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Entomologische Zeitung-
«5. Jahrgang:.
Heft I.
STETTIN 1904.
Druck von K. Gvassmaiin.
Entomologisclic Zeitung.
Heraiisgcgebeii
\i)n dem
entoinologischen Vereine
STETTIN.
F ü 11 f u 11 d s (' e li z i o, s t e r Juli r U' a n i>-.
« * -^^<S>
Stettill 1904.
l)iMick voll ]{. (! r ii ssniii 11 1
Entomologische Zelliiog
hLTaufgcyL'bcii von ileiu
entomologischen Vereine
zu Stettin.
Redaction: Dr. Heinrich Dohrn, V ursitzender.
In Conimission bei der Buchlicandlung- K. Friodländor & Solin in Berlin.
1904. 65. Jahrgang. Heft I.
Gattungen und Arten der Valgiden
von Sumatra und Borneo.
"\on Prof. II. .1. Uolhe.
Die Bearbeitung der Valgiden von Sumatra und Borneo,
-wie ieh sie hii-r den Herren Entomologen unterbreite, schließt
sieh eng an die monographische Bearbeitung der Valgiden Afrikas
welche ich in der Stetliner Ent. Zeit. 1897 (S. 184—215) ver-
öileutlicht habe. Das ist sogar in doppelter Weise der Fall.
Denn erstens ist mit der vorliegenden Arbeit die so notlnvendige
Aufstellung neuer Genera fortgesetzt. Alle Arten Asiens,
mit Ausnahme von zweien, wurden noch bis in die neueste Zeit
unter dem alten Uattungsnameu Valgus beschrieben, Mas noch
an die Zeit^erinnert, in der Fabricius seine Arten großentheils
nur in die mäßig große Anzahl damals aufgestellter Gattungen
einordnete. Zweitens ist das erst nach der Erkenntniß der
Gattungen^ möglich gewordene System der "N'algiden, welches
ieh 1897 (1. e.) entworfen hatte, Jetzt noch mehr vertieft.
Auf Grund vergleichend- mori)hologischer Untersuchungen an
den Valgiden gruppiren sieh die Galtungen dieser Familie in
zwei Unterfamilien, von denen die Unterfamilii- der VitUj'ulac
orilinis anliqiii drei Gru] pen (die SphinclovaUjhiae^ die
stell, eiilüuiol. Zeit. ltH)4. 1»
Ischnovalginae und die Microvalginae) enthält, während die
Untei'familie der Valgidae gemiinae vier Gruppen umfaßt, die
Cosmovalginae, die Valginae, die Dasyvalgmae und die Acantho-
V algin ae.
Diese Eiutheilung gründet sieh theils auf die morphologische
Stellung des Stigmenkegels zu beiden Seiten des Propygidiums,
theils auf die Bildung des Pronotums, die Beschuppung des
Körpers, die sexuelle Differenzirung des Abdomens, die Größe des
Scutellums, die Ausbildung der Hinterecken des Prothorax.
Der Stigmenkegel (conus spiraculifer) ist morphologisch
(gewiß auch physiologisch) ein so wichtiges Organ, daß man
länger bei ihm verweilen muß. Seine nach Gruppen und Gat-
tungen verschiedene Größe, Form und verschiedenartige Stellung
an den Seiten der vorletzten Rückenplatte (Propygidium) bildet
nebst anderen Charakteren das Gerippe eines Systems auf phylo-
genetischer Grundlage. Wie das gestielte Auge eines Krebses
sitzt bei den Valgiden jederseits das Stigma der vorletzten Rücken-
platte auf einem dorn- oder kegelförmig vorspringenden Höcker.
Dieser Höcker ist in manchen Gattungen sehr niedrig (z. B. bei
Paediovalgus und Spilovalgus), in anderen Gattungen lang dorn-
förmig ausgezogen (z. B. Plocovalgus, HopUtoralgus, Äcantho-
calgus).
Wichtig ist die verschiedenartige Stellung des
Stigmen kegeis an den Seiten des Propygidiums, da er bald
in den Vorderecken, bald in den Hinterecken oder zM'ischen
beiden steht. Die ursprünghche (primordiale) Lage eines Stigmas
ist intersegmental'^), d. h. es sitzt an der Grenze zweier Seg-
mente. Bei der intersegmentalen Lage kann sich das Stigma
entweder mit dem vorderen oder mit dem hinteren Segment ver-
binden. Bei den Coleopteren befindet sich das erste Stigmen-
paar hinten am Prothorax; an den Abdominalsegmenten aber
näher den Vorderecken als den Hinterecken. Bei den
*) Kolbe, Einführung in die Kcnntniß der Insekten,
S. IKi, 117, 304 (Fig. 196, 197) und 501.
Stett. enfoinol. Zrit. 1Ö04.
Chilopoden hingegen sitzt das Stigma stets nahe den Hintev-
ecken der St'gmente.'"')
Unter den Insekten der untersten Organisationsstufe (Äptery-
(jogcnca) finden sich noch bei Japyx die Stigmen, wie bei den
Chilopoden, in der Nähe der Hintereclvcn; aber schon bei MachUis
sitzen die homologen Stigmen sowohl au den Thorakal- -wie an
den Abdominalsegmenten näher den Vorderecken, wie bei den
übrigen Insekten (namentlich hinsichtlich der Abdominalsrgmente''' "'•').
An der Luge des I, Stigmenpaares ist es deutlich zu sehen,
daß es zum Prothorax gehört; denn es versorgt jederseits mit
seinem Hauptaste das Beinpaar des Prothorax. Am Abdomen
der Coleoptereu und fast aller anderen Insekten hat sich das
Stigma mit dem folgenden Segment verbunden, bei den Chilopoden
mit dem vorhergehenden Segment. Die Lage der Stigmen näher
den Vorderecken bei den Insekten nenne ich die primäre;
primär für die Insekten in Bezug auf derivate Ausnahmen.
Bei den meisten Valgiden sitzt nun das Stigma (der
Stigmen kegel) des Propvgidiums in den hinteren Ecken des-
selben.
Diese Stellung erscheint autlallend, da sie dem Gesetze der
gewöhnlichen Stigmenstellung an den Abdominalsegmenten der
Coleoptereu widerspricht; sie ist nicht ursprünglich, sondern aus
der für die Insekten im allgemeinen ])rimären Stellung abzuleiten,
^^■esweg•en ich sie als derivat bezeichne. Der Stigmenkegel hat
bei diesen Käfern wahrscheinlich eine besondere biologische Be-
deutung, die wir noch nicht kennen; aus einem bestimmten
Grunde muß die primäre Stellung, die dem besonderen biolo-
gischen Zwecke nicht dienlich war, physiologisch verändert sein;
deswegen ist der Kegel mit dem Stigma in die hintere Ecke
aerückt.
*) Kolbc, ebenda Fig. 49 (S. 115).
"'•"■■') llaase, Die Abdominalanliä nge der Insclctcn mit
B c r ü c k s i c h t i g u n g der M y r i t . p o d e ii. (Mor phol. Jahrbuch XV . 188Ü,
Tal'. 14, Fig. 3 und 4.)
Stett. entomol. Zeit. 1904.
6
Da brachte nun vor einigen Jahren Leopold Conradt
aus Kamerun eine ganz eigenthümlieh aussehende Valgiden-
spezies heim, die sich bald nicht nur als eine ganz neue Gattung
und Art, sondern auch als ein systematisch und phylogenetisch
wichtiges Glied in den Gattungsreihen der Valgiden erwies.
Denn der Stigmenkegel sitzt im Gegensatze zu allen anderen
Valgiden in den äußersten Vorderecken des Propygidiums. Diese
Gattung, Sphinctovalgns genannt, repräsentirt demnach eine recht
primäre Stufe in der Abtheilung der echten Valgiden. In ge-
wissen anderen Gattungen (Cosmovalgus, Pygovalgus etc.) steht
der Stigmenkegel in der Mitte oder kurz vor der Mitte der Seiten
des Propygidiums. Diese Gattungen bilden also einen Ueber-
gang von Sphinctocalgus zu den übrigen Gattungen der echten
Valgiden. Es ist daher die Ableitung der Valgidae cono spira-
cuhfero posteriore von den Valgidae cono anteriore verständlich,
und ich glaube, sie in Vorstehendem erwiesen zu haben.
Die Schupp enbeklei düng des ganzen Körpers ist in den
meisten Gattungen sehr dicht und reichlich. Eine Betrachtung
der Schuppen in morphologischer Beziehung würde mich gegen-
wärtig zu weit abseits führen, da mir jetzt die Zeit dazu fehlt;
sie wäre aber werth, in einer besonderen Arbeit eingehend be-
handelt zu werden. Es ist bemerkenswerth, daß die Schuppen-
bekleidung bei den Valgidae ordinis antiqui nur sehr schwach
ausgebildet ist.
Ein Theil der Valgiden, die Valgidae ordinis antiqui, be-
sitzt eine nach dem Geschlechte verschiedene Bildung des Ab-
domeUvS, eine sexuelle Differenzirung, welche den genuinen
Valgiden fremd ist, die sie aber den Cetoniiden näher bringt.
Im männlichen Geschlechte ist nämlich das Abdomen ver-
hältnißmäßig klein und mit einem mittleren Längseindrucke ver-
sehen, und die letzte Abdominalplatte ist verkürzt. Im weib-
lichen Geschlechte hingegen ist das Abdomen größer, umfang-
reicher und unterseits völlig convex.
Bei den genuinen Valgiden hingegen ist das Abdomen in
Rtott. entomol. Zeit. 1904.
beiden Geschlechtern groß und convex; das Abdomen des Männ-
chens hat keine Spur von einem mittleren Längseindrucke, aber
die Weibchen einiger Gattungen besitzen einen Legebohrer. Wir
können noch nichts von der Anatomie der Yalgiden, welche
uns über diese morphologischen Unterschiede Aufschluß geben
könnte. Der Aculeus terebraeformis, ein gritfelförmiger Dorn
an der Spitze des Abdomens der Weibchen einiger Gattungen
(Sphinctovalgusj Cosmovalgus, Pygovalgus. Oedipovalgus, Valgns,
Charitovalgns)^ hat wahrscheinlich eine Funktion bei der Eiablage.
Dieser starre, nach hinton vorgestreckte Stachel ist ein inte-
grirendor Fortsatz des Pj'gidiums, also der letzten Dorsalplatte
des Abdomens. Die zugehörige Ventralplatte ist nur schwach
nach hinten verlängert; die Oet^nung eines Ausführuugsganges
beiludet sich unterhalb am Grunde des Aculeus, an der Stelle,
wo die ventrale Platte dem Grundtheile des Aculeus aufliegt.
Der Aculeus hat vermuthlich die Funktion eines Bohrers, der
bei der Eiablage benothigt wird. Dieser Legebohrer ist aber
morphologisch ganz verschieden von dem echten Legestachel der
Orthopteren und Hymenopteren.""'')
Gattungsbildende Charaktere finden sich namentlich
am Prothorax der Valgiden. In den allermeisten Gattungen
der genuinen Vala;iden befindet sich auf dem Rücken des
Prothorax eine mittlere Längsfurehe, welche von zwei Leisten
eingeschlossen ist. Die Furche ist ungleich breit. Beiderseits
dieser Furche erheben sich Höcker mit Haarbüscheln auf dem
Pronotum. Die verschiedenartige Ausbildung derselben charak-
terisirt die verschiedenen Gattungen. Bei den Valgidae ordinis
antiqui findet sich keine mittlere Längsfurche auf dem Pronotum,
in zwei Gattungen treten aber Läugsrippen auf dem Pronotum
auf, und zwar drei bei Stenovalgus. wo die mittlere Längsrippe
an der Stelle der Längsfurche erscheint, und vier bei Sphincto-
calgus, wo sich aber trotzdem keine Längsfurche ausgebildet hat.
*) Kolbe, Einführung in die Konntniß der Insekten. S. 31ß mul
319 mit Figuren.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
8
Von Hockern und Haai-büschcln findet sieh in dieser Unterfamilie
keine Spur auf dem Pronotum.
Daß in einigen Gattungen {^Acantliovalgns und Hoplilo-
valgus) die Hinterecken des Prothorax in einen kräftigen Dorn
ausgezogen sind, halte ich nur für die Wirkung einer vererbten
hypertrophischen Ausbildung eines Organtheiles, die dann sich
entfalten kann, wenn einmal die Organisation eine Handhabe
dazu geliefert hat. Auch die reichliche Ausbildung von Höckern
auf dem Pronotum (8 bei OreoDolgus) beruht auf demselben
Princip. Bei den nahe verwandten Gattungen Äcanihovalgus
und Hoplitoralgus ist nicht ein einziger Höcker auf dem Pro-
notum zur Ausbildung gelangt^ und auch die Mittelfurche ist nur
sehr schwach angedeutet. Dagegen ist bei diesen Gattungen die
einseitige Ausbildung allein auf die enorme Entwicklung der
Hinterecken gerichtet gewesen. Die morphologische Entwicklung
ist bekanntlich häufig nur eine einseitige und verläuft bald in
dieser, bald in jener Richtung.
Die Valgiden seheinen naturgemäß aus zwei Haupt-
gruppen (Unterfamilien) zu bestehen. Die erste Unterfamilie,
Valgidae ordinis antiqui, ist durch die sexuelle Diflferenzirung
des Abdomens ausgezeichnet, da dieser Kiirpertheil beim Männchen
kleiner und mit einem mittleren Längseindruck versehen, auch
am Ende stark eingezogen ist, während in der zweiten Unter-
familie das Abdomen in beiden Geschlechtern groß und unter-
seits ganz gleichmäßig stark convex ist.
Ich würde die erste Unterfamilie für die höher ditferenzirte
halten, wenn sie nicht in einigen Gattungen durch Charaktere
sehr niedriger Organisation (Stellung des Conus spiraculifer, mäßig-
getrennte Coxae posticae) ausgezeichnet wäre. Dazu fehlen ihr
auch die derivaten Merkmale, welche die größere Menge der
Genera, die Valgidae genuinae, charakterisiren, nämlich die
mittlere Längsfurche des Pronotums, die dichte Schuppenbekleidung
des Körpers, die reichliche Höcker- und Büschelbildung auf dem
Pronotum und den Elj^tren.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
Deswegen halte ich die kleine Gruppe der Valgiden ordinis
antiqui für die unterste Gruppe, welche sich durch die sexuelle
DilVerenzirung an die Cetoniiden anlehnt.
Erste Unterfamilie,
Valgidae ordinis antiqui.
Körper oberseits saninit den Elytren mit wenigen
Schuppen bedeckt (laxe squamulatum), mehr oder weniger glän-
zend; auch ohne aufgerichtete Schuppen- oder Haar-
büschel auf dem Prothorax, den Elytren und dem Propygidium.
Prothorax oberseits einfach, ohne eine mittlere Längs-
furche, zuweilen mit einigen Längsleisten, stets ohne Höcker,
'kaum oder wenig schmaler als die Elytren.
Im männlichen Geschlecht ist das Abdomen kleiner
und kürzer als im weiblichen, unterseits auf der Mitte ein-
gedrückt; die zwei letzten Ventralplatten sind nach vorn zurück-
gezogen.
Im weiblichen Geschlecht ist das Abdomen größer,
dicker und ganz convex; die letzten Yentralplatten hinten abgestutzt.
I. S t i g m e n k e g e 1 (conus spiraculifer) von p r i m ä r e r Stellung,
an den Seiten des Propygidiums im vorderen Winkel
sitzend und kurz: ursprüngliches Organisationsver-
hältniß. Prothorax groß, vorn kugelförmig, hinten
stark verschmälert. Scutellum den 4. bis 5. Theil der
Länge der Elytren einnehmend, ziemlich groß. Tarsen
der Hinterbeine sehr schlank. Weibchen mit einem Lege-
bohrer (aculeus terebraeformis) von griffeiförmiger Gestalt
[Sphinctovalgns m.) . . Gruppe Sphinctovalginae S. 13.
II. Stigmenkegel (conus spiraculifer) in der Mitte des
Seitenrandes des Propygidiums sitzend. Prothorax vier-
eckig, an den Seiten etwas gerundet. Scutellum klein,
ungefähr den 6. Theil der Länge der Elytren einnehmend.
Tarsen der Hinterbeine sehr schlank. Weibchen ohne Lege-
bohrer. (Ischnocalgus m.) . Gruppe Ischnovalginae S. 13.
Sfett. oiitomol. Zeit. 1904.
10
III.'') Stigmenkegel (conus spiraeulifer) in den Hinterecken
des Propygidiums sitzend: derivates Organisations-
verhältniß. Prothorax viereckig, mäßig groß. Scu-
i eil um groß, fast den 3. Theil der Länge der Elytren
einnehmend. Hintertarsen weniger schlank. Qlicro-
valgus Kraatz, Faedioralgus m., Synistovcdgus m., Steno
valgus m.) Gruppe Micro valginae S. 13.
Zweite Unterfamilie,
Valgidae genuinae.
Körper ober- und unterseits meist äußerst dicht be--
schuppt (confertissime squamosum), gewöhnlich auch mit auf-
gerichteten Schuppenbüseheln (faseiculatum) auf dem Pro-
notum, den Ehtren und dem Propygidium.
Prothorax oberseits meist mit einer mittleren, von
zwei Leisten eingeschlossenen Längsfurche (canaliculatus) oder
mit einer Spur von einer Längsfurche, in den meisten Gattungen
mit sehr deutlichen Höckern oder Schwielen besetzt, ge-
wöhnUch viel schmäler als die Elytren. Scutellum klein.
Abdomen in beiden Geschlechtern einfach und convex,
meist groß, im männlichen Geschlechte ohne mittleren Eindruck,
im weiblichen Geschlechte einiger Genei-a mit einem legerohr-
artigen Fortsatze (aculeus terebraeformis) am Ende des Abdomens.
I. Stigmenkegel (conus spiraeulifer) an den Seiten des
Propygidiums kurz vor oder hinter der Mitte der
Pleuren sitzend, höcker- oder dornenförmig: fast ur-
sprüngliches Organisationsverhältniß. Prothorax
viel schmaler als die Elytren, mit abserundeten oder ae-
■■■) Hier wird der Criticus Dr. v. Scidlitz im „Jahresbericlit" aus
„formalen Rücksichten" wieder dieDreistiifigkeit bemängeln, als ob die
Zweistufigkeit Zweck und Endziel aller Systematik der Coleopteren sei.
Aus sachlichen Gründen kann ich eine Zweistufigkeit im vorliegenden
Falle nicht gebrauchen. Der Werdegang in der Stellung des Conus
spiraeulifer am Propygidium zeigt eben drei Organisationsstufen, die d(M-*
Bequemlichkeit des Zweistufensystems nicht geopfert werden dürfen.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
11
winkelten Hinterecken. Weibchen mit Legebohrev (aculeus
tevebvaeforinis). (Hierher die afrikanischen Genera Cosmo-
ralgus ni., Fygocalgus m., Lohovalgus m., Oedipo-
calgus ni. und das asiatische Genus Oreovalgus m.)
Gruppe Cosmovalginae S. 18.
n. Stigmenkegel (conus spiraculifer) \A'eit nach hinten
gerückt, kurz vor den Hinterecken des Propygidiums
sitzend: derivates Organisationsverhältniß.
A. Prothorax mit einfach abgerundeten oder winkligen
Hinterecken.
1. Prothorax und Hinterkörper mehr oder weniger
schmal, jener etwas schmaler als dieser. Weibchen
mit einem Legebohrer. (Hierher die europäisch-
nordamerikanische Gattung Valgus Scriba und die
südasiatische Gattung Charitoi'algus m.) .
Gruppe Valginae S. 20.
2. Prothorax schmal, Hinterkörper mit den Elvtren
meist viel breiter als jener. Weibchen ohne Lege-
bohrer. (Hierher die südasiatischen Genera Hybo-
calgus m., Oreoderus Burm., Nannovalgns m.,
Sijngonovalgus m., Anepsiovalgns m., Spilovalgiis m.,
Dasyi'algtis m., Plocoralgus m., außerdem die Genera
Comythovalgus m. (trop. und Süd-Afrika), Chromo-
valgiis m. (W. -Asien), Homovcdgus m. (N.-Amerika)
und andere Genera) . . Gruppe Dasyvalginae S. 23.
B. Prothorax hinten breit, mit lang ausgezogenen, stark
dornförmigen Hinterecken.
Elytren breit. Pygidium mit einem oder zwei
spitzen Höckern an der Spitze. Weibchen unbekannt.
(Hierher die beiden, auf Sumatra und Borneo lebenden
Gattungen Acanthovalgus Kraatz und Hoplitovalgits m.
Gruppe Acanthovalginae S. 47.
Was in vergleichend-morphologischer Beziehung
bei Betrachtung der Valgiden aulUUlt, das ist die gewr»hnlich
Stett. entoniol. Zeit. 1904.
12
äußerst dichte Bekleidung des Körpers mit schuppenartigen
Oberhantgebilden. Es ist nichts näheres über diese schuppen-
artigen Gebilde bekannt, und wir müssen uns vorläufig mit
einem Hinweis auf die sehr verschiedenen Schuppenformen der-
selben begnügen. In manchen Gattungen ist das Schuppenkleid
so dicht, daß von der Chitinhaut nichts zu sehen ist. Der Pro-
thorax, die Elytren, das Propygidium, das Pygidium, die Brust-
segmente, das Abdomen und selbst die Beine sind mehr oder
weniger äußerst dicht mit aufrecht stehenden oder schwach an-
liegenden Schuppen bedeckt.
Die große Mehrzahl der Valgiden ist durch ein solches
dichtes Schuppenkleid ausgezeichnet. Aber die Angehörigen der
ersten Unterfamilie (welche ich als Valgidae ordinis antiqui
bezeichne) haben meist nur wenige Schuppen aufzuweisen 5 des-
wegen erscheinen sie großentheils glänzend oder schwach glänzend.
Wenn die Valgiden ihr Schuppenkleid erst allmählich er-
worben haben, dann stehen die Angehörigen der ersten Unter-
familie sicher auf der untersten Stufe der Familie.
Auch die Thatsache, daß der Prothorax der ersten Unter-
familie weniger derivat erscheint, als in der zweiten Unterfamilie,
spricht für die tiefere Stellung der ersten Unterfamilie. Bei den
Ischnovalginen und Microvalgiuen ist der Prothorax äußerst ein-
fach geformt; seine Oberfläche ist gewöhnlich nur dicht punktirt
und gestrichelt; höchstens erinnern einige feine Längsleisten an
die zweite Unterfamilie. Dagegen ist der Prothorax bei den
Angehörigen dieser zweiten Unterfamilie stets durch hypertro-
phische Bildungen ausgezeichnet, nämlich durch Höcker, kamm-
förmige Leisten, Haar- oder Schuppenbüschel, ferner durch zahn-
förmig ausgezogene Hinterecken des Prothorax. Gattungen mit
einem solchen Prothorax können nur von Gattungen mit ein-
fachem Prothorax abgeleitet werden.
Dagegen steht die sexuelle Differenzirung des Ab-
domens innerhalb der ersten Unterfamilie der homogenen Bil-
dung des Abdomens beider Geschlechter innerhalb der .zweiten
Unterfamilie befremdend gegenüber.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
13
Die •Gatliingen der ersten Unterfamilie,
Valgidae ordinis antiqui.
I. Gruppe, Sphinctovalginae.
Die einzige Gattung {Splünctoralgus m.) mit der einzigen
Spezies {Conradti m.) ist auf das afrikanische Gebiet l)escliränkt
(Kamerun). S. 51.
II. Gruppe, Ischnovalginae.
Auch die einzige Gattung {Ischiiovalgns m.) dieser Gruppe
ist mit einigen Arten (3) auf das afrikanische Gebiet beschränkt.
III. Gruppe, Microvalginae.
Diese Gruppe tlndet sich in mehreren Continenten; denn
sie ist mit 4 Gattungen, soweit unsere Kenntnisse reichen, über
drei zoogeographische Gebiete (das afrikanische, das indische
und das austrahsche Gebiet) verbreitet.
Uebersicht der Gattungen.
1. Prolhorax mit nicht odev kaum aufgerichteten Seiten-
rändern, oberseits ohne longitudinale Leisten.
Elytren glänzend, nur mit longitudinalen Reihen
kleiner aufgerichteter Borsten besetzt; eigentliche Schuppen
fehlend. Beine mäßig lang; vordere Schienen außenseits
5- bis 6zähnig. (Borneo.) . . . Paediovalgus n. g.
Elytren schwach glänzend, mit anliegenden hellen
Schuppen regellos besetzt. Beine schlank, lang. (Neu-
Holland) Microvalgns Kraatz.
2. Prothorax mit deutlich aufgerichteten Seitenrändern,
namentlich in der Richtung nach vorn auf die Vorder-
ecken zu.
Pronotum einfach convex, ohne longitudinale Leisten.
Vordere Tibien mit fünf Zähnen (1., 3. und 5. Zahn
größer als 2. und 4.) an der Außenseite. (Tropisches
Afrika.) Synisioralgus m.
Stott. entomol. Zeit. 1904.
14
Pronotum vorn mit drei Längskielen auf der Mitte.
Vordere Tibien mit drei Zähnen an der Außenseite.
(West-Afrika.) Sfenov^algus m.
Nur die Gattung Faediovalgvs beschäftigt uns hier; sie
nimmt wegen des einfachen Prothorax und der regelmäßigen
Reihcnbildung auf den Elytren die tiefste Stellung innerhalb der
Gruppe ein.
Paediovalgus n. g.
Diese Gattung kleinster Valgiden gehört, wie sich aus der
vorstehenden Tabelle ergiebt, zu der Abtheilung eigenartiger
Formen, welche auch über das tropische Afrika verbreitet ist
und hier in den Gattungen Stenoi'algiis und SytiisfovaJgvs auf-
tritt"-'), aber auch in Australien durch die Gattung MicrovalgNs''"'-')
vertreten ist. Dieser Gattung steht Paediovalgus besonders nahe.
Während Microvalgns mit seinen drei Arten auf den Elytren
eine Schuppenbekleidung aufweist und recht schlanke Tarsen
besitzt, fehlen anliegende Schuppen auf den Elytren von Paedio-
valgus völlig und die Tarsen sind kürzer.
Die Gruppe der genannten vier Genera ist durch das
große Scutellum, das convexe und von keiner mittleren
Längsfurche durchzogene Pronotum und das sexuell
stark differenzirte Abdomen (beim o klein und verkürzt
und unterseits vor der Spitze eingedrückt, beim $ groß und
convex, ohne Legebohrer) ausgezeichnet. Außerdem ist der kleine
Körper und die einfache grau-schwärzhche oder bräunliche,
höchstens durch einen weißlichen Streifen auf den Elytren unter-
brochene Färbung charakteristisch.
Paediovalgus ist mit Microvalgns wohl am nächsten ver-
wandt und besonders durch die angegebenen Merkmale unter-
schieden. Der Prothorax ist ferner höher gewölbt. Das Scutellum
ist von ähnlicher Größe. Die mittleren und hinteren Tibien sind
••') Kolbe, Afrikanische Valgiden, Stett. Ent. Zeit. 1897, S. 193, 194.
**) Kraatz, Deutsche Ent, Zeitschr. 1883, S. 373.
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
15
an der Außenseite gleichfalls ganz zahnlos. Das Pygidiuni ist
ähnlich convex, der Stignienkcgel kurz und stumpf vorspringend.
Beim Männchen sind die Abdominalsegmente an der Ventralseite
gleichfalls viel kürzer als beim Weibchen und hinter der Mitte
eingedrückt; die letzte Bauchplatte ist am Hinterrande mit einer
kleinen glänzenden Tuberkel versehen. Beim Weibchen ist das
Abdomen viel größer, dicker und stark convex, ähnlich wie bei
Microvalgiis und Synistovalgns.
Charakteristik der Gattung Paediovalgns: Corpus insuper
Visum minima squamatum, plus minusve magis infra squamis
vestitum; statura oblonga. Prothorax lateraliter subparallelus,
convexus, margine haud reflexo, simplex, integer, parce et minute
squamis obsitus, nee tuberculatus, nee canahculatus, nee fascicu-
latus. Elytra prothorace perparum latiora, simphcia, nitida,
seriatim minutissime setosa nee squamata, nee tuberculata nee
fasciculata. Pedes mediocres, tibiae anticae extus 5— 6-denti-
culatae: tibiae pedum posteriorum extus edentatae. Pygidiuni
convexum et propygidium simplicia, parce setosa. Conus spira-
culifer brevis, obtusus.
(^ Abdomen exiguum Impressum, lamina ultima tuberculo
minuto mediauo instructa.
$ Abdomen tumidum, tolum valde convexum, simplex.
Die hierher gehörige Art ist
1. Paediovalgus micros n. sp. ,^$.
Niger, exiguus, supra plus minusve nitidus, pauce et bre-
vissime subsetosus, pectore abdomineque medio ubique uec parce
flavescente-vel albido-squamosis, lateribus autem abdominis nitidis,
pedibus nigris, minute et parce squamigeris, nitidis; epistomate
nitido, antice obtusato et impresso, simulanter subsinuato; pro-
thorace parum longiore quam latiore, antrorsum perparum
attenuato. ad latera minime arcuato, angulis anticis acutis,
postieis obtusis, dorso longitudinaliter et oblique strigato, hie et
illic subpnnctato, ante scutellum paulo depresso; elytris pro-
sten, enfomol. Zeit. 1904.
16
thorace leviter latioribus. vix longiovibus quam junctis latioribus,
subtiliter striatis; interstitiis areolatim subtiliter sciilptis, singulie
Serie setarum elongata exstructis, quibus setis nigris, brevissimis,
interstitiis dorsalibus sinuilanter subcarinatis, reAera planatis;
pygidio et propygidio parce nigro-setosis, subnitidis, illo
partim setis albis, intermixtis, obsito; pedum antieornm tibiis
brevibus, extus late tridentatis, inter dentes 2. et 3. et pone
tertium (superiorem) dentieulo exstaute singulo minuto armatis.
Mas insignis tar&is pedum postieorum quam in femina
paulo longioribus; peetore abdomineque densius albo-squamatis;
metasterno posteriore abdomineque prope basin impressis; ab-
dominis apice recurva, laminis ventralibus abbreviatis, laminae
apiealis margine postico medio emarginato tuberculoque minuto
nitido exstructo.
Femina diflert abdomine majore, toto infra convexo, sub-
tumido, laminis posticis liaud abbreviatis^ metasterno parum im;
presso; peetore medio abdomineque parce et tenuiter squamis
parum dispersis obsitis; lamina apicali ventrali integra.
Long. corp. (^ 2,5 — 3, $ 3 — 4 mm.
Diese sehr lileine sch\varze Art liegt in Mehrzahl vom
Kina - Balu - Gebirge in Nord-Borneo vor, wo sie von
Waterstradt gefunden wurde. Berlin. Museum.
Die Art ist den Synistovalgus- Arten Afrikas recht ähnlich.
Unter den vorliegenden Exemplaren von der genannten Lokalität
finden sich einige Exemplare, deren Elytren auf dem 5. und 6.
Interstitium je eine Reihe weißer kurzer Borsten aufweisen (die
des 6. Interstitiums hinten verkürzt). Bei der Mehrzahl der
Stücke sind die Borsten jener Literstitien alle schwarz (die oben
beschriebene Hauptform). Andere Exemplare zeigen auf jeder
Elytre eine rostrothe Längsbinde neben dem Seitenrande und
gleichfalls die beiden Reihen weißer Borsten; diese Borstenreihen
nehmen die rostrothe Längsbinde ein.
Bei einer dritten in wenigen Exemplaren vorliegenden Form,
die im übrigen der Hauptform gleicht, stehen die Schuppen auf
Stett. entomol. Zeit. 1904.
17
,lev llnterHcite der mäuulichen Thieic viel weniger dicht, als
beim 3 der Hauptform, also ähnlich wie beim Weibchen. Bei
der Hauptform sind die Brust und die Unterseite des Abdomens
dicht weiß beschuppt, l>eim Weibchen nur zerstreut und lein
beschuppt.
Es ist wahrscheinlich, daß diese verschiedenen Formen zu-
sammen an demselben Orte leben und nur individuelle Variationen
der Spezies darstellen. Aber es ist ebenso wahrscheinlich, daß diese
Varietäten, wenn sie, jede für sich, von der Gesammtheit der
Art separirt würden, unter zusagenden Lebensbedingungen sich
zu Lokalformen (Subspezies) ausbilden würden. Im Folgenden
sind die Varietäten der Spezies Paedioralgus micro, aufgeführt
und kurz charakterisirt:
1. Hauptform micros n. sp. l!^iger, unicolor, el.ytris totis
nigris, elytrorum interstitiis serie setarum nigrarum sin-
gulis obsitis; mas in pectore et abdomine dense albo-
squamatus, femina squamis albis parce infra vestita.
2. Var. parcus n. ditYert pectore et abdomine in niare
parce et tenuiter squamis albis obsitis. Schuppen der
Unterseite sehr zerstreut und feiner als beim Männchen
der Hauptform.
3. Var. lineellns n. Niger, in elvtris vittatus, vitta
juxtalaterali ruia, inde ab humeris usque ad callum
apicalem pertinente ornatus, hac vitta seriebus duabus
setrirum albarum obsita, inteviore (in interstitio quinto
Sita) integra, cxteriore (in interstitio sexto) postice ab-
breviata.
4. Var. morio n. Niger, unicolor, elvtris totis nigris, (luonm.
interstitio quinto et sexto eodem modo ac in var. lineello
Serie singula setarum albarum obsito.
Alle diese Formen werd.M. in. IVrliner Rönigl. zo.dogisehen
Museum aufbewahrt.
Stctt eiitoniol. Zeil. l'J04.
18
Die Gattungen der zweiten Unterfamilie,
Valgidae gfenuinae.
IV. Gruppe CosmoYalginae.
Gattungen dieser G]-uppen waren bisher nur aus dem tro-
pischen Afrika bekannt. Es sind die Gattungen Cosmocalgus,
Pygovalgus und Loboralgus, welche z. Th. die größten Formen
der Familie repräsentiren."'') Beim weiblichen Geschlechte tritt
ein Legebohrer (aculeus terebraeformis') auf.
Diese Gruppe erscheint insofern als die unterste Stufe der
genuinen Valgiden, als bei allen hierhergehörigen Formen der
Stigmenkegel um die Mitte der Seiten des Propygidiums sitzt,
während bei allen Angehörigen der folgenden Gruppen der
Stigmenkegel den Hinterecken des Segments sehr nahe gerückt
ist. Die erwähnte Stellung des Stigmeukegels hat unter den
mir bekannten Valgiden Asiens nur Oreoralgus m. mit den
Cosmovalginen Afrikas gemein. Auch habituell steht sie diesen
Gattungen nahe. Die sonst seltene apicale Ausbildung des Pygi-
diums von Oreovalgus (pygidium apice bifasciculatuni) erinnert
an Pygovalgus und Lohovalgus, bei denen die Spitze des Pygi-
diums ausgerandet, also mehr oder weniger zweispitzig oder zwei-
lappig ist. Wir dürften daher berechtigt sein, Oreoralgus für
nahe verwandt mit den afrikanischen Galhingen dieser Gruppe
zu halten.
Oreovalgus n. g.
Caput supra basin antennarum tubereulatum ; epistoma
antice obtusum. Prothorax anterior attenuatiis, elytiis multo
angustior, dorso cictotuberculato antice praeterea medio breviter
et alte bicristato, bis eristis acutis, acuminatis, paulo porrectis.
Elytra fere paulo breviora quam jancta laliora, ad humeros et
extus prope callum anteapicalem fasciculata. Tibiae pedum
anticorum et intermediorum breves, illae extus quadridentatae.
-') H. J. Kolbe, Die afrikanischen Genera und Speziet; der ^'al-
giden (Stett. Ent. Zeit. 1897, 8. 184-215). S. 200, 204, 207.
Slett. ectoniol. Zeit. 1904.
19
dentibus ai)icali et tertio lere aciitis, quam alieris majoribus,
dente sccundo minore obtuse votiindato, quarto superiore acuto:
femora pedum anticorum apice ampliata. Propj'gidium longe
bli'asciculatum; conus spiraculifer medio marginis lateralis im-
positus. Pygidium planum apice bifasciculatuin.
Diese Gattung ist nicht nur gekennzeichnet durch die zahl-
reichen hohen Höcker des Prothorax, sondern auch dadurch, daß
sie die Cosmovalginen Afrikas in Asien repräsentirt. Wie bei
diesen, so ist auch in der Gattung üreovalgtfs der Conus spira-
culifer der vorletzten Dorsalplatte des Abdomens etwas nach
vorn gerückt und springt gleichfalls aus breiter Basis conisch
vor. Die Vorderschienen sind gleichfalls kurz und vierzähnia;.
Das Propygidium ist an der Spitze (beim ,^) mit zwei Faszikeln
versehen, wie bei einigen Formen der Gruppe in Afrika.
Die einzige Art ist
1. Oreovalgus montuosicollis n. sp.
Totus eonfertissime glabre squamosus, flavo-ferrugineus, infra
laetior, albo-tlavidus, capite flavescente, fronte et vertice ochraceo-
ferrugineis, antennis rufo-castaneis; pronoti elytrorumque tuber-
culis infuseatis; elytris flavo et fusco leviter signatis; pedibus
totis deuse flavido-squamosis, femorum dorso oehraceo, femoribus
posterioribus macula fusco-ochracea mediana signatis, spinis arti-
culorum tarsorum apicalibus brunneis; prothorace vix longiore
quam latiore, postice haud dilatato, tuberculorum dorsalium singulo
prope angulos anticos, duobus discoidalibus prope costas duas
anteriores, quatuor ante marginem posticum positis; elytris
postice rotundatis, callo aiiteapicaii retrorsuni porrecto et leviler
fasciculato; femoribus anticis intus area callosa, Hneiformi,
basin versus angustata, exstructis; propjgidio flavido-quadri-
maculato, postice longe ferrugineo-bifascieulalo; j)ygidio mediocri
fu.seo-ferrugineo, ad apicem flavido-bifasciculalo.
Long. corp. G,5 mm.
Stott. cntor.ol. Zeit. 1904. 2*
20
Vaterland: Südost-Bor neo (Wahnes), ein Exemplar im
Berliner Königl. zoolog. Museum.
Diese Valgidenform ist durch die zahlreichen kräftig ent-
wickelten Höckerchen des Prothorax ausgezeichnet.
V. Gruppe Valgiiiae.
Diese Gruppe ist gleich den vorstehend behandelten Cosnio-
valginen durch einen Legebohrer (aculeus terebraeformis) aus-
gezeichnet. Von dieser Gruppe unterscheiden sich die Valginen
durch die Stellung des Stigmenkegels (conus spiraeulifer) im
hinteren Winkel der Seiten des Propygidiums.
Der Prothorax und der Hinterkörper sind mehr oder weniger
schmal; dieser ist mit den Elytren nur wenig breiter als der
Prothorax. Die Hiuterecken des Prothorax sind von einfacher,
primärer Bildung (im Gegensatze zu den Acanthovalginen). Die
Oberseite des Körpers weist weder Höcker noch Faszikeln auf.
Diese Gruppe ist weit Aerbreitet; denn ihre wenigen Ver-
treter linden sich, soweit bekannt, in Europa, Afrika, Süd-Asien
und Nord- Amerika.
Indeß sind nur zwei Genera von dieser Gruppe l)ekannt:
Valgus: Prothorax an den. Seiten einfach; Stigmenkegel
hoch und spitz; die Coxen der Mittel- und Hinterbeine mäßig-
weit von einander getrennt. Vaterland: Europa, Afrika, Nord-
Amerika.''}
Charitorahjiis: Prothorax vor den Hinlerecken mit einem
Zähnchen; Stigmenkegel äußerst kurz; Coxen der Mittel- und
Hinterbeine ziemlich weit von einander entfernt. Vaterland:
Inseln Süd-Asiens.
Charitovalgus n. g.
Diese Form gehört zu der Abtheilung, deren Weibchen
einen Legebohrer besitzen. Unter den bekannten asiatischen
Valgiden steht diese Gattung recht isolirt. Sie ist aber mit der
*) H. J. Kolbe, I>ie afrikanischen Genora und Spocios dor Val-
giden. Steltiner Ent. ZeiUing, 1897, S. 213, 214,
Stett. eDtonioI. Zeit. 1904.
21
europäischen Gattung Valgus nahe verwandt und unterscheidet
sich von dieser durch das Vorhandensein eines Zähnchens vor den
Hinterecken des Prothorax, den hohen spitzen Stigmen kegel des
Propygidiums (bei Valgus fast obsolet), sowie die weiter von
einander entfernten Coxen der Mittel- und Hinterbeine.
Der Körper ist länglich, schmal, gewöhnlich buntfarbig.
Der Prothorax ist wenig länger als breit und etwas schmaler
als die Elytren, nach vorn etwas verjüngt. Wie bei den meisten
Valgiden durchziehen zwei Längsrippen die Mitte des Pronotums
von vorn bis etwas über die Mitte hinaus. Die Seiten des Pro-
tliorax laufen vor den deutlichen Hinterecken in einen aufgerich-
teten Zahn aus. Die El3'tren sind flach und zeigen weder Höcker
noch Faszikel von Borsten. Die Coxen stehen weit von einander.
Die vordersten Tibien sind auf der Außenseite vier- bis fünf-
zähnig. Die Mittel- und Hinterschienen sind an der Außenseite
ganz zahnlos. Die Tarsen der Hinterbeine sind doppelt so lang
wie die Tibien, ihr erstes Glied ist mehr als doppelt so lang
wie das zweite. Der Stigmenkegel ist ziemlich lang, spitz und
dornförmig.
Beim Männchen ist die fünfte Abdominalplatte unterseits
länglich und hinten abgestutzt.
Das Weibchen ist mit einem Legebohrer ausgerüstet; dieser
ist so lang wie die Tibie der hintersten Beine. Die fünfte Ab-
dominalplatte ist unterseits kurz und am Hinterrande tief aus-
gebuchtet.
Charakteristik der Gattung: Corpus oblongum, angustatum,
squamulatum. Prothorax medius longitudinaliter bicristatus, late-
raliter ante angulos posticos denticulo reclinato armatus. Elytra
prothorace minime latiora, plana, integra. Tibiae anticae extus
quadri-vel quinquedentatae. Tibiae posteriores extus integrae,
edentatae. Tarsi pedum i)osticorum graciles, metatarso elongato.
Conus spiraculifer longulu.s, acutus, aculeiformis.
1^ Lamina abdominalis ventralis quinta sat longa, postice
obtusata.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
22
$ Tcrebra gaudens, longitudine tibiae posticae; lamiiia ab-
dominalis ventralis quinta postice profunde sinuata.
Die Gattung enthält folgende Arten:
1. Charitovalgus pulcher Kraatz.
Deutsche Entom. Zeitschr. 1883 S. 378 (sub Valgus}.
Vaterland: Malacca (nach Kraatz).
Nordost -Sumatra: Tebing-Tinggi (September und Oktober
1884, Schultheiss), Deli (L. Martin), Ober-Langkat (W. Reinsch),
Siboelangit (von Jachan erhalten). — Mus. Berhn.
Nord-Borneo: Kina Balu (Waterstradt, von Rolle erhalten),
Brunei (von Rolle erhalten). — Mus. Berlin.
Nordost-Sumatra: Soekaranda (Dr. H. Dohrn, M. Ude). —
Mus. Stettin.
2. Charitovalgus doriae Oestro,
Ann. Mus. Civ. Stör. Nat. Oenova (2. Ser.) X. Vol. 1891 p. 870
(sub Valgus).
Vaterland: Borneo: Sarawak (nach Oestro); — Nord-
ost-Sumatra: Deli (L. Martin), Mus. Berlin.
Sumatra: Soekaranda (Januar 1894, Dr. H. Dohrn). —
Mus. Stettin.
Eine dritte Art der Oattung ist Charitovalgus anda-
manicus n. sp. Sie unterscheidet sich von den beiden vorstehen-
den Arten durch die hellere (bräunlichgelbe) Färbung der Ober-
seite und dadurch, daß sich auf der Scheibe der Elytren statt
der vorderen weißen Schrägbinde hinter der Mitte ein kleiner,
von braunschwarzer Färbung umgebener weißer Fleck belindet.
Ferner sind die Elytren merklich kürzer als bei den beiden
anderen Arten. Auch sind die Tarsen dünner, und der Meta-
tarsus der Hinterfüße länger als bei pvlcher. Länge des Körpers
5 bis 6 mm. — Zwei Exemplare von den Andam an en -Inseln
(de Roepstorff).
Auch Valgus longulus Oestro gehört anscheinend (nach
der Beschreibung) zn Charitovalgus.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
23
VI. Gruppe Das.walginae.
In diese Gruppe gehören diejenigen Valgidengatlungen,
welche folgende Charaktere zeigen:
Prothorax schmal, Hinterecken einfach, gewinkelt oder
abgerundet.
Elj'tren meist viel breiter als der Prothorax.
Höcker und Faszikeln (Schuppenbüschel) auf dem Pronotum,
den Eljtren, dem Propjgidium und Pygidium meist reichlich
ausgebildet (einzelne Ausnahmen).
Stigmenkegel kurz vor den Hinterecken des Propygidiums.
Weibchen ohne Legebohrer.
Uebersicht der Genera.
(Die Gattungen bewohnen das indische Gebiet, nur Comytho-
valgus Afrika).
A.
Der Stigmenkegel (conus spiraculifev) jederseits des Pro-
pygidiums klein, spitz, zuweilen sehr kurz und nur schwach
vorspringend. Spitze des Pygidiums mehr oder weniger abge-
rundet. Die beiden Borstenbüschel des Propygidiums klein oder
von mäßiger Größe.
I. Prothorax hinten verschmälert. Pronotum, Elytren, Pro-
pygidium und Pygidium mit mehreren Borstenbüscheln.
,^ mit 3, $ mit 5 Zähnchen an der Außenseite der
Tibien des 1. Beinpaares. Tropisches Afrika und Cap-
land ComythoL'cdgus m.
iL Prothorax hinten breiter als in der Mitte, selten parallel-
seitig. Oberseite nur mäßig stark mit Haar- oder Borsten-
büscheln besetzt, das Pygidium niemals faszikulirt.
a. Tibien des ersten Beinpaares an der Außenseite
mit 3 kräftigen Zähnen, ohne Spuren von noch
mehr Zähnen. Oberseite des Körpers ohne oder mit
wenigen Faszikeln. Pronotum mit zwei stumpfen oder
ziemlich scharfkantigen Längsleisten . . Oreoilents Burm.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
24
b. Tibicii des ersten Beiiipaaves an der Außenseite
mit 5 (selten 4) Zähnchen.
aa. Mesosternum mit einer mittleren Tuberkel. Pro-
notuni und Eljtren ohne Faszikeln. Prothorax sehr
schmal Hijbovalgiis n. g.
hb. Mesosternum ohne eine mittlere Tuberkel.
a. Tibien des ersten Beinpaares mit 4 deuthchen
Zähnchen. Propygidium ohne Faszikeln . . .
Nannovalgus n. g.
,i. Tibien des ersten Beinpaares mit 5 deutlichen
Zähnchen. Propygidium mit zwei Faszikeln,
aa. Pronotum mit zwei schM'achen stumpfen Längs-
leisten. Elytren ohne oder mit schwachen
Schuppcnbüscheln (Faszikeln). Tibien des
ersten Beinpaares breit, mit 5 meist gleich-
mäßig zueinander stehenden Zähnchen.
Pronotum schwach beschuppt, mit ein-
zelnen SehuppenbUscheln. Elytren ziemlich
breit. Metatarsus der Mittel- und Hinter-
beine verlängert . . Syngonovalgiis n. g.
Pronotum dicht und stark beschuppt, mit
Faszikeln aufrecht stehender Schuppen.
Elytren weniger breit, aber merklich breiter
als der Prothorax. Metatarsus der Mittel-
und Hinterfüße kurz . Anepsiovalgus n. g.
ßß. Pronotum mit zwei mehr oder weniger scharf-
kantigen Längsleisten. Tibien des ersten
Beinpaares mit 5 gleichmäßig oder ungleich-
mäßig zueinander stehenden Zähnen.
Prothorax, Elytren und Propygidium
ohne Faszikeln. Abdomen hinten ziem-
lich weit bauchartig vorstehend
SpilmHiIgus n. g.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
25
Prothorax, Eljtren und Piop;\gidium
mit Faszikeln. Abdomen verkürzt, ge-
wöhnlich nur etwas vorstehend . . .
Dasyvalgns ,n. gv.
B.
Der Sligmenkegel (coniis spiraculifer) kräftig, merklich vor-
springend, dornförmig. Die beiden Borsten- oder Schuppenbüschel
des Propygidiums verhältnißmäßig groß. Spitze des Pvgidiums
vorspringend Plocovalgus n. g.
Auf Sumatra und Borneo linden sich Vertreter der Genera
Oreoderus, Naniiocalgus, Syngonoralgus, ÄnepsioralgnSf Spilo-
ralgiis. Dasyvalgus und Plocovalgus. Die Genera Comytho^
ralgtis und Hyhocalgus fehlen diesen Inseln; jenes Geuus bewohnt
Afrika, dieses Tonkin.
Comytlioralgus ist die einzige Dasyvalginengattung Afrikas,,
Die Gruppe der Dasrvalginen ist also in Afrika spärlich verr
treten, dagegen in Asien formenreich entfaltet. Die erwähnten
acht Genera sind nicht die einzigen in Asien.
Unter den aufgeführten Gattungen der Dasyvalginen" haben
einige Merkmale einer relativ primären Organisation (kleiner
stumpfer Conus spiraculifer, wenige Faszikeln auf der Oberseite
des Körpers oder schwach entwickelte Längsleisten auf dem Pro-
notum), nämlich Nannofalgns, Syngonoralgus, Anepsioralgus.
Eine derivate Organisation (stark ausgebildeter Conus spiraculifer,
große Faszikeln) hat Plocoralgns aufzuweisen.
Uebersicht der Species von Sumatra und Borneo.
Oreoderus Burmeister,
Handbuch der Entomolos-ie. III. S. 726.
Diese Gattung unterscheidet sich von allen Valgiden durch
die breiten Vordertibien, welche nur drei große Zähne be-
sitzen und keine Spur von mehr Zähnen aufweisen. Der Pro-
thurax hat oberseits vor dem Hinterrande keine Spur von Höckern
Stett. entomol. Zeit. 1904.
26
und ist schmaler als die beiden Elytren zusammen. Der Körper
ist dicht beschuppt oder behaart. Spuren von zwei Schuppen-
büscheln auf dem Propygidium befinden sich bei den beschuppten
Arten. Die Unterseite des Körpers der beschuppten Arten hat ein
sehr dichtes Schuppenkleid. Die Tarsen des dritten Beinpaares
sind im Gegensatze zu den übrigen Valgiden so lang oder kürzer
als die Tibien. Das 1. Glied dieser Tarsen ist gleichfalls im
Gegensatze zu der Mehrzahl der Valgiden kurz und dreieckig,
meist kürzer als das 2. Glied, hinten verbreitert und an den
Ecken der Spitze lang und spitz ausgezogen.
0. pilosus Rits. ist behaart statt beschuppt. Der Pro-
thorax ist nur wenig schmaler als die Ehtren. Das 1. Glied
der Hintertarsen ist breit, dreieckig, am Ende mit spitzwinkligen
Ecken versehen und etwas länger als das 2. Glied.
Burmeister hat 1. c. die Art argillaceiis noch unter
Valgus aufgeführt, aber die Meinung ausgesprochen, daß sie wohl
eine eigene Gattung (ßreoderus) bilde.
Die beiden Arten von Sumatra und Borneo sind:
1. pilosus Ritsema, Notes Lejden Mus. Vol. I. 1879 p. 238;
Midden Sumatra, IV. afd. 6. p. 49. — Sumatra;
Soekaranda, Januar 1894 (Dr. H. Dohrn).
2. borneensis Gestro, Ann. Mus. Civ. Genova (2.) X. 1892
p. 875. — Borneo: Sarawak.
Nanno valgus n. g.
Diese kleine Valgidenform kann nur in die nächste Nähe
von Dasyvalgus gestellt werden. Obgleich die Körpergröße nur
ein secundäres Merkmal für die Beurtheilung der Gattungszuge-
hörigkeit sein kann, so ist die geringe Größe doch hier auffallend
genug, um sie in der Verwandtschaft von Dasyvalgus zu isoliren.
Sie unterscheidet sich von dieser Gattung durch den Mangel an
Höckern und Faszikeln auf den Elytren und dem Propygidium
und die abweichende Bezahnung der Vordertibien.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
27
Charakteristik der Gattung: Generi Dasyralgo approximans,
corpus autem oxigmim. Elytra nee tubercukvta nee fasciculata.
Tibiae pedum antieorum 4-vcl 5-denticulatae, dentibus duobus
apicalibus majuscuiis, ceteris minutis, quinto interdum obsoleto. Pro-
pygidium haud fasciculatum. Conus spiraculifer parum prominens.
Der Prothorax ist verhältnißmäßig klein, breiter als lang,
fast parallelseitig, mit zwei mäßig hohen mittleren Längskielen
und zwei Beulen näher den Seitenrändern. Das Seutellum ist
klein, kurz und dreieckig. Die flachen Eljtren haben nur eine
schwache Humeralbeule und sind viel breiter als der Prothorax.
Die vordersten Tibien sind vier- bis fünfzähnig, die beiden Apical-
zähne sind recht groß, der dritte bis fünfte Zahn sehr klein ; der
fünfte fehlt zuweilen. Die Mittel- und Hinterschienen sind auf
der Rückenseite ungezähnt. Das Propygidium weist keine Spur
von Haarbüscheln auf. Der Conus spiraculifer springt etwas vor.
Sexuelle Unterschiede sind an den vorliegenden Stücken nicht
wahrzunehmen.
Der Vertreter dieser Gattung ist
1. Nannovalgus pusio n. sp.
Minutus, niger vel piceo-niger, subnitidus, parce llavo-
squamosus, infra minus parce albido-squamoso-setosus; pedibus
nigris, nitidis, setis albidis vestitis, genubus et tarsis brunneis;
prothorace elytris multo angustiore, antrorsum perparum
attenuato, sat brevi, longitudinahter in dorso obtuse bicostato,
utrinque biimpresso et calloso, disco posteriore longitudinahter
strigoso; scutello parvo subcordato postice acuto; elytris
junctis quadratis, subtiliter striatis, interstitiis strigilatis et uni-
seriatim setoso-squamosis; metasterno postice depresso; pygidio
convexo plus minusve nitido.
Long. corp. 2^/4 — 3 mm.
Einige Exemplare vom Kinabalu- Gebirge in Nord-
Borneo (Waters(radt), Mus. Berlin.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
28
Syngonovalgus n. g.
Diese Gattung ist zunächst mit Das ycalgus vevwixndi. Der
Körper ist weniger beschuppt und mehr oder weniger glänzend.
Das Pronotum erscheint dadurch anders, daß die beiden Kiele
ganz stumpf und die Büschel vor dem Hinterrande wenig ent-
wickelt sind. Die Elytren sind flach, an den Seiten eingedrückt
und etwas erhaben, aber die Schultern und Apicalbeulen ähnlich.
Die fünf Zähne der vorderen Tibien sind ziemhch groß, der dritte
Zahn ist am größten. Die Tarsen sind Aveniger schlank als bei
Dasyvalgns, die GHeder der Hintertarsen breiter und an den
Hinterecken s])i(zer: namentlich ist das erste Glied der Hinter-
tarsen des Weibchens am Ende breit, mit ziemlich lang zahn-
förmig ausgezogenen Hinterecken, ähnUch wie bei Oreoderiis,
doch länger. Der Stigmenkegel (conus spiracnlifer) ist ähn-
lich wie bei Dasyvalgus beschaffen. Die Gattung ist auch mit
Spilovalgns nahe verwandt.
Männchen: Vorderschienen etwas schmaler; Hintertarsen
schmaler und länger als beim Weibchen; Hinterrand des Pj'gi-
diums wenig vorspringend.
Weibchen: Hintertarsen kürzer, GHeder breiter, namentlich
deren erstes Glied hinten breiter und am oberen Winkel zahn-
förmig ausgezogen. Hinterrand des Pygidiums unterseits einen
merklichen plattenförmigen Vorsprung bildend.
Charakteristik: Corpus parce tantum et minute setosum et
squamulatum, totum subnitidum necnon, propygidio excepto,
fasciculatum. Prothorax subconicus lateraliter sinuosus, postice
nigro-setosus, dorso obtuse costato, angulis posticis obtusatis,
margine postico late lobato. Elytra irregulariter impressa; pro-
thorace dimidio latiora. Pedes sat graciles; tibiae anticae
quinquedentatae, omnibus dentibus sat magnis, primo et secundo
et tertio acutis vel subacutis, tertio ceteris majore, quarto et
quinto brevibus, obtusis; tibiae posteriores extus obtuse dentatae;
tarsi tibiis parum longiores, postici femin ae quam in mare
breviores et latiores, articulo primo postice dilatato ad apieem
Stett. entomol. Zeit. 1904.
29
cxtoriorein acute angiilato, augiilo cloiigato. Conus spira-
culifev bvevissimus, (.I)Uusu8: lubera duo propygidii media
fasciculata. Pygidiuin niaris in mavgine ])()stieo infra niiiiime
laminatum, iu femina distincte laminatum.
Die einzige bekannte Art der Gattung ist
1. Syngonovalgus subnitidus n. sp. ,^5-
Totus nigro - aterrinius (abdomine interdum ad magnani
partem rubro), subnitidus vel nitidus, breviter et parce setosus
nee squamosus (exceptis ehtrorum interstitiis) ; epistomate, pectore,
abdomine, coxis femoribusque parce breviter flavo-setosis: pro-
thorace postiee paulo latiore quam longiore, fere toto obbque
et longitudiaaliter antice punctato, dorso subbicristato utrinque
postiee nodoso; elytris striatis, interstitiis nigro-squamatis, inter-
stitio secundo ante medium latiore et latius squamoso, squamulis
decumbentibus; propygidio et pygidio minute et confertim ocellato-
punetato, illo posteriore obtuse bituberculato, tuberibus nigro-
fasciculatis.
,^ Lamina pygidü supraanaH abbreviata, obtusa; tibiis
anticis angustioribus.
$ Lamina pygidü supraanali longiore, trigonali, tibiis aniieis
latioribus.
Long. corp. 5»/3 — 5'/2 »im-
Einige Exemi)lare (,^$) aus Nord-Borneo (Kinabalu, von
Waterstradt gesammelt) und Südost-Bornto (Grabowski) im
Berliner Königl. zoolog. Museum. Ein ? aus Soekaranda in
Nordost- Sumatra (I^obrn) im Stettiner Museum.
Diese Spezies ist in ilirer äußeren Ersebeinung dem DasjJ-
valgus (ristis Gestro aus Birma sebr äbnilch, aber durch die
beiden stumpfen und weniger erhabenen Längsrippen des Pro-
notums und die durch gleiche Zwischenräume voneinander ge-
lrennten und meist ziemlich gleichmäßig großen Zähnchen der
vorderen Tibicu generisch verschieden. Ferner sind der Pro-
thorax und die Elytren breiter, das Scutellum kürzer, der Conus
spiraculil'er kürzer und stunipl\-r. die Tarsen 'schlanker.
ßtett. entoniol. Zeit. 190t.
30
Die Exemplare mit rothem Pygidium und roUioin Pro-
pygidium (letztere mit zwei schwarzen Faszikeln) sind wahr-
scheinlich unreife Stücke; auch die Ränder ihrer Elytren sind
zuweilen rothbraun. Solche unreife Exemplare sind in Form und
Färbung dem Dasyvalgvs pyrrJwpygns Kraatz sehr ähnlich, aber
namentlich verschieden durch die stumpfen Rippen des Pronotums,
die mehr vorspringenden Hinterecken des Prothorax, das breitere
Scutellum, die etwas abweichende Bezahnung der Tibien des
ersten Beinpaares, die glänzende, auf der ganzen Mitte der Brust-
segmente und des Abdomens nicht beschuppte Unterseite, sowie
übe]hau[)t durch viel geringere Beschuppung des Körpers.
Anepsiovalgus n. g.
Die Gattung steht zwischen Dasyralgus und Oreoderns.
Der Körper ist etwas länglich, der Prothorax ist kurz und dicht
behaart und beschuppt; die Elytren sind etwas glänzend und
mit reihenweise gestellten schwachen Börstchen versehen. Der
Prothorax ist nach vorn nur wenig verschmälert, etwas kürzer
als breit, der Seitenrand crenelirt, oberscits mit vier Längskielen
versehen, von denen die beiden mittleren die längsten sind und
parallel zueinander verlaufen, aber im hinteren Viertel diver-
gireu, während die seitlichen Kiele etwas gebogen und in der
Mitte durch einen Quereindruck unterbrochen sind. Auf dem
durch die vier Kiele hinten gebildeten höckerartigen Wulste
steht je ein kleiner Haarbüschel. Die Vorderecken des Prothorax
springen spitzig vor und sind nach unten gerichtet; die Hinter-
ecken sind stumpfwinklig. Das Scutellum ist schmal dreieckig.
Die Elytren sind schmaler als bei Dasyralgus. zusammen so
lang wie breit, der humerale und der apikale Endbuckel sind
schmal, ohne Haarbüschel. Die Vorderschienen sind ziemlich
breit, außen fünfzähnig; die Zähne sind gleichweit von einander
entfernt; der 2. und 4. Zahn kleiner als der 1., 3. und 5. Zahn.
Die Mittel- und Hinterschienen sind am Außenrande kurz ge-
zähnelt. Die Tarsen erscheinen ziemlich kuiz; an den Hinter-
stelt, entomol. Zeit. t904.
31
tarsen erscheint das 1. Glied dreieckig, am Ende unten zalin-
förmig ausgezogen, das 2. Glied um die Hälfte kürzer und gleich-
falls dreieckig, das 3. (Jlied ebenso. Vor dem Hinterrande des
P^gidiums (auf der Unterseite des Körpers) sieht man ein drei-
eckiges bis halbkreisförmiges, mit der abgestutzten Seite den
Hinterrand berührendes flaches Feld, wie bei Dasyvalgtis cethi Rits.
Der Stigmenkegel ist sehr kurz und stumpf, wie bei Oreoderus.
Haarbüschel fehlen auf dem Propygidium.
Anepsiovalgvs ist auch der Gattung Syngonovalgus recht
ähnlich, namentlich durch die beiden stumpfen mittleren Längs-
leisten des Pronotums und die mit fünf ziemlich gleichmäßig zu-
einander stehenden Zähnchen an der Außenseite der Vorder-
schienen. Die Gattung unterscheidet sich aber von Syngono-
valgus durch den fast parallelseitigen Prothorax. Ferner ist an
den Vorderschienen der zweite anteapicale Zahn sehr kurz, bei
SyngoiioroJgus länger als der zweite. Die hintersten Tibien
sind schmaler; der äußere Zahn derselben ist schwächer, und
der Metatarsus ist um die Hälfte kürzer als bei Syngonovalgus.
Schließlich ist der Conus spiraculifer des Propygidiums sehr kurz,
und stumpf und springt daher wenig vor; bei Syngonovalgus
tritt er deutlich heraus.
Charakteristik der Gattung: Corpus subelongatum, paulo
angustatum, plus minusve parum, pronoto autem distinctius
squamoso. Epistoma antice nünime emarginatum. Prothorax
angustatus, lateribus subparallelus, anterior parum attenuatus,
margine laterali crenulato, dorso quadricristato, crista utraque
laterali interrupta, duabus intermediis longioribus parallelis postice
divergentibus. Scutellum parvuni trianguläre. Elytra prothorace
tertia parte latiora, leviter nitidula, seriatim setis extructa nee
fasciculata. Pedes modice elongati; tibiae anticorum extus
quinquedentatae, dentibus primo et tertio majoribus; tibiae pedum
posteriorum extus tarsis longitudine tibiisque subaequalibus. Pro-
pygidium et pygidium simplieia setisque rigidis vestita, cono
spiraculifero brevissimo, obtusu.
Stett. eDtomol. Zeit. 1904.
Die einzige mir bekannte Art ist
1. Anepsiovalgus mimus n. sp.
Fuscus. breviter cinereo- squamosus, subnitidus, antenuis
pedibusque brunneis; pectore abdomineque plus minus ve dense
vel subdense, pleuris auteni meso- et metathoraealibus dense
flavo-squamosis; prothoraee vix longiore quam basi latiore,
postice minime ampliato, in dorso (piadricristato, cristis exterioribus
et intermediis inaequalibus, illis obh'quis, bis longioribus in medio
nodosis, tubcribus quatuor postice antemarginalibus, marginibus
lateralibus crenulatis antice fere serratis; elytris striatis, sub-
tiliter setosis, parce hie et illic squamosis, distincte longitudinaliter
striatis, interstitiis ad partem subtiliter triseriatim striolatis;
pedibus modice squamulatis; pro})ygidio et pygidio flavo-
setosis.
Long. corp. 4,5 mm.
Das Vaterland ist Nordost- Sumatra, wo ein Exemplar
bei Soekaranda im Januar 1894 erbeutet wurde (Coli. Dolirn).
Es befindet sich im Stettiner Museum.
Der Käfer hat fast das Aussehen eines Oreoderus pilosus Rits.,
unterscheidet sich aber durch die fünfzähnigen Vorderschienen,
den hinteren schmäleren Prothorax, die dichtere Haar- und
Schuppenbekleidung desselben und da.s Vorhandensein von nur
wenigen Schuppen auf den Elytren, sowie ferner durch die näher
zusammenstehenden Mittelcoxen sogleich von dieser gleichfalls in
Sumatra lebenden Valgidenspezies.
Der Körper ist dunkelbraun gefärbt und meist kurz und
nicht dicht beborstet oder beschu])pt; nur das Pronotum, sowie
die Mittel- und Hinterbrust sind dicht beschuppt. Die Elytren
sind reihenweise mit einzelnen borstenförmigen Schuppen besetzt.
Die Beine, Hüften und das Abdomen sind nicht dicht beschuppt.
Spilovalgiis n. g.
Diese Gattung ist ^w^Valgus vwdigliann (Oestro) gegründet.
Obgleich sie der Gattung Chrotnocalgns m. {VaJgus peyrotii Muls.)
Stett. entomol. Zeit. 1904.
33
recht nahe steht, so ist sie doch deutUch von ihr verschieden.
Wie letztere Gattung, gehört sie in die Grup])e von Gattungen,
denen der Legebohrer fehlt. Der Körper ist -weniger stark be-
schuppt als in Chromovalgns, aber ebenfalls mit einem weißen
Fleck auf jeder Flügeldecke versehen. Das Ejiistom ist aus-
gerandet. Der Prolhorax ist merklich schmaler als die Elytren,
etwas länger als breit, nach vorn vorspringend, der einfache
Seitenraud bis zu den Hinterecken deutlich. Auf dem Pronotum
tieht man zwei schwache stumpfe Längsrippen, welche hinten
divergiren, und auf beiden Seiten hinter der Mitte und vor dem
Hiuterrande Eindrücke. Den flachen Elytren fehlt der* Schulter-
höcker; der apikale Höcker ist schwach entwickelt. Die Tarsen
sind merklich weniger schlank, als in jener Gattung. Die Be-
zahnung der vordersten Schienen ist in beiden Geschlechtern die
gleiche; sie sind fünfzähnig, aber der zweite Zahn ist breiter
und stumpfer und von dem dritten weiter getrennt als bei
Chromocalgiis. Die mittleren und hinteren Schienen sind gezähnt.
Der Conus spiraculifer ist klein und springt nur wenig vor.
Das Propygidium zeigt keine Haarbüschel oder nur eine schwache
Spur von solchen. Die hintersten Coxen stehen doppelt so weit
auseinander wie die mittleren Coxen. Die sexuellen Unterschiede
sind gering.
Männchen: Unterer Rand des Pygidiums nur sehr wenig
vorspringend.
Weibchen: Unterer Rand des Pygidiums deutlich vorsprin-
gend; ein Legebohrer (aculeus terebraeformis) ist nicht vorhanden.
Bei manchen männlichen Exemplaren ist die Unterseite des
Körpers dichter beschuppt als bei weiblichen, bei manchen aber
ebenso dicht wie bei diesen.
Hierher gehört
1. Spilovalgus modiglianii.
Gcstro, Ann. Mus. Civ. Geuova, 2. ser. VIL vol. (1889) p. 98
(sub Valgns).
Sumatra (nach Gestro). Nord-Borneo: Kinabalu-Gebirge
(Waterstradt); Mus. Berlin.
Stett. entomol. Zeit. l'J04. 3
84
Die Art zeichnet sich durch den scharf abgegrenzten weißen
oder gelbweißen Discoidalfleek der Elytren aus. Dieser Fleck
ist länglich -oval. Exemplare mit quer gestelltem, eckigen Fleck
dürfen nicht als besondere Art, wie Kraatz will, betrachtet
werden, sondern gehören zu der nur eine individuelle Varietät
bildenden
V a r. bimaculatus
- Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1896 S. 382 (Valgtis'),
welche mit der Hauptform dieselben Orte bewohnt: Sumatra,
Soekaranda (Januar 1894, Dr. H. Dohrn, M. Ude); Borneo (nach
Kraatz); Nord -Borneo: Kinabalu (Waterstradt), Mus. Berlin.
Dasyvalgus n. g.
Hierher gehören die meisten der mittelgroßen Valgiden des
ndischen Gebietes. Die beiden Geschlechter sind einander sehr
ähnlich; dem Weibchen fehlt der Legebohrer. Der Körper ist
etwas breiter als bei Spilovalgns. Das Epistom ist ausgerandet.
Der Prothorax ist viel schmaler als die Elytren (in ihrer Ver-
einigung); die beiden Dorsalkiele sind höher als bei Spilocalgus.
Die Elytren sind concav, mit deutlichen Humeral- und Aute-
apicalhöckern. Die vorderen Tibien sind fünfzähnig, ähnlich
wie bei Spilovalgus^ der dritte Zahn ist vom vierten (von der
Spitze an gezählt) oft weiter entfernt als die übrigen Zähne
untereinander. An den Mittel- und Hinterschienen iindet sich
ein dorsales Zähnchen. Die beiden letzten Abdominalsegmente
springen weniger stark vor als bei Spiloralgus. Der Stigmen -
kegel (conus spiraculifer) ist ^iel höher und springt stärker vor.
Das Propygidium ist mit zwei deutlichen Haar- oder Schuppen-
büscheln besetzt.
Gattungscharakteristik : Corpus latiusculum, plerumque dense
squamatum. Epistoma emarginatum. Prothorax paulo angustatus
postice rotundatus, angulis posticis distincte angulatis aut obtusis,
in dorso acute bicristatus et tuberculatus. Elytra multo latiora
prothorace, sat ampla, leviter excavata, in callis humerali et
Stett. entoruol. Zeit. 1904.
35
anteapicali fasciculata. Tibiae pedum anticorum irregulariter
quiiiquedentatae, dente tertio a quarto (superiore) sat vemoto.
Tibiae pedum posteriorum extus deritieulo exstruetae. Propygidiuni
coiio spii-aoulifero acuto, angulo utrinque segmenti postico ap-
pvoximato, fascieulisque duobus exstructum. Pygidium apice
rotundatum. Aculeus terebraeforinis in femina vacat.
Es gehören hierher die indo-malayischen Arten Valgus
pyrrhopygus Kraatz, sellatus Kraatz, lin-onicus Kraatz, vethi Rits.,
tristis Gestro, fesfaceus Kraatz u. s. w. und die nachstehend
beschriebenen neuen Arten.
Die Gattung Dasyralgvs steht der Gattung Comythovdlgvs m.
Afrikas (Stettin. Ent. Zeit. 1897 S. 197) nahe. Es fehlen ihr
aber die reich entwickelten Haarbüschel des Pronotums der
Elytren und des Pygidiums, durch welche letztere Gattung aus-
gezeichnet ist. Namentlich die Mittelhüften sind viel weniger
weit von einander getrennt. Der Prothorax ist hinten weniaer
verengt, die Hinterecken stumpf oder gewinkelt, bei Comytho-
i'algus hinten verengt mit abgerundeten Hinterecken.
Uebersicht der mir von Borneo und Sumatra bekannten Arten
der Gattung Dasyvalgus.
I. Körper ober- und unterseits reichlich mit Schuppen bekleidet.
Dasyvalgus.
1. Vierter lateraler Zahn der vorderen Tibien klein oder
mittelgroß.
a. Zweiter Zahn der vorderen Tibien recht klein:
vethi Rits., sellatvs Kraatz, infiiscatus Kolbe,
testaceus Kraatz.
b. Zweiter Zahn der vorderen Tibien ungefähr so groß
wie der erste:
ndei n. sp., voUci n. sp. — Auch D. vethi var.
sithaequidens m. gehört hierher.
2. Vierter lateraler Zahn der vorderen Tibien breit und
stumpf; zweites Zähnchen der vorderen Tibien sehr klein :
monachiis w. sp.. dohrni ii. sj).. pyrrhopygus Kraatz.
ßtett. Pnfomol. Zoif. 1M4. 3*
36
3. Vierter lateraler Zahn der vorderen Tibien fast ver-
schwunden, zuweilen auch der fünfte (oberste); zweites
Zähnehen derselben Tibien ungefähr so groß wie das erste :
encharis n. sp.
IL Körper schuppenlos und ober- und unterseits dicht mit auf-
gerichteten Haaren bekleidet. Vierter Zahn der vorderen
Tibien klein; zweiter Zahn derselben Tibien sehr klein.
Subg. Trichotalytis n.
niger Kraatz.
Subgenus Dasyvalgus i. sp.
Corpus totiun plus minusve squamosum, interduni ad partem
subglabratum (detritum).
1. Dasyvalgus vethi
Bitsema, Notes Lejden Mus. I. 1879 p. 240; Midden-Sumatra,
IV. 6. p. 50 (sub Valgtis).
Vaterland: Sumatra: Siboelangit in Nordost-Sumatia (von
Jach an erhalten); Nord-Borneo: Kinabalu (von Rolle er-
halten). Mus. Berlin.
Sumatra: Liangagas (Dr. H. Dohrn); Soekaranda (Januar
1894, Dr. H. Dohrn, M. Ude). Mus. Stettin.
Sumatra: Soeroelangan (Juli). Mus. Leiden.
Oberseite des Körpers mattschwarz oder braunschwarz,
theilweise oder größtentheils mit graugelben Schuppen besetzt.
Faszikeln des Pronotums sammtschwarz oder braun. Ein Fleck
auf den Elytren vor der Mitte neben der Naht schwarzbraun
oder schwarz. Propygidium und Pygidium roth und mit gelben
Schuppen reichlich bekleidet, lelzteres mit einer großen runden
•schwarzen Makel auf der Mitte. 1. und 2. Zahn der Tibien des
ersten Beinpaares lang, 2. sehr kurz und spitz, 1/3 von der
Länge des ersten Zahnes; 4. und 5. Zahn kurz und stumpf.
Var. nigrescens n. Propygidium und Pygidium ganz schwarz.
Soekaranda auf Sumatra, Nord-Borneo.
Stett. entoniol. Zeit. 1904.
37
Var. subaequidens n. Der I,, 2. und 3. Zahn der Tibien
des ersten Beinpaures lang und s])itz, 2. fast so lang wie 1.
Prop3gidium und Pygidium ganz roth, letzteres ohne schwarze
Makel, zienilieh reichlich mit gelben Schuppen bekleidet.
2. Dasyvalgus sellatus
Kraatz. Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, S. 374.
D. sellatus ist vielleicht nur eine Varietät von D. vethi.
Vaterland : Mal a c c a , L u <; o n (nach Kraatz). S u ni a t r a :
Liangagas. Mus. Stettin.
Sumatra, Malacca (ex tjpis). Mus. Berlin.
3. Dasyvalgus infuscatus n. sp.
Trotz der Aehnliclikeit mit dem sumatranischen D. vethi Kits.
ist die neue Art von diesem doch leicht zu unterscheiden. Der
Prothorax ist etwas länger und nach vorn zu mehr verschmälert 5
die Faszikeln des Notums sind kürzer und heller. Die Eljtren
zeigen keinen deutlichen schwarzen Tomentfleck auf der Scheibe
neben der Naht und keinen weißen Fleck hinter demselben. Es
fehlen den Elytren auch die aufgerichteten Haare oder Borsten
außen an den Schulterecken. Die beiden Faszikeln des Pro-
pygidiums stehen weiter auseinander.
Ater, fusco submaculatus, epistomate fusco, insuper visus
llavo-griseo et subochraceo squamosus, pronoto postice brevissime,
elytris nullo modo fasciculatis, his lateraliter (in humeris apieeque)
breviter squamoso-setosis; pectore, abdomine pedibusque minus
confertim squamatis; — epistomate nitido attenuato, antice
rotundato et impresso: prothorace paulo longiore quam postice
latiore, antrorsum attenuato, in dorso bicarinato; ehtris macula
diffusa propesuturalij, paulo antemediana subsignatis, laterahter
fusco-trimaculatis, macuhs subnudis; pjgidio confertim ochraceo-
squamoso propygidioque ochraceo-bifasciculatis; tibiarum anti-
carum dentibus inter se aequaliter distantibus, secundo et quarto
quam ceteris minoribus. Long. corp. 5 mm.
Nord-Borneo : Kinabalu-Gebirge (Waterstradt).
Stett. entomol. Zeit. 1904.
38
Von D. testaceus Kraatz ist diese Art folgendei-maßen ver-
scbieden. Der Körper ist schwarzbraun und dichter und mehr
anhegend beschuppt. Der schwarze Fleck vor der Mitte der
Elytren neben der Naht ist weniger deuthch. Die beiden Schuppen-
büschel (Faszikehi) des Propvgidiums sind kürzer. Der 4. Zahn
der Tibien des ersten Beinpaares ist viel kleiner als der 5. (oberste).
Der Zahn an der Außenseite der Tibien des zweiten und dritten
Beinpaares ist deutlicher. Der Stigmenhöcker des Propvgidiums
ist kürzer.
4. Dasyvalgus testaceus
Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1896, S. 380.
Vaterland: Borneo (nach Kraatz); ex typis, Mus. Berlin;
— Nord -Borneo: Kinabalu. Mus. Berlin.
Durch die braungelbe Färbung des ganzen Körpers aus-
gezeichnet, ein Fleck auf den Elytren vor der Mitte neben der
Naht schwarz. Oberseite des Körpers mit graugelben, etwas
aufgerichteten Schüppchen. Die beiden oberen Zähne (4. und 5.)
der Tibien des ersten Beinpaares sind von gleicher Größe.
5. Dasyvalgus udei n. sp.
Ater, subnitidus, fronte et pronoto ad magnam partem
rufo-squamato, illo fusco-bifasciculato, pronoto fusco-bicariuato et
fasciculato; elytris atiis nonnullis s(juamis flavidis, basahbus et
discoidalibus, parcissime signatis; propygidio, pygidio, abdomine
medio pectoreque confertim tlavo-vestitis, pygidio praeterea plagis
duabus brunneis, sat magnis, basalibus, postice rotundatis, parum
squamatis, ornato; pectore ad partem et abdomine lateraliter
glabris, nitidis; pedibus nigris parum squamosis, tarsis rufo-
brunneis; — prothorace conspicue longiore quam latiore,
lateraliter bisinuato, dorso obtuse bicristato, crista utraque in
medio tuberculata, dorso posteriore ampliato ante marginem
basalem quadrituberculato; scutello cordato; elytris subtiliter
striatis, nitidis, hie et illic breviter nigro-tomentosis, interstitio
secundo plaga antemediana toinentosa, nigra, obsilo; tibiis
Stett. entomol. Zeit. 1904.
39
aniicis quinquedentatis, dentibus inter se aequaliter distantibus,
])riino et teriio majoribus; pvopygidio postice rufo-bifasciculato.
— Long. corp. 4 mm.
Nordost-Sumatra: Soekaranda (Januar 1894, Dr. H.
Dohrn, M. Ude). Mus. Stettin und Berlin.
Diese durch die beiden großen halbmondförmigen braunen,
wenig beschuppten Makeln am Grunde des Pygidiums ausgezeich-
nete Art ist nach Herrn Max Ude, dem Sammler des Herrn
Dr. H. Dohrn in Deli (Nordost-Sumatra) benannt.
6. Dasyvalgus rollei n. sp.
Haee species inter pulchellas referenda, nigra, subnitida,
antennis brunneis, elytris rubris, macula horum antemediana
nigra, holoserieea, propesuturali, suturaque late nigrescente; pro-
pygidio fascicuhs duobus ereetis nigris ornato; prothorace leviter
nitido, fere nudo, punctato, strigato, parce squamuHs flavidis
obsito, paulo longiore quam basi latiorc, antrorsum attenuato,
lateraliter bisinuato, dorso bicristato in medio et postice per
transversum quadrituberculato, tuberculis posterioribus majoribus
et nigro-fasciculatis; elytris nitidis parce flavo-sqiiamosis, squamis
pro])e suturam vittas interruptas praebentibus, dorso toto irre-
gulariter et subtiliter strigoso et subpunctato, stria geminata
dorsali curvata; tibiarum anticarum dente secundo elongato,
dentibus quarto et quinto latius inter se distantibus quam ceteris,
mediocribus; pectore, abdomine, propygidio pygidioque parce
flavo-squamatis.
Long. corp. 51/3 mm.
Vaterland: Nord-Borneo: Kinabalu (Waterstradt). Mus.
Berlin.
Diese kleine hübsehe Art ist durch die rothen, fast dunkel-
rothen Elytren mit dem schwarzen Sammetfleck kurz vor der
Mitte und nahe der Naht ausgezeichnet. Sie ist Herrn Rolle
zu Ehren benannt, von welchem das Berliner Museum eine reich-
liche Anzahl Valgiden aus Nord-Borneo erhalten hat.
Stett. estomol. Zeit. 1904.
40
7. Dasyvalgus monachus n, sp.
Atevrinius, opacus, antennis brunneis, pronoto nigro-setoso
setisqiie luteis parcissime sparso, elytris luteo-signatis lateraliter
pubnitidis, signatura illa e squamis luteis ovta, raacula circuni-
scutellari pvopebasali, plaga magna posteriore, maculae eircum-
scutellari annexa, postiee prope eallum apiealem excisa; pro-
pygidii praesertim faseiculis crasse nigro-setosis; pygidio obscure
luteo-setoso, antice setis nigris sparso; corpore infra dense albido-
squamoso, lateraliter plus minusve glabrato; — epistomate
nitido antice sinuato, profunde longitudinaliter impresso; ])ro-
thorace haud longiore quam postiee latiore, antrorsum rotundate
attenuato, postiee vix ampliato, margine laterali serrulato, dorso
acute bicostato, utrinque biimpresso; el^'tris junctis quadratis,
in dorso striatis; pedibus ad partem nigro - setosis, nitidis,
femoribus posticis albido-squamosis, coxis posticis glabris; tibiis
pedum anticorum 5-dentatis, dente secundo minuto, medio ceteris
majore, quarto lato et obtuso, quinto magis appvoximato quam
lertio. Long. corp. 6,5 mm.
, Vaterland: Südost- Bor neo (Wahnes); Telang in Südost-
Borneo (October 1881, Grabowsky); Nord-Borneo: Kinabalu
und Brunei (von Rolle erhalten). — Mus. Berlin.
Durch die gelbe, hintere Dorsalzeichnung der Elytren, die
gelbweiße, seitlich dunkle Unterseite und den hinten wenig ver-
breiterten Prothorax ausgezeichnet.
Subsp. polyxanthus n.
Aus Sumatra liegt eine Form vor, welche auf der Ober-
seite statt der schwarzen eine goldgelbe Färbung zeigt. Das
Pronotum ist nämlich ganz, die Elytren sind größtentheils röthlicb
und mit goldgelben Schuppen bekleidet. Nur die Schuppen eines
runden Fleckes kurz vor der Mitte neben der Naht und eine
Anzahl Schuppen an den Schultern und hinter dem Endbuckel
und am Ende vor dem NahtM'inkel sind schwarz.
Stett. entomol. 7Mt. 1904.
41;
Charakteristik: A forma borueana. dillcrt proiioto tolo
aureo-squarnoso; elytris totis rutb-saiiguiiieis ad maximaöi parteni
aurco - squamatiö, squamis iiigris maculain discoidalein juxta-
sciitellarem praebL'utibiis, nonnuUis aliis squamis ncc paucis ad
luimeros et callum a])icalem et ante apicem positis itidem uigris.
Long. G1/3 mm. •■•■;. ; "
Aus Siboekvngit in N.-O. -Sumatra, von Hcri'n Jachan
erhalten. — Mus. Berlin.
Diese Form verliält sich ebenso zu der schwarzen Form
Borneos, wie der rothgelbe Flocovalgiis waterstradti aus Siboelangit
N.-O. -Sumatras zu der schwarzen Form Borneos.
8. Dasyvalgus dohrni n. sp.
Ater, subnitidus, clava castanea, fronte media, vittis jjronoti
duabus maculisque duabus elvtrorum sat magnis, altera prope-
scutellari, altera postmediana, necjion macula minuta apicali
laete luteis; pygidio griseo-piloso, metasterno dimidioque basali
abdominis dense flavo-pilosis; pedibus totis nigris; — pro-
thorace paulo longiore quam postice ;latiore, longitudinaliter
bicristato, cristis nigris nigro-bifasciculatis;. eljtris striatis in
humeris breviter nigro-setosis, macula flava posteriore tomento
nigro plus minusve cincta; tibiis anticis quinquedentatis, dentibus
tiibus superioribus latius inter se distantibus quam ceteris, primo et
tertio majoribus, secundo minuto, quarto obtuso; tibiis posterioribus
extus subdentatis; propygidio nigro, nitido, postice bituber-
culato, tubercuhs sat magnis aterrimo-tomentosis.
Long. corp. 6 — 6, .5 mm.
Diese durch die beiden schön gelben Makeln auf jeder
Flügeldecke und die beiden ebenso gefärbten longitudinalen Binden
des Pronotums ausgezeichnete Art ist Herrn Dr. H. Dohrn zu
Ehren benannt.
Vaterland : N o r d 0 s t - S u m a t r a j Soekaranda (Januar 1894,
Dr. H. Dohrn); Siboelangit (von Jachan erhalten).
Stett. eutomol. Zeit. 1904. : .' ..
42
Diese hübsche Art. unterscheidet sich von den übrigen
Arten der Gattune durch die hochffelbe Fleckenzeiehnuno; der
o o o
Oberseite. Der Kopf, namentlich die Stirn, ist dicht mit gelben
aufrecht stehenden Schuppen besetzt. Das Pronotum ist auf den
Seiten breit und dicht gelb beschupi)t und von einer ebenso
breiten, ganz schwarzen (aus dicht stehenden schwarzen Schu}>pen
bestehenden) Mittelbinde durchzogen, welche hinten verbreitert
ist. Die hinteren lateralen Schuppenbüschel des Pronotums sind
gelb, wie die ganzen Seiten desselben, oder mit braunen oder
braunschwarzen Schuppen untermischt. Die EI3 tren sind sammet-
schwarz und theilweise dicht schwarz beschuppt, an den Seiten
braun. Drei hocligelbe Makeln unterbrechen die schwarze Fär-
bung der Elytren : die vordere Makel befindet sich neben dem
Scutellum und ist schräg gestellt; die mittlere runde steht etwas
hinter der Mitte; die dritte kleinere ist dreieckig und steht im
apikalen Suturalwinkel. Propygidium sammt den beiden Faszikeln
ganz schwarz. Pjgidium mit kleinen gelben aufrecht stehenden
Schüppchen nicht sehr dicht, an den Seiten sparsamer besetzt.
9. Dasyvalgus pyrrhopygus
Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, S. 376.
Vaterland: Malacca, Sumatra (nach Kraatz).
Sumatra (DeyroUe); Birma (von Dr. C. A. Dohrn er-
halten); India Orient. (en/^/jrojö?/<;MS Dornitzer i. 1.) Mus. Berlin.
10. Dasyvalgus eucharis n. sp.
Crassiusculus, brevis, ad majores generis species pertinens,
niger, subnitidus, antennis palpisque ferrugineis; prothorace glabro
et propygidio sanguineis, hoc medio anguste nigro-vittato et
nigro-bifasciculato, elytris basin et suturam versus flavo-albido-
squamulatis, extrorsum maculisque duabus dorsalibus, extus apertis,
nigris; pygidio nigro vitta mediana lata albido-flava ornato; —
capite subtiliter sat confertim punctulato, bis punctis squamula
singula minuta pallida expletis ; epistomate antice sinuato; pro-
thorace vix longiore (juam basi latiore, antrorsum attenuato,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
43
liiteralitcr sub^inuato, poiic medium Icviter cout^tricto, augulis
anticis acutis, posticis obtusis, margine anteriore obtusato, posteriore
lobato, dorso lobato niedio simpliciter biearinato, carinis diver-
gentibus, postice dorso longitudinaliter strigoso, tubere jiarvo
nigro-fasciculato ad angulos versus posticos imposito; elytris
latis, prothorace i)lus dimidio latioribns, coriaceis, flexuosc striatis,
humeris nodose exstantibus et breviter nigro-faseiculatis: tibiis
anticis 5-dentatis, dentibiis tribus primis (apicalibus) aeutis, sub-
aequalibus, duobus primis iiiter se paulo approximatis, dente
quarto obtusato vel subobsolcto, quinto minuto; tibiis posterioribus
denticulo dorsali exstructis; metatarso pedum posticorum i)ariun
breviore quam articulis tribus sequentibus junctis; propygidio
et pygidio subtiliter ocellato-punctatis, illo postice medio depresso,
utrinque tuberculato, tuberculis nigro-faseiculatis; pygidio apice
rotundato. — Long. corp. 6 mm.
Vaterland: Malacca, Perak; Nordost- Sumatra: Siboe-
langit (von Jachan erhalten). — Mus. Berlin.
Der Körper nebst den Elytren und Beinen ist schwarz;
aber der Prothorax und das Propygidium sind roth, die Eljtren
nach innen zu weiß oder w^eißgelb beschuppt, nach außen zu
schwarz: je zwei, von der w^eißen Beechuppung z. Th. umgrenzte
schwarze Makeln hängen mit der übrigen schwarzen Färbung
zusammen. Ein mittleres Längsband des Propvgidiums ist nebst
den zwei Haarbüscheln schwarz. Das schwarze Pjgidium ist
auf der Mitte mit einem noch breiteren Bande weißlicher, dicht
gedrängter Schüppchen bekleidet. Die schwarze Unterseite ist
an den Rändern der Brusttheile, an dem hinteren Rande der
Abdominalsegmente und an den Schenkeln sparsam weiß beschuppt.
Var. bruneensis n. macht durch seine geringere Größe und
abweichende Färbung den Eindruck einer besonderen Form. Die
Elytren sind verhältnißmäßig etwas länger; der Prothorax und
das Propygidium ganz roth; bei eucharis ist die Mitte des Pro-
pvgidiums ganz schwarz. Die Zeichnung der Eljtren ist bei
beiden Formen die gleiche. Der Körper hat eine ähnliche
Stctt. CDtomol. Zeit. 1904.
44
Größe und Färbung, wie^ bei Dasyi'uUjus udei in. von Sumatra.
— T/äuge 4 inni.
l^runei in Nord-Borneo (Waterstradt, von Holle eihalten).
— Mus. Berlin.
Subgenus Trichovalgus ii.
S(|uami8 totum corpus vacans, })lus minusvc nitidum, pilis
ereclis supra et infra dense vestitum. Tibiarum pedum i)rimi
l>aris denlieulus secundus minutissimus, quartus minutus.
Die hierher gehörige Art ni(/cr Kraatz unterseheidet sich
von allen Arten der Gattung, mit denen sie sonst last überein-
stimmt, durch den Mangel an Schuppen, sowohl auf der Ober-
wie auf der Unterseite des Körpers (Kopf, Pronotum, Eljtren,
Propygidium, Pygidium, Brust, Bauchseite des Abdomens, Beine).
Statt mit Schuppen ist der Kör})er überall auf den genannten
Körpertheilen mit zahlreichen ziemlich dicht gedrängten und auf-
recht stehenden Haaren bekleidet. Der Körper erscheint dadurch
mehr oder weniger glänzend.
Das Pronotum ist zwar reichlich behaart, aber von den
gewöhnlichen vier Büscheln vor dem Hiuterrande ist nichts vor-
handen; indeß sind die vier Schwielen, welche sonst den Schuppen-
büscheln als Ansatzstelle dienen, vorhanden, namentlich die beiden
inneren. Die beiden dorsalen Längsleisten sind deutlich und wie
bei den echten Dasyrcügi gebildet und vorn scharf gekielt. Die
Runzeln auf der hinteren Hälfte des Pronotums sind concentrisch
angeordnet. Die zahlreichen dicht gedrängten Augenpunkte des
Pygidiums und Propygidiums sind etwas convex. Die vordersten
Tibien sind wie bei Z>. testaceus Kr. gezähnt.
Die einzige Art dieser Untero-attuno; ist
11. Dasyvalgus (Trichovalgns) niger Kraatz
Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, S. 377 (sub Valgus\
Vaterland: Malacca (typisches Exemplar). — Malacca,
Mus. Berlin.
Sumatra: Liangagas (Dr. H. Dohrn). — Mus. Stettin.
Stett. entomol. Zeit 1904.
45
riocovalgus n. tt.
Diese neue Forn, irt den durelnve^ kk-h,evva Avt«. dov
Gattun, DasycaUr. bei,,, ev.te,. A„bliek „ieh. „hnlieh, „„d „ml,
,o„st .-echt vcseWeden. Her Kö.pe,- e,schei,>t „»cl. h.nten z,,
breite,- ^veil die Korstcbüsehel des Abdo.nens (P,-op.vg,d,„„r)
.röß.r „nd langer .i,id als in jcev Gattung. A„eh der P,-o-
ihorax irt ,r,it meh,ore„ Fa.ziUehr besetzt, der Seitenrand ,st
„leiebfalls c,-enelirt, u,-.d die Hi„te,-eeken sind reebtwinkl.g, be,
Dasyralg«s stno^pfwinklig. Die beiden Stigmenkegel de., Pro-
pvgidiums sind länger, stärker und spitzer. Die Beine s,„d sebr
äl„>lieb besebaften, der vierte Zubn an der Außenseite der
Vorderschienen ist undeutlich.
Charakteristik der Gattung: Generi Dasyoalgo cognatus.
Protborax subeonieus, antiee altenuatus. lateraliter sinuatus, mar-
„i„e laterali erenulato, .-etrorsun, vix an^pliatus, angnlis posl.e.s
;eetis, margine postieo bisinuat«, nredio lobato, dorso dacdee.n,
IVcieulis ™-nato, medio longitadinaliter bicarinalo. Elytra depressa
qnadrata, squanrulosa nee vere faseieulata, hun,eris antenr pro-
,„i„„,is et leviter faseicalatis. Prop.ygidium bituberculaluni, tuber,bus
valde faseie.datis, late,-aliter eorniculafnnr, eornu i. q. cono sp.ra-
e„bfero sat valido, fe,e aeut... Coxae inter.nediae modice, posücae
autenr latius distales. Pedes fere graeiles; libiae antieae exU.s
,cnte quinquedentatae, deute quart« fere indistiueto. T.b.ae
posteriores clavatae, extns obtnse dentatae. Tarsi postev.ores
tibiis conspicue longiores.
Die einzige Art ist der schwarzbraun bis schwarz oder
fuehsroth (A'ar.) gefärbte und gebUschelte
1. Plocovalgus waterstiadti n. sp.
Kioro-fuscus vel ater et fuseo-oehraceo internrixtus, supra
totus squamosus, antiee et postice faseieulatus, infra subn,t,dus
obseure flavido squamatus; capite aulice subu.t.do, parcus
squa,r,ato, postiee fnseo-oeh,-aceo villose squamato; prono to
alee sordide «ehraceo, bieristato, duo.Ueinr-fase.eulato, f,,sc,c,d,s
,„ediis et postieis majorihns nigerri.nis, eele-is nrinnnbns et fnse.s;
Stett. ciiloniol. Zeit. 1U04.
4ß
elytris junctis vix longioribus quam latioribus, in humeris et
postice minime fasciculatis; callo antcapicali subnudo, aitido,
antice et pone medium transverse, irregulaviter, obscure flavido-
pubfasciato; dorso toto impresso et striato, lateraliter eostato;
propygidio erasse et sat longe nigro-bifasciculato; conis spira-
culiferis nigris, uitidis; pygidio albido-squamoso, prope basiu
fuscatn.
Long. corp. 7,5 mm.
Ein Exemplar vom Kinabalu-Gebirge auf Nord- Bor neo
(Waterstradt) im Berliner Königl. Zool. Museum.
Die Art ist durch die hinten verbreiterte Körperform und
die schwarzen, zottigen Haarbüschel ausgezeichnet.
Eine Varietät (Lokalforni) dieser Art ist
Var. (Subsp.?) rufosquamosa n.
Der Prothorax und die Elytren sind schön fuchsroth be-
schuppt. Auf dem Prothorax sind außer den kurzen Schuppen
auch alle Büschel der aufrechtstehenden längeren Haarschuppen
fuchsroth; bei dem typischen waterstradti sind die sechs größten
Haarbüschel auf der Mitte und hinten tiefschwarz. Auf den
Elytren sind die niederliegenden kleinen Schuppen größtentheils
fuchsroth; nur je ein kleiner Fleck an der Basis des Scutellums,
zwei Paar Längslinien, ein sehr kleiner Fleck unter den Schulter-
ecken, ein großer dorsaler Fleck kurz vor der Mitte neben der
Naht und ein Theil des apikalen Viertels sind schwai'z. Das
Pygidium ist größtentheils, außer an der Basis weißlich beschuppt;
die Schuppen sind auf der Mitte dichter gestellt als an den
Seiten. Auf der LTnterseite sind die Brust und der Bauch reich-
lich mit flach anliegenden gelblichen Schüppchen bekleidet. Auf
den Schenkeln und Coxen sind die Schuppen sparsamer. Die
Körperlänge beträgt 7 mm.
Ein Exemplar aus Siboelangit in Nordost- Sumatra,
von Herrn Jach an erhalten, im Berliner Königl. Zool. Museum.
Ktett. entomol. Zeit. 1904.
47
YII. Gruppe Acanthovalginae.
Einige ' Formen der echten Yalgiden (Acanthomlgus mar-
qvardi Kraatz und fnrcifer Westw., sowie Hoplitoralgus falla-
ciosiis m.) sind durch eine eigenartige morphologische Aus-
bildung einiger Körpertheile, gewissermaßen durch hypertrophische
Charaktere ausgezeichnet. Der Prothorax ist bei ihnen nach
hinten zu verbreitert, und seine Hinterecken sind obendrein in
einen starken, zugespitzten dornartigen Fortsatz ausgezogen. Eine
solche Bildung kennen wir sonst bei den Yalgiden nicht; ge-
wöhnlich ist bei ihnen der Prothorax hinten nicht verbreitert
und mit einfachen stumpf- oder spitzwinkligen oder abgerundeten
Hinterecken versehen.
Die Elytren der Acanthovalginen sind recht breit.
Ferner trägt das Pygidium im männlichen Geschlecht am
Ende zwei höckerartige Spitzen iAcantliovalgus) oder es ist
in demselben Geschlechte einfach zugespitzt (Hopliforalgus^. Das
ist ein seltener morphologischer Cliarakter, da das Pygidium bei
den Männchen gewöhnlich abgerundet ist.
Auffallend ist die große I -ebereinstimmung der drei Acantho-
valginenarten in der Färbung der Oberseite, die sie beim ersten
Anblick fast wie eine einzige Art erscheinen läßt. Aber die
beiden Gattungen unterscheiden sich durch die Bildung der Femora,
die Bezahnung der Tibien und die Ausbildung der Spitze des
Pygidiums.
Acaiithovalgus Kraatz,
Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, S. 444.
Diese Gattung bildet zusammen mit Hoplitovalgiis n. g.
einen eigenartigen morphologischen Typus in der Familie der
Yalgiden, der namentlich durch die in einen kräftigen Dorn aus-
gezogenen Hinterecken des Prothorax, sowie durch die eigen-
t'hüm'liche bunte Färbung der Oberseite und das zugespitzte
Pygidium zum Ausdruck kommt. An Größe und Schönheit der
Färbung stehen diese Formen /war den afrikanischen Gattungen
Stett. eutODiol. Zeit. 1904.
CosmoraJyus und Pi/goralgiis'"') nach, gelüiren aber unter den
asiatischen Valgiden zu den größten Formen. In der Bildung
fler Pygidialspitze ist Acanfhoralgus der afrikanischen Gattung
Lobovalgtis'''''^) "ähnUch.
Charakteristick der Gattung Äcanthovalgvs : Prothorax
nach hinten verbreitert, der Hinterraud gegen die Eljtren vor-
gezogen und breit abgerundet; die Hinterecken dornförmig aus-
gezogen, der Dorn nach hinten vorgestreckt; Oberseite mit auf-
gerichteten Borstchen und deutUcher, vom Vorder- bis zum
Hinterrande verlaufender La ngsfurehe auf der Mitte. Alle Schen-
kel schmal, nach dem Grunde zu etwas verdünnt. Tibien
schmal, nach dem Grunde zu wenig verschmälert; vorderste
Tibien' mit fünf spitzen Zähnchen, der zweite und vierte Zahn
sehr klein; mittlere und hinterste Tibien mit kurzem zahnartigen
"Vorsprunge am Außenrande vor der Mitte. Erstes Glied der
hintersten Tarsen doppelt so lang wie das zweite. Pvgidium
am Ende mit zwei Spitzen (,^). Forceps kurz und breit, mit
rundlicher Mündung und kurzen, nach unten gebogenen, seitlich
nicht eingeschnürten Loben.
Die Gattung ist gegründet auf
1. Acanthovalgus marquardi Kraatz
1. c. S. 444.
Vaterland: Borneo (in der Kraatz\schen Sammlung und
im Berliner Königl. Zool. Museum, vom Autor erhalten).
Ferner gehört hierher
2. Acanthovalgus fureifer Westwood,
Proceed. Ent. Soc. 1878, p. 28 Fig. {Valgus^. — Sumatra.
Kraatz thut dieser Art bei der Beschreibung seines A. mar-
qvardi nicht Erwähnung; sie mag von ihr verschieden sein.
-) Kolbe, Stettin. Ent. Zeit, 1897 S. 200 n. 204.
-'') Kolbe, ebenda S. 207.
Btett. entomol. Zeit. 1904.
49
Hoplitovalgus n. g.
Der Körper ist etwas kleiner, sonst aber beim ersten An-
bliek sebr äbnbcb dem von Acanthovalgiis. Die Hauptunter-
schiede zwischen diesen beiden Gattungen hegen in der ganz
verschiedenen Form der Schenkel und der Tibien, sowie ilu-er
Bezahnung und in der Bildung der Pjgidialspitze bei demselben
Geschlecht.
Charakteristik der Gattung: Prothorax sehr ähnlich wie
bei Äcanthoralgiis, die dornförmig vorspringenden Hinterecken
weniger spitz; Oberseite ohne aufgerichtete Borsten; ein schwacher
Eindruck nur hinten auf der Mitte der Länge. Scutellum
länglich, schmal, spitz. Alle Schenkel dick, keulenförmig, nach
dem Grunde zu sehr verdünnt, pedunculirt. Tibien ebenfalls
keulenförmig und nach dem Grunde zu pedunculirt; vorderste
Tibien am Außenrande mit zwei scharf zugespitzten Zähnchen
und einem äußerst kurzen Zähnchen zwischen beiden. Erstes
Tarsenglied der Hinterbeine 2^/2 mf*l länger als zweites.
Pjgidium nur mit einer einfachen Spitze am Ende (q). For-
ceps kurz, weniger breit als hei Äca7i(hoi'algus, mit quergestellter,
etwas pentagoner Mündung und zwei nach unten gebogenen,
schmalen, seitlich etwas eingeschnürten Loben. Conus spira-
eulifer gleichfalls spitz höckerartig, vorspringend.
Die einzige bekannte Spezies ist
1. Hoplitovalgus fallaciosus n. sp.
Fere totus confertim et breviter squamosus signaturisque
hoc modo ornatus: imprimis laetius vel obscurius flavidus, tum
capite anteriore parce, posteriore densius squamato; prothorace
supra pleurisque confertim obscure flavido-squamosis, angulis autem
posticis nitidis, glaberrimis; el3tris atris, in parte tertia basali
rutis ibique longitudinahter nigro-quadristriatis, vitta praeterca
nigra humerali illis striis latiore; disco elytrorum communi an-
guste transversim flavo-fasciato, hac fascia lateraliter mox ab-
brcviata, necnou fascia altera obliqua anteapicali. Icviler curvata,
Stott. cntomol. Zeit. 1904. 4
50
e margine laterali usque ad apicem suturae perducta, flavida:
pygidio et propygidio sanguineo-rubidis, vitta mediana con-
tinua, lata, flavida, lateialiter nigro-limbata, ornatis; propygidio
confei'tim punctato, conis .spiraculiferis nitidis; peetore ab-
domin eqiie ad partem dense vel minus dense albido-squamosis,
metasterno et abdomine medio subnitidis parce squamatis: pedibus
nitidis, nigris, parce albido-squamosis.
Long. corp. 6,5 mm.
Vaterland: Nord-Borneo: Kiuabalu (Waterstradt, von
Rolle erhalten), 2 Exemplare 0^). — Mus. Berlin.
Diese Valgidenform bietet ein Beispiel von außerordentlich
ähnlicher Färbung und Zeichnung bei Arten verschiedener Gattungen.
Sie ist dem Acanthovalgus marquardi Kraatz, der auch nur im
männlichen Geschlecht vorliegt, in Form und Färbung so ähnlich,
daß man beide für identisch halten sollte. Sie ist aber durch
die oben mitgetheilten Gattungscharaktere zu unterscheiden.
Der Kopf und der Prothorax sind mit braungelben Schuppen
so dicht und gleichmäßig besetzt, daß sie glatt erscheinen. Auf
den Elytren ist das basale Drittel fuchsröthlich oder rothgelb,
eine Binde an der Schulter und vier Längslinien zwischen der
Schulter und dem Scutellum sind schwarz. Die zwei hintei-en
Drittel der Elytren sind gleichfalls schwaiz, eine helle, gelblich-
weiße, beiderseits abgekürzte Querbinde auf der Mitte, sowie
eine schräge, etwas bogenförmige, vom Außenrande bis beinahe
in die Nahtspitze reichende Binde gelblich. Das Propygidium
und Pygidium sind, wie bei Acanthoralgus marquardi, gleich-
liills blutroth, eine breite gelbe Längsbinde auf der Mitte des
Propygidiums ist beiderseits schwarz eingefaßt. Eine direkte
Fortsetzung dieser Mittelbinde ist ein ähnlich gefärbtes mittleres
Band auf dem Pygidium.
Die Episternen des Meso- und des Metathorax sind dicht
ockerfarbig beschuppt. Die dichtere Beschuppung des Prosternums
und seiner Seiten, sowie der Seiten des Metasternums und des
Abdomens ist weißlich oder grauweißlich. Die Mitte des Meta-
sternums und des Abdomens ist weniger dicht beschuppt.
Stott. OBtomol. Zeit. 1904.
8i
Anhang.
Sphinctovalgus n. g.
Eine eigenartige, isolirt stehende Valgidenform liegt in dieser
Gattung vor, deren eigenthümlicli geformte Körpertheile (kugelig-
gewölbter Prothorax, schmale an den Seiten ausgeschweifte Elytren,
kleines Pygidialsegment) sieh mit einer völlig primordialen Stellung
des Stigmeukegels verbindet (vergl. die Uebersicht der Gattungen
S. 13). Diese Gattung ist daher systematisch und phylogenetisch
von besonderer Wichtigkeit. Da die Stellung des Stigmeukegels
(bezw. Stigmas) im äußersten Winkel der Yorderecken der vor-
letzten Dorsalplatte des Abdomens ein ganz ursprüngHches mor-
phologisches Verhältniß anzeigt, von dem die übrigen Valgiden
sich entfernen, so dürfen wir in der Gattung Sphinctovalgus mit
Recht eine liefe Organisationsstufc des Valgidentypus erkennen.
Diese Valgidenform stammt gewiß, wie so viele eigenartige
primitive Organisationstypen, aus einer urzeitlichen Vergangenheit.
An dem schmalen Körper fällt zuerst der verhältnißmäßig
große, vorn kugelig gewölbte Prothorax auf. Er ist wenig-
schmaler als die Elytren am Gi'unde und nach hinten zu mehr
verschmälert als nach vorn. An den Seiten befindet sich ein
mittelstäudiger Zahn; auf der Rückenseite in der vorderen Hälfte
fallen uns vier längs verlaufende Kiele auf. Das Scutellum ist
schmal, lang zugespitzt und mißt kaum ein Fünftel von der Länge
der Elytren. Die schmalen Elytren sind fast doppelt so lang
als in der Mitte breit, am Grunde etwas breiter als der Pro-
thorax, gleich hinter den Schultern merklich verschmälert und
dann meist von gleichmäßiger Breite; an den Seiten sind sie
ziemlich tief ausgeschweift. Die Beine sind ziemlich schlank.
An der Außenseite der Vorderschienen beiluden sich in beiden
Geschlechtern gleichmäßig ausgebildet 3 kurze Zähnchen, von
denen der obere der stärkste ist. Die Mittel- und Hinterschienen
sind recht kurz und an der Aiißi-nseite zahnlos. Di-r Mttatarsus
Klett. entomol. Zeit. 1904. 4*
52
der Hinterlarsen ist etwas länger (r^) oder so lang wie die Tibia,
fast so lang wie die drei folgenden Glieder zusammen. Die sehr
langen Tarsen der zwei hinteren Beinpaare sind beim Männchen
länger als beim Weibchen. Der Tarsus der Hinterbeine ist
31/2 mal länger als die Tibia. Das Pjgidialsegment ist klein.
Der Stigmenkegel (conus spiraculifer) steht in dem äußersten
Winkel der Vorderecken des Propygidiums.
Beim Männehen ist das Abdomen etwas verkürzt, am Ende
unterseits aufgebogen, das Pygidium nach unten und einwärts
gerichtet. Beim Weibchen ist das Pygidium vorgezogen und
durch einen langen Legebohrer ausgezeichnet.
Charakteristik der Gattung: Corpus gracik\ supra subnitidum,
large ocellato-punctatum, parce breviter squamatum, subtus partim
dense squamosum. Caput planatum antice impressum \ maxillae
longe barbatae. Prothorax anterior convexus globosus et supra
longitudinaliter quadricostatus, utiinque dente medio acuto armatus,
in medio impresso vel subsulcato, postice valde attenuatus, fere
anguste coarctatns. Scutellum elongatum, angustum, acutum,
vix quintam longitudinis elytrorum partem praebens. Elytra
elongata, pone humeros angustata, fere duplo longiora quam in
medio latiora. lateraliter longe sinuata, in dorso unicostata, Costa e
callo humerali nascente necnon callimi apicalem pertinente. Pedes
sat graciles, tibiae anticorum in utroque sexu extus breviter tri-
dentatae, dente superiore alteris majore; tibiae pedum posteriorum
brevissimae extus integrae; tarsi, praesertim in mare posticorum,
valde elongati. Propygidium subdepressum; conus spiraculifer
angulo antico ipso impositus, brevis. Pygidium mediocre,
impressum.
Mas pi-aestans abdomine breviore medio depresso, apiee
subtus recurvo, pygidio retuso, tarsis gracilioribus.
Femina aculeo abdominali apicali, rctro spectante, styli-
formi, terebrae simili. (cnui, tarsisque quam in mare crassioribus
gaudet.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
53
Die einzige Art der Gattung ist
1. Sphinctovalgus conradti n. sp. ,^$.
Der kleine, eigenthümlich gestaltete, sehmale und schwärzlich
gefärbte Käfer fällt namentlich durch den fast kugelförmigen
Prothorax, an dem der Kopf von oben nicht sichtbar ist, und
die ungefähr gleich breiten, länglichen Elytren auf. Der Kopf
ist flach, das Epistom fast quadratisch, vorn in der Mitte etwas
eingedrückt und an den Seiten etwas ausgebuchtet. Die Schüppchen
des" Kopfes sind sehr klein und rundlich und stehen nicht ganz
dicht. Der Prothorax ist vorn außerordenthch stark convex,
fast kugelförmig, etwas länger als breit, den Kopf fast kapuzen-
artig überwölbend, nach hinten zu sehr verschmälert, fast taillen-
förmig eingeschnürt und hier viel schmaler als die Elytren. Der
convexe Vordertheil des Prothorax fällt vorn senkrecht zum
Kopfe ab. Von den vier Rippen des Pronotums reichen die
seitlichen bis zur Mitte, gehen aber bei weitem nicht bis zum
Vorderrande ^ die beiden mittleren gehen vom Vorderrande aus,
reichen aber nach hinten nicht so weit wie die lateralen Rippen.
Jederseits trägt der Prothorax einen mittleren, stark vortretenden,
spitzen Zahn, von dem aus eine scharfe Leiste gegen die Unter-
seite des Prothorax hinzieht. Der Seitenrand vor und hinter
diesem Zahne ist ausgebuchtet; der schmale Hinterrand ist ab-
oerundet. Auf der Mitte des Notums ist ein Eindruck, der beim
Weibchen nach hinten verlängert ist.
Das ganze Pronotum ist von großen gedrängten ocellen-
förmigen Punkten besetzt, in denen je ein weißes aufgerichtetes,
abgestutztes Schüppchen sitzt, welches von oben gesehen dunkel ist.
Die länglichen schmalen Elytren. sind an der Basis am
breitesten, verschmälern sich aber hinter den Schulterecken schnell
und sind dann fast parallelseitig, am Ende ganz parallelseitig,
Die vertieften longitudinal verlaufenden Streifen stehen paarig
und sind vielfach und fein gebuchtet, so daß der schmale Zwischen-
raum zwischen den Doppelstreifen theilweise in kleine rundUche
oder ovale Feldchen aufgelöst erscheint. Die breiteren Inter-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
54
stiticn sind von einer regelmäßigen einfachen Reihe von ocellen-
förmigen Punkten durchzogen, die je ein aufgerichtetes stumpfes
Schüppchen tragen, wie das Pronotum. Diese Schüppchen sind
gelblich, aber nur von der Seite gesehen hellfarbig. Der Humcral-
kiel reicht bis in den Apicalbuckel. Eine kurze schräge Makel
nahe der Schulter innerhalb der Humeralrippe und eine schräg
stehende, hinter der Mitte der Humeralrippe beginnende und nach
vorn bis zur Naht reichende Binde sind gelb.
Das lange schmale, zugespitzte Seutellum ist mit gelben
aufgerichteten Schüppchen dicht besetzt.
Charakteristik der Sjiezies: Gracilis, singularis, nigri-
cans, pronoto subnitido, supra squamulis albidis vel flavidis haud
densatis tectus^ eljtris nigro-fuscis fere nitidis lateraliter brunneis
maculaque juxtahumerali et fascia obiqua discoidali, propygidio
vitta media nivea ornatis; pectore abdomineque haud confertim
squamosis, limbis sternalibus, vittis duabus abdominalis, lamina
abdominali prima limboque inferiore obliqua coxarum posticarum
confertissime albido-squamosis; mesopectore lateraliter, coxis ad
magnam partem posticis abdomineque lateraliter nitidis nigris et
parce squamulatis; pedibus piceis vel fusco-brunneis, femoribus
laxe squamiferis, posticis basi et intermediis subtus dense albido-
squamatis; prothorace globoso antice quadricristato, cristis
lateralibus antice abbreviatis; eljtris geminato-striatis, interstitiis
Serie ocellarum squamigera regulari exstructis, carina ab humeris
usque ad callum apicalem pertinente; pedibus gracilibus, tibiis
brevibus, tarsis quam tibiis pedum posticorum triplo fere lon-
gioribus, praesertim in mare; metatarso pedum posticorum quam
tibiis in mare distincte nonniliil longiore; propjgidio medio
leviter tuberculato, tuberculo albido maculae albae (niveae) im-
posito; p3'gidio medio impresso vel foveato vel sulcato, utrinque
elevato, lateraHter depresso.
Mas praestans tarsis quam tibiis pedum anticorum plus
duplo, intermediorum fere triplo, posticorum plus tri])lo longioribus;
abdomine infra medio leviter impi'csso, lamina quinta postice
Slott. nntomol. Zeit. 1904.
55
late sinuata, niargine posteriore retracto, lamina sexta indistineta;
pvgidio subversus retiiso, medio longitudiQalitev suleato, utrinque
paulo elevato, suleo antiee minus profunde.
Femina dill'ert tarsis minus gi'acilibus et tenuibus, necnon
quam tibiis pedum anticorum iere duplo, intermediorum plus
duplo, posticorum fere triplo longioribus; abdomine infra convexo,
laminii quinta in medio postico profunde triangulariter excisa,
segmentum consuete obtectum (inter laminas 5. et 6. situm)
ferrugineum, nitidum, aperiente; lamina sexta infra rufa^ pvgidio
lateraliter marginato, medio latius impresso, postice porrecto;
aculeo terebraeformi leviter recurvo, tenui, nigro, apice brunneo
nonnihil anguste patelliformi, tum acute apicato.
Long. corp. j S'/-, $ 7 mm (capite et aculeo terebrae-
formi exceptis).
Es liegen zwei Exemplare (,^$) aus Nord-Kamerun vor,
wo sie von L. Conrad t Anfang März 1897 aufgefunden wurden.
Das weiblicbe Exemplar befand sich auf einem Strauche.
HybOYalgus n. g.
Diese Gattung gehört zu den Dasyvalginen (S. 24) und ist
von den übrigen Gattungen dieser Gruppe durch den Sternal-
höcker zwischen den Mittelhüften unterschieden. Der Pro-
thorax ist klein, schmal und etwas länger als breit, fast parallel-
seitig, auf dem Rücken mit einer gleichbreiten mittleren Längs-
furche versehen, die von zwei parallelseitigen, nicht unterbrocheneu
und nur vor dem hinteren Ende etwas divergirenden Rippen be-
grenzt ist. Je ein schwacher Höcker befindet sich vor der Mitte
neben der mittleren Längsfurche und vor den Hinterecken. Das
Scutellum ist schmal, etwa dreimal länger als breit, hinten ver-
schmälert und zugespitzt. Im Verhältniß zu dem kleinen Pro-
thorax sind die Elytren sehr breit; sie sind zusammen mehr
als doppelt so breit als jener und subquadratisch, hinten bogig
verschmälert, an der Spitze des Endbuckels schwach faszikulirt.
Die Beine sind mäßig schlank und dünn; die Tibien des ersten
Stett. ontoinol. Zeit. 1904.
56
Beiiipaares außen fünfzähuig, die drei vorderen Zälme länger, die
zwei hinteren kurz. An der Außenseite der Tibien des z\A'eiteu
und dritten Beinpaares befindet sich ein feines Zähnchen. Der
Hinterkörper ist groß, quadratisch, breit. Das Propygidium
ist mit zwei faszikuhrten Höckern vor dem Hinterrande ver-
sehen. Der Stigmenhöcker steht in der Nähe der Hinterecken
und ist mäßig kurz und stumpf.
Charakteristik der Gattung: Corpus robustukm, incrassatum,
leviter confertim squamulosum, partim subglabrum. Prothorax
parvus, angustatus, paulo longior quam k^tior, kiteraliter sub-
parallelus, basin versus leviter attenuatus, in dorso bicristatus,
cristis parallelis, ex apice usque ad basin pertinentibns, postice
divergentibus, prope medium cristarum et ante marginem posticum
subfasciculato- nodosis; angulis posticis obtusatis. Scutellum
angustum triplo longius quam latius, acuminatum. Mesosternum
inter coxas tuberculatum. Elytra lata, juncta prolhorace plus
duplo latiora, subquadrata, haud tuberculata, callis humerali et
apicali minime fasoiculatis, costa humerali usque ad apicem per-
tinente obtusa, margine laterali arcuato. Abdomen magnum;
propygidium tuberculis duobus fasciculatis ornatum. Conus spira-
culifer utrinque angulo ])Ostico prop3'gidii approximatus, Pygidium
in apice breviter bifasciculatum. Tibiae pedum primi paris
extus quinquedentatae, dentibus tribus anterioribus longioribus,
aequalibus, duobus posterioribus minutis; tibiae pedum secundi
et tertii paris extus denticulo obtuso praeditae; metatarsus pedum
tertii paris longitudine articulorum secundi et tertii junctorum.
Die einzige mir bekannte Art ist
1. Hybovalgus bioculatus n. sp.
Fulvus, brunnescens, exiguc confertim flavo-squamulatus,
squamis minutis, subtus piceus, pedibus brunneis; capite con-
fertim punctato, clj'peo attenuato, apice medio emarginato, fronte
tuberculo mediano exstructa, juxta oculos breviter cristata; pro-
thorace leviter elongato, lateraliter subrecto, anterius arcuato,
Stott. eEtomol. Zoit. 1904.
57
ante angiilos aiitieos aciilos siuuulo, iu nuirgine poslicu r(.>Uiiidate
lobato, ante liiinc niarginem bvevissime fulvo-quadrifasciculato;
elyti-is bninneis, passim llavo-squamulosis, utroque macula rotun-
(iata atra, holosericea, flavo-ciucta, propesutiirali, antemediana
ornato; propygidio fasciculis duobus lulvis niajoribus, pygidio
fasciculis minutis, flavis, apicalibiis ornatis.
Long, corp. 8 — 8*/4 mm.
Eine Anzahl Exemplare wurde von Herrn H. Fruhstorfer
in Tonkin auf den Manson-Bergen in einer Höhe von 2 bis
3000 jMetern während der Monate April bis Mai erbeutet.
In der Körperform ist Hybocalgus den Arten von Oreoderus
ähnlich.
Die vorstehende Abhandlung enthält die Bearbeitung aller
sunnitranischen und borueensischen Valgiden des Königl. Berliner
Zoologischen Museums und der sumatranischen Valgiden des
Stettiner Museums. Letztere wurden mir von Herrn Dr. H. Dohi'u
zum Zwecke der Bearbeitung freundlichst zur Verfügung gestellt.
Revision der Anoplognathiden.
(Coleoptera lamellicornia.)
Von Dr. Friedi*. Oliaiis, Hamburo-,
(Hierzu Tafel I. und II.)
