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Full text of "Erklärendes Wörterbuch zum chinesischen Buddhismus. Chinesisch-Sanskrit-Deutsche. Nach seinem handschriftlichen Nachlass überarbeitet von Johannes Nobel. Hrsg. von der religionskundlichen Sammlung der Universität Marburg/Lahn"

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Hackmaan,  Heinrich  Friedrich 

Erklärendes  ^/drterbuch 
ziom  chinesischen  Buddhismus 


L 

'403 

H34 


ERKLÄRENDES  WÖRTERBUCH 

ZUM 

CHINESISCHEN  BUDDHISMUS 

CHINESISCH-SANSKRIT-DEUTSCH 

VON 

HEINRICH  HACKMANN  t 

NACH  SEINEM  HANDSCHRIFTLICHEN  NACHLASS  ÜBERARBEITET 

VON 

JOHANNES  NOBEL 

1/ 

HERAUSGEGEBEN  VON  DER 
RELIGIONSKUNDLICHEN  SAMMLUNG  DER  UNIVERSITÄT  MARBURG/LAHN 


LEIDEN 
E.  J.  BRILL 


GEDRUCKT  MIT  HILFE  VON  DRUCKKOSTENZUSCHÜSSEN 
DES  MARBURGER  UNIVERSITÄTSBUNDES 

UND 
DER  DEUTSCHEN  FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT 


m  2  ? 


'S63 


T0R0^:5^ 


HU   p# 


i/u 


tn  ;ä 


257 


Giles,  Dict.,  No.  4912;  Waddell,  Bu- 
ddhism,  S.  232,  226  ff.;  Schiilemann,  Daiai- 
lamas,  S.  96;  Hackmann,  Buddhismus,  S. 
149,  (Handex),  S.  318;  Korostovetz,  Von 
Cinggis  Khan  zur  Sowjetrepublik,  S.  16; 
F.  A.  Larson,  Atlantic  Monthly,  März 
1930,  abgedruckt  in:  Auslese,  Aug.  1930, 
S.  449  ff. 

PM    Hu. 

I    Pjl  }^     Hu-hu-p'o.  Skr.  hiihuva.  s. 

Hu(;^)-hu-p'o. 

Chiao  sheng  fa  shu,  VIII,  S.   15b. 

®  Hu. 

I  'U  Hu-lin.  Transkription  des  Na- 
mens Khiulm.  Name  eines  bei  Hsüan 
tsang  erwähnten  Reiches  nicht  weit  von 
Balkh  und  dem  Oxus,  in  den  der  Khulm- 
Fiuss  mündet. 

Eitel,  u.  Khulm;  Hs.  ts.  (J.),  II  29,  III 
288,  289,  507,  (B.),  I  43,   (W.),  I   106. 

I  ^  1^  Hu-lu-mo.  Name  eines  tür- 
kischen Reiches  am  Vaksh,  dem  Ne- 
benfluss  des  Oxus,  westlich  vom  Pa- 
mir, östHch  von  Samarkand.  Heute 
Garma  im  Karateghin-Distrikt.  Aus 
Hsüan  tsang's  Reisen  bekannt. 

Eitel,  u.  Chadumän;  Hs.  ts.  (J.),  II  25, 
III  507,  (B.),  I  39,  (W.),  I  105,  II,  erste 
Karte. 

■^^  Hu.  Eine  Benennung  der  Inder 
und  mittelasiatischen  Völker,  vorkom- 
mend z.B.  in  dem  Titel  Hua  hu  ching 
^  "^^  $¥  '  'Sütra  von  der  Bekehrung 
der  Hu',  eines  Werkes  des  Taoisten 
Wang  fou  um  300  n.  Chr.,  das  den 
Buddha  als  einen  in  Indien  auftreten- 
den Lao  tzü  hinstellt.  Der  Name  Hu 
wird  besonders  auf  die  Mongolen  (Ta- 
taren) angewandt.  Die  'östlichen'  Hu 
sind  die  Mandschu  und  Koreaner.  — 
Hu  bedeutet  auch  allgemein  'Fremder, 
Barbar'. 

Giles,  Dict.,  No.  4930;  O.  Franke,  Do- 
kument, S.  58. 


"iW  Si  '/l^  Hu  lung  tung.  'Höhle  des 
mongolischen  Drachen'.  Bildlicher  Aus- 
druck für  den  bei  den  Mongolen  allge- 
mein gebräuchlichen  Gebetszylinder, 
in  dessen  Inneren  die  magische  Kraft 
(der  'Drache')  der  Zauberformeln  ver- 
borgen ist. 

Giles,  Dict.,  No.  12266. 

I  ^  j^  Hu-shih-chien.  Transkrip- 
tion von  Hujikan.  Name  eines  bei 
Hsüan  tsang  erwähnten  Reiches  in  der 
Nähe  von  Balkh.  Beal  umschreibt  den 
Namen  jüzgäna. 

Eitel,  u.  Hudjikan;  Hs.  ts.  (J.),  I  67,  II 
34,  III  289,  508,  (B.),  I  48,  (W.),  f  114. 

j  M  Hu  tou.  Name  einer  Bohnenart 
(Vicia  faba).  Sie  wird  hu  genannt, 
weil  sie  aus  dem  Ausland  kommt  (vgl. 
Hu  m)-  Ilir  eigentlicher  Name  ist 
ts'an  tou  ^  ^  .  Wiedergabe  von  Skr. 
mudga  (die  Bohne,  Phaseolus  Mun- 
go). Von  diesem  Wort  wird  der  Name 
Mudgalaputra  oder  Maudgalyäyana 
abgeleitet  (einer  seiner  Vorfahren  soll 
nur  von  jener  Bohne  gelebt  haben).  Der 
Name  wird  im  Chinesischen  durch  hu 
tou  oder  durch  tou  tzü  ^  -^  ,  'Boh- 
nen-Sohn', wiedergegeben,  s.  Mo(  j^  )- 
t'e-ch'ieh-lo  tzü. 

Eit-el,  u.  mudga  und  Mahämaudgalyä- 
yana;  Stuart,  Mat.  med.,  S.  453  (Vicia 
faba). 

fn.  Hu. 

I  ^  Hu  erh.  Übersetzung  ('Tiger- 
ohr') von  Skr.  särdülakarna.  s.  She 
(  ^  )-t'ou-chien. 

Eitel,  u.  Sardiila  karna. 

j  ^^  Hu  lisi.  'Tigerzinn',  d.h.  Zinn- 
stab, der  Macht  über  Tiger  verleiht.  Es 
gibt  eine  Legende,  nach  der  ein  Mönch 
mit  diesem  Stabe  einen  Tiger  vertrie- 
ben hat.  s.  Hsi  (  ^^)  chang. 
Giles,  Dict..  No.  4157. 


Hackmann,  Wörterbuch 


17 


258 


HU  ;S   «^   1 


PJÄ 


)n^  Jn^M  Hu-hu-p'o.  Skr.  huhuva.  Na- 
me der  fünften  der  acht  kalten  Höllen 
(han  yü   ^  g  ),  die  auch  ou-hou-hou 

pg  ^  ^  (s.d.)  heisst.  —  Andere 
Transkr.:  hu-hu-p'o  p£  P^  Vp . 

Mvy.  215,  5;  Chiao  sheng  fa  shu,  VIII, 
S.  15b. 


Hu.  Chinesischer  Name  eines  Mas- 
ses für  Korn  oder  Flüssigkeiten  (ent- 
haltend zehn  tou  J^  ),  das  dem  indi- 
schen drona  (=  vier  ädhakas)  gleich- 
gesetzt wird.  Ein  hu  entspricht  beinahe 
zwölf  engl,  Pfund.  • —  Andere  Wieder- 
gabe: tou  hu  ^  ^ij-,  was  ebenfalls  ein 
Kornmass  bezeichnet. 

Eitel,  u.  drona;  Hs.  ts.   (J.),  H  386,  III 

487,   (B.),  II  65,  Note,   (W.),  II  62;  Mvy. 

245,  365;   Giles,  Dict.,   No.  4948. 

I  'S  I  ^"  ^^"  wang.  Übersetzung 
('drona-Reis-König')  von  Skr.  Drono- 
dana(räja).  Name  eines  Bruders  des 
Suddhodana,  des  Vaters  des  Buddha. 
Dronodana  war  nach  der  Legende  der 
Vater  des  Devadatta  und  Mahänäman, 
nach  einigen  jedoch  der  Vater  des  Anu- 
ruddha  und  Mahänäman.  —  Transkr.: 

t'u-Iu-no-t'an-na    ^  /J;   |^  fl  Jf^  ; 

andere  Wiedergabe:  hu  wang    ^\  ^ 
(nach  Julien).  Über  drona  vgl.  Hu. 

Eitel,  u.  Dronodana  rädja;  Hs.  ts.  (J.), 
II  301,  364,  III  487,  (B.),  II  8,  (W.),  I 
391;  Mvy.  180,  50;  Kern-Jacobi,  I  149,313. 

I    3E    ^^^  wang.  s.  vorher. 

Eitel,  u.  Dronodana  rädja;  Hs.  ts.  (J.), 
II  301,  III  558,  (B),  II  8,  (VV.),  I  391. 


P« 


Hu. 


j  1^  Hu  fa.  Übersetzung  ('der  den 
dharma  schützt')  von  Skr.  Dharmapä- 
la.  Name  eines  berühmten  indischen 
Lehrers,  gebürtig  aus  Käncipura,  Zeit- 
genosse des  15.  Patriarchen  Deva  (Är- 
yadeva,   Kanadeva).   Er  war  gross   in 


\*^ 


der  Disputation,  besonders  gegenüber 
den  Brahmanen,  lebte  längere  Zeit  in 
dem  angesehenen  Kloster  von  Nälanda 
und  starb  im  Jahre  600  n.  Chr.  Die 
Tz'ü  en-Schule  (M  M  ^)  rechnet 
ihn  unter  ihre  Hauptlehrer.  Dharma- 
päla  hat  vier  (ins  Chinesische  übersetz- 
te) Werke  verfasst,  eins  davon  zusam- 
men mit  Deva.  Transkr.:  ta-mo-po-lo 

Mg     ä^    S-    -   2.    Hu    fa    ist 

auch  Beiname  des  personifizierten  Ve- 

da.  s.  Fei(  pj^  )-t'o. 

Eitel,  u.  Dharmapäla;  Hs.  ts.  (J.).  I 
123,  148,  190,  II  287,  452,  III  46,  112,  119, 
487,  529,  (B.),  II  110  f..  223  fi,  229  f.  u.ö., 
(W.),  I  372,  374,  II  215  u.ö.;  Mvy.  177,9; 
B.N.,  Sp.  373;  Bagchi,  Canon,  S.  484,  487, 
535;  Hackmann,  Schulen,  S.  16.  —  2. 
Boerschmann,  P'u  t'o  shan,  S.  52. 

jjjljl  Hu  fa  shen.  Übersetzung 
('Geister  der  Beschützung  des  dhar- 
ma') von  Skr,  dharmapäladeva.  Name 
einer  besonderen  Klasse  von  höheren 
V/esen,  die  im  Lamaismus  als  'Gene- 
rale' von  Schutzgeistern  des  buddhisti- 
schen Glaubens  fungieren.  Sie  werden 
in  abschreckend  fürchterlicher  Gestalt 
dargestellt.  Es  gibt  männliche  und 
weibliche  dharmapälas.  Ursprünglich 
gehören  zu  ihnen  alle  nichtbuddhisti- 
schen Gottheiten,  sowohl  die  indischen 
Ursprungs  als  auch  die  Lokalgötter 
der  nichtindischen  Länder.  Unter  den 
aus  dem  Hinduismus  stammenden  er- 
scheinen auch  die  vier  grossen  Him- 
melskönige (ssü  ta  t'ien  wang  Pt|  ^ 
^  ^).  Später  haben  sich  besondere 
Gruppen  von  fünf  oder  acht  dharma- 
pälas herausgebildet. 

Bukkyö  daijiten,  S.  568,  3;  Giles,  Dict., 

No.  4979;   Waddell,   Buddhism,  S.  363-65; 

Grünvvedel,   Buddhismus,   S.    158-78;   Get- 

ty,  Gods,  S.  131-37  u.ö. 

j  j\^  Hl!  hsin.  'Beschützende  Gesin- 
nung'. Die  Neigung,  den  Buddhismus 
und  seine  Einrichtungen  in  Schutz  zu 


HU 


rtÄ 


259 


nehmen,  so  wie  die  tibetischen  dharma- 
pälas  sie  hegen   (vgl.  vorher), 
de  Harlez,  Voc,  S.  63. 


i  ^  1^  Hu  kuo  p'u-sa.  Überset- 
zung ('der  das  Reich  beschützende  Bo- 
dhisattva')  von  Skr.  Rästrapäla',  mit 
dem  Zusatz  Bodhisattva.  Name  eines 
tibetischen  Dämons,  dem  einige  Texte 
des  chinesischen  Kanons  Beachtung 
schenken. 

Eitel,    u.    Rächtrapäla;     B.N.,    No.    23 

(18),  873,  929;  Mvy.  65,  36;  Annales  du 

Mus.   Guimet,   II   216. 

I  ^  (oder  ^  )  Hu-mi.  Ein  anderer 
Name  des  Reiches  Tamasthiti  (?  oder 
Dhammasthiti).  s.  Ta(  ^H  )-mo-hsi- 
t'ieh-ti. 

Eitel,  u.  Humi;  Hs.  ts.  (J.),  III  201,  425, 
508,    (W.),    il    280. 

I  ^>^  ¥  Bl  ^"  "^'"g  p'u-sa.  Über- 
setzung ('Glanz-Beschützer-Bodhisat- 
tva')  von  Skr.  Jyotispäla  Bodhisattva 
(im  Päli  Jotipäla;  Julien  nahm  Prabhä- 
päla  an).  Name  einer  früheren  Inkar- 
nation des  Gautama  Buddha  als  Schü- 
ler des  Buddha  Käsyapa.  Von  diesem 
wurde  dem  Bodhisattva  angekündigt, 
dass  er  dereinst  unter  dem  Namen 
Säi<:yamuni  ein  Buddha  werden  würde. 
Hsüan  tsang  erzählt,  dass  der  Platz 
dieser  Ankündigung  durch  einen  stüpa 
geehrt  war. 

Eitel,  u.  Prabhäpäla;  Hs.  ts.  (J.),  I  133, 
II  358.  III  487,  (B.),  II  48,  (W.),  II  52. 

I  ^  Hu-mo.  Skr,  homa.  Name  eines 
indischen  Brandopfers,  das  der  Bud- 
dhismus übernommen  hat  und  beson- 
ders in  der  Tantra -Schule  zur  Ge- 
winnung der  siddhi  verwendet, 

Mvy.    197,    11;    de   Visser,   Ti-tsang,   S. 
45;   Wassiljew,   Buddhismus,   S.  212   f.. 


I    ^    ^     Hu-mo    fa.    'Homa-Ritus', 
Ein     sogenannter     'Beschützungsritus', 


Ein  Ritus  der  tantrischen  Schule,  von 
Amoghavajra  im  Jahre  75  n.  Chr.  in 
China  eingeführt  zu  dem  Zweck, 
Stürme  zu  beschwören  und  ungünstige 
Witterung  zu  beseitigen.  Er  wurde 
mit  dem  homa-Opfer  zusammen  voll- 
zogen; daher  sein  Name, 

de    Visser,    in    Festschrift    für    Hirth, 
S.  385. 


=it    ^,f- 


(»^  'J2^-  ^[5  Hu-pi-na.  Transkription  von 
Hupiän  (Opian).  Name  der  Haupt- 
stadt des  Reiches  Vrjisthäna  (fo-Ii- 
shih-sa-t'ang-na  #  ||  1^  g  ff 
0f5),  von  der  Hsüan  tsang  erzählt. 
Das  Gebiet  gehörte  zu  Afghanistan. 
Nach  Eitel  ist  Hu-pi-na  das  moderne 
Kabul.    —    Andere    Transkr,:    chi-pin 

m  % '  s.d. 

Eitel,  u.  Kubhäna;  Hs.  ts.  (J.),  III 
190  f.,  415  f.,  508,  (B.),  II  .285,  (W.),  II 
266  ff. 

\  MMM.  Hu-se-chia-lo.  Skr.  Hus- 
kara(?),  Name  eines  Klosters  in 
Kashmir,  in  dem  Hsüan  tsang  eine 
Nacht  verbrachte.  Nach  Eitel  war  es 
auch  eine  Stadt,  das  moderne  Uskar 
am  Behat. 

Eitel,  u.  Huchkara;  Hs.  ts.  (J),  I  90, 
111    508,    (W.).   I   258. 

I  öt  ^  Hu  shih  che.  'Beschützer 
der  V/elf,  Übersetzung  von  Skr.  loka- 
päla,  Beiname  der  mächtigen  und  hilf- 
reichen Gottheiten,  der  den  vier  Him- 
melsfürsten, der  Kuan  yin  u.a,,  gegeben 
v/ird.  Im  alten  Indien  wurden  acht 
Götter,  die  über  die  acht  Himmelsge- 
genden verteilt  waren,  als  lokapälas  be- 
zeichnet, darunter  Indra,  Agni,  Yama 
und  Sürya, 

Eitel,  u.  lokapäia;  Mvy.  163,  31;  Dow- 
son,  Dict.,  u.  lokapäia. 

I  ^  Hu  ssü.  'Beschützer  des  vihära'. 
Übersetzung  von  Skr.  vihärapäla.  Bei- 
name der  Gottheiten,  unter  deren  Hut 


260 


HU  ^ 


fl      HUA   ^ 


& 


sich  ein  Kloster  stellt  und  die  meist  in 
der  ersten  (Eingangs-) Halle  aufgestellt 
sind,  wie  die  'vier  Himmelsfürsten'  (ssü 
ta  t'ien  wang  ^  i^^  ^),  Veda 
(fei-t'o  PJC  R£  '  d-'-  Indra),  Maitreya 
(mi-lo  5^  Jd  )   u.a.  —  Transkr.:  p'i- 

ho-lo-po-lo  fflik  m  B^JkB-  Vgl-  Pi 
(ft)-ho-lo. 

Eitel,    u.    vihärapäla;    de    Harlez,    Voc, 
S.   63. 

^  ^  Hu  yüeh.  Übersetzung  ('Mond- 
beschützer')  von  Skr.  Candrapäla.  Na- 
me eines  Mönches  in  dem  berühmten 
Kloster  von  Nälanda,  den  Hsüan  tsang 
als  eine  Zierde  des  Klosters  erwähnt. 
Eitel,    u.    Tchandrapäla;    Hs.    ts.   (J.), 

III   46,   487,    (B.),    II    171,    (W.),    II    165, 

169. 

tl    Hu. 

I  jjtt  Hu-she  oder  hua-hsieh  (nach 
Takakusu).  Ein  kashgarisches  Wort, 
das  den  upädhyäya  bezeichnet  und  von 
dem     der     chinesische     Ausdruck     ho 

shang    ^  "p^  stammt.  Vgl.  dort. 

Eitel,  u.  upädhyäya;  I  tsing  (Takakusu), 
S.   118;  Giles,  Dict.,  No.  3945. 

^    Hua. 

I    ^      Hua     chai.      'Erbetteln      der 

Mönchsnahrung'.    Bezeichnung  für  das 

Erbetteln  der  Nahrung  (die  vegetarisch 

sein  muss,  chai  fan  ^  ^j^  oder  ch'ing 

chai   f^  ^)  durch  die  buddhistischen 

Mönche.  Vgl.  Hua  chu,  Hua  fan,  Hua 
tzü. 

Giles,   Dict,   No.  234. 

I  3^  Hua  chu.  'Haupt  der  Betteln- 
den'. Bezeichnung  eines  der  klöster- 
lichen Ämter,  nämlich  des  Amtes  des 
Mönches,  der  die  Sammlung  von  Gaben 
für  das  Kloster  zu  beaufsichtigen  und 
anzuordnen    hat.    Der   hua    chu    über- 


nimmt auch  Sammlungen  bei  den 
Laien  und  legt  ihnen  Subskriptions- 
listen vor,  vor  allem  zum  Zwecke  bau- 
licher Reparaturen.  Vgl.  das  folgende. 

de  Harlez,  Voc,  S.  54;  Pai  chang 
ch'ing  kuei,  VI,  S.  2a,  34a;  de  Groot, 
Code,   S.    198  ff. 

^  ^  Hua  fan.  'Nahrung  erbetteln'. 
Eine  bestimmte  Mönchsaufgabe.  Die 
chinesischen  buddhistischen  Mönche 
üben  zwar  nicht  mehr  den  regelmässi- 
gen täglichen  Bettelgang,  den  die  süd- 
lichen Buddhisten  kennen,  aber  es 
werden  von  Zeit  zu  Zeit  Mönche  ins 
Land  gesandt,  um  von  gläubigen  Laien 
Gaben  für  das  Kloster  einzusammeln, 
u.a.  auch  Nahrungsmittel.  Der  hua  chu 
(vgl.  vorher)  oder  der  Abt  bestimmt, 
wer  das  zu  tun  hat,  wann  und  wo  es 
geschehen  soll  usw.  Der  Mönch,  der 
mit  dem  Amt  des  Einsammelns  beauf- 
tragt ist,  hat  den  Titel  shou  kung  i\X 
'pt  ,  'Gabensammler'.  Wie  es  im  ein- 
zelnen bei  den  Bettelfahrten  zugeht, 
beschreibt  de  Groot,  —  Vgl.  Hua  chai. 

de  Harlez,  Voc,  S.  54;  Pai  chang 
ch'ing  kuei,  VI,  S.  2a,  34a;  de  Groot,  Code, 
S.    197-201. 

j  ^  Hua  fo.  'Verwandlungs-Bud- 
dha'. Wiedergabe  von  Skr.  nirmita- 
buddha.  Bezeichnung  von  Erschei- 
nungen von  Buddhas  oder  Bodhisat- 
tvas,  wie  sie  in  Amitäbhas  westlichem 
Paradies  in  unendlicher  Menge  den 
Raum  erfüllen.  Es  sind  gewissermassen 
Emanationen  des  Amitäbha  und  seiner 
zwei  Begleiter  Kuan  yin  und  Ta  shih 
chih  oder  Abbilder  von  ihnen,  in  denen 
ihre  unendliche  Fülle  und  Allgegenwart 
ausgedrückt  sein  sollen.  Vgl.  Amitäyur- 
dhyänasütra  und  Lung  shu  ching  t'u 
wen.  —  Nach  Chapin  wäre  hua  fo 
gleich  Skr.  dhyänibuddha;  zu  diesem 
Ausdruck,  der  in  buddhistischen  Texten 


HUA    ^ 


261 


nicht  vorkommen  soll,  vgl.  von  Glase- 
napp.  —  Vgl.  Hua  shen. 

Lung  shii   ching  t'ii   wen,   V,   S.    Ib,   IV 

S.    3a;     Hackmann,     Laienbuddhismiis,   S. 

102,     133;    Amitäyurdhyänasütra,    S.    186, 

182   u.U.;   Chapin,  Iconography,  S.   122;  v. 

Glasenapp,   Buddhismus,  S.    111. 

i^  J^  ^M  ^^^  i^"  ch'ang.  'Platz  der 
Verwandlung  des  Menschen'.  Bezeich- 
nung des  Platzes,  der  für  die  Verbren- 
nung der  Körper  verstorbener  Mönche 
bestimmt  ist.  Diese  werden  nach  dem 
Tode  in  Särgen  oder  auch  in  hockender 
Haltung  in  Kästen  oder  Tongefässen 
aufbewahrt,  bis  sie  zu  bestimmter  Zeit 
auf  einem  Verbrennungsplatz,  sei  es  im 
Freien,  sei  es  in  einem  als  Einäsche- 
rungsofen angelegten  Häuschen  ver- 
brannt werden.  Dies  ist  dann  die  'Ver- 
wandlung', w^obei  zugleich  an  die  Rein- 
karnation gedacht  wird. 

Giles,  Dict.,  No.  5001;  Boerschmann, 
P'u  t'o  shan,  S.  175;  de  Groot,  Sectaria- 
nism,  S.  2401;  ders.,  Re!.  System,  Hl 
1391,    1402;    JNChBRAS,    1921,    S.    178. 

j  i^  (^)  Hua  lo  (t'ien).  '(Him- 
mel der)  Freude  an  Verwandlungen'. 
Übersetzung  von  Skr.  Nirnicänarati.  Na- 
me des  fünften  der  sechs  Himmel  der 
Welt  der  Begierde  (kämadhätu;  yü 
chieh  t'ien  ^  ^  ^  ),  auch  Deva- 
Himmel  genannt.  • —  Transkr.:  ni-mo- 
lo  t'ien    i£  ^  H  ^  ,  hsü-mi-lo  t'ien 

^  ^'  S  ^'  'Sumeruloka'(?);  an- 
dere Übers.:  lo  pien  hua  t'ien  i^  ^ 
Vu  ^  >  'Freude-Verwandlungs-Him- 
mel'. 

Eitel,   u.   Nirmänarati;   de  Harlez,   Voc, 
S.  38;  Mvy.  156J.  ' 

I  ^  Hua  shen.  'Verwandlungskör- 
per'. Übersetzung  von  Skr.  nirmäna- 
käya.  Bezeichnung  des  dritten  der  drei 
Körper  (trikäya,  san  shen  ^^  ^ ), 
die   die   buddhistische   Theologie   dem 


Buddha  beilegt.  Er  bedeutet  die  Ver- 
körperung des  Buddha  als  irdischen 
Buddha    Säkyamuni     (shih-chia-mu-ni 

If  äE  #•  Ä  )  in  unzähligen  Zeit- 
folgen. Der  nirmänakäya  steht  neben 
dem    dharmakäya    (fa    shen     ^  %) 

und  dem  sambhogakcäya  (pao  shen  ^j^ 
^  ).  In  ihm  tritt  die  bodhi,  das 
Grundprinzip  der  Welt,  als  praktisches 
Prinzip  (chio  yung  -^  ^  ,  'bodhi  in 
Anwendung')  auf.  Der  nirmänakäya  ist 
ein  Körper,  der  ohne  irdische  Zeugung, 
ohne  natürliche  Eltern  entsteht,  wes- 
halb er  anupapädaka  heisst.  Vgl.  das 
folgende.  Sein  Träger  ist  der  mänusi- 
buddha  (der  menschliche  Buddha),  und 
sein  Wirkungskreis  ist  die  erste  und 
zweite  Buddhasphäre  (buddhaksetra), 
sein  Weltbereich  kämadhätu.  In  der 
Lehre  vom  triratna  (san  pao  ^.  ^) 
gehört  die  erste  der  drei  Grössen  Bud- 
dha, Samgha,  Dharma  zum  nirmäna- 
käya, da  der  Buddha  Säkyamuni  der 
Buddha  im  Fleisch  ist,  einer  der  unzäh- 
ligen hua  shen.  ■ —  Andere  Übers.:  ying 
shen   m  ^  (vgl.  aber  dort),  ying  hua 

slien  IS  >ft  #  . 

Eitel,  u.  nirmänakäya,  trikäya  und  tri- 
ratna; Hs.  ts.  (J),  I  231,  II  241,  III  487; 
de  Harlez,  Voc,  S.  4;  Mvy.  6,  3;  Giles;  Dict., 
No.  5001;  Suzuki,  Mahäyäna  Buddliism, 
S.  256  f.,  73;  Barnett,  Path  of  light,  S.  31  f. 


'^  ^  Hua  sheng.'Durch  Verwandlung 
entstanden'.  Übersetzung  von  Skr.  upa- 
päduka,  'von  selbst  entstehend,  von 
selbst  zur  Erscheinung  kommend'.  Be- 
zeichnung der  letzten  der  vier  Arten 
der  Geburt  (Skr.  caturyoni,  ssü  sheng 

[5)^).  s.  ShC-ng  (^).  Man  ver- 
steht unter  diesem  Ausdruck  eine  Ge- 
burt auf  wunderbare  (nicht  natürliche) 
Weise,  z.B.  das  Herabsteigen  der  Bo- 
dhisattvas  aus  dem  Tusita-Himmel  auf 


262 


HUA   i^    :f£ 


die  Erde  (das  aber  auch  Skr.  avatära, 
a-po-to-lo  {^  S  ^  S  '  genannt 
wird)  oder  das  Herauswachsen  aus 
Lotosblüten  der  Wesen  im  'Reinen 
Land'  (ching  t'u  f^  ±).  Auf  über- 
natürliche Weise  entstehen  auch  die 
Götter  der  höheren  Regionen  (des  rü- 
padhätu  und  des  arüpadhätu)  und  an- 
dere Wesen,  auch  einzelne  Menschen 
(vgl,  Chiao  sheng  fa  shu).  Für  upapä- 
duka  findet  sich  im  buddhistischen 
Sanskrit  auch  aupapäduka  (oder  °pcä- 
daka,  °pädika),  das  nach  Päli  opapä- 
tika  gebildet  ist.  opapätika  ist  abgelei- 
tet von  upapäta,  'Zufall',  und  opapä- 
tiko  satto  bezeichnet  ein  Wesen,  das 
ohne  sichtbare  Ursache  (ohne  Eltern), 
von  selbst  oder  auf  wunderbare  Weise 
entstanden  ist.  Eine  ähnliche  Bedeu- 
tung wie  die  vorher  genannten  Aus- 
drücke scheint  Skr.  anupapädaka  zu 
haben,  das  nach  Burnouf  (Introd.,  S. 
117)  'ohne  Eltern'  bedeutet  und  eine 
Klasse  von  Buddhas,  die  sogenannten 
Dhyänibuddhas,  bezeichnet.  —  Nach 
Eitel  ist  hua  sheng  auch  Wiedergabe 
von  Skr.  avatära,  s.  A(  |Jpf  )-po-to-lo, 

und  von  Skr.  bhüta,  s.  Pu(  ^  )-to. 
Eitel,  u.  anupapädaka  or  aupapäduka, 
tchaturyoni,  avatära,  bhüta;  Mvy.  117,4; 
Chiao  sheng  fa  shu,  IV,  S.  3b;  Bukkyö 
daijiten,  S.  706,  2,  15  ff.;  391,  2,  16  ff.; 
Sdhp.  (Burnouf),  S.  123,  394,  (Kern),  S. 
194;  Burnouf,  Introd.,  S.  593,  117;  Lung 
shu  cliing  t'u  wen,  IX,  S.  6b,  Z.  4;  Hack- 
niann,  Laienbuddhismus,  S.  260;  ders-. 
Schulen.  S.  24,25  (Anm.);  Giles,  Dict.,  No. 
5001,  9865;  Dharmasamgraha  (Kasawara), 
No.  XC;  Childers,  Dict.,  u.  opapätiko; 
Koeppen,  Buddha,  II   123  (Anm.). 

ft  Mb  "nP  Hua  ti  pu.  'Die  Erde-bekeh- 
ren-SchuIe'.  Übersetzung  von  Skr.  Ma- 
hisäsaka.  s.  Mi(  ^  )-sha-sai  pu. 


Eitel,  u.  Mahlsäsakäh;  Hs.  ts.  (J.),  I  85, 
II  132,  lil  487;  Mvy.  275,4. 


'ffe  i"^  H"-'^  ^^0-  'Verwandeln',  nämlich 
durch  übernatürliche  Kraft  etwas  her- 
vorbringen; daneben  auch  oft  'sich  in 
etwas  verwandeln'.  Die  erste  Bedeu- 
tung z.B.  bei  Fa  hsien. 

Fa  hsien  (Legge)  S.  30,  S.   y\  ,  12  und 

S.  72,   S.    H  -p  H'   ^^'   G''^^'  ^''^*-' 
No.  5001. 

I  -^  Hua  tzü,  auch  ^4  "fk  "f'  ^'""'^^ 
hua  tzu.  Bezeichnung  für  einen  Bettler, 
besonders  den  bettelnden  buddhisti- 
schen Mönch. 

Giles,  Dict.,  No.  5001. 

I  )^  Hua  yüan.  'Die  Ursache  (der 
Neuverkörperung)  verändern',  d.h.  sei- 
nem karman  eine  neue  Wendung  geben 
(yüan  =  Skr.  pratyaya).  Bezeichnung 
für  Sammlungen  von  milden  Gaben, 
die  die  Mönche  von  Zeit  zu  Zeit  unter 
den  Gläubigen  veranstalteten,  wobei 
der  zu  zahlende  Betrag  gewöhnlich  in 
Listen  eingezeichnet  wird.  Der  Zeich- 
ner erwarb  dadurch  Verdienst  und  ver- 
besserte seine  Aussichten  für  die  Rein- 
karnation, woher  der  Ausdruck  seinen 
Namen  hat.  Vgl.  Hua  fan  und  Mu  (  ^  ) 
hua. 

de  Harlez,  Voc,  S.  54;  Giles,  Dict.,  No. 
5001;  Mateer,  Mandarin  lessons,  S.  450-51. 


-I-H 


Hua. 


I  g*  (^)  Hua  kung  (ch'eng). 
'(Stadt  der)  Blumenpaläste'.  Überset- 
zung  von    Skr.    Kusuniapura.    s.    Chü 

( :f^  )-su-mo-pu-lo.     Vgl.      Po(  '^J^  )- 

ch'a-li  tzü  ch'eng  und  Chieh(  jf^  )-jo- 
chü-she. 

Eitel,  u.   Kusuniapura;   Hs.  ts.   (J.),   III 
487. 

^    Hua. 


I    l^    Hua  ch'ih.   Übersetzung   ('Blu- 
menzahn') von  Skr.  PuspadantT.  Name 


HUA 


263 


einer  Räksasi,  die  im  Saddharmapun- 
darlkasütra  sich  mit  anderen  ihresglei- 
chen als  Beschützerin  derer  anbietet, 
die  gewisse  heih'ge  Texte  verkünden. 

Eitel,  u.  Puchpadanti;  Sdhp.  (Burnouf), 
S.  240.  (Kern),  S.  374. 

^  gl  Hua  chü.  Übersetzung  ('Blu- 
men-Menge') von  Skr.  Puspaküta; 
wohl  dem  Puspagiri-sarnghäräma  bei 
Hsüan  tsang  gleichzusetzen.  Vgl.  Pu 
(  f<f  )-se-po-ch'i-li  seng-ch'ieh-lan. 
Eitel,  u.   Puchpakuta  Sütra. 


I  3fe  "W  ^"^  kuang  fo.  Übersetzung 
('Lotus-Glanz-Buddha')  von  Skr.  Pad- 
maprabha  Buddha.  Name,  unter  dem 
der  Jünger  Säriputra  nach  der  Verkün- 
digung des  Buddha  im  Saddharmapun- 
darikasütra  dereinst  als  Buddha  wie- 
dergeboren werden  soll. 

Eitei,  u.  Padinaprabha;  Sdhp.  (Burnouf), 
S.  42f.,  (Kern),  S.  65  ff. 

I    ^        Hua      man.      'Blumen-Kopf- 
schmuck'. Erklärende  Wiedergabe  von 
Skr.  soma.  s.  Su(^)-mo-na. 
Eitel,  u.  soma. 

I  "^  Hua  se.  'Von  bunter  Erschei- 
nung'. Übersetzung  von  Skr.  Yasodha- 
rä.  s.  Yeh(  ^  )-shu-t'o-lo. 

Eitel,  u.  Yasodhara;  Mvy,  47,  42. 

1  J^  ^  ^^^^  ^^'h  ch'eng.  Überset- 
zung ('Blumenstadt')  von  Skr.  Kusu- 
mapura  (Puspapura).  Alter  Name  der 
Stadt  Pätaliputra,  s.  Chü(  :fpj  )-su-mo- 
pu-lo.  Vgl.  Po(  *^JfJ  )-ch'a-li  tzü  ch'eng. 
Eitel,  u.  Pätaliputtra;  Hs.  ts.  (J),  III  487. 

I 


-f-  r«  iwx^  Hua  te  p'u-sa.  Wicder- 
gäbe  ('Blumen-Tugend-Bodhisattva') 
von  Skr.  PadmasrI-Bodhisattva.  Name 
eines  der  unzähligen  höheren  Wesen, 
die  im  Saddharmapundarlkasütra  als 
Begleiter  des  Buddha  erwähnt  werden. 
PadmasrI    erhält    im    23.    Kapitel    von 


Buddha  ausführliche  Mitteilungen  über 
den  Bodhisattva  Gadgadasvara. 

Eitel,  u.  Padmasri;  Sdhp.  (Burnouf),  S. 
2,  257  ff.,  (Kern),S.  4,  399ff. 

¥  ^  ^  ff  Hua  tsu  an  hsing  (Be- 
deutung?). Wiedergabe  von  Skr.  Pad- 
mavrsabhavikrämin.  Name  eines  der 
fabelhaften  zukünftigen  Buddhas,  die 
im  Saddharmapundarlkasütra  ange- 
kündigt werden.  Als  Bodhisattva  hiess 
er  Dhrtiparipürna. 

Eitel,    u.    Padma    Vrichabha    vikramin; 
Sdhp.  (Burnouf),  S.  43,  (Kern),  S.  67. 

I  S  Ä  ^"^  ys"  ching.  Wiedergabe 
von  Skr.  Avatamsakasütra.  s.  das  fol- 
gende. 

B.N.,  No.  87  ff. 

I  JB  ^  ^"^  y^"  P^-  Bezeichnung 
einer  Abteilung  des  Sütrapitaka,  be- 
nannt nach  dem  Hua  ycn  ching  ^ 
j^  1^  ,  Avatamsakasütra.  In  Bunyiu 
Nanjio's  Katalog  umfasst  die  Gruppe 
die  Nummern  87-112.  —  Vgl.  Hsien 
(  ^  )  shou  tsung. 

Eitel,   u.   Avatamsaka   sütra;    B.N.,   Sp. 
33—34. 


I5f    a 


Hua  yen  p'u-sa.  Überset- 
zung (■BIumen-Fülle(?)-  Bodhisattva' 
(yen  als  Übersetzung  von  vyüha  auch 
sonst,  z.B.  Mvy.  237,  3])  von  Skr. 
Padmavyüha-Bodhisattva.  Name  eines 
Bodhisattva,  der  am  29.  des  12.  Mo- 
nats (seinem  Geburtstag)  in  China  ge- 
feiert wird.  Auch  am  23.  des  9.  Mo- 
nats wird  seiner  gedacht,  und  zwar  als 
einer  Erscheinung  (hsien  I^ )  der 
Kuan  yin  in  dem  Hua  yen-See  (nach 
Richard). 

Eitel,  u.  Padma  vyüha  Bodhisattva;  Tim. 
Richard,  3a!endar,  S.  27,  36;  Edkins, 
Buddhism,  S.  210;  Doolittle,  Voc.  and 
handbook,  II  339. 


264 


HUA 


HUAI 


HUAN    :^J     tJ: 


^  Hua  yen  tsung.  'Avatamsaka- 
Schule',  s.  Hsien  (  ^  )  shou  tsung. 
Hackmann,  Schulen,  S.  13. 

^    Huai. 

I  ^  Huai  chieh.  'Zerstörungs-kalpa'. 
Übersetzung  von  Skr.  sarnvartakalpa, 
'Zusammenrollungs-kalpa'.  Bezeichnung 
des  ersten  der  vier  Zeitabschnitte, 
in  denen  sich  die  ganze  Umgestaltung 
eines  Weltsystems  (cakraväla)  abspielt, 
vom  Beginn  seiner  Zerstörung  bis  zu 
seiner  vollständigen  Erneuerung.  Im 
sarnvartakalpa  nimmt  der  Untergang 
eines  Weltsystems  seinen  Anfang  (es 
rollt  sich  wie  ein  Blumenblatt  zusam- 
men). Diese  Epoche  dauert  20  antara- 
kalpas  (oder  asarnkhyeyakalpas).  ■ — 
Andere  Wiedergabe:  mieh  chieh  ]^ 
^ ,  'untergehender  kalpa'.  —  Vgl. 
Chieh   (^). 

Eitel,  u.  satTivartta  kalpa;  Mvy.  253,  62; 

weitere  Literatur  u.  Chieh  (^j^). 

I  5fn  ^  fg  Huai  ho  ho  seng.  'Die 
Gemeinde  in  ihrer  Harmonie  zerstö- 
ren'. Übersetzung  von  Skr.  sarnghabhe- 
da.  s.  P'o  (^)  seng(-ch'ieh). 

Mvy.   258,    10;   Wieger,   Bouddhisme,    I 
220,  10;  Ssü  fen  chieh  pen,  S.  5a. 

1  —  W  [tt  Bfl  '\ii  H  Huai  i  ch'ieh 
shih  chien  pu  wei.  Abgekürzte  Überset- 
zung   ('aller   Welt   Furcht')    von    Skr. 

Sarvalokabhayäjitacchambhitatvavi- 
dhvanisanakara  oder  Sarvalokabhayäji- 
tastambhitatvavidhvarnsanakara.  Name 
eines  der  im  Saddharmapundarikasütra 
erwähnten  legendären  Buddhas  der 
Zukunft. 

Eitel,  u.  Sarvalokabhayästambhita  vi- 
dhvaiTisanakara;  Sdhp.  (Burnouf),  S.  113, 
(Kern).  S.  179. 


^  ^  Huai  yüan.    'Die    Übel    verder- 
bend'. Chinesische  Erklärung  von  Skr. 
arhat.  s.  A(  jjp)"  )-lo-han. 
Mvy.  223,  66. 


Huai. 


j  ^  Huai  SU.  Name  eines  Schülers 
des  Hsüan  tsang,  der  vier  Werke  ge- 
schrieben hat.  Er  ist  im  Jahre  682  n. 

