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DAS LITERARISCHE ECHO
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ERNST HEILBORN
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^Ule Hedjte fftv jefeen ei «sei¬
nen ttuffafc, fcefonfeers feas
Öberfefcnngsredft, norbeftalten
ilmerffartifdfes Cojftrtgtjt i9W.fe?
Cgoit ^leifc^el & Co. / Berlin
Dies Bndj umrfee gefenuft in feer
Bnc^fenuferei $. <2. §aag r melle l. Q.
£mft $ttlbom
Unfet XDille unb TDeg
k
Ernten fammeln.
XPir fielen unter 6er jtPtefachen Cegre btefes Kriegen
unb nrijfen freute, bag Deuifchlanb über ungeah e
Kräfte perfügt; bag es nicht, ober nur bürftig, gelingt,
fcfefe Kräfte ihrer XPirffamfeit jujuffihren.
3n jmölfter Stunbe Ratten Regierung une (Dberftc
Heeresleitung ftc^ auf bie Dtitarbeiterfchaft bes
beutfehen Schrifttums befonnen; aber fie taugten nicht»
gut pon bdfe ju unterfcheibcu, fie fannten nicht bie
45eifler, bie fie riefen« Die Kräfte blieben ungenugt»
JDas einjelne perfehlten, fällt bem <ßefamttmüen $ur
Caft« Deutfehes Canb u>ar taub getporben. XDenige,
bie banach fragten, n>o lebenbiges IDaffer quoll; ju
toenige, bie Krbeit baran fegten, es fteg $u eigen $u
machen; nur ein Dereinjelter hi« unb bort, ber
ßd> müljte, iljm burdf 5en falten Sanb ben lauf ju
graben.
Xlidit Verlorenes 3U beflagen, fonbem uns unferes
Beßßes berart bewußt $u werben, baß er ßdj in
Arbeit wanble, ift bas (Sebot ber Stunbe. 3^r £o!jn:
baß bie Stimme ber Stille wieber in Cag unb £ärm
oemeljmbar werbe.
2
XDo feine innere Sammlung iß, ba iß audj feine (Ernte.
Seit tritt an uns Ijeran, unb wir fentten ße nidjt.
€rß entfd) wunben, Ijat ße ßdj uns entfcfjleiert. XTocf>
bie (Segenwart $u fönben, bebörfte es bes Propheten.
Rudj in unferem tVillen $u innerer Sammlung
ße^en wir bem Ungefamtten gegenüber. Rur ein
REpten fagt uns, baß bie jeuer auf ben Rltären ber
Religionen wieber geller lobem werben, lüie bem
aucfj fei: jebe flamme iß heilig. (Db nun ber $unfe
aus neu erßarfenbem, weil gefdßagenem Volfstum, ob*
aus jungem &emeinfd}afts* unb barum (Seredpigfeits*
gefflfjf heraus, ob aus tDißenföaft ober bilbenber
Kunß fyerüberfdjlage, ob ber Boben €rbgeborenen
wieber uemefymbarer rebe, — feine gflnbfraft, bas
Gluten ber flamme entleibet.
Preiswerte 3^ten, in benen ein Gebot in allen
lebt I Bis bafytn mäßen mele Stimmen tfjt €djo ßnben,
, benn niemanb weiß, wie ße bereinft jufammenflingen.
XDir fammeln unb Darren.
2
3
^ör lebendige Kräfte gibt es nicht Kaum, faum 5eit
„ZtationaUiteratur" ift ein Buchbmbeteinfaö.
So wenig ein $»# in bem Canbe $u mflnben
brauet, in bem er entfpringt, fo wenig ift äeifles»
wille ^eimatgebunben* ZDas bort ben erfkn Keim
anfe^te, mag fyier bie Blüte tragen, um wieber anbers*
wo non blanten, berben gähnen als willige £rud
getaut 3 U werben« (Einer ber beutfdpften Dichter
heigt Shafefpeare«
10er beuifdjem Schrifttum hingegeben, unb fei es,
beutföem Polt bie tPiebergeburt aus fyqrnstiefe
erfelpienb, feinen Blicf auf bie < 8 ren$pfdl}le gebannt
hielte, ber bonbeite nicht anbers als ber Bauer, ber,
non falfcben jreunben aufgewiegelt, feinem Kcfcr aus«
länbiföen Dünger norentbalten wollte«
3Dir fteben fremblänbifchem Schrifttum ohne Ciebe,
ohne f)ag gegenüber« XDir wiffen, baf es in bentfeher
(Seiftesarbeit beutfeh wirb. tDir neiben es ben an«
beten nicht, wenn fte an unferen Steifen mit fatt
werben«
»
(Erbe trügt nicht bie <£ren$en aus DTenfchenb*nb.
Die barüber ftolpem, gingen ohne bies lahm.
A
(Generationen ftnb nur nerfchiebene Sweige am
gleichen Stamme. (Dljne ben gealterten Ceffmg war
*•
3
ber jugenbliche (ßoetfye mtbenfbar. 3n (Eerbart
Qanptmann mürbe C^eobor jontane jung.
XDet ein f^erbarium anlegt, mag bie einen Butter
pon ben anberen fonbem. Sein Sammlerfleif lohnt
ftch» 3n gefieberter Klappt trägt er bie melfe Über«
ßchtlichfeit nach §aus. IDer aber fein (Dbr auftut,
bas lebenbige XDort ber Stunbe $u pemehmen, b<*t
nicht ju fragen, ob bie Ctppen jung ober alt ftnb, pon
benen es fommt: es tönt pon beiben.
t
föft aus bem ^ufammenflang ber alten unb jungen
Stimmen mirb ber Cboral ber &<ät
3mmer beftebt bie (Befahr, bie literarifche HTobe
mit bem ^eitgemanb $u penuecbfeln. (Es flappem
uiele mit ber Schere, es gibt ihrer auch genug, bie
hier unb ba einen Knopf annähen bärfen. Scbneiber
bes ^eitgemanbes aber ftnb immer nur febt ipenige
getpefen, auch h a * man ih ren Hamen meift erft
erfahren, tpenn bas (Bemanb ben (Erben juftel, fie
felber aber begraben maren.
fön (Eebot heißt Sichten, ein Herbot Hielten. Kfles
mahrhaft Cebenbige ift lebensgerecht.
Kucb atmen mir alle eine Cuft.
5
(Es ift ein Kberglaube, anjunehmen, baß bie Sonne
pon geftem ins Zfteer perfunfen fei. IDas bie (Eene*
rationen por uns fchufen, mirft in uns meiter. Hie
beutfeffe Citeratur von ffeute iff organtfäje tDeiter>
bilbung 6er älteren beutfdjen Ciieratur ttn6 wäcfyff ans
iljt. Citeraturgefeff fcffte Ijat teil an (Begenwartsliteraiur.
IDir fud)en Me Citeraturforfeffung bei iljrer Arbeit
IDir lieben fte, wo fle Cntwicflung lebenbig fferuor-
treten lägt un6 aus 6em Blenfcffen unb feinen
Stimmungswanblungen Seit enträtfelt IDir atmen
mit tfyr, tDO fle 6ie neuen. Me unferem SeittuoHen un6
unferer XDiffenfdjaftsauffaffung enlfpredjenben IDege
fu<fyt*
Hur Seiten, Me neu fdjaffen, werben 6er alten
S*it un6 iffrer Überlieferung geregt
6
Blies ijt im jluffe, aber aus bem jliegenben ergebt
#d}, was $um Bleiben norfjerbeftimmt {ff.
IDir Ijaben es in 6iefem Kriege erlebt, wie Me
Blaffen auf brachen, weil ein XDiQe in iljnen etttffanben
war, un6 ffaben es mit angefeljen, wie fle als breite
Blgffen, geläff, surüefgeffufet fm6. IDeil iffnen 6er
jfi^rer fehlte« Dielleicfft erflärt nur Blanget an übet»
ragenber perfänlidjfeit ben augenblief licken Sufammen*
brueff Deutfcfflanbs.
Bber 6ie grogen Perfänlidjfeiten fommen unb gelten
als 0äffe burrfy bie Seiten.
IDie perfänüdjfeit aus Blaffe erffefft, ober Blaffe
ffeff $u Perfänlidjlett »erbittet, mag (Beffeinmis bleiben«
0
Kbee bie tDe<hfdwirfung befielt Unb wir wtffen:
perfditlichfeit entfärbet
3 n ber fcf}$pfe/ifdjen Perfdnlichfeit fucf^en mir bas
Dleibenbe Im ^lief enben. Stnnenb unb prüfend bei
Upr permeilen, ^eift Umwege fparett; ihr Selbft*
befetmtnis ^ören, mag Stimmen in uns wecfen. Unb
tnbem bie perfünlichfeiten nebeneinanbertreten, bie ein
3a^r nach bem anberen gerufen hat, fdjliegt fidj bet
Kreis. Uus i^m mag ^eroorge^en, ber führet wirb,
wenn feine £eit 3U unferer Seit geworben.
V /
mit bem Untdusbewugtfein fhtb wir geftü^t.
7
„^mte" aber auch „(Echo*. Das will befugen,
wir haben unfere eigenen ZDflnfche $urücf$uftcUett,
Uichts wdre gefährlicher, als ba (Erfüllung fudfen,
wo noch (Eniwtcftung ift. Derfrühie Siegesfeiern fhtb
ber tDeg $ur Hieberlage.
IDemt uns Deutfche ent berechtigter Dorwurf trifft,
fo ijt es ber, porfchnel $um Rührer ausgerufen, bie
(Erwdhlten porfchned befrdnjt 3U haben. Knaus»
gegorener Kuhm wirft wie (ßift. Das gilt fowohf auf
ÜHrarifchem, wie auf potitifchem unb mHitärifchem
Cöebiet, unb hat {ich h^* nicht minber fchwer als bort
gerächt. €s ift eine Kuchlofigfeit, non jeber
^wigfeitsfrdchte 3U forbem.
6
liebte Seit iß ,groj" ober 3ebe tft ®lkk
in ber Kette* ©ne jebe hat Knteü an bem, was vor
ihr geraffen worben, eine jebe ermöglicht fönftiges
XDirfen* Uuch in ber (Ernte entfeheibet bie Urbeit,
Die jräd}te mögen erfreuen, aber ber Boben fei h^ütg*
ZDir h^ben unfere eigenen XDänfche 3 urücfjuftelten.
(Cs fommt nicht barauf an, ob man an fchmaleren
Ufern ober an breiterer Buchtung fleht 3n bas
lebenbige 0ueKengetriebe $u blicfen, ift immer ein
Crojl
Äuöolf Uraug
$<m$ ^yeimiä) ßfyiUt
# €s würben unb werben gegenwärtig niete laute
Bfid)er gefdyrieben, bie bas piöfclidj als gan$ neu unb
fänftig angepriefene ZtTenfc^enwefen unb ZRenfc^en»
wcrf funftfertig auftreiben. Dodj 3 Wtfc^enburc^ fam in
ber^berreifcn geit, feit bem Beginn bes 3abrf?unberts,
bann unb wann auch fdjon ein ftilles, non jener Demut
berührtes Buch in feine fymb; unb barin famen wieber
Dieter ^eruor . . ."
So Iefen wir in Carters Boman „Die Beife ins
Pfarrhaus 4 ' (S. 287). Hun, aud} er I?at folcfye ftilten
Bücher gefcfjrieben, bie berührt ftnb non Demut,
burcfeittert non ben Stauern ber €t}rfurd}t, womit
ben edjten Dichter bie fjeiligfeit feines Berufes erfüllt
Hiemals wirb er es mit jenen Cauten galten, weil er
es einfach nidjt nermädjte, weil er bamit HTorb an
ber Seele feiner ttunf! beginge. So wirb (Syrier
föwerlid} je ber Qelb bes Cages werben, ber Butor,
ben man notwendig fernten, gelefen haben muf.
(Er bat ja mit bem ©robftofflicijen, Senfationellen,
Cenbenjiäfen, problematifcfyen gan$ unb gar nichts
$u tun. (Sännen mäc^te man i^m, baf er ins Volt
8
brfoge, tmb gleichseitig bet HTenge wfinfcben, baff fte
ffcb Stt feiner Qd^enfimft erhöbe. Hber es ift für bie Hus*
erwählten bod) aud} ein föftltdjer (ßebanfe, ibreCieblinge
nicht mÜ aller XPeÜ teilen $u müffen. Hus einem net«
febtpiegenen tDalbqueU löfcht ftd? am lieblichen bet Dürft.
Bergebens würbe man verfudpn, €^rler für eine
Htcbtung, Schule, Clique, Partei ebtjufanqen ober in
eine Hubrif einjufapfeln« (Er fleht bem (Eyprefflonismus
fo fern wie bem 3 mprefftonismus. XDenn man ihn
auf etwas Beftimmtes feftlegen famt, fo ift es bödjftens
jene Paarung romantifdjen (ßeiftes unb flafftfdjen Stils,
bie für feine beiben non ihm oft silierten Cieblinge
fjdlberlin unb XHdrife bejeidjnenb geworben ift. Carter
ift Dichter fdjlecbtweg. ttidjt vielen feiner ZHitbidjter
ift im gleichen D?a$ bas reine unb unmittelbar poetifche
Hnfdjauungs* unb Httsbrucfsvemtbgen verliefen. < 0 e*
rabe bei folgen von ber Zlatur befonbers begünftigten
Calenten fbibet man es häufig, baf fte ftd? — man benfe
3 . B. an 3 uftinus Kerner! — über fünftlidje ©rbnung,
jorm unb 5 uc h* bonnlos ^inwegfe^en unb barum
in ihrer ©cfamtwirfung nid)t bas erreichen, wo$u fte
vervtibge ber Urfprünglidjfetl ihres XDejens berufen
fd}einen. Diefer <0efabr ift C^rler glüeflieb entronnen»
<£r verliert ftd? nid}! leid}! im Nebelhaften, unb auch
ba, wo er im poetifd}en Kletnfram fchwelgt, bient
alles einem beutlidpn ffinftlerifdjen Stvecf unb wirb
einem feft ins Huge gefaxten giel entgegengefteuert.
€b*l<r hat fleh oor jener Klippe fdjon baburch
gefd}üht, baf er erft im gefieberten BTannesalter als
9
%
Bicbiet auf getreten tyt. JnfetnenbelbenK eniawiib euwg t
er fM> auf ber Stuf« &es Knaben, bes wetten**
Jünglings unb bann «Heber, bas Ba 3 tt»fd}fvili* giute
überfprtngenb, auf ber bes gereiften Btamtes. ®«
oietstgjä^rige Schreiber ber „Briefe com Canb* #4#
in biefe allerlei „^erjensraritateii" aus (enter Jugenb«
jetteln* Unb Jafob Uleifter, ber als 5ec^$e^tja%i#er
„bie Keife ins Pfarrhaus" unternommen hat, * #*
erft «Heber nach ffinfunb$n>anjtg Jahren in bas
parabies feines Knabenalters jurüA Bas weift auf
(girier fclbft bin, ber ja biefe beiben Bücher «rtt
Selbftbefenntniffep getränft bat f** t* 1 **
es nach ben fellgen Jugenbjahren bittere Cnttäufch*®*
gen gegeben haben; aber bie Unbüben bes Cebens
uerfcbtuanben, als ber fertig gen>orbene Bieter In
€rfcbehtung unb Blüte trat Pteles in €^rlers S$*p*
fungen gebt gewiß, $um minbeften ben Keimen md),
auf eine frühe €nt«H<flungsperiobe jurücf *. aber er#
ber BiersigjÜbrige bat bem aßen fefte töeftatt «er«
lieben* €ben barum ift er fofort als eine in fid|
gefcbloffene, abgeflarte perfönlichfeit uor bie l&ffertt«
liebfeit getreten, aber $ugleich mit einem in biefe
freieren Jahre glücflkb binübergeretteten jungen
fjerjen; eben barum tragen febon feilte €rftttnge ben
Stempel feltener Keife, ohne baß biefe boeb um ben
Preis einer erfalteten (Befüh^a* 1 * erlauft wäre.
Jn ben fteben Jahren feines öffentlichen Btchterbüfeina
bat uns (Cbrler mit brei Profa» unb brei Bersbüdptn
befebenft Ber Koman „Briefe uom Canb* eröffnete
< 9 U tat Keigen. 3 * tat beiben folgenben 3 «b*t*
gefeiten ft<h ifym Me „lieber an ent TM&bdpn* u»ib
Me „;Jtüblingsiieber" 3«. Das 3 afyr J9<<t hrcu^te
beit Streiten Kommt „Die Keife ins Pfarrhaus* 1 ), bas
3 a^r ( 9^5 Öen Keinen ©ebicbtbanb „Die Ctebe leibet
lebten Cob" unb bas 3 Ä br <918 bie Sammlung „Der
2}of bes patri$ierfyaufes unb anbete (Krählungen*.
Uugerbem hot er mit Kennerluft aus bent Dolfslieber*
fchafc ausgetuabltc beutfc^e CiebesKeber unter bem
(Eitel „Wenn alle i 3 rünnlein fitegen . . unb etfl
neuerbings etn ftattlidjes „Schmäbifches lieberbuch"
becausgegeben; Mefes tft eine Blütenlefe aus 26 „flaf*
ftfcben* fc^tuäbifc^en Cyrifem, Me von Sdjubart bis
$u (Djriftian XDagner rei^t, unb' in bie fonberbarer«
tueife auch Cenau etngefdjloffe* ift
Befehetbenen Umfanges, ferneren <8eu>i<bts #nb
Me Profabänbe (Kuriers. 2 Us ben febtften unb retnffen
Cffebrucfyroman, ber ftc^ benfen lögt, möchte man bie
„Briefe nom. £anb" begegnen. IHit su>eiunb3tpan3ig
3 a^ren ift Hifolaus KÖfittn in Me Stabt geraten, mb
mit pier$ig 3ief}t er aufs £anb. Hiebt blog aus
Sehnfucht nach ber Hatur: er urill auch perfuchen,
ob er nicht ohne Me ^rau leben fann, an Meer fein
I?er3 gelängt bot, unb bie boeb einem anbem gehört»
Über bie {Trennung bringt fte ibm erft recht nabe,
unb uon tCag 3U Cag m&dfit er ihr mehr entgegen*
‘) Diefe vier erfien 33änbe finb guerfi bei Zittert fangen in
mftn<ben erfd?tenen; jefjt finb ade IPerfe (giriere in b’em Statt*
gartet Perlag Streder & S4?r0ber oereinigt
Kitt et ruft und lodt bie (Beliebte, mbent er i^r be*
€Man$ feiner Cage unb ben Sc^melj feiner Rächte in
ihre €mbilbung träufelt. Bis ße ben feibfoufriebenen
(Bemal}!, ber ja ein großer Bechtsamvalt unb Beiers«
tagsabgeorbneter iß, im Stich läßt unb ans ben mauern
ber Stabt heraus $u bem fommt, ber ihrer triel britt*
genber bebarf, um See unb Berge, IDiefen unb (Barten,
Stube unb l?er$ mit ihm $u teilen. Denn es ßttö
echte BZenfehen mit ivallenbem Blut, aber ihre Sirat*
lichfeit iß gebänbigt unb geabelt
„Bie Heife ins Pfarrhaus" h^ n 0 c 9 <n iß «in (Er*
jiehuttgsroman. Bem Qanbmerferfohn 3afob UTeißer,
ber noch mit fechsehn fahren bas Cateinifche erlernen
foll, iß es oergäimt, bei einem Bertuanbten, einem
fattjolißhen Pfarrherm, vierjehn glücflidje, für feine
€ntu>idhing entfdjeibenbe XDochen $u verbringen.
3m Umgang mit bem ebenfo meifen wie gütigen
Ulanne unb bem Ureis bebeutenber menf<hen, ber
ßch um ihn gebilbet hat, fällt ber 3ängltng nicht nur
feinen Schulfad, fonbem roäcfjß auch bis leben hinein.
Sein (Beiß une feine Säße fommen ins Blähen. Unb
ber pfarrherr gibt 3 a *°& $ugleich in bie pßege
ber Ratur. 3 n bem panthetßifd} fchwärmenben
3änglmg fommt mehr unb mehr bas Poetenmefen
3 «m Borfdjein. Ber Berfaffer prägt einmal ben
fchänen Saß: „So rebete ber ßolj Befriebigte ßch in
(Blanj unb blieb hoch glüdlich noch *>on ber €rfennt-
nis verfdjont, baß berart nur bie Bieter reben." —
Bon biefen vierzehn XDochen jeljrt 3afob fein ganges
Geben lang, bas die perheigungspoHen Knofpen nicht
$ur Blüte bringt. 2Us ein Schiffbrüchiger findet er
nach langen, langen 3 a h ren an 6er Stätte feines
3ugendglücfs ijalt un6 Zuflucht bei einer edlen Jtatt,
Me tren bas (Sedächtnis des Heimgegangenen Pfarr«
Herrn unb anderer edler Coten pflegt. €ben wett
„Die Keife ins Pfarrhaus" doü non KTenfchlichfciten
fledt, und weil die perfonen, Me in iHr auftreten, Per*
fucHtmgen 3ugäng(ich und Perirrungen untertan find,
iß ße das redete (Ersiehungsbudj.
3n beiden Horftanen liegen Koßbarfeiten gar feltener
2Xrt außerhalb der eigentlichen Jabel. (Epifoden, bald
t?ergangenheitseriimerungen der Qauptperfonen, bald
<£>egen martsbegc ben^etten, durdftiehen die Handlung.
Cebensfdßcffale non Kebengeßalten werden uns in
tnappem Kähmen porgeführt. Kber weil diefe in enger
Bestehung $ur (Entnricflungsgefchichte derQauptperfonen
ßehen, iß das Beimerf der (Stählung unterworfen
und fördert ihren (Endjwecf. namentlich Keife
ins Pfarrhaus" enthält eine Julie eigenartiger <£h a *
Taftere. Pie Jrauenßguren (Eh*!*** wären eines' be*
fonderen Kapitels würdig. Kleiß nur mit ein paar
Strichen gejeichnet und doch mit plaßifcher Schärfe
in unfern Porßellungsfreis tretend, ßnd ße pon ihrem
eigenen (ßlorienfchetn umßoffen und erleiden an ihrer
Zartheit auch feine (Einbuße, wo ßch die Sinnlich*
feit ihr Kedß perfchafft.
Pie „Briefe pom Cand" ßnd ausßhlieflich die
^Erjeugniffe Kifolaus Kößlins. Klan hat diefe (Ein*
*
13
fettig!eit beanftanbet €m Porwurf wäre tnbeffen nur
bann begrünbet, wenn auf biefe XDetfe bas tPefen
ber jrau fjebwig Hüter in Dunfel gefüllt bliebe«
Uus ben Briefen bes Ulannes laffen fich jebodj wich*
tige Ceile ber Antworten feiner Partnerin entnehmen,
auf bie auch fonjt bes gellen Cidjtes genug fällt. „Die
Heife ins Pfarrhaus ' 7 ift $war fein Briefroman, wirb
uns aber m Portionen ferviert. Durch Verlegung in
' fleine unb fleinfte Ubfchnttte entfielt eine ap^orifüfc^e
Darftellungsart, bie 3 war bie Qarmonie bes <f5an$en
nicht $erftört, aber hoch ben ^Iug ber (Stählung eini*
germagen beeinträchtigt.
(Ehrlers Homantechnif lägt von vornherein eine
gewiffe Heigung jur Hovelle erraten, unb fein erfter
im legten 3 a h r erfcgienener Banb fleinerer €rzä
lungen betätigt biefe Permutung vollauf. Ijier ift
alles innerlich wie äußerlich in fich gefchloffen unb
gerunbet Die brei vorberften Städte, „Der fjof bes
Patri$ierhaufes", „3ofeph Sembrobs ttöchter 77 unb
„Das romaittifche ^räulein 77 , fmb bas Doüfommenfte,
was bem Dichter bislang geglflctt ift unb voHfommen
fchlechtweg. Die XTCufif als Permtttlerin ber fiebe
möchte man als bas allen breien gemeinfame (Chema
bezeichnen. Huch fonft ift bei <C^rIer bie Poefie mit
ihrer Schwefterfunft IHuftf unlösbar verflochten» 2Pi^
in bas ßeigenfpiel bes jungen ZHanits, ber in einem
alten Würzburger Patrizierhaus Unterfunft gefunben
hat, plöglid) ein Klavier einfättt,< wie bann Ubenb
für Hbenb bie magifcge jemwirfung ftcg h^^t
)Mi^ni oen nttt^t ttito mttpc nKtiMWct jnf^nofn
^tfttrnnenktK: bös wirft mit unwiberfteipiidpm
#«*ber, mb bet £ 03 * 0 ? ©efdpdjte tttyty fö nodj,
«fo Mt Klaoierfpielerm ft<E} als ein altes Uläbdpn
atffnfppt, bas fing genug. ift, was fid* Oft barbietet,
W# fAr p 4 felbft 3 a nehmen, fonbent ben mw
ßlalijdfen ^resnb intern jüngeren ©betibüb, einer
3£ß«f)te, 3 tt 3 ttfü^ren. Kucfy oon ben kleineren Honefle«
berSammlmtg enthält jebe üjre aHerliebfte „f^erjens*
rauftät"* „Die ^eilige (EäcÜta" perbiente ©♦ Kellers
„Sieben Cegenben" als adjte jugefelÜ 3 « werben*
Carters Derwanbtfdjaft mit XTleifter ©ottfrieb in ber
&etpmblmtg ber Ifopelle ift überhaupt nnoerf ennbar trog
beffht größerer ©rbenfdjwere. Der fdppätrifdje Didier
frifeft beruft frdi mit Dorßebe auf ©oetI?e, Qdlberfin
«nb Utörile, unb ftdpr ftrebt er aud> bem poetifdjen
an fid? in gleicher Uemtpit nad} wie btefe brei flaf
ftfd#n Ulufter. Unb bodj ift ber etyrlerfdp Profafttl
urteber ein Ding für fidj: flar unb bnrd)fid}tig, pan
jener eblen ©elaffenfyeit, bie bod} reidf genug an
Beweg ung ift, um feine ©rftammg auffommen 3 a
lüften. eigenartige, emprägfame IDenbnngen bßgen
überall auf« ©twas pom feilen ©Ian$ ber Sonne
nub $irgleid^ etwas pon ber jeierlidjfeit einer beoor»
jagten Canbfdjaft liegt über ©Triers Darfteüung.
IBtr in üp« lieft, bem ift ungefähr 311 XUut, ab ob
iipm ganj weiche Seibe burd} bie f}änbe fftfe, unb
unfern Seele fft^It fkfy gewtffermaften pon fernen linben
tDorten geftretdjelt unb befänftigt
/
%
Po« tat brei <5ebi<htf*mmtungen €hrters unter*
fcheiben fich öie „Hebet an ein ftläbchen" tmb Me
„Jrflhltngslieber" toum ooneincmber, uttb betbe laufen
nach ihrem Stimmungsgehalt parallel mit Öen „Briefen
Dom Canb". 2luch U?r ZTlittelpunft ift bk Ciebe,
„öiefe feltge Hotmenbigfeit". Sie finö ga«$ naeh
aufen gelehrte 3mr>enötgfeit, Aufleuchten ans Öer
(tiefe, mit einem anmutigen gufafc necfifchen tDefens.
Per Pergleich mit ZTCörife, Öen ftch h eu * e jeöer fcharit
bifche Cyrifer gefallen laffen muf, ift unbillig, meU
öabei bodj immer öer anöre Öen färjeren jiebt.
Sogar (Ehrter. Schon öarum, weil Ptörifes (ßebichte j
bis auf öie fleinften hinab funfboUe Kompofttionen
fmö, mä^renö (Elpler in öer befanntcn Selbfigenft#»
famfeit öes moöemen Cieberbichters nur Perfe gibt,
lyrifdje Aphorismen, meift gan$ fnappe Stimmung*
bilöc^en, öie aflerbings teilmeife untereinanöer oet>
bunöen finö unö ftch gegenfeitig fortfefcen. Sein po» i
etifcher Stil weift auch nicht öiefelbe €htöeutigfeit |
öes Aus brucfs auf wie fein profaifcher, unö nicht
feiten ift um gemiffer ^orm* unö Klangwirfiutgm
mitten öie oottfommene Klarheit preisgegeben. Auch
€hrlers jüngfte Sammlung „Pie Ciebe leibet feinen
tob" be fleht aus Ciebestiebem, aber fie finö reftloe
aus öer Stimmung öes S<hmer$es geboren. Sk n
XPitafchein öes abgrunbtiefen Ceiös einer eirtjigeu
trauemöen Seele, öas fleh, $um gemeinfamen (ßrgm
aller grauen ausm&hft, öie öurch Öen Krieg ein
Ciebes verloren hoben!
{*
ftUttr fftutten grofe Siebte bauen
Um trofrt feibfdjor fyer,
€tnanber in bte Gingen flauen,
Wo jeber üjre Qetmat wät?
Wo ifi ein Dorf in beatfdjen Canben,
D>o eine (Baffe nur,
3n ber ntyt eine frolj gefianbcn,
Die $u Uns bnnflen fufy:?*
Das tg bte einzige 2lrt von Kriegslytif, -Me gcfy
aud) beute nodj ertragen lagt.
IDas aber bie Qauptfac^e ifi: aus (Syriers Prbfa
unb Derfen, (Stählungen unb liebem gemimten mir
ben gcgem €inbrucf einer lauteren unb gütigen per«
fönltdjfeit , 1 bie mit bem tidfte, bas in tyrem eigenen
3 nnem leuchtet; auch bie in Dunfeltyeit gefüllten pfabe
ihrer ZTCitmenfchen erhellen möchte. Kus bem tVarm«
blütigen Bebürfnis heraus, feinen Brübem unb Sdftve*
gern $u raten unb 3 U Reifen, ig ber ftille Dichter, fongemige
tPerte 3 U fragen bemüht, in ben legten fcgicffalfcgmeren
Xltonben auch in bie Mirena gegiegen, tvo bie Kämpfe
bes Klltags ausgefodgen merben. ZTtc^t um ben IDett*
bemerb mit ben Berufspolitifem auf$unet)men, vielmehr
um burch bie Kraft bes Dichtermorts bie gebeugten
Seelen aufcurkgten unb ge reif unb rein $u machen
$ur DTitarbeü am Bau einer befferen beutfchen Sufunft
£>tinvid) <^der
!tutobiograpt)tfd)e 0fi^e
BTan barf in biefer geil pielleidjt von ftd} er^älflen,
menn bas €r$ä^Ite ein Bekenntnis ift
ZHein (Srofpater pon Zftutter ^er ipoc <Eurm*
fvädjter auf bem blauen tturm in ZDimpfen, unb ein
XHufifer. Per anbere (Örofoater Bauer im £)ofye*
loljefdjen, unb Polfsfyeilfunbiger. Pie Hlutter ftarb
früh als eine Xtrt fjeilige; ber Pater, XPadjsjieljer
in XTCergentfyeim, ging jeben ZTCorgen, fommers unb
minters, um 6 Ufyr $ur ZHeffe unb mürbe fünfunb*
ftebjig 3a^re alt Bei fdjönem XOetter fag er hn
Bienenftanb unb flaute burcfy ein felbftgemadjtes
^enfter nadj bem (Bottesader hinüber auf bas (Brab
feiner frau, barauf ein Cebensbaum mudjs, ben er
geffan$t fyatte* XUs mir ifyn bann audj unter bem
Baum begruben, mar bies ber Ijödjfte im ganzen
(Bottesader.
3e£t, mit fedjsunbpierjig Jahren, madje idj oft
nod} auf, fyabe im Craum meinen Pater gefefyen unb
fpüre XDaffer in ben XJugen. 3m Craum nodj baue
idj mir mein fjeimatftäbtdjen empor aus lauter eblen A
pfyantaftifdj fdjöncn Raufern unb (Baffem
*8
Dtein tDefen Ijat eine Qehnat, barurn fomtle titir
im Ceben nichts gefdjefjen, burdj Diele Crfibfal un#
argen 3 rrtDC 9 tynbutcfy. Das tueif W barum tief:
Me Znenfdftett unb aUjumal Me Deutfdjen fhtb nidjt
$n erlbfen, mnn tljrer Seele feine Qeimat $um Seftb
gegeben »erben fann.
Don einem fat^olifc^en Pfarrljerm im (Dbemualb,
bem abeltgjlen aller ZTtenfcfyen, lernte id} erjtes Catein
unbtöricdjifdj; unb er machte mich jum Zögling
ber Hatur. Cine platonifd}e 3 ugenbliebe $u meiner
Dtutter l)tef tf)n aucfy midj lieben. Cr fmete nachts
ftunöenlang in feiner Kammer vor einem Kreu 3 , bas
pom Jufboben bis 3 ur. Decfe ging. Seine ganje
tleigung aber gehörte — (Soetfye. Das Stubier^immer
fyef bas ZTTufeum. DTein Cetyrmeifter Ijai mtd? bem
„(ßefyetmbunb ber fjumaniften* oerfc^rieben, „einem
Bunb, ber feine Statuten fyat unb nodj einmal ScljÄ$e
retten muf."
(Bleid} tief tueif icfj pon btefem Cnabentpeg t)er,
baf bie Kettung aus unferem Sufammenbrudj nur
pom Ceiji aus gefcfyefyen fann, menn es uns gelingt,
trgenbmie tuieber fromm 3 U »erben unb bie Cuft eines
intpenbigen (ßefüfyls ber Denoanbtfc^aft untereinanber
3 « Raffen.
Der Kampf 3 »ifdjen Cofyn unb Profit ift eine
Jelbbereinigung unb nnrb nur Kcfer geben ofyne
Saatgut.
' €i; »arum entwerten mir DTammon nicfjt in un*
leimt Qer 3 en? XDarum flieft nidjt etwas pon ber
2*
19
Krt bes Iiebften, gottesfrbhftdpK ^eiligen, bes ^r«n$
pon Kfftft, in unfere Betrachtung bes (Erbengutes ein?
. ZDenn ich in einen Parf gebe, gehört er mir;
(nenn ich ein Blufeum butchwanble, gehört es mir;
penn idj öas Canö^aus eines reichen ZHannes auch
nur von äugen anfehe, gehört es mir, unb ich fyabe
bie Kraft 6 er (Einbübung, mir’s briimen noch t>iel
ferner 3 U benfeu, als es ift. 3 n folcher Krt per*
möchten mir uns wohl 6 er Ketten bes (Bö&n $u
entbinben. Der arge Cärm um ihn fchmänbe»
< 5 emig würbe es mich erfcfyrecfen, wenn mir mefne
Bücher mehr eintrügen, als ich für 22 ot 6 urft, freun 6 *
fic^e gelle un 6 einen Schoppen U>ein brauche»
3 ch wollte als 3 üng(ing BTönch werben, auf 6 er
Unwerfität fuc^te ich piereinhalb 3 a b re lang nach
6 er rechten jafultät, trug 6 ie geheime Kunbe, meüeidft
ein Bieter $u fein, un 6 u>ur 6 e fpdter — Kebafteur.
Breijebn 3 a b r * lang 6 iente ich teils febwämterifeh,
teils arg beelenbet, 6 en geitungen. KIs fester Pterjtg«
jähriger ging ich in breifiem Kbenteuer mit meine?
jrau aufs Canb un 6 fdjrieb mein erftes Buch.
(täglich lefe idf im fEeftament» XBarum geben
mir uns nicht alle einfach auf bas (ßebot bet Ci ehe,
bas 6 ort im feligen Urlaut erhoben wirb, bie
Ijänbe?
Un 6 wie mein Cehrer gehöre ich (Boetbe, bann 6 er
beutfehen Homantif, non fjölberlin ab. 34 fehmeefe
etwas wie eine Blifchung 6 er beiben IDelten in mir.
ffierfmürbig meine ich auch immer, 6 er (Bottesbote
20
Spinoja unb btt Baiurcvangetift Stelling lydttcn fkb
in meinem <f5runb verfdjmoljen.
Sehr Hebe tdj, burd* ibr vieles etiles (Bebläfe bmbur<b#
etliche unfern jüngfien Dichter, bie mit jungen reben
unb als Dornbufd) brennen. ZRan möchte fte bavo t
bemalen, baj$ fie horten unb fcfylacfen müffen.
UTeine Stunben fhtb f e$t barauf gelenft, ber beutfdjen
3ugenb ein Dermäcfytnis aus bem Krieg $u fdpeiben.
Das tvefentfidjjle meinet feti^erigen Bödjer fäfeint
mir „Die Keife ins Pfarrhaus 4 $u fein. Dann „Die
Briefe vom Canb # / bie mancher ent Buch neuen
Cebens genannt bat
IDie viele mache i<b je$t bie tragifdje (Betviffens*
prflfung burdf, ob man in bie €infamfeit geben, ober
gan$ fl<b ben Schmerlen ber ^eti begeben foH
> u I
tytin$ 0tol$
Scanj Habl
„Qajl bn ttom Kahlenberg bas €anb btr rings befefcn,
So wirft bn, was idf bin nnb was idj fdjrirb, ntrftahn."
Dtefer gmeijeiler festen auch ber Spruch bes jungen
£ran$ Habt XDien mar nicht nur bie Stabt feiner
erften Zahlung. Sie mar auch ihr fjerj. 3ene
traurig frbhfch* Httfchung mar in ihr ba, bie un#
als bie Blufft biefer meftöftlichen Stabt fo entjücft,
jenes Kuf unb Hiebet non Schmermut unb ^reube,
pon Schubert unb Straug.
„f}ans 3 äcfels erftes Ciebesjahr." So flanb
es Aber bem töngang biefer tö^ählung. Hie 3**’
fchrift fchien alles $u fagen. XDar fte nicht mie ein
tDiüfommengrug, mie ein fchaufelnbes Schilb in grdner
(Sirlanbe? tDehte fle nicht 3 U Raupten bes 3 öng»
lings, ber mie ein Heffe bes Hrthur Schmaler, mie
Hnatols 3 ruber ben HTäbchen nachging? So fahen
mir biefem fjans 3äcfel nach unb glaubten im Hot*
aus alles 3 U miffen, mas ihm gefchah* Henn faum
mar er menige Schritte gegangen, ba tauchte bie jrigi
fchon por ihm auf. Hie Jrigi, bie auch 2)7*3$*/ 2lnni
ober töli h**gt, bie Scfjmalbe, bie in ber Horftabt ihr
32
Xteft b a * unb mit bem ^rübling ^mausfUegt unb mit
bem f^erbft mieber 6a ip, in 6cm tieft m 6er Porpabt
So mären jrühling un6 Sommer für 6iefen fjaits
3 acfei ein Ü>cg mit 6er Jrigi Dornt fam 6ie anbere,
6ie jmette, 6ie (Srete, 6ie 6ie Dinge fernerer nahm
nnb tm Sommer fchon an 6en f}erbft, in 6er liebe
fdjon an 6ie Qeirai 3U 6enfen gemobnt mar, un6 nach
ü)x 6te britte, bie gnäbige ^rau.
Das mar bas 3 afyr 6es jungen Qans 3 &&I; rin
IPiener Kalenber, mit UTäbchennamen un6 Blumen
^efdjmücft kernig mar er I}übfd}. Stabtanpchten
mären ttjm beigefügt unb (fpifobifdjes m Upt gefreut
Bon unten Ijer Hangen tDaljer herauf. 3 n &er
Spraye 6es jungen €r$ü^Iers mar UTenfcheitliebe unb
BTcnfchenuerachiung. Se^nfudjt war m itjr 6a unb
früher Derbrug, 3 u ^ e ^ 6er 3 u 9 en b, bie Jreube er*
märtet unb erpes (frfcfyrecfen, trdumenbes fjoffen unb
bann ein (Ermaßen. Unb gemig mar es f<hän, btefen
Uufruhr ber 3ugenb mit$uerleben. Uber man hatte
t^n bod) fdjoit pärfer, tiefer, ja pieüeicht fcfycm 3U
fyäuftg erlebt Ulan badete an ben Unatol Sehnig*
lers unb fanb üjn feiner, reiner gemifdjt. ZHan fab
$u Qofmannstbals Bühne hinüber unb fab einen Übel
unb eine Qaltung, mit ber perglichen biefer fjans 3dcfel
plumper erfchien. Dag man ibn überhaupt per glich:
bas belapete biefen Crjähler. (fr freien ein Schüler,
ber ein Uteiperfchüler, aber nie ein UTeiper mürbe:
einer oon benen, beren Hefe bie 3 u 9enb tp unb
benen man fo Ian9e 3ub<5ren fann, als ihnen bie
23
«
bas Bedß verletzen, nichtige Dinge wtdßig 311
nehmen.
Dod} in biefem Urteil war eine Cöcfe« Dielleidjt
n>aren bie ^tneifel an IDien, an ber Stabt überhaupt
3 U leife, 3 U fdjüdßem geäußert Dielleicgt war bie
^Iudß bes jungen Qans 3 ädPeI, ben es $um Schlug
auf bas Canb hinaus trieb, bodf etwas mefy: als bie
Stimmung ber Stunbe* ^ebenfalls gielt man bie
Stabtßudjt für eine (Beße, fflr einen ber 5d?nörfel,
mit benen Hutoren fo gern igre Büdner befdjlteßen.
Dod> bas war ein 3 rrtum. Der Ubfdjieb Qaits
3 äcfels war audj ber Ubfdjieb Jran$ Habls« $üx
immer fdjteb er non ZDien. fjatte er fdjon bie (Be¬
fahr gefegen, in ber Cuft biefer Stabt 3 U erfdjlaffen ?
£)atte ber Huf feiner l}eimat, bie in Hieberößerreidj
war, bie tDa^er ber Donau in i^m erßicft? 3 e ^ en *
falls: unter allen HTelobien, bie feinem ®pus
3 wei, bem „(ÖMjof" entßeigen, iß biefe bie ßärfße:
Der fyfmnus auf bie (Emfamfeit, bas Surücf
3 ur Batur, 3 U H)iefe unb IDalb, 3 U Bergen unb
Bädjen.
(Träger biefer Seljnfudjt iß ein gewiffer 3^annes
Urlet, ber XDien perlägt unb ßdj auf ben (bbijof 311 *
rücfjiefyt ^aft emßebeleinfam lebt er gier. Bur eine
fleme <5emeinfd}aft pon HTenfdjen iß um ign: fein
Sogn, ber Qauslegrer feines Sohnes unb bas ^räu»
lein, bas ben Qausgalt fßgrt. Uucg biefe brei HTen*
fegen, bie legten (Betreuen, macgt er ßcg fremb. ^aus-
leerer unb Qausfrdulein, bie beibe ign lieben, treibt
24
er uon bannen. Bn feinem Soljne urirb er 51ml
Btörber. Bber je einfanter Über Me (Erbe es um
üjn urtrb, bego tiefer unbjäfpr tPäd)p er mit allen
tDurjeln in feine Scholle fyinab: ein Baum, ben nur
bie Säfte ber Grbe nocfj nähren.
Bas ift ber groge, raufdjenbe Strom biefes Badges,
bas ift ber Bl^ntus, 6er audj nacfy 3a^ren im
(Dfyre nod) fortflingt: bas jüreinanber unb 5ueiiv
anber uon BTenfcfy unb Bätur. Bas ift bas Grunb*
gefüfyl, bas biefe €r$äf}lung im Cefer jurücfläft;
3«ber ift einfant. 3eber ruft unb befommt feine
Bnttport. Bod) ber Huf eines jeben perfängt pdj in
XDälbem« Betgt er pcfy los unb toanbert in XDälber,
fo tänt es iljm Bniirort
Bamit ift uon bem Jnfyalt unb uon ber Bbftdg
bes Budjes freilich nodf wenig gefagt „Bilber aus
ben Greifen ber jamilie Briet" tpill ber €r$äf}ler
entrollen. 3 ^re Gruppierung ift beutltdj. 3 m Kreife
ftnb alleZHenfdjen um einen einzigen Btann gepellt:
eben biefen 3 oljannes Briet BUer Gebanfen ftreben
tpie Babien Hjm als Btittelpunft $m Gr ift bie
fyrrftymatur, bie $u gebieten gewohnt ig, in ilfm
ift jene Ceudgfraft bes Geipes unb jene magnetifdje
BTadjt eines XDoUens, bas piele Sdjmacfje in feinen
Bann $iel)t Bber man pnbet trogbem biefen Grunb*
rig, ber mit ber Klarheit ber Geometrie gejeidjnet ift,
im Bufbau bes IDerfes nur mügfam wieber« Bern»
erpens enueig fidj bie feefifcfye ZHacfjt bes 3°*? atmcs
Briet für ben gufammen^ang nod} $u Keim BTan
glaubt tf?m nicht gan$. Klan f?at Öen Derbacht, er
flebe ftd? falfc^e Bärte an, Öen Starfen $u fptelen,
Unö $tpeitens: man ßnöet im Sc^icffal öer anÖem,
öer DTenfchen um Krlet, ju üppiges Banfwerf.
5 n>an$tg ZTCenfdjcn ftnö ba, unÖ mit öiefen $Wan$ig '
DTenfchen auch jmanjig Bomane. Überall $eigt ftd?
ein anöers gewunöenes, in ftch gesoffenes $d)id*
fal Da ift öas Ceben öes jungen Qein$ Krlet, öas in
(Trauer unö IDe^mut fjermann fjeffe er3ählt haben
formte, ferner öas (SlÜcf unö (Enöe öes f}ausfräuleins,
öas in öer perhaltemfparfamen Krt öer (Ebner ge»
ftaltet ift, öas l^auslehrerfchicffal öes Doftors BTefer,
Öas Ceben im Dorfe, öas feine luftigen Spritzer an
Öen grauen (Dbljof wirft, unö feljr pieles mehr. Die
Klüngel einer fo locferen Kompofttion liegen flar.
Das Jntereffe öes Cefers teilt ftd}, fühlt ftch perwirrt
unö ermattet, Klugheit würöe gebieten, öas Buch au f
öie fjälfte $ufammen$ujtreichen. Crofcöem aber $weifelt
man wieöer, ob öiefe Klugheit wirflich öer feligen
(Torheit öiefes ©Wählers ins XDort fallen bdrf. Denn
es ift als (Ehrung geöachf, wenn öiefer Kusbrucfsjiil
in feiner IDeitfchweifigfeit öes intimen, feinem per*
wirrenöen Betchtum im Kleinen, feiner (Drenjenloftg*
feit öer ^ülle in öer Begren3ung öes Baumes mit
öem Stil bei; Bieöermeie^eit perglichen wirb. Kit*
fränfifch ift manches im „Öbhof" pon Öer umftänö*
liehen Cechnif bis $um feelifchen (Sehalt, öer, bis¬
weilen bengalifch beleuchtet, 3& ea is e f*alten im (De*
fehmaef öes (ßrofpapa perflärt.
26
2Der allerbings nach biefen IDorten bas Canb
tiefes Dichters m 6er Ztdfye Benehmens fuefjt, iß pori
6er tpirflichen XPelt 6es (Strählers fe^r meit gefchtebett.
freilich fpielt £ran$ Uabls britter Hornan, „Das
(ßrab 6es Cebenbtgen", in einer Umtpelt, 6eren Ku«
liffen Diebermeierfreunbe ent$äcfen. Die Kleinbürger*
ftube bilbet 6ie S$ene. Don 6er Decfe fc^aufelt 6ie
Umpel, in 6eren Schein am run6en jamilientifch 6ie
Ututter, eine 3nfpeftorsantn>e, ihre $n>ei Cöchter unb
ihr einiger Sofyn beifammen ftnb. <Dqn3 aus 6er
Jeme gefe^en, mag 6iefes Bilb an Cuburig Kister
erinnern. Doch fdjon 6er (Eitel beutet bas (Degenteil
an. Die ^bylle ift ein <ßrab, bie IDänbe 6es Kaufes
ftnb ein Sarg. 3 n ihn brüeft eine Sdjtoefter ihren
Drüber tiefer unb tiefer ein, bis er erftieft Dielleicht
ift es Ciebe 6er Scf)tPefter. Uber bann ift es jene
entfef Iidje Ciebe, bie 6en (Degenftanb biefer Ciebe tötet,
um ihn nicht an anbere 3U perlieren, (Eigenliebe, ber
bas Beft^en alles ift, unb bie in ber Ungft um biefen
Beft$ 3ur Haferei ber Dernichtung führt Unheimliche
Dämonie ift pon bem Dichter in bie Seele biefer
Schtuefter, bie ihrem Drüber Cicht unb Cuft ber Kufen*
weit abfperrt, gefenft. U)ie aus bem büftem tDinfel
eines bal$acfchen Homanes fcheint fte in biefe flein¬
bürgerlich friebliche jamilie gefchlichen, um fte gan3
3U beherrfchen. (Erft ftört fte bas (Dlücf ihrer jüngeren
Schmefter, ber fte bie Qeirat als ein Derbrechen an
ber familie einreben fann. Dann nimmt fte bem
Drüber jebe Deglücfung, bie ihm aus bem Derfehr
%
27
mit anbeten minft ^eben $aben, bet ihn mit an*
beten tttenfdfen »erfnüpft, fdjneibet ge burdj. (Erörtern
fcfyeint tyre Blühe nufelos $u merben: immer neue
jäben fpinnt 6er 5ufaU $mif<hen 6en Caufenben
braugen unb bem einen fyier brimten. Da begeht ge,
fmnlos rerjmeifelnb, eine cntfegliche Cat, ge locft ihren
Drüber in einen Keller, begräbt ben Cebenben, nur
non bem einen (Bebanfen befeffen, ihn feinem anberen
$u gönnen. <Sin Bal$acfc^er C^arafter, bämonifdje
Defeffen^eit inmitten ber enggen, „faubergen" tDett.
Das ift bas eigentümliche, einmalige biefes Buches:
es rücft bie IDänbe eines Smtmers gan$ eng anemanber,
pfropft es mit Klemfram bis in jeben tDinfel an,
füllt es mit träger, bumpfer, brüefenber ^immerluft
an, um es bann plöglich in einer furchtbaren (Ent*
labung 5U fprengen, fo bag alles verfchminbet unb
mit einem Dlal über biefem engen Zimmer, über
ber geborftenen Decfe bas Firmament erfcheint. enger
unb enger (tauen (Befühle (ich an / bitter unb bichter
fammeln verhaltene, unausgefprochene franfe <Be»
banten ftdj an, bis bie fleine, nur als Stichflamme
hn Dunfel $ittembe Ceibenfdjaft lohenb emporbricht
Diefe 2 trt Cäfung mar fefjon im „Öbfyof" $u
fehen« Bebüchttgem Kufbau folgte auch h* er ber
plögfiche (Eingurj. Kber man ^alte hoch bie <Emp»
fmbung, bie Kataftrophe mar möglich/ ober nicht
nötig. 3m „Örab bes Cebenbigen" mirft fie ab
Smang. — Das ifl Xtabb gemaltiger ^ortfehritt: er
bleibt mannigfaltig mie am er(!en Cag, aber aus
28
Ulannigfaltigfeit wächft ihm $um erftenmal eine
(Einheit XDill man fonß non 6er Cedjnif Habls,
wie fte fid? in feinem lebten XDerfe offenbart, noch
Uusfagen machen, fo fühlt man ft<h immer $u Per«
gleichen mit Baljac nerfüfjrt. Hlü ihm teilt er jenes
SidfPerfchwenben an 6ie Dinge, 6as 6ie ganje ZDirf«
Iidjfeü umfdjlingen möchte, jene Hunft 6er Pfychologie,
bie 6en ZHenfdjen aus feiner Urt, 3U wohnen, $u
effen, 3U fprechen erflärt, jenen leibenfdjaftlicfyen jleif,
6er Ulenfeh en wie Briefmarfen fammelt un6 fhmben»
lang unter 6er £upe betrachtet, un6 jene jähig^eit,
3 n 6 tni 6 uen bis in bie letzte jatte 6er Stirn, bis in
bas lefcte Qaar ihres fjauptes 3U malen un6 trofc
biefer (Treue bod? 6en (Typus ahnen 3U laffen.
tTrofebem wirb man fleh hfiten, irgenbwie nach Kate¬
gorien 3U fuchen, um eine Schachtel für Habls XDerfe
3u ftnben. tPohl ift ein Iofer gufammenhang 6a:
oon 6em wtenerifch'fentimentalen, biüerfüfen (Erfllmgs*
roman 311 6en immer noch «in wenig perfpielten, ju
Unterhaltungen fchweifenben, manchmal im (Sefdpnacf
6es Bürgers romantifchen (Teilen 6es „Öbhof". Uber
6ie Seele 6es $weiten Buches h fl t mit 6em (Seifte 6es
(Erftlmgs gar nichts gemein. tPelch ein Ubftanb
3wifchen 6er Kofetterie eines fein „Ciebesjaht" emp*
ftnbfam beichtenben 3ünglings unb 6er gefunb $u»
paefenben, h er 3h a f^ en frif<h e bes w Ö6hof"*€rbauers.
Unb abermals welch ein jortfehritt in 6er Baufunft
ron bem mit (Türmen unb (Türmchen umtlebten,
fühnchengefchmücften „öbhof* $u 6er Straffheit unb
29
\
Sadjlidjfettöes Zttonuments, bas ftdj Aber bem »<Brab
bes Cebenbigen" türmt. Zlod} ift Me Kunft bes
^ortlaffenfönnens nidji gan$ ttabls Kunft. ttodj
ift er nidjt 6er fjerr {eines Heidjtums. IDer fd reidf
ift n>ie er, fyat es jdjiner, grog unb einfad} $u werben*
30
Sran$\fT«W
£iot$rapl)ifd)e &ti$ze
$ran$ Zlab I würbe am 16. 3 uli {883 $u Cautfc^m
ht Böhmen als jüngfter Sohn eines ^orft* unö Do*
mänenbeamten geboren« Schon im 3 atpe 1886 fam
et mit feinen €ltem nad} XDien unö verbrachte in
öiefer StaÖt ober öeren näheren Umgebung fein n>ei*
teres (eben IJier unö in öem benachbarten Baben
oblag er feinen Utiitelfchuljhibien, an öer XDiener
Unioerjttdt hörte er, anfangs an öer juribifchen, fpäler
an öer phüofophifchen ^afultdt, Dorlefungen, von
öenen befonbers öie öes mittlerweile verdorbenen
Profeffors Cauren$ UTöllner tiefer auf ihn eimvirften.
piefer beöeutfame (Belehrte unö fehr gütige Ulenfeh
fdjenfte auch Öen erften fchriftftellerifchen Derfuchen
öes jungen Stuöenten freunöliche Uufmerffamfeit unö
50g ihn n>ieöerholt in feinen Ureis, öem unter an*
öeren h^jorragenben (Erlernungen auch öie Dich*
terinUtariebelle (Braute unö öer fjiftorifer^rieÖ jung
angehörten. — .
Hoch in öie Stubien$eit ^ranj itabls, unö 3»ar
ht bas 3ahr 1905 , fallt öie Deröffentlichun'g eines
Dersöramas „Weity" (IDien, bei Karl Kcnegen),
bas in freier, felbftänbiger Jorm bas Schicffal bts Ko«
mantifers Stiegßfe behanbelt, fowie in bas 3 a^r igG#
bie Uufführung bet IDiener Profafomöbie „(ßefchwifter
fjagelbauer* im flehten IDiener Scfyaufpielfyaufe. Die
beinahe unflberwinblichen Schwierigfeiten, bie fidf ber
Unterbringung einer bramatifchen Urbeit an einer
größeren Bühne entgegenftellten, veranlagten ben jungen,
allen Citeratenfreifen femfte^enben unb baher auch
aller Derbinbungen entbe^renben Sdjriftfleller bem
bisher faft ausfchlieflich bramattfchen Schaffen $u
entfagen, fa fogar einige in biefen 3a^ren ent«
ftanbene Stflcfe $u vernichten/ um fleh von ba ab
ebenfo ausfchlieflich ber erjählenben Dichtung $u)u»
wenben,
Hoch m ber IDiener Univerfitätsjeit ( 1906 A 90 7 )
entjtanben ber 1908 veröffentliche Koman „Qans 3äcfels
erjtes Ciebesjahr" unb etnjelne ber 19 U ht bem
Sammelbanb „Harrcntanj" h eraus 9 e 9 e ^ enen Hovellem
3 m f^erbft bes 3 <*h res 1907 überjtebelte Jranj Hab!
in bas nieberöfterreichifchc Dorf (ßnjesfelb an ber
Crießmg, u>o er vier 3 a h re »erlebte unb bas $n>ei«
bänbige, 19 U erfchienene Homanwerf„ (Debhof" nieber?
fchrieb» Bekräftigen ft<h „fjans 3 ^dels erjtes Ctebes«
jahr" unb ein ICetl ber Harrentanjnoveücn noch ***
rein perfänlicher form mit verriebenen, vorwiegend
bas Sepialgebiet ftreifenben fragen, bie bas (Demüt
bes ^ivan3igjährigen bewegten, fo bebeutet ber
„(Debfyof" fchon bie beginnenbe, bewußte Ubfehr $ur
objeftiven Darjtellung.
32
3 m 3 a fae 1888 batte ^tan$ Habls Pater im
rtie6eröjterreid)ifd}en Poralpenlanb, in 6er (ßegenb
$wifd)en bem Ciftercienferftift Cilienfelb unb bem fcfyon
tm Steirifc^en gelegenen XDallfa^rtsort HXariajeü ein
Canbgui erworben, ben'tßftettenbof, wo er eine lange
Sei^e pon 3<*f?ren ^inburc^ mit feiner Familie ^rü^ling,
Sommer unb l}erbfi $u perbringen pflegte. Pas
Ceben auf biefem, bamals nocfy ftunbenweit pon jeber
Ba^nperbtnbung abgefönittenen <ßut mit feinem aus
bem 18 . 3af}rf?unbert flammenben Qemt^aufe follte
auf bas fünftige Schaffen jran$ ttabls ben nadjljal*
tigften Hinflug ausüben. <£in (oftbares (ßefdjenf, bas
tyrn burcf} ben 2tufentl)all in ber (ßrogftabt niemals
bi fo reichem IHafe tyätte 3uteii werben fbnnett,
mürbe ifym baburd? übermittelt: ein ftarfes, lebenbiges
Qeimatsgefü^l unb bie <£rfenntnis ber Hatur unb
fehler ^uge^drigfeit $u ifyr. gum erften ZHal tjatte
er fdjon in ber Hopelle „Pajlorale" (Harrenta^) aus
bem fo gewonnenen Bejtg gefdjöpft, pöllig auf ifyn ge»
grünbet/ ja .oljne ifyn woljl faum benfbar, erfdjeint
ber innere unb äugere Aufbau bes „©ebfyof". —
, 3m 3<*b*e 191 1fe^rte $ran3 Habl in bie (Srogftabt
3urücf, um nad} bem 1913 erfolgten Zlbleben feines
Paters feinen Bufentlfalt toieber auf bem Canbe ober
bodj wenigstens in einer länblicfyen Kleinftabt, bem
eineBa^nftunbe PonXDien entfernten Baben, 3U nehmen,
mittlerweile war bas $weite groge Bomanwerf ent»
ftanben, bas „<S 5 rab bes Cebenbigen" (erfdjienen 191 ?),
ein Buch, bas als pollftänbig porn eigenen 34f los*
Cent» 1919
33
gelöste C^arafterfdjilbcrung, eigentlich nur mehr reitt
äußerlich tn ber Raffung bes Bomanes, ben
perfolgt, in faft n?tffenfd}aftlicfj forgfältiger, wn jeber
Parteinahme, jebem perfönltcfjen <£mfühlen freier
^orm bas 3 nnCTt ^ en oberer BTenfdjen mit feinen
oft rätfelhaft anmutenben IDanblungen ju perfolgen
unb blof julegen, fotpie bie beiben Stücfe bes Hopeßen*
banbes „DerCag ber <£rfenntnis", bie ben Beginn einer
Beihe nieberöflerreichifche* Zahlungen hüben foHen.
XDas bie mögliche Beeinfluffung ;fran$ Habls burcfj-
porhanbene Borbtlber ober feine Schulung an folcheft
betrifft, möge bemerft fein, baf fchon bem Knaben
bie reichhaltige, alle bebeutfamen €rfd}emungen
beutfcher §unge aus bem J8. unb ben beiben erften
Dritteln bes \9. 3 a h r h un berts umfaffenbe Bibliothef
feines (ßrofpaters mütterlicherfeits $ur Verfügung,
ftanb, ein BTotip, bas in ber HarrentanjnopeÜe „Do*
fument" anfHngt. Dem im Bahnten pon KritiPen
immer mieberPehrenben ^imoeis auf bie (Ehmnrlung.
ber grofen franjöfifchen unb rufftf<f)en BaturaKften
fei lebiglich entgegengehalten, baf jrans'HaM nie
ein XDerP ^olas, pon Dojtojewsfi aber nur ben
„BasPolniPoip* als Sech$ehnjähriger auf bas rein.
Stofflich« h^ gelefen h<*t
3^
ittöp S»f<t)cr
£ Ife Jta$tev&d)tikz
ZTicfjts märe leichter, als €lfe £asfer*Scf)filer 311m
tßegenftanb eines Cuflfpiels 06er einer Satire 311 machen;
ber tiefere ©eift mürbe es freilich no^ie^en, fie 3tir
fjelbtn eines Komans ober einer Cragdbie 3U formen;
über (Elfe £asfer«Sd}üter ein objeftioes (Effaijufc^reiben,
ift fefyr ferner, meüeidft unmdglid}.
ZHan famt bei biefer Dichterin nidjt non einem
XDerf fprecfyen, bas, losgelöft non iljrer ZTtenfcfylicfyfett,
fein eignes £eben fü^re — alle ZDerfe, bie £l|e Casfer*
Schüler fdjrieb, blieben im perfönücfjen haften unb
führen aud} bort, mo fie non fremben ZTCenfd}en
ober non ZHärcfyengeftalten reben, 31t ifyrer eignen
Perfon 3urücf. Überall ift es unmöglidj, eine (Brette
3U 3iefyen, too bas £eben ber Bürgerin (Elfe Casfer»
Spüler auffyört unb bie < 5 eftaltung ber Dichterin
tlpren Zlnfartg nimmt, Kein Biograph nnb fein
Pffdjologe wirb fyier ZDabr^eit unb Bietung 31t
Reiben netmbgen: biefe ^rau bittet ifyr £eben unb
lebt ifyre Dichtung. ZiUes ZTTenfc^lid}*Z(H3umenf(^li^o
tfyres £ebens wirb non ben freien jlügeln einer leuefy*
lenben orientalifdjen Pfyaittafte in bie blauen ferner!
s* sb
frembet Cänbeir getragen, wo ßch bie Kfitagsteiben
einer barbenben berliner Schriftßellerin in bie Klärchen»
träume (Einos pon Bagbab ober bie Abenteuer bes
prm$en pon (Efjeben pertuanbeln. Unb fo, n>ie ße
im eignen Ceben alles groß unb mistig ßelß, in bas
€id}t eines gütigmrilben Utonbes gehüllt unb pon per»
heißenben Sternen überfunfelt, fo betrachtet bie Dichte»
rin auch & as Ceben ihrer Umwelt. ^rgenbein mohb
tuenber 5ug, ben fle an einem Ulenfchen mahmimmt,
ßeigert (ich ih r S um DOefen bes Ulenfchen — fo ibe»
alißert fle ihre Umwelt; eine Qanb, bie mitfflhlenb
Aber ihr Qaupt ßreidß, n>irb ihr $ur fegnenben Gebe
— fo iß ihr inneres Ceben unlösbar eingeflochten
in ben (Eag ber Ulenfchen, bie fte umgeben. <Es iß
nicht sufällig, baß nicht nur jebes Buch, fonbem auch
jeher (leine <£ffai, ja faß jebes einzelne (Bebkht eine
perfönbehe ZPibmung trägt, — nur aus ber Bejahung
pon Perfon 3U Perfon quillt bie Kraft biefes Schaffens,
nur als ^eugntjfe perfönlicher Kusfprache hoben ße
für bie Dichterin ZPert. (Elfe Casfer-Schüler iß (eine
Dichterin, bie ß<h im ZDerf pon ihrem 3 $ erlbft,
wie bie große Sappho, mit ber ße ihr jteunb Peter
fjtlle $u Unrecht perglich; ße iß fein Ulenfeh, ber
fein 3imeres fcheu unb fpröbe perbergen fann, wie
Kmtette pon Droße*£}ülshoff, ihre große Dorgänge»
rin in ber beutfehen Dichtung; (Elfe Casfet» Schüler
muß % htfmliches Erleben, ihre perfönlichßen ZDonnen
unb S^hmer^en, mit, einbringltcher Stimme in bie ZDelt
rufen. (Elfe £asfer»Schüler iß' ein weiblicher Khas*
vetf ruhelos muf fle wanbem von Dtenfch $u Dtenfch,
von Sefynfucfji ju Sehnfucht, wn (Enttäuschung ja
€nttäufcf)ung unb muf Hunbe gebot von ihren
Schmerjen,
Die (Ereigntffe bes empirifdfen Gebens, Me in ben
Schriften von €lfe £asfer»Schüler $n mvtljifdjer (Be*
palt anrouchfen, gehören ber engen, armfeligenlDeli bes
Citeratureafös an« Die intimen €rlebniflfe unb Be*
obachtungen aus bem €af6 bes IPeftens, welche €lfe
Casfer»Sd|öler $u bem Briefroman „ZITem fjerj" 1 )
verbichtete, werben vielleicht einmal in polteren (Bene*
ratiomn bem ttuliurbiftorifer eine wertvolle Junbgrube
$ur Cljaraflerifterung bes grofftäbtifchen Citeratuv*
lebetts am Anbeginn bes jwanjigpen 3ahrhunberts
— uns ftnb fle vor allem wertvoll als ^eugnifle
baffir, wie felbff aus ber unfeinen Btmofphäre eines
muffigen Caf^haufes bie blauen (Träume eines Dichte*
herjens auftußeigen unb bie tDelt mit Schönheit ju
umfehtveben vermögen« Diefes Cafätyaus iß ber ljei>
matlofen Dichterin $u bem 2tfyl geworben, wo fle
ausruht von ben XDanberungen burch bie (Baffen
ihrer Stabt (Theben unb wo fte mit ben vielen Statt*
haltern ihres Beides jufammentrifft. Wotft verfocht
fte manchmal, ßch losjureif en von Mefem Bannkreis,
aber heimifch angejögen fehrt bie Baßtofe immer
wieber in bie Qä|üchfeit bes Citeratencafös 3itrücf.
heimlich galten wir alle bas Cafö für ben (Teufel,
*) mfindjen \)\\ t Qeinrty S. Badpnair.
37
ober ohne ben tEeufel tfl hoch mm mal nichts." Doch
wie armfelig audj bie Umwelt fein mag, bie breratenbe
Phantafie ber Dichterin geftaftet felbft bas Keinfte
(Erlebnis in ein buntes Bilberbuch roll wilber (Be*
{c^e^niffe / fte^t faft in jebem Utenfchenantlife Dämonen*
fragen ober (Eiergeftchter unb permag felbft non ein
paar Scfyofolabenbonbons fich $u glüljenben tEräume»
reien anregen $u laffen. „34 aft alle bie füften
Dinger mit Ulat^ipan* unb ^wcferfüllung hwtereinan*
ber auf. Die waren in ftlbergrünes Papier eingewicfeÖ
mit (Bolbftemen. 34 fpielte bie gan$e Xla4t bamit;
erft trug idj einen ZHantel aus bem feligen Klären*
fdjein, bann ftanben meine ^ufe in ftlbergrünen
Stuben mit Sternen, eine Krone glänjte in meinen
paaren.. " (Es ift im (Srunbe basfelbe, ob Clfe Casfer*
Sdjäler (Effais fcfyreibt wie in ihrem Bu 4 „töeftdjte" 1 )'.
ob . fte (Erinnerungen an einen lieben ^reunb gibt wie
in ifyrem „Peter Qille'^Budj^ ober (Bef 4 i 4 tcn aus *
fpinnt wie in bem Ztopettenbucf) „Der prinj pon
(El?eben" 8 ). 3 mmer 'ft es il?re 3 e$ie^ung $u ben
Dlenf 4 en, bie im ZHittclpunft fleht: immer wirb ftt
als liebliche (Eino geliebfoft, ober fyerrfdjt als mäch¬
tiger 3 uffuf pon tE^eben, unb auch in anmutig
bilettantifchen Zeichnungen, bie fte mehreren ihrer
Dächer beigefügt hot, perherrlicht fte ft4 felbft als
fchäne 0rientalin ober als friegsmä4tigen Utalef —*
-----------r-r--—:
l ) Cctp3ig \ 9 [ 5 , Derlag ber tPetjfen Bfidjer.
*) Berlin *906, 21jel 3unfer.
*) £eip3tg 1914, Dertag ber tOeifjeit BÜdjer.
SS
unb auch bie Dieter, Cüeraten mb ZHaler ihrer
Umwelt werben von ihrem fdpjdrmerifdpit (Befahl
ins Hiefeuhafte geftetgeri: Peter fjifle erfdpint 92901t*
tifch als ein 3Weiter ^eiliger Petrus; Karl Kraus
wirb als Karbinal gefeiert; bas XPerf einer befreun-
beten, recht mittelmäßigen ZtTalerm wirb mit ZHidpl*
angelo verglichen. Kommt fte aber einmal auf einen
persönlichen $einb 30 fpreßen, ober auf einen Gegner
ihrer fünftlerifchen Clique, bann 3eigt ftcfy, baf (Elfe
iasUvSdfükr in jkh noch 9<^3 anbere (Beißer wohnen
hat als bie liebliche Cino unb ben feurigen Prin3en von
Cheben, bann fommt nämlich suwetlen ber bittere
Sarfasmus einer fritifchen 3 übht 3um Dorfdjein, mit
bent fte Blaf (Dppenhetmer als Kofofch*a*Hachahmer
unmöglich 3u machen fucht unb bem „3ebermann"
IJugo von ^ofmannstfyals eine gehörige Kbfulp
erteilt Kber was wollen folche gelegentlichen um
üebenswörbtgen Äußerungen befagen gegen bie (Büte
unb ZITenfchenliebe,. bie Unmut unb verborgene XHe*
landjolie, bie ben (Brunbton ber Schriften (Elfe Casfer*
Schülers bilben. Pie Stunben, in benen ber 3 ntelleft
bie 0 berhanb hat, fmb hoch nur bie feltenen Stunben
ber Schwache — in ihren ftarfen Stunben ftreut ihre
Phantafte verfchwenberifch bunte Perlen aus. farbig
reiht ftd? 3 m pref(ton an 3 m preffton, unb es entftehen
XtTofaifs, prächtig wie alte Cibetteppiche: hoch hinter
biefer ftnnlichen ^roheit, aus ber leife Schelmerei gra3iös
Sichert, ruht verborgen abgrünbiger IPeltfchmer3. „UUe
meine Blumenwege führen auf bunfle (Bewäjfer;.
39
Beftrebt matt fki? bennoch/ ber unlösbaren Einheit
non ZTCenfch unb IPerf 3a trogen, etwas Aber bas
< 5 epräge ihres ZPerfes aus$ufagen, fo faitn man andt
hier wieber feflftellen, baß Me Stärfe 6er Didftetnt
in 6er Verarbeitung non 3 m prefftonen liegt Me fie
aber meijt mehr 3U einer bunten Perlenfdpiur anein^
anberreiht als fymphonifch $um gefdjloffenen IPerf
fomponiert So blieben Me Meinen Sfi3$en unb bas.
fyrifcbe (ßeöidjt 6er eigentümliche Bejirf ihres ßarfen
Könnens, währenb fie an Uufgaben, melche Me orga*
nifatorifche Klarheit eines beherrfdjenben Perftanbes
forbem, nerfagen mußte. 3 h r fflnfaftiges Schaufpiel
„Pie IPupper" J ) h a * ßoffltche Perwanbtfchaft mit
(ßerhart Qauptmanns „IDebern", Me gleichem nom
Schlefifchen ins tPuppertalfche fiberfeßt ftnb, wobei
fie ohne Zweifel farbiger, temperamentnoller unb
grotesfer, aber ftcher nicht bramatifcher geworben fhtb.
Unter ihren < 5 ebichten, non benen für$Iich eine gefam*
melte Musgabe erfchienen ift *), haben bie „Qebrdifchen
IHelobien" wohl bas größte Cob geerntet, aber Upe
eigentümliche Schönheit liegt eigentlich nur in ber
lyrifchen Stimmung, wdhrenb $ur ballabesfen Normung
Me ßeftaltungsfraft meift nicht ausreicht IPunber*
noll groß fängt bas (Pebicht „Gftfyev" an:
„(EfHjrr ift fdjlanf wie bie £elbpa(me,
Üadf ihren tippen haften bie tDeisenhalme
Unb bie Feiertage, bie in 3 nba fallen",
l ) Berlin *909, ©efterbelb & Co.
*) teipjig *9*7, Pertag ber Weißen Bfl^er.
aber Öen Con ötefes machtvollen Anfangs vermag
öie Dichterin nidjt öurc^ju^allen, öas (S 5 eöid)t jerflatterl
ütjt immer mehr in ein$elne (ßleidjniffe. Überhaupt
nrirö man fagen bürfen, öaf in öem XDerf (Elfe
£asfer*S<hülers öer pollenbeten (Eebidjte nicht aDjn*
viele fbtö, öer einjelnen ftarfen BilMtcf^feilen aber eine
übergroße &abjL Das rührt tvo^l öa^er, öaf öie tiefften
fflnftlerifchen Quellen öer Dichterin einem meöialen
Dnterbetvuftfein entfpringen, unö öaf fie, tvemt fle
öanad) ftrebt, öie Corft einer tieferen (Eingebung
$um (ßeöidjte ju runben, leicht in XDorte öer ©ber-
flädje ober öer Iiterarifdjen Anlehnung verfällt. So
empflnbe td} öie Dichtung €lfe Casfer*Sd)ülers öort
am jtärfften unö retnften, tvo fte in lyrifcf^er Eingabe
unterbewußte Dteloöien unö Dtlber in tDorte 3u
faffen vermag; u>o fte aus einer tiefen ZnelandjoKe
auffc^lud^t; u>ie in öem (Eeöicht „Cenjleib", oöer tvo
fle gan3 fdjroebenb einer faß flberftnnbc^en (Erhebung
hingegeben iß; tvie ht Öen frönen Ciebesverfen:
„€s raufest bnrd} ttttferen Sdjlaf
(Ein feine» IPei^en mit Selbe,
Oie pod^enbes <ErbUU}en
Uber nns beibe.
Unb td? merbe l^eimvdrt»
Don beinern Utem getragen,
ttnrdj oersanberte ZRftrdpn,
' Dnrdf oerfdffittete Sagen.
Unb mein DomenlSdjeln (fielt
mtt bebten nrtiefen $ägen,
Unb es tommen bie €rben
Sty an uns 3a fdpniegen.
Cs rcmtyt &u*dj tuiferett Schlaf
Cln feines ZPef)eit wie Seihe —
Der meltalte Crattnt
Segnet uns beifee."
Öfter» tuerben ifyr in einer folgen Sphäre bes
Unierbetpußtfeins audj fomplijierte IPefenfyeiteit ifyrer
Betannten mit einer piöfelid)en, faft fefyerifcfyen 3 n *
fpiratton beutlidj. Pie im (Dberbetpugtfein meUetdji
gar nidjt ernannte tEatfacfye, baf Me ©ebidpe jratig
XPerfel» burd? ftarfe Übernahme trabitibneüen ©rb»
gut» in Bl^tlpniis unb XPortprägung an Urnnitteb
barfeit einbögen, wirb üjr ju biefem pißonären Bilb:
„Blankes trögt einen ftaubigen tEurban. ©r ift ber
©nfel feiner eignen Perfe." (Eine gewiffe naioe Kinb*
lidjfeit, Me fte ju weilen anftrebt, ift ber nur im
meMalen ^uftanbe einfachen jrau hingegen utcfyt
gegeben; bie lieber an ifyr Söljndjen jtnb meit ent«
femt non jener felbftperftanblidjen HmMicfjfeü, bie
an Pefymels „^igebuge" erfreut
Bber man mag ftdj flräuben wie man will, immer
roteber wirb man pon bem Perfudj einer tPürbigung
ifyrer XPerfe ju ber ©eftalt ber Pidjtertn felbft jurücf»
gelenft Penn in ifyrer perfon ift bie fammelnbe
©eftalt gegeben, in ber all bie melandjoltfdjen Perfe
unb bijarren ©infalle unb gftfeentben Bilber unb
übermütigen Xlrabesfen ifyre ©innert traben: „Plein
fjer$" ift nidjt nur bas tEfyema tfyres Briefromans,
fonbem iljrer fämtlidjen XPerfe, bie ‘Kritifen unb <3etd}*
nungen mit einbegriffen. Piefer IHenfdj ©Ife lasfer«
Sdjüler aber mit feinem verfchwenberifchett Reichtum
unb feiner tragifchen Serriffenheit vermag Bewunbe«
rang unb ZHitgefü^l in gleichem Zitate in uns aus«
3ulöfen, vermag bas ZDunber an uns $u voll führen,
baf mir, ber Suggefiou einer machtvollen Pfyantafte
tmterliegenb, wirflich glauben, baf nicht eine jtgeu*
ncrnbe (Eaföhausliteratin $u uns fpric^t, fonbern Cino
von Bagbab ober 3 u(fuf von €h e b en » <£tne Schönheit
prahlt von ben XDorten biefer Dichterin aus, Me
auch un $ überglänjt; eine töüte entftrdmt ihr, auf
bie wir nur mit liebenber Teilnahme 3U antworten
vermögen. Dielleicht t^atte ftdj in einer anbern
Umwelt bie religiöfe Sehnfucht, bie tief in ihrem
TOe fett liegt, pärfer entfalten fönnen, als es fo ge«
fchehen ift, unb ohne b^arre Bewertungen. „3<h
war ba$u bepimmt," fchreibt ftc einmal, „tEempel«
bienft aus3uföhren, ich hätte (Sott ^eilige gepflücft
von ben Ufern leifer Ströme.'' Uus Mefem religiöfen
(Emppnben h a t p« innige feelifche Derwanbtphaft 3U
bem ZTCaler #ran$ Ularc empfunben, ber am tiefften
unter ben Ulenphen biefer §eit bas (Göttliche auch
im (eben bes fEieres fühlte. Sein fönfluf löfte
vielleicht bas Qeiligpe aus ben geheimen tEruhen ihrer
Seele, ihm fchenfte pe bas fromme Bekenntnis ihres
„Öebetes":
fud?e aflerlanben eine Stabt,
Die einen (Engel vot ber Pforte hat.
trage feinen großen <flfigel
(gebroden fdpner am Sdjnlterblatt
Unb in ber Stirne feinen Stern als Siegel.
Uni wonble immer in Me TZaty . . .
ytl ifabe fiebe in bie XPelt gebraut, —
Da§ blau ju blähen jebes J?er3 oermag,
Hnb bab* ein leben mfibe midf gemalt,
3 n ©ott gebüßt ben bunflen Sitemfdjlag."
<0edic!)ie ppn Mefer fcfjlicfjten, ergreifenden Schönheit,
werden fid) woty nod} einige ^afyrjebnte als lebens¬
fähig erweifett Die gei t überdauern aber wird por
allem die Er in ner u ng an die Perföulidjfeit 6er Dichterin
als eines um Feinheit ringenden XHenfchen.
Map iltey trftto
(ßufhm £an datier
%&oe car&ndmqp dedjtmr
Seht erjter Brief unb feine le$te Karte liegen oor
mir. Sie umfaffen Me 3 <*hre \90^ bis 1918 . Beibe
XTlale ^anbelte es jtdj um Angelegenheiten feiner jrau,
jule^t um Me (Drbnung ihres Bachlaffes.
AlsQebmig Cachmann, MeUberfe$erin 6er „Salome*,
ihr fleines, feines Bächlein über (Dscar 2Pil6e fetpieb,
martbte ftch (ßuftao Canbauer an mich mit ber Bitte,
ihm Me englifche Raffung ber „t}er3ogin pon Pabua*
einige (Tage $u überiaffen. Damals mar er noch
Angeftellter einer Buchhanblung nahe bem Potsbamer
Plah* Der ZtTann, ber imftanbe gemefen märe, beffere
Bücher ju perfaffen als bie meiften, bie er perfaufte,
mufte um bes täglichen Brotes mitten Qanblanger«
bienfte leiften. Qerfules am Spinnrocfen. Dem Buch«
laben mar $mar auch e * n Buchnerlag angegliebert,
aber Canbauer h a ^ e bas faufenbe Pubttfum öfter
$u beraten als ben Derleger. Unb er mag ein ibealer
Berater gemefen fein. Denn er fannte, mas er empfahl.
IDer literarifch fo befragen mar, brauchte h&ußd
nur ben Barnen bes Perfaffers $u mtjfen, um ein
*5
Buch richtig ein$ufchügen; ber burfte ftdj fogar Aber
bas, was er nicfjt fannte, ein Urteil hüben« <Db
Canbauer freilich auch ein ibealer Derfäufer war,
bleibe bafyingefteflt. <£r ganb mit ben Beften afler
feiten auf fo oertrautem $ug e, bag es ihm unmöglich
jreube bereiten fonnte, mobeme UTittelmägigfeiten
grostoeife abjufegen.
3 mei‘, breimal fyab ich ihn in bem engen Zimmer
hinter bem Caben aufgefucht. Der bflftere Kaum mit
feinen hohen, bis $ur Becfe ooügepfropften Hegalen,
auch ber übergroße ZHamt, bem in fotcher Umgebung
„Bomething odd“ anhaftete, lief an eine (Stählung
oon Btcfens ober oieüeicht noch e h cr an bitteres
Utdrchen oon Sioift benren. (Ertönte bas (ßlocfen*
^eichen ber Eingangstur, fo unterbrach Canbauer bas
(Eefpräch, um ben ttunben abjufinben; rebus bene
geetis nahm bie Unterhaltung ihren Fortgang« (Es
ift nicht hn minbeften eine peinliche Borftellung bamit
oerfnüpft, bag (Euftao Canbauer oerfaufte; es ift
eine peinliche PorfteHung bamit oerfnüpft, bag er
oerfaufen mugte. Qm 3 ahre 1896, erfuhr ich oon
einem Uugen$eugen, hot er in Conbon fettet für ben
^Inarchiftenfongreg auf ber Strage oerteilt Uus jener
Seit ftammte toohl feine Befamttfchafi mit bem geifies«
oenoanbten dürften Urapotfbt.)
3 ahrelang fam bann Canbauer 3U mir. ZDer auch
nur fünf UÜnuten mit ihm gefprochen hotte, mugte
ben €inbrucf gewinnen: eine perfönlichfeit; wer iln
fcmnte: ein lauterer, ebler UTenfch. Qn ber üugeren
*6
f
i
Grfchetmmg wirfte er ein bißchen $ure<htgema<htr
obgleich es unbedingt nicht mit ber 2tbftctyt gefchah,
aufjufallen. Der fchwar$e Pelerinenmantel umfdjlot»
terte feine lange Geftalt, bet fd^toarje Kalabrefer nä¬
herte ft<h bem Umfang eines IDagenrabes. bem
Pro^etenbart, ber fein gütiges (befielt umrahmte,
ftimmte webet bet Kneifer noch bie fliegenbe Krawatte,
bie tote ein Ubetbleibfel ans Byrons ober ZRuffets
Cagen anmutete. Didjterfdjletfen fmb Iängft bas be«
fonbere Kenn$eidjen pon (Beißern ohne befonbere ZHerf«
male geworben. Canbauer hatte es nidjt nötig, mehr
$u fdjeinen, als er war. Denn er war wirtlich jemanb.
ZDenn er mtr fo gegenüberfaß, oft eine 3<9 a vette
an ber anbem anfteefenb, unb in feiner gefreiten, bem
Gfprit abholben Art mit mir plauderte, hatte ich bie
Cmpfmbung: biefem grunb gütigen, pon einem bren«
nenben (Beredßigfeitsgeffi^l erfüllten ZHenfchen iß nichts
Znertfdjlid^es fremb; ber fennt bie Qb^en unbCiefen;
bem haben bie Allgemeinheiten unb Gemeinheiten bes
Cebens nicht mehr als bie Sohlen $u befchmu£en
permocht. 3 d) h^^ c ih n wie eines unfeinen Ge*
banfens für fähig gehalten, nie einer Cat, beren er
fich $u fchümen brauchte. Beginge er je eine Sünbe
wiber bie Gefellfchaft, fo wäre er bes Glaubens ge«
wefen, burch biefe Sünbe bie wahre Dolltommenheil
feiner Seele $u erreichen« Darin einem Sotrates
ähnlich« Bisweilen festen ihn ein fanfter Glan$ $u
umfehweben wie ben pilger Cufa inGorfis „Xladtft*
afyl", ber jeben, mit bem er in Betßh^wd tommt,
irgenbmie bejfer $urücWägt ober bo4 $u innerer €infehr,
3Ur Selbfterfenntnis $tvingt < 5 uftav Conbauer befag
entfdjieben rufftfc^e IDefensjüge, n>ie fle in legter PrcU
gung bei Doftojemsfi begegnen*
UTeift unterteilen mir uns Aber iUerarifdß Dinge*
34 las ü?m unveröffentlichte Arbeiten vor, um fein
Urteil $u erfahren; benn vermöge feiner umfaffenben
•Btlbung mar er tvie »eilige befähigt, fäjarf $u fehlt*
Das ift ja — ber Harne fagt es — bes Krittlers
Hatur. 211s foldjer ift er einmal für mid) ober vielmehr
für eine von mir übertragene, im Deutfdpn tCt<tter
bttrdjgefallene Dickung öffentlich eingetreten* „34
halte ZDilbes jlorentinifche tEragöbie — fcijrieb er mir
nach ber erflen Aufführung gan3 fpontan — für ein Weines
ZHeifterfiücf, tvobei fleh allerbings über ben Schluß
allerlei fagen lögt* Die Krittf, bie ja in Berlin nur
bas ZTCunbftücf eines bummen publifums ift, h 0 * nac
türttch völlig verfagt" fjeut urteilt bie ZDelt tvie
Canbauer* Übrigens fing er f<hon bamals an, vom
Blenbiverf Kein har btfdjer Hegie, gleich ben befferen
Htitteleuropäem, abjurüefen.