Die Systematik der Ruteliden, im Wesentlichen auf dvn
Merkmalen aufgebaut, welche die Organe der Ernährung und
Bewegung darbieten, theilt diese Unterfamilie der Lamellicornier
nach der Stellung der Oberlippe in zwei Abtheilungen. In der
ersten steht der von außen sichtbare Theil dieses Organes
horizontal und überragt häutig mit seinem Vorderrand den
Vorderrand des Kopfschildes. Zwischen dem oberen Rand der
Oberlipjx! und dem unteren K'aiul des Kopfschildes läuft ringsum
Slott. ontoniol. Zeit. 1904.
58
eine Furche,, auf deren Grund die Bindehaut liegt (Fig. 1. 1.),
welche die Oberlippe an das Kopfschild anheftet und ihr eine
gCAvisse Beweglichkeit beim Oeffnen des Mundes gestattet. Ge-
wöhnlich ist die Oberlippe in der Mitte ausgebuchtet, seltener
gerade abgestutzt; nur bei einigen Antichiriden ist sie in der
Mitte in eine kurze Spitze ausgezogen, die gerade nach vorn
gerichtet ist.
In der zweiten AbthciUnig steht der von außen sichtbare
Theil der Oberlippe vertical und ist mit dem Kopfschild
nahezu unbeweglich verbunden (Fig. 2). Fast immer ist sie
in der Mitte verlängert und hier bald zugerundet, bald ge-
rade abgestutzt, bald rüsselförmig ausgezogen. Gewöhnlich ent-
spricht diesem mittleren Vorsprung der Oberlippe ein mittlerer
Vorsprung der Unterlippe, der sich unter den Vorsprung der
Oberlippe schiebt, so daß die Kiefer der beiden Seiten durch
eine breite Brücke von einander getrennt werden — was in der
ersten Abtheilung nie vorkommt und sich daraus erklärt, daß
den Lippen hier noch eine andere physiologische Function zu-
kommt. Bei den Ruteliden mit horizontal gestellter Oberlippe, den
Anomaliden und echten Ruteliden, ist die Oberlippe im Wesent-
lichen der Träger zahlreicher Speicheldrüsen, die zwischen
den Borsten auf der Unterseite ausmünden. Der Käfer, soweit
er Blattfresser ist, macht mit dem Spitzenzahn der Oberkiefer
Einschnitte in die Oberfläche des Blattes, faßt dann mit den
Zähnen der Unterkiefer diese durch Einschnitte abgegrenzten
Stücke, reißt sie von ihrer Unterlage los uiid führt sie in die
Mundhöhle, wo sie zwischen den Mahlzähnen der Oberkiefer zer-
kleinert werden. Die Holzfresser stoßen die aufgebogenen Spitzen
des Kopfschildes und der Oberkiefer (Spitzen- und Seitenzahn)
in das vor ihnen liegende Holz ein, wobei sie den Kopf stark
senken, so daß die Zähne wagrecht nach vorn stehen, und indem
sie den Kopf in den Nacken znrückbewegen, hebeln sie Stücke
des Holzes aus ihrem Gefüge heraus, zerkleinern diese mit den
kräftigen Zähnen an der Schneide der Oberkiefer, wobei sie die
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
B9
Sliukr mit den Zähnen der Unterkiefer fassen und festhalten und
zerreiben sie dann zwischen den Mahlzähnen der Oberkiefer.
Bei den Rutcliden mit vertical gestellter Oberlippe sind die
Lippen jedoch einzeln oder beide zusammen in der Hauptsache
Kauorgane: ihr mittlerer Yorsprung ist an den Seiten scharf-
kantig und die Pflanzentheile werden zwischen diese scharfen
Kanten einerseits und die scharfen Kanten der Kiefer anderer-
seits wie zwischen die Arme einer Scheere geklemmt und durch-
oeschnitten. Entsprechend dem Vorspringen der Oberlippe nach
unten sind auch die Oberkiefer in ihrem vorderen Theil, der die
Schneide trägt, nach unten gebogen (was in der ersten Abtheilung
nie vorkonuut)^ da, wo die Unterlippe einen nach oben um-
gebogenen mittleren Vorsprung besitzt, ist der Helm der Unter-
kiefer um seine eigene Achse gedreht, so daß beim Fressen seine
Bewegung von unten außen nach oben innen stattfindet, während
sich sonst der Uuterkieferhelm von oben außen nach unten innen
bewegt.
Nur selten ist die Oberlippe in der Mitte wenig vorgezogen,
die Unterlippe gerade abgestutzt, so daß die Kiefer in der Mitte
zusammen stoßen 5 außer bei den SpodochlatnUdeii ist dies nur
bei einigen Gattungen mit im Ganzen zurückgebildeten Kau-
organen der Fall. In den Gattungen Mimadoretns und Saulo-
stmnus ist der mittlere Vorsprung der Oberlippe in die Mund-
höhle zurückgebogen und Avird bei geschlossenen Kiefern von
deren Spitzen verdeckt; dann ist von der Oberhppe nur ihr
basaler Theil sichtbar, der die gerade abgestutzte Oberlippe einer
Rutehde aus der ersten Abtheilung vortäuschen kann, zumal die
Thiere klein und die Mundtheile stark behaart sind. Sobald man
jedoch die Kiefer zur Seite bewegt oder entfernt, sieht man sofort,
daß die Oberlippe in der Mitte verlängert und bis zur Spitze
glatt ist, während bei den Mitgliedern der ersten Abtheilung der
von den Spitzen der Kiefer verdeckte mittlere Theil der Ober-
lippe wulstig verdickt und mit vielen Borsten besetzt ist.
^Yie die erste Abtiieilung der Rutcliden zerfällt auch die
Stott. entomol. Zeit. 1904.
60
zweite in mclivere Unterabtheilungen, von denen eine, die der
Geniatiden, ausgezeichnet ist durch verbreiterte und unten mit
feinen Borsten besetzte Tarsen — ein Merkmal, das bald beiden
Geschlechtern zukommt, bald nur dem ,^. Ich kenne allerdings
3 Arten aus der Gattung Geniates^ wo auch das ,^ einfache,
nicht verbreiterte Tarsen besitzt, allein diese 3 Arten haben so
sehr den Habitus der übrigen Arten der Gattung, stimmen auch
in allen anderen Merkmalen so sehr mit ihnen überein, daß trotz
der einfachen Tarsen ein Zweifel über ihre Gattungszugehörigkeit
nicht entstehen kann. Charakteristisch für die Geniatiden ist
der breite, weit zurückgebogene Vorsprung der Unterlippe, Aväh-
rend die Oberlippe in der Mitte nur wenig vorgezogen und
gerade abgestutzt ist.
Die zweite Unterabtheilung ist die der Adoretiden, und die
wichtigsten Merkmale, durch die sie sich von den anderen Rute-
liden mit senkrecht gestellter Oberlippe unterscheiden, liegen im
Bau ihrer Mundtheile. Die Oberlippe ist bei den typischen Arten
der Gattung in einen rüsselförmigen Fortsatz (Fig. 3 a, b) aus-
gezogen, der an den Seiten gewöhnlich fein gekerbt, auf seiner
Oberseite häufig gekielt ist. Die Oberkiefer (Fig. 3 c, d) sind in
einen Nagezahn umgebildet mit breiter, von der Spitze bis zum
Mahlzahn reichender Schneide. Am Unterkiefer (Fig. 3e) ist
die äußere Lade mit kräftigen Zähnen bewehrt, aber diese Zähne
sind nicht wie sonst in drei Reihen hinter einander angeordnet,
sondern stehen in flachem Bogen neben einander. Am auf-
fallendsten ist die Bildung des Unterlippengerüstes. Während bei
allen übrigen Ruteliden Unterlippe und Kinn in einer Ebene
liegen, springt bei den Adoretiden das Kinn an der Ansatzstelle
der Unterlippe höckerartig nach unten vor, und auf die höher-
liegende, gewöhnlich in der Mitte ausgehöhlte Unterlippe (Fig. 3f, g)
legt sich der rüsselförmige Forlsatz der Oberlippe auf, mit seiner
Spitze den Vorderrand des Kinns berührend. Ein mittlerer Vor-
sprung der Unterlippe fehlt — im Gegensatz zu den Geniatiden
— immer.
Stett. ontomo!. Zeit. 1904.
61
Den meisten Adoretiden — ausgeiiomnien ist Adoroleplvs
Krenske — fehlt ein die Mittelhüften naeh vorn überragender
Fortsatz der Mittelbrust, und ein häuliger Kandsauni an den üeck-
ilügehi ist nur bei Adorodocia von außen sichtbar.
Die dritte ünterabtheilung bilden die Spodoehlaniiiden. Ihre
Oberlippe hat die Form einer halben Ellipse, die nur bei Sp. gigas
Murray in der Mitte in eine kurze Spitze ausgezogen ist; die
Unterlippe ist am Yorderrand gerade abgestutzt und in der Mitte
schwach gekerbt. Charakterist iech für die Gruppe ist die Form
der Oberkiefer (Fig. 4 a); sie tragen zwischen Spitze und Mahl-
zahn querstehende sehneidende Kanten und Gruben mit scharfen
Rändern. Am Yorderrand des Mahlzahns befinden sieh auf der
Frontalseite mehrere kreisrunde Löcher, die Oeffnungeu von glatt-
wandigen Kanälen, die in einen hinter dem Mahlzahn liegenden
Raum führen; aus diesem führt ein kuizer Gang mit glänzend
schwarzen glatten Wänden nach der Dorsalseite der Oberkiefer
und mündet hier neben dem Mahlzahn am Grunde der Pars
membranacea, gewöhnlich durch einen dicht behaarten Lappen
dieser bedeckt. Dieser Hohlraum und die Kanäle sind gewöhnlich
bis an die Oeffnungen mit fein zermahlenem Holz angefüllt; über
ihren feineren Bau habe ich mich an den alten trocknen Stücken,
die mir zur Yerfügung standen, nicht informiren können. Am
Unterkiefer (Fig. 4 b) ist der Helm lang und schlank, nahezu
rechtwinklig zur Längsachse des ganzen Organes gebogen, die
3 Kauleisten hinter einander angeordnet und ganz oder bis auf
die Spitze mit einander verschmolzen.
Alle übrigen Ruteliden mit senkrecht gestellter Oberlippe
bilden zusammen die Unterabtheilung der Anoplognathiden.
Die Oberlippe (Fig. 5 a) springt in der Mitte ziemlich weit voi-,
die Spitze ist meist zugerundet. Die Oberkiefer (Fig. 5 b) haben
einen kräftigen Mahlzahn, während die Pars membranacea darüber
nahezu verschwunden ist; ihr Spitzentheil ist ventralwärts gebogen,
die Schneide scharf und glatt, der Außenrand Aveder gekerbt
noch nach üben umgebogen. Die vom unteren Gelenkhöcker
Slett. entoitol. Zeit, 1904.
62
ausgehende innere Leiste verläiii't auf der Ventralseite der Ober-
kiefer nahe der Schneide bis zur Spitze; der Raum zwischen der
scharfen Schneide und der scharfkantigen Leiste ist glänzend
schwarz — während die übrige Ventralseite die Farbe des Kopfes
trägt — und die ganze Bildung wohl als Nagezahn oder scharfer
LölFel aufzufassen. Am Unterkiefer (Fig. 5e) stellt sich der
Helm als ein massives ovales Gebilde dar, das dadurch entstanden
ist, daß die gewöhnlichen 3 Kauleisten sich aufeinander lagerten
und ganz oder theilweise mit einander verschmolzen. Im ersteren
Falle ist nur die untere Kauleiste ringsum am Rande scharf-
kantig und gewöhnhch vorn am Rand etwas gekeibt. Sind die
Kauleisten dagegen nur bis nahe an die Spitze mit einander ver-
wachsen, dann sind sie vorn gewöhnlich durch Einkerbung in
einzelne Zähne getheilt. Kinn und Unterlippe (Fig. 5d) sind fest
mit einander verwachsen und mit einem kräftigen mittleren Fort-
satz versehen, der dorsalwärts zurückgebogen, auf der ventralen,
leicht ausgehöhlten Seite von dem mittleren Vorsprung der Ober-
lippe überlagert wird. Kiefer- und Lippentaster sind kurz
und dünn.
Untersuchen wir in der Unterabtheilung der Anoplogna-
thiden oder in irgend einer anderen Unterabtheilung der Ruteliden
die Mundtheile bei allen Arten der Unterabtheilung, so finden
wir die für diese charakteristische Form der Mundtheile bei der
Mehrzahl der Arten. Von dieser ausgehend können wir aber
bei anderen Arten derselben Unterabtheilung eine allmälige Um-
bildung der Mundtheile beobachten, wobei die für die LTnter-
abtheilung charakteristischen Merkmale mehr oder weniger ver-
loren gehen. Diese Umbildung der Mundwerkzeuge erweist sich
einerseits als eine Rückbildung der Kauorgane, schneidende
Kanten und Zähne, anderseits als eine stärkere Ausbildung
der Tastorgane. Wo die Kauwerkzeuge am stärksten aus-
gebildet sind, finden ^^■ir stets kleine Taster, auch kleine Fühler;
nur hier finden wir lebhafte metallische Farben und einen die
Mittelhüften überragenden Fortsalz der Miltelbrust. AVo dagegen
Stett, entomol. Zeit. 190i.
63
die Tastoreane am ^tärk&tcn ausgebildet sind, sind die Kauwei-k-
zeuae verkümnievt: nur bei Arten mit schwaclien oder verküm-
merten Kauorganen finden wir auffallend verlängerte FUhlerkeulen;
keine Art mit stark ausgebildeten Tastorganen hat lebhafte
metallische Farben oder einen die Mittelhüften überragenden
Fortsatz der Mittelbrust.
Durch die starke Rückbildung der Kauwerkzeuge und die
starke Ausbildung der Tastwerkzeuge, durch die meist blaßgelbe
oder düstere Färbung, das Fehlen eines vorspringenden Mesoster-
nalfortsatzes und die meist langen, dünnen Beine erlangen die so
umgewandelten Arten der verschiedenen Unterabtheilungen eine
große habituelle Aehnlichkeit unter einander, und es bedarf einer
sorgfältigen Untersuchung aller Merkmale, um die Frage zu ent-
scheiden, zu welcher Unterabtheilung wir die betr. Art zu
stellen haben.
Die Anoplognathiden zerfallen nach ihrem Vorkommen in
zwei natürliche Gruppen, die Anoplognathiden der alten Welt,
die ganz auf die australische Region beschränkt sind, und die
Auoploguathiden der neuen AVeit, die fast ausschließlich die
westlichen Abhänge und hohen Lagen (bis zu 3500 m) der
Cordilleren von Süd- und Central-Anierika bewohnen; nur eine
Art der Gattung Plafycoelia ist auf der Ostseite der Cordilleren
bis zum Hochland Brasiliens herabgestiegen. Diese Trennung
nach der geographischen Verbreitung wird durch ein morpho-
logisches Merkmal unterstützt: Bei den australischen Anoplogna-
thiden ist das Halsschild am Hinterrand mit einer Randfurche
versehen, die häufig vor dem Schildchen unterbrochen ist; den
amerikanischen Anoplognathiden fehlt diese Randfurche. Den
Uebergang zwischen diesen beiden Gruppen vermitteln auf der
einen Seite die australischen Gattungen Amhlytenis und Sau-
lostonuts, bei denen die basale Randfurche ganz auf den Hinter-
rand des Thorax rückt, auf der andern Seite die chilenischen
Gattungen Tribostethes und Aulacopalpus, wo direkt auf dem
Hinterrand sich Spuren einer Randfurche zeigen, bestehend aus
6tett. entomol. Zeit. 1904.
64
einer Reihe von hie und du zusammenfließenden Punkten, aus
denen lange Haare oder Schuppen entspringen.
Die frühere Eintheilung der Anoplognathiden nach dem
Vorhandensein oder Fehlen eines die Mittelhüften überragenden
Fortsatzes der Mittelbrust halte ich für unhaltbar, weil wir
darnach gut charakterisirte Gattungen, wie Aiwplognathus^
Phalangogonia, Platycoelia auseinander reißen müßten, bei denen
dieses Merkmal alle Stufen von kräftiger Ausbildung bis zum
vollständigen Fehlen zeigt. Aehnlich verhält es sich mit der
Eintheilung der Anoplognathiden nach dem Vorhandensein oder
Fehlen eines häutigen Randsaunies an dem Seitenrand der Deck-
flügel. Der äußere Seitenrand der Deckflügel, gewöhnlich der
Seitenrand kurzweg genannt, hat ebenso wie der innere Seiteu-
rand oder die Naht eine dorsale und eine ventrale Kante und
trägt an der letzteren einen feinen Hautsaum, der sich bei ge-
schlossenen Deckflügeln fest auf die Bauchringe auflegt und das
Eindringen von Flüssigkeit in den Raum zwischen Abdomen und
Flügel verhindert. Rückt die ventrale Kante weiter nach unten
vor, so ist der häutige Randsaum, der dann auch immer gut
ausgebildet ist, deutlich von außen sichtbar. Rückt dagegen die
dorsale Kante weiter nach unten vor oder die ventrale Kante
auf der Innenseite der Deckflügel weiter nach oben, dann ist der
häutige Randsaum bei geschlossenen Deckfliigeln um so weniger
sichtbar, je höher die ventrale Kante auf der Innenseite der
Deckflügel nach oben gerückt istj er ist dann gewöhnlich sehr
kurz oder durch eine Reihe dicht neben einander stehender
Borsten ersetzt, ohne je vollständig zu verschwinden. Ein von
außen sichtbarer häutiger Randsaum der Deckflügel findet sich
bei den Anomaliden, Spodochlamiiden und Geniatiden, fehlt da-
gegen den echten Ruteliden und Adoretiden (mit Ausnahme von
Adorodocia). Bei den Anoplognathiden der neuen Welt fehlt er
immer den Phalangogonien und Platycoelien, ist dagegen regel-
mäßig vorhanden bei den Brachysterniden; unter den Anoplogna-
thiden der alten Welt fehlt er in den Gattungen Culloodes,
Siett. cntomol. Zeit. 1904.
65
Repsimus. Trioploynaflins und HoiiwIropKs. Stark ausgeprägt
ist er bei Vävanoncci, Anoploslcihus. Epichrysys, Amblytenis
und bei den uiebt metallischen Arten der Gattung S^c/iK-o^Maf/t?/.<?,
während bei den metallischen Arten dieser Gattung, bei Äm-
blochUus, Saulosiomiis und Mimadordus ein häutiger Randsaum
nur noch ganz wenig sichtbar ist, gewöhnlich auf die hintere
Ecke beim Uebergang nach dem Hinterrand beschränkt. In der
Gattung AnoplognaUius haben eine ganze Anzahl von Arten einen
von außen sichtbaren Hautsaum am Seitenrand der Deckflügel,
bei anderen ist er wenig oder gar nicht sichtbar.
Vielleicht hängt das Sichtbarwerden oder VerschM'inden des
häutigen Randsaumes zusammen mit der Lebensweise der Larve.
Die Larven der Auomahden und Geniatiden, soweit wir sie
kennen, leben in der Erde von Wurzeln lebender Pflanzen, die
der echten Ruteliden und Adoretiden in abgestorbenem Holz. Da
der Käfer nach dem Abstreifen der Puppenhaut noch längere
Zeit in seiner Puppenwiege resp. in deren Nähe verweilt, um
seine Entwicklung zu vollenden, so hat er in der Erde einen
besseren Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit zwischen
Abdomen und Flügel nöthig, als im Holz. Ich möchte glauben,
daß bei den Anoplognathidenlarven beide Arten der Ernährung
vorkommen und daß sich daher die Verschiedenheit in dem Sicht-
barwerden resp. Verschwinden des häutigen Randsaumes in dieser
Gruppe erklärt. Froggatt, dem wir ausführlichere Angaben über
die Larven von Anoplognathus verdanken, bemerkt, daß die
Larven gewisser Arten in Stachelbeerplantagen schädlich wurden,
indem sie die Wurzeln der Büsche, selbst die holzigen Stütz-
wurzeln bis nahe an die Erdoberfläche abfrassen, so daß man
selbst ffroße Büsche mit leichter Mühe aus der Erde heben konnte.
Nun hat gerade A. porös iis, dessen Larve in geringer Tiefe in
der Erde an Pflanzeuwurzeln lebt und sich außer an Stachel-
beerbüschen auch an anderen Gartenpflanzen und Rasenanlagen
als Schädling erwiesen hat, einen deutlich sichtbaren Hautsaum
und es wäre interessant zu untersuchen, ob andererseits die
Stott. cntomol. Zeit. IfKU. 5
Larven der Arten ohne sichtbaren Hautsaum, z. B. Calloodes
und Repsifnus ähnheh denen der echten Rutehden in Holz, event.
in den Wurzehi von Bäumen leben.
Ein gutes Merkmal für die Gruppirung der Gattungen der
Anoplognathiden bietet der mittlere Vorsprung der Unterlippe.
Bei den Arten mit kräftigen Kauorganen springt er weit vor
und ist — von der Seite gesehen — nach oben umgebogen. Je
schwächer die Kauwerkzeuge im Ganzen werden, um so kürzer
und schmäler wird auch dieser Fortsatz der Unterlippe. Er bildet
dann nur noch eine gerade nach vorn gerichtete, nicht mehr
nach oben umgebogene Spitze, dann verschwindet auch diese,
die Unterlippe erscheint am Vorderrand gerade abgestutzt und
hat schließlich statt des mittleren Vorsprunges eine mittlere Ein-
kerbung. Ich beginne in der folgenden Anordnung mit den
Gattungen, deren Arten die kräftigsten Kauwerkzeuge haben und
schließe mit denen, die die schwächsten Kauwerkzeuge und die
stärksten Tastwerkzeuge besitzen.
Ueb ersieht über die Gattungen der austral.
Anoplognathiden.
Hinterrand des Thorax mit einer Furche, die zuweilen vor
dem Schildchen unterbrochen ist.
A.
Unterlippe mit einem mittleren Vorsprung, der dorsalwärts
umgebogen ist.
I. Stirnnaht in der Mitte nicht unterbrochen; das letzte Glied
der Kiefertaster kürzer als der Unterkieferhelm (die
äußere Lade).
a. Mittelbrust mit einem Vorsprung, der — von der Seite
gesehen — die Mittelhüften überragt; beim ^ alle
Klauen einfach, beim $ gewöhnlich die innere Klaue
der Vorderfüße gespalten, die Klauen der Mittel- und
Hinterfüße einfach.
1. Hinterbeine beim r^ verdickt .... Kepsimus.
Stett. entoBQOl. Zeit. 1904.
67
2. Uiülerbciüc iu beiden Gesehleehleni gleieh gebildet.
' Vordersehienen nur mit Spitzenzahn, an den Seiten
ungezähnt Calloodes.
Vordersehienen mit 1 — 2 Zähnen an den Seiten
Anoplognathus.
b. Mittelbrust ohne Vorsprung, der die Mittelhüften über-
ragt; beim ,^ sind die V.- und M.-Klaueu einfach, von
den H. -Klauen ist die äußere gespalten, beim $ ist
meistens an allen Füßen die größere Klaue gespalten.
^ mit einer Haarbürste am Kinn . Anoplostethus.
,^ ohne Haarbürste am Kinn . . Epichrysus.
IL Stirnnaht im Ganzen undeutlich oder durch einen Längswulst
in der Mitte unterbrochen. Das letzte Glied der Kiefertaster
stets länger als der Unterkieferhelm . . Paraschizognathus.
B.
Unterlippe gerade abgestutzt, oder in der Mitte schwach
eingekerbt oder mit einem sehwachen mittleren Vorsprung, der
gerade nach vorn gerichtet, aber nicht dorsalwärts umgebogen ist.
L Beim ,^ sind alle Klauen einfach; beim $ ist die größere
Klaue der Vorderfüße fein eingeschnitten, an Mittel- und
Hinterfüßen alle Klauen einfach; zuweilen (b. Amhlochiliis)
sind auch beim $ alle Klauen einfach.
a. Die dreiseitige Oberlippe ragt mit ihrem mittleren Vor-
sprung bis an den Vorderrand der Unterlippe; die Kiefer,
wenn geschlossen, berühren einander mit ihren Spitzen
nicht, da sie durch den mittleren Vorsprung der Ober-
lippe von einander getrennt sind.
1. Die Augen in beiden Geschlechtern eleich »roß; beim
(^ die Seiten des Kopfschildes i)arallel oder nach vorn
convergirend, der Vorderrand des Kopfschildcs nicht
breiter als die Stirnnaht.
a. Oberhppe kurz, ihre Sj)itze breit zugerundet.
Beim q i^t das erste Glied der Vordertarseu
kcinm länger als das zweite.
Stptt. pntomol. Zeit. 1904. 5*
m
Die Oberkiefer am Außenrand weder nach
oben umgebogen noch gekerbt, der Unter-
kieferhelm undeutlich gezähnt; der Körper oben
unbehaart Schizognathus.
Die Oberkiefer am Außenrand nach oben
umgebogen und gekerbt, der Unterkieferhelm
mit 6 scharfen Zähnen; der Körper oben an-
liegend grau behaart . . . Trioplognathus.
ß. Die Oberlippe ist in eine scharfe, schwarz
pigmentirte Spitze ausgezogen, die schnabelartig
vorspringt. Beim o ^^t das erste Glied der
Vordertarsen so lang als das zweite und dritte
zusammen.
Die Stirnnaht ist Mcnig oder gar nicht nach
hinten gebogen, das Kopfschild flach ....
Pseudoschizognathus.
Die Slirnnaht ist stark nach hinten gebogen,
das Kopfschild tief ausgehöhlt . . Homotropus.
2. Die Augen beim q viel größer als beim $, kugel-
artig vorspringend, die Stirn zwischen den Augen
stark zusammengeschnürt, die Seiten des Kopfschildes
nach vorn stark divergirend, der Vorderrand des Clypeus
fast doppelt so breit als die Stirn . . Amblochilus.
b. Die dreiseitige Oberlippe ist nur in ihrer basalen Hälfte
sichtbar, die apicale in eine Spitze ausgezogene Hälfte
ist in die Mundhöhle zurückgebogen und wird bei ge-
schlossenen Kiefern von deren Spitzen, die sich dann
berühren, verdeckt.
1. Oberseite kahl oder fein behaart . . Saulostomus.
2. Oberseite mit Schuppen bedeckt . . Mimadoretus.
II. Beim ,^ ist die größereKlaue an denVorderfüßen gespalten, an den
Mittel- und Hinterfüßen einfach; $ unbekannt . Mesystoechus.
III. In beiden Geschlechtern ist an allen Füßen die größere
Klaue gespalten . . ' Amblyterus.
Statt, entoniol. Zeit. 1904.
69
Repsimus Mac Leay.
Körpevfonn elliptisch, oben abgc4lacht. Das Kopfschild ist
kurz trapezförmig mit gerundeten Ecken, der Rand wenig auf-
geworfen. Von den Mundtheilen sind die Lippen und Oberkiefer
wie bei Anoplognathus analis gebildet (Fig. 5), am Unterkiefer-
hehn ist bei aeiieus die basale Kauleiste nur am Außenrand mit
dem übrigen Theil des Helms verwachsen, ihre untere Kante ii^t
in der Mitte seicht ausgeschnitten (Fig. 6). Bei purpureipes
(Fig. 7) ist die basale Kauleiste in ihrer ganzen vorderen Hälfte
frei und durch tiefere Einkerbung in zwei Zähne gespalten. Das
Halsschild ist trapezförmig, die Seiten gebogen, Vorder- und
Hinterecken scharfwinklig, der Hinterrand in der Mitte nach
hinten \'orgezogen und vor dem Schildchen deutlich ausgebuchtet,
die basale Randfurchc vor dem Sehildchen unterbrochen 5 dieses
ist breiter als lang. Die Deckflügel sind glatt, ohne Furchen
und Punktreihen, nahe der Spitze ist die Nahtrippe convex und
neben ihr eine Furche tief eingedrückt, die Spitzen selbst sind
etwas vorgezogen und schwach einzeln zugerundet. Die After-
decke ist dreiseitig, wenig gewölbt. Der !Mesosternalfortsatz ist
spitz und reicht bis zwischen die ganz offnen Vorderhüften. Die
Vorderschienen tragen an der Außenseite einen Zahn neben dem
Spitzenzahn ; alle Klauen sind in beiden Geschlechtern einfach.
Beim q sind die Vorderecken des Kopfschildes weniger gerundet
als beim $, die Fühlerkeule ist länger, ebenso die Afterdecke,
der Seitenzahn der Vorderschienen schwächer, zuweilen ganz ver-
loschen, die Hinterbeine, bes. die Schienen und Tarsen verbreitert
und verdickt.
R^ aeneus Fabr. Metallisch grün, lebhaft glänzend, die
Schenkel, Schienen und Afterdecke roth mit violettem Schimmer,
die Tarsen dunkelgrün. Kopfschild und Stirn sind dicht und
fein runzelig punktirt, der Scheitel lichter. Halsschild in der
Mitte ganz zerstreut punktirt, an den Seiten fein runzelig. Das
Schildchen ist glatt, die Deckflügel hinter dem Schildchen spärlich,
nach den Rändern zu dicht und fein piiuktiit. Die Afterdecke
Stett. entomol. Zeit. 1904.
70
ist weitläufig qiieniadelrit^yig, anliegend weiß beliaart, die Haare
am Vorderrand einen dichteren Querstreifen bildend. Bauchringe
und Brust in der Mitte weitläufig, an den Seiten dicht büschel-
artig weiß behaart.
Die als manicatus beschriebene Form unterscheidet sich nur
durch die Färbung von aeneus und Uebergänge zwischen beiden
finden sich besonders bei den $. Auf der Oberseite sind der
Kopf, eine unbestimmte Zeichnung auf dem Thorax, die den
Insertionsleisten der Vorderbeinmusculatur entspricht, das Schildchen
und die Deckflügel diinlielbraun mit violettem Schimmer, unten
sind Brust und Abdomen sowie die Tarsen dunkelgrün, oben die
Seiten des Thorax und die Afterdecke, unten die Schenkel,
Schienen und Hinterhüften hell rothbraun mit violettem Schimmer.
Der Hinterrand des Thorax bleibt auch bei den dunkelsten Stücken
von manicatus stets metallisch grün, bei Uebergangsstücken wird
der Thorax metallisch grün und die heller rothbraunen Deck-
flügel haben metallisch grünen Schimmer.
,^ Länge 17—21, Breite 81/2— H; $ Länge 16—21, Breite
81/2— 11 mm. N.-S. -Wales, Sidney und Blaue Berge.
R. purpureipes Mac Leay. Gewöhnhch größer als aeneus,
auch variabler in der P'ärbung. Die Ecken des Kopfschildes sind
weniger gerundet, der Rand höher aufgeworfen, die Seiten des
Halsschildes und der Deckflügel dichter runzlig punktirt, matt
seidenartig glänzend, die Punktreihe neben der Naht häufig bis
zum Schildchen reichend, dieses meist dichter punktirt. Die
Afterdecke, die bei aeneus nur an den Seiten mit einer feinen
Randfurche versehen ist, während die breit zugerundete Spitze
davon frei bleibt, ist bei purpureipes ringsum mit einer^ Rand-
furche versehen und die Spitze springt über die Afteröffnung vor.
Die Hinterschienen des (^ bilden bei aeneus ein Dreieck, dessen
Spitze beim Knie liegt (Fig. 8), bei purpureipes sind sie länger
gestreckt, ihre Seiten nach der Spitze hin nur wenig divergirend,
auch die Tarsen weniger verbreitert (Fig. 9). Beim $ findet sich
auf der Ventralplatte des Aftersegments vor der Afteröffnung
Stelt. entomol. Zeit. 1904.
71
eine mit einer weichen Haut überspannte Stelle, die bei aeneiis
die Form eines Halbkreises, bei purpureipes die eines in die
Breite gezogenen Schlitzes hat.
Afterdecke und Unterseite sind sculptirt und behaart wie
bei aeneus.
Folgende Farbenvarietäten liegen mir vor.
1. Ueberall hell erzgrün, lebhaft glänzend, nur die After-
decke röthlich.
2. Erzgrün, Vorder- und Hinterrand des Thorax und
die Deckflügel kupfrig, Afterdecke, alle Schenkel und
die 4 vorderen Schienen röthlich durchscheinend.
3. Dunkler erzgrün, die Deckflügel mit violettem Schimmer,
alle Schenkel und Schienen röthlich mit violettem
Schimmer.
4. Oberseite schwarzbraun mit violettem Schimmer, das
Halsschild an den Seiten hell rothbraun durchscheinend,
vorn und hinten grün gesäumt, Bauch, Hüften und
Beine hell rothbraun mit violettem Schimmer, Brust
und Tarsen stahlblau.
5. Dunkel erzgrün, die Deckflügel schwarz mit schwachem
Erzschimmer.
,^ Länge 21— 24, Breite 12—1372; $ Länge I81/2— ^41/2,
Breite 9 — 13 mm. N.-S.- Wales, Sidney, Lambton; Queens-
land, Gayndah.
Calloodes White-Arrow.
Diese von White für seinen Grayanns ohne nähere Be-
schi'eibung aufgestellte Gattung wurde von Herrn G. J. Arrow
in den Ann. Mag. Nat. Hist. 1901 p. 396 zuerst wissenschaftlich
begründet und als ihre wesentlichen Merkmale angeführt: Körper-
form elliptisch, flach gewölbt. Kopfschild viereckig, breiter als
lang, die Ecken nur wenig gerundet, der Rand beim ,^ höher
aufgeworfen als beim $. Stirnnaht scharf ausgeprägt, Fühler
bei ^ und ? gleich lang. Hinterrand des Halsschildes ein wenig
Stett. entomol. Zeit. 1904.
72
vorgezogen, vor dem Seliildchcu halbkreisförmig ausgeschnitten,
die Ecken des Ausschnittes scharf. Deckflügel an der Sj)ilze
vorgezogen und einzel gerundet, die Seiten und der Hinterrand
fein gezähnt. Mesosternalfortsatz gerade nach vorn gerichtet,
kräftig, zugespitzt, die Spitze bis zwischen die weit auseinander
stehenden Vorderhüften reichend. Die Vorderschienen an der
Außenseite zahnlos, der Spitzenzahn beim q kurz, beim $ länger
ausgezogen (Fig. 10a, b). Beim q sind alle Klauen einfach,
ebenso beim ? von Ätkinsoni und Rayneri, beim $ von Grayanus
ist die innere Klaue der Vorderfüße gespalten. Von den Mund-
theilen sind die Lippen und Oberkiefer gebaut wie bei A. analis
(Fig. 5); am Unterkieferhelm ist die basale Kauleiste vorn ringsum
frei (Fig. IIa) und nicht gekeubt. Das Submeutum ist fast so
lang als das Mentum und dieses an der Grenze beider grubig
vertieft.
C. Grayanus White. Oberseite hell grasgrün, zuweilen
etwas dunkler mit kobaltblauem Schimmer, das Kopfschiid und
ein breiter Seitenrand auf Halsschild und Deckflügeln gelb; Unter-
seite und Beine hell rothbraun, die Mitte der Brust und des
Bauches mit Erzschimmer, Tarsen schwarzbraun 5 Afterdecke und
Unterseite spärlich anliegend weiß behaart. Kopfschild und Stirn
sind dicht und fein runzlig, der Scheitel weitläufiger punktirt.
Das Halsschild ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten dicht
und runzlig punktirt, das Schildchen fast punktfrei. Die Deck-
flügel sind dicht punktirt, die Punkte hier und da in Reihen
geordnet, die Punktreihe neben der Naht ganz regelmäßig und
nahe dem Hinterrand furchenartig vertieft, die Nahtrippe nicht
punktirt. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, beim ^ länger
und spitzer als beim $.
Länge S und ? 28—30, Breite I51/2— 17 mm. Queens-
land, Cooktown.
Durch die etwas verdickten Hinterbeine und das kaum
höher gerandete Kopfschild beim ^ nährt sich Grayanus dem
Repsimus piirpnreipes und verbindet so die beiden Gattungen.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
73
C. Atkinsoiii Watcrh. Obert^eite sutt grasgrün, lebhaft glän-
zend, die Seiten des Ilalsschildes und der Deckflügel mit röthlieh-
gelbem Saum, der bei frischen Stücken lebhaft violett schillert;
Afterdecke, Unterseite und Beine erzgrün (wie bei Macraspis
lucida), die Afterdecke, die Brust und Bauchringe an den Seiten
anliegend weiß behaart. Kopfschild und Stirn sind fein und
dicht, vielfach runzlig, der Scheitel ganz weitläutig punktirt. Das
Halsschild ist nur an den Seiten fein punktirt, die Mitte nahezu
))unktfrei. Das Schildchen ist punktfrei, die Deckflügel dagegen
fein und dicht punktirt; die Punktreihe neben der Naht, aus
größeren Punkten bestehend, ist regelmäßig, die Nahtrippe ist
fein punktirt.
S Länge 19—20, Breite 10; $ Länge 22— 221/2, Breite
ID/2 ^^' Queensland, Card well.
C. Eayneri Mac Lenj. Oberseite hell grasgrün, das Kopf-
schild gewöhnlich gelb durchscheinend, Afterdecke, Untei*seite
und Beine hell rothbi-aun, die IMitte der Brust und des Bauches
wie auch die Innenseite der Schenkel erzgrün oder kupferroth;
die Tarsen dunkler braun, zuweilen kupfrig; Afterdecke und
LTnterseite mit Ausnahme der Mitte anliegend weiß behaart. Die
ganze Oberseite ist weitläufig fein punktirt, lebhaft glänzend, auf
den Deckflügeln die Punkte vielfach in Reihen angeordnet, die
Nahtrippe hinter dem Schildchen punktirt, weiterhin punktfrei.
^ Länge 191/2—22, Breite 9— IO1/2; $ Länge 181/2—23,
Breite 81/2 — 11 mm. Queensland, Cleveland, Port-Denisou,
Port-Mackaj, Rockhampton.
Von allen 3 Arten habe ich eine größere Anzahl von
Stücken (von Ätidnsoni etwa 50) untersucht und gefunden, daß
sie in der Färbung sehr konstant sind. In der Größe zeigt
Rayner i, den ich von mehreren Fundorten erhielt, relativ erheb-
lichere Schwankungen als Grayanus, den ich nur von Cooktown,
und Afkinsoni. den ich nur von Cardwell erhielt.
Stott. GDtomol. Zeit. 1904.
74
Anoplognathus Mue Leay.
Die Mitglieder dieser Gattung sind kräftig gebaute, gedrun-
gene Thiere von elliptischer, mehr oder weniger abgeflachter
Körperform. Die Farbe ist oben gewöhnlich ein helles oder
dunkleres Braun mit Metallsehimmer, unten gewöhnlich erzgrün
mit helleren Beinen und dunkelgrünen Tarsen. Einige Arten sind
rein metallisch gefärbt, goldglänzend wie gewisse Plusiotis, andere
satt grasgrün wie Euchloren oder zart apfelgrün mit gelber Um-
randung wie Platjcoelien. Das .Kopfschild ist nach dem Geschlecht
verschieden gebildet; beim ,^ entweder nur der A^orderrand oder
der Rand rinesum höher aufgeworfen oder die vordere Partie
verlängert, lappenartig abgesetzt und mehr oder weniger zurück-
gebogen; beim $ ist es halbkreisförmig oder parabolisch mit
schwach aufgeworfenem Rand. Die Mundtheile sind kräftig-
gebaut, die Oberlippe mit einem relativ kurzen, mittleren Vor-
sprung, dessen Ecken schwach zugerundet sind (Fig. 5 a); nur
bei A. 7'hinastus und reticiilatus (Fig. 12 a) ist dieser mittlere
Vorsprung stark verkürzt und durch einen glatten flachen Ein-
druck beiderseits mehr hervorgehoben. Die Oberkiefer zeigen
meist die für alle Anoplognathiden mit kräftigen Kauwerkzeugen
charakteristische Form (Fig. 5b); bei rhinastus und reticulatus
sind sie im Ganzen etwas schwächer mit vorspringender, stark
behaarter Spitze (Fig. 12b); bei brininipennis und faripennis
ist die vordere Partie verbreitert und der Vorderrand nach oben
umgebogen, so daß er auch bei geschlossenen Kiefern über die
OberHppe hinausragt, während sonst die Kiefer, wenn geschlossen,
unter der OberHppe verschwinden. Wahrscheinlich leben diese
Arten in mulmigem Holz. An den Unterkiefern ist die äußere
Lade oder der Helm bei den einzelnen Arten verschieden gebildet,
ohne daß jedoch eine bestimmte Form für eine bestimmte Unter-
gruppe der Gattung charakteristisch wäre. Gewöhnlich sind alle
3 Kauleisten zu einem massiven Gebilde mit einander verwachsen
und feine Furchen oder Nähte zeigen die Stellen an, wo sich die
Kauleisten auf einander lagerten; die untere Kauleiste ist scharf-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
75
randig und liäiifig au der Spitze etwas eingekerbt (Fig. 5c).
Manchmal geht diese Einkerbung etwas tiefer, die untere Kau-
leiste bleibt dann auch in ihrer vorderen Hälfte frei und ist durch
die tiefere Einkerbung in zwei Zähne gespalten. Seltener findet
eine zweifache Einkerbung der unteren Kauleiste statt (Fig. 11c);
zuweilen ist die in ihrer vorderen Hälfte freie untere Kauleiste
in 3 Zähne getheilt und dann rückt gewöhnlich der am Außen-
rand stehende Zahn hinter den mittleren (Fig. 14). Manchmal
brechen an dem scharfen Rand der unteren Kauleiste kleine
Stücke aus, wodurch Einkerbungen vorgetäuscht werden: am
besten eignen sich zur Untersuchung der Mundtheile frische, gut
erhaltene Stücke, die ihre Kauwerkzeuge noch wenig gebraucht
haben. Unterlippe und Kinn sind fest mit einander verwachsen
ohne sichtbare Naht, die erstere gewöhnlieh dunkler gefärbt als
die letztere und stets mit einem kräftigen mittleren Vorsi)rung,
bald breiter, bald schmäler, der stets dorsalwärts umgebogen
ist und die darüber liegende Zunge (ligula oder hypopliarynx)
in ihrer vorderen Partie in zwei Theile spaltet. Die Fühler sind
lOgliedi'ig, die Keule beim ,^ gewöhnlich etwas länger als beim $.
Die Stirnnaht ist scharf ausgeprägt, geradlinig, zuweilen in der
Mitte etwas nach hinten gebogen. Der Vorderrücken ist trapez-
förmig mit gerundeten Seiten, die Vorderecken bald mehr, bald
weniger spitz vorgezogen, die Hinterecken rechtwinklig oder
schwach gerundet, die Basis etwas nach hinten gezogen und vor
dem Schildchen winklig ausgeschnitten, die basale Rand furche
in der Ausdehnung dieses Ausschnittes vor dem Schildchen unter-
brochen. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deckflügel
sind länglich, bald mehr, bald weniger gCMülbt, der Seitenrand
(die Epipleuren) häufig verdickt, seine obere Kante kielartig
verbreitert und gekerbt oder mit nach hinten gerichteten Zähnchen
besetzt; zuweilen ist auch der Hinterrand bei der Naht in eine
feine Spitze ausgezogen; sie tragen gewöhnlich Punktreihen (den
die 6 prim. Rippen begrenzenden 10 prim. Punktreihen ent-
sprechend), die nur selten in Furchen stehen und gewöhnlich
Stott. eiitomol. Zeit. 1904.
76
durch feine Queri-unzelii in ihrem Verlauf unterbrochen und nn-
deutlieh gemacht werden^ zuweilen verschwindet die Sculptur
der Deckflügel bis auf geringe Ueberreste beim Seiten- und Hinter-
rand. Die Afterdecke ist beim ,_^ gewöhnlich etwas stärker
gewölbt als beim $, neben dem Seitenrand häufig etwas vertieft,
die Spitze vorgezogen, die Oberfläche bald mehr bald weniger
weitläufig quernadelrissig und behaart, die Spitze häufig mit einem
Büschel längerer und anders gefärbter Haare besetzt. Die Bauch-
ringe zeigen die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte
und sind in der Mitte gewöhnlich glatt, an den Seiten dichter
sculptirt und behaart. Auf dem vorletzten Bauchring befindet
sich auf der Grenze zwischen der ventralen und dorsalen Platte
eine schmale Vertiefung, in welche sich ein Zipfel der weichen
Bindehaut, die zwischen der Ventralplatte des letzten und vor-
letzten Bauchringes ausgespannt ist, erstreckt. Auf dieser weichen
Bindehaut sitzt am vorderen Ende der Furche das letzte Ab-
dominalstigma auf. In der brunnipenn}s-Gn\\)^e ist diese Furche
etwas verbreitert, die weiche Bindehaut trägt am vorderen Ende
der Furche eine halbkugelige Erhöhung, auf der sich das kleine
kreisrunde Stigma befindet und diese halbkugelige hellbraune
Erhöhung ist offenbar beweghch, denn bei den verschiedenen
Individuen ist das Stigma bald direkt nach unten, bald nach
hinten, bald nach außen gerichtet. Die Brust ist in der Mitte
geAvöhnlich glatt, an den Seiten dicht sculptirt und behaart; der
Fortsatz der Mittelbrust ist gewöhnlich scharf zugespitzt und
ragt bis zwischen die Vorderhüften; bei einer Reihe von Arten
ist er kürzer, die Mittelhüften nur wenig überragend und dann
entweder schmal und spitz, beim q kürzer als beim $ (^suturalis-
Gruppe) — oder breit und vorn gerundet, in beiden Geschlechtern
gleich lang (6n/wn?pe>?w«s-Gruppe). Die Verkürzung des Meso-
sternalfortsatzes geht in dieser Gruppe am weitesten und bei
parvulus Waterh. {Mastersi Mac Leay) überragt er, von der
Seite gesehen, die Mittelhüften nicht mehi-, als z. B. bei Anoplostethus
oder Epichry SV s ; ich habe jedoch diese Art, da sie ^\fi Anoplognathns
Stett. entomol. Zeit. 1904.
77
beschrieben M'urde und im Verhalten der Klauen mit den Arten
dieser Gattung übereinstimmt, hierbei belassen. Die Vorderhüften
sind gewöhnlieh od'en; in der bnmnipennis-Gnii)\)(i senkt sich
jedoch ein kräftiger Zapfen, der am Ende plattenartig verbreitert
ist^ hinter den Vorderhüften herab und schließt sie nach hinten
ab. Die Beine sind kräftig gebaut, die Vordersehienen am Außen-
rand mit 1 oder 2 Zähnen neben dem Spitzenzahn bewehrt, die
Tarsen beim ^ gewöhnlich kräftiger als beim $, beim ^ das
erste Glied der Vordertarsen nicht oder nur ganz wenig länger
als das zweite, beim ^ dagegen so lang als das zweite und dritte
zusammen genommen. Beim <^ sind alle Klauen einfach, beim
$ ist gewöhnlich die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.
In ihrer geographischen Verbreitung scheinen die Arten
dieser Gattung auf die östliche Hälfte von Australien beschränkt
zu sein und — soM-eit mir genaue Fundortangaben in der Litteratur
und in den Sannnlungen bekannt geworden sind — westlich
über Cape York im Norden und Adelaide im Süden nicht hin-
auszureichen. Auf Tasmania finden sich mehrere Arten, die
auch in Victoria vorkommen; in Britisch Neu-Guinea llndet sich
eine Art, die einer in Nord-Queensland häufigen Art sehr nahe steht.
Von Neu-Secland ist mir dagegen keine Art bekannt geworden.
Nach Froggatt fressen die Käfer. Cockchafer oder Maikäfer
genannt, die Blätter von Gummi-(Eucalyptus?3Bäumen, erscheinen
auch zuweilen in Gärten und richten hier an Pfeffer- und Apricosen-
bäumen Schaden an. Die Larven, unseren Engerlingen ähnlich,
leben an Graswurzeln oder niedrigen Büschen und richten zu-
weilen in Stachelbeerplantagen große Verwüstungen an. Nach
A. M. Lea haben folgende Arten populäre Namen: A. riridiaenens
heißt King-beetle, analis Prince-beetle, Olivieri Governor-beetle,
jwrosus Commoner oder Washerwoman, i'ugosus Queen-beetle.
Die Paranonca prasina Casteln. stimmt in allen wichtigen
Merkmalen, in der Körperform, im Bau der Mundtheile, in den
secundären sexuellen Merkmalen vollständig mit den Arten der
Gattung Anoplogtiafhus überein, so daß ieli es für richtiger halte,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
78
sie mit diesen zu vei-einigen. Nur die Färbung ist ihr eigeu-
thümlieh; allein wollte man sie darauf hin von Anoplognathns
generisch trennen, dann müßte man aueh für die goldglänzenden
aureus und parüvlus, wie auch für die bronze-grünen resp.
-kupfrigen pvncUdatns und insularis eigne Gattungen schaffen.
Da der Speciesname prasinus Gast, der ältere ist, so ändere ich
den später (als CaUoodes) beschriebenen prasinus Mac Lea}^
in smaragdinns um. In der Anordnung der Arten folge ich dem
von Burmeister aufgestellten und von Mac Leay erweiterten Schema.
A. Afterdecke in beiden Geschlechtern zum größten Theil nackt,
nur am Grund oder an den Seiten zuweilen mit feinen
Härchen oder am Afterrand lang gewimpert.
I. Die Deckflügel am Nahtende einzeln zugerundet, so daß
die Naht verkürzt erscheint und beide Nahtecken zu-
sammen einen tief einspringenden Winkel bilden. \,.'i'l>
a. Afterdeeke fein nadelrissig, matt »seidenartig glänzend.
1. A. viridiaeneus Donov. Heflbraun, lebhaft metallisch-
grün mit goldigen Reflexen, Kopft-child und Mitte der Brust
kupfrig, die Beine und P'ühler rothbraun, die Tarsen schwarz.
Kopfschild und Stirn sind dicht, der Scheitel fein und weitläufig
punktirt. Das Halsschild ist an den Seiten fein und ziemlich
dicht, auf der Mitte ganz weitläufig punktirt, ebenso das Schildchen.
Die Deckflügel sind nur beim Schildchen und bei der Naht kräftig
punktirt, Aveiterhin äußerst fein punktirt und stellenweise quer-
runzlig; die Nahtrippe ist glatt, glänzend und die sie begrenzende
priu). Punktreihe fast bis zum Hinterrand regelmäßig; Schulter-
und Spitzeubuckel springen etwas vor. Die Afterdecke ist beim
o senkrecht gesteht, die Spitze breit zugerundet, beim $ mehr
zugespitzt und die Spitze etwas aufgebogen, roth gewimpert, beim
$ stärker als beim ,^. Bauch ganz spärlich, die Brust dichter
mit weißen Haaren bekleidet. Die Vorderschienen beim q und $
3zähnig, bei letzterem die innere Klaue der Vorderfüßc gespalten.
Die Mundtheile wie bei A. analis (Fig. 5), das Kopf^child beim
^ nach vorn zuerst ein wenig verschmälert, dann kurz vor dem
Vorderrand plötzlich wieder breiter, der Vorderrand bogig ge-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
79
rundet und stark aufgeworfen; beim ^ ist es halbkreisförmig mit
niedrigem Rand.
,^ Länge 30—38, größte Breite der Deekllügel I61/2 bis
201/2 mm; $ Länge 26—35; Breite 10—20 mm. N.-S. -Wales,
Siduey, Lambton.
Der Käfer, King-bcetle genannt, ist bei Sidney häufig und
■wurde von Herrn Dämel im Sommer auf terpcntine-flowers ge-
funden.
b. Afterdecke glatt polirt, nur an den Seiten mit einzelnen
groben Punkten oder weitläufigen Nadelrissen.
2. A. rhinastus Blaneh. Hellbraun, die Deckflügel und
Brust mehr röthlieh braun, lebhaft erzgrün mit violetten Reflexen,
die Fühler braun, die Tarsen dunkelgrün oder blau, der Bauch
schwarzgrün. Das Kopfschild ist beim ,^ in seiner vorderen
Hälfte plötzHch auf die Hälfte verschmälert, vorn gerade abge-
stutzt, der vordere Lappen scharf rechtwinklig zurückgebogen
(Fig. 13), die ganze Oberfläche weitläufiger kräftig punktirt, die
Stirnnaht in der Mitte etwas nach hinten gebogen und hier
punktförmig eingedrückt; die Stirn ist überall weitläufig, der
Scheitel nur bei den Augen fein punktirt. Eigenthümlich sind
die Mundtheile gebildet. Die Oberlippe zeigt nur einen ganz
kurzen mittleren Vorspruug und ist auf beiden Seiten neben der
Mitte mit einer flachen, blanken Grube versehen; quer über die
Mitte verläuft eine Reihe grober Punkte, aus denen lange roth-
braune Borsten entspringen, die den apicalen Theil der Ober-
lippe verdecken. Die Oberkiefer sind an der Spitze kaum nach
unten umgebogen, die Spitze ist scharf vorspringend und dicht
behaart. Am Unterkieferhelm sind alle 3 Kauleistcn mit einander
fest verwachsen und die schneidende Kante der unteren zweifach
gekerbt. Der mittlere Vorsprung der Unterlippe ist schmal, in
flachem Bogen nach oben verlaufend. Das Halsschild ist relativ
kurz, die Vorderecken deutlich vorspringend, die Hinterecken
nahezu rechtwinklig, die Seiten mäßig dicht und fein, die Mille
ganz verloschen punktirt und mit Andeutung einer Lüngsfurche.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
m
Das Schildclien zeigt einige wenige Pünktchen. An den Deck-
flügeln fällt vor Allem die kielartige Verbreiterung des Seiten-
randes bei den Schultern auf:^ weiterhin sind die Seiten nahezu
parallel und über den Hinterhüften nicht mehr verbreitert: sie
sind dicht punktirt. die Punkte nach den Seiten hin gröber
werdend und beim Hinterrand in viele Runzeln aufgelöst; nur
bei der Naht sind sie in eine regelmäßige Punktreihe angeordnet.
Die Afterdecke ist an den Seiten dicht nadelrissig, spärlich be-
haart, in der Mitte weitläufiger punktirt, glänzend polirt, die
Spitze mit einem schwachen Büschel rother Haare. Bauchringe
und Brust sind in der Mitte glatt und nahezu kahl, an den
Seiten dicht punktirt und graugelb behaart. Die Brust ist der
Quere nach flach eingedrückt, der Mesosternalfortsatz an der
Basis breit, nach vorn scharf zugespitzt, in weitem Bogen zuerst
etwas nach unten gesenkt und mit der Spitze bis zwischen die
Vorderhüften reichend. Die Vorderschienen sind Szähnig.
Das einzige mir vorliegende q ist 22 mm lang, bei den
Schultern 14 mm breit und stammt aus Brisbane in Queensland;
die Blanchard'sche Type im Pariser Museum, die ich gesehen
habe, mißt etwa 24 mm. Ein $ habe ich noch nicht gesehen,
ich glaube aber, daß A. longipennis Mac Leay, dessen Beschreibung
ich hier anfüge, das $ von 7'hinastiis Bl. ist.
A. longipennis M. L. Luteus, nitidus, capite thorace
scutelloque aeneo-nitentibus punctulatis, elytris longis pygidium
tegentibus rugose punctatis lateribus parallelis apice singulatim
rotundatis callo subhumerali brunneo, pedibus aeneo-rufis tarsis
viridibus, corpore subtus viridi-nigro nitidissimo albido-piloso,
mesosterno acute producto, pygidio viridi-aureo marginibus hirtis.
Long. 11 lin.
1 have only a $ specimen of this insect. The parallel sided
and singly rounded elytra are its most marked characteristics.
3. A. reticulatus Boisduval. Der vorhergehenden Art zu-
nächst verwandt, hellbraun, lebhaft metallisch grün mit violetten
Reflexen, besonders auf den Deckflügeln, Bauch und Brust dunkel
Stett. entomol. Zeit. 1904.
81
ei'zgrün, die Beine hellgelb mit Evzschimmer, die Tarsen schwarz-
grün, die Afteröflnung mit einem längeren rothen Haarbüschel.
Das Kopfschild ist beim q plötzlich stark verengt (Fig. 12d),
der vordere Lappen jedoch länger und breiter, die Seiten weniger
nach oben umgebogen als bei rhinastvs; auch beim $ ist der
Rand des Kopfschildes bogig geschwungen, der Rand jedoch nur
wenig umgebogen. Beim ,^ ist das Kopfschild schwach vertieft,
dicht und fein runzlig, beim $ eben, gröber runzlig punktirt; die
Stirn ist kräftig und dicht punktirt, der Scheitel nahezu glatt.
Die Mundtheile sind wie bei rhinastus gebildet (Fig. 12), die
OberHppe mit einem schwachen Längswulst auf der Mitte, Der
Thorax ist relativ etwas länger als bei rhinastiis. die Vorder-
ecken spitzer ausgezogen, die Seiten fein punktirt, die Mitte wie
auch das Schildchen glatt, mit einer feinen Längsfurche, beide
glänzend polirt. Die Deckflügel sind hinter den kaum vorsprin-
genden Schnltern schwach eingedrückt, über den Hinterhüften
am breitesten, der Seitenrand am Eindruck neben den Schultern
beim $ verdickt; sie zeigen regelmäßige Reihen feiner flacher
Punkte, die den prim. Punktreihen entsprechen und dazwischen
in den Interstitien feinere unregelmäßige Pünktchen, die Punkte
an den Seiten nicht gröber als auf der Scheibe. Die Afterdecke
ist an den Seiten dicht und fein nadelrissig, die Mitte weitläufig
punktirt, glänzend polirt, die Spitze mit kräftigerem rothem
Haarbusch. Der Bauch ist an den Seiten ganz spärlich, die Brust
dichter weißgrau behaart, der Mesosternalfortsatz lang und spitz,
gerade nach vorn gerichtet. Die Vorderschienen sind in beiden
Geschlechtern 3zähnig, die innere Klaue der Vorderfüße beim $
fein gespalten.
^ Länge 231/2— 29, Breite ISVa — I6V2; ? Länge 22-27,
Breite I31/2— 16 mm. N. - S. - W a 1 es, Sidney und Richmond River.
Von Sidney erhielt ich nur ein einzelnes ?, das auch auf
den Deckllügeln lebhaften grüngoldenen Erzschimmer zeigt^ vom
Richmond River sah ich etwa 50 Stück, die alle auf den Deck-
ilügehi schwaclien Erzschimmer, aber intensiven blauvioletten
Stetf. entomol. Zeit. 1904. 6
82
Schimmer zeigten. In Größe und Färbung wie auch im Habitus
gleicht reticvlatns ungemein dem Ä. analis. allein eine genauere
Betrachtung des Kopfschildes und der Deckflügel am Nahtende,
wie auch der Oberlippe genügen, um beide Arten leicht zu unter-
scheiden; auch beim $ ist das Kopfschild ähnlich wie beim r^
am Außenrand geschwungen, der Rand jedoch nur ganz schwach
umgebogen, während bei analis-^ das Kopfschild rein halbkreis-
förmig ist.
[[^ ^. Die Deckflügel sind am Ende gemeinsam zugerundet, die
Naht nur am äußersten Ende zuweilen etwas verkürzt, so
daß dadurch ein schwacher Einschnitt in den Endiand
entsteht.
a. Afterdecke glatt polirt, bei beiden Geschlechtern mit
der Spitze etwas aufgebogen und am Seitenrand vertieft. r>|'f
a. Afterrand mit einem starken Haarbusch.
4. A. viridicollis Mac Lcay. Oben hellgelb, auf Stirn und
Scheitel, Halsscbild, Sehildchen und Aflerdecke mit lebhaftem
grünem Erzschimmer, das Kopfschild einfach röthlichgelb ohne
Metallschimmer, die Deckflügel schön hellgelb, nur ganz schwach
grünlich glänzend, der Bauch dunkel erzgrün, Brust und Beine
hell rothbraun mit violettem Schimmer, die Tarsen schwarzgrün
oder dunkelviolett, die Fühler hell rothbraun. Das Kopfschiid ist
beim ,^ ähnlich wie bei analis, aber weniger lang, die Seiten
mehr parallel, so daß es vorn breiter erscheint, und scharf recht-
winklig zurückgebogen; beim $ ist es halbkreisioi'mig, dicht
runzlig punktirt, rothbraun, matt mit einem grünen Punkt bei
der Mitte der Stirnnaht. Das Halsschild ist relativ kurz, vor
dem Schildchen kaum vorgezogen und hier nur ganz flach aus-
gerandet, an den Seiten weitläufig iein punktirt, sonst glänzend
poHrt. Die Deckflügel sind kräftig punktirt, die Punkte, welche
die prim. Punktreihen bilden, in regelmäßige Reihen angeordnet,
die auf der Scheibe in seichten Furchen stehen, die Interslitien
unregelmäßig punktirt, die Nahtrii)pe ])unktfrei, die übrigen pi-im.
Rippen ebenso wie die Interstitien unregelmäßig ])unktirt, der
Stott. eutomol. Zeit. löO-l.
83
Seiteni-and neben der Schulter beim $ etwas verdickt. Die After-
decke, grün und violett schimmernd, ist an den Seiten dicht nadel-
rissig, in der Mitte weitläufig punktirt und glänzend polirt. Bauch-
ringe und Brust sind an den Seiten dicht anliegend weiß be-
haart, der Mesosternalfortsatz spitz, gerade nach vorn gerichtet,
die Vorderschienen Szähnig, die Zähne seln\ arz, beim $ die innere
Klaue der Vorderfüße gespalten.
Mac Leay giebt als Fundort an Queensland, Darling-
Downs; 2 $, die ich untersucht habe, stammen aus Victoria und
messen 23 — 28 mm lang, 13 — 151/2 mm breit.
5. A. analis Dalman. Hell braungelb oder brauuroth, bald
schwächer bald stärker erzgrün mit violettem Schimmer, die
Unterseite dunkel erzgrün, die Beine hellgelb, erzgrün oder violett
schimmernd, die Tarsen schAvarzgrim. Das Kopfschild beim ,^
verlängert, die Seiten schwach nach innen geschwungen, der
Vorderrand nach vorn geschwungen, hoch aufgeworfen, während
die Seiten nur sehr wenig nach oben umgebogen sind.
Beim $ ist das Kopfschild halbkreisförmig, ringsum fein
gerandet, der Rand echwarz, die Fläche dicht runzlig, die erz-"
grüne Färbung zuweilen beim Vorderrand fehlend^ beim ,^ ist
die Sculptur nur an den Seiten, die zuweilen kupfrig glänzen,
dicht runzlig, in der etwas vertieften Mitte dagegen weitläufiger.
Der Bau der Mundtheile ergiebt sich aus der Abbild. Fig. 5.
Das Halsschild ist ziemlich lang, die Vorderecken stark aus-
gezogen, die Hinterecken nahezu rechtwinklig, nicht gerundet,
die ganze Oberfläche ist glänzend polirt, äußerst fein und weit-
läufig punktirt, die Punkte nur bei der Seidenrandfurche etwas
dichter stehend. Die Deckflügel sind parallelseitig, neben der
Schulter etwas eingedrückt, die prim. Punktreihen fein eingeritzt,
besonders auf der Scheibe, die Nahtrippe punktfrei, die übrigen
prim. Rippen ebenso wie die Interstitien weitläufig fein punktirt;
zuweilen lassen sich bei blassen Stücken die 6 Tracheenstämme
in den prim. Rippen deutUch erkennen. Die Afterdecke ist an
der Basis und den Seiten weitläufiger nadelrissig, auf der Mitte
Stett. Mitomn). y.Mt. 1004. 6**
84
zerstreut puiiktirt, überall glänzend erzgriin, rings um die After-
öffnung mit einem dichten Büschel rothbrauner langer Haare.
Die Bauehringe haben die gewcihnliche Queri-eihe haartragender
Punkte und sind außerdem an den Seiten dicht weiß behaart,
ebenso die Brust, die in der Mitte kahl ist. Der Mesosternal-
fortsatz ist scharf zugespitzt, lang, gerade nach vorn gerichtet.
Die Vorderschienen sind 3zähnig, die innere Klaue der Vorder-
füße beim $ gespalten.
,^ Länge 25—32, Breite U^/2~i'^^/2--> ? Länge 23—27,
Breite 13 — 161/2 mm. N,-S. -Wales, Sidnev und Lambton:
Victoria, Melbourne, Mansfeld und Alexandra. Von letzterem
Orte erhielt ich auffallend kleine und blaßgelbe Stücke, die nur
ganz geringen Erzschimmer auf dem Vorderkörper zeigen. Ge-
wöhnlich sind die Stücke hell braungelb mit intensivem gold-
grünem Erzglanz auf Kopf, Halsschild und Schildchen, so daß
die gelbe Grundfärbung nicht durchscheint. Die rothln-aune Fär-
bung mit intensiv violettem Schimmer ist häulig eine Folge
innerer Fäulniß.
6. A. montanus Mac Leay. Den rothbraunen Stücken von
A. analis mit violettem Schimmer sehr ähnlich, aber durch die
Scul])tur der Afterdecke davon leicht zu unterscheiden. Gewöhn-
lich rothbraun mit lebhaftem violettem Schimmer ohne Erzglanz
auf der Oberseite, selten braungelb mit grünem Erzschimmer, die
Unterseite schwarzgrün, dicht anliegend weiß behaart, die Beine
hell rothbraun, violett schimmernd, die Tarsen schwarzgrün. Der
Käfer ist im Ganzen meist schlanker und höher gewölbt als
analis^ das Kopfschild beim ,^ verlängert, die Seiten fast parallel,
der Vorderrand hoch aufgeworfen, fein l)raun gesäumt, die Fläche
nicht vertieft, ebenso wie die Stirn fein lunzlig punktirt. Beim
$ ist das Kopfschild halbkreisförmig, dicht runzlig, matt, der
fein braungesäumte Rand höher aufgeworfen als bei analis. Die
Oberlippe ist dicht rothbraun beborstet, der Oberkiefer mit einem
spitzen Zahn an der Schneide vor dem Mahlzahn (wie bei reti-
culalus Fig. 12b), die untere Kauleiste des Unterkieferhelms
Stett. entomol. Zeit. 1904.
85
zweifach gekt'rbi. Das Halsst'hild ist in der Mitte spärlich, an
den Seiten dichter fein punktirt, glänzend polirt, die Seiten nahezu
halbkveisfürmig gerundet, der Rand etwas verbreitert und nach
oben umgebogen. Das Sehildchen ist an den Seiten fein punktirt.
Die Decktlügel sind über den Hinterhüften etwas verbreitert, der
Rand an den Seiten etwas verdickt, mit leichtem Eindruck neben
den Schultein, die prim. Punktreihen regelmäßig, in seichten
Furchen stehend, die Nahtrippe punktfrei, die übrigen prim.
Rippen und die Interstitien unregelmäßig punktii-t, die ganze
Oberfläche äußerst fein runzlig, Aveniger glatt als bei analis,
die Naht häulig braun. Das Pygidium ist überall fein runzlig,
an den Seiten matt, auf der Mitte etwas glänzend, die Basis und
die Seiten mit vereinzelten sehr kurzen weißen oder gelben
Härchen; bei einzelnen Individuen, bes. $, ist diese feine Be-
haarung ziemlich dicht; der rothe Haarbusch an der Sj)itze
schwächer als bei analis. Der Mesosternalfortsatz ist sehr spitz,
gerade nach vorn gerichtet, etwas kürzer als bei analis, die
Vorderschienen 3zähnig, die innere Klaue der VorderfUße beim
$ gespalten.
.^ Länge 24—2:1/2, Breite 13'/2— 141/2^ $ Länge 24— 26,
Breite I41/2— 15 mm. N.-S. -Wales, Bathurst und Monaro:
Victoria, Mansfeld; S.- Australien, Adelaide.
7. A. Olivieri Dalman. Breit elhptisch, das $ mit kiel-
artiger Verbreiterung des Seitenrandes der Deckflügel, llach ge-
wölbt, hell lehmgelb mit lebhaftem grünem Erzschimmer auf
Kopf, Halsschild und Schildchen, die Deckflügel nur schwach
grün schillernd, Unterseite und Afterdecke dunkler erzgrün, die
Beine rothbraim mit violettem Schimmer, die Tarsen dunkelgrün.
Das Kopfschild ist beim ,j verlängert, die Seiten nach vorn wenig
convergirend, der Vorderrand hoch aufgeworfen, die Fläche nicht
vertieft, fein und dicht punktirt, lebhaft metallisch glänzend:
beim $ ist es })arabolisch, der Rand ringsum, besonders vorn
mäßig umgebogen, dicht und fein runzlig punktirt, erzgrün; die
Stirn ist dicht runzlig, der Scheitel ^^•eitläul^g fein punklirt. Die
Stntt. entoniol. Zeit. 1904.
86
Mundtheile sind gebildet wie bei analis, der Oberkiefer hat an
der Spitze ein nach innen gerichtetes scharfes Zähnchen. Das
Halsschild ist vor dem Schildchen kräftig vorgezogen und aus-
geschnitten, glänzend i)olirt, nur an den Seiten fein punktirt.
Die Deekflügel sind flach gewölbt, der Seitenrand beim ,^ fein
verdickt, glatt bis zu den Hinterhüften, von da bis zum Hinter-
rand kräftig gekerbt; beim $ ist er über den Hinterhüften winklig
verbreitert und weiterhin ebenfalls stark gekerbt; die prim. Punkt-
reihen sind regelmäßig und einzelne Punkte davon grubig vertieft
und zu länglichen grubigen Furchen zusammenfließend, die im
Grunde dunkel gefärbt sind; die Nahtrippe ist punktfrei, die
übrigen prim. Rippen und die Interstitien unregelmäßig punktirt,
die Punkte nahe der Basis fein, weiterhin stärker werdend und
beim Rande grob runzlig. Die Afterdecke in beiden Geschlechtern
zugespitzt, an den Seiten fein i)unktirt und weiß behaart, der
Afterrand mit rolhem Haarbuech. Bauchringe und Brust ziemlich
dicht weiß behaart, der Mesosternalfortsatz gerade nach vorn
gerichtet, lang, vorn gerundet und nach oben gebogen. Die
Vorderschienen sind Szähnig, der basale Zahn beim ,^ sehr
schwach, beim $ die innere Klau(! der Vorderfüße fein gespalten.
^ Länge 251/2—27, Breite 15—16; $ Länge 28 — 30,
Breite 17 — 18. Queensland, Brisbane und Toowoomba in den
Darling-Downs ; N. - S. - W a 1 e s , Sidney und Lambton ; Victoria,
Mansfeld.
8. A. Duponti Boisduval. Diese Art kenne ich nicht aus
eigener Anschauung, weswegen ich ihre Beschreibung hier
folgen lasse:
Nitidus, viridis; elytris obscure viridibus, punctis minutis
foveolisque imprcssis, cicatricosis, seriatis; subtus viridis, pilis
albis; pedibus fulvo-viridi-violaceis, tarsis nigris,
D'un vert brillant; elvtres d'un vert ferne, ayant sur le
miUeu des petites points enfonces, et pres du bord exterieur des
petites fossettes ou cicatrices alignees; dessous vert, garni de poils
blancs; pattes fauves changeant en vert violet, avec les tarses noirs,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
87
U est Uli i»cii plus iK'lil qiic rimitrcssus {Olicieri Daliii.),
;ui(|ucl il rosscmble uii pcu poiir les characteves des olytres, nuüs
il n'a pas le hord des ('lytrcs dilatc et ces derniers snut d"un
vei-t plus tenie que dans aueune autre espeee. Outre cela, les
ano-les posterieurs du corselet sont moins avrondis que dans
Timpressus.
II se ti-ouve a la Kouvelle Hollande et l\iit partie tle la
collection de M. Duixnit, a qui nous Tavons dedie.
ß. Aften-and lein und spärlich gewinipert.
9. A. rugosus Kirbv. Länglieli ellii)tisch, gelbbraun, Kopf,
Halssehild, Seliildchen und Afterdeeke schwach erzgrün mit
violettem Schimmer — oder rothbraun, die genannten Theile
intensiv erzgrün, die Unterseite stets dunkel erzgrün mit weiß
behaarten Seiten, die Beine gelb oder rothbraun mit Erzschimmer,
die Tarsen schwarzgrün, die Fühler braun. Das Kopfschild ist
trapezförmig, ringsum fein schwarz gesäumt, beim .^ hell metallisch
grün, polirt, fein punktirt, der Vorderrand hoch aufgeworfen,
beim $ dicht runzlig i)iiiiktirt. matt gelbgrün, die Ecken etwas
gerundet, der Vorderrand schwach umgebogen. Die Mundtheile
sind gebaut wie bei .4. analh. die Stirnnaht ganz gerade, die
Stirn dicht punktirt, der Scheitel weitläutiger, beide beim ,^
feiner, stärker glänzend als beim !?. Das Halsschild ist von
hinten nach vorn gleichmäßig verengt, die Seiten schwach ge-
bogen, die ganze Oberfläche glänzend polirt, die Mitte ganz
spärlich, die Seiten etwas dichter punktirt. Das Schildchen ist
ganz fein und weitläulig punktirt. Die Deckflügel sind dicht
und unregelmäßig kräftig punktirt, die Zwischenräume zwischen
den Punkten vielfach runzlig gewölbt, die Nahtiipi)e glatt und
punktfrei, die I. prim. Punktreihe neben ihr regelmäßig. Die
Afterdecke ist in beiden Gesclilechtern etwas abgellacht und
nahezu senkrecht gestellt, glänzend metallisch grün, auf der Scheibe
ganz fein und weitläulig, an den Seiten dichter und kräftiger
punktirt, an der Spitze (nicht blos um die AfteröfVnungO und
Stett. entomol. Zeit. 1904.
88
Uli den Seiten mit langen feinen rothbraunen Haaren. Der Meso-
sternalfortsatz ist scharf zugespitzt, gerade nach vorn gerichtet.
Die A^orderschienen sind in beiden Geschlechtern scharf Szähnig,
die innere Klaue der Yorderfüße beim $ fein gespalten.
,S Länge 18—22, Breite 11—13; $ Länge 20— 25, Breite
12 — 141/2 mm. Queensland, Cooktown; N.-S. -Wales, Sidney,
Lambton; Victoria, Mansfeld.
Es scheint, daß die helleren und dunkleren Stücke mit
Uebergängen zwischen beiden überall neben einander vorkommen;
bei einem sehr kleinen ,^ aus Lambton ist der Vorderkörper
lebhaft goldroth, die Deckflügel satt braunroth, die Nahtrippe
hellbraun, die Füße hellgelb mit goldigen Reflexen.
10. A. pectoralis Burmeister. Diese Art kenne ich nicht
aus eigner Anschauung — die Type ist wahrscheinlich verloren
gegangen — und gebe daher nachfolgend ihre Beschreibung:
Pallide testaceus, nitidus, capite pronotique marginibus
subaeneis; pectore nigro-aeneo, cinereo-hirto; abdomine castaneo,
aeneo -micante; pedibus fulvis, tarsis aeneis. Long. 12 '"
(27 mm). $. In Neu-Holland, Herrn Germar's Sammlung.
Diese Art gleieiit im Habitus völlig dem A. rvgosits, ist
aber viel größer. Oben hat sie eine hell leder- oder lehmgelbe
Farbe und einen sehr leibhaften Glanz, der jedoch nur am Kopfe,
an den Rändern des Vorderrückens und am Grunde des Schildchens
erzgrün ist. Das Kopfschild und die Stirn sind dicht i)unktirt,
der Scheitel und der Vorderrücken haben sperrige, wenn auch
scharfe Punkte, die nach den Seiten des letzteren hin dichter
werden. Die Flügeldecken sind ziemlich stark gewölbt, gleich
breit, oben an der Schulter stark gerandet, vorgequollen, dahinter
etwas ausgebuchtet, ganz wie bei Ä. rvgosus\ ihre Oberfläche
hat deutliche tiefe Punkte, die sich ganz wie bei A. rugosus
vertheilen, nur im Verhältniß etwas schwächer sind. Die After-
decke und das letzte Bauchsegment sind gelb, erzgrün glänzend,
sehr glatt, am Rande mit zerstreuten rothbraunen Borsten be-
setzt. Der übrige Bauch, die Hüften und Seitenstücke haben
Stett, entomol. Zeit. 1904.
89
ciii»' kusUuiieiihruiiiK,' Fiirlu', dir iiiil' dfi- gladcu Baiiclilläolic ciiicii
slarkeu ^letullgliuiz hesilzl. Die Brust ist sclnvar/grüii, aiil" der
Mitte luickt, übrigens mit weißgmiien, ziemlich langen Ilaaren
bekleidet. Die Beine haben eine gelbbraune Farbe und einen
lebhaften Metallglanz, der an den Schienen ins Kupfrige zieht;
die Füße sind dunkel erzgrün, das Klauenglied und die Krallen
aber mehr braun.
Nach Mac Leav lindet sich der Käler, der A\ie eine Varietät
von rugosNS aussieht, in N.-S.- Wales bei .Monai-o und Braidwood.
11. A. dispar Mac Leay. Ich habe einge Stücke von
N.-S. -Wales, Kichmond River unter diesem Namen erhalten; da
sie aber nicht in allen Punkten mit der Beschreibung überein-
stimmen, so lasse ich diese hier folgen:
Viridi-acneus, nitidus, capite anticc densc punctulab», thorace
h'viler punctulato, elvtris llavis rugcse punctatis apice singulatiiu
subrotundatis, pedibus fulvis subviridi-aeneis tarsis viridi-nigris,
corpore subtus viridi-nigro albido-piloso, mesosterno triaugulariter
elongato subacuto, ])3'gidio viridi-aureo nitidissimo apice sub-
barbato. Long. 10 lin.
This insect is not uidike a pale variely <»f .4. ruyosiis,.
it differs in having the elytra less deeply punctured, with (he
apex of each somewhat rounded. The thorax also is more
Irans verse and the mesosternal process is less acute and more
triangularlj' pointed. One of this species in the coUection of the
late Mr. W. S. Mac Leav is labelled ^4. porosua Schönherr,
which it certainly is not unless indeed the porosus of Schönherr
is ver}- different from thut of Boisduval and other authors and
froni the inustus of Kirby.
I de not know, from what pari of N.-S. -Wales 1 procured
m}' speeimens.
12. A. luridus Arrow. Diese Art kenne ich nicht und
gebe daher hier ihre Besehreibung.
Breviter ovatus, brunneus; capite, prothorace, seutello pygidio,
femoribus tibiisque igneo metallicis, corpore subtus metallico-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
90
nigro, larsis nigi'O-viridibus: cly[)c'0 brcvi, cum IVontc puulü
punctato, maris parte media nonnihil producta, rellexa; pro-
thorace nitido, vix punctato, lateribus paulo arcuatis, angulis
anticis acutis, posticis feie rectis, marginis anticae (?) medio sat
l^rofunde ante scutellum exciso, angulis rotundatis; elyti-is sub-
dense non contluenter punctatis, punctis majoribus seriato-ordinatis
interpositis, apicibus paulo productis, subtiliter rotundatis: pygidio
jere laevi, punctis magnis setisque nonnullis; corj)ore subtus fere
nudo, processu mesosternali longo, acuto, libiis anticis 3-dentatis.
Long. 22 mm. Hab. N.-S.-Wales.
This insect is intermediate between A. rugosiis Kirby and
Ä. chloropyrus Drapiez, its colouring being almost that of tlie
former and its form and sculpture more those of the latter, but
showing an approximation to A. i'ugosiis. The clypeus is as in
chloropyrus, but the sternal process is stronger, there is no deiinite
striation of the elytra, of wliich the sutural angles are slightly
produced and not squarely truncate, and the seulpturing of the
pygidium is only incipient.
13. A. smaragdinus Ohaus (prasiniis Mae Leay). Hell
grasgrün wie Euchlora smaragdina von Luzon, glänzend polirt,
das Kopfschild gelblich durchscheinend, die Beine gelb mit grün-
lichen Reflexen, die Tarsen etwas dunkler, die Fühler braungelb ;
zuweilen mehr olivengrün, röthlich opalescirend. Das Kopfschild
ist trapezförmig mit schwach gerundeten Ecken, beim ,^ ein
niedriger Lappen in der halben Breite der Stirnnaht vorn scharf
abgesetzt und rechtwinkhg zurückgebogen, die Oberlläche eben,
weitläufig fein punktirt, lebhaft glänzend; beim $ ist der Rand
ringsum ganz schwach aufgebogen, die Oberfläche dichter und
kräftiger punktirt, wenig glänzend. Die Stirnnaht ist geradlinig,
die Stirn weitläufig fein punktirt, der Scheitel glatt. Die Mund-
theile sind wie bei A. analis gebildet bis auf den LTnterkiefer-
helm, dessen untere Kauleiste nur in ihrer basalen Hälfte mit
den beiden anderen verschmolzen ist, während die apicale, freie
Hälfte in 3 runde Zähne gespalten ist, deren äußerer hinter dem
Stett. entomol. Zeit. 1904.
Ol
mittleren steht (Fig. 14. Froiilalaiisichi de.s r. Untei-kiererhcluis).
Das Halsschild ist kurz, die Seiten \venig gebogen, die Vorder-
ecken etwas vorspringend, die Hinterecken nahezu rechtwinklig,
die basale Randfurche vor dem Schildchen kaum unterbrochen,
die ganze Oberfläche mit zerstreuten feinen Pünktchen bedeckt.
Die Deckflügel sind überall sehr fein punklirl und mit ganz
seichten Furchen auf der Scheibe, die den prim. Punktreihen
entsprechen; der Seitenrand ist in beiden Geschlechtern neben
der Schulter etwas verdickt, weiterhin kräftig gekerbt, der Spitzen-
buckel vorspringend. Die Afterdecke ist dreiseitig, gewölbt,
beim $ spitzer und mehr vorgezogen als beim ,^^ mit querein-
gedrückten Punkten in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter
bedeckt, an den Seiten mit einzelnen langen weißen Haaren, die
Spitze und der Afterrand spärlich roth gewimpert. Die Bauch-
ringe und Brust sind spärlich weiß behaart, der Mesosternal-
fortsatz lang und kräftig, zugespitzt, zuerst etwas nach unten
gesenkt, die Spitze nach oben umgebogen. Die Vorderschienen
sind beim ^ 2zähnig, beim $ 3zähnig, bei letzterem die innere
Klaue der Vorderfüße fein gespalten.
,^ Länge 1972— 21, Breite 10— IOV2: $ Länge 21— 22'/2,
Breite 11 — 11 V/2 mm. Queensland, Geraldton, Cairns und
Cleveland Bay.
14. A. concinnus Blackburn. Auch diese Art kenne ich
nicht aus eigner Anschauung, weswegen ich ihre Beschreibung
hier wiedergebe:
Mas? Sat brevis: minus convexus; nitidissimus; supra glaber,
corpore subtus pygidioque sparsissime albido-pilosis: su])ra brunneo-
castaneus i)lus minusve viridi-micans, corpore subtus obscure
viridi vel cyaneo plus minusve violaceo-micanti, metasterno medio
(exemplorum 2 visorum) splendide aureo, antennis palpis pedibusque
castaneis: supra sparsim subtiliter punctulatus, elytris puncturis
paulo majoribus lineatim leviter impressis, pygidio ad latera paulo
magis perspieue punctulato:, clypeo anticc sat fortiter elevato-
reflexo, rotundato: antennarum clava (piani artieuli praecedcntes
Stett. entomol. Zeit. 1904.
92
5 coiiiiiiicli sulilüiigion: pi-olhorace lordter (ransvcrso, antice
modice angiistato leviter emavginato, postice fortiter bisinuato
(lobo mediano haud emarginato), latoribus fere rectis, angulis
anticis vix acutis posticis sat abrupte ret-tis; elytris ad apiceni
conjunt'tiin late rotundatis^ mesosterni processu elongato, aculo;
tibiis auticis externe 3-dentatis, dentibus apicalibus 2 approximatin
inter se, dente 3*> (hoc paiilo ante tibiam mediam sito) sub-
obsoleto; ungiiibus ad apicem acutis haud fissis. Long. 6'/2,
lat. 31/3 Ihi. N.-Queensland (Mr. French).
This species is the smallcst Anoplognathus 3'et described,
being a little smaller than A. abnormis Mac Leay, but otherwiee
does not appcar to diller froui its typical congener's, either
structurally or in facies. In Sir W. Mac Leav-'s groui)ing of
tlie Anoplognathi (Tr. Ent. Soc. K.-S.-Wales IL p. 353—4)
it should bc placed, I think, in the group containing rugosus
Kirbj, pcctoralis Burm. and dispar M. L., from all of which it
difTers widelv inter alia bv the subobsolete puncturation of
its elytra.
15. A. aureus Waterhouse. Oben und unten lebhaft gold-
glänzend, wie Pkisiotis resplendens, die Beine, Fühler und Mund-
theilc hell braungelb, die Seiten der Brust und des Bauches
spärlich weiß behaart. Das Kopfschild ist beim ,^ trapezförmig,
der Vorderrand etwas verbreitert und aufgeworfen, die Fläche
eben, glänzend polirt, weitläufig fein punktirt: beim $ ist es
trapezförmig mit stark abgerundeten Ecken, der Rand ringsum
fein umgebogen, weniger glänzend, dichter und kräftiger punktirt;
die Stirnnaht ist ganz geradhnig, die Stirn nur an den Seilen
bei den Augen mit einigen kräftigen Punkten, die Mitte wie der
Scheitel punktfrei; die Mundtheilc sind wie bei Calloodes Grayaniis
gebildet, die untere Kauleiste am Unterkieferhelm in ihrer vorderen
Hälfte frei, nicht gespalten (Fig. IIa). Der Thorax ist flach
gewölbt, der Hinterrand vor dem Schildchen lappenartig nach
hinten vorgezogen, dieser Lappen nicht gekerbt, die ganze Ober-
fläche wie auch das Schildchen und die Deckflügel ohne Punk-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
93
tirung. Die Al'tcrdocke if:^t beim J senkrecht gestellt, abgestutzt,
beim $ nach hinten ausgezogen, zugespitzt, an den Seiten spärlich
punktirt und weißgrau behaart, die Spitze fein rothbraun ge-
M'imjx'rt. Der jMes(»sternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet,
scharf zugespitzt, bis zu den Vorderhüften reichend. Die Vorder-
schienen haben beim q 2, beim $ 3 scharfe Zähne, beim $ ist
die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.
,^ Länge 131/2, Bi-t-'ite 7: $ Länge Ißi/a, Gleite 9 umi.
Q u e e n s 1 a n d , Geraldton.
Von ,j habe ic;Ji etwa 12, von $ 3 untersucht, die alle
genau dieselbe Länge und Breite hatten.
16. A. aeneus Waterhouse. Von der Körperform des
A. rhinastus,. oval, llaeli gewölbt, oben erzgrün wie Mimela
princeps, unten kupferroth mit weißlicher oder gelblicher Be-
haarung. Das Kopfschild ist gebildet wie bei A. porosus. beim
i^ parabolisch, vorn abgestutzt, ein niedriger, schmaler Lappen
rechtwinklig zurückgebogen, die Fläche eben, ziemlich kräftig
und dicht punktirt; beim $ ist es kurz trapezförmig mit stark
gerundeten Ecken, dichter punktirt und weniger glänzend. Die
Mundtheile sind wie bei analis gebildet, die untere Kauleiste am
Unterkieferhelm in ihi'er vorderen Hälfte frei und in zwei Zähne
gespalten. Die Stirn ist ziendich dicht, der Scheitel spärlich
punktirt. Der Thorax ist nach vorn gleichmäßig verschmälert,
auf der Scheibe spärlich, an den Seiten dichter und gröber
punktirt. Seliildchen nur ^^'ellig■ punktirt. Decktliigel beim q
nahezu parallelseitig, beim V etwas verbreitert über den Hiuter-
hüften, der Seitein-and etwas verdickt, besonders neben den
Schultern, und kupfrig: die ganze OberHäche ist dicht punktirt,
die Punkte hinter dem Schildchen fein und verloschen, nach den
Rändern hin dichter und gröber werdend, die Nahtrippe glatt.
Die Afterdecke ist mit groben Punkten bedeckt, die in der Mitte
weitläufig stehen, au den Seiten und an der Basis Jedoch überall
zu groben Nadelrissen und Furchen zusamnuMiilicßen, aus denen
weißliche oder gelbliche Ilaare entspringen: die Spitze und der
stell, eutonioi. Zeit. I'.IUI.
94
Afterrand sind S])äilich roth gewimpert. Die Unterseite ist au
den Seiten grob jounktiit und dicht behaart- der Mesosternal-
fortsatz ist kräftig, lang, zugespitzt. Die Vorderschiencu sind
Szähnig, die innere Klaue an den Vorderi'üßen beim $ gespalten.
Die Type im British Museum, ein $, stammt aus Queens-
land, Rcckingham und mißt I51/2 lin. in der Länge, 9 in der
Breite; ein ,^, aus Cardwell stammend, fand ich in der Samm-
lung des Herrn Obeithür; es mißt 30 mm in dei- Länge, IG'/^ mm
in der Breite. Durch die in der Mitte glatte, an den Seiten
dicht und grob uadelrissigc Afterdecke biklet die Art den Ueber-
gang zur folgenden Gruppe, in welcher diese gleichmäßig nadel-
rissig ist.
b. Afterdecke gleichmäßig dicht und fein nadelrissig, in
beiden Geschlechtern senkrecht gestellt, an der Spitze
nicht aufgebogen, ohne Seiteneindruck, unbehaart, nur
um den Afterrand fein gewimpert. ;
17. A. chloropyrus Drapiez. Oben hell braungelb, Kopf,
Vorderrücken und Schildchen mit lebhaftem grluiem Erzschimmer,
Afterdecke und Unterseite erzgrün, die Beine gelb mit grünem
Erzglanz, die Tarsen erzgrün, die Fühler dunkelbraun, die Brust-
und Bauchseiten weißgrau behaart. Kopfschild beim ,^ parabolisch,
vorn abgestutzt, ein niedriger schmaler Lappen rechtwinklig
zurückgebogen, die Oberfläche eben, metallisch grün, glänzend,
ziemlich dicht punktirt; beim $ ist es kurz parabolisch, fast
halbkreisförmig, der ringsum fein aufgeworfene Rand braun, die
Oberfläche dichter und gröber runzlig })unktirt, wenig glänzend;
die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn ziemlich dicht, der Scheitel
hchter punktirt; die Mundtheile sind wie bei A. analis gebildet,
die untere Kauleiste am Unterkieferhelm zweifach gekerbt. Der
Thorax ist mäßig lang, vor dem Schildchen ausgebuchtet, die
Hinterecken scharfwinkHg, etwas ausgezogen, die ganze Ober-
fläche fein punktirt, mit Andeutung einer mittleren Längsfurche.
Die Deckflügel sind hell braungelb ohne allen Erzglanz, die Naht
etwas verkürzt, die prim. Punktreihen regelmäßig, die Nahtrippe
Stott. futomol. Zeit. 1904.
95
glatt, die übrigen priui. Rippen und die Interstilien unregelmäßig
punktirt, d\ti Sculptur hinter dem Seliildchen mehr verloschen;
beim ,^ lauten die Punkte der prim. Punktreihen an den Seiten
vielfach zu länglichen, im Grunde braun gefärbten Grübchen zu-
sammen, beim $ sind die prim. Punktreihen mehr im Ganzen
furchenartig vertieft; beim ,S sind die Deokllügel mehr parallel-
seitig, der Seitenrand wenig verdickt, nahe dem Hinterrand etwas
gekerbt, beim $ sind sie über den Hinterhüften stark verbreitert
und der Rand hier kielartig verdickt, weiterhin scharf gekerbt.
Die Afterdecke ist überall diolit und fein nadeh-issig, matt seiden-
artig glänzend, wie bei riridiaeiieiis, die Spitze und der After-
rand fein roth gewimpert. Der Mesosternalfortsatz ist gerade
nach vorn gerichtet, scharf zugespitzt. Die Yorderschienen sind
in beiden Geschlechtern Szähnig, beim $ die innere Klaue der
Vorderfüße auch einfach oder mit einem ganz feinen Zähnchen
vor der Spitze.
^ Länge 211/2-23, Breite llVa-l^'/z; ? I^änge 22'/2
bis 25, Breite 13— 141/2 mm. In Queensland und Victoria
häufig.
B. Afterdecke in beiden Geschlechtern gleichmäßig fein behaart,
nur bei porosns neben der behaarten Mittellinie beiderseits
ein kleiner kahler Heck. ■\>-'^'^'
I. Der Mesosternalfortsalz ist, wie bei allen vorhergehenden
Arten, in eine lange Spitze ausgezogen, die bis zu den
Vorderhüften reicht. ^j ' ' '
18. A. porosus Dalman. Eine der häufigsten und variabelsten
Arten der Gattung. Die Körperform ist elliptisch, ziemlich ge-
wölbt, die Färbung oben 1) hell scherbengelb, alle Ränder ganz
fein kupfrig, 2) hell scherbengelb, die Ränder von Kopf, Hals-
schild und Schildchen fein erzgrün, deren Oberlläelie kupfer-
schillernd, die Afterdecke kupferroth, grün gerandet, die l'nter-
seite kupfrig mit grünen Rändern, die Beine gelb mit Kupfer-
glanz. 3) hell braungelb, Kopf, Halssehild, Seliilddien und Afler-
StfU. (Mifi)inol. Zeit. l'J04.
96
decke lebhaft erzgrün, die Deckflügel mit grünem Erzglanz, die
Unterseite dunkler erzgrün, die Beine gelblich durchseheinend.
4) wie 3, der Vorderkörper dunkler grün, die Deckflügel mit
Kupferglanz. Die Tarsen sind stets dunkel erzgrün, die Fühler
hellbraun. Das Kopfschild ist beim q parabolisch, die Seiten
wenig, der schmale vordere Lappen etwas höher aufgeworfen,
weitläufig fein punktirt, glänzend polirt; beim $ ist es trapezoidal
mit wenig gerundeten Ecken, der braun gesäumte Rand ringsum
fein umgebogen, dicht und fein runzlig, weniger glänzend ; die
Stirnnaht ist geradhnig, die Stirn beim $ dicht, beim ,^ weit-
läufig punktirt, der Scheitel fast glatt; die Mundtheile sind wie
bei A. analis eebildet. Das Halsschild ist am Hinterrand vor
dem Schildchen breit ausgebuchtet, an den Seiten fein punktirt,
das Schildchen wie die Mitte des Thorax punktfrei. Die Deck-
ilügel sind elliptisch, der Seitenrand beim V neben der Schulter
etwas verdickt und über den Hinlerhüften winklig etwas nach
unten gebogen, der Hinterrand bei der Naht etwas ausgezogen,
die Naht selber etwas verkürzt ; sie zeigen die gewöhnlichen
prim. Punktreihen, von denen die erste bei der Naht ganz regel-
mäßig ist und aus kleinen Punkten besteht, während in der IL,
IIL und IV. einzelne Punkte stark grubig vertieft oder durch
Zusammenfließen mehrerer Punkte in kurze Gruben umgewandelt
und im Grunde schwarzbraun gefärbt sind; die Interstitien sind
unregelmäßig fein punktirt, die Scnlplur hinter dem Schildchen
verloschener als weiterhin: der Rand ist bei der hinleren äußeren
Ecke gekerbt. Zuweilen tragen die Deckflügel nur wenige dunkle
Punkte, zuweilen sind fast alle Punkte der genannten 3 Rippen
in Grübchen oder kurze Furchen umgewandelt. Die Afterdecke
ist nadelrissig und weiß behaart bis auf zwei kahle glänzende
Flecke neben der Mittellinie; um die Afteröffnung und auf der
Spitze stehen vereinzelte rothe Wimpern. Die Bauchringe tragen
in der Mitte die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte,
an den Seiten sind sie wie die Brust dicht nadelrissig und weiß
behaart. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet,
Stett. outomol. Zeit. 1Ö04.
97
zuges])ilz(, die Spiizc et\Aas umgebogen. Die Vorderschienen sind
Szälinig, beirii ^ die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.
^ Länge 18—24, Breite 11 — 13: $ Länge 21— 26, Breite
121/2 — 141/2 mm. Queensland, Rockhampton; N.-S.-Wales,
Kiehmond River, Sidney, Lambton; Victoria, Melbourne, Mansfeld.
Herr Oberthür besitzt aus der Lansberghe'schen Sammlung
oline genauere Fundortangabe ein $, das oberseits ganz schwarz
ist mit geringen Resten von grün auf dem Kopf und an den
Rändern des Thorax und der Deckflügel, unten ist die Färbuno-
dieselbe wie bei Nr. 3.
19. A. Boisduvali Boisduval. Länglich elliptisch, hoch
gewölbt, hell braungelb auf Kopf, Vorden-ücken und Schildchen
prachtvoll grün und violett schimmernd, die Deckflügel gewöhn-
lich mit schwachem grünem oder violettem Schiller, selten leuch-
tend kupferroth mit erzgrünen Reflexen, die Afterdeeke, Unter-
seite und Schenkel hefl erzgrün, die Schienen heller, die Tarsen
dunkler violett, die Fühler gelbbraun, die Afterdecke ziemlich
spärlich, Bauchseiten und Brust etwas dichter anliegend weiß
behaart. Das Kopfschild ist beim (^ trapezoidal, der Vorder-
rand braun gesäumt und hoch aufgeworfen, die Oberfläche eben,
dicht und ziemlich kräftig punktirt, glänzend erzgrün, ringsum
gelb durchscheinend; beim $ ist es küi-zer trapezförmig, die Ecken
vorn abgerundet, der Rand ringsum braun gesäumt, vorn höher
umgebogen als an den Seiten, dichter runzlich punktirt, wenig-
glänzend; die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn dicht und kräftig
(beim $ stärker als beim q) punktirt, der Scheitel lichter; die
Mundtheile sind wie bei analis gebildet, die Schneide der Ober-
kiefer (zwischen Spitze und Mahlzahn) zahnartig vorgezogen.
Das Halsschild ist kurz, die 4 Ecken scharfwinklig vorgezogen,
der Hinterraud vor dem Schildehen halbkreisförmig ausgeschnitten,
die Oberfläche auf der Scheibe ganz zerstreut, an den Seiten
etwas dichter fein punklirl. Das Schildchen ist nur bei der
Basis fein punktirt. Die Deckllügel sind parallelseitig, der Seiten-
rand in beiden Geschlechtern neben der Schulter etwas verdickt,
Stott. entomol. Zeit. 1904. 7
98
weiterhin fein gekerbt, die Ecke bei der Naht etwas ausgezogen,
die Naht selber etwas verkürzt; sie sind regelmäßig und tief
gefurcht, den inim. Punktreihen entsprechend und die Punkte
der prim. Punktreihen bald zu kurzen Grübchen, bald zu längeren
Strichen vereinigt und im Grunde braun gefärbt; die letzte oder
11. prim. Punktreihe, welche die Seitenrippe begrenzt, bleibt
stets von solchen dunklen Punkten frei, die erste (bei der Naht)
zeigt solche nur nahe dem Hinterrand, die 10. nur dicht bei der
Basis; die Interstitien und prim. Rippen auf der Scheibe zeigen
Reihen feinerer Punkte, die ganze Sculptur ist hinter dem Schildchen
verloschener als weiterhin. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig,
zwischen den Nadelrissen fein höckerig, wenig glänzend, überall
weiß anliegend behaart, um die Afteröffnung roth gewimpert.
Der Mesosternalfortsatz ist nach vorn gerichtet, spitz und lang;
die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern Szähnig, beim
$ die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.
^^ Länge 22—24, Breite 12— 131/2; ? Länge 25—27,
Breite I31/2 — 14^/2 »mi- Queensland, Rockhampton, Cairns,
Geraldton, Cooktown; N.-S. -Wales, Sidnej?
20. A. prasinus Castelnau. Eiförmig, hochgewölbt, oben
und unten apfelgrün wie eine Plafj/coelia, alle Ränder gelb ge-
säumt, der Rand des Kopfschildes, die Stirnnaht und die Zähne
der Vorderschienen braunschwarz, die Füße, Fühler und Mund-
theile braungelb. Das Kopfschild ist beim q spitz parabolisch,
der Vorderrand aufgebogen, die Fläche bei der Stirnnaht zu-
weilen schwach eingedrückt, weitläufig punktirt, glänzend, beim
$ nahezu halbkreisförmig, nicht eingedrückt, dichter runzlig
punktirt, M^enig glänzend; die Stirnnaht ist in der Mitte schwach
nach hinten geschwungen, die Stirn fein und mäßig dicht, der
Scheitel ganz weitläufig punktirt; die Mundtheile sind wie bei
A. analis gebildet, der Unterkieferhelm sehr kräftig, alle Kau-
leisten fest mit einander verwachsen. Das Halsschild ist kurz,
die Seiten gleichmäßig gerundet, die Ecken scharf, der Hinter-
rand vor dem Schildcheu beim ,_^ ganz ilach ausgebuchtet, ])eini
Stett. entomol. Zeit. 1904.
99
$ nahezu gerade abgestutzt, die Oberfläche weitläufig und ver-
loschen punktirt. Die Deckfliigel sind regelmäßig gefurcht (den
prim. Punktreiben entsprechend) und in den Furchen kräftig
punktirt, die prim. Rippen punktfrei, von den Interstitien enthält
das erste, zweite und dritte je eine Reihe kräftiger Punkte; die
Deckflügel sind gemeinsam zugerundet, bei der Naht nicht ver-
kürzt, der Seitenrand in beiden Geschlechtern schwach verdickt,
nahe dem Hinterrand g«kerbt. Die Afterdecke ist fein quer-
runzlig, wenig glänzend, spärlich anliegend grauweiß behaart.
Die Bauchseite' und Brust ist anliegend grauweiß behaart, der
Mesosternalfortsatz gerade nach vorn gerichtet, lang, zugespitzt,
die Spitze gelb. Die Vorderschienen sind 3zähnig, der basale
Zahn beim ,^ oft sehr klein, beim $ die innere Klaue der Vorder-
füße gespalten, die Fühlerkeule beim ,^ nur wenig länger als
beim $.
^ Länge I8-I91/2, Bi'eite IO1/2— ^Va^ ? Länge 22, Breite
121/2- 14 mm. N.-S.-Wales, Richmond River.
21. A. concolor Burmeister. Länglieh elliptisch, ziemlich
hoch gewölbt, blaß rothgelb, bei dunkleren Stücken sind oben
alle Ränder, unten Bauch und Brust sowie die vordere Hälfte
der Hinterschenkel schwarzgrün, bei helleren Stücken ist oben
nur der Hinterrand des Halsschildes, unten nur die Brust schwarz-
grün; Fühler und Tarsen sind stets braungelb. Das Kopfsehild
ist beim $ nahezu halbkreisförmig, der fein braun gesäumte
Rand etwas umgebogen, die Fläche ziemlich dicht und kräftig
jnmktirt; die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn mäßig dicht, der
Scheitel weitläufig punktirt; die Mundtheile sind w^ie bei A. aureus
gebildet, die 3 Zähne der basalen Kauleiste weit auseinander
stehend. Das Halsschild ist kurz, vor dem Schildchen nicht aus-
gerandet, die Oberfläche weitläufig fein punktirt. Die Deckflügel
zeigen regelmäßige Punktreihen (prim. Punktreihen) und zwischen
diesen spärliche unregelmäßige Punkte, die Nahtrippe ist punktfrei,
die ganze Sculptur durch feine Querrunzeln etwas undeutlich; die
Naht ist ganz schwach verkürzt, der Seitenrand nicht verdickt
Stctt. entoniol. Zeit. 1904. 7*
100
bei der Hinteveckc fein gekerbt. Die Afterdecke ist mit zu-
sammenfließenden eingeritzten Zackenlinien dicht bedeckt, gleich-
mäßig anliegend graiigelb behaart, ßauch und Brustseiten sind
dicht sculptirt und anliegend graugelb behaart 5 der Mesosternal-
fortsatz ist lang und spitz; die Y orderschienen sind Szähnig, die
innere Klaue der Vorderfüße einfach.
V Länge 16—20, Breite 91/2 — 12 mm. Queensland,
Clarence River.
22. A. pallidicollis Blanchard. Durch eine Bemerkung
Mac Leay's verleitet, habe ich in der Stettin. E. Z. 1898 p. 32
diese Art für identisch mit A. porosus erklärt: inzwischen habe
ich aber den echten A. pallidicollis in Anzahl erhallen und finde,
daß er eine selbstsländige Art ist, die sich vor Allem durch das
gleichmäßig dicht uadelrissige und gleichmäßig anliegend behaarte
Pygidium von porös iis unterscheidet. Er gleicht in Größe und
Habitus einem kleinen porosits^ die Färbung ist oben hell braun-
gelb, alle Ränder fein braungrün, Kopf, Halsschild und Schildchen
kupfrig glänzend, die Deckflügel beim q gewöhnlich (aber nicht
immer, beim ^ fast nie) mit grubigen braunen Punkten, die
Afterdecke und Unterseite dunkel erzgrün, die Fühler und Beine
gelbbraun, die Hinterschienen und Tarsen dunkler, erzgrün, After-
decke, Bauch und Brust anliegend weißgrau behaart. Das Kopf-
schild des o ^st wie bei porosus gebildet, der vordere Lappen
etwas breiter und höher aufgeworfen, der Rand ringsum braun,
die Fläche beiderseits beim Seitenrand etwas eingedrückt, kräftig
punktirt, beim $ ist es trapezförmig mit kaum gerundeten Ecken,
der Rand besonders vorn aufgebogen, dicht netzartig gerunzelt,
schwach glänzend; die Stirnnaht ist scheinbar etwas nach vorn
gebogen, Stirn und Scheitel beim q weitläufig kiäftig punktirt,
beim $ die Stirn dicht runzlig, der Scheitel weitläufig punktirt;
die Mundtheile sind wie bei porös us gebildet, wodurch sich be-
sonders die $ von der vorhergehenden Art unterscheiden. Das
Halsschild ist ziemlich kurz, vor dem Schildchen flach aus-
geschnitten, glänzend polirt, weitläufig fein punktirt. Auch das
Stett. entomol. Zeit. 1904.
101
Schildflica ist lein puuktirt. Die Deckiliigel sind puniUelseitig,
gemeinsam' zugerundet, die Naht uiclit verkürzt, der Seitenvand
in beiden Geschlechtern neben der Schulter verdickt, weiterhin
dicht gekerbt; ihre Oberlläclie ist mit vielen Punktreihen bedeckt
und beim o sind viele dieser Punkte überall (aueh hei der Naht)
zu Grübchen oder kurzen Furchen vereinigt, die im Grunde braun
gelUrbt sind 5 bei den 3 $, die ich gesehen habe, sind diese
braunen Punkte klein und sehr spärlich. Die .\fterdecke ist wie
bei concolor sculptirt, anliegend weiß behaart, ebenso Bauch und
Brust. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet,
scharf zugespitzt, die Yorderschienen bei q und $ scharf 3zähnig,
beim $ die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.
,S Länge 18— 201/2, Breite 10— II1/2; ? Länge 19—22,
Breite 11 — 12 mm. Queensland; N.-S. -Wales, Sidney;
Victoria, Melbourne, Mansfeld.
23. A. Mac Leayi Blackburn. Breit elliptisch, kräftig ge-
baut, tlach gewölbt, hell braungelb, oben mit hellem grünem Erz-
schimmer, die Decktlügel hell violett schimmernd, die Unterseite
dunkel erzgrün, die Beine hell brauugelb mit grünem Erzschimmer,
der Hinterrand der Bauchringe, der Mesosternalfortsatz und die
Tarsen goldig-grün, die Fühler braun. Das q ist mir unbekannt
und ich glaube auch, daß die Type Blackburn's ein $, nicht wie
er glaubt, ein (^ ist. Beim $ ist das Kopfschild trapezförmig
mit gerundeten Vorderecken, ringsum fein schwarzbraun gesäumt,
der Vorderrand etwas aufgeworfen, die Fläche eben, die Stirn-
naht ganz geradhnig, braun, Kopfschild und Stirn dicht runzlig
puuktirt, wenig glänzend, der Scheitel sperriger und feiner
punktirt; die Mundtheile wie bei anaiis gebildet. Das llalsschild
ist relativ kurz, vor dem Schildchen deutlich ausgeschnitten, die
Mitte glänzend polirt, sehr fein und weitläulig. die Seiten dichter
und stärker puuktirt. Das Schildchen ist an der Basis gelbgrau
behaart und spärhch i)unklirl. Die Deckflügel sind gemeinsam
zugerundet, die Schultern vorspringend, der Seitenrand in ziem-
licher Länge kielartig verbreitert und hinten mit feinem Haut-
Stett. cntomol. Zeit. 1904.
102
saiim, die pvini. Punktreihen in ganz seichten, verloschenen
Furchen stehend, die Nahtrippe glatt, die übrige Oberfläche zer-
streut fein punktirt. Die Afterdecke ist dicht und fein nadel-
rissig, wie bei viridiaeneus.. hell erzgrün, seidenartig glänzend,
dicht anliegend grau^A•eiß behaart mit längeren rothgelben Wimpern
nahe der Spitze und um den Afterrand. Die Bauchringe sind
dunkel erzgrün mit goldig-grünem oder kupfrigem Hinterrand, die
Mitte kahl, die Seiten anliegend grauweiß behaart; die Brust ist
dicht abstehend grauweiß behaart, der Mesosternalfortsatz lang
und spitz, die Vorderschienen kräftig Szähnig, von den Vorder-
klauen die innere fein gespalten.
$ Länge 28, Breite 16 mm. N.-S.Wales, Glen Innes.
24. A. Odewahni Mac Leav. In Größe, allgemeiner Körper-
form und Färbung dem A. analis gleichend, das Kopfschild beim
(^ jedoch schmäler nach vorn verjüngt, durch das dicht behaarte
Pygidium, die lang und dicht behaarte Brust an hirsutns und
explanatns erinnernd, doch ist der Mesosternalfortsatz — gerade
wie bei rubiginosus — länger als in der hirstitus -Gn\p\K\
Länglich elhptisch, mäßig ge\Aölbt, sehr kräftig gebaut, oben hell
braungelb mit hellem grünem Erzglanz, der Vorderkörper lebhaft
violett schillernd, unten dunkel erzgrün, die Beine rothbraun mit
lebhaftem violettem Schiller, die Tarsen schwarzgrün. Das Kopf-
schild ist beim ,^ trapezförmig, lang, die Seiten kurz vor dem
Vorderrand parallel, der Vorderrand hoch aufgebogen, ringsum
fein schwarzguin gesäumt, die Fläche eben, die Stirnnaht gerad-
linig, dunkelgrün, die Stirn wie das Kopfschild äußerst fein
runzlig, matt glänzend, abstehend gelb behaart, der Scheitel
glänzend polirt, weitläufig punktirt. Die Mundtheile wie bei
analis gebildet, die Außeutcke der Oberkiefer etwas nach oben
umgebogen. Das Halssehild mit deutlicher feiner Längsfurche,
vor dem Schildchen flach ausgeschnitten, Hinterecken stumpf,
gerundet, Vorderecken spitz scharf vorgezogen, die Seiten etwas
nach oben umgebogen, die Mitte äußerst fein und zerstreut, die
Seiten nur wenig dichter punktirt, Das Schildchen ist an der
Stett. entomol. Zeit. 1904.
103
Basis graugelb beluuu-t, au den Seiten puuktirt. Die Deckllügel
sind ;iu der. S])itze etwas ausgezogen und einzeln zugeruiidet, der
Seitenrand neben der Seludter ganz schwach verdickt und ver-
breitert, Aveiterhin fein gekerbt, ohne sichtbaren Hautsaum, fein
und verloschen gefurcht und überall fein punktirt. Die After-
decke ist in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter querrissig,
anliegend weißgrau behaart mit längeren rotheii \Vim])ern um
den Afterrand, Die Bauchringe sind auch in der Milte anliegend
weißgrau behaart (wie niontanus), die Brust dicht mit langen
abstehenden Haaren bekleidet, der Mesosternalfortsatz wie bei
rubiginosiis kürzer als bisher, scharf zugespitzt. Die Vorder-
schienen mit 3 kräftigen schwarzen Zähnen, der mittlere dem
Spitzenzahn genähert, alle Klauen einfach.
,^ Länge 27, Breite I51/2 mm; $ mir unbekannt. Süd-
Australien, Norwood.
25. A. rubiginosus Mae Lea}-. Kurz eiförmig hoch ge-
\A-öIbt, braungelb mit lebhaftem violettem Schimmer, auf Kopf,
Halsschild und Schildchen außerdem mit grünem Erzglanz, After-
decke und Unterseite dunkel erzgrün, die Beine roth violett, .leb-
haft glänzend, die Tarsen etwas dunkler, die Fühler schwarz-
braun. Das Kopfschild ist beim q geformt wie bei Boisducali ,
fein braun gesäumt, dicht und fein punktirt, mit einzelnen gröberen
Punkten dazwischen, lebhaft glänzend; die Stirn ist ziemlich
dicht, der Scheitel weitläufig punktirt; die Mundtheile sind sehr
kräftig gebaut, wie bei analis. der mittlere Vorsprang der Unter-
lippe aber schmal. Das Halsschild ist ziemlich lang, vor dem
Schildchen llach ausgeschnitten, überall fein i)unktirt; auch das
Schildchen ist ziemlich dicht punktirt. Die Deckllügel sind dicht
kräftig punktirt, nur die erste prim. Punktreihe (bei der Naht)
regelmäßig, die Nahtrippe punktfrei, die Sculptur durch viele
feine Querrunzehi undeutlich gemacht. Die Afterdecke ist mit
vielen großen Punkten bedeckt, die querelliptisch scharf um-
rissen sind und in der Mitte vielfacii vereinzelt stehen, an den
Seiten jedoch zusanunenlließen; sie ist anliegend weißlieh behaart
Stolt. entojnol. Zeit. 1904.
104
wie auch die Seiten der Brust und des Bauches. Der Meso-
sterualfortsatz ist kürzer als bisher, gerade nach vorn gerichtet,
scharf zugespitzt. Die Vorderschienen sind 3zähnig.
<^ Länge 2I1/2, Breite I31/2 mm. N.-S.-Wales, Glen Innes;
das $ ist mir nicht bekannt.
26. A. nebulosus Mac Leay. Hellgelb, Kopf, Vorderrücken
und Schildchen mit schwachem .Kupferschiller, der Kopf, das
Halsschild am Vorder- und Hinterrand (nicht an den Seiten) und
das Schildchen fein erzgrün gesäumt; zuweilen ist die Mitte des
Thorax, dem Ansatz der Muskulatur entsprechend, und der Kopf
unbestimmt dunkler gefärbt, woher die Art ihren Namen hat 5
die Afterdecke ist gewöhnlich eizliraun mit Kupferschimmer, grün
gerandet, die Unttrseite dunkel erzgrüii, die Beine und der
Mesosternalfortsatz gelbbraun mit Kupfersehiller, die Schienen
etwas dunkler, die Tarsen dunkelgrün, die Fühler braungelb 5
Afterdecke und Unterseite sind anliegend weiß behaart. Das
Kopfschild ist beim q ringsum aufgebogen, vorn mehr als an
den Seiten, der vordere Lappen scharf abgesetzt und wie bei
porosiis zurückgebogen; die P'Iäche ist eben, glänzend, fein
punktirt; beim $ ist es parabolisch ringsum fein gerandet, vorn
etwas aufgeworfen, dicht runzlig punktirt, wenig glänzend; die
Stirnnaht ist deutlich nach vorn gesehM'ungen, die Stirn ziemlich
dicht, der Scheitel lichter punktirt; die Mundtheile sind wie bei
analis gebildet. Das Halsschild ist kurz, vor dem Schildchen
nahezu halbki-eisförmig ausgeschnitten, die Ecken scharfwinklig,
die Seiten dicht und hier und da runzlig, die Mitte zerstreut
punktirt mit Andeutung einer Längsfurche. Das Schildchen ist
zerstreut punktirt. Die Deckflügel sind gestreckt elliptisch, bei
der Naht in eine Spitze ausgezogen (Fig. 15), daneben etwas
geschwungen, der Seitenrand neben der Schulter verdickt und in
beiden Geschlechtern — ähnlich wie bei rhinastus — \a inklie
verbreitert; sie sind dicht und kräftig punktirt, aber nur bei der
Naht in eine regelmäßige Reihe geordnet, die Nahtrippe punktfrei,
der Seitenrand bis zur Spitze fein gekerbt. Die Afterdecke dicht
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
105
niidelri.si^ig, aiiliegi'iid weiß Ix'liuart, der Afterraiid mlli gr\\imp('r(.
Bauch und Bi-.ust sind anliegend weiß beliaart, der Mesogternal-
fortsatz sehr kräftig und lang, zuerst etwas nach unten gesenkt,
dann nach oben unigeltogen, stumpf gerundet. Vorderschienen
3zähnig, der basale Zahn beim ,j sehr schwach, auch beim $
alle Klauen einfach.
^ Länge 20—21. Breite 11 — 121/2; -?- Länge 22—24,
Breite 12' /2 — 13'/2 mm. Im ganzen nördlichen und inneren
Austrahen häufig. Queensland. Cooktown, Port Denison,
Coomooboolaroo-Duaringa (^leek), Rockhampton, Cap York-
Somerset; S.-A ust ralien, Burrundie.
27. A. acuminatus nov. spec. Der vorhergehenden Art
zunächst verwandt, aber durch die Färbung und durch die Form
des Kopfschildes und der Spitze der Deckflügel bestimmt davon
verschieden. Länglich elliptisch, gewölbt, schön hellgelb mit
prachtvollen grünen und goldigen Reflexen, besonders auf Kopf,
Vorderrücken und Schildchen, der Thorax am Vorder- und
Hinterrand, das Schildchen ringsum und die Naht dunkel erz-
grün, Afterdecke und Unterseite hell erzgrün mit goldigen Re-
flexen, die Tarsen dunkelgrün, die Fühler hellgelb, Afterdecke
und Unterseite anliegend weiß behaart. Das Kopfschild ist beim
,j gebildet wie bei analis, dem der Käfer auch in der Färbung
gleicht, der Vorderrand hoch aufgeworfen, die Fläche dicht fein
punktirt, lebhaft glänzend; die Stirnnaht ist etwas nach vorn
geschwungen, die Stirn kräftig punktirt, mit 2 Grübchen, der
Scheitel ganz weitläufig punktirt; die Mundtheile wie bei analis.
Das Halsschild ist etwas länger und flacher als bei nebidosus,
die Seiten etwas aufgebogen, dicht fein runzlig, seidenartig glän-
zend, die Mitte weitläufig punktirt, glänzend polirt, der Hinter-
rand vor dem Schild eben ganz seicht ausgebuchtet. Das Schildchen
hat nur an der Basis einige Pünktchen. Die Deckflügel sind am
Ende in zwei scharfe, divergirende Spitzen ausgezogen (Fig. 16),
daneben ausgebuchtet, die Spitzen selber sowie auch der hintere
Seitenrand und die vorspringenden Spitzenbuckel zahnartig ge-
Rtott. entomol. Zeit. 1904.
ior>
kerbt ^ der Seitearand neben der Schulter ist kaum verdickt und
nicht verbreitert- die Skulptur ist regelmäßiger, die prim. Rippen
wenigstens auf der Scheibe durch seichte Furchen begrenzt und
die vielen kräftigen Punkte nicht bloß in diesen Furchen, sondern
auch an den Seiten in regelmäßige Reihen geordnet; wie ge-
wöhnlich ist die Punktreihe bei der Naht regelmäßig und diese
punktfrei. Die Afterdecke ist dicht quernadelrissig, anliegend
weiß behaart, ebenso die Seiten des Bauches und der Brust; der
Mesosternalfortsatz ist mehr gerade nach vorn gerichtet, schwächer
und spitzer, die Vorderschienen sind Szähnig.
o' Länge 21 1/2 —24, Breite 12 — 13 mm; $ iguota.
Queensland, Cloncurry.
28. A. punctulatus Olifl'. Länglich elliptisch, flach ge-
wölbt, die Oberseite satt grasgrün mit erzgrünen Seitenrändern,
Afterdecke und Unterseite bronzefaiben entweder kupferglänzend
oder kupfrig mit erzgrünen Beinen oder rein erzgrün, die Fühler
dunkelbraun mit hellerem Stiel. Das Kopfschild ist wie bei
analis gebildet, der Vorderrand beim q oben mit weißen Haaren
besetzt, die Fläche vertieft, dicht grob punktirt wenig glänzend;
beim $ halbkreisförmig, ganz fein umrandet, der Rand kupfrig,
außen mit feinen gelben Wimpern, die Fläche eben, dicht mit
genabelten Punkten bedeckt; die Stirnnaht ist geradlinig, die
Stirn wie auch der Scheitel dicht mit genabelten Punkten bedeckt,
wenig glänzend; die Mundtheile sind wie hei Calloodes gebildet.
Das Halsschild ist flach gewölbt, der Hinterrand vor dem
Schildchen nahezu rechtwinklig ausgeschnitten, die Seiten gleich-
mäßig gerundet, die ganze Oberfläche an den Seiten dicht, auf
der Mitte weitläuflger kräftig punktirt. Das Schildchen ist fein
und weitläufig punktirt. Die Deckflügel sind parallelseitig, der
Seitenrand in beiden Geschlechtern nur ganz schwach verdickt,
kupfrig oder erzgrün, nach dem Hinterrand zu mit feinen Ein-
kerbungen, aus denen weiße Haare entspringen, die Spitze bei
der Naht beim ,^ ganz schwach, beim $ nicht ausgezogen; die
ganze Oberfläche ist dicht mit Punkten bedeckt, die nur bei der
Stett. entomol. Zeit. 1904.
107
Nalii in oinc Reihe iiDgeorduet und nahe der S])itze leicht
fui-chenartig vertieft sind; die Nahtrippe ist in ihrer vorderen
Hälfte glatt, nach der Spitze hin punktirt. Die Afterdecke ist
dicht nadelrissig, anliegend weiß behaart, die Haare nach der
Spitze hin länger werdend und außerdem der Afterrand lang
rothgell) gewimpeil. Bauchseiten und Brust sind anliegend
weißgrau behaart, der Mesosternallbrtsatz lang und kräftig, zuerst
etwas nach unten gesL'nkt, dann nach oben umgebogen, die Spitze
zugerundet. Die Vordersehienen sind beim ,j 2zähnig, beim $
undeutlich Szähnig, wie bei Calloodes beim ^ die Schiene
breiter, der Spitzenzahu kurz, beim ^ die Schiene schmäler, der
Spitzenzahn länger, zugerundet; die innere Klaue der Vorderfüße
beim $ gespalten.
