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Full text of "Ernte - Jahrbuch der Halbmonatsschrift Das literarische Echo 1.1919"

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DAS LITERARISCHE ECHO 




































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ERNST HEILBORN 



i? g o n y i t x f c b t i ä £0 

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B7 


^Ule Hedjte fftv jefeen ei «sei¬ 
nen ttuffafc, fcefonfeers feas 
Öberfefcnngsredft, norbeftalten 
ilmerffartifdfes Cojftrtgtjt i9W.fe? 
Cgoit ^leifc^el & Co. / Berlin 


Dies Bndj umrfee gefenuft in feer 
Bnc^fenuferei $. <2. §aag r melle l. Q. 



£mft $ttlbom 

Unfet XDille unb TDeg 

k 

Ernten fammeln. 

XPir fielen unter 6er jtPtefachen Cegre btefes Kriegen 
unb nrijfen freute, bag Deuifchlanb über ungeah e 
Kräfte perfügt; bag es nicht, ober nur bürftig, gelingt, 
fcfefe Kräfte ihrer XPirffamfeit jujuffihren. 

3n jmölfter Stunbe Ratten Regierung une (Dberftc 
Heeresleitung ftc^ auf bie Dtitarbeiterfchaft bes 
beutfehen Schrifttums befonnen; aber fie taugten nicht» 
gut pon bdfe ju unterfcheibcu, fie fannten nicht bie 
45eifler, bie fie riefen« Die Kräfte blieben ungenugt» 

JDas einjelne perfehlten, fällt bem <ßefamttmüen $ur 
Caft« Deutfehes Canb u>ar taub getporben. XDenige, 
bie banach fragten, n>o lebenbiges IDaffer quoll; ju 
toenige, bie Krbeit baran fegten, es fteg $u eigen $u 
machen; nur ein Dereinjelter hi« unb bort, ber 





ßd> müljte, iljm burdf 5en falten Sanb ben lauf ju 
graben. 

Xlidit Verlorenes 3U beflagen, fonbem uns unferes 
Beßßes berart bewußt $u werben, baß er ßdj in 
Arbeit wanble, ift bas (Sebot ber Stunbe. 3^r £o!jn: 
baß bie Stimme ber Stille wieber in Cag unb £ärm 
oemeljmbar werbe. 

2 

XDo feine innere Sammlung iß, ba iß audj feine (Ernte. 

Seit tritt an uns Ijeran, unb wir fentten ße nidjt. 
€rß entfd) wunben, Ijat ße ßdj uns entfcfjleiert. XTocf> 
bie (Segenwart $u fönben, bebörfte es bes Propheten. 

Rudj in unferem tVillen $u innerer Sammlung 
ße^en wir bem Ungefamtten gegenüber. Rur ein 
REpten fagt uns, baß bie jeuer auf ben Rltären ber 
Religionen wieber geller lobem werben, lüie bem 
aucfj fei: jebe flamme iß heilig. (Db nun ber $unfe 
aus neu erßarfenbem, weil gefdßagenem Volfstum, ob* 
aus jungem &emeinfd}afts* unb barum (Seredpigfeits* 
gefflfjf heraus, ob aus tDißenföaft ober bilbenber 
Kunß fyerüberfdjlage, ob ber Boben €rbgeborenen 
wieber uemefymbarer rebe, — feine gflnbfraft, bas 
Gluten ber flamme entleibet. 

Preiswerte 3^ten, in benen ein Gebot in allen 
lebt I Bis bafytn mäßen mele Stimmen tfjt €djo ßnben, 

, benn niemanb weiß, wie ße bereinft jufammenflingen. 

XDir fammeln unb Darren. 


2 



3 

^ör lebendige Kräfte gibt es nicht Kaum, faum 5eit 
„ZtationaUiteratur" ift ein Buchbmbeteinfaö. 

So wenig ein $»# in bem Canbe $u mflnben 
brauet, in bem er entfpringt, fo wenig ift äeifles» 
wille ^eimatgebunben* ZDas bort ben erfkn Keim 
anfe^te, mag fyier bie Blüte tragen, um wieber anbers* 
wo non blanten, berben gähnen als willige £rud 
getaut 3 U werben« (Einer ber beutfdpften Dichter 
heigt Shafefpeare« 

10er beuifdjem Schrifttum hingegeben, unb fei es, 
beutföem Polt bie tPiebergeburt aus fyqrnstiefe 
erfelpienb, feinen Blicf auf bie < 8 ren$pfdl}le gebannt 
hielte, ber bonbeite nicht anbers als ber Bauer, ber, 
non falfcben jreunben aufgewiegelt, feinem Kcfcr aus« 
länbiföen Dünger norentbalten wollte« 

3Dir fteben fremblänbifchem Schrifttum ohne Ciebe, 
ohne f)ag gegenüber« XDir wiffen, baf es in bentfeher 
(Seiftesarbeit beutfeh wirb. tDir neiben es ben an« 
beten nicht, wenn fte an unferen Steifen mit fatt 
werben« 

» 

(Erbe trügt nicht bie <£ren$en aus DTenfchenb*nb. 
Die barüber ftolpem, gingen ohne bies lahm. 

A 

(Generationen ftnb nur nerfchiebene Sweige am 
gleichen Stamme. (Dljne ben gealterten Ceffmg war 


*• 


3 



ber jugenbliche (ßoetfye mtbenfbar. 3n (Eerbart 
Qanptmann mürbe C^eobor jontane jung. 

XDet ein f^erbarium anlegt, mag bie einen Butter 
pon ben anberen fonbem. Sein Sammlerfleif lohnt 
ftch» 3n gefieberter Klappt trägt er bie melfe Über« 
ßchtlichfeit nach §aus. IDer aber fein (Dbr auftut, 
bas lebenbige XDort ber Stunbe $u pemehmen, b<*t 
nicht ju fragen, ob bie Ctppen jung ober alt ftnb, pon 
benen es fommt: es tönt pon beiben. 

t 

föft aus bem ^ufammenflang ber alten unb jungen 
Stimmen mirb ber Cboral ber &<ät 

3mmer beftebt bie (Befahr, bie literarifche HTobe 
mit bem ^eitgemanb $u penuecbfeln. (Es flappem 
uiele mit ber Schere, es gibt ihrer auch genug, bie 
hier unb ba einen Knopf annähen bärfen. Scbneiber 
bes ^eitgemanbes aber ftnb immer nur febt ipenige 
getpefen, auch h a * man ih ren Hamen meift erft 
erfahren, tpenn bas (Bemanb ben (Erben juftel, fie 
felber aber begraben maren. 

fön (Eebot heißt Sichten, ein Herbot Hielten. Kfles 
mahrhaft Cebenbige ift lebensgerecht. 

Kucb atmen mir alle eine Cuft. 

5 

(Es ift ein Kberglaube, anjunehmen, baß bie Sonne 
pon geftem ins Zfteer perfunfen fei. IDas bie (Eene* 
rationen por uns fchufen, mirft in uns meiter. Hie 



beutfeffe Citeratur von ffeute iff organtfäje tDeiter> 
bilbung 6er älteren beutfdjen Ciieratur ttn6 wäcfyff ans 
iljt. Citeraturgefeff fcffte Ijat teil an (Begenwartsliteraiur. 

IDir fud)en Me Citeraturforfeffung bei iljrer Arbeit 
IDir lieben fte, wo fle Cntwicflung lebenbig fferuor- 
treten lägt un6 aus 6em Blenfcffen unb feinen 
Stimmungswanblungen Seit enträtfelt IDir atmen 
mit tfyr, tDO fle 6ie neuen. Me unferem SeittuoHen un6 
unferer XDiffenfdjaftsauffaffung enlfpredjenben IDege 
fu<fyt* 

Hur Seiten, Me neu fdjaffen, werben 6er alten 
S*it un6 iffrer Überlieferung geregt 

6 

Blies ijt im jluffe, aber aus bem jliegenben ergebt 
#d}, was $um Bleiben norfjerbeftimmt {ff. 

IDir Ijaben es in 6iefem Kriege erlebt, wie Me 
Blaffen auf brachen, weil ein XDiQe in iljnen etttffanben 
war, un6 ffaben es mit angefeljen, wie fle als breite 
Blgffen, geläff, surüefgeffufet fm6. IDeil iffnen 6er 
jfi^rer fehlte« Dielleicfft erflärt nur Blanget an übet» 
ragenber perfänlidjfeit ben augenblief licken Sufammen* 
brueff Deutfcfflanbs. 

Bber 6ie grogen Perfänlidjfeiten fommen unb gelten 
als 0äffe burrfy bie Seiten. 

IDie perfänüdjfeit aus Blaffe erffefft, ober Blaffe 
ffeff $u Perfänlidjlett »erbittet, mag (Beffeinmis bleiben« 


0 



Kbee bie tDe<hfdwirfung befielt Unb wir wtffen: 
perfditlichfeit entfärbet 

3 n ber fcf}$pfe/ifdjen Perfdnlichfeit fucf^en mir bas 
Dleibenbe Im ^lief enben. Stnnenb unb prüfend bei 
Upr permeilen, ^eift Umwege fparett; ihr Selbft* 
befetmtnis ^ören, mag Stimmen in uns wecfen. Unb 
tnbem bie perfünlichfeiten nebeneinanbertreten, bie ein 
3a^r nach bem anberen gerufen hat, fdjliegt fidj bet 
Kreis. Uus i^m mag ^eroorge^en, ber führet wirb, 
wenn feine £eit 3U unferer Seit geworben. 

V / 

mit bem Untdusbewugtfein fhtb wir geftü^t. 

7 

„^mte" aber auch „(Echo*. Das will befugen, 
wir haben unfere eigenen ZDflnfche $urücf$uftcUett, 
Uichts wdre gefährlicher, als ba (Erfüllung fudfen, 
wo noch (Eniwtcftung ift. Derfrühie Siegesfeiern fhtb 
ber tDeg $ur Hieberlage. 

IDemt uns Deutfche ent berechtigter Dorwurf trifft, 
fo ijt es ber, porfchnel $um Rührer ausgerufen, bie 
(Erwdhlten porfchned befrdnjt 3U haben. Knaus» 
gegorener Kuhm wirft wie (ßift. Das gilt fowohf auf 
ÜHrarifchem, wie auf potitifchem unb mHitärifchem 
Cöebiet, unb hat {ich h^* nicht minber fchwer als bort 
gerächt. €s ift eine Kuchlofigfeit, non jeber 
^wigfeitsfrdchte 3U forbem. 


6 



liebte Seit iß ,groj" ober 3ebe tft ®lkk 

in ber Kette* ©ne jebe hat Knteü an bem, was vor 
ihr geraffen worben, eine jebe ermöglicht fönftiges 
XDirfen* Uuch in ber (Ernte entfeheibet bie Urbeit, 
Die jräd}te mögen erfreuen, aber ber Boben fei h^ütg* 
ZDir h^ben unfere eigenen XDänfche 3 urücfjuftelten. 
(Cs fommt nicht barauf an, ob man an fchmaleren 
Ufern ober an breiterer Buchtung fleht 3n bas 
lebenbige 0ueKengetriebe $u blicfen, ift immer ein 
Crojl 




Äuöolf Uraug 

$<m$ ^yeimiä) ßfyiUt 

# €s würben unb werben gegenwärtig niete laute 
Bfid)er gefdyrieben, bie bas piöfclidj als gan$ neu unb 
fänftig angepriefene ZtTenfc^enwefen unb ZRenfc^en» 
wcrf funftfertig auftreiben. Dodj 3 Wtfc^enburc^ fam in 
ber^berreifcn geit, feit bem Beginn bes 3abrf?unberts, 
bann unb wann auch fdjon ein ftilles, non jener Demut 
berührtes Buch in feine fymb; unb barin famen wieber 
Dieter ^eruor . . ." 

So Iefen wir in Carters Boman „Die Beife ins 
Pfarrhaus 4 ' (S. 287). Hun, aud} er I?at folcfye ftilten 
Bücher gefcfjrieben, bie berührt ftnb non Demut, 
burcfeittert non ben Stauern ber €t}rfurd}t, womit 
ben edjten Dichter bie fjeiligfeit feines Berufes erfüllt 
Hiemals wirb er es mit jenen Cauten galten, weil er 
es einfach nidjt nermädjte, weil er bamit HTorb an 
ber Seele feiner ttunf! beginge. So wirb (Syrier 
föwerlid} je ber Qelb bes Cages werben, ber Butor, 
ben man notwendig fernten, gelefen haben muf. 
(Er bat ja mit bem ©robftofflicijen, Senfationellen, 
Cenbenjiäfen, problematifcfyen gan$ unb gar nichts 
$u tun. (Sännen mäc^te man i^m, baf er ins Volt 


8 















brfoge, tmb gleichseitig bet HTenge wfinfcben, baff fte 
ffcb Stt feiner Qd^enfimft erhöbe. Hber es ift für bie Hus* 
erwählten bod) aud} ein föftltdjer (ßebanfe, ibreCieblinge 
nicht mÜ aller XPeÜ teilen $u müffen. Hus einem net« 
febtpiegenen tDalbqueU löfcht ftd? am lieblichen bet Dürft. 

