenständig,  der 
ventrale  Ausschnitt  ziemlich  halbkreisförmig,  etwas  breiter  als 
lang,  der  dorsale  Ausschnitt  kurz  spitzwinklig.  Vorderes  Hinter- 
hauptsloch eiförmig,  sein  Längsdurchniesser  etwas  länger  als  die 
zwischen  ihm  und  dem  hinteien  Hinterhauptsloch  gelegene  Chitin- 
brücke breit  ist.  Epistom"-')  quer,  gewölbt,  Seitennähte  nach  hinten 
konvergierend  und  im  stumpfen  Winkel  nach  innen  zum  Muskel- 
ansatz umbiegend,  beiderseits  mit  äußerst  feinen  gewellten  Quer- 
ruuzeln,  hinter  dem  Vorderrande  beiderseits  leicht  quer  einge- 
drückt, der  Vorderrand  selbst  etwas  gewulstet  und  fein  punktiert, 
die  Punkte  mit  kurzen  Börstchen.  lieber  der  Mandibelinsertion 
jederseits  ein  stumpfer,  schwärzlich  gefärbter  Höcker.  Clipeus 
quer,  mindestens  viermal  so  breit  wie  lang,  trapezoidal,  sein 
Vorderrand  leicht  ausgebuchtet.  Oberlippe  ein-  und  einhalbmal 
so  lang  wie  breit,  lanzettförmig,  beiderseits  an  der  Basis  mit 
kurzem  kräftigen  Randwulst,  undeutlich  runzlig  punktiert  und  lang 
bewimpert,  an  der  Spitze  mit  etwas  kürzeren  und  steiferen  Borsten. 
Ocellen  nicht  vorhanden.  Fühler  mit  ihren  zwei  Endgliedern  den 
Clipeus  überragend. 

Kiefer  circa  ^/a  mal  so  lang  wie  der  Kopf,  an  der  Wurzel 
so  breit  wie  lang,  der  Kauteil  (pars  scissoria  Schiödte)  durch 
eine  stumpfwinklig  verlaufende  Querfurche  abgesetzt  und  außen 
glänzend  glatt,  der  Basalteil  uneben  und  ziemlich  grob  punktiert 
und  rüthlich  bewimpert.  Schneide  in  der  Mitte  mit  einer  kleinen 
stumpfen  Ecke,  in  der  vorderen  Hälfte  oberseits  konkav,  unter- 
seits  mit  drei   flachen  Längsfurehen,    in  der  Basalhälfte  sehr  fein 


••")    Im    Sinne    Schiüdte's.    Cl".    de    raetamorpliosi    -elouthcratorum 
observationes. 

Slett.  entomol.  Zeit.  1904. 


384 

parallel  gestreift,  die  Streifen  zur  Sclineide  parallel  laufend. 
Maxillarlade  dem  Tasterstiel  angefügt  (mala  maxillarum  &ti[)iii 
palpigero  iuserta).  Erstes  Glied  der.Maxillarpalpen  wenig  länger 
als  das  zweite,  zweites  und  drittes  gleich  lang,  Kinn  quer  vier- 
eckig, 1^/2  mal  so  breit  wie  lang,  die  Hinterecken  abgerundet, 
der  Vorderrand  leicht  ausgebuchtet,  der  mittlere  etwas  gewölbte 
Teil  quer-elliptisch,  umfurcht  und  kurz  beborstet.  Erstes  Glied 
der  Lippentaster  I1/2  ^^^'^^  so  lang  wie  breit,  etwas  länger  als 
das  zweite.  Füße  sehr  wenig  behaart,  etwas  länger  als  die 
Maxillarpalpen,  die  Schenkel  etwas  dicker  als  lang,  fast  kugelig, 
die  Schienen  doppelt  so  lang  wie  breit.  Kralle  gerade,  konisch 
und  etwas  kürzer  als  die  Schiene,  an  der  Spitze  gebräunt  und 
bei  mikroskopischer  Vergrößerung  sich  als  fein  bcdörnelt  aus- 
weisend. Halsschild  ca.  1/5  breiter  als  der  achte  Abdominalring, 
mit  bis  zur  Basis  reichender  Randfurche.  Prouotum  am  Hinter- 
rande mit  einer  bis  zur  Mitte  der  Scheibe  stumpfwinklig  vor- 
gezogenen und  auch  am  Seitenrande  weiter  nach  vorn  reichenden 
Querzone  von  dichten  und  kleinen  Körachen,  die  nach  vorn  zu 
an  Größe  abnehmen.  Mittelstück  des  Prosternums  ein  gleich- 
seitiges Dreieck  mit  verrundetem  vorderen  Winkel,  seine  Kör- 
nelung  in  der  Mittellinie  und  nach  den  Rändern  zu  feiner 
werdend  und  endlich  ganz  erlöschend.  Mesosternum  mit  charak- 
teristischen, kurzen,  chitinösen  Querleisten,  die  sich  in  zwei  hinten 
spitz  ausgezogenen  Gruppen  :  scheiden.  Metasternum  in  der 
vorderen  Hälfte  mit  einem  Furchendreieck,  das  derartig  verläuft, 
daß  die  Basis  die  beiden  Hinterhüften  verbindet;  hinter  dieser 
Linie  beiderseits  eine  Längsreihe  von  ca.  8  kurzen  chitinösen 
Querleisten;  ähnliche  finden  sich  auch  noch  in  geringer  Zahl  an 
der  Basis  des  ersten  Bauchringes.  Die  sieben  gleichmäßig  ge- 
wölbten und  rauh  aber  sehr  fein  gekörnelten  Bauchwülste  (tubera 
scanspria),  von  welchen  der  erste  mehr  als  doppelt  so  breit  wie 
lang  jst,  werden  von  Ring  zu  Ring  schmäler,  so  daß  der  sechste 
kreisförmig  erscheint,  dei-  siebente  ist  wieder  deutlich  quer,  sie 
sind    ähnlich    den  Rückenwülsten    und   wie    diese    etwas  vor  der 

Stett.  eBtomol.  Zeit.  1904. 


385 

Mitte  durch  eine  Querfurehe  geteilt,  die  beiderseits  von  einer 
kurzen  Längsfurche  begrenzt  wird;  letztere  ist  bei  (]vn  Baiich- 
wülgten  bogenartig,  bei  den  Rüekenwülsten  fast  gerade  und  hinten 
gegabelt.  Siebenter  Bauchring  an  den  Seiten  in  der  hinteren 
Hälfte,  unterhalb  des  Stigmas,  mit  einem  leicht  gebogenen,  hinten 
sieh  herabsenkenden,  achten  Bauchring  der  ganzen  Länge  nach 
mit  einem  horizontalen  Längs^^■ulste;  das  Aftersegmeut,  das  so 
lang  wie  breit  und  so  lang  wie  der  Prothorax  ist,  an  den  Seiten 
nur  in  der  Basalhälfte  mit  einem  Längswulst  und  neben  der  spar- 
samen Bewiniperung  noch  sehr  fein  behaart.  After  aus  einer 
schwach  gewiilsteten  Querspaltc  und  rechtwinklig  darauf  stoßen- 
den  Längsspalte  gebildet. 

Im  Karolinenthal  bei  Petrojjolis  am  23.  August  1898  zahl- 
reich in  rothem  Holz  gefunden  und  das  Imago  daraus  gezüchtet. 

Bemerkung.  Schiödte"')  charakterisiert  die  Prioniden- 
larven  ungefähr  wie  folgt:  „1.  Kopf  quer;  2.  Kopfseiten  hinten 
winkhg  und  auseinanderklaffend,  hinter  dem  Epistom  durch  ein  läng- 
liches Mittelstück  verbunden,  3.  Die  unteren,  den  Kopf  zurück- 
ziehenden Muskeln  inserieren  in  einer  tiefen  Grube  vor  dem  Hinter- 
hauptsloch.  4.  Mandibel  doppelt  so  lang  wie  hoch,  keilförmig, 
Schneide  breit  ausgerandet,  ihre  untere  Ecke  spitz  vorgezogen. 
5.  Maxillen  beweglich  mit  deutlicher  Angel,  Gelenkshaut  umfang- 
reich, polsterartig  und  runzlig.  6.  Maxillarlappen  dem  Maxillar- 
stiel  angefügt.     7.  Fühler  kräftig,    den  Clipeus  nicht  überragend. 

8.  Clipeus     den     ganzen     Vorderrand     der     Stirn     einnehmend. 

9.  Labrum  ansehnlich,  halbkreisförmig.  10.  Beine  sehr  kurz, 
konisch."  und  macht  ferner  auf  p.  398  des  citierten  Werkes  noch 
die  Bemerkung,  daß  mehrere  riesige  aus  Ost-Indien,  Guinea  und 
Südamerika  eingelieferte  "Prionidenlarven  sich  von  der  Larve 
des  Prionifs  coriarius  außer  durch  die  Skulptur  des  Kopfes, 
durch  die  Bewehrung  der  Kletterwülste  und  andere  Merkmale 
geringer  Bedeutung    nicht    unterscheiden,    so    daß    man  vorauszu- 


■•■)  De  metamorphosi  cloutheratorum  ol)öcrvationos  Pars  IX.  Naturh. 
Tidssln-.  X.  396. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


386 

setzen  geneigt  ist,  daß  die  citierte  Charakteristik  der  Prioniden- 
larven  mit  Rücksicht  auch  auf  die  Schiodte  bekannten  auslän- 
dischen Larven  gegeben  wurde.  Allein  dies  trifft  nicht  zu. 
Schiodte  scheint  sich  bei  der  Charakteristik  der  Prionidenlarven 
nur  auf  den  Befund  von  Priomis  coriariiis  gestützt  zu  haben. 
Zum  wenigsten  lassen  sich  die  von  Dr.  Oh  aus  gesammelten 
Prionidenlarven  nicht  ohne  weiteres  unter  die  Schiödte'sche 
Gruppirung  von  Merkmalen  bringen.  Außer  von  Parandra  liegen 
mir  noch  zahlreiche  Prionidenlarven  [Mallodon,  Ctenoscelis^ 
Folyoza  u.  a.  ■'•')  vor,  die  alle,  sowie  Prionus  und  Ergates  ein 
vorderes  und  hinteres  Hinterhauptsloch  aufweisen.  Daß  sich  vor 
dem  Hinterhauptsloch  bei  den  Prioniden  eine  Grube  findet,  ist 
zwar  schon  von  Schiodte  beobachtet,  aber  wie  es  scheint,  nicht 
genauer  untersucht  worden,  denn  er  hält  es  nur  für  einen  Muskel- 
ansatz des  Kopfzurückziehers.  Wie  meine  Untersuchungen  bei 
Parandra  ergaben,  stellt  das  Vorhandensein  oder  Fehlen  dieser 
doppelten  Perforation  (denn  eine  solche  und  keine  Grube  ist  es) 
aber  doch  ein  tiefer  einschneidendes  Merkmal  dar,  indem 
durch  die  obere,  größere,  der  Schlund,  die  untere, 
kleinere,  Oeffnung  das  Bauch  mark  in  die  Kopfkapsel 
der  Larve  eintritt  und  zwar  so,  daß  das  Unterschlundganglion 
noch  außerhalb  des  Kopfes,  dicht  unter  die  Chitinbrücke  zu 
liegen  kommt.  Dadurch  vsird  auch  die  moiphologische  Bedeutung 
der  die  beiden  Hinterhauptsöffnungen  trennenden  Chitinbrücke 
klar,  die  nichts  anderes  darstellt,  als  das  von  Bur  meist  er  bei 
den  Imagines  gewisser  Insekten  als  tentorium  ■'•'"•■■)  bezeichnete  Stück 
des  Kopfskeletes,  das  aber  bei  den  Prionidenlarven  durchaus  in 
einer  Ebene  mit  der  Occipitalwandung  liegt  und  bei  der  Weiter- 
entwicklung der  Larve  zur  Puppe  und  zum  Käfer  derartig  um- 
wachsen wird,  daß  es   in  das  Innere  des  Kopfes  zu  liegen  kommt. 


*)  Duges   Beschreibung  der  JV^allodonlarvc  (Ann.  Soc.  Eiit.  Belg. 
1884  p.  13  Taf.  II.)   ist    nicht  ausix'icheud    genug,    um  sie    bei   der   Be- 
stimmung der  Ohaus'schen  Prionidenlarven  heranziehen  zu  können. 
"""')  Handbuch  der  Entomologie  I.  p.  251. 
Btett.  enlomol.  Zeit.  1904. 