S Länge 18—24, Breite 91/2— 121/2; ? Länge I91/2— 241/2,
Breite 11 — 121/2 mm. Queensland, Cairns, Redljnch.
29. A. insularis Ohaus. Der vorhergehenden Art zunächst
verwandt, schön kupferroth mit grünlichen Reflexen, das Schildchen
. und der Hinterrand der Deckflügel fein grün gesäumt, die
Schenkel und die Mitte der Bi'ust grün durchscheinend. Der
Kopf ist gebaut und skulptirt wie bei punctvlatus, das ganze
Kopfschild beim ,3 ziemlich dicht und lang grauweiß behaart.
Halsschild und Schildchen wie bei punctiilaiits, die Skulptur
jedoch feiner, die Seiten des Halsschildes dicht runzlig, wenig
glänzend, die Mitte jedoch feiner punktirt, glänzend polirt. Noch
stärker ist die Skulptur auf den Deckflügeln zurückgebildet, wo
die Parthie hinter dem Schildehen fast punktfrei, äusserst glänzend
polirt erscheint:^ die Nahtrippe zeigt nur einige spärliche Pünktchen.
Die Skulptur der Afterdecke und Unterseite ist dieselbe wie bei
punclulaius. die Behaarung jedoch länger und dichter; die Behie
wie bei pimctitlatns.
,^ Länge 21, größte Breite 12; $ Länge 22, Breite 13 nun.
Brit. N. -Guinea, Mt. Alexander — Mt. Nisbet (Anthony),
Jan. 96. Die typischen Stücke befinden sich jetzt in meiner
Sammlung.
Stott. entomol. Zeit. 1904.
108
Die Arl ist offenbar dem piinctulaiiis nahe verwandt,
vielleicht nur eine Lokalrasse, ausgezeichnet diireh schwächere
Skulptur und stärkere Behaarung; doch habe ich unter etwa
200 Stücken des punclulatus keines gefunden, das auf der Ober-
seite auch nur einen Anflug von kupfriger Färbung gezeigt hätte.
30. A. abnormis Mac Leay. Länglieh elliptisch, blaßgelb,
2 Flecke auf dem Scheitel, 4 Längsstreifeu auf dem Thorax und
die Umrandung des Schildchens dunkel erzgrün, die Deckflügel
mit einem dunkleren Sehleier, der einen breiten gelben Rand
ringsum frei läßt- die Afterdecke und Unterseite dunkel erzgrün,
die Schenkel, Fühler und der Mesosternalfortsatz hell braungelb,
die Schienen und Tarsen dunkler braun mit Erzglanz. Das
Kopfschild ist in beiden Geschlechtern nahezu halbkreisförmig,
der Rand beim ^ ringsum ziemlich hoch, beim ^ nur ganz fein
umgebogen, die Fläche eben, beim (^ am Rande dicht runzhg,
in der Mitte spärlich punktirt, glänzend, beim $ überall dicht
runzlig, matt 5 die Mundtheile sind wie bei A. cuweus und con-
color gebildet. Das Halsschild ist sehr kurz, nur vor dem
Schildchen ganz schwach vorgezogen und hier gerade abgestutzt,
die Seiten gleichmäßig gerundet, die Ecken scharf, die ganze
Oberfläche ziemlich gleichmäßig und dicht punktirt. Das
Schildchen ist weitläufig und fein punktirt. Die Deckflügel sind
seicht gefurcht und in den Furchen punktirt (prim. Puuktreihen),
die Nahtrippe punktfrei, das Uebrige fein punktirt, der Seiten-
rand kaum verdickt neben den Schultern, weiterhin bis zur
Spitze und die hintere Hälfte der Naht fein gekerbt. Die After-
decke ist fein quernadelrissig, dicht anliegend weiß behaart, der
Afterrand ziemlich lang rothgelb gewimpert; Bauch und Brust
anliegend grauweiß behaart, der Mesosternalfortsatz gerade nach
vorn gerichtet lang, die Spitze gerundet. Die Vorderschienen beim
ö 2-, beim $ Szähnig, auch bei letzterem alle Klauen einfach.
Bei einem $ meiner Sammlung sind die Deckflügel gleich-
mäßig blaßgelb und die grüne Längsbinde des Thorax erstreckt
sich bis über die Schultern.
ßtett. entomol. Zeit. 1904.
109
,^ Länge 13'/2— 141/2, Breite 7— 71/2^ ? L^i»g^' 14'/2-i7,
Breite 8 — 9 mm. Queensland, Wide Bay.
31. A. Rothschildti Ohaus. Der vorhergehenden Art in
Größe und Köri)erlovm zunächst verwandt, hellgelb, Kopf, Hals-
schild, Schildehen und Deekllügel ringsum ziemheh kräftig dunkel
erzgrün gesäumt die ersteren mit lebhaftem grünem oder goldigem
Erzglanz, Afterdeeke und Unterseite dunkel erzgrün, die Schenkel
hell erzgrün, die Schienen glänzend braun, die Tarsen dunkelgrün,
die Fühler braungelh. Das Kopfschild ist breit viereckig, die
Ecken beim $ ein Avenig, beim 3 l^'i"m gerundet, der Rand
besonders vorn bei letzterem hoch aufgeworfen, die Fläche spärHch
punktirt, glänzend, beim v der Rand nur wenig umgebogen, fein
braun gesäumt, die Fläche dicht runzhg punktirt, matt: die
Stirnnaht ist wie bei abnormh sehr fein, geradlinig, an den
Seiten braun pigmentirt, so daß es den Anschein gewinnt, als
sei sie in der Mitte unterbrochen; die Mundthcile wie bei «6-
nonnis. Das Halsschild ist wie bei der vorhergehenden Art,
vor dem Schildehen etwas mehr vorgezogen und ganz seicht
ausgerandet, die Fläche gleichmäßig ganz fein punktirt 5 ebenso
das^ Schildchen. Die Deekflügel sind beim Seitenrand etwas mehr
verdickt, weiterhin bis zur Naht gekerbt, die Nahtrippe bei der
Spitze fein punktirt, die ganze Oberfläche mit vielen feinen
Punktreihen bedeckt. Afterdecke, Unterseite, Mesosterualfortsatz
und Beine wie bei abnonnis, die Behaarung etwas feiner und
länger.
3 Länge 15-16, Breite 7'/2-8; ? Länge 16-18, Breite
81/2— 91/., mm. Queensland, Geraldton (Meek)-
Während alle Arten der Gruppe BI, von 18 — 31, auf der
Oberseite kidd sind, ist die folgende gleichmäßig mit Schuppen
bekleidet.
32. A. velutinus Boisduval. Eiförmig, das ,^ schlanker,
hoch gewölbt, glänzend braungelb (nur Stücke, die in Spiritus
lagen, sind dunkler braun), die ganze Oberseile und die After-
decke wie auch die Außen.^'ite der Schienen ^^eitläutig mit
Slott. oiitomol. Z<'it. l'J04.
110
länglieheu weißen Schup}3en bekleidet, der Bauch anliegend und
ziemlieh kurz, die Brust abstehend mit langen grauweißen Haaren
dicht bedeckt. Das Kopfschild ist beim ,^ wie bei reticulatns
gebildet, ringsum schwarzbraun gesäumt, grob punktirt, in jedem
Punkt eine längliehe Schuppe, vor der Stirnnaht etwas einge-
drückt, beim $ ist es halbkreisförmig, ringsum fein schwarzbraun
gerandet, dicht und grob punktirt, eben; die Stirnnaht ist in der
Mitte nach hinten gebogen, die Stirn dicht, der Scheitel weit-
läufiger punktirt, die groben Punkte mit Schuppen besetzt; die
Mundtheile sind wie bei reticulatus gebildet, mit spitzem, kräftigem
Zahn an der Schneide vor dein Mahlzahn und doppelt gekerbter
Kauleiste am Unterkieferhelm. Das Halsschild ist hoch ge%völbt,
vor dem Schildchen nach hinten ausgezogen und ausgeschnitten,
die Oberfläche zerstreut kräftig punktirt, in jedem Punkt (wie
auf dem Kopf und Schildchen eine einzelne weiße Schuppe. Das
Schildchen ist an der Basis dicht gelbweiß behaart, zerstreut
punktirt und beschuppt. Die Deekflügel sind hochgewölbt, die
Naht etwas verkürzt, der Seitenrand verdickt und braun gefärbt,
mit Reihen grober Punkte, die etwa den prim. Punktreihen ent-
8])rechen — auch die Interstitien auf der Scheibe enthalten Punkt-
reihen — und aus denen stets mehrere, 2 — 7, weiße Schuppen-
haare entspringen; hinter der Schulter befindet sich gewöhnlich
ein brauner runder Fleck. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig,
zuweilen sehwach erzgrün, anliegend grauweiß behaart, der After-
rand ganz kurz rothgelb gewimpert. Der Mesosternalfortsatz ist
gerade nach vorn gerichtet, lang, scharf zugespitzt, die Vorder-
schienen in beiden Geschlechtern Szähnig, die innere Klaue der
Vorderfüße beim $ gespalten.
S Länge 23—28, Breite I31/2-I6, ? Länge 21—28,
Breite 13 — 161/2 mm. Queensland, Port Denison; N.-S. -Wales,
Sidney, Lambton; Victoria, Mansfeld.
Durch die lange und dichte Behaarung der Brust leitet
Vielvtinvs zu den Arten der folgenden Gruppe hinüber.
Stott. entoDiol. Zeit. 1904.
111
II. Der Mesosternalfortsatz bildet eine kurze Spitze, die die
Mittelhüfteii nur wenig überragt. \}-H^
a. Der Mesosternalfortsatz ist scbarf zugespitzt, beim $
deutlich länger als beim q, die ganze Unterseite mit
langen weichen abstehenden Haaren bekleidet; die
Vorderhiiften offen, ohne Fortsatz der Vorderbrust.
33. A. suturalis Boisduval. Oval, gewölbt, oben scherben-
gelb erzgrün glänzend, alle Ränder dunkel erzgrün, Afterdecke
und Unterseite dunkel erzgrün, die Schenkel und Schienen etwas
lichter, Afterdecke und Bauch ziemhch weitläufig abstehend, die
Brust dicht und lang weißgrau behaart. Das Kopfschild ist beim
Q trapezförmig, der Vorderrand mäßig aufgebogen, die Fläche
eben, mit kräftigen Punkten bedeckt, aus denen graugelbe lange
Haare entspringen; beim $ ist es ebenfalls trapezförmig mit ab-
gerundeten Vorderecken, die Seiten nur wenig, der Vorderraiid
etwas stärker aufgeworfen, dichter und mehr runzlig punktirt als
beim ^, unbehaart (?); die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn
mit kräftigen haartragenden Punkten bedeckt, der Scheitel weit-
läufig fein punktirt; die Mundtheile sind wie bei analis gebildet.
Das Halsschild ist ziemlich lang, die Ecken gerundet, der Hinter-
rand wenig vorgezogen, vor dem Schildchen seicht ausgeschnitten,
die Seiten dicht und kräftig, die Mitte weitläufig und fein punktirt
mit seichter Längsfurche. Das Schildchen ist an der Basis dicht
grauweiß behaart, längs dem Rande punktirt. Die Deckflügel
sind mit Ausnahme der Basis ringsum erzgrün gerandet, der
Seitenrand in beiden Geschlechtern, beim $ stärker als beim ,j,
verbreitert, dicht mit Punktreihen bedeckt, die besonders auf der
Scheibe durch feine Querrunzeln zwischen den Punkten unregel-
mäßig werden; die ganze Oberfläche ist äußerst fein runzlig, in
gewisser Beleuchtung seidenartig glänzend mit schwachem violettem
Schimmer; das Nahtende ist scharfwinklig, der Hinterrand neben
dem Nahtende etwas gebogen, der Rand nur ganz wenig oder
gar nicht gekerbt. Die Afterdecke ist dicht niidelrissig. lebhaft
glänzend, lang abstehend grauweiß oder gelblich behaart, der
Stott. ontomol. Zeit. 1904.
112
Aften-and laug rotli gewimperl. Die Mittelhüften sind enger als
bisher, der Mesosternalfortsatz beim .-^ kaum noch die Mittel-
hüften überragend, beim $ länger und spitzer; die Vorderschieneu
sind in beiden Geschlechtern scharf Szähnig, beim ^ die größere
Klaue der Vorder- und Mittelfüße verdickt, beim $ alle Klauen
einfach.
,^ Länge I81/2 — 19, Breite 11— II1/2; $ Länge 20, Breite
12— 13 mm. N.-S.-Wales, Sidney; Victoria, Melbourne, Mans-
feld; Tasmania, Launcester.
34. A. hirsutus Burm. Größer als die vorhergehende Art,
mehr länglich oval, entweder hell scherbengelb mit grünem Erz-
schimmer, dem auf dem blank polirten Halsschild ein schwacher
violetter Ton beigemischt ist, oder röthlichgelb mit lebhaftem
violettem Schimmer und schwachem Erzglanz; Kopf, Halsschild
und Schildchen sind fein dunkelgrün geeäumt, auf den Deck-
flUgeln ist nur die Naht braungrün, Afterdecke und Unter-
seite dunkel erzgrün, lang abstehend weiß behaart, die Beine
braungell) mit grünem und violettem Schimmer, die Schienen
dunkler als die Schenkel, die Tarsen dunkel braungrün. Das
Kopfschild ist wie bei svfuralis gebildet, dicht punktirt und in
beiden Geschlechtern ebenso wie die Stirn, besonders neben den
Augen, abstehend behaart; die Stirn Avie bei i:ntin'alis beim ,^
mit einem schwachen mittleren Längswulst, die Mundtheile wie
bei analis gebildet. Das Halsschild ist feiner punktirt als bei
svtnralis., lebhafter glänzend, die Ecken schärfer, die Vorder-
ecken mehr vorgezogen, der Hinterrand vor dem Schildchen tiefer
ausgeschnitten. Das Schildchen ist gleichmäßig punktirt. Die
Deckflügel sind über den Hinterhüften verbreitert, die Naht ein
wenig verkürzt, die Nahtecke jedoch scharfwinklich, die ganze
Oberfläche äußerst fein chagrinirt und dicht unregelmäßig punktirt,
nur die L prim. Punktreihe (neben der Naht) regelmäßig. Die
Afterdecke ist dicht nadelrissig, wenig glänzend, al)stehend grau-
weiß behaart, der Afterrand lang roth gewimpert. Mesosternal-
forlsaiz, Schienen und Tarsen wie bei <>ntnralis.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
113
,S Länge 221/2—231/2, Breite 13 — 131/2; ? Länge 22,
Breite 13-141/2 mm. Queensland; N.-S. -Wales, Sidney,
Glen Innes; Victoria, Mansfekl.
Ich hatte Gelegenheit, eine große Anzahl Stücke von einer
Lokalität zu sehen und war überrascht über die geringen Unter-
schiede in der Länge; von etwa 70 q war das grüßte nur 1 mm
länger als das kleinste. Dagegen sind die secundären sexuellen
Merkmale etwas variabel. Beim q sind die Seiten des Kopf-
schildes nach voi'n convcrgirend, dicht vor dem Vorderrand etwas
divergireud; diese Convergenz der Kopfschildseiten ist variabel
und bei einigen (4} sind die Seiten des Kopfschildes von der
Stirnnaht an parallel und divergiren dann noch etwas nach außen,
der Vorderrand ist stärker nach vorn gebogen, so daß das Kopf-
schild im Ganzen viel größer erscheint und diese Stücke leicht
den Eindruck einer eigenen Art machen. Ich möchte durch
einen eigenen Namen — var. qvadraticeps m. — auf diese
Form hinweisen. Beim $ ist der Seitenrand der Deckflügel über
den Hinterhüften meist nur wenig breiter als bei den ,j ; es giebt
jedoch einzelne $, bei denen der Seitenrand wie ein flacher
Schwimmkiel ganz auffällig verbreitert ist, so daß sie, über den
Schultern 11 mm breit, über den Hinterhüften eine Breite von
141/4 mm erreichen, während für gewöhnlich die Differenz nur
1 — 11/2 mm erreicht; doch finden sich Uebergänge, die diese
extreme Form mit der gewöhnlichen verbinden.
35. A. explanatus Arrow. Der vorhergehenden Art zu-
nächst verwandt, eiförmig mit der größten Breite nach hinten,
gewöhnlich braungelb mit lebhaftem violettem Schimmer, Kopf,
Halsschild und Schildchen erzgrUn, selten gleichmäßig hell scherben-
gelb, erzgrün mit schwachem violettem Schimmer; die Afterdecke
und Unterseite sind dunkel erzgrün, lang abstehend grauweiß
behaart, die Beine röthlich mit lebhaftem Erzglanz, die Tarsen
dunkel biaungrün. Das Kopfschild ist wie bei hirsufus gebaut,
dicht punktirt und abstehend behaart, ebenso Stirn und Scheitel;
auch die Mundtheile sind wie bei dieser Art bis auf den L^nter-
Slütt. eiiloniol. Zeit. 1904. 8
114
kieferliclm, dessen basale Kaiileisie doppelt gekerbt ist. Das
Halsschild ist wie bei hirsiiitis^ trägt aber außerdem beim Vorder-
rand und bei den Hinterecken eine Anzahl kräftiger Punkte, aus
denen graugelbe, abstehende Haare entspringen. Das Schildehen
ist an der Basis graugelb behaart, ziemlich dicht mit feinen und
weitläufig mit groben Punkten besetzt, in denen kurze graugelbe
Haare stehen. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften ver-
breitert, beim $ stärker als beim q, ihre Spitzen bei der Naht
einzeln zugerundet, die Naht ziemlich verkürzt, die fünfte primäre
Rippe, die zwischen Schulter und Seitenrand verläuft, bis zum
Spitzenbuckel wulstig verdickt; die Sculptur wie bei hirsittus.
die Punktreihen zumal auf der Scheibe durch feine Querrunzeln
unterbrochen. Die Afterdecke ist dicht quernadelrissig, bei gut er-
haltenen Stücken dicht abstehend grauweiß behaart, der Afterrand
roth gewimpert. Mesosternalfortsatz und Beine wie bei hirsvfnu.
,^ Länge 21—231/2, Bi-eite 12—13, $ Länge 221/2—25,
Breite I31/2 — 14 mm. N.-S. -Wales, Sidney; Victoria, Mel-
bourne, MansiVld, Süd- Australien.
Die Art ist an dem behaarten Vorderrand des Halsschildes,
an dem Länaswulst auf den Deckflüffeln und ihren einzeln ge-
rundeten Nahtecken leicht zu erkennen; die Forcepsparameren
tragen vor der Spitze einen plötzlich abgesetzten Wulst, wäh-
rend sie bei hirsiifus und siitin'olis von der Basis bis zur Spitze
in schwachem Bogen verlaufen.
Auch hier sind bei einzelnen $ die Deckflügel auffallend
stark verbreitert, und es scheint — nach der Angabe Herrn
Arrow's: clypeo maris quadrato — auch q mit parallelseitigem
Kopfschild zu geben; bei allen ,^, die ich gesehen habe, sind die
Seiten des Kopfschildes etwas nach vorn convergirend.
b. Der Mesosternalfortsatz ist breit zugerundet, in beiden
Geschlechtern gleich lang; Afterdecke und Unterseite
kurz anliegend behaart; die Voi-derhüften durch einen
Fortsatz der Vorderbrust hinten geschlossen, der am
Ende plattenartig verbreitei-t ist.
Stpf.t. oiitoniol. Zeit. 1904.
115
36. A. brunnipennis Gyllenlial Erzgrün, lebhaft glänzend,
der Bauch zuweilen kuplVig, die Decktlügel schön lackroth mit
dunkler Naht, Afterdeeke und Unterseite fein anliegend, die Brust
dichter und länger weiß behaart. Das Kopfschild ist beim ^
geformt wie bei punctulatus, in der Mitte vertieft und hier fein
runzlig, an den Seiten gröber punktirt und abstehend weiß be-
haart; beim $ ist es halbkreisförmig, ringsum niedrig gerandet,
eben, dicht runzlig punktirt, unbehaart; die Stirnnaht ist beim
$ geradlinig, beim q ganz sehwach nach hinten gebogen, die
Stirn dicht und grob punktirt, beim q behaart, beim $ kahl,
der Scheitel weitläufig fein punktirt; die Mundtheile sind sehr
kräftig gebaut, wie bei analis bis auf die Oberkiefer, deren
Vorderrand nach oben umgebogen ist. Das Halsschild ist an
der Basis gegenüber dem SchiMchen lappenartig vorgezogen, aber
weder abgestutzt noch ausgerandet, die Seiten gleichmäßig ge-
rundet, die Ecken scharf, die vorderen vorgezogen, an den Seiten
kräftig, in der Mitte verloschen punktirt. Das Schildchen ist
weitläufig fein punktirt. Die Deckflügel sind neben der Schulter
schwach eingedrückt, über den Hinterhüfteu beim ^ M'enig, beim
$ stärker verbreitert, der Seitenrand bis zu den Hinterhüften
schwach verdickt erzgrün, weiterhin fein gekerbt, am Grund der
Keiben nach oben umgebogene weiße Härchen, die Naht schwach
verkürzt, die Oberfläche mit regelmäßigen Punktreihen, nur das
Interstitium subsuturale unregelmäßig punktirt. Die Afterdecke
ist dicht nadelrissig, anliegend weiß behaart, der Afterrand kurz
rolh gewimpert; der Mesosternalfortsatz ist breit, bogenförmig
zugerundet, die Miltelhüften nur wenig überragend; der Pro-
sternalfortsatz ist auf dem unteren, plattenartig verbreiterten Ende
rothgelb behaart. Die Vorderschienen sind uzähnig, der Spitzen-
zahn beim $ länger, zugerundet, mehr nach vorn gerichtet, die
innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten, beim q an allen
Füßen die größere Klaue stark verlängert und verdickt.
,^ Länge IS'/a— 19, Bi'eite lOi/,— 11, $ Länge 21, Breite
12 mm. N.-S.-Wales, Sidney (Dämel).
Stett. eutomol. Zeit. 1004. 8*
116
37. A. flavipennis Boisdiival. Der vorhergehenden Art
zunächst verwandt, gewöhnUch etwas kleiner, heller erzgrUn,
so daß die gelbbraue Grundfarbe vielfach durchscheint, die Deck-
flügel braungelb mit feinei- brauner Umrandung, Afterdecke und
Bauch anliegend, die Brust abstehend weiß behaart. Der Kopf
und die Muudtheile sind gebaut wie bei briüinipennis, das Hals-
schild ist relativ etwas kürzer, feiner punktirt, mit Andeutung
einer Längsfurche. Auch die Deckllügel sind feiner punktirt,
beim $ neben der Schulter stärker eingedi-ückt, der Seitenrand
über den Hinterhüften winklig verbreitert. Alles übrige wie bei
hrnnnipennis, nur die größere Klaue an allen Füßen beim ,^
weniger verlängert und verdickt.
,^ Länge 18-181/2, Breite 10— 11, $ Länge I71/2— 191/2,
Breite 91/2 — 11 mm. N.-S.-Wales, Port Jackson; Queensland?
38. A. quadrimaculatus Ohaus. Als ich diese Form zuerst
beschrieb, als Varietät der vorhergehenden, kannte ich von
beiden nur wenige Stücke; inzwischen habe ich von beiden eine
größere Anzahl von Individuen in Händen gehabt und gefunden,
daß bei quadrimaculatus außer den braunen Schultern und Spitzen-
buckeln die Seiten des Halsschildes stets kräftig punktirt und
behaart sind, während sie bei flavipennis stets kahl sind —
so daß ich jetzt glaube, qvadrimaculatvs als eine selbstständige
Art betrachten zu müssen. Die Körjterform ist dieselbe wie bei
favipennis, die Gi-undfarbe noch heller, Kopl', Halsschild und
Schildchen schwächer erzgrün mit lebhaftem violettem Schiller,
die Deckflügel braungelb, braun gerandet, Schultern und Spitzen-
buckel braun, Afterdecke und Unterseite dunkel erzbraun, an-
liegend — die Brust al)stehend — ^\'eiß behaart, die Beine
braungelb mit erzgrünem und violettem Schimmer, die Fühler
braungelb. Das Kopfschikl ist beim f^ an den Seiten stärker
convergirend, die Fläche kaum vertieft, überall dicht punktirt
und abstehend behaart, ebenso ist die Stirn bis zum Scheitel
hinauf grob punktirt und abstehend behaart; an den Mundtheilen
sind die Oberkiefer stark verbreitert, außer dem Vorderrand auch
Stott. entomol. Zeit. 1904.
117
die voi'dere Hälfte des Seitenrandes naeli ohen uniQ-ebogen, die
Schneide mit schurfeni Zahn vor dem Mahlzahn. Das Halsschikl
ist vor dem Schildehen kanm vorgezogen, überall fein pnnktirt,
in der Mitte verloschen, außerdem am Seitenrund wie an der
seithchen Hälfte des Vorder- und Hinterrandes mit großen ge-
nabelten, fein umwallten Punkten besetzt, aus denen lange, weiße,
abstehende Haare entspringen. Die größere Klaue an den Yorder-
und Mittelfüßen lang, wenig gebogen und Menig verdickt. Das
Uebrige wie bei fcwifennis.
Länge 18 — 19, Breite 10 — 10'/2 nmi- Queensland
(Dämel).
39. A. Daemeli Ohaus. Der vorhei-gehenden Art nach
Körperform und Färbung zunächst verwandt, aber durch die
Form des Ko])fschildes und die mangelnde Behaarung des Kopfes
davon verschieden. Gestreckt oval, ziemlich hoch gewölbt, braun
mit grünem Erzschimmer, sehr stark glänzend, das Halsschild
zuweilen mit violettem Schiller, die Bauchringe gewöhnlich etwas
kupfrig, die Deckflügel schön braungelb, Afterdecke und Bauch
ziemlich spärlich anhegend weiß behaart, die Brust etwas dichter
und abstehend behaart. Das Kopfschild ist beim J spitz para-
bolisch mit etwas geschwungenen Seiten, nur die Spitze vorn
rechtwinklig zurückgebogen, wie bei A. prasimtK Casteln.; beim
$ ist es halbkreisförmig, die Seiten ebenfalls etwas gebogen,
ringsum niedrig gerandct: in beiden Gescldechtcrn ist es dicht
gerunzelt und zwischen den Runzeln grob punktirt, unbehaart;
die Stirnnaht ist in der Mitte schwach nach hinten gebogen,
die Stirn dicht, der Scheitel lichter mit genabelten und fein um-
wallten Punkten besetzt; die Mundtheile sind wie bei Calloodes.
aber sehr kräftig gebaut, am Unterkiefcriu Im (li(' basale Kauleiste
in ihrer vorderen Hälfte ringsum frei, die ( Mierkiefer vorn nicht
verbreitert, der xVußenrand nur schwach nach oben umgebogen.
Das Halsscliild ist kurz, vor dem Schildchen kaum nach hinten
ausgezogen, die basale Randfurche hier kaum unterbrochen, die
Seiten sclnvach \\ inklig gebogen, die Ecken scharf, die Seiten
S((>tt. entomol. Zeit. 1904.
118
ziemlich dicht und kräftig, die Mitte mehr verloschen punktirt.
Das Schildchen ist an der Basis unbehaart, weitläufig fein punktirt.
Die Deckflügel sind schön braungelb, mit Ausnahme der Basis
fein braun gesäumt, zuweilen auch die Schultern etwas gebräunt,
der Seitenrand bis zur Hinterhüfte in beiden Geschlechtern nur
ganz schwach verdickt, erzgrün, weiterhin bis zur Naht und
diese bis zur Mitte fein gekerbt, die Oberfläche seicht gefurcht
und punktirt gereiht (prim. Punktreihen), außerdem mit vielen
feinen Pünktchen bedeckt. Die Afterdecke ist dicht quernadel-
rissig, anliegend grauweiß behaart, der Afterrand kurz rothgelb
gewimpert. Der Mesosternalfortsatz ist etwas länger als bei
hrunnipennis, die Vorderschienen 3zähnig, der basale Zahn beim
1^ sehr kurz und spitz, die innere Klaue der Vorderfüße beim
$ gespalten, die Fühlerkeule beim q um die Hälfte länger als
beim ?.
S Länge 17—19, Breite 91/2— 10; $ Länge 18—20,
Breite 10—11 mm. Queensland (Dämel).
Bei der var. micantipennis m. von Port Mackay in Queens-
land sind die Deckflügel mehr blaßgelb mit lobhaftem grünem
Erzglanz.
40. A. parvulus Waterhouse. Von der Größe und Körper-
form des A. flacipennis-, länglich elliptisch, ziemlich gewölbt,
goldglänzend mit grünlichen und silbrigen Reflexen, die Beine
und Fühler braungelb, die Afterdecke und Unterseite ganz spärhch
anliegend behaart. Das I^opfschild ist beim ,^ viereckig, die
Seiten etwas nach innen, der Vorderrand nach vorn geschwungen
und ziemlich hoch aufgeworfen, die Fläche netzartig gerunzelt
und dazwischen mit großen Punkten, aus denen kurze, graugelbe
Härchen entspringen; beim $ ist es trapezförmig mit abgerundeten
Ecken, ringsum fein gerandet, die Parthie beim Vorderrand
braungelb, wie beim ^ skulptirt, aber unbehaart; die Stirnnaht
ist geradlinig, die Stirn kräftig und dicht, der Scheitel weitläufiger
und feiner punktirt; die Mundtheile sind wie bei CaUoodes ge-
bildet. Das Halsschild ist vor dem Schildchen kaum noch vor-
i^tett, entomol. Zeit. 1904,
119
gezogen, hier gerade abgestutzt, die Seiten scliwacli winklig
verbreitert, die Ecken etwas gerundet, die Seiten mit fein um-
wallten großen Punkten bedeckt, die Mitte mehr verloschen
punktirt^ auch das Sehildehen ist verloschen [junktirt. Die Deck-
ilügel sind l>eiin j parallelseitig, beim $ über (h^n Hinterhüften
etwas verbreitert und der Seitenrand verdickt, weitcihin ebenso
wie der hintere Teil der Naht fein gekerbt, die Naht etwas
verkürzt, die Oberfläche mit regelmäßigen Reihen feiner Punkte
(prim. Punktreihen), die in seichten Furchen stehen, außerdem
die Interstitien und prim. Rippen auf der Sclieilie (nicht an den
Seiten) mit Ausnahme der Nahtrippe unregelmäßig fein punktirt.
Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, ganz spärlich graugelb be-
haart, der Afteiraud länger rothgelb gewimi)ert, die Bauchringe
und Brust an den Seiten späi'lich weiß behaart, der Älesosternal-
fortsatz breit zugeruudet, so kurz, daß er die Mittelhüften nicht
mehr überragt; die beiden großen Basalstücke des Mesosternal-
fortsatzes, die vom Metasternum geliefert werden, sind gold-
glänzend, durch eine brauugelbe Naht in der Mitte von einander
getrennt; die vom Mesosternum stammende ganz kurze Spitze
ist hellgelb und sitzt als kleineres Höckerchen dem Metasternum
auf; der Prosternalfortsatz ist kräftig, am Ende plattenartig ver-
breitert und weiß behaart. Die Yorderschienen sind Szähnig,
das basale Zähnchen beim q sehr fein, oft abgerieben, beim $
auch schwächer als gewöhnlich; die innere Klaue der Vorder-
füße beim $ gespalten.
,S Länge I61/2 — IS'/a, Breite 9— 91/2 ^ $ Länge 17— 181/2,
Breite 10 mm. Queensland, Cairns, Port Denison, Port
Mackay, Johnstone Range, Bowen Distr. — Gajndah.
var. cwpriftdgens m. Oben und unten leuchtend kupfer-
roth, die Beine gelb; ein ,j aus Port Macka}- im Museum
Oberthür.
Anoplostethus Brülle.
Körperform länglich elliptisch, hinten nicht vcrbrt'ilert,
gleichmäßig hoch gewölbt. Das Kopfschild \A viereckig, Itreiter
Stott. entomol. Zeit. 19Ü4.
120
als lang, die Ecken etwas gerundet, dcv Rand besonders vorn
beim rj höher aufgeworfen als beim $; die Stirnnaht scharf
ausgeprägt, geradlinig. Die Oberlippe hat einen etwas längeren
und spitzeren mittleren Vorsprung als bei Anoplognathns, die
Spitze der Oberkiefer springt weiter nach innen vor^ um Unter-
kiefer sind alle drei Kauleisten mit einander verwachsen, die
obere sitzt als dünner hoher Kamm der mittleren auf (Fig. 17a),
die Kiefertaster sind kürzer und dicker als bei Anoplognathus :
das Subnientum ist sehr kurz, das Mentum sehr lang, mit der
Unterhppe ohne Naht verwachsen, beim ,^ mit einer kreisrunden
Bürste gleichlanger, dicht neben einander stehender rothgelber
Haare, beim $ weitläufig mit längeren und kürzeren Haaren be-
wachsen^ die Unterlippe trägt einen kräftigen mittleren Vor-
sprung, der dorsalwärts umgebogen ist, die Ligula oder Hypo-
pharjnx ist stark buschig, tief gespalten. Das Halsschild ist
vor dem Sebildchen lappenartig nach hinten ausgezogen, die
basale Randfurche hier nicht unterbrochen, die Seiten bogig ge-
rundet, die Hinterecken stumpf, die Vorderecken wenig vor-
gezogen, eine mittlere Längsfurche mehr oder weniger angedeutet.
Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deckflügel sind hoch-
gewölbt, nahezu parallelseitig, neben der Schulter schwach ein-
gedrückt, der Seitenraud hier etwas verdickt und ein wenig nach
unten gebogen, die Nahtecke bei opalinns und laetus rechtwinklig,
bei i'oseus in eine scharfe Spitze ausgezogen, der Seitenrand
nicht gekerbt, mit deutlichem häutigem Randsaum. Die prim.
Punktreihen sind auf der Scheibe regelmäßig, bei roseus in
Furchen stehend, bei opalinns und laetus kaum sichtbar furchen-
artig vertieft, die Interstitien auf der Scheibe und die Seiten
regelmäßig punktirt. Die Afterdecke ist flach gewölbt, beim $
spitzer und mehr nach hinten vorgezogen, der Afterrand kräftig
gewimpert. Die Bauchringe haben die gewöhnÜche Querreihe
borstentragender Punkte und sind an den Seiten runzlig punktirt.
Die Brust ist in dei- Mitte glatt, an den Seiten dicht runzlig
punktirt; das Metasternum tritt mit einer abgerundeten Spitze
Stett. entomol. Zeit. 1904,
121
zwischen die Mittelhüfteii, überragt diese aber nicht uueh vorn.
Dagegen steigt zwischen den Vorderhüften ein kräftiger, unten
verbreiterter Fortsatz des Prosternums herab, der bei opalinus
und laettis als kurze breite Platte die Vorderhüften hinten ver-
schheßt, bei roseus seitlich zusammengedrückt, ähnlieh wie bei
den oroßen Mimelen, lamellenförmie; bis an die Mittelhüften reicht.
Die Vorderschienen sind beim $ stets Szähnig, beim (^ ist der
basale Zahn bald als feine scharfe Spitze vorhanden, bald ist er
verloschen. Beim q sind hauptsächlich die Hintertarsen, beim $
alle Tarsen länger und dünner als in den vorhergehenden
Gattungen; beim q sind die Vordertarsen zwar nicht verbreitert,
aber auf der Unterseite dicht mit Borsten besetzt, wie bei den
Geniatiden. Bei dem $ von roseits sind alle Klauen einfach —
das ^ ist mir unbekannt — , bei opalinus und laetus hat das ,^
nur an den Hinterfüßen, das $ an allen Füßen die größere Klaue
gespalten. Die Fühlerkeule ist beim ,^ kaum länger als beim $.
1. A. opalinus Brülle. Oberseite graugrün, die Mitte etwas
ins Braune spielend, Unterseite heller grün mit silbrigen grünen
und blauen Reflexen, die Tarsen braungrün, die Fühler braun,
die Behaarung grau oder graugelb. Das Kopfsehild ist in beiden
Geschlechtern hocli aufgeworfen, beim q höher als beim $, wie
die Stirn dicht und grob punktirt, der Scheitel etwas lichter.
Das Halsschild luit eine deutliche Längsfurche, sein Seitenrand
ist gekerbt und abstehend behaart, die Seiten dicht, die Mitte
lichter punktirt. Das Schildchen ist weitläufig und fein, die
Deckflügel sehr kräftig punktirt, neben dem Schulter- und Spitzen-
buckel fein runzlig. Die Afterdecke ist dicht und grob runzhg,
an den Seiten fein höckrig, der Afterrand lang gewimpert.
,^ Länge 2.5—27, Breite 13—14; $ Länge 241/2—30,
Breite 13 — 16 nnn. West- Australien, Sehwanen-Fluß.
Die meisten Stücke, die ich sah, zeigten die oben an-
gegebene Färbung; außerdem sah ich noch die folgenden Farben-
varietäten :
Stett. cDtomol. Zeit. 1904.
122
1. die Oberseite hell blaugrün, Unterseite wie bei der
Stammform;
2. Oberseite schon gelbgrün, auf der Mitte ins Rothliche
spielend, Unterseite lebhaft goldglänzend ;
3. Kopf, Halsschild und Schildchen goldig-grün, die Deck-
flügel leuchtend goldlg-roth, oder die ganze Oberseite
glänzend rothgrün, die Unterseite goldglänzend;
4. braungrün mit rothbraunem Schimmer, das Kopfschild
schwarz ;
5. oben und unten glänzend schwarz, die Decktlügel mit
leichtem bräunlichem Schimmer.
2. A. laetus Rothsch. und Jord. Schön hellgrün, etwas
dunkler als Pliisioiis costata und, wie diese, von hinten gesehen
mit lebhaftem rosenrothem Schimmer, das Kopfschild, die Außen-
seite der Schienen und die Tarsen goldglänzend. Das Kopfschild
ist beim q nur wenig aufgeworfen, äußerst fein runzlig, beim $
ringsum schwach gerandet, dichter und gröber gerunzelt, matt,
Stirn und Scheitel weitläufig mit großen umwallten Punkten
bedeckt, schwach glänzend. Halssehild, Schildchen und Deck-
flügel sind schmal goldig gerandet, ihre Skulptur dichter, aber
feiner und seichter als bei opalinns. Die Afterdecke ist in
beiden Geschlechtern sehr dicht und fein gerunzelt, matt, S])ärlich
behaart und gewimpert. Die Unterseite ist fast kahl, nur die
Seiten der Brust sind ganz spärlich behaart.
Ein o im Museum Obcrthür ist glänzend roth, die Tarsen
goldig-roth.
^ Länge 26, Breite 13'/2 — 1472^ ? Länge 30, Breite
151/2 ni»T- Queensland, Cardwell. Die t^ypischen Stücke be-
finden sich jetzt in meiner Sammlung.
3. A. roseus Blanch. Von dieser seltenen Art liegt mir
aus der Obcrthür'schen Sammlung ein $ vor, nach dem ich die
Beschreibung in einigen wichtigen Punkten ergänzen kann.
Die Körperform ist etwas flacher als bei den 2 anderen
Arten der Gattung, besonders das in der Mitte hochgewölbte
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
123
Halsschild ist nach vom und den Seiten stärker abgeüucht. Die
Oberseite zeigt ein eigenthümliches Roth, wie bei der Varietät
der Plusiofis cosfata. mit sclnvachem Opalglanz, die Ränder fein
metallif^ch grün oder goldglänzend, die Deckllügel beim Hinter-
rand blau-violett, das Kopfsehiid beim V scln\arzbraun, die After-
decke, Unterseite und Beine metallisch nut sillirigen und rotheu
Reflexen, die Schienen an der Außenseite dunkler roth, die
Tarsen schwarzbraun mit blauen Reflexen, die Fühler rothbraun;
die Afterdecke ist ganz, die Bauchringe und die Brust an den
Seiten mit schneeweißen Schuppen bekleidet. Das Kopfsehiid ist
beim $ fast doppelt so breit als lang, der Rand ringsum nur
ganz sehwach aufgebogen, die Oberfläche dicht zusammenfließend
punktirt, matt: die Stirn ist wie das Kopfschild punktirt, der
Scheitel weitläufiger und feiner, beide wenig glänzend. Die
Mundtheile sind wie bei den beiden anderen Arten gebaut, am
Unterkieferhelm ist die basale Kauleiste ebenso breit als die
mittlere, beide durch eine feine Querfurche getrennt. Das Hals-
schild ist in der Mitte weitläufio-, an den Seiten dicht und kräftis;
punktirt, das Schildchen zeigt nur au den Seiten einige Punkte.
Die Deckflügel sind am Nahtende in eine Spitze ausgezogen, der
häutige Randsaum ist nur am Hinterrand deutlich, die Punkte
der 3 })rim. Rippen auf der Scheibe stehen in tiefen Furchen,
die Rippen sind deutlich gewölbt, in jedem Interstitium befindet
sich eine an der Basis etwas unregelmäßige Punktreihe; an den
Seiten ist die Punktirung unregelmäßig, alle Punkte sind kräftig,
im Grunde schwarz. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, der
metallische Untergrund nur bei der Spitze durch die weiße Be-
schuppung erkennbar. Die Bauchringe tragen die gewöhnliche
Querreihe borstentragender Punkte dicht beim Hinterrand; in
der Mitte sind sie glatt und kahl, an den Seiten runzlig und
weiß beschuppt. Ebenso ist die Brust skulptirt und beschuppt;
zwischen den Mittelhüften sitzt auf dem Yorderrand des Mela-
steruums ein kleines spitzes Höckerchen, das jedoch die Mittel-
hüften nach vorn nicht überragt. Der Prosternalfortsatz ist wie
Rtett. outomol. Zeit. 1901.
124
bei den großen Mimelen gebildet, seine untere Kante verbreitert,
die hintere untere Ecke bis zu den Mittelhüften reichend. Die
Vorderschinen sind deutheh Szähnig, beim $ ist an allen Füßen
die größere Klaue einfach.
$ Länge 22 (nach Blanchard 23—24), Breite 12 mm.
Nord- Australien, Raffles Bay; Queensland, Cardwell.
Epichrysus White.
Diese Gattung steht der vorhergehenden außerordentlich
nahe und unterscheidet sich von ihr hauptsächlich durch das
Fehlen der Bürste am Kinn beim (^ und durch die dichte und
lange abstehende Behaarung der Afterdecke und Unterseite; auch
sind die Mundtheile im Ganzen etwas schwächer, das Endglied
der Kiefertaster etwas länger und schlanker, der mittlere Vor-
sj3rung der Unterlippe kürzer und schmäler. In allen übrigen
Merkmalen, in der Körperform und den secund. sexuellen Merk-
malen stimmen sie mit einander überein.
E. lamprimoides White. Länglich elliptisch, hoch gewölbt,
hell erzgrün, alle Ränder und die Außenseite der Schienen blau-
grün, die Deckflügel rothgolden, die Tarsen schwarzgrün. Das
Kopfschild in beiden Geschlechtern am Yorderrand hoch auf-
geworfen, beim ^ l^öher als beim ^, beim ersteren erzgrün mit
Goldglanz, beim letzteren braunschwarz, wie der Kopf und Vorder-
lücken mit großen tiefen Punkten bedeckt und zerstreut abstehend
behaart. Auch das Schildchen ist kräftig punktirt. Die Deck-
llügel sind kräftig punktirt, das Gewebe zwischen den Punkten
zu groben querverlaufenden Runzeln erhoben, nur die Punktreihe
neben der Naht regelmäßig, die Nahtrippe fein punktirt 5 der
Seitenrand neben der Schulter ist etwas nach unten umgeschlagen,
weiterhin nicht gekerbt, die Naht nicht verkürzt, der häutige
Randsaum gut sichtbar. Die Al'terdecke ist grob nadelrissig,
glänzend, lang graugelb behaart und roth gewimpert. Die Bauch-
ringe sind auch in der Mitte grob quorpunktirt und abstehend
behaart, ebenso die Brust, deren Mittelhüften eng zusammenstehen
Stett ontomol. Zeit. 1904.
125
und keinen Fortsatz der Mittelbrust haben ^ der Prosternalfortsatz
ist kürzer als bei Änoplostethus.
,S Länge 211/2— 23, Breite ll'/a— 12; $ Länge 22, Breite
11 1/2 mm, West- Australien, King George Sound.
Paraschizognathus gen. nov.
In der Gattung Schizognathus Burmeister waren bisher
4 Arten untergebracht, der Typus der Gattung, Mac Leayi Fischer
und eine ihr nahe verwandte Art, compressicornis m., sowie
prasimis Boisduval und nigripennis Blanchard. Von diesen
haben die beiden ersteren an der Unterlippe einen ganz winzigen,
zahnartigen mittleren Vorsprung, der gerade nach vorn gei'ichtet,
aber nicht hakenartig nach oben umgebogen ist, während bei
prasinus und nigripennis die Unterlippe einen kräftigen nach
oben umgebogenen mittleren Vorsprung zeigt. Da nun nach
meiner Eintheilung der australischen Anoplognathiden (pag. Qi})
die Trennungslinie mitten durch die alte Gattung Schizognathus
Burmeister geht, so beschränke ich diese auf die Arten, deren
Unterhppe keinen oder nur einen ganz kurzen, nicht nach oben
umgebogenen Fortsatz trägt — außer Mac Lcayi und com-
pressicornis noch einige neue Arten — und stelle für die Arten,
die einen nach oben umgebogenen Fortsatz der Unterlippe zeigen,
die Gattung Paraschizognathns auf. Ihre Charakteristik lautet:
Körperform hochgewölbt, selten etwas abgeflacht. Das
Kopfschild beim q viereckig, die Seiten etwas gebogen oder
tra))ezoidal. der A'orderrand aufgebogen, beim $ viereckig mit
stark geiundtteu F>ckcn oder halbkreisförmig; die Stirnnaht ist
durch einen mittleren Längswulst unterbrochen odt-r im Ganzen
undeutlich; die Stirn ist in Form eines Dreiecks, dessen Basis
die Stirnnaht bildet und dessen Seiten zuweilen als feine Furchen
scharf eingegraben sind, abgeilacht oder seicht eingedrückt und
nur in der Ausdehnung dieses Dreiecks kräftig punktirt oder
behaart, ^ähieud die Seiten der Stirn und der Scheitel meist
ganz glatt bleiben oder nur vereinzelte feine Pünktchen zeigen
Slc'tt. eiitoniol. Zeit. 11J04.
126
(ausgenommen nigripennis, wo auch der Scheitel grob punktirt
ist). Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule beim $ (von 4 Arten
kenne ich nur bei 2 die $) erheblich kürzer als beim ,^. Die
Mundtheile sind im Ganzen schwächer als bei den vorhergehen-
den Gattungen, der mittlere Vorsprung der Oberlippe kurz, breit
gerundet, glänzend schwarz wo die Oberlippe braungelb ist.
An den Oberkiefern nimmt die weiche Bindehaut und die be-
haarte Parlhie vor dem Mahlzahn an Ausdehnung zu, während
Spitzentheil und Mahlzahn abnehmen, die Spitze ist zuweilen
noch scharf, zuweilen stumpf gerundet, der Mahlzahn ist entweder
mit wenigen aber scharfen Kauleisten, oder mit vielen, aber ganz
dachen Kauleisten bedeckt. Am Unterkiefer fällt vor Allem die
starke Entwicklung des Tasters auf, dessen letztes Glied allein
stets länger ist als der Unterkieferhelm, während bei den vor-
hergehenden Arten die vier Tasterglieder zusammen nicht länger
sind als der Helm; dieser ist bei den einzelnen Arten so ver-
schiedenartig geformt, daß ich ihn wohl am Besten bei jeder
Art bespreche. Die Unterlippe trägt in der Mitte einen nach
vorn gerichteten und dann hakenartig nach oben umgebogenen,
glänzend schwarzen, glatten Fortsatz, unter dem die stark buschige,
gespaltige Zunge oder H3pophar3'nx angeheftet ist. Das Hals-
schild ist voi- dem Schildchen ganz schwach vorgezogen, ringsum
fein gerandet. die basale Randfurche in der Mitte kaum oder
gar nicht unterbrochen. Das Schildchen i.«t klein, herzförmig.
Die Dcckflügel sind gemeinsam zugerundet, die Naht nicht ver-
kürzt, der Seitenrand neben der Schulter nicht verbreitert, weiter-
hin fein gekerbt und in den Kerben absiebend behaart, mit einer
Ausnahme ohne sichtbaren Hautsaum- die prim. Punktreihen
sind meist gut ausgebildet, in seichten Furchen stehend, auch das
Interstitium subsuturale mit einer Furche; selten ist die Sculptur
im Ganzen verloschen oder durch Querrunzeln undeutlich geworden.
Die Afterdecke ist beim ,^ senkrecht gestellt, breit Sseitig, flach
gewölbt, die Spitze gerundet; beim $ mehr zugespitzt und nach
hinlen vorgezogen, fein queri'unzlig und spärlich anliegend behaart.
S^toU. eiitoniol. Zeit. 1904.
127
Die Bauchi-inge und besonders die Brust sind lang abstellend und
dicht behaart, ein die Mittelhüften überragender Fortsatz der
Mittelbrust fehlt, dagegen ist ein stark behaarter zapfenartiger
Fortsatz der Vorderbrust stets vorhanden. Die Beine sind kräftig,
kurz und gedrungen gebaut, die Vordersehienen in beiden Ge-
schlechtern Szähnig, beim ^ alle Klauen einfach, an Vorder-
und Mittelfüßen die größere Klaue verdickt, beim $ an den
Vorderfüßen die größere Klaue fein eingeschnitten, oder — bei
nigripennis — ebenfalls einfach, aber sehr kurz und dünn; beim
Q ist das erste Glied der A^ordertarsen nicht oder nur wenig
länger als das folgende, beim $ ist es etwa so lang als die 3
folgenden zusammengenommen.
a. Körperfarbe schwarz, Kopf, Halsschild und Schiklchen
glänzend erzgrün.
1. P. nigripennis Blanchard. Parallelseitig, gleichmäßig
gewölbt, oben und unten glänzend schwarz, Kopf, Halsschild und
Schildchen 2,länzend erzgrün. Afterdecke und Bauch anhes-end
und spärlich, die Brust lang abstehend graugelb behaart, die
Fühler rothbraun. Das Kopfschild ist beim ^ fast quadratisch,
die Seiten ganz schwach geschwungen, der Vorderrand stark
zurückgebogen, erzgrün, beim $ etwas kürzer, der Vorderrand
schwächer zurückgebogen, die Ecken mehr gerundet, glänzend
schwarz, bei beiden fein runzlig und wie Stirn und Seheitel mit
zerstreuten groben Punkten, aus denen abstehende graugelbe
Haare entspringen. Am Oberkiefer ist der Spitzentheil dünn,
nicht nach unten gebogen, vor dem Mahlzahn ein spitzer Zahn,
der Mahlzahn selbst klein, glänzend, mit ganz flachen Kauleisten.
Am Unterkiefer (Fig. 18) hat der Helm die Foim einer Pyra-
mide mit etwas gebogener Spitze; Fig. 18a und b stellen dvn
Helm allein dar bei einer Vergrößerung von 80. 18a zeiot den
Helm von der Außenseite (Ventralseite); das nach außen vor-
springende lappenartige Stück ist wohl als die basale Kauleiste
aufzufassen: an der Anheftungsstelle verläuft eine seichte Furche,
aus welcher lange starre Borsten und Haare entspringen. B<'-
Stutt. üiitouiol. Zeit. 1904.
128
tracliten wir den Helm von der Innenseite (18b), so bemerken
wir eine seliarte schneidende Kante, die von der Spitze bis zur
Basis verläuft; die Flächen neben dieser schneidenden Kante, die
innere auf dem Bild sichtbar, die äußere verdeckt, sind glänzend
glatt, während die äußere und obere Seite des Helms runzlig
punktirt und beborstet sind. Am Unterlippengerüst ist besonders
die Verdickung der Lippentaster zu erwähnen. Am Halsschild
sind die Seiten von der Basis bis zur Mitte parallel, von da nach
vorn beim i^ stärker, beim $ nur wenig convergirend, so daß
bei letzterem der Thorax erheblich größer erscheint; seine Ober-
fläche ist weitläufig kräftig punktirt. Auch das Schildchen,
zuweilen fein kupfrig gerandet, zeigt kräftige Punktirung. Die
Deckflügel sind seicht gefurcht und dicht punktirt, vielfach quer
gerunzelt, die Seiten und der Hinterrand abstehend weiß behaart.
Die Afterdecke ist fein gerunzelt, anhegend grau behaart, am
Rande länger gewimpert. Die Beine sind kräftig, die Vorder-
schienen scharf 3zähnig, der apicale Zahn beim $ länger, alle
Klauen bei ^ und $ einfach.
^ und $ Länge 14^2, Breite 8 mm. N.-S. -Wales, Sidnej
(Dämel). Ich habe eine größere Anzahl Stücke gesehen, etwa
15 ,^, aber nur 1 $; in ihren Größonverhältnissen variirten
diese_kaum um einen halben Millimeter; auch die Färbung war
durchaus konstant.
1). Körperfarbe grün oder braun ohne Metallglanz.
2. P. prasinicollis nov. spec. Der vorhergehenden Ai-t im
Habitus und nach der Form des Kopfschildes zunächst ver-
wandt, Kopf, Halsschild und Schildchen grasgrün, die Deektlügel
und Afterdecke gelbgrün, ringsum braungelb gerandet, die Unter-
seite braungelb, Afterdecke und Bauch anliegend spärlich, die
Brust dicht lang abstehend fuchsroth behaart. Das Kopfschild
ist beim ,^ quadratisch, die Ecken kaum gerundet, längs dem
Rande seicht eingedrückt, gelb gesäumt, der Rand ringsum
mäßig aufgebogen, ganz fein braunschwarz, überall fein punktirt,
glänzend; die Stirn ist bis weit auf den Scheitel hinauf abgeflacht,
Stott. cntomol. Zeit. 1904.
129
mil cinein LängP^^■uls(, der vom Sclicilcl Iiis /.iiiii K(^l)^^^c•llil(l ver-
läuft, wie dieses fein und dicht i)unktirt, ulänzeud, dii- Stiriinalit
als feiner gelbgefärbter Strich eriu'uubar: der Scheitel ist sehr
glänzend, äußerst fein punktirt: die Fiihlerkeule ist sehr lang,
auf der Innenseite dicht und lang behaart. Am Oberkiefer fehlt
ein Schneidezahn vor dem Mahlzahn; dieser ist kräftig gebaut
mit wenigen, aber hohen und scharfen Kauleisten. Der Unter-
kieferhelm ist ein kräftiges Gebilde (Fig. 19); betrachten wir
ihn bei stärkerer Vergrößerung, etwa 40, von der Ventralseitc
(Fig. 19iO. so bemerken wir, daß die ai)iea1e Kauleiste in einen
kräftigen spitzen Zahn ausläuft; darunter versteckt liegt die
mittlere Kauleiste, von der nur die Spitzen der 2 Zähne, in
welche sie gespalten ist, heraussehen; die basale Kauleiste liegt
wieder, wie bei nigripennis, der Länge nach dem Helm an und
ist nahe der Spitze durch doppelte Einkerbung in 3 stumpfe
Zähnchen getheilt. Betrachten wir den Helm von der dorsalen
Seite (des Käfers), Fig. 19b, so l)emerken wh-. daß die obere
Kante der apicalen Kauleiste fein gekerbt ist; in diesen Kerben
sitzen lange starre Borsten, die erst entfernt werden müssen,
wenn man die ganze Kauleiste gut übersehen und sich über die
Stellung der Zähne informiren will. Man sieht dann wieder die
2 Zähne der mittleren Kauleiste und den Rand der basalen
Kauleiste, den ich ungekerbt gezeichnet habe, um das Bild nicht
zu verwirren. Am Unterlippengerüst ist das Submentum lang,
das Mentum recht kurz, die Unterlippe lang und sehr kräftig
gebaut, das zweite Glied der sehr kräftigen und dicken Lippen-
taster lappenartig ausgezogen, auf der Ecke mit langen, starren
Borsten. Das Halsschild ist flach gewölbt, die Seiten von der
Basis zur Mitte etwas nach innen geschwungen, nach vorn ver-
engt, die Ecken stumpf, weitläufig fein punktirt, mit Seiten-
grübchen und deutlicher Längsfurche. Auch das Schildchcn ist
fein j)unktirt. Die Deckflügel zeigen seichte Furchen und ver-
loschene Sculptur. Die Afterdecke ist querrunzlig und nadel-
rissig, glänzend, zwischen den anliegenden feinen Härchen auch
St<'tt. cTiloii.ol. Zeit. 1904. ij
130
mit längeren abstehenden Borstenhaaren, der Seiten- und After-
raud lang rothgelb gewimpert. Der Bauch ist anliegend, die
Brust dicht und lang abstehend fuchsroth behaart, die Beine kurz
und kräftig, die Vordersehienen mit 3 kräftigen schwarzen Zähnen,
alle Klauen einfach.
,j Länge I61/2, Breite 91/2 i^^ni'-, $ ignota. Australien.
3. P. prasinus Boisduval. Die Körperfarbe ist bei gut
konservirten Stücken ein schönes helles Gelbgrün, die Ränder des
Kopfschildes und Schildchens sowie die Deckflügelnaht fein braun-
gelb, welche Farbe auch die Fühler, Taster und Tarsen zeigen;
manche Stücke sind — wohl durch Liegen in Spiritus — dunkler
grün, die Beine erscheinen dann heller, die Tarsen braun. Das
Kopfschild ist beim q schwach trapezförmig, die Seiten zuerst
etwas nach außen gebogen, dann nach innen convergirend, kurz
vor dem Vorderrand wieder etwas divergirend, dieser bogig ge-
rundet, nach oben umgebogen; beim $ ist es rein halbkreisförmig,
der Rand fein aufgebogen, wie beim ,^ ringsum mit schwarz-
brauner Kante; beim ,^ ist das Kopfschild und die Stirn in Form
eines Dreiecks flach oder schwach eingedrückt, Avenig glänzend,
mit groben Punkten besetzt, aus denen abstehende rothgelbe
Haare entspringen, beim $ sind Kopfschild und Stirn eben, grob
punktirt, die letztere nur bei den Augen behaait; der Scheitel
bei beiden spärlich fein punktirt, lebhaft glänzend. Am Ober-
kiefer ist der Spitzentheil ziemlich klein und dünn, der behaarte
häutige Theil stark ausgebildet, der basale Mahlzahn gelb mit
verloschenen Kauleisten, auf denen zwei dunkler pigmentirte
Streifen verlaufen (Fig. 20a, b). Am Unterkiefer Hillt vor Allem
die starke Entwicklung des Tasters auf, dessen letztes Glied
stark verbreitert auf seiner dorsalen Seite eine große Grube tiägt
(Fig. 20c); der Helm (Fig. 20d) ist ein massives Gebilde, das
auf seiner Außenseite dicht punktirt und lang abstehend behaart
ist; nahe der Spitze stehen eng beisammen einige Zähnchen, die
ebenso wie die die Kaufläche begrenzenden Kanten glänzend
schwarz sind, während der Helm gelb gefärbt ist; an Stelle des
Stett. entomol. Zeit. 1904.
131
Spiizcnzaluics lindci sich ciu kleines llückerchen, aul' welchem
eine gelenkig bewegliche kräftige Borste sitzt. Die von Mac Leay
bei den Dynastiden gemachte Beobachtung, daß in der Rück-
l)ildung begriffene Zähne zuerst durch auf Höckerchen aufsitzende,
gelenkig bewegliche Borsten und dann — bei weiterer Rück-
bildung — durch einfache Borstenhaare ersetzt werden, findet
hier aucb für Ruteliden ihre Bestätigung, Die Unterlippe (Fig. 20e)
ist kräftig gebaut mit starkem mittlerem Vorsprung, der nach
oben umgebogen ist, das zweite Glied der Lippentaster kahn-
förmig mit 2 langen Borsten. Das Halsschild ist hoch gewölbt
mit schwacher mittlerer Längsfurche, von der Mitte nach vorn
stark verengt, die Ecken stumpf, nicht vorspringend, an Stelle
der Seitengrübchen ein gelber Fleck, die Mitte fein und zerstreut,
die Seiten dichter punktirt. Das Schildchen trägt nur an den
Seiten einige Punkte. Die Deckflügel sind seicht gefurcht und
in den Furchen regelmäßig punktirt, die prim. Rippen punktfrei
aber mit feinen Querrunzeln. Die Afterdecke ist querrunzlig,
anliegend grau behaart, am Seiten- und Afterrand längere rothe
Wimpern. Der Bauch ist spärlich anliegend, die Brust lang
abstehend grau behaart. Die Vorderschienen sind 3zähnig, die
Zähne in gleichem Abstand von einander, beim ,^ alle Klauen
einfach, beim $ an den Voiderfüßen die innere Klaue vor der
Spitze fein eingeschnitten,
,^ Länge 17—19, Breite 10— IO1/2; $ Lunge 18—19,
Breite 10— 11 1/2 mm. Queensland, Cap York; N.-S. -Wales,
Sidney; Victoria, Melbourne.
Bei den Stücken aus Victoria sind die Seiten des Kopf-
scliildes meist mehr nach vorn converffirend, weniger nach außen
geschwungen, die Zähne der Vorderschienen kräftig; bei den
Stücken aus Queensland und N.-S. -Wales dagegen der basale
Zahn der Vorderschienen oft sehr schwach, die Seiten des Kopf-
sehildes stärker nach außen gebogen. Ein Stück, das ich von
Herrn Felsche erhielb ist oberseits schwarzlu-aun, die rnterseite
und Beine braungelb — var. )ii(jrirfins ni,
Stott. ontoniol. Zeit. 1904. ij'*
132
4. P. olivaceus nov. spec. Der vorhergehenden Art zu-
nächst verwandt, kleiner und M^eniger geM'ölbt, hell olivengrün,
lebhaft glänzend, alle Ränder fein gelb gesäumt, die Fühler,
Taster und Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist beim ,^ trapezoidal,
die Seiten nach vorn stark convergirend, so daß der Vorderrand
nur halb so breit erscheint als die Stirnnaht; die Fläche des
Kopfschildes ist eben, fein runzlig mit zerstreuten gröberen
Punkten, aus denen abstehende Haare entspringen, ringsum breiter
gelb umrandet, der Seitenrand und der niedrig aufgeworfene
Vorderrand fein schwarzbraun gesäumt; die S(ii-n ist nahezu
halbkreisförmig abgeflacht, in einer Ebene mit dem Kopfschild
liegend, wie dieses sculptirt und behaart, der Scheitel kahl, weit-
läufig fein punklirt: die Augen sind doppelt so groß als
bei prasiniis, niächlig vorgequollen, glänzend schwarz. Die
Oberkiefer sind etwa ebensogroß als bei prasinKS^ der häutige
und behaarte Theil aber geringer, der basale Mahlzahn schwarz,
mit wenigen aber hohen Kauleisten. Am Unterkiefer (Fig. 21)
ist der Taster zwar sehr lang, das letzte Glied aber schlank,
auf der Dorsalseite mit kurzer sclunaler Grube beim Außenrand;
der Helm (Fig. 21a) ist gelb, dicht behaart, die Kautläche von
schwarzen schneidenden Kanlen eingefaßt und bei der Spitze mit
4 scharfen Zähnen; nahe der Sj)itze erhebt sich aus der Kau-
fläche ein schwarzes Höckerchen, auf welchem eine lange be-
wegliche Borste aufsitzt. Am l'nterlippengerüst ist die Unter-
lippe länger, mit kräftigem mittlerem Fortsatz, die Lippentaster
schlanker. Das Halsschild ist ziemlich kuiz, flach gewölbt, mit
verloschener Miltellinie, die Seiten gleichmäßig gerundet, die
Ecken stumj)f, schwach gerundet, der Hinterrand vor dem
Schildchen kaum vorgezogen, die Fläche überall fein punktirt.
Ebenso ist das Schildchen punktirt. Die Sculj)tur der Deck-
flügel ist ganz regelmäßig, die 10 prim. runktreihen in feinen
Furchen stehend, die Rippen fein gewölbt, die 3 Interstitien auf
der Scheibe mit je einer einfachen Punktreihe, die seitlichen
Interstitien i)unktfrei. Die Afterdecke ist mit großen umwallten
ßtett. ontoniol. Zeit. 1904.
133
rmikleii bedeckt, die an den Seiten hiev und da zusaninienfließen,
nicht nadeh'issig, lebhaft glänzend, ganz spärlich behaart nnd
gewimpert. Die Baiiehringe sind in der Mitte .kahl, lebhaft glän-
zend, an den Seiten i)iuiktirt und spärlich behaart. Die Brust
ist spärlich rothgelb behaart, ebenso die Schenkel. Die Vorder-
schienen sind scharf Szälmig. der mittlere und apicale Zahn ein-
ander genähert.
Q Länge I51/2, Bi-eite 9 mm; $ ignota. Austraüen.
Trioplognathus gen. nov.
Kürperform länglich eUiptisch, flach gewölbt. Das Kopf-
seliild beim q trapezförmig, die Seiten kaum, der Vorderrand
etwas höher aufgebogen. Die Oberlippe ist wie bei Anoplognathiis
gebildet, kurz dreiseitig mit breit zugerundeter Spitze. Die Mund-
theile sind sehr kräftig gebaut, der Oberkiefer hat an der Spitze
zwei kräftige Zähne (Fig. 22a), von denen der vordere tiefer
liegt und deutlich ventralwärts gebogen ist, während der hintere
Zahn scharf nach innen gerichtet ist; die Schneide ist kurz und
läuft am hinteren Ende in einen kurzen spitzen Zahn aus, der
basale Mahlzahn ist sehr groß und mit vielen kräftigen Kauleisten
besetzt; der ganze Außenrand ist hoch aufgeworfen und au der
äußeren oberen Ecke eingekerbt. Wir haben demnach die 3
Hauptformen der Oberkiefer hier vereinigt, den Schneidezahn der
reinen Phyllophagen in der kurzen scharfen Schneide, die vorn
und hinten mit einem gerade nach innen gerichteten spitzen Zahn
bewehrt ist; den Brechzahn der Xylophagen in dem hoch auf-
geworfenen gekerbten Seitenrand, und den ventralwärts gebogeneu
Nagezahn der AnopKigiuithiden, der seiUieh durch die vom unteren
Gelenkhöcker ausgehenden erhabenen Leisten, vorn von dem
ventralwärts gebogenen Zahn unter der Spitze gebildet wird. Am
Unterkiefer (Fig. 22b) ist der Helm länger als das Endglied des
Tasters und erinnert in seiner P'orm und Stellung an Spodochlannja
(Fig. 41)): die K'auliäclu' i>( hiiiü,' und breit, beiderseits von den
scjiarfen schneidenden Kanten der liasalrn Kauleiste beurenzt. die
Stctt. CBtoniol. Zeit. VMi.
134
S})ifze mit 6 kräftigen scluirfen Zähnen. Am Unterlippengerüst
(Fig. 22c) ist das Submentum ziemlich kurz, das Mentum dagegen
lang und mit der Unterlippe fest verwachsen ; diese ist glänzend
schwarz, der Vorderrand scharfrandig, die Mitte etwas vor-
gezogen, aber nicht nach oben hakenförmig umgebogen ; am
Lippentaster fällt das zweite Glied auf, das kahnförmig geformt
an der inneren Ecke das Endglied trägt, während die äußere
Ecke mit einem derben Haarbüschel geziert ist. Die Stirnnaht
ist eine fein erhabene Linie, die in der Mitte kaum nach hinten
gebogen ist. Das Halsschild ist flach g■e^^■ölbt, der Hinterrand
kräftig nach hinten ausgezogen, vor dem Schildchen nicht aus-
gebuchtet. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deckflügel
sind gemeinsam zugerundet, der Seitenrand neben den kaum
vorspringenden Schultern ganz schwach verdickt und verbreitert,
weiterhin fein gekerbt, bei der Naht gemeinsam zugerundet.
Der Fortsatz der Mittelbrust ist kurz aber breit, bogig gerundet
wie bei Anoplognathns brumiipennis; der Eortsatz der Vorder-
brust ebenfalls wie bei dieser Art. Die Vordersehienen sind
Szähnig, beim ,^ alle Klauen einfach.
Ich habe die einzige Art dieser Gattung, ohne ihre Mund-
theile zu untersuchen, als Anoplognathns besehrieben, allein das
vollständige Fehlen eines nach oben umgebogenen Fortsalzes der
Unterlippe trennt sie ebenso sicher von dieser, wie die Form
der Oberkiefer von Schizognaihus: außer der eigenthümlichen
Form der Mundtheile bringt auch der die Mittelhüften überragende
Fortsatz der Mittelbrust sie in Gegensatz zu den übrigen Mit-
gliedern der zweiten Hauptgruppe der Anoplognathiden uud recht-
fertigt die Aufstellung einer eigenen Gattung für sie.
Tr. griseopilosus Ohaus. Vom Aussehen und der Färbung
eines kleinen A. velutinus. aber durch die Form des Mesosternal-
fortsatzes und durch die graugelbe Behaarung, nicht Beschuppung,
leicht zu unterscheiden. Körperform gestreckt oval, flach ge-
wölbt, P'^ärbung gelbbraun, oben alle Ränder fein Itraun gesäumt,
unten der Bauch, die Schienen und Tarsen dunkler mit schwachem
Stett. entomol. Zeit. 1904.
13n
EixscliiiiiinLT, die gaii/L', Oltcrscile ist weitläulig-, die Afterdeeke,
der Bauch und die Beine dichter grauweiß behaart, die Brust
ist sehr dicht und lang graugelb behaart. Das Koptschild ist
beim q trapezförmig, die Seiten nicht, der Vorderrand mäßig
hoch aufgeworlen, die Oberiläche eben, nur in der Mitte nahe
dem Vorderrand schwach vertieft, dicht runzlig punktirt, ^enig
glänzend. Die Stirnnaht ist in der Mitte ganz schwach winklig
gebogen und von hier zieht sich ein feiner Längswulst über die
abgeflachte Stirn bis zum Scheitel: dieser ist weitläufig grob
l)unktirt, während jene dichter und mehr runzlig punktirt, wenig
glänzend ist. Das flach gewölbte Halsschild ist in der Mitte
der ganzen Länge nach seicht gefurcht, die basale Randfurche
vor dem Schildchen unterbrochen, die Mitte fein und weitläufig,
die Seiten kräftiger und dichter i)unktirt. Das Schildchen ist
weitläufig fein punktirt. Die Deckfliigel sind unregelmäßig grob
})unktirt mit vielen Querrunzeln zwischen den Punkten, in jedem'
Punkt ein kurzes graues Härchen, während bei Änopl. velutinus
in jedem Punkt mehrere (3 — 7) weiße Schuppen sitzen. Die
Afterdecke ist beim q senkrecht gestellt, querrissig und dicht
anliegend grau behaart, der Afterrand roth gewimpert. Bauch-
ringe und Beine dicht runzlig punktirt, anliegend grau behaart,
die Brust überall lang und dicht graugelb behaart. Der Meso-
sternalfoi'tsatz wie bei Anopl. brfinnipennia, breit, bogig gerundet,
die Mittelhüften etwas überragend.
3 Länge 21'/,, Breite 12 mm. N.-S.-Wales. Sidney,
2 Exemplare.
Schizognathus Burmeister.
Körperform cylindrisch, hochgewölbt, gedrungen mit kurzen
kräftigen Beinen. Das Kopfschild ist beim ,j rein viereckig oder
die Seiten gebogen, der A'orderraud hoch aufgeworfen, beim $
trapezförmig mit geruudelen locken, der ^'ol•derrand höher auf-
geworl'eu als die Seiten. Die Slirnn;ih( ist entweder schai-f tuis-
geprägt, an den Seilen kaunnartig erhoben, oder — besouders
Stctt. eiitoniol. Zoit. 1904.
13(>
beim ,^ — in der Mitte imterbvoehen. Die Oberli[)[ie ist kiirx
dreiseitig, die Seiten etwas geeclnvungen, mit breitgerundeter
Spitze. Am Oberkiefer ist der basale Mahlzahn kräftig, mit
vielen Kauleisten bedeckt und von einem breiten Haarkranz um-
geben, der Spitzentheil dagegen schwächer, der Spitzenzahn ge-
wöhnlich doppelt, daher der Name Schiz-ognathus^ die Schneide
kurz und am Ende in einen spitzen Zahn auslaufend, die Biegung
der Spitze nach unten sehr gering, der Seitenrand gerade, nie
nach oben umgebogen. Am Unterkiefer fällt sofort die stärkere
Entwicklung des Tasters, besonders dessen Endgliedes auf; der
Helm ist dagegen relativ klein, gewöhnlich stark behaart oder
beborstet und an der Spitze mit 6 — 7 kleinen Zähnchen bewehrt,
die bald mehr bald ^^'eniger durch bewegliche Borsten ersetzt
sind. Am Unterlippengerüst ist das Submentum mäßig lang, das
Mentuni lang, metallisch gefärbt, die schmale Unteilippe glänzend
schwarz und nur durch die Färbung vom Kinn geschieden; der
Vorderrand der Unterlippe ist mehr oder weniger vorgezogen,
in der Mitte schwach ausgebuchtet oder gerade abgestutzt, die
Lippentaster groß und dick. Die Fühler sind lOgliedrig, die
Keule beim q stets kürzer als die Geißel, beim $ kürzer als
beim ,^. Das hochgewölbte Halsschild ist am Hinterrand vor
dem Schildchen schwach lappenartig vorgezogen, ringsum ge-
furcht, die basale Furche auch vor dem Schildchen nicht unter-
brochen, mit Seitengrübchen und mehr oder weniger deutlicher
Längsfurche. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deck-
flügel sind parallelseitig, kräftig gewölbt, ganz seicht gefurcht,
nur die Nahtrippe punktfrei, alles Uebrige dicht punktirt, die
Sculptur durch viele feine Querrunzeln unterbrochen. Die After-
decke ist dreiseitig mit abgestutzter Spitze, beim q senkrecht,
beim $ schief mit vorgezogener Spitze, dicht fein querrunzlig und
spärlich anliegend behaart, der Afterrand länger fuchsroth ge-
wimpert. Die Bauchringe sind in der Mitte glatt und kahl, an
den Seiten spärlich und kurz, die Brust lang und dicht behaart.
Das Mesosternum überragt die MiKelhüften nicht nach vorn, der
Stctt. entomol. Zeit. 1904.
137
rrostcnmlfüitsalz ibl kurz und breit. Die Beine ^ind krül'tig
o-ebaut, die Vordersehienen in beiden Gesehlechtern 3zähnig, der
Spitzenzahn beim ,^ spitz, scharf nach außen gerichtet, beim $
länger, mehr zugerundet und nach vorn gerichtet; die Tar-sen
sind kurz und kräftig, beim ,^ alle Klauen einfach, beim ? die
innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.
Die nachfolgende Tabelle giebt kurz die wichtigsten Merk-
male der 5 hierher gehörigen Arten an; die unterscheidenden
Merkmale sind von den ^ genommen, da die $ sehr selten und
nicht bei allen Arten bekannt sind.
A. Die Vordertarsen sind länger und schlanker als die Mittel-
uud Hintertarsen, ihr erstes Glied doppelt so lang als das
2^yeite Seh. lucidus n. sp.
B. Die Vordertarsen ebenso lang oder kürzer als die Mittel-
und Hintertarsen, ihr erstes Glied nicht länger als das zweite.
I. Die Seiten des Kopfschildes winklig gebogen, sein Vorder-
rand ausgebuchtet, schmäler als die Basis.
a. Die Brust kürzer grauweiß behaart.
1. Die Oberseite, Afterdecke, Schienen und Tarsen
dunkel erzgrün, lebhaft glänzend; die Zähne der
Vorderschienen in gleichem Abstand von einander:
der Fortsatz der Hinterbrust zwischen den Mittel-
hüften scharf zugespitzt, die Naht in der Mitte nicht
bis zur Spitze reichend . Seh. viridiaeneus n. sp.
2. Die Oberseite und Afterdecke heller erzgrün mit
messingselben Reilexen, das Kopfschild, die Seileu
des Halsschildes und der Deckilügel stets messing-
o-elb gesäumt, die Deckflügel häufig, die Schienen
und Tarsen stets kupfrig; an den Vorderschienen
ist der mittlere Zahn dem Spitzenzahn genähert; der
Fortsatz der Hinterbrust gerundet, die niiltlere Naht
bis zur Si)ilze reichend . . Seh. compressicornis Obs.
b. Die Brust laug fiichsroth behaart . Sch. Burmeisteri n. sp.
steif, ciitoniol. Zeit. 1W4.
138
II. Die Seiten des Kopfsehildes parallel, kurz vor dem
Vorderrand etwas divergirend, der Vorderrand breiter
als die Basis Seh. Mac Leayi Fiseher.
1. Seh. Mac Leayi Fischer. Aus der kurzen, aber recht
prägnanten Beschreibung und der guten Abbildung ist die Art
leicht zu erkennen; die mir vorliegenden Stücke habe ich mit
der wohlerhaltenen Type im Dresdener Museum verglichen. Sie
ist die grüßte der Gattung, braun mit grünem Erzglanz, die
Schienen und Tarsen meist kupfrig, die Brust ziemlich kurz
weißgrau behaart. Die Seiten des Kopfschildes (Fig. 23) sind
parallel oder nur ganz schwach nach vorn convergirend, nicht
gebogen, der Vorderrand schwach nacli vorn gebogen, die Fläche
grubig vertieft, dicht runzlig puiiktirt und spärlich rothbraun
behaart. Die Stirnnaht ist ein undeutlich begrenzter (^uerwulst,
dessen Mitte nach hinten gebogen einen kurzen Längswulst auf
die Stirn aussendet, der von einer hufeisenförmigen Vertiefung
umgeben ist 5 die vertieften Partien des Kopfschildes und der
Stirn sind dicht und fein runzlig, matt glänzend, der hochgewölbte
Scheitel dagegen polirt, weitläulig punktirt. Von den Mund-
theilen (Fig. 23a — c) ist besonders der Unterkiefer erwähnens-
werth, an dessen Helm sich nur noch ein massiver Zalin betindet,
Mährend die übrisen alle durch «ielenkio; bewegliche kurze dicke
Borsten ersetzt sind. Die 3 Zähne der Vorderschienen stehen
etwa in gleichem Abstand von einander, die Tarsen sind kräftig,
die größere Klaue an Vorder- und Mittelfüßen mäßig verdickt,
fein der Länge nach gestreift.
(f^ Länge 18—23, Breite 11 — 13, $ Länge 221/2, Breite
13 mm. N.-S.-Wales. Manning River.
2. Seh. Burmeisteri nov. spec. Schlanker als die vorher-
gehende Art, rothbraun mit grünem Erzschiunner, besonders auf
Kopf, Halsschild und Schildchen, während auf den Decktlügeln
die rotlibraune Grundfarbe mehr durchscheint, die Schienen und
Tarsen dunkel kupfrig-braun. Al'lerdeckc und Bauch ganz kurz
Stett. entomol. Zeit. 1904.
139
und s])iirli('h grauweiß, die Brust lang und dicht fuclisrolli be-
haart. Das Koplscliild (Fig. 24) des o <-'i"iiiiiert an Änopl.
relicnlatus: die Seiten sind von der Stirnnaht an zuerst eine
kurze Strecke parallel; dann convergiren sie stark, sodaß das
Kopfschild hier nur etwa die halbe Breite der Slirnnaht besitzt,
divergiren dann wieder, die Vorderecken sind abgerundet, der
Yorderrand in der Mitte nach hinten gebogen, der ganze ab-
geschnürte Lappen stark zurückgebogen; die Oberfläche ist ver-
tieft, dicht und fein runzlig punktirt, spärlich abstehend behaart.
Die Stirnnaht ist ein undeutlich begrenzter, schwach gebogener
Querwulst, die Stirn schw-ach dreiseitig abgeflacht, nicht vertieft,
dicht runzlig und grob dazwischen punktirt, der Scheitel stärker
glänzend als Kopfschild und Stirn, zerstreut kräftig punktirt.
Die Mundtheile sind kräftiger gebaut als bei Mac Leayi, der
Oberkiefer an der Spitze resp. Schneide mit 3 Zähnen, der Unter-
kieferhelm (Fig. 24a) mit 6 massiven Zähnen in der Reihen-
folge 1—2—3.
Das Halsschild ist flacher als bei den übrigen Arten der
Gattung, Hinterrand nahezu geradUnig, vor dem Schildchen kaum
mehr vorgezogen, die Hinterecken rechtwinklig, die Vorderecken
etwas vorgezogen, die Mitte mit kräftiger Längsfurche, die ganze
Oberfläche kräftig punktirt, an den Seiten wie gewöhnhch dichter
als auf der Scheibe. Das Schildchen, gewöhnlich parallel den
Seiten etwas eingedrückt, ist zerstreut kräftig punktirt. Auf den
Deckflügeln ist die Basis neben dem Schildchen wulstig auf-
geworfen, Schulter und Spitzenbuckel springen vor, die Seiten
neben der Schulter sind etwas eingedrückt, der Rand nur bei
der Schulter etwas verdickt und verbreitert und bis zur Nahtspitze
fein gekerbt, die Naht ganz schwach verkürzt, die Oberfläche
regelmäßig fein gefurcht, kräftig punktirt. Die Afterdecke ist
fein querrissig, anliegend spärlich grauweiß behaart, wie die
Bauchringe, an der Spitze und den Seiten mit einzelnen langen
rothen Haaren wie die "Wimpern um den Afterrand, die Brust
ist dicht um! lang rothgelb behaart. Die A'ordiTschieiien mit
Stett. ouloinol. Zi'it. l'.K)4.
140
3 krärtigeii Zähnen, von denen der niittlere nahe an den Spitzeu-
zahn heranrückt, an den Mittel- und Vorderfüßeu ist die größere
Kkiuc stark verdickt.
,^ Länge I91/2— 22, Breite IO1/2— ll'A' ? ^-^^S^ 20,
Breite 11 mm; Queensland, Cairns; N.-S.-AVales, Lambton.
3. Seh. viridiaeneus uov. spec. Braungelb, die Oberseite,
Afterdecke, Schienen und Schenkel satt erzgrün wie Anomala
aenea, die Unterseite und Schenkel blassgelb mit ganz schwachem
grünem Schiller auf den letzteren, Afterdecke und Bauch sehr
kurz und fein, die Brust etwas länger grau behaart. Die Seiten
des Kopfschildes beim (^ (l^ig- 25) sind zuerst parallel, dann
stark nach vorn convergirend und dann wiederum parallel, der
so abgeschnürte Lappen nur halb so breit als die Stii'nnaht,
rechtwinklig zurückgebogen, sein Vorderrand ausgerandet; die
Oberfläche ist in der Mitte tief eingedrückt, dicht und fein runzlig,
spärlich abstehend behaart: die Stirnnaht ist ganz verloschen,
die Stirn dreiseitig eingedrückt, wie das Kopfschild fein runzlig,
der Scheitel ziemlich dicht und kräftig punktirt. Der Unter-
kieferhelm (Fig. 25a) trägt an der Spitze zwei größere massive
Zähne und weiterhin 5 bewegliche Borsten auf kleineu Höckerchen ;
die ganze Spitze des Helmes ist mit langen starren rothgelben
Borsten dicht besetzt. Das Halsschild ist ziemhch flach gewölbt,
die Seiten gleichmäßig gerundet, der Hinterrand in der Mitte nur
ganz schwach vorgezogen, die ganze Oberfläche unter der Lupe
äußerst fein runzlig, mit vielen größeren Punkten, besonders an
den Seiten und hier seidenartig glänzend, die Rückenfurche seicht.
Das Schildchen ist parallel dem Seitenrand schwach eingedrückt,
zerstreut punktirt. Auch die Deckflügel erscheinen unter der
Lupe äußerst fein runzlig, die Furchen seicht, die Sculptur durch
viele Querrunzeln undeutlich, die Seiten sind neben der Schulter
ganz schwach eingedrückt, der Seitenrand hier kaum verdickt,
weiterhin nicht gekerbt, die Naht etwas verkürzt. Die After-
decke ist an der Spitze breit abgestutzt, sehr dicht quergestrichelt,
seidenartig glänzend und dicht mit äußerst kurzen anliegenden
Stett. entomol. Zeit. 1904.
I
141
orauon Hürchcn l»cdcokt. Audi die Unterseite zeigt, soweit sie
kahl ibt, die feine ledei-arlige Runzelung und den seidenartigen
Glanz mit zerstreuten grcisseren Punkten. Die Spitze der Ilinter-
hrust schiebt sich scluui'winklig zwisehen die Mittelhüften, die
vertiefte Naht in der Mitte reicht nicht bis zur Spitze, die Seiten
sind mit einer scharf eingerissenen Furche abgegrenzt, braungrün.
Die Vorderschienen haben 3 kräftige Zähne, von denen der
mittlere dem Spitzenzahn etwas genähert ist.
(^ Länge 18, Breite 10'/2 — 11 mm: $ mir unbekannt.
Queensland, Cap York, Dawson District.
4. Seh. compressicornis Ohaus. Die Oberseite und After-
decke sind braungelb mit lebhaftem grünem Erzglanz, heller als
bei der vorhergehenden Art und gewöhnlich mit messinggelben
und kupfrigen Reflexen, Kopf und Halsschild häufig, die Deck-
flüoel immer mit breitem messinaQclbem Rand, die Unterseite
ist blaßgell), die Schienen und Tarsen, wie auch das Kopfschild
beim $ kupfrig braun. Das Kopfschild (Fig. 26) ist ähnlich
wie bei der vorhergehenden Art, der abgeschnürte Lappen vorn
schmäler und länger, der Vorderi-and tiefer eingeschnitten; die
Oberfläche ist weniger vertieft, dicht und fein runzlig, matt seiden-
artig glänzend,, zerstreut abstehend behaart; beim $ ist das Kopf-
schild ti-apezförmig mit abgerundeten Yorderecken. hell kupfrig
braun mit fchwaizbrauner l'mranduno,-, der Yorderrand höher
aufge\^o]'fen als die Seiten, gröber runzlig und gleichfalls behaart.
Die Stirnnaht ist ein zweifach gebogener, scharf begrenzter und
dunkel pigmentirter Wulst, die Stirn ist etwa halbkreisftirmig
abgeflacht, dicht runzlich punktirt, matt glänzend, der Scheitel
glänzend jxilirt, kahl, zerstreut j)unktirt. Am Unterkieferhelm
(Fig. 26a) befinden sich statt der Zähne 6 kleine Höckerchen,
auf denen je eine kurze bewegliche Borste aufsitzt. Das Hals-
sehild ist hochgewölbt mit scharf ausgeprägter mittlerer Längs-
furche, vor dem Schildchen in kurzem breitem Lappen vorgezogen,
die Seiten gleichmäßig gerundet, die Ecken stumpf, die Ober-
Ihiche lebhaft glänzend, zerstreut fein punktirt. Das Schildchen
Stotl. onlomol. Zeit. 1904.
142
ist dicht und l'rin punktirt mit einzelnen größeren Punkten da-
zM'isehen. Auf den Deckflügeln sind die Furchen ganz verloschen,
die Punktreihen durch viele Querrunzeln unterbrochen, nur die
Punktreihe neben der Naht regelmäßig, die ganze Oberfläche
äußerst fein punklirt, der Seitenrand neben der breiten messing-
gelben Einfassung der Deckflügel dunkel erzgrün, nicht gekerbt.
Die Afterdecke ist wie bei der vorhergehenden Art gebildet und
zeigt außerdem gewöhnlich in beiden Geschlechtern eine seichte
Längsfurche und echiefe Seiteneindrücke. Die zwischen die
Mittelhüften tretende Spitze der Hinterbrust ist halbkreisförmig
zugerundet, der Rand ringsum braungrün ohne scharf eingerissene
Randfurche, die mittlere vertiefte Naht braungrün und bis zur
Spitze reichend. Die Vorderschienen sind 3zähnig, alle Zähne
etwa in gleichem Abstand von einander. Beim i^ sind alle
Klauen einfach, an Mittel- und Vorderfüßen die größere Klaue
kräftig verdickt und verlängert, die Fühlerkeule etwas kürzer
als die Geißel; beim $ sind die Vordertarsen länger und schlanker
als die Mittel- und Hintertarsen, ihr erstes Glied so lang als die
3 folgenden zusammen, die innere Klaue scharf eingeschnitten,
der obere Zahn etwas länger als der untere, die Fühlerkeule nur
halb so lang als beim q, die beiden Sporen der Hinterschienen
breit zugerundet, während sie beim (^ scharf zugespitzt sind.
,S Länge I71/2— 21, Breite lO'/s— 12; $ Länge 19—21,
Breite 11— 121/2 mm. N.-S.-Wales, Richmond River.
5. Seh. lucidus nov. spec. Hell braungelb, die Oberseite,
Afterdecke, Schienen und Tarsen glänzend erzgrün, die Unter-
seite und Schenkel blaßgelb mit ganz schwachem Erzschiller auf
den letzteren, Afterdecke und Bauch ganz spärlich, die Brust
dichter mit kurzen, feinen weißgrauen Härchen bekleidet. Das
Kopfschild ist beim ,^ viereckig oder ganz schwach trapezförmig,
die Seiten etwas geschwungen, kurz vor dem Vorderrand etwas
nach außen gebogen, der Seitenrand ganz schwach, der Vorder-
rand hoch aufgeworfen (Fig. 27), der äußerste Rand ringsum
fein schwarzbraun; die Stirnnaht ist in der Mitte stark nach
Stett. entomol. Zeit,. 1904.
143
hinten gebogen, bei einigen ein scharf begrenzter kielartiger Wulst,
bei anderen in der Mitte ganz verloschen (abgerieben?) und nur
an den Seiten beim Kanthus leicht kielartig aufgeworfen; nur
die Mitte vor der Stirnnaht ist leicht grubenartig vertieft, die
übrige Oberiläehe eben, dicht und fein runzlig, matt glänzend
mit kupfrigem Schimmer; die Stirn ist dreiseitig abgeflacht, zer-
streut kräftig punktirt mit feinen Runzeln zwischen den Punkten,
der Scheitel hoch gewölbt, weitläufiger und feiner punktirt, beide
hell erzgrün. Beim $ ist das Kopfschild trapezförmig mit etwas
abgesetztem Yorderrand, ringsum schwarz gesäumt, die Ober-
fläche eben, dicht runzlig, matt kupferbraim; die Sürnnaht ist
weniger in der Mitte gebogen, die Stirn dicht und grob punktirt,
braungelb mit schwachem Erzsehimmer, der hochgewölbte Scheitel
erzgrün, weitläufig fein punktirt. lel)haft glänzend. Die Mund-
theile sind kräftig, der Oberkiefer (Fig. 27a) hat einen selir
großen Spitzenzahn, der häufig durch Abnutzung abgerundet ist
und am Ende der Schneide einen kleinen spitzen Zahn; der
Mahlzahn ist ziemlich groß, mit vielen feinen scharfen Kauleisten;
die Biegung der Spitze nach unten und Bildung eines Nagezahn€s
unter der Spitze ist hier deutlich ausgeprägt. Am Unterkiefer
ist das Endglied des Tasters verbreitert mit großer ovaler Grube
auf der nach oben gerichteten Seite; der Helm '(Fig. 27b) ist
kräftig, mit 5 massiven Zähnen an der Spitze, 2 großen bei der
oberen und 3 kleineren bei der unteren Kauleiste. Die Unter-
lippe ist in der Mitte etwas vorgezogen und seicht gerandet, die
ausgerandete Partie ganz sehwach umgebogen. Das Halsschild
ist an der Basis am breitesten, nach vorn gleichmäßig verjüngt,
die Hinterecken sehr stumpf, die Vorderecken rechtwinklig, kaum
vorspringend, der Hinterrand schwach nach hinten vorgezogen
und in der Mitte ganz schwach ausgebuchtet, mit ganz seichter
mittlerer Längslurche, beim q hell erzgrün mit zerstreuter kräftiger
Puuktirnng, beim $ in der Mitte mehr grasgrün, die Seiten gelb
durchscheinend, die Punktirung feiner und weitläufiger, das ganze
Halsschild lackartig glänzend. Das Schildchen ist fein dunkel
Sfelt. entoniol. Zeit. 1904.
144
geraiulct, /crstrciit 2)unk1irt. Die Dcckflügel sind hoch gewölbt,
der Seileni-and i-ingsiim fein vevdickl und hinten lein gekerbt,
Schultern und S])itzenl)uekel etwas gewölbt, die die prini. Rippen
begrenzenden Furchen mehr oder weniger verloschen, nur die
Punktreihe bei der Naht regelmäßig, die übrigen in den Furchen
und die Punkte in den Interstitien und auf den Rippen kräftig
aber unregelmäßig durch viele Querrunzeln: beim $ die Deck-
flügel dunkler und lebhafter glänzend, zuweilen kupfrig. Die
Afterdecke ist äußerst fein runzlig, matt glänzend mit zerstreuten
groben Punkten, sehr spärlich weißgrau kurz behaart mit längeren
gelben Haaren nahe der Spitze, der Afterrand dicht und lang
roth gewimpert; beim ,^ steht sie senkrecht, die Spitze breit
abgestutzt, beim ^ steht sie mehr schief, die Spitze ist schmäler
und etwas vorgezogen, die Seiten neben der Spitze etwas ein-
gedrückt; unter den mir vorliegenden 7 ,^ sind jedoch nur 2,
bei denen die Afterdecke wirklich senkrecht steht und am Ende
breit abgestutzt ist; die übrigen zeigen Uebcrgänge nach der
Form der weiblichen Afterdecke. Die Bauchringe zeigen nur
die gewöhnliche Querreilie borslentragender Punkte ohne seitliche
Behaarung, die Brust ist überall dicht aber kurz weißgrau be-
haart; vom Mesosternum steigt ein kurzer Fortsatz herab, der
sich als kleiner spitzei' und glänzender Höcker auf die Spitze
der Hinterbrust aufsetzt; beim ,^ überragt er — von der Seite
gesehen — nicht, beim $ dagegen ganz schwach die Mittel-
hüften. Beim ,^ sind die Vordertarsen länger und schlanker
als die Mitteltarsen, ihr erstes Glied doppelt so lang als das
zweite, alle Klauen einfach 5 beim $ sind alle Tarsen schlanker
als beim ,^, das erste Glied der Vordertarsen so lang als die
3 foloenden zusammen, die größere Klaue der Vordertarsen fein
gespalten.
^ Länge 161/v— 20, Breite 10— Ifi/s^ ? Länge 20— 227„
Breite 11^2—12 mm. Queensland, Cap York, Dawson
District, Brisbane.
steil:, mitomol. Zeit. 1904.
145
Pseudoscliizognathus gen. uov.
Körperrorm llacli gCM'ölbt, nach hiiileii etwas verbreitert,
die 01)erseite mit Ausnahme des Kopfschildes kahl, die Unter-
seite und Schenkel dicht und lang behaart. Das Kopfschild ist
beim q so lang als Stirn und Seheitel zusammen, nahezu quadra-
tisch, ringsum fein gerundet, die Seiten kaum, der Vorderrand
mäßig hoch umgebogen. Die Stirnnaht ist deutlich ausgeprägt,
geradlinig, mit einem kurzen kielartigen Fortsatz, der von ihrer
Mitte über die Stirn zieht. Die Oberli])pe (Fig. 28, 29) trägt
in der Mitte einen scharf abgesetzten, schnabelartigen Fortsatz,
der schwarz pigmentirt ist, während die Oberlippe selbst die
Körperfarbe, braun oder gelb, trägt. Die Oberkiefer (Fig. 28a, 29a)
sind im Ganzen schwach gebaut, ihr Spitzentheil schmal, an
Stelle des den Mahlzahn umgebenden Haarkranzes findet sich
eine feine, spärlich behaarte Membran, der Mahlzahn selbst ist
klein, schwach pigmentirt oder blassgelb, glänzend glatt mit ver-
loschenen Kauleisten. Am Unterkiefer (Fig. 28b, 29b) iallt vor
Allem die starke Ent>A'icklung des letzten Tasterglicdes auf, das
2 — 3 mal so lang als der Helm ist; dieser ist auf der nach
außen gekehrten Seite dicht und lang behaart, die Kautläche ist
länglich oval, an den Längsseiten mit scharfen schneidenden
Kanten, die in kurzen Zähnchen endigen oder an deren Stelle
mit stumpfen Kanten und gelenkig beweglichen Borsten. Das
Unterlippengerüst ist entweder nahezu quadratisch (Fig. 28c),
der Vorderrand der Unterlippe gerade abgestutzt, oder nach vorn
stark verschmälert (Fig. 29c), der Vorderrand der Unterlippe
nahezu j)arabolisch, in beiden Fällen in der Mitte schwach aus-
gebuchtet, das Endglied der Lippentaster auffallend groß. Das
Halsschild ist flach gewölbt mit ganz schwacher oder fehlender
Längsfurche, der Hinterrand vor dem Schildchen lappenartig vor-
gezogen, die basale Randfurche in der Mitte nicht unterbrochen,
die Hinterecken nicht gerundet, etwas vorgezogen, die Vorder-
ecken stumpf gerundet. Das Schildchen ist herzförmig, seine
Basis behaart. Die Deckflügel sind ilacligCM-ölbt, über den Hinter-
Sfütt. oiitouiol. Zoif. U104. 10
146
hiiften etwas verbreitert, uebeu den vorspringenden Schullern
etwas eingedrückt, gemeinsam zugerundet, der Seitenrand neben
der Sebulter etwas verdickt, weiterhin kräftig gekerbt, entweder
ohne sichtbaren Hautsauni und dann in den Kerben mit abstehen-
den Haaren. — oder mit sichtbarem Hautsaum und dann die
Kerben ohne Haare; die Sculptur besteht aus vielen Punktreihen,
die alle ziemlich regelmäßig sind und von denen nur die neben
der Naht furchenartig eingedrückt ist. Die Afterdecke ist beim
,^ senkrecht gestellt, dreiseitig mit schwach abgestutzter Spitze,
die Oberfläche mehr oder weniger kahl, glänzend, der Seiteurand
und die Spitze wie der Afterrand lang gewimpert. Die Bauch-
riuge haben die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte,
an den Seiten stehen die Haare etwas dichter. Die Brust wie
auch die Schenkel sind dicht und lang abstehend behaart, die
Hinterbrust schiebt sich als spitzer Hocker zwischen die Mittel-
hüften, ohne diese nach vorn zu überragen: der Fortsatz der
Vorderbrust ist kurz, nicht bis zur Spitze der Vorderhüften
reichend und meist durch die dichte Behaarung verdeckt. Die
Vorderschienen sind dreizähnig, alle Zähne in gleichem Abstand
von einander, das erste Glied der Vordertarsen beim ^ so lang
als die beiden folgenden zusammen, alle Klauen einfach. Die
Fühler sind bei Schönfcldti lOgliedrig, bei rariicollis 9gliedng,
indem das 5. und 6. Glied mit einander verwachsen (an der
Vereinigungsstelle befindet sich ein Kranz von Borsten), die Keule
ist kürzer als die Geißel, etwa so lang als das letzte Glied der
Kiefertaster.
Ps. variicollis nov. spec. Flachgewölbt, eiförmig, das Kopf-
schild blaßgelb mit schwarzbrauner Umrandung, in der Mitte
grübchenartig eingedrückt, runzehg mit zerstreuten groben Punkten,
aus denen braune Haare entspringen, ebenso sind Stirn und
Scheitel grob runzlig punktirt, alle 3 wenig glänzend. Das
Halsschild hat eine seichte Längsfurche und Seitengrübchen, die
Oberfläche ist überall kräftig punktirt, die Farbe ebenso wie die
des Kopfes (Stirn und Scheitel) und Schildchens entweder gras-
Stett. entoinol. Zoit. 1904.
147
grün wie bei gewissen Eiicliloren, oder braiuigelb mil violettem
(der Rand erzgrün) oder hell erzgiüneni Sehininier (der Seiten-
rand und das Kopfscliild dann ku2}frig). Das Schildchen ist
zerstreut kräftig punktirt. Die Deckflügel sind schal braungelb
mit einem leichten Anflug von grasgrün (die Stücke haben nicht
in Spiritus gelegen), der Seitenrand mit schwach sichtbarem
Hautsaum, kräftig gekerbt bis fast an die Naht. Die Afterdecke
ist wie die ganze Unterseite blaßgelb, glänzend, ganz spärlich
und fein punktirt mit zusammenfließenden kurzen Querstrichen.
(^ Länge 15 — 16, Breite 9 — 9^/2 mm; V unbekannt.
Queensland, Cap York.
Die Form der Mundtheile ergiebt sich aus dei- Abbildung
(Fig. 28a — c). Die Unterlippe ist in der Mitte vor dem ab-
gestutzten Vorderrand leicht ausgehöhlt, der Lippentaster schein-
bar 2gliedrig, indem das erste Glied in der Falte des Seiten-
randes, aus der der Taster entspringt, versteckt bleibt: das End-
glied ist auffallend groß, beilförmig.
Ps. Schönfeldti nov. spec. Von der Gi-öße und Körperform
der vorhergehenden Art, blaßgelb, lebhaft glänzend, das Hais-
schild mit Ausnahme zweier großer Flecken bei den Hinterecken,
das Schildchen und die breite Umrandung der Deckflügel braun
mit grünem Erzschimmer; die Afterdecke bei der Spitze, die
Brust und Schenkel sind lang weißgraii oder gelblich behaart.
Das Kopfschild, ringsum fein schwarzbraun gesäumt, ist ebenso
wie Stirn und Scheitel blaßgelb, zuweilen mit leichtem kupfrigem
Anflug, fein runzlig, glänzend, das erstere mit zerstreuten groben
Punkten, aus denen weißgraue Haare entspringen. Der Seiten-
rand des Halsschildes ist vor den Hinterecken etwas geschwungen,
die Hinterecken scharf vorspringend, die Oberfläche mit großen,
flachen Punkten ziemlich dicht bedeckt; ebenso ist das Schildchen
sculptirt. Die Deekflügel ohne häutigen Randsaum, der Seiten-
rand ist dicht gekerbt, in den Kerben lang abstehend behaart.
Die Afterdecke ist wie die Unterseite und die Beine blaßgelb,
glänzend, glatt, mit langen abstehenden A\'iinperliaaren an den
StcU. outoniol. Zcif. 1004. JO*
148
Seiten und nahe der Spitze Avie uiicli um den AfteiTand, die
Bauchi'inge auch außer der gewöhnlichen Querreihe mit langen
weißlichen Haaren, die Brust und Schenkel lang und dicht weißlich
oder gelblich behaart. Der basale Zahn der Vorderschienen ist
kleiner als die beiden anderen.
,^ Länge I31/2 — 141/2, Breite 8 mm. $ mir unbekannt.
Q u e e n s 1 a n d 5 W e s t - A u s t r a 1 i e n ?
Ich widme diese hübsche Art Herrn Oberst von Schönfeldt,
von dem ich das erste Stück, aus Queensland stammend, erhielt;
es liegen mir außerdem 2 weitere Stücke, davon das eine violett
statt erzgrün glänzend, zur Beschreibung vor, die angeblich aus
West- Australien stammen. An den Mundtheilen (Fig. 29a — c)
fällt vor Allem gegenüber der weitgehenden Rückbildung der
Kiefer die starke Verlängerung der Taster auf, besonders deren
Endglieder, da hier das Endglied der Kiefertaster ■ länger ist als
die Fühlerkeule. Am Unterkieferhelm (Fig. 29b) sind die beiden
Längsseiten der Kaulläclie noch braun pigmentirt, aber stumpf
zugerundet, nicht scharfkantig, mit gelenkig beweglichen Borsten
an Stelle der Zähnchen. Der basale Mahlzahn am Oberkiefer ist
blaßgelb, glänzend, ohne Kauleisten, ringsum braun gerandet.
Homotropus ^\ a f erb ou se.
Körperförm kurz oval, flach gewölbt. Das Kopfschild beim
o ringsum hoch aufgeworfen, der Vorderrand höher als der
Seitenrand und an der Grenze beider eine Kerbe; die Stirnnaht
ist erhaben, winklig weit nach hinten gebogen, das ganze Kopf-
schild tief ausgehöhlt, fein runzhg und abstehend gelblich behaart.
Die Oberlippe (Fig. 30) ist glänzend schwarz mit scharf vor-
springender mittlerer Spitze. Die Mundthcile im Ganzen schwach,
die Oberkiefer (Fig. 30a) mit deutlichem Spitzenzahn, die Schneide
vor dem Mahlzahn mit einer S])itze endigend, die ein Haar-
büschel trägt, der Mahlzahn in der Mitte des Vorderrandes mit
zahnartigem Vorsprung, die Kauleisten ganz verloschen. Am
Unterkiefer (Fig. 30b, 31b) ist der Taster küizer als bei der
Stett. entomol. Zeit. 1904.
149
vorhergehendcii GuKuiig, der Helm aulliiUciid klein, die Rückseile
nahe <]üv Basis aiisgehöldl, die Oberfläche dicht Ijehaart, die
Kaufläche blaßgclb, ohne schneidende Kauten, nur mit 6 — 7
braunen Hückercheu. auf denen bewegliche Borsten stehen,
darunter einige von beträchtlicher Länge. Auch die Lippentaster
sind kürzer als in der vorhergehenden Gattung, die Untcrlipi)('
nach vorn verschmälert, in der Mitte ausgebuchtet. Die Fühler
sind lOgliedrig, die Keule ist sehr lang und breit, etwas gebogen.
Das llalsschild ist mäßig gewölbt, vor dem Schildchen etwas
vorgezogen, mit tiefer Furche ringsum und Andeutung einer
Längsfurche. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deck-
ilügel sind mäßig gewölbt, parallelseitig, die Basis zwischen
Schildchen und Schulter kielartig aufgeworfen, neben der Schulter
schwach eingedrückt, der Seitenrand neben der Schulter kaum
verdickt, bis zur Naht kräftig gekerbt und in den Kerben fein
abstehend behaart, ohne sichtbaren Hautsaum; alle 6 primären
Rippen sind gewölbt, die sie begrenzenden prini. Punktreihen
stehen in regelmäßigen tiefen Furchen, im L, IL und IIL Liter-
stitium befinden sich je 2, im IV. und V. Interstitium je eine
secund. Rippe; von den prim. Rippen erreichen nur die I.
(oder die Naht) und die VI (oder der Seitenrand) den Hinter-
rand, die V. mündet in spitzem Winkel vor dem Schulterbuckel
in die IV, diese hinter dem Schulterbuckel in die III. und diese
biegt vor dem Hiuterrand um und lauft parallel nnt diesem zur IL
Dieser Verlauf der Ri|)pen oder Adern ist charakteristisch für
die Ruteliden mit vertiealgostellter Oberlippe; er kehrt auch bei
den Platyeoelien und Geniatiden, wo die prim. Rippen (resp. die
darin verlaufenden Adein) durch gelbe Streifen bezeichnet werden,
stets wieder. Bei Homolvopiia h/ridippfinis. wo die Rippen, die
primären continuirlith, die secundären unterbrochen, dunkelbraun
l)igmentirt sind auf hellgelber Unterlage, läßt er sich besonders
gut beobachten (Fig. 30d). Die Afterdecke ist kurz dreiseitig,
beim ,j senkrecht gestellt, glänzend, ganz weitläulig abstehend
behaart. Die Bauchringe sind stärker als bisher behaart, die
Slctt. euton Ol. Zoit. 1904.
150
Brust und Schenkel mit einem sehr langen und dichten Haar-
kleid. Die Mittelbrust schiebt sich mit kräftiger kurzer Spitze
zwischen die Mittelhül'ten, ohne sie nach vorn zu überschreiten,
der Fortsatz der Vorderbrust ist klein und durch das dichte
Haarkleid verdeckt. Die Beine sind kurz und gedrungen gebaut,
die Vorderschienen Szähnig, der mittlere und Spitzenzahn einander
genähert, das erste Ghed der Vordertarsen länger als das zweite,
alle Klauen beim q einfach.
H. luridipennis Wtiterhouse. Glänzend schwarz, Fühler
und Taster röthlichgelb, die Deckflügel scherbengelb mit schwarz-
braunen Rippen. Halsschild und Schildchen sind kräftig und
ziemlich dicht punktirt, die Deckllügel ebenfalls und das Gewebe
zwischen den Paukten fließt vielfach wie feines Netzwerk zu-
sammen. Die Afterdecke ist dicht mit zusammenfließenden Punkten
bedeckt, überall fein abstehend behaart. Die Unterhppe ist in
der Mitte des Vorderrandes tief ausgeschnitten.
,^ Länge IO1/2, Breite 6 mm. $ mir unbekannt. Australien.
H. testaceipennis Ohaus. Größer als luridipennis, glän-
zend scliM-arz, die vordere Hälfte des Kopfschildes, die Deck-
flügel, Fühler und Taster hell röthlichgelb, die Spitzen der
Schienen und die Tarsen braungelb. Das Halsschild ist ganz
fein und weitläufig punktirt, bei den Ecken fein runzlig, das
Schildchen etwas dichter punktirt. Auf den Deckflügeln sind
die Rippen nicht dunkel gefärbt, nur Naht und Seitenrand
schwach bräunlich, die Trennung der secund. Rippen im L, H.
und HI. Interstitium nicht so scharf, die Schulter hochgewölbt,
dicht runzlig punktirt und dadurch die IV. prim. Rippe in ihrem
Beginn verloschen, dagegen bei der Vereinigung mit der V. kräftig
gewölbt. Der Verlauf der HL piim. Rippe ist bei der ersten
Beschreibung der Art in der Deutsch. E. Z. 1901 p. 134 Fig. 11
nicht ganz richtig wiedergegeben; sie verläuft in Wirklichkeit
gerade nach hinten, nicht schief von außen nach innen. Die Unter-
lippe ist in der Mitte des Vorderrandes nur schwach gekerbt.
(^ Länge 131/2, Breite 71/2 mm. $ mir unbekannt. Australien.
Slott. entomol. Zeit. 1904.
151
Amblochilus IJlauehavtl.
Kürpeilbrni oval, llacli gewölbt. Beim ,^ (Fig. 32) sind
die Seiten des Kopfschiides nach vorn stark divergirend, nicht
aufoeboaen, der Yorderrand. schwacli nach vorn gebogen und
hoch aufgeworfen, ist um die Hälfte breiter als die Stirnnaht,
das ganze Kopfschild ebenso wie die Stirn nicht vertieft, runzlig
punktirt mit feinen Höckerchen, auf denen kurze gelbe Haare
aufsitzen; nur die Mitte des Scheitels ist sperriger punktirt und
kahl; die Stirnnaht ist fast verloschen, etwas nach hinten gebogen;
die Augen sind mächtig vergrößert, kuglig vorspringend. Beim $
(Fig. 32a) sind die Augen nicht größer als gewöhnlich, das
Kopfschild halbkreisförmig, die Seiten wenig, der Vorderrand
etwas mehr aufgebogen, die Stirnnaht sehr undeulich, schwach
nach hinten gebogen, Kopfsehild und Stirn eben, runzlig, ab-
stehend behaart. Die Oberlippe (Fig. 32b) ist dreiseitig, die
Seiten etwas geschwungen, die Spitze fein gerundet; von der
Seite gesehen (Fig. 32) ist die Basis gewölbt, der Spitzentheil
zuerst etwas zurückgebogen, die Spitze selber dann zahnartig
vorspringend, an der Grenze von Basaltheil und Spitzentheil ver-
läuft eine Querreihe von Grübchen, in denen lange, abstehende
Borsten sitzen. Die Oberkiefer sind schwach ohne scharfen
Spitzenzahn, der basale Mahlzahn wie bei den Passalidenlarven
mit erhabenem scharfem Rand, aber ohne Kauleisten. Der Unter-
kieferhelm (Fig. 32c) ist kürzer als das Endglied der Kiefer-
taster, die Außenseite dicht behaart, die schwach ausgehöhlte
Kauiläche mit einer langen beweglichen Borste. Das Unterlippen-
gerüst (Fig. 32d) ist relativ kurz und breit, die Unterlippe nach
vorn verschmälert, der Vorderrand unregelmäßig gekerbt, die
Lippentaster nur 2gliedrig. Die Fühler sind 9gliedrig, die Keule
in beiden Geschlechtern gleich lang. Das Halsschild ist in der
Mitte etwas verbreitert, von da nach hinten die Seiten beim $
parallel, die Hinterecken .'^tunipf, beim ,j die Seiten nach innen
geschwungen, die rechtwinkligen Ilintereclven scharf vorgezogen,
nach vorn die Seilen stark couvergirend, die stumpfen Vorder-
Stett. entomol. Zeit. 1"J04.
152
ecken iiiclit vorgezogen, der Hinlerrand vor dem Seliildehen voi'-
gezogcn, die basale Randfurche niclit unterbrochen. Das Schildehea
ist klein, herzförmig, beim $ etwas breiter als beim q. Die
Dcckflügel sind mäßig gewölbt, parallelseitig, der Yurderrand
neben den Schildcheneeken aufgeworfen, neben den Schultern
etwas eingedrückt, der Seitenrand kaum verdickt, bis zur Naht
gekerbt und in den Kerben abstehend behaart^ die Sculptur
ist bei den 5 mir vorliegenden Stücken etwas A^erschieden; bei
einigen sind die prim. Rippen gewölbt, höher als die Interstitien,
diese unregelmäßig punktii-t ohne secund. Rippen, Interstitien
und prim. Rippen mit feinen Runzeln; bei einem .^ sind die
prim. Rippen nicht hoher als die Interstitien, die prim. Tunkt-
reihen kaum noch furchenartig eingedrückt, Runzeln spärlich
und die Punktirung verloschc^n. Die Mittelhüften treten weit
auseinander, die Mittelbrust schiebt sich als vorn abgestutztes
Dreieck zwischen sie; auch die Yorderhüften stehen weit aus-
einander, der Fortsatz der Vorderbrust ist klein, von der dichten
Behaarung der Brust ganz verdeckt. Die Vorderschierien sind
Szähnig, die Zähne beim $ kräftiger, die Tarsen lang und schlank,
das erste Glied der Vordertarsen beim ,^ etwa doppelt so lang
als das zweite, beim $ so lang als die 3 folgenden zusanmien,
bei Q und ? alle Klauen einfach.
A. bicolor Blanchard. Grundfarbe braun mit grünem Erz-
schimmer, selten violett schimmernd, die Deckflügel, Beine und
Fühler hell röthlichgelb, die Deckflügel beim q fein braun ge-
säumt. Kopfschild und Stirn sind dicht runzlig, abstehend gelb
bebaart, matt, der Scheitel sperriger punktirt, glänzend. Das
Halsschild ist dicht und kräftig punktirt, mit glatter nicht ver-
tiefter Mittellinie, die Seiten von der Mitte bis zu den Vorder-
ecken gekerbt, die Basis, Seiten und Hinterecken mit zerstreuten
langen gelben Haaren. Das Schildchcn ist wie das Halsschild
punktirt, kahl. Die Afterdecke ist glänzend, zerstreut punktirt,
lang absiebend weißgrau behaart, beim q senkrecht gestellt mit
breit gerundeter Spitze, beim $ länger, si)itzer, die Spitze nach
Stett. er.tomol. Zeit. 1904.
153
hillton aiisgezngfii. Die Baiiehriiige und besonders die Brusf und
Schenkel sind lang und dicht graugelb behaart. Der ])asale Zahn
der Vorderschienen beim ,^ zuweilen sehr schwach.
Die 4 mir vorlieg(niden ,j sind alle 12'/._j mm lang, ß'/j breit,
das einzige $ ist 15 mm lang, 8 breit. Queensland, Bris-
bane (Mick).
Saiüostomus Waterhouse.
Das wicht igsle Unterscheidungsmerkmal dieser wie auch
der folgenden Galtung gegenüber den anderen Gattungen der
Anoplognathideu liegt in der Form der Oberlij)pe. Belraclitet
man diese bei geschlossenen Mundtheilen, so erscheint sie m ie
ein querverlaufender glatter, in der Mitte zuweilen schwach aus-
gerandeter Wulst, dem der für die Auoplognathiden charak-
teristische mittlere Vorsprung vollständig fehlt. Schiebt man aber
am aufgeweichten Insekt die Kiefer bei Seite oder entfernt man
sie vollständig, so bemerkt man, daß der mittlere Vorsprung der
Oberlippe keineswegs fehlt, sondern nur stark zurückgebogen ist
und bei geschlossenen Kiefern A'on deren Spitzen verdeckt wird-
An der Grenze vom Basaltheil und Spitzentheil befindet sich auch
hier, wie bei Amhloclnlu&, eine Reihe borstentragender Punkte;
die Spitze, die hier nach hinten unten, nicht wie bisher nach
vorn unten vorspringt, ist bei der Seitenansicht (Fig. 33) deutlich
sichtbar. Kiefer und Unterlippengerüst weisen bei den einzelnen
Arten ziemlich erhebliche Unterschiede im Bau auf, so daß ich
sie besser bei jeder Art bespreche. Das Kopfschild ist bei
S. vUlosns in beiden Geschlechtern viereckig, breiter als lang,
die Seiten nur schwach, der Vorderrand höher aufgebogen, bei
Fei seil ei und ^]'elsl{ci nahezu halbkreisförmis, ringsum gleich-
mäßig gerandet: seine Oberfläche ist eben, kräftig i)unktirt und
abstehend behaart. Die P'ühler sind lOgliedrig, die Keule beim
o so lang als die Geißel, beim $ kürzer; die Stirnnaht ist als
ganz feiner, dunkler pigmentirter Querstreif sichtbar. Das Hals-
scliild ist Ihich gewtdbt, der lliiitcrrand V(ir (W'U\ Schildchen
SU'tt. ciiloniol. Zeit. l'JOl.
154
nach hinten gebogen. Das Schildchen ist klein, lierzIVii-mig.
Die Deekflügel sind oval, über den Hinterhüften schwach ver-
breitert, die Basis zwischen Schildchenecken und Schultern fein
wulstig aufgeworfen, am Ende gemeinsam zugerundet, die Schultern
vorspringend, der Seitenrand neben den Schultern schwach ver-
dickt, weiterhin dicht gekerbt und in den Kerben abstehend be-
haart, mit deutlich sichtbarem Hautsaum; die prim. Punktreihen
sind kräftig und regelmäßig, in Furchen stehend, prim. Rippen
und Interstitien leicht gewölbt, das I. oder subsuturale Inter-
stitium mit einer an der Basis unregelmäßigen Punktirung aus-
gefüllt, die sich weiterhin zu einer einfachen Punktreihe ordnet,
das II. und III. Interstitium mit je einer einfachen Puuktreihe
(im III. bei der Schulter etwas unregelmäßig), das IV. und V.
punklfrei, die ganze Punktirung durch feine Querrunzeln etwas
undeutlich, besonders bei V'illosiis, während sie bei den 2 anderen
Arten prägnanter ist. Die Afterdecke ist dreiseitig, beim ,^ kürzer,
senkrecht gestellt mit breit gerundeter Spitze, beim $ die Spitze
etwas nach hinten vorgezogen. Afterdecke und Bauch sind
spärlicher, die Brust sehr dicht und lang behaart, die Hinter-
brust schiebt sich ohne Spitze flach zwischen die Mittelhüften,
die Vorderbrust trägt einen deutlichen, bald zapfenartigen, bald
mehr verbreiterten Fortsatz hinter den Vorderhüften. Die Vorder-
schienen sind 3zähnig, der basale Zahn viel kleiner als die sehr
kräftigen und langen vorderen Zähne. An den Vordertarsen ist
das erste Glied beim ,^ etwas länger als das zweite, beim $ so
lang als die 3 folgenden zusammen, beim ,^ sind alle Klauen
einfach, beim $ die innere Klaue der Vorderfüße gespalten, der
obere Zahn länger als der untere.
S. villosus Waterhouse. Körperform gestreckt eiförmig,
mäßig gewölbt. Die Oberseite ist rothbraun, das Halsschild ge-
wöhnlich mit leichtem Erzschimmer, die Unterseite, Beine und
Fühler hell braungelb, die Zähne der Vorderschienen dunkelbraun,
die Oberseite ist spärUcher, die Unterseite, besonders Brust und
Schenkel sind dicht mit langen abstehenden gelben Haaren be-
Stett. entomol. Zeit. 1Ü04.
1 55
kleidet. Das Kopfschild ist in beiden Gesclilechtevn viereekig,
breiter als lano- die Ecken kaum "erundet, rinasum schwarz-
braun gesäumt, die Seiten kaum, der Vorderrand höher (beim
Q mehr als beim $) aufgeworfen, die Oberfläche eben, kräftig
punktirt, abstehend behaart; die Stirnnaht ist fein und gerade,
braun, die Stirn wie das Kopfschild sculptirt und behaart, der
Scheitel sperriger punktirt und behaart. Die Oberkiefer haben
einen kräftigen Zahn an der Spitze und am Ende der Schneide
(Fig. 33a), einen schwarzen kräftigen Mahlzahn mit wenigen,
aber scharfen und hohen Kauleisten, die Außenecke ist breit
zugerundet. Am Unterkiefer (Fig. 33b) ist der Taster sehr lang,
sein Entglied über der Basis verbreitert mit dorsaler Grube, die
Spitze verschmälert, der Helm ein nahezu viereckiger Höcker
(Fig. 33b) mit 4 massiven Zähnen und 2 gelenkig beweglichen
Borsten. Am Unterlippengerüst ist das Submentum sehr kurz,
das Mentum lang und breit, von der Unterlippe durch eine Quer-
reihe grubiger Punkte abgegrenzt; diese ist kurz, nach vorn
wenig verschmälert, in der Mitte ausgebuchtet, die Lippentaster
kräftio- Sdiedrio-. Das Halsschild ist von hinten nach vorn
gleichmäßig verengt, mäßig hoch gewölbt, die Hinterecken recht-
winklig, die Vorderecken etwas vorspringend, die Oberfläche mit
großen, umwallten Punkten ziemlich dicht bedeckt, in der Mitte
flacher als an den Seiten, in jedem Punkt ein langes gelbes
Haar; die mittlere Längsfurche reicht vom Vorderrand bis zur
Mitte, die basale Randfurche ibt vor dem Schildchen nicht unter-
brochen. Das Schildchen ist an der Basis lang und dicht be-
haart, wie der Thorux punktirt und behaart. Auf den Deck-
flügehi ist die Sculptur durch viele Querrunzeln undeutlich ge-
macht, die abstehenden Haare entspringen meist aus Punkten der
j)rim. Punktreihen, selten von den prim. Rippen. Die After-
decke ist äußerst fein runzlig und punktirt, mit kurzen abstehen-
den Haaren dicht bekleidet und dazwischen mit langen Wimpern
bei den Seiten und der Spitze sowie um den Afterrand. Die
Bauchringe sind fein lederartig gerunzelt, glänzend, gelb be-
Stett. crtoniol. Zeit. 1904.