Chr.  gestorben 

B.N.,  Sp.  462;  Bagchi,  Canon,  S.  511  f.; 
Kao  seng  chuan,  III  14  :  9. 

j  ^^  Huai  ti.  Name  eines  chinesischen 
Mönches,  der  im  Jahre  705  n.  Chr.  zu- 
sammen mit  zwei  anderen  Mönchen 
ein  indisches  Werk  (B.N.,  No.  446) 
übersetzt  hat.  Er  wird  auch  Shih  Huai 

ti  ^  j  I  ,  'der  buddhistische 
Mönch  Huai  ti',  genannt.  Vgl.  Shih 
(g),  2.  s.  Chi   (g)-liang. 

B.N.,  Sp.  443;   Bagchi,   Canon,   S.  552, 
560  f. 

I  glj  Huai  tse.  Name  eines  Mönches 
aus  der  T'ien  t'ai-Schule,  der  zwei 
Werke  (B.N.,  No.  1586,  1587)  ge- 
schrieben hat.  Er    lebte    während    der 

Yüan-Dynastie  (1280-1368). 

B.N.,  Sp.  467;  Bagchi,  Canon,  S.  690  f. 

^"3    Huan.  'Illusion'.  Übersetzung  von 
Skr.  mäyä  und  Mäyä.  s.  Mo(JJ  )-yeh. 
Eitel,  u.  Alahämäyä;  Mvy.  139,  1;  Suzuki, 
Studies,  S.  431. 

I    J^    Huan  ching.  'Gebiet  der  mäyä'. 
Übersetzung  von  Skr.  mäyävisaya.  Be- 
zeichnung der  phänomenalen  Welt. 
Suzuki,  Studies,  S.  141,  317,  431. 

I    Ä   Huan  hsi.  'Freude'.  Übersetzung 
von  Skr.  Änanda.  s.  A(  |Jpf  )-nan(-t'o). 
Eitel,  u.  Änanda. 

I    ^  Ig     Huan    hsi    kuo.    'Land    der 
Freuden'.  Übersetzung  von  Skr.  Abhi- 


HUAN    §ji    il      HUANG 


265 


rati  ('Entzücken').  Name  eines  der  Pa- 
radiese der  vier  Himmelsrichtungen, 
die  im  Saddiiarmapundarikasütra  er- 
wähnt werden,  und  zwar  das  der  Bud- 
dhas Aksobhya  und  Meruküta  im  Osten. 
Eitel,  u.  Abhirati;  Sdhp.  (Burnouf),  S. 
113,  391,  (Kern),  S.  177  f. 

gj;  j:(i-ttj)  HLian  hsi  (ti).  '(Stufe 
der)  Freude'.  Übersetzung  von  Skr. 
pramuditä(bhümi).  Name  der  ersten 
Stufe  des  zehngHedrigen  Aufstieges  der 
Bodhisattvas.  s.  Shih  (  -p)  ti. 

de  Harlez,  Voc,  S.  25;  Mvy.  31,  1;  Hack- 
mann, Chines.  Philosophie,  S.  280. 

I  i&  Huan  chieh.  'Den  Geboten  den 
Rücken  kehren'.  Bezeichnung  für  den 
Austritt  aus  dem  Orden  der  Mönche 
oder  Nonnen.  Dieser  Austritt  stand  je- 
dem jederzeit  frei  und  wurde  einfach 
dadurch  vollzogen,  dass  man  dreimal 
laut  vor  anderen  erklärte,  man  leiste 
Verzicht  auf  Buddha,  den  Dharma  und 
den  Sarngha.  —  Andere  Bezeichnung: 
she  chieh  :|^  ^,  'die  Gebote  preisge- 
ben', huan  SU  ^  f§  ,  'zurückkehren 
zum  Laientum'. 

Ssü  fen  chieh  pen,  S.  2b,  Z.  8;  Wieger, 

Bouddhisme,  I  216,  217;  Giles,  Dict.,  No. 

5047,  10313. 

I    -fgL     Huan    su.    'Zurückkehren    zum 

Laientum'.   Ausdruck   für   den  Austritt 
aus  dem  Orden.  Vgl.  vorher. 
Giles,  Dict.,  No.  5047,  10313. 

^    Huang. 

I  ^  Huang  chiao.  'Die  gelbe  Lehre'. 
Bezeichnung  der  tibetischen  Form  des 
Buddhismus,  gewöhnlich  Lamaismus 
genannt.  Der  Name  beruht  darauf,  dass 
die  Anhänger  der  Hauptrichtung  der 
tibetischen  Kirche,  der  Gelugpa-Schule, 
gelbe  Mütze  und  gelben  Mantel  nebst 


Schärpe  tragen.  Daher  werden  sie  auch 
huang  mao  |  r|ig,  'Gelbmützen',  ge- 
nannt. Die  Wiedereinführung  der  alt- 
buddhistischen gelben  Farbe  soll  auf 
den  Reformator  Tsongkhapa  (1356- 
1418)  zurückgehen.  Dabei  soll  auch 
der  Einfluss  der  kaiserlich  chinesischen 
Farbe  mitgespielt  haben,  die  der  Schü- 
ler des  Tsongkhapa  bei  einem  Besuch 
in  Peking  angenommen  haben  soll,  als 
er  mit  seinen  Begleitern  im  Dienst  des 
Kaisers  amtierte. 

Giles,  Dict.,  No.  5124;  Waddell,  Buddh- 

ism,  S.  60  f.;  Schulemann,  Dalailama,  S.  66; 

Tafel,  Meine  Tibetreise,  I  233. 

Ä  ^^  fe  1^  ^  ^''^'''^  ^^"'^  ^^  ^^'" 
ch'eng.    'Stadt    des    Ortes    von    gelber 

Farbe'.   Übersetzung  von   Skr.   Kapila- 

vastu.  s.  Chia(^  )-wei-lo-wei. 

Mvy.   193,   16. 

I    ^    Huang  ch'u.  'Gelber  Ort'.  Wie 

vorher. 

Eitel,  u.  Kapilavastu. 

I  rjig  Huang  mao.  'Gelbmützen'.  Be- 
zeichnung der  Anhänger  der  tibetischen 
Gelugpa-Schule.  s.  Huang  chiao. 

1  ^m  Wc  '^Li'^'^g  "^'^^  chiao.  'Lehre 
der  Gelbmützen'.  Bezeichnung  der  Ge- 
lugpa-Schule und  des  Lamaismus,  s. 
Huang  chiao. 

Eitel,  u.  Sumatikriti. 

I  p^  Huang  men.  'Gelbes  Tor'.  Ei- 
gentlich die  Tore  des  kaiserlichen  Pa- 
lastes und  alles,  was  dahin  gehört. 
Dann  insbesondere  (genauer  mit  dem 
Zusatz  kung  *§*  )  die  kaiserlichen  Eu- 
nuchen, Skr.  panda(ka).  Man  unter- 
scheidet fünf  verschiedene  Arten  von 
pandakas:  1.  Skr.  sandha(ka),  shan- 
ch'a-chia  jp  ^  Ä  >  Männer,  deren 
Geschlechtsorgane  von  Geburt  oder 
durch    Unfall    unvollständig    sind;    2. 


266 


HUANG 


Hüi  la  M 


rugnapandaka  (bei  Eitel  runa°;  run- 
da°?;  die  ciiines.  Transkr,  würde  eher 
auf  lüna°  hinweisen),  hu-na-pan-ch'a- 
chia  ^  ^W^^M>  kastrierte  Eu- 
nuchen; 3.  irsyäpandaka,  i-li-sha-pan- 
ch'a-chia  f^  5plJ  f}-  ®  ^  M ,  die 
impotent  sind,  ausser  wenn  sie  eifer- 
süchtig sind;  4.  pandaka  (im  engeren 
Sinne),  pan-ch'a  ^  p^  ,  zeitweise  (?) 
Impotente;   5.   paksapandaka,   po-ch'a- 

pan-ch'a-chia  \$  ^  Wt  ^  M  ^  Eu- 
nuchen, die  abwechselnd  für  einen  hal- 
ben Monat  männlich  und  für  einen  hal- 
ben Monat  weiblich  sind.  Für  einige 
Arten  kommen  auch  andere  Namen  vor. 
Vgl.  die  einzelnen  Artikel. 
Den  verschiedenen  pandakas  war  die 
Mönchsweihe  versagt.  —  Andere  Tran- 
skr.: pan-ch'a-chia  ^  ^  yjß  ,  pan- 
tse-chia  ^  :|f  gn  ,  pan-ch'a    ^  p"^. 

Eitel,  u.  pandaka;  Mvy.  271,  13-20; 
Bongo  jiten,  S.  370;  Bukkyö  daijiten,  S. 
535,  1-2;  Giles,  Dict.,  No.  5124;  Kern- 
Jacobi,  II  26;  Stent,  Chinesische  Eunuchen, 
S.  36. 

^  P^  "^  Huang  men  kung.  Wieder- 
gabe von  Skr.  pandaka  ('Eunuch'),  s. 
vorher. 

Giles,   Dict.,   No.  5124. 

j     ^  "^^  f |1|    Huang  pai  ta  hsien.  'Der 
gelb-weisse    grosse    Rsi'.   Übersetzung 
von  Skr.  Kapila.  s.  Chia(  ^)-pi-lo. 
Mvy.  176,  17. 

i    ^  f'Jl   Huang  se  so.  'Ort  von  gel- 
ber Farbe'.  Übersetzung  von  Skr.  Kapi- 
lavastu.  s.  Chia(  ^  )-wei-lo-wei. 
Mvy,  193,  16. 

0    Hui. 

j  ^  ^  ^  "}J^  Hui  chia  su-tu-po. 
'Stüpa  der  Rückkehr  (oder  Rücksen- 
dung)  des  Wagens',  Übersetzung  von 


Skr.  nivartanastüpa.  Name  eines  stüpa, 
den  Asoka  an  der  Stelle  errichtet  hat, 
wo  Buddha  in  der  Nacht  der  grossen 
Entsagung  seinen  Wagenlenker  nach 
Kapilavastu  zurücksandte.  Sowohl  Fa 
hsien  als  Hsüan  tsang  berichten  von 
diesem  stüpa,  ferner  auch  andere,  äl- 
tere Zeugnisse   (Lalitavistara). 

Eitel,  u  nivarttana  stüpa;  Fa  hsien  (Leg- 
ge), S.  70;  Hs.  ts.  (J.),  II  330,  III  487, 
(B.),  II  29  f.,  (W.),  11  22;  Kern-Jacobi, 
I  64. 

Hui  hsi.  'Zum  Westen  zurück- 


kehren'. Ein  Ausdruck  für  'sterben', 
insbesondere  für  den  buddhistischen 
Mönch.  Unter  dem  Westen  ist  hier  das 
westliche  Paradies  des  Amitäbha,  'das 
reine  Land'  (ching  t'u  fp-  Ji ),  zu  ver- 
stehen. Vgl.  Wang  (  ^)  sheng. 
Giles,  Dict.,  No.  5163. 

I  [w]  Hui  hsiang.  'Übertragen,  wid- 
men'. Übersetzung  von  Päli  parinäma- 
nä  (Anesaki)  oder  Skr.  parivarta  (Su- 
zuki). Bezeichnung  einer  Eigenschaft, 
die  zum  bodhicitta  (p'u-t'i  hsin  ^  ^ 
^Ü* )  gehört,  dass  man  nämlich  alle 
seine  Tugenden  und  Bemühungen  an 
andere  hingibt,  um  sie  aus  der  Unwis- 
senheit zu  erlösen  und  zu  derselben 
Vollkommenheit  zu  führen,  und  dass 
man  so  in  der  Gemeinschaft  der  Heili- 
gen lebt,  die  ebenso  handelten.  Es  ist 
eine  Auswirkung  der  mahäyänistischen 
All-liebe  zusammen  mit  einer  Idee  einer 
Communio  sanctorum.  Vgl.  P'u(  ^ ). 

t'i  hsin. 

Anesaki,  Ethics,  S.  20,  35;  Suzuki,  Ma- 
häyäna  Buddliism,  S.   194,  283  ff. 

M    Hui. 

I    jlfj    Hui  chicn  oder  shih  Hui  chien 

W  ffi  filj '  'der  buddhistische  Mönch 

Hui  chicn'.   Name  eines  Mönches,  der 

um  457  n.  Chr.  als  Übersetzer  tätig  war. 

B.N.,  Sp.  418;  Bagchi,  Canon,  S.  399  ff . 


HUI 


267 


.  W"  Hui  chio  oder  shih  (  ^ )   Hui 

chio,  'der  buddhistische  Mönch  Hui 
chio'.  Name  eines  chinesischen  Über- 
setzers, eines  Mönches  aus  Liang  chou 
(J^  'j>jvj  ),der  im  Jahre  445  in  Turfan 
ein  Werk   (B.N.,  No.   1322)   übersetzt 

hat.  Er  heisst  auch  T'an  chio   *&  -^ . 
B.N.,  Sp.  425;  Bagchi,  Canon,  S.  227  f. 


"^   Hui  hung.  Name  eines  Mönches, 
der  im  11.  Jahrhundert  gelebt  und  ein 
bekanntes  Werk  über  allerlei  buddhi- 
stische Gegenstände  geschrieben  hat. 
Wylie,  Notes,  S.  164. 


1  ■^  ^'^"  kuan.  Name  eines  Mönches, 
der  mit  zwei  anderen,  einem  Mönch 
(Hui  yen  W^^)  und  einem  Litera- 
ten (Hsieh  ling  yün  Hl"  ^  i^)>  in  der 
Zeit  von  424-53  n.  Chr.  die  chinesische 
Übersetzung  des  Mahäparinirvänasütra 
einer  sprachlichen  Revision  unterwor- 
fen hat  (B.N.,  No.  114). 
B.N.,  Sp.  459. 


J  ^  Hui  kuo.  Name  eines  der  bedeu- 
tendsten Lehrer  der  Yoga-Schule  (mi 
tsung  ^  ^  )  in  China.  Er  lebte  um 
800  n.  Chr.  und  wurde  der  Meister  des 
Japaners  Köbö  Daishi,  der  804-06  in 
China  die  Yoga-Lehre  studierte.  Hui 
kuo  erteilte  dem  Köbö  Daishi  die  Was- 
serweihe (kuan  ting  ^  TM  )  ^'^  ^^'" 
chen  der  Einsetzung  zum  Nachfolger. 
Hui  kuo  heisst  auf  Japanisch  Kei  kwa. 

Hackmann,  Schulen,  S.  22;  B.N.,  Short 
history,  S.  80. 

I  ^  Hui  yen.  Name  eines  Mönches, 
der  an  der  Revision  der  Übersetzung 
des  Mahäparinirvänasütra  beteihgt  war 
(um  424-53  n.  Chr.)  Vgl.  Hui  kuan  und 

Hsieh  (  Hj-  )  ling  yün. 
B.N.,  Sp.  459. 


^  Hui.  'Weisheit'.  Übersetzung  von 
Skr.  prajnä,  'Erkenntnis'.  In  Zusam- 
mensetzungen wird  hui  zur  Wiedergabe 
von  prajnä  gebraucht,  sonst  gewöhnlich 
chih  hui  ^  ^ .  s.  Chih  (^)  hui. 
Hui  heisst  eine  der  drei  Aufgaben  für 
das  Studium  der  Mönche,  s.  1.  Hsüeh 

(  ^  ).  —  Hui  ist  auch  Übersetzung 
von  Skr.  mimänisä,  'geistige  For- 
schung', s.  Ssü  ( ^^^  )   v/ei   (3). 

de  Harlez,  Voc.  S.  27,  44,  47;  Mvy.  4, 

3;      34,   6;   75,    1-3;   78,   7;   80,   4;   Chiao 

sheng  fa  shu,  III.  S.  2a;  V,  S.   10a,  9  b; 

Anesaki,  Ethics,  S.  3.  — •  Chiao  sheng  fa 

shu,  IV,  S.  5b. 

j  y^  Hui  chao.  Name  eines  der  Patri- 
archen der  Tz'ü  en-Schu!e  (  ^  ^^^ 
^  ).  Auf  Japanisch  heisst  er  E  sho. 
Hackmann,   Schulen,    S     16;    Kao   seng 

chuan,  HI,  4  :  12b;  B.N.,  Short  history,  S. 

34. 

I  M  Hui  chen.  Name  eines  Mönches, 
der  zusammen  mit  Chih  kuang  :^  ^ 
um  1200  n.  Chr.  ein  Werk  (B.N.,  No. 
1478)  verfasst  hat. 

B.N.,  Sp.  466;  Bagchi,  Canon,  S.  693. 

J  ^  Hui  chiao.  Name  eines  Mön- 
ches, der  im  Jahre  519  n.  Chr.  den  er- 
sten Teil  des  Kao  seng  chuan  "^  f^ 
^  ('Überlieferung  über  angesehene 
Mönche';  B.N.,  No.  1490)  verfasst  hat. 
B.N.,  Sp.  459;  Bagchi,  Canon,  S.  647  f. 


gleiter   des 

gerfahrt 

abgesondert 


j  1^  Hui  chien.  Name  eines  der  Be- 
Fa  hsien  auf  seiner  Pil- 
Er  reiste  eine  Strecke  weit 
und  verliess  Fa  hsien's 
Gruppe  in  Wu-i  (zwischen  Kharashr 
und  Kutscha)  endgültig. 

Fa  hsien  (Legge),  S.  11,  15,  S.  ^  ,  6f., 

I?g,6. 

I    ^    Hui  chih  oder  shih  (  1j^  )   Hui 
chih,    'der    buddhistische    Mönch    Hui 


268 


HUI 


Chili'.  Name  eines  Mönches  indischer 
Abstammung,  in  China  geboren.  Er 
übersetzte  ein  Werk  (B.N.,  No.  1077) 
im  Jahre  692  n.  Chr. 

B.N.,  Sp.  439;  Bagchi,  Canon,  S.  516. 

Ä  -^  Hui  ching.  Name  eines  der  Be- 
gleiter  des  Fa  hsien  auf  seiner  Pilger- 
fahrt. Er  erkrankte  unterwegs  und 
unterlag  den  Strapazen  in  dem  unwirt- 
lichen 'kleinen  Schneegebirge'.  Schon 
an  früherer  Stelle  wurde  erwähnt,  dass 
Hui  ching  starb,  und  zwar  im  Kloster 
von  Buddhas  Almosenschale.  Legge 
nimmt  an,  dass  er  an  jener  Stelle  (S. 
36)  mit  Hui  ying  ^  ]j  verwechselt 
ist;  vgl.   Hui  ying  und  Hui  ta. 

Fa  hsien  (Legge),  S.  9,  36,  Anm.,  40  f., 

S.  ^^     4  U.Ö.,  im  Reg.  u  Hwuy-king. 

I  JJ^g  ^  ^  Hui  chü  san-mei.  'Der 
samädhi  der  Weisheitsfackel'.  Überset- 
zung von  Skr.  jfiänolkäsamädhi.  Name 
einer  Meditationsübung.  • —  Andere 
Übers.:  chih  chü  ^  ^g,  'Fackel  der 
Weisheit'. 

Eitel,  u.  djnänolkä;  Mvy.  24,  8. 

I  '[^  Hui  hsing.  Übersetzung  ('Weis- 
heit-Natur') von  Skr.  Prajüäkara 
(oder  -kära).  Name  eines  gelehrten 
Mönches  im  Kloster  Navasarnghäräma 
bei  Fo  ho  (Balkh),  der  Hsüan  tsang 
viel  Freundlichkeit  erwiesen  und  mit 
ihm  gewisse  Abhidharma-Werke  stu- 
diert hat.  —  Transkr.:  pan-jo-chieh-lo 


Eitel,  11.  Pradjnäkara;  Hs.  ts.,  (J.),  I  66, 
72,  111  487,  521,  (W.),  I  110  f.;  Beal,  Life, 
S.  50  f. 

j  f^  Hui  hsün.  Name  eines  Mönches, 
der  zusammen  mit  Shao  te  ^  |^^  und 
anderen  ein  Werk  des  Kanons  (Jätaka- 
mälä;  B.N.,  No.  1312)  übersetzt  hat. 
(Der  im  Kao  seng  chuan  I,  13  :2  er- 
wähnte   Hui    hsün    ist    natürlich    ein 


andrer,  da  unser  Autor  erst  in  der 
späteren  oder  nördlichen  Sung-Dyna- 
stie  lebte.) 

B.N.,  Sp.  457;  Bagchi,  Canon,  S.  609. 

Ä  ^  Hui  hu.  Übersetzung  ('Weis- 
heit-beschützt')  von  Skr.  Prajüägupta. 
s.  Pan(  l^)-jo-chü-to. 

Eitel,  u.  Pradjnägupta;  Hs.  ts.   (J.),  III 
487. 

I  ;j»^  Hui  ken,  'Wurzel  der  prajüä'. 
Übersetzung  von  Skr.  prajhendriya.  Na- 
me der  besonderen  Anlage  für  die  pra- 
jiiä.  Sie  bildet  das  letzte  der  fünf  gei- 
stigen Sinneswerkzeuge,  Organe  (indri- 
ya)   oder  Grundlagen    der   wichtigsten 

geistlichen  Tugenden,  s.  Ken  (^_ß). 
Eitel,  u.  pradjöendriya;  de  Harlez,  Voc, 
S.  23;  Mvy.  41,  5;    108,   18;  Chiao  sheng 
fa  shu,  V,  S.  1  b. 

j  fj  Hui  li.  'Kraft  der  Weisheit'. 
Übersetzung  von  Skr.  prajnäbala.  Die 
letzte  der  fünf  Kräfte,  die  den  fünf  gei- 
stigen    Organen    entsprechen,     s.     Li 

ifj),  vgl.  Ken  (^g).  Hui  heisst 
auch  die  vierte  der  zehn  Bodhisattva- 
Kräfte  (p'u-sa  li  ^  ^  ;/}  )•  s.  Li 
(j/j  ).  Die  Bedeutung  ist  ziemlich  die 
gleiche  wie  die  von  prajfiendriya  (vgl. 
vorher).  Die  fünf  indriyas  haben  in  den 
fünf  balas  eine  nahezu  gleichbedeuten- 
de Parallele,  etwa  die  fünf  Fähigkei- 
ten der  fünf  Sinne. 

Eitel,   u.  pradjnäbala;   de   Harlez,  Voc, 
S.  23;  Mvy.  42,5;  26,4. 

I  III  Hui  li.  Name  eines  Mönches, 
der  ein  'Leben'  des  Hsüan  tsang  schrieb 
(B.N.,  No.  1494),  das  bei  seinem  Tode 
unvollendet  war  und  durch  Yen  ts'ung 
(  ^  'j'^ )  abgeschlossen  worden  ist. 
Beide  waren  Schüler  des  Hsüan  tsang. 
Julien  und  Beal  haben  das  Werk  über- 
setzt. Vgl.  Yen  (  ^  )  ts'ung. 

B.N.,  Sp.  462;  Bagchi,  Canon,  S.  510  f.; 
Hs.  ts.  (J.),  I,  Preface;  Beal,  Life,  S.  IX  f. 


HUI  m 


269 


^  ^^  Hui  neng.  Name  des  sechsten 
chinesischen  Patriarchen  der  Dhyäna- 
Schule  (ch'an  tsung  jjjp  ^  ).  Er  lebte 
638-713  n.  Chr.,  und  mit  ihm  erlosch 
das  chinesische  Patriarchat  der  Nach- 
folger des  Bodhidharma.  Hui  neng,  oft 
auch  nach  seinem  Geschlechtsnamen  Lu 
( J^)  Hui  neng  genannt,  stammte 
aus  der  Provinz  Peichili,  lebte  später 
in  verschiedenen  Gegenden  Südchinas 
und  starb  in  einem  Kloster  seiner  Hei- 
matgegend (Hsin  Chou).  Zu  seiner 
Zeit  spaltete  sich  die  Ch'an-Schule  in 
eine  südliche  und  in  eine  nördliche 
Richtung  und  in  fünf  Unterabteilungen. 
Hui  neng  gilt  als  der  Autor  eines  ange- 
sehenen Werkes  (B.N.,  No.  1525),  das 
ein  Schüler  von  ihm  aufgeschrieben  hat. 

B.N.,  Sp.  463;  Bagchi,  Canon,  S.  657; 
Hackmann,  Schulen,  S.  18  f.,  32,  Anm.;  Pui- 
ni,  EncicI.,  S.  54  f.;  Mayers,  Manual,  S.  147; 
Kao  seng  chuan,  III  8:3;  Giles,  Biogr. 
Dict.,  No.  1417;  Edkins,  Buddhism,  S.  160 
—62. 

I  ^  ^  gj^  Hui  pien  fa  shih.  'Dhar- 
ma-Meister  der  Weisheitserörterung'. 
Posthumer     Ehrentitel     des     Mönches 

T'ien  hsi  tsai    ^  ,ä  5^  ,  s.d. 

B.N.,  Sp.  452;  Bagchi,  Canon,  S.  595. 

I  ^  Hui  shen.  'Körper  der  Weis- 
heit'. Übersetzung  von  Skr.  prajfiä- 
skandha.  Name  des  dritten  der  fünf 
Teile  (wu  fen  ^  >5J^  )  oder  Attribute 
des  dharmakäya  (fa  shen    ^  ^).  s. 

Ch'ao  (  y^  )  hsiang  yin  und  Pen  (  ^). 
Vgl.  Chih  (^D  )  hui  und  Hui. 

Eitel,  u.  pantcha  dharmakäya;  de  Har- 

lez,  Voc,  S.  25;  Chiao  sheng  fa  shu,  V, 

S.  10a. 

I  ^g,  Hui  ssü,  Name  des  dritten  Pa- 
triarchen und  angesehenen  Lehrers  der 
T'ien  t'ai-Schule  (  ^  S  ^  )>  gestor- 
ben im  Jahre  577  n.  Chr.  Er  war  ein 


Schüler  des  (Kao)  Hui  wen  und  der 
Lehrer  des  Chih  i  ^  || ,  der  die  T'ien 
t'ai-Klöster  begründet  hat.  Ihm  wer- 
den vier  Werke  des  Kanons  zugeschrie- 
ben. Er  heisst  oft,  unter  Hinzufügung 

seines  weltlichen  Namens,  Li  (^  )  Hui 

ssu.  Der  Ort  seiner  Niederlassung  war 

Nan   yo    (Heng  shan  ^  |1|  )    in   der 

Provinz  Hunan. 

B.N.,  Sp.  460;  Bagchi,  Canon,  S.  648  f.; 
Hackmann,  Schulen.  S.  11  f.;  Kao  seng 
chuan,  II  21  :  7;  Edkins,  Buddhism,  S.  156. 


iU*\ 


Hui  ta.  Name  eines  der  Mön- 
che, die  mit  Fa  hsien  nach  Indien  pil- 
gerten. Er  wird  am  Anfang  von  Fa 
hsien's  Reisebericht  nicht  unter  den 
Begleitern  genannt,  taucht  aber  plötz- 
lich ohne  weitere  Einführung  auf  (Leg- 
ge, S.  18).  Vielleicht  ist  er  mit  dem  im 
ersten  Kapitel  genannten  Hui  ying  ^ 
Rte  oder  Hui  wei  Ä  ^  identisch. 
Er  geht  dreimal  mit  Hui  ching   ^  ^ 

l  seine  eigenen 


und  Tao  cheng    j^  I 

Wege. 

Fa  hsien  (Legge),  S.  18,  29,  36,  S.    [Jl| , 

I  ^  Hui  t'ien.  Übersetzung  ('Weis- 
heit-Gott') von  Skr.  Prajnädeva.  Name 
eines  im  'Leben'  des  Hsüan  tsang  er- 
wähnten gelehrten  Mönches  des  Klo- 
sters Mahäbodhi-samghäräma  (mo-ho- 
p'u-t'i  ssüj^  l^^tl^). 

Eitel,  u.  Pradjnadeva;  Hs.  ts.  (J.),  I  319, 
III  487. 


Hui  ts'ai.  'Schatz  der  Weisheit'. 
Übersetzung  von  Skr.  prajnädhana. 
Name  des  siebenten  der  sieben  Tugend- 
schätze, s.  Ch'i  (  -t  )  te  ts'ai. 

de  Harlez,  Voc,  S   29;  Chiao  sheng  fa 
shu,  VII,  S.  5b;  Mvy.  78,  7. 


270 


HUI 


^  ^  Hui  vvei.  Name  eines  der  Be- 
gleiter des  Fa  hsien  auf  seiner  Indien- 
reise. Er  trennte  sich  indes  bald  mit 
zwei  anderen  und  wird  in  der  Folge 
nicht  mehr  erwähnt.  Vgl.  Hui  ta. 

Fa  hsien  (Legge),  S.  10,  15,  S.  ^ ,   4, 
0,6. 

I  ~^  Hui  wen.  Nam.e  eines  angese- 
henen Lehrers  und  des  zweiten  Patriar- 
chen der  Tien  t'ai-Schule  {%  Q 
^  )  Er  lebte  während  der  Ch'i-Dy- 
nastie  (550-77  n.  Chr.)  und  übertrug 
die  Lehre  des  Nägärjuna  auf  Hui  ssü 

Hackmann,    Schulen,    S.    11  f.;    Edkins, 
Buddhism,  S.  160,  171  f.,  184. 

I  U  Hui  ying.  Name  eines  der  Mön- 
che, die  Fa  hsien  auf  seiner  Pilgerreise 
begleiteten.  Er  starb  unterwegs  in  dem 
Kloster,  in  dem  die  Bettelschale  des 
Buddha  aufbewahrt  wurde.  Vgl.  aber 
auch  u.  Hui  ching  und  Hui  ta. 

Fa  hsien   (Legge),  S.   10,  36  (wo  nach 
Legge  irrtümlich  Hui  ching  statt  Hui  ying 

genannt  ist),  S.  ^  ,  4,    -j^^     7,  9. 

I  ;^  Hui  yüan  (oder  wan).  Name 
eines  Mönches,  der  um  700  n.  Chr.  ein 
Lexikon  zum  Hua  yen  ching  ( ^  ^ 
^^  )  geschrieben  hat,  das  in  den  Ka- 
non (B.N.,  No.  1606)  aufgenommen 
worden  ist. 

B.N.,  Sp.  463;  Bagchi,  Canon,  S.  550  f.; 
Kao  seng  chuan,  III  6  : 3. 

1  jS  H"^  yüan.  Name  eines  Mönches 
(auch  Yüan  kung  Jg  ^  ,  'Herr  Yüan', 
genannt),  der  als  erster  Patriarch  der 
Schule  des  'Reinen  Landes'  (ching  t'u 
tsung  ff  i  ^  )  gilt  (obgleich  der 
Einfluss  der  Schullehre  auf  China  älter 
ist  als  er).  Im  japanischen  nennt  man 
ihn  E-on.  Er  lebte  333-416  n.  Chr.  und 


stammte    aus    Yen    men    jfj    P^     in 

Shansi. 

Giles,  Biogr.  Dict.,  No.  882;  Hackmann, 
Schulen,  S.  26;  I  tsing  (Takakusu),  S.  208; 
Kao  seng  chuan,  I  6:  1;  Nanjio,  Short  hist., 
S.  106;  Edkins,  Buddhism,  S.  171. 


iiLk-» 


^  Hui  yüeh.  Übersetzung  ('Weis- 
heitsmond') von  Skr.  Jfiänacandra 
(?,  Prajfiäcandra?).  Name  eines  Leh- 
rers der  Vaisesika-Philosophie,  der  ein 
Werk  dieser  Richtung  (also  ein  sästra 
der  'Ketzer')  verfasst  hat;  dieses  Werk 
hat  Hsüan  tsang  im  Jahre  648  ins  Chi- 
nesische übersetzt  (B.N.,  No.  1295). 
Nach  Eitel  ist  Hui  yüeh  vielleicht  iden- 
tisch mit  Chih    yüeh    ^  ^  ,    jnäna- 

candra;  vgl.  Chih  (y^  )  yüeh. 

Eitel,  u.  Djnänatchandra;  BN.,  Sp.  378; 
Bagchi,   Canon,  S.  494. 

1^    Hui. 


I  ^  Hui  ning.  Name  eines  Chinesen, 
der  als  Übersetzer  tätig  v^^ar.  Vgl.  Chih 

(  ^  )    hsien. 

B.N.,  Sp.  438;  Bagchi,  Canon,  S.  503. 

Hg    Hui. 

I  -§J  Hui  ying.  'Der  dunkle  Schatten'. 
Ein  andeutender  Ausdruck  für  Nirväna. 
s.  Nieh(  yö  )-p'an. 

de  Harlez,  Voc,  S.  59. 

^    Hui. 

I  W  ^"'  P^^^S-  'Verleumdung'.  Über- 
setzung von  Skr.  paisuna  (oder  paisun- 
ya).  Eines  der  zehn  Vergehen,  s.  Shih 

( -j-  )  o.  —  Andere  Wiedergabe:  hang 

she    PI5  "Si  '    'doppelte    Zunge'.    VgL 

auch  Pu  (  ^  )  Hang  she. 

de  Harlez,  Voc,  S.  33;  Chiao  sheng  fa 
shu,  X,  S.  4a. 


HUN   tf    -g^    ¥      HUNG   ^    5/,    $X 


271 


Hun. 


1    ^{^   ^^^^  ch'en.  'Stumpf  und  schwer- 
fällig'. Übersetzung  von  Skr.  styäna.  s. 
das  folgende. 
Mvy.  104,  60. 

^     Hun. 

I  ^^  ^Li"  ch'en.  'Stumpf  und  schwer- 
fällig'. Übersetzung  von  Skr.  styäna 
('Apathie').  Bezeichnung  einer  groben 
und  empfindungslosen  Geistesart.  Einer 
der  20  geringeren  Fehler   (Skr.  klesa, 

fan  nao  ')^  |^,  s.  d.),  die  neben  den 
Hauptsünden  zu  bekämpfen  sind.  • — 
Andere  Übers.:  hun  ch'en  |ig^  fj^, 
'stumpf  und  schwerfällig'. 

de  Harlez,  Voc,  S.  34;  Mvy.  104,  60. 

I  i»lit  ^  Hun-t'o-to.  Transkription 
des  Wortes  Kandat.  Name  einer  bei 
Hsüan  tsang  erwähnten  Stadt  am  obe- 
ren Oxus,  Hauptstadt  des  Reiches  Ta- 
masthiti. 

Eitel,  u.  Kandat;  Hs.  ts.  (J.),  I  270,  III 
202,  508,   (B.),  11  293,   (W.),  II  279  f. 

^  Hun.  'Fleisch'.  Zusammenfassen- 
der Ausdruck  für  solche  Nahrung,  die 
den  buddhistischen  Mönchen  (und  Lai- 
en, die  zeitweise  eine  klösterliche  Le- 
bensweise üben)  verboten  ist,  in  erster 
Linie  Fleisch  aller  Art,  dann  auch  die 
fünf  verschiedenen  Laucharten  (wu 
hsin  ^  ^  ,  Lauch,  Knoblauch,  Zwie- 
beln usw.). 

Giies,  Dict,  No.  5234;  de  Groot,  Code, 
S.  42;  Hackmann,  Laienbuddhismus,  S.  119. 


^  Hung.  'Weit  ausgedehnt'.  Bezeich- 
nung für  das  All,  die  phänomenale 
Welt,  deren  Sein  oder  Nichtsein  eine 
immer  wieder  neu  diskutierte  Frage  der 
buddhistischen  Philosophie  bildete.  Die 
Schule  des  Abhidharmakosa-sästra 
(Chü-she  tsung^  ^  ^)  behaup- 
tete die  'Existenz    (Wirklichkeit)    des 


Weiten'   (hung  yu   ^^  )  und  hiess 
darum     auch     'Schule     der     Existenz 
(Wirklichkeit)',  yu  tsung  :^  ^. 
Hackmann,  Schulen,  S.  7. 

^^    Hung    yu.     'Die    Wirklichkeit 

(wirkliche    Existenz)    des    Weiten',    s. 
vorher. 

Hackmann,  Schulen,  S.  7. 


m    Hung. 

\  ^  n  ^s  ^  Mi^m  Hung 

chiao  fo  chih  san  tsang  fa  shih.  'Der 
Tripitaka-dharma-Meister  von  weiter 
Lehre  und  Buddha-Wissen',  Skr.  Bud- 
dha] nänadesikatripitakabhadanta.  Ein 
Ehrenname     des    Mönches    Sha-lo-pa 

B.N.,  Sp.  458;  Bagchi,  Canon,  S.  612. 


I  ^  Hung  jo.  Übersetzung  ('ausge- 
dehnt-schwach') von  Skr.  Mandra.  s. 
Man(  ^  )-t'o-lo  (1). 

Eitel,  u.  Mandra;  B.N.,  Sp.  422;  Bagchi, 
Canon,  S.  414. 


.ft 


Hung. 


I  j^  Hung  ch'en.  'Roter  Staub'.  Bud- 
dhistische Bezeichnung  der  phänome- 
nalen Welt,  des  Objektes  der  Sinne. 
Der  Ausdruck  'rot'  will  auf  die  Bunt- 
heit der  Erscheinungen  hinweisen,  s. 
Ch'en  (0). 

Giles,  Dict.,   No.  5270. 

1  ^  ^  Hung  lien  hua.  'Rote  Lotus- 
blume'. Bezeichnung  für  die  Hölle  pad- 
ma.  s.  Ch'ih  ( ;^ )  lien  hua. 

Mvy.  215,  7;  Chiao  sheng  fa  shu,  VIII, 
S.   I5b. 

I  ^  ^tj  hung  mo-li.  'Rote  mallikä'. 
Name  einer  Jasminart.  s.  Mo(  J^  )-li. 

Stuart,  Mat.  med.,  S.  287. 


272 


HUO    ^    ig-     jJC 


^  Huo.  'Zweifel'.  Wiedergabe  von 
Skr.  känksä  (Päli  kaiikhä),  'Zweifel', 
oder  auch  (nach  Rosenberg)  von  anu- 
saya  ('Reue,  Bedauern,  [schlechte] 
Neigung').  —  Andere  Wiedergabe:  erh 
hsin  :r.  >\!i>  '  'zwei  Herzen',  i  @, 
'Zweifel',  (s.d.).  —  huo  ist  auch  Wie- 
dergabe von  Skr.  klesa.  s.  Fan  (  f^  ) 

nao. 

Rosenberg,  Dict.,  S.  195;  Mvy.  109,  47. 
—  Chiao  sheng  fa  shu,  IV,  S.  8a;  Tatsang 
fa  shu,  I   S.  557. 

Y^    Huo. 

I  ^  Huo  fo.  'Ein  lebender  Buddha'. 
Populärer  Name  für  die  heiligen  Per- 
sonen der  lamaistischen  Kirche,  in  de- 
nen sich  ein  Bodhisattva  oder  ein  ver- 
ehrter Lehrer  der  Kirche  verkörpert  ha- 
ben soll.  Besonders  wird  der  mongoli- 
sche Hutuktu  von  Urga  gern  so  be- 
zeichnet. Vgl.  Hu(  pf  )-t'u-k'o-t'u  und 
Huo  p'u-sa. 

Giles,   Dict.,   No.  5324,   4912,  Waddell, 
Buddhism,  S.  229  ff. 

I   (  H  )   ^"°   (kuo).  Name  eines  bei 
Hsüan    tsang   erwähnten    Reiches,    des 
späteren  Kunduz  oder  doch  in  dessen 
>Jähe  gelegen   (zwischen  Kunduz    und 
Kabul).  Der  Name  soll  wohl  die  Tran- 
skription von  Ghür  oder  Ghori  darstel- 
len und  bezeichnet  auch  die  Hauptstadt. 
Eitel,  u.  Ghür;   Hs.  ts.   (J.),  I  61,  268, 
II  28,  III   193,  288,  418  f.,  508,   (B.),  I  39, 
Anm.  125,  II  287  f.,  (W.),  II  270  f. 

1  ^  ft  ^^^  p'u-sa.  'Lebender  Bo- 
dhisattva'. Bezeichnung  der  Wieder- 
verkörperung eines  Bodhisattva.  Vgl. 
Huo  fo.  -—Andere  Bezeichnung:  sheng 
p'u-sa  ■^  ^  ^  ,  '(wieder) geborener 
Bodhisattva'. 

Giles,  Dict.,  No.  9511. 

I  Q  Huo  yü.  'Lebendig  machende 
Höllen'.  Bezeichnung  der  acht  dunklen 


Höllen.  Der  Name  erinnert  daran,  dass 
der,  der  seine  Zeit  in  der  ersten  dieser 
Höllen  durchgemacht  hat,  in  der  zwei- 
ten wiedergeboren  wird,  und  so  fort, 
bis  er  alle  durchgemacht  hat.  Die 
'dunklen  Höllen'  scheinen  eine  spätere 
Erweiterung  der  ursprünglichen  zwei 
Höllen-Kategorien  (der  heissen  und 
kalten  Höllen)  zu  sein.  Sie  finden  sich 
nicht  regelmässig  erwähnt.  Nach  dem 
südlichen  Buddhismus  ist  die  Lokän- 
tarika-Hölle  die  Dunkelhölle.  Vgl.  Ti 
( j:-jjj )  yü  und  Pien  (  ;#  )  hsiao  ti  yü. 
Eitel,  u.  näraka;  Giles,  Dict,  No.  13633; 
Sp.  Hardy,  Budhism,  S.  28. 