Bergebens würbe man verfudpn, €^rler für eine 
Htcbtung, Schule, Clique, Partei ebtjufanqen ober in 
eine Hubrif einjufapfeln« (Er fleht bem (Eyprefflonismus 
fo fern wie bem 3 mprefftonismus. XDenn man ihn 
auf etwas Beftimmtes feftlegen famt, fo ift es bödjftens 
jene Paarung romantifdjen (ßeiftes unb flafftfdjen Stils, 
bie für feine beiben non ihm oft silierten Cieblinge 
fjdlberlin unb XHdrife bejeidjnenb geworben ift. Carter 
ift Dichter fdjlecbtweg. ttidjt vielen feiner ZHitbidjter 
ift im gleichen D?a$ bas reine unb unmittelbar poetifche 
Hnfdjauungs* unb Httsbrucfsvemtbgen verliefen. < 0 e* 
rabe bei folgen von ber Zlatur befonbers begünftigten 
Calenten fbibet man es häufig, baf fte ftd? — man benfe 
3 . B. an 3 uftinus Kerner! — über fünftlidje ©rbnung, 
jorm unb 5 uc h* bonnlos ^inwegfe^en unb barum 
in ihrer ©cfamtwirfung nid)t bas erreichen, wo$u fte 
vervtibge ber Urfprünglidjfetl ihres XDejens berufen 
fd}einen. Diefer <0efabr ift C^rler glüeflieb entronnen» 
<£r verliert ftd? nid}! leid}! im Nebelhaften, unb auch 
ba, wo er im poetifd}en Kletnfram fchwelgt, bient 
alles einem beutlidpn ffinftlerifdjen Stvecf unb wirb 
einem feft ins Huge gefaxten giel entgegengefteuert. 

€b*l<r hat fleh oor jener Klippe fdjon baburch 
gefd}üht, baf er erft im gefieberten BTannesalter als 

9 

% 



Bicbiet auf getreten tyt. JnfetnenbelbenK eniawiib euwg t 
er fM> auf ber Stuf« &es Knaben, bes wetten** 
Jünglings unb bann «Heber, bas Ba 3 tt»fd}fvili* giute 
überfprtngenb, auf ber bes gereiften Btamtes. ®« 
oietstgjä^rige Schreiber ber „Briefe com Canb* #4# 
in biefe allerlei „^erjensraritateii" aus (enter Jugenb« 
jetteln* Unb Jafob Uleifter, ber als 5ec^$e^tja%i#er 
„bie Keife ins Pfarrhaus" unternommen hat, * #* 
erft «Heber nach ffinfunb$n>anjtg Jahren in bas 
parabies feines Knabenalters jurüA Bas weift auf 
(girier fclbft bin, ber ja biefe beiben Bücher «rtt 
Selbftbefenntniffep getränft bat f** t* 1 ** 

es nach ben fellgen Jugenbjahren bittere Cnttäufch*®* 
gen gegeben haben; aber bie Unbüben bes Cebens 
uerfcbtuanben, als ber fertig gen>orbene Bieter In 
€rfcbehtung unb Blüte trat Pteles in €^rlers S$*p* 
fungen gebt gewiß, $um minbeften ben Keimen md), 
auf eine frühe €nt«H<flungsperiobe jurücf *. aber er# 
ber BiersigjÜbrige bat bem aßen fefte töeftatt «er« 
lieben* €ben barum ift er fofort als eine in fid| 
gefcbloffene, abgeflarte perfönlichfeit uor bie l&ffertt« 
liebfeit getreten, aber $ugleich mit einem in biefe 
freieren Jahre glücflkb binübergeretteten jungen 
fjerjen; eben barum tragen febon feilte €rftttnge ben 
Stempel feltener Keife, ohne baß biefe boeb um ben 
Preis einer erfalteten (Befüh^a* 1 * erlauft wäre. 

Jn ben fteben Jahren feines öffentlichen Btchterbüfeina 
bat uns (Cbrler mit brei Profa» unb brei Bersbüdptn 
befebenft Ber Koman „Briefe uom Canb* eröffnete 



< 9 U tat Keigen. 3 * tat beiben folgenben 3 «b*t* 
gefeiten ft<h ifym Me „lieber an ent TM&bdpn* u»ib 
Me „;Jtüblingsiieber" 3«. Das 3 afyr J9<<t hrcu^te 
beit Streiten Kommt „Die Keife ins Pfarrhaus* 1 ), bas 
3 a^r ( 9^5 Öen Keinen ©ebicbtbanb „Die Ctebe leibet 
lebten Cob" unb bas 3 Ä br <918 bie Sammlung „Der 
2}of bes patri$ierfyaufes unb anbete (Krählungen*. 
Uugerbem hot er mit Kennerluft aus bent Dolfslieber* 
fchafc ausgetuabltc beutfc^e CiebesKeber unter bem 
(Eitel „Wenn alle i 3 rünnlein fitegen . . unb etfl 
neuerbings etn ftattlidjes „Schmäbifches lieberbuch" 
becausgegeben; Mefes tft eine Blütenlefe aus 26 „flaf* 
ftfcben* fc^tuäbifc^en Cyrifem, Me von Sdjubart bis 
$u (Djriftian XDagner rei^t, unb' in bie fonberbarer« 
tueife auch Cenau etngefdjloffe* ift 

Befehetbenen Umfanges, ferneren <8eu>i<bts #nb 
Me Profabänbe (Kuriers. 2 Us ben febtften unb retnffen 
Cffebrucfyroman, ber ftc^ benfen lögt, möchte man bie 
„Briefe nom. £anb" begegnen. IHit su>eiunb3tpan3ig 
3 a^ren ift Hifolaus KÖfittn in Me Stabt geraten, mb 
mit pier$ig 3ief}t er aufs £anb. Hiebt blog aus 
Sehnfucht nach ber Hatur: er urill auch perfuchen, 
ob er nicht ohne Me ^rau leben fann, an Meer fein 
I?er3 gelängt bot, unb bie boeb einem anbem gehört» 
Über bie {Trennung bringt fte ibm erft recht nabe, 
unb uon tCag 3U Cag m&dfit er ihr mehr entgegen* 

‘) Diefe vier erfien 33änbe finb guerfi bei Zittert fangen in 
mftn<ben erfd?tenen; jefjt finb ade IPerfe (giriere in b’em Statt* 
gartet Perlag Streder & S4?r0ber oereinigt 



Kitt et ruft und lodt bie (Beliebte, mbent er i^r be* 
€Man$ feiner Cage unb ben Sc^melj feiner Rächte in 
ihre €mbilbung träufelt. Bis ße ben feibfoufriebenen 
(Bemal}!, ber ja ein großer Bechtsamvalt unb Beiers« 
tagsabgeorbneter iß, im Stich läßt unb ans ben mauern 
ber Stabt heraus $u bem fommt, ber ihrer triel britt* 
genber bebarf, um See unb Berge, IDiefen unb (Barten, 
Stube unb l?er$ mit ihm $u teilen. Denn es ßttö 
echte BZenfehen mit ivallenbem Blut, aber ihre Sirat* 
lichfeit iß gebänbigt unb geabelt 
„Bie Heife ins Pfarrhaus" h^ n 0 c 9 <n iß «in (Er* 
jiehuttgsroman. Bem Qanbmerferfohn 3afob UTeißer, 
ber noch mit fechsehn fahren bas Cateinifche erlernen 
foll, iß es oergäimt, bei einem Bertuanbten, einem 
fattjolißhen Pfarrherm, vierjehn glücflidje, für feine 
€ntu>idhing entfdjeibenbe XDochen $u verbringen. 
3m Umgang mit bem ebenfo meifen wie gütigen 
Ulanne unb bem Ureis bebeutenber menf<hen, ber 
ßch um ihn gebilbet hat, fällt ber 3ängltng nicht nur 
feinen Schulfad, fonbem roäcfjß auch bis leben hinein. 
Sein (Beiß une feine Säße fommen ins Blähen. Unb 
ber pfarrherr gibt 3 a *°& $ugleich in bie pßege 
ber Ratur. 3 n bem panthetßifd} fchwärmenben 
3änglmg fommt mehr unb mehr bas Poetenmefen 
3 «m Borfdjein. Ber Berfaffer prägt einmal ben 
fchänen Saß: „So rebete ber ßolj Befriebigte ßch in 
(Blanj unb blieb hoch glüdlich noch *>on ber €rfennt- 
nis verfdjont, baß berart nur bie Bieter reben." — 
Bon biefen vierzehn XDochen jeljrt 3afob fein ganges 



Geben lang, bas die perheigungspoHen Knofpen nicht 
$ur Blüte bringt. 2Us ein Schiffbrüchiger findet er 
nach langen, langen 3 a h ren an 6er Stätte feines 
3ugendglücfs ijalt un6 Zuflucht bei einer edlen Jtatt, 
Me tren bas (Sedächtnis des Heimgegangenen Pfarr« 
Herrn unb anderer edler Coten pflegt. €ben wett 
„Die Keife ins Pfarrhaus" doü non KTenfchlichfciten 
fledt, und weil die perfonen, Me in iHr auftreten, Per* 
fucHtmgen 3ugäng(ich und Perirrungen untertan find, 
iß ße das redete (Ersiehungsbudj. 

3n beiden Horftanen liegen Koßbarfeiten gar feltener 
2Xrt außerhalb der eigentlichen Jabel. (Epifoden, bald 
t?ergangenheitseriimerungen der Qauptperfonen, bald 
<£>egen martsbegc ben^etten, durdftiehen die Handlung. 
Cebensfdßcffale non Kebengeßalten werden uns in 
tnappem Kähmen porgeführt. Kber weil diefe in enger 
Bestehung $ur (Entnricflungsgefchichte derQauptperfonen 
ßehen, iß das Beimerf der (Stählung unterworfen 
und fördert ihren (Endjwecf. namentlich Keife 
ins Pfarrhaus" enthält eine Julie eigenartiger <£h a * 
Taftere. Pie Jrauenßguren (Eh*!*** wären eines' be* 
fonderen Kapitels würdig. Kleiß nur mit ein paar 
Strichen gejeichnet und doch mit plaßifcher Schärfe 
in unfern Porßellungsfreis tretend, ßnd ße pon ihrem 
eigenen (ßlorienfchetn umßoffen und erleiden an ihrer 
Zartheit auch feine (Einbuße, wo ßch die Sinnlich* 
feit ihr Kedß perfchafft. 

Pie „Briefe pom Cand" ßnd ausßhlieflich die 

^Erjeugniffe Kifolaus Kößlins. Klan hat diefe (Ein* 

* 

13 



fettig!eit beanftanbet €m Porwurf wäre tnbeffen nur 
bann begrünbet, wenn auf biefe XDetfe bas tPefen 
ber jrau fjebwig Hüter in Dunfel gefüllt bliebe« 
Uus ben Briefen bes Ulannes laffen fich jebodj wich* 
tige Ceile ber Antworten feiner Partnerin entnehmen, 
auf bie auch fonjt bes gellen Cidjtes genug fällt. „Die 
Heife ins Pfarrhaus ' 7 ift $war fein Briefroman, wirb 
uns aber m Portionen ferviert. Durch Verlegung in 
' fleine unb fleinfte Ubfchnttte entfielt eine ap^orifüfc^e 
Darftellungsart, bie 3 war bie Qarmonie bes <f5an$en 
nicht $erftört, aber hoch ben ^Iug ber (Stählung eini* 
germagen beeinträchtigt. 