156
Iraart, Brust und Selieiilu'l .sind länger und dichter rüthlieligell)
behaart.
,^ Länge 13 — 141/2, Breite 71/2-8; ? Länge IG'/o— 15,
Breite 71/2 — S'/^ mm. Queensland; Victoria, Melbourne;
Tasma nia.
Der Käfer findet sieh in älteren Sammlungen nlsSchizof/tidlltus
cafilaneus Dupont und Amblijlcrus testaceus H. Deyrolle.
S. Felschei nov. s])ec. Auf den ersten Blick einem kleinen,
schwach metallischen AmhUßerus clcatricosNS gleichend, aber
durch die einfachen Klauen an allen Füßen und durch den Bau
der Mundtheile leicht davon zu unterscheiden. Körperform cylin-
drisch, nach hinten nur wenig verbreitert, ziemlich hoch gewölbt;
oben und unten dunkel rothbraun, das Halsschild dunkel erzgrün,
die Oberseite spärlicher, die Unterseite und Beine dichter lang
abstehend rothgelb behaart. Das Kopfschild ist nahezu halb-
kreisförmig, ringsum gleichmäßig schwach anfgebogen und schwarz
gesäumt, eben, dicht und grob runzlig punktirt — ebenso die
Stirn — und abstehend behaart, matt; der Scheitel ist etwas
sperriger und feiner punktirt, mehr glänzend. Die Oberkiefer
(Fig. 34) sind mehr gestreckt, die Außenecke wenig gerundet,
der Spitzenzahn zugerundet, der basale Mahlzahn sehr klein,
schwach pigmentirt. Am Unterkiefer (Fig. 34b) ist das letzte
Tasterglied lang und spindellVh-mig, der Helm nahezu viereckig,
die Kaufläche mit scharfen Kanten an der Seite und 3 beweg-
lichen Borsten. Das Unterlippengerüst (Fig. 34a) ist länger ge-
streckt, die Unterlippe nahezu quadratisch mit abgerundeten
Vorderecken, der Vorderrand in der Mitte ganz fein ausgebuchtet.
Das Halsschild ist hochgewölbt, glänzend, in der Mitte etwas
verbreitert, die Hinterecken stunijtf, nicht vorgezogen, die Vorder-
ecken scharf\A'inklig, etwas vorspringend, die Oberfläche dicht
mit kräftigen umwallten grubigen Punkten bedeckt, aus denen
gelbe lange Haare entspringen. Das Schildchen ist sehr dicht
fein punktirt, an der Basis mit langen, weiterhin mit kürzeren
Haaren. Die Deckflügel sind glänzend, nur M'cnig gerunzelt.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
157
I)(>son(lci-s an den Seilen und am Hinterrand dicht und lani»' be-
iuuut. Die Afterdecke ist fein runzlig, glänzend, dicht und lang
behaart, ebenso die Iniucliringe, während auf der Brust und den
Schenkeln die Behaarung so lang und dicht ist, daß sie die
Sculptur der betr. Kürperlheile vollständig verdeckt. An den
Mittel- und Hinterschienen sitzt die obere Stachelreihe auf einer
erhabenen Leiste, die Schiene ist hinter dieser Leiste kräftig ein-
geschnürt, an den Yorderschienen ist der Spitzenzahn auffallend
kräftig; die Tarsen sind länger und schlanker als bei villosus,
das erste Glied der Vordertarsen beim ,^ doppelt so lang als
das zweite, alle Klauen einfach.
o Länge I21/2, Breite 6 mm. Neu-Holland. Von Herrn
Karl Felsche in Leipzig erhalten und ihm gewidmet.
S. Weiskei nov. spec. Körperform breiter oval, flach ge-
wölbt, oben und unten hell rothbraun, lebhaft glänzend, die Ober-
seite fast kahl, die Unterseite, besonders die Brust lang und
dicht fuchsroth behaart. Das Kopfschild ist in beiden Geschlechtern
halbkreisf(:)rmig, der Rand schwarzbraun ringsum ganz schwach
umgebogen, die Oberfläche eben, dicht und kräftig zusammen-
fließend punktirt, spärlich behaart, beim ^ die Stirn ziemlich
kräftig, aber weitläufig, der Scheitel feiner und zerstreuter punktirt,
beide glänzend, unbehaart, beim V die Stirn wie das Koi)fschild
dicht und grob zusammenfließend j)unktirt, etwas dunkler gefärbt,
der Scheitel weitläufiger kräftig punktirt, beide kahl. Die Augen
sind beim ^ doppelt so groß als beim ^, die Fiflilerkeule etwa
um die Hälfte länger und breiter als bei diesem. Am langge-
streckten Oberkiefer (Fig. 35) erscheint die Außenecke etwas
ausgezogen, der Spitzenzahn vorspringend, aber stumpf, der basale
Mahlzahn klein mit wenigen erhabenen Kauleisten. Am Unter-
kiefer (Fig. 35b) ist das letzte Tasterglied lang, spindelförmig mit
kurzer dorsaler Grube, der Helm klein, dicht behaart, ohne
massive Zähne, nur mit 3 braunen Höckerchen, auf denen lange,
gelenkig bewegliehe Borsten aufsitzen. Am UnterHppengerüst
(Fig. 35a) fällt die Unterlij)pe, die ganz unter einen niiltlcrcn
Stclt. ciitomol. Zeit. 1'J04.
Vorspnmg des langgestreckten Kinnes gerückt zu sein scheint
durch ihre Kleinheit uul"; ihr Vorderrand ist schwach ausgebuchtet,
auch die Lippentaster schwächer als bisher. Das Halsschild ist
in der Mitte verbreitert, nach vorn und hinten gleichmäßig ver-
schmälert und die Ecken gerundet, mit seichter Längsfurche und
scharf ausgeprägter, ziemlieh dichter Punktirung über die ganze
Oberfläche, die glänzend polirt zuweilen einen schwach kupfrigen
Schimmer zeigt. Das Schildchen hat einige Punkte bei der Basis.
Die Deckflügel sind über den Hinterhüften stärker verbreitert
als bisher, regelmäßig gefurcht und punktirt mit wenigen Quer-
runzeln, der Seitenrand bis zur Naht äußerst dicht gekerbt, an
der unteren Kante mit breitem Hautsaum, an der oberen mit
dichtem Haarkranz, der aus den Kerben entspringt. Die After-
decke ist gewöhnlich etwas dunkler als die Deckflügel, zuweilen
schwach erzgrün, fein runzlig, glänzend, ziemlich dicht fuchsroth
behaart mit langen Wimpern an den Seiten und der Spitze
sowie um den Afterrand. Der Bauch ist kürzer und spärlicher,
Brust und Schenkel lang und dicht fuchsrotli behaart, die Mittel-
und Hinterschienen mit einer schiefen Stachelreihe auf erhabener
Kante, aber hinter dieser Kante nicht eingeschnürt. Die Vorder-
schienen scharf Szähnig, der basale Zahn schwächer als die beiden
anderen. Beim ^ alle Tarsen länger als beim ?, das erste Glied
der Vordertarsen so lang als die beiden folgenden zusammen,
alle Klauen einfach; beim $ das erste Glied der Vordertarsen so
lang als die 3 folgenden zusammen, die innere Klaue der Vorder-
tarsen mit einem feinen Zähnchen in der Mitte der oberen Kante.
c? Länge 14— 161/2, Breite S'/,— 9; ? Länge 14, Breite
81/2 «ini. Nord-Queensland, von Herrn E. Weiske in größerer
Anzahl gesammelt und ihm gewidmet. Unter einer größeren
Anzahl von ,^ befand sich nur ein einziges $, das höher gew(')lbt
und hinten stärker verbreitert ist als das ,^.
Mimadoretus Arrow.
Herr Arrow hat diese Gattung für eine kleine Rutelide
aus Queensland aufgestellt, welche von Mae Lea}' als PopiJlia
Stett. entomol. Zeit. 1904.
159
farofnaculata beschrieben worden war, hat aber ihre Slelhnig
im System uubeslimmt gehissen. Eine eigenlhünibehe Misehung
von Merkmalen ganz verschiedener Galtungen, die sich alle in
Mimadoretus vereinigt linden, macht es allerdings schwierig,
die Frage nach ihrer systematischen Stellung zu beantworten,
ich glaube aber nach genauer Untersuchung des Käfers, daß die
Merkmale, welche auf die Verwandtschaft mit den Anoplogna-
thiden hinweisen, an Zahl und Gewicht weitaus diejenigen über-
wiegen, welche der Käfer mit anderen Gruppen der Rutelidcn
gemein hat.
Die Köi'perforni ist elliptisch, flach gewölbt. Das Kopf-
schild ist in beiden Geschlechtern viereckig, etwas breiter als
lang, die Vorderecken kaum gerundet, die Seiten kaum, der
Vorderrand höher aufgeworfen, beim q nur wenig hoher als
beim $, die Oberfläche ist eben, nicht verfielt. Die Stirnnaht
ist nur an den Seiten noch sichtbar, in der Mitte ganz verloschen.
Die Stirn ist nicht vertieft, wie der Scheitel wenig gewölbt; die
Augen in beiden Geschlechtern gleich groß, die Fühler lOgliedrig,
die 3gliedrige Keule kürzer als die Geißel, in beiden Geschlechtern
gleich lang. Die Oberlippe erscheint bei geschlossenen Mund-
theilen als kurzer quergestellter Streifen, der auf der Vorderseite
schwach eingedrückt ist; schiebt man jedoch die Kiefer bei Seite,
so sieht mau, daß ihre Vorderseite dreieckig ist mit schwach
abgerundeter Spitze (Fig. 36), daß diese Spitze aber, wie in der
vorhergehenden Gattung, von der Seite gesehen nach hinten
zurückgebogen ist. Die Kiefer sind kräftig gebaut; die Ober-
kiefer (Fig. 36a) haben einen gerade nach innen gerichteten
scharfen Spitzenzahn; darunter springt das vordere Ende der
vom unteren Gelenkhöcker ausgehenden äußeren Leiste zahnartig
vor; der Zahn am Ende der Schneide vor dem Mahlzahn fehlt,
dieser ist groß mit starken Kauleisten. Am Unterkiefer (Fig. 36b)
ist das letzte Tasterglied etwa so lang als der Helm, spindel-
förmig; dieser ist kräftig mit 5 langen und spitzen massiven
Zähnen. Das Unterlippengerüst (Fig. 36c) ist relativ Uur/ und
Stett. oiiloniol. Zeit. 1904.
160
breit, das Submentuni sehr kurz, das Mentiini breiter als die
Unterlippe, mit dieser ohne jede sichtbare Trennungslinie fest
verschmolzen, die Lippentaster 3gliedrig, klein, der ganze Vorder-
rand der Unterlippe schwach nach hinten gebogen ohne jeglichen
mittleren Vorsprung. Das Halsschild ist an der Basis in flachem
Bogen nach hinten vorgezogen, vor dem Schildchen nach hinten
eonvex, die basale Randf'urche hier nicht unterbrochen, die Hinter-
ecken scharf rechtwinklig, die Vordereeken scharf winklig, etwas
vorgezogen. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deck-
flügel sind flach gewölbt, Schultern und Spitzenbuekel kräftig
vorspringend, der Seitenrand neben der Schulter etwas nach
unten gebogen, weiterhin bis zur Naht fein gekerbt und mit feinem
Hautsaum, die Naht etwas verkürzt, die prim. Punktreihen in
seichten, scharf eingeritzten Furchen stehend, im I., H., HI. Inter-
stitium je eine einfache Punktreihe, die beiden anderen punktfrei,
die Punktreihen der Scheibe eieenthümlich geschwungen, die
Sculptur auf Schultern und Spitzenbuckel verloschen. Die After-
decke ist dreiseitig, beim $ spitzer und gewölbter als beim q-.
Der Bauch ist beim q etwas eingezogen, die Hinterbrust tritt
mit abgerundeter Spitze zwischen die weit auseinander tretenden
Mittelhüften, ohne sie nach vorn zu überragen. Von der Vorder-
brust senkt sich ein breiter lamellenartiger Fortsatz hinter den
Vorderhüften herab, der an der unteren Kante verbreitert ist.
Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern 2zä.hnig, der Spitzen-
zahn beim $ länger und mehr nach vorn gerichtet. Die Tarsen
sind kurz und kräftig, das erste Glied der Vordertarsen beim ^
etwa so lang als das zweite, bei $ so lang als die beiden folgen-
den zusammen. Beim ,^ sind alle Klauen einlach, beim $ ist
die innere Klaue der Vordertarsen gespalten.
M. flavomaculatus M. Leaj. Braun mit lebhaftem grünem
Erzschimmer, die Deckllügel beim r^ dunkelbraun oder schwarz,
lebhaft glänzend, beim $ hell rothbraun, der ganze Kopf, die
Afterdecke, Unterseite und die Seiten des Halsschildes gleich-
mäßig dicht mit gelben oder weißen Schuppen bedeckt, die Deck-
Stctt. entomol. Zelt. 1904.
161
Hügel tragen eine zusammenhängende Querhinde von Sclnij)pen
an der Basis' zwischen Seliultern und Schildchen, zwei aus ein-
zelnen Flecken hestehendc Querbindcn von Seilenrand zu Seiten-
rand hinter dem Schildchen, und einen größeren Schuppenfleck
beim Xahtwinkel; die Beine sind weitläufiger mit weißen oder
gelben kurzen kräftigen aber schmalen Schuppenhaaren bekleidet,
PO daß hier überall die Grundfarbe durchscheint. Kopfschild,
Stirn und Scheitel an der Seite sind dicht runzlig punktirt, der
letztere in der Mitte sperriger und daher mehr glänzend. Das
Halsschild ist an den Seiten dicht und grob punktirt, die Scheibe
wie das Schildchen glänzend polirt, glatt, mit ganz wenigen
Punkten. Die Afterdecke ist querrunzlig, die Sculptur durch die
dichte Bekleidung mit Schuppen vollständig verdeckt.
i^ Länge 71/2— 9, Breite 41/2— 5; $ Länge IO1/2, Breite
51/2 null- Queensland, Cardwell, Geraldton, Mount Bellenden Ker.
Mesystoechus Waterhouse.
Diese Gattung mit der einzigen Art ciliatus Waterh. kenne
ich nicht aus eigener Anschauung; nach der Bemerkung: „Labrum
free, sHghtlj transverse, rounded in fi'ont, beset with bristle-like
hiiirs" vermuthe ich, daß diese Beschreibung nur für den basalen
Theil des Labrums zutrifrt, daß aber der apicale Theil, wie bei
Sniilnafnimis und Miniadoretus in die Mundhöhle zurückgebogen
und bei geschlossenen Kielern von deren Spitze verdeckt wird.
Die Beschreibung lautet:
Mandibles simple, straight on the inner edge, rounded on
ihe outer, concave above. Labrum free, slightly transverse,
r<tun(led in front, beset with bristle-like hairs. Mentum elongate-
ovate, narrowed at the a])ex, thickly beset with long sliff hair;
]>alpi Short, ihe apical Joint narrowed towards the a])ex. CI^jk'US
entirel}- rounded in front, margined. Autennae 10-jointed, the G
and 7 transverse, Ihe 8, 9, 10 forming a long, stout, slightly
arched club. Tarsi rather long and slender; the claM's sube(]ual,
the inner one a trille shorter than the outer; the largcr ciaw of
tlu! anterior pair splil bcfore the apex.
sic'it. ciif.iMiupi. Zeit. i!Hi4. 1 1
162
This genus is closclj allied to Amblj'terus, but difl'ci-s in
liaving the mentiim more regularly iiavrowed in front and niore
tnmcate, and only tlic lavger claw oi' the anterior tarsi is split,
whereas the larger claw of all the tarsi is split in Amhlyterus.
Lacordaire says, that this clav is not „fissile" in the anterior
pair, but that is evidently a mistake; he states also, that the
labrum is very prominent in the middle. I have only dissected
one specimen, and in that it is not prominent at all in the sense
in which the term is used with regard to the species of this
family. I do not trace any membraneous border to Mesystoeclws.
and it is so slight in Amhlißerus, that it is seldom visible.
M. ciliatus Waterhouse. Oblongus, convexus, nitidus, flavo-
pioeus; fronte thoraceque nitido-aeneo-variegatis; scutello piceo,
punctulato^ elytris fortiter striato-punctatis, apice crebrius rugoso-
punctntis, sutura marginibusque piceis; antennis pedibusque piceis,
femoribus flavo-pieeis. Long. 4'/2 lin.
Queensland, Moreton Kay.
Clypeus denselv rugulose, with the fine reflexed margin
pitchy black. Head blackish, with a spot in front yellowish,
thiekly and rather strongly punctured, less so on the Vertex.
Thorax one third broadcr than long, convex, ])itchy-yellow, not
very thiekly but rather strongly punctured; the sides arcuate, a
mesial line and an irregulär })atch on each side (all sub-confluent)
bronzy-black. Elytra a tritle broader than the thorax, a little
longer than broad, with two double lines of rather strong
punctures on the dorsal region of each, and fotir lines on the
sides; the broad interstices with strong punctures, which have
a tendency to form irregulär lines. The margins are beset with
short stifl' hairs. The underside is variegated with brownish-
black, moderately pubescent.
Amblyterus Mac Leay.
Die Körperform ist hochgewölbt, nach hinten mehr oder
weniger verbreitert. Das Kopfschild ist l)ei cicrilricouHS halb-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
163
kreislurmig, bei cli/pealis gestreckt pyrabolisch und voni kurz
abgestutzt, der Rand ringsum beim ,^ kurz aufgebogen, beim $
nicht; die Slininaht ist ganz verloschen, die Augen in beiden
Geschlechtern gleich groß, das Kopfschild nicht eingedrückt, der
ganze Kopf dicht grob punktirt und kurz abstehend behaart.
Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule beim ,^ um die Hälfte
länger als beim $. Das Halsschild ist gewölbt, die Seiten von
der Mitte nach hinten parallel oder schwach nach innen ge-
schwungen, nach vorn stark convergirend, die rechtwinkligen
Hinterecken bei cli/pealis etwas ausgezogen, die sehr stninpfeu
Vorderecken nicht vorgezogen; die basale Randfurche ist in der
Mitte nicht unterbrochen, beim $ häutig weiter auf den Hinter-
rand geschoben als beim ^. Das Schildchen ist klein, herz-
l'örmig. Auf den Deckflügeln sind die prim. Punktreihen regel-
mäßig und gewöhnlich in seichten Furchen stehend, die prim.
Rippen bald mehr bald weniger deutlich geM'ölbt, die Interstitien
unregelmäßig punktirt und die Sculptur durch feine Querrunzelu
undeutlich gemacht; Schulter- und Spitzenbuckel springen etwas
vor, der Seitenrand ist nur bei der Schulter schwach verdickt,
bei clypcalis die obere Kante glatt, die untere mit kaum sicht-
barem Hautsaum, bei cicafri casus die obere Kante dicht gekerbt
und in den Kerben lang behaart, die untere mit deutlichem Haut-
saum. Die Afterdecke ist dreiseitig, wie gewöhnlich beim $
stärker gewüll)t und etwas spitzer als beim q. P]in Fortsatz
der Mittelbrust fehlt, die Hinterbrust schiebt sich mit gerundeter
Spitze bis zur Mitte zwischen die Mittelhüften, der Fortsatz der
Yorderhüften ist ein kurzer hinten abgellaehter und dicht be-
haarter Zapfen. Afterdecke und Bauch sind spärlich, die Brust
dicht lang behaart. Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern
Szähnig, beim $ die Schienen im Ganzen kräftiger (Grabbeine),
die Vordertarsen länger als die Mitteltarsen und diese wieder
länger als die Hintertarsen, an allen Füßen die größere Klaue
gespalten, beim q ungleich, d. h. in der Weise, daß der untere
Zahn erheblich länger und dicker ist, als der obere; beim $ sind
die Klauen gleichmäßig eingeschnitten.
!^Mt. oiifoniol. Zeit. 1'JÜ4. H»
184
J. A. cicatricosus Gylleiihiil. Diu Grundfarbe ist ein glän-
zendes dunkles Kastanienbraun mit grünem Erzschimmer, der auf
den Deekflügeln zuweilen fehlt, das Kopfschild ist beim V immer
einfarbig schwarzbraun. Höchst auilallig ist bei dieser Art der
Unterschied im Bau der Mundtheile, der auf eine wesentlich ver-
schiedene Lebensweise der beiden Geschlechter sehließen läßt.
Die OberUppe ist etwa doppelt so breit als lang, breit zugerundet
ohne mittleren Vorsprung, die Oberiläche beim ,^ schwach ge-
wölbt, dicht grob punktirt und dicht lang behaart, so daß es
schwer ist, ihre Form zu erkennen; beim V i^t der äußere Um-
riß derselbe, aber die Mitte ist leicht furchenartig vertieft, glatt
und unbehaart, während die Seitenparthieen dichter buschig be-
haart sind. Dadurch und durch eine stärkere Be-weglichkeit
nähert sie sich der Form, wie wir sie in der ersten Hauptgruppe
der Ruteliden finden. Die Oberkiefer (Fig. 37) sind länglich
viereckig, die Außenecke zugerundet und schwach nach oben
umgebogen, der Spitzenzahn undeutlich, der Zahn am Ende der
Schneide dagegen spitz und kräftig, der basale Mahlzahn vor-
springend, klein, dunkelbraun mit wenigen Kauleisten. Am Unter-
kiefer (Fig. 37a) fällt vor Allem die starke Entwicklung des
Tasters auf, dessen letztes Glied beim ,^ auffallend verlängert
und verdickt ist, länger als der ganze Unterkiefer; beim $ ist
es nur halb so groß als beim o, aber immerhin noch doppelt
so lang als der Unterkieferhelm; es trägt an der Außenseite eine
Furche, die von der Basis bis zur Spitze reicht und beim ,^ tiefer
und bi-eiter ist als beim $. Der Helm trägt l)eim ,^ auf der Kau-
iläche 3 Reihen spitzer massiver Zähnchen, in der ersten Reihe 1,
in der zweiten 2 und in der dritten zwischen 2 massiven Zähnchen
einen kurzen Höcker mit langer, gelenkig beweglicher Borste;
beim $ dagegen sind die massiven Zähnchen bis auf eines an
der oberen Kante und auf eine Gelenkborste an der Spitze ver-
schwunden. Am Unterlippengerüst ist das Submentum kurz, das
Mentum sehr lang und breit, die Unterlijjpe sehr kurz, ihr Vorder-
rand beim $ in der Mitte nur wenig voi-gezogen, beim ,^ dagegen
Stett. eiitoniol. Zeit. 1904.
165
stärker vorgezogen und neben dem niilllereu Voi-sjuiing beider-
seits etwas ausgebuehtet (Fig. 37b}, die Lippentaster 3gliedrig,
das Endglied wie bei den Kiefertastern beim rj stärker als
beim S,. Der ganze Kopf ist in beiden Geschlechtern dicht und
kräftig punklirt. besonders an den Kändern kurz abstehend be-
haart, beim q Kopfschild and Stirn schwach knpfrig, der Scheitel
hell erzgrün glänzend, beim $ die ersteren schwarzbraun, matt,
der letztere meist lebhaft kupfrig glänzend. Das Halsschild ist
glänzend grün, dicht mit großen flachen, fein umwallten Punkten
bedeckt, das Schildchen nur an der Basis mit einigen «roßen
Punkten und hier lang gelb behaart. Die Deckflügel sind lebhaft
glänzend und mit Ausnahme des Seitenrandes kahl. Die After-
decke ist dicht und fein runzlig, beim $ in der Mitte weitläufiger
als beim q, eheuso wie die Bauchringe und Beine beim $ stärker
glänzend und spärlicher behaart als beim q, während die Brust
in beiden Geschlechtern gleichmäßig sehr lang und dicht grau-
gelb behaart ist.
Secundäre sexuelle Unterscheidungsmerkmale finden sich
demnach bei dieser Art im Bau der Mundtheile, in der Länge
der Fühlerkeule, im Bau und der Fäi-bung des Kopfschildes, in
der Form, Behaarung und Sculptur des Bauches, in der Form
der Schienen, in der Form des ersten Gliedes der Yordertarsen
und in der Art der Spaltung der Klauen.
S Länge I31/2— 18, Breite 71/2— 10; $ Länge 16—19,
Breite 8^/2 — 11 mm. N.-S. -Wales, Sidney, Richmond River;
Victoria, Melbourne.
2. A. clypealis nov. species. Von dieser Art liegt mir
nur ein einzelnes $ vor; es unterscheidet sich aber in so vielen
Punkten von A. cicatricosus, daß ich keinen Anstand nehme,
es als neue Art zu schreiben. Größer als A. cicatricostis, hinten
mehr verbreitert, dickbäuchig; Kopf, Halsschild und Schildchen
schwarzbraun, nur die Ränder des Halsschildes und das Schildchen
schwach erzgrün, die Deckllügel, Bauchringe, Tarsen und Fühler
hell rolhbraun, das Aftersegment, die Brust unil die Beine pech-
Stett. entoniol. Zeit. 1904.
166
liraun, nur die mittleren und hinteren Schenkel mit grünem Erz-
schimmer; Afterdecke, Bauch und Beine sind spärlich, die Brust
dagegen ist lang und dicht gelblich behaart. Das Kopfschild ist
gestreckt parabolisch, vorn quer abgestutzt, der Rand nicht um-
gebogen, die Oberfläche eben, wie die Stirn dicht runzlig punktirt,
matt, die Stirnnaht ganz verloschen, der Scheitel etwas weit-
läuhger und feiner punktirt, schwach glänzend. Die Oberlippe
ist mehr viereckig mit gerundeten Ecken, ähnlich Avie bei Saido-
stomus villostts. die Mitte jedoch nicht vertieft, überall dicht
punktirt und gleichmäßig dicht rothbraun behaart. Die Ober-
kiefer sind länger und breiter als bei cicatricosus, die Außen-
ecke jedoch nicht vorgezogen und nicht nach oben umgebogen;
Spitze und Ende der Schneide ungezähnt, der Mahlzahn klein
mit wenigen Ilachen Kauleisten. Am Unterkiefer ist das End-
glied des Tasters wohl doppelt so lang als der Helm, mit breiter
ovaler flacher Grube auf der dorsalen Seite; am Helm ist die
Kaufläche nur noch mit 2 Höckeichen an der oberen Kante ver-
sehen, auf welchen gelenkige Borsten aufsitzen. Am Unterhppen-
gerüst ist das Kinn relativ schmäler, die Unterlippe etwas länger,
in der Mitte nicht vorgezogen, das Endglied der 3gliedrigen
Taster länger und schmäler als beim cicatricosus-^. Ebenso ist
die Keule der lOgliedrigen Fühler länger als bei diesem. Das
Halsschild ist flacher als bei cicatricosus. die Punkte einfach,
in der Mitte klein, nach den Seiten hin dichter und gröber, die
Seiten zwischen Mitte und Hintereeken nach innen geschwungen,
das Schildchen nur an den Seiten glatt, in der Mitte dicht und
fein punktirt, an der Basis kaum behaart. Die Deckflügel sind
nach hinten mehr verbreitert, ihre Sculptur auf der Scheibe deut-
licher, die Rippen stärker gewölbt, die Schultern mehr vor-
springend, die obere Kante des Seitenrandes glatt, die untere
mit ganz kurzem Hautsaum. Die Afterdecke ist stark gewölbt,
mit kurzen tiefen Eindrücken beiderseits nahe den Vorderecken
und schwacher Längsfurche, ihre Oberfläche ist glänzend mit
großen, vielfach zusammenfließenden Punkten und d;i/,\\ isclieu
Stutt. eutouiüi. Zeit. 1904.
167
mit \iclcn IciiR'ii l'ünkk-liL'U ^ aus den üioßcii l'unktfii ciil.sjiriugeii
rolhgclbe Haare, die iiaeh der Spitze zu ininier länger werden.
Ebenso sind Baucliringe und Brust seulptirt, die ersteren kürzer
und spärlicher, die letztere lang und diclil behaarl. Die Beine
sind aufVallend kräftig gebaut, richtige Dynastidenbeine, die Zähne
der Vorderschienen sehr lang und ki-äftig, an allen Füßen die
größere Klaue gleichmäßig eingeschnitten.
$ Lauge 22^/2, Breite 11 ^/a mm; q ignotus. (»)ueeus-
land, Cleveland.
Das eingehende, wenn auch keineswegs erschöpfende Studium
der Morphologie der australischen Anoplognathiden zeigt uns,
wie nahe die einzelnen Gattungen und Arten mit einander ver-
wandt sind und diese nahe Verwandtschaft glaube ich durch
die Anordnung, in welcher ich sie in der vorliegenden Arbeit
geschildert habe, am besten zum Ausdruck zu bringen. Es sind
nur wenige Formen, die auf den ersten Blick nicht in die Gruppe
zu gehören scheinen, vielleicht nur Miniadoretus : aber ich glaube,
daß eine genauere Durchforschung des Landes uns noch viele
neue Arten und damit die Bindeglieder zwischen jetzt noch etwas
abseits stehenden Formen bringen wird. Andererseits ist mir
aus den anderen Gruppen der Rutehden, den Adoreliden. Genia-
tiden, Brachysterniden etc., von den Anomaliden und echten
Kuteliden ganz abgesehen, keine Art bekannt, bei der man nach
genauer Untersuchung im Zweifel sein könnte, ob man sie in
einer dieser Gruppen odei- in der der austral. Anoplognathiden
unterbringen soll. Selbst die nächsten Verwandten, die chile-
nischen Gattungen Anlacopalpiis und Trihostethes haben trotz
vielfacher habitueller Aehnlichkelt doch viel mehr Verwandt-
schaft mit den Brachysterniden als nnt den australischen
Anoplognathiden.
Sodann Sj)riclit für die Zusammengehörigkeit der austral.
Anoplognathiden auch der Umstand, daß mit Ausnahme von
AnomaJa antiqua und Varaslasia Moiilroiizicri var. ciiislralis
Stett. eutojiiol. Zeit. l'JU4.
I(>8
ulle bii^lier in Australien gefiuulenc Rutelidcn zu den Anoplogna-
thiden gehören. Die erstere ist eine im südl. China, Hinter-
indien und im malayischen Archipel sehr häufige Art, die auch
in Queensland und N.-S. -Wales gefunden und hier wahrscheinlich
als Larve mit Kulturpflanzen eingeschleppt wurde. Daß eine
solche Verschleppung möghch ist, habe ich selber beobachtet an
Larven von Lachnosterna, die in den Wurzelballen von aus
Japan eingeführten Ziersträuchern lebend hier ankamen und die
ich in Blumentöpfen, die mit Gerste besät waren, zur Entwicklung
brachte. Die Parastasia Mofitrouz-ieri ist eine über die Aru-
Inseln, ganz Neu-Guinea, die Salomons-lnseln und Luisiaden ver-
breitete häufige Art; die var. australis habe ich beschrieben
nach einem einzelnen ,^, das ich aus der Barnard-Collection via
Tring Museum erhielt; es trägt die Fundortangabe Cairns Island
und da ich die genaue Lage dieser Insel nicht erfahren konnte,
nahm ich an, sie liege bei Cairns in der Trinit}' Bay (N. -Queens-
land). Auch diese Art dürfte eingeschleppt sein. Alle Parastasia-
Arten, deren Biologie wir kennen, leben als Larven und auch
zum großen Theil als ausgebildete Käfer in abgestorbenen Baum-
stämmen. Während meines Aufenthaltes in Brasilien fand ich
Larven von Macraspis citicta und Pelidnota xanthospUa in ab-
gestorbenen Baumstämmen, die in den Wasserläufen am Abhang
der Serra d'Estrella lagen und sich wie Schwämme voll Wasser
o-esauo-t hatten. MöQ-licherweise ist das Stück aus der Barnard-
Collection das einzige bekannte, das einmal mit einem treiben-
den Baumstamm nach der Cairns-Insel vertrieben M'urde; in den
mir bekannten Sammlungen habe ich kein weiteres Stück ge-
sehen und auch in der Litteratur keine diesbezügliche Notiz ge-
funden.
Stott. entomol. Zeit. 1904.
I(i9
Liste der australisclieii A]i<)i)1<)i»nal1ii<leii.
Die mit einem '■'■ bezeicliuetcn Gattungen und Arten sind in
dieser Arbeit neu beschrieben; die Ty])en betinden sich, soweit
nicht anders bemerkt, in meiner Sammlung.
Repsimus Mac Leay, Hör. Ent. I. 1819, p. 144.
aeneus Fabr. Syst. Ent. 1775, p. 34 p. ()9
V. manicatns Swartz, Schönh. Syn. Ins. I. 3.
1817, p. 64.
j)in'pnreipes Mac Leay, Trans. Ent. Soc. N.-S. -Wales, II.
1871, p. 197 p. 70
Calloodes White- Arrow, Ann. Mag. Nat. Mist. ser. VII.
vol. VII. 1901. p. 396.
Grayatius White, Ann. Nat. Hist. XV. 1845, p. 38 . p. 72
Atkinsoni Waterh., Ent. Monthl. Mag. 1868 nr. 49 p. 9 . p. 73
Rayner i Mac Leay, Proc. Ent. Soc. N.-S. Wales I. 1864
part. I. pag. XIX p. 73
Anoplognathus Mac Leay, Hör. Ent. I. 1819 p. 143.
riiidiacneus Donov., Ins. N.-Holland. 1805, t. 1 . . j). 78
rhiiimlus Blanch., Cat. Coli. Ent. 1850. p. 221 . . p. 79
$? longipennis Mac Leay, Tr. Ent. Soc.
N.-S.- Wales II. 1873, p. 356.
reliculalm Boisd., Voyag. Astrolab. Col. 1832—35, p. 169 p. 80
L'iridicollis Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales II.
1873, p. 357 p. 82
analis Dalm. Schönh. Syn. Ins. I. 3. Append. 1817, p. 61 p. 83
Larve. Froggatt. Agricultural Gaz. N.-S. Wales
1901 (April).
montan US Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales II.
1873, p. 356 p. 84
Olivieri Dalm. Schönh. Syn. Ins. I. 3. A])j). 1817, p. (50 p. 85
Duponti Boisd., Voy. Astrol. Col. 1832—35, p. 174 . p. 86
pectoralis Biirm. Handb. IV. 1. 1844. j). 443. . . . p. 88
rugosus Kirby, Trans. Linn. Soc. XII. 1818, p. 405 . p. 87
Stett. cutoiuol. Zeit. 1904.
170
dispar Mac Lcay, Trans. Ent. Soc. N.-S. -Wales II.
1873, p. 357 p. 89
liiridus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. 1901 p. 396 . p. 89
smaragdimis Ohaus (prasiniis Mae Leay, Tr. Ent. See.
N. S. W. IL p. 359) p. 90
concinnus Blackburn, Trans. Roy. Soc. S. Austral. XXVI.
1900 p. 40 . . p. 91
aureus Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. ser. lY. tom. III.
1889 p. 360 , .... p. 92
Frenchii M. Leay, Proc. Linn. Soc. N.-S.-
Wales ser. 2 tom. V. 1890 p. 148.
aencHS Waterh. Ent. Montli. Mag. 1868 ur. 49 p. 8 . p. 93
chloropyrns Drap. Ann. Scienc. gen. Phys. Brux. 1819
IL p. 44 p. 94
porosus Dalm. Sehönh. Syn. Ins. I. 3. App. 1817. p. 63 p. 95
Larve, Froggatt, Agric. Gaz. N.-S. -Wales
1901, p. 473
Boisdtwali Boisd. Voy. Astrol. Col. ]). 171 .... p. 97
lineatus Mac Leay, Proc. Ent. Soc. N. -S.-
Wales I. 1864. p. XIX.
prasimis Casteln. Hist. Nat. Cul. IL 1835—40 p. 143
{Paranonca) p. 98
comolor Burm. Handb. IV. 2. 1855, p. 524 ... p. 99
pallidicollis Blanch. Cat. Coli. Ent. 1850, j). 222 . . p. 100
Mac Leaiji Blackburn, Proc. Linn. Soc. N.-S. -Wales
2 ser. tom. VL 1891 p. 495 p. 101
Odewahni Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales IL
1873, p. 358 p. 102
ruhiginosiis Mac Leay, I. c. j). 358 p. 103
nebulosus Mac Leay, Proc. Ent. Soc. N.-S.-Wales I.
1864 (65) p. XIX p. 104
hrccicollis Blackburn, Proc. Lin. Soc. N. S.
W. 1891, p. 493.
'■'acnminahis Ohaus p. 105
Stett. entomol. Zeit. 1904.
171
punciulalns Olill" Kccord. Auslral. Mus. Vol. I. 1890/91,
p. 72 ' I). lOG
insularis Ohaiis, Stettin. Eut. Zeit. 1898, p. 33 . . p. 107
abnormis Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales IL 1873,
p. 359 p. 108
quadrilineatns Waterh., Tr. Eut. Soc. Lond.
1874, p. 538.
Rothschiklti Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. 1898, p. 35 . . p. 109
velutimis Boisd., Voy. Astrol. Col p. 181 . . . . p. 109
svturalis Boisd., 1. c. p. 178: Atlas pl. 9 lig. 8 . . p. 111
hirsutus Burm., Haudb. IV. 1. 1844, p. 447 .. . p. 112
* var. qiiadraticeps Ohs.
explanattts Aitow, Ann. Mag. Nat. Hist. ser. VII.
vol. VII. 1901, p. 397 p. 113
hrunnipennis Gyllenh., Schönh. Syn. Ins. I. 3. App. p. 62 \\. 115
fkii'ipennis Boisd. Voy. Astrol. Col. p. 176 . . . . p. 116
quadrimaculatus Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. 1898 p. 34 p. 116
Dämeli Ohaus, 1. c. p. 34 p. 117
var. micanfipennis Ohs. 1. c.
parruhis Waterh., Ent. Month. Mag. X. (31. VII. 1873)
p. 75 p. 118
Masfersi Mac Leay, Trans. Linn. Soc. N.-S.-
Wales II. 1873, p. 360.
Aiioplostethus Brülle, Hist. Nat. Ins. III. 1834 p. 376.
opalimis Brülle 1. c p. 121
? Panschizus pallidus Blackburu. Trans. Roy.
Soc. S.-Austral. X. 1888, p. 51.
laetiis Rothsch. u. Jord. Novit. Zoolog. I. 1894, p. 507,
t. XIII. f. 13 p. 122
roseus Blanch. Cat. Coli. Ent. 1850, p. 224 . . . . p. 122
Epichrysus White, Journ. discov. Austral. App. 1841 11.
p. 460.
Jamprimoides ^^'hite, 1. c. \^. 460 p. 124
"■•'• Paraschizognathus Ohaus, gen. nov.
nigripeiiiHx Blanch.. Cat. Coli. Ent. 1850, p. 224 . . p. 127
prasinicollis Ohaus p. 128
Stett. cntoniol. Zeit. 1904.
172
jrrasinvs ßoisd., Voy. Astrol. Col. ]i. 184 . . . . p. 130
■"' var. nigricans Ohaus p. 131
■■•' olicaceus Ohaus p. 132
'"' Trioplognathus Ohaus, gen. nov.
griseopilosiis Ohaus, Deutsch. Ent. Zeit. 1901, p. 130 p. 134
Schizognathus Burm., Handb. IV. 1, 1844, p. 462.
Mac Leayi Fischer, Mem. Mose. 1823, VI. p. 263
t. 22 f. 8 p. 138
'"' Buvmeisteri Ohaus p. 138
■'•' i'iridiaenens Ohaus p. 140
compressicornis Ohaus, Stettin. Ent. Z. 1S98, p. 38 . p. 141
'"'Incidus Ohaus !>. 142
■'•' Pseudoschizognathus Ohaus, gen. nov.
'' variicollis Ohaus j). 146
"" Schön feldii Ohaus p. 147
Homotropus Waterh., Trans. Ent. Soc. Loud. 1878,
p. 226.
lin'idipennis Waterh., 1. c. p. 227 p, 150
testaccipcnnis Ohaus, Deutseh. Ent. Zeit. 190J, p. 123 j). 150
Amblochilus Blanch., Cat. Coli Ent. 1850, p. 225.
hicolor Blanch., 1. c ]). 152
Saulostomus Waterh., Trans. Ent. Soc. Lond. 1878
p. 225.
mllosiis Waterh., L c p. 154
'"' Felschei Ohaus p. 156
'''Weiskei Ohaus }). 157
Mimadoretus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. 1901, p. 398.
flacomaculaius MacLea}', Proc. Linn. Soc. N.-S.- Wales II.
1887, p. 217 p. 160
Mesystoechus Waterh. Trans. Ent. Soc. Lond. 1878
p. 227.
cilialus Waterh., 1. c. p. 228 p. 162
Amblyterus Mac Leav, Hör. Ent. 1819 I. p, 142.
cicalricosusQf\\\Q\\\\.^ Schönh. Syn. Ins. I. 3 App. p.ll3 . p. 164
cUjpealis Ohaus p. 165
Stett. entomol. Zeit. 1904.
173
Erklärulli» <ler Ab)i)il(luiii;cii.
Die rräparalc sind mit llili'e des Loilz'schcn Präjtciiir-
niikroscops angefertigt und gezeichnet; wo nicht anders bemerkt,
beträgt die Vergrößerung 18; alle Zeichnungen sind durch Photo-
graphie auf die Hälfte reduzirl.
1. Anomala aenea. C — Clvpeus, L = Labrum, 1 = liga-
inentuni. Kopfschild und Oberli})pe von der Seite.
2. Anoplognathvs analis. Kopfschild und Oberlippe von der
Seite.
3. Adoretiia lenuintaculatns ^. a. Kopfschild und Oberlippe
von vorn, b. von der Seite, c. R. Oberkiefer von oben,
d. von vorn, e. Kaufläche des r. Unterkieferhelms, f. Unter-
lil)l)e und Kinn von oben, g. von der Seite.
4. Spodochlamys caesarea $. a. R. Oberkiefer schief von oben,
f. d. foramen dorsale; der es bedeckende Theil der pars
membranacea ist abgehoben; ('. f. foramina frontalia, b. \\.
Unterkiefer, von unten.
5. Anoplognaflws analis. a. Kopfschild (C) und Oberlippe (L)
von vorn; b. R. Oberkiefer von vorn, d. r. (dens rodens)
Nagezahn, m. e. (margo exterior) Außenrand, m. i. (margo
interior) Innenrand oder Schneide, c. a. i. e. (crista an-
gularis inferior exterior) äußere Leiste, die vom unteren
Gelenkhücker ausgeht, c. a. i. i. (crist. ang. inf. interior)
innere Leiste, die vom unteren Gelenkhöcker ausgeht, p. m.
(pars membranacea) der häutige (und meist behaarte) Theil
des Oberkiefers, der vor dem Mahlzahn liegt, d. m. (dens
molaris) Mahlzahn; 5d Unterlippengerüst, von der Seite
gesehen; s. m. Submentiuu; m. (Mentum) Kinn; 1 (Labium)
Unt(n-]ippe, pr. 1. (proccssus labialis) mittlerer, hakenförmig
umgebogener Fortsatz der Unterlippe; li, Ligula oder Hvpo-
pharynx, auch Zunge genannt; c. R. Unterkiefer von unbMi,
daneben der Helm, von der Kaufläche gesehen.
ß. Repshmts nenrii^. R. Unterkieler von vorn.
7. li. pHrpvreipes. R. Unterkiefer v(ui unlcn.
Rft'tt. riifdiiiol. Zeit. 1001.
174
8. R. aeneiis q. R. Hinterbein.
9. jR. pnrpnreipes q. R. Hinterbein.
10. Calloodes Rayneri. L. Vorderschiene a. des ^, b. des $.
11. C. GrayciMis. R. Unterkiefer von unten, daneben IIa der
Hehii allein von der Seite.
12. Anoplognathus reticulattis. a. Kopfsehild und Oberlippe von
vorn, b. R. Oberkiefer, c. R. Unterkiefer, d. Kopfscliild
des (^ von oben und v. d. r. Seite.
13. A. rhiriastns. Kopfsehild des ,^ von oben und von der r. Seite.
14. A. smaragdimis. R. Unterkieferhelm von oben vorn gesehen
(Vergr. 40).
1.5. A. nehulosns. Spitze des r. Deckflügels.
It). A. acuminalus. Spitze des r. Deekflügels.
17. Anoplostethus opalinus. R. Unterkiefer von unten und
von vorn.
18. Paraschiz-ognathvs nigripennis. R. Unterkieferhelm, a. von
unten, b. von oben (Vergr. 80).
19. P. jjrasinicollis. R. Unterkiefer, a. der Helm von unten,
b. schief von oben und vorn (Vergr. 80).
20. P. prasinus. a. R. Oberkiefer von oben, b. von unten,
c. R. Unterkiefer, d. dessen Helm allein (Vergr. 80) von
unten, e. ünterlippengevüst.
21. P. olicaceus. R. Unterkiefer, a. der Helm allein von oben
(Vergr. 80), b. Unterlippengerüst.
22. Trioplognatlws griseopilostts. a. R. Oberkiefer von oben
und vorn, b. R. Unterkiefer, daneben der Helm allein, von
der Kaufläche gesehen, c. Unterlippengerüst, von unten
und von der Seite.
23. Schiz-ognathus Mac Leayi. Kopfschild des ,^, a. R. Ober-
kiefer von oben und von vorn, b. R. Unterkiefer, daneben
der Helm allein, Kaufläche (Vergr. 80), e. Unterlippen-
gerüst von unten und von der Seite.
24. Seh. Burmeisteri. Kopfschild, a. R. Unterkieferhelm, Kau-
fläche (Vergr. 80).
Stett. entomol. Zeit. 1904.
175
25. Dasselbe von Seh. riridiaeneus.
26. Dasselbe von Seh. compressicornis.
27. Seh. Iiicidns. a. li. Oberkiefer von oben und vorn, b. R.
Unterkieferhelm, Kaufläche (Vergr. 80).
28. Fsendoschhocjnathns prasinieolli.s. Koi)fschiltl und Ober-
lippe, V. d. Seite; a. R. Oberkiefer, b. R. Unterkiefer von
unten, daneben der Helm allein (Vergr. 80); c. Untcr-
lippengerüst.
29. Dasselbe von Pa. Schönfeldti.
30. Dasselbe von Homotropus luridipeniiis, d. L. Deekflügel.
31. H. tesfaceipennis. R. Unterkiefer, daneben der Helm allein
(Vergr. 80); a. Unterlippengerüst.
32. Amhlochüns bicolor. Kopfscliild und Oberlippe des q von
oben und von der Seite, a. des $, b. dasselbe von vorn,
c. R. Unterkiefer, darüber rechts der Helm allein (Vergr. 80),
d. Unterlippengerüst.
33. Smdnsto?nus villosti.^. Kopfschild und Oberlippe des q v. d.
Seite, a. R. Oberkiefer, b. R. Unterkiefer, daneben der
Helm allein (Vergr. 80), c. Unterlippengerüst.
34. .S'. Fehchei. R. Oberkiefer, a. Unterlippengerüst, b. R. Unter-
kiefer (Vergr. 40), daneben der Helm allein (Vergr. 80).
35. Dasselbe von S. )) eiakei. (a. und b. Vergr. 40).
36. Mimadoretus favomaculatus. Kopfschild und Oberlippe von
vorn und v. d. Seite, a. R. Oberkiefer von oben und von
vorn, b. Unterkiefer, c. Unterlippengerüst, alles Vergr. 40,
nur der Unterkieferhelm Vergr. 80.
37. Amhlyterus cicatricosus q. R. Oberkiefer, a. R. Unterkiefer,
daneben der Helm allein (Vergr. 80), b. Unterlippengerüst.
Stott. fintomol. Z<iit. lOni.
176
Zur Naturgeschichte der Lita nitentella Fuchs.
^'u^ Dr. A. Petry in Kui-dliausou.
Im 63. Jahrgange (1902) S. 324 dieser Zeitschrift be-
schi'eibt Herr Pfarrer Fuchs eine Lita-Art als neu unter dem
Namen L. nitentella. Die Falter, auf welche sich die Be-
schreil)ung stützt, sind von mir gesammelt und dem Autor theils
direkt, theils indirekt durch Vermittelung meines verstorbenen
Freundes Dr. Hinneberg mitgetheilt, welcher wiederholt zahlreiche
Falter sowie lebende Raupen von mir erhielt. Auch in meh-
rere andere Sammlungen ist die betreffende Form, m-sprünglich
als fragliche Lita obsoletella, später als L. nov. spec. durch
mich gelangt. Hätte mich der Autor davon verständigt, daß er
diese Form zu beschreiben beabsichtige, so würde ich ihm meine
Beobachtungen und Notizen über die Biologie derselben zur Ver-
fügung gestellt haben. So mögen dieselben im Nachfolgenden
Platz linden.
Lita nitentella ist in der That eine von L. atriplieeUa
verschiedene Form, steht der letzteren aber doch recht nahe.
Sie unterscheidet sich von der L. atriplieeUa auf den ersten
Blick durch die viel hellere, gelbgraue Färbung der Yoj-derflügel,
die bei weitem nicht so dicht dunkel bestäubt sind wie bei
AtriplieeUa. Zwar variiren die Falter der L. nitentella, indem
auch dimklere Individuen nicht selten auftreten, aber auch die
dunkelsten Stücke unter den Hunderten, welche mir durch die
Hände gingen, erreichen nicht entfernt die Stärke der dunklen
Bestäubung wie bei AtriplieeUa. Ein sehr augenfälliges, vom
Autor nicht erwähntes Kennzeichen ist die ledergelbe Färbung
der ersten drei Hinterleibssegmente auf der Oberseite.
Auch die Raupen beider Arten sind zwar einander sehr
ähnlich, aber doch im lebenden Zustande sicher zu unterscheiden.
Stott. ontoDiol. Zfüt. 1904.
177
Hier ist es die NUculcllu, welche mehr koii.staui ideihi, während
Atnplicplla liicld unheträchllicli variirt. Die Raui)e der L. nitcn-
tella ist merklich scldanker als die der AlHpliceUa. Das Nacken-
sehild der erslereu ist stets helH'arbiii und hebt sich kaum von
der Gruudlarhe des Köi-pei-s ab; dasselbe gilt von der Färbung
des Kojjfes und der liornigeu Stelle auf dem letzten Segment
oberhalb des Al'lers. Bei Alriplicella sind diese Stellen, ins-
besondere das N-aekenschild, in der Regel dunkelbraun; freilich
ist dies keineswegs inniier der Fall, es giebt auch hellere Stücke
unter den Kaupen. Der auffälligste Unterschied liegt sodann in
der rothen Färbung derselben. Die rothe Färbung wird bei
beiden Arten durch eine Rücken- und je zwei Seitenlinien be-
dingt. Das Roth ist bei Nilentella lebhafter, verliert sich aber
nach vorn, in der Richtung des Kopfes, während es sich nach
hinten auch zwischen den Streifen ausdehnt; die Raupe erscheint
daher in der vorderen Köri)erhälfte auffällig viel heller als in
der hinteren. Bei Atriplicella tritt zwar in der Regel nach vorn
zu auch eine Abschwächung der rothen Färbung ein, aber lange
nicht in dem Grade wie bei Nitentella, meist sind die rothen
Streifen bis nach dem Kopf hin zu verfolgen.
Beide Arten leben im Herbst zwischen den lose zusammen-
gesponnenen Früchten der Atriplex- und Chenopodium-Arten.
Wenn Herr Pfarrer Fuchs von einer ersten bez. doppelten Gene-
ration der Nitejifella spricht, so ist dies lediglich Vermuthung.
Eine solche ist bis Jetzt von dieser Art nicht beobachtet worden,
und ich halte sie für unwahrscheinlich. Der Falter fliegt vom
Juni bis in den August. Ich habe bei den vielen gezogenen
Stücken stets sorgfältig das Datum notirt und linde als frühestes
den 16. Juni, als letztes den 5. August, meist al>er den Juli
angegeben. Alriplicella hat dagegen in der That zwei Gene-
rationen: die Falter dieser Art schlüpfen bei der Zucht erheblich
früher als die der Nitentella, nämlich in der z\\'eiten Mai- und
ersten Juni-Hälfte: die Raupen der ersten Generation fand ich
im Juni in versponnenen Trieben von Chen()]>n(liuin.
Stett. .'utoniol. Zeit. 1904. 12
178
Was endlich das Vorkomintni der L. nilenieUa anlangt,
so müchte ich die Bezeichnung „norddeutsche Art^' vorläufig
wenigstens wesentlich einschränken. Meines Wissens ist dieselbe
bisher nirgends weiter als in Thüringen und zwar hauptsächlich
und in erster Linie auf dem durch so viele halophile Pflanzen
und Tiere ausgezeichnetem Salzterrain neben dem Soolgraben bei
Artern gefunden worden. Sie lebt dort in den meisten Jahren
zu Tausenden (1903 &i)ärlich) nicht nur an Atriplex nitens,
sondern an allen daselbst wachsenden Atriplex-Arten. Ja sie
verschmäht auch echte Salzpflanzen wie Obione pedunculata,
Chenopodina maritima und selbst Salicornia herbacea nicht.
Außerhalb dieses Gebietes fing ich je ein Stück bei Nordhausen
und bei Tilleda am KyfFIiäuser, letzteres freilich möglicherweise
als Raupe durch mich selbst verschleppt. Außei'dem glaubt sie
Herr Martini bei Sommerda gefunden zu haben, doch schreibt
er mir, daß er über die Identität der gefangenen Stücke mit der
Form von Artern nicht absolut sicher sei. Lita atriplicella
scheint dagegen auf dem Salzterraiii nur sehr selten vorzukommen,
ich erzog nur 2 oder 3 Stücke unter den Hunderten von
L. nitentella und bin nicht einmal sicher, ob diese nicht zufällig
mit dem Futter von hier eingetragen waren. Im Uebrigen ist
L. atriplicella in Nord-Thüringen an den Schuttstellen der
Städte \md Dörfer, wo Chenopodium und Atriplex wachsen,
z. B. auch hier bei Nordhausen, eine sehr gewöhnliche Art.
Weitere biologische Beobachtungen, insbesondere auch über das
etwaige Vorkommen an anderen Salzstellen, werden noch zu
machen sein und zur Klärung über das Verhältniß beider Formen
beitragen.
Ob man L. nitentella als eigene Art oder als Varietät der
L. atriplicella betrachten will, wird lediglich davon abhängen,
ob man den Species-BegrifT enger oder weiter faßt. Ich neige
mehr dazu, sie als Varietät anzusehen. Sicher sind sie beide
nahe verwandt und gemeinsamen Ursprungs. Wann die allmäh-
liche Trennung beider stattgefunden hat, wissen wir natürlich
Stott. entomol. Zeit. 1904.
179
nicht, .sicherlicli aber scli(»ii seit — vielleicht vielen — Jaliv-
tausendeu, ollenhav bcdino-t durch lokale Scheidung und etwas
andere Lebensbedingungen. Ich vernutthe in der Nitenlella die
länger in Mittel-Deutschland einheimische Form, denn die thürin-
gischen Salzstellen sind älter als der Zusammenschluß der Menschen
zu größeren Gemeinschaften in unserm Vaterlande, und erst durch
letzteren Umstand Avurdc die Gelegenheit zur Entwicklung einer
reicheren Ruderalflora an den Abfallstätten menschlicher Thätig-
keit gegeben, welche hente die Wohnplätze der L. alripiicelln
bilden.
Nepticula thuringiaca n. sp.
^■on I»r. A. I'etry in Nordliansfii.
Kopfhaare rüthlich- graubraun oder dunkel rostfarben bis
dunkelbraun, bei den heller gefärbten Individuen wenigstens in
der Mitte dunkler. Die Nackenschöpfe von derselben Färbung
oder kaum etwas lichter, die Augendeckel gelblichweiß. Fühler
kurz, die Körperlänge nicht erreichend. Die Vorderflügel mäßig
o-robschuppig, dunkelgrau, von derselben Grundfarbe wie bei
Nepf. rhatnnella. einen gelblichen (nicht violetten) Schimmer
reflektirend. In der Regel erscheint dieser gelbliche Schimmer
nur bis zwei Drittel oder drei Viertel des Flügels, von der Wurzel
aus gerechnet: dreht man jedoch den Falter, so zeigt sich, daß
auch das Spitzendrittel keineswegs davon frei ist; doch erscheint
selten der ganze Flügel gleichmäßig glänzend, gewöhnlich tritt
die bläulichgraue Farbe doch hier und da hervor; auch kommen
Stücke vor, deren Vordertlügel in der That nur bis 2/.^ gelb-
glänzend, dahinter, im Spitzendrittel, aber wirklich deutlich blau-
grau sind, l'js herrscht also in dieser Beziehung eine gewisse
Variabilität. Franzen grau, nach dem Ende zu etwas lichter.
Hinterflügel hellgrau sammt den Franzen. Beine grau, die Tarsal-
Stott. ontomol. Zeit. 1004. 12'*
180
o-lieder der Miitelfuße .sowie die Scliieueu und Tar.sea der Hinter-
fuße hellgrtni seidenglänzend. Hinterleib schwärzlieli. Flügel-
spannung 4 — 41/2 »1111-
Die Raupe ist intensiv bernsteingelb, auch der Kopf ist
hell, wenngleich nicht so gesättigt gelb wie der Körper. Sie
minirt im Okiober die Blätter der Potentilla verna und P. cinerea,
viel seltener auch Potentilla reptans, Agrimonia eupotovia, Spiraea
filipendula und Fragaria, die letztgenannten Pflanzen nur da, wo
diese an den gleichen, freien, sonnigen Stellen inmitten 9er zahl-
reich besetzten beiden Potentillen stehen, welche einander nahe
verwandt, offenbar die Hauptnährpflanzen der Art bilden. Die
Mine ist eine Platz- oder Flecken-Mine, beginnt jedoch, wie fast
alle ähnlichen Nepticula--Wmen als ein feiner Gang mit deut-
lichem Kotstreifen, welcher sich bald zu einem breiten unregel-
mäßigen Fleck erweitert, in welchem die Raupe das Blattparenchym
nach allen Richtungen hin ausweidet. Die Cocons sind hell gelb-
braun. Da ich im Oktol)er zahlreiche verlassene Sommer-Minen
finde, so ist eine doppelte Generation sicher anzunehmen. Aus
den überwinternden Puppen erschienen die Falter vom 22. /5.
bis 20./6. ; ein frisches ,^, an Pot. verna sitzend, fing ich im
Freien am 12./5.
Die Art findet sich auf den trocknen, sonnigen Gypsbergen
des nördlichen Thüringens; ich kenne bis jetzt drei Fundstellen;
die südlichen Abhänge des KyfFhäuser-Gebirges bei Frauken-
hausen, die Schluchten des pflauzenreichen „Alten Stolbergs^'
östhch von Nordhausen sowie den südlichen Rand eines Kiefern -
gehölzes beim Dorfe Petersdorf unweit Nordhausen. Es ist nach
dem ganzen Auftreten der Art augenscheinlich, daß sie im Gegen-
satz zu vielen anderen Neptictda- Arten dem Sonnenlicht exponirte,
warme Abhänge liebt, die ihr geradezu Lebensbedürfniß zu sein
seheinen. An ihren Wohnplätzen tritt sie zahlreich auf.
Was die systematische Stellung der neuen Art anlangt, so
gehört sie zweifellos in die Gruppe II. der von Wocke im Heine-
manu'schen Werke unterschiedenen Abtheihmgen der Gattung
Stetl. entomol. Zeit, 1904.
181
yepticnla. Arn näcliston steht sie der N. rhamvcJla H.-S. und
-V. sangtrisorbae Wck. Die nach einem einzigen noeli dazu ver-
letzten Exemplare aufgestellte N. siibnilideUa Z., deren JJiologie
uuhekannt ist kann wegen der schwarzen Kopfhaare, der gelh-
iichen Hiuteriliigel und der braunen, in der S])itze vidlelten
Vordertlügel nicht in Üctmcht konmien.
Xepficifla rhamncüa H.-S. ist zwar äludich, aber sie ist
robuster gebaut uls unsere Art, ihre Flügel sind grobschu])piger,
die Kopfhaare heller ro.-llarben, die Naekeuschöpfe gelbliehweiß.
Auch ist die Lebensweise eine ganz andere. N. rhamnella lebt
l)ekanntlieh in sehr charakteristischer Mine in den Blättern von
Hhamnus cathartica. llii-e Cocoiis sind stets weiß.
Von .Y. sangirisorbae endlich unterscheidet sich N. thnrbi-
giaca hauptsächlich durch den Mangel des violetten Schimmers
und die dunkleren Kopfhaare, welche freilich auch bei ;V. san-
giiisorbae variiren. Diese geringen morphologischen Unterschiede
könnten Zweifel aufkommen lassen, ob unsere Art nicht mit der-
selben zu vereinigen wäre: hier helfen uns jedoeh die gänzlich
verschiedenen biologischen Verhältnisse eine sichere Entscheidung
zu trellen. Die Raupe der N. sanguisorbae ist gelbgrün, die
unserer Art intensiv gelb, jene lebt Anfang bis Mitte September
in unregelmäßig gesclilangelter, bisweilen dem Blattrand folgender
(?angmine in den Blättern von Sanguisorba ofticinalis auf feuchten
Wiesen bei Breslau, diese, wie oben näher ausgeführt, im Oktober
in Fleckenmine an durchaus trocknen Stellen hi den Blättern
der gen. Pllan/.en.
Es gehrirt die neue Species in die interessante Gruppe von
Allen, welche, wie z. B. Ekichhta Iledctiianiii. Kl. Marlinii.
El. Froji etc., in ihrer Lebensweise von ausgesi)roclicii helioidiilcui
bez. xeroj)hilem Charakter, auf den sonnigen Anhöhen des nörd-
lichen Thüringens einen weit nach Norden vorgeschobenen Posten
ihrer sonst meist südlieiien Verbreitungsgebiete besitzen.
Stett. enlomol. Zeit. 1ÖÜ4.
182
Beitrag zur Kenntniss der Flatiden von Sumatra
von lUlniiiiid it»r*liuii«Bt. Stettin.
Melichar l'ülirt in seiner Monographie der Flatiden (Ann.
d. K. K. Naturhist. Hofmuseums XII., XVII.) 27 Arten als auf
Sumatra vorkommend an. Im Stettiner Museum befinden sich
37 Arten, sämmtlich aus der Ausbeute, welche Dr. Dohrn in der
Provinz Deli gemacht hat an den mehrfach in dieser Zeitschrift
genannten Lokalitäten Soekaranda, Liangagas, Sinabong. Da
unsrer Sammlung von den bei Melichar aufgeführten Arten 13
fehlen, so erhöht sich die Gesammtzahl der von Sumatra be-
kannten Flatiden um 23, darunter 10 schon von anderen Gregen-
den bekannt, 13 bisher unbeschrieben.
Ich folge in dem Verzeichnisse der Monographie von Melichar
und verweise betreffs der Synonomie und sonstigen Literatur
lediglich auf diese, soweit ich nicht auf Grundlage des mir vor-
liegenden Materials zu einer von Melichar abweichenden Ansicht
gelangt bin.
l. Flata liilaris Gerst.
^lelichar, XVI. S. 207.
Sumatra (l'ehlt in unserer Sammlung).
2. Flata intermedia Melichar.
Melichar, XVI. S. 208.
1 $, Soekaranda.
Das mir vorliegende Stück zeigt die vollste Uebereinstimmung
mit der Beschreibung Melichars. Länge 27 mm.
Außerdem : Cochinchina.
3. Flata floccosa Guer.
Melichar, XVI. S. 208.
1 Q, Soekaranda.
SteU. entoniol. Zeit. 1904.
183
Die plastischen Meikinalc sind die der typisclien foccona. Die
lnirl)ung wciclit jedoch hedcutend ab, sie erinnert an hilarh Gerst.
Deckllügel grünlich mit graulichen Binden in der Apicalliälfte. in
der Basalliäll'le orange. C'i\ j)eiis oi-ange mit grünem Innennerv.
Hinterleib und Beine spangiün.
Länge 27 mm.
Außerdem: Ostindien, Java, Borneo.
4. Flata bombycoides Guer.
Melichar, XVI. S. 210.
I >.', Soekaranda.
Obwohl die Größe dieser Art beim $ 35 — 40 mm an-
gegeben wird, kann das hiesige Stück nichts anderes sein, da alle
Merkmale nn"t bombycoides übereinstimmen.
Länge 271/2 mm.
Außerdem: Ostindien, Nias, Malacca, Java, Kawigebirge,
4000'.
5. Cerynia trilineata Melichar.
Melichar, XVI. S. 219.
Sumatra. Java (fehlt in unserer Sammlung von Dell).
6. Cerynia albata Still.
Melichar. XVI. S. 219.
II ,^,^, 7 $$.
var. deplana Walk.
o ^^. 11 n.
var. incurva Melichar.
1 Q, Soekaranda.
Außerdem : Deli. Java, Pengalengan, Borneo, Sarawak.
7. Cerynia maria White.
M.'lichar. XVI. S. 220. Tat'. II, Fig. 13.
Indischer Archipel (fehlt in unserer Sammlung),
var. lutescens Melichar. Ostindien.
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
184
\iir. completa ^^^llk. Suniutru.
v;ir. rosea IMelicliar. Sikkiin, Oini-.^han, \^V'sli'hiiia.
var. tenella JMelichai-. Sikkim, Dai-Jecliuiu.
8. Cerynia monacha Geist.
Mrlichar, XYI. S. 221.
Sumatra, Makicea (fehlt in unserer Sammlung).
9. Cerynia nigropustulata n. sp.
1 ,5^, r> $$, Soekaranda. 4 $$, Sinabong.
Kopf, Proiiotum und Scliildclien schmutzig-weiß bis gelb,
aucli grünlichgelb. Stirn überall gleich breit ohne Zeichnung
und Kiele, gebildet wie bei C. inaria White. Am oberen Scheitel-
rande sind zwei kleine, schwarze Punkte zu bemerken, die weit
von einander gestreunt stehen. Pronotum vorn abgerundet, auf
der Scheibe vertieft mit kurzem, deutlichem Mittelkiele. Auf dem
Pronotum hinter den Augen ein großer pechbrauner Fleck.
Scliildclien stark gewölbt mit drei Längskielen, vier pechbraunen
bis schwarzen Flecken auf der Scheibe und drei gleichen Flecken
zu jeder Seite, welche wie folgt vcrtheilt und gestaltet sind.
Zwei größere schwarze Flecke liegen vorn auf der Scheibe am
Rande des Pronotuins, zwei kleinere, undeutlichere an der
Schildchenspitze. Eine lichte bis tief schwaizbraune Zone uin-
giebt die Vorderflecke, zieht als Streifen zur Scliildcliens])itze
luid schießt auch die doi't liegenden l'uiikte ein. Nach den Seiteii-
kielen zu verliert sich diese Färbung und läßt die oben an-
gegebenen Farben frei. An der Außenseite der Seiteukiele liegt
am Vorderrande und Hinterrande, zu jeder Seite des Schildchens
ein Fleck, ein dritter in der Nähe der Decki-chuiipen, dem zu-
weilen noch ein kleiner vierter nach vorn voigelagert ist. Von
dem vorderen Seitenschildchenfleck zieht gleichfalls eine schwarz-
braune Binde im Bogen zum Fleck an der Deckschuppe,
verläuft von hier am Rande des Sehildchens und geht in den
hier liegenden Punkt über. Deckschuppeu sch\\arz. DeckÜügel
matt rosa mit rosa Nerven und kreidigem Belag. Die Lage der
Stett. entomnj. Zoit. 1904.
185
Biiidcn wir hei uiaria uiul (iliiie IJusiiIflcck. Tu der Coslal-
mcmbran ein längerer und hi'eiterer. rauclibramier Wi^cli. Der
Apicalrund von der Sutui'alecke zur ('l;ivu8Sj)itze angcdunkell.
Flügel milchweiß niif rosa Nerven und rrdldieliem Aniluge.
Hinterleih creme- oder orangegelh. Die Oberseite der vier vorderen
Schenkel, die Schienen und Tarsen stimmtlicher Beine schwarz-
braun; die Unterseite der vier vorderen Schenkel und die Schenkel
des dritten Beinpaares -wie der Kcirjx'r gelarbt. j^.^ Anallappen
orangegelb. Länge q IG mm. V>f 16 — 19 mm.
10. Copsyrna niaculata Guer.
Melichar, XYI. S. 224, Taf. II., Fig. 10, lOa, h.
2 ,^,^, 2 ^^, Soekaranda.
Länge S 18—20 mm, $ 20—23 mm.
Außerdem: .Java, Borneo. Silhet. Perak.
var. ochracea Dist.
4 ^-V, Soekaranda.
2 ^:$, Liangagas.
Länge 25 — 26 mm.
Wie die Zahlen ergeben, sind die !f$ der vai-. ochrticcn Dist.
ln'deufend größer als die Stammfoi'ni. Diese Stücke sind auch
iu ihrem Bau ]-ol)Uster. doch lassen Zeichnung und sonstige
Merkmale nur iiiacuhüa erkennen. Sie iibertreflen auch an Größe
die /Angaben Melichar's. — Mclichar giebt an .^J und 'x':^ Länge
22 mm. — stimmen aber mit seiner Beschreibung überein.
IL Copsyrna alma n. sp.
1 Q, 1 -9, Soekaranda.
Stirn gelbliclnveiß mit schmalem, schwarzem Mittelstreit".
Clypeus, Schildchen und Hinterleib orangegelb. Pronotum mit
zwei schwarzen Flecken am Vorderrande. Schildchen mit zwei
sdiwachen. abgekürzten, keiltormigen Flecken auf der Scheibe,
im ersten Drittel und auf jeder Seite am Iliiilei-rande einem großen
Fleck von gleieher Farbe. Zu den Seiten iler Aerlielung der
Schildchenspitze zwei kaum wahrnehmbare, dunkle Fleckchen.
Stett. eufomol. Zeit. 1004
186
Deckflügel ähnlich gefärbt und gestaltet wie bei C. macnlata Giier.
Der Clavus und die Basis der Costalzelle orange. Die schwarze
Zeichnung der Deekflügel ist stark reducirt, die Körnchen im
Clavus und die Clavusnerven orangegelb. Deckschuppen nicht
schwarz, sondern gelblichweiß. Flügel matt orange mit weißen
Nerven. Beine gelblich und blaß grünlichweiß, die Spitzen der
Tarsen dunkelbraun und die Spitzen der Dornen der Hinter-
schienen schwarz.
Diese Art ist die kleinere der Gattung und unterscheidet
sich von C. circulata Guer. durch die andere Zeichnung und
Fäi'bung des Schildchens und der Deckflügel, wie durch die
nicht schwarzen Deckschuppen.
Q und $, Anallappen matt orange und mit flockigem
Secret stark belegt.
Länge q 18 mm, $ 22 mm.
•Genus Bythopsyrna Melichar.
Melichar, XYI. S. 224.
Die Gattung Bythopuyrna Melichar läßt sich nach Lage
und Ausdehnung der Binden und Säume der Deckflügel in drei
Gruppen theilen, welche ich wie folgt unterscheide und benenne.
Gruppe 1. C?'/"c?//rt/«-Gruppe.
Grujipe, wo Costal- und Apicalsaum getrennt sind, mit den
Arten: Circulata Guer.. illocata ^lelichar, Dohrni n. sp.,
l dei n. sp. und ciolacca n. sp. -•')
Gruppe IL Co;)w/awf/a-Gruppe.
Gruppe, bei der der Costalsaum in den Apicalsaum über-
geht, mit den Arten: Ligala Dist. und copvlanda Dist.
Gruppe III. T///^o/(/^.s-Grui)pe.
Gruppe, bei der der Go.-talrand die Grundfarbe der Deck-
Hügel zeigt, also nicht schwarz gefärbt ist. mit den Arten:
Inftxa Melichar, sumairana n. sj).. tlneoides Oliv, und Icuco-
phaea Stäl.
*) Sielie Anhang.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
187
Die Circtilala-Gvu\)\)c läßt sich wieder dreimal Iheileii, so
diiB sieh uaehsteheude Uebersieht ergiebt.
1. Apicalrand bis zur Clavusspitze schwarz gesäumt. Binde
vor dem Apicalsaume schmäler oder so breit, wie der
Apicalsaum, tief schwarz.
Circiilala Guer.. illocaia Meliehar.
2. Der Apicalsaum in den C'lavus übergehend. Binde vor
dem Apicalsaume breiter als der Apicalsaum, licht
schwarzbraun.
Dohrni n. sp., Udei n. sp.
o. Der Clavus ohne schwarze Zeichnung, von der Färbung
der Deckflügel. Binden und A})icalsaum gleich breit,
licht schwarzbraun.
Violacea.
12. Bythopsyrna circulata Guer.
Meliehar, XV f. S. 225, Taf. II. Fig. 6.
25 ,^,^, 15 $$, Soekaranda.
1 Q, 2 V$r Liangagas.
Eine in der Färbung und Zeichnung sehr variirende Art.
Unter den mir vorliegenden 43 Exemplaren belinden sich
6 Stücke, bei welchen die Binde vor dem Apicalsaume deut-
lich von letzterem am C'ostalrande getrennt ist und die Binde
nicht nur die Breite des Saumes hat. sondern halb so l)reit ^^•ie
der Apicalsaum ist. Nach ^Meliehar könnte man glauben,
diese 6 Stücke gehörten zu seiner Art illocalcL da er angiebt:
..Die Binde vor dem Apicalsaume mit demselben am Costal-
rande zusammenhängend, circvlafa'- und „die Binde vor dem
Apicalsaume am Gostalrande vom Apicalsaume gelrennt, illocaia-.
Dieses Merkmal ist nicht stichhaltig. Ob die Binde vor
dem Apicalsaume schmäler, am Gostalrande von letzterem ge-
trennt oder verbunden ist, bleibt sich gleich; dies variirt e[)en
ungemein und jedes neue Stück einer anderen Lokalität zeigt
Stett. entomol. Zeit. 1904.
-188
Abänderungen. So ist bei einem ^ von Liangagas die Läugs-
binde und der Costalsaum so verbreitert, daß sie die Costalzelle
vollständig pechschwarz auslullen. Zur Unterscheidung von
illocata Melichar ist daher nur die Färbung der Fühler und
Beine maßgebend. Bei circiilata sind Fühler und Beine stets
schwarz — selbst bei nicht ausgefärbten Exemplaren läßt sich diese
Farbe deutlich erkennen — während bei illocata die Farbe der
Fühler und Beine nicht schwarz ist.
Länge qq 22 — 24 mm. y$ 25 — 27 mm.
Außerdem: Java, Borneo.
13. Bythopsyrna illocata Melichar.
Melichar, XVI. S. 226.
Sumatra (fehlt in unserer Sammlung).
14. Bythopsyrna Dohrni n. sp.
4 ,^,^, 10 $$, Sinabong.
Diese große und schone Art steht der B. circulata Guer.
nahe, unterscheidet sich jedoch von der sehr variabelen circulata
durch den robusteren Bau und die Farbe und Gestaltung der
Deckllügelbinden. Körper schmuf ziggelb bis licht orangegelb.
Koi)fbildung wie bei circulata. Die Stirn unterscheidet sich
durch die Breite, den nach unten abgekürzten und Ijreitcren
Längstleck auf der gekielten Fläche, die stärker nach außen
gebogenen, breit schwarz gesäumten Siutenränder von der ge-
nannten Art und dadurch, daß die schwarzen Säume der ge-
schärften Seitenränder an den Innenseiten nur bis zur Mitte der
Ausbuchtimg reichen, während sie an den Außenseiten weiter
nach unten ziehen. Clv})eus schwarz. Pronotum und Schildchen
wie bei circulata und mit einem deutlichen Mittelkiele. Augen
braun. Fühler kastanienbraun. Das erste Glied heller, das zweite
mit einer gelben Längsfurche. Deckllügel gelblichweiß, an der
Wurzel orangegelb und bei nicht ausgefärbten Exem])laren gelblich.
Der Costalrand fast bis zur Spitze der Costalzelle, der Apicalrand
in den Clavus übergehend, die Mittelzelle des Clavus, die bogen -
Stett. entomol. Zeit. 1904.
189
IVirmiiic Binde vor dein Apicalsiiiinic (iiid die iiucli Idiilrii zicliciidc.
t'lli])t,i8('lie L.äiigHl>iiidc', welche nietiiiils mit dem C'tistalsuiuue in
BerUhnuiü- triU, hveil lielitseliwaizlii-aiiii. Der Raum zwisclien
dem Cosial- und Apicalsaum naeli außen erweitert und milclnveiß.
Die Hälfte der Basalzelle schwarz. Deekschuppen schwarz. Costal-
zelle stets ohne dunkle Zeichiiunu- und bei ausgefärbten Stücken
stark oi'ani>('2,elb. Iliiderllfioei mit oranoeo-elbcm Anfiuue und
gelblichen Nerven, llinlerleib und das letzte Bein])aar schmutzig-
weiß oder gelblich, (b"e Schienen der zwei vorderen Beinpaare,
die Tarsen und die S])itzen der Dornen der Hintersehieneu schwarz,
die Schenkel heller. Kniee gelblich.
Länge ,^,^ 24 mm. '^^ 27 mm.
15. Bythopsyrna TJdei n. sp.
1 $, Sinabong.
Diese Art ist l)edeutend kleiner als IJoJirni. schlanker,
zeigt einen nicht so robusten Bau und nähert sich hierin der
circulata. Die übrigen jMerkmale stimmen mit Dohrni im wesent-
lichen überein und daher ist diese Art der Dohrni anzuschließen.
Sic unterscheidet sich von ihr durch die schmäleren Binden und
dadurch, daß der Abstand zwischen Apical- und C'ostalsaum
sich nach außen nicht erweitert. Der scharfe Mittelkiel auf dem
Pronotum tritt bei dieser Art stark hervor.
Länge ^ 23 mm.
16. Bythopsyrna ligata Dist.
Melichar, XVL S. 226. Taf. IL, Fig. 9.
1 rj^, Soekaranda.
Distant beschrieb und bildete ein $ ab, Melichar lagen nur
$--$ vor; demnach ist das ,^ unbekannt und ich lasse hier seine
Beschreibung folgen.
Clvpeus gelblich. Stirn gelblich, länger als breit mit drei
deulliehen Längskieleu und zwi i schwarzen parallelen Längs-
streifen, welche innerhalb der Seitenkiele liegen. Die geschärften,
leicht angebräunten Scitenränder l>ilden in der Mitte eine stumjde
Rtfitt. CDtomol. Zeit. 1904.
190
Ecke. Augen duukelhrium. Fühler gelb, das z^A'eite Fiihlerglied
pclnvärzlich, Fühlerbor.ste schwarz. Pronotum, Schildehen. Ki'irjter
und Basis der Deckflügel orangegelb. Pronotum mit zwei
nach vorn convergirenden, länglichen, schwarzen Flecken und
deutlichem Mittelkiele. Der Pi-onotumsvorderrand in der Mitte
eingedrückt. Auf den Brustlappen zu jeder Seite ein schwarzer
Längsileek. Schildchen mit drei, am gewölbten Vorderrande
verloscheneu, Längskielen und zwei schwarzen, iiarallelen, nach
vorn sich verdickenden, Längsstreiien auf der Scheibe zwischen
den Kielen. Deckschuppen schwarz. Deckflügel wie bei B. cir-
ciilata Guer. milchweiß mit fleischfarbigem Anfluge und breit
schwarz gesäumten Rändern. Die nach hinten durch das Corium
ziehende Längsbinde, die sich mit der breiten Querbinde vor
dem Apicalsaume vereinigt, schwarz. Im Corium an der C'lavus-
spitze ein milchweißer Punkt. Flügel milchweiß. Hinterleib und
Beine grünlichgelb, die Spitzen der Dornen der Hinterschienen
schwarz. Endklauen bräunlich, q. Die Genitalplatten rhomboidal
und stark orange, der Anallappen schmal, das Ende nach unten
gekrümmt, orange.
Länge q ^^ mm.
Außerdem: Borneo.
Das hiesige Exemplar zeigt deutlich drei Kiele auf der
Stirn, einen Mittelkiel auf dem Pronotum und drei deutliche
Längskiele auf dem Schildchen. Da die übrigen Merkmale jedoch
mit den Beschreibungen von Distant und Melichar übereinstimmen,
so glaube ich, daß beide Herren die plastischen Merkmale über-
sehen haben.
17. Bythopsyrna copulanda Dist.
Melichar, XVL 227. Taf. IL, Fig. 8.
1 ,^, 3 $$, Soekaranda.
Nicht nur die hiesigen Sumatrancr, sondern auch die Javaner
A\ciclien in der Färbung bedeutend von der Beschreibung Mclichars
Ktrtt. ontomol. Zeit. 1904.
191
ab. Die Farbiiiiti- des ('lypeus i.st gläiizcud schwarz mit zwei
sc-hmutzig-weißeu Flecken ain Vorderrande. Dockiliigel weiß mit
o-elbbräunlichcm Anflug in der C'ostalzelle und im Clavus. besonders
bei den $$. Flügel milcliweilj mit weißen, grünen und scliwäi'z-
liehen Nerven (die vier letzten Nerven sind sehwärzlich). Hinter-
leib und Beine blaßgrün, die Schienen und Tarsen des ersten
Beinpaares und die Spitzen der Dornen der Hinterschieneu schwarz.
Länge ^ 15 mm, $? 1.5—17 mm.
Außerdem: Java., Borneo.
18. Bythopsyrna sumatrana n. sp.
1 ,^, 1 ^. Sinabong.
2 QQ, Soekaranda.
Der B. injixa Melichar verwandt, zeigt sie auch eine Ver-
wandtschaft mit B. lineoidcs Oliv, und ist daher in dieser Gruppe
unterzubringen. Die Bildung des Koi^les ist wie bei tlneoides.
die Stirn ähnlich; sie unterscheidet sich von der zuletzt genannten
Art durch die mehr nach außen gebogenen, geschärften, breiter
schwarz gesäumten Seitenränder und die breiteren schwarzen
Längsstreifen der Stirniläche. Die Stirnstreifen vereinigen sich
am unteren Slirnrande und gehen in den schwarzen" C'lypeus
über, nur an den Ecken, da wo die geschärften Seitenränder
den Clvpeus berühren, eine kleine, weiße Stelle frei lassend. Die
Stirnfläche ist von einem kaum wahrnehmbarem Mittelkiel durch-
zogen und zeigt am oberen Ende zwei deutliche Grübchen. Die
Augen sind schwarz. Das erste Fühlerglied ist kurz, gelblich
und hat an der Wurzel zwei schwarze Flecke, das zweite Fühler-
glied dreimal so lang wie das erste, schwarz, keulenförmig und
mit einem gelblichen Längsstreifeu versehen. Das Pronotum ist
in der Mitte gekielt. Zwei große, schwarze Flecke liegen auf
der Scheibe und je einer auf dem Brustlappen. Die'Brustlappen-
flecke sind so ausgedehnt, daß sie die Flecke der Scheibe be-
riUiren, bei zwei Exemplaren sogar mit ihr verschmolzen
sind. Schildchen gekielt mit zwei breiten, schwarzen Flecken
Stett. entomol. Zeit. 1904.
192
zu jeder Seile, die .sieh zin\ eilen berühren, Deek^ehiippen heh^Miiz,
Deckflügel hell brännliehgelb, weißlieh bestäubt und mit kreidigen
Punkten bedeckt. Der A])iealrand breit schwarz gesäumt. Eine
breite Subapicalbinde, welche mit dem Apicalsaume am Costal-
rande zusammen hängt und eine breite zum Costalrande parallele
Längsbinde, welche sich im Corium weit von der Subapieallinie
getrennt hakenftirniig verdickt, schwai'z. Der Costalrand von
der Farbe der Deekflügel mit mattem grüulieheu] Saume. Der
innere Clavusnerv grünlich, der äußere gelblich. Flügel milch-
weiß mit gelben, an der Basis grünlichen Nerven. Hinterleib und
Beine dunkelbraun, Schienen und Tarsen schwarz. Die Kniee
gelblich. Die S])itzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.
Länge ^.^ 16—17 mm, v 20 mm.
19. Bythopsyrna tineoides OHv.
Melichar, XVL S. 227, Taf. II, Fig. 2.
6 $$, Soekaranda.
1 5, Liangagas.
Länge $$ 17 — 19 mm.
Außerdem: Java, Borneo.
20. Lermoflata rotundata Melichar.
Melichar, XVI. S. 246, Taf. II, Fig. 1 und Taf. IV, Fig. 24.
1 ,^, Soekaranda.
Länge ,^ 1*71/2 mm.
Außerdem : Pulo-Penang, Benkoelen.
21. Walkeria Melichari n. sp.
1 ,^, 2 $$, Soekaranda.
Im Wesentlichen stimmt diese Art mit ]V. radiata Dist.
überein und kann leicht mit der genannten Art verwechselt
werden; besonders in der Färbung und Zeichnung. Sie unter-
scheidet sich jedoch von radiata durch ihre Gi-öße und in nach-
stehenden Merkmalen. Kopf und Pronotum, Decktlügel und
Deckschuppen blaß gelbliehweiß, Hinterleib und Beine gelblich-
Stett. entomol. Zeit, 1904.
193
weiß. Der Kopf i.st in einen glatten, stunipt'en Conus vorgezogen,
noch etwas mehr, als bei Ph. Candida. Augen schwarz. Die
Hinterflügel sind milchweiß mit gelbliehen Nerven. Wie bei
radiafa, so zeigen auch zwei Exemplare dieser Art einen
röthlichvioletten Anflug auf den Flügehi und DeckflUgehi. Trotz
dieses Anfluges sind die Nei'ven gelblich, selbst bei einem fast
ganz violetten radiafaStiK'ke von Borneo. Die intensiv orange-
gelben Längsstreifen auf den Deckflügeln zeigen dieselbe Lage
wie bei der Distant\schen Art, sind nicht so breit und haben
eine bedeutendere Ausdehnung in der Länge. Während der
Längsstreifen in der Costalzelle, an der Außenseite des nodus
radialis bei radiata im zweiten Drittel der Costalzelle liegt, er-
streckt sieh bei der neuen Art dieser Streifen fast von der Basis
bis zum Ende der Costalzelle. Auch der Streifen neben der
Clavus-Coriumnaht zieht weiter zur Clavusspitze. Die Spitzen
der Dornen der Hinterschienen und der Tarsen schwarz. Der
ganz bedeutend stärker vorgezogene Conus, die andere Gestaltung
der orangegelben Längsstreifen und auch die Größe charakteri-
siren diese Art.
Länge ,^ 25 mm, $$ 28 mm.
22. Cryptofiata guttularis Walk.
Melichar, XVH. S. 21, Taf. III, Fig. 21.
1 ,^. Soekaranda.
Kopf, Fronotum, Kiirper, Hinterleib und Beine gelb,
Schildchen orangerothbraun. Deckschu})pen gelblichweiß. Deck-
tlügel hyalin durchscheinend, weiß bestäubt und an der Apical-
und Suturalecke leicht angedunkelt. In der Costalzelle Hegen
5, in der Suturalzelle des Clavus 2 schwarze Punkte in den
Zellen. Im Corium zerstreut in den Zellen 25 schwarze Funkte.
Die Nerven der Deckflügel und des Clavus, sowie viele Körnchen
im Clavus und einige im Corium gelb.
Länge ^^ I31/2 mm.
Rtott. eutomol. Zeit. 1904. 13
194
Melichar üiebt in seiner Bescliveibuno- an, daß 18 — 20
Punkte im Deckflügel in den Zellen liegen und für die Größe
14 — 17 mm ,^ und $. Die Größe erscheint daher sehr verschieden
und nach dem mir vorliegenden Stücke variirt auch die Anzahl
der Punkte. Auffallend ist, daß 2 Punkte in der Suturalzelle
des Clavus liegen.
Außerdem: Assam, Khasia, Sarawak, China, Java.
23. Flatomorpha inclusa Melichar.
Melichar, XVII. S. 28.
Sumatra, Monte Singalang (fehlt in unserer Sammlung).
24. Sanurus venosus Melichar.
Mehchar, XVII. S. 30.
1 ö^, Soekaranda.
Die Beschreibung, welche Melichar von dieser Art giebt,
ist zu unvollkommen, um mit GcM'ißheit zu sagen, daß unser ,^
eine andere Art sei. Melichar hat seine Beschreibung nur
nach $$ angefertigt und daher lasse ich die Beschreibung des i^
hier folgen.
Gelbgrün. Stirn typisch gebildet, Scheitel kürzer als das
Pronotum mit drei ganz scharfen Längskielen und einem Quer-
kiel am Hinterrand, der von dem Pronotumsvorderrand zum
größten Teile verdeckt wird. Pronotum oben flach mit einem
Quereindruck und zwei Grübchen am Vorderrand, woran sich
nach den Seiten Je eine kleine, kielartige Erh()hung anschließt,
gelblich grün. Auf den Brustlappen erhebt sich, zwischen Augen
und Deckschuppen, zu jeder Seite ein glänzender, grüner Höcker.
Augen braun. Fühler gelbgrün, der Rand des zweiten Fühler-
gliedes röthlich verfärbt. Schildehen mit drei Längskielen und
zu den Seiten und auf der Endhälfte der Scheibe orangegelb.
Deckflügel milchweiß mit grünen Nerven^ nur die Längsnerven
treten stark heraus. In den Zellen bi'icht die Grundfarbe der Deck-
flügel fleckig hervor. Sämmtliche Nerven und Körnchen im
Stelt. cutomol. Zpit. 1904.
1Ö5
Clavus und Coriiun giiin. der Apiealrand angebräunt. Hinterleib
und Beine gelblich. Zu jeder Seite drei orangegelbe Flecke.
Tarsen angebräunt, die Si)itzen der Dornen der Hinterschienen
schwarz. vVut dem Analhip})en belinden sich zwei orangegell)e
Flecke.
Länge ,^ 10 nnn.
Außerdem: Sumbava.
25. Colobesthes falcata Clucr.
Mclicbar, XVII. S. 43.
1 $, Soekaranda.
Länge $ 28 mm.
Außerdem: Indischer Archij)el, Java, Boi-neo.
26. Colobesthes semanga Dist.
Melicbar, XVII. S. 43.
2 or^, 4 $$, Soekaranda.
Länge ^^ 28 mm, $$ 30 mm.
Außerdem: Borneo, Java.
27. Phynia Candida Fabr.
Melichar, XVII. S. 46.
Java, Sumatra, Deli, Lombok Sapit.
var. inornata Melicbar.
Timor (fehlt in unserer Sammlung von Deli).
Die nun folgenden Pliyma-Arten .sind einzureihen zwischen
Pli. albopunctata Kirby und Ph. optafa Melicbai-. Pli. dicisa
Melichar stellt man besser hinter opfafa. da dieselbe mit den
ersteren Arten keine Verwandtschaft zeigt und im Geäder stark
abweicht.
Deckflügel mit zwei Suba])icaliinien und einem Punkt im
Corium 1. iinipunctafa n. sp.
Dcckllügel mit zwei Subapicallinien und obne Punkt im
Corium 2. piira n. sp.
Stett. nntomol. Zeit. 1004. ]^3*
196
Deckflügel mit drei undeutlichen Subapicallinien und ohne
Punkt im Corium 3. hyalina n. sp.
Deckflügel mit drei undeutlichen Subapicallinien und einem
Punkt im Corium 4. Watersiradii n. sp.'')
28. Phyma unipunctata n. sp.
10 S<^. 11 ??, Soekaranda.
1 ^, 1 $, Liangagas.
1 o, Sinabong.
1 (^, Sukabumi, Java.
In Gestalt und Größe der Ph. optata Melichar ähnlich.
Sie unterscheidet sich von optata durch den robusteren Bau, den
kurzen, stumpfen an den Seiten nicht abgeflachten Conus und
die nicht so lange, breitere Stirn, an deren oberen Ende ein
kurzer Kiel sichtbar ist. Der Scheitel ist kürzer als das Pro-
notum, oben gewölbt, glatt und nicht gekielt. Pronotum gewölbt
mit einem deutlichen Mittelkiel. Schildchen mit drei Längskielen.
Deckschuppen grünlichgelb. Deckflügel breit dreieckig, hinten
gerade gestutzt mit spitzwinkelig vorgezogener Sut uralecke, hj^alin
durchscheinend, gelblichweiß oder grünlichweiß mit zwei Sub-
apicallinien und einem schwarzen Punkt im Corium. Die Ränder
der DeckfUigel sind bräunlich gefärbt. Viele Körnchen im Clavus
und einige im Corium und der Costalmembran orange, zuweilen
mit bräunlichem Kopf Flügel milchMeiß mit gelben oder grün-
lichen Nerven. Hinterleib und Beine grünlichgelb. Tarsen
bräunlich. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.
Länge (^(^ 17 mm, $$ 20 mm.
29. Phyma pura n. sp.
2 ö'c?. 2 ?$^ Soekaranda.
Der Kopf ist in einen kaum merklichen glatten, ab-
gestumpften Conus vorgezogen. Die Stirn ist länger als breit,
zum Clypeus hin verschmälert und trägt in der oberen Hälfte
'■') Siehe Anhang.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
197
eiueu kiuzeu Kiel. Der Scheitel ist '/2 mal ao lang wie das
Pronotum, glatt und nicht gekielt. Pronotum breit vorgezogen,
abgerundet, mit einem Mittelkiel in der Vorderhälfte. Schildcheu
wie bei miipimctafa gebildet. Deekllügel hyalin durchscheinend,
geformt wie bei der vorhergehenden Art und von der gleichen
Nervatur. Es befinden sieh zwei Subapicallinien vor dem Apical-
rande und der Apicali'and selbst ist biszur Clavusspitze gelblichbrauu
gefärbt. Die Nerven der Deckflügel sind gelb und die Körnehen
des Clavus und des C'oriums intensiv gelbbraun. Flügel milch-
weiß mit gelblielien Nerven. Hinterleih und Beine wie bei iini-
ptinctata.
Länge ,^,^ Ißi/^, -?? 19 mm.
30. Phyma hyalina n. ^).
1 (^, Nord-Borneo, Waterstradt.
1 $, Soekaranda.
Den beiden vorangehenden Arten in Gestalt und Deek-
flügelschnitt ähnlich. Der Kopf ist in einen kurzen, glatten
Conus vorgezogen. Die Stirnbildung und die Bildung des
Scheitels ist der von pura sehr ähnlich. Der Scheitel ist 1/2 mal
so lang wie das Pronotum. Der Conus ist kurz und in eine Spitze
vorgezogen; von dieser Spitze zieht ein kurzer Kiel zur Stirn-
tläche. Pronotum gewölbt mit durchlaufendem Mittelkiel, am
Vorderrande gerundet mit zwei Grübchen vor dem Rande.
Schildchen gewölbt mit drei Längskielen. Decktlügel länglich
dreieckig, hyalin durchseheinend, hinten gerade gestutzt mit
spitzwinklig vorgezogener Suturalecke, drei undeutlichen Sub-
apicallinien und gelben Längs- und Quernerven. Die Körnchen
im Clavus und im Corium gelbbraun. Flügel milchweiß mit
gelblichen Nerven. Hinterleib und Beine wie bei pura.
Länge q 19 mm, $ 22 mm.
31. Phyma griseopunctata n. sp.
2 ,j,^, Soekaranda.
1 $, Sinabong.
Stett. entoniol. Zeit. 1904.
198
Die Stini ist länger als breit, überall gleicli breit und von
einem Mittelkiel durchzogen. Die geschärften und aufgebogenen
Seitenränder laufen parallel und sind zum Clypeus gerundet. Die
Stirnfläche ist flach und weiß bestäubt, die Seitenränder leicht
gebräunt. Der Kopf ist in einen ganz kurzen Conus vorgezogen
und vom Pronotum fast verdeckt. Pronotum gewölbt mit einem
scharfen, durchlaufenden Mittelkiel, stark vorgezogen, mit zwei
orangegelben Streifen versehen und an den Seiten mit Ilachen,
schmutzig weissen Körnchen besetzt. Schildchen mit drei Längs-
kielen, auf der Scheibe zwei mattorangegelbe Längsstreifen und
auf jeder Seite einen ebenso gefärbten Fleck. Deckflügel länglich
dreieckig mit spitzer Apical- und spitzwinklig vorgezogener
Suturalecke, gelben Nerven und zwei undeutlichen Subapical-
linien, von denen die eine, wie bei der Gattung Cryptofata
Melichar, im Bogen von der Clavusspitze zur Apicalecke zieht,
während die zweite sich am Apicalrande faltenartig aufgebaut
entlang zieht. Die Deckflügel sind weiß bestäubt und mit vielen
schwarzgraueu Punkten in den Zellen besetzt. Viele orangegelbe
Körnchen im Clavus und einige zerstreut im Corium. Flügel
milchweiß mit w^eißen Nerven. Hinterleib und Beine schmutzig-
weiß, die Tarsen rostgelb, die Spitzen der Dornen der Hinter-
schienen schwarz.
Deckflügel der ,j,^ hyalin durchscheinend, des $ undurch-
sichtig, im Apicaltheile schmutzigweiß und im Basaltheile mörtel-
farbig. Wahrscheinlich liegt es an der Conservirung, daß das
$ eine so schmutzige Farbe zeigt.
Länge (^,^ 17 mm, $ 18 mm.
32. Phyma optata Melichar.
Melichar, XVIL S. 49, Taf. IV, Fig. 12.
10 (^^, 6 $$, Soekaranda.
1 $, Liangagas.
Nach dem mir vorliegenden sehr reichen Material dieser
Art aus Sumatra, von Java und auch Borneo, das Melichar bei
Stett. entomol. Zeit. 1904.
199
der Auistellung der opiala wohl nicht zur Verfügung gestanden
haben kann', halte ich für geboten, eine Klärung dieser Art
vorzunehmen. Was Melichar opfata und var. partUa nennt,
sind mehrere Arten, welche nach plastischen Merkmalen von der
typischen optata ohne Mühe getrennt werden können. Melichar
sagt: „Kopf in einen kurzen, stumpfen Conus verlängert, welcher
an beiden Seiten schwach abgeflacht ist" u. s. w. und fährt dann
fort: „bei einzelnen Exemplaren ist aber die seitliehe Abflachung
wenig ausgeprägt und bei diesen scln^'indet auch die Läugskante
vollständig.'-' Hierbei erwähnt Melichar nichts vom Scheitel und
dessen Verhältniß zum Pronot um, das doch ein sehr wichtiges
Merkmal ist und großen Einfluß auf die Stirubildung hat. Bei
allen Exemplaren, die nicht den abgeflachten Conus besitzen,
ist der Scheitel bedeutend kürzer als das Pronotum, der Conus
nicht so stark vorgezogen und die Stirnlänge bedeutend reducirt;
während bei den Stücken mit abgeflachtem Conus der Conus
länger vorgezogen, der Scheitel so lang wie das Pronotum
und die Stirnfläche sehr lang ist, und dies ist für Melichar die
typische Form, seine optata. Alle anderen Formen sind nach
den angeführten, plastischen Merkmalen in Verbindung mit anderen
Merkmalen nicht Varietäten, sondern andere Arten. Die Nervatur,
Farbe und Gestaltung der Deckflügel ist ebenso verschieden bei
den einzelnen Arten wie die Kopfbildung. Bei d(;r tyi)ischen
optata ist das Geäder grünlichgelb bei ausgefärbten und gelb bei
nicht ausgefärbten Exemplaren und tritt stark hervor: in den
Zellen der Deckflügel liegen, selbst bei nicht ausgefärbten Stücken
deutlich wahrzunehmen, weiße, kreidige Punkte, ein besonders
großer im Corium; während bei den anderen Arten, in ausgefärbten
und nicht ausgefärbten Stücken, das Geäder niemals so stark
hervor tritt und von weißen Punkten nichts wahrzunehmen ist.
Auch das Auftreten des dunklen Punktes im Corium ist nicht
nur variirend, wie Melichar annimmt, sondern deckt sich genau
mit der Bildung des Koi)fes und der Deckflügel. So liegt der
schwarze Punkt, bei ausgefärbten und der braune bei nicht aus-
Stett. entoniol. Zeit. 1004.
200
gefärbten Stücken, der optata stets in der ersten Subapieallinie,
von der Deckflügelwurzel aus gerechnet, ungefähr in der Mitte
zwischen dem Aj)ieah-ande und dem großen weißen Fleck im
Corium. Ferner sind bei optata stets drei undeutliche Subapical-
linien vorhanden. Nach diesen Ausführungen ergiebt sich, daß
aus der optata eine ganze Gruppe auszuscheiden ist, welche ich
bereits vorher beschrieben habe und in einer Uebersicht zu-
sammenstellte.
Hier möchte ich noch bemerken, daß Pli. dicisa Mclichar
in Form, Geäder und Farbe so ausgezeichnet ist und einen so be-
sonderen Allgemeineindruck auf den Beschauer macht, daß es
unmöglich ist, diese Art zwischen den von mir neu beschriebenen
und optata sieben zu lassen. PIt. divisa ist demnach hinter
optata zu stellen.
Länge ,^Q 15 mm, !f5i ^^ — 18 »i^a-
Außerdem : Sibulangit, Deli, Java, Mons Gede.
33. Oryxa extendens Melichar.
Mclichar, XVII. S. .51.
Sumatra, Borneo (fehlt in unserer Sammlung).
Pseudoryxa n. g.
Der Kopf ist in einen kurzen, nicht gekielten, unten flachen,
oben gewölbten, glänzenden und glatten Conus vorgezogen. Stirn
länglich, zum Clypeus hin deutlich verschmälert. Stirnfläche sehr
flach, fast concav mit zwei, im mittleren Drittel der Stirntläche
zu den Seiten liegenden, kurzen, kielartigen Erhöhungen. Ocellen
undeutlich. Fühler kurz. Pronotum schwach gewölbt mit einem
deutlichen Mittelkiel versehen. Schildchen mit drei Längskielen.
Deckflügel breit dreieckig, hinten gerade gestutzt mit spitzwinklig
vorgezogener Suturalecke, rechtwinkliger Apicalecke und einer
deutlichen SubapicalHnie. Hinterschienen mit einem Dorn.
Die Gattung hat große Aehnlichkeit mit Oryxa Melichar,
insbesondere durch die flache, fast concave Stirn, die Form der
Deckflügel und das Vorhandensein nur eines Dorns an den
Stett. entomol. Zeit. 1904.
201
Hiiiter?<"liioiieii, unterselieiilet sich jedocli durcli das ileutlirh ge-
kielte PiouHtum, die Form der Stirnliäelu} und das Yorhaiuleii-
sein einer Sul)ai)ieuliinie von der Gattung Melicliars.
34. Pseudoryxa carinulata n. sp.
1 $, Soekaranda.
Grün, rronotuni, Schiklehen und die Hasis der Deektliigel
gelbgrün. Der Kopl' ist in eine kurze, unten abgetlachte, oben
leicht gewölbte, glatte, glänzende und stumpfe Spitze vorgezogen.
Der Seheitel ist grün und nicht gekielt, die Seheitelspitze abge-
stumpft und glänzend lichtbraun gefärbt. Stirn länglich, grünlich-
gelb und zum Clypeus verschmälert. Im mittleren Drittel der
Stirnfläche liegt an den Seiten, in der Nähe der geschärften
Seitenränder, Je eine kurze, kielartige Erhöhung. Diese Er-
höhunoen der Stirnfläche setzen sich als schwache Kiele, im
gleichen Abstand von den Seitenrändern, zum Pronotum fort
und erlöschen kurz vor dem oberen Scheitelrande. Der Clypeus
ist dunkel mit weißer, schräggerippter Querzeiehnung und mit einer
den ganzen Clypeus durchlaufenden, weißen Längslinie versehen.
Ocellen undeuthch. Augen braun. Fühler kurz und grünlich-
gelb. Das zweite Fühlerglied doppelt so lang wie das Basalglied
und am Oberrande röthlich gefärbt. Fühlerborsten schwarz.
Pronotum leicht gewölbt, so lang wie der Scheitel, granulirt und
mit einem deutlichen Mittelkiel geziert. Schildchen mit einem
Mittelkiel und scharfen Seitenkielen. Die Seitenkiele biegen am
Schildchenvorderrande bogenförmig zum Mittelkiel um, ohne
denselben zu erreichen. Deckschuppen gelbgrün. Decktlügel breit,
dreieckig, grün, pergamentartig und undurchsichtig, mit schwach
abgestumpfter, rechtwinkliger Apical- und spitzwinklig vorgezogener
Suturalecke. Der Costalrand gebogen mit gelblichem Auflug.
Der Apiealrand bis zur Clavusspitze braun gefärbt, unterbrochen
durch die gelbgefärbten Enden der grünen Endnerven. Costal-
membran so breit wie die geschlossene unregelmäßig reticulirte
Costalzelle und von einfachen Quernerven durchzogen. Die Längs-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
202
und Qiienievven im Coriuni, die abgesetzte, deutliehe Subapical-
linie, die Quernerven in der Siituralzelle des Clavus, die dicht
gedrängten Körnchen der Mittelzelle des Clavus und einige
Körnchen im Coriuni und der Costalmembran grün. Hinter der
Mitte der Decktlügel liegt im Coriuni ein länglicher brauner Fleck,
an dessen Hinterrand sich ein Längsnerv in drei Aeste gabelt.
Ein niattbrauuer Fleck liegt an der Clavusspitze. Flügel milchweiß
mit gelben, an der Basis grünlichen Nerven. Hinterleib und Beine
grünlichgelb, die Schienen mit angebräunten Kanten, die Tarsen
rostgelb und die Spitzen der Dornen der Hinterschienen dunkelbraun.
Länge $ 16 mm.
35. Phyllyphanta producta Spin.
Melichar, XVH. S. 55. Taf. IV. Fig. 3, 3a, b.
1 ,^, 3 $$, Soekaranda.
Das ^ ist dunkelgrün mit auffallend hellen Längslinieu im
Coriuni und mit gelbbraunem Clavusinnennerv. Die $$ zeigen
einen grünen, glatten mit rothbraunem Kopfe geschmückten Axillar-
höcker und einige, rothbraune Flecke im Corium.
Länge <^ 14 mm, $$16 mm.
Außerdem: Indischer Archii)el Borneo, Banguey, Java,
Cochinchina, Nord-Celebes.
36. Ormenis funerula MeHchar.
Melichar, XVII. S. 72.
1 $, Soekaranda.
Länge $ 8 mm.
Außerdem: Malacca, Perak.
37. Ormenis fuscomarginata Melichar.
Melichar, XVII. S. 78.
3 ,^:^, 8 $$, Soekaranda.
Länge oo ^^ ™ni, $$ 11 mm.
Außerdem : Deli.
Stett. eBtoniol. Zeit. 1904.
203
38. Ormenis proxima Melichar.
Mt'lic-har, XII. S. 83.
1 $, Sinabong.
Länge $ 10 mm.
39. Ormenis deducta Walk.
Molic-liar, XVI. S. 85. Tuf. IV., Fig. 20.
Sumoti'a, Java, Borneo.
var. alba IMelichar.
Java (fV'hlt in unserer Sammlung).
40. Ormenis seveva Melichar.
Melichar, XVII. S. 86.
Sumatra, Indischer Archipel (l'ehlt in unserer Sammlung).
41. Nephesa truncaticornis Spin.
Melichar, XVII. S. 103. Taf. III., Fig. 6,- 6a.
2 c^^, 2 $$, Soekaranda.
1 ,5^, Liangagas.
Da von dieser schönen, großen Art nur $$ bekannt und
beschrieben wurden, so gebe ich nachstehend die Beschreibung
der ,^^.
Stirn gewölbt, länger als breit, zum Clypeus deutlich ver-
schmälert und mit drei Kielen versehen, von denen die Seiten-
kiele parallel zu den Stirnrändern verlaufen, grünlich, gelblich
oder röthlich mit violettem Anflug. Die Augen und das zweite
Fuhlerglied schwarz, das Basalglied, die Basis und die gestutzte
Fläche des zweiten Fühlergliedes sowie der übrige Kopf weiß,
grünlich oder gelblieh. Fühlerborste nur an der Basis schwarz.
Pronotum vorgezogen, vorn gestutzt, mit einem Quereindruck am
Vorderrand und einem deuthchen Mittelkiel. Melichar sagt
in seiner Beschreibung: „Pronotum mit einer weißliehen Längs-
linie, welche einen Kiel vortäuscht. ■•' Bei den mir vorliegenden
3 oj und 2 V-V von Sumatra und 1 j' und 2 $$ von Borneo
ist ein deutlicher Mittelkiel sichtbar, der sowohl den Vorder-
Stelt. entomol. Zeit. 1904.
204
Avie auch dfu Hinten-and des Pronotum berührt. Prouotum und
Sehildehen Avie die StirnHäche gefärbt. Schildchen mit drei Längs-
kielen, die Seitenkiele am stark gewölbten Yorderrand ver-
loschen. Deckschuppen grünlichgelb oder gelblich. Deckflügel
doppelt so lang wie (kurz hinter der Mitte) breit, hinten schief
gestutzt mit abgei'undeter Sutural- und stärker abgerundeter
Apicalecke. Die Decktlügel sind hyalin durchscheinend, milch-
weiß mit blaß röthlicheni Anflug und gelben Längsnerven. Der
Costahand mit schmalem weißem Saum und der Apicalrand bis
zm- Clavusspitze breit gelb gesäumt. Costalmembran wenig breiter
als die hinten geschlossene, lange Costa Izelle und von einfachen
rosa Nerven durchzogen. Viele Körnchen im Clavus und einige
im Corium und der Costalmembran gelb mit bräunlichem Kopf,
Clavusnerven gelb. Flügel milchweiß mit gelben Nerven und zu-
weilen mit mattem rosa Anflug. Deckflügel, Flügel und Hinter-
leib mit weißem Secret bestäubt oder belegt. Hinterleib grünhch-
gelb. Beine blaßgrün; an den Spitzen der vier vorderen Schenkel
auf der Außen- und Innenseite je ein schwarzer Fleck, die
Schienen und Tarsen der vier vorderen Beine und das Klauen-
ghed des letzten Beinpaares schwarz, die Klauen der vier Vorder-
beine rostbraun. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen
schwarz.
Länge oS 22—23 mm, ^ 23—24 mm. (Von der Stirn
bis zur Suturalecke der Deckflügel gerechnet.) ,^,^ 29 — 31 mm,
$? 31 — 32 mm. (Von der Stirn bis zur Apicalecke gerechnet).
Außerdem: Borneo, Philippinen.
42. Nephesa intrusa Melichar.
Mehchar, XVII. S. 103. Taf. III. Fig. 7.
Sumatra, Deli (fehlt in unserer Sammlung).
43. Nephesa albopunctulata Melichar.
Melichar, XVII. S. 104.
1 <^, 1 $, Soekaranda.
Stett. eiitomol. Zeit 1904.
205
Unsere beiden Exemplare sind in der Farbe etwus ver-
seliieden von der t\ pisdu-n albopinwt iilala und das Sebildehen zeigt
einen deutlicben Mittelkiel. Deckflügel des q braun, im C'luvus
und der Costalmembran rotbbraun mit vielen kreidigen Punkten,
$ grün mit bräunlielier Färbung im Clavus und der Costal-
membran, gleichfalls mit vielen kreidigen Punkten. Der Apical-
rand und Clavusinnenrand bis zur Schildchenspitze dunkelbraun.
Flügel milchweiß mit gelben und grünlieben Nerven und matt
rosa Anflug.
Länge (^ 20 mm, $ 25 mm.
Außerdem : Java, Batavia.
Es folgen nun einige nahe verwandte Formen, welche ich
der Uebersicht halber hier kurz vergleichen will. Ich nehme
deshalb zwei nicht Sumatraner mit in die Tabelle auf. von
denen eine neue Art im Anhang besehrieben wird.
Pronotum ohne Mittelkiel mit scharf rechtwinkliger Satural-
ecke 1. rosea Spin.
Pronotum mit kurzem Mittelkiel und scharf rechtwinkliger
Suturalecke 2. auvantiaca n. sp. "'•'■}
Pronotum mit durchlaufendem Mittelkiel und scharf recht-
winkliger Suturalecke .... 3. carinulata n. sp.
Pronotum mit durchlaufendem Mittelkiel und einer spitzen,
etwas vorgezogenen Suturalecke . 4. coromandelica Spin.
44. Nephesa rosea Spin.
Melichar, XVII. S. 105.
1 r^, 1 $, Soekaranda.
Länge ,^14 mm, $ 15 mm.
Außerdem: Java, Borneo, Palawan, Philippinen.
45. Nephesa carinulata n. sp.
1 Q, 1 $, Soekaranda.
Diese Art ist im Bau der N. rosea Spin, und auvan-
tiaca n. sp. ähnlich und unterscheidet sich von den genannten
'*) Siehe Anhang.
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
206
Alten dadmch, daß das Pronotiim in der Mitte von einem Kiel
durelizogen w'in]. der f-OMolil den Vordei'- wie den Hinter-
rand berührt. Koj)f. Pronotum und Scliildehen wie hei roaea
gebildet. Die Deckflügel sind gelhgrün und unterscheiden sich,
wie bei den beiden vorhergeuannten Arten, durch die schart'
rechtwinklige Suturalecke von N. coromandelica Spin., bei welcher
die Suturalecke in eine Spitze vorgezogen ist. Der Costalrand
ist schmutzig weiß oder gelblich, der Apiealrand bis zur Clavus-
S]>itzc violettrosa, während die Nerven der Deckflügel grün mit
violettem Anfluge gefärbt sind. Flügel milchweiß mit gelben und
grünen Nerven. Hinterleib, Beine und Tarsen wie bei auvan-
tiaca n. sp.
Länge r^ und $ 10 mm.
46. Uxantis taenia n. sp.
1 <^, Soekaranda.
Stirn länger als breit, mit einem Miltelkiel und bogen-
förmigem Querkiel am Oberrand, dessen Enden sich als Seiten-
kiele auf die Stirnfläche fortsetzen, gelblichweiß mit einem breiten,
rothbraunen Querband am oberen Stirnrand. Die Scheitclränder
und die Oberhälfte der Stirnseitenränder sind roth gefärbt. Scheitel,
breiter als lang, oben vertieft mit zwei Grübchen, zwei braunen
Flecken am Yorderrand, einem nach hinten sieh ausbreitenden
grünhehweißen, dreieckigen Fleck und einem feinen, weißen
Mittelkiel. Augen braun. Vor den Augen liegt ein breiter
schwarzer Strich, welcher an den rothen Stirnseitenrand heran-
geht und als verlängertes Stirnband erscheint. Das seitlich
zusammengedrückte ZAveite Fühlerglied trägt auf jeder Seite
einen an der Basis breiten, nach vorn sieh verjüngenden, blut-
rothen Strich. Die Abflachung des zweiten Fühlei'gliedes ist
dunkel mit rother Umsäumung. Fühlerborste dunkelbraun. Pro-
notum oben abgeflacht, vorgezogen, abgerundet mit kurzem Mittel-
kiel, zwei Grübchen, roth gesprenkelt, mit roth gefärbtem Rand.
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
207
Zu den Seiten hinter den Augen ein starker Höcker. Von diesem
Hücker zieht ein rothbrauner Streif nach hinten ziun Brustlappen-
hinterrand und bildet den Sehhiß des großen I5andes. SciiihJchen
geM'ölbt, dreieckig mit z\Aei Seitenkielen, die Scheibe und ein
Theil der Seiten braun, außerhalb der Seitenkiele ein gelber
Fleck. Deckflügel mit rothen und braunen Quernerven, gelben
Längsnerven und vielen kleinen rothen Flecken in den Zellen.
6 braune Flecke vor dem Apicalrand und einer an der Cluvus-
spitze. Die Clavusnerven in der Mitte genähert und durch einen
schwarzen Quernerv verbunden; an dieser Stelle ist der Aiißen-
nerv roth gefärbt. Costalmembran, Costalzelle und Nervatur wie
bei U. reversa Melichar gebildet. Flügel milchweiß mit weißen
und dunkelbraunen Nerven. Die Schenkel gelblich, die Schienen
der vier Vorderbeine mit rosa Kanten, die Schienen des dritten
Beinpaa'res grünlich. Klauen rostbraun. Die Spitzen der Dornen
der Hinlerschienen schwarz.
Länge q 12 nun.
47. Atracis consocia Melichar.
Melichar, XVIL S. 181. Taf. L\., Fig. 15.
Sumatra, Tebing-tinggi (fehlt in unserer Sannnlung).
48. Atracis nodosa derst.
Mehchar, XVIL S. 190.
Snmatra (felill in unserer Sammlung).
49. Atracis tabida Gcrst.
Mehchar, XVH. S. 101.
1 $, Soekaranda.
Länge $ 19 mm.
Außerdem: Borneo.
.50. Atracis lurida Melichar.
Melichar, XVH. S. 197.
1 $•( Soekaranda.
Außerdem: Java, Borneo.
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
208
Die beschriebenen und von Sumatra bekannten Arten sind:
1. Fl ata hilaris Gerst.
2. „ foccosa Guer.
3. Cerynia trilineata Melichar.
4. „ albata Stäl.
6. „ marin White.
6. „ monacha Gerst.
7. Copsyrna maculata Guer.
8. Byfhopsyrna circulata Guer.
9. „ illocata Melichar.
10. „ ligata Bist.
11. „ tineoides Oliv.
12. Dermo f/afa roiundaia Melichar.
13. Flatomorpha inclnsa Melichar.
14. Colobesthes semanga Dist.
15. Phyma Candida Fabr.
16. „ optaia Melichar.
17. Oryxa extendens Melichar.
18. Phyllyphanta producta Spin.
19. Ormenis fuscomarginata Melichar.
20. „ deducta Walk.
21. „ severa Mehchar.
22. Nephesa trvncaticornis Spin.
23. „ intriisa Melichar.
24. „ rosca Spin.
25. Atracis consocia Melichar.
26. „ nodosa Gerst.
27. „ fahida Gerst.
Beschriebene aber für Sumatra neue Arten sind:
1. Flafa intermedia Melichar.
2. „ homhycoides Guer.
3. Bythopsyrna copnlanda Dist.
4. Cryptofata guttidaris Walk.
5. Sanurus venosus Melichar.
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
209
6. Colobesthes falcata Guer.
• 7. Onnenis funerula Melichar.
8. „ proxima Melichar.
9. Nephcsa albopunctata Melichar.
10. Atracis lurida Melichar.
Neue Arten von Sumatra sind:
1. Cenjnia nigropustvlata.
2. Copsyrna alina. .
3. Bythopsyrna Dohi'fii.
4. „ Udei.
5. „ sumatrana.
6. Walkeria Melichari.
7. Phyma iinipunclata.
8. „ pura.
9. „ hy alina.
10. „ (jriseopunctata.
11. Pseudoryxa carimilata.
12. Nephesa carimdata.
13. Uxantis taetiia.
Aiiliaiig.
1. Bythopsyrna violacea n. sp.
1 $, Nord-Borneo (Waterstradt).
Obwohl von der Größe und Gestalt der B. copidanda Dist.
ist diese Art ohne Zweifel zur Gruppe der B. circulala Guer.
zu stellen, da sie im Bau des Kopfes, Pronotums, Schildcheus
und in der Zeichnung der Deckflügel mehr oder weniger mit
dieser Art übereinstimmt. Die Stirn unterscheidet sich von der
jener Art dadurch, daß die scharfen Seitenränder nicht schwarz
gesäumt, sondern nur die oberen Kanteidiälften schwarzbraun
verfärbt sind und der scln\'arze Streif in der Mitte der
Stett. CDtonioI. Zeit. 1904. 14
210
Stirn mit seiner ganzen Breite den oberen Scheitelrand erreicht,
zum Clypeus hin sich dunkelbraun färbt und in den dunkel-
braunen, seitlich schwarzen Cljpeus übergeht. Stirn nicht gekielt,
Pronotum schwach gekielt. Auf dem Pronotum hegen in der
Verlängerung der Stirnränder zwei schwarze Punkte, die sich
nur soweit ausdehnen, daß der Pronotumsvorderrand nicht schwarz
gefärbt wird. Die Brustlappenflecke liegen unterhalb dei- Fühler-
wurzeln und sind von den Pronotumsflecken gut 1 mm getrennt.
Schildchen mit acht schwarzen Flecken, von denen die Seiten-
flecke unter sich sowohl, wie von denen der Scheibe weit
getrennt sind. Die beiden Vorderflecke der Scheibe stoßen zu-
sammen, verfärben den Schildchenvorderrand nicht und sind Aon
den zusammengeflossenen Makeln vor der vertieften Schildchen-
spitze weit getrennt. Die Deckflügel sind violettrosa; an der
W^urzel befindet sich ein orangegelber Fleck. Die schwarze
Färbung des Costalsaumes beginnt 2 mm vor der Wurzel und
erreicht sich verjüngend kaum die Spitze der Costalzefle. Der Apical-
rand bis zur Clavusspitze, die bogenförmige Binde vor demselben
und die Längsbinde, welche in der Subcostalzelle zum Rande
zieht, dann vor der Randbinde sich nach der Deckflügelwurzel
wendet, jedoch nicht so weit zieht wie bei circidata, sind licht
schwarzbraun gefärbt. Die Suturalzelle des Clavus zeigt die Fär-
bung der Deckflügel, die Basalzelle ohne schwarzen Punkt. Der
n. clavi int. schwärzlich und mit schwarzen Körnchen besetzt,
der n. clavi ext. orangegelb. Unmittelbar an den orangegelben
Deckflügelwurzelfleck schließt sich ein an der Basis des Coriums
liegender schwarzer Fleck an, der von der daliinter im Sub-
costalraume beginnenden Längsbinde deutlich getrennt ist durch
den erhabenen, gelblichweißen, von der Farbe der Deckflügel
umsäumten Axillarfleck. Flügel milchweiß mit gelben Nerven
und rosaviolettem Anfluge. Hinterleib schmutziggelb. Anallappen
orangegelb. Die Schienen der Vorder- und Mittelbeine und die
Tarsen der drei Beinpaare rauchbraun.