387 


Ein    ahnlicher    gesonderter    Austritt    der  Speiseröhre  durch   eine 
größere   obere   und    des    Bauchmarkes  durch  eine  kleinere  untere 
Hinterhauptsöffnung    findet    sich    übrigens    auch    bei    den    Lepi- 
dopteren,    z.  B.  Ornithoptera;    bei    manchen,    leider    nicht    näher 
bezeichneten    Käferlarven    hat    Fr.    Kleuker"^)    bisher    nur    eine 
,,dieke,    die    inneren    Seitenränder    des    Halsloches    verbindende 
Chitinsehne"    nachzuweisen    vermocht.     Bei  Durchsicht    der  dem 
Schiödte'schen  Werke  beigegebenen  Tafeln  läßt  sich  erkennen, 
daß  das  tentorium  auch  bei  anderen  Bockkäferlarven  vom  Hals- 
loch  aus    sichtbar    ist    und    bei    Phoracanlha,    wenn    auch    sehr 
schmal,    so    doch    auch    in    einer    Ebene    mit    der    Hinterhaupts- 
waudung  zu  sein  scheint,  bei  Callidium,  Phoenisciis  u.  a.,  noch 
mehr  aber  bei  Carambyx    nach   vorn  rückt    und  Bogenform  an- 
nimmt   und   bei  Tetrophm,    Asemtim,    Magium,    Morhnus    von 
hinten  aus  überhaupt    nicht  mehr    sichtbar  ist.     Bei  Betrachtung 
dieses   Merkmales    hinsichtlich    seines  Wertes    für  die  Systematik 
zeigt  sich,    daß  auch  in  ihm  die    Spaltung   der  Ceramhycidae  in 
Cerambycini   und  Lamini    ihren  Ausdruck    findet,    daß  aber,   so 
weit   die  bisherigen   Untersuchungen   ausreichen,    nach    ihm  sieh 
die  Lepturini    und  Asemini  mehr    den    Lamini  als   den  Ceram- 
bycini   nähern  5    dabei    bleibt    aber    immer    noch  zu    erwägen,  in 
wieweit  die  Stellung  des  Hinterhauptsloches  einer  durch  die  Lebens- 
weise bedingten  Anpassung  unterworfen  ist,  der  zufolge  die  Larve 
mehr  oder  weniger  hypognat  ist  (vergl.  Ganglbauer  systemat- 
koleopterologische  Studien,  Münchener  Koleopt.  Zeitschrift  I,  1903 
p.    307,    Anmerk.).     Jedenfalls    aber    schließt    sich    zufolge    des 
relativ    großen    Abstandes    der    beiden    OccipitalötYnungen    (oder 
durcirdie  Breite  der  Chitinbrücke)  Parandra  eng  (\i,nPrioniden 
an,' was   ja  auch  in  unserer   jetzigen  Systematik    zum    Ausdruck 
kommt,  die  die  Parandriden  nicht  als  gleichwertig  den  Prioniden 
entgegenstellt,  sondern  diesen  unterordnet. 

So  viel  über  das  von  Schiödte  sub  3  erwähnte  Merkmal 

>"')    Ueber     endoskeletale    JJiklungen    l)ei    Insekten.      Dissertation. 
Göttinp;en  1883. 

ßtett.  eotomol.  Zeit.  190-1. 


388 

der  Prionidenlarven,  das,  weil  am  interessantesten,  vorweg  be- 
sprochen wurde.  Was  die  sub  1  erwähnte  Kopf-  und  sub  9 
erwähnte  Labrum-Form  betrifft,  so  ist  zu  bemerken,  daß  es  nocii 
andere  Prionidenlarven  giebt,  bei  vA'elchen  der  Kopf  so  Avie  bei 
Farandra  nicht  quer,  sondern  so  breit  wie  lang  und  die  Ober- 
lippe nicht  halbkreisförmig,  sondern  mehr  oder  weniger  länglich, 
herz-  oder  lanzettförmig  ist.  (Vergl.  Duges  Ann,  Belg.  1894 
XXVIII,  p.  13).  Ebenso  wenig  zutreffend  ist  das  sub  2  er- 
wähnte Merkmal  der  hinten  winklig  auseinander  klaffenden  Kopf- 
seiten, da  sich  bei  Ctenoscelis  und  Malladon  u.  a.  die  Kopfform 
mehr  der  von  Cerambyx  cerdo  L.  als  der  von  Prionus  coriarius 
nähert.  Was  die  übrigen  erwähnten  Merkmale  betrifft,  so  sind 
sie  so  allgemein  gehalten,  daß  durch  sie  die  Prionidenlarven 
kaum  als  solche  werden  erkannt  werden  können  und  es  ist  daher 
erst  der  Zukunft  vorbehalten,  wenn  mehr  Larven  bekannt  sein 
werden,  eine  wirklich  zutreffende  präcisc  Charakteristik  der 
Prionidenlarven  zu  geben;  so  weit  es  sich  indeß  heute  beurteilen 
läßt,  scheint  die  durch  eine  breite  Chitinbrücke  zu  Stande  kom- 
mende Teikmg  des  Foramen  occipitale  in  eine  kleinere  vordere 
(untere)  Oeffnung  für  den  Eintritt  der  Ganglienkette  und  in  eine 
größere,  obere,  für  den  Eintritt  der  Speiseröhre  mit  zu  den 
charakteristischen  Merkmalen   der  Prioniden  zu  gehören. 

Ctenoscelis  atra  Oliv.  Larve:  Länge  92,  Halsschikllänge 
15,  Halsschild  breite  20,5  mm. 

Kopf  nahezu  so  breit  wie  lang,  Seiten  gleichmäßig  gerundet, 
größte  Breite  hinter  dem  Vorderraud  des  Hinterhauptsloches,  dieses 
wenig  breiter  als  lang  bauchständig,  seine  Seitenränder  gerundet, 
nach  vorn  leicht  konvergierend,  der  geradlinige  Vorderrand  schmäler 
als  der  Hinterrand.  Das  vordere  Hinterhauptsloch  birnförmig  mit 
dem  spitzen  Pol  nach  hinten  gerichtet,  sein  Längsdurchmesser 
größer  als  die  dahinter  liegende  Chitinbrücke  breit  ist.  Epistom 
quer,  im  frei  liegenden  Teil  quer  gewölbt  und  weitläiilig  punktiert, 
die  Ränder  geschwungen  und  am  Muskelansatz  zwei  spitze  Zipfel 
bildend.    Stirnvorderrand  beiderseits  über  dem  Mandibularkondylus 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


S89 

halbkreisförmig  eingedrückt  und  wie  hei  Prioiiva  innerhalb  dieser 
Eindrücke  zwei  übereinanderliegende,  etwas  winklig  vorgezogene 
Lamellen  bildend,  von  welchen  die  nntere  dem  Clipeus  aufliegende, 
die  obere  nach  vorn  hin  überragt.    Clipeus  quer,  dreimal  so  lang 
wie    breit,    sein    Vorderrand  in  der   Mitte,  sowie    die  Basis   der 
Oberlippe    mit    einem    gemeinsamen   tiefen   Eindruck.     Oberlippe 
quer,  elliptisch,  weitläufig  grob  punktiert,  ein  breiter  Mittelstreifen 
glatt,  beiderseits  dieses,    besonders  aber    an    der   Spitze,    rüthlich 
braun  bewimpert.     Ocellen  drei,  in  einer  vertikalen  Reihe  ange- 
ordnet, das    oberste  etwas    kleiner  als    die  anderen.     Die   ersten 
zwei  Fühlerglieder  pergamentartig,  das  dritte  braun  hornig,  doppelt 
so    lang    als    das    quere    zweite.     (Schiödte    zählt    den    ersten 
häutigen    Abschnitt   nicht    als    Fühlerglied,    so    daß  unser   drittes 
dem    zweiten,    unser    zweites    dem    ersten    entsprechen    würde.) 
Mandibel  in  der  basalen  Hälfte  außen  grob  gerunzelt  und  punktiert 
mit    einer    Querfurche    von    drei    undeutlichen    kurzen    Längsein- 
drücken, die  Spitzenhälfte  an  der  Wurzel  fein  längsrunzlig,   vorn 
oben  mit  3—4    schrägen    Furchen,    die    durch    feine  Leisten   ge- 
trennt sind.     Kinn  ähnlich  wie  Prinniis,  quer,  mit  eingedrückter 
Mittellinie,    am    Vorderrand    aber    tiefer    ausgerandet,    die    Seiten 
mehr    gerade  nach   vorn  konvergierend.     Zunge    halbkugelfönnig 
gewölbt.    Insertion  der  Lippentaster  von  einander  entfernt.    Beine 
etwas  länger  als  die  Lippentaster    mit  röthlich    braunen  Borsten. 
Prothorakalring   breiter  als  lang  (2  :   l^/a),    ""i"  ^^'enig   (^'^-  Vs) 
breiter  als  das  8.  Äbdominalsegment.    Pronotum  mit  gerundetem 
Hinterrand  und  feiner  Mittellinie,    die  beinweiße  Scheibe   doppelt 
so  breit  wie  lang,    vorn    im    zweiten    Drittel   der    Segmentslänge 
geradlinig  begrenzt,  schwach  gerunzelt  und  dazwischen  weitläufig 
punktiert,  die  Punkte  je  mit  einem  braunen  Haar,  vor  den  Hinter- 
ecken mit  undeutlichen  bogenförmigen  Eindrücken,  deren  Radius 
in  den  Hinterecken  fußt.     Am  Vorderrande    geht  die  Scheibe  in 
die  mehr  häutige,  lappenartig  getheilte    Zone    über.     Die  6  vor- 
handenen Lappen  entstehen  durch  kurze,  gleich  weit  von  einander 
abstehende  Längseindrücke,   von  welchen  sich  je  einer  beiderseits 
Stett.  entoniol.  Zeit.  1904. 


390 

der  Mittellinie  und  einer  in  der  Mitte  vor  den  Halsschildseiten 
befindet  und  weisen  je  einen  gebräunten  kurzen  Querstreifen  auf, 
der  gröber  punktiert  ist.  Die  Halssehildseiten,  die  verrundete 
Dreiecke  darstellen,  sind  fast  glatt  und  weitläufiger  als  das  Pro- 
notum  punktiert.  Prosternum  in  der  Mitte  der  Länge  nach  leicht 
eingedrückt,  am  Hinterrande  eingekerbt,  auf  dem,  von  den  Vorder- 
hüften bis  zum  Vorderrand  reichenden  Feld  schwach  gerunzelt 
und  mit  bräunlichgelben,  quer-elliptischen  Ringpunkten  unregel- 
mäßig und  nicht  dicht  bedeckt,  die  Hinterecken  dieses  Feldes 
liegen  etwas  vor  der  Mitte  der  Segmentlänge.  Mesosternalring 
beiderseits  mit  einem  schuppenförmigen  Seitenstück  (Flügeldecken- 
anlage), das  verrundet  dreieckig  und  höher  als  lang  und  fast 
glatt  und  nur  mit  einigen  Wimpern  besetzt  ist.  Eine  ähnliche 
Seitenschuppe  als  Anlage  der  häutigen  Flügel  zeigt  auch  der 
Metasternalring,  doch  ist  diese  etwas  giößer.  Die  7  gerunzelten 
Rückenwülste  (Haftscheiben  bei  Ratzeburg)  werden  durch  zwei 
parallel  verlaufende,  unregelmäßig  gewellte  Furchen  gebildet,  die 
auf  dem  ersten  Abdomiualsegment  einander  am  meisten  genähert 
und  da  ein  ca.  5  mal  so  breites  als  langes  Feld  bilden.  Diese 
Querfelder  nehmen  von  Ring  zu  Ring  an  Breitenausdehnung  ab, 
so  daß  das  Feld  auf  dem  5.  Bauchsegment  nur  3  mal  so  breit 
als  lang  ist.  Auf  dem  4. — 6.  Bauchsegment  findet  sich  parallel 
neben  der  vorderen  noch  eine  dritte  seichtere  Querfurche,  die 
aber  von  der  vorderen  Querfurche  nur  einhalbmal  so  weit  entfernt 
ist  wie  von  der  hinteren.  Die  Bauchwülste  treten  nur  wenig 
stärker  hervor  als  die  Rücken-wülste  und  sind  in  der  Mitte  durch 
eine  nach  vorn  ausbiegende  Querfurche  geteilt,  die  beiderseits 
durch  einen  kurzen  Längseindruck  begrenzt  wird,  der  strahlen- 
förmig nach  innen  5 — 6  kurze  Einschnitte  entsendet.  Besonders 
charakteristisch  für  die  Larve  scheint  jedoch  die  Bildung  des  8. 
und  9.  Abdominalsegmentes  zu  sein,  die  einzeln  vom  7.  Segment 
nur  wenig  an  Länge  verschieden  sind.  (Bei  Macrotoma.  Xixuthrns, 
Parandra,  Mallodon  u.  a.  ist  das  Analsegment  circa  doppelt  so 
lang  als  das  vorhergehende  Segment.)    Die  ventralen  Einschnitte 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


391 

sind  zwischen  dem  7.  und  8.  und  8.  und  9.  Segment  besonders 
tief  eingedrückt.  Der  dreispaltige  After  wird  unterseits  von  einem 
/\  förmigen  tiefen  Eindruck  t)egrenzt,  während  oberseits  zwei 
kurze  gekrümmte  Eindrücke  die  Afterpartie  halbkughg  hervor- 
treten lassen.  Die  durch  die  Eindrücke  wulstartig-  abgesetzten 
Teile  des  Analsegmentes  zeigen  eine  feine,  aber  scharfe  Runzelung, 
die  wohl  bei  der  Loeomotlon  der  Larve  eine  Rolle  spielt.  Von 
den  Stigmen  ist  das  Thoracalstigma  das  größte,  es  ist  mehr  als 
doppelt  so  groß  als  das  7.  Zwischen  der  Stigmenreihe  und  den 
Bauchwülsten  findet  sich  eine  Reihe  von  undeutlichen,  llach- 
warzenartigen  Erhabenheiten,  die,  auf  jedem  Segment  je  eines, 
ungefähr  so  groß  wie  das  zweite  Stigma  und  näher  dem  Vorder- 
rande des  Segments  gelegen  sind. 