3mmer »ieber hatte er mich gebeten, ihn in
fymtsborf, feinem iDohnort, 3U befuchen. (Enblich
fuhr ich 5 a 4 m hmaus^ Soweit ich fein Qehn in
(Erinnerung habe, fpiegelte es burchaus feines ZDefens
2 trt* Sage mir, mit mem bu in beiner CeWfire umgehft,
unb ich fage bir, »er bu bift Hein, bu braucht* es
mir nicht ju fagen; es genügt, einen Blid auf bie
BücherrücNn $u werfen Qier, m bem märfifchm
^lecfen, Raufte (Suftap Canbauer mit feinesgleichen
imb ben Seinen. Kührenb befcljeiben, porbilblicb an«
fprudjslos für einen (Seiftesarbeiter, beneibensmert
glücflich als (Satte unb Pater.
21 m ftarffien prägte ftdj meinem (Sebächtnis bas
21 benbeffen ein, bas ich, auf bringenbes gureben bin,
mit ber ^amilie teilen follte. (Es gab eine Schöffel
Heis. Hichts bapor, nichts banacf}. 3 m füllen
badjte idf: wie gebt es bei jebem Knoten non Kommer¬
zienrat ber, bei irgenbeinem pom (Erfolg begünftigten
Perleger, ber nicht mürbig märe, einem (Suftap £an*
bauer bie Scbubriemen ju löfen 1 Unb tpie farg muf
biefes (Ehepaar, bas alle Kräfte in ben Pienft bes
XDabren, Schönen, (Suten gefteüt b a h fein Dafem
friftenl 2Hit tpelcbem Hechte? XPas mögen biefe
beiben ^immenfchen im 3 a *?re perbienen? Pie fo¬
kale Ungerechtigkeit ftrecfte mir grmfenb ihre jrafee
entgegen . . .
IDährenb bes Kriegs habe ich Canbauer nur we¬
nige ITTale gefprochen. (Er mar längere Seit pon
Berlin abmefenb, mo$u ihn mirtfchaftliche (Srünbe
peranlaf t haben mögen. 3 n feiner fcbwäbifchenQeimat
maren bie ^uftänbe keinesfalls fo permerflicb mie in
bem mucherifchen Berlin. 2 lls ich jule^t — —
mit ihm fpajieren ging, fanb ich ihn förperlicb nicht
beruntergefommener als bie meiften Polfsgenoffen.
<£r fab Poll fchu>är$efter Beforgnis in bie ^ufunft;
benn für jcben Unperblenbeten fonnte fein Sa>eifel
fein, baf ftch Peutfdrfanbs 21 usficbten mit ber länge
€mt# (9(9
*9
bes Kampfes mefentfich vcrfchledfterten. (Eine tiefe
tticbe 3U bem fdjulMos m ben Krieg verbrieften
beutfdjen Volfe fprady aus feinen XDorten.
Kls ich mieöer von ihm hörte, jeigte er ben Cob
feiner ^rau an. Hac^^er fdpdte er mir bie für einen
engen ^reunbesfreis gebrochen Kufjeidjnungen „IDie
fjebmig Cadjmann ftarb". 3^ bas bünne fjeft
mit märmftem Knieil; als id) es gelefen hatte, fonnte
idj bas (ßefühl nicht los tverben, baf ein iyo^er (Seift
aus ben Kngeln gehoben fei. (Es märe unangebracht,
über biefe intime Hieberfdjrift mehr $u fagen, als
bag man auf (Offenbarungen vorbereitet mirb unb
bag ftd} ein alltäglicher Sterbefall abfpielt. JDemt
ber BTaler Oubebat bei Sham (ich Fur$ vor bem
(Enbe banadj erfunbigt, ob auch ber Heporter ba fei,
fo entfpringt bas feiner bis $um lebten Ktem$ug von
ihm u^ertrennlichen Künjtlereitelfeit. fjier Hegt bas
Peinliche bnrin, bag (Trauernder, Beobachter unb
Berichterftatter eine Perfon finb. 3 n foldjen Kugen*
bliden bcs tiefften Schmedes verfügen, tvie befannt,
bie Sinne über eine unheimliche Schärfe ber H)ahr*
nehmung; aber von ba bis 3ur ^iyierung ift ein
tveiter IDeg, ber beffer unbetreten bleibt.
Vielleicht mürbe (Buftav Canbaucr burch biefen
Keulenfdjlag bes Schidfals aus feiner Bahn gemorfen.
»Who knows on wbat path he sball meet bis fate?*
3ch munberte mich, bag er ben bisfrebitierten büffel»
borfer Bramaturgenpoften angenommen h a tk* 3^
munberte mich nicht, bag er, von (Eisners 3**!^
50
gelocft, pldfetid) im Strubel bes münc^ner puifchrs
auftaucf)te. U)as au:fy bie Scitungen über i^n 3a«
fammengefchtvafct fabelt: n>er Upi fannte, wirb bis
3ule$t ben < 5 lauben an biefen aufrichtigen, eblen,
freien XHenfchen bewahrt haben, ben (ßlauben, ba§
er feiner höflichen Qanblung, feiner unfcfjönen Hegung
fähig tvar. XPie wenigen lägt fich bas nachrühmen l
Der im ZHaflengrab mobentbe (öuftav Canbauer
fjat ber 2 TTcnfcf}f?c it IPeri volleres geleiftet als ber bei
lebenbigem leibe verfaulte XDoobrom IDilfon*
m. *{d>
£>et taftenfce flTaetcrlincf
HTaetcrüncfs Cebenswerf fc^eint foweit abgefchloffert.
Don 6cm nunmehrSechsunbf ünfjigjährigen ift fyöchftens
weiterer Ausbau, fcf?tt>erlid? aber Heuorientierung $u
erwarten.
für piele, bie an feinen erften Dichtungen ft<h in
bie Gefühlswelt ber Heuromanlif eingelebt, werben
bie Serres C^oubes, bie Chanfons unb bie Weinen
Dramen, lyrifctje Bücher non jtärfftem Sthnmungs*
gehatt, trofc ber raufchenben (Erfolge ber fpäteren
3 <*h re immer bas Befte non Hlaeterlincf bleiben.
Hie werben jte bie unenblidje Schwermut jener fleinen
Bücher pergejfen.
fjat HTaeterlincf wirflich eine ^eitlang bas Ceben
mit ber unerflärlichen Hngft angefchaut, bie in ben
Hugen ber ZHärchenprinjefftnnen feiner erften Dramen
lag? IDcber Hot noch Cragif h a & en in fan tafeln
eingegriffen. 3 « &*n 3 a h ren / &<* feine erften Sdjöp*
fungen in ihm reiften, lebte ber genter Bürgersfohn
behaglich in ber flanbrifchen (Ebene unter Hofen unb
Bienen unb war fchon bamals ber gefunbe Sports*
mann, ber er bis I^cute geblieben. IDie feltfam:
52
biefer raffinierte Cyrifer — beim bas ift ZHaeterlincf
nor allem, auch bis in feine philofophterenben Profa*
fünften hinein —, ber 6er mobemen franjöfifchen
Dichtung feinfte Schwingungen germanifd^en jählens
$ugefüi)tt, war non XTatur ein robuftes Temperament.
€r teilte mir fur$ nor 6em Kriege einmal mit, er wäre
wohl in Solas Schule gegangen, hätte nicht DiUiers öe
F3slc*K6am ihn hingelenft „vers le cötö spirituel, po6-
tique et mystörieux des choses“. Das gefchah 1886 «
Die literarifchen, fpe$tell germanifchen Tinftäffe, bie*
DTaeterlincf erfahren, fowie was man feine Tnt*
wtcflung nennt, jtnb beutfehen Cefern 3U befannt,
als baf h' cr befonbers barauf t^tnsetoiefen werben
müfte. Dian weif bis $um Öberbruf, baf nichts
täufdjenber ift als biefe bequemen Schlagwörter.
Tine Klärung unb gleichfam ein Befenntnis auf bet
fjöhe bes Cebens bebeutete {ebenfalls bie „Vie des
Abeilles“ (\90\), bas unnergef liehe Buch, bas in
einem Kleib non oergilifdjer Poefie ben feften (ßlauben
an bie XDiffenfchaft unb an ben Sieg bes Tuten in
ber XDclt lehrte. Trofbem aber h<*t er jtch bis heute
nicht non ben Träumereien bes „Trösor des Humbles“
losgefagt. Die Tntroicflung befteht höchftens barin, baf
bie Sprache etwas weniger fchleierhaft geworben, bie
Problemjiellung beftimmtere formen angenommen hat.
Das Sehnen aber hat ftch nicht füllen laffen. 3 mmer
non neuem wieberholt er feine jrage an bas Scfjicffal.
Kuch beute wieber, unb nielleicht ift bie £eit baran
fdjülb. BTan fagt, feiten hätten Tfoterismus unb
53
«
0ffultismus bie (Beißer fo lebhaft befcfjäftigt (Es
fcheint fo: bas mürbe Öen beifpiellofen (Erfolg pon
(ßuftao UTeyrinfs Homanen „Der (ßolem" unb bas
1 „(Brüne (Befleiß", bk mich mehr als Seitfymptome
beim als bauerhafte Schöpfungen anmuten, einiger»
maßen perßänblich machen« 3ß es, ipeil bie XDelt
aus ben jugen geht, -unb fteht mieber eine jener
großen Uttgfiepibemien bepor?
* •
*
Durch Ulaeterlincfs gefamtes IDerf „Trösor des
Humbles“, „Sagesse et Destinöe“, „Vie des Abeilles“,
„Temple Enseveli“, „Double Jardin“, „InteUigonoe
des Fleurs“ geht bas Suchen nach Verborgenem in
metaphvftfchen unb pfychifchen Dingen. 3 n & cr lebten
geit ftanben (Eob unb 3 cn f c ^ s für ihn im Vorher*
grunb. IVas bie I9|6 erfchienenen „Döbris de la
Guerre“ enthalten, entjiefß ftch meiner Kenntnis, ba
es mir unmöglich mar, bes Buches h a &W* 3 U »erben* '
Das porle^te Buch, »La Mort“, erfchien |9|3. flber«
jeugen fann es nicht »Diefer (Blücfliehe, ber bei
Hi$$a ein traumhaft turnt ber bar es Dichter heim bemohnt
unb 3ur Sommerjeit nach einer alten fpufhaften Ubtei
in ber Hormanbie öberftebelt, perfucht Pergebens bie
Schrecfen bes Cobes burch ftoijiftifche piaubereien
hinmegjubeutcn. 0b es gleich nur ein Schlaf iß,
nur länger als ber aller Ubenbe, Sterben rnirb bis
auf weiteres ein perflucht ernftes Ding, bie eigentliche
Cragöbie bes UHtags bleiben. Uberbauert bas inbi»
t
nibueffe Beumgtfein bie fbrpcrlich« ^erfe^uttg? Diefes
Problem, bas „La Mort“ nidjt 3U Idfen rermag,
leitet über $u ben Stubicn ber folgenben 3a^re, bereit
erfter Ceil 19 V 7 unter bem Citel „L’Höte Inoonnu“
erfdjien.*)
Die pofttioifHfcfjc Ppilofophie, bie ungeheure Qoff*
nungen gemeeft, fonnte bis jefct auf mcfentlidje fragen
feine Animort geben« Diefe Antmort fudjt Zttacterlincf
eilten €mftes in ber Hic^tung ber <8ren$fragen bes
feeiifdfen Cebens.
An bas nerfchloffene Cor, bas unfer beuwfjtes
pfYdjifcbes leben oon bem unbefannten Heid} in
tmferen Ciefen trennt, flopft feit einigen 3aljren ein
fellfamer <ßaft. XDie ZJTaeterlincf es fdjon 1896 in
nagen ZDorten im „Tresor des Humbles“ prophezeit,
foll bie Seit gefommen fein, ben Schleier $u lieben.
Die Crforfdjung aller jener (ßeheimniffe, roie €rfd}ei*
nungen, Halluzinationen, Ahnungen, Prophezeiungen,
H.eUfehcrei, benfenbe Ciere — er hot bie Pferbe non
<£lberfelb felbft beobachtet unb erachtet jeben Schtntnbe!
für ausgefdjloffen —, ift nach ihm aus ber Periobe
ber legenbe unb bes billigen Aberglaubens in bie ber
ernften »iffenfchaftlichenUnterfuchung getreten. ZDeshalb
follten biefe (ßebiete, ob fte auch bis oor furjem miffen*
fchaftliche terrae iocognitae mären, fd}liej| lieh unburch«
•bringlidjer fein als etma bie ber brahtlofen Celegrapljie
ober bes HYP n °ttemus? Die ZHenfchheii muf fich
] ) paris, {fasqaeüe.
55
n adf uni nach non bem ipahnftmtigen Schrecfen be»
freien, mit öem jene Phänomene fo lange Me ®e»
müter erfüllten. Uber bas XPefentlic^e an bem $orU
fdjritt bes neuen, tpijfenfchaftlichen (Dffultismus —
bet Harne perliert bamit feine Berechtigung — ift
nicht, baf Me HTaffen an beffen HTöglichfeit glauben,
fonbem bag ernfte (Belehrte ihn emft nehmen.
HTaeterlinc! beherrfcht Me einfchlügige Literatur. €r
ftöt^t ftch befonbers auf Me ^orfdjungen ber Society
ior Psyohioal Research, ohne bie beutfche ober fran«
$bftfche Citeratur $u pernachläfftgen. Hem Caiett
brüngt ftch bei allem flug abtpartenben Sfeptijismus
bie Überjeugung auf, baf genügenb fixere tCatfachen
porliegen, um bie tpiffenfchaftliche Beobachtung $u
ermöglichen. HTaeterlinc! gibt ftch bejahenb, tpeil er
anfcheinenb überjeugt ift; ohne baf man ihm, ftreng
genommen, leicbtftnnige unb porfchnelle Urteile por*
tperfen fönnte. €s gehen eben auch m tpijfenfchaftlichen
Greifen bie Unftchlen über §uperläffigfeit bes bis jefet
porhanbenen Catfachenmaterials noch auseinanber*
Ohne fo über3eugt 3U fein u?ie HTaeterlincf, barf man
hoch bie HTöglichfeit eines tpijfenfchaftlichen Stubiums
jener Probleme nicht mehr in Ubrebe fteüen. HTift
man HTaeterlittcfs Schlüffe freilich an ber unerbittlichen
Sfepjts einer ^achautorität tpie HTay Hejfoir 1 ), fo
erfcheint feine Uberjeugung allerbings poreilig. Ulan
*) „Dom 3 e «f e i*s ber Seele.* Die (Setjeimtmffen*
fünften in frttifd?er Beleuchtung. Stuttgart t 9 l 8 , £erbinanb
<Enfe. §roeite iluflage.
56
gewinnt aus 6cm Vergleich 6cn (Einbrucf, als h<*nble
es jtch Schließlich um ein plus ober ZTCinus von
ppcifellos feftftehenben (Eatfachen. ZUaeterlind ift
eben Dieter — unb als folcher troß wiffenfdjaftlicher
ZRethobe eher geneigt ju glauben*
IDirb man, um jene Phänomene $u beuten, ein
pom Körper losgelöstes, freies pfychifches leben an»
neunten müffen? ZHaeterlincf perwirft pon pom*
herein bie religiöfe ^Ypot^efe. Die fpiritiftifche gilt als
fließt weniger übernatürlich. <£r neigt pielmehr 5U jenem
fpiritualiftifcheu Pantheismus, ber fdjon feit feinen
«rften €ffays bas IDefentliche feiner XDeltanfchauung
war: wenn man an bie geheimnisvollen fosmifdjen
Kräfte benft, bie in jüngfter Seit entbecft mürben,
an Celepat^ie, an all bie tEiefen pon Hnbefanntem
unb hoch ZDirflidjem, mas magnetifdje unb eleftrifche
Kräfte ahnen laffen, barf man bann nicht annehmen,
baß unfer unterbewußtes Seelenleben nicht auf bas
Jnbipibuum bcfchränft ift, fonbem teilnimmt an einem
Urreich pfychifchen lebens ? 3f* etwa einigen h?P«**
fenftblen IDefen ein längft abgeftorbener, unbefannter
Sinn geblieben, permöge bcffen jte mit allem leben
in tiefer, geheimer Derbinbung flehen?
Über biefe Hoffnungen auf neue (Dffenbarungen —
benn mehr fagt Schließlich „L’HÖte Inconnu“ nicht —
mie Qomals $u lachen, ift allju billig unb löft fein
Problem. allerbings broht auch ITTaeterlincf
ber ZHut $u jtnfen: „Faut-il se rösigner une fois de
plus ä vivre les yeux dos et la raison noyöe dans
57
i'immense oo6an des tönöbres et 11*7 a-t-il auouo#
issue?“ Rerfelbe (ßlaube an öie XPirffamfeit menfch*
ticken Südens, 6er fdjon 6ie „Vie des Abeilles*
erfüllte, ift ifym bis ^eute geblieben. (Ehe öie öentenbe
UTenfchhett mieöer $u Öen tröftenöen fabeln öec
Religionen ifyre Zuflucht nimmt, foll fte $unächft aus«
Darren unö mit ihrem eigenen Cidjt in öie Rbgrünbe
leuchten, in öenen Unfagbares fid* verbirgt
* *
*
Riefe furje, gebrängte 3 ufammenfaffung von
UTaeterlincfs (Rebanfen vermag natürlich nicht, einen
Regriff $u geben von bem, tvas ich öie lyrifche
Stimmung öiefes Budjes nennen möchte. (Eine eigen«
tümlidje Zftifchung von ejaftmiffenfchaftlichem Renten
unö poetifchem (Erleben öes Unbefannten. Ruf jeöer
Seite fühlt man, mas ZTCaeterlincf irgenbtvo »Le
petit souffle de rabirue“ nennt 3 m "Trösor des
Humbles“ fdjrieb er, es fei vielleicht nicht möglich
flar von jenen Ringen $u reben. Rie bid}terif<he
(Eigenart ‘ÜTaeterlincfs ift nicht reiner UTyflijismus,
fonöem ein überjeugter Poftlivismus, öer jtvar bas
(Cranf3enöente fonfequent ablehnt, aber einen ftarfen
Sinn für öas (Reheimnisvolle öcs nod} Unerforfchten
betvahrt h<*t; öas ift öer Unterton in allen feinen
Profabüchem. Stammt öiefer Sinn für öas Rh nun ^ 5 «
volle von Xtovalis, Öen er in feiner 3 u S en b fo viel
gelefen? Raher vielleicht jenes fjalbbunfel, jenes
unftchere fragen unö tEaften, öas feinem Stil Öen eigen«
%
58
iümliefyen Stimmungsreij verleiht Dem Stimmungs*
fünßler ZTTaeterlincf fielen überbies, wie Cfateaubrianb
ober £oti, eigene Harmonien $u (ßebote. (Er weif
Safe 511 hüben non feinem, leife ftngenbem tConfaü,
in bem ber (ßebanfe Iyrifcfy ausfdjuringt Sein Stü
ift famtweid? unb umfleibel gern Paprijiöfe Dorfteilungen
mit foftbaren Bilbern. Zuweilen aucf jinb es <ße»
metnpläfe, bie, in fjalbbunfel getauft, nadj Heuern
ausfefen.
Hubert Kaufte
iS ine Ättecatucgefd)id)tc
f>et öeutfd)en ©tdmme un6
■Uanöfdjaften^
Diefe Citeraturgefdjidjte 3°f e Pb HaMers, 6es Der*
treters 6er öeutfdjen Citeratur an 6er Unioerfttdt
^reiburg (Sd^toeij) ftellt in 6oppeltcm Sinne ein
neues 6ar: einmal in Anlage un6 36ee, in6em fte
') titeratnrgefdfidjte ber bentfd?en Stimme nnb Canbfdjaften.
Don 3 ofef Hobler. I. Banb. Die Kltft&mme (800—;600).
mit S Karten nnb jafylreidjen Knnßbeilagrn. Hegensburg x 912 >
Dracf nnb Perlag non 3 ofef Babbel. 404 Setten. 3 eber Sanb
\2 m., gebb. \ 5 m. (Erftes Burf?. I. Die Dorjeit. {. Stämme
nnb £anbfd}aften. 2. Die Sage. 3. Die Dichtung. II. Die
beutfdje Henaiffanee. (Srunblagen. 2. Die ^raufen. 3. Die
Baiem. 4. Die Klamamten. 5 . Die Saufen. III. Das beutfd^e
IDieberermadjen. «ßrunblagen. 2. Die 5 fterreid}ifd?en £anb«
fd^aften. 3 . Klamannen nnb Sd^roaben. 4. ®jt- nnb mittel*
franfen. 5 Kljeinfranfen. 6. Kltbaiem. 7 . <2lfa§ — §meites
Bnd?. I. Die €lbelanbfd?aften. \. < 5 runblagen. 2. Die £t»iU
ringer Sdfnle. 3 Heulanb. II. Die Btieinlanbfdiaften.
Hijeinpfal3 nnb IPeftalamannen. 2. Schwaben. 3. Die Boben-
feelanbfdjaften. 4 Der alamannifd?e Homan. III. Die Donau«
Ianbfdjafien. (Dßfranfen nnb Kltbaiem. 2. IPien. 3 Die
Klpenlanbfdfaften. 4. Das 8ßerreid}ifd}e Polf. IV. Sanften
60
öie Citeratur aus Öen fytjtorifdfen <$5runbftrömungen
ermacfjfen lagt, unö meiter^in audj ftofflidj, tnöem
fte, ihrer als gruttblegenb angenommenen treibenöen
Kraft getreu, öie Polfsöidjtung, aud? öie namenlofe,
jwei Jahrhnnberten. £anbfdjaften unb EftYfHf. 2. Der tüefteit.
3. Der (Dften. — Drittes Buch* I. ^ranfett nnb (franfen bärtige.
(Sr unb lagen. 2 . präg nnb IPien. 3. (Erfurt 4- §wtcfau ,
nnb Joachimstal. 5 . iDittenberg nnb Ulagbeburg. 6. (fauft
nnb feine Canbfdjaften. II. Die bentfd?e fflittelachfe. Das
Hämberger Dorlanb. 2 Bömberg. 3 . Das Kugsburger Porlanb.
4 . Kugsbnrg. 111. Die Klamannen. t^eibeiberg. 2 . Sdflettßabt
nnbKolmar. 3 . Die fünf ©rte. 4 . Bern unb 3&rich. 5 . Strafjburg
nnb Bafel. 6. (Jifdjart.'
II. Banb. Die Heußämme non 1300, bte Kltßämme non
X eoo bis (780. Hegensbnrg>l9l3. 546 Seiten. Diertes Bach.
1. Der Bnnb ber Heußämme. (Srnnblagen. 2 . Qeibelberg.
3. Schießen. 4 . preu§en. 5 . Dresben nnb meinen. 6. läufig
nnb Spießen. II Die fädjßfch* IDelt. {. tDeftfalen nnb Bieber«
franfen. 2. ©ßfalen. 3 . IITecflenburg. 4 . Hamburg nnb £überf.
III. Die BItßämme. Kaffei unb Kütten. 2. Börnberg,
3. Schwaben nnb <EIfa§. 4 . £anbf<haften bes Pietismus. —
fünftes Buch. I. Die Sdjroeij. Urfd?u>etj nnb BheintaL
2 . Bern. 3 §ärid?. II. £ei|> 3 ig nnb f^alle. Kltleipjig.
2 . Die leipziger Kämpfe. 3. QaQe. 111. Die Hieberfachfen.
\. (Dßfalen unb Ifteißen. 2 . Kopenhagen. 3. Hamburg. 4 . Dir
fädjßfdje Sdjolle. 5 . ©ftfalen, 6. IDeftfalen. IV. Hljcinfranfen
nnb 5dju>aben. Königsberg nnb Biga. 2 . (franffurt
3. Strafjbnrg. 4 Bheinfranfen. 5. Schwaben. 6 . Die pfalj.
III. Banb. Qo<hbiäte ber Kltßämme bis 1805 nnb ber Heu«
ßämme bis \ 800 . Begensbnrg 1918 . 376 Seiten. Sechßes
Bnd?. I. Die Baiem. 1 . (Srnnblagen. 2 . EDien 3 ZTtäncben.
4 . Die bairifchen lanbfdjaften. II. (Thüringen unb bie Heu«
ßämme. 1 . (Thüringen. 2 . Born 3 Branbenburg. 4 . Jena,
(freiberg. Qade. 5. IDeimar. III. Die (franfen nnb bie Schwaben.
1 . DTainj nnb Koblen). 2 . Däffelborf unb Köln. 3 . (franffnrft
nnb Kaffet 4 . Schwaben. 5. Qeibelberg.
bas VolFsbrama, auch foweit cs uns nur als Spiel,
nid}t als Ciieratur überliefert iß, in Öen Kreis ihrer
Betrachtung $ieht. Dafür tritt öie überragenbe
<gin3elperfönlid?feit jurfitf unö wirb aus einem
$um XHittel öer (Erfenntnis. Sie iß ja aud; nur
Vermittler/ iß öer jeweilige Crager einer Stammes*
ueranlagung, öie aus innerßer Hotwenbigfeit nach
fünßlcrifdjet Betätigung, nach einer öer wedjfelnöen
Perf 5 nlid)fcit gemäßen Normung ihrer geißigen IDerte
ßrebt. Unfere titeratur würbe nichts verlieren, wenn
ße, wie in ihren Anfängen, namenlos wäre, unö öie
(Befchichte würöe nur gewinnen. Denn h eu * e laßt
ß<h ber Citeraturfrcunö öurdj öie Perfon öes Dichters
3U einer all$ugroßen Beachtung öes UTenfchlich*Sub*
jeftiven verlogen, währenb öocfj öas Cypif<h»®bjef*
tive für unfere (Erfenntnis öas JDidjtigere iß.
Habler macht Öen Stamm jum Cräger alles gei*
ßigen Cebens. (Er iß etwas Ubgefchloffenes, <Ban$es;
fein IDefen, fein Charafter unö feine Proöuftion
etwas im tDefentlichen Unveranöerlkhes, öas in jeöem
Stammesangehörigen lebt. Blut iß ein befonöerer
Saft Stammbäume weröen $u (Erfenntnisquellen,
(Seburtsfcheine 3U gufunftsbofumenten. XDohl ent*
wachfen öem reinften Stammesblut öie fnorrigften,
öie fchärfß umriffenen Dichtercharaftcre, aber öie über*
ragenöen (Beißer ßnö nach Hoblers ^orfchung geraöe
Öen Stammesmifchungen entfproffcn. (^ifchart,
®rimmelsh a ufen, Cefßng, Kant, (Boethe, Schiller,
Qumbolbt, Brentano u. a.) Unö fo mußte er, um in
62
biefen inbhubuellen Zttifchungen noch Me einjelnen
Beftanbteile erfennen $u Iaffen, bas IDefentlichße jeben
Stammes, man fömtte cs Me Seele nennen, mit
flarfter Deutlichfett $ur Darftellung bringen. tDie ift
6 er ^ranfe, tMe 6er Bayer, wie 6er Sadjfe? HaMer
geht bei 6er Sdjilbenmg biefer Stammesfeclen meift
non 6er Canbfc^afl aus, nicht non 6er €an6fdjafl als
6 em Cummetptah sufammengewürfelter (Einjclner,
fon6em als 6em Hährboben, als DTateriellem, als
Crägerm eines gan$ beftimmten ZTTenfcfjenfd^Iages,
non 6er aus bei6en, aus Blut un6 <£rbe, 6as ^einfte,
6 as (ßeiftige wie in go!6enen Dämpfen auffteigt.
Da erwuchfen 6iefe Stämme, uerfdjiebcn wie 6as
Cqnb, bas jte gefugt ober gefunben un6 6as if?r
tOefen nach 6em eigenen BiI6e formte. So fdjuf
fidl 6ie Canbfc^aft ben Stamm in XPechfetmirfung,
6 er Stamm feine DTenfdjen, 6ie Btenfc^en ihr
tDerf.
Bun ift es hoch nicht fo, baf 6er ein$elne Dichter
nöDtg ober grof teils perfd)tDärtbe. Bur h*bt er ft<h
wie ein Qochreltef heraus, aus 6em 6ie Platte liefemben
Dlaterial feines Stammes. €r ift nicht mehr nur
ein (Einjelner, nicht nur ein (Stieb einer bobentos in
ben Cüften reiner Üfttjetif ober Cfjeorie geflochtenen
3 beenfctte, er ift ein Stücf feines Dolfes. t}iftorif<fj
ift bie (ßrunblage bes Bablerfcfjen (ßefamtwerfes,
Phypfch in ihm bie (ßrunbbebingung bes €in$etnen.
So wibcrfpricht es nicht nur nicht, fonbern wirft
grunblegenb fär bie tbeengefchichtliche pfychotogifche
65
Htetgobe, ber mir in unferer £6t fo Diel Heues per*
hänfen.
Cüeraturgefcgicgte ift Eefcgicgte. VOas uns fo oft
als reiner Eeiftesfampf erfcgeint, für ben mir feine
andere Deutung fennen, als bas Eefeg pon (Ebbe
^ unb jlut, pon Kftion unb Heafiion (Kampf alfo
als Kampf, mobei uns ber ©roft bleibt, bag Berne«
gung XDärme erjeugt unb ber Krieg ber Pater Dieter
Dinge fein fann), bas mirb uns pon Hoblers gi*
ftorifcger Htetgobe grunblegenb neu gebeutet Deutfege
Kultur? Sie ift ein Eefcgiebe aus eigner Peranlagung,
aus Kntife unb Egrijtentum. IDie bie einjelnen
Stämme in bies Bett hinein münben, mann fie ftcg
einorbnen, $uerft bie jranfen unb Klamannen, bann
bie Bayern, ©güringer, Sacgfen, 3<*grgunberte fpäter
erft bas neue Deutfcglanb jenfeits ber Elbe, — bas
ift bie Erunblage für bas 3a gier ober Hein brüben,
für Kftion unb Keaftion, für Ebbe unb jlut Die
Kltftämme auf ber einen Seite, bie Heuftämme brüben,
es ift ein Hugenblicf göcgfter Spannung, als biefe
bie Preffen in Bemegung fegen. Denn fegt fommt
bas Unrgytgmifege in bie beutfcge ZDelt Die Ko«
lonnen marfcgieren nicgt megr im ©aft Der ZPeften
mar einer Pergangengeit lebig, bie bem ©ften, meil
ungeiioffen, ftets ein locfenber ©raum blieb. Der
IDeften mürbe flaffifcg, ber ©ften romantifcg. „Bo*
mantif ift bie Krönung bes oftbeutfegen Siebelmerfes*
als bas gemifcgte Blut langfam $ur Bugegefommen
mar, bie Perbeutfcgung ber Seele nacg ber Perbeut«
6 *
fdjung 6er (Erbe unb bes Blutes . . . Daher beginnt
bie ®efd?id)te ber Bomantif nicht mit Jriebrich Schlegel,
Ciecf unb ^frtebrich f}arbenberg, fonbern mit ber
Stunbe, ba bie Heuftämme geboren mürben. Sie
mar bas (Ermaßen bes beutfc^en Blutes in ben ein«
gebeuteten Dölfern, mie ftcfj bas Blut ber Däter
ober Blätter in ben Kinbem reicher Uhnen regt.
Beutfc^ »urbe ber ©ften erft in ber Bomantif. Sie
Hft bas Zeugnis, baß bie Heuftämme eine Baffe ge»
morben maren, aus hunbcrt UTifchungen ein Ceben»
btges, (Einheitliches, Heues." (3, 9 .)
Uber fd)on oorfyer Ratten fte ihren jungen Eroberer»
mut gegen ben IDeften geführt: (Dpiß, (ßottfdjeb,
Cefftng — fie ftnb fjeerführer ber Heuftämme, bie mit
{mpofanter Kraftentfaltung bie taufenbjäfyrige Cra»
bition bes ZDejlens ftd} untertänig machen mollten.
Bie alte £eibenfd)aft: ©egenfäße ausjugleicfjen, ftatt
fie fruchtbar $u geftalten. Unb neben biefe beiben
fulturgefchloffenen (Einheiten, bes flafftfchen IDeftens
unb bes romantifdjen (Dftens ftellt Habler als gleich*
berechtigtes Brittes ben Kulturfreis ber Donau, biefer
einigen meftöftiidjen Derbinbungsaber Deutfdjlanbs,
ben Stamm ber Bayern, ber einft bie (Dftmarf, öfter*
reich, oer beutfchen Kultur gemonnen hatte. „tDenn
ftch ber ^ranfe unb Blamanne als rechtmäßigen (Erben
XDeftroms fühlte, menn ber Slame fich auf feine oft«
rdmifche Senbung berufen burfte, bas Bonautal fonnte
fich als Bechtsnachfolger beiber Born benfen. . . .
Unb fo trugen bie dürften biefer Canbfchaften bie
€tnU 1919
5
65
Krone tDeftroms, fte rangen burd) 3 af)rf)unbcrte um
bie Krone Oftroms, fte Ijaben bie eine nteber gelegt
unb bie anbere toar ihnen oerfagt, aber bie Canber
ihrer neuen Krone »aren einfl im IDeftcn bie Canber
bcr Cäfaren unb im Offen bie Canber ber Konftan*
fine.' 1 ( 3 , U.)
Hoblers IDerf iß einfeitig. Kber finb alle bie am
beren Bctrachfungstoeifeit es nicht auch? Unb bei
ihm iff bie €infeitigfeit bas Heue. €s finb glän$enbe,
bas geiflige leben einer StaM, einer Canbfdjaft, eine*
Stammes $ufammenfajfenbe Kapitel in bem Buch —
reiche Bilbcr oon bunter, einprdgfamer Ceud)tfraft.
Hablers Stil h<*t *tn>as fjinreißenbes, Bilbifaftes, oft
auch bas jlacfcmbe allju lebhaften Temperaments.
3hm gelingen (Ojaraftcriftifen oon einer gemeißelten
piaftif, bie einem geftdjtsbegabten Oebä^tnis nicht
mieber entfchtoinben. jUnbere fallen bagegen ab, unb
manche anfdjeinenbe Ungleichheit ber barftellenben
Kritif ift nichts anberes als Unausgeglichenheit bes
Stils.
3 ebenfalls ein IDerf, bas bie ffeigenbe Beachtung^
bie es in ben Kreifen ber XDiffenfchaftler fanb, auch
in ben breiteren ber literaturfreunbe oerbient. 3 r
mehr eine nioellierenbe, unioerfaliftifche geit bie le»
benbige ^ülle beutfchen Stammeslebens in eine feelen»
lofe €inheitsfchablone prcffen toill, um fo mehr muß
ber toahre ^reunb bes Dolfes bie felbftänbigen Stammes*
$üge 31t erfennen unb 3U erhalten ftd} bemühen, benn
auf ihnen beruht bas, toorauf toir alle ftolj ftnb:
16
Die Dielfeiiigfeit unteres (Beifteslebens, tmfer bunter
Xeidjtum in Kunfl, ZtTuflf unb Didjtung. Unb grabe
biefem Problem ift bas Haölerfcfje lOerf mit voller
Ciebe unb gutem (Belingen Angegeben.
Ulbert <ubtDtg
3Det -DeteftitJ
Pom PTeifterbiebe erjagten ägyptifche Priefter fdjon
Qerobot — crft bie neuere £e\t hat bem dürften ber
Schelme ben ihm geträufenen berufsmäßigen (Segnet
gefdjaffen: ben PTeifierbeteftir. (Etroas profaifch ift
fein Urfprung: naires ^fielen ftanb auf ber Sette bes
fcfylauen (Sefdlen, bes menfdjlidjen Pteifter Heinefe,
unb jebes einjelnen Sache trat es, jtch gegen ben
fecfen Zugriff 5U treten, fo gut er fonnte — erft
als an Stelle ber Selbftijilfe bie ftaatliche ZTTac^t ge«
treten mar, als bie Perfyäliniffe ber (Sroßftabt bie
Homantif bes lofen fafjrenben Schülers unb bes föhnen
Häubers burd? bie häßliche Profa nacften Perbrecher«
tums erfeßten, fonnte ber Kampf gegen bie ^einbe ber
menfdjlichen (ßefeüfdjaft feine fjelben et^eugen. Pie
(Einrichtung ber Polijei alfo hat &en Peteftir als
bichtcrifche ^igur erft möglich gemacht.
* 3 n Paris ift eine Polijei im mobernen Sinne $u«
erft organijtert trorben, unb tro man ftd} ftaunenb
erjählte t>on bem braufenbcn (Betriebe, bem brängenben
Ceben ber franjöftfchen fjauptftabt, ba hatte man auch
5U berichten non bem fieberen XPalten einer Pfad}t,
68
auf 6er wefentßch 6er Sd?u$ 6es täglichen Cebens,
auf 6er Perwaltung un6 (Drbnung in 6iefer ungeheuren
Ulenfchenanhäufung beruhten. Als bas < 5 ehtm eines
gewaltigen Cebewefens erfchien bie Parifer Polijei —
fo fah fte im frieblichen mittelbeul fd/en Kleinftaat
Schiller, unb fo gar perwunberüch ift es nicht, baf
biefer Dichter, bem fein beutfches XDams fo oft $ti
enge würbe, ben es fjwjog 3U ben großen Bewegungen
in (Defchichte unb Ceben, ihr Drama fchreiben wollte.
Aber 3 ena unb IDeimar waren hoch nicht ber rechte
(Drt für ein folches Unternehmen, bas Drama faum
bie gemäße ^orm, fo blieb benn Schiller bei Cnt»
würfen ftehen, bie Ausführung bes (ßebanfens war
einem fran$ofen porbehaltcn. Als Qonorä be
Bal$ac ben (Debanfen fafte 3ur Com£die hum&ine,
bem aüumfaffenben Profäepos, bas ein ßefdmtbilb
feines Canbes unb feiner <§eit geben follte, ba mußte
Don pornherein ein pia£ für bie Poltet unb was $u
ihr gehörte, porgefehen fein.
(Er hätte bie UTemoiren Pibocqs gelefen, ber es
pom ©aleerenfträfling 3um Chef ber Parifer Kriminal»
polijei gebracht hatte; in ber (Erinnerung an ihn fchuf
er feinen „Uapoleon bes Bagnos", ben großen Per*
brecher Collin*Pautrin, ber fchlieflieh Pibocqs IPeg
geht; ihm entgegen ftellte er bie erften Deteftipftguren
großen Stils. Aber merfwürbig: weber fein noch
feiner Cefer UTitgefühl ftanb auf Seiten ber Corentin
unb Peyrabe; fte finb niebrige Haturen, ihre Beweg*
grünbe finb. felbjtfüchtig — bie Benufcimg ber Poli$ei
6 $
$u polttifdjen ^medcn, ba$u audj 6er Umßanb, baß
ein gut (Teil ifyrer ZHitglieber Renegaten 6es Derbredjer*
tums mären, marf einen Statten auf ilpre bicfyterifcfye
Darfteüung. Ittrgenbs tiefer als in Dictor Qugos
Hiefenroman „Les Miserables M : 6er fjelb ift aber*
mals ein ©aleerenßräftmg, un6 fogar ein menfd)»
lid? e6Ier, 6er Deteflip 3 auert nur 6er ©egen«
fpieler. Diesmal freilich ift er frei pon allem perföit«
lidjen (Eigennuß, iß ein (Tfjarafter pon unantaftbarer
©fyrlidjfeit un6 ©crabßeit, ein DTann aus einem ©uß, ja
fogar $um efßenntal ein Deteftip, bei 6em „bas Hiefen«
maß 6es Ceibes meit Aber 3 *&ifä** ßinaustpäcßß";
aber bei alle6em iß 6iefer (Titan bod} nur 6ev Präger
6er Pßarifäergeredßigfeit, 6er engen, unbulbfameri
©efeßlicßfeit, un6 6a$u nadj Jjcrfunft wie Stellung
in 6er ©efellfcßaft ein Paria. Der Dieter ßält es
für nötig, ßd? förmlich 5U entfdfulbigen, baß er 6ie
Dienße, 6ie , 3 apert pflichtgemäß feiner Beßörbe leißet,
als eßrenmert $u bejeic^nen magt — man ßelß, nodf
iß bei 6em großen ^ranjofen 6er Deteftip nid)t Qelb,
fonbern fpielt 6ie 3wtrigantenroüe, 6ie Qugos Pathos
6urdj em tragifdjes <£nbe aller6ings fdjon fyeroifch
perflärt.
Die Aufgabe, biefem fc^warjen Sc$af 6er ©efefl«
fc^aft 6ie Sympathie 6er Ccfer ju gemimten, ßcl 6en
Untertyaltungsfdpriftßellem örittcn ©rabes 3U, 6en
tpadcren Ceuten, bie im großßäbtifcßen leben Stoff
311 fpannenben Sittenromanen fudßen unb benen bas
Derbrec^en ©etegenßeit 3U aufregenben Dermidlungen,
%
70
3tir Schilbenmg bebrängter Unfchulb, gerechtfertigter
Cugenb, gebührenb beftrafter Scljurferei bot. Die
gut bürgerliche (Beßnnung forderte babei förmlich bie
Verherrlichung 6er Verteibiger bürgerlicher (Drönung:
fo fehen mir bettn bei Jfaoier be ZTTontöpin unb
feines gleichen I^dtiftge^ ben Deteflio als anjichenbe
(Beftalt h^ortreten. freilich: neben ben h°h m
fjerren com (Bericht fleht er noch feljr im Schatten;
wenn bie tnjmifchen fortfehreitenbe Hebung ber Pofyei,
bie barauf ©erachten lernte, ftch aus ben Verbrecher-
freifen $u refrutieren, auch mit ihrer gefühlsmäßig
höheren Schälung jufammenmirfte, fo blieben ihre
XDerfjeüge hoch in gefellfchaftlich untergeorbneter
Stellung, unb baju fdm noch/ baß ihre Ceifhmgcn in
biefen <2rjählungen burchaus nicht über ein befchetbenes
Xlfaß h^ausgingen; fchlteßlich waren all biefe Deteftioe
mittelmäßige (Befeflen ohne geiftige Bebeutung, fjanb*
merfer mit angelernter (Ccchnif, nichts mehr.
Da erhob ein großer Dichter ben tüchtigen Beamten
3um freien Künßler: Poe fchuf ben Dcteftiu ohne
Schußmannsrocf. Selbft ein <Bei 0 , ben es rei3te, aus
bem Knäuel wiberfprechenber Berichte unb Kusfagen
ben Kern bes (Befchehcnen heraus3ufchälen, (Beheinu
fchriften 3U lefen unb Hätfel h eraus 3 u ^fteln, gab er
feinem Cheoalier Dupin bie eigene £uft am (Beheimnis,
bas ben Scharffmn jum fiegreichen Kampf locft. XDie
ber Stahl 00m BTagneten, fo wirb Dupin »on aßem
ange3ogen, mos $ufäflige Umftänbe ober Berechnung
in tieffte Dunfelheit bergen wollen; er folgt feinem
U
äußeren Pflichtgebot, fonbern bem Criebe feiner Batur,
er fragt titelt nach Belohnung unb Beförberung^
fonbern übt eine gottgegebene Kraft, Auf ftcfj felbft
fielet er, ein Btann non geiftiger unb materieller An*
abhängigfeit, ein Sonberling, ber nur feinen Problemen
lebt — bisher fallen mir Plebejer im Schmeiße ihres
Angeftchts ftdj abplacfen; mas ihnen faure Blühe
mar, bebeutet bem Ariftofraten Pollgenuß feiner Kraft
im (Befühl geiftiger Überlegenheit.
Damit mar eine neue Bahn eröffnet, ber Deteftip
$ur pollberechtigten literarifchen $igur gemotben,
XDenn auch bie nächften Bachfolger Poes ihn mieber
in bie Poli$ei einreihten, fo bemühten fte fleh boch,
ihn nicht mehr als bloßen fjanblanger ber (Berechtig«
feit, fonbern als ihren felbftänbigen Diener h^5 u *
ftellen; bie befonbere Art feiner (Beiftes gaben follte ihn
herausheben aus bem großen Croß bes Beamten«
tums, perlieh auch feiner perfönlichfeit gemiffe Sonber.
Iings3üge, er mar pon nun ab eben „auch einer". So
fmben mir ihn in Cnglanb bei Di cf e ns unb Co Hins,
in Deutfchlanb bei Cepitfchnigg, in befonbers er*
folgreicher Ausprägung in ^ranfreich bei (Baboriau:
ber ^ran$ofe h a * ber ^igur por allem erß ihr polles
technifches Büfäeug mitgegeben. XDährenb Poe fleh
begnügte, an ein$elnen Beifpielen bie Art $u erläutern,
mie aus gegebenen Anjeichen Schlüffe 3U jtehen fmb,
hat baboriau bie gefamte Cätigfeit bes Deteftips unter
gemiffe leitenbe (Brunbfäße geftellt, fo baß man fehler
eine Cheorie ber Kunft barauf aufbauen faim —
72
Aber feinen XTConjteur Cecocq wirb 5 er Poli$eibeteftiv
nicht wohl i?inausfommen fömten.
Kein IPunber brum, öag, als < 0 aboriau 6 Blütezeit
— fle fiel in 5 ie fedftiger 3 aljre — vorüber war,
eine gewiffe (Ermattung eintrat Die jorm feiner Bo«
inane, in 5 enen bie Deteftivhanblung nur als (Ein*
Ieitung unb Bbfchluf ber eigentlichen jabel, einer lang
ausgefponnenen Kriminalgefchichte, auftritt, veraltete
fdjneü; mit ihnen geriet auch i^ r Bteifferbeteftiv in
Bergeffenheit — eine neue $orm für feine Perwenbung
würbe nicht gefunben, im Kriminalroman als folchem
ift aber feine Stellung fdjwierig. Deffen ^ntereffe
beruht ja meift auf bem Perbrechen, fei es nun barin,
baf es aus bem IDefen bes £}anbelnben erflärt wirb,
fei es, baf feine folgen für unfchulbig barunter Cei«
benbe gefchilbert werben; ber Deteftiv h<tf e * ober
nur mit feiner €ntfchleierung 5U tun. So ift er in
einem Boman nur IPerfyug ber Qanblung, wirb
leicht in eine (Epifobenrolle gebrängt; bamals erging
es ihm ähnlich, wie in ber Seit vor Poe: gewonnen
blieb ihm eine tfölfere gefellfchaftlidje Bdjtung, aber
feine Ceiftungen blieben im ZTCittelmägigen ftecfen:
Befpeft vor feinem Scharfftnn würbe bem Cefer $war
jugemutet, aber im allgemeinen hanbelte er beften*
falls fachgemäß, unb ber gefällige Zufall mufte ein
übriges tun.
(Eine neue Bpotljeofe ber (Seftalt würbe h^beigeführt
burch ben Buffdfwung ber fairen <Er$ählung:
war für ben Deteftiv ein jelb gegeben, hto konnte er
73
ber $elb gan$er Syflen narben. Das Behältnis
breite ftch gerabe um: bemächtigte ftcf? bie fut$e Ct*
3ählung biefes Stoffes, fo mar bie fjauptfadje, bie
fnappe Darftellung eines rätfelhaften faBes, im aß»
gemeinen non bem Betroffenen gegeben, unb nun
begann bas IDerf bes Detcftius — mar if?m Schritt
für Schritt bie Cdfung gelungen, fo mar auch
Schlugpunft ba; mas ben 3 nhalt bes Kriminalromans
ausmachte, mürbe, fomeit mie unbebingt nötig, ab«
getan, menn bie (Entbecfungen bes Deteftius barauf
führten. Der BTeifter biefes Deteftintyps, (EonanDoy !e,
hat fleh allmählich non (ßaboriaus Krt, bie fein erffet
Berfuch (,A study in scarlet“) noch beutlich 3eigt, $U
biefer ( 5 r$ählungsform gefunben, er i|t alfo ben XDeg
$u poe 3urücfgegangen, unb fein grof er Sherlocf fjolmes
(teilt {ich benn auch als eine Bereinigung non Duptn
unb Cecocq bar. Bon jenem hat er bie (Brunblage,
bas Sonberlingsmefen, bie ^ugehörigteit 3a ben ge#
bilbeten Klaffen, non biefem einen guten tEeil feiner
Berufsausrüfhmg, bie Cuft am perfönlichen Hleffert
mit bem (ßegner; babei ift er bennoch eine eigene
Perfönlichfeit non unnerächtlicher füitfllerifchcr Kraft
— fchlieflich ift es feine geringe Ceifttmg, bie hi« bett
Cypus bes mobernen Deteftius aufgefteflt unb feinen
Cräger unter allen Breitengraben 3ur mohlbefanntert
perfönlichfeit gemacht hat.
Die bequeme $orm ber fur3en (Stählung, - bie
einbrucfsuoUe (Seftalt bes gelben, bas Berblüffenbe
feiner ZTCethobe unb ihrer Erfolge rei3ten 3ur Bach»
7 *
ahmung; Me neun$iger 3 a h re nnb bas folgende
3aht3ehnt würben $ur wahren f)elben$eit bes Beteftios.
XDte einft beim Bobmfon mußte jebes Volt, jebes
(Befchlecht, beinahe jeber Beruf feilten S$arffmnshelben
haben — ifyre uoüffänbige ^ufammenfteUung wäre
Jfreube unb Bezweiflung bes Bibliographen. gwet
Biegungen wirb man unterfcheiben können: Me einen
wieberhoien, metjl mit bebeutenb fchwädjerer Kraft,
ben (Typus Qolmes, inbem fie einen 5 *ttnngsreporter,
einen Bentier, ein junges ZHäbchen ober fonftige
braue Ceute mit Beteftiugaben unb «neigungen aus«
ftatten, tuas natürlich ju bebenflicher Bcrrnäfferung
führt; Me anbem feigem ben Cypus ins Übcrmenfch«
liehe, uerlethen bem Beteftiu eine gerabe$u fauftifche
Bilbung, machen ihn $ur Verkörperung bes reinen
3 nteUefts ober auch bes ZPillens $ur HTacht —
gibt es ettoas < 5 rotesferes als Bobert Krafts Be«
teftio Hoboby, ber troß feines englifchen Hamens
aHbeutfcher 3 mpertalif uom reinften XDaffer ift?
Bber auch nach neuen IPegen h a * ntan gefucht.
Bn$iehenb iß $unä<hft, wie fleh aus bem großen Be*
teftio als (Begenftgur ber große Verbrecher ergab;
nicht ber eble Bäuber früherer (Tage, fonbem ber
CiebhaberMeb, ber „Einbrecher im Jracf", fjolmcs
mit umgekehrtem Vor$ei<hen: er h^t bem BTeijter feine
Käufe abgelaufcht unb toenbet jte nun an, um ftdj
ju beden. tPährenb ber Bei$ ber Boylefdjen Ee*
f<hi<hten barauf beruht, baß ein uenuicfeltes Problem
ffch nor unfern Bugen löft, fdftngen Me Baffles, Br«
föne Cupin ufw. vor unfern Bugen Me ^äben $u
einem Knäuel jufammcn, 6er nun je6em anöeren als
6em Cefer unentwirrbar erfdjeinen mug.
3n6effen bas all$ureid?lid?e Bngebot erwccfte and?
Überbrug. Bei aller Bnerfennmtg ber ted?nifd?en
Bleijterfdjaft ber beffen bicfer ©efdjidjten, ift bpd?
nid?t ju verfennen, bag bie Kennung fo fd?ön, glatt
aufgeljt, weil ber Sdjarfftnn bcs Beteftws ftd? an
vorder fonftruierten fällen übt: weil ein gefälliges
Bfdjenfyäufdjen, ein verlorener BTanfdjettenfnopf ba
ift, lagen ftd) wunberfd?dne Schlüge 3tegen, unb ge
gnb wal?r, weil ge wafyr fein (ollen. Bur foll man
nid)t benfen, bag man mit folgen äugerlicgen Kunft»
griffen allen Bätfeln beifommen fann, bie ftd? aus
ber Berjlricfung ber menfdjlidjen Ceibenfcgaften ergeben:
faft alle Jnbijien fönnen megrfad? gebeutet werben,
jte fönnen auf Zufall berufen ober abffdglid? gefällt
fein: ein Barr, wer ba auf fie baut, wo es fpigt,
hinter bas (Seljeimnis einer Seele 3U fommen. Bus
bem bunflen (ßefügl für biefe ^ufammen^änge war
fdjon manche gelungene Parobie fjervorgegangen; auf
bem flaren Bewugtfein bavon beruht ber neue IDeg, ben
0tto Soyfa ber Deteftivgefdjidjte gewiefen gat.
5 unäd)ft gat er igr neue Probleme gegellt, Pro»
# bleme, bie ftd? aus ber €ntwidlung ber (Sefellfdjaft,
aus bem Hinflug einer neuen IPelt« unb Cebensauf»
faffung auf ifyre oberen Sd?id?ten ergeben; er füljrt
in einen Kreis von burd? (Seift unb (Selb weit über
bie Blaffe erhobenen Qerrenmenf^en, beren §wede
76
unb Criebc bem 2tHtag gan$ fremb fmb. fjier rft
ein Beteftio, ber in Sljerlocf £}olmes feinen ZTTeiftcr
verehrt, einfach ein armfeliger Stümper, eine fomifc^e
£igur; bie Dienfte, bie anf feine IDeife geleiftet »erben
fönnten, »erben Diel beffer unb fixerer burdj eine
gewaltige (Drganifation beforgt: bas fmb fjanbwerfer»
arbeiten, unb »ie im Ceben Iängft bie ZTCafcfyine bie Cd*
tigfeü founbfouieler fjänbe billig unb fieser erfe^t,
ift auch ^ier bie HTechanifterung bie ^olge ber mo*
bemen (£nt»icflung, ein Hteifterbeteftiu im Stile non
Sherloct fjolmes ift über»unbene Homantif. Tin feine
Steße tritt ein neuer Cypus: ber fümmert ftdj nicht
meh* um Houtine unb Berufstechnif, ber »iß IlTenfdjen
feelifd} burdffchauen unb »eiff, baff ihre Caten ihm
bann uerftänblich fein müffeti. Ber Kampf mit bem
©egner ift ihm ein rein getffiges Hingen: nid?t bie
(Beheimniffe ber Chemie braucht er $u fennen, nicht
Befcheib 3U »iffen über alle Ceberforten unb Staub*
arten, aber Phantafie muff er beftfcen, Pfydjologe
fein unb ftatt ein ZHeifter ber Derfleibungen bes Körpers,
fein 3nneres 3U formen »iffen nach bem Bilbe neuer
Btenfdjen mit eigenen fittlidjen Knfdjauungen. Bann
braucht er auch fein Sonberling mehr $u fein, er
fann auf gleich unb gleich uerfefyren mit ben Herren
ber größten Dermögen, ben (ßenoffen feltfamer, faft
freimaurerifdjer Bünbe, »eil er ihresgleichen ift ober
fich hoch fo $u fühlen permag.
Kls ein (frjeugnis neuefter Seit, bes neunjehnten
3 ahrhunberts eigentlich erft, h a ^ en wir ben Beteft»
77
betrachtet, uub mit feinem 3ahrhunbert teilt er btt
Sdjneüigfeit ber €ntroicflung pom ©enoffen ber
Perbrecher, pom Paria ber ßefellfchafi $um Seelen«
fenner unb Gefährten ber ZHänner ber ^ochftnan$,
unb babei geht hoch manches an biefer mobemen
(ßcftalt auf uralte polfstümliche (^rjählerfunft jurücf.
2 Pas Poes, (Saboriaus, Doyles (Seftalten ihren Keij
perfchaffte, mar nicht sulcht, baß in ihnen mobeme
XHenfchen mit ben fögenfchaften ausgeftattet erfchienen,
bie eiuft tPüftenmanberer unb Urtpalbbetpohner aus«
zeichneten: in oricntalifchen DTärchen unb 3nbianer«
ersählungen ftnbet ftch fchon bie berührte Scharfftnns«
probe, bei ber aus unmerflichen Spuren bie beftimm«
teften Folgerungen auf ben, ber fte hinterließ, gesogen
werben. Pas ift bie bejeichnenbe < 0 efte bes Deteftips;
in ihm felbft aber ertpadjt ber alte tauberer mieber
SU neuem leben, por allem tpenn er ftch & a ‘
boriau bis auf Soyf a mit bem feiner tpörbigen <5egner
im Kampfe mißt. Unjählige IHärchen fchilbern bas
Duell, in bem Stoß unb (ßegenftoß fleh blißfchnell
folgen, bie (ßegenlift bie lift fchachmatt feßen will,
unb hoch mieber äbermunben wirb, bis enblich ber
gute Ruberer triumphiert. Der gute Sauberer aber,
neuseitlicher Phantaftif angepaßt, iß ber Detefüp.
tViUratb Creefen
Philipp Ueclam jun.
3 ebe Einrichtung, bie non Einflug auf bie fernere
kulturelle Entcuicflung unteres Polfes fein fömtte, ift
heute auf ihre Pafcinsbered)tigung ftreng $u prüfen.
Üllfo follte auch jeber Perleger ftch felbft unb ber
0 efamtheit Bedjenfchaft ablegen über bie fulturpoli;
tifche Bebeulung feines £}aufes. XPas Hedam betrifft,
(q h«t ber Perlag tro$ gemiffenhaftefter Einfeljr feine
Peranlaffung gefunben, bie Eenbenjen, bie einftmals
jur Erüttbung ber UniuerfabBibliothef führten, unb
bie — trofc mancher gern eingeftanbenen Hliggriffe —
im grogen unb gan$en fünfjig 3 a b re laug ftetig
meiteroerfolgt finb, für bie ^ufunft aufjugeben. 3 a ,
tuas \867 lobenswert, erfreulich/ nützlich mar, bas
ift h™te unb in gufunft bitter notmenbig. Pie
Einficht unb bie Eeftnnung, bie bie Bedams
ihre Sammlung ins leben rufen lieg unb bie ben
pun balb 80 jährigen fjans Heinrich Bedam $u einem
ber um biePolfsbilbung am meiften oerbienten Peutfchen
hat werben laffen, — fte allein erfcheint uns geeignet;
Unfer unglücfliches Paterlanb hoch noch einmal $u
79
bem Can6c 6er wenigftens innerlich freien UTenfchen
$u machen.
Die ZRänntt, 6ie im fjerbft (867 6ie erften Hummern
6er UniuerfabBibliothef auf 6en ZHarft brachten,
mußten, baf es feine mistigere Ungelegenheit fär ein
Volf gibt, als 6ie pflege 6er beften Kräfte 6er eigenen
Volfsfeele, un6 6af eins 6er wichtigften HTittel $ut
XDecfung un6 (Erhaltung 6iefer Kräfte, oielleicfyt —
neben 6er ftch auswirfenben Kraft 6er lebenbigen er«
3ogenen PerfönKchfeit — 6as aüermichtigfte, 6as Buch
ift, bas Buch als ZDerf uon Dichtem unb Denfern, 6ie
in fkh 6ie in ihrer ^eit wirffamen lebenförbernbett
Kräfte am reinften erlebten unb nicht anbers formten,
als ihre inneren €rlebnifle burch bas Büttel 6er Spradje
3U geftalten. Dag fokfye Kraftträger nur oon ben
ZDohlh<*benben follten erworben werben fönnen, erfdjien
ben Heelams unerträglich. Denn jeber (Empfängliche
hatte ein Hecht auf Ceilnahme an ben uomehmfien
(Eeiftesfchä^cn ber Hation. Unb (Empfängliche waren
hoch wohl nicht nur unter ben tPohlhabenben $u finben,
fonbern gewif nicht weniger unter ben 3 um Sparen
(genötigten unb ber farg gehaltenen 3 u 9 en &-
Hicht nur ber Verbreitung ber großen Dichter unb
Denfer ber Vergangenheit ift bie UniuerfabBibliothef
bienftbar gewefen, auch fielen Iebenben Uutoren, foweit
fte ftch nicht oo^eitig vertraglich ein für allemal an
beftimmte Verleger gebunben h a Men, ift bie auger«
orbentliche werbenbe Kraft ber Sammlung 3ugute ge«
fommen. U)as fann ein 3eitgenöffifcher Dichter (ich
80
v.yc
mmi
Befferes münfdjen, ab baf ein tPerf, in bem er non
feinem Beften gegeben |u ifaben glaubt, in Qunbert*
taufenben non «Exemplaren unter bem für bas (Echte
empfänglichen Poll nerbrettet wirb! Pie fünf Bänbchen
mit ben Hamen: Qeyfe, Baabe, 3enfen, Hofegger,
Otto (gmft haben $nfammen Me Ubfafcjiffer (250000
erreicht.
Hici?! alles, was jur IPeltßteratur gehört, ift bei
Beclam $u finben. Selbftoerftönblich nicht! Pie
empfinblichften Cücfen Sollen mögliche halb ausgefällt
werben. Buch ift längft als notwenbig erfannt, UTu*
fterung ju halten unb minber ZPertnolles butdj Befferes
$u erfefcen. Bnbererfeits aber barf nicht nergeffen
werben, baß ber Perlag als Prinatuntemehmen leine
Bilbungseinrichtung wie Schule, tEbeater, Unioerjität,
mit staatlichem ober fontmunalem ^ufchuffonto ift; unb
es wäre ihm nicht möglich gewefen, jahraus, jahrein
Caufenben non Stubenten unb anberen jungen Ceuten
ihre wichtigsten Bübungsmittel 3 um Ceil $u fchenfen,
wenn er nicht bem Perlangen anberer Hretfe nach an *
ftänbiger Unterhaltung, nach l^armtofen Qumoresfeit,
erheitemben Ciebhaberßücfen Rechnung getragen hätte.
Piefe Sachen lönnen in einer Solchen Sammlung nicht
fehlen, Solange ber Perlag oerbienen muf unb hoch
ben niebrigen Preis feftbalten will. (Es ift alles UTög*
liehe getan, wenn er ben taufenbfachen Perfuchungew,
feine großen fyrftellungsmittel unb bie emsigartige
Pertriebsorganifation jur Jabrifation unb Perbreitung
bes Perlogenen, ben meberen 3nftinlten wettefter Kretfe
81
«nrt» V>\9
aller Sfariftfatioiisffofen Sdpneidjelnben ja bem%m
unbnad} fattfam befcntnUri Bluffern fapttalifHf* aus«
Anbeuten, fonfequet^t wiberftanben bat. Unb b<** bat
Hedam getanl Unb hem gegenüber xM « meittg
hcfä^eti/ Spreu unter hem tPenjen ifl* fl)ean
mit ha# <5ift fe^ltl 0«# XDefentftche tfl hoch, ha#
es allen Polfsgenoffen möglid) gemalt tfl, an hie
ipidjHgften ärunblngen unferer BHbung beranju*
fommett. IDorin and} immer mtfere neubeutfdjen
Hnlturpotitifer has §ett erfcliden werben, oh in her
2tnüfe «nb hem fyimamsmus, oh in her €rwecfung
einet neuen Keligiofttdt im Hnfdjlufc an
unb Mittelalter, oh in her Pflege norbif^germanif^er
<5eiftesart, oh aus hem <Dfien ober bem IDeften, hem
Sftben ober hem Horben wefentltcbe €rfermtiuffe unh
3mpu!fe erwartet werbet!, — hie UmoerfaJ43tbliotbef
hürfie auf feinem Gebiete als 2><babfammet uhüig
uetfagen.
So fnapp her jur Verfügung ffefyenbe Kaum ift,
— ein tDunfdj fott mcty unterbrüdt werben: Qo#enh
lidf findet hie bodj n>ol>l has Befte aller tyrer XÜtt*
gljeber leidenfcfjaftlicfj wolienbe (Scfellföaft bas TXlütd,
her nal^SU fdjranfenlofen probuftion groffapitafc
fKf^er Kitfdrfabrifantcn eubß# im Jnierefle her ®e*
famtbeU hes Portes ein Cnbe ju mad>en. <& i# ein
unhaltbarer guftanb, wenn Me Perleger her bem
edjten Bilbungsbehfltfnis hienenben billigen Büdjer mcijt
einmal her tfente noch Dottjanbenen Ha<hfrage twh
ben Wollfetten Ausgaben unferer Dicket unh JM*
82
genügen Wnnen, wührenb jette < 8 rofProzenten von
Knterhaltuugsware bas Bebfirfnis nach 6 cm federt»
perflachenben Sd}tm 6 tünftlici) in ungeheuerem Blage
feigem bürfen.
Keclam t)ai gan 3 gewaltige (Dpfer gebracht, mbem
er unter benfbar ungfinfligften Derl)ältniffen tuährenb
6 er Kriegs« un 6 Kepolutionsjett ben Betrieb aufrecht
erhielt, im töefühl, 6 er (ßefamt^eit verpflichtet 3 U fein«
Kn 6 er wirb 6 ie KniperfabBibliolhef tudterfähren un 6
in gufunft womöglich noch lei 6 enf<haftli<her als bisher
mÜ^u helfen fuchen an 6 er Herbeiführung 6 es halb
nem Hunberttaufenben un 6 tBUHonen genug wie nie
intoor erfehnten Suftanbes, 6 en man beutfehe Bilbung
nennt« Damit er 6 ies aber fann, mug 6 er Arbeiter,
im beffen Seele es fleh in erfter Ctnie h«nbeli, in 6 er
Crfenntnis ftrafffer Krbeitsbifsiplin jum IDohle 6 er
tifefamiheit Kohlen fchaffen unb mug bie tßefellfchaft
ben DTut unb bie Btbglichfeit ftnben, biefe Kohlen
nur 6 a in Bücher umwanbdn $a lagen, wo ben
bringenben iCebensintereffen bes Dolles, feinem wirf«
Üd)cn Bilbungsbebürfnis, Bechnnüg getragen' wirb«
Seöor von SobeltiQ ,
bibliophile Cbtonif
2lu<f) ht 6«r Kriegsjeit ffat ftd) bie beutfci* öiMio*
peilte nicht in ben ZDinfel brängen laffett <£s ifH*
ber Cat erßauitlich, tpas felbft in biefen fürchterlichen
3aljren bei uns auf 5em (Bebiete 5er Buchfunfl «m5
5er ihr perfchmtßerten (Braphif geleiftet tporben ift
Die beiben neu entjtanbenen ^eitfTriften
„HTarfyas" unb *€os" manbeln in ben Spuren bes
„Pan", haben aber hoch ihre ©genart, wenn jicauch
nicht jebemtanns Sache fein wirb. $ür jebermamt
arbeiten freilich weber ihre Herausgeber noch ihr*
Perleger. Per oerhältnismägeg fehr hohe Preis beiber
Peröffentlkhungen, bebingt burch bie im <Z)rif ind
gebrachten graphtföen Beilagen, macht es f$on int
unb fflr ftch unmöglich, ftch an weitere Kretfe ju
wenben. Buch bie neue Kunftrichtung für bie biefe
Bldtter 0rgane mürben unb beren IDolIen unb IDagen
ftch ni<h* ausnahmelos mit ber Beife bes Könnens
becft, fehltest bas ZHaffenpublifum aus. Pie Iteigung
für bie Uriftofrattfterung perbient felbßperftänblich
feine Ablehnung, obwohl es ftch gejeigt hot, baf
polfstümßchere Unternehmungen wie betfpielsweife bie
, 3 nfd*, die <f 5 ründung des verporbeiten fyymel, auf
bk < 8 ef<hmacfsgefunbuTtg bet menge von rtdjt be¬
deutendem €tn fiuffe gewefen ßnb. Uber auch von
engeren Kreifen aus fann eine foldje Umwertung des
ßefchmacfs ausgehen, und 3 weifeÜos haben „Ufa*
foqg* und „€os" eine reiche £ülle neuer Unregungen
gebaten ; fo daß man nur wünfchen fann, die fletne
Unjahl ihrer Unhänger möge ihnen treu bleiben.
Die von 3ulius Uleier-iBraefe ins Ceben gerufene
maröes»(ßefeUfchaft hat ßch, übrigens ohne die
Bindung beflimmter Safcungen und eines fepen
mitgliederpandes, non vornherein h°h* Uufgaben
gepellt und pe $um größten tEeil mit (ßlücf erfüllen
fönnen. 3m ZHittelpunft ihrer Darbietungen pehen
die fernen Utappenwerfe mit Uquarellen C^annes,
mit ßeb$ig fafpmilierten Blättern franjöppher ZHeiper
des vorigen 3 a h r h un ^ erts / mit den fogenannten
„Shafefpeare-Diponen", mit fünfzehn Uquarellen
DaumierS; mit 3 tvciund 3 tvan$ig Radierungen von
Rudolf ßroßmamt unter dem tßefamttitel „Her¬
barium" und mit dreißig Zeichnungen von UTaröes.
Bei der Shafefpeare-XTCappe ip die 3&ee hübfcher als
die Uusfährung; bei den Uquarellen die Wiedergabe
durch ^arbenlicfjtbrucf von einer fo überragenden
Reinheit; daß ein Unterfchied 3 tvifch«n Original und
Reproduftion faum 3 U fpüren ip; die vortrefflich aus*
gewählte maröes-mappe mit ihrem erläuternden Ceyt
ip natürlich eine Huldigung für den Uleiper, der dev
üöefellphaft den Barnen gab; die Daumiers gewähren
85
(täten guten Öberblict Aber ba* IDerf bes originelle*
^ranjofen, bas „fjerbartam" (Brogmamts mieberum
4ft ein intereflantes Dokument $ur Kunftbemertung
tmfecer geü Daju fommen Budjmerfe non re in ere m
bibfiopfplen C^arafter. ZTtc^t bas befte ijl ber erfte
Drud ber (Befdlfchaft, ber „Claoigo" mH nenn
farbigen Bitbern non (Boe| v non Sec!enborff, mettaus
gelungener Doftojemsfis „Dumme (Befeuchte* mit
rei$enben Stein$etchnungen (Brogmamts, unb jlanberts
Cegenbe non St» Julian mH ar^aiflerenben ^oljfc^nitten
non HTay Kitolb. €ine anmutige Nachahmung ber
ganj in Kupfer geflossenen Weinen XDerfe bes acht*
Sehnten 3«^unberts (mie beifpielsmeife Kaufols be»
favmtem „Seelenfcha£") ift bie Schottfche. Hadsbidjtung
ber „Kmores" bes (Doib, bie ber Dresbner Kalligraph
Heinrich XPieyncf in prächtigem Kurftn nieberfchrieb,
Knfofeitig lateinifch, rechtsfeitig beutfdj, unb bie bann
burch fjeliograoüre mit feh* gm$iöfen Pignetten
Knbrö Camberts auf bie Kupferplatten übertragen mürbe.
3n ber KriegS 5 eit entftanben auch bie prächtigen
BTufterbnKfe ber Officina Serpentis bes Pertags
€. VO. (Deffenbach ta Steglig: ein paar (Bebichtbänbe,
bann bie erften nier Kapitel ber (Benefis, ein Nb*
fchnitt aus ben (Beichten bes XTTofcherofch „XDie
ba» Putoer unb bie Buchbrucferey erfunben mürbe"
unb Goethes „Pon beutfcher Baufunft". Der (Benefts*
brud auf Pergament gebärt $u ben fünften unb
gemkhtigften Dokumenten typographifchrr Kunft, meit
er gaiq allein burch bas munbemoll gefchloffene
8b
\
iettembttb wirft, burch ben tEypenbau in einem un*
negierten weifen Halmen, ber mit femftem Derftänbnis
für Me Kaumäftbetif 6er Pracht 6er Schrift an*
gegßebert ijt ä^nltc^e ffieifierbrude 6er Officina
Serpentis fünbigt 6er Verlag in 6en „Jobannetfcfjen
Schriften 41 an, 6ie gleichfalls auf Pergament wie auf
papfer abgejogen würben« Die oben genannten
beiben tPerfe Heineren jormats bieten basfelbe Bilb
geglfidter Perf<hme($ung von Papier, 5a$bau unb
Dntd; für bas 7nof<herof<h*Kapitel entwarf £elif
ZTCefed eine hächft reijoolle, figürlich belebte Pignette,
für einen 6er erwähnten <&ebid)tbänbe, Deubels So*
nette „Die rotfy burchraften Hackte" in Hachbichtung
pon Paul 3ed), fdfuf XPalbemar Hösler acht Citho*
grapsten voÜ Kraft unb Unmut. 2iudf bie geitfchrift
bes Perlags, „Das neue Pathos 1 *, wirb auf ber
fjanbpreffe ber Officina Serpentis ^ergefteüt, in 65rof*
folio auf Papier unb Pergament; $ehn €;emplaren
ber 3 wei^unbertunbfe%ig finb bie grapl?ifd?en Beilagen
in Etappe beigefügt, eine alte bibliophile Sitte, 6er
man nur burdjaus $ufhmmen fann. 3m 2tnf<htu£
an bie ^eitfchrifi erfc^ienen brei 3abrbüdjer pon
19 H bis 1919, bie fleh burch überrafchenbe Billigfeit
ausjeichnen (wie benn überhaupt, bas mbd)te ich be*
fonbers betonen, biefe Cieffenbachfchen Drude trofc
ihrer h 0 ^ Qualitäten unb fleinen Auflagen immer
noch oerhaltnismüfig wohlfeil finb).
Die (Sjefellfchaft ber Bibliophilen fiftete ihren
Btitgliebem für bas neue Pereinsjahr u. a. eine in
87
ber Beichsbmcferei hergeßettte 90113 reijenbe jaffhtrifo
ausgabe bet bei Öen 3ahrgänge \777 an b \77S non
Bicolais „fernem flennen Blmanad}" mit einem
umfangreichen erlduternben Bad)ioort von profeffor
Dr. Johannes Botte. Buch bie Berliner Bonners*
tag*<5efellfchaft, bie faum mehr als ein Biertel*
hmtbert XHitglieber 3 ähtt, h<rt eine neue publifation
neräffentlicht, „Bphorismen" von BIori$ fjeimann,
auf §ünbers»3ütten m ber fernen IBeiß*fraftur
gebrodt, mit einem profilierten Porträt bes Berfaffers
non €. B. IPetß, bem umßchtigen unb feinfühligen
Ceiter ber Brucfe. Bie Busgaben ber mümhener
Buppre<ht*Preffe mürben burch ben britten Banb
nermehrt: „fjegel in feinen Briefen 4 *, ausgemähtt non
Bubolf non Belius, in ber feinen liebenstoürbigen,
gottlob auch 9 a * lesbaren <£h m cfe*Kurjto gefegt unb
auf Bütten abgejogen. Bis nierter Banb mirb an*
gefünbigt XDicIanbs (Stählung „(Beron ber Bblige 4 *,
in €hmcte»Schioabacher, auf Bütten mit ber t)anb
abgejogen, unb als fünfter eine Bichtung bes ham*
bürget Poeten ZPilhelm Biemeyer „Bicola Culbo unb
Santa Caterina im Kerfer $u Siena 41 , in ber großen,
fraftoollen €hmcfe*Buftifa gefegt. Profeffor f. £j.
€hmcfe, in beffen £}änben bie fünftlerifche (Oberleitung
liegt, entmirft auch «nßeHe ber Buntpapierumfchläge>
in benen bie Busgaben geliefert merben, befonbere
€inbänbe auf (Brunb jemeiliger Berabrebung.
Bie (Befchäftsftclle ber Bnalun*Brucfe inIPten
macht bie Berausgabung ihrer erften beiben Ber*
88
bffmtJMpngenbefannt: 21nberfens „Heifebtttter aus
4)ferreich* mit 5 «?ölf 0riginal*BaMerungen non Cuigi
Hafimir, 350 €yemplare, von benen Me erften Eptnbert
auf Bfitten von 3apanart, bie HaMerungen auf
extern 3apan bei haubfchrifllidjet Signierung ab*
gezogen mürben; bas ganje XDerf ift in meifes <5an$*
lebet gebuttben. Bei ben meiteren (Exemplaren befielt
bet (ginbanb aus meinem t}albleber, bas Papier für
bie UaMerungen aus fogenanntem Ulafftmiliomico»
hätten. ähnlich ausgeftattet ift bie $mefye Publikation*
Qans UlöUers „Spiegel ber 21grippina", mit Ha*
Merungen non Stefan Ijlama, nur bag hier Me (Sans*
b&nbe in fcijmarjer UToiröfeibe (refp. fjalbfeibe) gehalten
finb. Unter bem (Eitel „iDelitbeater. UTeifterbramcn
mit Originalgrapbtf" nerfenbet (ßeorg UI filier
Perlag in 2ttönd)en einen Profpefl Aber eine neue
Uei^e bibliophiler Bödjer. 211s erfter Banb erfdjeint
(Beeng Kaifers „Pon UTorgens bis Ulütemacbts" mit
SmMf farbigen Steinjeidjnungen non Hubolf (Srog*
mann; in Porbereiiung beftnben fid} IPebefinbs
„^rfihlingsermad}cn" mit Citlpgraphien non XDilli
(Seiger, beleihen „Qerafles" mit Citbographien non
(Ebmin Sc^arff, Cfdfedjoms „Kirfcfygarten" mit (Brof»
mannfchen Zeichnungen, Strmbbergs „Kronbraut"
mit Bilbfdjmucf non Karl (Eafpar, ZPebefinbs „Stein
ber EOeifen" mit Cithographien non Cubmig Qerthel
unb jreffas „£i*€ai*Pe M mit JHuftrationen non 01an
Dulbrattflfon. 211s fünfUertfdjer Beirat mürbe Paul
Uemier gewonnen, bie beften bucbgemerblichen U)erf*
ftdttm fotttn ben Drucf liefern, Me tat Ausgaben
unterfcheiben fidf nur bu«h Me Art ta fönbonbes.
ebenfalls im HÜtflerfchen Perkge ersten „Der
Prophet Daniel", Me 5 »Mf entfprechenben Kapitel
ber Bibel mit ebenfooiel Zeichnungen ta genialen
phantapen Klfreb KuMn: 100 Cyemplare non ‘150
in ^albpergament unb nom Künpler pgnieei
Unter ben ^ekfe^riften non ausgefprodyen biblio¬
philem Charafter fte^t bie „Zettfchrift für Bücher*
freunbe" noch immer an erper Stelle. Sie hat
förjlich in ber neuen folge ihren elften Jahrgang
im Pertag non €. U. Seemann in Ceipjtg begonnen
<bie $tnölf Bänbe ber erften folge erfreuen bei
Pelhagen & Klaftng). Hach bem Cobe Carl Schübbe*
fopfs rebigiert (ßeorg XDitfotnsfi fte nunmehr allein,
ein (Belehrter, ber bas tDefentlfche ber Bibliophilie/
bie forfchung, ebenfomenig aus ben Augen lüft, tote
er als guter Kenner ber neuzeitlichen Buch fünf! unb
ihrer äphetifche» forberungeu auch bie fchöne Aufen-
feite berficfftchtigt. (Eine Crgdnjung 3 U biefer altein*
geführten Zeitfchrift btlbet <5. A. €. Bogengs „Pteriel*
jahrsfehrift für angetnanbte Bücherfunbe" (HTaj
Qarrmih in Hicolasfee-Berlin), Me mehr ber Biblio¬
graphie Ment unb burch bie oft nerblüffenben Aus¬
grabungen bes nielfeitigen Herausgebers intereffleri.
Crmühnen möchte ich f<hli«f l^h no< h Me testen Jäh*® 5 ’
gaben ber < 5 efel(fd}aft ber freunbe ber betit»
fch^n Bücherei in Ceipjig: Me ausgezeichnete
f atßmileausgabe einer non Profeffor Dr. UTinbe-Pouet
90
neu aufgeftbberten, lange oerfdjoHenen fjanbfcfcrift oon
Hletfls (D6c „©ermanta an itfre Kinber - unb eine
von 3 . <Bolbfriebricfy fyerausgegebene bbcfyfl intereffante
Sammlung oon Briefen aus bem alten ©bfdjenfcfjen
Derlagsarcfyto. Wies bas flammt nodf aus bem
Deutfdjlanb 6er alten ^eit, 6em unjertrümmerten.
Was uns bas neue in feiner dfaotifdjen Bewegung
auf unferem Gebiete befeueren wirb, pety in ben
Sternen gef^rtebem
XX>ityt(m Jmt
5>ie -Sage bts Büdjccmacftcs
2 tUes fliegt. Dürfte itidjt fegon ein alter ©rieche
Anfprucg auf Me Priorität an biefer Sentenj ergeben —
aus 5er ©inbringlicgfeit bes augenblicflicgen ^uftanbes
in Deutfcglanb in aller unb jeher Hicgtung müßte,
wie ich glaube, biefes IDort erwacgfeit. Unb fo mag
es mißlich fein, heute über eine Situation 3 U fpredjen,
bie, wenn bie Drucferfcgroch^e troefen geworben ift,
fegon eine anbere geworben fein fann.
Die Cage bes großen allgemeinen Bucgganbets iß
momentan feine fcglecgte. Der immer noeg gerrfegenbe
XHangel an fo uielem Begehrenswerten, gauplfäcgltcg
an Verfcgenfbarem, bie immer noch ni<gt gan$ er*
faltete ©lut bes Kriegsgewinnlers für „Bilbung",
bie burch bie begrünbete Befürchtung t>or Abgaben
gefleigerte £ei<hligfeit' bes ©elbausgebens, bie trog
aller geheimen unb öffentlichen Cuftbarfeiten benn
hoch ftarf eingefchnürte DTäglicgfeit äußerer Vergnü¬
gungen, fmb ebenfouiele Anregungen, Bücher 3 U faufen,
ober minbeftens fte $u lefen. ty er 3 u fommt als ftarfe
Criebfeber bie XPoglfeilgeit bes Buches. Denn biefe
fann, trog ber fo häufig gegärten Klagen, nicht ge*
92
leugnet werben. — inwiefern mürbe bas Bud> teurer?
(Es mirb auf ben Preis ber Citerahir, Me por < 9(8
erfe^tenen ift, im allgemeinen ein Huffchlag non 20
bis 5O0/ 0 pon feiten bes Perlegers erhoben, $u
bem bann noch ber $ebnpro$entige Kriegs*€euerungs*
§ufchlag bes Sortimenters foramt. (PieUeicht, wenn
biefe feilen gebrucff werben, tjt bet festere, mie be»
abfichtigt, fdjon auf 20 o / 0 eri^^t, ein Porgefjen, bas
titelt einfach perurteilt werben barf.) IDenn einjelne
gan$ billige Serien, wie 3 . B. Me Heclamfc^e, eine
piel böigere Preissteigerung burdj ihre Perleger *
erfahren mußten, fo liegt bas in ber Befonber^eit
pon beren Per^dltniffen. (Die Preife ber Citeratuc
berieten $wei 3 ah*e aber finbgembfjrtlid} fofeftgefeht,
baf ber notwenbige Perlags*(Ceuerungs*3ufd?lag
fchon mit einbegriffen ift.) (Es muf pon jebem
gerecht Denfenben jugeftanben werben, baf eine
(Teuerung pon 60«üb im Perhältniffe $u ber anbere»
Oaren eine geringe ift. XPie glücfltch wären wir,
hätten untere täglichen (ßebrauc^sgegenftänbe nur bas
Doppelte biefer preisSteigerung erfahren. Hub es
ift permunberlid), baf perfdjiebene Kriegswud^erämter
bi Deut ferlaub ben Perfudj gemacht fyabm, gegen
ben Bu^banbel ein 3 ufd}reiten.
So äifo aus obigen (Örünben wirb por allem
gef auf t: Das unter^altenbe, bas populär-belehreube
unb auch bas bibliophile Buch. Unb ftcher h<*i ber
Qanbel, ber. fuh mit btefer Krt pon Citeratur befchäf*
tigt, ein fo gutes XDeihnachtsgefchäft — unb bas ift
9S
bei bkfer Uri von Büchern bas €n!f<beibenbe —
wk bas bes verfkffenen 3 a b rfS ui« gehabt Cs
hoi gewiß bas von \9\7 übertroffen, bas and? f$on
fein tyledjtts gewefen war. — Die Preife, bie ber
HfiepffUe Antiquar erhielt fftt, fnb Keforbprelfe,
übrigens nid)! nur bei uns, fonbem, wk aus ben
Beriten Aber bk ftattgefimbenen eröffn
Uuftionen in Cotibon beroorgebt, auch in Cnglanb
unb gewiß auch in anberen Cänbern, in benen genau
fo mit Hi Xkuifölanb neben ber (Belbentmertung auch
* bk bereits angebeutete Urfahr mitgefpielt bat, baf
nämlich bas Kriegs gewtanlertum neben ZtTUlionen
für Kunfttverfe auch Qunberttaufenbe für Seltenbeiten
unb Scbbnbeiten auf bem Gebiete ber graplpfchen ®e*
«verbe übrig gehabt bat Uber bas <ßef<bäft ber betei¬
ligten Kreife mürbe no<b ein weit größeres gewefen
feHt unb noch fein, wenn nicht binbembe (Einflüße
fUb geltenb gemacht hätten, fo: bk ungeheuere £ohn*
fteigertmg, welche bk Arbeiter ber Xhrucfgewerbe, bk
feban vor bem Kriege bk beftorganifterten unb bem
Unternehmertum gegenüber müchtigßen waren, bn«h*
gebrücfi haben, unb bk noch immer mädrft unb in
auferorbentlich Wbmenber XDeife bie probuftibn neuer
Citeratur beeinflußt. 3 n erfter CHtk aber wirft ber
Klange! an Papier auf ben — um bas jebnfa^e ge-
flkgenen — Preis bes wenigen jeweilig Borhanbenen.
Unb übrigens: wenn ßd} einmal bie £age bes Papier-
mdrfks beffern follte, fo wirb eine fokffak (Entwer¬
tung aller auf bem elenben Kriegspapier gebrueften
9h
ZPtvIt Mieten nnd eine ftarfe Sättigung des Ber*
Upxs gerbeigefügrt werden. Diefe (Entwertung wird
alIkrdtwgs nkgt aüsulange eine Holle fpielen, denn in
einem jagtjegnt werden diefe Bäcker fo wie fo in
ttttgls ^erfaßen. -* Dag die fprunggaft geworfenen
Kaften für Ulkte, UlateriaKen, ßegälter »fw. den
Bettagewimt des Bucggänblers weit weniger gängig
erftgeinen kiffen, dag ferner der fogenannte „Uu<g*
Bncggandel" ggädlicgge Konfurrett$ treibt, das mir
nebenbei jedenfalls bleibt die tEatfacge begegen,
dag Hiefenauflagen bettetriftifcger XDerfe, wie ge in?