*k  Huo.  'Feuer'.  1.  Das  erste  der  acht 
sinnlich  wahrnehmbaren  Dinge  (pa  yu 
se  A  ^  fe  ;  s.d.).  —  2.  Wieder- 
gabe von  Skr.  tejas,  'Glanz'.  —  3. 
Übersetzung  von  Skr.  sikhä,  Sikhin, 
'Flamme,  Feuer';  s.  Shih(/='  )-yeh  und 

Shih(/=»  )-ch'i. 

de  Harlez,  Voc,  S.  45;  —  2.  Mvy.  72, 
7;  101,  4.  —  3.  Eitel,  u.  Sikhi. 

I  g^  Huo  ch'i.  Wiedergabe  ('Feuer- 
behälter') von  Skr.  Kaundinya.  s.  Chiao 

{]%  )-ch'en-iu. 

Eitel,  u.  Kaundinya. 

I  -^  ®  ^"°  ^^^^^  ^"""S-  Übersetzung 
von  Skr.  agnidhätusamädhi,  'Konzen- 
tration über  die  Welt  im  Feuerzu- 
stand'. Das  konzentrierte  Denken  wird 
gerichtet  auf  den  Weltuntergang  durch 
Feuer  (eine  der  verschiedenen  Ver- 
nichtungskatastrophen der  buddhisti- 
schen Kosmologie).  Eine  der  Konzen- 
trationsübungen im  Gebiet  der  Medita- 
tion. 

Eitel,  u.  agnidhätu  samädhi. 


Huo  chou.  Der  moderne  Name 
des  Landes  der  Uiguren,  des  heutigen 
Karakhojo.  s.  Kao  (  ^  )  ch'ang. 
Hs.  ts.  (W.),  I  44. 


HUO    X 


>te 


SS 


I  — 


273 


^  ^  Huo  hsing.  'Feuerstern'.  Wie- 
dergabe von  Skr.  angära(ka),  des  Na- 
mens des  Planeten  Mars.  • —  Transkr.: 

yang-wo-lo-chia  ^  [^  R||  ^  . 

Eitel,  u.  angäraka;  Giles,  Dict.,  No.  5326; 
Mvy.  164,  3. 

J    ^    Huo  hua.  'Verwandlung  durch 
Feuer'.  Name  für  die  Bestattung  (Ein- 
äscherung) des  Leichnams  der  buddhi- 
stischen Mönche,  s.  She(  ^  )-pi-to. 
Giles,  Dict.,  No.  5326. 

I  fl^  Huo  t'ou.  'Oberhaupt  der  Feu- 
er'. Bezeichnung  eines  der  Mönchsäm- 
ter in  den  Klöstern,  nämlich  das  des 
Klosterkochs. 

de  Harlez,  Voc,  S.  60;  Pai  cliang  ch'ing 
kuei,    VI,    S.    2a,    25a. 


I    ^     Huo    tsang.    'Feuerbestattung'. 
Bezeichnung  für   die   Vernichtung  des 
Leichnams  der  Mönche  durch  Verbren- 
nung, s.  She(  ^)-pi-to. 
Giles,   Dict.,   No.  5326. 

I  (^)  §  Huo  (yeh)  hsiang.  Ein 
Name  für  tamälapatra  (im  Chines.  mit 
dem  Zusatz  hsiang,  'Wohlgeruch',  Skr. 
gandha).  s.  To(  ^  )-mo-lo(-po). 

Eitel,  u.  tamäla  patra;  Stuart,  Mat.  med., 

S.  247;   Giles,  Dict,  No.  5332;  Mvy.  240, 

39;  243,  7. 

^    Huo. 

OD 

I    ^    Huo-tan.  Skr.    Kustana    (Kho- 
tan).   s.   Ch'ü(  ^  )-sa-ta-na. 
Eitel,  u.  Kustana. 


I    jj^     Huo-k'an,   Ein    anderer    Name 
des  Reiches  Tamasthiti  (?  oder  Dham- 
masthiti).  s.  Ta(^  )-mo-hsi-t'ieh-ti. 
Hs.  ts.  (W.),  II  280. 

HACKMANN,  Wörterbuch 


I  ^  Huo-mi.  Wie  vorher. 
"^  Hs.  ts.  (W.),  II  280. 

"^  Huo-sha.  Transkription  des  Na- 
mens Usha  (Ucha,  Och),  s.  Wu(  j^  )- 
sha. 

Eitel,  u.  Och. 

^    Huo. 

j  ^  Huo-han.  Der  moderne  chinesi- 
sche Name  für  Ferghana.  s.  Pci('['f|j)- 
han. 

Eitel,  u.  Ferghana;  Hs.  ts.  (W.),  I  88. 

-^    L 

I  W^  (oder^)  I  ch'ieh  chih.  L 
Übersetzung  von  Skr.  sarvajfia,  'der  All- 
wissende'. Ein  Beiname  der  Buddhas,  s. 
P'u  (^  )  chih.  —  2.  Übersetzung 
von  Skr.  sarvajhäna  (sarvajfiatva), 
'allumfassendes  Wissen',  Die  den  Bud- 
dhas zukommende  Allwissenheit,  die 
Säkyamuni  bei  seiner  Erleuchtung  er- 


langte. —  Transkr.:  sa-p'o-jo    ^ 


1.  Mvy.  1,  14.  —  2.  Eitel,  u.  sarvadjna 
und  sarvadjna  deva;  de  Harlez,  Voc,  S. 
53;  Hs.  ts.  (J.),  III  18,  488. 

sheng  ching  ch'i.  Übersetzung  ('die 
Lebenskraft  aller  Wesen')  von  Skr. 
Sarvasattvaujohärl.  Name  einer  Räksa- 
si,  die  sich  im  Saddharmapundarlka- 
sütra  dem  Buddha  als  Schützerin  der 
Gläubigen  anbietet. 

Eitel,  u.  Sarvasattväudjohäri;  Sdhp.  (Bur- 
nouf),  S.  240,   (Kern),  S.  374. 

1  W  1^  4  ^  Ä  ^  ^^^''^^^  ^^""g 
sheng  chih  fu.  'Vater  aller  Lebewesen'. 

Wiedergabe  von   Skr.    (Brahma)   Pra- 

jäpatih.  s.  Fan  (^  )  t'ien. 

Eitel,    u.    Brahma. 


«    ^^v    ^ 


18 


274 


I 


chung  sheng  hsi  chien  fo.  'Der  Bud- 
dha, über  dessen  Erscheinung  sich 
alle  Lebewesen  freuen'.  Übersetzung 
von  Skr.  Sarvasattvapriyadarsana  (-Bud- 
dha). Name  von  zwei  Persönlichkeiten 
im  Saddharmapundarlkasütra:  1.  die 
spätere  Verkörperung  der  Pflegemutter 
des  Buddha,  MahäprajäpatI  Gautami, 
als  Buddha;  2.  ein  Bodhisattva,  der 
seine  Ergebenheit  und  Dankbarkeit 
gegenüber  dem  Buddha  durch  Ver- 
brennung seines  eignen  Körpers  und 
danach  (in  der  Wiederverkörperung) 
durch  Verbrennung  seiner  beiden  Arme 
bewies.  Dieser  Bodhisattva  wird  dort 
mit  dem  Bodhisattva  Bhaisajyaräja 
identifiziert.  —  Sarvasattva(oder  Sar- 
valoka)priyadarsana  ist  weiter  der 
Name  des  Licchavi-Prinzen,  der  im 
Goldgianzsütra  auftritt. 

Eitel,  u.  Sarvasattvapriyadarsana;  Sdhp. 
(Burnouf),  S.  164,  243  f.,  (Kern),  S.  257, 
377  ff..  —  zum  letztgenannten:  Sbh.  (No- 
bel), S.  13,  Anm.  2;  Burnouf,  Introd.,  S. 
530. 

chung  sheng  li  chu  o  ch'ih.  'Das  Auf- 
geben aller  bösen  Bahnen  von  Seiten 
aller  Lebewesen'.  Übersetzung  von  Skr. 
sarvasattvapäpajahana.  Name  einer 
Meditation,  die  der  Prinz  Vimalanetra 
(im  Saddharmapundarlkasütra)  übte, 
um  dadurch  alle  Wesen  von  den  Bah- 
nen böser  Wiederverkörperung  zu  be- 
freien. 

Eitel,  u.  Sarvasattvapäpadjahana;  Sdhp. 
(Burnouf),  S.  271,  (Kern),  S.  424. 

I  W  Ä  ^  ^  ^^'^eh  '  ^^^'^"g-  ^^^'- 

setzung  ('Erfüllung  aller  Ziele')  von 
Skr.  Sarvärthasiddha.  Name,  der  dem 
neugeborenen  Säkya-Prinzen,  dem  spä- 
teren Buddha,  von  seinem  Vater  Sud- 
dhodana  gegeben  wurde.  Die  Namens- 
form Sarvärthasiddha  ist  bei  den  nörd- 
lichen Buddhisten  gebräuchlicher,  wäh- 
rend   die    südlichen    meist    Siddhärtha 


haben.  Auch  die  Form  Sarvasiddhärtha 
kommt  vor.  —  s.  auch  Ch'eng  (  ^  ) 
chiu.  —  Transkr.:  sa-p'o-ho-la-t'a-hsi- 

t'o"  S  ^  Ä  f  Ij  ft  #  |5:S  ,  ^bgek.: 

sa-p'o-hsi-to     g  ^  S  ^  '   '  ^arva- 

siddha',  hsi-ta   ^  i#  ,  'Siddha'. 


Eitel,  u.  Saivärtthasiddha;  Hs.  ts.  (J.), 

I  282,  II  364,  III   147,  488,  526,  563,  (B.), 

II  52,  53,   55,    (W.),   II   55;   Mvy.   24,   7; 
Kern-Jacobi,  I  36,  384. 

—  ^  M  ^  ch'ieh  shih.  'Alles  hinge- 
bend'. Übersetzung  von  Skr.  sarvada, 
Beiname  des  Buddha  in  einer  früheren 
Existenz,  als  er  sein  Königreich  und 
seine  Freiheit  für  andere  aufopferte, 
wie  eine  der  von  Hsüan  tsang  mitgeteil- 
ten Jätaka-Geschichten  erzählt.  — 
Transkr.:    sa-fu-ta    ^  ^  3^,    auch 

sa-fu-ta-ta  ^  ^  ^  ^  (Sarva- 
dada?). 

Eitel,  u.  sarvada;  Hs.  ts,  (J.),  II  136,  III 
488,  526,   (B.),  I   124,  (W.),  I  232  ff. 


I  W  'W  ^  ch'ieh  yu.  Übersetzung 
('Alles    Existierende')    von    Skr.    Vis- 

vabhü.  s.  P'i(ffl}(^)-she-fou. 

Eitel,  u.  Visvabhü. 

I  ^  ^  ^S:^  ^  ch'ieh  yu  ken  pen. 
'Wurzel  und  Ursprung  alles  Existieren- 
den'. Übersetzung  von  Skr.  Mülasarvä- 
sti(väda).  Bezeichnung  der  Lehre,  dass 
jedes  Existierende  einen  Ursprung  und 
Wurzelgrund  hat.  Diese  Lehre  charak- 
terisierte die  Schule  der  Mülasarvästi- 
vädins,  die  sich  nebst  vier  anderen 
Schulen  aus  der  Schule  der  Sarvästivä- 
dins  entwickelte.  Ihre  Schriften  waren 
in  Sanskrit  abgefasst.  Als  ihren  Ur- 
heber sah  sie  Rähula,  den  Sohn  des 
Buddha,  an. 

Eitel,  u.  Sarvästivädäh;  I  tsing  (Taka- 
kusu),  S.  XX,  XXI,  XXIV,  10;  Wassiljew, 
Buddhismus,  S.  294;  Strauss,  Ind.  Philo- 
sophie, S.  206  ff. 


I  — 


275 


~~'^  ^  M  ^  ch'ieh  yu  pu.  'Schule 
der  Existenz  alles  Seienden'.  Auch  shuo 
i  ch'ieh  yu  pu  gg;  |  |  |  |  ,  'Schule, 
die  die  Existenz  alles  Seienden  lehrt'. 
Übersetzung  von  Skr.  Sarvästiväda- 
(Schule).  Name  einer  Schule  des  alten 
Buddhismus,  die  auch  Vaibhäsika 
heisst.  Ihre  Grundlehre  war  die,  dass 
alles  existiere,  d.h.  dass  alle  Existenz- 
grössen  (dharma)  real  sind,  und  dass 
sich  aus  diesen  realen  Gegebenheiten 
in  einer  besonders  zu  erforschenden 
Gruppierung  das  Bild  der  inneren  und 
äusseren  Welt  bildet.  —  Andere  Be- 
zeichnung: i  ch'ieh  yü  yen  pu  (vgl. 
das  folgende);  Transkr.  sa-p'o-a-ssü- 
ti-p'o-t'o  pu  K  ^  IJnf  J^  ®  ^  lg 

M  >  sa-p'o-to  pu  ^  :^  ^  ^^ 

Eitel,  u.  Sarvästivädäh;  Hs.  ts.  (J.),  I 
85,  94,  132,  174,  II  2,  200,  III  485,  488,526, 
(B.),  s.  Reg.,  (W.),  s.  Reg.;  Giles,  Dict, 
No.  13376;  Kern-Jacobi,  II  497  f.,  517  f., 
554,  556  f.,  563  ff.;  Strauss,  Ind.  Philoso- 
phie, S.  206  ff.. 

I  W  ^  #  fP  I  Ch'ieh  yü  yen  pu. 
'Schule,  welche  die  Gesamtheit  (der 
Dinge  als  existierend  und  real)  disku- 
tiert', s.  vorher. 

Eitel  u.  Sarvästivädäh. 

I  ft  ^  I  hsing  tsung,  'Schule  der 
Einen  Natur'.  Benennung  einer  Schul- 
richtung des  späteren  Mahäyäna,  die 
lehrte,  dass  alle  Wesen  ein  und  dieselbe 
Natur,  nämlich  die  Buddha-Natur,  be- 
sitzen. Sie  leitete  sich  von  Manjusrl 
(man-shu-shih-li  §  ^  ^  ^|J  )  her. 
Eitel,  u.  Mafidjusri. 

I  ^  I  hsing.  Name  eines  der  führen- 
den Lehrer  der  Yoga-Schule  (mi  tsung 
^  ^  )  in  China. 

Hackmann,    Schulen,    S.   22;    Kao   seng 
chuan,  III  5  :  3. 


I    ^tl    I   ju.    Name  eines  chinesischen      Schule'.   Abgekürzte    Übersetzung  von 


sramana,  der  ein  numerisch  angelegtes 
Lexikon  von  Ausdrücken  des  buddhisti- 
schen Kanons  (B.N.,  No.  1621)  in 
Gemeinschaft  mit  anderen  verfasst  hat. 
B.N.,  Sp.  468;  Bagchi,  Canon,  S.  697. 

—  ^  I  lai.  'Der  noch  einmal  kommt'. 
Übersetzung  von  Skr.  sakrdägämin.  s. 
Hsü(  ^)-t'o-han. 

Eitel,  u.  sakridägämin;  Mvy.  46,  4;  223, 
62;  Chavannes,  500  contes,  I  16,  Anm.  1. 

I    4^  PJL    ^   "i"   hou.   'Ein   Ochsenge- 
brüli'.  Erklärende  Wiedergabe  von  Skr. 
krosa.  s.  Chü(  :f^  )-lu-she. 
Mvy.  251,  16. 

I  ro  JS  I-shan-ti.  Transkription  von 
Skr.  icchänisthi  oder  icchantika.  Be- 
zeichnung für  einen  Häretiker,  einen 
Ungläubigen,  der  nicht  die  Lehre  des 
Buddha  annimmt.  —  Übers.:  shen  yü 
^  ^,  'sehr  wünschend'. 

de  Harlez,  Voc,  S.  53;  Mvy.  110,  20. 

I  ^  I  sheng.  'Das  eine  Fahrzeug'. 
Übersetzung  von  Skr.  ekayäna.  Be- 
zeichnung des  Einen  Heilsweges,  den 
alle  Buddhas  gegangen  sind  und  ge- 
lehrt haben  und  der  sich  im  Grunde  als 
natürliche  Anlage  eines  jeden  Wesens 
geltend  macht.  Dadurch  ist  jeder  ein- 
zelne allen  Buddhas  und  Heiligen  we- 
sensverwandt. Auf  Grund  dieser  vir- 
tuellen Gleichheit  ist  Erlösung  für 
jeden  möglich.  —  Auch  Bezeichnung 
für  Mahäyäna,  als  der  einen  wahren 
Lehre. 

Anesaki,  Ethics,  S.  7,  14;  Mvy.  59,  6. 

j    ^    I    shih.    'Nur    einmal    essend'. 

Übersetzung  von  Skr.  ekapänika,  'nur 

eine   Handvoll   essend',   s.    I   tso   shih. 

de  Harlez,  Voc,  S.  30;  Chiao  sheng  fa 

shu,  XII,  S.  7a;  Burnoiif,  Introd.,  S.  307. 

iÖ'  ^     I     shuo     pu.     'Ein-Wort- 


276 


I  -mp 


Skr.  Ekavyavahärika.  s.  I(  ^g^  )-ko-p'i- 
yü-p'o-ho-li-ko  pu. 

Eitel,  u.  Ekauyahärikäh. 

— '  0  PI5  ^I  SU  liang  ts'an.  'Einmal 
übernachten,  zwei  Mahlzeiten'.  Die 
Verpflichtung,  die  ein  Kloster  gegen- 
über einem  wandernden  Mönch  hat, 
der  als  Gast  vorspricht.  Die  im  Fan 
wang  ching  (Kap.  6,  26  u.ö.)  aufge- 
stellten Bestimmungen  gehen  aber  viel 
weiter. 

Giles,  Dict,  No.  10338;  de  Groot,  Code, 
S.  129. 

I    ^  Ä    ^  tso  shih.  'Essen  auf  einem 
Sitz'.  Wiedergabe  von  Skr.  ekäsanika, 
'nur  einen  Sitz  habend'  oder  'allein  sit- 
zend'.   Eine    der    zwölf  oder  dreizehn 
dhütäiiga-Pflichten  der  Mönche,  s.  Shih 
(  -f- )   erh  t'ou-t'o  hsing.  Bezeichnung 
und  Bedeutung  dieser  Vorschrift  sind 
unsicher.    Vielleicht    soll  sie  bedeuten, 
dass  der  Mönch  bei  der  Mahlzeit  auf 
einer    Stelle    sitzen  bleiben  soll,  viel- 
leicht aber  auch,   dass  er  nur  einmal 
am  Tage  essen  oder  allein  essen  soll. 
Eurnouf  vernntet  Skr.  ekäsanika,  'nur 
eine     Alahlzeit     habend',     Kern-Jacobi 
übersetzen  'allein  essend'.  (Diese  Regel 
lautet  im  Päli  ekäsanika,  was  sowohl 
Skr.  ekäsanika  als  auch  Skr.  ekäsanika 
entsprechen     kann.)     Bei     de     Harlez 
heisst  die  entsprechende  Regel  im  Skr. 
ekapänika;  die  chinesische  Übersetzung 
davon    ist    i  shih    — ■  ^ ,  'nur  einmal 
essend';    i    shih    findet    sich  auch   im 
Chiao  sheng  fa  shu.  —  Andere  V^ieder- 
gabe:    jih  i  chai     0  — '^'  'täglich 
einmal    fastend'     (Mvy.),    d.h.    essen 
nach  den  buddhistischen  Vorschriften; 
vgl.  Chai  (  ^).  Transkr. :  i-chia-shan- 

1  tsing   (Takakusu),  S.  57;  de  Harlez, 
Voc,  S.  30;  Mvy.  49,5;   Chiao  sheng  fa 


shu,  Xll,  S.  7a;  Bukkyö  daijiten,  S.  128, 
3,  4;  Dharmasarngraha  (Kasawara),  No. 
LXIII;  Hardy,  Eastern  monachism,  S.  98; 
Burnoiif,  Introd.,  S.  307;  Kern-Jacobi,  II 
19  f. 


( — .)  ^  ^^  (I)  t'u  mao  ch'en. 
'Ein  Stäubchen  auf  dem  Haar  eines 
Hasen'.  Übersetzung  von  Skr.  sasara- 
jas,  das  wahrscheinlich  dasselbe  be- 
deutet wie  sasornä;  s.  T'u  (^)  hao. 
Eitel,  u.  sasorna;  Mvy.  251,  5;  Kirfel, 
Kosmogr.,  S.  336. 

1    Ö  ^  ^  wang  lai.  'Der  noch  einmal 
geht  und  kommt'.  Übersetzung  von  Skr. 
sakrdägämin.  s.  Hsü(  ^  )-t'o-han. 
de  Harlez,  Voc,  S.  53. 

I    ^  A$^   ^  ^^°"  ^^^^  chüeh.  'Mit 
den       Händen       die       Geheimzeichen 
machen',  nämlich  die  Zeichen  der  mu- 
drä.  s.  Mu(fl:)-t'o-lo. 
Giles,  Dict,  No.  3225. 

P    I. 

I  ffl  §  H^  ^3e  ^  I-lan-na-po-fa- 
to.  Skr.  Hiranyaparvata.  Ein  Berg  und 
eine  Stadt  nebst  Land  an  der  Gaiigä, 
von  Hsüan  tsang  erwähnt.  Der  heutige 
Berg  Mongir,  ein  Vulkan.  Buddha  soll 
in  der  Gegend  gewirkt  haben.  Zur  Zeit 
Hsüan  tsang's  gab  es  dort  viele  stüpas 
und  Klöster.  —  Der  Name  wird  auch 
i-lan-na  (Hiranya)  abgekürzt.  Watters 
hält  i-lan-na  für  die  Transkription  von 
Skr.  nana  ('wildes  und  unfruchtbares 
Land'). 

Eitel,  u.  Hiranya  parvata;  Hs.  ts.   (J.), 

I  171,  174,  177,  in  66,  385,  508,  558,  (B.), 

II  185  ff,   (W.),   II    178  ff. 

1  M  iJ^^^^M  I-li-sha-pan- 
ch'a-chia.  Skr.  Irsyäpandaka,  'Eifer- 
suchtseunuch', d.h.  Leute,  die  impo- 
tent  sind,   ausser  wenn  sie  eifersüchtig 


I  p 


277 


sind.  Eine  der  verschiedenen  Arten  des 
pandaka,    s.    Huang    (^)    men.   — 

Übers.:    tu    huang    men     ;^  ^  P^ 

'Eifersuchtseunuch'. 

Eitel,  u.  pandaka;  Mvy.  271,  17;  Bongo 
jiten,  S.  370;  Bukkyö  daijiten,  S.  535,  1-2. 

Pm^B   I-na-po-lo.  Skr.  Eläpa- 

tra.  s.  I(  ^  )-lo-po-tan-lo. 

Eitel,  u.  Eiapatra. 

I    ^   (^)   I-p'u-(sai).  Skr.  upavä- 

saka.   s.  Wu(  .^(J)-po-so-chia. 

Lockhart,  Manual,  S.  325,  1;  Giles,  Dict., 
No.  5337. 


i}^  m  (oder  m  B  (oder  ?i) 
I-sha-t'o(oder  to)-lo.  Skr.  isädhara.  s. 
Ch'ih  (f^)  chou. 

Eitel,  u.  Ichadhara;  Mvy.  194,  5. 

I  Ä  ^f^  f<l  M  I-shang-na-pu-lo. 
Skr.  isänapura.  Name  eines  alten  Rei- 
ches in  Birma,  das  an  das  Reich  Mahä- 

campä  (mo-ho-chan-po  ^  fpj  |^  '/^) 
grenzte;  von  Hsüan  tsang  erwähnt. 
Eitel,  u.  Isänapura;  Hs.  ts.  (J.),  I  182, 
III  83,  508,  (B.),  II  200,  (W.),  H  189. 


^ 


I-she-po-lo.  1.  Skr.  is- 
vara,  'Herr',  s.  das  folgende.  —  2,  Skr. 
Isvara.  Name  eines  Mönches  aus  dem 
Westen,  der  um  426  n.  Chr.  als  Über- 
setzer tätig  war.  —  Übers.:  tzü  tsai 
^  ^  ,  'der  in  sich  selbst  ist,  unab- 
hängig', s.  auch  Tzü  (  §  )  tsai. 

1.  Eitel,  u.  isvara.  —  2.  B.N.,  Sp.  415; 
Bagchi,  Canon,  S.  370. 

I  S  ^3e  S  J-shih-f a-lo.  1 .  Skr.  is- 
vara, 'Herr'  Bezeichnung  für  den  höch- 
sten Gott,  vor  allem  von  Brahman  und 
Siva  gebraucht,  im  Buddhismus  von 
Kuan  yin  (Avalokitesvara)  und  über- 
haupt als  Beiname    der    Bodhisattvas. 


—   Andere    Transkr.:    i-she-po-lo    pr 

M  ä^  W  '  übers.:  tzü  tsai     g  :^, 

'der    in    sich    selbst    ist,    unabhängig', 

ch'üan    heng    |^  ^ ,    'Autorität    und 

Gewicht'.   —  2.    isvara    (Transkr.:   i- 

shih-fa-lo;  Übers.:  tzü  tsai)  heisst  bei 

Hsüan  tsang  ein  gelehrter  Mönch,  der 

ein  Abhidharmasästra  verfasst  hat.  — 

s.    auch    Tzü    (  g  )    tsai.    Vgl.    Tzü 

(  g  )  tsai  t'ien. 

1.  Eitel,  u.  isvara;  de  Harlez,  Voc,  S. 
18;  Mvy.  163,  15;  22,  15.  —  2.  Hs.  ts.  (J.), 
II  122,  III  508,  499,  (B.),  I  112,  (W.),  I 
217  f. 

#*  g  (oder0)^(j^)  I-ti-mu 
(oder  yüeh)-to(-ch'ieh).  Skr.  Ityukta 
(-ka?)  oder  im  buddhistischen  Skr. 
Itivrttaka,  Päli  Itivuttaka.  Nach  der  ge- 
bräuchlichen Einteilung  des  Päli-Ka- 
nons  nach  dem  Inhalt  bilden  die  Itivut- 
takas  das  vierte  Buch  im  fünften  Nikäya 
(Khuddakanikäya)  des  Suttapitaka. 
Gemäss  der  älteren  Einteilung  nach  der 
Stilart  in  neun  aiigas  bilden  sie  das 
sechste  aiiga  und  im  Sanskrit-Kanon  in 
der  Einteilung  nach  Inhalt  und  Form 
in  zwölf  dharmapravacanas  den  achten 
Teil.  Diese  Texte  sind  kurze  Erzählun- 
gen in  Versen  und  in  Prosa,  auf  ein 
pointiertes  Wort  des  Buddha  auslau- 
fend. —  Anderer  Name:  pen  shih  ;^ 
^  ,  'ursprüngliche  Dinge'. 

Eitel,  u.  Itiyuktas;  Hs.  ts.  (J.),  II  78,  III 
508,  493;  de  Harlez,  Voc,  S.  40;  Mvy.  62, 
8;  Bukkyö  daijiten,  S.  301,  2,  26;  936,  3,  1; 
1621,  3,  14;  1738,  3,  5;  Winternitz,  Ind. 
Litt.,  II  8  f.,  68  ff. 


^  ]§i     I   wu    lu.   Name   der   Stadt 
Hami  in  der  Han-Zeit.  s.  Ha(  »^  )-mi. 
Eitel,  u.  Hami. 


I    ^   äJ   E     I-yeh-po-lo.    s.    I-she- 


po-lo. 


278 


I    « 


I    ^    I  kuei.  'Seine  Zuflucht  nehmen 
zu'.  Übersetzung  von    Skr.    sarana.    s. 

Chiu  ($1). 

Hs.  ts.  (J.),  III  487. 


I-nai.  Transkription  von  Yin- 
geshar?  Name  eines  Reiches,  das  sonst 
Nehe  oder  Och  (Ush)  genannt  wird.  s. 

Wu(  ,^  )-sha. 
Eitel,  u.  Och. 


^  I.  'Etikette,  würdiges  Benehmen'. 
Im  Tantrismus  für  das  Zauberritual  ge- 
braucht, z.B.  in  dem  Ausdruck  i  kuei 
'^  ^l,  die  Regeln  eines  bestimmten 
(tantrischen)  Ritus. 

de  Visser,  Äkäsagarbha,  S.  44. 

im  I.  Übersetzung  von  Skr.  koti.  Be- 
Zeichnung  einer  sehr  hohen  Zahl,  die 
von  den  Indern  gewöhnlich  zehn  Mil- 
lionen gleichgesetzt  wird.  Von  den  Chi- 
nesen wird  sie  vielfach  verschieden  be- 
rechnet, nämlich  als  10  X  10000  (wan 
:g  ),  100  X  10000,  1000  X  10000, 
10000  X  10000.  —  Transkr.:  chü-chih 
^    oder  :f^  ^g   und  ko-chui  :^ 

.  —  Nach  der  Mahävyutpatti  ist  i 
auch  Übersetzung  von  Skr.  laksa.  s.  Lo 

(  i!g-)-ch'a. 

Eitel,  u.  koti;  Hs.  ts.  (J.),  II  420,  III  58, 
509;  Chiao  sheng  fa  shu,  IV,  S.  31a;  de 
Harlez,  Voc,  S.  54;  Mvy.  246,  3;  247,  5; 
249,  8;  250,  8;  Giles,  Dict.,  No.  3019;  Kir- 
fel,  Kosmogr.,  S.  336.  —  Mvy.  249,  6. 

I  J^  I  erh.  Übersetzung  ('koti-Ohr') 
des  Names  Srutavirnsatikoti  (virnsati, 
'zwanzig',  ist  nicht  übersetzt,  erh  lässt 
srotra  statt  sruta  vermuten),  s.  Shih 
(  ^  )-lü-to-p'in-she-ti-kou-chih. 
Eitel,  u.  ÖrutaviiTisatikoti. 


^  I.  'Gedanke'.  Übersetzung  von  Skr. 
manas.  Bezeichnung  für  den  sechsten 
der  sechs  Sinne  (sadäyatana,  liu  ch'u 
;a>  ^  )>  den  inneren  Sinn  für  die 
geistige  Wesenheit.  Sein  Objekt  ist  der 
dharnia  (fa  ^ ).  Vgl.  Ch'u  (g), 
—  Ausserdem  kann  i  auch  Skr.  citta, 
'das  Denken',  wiedergeben,  als  Bezeich- 
nung der  dritten  der  drei  Arten  guter 


und  böser  Handlungen  (san  yeh  ^n  ^  , 

s.d.). 

Eitel,  u.  manas;  Anuruddha  (Shwe  Zan 
Aung),  S.  3,  183;  Suzuki,  Awakening,  im 
Glossar,  u.  Ego.  —  Über  citta:  de  Harlez, 
Voc,  S.  43. 

[  ^  I  chieh.  'Geisteswelt'.  Überset- 
zung von  Skr.  manodhätu.  Das  Gebiet 
der  geistigen  Vorgänge,  die  als  eine 
Welt  für  sich,  nicht  irgendwie  verbun- 
den mit  naturalistischen  Vorstellungen 
und  von  ihnen  abhängig,  zu  denken 
sind. 

Eitel,  u.  manodhätu;  Hs.  ts.  (J.),  I  345, 
III  487;  Mvy.  107,  16. 

I    S  tu      I     liu     ch'u.     Übersetzung 
('Ausfluss    aus    dem    Geist',    nämlich 
Brahmans)  von  Skr.  Mänasa  oder  Ma- 
nasvin.  s.  Mo(  J^  )-na-ssü. 
Eitel,   u.   Mänasa. 

I  ^  I  lo.  'Freude  des  Geistes'.  Über- 
setzung von  Skr.  Manobhiräma.  Name 
des  Buddha-Feldes  (buddhaksetra), 
das  im  Saddharmapundarikasütra  Bud- 
dha dem  Maudgalyäyana  für  die  Zu- 
kunft ankündigt. 

Eitel,  u.  Manobhiräma;  Sdhp.  (Bur- 
nouf),  S.  94,  (Kern),  S.   150. 


^  1^  I  shih  chieh.  'Welt  von 
Denken  und  Wissen'.  Übersetzung  von 
Skr.  Manovijnänadhätu.  Das  Gebiet 
der    geistigen    Funktionen,    wobei    die 


I 


m  M  m 


279 


Welt  in  ihren  einzelnen  Erscheinungen 

aufgefasst  wird.  Vgl.  auch  I  chieh. 

Eitel,  u.  manovidjiiänadhätu;  Suzuki,  Stu- 
dies,  im  Glossar  u.  manovijüäna. 

^  ^  I  yeh.  'Betätigungen  des  Den- 
kens'. Übersetzung  von  Skr.  manas- 
(oder  citta-)karman.  Die  dritte  der  drei 
Arten  von  guten  oder  bösen  Handlungen 
(san  yeh  ^  ^,  s.d.),  durch  die  der 
Mensch  sein  karman  bestimmt. 

de  Harlez,  Voc,  S.  43;  Chiao  sheng  fa 
shu,  III,  S.  5  b;  Mvy.  9,  15;  Anesaki,  Ethics, 
S.  15,  28. 

I  I^ÜJ  J^  I-shih-mo  (?).  Skr.  Iksväku. 
Name  eines  mythischen  indischen  Kö- 
nigs (oder  vielleicht  eines  alten  Volkes). 
Der  König  wird  in  der  Sage  zum  Vor- 
fahren der  Säkyas  und  zum  Gründer 
von  Kapilavastu  gemacht.  Er  führte 
(nach  Eitel)  den  Beinamen  Virüdhaka 

(p'i-lu-tse-chia  Wtfc  jfi  t¥  ^  '  s-^-)  ^^* 
aber  nicht  mit  dem  Weltenhüter  des 
gleichen  Namens  zu  identifizieren.  Chi- 
nesisch heisst  er  auch  kan  che  wang 
-^  }^  i  >  'süsses-Zuckerrohr-König' 
(wobei  iksväku  als  Ableitung  von  iksu 
übersetzt  ist). 

Eitel,  u.  Iksväku  Virüdhaka;  Mvy.  180, 
45;  Dowson,  Dict.,  u.  Ikshwäku. 


I-ko- 

p'i-yü-p'o-ho-li-ko  pu.  Skr.  Ekavyava- 
härika  mit  dem  Zusatz  pu,  'Schule'. 
'Schule  der  auf  ein  und  dieselbe  Art 
Argumentierenden',  nämlich  die  Mahä- 
sarnghikas.  Name  einer  Schule,  die  sich 
im  zweiten  buddhistischen  Jahrhundert 
aus  der  Schule  der  Mahäsanighikas  ent- 
wickelte. Über  die  Bedeutung  des  Na- 
mens herrscht  keine  Sicherheit.  Er  wird 
auch  als  Allgemeinbezeichnung  der  Ma- 


häsarnghikas  gebraucht.  — Übers.:  chih 
i  shuo  yen  pu  ^  —  ^  '^  M  > 
i  shuo  pu  — ■  i§^  ^  ,  wörtliche  Über- 
setzung von  Skr.  eka-vyavahärikäh. 

Eitel,     u.  Ekauyahärikäh;     Wassiljew, 

Buddhismus,  S.    249  f.,    258;    Täranätha 

(Schief ner).  S.  273;    Kern-Jacobi,   II  552, 
556,  559. 


I. 


I  iSf  J  Chi.  'Seltsame  Spuren'.  Eine 
Bezeichnung  der  Zeichen  und  Wunder, 
mit  denen  die  Buddhas  ihren  Weg 
kennzeichnen.  —  Andere  Bezeichnung: 
shen  Chi  |^  g^  ,  'göttliche  Spuren'. 
Giles,  Dict.,'No.  834. 

I    ^    I  sheng.   'Gesondert  geborener 
(Mensch)'.  Wörtliche  Übersetzung  von 
Skr.  prthagjana.  s.  Fan  (  j^  )  fu. 
Mvy.  245,  747. 

^   I  (auch  mit  dem  Zusatz  ^  huo). 
'Verworrenheit,    Zweifel',    Übersetzung 
von    Skr.    vicikitsä    (Päli    vicikicchä). 
Name   einer  der   Hauptsünden,   die  in 
drei,  fünf  oder  sieben  Arten  eingeteilt 
werden.  In  der  Einteilung  in  fünf  Hin- 
dernisse  (wu  chung  chih    ^  ^  y-fff ) 
ist  der  Zweifel  das  fünfte  Glied.  Auch 
als  viertes  Glied  einer  Vierteilung  von 
vier  klesas   (ssü  fan  nao    [Jt|  f^  f^-) 
wird  der  Zweifel  genannt.  Der  religiöse 
Zweifel  (an  der  Wahrheit  des  rechten 
Pfades)   muss  abgelegt  werden,  wenn 
man  in  die  Meditation  eintreten  will.  — 
I  ist  auch  Übersetzung  von  Skr.  käiiksä, 
Päli  kahkhä,  'Zweifel',  s.  Huo  (^). 
Vgl.  Chih  {j-'l§)  und  Fan   ('j^)   nao. 
Eitel,  u.  paritcha  klesa;  de  Harlez,  Voc, 
S.    33;    Mvy.    104,   39;    Giles,    Dict,    No. 
1906;   Anesaki,   Ethics,   S.    16;   Mrs.   Rhys 
Davids,  Conp.,  S.  170  f.;  Beckh,  Buddhis- 
mus, 11  44.  —  Mvy.  109.  47. 


280 


■    S     «     11 


Mi  '^    I  huo.  'Zweifel'.  Übersetzung 
von  Skr.  vicikitsä.  s.  vorher. 
Anesaki,  Etliics,  S.  16. 


jji^      I  shen.  'Zweifel-Götterwesen'. 
Etymologisierende     Übersetzung     von 
Skr.  Kimnara.  s.  Chin(  ^  )-na-lo. 
Eitel,  u.  Kinnara. 


^ 


I. 


I    ^   I  ch'eng.  'Rechtlichkeit  erfüllt'. 
Übersetzung   von    Skr.    Siddhärtha.    s. 
Ch'eng  (^)  chiu. 
Mvy.  1,  49;   180,  52. 

I  ip.  I  ching.  Name  des  Pilgers  (ge- 
wöhnlich in  der  südchinesischen  Aus- 
sprache I  tsing  genannt),  der  671-95 
n.  Chr.  Indien  und  die  angrenzenden 
Länder  bereiste  und  gegen  400  indische 
Texte  heimbrachte,  von  denen  er  später 
viele  übersetzte.  Er  stammte  aus  Fan 
yang  ^  1^  (Chi  chou  ^  ^j^j ) ;  sein 
Familienname  war  Chang  ^,  sein  lite- 
rarischer Name  Wen  ming  ^  R^  .  Er 
wird  auch  Shih  (  f ^  )  I  ching,  'der 
buddhistische  Mönch  I  ching'  genannt; 
vgl.  Shih  (H),  2.  Er  lebte  von  635- 
713.  I  tsing  ist  der  Verfasser  von  fünf 
Werken  des  chinesischen  Kanons.  Un- 
ter diesen  ist  am  wichtigsten  das  Werk: 
Nan  hai  chi  kuei  nei  fa  chuan  ^  j^ 
W  ^  ft  ft  #•  (BN.,  No.  1492), 
das  von  J.  Takakusu  unter  dem  Titel 
'A  record  of  the  Buddhist  religion  as 
practised  in  India  and  the  Malay  Ar- 
chipelago'  übersetzt  und  erläutert  wor- 
den ist.  Über  I  tsing's  Leben  vgl.  dort 
S.  XXV  ff. 

B.N.,  Sp.  440,  463;   Bagchi,   Canon,  S. 
525  ff.;  Giles,  Biogr.  Dict.,  No.  897. 

I    f^    I  tsing.  s.  vorher. 


ffiE  ^  Ol  I  wu  ai  chieh.  'Ungehin- 


derte Erklärung  der  Bedeutung',  s.  das 
ende. 
Mvy.  13,  2. 


folgende 


I  wu  ai  chih.  'Ungehin- 


derte  Erkenntnis  der  Bedeutung  (näm- 
lich der  Verordnungen)'.  Übersetzung 
von  Skr.  arthapratisarnvid.  Die  erste 
(oder  zweite)  der  ungehemmten  vier 
Erkenntnisse  (ssü  wu  ai  chih  ^  ffiE 
i^  ^  ),  die  dem  Arhat  eigentümlich 
sind.  —  Andere  Übers.:  i  wu  ai  chieh 
I  j  j  ^ ,  'ungehinderte  Erklärung 
der  Bedeutung',  yü  chu  i  wu  ai  pien 
1^  ^  B.  M  0.M'  'ungehinder- 


te   Erörterung   in   allen   Bedeutungen'. 

Vgl.  Ssü   (  PH  )   wu  ai  chih. 

Eitel,  u.  pratisarTivid;  Mvy.   13,  2. 


m 


I. 

i)!]]  ^   I-chia-shan-ni.  Skr.  ekä- 

sanika.  s.  I  ( — • )  tso  shih. 
Bukkyö  daijiten,  S.   128,  3,  4. 