(Ehrlers Homantechnif lägt von vornherein eine 
gewiffe Heigung jur Hovelle erraten, unb fein erfter 
im legten 3 a h r erfcgienener Banb fleinerer €rzä 
lungen betätigt biefe Permutung vollauf. Ijier ift 
alles innerlich wie äußerlich in fich gefchloffen unb 
gerunbet Die brei vorberften Städte, „Der fjof bes 
Patri$ierhaufes", „3ofeph Sembrobs ttöchter 77 unb 
„Das romaittifche ^räulein 77 , fmb bas Doüfommenfte, 
was bem Dichter bislang geglflctt ift unb voHfommen 
fchlechtweg. Die XTCufif als Permtttlerin ber fiebe 
möchte man als bas allen breien gemeinfame (Chema 
bezeichnen. Huch fonft ift bei <C^rIer bie Poefie mit 
ihrer Schwefterfunft IHuftf unlösbar verflochten» 2Pi^ 
in bas ßeigenfpiel bes jungen ZHanits, ber in einem 
alten Würzburger Patrizierhaus Unterfunft gefunben 
hat, plöglid) ein Klavier einfättt,< wie bann Ubenb 
für Hbenb bie magifcge jemwirfung ftcg h^^t 



)Mi^ni oen nttt^t ttito mttpc nKtiMWct jnf^nofn 
^tfttrnnenktK: bös wirft mit unwiberfteipiidpm 
#«*ber, mb bet £ 03 * 0 ? ©efdpdjte tttyty fö nodj, 
«fo Mt Klaoierfpielerm ft<E} als ein altes Uläbdpn 
atffnfppt, bas fing genug. ift, was fid* Oft barbietet, 
W# fAr p 4 felbft 3 a nehmen, fonbent ben mw 
ßlalijdfen ^resnb intern jüngeren ©betibüb, einer 
3£ß«f)te, 3 tt 3 ttfü^ren. Kucfy oon ben kleineren Honefle« 
berSammlmtg enthält jebe üjre aHerliebfte „f^erjens* 
rauftät"* „Die ^eilige (EäcÜta" perbiente ©♦ Kellers 
„Sieben Cegenben" als adjte jugefelÜ 3 « werben* 
Carters Derwanbtfdjaft mit XTleifter ©ottfrieb in ber 
&etpmblmtg ber Ifopelle ift überhaupt nnoerf ennbar trog 
beffht größerer ©rbenfdjwere. Der fdppätrifdje Didier 
frifeft beruft frdi mit Dorßebe auf ©oetI?e, Qdlberfin 
«nb Utörile, unb ftdpr ftrebt er aud> bem poetifdjen 
an fid? in gleicher Uemtpit nad} wie btefe brei flaf 
ftfd#n Ulufter. Unb bodj ift ber etyrlerfdp Profafttl 
urteber ein Ding für fidj: flar unb bnrd)fid}tig, pan 
jener eblen ©elaffenfyeit, bie bod} reidf genug an 
Beweg ung ift, um feine ©rftammg auffommen 3 a 
lüften. eigenartige, emprägfame IDenbnngen bßgen 
überall auf« ©twas pom feilen ©Ian$ ber Sonne 
nub $irgleid^ etwas pon ber jeierlidjfeit einer beoor» 
jagten Canbfdjaft liegt über ©Triers Darfteüung. 
IBtr in üp« lieft, bem ift ungefähr 311 XUut, ab ob 
iipm ganj weiche Seibe burd} bie f}änbe fftfe, unb 
unfern Seele fft^It fkfy gewtffermaften pon fernen linben 
tDorten geftretdjelt unb befänftigt 





/ 


% 

Po« tat brei <5ebi<htf*mmtungen €hrters unter* 
fcheiben fich öie „Hebet an ein ftläbchen" tmb Me 
„Jrflhltngslieber" toum ooneincmber, uttb betbe laufen 
nach ihrem Stimmungsgehalt parallel mit Öen „Briefen 
Dom Canb". 2luch U?r ZTlittelpunft ift bk Ciebe, 
„öiefe feltge Hotmenbigfeit". Sie finö ga«$ naeh 
aufen gelehrte 3mr>enötgfeit, Aufleuchten ans Öer 
(tiefe, mit einem anmutigen gufafc necfifchen tDefens. 

Per Pergleich mit ZTCörife, Öen ftch h eu * e jeöer fcharit 
bifche Cyrifer gefallen laffen muf, ift unbillig, meU 
öabei bodj immer öer anöre Öen färjeren jiebt. 
Sogar (Ehrter. Schon öarum, weil Ptörifes (ßebichte j 
bis auf öie fleinften hinab funfboUe Kompofttionen 
fmö, mä^renö (Elpler in öer befanntcn Selbfigenft#» 
famfeit öes moöemen Cieberbichters nur Perfe gibt, 
lyrifdje Aphorismen, meift gan$ fnappe Stimmung* 
bilöc^en, öie aflerbings teilmeife untereinanöer oet> 
bunöen finö unö ftch gegenfeitig fortfefcen. Sein po» i 
etifcher Stil weift auch nicht öiefelbe €htöeutigfeit | 
öes Aus brucfs auf wie fein profaifcher, unö nicht 
feiten ift um gemiffer ^orm* unö Klangwirfiutgm 
mitten öie oottfommene Klarheit preisgegeben. Auch 
€hrlers jüngfte Sammlung „Pie Ciebe leibet feinen 
tob" be fleht aus Ciebestiebem, aber fie finö reftloe 
aus öer Stimmung öes S<hmer$es geboren. Sk n 
XPitafchein öes abgrunbtiefen Ceiös einer eirtjigeu 
trauemöen Seele, öas fleh, $um gemeinfamen (ßrgm 
aller grauen ausm&hft, öie öurch Öen Krieg ein 
Ciebes verloren hoben! 

{* 



ftUttr fftutten grofe Siebte bauen 
Um trofrt feibfdjor fyer, 

€tnanber in bte Gingen flauen, 

Wo jeber üjre Qetmat wät? 

Wo ifi ein Dorf in beatfdjen Canben, 

D>o eine (Baffe nur, 

3n ber ntyt eine frolj gefianbcn, 

Die $u Uns bnnflen fufy:?* 

Das tg bte einzige 2lrt von Kriegslytif, -Me gcfy 
aud) beute nodj ertragen lagt. 

IDas aber bie Qauptfac^e ifi: aus (Syriers Prbfa 
unb Derfen, (Stählungen unb liebem gemimten mir 
ben gcgem €inbrucf einer lauteren unb gütigen per« 
fönltdjfeit , 1 bie mit bem tidfte, bas in tyrem eigenen 
3 nnem leuchtet; auch bie in Dunfeltyeit gefüllten pfabe 
ihrer ZTCitmenfchen erhellen möchte. Kus bem tVarm« 
blütigen Bebürfnis heraus, feinen Brübem unb Sdftve* 
gern $u raten unb 3 U Reifen, ig ber ftille Dichter, fongemige 
tPerte 3 U fragen bemüht, in ben legten fcgicffalfcgmeren 
Xltonben auch in bie Mirena gegiegen, tvo bie Kämpfe 
bes Klltags ausgefodgen merben. ZTtc^t um ben IDett* 
bemerb mit ben Berufspolitifem auf$unet)men, vielmehr 
um burch bie Kraft bes Dichtermorts bie gebeugten 
Seelen aufcurkgten unb ge reif unb rein $u machen 
$ur DTitarbeü am Bau einer befferen beutfchen Sufunft 



£>tinvid) <^der 

!tutobiograpt)tfd)e 0fi^e 

BTan barf in biefer geil pielleidjt von ftd} er^älflen, 
menn bas €r$ä^Ite ein Bekenntnis ift 

ZHein (Srofpater pon Zftutter ^er ipoc <Eurm* 
fvädjter auf bem blauen tturm in ZDimpfen, unb ein 
XHufifer. Per anbere (Örofoater Bauer im £)ofye* 
loljefdjen, unb Polfsfyeilfunbiger. Pie Hlutter ftarb 
früh als eine Xtrt fjeilige; ber Pater, XPadjsjieljer 
in XTCergentfyeim, ging jeben ZTCorgen, fommers unb 
minters, um 6 Ufyr $ur ZHeffe unb mürbe fünfunb* 
ftebjig 3a^re alt Bei fdjönem XOetter fag er hn 
Bienenftanb unb flaute burcfy ein felbftgemadjtes 
^enfter nadj bem (Bottesader hinüber auf bas (Brab 
feiner frau, barauf ein Cebensbaum mudjs, ben er 
geffan$t fyatte* XUs mir ifyn bann audj unter bem 
Baum begruben, mar bies ber Ijödjfte im ganzen 
(Bottesader. 

3e£t, mit fedjsunbpierjig Jahren, madje idj oft 
nod} auf, fyabe im Craum meinen Pater gefefyen unb 
fpüre XDaffer in ben XJugen. 3m Craum nodj baue 
idj mir mein fjeimatftäbtdjen empor aus lauter eblen A 
pfyantaftifdj fdjöncn Raufern unb (Baffem 


*8 







Dtein tDefen Ijat eine Qehnat, barurn fomtle titir 
im Ceben nichts gefdjefjen, burdj Diele Crfibfal un# 
argen 3 rrtDC 9 tynbutcfy. Das tueif W barum tief: 
Me Znenfdftett unb aUjumal Me Deutfdjen fhtb nidjt 
$n erlbfen, mnn tljrer Seele feine Qeimat $um Seftb 
gegeben »erben fann. 

Don einem fat^olifc^en Pfarrljerm im (Dbemualb, 
bem abeltgjlen aller ZTtenfcfyen, lernte id} erjtes Catein 
unbtöricdjifdj; unb er machte mich jum Zögling 
ber Hatur. Cine platonifd}e 3 ugenbliebe $u meiner 
Dtutter l)tef tf)n aucfy midj lieben. Cr fmete nachts 
ftunöenlang in feiner Kammer vor einem Kreu 3 , bas 
pom Jufboben bis 3 ur. Decfe ging. Seine ganje 
tleigung aber gehörte — (Soetfye. Das Stubier^immer 
fyef bas ZTTufeum. DTein Cetyrmeifter Ijai mtd? bem 
„(ßefyetmbunb ber fjumaniften* oerfc^rieben, „einem 
Bunb, ber feine Statuten fyat unb nodj einmal ScljÄ$e 
retten muf." 

(Bleid} tief tueif icfj pon btefem Cnabentpeg t)er, 
baf bie Kettung aus unferem Sufammenbrudj nur 
pom Ceiji aus gefcfyefyen fann, menn es uns gelingt, 
trgenbmie tuieber fromm 3 U »erben unb bie Cuft eines 
intpenbigen (ßefüfyls ber Denoanbtfc^aft untereinanber 
3 « Raffen. 

Der Kampf 3 »ifdjen Cofyn unb Profit ift eine 
Jelbbereinigung unb nnrb nur Kcfer geben ofyne 
Saatgut. 

' €i; »arum entwerten mir DTammon nicfjt in un* 
leimt Qer 3 en? XDarum flieft nidjt etwas pon ber 


2* 


19 



Krt bes Iiebften, gottesfrbhftdpK ^eiligen, bes ^r«n$ 
pon Kfftft, in unfere Betrachtung bes (Erbengutes ein? 

. ZDenn ich in einen Parf gebe, gehört er mir; 
(nenn ich ein Blufeum butchwanble, gehört es mir; 
penn idj öas Canö^aus eines reichen ZHannes auch 
nur von äugen anfehe, gehört es mir, unb ich fyabe 
bie Kraft 6 er (Einbübung, mir’s briimen noch t>iel 
ferner 3 U benfeu, als es ift. 3 n folcher Krt per* 
möchten mir uns wohl 6 er Ketten bes (Bö&n $u 
entbinben. Der arge Cärm um ihn fchmänbe» 

< 5 emig würbe es mich erfcfyrecfen, wenn mir mefne 
Bücher mehr eintrügen, als ich für 22 ot 6 urft, freun 6 * 
fic^e gelle un 6 einen Schoppen U>ein brauche» 

3 ch wollte als 3 üng(ing BTönch werben, auf 6 er 
Unwerfität fuc^te ich piereinhalb 3 a b re lang nach 
6 er rechten jafultät, trug 6 ie geheime Kunbe, meüeidft 
ein Bieter $u fein, un 6 u>ur 6 e fpdter — Kebafteur. 
Breijebn 3 a b r * lang 6 iente ich teils febwämterifeh, 
teils arg beelenbet, 6 en geitungen. KIs fester Pterjtg« 
jähriger ging ich in breifiem Kbenteuer mit meine? 
jrau aufs Canb un 6 fdjrieb mein erftes Buch. 

(täglich lefe idf im fEeftament» XBarum geben 
mir uns nicht alle einfach auf bas (ßebot bet Ci ehe, 
bas 6 ort im feligen Urlaut erhoben wirb, bie 
Ijänbe? 

Un 6 wie mein Cehrer gehöre ich (Boetbe, bann 6 er 
beutfehen Homantif, non fjölberlin ab. 34 fehmeefe 
etwas wie eine Blifchung 6 er beiben IDelten in mir. 
ffierfmürbig meine ich auch immer, 6 er (Bottesbote 


20 



Spinoja unb btt Baiurcvangetift Stelling lydttcn fkb 
in meinem <f5runb verfdjmoljen. 

Sehr Hebe tdj, burd* ibr vieles etiles (Bebläfe bmbur<b# 
etliche unfern jüngfien Dichter, bie mit jungen reben 
unb als Dornbufd) brennen. ZRan möchte fte bavo t 
bemalen, baj$ fie horten unb fcfylacfen müffen. 

UTeine Stunben fhtb f e$t barauf gelenft, ber beutfdjen 
3ugenb ein Dermäcfytnis aus bem Krieg $u fdpeiben. 
Das tvefentfidjjle meinet feti^erigen Bödjer fäfeint 
mir „Die Keife ins Pfarrhaus 4 $u fein. Dann „Die 
Briefe vom Canb # / bie mancher ent Buch neuen 
Cebens genannt bat 

IDie viele mache i<b je$t bie tragifdje (Betviffens* 
prflfung burdf, ob man in bie €infamfeit geben, ober 
gan$ fl<b ben Schmerlen ber ^eti begeben foH 



> u I 


tytin$ 0tol$ 

Scanj Habl 

„Qajl bn ttom Kahlenberg bas €anb btr rings befefcn, 

So wirft bn, was idf bin nnb was idj fdjrirb, ntrftahn." 