Kriege abgefegt werden fonnten (man nergkicge bei*
fpielsweife nur die Huflagejiffern des „ßolem" mit
folcgen, die früher als Hefordjaglen gatten), pot
\9|g nnfagbar gewefen waren. Uber die eben ge*
fcgüderten fcgddlicgm ßmflüffe, die ftcfy auf dem
paglermarft und in dem Drucfgewerbe gezeigt gaben,
gaben es bewirft, dag ein gugand eingetreten ig,
der früger undenfbar gewefen wäre: das Bergriffen*
fein wkgtiger Citeratur. Honperfations*£eyifa waren
eine ^ettlaitg nicgt ju gaben. Die grogen Hlafftfer*
ansgaben find es $um überwiegenden Ceti nocg
gende. — Und dann endttcg die elenden (Erfageinbände,
die fo niete Bücgeritebgaber aus dem Coden des
Sortimenter* in den des Untiguars treiben 1
Unters ig die Cage des wiffertfcgaftttcgen Bucges
unb des fymdels, der g<g diejfem widmet Bietern
ift dnrcg den Krieg und deffen $ur$eit nocg wägrenden
Ba4psMtngen ein groger Ceti des Ubfaggebietes
95
«bgefcgnttten worben. 3 m (Begenfag Jufft «tutet»
gaHmben Buch ift nämlich bas wiffenfchafllWhe auf
ben Cyport $ugefdptitten unb cmgewiefen. jflr ein
feiges IDerf, wenn es itidjt ein reines Cegrbuch tyt
06 er aus inhaltlichen (Stünben nur auf ein territorial
befcgränttes 3 ntereffe rechnen barf, Ipxt 6 er Perlener
fcger fo falfulieren mfiffen, baf 30—^0 nach 6 em
Kuslanbe abgefegt werben. Unb noch einbrtnglicher
fpredjen ht 6 iefer Bejahung 6 ie Perbreitungs$ah(en
6 er beutfdpen n?iffenfd?aftltd?en geitfchriftenliteratür,
welche, nebenbei bemerft, wie ohne Überhebung be¬
hauptet werben barf, an Bebeutung un 6 Umfang
6 ie aller anberen Cänber jufammengenommen fiber¬
trifft. Bas beutfdp wtffenfchaftliche Buch utar in
ipeit h^h^f™ BTafe (£yportarttfel in nichbbeutfthe
Cänber, als bas ni<ht*beutfche Buch 3mport-Urtifel
nach Beutfdjlanb war. Basfelbe gilt fiberbies auch
pon ben Überlegungen; es iß wett mehr wtffenfdptfb
liehe Citeratur aus bem Beutfcgen in frembe Sprachen
übertragen worben, als umgekehrt, trogbem auf
6 runb unfern Unwerfalität bas Gegenteil ange¬
nommen werben mfifte. — Por^üglich bie Bereinigten
Staaten, bann aber Cnglanb unb Buflanb, welches
legiere gerabe in ben 3agren # por bem Kriege* ein
ausge 3 eichneter Kbnegmer unferer wiffenfegaffikhett
Citeratur geworben war, tarnen burch ben Krieg als
Kbfaggebiete natürlich nicht mehr in Betracht. Bon
allem Uuslanb blieb uns nichts als bas neutrale.
Biefes aller bin gs ift in ben legten 3 wei 3 ahte«t > irt
nie geahntem Zftafe Käufer geworben, Die fabel¬
haften Summen, bie befonbers in ben ftanbinaptfchen
Cänbent unb in Qollanb perbient mürben, por allem
aber ber ICieffianb unferer Daluta, b a ^ en bem 21b«
fafe mtferes rpijfenfc^aftlic^en Budfes, bas, im (Segen*
fafc $u anberen XDaren, in beutfcher IDährung exportiert
»erben burfte, ftprf genügt h a * biefer
günftige (Einflug bie früheren unb auch je£t noch e * n ’
tretenben Ausfälle nicht im entfernteren wettmachen
fönnen. Die £age bes miffenfchaftlichen Perlegers
unb Antiquars (reiwwiffenfchaftUche Sortimenter gibt
es fo gut mie gar nicht) ift alfo rneit bapon, befriebigenb
5U fein; hoch ift an$unehmen, bag eine nahe ^ufunft
fie entfchäbigen wirb, Don biefer aber foll bei biefer
< 0 egenwartsbetrachtung nicht bie Bebe fein.
t . fcontwrb
2>ie englifd>e 4ütxratut
bt& tfofytes
Die Kriegsitteraten ftnb allgemach nerftummt unb
bie wüften f)e$* unb Schmähgebichte mb rabau*
patriotifchen Ergüffe fo u?ctt abgetan. Sie traben nur
3U lang bas Jelb behauptet. Die ^ufunft wirb
geigen, welche non ben (ßelegenheitsbichtungen ftd}
galten werben. Die Kenner in Englanb behaupten
bies von Hubyarb Kiplings begeifterten Derfen unb
feinen fortreifenben Hhythmen. Don bleibenberem
XDerte als bie tobenben, überfdjdumenben Kraft*
leiftungen 3 al?lreid)er gefeierter Kutoren bürftenet^elnc,
non magrer Humanität unb Bruberliebe burchbrungene
3nfpirationen weniger mobemer Cyrifer fein, bie
elcgifdjen Betrachtungen über bas furchtbare Der*
brechen an ber BTenfchheih bie realiftifchen Eebichte,
bie ben Krieg in ungefchminfter, nur $u oft er*
fcfjrecfenber IDirflichfeit barfteüen. Die (Drgien bes
paffes müffen notgebrungen befonneneren Erwägungen
weichen. Blanche Dichter flüchten auch ™ ^eidj
ber Sage, Cegenbe, bes DTythos, bes BTärchens, wobei
befonbers irifche, waüiftfche unb islänbifche Stoffe
98
i * • , • ; * • .
bepor$ugt ftnb. Xlugerbem gelangt bie Verser»
|äf)lun$ 5 u großer Blüte. Der Ieiöenfdjaftlic^e Jo^ti
JTtafefieI 6 h a t fie gemiffermaßen popularifiert, 6 er
hifytgere, lyrifc^ere DTaurice f}emlett in 6 em er*
cjreifenb einfachen XDerfe „The Village WifeVLament“
fie bebeutenb bereichert.
Vtel 3 ntereffantes ift non 6 en englifchen Citerar»
h ift ort fern 311 Tage geförbert morben, jahlreiche
Sfubien über ältere unb mobeme Autoren, manches
tteue über Shafefpeare, Keats, Sminbume, über bas
Drama ber lebten 3 a h r 3 c h nte erfcf}ienen. Der #eiß
6 er ^orfdjer unb Sammler hat fiel mertpolles DTaterial
aus ber Vergangenheit 3 ufammengetragen. 2 lber auch
bie Gegenmart mirb nicht pernachläffigt. Die §a1)l
politifcher XDerfe ift Cegion. XUlenthalben bricht
fich bie Über$eugung Bahn, baß ein Gemaltfriebe bie
Völfer faum beglüefen bürfte. fjier fei nur bie über»
aus fühne, bialeftifch fdjarfe Streitfchrift „Peace
Conference Hints“ pon <5. Bemarb Sh am ermähnt
Der Öieberfchlag bes Krieges äußert fleh auch iu
ben 3 ahlreichen Büchern päbagogifcher Batur. Die
DDelt foH aus bem Trümmerhaufen neu erflehen, unb
auch in Gnglanb 3 eigt ftch bas unabmeisliche Be*
bürfnis, an bem XDieberaufbau fo meit mie möglich
fcil$unehmen. Zahlreiche Gr 3 iehun$smeihoben unb
sSvfteme merben borgefchlagen. Die h«wnmachfenben
Generationen f ollen auf gef lärter, perftehenber, für bas
Cebett bejfer unb grünblidjer porbereitet, menfehheits*
liebenber merben als bie Generationen oor bem Krieg.
7*
99
(Ein ftarf fojialiftifcher 5 U $ macht ftd} geltenb. Kls
erftes poftulat für ein ge&eifyltcfyeres (Emporwachfen
ber 3 ugenb n>ir 6 bie Cebre 6 er reinen, unoerfälfcbten
JDa^eit aufgefleflt. (freilich, 6 iefe XPa^r^eit mag
für perfchiebene auch ein perfchiebenes ©epcht ^aben»)
So tritt unter anberen auch Q. ©. XDells m feinem
rebfeltgen <£r$iehungsroman „Joan and Peter“ gerabe*
ju als IDahrheitsfanatifer auf. XDells bewahrte
md^renb bes Krieges eine gemäßigte Qaltung, in bem
mutigen 8 udj „Mr. Britling Sees it Through“ $eigte
er ftdj pon einer ftarf Rumänen Seite. ?
XDas ben englijchen Vornan betrifft, fo fc^eint er
geh pon ber Pfydjofe ber pergangenen fünf 3 a h re
enblich $u befreien, ©erabe auf biefem ©ebiete
wimmelt cs pon ZTIittclmägigfeiten, bie IDertlofen
perbrängen leiber nur 3 U oft bie Begabten. (Efyarafte*
rtftifcf? für ben ©eift ber geit war, bag gerabe grauen
bie ^äglic^ften Kriegsromane fdaneben unb oft bie
gewattfamften Stoffe bet^anbelten. <£s ift babei wenig
©utes ^erausgefommen. Die $um tEeil franfbafte,
jum ©eil fünftlid} aufgepeitfehte (Erregung fonnte feine
echte Dichtung fc^affen. Über ben IDuft ber Dilettanten
ergeben ftef? turmhoch einige füfyne ^teuerer, bie porljer
perpönte, gewagte Themata mit offenberjigem Freimut
bebanbeln, ber noch por wenig 3 <*b* en gerabeju un»
möglich gowefen wäre. Das mag eine ber guten
IDirfungen bes Krieges fein, bem es ja auch 5U3U*
fchreiben ift, bag 3 bf* n unb Brieuy enblich non
ber Bühne fpredjen burften. Dag nunmehr im all*
100
gemeinen biefreube am lenbenjlofen (Erjagen übet*
wiegt, iß ein gutes Die por furjem per«
Öffentliche Eefamtausgabe 6 er bisherigen IDerfe
Ceonarb Dterricfs offenbart beffen Dielfeitigfeit, feine
Cuft am Eeftalten unb fabulieren aufs neue. Die
iieffd)ürfenbe Pfychologie unb tecfjnifc^e (Eigenart
3ofeph Conrabs, einen Roman ftets pom Stanb*
punft eines ober mehrerer Charaftere 3 U entwicteln,
fe$t ßch langfam aber fieser burch* Der tenben^iös
\ x gefärbte familienroman wirb allmählich in ben hinter*
grunb gebrängt. 3 n ber lebten geit jeigt ftd) auch
in ber großen Crjählerfunft 3 °h n Ealswortht*
eine bebeutenbe tDanblung. (Er hört nach unb nach
auf, ftch mit mehr ober weniger britifchen Stoffen,
Charafteren unb Problemen 3 U befaßen. Seht legtet
Roman „Beyond“ entwicfelt in meifterhafter Dar«
fteflung unb piaftif eine allgemein gültige tenben$lofe
<Befchichte, bie €r$ählungen in bem prachtpoll reifen,
abgeklärten Hopellenbanb „Five Tales“ entpuppen ftch
$um Ceil als ein pantheiftifches Schwelgen in Schönheit
unb Haiur, wobei jeboch ber Dichter ben Boben ber
XDirflichfeit nie perläf t. 3 n feiner befonberen (Eigenart
hat ßalsworthv bie moberne englifcheCpif auf eine
ungeahnte £}öhe ber Dollepbung gebracht.
Rusgefprodjene Eigenart $eichnet ebenfalls ben
Schotten 3<*mes Dt. Barrie aus, bem nicht nur ber
Roman, fonbern au<h bas englifche Che ater piel
Schönes $u perbanfen h<*t. 3 n feinem Bühnenfpiel
„Dear Brutus“ 3 aubert er etwas märchenhaft Der*
tot
flärtes unb beimoch nicht gan$ Unwirtliches auf bte
Bretter. Diefleicht gelingt es ihm, bas britifche
tO}eater, bas wäljrenb bes Krieges burch allerhanb
pafriotifche UTelobramen unb lächerliche „Spionen-
jftöcfe* unfäglicb ^eruntergefommen ift, wieber etwas $u
heben unb ju perfeinem. Zahlreiche Begebungen,
bte einen ähnlichen Zwecf perfolgen, finb im (Sange.
Bon ben emfounefymcnben Dramatifem ift 3°h n
Drtnfwater ^rnorju^eben, 6er noch lange uor
Jriebcnsfchluf ben Blut befaf, in einer ftarf wirfenben
$ 3 ene por Croja ben 3ammer unb bie Hufclojtgfeii
bes Krieges auf ber Bühne barjufteüen.' Kuch $cigt
fich 3ntcreffe für bas Drama ber 3 rcn (Cennop
Kobinfon), ber Hüffen (Cfd}e<how) unb ber ^rgn*
$ofen (Koftanb). Dagegen triumphiert nur afl$u' oft
bie gefc^icfte, bur<h(t^tige ZTlache Bennetts unb
gelegentlich bie Pineros. 3 m übrigen brängt (ich
dne recht mertlofe, blutleere phantajtif, nermengt mit
bur^ ben Krieg freigemachten erotifchen Elementen
(tnb ber befannten, häufig perlogenen Baipitgt un*
angenehm betuor. Die früheren Bannerträger beS
rteuen britifchen Dramas, Shaw unb (0 a l s w o i;t h Y J
fmb porläuftg 3 um Schweigen perurteilt. <2s ift jeboch
$u hoffen, baf bas (Eigenartige unb Bebeutenbe ftch
allmählich wieber Bahn brechen werbe. Befcheibene
Knfänge ba$u flehten bereits gemalt $u fein.
<Dtto-<Sfrautoff
Die franko ft fd)e Literatur
de« 3abre$
Das Kriegsenbe fjat f einerlei (^influg auf bas fran*
jöjtfche, Schrifttum ausgeübt. Bis $um ITtarj 1919
blieb bie §ahl ber ftanjojifche« Heuer fcheinungen,
bie nicht offen ober oerhüllt ber nationalen Propgganba
bienten, ebenfo befchränft mie in ben Kriegsjahren.
Die mijfenfchaftlichen S«itfchri{ten haben fich nur gan$
allmählich oom Drucf ber Kriegsoerhältniffe befreit,
Selbft im 3 uli 1919 jtnb noch nicht alle periobifchen
Veröffentlichungen toieber in $uf gefomme^. La
revue philosopbique ift im 3 U ' 1 * b, 3- $um . erften
ZTTale toieber erfreuen. La Gazette des Beaux-Arts
erfcheint immer noch in (Duartalsheften uub foll erft
oom (Dftober 1919 ab lieber jeben BTonat er*
fcheinen* La Revue rose unb la Revue bleue er«
fcheinen noch ttpnier oierjehntagig ftatt achttägig, tote
früher. La nouvplle revue frangaise ift nach p i er *
einhalbjähriger Unterbrechung im BTai $um erften
IRale toieber erfchienen. U)ährent> alteingeführte §eit*
fchriften burch ben Krieg in, eine Krifts gerieten, ftnb
103
im laufe bes Krieges eine gon$e Keilte neuer Seit-
fünften etfdjienen, meiftens Meine Blonatsfchriften
literarifcher girkel, Me nur einen befcfjränften Cefcr*
kreis ^aben. ZtTit groger Sorge perfolgen bie Ku*
toren unb bas Publifum Me ftänbig wadjfenbe Preis*
erhäng ber Bücher. 3™ 3ahre 191? würbe ber
Preis ber 3. 50 ^rancssBänbe, ber früher im Sor*
timent $wifd}en 2.25 unb 3 Francs koftete, auf 3.50
Francs feftgefegt Knfang 1918 würbe ber Preis
auf 4 graues er^ö^t. 3 m Caufe bes porigen 3 a h rc s
würben wie in Deutfdjlanb 3U biefem preife nodj
KriegS3ufd?Iäge erhoben. Seit bem 3^ 1919 W
ber Preis eines 3.50 Jrancs-Budjes auf 7 $xancs
feftgefegt, — ein Preis, ber einen €ntrüftungsjhtrm
gegen bie Perleger entfeffelt hat, ba allgemein ge*
fürchtet tuirb, baf baburch ber Kbfag ber franjöftfdjen
Citeratur por allem im Kuslanbe ftarf gefd^rbet wirb.
Diefe Befürchtung ift umfo berechtigter, als Me
fran$bfifche Citeratur ftch inhaltlich noch keineswegs
auf ben ^riebensjuftanb umgeftellt hat über*
wiegenbe Ceil ber Heuerfcheinungen fdjäner Citeratur
Ment immer noch prrfteefter nationaler Propaganba,
beren bie Öffentlichkeit allmählich in allen Cänbem
überbrÜfjtg geworben fein bürfte. BTufterbeifpiele
biefer Krt ftnb bie lebten epifchen Arbeiten pon Benb
Boy*!*®«/ Klbett <5iraub, kjenri Borbeauy,
ZUYriam Q a r r y, BTäurice Boucher, Jran<?ots Porcfjä,
Bourgets „Lazarine“ unb „Lee Familles spirituelles
de la France" pon BTaurice Barres. 3 n keinem
m
Canbe ber IDelt ift Me Politiperung bet CyriP, bes
Homans mb C^ealers fo grünblich unb fo allge¬
mein burdjgeführt tote in JranPretcf). €s lohnt
petj niefjt für ben reinen Citeraturfreunb, ausführlicher
auf biefe literarifche (Ballung ein$ugel}en. Sie
perbirbt ben <Befd)macf unb ben Charafter unb brücPt
obenbrein oft bas Hipeau ber Cileralur Ijtnab. Das
haben einige ^ran$ofen felbfl fchon empfunden.
(Eines ber wenigen Dächer ber alleren (Beneration,
bas pch freihält non jeber polüifchen 21bp<ht, ip bes
allen 2lnatole ^ranee „Le petitPierre“. tDährenb
aber bie älteren DTemotrenbänbe bes Dichters pdj
mehr in ein$elne (Erzählungen glicberten, ip biefes
Buch bes greifen 5chriftpellers praffer gebunben.
tDie bie (Bepallen ber brei Bücher bie gleichen Pnb,
fo bringt auch ber gleiche (Beift aus bem neueflen
BTemoirenmerf bes XDierunbpebjigjährigen. Cebens*
meisheil mifchl pch mit gefellfchaftlichen Beobachlungen.
Der Bater, bie BTutter, bie alle Dienerin Btblanie
unb bie ^reunbe unb ZTacfjbam bes Qaufes pnb pon
einem fPeplifchen (Beifte beobachtet unb mit lächelnber
3 ronie gefchilbert.
Bon Paul Claubel, ben i<h abpchtlich in biefem
^ufammenhang nenne unb nicht unter bie Dichter
humanen (Beiftes fe$e, bie fpäter gefonbert befprochen
tuerben follen, ift ein Slücf „Le pain dur“ erfreuen,
bas eine jortfehtmg bes „Otage“ bilbet
^rancis 3ammes h a * <*us feinem Pünplichen
Kalholijismus heraus eine neue heilige (Befchichte £e-
{05
fdjrieben, .Me wie alles, was 3ammes als fat^olif^et
Schriftfteüer oeräßentlicht bat, wirft; ohne (Echtheit,
ohne (Erlebnis unb ohne Überzeugung: „Monsieur
le Cur6 d’Ozeron“. Die Baturfchilbcrungen laßen
noch Me frühere poetifdje Kraft non francis 3ammes
erfennen, aber Me (Erzählung felbft ift überaus bürftig.
Diefe neue Krbeit non Jrancis 3 ammes erfc^ien
Zuerft in ber Revue hebdom&daire; fte liegt jefct auch
in Buchform nor.
Don ftärferer un6 nicht fcfjneU erlöfcfjcnber Ceucht*
fraft erfc^einen 6ie XDerfe berjenigen Dichter, Me ftch
non einem Rumänen <£tbos tragen laßen, Klleu
ooran fjenri Bar buffe, beßen „Ciartö“ bas fcfybne
Zeugnis einer warmen BTenfc^Iidjfeit ift
"Klarheit" zerfallt in brei Ceile. 3 uer ß wirb bas
armfelige Geben bes gelben Simon Paulin gefchilbert,
benor er aus bem bogmatifdjen Schlummer erwacht,
wie Kant fagt Kber Simon Paulin ift fein Philo*
fopb von Beruf: er iß ein Meiner Beamter mit
J80 ^rancs (Einfommeit monatlich in einer fleinen
3nbuftrieftabt. Simon Paulin ift mit feiner Coußne
Derbeiratet, Me er zu lieben glaubte: nichts als jugenb*
liehe Begeißerung. Balb taufest erße, aber ohne
befonbere Derwicfelungen unb ohne wahrhafte Ciebe.
3h r Derbienß bleibt mittelmäßig, unb ihr Geben gebt
etwa zehn 3 a b re ohne befonberen ^wifcbenfall weiter*
Der ztueite ßjeil fchilbert ben gelben im Krieg unb
erinnert vielfältig an bas „feuer". 3 m brüten (teil
erwacht ber f)elb nach langem Kranfenlager zu neuer
106
(Beifligfeit. fjalb geteilt fehrt er in feine flehte
f^eimatftabt 3urücf unb ift uollfommen pertpanbelt:
Seine Hugen haben jtch geöffnet. €r neigt fleh
ihmtet nur t>or 6er ZDafyrfyett; er n>ill ihr Vertreter
unb iljr Hpoflel »erben, tpenn er bie Kraft ba$u bat
Non Homain Hollanb erfdflenen $»ei neue Büdjer.
3m IDtnter erfclflen bie Heine Schrift über ben
Norfofratifer (Empebofles. „tDährenb bie Canbsleute
bes €mpeboffes nach Henan non 1875 an nichts
ähberes in ihm fefeen »oÜten als einen großen (Be¬
lehrten, einen hoppelt fo großen Bürger unb alle
Cegenben 3urü<ftmefen, fo ift es im (Begenteil gerabe
6er IDunbertätcr ober ber angebliche ^ieropfyant, ben
Komain Hollanb cor allem $u fehlen fcheint Bach
ihm ift (Bmpebofles ein Zftann ber Creue unb ein
NTamt bes fjattbelns, ber fleh nicht bamit begnügte,
bie Spbittf 5U befragen, fonbern ihr an bie Kehle
$u gehen tpuflte, eine Krt Homantifer, halber Barbar,
ber für bie ©räumereien bes ©rients empfänglich
tPar. Barum flnbet Komain Hollanb eine Nertpanbt*
fdjaft 3u>ifchert ©mpebofles unb uns als ben HTenflhen
eines 3ah r h un &erts, bie por bem Hätfel ber UMt
nicht in ben Befchränfungen eines Nationalismus $u*
frieben flnb unb bie mehr als nach halbnerflanbencn
XDahrheiten, nach weiten Qypothefen perlangen/' HTit
Mefen IDortert hat paul Soubay ben 3nhalt biefer
flehten Hrbeit umfehtieben.
Nach pierjahtiger päufe hat Homain Hollanb feinen
^reunben unb Beratern auch e * n neues epifches
[07
tDerf gefdjenft Das Bucfy, bas tm Berlage von
OHenöorf in Paris unter öem (Eitel „Colas Brugnon 4 '
erfdjien, ift nidjt in Öen lebten Kriegsfällen entßanöen,
fonöem in öem lebten ^rieöensjafyr, unö wenige
DTonate not öer tDeltfataftroplje $um Hbfdjluf ge»
langt. — Der Ijelö, öer hn HTUtelpunft öer Crjälj-
Iung fteljt, ift non 3o^ann Cfyrifiof fo nerfdfieöen,
wie ein edjter Gallier non einem echten Germanen.
Hlleröings audj Colas Brugnons XPefen ift, wie öas
3of}amt Cfyriftofs, öie Kraft. XDäfyrenö aber bet
öeutfdje Blufftet eine aftine Kämpfernatur, eypanftn
unö agrefftn war, beruht Cola Brugnons Starte m
öer Unübenninölid)feit unö öer Doflfaftigfeit eines
feft in feinen Boöen neranferten Baumes. Cr ift
fo nollgefogen unö non Ceben gefdjtnellt, öaf iljm fein
Sdjicffal etwas ansuljaben nermag. Hud} fein Ceben
ift ein Kampf; aber er beginnt öamit nidjt. offenftn,
fonöem öefenftn, unö feine XDaffen ftnö tadjen, Ironie
unö Optimismus. Die wunöemolle Hufye unö 3 n '
pc^gefc^loffen^eit einer nergangenen Generation unö
einer uns fremöen Haffe atmet aus öem XPefen öiefes
Cola Brugnon, öer feine Weitere Seele öurcfy ade
Sdjicffalsfdjläge Ijinöurdj rettet unö öeffen Kraft öie
HTelandjolie öes Ccbens immer wieöer überwinöet.
Georges Du^amels neueftes Bu<fj „La possession
du monde w ift ebenfalls non humanem Geift erfüllt.
Das Budj befielt aus einer ^olge non Hepepionm
unö, wenn man fofagen öarf, non Gebeten: es fyat
etwas non einer profanen preöigt unö non öer Cr«
108
bauung eines taten. Cs erinnert an Cmerfon, ein
tnentg an 3o!)n Cubbocf und befonbers an ben „Tresor
des Humbles“ und ben “Temple enseveli“ non
UTaeterlincf.
Unter 3 eitpfychologifchen PuMifationen ift haupt*
f&d)lich Daniel Qalänys Buch: „Chiles Pbguy
et les Cahiers de la Quinzaine“ ^ernorju^eben. 3 n
biefem Wette ift bas geiftige £eben eines gan 3 en
Cefchledjtes bargepellt. Cs pnbet pdj barin eine
’ C^arafterijtif Hollands. Zlad} Übel Qermants Be«
fpredjung bes Bud?es im „Figaro“ nom 2\. (Dftober
fdjeint Daniel traten? in biefem Buche allerdings
non Hbmain Holland norpchtjg ab 3 urücfen, tneil er
Unparteilic^feit in biefer ^eit nicht $u fdjä^en nermbge.
Das ip ein Reichen ber &\t. U)er pdf nicht rücf«
haltlos auf ben Boben ber flafpfcfyen fran$bpfc^en
Crabition pellen tnifl, tnirb aus ber Ceipesgemein*
fdjaft bes pegreidjen Jranfreid^s ausgefchloffen. „Cr
neigte $ur Heaftion. Cr hoffte $um minbepen ben
Hut^m bes erpen fatholifdjen Schriftpeilers non beute
$u erringen. Uber man 30 g ihm allgemein Paul
Claudel nor, ber feinerfeits nicht antiflerifal, nein
durchaus nicht, mar," * fchreibt Daniel ^alöpy.
Seine Cna tnirb Comeilles „Polyeucte“ an die Seite
gepellt Charles UTaurras tnirb in die geiftige
Betnegung eingegliebert Der „renouveau“ und
„röveil* Jranfretchs ip gefchilbert, und alle Rührer
biefer fran 3 bpfchen Henaiffance »erben perfbnlich und
literarifch bewertet
, . ■ -
Der KulturpfYdjoIoge pulten Benba. gat im Der«
läge pon (Emile Paul nt Paris unter bem Citel
»Belphägor“ ein neues Budj gerausgegeben, in bem
er bie Üftgetif 5er gegenwärtigen franjöjifc^en <0efeH»
fdjaft 3u djarafterifieren perfuegt gat Benba gat
fieg por allem bureg feine fegarfen unb geißreugen
Eingriffe auf Bergfon einen Barnen gemaegt unb
bie Beachtung weiter Kreife gefunden. Kucg bies
neue Bucg fegeint, foweit preffeausjüge erfernten
laffen, ft cg heftig gegen Bergfon unb feine
Cancrebe be Difan unb 3ean ^Iorence ju rieten»
3ur Kenntnis biefer Bewegung ift aueg „La paix
du septieme jour“ pon (Emile Baumann, fowte
manche neuen Kuffäge, bie in ben legten Btonaten
in unb Scitfc^riften erfegienen, ebenfo bie
Hefrologe über 3ofepg Pelaban, ron Bebeutung.
5ur alteren fran$öftfcgen £iterälurgefcgicgte bes
19« 3agrgunberts ift bie Stubie pon Zttarie Couife
Pailleron über jranoois 3u!o3 pon befonberem
3ntere|fe.
3m Berlage pon Klean gat 3 u ^ en Bopbrc ein
Bucg unter bem Citel „los survivances franpaises
dans l’Allemagne napoleonienne depuis 1816“ heraus«
gegeben. Der Derfaffer perfuegt in biefem Bucg 3U
beweifen, wie 3ulien Benba im figaro porn 17. 9.
berichtet, baf bie pon Bapoleon amteftierten beutfegen
£änber 3^^egnte lang bie £oslöfung pon #:anfreicg
beflagten unb mit fegnfücgtiger £iebe franfreieg naeg*
trauerten.
uo
Die Ctpaterliteratar fdjeint oöllig $u ftagmertc
3n einer Betrachtung über bas Cfyeater mahrenb
bes Krieges im 3ournaI bes Döbats v. 18. U. tjebt
IJenri Bibou hm>or, bag ftd? mährenb ber fünfjig
Kriegsmonate oor allem ein Kntpadjfen bes national*
gefü^ls unter bem Cheaterpublifum bemerkbar gemacht
habe. 1 ,
€s mug aber oor allem barauf hingemiefen merben,
bag Jranfreich mährenb bes Krieges feinen emjtgen
neuen Dichter hcroorgebracht hat. Das Hationalgefühl
fonnte ftcgalfo nur an Heueinftubicrungen alter unb be*
fannter Cheatergücfe nähren. Derartige Hbenbe mären
in ben oier 3 a h rm f c h r 3af?lreich. 3« ben legten
Htonaten bes 3<*h r es 191 8 würben oon ber Comüdie
•fran^aise tth^obore be Banoi lies breiaftige Ders»
fomäbie „3fop" unb oom <Db6on Klfreb be Bluffets
breiaftige Komöbie „Carmoisme“ mieber in ben Spiel»
plan aufgenommen; im laufe bes 3 a h res 1919 3töcfc
non Qugo, Dumas, f)enri Becque u. a.
€iu neues StÜcf, bie breiaftige Komöbie „Saison
d’amour“ oon £bmonb S6e mürbe im 3°umal bes
Debets oom 2. 12. oon %nri Bibou ‘mit groger
^uvücfhaltung befprochen. :
2Uinf>ol6 Sdjoemr
£>te jtalienifd)e Literatur
de* jfabtes
Der Ciefftanb, auf Öen bie itatienifche Clteratur
infolge bes Krieges gefunfen war,,h«t auch im lebten
Jahre besfeiben feine merflid)e Knberung erfahren*
TXlan muß es begrüßen, baß bie $um inteüeftueüen
Sport geworbenen Dor^erfagungen über bte Bahnen,
Stoffe unb giele ber Hacfyfriegsliteratur enblich auf¬
gegeben worben ftnb; fte wiberfprac^en einanber in
einer IDeife, bie ben Spott fyerausforbern mußte unb
ihre IDillfürlidjfdt unb Qaltloßgfeit gar ju beutlid?
ins Cidjt ßelite. Desgleichen burfte man aufatmen,
als bie eigentliche Kriegsliteratur mit ihrem Jjurra*
Patriotismus, ihrer Prahlerei unb Selbftbefptegelung,
ihrer fallen Sentimentalität unb grotesfen ^älfchung
unb Derjerrung alles „^einbiichen" abgewirtfchaftct
hatte. — Uber bie beachtenswerte literarifche Pro«
buftion h at ber Befreiung uon jenem BaUaft
weber an Umfang noch an IPert erheblich gewonnen;
ja 3talien weiß nicht einmal bie pacfenben Kusnahme«
(Erfcheinungen auf, bie mehr ober weniger fpärlich in
bw übrigen großen Kulturländern dem Kriege jum
Ctog ftd? Beachtung erjtuungen haben.
€s mar unter diefen Umständen $u bedauern, daf
«me fo gediegene mie die ,Critioa u / gerade
feit dem erften Kriegsjahre es aufgegeben h<*t> den
modernen literarifdjen (Erlernungen das t^auptaugen»
merf säumenden, um die (Befchichtsfchreibung jum
(Begenftande ihrer Unterfuc^ungen und Urteile 5»
machen, mas nicht oerhindert fycA, dag der heraus»
geber B. £roce in den legten Qeften ftch m liebe«
oollfter und feinfmnigfter tPeife mit (Boetge befchäf*
tigte, mdgrend das allerjüngfte Doppelheft (Utai* 3 ult
* 919 ) Shafefpeare getoidmet ift.,
Citeraturgefchichte und Kritif find diejenigen (Bebietc
des Schrifttums, auf denen die (Ernte des legten 3 <*h re5
noch verhältnismäßig am ergiebigften gemefen ift
3« einer Keihe uon ^eüfehriften und ^eitungseffais
find die 2Pechfelbe$iehungen $toifchen der italienifchen
und den fremden Citeraturen —rfomogl der oergan«
genen 3äh r b un &erte mie .der neueren Seit und der
«Segenmart — unterfuegt morden,, und faft alle gegen»
genmdrtig in oorderfter Keihe flehenden Dertreter des
Schrifttums find in <Effais, Studien und Uefrologett
gemürdigt morden, uon Salpatore jarina bis auf
D’Umtunjio, uon Ceopardi bis auf Carducci, pascoli
und <Bra$ia Deledda. tDeniger ju rühmen als $u
beachten ift, dag auch diefe — und $toar fomohl die
friüfchen mie die darßfllenden — Betrachtungen uon
der Utmofphäre des Krieges nicht unbeeinflußt geblieben
fbtb, $«m miwbeften infofem, als man mit IDohlge»
fallen Me antigerrrtartifdp Bote wie bei Cab . „. Ober
Me feftgraae (Erfcheimmg, wie beim Petfaffer 6er
„Com dolle Bdffe“, obet beites, wie bei D’Attnun$io
betont hat. Centern bat fleh, nebenbei bemerft, in*
Steiften z«m giftfpeienben Anfläger 6ee jranzofen
weitcrentwtcfelt unb warb bafflr im eigenen Canbe
mit gleiefyer Utünje bezahlt.
Die Carba cd-Citeratur ift um eine fehr perfbnü^»
fübjef ttoe tmb — wie es bei bem mep^tflop^W*
rebeßifdjett Eigenbrötler nicht anbers fein formte —
fetjrr originelle unb anfechtbare StuMe „ L’uomo Car-
duooi" non (Biouaitnt papint bereichert worben« *—
UTit pascob befchäftigen fich Cuigi Pietrobono in
einem Anhänge $u feiner Anthologie „L’nltwia prole
di Virgilio“ unb Alfrebo (ßalletti in einer wertooQen
Unterfuchung „La poesia o Tarte del Paeooli“, worin
Me ousldnbtfchen (Emffftffe auf ben Dichter ber „My-
ricae“ bargelegt werben. — Cmen ber literariffyn
Rührer ber italfenifäfen Baiionaliften, €nrteo Corra»
bini, hat ein ungenannter fojialifKfcher Krittler, ohne
baf JDiberfpruch erfolgt wäre, als ben „itaüenifthen
Tftaurice Barrbs" bezeichnet, unb zwar unter aus*
btöcflidjer Berufung auf bas oemidjtenbe Urteil, bas
ein B. Croce Aber Mefen fabiftifchen, an Bfnt, IBeih-
rauch unb jäulnisbäften fleh beraufchenben lothringer
gefällt hatte. — Ulit D^Annunjto ift 5 * Cojji,
ber itpt „ben größten Schriftfteller 3taliens* nennt,
wegen feiner nachgerabe pathologifchen menfcfjÜchen
Perimlitgen*f<harf ms (Bericht gegangen. €s fchefeii
aber, ba£ jeber UHberfpmch ben ßräfehwah« 6e*
hn Kriege vom (Oberleutnant 511m ©berftleuimmt
aufgefttegenen #ug*Sportmanns imr rerftärfe. —?
2ttcf)t weniger als $wet Pu$eub febergewanbter Damen
ber Ijalbinfel ^e^Hte C 5 . papini im * Tempo“ hl
mehr ^rnnoriJKfc^er als ritterlicher XPetfe bvttdf; auch
bk wenigen namhaften «Hier ihnen famenbabei trtd^
ohne Seifenfjtebe weg» ^
Selb# eine PoUftänbigc Cifte 6er btbeuienberrn £r*
fdfeinmtgen 6er ersd^lenben Citeratur hn lebten 3 «h*^
auf 6ie wir natürlich perjidjten mfiffen, wärbe äufsrfl
fürs Ausfallen. Die ZHehtjahl 6er marftgängigen
€r$ähter hat ftd? irr ben — nur im Kttfange einträg*
litten, barum Ou<h halb triebet periaffetten unb ohne
€tfa$ gebliebenen •— Dienfi ber Hriegsmufen gefteflü
Die wenigen, welche gleich <ßra$ia Delebba fich einem
auf tfbtprr Siele gerichteten Dienfte nicht haben ab»
wenbig machen laffen, haben übet geringes Entgegen»
lommen ber Cefer unb Perieger $u Dagen. Ktts
mehr als einer literarpfychologtfchen Betrachtung if
SU erfehen, baf ber (Befchmac! unb bie Aufnahme»
fÜpgfeit bes italienischen Cefepublifums für bie mit
emfteren pfychoiogifchen unb Kuliurprobfemen fleh
befchäftigenbe erjafylenbe unb bnmtatifche Citeratur
forffchreitenb geringer geworben ift; bie ficigenben
Sorgen um bie materielle €yifte«$ werben neben ber
allgemeinen <£rfchbpfung bafur verantwortlich iß
m a che n fein. 3nbeffen.jteht es nach nnferen Beobt
Ortungen nicht ganj fo fchlimm, nrte thier 6er Be*
wun6erer 6er Dele66a $ur (Erflärung 6er geringen
Popularität 6er ernffen, tieffchürfen6en Sar6interht
behauptet ^at: 6af nämlich in Italien nur föunft
un6 Unflang fin6e, mer^otle Dinge leidet neunte, eine
leichte ^e6er führe, Klatfch un6 Frivolitäten in
Buchform bringe un6 6ie Sinne fifcele. Die Heu*
auflagen guter älterer Homane un6 HoveHen fprechen
gegen 6iefe 2tnpdjt.
Jmmerhin lägt fid? 6ie Dielftimmtgfett 6er peffb
miftifc^en Urteile Aber 6en XDert un6 6ie gufunft 6es
Italienifcheu Schrifttums, insbefon6ere feines Unteils
«m 6er Kulturentaridelung 6er Hation nicht überfeinen;
un6 es «mr6 6avon nicht nur 6ie er$ählen6e, fort6em
auch 6ie 6ramatifche Citeratur betroffen. (Es uoir6
faum noch hk un6 6a fchächtem beftrttten, 6a0 es
t ein bo6enftän6iges Drama in Jtalien gebe, 6a$ man
6ie lebensfähigen Bühnenerjeugntffe 6er lebten fünfzig
Jahre an 6en fünf Fegern h^^h^N fttone, 6af
man von Hachahmungen 6es 2luslan6es lebe un6
6af franjöftfches mittelgut 6ie Bühnen beherrfche»
entfchei6en6en Bemeife n>ir6 auf 6ie HTif erfolge
6er „(ßefeüfchaft 6er BühnenfchriftfieUer" hingemiefen,
6ie einen ausfkhtslofen Kampf mit 6en tCheaterleitungen
führt, um 6er Beuorjugung 6er auslänbifchen pro*
buftion auf 6en Brettern ein <En6e 3U machen. „Das
Publifum 3teht 6ie fran3ö(tfchen Stücfe6en einheimischen
vpv,“ n>ir6 auf alle Borfteüungeü 6er Hationalge*
föuiten ern>i6ert; „tvovon follen 6ie Schaufpider leben.
wertn fU oor leeren Bdnfen bk nationalen Stücfe
fpielen?* Unb man tritt ben italienifcfjen Dramatifem
nicfjt $u nafye, toenn man feftfteflt, bag — i - abgefelpn
oon rüfjmHcfjen Kusnaljmen — ifjre fran$bftfdjen
Kollegen ifjnen an (Seift unb IDig, an fprüfjenber
Cebenbigfeit bes Dialogs, an pfjantafie, jinbigfeit,
bialeftifcfjer Sd}lagfertigteit weit überlegen finb. Selb(t
eine italienifdje Pocfjaöe wirft in neun füllen oon
3eljn fdjtoerfälliger als eine franjöfifcfje.
5 um Schlug fei nocf}, als eines Beifpiels 6er ttfcf}i
mefjr feltenen (Sebiegenfjeifc 6er italienifcfyen Citeratur»
forfcfjung un6 Citerarfritif un6 6es ertjeblicfj felteneren
Berftänbniffes für 6ie fremblänbifdje (Seifiigfeit, bes
Sfjafefpeare»f}eftes 6er „Critica“ gebaut. B. Croce,
6 er ft cf} fcfjon als oerftänbnisooller unb origineller
Kenner (Soetfjes bewährt fyai, fegt ftcf} f}ier auf
95 Seiten mit 6em großen (Englänber, feiner Perfon,
feinem 3nnenleben, feinen bicfjterifcfjen Utotioen unb
€nttoi<felungsfiufen fotoie feiner (Seftaltungsioeife unb
6 er Sfjafefpeare«Kritif auseinanber, um am <£nbe
feine ^toeifd barüber ausjufprecfjen, ob unfere £eit
mit iljrer umfaffenben, fcfjarffinnigen unb tiefgrünbigen
Sfyafefpeare-^orfdjung bem Dichter innerlich fo naf}e
ftef}e, toie es in anberen feiten mit if}rer geringeren
Kenntnis, aber if}rem innigeren Derftänbnis für feine
moralifcfje ITatur unb UTiffion ber jall getoefen ift
„Sfjafefpcare fäfjrt fort, feine eigene (Sefcfjicfjte —
(nidjt bie ber jorfcgung, Kritif unb Darstellung) allein
in ben Seelen $u leben, welche fortmäfyrenb feine
fcrfrfftdp 6ef #äfte «neberlpltn, in&tm fl* feine
nm^en mtt mtMin zntm nttt) urtiwifnwitwm (^M)ck
erafnefyrtwn*.
Die bmtftye ^Literatur
des jfäfyte#
€i«er Umänderung dueefy dt« CHeratur des adgelaufenen
3al?r«s muß immer eine gewiffe Unficfyerijeit anljaften.
Ulan muß darauf gefaßt fein, daß 1 es einem täte dem
Helfenden ergebt, der, jurücfgeJedrt, gefragt wird: „Und
das fyaden Sie md}t gefefyen?" (wodei dies „das" immer
das Ulletmidftigjle iß). Uder man muß es daraufhin
wagen, ^frieden, daß weles dleidt; daß man mitcrleden
durfte, daß Urdeit geleitet wurde und der £rfo(g nidß
ausgedlieden iß.
Pon dem Homan und der profaerjätyuwj getjen wir
aus. HTan fjat da oerfjältnismäßig fixeren Poden unter
den Jftßen. €ine gefdjulte Scfßlderungsfunß wird jamal
da, wo fie fidf an tXKrflicfyfeitseindrücfe fyält, tf^r ^iel
fcfjwer gan 3 uerfefylen fönnen. Porangeßettt feien einige
Uutoren, denen in der Eigenart ifjrer Uuffaffung ein
defonderes perfdnlicfßeitsintereffe 3 ufommt:
{. Cfjr ißian U>ad*f djaf f e. Uoman in jwei Pän*
den. Pon 3a?od W aff er mann. Perlt« und
JPien 1919 / 5 . Sifäer. 892 S. Ul * 6 ,— ( 21 —).
2. €ros. Uoman. Pon 3«üone Karwart^. Perlin
(9*8, €gon $leifcdel & Co. 283 S. UT. 5,— (?,—)•
3. Per Spiegel. HoueUe. PonCrnil Strauß. Per*
(in, S. tffefar. 22ß S. Ul 5,— (?,—)♦.
% DieParntjoljer. Roman. Pon ijeinricfi ZOolf»
gang Seidel. Polin, <&. Crotefcfye Perfetgsfmdi*
Handlung. UT. (5,50). j
5. Vita ipsa. Von peter Bltenberg. Berlin,
5. dif<h«r. 3(8 S. ZIT. 6,- (8,—).
6. Titeln Cebensabenb. Don peter TI lter.be rg.
l. bis 8. Uufl. Berlin 1919, 5. difch«. 357 5.
ZIT. 6,— (8,50).
Don ZDaffermanns Boman „Chriftian ZDahn*
fdjaffe" fagt if; ID. Beim: „IDuffermannsKauft ift ftarf
oon feinem Streben nach einer rhythmifch'gefchloffenen
dorm beftimmt. Die gröjjjeren unb fieineren Z&fchnitte
feiner Bomane treten beutlicf] als ftrenge (glieber in
einem wohlüberlegten, pi flar enthüllten Schema h<roor.
Schon ,Das (gänf ernannten 4 wirft baburch peinlich; ber
»Chrijiian ZDahnfchaffe* leibet gerabept an einer ttaxy
atmigfeit ber dorm. 3ch h a ^ e biefen überftrengen dorm*
willen für eine Botwenbigfeit, ber fich ber Schriftfteller
wohl ober übel hot ausliefern müffen, nicht für etwas,
primär Erlebtes unb (gewolltes. Der (grunb bafür ift
leicht auf^eigen. — Die waffermannfche Kunft ift
trofc ihres fymbolifchen Scheins in ihrem ZDefen bnrch*
aus realiftifch. Sie ift jubein gan$ beherrfcht oon bem
(gebanfen ber entwicfelnben Darjtellung. Die pfychologie
ift biefem KünjUer bas orbnenbe prinjip für Zllenfchen*
gefch^hen unb Kunftgefialtung. 3e fcharfer aber bie
€in 3 elpfychologie burchgeführt wirb, befto befchränfter
mu§ ber Kreis ber Darftellung werben, wenn nicht ein
chaotifcher Einbrucf entftehen foll. Denn bie fünftlerifche
Aufnahme ift pfycf)ologif<h ftarf begren 3 t So muff ber
Dichter, ber feinen Boman nicht um bie 3 entrale 3&* e
gruppiert, fonbern bie 3&*® aus allen teilen heraus*
entwicfelt, entweber energifch alles Bebenfächliche 3 urücf-
fchieben, ober er ift geswungen, feine jbee an oielen
daben faft gleichseitig weiter heroorsufpinnen. — ZDaffer*
manns Weg ift nach ben einleitenben Erörterungen flar:
er entwicfelt an bem Ceben ChrifHan tüahnfdjaffes, bes
Sohnes eines 3n&uftriefröfus, ben Übergang oon bem
<Senu§' 3 um feibensleben, unb er erftärt ans bem
£nfammenbruch bes Cebens ber (Cän 3 erin - Eoö Sorel
bie ethifch« Unhaltbarfeit bes äfthetifd^geifligen, ftarr.
120
fubjcftioen prmsips. 3 n reicher Sülle unb ergöglicher
5orm begleiten Crabanten ben IDeg ber großen Ke-
präfentanten. Hber eine $igur birgt ber Koman, eine
Künftlergeftalt, ber man toohl einen größeren (Einflug
auf ihren Beuger l^ätte »ünfdjen mögen. <Es ifl ber
ZHaler IDeifharbt, oon beffen Bilb es beißt: ,es toar
inbrünftig in ber Bewegung unb oon efftatifdjer Ceiben-
fchaft erfüllt €s hatte etwas Xfingef dßeubertes unb
Brennenbes . . . Dinge mären faurn noch ba.‘ Das
ift’s, was id} ZDaffermann münfchen mödjte: bie Er¬
griffenheit bes Kunfilers, bie wertooller ift als bie
mübfairt flargelegte lüirflichfeit — bas (Ergriffenfein
oon ber 3 bee # nicht oon ber perfon. IDer es unternimmt,
bas Etfjifche aus bem finnlichen (eben berleiten, ihm
experimentell nachgehen $u »ollen, mu§ im ZHoralifdjen
enben." — Den Koman „Eros" oon 3uliane Kar-
» a t h beurteilt Xfein 3 Stolj bahin: „XDieber ift es ein
fcfßefifches Fräulein, oon bem 3ulume Karwatb er$äblt
Kber auf Schlefien ruht nur ein leichter, leifer Xlfjent,
ber wie ein Stabeben bas IDehen ber IDtpfel, Spring-
brunnenraufchen, Schritte im (Barten auffüngen lagt
Xjeimatfunft ^at hier einen weiteren Sinn. Canbfcfjaft
wirb nicht jur Kuliffe. Sie oermächfi mit bem Klenfdjen.
IDas aus ber Scholle an Erbfaften quillt, bringt empor
in bie KZenfchen, burchrinnt ihre Hbern unb wirb 30
Blut. (Lief toie bie Bäume finb biefe KTenfcfjen oer-
murjelt 3 ” bie (Beseiten bes Jahres finb fie oerwoben.
Sie blühen unb »elfen mit ber Katar. Klan bentt an
Knut Xfamfnn. — Klan fühlt in allem (ßefchehen ben
<§»ang. XOte fchon bie XUten an Eros ben Chanatos
reihten, tote unter (Eriftans tiefblauem ffimmel bie
fchtoarsen Segel bes Cobes fich blähten, fleht hier am
Enbe ber Sehnfudjt ber Cob als (Erfüllet. (Es gibt feinen
anberen. 4Bie fchicft fich aber Eis unb Slammen — toie
reimt fich Cieb unb tfcob 3 ufantmen? — (Es fchicft unb
reimt [ich gar 3 U fd]ön.‘ — Das iß bas Ceitmotio, bas
an bie Hüfte biefer (Stählung als bunfle, fch»ere IDoge
fchlägt. Cange raufcht fie bem fjörer im (Dhr. 3 « ihrer
Klage finb oiele umfchloffen: bie (Einfamfeiten ber halb
Cfliebfot, Me bas (Sefd^kf bes (Srafen oon ent»
hüllt, bi* Plelancfcofe Me jlerbenben (Sefchlechter, Me
jniiane Honrath mit bem €mpfinben bes (Ojomas
ZJZann unb mit bem IPiffen eines Keyferling ju mecfen
nm§, unb bas (ßlücfsrittertnm oerarmter <SefeUeiv bas
in bem Schatten bes Qenn oon Pollgnab gefpenftig
oorbeijieht." — Pon <2mil 5 tr au § ’ RooeUe „Per
Spiegel meint Qeitts Stolj: „3u bie Banbieiften biefes
Spiegels finb Hlfreb be Ptgnys Perfe gefchni|t:
*
„C’eet en vain que d’eux tont le saug m’a {alt deecendre
Si j’öcria leur histoire, ila desoeudront de moi.“
©n HUernber fielet in ben Spiegel, fich oor bem Hbfchttb
in ihm $u prüfen. Tibet ber Spiegel ftrahlt nicf?t bas
Hutlifc bes Blannes pirüd, ber [ich über ihn beugt
€in ^auberfpiegel, !}at er anbere, fernere liefen. IDte
hinter Schleiern wohnen in ihm bie Schatten ber Coten,
ber Parodier unb Pater bes ZTlamtes, ben jefct noch bas
Blut ber Cebenben rötet 3* länger ber Blanu in ben
Spiegel hinabfithh befio weiter fcbeinen fich biefe Schleier
3 u öffnen. €rft erleuchtet fich mieber bie Sjene, auf ber
er als Knabe gejlanben, bann finft bie Ppanb, bie ben
{jintergrunb abfchlie§t <£r fieijt in bie Kammer, bie
feines Paters Kinbheit umf d}to§ . . . unb fo immer
«oeiter bis in bie Zimmer ber dfapfjeit, über beren
Ceppich, jung unb befch»tngt, ber Urgrafpater ging —
So fielet ber Klternbe fidj nicht felbft, nicht unmittelbar.
6s hämmert ein tPiebererfennen aus biefem Spiegel,
ber feiner Pater Sdjicffale trägt, 3 u ihm h^ouf. Bus
bem Cicht all ber Svenen, bie für Plinuten aus ihrem
Dunfel erglühen, fommen bie Strahlen, bie in feinem
noch brennenben £jerjen fich einen. Bus bem (Setotrr ber
IPorte, bie einjl biefe S 3 enen erfüllten, löfen fich Me,
bie als Plelobie feine Seele burchjiehen. Kus bem
(Sehern unb €hegeftern erflärt fich fein feilte, aus ber
Ciebe, bem fja§ feiner Pater fein eigenes Cieben unb
- Ceiben. — Plu| man fageu, rote fehr bie Plelancholie
einer folchen Betrachtung bem JPefcn Stran§ens ent»
fpricht? PTu§ man fagett, »ie »eich feine IPorte Ce»
{22
£ n ber (Erinnerung bumh^Vn« mrb« 2tbe*hrHi
weht? Darf man auch lagen, Mentor ber
nung Me plafiif leidet? Schön $ es, ln bt*
Spiegel ju Miefen: aber es barf nicht lange gefcheh**-
tue Hugen etraüben. Die (teUna^me finit. Hian
tappt fich bisspeilen habet über ben Spiegel hinweg
ins 5cetejui Miefen, fdjclmt fiefj unb jeufjt unb tut feine
Pflicht manches aus biefem Huch Hingt ju leife, man'
ches perfchwhnmt $u fehr hinter Sdfleiern, manches
rücft 3 u [ehr in ben Schatten. Keine Erregung burd}*
jittert bie Stimmung. So mu§ fie erfchlaffen.“ — Über
Mn Vornan „Die Hawholäer" non Heinrich JPeCfgang
Reibet fchreibt Knfelma tjeine: „Der junge ebers«
palber Pfarrer, bet aus eine» Dichterfamilie flammt,
tragt eigenes (ßeficht Schon fein fPogel Coliban* jeigte
Mutfich perfonlidjfeitsäuge. 3ebe tiefer neun Hopetlen
u?ar ein ernfthaftes Keines KunftwerF, »ein unb jtorf in
her €mpfinbung, gewiffenhaft in ber (ßeftaltung. Die
$ehaglich?eit, bie in allen Schöpfungen bes Dichte»*
porherrfcht, hat nichts philißröfes ober gar Spießbürger«
liches, fie jhrömt aus ber Kühe eines lauteren <0emuts,
bem 3 toar alle firbenbinge fchenfen unb nehmen, bas
aber auf feinem fieberen Hhvthmus behaart 3 n
porliegenben Homan gehen unb erleben mir hauptfachlich
mit bem Hechtsanwalt Pamhol 3 aus hem, nopbifchett
Stäbtchen Hriftow« nichts Außerorbentliches porerft,
be'nn fern Hußeuleben perläuft geregelt unb familien«
ha ft. Sein Jnnenmenfch aber fennt träume unb Zweifel,
€infamfeitsräufche, HTelancholien. — Daneben läuft, ein«
wahrhaft flormfehe Kleinmalerei. Die Schttberung her
tt)eihnachts$eit mit ihren lieben Dorgenüffen unb trau«
twhen (ßenilffen, bie Spiele ber beiben Kinber, bie Hb«
fchäftigungen unb (ßebaitfen ber £rau Huna Eüfabeth
unb ihr tiefes Dermuneltfein in ber Ciebe ihres HZannes,
alles bas wirb umjtänblich unb langfam vor uns ent«
wicfelt Selbft bie herotfehen unb grauenoollen (Zreigniffe
bes Krieges, bie bie Jamilie auseinanberreigen, umflögen
nicht bas 3byU galt} ausjurolten." — Über Peter
Attenbergs „Vita ipÄ“ urteilt 2t p. <3lejchea?Hu§«
w
wurm: „t>Ie ,Vita ipsa* jtefy Ijfibfdj gebnnben in meinte
fjanbbibliothef# um fle bann unb wann heraus 3 ugreifen
nnb mid] an ihren Dicbterfdiönheiten 311 erfreuen. XDer
nriffen mill# rnie fein peter Miltenberg als Dichter
ewtpfinbet unb u>ie echt er es ausörtiefen fann, ber mu§
Hur bie Sffoe »Buche moalber 4 (5. 33) lefen. Sie tft in
ihrer leichten profa ein gan 3 prächtiges (Sebidjt. 3u
peter Miltenberg oerehre id> bas abfolut anbere# ein
©egenfägliches, bas mich anregt unb bereichert." — ;
Kurt lUntt 3 er fchreibt im Ijinblicf auf Miltenbergs Ccbens*
abenb: ##€r mar# ber arme peter# mit fedtfig glaubhafter
als mit breißig. Seine Demut oor Sdjönheit# Hein beit#
3 ugenb nnb cßüte fianb feinen grauen paaren ebler an
als feinen blonbeti. Hührenber mar bas Bilb# ben Milten
fich anbetenb oerbeugen 3 U fehen oor Schöpfungswunberu
als ben 3ungen patfjetifdi fnien. Mlber eines batte et
oertoren: bie Unbemußtheit. Der füge Schmel$ feiner
erflen Bücher fehlt bem legten. €itis hüben alle ge«*
ineinfam: fie finb mie eine Schale fojtbarer Früchte; unb
nur ein Barbar mirb fich h’* ll feßen unb fie in einem
£nge leeren; ber Schmecfer toirb fie langfam# oerteilt,
als Mlr 3 nei# als Deffert genießen."
Mlngefchloffen feien einige MXomane unb (Stählungen#
in bauen ber Canbfdjaftsfchilberung ein befonberes
3 «tereffe 3 ufommt:
?. X} u b e r t u s. (Ein Ipalbroman. Don paul Keller.
. Breslau# Bergfiabt^Derlag# XD. <5. Korn. 276 S.
Hl. 5#50 (7#5Q).
atanbinann ^al. Homan oon Horbert 3ac^
ques. Berlin S. Sicher Derlag. 286 S.
9 . Schümmerßunbe. Bilber nnb (ßeflalten. Don
Kart Sä hie. Ceipjig, £. Staacfmanu. 2\6 S.
JO. ^ausHTalepartns. £in 3agbroman. Don 3u*
lins H. ffaarhaus. Berlin 1919/ paul parey.
363 S. Xlt. 5#—.
IV 45ottfrieb Ijaberfotfs 3**tum unb anbere
(ßefchichten. Don Bernharb Sternes. ßannooer#
Mlbolf Sponholg. 225 & MH. 3#— (<*#—).
\2, CÄnbltche <£ef ch id? te n. Don Bernhorb $le*
tfits. €benba. 2(5 5. 21t 5,50.
Uber paul Kellers „Hubertus" urteilt Karl t Ijube*:
„Keller reichtet auf breites Kusmalen feelifcher Vot*
gänge unb <gufammenhänge. <£r lägt banbeln, lägt bas
Ceben leuchten unb baraus bas IPefen ber auftretenben
(Bejlalten erfehen. Da 3 U fommen noch bie übrigen (be*
bannten) <£ügenfchaften Kellers; feine ftarfe Derwur 3 elung
in ber Heimat, bas innige Derhältnis jur Hatur, bns
Beherrfchtfein non ben fittlid?en (Bebanfen ber Kuftoärts»»
ffilfrung, bie $arte 5römmigfeit. KU bas gibt e»nen
Klang non immer neuem Heis. (Serabe ber erfolgreiche
Schriftfteller fommt nicht immer an ber (Befahr porbei,,
ftd? $u tpieberholen. Knd? Keller nicht. Das foll aber
rein <5runb gegen bie Stellung fein, ba§ ber i^ubertus
bas IDerf eines ed?ten Zahlers ijt" — Horbert 3 a c *
gues f „Canbmann l?al" rühmt iflontf 3aco&s: „Wan¬
dler. Cefer, fonjt gewohnt, ttaturfd?ilberung unb (Litt*
bilbfr 311 überfragen, wirb biefe h*Uen Sommerfseueu
begierig in fid? auf nehmen. IDorin ruht ihr Räuber?
3 d? glaube, im Heise eines fjersens, bas fid? bis an
ben Hanb mit IDeltfreube unb Haturliebe getranft - Ipt
unb ferner im Heise ber 3ugeub. Denn etwas 3ungei^
haftes im fröhlichften Sinne fteeft in allen (gffiafen bes
Canbmanns f?al, ob er mit feinem Ktnbe über bie IPiefe
purjelt, ober ob er mit fremben Bechern j n einer Sommer»»
«acht ben roten See mein trinft. — Seltfam, bag biefer
(Seift ber 3 ugenb mit all feinen IDunbern gerabe über
einem lüerfe ber Heife auffteigt, bas manches 3rreiv
5 af?nben, 5 lacfern junger 3 ahre sugleid? frönt unb ab-
fchliegt. Sdjlog HTinnemo am See mag bem Canbmamt
i?al oerloren gehen. Kber fein Dichter fann, nnn bas
Schicffal fie ihn erft einmal finben lieg, bie ^eimat
feiner fudjenben Seele nicht wieber einbügen." — über
Karl 5 ö h l e s „Schummer jtunbe" t?eißt es bei Karl
£?uber: „Karl Sohle erfagt ffi 33 ent?aft Ceben unb IPefeit
ber fjeibe. Seine Bilberfammiung ijt gtücftich eingelötet
burch eine in sarten Cfrismen gehaltene Sdjilberung ber
(25
Däntmeftutg Im Ifeibebobf. Äne Otrfe tft ihrer TM.
Die Satbentöne finb gebämpft wie bas ©etningenbe
Rbenbrot, weich wie Sommerluft. Die Kunjt, ben Cef er
mit «in paar Bewegungen auf bas IDefentliche ehfjtu-
fimmen, ihm bie guhbrerbehaglichfeit 3 » oerfchaffett, $
erfreulich. Die fyibegeftalten finb gut gefehen." —
DerfWbe Referent meint Aber ben 3agbroman „fymS
UTalepartus" ©on 3ulius R. fjaarhaus: „RTan freut
fid* immer, wenn man einmal ein Crjählergebilbe in bie
ffänbe befommt, bas bie üblichen Scagejtellungen meibet
nnb ffch einem weniger ©erbrauchten Stofffreis juwehbet.
Dicfe Haltung gibt bem haarhansfchen 3agbroman ben
Rei$ ber Srifche. Das Ceben bes Romans ijt gegeben
burch eine 3 a 9 bgefellfcbaft / bie fich, fern ©on jehrenbetn
Beruf unb flutenbem Stabtgetriebe, eines beglficften
Dafetns freut in einet weltfernen Kiefentheibe, in fiettv
buftenber Rbgefdjloffenheit, bei ben Spannungen bet
309 b, ©erfenfenbem Beobachten ber Ratur, fröhlich*
ungezwungenem (Sefpräch unb natürlichem Sich*Rähet>
TÜefen. — Die 3agö* nnb Raturf<hilberungen lefert frch
angenehm unb finb wahr, wenn auch bem Perfaffer jene
innere &lnt, bie alle Ratucbilber ins Pifionäre sieht,
mangelt. Die Beobachtungen finb reich, fdjön unb er*
frifdjenb, wenn auch eine leichte Crocfenljeit Beflügefund
unb Schwung ber phantafie hemmt. Die UTenfchen ftno
flare, ©ielleicht ju einfache Cypen, bie nicht mit Schwer*
unb Perwicflung belaben finb. Rlles in altem: €iu
frifchet, fauberer Unterhaltungsroman." — Bernharb
Siemes finbet gute Unerfenrrang burch IPilhelm Cob*
fien: „IPas ber ^annooeraner Bernharb Siemes in feinen
beiben Büchern bringt, liegt erfreulich t©eit ab ©on allem
IJetfbmmlichen unb trägt eine burchaus fetbflänbigey
eigen« Bote. Ulan rnerft es afl biefen <Sefchid)ten an,
baß ein Utaterange über ihnen geleuchtet hat, ein UTafet*
äuge, bas bie Ratur bis ins Kletnfto erfchant, in allen
Schattierungen erforfcht hat nnb ein (Setnüt mit bem
feinen (Sefühl für beh fdjwingenben Rhythmus in ber
Barnt"
Die Betrachtung wendet ffeh ber Dorf gef chichte unb
04 »
i
€r}4Utfifi0tit Jfc, in beiten ein beJHtamter dkm gefdjtibert
wirb:
(3. Die Qdufer pon ©Iilen^of. Der Vornan
eines Dorfes. Don Hermann t & ns. l^attnopcr,
Dbotf Sponfyolfe.
\% d$rete £illunger. Vornan. Pon Dlfteb öorf.
Berlin ^8, Cgon ^leifc^et & €o. \88 5. DT. 3,50
(5,50).
(5. Die Doberbaijn. €ine Dorfgefdpdtte ans bem
ü)irfd?berger CoL Don Kurt $ eiferet. Ceipjig,
«uetie ft meyet, 308 5. DT. %50 (6,—).
(6. Die beutfdie Seele. Doman aus bem €tfa§.
Om t (CtjtifHäne Hafeet. Ceip 3 ig, $t. TDU^eim
(Bvnnow. 320 S. DT. 5,— (7,—).
(7. Klle miteinanber. Zteues potn trautften DTar*
jetldien. Don Dgnes l^arber. (ßottja, 5^icbridj
Dnbreas petttjes 21. <5. (^7 5. DT. %—.
(8. Dlte <ßefd)id}ten ans Dierlanben. Dou
JQemrid) Dräger. Hamburg, DIfreb. 3anffen.
(9- gftrdjer 5agen. Don DTeinrab dienert, gü*
rhft T9$, Dafdjer & Cie. U5 5. DT. .
20. Der DTann ber geliebt fein wollte. Do*
man. Don J^einrtcfy Steiniger. Berlin, Cgon
iteifdjel & Co. 282 S. DT. 5,— (7,—).
Karl Quber fagt über fjermann Cdns’ Homan „Die
Tjäufer von (D^lenltof": „£$ns bietet eine Deftottbs«
aufnafptte bes mobernen (tjeibe*) Dorfes. fjtet finb
DTenfdjen nnb Sdjicffale n rtf e r e r &\t, fo wie fie in
ben Raufern bes heutigen Dorfes wohnen; ba finb auch
bie Dntriebsfräfte, bie jwar nidft geitgebunben finb, «bet
burdj bie ^eit bodi if?re Sonberfarbe erhalten. Die gan$
djarafterifHfdje Oorfgcfdfidjte ,Der neue Kntg ( , in ber
ein t^ergefommener 1 TDirt fiefy in bie T}3ü}e arbeitet unb
butfdt Xteib unb &ufätttgfeüen 3 u 5aU gebracht wirb,
’jeigt bie glfidfyafte tjeurigfeit i&nsfdter Dorfmenfdjen*
' gefkdtuttg. Diefe Cuft ber (Segenwatt ift bemtfeidfnenb
127
für die gefamte (Beftaltenmelt bet fnubbtgen Bauern,.
UTüller, Caglöljner, 3 ag&hüter, IDirte, paftoren und
Center, 5 örjier, 5 *auen, die da mit naher Cebenbigfeit
pors innere Buge rücfen. Scharf find fie beobachtet, mit
unbedingter Sicherheit find fie herausgearbeitet." — Ober
Klfred Bo cf s Boman „<Sv ete 5illunger" Äu§ert fich
B. Krauß: ,irgendeine Überrafchung bringt auch bi*
neuefie Schöpfung Bocfs nicht, und er wird wohl auch
fünftig den fidleren Boden nicht pertaffen, auf dem feine
Kunfl mit fo unerfchütterticher 5 efügfeit fleht und gedeiht
Bealifüfche Bilder aus dem Ceben der heffifchen Bauern
und bfandwerfer, bei denen es nicht fo fehr auf. die ein*
Seinen Melden und ffetdinnen als auf die 5ülte der Um*
weit anfommt — das ifi und bleibt fein unumfchrSnftes
l^errf^erreich. ‘Dielleicht fütjtt er fich in der Kleinßadt
noch um ein weniges heimifetjer als auf dem Canbe. < 2 ine
foldje ijl auch der Bährboden für die Schicffale der
brauen <ßrete 5 illunger, die nach ihrer fur$en traurigen
€he mit einem unguten Schlächtermeijier fidh als tUitwe
waefer durchs Ceben fdjlägt und dann fchließlich doch
noch den 3 ugendgeliebten erringt, obgleich diefer den
Cod ihres erjten BTannes perfchuldet hat. Das alles
und was daran hangt, wird mit echt bocffcher Creu*
her$igfeit in echt polfstümticher Sprache fo natürlich
dargeftetlt, als ob es gar nicht anders fein fönnte." —
€rich freund rühmt Kurt 5 e l f d] e r s Dorfgefchichte
„Die Boberbahn": „Das ifi nun wirflich einmal eine
Dorfgefchichte, wie fie fein foll, gleich fern der roman*
tifchen Dertogenheit der Dorfidyllen pon Knno dasumal,
wie der literarifchen Derjliegenheit des seitgenöffifdjen
Bauernromans. <£in Bahnbau im fjirfdjberger (Cal, der
die eiggefeffenen Bauern pom alten Schlage $u eigen*
finnigem, ja perbrecherifchem IDiberjlanbe reist, gibt den
jiarfen Bahnten für die gutgebaute Handlung. Sie ent*
wiefett fich folgerichtig, alfo ohne bewußtes ^afchen
nach der Senfation, bis 3 U einem übrigens rafch ent*
wirrten Kriminalfall. Seine befie Kraft fefet jedoch der
Derfaffer an feine artige Ciebesgefchichte, die drei fehr
ungleiche Perehrer um ein unerfahrenes, aber innerlich
(28
tüchtiges Hauernmäbchen ficft* bemühen lägt." — Über
£h?ifHane fiajjels elfäffifdfcn Hornau „Pie beutfche
Seele" fpricht ©ttomar €nfing: „Hur mit tiefer IPeh*
mut fann man auf bas farbenreiche (ßemälbe bliefen,
bas Cfyftftfane Hagel uns mit ihrem elfaffer Homan
,Pie beutfche Seele* entrollt (Ceipjig, 5 r. IPilh- < 5 runoio),
mit fich bie oerfchiebenfien perfönlidjfeiten: reinbeutfehe,
altelfäffifche, fran3öfifche unb — 3um 5ran30fentum nei*
genbe in Stragburg mifchen, bas fchilbert bie Perfafferiu
In äugerfi toohlgelungener IPeife. Pas nur Homanhafte,
ber Kampf 3n>ifchen Ciebe unb Pflicht, tritt beinahe hinter
ber Parjtellung bes Polfscharafterijiifchen 3urücf, unb
dafür ift man ber Perfafferin nicht unbanfbar. tPohin
fmb bie Seiten, als bas Statthalterpaar feine glän3enben
5 efie gab, als man fang: ,Hun auf, mein Polf ber
Alemannen, feft fleh' 3U Kaifer unb 3U Heich*? Ztldgen
biefe Sage oergangen fein: als gefchichtliches Kunfhoerf
behalt ber Homan feinen ZPert" — €nfing lägt fich
auch über Hgnes fjarbers „Klle miteinanber" oer*
nehmen: „ 3 « ihrer Zählung , 2 llle miteinanber, Heues
00m trautften HTarjellchen* bietet Hgnes fjarber eine ge*»
mütoolle, n?armher3ige 3ugenbfchrift, getragen oon ber
Hnhänglichfeit an ihre ofipreugifche Heimat, einen Kus*
fchnitt aus bem britten Kriegsjahr, ba es überall unb
immer »burchhalten* hieg! <£ine Pichtung, bie Kinberhet3en
fo recht erfreuen nnb 3U befcheibenem (genügen führen
nwg, eine nirgenbs aufbringlich toirfenbe prebigt oon ber
Ciebe 3U (Sott unb ben Hlenfchen." — Pie „alten < 5 e*
fchichten aus Pierlanben" oon Heinrich Präger tour*
bigt Karl HTüller-Haftatt: „< 2 in Huch/ bas gar nicht
4 iterarifch* tut, bas nichts toill, als gan3 fchlicht unb
einfach 3 ugenberinnerungen bes Perfaffers fefihalten
unb bas eben barum burchaus bobenftänbig toirft unb
einen nachhaltigen < 2 inbrucf auf ben Cef er macht. < 2 in
ZHann bes praftifchen Cebens, ber Hegrünber bes lübeefer
Prägenoerfs, erjählt hier aus feiner Kinbheit, bie er
in ben 3 a h^en um 1860 am €lbftranb in ben Pierlanben
oerlebte. <Sv gibt feine 3ufammenhängenbe Parfiellung,
fonbern nur ein paar eittselne Hilber, toie fie ihm gerabe
in Sen Sinn fommen, Kber et malt fte lebenbig, fo
frifd) in ben Sorben, fo Rap in allen einzelnen <§ügetv
bag wir uns mit itjm mitten in Sie alte ^eit hineinoerfefet
fühlen unb mit ihm Sie vergangenen Sage burdtfeben,
als wären fie bie unfrigen." — Über Üleinrab Cie*
uerts giircber Sagen fdjreibt Sr. Ch- Körner: „Seinen
ecfchienenen fchwei$er Sagen unb £jelbeugefd}ichten
lägt Cienert nunmehr fechsunbjwanjig jiiridjer Sagen
folgen. X>er fcbwei$er Dichter fdjöpft £?icr ans bem
tiefen unb Raren Brunnen fees urwüdifigen Polfslebeus
unb (Empfinbens biefer alemannifd}*heloetifchen Stabt
Pie fiigenfchaften unb Porjäge bes echt fcbweijerifcben
Pidtfers treten auch hier wieber jutage: bie fchlichte,
fdimucflofe €r 3 ählungsfunft, bie oolfstümliche Par*
jiellungsweife, bie tiefe, innige, ^eitere unb reijoolle Krt
ber 23ef)anbiung, bie gerabe burch ihre Ungefucbthei* yn
bem £>erjen bes Polfes fpredjen wirb." — Ünfetma
Jjeine rühmt fjeinrich Steinigers Vornan „Per
ZHann ber geliebt fein wollte": „3« allen feinen IPerfen
oerrät fidj ber pfychologe. Kber feiner, ber mit bleich*
füdtfiger Cheoretif arbeitet Steinigers (ßeftalten tragen
ein gefunbes gayerntum in fid]. Uleifi finb es Sonber*
Unge, bie er fchilbert, UZenfchen ohne (glätte unb Sa*
nalität. Kuch in biefem guch wieber. geginnt man e*
3 U lefen, fo erwartet man eine behagliche Kleinftabt*
gefdjichte mit Stammtifcfj, Xtadjbarn unb (ßeoattern,
behaglich erjählt Unoerfeljens aber gerät man in bie
Ciefen einer 2Kenfd]enfeele, vielmehr ber UTenfchenfeelett
überhaupt. Per ehemalige <0erid]tsfd)reiber Kafpar
Schmibt, oerlumpt, oertrunfen, migtrauifch, grob unb
fdjen, wirb unter unfern Kugen ein neuer Ulenfch. £P*e
unb warum erleben wir mit ihm. Kein Seeienfaferdpn,
bas uns entginge. Unb hoch feine Pivifeftion. Spring*
lebenbig läuft er vor unfern Kugen umher, wanbeit fic&
bleibt beunoch babei ber Ulte unb fehrt 3 ulefct mit neu*
erworbenem Selbftgefühl ju fich jurucf. IPie UTenfchen*
gutheit, Satur unb Kunft in feine bumpfe 3nnerlidjfeit
hineinfäen unb htneingärtnern, bis fie ihm felbft beu
Spaten in bie bjanb geben ju eigenem Perantmortnngs*
f30
feto, fets ftilbtt bas innere (öerüft bes feragefunben unb
babei weicbfäblgen Romans. ZHan lieft ihn mit ^reube."
4£rotif fpielt m bet einen ober anberen ZDeife in feen
folgenben Romanen eine Rolle:
2^. firotifdje Ztooetlen. Don €tifabeth Dan*
t^enoev. Sdjujter & Cöffler. S. ZIT. •
22. Ciere in Ketten. Roman. Don €rnfl ZDciß.
Berlin, 5. $ifcher. 278 5. ZIT. <*,50 (6,50).
23. Der junge (0ina. (Befeuchten. Don XDalther
€ i b 11 g. R<rlin, Cci4 Hei§. flO 5. ZK. (6,-).
Übet €lifabeth Dauthenbets „€rotifche ZlooeU
len" äußert fich Zlnfelma Qeiae: „Die Dichterin gehört
bet Seil bet Detjmel, Ciliencron nnb anberer ZDieber*
entbecfer ber förperlidjen Ciebe für bas (Bebtet bet Kunfi
an. Ommer noch fpürt man bei ihr eine geroiffe £reube
an bet eigenen Kühnheit, wenn fie Crotif fdjUbert. Itnb
tn ben uorliegenben Ropellen gibt fie faum anberes
als bie. 3n allerlei Probleme eingefleibet. <£s finb
ftiloolle $reuben unb Ceiben, bie man uns e^a^lt, (ehr
funfboll erzählt. Zille ein wenig lebensfern unb büdjer*
nab." — €rnft ZD e i § * Ztoman „Ciere in Ketten" be¬
urteil t Karl Zauber babin: „ZITan faitn über bie Rot*
xoenbigfeit, ZHenfchen aus ber bmtfelften fjalbwelt 3 um
(Segenfianb eines Kunfifchaffens 3 U erbeben, mebrfacbet
ZtTeinung fein; aber man muß feftjtellen, baß bei aller
realiftifdjen Deutlidjfeit in bem Dirnen-Roman oon €tnfl
ZDeig felbft bas ffeifeljle mit reifem <Ernjt unb f übler
Sidjerheit überwunben ift. Der Ziern ift bas Seelifdje,
nkbt Äußerlich-Stoffliches. Der Dichter treibt nicht mit
leigffiblenbem ZITitleben im $luß bes entfalteten Gebens;
er forfcht, taflet nadf einem Befunb, in bunfle
tßtünbe mit bem Zlnteil bes feelenjerlegenben pfydto*
«nalYtiters. Seine fiebere ZDitterung finbet bie Unter*
jfttdmungeri bes Btwußtfeins, ergreift XUit*<Beahntes,
entbeeft bas 5lüffig*(Bleitenbe." — Rubolf paulfen wür*
bigt ZPatther Gibt iß* (Befdtfditen „Der junge <5ina":
„ZUanchett wirb biefes artige Seelenfpimtewebe in biefer
Seit bes falten Rationalismus allju bftnn febeinen; wer
aber no cb Eingabe auf Bringt für bie pubert&tsfimpf*
eines Srntpatbifcben, wirb nicht enttäufdjt fein, »eil bie
(Sefcbicbten [eibet gan 3 Eingabe an ben fü§en, bangen
Räuber bes erjten (Erlebniffes fiitb. < 2 in reftlos liebet
Kerl, ber junge «Eiblifo. Pielleicbt ift bas, auch in bet
Kunjt gerabe unferer Cage, ba ficb uiele bemübeiv
böfer ju fein, um beffer 3 U »erben, meljr als es fcbeint"
Porteilbaft macht fidj bie Kunfi bet Sc^ilberung als
folche in ben folgenben Püchern geltenb:
2\. ZUorb. Hopellen. Hon ZUfreb Ce mm. 2 Bbe.'
ZUünchen 1918. ZTolanb*Perlag (Hie neue Heilte).
75 unb 86 S. ZU. 2,50 (3,50).
25. Seelen, bie fyeimgefunbeit. Pier ZTopelleit.
Pon Karl P i e n e n ft e i n. 3ttnsbrucf 1918, C^tolia.
217 S.
26. 3 Örnjafob S»ebn. Pon 3°^ attms (ßtll^*
I^off. Perlin 1918, Perlag ber „OgUchen Punb*‘
fchau". 295 S. PT. 5,50.
27. Her junge Hielter. <£ine (grjablung. Pon ZTu*
bolf fians P a r t f ch. Ceip 3 ig 1918, £. Staacfmann.
3.35 S.
28. H er r 0 te Pe rg. Höman. Pon ZDilhelm Scbuf *
f e n. Stuttgart 1918, Strecfer & Sdjrdber. 190 S.
PT. 3,50 (5,—).
29 . ^öfc^ele ber £tnfler unb aitberc ^ci<»
tere (ßefdjicbten. Pon ZPilhelm Scbuffen.
Stuttgart 1918, Strecfer & Sdjröber. 237 S.
ZU. 3,50 (5,—). ’ •
$0. Hie erjte ZU illiarbe ber jipeiten Pil*
lion. Hie (ßefellfcbaft ber Sufunft. Pon fjeinridj
S t r o b e l. Petlin 1919/ paul daffirer. 350 .
31. Hie Spife»eggaffe. <£in Cggebudj PO.*
Sommer unb Sonne. Pon Heinrich §er*
faulen. Kempten*ZUünchen 1918, Koefel’fche Pud^
bonblung. 83 S. ZU. 2,20 (3,—).
32 . Herabjtrafteißffl. «Erklungen. Pon.<0wf*o*
3 a f 0 b. Petlin 1918, €$ou Sleifcfjel & <£o. 150 5.
ZU. 3,—• (5,—). ,
33. Derp feifeufönig. Ein Poman ans ber Eegeri»
. wart Poti Karl Sttider. BTfincbcn \$\8, (£.
BecT. 270 S.
<54. tDadttmeijter pumnter, Poman. Don Egib
non 5U«f. Berlin,Ullftein&£ 0 . 382 S. <PT. 4 ,—.
35. Das pünftlein anf ber ID eite. Poman.
Don (Dttomar Enfing. Einleitung non S*&.
(Srcgori unb 32 Bilber non lubmig Benoalb.
(Kleinoo^Bomane Bb. \.) Perlag ber Deutfdjen
Didtter*<0eb4d}tnis*Stiftung. bjamburg*<ßro§borfiel.
. 397 S. PT. 4,50 (6,—).
36. Das 3 weite leben. Eine E^äftfung. Pon
Etnfl g a b n- Stuttgart unb Berlin \S\8, Deutfdie
Derlagsanjialt. 252 S. PT. 4 ,— (5,50).
37. Per Ca n $ er. Poman. Pon £} 0 11 ä n b e r.
Berlin, S. 5ifdjer. 398 S. PT. 6,—.
38. * (Sott unb ber 3nfanterift. Pon Bobert
PT i di e 1. Berlin )Q\Q, 5. 5ifd]er. (09 S. PT. 2,50.
39 . P>ab3efs Kampf mit ber Dampfturbine.
Poman. Pon Klfreb D d b 1 i n. Berlin 1918, S. ^i*
fdter. m S. PT. 7,50 ftO—).
40. Pie (ßef djidjte non ber Butter. Pon peter
PT i d) e l. PTündjen 191^, Klbcrt langen. 238 S.
PT. 6 ,—.
41. gtnifdjen neun unb neun. Poman. Pon leö
, peru 3 . PTündjen,Plbertlangen. 242S. PT.4/50.
42 . Pie begrabene fjanb unb anbere KiteN
boten. Pon IDitt)elm Schäfer. PTfiticbeu 19tf*,
(ßeorg PTfiller.
43. IDillfommen unb Kbfdjieb. Pomau. Pon
• f Krtbur K a b a n e. Berlin, Erid) Pei§. 2U S.
in. 8,-.
44 PT ei fl er 3afob unb feine Kinber. Poman.
Pon Kbam Plütter«<DUttenbrunn. leipsig,
1 . Staacfmann. 350 S. PT. 5,50 (7,5p).
45. P e r B ni l a § ft e i n. Poman. Pon Emil Er t L
feip 3 ig, 1. Staacfmann. 4^3 S.
133
*6. Die B e ß i e. Cr^lungen. Bon Kruotb gmet*.
Kriegsbudter 3. Ztlitndjen, Zllbett C*ngew. (((
zn. (,—.
*7. 5raa Cinfalt. €ine <5efd}idite. Don ^einrldfc
Sdimib^Kugelbadj. Ceipsig unb Hamburg
1919/ <5u(tap Sdjloe&mann. 238 5. ZIT. *,60.
*8. üögeldjcn. Boman. Don 5. ZIT. tDinternifc.
(€ine neue Bomanreiije.) Berlin, 5. 5ifdjer. *(6 5.
zn. 5,—.
*9. mietet Blanf unb fein Cifel. Don Bubotf
fjaas. C-eipjig, €. Staacfmann. 376 5. ZU. 8,—
m-)-
50. Die arme Sdttoeßer ber Kaifertn unb
anbere (ßottesfreunbgefcbidtten. Don Katl 3ofepfy
5 r i e b r i d|. Berlin, 5urdje*Derlag. 2(3 5. ZU. *,50.
5(. Die n?a^re Kun(i. Satirifdier Cfjeatewoman.
Don ZTubolf f}irf djberg*3 u * a ‘ Berlin, Oft*
benburg & Co. 282 5.
52. Die ^erlisböfer unb ifjr Pfarrer. Cln
Dorfroman. Don Bidjarb Knies. Berlin, (Egon
5 ieifdjel & Co. (99 3. ZIT. *,50 (6,50).
53. fjaus ZTummer 37. <£in ZDiener Boman. Don
Karl Zlbolpfj. ZDien unb Cetpjtg (9(9/ Zinsen*
gruber*DerIag Brüber Sufdiittfr. 378 5.
5*. Dermanblungen. ZloneUe* Don Bidjarb % ü l*
fenbecf. ZTCündjen (9(8, Bolanb*Derlag. 5* 5.
ZIT. 3,50.
55. Die Cntfagenbcn. ZTooellen. Don ^ermann
Z^efele. ifeilbronn, Cugen Saljer. (28 S.
ZK. (,50.
56. „51urmfignal — Y* DonZDalterBfoem. €eip*
3 ig, <5reti)lein & Co. 378 5. Kartoniert ZIT. 6,50.
57. Zille ZDege fügten su Dir. Boman. Don
Bubolf 5 riebmann. ZtTünd^en (9(9/ d5eotg
ZHfiller. 9* 5.
58. Scala santa. Don ZlTarig ZDafet. ^üridj (9(8,
Bafdfer & Cie. (26 5. Ztt. 2,50.
59. Cante 3ba unb bie anbertn. Homan. Dan
Charlotte ZI I e f e. Hamburg. Bicharb fjermes Der»
tag. *2* S. *?T. 6,-— (8,—).
€0. Die fferrin. Homan. Don ®abriete Heuler.
Berlin, Ullftein & Co. 377 3. ZIT. *,50.