Länge $ 15 mm.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
211
2, Phyma Water stradti n. sp.
2 $$,'Nord-Borneo (Waterstradt).
Stini und Scheitel wie bei P. hyaliua. Proiiotuni selnvach
gewölbt und mit einem undeutlichen Mittelkiel versehen. Schildchen
mit drei scharfen Längskielen. Deckflügel länglich dreieckig,
hinten gerade gestutzt mit spitzwinkliger Suturalecke, drei undeut-
lichen Subapicallinien vor dem Apicalrande und einem schwarzen
Punkt im Corium. Mit dem von imipnnclata verglichen liegt der
schwarze Punkt um zwei Gabeläste des n. uln. ext. der Clavusspitze
näher. Von diesem Punkte zieht eine dunkle Zone zum Costalrande
in der Richtung zur Apicalecke und erlischt zwischen der Apical-
eeke und der Costalzellenspitze. Die Nerven der undeutlichen Sub-
apicallinien sind dunkel umsäumt, der Apicalrand ist dunkel ver-
färbt und der Suturalrand zur Clavusspitze hin dunkel gestrichelt.
Nerven und Körnchen des Clavus und Corium gelbbraun, die
Nerven an der Basis der Deckflügel und in der Costalmembran
zuweilen grünlich. Der Ci;Stalrand milchweiß mit matt röth-
lichem Anflug. Deckflügel leicht Aveiß bestäubt und hyalin
durchscheinend. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib
und Beine schmutziggelb oder grünlichgelb, Tarsen bräunlich,
die Sj)itzen der Hinterschienendornen schwarz.
Länge $$ 19 mm.
3. Nephesa aurantiaea n. sp.
1 $, Nord-Borneo (Waterstradt).
Körper gelblich. Stirn mit drei Längskieleu, von denen der
mittlere ziemlich bis zum Chpeus reicht. Die Seitenkiele liegen
in der oberen Stirnhälfte parallel zu den Seitenrändern. Das
erste Fühlerglied kurz und grün, das zweite über doppelt so lang,
keulenfVirmig und wie die Stirnränder gelbbraun gefärbt. Fühler-
borsten und Augen schwarz. Pronotum gewölbt, am Vorder-
rande quereingedrückt und mit einem hinten und vorn abge-
kürzten Mittelkiel versehen. Schildchen mit drei Längskielen
und gelbgrün gefärbt wie das Pronotum. Deckschuppeu
Stott. eutomol. Zeit. 1904.
212
grünlich. Deckflüge] hyalin mit grünlichem Anflug, hinten gerade
gestutzt mit abgerundeter Apical- und scharf rechtwinkliger
Suturalecke. Der Costalrand orangegelb, der Apical- und Sutural-
rand bis zur Clavusspitze, sowie die Längs- und Quernerven der
Deckflügel violettrosa, ebenso die Körnchen im Clavus und im
Corium. Flügel milchweiß mit gelben und grünen Nerven.
Hinterleib oben grün, unten gelbgrün wie die Beine. Die Kanten
der Schienen und die Tarsen angebräunt. Hinterschienen mit
einem Dorn. Die Spitzen der Hinterschienendornen schwarz.
Diese Art ^A■ird durch den abgekürzten Mittelkiel des
Pronotums und die Farbe der Deckflügel gekennzeichnet.
Länge ö" 1^ mm.
Berichtigungen
von A. llie$i»cii.
Seitdem es mir vergönnt ist den Sitzungen zweier Berliner
entomologischen Vereine beizuwohnen und ich auch Gelegenheit
hatte die Schätze des Königl. Museums für Naturkunde zu studiren,
sind mir eine Menge Irrthümer (auch ein Druckfehler) in meinen
Arbeiten aufgefallen, die zu berichtigen ich hiermit Veranlassung
nehme. Also:
Stett. ent. Z. 1887 S. 42. Vieris napi var. hnjoitiae ist von
schätzbarer Seite als die typische
hryoniae 0. angezweifelt worden,
doch steht sie dieser Form so nahe,
daß ich eine andere Bezeichnung für
überflüssig halte.
^ „ „ 1887 „ 46. Hibernia ntpicapraria W. V. ist zu
streichen.
„ „ „ 1888 „233. Saponaria officinalis is\ zu Btreiclu^n,
Stctt. entomol. Zeit. 1904.
213
Stett. cnt. Z. 1889 S. 336. Ägrotis ditrape,unn Bklu ist z«
streichen uud dafür zu setzen Agrotis
stigmatica Hb.
„ „ „ 1891 „ 363. Das von Heyne bezogene Pärehen
gehört wirklich zuAcrontjcfa cuspis.
jedoch zu der von ostpreußischen
Exem])]uren abweichenden Form var.
obscurior. Stertz's Determiniruug
war daher uni-ichtig.
" " « ^^^1 11 365. Ayrotis dUmpez-ivm Bkh. ist zu
streichen und dafür zu setzen Agrotis
utigtnatica Hb.
r „ „ 1891 „372. Stütt Dyschorista snperha Eh. muR
es heißen Dyschorista snspecta Hb.
T ■>. „ 1891 „ 379. Lies Juditten statt Suditten.
n „ „ 1897 „317. Amn. iahe A. liiteolaria r. A. rubi-
ginata, f. B. gemmaria r. B. cinc-
tarici, f. B. selenaiia r. B. con-
sortaria, f. C. pnraria r. C. pusaria,
f. S. lunaria i: S. bilunana.
f. H. nanaria r. H. trauaria. f.
E. iniguata r. E. insignafa. Hin-
zuzufügen ist hier noch A. mar-
ginepnnctata.
,, „ „ 1897 „ 322. Boannia crepusci/laria Hb. var.
frisfis Riesen ist synonym mit
(lefeasaria Frr.
„ „ „ 1897 „ 324. Eupithecia irngucüa Hb. ist zu
streichen und dafür zu setzen Eupi-
thecia insignafa Hb.
'' " " ^^^' •■) 162. Synopsia sociaria ist zu slreiciien
und dafür Boannia gennnariu trans.
ad. perfumariam zu setzen.
stett. entomol. Zeit. 1Ö04.
214
Stett. eilt. Z. 1901 S. 167. ' Statt Synopsia sociaria Hb. muß
es heißen Boarmia gemmaria Brahm
traiis. ad. perfmnariam Knaggs.
Nach dieser Generalbeichte 2,laube ich mein entomolosisches
Gewissen beruhigt zu haben.
Yereiiis-Aiigelegeiilieiteii.
Die statutenmäßige GeneralversammUmg fand am 17, No-
vember pr. in den Eäumen des Stettiner Museums statt. Der Vor-
sitzende gab der Yersammhing einen Ueberblick über den Ver-
mögensbestand des Vereins und über dessen Thätigkeit im verflosse-
nen Jahr. Dem Vereinsreiidanten Herrn Rektor G. Schröder
wurde für seine Kassenführung Entlastung ertheilt und der Vor-
stand einstimmig wiedergewählt.
Als Mitglieder waren aufgenommen ^^•orden die Herren:
1. Franklin Müller, Fürstlicher Gewerbeinspektor
in Gera.
2. Stadtrath Dr. Rabbow in Stettin.
3. Landrath Hagedorn in Ueckermünde.
Durch Tod hat der Verein folgende Mitglieder verloren:
1. Herrn Dr. med. C. Hinneberg in Potsdam,
2. ,, W. V. Hedemann in Dresden,
3. „ Pfarrer A. Fuchs in Bornich,
alle drei bekannte Spezialisten anf dem Gebiet der Kleinfalter-
kunde, von denen namentlich die beiden letzteren ihre Be-
obachtungen auch in unserer Zeitung veröffentlicht haben.
stett. entomol. Zeit. 1904.
215
Iiilialts-Tcrzeicliiüss.
Gattungen und Arten der Valgiden von Sumatra mid
Burneo von Prof. II. J. Kolbe. S. 3. — Revision der Anoplog-
nathiden (Coleoptera lamellicornia) von Dr. Fried r. Oh aus in
Hamburg. (Hierzu Tafel I. und IL) S. 57. — Zur Nnl Ur-
geschichte der Lita nitentella Fuchs. Von Dr. A. Peti-y in
Nordhausen. S. 176. — Nepticula thuringiaca n, sp. von dem-
selben. S. 179. — Beitrug zur Kenntniß der Flatiden von
Edmund Schmidt in Stettin. S. 182. — Berichtigungen von
A. Riesen. S. 212. — Vereins- Angelegenheiten. S, 214. —
Inhalts- Verzeichniß. S. 215.
Ausgegeben im Februar 1904.
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
? :i SS^SBe©es©^SS= S v)
Stettiiicr
Entomologische Zeitung.
05. «f alirsraiis:.
»«•■■»
Heft IL
STETTIN 1904.
Druck von R. Grassmaii ii.
&^^SaS^£äa£>SaSi^a&i3iS!3i^SSSSSSS^Sa00=>CXP0CX=>0£3£3g3gsg)
Entomologische Zeitung
herausgegeljen von dem
entomologischen Vereine
zu Stettin.
Rcdaction: Dr. Heinrich Dohrn, Vorsitzender.
In Commission bei der Buchhandlung R. Friedländer & Sohn in Berlin.
1904. 65. Jahrgang. Heft II.
Neue exotisclie Stapliyliniden,
licschricljca von Dr. Iflax Bei'illiiauei* in Stuckerau.
Alle im Nachfolgenden beschriebenen neuen Arten befinden
sich, soweit nicht etwas anderes bei der Einzelbeschreibung be-
merkt ist, in meiner Sammlung und sei den einzelnen Herren,
A'on denen ich diese Arten erhielt, hiermit wärmstens gedankt;
es sind dies die Herren : A. Bang-Haas, Dr. Dohrn, Geheimrath
Fischer, H. Fruhstorfer, C. Lange, Dr. Plason und A. Schuster.
Im Besonderen muß ich wiederum meinem hochverehrten Freunde
Custos L. Ganglbauer meinen herzlichsten Dank aussprechen für
die gleichmäßig liebenswürdige Unterstützung meiner Arbeiten
und für die Benutzung der Musealsammlung.
Holosus sinuatus nov. spec.
Niger, nitidissimus, subtiiissime alutaceus, pedibus testaceis,
antennis ferrugineis: capite fere impunclato, thorace lateribus
fortiter sinualo, prope marginem foveola magna, elytris striis
tril)us subtilibus, abdomine subtiliter striolato. Lg. vix 2 mm.
Mentawei (Si Oltan, leg. Modighani).
Eine winzige zierliche Art, durch die Längsstriche auf den
Flügeldecken gut charakterisirt.
Stett. ontoniol. Zeit. 1904. 15
218
Schwarz, stark glänzend, im Grnnde änßerst fein quer-
gestrichelt, die Fühler und Taster rostroth bis rostbraun, die
Beine und die Hinterränder der Abdominalsegmente röthlichgelb.
Kopf viel schmäler als das Halsgchild, vorn mit zwei grübchen-
förmigen Eindrücken, fast unpunktirt; Fühler ziemlieh stark und
kräftig, die vorletzten Glieder stark quer.
Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, nur wenig
breiter als lang, im ersten Drittel am breitesten, von da nach
vorn wenig, nach hinten stark ausgeschweift verengt, neben dem
Seitenrande vor den Hinterecken mit einer großen, tiefen Grube,
sonst ohne Eindrücke, sehr fein und ziemlich weitläulig, aber
deutlich punktirt.
Flügeldecken etwas länger als das Halsscliild, äußerst fein
und einzeln punktirt mit je 3 fein eingegrabenen Längsstrichen,
einem neben der Naht, aber in einiger Entfernung von derselben
verlaufenden, hinten der Naht genäherten Streifen, einem von der
Schulter über die Scheibe verlaufenden, dem Rande genäherten
Streifen und einem ebenfalls an der Schulter beginnenden Seiten-
streifen.
Hinterleib kaum ])unktirt, an der Basis der vorderen Seg-
meute chagrinirt, an den Seiten mit einigen schrägen Längsstrichen.
Eleusis cephalotes nov. spec.
Nigerrima, uitidissima, elytris pectore abdomineque rufo-
testaceis, elytrorum a])ice abdominisque ultimis segmentis nigris;
capite subtiliter strigosulo, medio fortiter densius punctato, thorace
semiorbiculari subtilissime parcissime punctato. Lg. 6 mm.
Mexiko (Koltze leg.).
In der Färbung und Gestalt der fnixfa am nächsten ver-
wandt; von derselben durch schwarze Hiiiterleibsspitzc, gelbe
Hinterbrust, die eigenartige Punktirung des Kopfes, sowie durcli
das fast glatte Halsscliild und ebensolche Flügeldecken verschieden.
Kopf, Halsschild und die zwei letzten Abdominalsegmente
tiefsehwarz, die Vorderbrust und das hintere Drittel der Flügel-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
219
decken eclnvarzlieh, der übrige Theil der Flügeldecken, die vier
ersten Abdominalsegmente, sowie die Hinterbrust und die Mittel-
und Hinlerbeine bell rötblicbgelb, die Fühler, der Mund und die '
Vorderbeine rosirolh, die Vordersehenkel bräunlich.
Kopf so breit wie das Halsschild, deutlich breiter als lang,
sturk glänzend, fein längsgestrichelt und sehr fein und weitläufig
punktirt; in der Mitte befindet sich eine ungefähr dreieckige
Partie, welche grob und tief und ziemlich dicht unregelmäßig
punktirt ist. Die Augen sind mäßig groß, die gewölbten Schläfen
hinter denselben ungefähr so lang als ihr Längsdurchmesser.
Die Fühler sind ziemlich schlank, die vorletzten Glieder nicht quer.
Halsschild so laug wie breit, hinten fast halbkreisförmig
gerundet, ohne Andeutung von Ecken oder Zähnen, stark glän-
zend, glatt, an den Seiten äußerst fein gestrichelt, äußerst fein
und weitläufig punktirt, in der Mittellinie scharf gefurcht.
Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, etwas länger
als dieses, stark glänzend, äußerst fein längsgestrichelt, mit je
einem eingestochenen Punkte, fast unpunktirt.
Abdomen sehr stark glänzend, fast unpunktirt.
Oxytelus curtus nov. spec.
Nigerrimus, nitidus, bievis pcdibus testaceis, ehtris fulvo-
nKu-ululis: fronte profunde lateque impressa, Uiteribus carinato-
marginatis, antennis brevissimis, clavicornibus; tliorace longitudine
duplo latiore, trisulcalo, lateribus profunde impresso, elylris sat
fortiter dense punctato-strigosis. Lg. 4 mm.
Neu-Holland.
Von sehr kurzer, breiter und gedrungener Gestalt, älmlieh
wie bei Oxtjtdux disripcnnis Fauv., glänzend tiefschwarz, eine
Makel auf den Flügeldecken neben dem Sehildchen, die ganze
Naht entlang mehr oder minder röthlich, die Beine gelb.
Kopf beim ,^ fast so breit, beim $ viel schmäler als das
Halsschild, vorn tief und breit eingedrückt, vorn an den Seiten
scharf gerandet; der erhabene Kand setzt sich neben dem Linen-
Slolt. eiitoniol. Zeit. 1904. , i^^
220
rande der Augen bis hinter dieselben fort, in der Mitte des
Scheitels befindet sich ein großer, grübchenfürmiger Punkt, sonst
ist der Kopf ziemlich weitläufig, beim ,^ feiner, beim $ viel
stärker, unregelmäßig punktirt. Fühler sehr kuiz, das erste
Glied mäßig lang, gegen die Spitze gleichmäßig verdickt, die
vorletzten Glieder gut dreimal so breit wie lang.
Halsschild doppelt so breit wie lang, mit 3 ausgeprägten
Längsfurchen, an den Seiten vorn tief und breit niedergedrückt,
die Basis in der Mitte nach rückwärts gezogen, mäßig stark und
mäßig dicht punktirt, wie der Kopf sehr stark glänzend.
Flügeldecken kaum länger als das Halsschild, stark quer,
ziemlich kräftig und besonders gegen die Seiten zu dicht längs-
rissig punktirt, weniger glänzend als der Vorderkörper.
Abdomen unpunktirt, matt chagrinirt,
Q. Siebenter Bauchring tief und schmal ausgeschnitten, der
sechste in der Mitte tief dojipelbuehtig, so daß die Mitte zahn-
förmig vorgezogen erscheint.
Oxytelus rugicollis nov. spec.
Piceo-testaceus nitidulus, antennis capiteque nigris, femoribus
albidis, anteunis parum incrassatis, thorace elytrisque fortiter dense
rugosopunctato. Lg. 3,5 mm.
Neu -Holland.
Eine mittelgroße glänzende Art des Siibgenus Anotylus,
durch das dicht und stark runzlig i)unktirte Halsschild aus-
gezeichnet.
Schmutzig gelb, der Ko])f und die Fühler mit Ausnahme
des ersten gelblichen Gliedes f^chwarz, die Schenkel weißgelb.
$. Kopf schmäler als das Halsschild mit kleinen Augen und
laugen die Augeulänge erreichenden Schläfen, die Stirn vom
übrigen Kopfe durch eine tiefe hufeisenförmige Furche getrennt,
am Scheitel mit einem Grübchen, ziemlich dicht grobrunzlig
punktirt. Fühler ziemlich lang, ihr erstes Ghed gleichmäßig gegen
die Spitze verdickt, ziemlich kurz, die vorletzten Glieder ungefähr
um die Hälfte breiter als lang.
Stütt. entomol. Zeit. 1904.
221
llalsscliild wenig scliinülcr uls die Flügeldecken, etwas mehr
als nm die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts wenig verengt,
überall dicht grobrunzlig punktirt. die Punkte ganz in einander
fließend, wodurch die drei Längsfurchen und der seitliche Ein-
druck undeutlich werden.
Flügeldecken länger als das Halsschild, etwas weniger grob-
runzlig punktirt, gegen die Seiten und die Hinterecken längs-
gerunzelt.
Hinterleib chagrinirt. unpunktirt.
Das Q ist vorläutlg noch unbekannt.
Ein einzelnes Stück.
Oxytelus opacinus nov. spec.
Nigerrinius, opaeus, latiusculus, pedibus testaceis, elytris
strigosopunctatis, abdomine parce evidenter punctato, tibiis anticis
apice haud sinuatis. Lg. 2 mm.
Brasilia (S. Catharina, leg. Lüderwaldt).
Dem ü.vijfelns piimihis Er. sehr ähnlich, von derselben
Größe, aber deutlieh breiter und in nachfolgenden Punkten von
demselben unterschieden.
Der Vorderkörper ist ganz matt, ohne den dem pumilus
eigenen schwachen Schimmer, der Kojjf ist kürzer und breiter,
das Halsschild nach rückwärts weniger verengt, die Flügeldecken
sind stärker und deutlicher längsrissig punktirt, der Hinterleib
zeigt ebenfalls (iuc viel deutlichere und weniger spärliche
Punktirung.
Am meisten in die Augen fallend ist der Unterschied in
der Bildung der Yordertarsen^ diese sind nicht, wie bei pumilus Er.,
an der Spitze ausgerandet, sondern wie bei lefracarinatiis Bl.
bis zur Spitze gleich breit.
Auch in der Färbung ist ein augenfälliger Unterschied fest-
zustellen: wähn-nd bei piimiliis Er. die Beine schwarz sind, sind
sie bei opacinus gelb.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
222
Parosorius nov. gen.
Corpus pavvum, elongatiim, lineare, convexum, alatimi.
Caput magnum, cum oculis prominentibus thoi-ace latius.
T'äipi maxillares crassi, breves, 4-articulati, avticulo ultimo liaud
subulato. Antennae haud fractae, breves, articulis penultimis
fortiter transversis.
Thorax subquadratus, eljtrorum latitudine.
Scutellum magnum, trianguläre.
Eljtra thoraee multo longiora.
Abdomen immarginatum, eylindricum, forte punctatum.
Pedes graciles, tibiis haud dilatatis, ncc spinosis, tarsis
3-articulatis.
Im Habitus einem Co?npsochilits nicht unähnlich, in Folge
des ungerandeten vollkommen cylindriechcii Abdomens und des
breiten Kopfes jedoch in die nächste Nähe von Osorius zu
stellen, von dieser Gattung jedoch schon allein durch die drei-
ffliedrio-en Tarsen und die nicht erweiterten und nicht bedornten
Schienen leicht zu trennen.
Ich begründe diese neue Gattung auf den von mir irrthümlich
als Ancaeus beschriebenen A. Foersteri m.
Aus Sumatra.
Megalops brevipennis nov. spec.
Nigerrimus, nitidissimus, polilus, eljtrorum macula a])icali
rufa, antennis praeter clavam, palpis pedibusque testaceis; capite
transverse aequaliter convexo, thoraee quadrisulcato, linea media
inimpressa, eljtris thoraee brevioribus. Lg. 3,5 mm.
Brasilien (Blumenau).
Mit Megalops puncfatus Er. nahe verwandt, ähnlich ge-
färbt, aber durch den nicht eingedrückten Kopf, die keine Punkte
oder Eindrücke zeigende Mittellinie des Halsschildes, durch kürzere
Flügeldecken u. s. w. genügend verschieden.
Schwarz, sehr stark glänzend, sj)iegelglatt, eine gemeinsame
große Makel am Nahtwinkel der Flügeldecken gelbroth, die
Stett. entomol. Zeit. 1904.
223
Fühler mit Aiismiliiiic (Uv bräimlicliou Spitze, die Taster und
Beine hellg^elbi
Kopf viel breiter als das Halsscliild, ziemlich gleiehmäßig
oe\v()lbt,' neben dem Innenrande der Augen und auf der Stirn
mit einigen sehr groben Punkten, der Scheitel glatt. Fühler fast
wie bei punctafus.
Halssehild nur sehr ^Yenig breiter als lang, an den Seiten
vor der Mitte mit zwei scharfen Zähnchen, mit vier tiefen un-
regelmäßigen sehr grob punktirten Furchen, welche in der Mitte
durch die glatte, keine Eindrücke oder Punkte zeigende Mittel-
linie getrennt sind, neben der letzteren im hinteren Drittel jeder-
seits mit einem scharf eingestochenen Punkte.
Flügeldecken deutlich kürzer als das Halssehild, mit je 2
einander sehr genäherten in eine Längsreihe gestellten Punkten.
Abdomen glänzend glatt, unpunktirt.
Pinophilus Eppelsheimi nov. spec.
Nioerrimus, nitidus, elytris rulis, pedibus piceis, tarsis,
antennis palpisque ferrugineis; capite fortius, thorace transverso
fortiter densius punctatis, elvtris thoracis longitudine, fortiter sub-
ruooso-punetatis, abdomine subtiliter dense punctato. Lg. 12 mm.
Sumatra.
Tiefschwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken dunkel-
rot h, die Fühler. Taster und Tarsen hell rostroth. die Schenkel
und Schienen, pechschwarz.
Kopf schmäler als das Halsschild, der Klypeus und ein mit
demselben zusammenhängender Fleck jederseits oberhalb der
Fühlerwurzel, welcher bis weit gegen die Mitte reicht, spiegel-
"latt, sonst ziemlich stark und mäßig dicht punktirl.
Halsschild so breit wie die Flügeldecken, um ein Viertel
breiter als lang. n)it parallelen Seiten, verrundeten Ilinterccken
und in der Anlage deutlich markirten fast spitzwinkligen Vorder-
ecken, sehr grob und tief, mäßig dicht punktirt.
Stott. entoruol. Zeit. l'J04.
224
Flügeldecken so lang wie das Halsscliild, grob, deutlich
runzlig und mäßig dicht piinktirt.
Abdomen gleich breit, zienihch fein, an der Basis der ein-
zelnen Dorsalsegmente dicht, gegen den Hinterrand der Segmente
zn allmählich weitläufiger punktirt, mäßig dicht behaart.
Medon mimeticus Fauv. nov. spec.
Piceus, elytrorum angulis apicalibus, abdominis segmentorum
marginibus rufis, antennis, palpis pedibusque ferrugineis; capite
thoraceque subtilissime pareius punctatis, nitidis, eljtris subtilitcr
confertissime asperatim punctatis, subopacis. Lg. 5,5 mm.
Madagaskar (Port Daufin).
In der Größe und Gestalt dem Medon spectabilis Kr. ähnlich,
aber mit glänzendem Voi'derkörper, viel kleineren Augen, längerem
Kopfe u. s. w.
Pechschwarz, die Außenecken der Flügeldecken und die
Hinterränder der Abdominalsegmente röthlich, die Fühler mit
Ausnahme der schwärzlichen Wurzel, die Taster und Beine
dunkel rostroth.
Kopf so breit wie das Halsschild, etwas breiter als lang,
sehr fein und ziemlich spärlich punktirt, glänzend, mit kleinen
Augen, die Schläfen hinter denselben fast dreimal so lang wie
ihr Längsdurchmesser.
Halsschild so breit wie die Flügeldecken, so lang wie breit
mit verrundeten Ecken, äußerst fein, schwer erkennbar punktirt,
mit unpunktirter Mittellinie, glänzend.
Flügeldecken länger als das Halsschild, mäßig fein aber
sehr dicht, deutlich körnig punktirt.
Hinterleib äußerst fein und sehr dicht punktirt und dicht
behaart.
Ich besitze von dieser Art ein einzelnes von Dr. Plason
herrührendes Exemplar, welches ich von Herrn A. Fauvel als
mimeticus Fauv. var. bestimmt erhielt.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
22r>
Agerodes Germaini iiov. spec.
Niger, nitidissimus, capite, thoruce elytrisque cyancis, nb-
doiiiinis apicc aiigiiste testaceo; capite oblongo, latitudine imillo
ongiove, tL'inp(>ril)us itlutact-is, thorace oblongo, puncto laterali
externo a marginc anteriore multo niagis remolo quam interno-
clytris thorace multo lougioribus. Lg. 17 mm.
Bolivien (Chaco).
Diese Art ist in der Färbung und Gestalt dem Agerodes
tetiiporalis Sharp, von welchem mir allerdings nur ein $ vor-
liegt, täuschend ähnlich.
Der Kopf, das Halsschild und die Flügeldecken sind aber
bei gleicher Breite bedeutend länger, viel länger als breit.
Am Kopfe sind weiter die Schläfen deutlich, bei temjmralis
jedoch kaum sichtbar ehagrinirt.
Der seitliche Nabelpunkt auf dei Vorderhälfte des Hals-
schildes ist viel weiter nach hinten gerückt, als bei temporalis.
Die Flügeldecken sind viel länger als das Halsschild. End-
es o
lieh ist bei temporalis Sharp das apikale Drittel des siebenten
Dorsalsegmentes röthlichgelb, bei Germaini jedoch schwarz-.
Das Q unterscheidet sich vom h^ durch viel breiteren und
dadurch kürzer erscheinenden Kopf, stärkere Chagrinirung der
Schläfen und stärkere Eindrücke am Hinterrande der Augen. Der
Kopf ist viel breiter als das Halsschild und fast breiter als lang.
Ich erhielt 2 Exemplare dieser Art von Herrn Bang-Haas
unter dem Namen Xantholintis Germaini Fauv.
Agerodes pulcher nov. spec.
Niger, nitidissimus, capite thoraceque aureis, elytris chaly-
baeis, abdomine nigro-aeneo, apice testaceo; capite subtus sub-
tiliter parcius punctato, non ruguloso, temporibus denticulatis.
Lg. 15 — 17 mm.
Ecuador (Santa Inez, leg. R. Haensch S.).
Von Agerodes coeruleus Motsch., abgesehen von der Fär-
bung durch breiteren, kürzeren, unten nicht gerunzelten, sondern
Stett. cntomol. Zeit. 1904.
22(>
ziemlich fein und ziemlich weitläulig punktierten Kopf, hinten
gezähnte oder abgestumpfte Schläfen und deutlichere, weniger
-weitläufigere Punktirung der Flügeldecken verschieden.
Der Körper ist schwarz, Kopf und Halsschild goldglänzend,
die Flügeldecken tiefblau, der Hinterleib mit deutlichem Bronce-
schimmer, das letzte Segment rölhlichgelb.
Kopf bei beiden Geschlechtern spiegelglatt, viel breiter als
lang, nach rückwärts stark erweitert, beim ,^ viel breiter, beim
$ so breit wie das Halsschild, an den Hinterecken beim ,^ spitzig-
gezähnt, beim $ deutlich abgestumpft, vorn mit den normalen
Furchen und Punkten, die Seitenfuichen sind jedoch stärker als
bei coertdeus Mots., auch sind die Punkte am Hinterrande etwas
zahlreicher als bei diesem. Hinter den Augen ist die Stirn beim
(^ stumpf gefaltet und erhaben, beim $ gleichmäßig gewölbt; die
Unterseite ist äuß?rst fein, längs geritzt aber nicht gerunzelt,
ziemlich fein und wenig dicht, unregelmäßig punktirt.
Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als breit,
mit fast geraden Seiten, nach vorn kaum verengt, spiegelglatt,
außer den Kandpunkten nur in der Nähe des Vorderrandes jeder-
seits mit einigen großen Nabelpunkten.
Flügeldecken viel länger als das Halsschild, in der Naht-,
Rücken- und Schulterpunktreihe stark und ziemlich tief, sonst
seicht und weitläufig, unbestimmt punktirt und schwach gerunzelt.
Hinterleib glänzend, in der Mitte fast unpunktirt, seitlich
mäßig fein und ziemlich weitläufig- punktirt.
Agerodes semiviolaceus nov. spec.
Nigerrimus, nitidissimus, capite thoraceque purpureo-violaceis,
elvtris chalybaeis, abdominis segmento octavo testaceo: cai)ite
thoraceque subtilissime evidenter punctatis, temporibus rotundatis,
non denticulatis. Lg. 16 mm.
Bolivia.
Sehr charakteristisch durch die deutlich hervortretende,
wenn auch sehr feine Punktirung des Kopfes und Halsschildes;
Stctt. entomol. Zeit. 1904.
227
mit pidcher m. naht! verwandt, aher mit viel breiterem, kürzeren
Kopfe, matt gestrichelten Seiten desselben und kürzerem Halsschilde.
Selnvarz. Kopf und Halsschild mit violettem Purpurglanz,
Flüoeldeeken blau, das 8. Dorsalsegment i>elb.
Kopf beim ,j hinten viel breiter als das Halsschild, so
breit wie lang, sehr fein und wenig dicht, aber deutlich punktirt,
hinter dem Hinterrande der Augen mit zwei nach rückwärts
divergirenden Längsfalten, zwischen denselben niedergedrückt und
matt gestrichelt, auf der Unterseite sehr dicht längsgestriehelt,
matt und deullicli, zienilieh dicht punktirt.
Halsschild etwas länger als breit, ziemlich gleich breit mit
geraden Seiten, vorn jederseits mit einigen großen Nabelpunkten.
Flügeldecken viel länger als das Halsschild, außer den 3
normalen Borstenpunktreihcn fein und seicht, weitläufig punktirt.
Abdomen \\('itläulig und fein punktirt, in der Mitte fast
unpunktirt.
Ich besitze ein einziges Stück, welches ich von Herrn
Bang-Haas unter dem Namen semiciolaceiis Fauv, erhielt.
Agerodes capitalis Fauv. i. 1. nov. spec.
Niger, nitidissimus, capite thoraceque nigro-violaceis, elvtris
anoque rufotestaceis, abdomine nigro-aeneo; capite sat fortiter
densius punetato. Lg. 16 mm.
Brasilia (Espirito-Santo, ex coli. Fruhstorfer).
Hl der Körpergestalt und Färbung mit Agerodes festicus Er.
sehr nahe verwandt und mit demselben leicht zu verwechseln,
von ihm fast nur durch die gelbe Hinterleibsspitze und die Puuk-
tirung des Kopfes. zu trennen.
Dieser it^t nämlich fast ebenso kräftig, wie bei festicus Er.,
kräftig aber viel weniger dicht punktirt^ auf der Scheitelpartie
beiludet sich ein ausgedehnter unpuuktirter Fleck, während dies
bei fesfivtfs Er. nicht der Fall i^t. Dagegen befinden sich hinter
dem Ilinlerrande der Augen gegen den Seheitel zu bei (•aj)il((lis
mehr Nabeljiunkte alt; bei fesliciis.
Stott eiitomol. Zeit. l'J04.
228
Der Küfer ist .selnvurz, Kopf und HaLssehild mit diiukel-
violetteni, der Hinterleib mit leichtem Erzglanz, die Flügeldecken,
das achte und die Spitze des siebenten (fünften vollkommen frei-
liegenden) Dorsalsegmentes und die korrespondierende Partie der
Bauchsegmente röthlich gelb. Die Fühler sind pechschwarz, der
Mund und die Tarsen mehr oder minder dunkel rostrotii.
Agerodes denticulatus nov. spec.
Nigerrimus, nitidissimus, ehtris anoque rufotestaceis, an-
tennarum articulo prinio pedibusque piceis, antennarum arti-
culis 2 — 11, palpis tarsisque ferrugineis; capite latitudine vix (,£*)
aut purum ($) longiore, angulis posterioribus fortiter denti-
culatis (,3) aut obtusis ($), fronte subtiliter sparsim punctato,
temporibus sat fortiter denseque (,5^) aut subtilissime parce ($)
punctatis, thorace latitudine i)arum longiore. Lg. 12 mm.
Brasilia (S. Catharina. Rio Capivary, leg. Fruhstorfer 1888).
Ungefähr vom Aussehen des Agerodes fest'wns Er., vier-
mal kleiner, mit küizerem Kopf und Halsschild, feinerer und
weitläufigerer Punktirung des Kopfes, auch sonst verschieden.
Schwarz, die Flügeldecken und die breite Hinterleibsspitze
röthlichgelb, die Fühler mit Ausnahme des pechschwarzen ersten
Fühlergliedes, die Taster und Tarsen rostroth. die Schenkel und
Schienen pechschwarz.
,^. Kopf breiter als das Halsschild, kaum länger als breit,
nach vorn verengt, hinten jederseits mit einem scharfen, ziemhch
großen Zähnchen, auf der Oberseite außer den Augenpunkten
fein und weitläufig, hinten fast gar nicht punktirt, hinter den
Augen ziemlich kräftig und dicht aber ungleichmäßig punktirt,
luiten glänzend glatt, mit ziemlich kräftiger und mäßig weit-
läufiger, unregelmäßiger Punktirung.
Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als
breit, der äußere Porenpunkt vom Vorderrande nicht weiter ab-
gerückt als der innere.
etett. entomol. Zeit. 1904.
229
FlUo-eldccken etwas länger als das Halsschild, außer den
normalen Punktreilien zienilieh kräftig nnd mäßig ^A•eitläufig un-
gU'ielimäßig punktirt.
^. Kopf viel K'hniäler und dadurch länger erscheinend.
deutlich länger als breit, nicht breiter als das Halsschild, hinten
mit seh wach angedeuteten, slumpl'en Ecken, hinter den Augen
fein uiul weitläniig punktirt.
Agerodes fiater nov. spec.
$. Nigerrimus, nitidissimus, elytris anoquc rufotestaceis,
antennis, ore pedibusque laete ferrugineis^ capite supra subtiliter
parcius, subtus sat fortiter densius punctato, angulis posterioribus
rotundatis. Lg. 12 mm.
Brasilia (Espirito Santo).
,^ latet.
In der Körpergestalt dem Agerodes denüculuius so ähnlich,
daß es genügt, die wenigen unterscheidenden Merkmale fest-
zustellen.
Am aueenfälligsten ist der Unterschied in der Färbung.
Die Fühler und PJeine sind nämlich im Ganzen hellrostroth.
Der Kopf ist etwas stärker und viel weniger weitläufig
liunktirt. hinten ohne Andeutung von stumpfen Ecken, gleich-
mäßig gerundet, auf der Unterseite ziemlich kräftig und doppelt
so dicht punktirt, weniger glänzend als bei deniicidaiiis.
Die Flügeldecken endUch scheinen mir etwas dichter punk-
tirt zu sein.
Von dieser Art besitze ich ein einziges ?, welches ich der
Güte des Herrn A. Bang-Haas in BlascMitz verdanke.
Agerodes quadriceps nov. spec.
Nigro-acneus, nitidissimus, elytris anoque rufotestaceis, an-
tennis, palpis pedibusque ferrugineis; ^ capite subquadrato,
paruni transverso, subtiliter parcius punctato, Ihorace latitudine
Stett. entomol. Zeit. 1904.
230
])aruni longiore, elytris hoc niuKo loiigioiibus; $ capite longlorc
et augustiore. Lg. 12 — 14 mm.
Espirito Santo (Brasilia).
Diese Art iet durch die Form des Koplrs iiiininillich im
mäiinlichen Gesehlechte selir leiclit keuiithch.
Schwarz-erzl'arbig, die Flügeldecken und die Hinterleibsspitze
von der Hälfte des siebeuten (lunften freiliegenden) Dorsal-
sesnientes an hell röthlichüelb. die Fidder, Taster und lieiiic
dunkel rostroth bis peehbraun.
Kopf beim q viel breiter als das Halssehild, schwach (juer,
zieudidi viereckig, mit slumj)fen Hinterwinkeln, nach vorn nur
Avenig verengt, oben glänzend, außer den großen Augeni)uid\ten
ziemlich fein und mäßig wcitläulig punktirt, auf dem Scheitel mit
einem großen unpunktirten Fleck, an den Seiten hinter den Augen
mit je zwei ])aralJelen ziemlich liefen Furchen, daselltst malt
gerunzelt, auf der Unterseite glänzend glatt, sehr fein und zer-
streut punktii't; beim V ^^^ ^^tr Kopf viel schmäler, so breit wie
das Halsschild, etwas länger als breit, an den Seiten hinter den
Augen ohne 2 Furchen.
Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger
als breit, ziemlich }»urallelseitig, der seitliche Augenj)unkt vdui
Vorderrande nur wenig Mcitev entfernt als der innere.
Flügeldecken vi<l länger als das HalsschikI, außer den
kräftigen Längsreihen fein und wcitläulig ]iunktirt.
Hinterleib fein und wcitläulig punktiit. in der Mitte uhilt
und äußerst fein quer gestrichelt.
Von Herrn iJang-Haas als Xantlioliinis (jnudriccpa Fvl.
erhalten.
Eulissus silvaticus nov. sp.
Nigerrimus, nitidissimus, antennis, ore ])edibus(jiie ])iceis:
capite fortitcr densequc irregulariter imnctato, thorace inij)unctal(i.
abdominc subtiliter densius punctato. Lg. 17 mm.
Madagaskar.
Stott. CDlomol. Zeit. 1904.
231
Dem Eulissus euer Lap. in der Körpergeslalt und Färbung
recht ähnlich, doppelt kleiner, durch die Punktirung des Kopfes
sofort zu unterscheiden.
Tiefschwarz, die Fühler, Taster und Beine pech-chwarz bis
pechroth, sehr stark glänzend.
Kopf hinten so breit wie das Halsschild, nach vorn stark
verengt, vorn zwischen den Fühlerwurzeln stark und ziemlich
schmal vorgezogen, mit zwei mäßig tiefen Längsstrichen, neben
denselben gegen die Fühlerwurzel zu jederseits mit einem unbe-
stimmten schiefen Eindruck, auf der Oberseite stark und ziemlich
dicht, vorn und hinten feiner und weitläufiger punktirt: zwischen
dieser sehr unregelmäßigen Punktirung treten eine größere An-
zahl großer Augenpunkte hervor. Die Schläfen sind hinten
stumpf gezähnt.
Halsschild vorn so breit wie die Flügeldecken, fast etwas
länger als breit, nach hinten verengt, in der Mitte deutlich aus-
geschweift, auf der Oberseite spiegelblank, außer den Randpunkten
nur mit je einem großen Porenpunkte vor den Vorderecken.
Flügeldecken fast kürzer als das Halsschild, zwischen den
kräftigen Naht- und Rückenpunktreihen spärlich und sehr seicht
jnuiktirt.
Hinterleib fein und ziemlich dicht, in der Mittellinie weit-
läufiger punktirt.
Ein Exemplar dieser Art eri)ieh ich von Herrn Rang-Haas
unter dem Namen silcaiiciis Fauv.
Eulissus purpuripenuis nov. spec.
Nigerrimus, nitidissimus, eljtris aureo-purpureis alutaceis,
subopacis, antennis, ore pcdibusque rufopiceis, femoribus nigris;
capite subovato, fere im])uncfato, glal)ro, thoracc impunctato,
abdomine sulitiHler ])arce [)unctato, Lg. 11 mm.
Shanghai.
Eine durch die Färbung und den Mancel der Punktiruns;
o k::> O
des Kopfes ausgezeichnete Art.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
232
Von dem tiefecliwarzen, glänzenden Körper lieben sich die
seidenglänzenden pnrpur-goldenen Flügeldecken scharf ab, die
Fühler sind rüthlieh mit dunklerer Wurzel, die Taster und Beine
rüthlich, die Schienen etwas dunkler, die Schenkel fast schwarz.
Der Kopf ist deutlich länger als breit, nach rückwärts
erweitert, außer den Borstenpunkten an den Rändern unpunk-
tirt glatt.
Das Halsschild oblong, nach rückwärts verengt, in der Mitte
etwas einwärts gebuchtet, unpunktirt, außer den Randpunkten
nur mit je einem Poreupunkt innerhalb der Vorderecken.
Flügeldecken küi'zer als das Halsschild, deuthch chagrinirt,
je mit di-ei Reihen dicht stehender Punkte an der Naht, am
Rücken und an der Seite; an der Basis und Spitze überdies fein
und weitläutig punktirt.
Abdomen fein und ziemlich weitläufig punktirt, spärlich
behaart.
Das einzige vorliegende Stück befindet sich in der Samm-
lung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien und rührt
von der Expedition der Novara (1857—1859) her.
Xantholinus insularis nov. spcc.
Niger, subopacus, antennis, palpis pedibusque ferrugineis;
capite thoraceque alutaceis, elytris nitidis; capite ovato, subtilius
parcius punctato, thorace latitudine dimidio longiore, lateribus
post medium sinuatis, Lg. 7 — 8 mm.
Madagaskar (Sikora leg. 1896).
Im Habitus, namentlich durch die eingebuchteten Hals-
schildseiten einem Nudobiiis nicht unähnlich, aber in Folge des
Verlaufes der Seitenränder des Halsschildes ein echter Xantholinus.
Schwarz, Kopf und Halsschild ziemUch matt, die Flügel-
decken viel glänzender, die Fühler rostroth mit hellerer AVurzel,
die Taster und Beine hell rostroth bis gelbroth.
Kopf länger als breit, nach rückA^ärts deutlich etwas ver-
engt, daselbst fast breiter als das Halsschild, ziemlich fein und
Stett. entomo!. Zeit. 1904.
233
ziemlich ^\ eitläufig, auf den Scliläfen sehr weitlänfig puiiklirt, im
Oruiidc deiitlicli chagrinirt, matt.
Halsschiid uin dio Hälfte bieitcr als lang, nach rückwärts
wenig verengt, an den Seiten etwas hinter der Mitte deutlich
gebuchtet, in den Dorsalreihen mit 7 — 8 ziemlieh feinen Punkten,
außerhalb derselben sehr zerstreut punktirt, ziemlich matt.
Flügeldecken so lang wie das Halsschiid, viel feiner als dieses
und ziemlich weilläufig punktirt, ziemlich glänzend.
Abdomen im Grunde äußerst fein chagrinirt, an den Seiten
fein und weitläufig punktirt, wenig glänzend.
Xantholinus Bilimeki nov. spec.
Niger, nitidissimus, el^tris aeneo-bruiuieis, ano late rufo,
antennis, palpis pcdibupque ferrugineis; capite subovato, fortiter
densius punctato, medio laevi; thorace oblongo, lateribus fortiter
irregulariter punctato, eljtris subtilius parcius puncttitis. Lg. 13 mm.
Mexiko (Orizaba, leg. Bilimek).
Schwarz, die Flügeldecken röthliclibraun mit sehwachem
Bronzeschimmer, die Hiuterleibsspitze einschließlieh der Hälfte des
siebenten (fünften freiliegenden) Dorsalsegmentes roth, Fühler
dunkler, Taster und Keine heller rostroth.
Kopf länger als breit, nach rückwärts erweitert, kräftig
und ziemlich dicht punktirt, ein größerer Fleck auf der Scheibe
glatt, unpunktiit.
Halsschild viel länger als breit, nach rückwärts verengt
mit breiter glatter Mittellinie, neben derselben mit je einer sehr
verworrenen Punktreihe, außerhalb derselben mit zahlreichen ver-
worrenen groben Punkten, von denen 7 bis 8 sich zu je einer
ziemlich geraden Längsreihe verbinden.
Flügeldecken so lang wie das Halsschild, viel feiner als der
Vorderkürper, ziemlich weitläufig })unktirt.
Hinterleib fein und mäßig weitläufig punktirt.
Diese Art steht entschieden dem europäischen Xanlliolini/s
pi'ocerus Er. am nächsten und unterscheidet sich von demselben
Stett. enlomol. Zoit. 1904. l(j
234
durch lairzei'cn, viel siäiker und dichter punktirlen Kopf, kür-
zeres, stärker i)unktirtes HalFchild und lüngeie weitläufiger punk-
tirte Flügeldecken, sowie durch die breit rothe Hiiiterleihsspitze.
Leptaciniis apicipennis nov. spec.
Minutissimus. liliformis, rufoteslaceus, nitidissimus, elvtris
apice nigricantibus, antennis, i)al])is pedibusque testaceis, capite
oblongo, subtiliter parce punctalo, antennis valdc incrassatis,
articulis penultimis longitudine ti'ij)lo ft've latioi'ibus, thorace
diniidio longiore quam latiore, sciiebus dorsalibus 7 — 9 punctatis;
elvtris thorace brevioribus, subtiliter parce punctatis. Lg. 2,5 mm.
Ins. St. Thomas (leg. v. Eggers).
Eine sehr kleine, schmale, zierliche Art, einem kleinen
Scopaeua nicht unähnlich, glänzend röthlichgelb, die Fühler,
Taster und IJeine hellgelb, die Flügeldecken gegen die Spitze
geschwärzt.
Kopf sehr lang, viel länger als breit, nach lüekwärts stark
erweitert, fein und weitläufig punktirt, in der Mitte unpunktirt.
Fühler kurz, gegen die Spitze stark verdickt, die vorletzten
Fühlerglieder fast dreimal so breit wie lang.
Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um die
Hälfte länger als breit, nach rückwärts M'enig verengt, in den
Dorsalreihen mit 7 bis 9 feinen Punkten, seitwärts fein und
weitläufig unregelmäßig punktirt.
Flügeldecken etwas kürzer als das Halsschild, fein und
weitläufig punktirt.
Hinterleib sehr fein und weitläufig punktiit.
Pachycorinus Ganglbaueri nov. spec.
Niger, sulniitidus, antennis. paljjis pedibus(jue ferrugineis;
capite suborbicidato, parcius ])rof'un(le punctato, thorace nitidissimo,
bas-in versus valde angustato, elvti'is thoracis huigiludine l'oi'lius
densius jjunctati.-;;, parum nitidis. Lg. 9 mm.
Madagaskar (Sikora 1S96).
Slott. entomol. Zeit. 1004.
235
Viermal s.. oK.ß als Pachyc. dmidiafus Motgch., anders
gefärbt, krartigei- punktiit, mit längerem nach vorn etwas ver-
engtem Kopfe, längerem nach hinten stärker verengten Hals-
sehild u. s. w.
Schwarz, die Fühler. Taster und Beine rostgelb, ziemlieh
stark niedergedrückt.
Kopf etwas länger als breit mit gerundeten etwas nach
vorn verengten Seiten, mit groben länglichen Punkten mäßig
weitläufig punktirt, im Grunde sehr deuthch chagrinirt, matt-
glänzend.
Halsschild schmäler als der Kopf, vorn fast so breit wie
die Flügeldecken, oblong, nach rückwärts stark verengt, in der
Mitte leicht eingebuchtet, längs der glatten Mitte mit zwei Läugs-
rcihen von ungefähr 12 bis 15 unregelmäßigen Punkten, außer-
halb derselben unregelmäßig ziemhch kräftig punktirt, sehr stark
olänzend, kaum sichtbar chagrinirt.
Flügeldecken so lang wie das Halsschild, ziemlich kräftig
und ziemlich dicht punktirt und behaart, im Grunde äußerst fein
gerunzelt, wenig glänzend.
Abdomen glänzend, in der Mitte unpunktirt, an den Seiten
fein und wenig dicht punktirt.
Staphylinus (Oeypus) Langei nov. spcc.
. Nigerrimus, opacus, dense pubescens, abdominis segmentis
tertio, quarto, septimo, octavo basi media aureo-tomentosis, capitc
postice dilatato, fortiter crcbre punctato, oculis maximis, thoracc
subtransverso, sat fortiter dense punctato, elytris thoraee brevio-
ribus densissime punctatis. Lg. 19 mm.
Kongogebiet.
Tiefschwarz, matt, dicht schwarz behaart, namentlich am
Hinterleib, das Schildchen schwarz und je ein gr.'.ßerer Fleck an
der Basis des 3., 4., 7. und 8. Dorsalsegmentes dicht goldgelb
tomentirl.
Stott. ontomol. Zeit. 1904. ^^
236
Kopf fasi> so breit wie das Halsschild, nach hinten deutlich
evweiteit, stark und dicht punktirt mit sehr großen Augen, die
Schläfen hinter denselben viel kürzer als deren Längsdurchniesser.
Die Fühler mäßig kurz, das dritte Glied etwas länger als das
z^^'eite, die vorletzten nur mäßig quer.
Halsschild so breit wie die Flügeldecken, breiter als lang,
mit vollkommen verrundeten Hinterecken und ziemlich markirten
Yorderecken, ziemlich stark und dicht punktirt.
Flügeldecken deutlich kürzer als das Halsschild, ebenso
kräftig, aber noch viel dichter, sehr gedrängt punkliit.
Hinterleib dicht schwarz behaart, die Pimktirung bei reinen
Stücken nicht sichtbar.
Mir liegt ein einziges, von Herrn G. Lange in Annaberg
iriii' in liebenswürdiger Weise abgetretenes Stück dieser schönen
Art vor.
Leistotrophus africanus nov. spec.
Niger, o])acus, tomentoso-variegalus, capite acneo, elvtris
violaceo- maculatis, antennis test'aceis, arliculis duobus ullimis
nigi'is, pedibus testaceis, nigro-maculatis; antennis ])aradoxis.
articulis 1 — 5 valde elougatis, 6 — 10 brevibus, fere aequalibus;
oculis maximis, temporibus brevissimis. Lg. 16 mm.
Kamerun (Barombi, leg. Conradt).
Durch die eigenthümliche Ffihlerbildung leicht kenntlich.
Schwarz, der Ko])f und theilweise das Halsschild erzfa'rbig,
matt, die Flügeldecken mit einigen dunkelvioletten Flecken, die
Behaarung zu goldgelben, sch\>arzon und silbergrauen Toment-
llecken stellenweise verdichtet, der Klypeus. die Fühler bis auf
die beiden letzten schwarzen Glieder, die Ejiipleuren der Flügel-
decken sowie die Beine rcitblich gelb, ein größerer Fleck auf
den Schenkeln schwaiz, die Unterseite zum größeren Theile röthlich.
Kopf mit d(}n sehr grcißen vorgequollenen Ai;gen l>reiter als
das Halsschild, l)reiter als lang, mit sehr kurzen, kaum ein
Viertel des Augeudurchmessers an Länge erreichenden Schläfen,
Stelt. entomol. Zeit. 1904.
237
IhiC'li. üb(M-;ill iiiißiTsI (liclit iiiciu;iii(lorllicßL'iHl, zicinlicli ^rob
iiiul i;iiili [lUiiUiit. Fühler ziciiilicli lang, das erste Glied fast
yciial'irtiitiiig. das zweite halb .so lai)u\ das dritte mii die HiilCte
lüiiger als das zweite, das vierte und fünfte gestreckt, dreimal
PO lang M-ie breit, das seehsle etwas länger, die folgenden nur
so lang wie breit, das Endglied un der Spitze zusammcnge(trüekt;
die 5 ersten Glieder glänzend, die übrigen matt.
rialssehild so laug -wie breit, naeh hinten stark ausgeschweift
verengt, die Seiten stark eingedrüekt, \on der Scheibe duicli
einen stumj)fen Kiel getrennt.
Flügeldecken länger als das Halssehild, mäßig stark', k(»rnig
und weitläufiger punktirt.
Beim ,j ist der 6. Bauchring dreieckig ausgeschnitten inid
vor der Sjntze des Ausschnittes geglättet.
Hoplandria mirabilis nov. spec.
Ivufo-picea, nitida, pedibus ferrugineis. corpore antieo sulilus
parcius punctato, abdomine laevi nitidissimo.
Mas.: Elvtris apice biinipresso, fortiter bidentuto, abd.omine
basi bicusj)idato, segmento septimo denlato. Lg. 5 nun.
Peru (Marcapiita).
Eine durch die Gesehlechtsauszeichnung des q höchst eigen-
thUniliche Art.
Pechroth, der Kopf dunkler, die Ränder des Halsschildes
und das Abdomen heller, die Beine rostrolh, die Fühler schwärzlich.
Kopf viel sehmaler als das Halssehild, mäßig fein und
wenig dicht punktirt. die Fühler gegen die Spitze slai-k ver-
dickt, die voiletzteii Fühlerglieder ungefähr doppelt so breit
wie lang.
Halsschild schmaler als die Flügeldecken, fast dojtjtelt so
bi-eit wie lang, zienilieh fein und ^^•enig dicht, in der Mitte weit-
läulig ])unktirt. \or dem Öchildehen mil einem Dorsaleindruek.
Flügeldecken kaum länger als das Halssehild. ziemlieh fein
und wenig dicht punktirt.
Stett. cntomol. Zeit. 1004.
238
Abdomen nach riic'k\värts verengt, glünzcud glatt, iiui)unktirt.
Q. Die Flügeldecken sind am Hinterrandc neben der Naht
breit und tief grubig eingedrückt und neben den Gruben mit je
einem senkrecht in die Höhe geriehteteten langen, kräftigen Zahn
bewehrt. Das zweite Ventralsegment besitzt an den Seiten je
einen langen, schief nach außen und hinten gerichteten spitzigen
Spieß, das siebente Dorsalsegment kurz vor dem Hinterrande
einen kräftigen seitwärts zusammengedrückten, senkrecht ab-
stehenden Zahn.
Ich erhielt die Art von Herrn Bang-Haas als Hoplandria
hoplites Fauv.
Atheta pubicollis uov. si)ee.
Picea, subnitida, corpore antico densius pubescente, Ihorace
abdominisque segmentis primis dilutioribus pedibusque testaceis;
capite parvo, thorace multo angustiore, antennarum articulis
penultimis longitudine dimidio brevioribus; thorace sat convexo,
sat transverso, elytris thorace longioribus subtiliter dense
punctatis, abdomine parallelo, parce punctato, postice lere glabro.
Lg. 2,5 mm.
,^. Abdominis segmento 8^ quadri-dentato, dentibus externis
acutis.
Neu-Holland (Di-, Plason).
Im Habitus, in der Färbmig und Punktirung einer Alhcta
fungi Gravh. nicht unähnlich, aber in Folge des gleich breiten
Hinterleibes in eine ganz andere Gruppe {Atheta s. str. Thoms.)
zu verweisen, auch sonst durch die verdickten Fühler und die
Geschlechtsauszeichnung von fiüigi sofort zu trennen.
Pechbraun mit etwas hellerem Halsschild und gelbbrauner
Basis des Hinterleibes (vermuthlich in Folge der Unreife des vor-
liegenden Exemplars), die Basis der Fühler und die Taster
schmutzig gelblich, die Beine etwas heller.
Kopf viel schmaler als das Haleschild, sehr fein und mäßig
dicht punktirt, mit großen Augen und kurzen unten gegen die
Stett. entomol. Zeit. 1904.
239
I>iisis /ii scliarl' o-ei'ai)dc'tcn Sclilälcn; Augen gogcn die Spil/e
uiüliig verdickt, das dritte Fiihlerglied so lang wie das zweite,
das vierte schwaeli, die folgenden stärker quer, die vorletzten
um die Iläll'le bi'eiter als lang, das Endglied länger als die zwei
vorhergehenden zusammen genommen.
Halssclnld so breit wie die Flügeldecken, um die Hälfte
breiter als lang, nach vorn deutlich verengt, gleichmäßig gCMcilbt,
fein und dicht punktirt und grau behaart.
Flügeldecken um ein Viertel länger als das llalsschild, am
Hinterrand innerhalb der Hinterecken deutlich ausgerandet, fein
und dicht punktirt.
Hinterleib glänzend, gleich breit, vorn fein und weitläufig
punktirt, hinten nahezu glatt.
,j. Achtes Dorsalsegment in der Mitte in zwei stumpfe und
breite, oben eingedrückte laniellcnartige, an der Spitze abgeslulzic
Zähne und seitwärts in je einen spitzigen die Mittelzähne nicht
überragenden Dorn ausgezogen.
Systematisch neben gagatina zu stellen, von dieser durch
die stärker queren vorletzten Fühlerglieder, robustere Körperlorm
und die Geschlechtsauszeichnung zu unterscheiden.
Ein einziges q.
Atheta Dohrni nov. si)ec.
Nigra, subopaca, elvtris laete llavis, antennarum basi, palpis
])i'dibus(pie testaceis; antennis paium incrassatis, arliculis pen-
uitimis -six dimidio brevioribus quam longioribus, thorace trans-
verso, longititudiue dimidio breviore, subtilissime densius punctato,
lere oj)aco, elvtris thorace ])arum longioribus, subtilissime [)unclatis,
fere opacis, abdomine nitido subtiliter j)arcius, postice singulariter
punctato. Lg. 2,.o mm.
Ecuador (Balzapamba, leg. R. Hacnsch S.).
Eine durch die ungemein feine Punktirung \\\\i\ die seiden-
matte Oberseite des Halsschildes und der Flügeldecken und die
Färbung der letzteren ausgezeichnete Art,
Stolt. entomol. Zeit. 1904.
240
ScliMurz, die Flügeldcckcu bellgdb, -ani Scliildehen und au
den Seiten nur unmerklicli geschwärzt, die Wurzel der bräun-
lichen Fühler, die Taster und Beine gelb.
Kopf viel schmaler als das Halsschild, mit großen Augen
und kurzen Schläfen, sehr fein und dicht punktirt und behaart-
Fühler schwach verdickt, das dritte Glied so lang wie das zweite,
das vierte nicht c]uer, die folgenden alliuählioh breiter werdend,
die vorletzten kaum um die Hälfte breiter als lang, das Endglied
etwas kürzer als die zwei vorhergehenden zusammen genommen.
Halsschild viel schmaler als die Flügeldecken, ohne Ein-
drücke, um die Hälfte breiter als lang, nach hinten sehr wenig,
nach vorn im vorderen Viertel deutlich gerundet verengt, äußi'i-st
fein, schwer sichtbar und dicht punktirt und dicht behaart, fast
ganz matt.
Flügeldecken nur wenig länger als das Halsschild, inner-
halb der Hinterecken nicht ausgebuchtet, ebenso fein und dicht
punktirt und behaart wie das Halsschild.
Abdomen nach hinten nicht verengt, fein und ziendich
w^eitläufig, hinten einzeln punktirt. Neben Athcia trinofala
zu stellen.
In meiner Sammlung befindet sich nur ein einziges $ dieser
Art, die ich Herrn Dr. Dohrn dankbarlichst zu widmen mir
erlaube.
Zyras Plasoni nov. spec.
Nigro-subaeneus, nitidus, abdomine nigerrimo, anteunarum
upice rufescente, pedibus palpisque rufo-piceis; antennis modice
robustis, articulis penultimis parum transversis, thorace dimidio
latiore quam longiore, subtiliter parcius punctato, elytris sub-
tilius, creberrime punctatis, abdominis segmentorum marginibus
evidenter punctatis. Lg. 4,5 nun.
Neu-Holland.
In die P<?//a-Gruppe gehörig und hier noch dem Zyras
similis Mark, am ähnlichsten, durch den Kontrast der Punktirung
Stett. entomol. Zeit. 1904.
241
am Hal.'^.sc'lukl uihI den Fliiguldcckcii, sowie die eigentluimlielic
runktiriuig des Hinterleibes leielit kenntlicli.
Sclnvarz, der Vorderkürper mit selnvaelieiu Erzgiauz, das
letzte FiUderglied au der Spitze, die Tas^ter und Beine vöthlicli,
die Sehenkel gebrämil.
lu)i)i" viel .--elunaler ab das llalirseliild, stark glänzend, in
der Mitte last un[)nnktirt. gegen die Seiten zu namentlich hinler
den i^^ugen ziendieh dieht [)unktirt, glänzend. FiUiler ziendieh
lang, die vorletzten Glieder nur sehwach (juei-, das Endglied
länger als die zwei vorhergehenden zusammen.
ilalsschild kaum schmaler als die Flügeldecken, el\\'as mehr
als um die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts deutlich ver-
engt, gleichmäßig gewölbt, mit verrundeten Ecken, fein und ziem-
lich weitläufig punktirt, glänzend.
Flügeldecken so lang wie das Halsschild, mäßig fein und
sehr dicht punktirt und behaart, mäßig glänzend.
xlbdomen glänzend, die Basalhälfte der einzelnen Segmente
glatt, unpunktirt, die Apikulhälfte der ganzen Breite nach ziendieh
gleichmäßig und wenig fein, nicht allzu weitläufig punkti.rt.
Eine Geschlechtsauszeichnuna tritt bei dem einzigen bisher
bekannten Stücke nicht hervor.
Aleochara parvicollis nov. spec.
Nigerrima, subnitida, pedibus piceis, antennis crassius-
culis. articulis penultimis fortiter transversis, thorace parvo, elytris
angustiore, longitudine i)arum latiore, densius punctato, ab-
doniine nitido, sparsim asperatim punctato. Lg. 4 nun.
Peru (Maccapata, 1000—2000 m).
In das Subgenus Aleochara s. st. gehörig, unter allen Arten
durch das schmale, lange Halsschild und die sehr spärliche
Punktirung des Hinterleibes sofort kenntlich.
Tiefschwarz, die Beine pechschwarz, ein zienditdi unlte-
stimmler Fleck in den Hinterwinkeln der Flügeldecken bräunlich.
am Vorderkörper dicht behaart, ziendieh nuitt.
Stütt. eutüHiol. Zeit. iy04.
242
KopC klein, viel fchinaler tils das Ilalsseliild, iiiäßi;^' loiu
und Mcnig diclil i)iiuktirt; Fühler gegen die Spitze stark ver-
dickt, das dritte Glied viel länger und dicker als das zweite,
das vierte bereits stark quer, das sechste bis zehnte ziemlich
gleich breit, etwas weniger als doppelt so breit wie lang.
Halsschild schmaler als die Flügeldecken zwischen den
Schultern, nur wenig breiter als lang, nach vorn stark verengt,
mäßig fein und dicht punktirt.
Flügeldecken fast kürzer als das Ilalsschild, am Hinter-
rande innerhalb der Hinterecken nicht ausgebuchtet, ziendich
kräftig und sehr dicht, deutlich rauh punktirt.
Abdomen nach rückwärts deutlich verengt, sehr stark
glänzend, kräftig und deutlich köi-nig, aber nur sehr vereinzelt
punktirt.
Von Herrn Bang-Haas erhalten.
Beschreibung neuer Microlepidopteren aus Korsika
von Dr. A. l*eti*y in Kordhausen.
Im Juli 1899 unternahm ich gemeinschaftlich mit Herrn
Fabrikant M. Liebmann in Arnstadt eine Reise nach Korsika*
War dieselbe auch nicht ausschließlich entomologischen, sondern
auch anderen z. B. lloristischen und insbesondere auch touristischen
Zwecken gewidmet, so hatten wir uns doch die Beobachtung der
interessanten Lepidopteren-Fauna der Insel zu einem Hauptziel
gesetzt.
Seit den Tagen Ramburs hat diese herrliche Insel, in Wahr-
heit ein ..joyau de la Mcditerranee'', nicht nur für die Botaniker,
.sondern auch für die Zoologen und unter ihnen namentlich für
die Entomologen immer von neuem wieder einen besonderen Reiz
gehabt. Zum Theil ist dies bedingt durch die großartige Natur-
schöuheit der Insel überhaupt, zum Theil durch ihre speziellen
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
243
norisliöfhoii und r;uuii.stis;chen Verliältnisse. Es ist niclit etwa
der Koichtluiin an Arien der Flora und Fauna Korsikas, welcher
dieir^e Anzielunigskrai't ausübt, — die Insel ist an Artenzalil,
weuiiiblens in niancher Hinsieht, fast arm zu nennen, ollenbar
eine Folge dei' insularen Abgesehiedenheil, die beim Ausslerben
einzelner Ai-ten nicht leicht einen Ersatz vom Festlande her
gestattete, — es ist \ ielmehv das Auftreten zahlreicher endemischer,
Korsil\a (und Sardinien) eigenthümlicher Formen der Pllanzen-
und Tierwelt, welches die besondere Beachtung auf sich lenkt.
Deutlieh lassen sich zwei Gruppen dieser endemischen
Formen unterscheiden. Die eine umfaßt die alten, autochthonen
Arten, die auf dem Kontinent keinerlei nahe verwandte Arten
zur Zeit mehr besitzen, von denen sie sich ableiten lassen. Sie
sind gewissermaßen die letzten Repräsentanten einer vergangenen
Zeit, wahre Relikte, die, besonders im Hochgebirge der Insel,
entiückt dem schärferen Daseinskam})fe auf dem Kontinent, eine
Zutluehtsstätte gefunden, mo sie sieh erhalten haben. Zu ihr
gehört u. a. unter den Säugethieren der Mufflon, unter den Pflanzen
das herrliche Helichrvsum frigidum der hohen Berge, unter den
F'altern z. B. Sati/rns neomiris, Cüenonynipha Corinna; Laveniia
limoz-zaria,. L. casearia etc.
Interessanter vielleicht noch für den Naturforscher, nament-
lich in descendenztheoretischer Hinsieht, ist die andere Gruppe,
welche aus solchen Spezies besieht, die auf dem Kontinent nahe
verwandte, bisweilen nur durch geringfügige Merkmale getrennte
Formen besitzen, sogen, vicariirende Arten bez. Varietäten. Sie
sind »ifVenbar mit diesen gemeinsamen Ursprungs, haben sich
aber seit der Trennung Korsikas und Sardiniens vom Festland
unter den besonderen insularen Verhältnissen weiter entwickelt
zu besonderen Rassen, Varietäten oder Arten. Der Grad der
Differenzirung ist bei den einzelnen Arten verschieden weit vor-
geschritten, und so gelten diese Formen in unserer systematischen
Nomenclatur zum Theil als Varietäten, zum Theil schon als
Species; eine scharfe Grenze zu ziehen erscheint kaum möglich.
Stott. eutomol. Zeit. 1904.
244
Eines der Itckamile^ten Keis-pidc is( die korbisch-surdif-clie A'avieiät
Irhmisa der iu Europa so weil verbreifeteu Vanessa urlicae.
Die Keniifniß der eudenubelien Lepidoptcren Korsikas ver-
danken wir iiunientlich Ranibur, Mann, Bellier de la Clia\ignerie,
P. Mabille, Constant und Lord Walsinghani. Kiehteten die erst-
genannten P'orscher ilir Augenmerk liauptsäeldich auf die Macro- '
k'pido})teren, so besehrieb Constant in den SOer Jahren iu den
Annales de la Soe. Ent. de France zahh-eiche Kk'inialter, Lord
Wcilsingluun liauptsächUeh im Entom. Monthly Magaz. 1898 bis
1901 abermals nicht weniger als 24 neue Arten der letzteren,
Aon denen nur eine auch außerhalb Korsikas (bei Genua) ge-
funden wurde. Obwohl unser Aufenthalt auf der Insel nur drei
AVochen dauerte, gelang es uns doch, wiederum einige neue
Formen aufzufinden, daneben aber auch eine ansehnliche Zahl
der von Mann und Constant und auch einige der inzwischen von
Lord Walsinghani publizirten Arten (Gelcchia ajmlecfella Wlsm.
am Mte. d'Oro, ebenda ColeojjJiora j'nscolineata Wlsni.).
Wir wählten als Standquartier das in der tiefsten Ein-
sattelung des centrak-n Hochgebirges 1J41 m hoch gelegene
Vizzavona und unternahmen von dort ein- oder mehrtägige Streif-
züge nach den verschiedensten Richtungen. So wurde ein Tag
der Macchia von Vivario gewidmet, ein andermal bestiegen wir
von der Hirtenstation Trottela aus, wo wir die Nacht zubrachten,
den 2391 m hohen Mte. d'Oro. Später folgte eine Besteigung
des Monte Rotondo (2625 m) von Corte aus, wobei wir die
Gastfreundschaft der Hirten auf dem Col di Mozzo in Anspruch
nahmen. Eine der schönsten Touren endlich führte uns in den
Westen der Insel. Wiederum von Coite aus brachen wir nach
dem Niolo, dem höchsten dauernd bewohnten Thale Korsikas
auf, passirten die berühmte Erosionsschlucht des Golo im engen
Felsenthaie unterhalb Cahicuccia, durchquerten dann den wahi'haft
großartigen Urwakl von Valdoniello und erreicliten über den
Col de Vergio durch den Aitone-Wald das entzückend gelegene
Dörfchen Evisa. Nachdem wir in der Morgenfrische in die
Stett. entomol. Zeit. 1904.
245
„Spcliuica", eine tief in das Graiiitgestcin eingenttgte Schluclit
des Portofliißchen und Aitone-Baohes, iiinabgestiegen und das
herrliche Landschaftsbild genossen, begaben wir uns am Nach-
mittage desselben Tages zu Wagen nach Vico und am darauf-
folgenden Morgen nach dem Dörfehen Guagno. Es galt nun,
durch eine Scharte des mächtigen centralen, meridional gericliteteu
Hochgebirges wieder die Ostseite zu erreichen. Wir wählten
dazu den ca. 1800 m hohen, pfadloscn Col di Manganello. A])er
hier hatten wir unsere Kräfte überschätzt. Zwar kamen Avir
nach Durchwanderung einer wunderbaren Wildniß ohne nennens-
werthe Schwierigkeiten über den Paß hinüber, aber im Manganello-
Thale M'aren wir gezwungen im Walde unter den Pmschen der
Erica arborea zu übernachten und konnten erst am folgenden
Tage Yizzavona Mieder erreichen. Schließlich wurde auch Ajaecio
noch besucht.
Auf allen diesen Touren konnten wir fast täglich eine Fülle
lepidopterologischer und anderer Beobachtungen machen, aber
ich muß mir an dieser Stelle eine Wiedergabe derselben ver-
sagen und für eine andere Gelegenheit versparen, ebenso das
Eingehen auf eine Frage allgemeinen Interesses, die korsische
Hochgebirgsfauna betrelTend. Ich beschränke mich im Folgenden
auf die Beschreibung der neu aufgefundenen Formen.
1. Scoparia Liebmanni spec. nov.
Kopf und Thorax hellgelblichgrau und dunkel gemischt, die
Palpen mit mäßig langer haarförmigor Beschuppung: dieselbe ist
von der gleichen Färbung wie Kopf und Thorax, enthält aber
besonders auf der Außenseite zahlreiche schwärzliche Haare.
Ai.ch die Vorderflügel besitzen ein(> hellgelblichgraue Gi'und-
farbc, aber zahlreiche scIim ärzliche Schuppen sind über die ganze
Fläche zerstreut, an gewissen Stellen spärlich, an anderen sehr
regelmäßig dichter, so daß durch dieselben eine charakteristische
Zeichnung entsteht, welche bei dieser Art sehr konstant zu sein
scheint. Diese schwarzen Schuppen liegen an der Flügehvurzel
SteU. outomol. Zeit. 1904.
246
dichter, werden von da uacli außen zunächst immer spärlicher
bis zum sogen, vorderen Querstreifen, welcher besonders hell in
der Grundfiirbe erscheint. An diesen bez. an das aufgehellte
Basalfeld schheßt sich dann ganz abgesetzt, etwas konkav nach
innen, ein breites dunkles Querband an, so breit, daß es die
üblichen beiden über einander liegenden dunklen Punkte mit um-
schheßt, welche daher nicht scharf hervortreten. Dieses dunkle
Querband ist nach dem Costuh-and zu schmaler, am Innenrand
breiter, es schwindet allmählich und ohne scharfe Grenze nach
der Mitte der Flügel zu, so daß aber das Mittelfeld wieder erheb-
lich aufgehellt erscheint. In diesem helleren Mittelfelde liegt dann,
noch ziemlich entfernt von der hinteren Querbinde, der übliche
eine 8 bildende Doppelring; der untere Ring ist nach der Innen-
seite zu halb geöffnet, der obere geschlossen und zum Theil dunkel
ausgefüllt. Das helle Mittelfeld reicht etwa bis ^j^ der Flügel-
länge, dann folgt, von letzterem durch eine sehr schmale und
besonders nach dem Innenrande zu undeutliche dunkle Linie
getrennt, die hintere helle Querbinde. Die schmale dunkle Linie
ist bisweilen kaum als solche erkennbar, nach dem Vorderrande
au etwas gezähnt. Das Saumfeld endlich Aveist regelmäßig drei
dunkle Schattenlleckc auf: einen größeren am Vorderrande nahe
der Spilze, einen zweiten im Innenwinkel und einen dritten in
der Mitte des Außenrandes nahe den Franzen: der letztere setzt
sich in Gestalt einer mihr oder weniger deutlichen Linie nach
oben und unten längs des Außenrandes des Flügels fort. Die
Franzen hellgrau, im ersten Drittel dunkler, aber an der Basis
durch eine helle Linie vom Flügelrand deutlich abgesetzt. Exp.
zlar. 16 — I81/2 "iii'''
Hinterflügel hellgrau, auf der LTnterseite fast einfarbig, dunkle
Schattenstreifen kaum vorhanden. Beine grau, dunkel gefleckt.
Die Art ist verwandt der Scoparia miirana Curt., von
welcher sie sich ursprünglich M'ahrscheinlich abgezweigt hat.
Aber die langen Zeiträume, welche seit der Trennung Korsikas
vom Kontinent verflossen sein müssen, haben die Entwickelung
Stelt. entomol. Zeit. 1904.
247
einer selh.stständigcu Art gestattet, die sidi mininclir diireli zalil-
i-eiche Eigentluimliohkeiten von Sc. innrana iinler.scheidet.
Sc. Liehmanni ist von weit geringerer Grüße als Murana,
die zahlreichen Stücke von letzterer in meiner Sammlung zeigen
20—23 mm Flügelspannung gegen 16 — '18'/2 mni der .Sc. Lieh-
manni. Die haarfurniigc lH'8clni])i)ung der Palpen ist bei Sc. Lieh-
manni kürzer und mehr ^■espreizt. Die Grundlarbe der Yorderflüeel
ist zwar dieselbe wie bei den .W?//-«/i«-Stücken aus dem Harz
und dem Thüringer W\x\d, aber die dunkle Zeichnung der Flügel
ist bei Liebwatini viel bestimmter und konstanter, das Basalfeld
heller und scharf begrenzt durch die breite dunkle Binde, welche
bei der ziemlich varial)len Murana nur schmal und in der Mitte
bisweilen sogar unterbrochen ist, während sie bei Liehmanni der-
maßen erweitert erscheint, daß sie noch die beiden dunklen Punkte
in sich aufnimmt und sogar noch darüber hinauszieht. Dagegen
ist die dunkle Auslegung der hinteren Querbinde wieder bei
Murana deutlicher. Kurz, der Gesammteindruck ist bei Sc. Lieh-
manni ein ganz anderer, indem sich namentlich das Basalfeld viel
schärfer hell abhebt und der Kaum vom Doppelring nacli der
Flügelspitze zu heller erscheint als bei Sc. murana.
Die Artrechte gegenüber Scop. murana sind sicherlich besser
begründet als z. B. diejenigen von P. hospiion in Bezug auf
E. machaon oder von Deil. DaJdii bezüglich D. euphorbiae.
Das erste Stück dieser Art fand Herr M. Liebmann am
15./7. 1899 in der Nähe der Hirtenstation Col di Mozzo (1600 m
hoch) am Monte llotondo an einer durch sonderbare Erosinus-
erscheinungen ausgezeichneten Felsengruppe unmittelbar rechts
von dem schmalen von unten nach den Hütten führenden Pfade;
ich selbst fand ebenda ein zweites. Außerdem ting jeder von
uns noch je 1 Stück am 25. /7. in der Foce di Vizzavona an
Felsen nahe dem Ursprünge der Gravone in ca. 1200 m Höhe.
Ich benenne die Art nach ihrem Entdecker, meinem liebens-
würdigen und unverdrossenen, keine Beschwerden und Enll)eh-
rungen scheuenden Reisegefährten.
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
248
Die Typen in der Sanmilung des Herrn Liebniann und der
nu'inigen (je 2 Stück).
2. Conchylis altocorsicana si)ec. nov.
Kopf und Palpen hellgelb, Fühler grau. Thorax dunkel
blau grau.
Die Vorderflügel ziemlich gestreckt; die Färbung derselben
be.steht aus einem schwer eutwirrbarem Gemisch von Weißlich
und Lehmgelb, die weißlichen Partien glänzend und bisweilen
ins ßleigraue ziehend, stellenweise auch mit dunklen Schuppen
durchsetzt. Quer über die Mitte der Flügel zieht eine breite
dunkle Binde, die sich nach dem Innenrande zu bedeutend er-
weitert; diese Binde ist bläulich bleigrau, schwarz und ockergelb
gemischt. Das Basalfeld zeigt nach der Wurzel zu ebenfalls
dunkle Bestäubung, doch ist die äußerste Wurzel selbst wieder
matt lehmgelb. Am Costah-ande lindet sich dunkle Bestäubung
zwischen Wurzel und Mittclbinde, lerner zwischen Mittelbinde
und Spitze mehrlach sehr kleine Randtleckchen sowie nahe der
Spitze ein größerer dunkler, aber unbestimmter Schattenfleck,
der sich in der Richtung des Innenwinkels fortsetzt, allmählich
erlöschend. Die Franzen sind lehmgelb, mit Theilungslinie, am
Außenrand viermal dunkel durchschnitten. Exp. alar. 13 mm.
Hinlei'ilügel hellgi-au, die Fi'anzen ebenfalls grau mit Tei-
lungslinie.
Die Art steht der Couch, nana Hw. (= Amhigiiana Froel.,
Pumilana H.-S.) nahe. Sie ist indessen leicht zu unterscheiden,
schon durch die bedeutendere Größe. (Die Flügelspannung der
C. nana beträgt in der Regel nur 1 1 mm, selten etwas mehr.)
In der Färbung der Vorderflügel tritt bei C. nana die röthlich-
gelbe Farbe mehr hervor, auch sind die verschiedenen Farben
reiner und schärfei' gegen einander abgegrenzt als bei Altocorsicana,
die Binde dunkler, auch das Basalfeld am Vorderi'ande noch
dunkler.
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
U9
Ich (iiiii' i»ni 11. /7. 1S90 lici der Besteigung des Monte
(Tlh-o (iltcrluilli der Uei'gcric Trotlcln iii einer Höhe von eu. IGOO
las 1900 ni 3 Sliiek in diehleui Gebüsch der korsischen Bei'gerle
fAhius Huaveolens He(|.); desgl. am 15. /7. noch 2 etwas ge-
lloueiie K\en)|>l:iii' elwas oberhalb des Col di Moxzo, ebenfalls
/wi-ehen den ili'iseheii von Alnus snaveolens. Ich zweifle nicht,
dub die All an dieser Pllanze lebt, zumal da die Nahrungs-
pllanze der näeiist verwandten C. nana die Birke ist.
hie r\|)<'ij in meiner Samndmiii.
?>. Lita oreocyrniella spee. wov.
K'opl' und minierer Theil Av^ Tlioi'av weiß nut rüthlichem
Anthijie, S( Indlerdeeken (b's Thoi'ax davon schart" abgesetzt
dmd<.e]orau nml lollilich gemischt. ]>ie Palpen hellgrau, das
lange schnnde und spitze Endglied derseliten an der Basis schmal,
nach der Spitze zu lii'eil dunkel geringt.
Clrundfarbe der Aordertlüoel r«ithlich-llei.schlarben, aber der-
mabfii (Hehl niil dunkelgrauen und strichweise gelben Schuppen
besetzt, diili sie. nami-ntlich lu'i dem mir vorliegenden ,j fast
Ai'llHg verdeckt ^^ iid. während sie bei dem $ noch erkennbar
ist. Dagegen bleibt bei beiden (ieschlechtem ein breiter hell-
riitbliehweiber Streifen unmittelbar am Tnnenrandt' völlig rein
um! fVei von (hnikler Bestäubung. Derselbe beginnt ganz nahe
der Fliigelw nrzel. i>\ \ih\ eiheblicbfr Breite ('/j bis fast ''3 der
giuizen Fliigeibreile). keilt sich dann abei' laseh wieder aus. so
dali er den Innenwinkel niclil mehr (beim ,j) oder nur sehr ver-
schmiilert nml undeutlich (beim >i ) erreicht. Innerhalb der dunklen
Bestäubung licleii nuch sclnnale ockergelbe Längslinien hervor,
so besonders eine s(dihe. weiche an der Flügelwurzel beginnt
und nahe dem Coslüli-aiule verläun bis zu '/a der Flügellänge,
eint! zwcile in der Mitte der Fliig<'l. mehr oder weniger deutlich,
eine dritte ;in der ( i ren/e des lleischfarbenen Innenstreifens, in
der mittleren Linie liegen 1 oder 2 größere schwarze, etwas in
der Längsrichtung des Flügels gestreckte Fleckehen. Ein eben
£tott. cntomol. ZviU 1004. ]7
250
solches gestreoklcs, sc•ll^^•arzes Fleckclion liegt in der Falle im-
mittelbav an der Grenze des hellen Suninstreifens, von ^Yek'llem
es sich scharf abliebt. Die Frivnzcn röthliehgrau, dunkel bestäul»!.
Exj). alar. 11 mm.
Hinterflügel hellgrau, Beine röthlichgrau, dunkel gellrekt.
Die Art wird am leichtesten an dein sehr charakleristisclien
und aullallenden breiten röthliehweißen Streiten am Innenrand
der Yorderilügel und dem ebenso gefärbten Kopf und mittleri-m
Thorax erkannt. Sie unterscheidet sich hierduich sofort z. B.
von der Lila ariemisiella Tr., der sie sonst im Habitus etwas
ähnelt und neben der sie im System Platz linden niöehte, ebenso
von LHa occUafclIa Bovd etc.
Ich ling 2 Stück (,^ und V) am 15./7. 1899 am Co\
di Mozzo (Monte Rotondo) in KiOO m Hohe. Die l'vjten in
meiner Sammlung.
4. Stagmatophora fiordalisa ncv. sjiec.
Kopf und Palpen ^veiß, letztere seln\ach dunkel gefU'ekl.
Fühler selnvarz und weiß geringelt.
Thorax braun, an den Schultern und am Ilinterrande weiß.
Yorderflügel tief dunkelbraun nnt drei rein weißen C'ostallk'ekchen
in ungefähr gleichem Abstand von einand(>r. Das erste derselben,
nahe der Flügelwurzel, ist das größte und bildet einen Streifen,
der schräg auswärts gegen den Innenrand gerichtet ist, diesen
aber nicht mehr ei'i-eicht: das zweite Fleckchen ist viel kürzer,
kaum halb so lang als das erste, ebenfalls schräg; das dritte ist
am Vorderrand verbreitert, von Gestalt eines Di-eiecks. Außer-
dem ist ein kleiner weißer Fleck in der Flügelspitze vorhanden,
jenseits desselben noch einige dunkle Schuppen. Nahe dem Innen-
rande finden sich gleich weit von einander entfernt drei metallisch
glänzende silberne Sternchen mit schwach goldenem Anflug, je
aus einer unregelmäßigen Anhäufung von Schuppen gebildet.
Das erste dieser Silbersternchen liegt unmittelbar unterhalb des
mittleren Yorderrandsfleckes, das zweite, etwas größer und den
Slett. outomol. Zeit. 1904.
251
Inneuraiul Iicrührcud, z\\ i.schen i1(mii /.weiten iiiid dem dritten,
dreieckigen Yordevrandslleek, niihrr dem letzteren, das dritte
Silberstevnclien, ebenfalls den Innenrand berülirend, etwas jenseits
des dreieckigen CostaHlecks. Franzen dunkelarau bis bräunlieh.
Kxp. alar. 7 — 8 mm.
lliiilerllüG,el grau mit eben solchen Franzen, Beine dunkel-
braun und weiß gefleckt.
Diese präclilige kleine Ar! unterscheidet sieh von St. divi-
h'IUi Csl.. I>i)}tniii Z. und AickeHii Nick, auf den ersten Blick
durch die dunkle nicht goldige Grundfarbe der Vorderflügel,
durch weil geringere Größe etc. Mit ^S7. Grabowiella Stgr. stimmt
sie zwar in der dunklen Färbung der Yorderflügel überein, unter-
scheidet sii'h von dieser Art aber sofort durch die weiße, nicht
metallisehe Färbung der Costalflecke und des Spitzenflecks 5 nur
eine Spur von silbernen Schüppchen findet sich bei letzterem
sowie, kaum sichtbar, am äußersten Ende des zweiten und dritten
CostaHlecks. Auch sind die Vorder Hügel bei St. fiordalisa
schmaler als bei Grabowiella, und die am Innenrande stehenden
Fleckchen sind silbern, nicht golden. Letzteres sowie der Um-
sland, daß bei St. jiordalha durchaus nur 3 silberne Innen-
randsfleckchen vorhanden sind, unterscheidet sie auch von St.
7-osniarinella "WIsm., welche deren 4 goldene besitzt; auch
scheinen Kopf und Thorax l)ei letzterer Art verschieden zu sein;
feiner ist der Spilzenileck bei St. roamarineUa nicht weiß, son-
dern golden.
Icli lir.g i'in SUick ;iin S./7. bi'i Vivario, unterhalb der
Stalion. ein z\\eiles vtilHg tadelloses, in der Abenddämmerung
am 21. '7. dicht bei Evisa am Wege nach der Spelunca. Beide
flogen um Ilelichrysum angustifolium. Da dies die Nahrungs-
pllanze von St. dicHella ist (cf. Constant, Ann. Soc. Ent. Fr.
1883 p. 11). so liegt die Vcrmulhung nahe, daß diese Pflanze
auch St. fiordali$a ernährt.
Die 'i"\ jicn in meiner Sannnlung.
Sk'U. fiitoijioi. zoit. 1004. n
252
Wer je das seliöne Buch von Gregorovius über Korsika.
2;elesen hat, wird sich des Kapitels erinnern, in welchem er die
PJesteigung des ]Mte. Rotondo schildert. Auch er iibernachlete
hei den Hirten am CV)1 di Mozzo und gedenkt mit großer Wärme
eines anmuthigen Hirtenkindes, der Fioixlalisa, die mi( ilim über
die Felsen wanderte, ihm Blumen pflückte und ihn überhaupt
durch ihre Natürlichkeit enlzückte. Die Heise (iregorovius lallt
in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. W'\v IVagten den
etwa 70jährigen C'a])0, das patriarchalische Haujit der Hirten am
Col di Mdzzo, nach der Fiordalisa. Kr erzählte uns. sie lebe
noch, sei aber nicht mit oben auf der Sommerstation, soniJern
unten in ihrem paese. Daher der Name.
o. Lithocolletis suaveolentis s|)ec. nov.
Beschreilning des q: Vorderlliigel aull'ällig schm-al wwd
gestreckt, fast bis zur AYurzel bräunlich goldgelb, in der Gi'und-
färbung ähnlich dem J der /.. (dnicUa, mit einem weißen Längs-
streif aus der Wurzel bis etwa 1/3 Länge des Flügels, Dieser
Länssstreif ist zua'CPi^itzt, oben schwach dunkel gerandet sowie
ein wenig convex nach oben, ^lit 4 weißen, dunkel gerandeten
Vorderrands- sowie 3 Innenrandsbäekchen, V(»n welch letzteren
das äußerste fieilich nur schwach angedeutet ist. In der Flügel-
spitze ein schwarzer Punkt. Die Fi-anzen sind grau, vom zweiten
hinenrandsfleck bis zur S])itze in der Innenhälfte f-charf abge-
schnitten verdunkelt, aber von einem hellen Wisch an der StelK'
durchsetzt, wo bei den Verwandten das dritte Innenrandshäkchen
steht. Die Flügelspannung übertrilVt die der L. alniclld ein wenig.
• Die Art gehört in die (liruppe der L. ahildla. alpiiia \nu\
strigiilafella. Sie unterscheidet sich von allen drei genannten
Arten durch die außergewöhnlich schmalen, gestreckten Flügel
und das Zurücktreten des dritten Innenrandfleckchen, das fast
nur in den Franzen als Andeutung erkennbar ist. Sie steht der
Ahriclla am nächsten, stimmt mit ihr auch übereiu in der Zu-
sj)itzung der weißen Längsstrieme. Auch die Gestalt des ersten
Sfett. cntomol. Zeit. 1904.
253
Inncnvanddecks \A ähnlich wie bei Abiidla mul erscheint als
ein glänzend weißes, in der Län.osaehse des Flügels gestrecktes
Rhomboid, dessen Basis mit <le.n Tnnenn.nde des Flügels zu-
sammenfällt. Bei L. sirif/iiltilrllfi mid den Stücken der L. alpina,
die mir (vom Stiliser Jech. d.ueh Herrn M. Lenthe erzogen),
zum Vergleich vorlagen, hal dieser erste Innenrandsileck eine
ganz andere Gestalt, nämlich fast die eines Dreiecks. Das erste
Vorderrandshäkchen ist l)ei einem meiner Stücke mit dem Spitzen-
theil stark nach <ler Flügels]. ilze zu gebogen, bei einem zweiten
etwas weniger; auch bei Mnirlla. scIk inen in dieser Beziehung
individuelle Verschiedenheilen vorzukommen. Die Vorderrands-
liäkehen stehen etwas weiter auseinander als bei Aluiella. was
mit der stärkeren Streckung der Vorderilügel zusammenhängt.
Die Grundfarbe ist erheblich heller als bei Slrigulalclla und
Alpina, älndieh wie bei Aluiella: während sie aber beim q der
letzteren nach der \N'urzel zu mehr und mehr in Grau übergeht,
scheint bei unserer Art die bräunlich goldgell)e Farbe sich bis
last zur ^^'urzel auszudehnen.
Ich bin nur wohl bewubb daß die vorliegende, lediglich
nach gefangenen männlichen Individuen aufgenommene Beschreibung
mangelhaft ist und sehr der Ergänzung auf Grund gezogener
Stücke bedarf. Namentlich ist es wünschenswerth auch das mir
unbekannt gebliebene y zu vergleichen und festzustellen, ob diese
Art au.-h den aulVälligeu Geschleehts-Dimorphismus der L. ul-
niolla zeigt.
Da mehrt're Erlen-Arten auf dem Continent nicht weniger
als 8 versehiedene Ldhocollolh ernähren, so hatte ich mir schon
bei der Abreise nach Korsika vorgenommen, besonders darauf
zu achten, ob sich nicht in den Gebüschen der endennschen
korsischen Bergerle, Alnus suaveolens. auch eine besondere Litho-
collclis-Ari finden lasse. Ich hatte die Fre.ule, diese HolVnung
bestätigt zu sehen, als wir in der Morgeudämnu'rung i\v^ H- -liili
von der Bergerie Tr-tllela aus den Mte. d-()rn erklommen. Das
erste Stück ling ich in etwa I8(MI m Hol..'. <las zweite auf dem
.St<-U. oiiloniol. Z.-it. lliOt.
254
• scharfen Grat des Col de Porco (ca. 2000 m). Später fand ich
noch ein paar abgeflogene Stücke etwas oberhalb des Col di Mozzo
am Mte. Rotondo. Alle gefangenen Stücke sind qq. In den
Blättern der Alnus suaveolens sah ich am Col di Mozzo zahl-
reiche junge Litho coli et is -Minen ^ die höchst wahrscheinlich dieser
Art angehörten; sie waren jedoch noch viel zu wenig entwickelt.
als daß sie, ein Zuchtresultat hätten ergeben können. Die dichten
Gebüsche der etwa mannshoch werdenden wohlriechenden P>le
beginnen etwa bis 1500 m und reichen bis über 2000 ni auf-
wärts; sie finden sich in Massen überall, wo wir das Hoch-
gebirge betraten und sind sehr charakteristisch für die betrellende
Region.
Die Typen in meiner Sammlung.
Revision der amerikanischen Anoplognathiden
(Coleoptera lamellicornia).
Von Dr. Fricfli*. Oltaiiji^, Ihuuburg.
I.
CHierzu Tafel III.)
Die zweite große Untergruppe der Ivuleiiden und'aßt die
Arten mit senkrecht gestellter Oberlippe, das sind in der Mehr-
zahl die Arten, bei welchen die Lippen — beide zusammen oder
einzeln — als Kauwerkzeuge dienen. Sie ist in der alten Welt
durch zwei große Gruppen vertreten, die Anoplognathiden und
die Adoretiden. Bei den ersteren sind Kinn und Unterlippe
fest mit einander verwachsen und hegen in einer Ebene, die
Unterhppe mit einem mittleren Vorsprung, der hakenförmig nach
oben umgebogen in die Mundhöhle ragt und von dem kurzen
mittleren Vorsprung der Oberlippe überlagert wird. Bei den
Adoretiden hat die Unterlippe nie einen mittleren Vorsprung;
sie ist vom Kinn winklig abgesetzt, in ihrer Mitte rinnenförmig
vertieft, um den großen rüsselförmigen Fortsatz der Oberlippe
Stptt. eiltomol. Zeit, 1904.
255
aufzunehmen. Die Anoploguathideu sin<l mei^t große, plump
gebaute Jliiere mit metalliHcher Färbung und kahler Oberseite 5
der Chitinöse Theil des männlichen Begaltungsgliedes, der Forceps,
zt'iot durch große. Keilion naiie verwandter Arten oder durch
mehrere Galtungen liin(hirch dieselbe Form und nur durch viel-
fache aullallige Merkmale ausgezeichnete Arten zeigen auch eine
anfallend abweichende Forcepsform. Die Adoretiden sind meist
kleine zierliehe Thierchen mit schlanken Tarsen imd gelber oder
brauner Färbung, die Oberseite stark bi-baart oder beschuppt;
ihr Forceps ist von Art zu Art verschieden und bietet ein vor-
zügliehes Merkmal, um die auf den ersten Blick ungemein ähn-
hchen Arten zu unterscbeiden. Der morphologischen Trennung
der beiden Gruppen entspricht auch die geographische. Die
Anoplognathidcn sind fast ausschließlich auf das Festland von
Australien beschränkt:, nur eine Art, einer in Nord-Queensland
liäufigen sehr nahe verwandt, findet sich im südlichen Neu-Guinea,
und 2 in Victoria häufige Arten linden sich auch auf Tasmania.
Die Adoretiden sind über das ganze tropische und subtropische
Afrika und Asien verbreitet; einige wenige Arten sind von da
nach Mesopotamien, Persien, Turkestan, Nord-China und Japan
vorgedrungen; einige andere haben eine weite und sprunghafte
Verbreitung — wahrscheinlich sind sie mit Kulturpflanzen ver-
schleppt. So findet sich Adoretus ciUensh Nonfr. auf Honolulu,
Samoa, Viti, Batavia, Hongkong, Cevlon und St. Helena. Doch
ist noch kein Adoretide aus dem Verbreitungsgebiet der
Anoplognathidcn bekannt. Den Uebergang zwischen den beiden
Gruppen vermitteln die madagassischen Adoretiden. die in ihrer
Körperlui-m und Gniß-, wi(> auch in ihrem sexuellen Dimor-
phismus sich autValkMuf von den afiikanischen und asiatischen
Adoretiden unterscheiden.
Auch in der neuen Welt hal)en wir t'ine Scheidung in 2
Haupfgruppen. Die eine, etwa den Adoretiden entsprechend,
umfaßt die anualidrn. kleine W\> mittelgroße Formen mit gelber
oder brauner, selten dunk.l erzgrüner Färbung, die Oberseite
Stott. PiitoDiol. Zeit. l'JOl.
256
vielfach behaari oder beecluippt, die Tarsen in einem odei- in
beiden Gesclilechteni verbreitert nnd milen dielit behaail. Sie
sind mit wenigen aber sehr artenreielien Gallungen dnreh (\i:n
tropischen und subtropischen östlichen Tlieil von Siidaniei'ika.
verbreitet^ 2 Arten finden sieh auch in Westindien, auf S. Vincent
und Ouadehi})e; eine in Colunibien liäufigc Art ist durch Ceiilrai-
anierika bis MexiiiO vorgedrungen; luelirere an den östhehen
Abhängen der Cordiileren in Peru, Eeuador und Colunibien häutige
Arten steigen bis zum Hochland auf und eine davon hat bei
Loja in Ecuador die Cordiileren überschritten und ist bis zur
paeifischen Küste gelangt, wo sie bei (hiayaquil eine durch blasse
Färbung von der Stammform abweichende Lokalrasse bildet.
Die andere Hauptgruppe, etwa den australischen Anoplugna-
thiden entsprechend, läßt sich nach der Form der Beine und dem
Fehlen oder Vorhandensein eines häutigen Saumes am Seitenrand
der Deckflügel in mehrere natürliche Untergruppen theilen, die
auch in ihrer geographischen Verbreitung schaif von einander
getrennt sind.
Die erste dieser Untergruppen bilden die Braeliy steruiden,
ausgezeichnet durch einen häutigen Saum an der unteren Kante
des Seitenrandes der Deckflügel. Jn ihr lassen sich 2 Formen-
reihen unterscheiden; die eine mit den Gattungen Aulacopiiljius
und Tribostethes umfaßt die Arten, die in ihrer Köi'perfoi'in
und in vielen morphologischen Merkmalen den auslraliseheu
Anoplognathiden, spec. den Schiz-ognathinen, am nächsten stehen;
die andere mit den Gattungen Brachyslernus nnd Hylamurplia
bildet mehr den Uebergang zu den übrigen Gruppen der amerika-
nischen Anoplognathiden. Beide Formenreihen zeiehnen sich durch
viele und aulfällige secundäre sexuelle Merkmale aus. Eine einge-
grabene Furche am Hinterrand des Halsschildes, wie wir sie bei
den australischen Anoplognathiden immer finden, fehlt den Brachy-
sterniden wie allen amerikanischen Anoplognathiden; abei- an
ihrer Stelle linden wir bei mehreren Arten eine Reihe von gröberen
oder feineren Punkten, aus denen Haare oder Schuppen ent-
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
257
yprlngcii. In ihrem Vorkomiiirii sind die Hi'aclix sloniiflcn l»c-
isoln-iinkl ,aiil' ('liilo und Patagouieii.
Die zwcilr Uutergriiijpc, die l'ial v cnt' 1 i id c ii. iinifalit
Ftirnieu,- liii- die unter den Aubtralierii die Analoga i'elileu. Die
tyi>iseiien Plal yeoelien sind hochgewülhtc, unten abgetlachte Thiere,
deren dünne /.arte Beine in keinem Verhältniß zu dem ])knnj)en
Körper zu stehen seheinen. Secundäre sexuelle Merkmale sind
bei ihnen nur in geringem Grade ausgebildet und wenig in die
Augen lallend^ audallig ist dagegen bei vielen Arten das Ver-
halten der Adern auf den Deckflügeln, die sich duich gelbe
Färbung von der grünen Unterlage scharf abheben und in ihrem
Verlauf — es giebt hier auch anastomosirende und rüeklaufeude
Adern — dem Aderverlauf auf den häutigen Flügeln entsprechen.
Ein häutiger Saum am Seitenvand der Deckflügel ist bei den
ria(_\ eoelijden nicht vorhanden, ebenso wenig eine basale Kand-
furelie oder an deren Stelle eine Punktreihe am Hinterrand des
llalssehikfes. Ihr Verbreitungsgebiet bilden die höheren Lagen
(bis zu 3500 m) inid die Abhänge der Cordilleren von Tucuman
im Süden bis Jalai)a (Mexiko) im Norden; nur eine in Peru und
Bolivien häufige Art ist auf der schmalen Gebirgsbrücke nach
dem Hochplateau von Centralbrasilien bis Goyaz im Osten v(tr-
gcdrungen; im eigentlichen Küstengebirge, der Serra do Mar von
Brasilien und Guayana fehlen die Platycoeliiden. Auch auf der
Westseite der Cordilleren fehlen sie; die einzige von dorlen be-
kannte Art, die Plat. occidentalis m. stammt nach den Angaben
des Sammlers aus dem Quellgebiet des Rio Dagua, etwa bei Culi,
nicht von dessen Unterlauf.
Die dritte Untergrupjjc bilden die Plialangogonien. die in
ihrem j)Iumpen Körperbau und den kurzen kräftigen Beinen an die
australischen Anoplognathus- Arten erinnern, sich von ihnen aber —
abgeselien vom Fehlen der basalen Tiioraxfurche — duich die
gesj)altenen Ivlauen an allen Füßen leicht unterscheiden. Die
Gruppe enthält nur wenige und meist seltene Arten, die auf
Central-Amerika — Panama bis Mexiko — beschränkt sind;
Stctt. oiitüiiiol. Zeit. rj04.
258
111
secuiuläre sexuelle Merkmale linden sieh bei ihnen in der For
des Kopfsehildes und in der Färbung.
Von anderen Merkmalen abgesehen, unterscheiden sich die
genannten 3 Gruppen auch durch, die Art der Färbung. Bei den
Phalaiio-oo-onien ist das äußere Chitinskelett der Unterseite und
Beine mit braunem Pigment durchsetzt, auf der Oberseite —
Kopf, Vorderrücken, Schildchen und T~)eckflügel — ist es in der
Substanz heller gefärbt und diesen Theilen liegt auf der Innen-
seite eine Zellschicht an, in die gelbliches oder braunes Pignient
eineelaoert ist, das durch Alkohol nicht extrahirt, durch Fäulniß
der Eingeweide in ein dunkles Pigment iimge\vandelt M-ird. Die-
selben Verhältnisse finden wir in der Gruppe der Platycoeliiden
nur bei einigen Leucopelaea-Avicn; bei den übrigen ist das Chitin-
skelett im Ganzen dünner mit schwacher grünlicher Eigenfärbung,
die au den Rändern der einzelnen Körperlheile und auf den
Deckflügeln den Rippen fehlt, so daß diese Theile glashell er-
scheinen. Der Innenseite liegt eine Zellschicht an mit einem
chromgelben Pigment, das die Ränder und Deckflügelrippeu gelb
erscheinen läßt und durch Alkohol extrahirt, durch Fäulniß in
ein schmutziges Olivengrün oder Braun umgewandelt wird; bei
CallicJdoris findet sich auch schwarzes Pigment in der Zellschicht,
Unter den Brachysterniden haben wir bei AulanopaJpus und
Tribosfethes lu-aune Färbung wie bei den Phalangogonien, aber
mit Metallschimmer, der diesen wie auch den Platycoelien stets
fehlt; bei Aidacopalpiis und Trihoslclhcs ganz vereinzelt, bei
Brachysternna und Hylaiiwrphn i-egelmäßig finden wir auf dem
braunen Chitinskelett aufgelagert, als Sekret der in das Chitin-
skelett eingebetteten Drüsen eine lackartige, lebhaft glänzende
grüne Schicht, die durch Alkohol nicht extrahirt, durch Fäulniß
nicht verändert, dagegen durch Oxydation (Sublimatdämpfe)
in Cyanblau, durch Reduktion (Amnioniakdänipfe) in Ziegelroth
umgewandelt wird.
An die Phalangogonien schließt sich dann die Gruppe der
S p od ochla müden an, die in gewissem Sinne den Uebergang
Rtptt. ontomol. Zeit. 1004.
239
zu der ersten großen Untcrordniuiu iler Kutelidcn — mit horizontal
gestellter Pl)erlii)[)c bilden. Ihre Oberlippe steht zwar vertikal,
aber es fehlt ihr mit Ausnahme von Sp. giijax ein mittlerer
Vorsprung, <'benso der gerade abgestutzten oder in der Mitte
ausgeschnittenen Unterlippe, so daß die Kiefer der beiden Seiten
sich auch bei den Arten mit kräftigen Kauwerkzeugen berühren.
Kigenthiunlich i!^t den Spodochlamiiden ferner ein ganz auflallen-
der, von Art zu Art wechselnder sexueller Dimorphismus und
ein merkwürdiger Bau der ()l)erkierer, die am vorderen Rand
des basalen Mahlzahnes große Löcher zeigen, die OetVnungen
von glattwandigen Kanälen, die hinler dem Mahlzahn umbiegen
und auf der Dorsalseite der Oberkiefer ausmünden. Die wenigen
Arten dieser Gruppe sind recht selten und finden sich in den
Cordilleren von Panama, Columbien und Ecuador, eine Art au
dem Hochi)lateau von Centralbrasilien und eine bei Para und Bahia.
Wie ich schon früher ausfüln-lich auseinandersetzte, linden
M ir in allen Untergruppen eine bestimmte Form der Mundtheile,
die für die Mehrzahl der Mitglieder dieser Gruppe charakteristisch
ist. Von dieser ausgehend können wir dann aber bei anderen
Mitgliedern dieser Untergruppe eine Umänderung der Mund-
_theile beobachten; sie werden im Ganzen schwächer und die
Unterkiefer wie auch das (durch Verschmelzung eines dritten
Kieferpaares entstandene) Unterlippengerüst verlieren ihren
Charakter als Träger von Kauwerkzeugen und werden Träoer
der Tastorgane. Arten mit kräftigen Kauwerkzeugen haben
relativ schwache Sinnesorgane, während wir umgekehrt stark
entwickelte Sinnesorgane, große Augen, lange Fühlerkeuk^n und
lange, dicke Tasterendglieder nur bei Arten mit schwachen Kau-
organen linden. Eigenthümlich ist auch das Verhalten des Meso-
sternalfortsatzes; einen kräftigen, die Mittelhüften überragenden
Fortsatz der Mittelbrust linden wir nur bei Arten mit kräftigen
Kauorganen, nie bei denen mit großen Augen und langen Fühlern
und Tastern.
Entwickehmgsgesehichtlieh als die älteren Formen dürfen
StoU. oiitoiiiol. Zeit. 1904.
260
w'n- wohl in einer jeden Grnppe die xlrten mit mäßig eutwickellen
Kauwerkzeugen und mäßig entwickelten Tastovgauen betrachten.
Icii stelle mir vor, daß von diesen au,s die Weiterentwickelung
stattgeliinden hat einerseits zu den Arten mit siark entwickelten
Kauwerkzeugen, andererseits zu denen mit stark ausgebildeten
Sinnesorganen. Die ersteven dürften der Hauptsache nach Tage-
thiere sein, ihre Nahrung aus Blättern, zum Theil vielleicht auch
aus Holz bestellen: daß nur bei ihnen sich ein die MiKelhiil'len
überragender Fortsatz der Mittelbrust findet, erklärt sich wohl
aus der Art des Fluges; alle mit einem solchen vors])ringenden
Mesosternalfortsatz ausgestatteten Arten, die ich beobachten
konnte, haben einen raschen, sausenden Flug und der Fortsalz
dient wohl dazu, den Schwei-punkt des Körpers mehr nach vorn
zu verlegen.
Dagegen sind die mit stärkeren Sinnesorganen ausgestatteten
Arten wohl der Hauptsache nach Dämmerungs- oder Nachtthiere.
Vielleicht haben diese Arten nur ihre Nahrung geändert und
fressen statt der Blätter Blüthentheile, Früchte oder Pilze, wozu
sie keine kräftigen Kauwerkzeuge, wohl aber stärkere Sinnes-
werkzeuge nöthig haben, M'eil diese Nahrung seltener und ver-
steckter ist. Oder die ,j gebrauchen ihre hochentwickelten
Sinnesorgane zum Aufsuchen des versteckt lebenden anderen Ge-
schlechtes lind dafür spricht, daß sie sich nur beim .^ so stark aus-
gebildet vorfinden und daß die $ dieser Arten in den Sammlungen
viel seltener als die o, zum Theil noch ganz unbekannt sind.
Ob diese meine Vermuthungen richtig sind, wird sich erst
zeigen, wenn unsere Kenntniß von der Biologie dieser Thiere
weiter vorgeschritten ist; vorläufig hat sie den Nullpunkt noch
kaum überschritten. Aber nicht nur für das Verständniß des
Baues, auch füi- die systematische Stellung dieser Thiere ist die
Kenntniß von ihrer Biologie unbedingt nothwendig. Unter beiden
Extremen, besonders aber unter den Arten mit stark entv\ ickelten
Kauwerkzeugen finden M'ir solche mit weiter geographischer
Verbreitung und starker Variationsfähigkeit, die letztere allerdings
Stett entoniol. Zeit. 1904.
261
nur, soltnld die tili Bereu Lcbensbedinguiigcn sich iiiidcru. während
die individuelle A'ariujiilitüt bei den Individuen derselben Lokalität
und Jahreszeit äußerst gerinc,- ist.
Nach dem folgenden kurzen Sehenui lassen sieh die anierika-
nischen Anoplognalhiden in 3 Gi'M]tpen theilen:
A. Der Seitenraiid dvv DeeklHincl (»hne siehlltai'cn ilanisauni.
I. Die nn'itleren und hiidereii Sehienen am Mnde slark
xcrbi'eitert (Fig. 2), vor der Sjiitze eingesebnürl :.
die lliulersehienen kürzer oder ebens(t lang als di«:;
Mitlelsehienen Phalaugogonia.
ir. Die mittleren und hinteren Schienen gleichmäljig
sehmal (Fig. I). tli«' hinb'ren siets länger als die
niiUleien Platycoelüdae.
1'.. i>er Öt'ilenrand der Deekllügel mit einem siclitbaicn
llaulsaum Brachysternidae.
I. Phalaugogonia Hurmeister.
W'iv düiTen diese Oiallung wohl als den Vertreter der
ausi caliselien (iallung Aitoploi/iKilhiis in der neuen ^^ eil be-
li-aehten. denn nieht nur in der allgemeinen Kor[)eiTorm. im liaii
der kiiiriigen kurzen l>i'.ine nnd dem vorspringenden Fcnisalz der
iMilh'lbrust stinnnen beide überein, auch im Bau der .Mundlheile
und in den secundären sexuelh'n ^lerkmalen zeigen sie vieli'aehe
Uebereinstimnnmg. AnlVällige Unterschied*^ liegen dagegen in der
Bildung des Ilalssehildes und der Klauen; das erslere ist bei
AiinplofjnathHü stets mit eiiu'r deutlichen basalen Randfnrche ver-
sehen, die bei VlKÜangocjonla ebenso regelmäßig IV'lilt; die letzb.'ren
sind beim J vmi Anoplngnalhiis stets alle einfach:; beim ? ent-
weder ebenfalls alle einfach oder die größere Klane der \ ordi'r-
füße allein ist gespalten; bei PhüUnujogonui dagegen ist in beiden
Geschlechtern an allen Füßen die gr(ißere Klane gespalten. Au(di
fehlt bei Plnil(nigo(/onia ein von aufVn sichtbarer häutiger Randsaum
an d( n D(ckilügehi immer, während er hvl AiiO])!o(jtialInia häutig
voihanden ist inid die Verschmelzung der Kauleisten am l nter-
Stctt. ontoir.oJ. Zeit. 1004.
202
kieferlielin geht bei Plialangogonia nicht so weit wie bei Anoployna-
thus, indem die basale Kauleiste stets mehi- oder wenigcv frei bleibt.
Die Kürperform ist gedrungen, mehr oder weniger hoch
gewölbt, die Farbe oben hellgelb oder röthlichgelb. unten braun,
ohne Metallglanz; nur beim ^ \o\\ parilh Bis. (-^ Champion} Bts.)
ist sie auch oben schwarzbraun. Das Kopfschild ist nach dem
Geschlecht verschieden, viereckig, breiter als lang, die Ecken
beim ,j winklig vorspringend, beim ^ schwach gerundet — oder
(bei parilfs) beim q stärker gerundet als beim £ — der Kund
ringsum schwach aufgebogen; die Stirnnahl ist geradlinig, stets
deutlich vorhanden; Stirn und Scheitel bieten nichts besondcrc^s.
Die Oberlippe (Fig. 3a) ist senkrecht gestellt, eben, in der Mitte
lappenartig vorgezogen mit abgerundeten Ecken, ilir freier Rand
schwarz, scharfkantig. Am Oberkiefer (Fig. ob. c) ist der basale
IMahlzahn mächtig entwickelt, mit vielen feinen Kauleistcn bedeckt
und ringsum mit einem dichten Kranz kurzer rolher Borsten
umgeben, die sich auch aul' dem häutigen 'J'heil ül)er dem INlahl-
zahn finden MnU der hier gewöhnlichen längeren Haare; der
Spitzentheil ist relativ schmal, nach unten gebogen, das vordere
Ende der Schneide als kurzes Zähnchen nach innen vorspringend,
zuweilen auch das hintere Ende; die Schneide ist gehogi-n und
auf der Unterseite mit scharfrandigen Vorsprängen versehen, die
an ähnliche Bildungen bei Spodorhlaniijs erinnei'n; die vom
unteren Gelenkhöcker ausgehende äußere Leiste verläuft auf der
Unterseite bis nahe zur Spitze, biegt hier halbkreisförmig um
und umgrenzt zusammen mit der Schneide einen glänzenden,
schwarzen länglichen Raum, der einem länglichen „scharfen
Löfl'el" der Mediziner gleiclit und wohl dazu dient, von der vor-
liegenden Nahrung mit den scharfen Rändern (besonders dem
vorderen) einzelne Stücke abzuschaben oder zu nagen, während
andere Theile der Nahrung zwischen dem scharfen Rand der
Oberlippe und der Schneide der Oberkiefer geschnitten werden;
der Außenrand des Spitzentheils ist weder gekerbt noch nach
oben umgebogen. Am Unterkiefer (Fig. 3e) ist der Taster zicm-
Slelt. PEtoniol. Zeit.. ni04.
2G3
lioli klein und dünn, das lelzte (Mied nicht länger als der Helm,
das erste oder i-asale Glied anllallend klein und g.'wölinlicli in
der 'J\i.stcrgrul)c der Schuppe ganz verstockt, so daP. die Kiefer-
taster nur Sgliedrig erscheinen; die äußere Lade oder der Helm
ist meist kräftig gebaut, die ajiikale und miltlere Kauleislo fest mit
i'inander verwachsen, die Naht /wisciien hciden auf der Aut'.en-
seile manchmal lief furchenarlig eingedrückt (Fig. .")); die basale
Kauleiste ist entweder ganz iVei oder auf der Außenseile mit der
nuUlIei'cn Kauleiste vcr\\aclisen; Iiei parilis spiingl sie als ein-
zelner kräftiger Zahn unler der mittleren Kauleiste vor. Am
Unterlippengerüst (Fig. 3f, 41)) ist das Submentum kräftig aus-
gebildet, die Naht zwischen ihm und dem Kinn vertieft und in
der Mitte nach vorn geschwungen; das Kinn ist viel breiler als
lang, meist grubig punktirt und zuweilen in der Glitte mit einem
LängskieL der sich auf die Unterlippe fortsetzt, seine Seiten sind
geradlinig, vor der Unterlippe eckig vorspringend ; die Unterli])pe '
ist kurz, dunkel pigmentirt mit scharfem Vorderrand, die IMitte
mit einem sehr kräftigen Yorsprung, der nach oben umgebouen
ist und zum Theil durch den mittleren Yorsprung der Obi'rli]>pe
überdeckt wird;^ unter diesem kräftigen Vorsprung, seine Spitze
t heilweise verdeckend, liegt die kräftige, buschige Lunge (ligula
oder hypopharynx); die Lippentaster sind ganz klein, zum Theil
durch den Seitenrand der Unterlii)pe überdeckt, das zweite Glied
am größten, kahnförmig mit 2 Borsten an der äußeren Kcke,
das kegelförmige Endglied auf der inneren Ecke des mittleren
Gliedes aufsitzend. Wie die Oberlippe ist auch die Unterlippe
Kauorgan; zwischen dem scharfen Vorderrand der l'nterlipj.e
und den Kauleisten des Unterkieferhelms werden die in die ^lund-
höhle ragenden Nahrungstheile zerschnitten. Die Fühler sind
lOgliedrig, die Keule in beiden Geschlechtern etwa gleich lang.
Das Halsehild ist gewölbt, der Hinterraud schwach nach
hinten geschwungen und vor dem Schildchen zuweilen etwas
stärker nach hinten gebogen, mit einer Randfurche an den Seilen,
aber nicht am Vorder- und Hinterrand. Das Sehildcben ist.
SlcU,. nitoiiiol. Zeit. 19()4.
264
klein, breitev als lang. Die Deckflügel sind gewölbt, über den
HintevhUften etwas verbreiteit, bei der Naht ponieinsani ziinc^-
rundet, ohne gewölbte Rippen, die primären Punklr<^ihen gewOhn-
lieh in ganz seiehtcn Furchen stehend, die Iiiterstitien nnregelniäßig
jiunklirt, die Senlj)(ur sehr lein und zuteilen gtniz \'(>rlttschpii.
At'terdeeke breit dreiseifig, beim J nu'hr ocm (ilbl. mehr scnkrcehi
gestellt nnd an der Spitze breiter ziigerunde-l ;ils beim '■, . Die
Bauehringe sind mit der gewöhnlichen Querreihe buisiciilragenth-i-
Punkte n;ihe dem Hinterrand versehen, die Jedoch nur in (h-i-
Mille deutlich sichtbar ist, während sie sieh in der dichleii De-
haarung der Seiten verliert. Die IMillelbrusI Irilt z\\ ischen die
Mittelllüften mit einem kräftigen Forlsatz, der entwedi^r e(\\as
nach unlen gesenkt oder gerade nach vorn gerichlet isl ; nur bei
einer noch nicht beschriebenen Art aus Tosla-Uica sil/l iln-
Fortsiilz der MittelbrusI als schmale kurze Lnmelle (wie der Pro-
slernalfortsatz bei den Mimelen) auf dem breiten Mebisternum
auf und überragt, von der Seite gesehen, die ]\liUelliiinen iiaeli
voi-n nicht. Die Vordeihüften treten wvW aus einander; ein
nach unlen reichender Fortsatz der Vord(Mbrust b'hlt. Die Peine
sind kräftig gebaut, die Vorderschienen S/.älniig (bei jxtrilis
2zähnig). dei- basale Zahn beim ,j schwächer als beim '|\ der
Spitzen/ahn beim V länger nnd mehr nach aid'en umgebogen al^
beim J; die IMillelschiencn sind meist ebenso lang als die llialer-
schienen, beide an der Auf'enseile mit y.wvl schiefen (^^uerkanten.
(he wie der Fndi-and nnl Porslen beselzl sind: die Ilinleixdiienen
sind an der Sjtilze beim Ansatz der 'J'aisen am breitesten nnd
vor (h'r Sj)itze gewöhnlich etwas eingcschniiil. Die Tarsen sind
an den vorderen nnd mittleren Füßen ziendi(di schlank, e\lin-
driscli, das erste Glied der Yordertarsen beim J nur wenig
länger als das zweite, beim V ?" hnp: als dit' 3 folgenden zu-
sammen: an den Ilinlei'fürK'ii sind die Tarsen dreiseitig, be-
sonders das erste Glied audallend groß, seitlich zusammengedriiekt,
die obere Ecke mit langem Stachel; in beid(>n Geschlechtern isl
an allen Füßen die größere Klaue gespallen, beim ,j das Klauen-
glied nnd die grt'ißere Klaue au den Vorderfüßen vei'dickt.
Etelt. eEfomc]. Zeit, 1904.
20. n
Wie bei allen Aiioplo<Ji)<itlii(ieii lial)eii \\'ir auch hier kräftig
aiisocbildeie Kaiiwerkzeiiüe hei der Mehrzahl der Arten und diese
haben ziigleieh einen die ^Mittelhiirten überragenden Fortsatz der
Mittelbriist ; nur bei einer Art sind die Mundtheile im Ganzen
sehwächer und liier überragt der Mesosternaliortsalz di(; Mittel-
hiirten nicht.
Die häutigen Flügel sind gebaut, wie bei den meisten
Kuteliden (Fig. 8); am Forceps sind Mittelstück und Parameren
ohne deul liehe Grenze mit einander verschmolzen (Fig. 57), die
letzteren mit einander bis nahe zur Spitze verwachsen, auf der
Unterseite rinnenartig vertieft, die einzelnen Arten in der Form
lies Forceps nur wenig von einander abweichend. Ueber die
Lebensweise der einzelnen Arten, die auf Mexiko und Central-
anierika bis Panama Ijesehvänkt sind, ist nichts bekannt, doch
deuten die kräftigen Mund Werkzeuge auf eine harte Nahrung;
wahrscheinlich leben die Larven in Holz, in den abgestorbenen
Wurzeln von Bäumen. Auffallend ist die größere Häufigkeit
der ^] in einer Sendung vom Volcan de Chiriqui sah ich 56
Exemplare von PIt. sperafa. 38 $ und nur 18 ,^.
A. Der Fortsatz der Mittclbrust überragt, von der Seite
gesehen, die Mittel hüften nach vorn,
a. Vorderschienen in beiden Geschlechtern Szähnig.
L Der Fortsatz der Mittelbrust ist nach unten ge-
senkt, die Spitze breit zugerundet: die Afterdecke
ist glänzend })olivt, mit wenigen haartragenden
Punkten.
1. Ph. Lacordairei Bates. P>reit oval, sehr kräftig gebaut,
die Oberseite röthliehgelb, alle Ränder fein schwarzbraun, Unter-
seite. Beine und Afterdecke glänzend kastanienbraun, oben und
unten glänzend polirt, Afterdeeke, Bauchseiten und Brust ganz
spärlich gelb behaart. Das Kopfschild ist sehr dicht und fein
punktirt. matt, Slirn und Scheitel etwas weitläufiger punktirt
und daher mehr glänzend. Das Halsschild ist — von der Basis
gerechnet — vor der Mitte winklig verbreitert, nach vorn stark
Stett. ODtonaol. Zeit. 1904. Ib
266
verengt, der durch die Seitenrand furche abgesetzte Seitenrand an
der Basis am dicksten, nach vorn hin immer schmäler werdend
und bei den Vorderecken fast verloschen; diese sind spitz, ziem-
lich vorspringend, die Hintcrecken stumpf; die Oberfläche ist
ziemlieh dicht und kräftig punktirt, an den Seiten mehr als auf
der Mitte. Das Schildchen ist ganz fein und spärlich punktirt.