Dtefer gmeijeiler festen auch ber Spruch bes jungen 
£ran$ Habt XDien mar nicht nur bie Stabt feiner 
erften Zahlung. Sie mar auch ihr fjerj. 3ene 
traurig frbhfch* Httfchung mar in ihr ba, bie un# 
als bie Blufft biefer meftöftlichen Stabt fo entjücft, 
jenes Kuf unb Hiebet non Schmermut unb ^reube, 
pon Schubert unb Straug. 

„f}ans 3 äcfels erftes Ciebesjahr." So flanb 
es Aber bem töngang biefer tö^ählung. Hie 3**’ 
fchrift fchien alles $u fagen. XDar fte nicht mie ein 
tDiüfommengrug, mie ein fchaufelnbes Schilb in grdner 
(Sirlanbe? tDehte fle nicht 3 U Raupten bes 3 öng» 
lings, ber mie ein Heffe bes Hrthur Schmaler, mie 
Hnatols 3 ruber ben HTäbchen nachging? So fahen 
mir biefem fjans 3äcfel nach unb glaubten im Hot* 
aus alles 3 U miffen, mas ihm gefchah* Henn faum 
mar er menige Schritte gegangen, ba tauchte bie jrigi 
fchon por ihm auf. Hie Jrigi, bie auch 2)7*3$*/ 2lnni 
ober töli h**gt, bie Scfjmalbe, bie in ber Horftabt ihr 


32 



Xteft b a * unb mit bem ^rübling ^mausfUegt unb mit 
bem f^erbft mieber 6a ip, in 6cm tieft m 6er Porpabt 
So mären jrühling un6 Sommer für 6iefen fjaits 
3 acfei ein Ü>cg mit 6er Jrigi Dornt fam 6ie anbere, 
6ie jmette, 6ie (Srete, 6ie 6ie Dinge fernerer nahm 
nnb tm Sommer fchon an 6en f}erbft, in 6er liebe 
fdjon an 6ie Qeirai 3U 6enfen gemobnt mar, un6 nach 
ü)x 6te britte, bie gnäbige ^rau. 

Das mar bas 3 afyr 6es jungen Qans 3 &&I; rin 
IPiener Kalenber, mit UTäbchennamen un6 Blumen 
^efdjmücft kernig mar er I}übfd}. Stabtanpchten 
mären ttjm beigefügt unb (fpifobifdjes m Upt gefreut 
Bon unten Ijer Hangen tDaljer herauf. 3 n &er 
Spraye 6es jungen €r$ü^Iers mar UTenfcheitliebe unb 
BTcnfchenuerachiung. Se^nfudjt war m itjr 6a unb 
früher Derbrug, 3 u ^ e ^ 6er 3 u 9 en b, bie Jreube er* 
märtet unb erpes (frfcfyrecfen, trdumenbes fjoffen unb 
bann ein (Ermaßen. Unb gemig mar es f<hän, btefen 
Uufruhr ber 3ugenb mit$uerleben. Uber man hatte 
t^n bod) fdjoit pärfer, tiefer, ja pieüeicht fcfycm 3U 
fyäuftg erlebt Ulan badete an ben Unatol Sehnig* 
lers unb fanb üjn feiner, reiner gemifdjt. ZHan fab 
$u Qofmannstbals Bühne hinüber unb fab einen Übel 
unb eine Qaltung, mit ber perglichen biefer fjans 3dcfel 
plumper erfchien. Dag man ibn überhaupt per glich: 
bas belapete biefen Crjähler. (fr freien ein Schüler, 
ber ein Uteiperfchüler, aber nie ein UTeiper mürbe: 
einer oon benen, beren Hefe bie 3 u 9enb tp unb 
benen man fo Ian9e 3ub<5ren fann, als ihnen bie 


23 



« 


bas Bedß verletzen, nichtige Dinge wtdßig 311 
nehmen. 

Dod} in biefem Urteil war eine Cöcfe« Dielleidjt 
n>aren bie ^tneifel an IDien, an ber Stabt überhaupt 
3 U leife, 3 U fdjüdßem geäußert Dielleicgt war bie 
^Iudß bes jungen Qans 3 ädPeI, ben es $um Schlug 
auf bas Canb hinaus trieb, bodf etwas mefy: als bie 
Stimmung ber Stunbe* ^ebenfalls gielt man bie 
Stabtßudjt für eine (Beße, fflr einen ber 5d?nörfel, 
mit benen Hutoren fo gern igre Büdner befdjlteßen. 
Dod> bas war ein 3 rrtum. Der Ubfdjieb Qaits 
3 äcfels war audj ber Ubfdjieb Jran$ Habls« $üx 
immer fdjteb er non ZDien. fjatte er fdjon bie (Be¬ 
fahr gefegen, in ber Cuft biefer Stabt 3 U erfdjlaffen ? 
£)atte ber Huf feiner l}eimat, bie in Hieberößerreidj 
war, bie tDa^er ber Donau in i^m erßicft? 3 e ^ en * 
falls: unter allen HTelobien, bie feinem ®pus 
3 wei, bem „(ÖMjof" entßeigen, iß biefe bie ßärfße: 
Der fyfmnus auf bie (Emfamfeit, bas Surücf 
3 ur Batur, 3 U H)iefe unb IDalb, 3 U Bergen unb 
Bädjen. 

(Träger biefer Seljnfudjt iß ein gewiffer 3^annes 
Urlet, ber XDien perlägt unb ßdj auf ben (bbijof 311 * 
rücfjiefyt ^aft emßebeleinfam lebt er gier. Bur eine 
fleme <5emeinfd}aft pon HTenfdjen iß um ign: fein 
Sogn, ber Qauslegrer feines Sohnes unb bas ^räu» 
lein, bas ben Qausgalt fßgrt. Uucg biefe brei HTen* 
fegen, bie legten (Betreuen, macgt er ßcg fremb. ^aus- 
leerer unb Qausfrdulein, bie beibe ign lieben, treibt 


24 



er uon bannen. Bn feinem Soljne urirb er 51ml 
Btörber. Bber je einfanter Über Me (Erbe es um 
üjn urtrb, bego tiefer unbjäfpr tPäd)p er mit allen 
tDurjeln in feine Scholle fyinab: ein Baum, ben nur 
bie Säfte ber Grbe nocfj nähren. 

Bas ift ber groge, raufdjenbe Strom biefes Badges, 
bas ift ber Bl^ntus, 6er audj nacfy 3a^ren im 
(Dfyre nod) fortflingt: bas jüreinanber unb 5ueiiv 
anber uon BTenfcfy unb Bätur. Bas ift bas Grunb* 
gefüfyl, bas biefe €r$äf}lung im Cefer jurücfläft; 
3«ber ift einfant. 3eber ruft unb befommt feine 
Bnttport. Bod) ber Huf eines jeben perfängt pdj in 
XDälbem« Betgt er pcfy los unb toanbert in XDälber, 
fo tänt es iljm Bniirort 

Bamit ift uon bem Jnfyalt unb uon ber Bbftdg 
bes Budjes freilich nodf wenig gefagt „Bilber aus 
ben Greifen ber jamilie Briet" tpill ber €r$äf}ler 
entrollen. 3 ^re Gruppierung ift beutltdj. 3 m Kreife 
ftnb alleZHenfdjen um einen einzigen Btann gepellt: 
eben biefen 3 oljannes Briet BUer Gebanfen ftreben 
tpie Babien Hjm als Btittelpunft $m Gr ift bie 
fyrrftymatur, bie $u gebieten gewohnt ig, in ilfm 
ift jene Ceudgfraft bes Geipes unb jene magnetifdje 
BTadjt eines XDoUens, bas piele Sdjmacfje in feinen 
Bann $iel)t Bber man pnbet trogbem biefen Grunb* 
rig, ber mit ber Klarheit ber Geometrie gejeidjnet ift, 
im Bufbau bes IDerfes nur mügfam wieber« Bern» 
erpens enueig fidj bie feefifcfye ZHacfjt bes 3°*? atmcs 
Briet für ben gufammen^ang nod} $u Keim BTan 



glaubt tf?m nicht gan$. Klan f?at Öen Derbacht, er 
flebe ftd? falfc^e Bärte an, Öen Starfen $u fptelen, 
Unö $tpeitens: man ßnöet im Sc^icffal öer anÖem, 
öer DTenfchen um Krlet, ju üppiges Banfwerf. 
5 n>an$tg ZTCenfdjcn ftnö ba, unÖ mit öiefen $Wan$ig ' 
DTenfchen auch jmanjig Bomane. Überall $eigt ftd? 
ein anöers gewunöenes, in ftch gesoffenes $d)id* 
fal Da ift öas Ceben öes jungen Qein$ Krlet, öas in 
(Trauer unö IDe^mut fjermann fjeffe er3ählt haben 
formte, ferner öas (SlÜcf unö (Enöe öes f}ausfräuleins, 
öas in öer perhaltemfparfamen Krt öer (Ebner ge» 
ftaltet ift, öas l^auslehrerfchicffal öes Doftors BTefer, 
Öas Ceben im Dorfe, öas feine luftigen Spritzer an 
Öen grauen (Dbljof wirft, unö feljr pieles mehr. Die 
Klüngel einer fo locferen Kompofttion liegen flar. 
Das Jntereffe öes Cefers teilt ftd}, fühlt ftch perwirrt 
unö ermattet, Klugheit würöe gebieten, öas Buch au f 
öie fjälfte $ufammen$ujtreichen. Crofcöem aber $weifelt 
man wieöer, ob öiefe Klugheit wirflich öer feligen 
(Torheit öiefes ©Wählers ins XDort fallen bdrf. Denn 
es ift als (Ehrung geöachf, wenn öiefer Kusbrucfsjiil 
in feiner IDeitfchweifigfeit öes intimen, feinem per* 
wirrenöen Betchtum im Kleinen, feiner (Drenjenloftg* 
feit öer ^ülle in öer Begren3ung öes Baumes mit 
öem Stil bei; Bieöermeie^eit perglichen wirb. Kit* 
fränfifch ift manches im „Öbhof" pon Öer umftänö* 
liehen Cechnif bis $um feelifchen (Sehalt, öer, bis¬ 
weilen bengalifch beleuchtet, 3& ea is e f*alten im (De* 
fehmaef öes (ßrofpapa perflärt. 


26 



2Der allerbings nach biefen IDorten bas Canb 
tiefes Dichters m 6er Ztdfye Benehmens fuefjt, iß pori 
6er tpirflichen XPelt 6es (Strählers fe^r meit gefchtebett. 
freilich fpielt £ran$ Uabls britter Hornan, „Das 
(ßrab 6es Cebenbtgen", in einer Umtpelt, 6eren Ku« 
liffen Diebermeierfreunbe ent$äcfen. Die Kleinbürger* 
ftube bilbet 6ie S$ene. Don 6er Decfe fc^aufelt 6ie 
Umpel, in 6eren Schein am run6en jamilientifch 6ie 
Ututter, eine 3nfpeftorsantn>e, ihre $n>ei Cöchter unb 
ihr einiger Sofyn beifammen ftnb. <Dqn3 aus 6er 
Jeme gefe^en, mag 6iefes Bilb an Cuburig Kister 
erinnern. Doch fdjon 6er (Eitel beutet bas (Degenteil 
an. Die ^bylle ift ein <ßrab, bie IDänbe 6es Kaufes 
ftnb ein Sarg. 3 n ihn brüeft eine Sdjtoefter ihren 
Drüber tiefer unb tiefer ein, bis er erftieft Dielleicht 
ift es Ciebe 6er Scf)tPefter. Uber bann ift es jene 
entfef Iidje Ciebe, bie 6en (Degenftanb biefer Ciebe tötet, 
um ihn nicht an anbere 3U perlieren, (Eigenliebe, ber 
bas Beft^en alles ift, unb bie in ber Ungft um biefen 
Beft$ 3ur Haferei ber Dernichtung führt Unheimliche 
Dämonie ift pon bem Dichter in bie Seele biefer 
Schtuefter, bie ihrem Drüber Cicht unb Cuft ber Kufen* 
weit abfperrt, gefenft. U)ie aus bem büftem tDinfel 
eines bal$acfchen Homanes fcheint fte in biefe flein¬ 
bürgerlich friebliche jamilie gefchlichen, um fte gan3 
3U beherrfchen. (Erft ftört fte bas (Dlücf ihrer jüngeren 
Schmefter, ber fte bie Qeirat als ein Derbrechen an 
ber familie einreben fann. Dann nimmt fte bem 
Drüber jebe Deglücfung, bie ihm aus bem Derfehr 


% 


27 



mit anbeten minft ^eben $aben, bet ihn mit an* 
beten tttenfdfen »erfnüpft, fdjneibet ge burdj. (Erörtern 
fcfyeint tyre Blühe nufelos $u merben: immer neue 
jäben fpinnt 6er 5ufaU $mif<hen 6en Caufenben 
braugen unb bem einen fyier brimten. Da begeht ge, 
fmnlos rerjmeifelnb, eine cntfegliche Cat, ge locft ihren 
Drüber in einen Keller, begräbt ben Cebenben, nur 
non bem einen (Bebanfen befeffen, ihn feinem anberen 
$u gönnen. <Sin Bal$acfc^er C^arafter, bämonifdje 
Defeffen^eit inmitten ber enggen, „faubergen" tDett. 