I  (Oder  S)  m^^^B  ^-J«-P«- 
tan-lo.  Skr.  Eläpatra.  Name  eines 
Baumes  (Kardamom)  und  eines  bei 
Hsüan  tsang  erwähnten  Drachenkö- 
nigs (Nägaräja),  dem  ein  Teich  nord- 
westlich Taksasilä  heilig  war.  Der  Nä- 
garäja trug  seinen  Namen  von  einem 
Eläpatra-Baum,  den  er  zur  Zeit  des 
Buddha  vernichtet  hatte.  Wegen  dieser 
Tat  wurde  er  von  einem  bhiksu  in  einen 
Drachen  verwandelt.  Als  der  Buddha 
Säkyamuni  in  Benares  war,  erschien 
Eläpatra  in  menschlicher  Gestalt  unter 
den  Mönchen,  wurde  aber  von  Buddha 
in  seine  Drachengestalt  zurückgewie- 
sen. Erst  unter  dem  Buddha  Maitreya 
soll  er  von  seiner  Drachenexistenz  er- 
löst werden.  —  Andere  Transkr. :  i-na- 
po-lo     PMSkB^   yeh-la-ta   lung 


I 


JAN    ^ 


281 


wang    ^p  JiJ  ^  f I  3E  ;   Übers.:  ho 
(für  huo)   hsiang  yeh  lung  wang   ^ 
(*ür   ^)    #  ^  fl  I,  'der  Dra- 
chenkönig Eläpatra'.   (Nach  Stuart  ist 
huo  hsiang  g  ^  die  chinesische  Be- 
zeichnung für  Lophantus   rugosus). 
Eitel,  u.  Eläpatra;   Hs.  ts.   (J.),  II   152, 
348,   III   508,    (B.),   I    137,   LXVHI,    (W.), 
I  241  f.;  Mvy.  167,  44;  Stuart,  Mat.  med., 
S.  247;  Giles,  Dict.,  No.  5332. 

I  3^  H^  I  fang  ming.  'Wissenschaft 
der  Heilkunst'.  Übersetzung  von  Skr. 
cikitsävidyä.  s.  I  ming. 

Hs.  ts.  (J.),  III  487;  Mvy.  76,  4. 

I    M^^B.     I-lo-po-tan-Io.    Skr. 

Eläpatra.    s.    I(  ^  )-lo-po-tan-lo. 
Hs.  ts.  (J.),  III  508. 

I  «g  I  ming  (oder  |  ^j^  R^  i  fang 
ming).  'Wissenschaft  der  Heilkunst'. 
Übersetzung  von  Skr.  cikitsävidyä.  Die 
vierte  der  fünf  wertvollen  Wissenschaf- 
ten (wu  ming  ^  H^  ,  s.  d.) ,  die  der 
Buddhist  in  Indien  nach  Hsüan  tsang 
studieren  musste. 

Eitel,  u.  tchikitsa  vidyä  sastra;  Hs.  ts. 
(J.)  I  95,  152,  212,  1173,  174,  III  487, 
(B.)  I  78,  153,  (W.)  I  155,  157;  de  Harlez, 
Voc,  S.  27;  Mvy.  76,  4. 

^  Jan.  'Beflecktheit'.  Übersetzung 
von  Skr.  klesa?  Die  Beflecktheit  des 
Geistes  ist  eine  Wirkung  der  Entwick- 
lung des  älayavijüäna  und  zeigt  sich 
in  verschiedenen  (sechs)  Stadien.  Ur- 
sprünglich ist  der  Geist  ewig,  klar, 
nicht  der  Umgestaltung  unterworfen. 
Aber  unter  dem  Einfluss  der  Unwis- 
senheit wird  er  'befleckt',  und  dies  ist 
der  Anfang  alles  Leidens  (beginnend 
mit  der  Individualisation).  So  in  As- 
vaghosas  Ta  sheng  ch'i  hsin  lun  (  ^ 


\n  PH»  )•  J'^"  ^^  ^^'^  ursprüng- 
lichen Bedeutung  'gefärbt'  deutet  zu- 
gleich auf  die  sinnliche  Erscheinung.  — 
s,  das  folgende. 

Suzuki,  Agvaghosha,  S.  80  ff. 

^  g  Jan  ch'en.  'Befleckter  Staub'. 
Bezeichnung  der  Erscheinungswelt,  der 
Gesamtheit  des  Phänomenalen.  Vgl. 
vorher  und  Hung  ( ^X )  ch'en  und 
Ch'en  (M  ). 


I  fe  ^  J3"  se  i.  'Gefärbtes  Ge- 
wand'. Allgemeine  Bezeichnung  der 
Kleidung  der  buddhistischen  Mönche, 
weil  sie  bräunlich  oder  gelblich  gefärbt 
war.  Die  Bezeichnung  entspricht  Skr. 
käsäya.  s.  Chia(  ^)-lo-sha-i. 
Eitel,  u.  kächäya. 

I  *;f  (Oder  }^)  g  Ü  Jan  wu  i 
shih,  'Das  Wissen  von  der  Befleckung 
des  Sinnes'.  Übersetzung  von  Skr.  klis- 
tamanas,  mit  angefügtem  shih  =  vijfiä- 
na,  also  'Bewusstsein  von  dem,  was 
den  Sinn  befleckt  (schädigt)'.  Es  ist 
in  der  buddhistischen  Psychologie  des 
Mahäyäna  einer  der  acht  Bewusstseins- 
zustände  (pa  shih  y\  f^),  der  denen 
durch  die  sechs  Sinne  als  siebenter  hin- 


zugefügt wird. 


Vgl.   Shih 


Transkr. :      chi-li-se-ch'a  (-yeh)  -mo-na 

(fraglich,  da  das  eingefügte  yeh    ^^ 

auf  klistäya  deutet). 

Eitel,  u.  vidjüäna;  Chiao  sheng  fa  shu, 
VIII,  S.  2b;  Mvy.  105,  3;  Bongo  jiten, 
S.  129;  Suzuki,  Studies,  S.  78,  395;  La 
Vallee-Poussin,  La  Vijnaptisiddhi  de  Yuan 
Chuang. 


^^  Jan.  S.Jan  (^4^). 

I    'M  "^   J^"    ^^"S    ^°-    Übersetzung 
von  Skr.  Dipamkara  Buddha.  Bei  Ju- 


282 


JAN    «       JANG 


m       JAO 


JEN     A 


lien  irrtümlich  für  Jan  (  f^^  )  teng  fo; 
s.d. 

Hs.  ts.  (J.),  III  488. 

I  ^  Jan  hsiang.  'Durch  Weihrauch 
verbrennen'.  Eine  Zeremonie  vor  der 
Mönchsweihe,  bei  der  auf  dem  kahlen 
Schädel  der  Neumönche  wohlriechende 
Holzkohle  verbrannt  wird,  um  die  Wur- 
zeln der  Haare  zu  zerstören.  Andere 
Bezeichnung:  yen  hsiang  ^  §,  chiu 

hsiang   ^,^. 

de  Harlez,  Voc,  S.  60;  de  Groot,  Code, 
S.  217. 


I  'M  "W  J^"  ^^"§  ^^-  Übersetzung 
('der  Buddha  der  brennenden  Fackel') 
von  Skr.  DIparnkara-Buddha.  Name 
des  24.  Vorgängers  des  Buddha  Säkya- 
muni  (der  von  jenem  als  zukünftiger 
Buddha  angekündigt  worden  ist).  Sein 
Zusammentreffen  mit  Säkyamuni  (als 
dem  Brahmanen  Sumedha)  wird  in  den 
Jätakas  erzählt  (vgl.  Warren,  Buddhism 
in  transl.,  S.  5  ff.).  Das  Bildnis  des 
Dipanikara  in  den  Tempeln  trägt  häu- 
fig eine  Menge  (108)  kleiner  Lichtchen 
(in  Öl  brennende  Dochte,  die  in  kleinen 
Näpfen  schwimmen).  Transkr.:  t'i-ho- 
chieh-lo  ^  ^  jjl^  |g ;  andere  Übers. : 

fing  kuang  fo  ^  ;^  ^.  'der  Buddha 
des  festen  Glanzes'. 

Eitel,  u.  Dipanikara;  Fa  hsien  (Legge), 
S.  38,  S.    -f-  — ^  ,  8;   Hs.  ts.   (J.),   I   76, 

II  97,  III  488,  (B.),  I  S.  XXXV,  91,  Note, 
92,  93,  (W.),  I  183,  188,  190  ff.,  II  57; 
Mvy.  2,  13;  Bongo  jiten,  S.  274;  Warren, 
Buddhism  in  transl.,  S.  11,  17,  29-31; 
Kern-Jacobi,  I  410  ff. 

1     M   S   fö   S  Jang-na-po-t'o-Io. 

Skr.  Jnänabhadra.  s.  Chih  (^)  hsien. 

Eitel,  u.  Djnänabhadra;  B.N.,  Sp.  430; 
Bagchi,  Canon,  S.  273. 


JTi   .lang. 

I  ^  (oder  S^ )  Jang  tsai,  'Gebete 
um  Abwendung  von  Unglück'.  Benen- 
nung des  Atharvaveda.  s.  Shu  ( |f|tj ) 
lun. 

Eitel,  u.  Atharva  veda;  Hs.  ts.  (J.),  III 
488;  Mvy.  221,  4. 

Jao. 

j    ^     Jao  shan.  'Übersetzung  ('Gutes 

in  Fülle')   des  Namens  Seng-ch'ieh-t'o 

ft  #  |5fi  >  gleich  Skr.  Samghäta  (?), 

wozu    die    Übersetzung    nicht    passen 

würde,    s.    Seng(  |^  )-ch'ieh-t'o.    Vgl. 

Chung  (^)  ho. 

Eitel,  u.  satnghäta;  B.  N.,  Sp.  411;  Bag- 
chi, Canon,  S.  212. 

J^  Jen.  'Mensch'.   1.  Übersetzung  von 

Skr.  mänava,  'Abkömmling  des  Manu'. 

s.  Mo(  J^  )-na-p'an.  —  2.  Übersetzung 

von    Skr.    manusya,  'Mensch',    s-    Mo- 

(  ^  )-nu-sha. 

1.  Eitel,  u.  mänava.  2.  Eitel,  u.  manuchya; 
de  Harlez,  Voc,  S.  49,  44;  Mvy.  63,  28; 
119,  1;  Chiao  sheng  fa  shu,  VI,  S.  3b; 
VII,  S.  2b. 

j  ^  jif  Jen  Chi  shu.  'Glückbringen- 
der Dienst  der  Menschen'.  Übersetzung 
von  Skr.  mänusakrtya.  Bezeichnung  von 
häuslichen  Sklaven.  Auch  Bezeichnung 
von  bestimmten  Dämonen  in  Menschen- 
gestalt. 

Eitel,   u.   manucha  kritya. 

I  "ifj^  ^  Jen  ch'ieh-lan.  'Sarnghärä- 
ma  der  Menschen'.  Nach  Julien's  Text 
und  Übersetzung  von  Hsüan  tsang  Be- 
zeichnung eines  Klosters  in  der  Nähe 
der  Hauptstadt  von  Kapisa.  In  Beal's 
Text  steht  jen  nicht,  und  auch  bei  Wat- 
ters scheint  es  zu  fehlen. 

Eitel,  u.  Narasanighäräma;  Hs.  ts.  (J.), 
II  42,  III  488,   (B.),  I  56,   (W.),  I   124. 

I    ^      Jen  chu.  'Menschenherr'.  Über- 


JEN     A     t     U 


283 


Setzung  von  Skr.  Narapati.  s.  Jen  wang. 
Hs.  ts.  (J.),  III  488. 


\  ^  oder  5^  Jen  ch'ü  oder  tao. 
'Der  Weg  der  Menschen'.  Bezeichnung 
für  einen  der  zwei  oder  drei  guten  We- 
ge, die  Wiedergeburt  als  Mensch  (Skr. 
manusya),  die  beseelte  Wesen  infolge 
ihres    guten    karman     (chieh-mo  ^^ 

^)    erlangen  können,  s.  Ch'ü   {^) 

und  Shan  (  ^  )  tao. 

de  Harlez,  Voc,  S.  49,  44;  Chiao  sheng 
fa  shu,  III,  S.  20b;  VI,  S.  3b;  V,  S.  3b; 
VII,  S.  2b;  Dharmasamgraha  (Kasawara), 
No.  LVII. 

I    ^Y  A       i^"  ^^'  i^"-  'Menschen  oder 
Nicht-Menschen?'       Etymologisierende 
Übersetzung  von  Skr.  Kirnnara.  s.  Chin 
(^)-na-lo.  Vgl.  Fei  (  ^^  )  Jen. 
Mvy.   166,  8. 

j  f[[|  Jen  hsien.  'Menschlicher  Rsi'. 
Übersetzung  von  Skr.  nararsi.  s.  Hsien 

(flll)- 

Eitel,  u.  Richi. 

I  ^  Jen  0.  'Der  Menschen  Böses'. 
Vermeintliche  Etym.ologie  von  Skr.  na- 
raka,  'Hölle',  s.  Ti  ( i-^jj )  yü. 

Eitel,  u.  näraka;  de  Harlez,  Voc,  S.  44. 

j    ^  2($C     Jen  sheng  pen.  'Menschen- 
Entstehen-Ursprung'.   Bezeichnung  für 
Näräyana.  s.  Na(^f5  )-lo-yen   (t'ien). 
Eitel,  11.  Näräyana. 

sehen',  s.  Jen  ch'ü. 

de  Harlez,  Voc,  S.  44;  Chiao  sheng  fa 
shu,  III,  S.  20b;  VI,  S.  3b;  V,  S.  3b. 

I  ^  Jen  wang.  'Menschenkönig'. 
Übersetzung  von  Skr.  Narapati.  Einer 
der  vier  Könige,  die  in  den  vier  Him- 
melsrichtungen über  Jambudvipa  (shan- 
pu  chou  Pj%  ^  j^j'l'l  )  herrschen.  Jedes 
der  vier  Reiche  hat  seine  eigenen  äu- 
sseren und  inneren  Merkmale.  Der  'Men- 


schenkönig' regiert  den  Osten.  Neben 
ihm:  der  Elefantenkönig  (Skr.  Gajapati, 
hsiang  wang  ^  J  )  im  Süden,  der 
König  des  Schirm-Kleinods  (Skr.  Chat- 
trapati,  pao  wang  =^  ^E)  '"''  ^^" 
sten,  der  König  der  Pferde  (Skr.  Asva- 
pati,  ma  wang  ^  ^)  xm.  Norden.  — 
Andere  Übers.:  jen  chu  A  i'  'Men- 
schenherr'. 

Eitel,  u.  Djambudvipa;  Hs.  ts.  (J.),  II  S. 
LXXV,  III  488,  (B.),  I  13  ff.,  (W.),  I  35  ff . 

^  Jen.  'Herzensgüte,  humanitas'.  Er- 
klärende Wiedergabe  des  Familienna- 
mens des  Buddha,  Säkya.  Die  Namens- 
deutung ist  willkürlich.  Der  Name  Sä- 
kya wird  von  dem  Völkernamen  Saka 
abzuleiten  sein.  s.  Shih(  ^  )-chia. 
Eitel,  u.  säkya. 

1  "^  Jen  yo-  Name  eines  Mönches 
der  T'ien  t'ai-Schule  (  ^^  Q  ^),  der 
zur  Zeit  der  Sung-Dynastie  (960-1 127) 
zwei  kurze  Abhandlungen  (B.N.,  No. 
1520,  1521)  geschrieben  hat. 

B.N.,  Sp.  465;  Bagchi,  Canon,  S.  681. 

^^   Jen.   'Ertragen'.   Übersetzung  von 
Skr.  ksänti,  'Geduld',  s.  das  folgende. 
Mvy.  34,  3. 

I  ^  Jen  ju.  'Schmach-Erträgen'. 
Übersetzung  von  Skr.  ksänti,  'Geduld'. 
Bezeichnung  der  dritten  der  zehn  oder 

sechs  päramitäs  (po-lo-mi-to  yjj^  |^ 
^  ^  ,  s.d.).  —  Andere  Wiedergabe: 

Jen  ^^ ,  'Ertragen';  Transkr. :  ch'an-t'i 

Eitel,  u.  kchänti  päramitä;  de  Harlez, 
Voc,  S.  28;  Mvy.  34,  3;  Chiao  sheng  fa 
shu,  VI,  S.  10a;  X,  S.  I7a;  Anesaki, 
Ethics,  S.  18. 

I  #  (flll)  Jen  ju  (hsien).  '(Der 
Rsi,)  der  Schmach  ertrug'.  Überset- 
zung von  Skr.  Ksänti-rsi.  Name  des 
Buddha  als  Bodhisattva  in  einer  frühe- 


284 


JIH     0 


ren  Existenz.  Nach  einer  Jätaka-Erzäh- 
lung  hieb  ein  böser  Fürst  (KaHräja) 
dem  Bodhisattva  die  Hände  ab,  dann 
die  Arme,  Ohren,  Nase,  Füsse,  um  sein 
Ertragen  zu  erproben.  Der  Name  des 
Bodhisattva  wird  auch  als  Ksäntideva 
(ch'an-t'i-t'i-p'o  IJ  ^  t^  ^  )  und 
Ksäntivädin  gegeben. 

Eitel,  u.  Kchäntirichi;  Hs.  ts.  (J.),  I  86, 

II  133,  III  488,  (B.),  I  121,  (W.),  I  227  f.; 

Speyer,   Jätakamälä,   S.   253  ff. 

H    Jih- 

I  J^^  Jih  chao.  Übersetzung  ('Son- 
nenglanz') von  Skr.  Diväkara.  Name 
eines  Mönches  aus  Mittelindien,  der  in 
den  Jahren  676-88  n.  Chr.  18  oder  19 
Werke  ins  Chinesische  übersetzte  und 
auch  ein  Alphabet  erfunden  hat.  — 
Transkr. :  ti-p'o-ho-lo  ^"^M  ^^ 
Eitel,  u.  Diväkara;  B.N.,  Sp.  438;  Bag- 
chi,  Canon,  S.  504  ff. 

I  ^  Jih  ch'eng.  Übersetzung  ('Son- 
nen-Preis') von  Skr.  Süryayasas.  Na- 
me eines  aus  Indien  stammenden  Mön- 
ches, der  im  11.  Jahrh.  n.  Chr.  zwei, 
angeblich  von  Asvaghosa  verfasste, 
Werke  übersetzt  hat  (B.N.,  No.  1080, 
1379).  Er  hatte  den  Titel  hsüan  fan  ta 
shih  *^  ^  -Js^  ^fjj ,  'grosser  Meister 
in  Ausbreitung  indischer  (Kenntnisse)'. 
B.N.,  Sp.  456;  Bagchi,  Canon,  S.  609. 

j    ^        Jih    chio.    'Sonnenhorn'.    Be- 
zeichnung des  sogenannten  usnisa,  des 
Auswuchses  auf  dem  Scheitel  des  Bud- 
dha, s.  Wu(  ^1^  )-shih-ni-sha. 
Giles,  Dict.,  No.  5642. 

I  ^  Jih  chou.  Übersetzung  ('Son- 
nen-Rüstung') von  Skr.  Bhäskaravar- 
man.  s.  P'o(  ^)-sai-chieh-lo-fa-mo. 

Eitel,  u.  Bhaskara  varmma;  Hs.  ts.  (J.), 
III  488. 

I  ^<J]  Jih  ch'u;  Übersetzung  ('Son- 
nenaufgang') von  Skr.  Udayana.  Bei- 


name eines  Königs  von  Vatsa.  s.  Wu 
{j%  )-t'o-yen-na. 
Hs.  ts.  (W.),  I  368. 

0  7^  Jih  chung.  Übersetzung  ('Son- 
nen-Geschlecht') von  Skr.  Süryavarnsa. 
s.  das  folgende. 

Mvy.  1,  77. 

1  Ä  Jih  hsing.  Übersetzung  ('Son- 
nen-Geschlecht') von  Skr.  Süryavarnsa. 
Beiname  des  Buddha,  der  aus  dem 
Sonnengeschlecht  hervorgegangen  sein 

soll.  —  Andere  Übers.:  jih  chung    0 
7^  ,  'Sonnen-Geschlecht'. 

de  Harlez,  Voc,  S.  9;  Mvy.  1,  77. 

I  S 


Jih  hsing  hsü.  'Konstella- 
tion (Haus)  von  Sonne  und  Sternen'. 
Bezeichnung  eines  Grades  der  Versen- 
kung (samädhi),  Skr.  naksatratärärä- 
jäditya. 

Eitel,  u.  nakchatratärä  radjäditya. 

I    ^       Jih    hsüan.    'Umdrehung    der 
Sonne'.    Übersetzung  von  Skr.   süryä- 
varta.    Bezeichnung    einer    bestimmten 
Stufe  der  Versenkung  (samädhi). 
Eitel,  u.  suryävarta. 

j  — '  ^  Jih  i  chai.  'Täglich  einmal 
fasten';  das  soll  heissen:  nur  einmal 
am  Tage  die  für  Mönche  vorgeschrie- 
bene Nahrung  einnehmen.  Erklärende 
Wiedergabe    von    Skr.    ekäsanika.    s. 

I   (  — • )  tso  shih. 
Mvy.  49,  5. 

I    3t  S  BS       J'h   kuang  pien  chao. 
'Nach  allen  Seiten  scheinender  Sonnen- 
glanz'. Beiname  des  Bodhisattva  Ädi- 
tyagarbha  (jih  tsang    0  |§| ,  s.d.). 
de  Harlez,  Voc,  S.  19. 


^^      Jih  t'ien.  'Sonnen-deva'.  Über- 


J^ 


Setzung    von    Skr.    Süryadeva.    s 
(  ^  )-li-yeh-t'i-p'o. 

"  Eitel,  u.  sürya;  Hs.  ts.  (J.),  III  488. 


Su- 


jiH  u    }o  m 


285 


0  IS  J'h  tsang.  Übersetzung  (Son- 
ne-Behälter') von  Skr.  Ädityagarbha. 
Name  eines  Bodhisattva.  Er  hat  den 
Beinamen  jih  kuang  pien  chao  Q  -^ 
)^  ^^^  ,  'nach  allen  Seiten  scheinender 
Sonnenglanz'. 

de  Harlez,  Voc,  S.  19;  Mvy.  23,  64. 

I  M^  Jih  tsu.  Übersetzung  ('Sonnen- 
Geschlecht')  von  Skr.  Äiigirasa.  Nach- 
kommen des  Aiigiras  (yang-i-lo  ^ 
ffl  ?§i  '  s.d.),  eines  berühmten  Rsi. 
Ahgiras  wird  als  Vater  des  Agni  hin- 
gestellt; seine  Nachkommen  stammen 
also  auch  von  Agni  ab.  Äiigirasa  ist  ein 
Beiname  des  Buddha,  weil  auch  die 
Säkyas  Ahgiras  zu  ihren  Vorfahren 
zählen.    —    Transkr.:    yang-ch'i-lo-so 

^su  Ä  #  S  ^  *ie '  mit  dem  Zusatz 
tsu   ^1^ /Stamm',   lan-i-lo-so  tsu  p^ 

de  Harlez,  Voc,  S.  9;  Mvy.  1,  78. 

I    -^   Jih  tzü.  Übersetzung  ('Sonne'), 

von  Skr.   Sürya.   Beiname  des  Königs 

Udayana.  s.  Wu(  ,^  )-t'o-yen-na. 

Eitel,  u.  Udayana  vatsarädja  paripritch- 
tchhä. 

l  M  'B  ^Ji  B  Jih  yüeh  ching 
ming  te.  Übersetzung  ('Sonne-Mond- 
klare-helle-Tugend')  von  Skr.  Candra- 
vimalasüryaprabhäsasri.  Name  eines 
der  mythischen  Buddhas  des  Saddhar- 
mapundarlkasütra.  Er  beherrscht  eine 
Art  von  Paradies,  ähnlich  wie  Amitä- 
bha  das  'Reine  Land'. 

Eitel,  u.  Tchandra  vimalasürya  prabhä- 

sachi;   Sdhp.    (Burnouf),  S.  242,    (Kern), 

S.  376  ff. 

\  M  zit  ^  Jih  yüeh  kuang  wang. 
'König  des  Glanzes  von  Sonne  und 
Mond'.  Name  des  zehnten  (im  Nadir 
weilenden)  unter  den  Buddhas  der 
zehn  Himmelsgegenden, 
de  Groot,  Code,  S.  186. 


B  M  '^^Jl  Jih  yüeh  teng  ming. 
Übersetzung  ('strahlend  [wie]  die 
Leuchte  von  Sonne  und  Mond')  von 
Skr.  Candrasüryapradipa.  Name  eines 
mythischen  Buddha  aus  dem  Saddhar- 
mapundarikasütra,  dem  schon  vor  Ur- 
zeiten die  Verkündigung  der  Lehre  die- 
ses Sütra  zugeschrieben  wird. 

Eitel,  u.  Tchandra  sürya  pradipa;  Sdhp. 

(Burnouf),  S.   1 1  f.,  330,  333,   (Kern),  S. 

18  ff. 

M    Jo- 

I  ^  J^^  sheng.  Übersetzung  ('schwa- 
cher Ton')  von  Skr.  Mandra.  Name 
eines  Mönches,  s.  Man(  ^  )-t'o-lo,   1. 

Eitel,  u.  Mandra;  B.N.,  Sp.  422;  Bagchi, 
Canon,  S.  414. 

^  Jo. 

I    ffliitSi   Jo-lan-t'o-lo.     Skr.     Jä- 
landhara.  s.  She(  ^  )-lan-ta-Io. 
B.N.,  Sp.  452. 

^  (oder  $k)  Jo.  'Heiss,  erhitzen'. 
Übersetzung  von   Skr.  tapana.   s.   Yen 

i^)  JO. 

Mvy.  214,  6. 

I  j^  Jo  hai.  'Heisses  Meer'.  Chine- 
sischer Name  des  sonst  als  See  Temur- 
tu  oder  Lopnor  oder  Issyk  kul  bekann- 
ten Sees.  Der  Name  soll  nicht  die  Wär- 
me des  Sees  andeuten,  sondern  ist  ge- 
braucht nur  im  Vergleich  zu  den  'Eis- 
bergen', dem  Nordplateau  der  Tsung 
ling-Berge,  das  an  das  'heisse  Meer' 
stösst.  s.  Ch'ing  ( '^  )  ch'ih. 

Eitel,  u.  Tcmurtu;  Hs.  ts.  (J.),  I  286,  III 
194,  537,   (B.),  I  25,   (W.),  I  67. 

I    Mll  111:      Jo  ti  yü.  'Heisses  Erdge- 
fängnis'. Bezeichnung  der  acht  heissen 
Höllen,   s.   das   folgende. 
Mvy.  214. 

I  ^iÜ!  Jo  yü-  'Heisses  Gefängnis', 
oder  jo  ti  yü  ^  i-ft  }|Jt ,  'heisses  Erd- 


286 


JO    *       JOU     ft     [^       JU     A 


gefängnis'.  Bezeichnung  der  acht  hei- 
ssen  Höllen  des  nördlichen  Buddhismus. 
Sie  liegen  in  drei  Stockwerken  unter 
dem  Kontinent  Jambudvipa.  Zu  ihnen 
gehört  noch  eine  Reihe  von  Nebenhöl- 
len. Jede  Hölle  trägt  nach  der  Art  ihrer 
Qual  ihren  Namen.  Die  Namen  der  acht 
heissen  Höllen  stimmen  mit  denen  der 
acht  Haupthöllen  des  südlichen  Bud- 
dhismus überein.  Sie  lauten:  1.  keng 
huo  W  f§ ,  Skr.  sarnjiva;  2.  hei  sheng 

H^,   kälasütra;   3.   chung  ho    ^ 

^,  sarnghäta;  4.  hao  chiao  ^  B^' 
raurava;   5.   ta  chiao  -^  \i^-  ,   mahä- 

raurava;  6.  yen  jo  -3^  ^  ,  tapana;  7. 
Chi  jo  ^  ^,  pratäpana;  8.  wu  chien 

yü    M  ^  1^  ,  avici.  s.  die  einzelnen 

Artikel.  Vgl.  Ti(j^)yü  und  Han  (|g) 

yü. 

Eitel,  u.  näraka;  de  Harlez,  Voc,  S. 
41  f.;  Mvy.  214;  Chiao  sheng  fa  shu,  VIII, 
S.  15b;  Fa  hsien  (Remusat),  S.  298  f.; 
Beal,  Catena,  S.  60  ff.;  Burnouf,  Introd., 
S.  201  f.;  Kirfel,  Kosmogr.,  S.  201  ff.; 
Kern-Jacobi,  I  381  f.;  Sp.  Hardy,  Budhism, 
S.  27  f. 

I  IS  Ä  Jo-lo-yen.  Nach  Bagchi 
vielleicht  Skr.  Näräyana.  Name  eines 
ausländischen  Mönches,  der  unter  der 
westlichen  Chin-Dynastie  (265-316)  in 
China  lebte  und  ein  Werk  (B.N.,  No. 
750)   übersetzt  hat. 

B.N.,  Sp.  396;  Bagchi,  Canon,  S.  148  f. 

I    ^[i   Jo-na.  Skr.  jfiäna.  s.  Chih  (  ^). 
Eitel,  u.  djfiäna. 

I    M   Sk  PA   S        Jo-na-po-t'o-lo. 
Skr.  Jnänabhadra.  s.  Chih  ( ^  )  hsien. 
Eitel,  u.  Djfiänabhadra;  B.N.,  Sp.  438; 
Bagchi,  Canon,  S.  503. 

I  tS  3fi  Ifl  S  Jo-t'i-fu-ta-lo.  Skr. 
Jfiätiputra  in  Ni(  J^^  )-chien-lien-t'a-jo- 

t'i-fu-ta-lo. 
Mvy.  179,  6. 


^^  ~f'  JO"^'^  ^^^-  ^^^-  Jfiätiputra  in 
Ni(  ^  )-chien-t'o-jo-t'i  tzü. 
Mvy.  179,  6. 

I  ^  Jou  Juan.  Übersetzung  ('weich 
und    sanft')    von    Skr.    manjüsaka.    s. 

Man(  ^  )-shu-sha. 

Eitel,  u.  mafidjüchaka;  Mvy.  240,  23. 

I  ^  Jou  shan.  'Sanft  und  gut'. 
Übersetzung  von  Skr.  dama,  'Zähmung, 
Selbstbeherrschung'.  Eines  der  vier  Mit- 
tel, um  ein  hohes  Alter  zu  erreichen.  Vgl. 

Shou   (  ^  )   che. 

de  Harlezj  Voc,  S.  44. 

I    ^     Jou  Chi.  'Fleischschopf'.  Chine- 
sische Bezeichnung  des  usnisa.  s.  Wu 
(  ^^  )-shih-ni-sha. 
Eitel,  u.  uchnicha. 

I  &  4E  Jou  se  hua.  'Mit  fleischfar- 
benen Blüten'.  Erklärende  Wiedergabe 
von  Skr.  kirnsuka.  s.  Chen( ']^)-shu- 
chia  pao. 

Mvy.  240,  70. 

I  ^  Jou  shen.  'Fleischkörper'.  Chi- 
nesische Bezeichnung  eines  einbalsa- 
mierten Körpers,  der  zur  Verehrung  im 
Tempel  aufgestellt  wird.  Von  aussen 
vergoldet  ähnelt  er  den  Götterbildern. 
Eine  solche  Ehre  wird  besonders  ange- 
sehenen, im  Ruf  der  Heiligkeit  stehen- 
den Mönchen  erwiesen.  Vgl.  auch  P'i 
(ffi}t)-lu-mao. 

Giles,  Dict.,  No.  9813;  Hackmann,  Bud- 
dhismus, S.  184  (Handex.).  S.  403;  Jul. 
Bredon,  Peking,  S.  321;  de  Visser,  Ti- 
tsang, S.  49;  W.  P.  Yetts,  Disposal  of 
Buddhist  dead  in  China  (jRAS  1911,  Juli), 
S.  709  ff. 

TV   Ju.  'Eintritt'.  Bezeichnung  für  die 
Sinnesorgane,  s.  Liu   (  ^  )  ju. 

Eitel,  u.  chadäyatana;  Mvy.   113,  5. 


Jö  A   iiu 


287 


A  ^    J"  S"-  'In  das  Nonnenkloster 
eintreten,  Nonne  werden'.  Vgl.  An  (  /^). 
Giles,  Dict.,  No.  50. 

I  #  Ift  J"  fo  ^"0-  'In  die  Buddha- 
Frucht,  d.h.  in  den  Zustand  der  voll- 
kommenen bodhi,  eintreten'.  Damit  er- 
reicht man  die  Buddha-Würde.  Die 
Bedingungen  dafür  und  die  darin  ein- 
geschlossenen Fähigkeiten  beschreibt 
das  Fan  wang  ching,  Teil  I. 
de  Groot,  Code,  S.  20. 

I    fr   J"  hsing.  'Eintreten  in  den  Wan- 
del'. Wiedergabe  von  Skr.  avatära.  s. 
A(|$pf  )-po-to-lo. 
Mvy.  244,  83. 

I  ^  'It  1^  Ju  k'ung  hsing  chi.  'In 
das  Gebiet  der  leeren  Natur  eintreten'. 
Wiedergabe  von  Skr.  tattvärthaikade- 
sänupravesa.  Die  vierte  der  fünf  Sta- 
tionen der  Betätigung  des  Glaubens. 
Vgl.  Wu  (  3l  )  hsing  hsin  wei. 

de  Harlez,   Voc,   S.  26;  Mvy.  32,  4. 

I  ^  PI  J"  k'"ng  men.  'In  das  Tor 
der  Leerheit  eingehen'.  Bezeichnung 
für  den  Eintritt  in  das  Mönchtum.  Die 
Leerheit  ist  ein  zentraler  Begriff  für 
viele  buddhistische  Schulen.  Vgl.  K'ung 
(  ^  )  und  K'ung  men. 
Giles,   Dict.,   No.   6595. 

I  5^  J"  lin.  'In  die  Strömung  einge- 
treten'. Übersetzung  von  Skr.  srotaä- 
panna.   s.   Hsü(^)- t'o-yüan. 

Eitel,   u.   srotäpanna;    de   Harlez,   Voc, 
S.  55. 

I  ^  .^  Ju  san-mei.  'In  die  Versen- 
kung (samädhi)  eintreten'.  Vgl.  San 
(H  )-mei(-ti)  und  Ting  {^).  s. 
auch  Ju  ting. 

de  Harlez,  Voc,  S.  54. 

I  ^  Ju  ssü.  'Ins  Kloster  eintreten', 
Mönch  werden. 

Giles,   Dict.,   No.    10295. 


A  ifl  Jn  t'an.  'An  den  Altar  herantre- 
ten'. Der  Altar  (genauer  chieh  t'an 
^  ifl  )  bezeichnet  die  Estrade,  auf 
der  die  zeremonielle  Aufnahme  in  die 
Mönchsgemeinde  stattfindet.  Wer  'zum 
Altar  herantritt',  wird  ein  Mönch.  Vgl. 
Chieh  (^)  t'an. 

Hackmann,  Schulen,  S.  23. 

I    ^Ju  lao.  'In  den  Pfad  eintreten'.  Be- 
zeichnung für  die  Annahme  des  bud- 
dhistischen Mönchtums. 
Giles,  Dict.,  No.  10780. 

I  ®  Jn  ting.  'In  den  samädhi  eintre- 
ten'. Bezeichnung  für  den  Beginn  des 
Zustandes  des  samädhi.  Vgl.  San(  ^  )- 
mei(-ti)  und  Ting  (^).  s.  auch  Ju 
san-mei. 

Giles,  Dict.,  No.  5690  und  11248. 

I  ©  i  Jn  ting  ch'ü.  'In  den  samädhi 
eintreten  und  abtun',  nämlich  allen  Ge- 
dankeninhalt und  alles  Bestreben,  also 
sein  Inneres  'entleeren'.  Bezeichnung 
für  den  Zustand  des  samädhi.  Vgl.  San 
(H)-mei(-ti)  und  Ting  (^). 
de  Harlez,  Voc,  S.  55. 

I  JE  Ju  ch'i.  Name  eines  Mönches  der 
Meditations-(Ch'an  jjifJ-Schule.  Er 
hat  im  Jahre  1378  n.  Chr.  zusammen 
mit  Tsung  le  ^  y[J^  drei  Werke  des 
Kanons  (B.N.,  No.  1613-15)  verfasst. 
B.N.,  Sp.  468;  Bagchi,  Canon,  S.  691  f.; 
Kao  seng  chuan,  IV,  2  :  17. 

I  Ä  ^  Jn  ^^  che.  'Der  in  Überein- 
stimmung mit  dem  dharma  ist'.  Über- 
setzung von  Skr.  dhärmika.  s.  Fa  (  ^  ) 
chü  tsu. 

Mvy.  22,  16. 

I    '^Ju  hsing.  Die  'So-Natur'.  Über- 
setzung von  Skr.  tathatä,  die  'So-heit'. 
s.  Chen  (  ^  )  ju. 
Mvy.  94,  16. 


288 


JU  iP 


■^^  ^  Ju  i.  'Nach  Wunsch'.  Überset- 
zung von  Skr.  yathä-iccham.  Die  Eigen- 
schaft, dem  Besitzer  jeden  Wunsch  zu 
erfüllen,  wird  verschiedenen  Objekten 
beigelegt  (vgl.  die  folgenden  Artikel), 
vor  allem  der  Wunderperle  (cintämani, 
ju  i  chu  [s.d.  und  u.  Ch'i  pao  -t  S  ^  )• 
Auch  das  Szepter,  das  der  buddhisti- 
sche Abt  als  Zeichen  seiner  Würde  hand- 
habt, wird  ju  i  genannt,  wohl  als  Sym- 
bol der  alle  Wünsche  befriedigenden 
buddhistischen  Lehre.  —  Dann  wird 
ju  i  als  Übersetzung  verschiedener  Ei- 
gennamen verwendet:  1.  für  Mahard- 
dhipräpta,  den  Namen  eines  Garuda- 
Königs  (Eitel);  2.  für  Manoratha 
(Manorita),  den  Namen  des  22.  (21.) 
Patriarchen,  s.  Mo(  ^)-nu-ho-li-ta. — 
Ferner  gibt  ju  i  als  Abkürzung  von  ju  i 
shen  ^P  ^  :^  ,  'nach-Wunsch-Kör- 
per'  oder  ju  i  t'ung  $P  ^  ^ ,  'nach- 
Wunsch-Durchdringung', auch  Skr. 
rddhi  (im  engeren  Sinne)  wieder,  s. 
Ju  i  shen. 

1,  Eitel,  u.  Maharddhipräpta.  —  2.  Eitel, 

u.  Manorhita;  Hs.  ts.  (J.),  HI  488.  —  Chiao 

slieng  fa  shu,  VI,  S.  2a. 

1  ^  52  Ju  i  chou.  'Nach-Wunsch- 
mantra'.  Übersetzung  von  Skr.  rddhi- 
mantra.  s.  Shen  (  f\^ )  chou.  Vgl.  Ju  i 
shen. 

Eitel,  u.  riddhimantra. 

j  i^  ^  Ju  i  chu.  'Nach-Wunsch- 
Perle'.  Übersetzung  von  Skr.  cintä- 
mani (wörtl.  'Gedanken-Edelstein'). 
Ein  im  indisch-buddhistischen  My- 
thus viel  erwähnter  Gegenstand:  ein 
Juwel,  das  dem  Besitzer  jeden  Wunsch 
erfüllt,  eines  der  sieben  Kleinodien 
eines  cakravartin  (cintämaniratna  oder 
maniratna).  Vgl.  Ch'i  (-\^)  pao.  Der 
ju  i  chu  ist  aus  dem  Gehirn  eines  Dra- 
chenkönigs oder  aus  der  Asche  eines 


verbrannten  Buddhakörpers  geformt. 
Er  heisst  auch  chin  kang  chien  ^  ^\\ 
^  ,  'stark  wie  ein  vajra'.  Den  Besitzer 
schädigt  kein  Gift,  verbrennt  kein  Feu- 
er; alle  kostbaren  Dinge  stehen  ihm  zur 
Verfügung.  —  Transkr.:  chen-to-mo-ni 
Ä  ^  "^  Ä  '  ^"^^re  Wiedergaben: 
ju  i  pao  11^,  'Nach-Wunsch-Klei- 
nod',  ju  i  pao  chu  |  |  |  ^  ,  'Nach- 
Wunsch-Kleinod-Perle', Skr.  cintäma- 
niratna. s.  Mo(  ^  )-ni  (pao). 

Eitel,  u.  mani;  Mvy.  181,  13;  Chapin, 
Iconography,  S.  36,  121;  de  Visser,  Ti- 
tsang, S.  77,  165. 

iU^^  ||ljju  i  ch'uang. 'Nach-Wunsch- 
Flagge'.  Ein  Wimpel,  der  dem  Besitzer 
seine  Wünsche  erfüllt.  Einer  der  Ge- 
genstände, dem  die  ju  i-Wirkung  eigen 
ist.  Er  gehört  als  Emblem  dem  Bodhi- 
sattva  Sarvanivaranaviskambhin  an, 
einem  der  acht  grossen  Bodhisattvas. 
de  Visser,  Ti-tsang,  S.  16. 

I  S  d  i"  '  ^""-  'Nach-Wunsch-Rad'. 
Übersetzung  von  Skr.  cintäcakra.  Bei- 
name des  Bodhisattva  Ti  tsang  (Ksiti- 
garbha),  der,  weil  sein  Herz  licht  und 
vollkommen  ist,  den  Menschen  ihre 
Wünsche  erfüllt,  wie  der  Buddha  dem 
sakra  erklärt.  Vgl.  Ti  (  i^  )  tsang. 
de  Visser,  Ti-tsang,  S.   165. 

I  ^  ^  Ju  i  pao.  'Nach- Wunsch- 
Kleinod'.  Übersetzung  von  Skr.  cin- 
tämaniratna. Das  vierte  der  sieben 
Kleinodien  (ch'i  pao  -t  ^ )  eines 
cakravartin.  s.  Ju  i  chu  und  Mo(  ^  )- 
ni   (pao). 