Die Deckflügel sind über den Ilinterhüften stark verbreitert, die
Naht etwas verkürzt, die prim. Punktreihen in seichten Furchen,
die Interstitien unregelmäßig punktirt. Die glänzend polirte After-
decke hat nur über der S])itzc einige wenige Punkte, aus denen
lange gelbe Haare entspringen: ebenso sind die Bauchringe glatt
und zeigen nur an den Seiten vor der Borstenpunktreihe feine
runzlige Punktirung und spärliche Behaarung; auch die Brust ist
in der Mitte glänzend polirt und kahl, nur an den Seiten punktirt
und spärlich gelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist sehr kräftig,
etwas nach unten gesenkt, die Spitze breit zugerundet. An den
kräftigen Beinen sind die Schenkel und Schienen meist et\A'as
röthlichbraun, während die Unterseite mehr dunkel kastanien-
braun oder schwarzbraun ist.
$ Länge 27 — 28, Breite 15i/.2 mm; das (^ ist noch un-
bekannt. INIexiko, Cordova (Salle).
Die Mundtheile (Fig. 4a, b) sind sehr kiäftig gebaut, der
Oberkiefer auffallend lang mit sehr starkem Mahlzahn, am Unter-
kieferhelm die Kauleisten verbreitert, die basale nur am Seiten-
rand mit der mittleren verwachsen, die kurze Unterlippe schwarz,
matt, mit feinen Rillen, die besonders dicht an dem mittleren
Fortsatz stehen.
IL Der Fortsatz der Mittelbrust ist gerade nach vorn
gerichtet, mehr zugespitzt; die Afterdecke ist matt,
dicht und fein runzlig.
2. Ph. obesa Bui'meister. Oben und unten hell röthlichgelb,
die Deckflügel, Schenkel und Fühler mehr blaßgelb, die After-
decke am Seitenrand, die Seiten der Bauchringe und Brust dicht
gelb behaart. Das Kopfschild ist etwa doppelt so breit als lang,
Stctt. enfoDiol. Zoit. 1004.
diu Vordereokcn beim q spilz nacli außen vorspringend, beim Sf.
schwacb gerundet, der Yorderrand l)oim -j nacb vorn gebogen
und stark aufgeworfen, beim ^ ganz schwach gebogen und kaum
aufgeworfen, die Oberfläche ist dicht und kräftig runzlig punktirt,
malt, nahe dem Vorderrand mit kurzen aufrechten gelben Haaren j
die StirniKilit ist wie der Rand des Kopfschildes braun gefärbt,
die Stirn kräftig und dicht, der Scheitel etwas lichter und feiner
juniktirt. Das Ilalsschild ist dicht vor der Mitte erweitert, nach
hinten wenig, nach vom stark verengt, der von der Seitenrand-
furche begrenzte Seitenrand an der Basis am breitesten, nach
vorn stark verjüngt, bei den spitzen, scharf vorspringenden
Vordcreckon ganz verschwindend, die Oberfläche besonders vorn
uiul an den Seiten mit kräftigen, vielfach umwallten Punkten
dicht bedeckt. Das Schildchen ist punktfrei. Die Deckflügel
sind über den Hinterhüften stark verbreitert, der verdickte Seiten-
rand hier deutlich abgesetzt, die prim. Punktreihen regelmäßig,
in ganz seichten Furchen stehend, nur das I. oder subsuturale
Interstitium unregelmäßig ganz seicht punktirt, die übrigen Inter-
stilien mit je einer Punktreihe. Die Afterdecke ist äußerst fein
chagrinirt, matt seidenartig, nur über der Spitze glänzender und
hier weitläufig punktirt; nur hier und am Seitenrand stehen ein-
zelne lange gelbe Haare. Die Bauchringe, mit Ausnahme des
letzten, der wie die Afterdeeke dicht chagrinirt ist, sind in der
Mitte glänzend glatt, nur mit der gewöhnlichen Querreihe borslen-
tragender Punkte: an den Seiten sind sie dicht chagrinirt und
gelblich behaart 5 ebenso ist die Brust in der Mitte glatt, an den
Seiten dicht runzlig und gelb behaart, der Mcsosternalfortsatz ist
schwächer als bei der Lacordairei, gerade nach vorn gerichtet,
zugespitzt. Die Vorderschienen sind 5zähnig, beim q die größere
Klaue an alk-n Füßen verdickt, ungleichmäßig gespalten, der obere
Zahn kürzer und schwächer als der untere, beim $ die Spaltung
der größeren Klaue an allen Füßen nur schwach, die beiden
Zähne jedoch gleich lang: beim ,j tragen die beiden ersten Tarsen-
glieder an den Hinterfüßen eine Bürste von gelben steifen Borsten.
tidtt. oi.toiuol. Zfit. noi. 18'
268
,^ und $ Länge 241/2, Breite 131/2 — 14 inm. Mexiko,
Chinantla (Salle), Amaüin (Flohr).
Die Mundtheile sind, wie l)ei der vorhergehenden Art, sehr
kräftig gebaut, am Unterkiefcrhelm (Fig. 5) ist die mittlere Kau-
leiste von der apikalen auf der Außenseite durch eine tiefe und
breite Furche getrennt, die basale Kauleiste ist ringsum frei, die
Unterlippe mit einem mittleren Kiel.
3. Ph. sperata Sharp. Der vorhergehenden Art /Auiächst
verwandt unterscheidet sie sieh von dieser durch die Form des
Seitenrandes am Halsschild, der von der Hinterecke bis zur
Vorderecke gleich breit ist, die abgerundeten, stumpfen Yordei--
ecken des Halssehildes, durch die Sculptur der Afterdecke und
die gelben Haarbürsten beim ,^ an den hinteren und mittleren
Tarsengliedern. Körperform breit eiförmig, llach gewölbt; die
Färbung ist auf dei' Oberseile hell röthliehgelb, alle Ränder fein
braun gesäumt, die Decktliigel gCM öjmlich etwas heller als der
Vorderkörper, selten zeigt der Thorax braune Flecke und nur
bei 2 Stücken fand ich Kopf, Halsschild und Schildchcn gleich-
mäßig kastanienbraun, die i>eckflügel hell bräunlichgelb; auf der
Unterseite ist die Färbung dagegen sehr veränderlich und es
finden sich alle üebergänge von hell röthliehbraun bis zu schwarz-
braun. Das Kopfschild ist viereckig, gut dop})elt so breit als
lang, die Vorderecken beim ,J zahnartig nach außen vorspringend,
beim $ ganz schwach zugernndet, der Vorderrand bei beiden
ganz schwach nach vorn gebogen, beim ,^ etwas höher auf-
geworfen als beim $, jedoch weniger gebogen und weniger auf-
geworfen als bei dem q von obesa. die Oberlläche ist fein chagrinirt
mit zerstreuten groben Punkten dazwischen, aus denen kurze
gelbe Haare entspringen, matt: die Stiin ii-t dicht, der Scheitel
zerstreut ziemlich grob punktirt. Das Halsschild ist dicht vor
der Mitte erweitert, der durch die Seitenrandfurchc abgesetzte
Seitenrand von der Basis bis zu den Vorderecken gleich breit,
diese nicht vorgezogen, stumpf, zuweilen sogar breit zugerundet,
die ganze Oberfläche glänzend i)olirt, sehr fein jtunktirt, die
Btcn. CDtomol. Zeit. 1904.
269
Miüc mit kur/A'i- Lüiigsfurchc. Das Schildchen ist glänzend poHrt,
l)unkt(Vei; Dit; Drckflügvl ^ilul über ik'n Hinterhüften verbreitert,
glänzend [)ülirt, die prim. Punktreihen regelmäßig, die Inter-
8litien unregelmäßig fein puuktirt, die Punktirung an den Seiten
kräftiger als auf der Scheibe, bei hellen Stücken mehr verloschen
als bei dunkleren Stüeken, bei welchen die Punkte zuweilen im
Grunde braun gefärbt sind^ hinter dem Spitzenbuckel ist die
Sculptur etwas runzlig, die Naht ist am Ende in eine feine Spitze
ausgezogen. Die Afterdeckc ist fein chagrinirt, matt, mit zer-
streuten gröberen Punkten über der ganzen Oberlläche, aus welchen
gelbe Haare entspringen; an den Seiten und bei der Spitze sind
diese Haare länger, außerdem ist der Afterrand mit dem gewöhn-
lichen rothgelben Haarkranz versehen; bei obesa fehlt jegliche
Behaarung auf der Oberiläche und nur die Seiten und Spitze
sind behaart. Die Bauchringe haben die gewöhnliche Querreihe
borstentragender Punkte und außerdem sind die Seiten bis nahe
an die Mittellinie fein chagrinirt und gelb behaart, ebenso die
Brust, deren Behaarung länger und dichter ist als bei ubesa.
Der Mesosternalfortsatz ist kurz, kräftig, vorn weniger zugespitzt
als bei der eben genannten Art. Beim 3 ist an allen Füßen das
Klauenglied und die größere Klaue verdickt, die letztere ge-
spalten, der obere Zahn feiner und etwas kürzer als der untere;
beim $ ist an allen Füßen die größere Klaue kurz eingeschnitten,
die Zähne von gleicher Länge: beim ,^ haben an den Mittel-
füßen die zwei, an den Hinterfüßen die drei ersten Tarsenglieder
eine dicke gelbe Haarbürste.
,S Länge 21 — 29. Breite 12'/,— iSi/ai $ Länge 22—30,
Breite 1272 — '!'^ "i'"- Nicaragua, Chontales (Salle, Janson);
Panama, V. de Cliiriqui, 4—6000 F. (Champion).
Die Mundtheile (Fig. 3a— f) sind kräftig gebaut, am Unter-
kieferhelm ist die basale Kauleiste nur nahe der Basis mit der
mittleren verwachsen, die voideren zwei Drittel sind frei, der
mittlere Vorsprang der Unterlippe ist sehr kräftig und seine
Spitze soweit zurückgebogeu, daß sie zwiK'lien den beiden Lappen
der buschigen Zunge vcrschM'indet.
1). Vorderschienen 2zähnig.
Stett. entomol. Zoit. 1904.
270
4. Ph. parilis Bates. Diese x\rt ist aufgezeichiiel durch die
verschiedene Färbung der beiden Geschlechter. Kürperfürin breit
oval, das $ größer und nach hinten stärker verbreitert^ beim ,j
ist die Oberseite hell rothgelb, der Kopf und die Seiten der Deck-
flüsel sowie ein nach hinten verbreiterter Fleck am vorderen Seiten-
rand des Halsschildes braunschwarz, die Afterdecke, Unterseite
und Beine braunschwarz, die Schenkel wie gewöhnlich etwas
heller: das $ ist entweder einfarbig glänzend schwarz oder es ist
schwarz mit einem rothgelben Fleck auf dem Scheitel und einem
rothgelben Saum an der Basis der Deckflügel und neben dem
Schildchen. Das Kopfschild ist viereckig, beim ,j schmäler als
beim $, sein Vorderrand stärker nach vorn gebogen und höher
aufgeworfen, die Vorderecken nicht zahnartig vorspringend, sehr
stumpf, mehr zugerundet als beim $5 die Oberfläche ist dicht
punktirt, beim $ gröber als beim ,^, matt, beim ,^ kahl, beim $
mit einzelnen gelben Härchen nahe dem Vorderrand 5 die Stirn-
naht ist schwächer als bisher, beim ^ in der Mitte fein unter-
brochen, beim ,^ Stirn und Scheitel glänzend, weitläufig ziemlich
kräftig punktirt, beim $ die Stirn dicht und grob, der Scheitel
etwas Hchter und feiner punktirt, die Stirn mit ganz feinen
Pünktchen zwischen den groben. Das Halsschild ist über der
Mitte sehr stark verbreitert, der Seitenrand nach hinten gebogen,
die Hinterecken stumpf, nach vorn ist es stark verengt, die
Vorderecken stumpf, wenig vorgezogen, dei- durch die Seiten-
randfurche abgesetzte Seitenrand deutlich von hinten nach vorn
an Breite abnehmend, an Stelle des Seitengrübchens und bei den
Vorderecken ein tiefer Eindruck, die Oberfläche glänzend, beim
,^ weitläufig und fein, beim $ dicht und grob punktirt, neben
der Seitenrandfurche matt, fein runzhg, die Mitte mit verküizter
Längsfurche, der Hinterrand weniger nach hinten gebogen als
bei den vorhergehenden Arten. Das Schildehen ist glatt, punkt-
frei. Die Deckflügel zeigen die gewöhnliche Sculptur, primäre
Punktreihen und in den Interstitien unregelmäßige Punktirung,
die Punkte beim $ kräftiger als beim ,^. Die Afterdecko ist fein
Stott. entomol Zeit. 190-1
271
cliagriiili't, luiilt, ganz spärlich gelb behaart, die Haare bei der
S])itze länger als aui' der Seheibe, die S])itze beim q mehr zu-
geriindet und senkrechter gestellt. Die Bauchringc haben eine
Querreihe grober borstentragender Punkte und sind — auch in
der Mitte — vor dieser fein chagrinirt und an den Seiten spärlich
gelb behaart. Die Brust ist an den Seiten dicht runzlig und
länger gelb behaart, der Mesosternaltbrt>atz kürzer als bei den
vorhergehenden Arten, gerade nach vorn gerichtet, ziemlich spitz.
Die Vorderschienen haben in beiden Geschlechtern zwei lange
kräftige Zähne, der Spitzenzahn beim $ länger und mehr zuge-
rundet. Beim ,j ist an allen Füßen das Klauenglied nur schwach
verdickt, ebenso die größere Klaue, die ganz kurz gespalten ist,
die beiden Zähne gleich lang, der untere etwas dicker als der
obere; beim $ sind die Schienen relativ kürzer und an der In-
sertion der Tarsen breiter als bisher, die Tarsen relativ schlanker
und länger, die größere Klaue an allen Füßen kurz gespalten.
,S Länge 19—22, Breite IO1/2-I2; $ Länge 22—25,
Breite 13 — 14 mm. Guatemala, Cerro de Zuuil, 4—5000 F.
(Champion).
Herr Arrow vom British Museum, dem ich auch ein t3-])isches
Stück dieser Art verdanke, machte mich zuerst darauf auf-
merksam, daß die als Championi von Bates beschriebene Form
das $ der parilis ist. Die Mundtheile sind ziemlich kräftig
gebaut, am Untcrkieferlu'lm ist die ai)icale Kauleiste mit der
mittleren fest verwachsen, die basale dagegen auf einen großen
starken Zahn rcduzirt, der ringsum frei imter der mittleren her-
vorragt (Fig. 6b); Kinn und rnterlippe sind ohne mittleren
Kiel, der mittlere V(irsj)iui)g der letzteren (Fig. Ga) ist etwas
kürzer als bisher.
B, Der Fortsatz der jMiltelbrust, als dünne Lamelle dem
bn.'iten Metasternum aursil/.eiid. überragt, von der Seite
gesehen, die ^littelhüften nach vorn nicht.
r>. Ph. debilidens nov. spec. Einer kleinen ohesa ähnlich,
ölten und mxivn hell nithlichgelb, die Ränder des Ko|)les. Vorder-
Stott. ortoniol. Zoit. 1904.
272
und Hintevrand des Halsschildes und die Deckilügeluahi fein
schwarzbraun, Afterdecke und Bauchseiten spärlich, Brusl und
Schenkel dicht und lang gelb behaart. Das KuptVchild ist elwa
doppelt so breit als lang, der Vorderrand etwas nach vorn ge-
bogen und mäßig aufgeworfen, die Vorderecken schwach ge-
rundet ($), die ganze Oberfläche, wie auch die Stirn und der
Scheitel mit Ausnahme des Hinterhauptes dicht und grob runzlig
punktirt, matt, dicht aber kurz gelb behaart. Das Halsschild ist
über der Mitte stark verbreitert, hoch gewölbt, nach vorn und
hinten fast gleichmäßig verengt, die Ecken stumpf, ganz schwach
gerundet, der durch die Randfurche abgesetzte Seitenrand nach
vorn deutlich schmäler werdend, grob punktirt und abstehend
lang behaart, die Oberfläche in der Mitte weitläufig punktirt,
glänzend polirt, bei den Seiten dicht runzlig, matt, mit einzelnen
gelben Borsten bei den Vorderecken und schiefem Eindruck bei
den Hinterecken. Das Schildchen ist glatt polirt, weitläufig fein
punktirt. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften weniger
verbreitert, neben den stark vorspringenden Schultern eingedrü(dvt
und der verdickte Seitenrand hier scharf abgesetzt, mit seichten
Furchen, die den primären Punktreihen entsprechen und ganz
verloschenen Punktreihen, die ganze Oberfläche glänzend pohrt.
Die Afterdecke ist ziemhch dicht und fein |)unktirt, schwach
glänzend, nahe der Spitze und beim Seitenrand mit zerstreuten
großen Punkten, aus denen lange gelbe Haare entspringen. Die
Bauchringe sind glänzend, vor der Querreihe borstentragender
Punkte weitläuflg, an den Seiten etwas dichter, punktirt und
spärlich kurz behaart; die Brust, Schenkel und Innenseite der
Schienen ist dicht punktirt und lang gelb behaart. Die Mittel-
hüften treten ziemlich weit auseinander und von dem vor den
Mittelhüften liegenden Theil der Mittelbrust senkt sich ein kurzer
schmaler lamellenartiger Fortsalz herab, der sich, durch eine
braune Naht von ihr getrennt, auf die zwischen die Mittelhüften
tretende Hinterbrust aufsetzt; die scharf rechtwinklige, braun
gefärbte vordere Ecke des Mesosternalfortsatzes überragt die
Stült ontomol. Zeit. 19ü4.
273
Mittolhüfteii uichl. Die Vordrrsc'liioiiL'ii t^hnl 3xähniy. clor basale
Zalui etwas kleiiier al^ die beiden aiidereu, der ai)icale sehr lang
und kräHig, die Tarsen alle relaliv seidank und dünn, besonders
die vorderen länger als bei den anderen Arten der Gattung, die
Klauen lang und dünn, kurz gespalten.
V I-'iiuge 21, Breite 1 1 1/2 nnn. j noeh unbekaiml. Costa-
Rica (Janson).
Die ^Nlundtheile (Fig. 7a, b) sind bei dieser Art im Ganzen
seh^^■äeller als bei den vorhergehenden Arten; am Oberkiefer ist
der Spitzentheil sehmal, die Sehneide stumpf und ohne vor-
springenden Zahn am Ende, der Mahlzahn relativ etwas kleiner
und mit wenigen groben Kauleisten. Am Unterkieferhelm ist
die basale Kauleisle bis nahe an die innere Kaqit«?3Tii]t.'^et:^i-ttleren
verwaehsen, deren unterer Rand an der Außenseite als braune
Kante leieht vorspringt. Am Unterlippengerüst hebt sieh die
glänzend schwarze Unterlippe von dem rothgelben Kinn scharf
ab, der mittlere A^orsprung der Unterli]»i)e ist etwas kürzer, aber
deutlieh nach (»])en umgebogen.
II. Platycoeliidae.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal gegenüber den
Phalangogonieu liefern die schlanken, meist gleichmäßig dünneu
Beine, die nur selten (Callichloris) an der Spitze etwas ver-
breitert sind und gerade bei den typischen Arten der Gattung in
keinem Verhältniß zu dem plumpen hochgewölbten Körper stehen.
Betrachtet man die etwa 40 hierher gehörigen Arten neben ein-
ander, so fällt ihre Uebereinstimmung in der mehr oder weniger
hochgewölbten, unten abgeflachten Körperform um so mehr in
die Augen, als auch ihre Färbung auf den ersten Blick eine
recht gleichartige ist. Gemeinsam ist ihnen ferner die geringe
Ausbildung der secundären sexuellen Merkmale, die glänzende
unbehaarte Oberseite und die gleichförmige Sculptur der Deck-
flügel. Die Merkmale, durch die sich die einzelnen Arten unter-
scheiden, liegen in der Färbung der Rippen, in der Form des
8t()U. eutouiol. Zeit,. 100-t.
274
Kopiöohildes und Halsschildcs wie auch des Fortsatzes der Mittel-
brust. Eine große Rolle in der S^'steniatik der Platvcocliiden
spielt die Färbung. Nur wenige Arten sind weißgelb oder hell
braungelb, wie welke Eichenblätter; einige wenige sind ganz
schwarz oder nur unten sch^^ arz, oben dunkelgrün mit schwarzem
Kopf und Halsschildtleck. Das äußere Ohitinskelett ist bei den
meisten Arten sehr dünn mit schwacher grünlicher Eigenfärbung,
die Ränder der einzelnen Theile des Rumpfes und die primären
Rippen der Deckflügel mehr oder '\\eniger wasserklar. Der Innen-
seite des Chitinskelettes liegt eine Haut an, in die ein feinkörniger,
chromgelber Farbstofl" eingelagert ist, der durch Fäulniß in Braun
umgewandelt, durch schwachen Alkohol ausgezogen wird. Bei
den meisten präsentirt sich die Grundfarbe als ein zartes Apfel-
grün, seltener als sattes Grasgrün, mit hellgelber Umrandung von
Kopf, Halsschild, Schildchen und Deckflügeln, die letzteren außer-
dem mit gelben Streifen, die — ausgenommen PL farolineafa
— den primären Rippen entsprechen. Der Verlauf dieser Rippen-
streifen ist typisch für die Platyeoeliiden (Fig. 9) und hier des-
wegen besonders deutlich, weil die Rippen sich durch ihre gelben
Streifen vom grünen Grund gut abheben, während sie bei anderen
Ruteliden, wo sie in gleicher Weise verlaufen, wie z. B. in der
Gruppe der Antichira chlorophana Burm. und bei Anomala
chryscmthe Bates in ihrem Verlauf nur durch die sie begrenzen-
den Punktreihen zu erkennen sind. Der der I. primären Rippe
oder der Nahtrippe entsprechende Streifen verläuft nach außen
neben der Naht und reicht bis zur Nahtspilze; der der VI. oder
Seitenrandrippe entsprechende Streifen verläuft am Seitenrand
und weiterhin am Hinterrand bis zur Nahtspitze, mo er sich mit
dem I. Rippenstreifen oder Nahtstreifen vereinigt. Die vier anderen
Rippenstreifen reichen nicht bis zum Hinterrand, sondern ver-
einigen sich vorher mit einander. Der zweite verläuft zwischen
Naht und Schulter bis etwa zur Höhe des Si)itzenbuckels, wo
er uml)iegt und den dritten Rippenstreifen aufnimmt, der nach
innen dicht neben der Schulter zum S])itzcidjuckcl läuft; dieser
Stott. ouloniol. Zeit. 1904.
275
drille isl gcwiiluilieli der shirk^le von allen Kij>i)euötreifen. Der
vierte vcrläufl nach außen neben der Schulter und mündet in
den dritten noch vor dem SpitzenLtuckel^ der fünfte, der schwächste
von allen, verläuft neben dem Seitenstreifen und mündet in den
vierten, ehe dieser sieh mit dem dritten vereinigt. Bei der
PI. confluens Ncrläuft regelmäßig ein ^tarker Ast von der Basis
des vierten Kippenstreifeus zur Mitte des dritten. Wo die gelben
Rippenstreifen fehlen, läßt sich doch der Verlauf der primären
Rippen in der eben geschilderten "Weise aus den sie begrenzen-
den Punktreihen erkennen 5 zu einem vollständigen Verscliwinden
dieser wie bei Anomalen nnd echten Ruteliden kommt es hier
nie, wie auch andererseits eine stärkere .Vusbildung der secun-
dären Rippen zwischen den primären und ihre Markirung durch
gelbe Streifen, wie z. B. bei Bolax, hier nicht zu beobachten
ist. Daß die primären Rippen wirkliche Adern oder Hohlräume
sind, die durch Anastomosen mit einander in Verbindung stehen
und in denen ein geschlängelter Tracheenstamm verlautet, läßt
sich an vielen Arten sehr deutlich erkennen, weil das Chitin
hier glasartig durchsichtig ist. Bei einer hübschen neuen Art
aus Ecuador zeigen die Anastomosen gelbe Färbung wie die
Rippen und erinnern so an die farbigen Adern gewisser Pflanzen-
blätter.
Die häutigen Flügel (Fig. 8) zeigen den für die meisten
Ruteliden charakteristischen Aderverlauf.
Die Mundtheile lassen erkennen, daß die Platjcoeliiden
Blattfresser sind. Bei den meisten Arten, vor allem bei den
typischen Arten der Gruppe mit großem Kopf und kräftigen
Kauwerkzeugen sind auch die Lippen Kauorgane. Die Oberlippe
hat wie bei Phalangogotiia einen kräftigen breit zugerundeten
mittleren Vorsprung, ihre Ränder sind glänzend schwarz und
scharf. An den Oberkiefern ist der Spitzentheil relativ schwach,
ohne Zähne, der Seitenrand weder gekerbt noch nach oben um-
gebogen, der Mahlzalui dagegen groß mit vielen querverlaufenden
Kauleisten und einer Reihe grober Zähne am Ilinlerraiid. Am
Ktctf. ontoniol. Zoll. l'.KH.
27fi
Unlfi-kiefer ^iiul die 3 Kauleiyteii der äußeren Lade oder des
Helmes nie po vollständig mit einander verwachsen, wie z. B.
bei Änoplof/iialliiis. sondern ihre Spitze bleibt immer mehr oder
weniger frei und ist häuiig durch Einkerbung in mehrere Zähnchen
gespalten. Die Unterlipjic hat einen glänzend scliwarzen scharfen
Vorderrand mit kräftigem mittleren Vorsprung, der ebenfalls
schwarz, seharfrandig und — von der Seite gesehen — nach
oben umgebogen ist; seine Spitze -wird von dem mittleren A'or-
sprung der Oberlippe überlagert. Wei'den die Mundtheile im
Ganzen schwächei-. dann m ird auch der Ko}>f kleiner, das Sub-
mentum und der mittlere Vorsprung der Lippen wird kürzer,
der der Unterlippe verschwindet schließlich ganz, ihr Vorderrand
ist gerade abgestutzt oder — in extremen Fällen — statt des
mittleren Vorsprungs mit einer mittleren Einkerl)ung versehen.
Am chitinüsen Force]>s sind die beiden Pavameren von dem
Mittelstiick scharf abgesel/.t, beiderseits gleich gebaut und der
ganzen Länge nach gegen einander l'rei beweglich. Zwischen
ihnen spannt sich eine elastische Haut aus mit eingelagerten
feinen Chitinstrahlen, die sich bei geschlossenem Forceps fächer-
artig zusammenlegt, beim Austritt des Samenstranges abci' die
Parameren sich trichterförmig öffnen läßt.
Kleine Gruppen nächst verwandter Arten haben eine für
diese Gruppe charakteristische Forcepsform, die bei den einzelnen
Arten kaum Verschiedenheiten zeigt; Arten mit auffallenden
Forcepsformen, wie z. B. forcipalis. boliiiicnsis. ahdotninalisi
und punclicollis weichen auch in anderen Merkmalen von allen
anderen Arten auffallend ab.
Ueber die Lebensweise der Platycoelien ist leider gar nichts
bekannt. Nach dem Bau ihrer Mundtheile sind sie Blattfresser
und die dünnen Beine, das Fehlen eines aufgebogenen Spitzen-
zahnes und Seitenrandes an den Oberkiefern lassen es mir wahr-
scheinlich erscheinen, daß ihre Larven nicht in Holz, sondern in
der Erde — an Pflanzenwurzeln — leben. Für diese Annahme
scheint mir auch die große Zahl dei- Eier, 40—04, zu sprechen,
stell. eTifomol. Zeit. 1904.
277
da die Itiiteliden, deren Larven in Holz leben, nur eine geringe
Anzahl Eier, bis zu 2<\ haben. Manche Arten erinnern in ihrem
Aussehen lebhaft an iMcheln: vielleicht leben sie an Kiclien oder
cichenähnlichen Bäumen.
In ihrer geographischen Verbreitung sind die Platycoeliiden
auf den Gebirgszug der Anden von Centi'al- und Süd- Amerika
— von Jalapa (Mexiko) im Norden bis Tncuman ( Ai'genlinien)
im Süden — beschränkt- nur eine in Peru und üolivien häutige
Art dringt auf dem schmalen Bergrücken zwischen den südliehen
Quellflüsseü des Rio Madeira und dem Gran Chaeo auf das Hoch-
plateau von Central-Brasilien und von da bis nach dem südlichen
Go\az (Jatahy) vor; vom brasilianischen Küstengebirge, wie vom
lloehlaiid von Guayana"") sind keine Platycoeliiden bekannt.
Die meisten Arten haben ein eng begrenztes Verbreitungsgebiet
und eine genauere Durehforsehung der Anden dürfte noch eine
Menge neuer Arten liefern; Arten mit weiterer geographischer
Verbreitung sind ofienbar im BegrilT, in den einzelnen Regionen
ihres Gebietes in lokale Formen zu zerlallen.
Die Gruppe der Platycoeliiden ist durch die allgemeine
Körperform und die dünnen Beine, wie auch durch die Färbung
sehr gut charakterisirt und ich glaube nicht, daß man auch nur
bei einer der etwa 40 hierher gehörenden Arten in Zweifel ge-
rathen kann, ob man sie zur Gruppe der Platycoeliiden oder zu
den Phalangogonien resp. Brachysterniden stellen soll. Zu ihr
gehören außer Platycoelia mit allen den Arten, deren Meso-
sternalfortsatz — von der Seite gesehen — die Mittelhüften nach
vorn überragt, die Gattungen Callichloris und Leucopelaea, bei
denen der Mesosternalfortsatz die Mittelhüften nicht überragt. Da
der Uebergang von den Arten mit höchst entwickeltem Meso-
sternalfortsatz, wie z. B. VI. ralida. zu CaUichlovh und Leuco-
pelaea ein ganz alhnähliger, schrittweiser ist, und da auch andere
*) Hier findet sich eine oclitc llutelido, Antichira virens Pniry,
die in ilirer rärbung und iu der Sculptur der l)ecklltigel aulTallond einer
Flfifi/coeJia gleiclit.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
278,
Avichtige Unterscheidungsmerkmale l'ehlen, kann man Callichlorh
und Leucopelaca kaum als volhverlhige Gattungen gegenüber
Platycoelia gelten lassen; von einander unterscheiden diese sieh
nur durch die Färbung: die Callichloris- Arten sind entweder
rein schwarzbraun mit röthlichen Beinen oder unten schwarz-
braun, oben dunkelgrün mit schwarzer Thoraxmakel, während
die Leu copelaea- Arten weißgelb oder hell bräunlichgelb sind.
Zum Schlüsse möchte ich noch auf eine Beobachtung hin-
weisen, die ich bis jetzt nur bei den Platycocliiden gemacht
habe. Bei der Puppe ist das Stigma der Puppenhaut durch ein
kurzes chitinüses Rohr mit dem Stigma des künftigen Käfers
verbunden. Bei den Platycocliiden bleibt nun häufig dieses kurze
Rohr — trichterförmig, weil die Stigmen der Puppenhaut größL'r
sind als die des Käfers — auf den 3 letzten llinterleibsstigmen
aufsitzen und es entsteht so leicht der Eindiuck, als seien hier
diese Stigmen anders gebaut, als bei den anderen Ruteliden.
Sodann habe ich bei den Platjcoeliiden in der Bauchhöhle eigen-
thümliche Chitingebilde (Fig. 10) gefunden, die den 3 letzten
Hinteileibsstigmen aufsitzen; das Mittelstück hat zwei OefTnungen,
deren eine mit dem Stigma verbunden ist, während in die andere
ein dicker Tracheenstamm mündet. Da mir nur trockene Stücke
zur Untersuchung vorliegen, so kann ich über den feineren Bau
dieser Gebilde nichts angeben.
Platycoelia Burmeister.
Hierher gehören etwa ^/4 aller Arten der Platycoeliiden,"
die nach der Anzahl der Fühlerglieder und nach der Form der
Deckflügelnahtspitze in mehrere gut charakterisirte Gruppen zer-
fallen. Die Körperform ist bei den einen hochgewölbt, unten
abgeflacht, auf dem Durchschnitt oft über halbkreisförmig, bei
anderen etwas mehr flachgewölbt, bei den einen parallelseitig
oder oval, bei den anderen mehr eiförmig, nacli hinten etwas
verbreitert. Die Körperfarbe ist stets apfelgrün oder grasgrün,
Kopf, Halsschild, Schildehen und Deck Hügel gelb gerandet. die
Stett. entomol. Zeit. 1904.
279
lelztorcn häufig mit gelben Ri])penstreileii, zuweilen ist die Mitte
der Brust und des Bauches schwaizhraun. Das Kopfschild ist
viereckig, l)reitcr als lang, die Ecken bald mehr, bald weniger
gerundet; die Stirnnaht geradlinig, gelb oder braun pigmentirt.
meist vollständig, selten in der Mitte unterbrochen; die Fühler
bei einem Theil der x\rten 9gliedrig (Fig. 1 1), bei den meisten
lOgliedrig (Fig. 12), die Keule in beiden Geschlechtern gleich
lang. Die Mundthcile zeigen in den Einzelheiten ihres Baues so
viele Verschiedenheiten, daß sie wohl am besten bei jeder Art
beschrieben werden; im Allgemeinen sind sie kräftig gebaut, alle
zum Kauen dienenden Theile, wie die iJänder und der mittlere
Vorsprung der Lippen, die Schneide und der Mahlzahn der Ober-
kiefer, der Helm der Unterkiefer glänzend schwarz. Die Obeilippe
ist entweder breit dreiseitig mit kurzer feiner Spitze (Fig. KI. 19).
oder sie ist an den Seiten relativ kürzer, mit einem kräftigen
mittleren Vorsprung, der am Ende gerade abgestutzt oder zuge-
rundet ist (Fig. 13a); zwischen beiden Extremen finden sich alle
Uebergänge. Am Oberkiefer (Fig. 13c) ist der Spitzentheil nach
unten gebogen, der Seitenrand weder gekerbt, noch nach oben
umoebooeii. die Si)itze gerundet, die Schneide scharf, ihr hinteres
Ende zuweilen zahnartig vorspringend; der Mahlzahn ist groß,
sehr kräftig gebaut mit starken Kauleisten, der Hinterrand mit
einer Reihe nach hinten gerichteter Zähne; auf der unteren,
d. h. der Mundhöhle zugekehrten Seite des Oberkiefers steht
neben dem Mahlzahn ein glänzend schwarzer gerundeter Höcker
(Fig. 13c — t) ; zwischen den beiden vom unteren Gelenkhöcker
ausgehenden, erhabenen und scharfrandigen Kanten befindet sich
eine längliche glatte Grube, deren vorderes Ende unter der zu-
gerundeten Spitze liegt (Nagezahn). Am Unterkiefer (Fig. 13d)
springt gewöhnlich die äußere untere Ecke des Stipes oder Stamm-
Stückes als schwarzer H<(cker vor; die Squama oder Taster-
schuppe ist auffallend breit — stärker, als zum Tragen des
relativ kurzen und schlanken Tasters nöthig erscheint — und
auf der oberen d. h. der ^lundhohle zugekehrten Seite mit einer
StoU. CEtonioI. Zeit. 1904.
280
länglichen glatten Grube versehen (Fig. 13d — f): in diese Grube
paßt der oben erwähnte Höcker neben dem Malilzahn am Ober-
kiefer, der — ähnlieh Avie bei einer Blechscheere — dem Unter-
kiefer beim Kauen eine gewisse Richtung vorschreibt, ihm eine
gewisse Führung und damit vermehrte Kraft zum Zerschneiden
der Nahrung giebt. Die Tastergrube am Unterkiefer ist ge-
wöhnlich umwallt, sodaß das erste Glied des Tasters in ihr ver-
steckt ist und der Taster nur Sgliedrig zu sein scheint; sein End-
glied ist stets kürzer als der Helm oder die äußere Lade, ge-
wöhnlich nahe der Basis etwas verdickt, weiterhin häufig schwach
gebogen, auf der Außenseite mit einem ovalen, fein behaarten,
matten Tasttleck. Am Helm sind die 3 Kauleisten in ver-
schiedener Ausdehnung mit einander verwachsen, doch nie zu
einem einzigen massiven Gebilde wie bei Anoplognaihns, sondern
ihr vorderes Ende bleibt stets mehr oder weniger frei:^ die mittlere
Kauleiste ist die stärkste, die basale wie auch die apicale zu-
weilen auf einen einfachen Zahn reduzirt. Am Unterlippeugerüst
(Fig. 13 a und It) ist das Submentum von verschiedener Länge,
vom Mentum durch eine Naht scharf getrennt und häufig auch
anders gefärbt als dieses. Das Kinn ist flach, zuweik'n der
Länge nach fkich eingedrückt, die Seiten mehr oder weniger
gebogen. Die Unterlippe ist meist in ganzer Ausdehnung schwarz
und — außer durch die Färbung — auch durch eine Reihe
grober Punkte vom Kinn getrennt; ihr Yorderrand ist scharf,
die Mitte meistens mit einem Vorsprung, der leicht rinnenartig
vertieft und — von der Seite gesehen — nach oben umgebogen
ist; auf der Innenseite von Unterlippe und Kinn ist die große
buschige Zunge (Ligula oder Hypopharynx) angeheftet; an der
Seite des Kinns, nahe der vorderen Ecke, liegt die längliche
Tastergrube, aus welcher der ziemlich lange aber dünne Lippen-
taster entspringt.
Das Halsschild ist meist doppelt so breit als lang, gow('»lbt,
die Seiten gebogen, mit einer deutlichen Randfurche, die dem
Vorder- und Hinterrand fehlt, die Basis in der Mitte lappen-
Sfott. entomol. Zeit. 1904.
281
artig nach Iiinten gebogen. Das Sehildchen ist klein, herzförmig,
meist breiter als lang. Die Deckfliigel sind mehr oder weniger
hochgewülbt, parallelseitig oder nach hinten etwas verbreitert,
die Ecke von Naht und Hinterrand rein rechtwinklig oder in
eine feine Spitze ausgezogen, die 6 prim. Rippen convex oder
flach, die sie begrenzenden Punktreihen meist in Furchen stehend.
Das Propygidium wird immer, das Pjgidium gewöhnlich zur
Hälfte oder auch ganz von den Deckflügeln verdeckt; das letztere
ist dreiseitig, beim $ gewöhnlich kürzer als beim rj und darum
eher unter den Deckflügeln verschwindend, seine Oberfläche glatt,
glänzend, die Spitze mit einzelnen langen Haaren. Die Bauch-
ringe sind meist kahl und glänzend, nur mit der gewöhnlichen
Querreihe borstentragender Punkte. Die Hinterbrust ist der Läno-e
nach gefurcht und häufig der (^)uere nach eingedrückt, die Seiten
meist kräftig punktirt und abstehend behaart; der Fortsatz der
Mittelbrust überragt, von der Seite gesehen, die Mittelhüften nach
vorn. Seine Form ist sehr veränderlieh, bald fünfseitig, bald
dreiseitig, bald ist er gerade nach vorn gerichtet, bald nach
unten gesenkt, bald flach, bald rund. Die Vorderhüften treten
mehr oder weniger weit auseinander; ein nach unten vortretender
Fortsatz der Vorderbrust fehlt. Die Beine sind schlank und
zart, die Hinterschienen länger als die Mittelschienen, die 2 schiefen
Stachelkanten gewöhnlich verloschen, die Sporen der Hinter-
schienen (lach mit gerundeter Spitze; die Bezahnung der Vorder-
schienon ist in den einzelnen Gruppen verschieden, die Zähne
beim ^ schwächer als beim $. Die Tarsen sind seitlich zu-
sammengedrückt, das erste Glied der Vordertarsen beim ,j so
lang als das zweite und dritte, beim $ so lang als die 3 folgenden
zusammen, das Ivlauciiglicd beim f^ verdickt, zuweilen in -.nü'-
fallender Weise, und ;im Innenrand gekerbt; an den Mittel- luul
Hinterfüßen ist das erste Glied erheblich "rößer als die folaeuden,
die obere Ecke in einen Dorn ausgezogen. Die größere KUiue
ist an allen Füßen gespalten, die der VorderfUße beim ,j ver-
dickt und ungleich gespalten, an der kleineren einfachen Klaue
Stolt. ciitomol. Zeit. 1904. ;iy
282
ist die Spitze hakenförmig abgebogen, an den Vordevfüßen nach
unten, an den Mittel- und Hinterfüßen nach oben.
A. Fühler 9-gliedrig.
I. Die Unterlippe mit einem kräftigen mittleren Vor-
sprung, der leicht rinnenartig vertieft und nach oben
umgebogen ist; seine Spitze wird von dem mittleren
Vorsprung der Oberlippe überdeckt,
a. Die Vorderschienen beim q an der Außenseite
ungezähnt, der Spitzenzahn ist lang und schief
nach außen abgebogen; beim $ stehen neben dem
Spitzenzahn an der Außenseite zwei Zähne, der
mittlere stets kräftig, der basale zuweilen ver-
loschen (Fig. 14).
1. PL marginata Burnicister. Gestreckt oval, hell gras-
grün oder schwach olivengrün, oben der Rand des Kopfschildes,
der Kanthus, der Seitenrand des Thorax, die Basis des Schildchens
(zuweilen dieses ganz) und die Seiten der Deckflügel gelb, unten
die Mitte der Brust und der Bauehringe rothbraun. Das Kopf-
schild ist viereckig, ziemlich kurz, die ^'ordcrecken in beiden
Geschlechtern wenig gerundet, der Hand ringsum mäßig auf-
gebogen und schwarz gesäumt, die Oberfläche eben, fein ge-
runzelt-punktirt, glänzend. Die Stirnnaht ist gerade, fein erhaben,
schwarzbraun auf gelbem Grund; die Stirn ist flach, ' glänzend,
zerstreut fein runzlig, der Scheitel ganz zerstreut fein punktirt.
Die Mundtheile sind kräftig, der mittlere Vorsprung der Ober-
lippe kurz mit gerundeten Ecken, die Schneide der Oberkiefer
nahezu winklig gebogen, so duß die Spitze zahnartig nach innen
vorspringt; am Unterkieferhelm sind die 3 Kauleisten mit Aus-
nahme der Spitzen mit einander verwachsen (Fig. 14a), die
basale nur ein spitzer Zahn. Vorderrücken gut gewölbt, an den
Seiten vor der Mitte, von der Basis aus gerechnet, etwas er-
weitert, nach vorn allmählig verengt, die Vorderecken recht-
winklig, kaum vorgezogen, die Seitenrandfurche setzt sich am
Vorderrand eine kurze Strecke fort; nach hinten verläuft der
Stett. entomol. Zeit. 1904.
283
Seitenrand beim (^ meist geradlinig, beim $ meist geschwungen,
die Hiiiterecken sind stumpf, ganz schAvach vorgezogen, die
Seitenrandfurche biegt bei den Hinterecken um, setzt sich aber
auf dem Hinterrand nicht weiter fort 5 dieser ist in der Mitte
stark nach hinten gebogen; die Oberfläche ist lebhaft glänzend,
kaum sichtbar zerstreut punklirt. Das Schildchen ist herzförmig,
breiter als lang, sehr glatt und glänzend, entweder rein grün,
oder die Basis gelb, oder rein gelb. Die sehr glatten, glänzenden
Deckflügel sind ganz seicht gefurcht, den prim. Punktreihen
entsprechend, deren Punkte äußerst fein und im Grunde braun
gefärbt sind, die Rippen und Interstitien sind flach gewölbt; die
Naht ist nahe dem Hinterrand leicht kielartig erhaben und am
Ende in eine feine Spitze ausgezogen, die bei älteren Stücken
zuweilen abgerieben ist. Die Afterdecke ist glatt, am Seitenrand
und bei der Spitze mit einzelnen langen Haaren, beim $ die
Spitze mehr vorgezogen und weniger gerundet als beim ,^. Die
Bauchringe sind glänzend glatt, außer der gewöhnlichen Quer-
reihe borstentragender Punkte auch an den Seilen kahl; zuweilen
sind nur ihre Ränder, häutiger die ganze Mitte mit Ausnahme
der Seiten braun. Die Hinterbrust ist der Länge nach gefurcht,
nicht quer eingedrückt, in der Mitte stets, zuweilen in ganzer
Ausdehnung braun, dicht abstehend graugelb behaart. Der Fort-
satz der Mittelbrust, von der Hinterbrust durch eine braune Naht
scharf getrennt, ist ziemlieh kurz, gerade nach vorn gerichtet,
seine Seiten zuerst parallel, die kurze Spitze gerundet. Die Mittel-
schienen sind wenig, die Hinterschienen etwas mehr an der Spitze
erweitert, die gewöhnlichen scbiefen Kanten, von denen Stacheln
entspringen, ganz undeutlich.
,S Länge 18—21, gr. Breite 91/2 — 12; ? Länge 19—26,
Breite 11 — 141/2 mm. Venezuela, Cordillera de Merida, Escorial,
2.500—3000 m Y. 96 (Briceno), Merida (Dr. Hahnel); Colum-
bien, Bogota und Cauca; Ecuador, Loja (Abbe Gaujon);
Bolivien, Chaco, Yungas, 3000 m. (0. Garlepp), Locatal
(Garlepp).
Stett. entomol. Zeit. 1904. 19*
284
Von Merida konnte ich eine größere Anzahl von Stücken
untersuchen und dabei beobachten, daß die Schwankungen in der
Größe, in der Färbung des Schildchens wie auch in der Form
des Halsschildseitenrandes individuell sind. Die meisten Stücke,
die ich sah, hatten durch das Tödten in Spiritus ihre ursprüng-
liche Färbung verloren 5 nur wenige von Merida und besonders
von Loja zeigen die prachtvoll hellgrüne Färbung mit grellgelbem
Rand. Außer der Type im Hallenser Museum habe ich auch
die typ. Stücke aus der Duponfschen Sammlung (jetzt in Museo
Oberthür) vor mir, ebenso die Typen der Plat. laevis Burm.,
die als Synon}m zur marginata gehört. Bei der Beschreibung
der marginata hatte Burmeister nur ein großes, in der Färbung
gut erhaltenes $ aus Columbien vor sich und als er dann die
kleineren, gleichmäßig olivengrünen Stücke aus Merida erhielt,
hielt er sie für eine neue Art. Die Maaße der typ. Stücke der
laevis sind: o Länge 20, Breite 11^/4, $ Länge 20, Breite 12 mm.
Auffallend ist, daß Burmeister weder bei der marginata noch
bei der laevis die rothbraune Färbung von Brust und Bauch-
mitte erwähnt, obschon sie bei seinen typischen Stücken gut zu
sehen ist.
2. PI. scutellata Guei-. Die Guerin'schc Type aus der
Mniszech'schen Sammlung, jetzt in Museo Oberthür, trägt die
Fundortsangabe Bolivien, nicht Amazonas. Die Art steht der
vorhergehenden sehr nahe und findet sich an den östhchen Ab-
hängen der Anden in den tieferen Gebirgslagen, während die
marginata die höheren Lagen vorzieht. Sie ist größer als die
marginata. in beiden Geschleclitern nach hinten mehr verbreitert,
das Schildchen fast immer rein gelb, nur bei einem Stück aus
Columbien hat es in der Mitte einen grünen Punkt. Das Kopf-
schild ist relativ ein wenig längßr als bei der marginata. die
Vorderecken weniger gerundet, der Rand und die Stirnnaht
niedrig aber scharf aufgeworfen, braun. Das Halsschild ist im
Verhältniß zur Körperlänge etwas kürzer, der Seitenrand vor den
Hinterecken scharf nach innen geschwungen, die Ilinlerecken
Stett. entomo). Z^it. 1904.
385
scliarf vorgezogen, ebenso die zugespitzten Vordereckeu, die Seitcu-
riiiuirurche ist tief eingedrückt und setzt sich über den ganzen
Vorderrand, am Hiuierrand l)is last zur Mitte zwischen Hinter-
ecken und Schildclien fort. Die Seuliilur und Fiirbung der Ober-
seite ist wie bei der marginata, auf der Unterseite ist der ganze
Bauch mit Ausnahme eines sclnnalen Seitenstreifens, die Mitte
der Brust und der Mesosternalfortsatz immer schwarzbraun, Bau
der Beine und Mundlheile wie bei der marginata.
S Länge 221/2— 24'/2- Bi-eite 13»/2 — 151/2; $ Länge
27—29, Breite 15—16 mm. Columbien (Walhs); Ecuador,
Baiza (Haensch), Sara-yacu (Bucldey), (Deville); Peru, Chancha-
mayo; Bolivien, Guerin.
3. PI. nervosa Kirsch. Diese Art, von der ich außer der
Type noch kein weiteres Stück gesellen habe, bildet mit den
beiden folgenden eine kleine Gruppe von Arten, die sich von der
marginata hauptsächlich durch die gelben Rippenstreifen unter-
scheidet. Der Körper ist höher gewölbt, nach hinten abgeflacht
und (nur beim $?) verbreitert. Die Farbe ist hell apfelgmn,
der Rand des Kopfschildes, der Kanthus und ein feiner Streifen
neben den Augen, der Seitenrand des Halsschildes und die Basis
des Schildchens, auf den Deckflügeln die Basis und die primären
Rippen mit Ausnahme der Nahtrippe gelb; auf der Unterseite
sind die Fühler und Taster, die Tarsen und Sporen braungelb,
die Spitze des Mesosternalfortsatzes ist gelb. Das Kopfschild ist
lang, rechtwinkhg, die Ecken (beim $) nur ganz schwach ge-
rundet, der Rand ringsum deutlich aufgeworfen, braun, die Ober-
fläche ebenso wie die Stirn schwach gewölbt, dicht runzlig mit
eingestreuten groben Punkten, ganz schwach glänzend. Die Stirn-
naht ist ein feiner glänzender Querstrich, der Scheitel ist weit-
läufiger und feiner runzlig, etwas mehr glänzend als die Stirn.
Der mittlere Vorsprang der Oberlippe ist breit und kräftig, vorn
gerade abgestutzt, die Schneide der Oberkiefer stark nach innen
gebogen; vor der Stirnnaht befinden sich 2 gelbe Fleckchen mit
einem braunen Punkt, die w^ohl der Insertion des oberen Gelenk^
Stctt. eutomol. Zeit. 1904.
28(5
höckers der Oberkiefer entsprechen. Das Halsscliiki ist in der
Mitte hoehgewölbt, nach den Seiten abgeflacht, in der Mitte 6 mm
kvng, an der Basis 12 mm breit, nach vorn in sanftem Bogen
verschmäkn-t, die Hinterecken fast rechtwinkhg, die Vurderecken
spitz und etwas vorgezogen, die Seitenrandfnrche tief eingedrückt
und über ein Viertel des Yorderrandes ausgedehnt, am Hinter-
rand aber nur um die Hinterecken herumgehend; die ganze Ober-
lläche ist lebhaft glänzend, nur an den Seiten und vorn äußerst
fein runzlig. Das Schildchen ist 3 mm breite 2 lang, glänzend
polirt. Die Deckflügel haben nur an den Seiten noch schwache
Spuren von Furchen, sonst sind sie ganz glatt, lebhaft glänzend,
die Punkte der primären Punktreihen nahe der Basis und an
der Seite kräftig, im Grunde braun, nach hinten ganz verloschen,
außer dem breiten Seitensti-eifen, der bis zur Nahtspitze reicht,
sind alle primären Rippen mit Ausnahme der Nahtrippe in
der Mitte lichter gefärbt resp. mit einem gelben Streifen ver-
sehen (das Stück ist offenbar in Spiritus getödtet): die Inter-
stitien sind ganz punktfrei. Die Afterdecke ist an den Seiten
und an der Spitze dicht, in der Mitte zerstreuter runzlig, längs
dem Hinterrand mit einer Reihe grubiger Punkte, aus denen
lange gelbe Haare entspringen. Bauchringe äußerst fein runzlig,
glänzend, ganz kahl, die Brust längsgefurcht, breit quer ein-
gedrückt, die Mitte breit kahl, die Seiten grol» punktirt und
spärlich graugelb behaart. Der Mesosternalfortsaiz ist ziemlich
lang und kräftig, lanzenförmig (Fig. 15). Die Zähne der Vorder-
schienen und die Spitzen der Sporen schwarzbraun.
$ Länge 241/2. gr. Breite 15^/2 mm. Columbien, Bogota.
Type im Dresdener Museum.
4. PI. inflata nov. spec. — Reiche i. litt. Der vorher-
gehenden Art nahe verwandt, aber noch höher gewölbt, nach
hinten auch beim $ kaum verbreitert, rein oval. Die Fär-
bung ist ein schönes helles Apfelgrün, oben sind der Rand des
Kopfschildes, der Kanthus, ein feiner Streifen neben den Augen
und 2 Fleckchen vor der Stirnnaht, der Seitenrand des Hals-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
*287
Hcliildes, das SehikU-lien liald nur an der Basis, bald ringsum,
auf den Dockllügcln die Basis und die iiriniären Rippen (aus-
genommen die V immer, die I zuweilen), sowie endlich der
Ilinterrand der Al"terdecke, unten der Rand des Metasternums
und Mesosterualfortsatzes wie auch die Ränder der Bauchrinae
und die Kniee fein gelb gesäumt. Das Kopfschild ist kürzer als
bei der nercosa, trapezförmig, die Ecken mehr abgerundet, beim
S^ stärker als beim ,^, bei dem dagegen der braune Rand höher
aufgebogen ist^ seine Oberfläche ist eben, runzlig punktirt, beim
,^ weitläufiger mit großen Punkten zwischen den Runzeln, beim
^ dichter und feiner, matt glänzend; die Stirnnaht ist fein er-
haben und braun, die Stirn wie das Kopfschild, der Scheitel
dagegen sperriger sculptirt und daher stärker glänzend. Die
Mundtheile sind im Wesentlichen gebaut wie bei der mavginaia.
Das Halsschild ist hochgewölbt, die Seiten geschwungen und nach
vorn convergireud, die Hinterecken stumpf gerundet, die spitzen
Vorderecken deuthch vorgezogen, die Mitte ist glänzend polirt,
punktfrei, die Seiten fein runzlig mit einzelnen feinen Punkten
dazwischen. Das Schildchen ist relativ etwas größer, glänzend
polirt. Die Deckflügel sind hochgewölbt, am breitesten in der
Mitte und nach hinten wieder verschmälert, die primären Rippen
sind hochgewölbt und von feinen Furchen begrenzt, in denen die
im Grunde braungefärbten Punkte der primären Punktreihen
stehen; außerdem finden sich in den 3 Interstitien auf der Scheibe
bald je eine einfache Punktreihe, bald nur vereinzelte Punkte.
Die Afterdeeke ist in der Mitte glänzend polirt, nur an den
Seiten mit vereinzelten feinen Runzeln und Pünktchen, längs dem
Hinterrand mit einer Reihe grober Borstenpunkte. Die Bauch-
ringe sind nur an den Seilen spärlich behaart, die Brust ist in
der Mitte kahl, an den Seiten kurz grau behaart, Mesosternal-
fortsatz und Beine wie bei der nercosa.
S Länge 19—22'/,, Br. 11 — 13; $ Länge 20—24,
Breite 11^2 — l^'/a mm. Bolivien, Potosi, Prov. Cochabanüja
(P. Germain). Peru?
Stett. entODiol. Zeit. 1904.
288
Von den Stücken aus Bolivien, die ich für die Slamniforni
ansehe, hegen mir gegen 30 vor^ sie sind zumeist ziemlich klein,
gestreckt oval, die Seiten des Kopfschildes sind stark nach vorn
convergirend, das Schildchen ist stets ringsum gelh gesäumt, die
Nahtrippe stets in ganzer Länge mit einem gelben Streifen. So-
dann liegen mir aus Argentinien, Prov. Tucuman, La Criolla,
7 Exemplare vor, die Herr G. A. Baer im Januar 1903 in einer
H()he von 1500 m sammelte, und ferner mehrere Stücke, die
P, Girard im Februar — März 1898 bei Tucuman sammelte, sov\'ie
ein einzelnes Stück aus Salta. Alle diese Stücke sind größer
als die Stücke aus Bolivien, ihre Kopfschildseiten etwas weniger
convergirend, das Schildchen meist nur an der Basis gelb ge-
säumt, die Nahtrippe bei einigen (den kleinen Stücken von
La Criolla) nur in der hinteren Hälfte gelb, bei den großen
Stücken ist die ganze Nahtrippe bläulichgrün. Ich nenne diese
Rasse oder Subspecies ivctimana. Ihre Maaße sind: q Länge
23—251/2, Breite 13-15- ? Länge 24—261/2, Breite 14—16 mm.
b. Die Vorderschienen haben auch beim q an der
Außenseite neben dem scharf zugespitzten und
schief abstehenden Spitzenzahn 1 — 2 Zähne.
5. PI. limbata nov. spec. Flach gewölbt, oval, nach hinten
kaum verbreitert, lebhaft glänzend, hell apfelgrün (wie Plusiolis
lainrentris), oben der Rand des Kopfschildes, die Stirnnaht, der
Kanthus und ein Streifen neben den Augen ganz fein, die Seiten
des Halsschildes und der Deckflügel dagegen breit gelb gerandet,
das Schildchen gelb bis auf einen V-förmigen grünen Fleck bei
der Spitze, der Hinterrand der Afterdecke, bei der Spitze flecken-
artig verbreitert, ist ebenfalls gelb, unten ist die Mitte der Brust
und des Bauches schwarzbraun, die Spitze des Mesosternalfort-
satzes gelb, die Fühler, Tarsen und Mundtheile braungelb, die
schneidenden Kanten der Mundtheile, die Zähne der Vorder-
schienen und die Spitzen der Sporen schwarzbraun. Das Kopf-
schild ist ziendich lang, die Vorderecken kaum gerundet, der
Rand vorn höher aufgeworfen als an den Seiten, wie gewöhn-
Stett. entomol. Zeit. 1004.
289
licli braun _ti,csäumt. die Oberfläche eben, diebt und kräftio- ^e-
runzelt, last ganz matt. Die Stirnnabt ist ein leiner brauner
Streifen auf gelbem Grund, die Stirn ist sehr lein runzlig mit
zerstreuten groben Punkten, leicht glänzend, der Seheitel weit-
läufig lein punktirt. Der mittlere Vorsprung der Oberlippe ist
kurz, gerade abgestutzt, die Sclnieide der Oberkiefer ist vorn
stark nach innen gebogen, ihr Ende springt zahnartig vor, Unter-
kiefer und Unterlippe sind wie bei der tnarginala. Das Ilals-
schild ist llach gewölbt, stark nach hinten vorgezogen und vor
dem Schildehen gerade abgestutzt, der Seitenrand etwa in der
Mitte etwas erweitert, nach hinten scharf gebogen, die etwa
rechtwinkligen Hinterecken ebenso wie die spitzen Vorderecken
deutlich vorgezogen; die Seitenrandfurche fällt in der Mitte fast
mit dem Seitenrand zusammen, während sie bei den Ecken sieli
ziemlich weit von ihm entfernt; sie biegt vorn und hinten bei
den Ecken um und setzt sieh eine kurze Strecke auf Vorder-
und Hinterrand fort; die ganze Oberfläche ist lebhaft glänzend
mit zerstreuten feinen Pünktchen. Ebenso ist das Schildchcn
sculptirt. Die Deckflügel sind flach gewölbt, hinter dem ' vor-
springenden Spitzenbuckel und an den Seiten plötzlich al)fallend,
auf der Scheibe tief, an den Seiten flacher gefurcht, die Ripi)en
deutheh höher gewölbt als die Interslitien, die Punkte der i)riniären
Punktreihen sehr kräflig, braun, im I. Interstitium eine regel-
mäßige Punktreihe und hinter der Schulter einige Punkte, auf
der IL und DL Rippe ein \erloschener gelber Streifen. Die
Afterdecke ist glänzend, glatt, nur längs dem Rande mit der
gewöhnlichen Reihe borslentragender grober Punkte. Die Bauch-
ringe haben eine Querreihe borstentragender Punkte, die Hinter-
brust ist der Länge nach gefurcht, aber kaum (juer eingedrückt,
an den Seiten dicht und lang — mIc die Schenlvcl am Hinterrand
— graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist ähnlich wie bei
der nervosa, nur etwas schmäler, die Vorderschienen hal)en
neben dem langen Spitzenzahn einen kleineren scharfen Seitenzahn.
(^ Länge 20, Breite 1172 mm- $ ignota. Argentinien, Saha.
Stett. outomol. Zeit. 1904.
290
6. PI. alternans Erichson. Ho(4igewölbt, das ,^ über den
Hiiiterluiften mir schwach, das $ meist etwas stärker erweiteri,
liell apfelgriiii, oben sind die Ränder des Kopfschildes, der Kanlhus
und ein Streifen neben den Augen, avIc auch 2 P'lcckchen vor
der Slirnnaht, die Seitenränder des Halsschikies wie auch dessen
Vorderrand in größerer odei* geringerer Ausdehnung und beidei'-
seits ein Fleck an Stelle der Seitengrübchen, alle Ränder des
Schildchens und der Deckflügel, auf letzteren außerdem ein Streifen
auf der II. und III. , selten auch auf der IV. Rippe und der
Hinterrand der Afterdecke, unten die Spitze des Mesosternallorl-
satzes gelb; gelbbraun sind unten die Mundtheile, Tarsen und
Fühler, schwarzbraun die schneidenden Kanten oder Zähne der
Mundtheile, die Zähne der Vorderschieneu und die Spitzen der
Tarsen, Dornen und Sporen. Das Kopfschild ist in beiden Ge-
schlechtern tlach gebogen, etwas flacher als halbkreisförmig, der
Rand ringsum gleichmäßig aufgeworfen, braun wie die scharf
eingedrückte Stirnnaht, die Oberfläche eben, dicht und fein runzlig,
matt 5 kaum weniger dicht ist die Stirn sculptirt, während der
Scheitel weitläufiger fein pmiktirt und schwach glänzend ist.
Die Mundtheile sind sehr kräftig, ähnlich wie bei der maryinula,
die basale Kauleiste am Unterkieferhelm fast halb so breit als
die mittlere. Das Halsschild ist in der Mitte hochgewölbt, nach
den Vorderecken flach abfallend, die Seiten gleichmäßig- ue-
Schwüngen, die fast rechtwinkligen Vorderecken vorgezogen, die
stumpfen Hinterecken deutlich vorspringend, da der Hinterrand
vor den Schultern nach vorn und weiterhin wieder nach hinten
gebogen ist; die Seitenrandfurche fällt von der Mitte nach vorn
hin fast ganz mit dem Seitenrand zusammen, geht auf den Vorder-
rand kaum, auf den Hinterrand nicht über.; die Oberfläche ist
glänzend, nur an den Seiten äußerst fein runzlig mit einzelnen
zerstreuten Punkten. Das Schildchen ist ganz punktfrei. Die
Deckflügel sind mäßig tief gefurcht, die Rippen deutlich etwas
höher als die Interstitien, von denen das erste eine ziemlich
regelmäßige Punktreihe, das zweite nur einige Punkte enthält,
Slett. entomol. Zeit. 1904.
291
die Naht ist lein gelb gcsäiiinl, die Babis und der Aiißenraud
dagegen b'reii, die gelben Stveifeu auf der II. und III. Rippe sind
nuinchmal sehr deutlich und breit, manehnial undeutlich, so daß
sich au ihrer Stelle nur eine lichtere F'ärbung dieser Rippen lindet.
Die Afterdecke ist sehr Hin runzlig, die Spitze und der
Seitenrand ghitter und glänzender, letztere mit der gewöhnlichen
Reihe grober borsten tragender Punkte. Bauchringe und Bauch-
initte glatt und kahl, glänzend, die Seiten der Hinterbrust grob
punktirt und ganz spärlich kurz behaart. Der Mesosternaltbrt-
satz ist relativ ein wenig länger luid schlanker als bei der
nervosa. Die Mittel- und Hinterschienen sind in der Mitte ganz
schwach erweitert, vor der Spitze etwas verengt, die Vorder-
schienen haben beim r^ neben dem Spitzenzahn noch einen
kräftigen mittleren und dahinter die Andeutung eines basalen
Zahnes an den Seiten, beim $ ist bei frischen Stücken auch der
basale Zahn, wenn auch klein, so doch sehr spitz.
,^ Länge 21, Breite I21/2; ? Länge 2OV2— 24. Breite
J3 — 141/2 nun. Peru, Chanchamavo, Rio Toro.
II. Die Unterlippe trägt in der Mitte einen kurzen pj)ilzen
Yorsprung, der gerade nach vorn gerichtet, aber nicht
nach oben umgebogen ist und den kurzen spitzen
Vorsprung der Oberlippe mit seiner Spitze berührt,
nicht von ihm überlagert wird (Fig. 16).
7. PI. Steinheili nov. spec. Durch das Fehlen des nach
oben umgebogenen Vorsprungs der Unterlippe bei sonst kräftig
gebauten Mundtheilen und langem Mesosternalfortsatz, wie auch
durch die eigenthümliche Färbung zeichnet sich diese Art vor
allen anderen Platycoelien aus. Sie ist (lach gewölbt, heim $
etwas über den Hinterhüften verbreitert, lebhaft glänzend wie
mit Lack überzogen, hell apfelgrün, der Rand des Kopfschildes
in breiter Ausdehnung, die Stirnnaht (in der Mitte Ueckartig
erweitert), der Kanthus und ein Strich bei den Augen, das Hals-
schild ringsum mit einem breiten Längsstreifen in der Mitte und
das ganze Schildchen sind gelb; auf den Deckflügeln sind alle
primären Rippen in ganzer Ausdehnung gelb und außerdem
Stett. cntomol. Zeit. 1904.
292
trafen die 3 discalen lu.stertiticn einen schmalen gelben Streifen.
Die Ailerdecke ist auf der Scheibe grün, die Seiten und Spitze
sind gelb. Die Unterseite ist schwarzbraun, die ganzen Beine
und Fühler sowie ein schmaler Streifen an den Seiten der Bauch-
ringe braungelb. Das Kopfschild ist viereckig, die Ecken wenig
gerundet, der Rand beim ,^ kräftig, beim $ etwas weniger auf-
geworfen, die Oberfläche lebhaft glänzend, beim ,^ nur ganz
zerstreut und fein, beim $ etwas dichter punktirt^ die Stirnnaht
ist fein erhaben, braun auf gelbem Grund, Stirn und Scheitel
glänzend, glatt. Das Halsschild ist kurz, vor der Mitte etwas
erweitert, die spitzen Vorderecken vorgezogen, die rechtwinkligen
Hinterecken deutlich vorgezogen und über die Deckflügel neben
den Schultern ragend ^ die Seitenrandfurche ist scharf ausgeprägt,
die ganze Oberfläche glänzend polirt, punktfrei. Das Schildchen
ist 21/2 mm breit, I1/2 lang, glänzend polirt. Die Deckflügel
sind tief gefurcht, Rippen und Interstitien gleich hoch gewölbt,
die Punkte der primären Puuktreihen schwach, nicht dunkel
gefärbt, die Interstitien punktfrei, die Nahtecke in eine kräftige
Spitze ausgezogen. Die i^fterdecke ist an den Seiten fein runzlig,
längs dem Hinterrand mit zahlreichen groben Punkten, aus denen
lange gelbe Haare entsjiringen. Die Bauchringe sind glatt und
kahl, ebenso die Brust in der Mitte, die nur schwach der Länge
nach gefurcht aber stark quer eingedrückt und au den Seiten
dicht punktirt und behaart ist. Der braungclbe Mesosternalfort-
satz von der schwarzen Hinterbrust scharf sich abhebend reicht
bis zu den Vorderhüften und ist dreiseitig, die Spitze gerundet.
Die Mittel- und Hinterschienen sind sehr schmal, die Vordei--
schienen beim ,j^ ohne Seitenzähne, nur mit langem scharfen
Spitzenzahn, beim $ mit 2 verloschenen kurzen Seitenzähuen
neben dem langen gerundeten Spitzenzahn.
,S Länge I81/2, Breite 11- $ Länge 221/2, Breite 12'/2 mm.
Columbien, Manizales (Patino).
Das $ aus der Steinheirschen Samndung, jetzt in Museo
Oberthür, trägt die oben angegebene Fundortangabe; ein schlechter
erhaltenes ,^ fand ich unter den Ruteliden der RothschikUschen
Stett. entomol. Zeit. 1904.
293
Sammlung mit der Angabe „Colombia*'; viele der Ruteliden mit
dieser eigenthümlichen Etikette sind charakteristisch für die Sierra
de Popayan und deshalb glaube ich, daß auch dieses ,^ von
dort stammt.
B. Fühler 10-gliedrig.
I. Die Oberlippe mit einem langen kräftigen mittleren
Vorsprung, dessen schwarze Ränder meist etwas um-
gebogen sind und der an der Spitze gerade abgestutzt
ist; ebenso hat die Unterlippe einen starken, leicht
rinnenartig vertieften mittleren Vorsprang, der nach
oben umgebogen ist und dessen Spitze von dem Ende
des Oberlippenvorsprungs überlagert wird (Fig. 13a).
Die Mitolieder dieser Abtheihing sind mit einer Ausnahme
hoch gewölbt, unttn ganz (lach und ihre Deckflügel, meist schwach
oder gar nicht gefurcht, bedecken für gewöhnlich den ganzen
Hinterleib.
a. Die Deckflügel sind am Ende in eine feine Spitze
ausgezogen.
8. PI. forcipalis nov. spec. Durch die etwas flachere
Körperform, die tief gefurchten Deckflügel und die undeutlich
lOgliedrigen Fühler bildet diese Art den Uebergang zu der vor-
hergehenden Abtheilung. Mäßig gewölbt, das ,^ mehr parallel-
scitig, das $ über den Hinterhüften verbreitert, grasgrün oder
apfelgrün; oben ist der Rand des .Kopfschildes und die Stirnnaiit,
der Kanthus und ein Strich neben den Augen, alle Randes des
Halsschildes und Schildchens, auf den Deckfiügeln ein Streifen
auf allen Rippen mit Ausnahme der fihiften und der Hinterrand
(U'r Afterdecke gelb, unten die Fühler, Taster und Tarsen wie
auch die Umgebung der letzten Bauchstigmen und zuweilen die
Außenseite der Hinterschienen bräunlichgelb. Das Kopfschild ist
viereckig mit parallelen Seiten, etwa doppelt so breit als lang,
die Ecken nur ganz- schwach gerundet, der Rand mäßig um-
gebogen, schwarzbraun, die Oberfläche dicht runzlig, matt. Die
Stirnnaht ist fein kielartig erhaben, glänzend, brannschwarz; die
Stirn, nur wenig feiner gerunzelt als das Kopf^child. ist schwach
Stott. entomol. Zeit. 1904.
294
glänzend, der Scheitel weitläufig fein punktirt. Die Mundtheile
sind kräftig gebaut, die Lippenfortsätze kräftig, die Oberkiefer
wie bei Immeralis (Fig. 13c). Am Unterkiefer ist die apicale
Kauleiste auf einen spitzen Zahn reduzirt, der hakenförmig schief
nach oben gerichtet ist 5 die mittlere Kauleiste ist sehr kräftig,
die basale dagegen wieder auf einen etwas stumpferen Zahn
reduzirt (Fig. 17). Das Halsschild ist doppelt so breit als lang
(5 X 10 mm), die Mitte des Hinterrandes breit lappenartig nacli
hinten gebogen, die rechtwinkligen Hinterecken nach hinten ge-
zogen, so daß sie auf den Deckfliigeln neben der Schulter auf-
liegen, die spitzen Vorderecken scharf vorgezogen, die Oberfläche
wie das Schildchen glänzend polirt, punktfrei, zuweilen mit
schwacher mittlerer Längsfurche und gelbem P'leck an Stelle der
Seitengriibchen. Die Deckflügel sind ebenfalls lebhaft glänzend,
wie lackirt, tief gefurcht, die Litcrstitien ebenso hoch gewölbt
wie die Rippen, die Punkte in den Furchen klein, kaum dunkler
gefärbt. Die Stärke der gelben Rippenstreifen ist variabel; bei
einem satt grasgrünen r^ findet sich außer auf dem Seitenrand
(der VL Rippe) nur auf der IL und HL ein feiner Streifen; bei
einem hell apfelgrünen $ sind sie auf allen Rippen (außer der V.)
so breit als die Rippen selbst. Die Afterdecke ist glänzend
polirt, nur längs dem Hinterrand mit einer Reihe von Borsten-
punkten. Die Bauchringe und Mitte der Brust ganz glatt und
kahl, die letztei'e tief quer eingedrückt, so daß der Mososternal-
fortsatz zuerst schief nach unten steigt, die Brustseiten fein
punktirt und behaart, der Mesosternalfortsatz lang und kräftig
(P'ig. 17a). Die Vorderschienen haben beim ,^ einen, beim $
zwei scharfe Zähne an der Außenseite neben dem Spitzenzahn.
Die Fühlerkeule ist beim (^ fast doppelt so lang als beim $.
S Länge lO'/a, Breite lD/25 ? Länge 24— 241/2, Bi'eite
14 mm. Ecuador, Loja (Abbe Gaujon), Quito.
Es liegen mir 2 ^^ vor, das eine satt grasgrün mit wenig
Gelb aus Quito, das andere, hell apfelgrün mit breiten gelben
Rändern und Streifen aus Loja. Trotz der verschiedenen Fund-
orte und Färbung stimmen sie in ihren Maaßen doch fast voll-
Btett. entomol. Zeit. 1904.
295
ständig überein. Die Art ist interessant diivcli die eigenthündiche
Bezalinungdes Untcrkieferhelms, den ausgcpprochcnen sexuellen
Dimorphismus in Große und Fühlern und die eigenthümliche
Form dos Foreeps (Fig. .50).
9. PI. valida Burnieister. Hochgewölbt, eiförmig, über
den Hinterhüften verbreitert, hellgrün, oben alle Ränder wie auch
die Stirunaht und ein breiter Streifen auf den Deckflügeln neben
der Nahtrippe gelb, unten die Fühler und Tarsen braungelb, die
Ränder der Bauchringe und die Mitte der Brust schAvarzbraun.
Das Kopfschild ist schwach trapezförmig, der Rand mäßig auf-
geworfen, die Oberfläche dicht gerunzelt mit eingestreuten Punkten
dazwischen, nur in der Mitte vor der Stirnnaht etwas glänzend;
diese ist scharf ausgeprägt, ein fein erhabener glänzend brauner
Querstrich auf gelbem Grund; die Stirn ist ziemlich dicht aber
fein punktirt, der Scheitel ganz glatt. Die Mundtheile sind sehr
kräftig gebaut, die 3 Kauleisten am Unterkieferhelm in ihrer
vorderen Hälfte frei, die basale in 2 Zähne gespalten; der mittlere
Vorsprung der Unterlippe nicht rinnenartig vertieft, lang, nach
oben umgebogen, das Ende zahnartig zugespitzt. Das Halsschild
ist kurz, die Seiten gleichmäßig gerundet, Vorder- und Hinter-
ecken zugerundel, die Oberllächc wie beim Schildchen glänzend
jjolirt, punktlVei. Auf den glänzenden, beim ,^ ganz glatten, beim
$ schwach gefurchten Deckflügeln lassen sich nur noch Spuren
der primären Punktreihen erkennen, am deutlichst(ni neben der
Naht und an den Seiten; Basis und Seitenrand sind gelb, von
der ersteren verläuft neben dem Schildchen ein anfangs breiter,
nach hinten verlöschender gelber Streifen im ersten oder sub-
suturalen Insterstitium, Mährend die nach hinten verschmälerte
Nahtrippe grün bleibt (bei gut erhaltenen Stücken prachtvoll
blaugrün). Die überall fein runzlige, mäßig glänzende Afterdecke
ist gelb gesäumt und spärlich gewimpert. Bauchringe und Brust
in der Mitte glatt, an den Seiten fein gerunzelt, die Brust spärlich
behaart; der Mesosternalfortsatz geformt wie bei der vorher-
gehenden Art, nur länger. Die Vorderschionen haben beim ,j^
Stelt. ontomol. Zeit. 1904.
296
neben dem Spitzenzahn einen kräftigen mittleren und einen ganz
kurzen aber scharfen basalen Seitenzahn; beim $ sind alle Zähne
kräftiger, als beim ,^. Die Forcepsparameren sind an der Spitze
verdickt und tragen darauf meist 4 scharfe Kanten (Fig. 54).
,^ Länge 24— 241/2, Breite 15 — 16; $ Länge 24—28, Breite
15 — 18 mm. Columbien, Caucathal, Bogota, Medellin.
10. PI. occidentalis n. sp. — glans Steinh. i. 1. Der
valida zunächst verwandt, aber kleiner und glänzend polirt, ohne
alle Spuren von Furchen oder Punkten auf den Deckflügeln. Die
Färbung ist oben fast rein gelb, nur die Mitte des Kopfschildes
und der Stirn, das Halssehild und einige Streifen auf den Deck-
flügeln sind noch grün, die Unterseite ist rein grün, der Meso-
sternalfortsatz gelb, die Fühler, Mundtheile, Außenseite der
Schienen und die Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist etwas
kürzer als bei der valida, beim (^ zerstreut puiiktirt, glänzend,
beim $ grob runzlig mit eingestreuten Punkten, nur die Mitte
glänzend, der Rand und die Stirnnaht sowie die 2 Punkte vor
der letzteren schwarzbraun; die Stirn hat nur einige feine
Pünktchen beim ,^, die beim $ gröber sind, der Scheitel ist ganz
kahl, beide lebhaft glänzend. Am Unterkieferhelm ist die mittlere
Kauleiste auffallend groß, ihre Mitte zahnartig vorspringend, die
basale kaum halb so breit und nur ganz schwach eingekerbt.
Der mittlere Vorsprung der Unterlippe ist kurz nach oben um-
gebogen, rinnenartig vertieft und in der Mitte fein gekielt. Das
Halsschild ist wie bei der valida geformt, die Vorderecken jedoch
stumpfer, die Seitenrandfurohe bis auf einen kurzen Rest bei den
Vorderecken verschwunden, die Oberfläche glänzend polirt, ganz
punktfrei. Auf den Deckflügeln ist die Nahtrippe in ihi'cr vor-
deren Hälfte blaugrün, außerdem noch 2 unbestimmte grüne
Längswische auf der vorderen Hälfte der Scheibe, alles übrige ist
grünlich gelb, Basis und Seitenrand mehr goldgelb; Furchen fehlen
gänzlich, auch beim $, von den primären Punktreihen fluden
sich nur noch vereinzelte Punkte nahe der Basis, am drutlichsten
neben der Nahtrippe. Die Afterdecke ist dicht runzlich, beim $
ßtett. entomol. Zeit. 1904.
297
nialf, beim ,j lein seidciuniig glänzend, mit der gewöhnlichen
Reihe von groben lior.'-lenpunkten längs dem Hinterrtind. Die
Bauchringe tragen nur an den Seiten einige feine Pünktchen, die
Brust in größerer Ausdehnung grobe Borstenpunkte, beide sind
an den punktfreien Stellen glatt polirt und kahl. Der Meso-
sterualfortsatz ist wie bei der valicla, der Basalzahn der Vorder-
sehienen beim $ kräftig, beim q nur schwach angedeutet. Die
Forcepsform (Fig. .58) ist ganz verschieden von der der calida
und ähnelt der der abdominalis; doch sind ihre Spitzen etwas
assjmetrisch, mit einem grob gek()rnten, scharf abgesetzten Höcker
und fein gezähntem Seitenrand, während die der ahdo)irina!is
symmetrisch, scharfrandig und glatt polirt sind.
,^ Länge 22—23, Breite 131/2—14; ? Länge 26, Breite
I61/2 mm. Columbien, Rio Dagua (W. Rosenberg).
11. PL pomacea Erichson. Der calida zunächst verwandt,
aber durch die gestrecktere, auch beim $ über den Hinterhüften
kaum verbreiterte Körperform, durch die gelbe Nahtrippe, die
grüne kahle Brust und den kürzeren Mesosterualfortsatz leicht zu
unterscheiden. Gestreckt oval, hochgewölbt, nahezu parallelseitig,
hell apfelgrün, oben alle Ränder ganz schmal, nur die Seiten
und Naht der Deckflügel breiter gelb gesäumt, unten die Fühler
und Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist parabolisch, der Rand
mäßig aufgeworfen, die Oberfläche dicht und fein gerunzelt,
matt; die Stirnnaht ist ein ganz gerader brauner glänzender
Strich auf gelbem Grunde; die Stirn ist beim $ dicht, beim (^
weitläufiger runzlig, wenig glänzend, der Scheitel weitläufig fein
punktirt. Die Mundtheile sind gebaut wie bei der hiniieralis
(Fig. 13), die basale Kauleiste am Unterkieferhelm jedoch nur
halb so breit als die mittlere. Der Thorax ist etwas länger als
bei der calida, die Hinterecken stumpf zugerundet, die nahezu
rechtwinkligen Vorderecken deutlich vorgezogen, die Oberfläche
glänzend mit wenigen zerstreuten feinen Pünktchen. Die Deck-
tlügel sind glänzend polirt, entweder ganz glatt oder mit ganz
verloschenen Furchen (hauptsächlich beim ,^), von den primären
Stett. cntoniol. Zeit. 1904. 2ü
298
Punktreiheii ist nur die erste (neben der Naht) von der Basis
bis etwa über die Mitte deutlich, von den anderen linden sich
Reste bei der Basis und an den Seiten; der gelbe Streifen an
den Seiten ist nahe der Schulter breit und wird nach hinten
immer schmäler, um am Hinterrand gewöhnlich ganz zu ver-
schwinden; der gelbe Nahtstreiten, an der Schildchenspitze, nicht
an der Basis, beginnend, hat zuerst die Breite der Nahtrippe
und wird nach hinten schmäler, reicht aber bis zur Nahtspitze.
Die Afterdecke ist wie bei der raUda fein runzlig, wenig glän-
zend, der Hinterrand etwas stärker gewimpert. Die ganze Unter-
seite, auch die Brustseiten siiid glänzend glatt und kahl; der
Mesosternalfortsatz nur wenig kürzer, aber vorn breiter als bei
der valida. Die Vorderschienen haben beim r^ und $ neben
dem Spitzenzahn nur einen Seitenzahn. Der Forceps (Fig. 52)
ist ähnlich dem der valida. das verdickte Ende schärfer abge-
schnürt und ohne die erhabenen Kanten.
S Länge 22—24, Breite 13— 141/2^ ? Länge 231/2—28,
Breite 14 — 16 mm. Peru, Colonie Pozuzu am Rio Chanchamayo
(Dr. Abendroth), Rio Toro, Rio Mixiollo in der Prov. Huallaga,
1200 m. VlI— VIII. 1900 (C. A. Baer), Huan)bo, IV. Trim. 89
und Moyobamba (M. d. Malhan). Palcazu. Bolivien, Yungas
de la Paz.
Während die aus den Cord illeren von Peru und Bolivien
stammenden Stücke nur noch Spuren von Furchen auf den Deck-
flügeln zeigen, findet sich auf dem Hochplateau von Mato grosso
und in Goyaz eine Form, die in allen übrigen Merkmalen mit
der pomacea übereinstimmt, aber ständig ziemlich tiefe Furchen
mit regelmäßigen Punktreihen auf den Dcckflügeln zeigt. Charak-
tei'istisch für die Art (auch die Stammform) ist, daß die benach-
barten Furchen resp. Punktreihen zweier Rippen vor der Basis
sich mit einander vereinigen, also die dritte mit der vierten, die
vierte mit der fünften u. s. w. Diese Form, die subspec. bra-
siliensis m., findet sich auf dem Planalto dos Parecis, bei Miranda
im Mato grosso, XL 94^ — IL 9,5 (Andeei') und bei Jalahy in
Cloyaz, IX. — XL 97 (Pujnlj.
Rtett. cDtomol. Zeit. 1904.
299
12. PI. abdominalis iiov. .';i)ec. Diese Art gleieht auf den
ersten Blick einer pomacea und lindct sieii in den Sammlungen
auch meist mit dieser Art vermengt; sie unterscheidet sich aber
leicht durch die schön braunrothe Färbung der Unterseite, den
großen, stark gekrümmten Mesosternalfortsatz, die in beiden Ge-
schlechtern S/.ähnigen Vorderschienen und durch das gelbe
Schildchen. Körperform wie bei der pomacea, oben hell apfel-
griin, Kopf und Halsschild ringsum fein gelb gesäumt, das Schildchen
ganz gelb, die Deckflügel an den Seiten und hinten ganz fein,
an der Basis und Naht etwas breiter gelb gerandet, die After-
decke einfarbig grün ohne gelben Rand; die Bauchringe sind
schön braunroth, jeder mit einem schmalen grünen Querfleck in
der Mitte und einem kleinen rundlichen Fleck an der Seite, die
Mitte der Brust und der Mesosternalfortsatz, die Hüften und
Ränder der Seitenstücke sind rothbraun, die Seiten der Brust —
scharf abgegrenzt — grün; die Beine und Fühler sind hell
röthlichbraun, der Vorderrand der Hinterschenkel grün. Form
und Sculptur des Kopfes und Halsschildes wie bei der pomacea,
die Deekflügel seicht gefurcht mit regelmäßigen, im Grunde bräun-
lichen Punktreihen. Afterdecke fein runzlig, die ganze Unter-
seite kahl, lebhaft glänzend, Vorderschienen mit 2 kräftigen
Seitenzähnen neben dem langen Spitzenzahn. Der Mesosternal-
fortsatz ragt bis zum Vorderrand der Vorderhüften, ist sehr breit,
zuerst nach unten gesenkt, die Spitze hakenartig nach oben um-
gebogen und breit gerundet.
,^ Länge 23—241/2, Breite 15; $ Länge 24—28, Breite
141/2^18 mm. Peru- Callanga, Chanchamayo (Thanim);
Bolivien, Ocobamba (Garlepp).
Der auffälligen Färbung entsj)richt auch eine autfällige Form
des Forceps (Fig. 53).
b. Die Deckflügel sind am Ende der Naht nicht in eine
Spitze ausgezogen. (Arten mit sehr grossem Kopf.)
1. Die Stirnnaht ist eine fein erhabene braune Linie
auf gelbem Grund, in der Mitte nicht unterbrochen.
Stctt. nntomol. Zeit. 1904. 2Ü'^
300
13. PI, mesosternalis iiov. spcc. Mäßig gewcilbt, über den
Hinterhüften stark verbreitert, apfelgrün, oben alle Ränder (auch
die der Afterdeeke) fein gelb gesäumt, auf den Deckflügeln die
primären Ripjien mit Ausnahme der i'ünften im Ganzen lichter
oder mit einem gelben Streifen, unten die Fühler und Taisen
bräunlichgelb. Das Kopfschild ist in beiden Geschlechtern halb-
kreisförmig, der Rand fein aufgeworfen, braun, die Oberfläche
dicht runzlig mit eingestreuten groben Punkten, matt, die Stirn
beim $ dicht, beim ^^ zerstreuter runzlig, der Scheitel weitläufig
punktirt, beide wenig glänzend. Die Mun(j:theile sind sehr kräftig
gebaut, am Unterkieferhelm sind die apicale und mittlere Kau-
leiste zu einem massiven breiten Gebilde verw^achsen, unter dem
die basale Kauleiste als feines spitzes Zähnchen hervorragt. Das
Halsschild ist in der Mitte hochgewölbt, mit feiner Längsfurche,
die Seiten abfallend, gleichmäßig gerundet, die Hinterecken ge-
rundet, die Vorderecken etwas vorgezogen, schwach zugerundet,
die Mitte glänzend polirt, punktfrei, die Seiten fein runzlig. Die
Deckflügel sind ganz verloschen gefurcht, die primären Punkt-
reihen regelmäßig und ziemlich kräftig, die Punkte im Grunde
dunkel, im ersten Interstitium eine regelmäßige Punktreihe, im
II. und III. einige zerstreute Punkte. Die Afterdecke ist sehr
kurz, hell gelbgrün, zuweilen fast gelb, überall fein gerunzelt, am
Rand spärlich gewimpert. Die Unterseite ist stark glänzend,
besonders die Mitte der Brust, glatt und kahl. Die Hinterbrust
ist tief eingedrückt, der Mesosternalfortsafz (Fig. 18) fünfeckig,
mit seiner Spitze kaum die Mittelhüften überragend. Die A^order-
schienen haben beim ^ und $ 2 scharfe Seitenzähne, der basale
beim rj sehr kurz, aber scharf zugespitzt.
^ Länge 221/2, Breite 13; $ Länge 23--24i/2^ Breilo
14—15 mm. Costa-Rica, Chirripo an der atlantischen Küste;
Columbien, Panama, Rio Dagua (an der pacifischen Küste),
Canoas (Steinheil).
14. PI. boliviensis Blanchard. Gestreckt oval, das $ ganz
schwach über den Hinterhüften verbreitert, Färbung beim ,^
Stett. entomol. Zeit. 1904.
301
Snisorfiii, hfiin $ hcllghin bis ncll.gni,,, |,eiiii ,^ ,,1m.,i ;ille Käiidcr
sehr fein gelb gesäumt, nur die Nulit etwas breiter gelb, beim
$ die Rippen mit Ausnahme der fünften mit einem feinen gelben
Streifen; unten sind der Hintei-rand des Aftersegments und die
Seiten der Bauchringe gelb, Fühler und Tarsen braungelb. Der
Kopf i.st selir groß, das Kopfschild kurz, seine Seiten nach vorn
wenig convergirend, die Ecken schwach gerundet, der braun-
gesäumte Rand deutlich aufgebogen, die Oberlläche dicht runzlig,
matt; die Stirn ist weitläufiger gerunzelt, der Scheitel zerstreut
punktirt, beide schwach glänzend. Die Mundtheile sind sehr
kräftig gebaut, die 3 Kauleisten des Unterkieferhelms an ihrem
voi-deren Drittel frei, auch die basale breit und kräftig; die
Unterlippe ist in ihrer Mitte von der Grenze des Kinns bis zur
Spitze des mittleren Vorsprungs kräftig gekielt — ein Merkmal,
durch das sich boliviensis von allen anderen Platycoelien unter-
scheidet. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, seine
Seiten gleichmäßig gerundet, die Vorderecken stumpf, die Ober-
lläche glatt, nur bei den Vorderecken mit einigen feinen Runzeln.
Die Deckflügel zeigen beim r^ meist nur noch Spuren von
Furchen, die primären Punktreihen sind nur an der Seite noch
deutlich erhalten, beim $ sind sie meist etwas deutlicher gefurcht,
die Punktreihen regelmäßig (die Punkte dunkel) und auch in
den 3 discalen Interstitien vereinzelte Punkte. Die Afterdecke
ist sehr kurz, die Oberfläche glänzend glatt, längs dem gelben
Hinterrand eine Reihe borstentragender Punkte. Die Unterseite
ist glänzend, glatt und kahl bis auf die Seiten der Brust, die
ganz spärlich behaart sind, der Mesosternalfortsalz ist lang und
kräftig, die Spitze breit zugerundet und gelb gerandet. Die
Vorderschieuen haben in beiden Geschlechtern einen scharfen
Scitenzahn neben dem Spitzenzahn.
S Länge 21—24, Breite 12'/2- 131/2; ^ Länge 24-26,
Breite 13 — 151/2 inm. Bolivien, Sta. Cruz de la Sierra; Peru,
Chanchamayo, Prov. Huallaga, Rio Mixiollo, 1200 m. VH. — VUI.
1900 (G. A. Baer), S. Antonio am Rio .Alapiri. Iluambo,
IV. Trim. 89 (M. d. Mathan).
Stctt. entomol. Zeit. 19U4.
302
15, PI. flavostriata Lutreille. Gestreckt ovtil, hoch gewölbt,
das Q parallelscitig, das $ über den Hinterhüften etwas ver-
breitert, hell grasgrün, oben alle Känder fein gelb gesäumt, auf
den Deckflügeln sind Seitenrand und Naht breiter gelb, die
primären Rippen grün und von diffusen gelben Streifen beider-
seits begrenzt, die nur bei der fünften undeutlich sind oder fehlen;
unten ist der Hinterrand der Bauchringe, die mittlere Längs-
furche oder Naht der Hinterbrust, die Spitze des Mesosternal-
fortsatzes, die Tarsen und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist
doppelt so breit als lang, die Seiten nach vorn nicht conver-
girend, die Vorderecken leicht gerundet, der Rand fein auf-
gebogen, schwarzbraun, die Oberfläche wie die Stirn dicht und
fein runzlig, wenig glänzend, der Scheitel beim (^ zerstreut fein
punktirt, beim $ kaum weniger dicht gerunzelt, als die Stirn.
Das Halsschild ist nur halb so lang als breit, die Basis breit
lappenartig nach hinten gebogen mit deutlicher Längsfurche, die
Hinterecken stumpf gerundet, die Vorderecken spitz vorgezogen,
die ganze Oberfläche fein runzlig mit eingestreuten feinen Punkten,
schwach glänzend. Schildchen und Deckflügel sind glatt polirt,
glänzend, die letzteren mit ganz verloschenen Furchen und Punkt-
reihen; alle 6 primären Rippen sind grün und beiderseits von
etwas düTusen gelben Streifen an Stelle der primären Punktreihen
eingefaßt, auch die Nahtrippe, die dicht an der Naht von einem
äußerst feinen gelben oder rothgelben Strich, nach außen von
einem breiteren gelben Streifen begrenzt wird. An den Seiten,
besonders bei der fünften Rippe, fehlen gewöhnlich die gelben
Streiten, bei gut erhaltenen Stücken kann man aber erkennen,
daß die diese Rippe begrenzenden Punkte von einem gelben Hof
umgeben sind. Die sechste Rippe oder der Seitenrand ist gelb,
der äußerste Rand jedoch bei einigen Stücken grün. Die After-
decke, gewöhnlich ganz unter den Deckflügeln versteckt, ist ein-
farbig grün, überall runzlig mit vereinzelten groben Punkten, am
Hinterrand und auf der Spitze lang abstehend gewimpert. Die
Bauchringe sind glänzend, zerstreut punktirt und spärlich behaart 5
Stett. entomol. Zeit. 1904.
303
die Hinterbnisi ist im den Seiten dichter i)unktirl und lein
grau beliaurt, der MesoslernaHbrtsalz his zum Vorderrand der
Vorderliüften reichend, an der Basis breit, nach vorn verschmälert,
die gerundete Spitze schmäler als bei der boliviensis. Die Vorder-
schienen haben neben dem Spitzenzalm einen kräftigen Seiten-
zahn; ein zweiter (basaler) Seitenzahn ist beim ,^ meist nur
schwach angedeutet, beim $ stets gut entwickelt. Die Fühler-
keule ist beim ,^ etwas länger als beim $. Die Mundtheile sind
kräftig gebaut, die Schneide am Ende zahnartig vorspringend,
am Unterkieferhelm die apicale und mittlere Kauleiste zu einem
massiven Gebilde verwachsen, die basale ist als gerundeter
schwacher Zahn in einem Ausschnitt der mittleren Kauleiste
sichtbar.
S Länge 24— 28, Breite I31/2— l^Va; ¥ Länge 271/3— 32,
Breite I51/2 — 18 mm. Venezuela, Caracas, Valencia; Colum-
bien, Cauca; Ecuador, Sara-yacu (Buckley).
Bei den Stücken aus Columbien und Ecuador sind die gelben
Streifen auf den Deckflügeln gewöhnlich breiter, besonders die
Streifen außen neben der ersten und dritten Kippe, als bei den
Stücken aus Venezuela. Li Columbien tindet sieh eine hübsche,
stark gelb gefärbte Form:
var. herbacea m. — Bucquet i. litt. Alle Ränder breiter
gelb, das Schildchen schön rothgelb, die gelben Streifen auf der
Scheibe der Deckllügel so breit, daß auf den Rippen nur feine
grüne Streifen zurückbleiben, die Seiten der Deckflügel einfarbig
grün, nur der Seitenrand breit gelb, sein äußerster Rand fein
grün. 1 $ in der (>i)erthür'schen Sammlung.
Herr G. J. Arrow hat bereits in den Ann. Mag. Nat. Hist.
ser. 7 vol. IV. 1899 p. 3G9 darauf aufmerksam gemacht, daß
Burmeister diese Latreille'sehe Art nicht richtig aufgefaßt hat.
Die flavostriata Burmeisters ist eine sehr seltene kleine Art, die
ich weiterhin unter dem Namen Tscliinlii ausführlich beschreiben
werde.
Stett. eutoniol. Zeit. 1U04.
304
Iß. PL variolosa nov. ppec. Langgestreckt, ovul, auch beim
2. hinten nicht verbreitert, hochgewölbt, oben ivplelgrün, alle
Ränder i'öthlichgelb, das Schildchen einfarbig röthliehgelb, unlen
braunschwarz, die Schenkel und Schienen, der Mesosternalfortsatz
und ein Fleckchen an den Seiten der Bauchringe grün, der
Hinterrand der Bauchringe, die Tarsen und Fühler braungelb.
Das Kopfschild ist doppelt so breit als lang, parallelseitig, die
Ecken nur i-chwach gerundet, der Rand fein aufgebogen, die
Oberfläche dicht runzlig mit zerstreuten groben Punkten. Die
Stirnnaht ist in der Mitte zuweilen etwas undeutlich, die Stirn
beim $ wie das Kopfschild, beim ,^ weitläufiger gerunzelt, der
Scheitel weitläufig fein punktirt. Das Halssehild ist Avie bei der
favostriata geformt, mit mittlerer Längsfurche, stumpfen gerun-
deten Hinterecken und spitzen, etwas vorspringenden Vorder-
ecken, die Oberfläche äußerst fein chagrinirt, glänzend. Schiklchen
und Deckflügel sind glänzend polirt, die letzteren ohne eine Spur
von gelben Streifen und Furchen, die Punkte der primären
Punktreihen dagegen kräftig, alle einzeln eingedrückt, im Grunde
dunkel gefärbt. Die Afterdecke, von den Decktlügeln ganz über-
deckt, ist einfarbig grün, überall dicht grob punktirt und lang-
abstehend behaart. Die Bauchringe haben eine Querreihe borsten-
tragender Punkte und an den Seiten lockere Büschel grauer
Haare, die Brust ist an den Seiten lang und dicht weißgrau be-
haart. Der Mesosternalfortsatz ist stark nach unten gesenkt, die
Spitze kaum nach oben umgebogen, bis zwischen die Yorder-
hüften ragend. Die Vorderschienen haben beim q einen, beim
-9 2 Seitenzähne neben dem Spitzenzahn. Die Mundtheilc sind
gebaut wie bei dev favostriata, die mittlere Kauleiste am Unter-
kieferhelm auffallend kräftig und breit, die apicale wie ein feiner
Kiel ihr aufgelagert.
,^ Länge 27—291/2, Bi-eite I41/2— 16; ^ Länge 31,
Breite 17 mm. Columbien, ohne genauere Fundortsangabe,
aber wahrscheinlich aus dem südwestlichen Theile des Landes.
2. Die Stirnnaht ist nur an den Seiten fein erhaben und
Stett. cntomol. Zoit. 1904.
305
bniiiii gefärbt, in der Mille inelir oder weiiiu-er
hreil unterbrochen.
17. PI. nigrostemalis nov. spcc. — aslkmailca Dohru i. 1.
— Bunnehferi Steinh. i. 1. Gestreckt oval, das $ ganz schwach
über den Hinterhüften verbreitert, hochgewölbt, sch<in bellgrün,
oben alle Ränder fein rölhlichgelb gesäumt, unten die Ränder
der Bauchringe und die Mitte der Brust glänzend schwarz, die
Fühler und Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist doppelt so
breit als lang, die Seiten nach vorn kaum convergirend, die
Ecken ganz schwach gerundet, der Rand fein aufgeworfen, die
Oberfläche fein runzlig, ganz schwach glänzend; die Slirn ist
ganz spärlich gerunzelt, der Scheitel nahezu punktfrei, beide
glänzend. Die Mundtheile sind kräftig gebaut, wie bei humemlis
(Fig. 13}. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang(6i/2Xl3 mm),
vor dem Sehildchen lappenartig vorgezogen, die Hinterecken breit
gerundet, die Vorderecken spitz vorgezogen, die Oberfläche ganz
fein zerstreut punktirt. Das Schildchen ist ganz glatt. Die
Deckflügel sind seicht gef'ureht, die primären Punktreihen regel-
mäßig, die Punkte groß, dicht bei einander stehend und im
Grunde dunkelgrün gefärbt, so daß stellenweise der Eindruck
entsteht, als seien die Furchen dunkel gestreift; die Rippen auf
der Scheil)e erscheinen heller, weil hier die Interstitien unregel-
mäßige, ebenfalls dunkle Punkte enthalten, wirklich gelb gefärbt
sind aber auch bei den besterhaltenen Stücken nur die Ränder; an
den Seiten sind die Punkte der primären Punktreihen einzeln .lief
eingedrückt ohne Furchen, wie bei der cariolosa. Die After-
decke ist zum größeren Theil von den Deckflügeln überdeckt,
überall i)iniktirt und dazwischen fein granulirt, ziemlich dicht
abstehend behaart. Die Bauchringe und Mitte der Brust sind
glänzend, glatt und kahl, nur die Seiten kurz und spärlich be-
haart. Der Mesosternalfortsatz ist sehr lang und kräftig, etwas
gebogen, mit der gerundeten Spitze bis zum Vorderrand der
Vorderhüften ragend. Die Vorderschienen haben in beiden Ge-
schlechtern nur einen scharfen Seitenzahu neben dem Spitzen-
Stett. ontoruol. Zeit. 1904.
306
Zcilin, der husale Seitcnzahii ist luieli beim $ nur ganz schwach
angedeutet.
^ Länge 251/2-291/2, Breite 15—16; $ Länge 281/2—31,
Breite 16'/2 — 19 mm. Venezuela, Merida; Columbien,
Caucathal, Districto de Peveira (Roman Valencia), Bogota. Mani-
zales, West-Columbien (Wallis), Rio Dagua (W, Rosenberg),
Popayan (Abbe Gaujon); Ecuador, Baiza (R. Haensch), Sara-
yaeu (Buckley).
var. laevigata. Alle Ränder etwas breiter rothgelb, be-
sonders am Hinterrand der Deckflügel, das Schildchen rein gelb,
die Deckllügel kaum noch Spuren von Furchen zeigend, die
Punkte auf der Scheibe ganz fehlend, an den Seiten ganz ver-
einzelt, tlach, und kaum dunkler gefärbt. Ein einzelnes (^ aus
Columbien, Baranquilla.
var. pygidialis. Alle Ränder und das ganze Schildchen
lebhaft rothgelb, die ganze Afterdecke gleichmäßig hellgelb, die
Unterseite hell röthlich braun, der breite Rand der Bauchringe
und die Mitte der Brust schwarzbraun. Ein einzelnes q aus
Ecuador (Baron), wohl aus den Gebirgen bei Zamora.
18. PI. humeralis Bates. Gestreckt oval, auch beim $
hinten nicht verbreitert, hochgewölbt, hell apfelgrün, alle Ränder
sehr fein gelb, das Schildchen ganz gelb, die Tarsen und Fühler
hell bräunlichgelb, die Mitte der Brust gewöhnlich etwas dunkler
grün, die Decktlügelrippen mit Ausnahme der fünften etwas
icht^er gefärbt als die Intevstitien. Das Kopfschild ist etwas
länger als bei den vorausgehenden Arten, die Seiten nach vorn
etwas convergirend, die Ecken sanft gerundet, der Rand deutlich
aufgeworfen,\braun, die Oberfläche dicht gerunzelt, matt; die
Stirn ist fein runzlig, der Scheitel glatt, lebhaft glänzend. Das
Halsschild ist doppelt so breit als lang, die Hinterecken breit
gerundet, die Vorderecken rechtwinklg, zugerundet und nicht
vorgezogen, die Oberfläche glänzend polirt, äußerst fein zerstreut
punktirt. Die Deckflügel sind regelmäßig und ziemlich tief ge-
furcht, die Rippen deutlich höher gewölbt als die Interstitien,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
307
die jti-iiniii'cii l'unklrcihcii meist regolinäßip,' und im Grunde
dunkelgrün gclärbt, selten hinter dem Scliildelien etwas ver-
loschen; nur im ersten Intcrstilium linden sich hinter dem
Schildciien zuweilen 3 — 4 Pünktchen. Die Afterdecke ist glän-
zend, zerstreut punktirt und sj)ärlich behaart. Die Baiichringe
sind glänzend, außer der gewöhnlichen Querreihe von Borsten-
punkten auch an den Seiten spärliche Haare tragend; die Brust
ist bis zur Glitte abstehend graugelb behaart. Der Mesosternal-
fortsatz ist schwächer als bei der vorhergehenden Art, die Spitze
schwach nach oben umgebogen. Die Yorderschienen haben neben
dem Spitzenzahn einen kräftigen Seitenzahn; der basale Seiten-
zahn ist nur beim $ ziemlich deutlich sichtbar. Mundtheile
(Fig. 13a— f.) und Forceps (Fig. 51).
S Länge 25—27, Breite 15— loi/a; $ Länge 26—30,
Breite 16 — 171/2 mm. Mexiko, Coatepcc (Flohr). Jalapa (Böge);
Costa- Rica, Volcan de Irazu, 6 — 7000 Fuß (Rogers),
V. d. Chiriqui, 4—6000 Fuß (Champion).
II. Die Oberlippe ist in der Mitte in eine feine kurze
Spitze ausgezogen; die Unterlippe hat in der Mitte
einen kürzeren Vorsprung, der meist gerade nach
vorn gerichtet und scharf zugespitzt, selten schwach
nach oben umgebogen und dann zugerundet ist
(Fig. 19, 19a).
In diese Abtheilung gehören zumeist kleinere und mehr
flachgewülbte Arten, deren regelmäßig gefurchte Deckflügel die
Afterdecke und zuweilen den hinteren Theil des Propygidiums
freilassen. Ihr Mesosternalfortsatz ist nie so groß als in der vor-
hergehenden Abtheilung; er nimmt bei den einzelnen Arten ganz
erheblich an Länge ab, so daß die Arten dieser Abtheiluug ganz
allmählig zu Callichlorh hinüberleiten.
a. Die Decktlügel sind am Nahtende in eine vor-
springende Spitze ausgezogen,
19. PI. puncticollis nov. spec. Mäßig gewölbt, nach hinten
stark verbreitert, hell grasgrün, auf den Deckllügeln zuweilen
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
308
blaiigrün, die Käiider des Koples, Ilalsscbildes und Schildcliens
sclimal gelb eingefaßt, auf den Deckflügebi ist die äußere Hälfte
der Basis, der Seiten- und HinteiTand bis zur Nalits})itze sowie
ein kräftiger Streiten auf der dritten Rippe gelb. Spitze und
Hinterrand der Afterdeeke oben und ibre ganze Ventralplatte
unten, der Hinterrand der Baucbringe und ein Fleckcben an den
Seiten, der Mesosternalfortsatz, die Tarsen und Fübler sind
bräunlicbgelb. Das Kopfscbild ist doppelt so breit als lang, die
Seiten nacb vorn scln^'acb convergirend, die Ecken kraim ge-
rundet, der Rand fein aufgebogen, der Vorderrand beim ,j etwas
lu'iber als beim $, braun, die Stirnnabt fein, aber deutlicb er-
liaben, braun, die Stirn wie das Kopfscbild dicbt runzlig mit
großen umwallten Punkten, wenig glänzend, der Scheitel zerstreut
feiner punktirt. Die Mundtheile (Fig. 19a — c) sind relativ klein,
aber kräftig gebaut, am Oberkiefer trägt der Mahlzabn nur wenige,
aber sehr starke Kauleisten und am Hinterrand eine Reibe auf-
fallend großer, nach hinten gerichteter Zähne; am Unterkiefer-
helm sind die 3 Kauleisten vorn frei, die basale durch Ein-
kerbung in 2 kurze Zähne gespalten. Das Halsschild ist relativ
länger als bisher, in der Mitte etwas verbreitert, die Vorderecken
spitz und deutlich vorspringend, die Seiten von der Mitte bis
zur Hintereeke nach innen geschwungen, die rechtwinkligen Hinter-
ecken scharf vorgezogen, die ganze Obci fläche mit großen um-
wallten Punkten bedeckt, die an den Seiten tief eingedrückt, in
der Mitte, die auch eine schwache Längsfurche zeigt, etwas
flacher sind. Das Schildchen ist dreieckig, um die Hälfte breiter
als lang, glatt. Die Deckflügel sind regelmäßig und ziemlich tief
gefurcht, die primären Punktreihen regelmäßig, die Punkte tief
eingestochen und im Grunde dunkel gefärbt, im I. Interstitium
eine vollständige Punktreihe, im H. und III. je eine Reihe, die
an der Basis verloschen ist; der Apicalbuckel springt stark vor
und auf der III. Rippe befindet sich ein scharf begrenzter gelber
Streifen, der auf dem A})icalbuckel umbiegt und bis zur Ver-
einigung mit der IL Ri])pe geht, ohne jedoch für gewöhnlich
Stett. entomol. Zeit. 1904.
309
sich aiil' diese (oi-lziiscizoii; flus Nalilciidc ist bei gut erlialtcneii
Stücken iif eine klüftige Spitze ausgezogen, die wie der Hiuter-
nind gell) gefärbt ist. Das ProjMgidiiini ist fast ganz frei und
grob punktirt; die Afterdecke ist überall weitläufig mit großen
umwallten Punkten bedeckt, bei der Spitze und am Scitcnrand
mit langen rothen Haaren; die Baucliringe sind wie die After-
decke punktirt, kahl, die 3 letzten Stigmen auflallend groß, die
Seiten der Brust und der Hinterrand der Schenkel mit langen
graugelben Haaren dicht bekleidet; die Hinterbrust ist schwach
der Länge nach gefurcht, nicht quer eingedrückt, der Mesosternal-
fortsatz gerade nach vorn gerichtet, relativ schmal, vorn zuoe-
spitzt, bis zum Hinterrand der Vorderhüften reichend. Die Beine
sind bei dieser Art auffallend dünn, die Vorderschienen in beiden
Geschlechtern mit 2 spitzen Seitenzähnen neben dem Spitzen-
zahn, die innere Klaue der Vorderfüße beim ^ so kurz und fein
gespalten, daß man sie für einfach halten könnte, die Fühler-
keule beim ,^ fast doppelt so lang als beim $.
var. bilineata. Unter etwa 50 Stücken befanden sicli auch
einige wenige, nur $, bei denen auch die H. Bipj»e einen scharf
begrenzten gelben Streifen trägt.
var. iinicolor. Die Deckllügel sind, abgesehen von dem
gelben Seitenrand, einfach grün.
^ Länge 171/2—191/2, Breite 10 — II1/2; $ Länge 21 1/2— 22,
Breite 12 — 13'/2 mm. Venezuela, Valencia, Caracas; Colum-
bien, Bogota, Ocana, La Vega, Caucafhal: Ecuador, Loja,
Sara-yacu (Bucklev).
20. PL Tschudii nov. spec, — PI. flacolhteala sensu Curm.
— Burmeisteri Arrow i. litt. Mäßig gewölbt, nach hinten ver-
breitert, apfelgiün, alle Pänder des Kopfes, Halsschiidcs, Schildchens
und der Deckflügel gelb gesäumt, auf letzteren außerdem alle
Bippen (die V. schwach) mit einem scharf begrenzten gelben
Streifen, die Afterdecke am Hinterrand breit gelb gesäumt, unten
ist die Mitte der Bauchringe und Brust zuweilen braun, der
Mesosternalfortsatz gelb, die Fühler und Tarsen brauneelb. Das
Stett. GEtomol. Zeit. 1904.
310
Kopfschild ist doppelt so breit als lang, die Seiten parallel, die
Vordereeken ganz schwach gerundet, der Hand ringsum fein auf-
gebogen und braun gesäumt, die Oberfläche dicht und kiäftig
gerunzelt mit eingestreuten großen Punkten, wenig glänzend; die
Stirnnaht ist geradlinig, eine fein erhabene braune Linie auf
gelbem Grunde 5 die Stirn ist in Form eines Dreiecks kräftig
punktirt, der Scheitel glatt, lebhaft glänzend. Die Oberlippe ist
dicht und grob punktirt mit einem queren Grübchen vor der
sehr kurzen Spitze; die Unterlippe (Fig. 20) hat eine ganz kurze
mittlere Spitze, die fein gespalten ist; am Unterkieferhelm (Fig. 20a)
sind die 3 Kauleisten in ihrer vorderen Hälfte frei, die apicale
springt ähnlich wie bei der forcipalis zahnförmig weit vor, von
der basalen ist auf der der Mundhöhle zugekehrten Seite ein
etwas längerer Zahn abgespalten. Das Halsschild ist glänzend
polirt, mit ganz wenigen, nur unter der Lupe sichtbaren Pünktchen
bei den Vorderecken, bei der Burmeister'schen T^'pe in der Mitte
41/2 mm lang, an der Basis 8'/2 mm breit, in der Mitte ziemlich
stark erweitert, die Seiten nach vorn convergirend, nicht gebogen,
die spitzen Vorderecken scharf vorgezogen ; nach hinten con-
vergiren die Seiten nur wenig, die scharf rechtwinkligen Hinter-
ecken sind deutlich vorgezogen ; an Stelle des Seitengrübchens
befindet sich ein gelber Fleck. Die Deckflügel sind regelmäßig
gefurcht, die Furchen in der Mitte tiefer eingedrückt als vorn
und hinten, die Punkte der primären Punktreihen sehr fein, im
Grunde dunkel, außerdem im L Interstitium noch eine einfache
Punktreilie, Die Afterdecke ist glänzend i)oliit, längs dem Hinter-
rand und bei der Spitze mit großen Punkten, aus denen lange
gelbe Haare entspringen. Die Bauchringe sind glänzend, in der
Mitte glatt mit der gewöhnlichen Querreihe borstentragender
Punkte, an den Seiten weitläufig punktirt und zerstreut gelb
beiiaart. Die Hinterbru&t ist der Länge nach fein gefurcht, nur
ganz ilach quer eingedrückt, die Seiten grob punktirt und dicht
lang gelblich behaart, der Mesosternalfortsatz gerade nach vorn
gerichtet, mäßig lang, breit zugerundet. Die Schenkel sind am
Btett. entomol. Zeit. 1904.
311
Hink'iTuiul l;ui<; und diclil l»cliaiir(, chcnso die Scliioiieu um
Inneni-aud, wührcnd sie am Außfurand mit langen P])ilzen Stacheln
bewehrt sind; die vorderen haben an der Seile zwei Zähne,
deren mittlerer dem upiealen stark genähert ist, während der
basale, beim $ kräftig, beim (^ nur als feine Spitze vorspringt.
Die Fühlerkeule ist beim (^ so lang als die Geißel, beim $ nur
reichlich halb so lang.
,^ Länge 20, Breite 11 nun. Peru, von Herrn v. Tschudi
gesammelt und ihm gewidmet; ein $ in meiner Sannnlung stammt
aus Bolivien, Yungas de la l'az, und mißt 2(>'/2 mm in der
Länge, 11 in der Breite.
Burmeister giebt die Länge seiner Art mit 8 — 9 Par. Linien
an; im Hallenser Museum belindet sich aber nur ein einziges
Stück, ein (^, das die oben angegebenen Maaße hat und von
dem die vorstehende Beschreibung (mit Ausnahme der Mundlheile)
entnommen ist.
21. PI. Wallisi nov. spcc. Der voi hergehenden Art zu.
nächst ver\A'andt, aber meist größer und vor Allem durch die
Form des Kopfschildes und Ilalsschildes verscliieden. Zien)lich
dach gewölbt, besonders die $, nach hinten verbreitert, schön
apfelgrün, alle Ränder des Kopfes, Halsschildes, Schildchens und
der Deckllügel ziemlich breit gelb eingefaßt, auf letzteren außer-
dem die Rippen mit Ausnahme der V. mit breiten gelben Streifen,
die Afterdecke gelb gerandet, unten der Mesosternalfortsatz gelb
gerandet, die Kniee, Fühler und Tarsen braungelb. Das Kopf-
schild ist länger, als bei der vorhergehenden Art, die Seiten
nach vorn conveigirend, die Ecken breit zugerundet, beim ^
zuweilen fast halbkreisförmig, der Rand ringsum fein aufgebogen
und braun gesäumt, die Oberfläche wie auch die Stirn äußerst
dicht und fein runzlig, der Scheitel weitläufig j)unktirt, der ganze
Kopf nur wenig glänzend. Die Mundtheile sind gebaut wie bei
der vorhergehenden Art, am Unterkieferhelni ist aber auch die
ndttlere Kauleiste durch mehr oder weniger tiefe Einkerbung in
zwei Zähne gesi>alten. Das Halsschild ist glänzend pulirt, überall
Stott. crtoniol. Zeit. 1ÜU4.
312
äußerst fein punktirt, die Seiten in selnvachem Bogen gerundet,
die fast rechtwinkligen Vorderecken nur ganz schwach vor-
gezogen, die sanft gerundeten Hinterecken nicht vorgezogen. Die
glänzend polirten Deckflügel sind tief gefurcht auf der Scheibe
und hier die Punktreihen in den Furchen ganz fehlend oder nur
sehr schwach; an den Seiten sind die Furchen flach und dafür
die Punktreihen deutlicher; gewöhnlich zeigt nur das erste, zu-
weilen auch das zweite und dritte Interstitium eine Punktreihe.
Was die Färbung der Deckflügel betrifft, so ist die Basis grün,
der Seiten- und Hinterrand, sowie der zweite und dritte Rippen-
streifen so breit wie die betr. Rippen, der vierte Rippenstreifen
ist bei der Basis gewöhnlich verloschen; auf der Nahtrippe ist
der Nahtrand äußerst fein gelb, die Nahtrippe in der größeren
Breite grün und der gelbe Streifen, der der Nahtrippe zukommt,
verläuft zum kleineren Theil auf dieser selbst, zum größeren
Tlieil im subsuturalen Interstitium. Die Afterdecke ist äußerst fein
und dicht runzlig, mäßig glänzend, längs dem Hinterrand wie
gewöhnlich mit vereinzelten Borstenpunkten. Die Bauchringe
sind sehr glatt und glänzend, nur an den Seiten ganz fein runzlig
und ohne die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte.
Die Brust ist. tiefer quer eingedrückt, als bei der Tschinlit, der
Mesosternahorlsatz daher auch etwas mehr nach unten gesenkt,
relativ etwas kürzer und spitzer. Füße und Fühler wie bei der
Tschvdii.
,^ Länge 211/2— 24, Breite ll'/g— 13; $ Länge 24'/2— 27,
Breite JS'/^ — 15 mm. Columbien, Frontino (Wallis), Bogota,
Manizales (Steinbeil), Caucathal, Districto de Pereira (Roman
M. Valencia); Ecuador, Sara-yacu (Buckley).
b. Die Deckflügel sind am Nahtende nicht in eine Spitze
ausgezogen.
1. Das Halsschild ist, abgesehen von der gelben Um-
randung, einfarbig grün.
22. PL Burmeisteri nov. sjxc. Eine ganz auffallende Art,
die auf den ersten Blick lebhaft an die Arten der /»/7f//rt-Gruppe
ßtett. entomol. Zeit. 1904.
313
erinnert; aber die lO-gliedrigen Fühler und der kurze i'ein zu-
gespitzte Fortsatz der Lippen trennt sie sicher von diesen. Der
Körper ist eiförmig, hinten stark verbreitert und hoch gewölbt,
nach vorn verschmälert und abgeflacht, hell apfelgrini, die Ränder
des Kopfes, Halsschildes und Schildehens sind fein gelb gesäumt,
auf den Deckflügeln ist die Basis und der Seitenrand bis zur
Nahtspitzc breit gelb, auf der Nahtrippe die äulk'rste Naht fein
gelb, daneben ein feiner blaugrüner Streifen und daneben — bis
zur ersten Punktreihe — ein breiterer gelber Streifen; auf der
II. Rippe ist ein schmälerer, auf der III. ein sehr breiter gelber
Streifen, auf der 4. ein sehr feiner Streifen in der ganzen Länge,
auf der 5. nur auf der hinteren Hälfte; alle Streifen sind scharf
abgegrenzt; auf der Afterdecke ist der Hinterrand diffus gelb,
unten die Analplatte, alle Trochanteren und die Spitze des
Mesosternalfortsatzes hellgelb, die Fühler, Tarsen und Spitzen der
Schienen sowie die Kuiee braungelb. Das Kopfschild ist do])pelt
so breit als lang mit parallelen Seiten und sehwach gerundeten
Vorderecken, der Hand ringsum ganz fein aufgebogen, braun,
die Oberfläche dicht imd grob gerunzelt mit eingestreuten groben
Punkten, matt; die Stirn ist kaum schwächer sculptirt, der
Scheitel ziemlich dicht mit großen flachen Punkten bedeckt, beide
wenig glänzend. Die Mundtheile sind kräftig gebaut, der Rand
der Oberlippe nach oben abgebogen, der mittlere Vorsprung der
Unterlippe etwas nach oben umgebogen und tief eingekerbt, so
daß neben einander 2 kuize Spitzen nach oben ragen; am Ober-
kiefer ragt das Ende der Schneide zahnartig nach innen vor,
am Unterkiefer ist die Tastersehuppe auflallend breit, am Helm
die mittlere Kauleiste stark verbreitert, die apicale und basale
Kauleiste springen als kurze kräftige Zähne über und unter ihr
vor. Das Halsschild ist 1lach gewölbt, nach vorn erhel)lich al)-
l'allend, die Seiten von der Mitte nach hinten stark convergirend,
die Hinterecken daher sehr stumpf, schwach gerundet, die Vorder-
ecken nahezu rechtwinklig, wenig vorgezogen, die Oberfläche
lebhaft glänzend, überall, auf der Scheibe nur etwas weitläuliger
Btett. entomol. Zeit. 1904. 2i
314
als an den Seiten, mit scharf unigrenzteu kreisrunden Punkten
bedeckt. Das Schildchen zeigt nur an den Seiten einige flache
große Punkte. Die Deckflügel sind le))haft glänzend wie lackirt,
auf der Seheibe ziemlieh tief, an den Seiten flach gefurcht, die
Punkte der primären Punktreiheu sind verschwunden bis auf
kurze Reste an dem basalen Drittel der I. und V. Rippe, wo
sie auch braun gefärbt sind. Die Afterdecke ist matt, überall
dicht punktirt und mit kurzen abstehenden braunen steifen
Härchen dicht bekleidet, längs dem Hinterrand und bei der Spitze
außerdem mit den gewöhnlichen langen gelbrothen Borsten, die
hier aber auch etwas dichter stehen als gewöhnlich. Die Bauch-
ringe sind in der Mitte glänzend, sehr dicht mit feinen hufeisen-
förmigen Punkten bedeckt, an den Seiten grob runzlig, matt
und greis behaart 5 ebenso sind die Seiten der Hinterbrust sculptiit
und dicht behaart, während die Beine weitläufiger punktirt und
behaart sind. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn ge-
richtet, bis zum Vorderrand der Vorderhüften reichend, an der
Basis breit, nach vorn fein zugespitzt, die Spitze schwach nach
oben umgebogen. Die Vorderschienen haben beim $ einen großen
Seitenzahn dicht neben dem Spitzenzahn und weiterhin einen
kurzen stumpfen basalen Seitenzahn.