Das ift bas eigentümliche, einmalige biefes Buches: 
es rücft bie IDänbe eines Smtmers gan$ eng anemanber, 
pfropft es mit Klemfram bis in jeben tDinfel an, 
füllt es mit träger, bumpfer, brüefenber ^immerluft 
an, um es bann plöglich in einer furchtbaren (Ent* 
labung 5U fprengen, fo bag alles verfchminbet unb 
mit einem Dlal über biefem engen Zimmer, über 
ber geborftenen Decfe bas Firmament erfcheint. enger 
unb enger (tauen (Befühle (ich an / bitter unb bichter 
fammeln verhaltene, unausgefprochene franfe <Be» 
banten ftdj an, bis bie fleine, nur als Stichflamme 
hn Dunfel $ittembe Ceibenfdjaft lohenb emporbricht 

Diefe 2 trt Cäfung mar fefjon im „Öbfyof" $u 
fehen« Bebüchttgem Kufbau folgte auch h* er ber 
plögfiche (Eingurj. Kber man ^alte hoch bie <Emp» 
fmbung, bie Kataftrophe mar möglich/ ober nicht 
nötig. 3m „Örab bes Cebenbigen" mirft fie ab 
Smang. — Das ifl Xtabb gemaltiger ^ortfehritt: er 
bleibt mannigfaltig mie am er(!en Cag, aber aus 


28 



Ulannigfaltigfeit wächft ihm $um erftenmal eine 
(Einheit XDill man fonß non 6er Cedjnif Habls, 
wie fte fid? in feinem lebten XDerfe offenbart, noch 
Uusfagen machen, fo fühlt man ft<h immer $u Per« 
gleichen mit Baljac nerfüfjrt. Hlü ihm teilt er jenes 
SidfPerfchwenben an 6ie Dinge, 6as 6ie ganje ZDirf« 
Iidjfeü umfdjlingen möchte, jene Hunft 6er Pfychologie, 
bie 6en ZHenfdjen aus feiner Urt, 3U wohnen, $u 
effen, 3U fprechen erflärt, jenen leibenfdjaftlicfyen jleif, 
6er Ulenfeh en wie Briefmarfen fammelt un6 fhmben» 
lang unter 6er £upe betrachtet, un6 jene jähig^eit, 
3 n 6 tni 6 uen bis in bie letzte jatte 6er Stirn, bis in 
bas lefcte Qaar ihres fjauptes 3U malen un6 trofc 
biefer (Treue bod? 6en (Typus ahnen 3U laffen. 

tTrofebem wirb man fleh hfiten, irgenbwie nach Kate¬ 
gorien 3U fuchen, um eine Schachtel für Habls XDerfe 
3u ftnben. tPohl ift ein Iofer gufammenhang 6a: 
oon 6em wtenerifch'fentimentalen, biüerfüfen (Erfllmgs* 
roman 311 6en immer noch «in wenig perfpielten, ju 
Unterhaltungen fchweifenben, manchmal im (Sefdpnacf 
6es Bürgers romantifchen (Teilen 6es „Öbhof". Uber 
6ie Seele 6es $weiten Buches h fl t mit 6em (Seifte 6es 
(Erftlmgs gar nichts gemein. tPelch ein Ubftanb 
3wifchen 6er Kofetterie eines fein „Ciebesjaht" emp* 
ftnbfam beichtenben 3ünglings unb 6er gefunb $u» 
paefenben, h er 3h a f^ en frif<h e bes w Ö6hof"*€rbauers. 
Unb abermals welch ein jortfehritt in 6er Baufunft 
ron bem mit (Türmen unb (Türmchen umtlebten, 
fühnchengefchmücften „öbhof* $u 6er Straffheit unb 


29 



\ 

Sadjlidjfettöes Zttonuments, bas ftdj Aber bem »<Brab 
bes Cebenbigen" türmt. Zlod} ift Me Kunft bes 
^ortlaffenfönnens nidji gan$ ttabls Kunft. ttodj 
ift er nidjt 6er fjerr {eines Heidjtums. IDer fd reidf 
ift n>ie er, fyat es jdjiner, grog unb einfad} $u werben* 





30 



Sran$\fT«W 

£iot$rapl)ifd)e &ti$ze 

$ran$ Zlab I würbe am 16. 3 uli {883 $u Cautfc^m 
ht Böhmen als jüngfter Sohn eines ^orft* unö Do* 
mänenbeamten geboren« Schon im 3 atpe 1886 fam 
et mit feinen €ltem nad} XDien unö verbrachte in 
öiefer StaÖt ober öeren näheren Umgebung fein n>ei* 
teres (eben IJier unö in öem benachbarten Baben 
oblag er feinen Utiitelfchuljhibien, an öer XDiener 
Unioerjttdt hörte er, anfangs an öer juribifchen, fpäler 
an öer phüofophifchen ^afultdt, Dorlefungen, von 
öenen befonbers öie öes mittlerweile verdorbenen 
Profeffors Cauren$ UTöllner tiefer auf ihn eimvirften. 
piefer beöeutfame (Belehrte unö fehr gütige Ulenfeh 
fdjenfte auch Öen erften fchriftftellerifchen Derfuchen 
öes jungen Stuöenten freunöliche Uufmerffamfeit unö 
50g ihn n>ieöerholt in feinen Ureis, öem unter an* 
öeren h^jorragenben (Erlernungen auch öie Dich* 
terinUtariebelle (Braute unö öer fjiftorifer^rieÖ jung 
angehörten. — . 

Hoch in öie Stubien$eit ^ranj itabls, unö 3»ar 
ht bas 3ahr 1905 , fallt öie Deröffentlichun'g eines 
Dersöramas „Weity" (IDien, bei Karl Kcnegen), 






bas in freier, felbftänbiger Jorm bas Schicffal bts Ko« 
mantifers Stiegßfe behanbelt, fowie in bas 3 a^r igG# 
bie Uufführung bet IDiener Profafomöbie „(ßefchwifter 
fjagelbauer* im flehten IDiener Scfyaufpielfyaufe. Die 
beinahe unflberwinblichen Schwierigfeiten, bie fidf ber 
Unterbringung einer bramatifchen Urbeit an einer 
größeren Bühne entgegenftellten, veranlagten ben jungen, 
allen Citeratenfreifen femfte^enben unb baher auch 
aller Derbinbungen entbe^renben Sdjriftfleller bem 
bisher faft ausfchlieflich bramattfchen Schaffen $u 
entfagen, fa fogar einige in biefen 3a^ren ent« 
ftanbene Stflcfe $u vernichten/ um fleh von ba ab 
ebenfo ausfchlieflich ber erjählenben Dichtung $u)u» 
wenben, 

Hoch m ber IDiener Univerfitätsjeit ( 1906 A 90 7 ) 
entjtanben ber 1908 veröffentliche Koman „Qans 3äcfels 
erjtes Ciebesjahr" unb etnjelne ber 19 U ht bem 
Sammelbanb „Harrcntanj" h eraus 9 e 9 e ^ enen Hovellem 
3 m f^erbft bes 3 <*h res 1907 überjtebelte Jranj Hab! 
in bas nieberöfterreichifchc Dorf (ßnjesfelb an ber 
Crießmg, u>o er vier 3 a h re »erlebte unb bas $n>ei« 
bänbige, 19 U erfchienene Homanwerf„ (Debhof" nieber? 
fchrieb» Bekräftigen ft<h „fjans 3 ^dels erjtes Ctebes« 
jahr" unb ein ICetl ber Harrentanjnoveücn noch *** 
rein perfänlicher form mit verriebenen, vorwiegend 
bas Sepialgebiet ftreifenben fragen, bie bas (Demüt 
bes ^ivan3igjährigen bewegten, fo bebeutet ber 
„(Debfyof" fchon bie beginnenbe, bewußte Ubfehr $ur 
objeftiven Darjtellung. 


32 















3 m 3 a fae 1888 batte ^tan$ Habls Pater im 
rtie6eröjterreid)ifd}en Poralpenlanb, in 6er (ßegenb 
$wifd)en bem Ciftercienferftift Cilienfelb unb bem fcfyon 
tm Steirifc^en gelegenen XDallfa^rtsort HXariajeü ein 
Canbgui erworben, ben'tßftettenbof, wo er eine lange 
Sei^e pon 3<*f?ren ^inburc^ mit feiner Familie ^rü^ling, 
Sommer unb l}erbfi $u perbringen pflegte. Pas 
Ceben auf biefem, bamals nocfy ftunbenweit pon jeber 
Ba^nperbtnbung abgefönittenen <ßut mit feinem aus 
bem 18 . 3af}rf?unbert flammenben Qemt^aufe follte 
auf bas fünftige Schaffen jran$ ttabls ben nadjljal* 
tigften Hinflug ausüben. <£in (oftbares (ßefdjenf, bas 
tyrn burcf} ben 2tufentl)all in ber (ßrogftabt niemals 
bi fo reichem IHafe tyätte 3uteii werben fbnnett, 
mürbe ifym baburd? übermittelt: ein ftarfes, lebenbiges 
Qeimatsgefü^l unb bie <£rfenntnis ber Hatur unb 
fehler ^uge^drigfeit $u ifyr. gum erften ZHal tjatte 
er fdjon in ber Hopelle „Pajlorale" (Harrenta^) aus 
bem fo gewonnenen Bejtg gefdjöpft, pöllig auf ifyn ge» 
grünbet/ ja .oljne ifyn woljl faum benfbar, erfdjeint 
ber innere unb äugere Aufbau bes „©ebfyof". — 

, 3m 3<*b*e 191 1fe^rte $ran3 Habl in bie (Srogftabt 
3urücf, um nad} bem 1913 erfolgten Zlbleben feines 
Paters feinen Bufentlfalt toieber auf bem Canbe ober 
bodj wenigstens in einer länblicfyen Kleinftabt, bem 
eineBa^nftunbe PonXDien entfernten Baben, 3U nehmen, 
mittlerweile war bas $weite groge Bomanwerf ent» 
ftanben, bas „<S 5 rab bes Cebenbigen" (erfdjienen 191 ?), 
ein Buch, bas als pollftänbig porn eigenen 34f los* 


Cent» 1919 


33 



gelöste C^arafterfdjilbcrung, eigentlich nur mehr reitt 
äußerlich tn ber Raffung bes Bomanes, ben 
perfolgt, in faft n?tffenfd}aftlicfj forgfältiger, wn jeber 
Parteinahme, jebem perfönltcfjen <£mfühlen freier 
^orm bas 3 nnCTt ^ en oberer BTenfdjen mit feinen 
oft rätfelhaft anmutenben IDanblungen ju perfolgen 
unb blof julegen, fotpie bie beiben Stücfe bes Hopeßen* 
banbes „DerCag ber <£rfenntnis", bie ben Beginn einer 
Beihe nieberöflerreichifche* Zahlungen hüben foHen. 

XDas bie mögliche Beeinfluffung ;fran$ Habls burcfj- 
porhanbene Borbtlber ober feine Schulung an folcheft 
betrifft, möge bemerft fein, baf fchon bem Knaben 
bie reichhaltige, alle bebeutfamen €rfd}emungen 
beutfcher §unge aus bem J8. unb ben beiben erften 
Dritteln bes \9. 3 a h r h un berts umfaffenbe Bibliothef 
feines (ßrofpaters mütterlicherfeits $ur Verfügung, 
ftanb, ein BTotip, bas in ber HarrentanjnopeÜe „Do* 
fument" anfHngt. Dem im Bahnten pon KritiPen 
immer mieberPehrenben ^imoeis auf bie (Ehmnrlung. 
ber grofen franjöfifchen unb rufftf<f)en BaturaKften 
fei lebiglich entgegengehalten, baf jrans'HaM nie 
ein XDerP ^olas, pon Dojtojewsfi aber nur ben 
„BasPolniPoip* als Sech$ehnjähriger auf bas rein. 
Stofflich« h^ gelefen h<*t 



3^ 



ittöp S»f<t)cr 

£ Ife Jta$tev&d)tikz 

ZTicfjts märe leichter, als €lfe £asfer*Scf)filer 311m 
tßegenftanb eines Cuflfpiels 06er einer Satire 311 machen; 
ber tiefere ©eift mürbe es freilich no^ie^en, fie 3tir 
fjelbtn eines Komans ober einer Cragdbie 3U formen; 
über (Elfe £asfer«Sd}üter ein objeftioes (Effaijufc^reiben, 
ift fefyr ferner, meüeidft unmdglid}. 