Mvy.  181,  13. 


I     ^  S  ^     -^^    '    P^°    ^^"'    'N^^^" 
Wunsch-Kleinod-Perle'.  Wie  vorher. 

Chapin,  Iconography,  S.  121;  de  Visser, 
Ti-tsang,  S.  77,   165. 


JU    *R 


289 


4R  S  Ä'  J"  '  ^'^^'"'  'Nach-Wunsch- 
Körper'.  Übersetzung  von  Skr.  rddhi 
(Päli  iddhi).  rddhi  (im  engeren  Sinne) 
ist  eine  der  fünf  oder  sechs  wunderba- 
ren Fähigkeiten  (abhijiiä),  die  durch 
Meditation  erworben  werden,  s.  Shen 
iWß)  t'ung.  Ju  i  shen  bezeichnet  die 
wichtigste  dieser  Wunderkräfte,  durch 
die  man  den  Körper  von  der  Gebunden- 
heit an  Schwerkraft  und  Raum  befrei- 
en, ohne  Hindernisse  alle  Räume  über- 
winden, eine  beHebige  Gestalt  anneh- 
men oder  auch  ganz  verschwinden  kann. 
Diese  magische  Kraft  heisst  im  Skr. 
rddhi  (im  Päli  iddhi,  und  zwar  im 
engeren  Sinne),  'übernatürliche  Fähig- 
keit', oder  rddhisäksätkriyä,  'das  Sicht- 
barmachen der  rddhi',  oder  rddhividhi- 
jhäna,  'die  Kenntnis  der  Arten  der  rddhi', 
wofür  in  Päli-Texten  iddhippabheda, 
'die  verschiedenen  Arten  der  iddhi', 
steht.  Unter  'Arten'  der  rddhi  sind  die 
oben  genannten  verschiedenen  Fähig- 
keiten zu  verstehen,  die  unter  diesem 
Namen  zusammengefasst  werden.  Im 
Chinesischen  werden  diese  termini  wie- 
dergegeben durch:  ju  i  ^p  ^  , 'nach- 
Wunsch', ju  i  shen  ^U  ^^  ^  y  'nach- 
Wunsch-Körper', shen  ju  i  :§'  $R  ^ . 
'Körper  nach  Wunsch',  ju  i  t'ung  $p 
^.  ^ '  'nach-Wunsch-Durchdringung', 
shen  tsu  |j]j  JJ.  ,  'Grundlagen  überna- 
türlicher Kräfte',  shen  tsu  li  jjjfjl  ^ 
^  ,  'Kraft  der  Grundlagen  übernatür- 
licher Kräfte',  shen  ching  jjjljj  J^,  'über- 
natürliche Zustände'. 

Eitel,  u.  riddhi  und  riddhi  säkchätkriyä; 
Fa  hsien  (Legge),  S.  48,  S.    -p  [Jt] ,  14; 

de  Harlez,  Voc,  S.  61;  Mvy.  14,  6;  Chiao 
sheng  fa  shu,  VI,  S.  2a;  de  Visser,  Arhats, 
S.  14,  178;  Giles,  Dict.,  No.  9813;  Sdhp. 
(Burnouf),  S.  821  f. 

I    ^  Jg     Ju    i    tsu.    'Nach-Wunsch- 

HACKMANN,  Wörterbuch 


Grundlagen'.     Übersetzung    von     Skr. 
rddhipäda.  s.  Shen  ( jjj^  )  tsu. 

Eitel,  u.  riddhi  päda;  Mvy.  40,  1-4. 

iö  SS   J"  i  t'ung.  'Nach-Wunsch- 
Durchdringung'.  Wiedergabe  von  Skr. 
rddhividhijüäna  oder  rddhi   (im  enge- 
ren Sinne),  s.  Ju  i  shen. 
Mvy.   14,  6. 

I    ^P  Jli  ju.  'Das  So-so'.  Wiedergabe 
von  Skr.  tathatä.  s.  Chen  (  fi)  ju. 
Suzuki,  Studies,  im  Glossar  u.  tathatä. 

1  ^  Ju  lai.  Übersetzung  ('wie  gekom- 
men') von  Skr.  Tathägata  (wörtlich 
'so  gekommen  [oder  gegangen]';  die 
eigentliche  Bedeutung  des  Ausdruckes 
ist  unbekannt).  Ein  Beiname  des  Bud- 
dha. Vielleicht  hängt  der  Ausdruck  mit 
der  zentralen  Mahäyäna-Lehre  von  der 
tathatä  ('So-heit';  vgl.  Chen  (^)  ju.) 
zusammen  (vgl.  auch  Hackmann,  Chi- 
nes.  Philos.).  Daher  erklärt  Suzuki  (S. 
341)  tathägata  so:  der,  welcher  in  sei- 
nem Kommen  und  Gehen  die  Natur  der 
So-heit  hat.  Ähnlich  Anesaki  (Nichi- 
ren) :  der,  welcher  die  (volle)  Wahrheit 
der  Existenz  erreicht  hat,  die  dhamma- 
tä  oder  tathatä  der  Welt,  und  gekom- 
men ist,  um  diese  uns  zu  offenbaren. 
Nach  einer  neueren  Etymologie  erklärt 
Wogihara  das  Wort:  der  zum  Absolu- 
ten gekommen  ist.  —  Gelegentlich  (aber 
ungenau)  ist  ju  lai  auch  Übersetzung 
von  Skr.  Sugata;  s.  Ju  lai  chih  und  Ju 
lai  yu.  —  Transkr. :   ta-t'a-ko-ta 

^  M  &'  ta-t'a-a-chieh  fg. 
ppj  ^  ,  ta-fo-i-to  'It  itM  ^' 
ta-t'a-chieh-to  fö.  ftÜ  ®  ^  >  ^O" 
t'o-a-ch'ieh-t'o  ^  pt  W  #  P4'  to- 
t'o-a-ch'ieh-tu   ^  |)|£   (oder   [Jjß )    fj^ 

Eitel,  u.  Tathägata;  Fa  hsien  (Legge), 
S.  63,  S.    ^  -^  —^,  6;   Hs.  ts.   (J.),  I 

19 


290 


ju  in    SB     jui  U     KAI  m 


110  U.Ö.,  III  488,  529;  de  Harlez,  Voc,  S. 
5;  Mvy.  1,  3  u.  ö;  Bongo  jiten,  S.  275; 
Suzuki,  Studies,  S.  339  ff.,  341;  Anesaki, 
Ethics,  S.  7,  Anm.  3;  ders.,  Nichlren,  S. 
139;  Wogihara  bei  Rahder,  OLZ,  1932, 
No.  12;  Hackmann,  Chines.  Philos.,  S. 
290,  292. 

iö  ^  ^B    J"  ^^^  ^^^^^  'Tathägata-Fin- 
ger'.    Übersetzung    von    Skr.    sugata- 
ariguli(pramäna).     Bezeichnung    eines 
Längenmasses,     das     im     Prätimoksa 
mehrfach  genannt  wird.  Die  ÜberHefe- 
rung  über  die  Grösse  ist  uneinheitlich. 
Ssü  fen  chieh  pen,  S.  20  b,  Z.  6;  Prä- 
timoksa   (Finot),    S.    63;    Kern-Jacobi,    II 
60,    129. 

I  5fc  ^  Ju  lai  hu.  Übersetzung  ('vom 
Tathägata  beschirmt')  von  Skr.  Tathä- 
gatagupta.  1.  Name  eines  Königs  von 
Magadha,  der  zusammen  mit  seinen 
Vorfahren  und  Nachkommen  die  Klö- 
ster stiftete,  die  den  Beginn  der  berühm- 
ten Universität  von  Nälanda  bildeten, 
wie  Hsüan  tsang  berichtet.  Er  war  ein 
Sohn  des  Buddhagupta,  ein  Enkel  des 
Cakräditya.  —  2.  Denselben  Namen 
trug  ein  berühmter  Mönch  (um  640  n. 
Chr.)  in  Hiranyaparvata  aus  der  Schule 
der  Sarvästivädins,  der  im  'Leben'  des 
Hsüan  tsang  erwähnt  wird.  —  Andere 
Übers.:  ju  lai  mi  ^^  ^  ^  ,  'Tathä- 
gata-Geheimnis' ;  Transkr. :  ta-t'a-chieh- 
to-chü-to      la    (oder  p0  )  {g^^ 

1.  Eitel,  u.  Tathägatagupta;  Hs.  ts.  (J.), 

111  43,  488,  529,  (B.),  II  168,  (W.),  II 
164;  Kern-Jacobi,  II  539.  —  2.  Eitel,  u. 
Tathägatagupta;  Hs.  ts.  (J.),  I  174,  III 
488,  529. 

I    ^  ^  Ju  lai  mi.  Übersetzung  ('Ta- 
thägata-Geheimnis')    von    Skr.   Tathä- 
gatagupta. s.  vorher, 
Hs.  ts.  (J.),  III  488. 

I    5R  Ä      Ju     lai     yu.     Übersetzung 
('Freund  des  Tathägata')  von  Skr.  Su- 


gatamitra  (genauer  Tathägatamitra). 
Name  eines  gelehrten  Mönches  der  Sar- 
västiväda-Schule  (um  640  n.  Chr.)  in 
Kashmir.  Er  wird  bei  Hsüan  tsang  er- 
wähnt.   —    Transkr.:    su-ch'ieh-to-mi- 

Eitel,  u.  Sugatamitra;  Hs.  ts.  (].),  I  94, 
III  488,  528,  (W.),  I  283. 

$0  IE  Jli  ps-  Name  eines  Mönches, 
der  (1488-1508)  zwei  Werke  (B.N., 
No.   1641,   1644)  verfasst  hat. 

B.N.,   Sp.   468;    Bagchi    Canon,    S.   695 
(Jou   kin). 


I  ^  Ju  hun.  'Verbotenes  essen';  Spei- 
sen zu  sich  nehmen,  die  den  buddhisti- 
schen Mönchen  verboten  sind,  wie 
Fleisch  und  bestimmte  Lauch- (Zwie- 
bel) arten.  Vgl.  Hun  (  y  ). 
Giles,  Dict.,  No.  5672. 


^  Ju  SU.  'Vegetarische  Nahrung  zu 
sich  nehmen'.  Von  der  korrekten  bud- 
dhistischen Mahlzeit  gebraucht. 
Giles,  Dict.,  No.  5672. 

^    Jui.  Abkürzung  des  Namens  Seng 
jui     fg-  gj  ;  s.d. 

Hackmann,  Schulen,  S.   10;  Nobel,  Ku- 
märajiva,  S.  229. 


rrn. 


Kai.  'Baldachin',  wie  er  bei  fest- 
lichen Gelegenheiten  über  hochstehen- 
den Personen  oder  heiligen  Gegenstän- 
den getragen  v/ird.  —  'Decke,  Verhül- 
lung'. Übersetzung  von  Skr.  ävarana. 
Bezeichnung  von  fünf  Sünden,  die  aus 
den  drei  Grundsünden  (akusalamüla, 
pu  shan  ken  ^  ^  ;j^g  )  hervorgehen, 
nämlich  Sinnenlust,  Feindseligkeit, 
Stumpfheit,  Aufgeregtheit  (Eitelkeit) 
und  Verworrenheit.  Sie  heissen  auch  die 
fünf  'Hindernisse'  (Skr.  nivärana;  Päli 
nivarana;  auch  ävarana  wird  wohl  im 
Grunde  in  dieser  Bedeutung  zu  ver- 
stehen sein),  weil  sie  vom  Wandel  des 


K'AI    H^        KAN    ^t     -W 


291 


rechten   Pfades   zurückhalten.   —  An- 
dere   Übers.:    chang     |J^  ,    'Vorhang, 
Scheidewand'   (vgl.  d.). 
Anesaki,  Ethics,  S.   16. 

^  K'ai.  'Eröffnung',  d.h.  die  Grün- 
dung eines  Klosters.  Das  Gedächtnis 
des  Gründers  wird  eifrig  gepflegt.  In 
grösseren  Klöstern  ist  ihm  eine  eigene 
Halle  der  Verehrung  geweiht. 
Hackmann,  Schulen,  S.  22. 

I  ^  K'ai  chieh.  'Der  sich  öffnende, 
sich  aufrollende  kalpa'.  Übersetzung 
von  Skr.  vivartakalpa.  s.  Ch'eng  (  f^  ) 
chieh. 

Mvy.  253,  63. 

J  "3^  K'ai  kuang.  'Das  Licht  eröffnen'. 
Ausdruck  für  eine  besondere  Zeremonie 
bei  Ingebrauchnahme  neuer  Götterbild- 
nisse. Dabei  wird  dem  Bildnis  durch 
Bemalung  die  Pupille  ins  Auge  gesetzt. 
Auch  noch  andere  Handlungen  gehören 
zu  einer  solchen  'Belebung'  der  Götter- 
bildnisse. —  Andere  Bezeichnung:  k'ai 
"^i"g  Hi  ?^  '  '^^^  Helligkeit  eröffnen', 
s.  auch  K'ai  yen. 

Giles,  Dict.,  No.  5794;  Dore,  Manuel, 
S.  119  f.;  Grube,  Religion  und  Kultus, 
S.  154  f.;  Edkins,  Buddhism,  S.  252; 
Hackmann,  Buddhismus,  S.  173,  (Hand- 
ex.),  S.  380  f.;  de  Visser,  Ti-tsang,  S.  109, 
143. 

I    H^  K'ai  ming.  'Die  Helligkeit  er- 

öffnen', s.  vorher. 

Hackmann,  Buddhismus  (Handex.),  S. 
380. 

I  ?3  i  ^^^  ming  chu.  'Der  Leiter 
der  Lichteröffnung'.  Bezeichnung  eines 
angesehenen  Laien  (dänapati),  der  die 
Handlung  der  Augenöffnung  vollzieht. 
Vgl.  K'ai  kuang. 

Chavannes,  Six  monuments,  S.  26. 

]  J^  K'ai  yen.  'Öffnen  und  erweitern', 
das   weitere    Verständnis   erschliessen. 


Wiedergabe  von  Skr.  prakäsanä,  'Leh- 
ren'. Ein  Ausdruck  für  die  predigtarti- 
gen Vorträge,  die  ein  Abt  oder  ein 
Mönch  in  den  Klöstern  bisweilen  vor 
den  anderen  (im  fa  fang  j^  ^  )  hält, 
eine  der  zehn  Betätigungen  des  dhar- 
ma- Wandels  (fa  hsing  ^  f^  ,  s.d.). 
de  Harlez,  Voc,  S.  29;  Mvy.  33,  7; 
Boerschmann,  P'u  t'o  shan,  S.  111  f. 

d^  B^    K'ai  yen.  'öffnen  der  Augen'. 

Wiedergabe  von  Skr.pränapratisthä(?). 

V/ohl  Bezeichnung  für  die  Einweihung 

eines  Götterbildnisses.  Vgl.  K'ai  kuang. 

Chapin,  Iconography,  S.  124. 

I    M  ^  Kan-t'a-p'o.  Skr.  Gandharva. 

s.  Chien(Y^  )-ta-fu. 

Eitel,  u.  Gandharvas;  Mvy.   166,  4. 

I  P:£  S  Kan-t'o-lo  oder  |  ^  kan- 
t'o.  Skr.  Gandhära.  s.  Chien(i|^  )-t'o- 

wei. 

Giles,  Dict.,  No.  5809. 

-y-  Kan. 

I  Wi  3E  ^^"  ^^^  wang.  Übersetzung 
('süsses-Zuckerrohr-König')    von    Skr. 

Iksväku(-räja).  s.  I(  ^j|)-shih-mo. 
Eitel,  u.  Iksväku  Virüdhaka;  Mvy.   180, 
45. 

j  ^  Kan  lu.  'Süsser  Tau".  Wieder- 
gabe von  Skr.  amrta.  Name  des  Was- 
sers des  ewigen  Lebens,  das  von  Göt- 
tern und  Dämonen  durch  Buttern  des 
Ozeans  hergestellt  worden  ist..  Auch  das 
Wasser  in  der  Flasche  der  Kuan  yin  so- 
wie das  Wasser  der  buddhistischen 
Taufe  heisst  amrta.  —  Transkr. :  ya-mi- 
li-ta    ö^^gltaM    oder    nffi  fö  WS 


n 


Eitel,  u.  amrita;  Hs.  ts.  (J.),  I  283,  II 
48,  III  56,  489;  de  Harlez,  Voc,  S.  61; 
Mvy.  168,  10;  231,  3;  Puini,  I  sette  genii, 
S.   13,  Anm.  3;  Dowson,  Dict.,  u.  amrita. 


292 


KAN    -^ 


i 


KAN     j^ 


K'ANG     J^ 


-y^  It  IM  S  Kan  lu  fan  wang.  Über- 
setzung ('amrta-Reisspeise-König')  von 
Skr.  Amrtodanaräja.  Name  eines  Onkels 
des  Buddha,  eines  Bruders  des  Suddho- 
dana.  Als  seine  Söhne  werden  in  der 
nördlichen  Überlieferung  Devadatta  und 
Änanda,  in  der  südlichen  Anuruddha, 
Bhadrika  und  Mahänäman  genannt. 
Amrtodanaräja  heisst  auch  der  zweite 
der  sieben  Tathägatas;  s.  Ch'i   (  -{^  ) 

ju  lai. 

Eitel,  u.  Amritodanarädja;  Hs.  ts.  (J.), 
II  364,  III  489;  Mvy.  180,  51;  Kern-Jacobi, 
im  Reg. 

I    ;|^  ^     Kan    sung   hsiang.    'Süsser 
Narden- Wohlgeruch',  s.  Na(g|^)-lo-t'o, 
Stuart,  Mat.  med.,  S.  278. 

m  Kan. 

I  -^  ^  Kan  se  yü.  'Edelstein  von 
dunkelroter  (oder  violetter?)  Farbe'. 
Wiedergabe  von  Skr.  musalagarbha 
oder  musäragalva.  s.  Ch'e  (  ^  )  ch'ü. 
Eitel,  u.  musalagarbha;  Mvy.  235,  14. 

^   K'an. 

I  S  ^  3E  K'^"  i^"  '-^'^'^  wang. 
'Herr  der  Welt  des  Ertragens  und  Dul- 
dens'.  Übersetzung  von  Skr.  (Brah- 
ma) Sahärnpatih.  s.  Fan(^  )-mo-san- 
po  t'ien.  Vgl.  das  folgende. 

Eitel    (1.    Aufl.),    u.    Mahäbrahmä    Sa- 
häinpati. 

'Welt  des  Ertragens  und  Duldens'. 
Übersetzung  von  Skr.  sahaloka(dhätu), 
wobei  saha  als  Ableitung  von  sah,  'er- 
tragen', genommen  ist.  s.  So(^)-ho 

shih  chieh. 

Eitel,  u.  Saha. 

I  ^  K'an-pu.  Transkription  des  tibe- 
tischen Ausdruckes  khan-po  (mkhan- 
po),  der  Übersetzung  von  Skr.  upä- 
dhyäya  (vgl.  Ho  [$[^  ]  shang).  Name 


des  leitenden  Mönches  (Abtes)  in  grö- 
sseren tibetischen  Klöstern.  Er  wird  ent- 
weder von  den  Mönchen  gewählt  oder 
vom  Dalailama  ernannt.  Er  erteilt  dem 
Vollmönch  (Geslong,  dge-sloii)  die 
Weihe  und  besitzt  in  politischen  Din- 
gen oft  grosse  Macht. 

Giles,  Dict.,  No.  5854;  Schulemann,  Da- 

lailamas,  S.  84  f.;  Hackmann,  Buddhismus, 

S.  311. 

^  ^  Kan  shih.  Bezeichnung  eines 
kleinen  Heiligtums,  in  dem  ein  Behälter 
für  ein  Götterbild  steht;  s.  auch  K'an 

Giles,  Dict.,  No.  5854. 

^  K'an.  'Kiste,  Schrein'.  Bezeich- 
nung für  eine  Vertiefung  in  der  Wand, 
eine  Nische,  in  der  ein  Götterbild  auf- 
gestellt   wird.    Vgl.    Fo     (  ^)    k'an, 

Ch'an  (jß.)  k'an,  Hsiang  (^)   k'an 

und  Tso  (  ^ )  k'an  ho  shang. 

Giles,  Dict.,  No.  5866. 


K'ang.  Abkürzung  von  k'ang  chü 


.  s.  das  folgende. 


K'ang  chü.  Nach  Bunyiu  Nanjio 
(Wells  Williams,  Chinese  Dictionary, 
S.  744)  Transkription  von  tibetisch 
Kambu  (K'am),  'Ulterior  Tibet';  nach 
Giles  und  Pelliot  dagegen  Name  von 
Sogdiana  (Samarkand),  ebenso  Bagchi. 
Die  abgekürzte  Form  k'ang  J^  wird 
häufig  vor  Eigennamen  gesetzt,  um  die 
Herkunft  der  Person  anzuzeigen. 

B.N.,    Sp.    383;    Bagchi,    Canon,   S.   53; 

Giles,    Dict.,    No.   5908;    Pelliot,    BEFEO, 

III  61,  No.  14. 

I  g  K'ang  Chü.  Name  eines  der  älte- 
sten Übersetzer  in  China,  der  im  Jah- 
re 187  n.  Chr.  in  Lo-yang  ein  Sütra 
übersetzte  (das  später  verloren  gegan- 
gen ist).  Er  war  ein  Ausländer,  aber 


K'ANG    J^-       KAO 


r^ 


293 


wohl  nicht,  wie  Bunyiu  Nanjio  meinte, 
ein  Tibeter  (oder  Kambodjaner),  son- 
dern ein  Mann  aus  Sogdiana  (Samar- 
kand),  vgl.  vorher.  Seine  Übersetzung 
soll  schlecht  gewesen  sein,  und  darum 
ist  sie  wohl  auch  nicht  erhalten. 

B.N.,  Sp.  383;   Bagchi,  Canon,  S.  52  f. 


U  K'ang  kuo.  'Das  Land  K'ang'. 
Chinesischer  Name  des  Landes  Samar- 
kand  in  Zentralasien,  s.  Sa(^JH)-mo- 
chien.  Vgl.  K'ang  chü  (  Jg  ). 

Hs.  ts.  (W.),  I  92. 

I  ^  W  K'ang  Meng  hsiang.  Name 
eines  der  frühesten  fremden  Übersetzer 
in  China,  ein  Mönch  aus  Sogdiana,  der 
zwischen  194  und  199  n.  Chr.  sechs 
Werke  übersetzte,  von  denen  zwei 
(B.N.,  No.  625,  733)  erhalten  sind. 
Vgl.  K'ang  chü   (g). 

B.N.,  Sp.  384;  Bagchi,  S.  53  f. 

I  i^  ^  K'ang  Seng  hui.  Name  eines 
Mönches,  der  die  Einführung  des  Bud- 
dhismus im  unteren  Yangtze-Tal 
(Reich  Wu,  Hauptstadt  Nanking)  be- 
wirkte. Seine  Familie  stammte  aus  Sog- 
diana (vgl.  K'ang  chü),  lebte  aber  seit 
Generationen  in  Indien.  Er  selbst  wur- 
de in  Tonkin  geboren  und  ging  im 
Jahre  247  n.  Chr.  nach  Nanking.  Für 
ihn  wurde  das  Kloster  Chien  ch'u  ssü 
W.^^  ^  gebaut;  vgl.  dort  und  Fo 
(#  )-t'o-li.  Er  hat  14  Werke  über- 
setzt, von  denen  noch  zwei  erhalten 
sind.  Unter  den  verlorenen  befand  sich 
eine  zweite  Übersetzung  des  Sütras  der 
42  Abschnitte.  Er  starb  im  Jahre  280  n. 
Chr. 

B.N.,     Sp.     390;     Bagchi,     Canon,     S. 

304  ff.;  Chavannes,  500  contes,  I  S.  II  ff.; 

T'oung  pao,  1909,  S.  199-212. 

I  ft  $1  K'ang  Seng  k'ai.  Wieder- 
gabe von  Skr.  Sarnghavarman,  wobei 
seng  die  abgekürzte  Transkription  von 
sarngha  und  k'ai  Übersetzung  von  var- 


man  ist,  während  k'ang  die  Herkunft 
aus  Sogdiana  bezeichnet  (vgl.  K'ang 
chü).  Name  eines  der  frühen  Übersetzer. 
Er  kam  252  n.  Chr.  nach  China  und 
lebte  in  Loyang  im  Tempel  des  'Wei- 
ssen Rosses'  (pai  ma  ssü  Q  ,^  ^). 
Drei  Werke  (B.N.,  No.  23,  27,  1163) 
hat  er  übersetzt. 

Eitel,  u.  SaiTighapäla  (irrig);  B.N.,  Sp. 
386;  Bagchi,  Canon,  S.  76  f. 

Ä  ^  5pO  K'ang  Tao  ho.  Name  eines 
Mönches,  der  aus  Sogdiana  (vgl.  K'ang 
chü)  stammte  und  im  Jahre  395  n.  Chr. 
ein  Werk  übersetzte,  das  verloren  ge- 
gangen ist. 

B.N.,  Sp.  399;   Bagchi,   Canon,   S.  334. 

.§,  Kao. 

I  '^*  Kao-ti.  Skr.  KuntT.  Name  der 
Gemahlin  des  Pändu  (von  dem  die 
Pändavas  abstammten).  Sie  hiess  auch 
Prthä  oder  PärsnI.  Die  Sage  weiss  viel 
von  ihr  zu  erzählen.  —  Auch  Name 
einer  RäksasI  im  Saddharmapundari- 
kasütra  und  im  Suvarnaprabhäsasütra. 
Eitel,  u.  Kunti;  Dowson,  Dict.,  u.  Kun- 

ti;    Sdhp.    (Burnoiif).    S.   240,    (Kern),   S. 

374  f.;   Sbh.   (Nobel),  S.   163,2. 

Ä  Kao. 

I  ^  Kao  ch'ang.  Name  eines  von 
Hsüan  tsang  erwähnten  blühenden 
Reiches  in  Zentralasien  sowie  seiner 
Hauptstadt  (im  heutigen  Turfan).  Jetzt 
Karakhojo  (huo  chou  j/C  j'H  )•  ^^n 
hier  stammte  der  Mönch  Shih  Fa 
chung  Jf  ^  JS^,  der  402-12  n.  Chr. 
in  China  als  Übersetzer  arbeitete.  Die 
Bewohner  von  Kao  ch'ang  bildeten  den 
türkischen  Stamm  der  Uiguren,  der 
sich  um  649  n.  Chr.  in  der  Nähe  von 
Turfan  niederliess,  später  (etwa  ums 
Jahr  1000)  in  das  Land  der  Tanguten 
einfiel  und  von  Tschingis  Khan  nach 
Westen  getrieben  wurde.  Tschingis 
Khan  adoptierte  das  uigurische  Alpha- 


294 


KAO 


.1=1. 


KEN   ;(S 


bet,  das  wahrscheinlich  von  dem  syri- 
schen der  Nestorianer  stammte,  für  die 
Mongolen.  —  Transkr.:  wu-i  f^  ^, 
wu-hu  -f.^  "^  ;    anderer    Name:    kao 

ch'e  ^  ^. 

Eitel,  u.  Uigurs;  Hs.  ts.  (J.),  I  48,  85, 

285,  III  263,  537,   (B.),  I   17,  II  302,  326, 

(W.),  I  44  f. 

'M  ^     Kao  ch'e.   Name  des  Landes 
der  Uiguren.  s.  vorher. 
Eitel,  u.  Uigurs. 

I  ^  Kao  kung.  Name  eines  Mönches, 
der  um  420  n.  Chr.  drei  Werke  über- 
setzt hat,  die  aber  verloren  sind.  Er 
wird  auch  Shih  Sung  kung  f^  "^  <f^ 
genannt. 

B.N.,  Sp.  402;   Bagchi,  Canon,   S.  353. 

I  ^  Kao  k'ung.  Übersetzung  ('hoch- 
leer') von  Skr.  Upasünya.  s.  Yüeh 
iM  )-p'o-shou-na.  Vgl.  Liang  (^) 
Kao  seng. 

Eitel,  u.  Upasünya;  B.N.,  Sp.  422;  Bag- 
chi, Canon,  S.  265. 

I  J^  Kao  shang.  Wiedergabe  ('hoch- 
oben'  [?])  von  Skr.  Uttarakuru.  s.  Pei 

(  ^(j  )  chü-lu  chou. 

Eitel,  u.  Uttarakuru. 

1    ift  ?P    Kao-shih-yeh.  Skr.  kauseya. 

s.  Chiao(|^)-she-yeh. 
Mvy.  260,   14. 

I  ^  Kao  tso.  'Hoher  Sitz'.  Abkür- 
zung des  Titels  kao  tso  chih  chu  "^ 
^  ^  ^,  'Meister  des  hohen  Sitzes', 
s.  das  folgende. 

Puini,  Encicl.,  S.  23. 

\  &  ^  i.  ^^^^  ^^^  ^^'^  ^^"-  '^^'" 

ster  des  hohen  Sitzes'.  Ein  Titel  für 
Mönche,  die  einen  höheren  Rang  im 
Kloster  einnahmen,  weil  sie  imstande 
waren,  die  buddhistische  Lehre  den 
Mönchen  in  Ansprachen  mit  Scharfsinn 


und  Tiefe  auszulegen.  Abgek.  Bezeich- 


nung:   kao   tso    1^  ^  ,   'hoher   Sitz'. 
Puini,  Encicl.,  S.  23. 

■^  ^  Kaowang. 'Hoher  König'.  Einer 
der  Beinamen  der  Kuan  yin.  Sie  gilt 
unter  diesem  Titel  als  besondere  Be- 
schützerin von  kriminell  verfolgten 
Leuten.  Vgl.  A(  |Jpf  )-fu-lu-chih-to-i- 
shih-fa-lo. 

Eitel,  u.  Avalokitesvara. 

;jtg  Ken.  'Wurzel'.  Wiedergabe  von 
Skr.  indriya.  Eine  Bezeichnung  für  die 
sechs  oder  fünf  körperlichen  Sinnes- 
werkzeuge.  Diese   sechs   (liu  ken    ^ 

i^^)    heissen:    Skr.   caksus,   yen    g^, 
'Auge',  srotra,  erh  ^  ,  'Ohr',  ghräna, 
pi  ^,  'Nase',  jihvä,  she  ^  ,  'Zunge', 
käya,  shen    ^  ,  'Körper',  manas,  i  g 
'innerer  Sinn,   Denkorgan,   Geist'.   Die 
entsprechenden     sechs     Sinnesobjekte 
heissen:   Skr.  visaya  oder  guna,  ch'en 
JÜ    (s.  d.).  Beide  Gruppen  zusammen, 
die   Sinnesorgane  mit  ihren   Objekten, 
nennt  man  Skr.  äyatana,  ch'u  ^  ;  s.  d. 
Daneben  zählt  man  auch  fünf  Sinnes- 
organe (wu  ken  ^  ;f;g  )  und  entspre- 
chend fünf  Sinnesobjekte  unter  Weg- 
lassung des  sechsten  Gliedes  der  beiden 
Reihen.    Zu    diesen    gehört    noch    eine 
zweite  Gruppe  von  wu  ken   ^E.  tß'  ^'^ 
fünf   geistlichen   Sinneswerkzeuge.    Sie 
sind  Organe  oder  Grundlagen  der  wich- 
tigsten geistlichen  Tugenden   und  hei- 
ssen: Skr.  sraddhä,  hsln  'g  ,  'Glaube', 
vTrya,    ching    chin    ^  -^  ,    'Energie', 
smrti,    nien    ^^ ,    'Gedenken',    samä- 
dhi,  ting  ^,  'Kontemplation',  prajiiä, 
hui  ^,  'Weisheit'.  Genaue  Parallelen 
zu  dieser  zweiten  Gruppe  der  wu  ken 
^  ;|g    sind   die  wu  li    3£  ;^  ,   'die 
fünf  Kräfte';  vgl.  Li  {^)   —  Andere 


KEN   ;(^g       KENG    g 


Wiedergabe  von  indriya:  fa  sheng  ^^ 
^  ,  'Leben  hervorbringend'.  Die  sechs 
körperlichen  Sinne  heissen  auch  Hu  tsei 
Zr\  ^  y  '^^^  sechs  Räuber';  s.  d.;  hu  ju 

-^  ^  ,  'die  sechs  Eingänge';  s.  d. 

Eitel,  u.  indrya;  de  Harlez,  Voc,  S.  22, 
23;  Mvy.  101,  17-21;  41,  1-5;  108,  1-5; 
14-18;  106,  1-12;  Chiao  sheng  fa  shu,  VI, 
S.  2b;  V,  S.  Ib;  Giles,  Dict.,  No.  5974; 
Anesaki,  Ethics,  S.  17;  Anuruddha  (Shwe 
Zan  Aung),  S.  180;  Dhammasangani  (Mrs. 
Rhys  Davids),  S.  15-18. 

ffi  ^  JA  Ken  chih  li.  'Wissenskraft 
der  Sinne'.  Kurze  Wiedergabe  von  Skr. 
indriyaparäparajüänabala.  Die  fünfte 
der  zehn  Wissenskräfte  (chih  H  ^ 
^  )  eines  Buddha,  die  als  'Buddha- 
Frucht'    (fo    kuo   ^  |& )    bezeichnet 


werden.  —  Genauere  Übers.:  ken  shang 
hsia  chih  H  ^g  _t  7^  :^  ;ft  ;  s.  d. 
Vgl.  ferner  Fo  (  '^)  kuo  shih  li,  Chih 

(^)  H  und  U  {;}]). 

de  Harlez,  Voc,  S.  23;  Mvy.  7,  5;  Sdhp. 
(Burnouf),  S.  786. 

I  ^  Ken  ch'üeh.  Übersetzung  ('Man- 
gelhaftigkeit der  Sinne')  von  Skr.  in- 
driyavaikalya.  s.  Liu  {^)  ken  pu 
ch'üan. 

Mvy.  120,  6. 

j  ^  Ken  hsiang.  'Wurzelduft'.  Be- 
zeichnung für  den  indischen  Baum  ta- 
gara.  s.  To(  ^  )-chieh-lo. 

Eitel,  u.  tägara;  Mvy.  231,  20. 

1  1^  Ken  pen.  Chinesische  Bezeich- 
nung (wörtl.  'Wurzel-Schriften')  für 
Skr.  mülagrantha  oder  maula,  'Grund- 
text, Originaltext',  dann  auch  'Sütra', 
da  es  von  Buddha  selbst  gesprochene 
Worte  enthalten  soll.  Eine  andere 
Benennung  ist  cheng  ching  j£  ^^, 
eig.    das    'korrekte,    echte    Sütra'.    — 


Transkr.:    mu-lo-chien-t'o 


Q.s 


^ 


'^    Vgl.  auch  San  (  ^ )  ken  pen. 

Eitel,  u.  mülagrantha;  de  Harlez,  Voc, 
S.  53;  Mvy.  245,   1265;  67,  9;    121,   11. 

Jt  ~fC  :^  ^  Ken  shang  hsia  chih 
li.  Wörtliche  Übersetzung  von  Skr.  in- 
driyaparäparajnänabala,  was  Burnouf 
übersetzt  mit  'la  force  de  la  connais- 
sance  de  celui  qui  est  superieur  et  de 
celui  qui  est  inferieur  par  les  organes 
des  sens'.  s.  Ken  chih  li. 

Mvy.  7,  5;  Sdhp.   (Burnouf),  S.  786. 

[    ;J^   Ken  yüan.  'Ursprung'.  Nach  Gi- 
les auch  'Buddhistic  sympathy'. 
Giles,  Dict.,  No.  5974. 

~^  Keng. 

I  ^  #  M  Keng-so-ch'ieh-lan.  Skr. 
Harnsasamghäräma,  wobei  ^^  ^  die 
abgekürzte  Transkr.  von  sarnghäräma 
darstellt.  'Hamsa-Kloster'.  Name  eines 
Klosters,  das  auf  dem  Berge  Indrasai- 
laguhä  in  der  Nähe  von  Räjagrha  lag. 
Bei  dem  Kloster  befand  sich  ein  stüpa, 
der  'Hanisa',  hsüan-so    ^  ^  ,   hiess 

(wobei  g^  für  keng  ^  steht).  Hsüan 
tsang  erzählt  eine  erbauliche  Legende, 
wie  ein  harnsa  (etwa  Gans)  sich  den 
Mönchen  opferte  und  sie  dadurch  für 
das  Mahäyäna  gewann.  —  Übers.:  yen 
ch'ieh-lan  i^  jy^  ^  ,  'Gänsekloster'. 

Eitel,  u.  Hafisa  sarnghäräma;  Hs.  ts. 
(J.),  i  162,  III  59,  509,  501,  568,  (B.),  11 
181,   (W.),  II   173. 

J5    Keng. 

j  y^  Keng  huo.  'Wiederum  lebendig'. 
Wiedergabe  von  Skr.  samjlva.  Name 
der  ersten  der  acht  heissen  Höllen  (jo 
yü  ^  ^  )•  In  dieser  Hölle  werden 
die  Verdammten  von  den  Höllenknech- 
ten zerstückelt,  oder  sie  zerfleischen 
sich  selbst.  Wenn  sie  bewusstlos  ge- 
worden   sind     erweckt    sie  ein  kühler 


296 


KO   :fe 


H^ 
nh 


R 


^ 


KO     pf 


Wind  wieder  zum  Leben,  und  ihre  Lei- 
den beginnen  von  neuem.  Von  diesem 
Wiederbeleben  soll  die  Hölle  ihren  Na- 
men haben.  —  Wörtl.  Übers.:  teng  huo 
^  X^  ,  wobei  teng  Skr.  sam-  wieder- 
gibt; vgl.  Teng  (§  ).  s.  Jo  (^  )  yü. 
Eitel,  u.  samdjiva;   de  Harlez,  Voc,  S. 
41;  Mvy.  214,  1;  Chiao  sheng  fa  shu,  VllI, 
S.  15b;  Fa  hsien  (Remusat),  S.  298;  Beal, 
Catena,   S.  60;   Kirfel,   Kosmogr.,  S.  202. 

*  Ko. 

I    Ig    Ko-chui-  Skr.  koti.  s.  I  (ff). 

Eitel,  u.  koti. 

^   Ko. 

I    ^y  3E   Ko-li  wang.  Skr.  Kaliräja.  s. 

Chieh(^^  )-li  wang. 
Eitel,  u.  Kalirädja. 

I    S  S  äE  Ko-lo-p'in-chia.  Skr.  ka- 
laviiika.  s.  Chia(^  )-ling-p'i-chia. 
Eitel,  u.  kalaviiigka. 

I  ^<  Ko  yung.  'Singend  rezitieren'. 
Eine  bestimmte  Art  des  Vortrages  heili- 
ger Texte,  die  ursprünglich  beim  Soma- 
Opfer  für  die  Rezitation  des  Sämaveda 
Verwendung  fand.  Später  ein  allgemei- 
ner Ausdruck  für  das  gehobene  Spre- 
chen kultischer  Texte  und  für  den  Sä- 
maveda. Vgl.  So(^)-mo. 

Eitel,  u.  Säma  veda  sanhitä;  Hs.  ts.  (J.), 
III  490;  de  Harlez,  Voc,  S.  59;  Mvy. 
221,3. 

M  ^^• 

I    ffl  Jft    Ko-li-ma.    Skr.   karman.   s. 

Chieh(  1^  )-mo. 
Eitel,  u.  karma. 

I    ^  Ä   Ko-ling-ko.  Skr.  Kaliiiga.  s. 

Chieh(|^  )-ling-ch'ieh. 
Mvy.  193,  26. 

I    Ä  S    Ko-ni-ko.    Skr.    Kaniska.    s. 

Chia(  ^  )-ni-se-chia. 
Mvy.   184,  13. 


g  B  $0  Ko-sa-la.  Skr.  Kosala  (Ko- 
sala).  s.  Chü(  :fpj  )-sa-lo. 
Mvy.  193,  30. 

I    IJIJ  Ko-yeh.  Skr.  käya,  'Körper',  s. 
Shen.   (flp). 
Eitel,  u.  käya. 

if  Ko. 

j  ^  Ko  yu.  Übersetzung  ('Gesang- 
Freund')  von  Skr.  Gitamitra.  s.  Ch'i- 
(jJiK)-mi-to. 

Eitel,  u.  Gitamitra;  B.N.,  Sp.  401. 

Ko. 


j^  Ko  shih.  'Die  abgetrennte  Welt'. 

Übersetzung  von  Skr.  paraloka,  'die 
jenseitige,  zukünftige  Welt'. 

Hackmann,  Laienbuddhismus,  S.  53,  252. 

^^  Ko.  'Taube'.  Übersetzung  von  Skr. 
pärävata  oder  kapota.  s.  Po(*^)-Io- 
yüeh.  s.  auch  das  folgende. 

Eitel,  u.  Päravä;   Fa  hsien  (Legge),  S. 

97,  S.    ^  -f  5.  '  4. 

I  iJ]^  ^  ^^  ch'ieh-lan.  Übersetzung 
('Tauben-Kloster')  von  Skr.  Kapota 
(oder  Kapotikä)-sarnghäräma.  s.  Chia- 
(  äfi  )-pu-te-chia-ch'ieh-lan. 

Eitel,  u.  Kapötikä  samghärama;  Hs.  ts. 
(J.),  HI  490. 