$ Länge 30, Breite 17 mm. ,^ ignotus. Bolivien,
Yungas de la Paz.
23. PI. unguicularis nov. spec. Ausgezeichnet durch die
stark verlängerten und gekrümmten drehrunden Vorderklauen
des ,^. Ziemhch hoch gewölbt, nach hinten verbreitert, hellgrün,
oben alle Ränder fein gelb gesäumt, auf den Deckflügeln außerdem
die dritte Rippe mit einem breiten, die zweite und vierte mit
abgekürzten schmalen gelben Streifen, unten ist die Ventralplatte
des Aftersegmentes und die Brust schwarzln-aun, die Ränder der
Bauchringe und der Mesosternalfortsatz gelb, die Tarsen und
Fühler braungelb. Das Ko})fschild ist ziemlich lang mit pariillelen
Seiten, die Ecken schwach gerundet, der Rand beim q höher
aufgebogen als beim $, die Oberllächc diclil und grol) runzlig,
Stctt. eutomol. Zeit.. 1904.
315
die Stirn leiner runzlig mit eingestreuten großen Punkten, der
Scheitel zienilieh diehl lein iMuiklirt, der ganze Kopf nur schwaeh
glänzend. Die Mundtheile sind wie bei der vorhergehenden Art
kräftig gebaut, am Unterkiefcrhelm die apieale Kauleiste fest
mit der mittleren verwachsen und nur die basale vorn frei vor-
springend. Das Halssehild ist glänzend poliit, nur vorn und an
den Seiten mit einigen feinen Pünktchen, die Basis in der Mitte
lai)penartig nach hinten gezogen, die Seiten von der Basis nach
vorn ganz gleichmäßig convergirend, die Hinterecken breit ge-
rundet, die stumpfen Vorderecken kaum vorspringend. Das
Schildchen, von langen gelben Haaren vorn verdeckt, ist glänzend
polirt, punktfrei. Auf den glänzend glatten Deckflügeln sind nur
die II. und IIL Rippe convex und von seichten Furchen begrenzt;
die Punkte der primären Punktreihen sind nur hinter dem
Schildchen und an der Seite neben der Schulter noch ziemlich
erhalten, sonst ganz verloschen. Die Afterdecke ist glänzend
polirt, die basale Hälfte ganz w^eitläutig fein punktirt, die apieale
Hälfte ziemlich dicht mit großen runden Punkten, aus denen
lange gellte Haare entspringen. Die Bauchringe sind in der
Mitte ganz glatt und kahl, an den Seiten ziemlich dicht punktirt
und behaart, die Brust und die Schenkel dagegen sehr dicht
punktirt und lang graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist
wagerecht und reicht nur bis zum Hinterrand der Vorderhüften ;
die Vorderschienen haben in beiden Geschlechtern 2 Seitenzähne,
beim ,^ ist das Klauenghed und die Klauen (Fig. 21) der Vorder-
füßc stark verlängert ohne gerade auffallend verdickt zu sein,
die vordere Klaue kaum sichtbar eingeschnitten: die Fühlcrkeule
ist fast doppelt so lang als beim $.
^ Länge 19—21, Breite IIV2 — 12; ? Länge 20— 22'/2,
Breite W/2 — 13'/2 umi- Venezuela, Merida; Columbien,
La Vega; Ecuador, Zamora (Baron); Peru.
24. PL flavoscutellata nov. spec. Der vorhergehenden Art
nahe verwandt und hauptsächlich durch das ganz gelbe
Schildchen, das lrai)ezförmige Kopfschild und die dichte Punk-
Stolt oufomol. Zoit. H;Ü4. 21 "
316
tiruug von Halsschild und Afterdecke von ihr unterschieden.
Gestreckt oval, nach hinten etwas verbreitert, ziemlich hoch ge-
wölbt, hellgrün, oben alle Ränder schmal gelb und darüber am
äußersten Rande ganz fein braun gesäumt, das Schildchen ganz
gelb, auf den DeckttUgeln die III. Rippe mit einem kräftigen
gelben Streifen, die II. bald etwas lichter als die beiden Inter-
stitien nebenan, bald mit einem schmalen an der Basis ver-
loschenen gelben Streifen; das Aftersegment ist oben an den
Seiten schmal gelb gesäumt, unten schwarzbraun, die Ränder der
Bauchringe, die Mitte der Brust, die Innenseite der Schienen und
die Fühler rothbraun, die Tarsen und die Spitze des Mesosternal-
fortsatzes gelb. Das Kopfschild ist ziemlich lang, seine Seiten
nach vorn convergirend, die Ecken stärker gerundet, der Rand
fein aufgebogen, schwarzbraun, seine Oberfläche wie die Stirn
bis hoch auf den Scheitel hinauf dicht und grob gerunzelt mit
eingestreuten großen Punkten, matt, nur der zerstreut fein punk-
tirte Scheitel ist glänzend. Die Mundlheile sind ähnlich wie bei
der vorhergehenden Art kräftig gebaut, am Unterkieferhelm die
apicale Kauleiste als kräftiger Zahn vorspringend, die mittlere
und basale durch tiefe Einkerbung in je 2 Zähne gespalten.
Das Halssehild ist wie bei der nngincuJaris geformt, die Ober-
fläche überall dicht mit sehr feinen Pünktchen und außerdem
vorn und an den Seiten mit großen flachen kreisrunden Punkten.
Das glänzend polirte Schildchen hat nur an den Seiten einige
feine Pünktchen. Auf den wie lackirt glänzenden Deckflügeln
sind nur die II. und III. Rippe von ganz feinen Furchen begrenzt,
die primären Punktreihen dagegen alle ganz regelmäßig und
außerdem in allen Interstitien mehr oder weniger regelmäßige
Punktveihen, alle Punkte sehr fein und flach, im Grunde braun.
Die Afterdecke ist glänzend polirt, nur ein kleiner Fleck in der
Mitte beim Vorderrand punklfrei, die übrige Oberfläche dicht
bedeckt mit großen Punkten, aus denen graugelbe Haare ent-
springen, die nach der Spitze hin immer länger werden. Die
Bauchringe sind glänzend, in der Mille weitläufig, an den Seiten
Stelt. eiitoniol. Zeit. ]y04.
317
rliclil niii ]i;iiirlr;iii,ciiilcn Tiiiiklcii licdrrkt; die Brust so diclil
und 1:1112, grauucll» hcliaiirt, daß dir Si'id|)lur daniiiU'r iiiclit zu
erkennen ist; auch die Schenkel und Schienen sind zienrilich
dicht punktirt und lang beluiavt. Der MesosternaUbrtsatz ist
wie bei der ungniculans gebaut, von den 2 Seitenzähnen der
Vordorschienen ist der basale zuweilen lein angedeutet, häufiger
ganz verloschen. Beim ^j ist das Klauenglied der Vordertarsen
stark verdickt, viel stärker als bei dei' vngnicvlaris, die größere
Klaue kürzer und dicker, vorn flach verbreitert und an der
inneren Ecke ein Ixiiner spitzer Zahn abgespalten, der länger ist
als der breite innere Zahn.
,^ Länge 22—231/2, Breite I21/2 — 13 mm. $ ignota.
Bolivien, Prov. Cochabamba (P. Germain 1889). 7 (^.
25, PI. hirta nov. spec. Der vorhergehenden Art nahe
verwandt, gestreckt oval, hinten verbreitert, ziemlich hoch ge-
wölbt, hellgrün, alle Ränder des Kopfes, Halsschildes, Schildchens
und der Deckflügel ziemlich breit gelb gesäumt, auf letzteren
außerdem alle Rij)pen mit Ausnahme der fünften mit einem
gelben Streifen, die Spitze der Afterdecke und der Mesosternal-
fortsatz sind gelb, die Ventralplatte des Aftersegmentes, der
Hinterrand der Bauchringe und die Brust braunschwarz, die
Tarsen und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist ziemlich lang,
seine Seiten nach vorn convergirend, der Rand mäßig hoch auf-
gebogen, schwarzbraun, ebenso die kielarlig erhabene Stirnnaht
glänzend schwai'zbraim auf gelbem Grund, die Oberfläche dicht
und grob gerunzelt, die Stirn feiner gerunzelt und dazwischen
weitläufig punktirt, der Scheitel kaum spärlicher punktirt, der
ganze Kopf schwach glänzend. Die Mundtheile sind ähnlich wie
bei der flacoscutellata. die .5 Zähne am Unterkieferhelm aber
länger und S{)itzer. Das Halsschild ist kürzer, doppelt so breit
als lang, in der Glitte verbreitert, die Seiten nach vorn und
hinten convergirend, die stumpfen Hinlereeken uiul rechtwinkligen
Vorderecken nicht gerundet und nicht vorgezogen: die Seiten-
randfurche, die sich eine uanz kurze Strecke auf den Hinterrand
Stett. eutoniol. Zeit. 1904.
318
fovtHelzt, gehl, von der Mitte ab fast ganz auf den äußersten
Seitenrand über, der von bier bis vorn braun gesäumt ist; die
Oberfläche ist überall dicht punktirt, nur die Mitte vor dem
Schildchen weitläufiger und feiner punktirt und stärker glänzend.
Das Schildchen hat ebenso wie der Thorax eine seichte mittlere
Längsfurche und einige spärliche Pünktchen nahe den Seiten.
Auf den glänzenden Deckfliigeln sind die II. und III. (nicht die I.)
Rippe ganz schwach convex, die sie begrenzenden Furchen ver-
loschen, während die Seiten noch ziemlich regelmäßige Fm-chen
zeigen, die primären Punktreihen sind regelmäßig, die Punkte
gedrängt und braun, außerdem die vier ersten Interstitien dicht
und fein unregelmäßig punktirt, die ganze Oberfläche auf der
Scheibe fein querrunzlig. Die Afterdecke ist glatt polirt mit
ganz wenigen feinen Pünktchen auf der Mitte und den gewöhn-
lichen großen Punkten längs dem Seitenrand und an der Spitze,
aus denen lange graugelbe Haare entspringen. Die Bauchringe
sind glatt, in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter punktirt
und lang gelb behaart, die Brust und Beine dicht und lang ab-
stehend graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist gerade
nach vorn gerichtet, scharf zugespitzt und reicht nicht ganz bis
zu den Vorderhüften. Die Vorderschienen haben 2 scharfe
Seitenzähne neben dem Spitzenzahn, der mittlere dem apicalen
genähert, das Klauenglied der Vorderfüße beim ,^ nur M-enig
verlängert aber sehr stark verdickt mit einem kräftigen Zahn
an der Innenseite, die größere Klaue verdickt und verbreitert,
ziemlich tief ungleich gespalten. Die Fühlerkeule ist beim <^
nur wenig länger als beim $.
S Länge 171/2 — 19^2, Breite 91/2; $ Länge 20—22,
Breite 10—11 mm. Bolivien, Cochabamba (Germain). 6 ,^
und 3 $, beide Arten in der Sammlung des Herrn Oberthür.
26. PI. confluens nov. spec. — DeyroUe i. 1. Hochgewölbt,
oval, das $ hinten stark verbreitert, hellgrün, wie lackirt glän-
zend, alle Ränder des Kopfes und Halsschildes gelb gesäumt, das
Schildchen gelb mit einem grünen Fleck in der Mitte, die Deck-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
319
fliigt'l mit breiter gelber Basis imd Seitenrand, die T. II. und
III. Ivippe'iu ganzer Breite gelb, von der dritten geht kurz vor
der Mitte ein kräftiger gelber A.st zur Basis der vierten Rippe,
die ebenso wie die fünfte einen feinen gelben Streifen trägt. Die
Afterdecke ist ringsum fein gelb gesäumt, unten ist die Ventral-
platte des letzten Segmentes, der Hinterrand und ein Seiten-
streifen auf den Bauchringen sowie der Mesosternalfortsalz gelb,
die Trochanteren, Tarsen und Fühler bräunlichgelb, die Mitte
der Brust gewöhnlich braun. Das Kopfschild ist nahezu halb-
kreisförmig, der Rand und die Stirnnaht ziemlieh hoch auf-
geworfen und fein braun gesäumt, die Oberfläche dicht gerunzelt
matt; die Stirn ist beim q nur ganz fein und zerstreut, beim $
dichter und gröber punktirt, der Scheitel glatt, glänzend. Das
Halsschild ist in der Mitte erweitert, die Seiten nach vorn und
hinten gleichmäßig convergirend, die Ecken weder gerundet noch
vorgezogen, die Mitte mit einer Längsfurche, die Oberfläche
glänzend polirt, nur bei den Vorderecken mit einigen wenigen
Pünktchen. Auf den Deckflügeln heben sich die convexen 3
ersten Rippen von den flachen Interstitien scharf ab, die sie be-
grenzenden Furchen sind ganz seicht, die Punkte der primären
Punktreihen bis auf geringe Reste hinter dem Schildchen und an
den Seiten verschwunden. Die Afterdecke ist glatt polirt, nur
an der Spitze und den Seiten mit einigen zerstreuten Borsten-
punkten. Die Bauehringe sind in der Mitte glatt, an den Seiten
spärlich punktirt und behaart, die Brust und Beine dagegen
ziemlich dicht und lang zottig behaart. Der Mesosternallbrtsatz
ist gerade nach vorn gerichtet, vorn breit gerundet, die Mittel-
hüften nur ganz wenig überragend. Die Vorderschienen haben
2 Seitenzähne neben dem Spitzenzahn, der basale beim ^ sehr
klein und meistens ganz lehlend; die Fühlerkeule in beiden Ge-
schlechtern etwa gleich lang.
Die Mundfheile sind im Ganzen kleiner und schwächer als
bei den vorausgehenden Arten, am Unterkieferhelm die 3 Kau-
leisten bis auf kurze Si)itzen mit einander verwachsen, die apicale
Stett. oulomol. Zeit. 1904.
320
und basale einraclie kurze Zähnchen, die niiillere in 2 Zälinchen
gesj)alten.
^ Länge 18— 2O1/2, Breite 10 — 10'/2; -9 Länge 21, Breite
12'/2 mm. Bolivien, Tanampaya (Garlepp), Sorata (Brown).
27. PL chrysotina nov. spec. Eine der hübschesten Arten
der Gattung, die mit ihrer grellen gelben und grünen Färbung
an südamerikanische Papageien (Chrysotis) erinnert. Flach ge-
w()lbt, gestreckt oval, das $ nur ganz schwach hinten ver-
breitert, hell apfelgrün, glänzend polirt, oben alle Ränder des
Kopfes und Halsschildes fein gelb gesäumt, das Schildchen gelb
mit einem grünen Punkt bei der Spitze, auf den Deckflügeln die
Basis breit gelb, die Rippen mit Ausnahme der fünften, die nur
in der hinteren Hälfte einen feinen gelben Strich hat, mit ziemlich
breiten gelben Streifen, unten ist der letzte Bauchring und der
Hinterrand der übrigen Bauchringe, der Mesosternalfortsatz, die
Beine und Fühler hell bräunlichgelb, die Brust meist dunkelgrün
oder bräunhch. Das Kopfschild ist doppelt so breit als lang,
beim $ die Seiten parallel, beim ,^ schwach convergirend und
die Vorderecken etwas mehr gerundet, der Rand ringsum mäßig
hoch aufgebogen und braun gesäumt: die Stirnnaht ist fein
erhaben, braun auf gelbem Grund, mit einem kleinen braunen
Fleckchen beiderseits nahe der Seite; die Oberfläche ist glatt,
glänzend, mit großen runden Punkten ziemlich dicht bedeckt ;
die Stirn ist äußerst fein und weitläufig punktirt, der Scheitel
ganz glatt, beide lebhaft glänzend. Die Mundtheile sind klein
aber kräftig gebaut, am Unterkieferhelm die apicale Kauleiste
als scharf zugespitzter langer Zahn vorspringend, die mittlere
Kauleiste stark und breit, die basale durch kurze Einkerbung in
zwei stumpfe Zähne gespalten. Das Halsschild ist doppelt .so
breit als lang, in der Mitte vei'breitert, die Seiten nach vorn und
hinten gleichmäßig convergirend, die stumpfen Hinlerecken ganz
schwach gerundet, die scharfwinkligen stumjjfen Vorderecken
kaum vorgezogen, die glatt polirte Oberfläche mit einigen feinen
Pünktchen bei den Vorderecken, mit Andeutung einer mittleren
Stett. entomol. Zeit. 1904.
321
Läng>jfiirf'I)e und Ihicliem ScitcngriilK-licii. Die DL-cldliicicl sind
regelmäßig' und (iel" gefurcht, die Punkte der primären I'indd-
reihen wie auch die mehr oder minder rcgehnäßigen Punktreihen
in den 3 discalen Interstitien sind sehr fein und mehr durch
ihre braune Färbung als durch Größe und Tiefe auflallcnd. Im
Verlauf der Hippen weicht chrijsofina von dem in Fig. 9 ge-
gebenen Schema insofern etwas ab, als die vierte und fünfte
Rippe sich in Form eines latcin. U vor dem Spitzenbuckel mit
einander vereinigen und der aus dieser Vereinigung entspringende
Ast dann zur dritten Rippe geht. Die Afterdecke ist glatt polirt,
die apicale Hälfte und die Seiten mit zerstreuten flachen Punkten,
aus denen zarte graugelbe Haare entspringen. Bauehringe und
Brust sind dicht mit großen flachen Punkten bedeckt und die
erstcren an den Seiten spärlich, die letztere überall lang und
dicht graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist ziemlieh lang,
etwa bis zum Hinterrand der Vorderhüften reichend, gerade nach
vorn gerichtet und sehwaeh lanzenförmig. Die Vorderschienen
haben in beiden Geschlechtern 2 Seitenzähne, der basale beim ,^
wie gewöhnlieh kürzer als beim '$, die Fühlerkeule in beiden
Geschlechtern etwa gleich lang.
,^ Länge 171/2 — I8V2, Breite 10; $ Länge IS'/s— 20,
Breite 10 1/2 — 11 mm. Bolivien, Chaco.
Ich habe von dieser Art eine große Anzahl imterh^ueht. die
alle von demselben Fundort stammten, etwa 40 q und 8 $, und
bei ihnen nur sehr geringe Abweichungen in Größe, Färbun«;
und Sculptur gefiniden.
28. PI. pulchrior nov. spec. Der vorhergehenden Art sehr
nahe verwandt und auf den ersten Blick mit ihr zu verwechseln,
aber etwas größer und kräftiger gebaut, oben hell apfelgiiin. alii'
Randes des Kopfes und Halsschildes gelb, das Sehildchen gelb
mit grünem Punkt, auf den Decktlügeln -tragen alle 6 primären
Ri])j)en breite gelbe Streifen und außerdem auch die 3 discalen
Interstitien zuweilen einen feinen gelben Strich, die Aflerdeckc
ist hellgrün oder gelbgrün mit breitem gelbem Rand-, unten sind
Stett. eutoniol. Zeit. 19Ü4.
322
die Baiichringe und die Miüe der Brust, zuweilen auch die ganze
Brust schwarzbraun, die Beine blaßgrün, der MesosternaHbrtsat/
gelb, die Ränder der Bauchringe, die Trochanteren, Tarsen,
Mundtheile und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist doppelt
so breit als lang, rechtwinklig mit abgerundeten Vorderecken,
der Rand ringsum ziemlich hoch aufgeworfen, gelb mit feinem
braunem Saum, die Oberfläche dicht und kräftig gerunzelt, wenig
glänzend; die Stirn ist zerstreut fein punktirt. der Scheitel punkt-
frei, beide glänzend polirt. Am Unterkieferhelm steht an der
Spitze ein langer kräftiger Zahn, die mittlere Kauleiste ist nur
schwach, die basale dagegen tief gekerbt; die Unterlippe ist in
der Mitte der Länge nach gefurcht, aber kaum sichtbar ein-
geschnitten. Das kurze Halsschild ist in der Mitte stark ver-
breitert, die spitzen Vorderecken weit vorspringend, die Seiten
zwischen Mitte und Hinterecken nach innen geschwungen, die
letzteren auf den Schultern aufliegend, die ganze Oberfläche wie
das Sehildchen glänzend lackirt, punktfrei. Die Deckflügel sind
ganz verloschen gefurcht, die primären Punktreihen regelmäßig,
ihre Punkte sehr fein und dunkel, außerdem zuweilen in allen
Interstitien regelmäßige dunkle Pünktchen:^ alle primären Rippen
haben breite gelbe Streifen und außerdem haben die 3 discalen
Interstitien feine gelbe Striche. Die Afterdecke ist fein gerunzelt,
wenig glänzend, die Seiten und Spitze mit rothen Borsten. Die
Bauchringe sind in der Mitte glänzend pohrt, die Seiten fein ge-
runzelt, die Brust an den Seiten dicht mit großen flachen Punkten,
dicht und lang grau behaart, ebenso die Schenkel:, an den Vorder-
schienen der basale Seitenzalm beim o scharf vorspringend.
,^ Länge 20—21, Breite 10—11 mm^ $ ignota. Boli-
vien, Yungas de la Paz^ Cochabamba?
29. PI. prasina Erichson. Von dieser Art habe ich außer
der Type im Berliner Museum noch keine weiteren Stücke ge-
sehen. Diese ist ein ,^, LTnicum, ganz flach gedrückt, wie
gepreßt, aber in der Färbung und auch sonst gut erhalten. Die
Färbung ist olivengrün, der Kopf, die Seiten des Halsschildes,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
323
die Ränder des Scliildchen.s und die Seiten der Dcekfliiocl fein
gelb gesäumt,' aut" den lelzleren außerdem im Inlcrslitium sub-
Ruturale ein nach innen schart" begrenzter, nacli außen diffuser
gelber Streifen, ähnlich wie bei der valicla. Die Sjjitzc des
l'vgidiinns. der Ilinterrand der Bauchringe und der Mesostevnal-
tortsatz sind gelb, die Mitte der Brust ist rothbraun. Das Ko]if-
sehild ist doppelt so breit als lang, die Seiten parallel, die Ecken
kaum gerundet, der aufgebogene Rand und die fein erhabene
Stirnnaht braun, die Oberfläche fein gerunzelt mit vereinzelten
groben Punkten dazwischen; die Stirn ist ziemlieh dicht, der
Seheitel weitläufig punktirt. Das Halsschild ist glatt polirt, in
der Mitte fein, an den Seiten etwas dichter punktirt, die kleinen
Seitengrübchen gelb, die Ecken scharfwiuklig. Das Schildehen
hat nur an der Basis einige feine Punkte. Die Deckflügel sind
regelmäßig und deutlich gefurcht, Rippen und Interstitien gleich
hoch gewölbt, die Punkte der primären Punktreihen sehr fein,
die Basis und Rippen nicht gelb. Vom Pjgidium ist nur die
gelbe Spitze sichtbar, die einige Borstenpunkte zeigt. Die Bauch-
ringe sind punktirt und lang behaart, die Brust ist an den Seiten
dicht und lano; weißorau behaart: der Mesosternalfortsatz ist
schmal und kurz, die Mittelhüften nur wenig überragend. Die
A^orderschieneu haben 2 deutliche Seitenzähne neben dem
Spitzenzahn.
,^ Länge IS'/a mm. Westl. Peru.
30. PI. Gaujoui nov. s])ec. Flach gewölbt, oval, nach
hinten etwas verbreitert, grasgrün oder olivengrün, die Ränder
des Kopfes und Halsschildes fein gelb gesäumt, das Schildcheu
gelb mit einem grünen Fleck in der Mitte, auf den Deckflügeln
ist die Basis zwischen Schildchen und Schulter, der Seitenrand
bis zur Nahtspitze breit gell), die II. und III. Rippe zuweilen
mit einem gelben Rippenstreilcu, gewöhnlich aber nur etwas
lichter gefärbt als die Interstitien; unten sind die letzte Bauch-
platte und der Hinter- und Seilenrand der anderen Bauchplatten,
die Tarsen und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist etwas
Stetf. eutomol. Zeit. 1904.
324
länger als bei den Yorbergelieiiden beiden Arten, die Seiten
parallel, die Vorderecken slärker gerundet, der Rand wenig auf-
gebogen, braunsehwarz, die Oberflüche diclit und kräftig gei-unzelt,
nuiK oder schwach glänzend; die Stii-n ist dielit, der Seheitel
weitläufig punktirt, beide schwach glänzend. Die Mundtheile
sind ziemlich klein und schwach, am ünterkieferhelm die apicale
und basale Kauleiste in kurze Zähne umgewandelt, die mitllere
in einen großen äußeren und kleinen inneren Zahn durch Ein-
kerbung gespalten. Das Halsschild ist flach gewölbt, mit flachen
Seitengrübchen und flachem Eindruck in der Mitte vorn statt
der Längsfurche, ziemlich lang, die Seiten gleichmäßig gerundet,
die Vorderecken stumpf und gerundet, die Hinterecken nahezu
rechtwinklig und etwas vorgezogen, die Oberfläche glatt polirt
mit wenigen Pünktchen bei den A^orderecken. Das Schildchen
ist punktfrei. Die Deckflügel sind glänzend, nur auf der Scheibe
ziemlich tief gefurcht, die H. und HI. Rijipe kräftig geM'ölbt,
an den Seiten die Furchen und primären Punktreihen verloschen,
die Punkte auf der Scheibe äußerst fein und flach, im Grunde
braun, die Oberfläche besonders in den luterstitien uneben von
feinen Querrunzeln. Die Afterdecke ist glatt polirt, neben der
Spitze beiderseits etwas eingedrückt, mit feinen Pünktchen und
zerstreuten flachen Borstenpunkten. Die Bauchringe sind in der
Mitte ganz glatt oder fein gerunzelt, die Seiten zerstreut punktirt
und behaart. Die Brust ist bis zur Mitte dicht runzlig punktirt
und abstehend röthlichgelb behaart, die Schenkel und Schienen
weitläufiger und länger mit rothen Borstenhaaren bekleidet. Der
Mesosternalfortsatz ist ein schmaler gerundeter Höcker, der —
von der Seite gesehen — die Mittelhüften nur wenig überragt.
Die Bezahnung der Vorderschienen beim q ist ziemlich variabel;
sie sind ziemlich breit und tragen neben dem Spitzenzahn zwei
Seitenzahne, der vordere kräftig, der basale, wie gewöhnlich bei
den o, nur kurz. Häufig fehlt nun der letztere ganz; zuweilen
sind auch die Schienen schmäler, der Spitzenzahn springt scharf
nach außen vor, und Avenn auch der vordere Seitenzahn nur
Stett. entomol. Zeit. 1904.
325
flach angedeulet ist oder ganz fehli, dann haben die Vorder-
.schienen eine" Form wie bei der PL mar(/iii(ila. Die Fühlcrkeule
ist beim J so lang als die Geißel.
,^ Lange 17—21, Breite 91/2 — 10'/2 "im- -f iguola.
Ecuador, Loja (Abbe Gaujon), Zaniora (Baron), de Bafios a
Canelos, IX~X. 94 (M. d. Mathau); Colunil)ien, Popayau
(Abbe Gaujon).
Die Farbe ist ein sattes Grasgrün, auf den üeckflügeln
sind meist die IL und IIL Rippe etwas lichter gefärbt, selten
mit deutlichen gelben Rippenstreifen in Foi-ni eines lat. U^ einige
wenige Stücke sind gleichmäßig hellgrün ohne hellere Rippen
oder gelbe Rip])ensl reifen; ein (unausgefärbtes?) Stück ist oliven-
grün und läßt auf den Deckflügeln die Tracheenstämme in den
primären Rippen und ihre Anastomosen wie die Nerven eines
Blattes durchscheinen. Unter den etwa 40 Exemplaren, die ich
gesehen, befand sich kein $.
31. PI. parva Kirsch. Der vorhergehenden Art zunächst
verwandt, aber meist größer und ohne gelbe Streifen, unten die
letzte Bauehplatte immer und die Mitte der Brust fast immer
schwarzbraun. Höher gewölbt, oval, nach hinten schwach ver-
breitert, satt grasgrün oder olivengrün, einige Stücke (ob unaus-
gefärbt oder durch langes Liegen in Spiritus entfärbt?) hell braun-
gelb wie welkes Eichenlaub. Das Kopfschild ist etwa doppelt
so breit als laug, die Seiten nahezu parallel, die Ecken ziemlich
stark abgerundet, der Rand mäßig aufgeworfen, gelb eingefaßt
und darauf fein schwarzbraun gesäumt, die Oberfläche dicht
runzlig mit zerstreuten größeren Punkten. Die Stirnnaht ist an
den Seiten fein kielartig erhaben und bi'aun, in der Mitte zu-
weilen verloschen; die Stirn beim q weitläutig und fein, beim $
gröber und dichter punktirt, der Scheitel glatt, glänzend, der
Kanthus und Saum neben den Augen uur bei den besterhaltenen
Stücken deutlich gelb. Die Mundlheile sind klein aber kräftig,
die Oberlippe mit feiner scharfer Spitze, die Unterlippe vorn
gerade abgestutzt und in der Mitte winklig gekerbt, um die
Stftt. cntoruol. Zuit. 1004.
326
Spitze der Oberlippe aufzunehmen. Am Oberkiefer ist der Mahl-
zahn klein aber mit hohen Kauleisten bedeckt, die au den Seiten
zahnartig vorspringen. Am Uuterkieferhelm (Fig. 22) ist die
apieale Kauleiste sehr groß, auf dem Rücken tief und breit ge-
furcht, die Spitze zahnartig vorspringend: neben der Spitze ent-
springt auf der ventralen Seite von einem kleinen Höckerchen
eine gelenkig beweghche lange Borste: die mittlere Kauleiste ist
durch kurze \viuklige Einkerbung in 2 Zähue gespalten, ebenso
die kaum kleinere basale. Das Halsschild ist entweder ringsum
fein gelb gerandet, oder nur an den Seiten und am Vorderrand,
oder nur an den Seiten von der Basis bis zur Mitte: es ist in
der Mitte etwas erweitert, die Seiten nach vorn stark, nach
hinten schwächer convergirend. die sehr stumpfen Yordereeken
scharfwinkhg, nicht vorgezogen, die nahezu reehtwinkhgen Hinter-
ecken ganz schwach nach hinten gezogen: die Oberfläche ist
glänzend polirt. äußerst fein und weitläutlg punktirt. Das an
den Seiten fein gelb gerandete Schildchen ist punktfrei, glatt
pohrt. die Basis von gelben Haaren überdeckt. Die glatt polirten
Deckllügel sind auf der Scheibe regelmäßig gefurckt, die Furchen
nahe der Basis flacher, die primären Punktreihen regelmäßig,
die Punkte im Grunde dunkel gefärbt, auf der Scheibe fein und
dicht, an den Seiten, wo sie nicht in Furchen stehen, größer
und weitläufiger: die Isaht ist ganz fein, die Basis und der Seiten-
rand breit gelb gesäumt, zuweilen finden sich auch auf der
II. und III. Rippe hinten Reste eines gelben Rippenstreifens,
zumal am Ende der III. Rippe auf dem etwas vorspringenden
Spitzenhöcker: unausgeiarbte Stücke haben schwach ohvengrüue,
glasig durchsichtige Deckflügel, durch welche man die weißlichen
Tracheenstämme in den Rippen und ein ganzes Netzwerk von
Verbindungskanälen erkennen kann. Die Afterdecke ist fein
gelb gerandet und glatt pohrt, bei der Spitze und an den Seiten
weitläufig mit tiachen Punkten besetzt, aus denen lange rothgelbe
Haare entspringen. Die glänzend glatten Bauchringe haben die
gewöhnliche Querreihe von Punkten, aus denen lange gelbe
Stett eutomol. Zeit. ly04.
827
Haare entspringen und außerdem an den Seiten einige lange
Haare; die- Ventralplatte des Aftersegmentes und der Hinterrand
der übrigen Bauchsegmente ist selnvarzbrann. Die Hinterbrust
ist fast immer schwarzbraun in der Mitte, die Seiten dicht
juuiktirt und lang gelblich behaart; etwas weitläufiger sind es
auch die Sehenkel und Schienen. Der Mesosternalfortsatz ist
dreiseitig mit abgerundeter Spitze, schmal, seine Spitze die Mittel-
hüfteu nur wenig überragend. Die ^'orderschienen haben in
beiden Geschlechtern neben dem Spitzenzahn 2 kräftige Seiten-
zähne, von denen der basale auch bei gut erhaltenen Stücken
manchmal sehr sehwach ist. Die Fühlerkeule ist beim q kaum
länger als beim i^.
,^ Länge 19— 22«/2- Breite ID/a— 13; ^ Länge IS'/a— 23.
Breite 11 — 13 mm. Ecuador, Quito und Riobamba, 2900 m
(Reiss und Stübel), Loja (Gaujon), Bafios (R. P. Blaue). Sara-
yaeu (^Buekley); Columbien. bei Pasto.
Es haben mir von dieser Art im Ganzen 68 q und IG $
vorgelegen, darunter 48 ^ und 7 :^ aus der Rothschild'schen
Sammlung mit der Fundortangabe Ecuador, Baron: wahrscheinlich
stammen diese Thiere aus der Nähe von Zamora, zwischen Loja
und Banos. Kirsch haben bei der Besehreibung offenbar mehr
Stücke vorgelegen, als sich jetzt im Dresdener Museum befinden;
die dortige Tvpe ist 19 mm lang. 11 breit, ein q, das nach
den glasigen Deckflügeln und dem schwach pigmentirten brüchigen
Forceps otVenbar noch nicht ganz ausgereift ist; seine Brust ist
schwarzbraun, die Ventralplatte des Aualsegmentes nur röthlich-
braun. Daneben befindet sieh noch ein zweites q mit dem
Fundort Releche Paramo.
32. PI. nigricauda Bates. Von dieser Art liegt mir ein
typisches Pärchen aus der Bates'schen Sammlung (jetzt in Museo
Oberthür) vor und einige Stücke, die Baron in Ecuador sammelte.
Die tj-pischen (Whymperschen) Stücke sind oiVenbar durch langes
Liegen in Spiritus entfärbt (die Haare auf der Unterseite sind
ganz verklebt), während die Barcm'schen Stücke nach der vor-
Stett. cntoDiol. Zeit. 1904.
328
ziiglich erlmltenen Behaarung dev Untei-seitc zu uitheilen trocken
getödtel und darum in der Färbung besser erhalten sind. Von
diesen letzteren ist ein ,^^ olivengrün, ein $ bräunlichgelb mit
schM^ach grünlichem Anflug auf Kopf und Afterdecke und oliven-
grünen Deckflügeln); die Ränder sind oben bräunlichgelb, fein
schwarzbraun gesäumt, unten der Hinterrand der Bauchringe, die
Fühler und Tarsen braungelb, die Ventralplatte des Analsegmentes,
der Saum der Bauchringe und die Brust schwarzbraun. Der
Kopf ist klein, das Kopfschild kurz parallelseitig mit gerundeten
Ecken, der Rand in beiden Geschlechtern gleich hoch aufgeworfen,
die Oberfläche dicht und grob gerunzelt mit eingestreuten flachen
Punkten, aus denen kurze gelbe Härchen entspringen, matt; die
Stirnnaht ist an den Seiten fein aufgeworfen schwarzbraun, in
der Mitte abgeflacht, die Stirn sehwach dreiseitig eingedrückt,
ziemlieh dicht und grob punktiit, der Scheitel punktfi-ei, beide
schwach glänzend. Die Mundtheile sind gebaut wie bei der
parva bis auf den Unterkieferhelm (Fig. 23), der außer der
Borste neben dem apicalen Zahn auch eine solche innen neben
der basalen Kauleiste besitzt. Das Halsschild ist ziemlich hoch
gewölbt,, glänzend polirt mit nur ganz spärlichen feinen Pünktchen
bei den Vorderecken uud einem Eindruck in der vorderen Hälfte
der Mitte, der auch etwas auf das Hinterhaupt übergeht; die
Seiten von der Basis bis über die Mitte hinaus sind parallel,
dann stark convergirend, die sehr stumpfen Vorderecken und
die stumpfen Hinterecken schwach zugerundet. Das Schfldchen
ist glatt polirt, punktfrei. Die glänzend glatten Deckflügel sind
bei dem typischen ,^ auf der Scheibe regelmäßig gefurcht und
in diesen Furchen punktirt, die Punkte im Grunde braun; beim
tyi)ischen $ und meinen Stücken sind die Furchen ganz schwach,
vorn und hinten wie an den Seiten sind die Deckflügel ganz
glatt, die primären Punktreihen verschwunden, statt ihrer auf
allen Rippen die hellen Tracheenstämme deutlieh dm-chscheinend.
Die Afterdecke ist glänzend glatt, seitlich und bei der Spitze
mit großen runden Punkten, aus denen lange fuchsrothe Haare
Btett. eutomol. Zeit. 1904.
329
eutspringen. Die Buiuhringc haben die gewüliulielie Querreilic
von Borstenpunkten, die an den Seiten doppelt und dreifach
stehen; die Brust ist seh^vacll der Länge naeh gefurcht, nicht
quer eingedrüclit, ihre Seiten dicht punktirt und lang abstehend
fuchsroth behaart, ebenso die Schenkel und Schienen; der Meso-
sternalfortsatz ist ziemlich schmal, nach vorn verjüngt und zu-
gerundet, und so kurz, daß seine Spitze genau genommen, den
Vorderrand der Mittelhüften nach vorn nicht mehr überragt. Die
Vorderschienen haben in beiden Geschlechtern 2 Seitenzähne
neben dem Spitzenzahn, der basale Seitenzahn jedoch beim r^
ziemlich weit nach unten gerückt, breit und sehr kurz, bei dem
typischen (^^ bei dem auch die beiden anderen Zähne stumpf
gerundet (abgerieben) sind, nur ein stumpfer Höcker, bei meinem
besser erhaltenen q scharf zugespitzt. Die FUhlerkeule ist in
beiden Geschlechtern gleich lang.
Die typischen Stücke in der Oberthür'schen Sammlung
messen ,^ Länge 24, Breite 14; $ Länge 251/2, Breite 15 mm;
ein typisches $ im Brit. Museum ist 24 mm lang; sie stammen
aus Ecuador, Cotopaxi 12,000—13,000 Fuß (Ed. Whymper).
Meine von Baron in Ecuador ohne genauere Fundortangabe ge-
sammelten Stücke messen ,^ Länge 23, Breite 13; $ Länge
241/2— 251/2, Breite 14—15 mm.
2. Das Halsschild mit einer rothbraunen oder schwarzen
M-formigen Makel.
33. PI. quadrilineata Burmeister — microdera Dej. Hoch-
gew ül"bt, parallelseitig, nach hinten auch beim $ nicht verbreitert,
glänzend polirt, hell apfelgrün, oben alle Ränder (zuweilen das
ganze Schildchen) fein gelb gesäumt, auf den Dcckflügeln die
Basis breit gelb und die IL und III. Rippe stets mit einem
breiten Rippenstreifen, die IV. und V. bei gut erhaltenen Stücken
mit einem feinen gelben Strich; die Seiten des Aftersegmeutes
oben und unten, der Hinterrand der Bauchplatten und die Spitze
des Mesosternalfortsatzes sind fein gelb gesäumt, die Schienen
außen, die Tarsen und Fühler sind hell röthlichbraun ; das $,
Stett. outomol. Zeit. 1904. 22
330
resp. was ich dafür halte, hat eine schwach röthhche M-förmige
Makel nahe dem Vorderrand des Halsschildes. Der Kopf ist
klein, das Kopfschild doppelt so breit als lang, die Seiten nach
vorn schwach eonvergirend, die Ecken nur wenig gerundet, der
Rand nur ganz wenig aufgebogen, die Oberfläche dicht und
kräftig, die Stirn und der Scheitel weitläufiger und feiner punktirt,
der Kopf nur schwach glänzend, die Stirnnaht braun wie der
Rand des Kopfschildes; die Muudlheile sind gebaut wie bei der
parva, jedoch ohne die Borste neben der apicalen Kauleiste des
Unterkieferhelmes. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang,
die Seiten in der Mitte etwas erweitert, nach vorn stark, nach
hinten nur ganz wenig eonvergirend, die stumpfen Ecken leicht
zugerundet und nicht vorgezogen, die Oberfläche vorn und an
den Seiten äußerst fein weitläufig punktirt, mit flachem Seiten-
grübchen und schwach angedeuteter mittlerer Längsfurche. Das
Schildchen ist punktfrei. Die Deckflügel sind regelmäßig aber
ganz seicht gefurcht, die Rippen kaum höher als die luterstitien,
die i)rimären Pimktreihen regelmäßig, die sehr feinen Punkte im
Grunde braun; die Nahtrippe ist schmal, die l\. und III. fast
doppelt so breit und mit breitem gelbem Rippenstreifen; die IV.
und V. vereinigen sich wie bei der chrysotina 2 — 3 mm vor dem
Apicalbuokel und ziehen vereint als dicker Ast zur dritten neben
dem Apicalbuckel; während die IV. und V. Rippe meist nur
lichter gefärbt sind als die luterstitien oder nur einen feinen
gelben Rippenstreifeu tragen, ist dieser Verbindungsast mit einem
breiten gelben Streifen geziert. Die Afterdecke ist glatt ])olirt,
nur längs dem Rande mit einigen flachen Borstenpunkten. Die
Bauchringe haben nur Reste der gewöhnlichen Querreihe borsten-
tragender Punkte an den Seiten, die Brust und die Beine sind
dicht punktirt und abstehend graugelb behaart. Der Mesosternal-
fortsatz ist gerade nach vorn gerichtet, nicht ganz bis zum
Hinterrand der Vorderhüften reichend. Die Vorderschieuen haben
beim (^ einen, beim $ 2 Seitenzähne neben dem Spitzenzahn.
^ Länge 18'/2-23, Breite 11— 131/2^ ? Länge 25—27,
Breite I41/2— 151/2 mm. Columbien, Col. occid. (Wallis).
10 ^, 2 ?, alle ohne genauere Fundortsangabe.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
331
34. PI. rufosignata nov. spec. Flach ge\völl)t, nach hinten
deutUc'h verbreitert, schön apfelgrUn oder hell grasgrün, lebhaft
glänzend, der Kanthus, die Ränder des Schildchens und die Naht
fein gelb gesäumt, zuweilen das ganze Schildchen gelb, die
Ränder des Kopfschildes und die Stirnnaht schwarzbraun, 2 Flecke
auf dem Scheitel, eine große M-förmige Makel auf dem Halsschild
und ein Fleck auf der Deckflügelbasis neben der Schulter hell
rothbraun, die ganze Unterseite rothbrauu bis auf die Seiten der
Bauchriuge, die Ränder der Schenkel und die Außenseite der
Schienen, die grün sind; die Tarsen sind bräunlichgelb, die
Dornen und Klauen braun; beim $ ist zuweilen die ganze Unter-
seite mit den Beinen schwarzbraun. Das Kopfschild ist etwas
länger als bei der vorhergehenden Art, die Seiten nahezu parallel,
der Vorderrand etwas gebogen und deutlich aufgeworfen, die
Oberfläche dicht und kräftig gerunzelt; die Stirn ist beim ^ fein
und ziemlich spärlich, beim ? dichter und kräftiger punktirt, der
Scheitel ganz weitläufig fein punktirt, der Kopf schwach glänzend.
Die Mundtheile sind gebaut wie bei der vorhergehenden Art,
auch der Unterkieferhelm, der relativ schmal und gestreckt ist.
Das Halsschild ist länger und flacher, als bei der quadrilitieata,
die Seiten schwach gebogen, die stumpfen Hinterecken nicht ge-
rundet, die rechtwinkligen Vorderecken ganz schwach vorgezogen,
die ganze Oberfläche äußerst fein und zerstreut punktirt. Die
Deckflügel sind auf der Scheibe ganz schwach gefurcht, die
Furchen vorn und hinten verloschen, die Rippen und die Inter-
stitien mit feinen braunen Pünktchen, die Seiten sind überall
dichter mit feinen Pünktchen und zuweilen mit ganz feinen Quer-
runzeln bedeckt. Die Afterdecke ist glatt polirt, nur längs dem
Seitenrand mit einer Reihe flacher Borstenpunkte; die Bauchringe
sind in der Mitte glatt und kahl, an den Seiten mit einigen
Borsteupunkten, die Brust ziemlich dicht punktirt und lang be-
haart, die Schenkel am Hinterrand lang gewimpert, alle Haare
graugelb. Der Mesosternalfortsatz ist ziemlich breit und kräftig,
stumpf zugerundet, kurz, etwas nach unten gesenkt. Die Vorder-
sten, oiitomol. Zeit. 1904. 22'*
332
schienen haben beim ,^ einen kräftigen und einen nur ganz
sehwach angedeuteten Seitenzahn neben dem Spitzenzahn, beim
$ 2 kräftige Seitenzähne; die Fühlerkeule ist beim q etwas
länger als beim 2.
^ Länge 25—28, Breite 13'/2— l-^Va^ ? Länge 27—30,
Breite I0I/2 — 1^ >^^"i- Bolivien, Prov. Cochabamba (P. Ger-
main); Ecuador (Baron), Rio Macas; Columbien, Popayan.
2, Callichloris Burmeister.
Körperform gestreckt oval, ziemlieh hoch ge^völbt, zuweilen
hinten etwas verbreitert, Körperfarbe entweder rein schwarz-
braun mit braunrothen Beinen, oder unten schwarz, oben dunkel-
grün mit schwarzem Kopf und schwarzer Thoraxmakel, stets
glänzend poliit. Das Kopfschild ist viereckig, doppelt so breit
als lang, die Fläche etwas vertieft, der Vorderrand höher auf-
geworfen als die Seiten; die Stirnnaht ist deutlich ausgeprägt,
fein kielartig erhaben, die Stirn schwach dreiseitig eingedrückt.
Die Mundtheile sind ziemlich schwach, die Oberlippe wie bei
PI. pinicticollis (Fig. 19), die Unterlippe vorn ganz flach ge-
bogen und in der Mitte fein gekerbt wie in Fig. 20. Am Ober-
kiefer (Fig. 24) ist der Spitzentheil schmal, der Mahlzahn klein
und von einer ausgedehnten spärlich behaarten Pars membranacea
umgeben. Am Unterkiefer (Fig. 24a) ist der Stipes wesentlich
kleiner als Tasterschuppe und innere Lade; die äußere Lade
oder der Helm ist gewöhnlich bei den einzelnen x^rten verschieden
gebildet. Das Halsschild ist an der Basis am breitesten; die
Seiten bis etwas über die Mitte parallel, dann stark conver-
girend, die sehr stumpfen Vorderecken nicht vorgezogen, die
Mitte der Basis nach hinten gebogen. Das Schildchen ist klein,
herzförmig, am Grunde von den Wimperhaaren des Thorax be-
deckt. Deckflügel in der Mitte etwas verbreitert, hochgewölbt,
auf der Scheibe schwach gefurcht, die primären Punktreihen
bald ziemlich regelmäßig, bald ganz verloschen; gelbe Rippen-
etreifen und eine Spitze am Nahtende fehlen stets. Die After-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
333
(k'i-kc iM drt'iseitig mit gfruiidetrr Spitze, glatt j»ölirt mit einer
Keilie großer flacher Borstenpuiikte an den Seiten und hei der
Spitze. Die Bauehringe haben die gewöhnhche Querreihe borsten-
tragender Punkte, die an dem Seitenrand etwas dichter stehen;
die Hinterbrust ist in der Mitte flach gefurcht, nicht quer ein-
gedrückt, die Seiten dicht punktirt und lang abstehend behaart.
Der Mesosternalfortsalz ist nicht nur bei den einzelnen Arten,
sondern auch bei Individuen derselbeii Art etwas variabel in der
Länge, ein kleiner kegelförmiger Hocker, dessen Spitze den Vorder-
rand der Mittelhüften nicht überschreitet. Vom Prosternum senkt
sich ein dicker Zapfen hinter den Voi'derhüften herab; die
Schenkel sind lang behaart, die hintcien Schienen spärlicher, die
Vorderschienen haben beim $ immei-, beim q zuweilen neben
dem Spitzenzahn 2 Seitenzähiie, dei'en erster dem Spitzenzahn
stark genähert ist.
Die Anzahl der Fühlei'glieder beträ<2;t bei der Helleri 9, bei
den anderen Arten 10; bei der signaticollis ist die Trennung
zwischen dem 5. und 6. Glied zuweilen undeutlich.
1. C. signaticollis Burmeister. Gestreckt eUiptisch, ' nach
hinten nur schwach verbreitert, oben grasgrün, der Kopf, auf
dem Halsschild eine große M-förmige Makel, die stets den Vorder-
rand berührt und ein Fleck an Stelle des Seitengrübchens, die
Ränder des Kopfes, Halsschildes und Schildchens, der Seitenrand
und die Naht der Deckflügel sowie ein Fleck auf der Spitze der
Afterdecke und die Unterseite schwarz, die Beine und Fühler
rothgelb. Kopfschild und Stirn sind dicht und fein runzlig mit
eingestreuten groben Punkten, der Scheitel glatt. Das Halsschild
ist glatt polirt mit wenigen feinen Pünktchen, das Sehildchen
ganz punktfrei. Die Dcekflügel auf der Scheibe fein gefurcht,
die Punkte der primären Punktreihen nur hier in den Furchen
noch vorhanden, sonst verloschen. Die Haare auf Afterdecke
und Unterseite hell rothgelb; die Vorderschienen beim ,^ mit
nur einem Seitenzahn. Die Form des Unterkieferhelms ergiebt
sich aus Figur 24a.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
334
Die Vertheilung der schwarzen Färbung auf der Oberseite
ist variabel; bei hellen Stücken sind alle Ränder ganz fein schwarz
gesäumt, die Thoraxmakel ist klein, die Afterdecke fein schwarz
gesäumt; bei dunklen Stücken ist auch die hintere Partie des
Kopfschildes, der größte Theil des Halsschildes, die ganze Naht-
rippe und das ganze Pj^gidium schwarz.
^ Länge l^^j^—ll^l^. Breite 81/2— 9 5 ? Länge I91/2,
Breite 11 mm. Columbien.
2. C. Hellen nov. spec. Der vorhergehenden Art zunächst
verwandt, aber größer, mehr schmutzig olivengrün, die Thorax-
makel stets kleiner, den Vorderrand des Thorax nicht berührend,
unten auch die Beine schwarz. Gestreckt oval, oben schmutzig
olivengrün, der Kopf und eine kleinere Makel auf dem Halsschild,
alle Ränder des Kopfschildes, Halsschildes, Schildchens, der Deck-
flügel und Afterdecke ziemlich breit schwarz, auf letzterer zu-
weilen noch ein mittlerer Längsstreifen schwarz, die ganze Unter-
seite und die Beine und Fühler schwarz. Der Kopf ist wie bei
der vorhergehenden Art geformt und sculptirt, der Sth-neindruek
meist flacher, von den Mundtheilen ist die Oberlippe kaum noch
in der Mitte zugespitzt, der Unterkiefer ist ziemlich dicht behaart,
der Helm stark gedreht, auf dem Rücken tief und breit gefurcht,
die Kaufläche ist gestreckt oval, an den Seiten mit einer fein
erhabenen schwarzbraunen schneidenden Kante versehen, auf der
ventralen Seite (Fig. 25 links) bemerkt man nahe der Basis die
schneidende Kante verbreitert und oben in eine feine Spitze aus-
gezogen, weiterhin einen kräftigen Zahn und neben ihm einen
in zwei Spitzen gespaltenen Zahn; der große Spitzenzahn hat
auf dem Rücken eine punktirte Grube, aus welcher 2 lange
starre Borsten entspringen; auf der dorsalen, der Mundhöhle zu-
gekehrten Seite des Unterkieferhelms (Fig. 25 rechts) bemerkt
man an der Kante der Kaufläche nahe der Spitze mehrere feine
Höckerchen, auf denen gelenkig bewegliche Borsten aufsitzen;
die dorsale Seite ist dichter behaart als die ventrale. Die Fühler-
geißel ist deutlich ßgliedrig, das 6. Glied in eine mit Borsten be-
sten, entomol. Zeit. 1904.
335
setzte Spitze ausgezogen. Das Halsschild ist geformt wie bei der
signaticollis. mit Andeutung einer Längsfurche und wenigen,
äußi-rst feiner Pünlitclien nahe dem Vorderrand. Das Schildchen
ist punktfrei. Die Deckflügel sind auf der Scheibe regelmäßig
kräftig gefurcht, die Punkte der primären Punktreihen verloschen,
die ganze Oberfläche mit vielen feinen Querfältchen. Die After-
decke hat eine deutliche mittlere Längsfurche, die Borstenpunkte
sind kräftig, die Bauchringe in der Mitte glatt und kahl, an den
Seiten flach puuktirt und kurz behaart, die Brust und die Schenkel
lang und sehr dicht behaait, alle Haare fuchsroth. Der Meso-
sternalfortsatz i!^t sehr kurz und schmal; die Vorderschienen
haben nur einen stumpf gerundeten Seitenzahn nahe bei dem
Spitzenzahn.
^ Länge 21—23, Breite 12— 13 mm. $ iguota. Colum-
bien, Bogota und Caucathal; Peru, Callanga und Chanchamajo.
Ich habe etwa 20 Stück gesehen, alle i^; unausgefärbte
Stücke haben eine hell gelbbraune, entfärbte eine schmutzig roth-
braune Färbung; bei einigen scheint die Basis der Deckflügel
gelblich durch.
3. C. Kirschi nov. spec. Gestreckt oval, nach hinten kaum
verbreitert, hoch gewölbt, oben und unten glänzend schwarz-
braun, die Beine und Fühler dunkel braunroth. Kopfschild und
Stirn sind dicht runzlig puuktirt, matt, die letztere mit 2 kräftigen
runden Grübchen bei den Augen, der Scheitel glänzend, glatt.
Die Fühler sind lOgliedrig; die Oberlijipe mit deutlicher mittlerer
Spitze und beiderseits daneben ausgerandet, die Ecken des Kinns
springen bei der Basis der Unterlippe stark winklig vor; die
Unterlippe ist in der Mitte kräftig gekerbt; am Oberkiefer ist
der Spitzentheil etwas ausgezogen, das hintere Ende der Schneide
springt zahnartig vor; am L^nterkiefer (Fig. 27) ist der Helm
nach vorn zugespitzt, der Spitzenzahn ist der stärkste, scharf
zugespitzt, die mittlere Kauleistc trägt 2 spitze Zähnchen, die
basale 3 kleinere spitze Zähnchen, dahinter liegt die ovale röth-
liche Kauilächc mit scharfrandigen schwarzen Seitenrändern.
Stett. eutomol. Zeit. 1904.
336
Das Halsschild ist liochgewölbt, die Seiten gleichmäßig' gerundet,
die Ecken stumpf zugerundet, die Seitenrandfurche geht über den
ganzen Vorderrand und setzt sich auch auf dem Hinterrand eine
kurze Strecke fort^ die mittlere Längsfurche ist vorn flach ver-
breitert und grübchenartig eingedrückt, die Oberfläche vorn und
an den Seiten äußerst fein zerstreut punktirt. Das Schildchen
ist an den Seiten fein punktirt. Die Deckflügel zeigen kaum
noch Spuren von Furchen, dagegen lassen sich die primären
Punktreihen noch ziemlich deutlich in ihrem Verlauf verfolgen,
die erste ist sogar in ihrem ganzen Verlauf kräftig, nahe der
Spitze leicht vertieft. Die Afterdecke ist groß, senkrecht ge-
stellt, die Borstenpunkte kräftig; die Bauchringe haben die gewöhn-
liche Querreihe von Borstenpunkten, Bi'ustseiten und Schenkel
sind nicht sehr dicht lang behaart, alle Haare rothbraun, M'ie
bei den Dynastiden. Die mittleren und hinteren Schienen zeigen
eine deutliche Annäherung an die Form der Schienen bei den
Phalangogonien, doch sind hier die Hinterschienen erheblich länger
als die Mittelschienen, während sie bei den Phalangogonien stets
kürzer sind. Die Vorderschienen haben 2 kräftige Seitenzähne ($),
der vordere dem Spitzenzahn stark genähert.
Ein einzelnes $, Länge 22, Breite 13 mm, von Herrn
Dr. Bässler aus Peru, Chanchama^yo, mitgebracht, im Dresdener
Museum. Im Abdomen fand ich 64, über 1 mm große Eier.
4. C. Baessleri nov. spec. Kleiner als die vorhergehende
Art, flacher gewölbt und nach hinten mehr verbreitert, glänzend
schwarzbraun-, oben das Kopfschild und die Seitengrübchen des
Thorax, unten die Beine und Fühler, zuweilen auch die Mitte
der Brust und die Stirn hell rothbraun. Das Kopfschild ist kurz,
die Vorderecken stark gebogen, der Rand ringsum hoch auf-
geworfen, die Stirnnaht auch in der Mitte kielartig erhaben, die
Oberfläche dicht runzlig punktirt mit kurzen steifen Borsten, die
Stirn etwas feiner punktirt, der Scheitel glatt. Das Halsschild
ist wie bei der Kirschi geformt, nur etwas flacher, überall sehr
fein weitläufig punktirt, mit ganz seichter Längsfurche vorn.
Stett. eDtomn], Zßit. H)04.
337
Das Schildclicn ii^l glutt mit schwachem Eindruck längs den
Seiten. Die Deckflügcl sind auf der Scheibe fein gefurcht, die
Punkte der primären Punktreihen hier kräftig, an den Seiten
etwas llaclier. Die Afterdecke ist senkrecht gestellt, an den
Seiten äußerst fein dicht punktirt mit großen flachen Borsten-
punklen; die Bauchringe haben die gewöhnliche Querreihe von
Borstenpunkten und sind an den Seiten runzlig punktirt und
behaart. Brust und Schenkel sind dicht punktirt und lang be-
haart, alle Haare gelbroth, die Mittel- und Hinterschieuen sind
an der Spitze etwas verbreitert, die Vorderschienen haben beim
,^ und $ zwei kräftige Seitenzähne neben dem Spitzenzahn, deren
vorderer dem Spitzenzahn stark genähert ist. Die Fühler sind
lOgliedrig, die Keule in beiden Geschlechtern gleich lang. Der
Mesosternalfortsatz ist hier wie bei der lürschi klein und ziem-
lich schmal.
Die Mundtheile sind klein und schwach, die Oberhppe mit
feiner mittlerer Spitze, daneben beiderseits ausgebuchtet; die
Unterlippe ist an der Basis erheblich schmäler als das Kinn,
vorn in der Mitte gekerbt; die Oberkiefer mit verlängertem
schmalem Spitzentheil und ziemlich kräftigem Mahlzahn; der
Unterkiefer hat einen Taster, dessen Endglied an der Basis
bauchig aufgetrieben ist und einen Helm (Fig. 26) in Form einer
dreiseitigen Pyramide, deren eine Seite, die Kauiläche, gerundete
Kanten und bei der Spitze einige Höckerchen hat, auf denen
kurze, gelenkig bewegliche Borsten aufsitzen.
^ Länge I71/2, Breite 11; $ Länge I81/2, Breite 12 mm.
Peru, Chanchamayo. Von Herrn Dr. Bässler 'mitgebracht und
ihm gewidmet. Im Dresdener Museum.
(Schluß folgt in Heft I von 1905.)
etott. entomol. Zeit. 1904.
338
Liste der iimerikaiiischeii Aiioplogiititliideii.
Die mit einem -' bezeichnctea Arten sind in dieser Arbeit
neu beschrieben; ihre Typen befinden sich, soweit nicht anders
bemerkt, in meiner Sammhmg.
Phalangogonia Burmeister, Handb. IV. 1. 1844 p. 451.
Lacovdairei Bates, Biolog. Centr. Am. Col. Lam. p. 292
t. XVII. f . 3 - j). 265
ohesa Burm., Handb. IV. 1. p. 452 p. 266
sperata Sharp, Journ. Linn. Soc. Zooh XIII. 1867 p. 134 p. 268
stipes Sharp, 1. c.
parilis Bates, Biolog, Centr. Am. Col. Lamell. p. 293.
t. XVII. f. 4 p. 270
$ Championi Bates, 1. c. f. 5.
"debilidens nov. spec , p. 271
Platycoelia Burmeister, Handb. IV. 1. 1844 p. 452.
marginal a Burm., Handb. IV. 1. p. 454 p. 282
levis Burm., Handb. IV. 2. p. 525.
?olivacea Blanch., Cat. Coli. Ent. p. 227.
scutellafa Guerin, Verb. Zool. Botan. Verein. Wien. V.
1855 p. 585 p. 284
nervosa Kirsch, Berlin. Ent. Z. XIV. 1870 p. 369 . p. 285
'Hnflata nov. spec. — Reiche i. litt p. 286
■Hiicumana \\o\. subspec.
"limbata nov. spec , : P- ^^^
alternans Erichs. Wiegm. Arch. 1847. I. p. 100 . . p. 290
'"'Steinheili nov. spec p. 291
'"'forcipalis nov. spec p. 293
mlida Burm., Handb. IV. 1. p. 453 p. 295
'"'occidentalis nov, spec p. 296
pomacea Erichs., V^iegm. Arch. 1847. I. p. 100 . . p. 297
"brasiliensis nov. subspec p. 298
'"'abdominalis nov. spec p. 299
Stett. entomol. Zeit. 1904.
339
IL 2.
'■^mesosternalis nov. spec
bolwiensis Blanch., Cat. Coli. Ent. 1850 p. 227
favostriata Latr., Voyag. Humboldt, Obs. Zool. II. p
t. 34 f. 1
*var. herbacea m. — Biicquet i. litt.
^cariolosa nov. spec
^nigrosternalis nov. spec
*var. lacrigata var. nov.
*var. pygidialis var. nov. .
hmneralis Bates, Biolog. Centr. Am. Col.
t. XVII. f. 8
'^puncticollis nov. spec
'•'var. hilineata nov. var.
*var. unicolor nov. var.
"Tschndii nov. spec. = flavolineata Latr
'■^Wallisi nov. spec
'"'Burmeisteri nov. spec.
'■'imguiciilaris nov. spec.
^ flaKOscvtellaia nov. spec. .
'■'hiiia nov. spec
"confluens nov. spec.
"chnjsotina nov. spec. .
'"'pidchrior nov. spec.
prasina Erichs., Wiegm. Areh. 1847 I. p
^Gavjoni nov. spec
parva Kirsch, Berlin. E. Z. 1885 p. 222
nigricauda Bates, Whymper Siipp. App. 1891
quadriUneata Burm., Handb. IV. 1. p. 454 .
■'rufosignafa nov. spec
sensu
100
Callichloris Burmeister, Handb. IV. 1. 1844 p. 455
signaticollis Burm., 1. c. p. 456
^^Helleri nov. spec
^Kirschi nov. spec
^Baessleri nov. spec.
Stott. entomol. Zeit. 1904.
293
Bu
58
30
300
300
P-
P-
P-
P-
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P-
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335
336
340
Erklärulli»' der Abbildungen.
Die Präparate .sind mit Zeiss' Präparirmikvoscop ange-
fertigt; die Vergrößerung beträgt bei Objeetiv 1 — 18, bei 0 2
— 40, bei 0 3 — 80; alle Zeichnungen sind durch Photo-
grapliie auf die halbe Größe reduzirt. Wo nicht anders bemerkt,
handelt es sich um Vergrößerungen mit 0 1.
1. Platycoelia hirmeralis Bates, Chiriqui, $. L. Hinterschiene.
2. Phalangogonia sperafa Sharp, Chiriqui, $. L. Hinterschiene.
3. Fhülangogonia apcrata Sharp, Chiriqui, ?. a Oberlippe
und Kopfscbild von vorn; b R. Oberkiefer von oben,
c derselbe von der Kaufläche; f Unterlippengeriist von der
Seite, sm. submentum, m. mentum, 1. labium, pr. 1. processus
labialis, li. ligula oder hypopharynx; e R. Unterkiefer,
daneben der Helm allein, von der Kaufläehe gesehen.
4. Phalangogonia Lacordairei Bts., $. a R. Unterkiefer,
daneben der Helm allein; b Unterlippengerüst.
5. Pli. ohesa Burm. $. Unterkiefer von vorn.
6. Ph. parilis Bts. $. a Unterlippengeriist von der 1, Seite;
b R. Unterkiefer, daneben der Helm allein.
7. Ph. debilidens n. sp. $. a R. Oberkiefer; b R. Unter-
kiefer, daneben der Helm allein 0 2.
8. Platycoelia flavolincata Latr. $. Columb. L. Häutiger Flügel.
9. PL infala m. $. L. Deckflügel.
10. PI. marginata Burm. t^. Merida. Chitingebilde (Luftsack?)
am Iclzten Abdominalstigma.
11. PL marginata Burm. ^. Merida. R. Fühler.
12. PL hmneralis Bts. $. Chiriqui. R. Fühler.
13. PL humeralis Bts. a Oberlippe und Unterlippengerüst.
C = Clvpcus; Lr = Labrum; Li = Labium; M = Mentum;
Sm = Submentum. b Unterlippengerüst von der Seite.
c R. Oberkiefer von oben und von vorn, d R. Unteikiefer
von oben und von unten.
14. PL marginata Burm. L. Vorderschieue des ,5^ u. $. a R.
Unterkiefer von oben.
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
341
15. PI. nervosa Kirsch, $. Mcsostcrnalfortsatz.
16. PL Steinhcili n. sp. Ober- und Unterlippe.
17. PL forcipalis n. sp. Untcrkieferhelm; a Mesosternallbrtsatz.
18. PL mesostenialis n. sp. Mesosternalfortsatz.
19. PL puncficollis n. sj), Oberlippe, a ünterbppengeriist v.
d. 1. Seite; b R. Oberkiefer von vorn, c R. Unterkiefer
von unten und oben.
20. PL Tsclitidii n. sp. Unterlippengeriist, a R. Unterkiefer-
helm 0 2.
21. PL nngnicularh n. sp. L. Vordertarsen des r^.
22. PL parra Kirsch. R. Unterkiefer, Unterseite; a der Helm
allein von oben 0 2.
23. PL nigricauda Bts. $. R. Unterkieferhelm v. oben 0 2.
24. CaUichloris aignaticollis Brm. ,^. Oberkiefer, a Unterkiefer,
daneben der Helm allein von der Dorsalseite 0 2.
25. C. Hellen n. sp. ^. Unterkieferhelm von unten und oben 0 2.
26. C. Bässleri n. sp. ^, Unterkieferhelm 0 3.
27. C. Kirschi n. sp. $. Unterkieferhelm 0 2.
Neue Lepidopteren von Engano
von 11. Fi'ulistorf'ei*.
1. Charaxes polyxena enganicus nov. subspcc.
7 ,^ 8 $ des Charaxes polyxena, Repräsentanten der
Insel Engano, haben mit den Formen der umliegenden Inseln
wenig gemeinsam. Das $ verräth im Colorit zwar einige Aehn-
lichkeit mit repetitiis von Sumatra, der q erinnert aber durch die
Färbung der Flügel-Unterseite vielmehr an Charaxes affinis Bull,
von Celebes. Der q hat, verglichen mit Sunialranern, schmäler
schwarze Saumbinden der Vorderilügel. Der schwarze Apical-
fleck der Hinterflügel ist gleichfalls reduzirter, dagegen die Weiß-
punktirung auf den meisten Exemplaren viel deutlicher. Die
Stett. entoinol. Zeit. 190-4.
342
Unterseite ist auftalleud hell gefärbt und niemals von roth- oder
graubrauner Grundfarbe, sondern von einem hellgelbbraunen
Gesammtcolorit. Auf den Yorderflügeln fällt eine scharf ge-
winkelte Submarginalbinde von rothbrauner Färbung auf, welche
nach außen, namentlich im Analvvinkel, grau violett gesäumt ist.
Die Hinterflügel tragen eine sehr breite hellgelbbraune Marginal-
binde, welche mit großen weißen Flecken bestanden ist. Diese
weißen Flecke werden nach außen von schwarzen Halbmonden
begrenzt, welche nach innen hellblau gesäumt sind. Durch die
helle Färbung bekommt enganicus unterseits ungefähr das Aus-
sehen von antonio der Philippinen.
Das $ hat ziemlich lange Schwanzspitzen. Die bei Sumatra-
und Singapore-Exemplaren weißliche Längsbinde der Vorderflügel
ist bei Engano-Stücken hellgelb, die Flügelbasis hellgelbbraun
und der Marginalsaum der Vorderflügel schmäler als bei
Sumatra-Exemplaren. Die Hinterflügel tragen kürzere aber pro-
minentere weiße Submarginalstriche. Die Unterseite ist viel
heller als bei repetitiis und gleicht viel mehr der des $ von psaphon
aus Ceylon. Sehr auffallend ist auch hier eine submargiuale
braune Binde, welche nach iiuien dunkel strohgelb, nach außen
grauviolett begrenzt ist. Mit Charaxes fervens-^ von Nias ist
nur insofern eine Aehnlichkeit vorhanden, als die bei fercens
rothbraunen discalen Flügelbinden bei enganicns zwar vorhanden,
aber breiter sind und graugelb marmorirt erscheinen.
Von baya-^ aus Java ist enganicns-^ sehr leicht zu trennen
durch das Fehlen der 2. Seh wanzspitze; das Colorit ist unter-
seits heller, auch sind die Engano -Stücke etwas größer als
die Javanen und von rundlicherem Flügelschnitt. Die schwarzen
Längslinien der Unterseite verlaufen außerdem viel geradliniger
als bei meinen 8 Java-$$.
Patria: Insel Engano, April- Juli.
Bemerkenswerth erscheint mir noch, daß die Färbung der
Unterseite bei den ^^ ziemhch constant bleibt, wie dies auch
bei afßnis der Fall ist, während von repetitiis fast jedes Stück
Stett. entomol. Zeit. 1904.
343
unterseits anders gefärbt aussielii und alle Abstufungen von grau
bis rothbraün vorkommen.
2. Cupha erymanthis Dohertyi nov. subspoc.
C. erymanthis Doherty, J. As. Soe. B. 1891 p. 25. .
Die Cupha von Engano erscheint so recht im Kleid der
Satellit-Insclformen; sie ist erheblich nielanischer gefärbt als die
llaceu von Sumatra und namenllich jene von Java.
Eine große Reihe von Exemplaren, welche mir vorliegen,
fallen durch die stark verschmälerte Medianbinde der Vorder-
llügel auf, welche zudem nicht gelblich sondern rothbraun ge-
t()nt ist.
Die innere Umgrenzung der bräunliehen Region, d. h. die
schwarze, stark gekrümmte Discalbinde ist viel breiter schwarz
als bei Java- und Sumatra-Exemplaren.
Der gelbe Subapicalfleck ist prononcirter, ebenso die schwarze
subanale Makel.
Die schwarze Medianbinde der Hinterflügel verläuft gerad-
liniger, die innere Submarginalbinde dagegen unregelmäßiger.
Auch ist diese weiter nach innen gerückt, so daß die braune
Zone zwischen den Submarginalbinden sich verbreitern kann.
Die Unterseite der Flügel ist gleichfalls dunkler aber zeich-
nungsärmer als bei SumsitrSL-lotis, aber namentlich die violette
Mittelbinde der Hinterflügel wieder viel prominenter.
Besonders auffallend ist auch, daß unterseits die gelbe
Mittelbinde der Vorderflügel um vieles verschmälert ist.
Von der Javarace von lotis ist Dohertiji leicht zu unter-
scheiden durch das Fehlen des hellgelblichen Anfluges auf den
tief dunkelbraunen Hinterflügeln.
Mit disjvncta Weymer von Nias, welche eine fast weiße
Medianzone der Vorderflügel zeigt, hat Dohertiji nichts ge-
meinsam.
Patria: Engano, April- Juli 32 <^,^. Coli. Fruhstorfer.
Stott. cntomol. Zeit. 1904.
344
3. Stictoploea Diifresnei nica nov. subspec.
Dohertj^ fing auf Engano 6 Species Euploeen, die sich iiis-
gesammt auch in der mir diesen Sommer zugegangenen Aus-
beute meines Reisenden vorfanden. Mein Jäger war so glückhch
eine ^y eitere Art als neu für die Insel aufzufinden, nämlich eine
Stictoploea, welche ich als nica hier vorstelle.
Nica steht picina Bull, von Sumatra sehr nahe und differirt
von' dieser nur durch die größeren, blauen Submarginalflecke der
Vorderflügel, welche ziemlich gleich groß sind und alle weit von
einander getrennt stehen, während sie bei jjicina costalwärts
dicht zusammen gerückt erscheinen.
Auf den Hinterflügeln fehlen die weißen Punkte beim ,^
gänzlich und f^ind beim $ nur sehr minutiös.
Alle Flügel sind unterseits spärlicher punktirt als bei einer
Reihe von picina aus Sumatra.
Oberseite: Verglichen mit Lacordairi Moore von Java sind
die submarginalen Flecke der Vorderflügel ohne weiße Kerne
und auf den Hinterflügel fehlt die Punktirung gänzlich beim ,^.
Die Hinterflügel sind gleichmäßiger schwarz und nach dem
Außenrande zu nicht aufgehellt.
Auch die Unterseite aller Flügel ist dunkler.
Die weißen Submarginalpunkte sind fast verschwunden.
Auf den Hinterflügel sind die circumcellularen Flecke gleich-
falls reduzirt und tief dunkelblau, anstatt weiß oder weißlich-
violett.
Patria: Engano <^$. Coli. Fruhstorfer.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
345
Neue Pieriden
von demselben.
4. Delias timorensis Gardineri nov. subsi)ee.
Delias limnrensis Butl. P. Z. S. 1883 p. 368 pl. 38 Fig. 6
A. M. N. H. August 1897 p. 158.
Unter der Bezeichnung timorensis wird seit vielen Jahren,
namentlich von England aus, eine Delias A'erschickt, welche zwar
mit der typischen timorensis eine gewisse Aehnlichkeit hat, aber
davon in gewissen Merkmalen soweit difFerirt, daß sie die älteren
Autoren, Felder etc., zweifelsohne als neue Art beschrieben
hätten. Diese bisher verwechselte Form stammt von Timor-laut
und Tenimber. Butler hat sie 1. c. von der Unterseite abse-
bildet. Ich mache mir das Vergnügen, die bisher verkannte
Form Gardineri zu nennen. Ihre Identifizirung wurde mir nur
möglich durch die Liebenswürdigkeit Charles Oberthür's, welcher
sich der Mühe unterzog, Exemplare von Babber und Wetter, die
mir neuerdiugs zugingen, mit Boisduval's Tjpe zu vergleichen
und mir bekannt zu geben, daß die typische timorensis in seiner
Sammlung die Bezeichnung Timor trägt, daß aber mein Babber-(^
damit identisch sei.
Gardineri unterscheidet sich von timorensis auf der Unter-
seite durch die bedeutend kleineren weißen Subapikalmakeln der
Vorderflügel; auf den Hinterflügeln verläuft der gelbe Basaltheil
scharf geradlinig, wird analwärts orangefarben und ist fast um
die Hälfte schmäler als bei timorensis.
Bei timorensis ist dieser gelbe Basaltiieil stark nach außen
gebogen und füllt, namentlich beim $•, die ganze IlinterflUgel-
zelle aus, während er bei Gardineri nur die Hälfte bedeckt und
die andere Hälfte schwarz bleibt.
Durch diese Einschränkung der gelben Region verbreitert
sieh natürlich der schwarze Flügelsaum von Gardineri, die rothe
stell, entomol. Zeil. 1904. '^3
346
Submarginalbinde von Gardin eri ist ober wiederum viel schmäler
als bei timorensis und weiter nach innen gerückt.
Oberseite: Der schwarze Außensaum aller Flügel ist breiter,
deutlicher schwarz und namentlich auf den Hinterflügeln nach
innen sehr scharf begrenzt. Die weiße Reihe von Subapical-
flecken der Vorderflügel erscheint noch zierlicher als auf der
Unterseite. Des weiteren ist Gavdineri ausgezeichnet dmch eine
dunkelblaugraue Submarginalregion auf allen Flügeln und bis
zur Flügelmitte • schimmert die schwarze Region der Unterseite
durch, während timorensis eine rein weiße, leicht gelblich ge-
tönte Innenhälfte der Flügel aufweist.
r^-Type von Tenimber, Juni-Juli 1892, W. Doherty leg.
2 (^ 1 $ von Selaru (von Herrn Kuhlmann gekauft).
Von timorensis Boisd. befinden sich in meiner Sammlung
5 rj 4 5 von Babber, 2 r^ 1 $ von "Wetter, und 1 $ von Kisser.
5. Delias vishnu Moore, Cat. Lep. E. J. Comp. I. p. 83,
PL 2 a, fig. 5 (1857),
deren Fundort Java ich schon wiederholt angezweifelt habe, ist
wahrscheinlich nur ein Synonym von timorensis Boisd. und
diflerirt von meinem Exemplar eigentlicli nur durch den blau-
grauen Basaltheil der Voiderflügel-Unterseite, was natürlich auch
ein Fehler des Colorits sein kann.
Alle meine timoremis-^!^ und $$ zeigen auch den weißen
Punkt im Apex der Vorderflügelzelle und spricht dies wieder
dafür, wie wichtig bei Inselracen so anscheinend unbedeutende
Merkmale sein können, denn auf meinen .5 Gardineri- Exemplaren
fehlt jede Spur dieses Punktes. Butler sagt übrigens schon 1897
p. 1.58, daß sich ein großer ,^ und ein V mit dem Fundort
Timor in der Hewitson-Collection befindet.
Somit dürfte wohl die timorensis-Fvage ziemlich gelöst
sein, wenn Mir sagen:
timorensis timorensis Boisd. (= Vieris rishnu Moore),
Timoi-, Wetter, Babber, Kisser.
timorensis Gcirdineri Frühst., Timor-laut, Tenimber, Selaru.
Kti'tt. OJitomol. Zeit. 1904.
347
6. Nepheronia valeria kangeana nov. puhspoc.
Neph. valeria Snelleo, Tijd. v. Ent. 1902 p. 85.
JV. valeria, nov. subspec. Frühst., B. E. Z. 1903 p. 100.
Wie vorauszusehen, hat sich valeria Cramer auf der nörd-
lich von Bah gelegenen Insel Kangean zu einer Lokalrace um-
gebildet, welche sich der typischen Ost- Java- «^a/erm nähert.
Kangeana ist aber größer als valeria, hat länglichere Flügel, ist
heller blauweiß gefärbt. Vor dem Apex der Vorderflügel stehen
zwei weiße Fleckchen, welche auf Ost-Java-Exemplaren fehlen und
die circumcellularen weißgrünen Flecke sind schmäler und länger.
Die Adern der Hinterilügel sind tiefer nach der Zelle zu
noch breit schwarz bezogen.
Die Unterseite aller Flügel ist marginahvärts viel dunkler
und ausgedehnter schwarz bestäubt.
Das 5 ist viel heller als Java-?, alle weißen Makeln,
namentlich die Striche in der Vorderflügelzelle viel breiter und
reiner weiß.
7. Saletara panda engania nov. subspec.
Die Enganoform der panda Godt. läßt sich von panda
Schoenbergi Semper leicht abtrennen durch die bedeutendere
Größe, die heller gelben Vorderflügel und die dunkler gelbe Unter-
seite aller Flügel.
Der schwarze Marginalsaum der Vorderflügel von engania
ist viel schmäler aber intensiver schwarz und nach innen ganz-
randiger. Der Costalsaum der Vorderflügel ist auf beiden Seiten
breiter schwarz, was namentlich unterseits auffällt.
$ mir nicht zugegangen. Es wird viel erheblicher als der
,^ von Schoenbergi differiren. Von panda aus Java und Distanli
von Sumatra weicht engania ab durch die dunkel citronengelbe
Grundfärbung, die engania mit anrantiaca Stdgr. von den Sula-
Inseln und chryaea Frühst, von den Nicobaren gemeinsam hat.
Palriu: Insel Engano, Flugzeit April-Juli.
stell, entomol. Zeit. 1904. 23*
348
8. Saletara panda chrysea nov. subspec.
Kommt oberseits sehr nahe engania, nur ist der Costal-
saum noch breiter schwarz und die HinterflUgel sind orungegelb.
Auch die Unterseite aller Flügel ist orangefarben und zwar
gleichmäßig, während sie bei der oberseits gleich dunklen aiiran-
tiaca Stdgr. apicalwärts heller wird.
Patria: Great Nicobar. 1 q aus der Sammlung de Nice-
villes in Calcutta.
Neue Euthaliiden
von demselben.
9. Eutlialia lubentina mariae nov. subspec.
Enthalia hihentina Martin und de Niceville, Sumatra, p. 426, 1895.
3 !^(^ der Sumatra-/wbe??^f/m-Race halten die Mitte zM'ischen
cnlminicola Frühst, von Java und Whiteheadi Frühst. Ciilmini-
cola ist die hellste, Whiteheadi die dunkelste BV)rm der drei Racen.
Mariae, M'ie ich die sumafranische nenne, hat oberseits
kleinere weiße Punkte und rothe Flecke auf allen Flügeln als
cnlminicola, aber deutlichere als Whiteheadi.
Unterseits nähert sich mariae vielmehr Whiteheadi durch
die verblaßten weißen Wischflecke zwischen M 2 und M 3 vor
dem Analwinkel der Vordertlügel und auch durch die obsolet
werdende Hintertlügel-Fleckung.
Von cnlminicola ist mariae leicht zu untei'scheiden durch
das Fehlen des rothen Saumes am Innenrand der Hinterflügel.
Diesen Saum hat cidminicola recht prominent und zwar gemein-
sam mit hihentina von Sikkim, so daß sich dadurch die Java-
race wieder stark der continentalen nähert. Analoge Fälle finden
wir bei genauem Studium der Tagfalter sehr häufig. So hat
Java mit Indien den weißlleckigen aristolochiae. das rothbraune $
der Elymnias undularis gemeinsam, während auf Sumatra und
Stett. enfomol. Zeit. 1904
349
Borneo nur clor selnAarznügflige antiplixs und die dunkt-l hv-
Moibte Elymnias tiigrescens vorkommen.
Helcyra hemina findet sieh in Indien und -lava, ist von
Sumatra bisher nocli nicht bekannt.
Selbst unter den Säugethieren lassen sich ähnliche Tluit-
sachen constatiren. So ist Java vom wilden Hund bewohnt, der
sieh auch in Indien findet, während er in Sumatra fehlt, worauf
mich Herr Dr. Martin aufmerksam machte.
Patiia von mariae: Sumatra, Sinabong 1 q; 2 ,j,j^ vom
Singalang, Padangsehe Rooenlanden. Martin besitzt sie von Deli,
wo er in 13 Jahren nur \ ^ \ $ gesammelt hat, was am besten
für die Seltenheit der Art spiicht.
Die Benennung ist erfolgt zu Ehren der Frau Hofrath
Maria Martin.
10. Euthalia lubentina chersonesia nov. subspec.
Ein $ aus Perak, das mir neuerdings zuging, gehört in die
lnbentina-G:\'i\\i\)e. Es hat die größte Aehnlichkeit mit adeona
Grose Smith von Borneo und ct\A as mit luhentina culmiui-
cola Frühst, von Java.
Ich vergleiche das $ hier jedoch mit lubentina Cr. von
Sikkim, weil diese Art am leichtesten zugänglich ist.
Chersonesia-^ differirt von lubentina-^ auf der Oberseite:
Den Vorderflügeln fehlen die rothen cellularen Längsflecke.
Es sind 4 statt 3 weiße Subiipicalpunkte vorhanden.
Zwischen M 3 und SM lagert nui- eine große Makel, welche
viel größer ist.
Die Hinterflügel sind heller grün, nn't einem jirächtigen
Goldhauch übergössen. Die schwarzen Submarginalflecke sind
reduzirter, die rothen Discalflcckc größer.
Unterseite: Die weißen Flecke am Zellende der Vorder-
llügel sind kürzer. Der rothe Analsaum luid der anale rothe
Fleck der Hinterllügcl fehlen.
Fühlerkeule unten hellrothbraun.
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
350
Distants f. 4, t. 14 der Rhopal. Mala}'., die Distant auf
p. 128 nur unter allem Vorbehalt als von der Malay. Halbinsel
kommend bezeichnet, ist sehr wahrscheinlich nicht von da,
sondern von Nord-Indien; denn sie trägt auf der Hintertlügel-
Unterseite einen deutlichen rotheu Analsaum, welcher 3 lithen-
tina-,^!^ aus Sumatra fehlt und auch dem eben beschriebenen
Perak-?. Da Distants Figur ganz genau mit luhentina von
Sikkim übereinstimmt, darf deren Herkunft umsomehr bezweifelt
werden.
Patria: Perak, 1 $ Coli. Fruhstorfer.
Chersofiesia ist wieder ein Beweis der Zugehörigkeit der
Malay. Halbinsel zur Fauna der großen Sunda-Inseln, die sich
schon erhebhch von jener Continental-Indiens difFerenzirt hat.
11. Euthalia lubentina indica nom. nov.
für Euthalia luhentina Auctorum, nee Cram.
In Tonkin gelang es mir, ein $ von Euth. luhentina zu
fangen, das sich erheblich von solchen aus Sikkim unterscheidet.
Im Begriü" dasselbe zu beschreiben, finde ich zu meiner nicht
geringen üeberraschung, daß wir es hier durchaus nicht mit
einer neuen Form zu thun haben, sondern mit der typischen
luhentina, wie sie Gramer II. t. 155 f. C. D. abbildet und als
deren Heimath er p. 92 China angiebt.
Vergleichen wir Cramers Figur und das Tonkin-$ mit
Moores Abbildung in Lep. Indica vol. III. t. 233, so finden wir,
daß die Cramersche luhentina vier weiße subapicale Flecke der
Vorderflügel anstatt 3 trägt und daß die vor dem Apex der
Vorderflügelzelle befindlichen drei weißen Makeln getrennt stehen,
also nicht wie bei indischen Stücken zusammengeflossen sind.
Mein Tonkin-$ ist außerdem auf den Hiiiternügehi noch
reicher roth als die bisher verkannte indische Race. Dieses
reichere Colorit ist aber mögliclierweise durch Saisondimorphismus
bedingt.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
351
Patria von indica: Sikkim, S.-Indien, Ceylon (Coli. Fruh-
slorfer). Assam, Birma, Siam (Moore). Ob die Birma- und
Siainrace noch zu indica gehören, ist fraglich.
12. Euthalia lubentina adeonides nov. subspec.
Die von mir B. E. Z. 1899 p. 143/144 beschriebene
adotiea-Yorm nenne ich adeonides.
Patria: Süd-Borneo, 1 $ Coli. Fruhstorfer.
13. Euthalia adonia sumatrana nov. subspec.
Efith. adonia Martin und de Niceville, p. 426. 1895.
Sumatra-(^,^ tragen auf den Vorderllügeln kleinere weiße
Punkte als Java-Exemplare und die Weißflecke vor dem Anal-
winkel der YordernUgel sind analog wie bei lubentina mariae
verwischt.
Von adonia melanana ist sumatrana scliou durch die
dunklere Flügelunterseite zu separiren.
1 S-> Montes Battak, Coli. Fruhstorfer.
Die verwandten Formen dürften sich wie folgt auftheik'n
lassen :
lubentina lubentina Cram. China, Tonkin.
lubentina indica Frühst. Continent. Indien, Ceylon.
lubentina chersonesia Frühst. Malay. Halbinsel.
lubentina Wliiteheadi Grose Smith. Kina-Balu, Gebirgsfoiin.
lubentina mariae Frühst. Sumatra.
lubentina culminicola Frühst. Java.
lubentina philippensis Frühst. Phiüppiuen.
adeona Grose Smith. Nord-Borneo. Form des Tieflandes.
adeona adeonides Frühst. Süd-Borneo.
Adeona führe ich hier nur unter allem Vorbehalt als
Species auf.
In Borneo koumien anscheinend 2 lubentina-Ruccn vor,
davon bewohnt Wliiteheadi das Hochgebirge des Kina-Balu und
eine zweite Form adeona Grose Smith scheint sich nur im
Tiefland aufzuhalten. Weil wir aber von adeona und adeonides
Slctt. entomol. Zeit. 1004.
352
noch keinen ^ kennen, so behandle ich adeona einstweilen als
eine besondere Art.
adonia adonia Crani. Java.
adonia malaccana Friihst. Malay. Halbinsel.
adonia snmatrana Frühst. Sumatra.
adonia montana Frühst. Kina-Balu.
adonia sapitana Frühst. Lombok.
adonia princesa Frühst. Palawan.
djata Distant. Nord-Borneo.
djata hidonia Stdgr. Palawan.
Wie aus der Aufzählung hervorgeht, steht Borneo mit
seinem Formenreichthum obenan. Neben den 2 hihentina -Ver-
zweigungen finden wir noch eine adonia-Rnce und dann noch
djata Distant, die vielleicht über die Sulu - Inseln von den
Philippinen eingewandert ist.
Bisher verkannte Euthalia des malayischen Gebiets.
De Niceville beschrieb J. A. S. B. 1894 p. 9 t. 3 f. 3
ein $ einer Evthalia, das er nach dem javanischen Jäger Saki
des Herrn Hofrath Martin Sahii nannte.
Neuerdings nun verschaffte mir mein Landsmann Grubauer
aus Passau 2 Enfhalia-,^Q aus Sumatra und Perak, welche sich
als Lokalformen der hochseltenen mahadeva Moore aus Java
herausstellten. Ein genauer Vergleich der de Niceviile's Ab-
bildung von Sakii bestätigte meine Vermuthung, daß Sakii-^ eine
Lokalrace von mahadeva sei. Die ntahadeva-Form von Perak
ist durch Distants Abbildung t. 43 f. 6, Rhop. Malay. unter
dem Namen zichri wohlbekannt. Daß aber Distants z-ichri und
Butlers z-ichri nicht identisch seien, hat Herr de Niceville bereits
zweimal erwähnt.
Mit nachfolgender Tabelle hoffe ich zur Klärung der Sakii-
zichri-Fr&ge beizutragen :
Stett. entomol. Zeit. 1904.
353
mahadeva mahadeva Moore.
1 <^, West-Java, 3 ^S 6 ??' Ost-Java. Coli. Fruhstoifer.
Sehr selten in Java. Moore kannte das Vaterland nicht.
mahadeva Sakii de Niceville $.
(^Z'ichri de Niceville (nee Distant nee Butler) ist der ,^
hierzu). Der bisher verkannte ,^ von Sakii de Niceville
differirt von Dlstants Figur 6 seiner z-ichri-zichrina Frühst,
durch eine prononcirte Reihe von breiten schwarzen, sub-
niarginalen, dreieckigen Flecken. Diese Flecke werden
durch eine ziemlich breite weißblaue Region vom schwarz-
braunen Basaltheil der Hinterflügel getrennt, während sie
bei z-ichrina fast damit zusammenfließen. Die bei z-ichrina
reinblaue Saiimbinde der Hinterflügel ist bei Sakii in der
oberen Hälfte weiß gekernt.
Sumatra, Montes Battak, 1 ,^, Coli. Frühst.
mahadeva zichri Butler.
(nee Distant, nee de Niceville.)
Borneo.
mahadeva zichrina nom. nov.
für zichri Distant, nee Butler von der Malav. Halbinsel.
1 ,^, Perak, Coli. Frühst., 1 ,^ von Leever Tenasserim
in Godmans Sammlung, 1 ,^ von Karen Hill in Elwes
Sammlung, teste Moore, Lep. Indica Vol. III. p. 127.
mahadeva rhamases Stdgr.
5 rS'S 4 ?$. Palawan, Coli. Frühst.
Nahe verwandt scheint zu sein:
Binghami de Niceville.
Dagegen gehört
sericea Frühst, von Nias, welche im ,^ eine gewisse Achn-
lirhktit mit Sakii-^ hat, nicht in die /»rt/K«/rrrt-Gruppe, wie
ich B. E. Z. 1899 p. 139 annahm.
An dieser Stelle bitte ich jedoch die weiteren Literatur-
citate für alle hier aufgeführten ma/m(/efa-Formeu nachzulesen.
Stctt. ontomol. Zeit. 1904.
3M
Neue und bemerkenswerthe Flatiden
des Stettiner Museums
von Ktliuiind Seliniiilt, Stettin.
1. Flata ferruginea n. sp.
2 $$.
Von der Gestalt und Größe der Fl. foccosa Gucr. Sie
unterscheidet sich von der genannten Art durch den Bau des
Pronotums und durch die Farbe der DeckflUgel. Kopfbildung
M'ie bei Floccosa mit rothbrauner Färbung in der oberen Stirn-
flächenhälfte. Die untere Hälfte der Stirnfläche und der Clypeus
sind gelbgrün gefärbt, Fühler und Augen schwarz, Pronotum
gewölbt, in der Mitte nicht gekielt, vorn abgerundet und ein-
gedrückt, zu den Seiten scharf gekielt, stark abfallend und in
der Höhe der Augen eingedrückt mit gelblicher Färbung in den
Gruben. Schildchen mit drei Längskielen. Der Mittelkiel und
die Seitenkiele am gewölbten Vorderrand verloschen. Das Pro-
notum, die Seiten des Schildchens, die üeckschuppen und die
Deckflügel orangerothbraun, der Vorderrand des Schildchens und
die Schildchenspitze heller. Clavusinnennerv gelblich. Flügel
milchweiß mit gelben Nerven. Deckflügel und Flügel, Ober- und
Unterseite und der Hinterleib mit weißem Sekret belegt. Hinter-
leib und Beine gelblich. Die Schienen der vier vorderen Beine,
die Tarsen der drei Beinpaare und die Spitzen der Dornen der
Hinterschienen schwarz.
Das nicht gekielte Pronotum und die orangerothbraun ge-
färbten Deckflügel, sowie das Fehlen von Binden auf letzteren
kennzeichnen diese Art und lassen sie sofort gut von Fl. foc-
cosa Guer. unterscheiden.
Länge $? 25—27 mm.
Nord-Borneo (Waterstradt).
Stett. entomol. Zeit. 1904.
355
var. aeruginosa m.
■ 1 ?. ■
Die Deckflügel, die Deckschuppen, das Schildclieu, das
Pronotuni und die Stirn sind dunkel orangevothbraun, der Clypeus
orangevothbi-aun. Hinterleib, Beine und die Schienen des dritten
Beinpaares spangrün. Flügel milchweiß mit gelben an der Basis
grünlichen Nerven.
Länge $ 24 mm.
Nord-Borneo (Waterstradt).
2. Bythopsyrna Rabbowi n. sp.
1 $.
Diese Art gehört in die zweite Abtheilung der Circnlata-
Gruppe, zu den Arten Dohrni und Uclei (Stett. entomol. Zeit.
1904 I. S. 186, 187). Abgesehen von der Größe zeigt sie große
Verwandtschaft mit Dohrni, unterscheidet sich jedoch sofort von
der letztgenannten durch die andere Form der Deckflügel. Stirn
in der Mitte leicht gekielt, mit drei dunkelbraunen Flecken vor
dem obeien Scheitelrande, einem oben abgekürzten vor dem
CIvpeus sich erweiternden, schwarzen Längsstreif, breit-schwarz
gesäumten an den Seiten wenig ausgebuchteten, geschärften Seiten-
rändern und stark abgeflachtem vor den Seitenrändern leicht ein-
gedrückten Mitteldrittel. Der Clypeus ist wie bei Dohrni schwarz
mit zwei gelblichweißen Flecken am Vorderrande 5 hierin unter-
scheidet sie sich von Udei, bei der nur die Seiten schwarz ge-
färbt sind. Augen braun, Fühler schwarz. Pronotuni gestaltet
und gefärbt wie bei der letztgenannten Art. Der Pronotums-
mittelkiel ist vorn abgekürzt und undeutlich, während er am
Pronotumshinterrand deutlicher hervortritt. Bei Dohrni ist der
Mltlelkiel durchlaufend und scliwach, bei Udci hinten abgekürzt
und vorn kammartig erhoben. Sehildchen gewölbt mit drei
Längskielen, welche mit Ausnahme des Mittelkiels am Vorder-
rande verwaschen sind. Die schwarzen Flecke der Scheibe am
Vorderrande sind mit denen vor der Schildchenspitze durch ein
stett. cntomoI. Zeit. 1904.
356
braunes Bund verbunden, die Flocke zu den Seiten in einander
verschmolzen. Deckschuppen schwarz. Deckflügel mit breiten
dunkelbraunen Binden, vine bei Dohrni orangegelb und stark ab-
gerundeter Apicalecke. Flügel stark fleischfarbig mit ebenso ge-
färbten Nerven und weißer Bestäubung. Hinterleib cremegelb mit
brauner Zeichnung zu den Seiten- und auf den Bauchsegmenten.
Die vier Vorderbeine und die Spitzen der Dornen der Hinter-
schienen schwarz, das letzte Beinpaar gelblichweiß mit rauch-
brauner Färbung an den Schenkeln und Tarsen.
Scheidenpolster und Anallappen orange mit flockigem Sekret
stark belegt.
Länge $ 23 mm.
Java (Fruhstorfer).
Diese Art widme ich dem Herrn Stadtrath Dr. Rabbow,
Stettin.
3. Doria Haenschi n. sp.
1 c^, 3 $?.
In Gestalt und Größe zeigt diese Art große Aehnlichkeit
mit D. conspersa Walk., doch ist sie im Ganzen etwas schlanker.
Stirn flach, fast viereckig, mit einem deutlichen abgekürzten Mittel-
kiele und ganz schwachen Seitenkielen. Der Mittelkiel tritt etwas
mehi- vor wie bei Conspersa, während die übrigen Merkmale
übereinstimmen. Clypeus und der ganze Kopf tief schwarz
mit Ausnahme eines Flecks auf der Stirnfläche, welcher rost-
braune Färbung zeigt. Augen braun. Fühler und Fühlerboi'stc
schwarz. Pronotum und Schildchen tief schwarz und bei nicht
ganz ausgefärbten Stücken braun; ebenso gefärbt sind die Deck-
schuppen. Nervatur der Deckflügel wie bei Conspersa, die Basal-
hälfte tief schwarz, die Apicalhälfte pechbraun bei ausgefäi'bfen
Exemplaren, bei nicht ausgefärbten stimmt die Beschreibung von
Conspersa. Auf den Flügeldecken liegt hinter der Mitte ein
großer milchweißer Fleck mit weißen Nerven. Der Costalrand
vom ersten Drittel bis zur Spitze der Costalzelle, der Innenrand
Stett entomol. Zeit. 1904.
357
des Clavus von der Schildchen- bis zur Clavusspitze und ein
kleiner Fleck an der Clavusspitze im Corium liegend gelblich-
weiß. Viele Körnchen im Clavus und die Clavusnerven schwarz.
Flüo-el milchweiß mit weißen Nerven. Hinterleib gelb bis orange-
<Tclb. Beine, Schienen und Tarsen schwarz, Endklauen gelb mit
braunen Krallen. Hinterschienen mit zwei Dornen. Pronotum
mit einem durchlaufenden Mittelkiel. Schildchen mit drei Längs-
kielen, die Seitenkiele nach vorn convergirend und mit dem
Mittelkiel am Schildchenvorderrande verbunden. Die Costalzelle
doppelt so breit wie die Costalmcmbran, beide von einfachen
Nerven durchzogen.
Diese Art ist auf den ersten Blick von den übrigen durch
den großen, milchweißen Fleck auf den Decktlügehi zu unter-
scheiden.
Länge .^ 20 min, $ 22 mm.
Ecuador: Balsapamba 750 m (R. Haensch).
Ich benenne diese Art nach dem Sammler und F(»rscher
Herrn R. Haensch, Berlin.
4. Doria ecuadoriana n. sp.
1 ?.
Mit Ausnahme des kleinen Fleckes an der Clavusspitze sind
bei dieser Art die Deckflügel in der Basalhälfte tief schwarz
und in der Apicalhälfte pechbraun ohne Fleck oder Makel.
Das übrige Thier ist tief schwarz mit Ausnahme der Flügel,
des Hinterleibes und des dunkelrostbrauuen Flecks auf der
Stirnfläche. Die (iuernerven sind wie bei der vorhergehen-
den Art breit schwarz gesäumt, es erscheinen daher einige Zellen
in der Mitte heller. Clavuscoriumnaht weiß. Costalrand und
Clavusrand schwarzbraun. Flügel milchweiß mit gelben Nerven.
Hinterleib und Beine wie bei Haenschi gefärbt.
Länge $ 20 mm.
Ecuador: Archidona G40 m (H. Haensch).
Stctt. cntomol. Zeit. 1904.
358
5. Flatoptera virescens n. sp.
1 ?.
Diese Art ähnelt sehr der Fl. dcpressa Melichar mit Aus-
nahme der Stirn, die fast mit der von Fl. albicnsta Guer. überein-
stimmt. Sie imterscheidet sich von der erstgenannten Art durch die
Größe und Färbung auf den ersten Blick, wie auch von Albicosta.
Kopf, Pronotum, Schildchen, Dcekschuppen und Deckflügel grün
mit gelblichem Ton. Der die Stirn durchlaufende Mittelkiel
übersehreitet die Mitte *der Stirnlläche und erlischt ungefähr in
derselben Entfernung vor dem Clypeus, wie es bei Albicosta der
Fall ist. Augen schwaiz. Pronotum oben flach mit scharfen
Seitenkielen, vorgezogen, vorn abgerundet und in der Mitte mit
einem nicht überall deutlichem Kiel versehen. Hinter dem Vorder-
rande befindet sich ein Quereindruck, und hier tritt der Kiel
stark hervor, in der Mitte des Pronotums verwaschen und am
Hinterrande wieder sichtbar. Schildchen mit einem Mittelkiel
und zwei, am Vorderrande verwaschenen, nach hinten zu deut-
lichen Seitenkielen. Die Deckllügel sind doppelt so lang wie
einzeln breit, von grünen Längs- und Quernerven durchzogen.
Zahlreiche grüne Körnchen befinden sich im Clavus und an der
Basis der Costalmembran, einzelne dagegen zerstreut auf der
ganzen Fläche des Coriimis. Hinterflügel milchweiß mit gelben
Nerven. Hinterleib und Beine grünlichgelb, die Schienen der
Vorderbeine, die Tarsen der vier vorderen Beine und die Spitzen
der Dornen und der Tarsen der Hinterbeine schwarz.
Länge $ 15 mm.
Nord-Borneo (Waterstradt).
6. Siphanta rubra n. sp.
2 $$.
Die Stirn ist länger als breit mit einem scharfen, die ganze
Stirnfläche durchlaufenden Mittelkiel. Die aufgebogenen und ge-
schärften Seitenränder zum Cljpeus gerundet, an welcher Stelle
die Stirnfläche die größte Breite zeigt. Oben wird die Stirn
Stett. entomol. Zeit. 1904.
359
durch den sehr schürfen Scheitel begrenzt. Scheitel doppelt so
breit wie lang, nicht gekielt und wie die Außenseiten der Stirn-
seitenränder karmoisinroth gefärbt. Die Färbung der Stirnfläche
ist dunkel rothbraun, die des Cl3'peus braun. Pronotum ohne
Kiele mit zwei Grübchen am Vorderrande, fünf orangegelben
Flecken und drei grünen Längslinien, von denen die eine die
Grübchen trennt und die beiden anderen von den Grübchen
zum Hinterrande ziehen, einen der fünf orangegelben Flecke ein-
schließend. Schildchen mit drei Längskielen, zwei orangegelben
oder rothen Längsstreifen zwischen den Seitenkielen und eines
ebenso gefärbten Streifens zu den Seiten des Schildchens. Der
Mittelkiel zeigt grüne Färbung. Deekflügel gelbgrün, doppelt so
lang wie breit, hinten gerade gestutzt, mit abgerundeten Ecken.
Der Costalrand bis zum Ende der Costalzelle gelbgrün, der Apical-
rand bis zur Clavussj)itze und der Clavus, mit Ausnahme der
Suturalzelle, roth gefärbt. Längs- und Quernerven der Deck-
flügel sind gelb mit gleicher Umsäumung. Die gelben Endnerven
unterbrechen den rothen Apicalsaum, so daß die rothe Binde
sich in Flecke auflöst. Der äußere Clavusnerv gelb und der
innere roth gefärbt. Viele Körnchen im Clavus und einige zer-
streut im Corium und der Costalmembran schwarz. Durch die
stark gesäumten Nerven erscheint die Fläche masehig und erinnert
an Salurnis marcjinellus Guer. Flügel milchweiß mit gelblichen
und schwärzlichen Nerven. Hinterleib und Beine gelb und
schmutzig weiß. Die Schienen und Tarsen der vier vorderen
Beine und die Endklauen des letzten Beinpaares roth. Die Spitzen
der Dornen der Hinterschienen schwarz.
Länge $$ 8 mm.
Queensland.
7. Euphanta luridicosta n. sp.
1 J, 1 ?.
Scheitel länger als das l'ronotum, llach und mit einem
scharfen grünen Kiel versehen. Stirn länger als breit, mit drei
Slctt. oiitomol. Zeit. 1904.
360
scharfen Kielen, welche an der Stirnspilze zusammentreflfen, Stirn-
fläche gelblichgrün, und die Scheitelspitze schwach rüthlich an-
gehaucht bei ^^, beim $ intensiver gefärbt. Clypeus gelblich und
schwach gekielt. Pronotum gekielt, vorn zu jeder Seite des Kieles
eine Vertiefung, an den Seiten granulirt, grün. Schildchen mit
drei Längskielen, grün; auf der Scheibe, zwischen den Seiten-
kielen, befindet sich an jeder Seite des Mittelkieles eine gelbliche
Zone. Deckschuppen grün. Deckflügel grün, doppelt so lang
wie breit, mit abgerundeten Ecken und geschlossener Costalzelle.
Der Costalrand gelblichweiß, der Apieal-, der Sutural- und der
Clavusrand bis zur Schildchenspitze roth gesäumt. Die Mittel-
zelle des Clavus mit grünen Körnchen ausgefüllt, welche sich
auch vereinzelt im Corium und in der Costalmembran belinden.
Flügel milchweiß, mit weißen, an der Basis grünhchen Nerven.
Hinterleib und Beine gelbhchgrün. Die Schienen und Tarsen
der vier vorderen Beine röthlich, beim $ sind auch die End-
hälften der Schienen des letzten Beinpaares und die Tarsen des-
selben von röthlicher Färbung. Die Spitzen der Dornen der
Hinterschienen schwarz.
Diese Art steht der Evph. mvnda Walk, nahe; sie unter-
scheidet sich von ihr dadurch, daß der Scheitel länger ist, als
das Pronotum.
Länge ^ 12'/2 n^m^ $ 14 mm.
Queensland.
8. Euphanta rubromarginata n. sp.
1 s.
In der Form und Gestalt des Kopfes, Pronotums und
Schildchens der vorhergehenden Art ähnlich; sie zeigt gleich-
falls eine geschlossene Costalzelle. Augen braun, Fühler grün.
Die ganze Stirnfläche roth. Scheitel so lang wie das Pronotum
mit scharfem, grünen Mittelkiel. Pronotum mit einem grünen
scharfen Mittelkiel und scharfen Seitenkielen, grün und zu
den Seiten oberhalb der Seitenkiele mit grünen Körnchen be-
setzt. Die Brustlappen grün mit röthlichen Spitzen. Die Deck-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
361
flügel sind gelbgrün, mit grünen Nerven und breit roth gesäumt.
Die übrigen Merkmale wie bei der vorbergehenden Art.
Länge ^^ 11 mm.
Queensland.
9. Phyma subapicalis n. sp.
1 (^.
In Gestalt und Farbe zeigt diese Art die größte Aebnlichkeit
mit P. Candida Fabr. Sie unterscbeidet sieb jedocb im Bau des
Kopfes durch den lang vorgezogenen, vorn abgestumpften Conus
von der genannten Art, welches Merkmal sie mit P. imitata
Melichar und P. conspersa Walk, gemein bat. Dies berech-
tigt dazu, sie im System zwischen Conspersa und Candida
unterzubringen. Der Körper ist schmutzig gelblicbweiß. Der
Kopf ist in einen glatten, abgestumpften Conus stark vorgezogen.
Die Stirn ist mit einem Mittelkiel versehen, der weder den
Cljpeus noch die Conusspitze erreicht. Pronotum, Schildcben
und Augen wie bei P. Candida. Ocellen bräunUch. Die Deck-
flügel sind länglich dreieckig, nach hinten wenig erweitert, hinten
gerade gestutzt, mit spitzwinklig vorgezogener Suturalecke. Der
Costalrand zeigt vor der Apicalecke eine leichte Einbuchtung,
die bewirkt, daß die Apicalecke spitz erscheint, wie bei P. imitata.
Eine Subapicallinie liegt weit vom Apicalrande entfernt; sie
befindet sich an der gleichen Stelle und endigt in ihrem
Verlaufe, von der Deckflügehvurzel aus gerechnet, wie die
erste Subapicallinie bei P. Candida. Viele schmutzig braune
Körnchen befinden sich im Clavus und einige zerstreut im Corium,
besonders an der Basis. Die Flügel sind milchweiß mit gelb-
lichen Nerven. Hinterleib und Beine schmutzig weiß, die Tarsen
etwas dunkler, die Spitzen der Hinterschieneudornen schwarz.
Der stark vorgezogene Conus und das Vorhandensein nur einer
Subapicallinie charakterisiren diese Art und lassen sie gut von
P. Candida unterscheiden.
Länge ,^ 16 mm.
Amboina.
Sfett. eutomol. Zeit. 1904. 24
362
10. Flatiila bipunctata n. sp.
1 $.
Von der Form und Größe der Cribrata Meliclmr. Stirn
länger als breit, mit einem kurzen, deutlichen Mittelkiel und zwei
schwarzen Flecken am oberen Stirnrande. Die obere Hälfte der
scharfen Seitenränder und die Fühler orange. Die Augen und
ein Fleck unterhalb der Fühlerwurzel zu jeder Seite des Kopfes
schwarz, Ocellen schmutzig gelb. Pronotum gewölbt mit einem
kammartigen Mittelkiel und zwei schwarzen Flecken auf der
Scheibe. Auf dem Brustlappen, hinter den Augen zu Jeder
Seite ein schwarzer Fleck. Schildchen gewölbt mit drei Längs-
kielen und vier schwarzen Flecken auf der Scheibe, zwei am
Vorderrande und zwei an der Schildchenspitze. Auf jeder Seite
des Schildchens, in der Nähe des Hinterraudes, ein größerer
schwarzer und am Vorderrande ein kleinerer brauner Fki'ck.
Deckschuppen schmutzig gelb. Deckflügel wie bei Cribrata ge-
bildet mit vielen großen und kleinen schwarzen und braunen
Flecken in den Zellen. In der Basalzelle ein schwarzer Fleck.
Die Deckflügel sind gelblichweiß, undurchsichtig und nur vor
dem braun gesäumten Apicalrande hyalin. Durch die dunkle
Zeichnung in den Zellen tritt das gelbe Geäder stark vor und
bildet vor dem Apicalrande zwei unvollkommene Subapicaflinien.
Am Costalrande tritt die schwarze Punktzeichnung an der Basis,
in der Costalzellc an der Basis und der Spitze und an der ab-
gerundeten Apical- und Suturalecke auf. Die Zwischenräume
sind von der Grundfarbe mit kleineren, matteren schwarzen
Flecken und weiß bestäubt. Der N. ulnaris int. gebogen und
(hn-ch einen schiefen Quernerv mit dem inneren Aste des
N. ulnaris ext. verbunden. Vor und hinter dem schiefen Quer-
nerv ein schwarzer Punkt. Der äußere Clavusnerv ist wellen-
förmig gekrümmt; in den Krümmungen liegen in der Sutural-
zelle vier schwarze Punkte. In der Mittclzelle viele und im
Corium und der Costahnembran zerstreut einige gelbbraune
Körnchen. Die Innenzelle des Clavus zur Glavusspitze schwarz.
Stett. entoniol. Zeit. 1904.
363
Flügel milchweiß, mit gelben Nerven und weiß besläubt. Hinter-
leib und Beine schmutzig gelb. Hinterschienen mit zwei Dornen.
Die Klauen bräunlich, die Spitzen der Dornen der Hinterschienen
schwarz.
Diese Art ist sofort durch die Stirnbildung und das ge-
fleckte Pronotum von Fl. cribraia Melichar zu unterscheiden.
Länge $ 15 mm.
Nord-Borneo (Waterstradt).
IJ. Ormenis maculata u. sp.
1 $.
Diese Art ähnelt der 0. discus Walk. Stirn so lang wie
breit, zum Clypeus verschmälert, in der Mitte abgeflacht mit
einem kurzen aber scharfen Mittelkiel, und wie die Seiten des
Kopfes und die Brustlappen schmutzig gelb. Fühler gelblich, das
zweite Fühlerglied von den Seiten zusammen gedrückt und mit
brauner Färbung an den abgeflachten Stellen. Ocellen braun,
Pronotum bandartig, nicht gekielt, mit zwei Grübchen, bräunlich
gelb. Die Höcker hinter den Augen gelb. Schildchen rostgelb.
Deckflügel doppelt so lang wie einzeln breit, hinten gerade ge-
stutzt mit gleichmäßig abgerundeten Ecken, nach hinten nicht
verbreitert, mit zwei deutlichen zum Apicalrande parallelen Sub-
apicalhnien, welche in den N. costalis übergehen. Costalmembran
so breit wie die Costalzelle, dunkelbraun mit hellerem Costalsaum
und weißliehen, einfachen Quernerven. Die Costalhälfte der
Costalzelle ist wie die Costalmembran und die Apicalhälfte wie
das Corium gefärbt. Hinter der Mitte liegt im Corium ein
größerer milchweißer Fleck mit weißen Nerven, der zum Costal-
rande sich verjüngend vor der Apicalecke denselben erreicht und
in der ersten Hälfte von der inneren Subapicallinie begrenzt wird.
Die Basalhälfte des Coriums ist gelbbraun mit grünlichen Nerven
und einem Bündel brauner Körnchen an der Basis, die Apical-
hälfte d. h. der Theil der Deckflügel, welcher zwischen dem
milchweißen Fleck und dem Apicalrande liegt, rauchbraun 5 die
Stett. ontomol. Zeit. 1904. 94'^
sei
Farbe z^A'ischeu dem erwähnten Fleck und der Clavusspitze braun.
Clavus gelbbraun mit brauner Basis und Körnchen, die Mittel-
zelle in der Nähe der Spitze braun, die Clavusnerven gelb, die
Clavusspitze grünlich. Flügel rauchbraun mit braunen Nerven
und einem milchweißen Fleck am Vorderrande. Leib oben
grünlichgelb, unten schmutzig gelb. Beine gelblich, mit ange-
bräunten Tarsen und schwarzen Spitzen der Hintersehienendornen.
Die Schenkel und Schienen des letzten Beinpaares in der Nähe des
Kniees auf der Innenseite braun gefleckt. Die Hüften des zweiten
Beinpaares orangeroth. Die beiden letzten Leibsegmente hinten
glänzend schwarz gesäumt. Scheidenpolster gelb, von der Seite
betrachtet am Oberrande eine wulstige Längsschwiele und in
der Mitte eine Längsfurche. Anallappen ziemlich breit, oben
gefurcht und hinten abgerundet.
Länge $ 9 mm.
Süd- Amerika.
12. Ormenis panamensis n. sp.
1 <^, 1 ?•
Von der Größe, Gestalt und Deckflügelform der 0. dola-
brata Fowl. Das mir vorliegende r^ ist ausgefärbt, während das
$ nicht ausgefärbt ist; deshalb werde ich zuerst die plastischen
Merkmale des ^ und $ und später die Farben beschreiben.
rj und $. Kopf mit den Augen breiter, als das Pronotum.
Augen groß und stark vortretend, wie bei Dolahraia (Biol. Centr.
Amer., p. 56, 6. Taf. 21, 21a 1900). Stirn breiter als lang,
zum Clypeus verschmälert mit stark nach außen gerundeten
Seitenrändern. Pronotum länger als der Scheitel, bandartig, nicht
gekielt, auf der Scheibe vertieft, mit zwei seichten Grübchen.
Schildchen mit drei undeutlichen Längskielen und flacher Scheibe.
Deckflügel doppelt so lang wie einzeln breit, nach hinten kaum
merklich verbreitert, hinten schief zur Apicalecke gestutzt, mit
abgerundeten Ecken und zwei deutlichen Subapicallinien, welche
unter sich so weit getrennt, wie die letzte vom A])icalrtinde,
Stett. entotnol. Zeit. 1904.
365
beide in den N. costalis übergehen; die vorletzte zeigt eine leichte
Buchtung in dem Corium.
f^. Stirn gelbbraun, unten etwas dunkler, die Seitenränder
gelb, der Clypeus rostgelb. Die Seiten des Kopfes sind gelb, die
Augen rothbraun, die Ocellen rotli mit glushellem centralen
Punkt. Die Fühler gelb mit schwarzbraunem Fühlerborsten-
knopf. Pronotum dunkelbraun, Schildchen etwas heller, Deck-
scheiben braun. Deckflügel braun mit braunen Nerven, einem
milchweißen Fleck und weißen Nerven im Corium hinter der
Mitte und gelbem Costalsaum, welcher mit der großen Makel
am Ende der Costalzelle zusammenfließt. Clavus braun mit
braunen Körnchen ; der Innenrand und der N. clavi int. von der
Schildchenspitze bis zur Clavusspitze gelb. Ein dunkelbrauner
Punkt an der Clavusspitze. Hinterleib schmutzig weiß, oben grün-
lich und bräunlich, Beine gelblich, Tarsen rostbraun.
?. Kopf, Pronotum, Schildchen und Beine gelb. Augen
braun, Ocellen röthlich. Deckflügel hjahn durchscheinend, die
Basalhälfte gelbhch, die Apiealhälfte weiß. Die Stelle des milch-
weißen Flecks im Corium ist angedeutet, ebenso der Punkt an
der Clavusspitze. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinter-
leib schmutzig weiß. Scheide und Innenflächen der Scheidenpolster
rostbraun. ,^ und $ weißlich bestäubt.
Länge ,^ und $ 91/2 mm.
Panama (R. Haensch).
13. Ormenis fumata n. sp.
1 $.
Stirn so lang wie breit, zum Clypeus verschmälert mit
kurzem Mittelkiel. Die Seitenränder vor dem Clypeus stark nach
außen gebogen mit dunklen Kanten. Schläfe gerundet, die Wangen
bilden eine stumpfe Ecke. Augen braun, roth gerandet. Ocellen
roth mit glashellem, centralen Punkt. Fühler kurz, gelblich mit
braun geflecktem zweiten Gliede. Pronotum bandartig vorn vor-
gezogen, breit abgerundet mit zwei Grübchen auf der Scheibe,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
366
nicht gekielt, hinten stumpf ausgeschnitten mit leichtem Eindruck
am Hinter- und Vorderrande an Stelle des Mittelkiels, Schildchen
sehr stark gewölbt mit undeutlichen Kielen und wie Pronotum,
Stirn und Cljpeus rauchbraun gefärbt, Schildchenspitze dunkler.
Die Deckflügel sind hyalin rauchbraun getrübt mit einem größeren
milchweißen Fleck im Corium hinter der Mitte, und zwar wird
derselbe von der inneren Subapicallinie und dem N. costalis be-
grenzt, ist rundlich mit weißen Nerven, hinten schief gestutzt
mit abgerundeten Ecken und zwei deutlichen Siibapicallinien. Die
Innenlinie ist gebuchtet und geht in den N. costalis über, wäh-
rend die Außenlinie gerade läuft und an den Ecken sich rundend
zur inneren umbiegt, ohne sich mit derselben zu vereinigen. Die
Nerven und Körnchen der Deckflügel und des Clavus bräunlich.
Hinterleib und Beine schmutzig gelb mit undeutlicher Trübung auf
den Segmenten. Tarsen gebräunt. Spitzen der Hinterschienen-
dornen schwarz. Scheidenpolster gelblich, Scheide rostbraun.
Länge $ 12 mm.
Palmar, Ecuador, 100 m (R. Haensch.)
14. Ormenis Pehlkei n. sj).
1 s-
Grün. Stirn wenig länger als breit mit einem scharfen
Mittelkiel, welcher bis zur Mitte der Stirnfläche herabzieht, zum
Clypeus verschmälert mit aufgebogenen scharfen Seitenrändern.
Zweites Fühlerghed gelblich mit schwarzer Fühlerborste. Augen
braun. Ocelien gelblich. Pronotum vorgezogen, vorn breit ab-
gerundet, hinten stumpfwinklig ausgeschnitten mit zwei Grübchen
und einem Mittelkiel auf der Scheibe. Schildchen mit drei Kielen,
gewölbt, die Vorderhälfte wie das Pronotum grün, die hintere
orange. Deckflügel doppelt so lang wie einzeln breit, hinten
schief gestutzt mit abgerundeter Sulural- und stärker abgerundeter
Apicalecke, grün. Costalmembran so breit wie die Costalzelle
von einfachen grünen Nerven durchsetzt. Vor dem Apicalrande
Slett. entomol. Zeit. 1904.
367
befinden sich zwei Subapicallinien, welche parallel zu einander
verlaufen und in den Nodus costalis übergehen. Der Zwischen-
raum zwischen den Subapicallinien halb so breit wie der Raum
zwischen der letzten Linie und dem Apicalrande; letzterer breit
schwarzbiaun gesäumt vun der Clavusspitze bis zum Costalrande.