ZHan famt bei biefer Dichterin nidjt non einem 
XDerf fprecfyen, bas, losgelöft non iljrer ZTtenfcfylicfyfett, 
fein eignes £eben fü^re — alle ZDerfe, bie £l|e Casfer* 
Schüler fdjrieb, blieben im perfönücfjen haften unb 
führen aud} bort, mo fie non fremben ZTCenfd}en 
ober non ZHärcfyengeftalten reben, 31t ifyrer eignen 
Perfon 3urücf. Überall ift es unmöglidj, eine (Brette 
3U 3iefyen, too bas £eben ber Bürgerin (Elfe Casfer» 
Spüler auffyört unb bie < 5 eftaltung ber Dichterin 
tlpren Zlnfartg nimmt, Kein Biograph nnb fein 
Pffdjologe wirb fyier ZDabr^eit unb Bietung 31t 
Reiben netmbgen: biefe ^rau bittet ifyr £eben unb 
lebt ifyre Dichtung. ZiUes ZTTenfc^lid}*Z(H3umenf(^li^o 
tfyres £ebens wirb non ben freien jlügeln einer leuefy* 
lenben orientalifdjen Pfyaittafte in bie blauen ferner! 

s* sb 






frembet Cänbeir getragen, wo ßch bie Kfitagsteiben 
einer barbenben berliner Schriftßellerin in bie Klärchen» 
träume (Einos pon Bagbab ober bie Abenteuer bes 
prm$en pon (Efjeben pertuanbeln. Unb fo, n>ie ße 
im eignen Ceben alles groß unb mistig ßelß, in bas 
€id}t eines gütigmrilben Utonbes gehüllt unb pon per» 
heißenben Sternen überfunfelt, fo betrachtet bie Dichte» 
rin auch & as Ceben ihrer Umwelt. ^rgenbein mohb 
tuenber 5ug, ben fle an einem Ulenfchen mahmimmt, 
ßeigert (ich ih r S um DOefen bes Ulenfchen — fo ibe» 
alißert fle ihre Umwelt; eine Qanb, bie mitfflhlenb 
Aber ihr Qaupt ßreidß, n>irb ihr $ur fegnenben Gebe 
— fo iß ihr inneres Ceben unlösbar eingeflochten 
in ben (Eag ber Ulenfchen, bie fte umgeben. <Es iß 
nicht sufällig, baß nicht nur jebes Buch, fonbem auch 
jeher (leine <£ffai, ja faß jebes einzelne (Bebkht eine 
perfönbehe ZPibmung trägt, — nur aus ber Bejahung 
pon Perfon 3U Perfon quillt bie Kraft biefes Schaffens, 
nur als ^eugntjfe perfönlicher Kusfprache hoben ße 
für bie Dichterin ZPert. (Elfe Casfer-Schüler iß (eine 
Dichterin, bie ß<h im ZDerf pon ihrem 3 $ erlbft, 
wie bie große Sappho, mit ber ße ihr jteunb Peter 
fjtlle $u Unrecht perglich; ße iß fein Ulenfeh, ber 
fein 3imeres fcheu unb fpröbe perbergen fann, wie 
Kmtette pon Droße*£}ülshoff, ihre große Dorgänge» 
rin in ber beutfehen Dichtung; (Elfe Casfet» Schüler 
muß % htfmliches Erleben, ihre perfönlichßen ZDonnen 
unb S^hmer^en, mit, einbringltcher Stimme in bie ZDelt 
rufen. (Elfe £asfer»Schüler iß' ein weiblicher Khas* 



vetf ruhelos muf fle wanbem von Dtenfch $u Dtenfch, 
von Sefynfucfji ju Sehnfucht, wn (Enttäuschung ja 
€nttäufcf)ung unb muf Hunbe gebot von ihren 
Schmerjen, 

Die (Ereigntffe bes empirifdfen Gebens, Me in ben 
Schriften von €lfe £asfer»Schüler $n mvtljifdjer (Be* 
palt anrouchfen, gehören ber engen, armfeligenlDeli bes 
Citeratureafös an« Die intimen €rlebniflfe unb Be* 
obachtungen aus bem €af6 bes IPeftens, welche €lfe 
Casfer»Sd|öler $u bem Briefroman „ZITem fjerj" 1 ) 
verbichtete, werben vielleicht einmal in polteren (Bene* 
ratiomn bem ttuliurbiftorifer eine wertvolle Junbgrube 
$ur Cljaraflerifterung bes grofftäbtifchen Citeratuv* 
lebetts am Anbeginn bes jwanjigpen 3ahrhunberts 
— uns ftnb fle vor allem wertvoll als ^eugnifle 
baffir, wie felbff aus ber unfeinen Btmofphäre eines 
muffigen Caf^haufes bie blauen (Träume eines Dichte* 
herjens auftußeigen unb bie tDelt mit Schönheit ju 
umfehtveben vermögen« Diefes Cafätyaus iß ber ljei> 
matlofen Dichterin $u bem 2tfyl geworben, wo fle 
ausruht von ben XDanberungen burch bie (Baffen 
ihrer Stabt (Theben unb wo fte mit ben vielen Statt* 
haltern ihres Beides jufammentrifft. Wotft verfocht 
fte manchmal, ßch losjureif en von Mefem Bannkreis, 
aber heimifch angejögen fehrt bie Baßtofe immer 
wieber in bie Qä|üchfeit bes Citeratencafös 3itrücf. 
heimlich galten wir alle bas Cafö für ben (Teufel, 


*) mfindjen \)\\ t Qeinrty S. Badpnair. 


37 




ober ohne ben tEeufel tfl hoch mm mal nichts." Doch 
wie armfelig audj bie Umwelt fein mag, bie breratenbe 
Phantafie ber Dichterin geftaftet felbft bas Keinfte 
(Erlebnis in ein buntes Bilberbuch roll wilber (Be* 
{c^e^niffe / fte^t faft in jebem Utenfchenantlife Dämonen* 
fragen ober (Eiergeftchter unb permag felbft non ein 
paar Scfyofolabenbonbons fich $u glüljenben tEräume» 
reien anregen $u laffen. „34 aft alle bie füften 
Dinger mit Ulat^ipan* unb ^wcferfüllung hwtereinan* 
ber auf. Die waren in ftlbergrünes Papier eingewicfeÖ 
mit (Bolbftemen. 34 fpielte bie gan$e Xla4t bamit; 
erft trug idj einen ZHantel aus bem feligen Klären* 
fdjein, bann ftanben meine ^ufe in ftlbergrünen 
Stuben mit Sternen, eine Krone glänjte in meinen 
paaren.. " (Es ift im (Srunbe basfelbe, ob Clfe Casfer* 
Sdjäler (Effais fcfyreibt wie in ihrem Bu 4 „töeftdjte" 1 )'. 
ob . fte (Erinnerungen an einen lieben ^reunb gibt wie 
in ifyrem „Peter Qille'^Budj^ ober (Bef 4 i 4 tcn aus * 
fpinnt wie in bem Ztopettenbucf) „Der prinj pon 
(El?eben" 8 ). 3 mmer 'ft es il?re 3 e$ie^ung $u ben 
Dlenf 4 en, bie im ZHittclpunft fleht: immer wirb ftt 
als liebliche (Eino geliebfoft, ober fyerrfdjt als mäch¬ 
tiger 3 uffuf pon tE^eben, unb auch in anmutig 
bilettantifchen Zeichnungen, bie fte mehreren ihrer 
Dächer beigefügt hot, perherrlicht fte ft4 felbft als 
fchäne 0rientalin ober als friegsmä4tigen Utalef —* 

-----------r-r--—: 

l ) Cctp3ig \ 9 [ 5 , Derlag ber tPetjfen Bfidjer. 

*) Berlin *906, 21jel 3unfer. 

*) £eip3tg 1914, Dertag ber tOeifjeit BÜdjer. 


SS 


unb auch bie Dieter, Cüeraten mb ZHaler ihrer 
Umwelt werben von ihrem fdpjdrmerifdpit (Befahl 
ins Hiefeuhafte geftetgeri: Peter fjifle erfdpint 92901t* 
tifch als ein 3Weiter ^eiliger Petrus; Karl Kraus 
wirb als Karbinal gefeiert; bas XPerf einer befreun- 
beten, recht mittelmäßigen ZtTalerm wirb mit ZHidpl* 
angelo verglichen. Kommt fte aber einmal auf einen 
persönlichen $einb 30 fpreßen, ober auf einen Gegner 
ihrer fünftlerifchen Clique, bann 3eigt ftcfy, baf (Elfe 
iasUvSdfükr in jkh noch 9<^3 anbere (Beißer wohnen 
hat als bie liebliche Cino unb ben feurigen Prin3en von 
Cheben, bann fommt nämlich suwetlen ber bittere 
Sarfasmus einer fritifchen 3 übht 3um Dorfdjein, mit 
bent fte Blaf (Dppenhetmer als Kofofch*a*Hachahmer 
unmöglich 3u machen fucht unb bem „3ebermann" 
IJugo von ^ofmannstfyals eine gehörige Kbfulp 
erteilt Kber was wollen folche gelegentlichen um 
üebenswörbtgen Äußerungen befagen gegen bie (Büte 
unb ZITenfchenliebe,. bie Unmut unb verborgene XHe* 
landjolie, bie ben (Brunbton ber Schriften (Elfe Casfer* 
Schülers bilben. Pie Stunben, in benen ber 3 ntelleft 
bie 0 berhanb hat, fmb hoch nur bie feltenen Stunben 
ber Schwache — in ihren ftarfen Stunben ftreut ihre 
Phantafte verfchwenberifch bunte Perlen aus. farbig 
reiht ftd? 3 m pref(ton an 3 m preffton, unb es entftehen 
XtTofaifs, prächtig wie alte Cibetteppiche: hoch hinter 
biefer ftnnlichen ^roheit, aus ber leife Schelmerei gra3iös 
Sichert, ruht verborgen abgrünbiger IPeltfchmer3. „UUe 
meine Blumenwege führen auf bunfle (Bewäjfer;. 


39 



Beftrebt matt fki? bennoch/ ber unlösbaren Einheit 
non ZTCenfch unb IPerf 3a trogen, etwas Aber bas 
< 5 epräge ihres ZPerfes aus$ufagen, fo faitn man andt 
hier wieber feflftellen, baß Me Stärfe 6er Didftetnt 
in 6er Verarbeitung non 3 m prefftonen liegt Me fie 
aber meijt mehr 3U einer bunten Perlenfdpiur anein^ 
anberreiht als fymphonifch $um gefdjloffenen IPerf 
fomponiert So blieben Me Meinen Sfi3$en unb bas. 
fyrifcbe (ßeöidjt 6er eigentümliche Bejirf ihres ßarfen 
Könnens, währenb fie an Uufgaben, melche Me orga* 
nifatorifche Klarheit eines beherrfdjenben Perftanbes 
forbem, nerfagen mußte. 3 h r fflnfaftiges Schaufpiel 
„Pie IPupper" J ) h a * ßoffltche Perwanbtfchaft mit 
(ßerhart Qauptmanns „IDebern", Me gleichem nom 
Schlefifchen ins tPuppertalfche fiberfeßt ftnb, wobei 
fie ohne Zweifel farbiger, temperamentnoller unb 
grotesfer, aber ftcher nicht bramatifcher geworben fhtb. 
Unter ihren < 5 ebichten, non benen für$Iich eine gefam* 
melte Musgabe erfchienen ift *), haben bie „Qebrdifchen 
IHelobien" wohl bas größte Cob geerntet, aber Upe 
eigentümliche Schönheit liegt eigentlich nur in ber 
lyrifchen Stimmung, wdhrenb $ur ballabesfen Normung 
Me ßeftaltungsfraft meift nicht ausreicht IPunber* 
noll groß fängt bas (Pebicht „Gftfyev" an: 

„(EfHjrr ift fdjlanf wie bie £elbpa(me, 

Üadf ihren tippen haften bie tDeisenhalme 

Unb bie Feiertage, bie in 3 nba fallen", 


l ) Berlin *909, ©efterbelb & Co. 

*) teipjig *9*7, Pertag ber Weißen Bfl^er. 



aber Öen Con ötefes machtvollen Anfangs vermag 
öie Dichterin nidjt öurc^ju^allen, öas (S 5 eöid)t jerflatterl 
ütjt immer mehr in ein$elne (ßleidjniffe. Überhaupt 
nrirö man fagen bürfen, öaf in öem XDerf (Elfe 
£asfer*S<hülers öer pollenbeten (Eebidjte nicht aDjn* 
viele fbtö, öer einjelnen ftarfen BilMtcf^feilen aber eine 
übergroße &abjL Das rührt tvo^l öa^er, öaf öie tiefften 
fflnftlerifchen Quellen öer Dichterin einem meöialen 
Dnterbetvuftfein entfpringen, unö öaf fie, tvemt fle 
öanad) ftrebt, öie Corft einer tieferen (Eingebung 
$um (ßeöidjte ju runben, leicht in XDorte öer ©ber- 
flädje ober öer Iiterarifdjen Anlehnung verfällt. So 
empflnbe td} öie Dichtung €lfe Casfer*Sd)ülers öort 
am jtärfften unö retnften, tvo fte in lyrifcf^er Eingabe 
unterbewußte Dteloöien unö Dtlber in tDorte 3u 
faffen vermag; u>o fte aus einer tiefen ZnelandjoKe 
auffc^lud^t; u>ie in öem (Eeöicht „Cenjleib", oöer tvo 
fle gan3 fdjroebenb einer faß flberftnnbc^en (Erhebung 
hingegeben iß; tvie ht Öen frönen Ciebesverfen: 

„€s raufest bnrd} ttttferen Sdjlaf 
(Ein feine» IPei^en mit Selbe, 

Oie pod^enbes <ErbUU}en 
Uber nns beibe. 