I  ^g  Ko-ku.  Skr.  kokila.  s.  Chü(  :f^)- 
ch'i-lo. 

Mvy.  213,   117. 

Pf     K'o. 

I  ft  (|i|  )  K'o  ch"  (shan).  'Der  be- 
wohnbare (Berg)'.  Übersetzung  von 
Skr.  Vatsa.  Residenz  des  Arhat  Vana- 
väsa.  s.  Fa(  >f3^  )-na-p'o-ssü. 

Watters,  Lohan,  S.  23;  Levi-Chavannes, 
Arhat,  S.  11,  155,  159;  de  Visser,  Arhats, 

S.  60,  PI.  XIV,  No.   -|-   pg. 


K'O     ^     ^     M     ^^       KOU    ijä 


297 


Pf  tt  "F  "nP  K'o  chu  tzü  pu.  Überset- 
zung ('Bewohnbar-Sohn-Schule')  von 
Skr.  Väsaputriya,  'Schule  des  Sohnes 
des  Väsa'  (wobei  väsa  als  Ableitung 
von  vas,  'wohnen',  übersetzt  ist),  s. 
Fo('^  )-so-lo  pu. 

Eitel,  u.  Vatsiputriyäh. 


y^  K'o-han.  Transkription  des  mon- 
golischen khan,  'Prinz'. 

Eitel,  u.  khan;  Hs.  ts.  (J.),  I  32,  II  14, 
in  513,  (B.),  I  28,  (W.),  I  74  ff. 

I  ^  ^k  K'o-ho-tun.  Transkription 
des  mongolischen  katun,  'Königin'  oder 
'Prinzessin'. 

Eitel,  u.  katun;  Hs.  ts.  (J.),  I  62,  III  513. 

I  -^  K'o  wei.  'Furchtbar'.  Chinesi- 
sche Bezeichnung  für  Räksasa.  s.  Lo 
(S)-^h'a. 

Eitel,  u.  Räkchasa. 

^    K'o. 

j  ^  K'o  chü.  'Zeitweilig  (als  Gast) 
verweilen'.  Nach  de  Harlez  Bezeich- 
nung der  Zeit  von  Mitte  des  vierten  bis 
Mitte  des  siebenten  Monats,  während 
der  die  Mönche  gehalten  sind,  in  den 
Klöstern  zu  bleiben;  s.  An  (^)  chü. 
—  Wahrscheinlich  besteht  der  Name 
k'o  chü  für  die  Ruhezeit  gar  nicht,  son- 
dern ist  ein  Irrtum  von  de  Harlez,  be- 
ruhend auf  einer  Verwechslung  des 
Zeichens  ^  an  mit  ^  k'o.  Der  Aus- 
druck wäre  sehr  sonderbar,  de  Groot 
(Code)  kennt  ihn  nicht,  so  eingehend 
er  über  die  Regenzeit  spricht,  ebenso- 
wenig das  Fan  wang  ching.  Bei  de 
Harlez  findet  sich  auch  der  Ausdruck 
liang  k'o  chü  pj^  ^  ^  >  'zwei  Ruhe- 
zeiten', wobei  das  Zeichen  ^  liang 
mit  p^  yü,  Regen',  verwechselt  ist 
(vgl.  Julien);  s.  Yü  (  pg  )  an  chü. 

de  Harlez,  Voc,  S.  57,  55;  Hs.  ts.  (J.), 
11  64,  Anm. 


m  K'o. 


^    K'o  ai.   'Durstbegehren'.   Über- 
setzung von  Skr.  trsnä,  'Durst',  s.  Ai 

Anesaki,  Ethics,  S.   10,  35. 

I    ^H  K'o-ch'ieh.  Skr.  khadga,  'Rhino- 
zeros', s.  Ch'ü(^^)-chia. 
Eitel,  u.  khadga. 

I    ;g  K'o-shih.  Kesh  (Skr.  Kasanna). 
s.  Chieh(^^  )-shuang-na. 
Hs.  ts.  (W.),  I  100. 


ipf  K'o. 

I  n[l{  iE  K'o-tu-lo.  Transkription  von 
Khotlän  oder  Khotl.  Name  eines  bei 
Hsüan  tsang  erwähnten  Reiches  in  Zen- 
tralasien, dessen  Ostgrenze  an  das 
Tsung  ling-Gebirge   (Pamir)   stiess. 

Eitel,  u.  Kotlan;  Hs.  ts.  (J.),  II  27,  III 
291,  513,  (B.),  I  40  f.;  Bretschneider,  Med. 
res.,    II    277. 

fj^  Kou.  'Schmutz'.  Allgemeine  Be- 
zeichnung für  'Sünde'  (Befleckung). 
Man  unterscheidet  insbesondere  acht 
'Unreinigkeiten',  d.h.  acht  irrige  Ge- 
danken über  Gegensiände,  die  der 
buddhistischen  Lehre  widersprechen. 
Aufzählung  der  einzelnen  Gegenstände 
bei  de  Harlez  und  im  Chiao  sheng  fa 
shu.  Andere  Bezeichnung:  wang  hsiang 
S  W>'  'i'"'"'?'^  Gedanken'.  Auch  die 
Versündigungen  gegen  die  Gebote  des 
Fan  wang  ching  heissen  kou  (ch'ing 
kou  tsui  ^ija  ^  ,  'peche  secondaire 
faisant  souillure',  de  Groot). 

de  Harlez,  Voc,  S.  45;  Chiao  sheng 
fa  shu,  VIII,  S.  4b   (unter  dem  Titel  pa 

wang  hsiang    y\  ^  ^g  oder  pa  chung 

kou  /V  jjg  :^  ) ;  F'i"  wang  ching  fa 
shu  (de  Groot,  Code,  S.  41  ff.,  am  Ende 
jedes   Gebotes). 


298   KOU  ;j^^    Jg       K'OU   P        KU  ^   |Qi    jSSC    »t       K'U  Jf!    =g 


;jt^    Kou.    (Wahrscheinlich    irrtümlich 
für  i^  Chü,  s.d.). 


I    JA  ^     Kou-lu-she.    Skr.   krosa.   s. 

Chü(:f^)-Iu-she. 
Eitel,   u.   krosa. 

I  /*  liB  M  "oP  Kou-shih-pei-yü  pu. 
Skr.  Käsyaplya,  mit  dem  Zusatz  pu, 
'Schule',  s.  Chia(  ^  )-she-pei-yeh  pu. 

Eitel,  u.  Käsyapiyäh. 


IP  ^<||  ^  Kou-su-mo-pu-lo. 
Skr.  Kusumapura.  s.  Chü(  :fpj  )-su-mo- 
pu-lo. 

Eitel,  u.  Kusumapura. 

'M     Kou.    'Zehn    Billionen'.    Bezeich- 


nung einer  ungeheuer  grossen  Menge, 
de  Harlez,  Voc.,  S.  60. 


•^  Kou  chiang.  'Kanal'.  Bezeich- 
nung für  den  srotaäpanna,  wohl  in  Be- 
ziehung zu  seinem  Namen,  'der  in  den 
Strom  gelangt  ist';  s.  Hsü(^^)-t'o- 
yüan. 

Chavannes,  500  contes,  I   16,  Anm. 

P     K'OU. 

I  ^  K'ou  yeh.  'Betätigungen  des 
Mundes'.  Die  zweite  der  drei  Arten  von 
Taten  (san  yeh  H  ^  )>  <^^urch  die  der 
Mensch  sein  karman  bestimmt,  die  der 
Rede.  Skr.  väk-karman.  —  Andere 
Übers.:  yü  yeh  ^  ^  ,  'Tat  der  Rede'. 

Vgl.  San  (  ^  )  yeh. 

de  Harlez,  Voc,  S.  43;  Chiao  sheng  fa 
shu,  111,  S.  5  b;  Mvy.  9,  14;  Anesaki, 
Ethics,  S.   15,  28. 

^  Ku.  Eigentlich:  'Tante  (väterlicher- 
seits)', Bezeichnung  für  'Frau',  auch 
für  'Nonne'.  Ebenso  ku  tzü  -^  -^.  Die 
buddhistische  Nonne  wird  meist  ni  ku 
^  ^   genannt;  vgl.  Ni  (  J^^  ).  s.  Pi 


(J:t  )-ch'iu-ni. 

Giles,   Dict,   No.   6209,  8194. 

Ku. 


^  Ku  ch'i  sung.  'Für  sich  al- 
lein den  Sang  anhebend'.  Dieser  Aus- 
druck bedeutet  'isolierte  Verse'.  Erläu- 
ternder Name  für   Skr.   gäthä.   s.   Chi 

Eitel,  u.  gäthä;  de  Harlez,  Voc,  S.  40. 

I    S5  ^ij     Ku-na-la.    Skr.    Kunäla.    s. 

Chü(:f^  )-na-lo. 
Mvy,  213,   109. 


y^  Ku  huo.  Bedeutung?  Chinesische 
Wiedergabe  von   Skr.   Jlvaka.   s.   Shih 

(  8i|p  )-fu-chia. 

Hs.  ts.  (J.),  III  490. 

fl*  Ku. 

J    ^  Ku  fen.  'Teil  der  Gebeine'.  Wie- 
dergabe von  Skr.  sarira.  Bezeichnung 
für  eine  Reliquie,  s.  She(  -^  )-li. 
Eitel,  u.  sarira. 


K'u.    'Vorratshaus'.    Übersetzung 
von  Skr.  kosa.  s.  Chü(^)-she. 
Mvy,   226,  44. 

I  ^  K'u-ch'e.  Transkription  von 
Türkisch  (?)  Kucha.  s.  Ch'ü(  ^  )- 
chih. 

Eitel,  u.  Kharachar;  Hs.  ts.  (W.),  I  58. 

^  K'u.  'Schmerz,  Not'.  Bezeichnung 
des  Leidens,  das  mit  dem  Dasein  ver- 
bunden ist.  Skr.  duhkha,  auch  soka, 
'Sorge,  Kummer',  duhkha  ist  eines  der 
drei  Charakteristika  allen  Daseins  (ani- 
tya,  duhkha,  anätma).  Vgl.  San  (  ^) 
ming.  duhkha,  'Leiden',  heisst  auch  die 
erste  der  vier  edlen  Wahrheiten.  Vgl. 
Ssü   (  pi)  )   ti.  —  Andere  Wiedergabe 


K'U   =g        KUA    ^[       KUAN   ^     ^ 


299 


von  duhkha:  nan  ^^  ,  'Schwierigkeit'. 

Eitel,    u.    trividyä   und   äryasatyäni;    Fa 

hsien  (Legge),  S.  54,  S.    -\^  ^  ,  8;  Hs. 

ts.  (J.),  II  160,  443,  HI  490,  (B.),  I  223, 
II  105,  Note;  de  Harlez,  Voc,  S.  20,  21; 
Mvy.  54,  2. 

^  ^  K'u  ch'i.  'Werkzeuge  der  Peini- 
gung'. Erklärende  Wiedergabe  von  Skr. 
naraka.  Eine  Bezeichnung  der  Höllen,  s. 

Ti  (  Mb )  yü- 

Eitel,  u.  naraka. 

I  ^j  K'u  hsing.  'Bitteres  Handeln'. 
Bezeichnung  der  Askese,  Skr.  tapas. 
Askese  wird  im  Buddhismus,  obwohl 
Buddha  sie  auf  seine  Erfahrung  hin 
verworfen  hat,  doch  vielfach  geübt  und 
als  eines  der  vier  Mittel  der  Lebensver- 
längerung angesehen.  Vgl.  Shou  (  ^ ) 
che. 

de  Harlez,  Voc.,  S.  44;  vgl.  Mvy.  84,  9; 
245,  401. 

1  ^T  i^  ^^'  hsing  lin.  Wiedergabe 
('Wald  der  Askese')  von  Uruvilvä. 
Name  der  Örtlichkeit,  wo  sich  Buddha 
vor  seiner  Erleuchtung  sechs  Jahre  ka- 
steite. Bekannter  in  der  Päli-Form  Uru- 
velä.  Auch  mu  kua  lin  ;^  JR  y|>fc, 
'Wald  der  Quitten',  genannt  (mu  kua 
bedeutet  Pyrus  cathayensis). 

Eitel,  u.  Uruvilvä;  Stuart,  Mat.  med.,  S. 
362  f.;  Kern-Jacobi,  1  72  ff. 

I  ?H  ^  K'u-mi-ch'e.  Wahrscheinlich 
Transkription  eines  Sanskrit-Wortes. 
Buddhistischer  Name  für  das  wohlrie- 
chende Produkt  der  Narde.  s.  Na(  ^^  )- 
lo-t'o. 

Stuart,  Mat.  med.,  S.  278. 

g|^  Kua. 


1^  Kua  hsi.  'Den  Stab  aufhängen'. 
Dauernd  Aufenthalt  im  Kloster  nehmen. 
Bildlicher  Ausdruck  für  einen  fest  an- 
sässigen Mönch  im  Gegensatz  zu  dem 


umherziehenden  (fei  hsi  ^  ^  ,  'flie- 
gender Stab').  Über  den  Stab  s.  Hsi 
(  ^  )  chang.  Vgl.  auch  Cho  (  ^  ) 
hsi  und  das  folgende. 

Giles,  Dict.,  No.  4157;  Lockhart,  Manual, 
S.  327. 

gl  f'g  Kua  ta.  'Den  Gürtel  (oder  Sack) 
aufhängen'.  Bezeichnung  für:  längeren 
Aufenthalt  in  einem  Kloster  nehmen; 
vgl.  vorher.  Der  Mönch  gibt  durch  das 
Aufhängen  des  ta  (eigentlich  'Lenden- 
tuch'; doch  kann  es  auch  einen  Gürtel 
oder  einen  Beute!  zum  Aufbewahren 
von  Habseligkeiten  bedeuten)  zu  erken- 
nen, dass  er  im  Kloster  längere  Zeit  zu 
bleiben  gedenkt. 

Giles,  Dict.,  No.  6312,  10487. 

I  ^  Kua  tan.  'Das  Diplom  aufhän- 
gen'. Bezeichnung  für  die  Aushändi- 
gung des  Mönchsdiploms  durch  einen 
Mönch,  der  in  einem  fremden  Kloster 
Unterkunft  für  eine  Nacht  und  zwei 
Mahlzeiten  in  Anspruch  nimmt,  wozu  er 
berechtigt  ist.  Vgl.  vorher. 

Giles,  Dict.,  No.  6312,    10600. 


^  :^  Kua  tzü  i.  'Die  dunklen 
(braunen)  Gewänder  aufhängen'.  Be- 
zeichnung für  den  Eintritt  in  eine 
Mönchsgemeinde.  Die  Farbe  des  Man- 
tels ist  oft  ein  dunkles  Braun.  Vgl. 
Chia(  äE)-lo-sha-i  und  Kua  hsi. 
Giles,  Dict.,  No.  6312. 

Kuan,  auch  wa  gesprochen;  s.  Wa. 


^  Kuan. 

I  tJ  Kuan  ting.  '(Wasser)  auf  den 
Scheitel  ausgiessen'.  1.  Übersetzung  von 
Skr.  mürdhäbhiseka  und  mürdhäbhi- 
sikta.  Bezeichnung  einer  Art  von  Tau- 
fe, die  im  Buddhismus  Eingang  gefun- 
den hat.  Man  wendet  sie  an  bei  Kindern 
(besonders  in  Tibet),  bei  Buddhasta- 
tuen (oft  ein  täglicher  Ritus;  vgl.  auch 


300 


KUAN 


Yü  [  '/igi  ]  fo  chieh)  und  bei  Fürsten, 
die  dadurch,  ähnlich  wie  anderswo 
durch  Salbung,  eine  Weihe  empfangen. 
Der  geweihte  König  heisst:  kuan  ting 
wane  ^  tM  ^  •  Die  buddhistischen 
Lehrer  erteilten  ihren  ausgewählten 
Nachfolgern  die  Wasserweihe  als  Zei- 
chen der  Nachfolge  im  Amt;  vgl.  Hui 
(  ^  )  kuo.  Abgekürzte  Transkr.:  wen- 
f  i'^chieh  ^  |5:J  j3®  .  —  2.  Kuan  ting 
heisst  auch  der  fünfte  Patriarch,  ein 
Schüler  des  Gründers  der  T'ien  t'ai- 
Schule  (  ^  g  ^  ) ;  er  hat  viele 
Werke  der  Schule  aufgezeichnet.  Sein 
Todesjahr  ist  632  n.  Chr. 

1.  Eitel,  u.  murddhäbhichikta;  Hs.  ts. 
(J.),  I  220,  III  487;  de  Groot,  Feesten, 
S.  247;  Puini,  Sette  genie,  S.  13,  14; 
St€inilber-Oberlin,  Sectes,  S.  124.  —  2. 
B.N.,  Sp.  461 ;  Bagchi,  Canon,  S.  664;  Hack- 
mann, Schulen,  S.  22;  vgl.  Kuan  ting  wang 
yü  ching  (B.N.,  No.  950);  Mvy.  186,  3. 

^  TM  I  ^^^^"  ^^"S  wang.  Überset- 
zung von  Skr.  mürdhäbhisiktaräja.  Be- 
zeichnung für  einen  geweihten  König. 
Vgl.    vorher.    —    Transkr.:    wen-t'o- 

chieh  wang   ^  P^ß  JJ©  3E  • 

Eitel,  u.  mürdhäbhichikta;  Hs.  ts.   (J.), 
I  220,  III  487;  B.N.,  No.  950;  Mvy.  186,  3. 


^    Kuan. 

4^  y\  Kuan  chu  pa.  Name  eines 
chinesischen  Mönches,  der  um  1300  n. 
Chr.  eine  Sammlung  von  religiösen  Ver- 
sen verfasst  (B.N.,  No.  1384)  und 
einen  von  Wang  ku  (  ^  "^  )  begon- 
nenen Katalog  des  buddhistischen  Ka- 
nons beendet  hat  (B.N.,  No.  1611). 
B.N.,  Sp.  467;   Bagchi,  Canon,  S.  691. 

^  Kuan.  'Schauen,  ansehen'.  Ein 
Ausdruck,  der  in  mannigfacher  Rich- 
tung und  Verbindung  von  der  buddhi- 
stischen Philosophie  gebraucht  wird.  1. 


für  Skr.  vipasyanä,  dem  Ziel  der  adhi- 
prajiiä-Übung,  d.i.  die  tiefe  Einsicht, 
die  Erkenntnis  der  drei  Merkmale  des 
Daseins  und  der  vier  edlen  Wahrheiten. 
Mit  der  adhicitta-Übung  zusammen, 
deren  Ziel  samatha,  'Ruhe',  ist,  bildet 
die  adhiprajnä-Übung  das  System  der 
buddhistischen  Meditation,  deren  zwei- 
faches Training  in  China  chih  kuan 
[[-  ^  ,  'das  Zur-Ruhe-kommen  und 
Schauen',  genannt  wird;  vgl.  Chih 
(  jI^  )  kuan.  —  2.  Für  Skr.  yoga,  d.h. 
für  die  tiefere  Einsicht,  ekstatische  Er- 
kenntnis, die  der  Yogäcärya  erwirbt;  s. 
Yü(^)-ch'ieh.  —  3.  Für  Skr.  drsti, 
im  Sinne  von  'falscher  Glaube,  falsche 
Lehre'.  Kuan  liu  gg^  ^  ,  drsty-ogha, 
'Strömung  der  falschen  Lehre',  ist  eine 
der  vier  Strömungen;  s.  Ssü  (  ^  )  liu. 
1.  de  Harlez,  Voc,  S.  35;  Mvy.  90,  2; 

Seidenstücker,   Päli-Buddhismus,   S.   345  f. 

—  2.  Eitel,  u.  yoga;  Mvy.  90,  3;  85,  3.  — 

3.  de  Harlez,  Voc,  S.  43. 

Sä  5i  ^>  ®  Kuan  fa  nien  ch'u.  'Beob- 
achtung der  äusseren  Erscheinungen 
(der  dharmas)  als  Objekt  des  Nach- 
denkens'. Wiedergabe  von  Skr.  dhar- 
masmrtyupasthäna.  s.  Fa  ( ^ )  nien 
ch'u. 

de  Harlez,  Voc,  S.  46,  27. 


Kuan  fa  wu  wo.  'Beob- 
achten, dass  die  äusseren  Erscheinun- 
gen kein  Selbst  besitzen'.  Wie  vorher. 
Chiao  sheng  fa  shu,  IV,  S.  6a. 

I    ^  ^  gfÜ     Kuan    fan    ta    shih.    s. 

Kuang  {^)  fan  ta  shih. 
Bagchi,  Canon,  S.  607. 

I  ?g^  Kuan  hsiang.  Ein  allgemeiner 
Ausdruck  für  die  Vorstellungen  wäh- 
rend der  Kontemplation  ('Schauung'), 
wenn  man  etwa  Amitäbha  in  körper- 


KUAN 


301 


lieber  Erscheinung  sieht  oder  die  ürnä 
oder  ähnliches. 

Hackmann,  Laienbuddliismiis,  S.  123  f. 

^  ^^  1^\  ^  Kuan  hsin  nien  ch'u. 
'Beobachtung  der  Gedanken  als  Ob- 
jekt des  Nachdenkens'.  Wiedergabe 
von  Skr.  cittasmrtyupasthäna.  s.  Hsin 
( j\j>  )   nien  ch'u. 

de  Harlez,  Voc,  S.  46,  27. 

I    ^l^"»  ^  '^    Kuan    hsin   wu   ch'ang. 

'Beobachtung  der  Unbeständigkeit  der 
Gedanken'.  Wie  vorher. 

Chiao  sheng  fa  shu,  IV,  S.  6a. 

1  1^  Kuan  liu.  'Strömung  der  falschen 
Lehre'.  Übersetzung  von  Skr.  drstyo- 
gha.  Bezeichnung  für  eine  der  vier 
'Strömungen',  die  den  Menschen  davon- 
zutragen drohen,  s.  Ssü  (  PIj  )  Hu. 
de  Harlez,  Voc,  S.  43. 

I  ^  1^^  ^  Kuan  shen  nien  ch'u. 
'Beobachtung  des  Körpers  als  Objekt 
des  Nachdenkens'.  Wiedergabe  von 
Skr,  käyasmrtyupasthäna.  s.  Shen 
(  ^  )   nien  ch'u. 

de  Harlez,  Voc,  S.  46,  27. 

I  jj'  >P  fp-  Kuan  shen  pu  ching. 
'Beobachtung  der  Unreinheit  des  Kör- 
pers'. Wie  vorher. 

Chiao  sheng  fa  shu,  IV,  S.  6a. 

I  Ift  @  tt  Kuan  shih  tzü  tsai.  'Auf 
die  Welt  herabblickender  Herr'.  Über- 
setzung von  Skr.  Avalokitesvara  (ava- 
lokita  ist  übersetzt  durch  kuan  i^, 
das  ergänzt  ist  durch  shih  j^  ,  wobei 
vielleicht  an  das  anklingende  loka, 
'Welt',  gedacht  ist,  und  isvara,  'Herr'), 
s.  A(  pnf  )-fu-lu-chih-to-i-shih-fa-lo. 
Eitel,  u.  Avalokitesvara;  Hs.  ts.  (J.), 
III  560. 

I  ift  ^  ^"^"  ^^i^  y'"-  '^^^  ^"*  ^^^ 

Worte  (Gebete)  der  Welt  schaut'.  Nach 


einer  Etymologie  gebildet,  als  ob  der 
letzte  Bestandteil  des  Wortes  Avaloki- 
tesvara svara,  'Laut',  wäre.  Vgl.  vorher 
und  das  folgende,  s.  A(  |$^  )-fu-lu- 
chih-to-i-shih-fa-lo. 

Eitel,  11.  Avalokitesvara;  Fa  hsien  (Leg- 

ge), s.  -)-pi],8;  pg  -pz:,7;  pg 

-[-   ^  ,  4;  Hs.  ts.  (J.),  III  560;  de  Har- 
lez, Voc,  S.  18. 

SS  ttt  ■&  S  'S  ^'^''^"  ^^''^  y'"  ^^^^ 

tsai.  'Der  Herr,  der  auf  die  Worte  (Ge- 
bete) der  Welt  herabschaut'.  Eine  Er- 
klärung des  Namens  Avalokitesvara, 
wobei  zwei  verschiedene  Etymologien 
kombiniert  werden.  Vgl.  vorher. 

Eitel,  u.  Avalokitesvara;  Hs.  ts.  (J.),  III 
560;  Mvy.  23,   1. 


JC    ^li^^  IHOi 


Kuan    shou    nien    ch'u. 


i 

'Beobachtung  der  Empfindungen  als 
Objekt  des  Nachdenkens'.  Wiedergabe 
von  Skr.  vedanäsmrtyupasthäna.  s, 
Shou  (  ^  )  nien  ch'u. 

de  Harlez,  Voc,  S.  46,  27. 


^  ^  ^  Kuan  shou  shih  k'u.  'Be- 


I 

obachtung  der  Empfindungen  als  Lei- 
den'. Wie  vorher. 

Chiao  sheng  fa  shu,  IV,  S.  6a. 

I  §  ^  Kuan  tzü  tsai.  'Der  herab- 
blickende Herr',  Eine  Übersetzung  von 
Avalokitesvara,  die  bei  Hsüan  tsang 
gebräuchlich  ist.  s.  A(  ppj"  )-fu-Iu-chih- 
to-i-shih-fa-lo. 

Eitel,  u.  Avalokitesvara;  Hs.  ts.  (J.),  III 
491;  Mvy.  23,  1. 

I  ^  Kuan  yin.  'Herabblickender  Herr- 
scher'. Übersetzung  von  Skr,  Avaloki- 
tesvara. s.  A(  |Jpf  )-fu-lu-chih-to-i-shih- 
fa-lo. 

Eitel,    u.    Avalokitesvara;    Hs.   ts.    (J.), 
III  560. 


302 


KUAN    II 


KUANG    ^ 


^Kuan  yin.  'Auf  die  Worte  (Ge- 
bete) blickend'.  Abgekürzte  und  popu- 
läre Form  von  Kuan  shih  yin  tzü  tsai. 
Vgl.  d.  unddiedarauf  folgenden  Artikel. 

Eitel,  u.  Avalokitesvara;  Hs.  ts.  (J.), 
III,  560. 

i^  Kuan.  Ein  nach  innen  mit  Nägeln 
besetzter  Käfig,  in  dem  sich  buddhisti- 
sche Asketen  zuweilen  dem  Volke  zei- 
gen, s.  Tso  (  ^  )  kuan  ho  shang. 

de  Harlez,  Voc,  S.  56;  Giles,  Dict.,  No. 
6368. 

it   Kuang. 

I  flS  ffi  S  M  ^"^"g  ^hao  chuang 
yen  hsiang.  Wiedergabe  ('Kennzeichen, 
geschmückt  mit  Glanz  und  Licht')  von 
Skr.  Vairocanarasmipratimanditadhva- 
ja.  Name  eines  Bodhisattva.  Vgl.  Ching 
(fp-  )  kuang  chuang  yen. 

Eitel,  u.  Vairotchana  rasmi  pratimandita 
dhvadja. 


^  Kuangchih.  Wiedergabe  ('Glanz- 
Erkenntnis')  von  Skr.  Prabhäkaramitra. 
s.  Po('^  )-lo-p'o-chia-lo-mi-to-lo. 

Eitel,  u.  Prabhäkaramitra;  B.N.,  Sp.  435; 
Bagchi,  Canon,  S.  468. 

I     ^  Kuang     chou.     Übersetzung 

('Glanz-Helm')  von  Skr.  Arnsuvarman. 
s.  Yang(  ^  )-shu-fa-mo. 

Eitel,  u.  Ansuvarmma;  Hs.  ts.   (J.),  III 

491. 

I  ^  ^  gj^  Kuang  fan  ta  shih.  'Gro- 
sser Meister  des  strahlenden  Sanskrit'. 
(Bagchi  gibt  für  kuang  kuan  ^  an.) 
Ein  Ehrentitel,  den  der  chinesische  Kai- 
ser dem  bedeutenden  Übersetzer  Wei 
ching  (  'f^  f^  )  verliehen  hat. 

B.N.,  Sp.  456;  Bagchi,  Canon,  S.  607. 

I  ffi  iSE  Kuang  hsiang  ch'eng.  Über- 
setzung ('Stadt  der  strahlenden  Kenn- 


zeichen') von  Skr.  Prabhädhvaja.  Name 
der   Geburtsstadt   des    Buddha   Sikhin 
(shih-yeh     P^). 
Eitel,  u.  Sikhi. 

"3^  0^  Kuang  ming.  Übersetzung 
('strahlend  hell')  von  Skr.  Rasmipra- 
bhäsa.  Name,  unter  dem  Käsyapa,  der 
Schüler  des  Säkyamuni,  einst  in  der 
Welt  Avabhäsa  (kuang  te  kuo  ^  ^^ 
PJ  )  im  Zeitalter  Mahävyüha  als  Ta- 
thägata  wiedergeboren  werden  soll. 
Prophezeiung  des  Buddha  im  Saddhar- 
mapundarlkasütra  (Kap.  VI). 

Eitel,  11.  Rasmiprabhäsa;  de  Harlez, 
Voc,  S.  19  (als  Skr.-Entsprechung  wird 
hier  Jyotismat  gegeben  und  als  der  Name 
eines  Bodhisattva  bezeichnet) ;  Sdhp. 
(Burnouf),  S.  89  f.,  (Kern),  S.  142  f. 


ö^  fgj  Kuang  ming  kuo.  Wieder- 
gabe ('Reich  des  Glanzes  und  Lichtes') 
von    Skr.    Malaküta.    s.    Mo(3f^)-lo- 

chü-ch'a. 

Eitel,  u.  Malaküta;  Hs.  ts.  (W.),  II  231. 

I  ö^  [1]  Kuang  ming  shan.  'Hell 
leuchtender  Berg  (mit  dem  Sinn:  selbst 
leuchtender  Berg)'.  Beiname  des  Hei- 
ligtums Potalaka  in  Südindien  (an  der 
Malabarküste).  Hier  v/urde  in  erster  Li- 
nie der  Bodhisattva  Avalokitesvara  ver- 
ehrt, der  in  Flammen  auf  dem  Westab- 
hang erschien;  daher  wohl  der  Name 
(vgl.  die  'Lichter'  der  Kuan  yin  auf 
dem  Berge  Omi  in  Westchina),  s.  Pu 

(  ^  )-ta-lo-chia. 

Hs.    ts.    (W.),    II    231;    Chapin,    Icono- 
graphy,  S.  39,   124. 

I     ?3  ^  ®  Kuang  ming  ta  fan.  Wie- 
dergabe  ('grosser  Brahman  von  Licht 
und    Glanz')    von    Skr.    Jyotisprabha. 
Name  eines  brahmanartigen   (brahma- 
käyika)  Gottes  im  Gefolge  des  Buddha. 
Im  Saddharmapundarikasütra  genannt. 
Eitel,    u.    Djutichprabha;    Sdhp.     (Bur- 
nouf), S.  3,  (Kern),  S.  5;  Burnouf,  Intro- 
duction,  S.  102. 


KUANG    ^ 


3fe  tä:  ^Kuangshihyin. 'Glanz-Welt- 
Ton',  Wiedergabe  von  Skr.  Avaloki- 
tesvara,  ähnlich  Kuan  shih  yin.  s 
A(  M  )-fu-lu-chih-to-i-shih-fa-lo. 


K'UANG     IGE       KUEI     ^      g  303 

(?,  nach  Eitel):  wei-yü-p'o-lo    f-^  -^ 


Eitel,  u.  Avalokitesvara;  Hs.  ts.  (J.),  III 
560. 


g]  Kuang  te  kuo.  'Glanz-Tu- 
gend-Land'. Wiedergabe  von  Skr.  Ava- 
bhäsa.  Name  des  Reiches,  in  dem  Ma- 
häkäsyapa  einst  als  Tathägata  herr- 
schen soll.  Vgl.  Kuang  ming. 

Eitel,    u.    Avabhäsa;    Sdhp.    (Burnouf), 
S.  89,   (Kern),  S.   142. 

I  ^  ^  Kuang  yin  t'ien.  'Glanz-Ton- 
Himmel  (oder  -Götter)'.  Übersetzung 
von  äbhäsvara.  s.  A(  ppf  )-p'o-ch'uai-Io. 

Eitel,  u.  abhäsvaras;  de  Harlez,  Voc,  S. 
39;  Mvy.  158,  3. 

^    Kuang. 


Kuang  chieh.  'Breite  (ausführ- 
liche) Erklärung'  (Watters:  'compre- 
hensive  explanation').  V/iedergabe  von 
Skr.  vibhäsä.  s.  P'i  (ffl}|^  )-p'o-sha;  vgl. 
Kuang  shuo. 

Hs.  ts.  (W.),  1  277. 


^  Kuang  chien.  Wiedergabe  ('brei- 
te Schulter')  von  Skr.  Suraskandha.  s. 
Hsiu(  fi^  )-lo-ch'ien-to. 
Eitel,  u.  Suraskandha. 


^  Kuang  hui.  Übersetzung  ('aus- 
gebreitete Weisheit')  von  Skr.  vipula- 
prajiia  oder  vipulamati.  Nach  Eitel  ein 
Beiname  eines  jeden  Buddha.  Bei 
Hsüan  tsang  redet  Maitreya  den  Asart- 
ga  (a-seng-ch'ieh  |$f|f  j^  jjjll)  im  Tu- 
sita-Himmel  so  an. 

Eitel,   u.   vipula   pradjfiä;    Hs.   ts.    (J.), 
II  271,  III  491. 


Kuang  kuo.  Übersetzung  ('aus- 
gebreitete Frucht')  von  Skr.  brhatpha- 
la.  Name  des  dritten  der  neun  Himmel 
der  vierten  Kontemplation.  —  Transkr. 


rm 


Eitel,  u.  vrihatpalas;  de  Harlez,  Voc,  S. 
39;  Mvy.   160,  3. 

^    g     Kuang    mu.     1.    Übersetzung 

('weites  Auge')   von  Skr.  Visälanetra. 

Name  eines  Bodhisattva.  2.  Wiedergabe 

von  Skr.  Virüpäksa.  s.  Pi(  ^)-lu-po- 

a-ch'a.  Vgl.  auch  Mu  (  g   )  kuang. 

1.  de  Harlez,  Voc,  S.  19;  Mvy.  23,  34. 
—  2.  Mvy.  163,  35;  Hackmann,  Buddhis- 
mus (Handex.),  S.  380;  Getty,  Gods,  S. 
149. 

I  B  (fllj  A  ^  K"3ng  po  (hsien  Jen). 
'Breit  und  ausgedehnt  (Rsi)'.  V/ieder- 
gabe von  Skr.  Vyäsa,  mit  dem  Zusatz 
hsien  Jen    f^j  J^  ,  'Rsi'.  s.  P'i  (  ffl]];)- 

yeh-so. 

Eitel,  u.  Vyäsa;  Mvy.   176,  20. 

I    iä  Kuang  shuo.  'Breite  Erörterung' 
(V/atters:  'comprehensive  Statement'). 
Wiedergabe  von   Skr.   vibhäsä.   s.   P'i 
(fflJk)-p'o-sha;  vgl.   Kuang  chieh. 
Hs.  ts.  (W.),  I  277. 

I  Wi  "T  Kuang  ts'ai  tzü.  'Weite- 
Schätze-Sohn'.  Wiedergabe  von  Skr. 
Väsuki,  wobei  tzü,  'Sohn',  die  Vrddhi- 

bildung  andeutet,  s.  Ho(^  )-hsiu-chi. 
Mvy.   167,  6. 


K'uang.  'Betrug'.  Übersetzung  von 
Skr.  mäyä.  s.  Mo(  j^  )-yeh. 
de  Harlez,  Voc,  S.  34. 

•^    Kuei. 

I  iJlf  :;^  0i|j  Kuei  feng  ta  shih.  'Gro- 
sser Meister  des  Kuei  feng(-Hiigels)'. 
Ein  Ehrenname  des  Tsung  mi  ( ^ 
^);  s.  d. 

B.N.,  Sp.  463. 

M    Kuei. 

I  M.  Kuei  chen.  'Zur  Wahrheit  zu- 
rückkehren'.    Ein    buddhistischer   Aus- 


304 


KUEI 


Ö^     4/L     Ä 


druck  für  'sterben'.  Voraussetzung  da- 
bei ist  die  Auffassung  der  phänomena- 
len Welt  als  Illusion  (mäyä)  und  Leer- 
heit (sünyatä),  der  das  Überirdische  als 
das  Wahre,  das  Echte  gegenübersteht. 
Puini,  Encicl.,  S.  26,  Anm.  2. 

©  ®  ^uei  Chi.  'In  die  Stille  (in  die 
Einsamkeit)  zurückkehren'.  Ein  bud- 
dhistischer Ausdruck  für  'sterben';  von 
Mönchen  gebraucht. 

Puini,    Encicl.,    S.    26,    Anm.    2;    Giles, 
Dict.,  No.  6419. 


j  ]g  Kuei  hsi.  'Zurückkehren  zum 
Westen'.  Ein  buddhistischer  Ausdruck 
für  'sterben',  herrührend  vom  Glauben 
an  das  Paradies  des  Amitäbha  im 
Westen.  Vgl.  Ching  (  '^  )  t'u. 
Giles,  Dict.,  No.  4031. 

j  ^  Kuei  i.  'Sein  Vertrauen  setzen 
auf  (z.  B.  den  Buddha)'.  Übersetzung 
von  Skr.  sarana  ('Zuflucht').  Dasselbe 

wie  kuei  (  ^  )  i;  s.  Kuei  (  ^  ). 

Eitel,  u.  trisarana;  Hs.  ts.  (J.),  III  487 
(wo  i  kuei  steht),  (B).,  II  64,  Note;  Mvy. 
1,  38;  96,  1;  267,  1-3:  Giles,  Dict.,  No. 
6419;  Anesaki,  Ethics,  S.  35. 

j  ^  Kuei  ming.  Wie  vorher.  —  Auch 
Wiedergabe  von  Skr.  namas.  s.  Na 
(B)-nia. 

Giles,  Dict.,  No.  6419.  —  Mvy.  245,  341. 

^  Kuei.  (Das  Zeichen  wird  von  den 
Buddhisten  anstelle  von  ^  kuei  ge- 
braucht.) 'Folgen,  sich  fügen'.  Über- 
setzung von  Skr.  sarana,  'Schutz,  Zu- 
flucht'. Ausdruck  (mit  i  -f^ )  für  den 
Eintritt  in  den  Mönchs-  (oder  Nonnen-) 
Orden  unter  der  dreifachen  Formel: 
„Ich  nehme  meine  Zuflucht  bei  Buddha, 
...  bei  der  Lehre,  ...bei  der  Gemeinde" 
(Buddharn  saranarn  gacchämi,  dhar- 
marii....  samgharii---;  kuei  i  fo,  kuei  i 
fa,  kuei  i  seng  Ö^    (oder   ^)  ^  # . 


6J^  (oder  ^)  ^  ^  (oder   j§  g), 

iM  (oder  g)  ^  ft-  Mit  dieser 
Formel  in  dreimaliger  Wiederholung 
wird  auch  jede  religiöse  Handlung  er- 
öffnet. —  Vgl.  San  (  ^  )  kuei. 

Eitel,  u.  trisarana;  Mvy.  267,  1-3;  Hack- 
mann, Schulen,  S.  6;  Anesaki,  Ethics,  S. 
20,  35;  Giles,  Dict.,  No.  6429,  6419;  Sei- 
denstücker,  Päli-Buddhismus,  S.  407. 

U^  -^  Kuei  i.  'Seine  Zuflucht  nehmen 
bei...',  s.  vorher.  —  Auch  Wiedergabe 
von  Skr.  namas.  s.  Na(pJ|^)-ma. 

Giles,  Dict.,  No.  6429.  —  Eitel,  u.  namah. 


Kuei. 


I  ^  Mi  ^"J^i  ^^"  ^^'h.  'Meister  der 
Regeln  und  der  Ordnung  (des  guten 
Wandels)'.  Erklärung  von  Skr.  äcärya. 
s.  A(  ppf  )-che-li-yeh. 

Eitel,   u.   atchärya;   Mvy.  270,   15. 

^  Kuei.  'Dämon'.  Erklärung  von  Skr. 
bhüta.  s.  Pu(^)-to.  —  Vgl.  auch 
Kuei  shen. 

Mvy.  212,  4. 


fjjj  Kuei  hsien.  'Dämonen-Rsi'.  Eine 
der  fünf  Arten  der  Rsis.  s.  Hsien  (  f^|). 
Eitel,  u.   Richi. 

I    -Q:   Kuei  mu.  Übersetzung  ('Mutter 
der    Dämonen')    von    Skr.    bhütamätr. 
Beiname  der  Härltl.  s.  Kuei  tzü  mu. 
Bukkyö  daijiten,  S.  210,  3,  3. 

I  jjjfp  Kuei  shen.  Im  allgemeinen  be- 
zeichnet der  Ausdruck  kuei  einen  bösen 
Geist,  shen  dagegen  einen  guten.  Doch 
liest  man  zuweilen  auch  die  Zusam- 
mensetzung kuei  shen  in  der  Bedeu- 
tung eines  Dämons  überhaupt,  z.B.  bei 
Fa  hsien,  wo  durch  den  Zusatz  shan 
^  der  kuei  shen  als  ein  guter  gekenn- 


KUEI    Ä 


K'UEI 


KUNG    fit 


305 


zeichnet   wird.    Ein   böser   Geist   wird 
vorher  o  kuei    ^  ^    genannt. 