Gleichzeitig  mit  der  Larve  und  Puppe  brachte  Dr.  Ohaus 
auch  ein  Stück  des  sehr  harten  Figuiera-Holzes  mit  zwei  Puppen- 
wiegen mit:  es  stammt  aus  dem  Kern  eines  1^/2 — ^  »1  dicken 
Stammes,  der  am  1.  November  1898  am  Abhänge  des  Portugiesen- 
berges bei  Petropolis  gestürzt  aufgefunden  wurde  (vergl.  Ent. 
Zeitung  Stettin  1900  p.  229).  Die  Puppenwiege  stellt  eine  ab- 
geplattet eiförmige  Höhlung  dar,  deren  Längsachse  95,  deren  auf 
einander  senkrechten  Durchmesser  60  und  25  mm  betragen, 
letztere  beiden  Maaße  geben  auch  das  Lumen  des  flach-elliptischen 
Fraßganges  an.  Die  Puppen  wiege  ist  sehr  dicht  vom  Fraßgang 
durch  einen  Pfropfen  aus  erhärtetem  Brei  von  Fäkalien  und  Holz- 
spähnen  abgeschlossen,  der  auf  der  Innenseite,  wie  eine  quer 
geriefte  Struktur  erkennen  läßt,  sorgfältig  von  der  Larve  geglättet 
ist.  Eine  der  Puppenwiegen  ist  an  einem  Ende  nur  dm'ch  grobe 
ca.  30  mm  lange  und  ca.  2  mm  breite  Spähne  verstopft 5  möglicher- 
weise wurde  die  Larve  beim   Ausbau  der  Wiege  gestört. 

Mallodon  spinibarbis  L.  Larve:  Länge  76.  Länge  des 
Halsschildes  11,  Breite  des  Halsschildes  18,5. 

Kojjf  etwas  länger  als  breit,  die  Seiten  gleichmäßig  gerundet, 
ihre  größte  Breite  in  einer  Linie  mit  dem  Vorderrand  des  großen 
Hinterhauptsloches,  dieses  etwas  breiter  als  lang  und  so  wie  das 

Etett.  entomol.  Zeit.  1904. 


WZ 

vordere  Hinterhauptsloch  ähnlich  wie  bei  Cfenoscelis  geformt. 
Prothoracah'ing  doppelt  so  lang  wie  breit,  1^4  mal  so  breit  wie 
das  8.  Abdominalsegment,  sonst  ganz  so  wie  bei  Ctenoscelis. 
Metaeternum  in  der  Mitte  ohne  Längsfurche,  am  Hinterrand  nicht 
eingekerbt,  die  Seitenecken,  direkt  vor  den  Hüften  des  ungefähr 
sechseckigen  Mittelfeldes,  liegen  in  der  Mitte  zwischen  dem  Vorder- 
und  Hinterrande  des  Segmentes  (bei  Ctenoscelis  näher  dem  Hinter- 
rande}. Meso-  und  Metasternalring  ohne  äußerlich  sichtbare  An- 
lagen von  Flügeln.  Rückcnwülbte  glatt,  glänzend,  aber  stärker 
vortretend  als  bei  Ctenoscelis;  die  durch  die  Furchen  gebildete 
bandartige  Querzone  in  der  Mitte  mit  einer  Querreihe  von  unregel- 
mäßigen, seichten  Punkten,  die  auf  dem  7.  und  8.  Segment  fast 
ganz  erloschen  sind.  Bauchwülste  in  der  Körpermittellinie  deutlich 
eingedrückt,  so  daß  sie  beiderseits  tlach  warzenartig  vortreten. 
7.  und  8.  Abdominalsegment  je  mit  einem  Seitenwulst,  das  8. 
unterseits  deutlicher  als  oben,  fein  qucrgerunzelt.  Analsegment 
doppelt  so  lang  wie  das  vorbeigehende,  beiderseits  an  der  Basis 
mit  kurzem  Wulst,  sonst  glatt,  kuppenförmig  und  neben  dem 
dreispaltigen  After  keine  Eindrücke  aufweisend.  Zwischen  der 
Stigmenreihe  und  den  Bauchwülsten  jederseits  mit  einer  Reihe 
von  undeutlichen  elliptischen  Schwielen,  die  hinter  dem  Vorder- 
rand eines  jeden  Segmentes  schräg  unterhalb  des  Stigmas  liegen. 

Polyoza  Lacordairei  Serv.  Larve:  Länge  60,  Breite  des 
Thorax  8,5  mm. 

Kopf  länger  als  breit,  seine  größte  Breite  hinter  der  Mitte, 
ungefähr  in  einer  Linie  mit  dem  Mittelpunkt  des  ventralen  Aus- 
schnittes des  großen  Hinterhauptslochs,  dieser  länger  als  breit 
und  in  der  vorderen  Hälfte  gerundet  erweitert,  der  doi'sale  Aus- 
schnitt sehr  kurz,  stumpfwinklig.  Kleines  Hinterhauptsloch  so 
lang  wie  breit,  fast  kreisförmig,  sein  Längsdurchmesser  so  lang 
wie  die  Chitinbrücke  breit  ist.  Epistom  quer,  sehr  weitläufig 
punktirt,  die  Seitennähte  in  sanften  Bogen  zum  medianen  Muskel- 
ansatz einbiegend  und  einen  zum  Vorderrand  parallelen  in  der 
Mitte  zweizackigen  Hinterrand  bildend.     Kopfseiten  dicht  an  der 

Stett.  ontomol.  Zeit,  1904. 


393 

Epistomnaht    mit    einer    Reihe    von    4    entfernten    je    ein    Haar 
tragenden  Porcnpunkten.     Clipeus  quer,  ungefähr  4  mal  so  lang 
wie  breit,    hornartig   durchscheinend.     Oberlippe    quer,    ungefähr 
elliptisch,    in    der    vorderen  Hälfte    mit   eingedrückter    Mittellinie. 
Ocelleu  vorhanden,  jederseits  drei,  dicht  aneinander  stehend  und 
eine    Verticalreihe    bildend.     Drittes    Fühlerglied    mit    der    Hälfte 
den  Clipeus  überragend,  cylindrisch.  so  lang  wie  die  beiden  vor- 
hergehenden zusammengenommen,  mindestens  dreimal  so  lang  wie 
breit,  Tastwarze  des  3.  Gliedes   sehr  klein,    konisch.     Kiefer  im 
Spitzendrittel  matt  und  im  zweiten  Drittel  ihrer  Länge  mit  dorsal 
ständiger    schräg    nach  außen    laufender  Furche,    Schneide    leicht 
konkav,  nur   an   der  Basis  zahnartig  abgesetzt,  innere    Kauiläche 
mit  3  Längsrillen.     Maxillarlade  dem  Tasterstiel  angefügt,  erstes 
Glied    der    Maxillarpalpen  so  lang    wie  breit,    das    zweite   etwas 
kürzer  als  das  erste  und  ebenfalls  so  lang  wie  breit,  das  3.  kurz 
konisch,  kaum  I1/2  so  lang  wie  an    der  Basis  breit.  Kinn  mehr 
als  doppelt  so  breit  wie  in  der  Mittellinie  lang,  am  Vorderraude  in 
Form  eines' halben    Sechseckes    (oder    fast  halbkreisförmig)  aus- 
o-esehnitten,   die  Seiten  gerundet,   mit  der  größten  Breite  vor  der 
Mitte  und  da  beiderseits  etwas  beulenartig  aufgetrieben,  die  Auf- 
treibungen mit  kurzen  Borsten  bestanden,  Mitte  des  Kinnes  glatt. 
Zunge  kurz  elliptisch,  an  der  Spitze  dicht  beborstet.    Ersles  Glied 
der  Lippen taster  breiter  als  lang.    Beine  ähnlich  wie  bei  Prioniix 
coriarim  beborstet,  Schenkel  fast  kuglig,  Schiene  cvlindrisch,  fasl 
doppelt  so  lang  wie  breit,    Klaucnglied   so  laug  ^^■ie    das  vorher- 
gehende.   Halsschild   nicht  ganz  doppelt  so  lang  wie  breit  (6  :  10), 
die  Scheibe  etwas  runzlig  und  wcilläutig  punktiert   mit  einer  hinter 
der  Mitte  länglich-grubenartig  eingedrückten  Mittellinie  und  parallel 
zum  Seitcni-ande  mit  einer  gebogenen,    die  Scheibe  begrenzenden 
Furche,   die  vor  der  iNIitte  einen   nach   innen   schräg  verlaufenden, 
mit  einem   am  Grunde  punktierten  Eindruck   endigenden   Ast,  am 
vorderen    Ende    aber    eine    gebogene    Punktreihe    entsendet,    die 
ungefähr  parallel  zum  Vorderrande   und   nahe  bis    zur  Mittellinie 
hin  verläuft i    die  sie  bildenden  Punkte    sind  stark  querelliptisch. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904.  26 


394 

Halssohild  ca.  1/4  breiter  als  der  8.  Abdoniinalring,  seine  Seiten- 
raudfurche  nur  in  der  vorderen  Hälfte  stark  eingedrückt.  Pro- 
sternum  im  vorderen  Teil  beiderseits  mit  querelliptischen  Punkt- 
eindrücken netzartig  bedeckt  und  sparsam  behaart.  Das  runzlige, 
dreieckige  Mittelstück  zeigt  in  der  Mitte  des  Basalrandes  einen 
Eindruck  und  ist  mit  seiner  vorderen  Spitze  so  weit  vom  Pro- 
sternalvorderrand  entfernt  als  der  Längsdurchmesser  des  Dreiecks 
beträgt  (bei  Parandra  viel  mehr  dem  Vorderrand  genähert). 
Hüften  quer,  spitz  konisch,  mit  der  Sj^itze  in  der  Mittellinie  zu- 
sammenstoßend. Mittelbrust  mit  einer  die  Hüften  verbindenden 
Querfurehe,  die  sich  in  kurzer  Entfernung  von  den  Hüften  gabelt 
und  nach  vorn,  in  sehr  spitzem  Winkel,  einen  Ast  entsendet,  so 
daß  ein  fast  spindelförmig  begrenztes  Mittelfeld  gebildet  wird. 
Hinterbrust  mit  ähnlichem,  aber  größerem  Mittelfeld.  Bauch- 
wülste vollkommen  glatt,  in  der  Längslinie  des  Körpers  leicht 
sattelartig  eingedrückt,  beiderseits  mit  je  einer  kurzen  Längs- 
fnrche  und  zwei  Querfurchen,  von  welchen  die  hintere  in  der 
Mitte  breit  unterbrochen  ist.  Rückenwülste  jederseits  mit  kurzem 
spitzen  Furchenwinkel,  dessen  Scheitelpunkte  durch  eine  Quer- 
furche verbunden  sind.  Der  erste  Rückenwulst  dreimal  so  breit 
wie  lang,  die  folgenden  Wülste  an  Länge  zu-,  au  Breite  ab- 
nehmend, so  daß  der  sechste  breit  quei-elliptisch  ist,  der  siebente 
wieder  klein  und  quer.  Siebentes  und  achtes  Bauchsegment 
ähnlich  wie  bei  Parandra  (und  vielen  anderen  Prioniden)  mit 
Seitenwülsten.  Aftersegment  I1/2  '^^''1  so  lang  wie  breit  und 
11/2  mal  so  lang  wie  der  Thorax,  außer  einigen  entfernten  feinen 
Wimperhauren  vollkommen  glatt. 

Im  Karolinenthal  bei  Petropolis  in  sehr  nassem  Holz  am 
26.  Oktober  1898  in  mehreren  Exemplaren  gefunden  und  das  Imago 
(3  $)  daraus  gezüchtet,  deren  Bestimmung  ich  Herrn  Prof. 
A.  Lameere  (Brüssel)  verdanke. 

Die  einzige  von  dieser  Art  mir  vorliegende  Puppe  ist  da- 
durch ausgezeichnet,  daß  der  Halsschildrand  noch  nicht  die  dem 
Imago  zukommenden  scharfen  Zacken  aufweist,  sondern  derartig 

StcU.  cntomol.  Zeit.  1904. 


395 

stumpfwinklig  verläuft,  daß  die  Seitenländer  in  der  kleineren 
hinteren  Hiilfte  fast  parallel,  in  der  vorderen  größeren  Hälfte 
stark  konvergierend  sind.  Bei  Betrachtung  gegen  das  Licht  sind 
aher  die  großen  Zacken  des  Seitenrandes  bereits  wahrnehmbar. 
Das  erste  Fühlerglied  ist  querbandartig  mit  dunkelfarbigen  Rau- 
heiten bedeckt,  die  Tergite  sind  sehr  spnrsam  und  unregelmäßig 
mit  Dörnchen  besetzt.  Die  dreiteilige  Afterspalte  zeigt  auf  den 
beiden  ventralen  Wülsten  je  drei  makelartige  Rauheiten,  von 
denen  zwei  längs,  die  vordere  quer  gestellt  ist;  der  sie  dorsal 
überdachende  Wulst  ist  in  der  Mitte  mit  zwei  aufrechten,  beider- 
seits mit  zahlreichen  nach  hinten  gerichteten  Stacheln  besetzt, 
seine  Seitenteile,  so  wie  die  Seiten  des  Segmentes  grob  längs- 
runzlig gefurcht. 

Oncoderes  Dejeani  Thoms.  Larve:  Länge  36,  Thorax- 
breite 8  mm. 