€1 D i e <5 a f f e. Hornan. Don Clara H a fe t a. Berlin
*9*8, (Egon Steifest & Co. 3*2 5. ZTI. 6,- (8,—).
Don Klfreb Ce mm 5 Ztooellen „ZRorb" fagt £}. ID.
Keim: „Die .ZTooellen ^aben eine beachtenswert reife
fünftlerifche 5 orm; nirgenbs hat bie Heflejion bie <Se*
flaltung eines jiarfen menf etlichen Crlebniffes bebrängt
Das muß in einer 3*it, bie mit ben neuen IDcrten felbft
nodj fo inienfio im Kampf liegt, gan 3 befonbers heroor*
gehoben werben. Sreilich, gan 3 fchopferifch im neuen
<5etft ift Cemm nicht. Cr trifft fich barin mit Sternheim,
t>on beffen Beeinfluffung ich ihn fehr batb frei fehen
Ȋchte. Denn mit Sternheim glaubt Cemm ber Bour*
geoifie bie töblichflen Schläge in ber Satire oerfeßen 3 a
fontten. Ztnb fieljt nicht, fühlt nicht, ba§ Satire bo<h
et»as Unfruchtbares in fich fchüeßt, »eil fie 3 ufammen-
fchtägt, ohne bie (ßlut ber Beugung $u höben." — paut
Cingens rühmt Karl Bienenfleins „Seelen, bie
heimgefunben": „Bienenflein hat bie <5abe bes Cpifers,
ein jebcs Ding fo 3 U nehmen, »ie es ift, unb oon allen
Seiten, oon ber förperlichen unb non bet metaphyfifchen,
anjufehen. €r fchilbert hier in oier fchlichten Cr 3 ählungen,
t>on benen eine in Cagebuchform unb eine in Briefform
gefchrteben ift, bas Schicffal unb bie IDanblung oon ölet
Kriegern, bie braußen in Kampf unb ZTot 3 U fich felbft,
$u ihrer Zfeimat, 3 H ihrem Daterlanb unb 3 U ihrer Ciebe
$urücfgefunben haben." — Über „35rnjafob Swehn"
von Johannes (ßitlhoff äußert fich 5 riß Ph. Baaber:
„Dom Sohne eines mecftenbnrgifchen Cagelähners, ber
als Dienftfnecht übers große ZDaffer »anberte unb nun,
$n ZDohlflanb als Farmer auf eigener Scholle gelangt,
feine Crlebniffe, Beobachtungen, erworbenen ZDeisheiten
in Briefen an ben heimlichen Cehrer nieberfchreibt, mit
harter Zlrbeitshanb an langen ZDinterabenben, flammt
*35
biefes Buch. Dow einem »Nichtprofeffionellen 4 alfo. 3 n
feinem wefentlichen Befianbe menigjlens, oerfidjert uns
Oohannes <5illhoff. Sotten mir ihm glauben? Oft ber
(Sebanfe an bie UlYftififation nietet reijooller ? ZITan
müßte nicht, was man mehr bemunbern foltte: bas
Zeugnis unbewußter Dolfsfunft, bie im Canbe 5 rife Heu*
ters, bem Canbe ber natürlichen €r 5 ählet, nicht fo fettfam
wäre, ober bie Nachahmung als eine fünftlerifche (tat,
bte in ihrer Krt ein$ig ijt. Sie fpricht jebenfalts für eine
€mfüh(ungsgabe fonber Beifpiel." — 5riebrtch ijirth
bemerkt ju ber £r$ählung oon Hubolf £?ans Bartfeh
„Der junge Dichter": „Hubolf bfans Bartfeh, einer bet
ärgerlichen ,Dichter* währenb ber Kriegsjeit, bemüht
fich, ba bie Konjunktur nach anberen Hichtungen weift,
feine lefcten U>erfe oergeffen 3 u machen, unb fdjilbert,
wie in ben ,5«>olf aus ber Steiermarf 4 , feine jungen
Ceiben in ben Anfängen feiner Caufbahn. Diefe Hücffehr
tfl außerorbentlich gut gelungen; ein burchaus lesbares,
oon innerer IDärme erfülltes Buch entftanb, bas manche
poetifche Sünbe aus Bartfehs ^wifchen 3 eit aufwiegt." —
3u IDilhelm Schaffens Boman „Der rote Berg"
fchreibt H. Krauß: „ 2 Tian fennt unb fdjäßt Schaffen fchon
lange als einen ber wenigen beutfehen Nooellifien, bie
bfumor im höheren Sinn als Kusbrucf einer ganjen
Cebensauffaffung in bie XDagfcfjale 3 U werfen haben.
Seine fnorrige, mitunter etwas hartföpfige, aber immer
fraftige unb mit 5ug unb Hecht fiol 3 3 m: Schau getragene
«Eigenart fchüßt ihn oor Derflachung. Unb biefe unantaft*
bare UTitgift oon fetten ber Natur führt er auch iw feinem
neuen Homan ins (treffen. Nur baß er biesmal auf ben
fjumor freiwillig oer 3 ichtet hat. Unb 3 war 3 ugunfien einet
Dämonie, bie er einem rebenbeftanbenen Berg anbichtet
(ber in U>irflichefit ein harmlofer Kusflugspunft am
Hanbe oon (ßroßfluttgart ift unb einft auf feiner Kuppe
bie Stammburg bes württembergifchen Königshaufes
getragen hat), unb bie bann oon biefem auf eine ein
bortiges <S5ut bewohnenbe Familie überfpringt, fich in
einer tragifchen Kataftrophe entlabenb." — Unb $u
Schuffens «Erklungen „bjöfchele ber Sinfter" meint
136
€frxrt Atferfttecht: „€s ifi immer wieber non neuem
Bei3, ju fehen,wie Schaffen «ine tunffooll nerf dankte
ffanblung ohne alle Künjtlichkeit burchführt, unb mir er
fie noll treffsicheren Spottes unb bodj grunbgutmütig,
|Mtft behaglich unb hoch ohne fchnörlelnolle Breite nnb
m artig jler BTunterteit norträgt" — bjans 5. fjelmolt
fpenbet fjeinrid) Strobels Boman „Die erfte ZlTil*
iiarbe ber 3weiten Billion" Anerkennung: „Der (Bntrib*
gebanke, non bem biefer mit blüfyenber phantafie unb>
mos noch mehr wert ifl, aus warmjier Blenfdjenliebe
heraus in formnollenbeter Sprache gefd]riebene ,<Sefetl«
fchaftsbericht* ausgeht, ijt nach bem XTCufter non <£bw.
Bellamys ,Looking backward' ein Bückblick nom \8. 3 nni
J $30 auf bie 1920 ooll30gene Stiftung bes Bunbes
♦Bene Blenfchheit*, ber es in befagtem 3ahr3ehnt fertig
gebracht hat, für BTenfchheitsläuterung taufenb Biillionen
önrd) freiwillige Steuern auf3ubringen. Angefidjts ber
hinreißenben Art, womit biefer So3ialift feinen uner*
fdjütterlichen (51 auben an bas 2Tienfdjliche im Blertfdjen
nor3utragen weiß, halte ich <jar nlrf?t für ausgefdjloffen,
ja fogar für empfehlenswert, baß er einen Kapitalisten —
je prends mon bien oü je le trouve, fagt fchon Bioiifcre
— finbe, ber ihm mit einer BTillion unter bie Arme
griffe." — paul Cingens fiellt fich Heinrich
lens „Die Spifeweggaffe" fympathifd? gegenüber: „<£in
gan3 fchmales Büchlein, notier heimlicher Höflichkeiten,
noll Becferei, Barretei, XDehmut unb Cragif. Aber
fiberall fprühen Sonnenlichter auf bem moosgrünen
(Teppich ber Schilberung. Das <San3e möchte ich wirklich
einem nerworrenen, ein wenig ner3auberten IDalbe
Dergleichen. Diel Sdjönheit ifl in ihm, unb hoch ift fie
ttirgenbs 3a faffen." — 5nß ffomeyer äußert fich 3U
Öen €r3ählungen non < 5 uftan jakob „Der abftrafte
€fel": „€s ifl nicht fo fehr ber Befo ber fdjarf gepackten
Catfache, ber ben tbert bes Buches ausmacht, als bie
Iritifchr, kluge perfönlichkeit bes Wählers, bie bas
Außergewöhnliche im Gewöhnlichen, bas gewöhnliche
im Außergewöhnlichen fieht." — tDilh^lm Cobfien fagt
5U Karl S t r e ck e r s Boman „Der pfeifenlönig": „Der
13 ?
Roman gehört jur (Sruppe ber »Wen, bie tntoeber Im
Kriege fpielen ober boch in ihrer ßanblung Den be*
(Sefchehniffen bes IDeltfrieges flarf beeinflußt werben;
aber, um es gleich vorweg su jagen, er gehört jn Öen
guten Schöpfungen, benn er ift mit fflnftterifcfcem €rt$
unb in fchöner, Harer unb bilbljafter Sprache gefchriebett.
Befonbers ber erjle (Teil, bet in bar geboten
wirb, tfi fd?5n tjerausgearbeitet unb non fiatfer, ein*
bringlicher tDirfung. Ulan fpürt auf feber Seite, ba§
bem Derfaffer leibhaftige RIenfchen corfchweben, bafc er
tatfächüch, nnt bas abgegriffene JDort ja gebrauchen,
aus bem leben gefcfjöpft hat." — „€ine liebe (Befchichte"
nennt Paul leppin <£gib oon 5i 1e f £ „JDachttneifler
pnmmer": „<£s ift eine liebe, feingliebrige (Sefchichte,
bie uns ba erjahlt wirb, mit ben 3arten Blinftichtem
bes bjumors, hie unb ba mit einem oerfteeften Cr&nletn.
&wifchen ber Donau nnb bem Böhmerwalb, auf bei
Hochebene, ,wo ber lüinter manchmal fo halb fommt,
baß bie Bauern ihren fjafer in pelshaitbfchuhen fchneiben
muffen 4 , liegt Kasborf, ber trauliche Schauplafc bes
Buches. €s webt eine fülle, fanftmütige luft bort, bie
an enge, heimatliche Stuben, an Rührung unb Derjöh«-
lidhfeit erinnert." — 0ttomar € n f i n g s Roman „Das
pünftlein auf ber IDelle" f inbet bei paul Bourfeinb
Rnerfenmtng; „©ttomar finfing ift 311 fehr abgefchloffene
perfönlichfeit, als baß man non ihm etwas ftberrafchen*
bes, in jeber fjinficht für ihn unb bie lefer Heues, er*
warten fönnte. So ift es anch mit bem corliegenben
Roman: Das pünftlein auf ber tDelle. Seine retro*
fpeftire Rrt ift bnrehans humoroolle Romantif, bie (ich
in bie Klcimueft einer abfeitigen ^eit uitb lanbfdjaft
flüchtet cor ber fjafi unb Unruhe ber weltjüu^enben
<f5egemoart. Seine perfonen finb fonnig nnb liebens*
würbtg, unb ibr Sd^icffal cerflärt troß alles (Traurigen,
trofo alles leibens, <2nfings feine humorifüfehe 2(rt, bie
es cermeibet, bas behagliche lächeln snm fchalleuben
lachen fich attsbreiten 31t laffen. Seine Krt tft ,wohl¬
temperiert 4 , <2rfchüttenir>gen wirb ber lefer nicht aüs*
gefegt —; oielen wirb es gefallen, fich «Ine iPeile ln
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tiefer XPelt finfiitgs 3U ergeben, wie matt eben Sonntag«
nachmittag anf bem Canbe 3ubriitgen faim." — Qartf
UTaync rühmt <Ernft £ a h it s (Ersählung „Das jirdte
Ceben": „§n ben weniger fpamtenben unb ^anblunge«
Ärmeren, bafür aber innerlicheren (Befeuchten gehörte
fchon bte feine ft^hlung »Bacht*, nnb gahns lefetes
Buch ,Das 3n>eite Ceben* weift ähnliche Porjüge auf.
€s ift bie (Befchichte eines nicht burch verbrcdjerifchen
Crleb, fonbern bnreh ein bunfles Schilfa! 311m 21 Torber
geworbenen BTannes, ber nach langen öuehthansjaheea
non neuem in bie XPelt tritt nnb in fehlerem inneren
»ab äußeren Hingen fich ein 3weites (eben jimmert. Die
tjanblung ift wefentlieh 3nnenhanblitng, bas problem
in feiner befonberen Knsgeftaltnng vielleicht nur etwas
$u fehr Kusnahmeproblem, unb ber Xjelb, im auffallenbe«
(Begenfafe 5U feinen älteren Brübern in guhns Dichtung,
nach ber einen Seite bes paffiven (Ebelmuts einigermaßen
übertrieben, aber gleichwohl erfcheint uns ber Dichter
anch hier auf bem rechten XPege, unb wir würben es
begrüßen, weim er ihn in gnfunft nicht mehr verlaffew
würbe." — Sympathifch ftellt fich Sriebrich Xjirth 3»
$eli$ ^ollänbers Homan „Der Cänjer": „ 3 mmer
wieber weiß Üfollänber fo viel Ceben, natürliche Kraft in
feine firsählung 3U werfen — bas Huch hat Schmiß! —,
baß man feinen »Cänser* ftellenweife intereffant finben
tarnt, freilich im anberen Sinne als bte Stauen, bie biefent
nachlaufen. XPenn biefe Stauen nur ein wenig glaub«
haftet wären!" — Bobert Bliche 1 s „(Bott nnb ber
3 «fanterift" finbet bei Hubolf paulfen entfehiebene Kn«
trfennung: „XPas BTichel in reifjter €r3ählerhtnjt gibt,
mag man wohl »Cegenben* nennen, neun Keine, fnapp
3ufammengeraffte (Befchichtchen von banernbem tiefen
Sinn. (Eins bavon, ^eilige tflaria!*, umfaßt nur 3wei
Seiten, ift aber erlebnis« unb ftimmunggefättigt wie
wenige." — Die Hebentung von Hlfreb Döblins
Boman „XPab3cfs Kampf mit ber Dampfturbine" ernennt
Sr. Ch. Körner barin: „IPas literarifch bebeutfam macht,
ift bie Knnft Döblins in Schilbemng ber CharaKere ber
(Beoßftabtmenfchen, bie täglich im Kampf liegen mit ihren
Sdjttffölen unb ihrer Umgebung. Dabei fdjroattft iht
Dafein htn-uttb her smifdfeit Cragifchem unb Komifdjem^
fie. erfdjetnen bebauerlich unb lächerlich 5ugleich in t^reft
feelifdjen Sngßen, ihrer materiellen Hot, ihren Ztieber*
trächtigfeiten unb gutmütigen Knmanblungen. «Einen be*
fonbieren Porrang nimmt auch in biefem Homan Döblins
bie breite, epifche Schilberung ein." — €rmin bj. Hainal*
ier äußert fich 3U peter 2TÜ i cf| e t s „Die (ßefchichte obn
ber Hutter": „3rgenb»ie tag ber Stoff 3a biefer <5e*
fdßchte in ber tujrt, alte bie Keinen unb großen »irt*
fdjaftlichen Schaben bes Krieges, bie eines tragifomifchenv
latenten ffamors nicht gan3 entbehrten, mußten einmal
früher ober fpäter, ihrer titerarifchen Permertung 3U»
geführt »erben. Darin, baß peter HTichel biefen Pore
»urf fanb, auf griff unb 3U einem tragifomifchen Homan
»on ftärffter (Einbrucfsfabigfeit »erbichtete, liegt gan$
3»eifellos ein Calentnacfpeis, benn gerabe beim Bum 0 *
rifien iß ber €infall, bie «Eingebung bes Kugenblicfs,
ber h a tbe «Erfolg. Uber immerhin iß bie Priorität bei
biefem Huch nicht alles, unb es erhält feine be3»ingenbt
(Eigenart nicht minber burch bie fo gan3 unliteratenhafte
Urwuchfigfeit biefes hominis novi, burch feine Unfenti«
mentalität, burch bie ScblagfräftigFeit bes Portrags
unb burch bie Sprache, bie biefen Hauern in ben HTnttb
gelegt »irb unb bie, troß ihrer fparfamen Perrrenbung
bes Dialeftes, fo uolfsmäßig echt iß." — „5amos" nennt
Hubolf pedjel £eo peru3’ Homan „Swifchen neun
unb neun": „Uber troß ber <§»eifel, bie ob ber Künß*
lichfeit bes Unterbaues einen befcfßeichen »ollen: bas
Huch iß famos. IPas ber arme (Sefeffelte in feinem
Cageslauf an (5eiß, grimmigem Sumor, IPut gegen ßaat#
liehe 3nßitutionen, blutigem ffahn uon fich gibt, iß über#
»ältigenb, unb babei 3ucft hier ein armes, ungesüßtes
ffer3, bem auch ohne biefe ^ufälligfcit Cragir ge»iß
»ar. peru3 uerßeht 3U charafterifieren; alle perfonen;
bie bem ffanbfchellenträger in Kb»ehr, Spott unb (teil*
nähme gegenübertreten, ßehen. HTit fnappen HTitteln
wirb bas erreicht, um fo ßärfer iß bie IPirfung." —
IPilhetm Schäfers Unetboten „Die begrabene ffanb*
rnljmt Carl Cnbtrs: „tBith. Schäfer ifl mtb bleibt, mag
tt jonft noch fein unb ro erben, toas immer möglich i(i, ber
Dichter ber Ünefboten unb als folcher. heute unerreicht 2UU
Porjüge ber früheren Sammlung jeigt auch biefe Zladp
fefe. Por altem finbet fich toieber bie (Ereffficherheit ber
Charafterifierung, bie [ich in Silbern oon uimachahitv*
lieber €in3igfeit oerbichtet." — 3h c Urteil über Urtlpuj
Kahanes Homan „Eüillfommen unb Ubfchieb" fa§t
Unfeima Ejeine bahin 3ufammen: „Vas Buch nimmt uns
fo linbe aus ber täegenpart, entführt uns fo fchön aus
bem ha§erfütlten Brobeln ber Ulaffen in bas fchmeigfam
flare Ueich arijtofratifcher Seelen, ba§ man ihm banftar
fein mu§ bafür." — Diefelbe Keferentin meint 3U 2lbam
UTüller"<Suttenbrunns Homan „UTeifter pafob
unb feine Kinber"; „Diefes Buch bcs beinah Sieb$ig*
jährigen ifl oon einer ^rifche, bie manchen 3ungen be-
fchämt. Der Perfaffer, toohlbefannt mit ben JPirfnngen
unb ihren Urfachen im (ßebiet bes Homans, hat ein reij*
oottes Ulitieu gewählt, bas fotoohl tanbfchaftlich als
oolfifch. unb politifch intereffiert." — IPieber hart man
Unfelma ffeine urteilen, biesmat über <£mil (SErtls
Homan „Der Untlajjftein": „Ulan ifl gefeffelt burch bas
Buch, unb trenn man es aus ber Efanb legt, hat man
ein Stücf UTenfchenleben, ja bas UTenfchenleben über»*
haupt burchbacht unb burchempfunben." — (Einen „fnb*
tilen Schilberer" nennt Unfetma Ejeine Urnolb «gioeig
im Efinblicf auf feine (Stählungen „Die Beflie": „Der
fubtile Schiiberer fubtiler Seelenregungen geht hier auf
bem Kriegspfabe. Uber er oerliert babei nicht fein*
Reinheit unb taufcht feine unbestechlichen EDirftichfeits*
äugen nicht ehoa gegen ein Ciebäugeln mit Paterlanbs**
hurra unb ^einbeshag aus. Das unterfcheibet fein«
fteinen (ßefchichten inhaltlich oon benen UTaupaffants
aus bem 3ahre fiebjig, mit benen fie ben fünjHerifchw
XDert gemein haben. Bei UTaupafjant treiben bei aller
3ronie, mit ber er feine Canbsleute behanbelt, bie
Klifcheefiguren ber preffe, bie fich' unter bem Hamen
pruffiens fchon bamals in iranfreich umhertummelten;
ihr poffemoefen; Urwlb §u?eig erzählt fcheinbgr, fach**
in rafdjem, fletig oorönferüngenfeem Cempo aus ton
Kämpfen tos Jatfves oievpEpt.“ —- 3n tox Schlichtheit
feer DarfteUung erfennt bfeinj HTichaelis feen Wert non
Beinrich Schmib-Kugelbadjs „ 5 rau
fönfalt": „Der tüert feiefes Huches liegt * n feer flüchten,
ungefünfielten Krt feer DarfteUung. Der Derfaffer braucht
fich nicht roie mancher andere fogenannte ,Dolfser3ähler‘
ffinftlid? auf Dolfstümlichfeit einjufiellen, weil feine
Datur im Doltstum a>ur$elt Stau €infalt ift eine
feipersfrau, feie auf ihre gatqe Umgebung einen feer*
efeelnben (Einfluß übt burct? feie feelifche Unberührtheit
unfe feie Urfprüngllchfeit ihres Hlenfchentums. Der Der*
faffer ruft uns $u, feie Dußenfultur, feie bas feeutfch»
lOefen oergiftet hat, ab3uftreifen unfe uns wiefeer 3»
einer oerinneriiditen Cebensführung burchjuringen. fön«
Cenfeen3, feer man freufeig $ujtimmen müßte, wenn nur
feie Derinnerlichung, an feie feer Derfaffer berrft, nicht eine
3 egren$ung tos bforijonts befeeuten toürfee." — 3 n fee»
Derfaffer in fees Homans „Dögeldjen" ( 5 . DT. TD i n te r *
nife) erfennt 5rife <£arften feas an 3äfob XDaffermam*
gefaulte unfe oon ihm abhängige Calent: „föne talent*
»alte, feurch Cefen unfe Reifen gebUfeete Stau, fyat fleh
in 3 a T°b IDaffermanns Kunfi »erliebt, feie 5rncht feiefe»
heilen liebe ift feer Vornan »DögelchenV' — Hufe elf
h«as finfeet mit feinem „HTidjel Hlanf unfe fern Cifel"
lei Krtur Hraufeioetter Knerfennung: „Hufeolf fyxas iffe
Söfefeeutfcher. Der oerleugnet fich nicht. Duch nicht in
feiefer öefchichte 00m HTichel Hlanf unfe feiner Cifel»
€ttoas Weiteres, (eben« unfe IDiUenbejahenfees ift feartn,
etwas feas ernjte, fernere Dafein ftarf unfe ptglekh
trdfUid) Knpacfenfees, €in fonnenfrohes, feeutfehgefunfees
unfe hoch lein flaches Huch, einmal ein wirtlich humo*
rifHfcher Hornan, an fernen unfere Seit fo arm ift." —
Dicht minfeer fympathifch ftellt fich Krtur Hraufeioetter
Karl 3 °feph 5 riebri<h$ föjählungen „Die arme
Schtoefter feer liaiferin" gegenüber: „föne Sammlung,
oon ethifch toertoollen (ßefdjichten. 5eru jefeer auffering*
liehen Cettfeeu) ofeer funftfeinfelichen Helehrnngspolemit
atmen fit feen 3 eijl fdichter JvOmmigieit unfe ernjfc
«pfagtai CJjrifUnhuns." ■ Bubolf $irf djb erg«
3 »ras Cheaterroman „Die tpahre Kauft" mmrbigt
€bgar <5roß: „BZan fönnte tiefe <£rjät|lung ju teil
hundert unb founbfootelen C^eaterromanen regnen, bie
feit literarifdje Begiftratur fctjoit oerjeidinet tat, toenu
f}irfchberg« 3 ur«, &er nie unter ein getoiffes Blaß non
Wahrheit tjinabfinft, es nicht oerjianben hätte, and)
tiefe «öefdjichte bnrd] jtraffe 5ührurtg unb feffelnbe
Schilöerungen, namentlich bes fleinjiäbtifchen Knnft* mit
Sommertheaterbetriebes, über bas Bioeau ber ^OBTatf*
Bücher ju erheben. So leuchtet aus romanhaften LDilU
fürlidjfeiten, ao$u oor allem bie sufällige Cragif in
^ebtoigs (Lob gehört, jun?eilen hoch ein Blenfchenantüfc
unb ein Dlenfdienfchicffal burch." — 5ür Bidjarb Knies
nnb feinen Boman „Die fjeriishöfer unb ihr Pfarrer"
tritt ffeinj StoI$ ein: „Da ift lein mühfam erbachter
€infall, feine Kofetterie unb fein Derfinfen in ber Otylie.
Knfelmus (Lyriafus ^udjebucf heißt fein paftor, Lehrer
Kurfelfroh fchreibt fich bas Schttlmeifierlein, unb troßbem
jungnicfeit feiner oon beiben. Die DIenfdjen finb echt,
fröhliche, non ber Luft unb bem XDeiu gerötete fjeffen»
geflehter erblicft man, ob man nun in bas Bifdjofspalais
oon Mains ober in fjerlishofens Schenfen
3 hr Lanbsmann h«t fie gut fiubiert XDir banten es ihm
fdjött." — $riebridh ijirth rühmt Karl Kbolph* Bo*
man „Qaus Bummer 3 ?": „ZHan muß es Kbolph 3»*
billigen, baß er mit pacfenber Kühnheit uitb in auf»
rid]tigern XDahrheitsbrang bie Schleier oon <£leitbs*
erfdjeinungen Ijebt, bie ein neues, literarifd) faum noch
gefanntes Xöien oor bie (Dffentlid]feit ftellen. 3 lbolph ift
ein oortrefflicher Sdtflberer, ein frifdjer €r$öhler unb
ein meifierhafter Beherrfcher ber toiener Bluubart.
€tnige feiner Signreti gehören 311 bem Beften unb Leben«
bigften, bem man in ber Bomanliteratnr ber legten Oahre
begegnen fann." — illit Bidjarb i^ülfenbecfs Bo«
oelle „Dertoanblungen" befennt ftd? Bubolf panlfen ein«
oerjtanben: „€ine (ßrotesfe aus boshaftem nnb jugletch
gutmütigem Üjurnor. Satyrfpiel Itfngefpielt über ein
bürgerliches Cranerfpiet. Spott unb Liebe geben Blenfch*
/
licfjes, Kllsumenfchliches milbem (Belächle< preis. Dtt
Darftellung ijl portrefflich, nur gan$ feiten taucht bet
berüchtigte fjülfenbecf ber ,lyrifchen Jantafien* auf: ,ber
^eylonlöwe hebt bie fjanb 3um "Schunul" — Hach*
brüdflich weift Helene Haff auf f^erman -ff e fei es
Hopellen „Die Entfagenbeit": „Die fünf. Hopelien, er*
pecfen, bei nur einigem fjineiiwerfenfen, bas (Befühl,
bas eine Hergnxinberung einem aus bent Htpbem ber
< 5 ro§fiabt Entronnenen befeuert tjohe, flare, bünne
luft, tpeite Schau über burebfichtige fernen «in
J^inausgebobenfetn über ben Hlltag." — H>orte. ber
Hnerfennung finbet Erich 5*eurib für IDalter Bloems
„Sturmfignal —!": „VDie i;ei§ lebenbig Hloem friege*
rifdje Vorgänge 3U fcfjilbern wet§, bat er als Homan*
fcbriftfieller längft erwiefen, bepor ber furchtbare Krieg
begann. Hun fanb er (Gelegenheit, eigenes Erleben, an
bie Stelle b^s bichterifch Erfühlten 3U fefeen. Das erfie
biefer ,erlebten* Hücber war ber ,Dormarfch‘, ihm folgt
bas ,Sturmfignal*." — Über Hubolf 5 r iebmannunb
feinen Homan „Klle JDege führen 3U Dir" urteilt 5 ranj
(ßraefcer: „Crofc bem Citel, ber in <ßeneralan3eiger*
Hegionen 3U weifen fcheint, unb trofe ber ebenbürtigen
Entfefelichfeit porangefefeter Derfe bat biefen Keinen,
fdfier nopellifiifch gebrungenen Homan fein untpertbarer
(Bewerbler, fonbern ein — in befcheibenem (Bepiert fchon
reispolier — Dichter gefchrieben. 3 m Con nicht gerabe
ganj jeitgemäfj: Schule bes frühen Keltermann etwa, ber,
aber eben unpergefjbar herrlich» pon »IJejter unb £i* er*
jählte; auch tm Chema weber fehr eigenartig noch3ef?e
tief: liebe, bie jum Cob, unb liebe, bie, nachbarlich, jum
leben reift; in ber Htelobif jeboch rein unb bemerfens*
wert fein, — nur ba§ Hubolf 5ciebmann noch über bie
Klangbeeinträchtigung burch etliche faloppe IDeijbungenf
hinweggetangen mu§." — „Ein gan3 feines, unb partes
5 rauenbuch" nennt Erwin i}. Hainalter HTaria 2P a f e r s
„Scala santa**: „Ein gan3 feines unb 3artes 5rauenbftch.
3a brei Erzählungen wirb bas ewigalte unb ewigjunge
Hlotip pon froher HTutterquat unb bangem HlutterglücC
©arüert; unb über allen biefen Ers&hluitgevt liegt ei*
m
Duft fommerlicher Seife unb gefänftigter Buhe, ber Me
(Befialten in feltfamer Klarheit — gleichfam in 5 reili<ht*
manier — ijcroortreten laßt" — ©ttomar Cnfing rühmt
Charlotte Bie f es Boman „Cante 3 ba unb Me
anderen": „<£in gait3 prach toolles, oon extern üjumor
ttur fo brobelnbes tVerf ifi Charlotte Biefes Boman
?Cante 3 ba unb bie anberen*. Die Dichterin befifct Me
Hteijtergabe, bas tleine, enge Ceben in feinen 5 teuben
unb feinen £eiben föftlich edp tpieber3ugeben. 3 ebe bet
Meten (Befialten, bie fich um bie originelle Canfe 3 &a
perfammeln unb mit ihr in Be$iehung treten, ifi tebenbig
erfdjaut Der Boman ift unbebingt einer ber beften
feiner Hrt." — Huch für (Sabriele Beuters Boman
„Die Xjerrin" finbet Cnfing Hnerfemtung: „ 3 n bem So*
man »Die fjerrin* fämpft bas unerbittliche Hlter in (Beftalt
ber Baronin oon Dottma*€lenb gegen bas für altes
Heue empfängliche Blut ber jungen J^erta, bie als 5 rau
bes (ßutsherrn ihren Cinjug hält f unb nun oon ber
(Broßmutter ihres HIannes bas gebrannte fferjeleib er«*
fahren muß, bis fie hoch ben Sieg baoonträgt. Das ifi
eine tüchtige, bas Seelifdje 'bes tVeibes fein behanbelnbe
Hrbeit!" — Cntfcffiebene Vorjüge erfennt Hubolf pechel
in Clara Baßfas Homan „Die (Baffe": „Vermutlich
ijl bie Buntheit ber größte Vor3ug bes menfchtichen
Cebens unb 3 ugleich feine einige Hechtfertigung. -Unb
bunt im oertoegertften Sinn ifi bas (.eben in ber (Baffe,
oon beren ffäufetn Clara Baßfa toie ber diable boiteux
mit erjlaunticher Kunbigfeit bie Dächer abhebt, bunt tote
Me patette eines toilbgetoorbenen HTalers. Huch hier
rangiert fich bas (Betriebe burch junger unb burch £iebe,
hauptfächlich burch £iebe in bes IVortes förperlichflet
Bebeutung. Denn bie Hnfleurungsmarfe ber (Baffe unb
ihr beherrfchenber 5 aftor ift bas »blaue f}aus‘, ein
Cempel ber oulgären Venus. . . Clara Baßfa gibt eine
5 ülte oon (Einfällen, fie ifi überreich an Stoff unb
lebhaften (Bebanfett. Cs fleht 3u toünfchen, baß bie
fünfllerifche Hrbeit bie guellenbe Stoffmaffe mehr be*
toältigen möchte, unb bie Hutorin ihren Kinbem, oor
alten: ben Bebenperfonen gegenüber, flärfer bie HTutter*
io 1^5
«tnt* ww
ingettö bes Derfagens als bes nttbefümmerten ©ernähren»«
laffens übe."
3» ber ©ejtaltung unb bem Cöfungsoerfuch befttntmter
Probleme ftnben bie folgenben Romane ihre Eigenart:
62. R i e 5 i e b e l u n g. Roman. Ron Kugufte a u f dj««
n e r. Berlin \9l 8 / €gon 5leifd^l & Co. 365 S.
217. 6,— (8,—).
63. RasSignal. Roman. RonpaulCnbwigS ch w e t*
ger. 211ünchen *9*8, (ßeorg ZIMier. 259 S. RI.5,—.
6$. 2Rer hilft? 3»« fötale Rovelleit. Ron Charlot
Straffer. 5rauenfelb fjttber & Co.
65. Rer feurige IReg. <£itt ruffifcfyer Reoolutions*
romatt. Ron Rlfons p e fc o l b. tRien-Ceföig,
Rnjengruber^Rerlag Brüber Sitfd^ifefv* IP? S.
66. R i e RTanttfchaft b e s R o l u s. Roman. Ron
Hermann fjotn. Berlin $18, <£gon 5leifchel & Co.
*\8 S. R7. 6,— (8—).
'Ron Rugufie fjaufchners Roman „Rie Siebelung"
fagt $rifc Pb- Baaber: „Reben ber $ülle gleichgültiger
»Belletriftif*, bie audj wäfjrenb ber Kriegsjahre munter
um bie ewige Cinbeutigfeit bes Crotifcheit raufchte, als
fei bie €rbe nicht burdjwühlt von unbekannter tßärung,
erquieft biefes Buch allein fdjon burdj Stoff uttb 3bee»u»
geljalt. Sie finb weber neu an fidj, itocb überrafebettb
in ihrer Tigerung. €in altes Chema, aber eines, bas
©enerationen immer wieber als Cramtt utib Sebnfucbt
berüefte, wirb eingefangen, föufagen oon einer jung*»
fraulichen fjanb. Ron einer gliicfliehen; berat fie ijl, bet
aller gerechten Sfepfis, von einer tiefen ©läubigfeit
gefegnet. Rn einem Beifpiet wirb ein RTenfchheits-
evangelium auf feine irbifche Cragfraft hin erprobt. Ras
Schirffal eines Keinen Kreifes wirb 5 um Spiegel einer
in Rengebärnngsfchmerjen fich winbenbeit JRelt." —
St. Ch. Körner fennseidjnet paul Cubwig S dj to e i g e r
unb feinen Roman „Ras 5ignal" bahin: „Riefer junge
Richter lommt ans einer Schule, bie er nicht verleugnen
fantt. €s ijl ber Rftivismus Kurt Millers, in beffen
Samt er fich beflrtbet. Unb er prebigt in bwfem Sud)
jenen aftioifiifchen <5eift, ber $ur ZRacht in Denifchlanb
«rhobett toerben müffe. tPenn mau bas 3 tueite £iet*
3 abrbud? $ur ffanb nimmt fo finbet man bort beit
< 5 tbanfenfreis, aus bem heraus biefer Vornan entjtanben
ift. Dort ftcEft es $u (efett, baß biefen Dichtern nnb
# politischen fllettfdien <ßeift ,ber 3 nbegriff aller Semiihitn*
gen um öefferung bes CofeS ber ZRenfchheit ift‘. 4X>ir
brauchen bie 3 tnberung ber tDelt* — bas ift ber in*
briinftige (Behalt ihres Strebens." 35u Charlot
Straf fers fo$ialen Xtooellen „VOz r hilft?" äußert fich
ZDerner oon ber Schulenburg: „3nhaltiich finben fich
in biefeit brei Arbeiten bie gleichen (Begeufäße: bie Kuf*
jeidpiungen ber nooelle XTr. { geben Seelenbilber oon
2 JTenfd]en, bie fojial tiefer ftehen, als es bei einer rieh*
tigen Dermertimg alter fo 3 iateu Kräfte notroenbig märe;
bie 3 meite Kooelle gibt bas pfvdjifche Dafeiu eines, ber
infolge einer fatalen Seoorsugung nicht feelifdi aus*
gereift uitb 31 t einer merftourbigen, baroefen (Erfdjeinung
geronnen ijt. Der (Epilog eitblid^ fudjt fffoeuhaft bie
Kidtflinien für eine feelifdje (Befunbung bes Dolfslebens,
für eine Kusnußung alter brachtiegenben ober oerirrten
Jeelifcheu Kräfte 3 U geben: burdj ZtTenfdjenliebe. 3 n
Deutfhlanb follten biele bäs Such lefen; es ift päba*
gogifd) gebadet — oon jener päbagogif, bie uns not tut
Der gute IDille allein tut es nidjt. Caßt uns enblidj
Caten fehn. Hnb 3 U Caten toill biefes Sud? führen." —
f^efa Itticfjaelis fagt 3 U Klfons p e ß 0 1 b s „Der feurige
IDeg": „Kus inbrfinjtigem feelifchen Crleben ift biefe
Dichtung heransgefchleubert. Das £oangelium bes
menfchheitsbeglücfenbeit So 3 ialistnus toirb oon Ktfons
peßolb, bem toiener Krbeiterbichter, hier oerfünbet
Peßolb erbltcft feine bichterifdje KTiffioit barin, ein Kn*
toalt ber Sdtfdjt iu fein, aus ber er heroorgegangen, ber
Enterbten; bie ffjr feben in 5 n&rifh$llen oerfenf 3 en
müffen." — ^Öffnungen fegt Kubolf pechef auf Hermann
horns Kornau „Die HTannfchaft bes Solus": „Dich*
terifch am ftärfften ift fjorit bei ber (Beffaltung ber inneren
öefchehniffe. ^utoeilen Hingt in ein paar IDorten ein
w*
Sdjicfföl auf. Der ILt&get ber fymbfttttg — woljC bet
Sprecher bes Derfaffers — ift ,recht* im Sinne berer t>or
bem ZITaft: innere Schüchternheit, bte iir ihrer durftet»
Haltung nomefjm wirft, Scham für anbere, mir weil fie
tn feetifdjen Dingen bie Dijtan 3 nidjt wahren. (Sebanfen
über Cob unb Ceben, ooll einfacher unb barum tiefet
ZDahrheit, feine IDeltweisheit, aber ein tDiffen um lebte 4
Dinge. Unb eine große Stimmungsfraft. Überall er*
freulidfe Knfäfce, wenn auch bas Ziel noch nicht ergriffen
warb."
Die ZDahl Fjiftorifd^er Stoffe mag bie folgenben Bo*
mane unter gemeinfamem < 5 eficf]tspunft erfcheinen laffen:
67. <5 u b r u n. Boman. Don JDemer 3 a n f e n. Braun*
fcfyweig 1918, <5eorg IDejtermann. 297 5. UI. 7,25.
68 . D e r € r 3 f di e l m 21 u g u |H n. Boman. Don UTar*
tin Bruffot. UTündjen 1919/ ®eorg ZTIütler.
331 5. zu. ü,—.
69 . DasBeidjbesCebens. ZtTartin Cuthers (Eaten
unb 2 lbenteuer in feinen jüngeren 3 °hren. 2 fas
ben alten papieren neu er 3 ählt. Don (Eugen 5i*
f di e r. Berlin (91 8 / <$5ebrüber paetel. 257 5.
70. Br über ZtTartinus. (Ein Bud} 00 m beutfdjen
(Sewiffen. Don Klara fjofer. Stuttgart unb
Berlin lß\7, 3 . <5. Cottafche Bucfjhonblung Bad] fT-
387 S. ZU. <*,50 (6,—).
71. Das törichte ^er 3 ber 3ulie t>on Do§.
€ine f}of gefehlte aus ber ^opf 3 eit. Don Zinne*'
marie oon Batfjufius. ZHit 12 Zeichnungen
oon Dorothea flauer. Stuttgart unb Berlin $18,
Deutfdie Derlagsanftalt. 31(6 S. ZU. 5,—.
72. Cafanouasfjeimfafirt. Booelle. DonZlrthur
Sdinifcler. Berlin 1918, S. Sifcher. * 8 * 5.
ZIT. <*,50 (6,50).
73. (Subula ober bie Dauer bes Dafetns»
Don ZUbredjt Sdiaeffer. £eip 3 ig (9(8/ 3n[el*
Dertag. 2 *<* S. ZU. 5,50.
7$. Der golbene Sdilüffel. €in Boman oon ben
Zeiten unb UTenfcfjen ber Ceipsiger ZTTeffen.; Don
Paul Rurg. («Mg 1913# £• Staadmann. 4 O 6 S.
mit |0 Kopfleißen oon Rlfreb lDeffer«£ollenbey.
75. Rismarcf. Roman in 3 Rbtt. Don Karl bfaits
Strobl, feipjig, £. Staacfmann Derlag.
. Don IDemer 3 a n f e n s Roman „(Bubrun" fagt 5 ebor
p. ^obeltifc: „Seinem Ribelungenroman hat 3anfen je#
bas (ßubrunlieb folgen laffen. 3 n rounberooller Schlicht¬
heit, ohne jebes Raffeln mit bem Rlechfchwert, Ijat er bie
(Befchicqte hererjahlt, als märe fie gefiern pafjiert, als
märe all. ber blutige (Braus, ber aus bem unterblieben
Ciebeslieb aufßeigt, bas Ratürlichße ber JDeli unb müffe
bei magrer Ciebe fo fein. Unb bas iß gerabe bas ZTZerf-
jpürbige an biefem Captbarromait: oöllig unoermittelt
unb hoch oöllig oerßänblich entmicfelt ficb holbeße poejie
aus bem mäßen (ßeraufe, mie es bie <§eit mit ftcb
brachte." — Sehr anerfennenb fpridjt ficb paul Rifolaus
über RTartin Rruffots Roman „Der <£rjfchelm
Rugußin" aus: „Die luftige Frechheit biefes Ruajes ift
be 3 aubernb. Unb bejaubernb iß bie Ditalität biefes €rp»
fdjelms Rugußin, ber mit ben Klängen feiner luftig im«
prooifierten Knitteloerfe felbß ein oon peft unb dürfen
bebrohtes JDien ber Rot entrüefte. ffier iß Klang unb
jarbe unb eine füblänbifchc bfeiterfeit, bie ein menig
an Roccaccio erinnert. <§mar batte biefer Rugußin nicht
bie (ßranbejja unb djeoaleresfe Überlegenheit bes italie¬
nischen €belmann«s: Rugußin iß betber, bobenftänbiger,
fein iDife »äcbß mehr aus ber Situation; aber ben
3taliener unb ben IDiener eint bie nicht $1 oerblüffenbe
Kecfheit, mit ber fie alle Situationen überminben. <£s
ßeeft in biefem Rugußin ein Stücf bes ganzen IDien, ob
es nun an Reßroy gemahne ober an peter Ritenberg."
— €ugen $ i f ch e r s Cutherroman „Das Reich bes
Cebens " würbigt <£gon oon Komorjynffi: „IDas ben
Cefer biefes fchlicbt unb betreiben fich gebenben Räch«
leins oor allem gefangen nimmt, bas iß bie fjerslichfeit,
mit ber ber Derfaffer erjahlt. Unb ba§ an biefer ^ery
liebfeit nichts (Bemachtes iß, fühlt man fdjon oon bet
erßen Seite an. Der Cr^ähler führt nns ein in bas
JDerben einer Kinbesfeele, in alle bie Ceiben unb UTühen,
bie bem £rwachfenen gar Hem erf deinen möge*, Me
aber einem jungen IPefen mitunter Übergrog porfommen,
jo bag es burch fie ben Kngog ju felbgänbiger unb
immer begimmterer <£ntwicflung ereilt 3 n biefer ScfjiU
berung bes PerhäUniffes bes Knaben $u Pater unb
Blatter, 3U ben anbern unb befonbers $u ben Bitter*
niffen unb äEnttauf jungen, bie bie Schule mit fich bringt*,
gecft meiner Hnfidjt nach ber eigentliche XPert bes gansen
Buchs. So treui)er3ig unb ehrlich mitfuhlenb fchilbert
5 tfd?er Cutters Knabcnjeit, ba§ er ben Cefer jtpingt,
fie ebenfalls gan3 perföulich mit3ufühlen." — Perfelbt
Heferent äugert fich }u Klara £j o f e r s „Bruber tflar*
tinus": „Pie Pcrfafferin, bie in ihrem Xfebbel-Boman
unb einigen Heineren Schriften Beweife einer hoh* w
fünglerifchen Kraft ber (Segaltuna, €ntwicflung unb
Pargellung geliefert hot/ bietet in bem porltegenben
IPerf eine Ceifhing, beren Beife and} ber einem Mg® -
rifchen Boman pon pornherein migtrauifch gegenüber*
flehenbe Cef er anerfennen mu§." — 5 riebrich §irth wür*
bigt bie Xjjofgefchichte Pon Knnemarie p. BathufiuS
„Pas törichte X}er3 ber 3 ulie pon Pog": „Knnemarie
pon Bathufius unternimmt es, eine Bettung ber angeb*
lid? Pielperfannten 3U perfnchen, fie gegenüber littet
Bipatin, ber 5 rou pon Bieg, in befferes Cicht ?u gellen,
fjeute, ba mir n>ohl erg barangehen muffen, einmal bie
(ßefchicfjte ber prcugifchen Könige felbg objeftip barju*
gellen, ig es pielleidg 3U früh ober fdtoit 311 fpät, fidf
für bie Cebensgänge ihrer ^feunbinnett 311 intereffieren.
3 mmerhin weig 5 ran poii Bathufius gefdjicft 311 er*
3ahlen — oielleicht nur etwas 311 weinerlich unb all3ufeht
um Petails bemüht — unb in ein paar Caubfdjafts*
fchilberungen offenbart fie lünglerifdje $ertigfeiteiu'' —
5 u Krthur Sch ni gier s Bopelle „(Cafanooas fjeim*
fahrt'' bemerft €rng Xjeilborn: ,„<£afanoPas (jeimfahrf
ig fehr gut erfühlt, uttb gerabe bies ig feltenes (ob
geworben. £s ig, als hätte Schnigler es nicht über bas
ffer3 gebracht, ben immerhin weitfdjichtigeu Stoff 3t*
gliebern, fo madjtPott bedingte bie Cug am Berichte; altes
ig in lebhaft bewegtem dfog, als hätte ber Schreibenbe
(50
fidt jelbft nic^t «Einhalt gerieten toollen; Mbf\ Me Spot**
famreit, mit ber auf fangen Seiten nur Qiu unb mieber
ein Kbfag gemacht roirb, fallt auf. 3 ft bas alles tüirtttd}
Kbficht getoefen, fo ijt ber &tx>ed erreicht. 2 lud) ber
Penoöhntere unb Ser Kbgeftumpfte lieft mit ungemöf}»*
lieber Spannung. — Bur beit Sdjriifcler, an bem mau
Knteil nimmt unb ber ein überjeugenbes Bilb feiner
funjUerifcfien perfönlicfjfeit toachrief, finbet man M**
nicht »ieber." — Pie Stimmungsmelt oon Klbrecht
Sdjaeffers „(Subula ober bie Pauer bes Pafeins"
Fennjeichnet fjeinj Stols mit ben IPorten: „Kn ber Pforte
$u biefer «Erjählung ftefjt als Seraph einer fchtoarmooll*
fügen Uläbchenjeit 3 ean paul, an ihrem Ausgang märtet
als legtet (Sefähtte ber fchneetoeige Baabe. Sur Becfiten
unb Cinfen bes pfabes, ben (Subula toanbelt, fchtoeben
bie Schatten f^öltys unb KlopftocFs. 3 nf » l *Xtcn bes tPeges
gcljt (ßoetfje oorüber. So ift es ein Pafein oon Pichter
5 U Pichter, burchraufcht oon UTufif, burdjioetjt oon < 0 e*
fang/' — ,Rationalen Schtoung" rühmt fjans 5* fyl*
molt paul Burgs Bomau „Per golbene Schlüffel"
nach. — Karl ^ans Strobls BismarcNBomati
äugert fich 5ebor t>. Sobeltife: „tPir leben in einer &it,
in ber man grünblich aufräumt mit allem (Srogen ber
Pergangenheit unb bie (Sötter oon einjt oon ihren
Kitären flur#. Kuch bie Penfmäler, bie betonnbembe
(ßegemoart ihrem Bismarcf gefegt b<*t, finb nicht ficher
oor ber ^erftörung oon fjänben, bie bas Bieberreigen
beffer ©erflehen als bas Kufbauen. Pa begrüge ich benn
mit h*ifc*r unb banfbarer 5 reube bas nicht in allen
(Teilen gleich fünfilerifch oollenbete, aber hoch aus einem
(Suffe entjianbene PenFmal, bas ein Pichter bem dErfüller
uralten beutfehen Sehnens fchuf."
€in Suchen nach neuen IPegen mag bie folgenbett
Bomane fennjeichnen:
?& (Dpfergang. Pon oon Unruh* Perlin
1919, <£fi<h P«i§ Perlag. 20* S.
77. Per Ijeiligenhof. Bornan ht 3 »et Bäjtben.
Pon Hermann Stehr. Berlin, S. $ifcher. 319
* W 5 .
151
78. Der 3 tt><tnjigjäfprige. €in fympbonifdter Ho*
man. Don fjeinricb Cbuarb 3 a c o b. Zllündjeu.
(9(8, (ßeorg DTüller. 3*8 S. ZIT. (0,— ((2,—).
79- Das große XDagnis. Homan. Don Ztlaj: B r o b.
£eip*g, Kurt tOolff. 330 5. DT. 5 — (7,50).
80. Sdjlaf»anbler. fö^lung. Don Zlrtlpir Zjo*
litfdjcr. Berlin, 5. Sifcfcr. (5( 5. DT. (£0.
8 (. Beate unb brr große pan. Homan. Don
Hubolf teonbarb. Zlus „Die neue Heilte".
DTundten, HolanVDerlag. 82 5. DT. 2,50.
82. DerbabylonifcbeCnrm. Homan. Don 3ofef
ponten. Stuttgart unb Berlin, Deutfdje Derlags*
anftalt. *63 S. DI. 6 ,— ( 8 ,—).
83. € i n Ztamenlofer. Homan. Don (Sujiao Sa cf.
Berlin, S. tffdjer. 250 S. DT. 5,— (7,—).
8 *. Dnb t;dtte i d) alte Heidjtümer ... föne
$ata DTorgana. Don Kurt S dj o e n e. Berlin (919»
£öioen«Derlag. 76 S. ZIT. 3,—.
85. BruberZDnrm. Don Zlrtfyur I? o li t f dj e r. Ber*
lin ( 9 ( 8 , S. 5ifcfar. (20 S.. DI. 2,50 .(*,—).
86 . ZIT e n f dj gegen DTenfdj. Homan. Don fönft
ZDeiß. Dlündjen ( 9 ( 9 , <ßeorg ZlZüller. 25* S.
87. Der ZHörberoline bie Cat unb anbere fö*
Ölungen. Don ZI. ZIT. 5rey. Znündjen, <0eorg
DTüUer. 367 S.
88 . K d n i g Cob. Don Dießenfcfjmibt. Berlin,
©efterijelb & Co. Ztl. ( 0 ,— ((2,50).
89 . Das Zimmer bes IDartens. Homan. Don
Cljabbaus H i 11 n e r. Berlin (9(8, tUljlein.
Don 5riß oon Unraf]s „©pfergang" fagt Cb gar
<5roß: „Die fö$äf}lung ift nid)t frei oon tenber^iös an*
mutenber Derjtärfung bes (ßefdtefjens, namentlich in
ber Zlnflage gegen bie unsureidjenbe UnterjUifcung bes
unb gegen bie brutale Selbjtfucfyt ber Heimat*
Patrioten, nicht überall ifi aud) in ber Darftellung ber
Ausgleich 3 wifdien 3nfttnft unb Bewußtheit gefuitbeu.
A52
Äer bas CEiaotifcf)* ift burch vifionäre Kraft tmb eine
feibenfchaftliche €fftafe bes (ßeifles gemeijiert, qualvolles
Crlebeit jur tiefen Sytnbolif erhoben. Der gebrungene
Stil ift mehr als bloße Badjahmung esprefftoniftifcher
Spradiformen. XHonumental tritt bas artitellofe Sub*
ftantiv heraus, in neuen Kbjeftivbübungen preßt über*
qnellenber Beichtum bes Spanens fid] jufammeu. Klan*
d)es iiberfchreitet in feiner fjerbheit bie <ßren$e bes
XHöglidieu (hinter bas aufgepeitfdjte Blut ber Kom¬
pagnie warf <5ewet)rfammerfdiließen bröhnenben punft*).
Keine ausgereifte, aber eine Didjtung jufunftsficherer
BTännlichfeit I" — JEfanns 3obfi fdjreibt 3 U fjermanu
Steyrs Boman „Der f^eiligenljof": „3ch vermag
nichts über bies Buch 3 « fagen, weil es fid? über mich
wölbt wie mütterliche ffimmelsbruft; nichts p fagen:
als baß id) anbächtig unb beniütig ihm wieber unb
wieber $11 laufdjen gewillt bin." — Den Boman „Der
Zwanzigjährige" von Heinrich Cbuarb 3 a c o b begrüßt
5rife ph. Baaber mit ben lüorten: „Diefer Boman, bem
mittlerweile ein Sfiftenbuch unb ein Drama gefolgt finb,
ift ein dSrfHingsbudj. Sein (Erlebnisinhalt liegt noch
jenfeits ber großen * IDelterfdjütterung. <£r ijl: ver¬
brämtes Cigenbefenntnis, Ouvertüre eines gielficheren.
Baufch, Crautn unb 5ülle innerer (ßefichte. (Eroberung
ber tOelt unb ihre Bezwingung im lüerf. Das (ßanze
wirb beherrfcht von ber fühl formenbeit Bewußtheit eines
früh €rwachten. <£s fünbet fid? eine Begabung, bie fchon
im Beginn, ein junger Korngolb bes lüorts, alle Baffine*»
ments mobertier partitur zu meiftern weiß. BTan möchte
folcher Beife, bie bas Stammeln bes Kitfangs nicht feimt,
mißtrauen, beftädje nicht ber Beid]tum eigenjtänbigen
€mpfinbens, bas aus bem Überfluß {üblicher Sonnen
genährt erfcheint. Denn fo ftarf aud) fchon bie €rfenntnis
ber Zufammenhänge, fo ffeptifdj bie Selbftbelächelnng
lenjhafteu (ßefühls: — bas <5efiihl ifl echt, feine Ein¬
gabe fchraitfenlos, fein Schwärmen nadf 3nnen unb
Küßen befchwingt von ben Dithyramben jungen Blutes."
— £u 2Hay B r o b s Boman „Das große IDagnis" be¬
werft Knfelma fjeine: „€s ijl eilt IDerf von hödjjter
(53
bidßerifcher Schönheit, ein« phantaßifche Sonate «t
(Chema unb Pariationen. Kber auch an bem (Chema waü
wieber gerüttelt, alles in 5rage geßeilt Bis juleßt, als
cefignierter Befdßuß, bas XPort erflingt: »IPir finb eben
Utenfchen.* Originell unb troß alles Schwankens bes
(Catfächlichen faß fpannenb iß bas Buch an jeber Steile*
Keinen Kugenblicf pergißt man, baß man mit einem be»
beutenben Ulertfdjen jufammen iß, ber bie iPa^rljeit
facht unb ber 3 ugleid) ein großer Künßier iß. ZITufiF
iß in feinen Pifionen." — 5» ber €r$älß*m 0 pon Krthur
ff o 1 i t f ch e r „Sdßöfwanbler" äußert fich IPill Scheller:
„Pie Figuren unb dJefchehniffe biefes Buches flacfern
unb erlofdjen, tute in ber Bacht iPefen. unb Pinge im
hufchenben Cidjtfreis bes Ceudßturms aufflacfern unb
5 urücffinfen, fpurlos. Über beutlich führt eine Cinie pon
Krthur fjolitfdjers »Brnber tPunn* ju biefer <£r$äbiung,
ein inniger ^iifommenhang beßefjt 3 wifcheit beiben." —
Uubolf Ceonfyarbs Vornan „Beate unb ber große
pan" rühmt Karl Cjuber: „(Ein Botnan? Unmogüdj, bie
5 orm genau 3 U beßimmen. €ine Allegorie pon blüheuber
tPirflidßeitsechtheit. Beate iß Symbol. Pas Reichen
bes menfchlichert IPefens iin Perhältnis feines tiefßen
Erlebens $u ben ewig geheimnisoollen Kräften ber
IXatur. IPie ettoas Unnennbares, Punfles im wedjfelnben
2lntüß ber (Erbe bie unruhig treibenbe Seele umwirbt,
fie mit fchnfüchtigmnbewußtem Prange serquält, fie halb
brünßig 3 U ficfj rüeber$ieht unb halb bunfel abßößt, mie
ber naturburdjglühte Ulenfeh halb fiiß*»wtllig in ben
Blutßrom ber Schöpfung einfc^mHst, halb in (Croß fich
(ostPtnbet . . . bas lebt, podß, blüht in biefen lyrifjhen
Bilbern." — 3ofef pontens Homan „Per babylonifdje
Curm" wirb pon ffanits 3 ofjß bahin gefenn 3 eic^net:
„ 3 <?fef pontens Homan prebigt: man muß eine Seh*»
fud)t Ijaben, fonß wirb ber UTenfd? fchledjt; unb möchte
beweifen, wie biefe Schnfudß bas UTenfdienleben fegnet
mit (Einfamfeit, phantafie unb eigenßer Erldfurtg. (Einer
fagt aber and) einmal in biefem Uomatt, baß im Ceben
eilte ineimtng richtig unb ihr (ßegenteil bodj nicht falfch
iß. Pon . biefer Cebensweisljeit wuchert läßlich oiel. i»
biefent $udi. XUle Qfotfdtenbcgegrauigen fiub beroctig,
taf fie Jeiifeits non <8ut unb DÖfe flehen, mejl fie alU
im ßrunbe einer ZMeiimug finb, ober eben im (Segeuteif
biefer ineituuig leben. Klle aber, wie (ie auch gefilmt
feilt mögen, leben in $reu öejirfeit unb merben geübt
mie idj unb bu .. ." — <5uftao 5 a cf unb feinen Xtouian
„<£iu Ztamenlofer" djaratterifiert ifeinj Stolj: „3n
(ßuftcm 5acf, bem 5rühoollenbeten, mar jene XHifchung,
bie Montane bie glücfli$e nennt: Die Ulifchung non Der«
nunft unb Ceibenfdjaft. XDenn biefe ZHifchung ihn trofebera
oersehrt, oergiftet, t>erbrannt bat, fo trug bie ju jtarfe
Dotierung bie S$u(b. Denn in ihm mar beibes, Der«
nwnft unb Ceibeuf$aft, gerabeju qualooll gefteigert.
» Q) mein jerri[fettes, $erfdilagenes, immer rnieber per«
barrfdjtes Zjerj,* ftötjut er auf, unb ifctus XD. 5ifd|er, fein
Sadmpalter unb ireuub, becft bilMjaft bas gebatiHidje
t£h<*os in biefem jungen XHeufdten auf, meint er bapoit
fpridjt, baß hinter biefer Stirn eine Sdjladit getobt bot
Uüt einer XDut unb Derbiffenheit ohnegleichen [türmten
in ihm XDiffen unb XDert alles XDiffens, Ceben unb Sinn
alles Cebeits mie emige 5*inbe mibereinattber. 0h ,w
paufe geht biefer Kampf, ber Sacfs Stubenteujahre unb
bas $u$ ber Ztehenfchaft über biefe 3ohre, ben »per«
bummelten Stubenten* erfüllte, auch in fein Dienftjahr
unb in bas Buch ber Hedjenfchaft über bies Dienftjahr,
ben ♦Xtamenlofen* .hinüber." — Ulbert Cubmig begrüßt
Kurt Schoenes „Unb hätte ich alle Heichtümer ...":
„Zfaoelufer unb <5roßftabtftraßen merben jurn alten
romanttf$en Canb, in bem munberfame Stimmen fluftern,
Difionen im UTonblicht auffteigen, ein XUärchenfdjicffal
[ich erneut: jum Uusflug in ben (Srunemalb meint bas
fchlidjte UTabchen aus fleinbürgerlichem Stanbe ihrem
IDerber ju folgen, unb er führt fie in bas jtolje Sdtfoß,
bas nun bas ihre [ein mirb. 5reilidj — 5ata XHorgana:
ein CCraum oon Dingen, bie man [ich münfcht! Über er
träumt fid] gut, unb in feinem Dann glauben mir gern
genug, was im nüchternen Cages(i$t als unmahrfchein«
lieh gelten muß. Der Craum gibt auch ben einseilten
Svenen Dunbung unb einbringliche Kraft, er erlaubt
155
ftberfchwangtes (Sefühls nnberne rhapfobifche Sp rache/*
— Arthur i^olitfdjers „Brater iDurm" gelten IDill
Schellers feilen: „»Dichtungen unb Befenntniffe bec
Gegenwart* ^etgt Sie Sammlung, in welche bas neue
Buch oon Krthur ffolitfeher Aufnahme gefunden fyxt',
unb es läßt fid 7 fagen, ba§ btefe Hubr^ierung im oor*
Kegenten 5all befonbers 3 utreffenb ift. XDenn nämlich
unter Dichtung ein XDerf in XDorten oerftanben wirb,
welches tem 3nnern bes menfchlichen Schöpfers mit
unwiberftehlicher Ulacht entfproffen ift, folcherma§en, bafj
ter b«r 3 «^swarme gufammenbang mit bem Urfprung
noch beutlich 3 U fpüren ift unb bem Uhythmus tes
(ßan 3 en jene eigentümliche XDeih« gibt, bie bas <5e*
heimnis aller f^inretgenBen XPirhmg um fehltest, bann
ift »Brüter IDurm* eine Dichtung. Unb gewi§ ift biefes
XDerf eine Dichtung, ba ihm bas geifiige (Erlebnis ber
<§eit 3 ugrunte liegt unb biefes (Erlebnis in ber ftarfen
Einbilbungstraft bes Erlebenben feine beftimmte 5orm
nebjt Xjintergrunb unb Kuliffe gefunben hat." — Don
tem Homan „UTenfch gegen UTenfch" oon Ernft XD e i §
fagt f)ein 3 Stol 3 : „Die XDeltfreunbfchaft, bie XDerfels
<0ebichte begnabet, bas (Sefühl bes »Einanber* erhellt
biefes Buch. Sein IDefen ift <5üte. XDie in ben Derfen
ber 3üngften, oerfchwenbet auch hi** fich ber junge
Ulenfeh im Erbarmen unb UTitleib an feine Brüber." —
2L UT. $ r e y s (E^ählungen „Der Utörber ohne bie Cat' 4
finten bei Conrab Schmibt lebhafte Unerfennnng:
„Etwas wie ein Kip legt fich tem Cefer atemraubenb
auf bie Bruft, er fühlt fich u>ie int Bannfreis peinigenben
Craumes, aus bem tro^ einer bumpfen, im ffintergrunb
glimmenten Erinnerung an bie Unfinnigleit ber oon
bem Craum oorgefpiegeften Derbinbungen hoch lein
Entrinnen möglich ift. Unb biefe Kraft ber Deranfchau*
lichung — bas ift bas fchliefjlich Derheifjungsoollfte in
tem Buch — tritt nicht blo§ in ber fchwüten (gewittere
atmofphdre tes efftatifch Anormalen h^roor, fie offenbart
fich hi** unb ba auch in tief gefdjauten Bilbern bes
typifch allgemeinen UTenfchenlebens." — Knfelma ffeine
begrübt ten „König Cob" oon Di e fcenf chm ibt mit
(56
Ben tHorten: ,„<Sef Richten t>om erbauten Cob* nennt ber
Herfaffer feine erften beiben Cr 3 ählungen (womit er an*
beuten will, biefes Sterben fei oon ben Gefallenen felbjt
herbeigebadfyt worben) unb gibt bamit eine fluge SeCbft-
erfenntnis; benn etwas (Erbautes haben alle bie fefjr
reipollen Keinen Eefchichten oon fonberbaren Coben,
bie man uns hier bietet. Künftferifdj flehen fie allefamt
auf beträchtlicher ffÖhe. Das pre 3 iöfe, bas bem Cef er
auffällt ift gewollt/' — &u Chabbäus H i 11 n e r s Guch
„Das Zimmer bes tHartens" bemerft Ernfi JEjeilbom:
,„Cs gleitet': in bies IHort faßt fich ber Einbrucf 3 U*
fammen. Ein GTenfchenleben gleitet oorüber. 3» aller
Stille oo(( 3 ieht fich bas, fcinerlei ZTTufif ertönt ba 3 U,
nie tritt ein Ausrufer aufs pobium, fein Horhattg fällt,
Kbfchnitte an 3 U 3 eigen. 3 nbent bies ZITenfchenleben aber
oorubergleitet, werben alle anbereu, irgenbwie mit**
Beteiligten Figuren in biefe gleitenbe Gewegung hinein*
gesogen, aber auch bie äußeren Dinge, aber auch &ie
tHelt. Ein Cebensrhythmits wirb baburch —ja, roje
fagt man hoch? — 31 t einer IHeltanfchanung. Zugleich
wirb all unb jebes in bie Crinnerungsjphfoe — bies
wärmenbe Gab für fröflelnbe Staturen — hineinoerfeßt!.
Unb wie es bem Eleiten, aber auch ber Erinnerung
eigen, hellen Edelheiten mit beinahe fehreefhafter Deut*
lichfeit nachher aus bem Dunfel auf, unb aus biefem
gleitenben Gucb haftet manches mit oiftonärer UTacht"
*
UTan betritt bas (Sebtet ber Cyrif mit bem EefÜhl, baß
hier bie eigentlichen Schlachten unferer £eit ausgefochten
werben. ; >
(. U>eltinnigfeit. Heue (ßebichte. Hon 3«a
S e i b e l. Gertin, Egon 5leifchel & Co. (00 5.
GT. 3,— (5,—).
2. Der tebenbige (Sott. Crfcheimtngen, IHalD*
fahrten unb JDunber. Hon 3afob Kneip. Hylanb-
IHerfe Ganb 3ena (919» Eugen Dieberichs.
DI. 7,— (9,—). Qw großem ijormat; ungemein
fotgfam nnb gebiegen au sge gattet.)
3 . Der gölten« tDinb. (Bebicfjte. Don Walter
Ciblifc. Berlin 1919 , Crich Deig. 79 5 .
Canj nnb Cob. (ßebichte. Don Dicijatb Srte-
b e u (b o I. Derltn 1918, (Egon $leifchel & Co. 57 S.
5. £ » a n $ t> o n 21 f f i f i. Cine (Bebidttreihe. Don 511*
foiis p e fe o 1 b. TDien 1918, €b. Stradje. 37 5.
4 ». dJebidjte. Don Didjarb Schau tat. DZuncheu
19*8, (Beorg DHUler. $32 5. TU. 15,— ft 8 ,—).
7. De r Hegen bogen, (Bebichte. Don XJilbe Stic*
Ier. 23erlin4üi(mersborf 1918, Derlag „Die Df*
fioit" ( 5 tan 3 pfemfert). 28 5. DT. 0,80.
8 . 51 m Cagerfeuer. €ine (ßebidjtfammlurtg. Don
3ofef Heumair. iDien, 3 nn5 & rttc *» Diünchen,
Derlagsanflalt Cy^tia. TJrsg. oom (Bßerreichffcheti
Dolfsfchriftem>erein. 28 5.
9. <Bebidite. Don Dobert Xüalfer. Berlin 1919»
Bruno Caffirer. 38 5.
10. Strom aus ber (Liefe. «Bebichte. Don Carl
tauge. Berlin 1919» 5»*dje*Derlag 136 3
11. Dithyramben. Don 3»«« (Soll. (Der jängffce
Cag 5$.) Ceip 3 i 0 o. 3-» Kurt iDolff. 38 S.
12. $tt>ifchen€raumnnb€agen. lieber, Bilber
unb Bailaben. Don f)ans o. f) amt mergeln.
DTfincheti 1919 , parcus & Co. 9^ S- DT. 6 ,—.
13. Das jfingfie (Bericht. Don Cubtoig B&umer.
Berlin*tDilmersborf, Die Dftion. $1 S.
1$. DT i t u> e 1 1 . Don Claire Stüber. Berlin4Dilnters*
borf. Die Dfrion. 29 S.
15. p4an gegen bie Seit Dott 3<>hänn « 5 H. 53e*
d\ e r. Cefp 3 ig 1918, Kurt TDolff. 1 $$ S. DT. 2,50
($,50).
16. Neigungen. «Bebichte. Don fjenriette färben«*
berg. DTüncheft, Boianb-Derlag. 46 5. DT. 2,50
<5,50).
tt7ie$4rf«fjt. Gebiert«. Don Hurt Hbf er. Der«
ümriDilmersborf, Die Kftion. ^5 S.
$8. (Sebidjte unb (ßef djidtten. Don Ktfreb Cidt«
teuft ein. fjrsg. oon Kurt Cubafdj. DTÜndien
TO, (ßeorg DTftller. 2 Bbe. \\$ unb 85 S. DT. 9,—
unb K?. 6,—.
$. (ßefidjte. Don IL be Hora. Ceipjig 19V*#
€. StaacFmaun. (05 S. DT. $,50 (6,50).
20. Äebidjte. Don 5riß Sdtmarj. ijeibelberg,
fjerm. UTeifler. 38 S.
2{. C i e f e r a l s £ i e b e. (Sebtdjte. Don €. K. Dein»
Itarbt. Berlin, 5. Jifdter. m S. DT. 6,50.
22. Di« <5ebid}ie oon Sommer unb Cob. Don
€rnft Blaß. (Der jüngfte tCag $6.) Ceipjig (9(8,
Kurt IDotff. 3\ S. ITT. 0,80.
Don 3na Seibels „IDeltimtigfeit" fagt peinridj
Verfaulen: ,JX)as in 3na Seibels erfiem (ßebiajtBanb
jzTeben ber Crommel fjer 4 erjt feimt unb reifen toill, ift
in bem oorliegenben neuen (Sebicfjtbanb fdjon £rncf)t
unb Erfüllung: ,<Dlj, €inflang aller ZDett mit meinem
Blut! 4 Unb in biefen €inflang toirb auch bie Dis«
Harmonie bes Krieges gebannt. Die Hot ber Seit unb
Dlenfcfjen ifT fcbledjtfjin 3 u bem Begriff »DTetn Canb* ge«
morben. 3enfeits oom Krieg, burdj fein Erleben mitten
biuburcbgegangen, feelifd) gemartert baoou bis aufs
DTarf, baut fte bennod? in feinem Blut unb gerabe burdf
fein Blut bie nene »ZDeltinnigfcit* auf:
i<b ntidf ins (Eitrige gerettet
lieber Seit nnb Kaum,
JDeiß i<b unauflöslich tni<b verfettet
Staifdjen Stern unb Baum.*
Da mit im Seidjen z> e5 reffionismus fielen: tjier
ift einmal (im Sinne jener Sdilagmortlaute jebeufalls
nnbemnßt) eigenes feelifdjes «Erleben mirflidt ge fiat«
fet, l)ier finb geifHge IDerte enbltdj einmal toabrbaft
ausgeprägt. »DTetne Seele brennt/ fagt Jim Seibel
an einer Stell«. Unb nun fflljlt fie erfT bie Cinben tm«
fterblich buften. Was liegt an bir? HHe lang bijl bu
noch ^ier? — Reben feiner Onnerlidjfeit seugeu für
ben IDert biefes fronen Budjes eine föftliche Bilbhaftig*
feit, mit typifch*lyrifdier plaftif geformt. €twa aus beit
5 i 3 itianen »Schloß Cinbentjof 4 , n>o bie Straße »angftlich an
ber Krücfe bas Cal entlang Rumpelt 4 , brohenb oom
5luß begleitet 0ber bas Bilb oom alten, 3 ertlüftet*u
Berg, ber ,bie Bruft roll 2Da(b ljat‘, beffeit 5iifje tief in
ber 5 lut flehen, unb ,burdt feine 5 elfeit 3 efjeii fchwäujelt
ber 5ifd?e bunte Brut 4 . — 21Tan fühlt bie Bereinigung
einer 3 beenoerbinbung dou Citel unb Inhalt biefer
Cyrif. 3 na Seibels »iDeltinnigfeit 4 trägt bie Kraft ln
fidj, oielen Cr oft unb 5 reube 311 geben!" — Cebqafte
Anteilnahme an 3afob K n e i p s „Der lebenbige (Bott"
nimmt <£rnft Ciffauer: „Diefes Budj fdjafft Diele 5*eube
unb hinterlaßt 3 ugleidj ein (Befühl ber Uttbefriebigung,
im gan$en aber ift es ein (Sriff unb rührt vielfältig bie
Teilnahme auf.",— 3u JDalter äribliß* (Bebichten
„Der golbene IDinb" äußert fidj <£rnft Ciffauer: „2Ran.
finbet itt ben Derfen biefes jungen wiener Didjters gar
nicht IDien, jebodi ben (ßlan 3 unb ben Duft ber wiener
Canbfchaft. 5reilidj nidit mit Doller Bestimmtheit; man
erfennt nur eine $lußebene, IDeingarten umgren 3 en fle,
DOti benen man tief ben Cauf ftttiav unb hinunter bilden
fann. Aber ber bftmmel barüber funfeit in einem freu«*
bigett Blau, ber tDinb ift golbeit, bie Cuft milbe, unb
mati atmet aus jebem Derfe fiibbeutfdjes IDetter ein. -
Don jebem lyrifdien Budj bleibt einem etwas wie <5e*
fdjmacf 3 uriicf. Don biefen (Bebidjten haftet ein (5efühl,
als fei man burd} einen winbighellen Dormittag irgenbwo
fübtidj bes ZHatns, im 5räufifdjeit, im Sdjwiibifdjen, es
braudjt bnrehaus nid|t im (Dfterreidfifdjeu 311 fein, einige
Stunbeit lang gegangen, man h«t Diel am prangenb
blauen fjimtnel heruntgegueft, an bem ein paar breitere
fdiimmerttbe lOolfen rafdj hintreiben unb eine Menge
IDolfeuflocfen unb *ftrtihnen wehen; aber inan tjat wenig
€rbe unb Ding gefeheu unb trägt nun ein Bedangen,
etwas Umriffenes unb womdglid) iUffiges mit (Befiehl
unb 3 nnenhanb an 3 ufaffen." — Richatb 5 rieben«
{60
tlfrtls „tEan 3 unb Cob" begrübt Ifeinridi «Verfaulen:
„2tlit Dollen Segeln jteuert Htcharb ^riebcnt^al in
feiner erflett Erute »(Eaiij unb Cob* auf bas locfenbe giel
reiner lyrif 3 U. Xüenn auch bie Hüfte fern erft flimmert,
ber Steuermann fidleren (ßefiiljls fifct bodj am Huber,
drtiebenthals (Sebichte, in ber 5orm meift unbeholfen, im
Erleben altytfeljr uodj in beit Dingen (Kriegserlebnis
sortsicgeitb) fteefeub, ertseifeit bodj jioeierlei für bie
gläubige <£nttr»icflung: fie ringen mit bem «Erlebnis, unb
fie finb ehrlich. Ein Dilettant bagegeit ringt toeber, noch
ift er eljrlidi — ,biditet\" — |>u 2 llfoits pcjjolb
unb feinem „ 5 rait 3 ooit 2 lffifi" bemerft Xjeiuridj <ger*
faulen: „Die lieber au uitb aus jenem ,froh*n Spielmann
(ßottes 4 , ein (Sehet um jfriebtn. mitten aus beut fdieinbar
unaufhörlidjeit XHorbeu (audj nad) bem Kriege). 2lbet
bodj audj itur eine IDegftaffel für biefen lyrifer aus
bem Polte, ber im (ßruube oiel mehr lyrifer ift, als
alle berühmt gentadtteu ,2lrbeiterbidjter aus bem Kriege 4
3 ufämnten. peßolb geht in biefen neuen (ßebkhten ein*
her, uer 3 Ücft über bie gefdjmähten Schönheiten ber XPelt r
trunfeit uor Sdjtners über Krieg unb XPunben, fall*
feherifdj gläubig au bie große Dölferliebe. Er bringt
fo pofitioes mit, ohne babei teubeujids fein 3 U tuolleit."
— Hidjarb S d) a n t a l s (ßebidjteii äußert fidj S*t 0
binaub (Sregori: „21 b unb 3 U hat Hidjarb Sdjaufal ben
Knfdjeiu ertueeft, als arbeite er leidet unb fdfitell; es
' gab 3 ahr«# too er oier, fünf Hiidjer auf ben Hlarft
bradjte, bie nun freilidj nicht in einem 3 ahre getuadjfett
3 U fein brauchten. 2Ule biefe (Sefp räche aber, Et 3 ählnn*
gett, Kleinlingen, Hadibidjtungcn, Zettel, Spriidje unb
Deufmün$en finb im (Srunbe nichts als 2 lrabesfeu 311
feinem lyrifdjen (Sroßroerf, beffen fiebenunb 3 »an 3 jg*
jährige 5 iill* jefct uor uns liegt. (Dljue fie fdjarf ab*
3 ugren 3 en, hat er fiebeit (ßruppeit gebilbet, von beiten
nur bie 4Denbe 4 nnb bie ,Deutfchcn Denfmale 4 ins poli*
tifdie unb fulturpolitifdje leben hinübergreifen. XPenn
er hi«f. auch einmal in bem Sonett ,3h r nnb ich 4 bie bunte
DTifchung feiner lebenselemente auf 3 eigt, fo baß man in
ihm einen neuen fjutten, ben Zflenfchen mit feinem XPiber»
fpeuch, erfennen fann, fo fommt er mir bodjbabei ehu»
heitlicher oor als in ben anderen Be$irfen feiner Seele :
ein »ufer sum Streit, auf beutfch-herrifchem Stanbpunfle
oerpfählt, unb ein Hachgeftalter weitfchmüngiger per-
fänlidtf eiten oon Kant bis ju ben fingenb «Befallene»
bes lebten Krieges." — l}ilbe S t i e \ e r s (ßebidjte „Per
Hegenbogen" rühmt fjetnrich Setfaulen: „£ute feufaK'
IPahrhaftigfeit gibt ben Perfen biefer Dichterin itype
jwingenbe Sympathie. Sie liebt fchmetjlich gewagte
Befennerworte, fdjwer wie Silberftücfe, unb fagt oe-
gtficft oon ber alfo gefunbenen Klarheit:
„VOtnn mengen natft unb bloß fl* ihre Amrot Rammeln--
Sdfwtbt nidjt erfi bann bie weifre tLanb* über H(rem Qanpt?
Pon hier aus feßt fie (ich mit ben Pingen in unb außer
bem ^er$en aaseinanber. Unerbittlich nnb boa? immer
gläubig auf bas »(Befdjenf eines lächelns*, ootl Sattheit
unb < 5 üte. So finbet fie 3um imterjleii IPefen bes
€£preffionismus, ohne oielleicht äußerlidj fich über bie
Begriff smerte biefes Schlagwortes überhaupt flar 5U
fein." — <gu 3 ofef 7 X e u m a i r s Anthologie „Am lager-
feuer // bemerft €mft liffauer: „<£s ijt, toie eine Antho¬
logie immer fein follte, ein getoorbenes Budf, bas aus
3ahcen lebens 3ufammengeronnen ifl, uitb es betrachten,
rühmen ober ablehnen heißt, nicht nur ju einer leifbmg
Stellung nehmen, fonbern irgenbroie 311 ber (öefamtheit
bes ZHenfchen, ber es ausgefudjt hat. Schon hietbutd*
ragt biefe Sammlung über bie weitaus meinen Antho-
logien empor." — Pen (ßebidjten oon Hob er t ID a t f e r
gelten Heinrich Setfaulens lOorte: „(ßebidfte 3ioar jen-
feits aller Crbenbinge, gan3 beifeit, fo wie halb oer-
geffene Blumen in Pafen fich oerbuften. Pabei in aller
Sonnenfreubigfeit fchmerpotl fid? aufrei5enb unb auf-
reißenb an allem, was ba heißt Alltäglichfeit. IPahthop
unb unaufbringlich ein poet." — Auch Carl langes
„Strom aus ber Ciefe" barf Setfaulen rühmen: „»Strom
aus ber Ciefe‘ nennt be3eidjnenberweife Carl lange,
ber einzige ffauptmann unb oerbiente Herausgeber ber
»BotfUmer Kriegsseitung*, feine neue Sammlung oon
Dorfen, eine Küstefe bes Stillten unb Nejten, bas
biefer fülle Dichter fett 3 a^ren fdjcieb. Darunter bie
<&ebid}treihe »Das Uleer*." — 3 o>an (Solls „DUhr*
ramben" anerfennt derbiitanb (ßregori: „Der TinfaU
»eitet fid) bem Dichter $um (Sebanfen, ber engfte
Schritt führt enblich ins Allgemeine. c&ebrängtheit,
finnliche $ülle, ftiller f^umor unb eine große liebe treten
als feine beften fünftlerifcheu Reifer auf ben plan, wo
wir ihm recht oft 3U begegnen hoffen." — ^anns
oon Jammer ft eins „&wifd}eu Traum unb Tagen"
bemerft Heinrich <§erfaulen: „Seinen erften (ßebichtbanb
legt fjans oon fjammerftein oor, ber Katholif unb Dichter
bes feinen Homans ,5ebruar‘, um beffenwillen er heute
noch bei feinen cßlaubensgenoffen heftige 5*h^/ 2 Xctjfe 4 -
Juden unb Nichtbeachtung erleibet. £itt wahrhafter
€ichenborff, babei ftolj unb ritterlich wie Norries
v. Ülünch häufen." — Über „Das jüngfie (Bericht" oon
lubwig Säumer äußert fich 5 erbinanb (Sregori:
„fjier finb große Derfpredjungen, fo bunfel auch noch
bas &\el ift. €in Kühner, oielleicht ein bfelb! 3 d?
fönnte feilen jitieren, bie ihn als Perirrteu djarafteri-
fierten, wohl gar bem lächeln preisgäben. <£r fügt
IDorte aneinanber, wie 3 . T. Keller Säße — fcheinbar
ohne jeben ^ufammenhang, burd} harte puntte getrennt
Unb hoch erlebte, ejplofio erlebte! 3 m Temperament
Üfafcncleoer unb Torrinth naheftehenb, im Kusbrud aber
praller, griffiger." — Tlaire S111 b e r s „Ulitwelt" gel¬
ten < 5 regoris ZDorte: „Demut unb liebe beten unb
jauchjen in Tlaire Stübers »Zltitwelt* himmelan, jujeiten
mifcht fich ein lieber, füller fjumor ein, unb wären nicht
bie brei »Sjenen* am Schluffe, fo fönnte man oon im-
preffioniftifdjer, noch fchlichter: oon rätfellofer, reiner
Dichtung fprechen. Doch auch ba finb’s nur äußerlich —
in ber unwirtlichen Umwelt, in ber traumähnlichen $ülle
unb Dergänglichfeit ber (ßefichte unb Tharaftere — Ueij-
famfeiten ejrpreffioniftifcher fjerfunft; fonft aber, oon
innen heraus, liebe unb leib aus unfer aller Seele ge¬
preßt unb gefeitert." — Derfelbe Neferent bemerft jn
3ohännes K. N e ch e r s „päan gegen bie geil" : „Kus
3 edjers ,päan 4 trage id} tote aus feinen früheren Büdnern
fein <ßebid}t, feinen Vers als iyrifches Knbenfen mit
fort. Unb bod} bie (Erinnerung an einen IDotler in
iPorringers Sinne, atfo an einen, ber auch gaii3 fetbft*
oerftänblid} etwas fann unb fid} nur nicht um bas
geeichte Können flimmert. ITCerftruirbig bleibt troßbem.
Sag er fid} an bie ältejten äußeren formen, befonbers
gern ans Sonett, binbet, benen bod} fein .geijacftes*
tPollen gan$ unb gar wiberßrebt: alfo e i u IPiberfprudt
beftcht! Über oor allem ber, baß er fid) überhaupt in
UhYthmen unb Metaphern ausfpridjt wie Didier unb
in IPahrheit etwas gan3 anberes iß: ein Perflucher, ein
feinnafiger 5 äulniswitterer, wohl gar ein prophet,. ein
ethifcher Baumeißer." — lieber h*i§t es oon Henriette
ffarbenbergs (ßebidjten „Neigungen" bei (ßregori:
„Pie Ulifchung oon ZPirflichem, Möglichem unb Un*
erhöhtem ifi in Henriette l?arbenbergs Perfen nur feiten
gan3 geglücft. Pie Ceile liegen oft ungelöß ba. Unb
Sod? gehorcht ihr ßrophenweife IPort unb 3 ilb fdjon
bemütig unb fügt fid) ifjrer geftaltenben fjanb. Hur
toenige feilen aus »Ciebe 4 fortgenommen, unb bie Pifton
ifi groß unb einheitlich; bas »(ßewitter am Kbenb* um
eine Strophe gefügt, unb ber €inbrucf haftet für alle
Seit. Paß fidj bie Pidjterin audj an fompl^ierte Seelen«
oorgänge wagen barf, 3eigt ber »franfe Solbat 4 , &er
3wifd}en bem (grauen oor ber Operation unb bem Kuffe
ber (geliebten hin unb her fiebert/' —Kuf Kurt Ubier,
ber im Kriege gefallen, weiß (ßregori als auf ein partes .
lyrifdjes tCalent, gefdjult an fjofmannsthal unb fiidjen*
borff. — Sh Klfreb £id}tenßeins „(ßebichten unb
(gefehlten" bemerft (gregori: „Klfreb Cidjtenßein fühlt
fidj oan jobbte oerpflichtet, aber nur fo, wie (gerhart
^auptmann etwa im »Sonnenaufgang 4 ben Perfaffern
oon ,papa fjamlct 4 banft. Penn er iß oiel reicher,
fprühenber als fein Porbilb ober Schrittmacher. IPenn
er in ber (Einleitung programmatifd} bem Porwurf be*
gegnet, als quirle er Un3ufammengchöriges finnlos burd}*
einanber, befommen wir eine h&bfd}c Kfthetif mobemen
Pichtens oorgefeßt. Seit unb Kaum, meint er, fcheiben
heute ju^tinjlcn ber 3 bcc aus. Stritt burd^u führen ift
biefer ©mnbfaß natürlich nicht, unb Ckhtenfteins eignes
herangejogenes Beifpiel ftraft ihn fügen. Uber inbem
er biefe Cenben3 in ©egenfaß 3ur Ulalerei bringt, meiß
man, was er mill." — 2 luf ben IPert oon K. be B o r a s
„©efichte" macht 5crbinanb ©regori aufmerffam: „Bicht
fo rätfelträdjtig unb nicht fo fpracfjgemaltig mie bie
Pifionen ber biblifchen Kpofalypfe (teigen bie neuen
©efichte TI. be Boras oor uns auf, aber um fo frucht¬
barer oielleidjt ift fein tPeg unb um fb gangbarer für
bie oielen. Per Sdjrecfen jtetjt mit ber ©rotesfe f}anb
in X)anb, unb ihre formen oerfchmimmen mohl auch in-
einanber. Knfläger unb Rührer in einer perfon, auf¬
gerufen Dom 3 ammeif bes taufenbfältigen Cobcs —
heiße er Sehnfucht, U-Boot, (Selb ober fjungcr —, aus-
gejeid^net mit ben beften ©eijtern unferes Polfes —
Erfahrung, Surcftlofigfeit, IPeltblicf —, fchneibet be Bora
feine $ifd?enben ©eißeln unb feinen IPanberfiab. Pen
5 liegertob oerflärt er burch bie Sehnfudtf ber ZHütter,
bie fchtoärmerifch in ben ifimmel gejtarrt, ba fie bie
Knaben nod] trugen; mit ballabesfem Kehrreim prägt
fich uns feine fjellhörigfeit ein: u>ie bie Ulütter meinen
über ihre leßte Ciebesnacht mit bem ausjiehenben (Satten
unb (Beliebten unb über ben Perluft ihrer ftarfflen
Söhne." — Uuch 5 riß S d} m a r 3 * (Sebichte barf ©regori
rühmen: „IPohltuenbe (Einheit oon innerer (Erregung unb
äußerer 5 orm maltet in ben (Schichten oon $riß Schmar3.