Unb td? merbe l^eimvdrt» 

Don beinern Utem getragen, 
ttnrdj oersanberte ZRftrdpn, 

' Dnrdf oerfdffittete Sagen. 

Unb mein DomenlSdjeln (fielt 
mtt bebten nrtiefen $ägen, 

Unb es tommen bie €rben 
Sty an uns 3a fdpniegen. 



Cs rcmtyt &u*dj tuiferett Schlaf 
Cln feines ZPef)eit wie Seihe — 

Der meltalte Crattnt 
Segnet uns beifee." 

Öfter» tuerben ifyr in einer folgen Sphäre bes 
Unierbetpußtfeins audj fomplijierte IPefenfyeiteit ifyrer 
Betannten mit einer piöfelid)en, faft fefyerifcfyen 3 n * 
fpiratton beutlidj. Pie im (Dberbetpugtfein meUetdji 
gar nidjt ernannte tEatfacfye, baf Me ©ebidpe jratig 
XPerfel» burd? ftarfe Übernahme trabitibneüen ©rb» 
gut» in Bl^tlpniis unb XPortprägung an Urnnitteb 
barfeit einbögen, wirb üjr ju biefem pißonären Bilb: 
„Blankes trögt einen ftaubigen tEurban. ©r ift ber 
©nfel feiner eignen Perfe." (Eine gewiffe naioe Kinb* 
lidjfeit, Me fte ju weilen anftrebt, ift ber nur im 
meMalen ^uftanbe einfachen jrau hingegen utcfyt 
gegeben; bie lieber an ifyr Söljndjen jtnb meit ent« 
femt non jener felbftperftanblidjen HmMicfjfeü, bie 
an Pefymels „^igebuge" erfreut 

Bber man mag ftdj flräuben wie man will, immer 
roteber wirb man pon bem Perfudj einer tPürbigung 
ifyrer XPerfe ju ber ©eftalt ber Pidjtertn felbft jurücf» 
gelenft Penn in ifyrer perfon ift bie fammelnbe 
©eftalt gegeben, in ber all bie melandjoltfdjen Perfe 
unb bijarren ©infalle unb gftfeentben Bilber unb 
übermütigen Xlrabesfen ifyre ©innert traben: „Plein 
fjer$" ift nidjt nur bas tEfyema tfyres Briefromans, 
fonbem iljrer fämtlidjen XPerfe, bie ‘Kritifen unb <3etd}* 
nungen mit einbegriffen. Piefer IHenfdj ©Ife lasfer« 



Sdjüler aber mit feinem verfchwenberifchett Reichtum 
unb feiner tragifchen Serriffenheit vermag Bewunbe« 
rang unb ZHitgefü^l in gleichem Zitate in uns aus« 
3ulöfen, vermag bas ZDunber an uns $u voll führen, 
baf mir, ber Suggefiou einer machtvollen Pfyantafte 
tmterliegenb, wirflich glauben, baf nicht eine jtgeu* 
ncrnbe (Eaföhausliteratin $u uns fpric^t, fonbern Cino 
von Bagbab ober 3 u(fuf von €h e b en » <£tne Schönheit 
prahlt von ben XDorten biefer Dichterin aus, Me 
auch un $ überglänjt; eine töüte entftrdmt ihr, auf 
bie wir nur mit liebenber Teilnahme 3U antworten 
vermögen. Dielleicht t^atte ftdj in einer anbern 
Umwelt bie religiöfe Sehnfucht, bie tief in ihrem 
TOe fett liegt, pärfer entfalten fönnen, als es fo ge« 
fchehen ift, unb ohne b^arre Bewertungen. „3<h 
war ba$u bepimmt," fchreibt ftc einmal, „tEempel« 
bienft aus3uföhren, ich hätte (Sott ^eilige gepflücft 
von ben Ufern leifer Ströme.'' Uus Mefem religiöfen 
(Emppnben h a t p« innige feelifche Derwanbtphaft 3U 
bem ZTCaler #ran$ Ularc empfunben, ber am tiefften 
unter ben Ulenphen biefer §eit bas (Göttliche auch 
im (eben bes fEieres fühlte. Sein fönfluf löfte 
vielleicht bas Qeiligpe aus ben geheimen tEruhen ihrer 
Seele, ihm fchenfte pe bas fromme Bekenntnis ihres 
„Öebetes": 

fud?e aflerlanben eine Stabt, 

Die einen (Engel vot ber Pforte hat. 

trage feinen großen <flfigel 
(gebroden fdpner am Sdjnlterblatt 
Unb in ber Stirne feinen Stern als Siegel. 



Uni wonble immer in Me TZaty . . . 
ytl ifabe fiebe in bie XPelt gebraut, — 

Da§ blau ju blähen jebes J?er3 oermag, 

Hnb bab* ein leben mfibe midf gemalt, 

3 n ©ott gebüßt ben bunflen Sitemfdjlag." 

<0edic!)ie ppn Mefer fcfjlicfjten, ergreifenden Schönheit, 
werden fid) woty nod} einige ^afyrjebnte als lebens¬ 
fähig erweifett Die gei t überdauern aber wird por 
allem die Er in ner u ng an die Perföulidjfeit 6er Dichterin 
als eines um Feinheit ringenden XHenfchen. 




Map iltey trftto 

(ßufhm £an datier 

%&oe car&ndmqp dedjtmr 

Seht erjter Brief unb feine le$te Karte liegen oor 
mir. Sie umfaffen Me 3 <*hre \90^ bis 1918 . Beibe 
XTlale ^anbelte es jtdj um Angelegenheiten feiner jrau, 
jule^t um Me (Drbnung ihres Bachlaffes. 

AlsQebmig Cachmann, MeUberfe$erin 6er „Salome*, 
ihr fleines, feines Bächlein über (Dscar 2Pil6e fetpieb, 
martbte ftch (ßuftao Canbauer an mich mit ber Bitte, 
ihm Me englifche Raffung ber „t}er3ogin pon Pabua* 
einige (Tage $u überiaffen. Damals mar er noch 
Angeftellter einer Buchhanblung nahe bem Potsbamer 
Plah* Der ZtTann, ber imftanbe gemefen märe, beffere 
Bücher ju perfaffen als bie meiften, bie er perfaufte, 
mufte um bes täglichen Brotes mitten Qanblanger« 
bienfte leiften. Qerfules am Spinnrocfen. Dem Buch« 
laben mar $mar auch e * n Buchnerlag angegliebert, 
aber Canbauer h a ^ e bas faufenbe Pubttfum öfter 
$u beraten als ben Derleger. Unb er mag ein ibealer 
Berater gemefen fein. Denn er fannte, mas er empfahl. 
IDer literarifch fo befragen mar, brauchte h&ußd 
nur ben Barnen bes Perfaffers $u mtjfen, um ein 

*5 






Buch richtig ein$ufchügen; ber burfte ftdj fogar Aber 
bas, was er nicfjt fannte, ein Urteil hüben« <Db 
Canbauer freilich auch ein ibealer Derfäufer war, 
bleibe bafyingefteflt. <£r ganb mit ben Beften afler 
feiten auf fo oertrautem $ug e, bag es ihm unmöglich 
jreube bereiten fonnte, mobeme UTittelmägigfeiten 
grostoeife abjufegen. 

3 mei‘, breimal fyab ich ihn in bem engen Zimmer 
hinter bem Caben aufgefucht. Der bflftere Kaum mit 
feinen hohen, bis $ur Becfe ooügepfropften Hegalen, 
auch ber übergroße ZHamt, bem in fotcher Umgebung 
„Bomething odd“ anhaftete, lief an eine (Stählung 
oon Btcfens ober oieüeicht noch e h cr an bitteres 
Utdrchen oon Sioift benren. (Ertönte bas (ßlocfen* 
^eichen ber Eingangstur, fo unterbrach Canbauer bas 
(Eefpräch, um ben ttunben abjufinben; rebus bene 
geetis nahm bie Unterhaltung ihren Fortgang« (Es 
ift nicht hn minbeften eine peinliche Borftellung bamit 
oerfnüpft, bag (Euftao Canbauer oerfaufte; es ift 
eine peinliche PorfteHung bamit oerfnüpft, bag er 
oerfaufen mugte. Qm 3 ahre 1896, erfuhr ich oon 
einem Uugen$eugen, hot er in Conbon fettet für ben 
^Inarchiftenfongreg auf ber Strage oerteilt Uus jener 
Seit ftammte toohl feine Befamttfchafi mit bem geifies« 
oenoanbten dürften Urapotfbt.) 

3 ahrelang fam bann Canbauer 3U mir. ZDer auch 
nur fünf UÜnuten mit ihm gefprochen hotte, mugte 
ben €inbrucf gewinnen: eine perfönlichfeit; wer iln 
fcmnte: ein lauterer, ebler UTenfch. Qn ber üugeren 

*6 


f 


i 



Grfchetmmg wirfte er ein bißchen $ure<htgema<htr 
obgleich es unbedingt nicht mit ber 2tbftctyt gefchah, 
aufjufallen. Der fchwar$e Pelerinenmantel umfdjlot» 
terte feine lange Geftalt, bet fd^toarje Kalabrefer nä¬ 
herte ft<h bem Umfang eines IDagenrabes. bem 
Pro^etenbart, ber fein gütiges (befielt umrahmte, 
ftimmte webet bet Kneifer noch bie fliegenbe Krawatte, 
bie tote ein Ubetbleibfel ans Byrons ober ZRuffets 
Cagen anmutete. Didjterfdjletfen fmb Iängft bas be« 
fonbere Kenn$eidjen pon (Beißern ohne befonbere ZHerf« 
male geworben. Canbauer hatte es nidjt nötig, mehr 
$u fdjeinen, als er war. Denn er war wirtlich jemanb. 

ZDenn er mtr fo gegenüberfaß, oft eine 3<9 a vette 
an ber anbem anfteefenb, unb in feiner gefreiten, bem 
Gfprit abholben Art mit mir plauderte, hatte ich bie 
Cmpfmbung: biefem grunb gütigen, pon einem bren« 
nenben (Beredßigfeitsgeffi^l erfüllten ZHenfchen iß nichts 
Znertfdjlid^es fremb; ber fennt bie Qb^en unbCiefen; 
bem haben bie Allgemeinheiten unb Gemeinheiten bes 
Cebens nicht mehr als bie Sohlen $u befchmu£en 
permocht. 3 d) h^^ c ih n wie eines unfeinen Ge* 
banfens für fähig gehalten, nie einer Cat, beren er 
fich $u fchümen brauchte. Beginge er je eine Sünbe 
wiber bie Gefellfchaft, fo wäre er bes Glaubens ge« 
wefen, burch biefe Sünbe bie wahre Dolltommenheil 
feiner Seele $u erreichen« Darin einem Sotrates 
ähnlich« Bisweilen festen ihn ein fanfter Glan$ $u 
umfehweben wie ben pilger Cufa inGorfis „Xladtft* 
afyl", ber jeben, mit bem er in Betßh^wd tommt, 



irgenbmie bejfer $urücWägt ober bo4 $u innerer €infehr, 
3Ur Selbfterfenntnis $tvingt < 5 uftav Conbauer befag 
entfdjieben rufftfc^e IDefensjüge, n>ie fle in legter PrcU 
gung bei Doftojemsfi begegnen* 

UTeift unterteilen mir uns Aber iUerarifdß Dinge* 
34 las ü?m unveröffentlichte Arbeiten vor, um fein 
Urteil $u erfahren; benn vermöge feiner umfaffenben 
•Btlbung mar er tvie »eilige befähigt, fäjarf $u fehlt* 
Das ift ja — ber Harne fagt es — bes Krittlers 
Hatur. 211s foldjer ift er einmal für mid) ober vielmehr 
für eine von mir übertragene, im Deutfdpn tCt<tter 
bttrdjgefallene Dickung öffentlich eingetreten* „34 
halte ZDilbes jlorentinifche tEragöbie — fcijrieb er mir 
nach ber erflen Aufführung gan3 fpontan — für ein Weines 
ZHeifterfiücf, tvobei fleh allerbings über ben Schluß 
allerlei fagen lögt* Die Krittf, bie ja in Berlin nur 
bas ZTCunbftücf eines bummen publifums ift, h 0 * nac 
türttch völlig verfagt" fjeut urteilt bie ZDelt tvie 
Canbauer* Übrigens fing er f<hon bamals an, vom 
Blenbiverf Kein har btfdjer Hegie, gleich ben befferen 
Htitteleuropäem, abjurüefen. 