Larve  der  von  Saperda  carcJiarias  in  Größe  und  Form 
ähnlich,  aber  glatt,  ohne  feine  Dornkörnelung  auf  dem  Thorax 
und  den  Tergiten,  die  einzelnen  Segmente  ohne  Schrägwülste  an 
den  Seiten.  Kopf  ein  und  ein  halb  mal  so  lang  wie  breit.-  vor 
der  Mitte  am  breitesten,  die  Seiten  an  der  Ausatzstelle  der  Binde- 
haut etwas  eingeschnürt  (wie  bei  S.  carcharias  Schiödte  1.  c. 
Taf.  XVIIL  f.  11).  Epistom  von  Form  eines  Kreisabschnittes, 
die  Mittellinie  als  feine  Leiste  vortretend,  dicht  hinter  dem  ab- 
geschrägten Vorderrand  mit  einer  (^)uerzone  von  jederseits  ca.  1.") 
kurzen  Längsleisten,  die  aber  in  der  Mittellinie  des  Kopfes  durch 
einen  glatten  Zwischenraum  getrennt  sind  und  sich  in  der  Gegend 
hinter  dem  Mandil)elkondylus  in  feine  Längsrunzeln  auflösen. 
Clipeus  viermal  so  breit  ^^■ic  lang,  trapezoidal.  Oberlippe  drei- 
mal so  breit  \\  ie  lang,  quercllipliseh,  in  der  vorderen  Hälfte  fein 
(|uerrunzlig  und  fein  behaart.  Ocellen  Jederseits  eines  vorhanden. 
(Schiödte  giebt  für  Sapcrila  carcharias  zwei  Ocellen  an,  was 
ich  nicht  bestätigen  kann;  dicht  neben  und  unterhalb  des  AA'ulstes. 
der  die  Fühlerwurzel  angiebt,  befindet  sich  eine  große  Tuberkel, 
die    als    Ocellum    angesprochen    werden  muß,    darüber    stets  ein, 

Stett.  entODiol.  Zeit.  1Ö04.  26'* 


396 

darunter  zwei  Borstenpunkte.)  Umrandung  der  Füblergrube  stärker 
■wie  bei  S.  carcharias  sewulstet,  die  Fühler  selbst  ebenso  se- 
bildet  und  ebenso  unscheinbar.  Thorax  I1/4  mal  so  breit  wie 
lano;,  die  weißliche,  dreimal  so  breite  wie  lanoe  Scheibe  elatt 
und  nur  sparsam  und  ungleich  dicht  längsnadelrissig,  die  Nadel- 
risse nur  am  Hinterrande  feiner  und  dicht,  an  den  Seiten  mit 
dazwischen  gestreuten  größeren  Punkten.  Prosternum  vor  den 
Vorderhüften  mit  einem  gleichseitigen  Furchendreieck,  dessen 
Scheitel  vom  Vorderrand  entfernt  und  in  der  Mittellinie,  besonders 
aber  im  Scheitelteil  längsgerunzelt,  im  übrigen  aber  sparsam 
braun  beborstet  ist.  Beine  äußerst  klein  (selbst  mit  schärfster 
Lupe  kaum  wahrnehmbar  und  nur  durch  die  sie  umgebenden 
längeren  Wimpern  aufzufinden).  Die  Bauchwülste,  von  denen 
nur  die  vorderen  drei  in  der  Mittellinie  des  Körpers  eingedrückt 
sind,  werden  aus  je  zwei  parallelen,  durch  einen  Eindruck  ge- 
trennten Querreihen  von  dicht  gedrängt  stehenden  runden  Papillen 
gebildet;  bei  den  Rückenwülsten  kommt,  vom  dritten  ab,  noch 
eine  vordere  dritte  Reihe  hinzu,  so  daß  da  drei  Querreihen 
beobachtet  werden  können,  von  welchen  die  mittlere  die  größten 
Papillen  aufweist.  Achtes  Abdominalsegment  in  der  vorderen 
Hälfte  glänzend  glatt,  am  Hintenande  fein  quer  gerunzelt,  in  der 
Mittellinie  mit  einigen  Längsfalten.  Analsegment,  wenn  man  sich 
die  etwas  vorgewölbte  Afterpavtie  hinwegdenkt,  genau  halb 
kuglig,  mit  Ausnahme  der  basalen  Hälfte  des  Tergites  überall  dicht 
gerunzelt,  nur  unterseits  an  der  Basis  die  Runzeln  gröber  und 
(juerlaufend.  After,  wie  gewühnlicli  dreispaltig,  die  einzelnen 
Sectoren  ebenfalls  fein  runzlig  und  wie  das  ganze  Segment  fein 
bewimpert. 

Die  Puppe  zeigt  nur  auf  dem  Thorax  und  zwar  kurz  vor 
der  Mitte  und  nahe  am  Vorderi-and  eine  unregelmäßige  Querreihe 
sehr  kleiner  spitzer  Dörnchen,  aus  denen  je  ein  feines  Haar  ent- 
springt. Die  Tergite  sind  überall,  mit  Ausnahme  eines  Mittel- 
streifens, sparsam  und  zerstreut  mit  Dörnchen  besetzt.  Das  Anal- 
segment   besitzt  einen    ringförmigen  Wulst,    der  oben    und  unten 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


397 

mit  Dörnchen  besetzt  ist  und  dessen  genauere  Besehreibung  die  bei- 
gegebene Figur  (Tuf.  V  Fig.  13,  Ansicht  von  unten)  überflüssig  macht. 

Brenthus    lineicoUis    Boh.     Larve:    Länge    18 — 20,    Breite 
am   Thorax  3   nun. 

Walzenförmig,  Mittel-  und  Hinterbrustregion  etwas  eiförmig 
aufgetrieben.     Kojjf    etwas    länger    als    breit,    die    größte    Breite 
etwas  hinter  der  Mitte,  die  Seiten  nach  vorn  zugerundet.    Epistom 
durch    eine  äußerst    feine,    kaum    wahrnehmbare    Linie    begrenzt, 
länger  als  breit,  ungefähr  halbelliptisch,    kurz   vor    der  Mitte  mit 
zwei  einander  genäherten  ovalen,  seichten,  am  Grunde  undeutlich 
querrunzligen  Längsgrübchen,  die   je  eine  Wimper  tragen;    diese 
Wimpern  sind  die  untersten    und  die  am  meisten    der  Mittellinie 
genäherten  von    einer  Reihe  von   je  dreien,    die   beiderseits  über 
den  Kopf  verläuft:  außerdem  finden  sich  in  den  Vorderecken  des 
Epistoms,    nahe  am  Mundrande    drei    im  Dreieck    gestellte,    von 
welchen  die  unterste    nahe    dem  Fühler  inseriert    ist,    die  außen- 
ständige aber  zugleich  die  unterste  einer  anderen  über  die  Kopf- 
seiten   ziehenden   Wimpernreihe  ist,    so  daß   am  Kopf  im  ganzen 
vier  Paiallelreihen  von  je  vier  entfernten  Wimpern  gezählt  weiden 
können.      Clipeus    quer,    bandförmig,    ungefähr    7    mal    so    breit 
wie  lang,   wenig  chitinisirt  und  so  wie  der  Kopf  hell  wachsgelb. 
Oberlippe    etwas  quer  und    ungefähr  rechteckig,    der  Vorderrand 
in  der  Mitte  sehr  wenig  lappenartig  vorgezogen,  hell,  durchsichtig 
und    bewimpert,    die   Vorderecken    rechtwinklig.     Oeellen    nicht 
vorhanden.    Fühler  mikroskopisch  klein,   eingliedrig,   einen  drei- 
mal so  langen  wie  an   der  Wurzel  dicken  Konus  darstellend,  der 
von  einigen  Haaren    umstellt  ist.     Mandibel    kaum    ein  viertel  so 
lang  wäe  der  Kopf,    von    oben  gesehen  wenig   länger  als  an  der 
Basis  breit,    Schneide  in    der  Mitte    mit   einem    kleinen  stumpfen 
Zahn,    Spitze    din-eh    eine    kurze   Einkerbung    geteilt.      Maxillar- 
lade  doppelt  so  lang  wie  breit,    außen  geradlinig,   mit    dem  Stiel 
verschmolzen,  dieser  daher  nicht  als  gesondertes  Stück  erkennbar, 
Maxillarlappen    elliptisch    verrundet,    an    der    Spitze    mit    spatei- 
förmigen, am  Innenrande  mit  lanzettförmigen  (siehe  Fig.  9,  Taf.  V) 

Stott.  CDtomol.  Zeit.  1904. 


398 

Borsten  bestanden.  Maxillartaster  zweigliedrig,  sein-  kurz,  das 
Basalglied  I1/2  mal  so  breit  wie  lang,  das  Spitzenglied  konisch, 
außen  an  der  Spitze  abgeschrägt  und  etwas  kürzer  als  das 
1.  Glied,  die  Spitze  der  Lade  vorn  nicht  überragend.  Unterlippe 
längsoval,  durch  eine  Längsfurche  in  zwei  halbcjlindrische  Theile 
getheilt,  die  auch  als  sehr  große  Basalglieder  der  aus  zwei  kleinen 
Gliedern  bestehenden  Taster  angesehen  werden  können.  Den 
mittleren  Theil  der  Kopfunterseite  bedeckt  ein  fleischiges,  ungefähr 
ein  aleichseitiges,  an  den  Ecken  verrundetes  Dreieck  darstellendes 
Kinn,  an  welchem  eine  Gliederung  nicht  erkennbar  ist;  in  seiner 
vorderen  Spitzeuhälfte  befindet  sich  ein  längsovaler  Ausschnitt, 
der  die  Unterlippe  umschließt.  Sechs  zweigliedrige  Warzenbeine 
vorhanden,  das  erste  Glied  in  Form  eines  Kegelabschnittes  von 
ca.  viermal  so  großem  Durchmesser  als  seine  Höhe  beträgt,  mit 
sechs  aequatorialständigen  Borsten,  das  zweite  kaum  ein  Drittel 
so  breit  wie  das  erste,  stumpf  konisch,  so  lang  wie  breit  und 
vor  der  Spitze  mit  einem  Kranz  von  ca.  5  Wimpern,  deren 
längste  der  Länge  des  Gliedes  gleichkommen.  Die  Hüften  des 
ersten  Beinpaares  einander  mehr  als  die  des  zweiten  und  diese  mehr 
als  die  des  dritten  einander  genähert.  Halsschild  mehr  als  drei- 
mal so  breit  wie  lang,  glänzend  wachsgelb,  mit  hellen  Rändern, 
am  Vorderrande  mit  einzelnen  feinen  Wimpern.  Mesonotuni 
in  der  Mittellinie  durch  die  intersegmentalen  Hautwülste  stark 
einaeenet,  aleichsam  zwei  mit  der  Spitze  zusammenstoßende 
Dreiecke  darstellend,  deren  Scheibe  wachsgelb  ist  und  etwas 
näher  dem  Hinterrande  eine  mit  dunkelbraunen  scharfen  kleinen 
Körnchen  bedeckte,  vorn  geradhnig  begrenzte  Schwiele  aufweist, 
die  etwas  größer  als  die  Oberlippe  ist.  Metanotum  kürzer  und 
noch  mehr  in  der  Mittellinie  eingeengt  wie  das  Mesonotum.  Die 
folgenden  Segmente  an  den  Seiten  mit  Längs-Doppelwülste  bilden- 
den Ejjimeriten  und  Episterniten.  Vorderbrust  doppelt  so  breit 
wie  lang,  zwischen  den  Hüften  mit  seichtem  Quereindruck.  Mittel- 
brust zwei  Drittel  mal  so  lang  wie  die  Vorderbrust  und  breiter 
als    diese,    jederseits    mit    einer    hinten  konvergierenden  Furche. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


399 

Hinterbrust  nur  halb  so  lano;  wie  die  Vorderbrust,  mit  ähnlichen 
konvergierenden,  von  einander  aber  mehr  entfernten  Furchen. 
After  Segment  breiter  als  lang  und  breiter  als  das  vorhergehende 
Segment,  beiderseits  an  der  Basis  mit  dorsalem  Längseindruck, 
den  ventialständigen,   dreispaltigen  After   kuppenartig  überragend. 

Am  12.  8.  und  15.  9.  1898  im  Karolinenthal  bei  Petro- 
polis  in  ^^'eichem  Holz  gefunden  und  mehrere  Imagines  daraus 
gezüchtet.  Auch  von  einer  zweiten  (noch  unbeschriebenen?) 
Brenthiden-Art  Tracheliz-us  laecirostris  Senmx  (i.  1.?)  liegen  mir 
eben  daher  einige  Larven  vor,  die  sich  von  der  beschriebenen 
nur  sehr  wenig  unterscheiden. 