Kein ifarifches Stürmen, aber bafür auch fein 5 all in bie
Bulgen fprachlidjer Permorrenheit. Unb menn er einer
jungen Perheirateten münfdjt, baß fie noch einmal
,mäbchenreich‘ burdj bie gelber gehen fönne, fo banfen
mir ihm für bies holbe Kboerb, bas manche liebe Por-
fiellung meeft unb mit einer »mabd^enreidjen* 5amilie
nichts ja'tun h«f>en mill." — Üuch oon ©. K. Bein-
Ijarbts „fEiefer als Ciebe" meiß ©regori ©utes 3U
melben: „Üudh mas ©. K. Beinharbt mill, gebietet Kuf-
hordjen, gebietet Kdjtung: ,leßte Pergöttlidjung ber
3rbifchfeit 4 ! €r reißt uns auf KugenblidFe in bervUTal-
ffrom feiner ethifchen Unerfättlichfeiten hinein. Poch nur
165
unter Qualen unb nicht 3 uießt unter fpradilicfjen V* —
3n 5erbinaitb (Sregoris Urteil über „Die (ßebidjte von
Sommer unb Cob" überwiegt bie Knerfennung: „€niß
Blaß fteht noch in einem UTißperhältnis 3 wifchen innerer
unb äußerer 5 orm. Hur wenige feiner UZitßrebenben
perfügen über bie na^eju flaffifdje Heinheit bes Perfes
unb über ben ZDohlKang ber IPortfolgen, wie beibes
in ben ,(Schichten pon Sommer unb (Eob* fpürbar iß;
ja, bie Dißidjen bes Eingangs traben bie Scfyomgen
Schillers unb bet ben Strophen ,21uf einen (Befallenen*
tritt < 0 oethes <£uphorion ins (ßebäc^tnis! 3 nnen aber
fieht’s nicht fo fdjön gebunben aus: ba hufchen halbtote
IDorte burcfj, unb bie eble Ztotwenbigfeit feßt oft ans/*
*
Bereits in biefem Jaljr an biefer Stelle eine Überficht
über bie Dramenliteratur 3 U bieten, erfchien aus inneren
(ßrünben als perfrüljt. 2 UI 3 U eigenartig fpielen hier bie
Bühnenperhältniffe in bas in Budjausgäbe porliegenbe
ZHaterial hinein, als baß aus bem Bud) allein Klärung
3 U gewinnen wäre; auch bleibt hier immer ber Bühne
bas entfcheibenbe IPort porbehalten. <£s fei benn auch
3 unächft nur auf bie Ciße widrigerer Uraufführungen
perwiefen, bie, ein ßuiitmer IDegweifer, ben „Hach*
richten" beigegeben iß.
*
Bon ZDerfen 3 ur beutfchen unb fremblänbifchen Cite*
ratur, literaturwiffenfchaftlichen Unterfuchungen, äftheti*
fchen Arbeiten feien bie folgettben heroorgehoben:
[. XPeltliteratur. Pon Kbolf Bartels. €rßer
Ceil: Deutfdje Dichtung. Ceip 3 ig, Philipp Beclam
jun. ^63 5. UT. —,75.
2 . (ßefdjichte ber beutfchen Citeratur bis
3 um Kusgang bes UTittelalters. Pon
(ßußap € h r i 5 m ci tut. (teil: Die althochbentfche
Citeratur. Ulünchen 1916, <£. Zf. Becffdje Perlags*
buchhonblung. X unb $71 S. UT. 18,—.
166
3. Sdftoeijer Citeraturbriefe. Don Cbuatb
Korrobi. dranenfelb, Quber & Co. % S.
% Don Cu the r bis Cef fing. Suffäfce unb Dor*
träge $ur (ßefchichte unferer Scfyriftfpracfye. Don
driebridt Kluge. 5nnft« burchgef ebene Auflage.
Ceipjig 1918, (ßueKe & Weyer. 3*5 5. Dt. 8,—.
5. (ßefchichte beS neuen Dramas. Don VOiU
belmCreisenach. Sb. 2. Denaiffaneeuub
Deformation. Crfier Ceil. Zweite vermehrte
unb oerbefferte Auflage, I$alle a. b. Saale 1918#
DTa$ Itiemeyer. XV unb 581 S. ZIL 20,—.
-6. Sriefioechfet bes l^er3ogs*<ßro§h* r *
$ o g s Carl 31 u g u ft mit <ß o e t h e. fjrsg. oon
Bans ID a hl. 3. Sb. 1821—1828. ZTTit einem
Silbnis bes <Sro§h«r 3 ogs. Berlin 1918, Crnjt Sieg«
frieb Znittler & Sofyi. ST. 15,— (20,—).
7. <ß o e 11) e s 5 v e u n b i n ti e n. Briefe ;u ihrer Cha*
rafterißif, ansgetoählt unb eingeleitet oon (ßertrub
Säumer. Zweite Duflage. Dlit 12 BUbitiffen.
Ceipjig 1919/ Ä <ß. Ceubner. VII unb $6^ S.
in. 6,—.
8. 5 r. Kälber lins ffy perion. Stilfritifdje Stu«
bien 3 U bem Problem ber Cnttoicfluug bidjterifdjer
Dusbrucfsfornten. Don Kbolf oon (ßrolitiattn.
Karlsruhe i. S. 1919, C. 5. DTüllerfche ffofbuch-
hanblung. 9^ S.
9. paul Ijeyfe unb cßottfrieb Keller im
Brieftoechfel. Don DTaj KalbecF. Braun»
fchtoeig unb Berlin, (5. ZDeftermann.
10. Conrab derbin anb Kley er unb bas
Kunjttoerf feiner (ßebichtfammluiig.
Don IDalter Sr echt. IDien unb Ceipjig 1918,
XDilhelm Sraumuller. 233 S. DT. 10,—.
11. Srieftoechfel jtoifchen Cbuarb DTörife
unb Dlorife Schtoinb. Dtit fedjs bisher um»
oeröffentlichteii Silbniffen unb breijehn weiteren
Beigaben, fjrsg. oon $anns IDolfgang Sath-
Stuttgart 3ulius ffoffmann. ST. 6,— (9,—).
167
\Z Conrab 5*rbinanb 2TT e y er itnb.3ttUus
Koben ber g. Priefwedjfel. Xjrsg. oon 2lugu|t
Cangmeffer. Perlin (918, (ßebrüber paetel.
X3. 5rieöridttnieoöorJ?ifciicrs ausge wählte
XP e r f e. X^rsg. oon Dr. (Suftao K e y ß u e r.
3 Pbe. Stuttgart uub Berlin $(8, Peutfdje Per*
tagsanftalt. 211. \2,—,
X$. £ i f a r b o. Kornau. Patt Hermann K u r 3 . XJrsg.
nnb mit einem XSadjwort oerfelien oon Dr. l^einj
. Kinbermanu. Stuttgart $t9/ Strecfer & Sdjröber.
*80 S. 211. 3,50.
\5. 2tns meinem 3ugeubtanb. Pou 3fotbe
Kn r 3 . Stuttgart, Peutfdje Perlagsaujtalt. 26$ S.
\6. ft b e r b e it € £ p r e f f i o it i s m u s in b e r £ i t e *
r a t n r n it b Sie tt e u e P i dj t u n g. Pou Kafimir
CEbfdimib. 2. 2tufÜ Perlin 1919/ £ridi Heiß.
78 S. 211. 2,60.
X?. P e il t f d> e P ft Ij n e. 3 a fir&ftdi 5ran?furter
Stabtifdjeu Pftbnen. 3 m 2luftrag ber (ßenerat*
iitteitbait 3 tjrsg. oon (ßeorg 3 - PI o t f e I. B. dranN
furt a. 2Tt. 1919/Hfttten & Coening. $05 S. 2TT. 15,—.
X 8 . P e r XP i 11 e juiii P r a m a. 2 teue 5®tge ber XPege
«im Prama. Peutfdjes Prameujabr (9W—1918*
Pou 3 ulius Pab. Perlin'$(9/ (Defter^elb & Co.
$26 ($32) S.
^9u 2>ie literarifdjeit XPegbereiter bes
ii e n e u $ r a n f r e i dj. Pon Crujt Kobert Cur*
t i u s. potsbam, (Sujtao Kiepen^ener.
2lbolf Partels* Weltliteratur'' wirb oon ffugo Pie*
ber battin beurteilt: „Der (gebanfe, einen 5fttjrer butcb
ben 'literarifdjen Ceil oon Keclams Unioerfalbibliottjef
3ugleidj als ftberfidjt Aber ben (gefamtbeftanb ber XPett*
titeratur einjuridtten, mag auf ben erjien Plicf beflecken;
bei näherer Petradjtung seigt es fidj, baß ein foldjer
Cinfall nur unter beftimmten Poraitsfeßungert fruchtbar
unb. glftcflidj genannt werben fann. (gewiß bat es Sinn,
für einige perioben literarifdjer Cntwicflung ben 2tnteit
J68
emes Verlegers auf entfprechenbe Xüeife fjerau^uftellen,
aper bei einem Unternehmen, bas fidj im U>efeiitlidteu
$uin &iel gefegt hat, bereits Knerfanntes einem weiteren
Kreife 3 ugänglich 3 U machen, wirb eine derartige Über*
fielet nicht piel mehr ergeben als einen burd; Cebensbaten
ber Autoren erweiterten Oerlagsfatalog/' — gu <£ b t i s *
m a n n s beutfdjer Citeraturgefchidite bemerft £j. 3 anfeen v
„Z>er Perfaffer beherrfdß ben Stoff pollfommeu, unb
er bnt alle iortfdjritte ber dorfdjuitg, unb bereit €iii 3 el*
e^gebniffe finb in ben lefeten jwanjig 3 ahreit feljr er*
heblidj gewefen, forgfältig in feine Darßellung hinein*
perwoben. Z>iefe ift $war (treng philologifdj gehalten,
inbem fie alle für bie tüürbigung biefer Pettfmäler widj*
tigen 5 rngen — Cautlehre unb ibortfdiaß, (Drt unb &eit
ber €ntftehung, Perfafferfchaft unb <£inorbnung in bie
allgemeinen Kulturperhältiüffe — eiugeheub erörtert;
aber fie entbehrt auch feineswegs eines gewiffen Uefoes,
nrtb manche Kbfchnitte, bie and? (iofflidi ati 3 tehenbe
(ßegenflänbe fcehanbeln, erheben ficfj 31 t einem erfreulid)
Iebenbigen unb in mehr als einer Ziehung feffelitbeu
Porirage." — ^uKorrobis fchwe^erifchen Citeratur*
briefeu fagt driebrich fjirth: „Soll unfere Citeratur in
^ufunft ihre Pebeutung in ber IPelt befißen, bann muß
fie fich poii bem Selhwylertum, pon ber Nefdiränfnng.
auf bie Schilberung bcs Kleinen, ja, Klehtlkhen, erheben
3 ur Darjiellung ber inneren Kämpfe unferes Dolfes, unb
fie wirb auch babei nicht haümacheu biirfeu, fonberu
ihren 3beenfreis in ber gatten IPelt fudjen muffen.
Korrobi weiß fehr fein* nach, baß bas poii Keller, bem
er felbftoerfiänblich Polle Knerlenuung ttidß perfagt,
(gewollte unb €rßrebte unferm Pen!en unb €mpfinben
nicht mehr gan 3 3 ufagen fönne, baß bie IPege, bie er
wies, 3 war noch immer gangbar feien, aber eine bauernbe
Überlajlung burdj Nachfolger fie faum mehr tragfähig
erweifen würbe. Unb fo forbert er poii bem neuen
fchweiser (Seift, baß er bas Nittbeglieb in ber IPelt*
änberung fein müffe, ber wir 3 ußeuern." — 5 i\r K 1 u*
ges „Cuther bis Ceffing" finbet ff. 3 an ßen lebhafte
Knerfennungr „tiefes 33uch bes h°d]perbienten <ße*
\69
lehrten geirrt nid^t nur $u ben heften feiner eigenen
Ceiftunaen, fonbern es ift eines ber porsügüchfien u>erfb
über beutfdje Sprachmiffenfchaft überhaupt. 3 n beit
bnrdj bie <5üte bes 3 n halts unb ber Sorm gleich ans*
g^eidjneten Uuffäfcen bringt es eine an 5 °rfd)ungsergeb*
niffen unb neuen «Erfenntniffen reiche unb immer feffelttb
gefchriebene (Eefdjichte unferer Sehr iftfpra che, n>ie mir
fie in folcher 21 nfchaulichfeit unb ^tUgemeinuerftänbiidtfett
fanft nietet haben. <£s ift h°cherfreulich, ba§ bas iDerf,
bas 188? 311 m erften Ulale erfdjien, in ben perf(offenen
brei§ig 3 ahw» eine folche Perbreituug unb ?(nerfeu»mng
gefunben hat, ba§ es jefet in fünfter Auflage heraus*
fommen fann. Selbftoerftänblich hat fid? aber Ktuge nicht
etwa mit einem blo§eu Zteubrucf begnügt; er hat riet*
mehr auch biesmäl bas Bud> forgfältig burchgefehen utib
bie €rgebniffe ber neuen fachtpiffenfchaftlichen ^orfdjimg,
bie 3 um Ceil gerabe burch biefe Blätter angeregt trurbe,
mit hincinperarbeitet." — IDilhelm Crei 3 enachs
, # <5efchichte bes neuen Dramas" rühmt 2 Ubert Cubtrig:
„<Crei 3 enachs tDerf ift barauf angelegt, bie (Srnnblage
aller »iffenfchaftlichen Befdjäftigung mit bent Drama
für bie nächften 3 ahr 3 ehnte 3 u bilben: bies Sief ift
«rreiajt unb baju nodj etwas mefyr — auefr »er tiidjt
als dachmann 3 U bem Buch greift, wirb mit fjtlfe bes
3 nhaltsper 3 eichniffes bie 21 bfchnitte finbeh, bie ihm
eimgermafcen bieten, n>as er fudjt. Die fdjdnfte Be*
ftattgung bes «Erfolges barf ber Derfaffer aber barin
fehen, ba§ es ihm befdjieben ift, nodh felbft ben erften
Wurf feiner Darftellung 3 U erneuern unb burch bie
(Ergebniffe eigener unb frember 5 orfchung ;u ergänjen."
©u (Carl 2lugufls Brieftoechfel mit <5 0 e t h e bemerft
®eorg tPitfomsfi: „fjans IDatjl hat auch bie neue, oott*
ftänbtge Ausgabe bes Brief® echf eis (Earl 2 lugufts mit
®^^^aeforgt, ber nun mit bem britten TBanbt ah*
gefchloffen ift. Schön, ba§ wenigftens biefe ftatüiche
Puoufation noch unter Dach fam, ehe bie große Um*
Ȋl$ung bie UToglichfeit ber 5 ortfefcung bes mit ihr
begonnenen Unternehmens, moltf für immer, pernichtet«.
Die 1232 Schrtftftücfe (affen ein halbes 3 a h c hunbert alt
470
bem Ctfer oorüber$ieheit, 5ürß unb Dichter aufs eitgße
oerbuuben bureb bie gemeinfame 5 ürforge für bas Heim,
arme weimarifche Caitb unb baneben jnfammcraotrfenb
im <$eiße einer immer reiferen unb umfaffenberen Bit»
fang, ber Kunß nnb IPiffenfchaft 3 U notwendigen Cebens-
pfeilem geworben fhtb. Pie Verausgabe, einfchließtuh
bes 00 m Perlag gelieferten Regißers, entfpridß allen
Ritforberungen an (ßenauigfeit bes IPortlauts, etlän-
tembe Beigaben nnb äußere JPürbe." — Derfelbe Re¬
ferent finbet für <5ertrub Säumers Schrift über
<5oetbes 5reunbinnen Rtterfennung: „iPill man er¬
lernten, wie ben bekannten geugniffen neue nnb tiefere
Erkenntnis ab 3 ugewiraten fei, fo greife man 3 U bem
fdjönen Such (ßertrub Säumers über (Soettjes 5reun-
binnen, bas 3 uerß 19°9 unb jeßt in 3 «?eiter Ruflage
erfchienen iß. Es gibt oon ben grauen, bie für (Soethe
höchße Bedeutung gewannen, juoerläffige Kunbe, in
erßer Cinie burch bie Urfunben ihres IPefens nnb ihres
barans entfpringenben Einwirfens in bie Seelengefchidjte
bes < 5 roßen, baneben bureb anfs feinße erläutentbe eigne
Zutaten (Sertrüb Säumers, bie oon tiefer Einfühlung m
bie perfönlicbfeiten unb einer ungewöhnlichen, faß bi<h-
terifeben 5ähigfeit bes Darßellens innerer «gußänbe unb
Porgänge 3 engen." — Über o. (ßrolmanns ßil-
fritifche Stubien 3 U fjölberlins JEfyperion febreibt IPil-
helm UTichel: „Erlebnis unb Darstellung ber Canbfchaft
im ^yperion bilben ben Rusgangspunft biefer Unter*
fncbnngen. Reichße Dofumentierung oerbunben mit
febarffinniger Dißinftion h^nft üppiges UTaterial an
Zitaten unb Perweifungen." — §u. bem Sriefroecbfel
ffoyfe-Keller äußert ficb ffelene Raff: „Es tritt
uns, rein toie aus ihren IPerfen, bas menfcblicbe SUb
ber beiben Dichter unb ihrer 5 reunbfchaft entgegen.
Pieles 5^ffelnbe, IPiffenswerte ergibt ficb auch aus ber
ausführlichen Einleitung unb ben reichlich eingefchalteten
Rnmerhmgen. UTay Kalbecf hat bureb feine hingebenbe
Rrbeit warmen Danf bes Cefers oerbient; nur will es
mitunter fcheinen, als wäre weniger mehr gewefen, b. h-
als tönte bie Stimme bes Herausgebers 3 U hörbar oor.
VOtt fich biefer felbfilofen Aufgabe unterteilt, bat eigene
lieb nur ein Kmt unb Jeine, ober toenigjiens eine 3 urücf*
tretenbe ZHeinung. Das aber n>ar für Kalbecf freilich
fdpoer, jumal im Üfinblicf auf fjeyfe, bem er im Ceben
fo nahejianb unb über ben er »irflich oiel ju fagen bat
Das auf biefen Bejüglidje in ber Einleitung mutet an
»ie Bruchftücfe einer geplanten, u>eit ausgreifenben
l^eyfebiographie. Daneben fommt Keller einigermaßen
pt fur$, benn ihm ftanb ber Derfaffer perfönlich fern
unb bat auch, fdjeint es, mehr Blühe, fich in feine Krt
einjufüblen. Keller aber, als ein Klaffifer bes Brief*
fchreibens, fdjafft ficb fdjon felber fein Becht. Unb fo
bleibt fdjließlich bie reine Sreube, baß — um bas < 5 oethe*
»ort am Enbe oon KalbecFs Einleitung $u oariieren —
»überhaupt ein paar foldje Kerle ba finb 4 ." — XDalter
3 r e cb t s Unterfudjung über E. 5 - Uleyer unb bas
Kunjiioerf feiner (ßebicblfammlung lobt fjarry UTaync:
,,Der (ßefabr, bie Dinge 3 u preffen unb einer Ehefe 3 U*
liebe nicht oortjanbene 3e$üge $u fonfiruieren, ift ber
Derfaffer im allgemeinen glüeflieb entgangen. Er bc*
toäbrt eine gute (Babe funfibeuterifcher Einfühlung.
Ulancherlei fallt nebenbei für bie ja außerhalb bes
eigentlichen (Themas liegenbe 3 nterpretation ber ein*
feinen (ßebichte ab. Der tjauptmert feiner Badjtoeife
liegt barin, baß unfer Derftänbnis ber feelifchen Kttlage
Dleyers, bie feine fünftlerifchen Kräfte in bejthnmter
BMitung lenft, oertieft unb barüber hinaus unfere Er*
fenntnis oom JDefen bes tyrifdjen Schaffens unb feinen
inneren (Sefeßen gefdrbert wirb. Brecht hat ein nichtiges
Problem aufgejeigt unb mit einer lehrreichen unb fnicht*
baren Ulethobif, bie Badtfolge oerbient, behanbelt." —
2luf ben Briefmechfel 3 toifchen Dior i Je unb Sdpoinb
macht Krthur Eloeffer aufmerffam: „Bach ben fpärlidjen
Bröcfchen einer Sammlung, mit benen fich 3 acob
Baechtholb ettoas ooreilig begnügte, ift ber Brieftoechfel
3 »ifchen Ebuarb UTörife unb Uloriß Sdjioinb nun rrobl
reftlos erfaßt toorben. ^toei oenoanbte (ßemüter unb
fo entgegengefeßte Temperamente: ber Ulärchenerjähler,
ber fich früh in feinem fdpoäbifdien XDinfel 3 ur Buhe
172
fefcte, unb her HTärchenraaler, ber bis ins hödrfte Hltec
bie fjfinb« nicht ©oll genng ©on Arbeit befommen fonrite;
ber sag^aft eingefponnene, ber feit £}ölberiin füllte
Zftenfch ber beutfchen Citeratur unb ber fdjnaujbärtige,
cholcrifche, immer in Aufträgen reifenbe Hleifter, ber halb
bie Xüartburg, halb bie roiener ©per ausmalte. Der
fugeihafte bewegliche Schwinb fanb fctjncU ben IDeg
©on 2Hündjen nach Stuttgart ober Cord}; ben (Segen«
befud) blieb ihm fein oerehrter HTörife fchulbig, eine
Heife ins bayrifche Huslanb wäre eine 511 jiarfe £a«
mutung an feine ©ersärtelten Heroen gctoejeit. 3 mmer«
bin tonnte HTorifo ©on Scfjtoinb fidj wohl als ben
«it^igen rühmen, bei bem ZTlörife 3 uerfi mit einem Brief«
dien angeflopft batte." — Harry Hlayitc legt bie Be«
beutung bes Briefwedifels (£. 5. Hleyers mit 3ulius
Hohenberg bar: /,<£inc Biographie, »eiche bie 30 hl«
Iofen €imoirfungen Hohenbergs auf bie Dichter feiner
geit barlegt unb eine (Sefchidjte feiner ^eitfdjrift, bie
XDielanbs »Hierfür* an Bebeutung gleichfommt, geboren
3 u ben banfbarften Hufgaben ber beutfchen Citeratur«
bifiorie. <5unäd]ft werben Hohenbergs Briefwedjfel aus«
Sufchopfen fein, unter benen ber ©orliegenbe 3 U ben
wichtigen gehört! XDir fehen in ihm ben mujlerhaften
Herausgeber einer führenden ^eitfchrift mit feinjiem
Kunftoerflänbnis unb ©ornehmfiem Caft feines ©erant«
wortungsoollen Hmtes malten. Das ift nidjt ber betrieb«
fame Hebafteur, ber mit allen möglichen H e &*la unb
Schrauben jeglicher Berühmtheit möglich)! oiele Beiträge
abprefjt, fonbern ein in aller Befcheiöenljeit geijttg €ben«
bärtiger, ber bas < 5 enie 3 U entbiitben, bie ZTCufenfinber
31 t pflegen unb ihnen bie Hütte in ber 2 De!t 3 U fdjaffen
berufen i(i. (Serabe Keller unb ZTTeyer beburften bei
ihren fpröben, fdjwer aus fid) heraustretenben Bataten
foldjer ©crftänbnis« unb liebeoollen Hlitarbeit, unb es
bleibt Hohenbergs fchönftes Derbienji, manches lüerf ©on
beiben ans £id)t geförbert 3 U haben, bas foitfi als Bruch«
jtücf ober blo§er fintwurf in ihren Hadjläffen liegen«
geblieben märe." — gu ber Husgabe ber Deutfdjen
Derlagsanflalt ©on St. Ch- V i f d) e r s ausgewählten
173
IPerfen fdjreibt ErnjV Hetthorn: „Ptefe Zltma usgabe, bt*
ftimmt unb geeignet, in weitere Ceferfreife einjubebtgen,
tft aus bem $wmgenben (Sebot ber Staube cntjtanben.
So ungetrübten Blicfs n>ie Pifcher hat faum einer bett
inneren Bligwuchs bes faif erlichen Peutfdflanbs erfannt
unb beim redeten Hamen gerufen — freilich als bie
Stimme eines prebigers in ber tPufle. 3n ber Kbfefjr
von bem ibealiftifchen (Seift früherer Zeitläufte unb in
ber trügerifdjen Eingabe an unflare PTachtgelüjle, fah
Pifcher nidjt nur ben Bruch mit ber Per gang enhett,
fonbern auch eine gebrodene Zufunft. Pas groge Ihv
glücf, bas ber Krieg je# über Peutfdjlanb gebracht hat,
i[i bei if?m als legtes Heilmittel gerabept moralifches
pojiulat geworben. Kus biefem (Sefichtspunft heraus
wirb nicht nur bte Peröffentlidjung bes »Kuch einer* ge«
rechtfertigt, berfelbe (Sebanfe fudjt in ben (ßebichteu
immer wieber Kusbrucf; hat man ihn als bas eigentlich
nifcherfche (Erlebnis begriffen, fo fdjeint er auch aus ben
»Kritifdhen (Sangen* oieifach heroorju lugen. Es tut barum
in biefer Zeit gut, Pifcher wieber ju lefen, auch wenn
man über folcher Prophetengabe nicht oergigt, bag ben
»Kud} einer* wie bie (Schichte nicht eigentlich ein fdjöpfe«
rifch (Seftaltenber, fonbern ein bidjtenber philofoph ge«
fchrieben hat/' — Kuf ben neu aufgefunbenen Boman
oon Hermann Kur 3 „Cifarbo" wenbet B. Kraug bie
2lufmerf[amfeit: „Pie Teilnahme für ben fehwabtfehen
Pidhter Hermann Kur 3 , ben jüngeren Zeitgenoffen unb
dreunb ZTlörifes, ift neuerbings wieber genügenb belebt
worben, um eine nachträgliche Bereicherung feines nicht
übermagig umfangreichen poetifchen Cebettswerfes will«
fommen 5 U heigen. Hein 3 Kinbermann, ber eifrige Kur$*
5orfcher, hat bie Entbecftmg gemacht, bag bie im 3ahr*
gang 1837 (Hr. 27—55) bes »ZtTorgenblatts für gebttbete
, Stäube* anonym erfchienene Houelle ,Cifarbo* eben aus
Kur$' 5eber flammt, unb er hat fich beeilt, bas JPerfchen,
für bas ber Pichter felbjt 51 t Cebseiten feinen Büchner'
leger finben fonnte, mit einem grünblichen Hadjwort
nerfehen in einem fehmuefen Banbchen ber Hachwelt
aarjubieten. Es würbe 3 U weit führen, hier mit bem
* 7 *
Iferousgeber Übe r Me (ßcünbe ju rechten, marnm er Me
fSouelle* ju einem »Soman* hmouffchrauben ja muffen
geglaubt tjat. XDoburdj fkf? bet junge Schriftsteller, btt
hoch eher Urfache gehabt hätte, feinen Flamen unter Me
Crate ju bringen, einß bat beftimmen taffen, Öen *£ifarbo 4
anonym in bie IDelt ju fenben, mei§ auch Kinbermaim
nicht ju erflaren." — Die 3ugenberitmerungen non
3fo(be K u r j empfiehlt Cheobor f}eu§: „Die fchmäbifche
Ktmofphare ber Sechjiger* unb Siebjigerjahre toirb fpür*
bar beutlich, ein Sbfchnitt führt in bas 5rait?reich nach
bem Krieg, ein anberer in bas STünchen ber Ijeyfe unb
Bornßein — aber nicht nur bie $ülle ber Slenfchen unb
CEtaraftere, bie gejeichnet finb, macht uns bies Such fo
mertooll, fonbern t>or allem, ba§ mir bas eigene IDachs*
bsm ber Dichterin in ber Sähe fehen unb bamit ben
Schlüffel jur geijttgen Gattung ihres tDerfes bekommen:
n>ie aus Kampf, Seibung, (ßegenfafc, Spiel unb frühem
Ernjt jene ruhige unb föfitiche Seife eines erfüllten
Cebens mürbe, bas, jur eigenen 3ugenb fich jefct jutücf*
neigenb, eine Sedjenfchaft feines IDerbens gibt" —
gu € b f ch m i b s „Eypreffionismus" fchreibt Subolf
pautfen: „Die Keine, braufenb temperamentvolle Schrift
mag manchen oerfalften 3rrtum jerjkeueit unb ijt in*
fofern fympathifch/ als fie trofebem mehr einem Seligions*
befenntnis, einem Kufruf jur Beugung bes neuen, uns
fo bitter nötigen neuen STenfchen als einer theoretifchen
Kbhanbtung gleicht Sie erhebt fich fafi überall über bas
programmatifche einer Sichtung unb fucht bas Künjt*
lerifche im Emig*KTenfchlichen." — (ßeorg 3- plotfes
Deutfcher Sühne fchreibt (ßeorg Schott bie Einführung:
„Ein ftarfer Sammelbanb, ben ber jüngft oerflorbene
Dramaturg Dr. (ßeorg 3ulius plotfe in müheooller
tPerbearbeit hfransgegeben hat, führt auf oerhei§ungs*
oolle JDeife ein Jahrbuch ber ^ranffurter Stäbtifchen
Sühnen* ein. Kn Sühnenfachleute, an Künfiler unb
Citerarhifiorifer menbet fich bie neue, mit bem oornehmen
(ßefcfjmacf ber Einfachheit ausgefiattete (ßabe, ber ju
Ciebe ber urfprüngüche plan einer Cheaterjeitfchrift auf*
gegeben mürbe. Unb meiter foll fie f bem gebilbeten
175
deutfdjen puMifum firfenntniffe oom XDefen der anf
dem Ct^ater dargefielltcn literarifdjen und mufifalifch«t
iDerfe — und damit diefcr Seit — ©ermitteln und tifttt
den IDeg in die geizige Arbeit der bühne, ihre feilten
und ihre jtoffliche» Probleme »elfen*." — 3 ulius öabs
„Der IDille jum Drama" empfiehlt Jjatts Knudfen: „®s
hat etwas befreiendes, dag bab durchaus nicht oom
Cheater ausgebt (übrigens befotnmt das berliner
tnjeaterpublifum ein paar gute Deutlichfeiten 311 hören),
fondern oom Drama als buch; und nicht fiarf genug
tann die Scheidung 3»ifcheu CbeaterftiicF und Drama,
3»ifd}en (Cheatertechnifdt und Dramatifdi*&ichterifd),
3»ijd?en IDilie 3um (theatergefdjäft und tPille 311m
Drama unterstrichen »erden. 5 ^? die €rfeuutuis des
babfd)en < 5 efidits»infels ijl es anderfeits nidjt nur 001t
bedeutung, dag er das fymbolifche, rbytbinifdje iOefen
aller llunft und für das Drama die fhafefpearehaffe
Eingabe an Hleitfchenwefen und blenfdieiifämpfe betont,
fondern dag er fehr wohl eine fefte (Cheaterhand würdigt
und fordert. 5ür den Einfang fd^eint il)in ,der lebendige
und ebrlidje <£rbe einer bedeutenden (Tradition hoff*
nungsooller als jene 0 rig:italität um jeden preis*. Das
ift in einer Seit, in der man (Epigonentum in tßruud
und bodeit oerdammen möchte, ein tröftlidtes befennt**
nis." «■— Sehr nadjdrncflid) madtt (Dtto (ßrautoff auf
Curtius’ „Die literarifdjen IDegbereiter des neuen
5 ranfreid]" aufmerffam: „(Es ift dem Derfaffer gelungen,
auf 260 Seiten ein lebendiges, erfdtöpfendes und dra*
inatifch bewegtes bild der ZHeifter der fran3Öfifdieit
3ugend oon traute 311 enhoerfen, »ie es feffelnder nid)t
gedacht »erden tarnt. Gruft bobert Curtius bat ficty
durch diefe tleine programmfdjrift, die aus den atu*
gedeuteten (gründen eine lange fühlbare Ciicfe in der
deutfd]en Citeratur ausfüUt, und die felbft in diefeit
politifch bewegten galten berufen ift, buffehen 31t er*
regen und (Erfolg 311 haben, als derjenige erwiefen, dent
in der Sufuuft es oorbehalten fein wird, die briiefeu
der Derfiändigung 311 fdgagen. €r gehört 311 den wenigen,
die Kenntniffe und (Taft befigeu, um fdjon I^cute oom
(76
Katfjeber aus bie beutfcfie 3ugenb jum Derjlänbnis für
bas neue 5 ranfreicb 3 U ev}\ eljen."
*
t
Don wichtigen ^iflorifcfjen IDerfen feien bie folgenben
fur 3 gefenn 3 eidjnet:
(ßeorglDeberslDettgefdiiditein 3 toei Bän*
ben. Dollftänbig neu Bearbeitet oon Cubtoig Hieß,
^»eiter Banb: Heu 3 eit unb Heuefte geit. Ceip 3 ig
^9^8, ZDilf}elm <£ngelmann. XXV, U5^ 5. HI. 20 ,—
25,—.
Z IDeltgefcbidite in gemeinoerftänblicfieo
Darjtellung. 3« Derbinbung mit <5. Bourgin,
€. Ciccotti, <£. fjanslif, S. ffellmann, K. Käfer,
€. <5. Klauber, <£. Kofyn, 3- Kromayer unb 21. oon
Hofitjorn. Xjrsg. oon Cubo Hlorifo fjjartmann. (ßotfya
1919/ 5riebr. Hnbr. perttjes 2t. (5. Bb.: <£in*
Ieitung unb <0efcfji<fjte bes altert (Drients. Don
€. fjansltf, <£. Kofjn unb €. (5. Klauber. XVI,
121 5. mit einer Karte (patt 3 »ei Karten, toie auf
5. 5 oerfprocfjen) unb einer Zeittafel. — 3. Bb.:
Bömifdje «ßefcbicfjte. Don C. HI. ffartmann unb
3- Kromayer. X, 38^ 5. mit brei Karten.
3. preufcen unb Deutfcfjlanb im 19. unb
20. 3<**t*tiunbert. £ji|torifcfje unb politifdje
2luffäfee oon Sriebridj Hie ine cf e. Hlüncfjen unb
Berlin J9J8, Derlag oon B. ©Ibenbourg.
% If ijlorif die 2luffäfee. Don fjeinricfi $rie&*
jung. unb 2 . 2luflage. Stuttgart unb Berlin,
3- ©. Cottafdje Bucfj^anblung Hadifolger. XVT,
5^7 S.
5. Briefe aus ber fran 3 of ifcfjen Beoolu*
tion. 2lusgetoäl)lt, überfefet unb erläutert oon
(ßuftao Canbauer. unb 2. Banb. (Beoolu*
tionsbriefe. ffrsg. oon (Sufiao Canba uer.) 5ranf*
furt a. HI. 1919/ Hütten & Coening. XXXII,
Xü, 538 S. HI. 2 %,—.
12
\77
6. Der Hitterfpiegel. (ßefdtkhte ber potnehmeit
XOelt im romanifchen Ulittelalter. Bon 3t. ». <51 e l-
chen»Nußwurm. Stuttgart, 3ultus ^offmantu
<*36 s. zn. u,— <15,—).
ZDebers IBeltgefchichte in ber Neubearbeitung
©on Cubwig Hieß äußert [ich H ans 5- £|eImolt: ,„pie
Hauptaufgabe weltgefdjichtlicher Betrachtung bleibt bet
Binweis auf bie XPechfelwitfungen ber an »ielen Stellen
3ngleid) losbred^enben Stürme*: biefes »on Seite
ftammenbe Programm für bie firjäblung ^ e f »* 0 .~ cn ^
3ahres *8<*8 barf man getroft bem (Sanken überfdjretben.
Das Perfnüpfen unb 3 nc i nan ^ erar ^ g ^ c < t»irb in ber
(Cat bie »ornchmfte Ulühewaltung Cubwig Hießens. ge*
wefen fein. Das ift ihm in ben weitaus meiflten 5äUeu
gelungen.'' — Der gleiche Beurteiler äußert fich ju ber
IBeltgefchichte bes perthesfdjen Berlages: „Die mit
ber fortfdjreitenben Dcmofratifierung bes öffentlichen
Cebens Schritt Ejattenöe Bilbung unb politifierung ber
großen Blaffen bebarf entfpredjenber Bilbungsmittel.
3luf bem gefchidjtlichen (ßebiete will einem ausgefproche-
nen Caienleferfreife ber wiener Sosialbemofrat Cubo
ZHoriß rfartmann mit feinem auf längere Sicht berech¬
neten Unternehmen bie nötige €iiificht »ermitteln. 3^1
»erehre ben Herausgeber als einen jheng fadjlichen,
jeber phrafe abholben, echten Vertreter ber l^iflprifcijen.
Niethobe, bem bie Be»olution enblich auch bie lang
»orenthaltene äußere Nncrfennung gebracht h a h tüd-
haltlos unb bringe feinem Sammolwerf »on »ornhercin
bas lebhaffefte 3”t c ^«ff e entgegen." — 5^iebrich Hl ei-
n e cf e s „preußen unb Deutfchlanb im 19* unb 20. 3<*b**
hunbert" empfiehlt bfugo Bieber: „3ln Perfudjen, bas
ibeengefchichtlidje (Element auch in ber Citeraturgefchjchte
$u betonen, leiben wir feinen Hlangel. Über ben meijlen
biefer Darjiellungen ünb Unterfuchungen fommt es
barauf an, einen Stammbaum ber (ßebanfen, Begriffe,
Formeln auf geigen. Nlit beren Berfnüpfung ober
Unterfdjetbuiig war bie Hauptarbeit getan. NTeinecfe
bagegen erfaßt hier wie in feinem früheren ZPerf bie
allmähliche IDanblung unb Erneuerung bes Cebensblutes
in biefen (Sebanten. Das ift eine mi|fenfd]aftliche Zen*
ben$, bie audj für bie Citeraturgefchidjte höchft wefentlich
unb ihr neue 3mpulfe erteilen fann." — §a S r ie b «*
jungs „fjiftorifdten Auffäfeen" bemerft £}elmolt: „Tin
einem bet bejten Stiliften unter ben beutfehen fjijtorifem,
einem ber uorjüglidjften profaifer ber (Begcnwart über¬
haupt mürbe man auch bann nicht porübergehen bürfen,
wenn bas neue Buch jenes Sa;riftfiellers nur mifjen-
djaftlichen ^werfen biente. Aber bas ift bei biefer Auf-
dfcfammlung nicht einmal ber 5 all. Dielmehr enthält fie
o piel biographifdjen Stoff fdjlechthin allgemein iitter-
effierenber (ßattung, baß (ein Cef er unbereidjert ober gar
unbefriebigt bapongehen wirb. 3a, bie eine perle bes
(ßan3en (bie anbere ift »Kalnoty*)/ ber famofe Auffaß
über IDilhelm Filters überaus mer(mürbtge cßefchichts-
fälfchungen, mutet wie ein richtiger Kriminalroman an
unb erfüllt einen pon ber erften bis $ur lebten £eile mit
fjochfpannung." — Auch < 5 uftaP Canbauers „Briefe
aus ber franjöfifchen Bepolution" werben pon f^elmolt
empfohlen: „Canbauer l\cit pollfommen recht, h e vt>or-
juheben, baß weber bie ^ranjo’fen noch eine anbere
Nation ein IDerF biefer Art hätten. Aber gerabe beshalb,
weil er wußte, baß fehr piel Port bem gebotenen bem
beutfehen publifum Pöllig neu fein werbe, hätte er es,
allju prejiös, nicht bloß auf bie wenigen Kenner 311-
fchneiben, fonbern ben belehrenden Apparat getroft reidj-
haltiger ausfiatten, minbeftens gleichartiger behanbelit
follen." — 5ür Ale^anber POtt (Bleiche 11-Buß -
wurms „Bitterfpiegel" tritt Sebor p. gobeltiß mit
warmen IDorten ein: „€in Buch, unterhaltenb wie ein
Vornan, ohne Altertümelei, bie £eit aus ber £eit heraus-
faffenb, hoch tn moberner Beleuchtung wibergebenb, ein
IDer( großer Belefenheit unb poll flugem Derjtaitbnis
für untergegangene Kulturen unb ihre perfchiebenfachen
Auszahlungen. BTan fonnte nur ben Dorwurf erheben,
baß bas allgemein reiche BTaterial, bas anfänglich fo
(lar gegliebert unb anfchauungspoll mit BY3an3 einfett,
fpäterhin in feinen Deräftlungen fich perwirrt; baß 3urüdP-
12 *
{7Q
gegriffen unb auf neue Edelheiten aufmerffam gemacht
werden mu§, «>o bereits fräftig ümriffene, al fresco
gejeicfyncte (ßruppen ein fdjarfetes Bilb beim Cefer
Unterliegen. Hber ich gebe ohne weiteres 3 U, ba§ eine
3 unächft 3 wecfbienlicher erfcheinenbe (Einleitung bes Stoff**
gebiets hoppelt fchroer fein würbe, weil, wie in biefent
5all, bie edelnen Pölfet feineswegs glatt unb mühelos
bie Entwicflung ber Hachborn anfnafjmen unb weitet*
führten, fonbern bie gleiche Heifchöhe ju oetfchiebenen
Perioben erreichten unb je ihre Dorgefchidjte 3 U jebem
Entwicflungsftabium burch 3 umachen hatten."
Ein befonberes 3 eitgefchichtliches 3ntereffe bürfen bie
folgenben IPerfe in Hnfpruch nehmen:
\. Betrachtungen 3 um,tPeltfriege. Pon (Eh-
oonBethmann^oilweg. §wei tEeile. \.tCejl:
Por bem Kriege. Berlin 0$, Heimat ffobbing.
XII, 198 S.
2. Urfachen unb Husbruch bes XPeltTrie*
ges. Pon (5. v. 3agow, Staatsfefretär a. P.
Berlin $$, Heimat fjobbing. III, $5 S-
3 . Per Krieg unb bie geizigen Etfchet*
n u n g e n. Heben unb Uuffäfce. Pon (ßeorg S i m *
mel. HTündjen $1?/ Puncfer & ^umblot. 72 S.
HT. 1,50.
HTein Kriegstagebuch. Pas erjte Kriegs*
jahr. Pon Klfreb 5rieb. Europäifche Bücher.
Zürich, HTaf Hafcher. ^72 S. HT. U,50.
5. 5riebensgericht. Pon Hnbreas Cafefo.
rieh 1918/ HTaf Hafcher: 278 S. TU. 6 ,—.
6 . ^wifchen Polf unb HTenfcfj’heit. Pon Ht*
charb Pehmel. Berlin 1919/ S. 5ifcher Perlag.
m 5. HT. 12,—.
7. Pie Urfachen bes Peutfchenhaffes. Eine
national*päbagogifcheErörterung. PonHTay Sche*
ler. Ceip 3 ig, Per Heue <ßeifi*Perlag. 158 S.
8. Pas5eitalterbes3mperialismusT88$
bis 19Pon Heinrich 5*iebjung. Bb.
180
Berlin Reufelb & fjenius. XII, *72 S.
ZIT. 20,—.
9. Von berühmten ^eitgenoffen. Cebens*
erinnerungen einer Siebzigerin. Bon R. Braun*
Zlrtaria. 2Tlit 3wei Bilbern ber Berfafferin nach
ben ©riginalen oon 5ran$ Cenbad] unb Zlnfefm
Beuerbach. ©ritte unoeränberte Zluflage. Blündjen
$\8, <£. Zj. Becffdje Budjtianblung. 2{5 S. RT. 5,50.
5u Bet^mann Zjollwegs „Betrachtungen 3um
IDeltfriege" nimmt f^elmolt mit ben IBorten Stellung:
„Bon ben 3ahlreichen Rechtfertigungen ©eutfchlanbs unb
einseiner maßgebenben Staatsmänner beanfprucht bie
Berteibigung bes Blannes, ber oon $09 bis $\7 Reichs*
fahler mar, oon oornherein bie größte Beachtung. Seine
»Betrachtungen* oerbienen fie auch in h°h et n <ßrabe.
IBenige n>irb es geben, bie an feiner Zimtsführung nichts
aus$ufeßen müßten; aber Berantwortlidtfeitsgefühl unb
©etoiffenfjaftigfeit werben ihm bie meijten gern 3U*
billigen. ,(Enthüllungen*, wie fie jeßt an ber Zages*
orbnung finb, bietet fein Buch nicht oiel; bafür wirb
unfere Kenntnis über oerfchiebene Borgänge ber Bor*
friegsseit in willfommener ZBeife oertieft." — Sehr oiel
fritifcher ftellt fich Zjelmolt 3U <5. o. 3 agows Schrift:
„(ßraf Brocfborff-Ranßaus Borgänger in ber Ceitung
ber auswärtigen Zlngelegenheiten, (ßottlieb oon
wirb fich bes ungeheuchelten Beifalls ber weiteften Kreife
erfreuen, wenn er bie Hoffnung liitfsfteheitber So3ialiften
unb Utopißen, ben 5«iub burd] Selbßbe3ichtigung milbe
3u jtimmen, als Selbfterniebrigung branbmarft. Zlber im
übrigen belegt ber Berfuch feiner Rechtfertigung faß
Seite für Seite, baß oon ber (Sefellfchaftsfchicht, ber er
nach Bbfunft unb Caufbahn angehöct, für bas Riehen
ber Konfequen3en aus bem nationalen Ünglficf, an beffen
IBiege er pate geftanben h<*t, nichts 31t erwarten iß.
©abei nehme ich ihm fcie Stepfis, womit er bie Ber*
femerung unb Berebelung ber moralifchen Begriffe fowie
bie Berßärfung bes Solibaritätsgefühls ber RTenJchheit,
bie ^olgeerfcheinungen bes leßten Kriegselenbs, nur als
UIöglid?feiten gelten taffen teilt, noch gac nicht übet;
benn er teilt fie mit rieten anderen. Uber teer fici? oon
ber Unfchauung, bie Kriegserflärung fei ein rein for¬
maler Uft, nid]t losmachen fann, fonbern fogar ben
pyramibalen Safe risfiert: 4?on wem unter foldjen Um-
ftänben bie formelle Krtegserflärung ausgefyt, fanti wohl
bebeutungslos erfdjeinen* (S. %2), ber betoeijl einmal,
ba§ er bie Citeratur über bie Unfänge »eher bes Sieben¬
jährigen noch &es Sieb3tger Krieges fennt, unb 3»eitens,
ba§ er aus ber gegnerischen 2>raht3iel?crei eines 3 a h**
fünfts fein 5ünfd?en gelernt hat. Uud? fonft befejttgt
einen bas Sud? 3agotos in ber bewährten Beobachtung
(pfeubo-0£enftjernas), ba§ oerflucht wenig Uuftoanb
oon Derftanb baju gehört, bie UMt 3U regieren/' —
Uuf bie Bebeutung oon Simmels Beben unb Uuf-
fäfeen macht paut Selb feiler aufmerffam: „So gelang
es Simmel, oon einer juerfi feht friegerifd? geftimmten
philofophie bialeftifch unb ohne Unlogif 3ur feelifd?en
2>emobif.fierung unb bamit 311 ben aufbauenben (ßebanfen
bes fommenben UMtfriebens hi n «i>^^öuleiten/' — £u
Ulfreb f?. 5riebs Kriegstagebuch fd?reibt U. o. (ßlei-
djen-Bufetourm: „2>ie Kriegsgefd?id?te eines pa3ifijten,
beren erfter Sanb hi«f oorliegt, oerbient ernßefte Be¬
achtung unb toitb für bie ^ufnnft mehr bebeuten als
alle militärifdjen Berichte oon Siegen unb ^Ibioehr-
fiegeri, an beren Bebeutung felbft bie naioe UMt ben
(Stauben oertiert, benn mafegebenb ijt bie 3bee, unb
toehe benen, beren 3hee unterliegt/' — Derfelbe Beferent
hemerft 3U Unbreas Cafefos „Sriebensgeridjt": „Unter
ber militärifchen (Seioaltherrfchaft oerbot ber te
feiner blutfd?naubenben (ßewiffenlofigfeit burd? lange
^jeit Cafefos eble Büdjer. X)er dichter oerjtanb es eben,
bie gan3e (Semeinheit fdjonungslos 311 enthüllen, bie
hinter ben Kuliffen l?*rrfd?te unter ben Begiffeuren unb
3nfpi3ier.ten unb nod? fleineren (Seiftern ber riefigeit
(Cragigrotesfe, bie alles oertrug bis auf bie IDahrfjeü
2>eshalb fämpften Ceute im ©ffaiersroef für bie Unti*
ethif bes U)eltgefchehens unb gaben bem dichter einen
€ritt, ber ba fat? unb wagte, toas er gefehen, aus3U-
fpredjen. Caßfo gehört ju Öen Pergemalttgten. €r lebt
jeßt auf, mirb getefen unb feinem etlichen Xpert entv
fpredjenb gefdjäßt. Deshalb fielen mir feinen Püchetn
-auch meniger als fritifch ridjtenbe Citcraten, benn als
perftehenbe 5reunbe unb <ßefinnungsgenoffen gegenüber."
— Hidjarb P e h me 1 s „Smifdfen Polt unb Klenfchheit"
mirb pon €bgar (ßroß baljin beurteilt: „<£in Pefenntnis«
buch! Kber auch Zeugnis pom Pachter legt es ab.
.Sreube bes Künftlers an ber Peobadjtung bunter Cat«
fädjlichfeiten leuchtet Eieroor, farbige Parftellung erhöht
ben Xteij bes (ßefchenen. Klenfchlichem XPert mirb ein
Pentmal gefegt, nnparteiifd?e Kritif becft bie Schaben
ber militariftifchen <5efellfchaftsorbnung auf: 3opfigen
Pureaufratismus unb törichte Perotbnungen, anmaßenbe
Pummheit unb unfähige Capereien im bcfeßten »Sebiet,
Feigheit unb erbärmliche <£itelfeitspofen, 0rbensjagb
unb faben Kafinobetrieb. XPahtbeiten, bie jeber be«
(tätigen muß, ber im Kriege nur einmal einen Plicf
hinter bie Kuliffen gemorfen — fjans 5. fjelmolt
empfiehlt Hlaj Sdjelers Schrift „Pie Urfadjen bes
Peutfdjenhaffes": „€inen mertpollen Beitrag jur Kna«
Ivfierung ber Stimmungen frember Polfsfeelen liefert
TXlcqe Sdjeler, ber Perfaffer bes pielgelefenen Pudjes
,Per (ßenius bes, Krieges*, in feiner jüngften Schrift.
Km liebjten fchriebe ich gan$e Seiten baraus ab, um
ben trefflichen Kusführungen biefes bcutfchen pfycho«
logen auch auf meine XPeife 3ur Perbreitung unb Kn«
erfennung 3U perhelfen. 2Pie Sijeler 3. P. unfern ,2Tliii«
tarismus* als (pormiegenbe) (Sefinnung bem (pormiegen«
ben) ^w^rfn^Jitarismus unferer 5einbe gegenüberjlellt,
bas ijt ebenfo über3eugenb, m:e feine Plahnnngett, betn
ffaffe ber tPelt bas allein mürbige Perhalten entgegen«
3ufeßen, porbilblidh finb." — Kuch 5 r i e b j u n g s ,,£eit«
alter bes 3mperialismus" mirb poii Xfelmolt burchaus
©orteilhaft beurteilt: „.nichts (teilte an bie Kraft bes
Perfaffers größere Kitfprüche als bas Kuffiubeit ber
meltgefchiditlichen §ufammenhänge‘: in biefein Säße ber
Porrebe liegt bas eigentümliche iPefen ber porliegenben
Ceiftung bes miener Xfiftorifers befchloffeit. Pie Sichtung
483
unb <5ufammenfaffung bes fester mtabfeßbaren Stoffs
3 U leid# überfdfaubaren Catfadjengruppen, bie toieber
ineinanbergreifen unb einanber beleuchten, toar eine
ungeheuer fdpoere Aufgabe; fie ift oorbilblid} gelöjl
unb meifteri|aft gelungen/' — Den febenserinnerungen
oon B. Braun*2lrtaria toibmet Carl Cnbers bie
IDorte: „Bun ifi auch fie tjinübergegangen! IDäijrenb
iäj ibjre Cebensermnerungen las, fam bie Badirid#, ba§
fie töbtidi oerunglüeft ift, bie annmtige unb tapfere
(Sattin 3ulius Brauns. 3ljr reiches, trofc mancher <£nt-
täufdjung, bie fid] an ben beruflichen Bti§erfolg bes
geliebten (Satten fnüpfte, banfbar genoffenes £eben, ein
Ceben glücklicher feiten für bas geiftige Deutfchlaijb,
Sicht toie ein fdjönes Blärdhen an uns oorüber. Bekohlt
unb fulturgefd>id#lidi nid# ohne 3ntereffe finb bie Sdjil*
berungen bes alten tübinger Uniuerfitätslebens unb ber
mündjener Künftlerfefte, bei ber fie felbft auch als
Dichterin Ijeroortritt."
*
Dem Buch als foldjen unb ber (Sefcfyicfyte einjelner
Derlagsbuchhanblungen bienen bie folgenben tüerle:
^ D e r BT e n f ch unb fein Budj. Don Behtrich
C h 0 fc f Y* Derlag oon tf an5 Cho^fy. 16? 5.
2. Bimanach ber Bücherfiube. fyvaasQcbev
fjorft Stobbe. Hlünchen 1919/ Bücher jtube am
Siegestor. 72 S. Cejt unb Oft Blatt Büdjerliften
unb feigen.
3, 3uh r &uch ber Büdferpreife. Blphabetifche
^ufammenftellung ber toidjtigflen, auf ben euro*
päifdjen Buftionen (mit 2lusfd#u§ ber englifchen)
oerfauften Bücher mit ben e^ielten preifen, be*
arbeitet oon $. Bupp. XI. unb XII. 3u^rgang
19^6 unb \ 9 \ 7 . Ceip 3 ig 191 8 / ©tto h arta ff on, ifc-
Vm unb ^0 S.
(Soet^e-huubbudj. 3« Derbinbung mittj*Bie*
ber, h- Bräuning«KDftaoio ufto. fjrsg. oon Dr. 3U*
lius ^eitler. 3. Bb.: Bachbrutf- ( gtt>ifchenfiefer' [
W
fnochen. Stuttgart 1918, 3 . B. ZTCe&lerfche Perlag s*
buchhcmblung. IV, 660 S.
5. fjun&ert3a^r« 3- p. B a ch e m. Buchbrucferei,
Perlagsbuchhanblung, ^eitungsnerlag. Pon (Seorg
£j ö l f <h e r. 2T?lt einem (Geleitwort non Dr. Karl
fjoeber. Köln 1918, 3 . p. Bauern. XVIII, 302 S.
6. ff unb er t 3<*^t« Perlag 5r. IPilh* <5ru-
non? 1819 bis 1919* Pon ifanns Klarten
€ 1 |t e r. Kusgegeben am 1. Klai 1919- Ceipjig, 5r.
IPilh. (Grunow. 109 S.
fjeinrich „Per KTenfch unb fehl Buch"
bemerft K. 0 . <Gleichen*Hu§wurm: „tjeinrich £h°ttfV Ijat
in einem Bänbcben »Per KTenfdi unb fein Bud)' Befd]au>»
lidjes unb €rbauliches über bie geiftige IPerfftcitte bes
Schreibens unb Cefens gefagt, fotnie über ben Pertrieb
ber geiftigen Nahrung. €s ijt flüffig gefchrieben u>ie
alle Bücher Ch^^vs, fpielt um bas Ciefe unb wirft
manchmal ein Blifelicht auf tlnergrünblrches. IPir flehen
ihm gegenüber, wie er fictj felbft 3 U Büchern ©erhalt,
wenn er fagt: , 2 Peim ich mich in ein Buch nerfente, bin
ich 3 u (Gafie bei einem fremben (Geifie.* 3ch glaube mit
ihm, ba§ nur wenige ZITenfchen biefen geheimnisnollen
Bei 3 bes rein geiftigen Perfehrs begreifen. Kber non
biefen IPenigen geht bie IPirfung ber Bücher aus, fie
fhahlen (Geift 00 m (Geifte ins Ceben unb bereiten bem
ZPerf bas tPirlen nor, machen ihm plafo auf ber Stelle,
an ber es öffentlich bauernb in €rfdjeinung tritt." —
Pen „Klmanach ber Bücherftube" empfiehlt €nrm
Kcferfnecht: „Pas Sortiment beginnt, fich auf feine
frühere literaturpäbagogifche Kufgabe 3 U befinnen. Batür*
lieh ift es nicht mehr ber patriarchalifdje IPeg einer
allfeitigen münblichen Beratung burch ben Ojef felbft,
ber heute in Betracht Jommt. Pie 5ülle ber €rfcheinun*
gen bes Büchermarktes 3 wingt auch hier 3 ur Krbeits*
teilnng unter ,Spe 3 ialiften* unb 3 iir Kobiffeiernng. Pie
befannte münchener ,Bücherftube am Siegestor* non
fjorft Stobbe tragt biefen Begebungen in artigfter 5orm
burch einen non Ch- Ch* i?eine mit einem fetjr befora-
tiveit Ctelbtlb gefchmüctten 2 Umanoch Hechromg." —
Ein auyge$eid)netes Hilfsmittel nennt Sebot v. gobeltifc
bas „Jafybud} bet 23 ü dj e r p t e i f e": „Diefes aus*
gejeichnete Hnnbbuch, bas idj Hier oom erjten (Er*
fchetnungsjahre ab allen 23ücherfammlern unb Piblio*
thetaren wieberholt wärmftens empfehlen tonnte, tfl trofc
aller tcd^nifchen Sdjwierigfeiten aud) diesmal wieber
erfdtfenen (wenngleich ungebunbeit) unb nach ben alten
<5runbfäfoen rebigiert worben." — (Seorg IPitfowfff
empfiehlt bas „<ßoeth**H a nbbuch": w 2>i« 23‘iblio*
grapfye bleibt Sie fchwadje Seite bes <ßoethe*H an &bnchs,
nnb bod? hätte ifyr bie forgfamfte Beachtung gefdjenft
werben fallen, weil ber Cef er bie l)ier gebotene 2luf*
flärung in oielen 5 öüen gern mit X^ilfe ber für ben
Ridrtfachmann unüberfet}baren J^ilfsmittel ergänjen
mochte. 2 lber bas fdjmälert faum ben Z)ant, ben wir
bem mutigen Pertag unb bem fytatxsqebet für biefes
h&hft prattifche, mit feltener Umficht unb Cattraft ge*
fdjaffene Xtachfchlagewert fdjulben. Pan ihm barf man
wirtlich fagen, es bürfe in teinein guten beutfehen Hanfe,
in teiner Schul* unb Polfsbibliothet, bie ihren 23enüfeem
3 U tieferem <ßoethe*Perftänbnis oerhelfen will, fehlen."
— 3n bie (ßefdjichte bes 3 . p. 23 a ch e m feben Pertages
führt Erwin Kcfertnedjt mit ben iPorten ein: „IPer bte
23ebeutung bes baefjemfehen Perlages für bie Entwictlung
ber fatholifdjen preffe unb bes tatholifdjen Pudjwefens,
insbefonbere ber 23elletriftff, auch nur einigermaßen tennt,
ber wirb oon ber oorliegenben 3 nbiläumspublitation
Teiche Ausbeute für bie (Erweiterung unb Pertiefung
unferer Kenntnis nicht nur bes rheinischen, fonbern bes
allgemein beutfehen Schrifttums ber testen hunbert 3 a h t *
erwarten. Unb er wirb fich in biefer Erwartung nicht
enttäufcht finben, fonbern infolge ber engen Perbinbung
bes Perlages mit ber Entwicflung ber ^enhrumspartei
finbet ber gefchidjtlich gebilbete Cef er in unb jwifcheit
ben feilen bes Pu^es überbies manchen auch für bte
pditifche <5efd}ichte wichtigen Hinweis." — Perfelbe
Referent charafterifiert auch bie (ßefchieffte bes < 0 r u*
Kowfchen Perlagshaufes: „Zlachbem er eutleitenb bk
186
Poroergangenh*** öes grunowfchen Perlages in (Sefialt
öes Kommiffionsgefchäftes (mit angefchloffenem Perlag)
oon 5r. £. I?erbig (\8\9 bis 1839) fut 3 gejfccift Ijat,
berichtet Elfter oon Öen ,örci <5runows oon 1839—19M
nämlich oon öem jhengen, ehrenfeften, patriard]ali[dj*
frommen $r. P2. tßrunow, öem iteffen fjerbtgs, öer öem
Perlag Öen ZXamen gab unö öie ,<Sren$boten‘ mitbegrün*»
öete (i8<H) unö öurchfefcte, oon öem feurigen, fünjUcrifch
unö oolfser 3 teherifch begabten, nationalgefinnten unö
öocb weltoffenen 3o^annes (5runoto, öer öem Perlag
eine wirtfdjaftlich betrautet faft gefährliche Pielfeitigfeit
unö Tlusöehnung gab, unö Öen ein unerwartet früher Coö
oerljinöcrte, bas ehrlich Gewonnene ju befeftigen, unö
fchliefjlich oon IPolfgang (Brunow, öer öie fdjtoere <£rb*»
fchaft faum auf feine jungen Schultern genommen batte,
als ibn — noch nicht öreijjigjahrig — öer tPettfrieg
unter feinen erften (Dp fern himoegrijj."
#
2luf einige Schriften religiöfen Inhalts fei 3um Schlu§
noch ^ingen?iefeit:
1. Pas Ceben 3efu. Pon 3ohamtes Cepflns.
^weiter öanb. potsöam 1918, (Eempeloerlag. 3825.
2. Pas neue <5lücf unö manches anbere.
Pon Tlrtur öraufewetter. öraunf chweig, öer»
lin unö Hamburg, (ßeorge IDejtermann. \59 S.
2TT. ^50.
3. Pas öueh öer Stunöe. €ine €rbauung für
jeöen (Cag öes 3ah**s gefammelt aus allen Heli»
gionen unö aus ber Pistung. Pon paul £ber*
harbt Zweite, öurchgefehene unö teilweife oer»
änöerte Auflage, (ßotha 191 8 * iriebrich 2lnöreas
penhes U<5. IX unö SJH S.
^ Peutfdje 5^3mmigleit. Stimmen öeutfchev
<5ottesfrennöe. PTit öilöern oon ph. <D. öunge.
fjrsg. oon IPalter CeBmann. 3 eTW 191^, €ugen
Pieöerichs, 327 S,
187
5. Die Religion u n f e r e t € r 3 i e h * t. Do«
ID. £jerrmann. Ceipjig, Quelle & Hievet. 5.
Hl 120.
3 obannes £ e p f i u s' „Ceben 3 *f»*" wirb ®° n
Braufe»etter »arm empfohlen: „Das Ceben 3 ß f u *>oit
Cepfins liegt nunmehr erjtaunlich fchnell in einem 3 »eiten
umfangreichen Banbe oor, ber brei Bücher enthält:
»3erufalem‘, ,3*ncho‘, »Das €nbe‘, uns alfo ©on bem
fjöhepunft ber JDirffamfeit 3 efu bis 3 U feinem tragifd^en
€rlöferenbe fiitjrt. — <£s lieft fich auch biefer 3 »eite Ceil,
unb er ©ornehmlich, »ie ein mit glütjenber Seele ge*»
f ehrt ebener Boman, ber aber bie pfvdjologifdie <Ent*
»icflung »eit über bie änjjjere ober bramatifche ftellt unb
feine lebten Quellen »eniger in ber (ßefchichte unb ben
€reigniffen als im feelifdjen Erlebnis h<*t." — Braufe«*
»etters eigenes Buch ©om „neuen (ßlücf" fdjilbert
^einj ZTTidjaelis in ben IDorten: „3© &er chaotifchen
IDirrnis unferer Hage i|t es jtets ein <J5e»mn, »enn in*«
mitten bes £t}°rus non mi§tönenben Stimmen aller 2lrt
ein menfcblidjer Con erflingt, »enn unter ben feelifdjen
(ßrimaffenfchneibern, bie überall in Citeratur unb preffe
ihr IDefen treiben, ein Hlenfchenantlifc auftaucht. hierin
liegt ber IDert einer €rfdjeinung »ie ber Hrtur Braufe**
»etters für unfere <§eit." — Dom „Buch ber 5tunb e"
fagt 5 ^an 3 Strun 3 : „Das »Buch ber Stunbe*, bas paul
€berbarbt 3 ufammengeftellt h<*t, rechne icb 3 U ben beflen
religiöfeit unb praftifdj pbilofopbifcben Anthologien, bie
»ir in beütfcfjer Sprache jegt befifcen. JDobl glücfte bie
Hneinanberreibung nach Cagesftimmungen nicht überall,
benn ba 3 u fehlt ber innere Be 5 ug 3 um Kalenber unb
feiner alt»ürbigen IDeihe, aber als < 5 an 3 es »irft bie
Arbeit hnrmonifch unb neuartig. Sie »Ul oon ferne bem
flaffifdjen Stil bes römifchen Breoiers ober fachlichen
Stunbcngebetes unb feiner intuitioen Art ber HTebitatton
nabefommen: übrigens ein alter ©orchrifHicher Brauch,
ben bas <£hri|fentum oon ber Synagoge übernommen h<*t
unb in feiner Art als officium divinum auffagt." —
Derfelbe Beferent äußert ficb 3 U „Deutfcbc 5 * 8 m ■*
188
migfeit": „Unter bem (Eitel »Deutfche ^römmigfeit*
pereinigt Walter Ce^mann in trefflicher Kusmahl fürjere *
ober längere Stiicfe aus ben Schriften beutfcher ,<5ottes*
freunbe* feit bem ZHittelalter: ZHeifter Ecfehart, (Eauler,
Seufe, bie (Sottesfreunbe, ber $ran!furter, Sebaßian
5rancf, üalentin XDeigel, Böhme, Johann Scheff*
ler, Sichte, paul be Cagarbe unb Arthur Bonus. Die gut
gefchriebene Einleitung ift lefenswert, auch wenn man
anbers benft als ber oon bem romantifchen Deutfchtum
Cagarbes erfüllte Herausgeber." — Über „Die Ueligion
unferer E r 3 i e h * r" fchreibt Hrtur Braufewetter: „Ein
Heines, aber ein bebeutfames Buch, Knfnüpfenb an bas
pon B. Be§ herausgegebene tüerf »Unfere religiöfen
Erjiehec* will es bartun, was für bie großen religiöfen
Er 3 ieher felbft bie (Quelle ihrer Kraft gewefen, warum
gerabe fie als religiöfe Er3ieh*r t>iel mehr auf uns
wirten tonnten als anbere, beren fittliche Energie wir
perehren. Kus ihren Stimmen aber hören wir, ba§ wir
ben unoerganglichen (ßehalt unferes Cebens hoch aus
nnferer eigenen (Segenwart unb ^ufunft empfangen
[ollen, baß ihre Kraft unb Heligion uns nicht an bas
Cote, fonbern an bas gegenwärtig Cebenbige binbet, es
fei flein ober groß."
Xlafytify tcn
Io6eenad)nd?ten
5rau fjebmig 21 b e f e n geb. ©on ©Ifers ift Im faft
©ollenbeten neunjigfien Cebensjatjr in Berlin geworben.
Sie bildete in (Semeinfdjaft mit ihrer jeßt Überlebenbon
3 meiunbneun 3 igjährigen Saimefier, $räulein BTarie ©on
©Ifers, einen BTittelpunft berliner (gefelligfeit. 2ln ihrem
fonntäglichen tCeetifd? fanben fidj ber Shafefpeareforfcher
<5en6e, ber BZaler profeffor plocf^orft, bie 5amilien
©on IPtlbenbruch, Bofenberg, fomie 3 ahlreiche anbere
Vertreter bes gcijHgen Cebens in Berlin regelmäßig ein,
Ceopolb 2lbler, bis ©or toenigen 3 a ^ren noch Pt*
reftor am X^oftheater in Braiutfdiroeig, ift fieb 3 : .gjährig
in BTünd>en geworben. Umfaffenbe Bilbung mürbe ityn
nachgerühmt. €r hat auch als Dramaturg am Kgl.
Sdjaufpielhaus in Berlin burdjaus äSrfprießlidies ge*
leifiet. Pon feinen eigenen bramatifd)en IPerfen ifl bie
€inafter*Crilogie „Drei Siege" unb „Pas Buch X^iob"
ju nennen.
Per 5ul|rer ber mobernen ungarifcben Piditer, 2(rtbreas
21 b y , ift in Bubapejt, einuitboierjig 3ah*e alt, geflorbem
Pie Begierung bat ihn auf Staatsfoften in einem €brett*
grab beifeßen laffen.
2lm 8. 3anuar 1919 i(i in feiner Paterftabt IPien peter
2lltenberg im fedftigflen Ccbensjahr gejtorbcn. €t
mar am 9. BIär 3 \859 geboren, ©on ffaus aus 2TTebt3tner,
mußte biefen Beruf aber eines fdimeren Beroenleibens
»egen aufgeben unb mürbe ber ausgeprägtere unb ©on
feiner (Semeinbe gefeierte Pertreter literarifeben §i*
geittiertnms. Das erfte feinte Büdjtr, „JDie icfi es feh«",
gilt als fein bejies, weil es bas innerlich reichße nnb tue*
fprünglichfte geblieben ijt. Don feinen weheren 23üchertt
feien erwähnt: „IDas ber (Tag mir jutragt", „probro*
mas", „Klärchen bes Gebens", „Dilberbögen bes Keinen
Cebens".
prof. Dr. fjugo Anbrefen,bis nor wenigen 3ahren
<Drbinarius für romanifche Philologie an ber Uninerfität
Alünfter, ijl bort am 2% Augujl 1918 itn Alter non nier*
unbfieb 3 ig 3 a h rcn gefiorben. Anbrefen hat u. a. IPaces
„Roman du Rou“ (18?? bis (8?9, 2 #be.) herausgegeben.
3»« 2Uter non achtunbbreißig 3 a h r en $ in Paris
<5ui(laume Apollinaire geftorbeu, ein 5«hrer ber
mobernften Citeraturbewegung, ber nor allem burd) fein
Dud} über bie fubiftifdjen Klater begannt geworben ijl.
Der Kubismus war feine eigenjte (Theorie unb €rfinbung.
Apollinaire war non (ßeburt pole unb hieß IDilheltn
Apollinaire non Koftrowiecli. Don feinen XDerfen feien
genannt bie <ßebid}tfam»nlung „Alcools“, „L’Heresiarque
et Cie“, eine Sammlung non Keifenooellen aus beu
nerfdiiebeujieu (Teilen (Europas, „Le poöbe assassinb“,
„Vilam impendere amori“. (Er hat aud} ein Kud} über
}vmboliflifd)e poefie unb über bas italienifdje (Theater
gefdjrieben. Die non ihm feit \$\o mit feinem 5reuitb*
Sergius paftribsof geleitete <j>eilfd}rift „Les Soirees de
Paris“ bilbete ben Urtyp ber e^preffioniftifdjen §eit*
fdjrifteu.
Konftantin Arffenjewijt h oc fy& c tagt in Petersburg
geworben. (Er hatte als Dorfißeitber ber Petersburger
Anwaltstamrner bei ben großen politifdjen projeffen ber
Sieb 3 iger* unb Ad]t 3 tgerjahre eine füfjrenbe Koile ge*»
fpielt. 3» feinem Öud} „X3etnerfungcn über bie Ab**
nofatur" hat er fid} nornehmlid} mit fragen ber jurijti*
fdjeu €thi? befdjäftigt. Arffenjew war aud} Ijeraus*
gebet ber IPodtenfdjrift „Der X3ote Europas" (IDjeflnif
3ewropi), bie unter beu ruffifdjen ^eitfdjrlften eine
erjte Stellung einnimmt. 3»* „iDjejtnif jemropi“ hat
Arffenjew regelmäßig bie „<5efellfd}aftlid}e (Thronif"
©erfaßt.
ATichael A f f e n b a u m, ber lange 3ahre hinbnrch
als ATitarbeiter an ben „ATüttchener Benejten Bachrich*
ten" tätig getoefen ift, ift in Bürnberg smeiun&fedftig*
jährig geftorben.
3m Alter oon neummbbreijjig 3 a b ren ftarb in Sint*
mern ber Sdjriftfleller unb Ceiter ber „Ejunsrucfer Set*
tung", Dr. B a b i n g, ber früher bey Schriftleitung ber
„Doff. Stg." angehörte. Ch« er fidj ber preffe jwoanbte,
war et als Heferenbar am Amtsgericht Charlottenburg
tätig.
Kafpar Barbola, ber Senior ber romadifdien
dichter, jugleidj einer bet befielt Kenner ber (abinifd)ett
Spradje, tft in Alanas int llnterengabin fiebenunbadjtjig*
jährig geftorben.
ijenri BeaucTair, ber fleh dis Bomanfchriftfteller
unb Der f aff er oon „Le Pantalon de Mme. Desnou ou
tes Horizontales“ einen Bauten gemadjt hat, ift geftorben.
(ßrößere Beadjtung als feine Bomaite oerbient jeboch
eine parobie, bie er im 3ah r « 1885 mit (Sabriel Dicaire
3 ttfatmnen herausgegeben hat, unb bie ben (Eitel fuhrt:
„Les Döliquescenses d’Adorö Fleupette“.
3nt Alter oon fedtfig 3ahren ftarb in Stocfholm ber
Ztlaler unb Xlunftfchriftjteller Bidjarb B e r g h , feit ${5
©berintenbant bes bortigen Bationalnmfeums.
Z>er thüringer Schriftfleller 2). Ejeinrich Bergner,
Pfarrer in Reilingen bei ©rlamünbe, ifl geftorben.
Cuife Bernays, bie EDitroe ATichael Bernays, bie
in erfter Che mit bem (Eheaterhiftorifer Uhbe oermählt
toar, ift in Karlsruh« geftorben. Sie hat an ber heraus**
gäbe ber gefammelten Schriften oon BTichael Bernays
lebhaften Anteil genommen, hat auch felbfi eine Samm-*
lung oon Bernays Briefen oeröffentlieht.
ATartin Birnbaum, ber einflige Bebafteur bes
„Boten oom (ßarbafee", ben er oor 3a^ren in Salb
begrünbete, ift in Berlin geftorben.
Crif Björfman, ber befaintte Anglift ber ltnioet*
fitüt Upfala, ifl am 10. ATai 1919 einer Cungenentsünbung
erlegen. Cr toar ein begeifterter Anhänger beutfeher
192
IViffenfdjaft unb Kultur unb ift int Kriege mehrfach
publfeijiifdt für Deutfcfylaub eingetreten.
Der KItertumsforfcher fjugo Blümner if \ in ^üridj
gejiorben. <£r mar in Berlin am 9 - Kugujl ^ 8 ^ geboren,
mar l^ier ein Schüler ®tto 3<*h n5 unb säbelte 3 u ben erjten
unb beften Vertretern ber beutfdjen flaffifchen Kltertums*
miffenfdjaft. Seit 1877 mirfte er an ber $ürtd}er Unioer*
fität. Kußer mertoollen ^adjfchriften, bie er oeröffent*
lichte, boten ihm Ceffings „Caofoon", bann paufanias
unb 3uoenal Anregung 3 U meljrfadjen Kommentaren
unb Stubien.
peter Boboryfin ifi tiaf^it ad^’tg 3 a ^ re alt in
Kientone geßorbeit. <£r hat eine außerordentliche fchrift*
ftellerifdje Srudjtbarfeit entmiefett, ad]t 3 el|ii große Ko*
mane unb etma 3 manjig (ThcaterfKicfe uerfaßt, fo baß
feine gefammelteu IVerfe etma fünfunbfieb 3 ig Bättbe
umfaffen mürben. Klit feinen Komaneu l^at er fidj
meniger in beit Diettfl einer bejHmntten 3 &«« gestellt,
als fidi burdj treue Sdiilberung ber gefellfdiaftlidjen
^ujlänbe Kußlanbs ansge 3 eidinet. Boboryfins Komanc
merben 3 um ntinbeften ben IVert bemalten, einer fünf**
tigen Kulturbarftellung mit als Gruitblage 31 t bienen.
Km 5. Desember 1918 ftarb in feinem Geburtsort JVefel
ber r^einifdje Cyrifer KTartin B 0 e l i ß im KIter non
45 3ahren. Gr mar am ( 0 . KTai \ 8 ?^ als Sohn eines
Pfarrers geboren, mürbe 3 unacf$ Kaufmann unb mtb*
mete fich nach längerem Kufentfyalt in Berlin, Conbon,
Genf, Köln, Düffelborf unb KTündjen literarifeben Stu*
bien. Gin 3 a ^3 c b n l etma lebte er aIs fünftlerifdier
Ceiter eines fübbeutfdjen Verlages in Nürnberg. Um
1900 gab er bie ^eitfajrift „Stimmen ber Gegenmart"
heraus. „Kus (Traum unb Ceben", „Cieber bes Gebens",
„Conbon (9°l"/ „5rohe Grnte", „Kusgemahlte Gebidtte"
finb als bie mertoollften feiner IVerfe 3 U nennen.
Bei ben Spartafusunruhen fanb ber Direftor bes
Königfläbtifchen Kealgymnafiums, Geh- Stubienrat Dr.
Gott^olb Boetticfjer in Berlin ben (Tob im Klter
non adjtunbfedftig 3 a h r «n. Beben einer ausgehenden
literarifdien unb hritifdien Otigfeit auf bent Gebiete ber
älteren und neueren beutfchen Citeratur gab er mit
prof. Karl iünjel „Penftnäler ber altbeutfchen Cite¬
ratur für bie Schule" heraus. Seit vielen jaliren war
prof. Boettidjer Porfifcenber ber „(ßefellfchaft für bentfdje
Philologien »
Pie EDefifalifcfje Pichterm 3?hanpa Bolfe ift im
Alter von einunbfiebjig 3 a h r « n in Arnsberg geftorben.
(ßaflou B o n e t - ZU a u r ?, ber befaunte Porfäntpfer
für bie religiöfe (Einheit ber ZHenfchheit, ift am 20 . 3um
1919 fiebenunbfieb 3 igjährig in paris geftorben, 211 s über*
$eugter pajifift hat er vor bem Kriege energifch für bie
Annäherung Peutfdjlanbs unb ^ranfreichs gewnft. Unter
feinen XPerfen finb bie „<£5efdachte ber (Sewiffensfreiheit
feit bem «bilt von Bantes bis 311 m 3nli 1870", „5ran$*
reid), Chriftentum unb ©ivilifation" unb „Per 3ftam
unb bas Chrijtentum in Afrifa" 3 U nennen.
Karl Bornhorjl, langjähriger ZTCitarbeiter bes
„Hamburger 5 rembenblattes", ift am 5. April 1919 m
Hamburg geftorben.
3n Caffauf, nörblidf von Soiffon, Ift am 10 . September
1918 im Alter von jweiunbbreijjig 3ahreu Samuel B 0 ur *
quin gefallen, ber in ber „Semaine Utträraire“ 1917
Briefe von ber 5ront veröffentlicht hat.
fPalter Braun, Xjanbelsrebafteur bsr „Scfjlefifchen
Leitung", Breslau, ift im Alter oon einunbbreifjig 3ahren
geworben.
Pie Perfafferin bes Erimterungswerfes „Pou be¬
rühmten 5eitg?noffen" Bofalie Braun-Artaria ift
in BTünchen einem löblichen Unfall erlegen: fie würbe
in XPalb von einem 5ug ber 3fartalbahn überfahren.
Per verantwortliche Bebafteur unb langjährige Be-
eichterftatter ber „Kieler Polfs 3 eitung", Hermann B r e -
cour, ift am 15. ©ftober 1918 im Alter von fiebenunb-
brei§ig 3 ahfen geftorben.
Karl Brugmann, orbentficher profeffor an ber
leip 3 iger Univerfität unb Xqauptvertreter ber fogenannten
junggrammatifchen Bichtung in ber inbogermanifchen
Sprachforfchung, .ijt fieBsigjährig in Ceipsig nach tan*
gerem Ceiben geftorben. Sein Xjauptwerf ijt ber (Srunb-
W
riß der oergleichenben (ßrammatif ber inbogermamfchen
Sprachen, hoch ifi auch feine „(ßriechifche (ßrammatif"
3 » einem grundlegenden tDerf gemorben. Seit ^8^2
u>ar Brugmann Hlitherausgeber ber „^eitfchrift für
inbogermanifchc Sprach* unb Kltertumsfunde". Brug*
mann mar aus IDiesbaben gebürtig unb batte feine
«fabemifche Cätigfeit 3unächft an ber Uniperfität 5rci-
burg ausgeübt.
3n 5ranffurt a. CD. ftarb im 3 meiunbpier 3 igften Cebens-
jaFjr ber märfifcfje Dichter Crich Brüning. Hußer
feiner Cyrif fcfjrteb er ein fojiales Drama „XDas mir
nicht töten fönnen", eine gerichtliche Cragödie „Der
f}err ber <£rbe" unb 3 mei Scfjaufpiele „5rau (ßabrielens
€rbe" unb „'Die Urb".
XDühetm p. Buttlar, befannt unter ben Schrift*
fiellernamen IDithelm Hiebe, IDolf Clberberg, ift im iltter
»on einunboier 3 ig 3ahren auf feinem Samiliengut Hiebe
im Xjeffifchen geworben, p. Buttlar mar por bem Kriege
3 uteßt Hebafteur am „Ceij> 3 tger (Tageblatt", bem er bis
fur 3 por Kriegsausbruch angehörte. <Sx mar jahrelang
fiettpertrender Dorfißenber ber leidiger Ortsgruppe ber
Deutfchen preffe. <£r veröffentlichte mehrere Bande Cyrif.
3n Berlin ftarb im Htter von fechsundpier 3 tg 3a^ren
Kart B u f f e ; er mar erji vor fur 3 em aus militärifehern
Dienft in IDarfchau 3 urücfgefef}rt. Seine tyrifchen <ße*
dichte machten ihn friih 3 eitig befannt. Don feinen 30 hl*
reichen Bomanen unb Bopetten, bie 3 um großen (Teil
in feiner fjeimat, bem polnifcfvdeutfchen <J3ren3lanb,
fpielen — Buffe mar am \2. Hovember 1872 in Cinden*
ftabt in pofen geboren —, ift bas Buch „Die Schüler
pon potajemno" am befannteften gemorben. IDeite Der*
breitung fand auch fein Buch „IDinfelglücf". Huch als
Citeraturfritifer unb ßiftorifer hat er fich einen guten
Hamen gemacht.
Die 3ngenbfchriftfletterin Clara p. Din cf tage*
Campe ijt tn Dresden im neurt 3 igflen Cebensjahre ae*
ftorben. Don ihren tDerfen find „Sammelfurien" (1882),
„Durch 3ah t ^nnberte" (1892) unb „Clemensmerth" (Ho*
man, 1910) $n nennen.
3 n (Chicago ijl im Klter oon fiebenunbfech 3 ig Jahren,
ber in Deutfchlanb geborene (Belehrte Dr. paul Ca ms
gejlorben, beffen p^ilofopl^ifdje unb religionsfritifdje
U?erfe in ber amerifanifchen (Belehrtenmelt oerbreitet
toaren.
Der Pfarrer utib Didjter Couis Ceröfole ijl tu
Blonay im Klter oon fedisunboierjig 3 ahren gejlorben.
Ijenri C h a n t a o o i it e, ein Mitarbeiter ber Leitung
„Debats“, ijl geworben.
Dr. Fteinrich Conrabi, ber Uberfefeer 3 a hlr eichet
fran 3 Öfifcher unb italienifcher Cheaterflücte, ijl breiunb*
fünfsigjabrig in München geworben. Kud} als literar«
hijlorifcher Sdjriftjleller ift er heroorgetreten; neben ben
Ausgaben großer Sammelmcrfe ijl oor allem feine Cafa**
not>a«* 2 Iusgabe $u ermähnen.
XDilhelm Crei 3 enadj ift am 15. UTai 1919 achtunb*
fedtfigjährig in Dresben geftorben. Cr batte in (Böttingen
unb Ceip 3 ig (Bermaniftit jlubiert, fidj 1875 in Ceipjig
habilitiert, mürbe 1883 aujjerorbentlicher unb fpater
orbentlicber profeffor an ber Unioerfität Krafau. Sein
Cebensmerf fleilt bie „(Befdtichte bes neueren Dramas"
bar.