Im Corium nur in der Apicalhälfte und zwar in der Nähe der
Clavusspitze mehrere Quernerven, woselbst ein großer, schwarz-
brauner Fleck liegt. Clavus gelbgrün mit grünem Innennerv und
Körnchen, die Clavusspitze schwarzbraun verfärbt. Flügel milch-
weiß mit gelben, an der Basis grünen Nerven. Hinterleib und
Beine grün. Hinterschienen mit zwei Dornen. Die Spitzen der
Hinterschienendornen schwarz. Die Tarsen der vier Vorderbeine
und die EndUlaue des dritten Beinpaares gelb. Körper, Flügel
und Deckflügel mit weißem Staub überzogen.
Länge (^10 mm.
Columbia (Pehlke).
Diese Art ähnelt in der Zeiehnung des Apicalrandes der
0. apicalis Melichar und kann leicht für ein kleineres Stück der
genannten Art gehalten werden. Sie unterscheidet sich jedoch
von Apicalis durch die längere Stirnform, das Geäder und die
andere Lage des großen Flecks an der Clavusspitze. Während
bei Apicalis die innere Subapicallinie geschwungen verläuft, läuft
sie bei der neuen Art parallel zur äußeren; auch ist bei Apicalis
der Abstand der Subapicallinien von einander größer als der
Raum von der letzten zum Apicalraude. Der Fleck an der
Clavusspitze liegt bei 0. apicalis unmittelbar hinter der Spitze,
im Bereich der Subapicallinien, und steht mit dem Apicalsaume
in Verbindung. Bei der neuen Art jedoch liegt der Fleck außer-
halb des Bereiches der Subapicallinien, steht nicht mit dem
Apiculsaume in Verbindung und ist der Clavusspitze, sich weit
ins Corium erstreckend, vorgelagert.
Dem Entdecker und eifrigen Sammler Herrn E. Pehlke-
Bogotd gewidmet.
Stett. entomol. Zelt. 1904.
368
15. Ormenis media Melichar.
Ann. des K. K. Natiirhist. Hofrauseums XVII. S. 89.
1 ^'
An der angeführten Stelle beschreibt Melichar $$, deren
Beschreibung mit dem hiesigen, mir vorliegenden ^ ttbereinstinimt.
Zu erwähnen wären noch folgende Merkmale: Flügel milchweiß
mit gelblichen und grünen Nerven, das Geäder im Corium der
Deckflügel und die Körnehen im Corium und Clavus und die
Clavusnerven gelb gefärbt. Ferner sind Leib und Beine gelb-
grün, die Spitzen der Hinterschienendornen dunkelbraun.
Länge 81/2 mm.
Columbia (Pehlke).
16. Ormenis taeniata n. sp,
1 ö", 1 ?.
Eine im Geäder etwas abweichende Art, welche mir in
einem ausgefärbten ^ und einem nicht ausgefärbten $ vorliegt.
Stirn länger als breit, zum Clypeus verschmälert, mit
feinem abgekürzten Mittelkiel. Die Seitenränder in der Mitte
stark aufgebogen und geschärft. Schläfen und Wangen ge-
rundet. Pronotum so lang wie breit, breit lappig vorgezogen,
den Scheitel verdeckend, vorn breit abgerundet, hinten stark
stumpfwinkhg ausgeschnitten, gewölbt mit abgeflachter Scheibe
und nicht gekielt. Schildchen gewölbt, oben flach mit drei am
gewölbten Vorderrand verwaschenen Längskielen. Deckflüo-el
doppelt so lang wie einzeln breit, hinten gerade gestutzt mit ab-
gerundeter Apical- und scharf spitzer Suturalecke und zwei
deutlichen Subapicallinien, welche weit vom Deckflügelrande ent-
fernt verlaufen. Costalmembran an der Basis wenig breiter als
die Costalzelle in der Mitte, nach hinten aflmählich verbreitert,
von einfachen und gegabelten Quernerven durchsetzt, welche
letzteren in der Apicalhälfte auftreten. Der N, ulnaris int. ist
durch einen Nei-v mit dem Gabelaste des N. ulnaris ext. ver-
bunden. Dieses Merkmal erinnert an die Gattung Colgar Kirkaldy,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
3G9
doch der Bau des Kopfes, Pronotums und Schildchens sowie die
nicht von Quernerven durchsetzte Suturalzelle des Clavus lassen
deutlich die Gattung Ormenis Stal erkennen. Die innere Sub-
apicallinie geht in den N. costalis über und erlischt vor der
Clavusspitze, die zweite, äußere geht im Bogen von der Clavus-
spitze zum Costah'ande, mit ersterer convergirend und erlischt in
der Breite des N. costalis; sie vereinigt sich nicht mit dem
N. costalis. Die Enduerven sind lang gegabelt. Hinterschienen
mit zwei Dornen.
Ausgefärbtes q. Stirn und Clypeus grünlichgelb, Seiten-
ränder gelb. Die Seiten des Kopfes sind grün, die Augen grau-
braun, die Ocellen glashell, die Fühler gelb mit orangegelbem
zweiten Fühlergliedende, Fühlerborste schwarz. Prouotum und
Schildchen zu den Seiten blaßgrün, zur Scheibe gelblich; auf der
Scheibe laufen zwei breite orangegelbe Streifen vom Pronotums-
vorderrand zur Schildchenspitze, getrennt durch eine grüne Mittel-
linie. Die Streifen setzen sich nach hinten fort und färben die Clavus-
hinterränder bis kurz vor der Clavusspitze orangegelb. Der Costal-
rand ist gleichfalls orangeaelb o-efärbt. Die Deckflügel sind s-rün
mit grünen Nerven, der Apicalrand bräunlich, der Suturalrand bis
zur Clavusspitze schwarzbraun verfärbt. Ein dunkelbrauner Punkt
liegt an der Clavusspitze. Der Clavus ist grün mit grünen Körnchen
und Nerven, nur der N. clavi int. ist von der Schildchenspitze
bis zur Clavusspitze orangegelb und mit ebenso gefärbten Körnchen
an der Außenseite besetzt. Hinterleib und Beine gelblichweiß,
die Schienen der vier Vorderbeine und die Enden der Schienen
des dritten Beinpaares gelbbraun, die Tarsen rostbraun, die Spitzen
der Hinterschienendornen schwarz.
Nichtausgcfärbtes $. Stirn und Clvpeus gelblich. Pronotum
weiß, Schildchen gelblich mit orangegelben Streifen, welche bis zur
Clavusspitze wahrzunehmen sind. Deckflügel hyalin, milchweiß,
desgleichen der Clavus. Die Umsäumung wie beim q. Hinterleib
und Beine gelblichweiß, Tarsen angebräimt. Analluppen orangegelb.
Länge (^ 10 mm, $ 11 mm,
Sumatra, Soekaranda (Dr. H. Dohrn).
Stett. ontomol. Zeit. 1904.
370
17. Ornienis prasiiia u. sp.
1 ?.
Kleine Art mit apfelgrün gefärbten üeckflügeln. Stirn so
lang wie an der breitesten Stelle breit, mit einem Mittelkiel und
scharfen, aufgebogenen Seitenrändern, zum Clj^ieus verschmälert,
zum Scheitel gerundet, gelblieh. Fühler gelblich, Fühlerborsten-
Ivuoten dunkelbraun, Ocellen glashell. Augen schmutzig weiß.
Pronotuni bandartig, grün mit zwei Grübchen, nicht gekielt.
Schildchen gewölbt mit verwaschenen Seitenkielen und deutlichem
Mittelkiel, gelbgrün. Dcckflügel doppelt so lang wie einzeln breit,
nach hinten nicht erweitert, mit abgerundeten Ecken, zwei Sub-
apicallinien und schwarzbraunem Punkt an der Clavusspitze.
Costalmcmbi-an so breit wie die Queradern bei der Costalzelle, von
einfachen grünen Nerven durchsetzt, mit gelbem Costalrande. Der
Apicalrand bis zur Clavusspitze gelb gefärbt. Clavus grün mit
grünen Nerven und Körnchen, der Hinterrand von der Schildchen-
bis zur Clavusspitze gelb. Im Corium nur spärliche Quernerven
vor den Subapicallinien, letztere einander genähert und in den
Nodus costalis übergehend. Flügel milchweiß mit Aveißen und
grünlichen Nerven. Hinterleib und Beine gelbgrün. Die Spitzen
der Hinterschienendornen schwarzbraun.
Anallappen grün. Scheidenpolster grün, hinten zu einander
umgebogen, braun, glänzend und mit sechs starken, schwarz-
braunen Dornen bewährt, innen behaart. Scheide braun, oben
von den Scheidenpolstern klammerartig eingeschlossen.
Länge $ 7 mm.
Ceylon.
18. Paratella variegata n. sj).
4 c^,^, 3 $?.
Diese Art variirt sehr stark in der Färbang, ist aber in
den plastischen Merkmalen constant.
oo und $$. Stirn länger als breit mit einem scharfen
Mittelkiel und hufeisenförmigen, scharfen Querkiel, dessen Ver-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
371
längciungen sich als deutliche Seitenkielc auf die Stirn fortsetzen
und mit dem' Mittelkiel in gleicher Entfernung vom Clypeus auf-
hören. Der Scheitel ist mit einem deutlichen Mittelkiel versehen.
Pronotum in der Mitte scharf gekielt mit zwei eingestochenen
Grübchen am Vorderrande. Schildchen mit drei Längskielen.
Am Yorderrande laufen vom Mittelkiele zwei Kiele im Bogen
etwas rückwärts nach den Seitenkielen und stellen auf diese
Weise eine Verbindung derselben her. Augen braun. Ocellen
gelblich, Stirnfläche netzartig, maschig eingetheilt.
Ausgefärbte ,^,^. Kopf, Pronotum, Schildchen, die Basis
der Deckflügel und die Quernerven der Costalmembran grün. Die
Apicalhälfte der Deckflügel orangegelb mit breitem pechbraunen
Apicalsaum, in Melchem sich zwei Reihen wechselständiger weißer
Punkte befinden. An der Clavusspitze im Corium ein grüner
Punkt. Der Clavus in der Basalhälfte grün mit grünen Nerven
und Körnchen, die zweite Hälfte orangegelb mit ebenso gefärbten
Nerven und Körnchen. Deckschuppen grün. Flügel milchweiß
mit gelben und grünen Nerven. Hinterleib gelb und grün. Beine
und Schienen grün, Tarsen rostbraun.
Nichtausgefärbte ^,^. Diese zeigen weniger grün, dagegen
mehr orange, auch verschwindet der pechbraune Apicalsaum fast
gänzlich und es tritt an Stelle desselben, wie bei den nicht aus-
gefärbten $$ ein hyaliner Saum ohne weiße Punkte.
,^,^ Anallappen grün.
Ausgefärbte $$ stehen mir leider nicht zur Verfügung, ich
werde daher Nichtausgefärbte beschreiben.
Nichtausgefärbte ??. Kopf. Pronotum, Schildchen, Hinter-
leib und Beine gelblichweiß, Tarsen rostbraun. Deckflügel hjahn
durchscheinend und je nach dem Stadium mehr oder minder orange-
gelb, besonders zu den Seiten der Quernerven. Die Umrandung
der Deckflügel ist hyalin, milchweiß. Flügel milchweiß mit gelben
Nerven. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.
5$. Anallappen gelblich.
Länge So I2V2 nim, $$ 14 mm.
Obi, Mai 1902.
Stott. entomol. Zeit. 1904.
372
19. Sephena tricolor n. sp.
Verwandt mit S. cijanea Melichar.
1 ?.
Scheitel ziemlich so breit wie das Pronotum, mit vier Längs-
finchen versehen^ an den Seiten und vorn von scharfen Kanten
begrenzt. Stirn länger als breit, zum Ciypeus verschmälert und
vor dem Cljpeus abgerundet. Stirnfläche schwach gewölbt, mit
einem die ganze Sti'-nlläche durchziehenden, scharfen Mittelkiel
und hufeisenförmigem Querkiel am oberen Stirnrande, dessen
Verlängerungen sich als scharfe Seitenkiele, parallel zu den ge-
schärften Seitenrändern, auf die Stirnfläche fortsetzen und bis zur
Mitte ziehen. Scheitel, Stirn und Schienen Orangeroth. Die Basis
der Stirnfläche, der Cljpeus, die Schenkel und die Unterseite des
Leibes orangegelb. Fühler an der Basis gelb, das zweite Fühler-
glied mit orangerothem Rande. Augen braun. Pronotum nicht
gekielt, vorn gerade gestutzt, blaßgrün. Schildchen mit drei
Längskielen. Die vordere Hälfte gelblich, die hintere grünlich.
Der Mittelkiel und zwei Linien innerhalb der Seitenkiele grün.
Von dem gelben Untergrund heben sich die grünen Linien scharf
ab und täuschen Kiele vor. Deckflüo-el blaßgrün mit stark vor-
tretenden grünen Längsnerven, doppelt so lang wie breit, hinten
gerade gestutzt mit abgerundeten Ecken. Der Costalsaum ist
orange gefärbt. Die unregelmäßig reiikulirte Costalzelle unmerklich
breiter als die von einfachen Quernerven durchzogene Costal-
membran. Keine Subapicallinie. Die Quernerven im Corium und
Clavus sehr zart und grün. In der Suturalzelle des Clavus zwei
kaum wahrnehmbare zarte, grüne Quernerven. Die Clavusnerven
kräftig und wie die dicht gedrängt stehenden vielen Körnchen
der Mittel- und Linenzelle grün. Einige grüne Körnchen zerstreut
im Corium. Flügel milchweiß mit grünen Nerven. Der Hinterleib
schmutziggelb. Hinterschienen mit einem Dorn. Die Spitzen der
Dornen der Hinterschienen schwärzlich. Anallappen orangegelb
mit orangerothem Rande und flockigem Sekret stark belegt.
Länge $ 13 mm.
Java occident., Mons Gede, 4000', 1896 (H. Fruhstorfer).
Stott. entomol. Zeit. 1904.
373
20. Dascalia punctata n. sp.
In der Stirn- und Scheitclbildung erinnert diese Art an
D. fvscoconspersa Stäl. Stirn länger als breit mit einem kurzen
scharfen Mittelkiel, zwei leichten Wölbungen als Seitenkielc am
Stirnrande und gewölbter zum Clypeus sich verschmälernder
Fläche. Die Seitenränder sind leicht nach außen gewölbt, fast
parallel mit angebräunten Kanten. Zwischen den Seitenränderu
und den Seitenkielen mehrere schwarze und braune Punktdeckc.
Stirn, Clypeus, Augen, Occllen, Fühler und Seiten des Kopfes
schmutziG; G-elb. Scheitel breiter als lan«:, vom stark voraezogenen
Pronotum fast verdeckt, der Pronotumsvorderrand reicht ziemlich
bis zum Kiel, der Scheitel und Stirn trennt. Pronotum nicht
gekielt, stark vorgezogen, breit abgerundet mit zwei eingestochenen
Grübchen, einem Quereindruck am Vorderrande und vielen Punkten
auf der Scheibe und zu den Seiten, gelbgrün. Brustlappenspitze
grün mit schwarzen Flecken. Schildchen mit zwei zur Schildchen-
spitze deuthchen Seitenkielen, einem zarten Mittelkiel, der als
hellere Linie am gewölbten Vorderrande sichtbar ist, gelbgrttn,
braun gesprenkelt, mit schwarzer, matt orangegelb gesäumter
Schildchenspitze. Deckschuppen grün. Deckflügel doppelt so
lang wie breit mit abgerundeten Ecken, einem kleinen Ausschnitt
im Apicalrande und zwei deutlichen Subapicallinien, die so weit
von einander getrennt verlaufen, wie die letzte vom Apicalrande.
Beide Linien gehen in den N. costalis über. Die Deckilügel sind
hyalin durchscheinend mit grünen oder braunen Nerven, je nach
der Zeichnung und mit grünem Anfluge in der Basalhälfte. Costal-
membran nach hinten verschmälert, so bieit wie die Costalzelle,
von grünen, einfachen Nerven durchzogen, gebräuntem Costal-
rande und vielen schwarzbr-auneu Flecken. Hinter der Deck-
flügelmitte liegt ein brauner Längslleck, der zur Apicalecke zieht
und mit dem braunen Fleck an dem Ende der Costalzelle in Ver-
bindung steht. Diese Zeichnung schließt am Costalrande einen
gelblich grünen Fleck ein, sie selbst zeigt einige helle Flecko und
Stett. entomol. Zeit. 1904.
374
braune Nerven. An der Suturalecke der inneren Subapicallinie
liegt ein brauner Fleck. Der Apicalrand ist braun gefärbt, in
den Endzellen liegen braune Flecke. Der Innenrand der Sutural-
ecke steht im stumpfen Winkel zum Clavushiaterrand und ist
stark braun gefärbt. Clavus grün mit grünen Nerven und
Körnchen, hinter der Mitte braun getrübt; in dieser Trübung
liegt auf dem N. clavi ext. ein großes grünes Körnchen. Flügel
milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib und Beine schmutzig
gelb, Schienen und Tarsen angebräunt, die Spitzen der Hinter-
schienendornen schwarz. Geni talplatten doppelt so lang wie
einzeln breit, nach hinten verbreitert, gelblichweiß, an den Rän-
dern mit weißen Härchen besetzt und hinten ausgeschnitten. Von
hinten betrachtet, sind die unteren Winkel in eine scharfe Spitze
stark vorgezogen, die Platten selbst stark nach außen gewölbt,
nach oben mehr genähert, in einen hinten gerundeten, glatten,
aufrechten, vorn gebräunten Fortsatz verlängert. Anallappen
schmal, oben gefurcht, gelblichweiß mit kreidigem Belag, die
Seiten eingedrückt und die Sj)itze leicht nach unten geneigt.
Länge (^ 11^2 nim.
Para, 30. Januar 1892.
21. Dascalia unimaculata n. sp.
1 o-
Stirn so lang wie breit, zum Clvpeus verschmälert, ilach,
gelblich, mit einem kurzen Kiel am oberen Stirnrande. Scheitel
zur Stirn gerundet, hinten durch einen scharfen Querkiel begrenzt.
Ocellen glashell und deutlich. Fühler gelb, das zweite Fühler-
glied trägt vor der Oberkante einen dunkelbraunen Ring. Augen
und ein Längsfleck unterhalb derselben braun. Pronotum,
Schildchen und' Seiten des Kopfes gelb. Auf der Pronotums-
scheibe liegen zwei eingestochene Grübehen, der Vorder- und
Hinterrand angedunkelt. Schildchen gelb mit drei Längskielen,
welche am Vorderrande verloschen sind und von denen die
Seitenkiele sich scharf und deutlich vor der Schildchenspitze
Stett. entomol. Zeit. 1904.
375
erheben, zwei dunkle Flecke zu den Seiten und ein pceli-
schwai-zer Fleck an der Sehildchenspitze, welcher letztere voll-
ständig bedeckt. Deckflügel doppelt so lang Mue einzeln breit,
mit zur Suturalecke stark gebuchtetem Apicalrand. Der Costal-
rand ist gewölbt, hinter der Mitte stark ausgebuchtet, die Apical-
ecke stärker abgerundet als die vorgezogene Suturalecke. Der
Siituralrand von der Clavusspitze bis zur Suturalecke bildet mit
der Clavuscoriumnaht eine gerade Linie. Costalmembran so breit
wie die Costalzelle, dunkelbraun, von einfachen Nerven durch-
zogen. Zwei SubapicaUinien, von denen die letzte parallel zum
Apicalrande verläuft, während die vorletzte die Form eines
lateinischen W zeigt, wenn man den Apicali-and als Basis be-
trachtet; beide Linien gehen in den N. costalis über. Die Basal-
hälfte der Decktlügel ist schmutzig grüulichweiß; hieran schließt
sich in der Mitte des Corium eine schräge schwarzbraune Quer-
binde, sodann ein milchweißer Bindentleck, der durch die in
den Zellen heoenden schwarzbraunen Flecke, welche zu enicr
größeren Makel vereinigt stehen, von dem lichtbraun gefärbten
Apicaltheil getrennt wird. Die Färbung des Clavus isf die
der Deckflügelbasis mit brauner Trübung in der Suturalzelle
und vielen schwarzen Körnchen. Im Corium und der Costal-
membran liegen zerstreut schwarze und braune Körnchen. Flügel
rauchbraun mit braunen, schwarz gesäumten Nerven, der Basal-
theil heller. Hinterleib gelb mit brauner Zeichnung. Leib und
Beine gelb, an der Basis der Schienen auf der Außenseite ein
brauner Fleck, Tarsen grünlichgelb, End klauen rostgelb. Die
Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.
^. Genitalplatteu, von der Seite betrachtet, doppelt so lang
wie einzeln breit, braungelb gerandet, hinten gerade gestutzt mit
langem, aufgerichteten Zahn. Anallappen: Basalhälfte gelb, Apical-
hälfte schwarz, lang und schmal, die hintere Hälfte steht im
rechten Winkel zur Basalhälfte, reicht bis zur abgestumpften
Ecke der Genitalplatten und liegt hinten an die Genitalplatten an.
Länge ,^ 11 mm.
Balsapamba, Ecuador, 750 m. (H. Haensch).
Stett. ontoniol. Zoit. 1904.
n76
22. Atracis dentata n. sp.
1 ?.
Scheitel länger als breit, vorn stark gehoben, in der Mitte
gekielt, an der Spitze quer eingedrückt, am Scheitelhinterrande
vertieft, von wo nach jeder Seite zur Schläfenecke eine Ver-
tiefung zieht, Färbung grün. Stirn grün, länger als breit, mit
einem bis zur Mitte ziehenden scharfen Kiel, nach oben ver-
schmälert, mit aufgebogenen, geschärften Seitenrändern^ welciie
in der Stirnmitte eine Ecke bilden. Cljpeus gelbgrün. Pronotum
grün, so lang wie der Scheitel, hinten stumpfwinklig ausgeschnitten,
mit einem Mittelkiel und zwei deutlichen Seitenkielen, welche
vom Pronotumhiuterrand nach vorn ziehen, ohne den Vorder-
rund zu erreichen. Der Vorderrand gerade gestutzt, zur Mitte
vertieft, leicht eingekerbt, die Seitenränder stark aufgebogen^
außersem liegen auf der Scheibe zwei dunkel gefärbte Grübchen.
Die Seiten des Kopfes sind grün, braun gesprenkelt, besonders
vor den Augen. Die Ocellen und das zweite Fühlerglied sind
gelb, das erste grün gefärbt. Hinter den Augen liegt zu jeder
Seite auf dem Pronotum eine scharfkantige Querleiste, oberhalb
derer sich ein schwarzer Streifen befindet. Deckschuppen grün.
Schildchen oben horizontal mit zwei scharfen Seitenkielen, welche
nach vorn stark convergiren und sich am Vorderrande berühren;
ihre Farbe ist grün mit einigen dunklen, bräunlichen Flecken auf
der Scheibe und zu den Seiten. Deckflügel doppelt so lang wie
breit, grün, undurchsichtig mit leicht und flach gebuchtetem
Vorderrande. Costalmembran breiter als die Costalzelle. Kamm-
artig erhoben sind der N. costalis, der N. clavi int. an der Basis,
der N. clavi ext. an der Clavusspitze, woselbst ein brauner Fleck
liegt. In der Mittelzelle des Clavus liegen am N. clavi ext. vier
große, grüne, glänzende, glatte Körnchen; ähnliche Körnchen
liegen zerstreut im Corium und in der Costalmembran, besonders
an der Basis. Der Clavusgrund und die Coriumsmitte sind
braun gefärbt, hinter der Mitte liegen braune Flecke in den
Zellen. Flügel milchweiß mit bräunlichen Nerven und, wie die
Stett. entomol. Zeit. 1904.
377
Deckflügcl, mit weißlicher Bestäubung. Hinterleib und Beine gelb,
Schienen und Tarsen angebräunt, die Spitzen der Tarsen und
der Hinterschienendornen schwarz. Scheidenpolster hinten gestutzt,
mit schwarzen Zähnchen an den Innenrändern.
Länge $ 14 mm.
Benue:
23. Atracis javana Melichar.
Ann. des K. K. Naturhist. Holm. XVH. S. 182, 183.
1 $.
Melichar beschreibt an der angeführten Stelle ein ,^ von
Ostjava. Da sich im hiesigen Museum ein $ befindet, welches
in einigen Punkten von der Beschreibung des ,^ abweicht, so
erlaube ich mir, das hiesige $ kurz zu besehreiben.
Scheitel und Stirn wie beim ^ gebildet, mit einem schwarzen
Mittelkiel und zwei braunen Punkten am Scheitelrande. Pronotum
und Schildchen gleichfalls typisch gebildet. Es liegen auf der
Scheibe des Schildchens auf dem Mittelkiel ein schwai'zer Längs-
fleck, der durch einen braunen Streifen mit dem schwarzen Fleck
an der Schildchenspitze verbunden ist, sowie im Vorderwinkel d&r
Seiteukiele zu jeder Seile ein schwarzer Fleck. Deckschuppen
giün, schwarz gesprenkelt. Die Deckflügel sind undurchsichtig,
grün, schwarz und braun gefleckt; besonders auffallend ist die
braune, dreieckige Fleckenzeichnung am Costalrande hinter der
Mitte und der graue Längswisch zur Apicalecke. Clavusbasis-
und Spitze grün mit grünen Körnchen. Der N. clavi int., der
N. clavi ext., der winklig gebrochen ist, die Clavuscorium-
naht und die Nerven und Körnchen des mittleren Clavus schwarz
auf bräunlichem Grunde. In der Suturalzelle des Clavus liegen
drei große, schwarze Flecke, von denen jeder ein größeres,
schwarzes Körnchen einschließt. Die Deckflügcl sind weiß bestäubt.
Flügel rauchbraun mit breit dimkel gesäumten braunen Nerven.
Länge 15 mm.
Java.
Ktott. ontomol. Zeit. 1904. 25
378
24. Flatoides simulans n. sp.
1 c^.
In der Farbe und dem Deckflügelsclinitt ist sie der FL
conv>iviis Stäl und Fi. calliger Gerst. ähnlich, die Stirnbildung
erinnert an Fl. scdbrosns Melichar.
Der Kopf ist in einen vorn stumpf abgerundeten Conus
vorgezogen. Scheitel so lang wie breit, vorn kaum merklich
gehoben mit einem dreieckigen Quereindruck vor der Spitze, dessen
Mitte von einer feinen Mittellinie durchzogen wird. An seinen
Seitenrändern zu jeder Seite ein glänzender Höcker, hinten ab-
geflacht mit bräunlicher Zeichnung, mit leicht nach vorn geneigten
Seitenrändern, vor denen zu jeder Seite sich eine braungefärbte
Furche liinzieht. Stirn länger als breit, zum Scheitelrande leicht
convergirend mit fast parallelen Seitenrändern, z^^•ei wulstigen
Erhöhungen in der oberen Hälfte, welche eine seichte Furche
einschließen, einem großen, schwarzen Fleck an der Spitze und
zu jeder Seite einem länglichen, braunen Querfleck vor dem
Scheiteh-ande. Die Stirnbreite am Scheitelrande ist kaum merk-
lich geringer als die am Olypeus. Der Clypeus sowohl wie die
Stirn, der Scheitel, d;»s Schildchen und die Deckflügel sind rost-
gelb gefärbt. Eine kräftige, braune Querzeichnung ist zu den
Seiten des Clypeus wahrzunehmen. Augen braun, Fühler und
Ocellen von der Grundfarbe des Thieres, Vor jedem Auge be-
finden sich ein dunkelbrauner Strich und zwei glänzende Körnchen.
Pronotum hinten flach ausgeschnitten mit einer braunen Mittel-
linie und vielen braun gefärbten Grübchen auf der Scheibe und
zu den Seiten. Die Seitenränder sind scharf und aufgebogen,
der Vorderrand abgerundet, in der Mitte vertieft, mit braunem
Fleck. Hinter den Augen liegt auf jeder Seite des Pronotums
ein spitzer Höcker, an dessem Grunde sich ein großer, schwarzer
und ein kleinerer brauner Fleck befindet. Schildchen oben fiach
mit einem Mittelkiel und zwei Seitenkielen, welche am Vorder-
rand zum Mittelkiel ziehen. Der Schildchenvorderrand ist schwarz-
braun gefärbt, unterbrochen durch den rostgelben Mittelkiel. Die
Stett. ontnmol. Zeit. 1904.
379
Deckflügel sind doppelt so lang wie einzeln breit, nach hinten
verschmälert und gleichmäßig abgerundet. Die Costalmembran
über doppelt so breit, wie die Costalzelle, von einfachen Quer-
nerven durchsetzt, welche durch vereinzelte Nerven verbunden
und braun gesprenkelt sind; viele gelbe Körnchen liegen in
ihr zumeist auf den Nerven. Der Costalrand ist kaum merklich
wellenförmig gebuchtet. Die Deckflügel sind milchweiß mit braun
gesprenkelten, gelben, mäßig verdickten Längs- und Quernerven,
welche letzteren vor dem Apicalrande keine deutliche Subapical-
linie bilden. Die Endnerven sind gegabelt und einfach. N. clavi
ext. gerade, N. clavi int. an der Basis stark erhoben, fast kamm-
urtig mit vielen dunkel gefärbten Körnchen, an der Clavusspitze
mit einem schwarzen Fleck zwischen der Erhöhung und der
Clavuscoriumnaht. Viele Körnchen und Höckerchen im Clavus
und Corium. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib und
Beine gelb, Tarsen angebräunt, Hinterschienendorn dunkelbraun.
Länge 15 mm.
Balsapamba, Ecuador, 750 m. (R. Haensch).
25. Flatoides dotatus MeHchar.
Ann. des K. K. Naturhist. Hofmuseums XVII. S. 222, 223.
Taf. VII. Fig. 12.
1 ?.
Melichar beschreibt an der oben angeführten Stelle ein o
von Cuba. Das mir vorliegende weibliche Exemplar stimmt in
den plastischen Merkmalen mit der Beschreibung Melichars über-
ein, in der Zeichnung und Färbung variirt es ein wenig. Die
Thiere verschiedener Fundorte haben für gewöhnlich kleine Ab-
änderungen in der Farbe und Zeichnung, deshalb glaube ich keine
neue Art vor mir zu haben. Kopf, Pronotum und Schildohen
stimmen mit der Beschreibung des ,^ überein; zu erwähnen wäre,
daß die Fühler gelb sind, das zweite Fühlerglied an der Basis
seitlich abgeflacht und am Ende oben abgestumpft. An den er-
wähnten Stellen zeigt sich bräunliche Färbung. Ein Drittel der
Stett entomol. Zeit. 1904. 25*
380
Deckschlippe ist schwarz. Die Deckfliigehierven sind grUnhch
und' die Flecke in den Zellen braun; ein brauner Fleck steht in der
Basalzelle. Der äußere Clavusnerv ist grün und nicht gerade,
während der N* clavi int. grün und gerade ist. Zu beiden Seiten
des N. clavi ext. zwischen Schildchen- und Clavusspitze befinden
sich dunkelbraune Flecke. Die Flügel sind im Apicaltheile und
am Hintervande rauchig getrübt mit bräunlichen Nerven. Hinter-
leib und Beine gelb und grün. Die Scheidenpolster sind mit starken,
rothbraunen Zähnen am Tnnenrande versehen und gelbgrün gefärbt.
Länge I21/2 'imi-
Surinam.
Yerzeichiiiss der Arten.
1. Flata ferrvginea n. sp.
2. Bythopsyrna Rahhowi n. sp.
3. Dona Haenschi n. sp.
4. „ ecuadoriana n. sp.
.5. Flatoptera virescens n. sp.
6. Siplianta rubra n. sp.
7. Euphanta luridicosfa n. sp.
8. „ rnhromarginata n. sp.
9. Phyma snhapicalis n. sp.
10. Flatula bipuncfafa n. sp.
11. Ormenis macidata n. sp.
12.
yi
panamensis n. sp,
13.
ri
ftimata n. sp.
14.
Ti
Pehlkei n. sp.
15.
1)
media Melichar.
16.
IV
iaeniata n. sp.
17.
1)
prasina n. sp.
18.
Paratella
rariegafa n. sp.
19.
Sephena
iricolor n. sp.
20.
Dascalia
punctata n. sp.
Stett. entomol. Zeit. 1904,
381
21. Dascalia unimaculata n. sp.
22. Älracis dentala n. sp.
23. ,, jacana Meiicluir.
24. Flatoides sitnulans n. sp.
25. ,, dotatus Melichar.
Brasilianische Käferlarven,
gesammelt von Dr. Fr. Oliaus,
beschrieben von 14. I?I. Heller in Dresden.
Es kann nieht dankbar genug anerkannt werden, daß Herr
Dr. Fr. Ohaus auf seiner Sammelreise in Brasilien (vergleiche
die Reiseschilderungen in dieser Zeitschrift 1899 p. 204— 245,
1900 p. 164—191 und 193—273) außer den ihn besonders
interessirenden Ruteliden auch anderen Käferfamilien seine Auf-
merksamkeit schenkte und u. a. auch mit großem Aufwand von
Mühe und Zeit deren Entwicklungsstände kennen zu lernen suchte
und Larven und Puppen in mustergültiger Weise konservierte. In
tropischen Zonen steigern sich die Schwierigkeiten, die die Auf-
zucht von Käfern verursachen, außerordentlich, daher ja auch
unsere Kenntniß von exotischen Käferlarven und Puppen eine
äußerst dürftige ist. In vorliegender Arbeit soll zunächst ver-
sucht 'werden, einige Entwicklungsstände von Bockkäfern, die
vorwiegend den Prioniden angehören (nur Oncoderes zählt zu
den Lamiiden), und von einer BrenthusBvi zu beschreiben und
mag daher hier auf das Literaturverzeichniß hingewiesen werden^
das Prof. A. Lameere 1884 in den Memoires de la Societ6
royale des sciences de Liege 2. ser. XI. veröffentlicht hat, wenn-
gleich die meisten Citate auf solche Beschreibungen verweisen^
die einen genaueren Vergleich der Larvenformen verschiedener
Gattungen nicht erlauben. Auch die Abbildungen, sofern über-
haupt solche gegeben werden, lassen mit Ausnahme der präch-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
382
tigen bei Schiödte viel zu wünsclieu übrige so sind beispiels-
weise auch die von Dr. Duges (Ann. Soc. Ent. Belg. XXVIII.
t. II) veröffentlichten Figuren von Mallodon äußerst skizzenhaft
und zu vergleichenden Studien nicht zu verwenden.
Bei dem folgenden Versuch, die Larven einiger Prioniden
zu charakterisieren, stellte sich im Verlaufe der Untersuchungen
immer mehr die Schwierigkeit heraus, wirklich specißsche Merk-
male, die auch für die verschiedenen Wachstumstadien Giüligkeit
haben, aufzufinden. Die Mundteile, die von den Autoren zumeist
am ausführlichsten beschrieben werden, bieten innerhalb der
Prioniden nur geringe Unterschiede dar, die Mandibel vielleicht
ausgenommen, die man aber, um ihre Form genau festzustellen,
vom Kopf abzutrennen genöthigt ist; da aber selten mehrere aus-
gewachsene gleiche Larven vorliegen, entschließt man sich dazu
nur ungern. Namentlich auch deshalb, weil es noch viel nöthiger
ist, um die Form des Kopfes kennen zu lernen, diesen durch
einen Einschnitt in die Bindehaut vom Körper zu trennen und
die Muskelfasern zu entfernen. Versuche, die Larvenköpfe zum
bequemeren Vergleich trocken (aufgeklebt oder gespießt) zu ver-
wahren, können nicht empfohlen werden, da durch das Trocknen
die wenig chitinisierten Mundteile meist starke Schrumpfungen
erleiden; man wird daher am besten den Larvenkörper und den
dazu gehörenden Kopf in einer Glasröhre für sich in Alkohol
konservieren.
Das von Dr. Oh aus mitgebrachte Larvenmaterial ist viel
umfangreicher als die hier gegebene Beschreibung der wenigen
Formen vermuten läßt, doch hielten wir es für angezeigt, vor-
läufig solche Larven, deren Artangehörigkeit zweifelhaft erschien,
von der Untersuchung auszuschließen.
Die Konservierung endlich fand, nachdem die Larven durch
kochendes Wasser fixiert worden waren, in Alkohol, oder zuerst
in 2 ^Jq Formalinlösung und dann erst in Alkohol statt. Letztere
Methode ergab ja äußerlich tadellose, pralle Präparate, die aber,
wie auch schon von anderer Seite festgestellt wurde, eine allzu
Btett. entomol. Zeit. 1904.
383
große Brüchigkeit besitzen, der die zarten Fühler und Beine nur
zu leicht zum Opfer fallen.
Parandra glabra Geer. Larve: Länge 49 mm, Breite am
Thorax 7,5 mm.
Kopf so lang wie breit, an den Seiten gleichmäßig gerundet,
die größte Breite in einer Linie mit dem Vorderrande des hinteren
Hinterhauptsloches, dieses mehr bauch- als rückenständig, der
ventrale Ausschnitt ziemlich halbkreisförmig, etwas breiter als
lang, der dorsale Ausschnitt kurz spitzwinklig. Vorderes Hinter-
hauptsloch eiförmig, sein Längsdurchniesser etwas länger als die
zwischen ihm und dem hinteien Hinterhauptsloch gelegene Chitin-
brücke breit ist. Epistom"-') quer, gewölbt, Seitennähte nach hinten
konvergierend und im stumpfen Winkel nach innen zum Muskel-
ansatz umbiegend, beiderseits mit äußerst feinen gewellten Quer-
ruuzeln, hinter dem Vorderrande beiderseits leicht quer einge-
drückt, der Vorderrand selbst etwas gewulstet und fein punktiert,
die Punkte mit kurzen Börstchen. lieber der Mandibelinsertion
jederseits ein stumpfer, schwärzlich gefärbter Höcker. Clipeus
quer, mindestens viermal so breit wie lang, trapezoidal, sein
Vorderrand leicht ausgebuchtet. Oberlippe ein- und einhalbmal
so lang wie breit, lanzettförmig, beiderseits an der Basis mit
kurzem kräftigen Randwulst, undeutlich runzlig punktiert und lang
bewimpert, an der Spitze mit etwas kürzeren und steiferen Borsten.
Ocellen nicht vorhanden. Fühler mit ihren zwei Endgliedern den
Clipeus überragend.
Kiefer circa ^/a mal so lang wie der Kopf, an der Wurzel
so breit wie lang, der Kauteil (pars scissoria Schiödte) durch
eine stumpfwinklig verlaufende Querfurche abgesetzt und außen
glänzend glatt, der Basalteil uneben und ziemlich grob punktiert
und rüthlich bewimpert. Schneide in der Mitte mit einer kleinen
stumpfen Ecke, in der vorderen Hälfte oberseits konkav, unter-
seits mit drei flachen Längsfurehen, in der Basalhälfte sehr fein
••") Im Sinne Schiüdte's. Cl". de raetamorpliosi -elouthcratorum
observationes.
Slett. entomol. Zeit. 1904.
384
parallel gestreift, die Streifen zur Sclineide parallel laufend.
Maxillarlade dem Tasterstiel angefügt (mala maxillarum &ti[)iii
palpigero iuserta). Erstes Glied der.Maxillarpalpen wenig länger
als das zweite, zweites und drittes gleich lang, Kinn quer vier-
eckig, 1^/2 mal so breit wie lang, die Hinterecken abgerundet,
der Vorderrand leicht ausgebuchtet, der mittlere etwas gewölbte
Teil quer-elliptisch, umfurcht und kurz beborstet. Erstes Glied
der Lippentaster I1/2 ^^^'^^ so lang wie breit, etwas länger als
das zweite. Füße sehr wenig behaart, etwas länger als die
Maxillarpalpen, die Schenkel etwas dicker als lang, fast kugelig,
die Schienen doppelt so lang wie breit. Kralle gerade, konisch
und etwas kürzer als die Schiene, an der Spitze gebräunt und
bei mikroskopischer Vergrößerung sich als fein bcdörnelt aus-
weisend. Halsschild ca. 1/5 breiter als der achte Abdominalring,
mit bis zur Basis reichender Randfurche. Prouotum am Hinter-
rande mit einer bis zur Mitte der Scheibe stumpfwinklig vor-
gezogenen und auch am Seitenrande weiter nach vorn reichenden
Querzone von dichten und kleinen Körachen, die nach vorn zu
an Größe abnehmen. Mittelstück des Prosternums ein gleich-
seitiges Dreieck mit verrundetem vorderen Winkel, seine Kör-
nelung in der Mittellinie und nach den Rändern zu feiner
werdend und endlich ganz erlöschend. Mesosternum mit charak-
teristischen, kurzen, chitinösen Querleisten, die sich in zwei hinten
spitz ausgezogenen Gruppen : scheiden. Metasternum in der
vorderen Hälfte mit einem Furchendreieck, das derartig verläuft,
daß die Basis die beiden Hinterhüften verbindet; hinter dieser
Linie beiderseits eine Längsreihe von ca. 8 kurzen chitinösen
Querleisten; ähnliche finden sich auch noch in geringer Zahl an
der Basis des ersten Bauchringes. Die sieben gleichmäßig ge-
wölbten und rauh aber sehr fein gekörnelten Bauchwülste (tubera
scanspria), von welchen der erste mehr als doppelt so breit wie
lang jst, werden von Ring zu Ring schmäler, so daß der sechste
kreisförmig erscheint, dei- siebente ist wieder deutlich quer, sie
sind ähnlich den Rückenwülsten und wie diese etwas vor der
Stett. eBtomol. Zeit. 1904.
385
Mitte durch eine Querfurehe geteilt, die beiderseits von einer
kurzen Längsfurche begrenzt wird; letztere ist bei (]vn Baiich-
wülgten bogenartig, bei den Rüekenwülsten fast gerade und hinten
gegabelt. Siebenter Bauchring an den Seiten in der hinteren
Hälfte, unterhalb des Stigmas, mit einem leicht gebogenen, hinten
sieh herabsenkenden, achten Bauchring der ganzen Länge nach
mit einem horizontalen Längs^^■ulste; das Aftersegmeut, das so
lang wie breit und so lang wie der Prothorax ist, an den Seiten
nur in der Basalhälfte mit einem Längswulst und neben der spar-
samen Bewiniperung noch sehr fein behaart. After aus einer
schwach gewiilsteten Querspaltc und rechtwinklig darauf stoßen-
den Längsspalte gebildet.
Im Karolinenthal bei Petrojjolis am 23. August 1898 zahl-
reich in rothem Holz gefunden und das Imago daraus gezüchtet.
Bemerkung. Schiödte"') charakterisiert die Prioniden-
larven ungefähr wie folgt: „1. Kopf quer; 2. Kopfseiten hinten
winkhg und auseinanderklaffend, hinter dem Epistom durch ein läng-
liches Mittelstück verbunden, 3. Die unteren, den Kopf zurück-
ziehenden Muskeln inserieren in einer tiefen Grube vor dem Hinter-
hauptsloch. 4. Mandibel doppelt so lang wie hoch, keilförmig,
Schneide breit ausgerandet, ihre untere Ecke spitz vorgezogen.
5. Maxillen beweglich mit deutlicher Angel, Gelenkshaut umfang-
reich, polsterartig und runzlig. 6. Maxillarlappen dem Maxillar-
stiel angefügt. 7. Fühler kräftig, den Clipeus nicht überragend.
8. Clipeus den ganzen Vorderrand der Stirn einnehmend.
9. Labrum ansehnlich, halbkreisförmig. 10. Beine sehr kurz,
konisch." und macht ferner auf p. 398 des citierten Werkes noch
die Bemerkung, daß mehrere riesige aus Ost-Indien, Guinea und
Südamerika eingelieferte "Prionidenlarven sich von der Larve
des Prionifs coriarius außer durch die Skulptur des Kopfes,
durch die Bewehrung der Kletterwülste und andere Merkmale
geringer Bedeutung nicht unterscheiden, so daß man vorauszu-
■•■) De metamorphosi cloutheratorum ol)öcrvationos Pars IX. Naturh.
Tidssln-. X. 396.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
386
setzen geneigt ist, daß die citierte Charakteristik der Prioniden-
larven mit Rücksicht auch auf die Schiodte bekannten auslän-
dischen Larven gegeben wurde. Allein dies trifft nicht zu.
Schiodte scheint sich bei der Charakteristik der Prionidenlarven
nur auf den Befund von Priomis coriariiis gestützt zu haben.
Zum wenigsten lassen sich die von Dr. Oh aus gesammelten
Prionidenlarven nicht ohne weiteres unter die Schiödte'sche
Gruppirung von Merkmalen bringen. Außer von Parandra liegen
mir noch zahlreiche Prionidenlarven [Mallodon, Ctenoscelis^
Folyoza u. a. ■'•') vor, die alle, sowie Prionus und Ergates ein
vorderes und hinteres Hinterhauptsloch aufweisen. Daß sich vor
dem Hinterhauptsloch bei den Prioniden eine Grube findet, ist
zwar schon von Schiodte beobachtet, aber wie es scheint, nicht
genauer untersucht worden, denn er hält es nur für einen Muskel-
ansatz des Kopfzurückziehers. Wie meine Untersuchungen bei
Parandra ergaben, stellt das Vorhandensein oder Fehlen dieser
doppelten Perforation (denn eine solche und keine Grube ist es)
aber doch ein tiefer einschneidendes Merkmal dar, indem
durch die obere, größere, der Schlund, die untere,
kleinere, Oeffnung das Bauch mark in die Kopfkapsel
der Larve eintritt und zwar so, daß das Unterschlundganglion
noch außerhalb des Kopfes, dicht unter die Chitinbrücke zu
liegen kommt. Dadurch vsird auch die moiphologische Bedeutung
der die beiden Hinterhauptsöffnungen trennenden Chitinbrücke
klar, die nichts anderes darstellt, als das von Bur meist er bei
den Imagines gewisser Insekten als tentorium ■'•'"•■■) bezeichnete Stück
des Kopfskeletes, das aber bei den Prionidenlarven durchaus in
einer Ebene mit der Occipitalwandung liegt und bei der Weiter-
entwicklung der Larve zur Puppe und zum Käfer derartig um-
wachsen wird, daß es in das Innere des Kopfes zu liegen kommt.
*) Duges Beschreibung der JV^allodonlarvc (Ann. Soc. Eiit. Belg.
1884 p. 13 Taf. II.) ist nicht ausix'icheud genug, um sie bei der Be-
stimmung der Ohaus'schen Prionidenlarven heranziehen zu können.
"""') Handbuch der Entomologie I. p. 251.
Btett. enlomol. Zeit. 1904.
387
Ein ahnlicher gesonderter Austritt der Speiseröhre durch eine
größere obere und des Bauchmarkes durch eine kleinere untere
Hinterhauptsöffnung findet sich übrigens auch bei den Lepi-
dopteren, z. B. Ornithoptera; bei manchen, leider nicht näher
bezeichneten Käferlarven hat Fr. Kleuker"^) bisher nur eine
,,dieke, die inneren Seitenränder des Halsloches verbindende
Chitinsehne" nachzuweisen vermocht. Bei Durchsicht der dem
Schiödte'schen Werke beigegebenen Tafeln läßt sich erkennen,
daß das tentorium auch bei anderen Bockkäferlarven vom Hals-
loch aus sichtbar ist und bei Phoracanlha, wenn auch sehr
schmal, so doch auch in einer Ebene mit der Hinterhaupts-
waudung zu sein scheint, bei Callidium, Phoenisciis u. a., noch
mehr aber bei Carambyx nach vorn rückt und Bogenform an-
nimmt und bei Tetrophm, Asemtim, Magium, Morhnus von
hinten aus überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Bei Betrachtung
dieses Merkmales hinsichtlich seines Wertes für die Systematik
zeigt sich, daß auch in ihm die Spaltung der Ceramhycidae in
Cerambycini und Lamini ihren Ausdruck findet, daß aber, so
weit die bisherigen Untersuchungen ausreichen, nach ihm sieh
die Lepturini und Asemini mehr den Lamini als den Ceram-
bycini nähern 5 dabei bleibt aber immer noch zu erwägen, in
wieweit die Stellung des Hinterhauptsloches einer durch die Lebens-
weise bedingten Anpassung unterworfen ist, der zufolge die Larve
mehr oder weniger hypognat ist (vergl. Ganglbauer systemat-
koleopterologische Studien, Münchener Koleopt. Zeitschrift I, 1903
p. 307, Anmerk.). Jedenfalls aber schließt sich zufolge des
relativ großen Abstandes der beiden OccipitalötYnungen (oder
durcirdie Breite der Chitinbrücke) Parandra eng (\i,nPrioniden
an,' was ja auch in unserer jetzigen Systematik zum Ausdruck
kommt, die die Parandriden nicht als gleichwertig den Prioniden
entgegenstellt, sondern diesen unterordnet.
So viel über das von Schiödte sub 3 erwähnte Merkmal
>"') Ueber endoskeletale JJiklungen l)ei Insekten. Dissertation.
Göttinp;en 1883.
ßtett. eotomol. Zeit. 190-1.
388
der Prionidenlarven, das, weil am interessantesten, vorweg be-
sprochen wurde. Was die sub 1 erwähnte Kopf- und sub 9
erwähnte Labrum-Form betrifft, so ist zu bemerken, daß es nocii
andere Prionidenlarven giebt, bei vA'elchen der Kopf so Avie bei
Farandra nicht quer, sondern so breit wie lang und die Ober-
lippe nicht halbkreisförmig, sondern mehr oder weniger länglich,
herz- oder lanzettförmig ist. (Vergl. Duges Ann, Belg. 1894
XXVIII, p. 13). Ebenso wenig zutreffend ist das sub 2 er-
wähnte Merkmal der hinten winklig auseinander klaffenden Kopf-
seiten, da sich bei Ctenoscelis und Malladon u. a. die Kopfform
mehr der von Cerambyx cerdo L. als der von Prionus coriarius
nähert. Was die übrigen erwähnten Merkmale betrifft, so sind
sie so allgemein gehalten, daß durch sie die Prionidenlarven
kaum als solche werden erkannt werden können und es ist daher
erst der Zukunft vorbehalten, wenn mehr Larven bekannt sein
werden, eine wirklich zutreffende präcisc Charakteristik der
Prionidenlarven zu geben; so weit es sich indeß heute beurteilen
läßt, scheint die durch eine breite Chitinbrücke zu Stande kom-
mende Teikmg des Foramen occipitale in eine kleinere vordere
(untere) Oeffnung für den Eintritt der Ganglienkette und in eine
größere, obere, für den Eintritt der Speiseröhre mit zu den
charakteristischen Merkmalen der Prioniden zu gehören.
Ctenoscelis atra Oliv. Larve: Länge 92, Halsschikllänge
15, Halsschild breite 20,5 mm.
Kopf nahezu so breit wie lang, Seiten gleichmäßig gerundet,
größte Breite hinter dem Vorderraud des Hinterhauptsloches, dieses
wenig breiter als lang bauchständig, seine Seitenränder gerundet,
nach vorn leicht konvergierend, der geradlinige Vorderrand schmäler
als der Hinterrand. Das vordere Hinterhauptsloch birnförmig mit
dem spitzen Pol nach hinten gerichtet, sein Längsdurchmesser
größer als die dahinter liegende Chitinbrücke breit ist. Epistom
quer, im frei liegenden Teil quer gewölbt und weitläiilig punktiert,
die Ränder geschwungen und am Muskelansatz zwei spitze Zipfel
bildend. Stirnvorderrand beiderseits über dem Mandibularkondylus
Stett. entomol. Zeit. 1904.
S89
halbkreisförmig eingedrückt und wie hei Prioiiva innerhalb dieser
Eindrücke zwei übereinanderliegende, etwas winklig vorgezogene
Lamellen bildend, von welchen die nntere dem Clipeus aufliegende,
die obere nach vorn hin überragt. Clipeus quer, dreimal so lang
wie breit, sein Vorderrand in der Mitte, sowie die Basis der
Oberlippe mit einem gemeinsamen tiefen Eindruck. Oberlippe
quer, elliptisch, weitläufig grob punktiert, ein breiter Mittelstreifen
glatt, beiderseits dieses, besonders aber an der Spitze, rüthlich
braun bewimpert. Ocellen drei, in einer vertikalen Reihe ange-
ordnet, das oberste etwas kleiner als die anderen. Die ersten
zwei Fühlerglieder pergamentartig, das dritte braun hornig, doppelt
so lang als das quere zweite. (Schiödte zählt den ersten
häutigen Abschnitt nicht als Fühlerglied, so daß unser drittes
dem zweiten, unser zweites dem ersten entsprechen würde.)
Mandibel in der basalen Hälfte außen grob gerunzelt und punktiert
mit einer Querfurche von drei undeutlichen kurzen Längsein-
drücken, die Spitzenhälfte an der Wurzel fein längsrunzlig, vorn
oben mit 3—4 schrägen Furchen, die durch feine Leisten ge-
trennt sind. Kinn ähnlich wie Prinniis, quer, mit eingedrückter
Mittellinie, am Vorderrand aber tiefer ausgerandet, die Seiten
mehr gerade nach vorn konvergierend. Zunge halbkugelfönnig
gewölbt. Insertion der Lippentaster von einander entfernt. Beine
etwas länger als die Lippentaster mit röthlich braunen Borsten.
Prothorakalring breiter als lang (2 : l^/a), ""i" ^^'enig (^'^- Vs)
breiter als das 8. Äbdominalsegment. Pronotum mit gerundetem
Hinterrand und feiner Mittellinie, die beinweiße Scheibe doppelt
so breit wie lang, vorn im zweiten Drittel der Segmentslänge
geradlinig begrenzt, schwach gerunzelt und dazwischen weitläufig
punktiert, die Punkte je mit einem braunen Haar, vor den Hinter-
ecken mit undeutlichen bogenförmigen Eindrücken, deren Radius
in den Hinterecken fußt. Am Vorderrande geht die Scheibe in
die mehr häutige, lappenartig getheilte Zone über. Die 6 vor-
handenen Lappen entstehen durch kurze, gleich weit von einander
abstehende Längseindrücke, von welchen sich je einer beiderseits
Stett. entoniol. Zeit. 1904.
390
der Mittellinie und einer in der Mitte vor den Halsschildseiten
befindet und weisen je einen gebräunten kurzen Querstreifen auf,
der gröber punktiert ist. Die Halssehildseiten, die verrundete
Dreiecke darstellen, sind fast glatt und weitläufiger als das Pro-
notum punktiert. Prosternum in der Mitte der Länge nach leicht
eingedrückt, am Hinterrande eingekerbt, auf dem, von den Vorder-
hüften bis zum Vorderrand reichenden Feld schwach gerunzelt
und mit bräunlichgelben, quer-elliptischen Ringpunkten unregel-
mäßig und nicht dicht bedeckt, die Hinterecken dieses Feldes
liegen etwas vor der Mitte der Segmentlänge. Mesosternalring
beiderseits mit einem schuppenförmigen Seitenstück (Flügeldecken-
anlage), das verrundet dreieckig und höher als lang und fast
glatt und nur mit einigen Wimpern besetzt ist. Eine ähnliche
Seitenschuppe als Anlage der häutigen Flügel zeigt auch der
Metasternalring, doch ist diese etwas giößer. Die 7 gerunzelten
Rückenwülste (Haftscheiben bei Ratzeburg) werden durch zwei
parallel verlaufende, unregelmäßig gewellte Furchen gebildet, die
auf dem ersten Abdomiualsegment einander am meisten genähert
und da ein ca. 5 mal so breites als langes Feld bilden. Diese
Querfelder nehmen von Ring zu Ring an Breitenausdehnung ab,
so daß das Feld auf dem 5. Bauchsegment nur 3 mal so breit
als lang ist. Auf dem 4. — 6. Bauchsegment findet sich parallel
neben der vorderen noch eine dritte seichtere Querfurche, die
aber von der vorderen Querfurche nur einhalbmal so weit entfernt
ist wie von der hinteren. Die Bauchwülste treten nur wenig
stärker hervor als die Rücken-wülste und sind in der Mitte durch
eine nach vorn ausbiegende Querfurche geteilt, die beiderseits
durch einen kurzen Längseindruck begrenzt wird, der strahlen-
förmig nach innen 5 — 6 kurze Einschnitte entsendet. Besonders
charakteristisch für die Larve scheint jedoch die Bildung des 8.
und 9. Abdominalsegmentes zu sein, die einzeln vom 7. Segment
nur wenig an Länge verschieden sind. (Bei Macrotoma. Xixuthrns,
Parandra, Mallodon u. a. ist das Analsegment circa doppelt so
lang als das vorhergehende Segment.) Die ventralen Einschnitte
Stett. entomol. Zeit. 1904.
391
sind zwischen dem 7. und 8. und 8. und 9. Segment besonders
tief eingedrückt. Der dreispaltige After wird unterseits von einem
/\ förmigen tiefen Eindruck t)egrenzt, während oberseits zwei
kurze gekrümmte Eindrücke die Afterpartie halbkughg hervor-
treten lassen. Die durch die Eindrücke wulstartig- abgesetzten
Teile des Analsegmentes zeigen eine feine, aber scharfe Runzelung,
die wohl bei der Loeomotlon der Larve eine Rolle spielt. Von
den Stigmen ist das Thoracalstigma das größte, es ist mehr als
doppelt so groß als das 7. Zwischen der Stigmenreihe und den
Bauchwülsten findet sich eine Reihe von undeutlichen, llach-
warzenartigen Erhabenheiten, die, auf jedem Segment je eines,
ungefähr so groß wie das zweite Stigma und näher dem Vorder-
rande des Segments gelegen sind.
Gleichzeitig mit der Larve und Puppe brachte Dr. Ohaus
auch ein Stück des sehr harten Figuiera-Holzes mit zwei Puppen-
wiegen mit: es stammt aus dem Kern eines 1^/2 — ^ »1 dicken
Stammes, der am 1. November 1898 am Abhänge des Portugiesen-
berges bei Petropolis gestürzt aufgefunden wurde (vergl. Ent.
Zeitung Stettin 1900 p. 229). Die Puppenwiege stellt eine ab-
geplattet eiförmige Höhlung dar, deren Längsachse 95, deren auf
einander senkrechten Durchmesser 60 und 25 mm betragen,
letztere beiden Maaße geben auch das Lumen des flach-elliptischen
Fraßganges an. Die Puppen wiege ist sehr dicht vom Fraßgang
durch einen Pfropfen aus erhärtetem Brei von Fäkalien und Holz-
spähnen abgeschlossen, der auf der Innenseite, wie eine quer
geriefte Struktur erkennen läßt, sorgfältig von der Larve geglättet
ist. Eine der Puppenwiegen ist an einem Ende nur dm'ch grobe
ca. 30 mm lange und ca. 2 mm breite Spähne verstopft 5 möglicher-
weise wurde die Larve beim Ausbau der Wiege gestört.
Mallodon spinibarbis L. Larve: Länge 76. Länge des
Halsschildes 11, Breite des Halsschildes 18,5.
Kojjf etwas länger als breit, die Seiten gleichmäßig gerundet,
ihre größte Breite in einer Linie mit dem Vorderrand des großen
Hinterhauptsloches, dieses etwas breiter als lang und so wie das
Etett. entomol. Zeit. 1904.
WZ
vordere Hinterhauptsloch ähnlich wie bei Cfenoscelis geformt.
Prothoracah'ing doppelt so lang wie breit, 1^4 mal so breit wie
das 8. Abdominalsegment, sonst ganz so wie bei Ctenoscelis.
Metaeternum in der Mitte ohne Längsfurche, am Hinterrand nicht
eingekerbt, die Seitenecken, direkt vor den Hüften des ungefähr
sechseckigen Mittelfeldes, liegen in der Mitte zwischen dem Vorder-
und Hinterrande des Segmentes (bei Ctenoscelis näher dem Hinter-
rande}. Meso- und Metasternalring ohne äußerlich sichtbare An-
lagen von Flügeln. Rückcnwülbte glatt, glänzend, aber stärker
vortretend als bei Ctenoscelis; die durch die Furchen gebildete
bandartige Querzone in der Mitte mit einer Querreihe von unregel-
mäßigen, seichten Punkten, die auf dem 7. und 8. Segment fast
ganz erloschen sind. Bauchwülste in der Körpermittellinie deutlich
eingedrückt, so daß sie beiderseits tlach warzenartig vortreten.
7. und 8. Abdominalsegment je mit einem Seitenwulst, das 8.
unterseits deutlicher als oben, fein qucrgerunzelt. Analsegment
doppelt so lang wie das vorbeigehende, beiderseits an der Basis
mit kurzem Wulst, sonst glatt, kuppenförmig und neben dem
dreispaltigen After keine Eindrücke aufweisend. Zwischen der
Stigmenreihe und den Bauchwülsten jederseits mit einer Reihe
von undeutlichen elliptischen Schwielen, die hinter dem Vorder-
rand eines jeden Segmentes schräg unterhalb des Stigmas liegen.
Polyoza Lacordairei Serv. Larve: Länge 60, Breite des
Thorax 8,5 mm.
Kopf länger als breit, seine größte Breite hinter der Mitte,
ungefähr in einer Linie mit dem Mittelpunkt des ventralen Aus-
schnittes des großen Hinterhauptslochs, dieser länger als breit
und in der vorderen Hälfte gerundet erweitert, der doi'sale Aus-
schnitt sehr kurz, stumpfwinklig. Kleines Hinterhauptsloch so
lang wie breit, fast kreisförmig, sein Längsdurchmesser so lang
wie die Chitinbrücke breit ist. Epistom quer, sehr weitläufig
punktirt, die Seitennähte in sanften Bogen zum medianen Muskel-
ansatz einbiegend und einen zum Vorderrand parallelen in der
Mitte zweizackigen Hinterrand bildend. Kopfseiten dicht an der
Stett. ontomol. Zeit, 1904.
393
Epistomnaht mit einer Reihe von 4 entfernten je ein Haar
tragenden Porcnpunkten. Clipeus quer, ungefähr 4 mal so lang
wie breit, hornartig durchscheinend. Oberlippe quer, ungefähr
elliptisch, in der vorderen Hälfte mit eingedrückter Mittellinie.
Ocelleu vorhanden, jederseits drei, dicht aneinander stehend und
eine Verticalreihe bildend. Drittes Fühlerglied mit der Hälfte
den Clipeus überragend, cylindrisch. so lang wie die beiden vor-
hergehenden zusammengenommen, mindestens dreimal so lang wie
breit, Tastwarze des 3. Gliedes sehr klein, konisch. Kiefer im
Spitzendrittel matt und im zweiten Drittel ihrer Länge mit dorsal
ständiger schräg nach außen laufender Furche, Schneide leicht
konkav, nur an der Basis zahnartig abgesetzt, innere Kauiläche
mit 3 Längsrillen. Maxillarlade dem Tasterstiel angefügt, erstes
Glied der Maxillarpalpen so lang wie breit, das zweite etwas
kürzer als das erste und ebenfalls so lang wie breit, das 3. kurz
konisch, kaum I1/2 so lang wie an der Basis breit. Kinn mehr
als doppelt so breit wie in der Mittellinie lang, am Vorderraude in
Form eines' halben Sechseckes (oder fast halbkreisförmig) aus-
o-esehnitten, die Seiten gerundet, mit der größten Breite vor der
Mitte und da beiderseits etwas beulenartig aufgetrieben, die Auf-
treibungen mit kurzen Borsten bestanden, Mitte des Kinnes glatt.
Zunge kurz elliptisch, an der Spitze dicht beborstet. Ersles Glied
der Lippen taster breiter als lang. Beine ähnlich wie bei Prioniix
coriarim beborstet, Schenkel fast kuglig, Schiene cvlindrisch, fasl
doppelt so lang wie breit, Klaucnglied so laug ^^■ie das vorher-
gehende. Halsschild nicht ganz doppelt so lang wie breit (6 : 10),
die Scheibe etwas runzlig und wcilläutig punktiert mit einer hinter
der Mitte länglich-grubenartig eingedrückten Mittellinie und parallel
zum Seitcni-ande mit einer gebogenen, die Scheibe begrenzenden
Furche, die vor der iNIitte einen nach innen schräg verlaufenden,
mit einem am Grunde punktierten Eindruck endigenden Ast, am
vorderen Ende aber eine gebogene Punktreihe entsendet, die
ungefähr parallel zum Vorderrande und nahe bis zur Mittellinie
hin verläuft i die sie bildenden Punkte sind stark querelliptisch.
Stett. entomol. Zeit. 1904. 26
394
Halssohild ca. 1/4 breiter als der 8. Abdoniinalring, seine Seiten-
raudfurche nur in der vorderen Hälfte stark eingedrückt. Pro-
sternum im vorderen Teil beiderseits mit querelliptischen Punkt-
eindrücken netzartig bedeckt und sparsam behaart. Das runzlige,
dreieckige Mittelstück zeigt in der Mitte des Basalrandes einen
Eindruck und ist mit seiner vorderen Spitze so weit vom Pro-
sternalvorderrand entfernt als der Längsdurchmesser des Dreiecks
beträgt (bei Parandra viel mehr dem Vorderrand genähert).
Hüften quer, spitz konisch, mit der Sj^itze in der Mittellinie zu-
sammenstoßend. Mittelbrust mit einer die Hüften verbindenden
Querfurehe, die sich in kurzer Entfernung von den Hüften gabelt
und nach vorn, in sehr spitzem Winkel, einen Ast entsendet, so
daß ein fast spindelförmig begrenztes Mittelfeld gebildet wird.
Hinterbrust mit ähnlichem, aber größerem Mittelfeld. Bauch-
wülste vollkommen glatt, in der Längslinie des Körpers leicht
sattelartig eingedrückt, beiderseits mit je einer kurzen Längs-
fnrche und zwei Querfurchen, von welchen die hintere in der
Mitte breit unterbrochen ist. Rückenwülste jederseits mit kurzem
spitzen Furchenwinkel, dessen Scheitelpunkte durch eine Quer-
furche verbunden sind. Der erste Rückenwulst dreimal so breit
wie lang, die folgenden Wülste an Länge zu-, au Breite ab-
nehmend, so daß der sechste breit quei-elliptisch ist, der siebente
wieder klein und quer. Siebentes und achtes Bauchsegment
ähnlich wie bei Parandra (und vielen anderen Prioniden) mit
Seitenwülsten. Aftersegment I1/2 '^^''1 so lang wie breit und
11/2 mal so lang wie der Thorax, außer einigen entfernten feinen
Wimperhauren vollkommen glatt.
Im Karolinenthal bei Petropolis in sehr nassem Holz am
26. Oktober 1898 in mehreren Exemplaren gefunden und das Imago
(3 $) daraus gezüchtet, deren Bestimmung ich Herrn Prof.
A. Lameere (Brüssel) verdanke.
Die einzige von dieser Art mir vorliegende Puppe ist da-
durch ausgezeichnet, daß der Halsschildrand noch nicht die dem
Imago zukommenden scharfen Zacken aufweist, sondern derartig
StcU. cntomol. Zeit. 1904.
395
stumpfwinklig verläuft, daß die Seitenländer in der kleineren
hinteren Hiilfte fast parallel, in der vorderen größeren Hälfte
stark konvergierend sind. Bei Betrachtung gegen das Licht sind
aher die großen Zacken des Seitenrandes bereits wahrnehmbar.
Das erste Fühlerglied ist querbandartig mit dunkelfarbigen Rau-
heiten bedeckt, die Tergite sind sehr spnrsam und unregelmäßig
mit Dörnchen besetzt. Die dreiteilige Afterspalte zeigt auf den
beiden ventralen Wülsten je drei makelartige Rauheiten, von
denen zwei längs, die vordere quer gestellt ist; der sie dorsal
überdachende Wulst ist in der Mitte mit zwei aufrechten, beider-
seits mit zahlreichen nach hinten gerichteten Stacheln besetzt,
seine Seitenteile, so wie die Seiten des Segmentes grob längs-
runzlig gefurcht.
Oncoderes Dejeani Thoms. Larve: Länge 36, Thorax-
breite 8 mm.
Larve der von Saperda carcJiarias in Größe und Form
ähnlich, aber glatt, ohne feine Dornkörnelung auf dem Thorax
und den Tergiten, die einzelnen Segmente ohne Schrägwülste an
den Seiten. Kopf ein und ein halb mal so lang wie breit.- vor
der Mitte am breitesten, die Seiten an der Ausatzstelle der Binde-
haut etwas eingeschnürt (wie bei S. carcharias Schiödte 1. c.
Taf. XVIIL f. 11). Epistom von Form eines Kreisabschnittes,
die Mittellinie als feine Leiste vortretend, dicht hinter dem ab-
geschrägten Vorderrand mit einer (^)uerzone von jederseits ca. 1.")
kurzen Längsleisten, die aber in der Mittellinie des Kopfes durch
einen glatten Zwischenraum getrennt sind und sich in der Gegend
hinter dem Mandil)elkondylus in feine Längsrunzeln auflösen.
Clipeus viermal so breit ^^■ic lang, trapezoidal. Oberlippe drei-
mal so breit \\ ie lang, quercllipliseh, in der vorderen Hälfte fein
(|uerrunzlig und fein behaart. Ocellen Jederseits eines vorhanden.
(Schiödte giebt für Sapcrila carcharias zwei Ocellen an, was
ich nicht bestätigen kann; dicht neben und unterhalb des AA'ulstes.
der die Fühlerwurzel angiebt, befindet sich eine große Tuberkel,
die als Ocellum angesprochen werden muß, darüber stets ein,
Stett. entODiol. Zeit. 1Ö04. 26'*
396
darunter zwei Borstenpunkte.) Umrandung der Füblergrube stärker
■wie bei S. carcharias sewulstet, die Fühler selbst ebenso se-
bildet und ebenso unscheinbar. Thorax I1/4 mal so breit wie
lano;, die weißliche, dreimal so breite wie lanoe Scheibe elatt
und nur sparsam und ungleich dicht längsnadelrissig, die Nadel-
risse nur am Hinterrande feiner und dicht, an den Seiten mit
dazwischen gestreuten größeren Punkten. Prosternum vor den
Vorderhüften mit einem gleichseitigen Furchendreieck, dessen
Scheitel vom Vorderrand entfernt und in der Mittellinie, besonders
aber im Scheitelteil längsgerunzelt, im übrigen aber sparsam
braun beborstet ist. Beine äußerst klein (selbst mit schärfster
Lupe kaum wahrnehmbar und nur durch die sie umgebenden
längeren Wimpern aufzufinden). Die Bauchwülste, von denen
nur die vorderen drei in der Mittellinie des Körpers eingedrückt
sind, werden aus je zwei parallelen, durch einen Eindruck ge-
trennten Querreihen von dicht gedrängt stehenden runden Papillen
gebildet; bei den Rückenwülsten kommt, vom dritten ab, noch
eine vordere dritte Reihe hinzu, so daß da drei Querreihen
beobachtet werden können, von welchen die mittlere die größten
Papillen aufweist. Achtes Abdominalsegment in der vorderen
Hälfte glänzend glatt, am Hintenande fein quer gerunzelt, in der
Mittellinie mit einigen Längsfalten. Analsegment, wenn man sich
die etwas vorgewölbte Afterpavtie hinwegdenkt, genau halb
kuglig, mit Ausnahme der basalen Hälfte des Tergites überall dicht
gerunzelt, nur unterseits an der Basis die Runzeln gröber und
(juerlaufend. After, wie gewühnlicli dreispaltig, die einzelnen
Sectoren ebenfalls fein runzlig und wie das ganze Segment fein
bewimpert.
Die Puppe zeigt nur auf dem Thorax und zwar kurz vor
der Mitte und nahe am Vorderi-and eine unregelmäßige Querreihe
sehr kleiner spitzer Dörnchen, aus denen je ein feines Haar ent-
springt. Die Tergite sind überall, mit Ausnahme eines Mittel-
streifens, sparsam und zerstreut mit Dörnchen besetzt. Das Anal-
segment besitzt einen ringförmigen Wulst, der oben und unten
Stett. entomol. Zeit. 1904.
397
mit Dörnchen besetzt ist und dessen genauere Besehreibung die bei-
gegebene Figur (Tuf. V Fig. 13, Ansicht von unten) überflüssig macht.
Brenthus lineicoUis Boh. Larve: Länge 18 — 20, Breite
am Thorax 3 nun.
Walzenförmig, Mittel- und Hinterbrustregion etwas eiförmig
aufgetrieben. Kojjf etwas länger als breit, die größte Breite
etwas hinter der Mitte, die Seiten nach vorn zugerundet. Epistom
durch eine äußerst feine, kaum wahrnehmbare Linie begrenzt,
länger als breit, ungefähr halbelliptisch, kurz vor der Mitte mit
zwei einander genäherten ovalen, seichten, am Grunde undeutlich
querrunzligen Längsgrübchen, die je eine Wimper tragen; diese
Wimpern sind die untersten und die am meisten der Mittellinie
genäherten von einer Reihe von je dreien, die beiderseits über
den Kopf verläuft: außerdem finden sich in den Vorderecken des
Epistoms, nahe am Mundrande drei im Dreieck gestellte, von
welchen die unterste nahe dem Fühler inseriert ist, die außen-
ständige aber zugleich die unterste einer anderen über die Kopf-
seiten ziehenden Wimpernreihe ist, so daß am Kopf im ganzen
vier Paiallelreihen von je vier entfernten Wimpern gezählt weiden
können. Clipeus quer, bandförmig, ungefähr 7 mal so breit
wie lang, wenig chitinisirt und so wie der Kopf hell wachsgelb.
Oberlippe etwas quer und ungefähr rechteckig, der Vorderrand
in der Mitte sehr wenig lappenartig vorgezogen, hell, durchsichtig
und bewimpert, die Vorderecken rechtwinklig. Oeellen nicht
vorhanden. Fühler mikroskopisch klein, eingliedrig, einen drei-
mal so langen wie an der Wurzel dicken Konus darstellend, der
von einigen Haaren umstellt ist. Mandibel kaum ein viertel so
lang wäe der Kopf, von oben gesehen wenig länger als an der
Basis breit, Schneide in der Mitte mit einem kleinen stumpfen
Zahn, Spitze din-eh eine kurze Einkerbung geteilt. Maxillar-
lade doppelt so lang wie breit, außen geradlinig, mit dem Stiel
verschmolzen, dieser daher nicht als gesondertes Stück erkennbar,
Maxillarlappen elliptisch verrundet, an der Spitze mit spatei-
förmigen, am Innenrande mit lanzettförmigen (siehe Fig. 9, Taf. V)
Stott. CDtomol. Zeit. 1904.
398
Borsten bestanden. Maxillartaster zweigliedrig, sein- kurz, das
Basalglied I1/2 mal so breit wie lang, das Spitzenglied konisch,
außen an der Spitze abgeschrägt und etwas kürzer als das
1. Glied, die Spitze der Lade vorn nicht überragend. Unterlippe
längsoval, durch eine Längsfurche in zwei halbcjlindrische Theile
getheilt, die auch als sehr große Basalglieder der aus zwei kleinen
Gliedern bestehenden Taster angesehen werden können. Den
mittleren Theil der Kopfunterseite bedeckt ein fleischiges, ungefähr
ein aleichseitiges, an den Ecken verrundetes Dreieck darstellendes
Kinn, an welchem eine Gliederung nicht erkennbar ist; in seiner
vorderen Spitzeuhälfte befindet sich ein längsovaler Ausschnitt,
der die Unterlippe umschließt. Sechs zweigliedrige Warzenbeine
vorhanden, das erste Glied in Form eines Kegelabschnittes von
ca. viermal so großem Durchmesser als seine Höhe beträgt, mit
sechs aequatorialständigen Borsten, das zweite kaum ein Drittel
so breit wie das erste, stumpf konisch, so lang wie breit und
vor der Spitze mit einem Kranz von ca. 5 Wimpern, deren
längste der Länge des Gliedes gleichkommen. Die Hüften des
ersten Beinpaares einander mehr als die des zweiten und diese mehr
als die des dritten einander genähert. Halsschild mehr als drei-
mal so breit wie lang, glänzend wachsgelb, mit hellen Rändern,
am Vorderrande mit einzelnen feinen Wimpern. Mesonotuni
in der Mittellinie durch die intersegmentalen Hautwülste stark
einaeenet, aleichsam zwei mit der Spitze zusammenstoßende
Dreiecke darstellend, deren Scheibe wachsgelb ist und etwas
näher dem Hinterrande eine mit dunkelbraunen scharfen kleinen
Körnchen bedeckte, vorn geradhnig begrenzte Schwiele aufweist,
die etwas größer als die Oberlippe ist. Metanotum kürzer und
noch mehr in der Mittellinie eingeengt wie das Mesonotum. Die
folgenden Segmente an den Seiten mit Längs-Doppelwülste bilden-
den Ejjimeriten und Episterniten. Vorderbrust doppelt so breit
wie lang, zwischen den Hüften mit seichtem Quereindruck. Mittel-
brust zwei Drittel mal so lang wie die Vorderbrust und breiter
als diese, jederseits mit einer hinten konvergierenden Furche.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
399
Hinterbrust nur halb so lano; wie die Vorderbrust, mit ähnlichen
konvergierenden, von einander aber mehr entfernten Furchen.
After Segment breiter als lang und breiter als das vorhergehende
Segment, beiderseits an der Basis mit dorsalem Längseindruck,
den ventialständigen, dreispaltigen After kuppenartig überragend.
Am 12. 8. und 15. 9. 1898 im Karolinenthal bei Petro-
polis in ^^'eichem Holz gefunden und mehrere Imagines daraus
gezüchtet. Auch von einer zweiten (noch unbeschriebenen?)
Brenthiden-Art Tracheliz-us laecirostris Senmx (i. 1.?) liegen mir
eben daher einige Larven vor, die sich von der beschriebenen
nur sehr wenig unterscheiden.
Bemerkung. Motschulsky war der erste der (Etudes
entomologiques 18.56 V. p. 41 — 44) eine angebliehe Brenthidenlarve
beschrieb; da er aber von kurzen, dreigliedrigen Fühlern und von
einer aufgebogenen, dreigabeligen Veilängerung des Kopfes spricht,
so ist mit Sicherheit zu schließjn, daß ihm keine Brenthidenlarve
vorgelegen hat und ihm nur eine gewisse Aehnlichkeit des Kopf-
putzes mit einem Arrheno des -Rüssel dazu bestimmt hat, die Larve
einem Brenthiden zuzusehreiben. Ebenso berechtigt ist der Zweifel
von Ohapuis und Candeze (Catalogue des larves des coleopteres,
Mem. Soc. Science Liege VIII, 1853 p. 546) bezüglich der
Notiz von Harris, Insects of Massachusets 1841 p. 60. Die Larve
ist weiß, mit Ausnahme des letzten hornigen, dunkelbraunen
Segmentes, das schräg ausgehöhlt und am Rande gezähnt ist;
die Thoracalsegmente tragen Beine und der After dient als Nach-
schieber — und ist bereits von Cli. v. Riley als Tenebrioniden-
larve angesprochen worden. Endlich hat im Bulletin N. 7 der
United States Entomological Kommission 1881 p. 20 der letzt-
erwähnte Autor eine Beschreibung und Al)bildung der Larve und
Puppe von Evpsalis miniiia Drurv gegeben, über deren Art-
angehörigkeit kein Zweifel besteht, wenngleich die Zeichnungen
zu klein und so wie die Besehreibung nicht detaillirt genug ist
und es daher begreillich erscheinen lassen, wenn A. Lameere
(Ann. Soc. Ent. Belg. XLVII, 1903, p. 162) irgend welche
Stett. entomol. Zeit. 1904.
400
Aehnlichkeit mit Rhynchophorenlarven nicht zu erblicken ver-
mag. Vor allem mag dabei wohl der cylindrische Körper, dem
durch Weglassen der Epimeriten und Episterniten vom Zeichner
ein ganz irreführender Habitus gegeben wurde, so wie die An-
gabe von „6 very small 3-jointed thoracic legs"-' Ausschlag gebend
gewesen sein. In Bezug auf letztere heißt es aber im weiteren
Text „the terminal Joint being a mere bristle'-', d. h. thatsächlich
sind die Beine nur zweigliedrig, denn eine Borste pflegt nicht
als Ghed gezählt zu werden und zweigliedrige warzenartige
Extremitäten, wie sie sich in der Regel bei Curculionidenlarven
finden, wird man gut tun, in der Folge nicht kurzweg als
„Beine", sondern im Bestreben nach präciser Ausdrucksweise
besser Warzenbeine, Fußstummeln oder Pseudopodien zu nennen.
P. Lesne gebraucht (Bull, du Museum d'histoire naturelle, Pai-is
1898 p. 144) für die Warzenbeine den sehr treffenden Ausdruck
„mamelon pseudopodique". In der von diesem Autor (1. c. p. 140}
gegebenen Beschreibung der Larve von Balanogastris Kolae Desbr.
liegt uns überhaupt eine der wenigen Rüsselkäferlarven-Beschrei-
buugen vor, die einen genaueren Vergleich mit Brenthidenlarven
ermöglicht und dieser ergiebt eine so überraschende Ueberein-
stimmung, daß als wesentlichster Unterschied nur die gestrecktere
Körpei-form bleibt, durch die ja auch die Imagines beider Familien
sich unterscheiden. Ehe kein zwingenderer Beweis als der sich auf
das Flügelgeäder stützende erbracht wird, der die Wahl läßt, die
Brenthiden zu den Canthariformen oder Clavicorniern zu stellen
(conf. Lameere 1. c. 162), pflichte ich durchaus der Ansicht
L. Ganglbauers (Systemat. koleopterolog. Studien, Münchener
koleopterolog. Zeitschrift I, 1903 p. 310 — 311) bei und halte,
bei phylogenetischer Anordnung, die Brenthiden für eine den
orthoceren Curculioniden unmittelbar vorauso-ehende Familie.
Stelt. entomol. Zeit. 1904.
401
Tafclcrklärung.
Tafel IV.
Pappen (Keilienfolge von links nach icchts) von (Henoscclis
atra 01i\^, Xixtithrus lunicollis Lani-b. und Mallodon spini-
barhis L. in Scitenansiclit, darunter, in derselben Reihenfolge,
von oben.
Tafel V.
1. Polyoia Lacordairei Serv. Kopf der Larve von unten.
2. Parandra ylabra Geer., die 5 vorderen Körpersegmente
der Larve von unten.
3. desgl. Larvenkopf von unten, 4 von oben.
5. desgl. linke Maudibel der Larve, linke Figur von oben,
rechte Figur von unten.
6. Ctenoscelis atra Oliv. Larvenkopf von unten.
7. desgl. linke Mandibel, linke Figur von oben, rechte Figur
von unten.
8. Brenthits lineicollis Boh. Larven köpf von oben. Die
punktierte Linie deutet das Hinterhauptsloch au.
9. desgl. rechte Maxillarlade von unten (stark vergrößert).
10. desgl. Larve.
11. Ctenoscelis atra Oliv. Larve.
12. Mallodon spinibarbis L. Larve.
13. Oncoderes Dejeani Thoms. Anaiseguient der Pu|)pe.
Entwicklungsstände von Xixuthrus lunicollis.
Bc'schiirlicu von 14. n. Heller.
Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn H. Kühn wurden
mir gerade bei Abschluß der vorhergehenden Arbeit Larve und
Puppe von Xixttthnis lunicollis Lansbg. von der Insel Key zur
Verfügung gestellt, so daß ich es mir nicht versagen kann, ob-
wohl bereits Beschreibungen der Larve dieser Gattung vorliegen
(z. B. von Xid'iithrus hcros (Heer) von Dohrn, Ent. Z. Stettin
Stett. entoniol. Zeit. 1904.
402
1868 p. 201). einige Notizen über die Entwicklungsstände,
namentlich in Hinblick auf die vorbei- beschriebenen brasilianischen
Prionidenlarven zu geben. Von den Dimensionen abgesehen,
gleicht die Larve so sehr der glatthäutigen von Mallodon, daß
man obne Angabe der Herkunft geneigt sein könnte, letztere für
jüngere Stadien der ersteren zu halten. Die ganze Körperlänge
beträgt 120, die Thoraxbreite 25, die Breite des Analsegmentes
18 mm. Der Kopf ist 18 mm breit und nur wenig länger, dem
von Mallodon und Ctenoscelis sonst außerordentlich ähnlich, das
vordere kleinere Hinterhauptsloch im Umriß pilzförmig, d. h. der
vordere Abschnitt der Oetfnung quer, elliptisch; das ein wenig
breitere als lange große Hinterhauptsloch zeigt schwach nach
vorn konvergierende Ränder. Die vordere Hälfte des freien Kopf-
teiles ist schwärzlich braun, der Stirnrand beiderseits der JMillel-
linie etwas schärfer und mehr vorgezogen als bei Ctenoscelis.
Ocellen ebenfalls drei. Prothoracalring 1^/4 mal so breit wie
lang, seine Dorsalscheibe mehr als doppelt so breit wie lang,
flach querrunzhg, dazwischen mit zerstreuten, kurze Börstchen
tragenden Punkten. Prosternum in der Mitte flach gewölbt,
schwach punktiert und undeutlich gerunzelt; die spitzen Seiten-
ecken der Prosternalplatte etwas hinter der Segmentmitte gelegen.
Die die Hüften außen begrenzenden Gruben in leichtem Bogen
nach vorn konvergierend und vorn (vor der Segmentmitte) mit-
einer dem ersten Fußglied an Größe gleichkommenden, quer-
cllipiischen, vorn in eine Spitze ausgezogenen dunkelbraunen
Chilinplatte, die olTenbar bei der Ortsbewegung der Larve von
Bedeutung ist, indem durch das Einstemmen der Spitze ein Stütz-
punkt gegeben ist, der ein Zurückziehen des Kopfes ermöglicht.
Bei keiner der bisher beschriebenen Prionidenlarven konnte ich
eine ähnliche Bildung konstatieren. Vor dieser Chitinschuppe finden
sich noch ca. 6 gebräunte Körner, ähnliche größere, aber nicht
gebräunte, die querelliptische Warzen bilden, finden sich auf der
vorderen Hälfte der Vorderbrustseiten. Meso- und Metasternal-
ring wie bei der abgebildeten Larve von Mallodon sehr kurz,
Stett. entomol. Zeit. 1904.
403
ohne äußerlich sichtbare FlügeUinlagen. Rückonwülstc ganz
ähnhch wie' hei Maüodon. glatt, die Querfekler relativ breiter
(d. h. in der Längsriehtung des Larven-Körpers von geringerer
Ausdehnung), Qnerzone des ersten Segmentes achtmal, die des
sechsten Segmentes wenig mehr als dreimal so lang wie breit,
beide, so wie alle übrigen, in der Mitte mit einer Querfurche
feiner zerstreuter Punkte, die je ein Börstchen tragen. Von den
die Querzone begrenzenden schmäleren Querwülsten sind die
vorderen auf dem dritten und vierten Abdominalsegment in der
Mittellinie deutlich unterbrochen. Bauehwülste mehr in die Quere
gezogen, in der Körpermittellinie aber nicht so deutlich wie bei
Maüodon eingedrückt, der Bauchwulst des siebenten Abdominal-
segments mehr als doppelt so breit wie lang (5 : 12 mm).
Siebentes und achtes Abdominalsegment mit Seitenwülsten. Anal-
segment gestreckt kuppenförmig, ganz glatt, zerstreut und un-
deutlich punktirt, der dorsale Abschnitt der dreitheiligen After-
spalte bei der einen, größeren und dem Verpuppen nahen Larve
schwärzlich. Die kaum ein Drittel der Länge des Aftersegmentes
einnehmenden Seitenwülste oben und unten durch Eindrücke- be-
grenzt, die auf dem Grund flache, meist aus zwei Eindrücken
bestehende Punkte aufweisen^ auf dem Tergit zeigt dieser Ein-
druck, nach dem Außenrand zu, gebogene Längsrunzeln. Größen-
verhältnisse der Stigmen so wie bei Mallodon,. d. h. das vorderste
das größte [5 mm Höhendurchmeeser), das siebente das kleinste.
Die Puppe (Siehe Tafel V der vorigen Abhandlung) ähnelt
mehr derjenigen von Cteno.relh. zeigt aber die Halsschildseiten
in flachem nach vorn konvergierenden Bogen zugerundet und die
ganze RUckenseite, nach der Mitte zu dichter, fein gedörnelt.
Die Bauchsegmente sind vom zweiten ab fein ((uerstrigilievt.
Stetf. entomol. Zeit. 1904.
404
Ein neuer Scolytoplatypus des Hamburger Museums
und Bemerkungen über diese von G. Schaufuss
aufgestellte Gattung.
Von Dr. ]?Iax llajseilorii in Hamburg.
Das Material, welches ich für meine Arbeit benutzen konnte,
ist Folgendes:
1. Eine Collection von Scolytoplatypinen des natiuhisto-
rischen Museums in Paris, für deren bereitwillige Ueber-
mittelung ich Herrn P. Lesne meinen verbindlichsten
Dank abstatte.
2. C. Schaufuss, Scolijfoplafypus, nov. gen. Platypidartim.
Tijdschrift voor Entomologie Bd. XXXIV. 1891.
3. Walter F. H. Blandford, the Scolyioplatypini, a new
subfamily ofiSco/<//ü/rte..Transact.Entom.Soc. London 1893.
4. Desselben Beschreibungen von Scolytoplatypinen in den
Transact. Ent. Soc. London 1893, 1896 und 1898.
Nach diesem mir vorliegenden Material sind bisher be-
schrieben worden von Schaufuss eine Art {Sc. permirns Seh.),
von Blandford acht Arten {tycon, shogirn, daimio. siomio,
mikado., raja, brahnta und evtomoides. In der Pariser Sendung
fand ich vor: tycon 3 ,^, shognn 1 $, mihado 1 ,^ 1 $, raja
1 ,^ 3 $ und neun Exemplare neuer Arten, welche sich folgender-
maßen vertheilen: puhescens n. sp. 5 $, midicus n. sp. 1 ,^ 2 $,
minimns n. sp. 1 $. Diese drei Arten sind von mir beschrieben
im Bulletin du Museum d'Histoire naturelle de Paris 1904, No. 3,
p. 122. Dazu kommt noch ein dem Hambui-ger Museum gehöriges
(^ von fasciatns n. sp., so daß also 4 neue Arten vorhanden sind.'')
*) Anmerkung. Ich habe inzwischen durch die Güte des Herrn
C. Schaufuss eine aus Java stammende neue Art erhalten, die von
mir als Sc. hamaius n. sp. in der „Insektenbörse" beschrieben ist.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
405
Zunächst möge die Beschreibung der neuen Art aus dem
IIa 111 burger iMuseum folgen:
Scolytoplatypus fasciatus n. sp.
Mas: l>reviter cvliiidricus. niger, opacus, pedibus obscuro-
bruniieis. anteuiiis elylrisque rufescentibus, bis fascia transversa
disci et plaga totani declivitatem obtegente nigris variegatis,
eapite trausverso, fronte valde excavata et piHs brevibus fulvis
circumdata, antennaniiu clava rotundata pili.s brevibus ciHata;
prothorace quadrato lateribus vix sinuatis anguUs anterioribus
rotiindatis, posterioribus obsolete-productis, basi bisinuata in medio
producta; mesonoto prothorace uon obtecto et linea mediana
longitudinaH impre^sa in duas partes diviso, scutello triangulari
elevato; elytris ad apicem fortiter dechvibus. ante declivitatem
irregulariter punctatis absque striis, declivitate striata interstiliis
10 30 50 elevatis et tubercuhs majoribus, ceteris minoribus ornatis;
prosterno quadrato inter coxas anteriores permagnas prominente
postice emarginato, sine spinis, hamis atque recessu medio; tarsis
articiilis subtriangularibus.
Long. 3 mm; Patria: Caffraria, befindet ^ich im Natur-
historischen Museum Hamburg.
Femina latet.
Der Käfer zeigt eine Reihe von Abweichungen von den
übrigen Arten der Gattung. Er fällt zunächst durch seine ge-
drungene, kurz cylindrische Gestalt und die auflallende — roth
mit schwarzer Querbinde und Spitzeiilleck — Zeichnung seiner
Flügeldeeken auf. Die Behaarung der Stirnaushöhlung und der
Fühlerkeule, welche bei den andern ^^ lang, sogar sehr lang zu
sein ptlegt, ist hier auffallend kurz; die Fühlerkeule dieses männ-
lichen Exemplars ist beinahe kreisrund — eine Form, die sonst
meistens den $ eigen; die Basis des Prothorax ist auf jeder
Seite ausgebuchtet und in der Mitte mit einem kleinen Vorsprang
versehen; das Prosternum zeigt nicht die andern o eigenthüm-
lichen Haken-, Dornen- und Grubenbildungen, sondern ist einfach
mit tiefen Punkten und spärlichen längeren Haaren versehen.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
406
Auf Grund dieser Besonderheiten muß man nun das Thier mitten
zwischen die Blandford'selien Untergattungen Spongocerus und
Taeniocerus stellen, wo es vielleicht mit permims Sehauf. und
entotnoides Bldfd., -welche ich nicht kenne, eine neue Unter-
gattung bilden möchte.
Ich habe die mir vorliegenden Thicre mit den Beschreibungen
von Schaufuss und Blandford verglichen und bin dabei auf
eine Reihe von Abweichungen gestoßen, besonders bezüglich der
Schaufuss'schen Gattungsdiagnose, bei welcher schon Bland-
ford auf einige wichtige, mit den Thatsachen nicht überein-
stimmende Angaben aufmerksam gemacht hat.
1. Schaufuss stellt seinen pennirns zu den Flatypinen.
indem er 1. c. schreibt: ^^Scolytoplatypits, nov. gen.
plaiypidanim, Scolytus. Plaiypns-'-. Weshalb die bisher
beschriebenen Thiere weder mit Scolytus noch mit
Piatypus näher verwandt sind, v\ erde ich weiter unten
auseinandersetzen.
2. In der Gattungsdiagnose spricht er von einer 4giiedrigen
Fühlergeißel (funiculi articulo primo magno, semigloboso,
tribus sequentibus brevibus, capitulo maximo^'). Bland-
ford hat die Type von permirus Seh. gesehen und
schreibt dem Käfer sicher mehr als 4 Geißi'lglieder zu.
Seine acht neuen Arten haben alle sechs Geißelglieder.
Ich kann auch die Sechszahl der Geißelglieder für alle
meine Exemplare bestätigen.
3. Bei permirus Seh. sind 1. c. „tarsi elongati, graciles,
tibiis breviores, articulo primo secundo duplo longiore".
Blandford schreibt dazu: ,,Schaufuss is in error in
stating tliat the Ist Joint is twice as long as the second",
und in seiner Gattungsdiagnose: „tarsi tibiis haud lon-
giores, simplices, articulo primo singulis segmentibus vix
longiore vel breviore. Auch die Kürze des ersten Tarsen-
gliedes kann ich für meine Exemplare bestätigen.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
407
4. Das 4. Taiseniilic'd soll bei Scolytoplafi/pus cylindiisch
sein (,,tarsf)nini articulo quarto miiiimo, cylindrico^').
Meine Beobachtungen haben ergeben, daß das 4. Tarsen-
glied umgekelut kegelfürniig ist.
5. Bei der Beschreibung seines pcnninis (^) erwähnl
Sehaufuss eine Pore auf dem Prosternuni ..ebenso wie
die auf dem vorderen Thorax gelbrnit'-'. Blandl'ord
geht über diesen Befund mit Stillsclnveigen hinweg, bei
seinen Arten erwähnt er nichts davon. Ich habe dieses
Loch im Prosternum bei keinem meiner $ sehen können.
6. Das Sehildehen bei permirus beschreibt Schaufuss wie
folgt: scutello magno triangulari, postice transverso
inflecto, ex terlia parte subito elevato et triangulariter
excavato, linea media longitudinali postice furcata im-
pressa; Blandford erwähnt in der Gattungsbeschreibung
des Schildchens nicht; er sagt da nur: „mesonotum short,
not carinate". Bei seiner Beschreibung von permirns Seh.
heißt es: „the scutelhim is inuch larger than in any
Japanese species'' und bei eutomoides Bldfd.: „scutellum
absent^'.
Ich finde nun bei allen meinen Exemplaren eine Bildung
auf dem Mesonotuni, welche mehr weniger der Schanfuss'sehen
Beschreibung des Scutellums entspricht, bin aber in Bezug der
Deutung des Gebildes der Meinung, daß das Scutellam s. pr.
lediglich der beinahe vertikal aufrechtstehende, dreieckige, zwischen
die Basen der Flügeldecken sich hineindrängende kleinere Theil
des bei Vorwärtsbeugung des Prothorax sichtbaren Stückes des
Mesonotuni sein dürfte.
Der horizontale Theil des Schau fuss'schen Scutellums, der
augenscheinlich aus zwei seitlichen, in einer Mittellinie oder Sutur
zusammenstoßenden Platten besteht, \\ ird dem eigentlichen Meso-
notuni zugerechnet werden müssen, weil er so tief liegt, daß er
verschwindet, wenn die Basen des Piothorax und der Flügel-
decken bei Aufwärtsbewegung des ersteren zusammenstoßen
Stett. entomol. Zeit. 1904.
408
und lediglich der von mir als Seutelhlm angesprochene vertikale
Theil, und zwar auch nur von der Kaute resp. Spitze her,
sichtbar ist.
Die sehr genauen Beschreibungen von Blandford kann
ich im allgemeinen als für meine Käfer zutreffend bezeichnen,
doch finde ich darin einige Punkte, über welche ich mir nicht
s;anz klar geworden bin. So z. B. nennt Blanford das caput
exsertum. Ich finde, daß der Kopf überall wenigstens bis zum
Scheitel im Thorax steckt und nicht frei, auch nicht breiter ist
als das Halsschild, so daß ich da lieber mit Schaufuss ihn
receptum nennen möchte. Bei der Maxilla soll ,,the outer apical
angle shortly produced in tbe males"-' sein. Das trifft bei dem
,^ von fasciattts genau zu, während bei den $ von raja dieser
Vorsprung bis an die Basis des letzten Tastergliedes, von pnbescens
sogar bis an dessen Mitte reicht, so daß liier der Taster voll-
kommen versteckt zwischen den beiden Spitzen liegt. Die Be-
waffnung der Maxillarkante ist bei den drei von mir daraufbiu
untersuchten Arten sehr aufiallig: denn zwischen den groben,
.sichelförmig gebogenen, nach der Basis des Lobus gerader werden-
den Dornen stehen lange, an der Spitze sehr zahlreiche, gebogene
Haare, welche auffallend den bei den Holzbrütern (Xjleborus etc.)
vorhandenen sichelförmigen Haaren ähneln, so daß diese Arten
eine Bewebrung der Maxillarladen zeigen, welche aus den die
Unterschiede in der Lebensweise der tomicinen (barkborers und
ambrosia-beetles der Amerikaner) charakterisirenden zwei Formen
von Borstenzähnen und Haarborsten gemischt ist. Blandford
erwähnt bei seinen Japanischen Arten nur die „falcate setiform"
und die „straight spines'-^, die dazwischen stehenden Haare jedoch
nicht, cf. Figur 4.
Die Längsstreifung des letzten Kiefertastergliedes glaube ich
bei fasciaUis und pubescens als durch einen Kranz von an-
liegenden, an der Wurzel des Gliedes entspringenden Haaren
bedingt auffassen zu müssen; bei raja ist dieser Nachweis nicht
zu führen, cf. Figur 6.
Stctt. entomol. Zeit. 1904.
409
Eine Ligula kann ich bei pubescens nicht sehen, wohl aber
bei raja und fasciatus. ef. Figur 7.
Sehr aufrallende und interessante Gebilde zeigen sich bei
diesen Käfern als secundäre Geschlechtscharaktere, welche sich
auf dem Prothorax und dem Prosternuni befinden. Bei dem
einen Geschlecht, wohl dem weiblichen, ist bei allen beschriebenen
Arten die Gestaltung constant und gleichartig: es befindet sich
auf der Mitte resp. der Grenze des vorderen und mittleren Drittels
der Scheibe des Prothorax ein Loch, welches meistens rund,
mitunter auch länglich (in der Mittellinie) ist und aufgeworfene
granulös aussehende Ränder hat; es erstreckt sich nach meinen
Sondirungen höchstens ^/2 i^mi in die Tiefe. Bei dem anderen
Geschlecht, wahrscheinlich dem männhchen. sind die charak-
teristischen Gebilde bei den einzelnen Arten verschieden, und
zwar sind sie hier auf dem breiten, beinahe quadratischen, zwischen
die weit aus einander stehenden Vorderhüftgruben hineinragenden
Prosternalfortsatz zu erblicken. Ich habe bei meinen Käfern vier
Formen der Ausbildung des Prosternums wahrgenommen, welche
von dem Auftreten einrs ganz unbewehrten Prostcrnalfortsatzes
angefangen durch hinzukommen von Dornen, Haken und Gruben
zu allmählich immer vollkomnienerer Ausbildung fortschreiten:
1. Bei fasciatiia zeigen sich auf dem Prosternum weder
Haken, noch Dornen, noch Gruben; es ist einfach qua-
dratisch mit tiefen Punkten und spärlichen Haaren be-
setzt mid nur hinten erhaben gerandet. Aehnlich ver-
hält sich tycon Bldfd.
2. Bei nnificiis ist der Prosternumfortsatz auch vorne ge-
randet und plattenfürmig quadratisch; am vorderen Rand
ist jedcrseits eine kleine spitze Ecke angedeutet, welche
nach Blandford bei slingmi in eine starke Spitze aus-
gezogen ist.
3. Bei raja finde ich mit Blandford, daß die Spitzen
der Vorderecken einander näher gerückt sind und von
ihrer Basis nach den Seiten auseinandergehen, und so
Stett. entomol. Zeit. 1904. 27
410
wirkliche Dornen bilden. An der Spitze trägt jeder
Dorn einen nach innen sehenden Zahn, so daß das Ge-
bilde aussieht wie zwei sieh gegenüberstehende Angel-
haken (like the barb of a fishhook Bldfd.}.
4. Die Darstellung und Beschreibung des Prosternalorgans
bei mikado dui'ch Blandford kann ich voll bestätigen:
da sind mitten auf dem Prosternum zwei Höcker und
vor diesen auf dem concaven Rande desselben zwei ein-
wärts gekrümmte Haken, AAelche dicht bei einander
stehen. Zwischen den Höckern und den Haken befindet
sich eine Grube, welche nach Blandford von dem
Prothoraxinneru lediglich durch eine dünne Haut ge-
schieden ist; diese Membran habe ich nicht sehen können.
Bei daimio und siomio, welche ich nicht kenne, beschreibt
Blandford die Bildung folgendermaßen: ,,of the anterioi- angles
of the prosternal proccss in the male two small colourless
chitinous processes projekt forwards and outwards; they are below
the level of the prosternum, but are attachcd to the true anterior
ventral border of the prothorax, ^^'hich" is here split, or really
infolded so as to form a small Hat reccss Iving internally to the
prosternal process.'' Diese Bildung würde einen Uebergang von
mvticits resp. shogun zu raja darstellen, so daß eine fortlaufende
Entwicklungsreihe der Prosternalanhänge bei den .^ durch fünf
bis sechs verschiedene Stadien vorläge.
Ueber die Bedeutung dieser merkwürdigen Bildungen läßt
sich natürlich jetzt nichts sagen: so lange man nicht die Lebens-
weise der Thiere kennt und biologische Beobachtungen angestellt
hat, wird man darüber im Unklaren bleiben. Außer diesen so
auffälligen secundären Geschlechtsunterscliieden finden sieh übrigens
auch sonst bei Scolytiden vorkommende, an der Stirn (concav
und behaart bei den ,^), den Fühlern (Zuspitzung und starke,
lange Behaarung der Keule bei den ,3^), an den Flügeldecken
(stark ausgeprägte Sculptur derselben und stärkere Bewehrung des
Absturzes bei den ,5}, sowie die den Platypiden eigenthümliclie
massige Entwicklang der Vorderbeine bei den $.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
411
Was nun die Stellung der Käfer im S3'stem anbetrifft, so
glaube ich, daß ihre Verwandtschaft weder mit Scolytus noch
mit Plahjpus eine nahe sein kann. Die Besehreibung der Scolytini
bei Eiehhoff lautet: „Kopf geneigt, mit einem kurzen breiten
Rüssel; Bauch schief abgestutzt, vom zweiten Ring gegen den
After aufsteigend; Schienen außen unbczähnt, an der Spitze außen
mit einem Endhaken.'' Nun, die Hauj.tmerkmale von Scolytus,
der aulsteigende Bauch und die glatten Außenkanten der Schienen,
fehlen unsern Käfern. Die Platypodae werden von Eichhoff
folgendermaßen beschrieben: .,Kopf senkrecht, breiter als das ihn
nicht überragende Halsschild, Fühler gekniet, mit sehr kurzer
(4gliedriger) Geissei und großem jjlatt gedrücktem soliden End-
knopf. Halssehild vorn gerade abgestutzt, an den Seiten mit
einer tiefen Ausbuchtung; Tarsen sehr zart, fadenförmig, das
erste Glied länger als die folgenden zusammengenommen'''. Auch
hier finden wir bei unsern Käfern keines der Hauptmerkmale
der Platypinen : Der Kopf ist nicht breiter als das Halsschild;
die Fühleroeißel ist nicht vieroliedrio, sondern sechsgliedrie;: das
erste Tarsenglied ist nicht länger als die andern zusammen-
genommen. Erinnern wir uns schließlich, daß die Augen bei
Scolytoflalypus wie bei fast ■äWenScoIyHden länglich und flach, wäh-
rend sie bei Plafypus luud und vorstehend sind; daß das 4. Tarsen-
glied sehr klein und kegelförmig nur mit starker Vergrößerung
zu sehen ist, während es bei Plafypus cylindrisch und so deutlich
ist, „daß man diese Gattung nicht mehr zu den Cryptopentameren
rechnen sollte^' (Judeich); daß der Bau der Maxillen ein ganz
anderer ist — Eichhoff beschreibt den Unterkiefer der Gattung
Piatypus wie folgt: „maxillarum mala antice valde elongata sub-
linearis, apice subtruneata et hie spinulis rigidis, margine inferiore
pilis longioribus cihata" — so bleibt eigentlich nur der massige
Bau der Vorderbeine beim $ als einziges gemeinsames Merkmal
übrig: darauf hin allein kann man aber kaum die Gattung
Scolytoplatypus zu einem novum Genus Platypidaruni machen.
Blandford folgt hierbei dem Vorgange von Schaufuss
Stett. entomol. Zeit. 1904. 27*
412
nicht; er stellt unsere Käfer zu den Scolytiden als eine neue
Stibfamilie derselhen und findet als richligsten Platz für sie den
Ort neben Xylehorus und Xyloterus zwischen den Toinicinen
und Platypiden.
Ich halte diese Auffassung für die richtigere, denn wir
können wirklich eine ganze Reihe von Verwandtschaftsmerkmalen
mit dieser so stark variirenden Borkenkäfergruppe aufzählen:
z. B. die gerandeten Gruben auf der Unterseite des Prothorax
zum Hineinlegen der Vorderschenkel finden wir bei Hexacolus
und Xyloctonus, ungerandete Vertiefungen daselbst sind bei den
Tomicinen nicht selten; die Aushöhlung der Schenkel zur Anf-
nahme der Tibien — allerdings in schwacher Ausbildung —
bei Amphicranus, Sleganocramis, Xyloterus: die mit Leisten resp.
Höckern besetzten Unterschenkel bei Vterocyclon und Phthoriiis;
die sohde spongiöse Fühlerkeule bei Xyloterus, Araptus: die
dreieckigen Tarsenglieder bei Xyleborus ahnormis Eichh.; die
Sechszahl der Geißelglieder bei Xyloctonus. Rylocurus. Hexacohis;
schließlieh die Bewehrung der Maxillarhvdeu, hier gemischt aus
Borstenzähnen und Haaren, finden wir bei allen Tomicinen, aller-
dings je nach der Lebensweise getrennt — Rinde- resp. Holz-
fresser mit Spinen, Pilzfresser (Ambrosia-beetles) mit Haaren.
Sehr störend für die Verwandtschaft ist allerdings der Bau
des Prothorax: hier quadratisch, Seiten gerandet, Spitze abge-
stutzt, bei den Tomicinen fast cyliudiisch mit abgerundeter Spitze
oder mit convexem sogar kugligem Rücken.
Leider hat Blandford den unglücklich gewählten Namen
Scolytoplatypus beibehalten; es dürfte wobl richtig sein, denselben
als Subgenus auf die Schaufuss'sche Art perminis zu be-
schränken und die ganze Gattung mit dem von Blandford für
eine Untergattung gewählten Namen Sponyocerns zu bezeichnen,
so daß die Gruppe der Sponyocerini sich in die Untergattungen
Spongocerus s. str., Taeniocerus Bldfd., Scolytoplatypus Seh.
gliedern würde.
Die bisher bekannten Arten stammen aus folgenden Ländern :
Stett. entomol. Zeit. 1904.
413
Aus Japan: tycon Bldfd., shogini Bldfd., daunio Bldfd..
siomio Bldfd., mihado Bldfd., muticua mihi.
Aus dem Ilimalaya (üavdjiling): /•((/« Bldfd., minlmiis
mihi, pubesccns mihi.
Aus Chittagong iu Ostindien: brahma Bldfd.
Aus Celebes: entomoides Bldfd.
Aus Caffraria: fasciatus mihi.
Aus Madagaskar: perminis Seh.
Aus Java: hamatus mihi.
Zum Schlüsse ist es mir eine angenehme Pflicht, den Herren
vom Naturhistorischen Museum, insbesondere dem Vorsteher der
entomologischen Abtheilung, Herrn Dr. v. Brunn, für ihr allseitig
freundliches und bereitwilliges Entgegenkommen auch hier meinen
verbindlichsten Dank auszusprechen.
iMlialts-Yer/eichiüss
^lleft II. 11)04).
Neue exotische Staphvliniden von Dr. Max Bernhauer.
g_ 217. — Beschreibung neuer Microlepidopteren aus Korsika
von Dr. A. Petri. S. 242. — Revision der amerikanischen
Anoplognathiden (Coleoptera lamelhcornia) I. von Dr. Fr. Ohaus.
S. 254. — Neue Lepidopteren von Engano von H. Fruh-
storfer. S. 341. — Neue Pieriden von demselben. S. 345.
-- Neue Kuthaliden von demselben. S. 348. - Neue und
bemerkenswerihe Flatiden des Stettiner Museums von Edm.
Schmidt. S. 354. — Brasilianische Käferlarven von Prof.
Dr. K. M. Heller. S. 381. — Entwicklungsstände von Xixuthrus
lunicollis von demselben. S. 401. — Ein neuer Scolytoplatypus
des Hamburger Museums v.ui Dr. M. Hagedorn. S. 404.
Ausgegeben im Oktober 1904.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
414
Inhalt (los 65. Jtalii'g arides
der vSteüiner entomologisclien Zeilnng 1904
(alphabetisch geordnet).
Seite
Alphabetisches Register 415
Dr. Max Bernhauer: Neue exotische Staphvhiiiden . . 217
H. Fruhstorfer: Neue Lepidopteren von Eiigano . . . 341
Derselbe: Neue Pieriden 345
Derselbe: Neue Euthaliden , . 348
Dr. M. Hagedorn: Ein neuer Scolytoplatjpus des Ham-
burger Museums 404
Prof. Dr. K. M. Heller: Brasilianische Käferlarven . . .381
Derselbe: Entwicklungsstände von Xixuthrus lunicollis . 401
Prof. H. J. Kolbe: Gattungen und Arten der Valgiden . . 3
Dr. Fr. Oh aus: Revision der Anoplognathiden .... 57
Derselbe: Revision der amerikanischen Anojjlognal luden 254
Dr. Ä. Petr}-: Naturgeschichte der Lita nitenteha Fuchs . 176
Derselbe: Nepticula thuringiaca n. sp 179
Derselbe: Beschreibung neuer Mierolepidopteren aus
Korsika 242
A. Riesen: Berichtigungen 212
Edm. Schmidt: Beitrag zur Kenutniß der Flatiden . . . 182
Derselbe: Neue und bemerkenswerthe Flatiden des
Stettiner Museums 354
Yereinsanüeleo-enheitcn 214
Stett entomol. Zeit. 1904.
415
Alpliabetisclies Register.
A c a n t h 0 V a 1 g i 11 a e .... 11, 47
A c an t h 0 V al g- u s 47, furcilVr
48, Marqiuirdti 48
A g e r 0 d e s capital is 227, coc-
rulcus 226, dcnticulatus 228,
feslivus 228, frater 229,
Germaini 225, pnlcher 225,
qiiadriceps 229. semiviola-
ceus 226, temporalis 225
Aleochara pai-vicollis .... 241
Amblüchilus 151, bicolor. 152
Amblytcrus 162, cicatri-
cosus 164, clj^pcalis 165
Anepsiovalgus 24, 30,
mimus 32
Anoplognathus 74, ab-
normis (quadrilineatus) 108,
acuminatus 105, aeneus 93,
aureus (Frenchii) 92, Bois-
duvali 97, brunnipes 115,
chloropyrus 94, concinmis
91, concolor 99, Dacmeli
117, var. micantipennis IIB,
dispar 89,Duponti 86,cxp!a-
natus 113, hirsutus 112,
var. quadraticeps 113, in-
sularis 107, luridus 89, Mac
Lcayi 101, moutanus 84,
ncbulosus (In-cvicollis) 104,
Odewahni 102, Olivieri 85,
pallidicollis 100, parvulus
(Masters!) 118, pectoralis
83, porosus 95, prasiiuis 98,
punctulatus 106, (piadri-
inaculatus 116, Rolhschildti
109, riibiginosus 103, rugo-
sus 87, smaragdiuus (pra-
sinus) 90, snUiralis 111,
velutinns 109
Anoplosthetus 119, lacUis
122, opaliuus 121, roseus. . 122
Alheta Dohriii 239, fungi
238, gagatiiia 239, pubicollis
238, triuotata 240
Steft. entomol. Zeit. 1904.
Atracis consocia 207, den-
tata 376, javaiia 377, lurida
207, nodosa 207, tabida. . . 207
Brcnthus lineicuUis 397
Bytopsyrna 186, circulata
187, 209, copulanda 190,
209, Dohrni 188, illocata
188, ligata 189, Rabbowi
355, sumatrana 191,1 ineoides
192, Udei 189, vicdacea. . . 209
Callicliloris 332, Bacssleri
336, Helleri 334, Kirschi
335, signaticollis 333
C a 1 ] 0 0 d CS 71, Atkinsoni 73,
Grayanus 72, Rayncri .... 73
Cerynia albata 183, maria
183, monacha 184, nigro-
pustulata 184, trilineata . . 183
Charaxes afünis 341,antoiiio
342, fervens 342, polyxena
enganicus 341, rcpctitus . . 342
Charitovalgus 20, anda-
manicus 22, Doriae 22, lon-
gulus 22, pnlcher 22
Coleophora fuscoliiioata .. 244
Colobesthcs falcata 195,
scmanga ^^'5
Comytovalgus 23
Couchylis aUicorsana 248,
ambiguaiia 248, nana 248
Copsyriia alnia 185, circu-
lata 186, maculata 185, var.
uchracea 18''
C o s m 0 v a 1 g i 1) a e 11, 18
Cryptoflata guttülaris ... 193
C I e 11 0 s c e 1 i s atra 388
Cup ha erymanlhis Üohertyi 343
D a s c a 1 i a f iiscoconspersa 373,
punctata 373, unimaculata . 374
D a s y ^■ a 1 g i n a e 1 1 . 23
Dasyvalgus 25,34, Dohriii
41, erythropygus 42, eucha-
ris 42, var. bruneensis 43,
416
monachus 40, niger 44,
polyxanthus 40, pyrrho-
pygus 42, Rollei 39, testa-
ceus 38, Udei 38
Delias timorensis Gardineri
345, vishnu 346
Dermoflata rotundala .... 192
Doria ecuadoriaiia 357,
Haenschi 356
Eleusis cephalotes 218
Epichrysiis lanapriuoides . 124
Eulissas ater 231, purpuri-
peonis 231, silvaticus 230
E u p h a n t a luvidicosta 359,
munda 360, rubromarginata 360
Euthalia adonia sumatrana
351, lubentiiia 348, luben-
tina adeonides 351, luljen-
tina chorsonesia 349, luben-
tina iiidica 350, liibentina
raariac 348, raahadeva
Bingharai 353, mahadeva
353, mahadeva rhamases
353, mahadeva Sakii 353,
mahadt'va zichri 353, ma-
hadeva zichriiia 353
Fl ata bombycoides 183, fer-
ruginea 354, var. aeruginosa
355, lh)ccosa 182. hilaris
182,' intermedia 182
Fla toi des calligcr 378, do-
tatiis 379, scabrosus 378,
simulans 378
F 1 a 1 0 m 0 r p ha incl usa 194
Flatoptcra albicosta 358,
depressa 358, virescens . . . 358
Flatula Ijipunctata 362, cri-
brata 362
Gelechia apolectella 244
Ho los US öinuatus 217
Ilomotropus 148, bicolor
152, luridipennis 150, testa-
ceipenuis 150
Hoplandria hoplites 238,
mirabilis 2.37
Stett. entomol. Zeit. 1904.
Hoplitovalgus 49, falla-
ciosus 49
Hybovalgus 24, 55, bio-
culatus 56
Ischnovalginae 9
I s chn 0 V a 1 g u s 9
Leistotrophus africanus.. 236
Leptacinus apieipennis ... 234
Lita artemisiella 250, atripli-
cella 176, nitentella 176,
obsoletella 176, ocellatella
250, oreocyrniella 249
Lithocolletis alniella 252,
strigulatella 253, suaveo-
lentis 252
Mallodon spinibarbis 391
Medüu mimeticus 224, spec-
tabllis 224
Megalops brevipennis 222,
punctaluö 222
M e s y s t o e c h u s 161, ciliatus 162
M i c r 0 v a 1 g i n a e 10
M i c r o %' a 1 g u s 13
Mimadoretus 159, tlavo-
maculatus 160
N a n n oval g u s 24, 26, pusio 27
Nepheronia valeria kan-
geana 347
N e p h e s a all )opunctu lata 204,
aurantiaca 205, 211, cai'i-
nulata 205, coromandelica
205, intrusa 204, truiicati-
cornis 20o
Nepticula Freyi 181, rham-
uella 181, sanguisorbae 181,
thuriugiaea 179
O n c o (leres Dejeani 395
Oreoderus 23,25, borneen-
sis 26, pilosus 26
Oreovalgus 18, mor.tuosi-
collis 19
Ormenis deducta203,famata
365, funerula 202, fusco-
marginata 202, media 368,
panamensis 364, Pehlkei
417
366, prasina 370, proxima
203. severa 203. taeniata . . 368
Oryxa extendens 200
Oxytelus curtus 219, disci-
pennis 219, opaciniis 221,
pumihis 221, rngicollis220,
tetracariiiatiis 221
Pa c h y c o r i ii u s dimuliatus
235, Ganglbaueri 234
Paediovalgus 13, 14,micros
15, 17, var. lineellus 17,
var. morio 17, var parcus. 17
Parandra glabra 383
Paraschizognathus 125,
nigripennis 127, olivaceus
132, prasinicullis 128, pra-
sinus 130, var. nigricans.. 131
Paratella variegata 370
Parosoriiis 222, Focrsteri . 222
Phalangogonia 261, Cliam-
pioni 271, debilidens 271,
Lacordairei 265, obesa 266,
parilis 270, sperata 268
P h y 1 1 y p h a n t a producta . . . 202
Phyma Candida 195, var. in-
ornata 195, griseopunctata
197, hyalina 197, 211,optata
198, pura 196, subapicalis
361, unipunctata 196. 211,
Waterstradti 211
Pinophilus Eppelsheimi .. 223
Platycoelia 278, abdomi-
nalis 299, alternans 290,
asthmatica 305, boliviensis
300, Burmeisteri 305, 309,
312, chrysotina 320, con-
llueiis 318, flavoscutellata
315, flavostriata 302, var.
herbacea303. forcipalis293,
Gaujoni 323, glans 296,
hirta 317, humeralis 306,
inflata 286, lim1)ata 288,
marginata 28-J, rnesoster-
nalis 300, microdera 329,
nervosa 285, nigricanda
327. nigrnstcrnalis 305, var.
laevigata 306, var. i)ygi-
Stett. entomol. Zeit. 1904.
dialis 306, occidentalis 296,
parva 325, [)omacea 297,
prasina 322, pulchrinr 321,
puncticollis 307, var. bili-
neata 309, var. unicolor
309, (juadrilineata329, rufo-
signata 331, scutellata 284,
Steinheil i 291, Tschudii309,
unguicularis 314, valida
295, variolosa 304, Wallisi 311
Platycoeliidae 273
PI 0 c o val g u s 25, 45. Water-
stradti 45, var. rufo-
squaniosa 46
Polyoza Lacordairei 392
Pseudoryxa 200, carinulata 201
Pscudoschizognathus 145,
Schoenfeldti 147, varii-
collis 146
Reiisimus 69, aeneus 09,
var. manicatns 64, pur-
pureipes 70
Saletara panda engania347,
panila clirysea 348
Salurnis marginellus 359
Sa nur US venosus 194
Saulostomus 153, Felschei
156, villosus 154, Weiskei 157
Schizognathus 135, Bur-
meisteri 138, compressi-
cornis 141, lucidus 142,
Mac Leayi 138, viridi-
aeneus 140
Scoly toplatypus fasciatus 404
Scoparia Liebmanni 245,
murana 246
Sephena cyanea 372, tri-
color 372
S i p h a u t a rubra 358
Sphinctovalginae 9
Spliinctovalgus 9, 53, Con-
rad! i 53
Spiluvalgus 24, 32, Modi-
gliani! 33, var. biraaculatus 34
Stagraatophora divitella
251, Dohrnii 251, liordalisa
418
250, Grabowiella 251, ros-
marinella 251
Staphylinus Langei 235
Steiiovalgus 14
Stictoploea Dufresnei nica 344
Syngonovalgus24, 28, sub-
nitidiis , 29
Syiiistovalgus 13
Trioplognathus 133, gri-
seopilosus 134
Uxantis taenia 206
Valgiiiae 11, 20
Wal keria Melichari 192
Xantholinus Bilimeki233,
insularis 232, procerus . . . 233
Xixuthrus liinicollis 401
Zyras Plasoni 240, simi-
lis 240
Stett. entomol. Zeit. 1904.
stett. ciitoiiioi. /«'it. um.
Tafel I.
Stett. eutoiiiol. Zeit. HH)+.
Tafel II.
Stett. eiitomol. Zt'it. U)04.
Tafel III.
Stett. entomol. Zeit. 1904.
Tafel IV.
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Stett. entomol. Zeit. 1904.
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