Bemerkung.  Motschulsky  war  der  erste  der  (Etudes 
entomologiques  18.56  V.  p.  41 — 44)  eine  angebliehe  Brenthidenlarve 
beschrieb;  da  er  aber  von  kurzen,  dreigliedrigen  Fühlern  und  von 
einer  aufgebogenen,  dreigabeligen  Veilängerung  des  Kopfes  spricht, 
so  ist  mit  Sicherheit  zu  schließjn,  daß  ihm  keine  Brenthidenlarve 
vorgelegen  hat  und  ihm  nur  eine  gewisse  Aehnlichkeit  des  Kopf- 
putzes mit  einem  Arrheno  des -Rüssel  dazu  bestimmt  hat,  die  Larve 
einem  Brenthiden  zuzusehreiben.  Ebenso  berechtigt  ist  der  Zweifel 
von  Ohapuis  und  Candeze  (Catalogue  des  larves  des  coleopteres, 
Mem.  Soc.  Science  Liege  VIII,  1853  p.  546)  bezüglich  der 
Notiz  von  Harris,  Insects  of  Massachusets  1841  p.  60.  Die  Larve 
ist  weiß,  mit  Ausnahme  des  letzten  hornigen,  dunkelbraunen 
Segmentes,  das  schräg  ausgehöhlt  und  am  Rande  gezähnt  ist; 
die  Thoracalsegmente  tragen  Beine  und  der  After  dient  als  Nach- 
schieber —  und  ist  bereits  von  Cli.  v.  Riley  als  Tenebrioniden- 
larve  angesprochen  worden.  Endlich  hat  im  Bulletin  N.  7  der 
United  States  Entomological  Kommission  1881  p.  20  der  letzt- 
erwähnte Autor  eine  Beschreibung  und  Al)bildung  der  Larve  und 
Puppe  von  Evpsalis  miniiia  Drurv  gegeben,  über  deren  Art- 
angehörigkeit kein  Zweifel  besteht,  wenngleich  die  Zeichnungen 
zu  klein  und  so  wie  die  Besehreibung  nicht  detaillirt  genug  ist 
und  es  daher  begreillich  erscheinen  lassen,  wenn  A.  Lameere 
(Ann.    Soc.    Ent.    Belg.    XLVII,    1903,    p.  162)    irgend    welche 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


400 

Aehnlichkeit  mit  Rhynchophorenlarven  nicht  zu  erblicken  ver- 
mag. Vor  allem  mag  dabei  wohl  der  cylindrische  Körper,  dem 
durch  Weglassen  der  Epimeriten  und  Episterniten  vom  Zeichner 
ein  ganz  irreführender  Habitus  gegeben  wurde,  so  wie  die  An- 
gabe von  „6  very  small  3-jointed  thoracic  legs"-'  Ausschlag  gebend 
gewesen  sein.  In  Bezug  auf  letztere  heißt  es  aber  im  weiteren 
Text  „the  terminal  Joint  being  a  mere  bristle'-',  d.  h.  thatsächlich 
sind  die  Beine  nur  zweigliedrig,  denn  eine  Borste  pflegt  nicht 
als  Ghed  gezählt  zu  werden  und  zweigliedrige  warzenartige 
Extremitäten,  wie  sie  sich  in  der  Regel  bei  Curculionidenlarven 
finden,  wird  man  gut  tun,  in  der  Folge  nicht  kurzweg  als 
„Beine",  sondern  im  Bestreben  nach  präciser  Ausdrucksweise 
besser  Warzenbeine,  Fußstummeln  oder  Pseudopodien  zu  nennen. 
P.  Lesne  gebraucht  (Bull,  du  Museum  d'histoire  naturelle,  Pai-is 
1898  p.  144)  für  die  Warzenbeine  den  sehr  treffenden  Ausdruck 
„mamelon  pseudopodique".  In  der  von  diesem  Autor  (1.  c.  p.  140} 
gegebenen  Beschreibung  der  Larve  von  Balanogastris  Kolae  Desbr. 
liegt  uns  überhaupt  eine  der  wenigen  Rüsselkäferlarven-Beschrei- 
buugen  vor,  die  einen  genaueren  Vergleich  mit  Brenthidenlarven 
ermöglicht  und  dieser  ergiebt  eine  so  überraschende  Ueberein- 
stimmung,  daß  als  wesentlichster  Unterschied  nur  die  gestrecktere 
Körpei-form  bleibt,  durch  die  ja  auch  die  Imagines  beider  Familien 
sich  unterscheiden.  Ehe  kein  zwingenderer  Beweis  als  der  sich  auf 
das  Flügelgeäder  stützende  erbracht  wird,  der  die  Wahl  läßt,  die 
Brenthiden  zu  den  Canthariformen  oder  Clavicorniern  zu  stellen 
(conf.  Lameere  1.  c.  162),  pflichte  ich  durchaus  der  Ansicht 
L.  Ganglbauers  (Systemat.  koleopterolog.  Studien,  Münchener 
koleopterolog.  Zeitschrift  I,  1903  p.  310  —  311)  bei  und  halte, 
bei  phylogenetischer  Anordnung,  die  Brenthiden  für  eine  den 
orthoceren  Curculioniden  unmittelbar  vorauso-ehende  Familie. 


Stelt.  entomol.  Zeit.  1904. 


401 

Tafclcrklärung. 

Tafel  IV. 

Pappen  (Keilienfolge  von  links  nach  icchts)  von  (Henoscclis 
atra  01i\^,  Xixtithrus  lunicollis  Lani-b.  und  Mallodon  spini- 
barhis  L.  in  Scitenansiclit,  darunter,  in  derselben  Reihenfolge, 
von  oben. 

Tafel  V. 

1.  Polyoia  Lacordairei  Serv.     Kopf  der  Larve  von  unten. 

2.  Parandra    ylabra    Geer.,    die    5    vorderen    Körpersegmente 
der  Larve  von  unten. 

3.  desgl.      Larvenkopf  von   unten,  4   von  oben. 

5.  desgl.     linke    Maudibel  der    Larve,    linke    Figur  von    oben, 
rechte  Figur  von   unten. 

6.  Ctenoscelis  atra  Oliv.     Larvenkopf  von  unten. 

7.  desgl.     linke  Mandibel,  linke  Figur  von  oben,  rechte  Figur 
von  unten. 

8.  Brenthits    lineicollis    Boh.      Larven  köpf    von    oben.      Die 
punktierte  Linie  deutet  das  Hinterhauptsloch  au. 

9.  desgl.     rechte    Maxillarlade    von    unten    (stark   vergrößert). 

10.  desgl.     Larve. 

11.  Ctenoscelis  atra  Oliv.     Larve. 

12.  Mallodon  spinibarbis  L.     Larve. 

13.  Oncoderes  Dejeani  Thoms.      Anaiseguient  der  Pu|)pe. 


Entwicklungsstände  von  Xixuthrus  lunicollis. 

Bc'schiirlicu   von   14.  n.   Heller. 


Durch  die  Liebenswürdigkeit  des  Herrn  H.  Kühn  wurden 
mir  gerade  bei  Abschluß  der  vorhergehenden  Arbeit  Larve  und 
Puppe  von  Xixttthnis  lunicollis  Lansbg.  von  der  Insel  Key  zur 
Verfügung  gestellt,  so  daß  ich  es  mir  nicht  versagen  kann,  ob- 
wohl bereits  Beschreibungen  der  Larve  dieser  Gattung  vorliegen 
(z.  B.  von  Xid'iithrus  hcros  (Heer)   von  Dohrn,   Ent.  Z.  Stettin 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1904. 


402 

1868  p.  201).  einige  Notizen  über  die  Entwicklungsstände, 
namentlich  in  Hinblick  auf  die  vorbei-  beschriebenen  brasilianischen 
Prionidenlarven  zu  geben.  Von  den  Dimensionen  abgesehen, 
gleicht  die  Larve  so  sehr  der  glatthäutigen  von  Mallodon,  daß 
man  obne  Angabe  der  Herkunft  geneigt  sein  könnte,  letztere  für 
jüngere  Stadien  der  ersteren  zu  halten.  Die  ganze  Körperlänge 
beträgt  120,  die  Thoraxbreite  25,  die  Breite  des  Analsegmentes 
18  mm.  Der  Kopf  ist  18  mm  breit  und  nur  wenig  länger,  dem 
von  Mallodon  und  Ctenoscelis  sonst  außerordentlich  ähnlich,  das 
vordere  kleinere  Hinterhauptsloch  im  Umriß  pilzförmig,  d.  h.  der 
vordere  Abschnitt  der  Oetfnung  quer,  elliptisch;  das  ein  wenig 
breitere  als  lange  große  Hinterhauptsloch  zeigt  schwach  nach 
vorn  konvergierende  Ränder.  Die  vordere  Hälfte  des  freien  Kopf- 
teiles ist  schwärzlich  braun,  der  Stirnrand  beiderseits  der  JMillel- 
linie  etwas  schärfer  und  mehr  vorgezogen  als  bei  Ctenoscelis. 
Ocellen  ebenfalls  drei.  Prothoracalring  1^/4  mal  so  breit  wie 
lang,  seine  Dorsalscheibe  mehr  als  doppelt  so  breit  wie  lang, 
flach  querrunzhg,  dazwischen  mit  zerstreuten,  kurze  Börstchen 
tragenden  Punkten.  Prosternum  in  der  Mitte  flach  gewölbt, 
schwach  punktiert  und  undeutlich  gerunzelt;  die  spitzen  Seiten- 
ecken der  Prosternalplatte  etwas  hinter  der  Segmentmitte  gelegen. 
Die  die  Hüften  außen  begrenzenden  Gruben  in  leichtem  Bogen 
nach  vorn  konvergierend  und  vorn  (vor  der  Segmentmitte)  mit- 
einer  dem  ersten  Fußglied  an  Größe  gleichkommenden,  quer- 
cllipiischen,  vorn  in  eine  Spitze  ausgezogenen  dunkelbraunen 
Chilinplatte,  die  olTenbar  bei  der  Ortsbewegung  der  Larve  von 
Bedeutung  ist,  indem  durch  das  Einstemmen  der  Spitze  ein  Stütz- 
punkt gegeben  ist,  der  ein  Zurückziehen  des  Kopfes  ermöglicht. 
Bei  keiner  der  bisher  beschriebenen  Prionidenlarven  konnte  ich 
eine  ähnliche  Bildung  konstatieren.  Vor  dieser  Chitinschuppe  finden 
sich  noch  ca.  6  gebräunte  Körner,  ähnliche  größere,  aber  nicht 
gebräunte,  die  querelliptische  Warzen  bilden,  finden  sich  auf  der 
vorderen  Hälfte  der  Vorderbrustseiten.  Meso-  und  Metasternal- 
ring  wie  bei    der  abgebildeten    Larve    von   Mallodon    sehr    kurz, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


403 

ohne     äußerlich     sichtbare     FlügeUinlagen.       Rückonwülstc     ganz 
ähnhch   wie'  hei   Maüodon.    glatt,    die    Querfekler    relativ    breiter 
(d.  h.   in    der  Längsriehtung    des    Larven-Körpers  von  geringerer 
Ausdehnung),    Qnerzone    des  ersten  Segmentes    achtmal,    die  des 
sechsten    Segmentes  wenig    mehr    als  dreimal  so  lang    wie   breit, 
beide,    so    wie    alle  übrigen,    in    der  Mitte    mit    einer  Querfurche 
feiner  zerstreuter  Punkte,  die  je  ein  Börstchen  tragen.     Von  den 
die    Querzone    begrenzenden    schmäleren    Querwülsten     sind    die 
vorderen  auf  dem  dritten    und  vierten  Abdominalsegment  in  der 
Mittellinie  deutlich  unterbrochen.    Bauehwülste  mehr  in  die  Quere 
gezogen,  in  der  Körpermittellinie    aber  nicht  so  deutlich  wie  bei 
Maüodon  eingedrückt,  der  Bauchwulst  des  siebenten   Abdominal- 
segments   mehr    als    doppelt    so    breit    wie    lang    (5   :   12    mm). 
Siebentes  und  achtes  Abdominalsegment  mit  Seitenwülsten.    Anal- 
segment gestreckt    kuppenförmig,    ganz    glatt,    zerstreut    und    un- 
deutlich punktirt,    der  dorsale  Abschnitt    der  dreitheiligen   After- 
spalte bei  der  einen,  größeren  und   dem  Verpuppen  nahen  Larve 
schwärzlich.    Die  kaum  ein  Drittel  der  Länge  des  Aftersegmentes 
einnehmenden   Seitenwülste  oben    und   unten   durch  Eindrücke-  be- 
grenzt, die   auf    dem    Grund  flache,    meist    aus  zwei   Eindrücken 
bestehende  Punkte   aufweisen^    auf  dem  Tergit  zeigt   dieser  Ein- 
druck, nach  dem  Außenrand  zu,  gebogene  Längsrunzeln.    Größen- 
verhältnisse der  Stigmen  so  wie  bei  Mallodon,.  d.  h.  das  vorderste 
das  größte  [5  mm  Höhendurchmeeser),  das  siebente  das  kleinste. 
Die  Puppe  (Siehe  Tafel  V  der  vorigen  Abhandlung)  ähnelt 
mehr  derjenigen  von   Cteno.relh.    zeigt  aber  die  Halsschildseiten 
in   flachem  nach  vorn  konvergierenden  Bogen  zugerundet  und  die 
ganze    RUckenseite,    nach    der  Mitte    zu    dichter,    fein    gedörnelt. 
Die  Bauchsegmente  sind   vom  zweiten   ab   fein   ((uerstrigilievt. 


Stetf.  entomol.  Zeit.  1904. 


404 


Ein  neuer  Scolytoplatypus  des  Hamburger  Museums 

und  Bemerkungen  über  diese  von  G.  Schaufuss 

aufgestellte  Gattung. 

Von  Dr.  ]?Iax  llajseilorii  in  Hamburg. 


Das  Material,  welches  ich  für  meine  Arbeit  benutzen  konnte, 
ist  Folgendes: 

1.  Eine  Collection  von  Scolytoplatypinen  des  natiuhisto- 
rischen  Museums  in  Paris,  für  deren  bereitwillige  Ueber- 
mittelung  ich  Herrn  P.  Lesne  meinen  verbindlichsten 
Dank  abstatte. 

2.  C.  Schaufuss,  Scolijfoplafypus,  nov.  gen.  Platypidartim. 
Tijdschrift  voor  Entomologie  Bd.  XXXIV.   1891. 

3.  Walter  F.  H.  Blandford,  the  Scolyioplatypini,  a  new 
subfamily  ofiSco/<//ü/rte..Transact.Entom.Soc. London  1893. 

4.  Desselben  Beschreibungen  von  Scolytoplatypinen  in  den 
Transact.  Ent.  Soc.  London  1893,   1896  und  1898. 

Nach  diesem  mir  vorliegenden  Material  sind  bisher  be- 
schrieben worden  von  Schaufuss  eine  Art  {Sc.  permirns  Seh.), 
von  Blandford  acht  Arten  {tycon,  shogirn,  daimio.  siomio, 
mikado.,  raja,  brahnta  und  evtomoides.  In  der  Pariser  Sendung 
fand  ich  vor:  tycon  3  ,^,  shognn  1  $,  mihado  1  ,^  1  $,  raja 
1  ,^  3  $  und  neun  Exemplare  neuer  Arten,  welche  sich  folgender- 
maßen vertheilen:  puhescens  n.  sp.  5  $,  midicus  n.  sp.  1  ,^  2  $, 
minimns  n.  sp.  1  $.  Diese  drei  Arten  sind  von  mir  beschrieben 
im  Bulletin  du  Museum  d'Histoire  naturelle  de  Paris  1904,  No.  3, 
p.  122.  Dazu  kommt  noch  ein  dem  Hambui-ger  Museum  gehöriges 
(^  von  fasciatns  n.  sp.,  so  daß  also  4  neue  Arten  vorhanden  sind.'') 