3onas Dahl, Dichter unb Pfarrer, ift im UTai in
Sestum geftorben. Cr bat fidj um bie beutfdje Sadje
toobl oerbient geinadjt.
UTa$ Dauthenbey ijl in UTalung auf 3aoa, mo
er feit Kriegsbeginn oon ben Cnglänbern fejlgebalten
mürbe, im Ulter oon 51 3 a b^en gejlorben. Dauthenbey
entftammte fran 3 Öfifdjem (Befdjlecbt unb mar am 25. 3»K
1867 in XDür$burg geboren. Seine XDerfe, insbefonbere
feine Cyrif, seicfjneten ficb bureb Farbenpracht unb
eine fafl glühenbe Sprache aus. 3m (ßegenfafc $** 3 *
jleben feine Fcühüngslieber aus Ftanfen, mit benen er
feine ^eimat umfaft: ber (ßebichtbanb „Das Cufam*
gärtlein", ber 3 U feinen beften Arbeiten ge 3 ählt mirb
unb an Schlichtheit unb Uatürlichfeit bes Kusbrudfs oon
anberen nicht überboten mirb. „Ultraviolett", „Schmale
Sonne", „Die emige fjod^eit", „Der brennenbe Kalenbet"
feien oon feinen CytiM3üchern noch ermahnt. Don feinen
196
bramatifchen IDerfcn Ijat nur fern Schaufpiel „Spielereien
einer Kai ferm" fich auf ber Bühne behaupten fönnen.
<Er 3 ähter hät er mit €inbrücfen unb Stimmungen
aus (Djlafien, namentlich mit ben innigen japanifefjen
Ciebesgefcfjichten ber „Kdjt (Sefichter am Bimafee"
jtarfen «Erfolg gehabt.
<J3eorg pon t) e 11 e n ift 3 tpeümbacht 3 igjShrig in paber*
born gejtorben. 5eine fchriftflellerifdje Cätigfeit galt in
erfler Cinie bem mittelalterlichen IDirtfchaftslebcn IDejt*
falens: „Die b|anfa ber IDejlfalen" (189?)/ „IDeflfalens
tDirtfchaftsleben" (1902), „Der IDalb als IDirtfchafts*
unb Kulturelement" ($08).
paul Deuffen, orbentticher profeffor ber philo*
fophie an ber Unioerfitdt Kiel, ifi pierunbfieb 3 igjährig
tn Kiel geworben. €r roar am 7. 3anuar 18^5 in
©berbreis (Kreis Beuwieb) geboren unb hätte auf bem
(ßymnafium in Schulpforta fich eng an 5riebrich Biefefche
angefchloffen. 2luch fpdterhin oerbanb treue 5reuitbfchaft
bie beiben „itnjertrennlichen", unb erji Biefefches Kbfall
pon Schopenhauer trug eine, toenigflens porübergehenbe
€ntfrembung in bas Derljältnis beiber. Deuffen, $er
19U &ie Anregung 3 ur (Srünbung ber Schopenhauer*
©efellfchaft gegeben unb beren 3ähf&nch herausgab,
blieb 3 eit feines Cebens ein ausgefprochener Anhänger
Schopenhauers. Don ber fchopenhauerfchen philofophie
führten benn auch feine tDege 3 ur altinbifchen Heligions*
philofophie hinüber, bie er burch umfangreiche IDerfe
ungemein geförbert h®t. Seine Stubien 3 ur inbifchen
philofophie mürben 3 nm (Eingang unb 3 ur (ßrunblage
feiner allgemeinen (ßefchicfjte ber philofophie, bie er
noch fur 3 por feinem Cobe 3 um 2lbfchlu§ bringen tonnte.
ßebmig D o h m ijl am «$. 3«ni 1919 fäft fechsunbacf}t 3 tg*
jdhrig in Berlin an ben 5olgen einer «Srippe geworben.
Sie toar geborene Berlinerin unb hat im Klter pon neun*
3 ehn 3ahren Ernjl Dohm, ben Herausgeber bes „Klab*
berabatfeh", geheiratet. 3h* £? au5 n>ar lange 3 a h^
hinburch ein gefetlfchaftlicher BTittetpunft bes gei|Hgen
Berlins. Sie fetbft hätte, toohl unter Anregung ihres
BTannes, fich 3 uerfi an einer Darftellung ber fpanifdjen
197
Bationaiüteratur in ihrer gerichtlichen gntmicflung oer*
fuchh hatte bann aber halb ihr eigentliches Betätigung**
felb im Dorfampf für bie 5 raaen*€man 3 ipation gefunbeit.
3hre erfle Schrift auf biefem (ßebiete betitelte fidj: ,pOOas
bie pafioren oon ben 5 rauen benfen". \876 folgte ihr
Buch „Der 5 rauen Hatur unb Hecht". Hoch oor $ehn
3ahf«n gab fie eine Btofdjüre „€r 3 iehung 3 um Stimm*
recht" heraus. £}ebn>ig Dohm hat auch eine Heihe oon
Homanen unb (Stählungen ocröffentlicht, in bentn ihre
Stellungnahme 3 nr 5rauenfraae fcharf heroortritt unb
oon benen „Sibilla Dalmar" unb „<£hriib* Bnlanb"
fich lebensfräftig erhalten haben. Bebeutenber ober als
in ihren Schriften trat Sebmig Dohm im lebenbigen Der*
lehr oon THenfch 3 U ZHenfch als perfänüdjfeit heroor.
Das literarifche Berlin oerlor in ihr eine feiner liebens*
iDÜrbigften unb cfjarafterifHfchften £rfMeinungen.
Der 3 ournali|i Dr. phil. f?ans D o n a l i e s, ber einige
3«h*e ZHitglieb ber 5 euilletonrebaftion bes „Berliner
(Tageblattes" mar, iji als fjauptmann ber He ferne in
einem Ca 3 arett geworben.
Hm \2. Februar fiarb in €lbmg prof. Dr. Hebert
D o r r im Hlter oon breiunbacht 3 ig 3ah**n- Hufer feiner
Mitarbeit am „preufifchen IDörterbuch" feien bie Samm*
lung feiner plattbeutfchen (Schichte „Cmefchen XDiefel on
Hagt" unb „De lofigen IDiemer oon IDinbfor", ein
Derfucb, Shafefpeare ins plattbeutfche 3 a übertragen,
ermähnt
Der Dichter unb 3 n 0« n ^“ r Hobert Dralle iji ge*
fiorben. <£r mar ber Sohn eines Keinen 5abrifanten
in Hlfelb a. b. feine, burchlebte, nachdem er ben
Krieg 1866 als primaner mitgemacht hatte, eine obetw
teuerliche 3 ö 9 en & teils als Schiffsjunge, als $jan*
fierer in Snglanb, Stromer in Huflanb, fehrling bt
feines Paters 5 abrif, Kohlenfchlepper in fruppfdjen
Bergmerfen; mürbe bann technifcher Stubent, fehrer
an einer technifchen Schule, (Slasbüttenbireftor oon <£har*
leroi in Belgien unb Stralau bei Berlin unb 3 nlefet §b>il*
Ingenieur unb (Slashüttenbaner. 3« allen IDeltteilen
baute er (Slashüttett, lief fich fchlieflich bt Jameln
ttieber tmb arbeitete abroedjfolnb am &ei<frntifdj unb
am Sdireibtifd}. €r oeröffentlicfjte 3 a^Ireicfjc Dichtungen,
oon benen „Aus ber IPanbermappe eines 3ngenienrs //
unb eine HetBje Poti Ztooellen, bie als Sammlung
„gwifdteti IDefer unb Ceine" erschienen, ^etoorsu^eben
finb. v
UTelanie € b h a r b t ift am (3. 3uni $0 in Dresben
geworben. Sie Ijat ber Hebaftion bes Vortrupp", bem fie
Oiele Beiträge geliefert Ijat, angehört. Unter ber* oon
ih* oeröff entließen Büchern oerbient ber Banb „(ße-
bidjte" (1912), ber toeitere (ßebicf|tbanb „UnfterMicfjfeit"
(19(8), eine Auffafcfammlung „(Slücf unb (Stöße" unb
bie ^ifiorifd|e Hooelle „Der UTönch" eine oielleidjt
bauembe Beachtung.
Anton € b l i n g e r, ber unter beit öflerreidtifdien
» en eine heroorragenbe Stellung eingenommen
beffeit Budj „Aus bem beutfdjen Silben" ZTTaj
Kalbecf eine bleibenbe Bebeutung sufdjrcibt, ift geworben.
3n UTündjen jtarb als ©pfer eines Attentats am 2\. fa*
bruar 1919 Kurt € i s n e r im 3 toeiunbfünf$igfien Cebens-
jafre. Don feinen XDerfen feien ermähnt: „Psychopathia
apiritualis": „Caggeijt, Kulturgloffen"; „5efte ber 5«ft**
lofen, weltliche prebigtfchtoänfe burdjs 3 a fr 05" unb
bas bramatifche (Sebidjt aus bem Ztadjlaß: „Die (ßötter*
Prüfung".
£f ermann € 1 s n e r, UebaFteur ber „Breslauer Heue*
ften Uadjr."; ftarb im Alter oon oierunbfedraig 3ufr«u»
£uife <Er n jt, bie (ßattm paul €rnfis, bie fidj ge*
legentlidi auch fcfriftjtellerifch betätigte, ijt nac^fdimerer
Kranfijeit in lüeimar geworben.
Anna äErsleto ijt fedisunbfünfjigjclfrig gefiorben.
Sie frit fld) in ber bänifchen £iteratur eine gute Stellung
gefidjert unb toar mit einem Sdjaufpiel „Hvorfor“
(IDeshalb) 3imädjft an bie ©ffenttidjfeit getreten, hatte
fidj bann aber ber 3ugenbfd}riftftellerei jugetoanbt unb
meutere Kinberjeitfchriften rebigiert. 3fr e fpäteren Ar¬
beiten galten ber popularifiernttg ber Kunfl- unb HTufit-
gefdjicbte. 3fr« Büdier „Die IHeifter ber CotiFttufl" unb
199
„,Die Hleifter ber Bilberfunft" gemamteit fielt ein breitem
publifunt.
3 m »ierunbfieb 3 igften Cebensjahr ftarb in Ceipsig UXcqr
(Euers, ber frühere CBjcfrcbafteur bes Börfenblattes
für ben beutfdjcn Buchh an &*l/ bas er fiebenunbsmanjig
3 ahre geleitet hatte.
(Clemens Särber, ein jugenblicfter ZITetteur ber
„Kleinen preffe" 3 U Stanffurt am ZtTain, ift infolge eines
Unglücfsfalles ums Ceben gefommen. <£r fjatte aus bent
Selbe „Briefe an eine Sreunbin" gefdjrieben, bie im
„3f«nburger K^eigenblatt" oeroffentlidjt mürben. Uns
felbfl finb fur 3 e Krtifet aus feiner Seber in bie fjanb ge#
ifommen, bie eine nicht gemöhnlidte Begabung »errieten.
3n ZHailanb ftarb am 15. Z)e 3 embcr 1918 3al»atore
Sari na im Klter »cu faft 3 u>eiuubfieb 3 ig 3 rt ^ r^,, • <£r
Itat fidt als €r 3 ähler audt in Deutfdilanb Sympathien
ermorben. Die ^aljl feiner oeröffentlichten Uomaue unb
ZZooellen ift feljr beträdjtlidt. „Dominas Sdtafo", „Der
fleine Don Quidjote", bie Sfi 33 eu#Sammluitg „inein
Soltu unb 3dt" gehören 311 beit Büdteru, bie in 3 ahlreidte
fretnbe Sprachen iiberfefot mürben.
UTidjael S*ofaitoff ift in Cocarno, toenig über
riesig 3 ahf« alt, geftorben. €r i»ar einer ber pioniere
ruffifdjer Citeratur in Deutfd>lanb unb Däne mar f tiub
hat als erfter bie Schriften (ßorfis ins Dentfdte über#
tragen. €r gehörte 31 t bem engeren Kreis tun (Seorg
Branbes, Stritibberg unb 3bfen unb mürbe bei Kriegs#
beginn in (Cobtmoos im Sdtmar 3 toalb als feiitblidter
Kuslänber interniert.
Der Bebafteur am „Königsberger K^eiger" ®tta
Sifdjer ift im ZDeften gefallen.
ÜTa$ oon Slatom, ber ben „Sranffurter (ßeneraf#
anseiger" lange 3 a h*e als fjauptfchriftleiter geführt hat,
ift in Sranffurt am Zltain geftorben.
Km 15. ®ftober 1918 ftarb in präg ber tfchedjifche Schrift*
fteller Bebfidt 5 r I b a. 3m 3ah** 1855 in Sdtlan ge¬
boren, mürbe er ttadj hijiorifdten Stubien profeffot ber
höheren (Cöchterfdtule in präg, mo er audt als Drama¬
turg am Zlationaltheater mirfte. Zahlreich finb feilte-
200
ttberfefjungen aus ber erjcthlenbeit unb bramatifdteti
fiteratur, bie fidj fotpoljl bnrdj feilten ©efdjmacf als
attdj burdj fpradßidje Sorgfalt ausjeiditicit. Kls ber
jüngere Brnber bes großen Pidßers Jaroflao Prdßicfy
bemühte er fidj nach beffen Cobe mehrfach um beffen
literarifchen Kachlaß.
JQermann 5rieblänber, ein ZTTitglieb ber Hebaf-
tion bes „Cag", iß am 29 . September 1918 geworben.
©uftaoo $ r i $ 3 0 it i ift faß adßsigjährig in Itlailanb
geßorbeit. (Er gehörte 311 beit Rührern italieitifdjer Kunß-
forfdjung unb ßanb mit ben Pertretern beutfdjer Kttnß-
wiffenfdjaft in reger Perbiiibuitg. Kls Perniittlcr 3 tpifdien
3ta(ten unb Peutfdßanb iß er itidjt ohne Perbieitße
geblieben.
Per Cyrifer Bertholb 5 n n ? e iß am 3anuar 1919 hi
€ffen im Filter oon neununboierjig 3 a ^ren geßorben.
Pon feinen JPerfen feien feine „©ebidjte" (1907), „bjarfe
hn Sturm" (19^5) unb „bjeimat unb Scholle" (1918)
ermähnt.
3« XPeimar ftarb am (7. Tluguß 1918 tm Tllter oon oter-
nnbfedftig 3 a ^ren ber ZTlufifer unb Schriftßeller peter
© a ß, ber 5 reunb Htefef djes aus ber &e\t feines einfamßen
Gebens. Per feinsinnige XTTufifer, ber mit feinem bürger¬
lichen Kamen Heinrich K ö f e l i h^ß unb am JO. 3 a *
nuar \85^ 3 U Tlnnaberg in Sachfen geboren war, lernte
Kießfdje 1875 in Bafel fennen, nach beffen Cobe er fid}
bem Kießfche-Krdßp in IPeimar toibmete unb mit 5*uu
iörßer als Herausgeber arbeitete. Sein Brieftoechfel
mit Kießfche iß als menfdßidjes Pofument hohen Banges
3 U bewerten.
2lm 9 . Februar 1919 ß<**& & er ao. profeffor an ber ber¬
liner Unioerfität, ©eh- Hegierungsrat prof. Dr. Gubrnig
© e i g e r, im Klter t>on einunbfiebsig. 3uh**n. Pon
feinem umfangreichen Schaffen feien feine „©efdßchte
bes geiftigen Gebens ber preußifchen ^auptßabt oon
1688 bis 18^8", bie Keubearbeitung pon 3 a ^b Burcf-
harbts „Kultur ber Benaiffance", bie Verausgabe bes
„©oetheO^h^buchs" unb feine 3 ahlreichen Arbeiten über
201
Den <ßoetl}e*Kreis, bas junge Deutfd?lanb unb bie 3nben
unb bas beutfdje (Seiftesleben angeführt
tßubntunbur (Submunbffon ijl in BaffiaioiF fünf«*
unboier 3 igjäljrig an ben 5 o(gen bei: (ßrippe geftor&en.
€r war als Bauer nfoEtit 187*1 auf pstanb geboren unb
batte ficf| bern Stubium ber ZRebqin gewibmet, bas er
aber halb wieber aufgab. 211 s feerer unb 3 ournalift Ijat
er fielt fpäter betätigt. Seine erfbe (ßebicfttfammlung, bie
i^m ben Huf bes erjlen Cyrifers 3 slanbs ©erfdtaffte,
©eröffentlidjte (ßubmunbffon im 3 a ^ re $ 00 , bet $02
fcbien bie CyriFfamminng
€rben" unb anbere <£e*
ttng trat eine <£l?retv
eine »eitere folgte. $06 * v
„Die (ßetge", $U ^5riet>e an
bidjte. Don ber islänbifdten 21!
gäbe oon 1000 Kronen bewilligt worben.
€mfl fjaeclel ijl am 9 - 21 ugujt $$ fünfunbad^lg*
jätjrig in 3 *n® geflorben. <£r n>at am 16. Februar 183$
als Solfn eines böseren Hegierungsbeamten in potsbam
geboren, batte feit 1852 in I 0 ür 3 burg, Berlin, ZDien
Triebfein unb Baturwiffenfdtaften ftubiert, fut 3 e Seit in
Berlin als 21 r 3 t gewirft, unb fielt bann ausfdtließlid?
bem Stubium ber Baturwiffenfdtaften, bas 1861 jur
Habilitation in 3«na fültrte, gewibmet. Hier intereffieren
feine populären IDerfe: „Die gütige < 2 ntmicflung>
lebte im Derljältnis $ur cßefamtwiffenfdtaft" (1877);
„Die XTaturanfdjauungen non Darwin, <&oetty unb
Camarcf" ((882); „Der Zionismus, (ßlaubensbefenntnis
eines tfaturforftfjers" (1892); „IDelträtfel" (1899).
21 m 2. (Oktober $18 ift im 2llter ©on melfr alsfieb 3 ig
3abten Salomon v. tfalle in franffurt a. 7TT. ge*
jlorben. Don 1873 bis 1877 war er Hanbelsrebaftcur ber
„frankfurter Leitung", gehörte bann längere £>eit einem
Budtbänbler*Kon 3 ern in €eip 3 ig an unb fefjrte 1880
toieber naeft franffurt surück. tfiet tjatte er 3 unäd?ft
für ben „< 8 eneral* 21 n 3 eigcr", fpäter für ben „finartf*
tterolb" bie Cettung bes H an 6 clsteils inne. Daneben
feftrieb er oiel für auswärtige unb auslänbifcfje Blätter;
feine mit „pluto" unterseieftneten tDodtertauffäfce in ber
„Snhtnft" fanben befonbere Beachtung. .
202
Der 3agenfcfcfflciftjleller $tan 5 Honnefenifiin Ber»
(in an ber (ßrippe geworben. <£r war »eiteren Kreifett
als „(Dnfel 5 * 003 " befannt, ber nicBt nur bie Kinber
burcB feine Bücher erfreute, fonbem au cf) gro§e XDanbet»
faxten mit iEinen unternahm.
Diftor fjarbung ift acBtunbfünfjigjährig in 5t<ßal»
(en geftorben. <£r jtammte aus €ffen, Botte in Straßburg
unb gürief) pf)ilofopE;ie unb CiteraturgefcBicBte flubiert,
war bann Bcbafteur am „Dolfsfreunb", fpäter ^euille-
ton»Bebafteur bes „5t Malier Cageblattes" gewefeit.
5eit $(6 wibmete er fiefj ausfcBlie§licf| feinen eigenen
Arbeiten, unter benen ber CBeaterroman „Die BroPat»
ftabt", bie ITiärcfjen unb Cegenben „Seligfeiten" Ejer»
»or$uE)eben finb. Sein eigentlicfies 3ntereffe gehörte feit
längerer ^eit bem Ojeater. Sein Cujlfpiel „Durd) ^eirat
jur <£E)e" erlebte am sürcfier StabttEjeater (916 eine er»
folgreicfje UrauffüEjrung. 2lucf) fein emftes Drama ,,<Eo»
bioa" gilt als bemerfenswert.
Der früEjere Bebafteur ber „5ranffurter BacBricBtett",
5riebricf) HecBt, ber als Ceutnant im 5clbe jtanb, ift
gefallen.
5ranj 5erbinanb H e i t m ü 11 e r ifl in ber Zlad\t vom
30. unb 3(. ZHär 3 19J9 infolge <SeE)tmfd)lages fürs naci)
Dollenbung feines fünfunbfünftigften CebensjaBres ge»
fiorben. ^eitmiiller Bot oiel jtärfer als burcB feine ScBrif»
ten burcB feine perfönlicBfeit, bie reicB an Kultur war
unb ein feines ciftBetifcBes €mpfinben oermittelte, gewirft
Bis auswärtiger BTitarbeiter bes <ßoetBe»5cBiller*KrcBiDS
in JDeimar Bot fjeitmiiller CagebücBer (ßoetBes aus ben
3«Bren (817—1826 unb (829 bis (832 für bie SopBien»
Kusgabe Berausgegeben. 2 EucE) ber nacBgelaffenen XDerfe
unb bes BrtefwecBfels feines 5 reunbes ®tto <£ricf) Hort»
leben Bot er ficB ols gewiffenBofter Herausgeber ange»
nommen. H e ^müllers eigene nooelEifiifcfie Arbeiten wie
„3m Banne ber KpBrobite", „Der Sdjafc im Himmel"
fowie feine BüBnenwcrfe „Das BTebeabilb" unb „Die
ie%te Honb" finb wenig befannt geworben. €twas meBr
ins publifum ifl fein IDerf „Campete" gebrungen. KIT
biefe XOttfe wenben ficB ancB taum an bie breiten Cef er»
205
fcfjicfiten. EDas aus ihnen fpridjt, iji mietet tiefe feine unb
ge&tttete perfärtlicftfeit eines ungemöhnlichen ETtannes.
3n feiner Baterjlatt EDien ftarb im adituntuierjigften
Cebensjahr ter Schriftjteller 5ran 3 Himmelbauer,
ter als Hechnungsrat tem 5 inan 3 minijierium angehSrte.
Sein tichterlfches DorbUt mar Elbalbert Stifter, an ten
er fich in Stil unt 5orm anlehnte, mofür feine £r$älj-
lungen „EDalbfegen", „§a ten heiligen trei Brunnen'',
„3m Stammhaus" Zeugnis ablegen.
3 fitor fjimmelbaur, ter Direftor ter miener
Elnmerfitatsbibliothef, ift im einunbfech 3 igjien lebens¬
wahre geftorben. <£r bat als P^epräfibent tes Dolfs-
biltungsoereins unt ter gentralbibliotbef eine um«
faffente Otigfeit entfaltet
Z>as langjährige Bebaftionsmitglieb tes „Berliner
Cöfal-Eln 3 eigers", S* an 3 H 0 1 3 e r l a n t, iji in ter Badjt
$um l.'ElTai 1919 fechsuribfechsigjähricj nach fcfjmerem €ei-
ten gefiorben. Er IjaUe, beoor er in tie Bebaftion tes
„€ofal* 2 lii 3 eigcrs" eintrat, lange 3ah*e ter „BationaE-
3 eitung" als EtTitarbeiter angehört unt mar Heraus¬
geber ter „So 3 ialpolitifchen Korrefponten 3 " gemefen.
Sein Hauptgebiet ®ar tie Elrbeiterbemegung, fyeves~
unt EHarincfragen.
Elm 22. ©ftober 1918 fiarb in Caufamte an ten Solgen
ter (ßrippe im Ellter non achtunbbreißig 3 a h**n Eeorges
3 u c c 01 e t, <£h*ff*&«fteiir ter „Tribüne de Lausanne“.
Er mar ein meloerfprechenber bramatifchcr Schriftjieller
unt ElTitarbeiter an $ahlreichen EDerfeit. Bon feinen
StücFen rourten „La Defense du Foyer“ unt „Les
Menottes“ im großen (Theater oon Caufanne aufgeführt.
Seine Soltatenoerfe „Sac au dos“ hatten großen (Erfolg
im fran 3 Öfifchen fyer.
3 « 5 lensburg ifi ter <Seh. 3 ujlisrat Dr. 5 riebrich
3acobfen, ter auch ein bekannter Bomanfchriftfteller
mar, in einem Einfall oon Schwermnt freimillig aus tem
leben gefehlten. Er mar am 15. Booember 1853 5 U
Emmelsbüll in Schlesmig-Holflein geboren, fintierte
ElTetisin, fpäter 3«ra, unt fam 1882 als Elmtsrichter
nach <0ehren bei 3&nenau, tas er tanach mit Elrnflatt
20 *
oertaufdjte. Kus tiefer &it flammen feine Bomane
„IPalbmober" unb „Morituri te salutant“. <£ine fpäiere
£eit als Canbridjter in Erfurt fanb ifyren Bieberfdjlag
in bem Befenntnisbudi „3nt Pienjl". IPäljrenb ec als
Canbgeriditsbireftor in SUnshütg Übte, folgten bie
Bücher ,,21ns einer Reinen Unioarfitätsflabt", „Sünben
ber Päter", „Biflbeim". Kucfy als Pramatifer ift 3acob«
fen mit einem Sdjaufpiel „Sturm" ^eroorgetreten, bas
an 3 ablreicben Sühnen 3 UC Kuffüljrung gelangte.
Der bäuifdje Sdjriftfteller I)r. phil. 3 ac °b p«tec
3 <*cobfen ifl im Rltec oon neununboier$ig 3 a ^ wn
geflorben. €r mar am 15. Pe 3 etnber 1869 geboren unb
mibmete fidj f päter p^ilofoplpfdjeit iutb tbeologifdjen
Stubien. \897 mürbe i^m oon ber fopenljagener itni*
oerfität bie golbene Klebaille, $03 bie pljilofoplpfdie
Pof tormürbe ©erliefen. Pon feinen IPerf cn ift „Per
Krfprung bes fosmifdjen Pramas" (franj. Ausgabe $10)
3 U nennen. $13 9 «b er in bänifdjer llberfefeuitg „Pie
(Cfironif bes . <5regor oon Cours" heraus. Bis 3 U feinem
Cobe mar er als Sefretär an ber £eljrertjod)fd]iiIe tätig.
Kudj als Spradjforfdjer mar er befannt.
Km 10 . Kugufl 1918 ifl ber Bebafteur ber „©flbeut*
fdjen IParte" in pofen, 5 ran 3 3«eger, in englifdjer
(ßefangenfdiaft feinen fermeren Permunbungen erlegen.
jm Rlter oon 3 mciunbfünf 3 ig 3 «faeK ift ber islän*
bifdje Sdjriftfteller ^Jonas 3onaffon geflorben. Seine
IPerfe, Booellen unb Romane, gelten als mertooll.
f^ans 3 unger, Bcridjterjtatter unb Mitarbeiter bes
„5rän!ifdien Kuriers", ifl in einem nürnberger Ca 3 arctt
an ben 5olgen eines Ceibens, bas er fidi im Selbe 3 »*
ge 3 ogen hatte, geflorben.
Per Mufiffdjriftflellcr Dr. (ßeorg Kaifer ifl am
16. Kugujt 19\8 in £eip 3 ig, fünfunbbrei|igjährig, geflorben.
Kaifer mar längere &it als Mufifreferent ber „Poff.
gtg." tätig; er gehörte bem Bebaftionsftab ber „Pres«»
bener Badir." unb ber „Ceip 3 iger Polfs 3 tg." an. Purch
eine Krbeit über <£. KI. o. Kleber ermarb er ben philo*
fophifdjen Poftorgrab. €ine Sammlung ber meberfdjen
Sdjriften fomie bie Verausgabe ber Briefe bes „Sreifdjüfc*
205
Bleifters an Öen < 0 cofen Kort ©. Brühl" ifl ihm 5 a
bauten.
infolge eines (ßehimfchtages ifl ber Schriftleiter unb
Cheaterfritifer bes „Berliner Cofat-Knjeigers", bem er
feit Begrünbung bes Blattes angehörte, 3utius Keller
im Klter t>on neununbfünf 3 ig 3<*hren geflorben. Kelter
mar am Kpril 1860 geboren unb entflammte einer alten
Cljeaterfamilie. Er felbjl ifl als Bühnenfchriftfteller
mehrfach tjerrorgetreten; feinen größten «Erfolg e^ielte
er mit einer gemeinfam mit Couis ^ermann ©erfaßten
berliner poffe „König Kr aufe", Me lange Öen Spielplan
bes bamaligen Belte4Uliance-Cheaters b eherrf chtc.
2lm 29 . September 1918 flarb in OTünchen, mo er feit
3aljren flill unb 3 urucfge 3 ogen lebte, ber furlanbifcfje
Dichter (ßraf Ebuarb Keyferfing im KUer ©on
63 3aljren. Er mar am 15. OTai \855 in Kurlanb ge*
boren, Ijatte aber bie <§eit feines eigentlichen Schaffens
gan$ in Blünchen ©erbracht, <§u ben befannteflen feiner
feinfinnigen Bücher gehören bie Bomane „Bofa ^erj",
„Die britte Stiege", „Beate unb Dlareile", „Dumala"
unb „Kbenbliche ffaufcr" Don feinen Dramen mürbe
„irühlingsopfcr" (899 in Berlin aufgeführt.
Der junge Schriftjleller pant <8raf Key f erling f
ifl am U. Kuguft 19(8 im iDeflen gefallen. Er mar am
t Dezember (890 geboren unb gehörte 3 » ben firfben
jenes baltifchen Stammes, ber feine Söhne 3 U ben
beuifchen Sahnen hmausfchidte. Ein Boman ©on ihm,
„Ctaum bes Borbens", unb ein fchmaler (Sebichtbanb
„Das Cor" finb bei (ßeorg Blüller tn Biünchen er*
fchienen.
Der bönifche Schriftjleller t^aralb Kibbe ifl am
23. Booember (9(8 im Klter ©on ©ier^ig 3<*hren in Kopen¬
hagen geflorben. Kls ^meiunbsmanjigjöhriger ©erÖffent*
lichte er ($00) fein erftes Buch „Sindbilleder“ ((Semüts-
bilber), morin er mit großer (Originalität mythologifche
unb biblifche BTofbe fymbolifch behanbelte. Seine mel¬
ieren tDerfc maren bie Bomane „Kage unb Elfe", „Die
Blinbe", „Der ffelb" Dor menigen XDochen erfchien
206
ftiit lefctes Wttf „Vas ©ifeti", bas ben Ulenfchen im
Kampf mit bem ©ifen unb um bas ©if;n, 3 ugleich als
bellen Übcrwinbet unb S?la©e» fchilbert. ffaralb Kibfee
mar mit ber Schriftjlellerhi Kftrib ^vencron Kibbe
©erheiratet.
Bie »ejtfälifche Bichterm llfebwig Kiefefampiftajn
Z Ülärj 1919 breiunbfiebjigjäbrig geftorben. Cange pahte
fchrieb fie unter bem pfeubonym £. Bafael. Sie hat
3 ahlreiche Ulärchenbänbe, auch meutere ©ebichtbänbe
©eröffentlicht unb ber „Köln. Polfs 3 tg." mehrfach Bei¬
träge geliefert. Bott ihren UTärdienfammlungen finb
„Km Kamin" unb „Ber golbene ©arten" in »eitere
Kreife gebrungen.
Krthur Kleinfchmibt ijt einunbfiebjigjährig m
Starnberg bei Ulünchen geworben. ©r batte 1868 bis
1872 in ^eibetberg ftubiert, mar 1887 au§erorbentücher
Profeffor, 1900 Bibliothefac an ber hersoglichen fjof-
bibltothef in Be ff au geworben, eine Stellung, bie er
bis 3 unt 3afjre 1909 inne gehabt bat. Ktehifcbmibt hat
ficb als Ijifiorifer einen guten Barnen gemacht. Seilt
fywptgebiet »ar franjöfifdje unb ruffifcbe ©efdjichte im
Zeitalter ber Keoolution unb ber ©podje Katharinas 11.
5iit ben achten Batib oon fjelmolts lOeltgefdjidjte ©er¬
faßte er ben Kbfchnitt „IDejteuropa im Zeitalter ber
Ueoolution, Hapoleoti unb bie Ueaftion"
3 ofef Köhler ift fiebsigjahrig geftorben. ©r war
als Sohn eines Cebrers in (Pffenburg geboren, batte in
5 ?eiburg unb fjeibelbecg 3 nra fhtbiert, fünf 3 ahte als
dichter in UTannheim gewirft, war 1878 als profeffor
nach XPüräburg, 1888 als orbentlidjer profeffor nach
Berlin berufen worben. Köhler hat eine feljr umfang-
reiche publ^iftifche Cätigfeit ausgeübt, bie aber ein
ftart bilettantifches ©epräge trägt Seine Bachbidftungen
©an Nantes „(göttlicher Komöbie" unb petrarfas So¬
netten finb faum ernft 3 U nehmen. Unter feinen wei¬
teren, nicht fachmännifchen Arbeiten wären allenfalls
bie . „Perbrechertypen in Sbafefpeares Bramen" unb
„&ur (Ebarafterijiif Hicharb Tagners" 3 U nennen.
Köhler fchrieb auch einen Botnan „©ine 5 auflnatnr".
207
3n Charlottenburg flarb pcof. Dr. phiL 0tta
Köhnte, Bibliothefar unb Krchioar bet Kfabemie
ber ZDiffenfdjaften in Berlin. €r flanb im pierunbfünf-
3 igflen Cebensjahr.
Cberharb Kraus, früher ©heftebafteur bet „Bat*
tifchen pofi" in Biga, ifl in Berlin im Klter pon eimmb-
fedftig 3afjren freiwillig aus bem Ceben gefdjieben. ge¬
boren 3 U ©ttenfül, fam er 1893 nach Berlin, wo er (ich
politifchen unb funfthijlorifchen Arbeiten wibmete.
3n einem wiener Spital flarb ©ttfrieb ICnYja-
ii o w f f v, ein trofe £igenl|eiteu pieloerfpredienbes Calent
ber jungen ©iditergeneration, infolge ©utfräftung» <£r
war 311 fiol 3 , eiu „Bettelbiditer" 311 werben, unb‘per**
hungerte, uodj ehe fein Budi — lafoni|die (ßebidfte unb
fragmentarifdie 2 luf 3 eidinuugeu — bei Kurt IDolff in
Ceipsig — erfdiienen war.
paul C a c 0 m b e ifl fechsuttbad^igjaltrig in Ca^erte
( 5 ranfreich) geftorbeu. <£r war allgenteiuer Honorar**
infpeftor ber fraii 3 Öfifchen Bibliotljefen unb Krchipe unb
hat in feiner eigenen gefdjichtlidieu 5 orfdjung eine
gemä§igt-folleftioiftifd}e (ßefdjidjtsauffaffuug pertreten.
Sein fjanptwerf ifl bie „(ßefdiidjte als IDiffenfchaft"
« 89 «.
©ujtap Canbauer ifl neununbpier 3 igjährig bet
IPiebereinnahme Bliinchens burd] bie Begierungs*
truppen ums Ceben gefommen. (Suftap Canbauer,
julefjt Herausgeber ber „©Tasten" in
©üffelborf, hat lange 3 ahre hin&nrd} in bem berliner
literarifchen Ceben 5i<jur gemacht. <£r ifl in feiner
3 ugenb pon ausgefprochener unb rabifal-faialijlifcher
Betätigung ausgegangen, hat aber auch einen Bo man,
„©er ©obesprebiger" «893), perfafjt. 3 n feinen Bei¬
gungen trat eine eigenartige Derbinbung pon fo 3 iali|H-
fchem Habifalismus unb Bomantif, ja, 2KyfHf 3 Utage.
©s ifl 1 charalteriflifch, ba§ er neben Kropotfin auch
©Teifter €cFharts myflifche Schriften unb IDilbe heraus¬
gegeben hat.
Dr. Kugufl Ca ng me ff er, ber Biograph ©. 5-
BTeyers, ift am (5. ©ftober 19(8 in Bern, wo er feit ( 9(2
208
wohnte, im bitter von 3 weiunhfünf 3 ig 3aljren gefiorbeit.
<£rfl füglich hat Cangmeffer Me Briefe Hteyers an 3nlius
Hohenberg bei paetel herausgegeben.
fjeinrich taute nfadf, einer her „münchener elf
Scharfrichter", her Perfaffer 3 ah(reicher, immer wieher
von her genfur verbotener Komohien („f^ahnenfampf",
„Pfarrhausfomöhie", „Pas cgelübhe" u. a.), Silmfchrift*
jletler unh Kinoregiffeur, iji in 217ünchen einer monate*
langen pfychifcfcn Crfranfung erlegen. IPährenh hiefer
lebten hunflen geit hat er noch bufeenhweis (ßehichte
gefchrieben, von ihm felbft als „Pofumente her tebens*
raferei" bezeichnet; fie follen außergewöhnlich fchöne
geilen enthalten.
Hicharh Caven, ^auptfchriftleiter her „Sächfifchfn
Polfs 3 eitung", iji bei einem (Eifenbahnunglucf hes Berlin*
tDiener Schnellzuges ums Ceben gefommen. Caven war,
bevor er hie Ceitung hes einigen gentrumsblattes im
Königreich Sachfen übernahm, in Speyer etwa acht
3ahre lang Chefrehafteur her „pfäljer geitung".
3m KIter von noch nicht fiebenunhfünf 3 ig 3 a h^ n iji
Heinrich € e e an hen 5algen einer (ßrippe in Köln ge*
jiorben. €r war am 2 % 3»m 1862 in bjirfchberg in
Schlefien geboren unh hatte nach mannigfachen IPechfel*
fallen, hie feiner geijtigen Bewegtheit entfprachen, als
fölner Korrefponhent hes „Berliner (Tageblattes" am
Hhein eine bleibenhe Statte gefunhen. Seine im Aufträge
hes „Berliner (Tageblattes" gefchriebenen unh fpäter m
Buchform veröffentlichten „Peutfchen Stähtebilher" fiel*
len wohl has bejie feiner fchriftftellerifchen (Tätigfeit har.
Seine einft vielfach aufgeführten Stücfe „Per Schlag*
bäum" unh „(ßrüne ©flern" finh ^eutc bereits, unh nicht
3 U unrecht, vergeffen.
3m Klter von neununh 3 wan 3 ig 3ah^n iji her
Schriftfleller Klfreh Ce mm an eiryer Cungenent 3 Ünhung
gejiorben. €r gehörte her jungen (ßeneration 3ntellef*
tueller an, als heren 5ührer Kurt fjiller gilt. Sein
Boman „Per flichenhe $elician" iji als ein Befenntnis*
buch, etwa als her IPerther unferer geit an 3 itfehen.
€ine Heihe feinfinniger Kuffäfce aus feiner 5*her erfcfjie*
M
4hmte X9X9
209
ntn in ber „Doff. 3tg.", «ine feinet testen Arbeiten in
ber „Heuen Bunbfchau".
2lm 3(. Januar 19$ fiarb in BerliiwSrunemalb paul
£ in bau im Tllter non neununbfiebjig 3ah** n - Bach
rebaftioneller Cätigfeit an bet „Düffelborfer Leitung",
bem „Züolfffchen Celegrapheubureau", bet „(Elberfelber
Leitung", begrünbete et J869 „Das neue Blatt" in £eip$ig,
1872 „Die <J5cgenmart", bie et bis (881 leitete, unb 1878
„Borb unb Süb". 2lls Bühnenleiter mar et am l^ofthea*
tet in HTeiningen, am Berliner Cfyeater, am Deutschen
Cheater unb enblicfj als Dramaturg am Königlichen
Scfjaufpielhans in Berlin tätig. Don feiner literarifchen
probuftion, bie mehr in bie Breite als in bie Piefe ging,
feien ermähnt bie „^armlofen Briefe eines beutfdfen
Kleinfiäbters", bie „nüchternen Briefe aus Bayreuth"/
bie „Citerarifchen Bücffichtslofigteiten", bie „Diobernen
ZHärchen für gro&e Kinber", „Beiträge jur Ch^tralteriflif
bes gegenmärtigen ^ranfrci<ii'% pon feinen Homanen
„Bitter Poggenburg" unb „fjerr unb $rau Berner", unb
enblich oon feinen Dramen „DTaria unb BTagbalena",
„Diana", „€in (Erfolg" unb „Die Prjte". 5einer
(ßaleotto-Bearbeitung mürbe befonbers fiarfer (Erfolg
juteil.
3m Tätet oon oierunboierjig 3 a ^^ en farb in Deffau
ber Hebalt eur bes „Dolfsblattes für KnhaCt", Heinrich
Cinnemeber.
(5uibo oon Ci ft, ber fich als Kutobibaft ber BTythen*
forfchung unb philofophie jumanbte, ift einunbfiebjig*
jährig am 2\. Zitat 1919 in Berlin gejloroen. ZHit feinem
XDerf „Das Geheimnis ber Bunen" (1905), bas miffen*
fchaftlich freilich oielfach angefochten mürbe, ift er in
ein meiteres publifunt gebrungen, h<*t fich fogar eine
eigene <5emeinbe gefchaffen, bie feine 3^cen $u per*
mirflichen fuchte.
Der polnifche Bomanfchriftjleller Dincent <5raf Cos,
Bittergutsbefifeer auf (Dsarom bei ZDalessom, iji tn
Krafau im ZUter oon eitmnbfechsig 3 a h wtl geftorben.
£os hatte feine fchriftftellerifche Cätigfeit fchon im $man*
2\0
iigften Cebensjahre begonnen. Seine befannteften lüerfe
find „Kus perfebiebenen Regimentern", „Der lefcte
Burggraf", „Der £efibent meiner ©ante", „heutige
€fjen" unb „Die tüelt unb bie ^inanjen".
Rm \Q. ©ftober $18 perfcfjieb in präg bet fechsunb-
fflnfsigjäijrige tfdjedjifcfye Komponift unb Dichter Cuboif
£oätäf. 3n DTilowifc geboren, roibmete [ich £o§tif
urfprünglich ber Rtufif, womit er nur befcheibene Er¬
folge b<*tte. Später fchrieb er (ßebichte, bramatifche
IDerfe, Rphorismenfammlungen unb fritifch-polenrifche
IDerfe, bie gegenwärtig in einer ©efamtausgabe er-
fcbeitien unb eher als geitbofumente benn als fünft-
lerifdje Schöpfungen bebeutfam finb.
5rif3 (ßerbarb Cottmann, einer ber jüngeren ptatt-
beutfdjen Dichter, ift am 2. September 1318 in ©Iben¬
burg, noeb nicht 38 3ahre alt, an einer Cungenentjün-
bung gejiorben. €r war am 7. ©ftober 1880 in <£mben
geboren, würbe junächft Canbmeffer unb Kulturingenieur
unb begann fpäter, mit 29 3 a hten, (ich 3 ur Unioerfität
porjuberetten. Rachbem er in (Sießen promopiert batte,
übemabm er por mehreren 3ah** n Sie Ceitung einer
prioat-Realfcfjule in ©Ibenbuifg. Don feinen Deröffenb*
Hebungen gilt fein lefcter unb größter Roman „Dat
fjuffüner Cücfjt" als ber typifche oftfriefifche Roman,
ber bies Canb in feiner Eigenart am unmittelbarften
Ouf 3 eigt.
K. <S5. £ufc, ber fich als (Srünber unb Dorftanb bes
beutfehen £ehrerperems für Raturfunbe befanntgegeben
bat, ijt im Klter pon pierunbfedfeig 3 a b^ n in RTöbrhtgen
geftorben.
fjugo RIacberauch, Rebafteur ber „tDeimarifchen
Leitung", ift am 27. Rpril 1919 in XDeimar geftorben. <£r
batte als ©ffijier mit Rusjelcbnung am Kriege tellge-
nommen.
Der Romanfchriftfteller paul RTargueritte ift in
Paris int Klter pon achtunbfii.Rf 3 ig 3 a hren geftorben.
Sein Ruf grünbet fich por allem auf bie Romanreibe
„(Eine €poche", bie er gemeinfant mit feinem Bruber
w 2 \\
Diftor erfcheinen lieg. Diefe Deihe umfaßt bie Romane
„Der Sufammeubrudi", „Die Crfnymer bes Sdjwerles",
„Die braoen leute" unb „Die Kommune".
Knna DTaul, eine oftpreußifche Schriftfiellerin, ift
am 13. 5 ^bruar 1919 * m Dlter oon einunbaditjig 3 al?ren
in Berlin geworben. Sie fchrteb unter bem pfeubonym
Dl. (Serharbt. Don ihren Domänen feien genannt: „<Se*
ächtet", „Die IDettuerbefferer", „Dor (Tagesanbruch",
„Die fjerren ©on linbenberg", „ 5 rau Sufanne", „Die
Derfchollene", „3m 5«uer geflärt", „<£rwin Soll",
„€rbenföhne", „leben um leben", „Üfans €icfftebt",
„Caugenichts", „ 5 rieblofe liebe".
Dr. Dl e h t i n g, ber (Sefchichtsfchreiber ber beut*«
fdjen So 3 talbemofratie, i|t am 29. 3anuar 1919 im 2111 er
i>on 3 »eiunbfieb 3 ig 3 a h re| i an ben 5 olgen einer langen*
ent 3 Ünbung geftorben. Seiner DTarj>Biograph:e, einem
(Sefchicbtswerf größten Stils, haben auch bie bürgerlichen
l^iftorifer ihren Hefpeft nicht ©erfagen Tonnen. £u feinen
bebeutenberen IDerfen gehört auch &ie „teffinglegenbe",
bie weniger leffing als leffings Zeitalter galt
Kbolf Dien 3 , langjähriger Debafteur bes „©ftfrie*
fifchen Kuriers", ift am 27. 3ali 1919 fiebenunbfiebjig*
jährig gejtorben.
Fräulein DT. 5 . DT e r c i e r ift am 18. 3ani 1919 teei*
unbachtsigjährig in (Senf geftorben. Sie hat ben fchrift*
lidjen nachtaß tf. 5 . Kmiels ©erwaltet. 3 h rer Ijerans*
gebertätigfeit ift es mit 311 banfeit, baß Kiniet heute bie
wichtige Stellung in ber eu\opäif<hen literatur einnimmt.
(ßafton DTilhaub, profeffor ber philofophie an
ber Sarbonne, ift am 1 . ©ftober 1918 in paris geftorben.
Sein Tjauptwerf ift „Les conditions et les limites de la
certitude logique“. ltnter feinen anbereit Schriften ©er*
bienen fjerrorgehoben 3 U werben: „Le rationnel“ unb
„Les philosophes gSomfctres de la Gröce“
Cajus DT ö 11 e r, ber fid| unter ben berliner 3 ourna *
liften eines guten Knfehens erfreute, ift neununbfieb 3 ig*
jährig in Berlin geftorben. (Geborener f^otfteiner, hatte
er in DTünchen ftubiert, um fpäter Dertreter ber „<£tber*
felber Leitung" unb beren Chefrebafteur 3 U werben.
212
Klaffifche Bübung unb literarifcfjes üerftänbnis mürben
ihm nachgerfihntt. 3 n einer „(Befischte Schleswig*f$ol-
fleins" hat er ficf? als felbftänbiger Derfaffer bewährt,
et hat baneben gute Überfettungen ber ooltairefcfjen Bo-
mane gegeben.
fjein 3 Hloonen, ber ft ch auch als UTitarbeiter am
£<£ burcfj feinen Uuffafc „Dramaturg if ehe Heuorien-
tierung" bewährt fjat, ijt in ben lefcten ©ftobertagen
J918 als junge? CDfftstcr gefallen. €r u>ar am V$. 3 um
\896 3 U Kofjlfdjeib bei Uachen geboren unb als
Unterprimaner freiwillig in bie Urmee eingetreten. 3m
fjerbfi 1915 hatte er toaljrenb eines Urlaubs feine Heife-
Prüfung abgelegt unb war auch bereits in Berlin
immatrikuliert worben. 3 n Öen mancherlei Uuffäfeen,
bie Hloonen veröffentlicht hat, tritt überall bie 5ähig-
feit, originelle Unregungen $u bieten, heroor.
(Charles HI o r i c e ift am 20. UTärs 1919 achtunbfünf 3 ig-
jährig in HIentone geftor^en. €r barf fowohl als Dichter
tvie als Citeraturfritifer eine gewiffe Bebeutuug bean¬
spruchen. UIs fein ^auptwerf gilt „Littörature de tont
ä l’heure“ <£r gibt barin eine ausführliche IDürbigung
ber priujipien bes Symbolismus. Und} ber Haute „fvin-
bolijiifdie Sdiule" foil von ihm geprägt worbeit feitt.
Um 25. Uuguft 1919 ftarb in Herlin im Ulter von achtunb-
fünf 3 ig 3 aljren ber Citerarhijlorifer Dr. HTay Hlorris,
ber hier auch am \ 8 . ©ftober 1859 geboren war. Don
ber 1 praftifchen HTeb^in war er 3 ur literarifchen 5 °t>
fchung übergegangen: erft nachbem er bereits fünf 3 ehn
3ahre als fehr befchäftigter Ur 3 t in Berlin gewirft hatte,
manbte er fich ber Citeraturgefchicfjte unb hauptfäch-
lieh ber 5orfcf|ung (ßoethes 3 U. Sein befannteftes tDerf
if) bie Bearbeitung ber hi^tf^hen Sammlung vom
„jungen (ßoethe". Bon feinen übrigen Urbeiten finb be-
fonbers feine Stubien über bie „5auft"-paralipomena
3 U erwähnen, feine Unterfuchungen über (ßoethes unb
Berbers Unteil an ben „ 5 ranffurter (Belehrten Ureigen".
Die (ßoethe-(ßefetlfchaft ehrte ben Derjtorbeiten für feine
literarifchen $crfchungen burch Berleihung ber (ßolbenen
HTebaille. Heben feiner reichen literarhijtorifchen pro-
215
buftion r erfaßte ZTTorris and} ein IDerf über bie „ZKe*»
tamai*Sptadie", bie er bei einem mehrmonatigen 2inf*
enthalt auf ber nieberiänbifdHnbtfchen 3 n fel BTentawai
leimen gelernt h a tte.
3« ber Bretagne flarb ber Sdiriftjleller €mile 2Ho-
felly. Seine Ijeimat trat Cotljringen, bas andf beit
Ijintergrunb fajl aller feiner IPerfe Bilbet, non beiten
„3ean bes BreBis" am befannteflen getnorbeu ijl.
3ohannes 7TI ü 11 e r ijl neunnnbfedftig jähste in Berlin»»
£ehlenborf gejlorben. €r mar in Kleinfilber (Kreis
Krnswalbe) geboren, hatte in Berlin Cheologie unb
flaffifche Philologie jtubiert, mar (87$ in bie gottinger
Bibliothek eingetreten unb $06 Pireftor ber Bibliothef
bes Peutfdjen Reichstages geworben, eine Stellung, bie
er Bis 3 um 3 a h* c $(3 Bei gutem ZPirfen innegehabt
hatte. Johannes BTüller hat [ich auf Bibliographifchem
<5ebiet burch eine „Ch^alogifdte Bibliographie" h^roor*
getan; er hat auch «in umfaffenbes Bezeichnte ber
wiffenfchaftlichen Pereine unb (ßefellfdjaften PeHtfch*
lanbs h^fausgegeben. s-
Per elfäffifdie Pidjter Dr. P6fir6 BTünßer, ber
als Staatsanwalt in Cfittid} lebte, ijl im Klter t>on
bretßig 3ah*en gejlorben.
3» Rom jlarb im Klter non oierunbaditjig 3 a hf*n
Cubomico ZTZuratori, einer ber ältejlen italienifdjen
Pramatifer, bereit IPerfe einft Berühmt waren, non ben
heutigen italieiufdjeit Bühnen jebodj oerfd]wunben fitib.
Per öflerreidjifdic Schriftfleller Knton Kugujl ZI aaff
ijl in IPiett im Klter oon adttuitbfeduig 3ahren gejlorben.
3nlien be Barfon ijl in paris fünfunbfünf 3 igjährig
gejlorben. €r war ZTTitgrbeiter am „ilgaro“ unb hat
an ber religiöfen (ßegenwartsbewegung lebhaft Rnteil
gehabt als Erberer bes fraitjSfif dien ZHobernisnius. (Er
fchrieb über ZtTontalambert unb Peuillot.
Km 2\. 3anuar (919 ftarb oiezigjährig pajlor Kugujle
Raoitle aus <5enf. €r jhtbierte (theologie tu <ßenf,
paris unb Berlin. €in 3ah* lang leitete er bie
„Semaine religieuse“. Kls Schriftfleller hat er fich
namentlich butch feine Differtatton Aber bas „IDefett
bes cC^riflentums" befannt gemacht.
Guflao Heumann, Bebafteur an ber „3enaifd}en
Leitung", ift als Centnant ber Canbmehr Anfang Sep¬
tember gefallen.
Der Schriftjteller Dr. ZITap (Dberbreyer ift ln
Dresden geworben. Gr mar am 2\. 3uni 1851 in Dtag-
bebnrg geboren, mnrbe fpäter Gymnaftallehrer unb
barauf fommiffarifcher Kreisfchulinfpeftor am Bheiit.
Don 1879 an betätigte er fich als Scbriftfielter, mar
mehrere 3aljre CFjefrebafteur in BTagbeburg unb lebte
3 ulefet in Ceip 3 tg unb Dresben. Oberbreyer oeröffent-
lichte gefdjichtliche unb päbagogifdje, potitifche unb lite-
raturgefchichtliche Bücher fomie Biographen unb Dich*
tungen. Kuch als Qberfefcer antifer Ktaffiter ift er
heroorgetreten.
3n Bafel ftarb am 2^. Tluguft 1919/ achtunbfiebjigjäljrig,
bie Sdjriftftellerin $rau 5aitny 0 f dj w a l b - B i n g i e r.
Sie mar in Cen 3 burg am 30. Bonember 18^0 geboren.
3hre munbartliciieit Stählungen maditen ihren Bauten
über ben engeren Kreis ihrer aargaucr fjeimat befaunt.
Die Bcmanfdjriftjielterin 5rau fjilbe palmo-pay-
fen ift infolge eines Sdjtaganfattes in Cichterfetbe bei
Berlin fur 3 oor ihrem fünfunbfiebsigften Geburtstag
geftorben.
Der Schriftfteller Dr. fjans p t e h n, ber feit nieten
3ahren in fonbon unb Kmfterbam, 3 ulefct im ffaag unb
in Botterbam für bas JDCB tätig mar, unb bies
Bureau auch bei &en 5riebenst>erhanblungen in Breft-
Citomsf uertrat, ift bei IJmuiben ertrunfen. Seit bem
9. Booember 1918 mar er nerfchmunben; am U. 3anuar
fam bie Bachricht, bag feine Ceidje in 2Dyf aan §ee an-
gefpült morben mar. Dr. pteijn hatte mehrfach erfennen
faffen, bag ber ^ufammenbruch bes Beiches fchmer auf
feiner Seele fafte.
Dr. Georg 3 . P t o 1 1 e, Dramaturg ber franffurter
üäbtifchen Bühnen, ift im Ktter non breigig jnljrcn ge¬
worben. Gebicfjtbänbe, Bonetten, theatergefchichtlfche
% ilnterfuchungen gebären 3 U feinen Deräffentlichungen.
2^5
Seine Verausgabe bes Brieftoechfels V^Tf^Storm per*
bient befonbere Beachtung.
3n £ichtenrabe bei Berlin ftarb am \2. 2>ejember f9f8
bie Schriftftellerin unb KTalerin V erm i° nc *>• preu*
(eben. Sie war am ?. 3uli 186^ in Darmjiabt geboren,,
batte an ber farlsruher Kfabemie, in paris unb Bom
ftubiert unb b^atete fpater ben Schriftsteller Konrab
Celmann, beffen Hnbenfen fte mehrere IDerfe gemibmet
bat. (Eine große <§ahl non <8ebichten, Booetten unb
Heifebilbern legen oon ihrer literarifeben Catigteit
Zeugnis ab.
Der ruffifebe Sprachforfcher unb (Ethnologe IBaffili
XBaffilijetoitfch Hablou> ift in Petersburg geftorben.
(Er u>ar am 5. 3anuar \857 in Berlin geboren,
hieß nrfprüiiglich 5riebridj IBilhelm Habloff unb
ruffifi$ierte feinen Hamen erji fpater. (Er galt als ber
befte Kenner ber Citeratur unb (ßefdjidjte ber norb-
afiatifdien Bölfer.
Der bänifch-grönlänbifdje Sdjriftfteller unb Sprach-
forfeber pa|tor Cbtifiian IBilhelm H a s in u f f e n ift int
Hlter oon 3 a>eiuubfieb 3 ig 3ahren geftorben. Cr toar am
25. Hooember f8^6 geboren. f8?2—f895 toar er Blif-
fionar in Horb-(5rönlanb, tarn fpater nadj Dänemart
3 itrucf unb toirfte als Ceftor ber gröniäitbifdten Sprache
an ber Itnioerfität Kopenhagen. Cr bat eine Beih*
grönlänbifdter Biidjer, unter anberm eine gronlänbifche
Crammatif unb ein XBörterbudi, h*rausgegeben.
Charles Baoaiffon-Hlotlien, Klitglieb bes
3»ftitut be 5rance unb Sohn bes phitofophen 5&i£
Baoaiffon, i|t in paris geftorben. Cr bat fidj burdj
Cntsifferung ber Klanufl'ripte Ceonarbo ba Bincis oer¬
bient gemacht.
Der Kunfigelebrte prof. paul 3®bannes H 6 e ifl im
Klter oon fedftig 3 a bren in Hümberg geftorben. Cr bat
über breißig jahre ber bayerifchen £anbesgeu>erbeanjtalt
als Sefretär unb Bibliotbefar angehört. Sein in ber
5olge „Berühmte Kunftftätten" erfdjienenes neues Buch
über Hürnberg fanb weite Berbreitung; ebenfo ein
anberes über bie <5runblagen bet funflgemerblichen
Schönheit.
Piftor 5reiherr t>on Beisner-Cempinsfip ifl
neununbffinf$igjährig in Augsburg, mo er bie „Augs¬
burger Beueften Bachrichten" an leitenber Stelle rea¬
gierte, geflorben. 5retherr oon Beisner, urfprünglich
<Dffijter, hatte fich in ben Beunjigerjabren ber Boman-
fcfjriftflelleret 3 ugerr»anbt unb mar bamals 3 unächft nach
Berlin übergefiebelt, um bann Im 3ahre \9\6 feine augs-
burger Steilung anjutreten. Unter feinen Bomanen, bie
flott gefchrieben ftnb, aber nicht fonberlicfjc Anfprücbe
auf literartfche (Seltung erbeben, haben „(Ein ange¬
nehmes (Erbe'', „feiger Boben" fomie „Slamontfche
Dorfgefchichten" mehrere Auflagen erreicht.
Ber Schriftfleller Uloriß o. Beymonb ifl in Berlin
im Alter oon fünfunbad^ig 3ahrcn geworben. <£r
flammte aus einer fchmeijer 5amÜie, mürbe am 30.3uni
1833 in tDien geboren unb für bie ®fft 3 ierslaufbabn cr-
jogen. Sehr halb aber trat er in ben Bienfl ber preffe
unb mar als Bebafteur in XPien, feit 1883 in Berlin
tätig. Bon feinen Schriften 3 eichnen fich bas „Caien-
breoier bes ffücfelismus", „Bas Buch oom gefunben
unb franfen bferrn ZTCaier", „Ber hnnbertjährige
Knigge" bureb ihren ffumor aus.
Alfreb ^riebrich Bichter, als UTufiffchriftflelter mei-
teren Kreifen nicht unbefannt, ifl burch einen Straßen¬
unfall ums £cben gefommen. <£r flanb im breiunbfieb$ig-
jlen Cebensjahr. Seine Arbeiten bemegten fich neben
eigenen Kompofitionen hauptfächlich auf bem (ßebiet
ber theoretifchen BTufif.
3n Bresben flarb, einunbbreißigjährig, Charlotte
ißrafin Bittberg, bie am 12. September \887 3 U
Straßburg geboren mar. 5mei Bomane, „Ber IDeg
3 ur fjöhe" unb „Bie fchmer$hafte <ßlut", finb oon ihr
«rfchienen.
Aroeb paut Bitter, Bebafteur bes „ffeiber An-
3 eigers", ifl in Qeibe in fjolflein geftorben.
Bernharb Bogge, ber befannte potsbamer fjof-
prebiger, bem es oergönnt mar, bei ber Kaiferproflama-
217
tion in ©erfaüles die Z©ett}erede $n galten, iß achtend-
adtoigjShrig am 9 .2luguß $19 * n Scharbeufc geftorben. €r
war am 22. ©ftober J831 in <ßroßtin 3 geboren morden,
war 1856 Pfarrer in Stolberg, 1859 ©ioifionspfarrer,
J862 bfofprediger in Potsdam geworden. Bogge h<tt
eine nmfaffende oolfstümlidje fdiriftfteUerlfdje Cätigfcit
entfaltet: „Cl^rtfUidie (Charakterbilder aus dem Ijanfe
^o^enjollem", „3Uußrierte <5efdjichte der Heformation"
n. a. Befonderen Xüert beanfprudten feine \899 in 3«*i
fänden unter dem Citel „Bus fieben 3 ah* 3 *hnten" er-
fdtienenen Cebenserinnerungeit.
fjeinrich H 0 m u n d t, ein 5 reund des jungen Biefcfche,
ifi m Bifdjofsmerder dreinndfiebsigjährig geßorben. <Et
hat fich fchriftßellerifch, $umai als Kantforfcher, beroor*
getan.
Bm 3. ©e 3 ember iß «nf feinem £andfi| Cambo im
Südmeften oon 5ranfreich €dmond B o ft a n d geftorben«
€r war in Blarfeitle geboren und hatte ein Witter oon
oieruitdfünf 3 ig jaljren erreicht. Seine Caufbahn dis
Schriftfteller begann er als Cyrifer; in ©eutfchland bat
oor allem fein Cußfpiel „Les Romanesques“, fodann
„(Cyrano oon Bergerac", fein Bapoleondrama „L’Aiglon“
und „Chanteclair“ feinen Barnen berühmt gemacht Seine
Stücke find oon Cudwig 5nlda ins ©eutfche Übertragen
worden.'
Hobert Hof, der ©eßameritsoollftrecfer ©scar lOiU
des, iß geftorben.
©er ©berbibliotfyefar prof. Dr. €rnß Both iß in
ffalle a. d. S. im Blter oon einuridfech3ig 3aljren ge«
ßorben.
Budolf Botheit iß ad?tundfönf 3 igjä^rig m Berlin
geßorben. (Er war am 10 . ©ftober 1861 3 U Ojorn ge«
boren und hatte fich urfprünglich naturwiffenfchaftlichen
und chemifcfjen Studien 3 ugewandt, war dann aber in
ZDien, 3 umal unter bjeinrich 5 nedjungs Leitung, gaiq 3 Ut
3ournalißif übergegangen. Seine joumalißifche Cauf«
bahn hatte er in der Bedaftion des „IDiener 5wmden*
blattes" angetreten, er h a t bann für die „©offifche
Leitung" im 3 a h*e {900 aus der bjauptßadt Bulgariens
2{8
%
berichtet unb ijt fpäter in bie Bebaftion ber „Poffifchen
Leitung" eingetreten. (Eine umfangreiche publifation
©on ihm finb bie „Kernmorte bes XPeltfrteges", ein
Seiienftücf $u Büdpnanns „(Beflügelten XPorten".
Baubier be Boyaumont, ber Begrimber bes
BaljaoZHufoums, ifi in paris gejlorben. €r hatte ©ot
jehn 3altreii bas Meine fjaus in ber Bne Hayitouarb,
in bem ber Dldjter einige feiner größten XPerfe ge*
fdiaffeit ijat, angefauft, unb barin alles, toas au
Baljac erinnerte, $u fammeln gefudjt
' Jn 5d|lüd|tern bei $utba £arb im ad?tunbfieb 3 igjten
Cebensjafyr Dr. XPilhelm Hüll mann, früherer <£hef*
rebafteur ber „<5ra$et tEagespoft".
t >ie XPitme bes Sdiriftjtellers Ceopolb ©on Sacher*
HTafoch, 5räu fjilba <£ble ©on Sacher*HIafodi in
Cinbhehn in ©betreffen, ijl im Alter ©on fiinfunbfief^ig
3a^ren einem Schlaganfall erlegen. HTit ihren Uber*
fjungen aus ber franjofifdjen, englifd]en, itatienifchen,
jpanifchen unb portugiefifchen Citeratur bat jte fidj einen
Hamen gemad)t.
Bruno Sauer ijl acbtunbfünfjigjäBjrig in Kiel ge*
jlorben. Seine Stubien galten ber Kunjigefdpchte unb
Archäologie. mehrjähriger Aufenthalt in 3*alien, (Brie*
chenlanb unb Kleinafien ifi feinen 5°rfchungeii befonbers
3 ugute gefommen. Sauer mar 19°9 als profeffor unb
Bachfolger 5*r&inanb Boacfs nach Kiel berufen morben.
Sein XPerf über ben „Corfo ©on Beloebere" mirb in
5ad]freifen gefchäßt.
pafef 5 e e b e r ijl am 19. April 1919 in €nns in (Öfter*
reich geftorben. <£r 3 ählte unter ben heroorragenben fatho*
lifdjen Schriftftellern mit unb hat fich fomohl als dichter
mie als Citerarhiftorifer ausgejeichnet. Seine befann*
tejte Dichtung :ft „Der emige 3»&e", bie ifyttneit mehrere
Auflagen erlebte. Seeber mar 1856 geboren, entflammte
einer armen 5amilie, hatte in Brisen unb 3 n nsbrucf
ftubiert unb mar priefter unb (Bymnafialprofeffor ge*
morben. 1887 fam er als profeffor an bie HTilitärreal*
fdjule in XtIahrifch*XPeißfirchen, blieb bann in militäri*
219
fdjen Dienjlen, bis er (9(5 als Afabemiepfamr in ben
Ruheflanb trat.
3ohannes Sembrtfefi, befannt als S cft rlf t ft efler,
C^ronift ber Stabt ZHemel unb 3oumaIijt, ift breitutb«
fedftigjährig in ZTTemel geflorben. Aus feinen jahlreichen
Schiften finb „Die <5efd^icfjte ber Stabt ITCemel" ($00),
„Die oflpreufjifche Dichtung (?00—(800" (1908), fowie
btc non ihm herausgegebenen „Hunbert ojlpreugifchen
Dolfslieber" tjeroorsufieben.
(Seorg 5 i m m e I ift am 26. September (919 in Straft*
barg, einunbfedftigjahrig, geworben. Dor feiner Berufung
nach Straftburg im 3 a hr* (91^ u?irfte er- brei 3ah r *
jehnte als Unioerfitatsprofeffor in Berlin, wo er [ich
als Dezent eines groften Hufes erfreute. (9U ernannte
ihn bie freiburger ^ocbfctjule jum Ehwnboftor. Seine
^auptmerte finb: Einleitung in bie ZHoralmiffenfdjaft,
Probleme ber <ßefdjict' i tspli:lofopbjte, Hauptprobleme ber
pfylofopf(:e unb Sojiale Differenjierung. Daneben fchrieb
er eine Reihe philofophifcher Abhanblungen. 3 n feinem
Buch „(Seiftige Entfdjeibungen" legte er feine Kriegs«
reben unb «auffäfce ©or, bie er mährenb bes Krieges
gebulten butte. Simmel gehörte 3 U ben im Kuslunb
befannteflen beutfeben philofophen. \${2 erfdjien oon
ibm in puris, oon (ßuillain herausgegeben, ein Bunb
„Mälanges de Philosophie relativiste“.
Der 5*uilletonrebafteur ber „Rlünchener Reneflen
Rachrichten", Dr. Arnulf Sonntag, ifl als Hanptmann
unb Bataillonsfübrer im Alter uon 39 3 a h** n int ZDejlen
gefallen. Er tour am 2 ^. Auguft (8?9 tn Karlsruhe in
Buben geboren, ftubierte in Rlündjen unb promooierte
1903 auf <5runb einer Schrift über ben tiroler Dichter
Hermann ron <Silm.
Der argentinifebe Dichter Don Carlos (ßuibo Spano
ifl, fafl neunjig jahre alt, in Buenos Aires geflorben.
Er oerförperte für Argentinien bie Erinnerung an bie
Epoche ritterlicher Romantif.
Am 23. (Dftober ifl ber fcbu>ei 3 er Schriftflcller
Eugen 5riebricb Spenglerim Alter bon acbtunbscoanjig
3 abren geflorben. Die ATarffleine feines Cebens waren:
Schüler unl> Student in feiner Daterjlabt Bafel, Sd]au*
fpieler in Bern uni) Berlin, <£r$ief)er in Rußland, in
Bureaus bes Armeeftabes Bern und Solothurn Abjutant*
Unteroffoier, fdiliefjlidj Bericht er fiatter auf Reifen burdi
Sfanbinapien, 5innlanb unb ffollanb. Seine 3 afylreid}en
Ivrifdien unb nopolliftifdien Arbeiten erfd]ieiten Ijaupt*
fädjlidi in ^eitfd^riften. €in Drama „pilatus" unb
ein Sdjaufpiel „Ums ZDerf" flammen gleichfalls aus
feiner
3ofiannes Soanberg, einer her befielt fdjtoebifdien
(Dieater^ijlorifer, ijl in Stocffiolm geflorbeit. Seit Rlitte
ber Adtoigerjaljre hat er am fditpebifdien Cheaterleben
lebhaften Anteil genommen und feine gejdiidjtlidien
jorfdpingett in einer Reihe oon Sdjriften niebergelegt.
Der 3 um profeffor an ber mosfauer fo 3 ialiftifdjen
Itnioerfität ernannte Direftor ber bubapefler Stabte
bibliothef, Dr. €ru>in S 3 abo, einer ber bebeutenbjten
IDirtfdjaftshiftorifer Ungarns, ijl im Alter uon uierjig
3 «firen geftorben. <£r roar u. a. ber Mitherausgeber
ber Schriften oon 2l7ar£ unb €ngels in ungarifdjer
Spradje.
^ermannScfjlefinger, Derlagsbiref tor ber„Aache*
ner Allgemeinen Leitung", ift am 23. April $19 merunb*
fed] 3 igjaEjrig in Baben*Baben geflorben. <Sr Ejat fich afe
Mitarbeiter ber „Kotnifcfjen Leitung" betätigt.
3m Alter uon fedjsunbfünf 3 ig 3°^ wn flarb infolge
eines (ßefyrnfdjlages in pieine bei iDittlich, »o fie $ur
(Erholung roeilte, bie rheinifdje Schriftflellerin Cuife
Sd]ul 3 e-Brücf geborene Bram. Don ihren JDerfen
finb 3 U nennen: „Steuermann IDorringer", „Maria fjen*
brina uon (5odj", „Das Mo felhaus", „Die fjitnmels*
fdiufje" Seit ungefähr fünf 3 ehn 3 a hren lebte fie in
Cefymen an ber Mofel.
4- Dollrat Schumacher ijl achtunbfünf 3 igjährig ge*
florben. (Er u>ar als Sol{n einer altangefehonen toalbecfer
Familie im 3 <*hte 1861 3 U Corbach geboren unb ^atte
fich bem 5tubium ber Literatur 3 ugen>anbt. Unter feinen
mit ff. Mofer 3 ufammen perfaßten Bühnenjlucfen ijl „Der
Sommerleutnant" 3 U nennen. (Sroßeren (Erfolg brauten
22 {
ttjm fpdter feine gefdjidfttidfen «Stählungen, unter beiten
„Cieie und leben bet Caby f^amilton", „lorb Ztelfo ns
leßte liebe", „Napoleon HI." und „Kaffer in €ngenie"
beliebte leihbibliothefwerfe waren. Kuch emen Kriegs«
roman „Schwert Siegfrieds heraus wider Klbiotts (Bold"
fjat Schumacher »erfaßt, ein Buch, das 3 nm mindejlen aus
einem warmen »aterländifchen Empfinden h^rans ent-
{landen ifl, wie denn Schumacher unter dem «gufanrmen«
brach Deutfcfrlands fo fchwer gelitten haben fall, ba§ fein
Cod dadurch mit h**beigeführt fein mag.
5ran3 Sdjwar 3 , Hedafteur der „Doffifchen Lei¬
tung", i|l am {8. 2TIai $19 in Äeidjenberg gejlorben.
Km Januar 1919 $ der frühere politifche Hedafteur
an der „Schlefifdjen Leitung", leutnant a. D. (Dtto
S ch u> e b s, gejlorben.
Karl S t a m m, ein junger fdjweijer lyrifer, fiarb am
21. Diät 1919/ neunundswansigjährig, im Kranfenafyl
Zleumünfter an den folgen der (Srippe. Kuf (ßrund feiner
drei (Sedichtfammlungen „Das J^ohelieb", „Kus dem
Cornijler" und der „Kufbradj des s" waren 3 umal
in der Schweb jlarfe Hoffnungen auf fein dichterifches
Können gefeßt worden.
^ermann Starcfe, langjähriger 2Tlitarbeiter der
„Dresdener Hadjrichten", ijl in Dresden fieb 3 igjährig ge«
jlorben. <Er ijl Derfaffer des Ruches „Kus dem Cagebuch
eines wandernden Klufifanten".
3nt Klter »on über fünfundfedftig Jahren fiarb der
langjährige mainjer Mitarbeiter der „Kölnifchen gtg.",
Jofeph S t e i g e r w a 1 d, der feit 3 wetundmer 3 ig Jahren
den t>on ihm mitbegründeten „ZTeueflen Knjeiger" leitete.
5riedrich Dult »on Steijern, der fchwebifche
Schriftjleller und (belehrte, ijl in Stocfhalm gejlorben.
»on Steijern war Schwedens größter (ßoethe-Sammler
und «Kenner. Seine bedeutende (Soethe-Sammlung »er«
machte er tejlamentarifch der fdjwedifchen föniglicheit
3ibliother. Kts ZKujUfritifer feßte er fid] für Richard
IDagner ein. (Er war »on 1889 bis 1896 Herausgeber
und <£h*fredafteur »on „Dagens Nyheter“
222
Karl StoJter, ber breigtg3aEppe lang ben^anbels*
wtb Schiffabrtstcil ber ,,©ßfee*geitang" leitet*, iß am
9. 3*tni 00 in Stettin geßorben.
Km 19- ^inguft 0(9 ß<*rb im Klter oon fafi rieuramb*
fiebjig 3a^ren ber Cffayiß Kuguß C a e g e. Cr mar am
5. (Dftober (839 inKlt*Kußbof bei Dorpat geboren. Über
breifig 3atjre mar er als ZTTitarbetter an ber großen,
oon ber berliner KFabemie ber IDiffenfcbaften oeranlag*
ten Verausgabe ber poütifchen Korrefponben$ ^riebriefjs
bes trogen beteiligt gemefen.
Cbüarb C a o a n iß achtunbfieb 3 igjabrig am 3. Kuguß
(9(9 in (Senf geßorben. Cr mar am (8. UTai (852 geboren
uub oon (895 bis (897 profeffor ber latehiifchen Sprache
am (Dbergymnafium iu (Senf gemefeu. Unter feinen
(Sebicbtbänben ragt „La Coupe d’Onyx“ beroor. Seine
Derfe laffen ben Vergleich mit Ceconte be Cifle als nabe*
liegenb erfcheinen.
Crnß C e i dj m a n n, ber ficb Web febr bemerfens*
merte Beiträge in ber „5ranffurter Leitung'' einem met*
teren publifum befannt gegeben b^t, iß fünfsigjäbrig
in 5*<*nffurt am UTain geßorben. Cr mar prioatbosent
an ber franffurter Unioerfität uno bnt oon 003—009
bie Citeratur*Beilage ber „5ranffurter Leitung" geleitet
Cbuacb oon Cempeltey, befannt als Derfaffer
ber CragSbien „Klytamneßra", „3obann „Crom*
mell", iß fiebenunbacbt$igjäbrig in Koburg geßorben.
5eine Cragöbie „Klytamneßra" b^Ue ibm f. §t. einen
flangoolten Flamen gefdjaffen unb meitgebenbe V°ff*
nungen gemeeft. 3 m 3 a b** 010 erfdßen oon Cempeltey
ne<b eine Bearbeitung oon Kteißs „Familie Schroffen*
ßein". Cr b a * auch ben Briefmecbfel jmifchen (Sußao
5reytag unb V er 3°9 <£rnß oon Koburg herausgegeben.
Kuguß C r i n i u s iß am 5. Kpril 00 ad]tunbfech3ig*
in tüaltersbaufen in (Thüringen geßorben. Cr mar
in Scbfeubig bei Ceip 3 ig geboren unb hatte ficb an ber ber*
ttner Unioerfität mannigfachen Stubien bingeg eben. Kls
„tböringifeber IDanbersmann" iß er befannt gemorben.
Dabei iß es charafterißifdj, bag er, mie Montane, in
feinen Canb fchaftsfebilberungen 3 uttächß oon mdrfifcben
223
5treif$ügcn ausging. (Thüringen entfpräch aber vookl
mehr feiner ZTatur, wie bie ScfjilberungsFunjl benn audj
bei ifjm feEjr im (Begenfafe 3 U 5 <>ntane ins leicht Senille*
tonijlifdte übergeglitten ift Seinen Cuftfpielen „Hecht
für Hecht" unb „3nt Pereinstoege" fotoie feiner „(Be**
jchichte ber beutfchen Ctnigungsfämpfe" (1885— 88)
Fommt bejlenfalls ein $eitgefdiicfitlid|es jntereffe $u.
Am 28. Pe 3 ember 19\8 fiarb in Charlottenburg bie
Schriftflelterin TlTarie <C y r 0 1 im neununbfünfjigjlen
CebensjaEjr. (Eine 2 In 3 aE}[ Homane finb aus ihrer
heroorgegangcn, oon benen ber (916 erfchieneite „ 5 ran*
3 ofenfee" befonbere (Erroa^nung oerbient. Audf als
CyriFerin ift fie mehrfach tjeroorgetreten. HTarie Cyrol
toar am 22. 3uni 1862 in Angerburg in 0ftpreu§en ge«*
boren.
3» HTaroFFo ift als 3nternierter ber politifdje Schrift*
ftelter Alejrauber U t a r geflorbeu, ber, in Bremen als
illitmauu geboren, Deutfdilaiib früh oerlieg unb oor beut
'Kriege in paris im „Petit Journal“ bie austoärtige
politiF leitete.
. 3 n HTarburg ftairb am 23. September 1919 im adjtunb*
fecfoigften Cebensjahre ber orb. profeffor ber engtifchen
Philologie XPilhelm P i e 10 r. <£r toar ein grünblidjer unb
oielfeitiger Kenner ber germanifdten Sprachen unb Cite*
raturen. Per Perjtorbene entstammte einer alten, feit
3ahrhwnberten in f)effen*Haffau anfäffigen (Belehrten*
unb pajlorenfamilie. Urfprünglidt hatte er fid? eben*
falls ber Ökologie getoibmet, ging bann aber nach
toieberholtem mehrjährigen Aufenthalt in Cnglanb, too
er oon 18?9 bis 1882 als Po 3 ent ber germanifdten
Sprachen am Unioerfity College in Cioerpc >1 toirfte,
gait 3 sur Spradttoiffenfdjaft über. Seit 188$ toar er
augerorbentlidjer, feit 189 $ orbentlidjer profeffor feines
5 aates an ber marburger £ubt©igs*Umoerfität.
Cbmunb Piollanb, ein früherer Hlttarbeiter ber
„Poff. gtg.", ber als Ceutnant ber Hef. im 5elbe jlanb,
erlag am 27. ©Ftober 1919 feinen Pertounbungen, bie er
bei ben lebten Kämpfen im XPejlen erhalten hatte.
22 $
€iner XHelbung ber „Times“ 3 ufolge ift por futtern
in Cymingtou ber befannte publijift unb Kufelanbfenuer
Sir D. XD. XD a 11 a c e im fiebeitunbfieb 3 igfteit Gebens**
jafjr geftorben. Der (Belehrte, ber audj in Deutfdttanb
flubicrt unb in Xjeibelberg beit juriftifchen Doftorgrab
erworben hatte, ijt ber Derfaffer bes in feiner Art
{taffifdjeu Buddes über Kufelaitb, bas \877 311111 erjtenmal
erjehien. €s würbe in perfdjiebene Spradjen, andi in
mehrere inbifdje Diatefte, überfefet unb pon ber fran*
3 Öfijcben Afabemie preisgefrönt. Als bie „Times“ fid{
entfdjlofj, bie „Encyclopedia Britannien“ l)eraus 3 ugeben,
übernal)in er bie Ceituug biefes Unternehmens. Seine
lefeten Cebensjahre waten Ijanptfadilid} ber Xteu*
bearbeitung feines „Uuftlaiib" gewibmet, oon bem
nitb neue 5 affuitgen erfd]ieueit.
3m Alter pon pierunbfedftig 3a%en ftarb ber Citerar*
Ijifiorifer Heg.*Hat Dr. (Buftap XDanief. (Er war
Direttor bes Sopijien««(Svmnafiums in XDien; Schriften
über ( 5 rilipar 3 er, (ßottfdjeb u. a. gehören su feinen
Deröffentlichungen.
Der fdiwebifdje Citerarfyijbrifer prof. Karl XD a r -
bürg in Stocfljolm, ein 5reunb (Beijerftams, ift im
Alter pon fedjsunbfedi 3 ig 3*fp*n geftorben. <£r hat eine
fchwebifdje £iteraturgefd}idjte in 3 wei 23äitben peröffeilt*
licht, bie oiel XSeadjtuug unb Derbreitung gefunbeit hat.
XDarburg war Sefretär ber XZobeljtiftuiig unb ijt audj
als politifer ftarf fyerporgetreten.
Der frühere Herausgeber ber „Cippeftfjen Dolfs 3 ei*
tung", ^cinricfi XD e l ch e r t, ijt tn ©Ibenburg im Alter
pon pierunbfedisig 3 a b rcn geftorben. <Er hatte por etwa
brei§ig 3 <*firen bie „Cippefdje ^iegler^eitung" begrün*
bet, aus ber fpater bie jefeige freifinnige „Cippefdje
DoIfs 3 eitung // h*n>orging.
Kebafteur Auguft XDenbt, ein langjähriges XTUt*
glieb ber Schriftleitung ber „XTorbbeutfchen Allgemeinen
Leitung", ift im Alter pon fechsunbfedtfig 3 a h ren ge*
ftorben.
3« (Einbecf ftarb neununbfieb 3 ig 3 a h^ c alt ber Kauf*
mann unb Schriftfteller paul XD e n b t. ^Erwähnt feieu
€tnt« 1919
18
225
fein Sdjanfpiel „Kolberg *807", bas Cranerfpiel „Sibo*
nta v. Bor cf", t>ie Cujtfpiele „Sdfladjt bei Seban" unb
„Eingefdjneit".
Die Sdjriftjlellerin <2. JDerner (Elife IDerner-
Bürftenbinber) iß am \0. ©ftober $18 in hieran, fajfc
ad}t 3 tgjäi|rtg gcftorben. Sie mar am 25. Rooember \838
ln Berlin als Codjter eines Kaufmanns geboren, »erlebte
eine fefyr 3 urücfge 30 gene 3ugenb, fo baß ifjr Erj&hler«
latent erfl fpät 3 ur (Entfaltung gelangte. 3h 1 * ersten
Heineren Arbeiten oeröffentlid|te fie in einem fübbeut«
fc^en Blatt, mit ihren (ßartenlaube?i*-Romanen erlangte
fie bann große Doifstümlidjfeit unb trat fo in einen ge«*
»iffen IDettbemerb mit ber ZHarlitt. Don ihren in ben
Siebjiger- unb Kdßjigerjahren oerbreiteten Romanen
finb $u nennen: „Ein fjelb ber ^eber", „Km Kltar",
„(Biücfauf", „(ßefprengte Seffeln", „Dineta" ufm.
3n H^einerf jlarb ber jugenblicfje fdjmeijer Pfarrer
unb Dichter ZDilliam IBolfensberger. Er ^atte
bisher 5 »ei Rooellenfammlungen oeröffentliijt.
Knny VO o t h e, Berfafferin oon mehr als oierjig für
ein breiteres publifum beßimmten Romanen, iß jmeiunb«
fecfi 3 iöjöfirig in £eip 3 ig geworben. Sie mar am 30. 3**nf
1858 $u Berlin geboren unb hatte mit ihrem RIann, bem
Berlagsbuchhänbler Kbolf Blafyn, oon 1887 bis 1906
bie XDocfjenfchrift „Oon fjaus $u fjaus" ^erausgegeben.
Der franjöfifdie Rooelliß 2Hid)ael $et>acco ij \ iu
Paris geftorben.
Der frühere 0rbinarius an ber Unioerfität Straß-
bürg, prof. Dr. CEjeobalb Siegler, ift in einem
5e(bla3arett im (Dberelfaß geworben. Er mar, mährenb
er auf einer 5rontreife Borträge für Sotbaten hielt, an
ber Ruh* erfranft unb ßanb im 3 meinnbfieb 3 igßen
Cebensjahr. Bon feinen ZDerfen feien ermähn* bie
„rfßefdßchte ber päbagogif", fomie fein großes, auch ins
Buffifcfje unb fjollänbifdje überfeßte IBerf „Die geißtgen
unb f 03 ialen Strömungen bes 3<*h*h un b**ts". Kud}
fdjrieb er bie leßten Kapitel bes (Eoethebuches oon BteU
fchomffy, fomie Biographien über geller, Difcfjer, Strauß
unb Rießfche.*
226
TXlajc (Beorg ^imraerma nn, orbentlicher profeffot
ber Kunflgefchichte cm ber Cechnifchett f}od}fchule Berlin,
i$ achtunbfünf 31 gjährig oerfdjieben. €r flammte aus
€lbing, I^atte in Berlin unb Ulündjeu Kunftgefdjidjte uub
Archäologie jlubiert, \8Q5 in HZündjen promooiert uub
burch 3 toeijährigen Aufenthalt in 3talieu feine Kunjl-
anfdjauungen oertieft. f 888 Ijatte er fidj als Do$ent
für Kunflgefchichte unb Citeratur an ber Kunftafabemie
tu Düffelborf niebergelaffen, Ijatte bann jahrelang in
Berlin unb Bonn als prioatgelehrter gelebt, fidj ©flera
$00 als prbatbojent au ber iluioerfitat Berlin
Stabilitiert unb mar bereits im fjerbfl besfelbeit 3 a^res
als augerorbentlicher profeffot au bie tedinifdje ffoch-
fd|ule berufen toorben. ^immermaun, ber neben feiner
Unioerfitatstätigfeit Direftor bes Sdiinfelmufenms unb
ber Beutb'Sammlung toar, bat eine Bemerfenstoerte
Kunflgefchichte in brei Bänben oerfafjt.