Fa  hsien  (Legge),  S.  53,  52,  S.  -j-  -JL^, 
14,     -j^^, 


12. 


Ä  (-?')  #  Kuei  (tzü)  mu. 'Mutter  der 
Dämonen(-Söhne)'.  Übersetzung  von 
Skr.  bhütamätr,  Bezeichnung  für  Hä- 
ritl  oder  Häritl.  Name  einer  Dämonin 
(yaksini).  Im  Skr.  heisst  sie  vielfach 
Häriti  bhütamätä,  'Häriti,  die  Mutter 
der  Bhütas'.  I  tsiiig  erzählt  von  ihr,  dass 
sie  zu  des  Buddha  Zeit  in  der  Nähe  von 
Räjagrha  lebte  und  dort  (infolge  eines 
Schwures  in  einer  früheren  Existenz) 
Kinder  raubte  und  verzehrte.  Die  Leute 
gaben  ihr  daher  den  Namen  Häritl,  was 
als  'Wegnehmerin'  (als  Ableitung  von 
hr,  'nehmen')  ausgelegt  wird.  Auch  ihre 
eigenen  500  Söhne  nährte  sie  davon. 
Der  Buddha  gewann  sie  jedoch  für  sei- 
ne Lehre  und  brachte  sie  von  ihrer  Ge- 
wohnheit ab.  Er  verpflichtete  die  Klö- 
ster, ihr  und  ihren  Kindern  Nahrung  zu 
geben.  Dafür  wurde  sie  Beschützerin 
der  Klöster.  Auf  Bildern  wird  sie  dar- 
gestellt mit  einem  Kind  auf  dem  Arm 
und  umgeben  von  mehreren  Kindern. 
Kinderlose  Frauen  und  Eltern,  die  ihre 
Kinder  verloren  haben,  verehren  sie.  In 
China  wurde  Häritl  verschmolzen  mit 

der  Sung  tzü  kuan  yin  ^  -^  ^  ^ , 
'der  Kinder  spendenden  Kuan  yin'. 
Vgl.  A(  |5pf)-fu-lu-chih-to-i-shih-fa-Io. 
Auch  von  Hsüan  tsang  wird  ihre  Le- 
gende erwähnt.  —  Transkr. :  a-li-ti  j$nf 
%\]  ^  (oder  Ig  ),  ho-li-ti  |pf   (oder 

m)   *J®    (oder    ^O- 

Eitel,  u.  Häriti;  Hs.  ts.,  (J.),  II  120,  III 
491,  507,  (B.),  I  110  f.,  (W.),  I  216;  I 
tsing  (Takakusu),  S.  37;  Sbh.  (Nobel), 
S.  3,  12;  162,  16;  Chapin,  Iconography,  S. 
122;  Bukkyö  daijiten,  S.  219,  3,  3;  Getty, 
Gods,  S.  73  f.;  Waddell,  Buddhism,  S.  99. 

^   Kuei. 

j    ^        Kuei-tzü.    Türkisch?    Kucha 

HACKMANN,  Wörterbuch 


(Kucä,  Hansen  in  ZDMG,   Bd  94,  S. 

139).  s.  Ch'ü(;g  )-chih. 

Eitel,  u.  Kharachar;  Hs.  ts.  (J.),  III  559, 
(W.),  I  58. 

^  K'uci.  Das  Sternbild  Revati.  s.  Li 

iM  )-po-to- 
Mvy.  165,  26. 

W.   K'uei. 


I  gj"  K'uei  ts'ai.  'Schatz  des  Scham- 
gefühls'. Übersetzung  von  Skr.  apa- 
träpya  (Päli  ottappa,  'Scheu,  Gewis- 
senhaftigkeit'). Name  des  vierten  der 
'sieben  Tugendschätze'  (ch'i  te  ts'ai  ^ 
fS  Bt  ^'  ^'^^^^  Gruppe  hervorragender 
Betätigungen  des  Guten.  Da  der  Be- 
griff 'Schamgefühl'  (Skr.  hri)  in  der 
Gruppe  noch  einmal  vorkommt  (u.  No. 
3),  so  muss  k'uei  etwas  anders  orien- 
tiert sein.  Es  bedeutet  nach  Anesaki: 
die  Scheu  vor  der  Sünde  oder  Gewis- 
senhaftigkeit. Scham  im  engeren  Sinne 
dagegen  ist  ts'an  ^. 

de  Harlez,  Voc,  S.  29;  Chiao  sheng  fa 
shu,  VII,  S.  5b;  Mvy.  78,  4;  Anesaki, 
Ethics,  S.  17. 

M  K'uei. 


^  K'uei  Chi.  Name  eines  Mönches, 
der  zu  den  ersten  Häuptern  der  beson- 
ders eng  mit  Hsüan  tsang  zusammen- 
hängenden   Tz'ü    en-Schule    (tz'ü    en 

tsung   ,^  >@.  ^  )  gehörte. 

Hackmann,  Schulen,  S.  16;  B.N.,  Short 
history,  S.  34;  Kao  seng  chuan,  III  4:1. 

fdt    Kung. 

I  ^  Kung  yang. '(Ehrende)  Spenden 
machen'.  Eine  der  zehn  Arten  der  Be- 
tätigung des  dharma.  Der  Ausdruck 
entspricht  Skr.  püjä  oder  püjanä.  Auch 
Gaben  und  Geschenke  für  die  Klöster 
werden  als  kung  yang  bezeichnet. 

Eitel,   u.   püdjä;    Fa   hsien    (Legge),   S. 


22,  23,  S. 


,  6,  7;  de  Harlez,  Voc,  S. 


20 


306 


KUNG     fit     i^     ^ 


28,  54;  Mvy.  33,  2;  97,  2;  Giles,  Dict.,  No. 
6572. 

fÄ  #  ^  M  Kung  yang  tao  shih. 
'Der  die  Darbietungen  leitende  Mönch'. 
Bezeichnung  des  Mönches,  der  eine 
feierHche  Schenkungszeremonie  zu  lei- 
ten hat.  Zu  unterscheiden  von  dem  dä- 
napati,  dem  Spender  (shih  chu  J^  ^). 
de  Visser,  Ti-tsang,  S.  144. 

^  Kung.  'Herr'.  Wie  das  Wort  kung 
als  Titel  (Sir,  Mr.  oder  ähnlich)  bei 
weltlichen  Personen  gebraucht  wird,  so 
wendet  man  es  auch  auf  Mönche  an: 
'Ehrwürden,  Herr';  z.B.  Hsüan  kung 
vg  ^     für  den  Mönch   Shan   Hsüan 

Chavannes,  Inscriptions,  S.  421. 

^    Kung. 

I    ^  Kung  Chi.  'Verdienstliches  Werk'. 

Ein    Doppelausdruck    für    (religiöses) 

Verdienst. 

Giles,  Dict.,  No.  6554. 


^^ 


Kuno^  ch'iao  lun.  'Lehrbuch 


der  Kunstfertigkeit'.    Übersetzung  von 

Skr.   silpavidyäsästra.   s.   Kung   (  T. ) 

ming. 

Eitel,   u.   silpasthäna  vidyä   sästra;   Hs. 
ts.  (J.),  III  490. 

I  ^^  Kung  hsing.  'Verdienstliches 
Tun',  d.h.  Wohltätigkeiten,  Liebes- 
werke. Übersetzung  von  Skr.  pratti, 
'Hingabe'.  Eines  der  vier  Mittel,  um 
ein  langes  Leben  zu  erreichen,  s.  Shou 

(  #  )  che. 

de  Harlez,  Voc,  S.  44. 

I  ^  Kung  kuo.  'Frucht  des  Ver- 
dienstes'. Die  Wirkung  guter  Handlun- 
gen, zu  denen  das  Sprechen  religiöser 
Formeln  und  das  Vollziehen  religiöser 
Handlungen  ebenso  gehören  wie  Werke 
der  Wohltätigkeit.   Fast   identisch   mit 

kung  te  ^  ^,  ;  s.  d. 
Giles,  Dict.,  No.  6554. 


^  H^  Kung  ming.  '(Lehrbuch  der) 
Wissenschaft  von  der  Kunstfertigkeit'. 
Übersetzung  von   Skr.   silpa-(sthäna)- 

vidyä(sästra).  s.  Kung  (  X)  "^ing- 
Eitel,   u.  silpasthäna  vidyä   sästra;   Hs. 
ts.  (J.),  III  490. 

I  M  Kung  te.  'Verdienstliche  Tu- 
gend'.  Übersetzung  von  Skr.  guna  ('Tu- 
gend'). Der  sehr  häufige  Ausdruck  hat 
fast  dieselbe  Bedeutung  wie  das  selte- 
nere kung  kuo  ^  ^  (vgl.  d.).  Nach 
japanischer  Auslegung  ist  kung  te  ur- 
sprünglich Wiedergabe  von  Skr.  sri 
(Bukkyö  daijiten,  S.  243).  —  kung  te 
werden  auch  bestimmte  Riten  genannt, 
durch  die  der  Priester  die  magische 
Kraft  des  Buddha  für  die  Toten  wirk- 
sam machen  will,  um  sie  von  unglück- 
licher Wiedergeburt  zu  erlösen.  Es  ist 
also  eine  Art  Totenmesse,  s.  Ch'ao 
(  ^  )  tu.  —  kung  te  auch  abgekürzt 
für  Kung  te  hua,  s.d. 

Giles,  Dict,  No.  6554.  —  Edkins,  Bud- 
dhism,  S.  385. 


Kung  te  chih.  Übersetzung 
('verdienstvoll-aufrichtig')  von  Skr. 
Gunaslla,  Gunasatya  oder  ähnlich.  Na- 
me eines  Mönches  aus  dem  Westen,  der 
um  460  n.  Chr.  nach  China  gekommen 
ist  und  im  Jahre  462  zusammen  mit 
einem  chinesischen  Mönch  zwei  Werke 
(B.N.,  No.  71,  354)  übersetzt  hat 

B.N.,  Sp.  418;  Bagchi,  Canon,  S.  398  f. 


i    #*  ^    Kung  te  hsien.  Übersetzung 
('Tugend-wertvoll')    von    Skr.    Guna- 
bhadra.  s.  Ch'iu(  ^  )-na-po-t'o-lo. 
B.N.,  Sp.  416;  Bagchi,  Canon,  S.  378. 


,-  (^)  Kung  te  (hua).  Wieder- 
gäbe  ('Verdienst [-Blume]')  von  Skr. 
Punyatara.  s.  Fu(  Jß  )-jo-to-lo. 

Eitel,  u.  Punyatara;  B.N.,  Sp.  408;  Bag- 
chi, Canon,  S.  176. 


KUNG    ^     §*     X      ^      #       K'UNG     ?L 


307 


^  Wi^    Kuiig  te  i.  'Verdienstliche 
Kleidung'.  Chinesische  Bezeichnung  für 
Skr.  kathina.  s.  Chia(  ^  )-ch'ih-na  (i). 
Eitel,  u.  katina;  Mvy.  266,  28. 

I  f^  #1  ^""g  t^  k'ai.  Übersetzung 
('Tugend-Rüstung')  von  Skr.  Guna- 
varman.  s.  Ch'iu(  ^  )-na-po-mo. 

Eitei,  u.  Gunavarman;  B.N.,  Sp.  415  f.; 
Bagchi,  Canon,  S.  370. 

I    Wi  3^   Kung  te  t'ien.  'Devi  des  Ver- 
dienstes'.   Chinesischer    Beiname    der 
Mahädevl,   der   GemahHn   des   Siva.  s. 
Mo(^  )-ho-t'i-pi. 
Eitel,  u.  Mahädevi. 

Kung. 

W  8    Kung-p'i-!o.  Skr.  kumbhira, 
'Krokodil',  s.  Chin(  ^  )-p'i-Io. 
Eitel,  u.  kumbhira. 


X   Kung. 


X^  B^  Kung  ch'iao  ming.  'Wissen- 
schaft der  Kunstfertigkeit'.  Überset- 
zung von  Skr.  silpa(sthäna)vidyä.  s. 
das  folgende. 

Mvy.  76,  5;   Hs.  ts.   (W.),  I   157. 

I  0^  Kung  ming.  'V/issenschaft  der 
Kunstfertigkeit'.  Kenntnis  von  Kunst 
und  Handwerk.  Übersetzung  von  Skr. 
silpavidyä  oder  silpasthänavidyä.  Eine 
der  fünf  'Wissenschaften'  des  alten  In- 
dien, s.  Wu  (  ^  )  ming  (lun).  —  An- 
dere Übers.:  ch'iao  ming  I^  ö^  ,  'Wis- 
senschaft der  Fertigkeiten',  kung  ming 
^   |fj^  ,  ebenso,  kung  ch'iao  ming  X 

X^  H^  ,  ebenso.  Das  Lehrbuch  der 
Kunstfertigkeit  heisst  kung  ch'iao  lun 
^  -^^  p&     ^^^^^   kürzer   ch'iao   ming 

X^  ri^    oder  kung  ming    :^  HJJ  . 

Eitel,  u.  silpasthäna  vidyä  sästra;  Hs. 
ts.  (J.),  I  95,  II  73,  174,  III  489,  490,  (B.), 
I  78,  153,  (W.),  1  157;  de  Harlez,  Voc, 
S.  27;  Mvy.  76,  5;  Bagchi,  Canon,  S.  378. 


^     Kung.   'Bogen'.   Übersetzung  von 

Skr.  dhanus  oder  dhanu.   Name  eines 

indischen    Längenmasses,    das    1/4000 

yojana  oder  1/500  krosa  betrug. 

Eitel,  u.  dhanu;  Hs.  ts.  (J.),  II  61,  III 
490,  (B.),  I  70,  (W.),  I  141;  de  Harlez, 
Voc,  S.  57;  Mvy.  251,  15;  Kirfel,  Kos- 
mogr.,  S.  336. 

IWU      1.  I  - 


Kung-p'an-ch'a.  Skr.  Kum- 
bhända.  s.  Chin(  ^  )-p'an-t'o. 
Eitel,  u.  Kumbhändas. 


#    Kung. 


m  M  m  'iä.  Kung-ch'ien-na-pu- 
lo.  Skr.  Koiikanäpura  (nach  Julien). 
Name  eines  Reiches  und  seiner  Haupt- 
stadt in  Südindien.  Die  Lage  ist  unge- 
wiss, vielleicht  in  der  Nähe  des  heuti- 
gen Goa  oder  von  Golconda. 

Eitel,  u.  Koiikanäpura;  Hs.  ts.  (J.),  I 
201,  in  146,  400,  513,  (B.),  II  253  ff.,  (W.), 
II  237  f. 


0^   Kung  ming.  Literarischer  Name 
des  Chih  Ch'ien  '^  ^  ;  s.d. 

B.N.,  Sp.  388;  Bagchi,  Canon,  S.  283  ff. 


I    m^  ^    Kung-p'an(oder  pan)-ch'a. 
Skr.  Kumbhända.  s.  Chin(  ^  )-p'an-t'o. 
Eitel,  u.  Kumbhändas. 

I  fi^  PS  Kung-yü-t'o.  Transkription 
eines  Skr.-Wortes  wie  Konyodha,  Ko- 
nyadha  oder  Konyudha.  Name  eines 
Landes  und  einer  Stadt  in  Südindien, 
an  einer  Meeresbucht,  vielleicht  das 
heutige  Ganjam. 

Eitel,  u.  Konyodha;  Hs.  ts.  (J.),  I   184, 
III  90,  513,  (B.),  II  206  f.,  (W.),  II   196  ff. 


:fL  K'un 


^  K'ung  ch'iao.  Übersetzung  von 
Skr.  mayüra,  'Pfau'.  Hsüan  tsang  er- 
zählt eine  Legende  von  einer  Verkörpe- 
rung des  Buddha  als  Pfauenkönig  (ma- 
yüraräja,    k'ung   ch'iao   wang   ^(j  ^ 


308 


K'UNG    %     ^ 


ZJp  ).  Dieser  Hess  auf  wunderbare 
Weise  aus  einem  Felsen  Wasser  strö- 
men, um  seinen  und  seiner  Herde  Durst 
zu  stillen.  Zur  Zeit  *des  Hsüan  tsang 
befand  sich  am  Orte  dieser  Quelle  ein 
stüpa,  an  dem  viele  Kranke  Heilung 
suchten.  Vgl.  Shan  (  Jf}l] ) -ni-lo-she.  — 
k'ung  ch'iao  ist  ferner  Übersetzung  von 
Skr.  mayüri,  'weiblicher  Pfau'.  Mahä- 
mayürl  vidyäräjiii  ('die  grosse  Pfauen- 
henne, Königin  der  Zauberformeln',  ta 
k'ung  ch'iao  ming  wang  3/^  ^  ^  55 
3£  )  heisst  im  indischen  Buddhismus 
eine  von  fünf  zusammengehörenden 
Schutzgottheiten  (pancamahäraksäh) . 
Dieser  ist  ein  besonderes  'Pfauensütra' 
gewidmet,  von  dem  im  chinesischen  Ka- 
non sechs  Übersetzungen  vorliegen. 
Die  Tantra-Schule  benutzte  und  ver- 
breitete diesen  Text  und  den  darin  vor- 
geschriebenen Kult  allgemein  als  mysti- 
sches Mittel  zur  Erlangung  des  Regens 
oder  zur  Vertreibung  von  Krankheits- 
dämonen. In  China  und  Japan  wurde 
die  sogenannte  Pfauenkönigin  als 
männlich  betrachtet  und  abgebildet  und 
als  Mahämayüra,  'der  grosse  (männ- 
liche) Pfau',  erklärt.  Er  wird  gewöhn- 
lich als  ein  vierarmiger  Bodhisattva 
dargestellt,  der  mit  gekreuzten  Beinen 
auf  einer  Lotusblüte  auf  dem  Rücken 
eines  Pfauen  sitzt.  Amoghavajra,  der 
letzte  (tantrische)  Übersetzer  des 
'Pfauensütra'  bezeichnet  diese  Gottheit 
mit  dem  mystischen  Namen  Buddha- 
Mutter  (Buddhamätrikä,  fo  mu  -^ 
-^  ).   —   Transkr.:     mo-yü-lo    wang 

|§^  ISi'  Skr.  mayüraräja. 

Eitel,  u.  Mayüra  rädja  und  Mahämayüri 
vidyärädjni  sütra;  Hs.  ts.  (J.),  II  138,  III 
490,  516,  (B.),  I  126,  (W.),  I  235;  Mvy. 
213,   104;   B.N.,  No.  306-311    (Nanjio  und 

de  Visser  transkribieren  das  Zeichen   ^^ 

mit   ch'io);    de   Visser,    in:    Festschr.    für 
Hirth,  S.  370  ff. 


? L  ^  ^  K'ung  ch'iao  ch'eng. 'Pfauen- 
Stadt'.  Vermeintliche  chinesische  Über- 
setzung von  Skr.  Mathurä  (infolge 
Verlesung  für  Mayüra?).  s.  Mo(  ^^)- 
t'u-lo. 

Eitel,  u.  Mathurä. 

I  ^  55  3E  K'u"g  ch'iao  ming  wang. 
Übersetzung  von  Skr.  (Mahä)  mayüri 
vidyäräjni.  s.  K'ung  ch'iao. 

de  Visser,  in:  Festschr.  für  Hirth,  S.  370, 
383. 


^  i  K'ung  ch'iao  wang.  'Pfauen- 
könig'. Übersetzung  von  Skr.  mayüra- 
räja. s.  K'ung  ch'iao. 

Eitel,    u.    mayüra    rädja;    Hs.    ts.    (J.), 
III  490. 


^  K'ung.  'Leer'.  Übersetzung  von 
Skr.  sünya,  'leer',  sünyatä,  'Leerheit'. 
Der  leere  Raum,  die  erkenntnistheoreti- 
sche Leerheit  (Inhaltslosigkeit)  unserer 
Vorstellungen.  Die  Ausleerung  (Ent- 
fernung) alles  geistigen  Inhalts,  aller 
Vorstellungen  bei  der  Konzentration  in 
der  Meditation;  vgl.  Hsü  (j^)-  Man 
unterscheidet  18  Arten  und  5  Eigen- 
schaften der  Leerheit.  In  der  buddhisti- 
schen Philosophie  kommt  der  Ausdruck 
besonders  in  der  Prajnäpäramitä-Lite- 


ratur  vor  und  hat  ontologische  Bedeu- 
tung, indem  alle  grundlegenden  Begrif- 
fe und  Eigenschaften  als  unhaltbar  und 
damit  als  gegenstandslos  (unwirklich, 
illusorisch)  bezeichnet  werden,  sünya, 
'das  Leere',  ist  eins  der  beiden  unsinn- 
lichen Objekte,  vgl.  Erh  ( m  )  wu  se, 
auch  einer  der  drei  Eingänge  zur  Be- 
freiung, vgl.  Chieh  (^  )  t'o  men;  fer- 
ner eins  der  16  Themata,  die  zur  Er- 
klärung der  vier  edlen  Wahrheiten  die- 
nen, und  zwar  gehört  es  zu  der  ersten 
Wahrheit  vom  Leiden,  vgl.  Ssü  (  |7tj  ) 
ti.  —  Transkr.:  shun-ya  ||[|i  ■^' ,  shun- 
jo-to  S  ^  ^  ;  andere   Übers.:  hsü 


K'UNG     ^     g 


KUO 


309 


hsü  k'ung  ^    (oder    ^)    ^, 

Meer',  k'ung  hsing  ^  '[^ ,  'Natur  des 
Leeren,  Leerheit',  Skr.  siinyatä. 

Eitel,   u.   sünya;   Fa   hsien    (Legge),   S. 
54,   S.     -f^^,   8;    Hs.   ts.    (J.),   II   443, 

III  490;  de  Harlez,  Voc,  S.  46,  35,  47, 
351,  36  f.,  21,  63;  Mvy.  73,  1;  37,  1-18; 
54,  4;  94,  7;  Hackmann,  Chines.  Philos., 
S.  241,  250  ff. 

^  ^  K'ung  Chi.  'Leer  und  still'.  All- 
gemeine Charakterisierung  des  Geistes- 
zustandes in  der  mönchischen  Medita- 
tion. 

Giles,  Dict.,  No.  6595. 

I  '^  K'ung  hsing.  'Natur  des  Leeren, 
Leerheit'.  Übersetzung  von  Skr.  sün- 
yatä.  s.  K'ung. 

de  Harlez,  Voc,  S.  36;  Mvy.  94,  7. 

I  '^  K'ung  hua.  Übersetzung  ('Blume 
der  Leerheit')  von  Skr.  sünyapuspa. 
Name  einer  häretischen  Schule  (wai 
tao  ^1»  ^),  einer  Abzweigung  des 
Mahäyäna. 

Eitel,  u.  Sünyapuruchpas;  Hs.  ts.  (J.),  I 
220,  III  490. 

I  P^  K'ung  men.  'Schule  der  Leerheit'. 
Gelegentliche  Bezeichnung  des  (Mahä- 
yäna-) Buddhismus  nach  seiner  Haupt- 
these der  Leerheit. 

Giles,  Dict.,  No.  6595. 

I  ^  -^  K'ung  sang  tzü.  'Sohn  eines 
hohlen  Maulbeerbaumes'.  Eine  demü- 
tige Seibstbezeichnung  eines  buddhisti- 
schen Mönches,  anspielend  auf  eine 
Sage,  nach  der  I  yin  ^  ^  (ein  sa- 
genhafter Minister  des  ersten  Kaisers 
der  Shang- [Yin-] Dynastie)  als  Kind 
von  einer  Frau  beim  Sammeln  von 
Maulbeeren  in  einem  hohlen  Maulbeer- 
baum gefunden  worden  ist. 

Lockhart,  Manual,  S.  328;  Giles,  Biogr. 
Dict.,  u.  I  yin;  Mayers,  Manual,  No.  233. 

1    ^   K'ung  sheng.  Chinesische  Wie- 


dergabe ('aus  der  Leere  geboren')  des 

Skr.-Namens     Subhüti.     s.     Su(^)- 

pu-ti. 

Eitel,  u.  Subüti, 

j$t  ^  K'ung  t'ien.  'Himmel  der  Leer- 
heit'. Bezeichnung  für  die  vier  Himmel 
der  Welt  der  Gestaltlosigkeit   (arüpa- 

dhätu,  wu  sc  chieh   Iffi  'S  |?.). 

Eitel,  u.  tchatur  arüpa  brahma  loka. 

I  3E  K'ung  wang.  Wiedergabe  ('Kö- 
nig der  Leerheit')  von  Skr.  Dharmaga- 
hanäbhyudgataräja.  Name  eines  frühe- 
ren Buddha,  in  dessen  Gegenwart  der 
Buddha  und  Änanda  gleichzeitig  die 
völlige  bodhi  erlangten,  wie  im  Sad- 
dharmapundarikasütra  erzählt  wird. 
Nach  Giles  Beiname  des  Buddha. 

Eitel,  u.  Dharmagahanäbhyudgata;  Sdhp. 

(Burnouf),  S.  132,  (Kern),  S.  208;  Giles, 

Dict.,  No.  6595. 

t'ien.  'Himmel  des  Ortes  der  Unend- 
lichkeit des  Raumes'.  Übersetzung  von 
Skr.  Äkäsänantyäyatana.  Name  des 
ersten  der  vier  Himmel  der  Welt  der 
Gestaltlosigkeit  (arüpadhätu,  wu  se 
chieh  %^^),  die  sich  über  den 
sechs  Himmeln  der  Welt  der  Begierde 
(kämadhätu)  und  den  sechzehn  (oder 
achtzehn)  Himmeln  der  Welt  der  Form 
(rüpadhätu)   erheben. 

Eitel,  u.  tchatur  arüpa  brahma  loka;  de 

Harlez,   Voc,   S.  40;   Mvy.    162,    1;   Sdhp. 

(Burnouf),  S.  811. 

g    K'ung. 

I    jfS  K'ung  hou.  Name  einer  25-sai- 


tigen 


Laute.    Übersetzung    von    Skr. 


vinä.  Die  indische  oder  tibetische  Gi- 
tarre. —  Transkr.:  p'i-na  :flt  M- 

Eitel,  u.  vina;   Hs.  ts.   (J.),   II    158,   III 
490;  Mvy.  218,  18. 

[gj    Kuo. 

I    — .  Kuo  i.  Beiname  des  Hsien  shou 


310 


KUO 


K'UO 


^  "^  ,  des  Stifters  der  Hsien  shou- 
Schule.  s.  Hsien  (  ^  )  siiou  fa  tsang. 
de  Groot,  Code,  S.  4. 

g  gfjj  Kuo  shih.  'Lehrer  des  Staates'. 
Titel  des  Bäspa.  s.  Pa(;^)-ho- 
ssü-pa. 

B.N.,  Sp.  458. 

M  Kuo.  'Frucht'.  Übersetzung  von 
Skr.  phala.  Ausdruck  für  das  Resultat 
religiöser  Bemühungen,  das  Verdienst; 
auch  für  fo  kuo  ^  -^  ,  'Buddha- 
Frucht',  im   Sinne  von  Arhatschaft.  s. 

Fo   (^)   kuo. 

Hs.  ts.  (J.),  III  17,  (B.),  II  150  f.,  (W.), 
II   150. 


tige     Daseinsform 
Handlungen 


Kuo  miao.  'Das  Heranreifen  der 
Frucht'.  Ausdruck  für  die  Wirkung  des 
karman   (chieh-mo  ^^  ^  ),  die  heu- 

als     Resultat     der 
in    früheren    Existenzen. 
Vgl.  vorher,  ferner  das  folgende,  Yin 
(  gl  )  kuo  und  Yin  (  p^  )  kuo. 
Giles,  Dict.,  No.  6627. 

1  ^1^  K'JO  pao.  'Fruchtvergeltung'. 
Übersetzung  von  Skr.  vipäka.  Bezeich- 
nung der  Nachwirkung  des  karman  aus 
früheren  Existenzen.  Vgl.  vorher. 

Giles,  Dict.,  No.  6627;  Anesaki,  Ethics, 
S.  11. 

I  i^  Kuo  ti.  'Wirkliche  Welt'.  Die 
Welt  des  wahren  Seins,  die  Dinge  ih- 
rem wahren  Wesen  nach,  im  Gegensatz 
zu  der  Welt  der  Erscheinungen,  der 
subjektiven  Vorstellungen  (fa  chieh 
j^  ^  oder  fa  hsiang  J^  ^  )•  An- 
dere Bezeichnung:  shih  ^  ,  'Wirklich- 
keit', das  wahre  Wesen,  pen  hsiang 
$  ^  ,  'das  Ding  an  sich'.  Vgl.  Fa 
hsiang  (  ^^). 

Giles,  Dict.,  No.  6627;  Forke,  Ein  chine- 
sischer Kantverehrer,  S.  213  f. 


ig    Kuo. 

I  */$  ^  ^  ^'^^  ^^'  ^"^"  y'"-  '^'^ 

übers  Meer  gehende  Kuan  yin'.  Einer 
der  vielen  Beinamen  der  Kuan  yin,  mit 
denen  besondere  Funktionen  der  Gott- 
heit angedeutet  werden.  Der  vorliegen- 
de Name  weist  darauf  hin,  dass  Kuan 
yin  auf  ihrem  gewaltigen  Floss  (hung 
fa  ^  ^J  )  die  Gläubigen  über  den 
Strom  des  samsära  an  das  jenseitige 
Ufer  (in  das  Paradies  des  Amitäbha) 
bringt.  Doch  spielt  zugleich  wohl  der 
Glaube  an  die  sturmbeherrschende 
Macht  der  Kuan  yin  der  Insel  P'u-t'o 
hinein,  wo  sie  besonders  die  Patronin 
der  Schiffer  in  Seenot  ist.  Nach  der 
Legende  über  den  Ursprung  ihres  Kul- 
tus auf  P'u-t'o  ist  ihr  Bild  auf  wunder- 
bare Weise  im  Sturm  über  das  Meer 
gekommen.  Ein  paralleler  Ausdruck  ist 
p'iao  hai  kuan  yin  >^  Jfl^  §|  ^  >  'die 
auf  dem  Meere  treibende  Kuan  yin'.  s. 
A(  [Jpf  )-fu-lu-chih-to-i-shih-fa-lo. 

johnston,    Buddhist    China,    S.    268  f., 
321  f.;  Boerschmann,  P'u  t'o  shan,  S.  5. 


Kuo. 


I     G  nj   Kuo-pa-chia(oder  ka).  Skr. 
Gopaka.  s.  Shu(  j^)-po-chia. 

Levi-Chavannes,  Arhat,  S.  156;  de  Vis- 
ser,  Arhats,  S.  91. 


m  K 


uo. 


I  S  ^  K'uo-hsi-to.  Transkription 
von  Khusta  oder  Khost.  Ein  bei  Hsüan 
tsang  erwähntes  Land  nebst  Haupt- 
stadt, früher  zum  Reich  der  Tokharer 
gehörig,  zu  des  Pilgers  Zeiten  den  Tür- 
ken Untertan.  Es  lag  südlich  von  Kun- 

duz  (Huo  kuo  y§  U  )■ 

Eitel,  u.  Khusta;  Hs.  ts.  (J.),  I  268,  II 
28,  III  192,  417,  513,  (B.),  I  43,  II  287, 
(W.),  I  106,  II  270. 


LA  m  m  sa    lm 


311 


^ij   La. 

I    -^  j^   La-hu-la.  Skr.  Rähula.  s.  Lo 

{||)-hou-lo. 

Levi-Chavannes,  Arhat,  S.  156. 

{  P||^  La-ma.  Transkription  des  tibe- 
tischen Wortes  Lama  (bla-ma),  das 
Skr.  guru  ('Lehrer,  geistUcher  Be- 
rater') oder  auch  uttara,  ('der  Höhere), 
entspricht.  Der  Ausdruck  war  zunächst 
ein  Titel  der  höheren  GeistHchkeit,  ist 
aber  allmähhch  für  alle  Mönche  ge- 
bräuchlich geworden. 

Giles,  Dict.,  No.  6654;  Waddell,  Bud- 
dhism,  S.  28;  Schulemann,  Dalailamas,  S. 
41,  85,  186. 

m  La. 

I  ^JS  S  La-chieh-lo.  Skr.  cakra.  s. 
Lun  (^). 


Eitel,  u.  tchakra. 

La.  Name  des  Winteropfers  für 
die  Toten,  drei  Tage  nach  dem  Win- 
tersolstitium.  Es  ist  nicht  nur  ein  bud- 
dhistisches, sondern  auch  ein  taoisti- 
sches  Fest.  Im  Buddhismus  wird  la  für 
das  Jahr  als  Ganzes  in  religiöser  Zu- 
sammenfassung gebraucht,  daher  auch 
für  die  Jahre  der  Zugehörigkeit  zur 
Mönchsgemeinde  (Anziennität).  Auch 
für  'Festzeit'  überhaupt  wird  la  ver- 
wandt. —  Andere  Bezeichnung:  chieh 
la  Jp  I ,  'Fest  des  Winteropfers'.  An- 
dere Ausdrücke  für  die  Seniorität  der 
buddhistischen  Mönche:  fa  la  :^  |, 
'religiöses  Jahr',  hsia  la  ^  |  ,  'Som- 
mermonat nabhas',  seng  la  |^  |, 
'Mönchsjahr',  tso  la  ^  J^  ,  'das  Still- 
sitzen während  des  srävana-Monats'; 
s.d.  Vgl.  auch  An  (  ^ )  chü. 

Giles,  Dict.,  No.  6667;  11756;  Hs.  ts. 
(J.),  II  65,  III  542;  Tun  Li-ch'en,  Annual 
customs,  S.  93. 

I    tt  Ä    La-fa-ni.   Bei   Hsüan  tsang 


vorkommende  Transkription  für  Lum- 
bini  (genauer  entspräche  etwa  La- 
vani),  Name  des  Haines  in  der  Nähe 
von  Kapilavastu,  wo  nach  der  Überlie- 
ferung Mäyä  den  Buddha  geboren  hat. 
König  Asoka  hat  an  der  Geburtsstätte 
eine  Gedenksäule  errichtet,  die  im 
Jahre  1896  aufgefunden  worden  ist. 
Der  heutige  Name  für  Lumbini  ist 
RummindeT.  —  Andere  Transkr.:  lung- 

"i'-ni  MMi^^'  lun-min   i^  g  (Fa 

hsien),    la-p'i-ni     M  W  Ä     (^^y.), 

lan-p'i-ni   ^  W  Ä  -  lin-pi-ni  ^^  ^. 

Ig,     (Mvy.),     lin-wei-ni     #®Ä; 

Umschreibung:  chieh  t'o  ch'u    ^  J^ 
^  ,  'Stätte  der  Entbindung'. 

Eitel,  u.  Lumbini;  Fa  lisien  (Legge),  S. 
67,  S.  ZI  -p  z:  .  5;  Hs.  ts.  (J.),  II 
321,  IM  513,  514,  (B.),  II  23,  24,  (W.),  11 
14  ff.;  Mvy.  193,  21;  Kcrn-Jacobi,  I  29  f.; 
Beckh,   Buddhismus,  I  84. 

J^  ^  La-fu.  Skr.  lava.  Name  für  ein 
kleines  Zeitmass,  gleich  einer  Minute 
und  36  Sekunden.  Nach  Kirfel  nur  im 
Brahmanismus  und  Jainismus  gebräuch- 
lich.  —  Andere   Transkr.:    lo-p'o 


Übers.: 


ch'ing  k'o 


^ 


m 

'Au- 


genblick'. 

Eitel,  u.  läva;  Hs.  ts.  (J.),  H  61,  111  513, 
(B.),  I  71,  (W.),  I  143;  Mvy.  253,  5;  Kir- 
fel, Kosmogr.,  S.  333  ff.,  338. 

I    W  Ä     La-p'i-ni   Skr,   Lumbini.   s. 
La-fa-ni. 

Mvy.  193,  21. 

j    ^    La  yüeh.  'Opfermonat'.  Bezeich- 
nung des  zwölften  Monats,  in  dem  das 
Winteropfer  stattfindet.  Vgl.  La. 
Giles,  Dict.,  No.  6667. 


I  |g  Lai-ti.  Skr.  raktikä.  Nach  Eitel 
Name  eines  indischen  Gewichtes,  das 
dem  Samenkorn  einer  bestimmten  Pf lan- 


312      LAI 


LAN 


Ä 


StL 


LANG     Jß        LAO 


* 


ze  entspricht;  daher  auch  ts'ao  tzü  ^ 
-^  ,  'Samenkorn',  genannt. 
Eitel,  u.  raktikä. 

^  gpiai-yeh.  Skr.  älaya.  s.  A(  fpf)- 
lai-yeh  shih. 

p^  Lan. 

F^  Ii§  ^  ^    Lan-i-lo-so  tsu.  Skr. 


1  i 

Äfigirasa  mit  dem  Zusatz  tsu,  'Stamm'. 
s.  Jih  (  0  )  tsu. 

Mvy.  1,  78. 

Lan. 


I    %  Ä    Lan-p'i-ni.  Skr.  Lumbini.  s. 

La(  SS  )-fa-ni. 

Eitel,  u.  Lumbini;  Hs.  ts.   (J.),  HI  513. 

I    ^    (oder   jj^)    Lan-p'o(oder  po). 
Skr.  Lampä(ka).  s.  Lan(}g)-po. 
Hs.  ts.  (W.),  I   181;  B.N.,  Sp.  440. 

&   Lan. 


Lan-po.  Skr.  Lampä(ka).  Name 
eines  Landes  (und  seiner  Hauptstadt) 
in  Nordwestindien,  südlich  von  Kun- 
duz.  Von  Hsüan  tsang  erwähnt.  Li  Wu 


|ffi^),  einer  der  späteren 


fao  (i 

Übersetzer    (B.N.,    Sp.   440)    stammte 
von  dort.  —  Andere  Transkr.:  lan-p'o 

Eitel,  u.  Lampä;  Hs.  ts.  (J.),  I  96,  264, 
II  95,  III  300,  513,  (B.),  1  90  f.,  164,  (W.), 
I   180  ff.;  B.N.,  Sp.  440. 

1^   Lan. 


^  (oder   ^ )  Lan-mo.  Skr.  Räma 

oder  Rämagräma.  Name  einer  von  Fa 
hsien  und  Hsüan  tsang  erwähnten  altin- 
dischen Stadt,  zwischen  Kapilavastu 
und  Kusinagara  gelegen,  und  eines 
dazu  gehörigen  Reiches.  Ein  Teil  von 
Buddhas  Überresten  kam  dorthin  und 
wurde  unter  einem  stüpa  begraben. 

Eitel,  u.  Räma;  Fa  hsien  (Legge),  S. 
68,  S.  21  -p  :^  '  11;  Hs.  ts.  (J.),  1  128, 
II  325,  III  513,  (B.),  II  26,  (W.),  II  20  ff. 


^^  Lan-p'o-lo.  Skr.  Lambura 
oder  Lambhara.  Name  eines  Berges 
nördlich  von  Kabul. 

Eitel,  u.  Lambura;  Hs.  ts.  (J.),  II   141, 
III  315,  513,  (B.),  I   128,  (W.),  I  238. 

I  ^  Lan-p'o.  Skr.  Lambä.  Name 
einer  RäksasL  Von  ihr  berichtet  das 
Saddharmapundarlkasütra,  dass  sie 
mit  vielen  anderen  dem  Buddha  eine 
dhärani  zur  Beschützung  der  Verkün- 
der des  Sütra  anbot. 

Eitel,   u.   Lambä;    Sdhp.    (Burnouf),   S. 
240,  (Kern),  S.  373  f. 


^  Lan-jo.  Abgekürzte  Transkr.  von 
Skr.  aranya.  s.  A(  l^pj"  )-lien-jo. 
Eitel,  u.  äranyakah. 


Lang. 

I    M^  |1|    Lang  Chi  shan.  'Wolfsfuss- 
spur-Berg'.  Wiedergabe  von  Skr.  Kuk- 
kutapädagiri.  s.  Chi  ( ^ )  tsu  shan. 
Hs.  ts.  (W.),  II  144. 

I  ®  S.  Lang-chieh-lo.  Skr.  Laiigala 
oder  ähnlich.  Name  eines  Landes  mit 
der  Hauptstadt  Su-nu-li-shih-fa-lo  ^ 

^  W-  M  W  S  '  ^"  der  Grenze 
Persiens  und  an  das  Meer  stossend. 
Von  Hsüan  tsang  erwähnt. 

Eitel,  u.  Langala;  Hs.  ts.  (J.),  I  208,  III 
177,  412,  513,   (B.),  II  277,   (W.),  II  257. 

I    >£  l-U    '^^"S  ^^"  ^^^"'  'Wolfsfuss- 
Berg'.  s.  Chi  (  ^|  )  tsu  shan. 
Eitel,  u.  Kukkuta  padagiri. 

^    Lao. 

I  5g  Lao  ssü.  'Alter  und  Tod'.  Über- 
setzung von  Skr.  jarämarana.  Bezeich- 
nung des  letzten  der  zwölf  Glieder  in 
der  Formel  des  ursächlichen  Entstehens 
(pratityasamutpäda,  yin  yüan  g|  ^ 
s.d.),  das  die  Leiden  des  Lebens  zu- 
sammenfasst:  'Alter  und  Tod,  Kummer 


l£ng  ^  |g    LI  m  m  1) 


313 


und  Wehklagen,  Leiden,  Trübsinn  und 
Verzweiflung',  Stcr.  jarämarana,  soka, 
parideva,  duiikha,  daurmanasya,  upä- 
yäsa.  Davon  ist  jarämarana  nur  der 
Anfang,  also  ein  abkürzender  Aus- 
druck. Bei  de  Harlez  werden  die  fol- 
genden 5  Glieder  zusammengefasst  un- 
ter dem  Titel  wu  nan  3£  ||^ ,  'die  fünf 

Schwierigkeiten'.  Vgl.  Wu  (  ^ )  nan. 