*)  Anmerkung.     Ich   habe  inzwischen  durch  die  Güte    des    Herrn 
C.  Schaufuss    eine    aus  Java  stammende    neue  Art  erhalten,  die   von 
mir  als  Sc.  hamaius  n.  sp.  in  der  „Insektenbörse"   beschrieben  ist. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


405 

Zunächst  möge  die  Beschreibung  der  neuen  Art  aus  dem 
IIa  111  burger  iMuseum   folgen: 

Scolytoplatypus  fasciatus  n.  sp. 

Mas:  l>reviter  cvliiidricus.  niger,  opacus,  pedibus  obscuro- 
bruniieis.  anteuiiis  elylrisque  rufescentibus,  bis  fascia  transversa 
disci  et  plaga  totani  declivitatem  obtegente  nigris  variegatis, 
eapite  trausverso,  fronte  valde  excavata  et  piHs  brevibus  fulvis 
circumdata,  antennaniiu  clava  rotundata  pili.s  brevibus  ciHata; 
prothorace  quadrato  lateribus  vix  sinuatis  anguUs  anterioribus 
rotiindatis,  posterioribus  obsolete-productis,  basi  bisinuata  in  medio 
producta;  mesonoto  prothorace  uon  obtecto  et  linea  mediana 
longitudinaH  impre^sa  in  duas  partes  diviso,  scutello  triangulari 
elevato;  elytris  ad  apicem  fortiter  dechvibus.  ante  declivitatem 
irregulariter  punctatis  absque  striis,  declivitate  striata  interstiliis 
10  30  50  elevatis  et  tubercuhs  majoribus,  ceteris  minoribus  ornatis; 
prosterno  quadrato  inter  coxas  anteriores  permagnas  prominente 
postice  emarginato,  sine  spinis,  hamis  atque  recessu  medio;  tarsis 
articiilis  subtriangularibus. 

Long.  3  mm;  Patria:  Caffraria,  befindet  ^ich  im  Natur- 
historischen  Museum   Hamburg. 

Femina  latet. 

Der  Käfer  zeigt  eine  Reihe  von  Abweichungen  von  den 
übrigen  Arten  der  Gattung.  Er  fällt  zunächst  durch  seine  ge- 
drungene, kurz  cylindrische  Gestalt  und  die  auflallende  —  roth 
mit  schwarzer  Querbinde  und  Spitzeiilleck  —  Zeichnung  seiner 
Flügeldeeken  auf.  Die  Behaarung  der  Stirnaushöhlung  und  der 
Fühlerkeule,  welche  bei  den  andern  ^^  lang,  sogar  sehr  lang  zu 
sein  ptlegt,  ist  hier  auffallend  kurz;  die  Fühlerkeule  dieses  männ- 
lichen Exemplars  ist  beinahe  kreisrund  —  eine  Form,  die  sonst 
meistens  den  $  eigen;  die  Basis  des  Prothorax  ist  auf  jeder 
Seite  ausgebuchtet  und  in  der  Mitte  mit  einem  kleinen  Vorsprang 
versehen;  das  Prosternum  zeigt  nicht  die  andern  o  eigenthüm- 
lichen  Haken-,  Dornen-  und  Grubenbildungen,  sondern  ist  einfach 
mit    tiefen    Punkten    und    spärlichen    längeren    Haaren    versehen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


406 

Auf  Grund  dieser  Besonderheiten  muß  man  nun  das  Thier  mitten 
zwischen  die  Blandford'selien  Untergattungen  Spongocerus  und 
Taeniocerus  stellen,  wo  es  vielleicht  mit  permims  Sehauf.  und 
entotnoides  Bldfd.,  -welche  ich  nicht  kenne,  eine  neue  Unter- 
gattung bilden  möchte. 

Ich  habe  die  mir  vorliegenden  Thicre  mit  den  Beschreibungen 
von  Schaufuss  und  Blandford  verglichen  und  bin  dabei  auf 
eine  Reihe  von  Abweichungen  gestoßen,  besonders  bezüglich  der 
Schaufuss'schen  Gattungsdiagnose,  bei  welcher  schon  Bland- 
ford auf  einige  wichtige,  mit  den  Thatsachen  nicht  überein- 
stimmende Angaben  aufmerksam  gemacht  hat. 

1.  Schaufuss  stellt  seinen  pennirns  zu  den  Flatypinen. 
indem  er  1.  c.  schreibt:  ^^Scolytoplatypits,  nov.  gen. 
plaiypidanim,  Scolytus.  Plaiypns-'-.  Weshalb  die  bisher 
beschriebenen  Thiere  weder  mit  Scolytus  noch  mit 
Piatypus  näher  verwandt  sind,  v\  erde  ich  weiter  unten 
auseinandersetzen. 

2.  In  der  Gattungsdiagnose  spricht  er  von  einer  4giiedrigen 
Fühlergeißel  (funiculi  articulo  primo  magno,  semigloboso, 
tribus  sequentibus  brevibus,  capitulo  maximo^').  Bland- 
ford hat  die  Type  von  permirus  Seh.  gesehen  und 
schreibt  dem  Käfer  sicher  mehr  als  4  Geißi'lglieder  zu. 
Seine  acht  neuen  Arten  haben  alle  sechs  Geißelglieder. 
Ich  kann  auch  die  Sechszahl  der  Geißelglieder  für  alle 
meine  Exemplare  bestätigen. 

3.  Bei  permirus  Seh.  sind  1.  c.  „tarsi  elongati,  graciles, 
tibiis  breviores,  articulo  primo  secundo  duplo  longiore". 
Blandford  schreibt  dazu:  ,,Schaufuss  is  in  error  in 
stating  tliat  the  Ist  Joint  is  twice  as  long  as  the  second", 
und  in  seiner  Gattungsdiagnose:  „tarsi  tibiis  haud  lon- 
giores,  simplices,  articulo  primo  singulis  segmentibus  vix 
longiore  vel  breviore.  Auch  die  Kürze  des  ersten  Tarsen- 
gliedes  kann  ich   für  meine  Exemplare  bestätigen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


407 

4.  Das  4.  Taiseniilic'd  soll  bei  Scolytoplafi/pus  cylindiisch 
sein  (,,tarsf)nini  articulo  quarto  miiiimo,  cylindrico^'). 
Meine  Beobachtungen  haben  ergeben,  daß  das  4.  Tarsen- 
glied  umgekelut  kegelfürniig  ist. 

5.  Bei  der  Beschreibung  seines  pcnninis  (^)  erwähnl 
Sehaufuss  eine  Pore  auf  dem  Prosternuni  ..ebenso  wie 
die  auf  dem  vorderen  Thorax  gelbrnit'-'.  Blandl'ord 
geht  über  diesen  Befund  mit  Stillsclnveigen  hinweg,  bei 
seinen  Arten  erwähnt  er  nichts  davon.  Ich  habe  dieses 
Loch  im  Prosternum  bei  keinem  meiner  $  sehen  können. 

6.  Das  Sehildehen  bei  permirus  beschreibt  Schaufuss  wie 
folgt:  scutello  magno  triangulari,  postice  transverso 
inflecto,  ex  terlia  parte  subito  elevato  et  triangulariter 
excavato,  linea  media  longitudinali  postice  furcata  im- 
pressa;  Blandford  erwähnt  in  der  Gattungsbeschreibung 
des  Schildchens  nicht;  er  sagt  da  nur:  „mesonotum  short, 
not  carinate".  Bei  seiner  Beschreibung  von  permirns  Seh. 
heißt  es:  „the  scutelhim  is  inuch  larger  than  in  any 
Japanese  species''  und  bei  eutomoides  Bldfd.:  „scutellum 
absent^'. 

Ich  finde  nun  bei  allen  meinen  Exemplaren  eine  Bildung 
auf  dem  Mesonotuni,  welche  mehr  weniger  der  Schanfuss'sehen 
Beschreibung  des  Scutellums  entspricht,  bin  aber  in  Bezug  der 
Deutung  des  Gebildes  der  Meinung,  daß  das  Scutellam  s.  pr. 
lediglich  der  beinahe  vertikal  aufrechtstehende,  dreieckige,  zwischen 
die  Basen  der  Flügeldecken  sich  hineindrängende  kleinere  Theil 
des  bei  Vorwärtsbeugung  des  Prothorax  sichtbaren  Stückes  des 
Mesonotuni   sein  dürfte. 

Der  horizontale  Theil  des  Schau  fuss'schen  Scutellums,  der 
augenscheinlich  aus  zwei  seitlichen,  in  einer  Mittellinie  oder  Sutur 
zusammenstoßenden  Platten  besteht,  \\  ird  dem  eigentlichen  Meso- 
notuni zugerechnet  werden  müssen,  weil  er  so  tief  liegt,  daß  er 
verschwindet,  wenn  die  Basen  des  Piothorax  und  der  Flügel- 
decken    bei    Aufwärtsbewegung     des     ersteren    zusammenstoßen 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


408 

und  lediglich  der  von  mir  als  Seutelhlm  angesprochene  vertikale 
Theil,  und  zwar  auch  nur  von  der  Kaute  resp.  Spitze  her, 
sichtbar  ist. 

Die  sehr  genauen  Beschreibungen  von  Blandford  kann 
ich  im  allgemeinen  als  für  meine  Käfer  zutreffend  bezeichnen, 
doch  finde  ich  darin  einige  Punkte,  über  welche  ich  mir  nicht 
s;anz  klar  geworden  bin.  So  z.  B.  nennt  Blanford  das  caput 
exsertum.  Ich  finde,  daß  der  Kopf  überall  wenigstens  bis  zum 
Scheitel  im  Thorax  steckt  und  nicht  frei,  auch  nicht  breiter  ist 
als  das  Halsschild,  so  daß  ich  da  lieber  mit  Schaufuss  ihn 
receptum  nennen  möchte.  Bei  der  Maxilla  soll  ,,the  outer  apical 
angle  shortly  produced  in  tbe  males"-'  sein.  Das  trifft  bei  dem 
,^  von  fasciattts  genau  zu,  während  bei  den  $  von  raja  dieser 
Vorsprung  bis  an  die  Basis  des  letzten  Tastergliedes,  von  pnbescens 
sogar  bis  an  dessen  Mitte  reicht,  so  daß  liier  der  Taster  voll- 
kommen versteckt  zwischen  den  beiden  Spitzen  liegt.  Die  Be- 
waffnung der  Maxillarkante  ist  bei  den  drei  von  mir  daraufbiu 
untersuchten  Arten  sehr  aufiallig:  denn  zwischen  den  groben, 
.sichelförmig  gebogenen,  nach  der  Basis  des  Lobus  gerader  werden- 
den Dornen  stehen  lange,  an  der  Spitze  sehr  zahlreiche,  gebogene 
Haare,  welche  auffallend  den  bei  den  Holzbrütern  (Xjleborus  etc.) 
vorhandenen  sichelförmigen  Haaren  ähneln,  so  daß  diese  Arten 
eine  Bewebrung  der  Maxillarladen  zeigen,  welche  aus  den  die 
Unterschiede  in  der  Lebensweise  der  tomicinen  (barkborers  und 
ambrosia-beetles  der  Amerikaner)  charakterisirenden  zwei  Formen 
von  Borstenzähnen  und  Haarborsten  gemischt  ist.  Blandford 
erwähnt  bei  seinen  Japanischen  Arten  nur  die  „falcate  setiform" 
und  die  „straight  spines'-^,  die  dazwischen  stehenden  Haare  jedoch 
nicht,  cf.  Figur  4. 

Die  Längsstreifung  des  letzten  Kiefertastergliedes  glaube  ich 
bei  fasciaUis  und  pubescens  als  durch  einen  Kranz  von  an- 
liegenden, an  der  Wurzel  des  Gliedes  entspringenden  Haaren 
bedingt  auffassen  zu  müssen;  bei  raja  ist  dieser  Nachweis  nicht 
zu  führen,  cf.  Figur  6. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1904. 


409 

Eine  Ligula  kann  ich  bei  pubescens  nicht  sehen,  wohl  aber 
bei  raja  und  fasciatus.  ef.  Figur  7. 

Sehr  aufrallende  und  interessante  Gebilde  zeigen  sich  bei 
diesen  Käfern  als  secundäre  Geschlechtscharaktere,  welche  sich 
auf  dem  Prothorax  und  dem  Prosternuni  befinden.  Bei  dem 
einen  Geschlecht,  wohl  dem  weiblichen,  ist  bei  allen  beschriebenen 
Arten  die  Gestaltung  constant  und  gleichartig:  es  befindet  sich 
auf  der  Mitte  resp.  der  Grenze  des  vorderen  und  mittleren  Drittels 
der  Scheibe  des  Prothorax  ein  Loch,  welches  meistens  rund, 
mitunter  auch  länglich  (in  der  Mittellinie)  ist  und  aufgeworfene 
granulös  aussehende  Ränder  hat;  es  erstreckt  sich  nach  meinen 
Sondirungen  höchstens  ^/2  i^mi  in  die  Tiefe.  Bei  dem  anderen 
Geschlecht,  wahrscheinlich  dem  männhchen.  sind  die  charak- 
teristischen Gebilde  bei  den  einzelnen  Arten  verschieden,  und 
zwar  sind  sie  hier  auf  dem  breiten,  beinahe  quadratischen,  zwischen 
die  weit  aus  einander  stehenden  Vorderhüftgruben  hineinragenden 
Prosternalfortsatz  zu  erblicken.  Ich  habe  bei  meinen  Käfern  vier 
Formen  der  Ausbildung  des  Prosternums  wahrgenommen,  welche 
von  dem  Auftreten  einrs  ganz  unbewehrten  Prostcrnalfortsatzes 
angefangen  durch  hinzukommen  von  Dornen,  Haken  und  Gruben 
zu  allmählich  immer  vollkomnienerer   Ausbildung  fortschreiten: 

1.  Bei  fasciatiia  zeigen  sich  auf  dem  Prosternum  weder 
Haken,  noch  Dornen,  noch  Gruben;  es  ist  einfach  qua- 
dratisch mit  tiefen  Punkten  und  spärlichen  Haaren  be- 
setzt mid  nur  hinten  erhaben  gerandet.  Aehnlich  ver- 
hält sich  tycon   Bldfd. 