♦ *
*
Der Sdjriftftelter €rtoin o. 3 an ifd?felb ift bem
wiener Burgtljeater als artiftlfdjer Direftionsfefretär oer-
pflichtet toorben.
Der prioatbojent Dr. €rnfl VO a l f e r in Zürich ift
jum augerorbentlichen profeffot für italienifche Citeratur
an ber Unioerfität Bafel ernannt toorben.
Der (ß^mnafialprofeffor Dr. Hidjarb BI ei fl er in
IDien tourbe 3 um a. o. profeffor ber flaffifdiett Philologie
an ber Hnioerfität <ßra$ ernannt.
Der <£(}efre^afteur ber „HTünchener Beueflen Bach-
ridjten" o. poffelt oerlieg feinen poflen unb über¬
nahm bie fd|toei 3 er Dertretung bes Blattes, beffen parifer
Berichterflatter er in früheren 3 a h**n u>ar.
Der prioatbo 3 ent Dr. Ceonharb © l f dt 1 i an ber Uni-
oerfität fjetbelberg tourbe 311 m außerorbentlichett pro¬
feffor für romanifche Philologie ernannt.
Der ©Berbibliotbefar an ber münchener Unioerfitäts-
Bibtiothef, Dr. (ßeorg ZDotf, tourbe 3 um fjonorar-
w*
227
profeffor für 23uch* unb Bibliothefwefeu an her philofo*»
phifdien $afultät brr Unioerfität ZHünd^n. ernannt
Die Schaufpielerin ZIT. p. Kubrejewa, bie (Sattin
Dlajrim (ßorfis, hat, wie bie Petersburger Celegra*
phen*Kgentur melbet, bie Ceitung ber Petersburger
Staatstheater übernommen unb würbe 511111 Kommiffctr
für Cheaterwefen ernannt.
Dem Dichter Klfreb £fugg«tiberger würbe uoti
ber (Semeinbepertretung ber fdjwefoer töemeinbe (ßerlU
fon bei 5 rauenfelb bie Stelle bes Bürgermeijters jtatt
eines €l^reiifolbes angeboten.
Dr. fjaiis JD a h l mürbe an Stelle bes- (ßeheimrats
p. 0ettingen 311 m Direftor bes <ßoethe*national*2nu*
feums ernannt.
Der (ßylbenbalfche Derlag in Kopenhagen bat
ben bänifchen 5 inan 3 minifter Dr. Cboarb Branbes, einen
Bruber bes Citerarhiftorifers (ßeorg Branbes, in Jeine
Direftion aufgenommen. Diefe tflafptahute bat 311 einem
proteft bes Schriftftellers Cauribs B r u u n geführt, ber
Branbes barüber 3 ur Hebe jtellt, ba§ er, wie fein 3 »eiter,
ber bänifchen Literatur gefdjabet habe, inbem er per«*
fuebe, fie für parteipolitifdje ^weefe aus 3 imufcen.
Der Scbriftjieller <£rnji ff a r b t würbe Bachfolger
bes (Seneralintenbanten Karl poii S dj i r a dj in lüeimar,
ber feit 3 ehn 3 abren als Ceiter bes ehemaligen ffof*
tbeaters gewirft batte unb porn Zlrbciter- unb Solbaten*
rat feiner Stellung enthoben würbe.
2lls Ceftor ber fran 3 Öfifdjen Spradje bat fidj 5 rL
Dr. Cohmann unb für bie norbifchen Sprachen Di*
reftor Björfmann an ber itniperfität Koftocf habi*
litiert.
Der Schriftjleller f?arrv Kahn ifl als Dramaturg
unb Begiffeur bem Kleinen (Theater in Berlin perpfliebtet
worben.
Dem Bechtsanwalt unb Schriftjteller Dr. KIa£ <£p*
ftein würbe pon ber fachfen*weimarifchen Hegierung
ber profeffortitel perlieben.
prof. Dr. <£rharb Commafcfch, prwatbo 3 ent für
romanifebe Philologie an ber Unwerfität Berlin, iji 3 um
228
außerorbentlichen profeffor ernannt worben. Commaßfch
war ein Schüler Abolf Coblers unb ijt Herausgeber bes
großen aItfran 3 Öfifchen IPörterbuches Coblers.
Der frühere langjährige Ceiter ber bereinigten 5 ranf-
furter Stabttheater, 3ntenbant Cmil Claar, h at com
(Sroßberjog non IPeimar noch ®or ber politifchen Um«*
wä^ung ben profeffor-Citel erhalten in Anerkennung
feiner langjährigen Perbienjte um bie pflege <ßoeth*s in
beffen Paterftabt. unb in tPürbigung ber Cätigfeit (Haars
als Dichter unb Schriftsteller.
Als Dramaturg am XPeimarifdjen 'Bationaltljeater
wurb* ber Sdiriftjteller Dr. (Erich Bonner berufen.
profeffor Dr. Arthur C u t h e r r Ceftor ber beutfefjen
Sprache an ber Unioerfität PTosfau, unb HÜfsbibliothefar
Dr. $ran 3 B i e b e r e r würben 3 U Bibliothekaren an ber
Deutfchen Bücherei in Ceip 3 ig ernannt.
Dr. Piktor Baumann ijt unter Perleihung bes
(Titels eines (ßefanbten 3 um Direktor ber Bachrichten¬
abteilung bes Auswärtigen Amtes ernannt worben.
5ür bas fommenbe Sommerfemefter ift Dr. Carl Daoib
PT a r c u s oom preußifdjen Kultusminijterium beauftragt
worben, Porlefungen über neuere norbifefje Literatur-
gefchichte unb Citeratur an ber Unioerfität Berlin ab 3 u-
halten.
prof. Dr. Abolf Ceißmann in 3ena ijt in bie neu
errichtete außerorbentltch* profeffur für Philologie ba-
felbjt berufen worben.
Der Pertreter ber engüfehen Philologie an ber Uni¬
oerfität Balte, o. profeffor Dr. PTar Deutfdjbein,
hat einen Buf auf ben bnreh ben Cob bes <ßeh. Beg.-
Bats profeffor Piftor erlebigten Cehrjtuhl in PTarburg
erhalten.
Dr. Bicharb IPittfacf ijl als Bachfolger profeffor
Dr. (ßeißlers 3 um Ceftor für Portragsfunft an bie Uni¬
oerfität tyalU berufen worben.
(ßeorg Droefcher, ber jeßige Ceiter ber berliner
Staatsoper, würbe auf (ßrunb einer Differtation über
(ßujtao 5 reytag an ber philofophif ch*n Fakultät ber ber¬
liner Unioerfität 3 um Dr. phil. promooiert.
229
Der Sibliothefar an ber Unioerfitätsbibliothef in £}atte
Dr. jnr. IPolfram Suchtet würbe $um Direftor ber
Stabtbücherei in (Erfurt gewählt
Dem Sprachlehrer Hen 6 Cebouj Ifl burch tninifteri*
eile Perfügung bie Stelle bes Ceftors ber ftanjofifdyen
Sprache am Homanifdjen Seminar ber Hnioerfitaf Ceip*
$ig, an bem er als 2 lffijtent bereits tätig ifl, übertragen
toorben.
ZTTeinrab C i e n e r t hol oon ber philofophtfdjen Saful*
tat ber Uniocrfitat ^i'iridj bcn Doftortitel honoris causa
erholten.
Dr. firnft UT. Holoff in 5*elburg i. Dr., bem Her*
ausgeb er bes währenb bes Krieges 3 um 2lbfchlu§ ge«
fommenen fünfbänbigen „Cejifons ber päbagogif" unb
bes „Citerarifchen Honbweifers" ij \ oon ber babifcben
Hegierung feiner wiffenfchaftlidien Ceifhtngett halber ber
Citel profeffor oerliehen worben.
Dem hollonbifchen Chorafterfpieler unb (Theaterleiter
ZPitlem Hoyoarbsifi oon ber «tredjter Uniocrfitat bie
TDürbe eines <£h*enboftors oerliehen toorben, eine 2 lus*
3 eichmtng, bie in Ifoitanb 311 m crfienmal einem (Theater*
mann 3 uteil geworben ift.
profeffor Heinrich £ u tt 0 to, Herausgeber ber „Ttcnen
Seit'', ijl 3 um Direktor am UZufeum für Pölferfunbe, in
bem er eine entwicflungsgefchichtliche Zlbteilung cinrichten
foll, auserfehen toorben. Profeffor (Tunoto, geboren am
U. 2lprü \862 3 U Schwerin, hot fich burch 3 ahlreiche
ethnologifche, prähiflorifche unb fo 3 ialhtflorifche Schriften
einen guten Hamen gemacht.
Sunt Pertrauensrat ber Kleiflftiftung für bas 3ahr
1919 ift Dr« 5 ron 3 S e r 0 a e s gewählt worben.
Per Homanfdjriftfieller Hen 6 Doyle soe ift in bie
2lcab6mie frangaife aufgenommen worben.* Pie 2Iuf*
nahmerebe hielt Henri be Hägnier.
2 llberta oon puttfamer ijt 3 ur 5 eier ihres fteb 3 tg*
flen (ßeburtstages, ben fie am 5. ZUai b. 3* begehen
burfte, 3 ur (Ehrenbürgerin ihrer Paterfiabt (Slogan er«
namtt worben.
230
XDilhelm 8 r a u n e, 6 er 30 Öen heroorragenbjten Der*
tretem 6 er germarnftiichen IDiffenfchaft gesagt n>er 6 ett
6 arf, (egte im fjerbjt feine profeffur an 6 er heibelberger
Unioerfität nieber, um in 6 en Nuljeftanb 3 U treten.
profeffor €rneji (C o n n e (a t, bisher Drbinarius 6 er
Beutfcheu un 6 englifdjen Sprache un 6 Literatur an 6 er
Unioerfität <ßenf, ijt oon 6 er franjöfifdten Regierung
5 «m profeffor 6 er germanifdjen Philologie an 6 er ftraß*
Burger Unioerfität ernannt iporSen.
(ßeorges Duhamel, befannt als Derfaffer 6 es
Sdjaufpiels „Dans l’ombre des statues“ hot 6 en Prix
Gonconrt für $toei feinfinnige Nooellen „La vie des
martyrs“ uit 6 „Civilisation“ erholten, in 6 enen er feine
€inbrücfe ans 6 em 5 elb 3 uge niebergelegt hot.
Heinrich Sohnrcy ift oon 6 er philofophifchen 5 oful*
tat 6 er Unioerfität Königsberg anläßlich feines fechsig*
jten (ßebnrtstages 3 um <£h p enboftor Ser philofophie er*
nannt toorben, eine Kus 3 eidjnung, 6 ie ihm als Erberer
6 er länblichen tDofjlfohrts* un 6 fjeimotspflege 3 utei(
geworben ift. Uudj 6 ie ZDürbe eines €hrenboftors 6 er
ftaatsroiffenfchaftlidien 5ofu(tät 6 er Unioerfität (Tübingen
ift ihm oerliehen worben.
Die Ufabemie (ßoncourt hot €mil 8 ergerat 3 um
Nachfolger oon paul UTorgueritte geroählt. Bergerat,
f8^5 in paris geboren, ift im 3 a h r e f865 mit einem
Dersjtücf im Chöotre £ran$ais heroorgetreten nn 6 hot
feither 3 ahlreiche (Sebicfjte, Nomone un 6 Kritiken oer*
öffentlicht.
Dr. IDalbemar ® e als Derfaffer einer Ceffing*
Biographie befannt, hot fich als prioatbosent für Cite*
raturgefchichte an 6 er berliner tedjnifchen Tjochfchule
habilitiert. (Dehlfe hot gemeinfam mit Ulbert Ceißmamt
6 ie „^allefdjen Neubrucfe" aus 6 em acht 3 ehnten nn 6
-neun 3 ehnten 3 °h c hnnbert h'fonsgegeben un 6 ijt Der*
ftan 6 smitglie 6 6 es Deutfdjen <5ermanijien*X)eibanbes.
€ugen 5 i e r f e, 6 er lange 3ohre hm&nrch 6 ie
„Braunfchtoeigifche Canbesseitung" als (Thefrebafteur ge*
leitet hot, hot am 20 . 3nü fein golbenes Doftorjubiläum
gefeiert. Die leip 3 iger 5 afultät, bei 6 er Sierfe 3 um
Doftor promovierte, !}at ihm »fiter ©lücftofinfchen bie
(Erneuerung bes Doftorats übermittelt
Uralter ©untrer, bislang Ctjefrebaftcnr an ber
„Babifcfjen Canbesjeitung" in Karlsruhe, i(t in bie preffe-*
abteilung bes BTinifteriums bes 3nnern berufen tuorben.
(Dttofar Kernflocf ijt oon ber graser Unioerfitäi
$nm €^renboftor ernannt morben.
Das oon ber „Cehranßalt für bie tüiffenfd?aft bes-
3ubentums" f. §t. erlaffene preisausfchreiben
hat fünf Bearbeiter gefimben. Den erften preis non
2000 B7arf erhielt Dr. £ub»ig ©olbpein (Königs*
berg)“, ben 3 »eiten preis non (000 Blarf Dr. Beate
Ber »in (Berlin).
Der romanifche Dichter 5- Camat^ias %tt ben
ihm oon ber fchmefeerifdjen Sdjttlerfttftung 3 uerfannten
preis oon (000 5r. ber „Bomania" 3 um &tved ber
Verausgabe guter IDerfe romanifcfyer Butoren für bas
Dolf übergeben.
©in Hamburger ©ro§faufmann ^at bem Biefefche*
Brchio 5000 BTarf übergeben mit ber Befiimmung, brei
in ben lebten Kriegsjahren erfchicnenen Büchern preife
oon je (500 BTarf 3 u erteilen. Der Dorftanb bes Brchios
bat Ctjomas BI a n n (Betrachtungen eines Unpolitifchen),
©rnjt Bertram (Biefcfche), BI u t i u s (Die brei Beidje)
ausge 3 eichnet. „<£s erfdjeint ihm in ber ©egemoart als
eine Bot»enbigfeit, ben Reinen Kreis berer, bie »irflich
noch bie Ceibenfchaft unb bas ©efül^l ber Deranhoortung
für bie geiftige Bladjt Deutfchlanbs h a ^ en / au f ßte*
rarifche tßerfe hin 3 U»eifen, bie — grünblich unb »ieber*
holt gelefen — ben lüiberfpruch gegen bie unheiloolle
geiftige Derfladjung ins bjellfte £icht rücfen." Buch im.
3ahr« (919 follen »ieberum brei Bücher in gleicher
IDeife ansge 3 eichnet »erben.
Die Kleififtiftung h^l biefes 3<*h* 3«>^i preife hr
fföhe oon je (000 BI. an Ceonharb $ r a n cf, ben
Derfaffer ber Bomane „Die Bäuberbanbe" unb „Die
Urfache", unb ben £yrtfer paul § e ch oerliehen. Preis*
richter »ar fjeinrich Blann.
232
Die fdjwefeerifche Schillerftifhtng Fjat bem Betagten
fcfinbnerifchen Didjter plasibus plattuer in £hur,
in fOürbigung feines bidtterifd]eu Sehenswertes, por
allem feines ,Siebes pon beit erjten fiibgenoffen" unb
feiner metrifdten Übertragung ber berühmten „Haeteis"
bes bünbuerifd]en Xjumorifien Simon Cemmius, eine
€^rengabe pon (OOO 5f. überreidjt. — Die gleidje
Summe pou (000 5t. hat fie bem bafeler Sdtriftjteller
paul Kägi für feine bichterifdjen Ceiftungen juerfanitt.
fjier 3 u wirb als hauptfädtlidjjte feine Bibelbearbeitung
unb Ztadjbidttung gejätet. r
Herbert «Eulen berg würbe für fein fünfaftiges
Crauerfpiel „Ceibenfchaft" burdj ben wiener Oolfs«
(Theaterpreis ausgejeiebnet.
Der miinchener Didtter 0 tto gareef ift für fein
Drama „Kaifer Karl V." mit bem Cfyrenpreife ber <J5e*
fellfdjaft „Das junge Deutfdilanb" bebadtf worben.
Der <ßraf*Sd?af fgotf dt-preis für fatbolifdje
Sdiriftfteller unb Sdiriftftellerinnen würbe auf folgenbe
oier Arbeiten mit je 500 211. perteilt: „Vas 3üngferlein
pou 2lpalou" pon 5tau Sdimift-Köbler (5abri be 5 a&tis),
lladjen; 2. „ffeintgefunben" pou 3acobine Spangemadier,
Dorjten a. b. Sippe; 3. „Ifilbegarb Itamhoffs lüeg"
pon 2 H. Clermont, Hachen; <$. „ 5 entwefp unb ffeimtreh"
pon Kath. (Tüshaus, Sdtfofj 3rlbadj # Straßfirdieu bei
Straubing (Bayern).
Der Bauerufelbpreis ift 311 gleidjen (Teilen au (ßuftao
B i 11 n e r, Itubolf ff ö 1 3 e r, itidjarb S dt a n t a l,
Karl fOertheitner, <2>tto S1 0 e f f l perteilt worben.
3« bem Preisausfdjreiben bes „(Türmer" würbe ber
erfte preis Dr. Ernft Krafjiitann, IDieu, 3 uerteilt.
Die brei 3 weiteit prelfe fielen an ll. III. Ko Hoben,
U). S. Q u i b a m (lOerner Sehmann), (ßlafo in Sdilefien,
unb an ©tto Schwär fc, Stuttgart
l}er (Elifabeih* 5 S*fter*lXiefcfdie*preis bes
beutfdjeu Syseumsflubs („lllilberuitg ber beporftehenbeu
beruflidien Konfurreii 3 3 wifdjen lllaun unb 5*an") hat
3 wattig Bewerberinnen gefunben. Der preis pou 500
ZTTarf würbe $11 gleidptt Ceilett Cuife ZUarelle-Serliu
uub Dr. 2luna (SietnfetuDüffelborf suertannt
Sei betn preisausfdireiben 1 bes Cattbliatts*
Verlages in 3* na würbe bie Krbeit „3»nere Mufft*
pon Karl Kefdireitfyer, XDien, preisgefront.
Die preife ber 3 ofyannes* 5 a|lenratij*Stiftun <5 in KSt«
finb perteilt worben, paul €rnjt uub 3 u (ius art
^abeu je 1500 211., fjerniami S t e (j r, €mil Strauß,
5:ans ZDerfel je \000 211., €lfe Casfer-Sdiüler
unb (ßrete llTeifel^eß je 500 2TL erhalten. S&nf
in Köln attfäffige Sdjriftjteller unb Sdiriftftellerinnett
finb mit je 200 ZIT. bebadjt worben.
Der genfer Didier fjettry Spieß unb ber Berner
Simon (ßfeller traben pon betn Kuffidjtsrat ber
fdiwefeerifaiett Sdiillerftiftung eine (Ehrengabe pon je
j000 5ranfeit erhalten, Spieß für feine Ijerportagenben
Ceifhutgeu auf betn (ßebiete ber Cyrif, <5feller für feine
muubartlidjen Did;tungeu. IDeitere Dotationen Pott ruitb
10 000 5rattfett fittb an fdfwefoerifdie Sdtriftfteiler euti
bereit fjinterlaffene gefallen.
Zltttti 21 p e l, bie (Sattiu paul Kpels, erfjielt t>ou ber
beutfdjen Sdjillerftiftung für Umreit Sotttatt „Das einfame
ffer 3 " eine €firengabe.
«Eberfjarb K&'nig fyat in Knerfennung feiner festen
brei Efauptroerfe, bes bramatifdien £}etbengebid?t$ „IDi**
Iattb ber Sdmtieb", bes Zllettfdjljeitsittürdieus „(ßepatter
lEob" uttb ber Cegenbett „Don biefer uttb jener it>elt"
pon ber Catigfyans-Stiftung bes Deutfcbbunbes (Goityi)
einen €ftrenpreis pon \000 2Harf erhalten.
Karl K b o l p £, bem befannten wiener Homanfcbrift*
jteller, ift anläßlidj feines füuf 3 ig(teit (ßeburtstages oom
DIagiftrat ber Stabt iPien ein €ltrettgefialt Pott 1800
Krotten ausgefeßt worben.
Die fratt 3 öfifdie Kfabemie Ijat ben großen ttteratnr-
preis für 1919 &*»* Brübern 3 «*ii uttb 3örbitte
(C lt a r a u b suerteilt. Der preis Seymottb ({0 000 fr.)
würbe fjenri ptrenne für feine (Befdjidjte Belgiens
Suerfamtt.
23 ^
€ugen Cer ch ift ber Samfon-preis ber bayrlfdjen
Afabcmie für bie Schrift „Pie Derwenbung bes roma-
nifcfjen 5wturums als Ansbrucf eines fittlichen Sollens"
— bas Cijema war $17 ©on Karl Pojjler gesellt
worben — ©erliefen worben.
Pein blitiben plattbeutfdjeit Pidjter cßeorg Projie
batte ber bremer Senat einen jährlichen €brenfolb ©on
JOOO IM. 3 uerfanut, ber jefot burdj bie bremifdje Rational-
©erfainmlung auf 3000 211. erhöht worben ifh
Dem fächfifchen profeffor unb 3slanbforfd]er Karl
Küchler ifl in ehrenooller Anerfenntnis feiner Per-
bienfte um 3 slanb „eine (Ehrengabe bes^ islänbifchen
Polfes unter Permittlung ber beutfchen (ßefellfcbaft in
Kopenhagen" überwiefeit worben, eine Summe, bie
Küchler wohltätigen ^wecfen 3 ugeführt hat.
Per Archon-Pefperouffe-preis ber frait 3 öfifchen Afa*
bemie ifl <ßujta©e & i © e t 3 uer?annt worben.
Romain Rollanb, ber (ich 3 ur Beerbigung feiner
Klutter in eine Keine fran 3 Öfifche Stabt begeben hatte,
war bort interniert worben. Seine Briefe unterlagen
ftrengfler < 3 enfur.
Dem Herausgeber bes „Demain“, fymx <ß u i l b e a u£,
war ©om fchwei 3 erifchen Bunbesrat unterfagt worben,
weiterhin in (ßrensfantonen feinen IPohnfifc 3 U nehmen.
Pa 3 u fchrieb bie „Poff, 5t0*" (505): „Pie ©on ber
fran 3 Öfifdhen unb wejtf<hwei 3 erifchen preffe mit fo un¬
geheurem €ifer betriebene Angelegenheit (ßnilbeaug
enbet alfo mit feiner ©ollfommeneit moralifchen
Rechtfertigung. Pie 5einbe (ßuilbeaug’ erwarteten
auf bas befiimmtefte, btr Bunbesrat werbe bie Aus-
wcifung ober, ba er nach 5 ranfreidi nicht ausgewiefen
werben fonute, feine 3 n terniemng befdjliefjen. Pie Be-
jlimmung feines IPohnfifces, für bie ihm ja bie ZPahl
in einer gan 3 en Reihe ©ott Kantonen offenfieht, fanit
unmöglich als eine ATafjregelmtg angefeheu werben, ba
feine ^eitfchrift ja nicht ©erboten ifl unb hiermit 3 ©r
(ßenüge bargetan ift, bajj (ßuilbeauj fidj weber perföwlicjh
noch als Schriftleiter gegen bie Reutralität ber Schweis "
©ergangen h<*i • • “
235
Hicharb Dehme! hat einen proteft üerSffentlidjt,
in bem ec baoor warnt, ber berliner Afabemie ber
Mönfie eine literarifche Abteilung anjugliebern. Dehnte!
fdjreibt (Berliner Cageblatt 30^): „So not uns eilte
Körperfchaft tut, bie bas bicfyterifdje (Gemeingut oor beu
mannigfachen ©emeinheiten ber ZHeimingsmacher fdjitßeu
tönnte, fie barf nicht oou Begierungsgnaben ^ernannt*
werben; fie muß als oöllig freie ©riinbung aus ber
eigenen Berufsgemeinfdjaft l)eruorgel^ett. Das Pertraueit
ber ülitfchaffenben muß fie tragen; u>o foll bas Ipr*
fommcn, wenn inan ihnen eine Pertretung aufbraugeit
will, bie fie nidjt felber gewählt habenl ZOas wir
brauchen, ijl ein Bilbungsrat für bas fchöngeijtige Selbfi-
gefühl bes Polfes, ein Betriebsrat jur pflege bes Kutiji-
finnes, fcierlidier gefagt, ein Zlleifierrat, gefliigt auf einen
©efellenrat. Der Staat muß natiirlidj bie Kofieit tragen,
foweit fie nicht burdj freiwillige Stiftungen aufbringbar
finb* im Übrigen foll er bie Ijanb baoon laffeit."
Die „Heue preffe" oeroffentlid}te eine ©rflärung
oon Arthur Sdpiigier, bie hier wiebergegebeu pi
werben oerbient:
„(Eben erft fommt mir bie gefirige Hummer ber
dDiener Znittagsjeitung* 311 ©efidjt, aus ber idj erfahre,
baß am 9 * bs. an ben bayerifdjeit Htiuifierpräfibenteii
eine angeblich audj t>on mir unterfertigte Depefdje ab¬
gegangen fei, in ber aufs fchärffie gegen jebe Anwettbung
ungefeglicher fianbredjtlicher ©ewalt, insbefonbere aber
gegen bie brohenbe ftanbredjtlidje i^iuridjtung (Eollers
protefiiert würbe.
meinem Bebauern bin idj genötigt, fefisufiellen,
baß ein foldjes Celearamm mir 3 ur ©infidjtnahme ober
gar 3 ur Unterfdjrift niemals oorgelegeu hat, baß idj bis
3 u biefer 5tunbe beffen IPortlaut nidjt feitne, 1111 b baß
ich nidjt weiß, wer fich ohne meine &ufHmmnttg, ja ohne
ben recht 3 eitigen Perftidi, meine ^ufiiinmung 311 erhalten,
befugt halten burfte, meinen Hamen unter einen protejt
3 u fegen, ber mir, foweit mir ber 3 nhalt aus jener filmen
^eitungsnotfo begannt geworben, 3 war oott einer 3 »eifel-
los gerechten unb — in Anbetracht ber unterseichneten
236
Hamen — weiter nidjt erftaunlidieu ebleit ßefinnung
getragen, aber feineswegs jo weit gefaßt erfdjeint, als es
ber 2 lnla§ ermöglidjt unb für meinen perfönlichett, partei*
politifd) pöllig unberührten (Sefdjmacf bringeub erforbert
fjätte.^
Penn ich für meinen Ceü fdjliefje mid) bem an ben
bayerifchen ininifterpräfibenten gerkhteten proteft uidjt
nur mit aller <£ntfd)iebenheit an, fonbern id) beljne ilju
hiermit aus auf fämtlidje übrigen pontifdien Zllorbe uub
fonftigen politifdjen uub pfeubopolitifdjeu (ßeiraltafte unb
Hübereien, in weldiem Canbe, in weldjer partei, burd)
weldje 3 njtan 3 immer unb ob fie nun an Proletariern,
Bürgern, Citeraten ober felbjt an 5 iirfteu perübt worben
wären unb weiterhin perübt werben feilten.
€nblich erhebe ich €infpruch gegen jeben oon welcher
Seite immer ausgehenbeti (Singriff in bie 5 reif)eit unb
bas Selbflbeftimmungsrecht bes 3nbioibuums — folange
burch bie Ausübung biefer Hedjte nicht biejenigen eines
anberen 3 n ^ii>ibiium 3 perlefct würben, — unb aus biefer
€mpfinbung heraus perwahre id) mich hiermit öffentlich
gegen bie permeffene eigenmädjtige Zeichnung meines 3 U
meiner alleinigen Perfügung ftehenben Hamens — unb
wäre es auch in befter Kbfidjt unb 3 um bejten £wecf
gefdjehen — unter ein Schriftfiiicf, pon beffen €yiften$
ich l*n Kugenblicf ber Kbfenbung überhaupt feine Kljnung
hatte. Dr. KrthurSchnifeler."
Habinbranath C a g o r e hat bert ihm perliefjenen eng»*
lifdjen Kbel als protejt gegen bie graufame Hehanbluitg
ber inbifchen 5 reiheitsfämpfer abgelehnt.
3ohannes P. 3*ufen hat an ben Perbanb bes
ffanbinaoifchen Schriftftellerfongreffes in Kopenhagen,
beffen Porfifeenber Sophus Plichaelis bas Hitterfreu 3
bes Panebrog*<Drbens erhalten unb angenommen hat,
folgenbes Schreiben gerichtet: „Hachbem (ich ber Schrift*
jiellerperbanb über bie Coppen hat beforieren laffen,
bei welcher (ßelegenheit ber Schatten bes Kremes auch
auf bie Plitglieber fällt, fann ich als Hepublifaner
biefer 0rganifation nicht angehören. ZtZeine fürjlidje
237
Knmelbuna, bie übrigens oon einem onberen ZHitglieb
oeranlaßt "war, bitte ich bafjer als miberrufen ju be*
trachten."
fjenri <5 u i I b e a n $ fiat in ber nt (Genf erfcheinett*
ben fdimeiserifcfien Leitung „La Feuille“ unter bem tOtel
„Das tragifdje SdiicFfal eines beutfdjen Dichters" einen
Hochruf auf 2tta$ Dauthenbey veröffentlicht, ht
bem es : „«Einer ber entjücfenbften Dichter bes
heutigen Deutfchlanb ift unter wahrhaft tragifdien Um*
ftönben geflorben, unb obgleich er & 0 Greuel bes
Krieges, an bem er nicht teilnahm, nidit getonnt fyat,
war er eines jener ®pfer bes Krieges, bie man gewöhn*
lidt ignoriert. Sein <Gefchicf ift uns burch feine Berühmt*
heit betonnt geworben ... H)äre Dauthenbey ein (öff^ier
ober ein einflußreicher politifer unb Kllbeutfcher, fo hätte
man bie Strenge ber englifchen Regierung begriffen.
2tber Dauthenbey war gan 3 einfach ein Cyrifer, ber
manchmal an Hooalis erinnert, unb ein föftfich im*
preffionifHfcher fir 3 ähler."
Stefan <3weig h a * ein bisher unbetonntes Drama
Homain H o 11 a n b s, bas bcn Burenaufftanb behanbelt
unb fich fcfjarf gegen ben UMtimperialismus wenbet,
überfeßl. Die IDibmung bes IDerfes lautet: „Diefes
5tücf flagt nicht eine einige europäifche Hation an,
fonbern Europa. 3^h wibme es — ber £i©ilifation.
Homain Bollanb."
Anläßlich bes fecfftigfien (Geburtstages oon Knut
Bamfun finb Hachricfiten über feine filtern an bie
©ffentlichfeit gelangt. Die väterliche 5<*milie ^amfuns
hat feit langem auf Stotbaffen in Daage im (Gutsbranbs*
bal gewohnt, fjamfuns Dater, peer Stotbaffen, war
Schneiber, feine UTutter, (Cord Cräet, gehörte einer
intelligenten unb begabten Familie an, unb es wirb ©er*
mutet, baß ffamfun einen flarfen Ceil feiner Begabung
ihr ©erbanfe. 211s Xjamfun brei bis ©ier 3ahre alt war,
3 ogen feine filtern erft nach Kalefunb, fpater ins Horb*
laitb, wo fie ben Xfof fjti mf un fauften, nach bem ber
Dichter feinen Hamen führt.
238
Derhaerens eigenem IDunfch ptfolge ifi feine jlerfc«
liehe CJülle nunmehr in feie (ßegenb oon 5t Kmanb*tes«
puers überführt woeben.
(Cäfar 51 a i f dj I e n s Bekanntes Sprachgebiet^ „f^ab’
Sonne im Bje^en" ifl oon Karl (Semünb, KaplUmeißer
in €lberfelb, oertont worben.
Das leip 3 iger Schöffengericht hat ben Antrag ber
Staatsanwaltfchaft, Karl Sternheims „Ulrtfe" als
peroers unwichtige Schrift einjn 3 tei|en, abgetehnt
* •
*
Octaoe BUrbeau h®h wie ber parifer „Excelsior“
berichtet eine größere Kn$abl unoeröffentlicfjter IDerfe,
herunter einen unoollenbet gebliebenen Boman, hinter«
taffen. Der Pertag <£rnejt jlammarion in paris h a t
Injwifchen breiunb 3 wan 3 ig fur 3 e Booellen, bie in Buch«
form noch nicht erfchienen waren, gefammelt unb unter
bem Citel „La pipe de cidre“ herausgegeben.
3 n ber oon ben profefforen ber 3 ohns«l}opfins-'
ttnioerfität in Baltimore herausgegebenen «geitfehrift
„Modern Language Notes“ berichtet 3ames Caft fjatfielb
über einen unbefannten Schiller*Brief. Die Jjanb*
fdjrift bilbet bas tefete Blatt eines Originalbriefes,
bas mit ben umfangreichen Sammlungen 3 ultus Doer«
ners in (Chicago ausgefiellt würbe, unb tautet:
fl XOtrm Sie $u bes Fj<£. <5eh- Batljs Bureau lommen
fönnen, fo h a ^en Sie hoch bie <5üte, bas (Theater*
€gentplar ber Natürlichen (Tochter 1 3 U fuchen, unb mir
pt fchiden. €s ijl ein ejpreffer Bote aus Berlin oon
3fflanb hier, ber es bringenb oerlangt, unb weit ein
hunbert (thaler babei su oerbienen finb, fo wirb es
unferm £}<£. <5eh. Bath gewi§ lieb feyn. <2s hat burchans
leinen Per 3 ug, benn wenn es nur 2 pojttage fpäter
lommt, fo iji bas XDerf gebrueft unb 3 ffi an & braucht es
aisbann bem <ßeh. Bath nicht mehr 3 U be 3 ahten.
3hr gan 3 ergebener Schiller." Bach ber BTeinung £jat*
fietbs iji (Chrijliane Putpius bie ^Empfängerin bes Briefes
gewefen, währenb prof. Kurrelmeyer (ßoetljes Sefretär
239
als beit Bbreffaten nennt 2lus Schillers Briefroeehfel
ergibt fich, tote fjatfielb fejigeficilt h a t ba§ Sc^tUer tat?
fächlich am 3. ZTTat (803, toährenb (goetlje fid) in tauch*
fläbt auf hielt, bie V«nbfchrift ber „Batürlidjen Cochter"
burch Boten an 3fflanb überfanbt hat
Der ruffifche Dichter (gregor petnifoto hat bie
„5ragmente" oon ZI o o a l i s ins Buffifche überfefet Die
Überlegung iji im mosfauer Deriag „Ciren" erfdhienen.
(Eine unbekannte Booelle Bapoleons iji burch
einen polnifdjen (gelehrten, prof. Ssyntan Zlfjfenay, auf*
gefunben toorben. (Er ßie§ auf eine Crtoahnung eigene
hänbiger Zluf 3 eichnungen Bapoleons in einer polnifchen
BibliotheF unb fanb baraufhin tatfachlich in ber
BibliotheF bes (grafen IDlabimir gamoyfFi in KomiF
40 5olioblätter oon Bapoleons fjanb, bie (graf Citus
ZtyulynfFi aus bem Bachla§ Bapoleons ertoorben hatte.
Der 5ürjt oon Baffano befiätigte bie Echtheit ber Dotu* ,
mente. (Es finb militärifdie 3«jiruftionen, plane unb
Boten fon>ie ein belletrijiifches BruchfKicF unter bem
Citel „Cliffon unb Cugenie". Der 5orfcher oeröffentlichte
bie Booelle in feinem ZDerf „Bapoleon unb polen" unb
Fünbigte bie Verausgabe ber 5affimile an.
Clara Diebigs Boman ,Töchter ber fybibaf* iji
oon ber Derlagsbuchhanblung IDerner Söberjiröm, (DfaF*
eyhtio, porooo, für eine finnifche Überfefjung ertoorben
toorben. €s bürfte bies ber erjie beutfehe Boman fein,
ber nach ber Beuorbnung ber Dinge in finnifcher Sprache
erfcheint.
Das Buch (gottfrieb Craubs „Das Dolf fleht auf'
(Stuttgart (91?) in bänifcher Überfefeung erfdjienett.
Der hanbfchriftliche Bad|la§ (georg B ü ch n e r s, unter
anberm bie oollfiänbigen Vanbfchriften oon „Dantons
<Cob" unb „lDo 33 eF // , iji in ben Befifo bes 3nfel*Derlags
übergegangen, ber eine fritifche (gefamtausgabe ber
IDerfe Büdners oorberettet.
3n <Oeoerful3bach im toürttembergifchen Bnterlanbe,
too Cbuarb BTdrife oon (83(| bis (8^3 als Pfarrer
getoirFt hat, iji im (gafihaus 3 um Bbler, bas bem Pfarr*
haus gegenüberliegt, ein BTöriFe*<gebächtms 3 tmmer einge*
2^0
richtet worben. 5rou iartny fjilbebranb, bte (Tochter
BTörifes, hat pcrfönliche Bnbenfen ba 3 u betgefleuerl
€ine Sammlung neuer 5 trinbb erg* Briefe foU
in Stocfholm erfdjeinen. €s Ijanbelt fich um 3 toei*
hunbert Briefe, bie Strinbberg oon $0? bis
an ben (Theaterleiter Bugujl 5<*Icf, an be Perbier, an
Fräulein 51ygare unb 5rau XPanba Björling gefchrieben
hat. Sämtliche Briefe flammen aus ber geit, ba Strinb*
berg am 3ntimen (Theater beteiligt mar. €s ijl geplant,
ben Banb nur in 3 toeihunbertfünf 3 ig €yemplaren aus 5 u*
<jeben unb bie Briefe in natürlicher (ßräße als ^affintile
3 U oeroielfältigen.
Per Biagiftrat oon görbig in Inhalt befcfjloß, am
% 3anuar, anläßlich bes fünfunb[ieb 3 igflen cßeburtstages
bes bort geborenen Pichters Ptffor Blüthsen, im
Bathaus ein Piftor-=Blüthgen^immer ein 3 urichten.
€ln foflbares fjanbeyemplar, bie €rjtausgabe ber
„Ceiben bes jungen IPerther" (Ccip 3 i<j f77^),
tnit ben eigenhänbigen Perbeffernngen (ßoethes für
bie Prucflegung ber 3 meiten Busgabe unb ben neuhin 3 tt* -
gefügten Perfen, ift in ben Befiß Karl JP. fjierfemanns
4n Ceip 3 ig gelangt. Buf bie leßte Seite bes erflen (Teils
hat (ßoethe bie bekannten Perfe gefchrieben:
„ 3 <ber 3 üngling roönfdjet fo yx lieben,
3ebes Ittäbcben fo geliebt 3U fein,
B<h ber Ijetligfic oon nnfem (trieben,
tPoram quillt ans ihm bie grimme pein?"
3n ber 3ahresgabe ber (ßefellfchaft ber 5reunbe ber
Pentfdjen Bücherei in Ceip 3 ig für $1?/ bie infolge ber
^eltoerhältniffe oerfpätet fertiggejlellt ijl, oeräffentlicfjte
prof. Dr. BTinbe*pouet 3 um erflenmal eine bisher un*
bekannte 5affung ber ®be „(ßermania an ihre Ktnber"
oon Heinrich oon Kleifl.
3n ber parifer 2lfabemie mürbe burch fjerrn ®mont
mitgeleilt, baß Baron <2bmonb Botfchilb ber fianb*
fchriften*Bbtei!ung ber parifer Hationalbibliothef ein
wertooltes hifl°rifches Pofument gefchenft h a ^e: es
hanbelt ftch um einen eigenfjänbig getriebenen Brief
oon BTaria Stuart an K5nig Karl IX.
Dr. Bertatot in ^riebrichsborf hat eine neue Dante«
hanbfchrift entbecft „De vulgari eloqnentia“, Me
nach feiner Perficheruitg SIter unb beffer erhalten ift^
als bie bisher befannt geworbene ältefie fianbfchrift aus
feer $weiten tSälfte bes oierjehnten 3afyrqanbert£. Uls
pto Hasna 1896 eine fritifdje Ubhanblung barüb er für
bie Dante-(ßefelifd?aft oerÖffentlidhte, waren erft brei
fjanbfchriften befannt
Dr. H. Pfennig weijl in feinen „Xtene (Sefichts*
pnnfte pur Pinetafrage" entwicfelnben Stubien m ber
bei Crowigfch & Sohn in Berlin erfdjeinenben ^eitfdirtft
„Die ©jifee" barauf hin, bag bas Uiofio ber „Per«
funfeiten (ßlocfe" eine oerhältnismägig recht junge ^utat
jur Pinetafage ift Sie lägt fich ins 3®h* 1771 ptrücf«
batieren. Um Uugujt biefes Jahres waren jwei
hottänbifche Schiffe in ber (ßegenb bes heutigen Pineta«
Hiffs gefdjeitert, wobei mehrere *Znenfchen ih r Ceben ein«
gebügt hatten. Pon Swinemünbe würbe nun ein Unter«
fuefjungsausfehug an bie Unfallftetle entfanbt, unb es
fchetnt, bag bie ihm ungehörigen fjerren unter bent
Räuber bann ber Sage oon ber oerfunfenen Stabt, bie
man oon altersher an ber betreffenben Stelle fuchte,
befonbers ftarfen Stimmungseinflüffen ausgefefet waren.
3ebenfctlls, was auch ber (ßrunb gewefen fein mag, fie
behaupteten, weige Ulabajterfäulen auf bem (Srunbe ge«
fehen, ein Ubweichen ber THagnetnabel über ben „(Erfim«
mern" ber Stabt beobachtet unb felbjt (Slocfenflänge aus
ber (Tiefe oernommen $u haben. Dabei war Pineta eine
heibnifche Stabt gewefen! Diefen Uusfagen aber oer«
banfen wir jebenfalls bas fchöne unb gemütooCle Sagen«
motio oon ben „(ßlocfen Pinetas", bas bann in ber
mobernen beutfehen Dichtung eine fo wirfungsoolle Ueu«
gejtoltung unb ^ortbilbung erfahren hat
Uuf bie Unfrage einer fchwebifchen ^eitfehrift über
bie nüchjie Citeraturepoche äugerte Ulfreb Herr: Die
fünftige Citeraturepoche wirb glühenb unb chaotifch fein
— als Ztachwirfing bes glühenben unb chaotifchen
Kriegs. 2. Die fünftige Citeraturepoche wirb banal fern
— un Perfünben ber Cehre: „ÜTan foll nicht jwölf
2^2
Zltillionen fchladjten!" Die von ber QMt bemiefene
Dummheit jmingt ben fünftigen Sdjriftfleller, Dinge
non folcfyer Banalität als dbitbecfungen 3 U äußern. 3. Die
künftige beutfehe Citeraturepodje toirb für ben 5 att, baß
bie (Segnet uns einen fcfyänbliefen, brutalen, unmöglichen
^rieben auf 3 »ingen, mit Hecht rebellifch fein, rajHos
auftoiegelnb unb novartim rerum cupida — bis biefet
Triebe fo befeitigt ijl, tnie ber 5^iebe non Btejl.
3n ben „<Sren 3 boten" LXXVIII, 7 unb 8 tnirb ein an-
gebruefter Brief ^ e b b e l s non Dr. Zj. Drehn mitgeteilt.
€r ijl an ben J867 nerfiorbenen prinatbojenten an ber
breslauer Uninerfität, 2 Hay Heumamt, gerichtet
Uls erfies non Hilfes Xüerfen ijl bas Buch „Dom
Heben (Sott" in fctjwebiJdjer Überfeßung erfdjienen.
Die Capete aus (Sleims 5reunbfchaftstentpel, bie
man bislang nerloren glaubte, ijl burch ben Buchhanbler
0sfar Hantle, Berlin*5riebenau, tnieber aufgefunben
worben. Sie fanb fich unter alten fjanbfehriften in 3 eljn
auf jlarfes Papier geflehten Husfchnitten. Über ben 5 uitb
berichtet 5«Hf f^affetberg in einem Keinen prinai-
bruef. 2luf bie Capete Ratten 5**unbe (Sleims ihre
Hamen mit fu^en fjulbigungswibmungen eingefchrieben.
Unter ben wiebergefunbenen 2 luf 3 eid|nungen finb bie non
Johannes Hlüller, Baggefen, fjerbers Cochter Cuife,
3oljann (Seorg 3acoBi, 3ohann fjeinricfj Hamberg,
3 ofjönnes Salt, Hlatthiffon, nor allem natürlich bie
Ceffings namhaft pt machen. K. U>. Barcfhaufen fdjrieb
auf bie Capete bas gute unb bemerfenstnert gebliebene
XDort:
„3m (ßlfitf fey gans (Hmpßnbung
3m Unglü(f gan 3 Derfianb."
Heben ben übrigen recht belanglofen h^bt fich &ies
IPort norteilhaft ab.
2lus bem Hachlaß\ bes ehemaligen profeffors ber
Botanif, Dietrich 5 ^an 3 Ceonharb non Scftfechtenbal, ijl
eine Urfchrift t>on Kbalbert non Chamiffos „peter
S d} 1 e m i h l" gefunben worben, bie in Kapitel \—3 unb
6 —U nermutlich bie erjle Abzeichnung, in ben Kapiteln
$—5 eine eigenhändige Heinfdjrtfl des erflen Schleimig
(Testes bietet. Vas ZHanuffript ift: „Cunetsdorf, den
2%. 7. br. \3" datiert <£s enthält eine fpäter in ^örtfall
gekommene groge Heifefchilderung des mit den Sieben*
meilenftiefcln ausgerüfteten peter Schlemihl.
paul tfoffmann ifi «s gelungen, durch Auffindung
eines (Gedichtes oon 59 fieben 3 eiligen Strophen, das
Heinrich oon Kleifis Cefjrer und freund, Chriftian <£mft
ZTCartini, als eine Art parodiftifcher Aeifebefdjteibung
perfagt h<*t, neues Cidjt auf Heinrich oon Kleifis
fch 1 efifdie Hcife 3 U perbreiten.
(Bottfried Kellers Briefe an paul ^eyfe find
dem fdimerer Sundesrat pon der deutfch*öjierreichifchen
Regierung in danfbarer Anerkennung geleifieter fjilfe
als (ßefchenf übertoiefen worden. 2>ie Briefe find der
^entralbibliothef der Stadt ^iiridi 3 um Aufbewahren
übergeben worden.
Auf das noch toenig bcfannte tt)ieland*2TIufeum
3 U Siberach an der Big wurde aufmerffam gemacht XDie*
lands altes (Bartenhäuschen in Siberach, in dem er den
3 weiten Ceil des „Agatfjon" fchrieb, ifi pon dem bibe*
racher 5öbtifanten Aeinhold Schelle 3 U einem XDieland*
ATufeum ausgeftaltet worden, gwei noch lebende Aach»
fommen des Richters, der (Beheime (Dberjuftijrat Dr. Karl
Peucer, ATünchen, und $rau €life ^edjt*peucer, Dietmar,
haben dem Alufeum für den ihAblebens reich*
liehe Stiftungen permacht. ATittels diefer Stiftungen
folien handfchriftliche Aufseidjnungen, (ßemälde, Kupfer*
ftidje, ^ol 3 fdjnitte, Schriften über XDieland, IDerfe feines
Sohnes Cudwig lüieland, fowie IDerfe der ^eitgenoffen
für das ATufeum erworben werden.
Vas norwegifefje Storthtng h<*l hie Schenfung pon
Björnjijerne .Sjörnfons (Beburtsftätte angenommen
und für Ausbefferungen an dem alten Pfarrhaus pon
Koifen die nötigen Summen bewilligt
H o fi a n d s Cefiament ifi unlängfi in (Begenwart pon
<ßerichtsperfonen geöffnet worden. <£s enthält nur die
beiden Säge: „3ch oermache meine Wette meinem Sohn
3 uan" und „ 3 ch oerjeih* allen, die mir Söfes getan
hoben". Das Ceftamcnt ift, ba es fein Datum trug, von
Hoftanbs IDittoe unb feinem anberen Sohn 23Taurice
Boftanb angefod>fen toorben.
€in bisher unbefanntes IDerf oon £}ans Sach s, ein
€inblattbrucf mit bfans Sachs’ Ztamen nnb ber jabres-
SaE{C (52^ unterjeichnet, ift oon profeffor Dr. (ßeorg
Stuhlfauth in bem 23efi% ber prenfjtfchen Staatsbibliothef
anfgefunben unb in ber „^eitfcfjrift für Büdjerfreunbe"
veröffentlicht toorben.
Tlus Ttlbert Köfter5 Tlbhanblung „prolegomena 30
einer Ausgabe ber IDerfe Cheobor Stör ms" erhalt
man intereffante Cinblicfe in 5torms fjonorare. Sie
toaren anfänglich fehlest. Storm hat für bie erfie Tlnf-
läge feiner (Sebichte feinerlei ffonorar erhalten; erft
bie britte Auflage brachte ihm hunbert Caler ein. Tluch
bie Booellenljonorare toaren anfänglich (50—\50 Caler)
befcheiben, ftiegen aber TTCitte ber Siebjigerjahre erheb¬
lich, f° bafj er für ben Hunbfchau-Tlbbrucf oon „Aquie
submersus“ (800 ZlTarf, für „Carften Curator" 3000
TTTarf, für „Benote" gleichfalls 3000 Ma rf erhielt.
5rau BTaria Tlleyanbrotona fjartong, beren Be-
fanntfehaft Colftoi in Cuta gemacht I^atte unb bie
fiebenunbacht 3 igjährig in BTosfau oerftorben ift, hat auf
bie (ßeftaltung ber Tlnna Karenina ftarf eingetoirft. Sie
loar bie ältefte Cochter pufchfins unb mar, nachbem fie
fjoffräulein ber <§arin unter Bifolaus I. getoefen, bem
cßarbeofföier ffartong, ber ein trauriges <£nbe nahm,
'angetraut toorben. Colftoi felbft hat erjählt, ba§ biefe
Cochter pufchfins in ihrer eyotifchen Schönheit großen
Cinbrucf auf ihn gemacht habe nnb in oielen £ügen $um
Blob eil ber Tlnna Karenina getoorben fei.
Bisher unoeröffentlichte Arbeiten oon paul Ver¬
laine finb oon <2rneft Delahaye in bem Budj „Docu-
ments relatifs ä Paul Verlaine“ veröffentlicht toorben.
€in Brief aus bem 3ahre 1875 fenn 3 eichnet bie religiöfe
Befeurung bes Dichters. Die Schriften bes Chomas
oon ilquino unb ber heiligen Cljerefe befchäftigen ihn.
€r fchreibt an Bimbaub: „Verfuche hoch auch einmal,
ettoas Crnftes biefer 71 rt $u lefen, Du toirfl baran et>
245
meffen, was bie (großen ber heutigen fielt octt ^tanbert
bis (goncourt wert finb." Delahaye gibt auch eilt besser
unoeröffentlichtes Kapitel oon „Le Theütre, l’Art et
les Femmes“ befannt. ffier finbet Derlaine noch be¬
geiferte ZDorte über fiola.
<2in neues porträt Sijafefpeares foll nach
»Daily News“ entbeeft worben fein. <£s foü fich um ein
(fclgemälbe fyinbeln, bas in Coitbon ausgejlellt würbe,
nadjbem es lange 3 <*hr* fjinburd} unbeachtet 3 U fiayes
in Keiti gegangen hatte. Das Porträt $eigt Sqafe-
fpeare im 2üter oon 30 bis 4(0 3a^ren unb ijt bas
Original, nach bem Charles Hnight eine Bbbilbung $u
Knfang bes neun 3 ehnten 3 a^r^unberts oeröffentlichte.
Bomanmanuffripte unb Korrefturbogen oon XDalter
Scott finb in Conbon oerfteigert worben. Das ZTCa*
nuffript oon „Quentin Durwarb“, beßehenb aus 2^3
Blättern, würbe für 700 pfunb Sterling, „3oan^oe",
„The Bride of Lammermoor“ ufw., mit zahlreichen
hanbfchriftüchen ^in 3 ufügungen, für Pfunb Sterling
oerfauft. firjtausgaben Scotts aus ben 3<*h*«t 181^—33
erzielten einen preis oon 3^0 pfunb Sterling, eine
Sammlung oon €rftausgaben B. £. Steoenfons
135 pfunb Sterling, {CttacFerays „Vanity Fair**
106 pfunb Sterling.
Die ruffifche Sowjetoegieruitg ^at bie friihere Be*«
fifcung bes (grafen Coljtoi „jasnaja poljana" natio<*
nalifieri 5 ür ben tDieberaufbau bes zerfiorten XDohn»
Kaufes finb 7500 Bube! bewilligt worben. (Eolftois
5 amilie foll auf Anregung ber Begierung bie Derwaltnng
ber bort ju erridjtenben Polfsbitbungsanflalten felbft
übernehmen.
Das Dantehaus in Born erhielt ein (gefefjenf oon
100 000 Cire, bie ber Donator, ZTCarco Beffo, ins-
befonbere für bie Bereicherung ber mittelalterlichen unb
bantiftifchen Bibliothe? bes Dantehaufes beftimmte.
Die Kommiffion, bie bas große Kirchenoäter«*
TD e r f ber beutfehen Kfabemten bearbeitet, beabfichtigt,
eine oom innsorucFer Unioerfitätsprofeffor Dr. dErnfl
Diehl im Blanuffript abgefchloffene Sammlung aller
wichtigeren latemifcben altchrifttichen profaifdjen unb
bidfterifchen 3 nfcfirift»n mit fnappen, fritifchen, fachlichen
unb fpradjlid^cn Änmerfungen in das (Corpus aut eigene
Koften auf$unehmen. Da «ine reichhaltige Sammlung
chrijHicher 3 nfcf]riften ©on ben erfien Anfängen bis 6 ÖO
(b$w. 650) n. Ct?r. jeidjnenb, unb auf <5runb ber 30 hl-
reichen weit 3 erfireuten Sonberoeröffentlichungen feit bem
$ 6 . 3 abrtjunbert bis auf ben heutigen (tag fritifch ju-
fammengefafct unb fnapp erläutert, bisher gän 3 lich fehlt,
fcfjeint eine berariige Auswahl als chriftliches (ßegenftiicf
Btt Deffaus „Inscriptiones Latinae selectae“ geeignet,
einen fdjon öfters ausgefprocfyenen XPunjcb weiter <5e-
lebrtenfreife pi erfüllen.
3n ber Bibliothef von (ßeorg fjirth, bie am 3.
unb % Znär 3 burdj bas Antiquariat <£mil Ijirfcfi, 2 Xlün-
eben, ©erjteigert würbe, befanb fich ein foftbar auf
Pergament ausgefertigtes Diplom, burefy bas 3oh<nw
llifl, ber (ßrünber bes (Elbfchwanenorbens, „beftalter
igl. prebtger ju ZDebel a. b. (Elbe, faif. pfalfe- unb
Cjoffgrafe unb ebelgefrönter poet, wie auch fürftf.
Blecflenburg. (Seheimer unb Konfiftorial-Haht . . . Cu-
bowig Knauften, bei ber fgl. Statt Danzig Unter-Bichtem
■ unb ©ber-<5erichtsfchreiber $u Belohnung Seiner Cu-
genb, Kunji unb (Sefcfjicflichfeit in Perfertignng finn-
reicher, banebenft auch feh* anmuhtiger (ßebiebte bie
poetifche Corberrfrohn auffefcte".
prin 3 Hermann ©on Sachfen-lPeimar h«l We gro§e,
aus ^000 Bänben bejtehenbe Bücherei feines 1862 ©er¬
worbenen Paters, ^erjog Bernharbs, fowie feine eigene
umfangreiche Bibliothef ber „<ßro§her 3 oglichen Biblio¬
thef" fjinterlaffen. 2Uilitärwiffenfchaftliche IPerfe, Heife-
befchreibungen unb fchöne Citeratur bilben ben ffaupt-
beftanbteil. Unter ben fjanbfehriften finb wichtige Cage-
buchauf 3 eichnnngen aus bem Siebenjährigen Kriege be¬
merkenswert.
(Eine ber foflbarften beutfehen Bücherfammlungen, bie
Bibliothef Carl Schübbefopfs, würbe in ben Cagen
©om 23. bis 28. September 1918 bei ZTCartin Breslauer in
Berlin ©erjteigert Der Perjieigerungsfatalog wies 5000
2^7
Ztnmmern auf, unter fernen Seltenheiten erften Hanges,
in feer Abteilung „(ßoeth«" fogar Unica enthalten waren,
feie feister felbjt feen bibliographifchen ZTachfchlagwcrfen
fremfe traten. Die höchften preife würben in feer Zu¬
teilung feer ZUmanache unfe Cafdjenbücher erstell: feer
erjie oon Schiller herausgegebene ZUufenalmanach für
feas 3<>hf l?96, mit feichtetifchen Beiträgen oon Schiller
unfe (ßoethe, oon fferfeer, fjölberlin u. a., feie bisher uod*
nicht im Drucf erfchienen waren, ferner mit ZUufiftafeln
unfe 3d u f*rationen, in einem (Driginalfeifeeneinbanfe,
tourfee mit 250 ZU. be 3 ahlt. Derfelbe ZUufenalmanach
auf feas 3*ht ebenfalls mit ZUufifbeilagen, einem
oon St. Dolt gerochenen Citelhtpfer unfe feem nach
(ßoethes Zeichnung hergeftellten Umfchlag er$ielte 205 ZU.,
unfe feer ZUufenalmanach oon Carl 5riebrich Cramer,
ebenfalls auf feas 3 a hr \?97, mit Ausfällen wegen feer
Genien, befonfeers gegen Goethe gerichtet, 170 TH. Unter
feen literarifchen ^eitfchriften wurfeen feie erften feret
3ahrgänge feer oon (Dtto 3«^«* Hierbaum hewus-'
gegebenen ZUonatsfchrift „Die 3 n fel" aus feen 3®hren
1900 —\$02 mit jufammen 230 Ulf be3ahlt; eine erjie
Ztummer fees \803 oon ffeinrich o. Kleift unfe Zlfeam
ff. ZUüller herausgegebenen 3ournals für feie Kunft
„Phöbus" fanfe für 65 ZU., feie „ZUannhcimer Schau¬
bühne" mit 51 ZU. Zlbnahme. Don Schriften fees acht-
3 ehnten 3 a h r hnnfeerts gelangte „Ctwas über ZUufif"
oon ph. Chr. Käufer, feem Komponiften unfe ^reunfe
(ßoetqes, mit 205 ZU. 3 um Derfauf; Kltngers „Sturm
unfe Drang" brachte 650 ZIT.; Cen 3 * „Solfeaten" 325 ZU.
TTooalis* Crflausgabe fees „Heinrich oon 0fterfeingen"
W ZU. Cines feer am würfeigften ausgeftatteten Z3ücher
feer mofeernen ^eit, feie „Z3ibel" fees Derlages (ßeorg
ZUüller in oier ZUaroquinbanben auf oan (ßelfeern ge-
ferueft, wurfee für 3^5 ZU. angefauft.
Die aus feem oier 3 ehnten 3<*h*hnnfeert ftammenfee
ffanfefchrift „Stunfeenbuch oon 3dh«nna II. Königin oon
XTaoarra, ©erfaßt in feen 3 a ^en 1336—J3$8 unfe ge-
fehmüeft mit 108 ZTTiniaturen", h a * nuf einer Derjteige-
2^8
«mg in Conbon ben preis non ($ OOO pfunb Sterling
(280000 231.) erjielt.
Ü?ertoolle Briefe Schillers unb (ßoethes traben bei
einer Verweigerung bei fjenrici gute preife erjielt.
(ßoethe-Briefe mürben mit (900, (500, (<(00 231., ein
Stammbudjblatt mit 2260 231., Schillerbriefe mit (350,
(600, (330, 900 unb 800 7X1. bewertet. Unter ben
(ßoethebriefen beanfprucfyte ein längerer Brief «ßoethes
„an 5 rau oon Üjeygenborf (ßnaben" befonberes 3 ntereffe.
(ßoethe rebet barin 5rau oon fjeygenborf mit „Schöne
liebe Varne* an, unb täbt fie in feiner (Eigenfdjaft als
(Eheaterbireftor ein, „bie Befreyung ber fürtrefflid]en
Königin oon Schottlanb in unferem Ijaufe gleichfalls 3 U
feyern". Vem Brief ijl ein toeimarer Cheaterrollenheft
beigefügt, beffen Titelblatt bie eigentjänbige (Eintragung
tßoetqes enthält: „5rau oon bjeygenborf". Die Sdjüler-
briefe finb $um großen Ceil an Sc^röber in Hamburg
gerichtet unb legen oon ben guten Bestehungen, bie
Schüler mit Sdjröber oerbanben, Zeugnis ab.
jn einer Bestechung bes Büdjermarftes in ben
3<*hi* n (9(6 unb (9(7 toies Philipp Bath im „Buch**
hänbler-Börfenblatt" barauf hi«/ mie oöllig launenhaft
unb gefefclos (ich bie Bücherpreife in Veutfdjlanb
toährenb ber Kriegs 3 eit gefialtet haben. Vas gilt be-
fohbers für bie €r 3 eugniffe bes neun 3 ehnten 3 <*h**
hunberts, foroeit fie in ben Kreifen ber Bücherliebhaber
gefammett unb gefucht werben. Vie (8(9 bei Cotta er*
fchlenene Originalausgabe oon (ßoethes „2Veji^öjUichem
Vioan" h«t preife ersielt, bie oon (7 23Tarf bis 3 U
95 23Tatf aufwärts fich bewegen; bei bemfelben Ver-
feigerer ifi biejes Buch mit (7, 22 , 29/ 75, 76 unb
95 23Tarf be 3 ahlt worben. < 2 . C. Ti. ^offmanns ge*
fammelte Schriften, Berlin (8^/^5, waren einmal für
(6 2Tlarf 3 U hüben, währenb fte ein anberes 23Tal 900
UTarf brachten! Kuglers (ßefdjichte 5 riebrichs bes
(ßroßen mit 23ten3els Zeichnungen (Ceip 3 ig ( 8 ^ 0 ) be¬
wegte fich fprunghaft in preistagen oon 80 bis 30
<(55 2 TTarf. Chnmiffos „peter SchlemUjl" mit ben fjols-
fchnititen oon 23Ten3eI fojiete auf einer Verweigerung 2<(,
2^9
auf einer anderen (05 ZTTarf. Per Schlug, der daraus
3 a jie^en ijt, ifl doch wohl der, dag die preife des Budget*
marftes fich gegenwärtig nicht nach Beftimmten durch*
(cf^nittlidjen Erfahrungen und (ßefchmacfsrichtungett
regeln, fondern dag fie ungemein pon Caunen und
perf&nlichem Ehrgeh abhängig find. TJlan h<*t in diefer
Sprunghaftigfeit der Bücherpreife toohl eine ungünstige
Eiitwirfung der mangelhaft erfahrenen und gefehlten
neuen Sammlerfreife ju erblicfen.
Auf einer Autogramm*Auftion Bei fjentici
Brachte ein gereimter Brief (ßoethes an ATercF 3500
ZTTarf, ein adeliges (gedieht (800 ZTTarf, ein Befonders
febener (ßoethebrief pon nur einer Seite Brachte (600
ZlTarf, ein Brief Käthen Schonfopfs 800 ZTIarf, ein
Brief Ulrife pon Ceoegows 54f-0 ZITarf. (ßrillparjer*
Briefe erreichten je ca. 300 ZTTarf, fein „Beichstag"
(850 BTarf. Ein £jeine*Brief an feinen Bruder Dr. BTay
fjeine wurde mit ?00 BTarf Bewertet, während ein £jand*
eremplar feines der erften Xusgabe feiner (ßedichte mit
eigenhändigen Änderungen für die 3 weite Auflage $30
BTarf e^ielte. Pie mannheimer (Quittung Sajitters an
die Kurfürjtliche Cheaterfaffe (pier geilen) er 3 ielte 650
BTarf, ein Brief Ceffings üBer die wiener Aufführung
der „Emilia (ßalotti" den preis pon 5000 BTarf, wäh=
rend ein StammBuchBlatt des Pichters mit (850 BTarf
Be 3 ahlt wurde.
Die Perfteigerung der Sammlung altenglifcher Pta*
men aus dem Befig des Cord BToflyn Brachte pon 36$
Banden die Summe pon 8 8(8 000 BTarf. Pie (608
erfdjienene „True Chronicle History of King Lear“,
pon der nur drei Exemplare Begannt find, wurde für
39 000 BTarf perfauft, ein Exemplar des „(Cherfytes“
pon (560 Brachte über (0000 ITTarf.
BTanuffripte pon ©ctaoe BTirBeau find perfteigert
worden. Das BTanuffript des „Journal (Tune femme de
chambre“ mit einer ©riginaheichnung pon 3 eannit, m
BTaroquin gebunden, Brachte 2000 $r., der „Jardin de«
supplices“ er 3 ielte 2500 5r.
250
Sei einer Sudjoerjteigerung in Upfala gelangten jtoei
Sfafefpearebrucfe ans bem Jaljre \T5%, „Sommernadjts*
träum" unb „Diel Cärm um nichts", 3 um Derfauf. Unter
ben t)anbfd)riftlidien Uuf 3 eicfjnungen neben bem Sollen**
»er 3 eidjnis fanb fidj b'r Same (Sarricfs notiert.
Sei einer berliner UufHon mürbe eine aus ^06 Uuto*
grapsen bejieljenbe Serie Paul tjeyfe mit ^65 ZTTarf,
3bfen4Iutograp^en mit 8| bis J55 UZarf, Sjörnfon-
Uutograpfyen mit 25 UZarf, (Serljart £?auptmamt*Sriefe
mit 13 bis 35 UZarf bewertet
25 {
Utcmffübtungen
Der arme Detter. Drama. Don Barla<h. (Urauffth-
rung in ben Hamburger Kammerfpielen am 2?. ÜTÄ13 \ 9 W.)
Der Um3ug. Kombbie in brei Elften. Don & Baner*< 5 reeff.
(Uraufführung in ber Dolfsbfihne Berlin am (9. UTai \ 9 \ 9 .)
3a&?obs (Traum. (Ein Dorfptei. Don Ridfarb Beer*Qof«
mann. (Uraufführung im Bnrgtheater JDien am 5 . Hpril
1919 )
Die anbere Had?t. UTyfierinm ber Ciebe. Don Otto Born«
gröber. (Uraufführung im Stäbtifdjen Sdjaufpielhaufe
fragen am { 5 . Januar ( 919 .)
Bahnmeifier (Tob. (Ein nieberbeutfdjes Schaufptel in fünf
Üften. Don Efermann Bofjborf. (Uraufführung im Chalta«
theater Hamburg am 2 \. Januar <919.)
Don fünf bis fieben. Cuftfpiel. Don fyms Brennert.
(Uraufführung im Ctjaliatheater Hamburg am 26 . Ho*
oember ;9*8.)
UTammott. (Ein UTyfiterium in neun (Sefdfehniffen. Don
XDalbfrieb Burggraf. (Uraufführung im Stabttheater
IDürjburg am 27 . 3uni 1919 ) Buchausgabe: Berlin*
Utün<hen ( 919 . (Eigenbröbler*Derlag.
Simfon. (Ein Sdfaufpiet in fünf Uften. Don Hermann
Burte. (Uraufführung am qofttjeater Karlsruhe am
29. Uuguft *9(8.) Das Buch erfdjien im Derlag Port < 5 . K.
Sarafln, £eip3ig.
Donna 3nes. Ciebestragdbie in einem 2 lft Don Qermann
Burte. (Uraufführung im frankfurter Henen (Theater
franffurt a. UT. am 2<*. UTai 1919.)
Der Kurfurf. Sdjaufpiel in oier Uften. Don frifo Dietrich-
(Uraufführung im Qoftheater TDeimar am 10. ©ftober *9*8.)
Die £egenbe ber Ularqutfe be (Troiffet. Schaufpiel in
brei Uften. Don friebrich <Eif enlohr. (Uraufführung im
franffurter Schaufpielhaus franffurt a. UT. am 8. UTai (919.)
252
Die Ztadftfeite. Drei Uufjüge oon Herbert (Eulenberg.
(Uraufführung im Kölner Schaufptelhaufe am 30 . Hooember
1918 .)
Die (Slücllichen. (Eine bramatifche plauberei. Don Eferbert
Calenberg (Uraufführung im (E^aliat^eater Hamburg
am (0. Dezember 19*8.)
Die Jnfel. £eßlid?es Spiel in brei Kufjügen. Don Herbert
(Eulenberg. (Uraufführung im Sädjßfchen tanbestheater,
Schanfpiclhaus Dresben am 6. Februar (9(9.)
Das <Enbe ber Utarienburg. (Ein Ult aus ber (ßefchtct?te-
Don Herbert (Eulenberg (Uraufführung im national*
theater Dietmar am 2\. Utärj 1919.)
Die ^affabe. (ufifpiel in brei Uuf3Ügen. Don Robert
ifaefi. (Deutfcbe Uraufführung im ^ranffurter Schaufpiel*
haus ^ranffurt a. ITC. am <t. Upril * 919 .)
Der UTotor. Drama in fünf Uuf3Ügen. Don tjans ID.
(fifd? er. (Uraufführung im Schaufpielhaus Düffelborf am
13 . September 19*8.) '
Ulte ^reunbe. Drei Komöbien. Don Diftor ^leif^er.
(Uraufführung auf ber Heuen IDiener Bühne am 6. Ut&q
1919 -) '
^reie Knechte. Drama in brei Ulten. Don fyms£ran&.
(Uraufführung im Kleinen Cheater Berlin am 14. De«
jember 1918.)
^euerjauber. lußfptel. Don Paul <fran 4 unb Siegfrieb
< 5 eyer. (Uraufführung im Chaliatheater Hamburg am
50 . Hooember 19 * 8 .)
Der blinbe (Sott, tußfpiel. Don Diltor (Seorgen. (Ur>
anfführung in ben UTünchener Kammerfpielen am Utftr3 >
1918 .)
Der (Erfte. Schaufpiel. Dow Reinholb < 5 oering. (Urauf*
ffihrung in ben Kammerfpielen bes Deutfchen Cbeaters
Berlin am 25 . (Dltober 19*8.)
Schloß geitoorbet. Dramaiifche tegenbe. Don UTa$
ff a 1 b e. (Uraufführung im Ülünchener Schanfpielhaufe am
18. Januar 19*9.)
Die (Duelle. Sjentfcher Prolog. Don < 2 mft £) a r b t. (Ur»
anfführung in IDeimar am 6. ^ebruar 1919.)
Die oorfichtige 3 »ngfrau. < 21 « Spiel aus ber 3 ugenb
bes Straßburger fflünfters in vier Uufcügen. Don IDalter
Harlan. (Uraufführung im Kgl Qoftheater, Kleines
f)aus, Stuttgart am 29. September 19 ( 8 .)
253
Antigone. (TragÜbie in fftnf Elften. Don TD alter Bafen*
divir. (Ura u fführ u ng im frankfurter Schanfptelhaus
frankfnrt a. DT. am 20. februar 1919.)
Ulein Hachbar Hmeife. Kombbie in brei Kkten. Don
Cßcorg B ermann. (Uraufführung im £effhig 4 Theater
Berlin am 12. September 1918.)
Sdjattentanj. €ine phantafHfche (Tra#tkom8bie in bcei
Ukten. Don £eo B er30 g. (Uraufführung im Deutfdjen
Dolfstheater TDien am 21. DTflrj 1919 .)
UTarias Bo<h3*it Drama in trier Buhfigen. DonQetnrfah
31 genpein. (Uraufführung «Sera [Heuf] am ( 5 . Ho»
oember (9(8.)
Der junge Ulenfeh. ©n efßatif<he$ Sjenarium. Don
Banns 3 ° hü- (Uraufführung im Chattatheater Hamburg
am 13. UTärj 1919.)
Der Bing. KomÖbie in vier Ukten. Don Barry Kahn.
(Deutfdje Uraufführung im 3 nthnen (Theater Dürnberg am
3 . UTai 19(9.)
frbhHehe TDieberkunft ©n Bft nach frember 3bee.
Don fran$ K a i b e L (Uraufführung im bentfehen national»
theater ID ei mar am 20. DTai 1919 .)
£lanbius. friebrid? unb Unna. 3 nana. Drei ©n*
akter. Don (Beorg K a i f e r. (Uraufführung ton frankfurter
Heuen (Theater, franffurt a«UT. am 21. Oktober 1918.)
Der Branb im Opernhaus, ©n Hachtftfid in brei
Bnfsügen. Don cSeorg Kaifer. (Uraufführung im Stabt*
theater Hfimberg am (6. Hooember 1918.)
<Uas. 5 d?aufpiel in fünf Ukten. Don <Seorg Kaifer. (Ur>
anfffihrnng im (frankfurter Heuen (Theater franffurt a. Dl.
am 28 . Hooember 1918.)
Summa Summarum. Cragifombbie in einem Bkt Don
Bermann Keffer. (Uraufführung im Hationaltheater
DTannheim am 14. DTai 1919.)
<Thri#ine. ©nS<haufpiel in bret DPten. Don <D. ©KiefeL
(Uraufführung am (Thaliatheater Hamburg am (0. Februar
1919 »)
Die 3 nbasglo(fe. Scbanfpiel in vier Kften. Don B® 11 *
K n 0 b 1 0 h. (Uraufführung am c. Hoqember 1918 im
Schaufpielhaus Berlin.)
Die DTÜhle am Deich- S<h<rafpiel in fünf UPten. Don
3 nlins Koch. (Uraufführung im Schanfpieihanfe Bremen
am *9. Oktober 1918.)
25 ^
Der brennende Dornbufch. Sdfaufpiel. Don ©sfar
KoFofchFa. — §tob. (Ein Drama. Don ©sfar Ko»
Fofdjfa. (Uraufführung für Me (Sefeüfd^aft „Das junge
Deutfchland*. Berlin, Deutfehes (Theater, am 25. ItTai 1919 .)
Der junge König. €in (Trauerfpiel in fünf Kufefigen. Don
Raonl Konen. (Uraufführung im Kölner 5djanfpielt}anfe
am 7. Hooember 1918 .) Derlag 21. 2lt}n. Bonn 19 ( 8 .
llrlanb. Drama in einem 21ft Don Cola Canban. (Ur*
aufführung im (Thaliatheater Breslan am i. 3uli 1919 .)
Die 2D upper. Sdjaufpiel in fünf Kn^figen. Don (Elfe*
Casfer-Scbfiler. (Uraufffihruna für Me (Defeflfchaft
„Das junge Deutfdjlanb*. Berlin, Dentfdjes (Djeater, am
2 ?. 2 lprll 1919.)
Der Sturj des 2 Ipoftel panlns. Drama. Don Hoff
Ca u cf n er. (Uraufführung im Dentfchen (Theater für die
(ßefcöfdjaft „Das jnnge Dentfchlanb" am 26 . Januar 1919 .)
Cin dnnfler (Ehrenmann. Sdptnfpiel in drei 2lFten.
Don Diftor Ceon. (Uraufführung im Burgtheater Utten
am 15. UTai 1919 .)
Die Dorhölle. (Tragödie oon Rudolf Ceonhard. (Ur*
aufführung im Kleinen Sdfaufpielhaus Berlin (Dramatifch*
©efeUfchaft) am 23.UTärj 1919 .)
Der Kinderfreund. Sdfaufpiel in oier21ften. DonUledj»
tilbe £i d?no ro sfy. (Uraufführung in den Kammerfpielen
des Dentfchen (Theaters, Berlin, am 10 . UTai 1919 .)
Der £Wrr oon f}offfee. ein nieberbeutfehes Drama in
drei Kften. Don Qeinrich Cienau. (Uraufführung im
Schillertheater 2lltona am 26. Februar 1919 )
phidias. S<haufpiel in drei Un^ügen. Don Friedrich
Ci e n h a r d. (Uraufführung im fyftheater tDeimar am 22 .
©Ftober 1918 .)
Crißans (Tod. (Tragödie in fünf Kufcfigen. Don UTaja
Co ehr. (Uraufführung im Schönbrunner Schloßtheater
tDien am 6 . 3uni 1919 .)
21 elfrida. Drama in fünf 21 uf 3 Ügen. Don 3afob toewgn*
b erg. (Uraufführung im KUonaer Stabtfheater am «. UTai
1919-)
Der König des Cebens. Komödie in fünf Bildern. Don
jfrifc Cöljner und Bruno tDarden. (Uraufführung im
Komödienhaus IDien am 2 . 3 uli 1919 .)
25 S
Pie $ err gottsbrficfe. Polfsßücf in fünf Uufjflgen. Po*
^ran 3 £ 8 fer. (Uraufführungam IPürjbnrger Stabttheater
am 20 . 3 uni X9I9-)
Qcinrid} bet Beglficfer. (Srotesfe in brei Elften. Pott
3 IHeier-(Sraef e. (Uraufführung im ^ranffnrter S<hatt*
fpielt^anfe tfranffurt a. Pt. am 27. Hooember oxs.)
Per ^audf im 2111. (Eragöbie in brei 21 uf 3 Ügen. Pott
ZPalter von HToIo. (Uraufführung im (Theater König-
größer Straße, Berlin, am ( 8 . September ( 9 ( 8 .)
Per Schöpfer. (Ein Schaufpiel in oier Uufjügen. Pon
£fans UI ü 11 e r. (Uraufführung im S<haufpielhaufe Seipjtg
am ( 9 . ©ftober ( 9 ( 8 .)
Ch amar. Schaufpiel. Pon 21lfreb Hagel. (Uraufführung
im Ultonaer Stabttheater am 22. Hooember X9I.8 )
2lrne Hielfens Huhm. Sd?anfpiel in brei Elften. Pon
Klfreb Hagel. (Uraufführung im Hamburger (Thalia*
theater am 9 UTat ( 9 ( 9 .) Buchausgabe im Perlag von
Konrab Jfanf in fyunburg.
Pie £aft. Pramatifche Sfijje. Pon 3*f a b * <D u cf h- (Ur¬
aufführung im 3ntimen (Theater Hümberg am H. 2lpril
1919 )
Per Schrittmacher. Komöbie in brei Kften. Pon Hobert
®o er tu eg unb ®tto Httfdjl. (Uraufführung im Ko-
möbienhaus Berlin am 50. 2lugujt ( 9 ( 8 .)
Pie Heife nach Kreu 3 nan. Komöbie in brei21ften. Pon
Paul Hohrer. (Uraufführung im ^ranffurter Heuen
Ch<ater ^ranffurt a. DT am (9 Pejcmber ( 9 ? 8 .)
Pie Krife. Prama in einem 21 Ft. Pon Karl Hdttger.
(Uraufführung in ben ftaatlichen Schaufpielcn Caffel am
20 . 3uni ( 9(9 )
Brüber. (Ein Schaufpiel. Pon (Emil Sanbt. (Uraufführung
im Ultonaer Stabttheater am 29 UTSrj ( 9 ( 9 .)
Pie ^ 0 ch 3 eit in ber picfbalge. (ufKptel in vier Kften.
Port TPilhelm Scharrelmann. (Uraufführung im Stabt*
theater Bremen am (. ©Ftober ( 9 ( 8 .)
Pie Perfuchnng bes Piogenes. (Ein 21ft »on IPiUjelm
Schmibtbonn. (Uraufführung im Schaufpielhaus Berlin
am ( 9 . September ( 9 ( 8 .)
Harrenfpiel bes Cebens. Prama in fünf Kften. Pon
Karl S<h9nherr. (Uraufführung in ben Kammerfpielen
bes Peutfchen (Theaters Berlin am g. ^ebruar ( 9 ( 9 .)
256
Das K 8 n i g r e i d). !TT5rcfjenbrama in*oier Elften. Pon Karl
Sd?3nt?err. (Uraufführung ber neuen Raffung im Deut»
fdjen Dolfsttjeater IDien am 22. Februar (9(9*)
Don 3 nan nnb Htaria. Drama in brei Uften. Don
Jfriebridj S e b r e df t. (Uraufführung am £ürjU. fjofttjeater
<Sera*Heu§ am (9 Februar ( 9(90
Die Spbinj. Sdfaufpiel in oier Elften. Don Dr. med.
21 . o. Selb nnb Knrt Stolle. (Uraufführung im Kieler
Stabttheater am (8.. Januar (9(9.)
Der Heoolution&r. Drama in brei 2luf3Ügen. Don
IDilhetm Speyer. (Uraufführung im Deutfd^en Sdfaufpiel-
haus Hamburg am 29. Januar (9(9 )
Karl ber fünfte. €in Drama in fünf 2 luf 3 Ügen. Don
IDilhelm Speyer. (Uraufführung im JQefftf^en fanbes»
theater Darmjtabt am ?. lUür 3 (9(9 )
Der oerlorene Schimmel. Satirifdje KomSbie in brei
2 lftcn. Don Cubmig Stärf nnb 2 lbolf <£ t s l e r. (Urauf*
führung auf ber Heuen iPtener Bühne am ( 8 . (Dftober (918.)
( 9 ( 5 . Sdjaufpiel in brei 2 lften. Don Karl Stern heim.
(Uraufführung im ^ranffurter Sdfaufpielhaus ^ranffurt
a. Ul. am 23 . Januar (9(9.)
(Cabula rafa. politifdfes Sdjaufpiel in brei 2luf3ügen Don
Karl Sternheim. (Uraufführung im Kleinen Cheater
Berlin am 25 . Januar (9(9.)
Qart gegen §art. «Ein nieberbentf<hes Schanfpiel. Don
Karl IDagenfelb. (Uraufführung im Chaliatheater
Hamburg am (8. Hooember (9(8.)
Die Hotte Kor ah« Komöbie in vier 2 lften. Don Hidfarb
IDarm er. (Uraufführung im ^ürftlidjen f)oftljeater (Sera*
Heu§ am 29 Januar (9(9)
Ulattbdus Dreibuchen. (Ein Stücf aus bem Dolfe in brei
2 luf3Ügen Don IDalbemar IDeber nnb Paul Bour»
feinb (Uraufführung Kdln.)
<E l i n s (Ertoecfung. Bruchftücf aus einer Komöbie. $ e l i y
nnb (Salathea. Sdjäferfpiel non $ranf JDebefinb.
(Uraufführung in ben Kammerfpielen ßamburg am («.
mär 3 (9(9.)
Die Heiter ber 2 lpofalypfe. Drei (Einafter. Don Ceo
tPeismantel. [(. Die Belagerten. 2. Der Sieger.
3. Die fünbhaften Krieger ] (Uraufführung im Stabttheater
IPÜqburg am 25 . UWr3 ( 9 ( 9 .)
€wt« ( 9(9
(t
257
Dies irae. (Eine Cragftbie in fünf Elften. Don Unton
IDilbgans* (Drau ff Sprung im onrgthealer (Dien am
8 Februar (9(8.)
IDeibdjen. iuüfpiel in brei Elften. Don (Ernfi pon IDol*
jogen. (Uraufführung im Stabtttfeatfr Breslau am
2. 5««i 1919)
Das neue (eben. Sifytufptel in fünf Elften. Don 3 oad>im
Simmtrmann. (Uraufführung imIHfind^enerSd?anfpiel*
laufe am (9 (Dftober (9(8)
Clarybbis (Ein Dorfpiel nnb brei 2 tfte. Don t)ans £rife
pon $n>e|l. (Uraufführung im fjoftheater Karlsruhe am
2 (. September 1 , 9 ( 8 .)
Jeremias. (Eine bramatifcbe Dichtung in nenn Silbern.
Don Stefan $meig. (Uraufführung im Stabttheater
Nürnberg cm 8 . ©ftober ( 9 ( 8 .)
tegenbe eines Cebens (Ein Kammerfpiel. Don Stefan
Smeig. (Uraufführung im Deutfehen SehaufpieU)aus
qamburg am 2«. De3ember (9(8.)
Hamen» nn6
5ttt<
Abefen, Efebmigf.’ . . 190
Atferfnedjt, (Erwin 137, 185 f.
Kbler, Kurt: lieber*
fetjr .... 159, 169
Kbler, Ecopolb f . . .190
Kbolptt,Karl: QausZtnm»
mer 37 .134,143, ferner 234
Kby, Anbreast . . .190
Klean [Perlag]. . . .110
Altenberg, Peter: Vita
ipsa 120, 123; IHein
febensabenb 120, 124,
ferner 149# tl90
Alter, tDilljelm . . . 179
Anberfen: BeifeblÄtter
ans (Pjlerreidj ... 89
Anbrejema, mp. . . 228
Aitbrefen, f^ugo f . . 191
b’Annu^io . . . . U3f.
Apcl, Anni'.234
Apollinaire, ätaillaumef 191
Arjfenjero, Konftantin f 19;
Affenbaum, IHidjaei f . 192
Affifl <fran3 »on ... 20
Aoaltnt-Drutfe . . . . 88
Baaber, £rig pb. 136,146,163
Sab, 3nlins: Per IPille
3um Drama . . 168, 176
Bad?em, 3- p. (<Sefd?id?te
bes Perlages) f. tf älfdjer
Babing, Dr. f. . . . 192
Baljuc, ffonore be: 27 ff.,
Comedie humaine . 69
Sadjregt fter
Seit*
Banoille, C^obore be:
äfop ...... ui
Barbuffe, ffenri: Clart4
106, ^ener . . . .106
Barbola, Kafpar f . .192
Barlad?, (Ernft; Per arme
Petter.262
Barrbs, BTanrice: „Lee
Familles spirituelles de
la France . . 104 , U*>
Barne, 3ames PT.: Bear
Brutus.;oi f*
Bartels, Abolf: BMtlite»
ratnr . . . . 166 , 168
Bartfdj, Bnbolf Efatis:
Per junge Pieter 132,
136, ^mölf aus ber
Steiermarf * . . . . 136
Bauer-<ßreeff, B.: Per
Umsug.252
Baumann, (Emile: La
paix du septiöme jour
lio, 3<>fepl} pelaban
[Befrolog] . . . . uo
Bäumet, (Sertrub: <Soe»
tt?es (freunbinnen 167, 171
Bän mer, £ubmig: Pas
jBngfte (ßerirtjt . 168, 163
Beaudair, Efenri f . .192
Bed?cr, 3°liannes B.:
pÄan gegen bie Seit
168, 163
Becgne, $enrt . . . . m
17 *
259
. Mtn
Beer-ftofmann, Hidjatb:
3aafobs draum . 252
Beflamy, <Ebn>.: Looking
backward . . . < (3?