Eitel,  u.  djarämarana;  de  Harlez,  Voc, 
S.  20;  Mvy.  113,  12-17;  Beckh,  Buddhis- 
mus, I  60,  II  96,  108;  Kern-Jacobi,  I  433  f.; 
Oldenberg,  Buddha,  S.  269;  Heiler,  Bud- 
dhist. Versenkung,  S.  32. 


Leng. 


I    ^rJ*   Leng  ho.  'Kalter  Fluss'.  Erklä- 
render Name  für  Sita.  s.  Hsi  (|;[^)-to. 
Eitel,  u.  Sita;  Hs.  ts.  (J.),  III  572. 

W   Leng. 

I  ^  Leng-ch'ieh.  Skr.  Lanka.  Name 
der  Insel  Ceylon,  die  daneben  auch 
Siiuhala  (seng-ch'ieh-lo  fg  \j^  ^ , 
s.d.)  heisst.  Der  Name  wird  chinesisch 
erklärt  als  'unbewohnbar',  pu  k'o  chu 
^  Pf  ft  •  ^^^^'^  Hsüan  tsang  war 
Laiikä  der  Name  eines  Berges  im  Süd- 
osten der  Insel.  Von  diesem  Berge 
herab  soll  der  Buddha  das  Laiikävatä- 
rasütra   (leng-ch'ieh  ching   |g  ^  ^ 

oder  ling-ch'ieh  ching  .|§  iÄ0  S) 
verkündet  haben,  während  dies  nach 
dem  Sütra  selber  in  der  Stadt  Lanka, 
aber  auf  dem  Malaya-Berge  in  Süd- 
indien (unterschieden  von  der  Insel 
Ceylon)  geschehen  sein  soll.  —  Andere 
Transkr.:     leng-ch'iu-lo-ch'ieh  |^  >j^ 

g  ]jß  ,   ling-ch'ieh    (oder  chia)    ||| 

#    (oder  äa  )• 

Eitel  (1.  Aufl.),  u.  Lafigkä;  Hs.  ts.  (J.), 
I  200,  III  144,  513,  (B.),  II  251,  (W.),  II 
232  ff.,  236;  Mvy.  65,  13;  Suzuki,  Studies, 
S.  3,  66. 


t^  >1<  IS  f/3  Leng-ch'iu-Io-ch'ieh.  s. 
vorher. 

Eitel,  u.  Laükä. 

^IJ     Li. 

I  ^  Li  hsing.  'Gewinnbringendes 
Tun'  (das  soll  bedeuten:  Tun,  das  an- 
deren Gewinn  bringt,  Wohltaten). 
Übersetzung  von  Skr.  arthacaryä.  Be- 
zeichnung der  dritten  der  vier  Arten  des 
gegenseitigen  Beistandes,  s.  Ssü  (  ^  ) 

she  fa. 

Eitel,  u.  tchatvari  saingraha  vastuni;  de 
Harlez,  Voc,  S.  31;  Chiao  sheng  fa  shu, 
IV,  S.  5a;  Mvy.  35,  3;  Bukkyo  daijiten,  S. 
720,  3,  16  ff.;  Anesaki,  Ethics,  S.  17;  Dhar- 
masarngraha  (Kasawara),  No.  XIX. 

I    ä£  ^     Li-po-to.    Skr.    Raivata.    s. 

Li(^)-po-to. 

Eitel,  1.  Aufl.,  u.  Raivata. 

f\\  Li.  s.  Seng  ( ff  )  li. 

ij  Li.  'Kraft'.  Übersetzung  von  Skr. 
bala.  Name  für  alle  Betätigungen  des 
Willens,  dessen  Äusserung  in  verschie- 
dene Kategorien  verteilt  wird,  so  in  die 
'fünf  Kräfte'  (pafica  baläni,  wu  li  3£ 
^  ),  nämlich  Kraft  des  Glaubens 
(sraddhä,  hsin  jg  ),  der  Bemühung 
(Energie,  virya,  ching  chin  ^  ^  ), 
der  Achtsamkeit  (des  Eingedenkens, 
smrti,  nien  -^^  ),  der  Versenkung  (sa- 
mädhi,    ting    ^  )    und   der   Weisheit 

(prajfiä,  hui  ^).  Genaue  Parallelen 
zu  dieser  Gruppe  der  wu  li  sind  die  wu 
ken  ^  ^g ,  'die  fünf  Wurzeln'  als  die 
fünf  geistlichen  Sinneswerkzeuge.  Eine 
andere  Kategorie  ist  die  der  'zehn  Kräf- 
te' oder  Fähigkeiten  tieferer  Erkenntnis 
(chih  li  ^i  ;/j  ,  s.d.)  eines  Buddha, 
die  auch  'die  zehn  Kräfte  der  Buddha- 
Frucht',  (fo  kuo  shih  li  #  ^  +  ;^  ) 
genannt  werden.  Shih  li   -p  ^    (da- 


314 


LI  :/j  ffl  ^  ^ 


sabala,  'dessen  Kräfte  zehn  sind')  ist 
ein  Beiname  des  Buddha.  Ferner  ist 
unter  den  zehn  päramitäs,  den  beson- 
deren Vollkommenheiten  eines  Bodhi- 
sattva,  die  zur  Buddhaschaft  führen, 
als  neunte bala verzeichnet;  s.  Po(  j^)- 
lo-mi-to.  Daneben  zählt  man  noch  zehn 
'Bodhisattva-Kräfte',  p'u-sa  H  ^  ^ 
^J  ,  auf.  —  Li  ist  auch  Übersetzung 
von   Skr.   sattva,   dem  ersten  der  drei 

gunas.  s.  Ch'en  (  ^  )• 

Eitel,  u.  balä  und  dasabala;  de  Harlez, 
Voc,  S.  23,  23  f.,  28,  7;  Mvy.  42,  1-5;  7, 
1-10;  34,  9;  26,  1-10;  Chiao  sheng  fa  shu, 
X,  S.  17a;  Anesaki,  Ethics,  S.  17,  19. 

;^  J:  Li  shih.  'Starker  Führer'.  1.  Über- 
setzung von  Skr.  Malla.  Name  eines 
Volksstammes,  s.  Mo(  7]^  )-lo.  —  2.  Bei 
Fa  hsien  und  Hsüan  tsang  ist  li  shih 
Beiname  eines  Yaksa  Vajrapäni:  chin 
kang  li  shih  ^  ^\]  fi  ±  ,  Vajra 
(päni) -malla.  s.  Chih  (^)  chin  kang 
shen.  —  3.  Nach  Eitel  ist  li  shih  auch 
Wiedergabe  (?)  von  Skr.  Licchavi.  s. 
Li(|^)t'ieh-p'an.  —  4.  Übersetzung 
von  Skr.  vira.  s.  Ta  (  3^ )  hsiung. 

1.  Eitel,  u.  Malla;  Hs.  ts.  (J.),  II  347  f., 

III  491,   (W.),  II  44;   Bukkyö  daijiten,  S. 

1663,   3,    13  ff.   —  2.    Fa   hsien    (Legge), 

S.  71,  S.  ZI  -f-  H'  1^:  "^-  ^s-  (^•^' 
II  35  f.;  Bukkyö  daijiten,  S.  755,  1,  7; 
Giles,  Dict.,  No.  2032.  —  3.  Eitel,  u.  Litch- 
havi.  —  4.  Eitel,  u.  vira. 

Rg  Li. 

I    ^g  Li-shih.  Skr.  Rsi.  s.  Hsien  (  f^lj). 
Bukkyö  daijiten,  S.  1037,  2,  17. 

^   Li. 

I  j^  Li  hao.  Name  eines  chinesischen 
Beamten  (Präfekten)  in  T'un  huang, 
der  dem  Pilger  Fa  hsien  als  sein  däna- 
pati  Beistand  leistete. 

Fa  hsien   (Legge),  S.   12,  S.    ^  ,  9. 


^  S  >S  Li  hui  ssü.  s.  Hui  ( »)  ssü. 

M  ^J§  Li  wu  t'ao.  Chinesischer 
Name  eines  Brahmanen  aus  dem  Staate 
Lan-po  ^  j[j^  in  Nordindien,  der  um 
700  n.  Chr.  ein  Werk  (B.N.,  No.  314) 
übersetzt  hat. 
B.N.,  Sp.  440. 

^    Li. 


I    P,fe^ 


■^  (oder  ^)  Li-t'ieh(oder 
ch'e)-p'an(oder  p'o).  Skr.  Licchava 
oder  Licchavi.  Name  eines  Ritterge- 
schlechtes, das  oligarchisch  über  die 
Stadt  Vaisäll  herrschte,  indem  immer 
ein  Glied  ein  Jahr  lang  regierte.  Vaisäll 
gehörte  einem  der  verbündeten  Stämme, 
die  das  Land  der  Vrjis  (Päli  Vajji)  bil- 
deten. Die  Bevölkerung  von  Vaisäll  und 
auch  deren  regierende  Klasse,  die  Lic- 
chavis,  werden  daher  auch  Vrjis  (fu-li- 
shih  ^  ^  *|^)  genannt.  Die  Liccha- 
vis  waren  ksatriyas.  In  chinesischen 
Texten  werden  sie  vielleicht  darum  li 
shih  fj  ^/starke  Führer'  (Skr.  vira 
oder  malla?),  genannt.  Sie  gehörten  zu 
den  frühesten  Anhängern  des  Buddha 
Säkyamuni  und  erhielten  auch  Anteil  an 
seinen  Reliquien.  —  Andere  Transkr.: 
li-ch'e-p'i  J^^PftJi-ch'e  J^(^) 
—  Vgl.  auch  Ni(  ^  )-po-lo. 
Eitel,   u.   Litchhavi;   Fa  hsien    (Legge), 

S.  71,  76,  S.     H  -|^  H  '   '3,    ZI  -p 

^,  11;  Hs.  ts.  (J.),  II  396,  407,  III  513, 
(B.),  II  67,  Note,  70,  Note,  73,  77,  Note, 
81,  (W.),  II  42  f.,  64,  71,  77  ff.,  84;  Sbh. 
(Nobel),  S.  13  ff.;  Bukkyö  daijiten, 
S.  1785,  3,  5  ff.;  Burnouf,  Introd.,  S.  530; 
Malalasekera,  Päli  proper  names,  II  779  ff.; 
Kern-Jacobi,  I  157,  268  if.,  295,  312,  547, 
II  249. 


Li. 

Li-ch'e.  Abgekürzte  Transkrip- 
tion von  Skr.  Licchavi.  s.  vorher. 


LI 


;lil 


m 


315 


Fa  hsien  (Legge),  S.  71  ff.,  S.    —    -^ 
~  '  13;    -   -j^^,  11. 

i^  $.  %  Li-ch'e-p'i.  Skr.  Licchavi.  s. 

Li(^)-t'ieh-p'an. 

I  tsing,  zu  Sbh.   (Nobel),  S.   13  ff. 

Li.  'Gesetz,  Prinzip'.  Übersetzung 
von  Skr.  satya,  'Wahrheit,  Wirklich- 
keit'. 

de  Harlez,  Voc,  S.  52. 

iji^  Li.  'Zeremoniell,  würdiges  Beneh- 
men'. Übersetzung  von  Skr.  samaya. 
Bezeichnung  der  buddhistischen  Lehren 
und  Gesetze,  Sitten  und  Riten,  die  dhä- 
ranis  einbegriffen. 

de  Harlez,  Voc,  S.  52. 

[    fl^    Li   ch'an.   'Gesetz   und   Ritual'. 
Eine  Gesamtbezeichnung  für  die  bud- 
dhistischen  Schriften.    Bei   Giles   steht 
irrtümlich  ch'ien  p|  statt  ch,'an  ^^. 
Giles,  Dict.,  No.  6949. 

I    ^  ^^  ^^-  'Gesetz-Tugend'.  Name  des 
Vaters  des   Buddha   Krakucchanda.   s. 
Chia(  ^)-lo-chiu-ts'un-t'o. 
Eitel,  II.  Krakutchtchanda. 

»   Li. 

I  äJ  ^  Li-po-to.  Skr.  Raivata.  Name 
verschiedener  Persönlichkeiten,  so  eines 
Weisen,  der  in  der  Buddhalegende  vor- 
kommt (Kern-Jacobi,  I  69),  ferner  eines 
der  24  Buddhas  vor  Gautama  (Kern- 
Jacobi,  I  410);  sodann  in  der  Form 
Revata  einer  der  Sthaviras  des  zweiten 
Konzils  (Kern-Jacobi,  II  306,  313  ff., 
365),  den  auch  Hsüan  tsang  erwähnt; 
endlich  Name  eines  indischen  Mönches 
des  5.  Jahrhunderts  n.  Chr.,  des  Bekeh- 
rers des  Buddhaghosa  (Kern-Jacobi,  II 
424,  477  f.).  —  Andere  Transkr.:  li-po- 
to    ^1]  »^  ^  (nach  Eitel;  in  der  zwei- 


ten Auflage  steht  irrtümMch  %\\  )^ 
äJ  ),  li-po-to  ^j)^^  ,  li-p'o-to 
^^.^,  chieh-li-fa-to  ^I^a 
^  ;    chines.    Wiedergabe:    shih   hsing 

^  ^  ,  'das  Sternbild  Haus',  was  auf 
das  Sternbild  Revati  (k'uei  ^  )  zu 
gehen  scheint  (Kern-Jacobi,  11  365; 
Mvy.   165,  26). 

Eitel,   u.   Raivata;    Hs.   ts.    (J.),   II   397, 

III  513,  (B.),  II  74,  (W.),  II  73;  Mvy.  165, 

26;  Kern-Jacobi,  a.  a.  O. 


Li.  'Trennung,  Loslösung'.  Überset- 
zung von  Skr.  nihsarana  (Päli  nissa- 
rana).  Ausdruck  dafür,  dass  man  sich 
frei  macht  von  der  Verknüpfung  mit 
dem  Weltleben,  um  den  Weg  des  bud- 
dhistischen Gesetzes  zu  verfolgen. 
Einer  von  16  Einzelpunkten,  die  man 
als  Unterteile  der  vier  grundlegenden 
Wahrheiten  (ssü  ti  ^  U  )  im  Auge 
behalten  muss.  Sie  verteilen  sich  zu  je 
vier  auf  die  vier  Grundwahrheiten,  nih- 
sarana ist  der  vierte  Teil  der  dritten 
Wahrheit  von  der  Aufhebung  des  Lei- 
dens. 

de  Harlez,  Voc,  S.  21,  wo  als  Skr.-Ent- 
sprecIiLing  niparana  (?)  gegeben  ist;  Mvy. 
54,  13. 

i  i'E  ^  ^'  '^'^"  i'ie^.  'Der  kummer- 
freie Himmel'.  Name  eines  der  33  Him- 
mel der  33  devas,  die  zu  den  sechs 
Himmeln  der  Welt  der  Begierde  gehö- 
ren. 

Giles,  Dict.,  No.  6906. 

^  Li  hsi.  'Frei  von  Fesseln'.  Über- 
setzung von  Skr.  nirgrantha.  s.  Ni 
(^)-ch'ien(-t'o). 

Eitel,    u.    nirgrantha;    Hs.    ts.    (J.),    IM 

491;   Mvy.    178,    17. 


^  Li  hsing.  Erklärende  Wiedergabe 
('losgelöster  Wandel')  von  Skr.  vinaya. 
s.  P'idUJt  )-nai-yeh. 
Eitel,  u.  vinaya. 


316 


LI 


W-        LIANG 


<)^ 


^  Li  kou.'Frei  von  Schmutz'.  Über- 
setzung von  Skr.  viraja  ('frei  von  Staub 
oder  von  Leidenschaft').  Ausdruck  zur 
Kennzeichnung  des  Paradiesbegriffes, 
—  Li  kou  ti  I  I  :^,  'Bereich,  wo  kein 
Schmutz  ist',  Übersetzung  von  Skr.  vi- 
malä  bhümih.  So  heisst  im  Mahäyäna- 
Buddhismus     eine     der     zehn     Stufen 

(shih  ti    "j--  :^ )   in  der  Entwicklung 

eines  Bodhisattva.  Unter  'Schmutz'  ist 

vor  allem  die  geistige  Unreinheit,  die 

Leidenschaft,  zu  verstehen. 

Giles,  Dict.,  No.  6163.  — deHarlez,  Voc, 
S.  26;  Mvy.  31,  2;  Hackmann,  Chines. 
Philosophie,  S.  280. 


^    Li-po-to.  Skr.  Raivata  oder 
Revata.  s.  Li(^)-po-to. 
Eitel,  u.  Raivata. 

I  :4  Ä  ^^  sheng  mieh.  'Frei  von  Ge- 
borenwerden und  Vergehen',  d.h.  frei 
von  Wiedergeburt.  Eine  der  erklärenden 
Wiedergaben  von  Skr.  Nirväna.  s,  Nieh 

(  yl  )-P'an. 

Eitel,  u.  nirvänam. 

I  ig  Li  shuai.  'Frei  von  Verfall'.  Wie- 
dergabe von  Skr.  vinirbhoga.  Name 
eines  Zeitalters  (kalpa)  der  Vorzeit,  in 
dem  der  Buddha  Bhlsmagarjita  (ghosa)- 
svararäja  das  Gesetz  verkündete.  Nach 
dem  Saddharmapundarlkasütra,  Kap. 
XIX. 

Eitel,  u.   Vinirbhoga;   Sdhp.   (Burnouf), 
S.  227,   <:Kern),  S.  355. 

I  fl  Li  t'i.  'Getrennt  vom  Körper'.  Er- 
läuternde Benennung  des  Kontinents 
Pürvavideha  (wobei  videha  als  vi-deha, 
'körperlos',  etymologisiert  ist),  s.  Fo 
(#  )-p'o-p'i-t'i-ho. 
Eitel,  u.  Pürvavideha. 


Li. 


Li-ch'e.  Abgekürzte  Transkrip- 


tion von  Skr.  Licchavi.  s.  Li(  BE)_t'ieh- 
p'an. 

Eitel,  u.  Litchhavi. 

^  ^  ^  Li-p'o-to.  Skr.  Raivata  oder 
Revata.  s.  Li(^  )-po-to. 

Eitel,  u.  Raivata. 


Liang.  'Unze'.  1.  Übersetzung  von 
Skr.  kärsäpana.  s.  Chia(  ^  )-li-sha- 
po-na.  —  2.  Übersetzung  von  Skr.  pala. 
s.  Po(ä^)-lo. 

1.  Eitel,  u.  karchäpana.  —  2.  Mvy.  245, 
326. 

I  ^  ^  Liang  k'o  chü.  Eine  irrtüm- 
liche Benennung  der  Regenruhezeit  bei 
de  Harlez.  s.  Yü  (  ppj )  an  chü  und  K'o 

( ^  )   chü. 

de  Harlez,  Voc,  S.  55. 

I    ^    Liang    she.    'Doppelte    Zunge'. 
Wiedergabe  von   Skr.   paisunya,  'Ver- 
leumdung', s.   Hui   (  ^  )  pang. 
Chiao  sheng  fa  shu,  X,  S.  4a. 

^   Liang. 

I  "j^  1^  Liang  Kao  seng.  'Der  Mönch 
Kao  von  der  Liang-Dynastie'.  Benen- 
nung eines  Mönches  aus  der  Zeit  der 
Liang-Dynastie  (502-556  n.  Chr.).  Es 
wird  von  ihm  erzählt,  dass  die  Men- 
schen seiner  zu  tiefsinnigen  Lehre  nicht 
lauschen  wollten,  dafür  aber  die  Steine 
eines  Berges  ihm  ihre  Zustimmung  be- 
zeugten, indem  sie  mit  dem  Kopfe  nick- 
ten (tien  t'ou  ^|^  fl^  ),  und  himmlische 
Blumen  auf  die  Erde  herabfielen.  Viel- 
leicht ist  der  Mönch  Kao  k'ung  "^  ^ 
(B.N.,  Sp.  422,  No.  103)  gemeint.  Vgl. 
Yüeh(  ^  )-p'o-shou-na. 

Lockhart,   Manual,   S.   331;    Giles,   Bio- 
graphical  Dict.,  No.  959. 

^   Liang. 


•^  o|>    Liang  ti  tzü  pu.  'Schule 
der  berechnenden  Jünger'.  Bezeichnung 


LIAO    ~f        LIEH    JiJ      H       LIEN 


317 


der  Sammitiya-Schule  des  alten  Bud- 
dhismus, s.  Cheng  (  3£  )  Hang  pu. 
Eitel,  u.  sammatiya. 

y    Liao. 

I  t&  i?  ^  ^'^°  ^^'^  ^^'^^  ^^"^" 
'Abtun  und  Beseitigen,  Versenkung  und 

Fixierung',    Erklärender   Ausdruck   für 

den  samädhi.  s.  San(  ^  )-mei(-ti). 

Eitel,  u.  samädhi. 

I  ä  4  ^^  ^'^^  *^  sheng  ssü.  'Über 
Geburt  und  Tod  hinausgelangen'.  Aus- 
druck für  das  Ziel,  das  der  buddhisti- 
sche Mönch  zu  erreichen  strebt.  Vgl.  Li 

( g^  )   sheng  mieh. 

Hackmann,  Laienbuddhismus,  S.    181. 

ij   Lieh. 


I  -^  yjjj^  Lieh  shih  ch'ih.  Teich  des 
Helden'.  Übersetzung  von  Skr.  Tyägi- 
hrada.  Vgl-  dazu  die  Legende  bei  Hsüan 
tsang.  Ein  Name  des  Teiches  Jivaka- 
hrada  (?).  s.  Chiu  (  >|fc)  ming  ch'ih. 
Eitel,  u.  Tyägihrada;  Hs.  ts.  (J.),  II  369, 
HI  491,  (B.),  II  55  ff.,  (W.),  II  55. 

^   Lieh. 


I  ^P  S  ¥  ^'*^'^  J"  ^'^"  ^"^'  '^"^§^~ 
brochen   wie   ein   Lotus'.   Bezeichnung 

für  die  Hölle  padma.  s.  Ch'ih  (  ^)  lien 

hua. 

Mvy.  215,  7. 

#  Lien. 

I  ^  Lien-jo.  Abgekürzte  Transkrip- 
tion von  Skr.  aranya  oder  äranyaka.  s. 
A(  l^pf  ) -lien-jo. 

Eitel,  u.  äranyakah;  Hs.  ts.  (J.),  III  560. 

^  Lien.  'Lotus'.  Bezeichnung  für  den 
Lotus,  die  Wasserlilie,  allgemein  (Nym- 
phaea)  und  besonders  für  die  rotblü- 
hende Art  (Nelumbium  speciosum). 
Wiedergabe  von  Skr.  padma.  Erklären- 


der Name:  ch'ih  lien  hua  :^  ^  ^ß , 
'rote  Lotusblume'.  Andere  Namen:  ho 
^ ,  ho  lien  ^  ^ ,  lien  ou  ho    ^ 

^^,iu  ch'ü  5^11  (oder  ^). 
Alle  Teile  der  Pflanze  haben  besondere 
Namen:  lien  wurde  ursprünglich  nur  für 
die  Frucht  gebraucht,  die  Blüte  heisst 
lien  hua  |  4^  ,  das  Blatt  ho  yeh  ^ 
^  ,  die  Wurzel  ou  ^ ,  der  Samen  lien 
shih   I  ^  ,  shih  lien  tzü  ^  |  -^  oder 

lien  tzü  I    -^  .  Transkr.  von  padma: 

po-t'ou-mo  ä^  H  )$  ,  po-t'an-mo  jj^ 


fm^ 


,  po-t'o-mo      j^  [5:J  g.  po- 


mu   yj 


,  po-t'e-mo  i 


/^ 


M  ,  po- 


t'e-mang 


/> 


$  l't  '   po-t'ou-mo 
H^  ^.  Andere  Lotusarten:  pai  (oder 
ta)   lien  hua    Q    (oder    -^)    ^^ 
(oder  ^),  'der  weisse  (oder  grosse) 
Lotus',  Skr.  pundarika,  Nymphaea  alba, 
s.  Pai  (  Q)  lien  hua;  ch'ing  lien  hua 

H  Ä  ^  '  'der  blaue  Lotus',  Skr.  ut- 
pala  oder  nllotpala,  Nymphaea  cyanea, 
s.  Ch'ing  ( ^  )  lien  hua.  Vgl.  auch  Yu 
(^  )-t'an-po-lo. 

Der  Lotus  wird  wie  im  Brahmanismus 
und  im  Hinduismus  auch  im  Buddhis- 
mus mannigfach  als  Symbol  verwendet. 
Ursprünglich  scheint  er  ein  Zeichen  der 
übernatürlichen  oder  göttlichen  Geburt 
zu  sein  und  in  zweiter  Linie  das  der 
schöpferischen  Kraft  und  Unsterblich- 
keit. Die  Erklärung  dafür  ist,  dass  der 
Lotus  nicht  aus  der  schmutzigen  Erde, 
sondern  aus  der  Oberfläche  des  Was- 
sers zu  wachsen  scheint  und  dass  er 
auch  aus  schmutzigem  Wasser  in  reiner 
Schönheit  emporblüht.  So  ist  die  Lotus- 
blüte ein  Symbol  der  Buddhas  und  ihrer 
Lehre  geworden,  besonders  in  der 
'Schule  des  Reinen  Landes'  (ching  t'u 
tsung  #  Ji^).  die  auch  'Lotus- 
schule' (lien  tsung  M  ^  )  heisst.  Im 


318 


LIEN   M 


'Reinen  Land'  gehen  die  Wiedergebore- 
nen aus  Lotusblumen  hervor.  In  der 
buddhistischen  Kunst  werden  Buddhas 
und  Bodhisattvas  auf  Lotusblumen  sit- 
zend oder  stehend  dargestellt.  Verschie- 
dene von  ihnen  tragen  eine  Lotusblüte 
in  der  Hand,  oder  je  eine  solche  Blüte 
steht  neben  ihren  Schultern.  Der  Lotus 
ist  auch  eine  der  Figuren  auf  dem  Fuss- 
abdruck  des  Gautama  Buddha  (fo  chi 
"^  Mf  )■  —  Padma  ist  auch  der  Name 
eines  der  24  Buddhas.  —  Eine  der  acht 
kalten  Höllen  heisst  ebenfalls  Padma; 
s.  Ch'ih   (  ^)  lien  hua. 

Eitel,  u.  padma,  utpala  und  pundarika; 
Mvy.  246,  102;  240,  4;  247,  106;  Chiao 
sheng  fa  shu,  VIII,  S.  15  b;  Giles,  Dict., 
No.  7115,  3617,  3942;  Stuart,  Mat.  med., 
S.  278  ff.;  Getty,  Gods,  S.  172  f.;  Hastings, 
ERE,   Vol.  VIII,  S.    143  f. 

^  ^  Lien  chia.  'Lotussitz'.  Überset- 
zung von  Skr.  padmäsana.  Bezeichnung 
der  ausgebreiteten  Lotusblüte,  auf  der 
sitzend  der  Buddha  oft  dargestellt  wird, 
wie  auch  der  Art  und  Weise  des  Sitzens 
(mit  gekreuzten  Beinen),  die  der  Bud- 
dha dabei  einnimmt.  —  Andere  Übers.: 
lien  tso  I    ^  ,  'Lotussitz'. 

Giles,  Dict.,  No.  7115;  Grünwedel,  Bud- 
dhist. Kunst,  S.  173. 

I  yjjj^  Lien  ch'ih.  Name  ('Lotusteich') 
eines  angesehenen  Lehrers  der  Schule 
des  'Reinen  Landes'    (ching  t'u  tsung 

f^  dt  ^  )  ^^^  ^^^  ^^it  der  Ming- 
Dynastie. 

Hackmann,  Schulen,  S.  26. 

I    :^   Lien  hua.  'Lotusblüte',  s.   Lien. 

Giles,  Dict.,  No.  7115;  Mvy.  240,  4; 
Stuart,  Mat.  med.,  S.  278. 

I  3^  ^  Lien  hua  shou.  'Lotushand'. 
Übersetzung  von  Skr.  Padmapäni  ('der 
in  der  Hand  den  Lotus  hat').  Beiname 
des  Avalokitesvara,  besonders  im  tibe- 
tischen Buddhismus.  Er  inkarniert  sich 


im  Dalailama.    s.    A(  j)p[  )-fu-lu-chih- 

to-i-shih-fa-lo. 

Eitel,  u.  Avalokitesvara;  Chapin,  Ico- 
nogr.,  S.  124;  Schulemann,  Dalailamas, 
S.  16,  37,  97,  98;  Grünwedel,  Buddhist. 
Kunst,  im  Index;  Getty,  Gods,  S.  58  ff. 

^  ^  Lien  hua.  'Lotusblüte'.  Wieder- 
gabe von  Skr-  Padmavati.  s.  Lien 
hua  se. 

Hs.  ts.  (J.),  III  491. 

I  ^  ^  Lien  hua  chieh.  Name  ('Lo- 
tusblüte-Zucht') eines  mythischen  Bo- 
dhisattva,  der  ein  Werk  (B.N.,  No. 
1301)  geschrieben  haben  soll,  das  von 
Shih  hu  Jl^  um  980-1000  n.  Chr. 
übersetzt  worden  ist.  Nanjio  vermutet 
als  Namen  Padmaslla. 

Eitel,  u.  Padmasila;  B.N.,  Sp.  374; 
Bagchi,  Canon,  S.  604. 

I  H  Ä  ffi  S  I    L'^"  ^"^  ^''.^* 

chuang  yen  wang.   Beiname   ('der  mit 
Lotusfäden    geschmückte    König')    des 
siebenten  (nördlichen)  der  Buddhas  der 
zehn  Himmelsgegenden, 
de  Groot,  Code,  S.  186. 

I  ¥  &  ^^^"  ^"'^  ^^'  Übersetzung 
('Lotusblumen-Farbe')  von  Skr.  Pad- 
mavati. Name  einer  Gemahlin  des  Kö- 
nigs Asoka,  der  Mutter  des  Kunäla 
(vgl.  Chü[  :f^  ]na-lo)..Bei  Hsüan  tsang 
wird  der  Name  nur  mit  lien  hua  ^  ^ 
wiedergegeben.  —  Auch  Übersetzung 
von  Utpalavarnä,  dem  Namen  einer 
Nonne,  die  sich  in  einen  cakravartin 
verwandelt  hatte,  um  den  Buddha  bei 
seiner  Rückkehr  aus  dem  Palaste  des 
isvaradeva  nach  Jambudvipa  zuerst 
sehen  zu  können.  Utpalavarnä,  eine 
Schülerin  des  Buddha,  hatte  die  Arhat- 
schaft  erlangt  und  besass  daher  magi- 
sche Kräfte.  Die  Legende  wird  von  Fa 
hsien  und  Hsüan  tsang  erwähnt.  Bei  Fa 
hsien   heisst   die   Nonne   bloss   Utpalä 

(yu-po-lo  f#  |^i|)- 


LIEN 


LIN    #     gß 


319 


Eitel,  u.  Padmavati;  Hs.  ts.  (J.),  H  155, 
III  491,  (B.),  I  141,  Anm.,  (W.),  I  246.  — 
Kern-Jacobi,  II  394  ff.  —  Fa  hsien  (Leg- 
ge),  S.  49,   S.    -f-  ^  ,   4;   Hs.   ts.    (J.), 

II  240,  III  491,  (B.),  I  204  f.,  (W.),  I  334, 
337  ff. 

M  ^  ^  -t  6i]jLienhuashengshang 
shih.  Übersetzung  ('der  aus  dem  Lotus 
geborene  höchste  Lehrer')  von  Skr. 
Padmasambhava.  Name  des  berühmten 
Bes:ründers  des  tantrischen  tibetischen 
Buddhismus,  der  um  749  n.  Chr.  aus 
Udyäna  nach  Tibet  gerufen  wurde.  Er 
war  auch  als  ein  grosser  Zauberer  be- 
rühmt und  gab  dem  alten  tibetischen 
Buddhismus  einen  stark  magischen  und 
wunderhaften  Charakter. 

Eitel,  u.  Padma  sariibhava;  Schulemann, 
Dalailamas,  S.  39  ff.  und  die  dort  angege- 
bene Literatur. 

I  ^  Ä  ^^"  ^^^  ^'^'-  'T^errasse  der 
Lotusblüte'.  Ein  Ausdruck  für  den 
Thron  des  Buddha  Locana  (lu-she-na 
JK  ^  S5  )•  Dieser  Thron  umfasst  alle 
Welten.  Locana,  eine  Personifizierung 
des  dharma,  bedeutet  die  im  All  herr- 
schende Weltordnung  (dharma),  der 
Lotus  ist  ein  Bild  des  Universums. 

de  Harlez,  Voc,  S.  63;  de  Groot,  Code, 
S.  14,  20,  225. 


^  fl^    Lien  hua  yen.  'Lotusauge'. 
Übersetzung  von  Skr.   Padmanetra.   s. 
Ch'ing  (  ^  )  lien  mu. 
Mvy.  2,  14;  23,  32. 

I    Sl  '(PJ    ^'^"  '-"-'  ^^^-  ^^"  Name  für 
Lotus,  Skr.  padma.  s.  Lien. 
Giles,  Dict.,  No.  7115. 

I    ^  Lien  shih.  'Lotusfrucht'.  Bezeich- 
nung für  den  Samen  des  Lotus,  s.  Lien. 
Stuart,  Mat.  med.,  S.  278. 

I    ^  Lien  tso.  'Lotussitz'.  Übersetzung 
von  Skr.  padmäsana.  s.  Lien  chia. 
Giles,  Dict.,  No.  7115. 


Lien 


tsung. 


'Lotusschule'.    Ein 


Beiname  der  Schule  des  'Reinen  Lan- 
des' (ching  t'u  tsung  f^^  ±  ^,  s.d.), 
weil  in  der  Schilderung  des  Paradieses 
die  Lotusblume  eine  so  grosse  Rolle 
spielt.  Vgl.  Lien. 

Eitel,  u.  Amitäbha;  Hackmann,  Schulen., 
S.  24. 

[    -^   Lien  tzü.  'Lotussamen',  s.  Lien. 
Giles,  Dict.,  No.  7115;  Stuart,  Mat.  med., 
S.  278. 

:^    Lin. 

j  ^  Lin  i.  Chinesische  Benennung 
('Waldstadt')  des  Reiches  und  der 
Stadt  Champä  (Mahäcampä)   im  alten 

Birma.  s.  Mo(  J^  )-ho-chan-po. 
Hs.  ts.  (J.),  III  538. 

I  di^  Ä  Lin-pi-ni.  Skr.  LumbinT.  s. 
La(Ht)-fa-ni. 

Mvy.  193,  21. 

I  [5^  Lin-t'o.  Abgekürzte  Transkrip- 
tion von  Skr.  Mucilinda.  s.  Chih(  ^)- 
lin. 

Mvy.  240,  26. 

I    ®  Ä    Lin-wei-ni.  Skr.  Lumbini.  s. 

La(M)-^^-"'- 

Eitel,  u.  Lumbini;  Hs.  ts.  (J.),  III  513. 

Lin. 


■0a 
^  ^  Lin  Chi  tsung.  'Schule  von 
Lin  Chi'.  Lin  chi  ist  der  Name  einer  Ört- 
lichkeit und  eines  nach  ihr  genannten 
Mannes  (gest.  868  n.  Chr.).  Dieser 
wurde  der  Begründer  der  Lin  chi-Schule, 
einer  der  fünf  Verzweigungen  (der  so- 
genannten fünf  Familien,  wu  chia  ^ 
^  ),  in  die  die  Meditationsschule 
(ch'an  tsung  )f||  ^)  später  zerfiel. 
Im  heutigen  chinesischen  Buddhismus 
ist  die  Lin  chi-Schule  bei  weitem  die 
bedeutendste.  Ihre  Eigentümlichkeit  ist 
die  Lehre  von  den  'drei  Mysterien'  (san 


320 


^ 


LING     ^     g 


LIU 


y'^ 


hsüan   ^  ^  )   und  den  'drei  wichti- 
gen Punkten'   (san  yao    ^^).  Vgl. 

Ch'an  (  jjjp )  tsung. 

Hackmann,  Schulen,  S.  19,  20,  32;  Wu 
chia  tsung  p'ai.  Über  die  verschiedenen 
Richtungen  der  fünf  Familien;  Edkins, 
Buddhism,  S.  161,  163-66. 


♦ 


Ling. 


I 


Ling  ch'eng.  'Vollenden'.  Über- 
setzung   von    Skr.    sädhana.    s.    Hsiu 

(fl^)hsing. 

Chapin,  Iconogr.,  S.   125. 

ffi    Ling. 

I  ^  iJj  Ling  chiu  shan.  'Heiliger 
Geierberg'.  Wiedergabe  von  Skr. 
Grdhraküta.  s.  Chi(  ^)-li-t'o-Io-chü- 

ch'a. 

Eitel,  u.  Ghridhraküta;  Mvy.  193,  13. 

[  J^  Ling  jui.  'Heiliges  Omen'.  Na- 
me eines  Baumes,  Ficus  glomerata,  Skr. 
udumbara,  und  einer  sagenhaften  Lo- 
tusart, s.  Yu(  j^  )-t'an-po-lo. 

Eitel,  u.  udumbara. 

I  [Jj  Ling  shan.  'Der  heilige  Berg'. 
Wiedergabe  von  Skr.  Grdhraküta.  s. 
Chi(  ^  )-li-t'o-lo-chü-ch'a. 

Bukkyö  daijiten,  S.  1794,  1,  10. 

il  Ling- 

I    ^  Ling-chia.  Skr.  Lanka,  s.  Leng 

(|g  )-ch'ieh. 

Hs.  ts.  (W.),  II  236. 

I    jjjW  Ling-ch'ieh.  Skr.  Laiikä.  s.  Leng 

(fg)-ch'ieh. 

Eitel,  u.  Lanka;  Hs.  ts.  (J.),  III  513. 


>^> 


Liu. 


j    ^  pj     Liu  chai  ]ih.  'Die  sechs  Ent- 
haltungstage', s.  Chai   (  ^  )  jih. 
Chiao  sheng  fa  shu,  VI,  S.  9a. 

j    ^   Liu  ch'en.  'Die  sechs  Unreinhei- 


ten'. Bezeichnung  für  die  sechs  Sinnes- 
objekte, s.  Ch'en  (  jg  ). 

Eitel,   u.  chadäyatana;   Chiao  sheng  fa 
shu,  VI,  S.  2b;  Giles,  Dict.,  No.  661. 


-^^M  Liu  ch'eng  pu.  'Schule  der 
sechs  Städte'.  Übersetzung  von  Skr. 
Sannagarika.  Name  einer  der  altindi- 
schen Schulen,  die  sich  aus  der  Schule 
der  Vatsiputriyas  bildeten.  Sie  heisst 
auch  'Schule  des  Berges  mit  dichtem 
Wald'  (mi  lin  shan  pu  ^  #  UJ  ^) 
oder  'Schule,  die  im  dichten  Wald  lebt' 
(mi  lin  chu  pu  g  #  ft  ^  )•  Über 
die  Lehre  wissen  wir  nichts. — Transkr. : 
shan-t'o-na-ch'ieh-li-ho  pu    [Jj  ^  ^|S 

Eitel,     u.     Channagarikäh;     Wassiljew, 
Buddhismus,  S.  254. 

I  ^  Liu  ch'u.  'Die  sechs  Orte  oder 
Wohnstätten'.  Übersetzung  von  Skr. 
sadäyatana.  Name  für  die  sechs  Sinnes- 
werkzeuge  und  ihre  Objekte,   s.   Ch'u 

Eitel,  u.  chadäyatana;  Mvy.   106,   1-12; 
113,  5;  Chiao  sheng  fa  shu,  VI,  S.  2  b. 

I    ^  Liu  ch'ü.  'Die  sechs  Pfade'.  Über- 
setzung von  Skr.  sadgati.  s.  Ch'ü  (  ^  ). 
Eitel,  u.  gäti;   de   Harlez,  Voc,  S.  49; 
Chiao  sheng  fa  shu,  VI,  S.  3  b. 

I    npj  j^  fa  M  Liu  ho-yeh-ta-na.  Skr. 
sad-äyatana.  s.  Ch'u  (  ^  ). 
Eitel,  u.  chadäyatana. 

I  y\  Liu  ju.  'Die  sechs  Eingänge'.  Die 
Stellen  des  Körpers,  an  denen  die  sinn- 
lichen Anreize  in  den  Körper  eindringen 
und  sich  als  Sinneseindrücke  geltend 
machen  können,  d.h.  die  sechs  Sinnes- 
organe. Zugleich  aber  werden  mit  liu 
ju  auch  die  sechs  Sinnesobjekte  be- 
zeichnet; s.  Ken  (  :|^ß),  Ch'u  (  ^) 
und  Ch'en  (  ^  ). 

Eitel,    u.    chadäyatana;    Mvy.    113,    5; 
Chiao  sheng  fa  shu,  VI,  S.  2  b. 


BL 

U03 
H3^ 
f  a  sc .  5 


Hackmann,  Heinrich  F: 

Erklärende  s  v^'crte : 

zum  chinesischen  Budi 


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UNIVERSITY  OF  TORONTO  LIB