2.  Bei  nnificiis  ist  der  Prosternumfortsatz  auch  vorne  ge- 
randet und  plattenfürmig  quadratisch;  am  vorderen  Rand 
ist  jedcrseits  eine  kleine  spitze  Ecke  angedeutet,  welche 
nach  Blandford  bei  slingmi  in  eine  starke  Spitze  aus- 
gezogen ist. 

3.  Bei  raja  finde  ich  mit  Blandford,  daß  die  Spitzen 
der  Vorderecken  einander  näher  gerückt  sind  und  von 
ihrer  Basis    nach    den    Seiten    auseinandergehen,    und  so 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904.  27 


410 

wirkliche    Dornen    bilden.      An    der    Spitze    trägt    jeder 
Dorn  einen  nach  innen  sehenden  Zahn,  so  daß  das  Ge- 
bilde   aussieht  wie    zwei  sieh    gegenüberstehende  Angel- 
haken (like  the  barb  of  a  fishhook   Bldfd.}. 
4.  Die  Darstellung    und   Beschreibung    des   Prosternalorgans 
bei  mikado  dui'ch  Blandford   kann  ich  voll  bestätigen: 
da    sind  mitten    auf   dem   Prosternum    zwei  Höcker  und 
vor  diesen   auf  dem   concaven  Rande  desselben  zwei  ein- 
wärts   gekrümmte    Haken,    AAelche    dicht    bei    einander 
stehen.    Zwischen  den  Höckern  und   den  Haken   befindet 
sich    eine    Grube,    welche    nach    Blandford    von    dem 
Prothoraxinneru    lediglich    durch    eine    dünne    Haut    ge- 
schieden ist;  diese  Membran  habe  ich  nicht  sehen  können. 
Bei  daimio  und   siomio,  welche  ich  nicht  kenne,  beschreibt 
Blandford   die  Bildung  folgendermaßen:    ,,of  the  anterioi-  angles 
of    the    prosternal     proccss    in    the    male    two    small    colourless 
chitinous  processes  projekt  forwards  and  outwards;  they  are  below 
the  level  of  the  prosternum,  but  are  attachcd  to  the  true  anterior 
ventral    border  of   the  prothorax,    ^^'hich"  is  here    split,    or  really 
infolded   so  as  to  form   a   small   Hat  reccss  Iving  internally  to  the 
prosternal  process.''      Diese  Bildung  würde  einen  Uebergang  von 
mvticits  resp.  shogun  zu  raja  darstellen,  so  daß  eine  fortlaufende 
Entwicklungsreihe  der  Prosternalanhänge    bei    den   .^   durch  fünf 
bis  sechs  verschiedene  Stadien   vorläge. 

Ueber  die  Bedeutung  dieser  merkwürdigen  Bildungen  läßt 
sich  natürlich  jetzt  nichts  sagen:  so  lange  man  nicht  die  Lebens- 
weise der  Thiere  kennt  und  biologische  Beobachtungen  angestellt 
hat,  wird  man  darüber  im  Unklaren  bleiben.  Außer  diesen  so 
auffälligen  secundären  Geschlechtsunterscliieden  finden  sieh  übrigens 
auch  sonst  bei  Scolytiden  vorkommende,  an  der  Stirn  (concav 
und  behaart  bei  den  ,^),  den  Fühlern  (Zuspitzung  und  starke, 
lange  Behaarung  der  Keule  bei  den  ,3^),  an  den  Flügeldecken 
(stark  ausgeprägte  Sculptur  derselben  und  stärkere  Bewehrung  des 
Absturzes  bei  den  ,5},  sowie  die  den  Platypiden  eigenthümliclie 
massige  Entwicklang  der  Vorderbeine  bei   den  $. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


411 

Was  nun  die  Stellung  der  Käfer  im  S3'stem  anbetrifft,  so 
glaube  ich,  daß  ihre  Verwandtschaft  weder  mit  Scolytus  noch 
mit  Plahjpus  eine  nahe  sein  kann.  Die  Besehreibung  der  Scolytini 
bei  Eiehhoff  lautet:  „Kopf  geneigt,  mit  einem  kurzen  breiten 
Rüssel;  Bauch  schief  abgestutzt,  vom  zweiten  Ring  gegen  den 
After  aufsteigend;  Schienen  außen  unbczähnt,  an  der  Spitze  außen 
mit  einem  Endhaken.''  Nun,  die  Hauj.tmerkmale  von  Scolytus, 
der  aulsteigende  Bauch  und  die  glatten  Außenkanten  der  Schienen, 
fehlen  unsern  Käfern.  Die  Platypodae  werden  von  Eichhoff 
folgendermaßen  beschrieben:  .,Kopf  senkrecht,  breiter  als  das  ihn 
nicht  überragende  Halsschild,  Fühler  gekniet,  mit  sehr  kurzer 
(4gliedriger)  Geissei  und  großem  jjlatt  gedrücktem  soliden  End- 
knopf. Halssehild  vorn  gerade  abgestutzt,  an  den  Seiten  mit 
einer  tiefen  Ausbuchtung;  Tarsen  sehr  zart,  fadenförmig,  das 
erste  Glied  länger  als  die  folgenden  zusammengenommen'''.  Auch 
hier  finden  wir  bei  unsern  Käfern  keines  der  Hauptmerkmale 
der  Platypinen :  Der  Kopf  ist  nicht  breiter  als  das  Halsschild; 
die  Fühleroeißel  ist  nicht  vieroliedrio,  sondern  sechsgliedrie;:  das 
erste  Tarsenglied  ist  nicht  länger  als  die  andern  zusammen- 
genommen. Erinnern  wir  uns  schließlich,  daß  die  Augen  bei 
Scolytoflalypus  wie  bei  fast  ■äWenScoIyHden  länglich  und  flach,  wäh- 
rend sie  bei  Plafypus  luud  und  vorstehend  sind;  daß  das  4.  Tarsen- 
glied sehr  klein  und  kegelförmig  nur  mit  starker  Vergrößerung 
zu  sehen  ist,  während  es  bei  Plafypus  cylindrisch  und  so  deutlich 
ist,  „daß  man  diese  Gattung  nicht  mehr  zu  den  Cryptopentameren 
rechnen  sollte^'  (Judeich);  daß  der  Bau  der  Maxillen  ein  ganz 
anderer  ist  —  Eichhoff  beschreibt  den  Unterkiefer  der  Gattung 
Piatypus  wie  folgt:  „maxillarum  mala  antice  valde  elongata  sub- 
linearis,  apice  subtruneata  et  hie  spinulis  rigidis,  margine  inferiore 
pilis  longioribus  cihata"  —  so  bleibt  eigentlich  nur  der  massige 
Bau  der  Vorderbeine  beim  $  als  einziges  gemeinsames  Merkmal 
übrig:  darauf  hin  allein  kann  man  aber  kaum  die  Gattung 
Scolytoplatypus  zu    einem    novum  Genus  Platypidaruni    machen. 

Blandford    folgt    hierbei    dem   Vorgange  von    Schaufuss 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904.  27* 


412 

nicht;  er  stellt  unsere  Käfer  zu  den  Scolytiden  als  eine  neue 
Stibfamilie  derselhen  und  findet  als  richligsten  Platz  für  sie  den 
Ort  neben  Xylehorus  und  Xyloterus  zwischen  den  Toinicinen 
und  Platypiden. 

Ich  halte  diese  Auffassung  für  die  richtigere,  denn  wir 
können  wirklich  eine  ganze  Reihe  von  Verwandtschaftsmerkmalen 
mit  dieser  so  stark  variirenden  Borkenkäfergruppe  aufzählen: 
z.  B.  die  gerandeten  Gruben  auf  der  Unterseite  des  Prothorax 
zum  Hineinlegen  der  Vorderschenkel  finden  wir  bei  Hexacolus 
und  Xyloctonus,  ungerandete  Vertiefungen  daselbst  sind  bei  den 
Tomicinen  nicht  selten;  die  Aushöhlung  der  Schenkel  zur  Anf- 
nahme  der  Tibien  —  allerdings  in  schwacher  Ausbildung  — 
bei  Amphicranus,  Sleganocramis,  Xyloterus:  die  mit  Leisten  resp. 
Höckern  besetzten  Unterschenkel  bei  Vterocyclon  und  Phthoriiis; 
die  sohde  spongiöse  Fühlerkeule  bei  Xyloterus,  Araptus:  die 
dreieckigen  Tarsenglieder  bei  Xyleborus  ahnormis  Eichh.;  die 
Sechszahl  der  Geißelglieder  bei  Xyloctonus.  Rylocurus.  Hexacohis; 
schließlieh  die  Bewehrung  der  Maxillarhvdeu,  hier  gemischt  aus 
Borstenzähnen  und  Haaren,  finden  wir  bei  allen  Tomicinen,  aller- 
dings je  nach  der  Lebensweise  getrennt  —  Rinde-  resp.  Holz- 
fresser mit  Spinen,  Pilzfresser  (Ambrosia-beetles)  mit  Haaren. 

Sehr  störend  für  die  Verwandtschaft  ist  allerdings  der  Bau 
des  Prothorax:  hier  quadratisch,  Seiten  gerandet,  Spitze  abge- 
stutzt, bei  den  Tomicinen  fast  cyliudiisch  mit  abgerundeter  Spitze 
oder  mit  convexem  sogar   kugligem  Rücken. 

Leider  hat  Blandford  den  unglücklich  gewählten  Namen 
Scolytoplatypus  beibehalten;  es  dürfte  wobl  richtig  sein,  denselben 
als  Subgenus  auf  die  Schaufuss'sche  Art  perminis  zu  be- 
schränken und  die  ganze  Gattung  mit  dem  von  Blandford  für 
eine  Untergattung  gewählten  Namen  Sponyocerns  zu  bezeichnen, 
so  daß  die  Gruppe  der  Sponyocerini  sich  in  die  Untergattungen 
Spongocerus  s.  str.,  Taeniocerus  Bldfd.,  Scolytoplatypus  Seh. 
gliedern  würde. 

Die  bisher  bekannten  Arten  stammen  aus  folgenden  Ländern : 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


413 


Aus  Japan:  tycon  Bldfd.,  shogini  Bldfd.,  daunio  Bldfd.. 
siomio  Bldfd.,  mihado  Bldfd.,   muticua  mihi. 

Aus  dem  Ilimalaya  (üavdjiling):  /•((/«  Bldfd.,  minlmiis 
mihi,  pubesccns  mihi. 

Aus  Chittagong  iu  Ostindien:  brahma  Bldfd. 

Aus  Celebes:  entomoides  Bldfd. 

Aus  Caffraria:   fasciatus  mihi. 

Aus  Madagaskar:    perminis  Seh. 

Aus  Java:  hamatus  mihi. 

Zum  Schlüsse  ist  es  mir  eine  angenehme  Pflicht,  den  Herren 
vom  Naturhistorischen  Museum,  insbesondere  dem  Vorsteher  der 
entomologischen  Abtheilung,  Herrn  Dr.  v.  Brunn,  für  ihr  allseitig 
freundliches  und  bereitwilliges  Entgegenkommen  auch  hier  meinen 
verbindlichsten  Dank  auszusprechen. 


iMlialts-Yer/eichiüss 

^lleft  II.   11)04). 


Neue  exotische  Staphvliniden  von  Dr.  Max  Bernhauer. 
g_  217.  —  Beschreibung  neuer  Microlepidopteren  aus  Korsika 
von  Dr.  A.  Petri.  S.  242.  —  Revision  der  amerikanischen 
Anoplognathiden  (Coleoptera  lamelhcornia)  I.  von  Dr.  Fr.  Ohaus. 
S.  254.  —  Neue  Lepidopteren  von  Engano  von  H.  Fruh- 
storfer.  S.  341.  —  Neue  Pieriden  von  demselben.  S.  345. 
--  Neue  Kuthaliden  von  demselben.  S.  348.  -  Neue  und 
bemerkenswerihe  Flatiden  des  Stettiner  Museums  von  Edm. 
Schmidt.  S.  354.  —  Brasilianische  Käferlarven  von  Prof. 
Dr.  K.  M.  Heller.  S.  381.  —  Entwicklungsstände  von  Xixuthrus 
lunicollis  von  demselben.  S.  401.  —  Ein  neuer  Scolytoplatypus 
des  Hamburger  Museums  v.ui   Dr.   M.   Hagedorn.     S.   404. 


Ausgegeben  im  Oktober  1904. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


414 


Inhalt  (los  65.  Jtalii'g arides 

der  vSteüiner  entomologisclien  Zeilnng  1904 

(alphabetisch  geordnet). 