Benba, Julien: 8 elpf} 6 gor
tto, ferner . . . . UO
Benebif.27
Benelli, Sem: Cen» delle
. • • • • • Ut
Bennett . . . . . .102
Bergerat, (Emil . . .23 t
Sergl}, Hidjarb f . . . t 92
Bergner, t^emrid} D. f • 19.2
Bergfon.UO
Berliner Donnerstag«^
fellfdjaft. 88
Bemays, £uife f • • • 19 2
Bertram, (Ernft: ZTietjfdfe 232
Befj. 8 : Unfete religibfen
£rjiel}er.t89
Beti(mann £?oQioeg, dt}.:
Betrachtungen jnm
ZPeltfrieg . . . teof.
Bibel, Bibelbrucfe: <5ene-
fis 86 , Der propt{et
Daniel. 90
Bibliotheken, Derfleige«
rnngen: Bibliotljef töe«
org Ejirtl} 2 ^ 7 , Büberei
besi}er 3 ogs oon Sadjfen«
tPeimar 2 t?, Bibliotbef
Sdjtibbefopf 2t7, 3°'
tjanna II., Königin oon
ZIaoarra 2 ^ 8 , Spider*
nnb <ßoetl}e=Briefe 2 ^ 9 ,
Kutogramm-Kuftion
250, Ultenglifdje Dra¬
men 250, ttlanuffripte
OTirbeans 250 , 51}afe-
jpearebrucfe 25 t, Öeyfe-,
Übfen», 8j3rnfon*2Juto-
Settr
grapsen 25 tr&Qanpt- •
mann-Briefe.... 25t
Bibon, EfenH . . . . tU
Bieber, Ejngo .... tos
Bienenftetn, Karl: Seelen,
bie l}eimgefunben t32, t35
Birnbaum, Hlartüt f . t92
Bittner, (Suftao . . . 233
Bjjdrfman, (Erif f . . t92
Bjdrfmann ..... 228
BjJrnfon, Bjömfijeme,
f. a. BtbüotfyeFen . . 294
Blaff, (Ernft: Die (Sebidfte
oon Sommer nnb (tob
159, t««
Bloem, 0?alter: Sturm-
fignal —! . . t3t, ttt
Blfimmer, Cfugo f . . t93
Blutigen, Diftor . . . 29 t
BoboryPin, Peter f . , t93
Boccaccio.tt9
Borf, Klfreb: (ßrete <fil*
lunger.(27 f.
Boelig, Qlartin f . . . (93
Boettidjer, <8ottt}0lb f . t93
Bogeng, CS. 2L <c. . . 90
Böftme, . t89
Bolte, 3ot}annes ... 88
Bolg, Johanna f . . t9t
Borbeaut, Efenri ... tot
Bonet-tUaury, (ßafion f t9t
Bond}er, QTaurice . . tot
Bonus, Krtf}ur . . . t89
Borngräber, Otto: Die
anbere Hadjt . . . 252
Bornljord, Karl f . . t9t
Bofjöorf, fjermamt: Batju-
meiner (tob .... 252
Bourfeinb, Pani . . . (38
f. a. tPatbemar tPeber
Bonrget: Cajariite . . tot
Bpurquin, Samuel f . t9t
260
Seit*
Soylesoe, Hen6 . * 04 , 230
Branbes. (Eboarb . . . 228
Braun, 3nlius . . . *84
Braun»2lrtaria, H: Don
berühmten geitgcnojfen
m, * 84 , f m
Braun, JDalter f . . . *94
Braune, tPilhelm . . 23*
Braufemetter, Hrtur * 42 ,
Das neue (Slatf unb
manches anbeve. . *8? ff.
Brecht, IDalter: Cortrab
^erbinanb flleyer unb
bas Kunfttucrf- fehter
(ßebichtfammlnng *67, *72
Brecour, Hermann f . (94
Brennert, bans: Dort
fünf bis fiebert . . . 252
Brentano ..... 62
Brieuj.JOO
Brorfborff.Bantfart . . *8*
Brob, Hlaj: Das groge
iDagnis . . . . *52f.
Brugmann, Karl f . . *94
Brüning, (Eridf -f . . *95
Brujfot, XTTartin: Der Crp
fdjelm Hugnftin . *48f.
BüdjerFunbe,Diette!jal}rs*
fd?rtft für angemanbte
[§citfd?rift] .... 90
Burffljanbel, Buchtnefen:
Bibliophile Cfjro*
nif ( 0 . §obeltifc) 84 ff.,
Die tage bes Bfl»
chermarftes ( 3*0
92 ff., 2 llmana<b ber Bü-
«herftube (ffrsg. v. Qorfl
Stobbe) *84 f, 3<*h**
budj ber Bfidjerpretfe
(Bearbeitet t>. Hupp)
*84, *86, KirchenoÜter*
n>e:F ber betttfchen Kfa»
Seit»
bemten 246 , Bücher-
greife . . . . . .249
f. a Bibliothefen
Büchner, (Seorg . . . 2*0
Bühne, Deutle (3ahr*
bu«$ ber (frankfurter
ftäbt. Bühnert). fl^rsg.
b. <5i6 rg 3- plotFej * 68 , *75
BUI 03 , <francöts, f. paille*
ron
Burg, paul: Der golbene
Sdjlfiffel . . * 48 f., *5*
Burggrdf, JDalbfrteb:
ITlammon .... 252
Burte, Jfermamt: Stmfon
252, Donna 3nes . . 252
Buffe, Karl f . . . . *95
Buttlar, IDilhelm 0 . f . *95
Byron. 47
Camathias, $. . . . . 232
Carbucci . . . . **3f.
Carl Huguft, Briefroechfel
bes t&ro^h^SOd^ mit
(Soethe. tfrsg. non
ffans IDahl . . *67, *70
Carften, ^rirt . . . *42
Cants, Paul + ... *90
Cafpar, Karl [BUber 3 U
Strinbberg] . . . . 89
Cerefole, £onis f . . . *96
Cejanne: [HTappemoerfe] 85
Ch^ntiffo, Hbalbert p.:
Peter Schlemihl • . 243
Chateaubrianb .... 59
Claar, (Emil .... 229
Clan bei, Paul: Le pain
dur *05, Otage *05,
ferner. *09
Clermont, Hl. 253
CoQins. 72
Conrab, 3°f e Ph • . . * 0 *
Conrabi, Heinrich f . . *96
Seite
Seite
Corneille: pelyeucte . .J09
Corratini, (Etuico . . 1(4
Corrintb.(63
Cre^enad}, tt)ilf)elm f
(96, (Sefdjitbte bes
neuen Dramas . (67, (70
„Critica“ [aeilfdjrift] ((5, ((7
Croce, 8. . ((3, ((4, ((7
Cunom, fjeinrid} . . . 230
Curtius, Cnifl Hobert:
Die literartigen IDeg-
bereiter bes neuen
(franftetcb . . (68, (76
Dabl, 3onas f ... (96
Dante 242, Dantefyaus . 246
Dahinter.85 f.
Dauttjenbey, Clifabetf}:
Crotifdje HoceUen . . (3(
Dauttjenöey, Ulaj + (96,
ferner.238
Defoe: Kobtnfon ... 75
Debmel: £i$ebuj» 42,
grotfdjett Dolf unb
OTenfdftteii (80, (83,
ferner .... (3(, 236
Delatjaye, Crnefh Docu¬
menta relatifs k Paul
Verlaine .... 2*5 f.
Delebba, <Sra3ta ((3, ((5f.
Delius. Hubolf t>.: fjegel
in feinen Briefen . . 88
Deffoir, Utaf .... 56
Detten, (Seorg 0. f . . (97
Deubel: Die roilj bnrdjf*
raflen HMjte ... 87
Deuffen, paul f . . . (97
Deutfdjbein, UTaj . . . 229
Ditfens.*6, 72
Dietfl, Crnfl .... 246
Dietrld^ritj: DerKndPm# 252
Dtegenfdfmibt: König Cob
(52, (56
DindEoge-Campe, Clara
0 f.(95
Döblin, Jllfreb: IDabjefs
Kampf mit ber Dampf¬
turbine . . . (33, (39
( 9 *
(98
(98
86
Dotjm, fjebroig f
Donalies, fjans f . .
Dorr, Hobert f ...
Doftojemsfi: HasFolniforo
34, ferner 46, Dumme
<8efd?id?te [Kusgabe ber
marees-(ßefelifdbaftj .
Doyle, Conan: A study
in scarl^t 74, ferner 75, 70
Dräger, Qeinridr: HUe
<Sefit)i(^tm aus Pier*
lanben . , . . 127, (29
Dralle, Hubert f . . . (98
Dramenliteratur ... (66
Drinfmater. 3of}n . . (02
Droefdjer, (Seorg , . . 229
Drofte, <8eorg .... 235
Drofte^iilsboff, Kn nette v. 36
Duhamel, (Seorges: La
posseosion du monde
(08, ferner . . . . 23|
Dumas.(((
Cberbarbt, Pauli Das
Buch bet Stunbe . (67 f.
Cbbarbt, HTelanie f . . (99
Cbnec-Cfdjeubad?, Ularie o. 26
Ccfebarbt.(89
Cblinger, Hnton f . . (99
Cbfdjmib, Kaflmir: Über
ben Cfprefftonismns in
ber Literatur nnb bie
neue Did?tung . (68, (78
Ct^mcFe, $. Q . . . , 88
Ctjrisminn, <Snftao: <8e*
f<bi<bteber heutigen fite*
ratur bis 311m Uusgung
bes Mittelalters. (66, (69
262
Seit* Seit»
€$rfer,$ansf}elnrtdj (Epftein, Dia; . . . . 228
(Kraug) 8 , ferner „Die Cruft, Cuife + . . . . »99
Seife ins Pfarrhaus" (Ernft, 0tto. 8 »
8 , »off.. 2 », Briefe com <£rnft, paul.254
£anb »of, »3, i. 6 , 2 », (Ernte |3at)rbud}]: Unfer
Sieber an ein DIäbd?en IDille unb U)eg
»», » 6 , £rut)ling$lieber (^eilborn) . . . . »ff.
Die Ciebe leibet feinen (Ersler, Ditna f . . . »99
(Eob »», » 6 , Der t}of (Ertl, CEmil: Der Dntlag*
bespatrtyerfyaufes unb ftein .... »33, »4»
anbere €r$ät}lüngen »», €ulenberg, Herbert 233,
»4, IDenn alle Brünn* ferner: Die Itadjtfeite
lein fliegen ...»», 253, Die (Blücflidjen
Sdjtoäbifdfes Cieber* 253, Die 3nfel 253,
budf \ », iofept{ §em* Das <£nbe ber Diarien*
brobs (Eodjter » 4 # Das bürg.253
romantifdje ^rüulein (Ecers, Dia; + . . . . 200
» 4 , Die ^eilige CScilia Färber, Clemens f . . 200
fZIocelle) »5, Dato* Jabri be^abris f.Sdjmifc*
biogr Sfijje. . . »8 Koller
€tcbcnborff .... »63f. <£aefi, Robert: Die^faffabe 253
€iblitj, IDaltfjer: Der jfarina, Salcatore »»3, f 200
junge (Bina »3»f, Der Jelbfcller, paul . . . »82
golbene IDinb . » 58, »60 Jelfdjcr, Kurt: Die Bober*
(Eifenlofir, £riebrid?: Die baljn.»27 f.
Cegenbe ber DIarquife ^eofanoff, Ifiidjael f . . 200
be Croiffet .... 252 Jirbte. »89
Cisler, Dbolf, f. Störf „^igaro" .... » 09 , »»o
Cisuer, Knrt . 60, f »99 <jfilef, (Egib 0 .: IDadjt*
(Eloeffer, Drtl)nr . . . »72 meifter pummer »33, »38
(Elsner, fjermann f . . »99 fifdjart ...... 62
(Elfter, l^anns Dlartin: Jifdjer, (Engen: DasHeidf
fjunbert Jatjre Derlag bes iebens . . . » 48 f.
&.lDill{ öruiiom » 8»9 <fifd?er, ßans ID. »55,
bis »9 »9 . . . . »85 ff. ferner Der DIotor . . 253
€merfott. »09 <fifd?er, (Dtto f. . . . 200
(Enbers, Carl . . » 4 », »84 Jlaifdjlen, Cälar . . . 239
(Enfing, (Dttomar » 29 , Jlaubert: Cegenbe con
ferner » 29 , »45. Das 5t. Julian [Dnsgabe
püuftlein auf ber IDelle ber Dlarees-< 5 efeU|\fc jft| 86
»33, »38 (flciidjer, Piftor; Dlte
€es ISeitfärtft] . . . 84 f. tfreuube.253
265
Stii*
Scitr
fernes, Bemfyarb: (Sott*
frieb ^aberforfs 3rr*
htm \2n, { 26 , £Änb*
lidje (ßefdjidjten . I 25 f.
.florence, 3ean. . . . uo
.flotoin, OTaj o. + . . 200
Montane, Ctjeobor ... 4
^ranec, Knatole: Le pe>
tit Pierre . . . .105
ran cf, fyms: (freie
Knechte . . . . '. 253
Jrancf, £eonfjarb . . . 232
(franef, paul unb Sieg*
frieb (Beyer: fetter*
Sauber. 253
£rancf, Sebafttan . . . *89
Jran3 non Ktfiff f.
(fr eff a £i*Cat*po . . . 89
Jreunb, <£rid? . . 128 , 144
A’rey. 21 . ITC.: Der mbrbcr
ot{ne bie Cat . 152 , 156
(frfba Bebrid? f . . . 200
, (frieb, $ : IfTetn Kriegs*
tagebuefy . . . 180 , 182
(friebentfyal, Htdjarb:
Can3 ttnb Cob 168 , l 60 f.
(friebjung, f^einrid?: 31 ,
fyftorifcfje KuffÄije 177 ,
1?9, Das geitalter bes
Imperialismus . 180 , 183
(frieblänber, Hermann f 201
^riebmann, Hubolf: 2llle
IDege fuhren 3U Dir 134, 14 <1
(friebridj, Karl Jofeplj:
Die arme Sdrmejter ber
Kaiferin . . . 134, 142
(frfooni, (Sufiaoo + . .201
$nnfe, Bertyolb f . . 201
©aboriau . . . 72 ff., 78
(Balletti, KIfrebo: La poe-
8ia e Parte del Pascoli U4
< 0 alsn>ortt)Y, 3 ot)n: Beyond
. 102
201
103
201
8 *
101, Pive Tale« toi,
ferner ....
(Saft, peter (Qeinrid} H5
feli&) f.
Gazette de« Beaux-Arts,
La [geitfdfrift] . . .
(Seiger, £ubn>ig f . .
(Seiger, IDiüi [£itf?ogra*
pbien 3U IDebeftnbJ .
(Seorgen, Piftor: Der
bliube (Sott ....
(Sefellfdjaft ber Biblio»
pbilen ......
(Sefeüfdjaft ber (frennbe
ber bentfeben Bfidjeret
(SefeUfdjaft ber Bühnen*
fdjrifM'ieller ....
(Sever, Siegfrieb f. p«ul
^ranef
(SfeUer, Simon....
(Siemfen, 2lnna . . .
<SiUboff,3oftannes: 3&rn*
jafob Stuebrt. . 132,
(Siraub, Klbert....
(Sleidjen*Huffnmrm,K.p :
123f., Der Bitterfpiegel
178 f., feiner 182, 182,
(Sleim.245
(Soering, Heinfyolb: Der
(Erfte.
(Soetbe 4. 15, 19, 20, «2,
113, t66,£laoigo[Kus*
gäbe berUTarees=(Sefell*
fdjaftj.86, Don beutfd?er
Baufur.ff 86, <Soetf}e>
ffanbbudj (fyrsg 0.3uL
gcitler n a.) 184, 186,
£eiben bes jungen tOer*
tljer.......
f. a. Carl Kngnff; BÄ6*
mer, Seiner «Brief,
BibliotfyeFstnefen . •
253
87
90
11 «
234
234
135
104
186
259
241
Seite
Seite
tfolbfriebrid?, 3 * • • . 9 (
Äoli, 3®an: Dithyramben
(58, (63
< 5 orfi, Btayim: Zladjt*
afyl *7. ferner . . . 228
<58f<h*tt [Brirffammlung
bes Deilagsardjios] . 9 (
©ottfdjeb.65
©raefcer, (franj . . . (**
©rautoff, ©tto. . . . *76
<ßra 3 te, ÜTarie bette . . 3t
©regori, <ferbinanb ( 6 (, (63ff.
<Srintmelsfi<wfen ... 62
©rolmann, 2 lbolf o.: $t.
Qölberlinsijyperion (67, (7( •
< 0 ro§, (Ebgar (*3, (52, (83
(Srofimann, Hubolf: $er» ^
barium |Habtrrnngen]
85 f., Doftojemsfis
.Dumme ©efchidjte* 86 ,
Kaifers ,Don Borgens
bis mitternachts* 89 ,
gf<hed>ou>s,Kirf<hgarten‘ 89
ißrunotpfdjes Derlags»
haus : £r ID. (Srunom,
Johannes <0, XDolf*
gang <5., f. (Elfter
©nbmunbjfon, (ßubmun*
bur f. 202
<Suilbeaur, ffenri 235, 238
änlbranjfon, ©lau [ 3 üu»
ftrationen 3 U <freffa] . 89
©ftnther, IDafter . . . 232
^aarhaus, 3 ulius K.:
$aus Malepartus ( 2 *, (26
Qaas, Hubolf: Michel
Hlanf unb feine tifel
. *3«, 1*2
Qatcfet, (Ernft f ... 202
qalbe, Ma$: 5<hio§ geit*
vorbei ...... 253
ffaläoy, Daniel: Charles
Pejmy et les Cahiers
de la Quinzaine . . (09
fjaÜe, Salomon 0 . f . 202
bjammerftein, f$ans 0 .:
§n>tfdjen (träum unb
Sagen . . . . (58, (63
fytnnefen, £ranj f . . 20 s
fyimfun, Knut . . . 238
^arbenberg, <friebri<h . «5
ffarbenberg, Qenriette:
Heigungen . . (58, ( 6 *
Qarber, Hgnes: Hfle mit*
einanber . . . (27, (29
Qarbt, (Ernft 228, Die
©nette ..... 233
Ifarbtong, Diftor f . . 203
Qarlan, tDalter: Die bot»
ftdjtige 3ungfran . . 263
Qarrurit;, Ma$ [Derlag] . 90
Qarry, Myriam . . . (0*
Qart, 3ulius .... 23 *
Jjartmann, £ubu>. Morifc
f. IDeltgefdjidjte.
^artony, Maria Mejan»
broroa f. Colftoi.
Qafencleoer (63, Hntigone 25*
fjauptmann, (Eerhart *,
Die IPeber * 0 , Sonnen*
anfgang ..... (6*
f. a. Hibliothefen.
$anf<bner, Hugufte: Die
Siebelung.! . . . . (*6
fjebbel .2*3
t?e<ht, (friebrid? f . . .205
Ejefele, Hermann: Die
<Entfagenben . . (3*, (**
£jegel in feinen Briefen,
f. Delius.
^eilborn, (Ernft (50, (57, (7*
Jeimann, Morifc: Hpho*
rismen.88
265
(feine, Hnfelma 123,
I30f., (4(, ferner (4(,
(53, (36
(feine, Cb* Cb* . . (85
(feitmfiUer, ^ranj ^erbt*
nanb f.203
(felmolt, Qans $. (37,
(5(, (78f., (80, ferner
(80.<83
(jenntg, H. 2*2
(feebtg, £r. f. . . . f . (87
(f ermann, (öeorg: Olein
Zladjbar Hrneife . . 25 *
(jciobot •••••• 88
(feronann, tP.: Pie He»
ligien unferer C^ieber (88f.
(f ertbel, tubroig [Citbogra»
ptyen 31t IPebefinb] . 89
fferjog, £eo: Sdjatteutanj 259
(feffe, ßermann ... 26
(feujj, (tbeobor . . . (75
(ferolctt, OTaurice: The
Village Wife's Lameut 99
(feymel ..85
(ferne 81 f (75, panl
ßeyfe nnb (Sottfrieb
Heller im Briefroecbfel
[tfrsg. » OTajKalbetfj
(«?, 17(f, ferner K.
Briefe an panl ffeyfe 244
f. a Bibliotbefen.
(fille, peter 36, peter (fille
(£as?er*5cbtiier) . . 38 f.
(fimmeibauer, <£ran$ f . 204
(fimmelbaur, 3nbor f . 204
(firfd}berg 3nra, Hnbolf:
Pie mabre Kunft (34, (43
Ifirtb, tfriebrtdj (36, (59,
(43, (50, (69
(ftama, Stefan [Habiernn*
gen 3« Oldtterl ... 89
(fobbis, van . ... (64
26 $
Seitt
(fofer, Klara: Brnber
OTartinns . . . (48, (50
(fofmannstbal, (fugo o.
23, (64, 3ebertnann . *9
(fSlberlin . . . . 9, (5, 20
£folitfd?er, Hrtbur: Sdjlaf»
roanbler (52, (54,
Brnber IPurm (52, (54, (56
ffcüiuber, $elij: Per
Cän3er . . . (33, (39
ßdlfiter, <8eorg: J^unbert
3 P* Sadjem (85
ßbljer, Hnbolf.... 233
(fol3crlanb, $ran| f ... 204
Qölty ....... (51
(foine^er, ,frifc . . . . (57
ßorn, (fermann:.. Pie
Plannfd^aft bes Kölns (46 f.
(fornßein ...... (75
ffuber, Karl (25, ferner
(25ff, (3( .... (54
(fuggenberger, Hlfreb i 228
{fugo, Pictor: Lee Mise¬
rables 70, ferner . . (((
(ffilfenbetf, Hidjarb: Per*
toanblungen . . (34, (43
(fumbolbt, IPilbelm v. . 62
3bfen.(00
f a Bibliotbefen.
3fgenftein, ffeinridj: Üla«
rias ßodtfeit. . . .254
3nfel föeitfdjrift] ... 83
3accotet, (Seorges f . .204
3acob, (Sufiao: Per ab»
grafte <£fel . . (32, (37
Jacobs, Olowty . • • (25
3acobfen, ,fiiebtt<b + • 204
3acbbfen, >cob peter + 200
3acqucs, Horbevt: £anb»
mann (fal . . . (24f.
3aeger, S tan 5 t • • • 205
i
Seit«
3agom, <5. v : Urfacfyen
unbHusbrurfj bes IDelt»
Prieges .... I80f.
3afob, ffeinrid? (Ebnarb:
Der SaMTijigjätjrige |52f.
3ammes, ^rancis: Mon¬
sieur le Cure d’O/eron 105 f.
3anifdjfelb. (Ermin t». . 227
• 3anfen, IDerner; (Subrun H8f.
3anf}en, H9, ferner *69
3enfen . . . . . . 8i
3enfeit, 3ot}annes D. . 237
3obannpt|\ije Sdjnflen
[DrutfmerP) .... 87
3<>W, Ijamts 153 f., Der
junge Itlcnfdf • • • 254
3onafjon, 3 onas f • • 205
Journal des Debats [$eit*
fd?riftj. \\\
3unger, §ans f . . . 205
K&gi, Paul.233
Katjane, Hrtljur: IDill*
fommen unb Hbfdjieb
133, Hl
Katjtt, ^arry 228, Der
Hing. 254
Kaibel, t fran$: (frötjlidje
IDieberPunft .... 254
Kaifer, (Seorg: Don HTor»
gens bis flTitteruadjts
89, Clanbius. ,frieb»
rieb unb Hnna. 3uana.
254 , Der Hranb im
Opernhaus 254 » <Sas 254
Kalbcrf, Htaj, f. IJeyfe
Kant.42, 106
Karmattt, Juliane: (Eros
U9» 12(
Kaftmir, Cuigt [Habic*
rungen 3 U Huber'en] 89
KauPol: Seeleufdjatj [Kup*
ferfttd?]. 86
Seite
Kayfer, (Seorg f . . .205
Keats.99
Keim, £f. ID. . . *20, 135
Keller, (Sottfrieb: Sieben
legen be 11 * 5 , ferner H9, (73
f. a. ffeyfe
Keller, julius f . . . 206
Keller, 3 - £. 163
Keller, paul: Hubertus 124 f.
Kellermann, Hernt)arb:
Ifefter unb £i . . . 144
Kerner, 3 uftiuns ... 9
Kernftocf, (DttoPar . . 232
Kerr, Hlfreb .... 242
Keffer, Hermann: Summa
Suniniarum .... 254
Keyferling, <£buarb<Sraff 206
KeyferlingP, Paul (Sraf + 206
Keyjfner, (Suftao, f.Difdjer
Kibbe, ^aralb f . . . 206
KiefePamp, ßebmig f . 20?
Kiefel, <ö. <£.: <£l}riftine 254
Kiubermann,^ei:i3,f tfer»
mann Kur3
Kipling, Hubyarb ... 98
Kleinfdjmibt, Hrtljnr f . 207
Kleift (Sermania an ilfre
Kinber fffanbfdmftl 94, 241
f a. IHartini
Klopftorf. Hl
Knies. Hid?arb: Die f$er*
lisijbfer unb il}r Pfarrer
134, 143
Kttoblod?. £?ans: Die 3“*
basglorfe. 254
Knubfen, fjans .176
Kodj, 3ulius: DieHTüfjle
am Deidf ... . . 254
267
Seite
Koller, 3ofef + ... 207
Köbnfe, (Dtto + . . . 208
Kofofcpfa 39 , Der bren-
nenbe Dornbufdj . . 265
Kolloben, 21 2)1 ... 233
Komor 3 Ynsfi, (Egon © \\9f-
Konegen. Karl l Der lag] 32
Konen. Haonl: Der junge
König ...... 265
König, tfbertjarb . . . 234
Körner, fr. (Elf *30, * 39 , *46
Korngolb.*55
Korrobi, (Ebnarb: Sd?tvei*
3 er Siteratnrbriefe *67, (69
Köfier, Ulbert: prolego-
ntena 3 U einer Unsgabe
ber tDerfe Storms . . 245
Kraft, Hobert .... 78
Krapotfin. 46
Krafcmann, (Ernß . . . 233
Kraus, (Eberbarb f . . 208
Kraus, Karl .... 39
Krauß, Hubolf *28, *36, *74
Kr3Y3ano©sfv, ©itfiieb + 208
Kubin, Ulfreb .... 90
Küdjler, Karl . . .* . 235
Kunftbrutfereien f Offi-
cina Serpentis, Hupp«
redjt-prejfe, U©alun»
Drucfe
Kur 3 , ^folbe: Uns mei¬
nem 3ugenblanb *68, *75
Kurj, ^ermann: Cifarbo
168 , *74
Ccxbmann, £}ebt©ig: tDilbe
,Salome 4 . 45
Cacombe, Pani f . . . 208
tagarbe, paul be . . . ^89
Cam.bert, Unbre ... 86
£anbau,. Cola: Urlaub . 255
Canbaner, (Sufta©
(meyerfelb) 45 , ferner
Seite
IDie ffebmtg f adjmann
ßarb 50, Briefe aus ber
fran3öflfd?enHe©olntton
177 , 179 ... f 208
Sange, (Earl: Strom aus
ber (Ei*fe. . . * 58 , *62
Cangmeffer, Unguft f . 208
f. a. Meyer
£asfer-Sd?uler, €lfe
(fifd^er) 35, ferner
lfiein Jfer3 37, 42, (De-
fidjte 38 , peter ffille
38 , Der prin.3 ©on
(Ebeben 38 , Die IPupper
40, 255, befummelte
bebidjte [Ijebräifdje
ZRelobien, €ftber, £en3«
I leib| 40 f., [bebet] 43,
ferner.234
iafcfo, Unbreas: friebens-
geriet .... * 80 , *82
fautfner, Holf: Der Siur3
bes Upoftel Paulus . 255
fauienfoef, fjcinridj f . 209
faoen, Hid?arb f . . . 209
£ebonj, Hene . . . .230
£ee, ^einrid? t ... 209
Eebmann, tPalter: Deut»
fdje frömmigfeit . * 87 ff.
£cißmann, Ubotf . . .229
£emm, Ulfreb: IHorb * 32 ,
135 .■. *f 209
£eon, Diftor: (Ein bunfler
(Ebvenmann .... 255
Ceonbarb, Hubolf: Beate
unb ber große pan * 52 ,
* 54 , Die DorljöUe . . 258
Ceoparbt. **3
Ceppin, paul . . , . *38
£epf!us, Johannes: Das
£eben >fn . . . *87 f.
£er<b, (Eugen .... 235
268
Seite
«effing 3, 62 • « • • 65
Ceoitfdjnig.72
Cbotjfy, tjeinricb: Per
Ptenfcb unb fein tDerf ( 84 f.
£t«l?notosPv, PIed?tilbe:
Per Ktnberfreunb . . 255
£id?tenfiein, 2llfreb: (Sc¬
hichte unb (Sefchidften
159, (64
£tenau, Heinrich: Per
$err non Ejofffee . . 255
£ienert, Pleinrab: §fird?er
Sagen (27, (30, ferner 230
Cienharb, ^riebrid?: ptp*
Mas ..255
£iliencron.
Cinbau, Paul f . . . 2(0
fingens, paul . . (35, (37
£tnnen>eber, Heinrich f . 2(0
ftjfauer, (Ernft . . («o, (62
£ifi, (Suibo o. f . . .2(0
Citeratur: Pie englifdje
üteratur bes 3ab*
res t£eonbarbi 98; Pie
fran 3 Ö|ijdje Citera*
tur bes Jatjres
((Srautoff) (03; Pie
ttalienifche £itera*
tur bes 3®b res
(Schoener) ((2; Pie
beutfche Literatur
bes iatjres . . . U9
Cobfleit, Wilhelm . (26, *37
£oet|r, Plaja: (Eriftans
(Eob.255
£oen?enberg, 3<*fo&: Ziel-
friba.255
£ohmann, t frl. Dr. . .228
Corner, ^ri§ unb Bruno
Warben: Per König
bes £ebens .... 255
Commafcfdj, (Erwarb . . 228
Sette
£öns, ff ermann: Pie
Käufer von 0 f)(enl{of <27
£os, Pincent (Sraf f .2(0
£5fer, ^ranj: Pie £fert*
gottsbrücfe .... 256
CoStäf, £uboif f . . . 2((
£oti.59
£ottmann, (Sertjarb f . 2((
£ubborf, 3<>b« . . . . (09
Cubroig, Klbert . ( 55 , (70
luther, Prthur . . . . 229
£ufc, K. ( 5 . f . . . . 2((
IHadjeraud?, ^ugo + . . 2((
Plaeterlincf: Per taf- •
tenbe PTaeterlincf
(<gfd?) 52 , ferner Serres
Chaudes, Chansons,
Kleine Pramen 52 , Vie
des Abeilles 53 f., 58 ,
Tresor des Hurnbles
53 f, 58 , (09, Sagesse
et Destin6e 64, Temple
Enseveli 54 , (09,
Double Jardin 64,
Intelligence des Fleurs
54, Debris de la Guerre
54 , La Mort 54 f,
L’Hote Inconnu . 55 , 67
Ptann, Sftovnas: Betrach¬
tungen eines Unpoli*
tifdjen.232
Ptarc, ^ranj .... 43
PTarcus, (Earl Paoib . .229
PTarees*(BefelIfcbaft 85 ,
Ptarees [£>ei<hnungenj
85 , PTarees-PZappe . 85
PtareUe, Cuife .... 234
IHargueritte, Paul f . . 2 ((
Plarfyas |^eitfd?rift| . 84 f
PTartini, (Ehriftian (Ernft
|Kleiftsfcblefif<beHeifeJ 244
Ptafefielb, 3 ob« ... 99
269
Stitt !
maul, 21 nna f . . . 212
manrras, Maries . .109
maync, ^arry . 139, 172 f.
mebrtng, fran 3 f . . 212 »
meier*(S>racfe, Julius 85,
ßeiitrid? ber Beglürfer 256
metnetfe, f riebrid?: preu«
§en anb Deutfdjlanb im
19 . unb 20 . ialirljttn»
bert.. 177 f.
meifel.£jeft, (Srete . . .239
meiffer, Bttljarb . . .227
mfrei er, m. f f . . . 212
menirf, Seonarb *. . .101
meferf, felis .... 87
meyer, ionrab ferbinanb
nnb 3ulins Hohenberg
(Briefroedjfel). Ifyrsg.
von Huguft Sange«
meffer.] . . . 168, 173
meyrtnf: (Solent ... 9 ®
midjaelis, ^ein) 192 ,197, 188
mid?el, peter: Die < 8 e«
fdjidjte von ber Butter
133, uo
ITTtd?el, Bobert: (Sott unb
ber 3nfanterift . 133 , 139
Ittidjel, IDilljelm . . . i?i
mid?elangelo .... 39
lTtilbaub, (Safton f . . 212
IHinbe-ponet, < 8 . ... 90
mirbeau, (Dctave: La
pipe de cidre . . . 239
Ilurbeau f. Bibliotheken
Modern Language Notes
jgeitfäriftj .... 239
moltöre.137
msiler, <£ajus f . . .212
mdUer, £?ans: Spiegel ber
2 lgrippina .... 89
molo, IDJter v.: Der
Qand} im Hfl . . . 256
moonen, $eiit 3 +. . . 213
montgpin. Harter be .71
ihorice, Charles f . . 213
mbrife 9 , l5f., Brief«
tvedjfel 3 t»ifdjen (Ebuarb
mSrife uttb ZtToritj.
Sdjtvinb [tjrsg von •
Fjanns IDolfgang Hat t?.}
167, 172 , ferner 179,
m »<Sebä<btnis 3 immer. 290
UTorris, IHas + . . . 213
niofdjerofd?: (Sejtdjie. . 86 f.
mofeUy, €mile f . . . 219
tnfiller, (Seorg fDerlag]:
IPelttheater. UTeifter-
bramen mit Original«
« |profpeft| 89 ,
opbet Daniel . 90
mfiUer^ans: Der Sd?öp«
fer.256
müder, Johannes -J- . . 21 *
müder«<Suttenbrumt,
2lbam: JTteifter 3afob
unb feine Kinber 133, 191
Itlöüer-Haftatt, Karl . . 129
müdtter, Saurenj ...31
münd^banfen, Bbrries v. 163
mün^er, Deftrö f . . 219
intimer, Kurt . . . .129
muratori, Subötvtco f .219
muffet 97 , Carmowine . Ul
mntius: Die brei Heidje 232
Hanf, Hnton Huguft f . 219
Habt, f ran 3 (Stol 3 > 22 ,
ferner Ijaits ^&dtls
erjtcs Siebesjabr 22 f,
29 , 32, öbljof 29 f.»
29 , 32 f., Das (ßrab
bes Sebenbigen 27 ff.,
30 , 33, Biogra«
plfifd?e Sfi 33 e 31,
JDeilje 32, (Sefdjivtjiet
270
Seite
Seite
fytgelbaner 32, Harren«
iatij 32, [paftorale, Ho«
prlle| 33, [Hofument,
HopeUe] 34 , Her dag
feer (Erfenutnis . . . *4
Hobler, 3ofepfy: (Eine
£iteraturgefd;id?te
ber bentfdpen
Stämme unb £anb»
fdjaften (Häufle) . so
Hagel, Hlfreb: dflamar
256, Hrne Hielfens
Huflm.256
Hapoleon . . . uo, 240
Harfon, galten be f. . 2 t 4
Hattjuflus, Annemarie 0 .:
Das töridjte ber
3ulie oon Po§ . ( 48 , (50
Haumann, Hiftor . . . 229
HapiUe, Hugufie + . . 2(4
Heftroy. .449
Heumair, 3 ofef: Hm £a»
gerfeuer . . . (58, (62
Heitmann, (ßuflao f. .2(5
Hifolaus, Paul . . . 449
Htcolai: $eyner fleyner
Hlmanad? .... 88
Hiemeyer, tPilflelnr HU
(ola dulo nnb Santa
daterina im Kerfer 3 »
Siena. 88
Hiefe, dflarlotte: da nte
3 ba unb bie aitberen
135, (45
Hontfler, drid?.... 229
Hora, H. be: (gefegte ( 59 , (65
Nouveile revue frangaise,
La (Seitfdjrift] . . . (03
Hopalis.58
f a. petnifom
0berbreycr, ITtaj f . . 2(5
Officina Serpentis [Kunß*
brurferei).8«f.
0et)lfe, IHalbemar . .23 t
0Uenborf [Her lag] . . (08
01fd?fi, £eontfarb . . .227
0pifc ....... 65
0ppentteimer, HTaj . . 39
0fd?malb*Hingier, $mny
*J" ....... 2(5
0 ftfee, Hie fgeitfdjrift] . 242
b’ 0 ucftj, 3 efa: Hie Saft 256
0 oern>fg, Hobert nnb
0 tto Hitfdjl: Her Stritt*
madjer.256
0oib: Hmores [Hadjbid?*
tnng von Sd?ott, Hie*
berfdpift oon IHieynrfj 86
0fenftjerna.(82
paiUeron, XTTarte £ouife:
Frangois Bnioz . . ((0
Pan ISeitfdjriftJ ... 8 ^
Papini, (gtooanni: L’uo-
mo Carducoi (( 4 , ferner ((5
Pascoii ((3, Myrnae . 444
patfyos, Has nene [Seit*
fdjrift] ...... 87
Paul, 3ean .... (5(
Paul, (Emile [Herleger] . ((0
paulfen, Hubolf 439 , (43, (75
ped?el, Hubolf 440 , (46, (47
p6laban, 3ofept), f. Hau«
mann
peru 3 , £eo: Smifdjen
neun unb neun (33, (40
Petnifom, (Sregor [Hooa«
Hs Fragmente*) . . 240
pe^olb, Hljons: Her feu*
rigelHeg ( 46 f., tfranj
oon Hfftft (58 . . . ( 6 (
pietrobono, £uigi: L'ulti-
ma prole di Yirgilio ((4
pinero. (02
Seite
pirenne, Qenri . . .23*
piattner, piajibus . . 233
piehn, E^ans f . . . 2*5
ptotFe, (Seorg 3- + . .2(5
f. a. Sühne
poe 7(ff .78
Ponten, 3ofef: Der Baby«
lonifdje (türm (52 . (5*
pord?e, <fran$ois . . . (0*
poffelt, t>. 227
Pre»sausf<breiben: leb**
anftalt fftr bie IDiffen«
fdjaft bes 3nbentums 232
PrcisDerteilnngen, (Eieren*
gaben, Chrengehalt:
Prix Goncourt 23 t,
S<tyn>et 3 SdjtUerftiftnng
252, 233, 23*, Hief*«
fdje«21rdji» 232, Klein«
ftiftnng 232, tDiener
Dolfs«Cheaterpreis233, '
Das junge Deutfcblanb '
233, <ßräf Sdjaffgotfdj«
preis 233, Banernfelb«
preis 233, Der Cürmer
235, (Elifabeth <f3rfier«
Hie^f(be*preis .233, ‘
Saubhaus-Derlag 23*, i
3<>hannes ^affenrdth«
Stiftung 23*, Dentfdje
Sd^iUer ftiftung 23*, .
{anbtiaus;Stiftung bes
Deutfdjbunbes 23*, tHa*
giftrat ber Stabt tDien
23*, <Jran3. HFabemic
23*. 235, preis Hey«
monb 23*, Samfon«
Preis b. bayr. UFabemie
235, Bremer Senat 235,
Deutfdje cfcefeüfdjaft in
Kopenhagen .... 235
Prenfdpn, Qermtone t>. i 2(6
272
Seit«
pnttfamer, KIberta t>. • 230
(Qnibam, XD £. ... 233
Haabe 8 t.151
Hablom, XDafjUi XDaffUi«
jen>itf<h f. • .2 t«
Kaff, Helene . . (**, (7(
Hainalter, (Erwin t*o, t**
Hasmuffen, <ttjriftia«
XDilhetm f .... 2t«
Hatt}, Ejanns XDoIfgang,
f. ÜTörife
Hafcel, Chrifttane: Dte
beutfd?e Seele . (27, t 29
Hafcfa, Clara: Die Äaffe
(35, (*5
Haoaiffon-IHollien, Char¬
les f. 2 l«
Hee, paul 3<>hattnw t 2t«
Heclam: 79ff., Pb»Hpp
Heclam jun. (Dree«
fen) 79 , ferner Heclams
UnioeifaUBibliothef
79 f., 82 f., 93 , (68,
Ejans Ejetnridj Ueclam 79
Heinharbt, <E. K : Ciefer
als Siebe . . . X&9» (55
Heinharbt: Heinharbtfdje
Hegte . ^. . . . t . *8
Heisner-CeraptnsFy, Dt!«
tor 0 . f.2(7
Henan.(07
Henner, paul .... 89
Hefthreither, Karl . . .23*
Heuter, (Sabriele: Die
Herrin .... (55, t*5
Revue bleue, La [Seit*
fdjrift) . . . . . . (03
Revue hebdomadaire
[Seitfd?rift] . . . . t06
Revue philoaophique, La
[SeitfchriftJ .... (03
/
Seite
Seite
Revue rose, La [&ett»
förift].*03
Beftnono, OTorig p. f .2*7
Bieter, Dlfreb ^Jriebrid} f 2 *7
Hinter, lubtpig ... 27
lieberer, ^raitj . . . 229
Hie§, Cubmig, f. tDeber
Hilfe, B. DI.2*3
Bitfdjl, ©tto, f. 0 pert»eg
Hittberg, Charlotte <Srd*
ff« t.2*7
Bitter, Krpeb pan! f . 2 *?
Bittner, (ö*abbäus: Das
§immer bes IPartens
*52, 15?
Bfoet, (Suftape . . .235
Hobinfon, (enno; . . . *02
Hohenberg f. Dieser
Bogge, Bemljarb f . . 2*?
Hoqrer, pan!: Die Heife
nad? Kreujnadj . . . 256
Hoflanb, Homain: <Zmpc*
bofles * 0 ?, €olas Brug«
non *08, 3 oljann <Lt?rt=
flof *08, ferner 109 ,235, 238
Holoff, (Ernft DT. . . .230
Homnnbt, Qeinrid? f . 2*8
Hofegger.8*
Bbsler, TPalbemar [Citljo»
grapsten 31 t Deubels
«Die rotl) bnrdjrafien
H^te"l.8?
Ho§, Hobert f ... 2*8
Bojtanb, (Ebmonb f * 02 , 2*8
2 **
Hotfy, (Ernft f . . . .2*8
Hoheit, Httbolf f . . 2*8
Bdttger, Karl: Die Krife 256
Sanbt, (Emil: B rüber . 256
Bopöre, Julien: Les sur-
vivances frangaises
dana 1’Allemagne na-
poleonienne depuis
1815. **0
Boyaarbs, IPiüem . . 230
Bovaumont, Baubier be f 2*9
Buhmann, tDilljelm f . 2*9
Huppredjt'prejfe [Kunft«
bruefereij ..... 88
Sad}er*DTafod 7 , Qilbap. f 2*9
Sad>s, Ejans .... 2*5
Satr, (Suflap: <£in Hamen«
lofer .... *52, *55
Sappf*o.36
Sauer, Bruno f . . . 2*9
SAaeffer, Blbredft: <Su»
bula ober bie Dauer bes
Dafeins . . . *<* 8 , *5*
Sdjäfer,IPilljetm: Diebe«
grabene ßanb unb an«
oere Bnefooten . *33, **o
S$arf, (Ebtpin [Cittjogra*
pfjien 3 U JDebefinb] . 89
SAarrelmann, JDiltjelm:
Die t^odtfeit in ber
pitfbalge.256
Sd?aufdl, Bidjarb: <Se«
bidjte . . (58, *6*, 233
S^effler, 3of*ann . . . (89
SAeier, DTaj: Die Ur*
faAen bes Dentfdjen*
paffes .... *80, *83
Sdplfer, IDitt . . * 54 , *56
Stelling.2*
Stiller 62, 69 , Stiller«
Brief. 239 f.
f. a. Bibliotijefsroefen
Sdjirad?, Karl p. . . , 228
Spiegel, <friebridj ... 65
Sd)(efinger, fyrmaun f 22 *
Sdjmibt, <£onrab . . . *56
SAmibtbonn, IDilfyelm:
Die Perfnd?ung bes
Diogenes.256
«tnt«
273
Seit«
Seite
SdjmiM-Kugelbadj, ffetn«
tidf: $xan (Einfalt \5<x, \<k 2
Schmifc-Köhler (jfabri be
jabris).233
Sffyrtifcler, Krthur: Hnatol
22 f., Cafanooas ffeim»
' feljr . . H 8 f ISO, 236f.
Scboene, Kurt: Unb i)&tte
tdj alle Heic^tumer *52, ^55
Scbönherr, Karl: Harren*
fpiel bes lebens 236 ,
Das Königreich . . . 256
Schott, <georg . . . . ^75
Schott f. ®mb
Schubert. 22
Schnbbefopf, (Earl ... 90
Schulenburg, IDemer o. b. h?
Schul 3 e*BrücF, Cnife f . 22 *
Schuhmacher, £}. Pottrat f 22 ^
Schaffen, IDilhelm: Der
rote Berg t32, t36,
fföfdjele ber<finFler \32,\56
Schmarj, tfrifc: (Sebidjte
159, *65
Schwort*, ©tto .... 233
Schmarj, £ran 3 f . . . 222
Schtuebs, ©tto f . . . 222
Schweiger, panl £ubn>ig:
Das Signal . . . . *16
Sdfwinb, HToritj, f. DTöriFe
Scott, ZDalter .... 246
Sebrecht, ^riebrich: Don
3uan unb XRaria . . 257
Serfenborf, (Beet* 0 . [Bit*
ber 3 U Claoigo] . . . 86
5€e, (Ebmonb: Saison
d’amour . . . . * (U
Seeber, 3ofef t ... 2 x 9
Seemann, €. K. [Derlag] 90
Seibel, 3na: XDeltinnig*
• Feit . . . . . \57, 159
Seibel, Heinrich IDoIf.
gang: Die Damholjer
** 9 , * 23 ,Dögel(Eolibari *23
Selb, K. ©.: Die Sphins 25 ?
Sembrifcfi, 3°h annes f 220
Seroaes, ^ran 3 ... 230
Senfe.. l 8 9
StjaFefpeare 3, ShaFe*
fpeare*Difionen [iftap*
penwert] 85, ferner 99 »
U3, \\7, Sh.«porträt 216
f. a. Bibliotheren
Shaw 50, ^2, Peace Con¬
ference Hints . . - 99
SierFe, (Eugen . . .. . 23\
Simmel, (Seorg: Der Krieg
unb bie geiftigen- (Er*
fcheinungen *80,182, f 220
Society for PBychical Re¬
search ...... 56
Söhle, Karl: Schummer«
ftunbe . . . :•••'■ *2if.
Sohnrey, Heinrich . . . 25*
SoFrates . . . . * . • 1?
Sonntag, Kmulf + • • 220
Sonbay, Paul . . . • *o?
Spano, Don Carlos
(Suibo f . . . • • 220
Spengler, (Eugen Jrieb*
rieh t • . * • • • 220
Speyer, HHlhelnti Der
Beoolution&r 257, Karl
ber Ränfte . . . . 257
Sanier, IDolfram . » . 230
SoyFa, ©tto. . . . 76, 78
Spangemacher, 3acobine 253
Spiefj, f^enry . . • . 23*
Spino3a.. 2*
Stamm, Karl f . . . 222
Starcfe, Hermann f . . 222
St&rF, Cubwig: Der ©et*
lorene Schimmel . . 257
•27$
Seite
Seite
Steljr, ^ermann: Per '
fyüigentjof 131, 153,
ferher ...... 234
Steigerroalb, 3°f e pl? f • 222
Steifem, ^riebridjPultD.t 222
Steiniger, fjeinridi: Per
XTtantt ber geliebt fein
wollte .... 127, 130
Stempeln», Karl 239,
*1913" 257, Tabula
rasa . . . \ . . 2b7
Stenenfon, H. £. . . . 246
Stieglifc . . .... 32
Stieler, Qilbe: PerKegen»
bogen .... 158, 162
Stobbe,Qorft,f.£nd}!ianbel
Stoeßl, ©tto . . . . 233
StoUe, Kurt, f. Selb
Stolter, Karl f ... 223
Stol3, £jein3 42 if, 143, 151,
l55f.
Storm f. KÖfter
Straffer, Cfyarlot: IPer
Ijilft? ..... W6f.
Strauß, <Emil: Per Spie*
geru9, 122, ferner .234
Strauß (Hidfarb?) , . . 22
Stretfer, Karl: Per Pf ei*
fenfönig . . . 133, 137
Strinbberg: Kronbrant 89,
Strinbberg'Sriefe . .241
Ströbel, ^einrtdj: Pie erjte
ITtiQiarbe ber gweiten
Billion . . . 132; 13t
Strobl, fytns: Bisntartf
149* 151
Stmn 3 , $ran 3 ... . 188
Stuart, lilaria . . ... .241
Stüber, Claire: fltthöelt
: 158, 163
Soanberg, ^o^amtes + . 221
Swift . . ... . . 46
Swinburne . . . . . 99
S3abo, (Erwin f . . ■ . 221
Caege, Kuguff f . : 223
(Eagore, Habinbranatlj . 257
tEauler . . . . . ,189
Caoan, (Ebnarb f V . 223
(Eeidjmann, (Emff f , . 223
(Eempeltey, (Ebnarb t. f 223
„(Eempo" [geitfdjrift] .11«
Cljatferay: Vanity Fair 246
(Eljaranb, 3ean : . . 234
(Djaraub, 3^ronte . . 234
Cietf.. t ■ . 65
Cieffenbadj, <E. tP. [Per*
lag] .....; ’ 8«
Colffoi: Unna Karenina
[UTarta 2Ue;anbrowna ‘
fjartong] 245, ferner 246
(Eonnelat, (Emeft . . . 2ii
^033b $.114
(Eraub, (Sottfrieb: Pas
Polf ffeljt auf . . . 240
Crinins, Kuauff f . . 223
(Efdfedtow: Per Kirfcfy*
garten 89, ferner . . 402
(Efisljaus, Katlj. . . - . 233
Cyrol, IKarie f . . . 224
Ular, Ulejanber f .‘ . 224
Unolb, ZTTaj: £Iauberts
Cegenbe pon St. Julian ;
[^oljfd^nitte] . . . 8«'
Unruli, (fritj p.: (Dpfet*
gang ..... löif.
Pelfiagen & Klafing [Per¬
lag] ..... •. 90
Deri)aeren ..... 239
Perlaine f. Pelafjaye
Pibocq ...;.. «9
Ptebig, Clara: CSd^ter
ber fyfaba . . . . 2q<V
Pietor, IPillielm + • • 224
Pilfiers be l’3sle*21bam 63
18 *
275
S*tt*
Dtnetafage. 242
pioOanb, Cbmunb f . • 224
Difan, Cancrfebe be . . UO
Difdjer, ^riebridj (Eljeobot
(Kttsgero. Werfe) [ßrsg.
von (ßttftac Keyftner]
( 68 , (73 f.
Poftler, Karl .... 235
Wagenfelb, Karl: §art
gegen $art .... 257
Wahl, Qans .... 228
f. a. Carl Kngnft
Waßace, D W. f . . 225
Walfer, Hobert: (ßebidjte
(58, (62, ferner . . 227
Wanief, (Snftao f . . 225
Warbnrg, Karl f . . .225
Watben, Bruno, f. ebener
Warmer, Hidjarb: Pie
Hotte Korat} . . .257
Wafer, Utaria: Scala san-
ta.(34* (44
Wajf ermann, 3afob: Ct^ri-
fttantPabnfdjaffe ((9f.,
Pas ©änfemänndjen . (20
Weber, (Seora: Weltge*
fdpdfte (Bearb. »on
(ubm. Hieft) . . . (77f.
IPeber, Walbemar: Klat-
tb&ns Preibndfen . . 257
Weoefinb: ^rfiblingser*
madjen 89 , ßerafles
89 , Stein ber Weifen
89 , Clins Crwednng
257, £elig nnb < 5 ala>
tbea.257
Weigel, Palentin . . . (89
Weismantel, £eo: Pie
Heiter ber Hpofatypfe 257
Weift, <£rnft: Ciere nnb
Ketten (3(, ttlenfd}
gegen Ptenfd; . (52, (56
Seite
Weift, CB. .... 88
WeWfert, t • • 225
Wells, Q. ©.: Joan and
Peter (00, Mr. Britling
Sees it Trough . > . (00
Wettgefd}id>te in gemein*
oerftdnb liehet Barfiel»
Inng (Qrsg. »on £nbo
OTorift Startmann n. a.) (77 f.
Wenbt, Kuguft + . . .225
Wenbt, panl f ... 225
Werfel, $ranj . . ^ 2 , 234
Werner, C (clife Börsen»
binber) f . • . . .226
Wertheimer, Karl . • 233
Wielanb: (Seron ber Hb*
Uge 88, Wtelanb-HTn*
fenm. 244
Wieynd, Ejeinrtfh . - 86
Wilbe, ©sfar: Salome
[Uberf.». ßebwig f adf»
mann] 45 , qerjogin »on
pabna 45 , ^lorentint»
fd^e (Eragbbie ... 48
Wilbgans, Knton: Dies
irae.^ 257
Wilfon, Woobrom . . 5(
Wintemift, UI.: Pbgel*
<ben .... (34* 142
Witfott>sfi,(Seorg 90 , (70f.,(86
Wittfad, Hidjarb ... 229
Wolf, (Seorg .... 227
Wolfensberger, William f 226
Woljogen, fimft ».:
Weibchen.258
Wotbe, Knnv t ... 22 s
gatjn, €mft: Pas 3 »eite
Ceben .... (33, (39
gared, ©Ho ...» 233
ge<h* panl [Penbel „Pie
rotb burdfraften Häd?te]
87, ferner .... 232 .
276
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§ettl*r, 3 ulius, f. <ßoett)e
Seitfdjrift ffit 23fldjer>
freunbe. 90
Spanien, Qeinridj: Die
Spifcroeggaffe . *32, \57
*59, W, 162, 163
Seoacco, UTidjael f . .226
Siegler, Clfeobalb f . .226
Simmermann, ^oadjim: .
Das neue (eben . . 258
Simmermann, DTaj
(ßeorg f.227
Seite
Sobeltifc, (febor 0. **9, \5\,
W. 186
Sola, (Emile . . . 3<*, 53
Smet(f, f}ans tfrifc v.i
<£^arfbbis.258
S&eia, 2lmolb: Die
öejie • • • • 13^,
Smeig, Stefan 238, 3ere*
mias 258, fegenbe
eines £ebens . . .258
277
1
3nlj alt
Seite
fitttft ^eilborn: Unfer Witte nnb Weg. y
JRttbolf Straub: £jans fjeinrid? (girier.. . s
$ati$ £eiittid) e^rler: Hutobiograpbifäe Stifte ... (8
4&eittj ©talj: <fran3 Habl. 22
ftrattj 9labl: Biograpljifcbe Stifte .3*
SWaj ft-ifdber: <EIfe £asFer*S<bnIer.35
SW05 SKetyevfelb: (Soflao £anbauer.95
SK. CFfdj: Der tafienbe Hlaeterlincf ..52
Hubert Kaufte: (Eine £iteraturgefdjidjte ber bcntfdjcn
Stämme nnb £anbfdjaften. 60
Älbert gubtoig: Der Deteftio.«8
SBiflratb Sreefcii: Philipp Heclam jun.29
ftebor tum ^obelti^: Bibliophile CbroniF.
jföilbelm S«nF: Die £age bes SiicfyermarFtes .... 92
8. geottbarb: Die englifdfe £iteratur bes 3afjres ... 98
£tto ' rautoff: Die franjöfifcbe £iteratur bes 3 a b res • 103
Keinljolb Sd)oe ne? 1 Die italienifctye Citeratur bes H 2
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et grfinbet Jetne SarfteUung auf bie bem beutfdjen Sode nun einmal not«
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(Ein StUb, bat Hatte bidjtertfdje Kraft offenbart nnb «ine oft unbeimlüb
ftarte gb^antafie! ©übt Crg&blungen im b<rgebra(bten Sinn, fonbem ©ejübte,
Xtfiume, ©über.
©anb 3
CrnR t)tdring: Pioniere
(Einjige autortfterte Übertragung ans bem 6<b«oebif<ben oon (Elfe o. $olIanber
3n bertiüben Säuberungen erftebt oor unferen Bugen bie gevaltige, fturm«
buribpettfdjte, eifige «rofearttglett norbtfiber (Bebirgstoüften mit all tgrer Sin«
famleit, bem eigenartigen Zierleben nnb frembartigen HRtnf<benj<blag t ber btefer
(Eisbetmat.nocb Sebensbebingungen abjnringen »erftebt.
©anb 4/5
Laarids Br nun; Ras dem Befdjleiöt der Bfjge
(Einjige auiorifierte Übertragung aus bem ©finffdjjen oon 3ulia Koppel
3u ben retjoollen (EraBbtern ber Jungen 3eit gebürt au<b ber ©fine Sau«
tibs Brunn. ©u<b ibm ift Jener buabgeiftigte, mtt Jebar 3*Ue feffelnbe /Stil
eigen, ber Ja etne flErrungenfqaft ber mobemen Kunft ift.
©anb 6
fiodor Sfoiogub:
Der Raft des Ungeborenen and andere ItoaeUen
©anb 7
UUdjael Knsmin: Die grüne naditigaU and andere noaellen
©eibe aus bem ©u|fif<b*n übetfefct von ©lex. (Eliasberg
ftanns oon SBeber im „Kmiebelfiftb": ,Bot mebr als gehn 3abten
habe Üb fetnemtt im {tapertonoertag junt ertten ffllale tBerfe biefer betben be«
beutenben rufftf<ben ©übtet in beutftber Spradje erfibeinen Iaffen; Üb bratübe
baber nt<bt erft m Jagen, tote febr üb mtd) über btefe beiben ©ü$cr freue
©te Überlegung tft ausgejeicbnet, bie Stusftattung febr oomebm, gebiegen unb
oon beftem (befömaef."
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ift unb EHebter toi« fein <5>elb f Oeffen ganjep innere» leben b*»r<S bie wsfwfa
mfft «mb @eelenbetregtmgen einer cinjigeu naefct ent&üllt vor uns liegt.... w«
etwa» lefen will, ba» tief ift unb anregenb, ba» jum Denfen über an» felbet
anregt, inbem e» un» ba» 3nnenleben eine» £injelfc&i<*fal» tx>r bie äugen fttbtt,
| ba» rollet Poefle unb ttartrlicbtrit unb tüabrbeit iß, bero fei bie« »u4> empfohlen. ^
♦ ÄUe greife |inb »egen ber|ibnHWlenben$erfteHun’g9loft«nttnoedMnMi^ |
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1070/7) weift der 3oppebog. in dem uns ein xtad) gegeben wird das wunder«
voll in ollem. 900 ) befondee* in (einen Kleinmalereien ift . . . One Snbaltn»
angabe den febönen QDerts würde ollen, die es noch nicht Cennen, die tieffte
Freude on dem t Bud>* febmäirm. $ucbs»Cisfa bot hier nicht nur für die Taunus*
freunde etwas ganj Ctcben und Seinen gefebaffen, fit olle Cefefrennde
im dcutfcbcnDatetland (ft hier eia fcltcuer €delfte(ngefanden.
Qlobect 5ud)6*Cief a
ijärmlein non Oleifenbetg
2JMt dem „Hürmlcin non Qfceifenberg" bat $ucbo«OtuCa die Qeimatfnnft am
ein loftbaren Stücf bereichert. Dem n>alddurcbrau f d>ten Taunus (ft in dem
Dichter ein beredter Herold feinet eigentümlichen Schönheiten entftanden. Sn
einen bunten Teppich grüner QDaldberge and QDaldfchluchten, blumenbeftaa*
den er Tratten und Täler, ft (Iler Dürfet und hochragender 'Butten roebt der
Dichter fene 'Begebenheiten den DMttelaltcrs biaein, aus denen fi<b am offen«
Cundfgftcn der CbaroCtcr diefer Seit dartut. Die Handlung (ft gut erfunden,
bewegt und fponnend. Q'loch böger ift ober die 3laturfcbilderung )u febägen,
oun der die Ciebe den Dichtern 3 U feiner Heimat (priebt.
(Sachfifche Staatsjeitung.)
QTJa* Qlie^gcr
Smoege
Der figucenreiche Vornan fpielt fich in feiner reitbbcwegten Handlung in Ham«
bürg ab. Dan (ntereffonte Geben und Treibern dan Haften und Jagen der
TDeltbandeleftadt bietet den Hintergrund für die fponnende Cntmicfhing der
oieloerflocbtenen Crjäbtnng, die den ßufftieg einen armen Handlungsgehilfen
auf etwas gewundenen QDcgen }um Gegenftand bat.
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Verby, Leipzig
| Vom tehengeittigen, frohen Soheffen unterer Zeit!
j Rudolf Hans Bartsch s Heidentum. Roman. Geh. 7,— M.;
S geb. in Pappband 9,60 M.: Leinen 11,— M.
q Ein Bach des Trostes. Rudolf Hans Bartsch stellt eine vollkommen
^ neue Lebens* and Weltanschauung auf.
• Emil tladina: Suchende Liebe. Roman. Geh.6M.; geb.7M.
C Ein Bach von Frauen and Heimweh, voll glühender Leidenschaft
0 and schöner, edler Gedanken.
J Peter Rosegger: Abenddämmerung. Geh. 7,— M.; geb.
1 9.~ M.
4 Des verewigten Altmeisters nachgelassenes, fein abgerundetes "Weck.:
£ ein Rückblick auf den Schauplatz des Lebens.
• Paul Burg: Der goldene Schlüssel. Roman. Geh. 7,50 M.;
f geb. 9.50 M.
5 Kulturhistorischer Roman voll spannender H a nd lun g , mit Klein«
g Paris zur Meßzeit als Untergrund.
J Friedrich von Gagern: Die Wundmale. Roman in zwei
« Bänden. Geh. 16,— M.; geb. 20,— M.
9 Ein Kampf zwischen Priester und Arzt, eine ergreifende Schilderung der
9 inneren Wundmale, mit denen das Schicksal besondere Menschen zeichnet.
J Max Glass: Die entfesselte Menschheit. Roman. Geh.
4 etwa 7,50 M.; geb. 10,— M.
C Eine dichterische Gestaltung dor weltbewegenden Fragen unserer
q Zeit, eine eingehende aber schonungslose Abrechnung mit den Utopien.
9 Rudolf Greinz: Der Garten Gottes. Roman. Geh. 7, — M.;
2 Pappband 9,— M.; Leinen 11,— M.
2 Das Hohelied der Stadt Meran, in der sich dieser Roman voll
2 Schönheit und Sehnsucht abspielt.
J Rudolf Haas: Michel Blank und seine Uesel. Roman.
• Geh. 8,— M ; geb. 10 M.
C Ein Buch voll sonniger Menschen und froher Arbeit, ein Wegweiser
• zu reicherer, schönerer Zukunft. 9
2 Rudolf Heubner: Ein Volk am Abgrund. Roman. Geb.
p 6,50 M.; geb. 9,— M.
Q Die ungemein fesselnde Darstellung wird noch besonders belebt
e durch den Reiz des alten Venedigs, in dem dieser Roman spielt.
£ „Das gute Buch 1919“, enthaltend genauere Angaben über die
w Neuerscheinungen dieses fahres, sowie ein ausführlicher Verlagskatalog
9 - stehen auf Wunsch unberechnet zu Diensten. ~->
---
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Verlag, Leipzig
Köm tohongMigen, frohsn Schöffen Mliftf 2%ft!
Robert Hohlbaam: Unsterbliche. Novell. Gh. 5M.;geb.7M.
In geoialer Weise stellt der Verfasser unsterbliche Dichtergestalten
als Handelnde in den Mittelpunkt seiner Novellen.
Adam MfillersGuttenbrunn: Selo Vaterhaus. Roman.
Geh. 7,— M.: geb. 9, - M.
Der leidenschaftliche Liebes- and Eheroman des F&hnrichs Franz
Niembech u. der Theresia Maigraber, der Eltern des Dichtere Nikolaus Lenau.
A. De Nora: Die Rflcher. Novelle. Geh. 4,— M.; geb.6,— M.
Eine außerordentlich spannende Erzählung aus der französischen S
Revolutionszeit, in der Eunstform der feinziselierenden Novelle. U
Fritz von Ostini: Tat u. Schuld. Roman. Geh. 5M.; geb.7M.
Ein wirklich guter Kriminalroman: nicht sensationell anfpeitscbend,
sondern psychologisch echt und voll Vertiefung in die Charaktere.
Horst Schöttler: Plaudereien mit einer schönen Frau.
Geh. 5,— M.; geb. 7,— M.
Ein eigenartiges Buch: tiefe, naohdenkenswerte Gedanken in der •
leichtesten Form und mit feinstem Humor vorgetragen. •
Paul Schreckenbach: Wildefüer. Roman. Geh. 7,50 M.; I
geb. 10.— M. §
Ein historischer Roman mit der prächtigen Gestalt des Hildesheimer §
Bürgermeisters Wildefüer als Helden. U
Ewald Gerhard Seeliger: Die Macht. Novellen. Geh. t
7.50 M.; geb. 10,— M. ?
Band II des deutschen Dekameron. Einzelschicksale von grauor Vor- 5
zeit an bis zur jüngsten Gegenwart als Verkörpereuscon Macht und Liebe, j»
Marx Möller: Die Spieluhr. Gedichte und Spiele. Geh. 5
6.50 M. ; geb. 8,50 M. U
Ein außerordentlich abwechslungsreicher Band, feinster Humor und w
echte Gemütstiefe in poetischer Fassung. •
Karl Hans Strobl: Die Runen Gottes. Roman. Geh. j
8,— M.; Pappband 10,— M.; Leinen 11,— M. Band III u
(Schlußband) der Bismarcktrilogie. •
Ein vollkommen in sich abgeschlossenes und daher auch einzeln £-
k&nfliches Werk, das den großen Bismarckroman von Karl Hans Strobl •'
abrandpt und sowohl den Konflikt zwischen Kaiser und Kanzler, als auch •'
den Lebensabend Bismarcks behandelt. P
„ Das gute Buch 1919**» enthaltend genauere Angaben über die J -
Neuerscneinungen dieses Jahres, sowie ein ausführlicher Verlagskatalog •
~-- stehen auf Wunsch unberechnet tu Diensten. —— -•
neeevevevevvvevvveeeevevvvvvevveeevvfvK
| Demnächst erscheint in meinem Verlag: ]
» Die deutschösterreichische i
| Dichtung der Gegenwart I
J Ein Handbuch für Literatutfreunde von {
♦ ALFRED M A D E R N O j
1 J>t*s ParsicHung umfkSt etwa f-e» Nssiaut* |
f Fiißbt bis *h? Zeit 4** £r(ttdwü«bSL Somit f
\ ist dfesfts W-t r k die w*te vcllsräadig* rfecjscköstetrcisbrsche ;. f
i Litor»ttfrsf!*eli»i;hto 4er -;'Ä ela
tvo * ft C b e b r 1 < £h £ V Hfefcd&utih für jede» G*fciMeben. !
V'ße*uli#flgca auf da* Werlt s da# geh» 9 ^ Mm geh». '»;•—M j
kostet, kötmen schon jeu» in jeder Buchhandlutag aufgegeben werden |
»viiiiiiiiifiiiiiitiiimiiiiimtmiittmiiitiiMMiiitmfmiminHiiiimHtiuutiitUMttifiiiHf«« !
Verlag Theodor Gerstenberg ♦ Leipzig j
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«utJ r ■i’u-ch'SÄi
tJPdSamti
Jut 9lu*gabe gelangte bie 6*—10» Ttaffage von
SÄolanb $5etfc(j
33cnfbift $a$enber<ja:
2lo$ bet Somdbie feinet Sebent
y.ft« btofcfe. 5/50 W ; flfb. in flalifo 7,50 jjfc
Der Vornan eine* gt&cflicb veranlagten J^umorijlen
Uolanb Seifdj betfct bec neue BRamt unb fei« Stad} trägt ben Xitel:
Senebtft Safenberger 0u8 bet ftomBbie fernes Se&enS gunäcfift bat ma«
eine feljt luftig ertttblte SorfgefOtcbte, anfebemeno au« bec Sttieinpfai«, oot
ft cf}. $er $elb iß ei« €5 (beim, bet voll fomtfdjer Streiche ßedt... Unfere
ttßbeten unb bie bornit aufammenbängenoen, Uierartfd} angehauchten URobe»
bÄmccnt mögen Aber eine folcbe ttebeutung tnobemet ftultut fpöttifcb bie
»cbfeln Juden - ei« echter beutfcbet Siebter, bet ben in Seutfcblanb feltenen
, SSotjug Icicbtbrfcbtuinaten unb bo<b au« tiefet Cmuflnbung unb febatfem Urteil
fommenben $umorfi bat, beoegt ftcb hier mit gefebmeibtger ftunft tn aanj
uetfcbiebenen Stilarten ber oolfstfitnltcbm Stairttec&äblung, bet tlinftlertfcben
Sronlg, bec Dbantaßtßbcn ®«rßeflung ejotifeber Ratuitounber unb binbtt bie«
, alle« tu einer (Einheit Durch eine jart betreiben oorgetrogene, finnige Ubtlo«
fopbie be« beutfebm Semöte«. Stoch iß bie beutfebe «unß triebt verloren, fo*
lange foidjet Staebroueb« fleh bem Xreiben bec bttrftbenben Siteraturmacbet
entaeaenjußeßen ben BRut bat. Vier iß ein beutfebee, ein fröhliche? unb ein
tüuftlenfch wertbofle« Such- ftölnticbe Heilung.
Stun ttlrb’a tlar, toaS toerben foB. Seßbloffrn, toenn au<b in toßtm
(Sichel, gebt’« jum Cnbe. Sec Siebter — beun ba« tft JRohmb ®etf<h — oet*
, böbnt fleh gegen ben Scbluft besorgen. fBa« f (habet ba«?! Sa« «utb bat
@etß unb fBt«. C« tß manchmal unbejablbat, wie e« fleh (Bßlicb mit bem
mobetuen ©trtwarr bet BRetnungeu unb Strebungen abßnbet. Unb bie
ftfiben laufen aBe jufammen SRan tann e«, abgefebra von Stellen etwa tn
bet etßen $älfte, wo ber Sieb et be« tietnmalecifcb ju breit BuBiabenben tu
Viel tut, at« ein gefcbioffene« Äunftwrtf btnnebmen CS iß febarf, abet gut
gerotttjt unb erbebt ft<b nt<bt unmefenilicb ßbec ba« SurchtchntttSgut bet %B>
tagSlberatuc. Sem „Sergßabtoetlag" tann man'« bauten, bab et biefen
Keuen neben (Jaul ftedet ßeSt. Oßfee»3eitung, Stettin.
... Uber autb ein gut Stttd nacbbenlltcben fcamor« eutbflBt ft(b bem als«
balb auf« Sanje febauenbeu tn btrfera fcbalfbaften Suche . .. ©er biefen
Stomas mBgttcbß in einem 3uae ju ftcb ntmmt. rntrb R<h bem 8teij ber naib
außen tn ben lußtgßen Suntfarbm fcbtBemben, jutlefß geiß* unb gernut»
boßes SatßeBungen nicht entzieh« (Banen: bet Sefdricbte eine« gebotenen
Siebtet«.... Set Setfaffer bat tfoeifclSobne ttnmartfebaft auf einen tage»
ben $oßen tm ÄBnigrrtdie echten beutfebe« $umor«. . .
UBgem. Stttttbfcbau, BRUncgen.
$u fccjiefjen birrc£ aUe ©uc^attblungett
iSergjiabfrerlag 2Bilb. ©otcl. Äorn / SÖreälau
föufen Uire fämtlicfyen
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Papiere am bejien bei
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Stile Streife finb »egen bet Mjvanlenben öerfteHungsfoften «ttpetbiftWl^
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(gin Vornan in <8nef* unfc Sagebu^B Wüern
3tpef^8«nDe 3trd5WnDe
Auflage
o7 eu Darcfeaefe&cne^ttfgaSe^fnSOalt. 2fcmannf<$riftauf e^t33fitten
geDrucft/ vom ^erfajfer fjanDfdjcfftC. gejefdjnetu. numer.: 9lr. 1—300
Tßrci# in ipalbteöer gebunden -40 Sßterf
Q93eibniu^t«t ütalog
der QJereim'gtcn QJetlegergnippe
3 ?ljmec jatjfljanti de»Qt«el^nttd)t»fataio$e M 3>a» (^5nc'33u<^''.
^ecjeidjnla nurtDollar und roidjtigftev Uterarlfdjec
und ffinftlerlfäj« ^euetfdjeitrungen
KtiifC^ünlt »- C 8 Urm«ttW und Df« ®nwt KUnfböcdt, Cooles,
Cittrarifibc Anftalt'Rüutn »■ Corning, ©focq JttülUT'ötcJag.QS. Piper*-C©,
Sdjuftcc O- Cöfftic, ‘31. < $aiftri4n<iet» <öeriag, Der lernjwl
HpUH . . .■, HM„
0 K«t 2 Dolff Verlag, 0y|><r4on»ttloj, 3)e)pblnperiag, J. 'S.
• ^«rtngabu^^andlan?, OavÜK SSeciag, ßttc 3?cl<4>l ^Dcttög. i?n^n
k TSftlag, Jaliua < 3tuid, C. $. 'Bctf'JiiK Q)«iflÄg*bttcbbfl«dititt$ {Oatofc
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V <Be«£), Cafflctc, pout CÄfitec, €&*<* *j
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I iÖUöQabeftelle: ®ec Tempel Verlag in £eip3ig I
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Sfite finb wegen bet' f^roanfenbtn 5 erftellung«!flilen unoetbinfeHA j
Erich Reis« Verlag/Berlin
Georg Brandes:
Miniaturen
Ocsammelte Essays, — Brosch. 12,— M., geh. 15,— M.
Oeorg Brandet vereinigt im vorliegenden Bande eine Heike von Portrtta
und Portritsldzzen geschichtlicher Persönlichkeiten. Die Aufsätze tragen
inflerlich fast alle den Charakter der Ehrenrettung; dies gibt dem Buche
seine besondere Innere Note, das tragisch Schicksalvolle. In der Darstellung
zeigt Brandes seine ganze essayistisch« Meisterschaft
Walter Harich:
Die Pest in Tulemont
Ein Roman. — Brosch. 8,— M., geb. 10,90 M,
Ein neuer Mann tritt hier mit einem neuen Werk an die Öffentlichkeit,
das die Anwartschaft auf einen ganz großen Erfolg ln aich trägt. In einer
tiefangelegten symbolischen Parallele auf unsere Zelt schildert Harich das
Entstnen and unaufhaltsame Umsichgreifen einer Epidemie in dem Lande,
das er ln unmißverständlicher Welse .Tulemont* genannt hat Das An*
schwellen und den Ausbruch dieser Katastrophe, den Untergang des un-
ß ficklichen Landes hat der Verfasser in einem brausenden Crescendo, dabei
tapp und straff in der außergewöhnlich gut beherrschten Sprache dargestellt.
Fritz von Unruh:
Opfergan g
Eine Schilderung. — 8. Auflage.
Brosch. 6,— M., geb. 8,— M.
.Die Dichte des Baches, die OefßUthelt, die Sattheit, die Farbigkeit der
Sprache Unruhs ist unerhört, der Opfergang Ist Kirchenrosette und Orgel¬
choral zugleich. Er strahlt und braust. Frankf. Zeitung.
Vor der Entscheidung
Ein Gedicht. — Brosch. 6,— M., geb. 9,— M.
»Der neuen Oeistigkeit, dem Geist der Liebe gilt der Oedanke dm Buches.
Tief erschüttert folgt man den Erkenntnissen und Bekenntnissen eines, der
das Lald der Menschheit erfahren.* Nat.-Ztg., Berlin.
Cent« 1919
S g o n 8 1 1 1 f $ c l & So. / Berlin SB
^euerfdjeinungen
Oftober 1918—Oftober 1919
Mmtt, (Brett ©obriclctts Spigen. 3©ei Rooeüen. « 4 .
4,— Dt; geb. 6,— HR.; auf Bütten in ßebet geb. 86,— HR.
®f(f, iüfreb. Der giurjtfjüft. Kommt, SubiWumsaus-
gäbe, mit ©ilbnis bei ©erfaffers. (beb. 5,— OL;
geb. 7,50 91.; 200 CErpL auf Bütten, oon ©erfaffer banb*
WriftK^ gejetynet, in ^albfranj 20,— 9t
— (Breie giilunger. Roman. (beb. s,öo HR.; geb. 5,50 hr.
Dfttterg, 5ron j, Sdjellentbmg itafpar. Drama in fünf
Hilten, (beb. 6, — HR.; geb. H,— HR. Büttenesempt, 00m ©er*
faffer banbf<briftl. gejeUbn., in $albleb. geb. HJtei» unbeftimmt
Cloeffer, Krtbur, Die Strafte meiner 3 ugenb. ©er-
Iiner Stilen, (beb. 6,— HR.; geb. 8,— HR.
greitag, Selig SBilfrteb, Dragöbien im Dann. <5e-
f(bitten oon SRenfdjen unb Steren. HRit Umfcblag«
Betonung oon SBalter Sbatrnn. (beb- 8,50 HR.; geb. 5,50 HR.
$ft$netgalb, @bgar, Der Sflablaang. (b^fiblungen.
®eb. 8,— HR.; geb. 6,— HR.
$anfdjner, Kngnfte,DieSiebelung. Roman. (beb. e,— hr.;
geb. 8,— HR.
$etlboru, <£ruft, Die fupferne Stabt. ®eb. 4,- hr.;
geb. 6,— HR.
^ettuamt, (Bcorg, SHanbbemerfungen ( 1914 - IV).
(beb 4,— HR.; geb. 6,— HR.; in Seinen geb. 8,— HR.
— kleine (Brlebniffe. ®eb. 6,— hr.; geb. 7,— hr.
#ont f $ennauu, Die SRamtfdjaft bes Stolus. Roman.
®eb. 8,— HR.; geb. 8,— HR.
3ato(, (Bitftao, Der abftratte (B[eL (braftbiungen* ® 4 .
8,— HR.; geb. 5,— HR.
Stap^crr, (Egon Sreiperr bon, 3m ßanbe berginftewis.
RooeHen unb Süßen ans bem alten unb neuen Rufelanb.
®«b- 6,— HR.; geb. 8,— HR.
Hnb »«Sen bet Mwmfenben $erfteHrni0*lo|ten unperttnMtd)
$ g o n gleifcbel & S o, / Berlin 2 B
9 teuerfd)etnungen
SMfob» 1918-OHobcr 1919
ÄorWotlfcSaliane, (EtOS. Vornan, ©el).5,—8R.;geb.7,—SR.
— Das (Erlebnis bes (Erasmus ßud^arbt Roman.
©ei). 5,— SK.; geb. 7,— SK.
Aale», SHdjatk, Die $etlislj5fer unb il)t startet.
©tot Dorftoman. Umftfylag^eitfynung oon SBaltet T^amm.
©e$. 4,50 SK.; geb. 6,50 SR.
Starten*, (Staftob, Dom Beben. ©ebit&te. ®e$. *»— SR.;
geb. 6 ,— SK.
SRatyer, Start Bcofselb, Die SBoßen. ©eblt&te. ©e^.4,—SBL;
geb. 6 ,— SK.
SRatjet*Seibcn, Betjter 5Utt. ®«b- 3,— sr*; 0 *b. b#— **•
SRitylan, geleite mm, Sqloefter Dingleto unb feine
©Item. Roman. ®e$. 3,60 SK.; geb. 6,50 SK.
jRafcl, grau*, Der Dag ber (Erlenntnts. 3®«l «l«*«•
b|terreid)ifd)e (Erjä^Iungett. ö«b- 5,— SK.; geb. 7,— SK.;
30 CfetpL auf Sfltten, oorn SBcrfaffer banbfdjrtftL geeignet,
in Slbfo. mit Äanftlec-Suntpq)ier*uberjug 20,— SR.
Dmpteba, ©eorg greifen non, Der neue SBlaubart.
Roman. ffielj. 6 ,— SR.; geb. 8 ,— SR.
Sßerfjmig, Sofef griebridj, ÜRaria am Dato. RooeHen.
®e§. 8 ,— SR.; geb. 11 ,— SR. t
Verfall, Äarl Steilen oon, SBellermanns (Etyenoi
Vornan, ©elj. 5,— SR.; geb. 7,— SR.
Daffa, ©tara, gamilte SBrafe. Storno«. SOWt 3 eidf)mmg
3 um Umfd)Iag unb Titelblatt oon 91. & Rafcla. ®e$.
7,60 SR.; geb- 10,— SK.
— Die (baffe. Roman. SKit Umfölaggeifyuntg oon
% 2. Rafcta. ®e$. 6 ,— SR.; geb. 8 ,- SR.
—r 3uiiane. Storno«.. Reubeatbettung bes Romans
„Der Ie^te gteunb". ®e$. 6 ,— SR.; geb. 8 ,— SR.
Wie ©teile ftn* rnftn to fftwcntaiben ftesftdhuigftfeften utMecttnMU)
20 *
QSerlaq Sfjon ftleifcbet & So. /^Berlin 3B
literarifc^e
(£<$0
Äerauggegeben
oo»
Dr. ßrnft £eüborn
$>er
Stoetttttbatoottaigfte 3<*f>rgang
beginnt mit bem 1. Oftober 1919
93terteljptytfptd* 6,— SKarf ✓
^Probenummern
fiteben auf ^ßunfcb foftenlo* $ur Verfügung
QScrfocj Sflon ftfcifcbel & So. / ^Berlin HB
©tutf(^tr3ti>duml900
Drei SRomatte oon
©corg gretberrn »on Omptcba
Srfter £efl
®r>foefter »oti ©et>er
günfje^ntc Auflage
^weiter Ztii
Sgfett
Vierzehnte Auflage
^Dritter Xetl
* (Eäcttie t>oit ®arrpn
Sichte Auflage
3eber Ztii (jroei 23<$nbe) foflet gebunben 20,— SÄarf
3n Vorbereitung
Der neue Biaubart
Stoinan
tyveii geh* 6,— SÄ.; geb. 8,— SÄ*
/
9Qe greife finb wegen ber fömanlenben $>ei|teUung8lo[ten unoerbinbli^
QBerfofl gflen ftieifcfrel & <So. / Berlin lg
t>on
ftnft
$rei* geheftet 4,— SÄarf; in 9>*ppbait& 6,— SRorf
3lu* beit |o^(rci(ben Sfuffägen 66er tiefeö ©er?
bringen wir im $ut$ug bie SBefprecfciing \>on
Slttbut©tattfe»ettetim„£ag"* J^Ubom bat feÜbfefett
©ttcb etwa« gegeben, ü>a$, in Riefet ganj beflimmten unb aus«
geprägten 2lrt »enigften«, meines SBtffcnS bisher nid)t bagewefen
tfl: bie moberne 2egertbe* ♦ ♦ ♦ €$ fltngt bur<& btcfci ©ud& bie
SBetfe «om ©tauben, Jpoffen, Sieben inmitten einer oon #afi unb ;
@elbftfu<bt erfttüten 2Be(t Unb »af)r wirb e* aud) hier, bajj bie
Siebe bie gr8§efie unter ihnen. SDenn julefct log ftd) aHeS bannig«
faltige unb 9Jtofaifartige biefer wunbetbaren Scgenbcn in baS W^te
f<bagenbe alten @ein$, baS Siebe beißt unb barum
baS gröfjefie tfi: ©pmbol unb lebte ÄBirlli^leit.
3m gleichen Vertage erfcfcienen bis SRomane uon
Srnjt ^eilborn
3ofua Äerften. 9>rei6ge$.5,—SÄ.^appbonb?,—SÄ*
£ie jieite@tufe. „ „ 3 „ „ 5,— „
Wie greife jtnb »egen bet föroanfenben ^erfteflungsioften unoerbinbli^
gediegene Deftentoertc
dt« tftffegt« t C. mittler * entoevei
ftlAtttAftrflF HWno Krit 0 «triim»rungtti 1914-191*.
VVJ®* LS**« 1 «** b«« «arten. 3n Salbletsten
TO 32,-, «r JWKeber W 4V-, ©orjng#<m*gabe (400 raimerterte
(Sternklare) «nfrtgenbäublg «nkrfdrrteftenexn muff % ©erfaffer«
ta ©gnjteber gebunben etaftl. ginugfreuet TO 200,—.
$alfeni>ajm, ÄSÄÄ
TOtt 12 harten. 3n fcalbletaen TO 21,—, tn ftalbleber TO 35,—.
Die Diplomatie und der «Heg.
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Weltgeftbbte in itmriffem Ä585S
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tDettgeftitye der fltiQtft SUftjSSS;
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Deutle ©efttyte. SÄtfiÄ»
8tecttc guftoge 1919. $n farbigem (Stnbanb T013,25.
Dornei)ml>eit und £ud)t(gfdt.
®em bentfdjett ©olfe «nr ftnfebr. ©on Warti« ffaeeafftla.
Dritte, neu bearbettete unb ertoetterte «Utflage. ©ebunben TO IV—.
©ebunben TO 10,
Bu botftebenben ©retfen tritt ein busftttabler. aeuerungijuftlag btttsn.
PorrStig in feiet namhaft*« * n©| and lang*
===== BueföbrUtb* »wieUbnlffe fendet auf 8)stuft Oer tttetag. ss
DO NOT REMOVE
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