Seite 
Alphabetisches  Register 415 

Dr.  Max  Bernhauer:    Neue  exotische   Staphvhiiiden     .      .   217 

H.  Fruhstorfer:    Neue  Lepidopteren  von  Eiigano     .     .     .  341 

Derselbe:  Neue  Pieriden 345 

Derselbe:  Neue  Euthaliden ,     .   348 

Dr.  M.   Hagedorn:    Ein    neuer    Scolytoplatjpus    des    Ham- 
burger Museums 404 

Prof.   Dr.   K.   M.  Heller:   Brasilianische  Käferlarven    .     .     .381 

Derselbe:  Entwicklungsstände  von  Xixuthrus  lunicollis  .  401 
Prof.  H.  J.  Kolbe:  Gattungen  und  Arten  der  Valgiden  .  .  3 
Dr.  Fr.  Oh  aus:  Revision  der  Anoplognathiden      ....     57 

Derselbe:  Revision  der  amerikanischen  Anojjlognal luden  254 
Dr.   Ä.  Petr}-:  Naturgeschichte  der  Lita  nitenteha  Fuchs    .  176 

Derselbe:  Nepticula  thuringiaca   n.  sp 179 

Derselbe:      Beschreibung     neuer    Mierolepidopteren     aus 

Korsika 242 

A.   Riesen:   Berichtigungen 212 

Edm.   Schmidt:   Beitrag  zur  Kenutniß  der  Flatiden  .      .      .    182 

Derselbe:     Neue    und     bemerkenswerthe    Flatiden     des 

Stettiner  Museums 354 

Yereinsanüeleo-enheitcn 214 


Stett    entomol.  Zeit.  1904. 


415 


Alpliabetisclies  Register. 


A  c  a  n  t  h  0  V  a  1  g  i  11  a  e  ....  11,  47 
A c an t h 0  V al  g- u s  47, furcilVr 

48,  Marqiuirdti 48 

A  g  e  r  0  d  e  s  capital  is  227,  coc- 
rulcus  226,  dcnticulatus  228, 
feslivus  228,  frater  229, 
Germaini  225,  pnlcher  225, 
qiiadriceps  229.  semiviola- 

ceus  226,  temporalis 225 

Aleochara  pai-vicollis  ....  241 
Amblüchilus  151,  bicolor.  152 
Amblytcrus    162,     cicatri- 

cosus  164,  clj^pcalis 165 

Anepsiovalgus      24,      30, 

mimus 32 

Anoplognathus  74,  ab- 
normis  (quadrilineatus)  108, 
acuminatus  105,  aeneus  93, 
aureus  (Frenchii)  92,  Bois- 
duvali  97,  brunnipes  115, 
chloropyrus  94,  concinmis 
91,  concolor  99,  Dacmeli 
117,  var.  micantipennis  IIB, 
dispar  89,Duponti  86,cxp!a- 
natus  113,  hirsutus  112, 
var.  quadraticeps  113,  in- 
sularis  107,  luridus  89,  Mac 
Lcayi  101,  moutanus  84, 
ncbulosus  (In-cvicollis)  104, 
Odewahni  102,  Olivieri  85, 
pallidicollis  100,  parvulus 
(Masters!)  118,  pectoralis 
83,  porosus  95,  prasiiuis  98, 
punctulatus  106,  (piadri- 
inaculatus  116,  Rolhschildti 
109,  riibiginosus  103,  rugo- 
sus  87,  smaragdiuus  (pra- 
sinus)    90,     snUiralis    111, 

velutinns 109 

Anoplosthetus  119,  lacUis 

122,  opaliuus  121,  roseus. .   122 
Alheta    Dohriii    239,    fungi 
238,  gagatiiia  239,  pubicollis 

238,  triuotata 240 

Steft.  entomol.  Zeit.  1904. 


Atracis  consocia  207,  den- 
tata  376,  javaiia  377,  lurida 
207,  nodosa  207,  tabida.  .  .  207 

Brcnthus  lineicuUis 397 

Bytopsyrna  186,   circulata 

187,  209,  copulanda  190, 
209,    Dohrni    188,    illocata 

188,  ligata  189,  Rabbowi 
355,  sumatrana  191,1  ineoides 
192,  Udei  189,  vicdacea. . .  209 

Callicliloris  332,  Bacssleri 
336,    Helleri    334,    Kirschi 

335,  signaticollis 333 

C  a  1  ]  0  0  d  CS  71,  Atkinsoni  73, 

Grayanus  72,  Rayncri  ....     73 
Cerynia  albata   183,    maria 
183,    monacha  184,    nigro- 
pustulata  184,  trilineata  .  .   183 
Charaxes  afünis  341,antoiiio 
342,  fervens  342,  polyxena 
enganicus  341,  rcpctitus  .  .   342 
Charitovalgus    20,     anda- 
manicus  22,  Doriae  22,  lon- 

gulus  22,  pnlcher 22 

Coleophora  fuscoliiioata  ..  244 
Colobesthcs     falcata     195, 

scmanga ^^'5 

Comytovalgus 23 

Couchylis  aUicorsana  248, 

ambiguaiia  248,  nana 248 

Copsyriia    alnia    185,     circu- 
lata 186,  maculata  185,  var. 

uchracea 18'' 

C  o  s  m  0  v  a  1  g  i  1)  a  e 11,  18 

Cryptoflata  guttülaris   ...   193 

C I  e  11 0  s  c  e  1  i  s  atra 388 

Cup  ha  erymanlhis  Üohertyi  343 
D  a  s  c  a  1  i  a  f iiscoconspersa  373, 
punctata  373,  unimaculata  .   374 

D  a  s  y  ^■  a  1  g  i  n  a  e 1 1 .  23 

Dasyvalgus  25,34,  Dohriii 
41,  erythropygus  42,  eucha- 
ris  42,  var.  bruneensis  43, 


416 


monachus  40,  niger  44, 
polyxanthus  40,  pyrrho- 
pygus  42,  Rollei  39,  testa- 
ceus  38,  Udei  38 

Delias  timorensis  Gardineri 

345,  vishnu 346 

Dermoflata  rotundala  ....   192 
Doria       ecuadoriaiia       357, 
Haenschi 356 

Eleusis  cephalotes 218 

Epichrysiis    lanapriuoides .   124 
Eulissas  ater  231,  purpuri- 

peonis  231,  silvaticus 230 

E  u  p  h a n  t  a    luvidicosta    359, 

munda  360,  rubromarginata  360 
Euthalia  adonia  sumatrana 
351,  lubentiiia  348,  luben- 
tina  adeonides  351,  luljen- 
tina  chorsonesia  349,  luben- 
tina  iiidica  350,  liibentina 
raariac  348,  raahadeva 
Bingharai  353,  mahadeva 
353,  mahadeva  rhamases 
353,  mahadeva  Sakii  353, 
mahadt'va  zichri  353,  ma- 
hadeva zichriiia 353 

Fl  ata  bombycoides  183,  fer- 
ruginea  354,  var.  aeruginosa 
355,  lh)ccosa  182.  hilaris 
182,'  intermedia 182 

Fla  toi  des  calligcr  378,  do- 
tatiis  379,  scabrosus  378, 
simulans 378 

F 1  a 1 0 m 0 r p ha  incl usa 194 

Flatoptcra  albicosta  358, 
depressa  358,  virescens  .  .  .   358 

Flatula  Ijipunctata  362,  cri- 
brata 362 

Gelechia  apolectella 244 

Ho  los  US  öinuatus 217 

Ilomotropus  148,  bicolor 
152,  luridipennis  150,  testa- 

ceipenuis 150 

Hoplandria    hoplites    238, 

mirabilis 2.37 

Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


Hoplitovalgus     49,    falla- 

ciosus  49 

Hybovalgus    24,    55,    bio- 

culatus 56 

Ischnovalginae  9 

I  s  chn  0  V  a  1  g  u  s 9 

Leistotrophus  africanus..  236 
Leptacinus  apieipennis  ...  234 
Lita  artemisiella  250,  atripli- 
cella    176,    nitentella    176, 
obsoletella  176,   ocellatella 

250,  oreocyrniella   249 

Lithocolletis  alniella  252, 
strigulatella  253,  suaveo- 
lentis 252 

Mallodon  spinibarbis 391 

Medüu  mimeticus  224,  spec- 

tabllis 224 

Megalops   brevipennis  222, 

punctaluö 222 

M  e  s  y  s  t  o  e  c  h  u  s  161,  ciliatus  162 

M  i  c  r  0  v  a  1  g  i  n  a  e 10 

M  i  c  r  o  %'  a  1  g  u  s 13 

Mimadoretus    159,     tlavo- 

maculatus 160 

N  a  n  n  oval  g  u  s  24,  26,  pusio     27 

Nepheronia  valeria  kan- 
geana 347 

N  e  p  h  e  s  a  all )opunctu lata  204, 
aurantiaca  205,  211,  cai'i- 
nulata  205,  coromandelica 
205,  intrusa  204,  truiicati- 
cornis  20o 

Nepticula  Freyi  181,  rham- 
uella  181,  sanguisorbae  181, 
thuriugiaea 179 

O  n  c  o  (leres  Dejeani 395 

Oreoderus  23,25,  borneen- 
sis  26,  pilosus 26 

Oreovalgus  18,  mor.tuosi- 
collis 19 

Ormenis  deducta203,famata 
365,  funerula  202,  fusco- 
marginata  202,  media  368, 
panamensis     364,     Pehlkei 


417 


366,  prasina  370,  proxima 
203.  severa  203.  taeniata .  .   368 

Oryxa  extendens 200 

Oxytelus  curtus  219,  disci- 
pennis  219,  opaciniis  221, 
pumihis  221,  rngicollis220, 

tetracariiiatiis 221 

Pa  c  h  y  c  o  r  i  ii  u  s     dimuliatus 

235,  Ganglbaueri 234 

Paediovalgus  13, 14,micros 
15,  17,  var.  lineellus  17, 
var.  morio  17,  var  parcus.     17 

Parandra  glabra 383 

Paraschizognathus  125, 
nigripennis  127,  olivaceus 
132,  prasinicullis  128,  pra- 
sinus  130,  var.  nigricans..   131 

Paratella  variegata 370 

Parosoriiis  222,  Focrsteri .  222 
Phalangogonia  261,  Cliam- 
pioni  271,    debilidens  271, 
Lacordairei  265,  obesa  266, 

parilis  270,  sperata 268 

P  h  y  1 1  y  p  h  a  n  t  a  producta .  .  .   202 
Phyma  Candida  195,  var.  in- 
ornata  195,   griseopunctata 

197,  hyalina  197, 211,optata 

198,  pura  196,  subapicalis 
361,  unipunctata  196.  211, 
Waterstradti 211 

Pinophilus  Eppelsheimi  ..  223 
Platycoelia  278,  abdomi- 
nalis 299,  alternans  290, 
asthmatica  305,  boliviensis 
300,  Burmeisteri  305,  309, 
312,  chrysotina  320,  con- 
llueiis  318,  flavoscutellata 
315,  flavostriata  302,  var. 
herbacea303.  forcipalis293, 
Gaujoni  323,  glans  296, 
hirta  317,  humeralis  306, 
inflata  286,  lim1)ata  288, 
marginata  28-J,  rnesoster- 
nalis  300,  microdera  329, 
nervosa  285,  nigricanda 
327.  nigrnstcrnalis  305,  var. 
laevigata  306,  var.  i)ygi- 
Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


dialis  306,  occidentalis  296, 
parva  325,  [)omacea  297, 
prasina  322,  pulchrinr  321, 
puncticollis  307,  var.  bili- 
neata  309,  var.  unicolor 
309,  (juadrilineata329,  rufo- 
signata  331,  scutellata  284, 
Steinheil  i  291,  Tschudii309, 
unguicularis  314,  valida 
295,  variolosa  304,  Wallisi  311 

Platycoeliidae 273 

PI 0  c  o  val  g  u s  25,  45.  Water- 
stradti     45,       var.       rufo- 

squaniosa 46 

Polyoza  Lacordairei 392 

Pseudoryxa  200,  carinulata  201 
Pscudoschizognathus  145, 
Schoenfeldti      147,      varii- 

collis 146 

Reiisimus  69,  aeneus  09, 
var.  manicatns  64,  pur- 
pureipes 70 

Saletara  panda  engania347, 

panila  clirysea 348 

Salurnis  marginellus 359 

Sa  nur  US  venosus 194 

Saulostomus  153,   Felschei 

156,  villosus  154,    Weiskei  157 
Schizognathus    135,    Bur- 
meisteri    138,     compressi- 
cornis    141,     lucidus     142, 
Mac     Leayi      138,     viridi- 

aeneus 140 

Scoly toplatypus  fasciatus  404 
Scoparia     Liebmanni     245, 

murana 246 

Sephena    cyanea    372,    tri- 

color 372 

S  i  p  h  a  u  t  a  rubra 358 

Sphinctovalginae 9 

Spliinctovalgus  9,  53, Con- 
rad! i 53 

Spiluvalgus  24,  32,  Modi- 
gliani! 33,  var.  biraaculatus     34 
Stagraatophora      divitella 
251,  Dohrnii  251,  liordalisa 


418 


250,  Grabowiella  251,  ros- 

marinella 251 

Staphylinus  Langei 235 

Steiiovalgus 14 

Stictoploea  Dufresnei  nica  344 
Syngonovalgus24, 28,  sub- 

nitidiis , 29 

Syiiistovalgus 13 

Trioplognathus  133,  gri- 

seopilosus 134 


Uxantis  taenia 206 

Valgiiiae 11,  20 

Wal  keria  Melichari 192 

Xantholinus  Bilimeki233, 

insularis  232,  procerus  . .  .  233 

Xixuthrus  liinicollis 401 

Zyras     Plasoni    240,     simi- 

lis 240 


Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


stett.  ciitoiiioi.  /«'it.  um. 


Tafel  I. 


Stett.  eutoiiiol.  Zeit.   HH)+. 


Tafel  II. 


Stett.  eiitomol.  Zt'it.  U)04. 


Tafel  III. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


Tafel  IV. 


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Stett.  entomol.  Zeit.  1904. 


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