3mmer »ieber hatte er mich gebeten, ihn in 
fymtsborf, feinem iDohnort, 3U befuchen. (Enblich 
fuhr ich 5 a 4 m hmaus^ Soweit ich fein Qehn in 
(Erinnerung habe, fpiegelte es burchaus feines ZDefens 
2 trt* Sage mir, mit mem bu in beiner CeWfire umgehft, 
unb ich fage bir, »er bu bift Hein, bu braucht* es 
mir nicht ju fagen; es genügt, einen Blid auf bie 
BücherrücNn $u werfen Qier, m bem märfifchm 



^lecfen, Raufte (Suftap Canbauer mit feinesgleichen 
imb ben Seinen. Kührenb befcljeiben, porbilblicb an« 
fprudjslos für einen (Seiftesarbeiter, beneibensmert 
glücflich als (Satte unb Pater. 

21 m ftarffien prägte ftdj meinem (Sebächtnis bas 
21 benbeffen ein, bas ich, auf bringenbes gureben bin, 
mit ber ^amilie teilen follte. (Es gab eine Schöffel 
Heis. Hichts bapor, nichts banacf}. 3 m füllen 
badjte idf: wie gebt es bei jebem Knoten non Kommer¬ 
zienrat ber, bei irgenbeinem pom (Erfolg begünftigten 
Perleger, ber nicht mürbig märe, einem (Suftap £an* 
bauer bie Scbubriemen ju löfen 1 Unb tpie farg muf 
biefes (Ehepaar, bas alle Kräfte in ben Pienft bes 
XDabren, Schönen, (Suten gefteüt b a h fein Dafem 
friftenl 2Hit tpelcbem Hechte? XPas mögen biefe 
beiben ^immenfchen im 3 a *?re perbienen? Pie fo¬ 
kale Ungerechtigkeit ftrecfte mir grmfenb ihre jrafee 
entgegen . . . 

IDährenb bes Kriegs habe ich Canbauer nur we¬ 
nige ITTale gefprochen. (Er mar längere Seit pon 
Berlin abmefenb, mo$u ihn mirtfchaftliche (Srünbe 
peranlaf t haben mögen. 3 n feiner fcbwäbifchenQeimat 
maren bie ^uftänbe keinesfalls fo permerflicb mie in 
bem mucherifchen Berlin. 2 lls ich jule^t — — 

mit ihm fpajieren ging, fanb ich ihn förperlicb nicht 
beruntergefommener als bie meiften Polfsgenoffen. 
<£r fab Poll fchu>är$efter Beforgnis in bie ^ufunft; 
benn für jcben Unperblenbeten fonnte fein Sa>eifel 
fein, baf ftch Peutfdrfanbs 21 usficbten mit ber länge 


€mt# (9(9 


*9 



bes Kampfes mefentfich vcrfchledfterten. (Eine tiefe 
tticbe 3U bem fdjulMos m ben Krieg verbrieften 
beutfdjen Volfe fprady aus feinen XDorten. 

Kls ich mieöer von ihm hörte, jeigte er ben Cob 
feiner ^rau an. Hac^^er fdpdte er mir bie für einen 
engen ^reunbesfreis gebrochen Kufjeidjnungen „IDie 
fjebmig Cadjmann ftarb". 3^ bas bünne fjeft 
mit märmftem Knieil; als id) es gelefen hatte, fonnte 
idj bas (ßefühl nicht los tverben, baf ein iyo^er (Seift 
aus ben Kngeln gehoben fei. (Es märe unangebracht, 
über biefe intime Hieberfdjrift mehr $u fagen, als 
bag man auf (Offenbarungen vorbereitet mirb unb 
bag ftd} ein alltäglicher Sterbefall abfpielt. JDemt 
ber BTaler Oubebat bei Sham (ich Fur$ vor bem 
(Enbe banadj erfunbigt, ob auch ber Heporter ba fei, 
fo entfpringt bas feiner bis $um lebten Ktem$ug von 
ihm u^ertrennlichen Künjtlereitelfeit. fjier Hegt bas 
Peinliche bnrin, bag (Trauernder, Beobachter unb 
Berichterftatter eine Perfon finb. 3 n foldjen Kugen* 
bliden bcs tiefften Schmedes verfügen, tvie befannt, 
bie Sinne über eine unheimliche Schärfe ber H)ahr* 
nehmung; aber von ba bis 3ur ^iyierung ift ein 
tveiter IDeg, ber beffer unbetreten bleibt. 

Vielleicht mürbe (Buftav Canbaucr burch biefen 
Keulenfdjlag bes Schidfals aus feiner Bahn gemorfen. 
»Who knows on wbat path he sball meet bis fate?* 
3ch munberte mich, bag er ben bisfrebitierten büffel» 
borfer Bramaturgenpoften angenommen h a tk* 3^ 
munberte mich nicht, bag er, von (Eisners 3**!^ 


50 



gelocft, pldfetid) im Strubel bes münc^ner puifchrs 
auftaucf)te. U)as au:fy bie Scitungen über i^n 3a« 
fammengefchtvafct fabelt: n>er Upi fannte, wirb bis 
3ule$t ben < 5 lauben an biefen aufrichtigen, eblen, 
freien XHenfchen bewahrt haben, ben (ßlauben, ba§ 
er feiner höflichen Qanblung, feiner unfcfjönen Hegung 
fähig tvar. XPie wenigen lägt fich bas nachrühmen l 
Der im ZHaflengrab mobentbe (öuftav Canbauer 
fjat ber 2 TTcnfcf}f?c it IPeri volleres geleiftet als ber bei 
lebenbigem leibe verfaulte XDoobrom IDilfon* 



m. *{d> 

£>et taftenfce flTaetcrlincf 

HTaetcrüncfs Cebenswerf fc^eint foweit abgefchloffert. 
Don 6cm nunmehrSechsunbf ünfjigjährigen ift fyöchftens 
weiterer Ausbau, fcf?tt>erlid? aber Heuorientierung $u 
erwarten. 

für piele, bie an feinen erften Dichtungen ft<h in 
bie Gefühlswelt ber Heuromanlif eingelebt, werben 
bie Serres C^oubes, bie Chanfons unb bie Weinen 
Dramen, lyrifctje Bücher non jtärfftem Sthnmungs* 
gehatt, trofc ber raufchenben (Erfolge ber fpäteren 
3 <*h re immer bas Befte non Hlaeterlincf bleiben. 
Hie werben jte bie unenblidje Schwermut jener fleinen 
Bücher pergejfen. 

fjat HTaeterlincf wirflich eine ^eitlang bas Ceben 
mit ber unerflärlichen Hngft angefchaut, bie in ben 
Hugen ber ZHärchenprinjefftnnen feiner erften Dramen 
lag? IDcber Hot noch Cragif h a & en in fan tafeln 
eingegriffen. 3 « &*n 3 a h ren / &<* feine erften Sdjöp* 
fungen in ihm reiften, lebte ber genter Bürgersfohn 
behaglich in ber flanbrifchen (Ebene unter Hofen unb 
Bienen unb war fchon bamals ber gefunbe Sports* 
mann, ber er bis I^cute geblieben. IDie feltfam: 


52 






biefer raffinierte Cyrifer — beim bas ift ZHaeterlincf 
nor allem, auch bis in feine philofophterenben Profa* 
fünften hinein —, ber 6er mobemen franjöfifchen 
Dichtung feinfte Schwingungen germanifd^en jählens 
$ugefüi)tt, war non XTatur ein robuftes Temperament. 
€r teilte mir fur$ nor 6em Kriege einmal mit, er wäre 
wohl in Solas Schule gegangen, hätte nicht DiUiers öe 
F3slc*K6am ihn hingelenft „vers le cötö spirituel, po6- 
tique et mystörieux des choses“. Das gefchah 1886 « 

Die literarifchen, fpe$tell germanifchen Tinftäffe, bie* 
DTaeterlincf erfahren, fowie was man feine Tnt* 
wtcflung nennt, jtnb beutfehen Cefern 3U befannt, 
als baf h' cr befonbers barauf t^tnsetoiefen werben 
müfte. Dian weif bis $um Öberbruf, baf nichts 
täufdjenber ift als biefe bequemen Schlagwörter. 
Tine Klärung unb gleichfam ein Befenntnis auf bet 
fjöhe bes Cebens bebeutete {ebenfalls bie „Vie des 
Abeilles“ (\90\), bas unnergef liehe Buch, bas in 
einem Kleib non oergilifdjer Poefie ben feften (ßlauben 
an bie XDiffenfchaft unb an ben Sieg bes Tuten in 
ber XDclt lehrte. Trofbem aber h<*t er jtch bis heute 
nicht non ben Träumereien bes „Trösor des Humbles“ 
losgefagt. Die Tntroicflung befteht höchftens barin, baf 
bie Sprache etwas weniger fchleierhaft geworben, bie 
Problemjiellung beftimmtere formen angenommen hat. 

Das Sehnen aber hat ftch nicht füllen laffen. 3 mmer 
non neuem wieberholt er feine jrage an bas Scfjicffal. 
Kuch beute wieber, unb nielleicht ift bie £eit baran 
fdjülb. BTan fagt, feiten hätten Tfoterismus unb 


53 



« 

0ffultismus bie (Beißer fo lebhaft befcfjäftigt (Es 
fcheint fo: bas mürbe Öen beifpiellofen (Erfolg pon 
(ßuftao UTeyrinfs Homanen „Der (ßolem" unb bas 
1 „(Brüne (Befleiß", bk mich mehr als Seitfymptome 
beim als bauerhafte Schöpfungen anmuten, einiger» 
maßen perßänblich machen« 3ß es, ipeil bie XDelt 
aus ben jugen geht, -unb fteht mieber eine jener 
großen Uttgfiepibemien bepor? 

* • 

* 

Durch Ulaeterlincfs gefamtes IDerf „Trösor des 
Humbles“, „Sagesse et Destinöe“, „Vie des Abeilles“, 
„Temple Enseveli“, „Double Jardin“, „InteUigonoe 
des Fleurs“ geht bas Suchen nach Verborgenem in 
metaphvftfchen unb pfychifchen Dingen. 3 n & cr lebten 
geit ftanben (Eob unb 3 cn f c ^ s für ihn im Vorher* 
grunb. IVas bie I9|6 erfchienenen „Döbris de la 
Guerre“ enthalten, entjiefß ftch meiner Kenntnis, ba 
es mir unmöglich mar, bes Buches h a &W* 3 U »erben* ' 
Das porle^te Buch, »La Mort“, erfchien |9|3. flber« 
jeugen fann es nicht »Diefer (Blücfliehe, ber bei 
Hi$$a ein traumhaft turnt ber bar es Dichter heim bemohnt 
unb 3ur Sommerjeit nach einer alten fpufhaften Ubtei 
in ber Hormanbie öberftebelt, perfucht Pergebens bie 
Schrecfen bes Cobes burch ftoijiftifche piaubereien 
hinmegjubeutcn. 0b es gleich nur ein Schlaf iß, 
nur länger als ber aller Ubenbe, Sterben rnirb bis 
auf weiteres ein perflucht ernftes Ding, bie eigentliche 
Cragöbie bes UHtags bleiben. Uberbauert bas inbi» 


t 



nibueffe Beumgtfein bie fbrpcrlich« ^erfe^uttg? Diefes 
Problem, bas „La Mort“ nidjt 3U Idfen rermag, 
leitet über $u ben Stubicn ber folgenben 3a^re, bereit 
erfter Ceil 19 V 7 unter bem Citel „L’Höte Inoonnu“ 
erfdjien.*) 

Die pofttioifHfcfjc Ppilofophie, bie ungeheure Qoff* 
nungen gemeeft, fonnte bis jefct auf mcfentlidje fragen 
feine Animort geben« Diefe Antmort fudjt Zttacterlincf 
eilten €mftes in ber Hic^tung ber <8ren$fragen bes 
feeiifdfen Cebens. 

An bas nerfchloffene Cor, bas unfer beuwfjtes 
pfYdjifcbes leben oon bem unbefannten Heid} in 
tmferen Ciefen trennt, flopft feit einigen 3aljren ein 
fellfamer <ßaft. XDie ZJTaeterlincf es fdjon 1896 in 
nagen ZDorten im „Tresor des Humbles“ prophezeit, 
foll bie Seit gefommen fein, ben Schleier $u lieben. 
Die Crforfdjung aller jener (ßeheimniffe, roie €rfd}ei* 
nungen, Halluzinationen, Ahnungen, Prophezeiungen, 
H.eUfehcrei, benfenbe Ciere — er hot bie Pferbe non 
<£lberfelb felbft beobachtet unb erachtet jeben Schtntnbe! 
für ausgefdjloffen —, ift nach ihm aus ber Periobe 
ber legenbe unb bes billigen Aberglaubens in bie ber 
ernften »iffenfchaftlichenUnterfuchung getreten. ZDeshalb 
follten biefe (ßebiete, ob fte auch bis oor furjem miffen* 
fchaftliche terrae iocognitae mären, fd}liej| lieh unburch« 
•bringlidjer fein als etma bie ber brahtlofen Celegrapljie 
ober bes HYP n °ttemus? Die ZHenfchheii muf fich 


] ) paris, {fasqaeüe. 


55 




n adf uni nach non bem ipahnftmtigen Schrecfen be» 
freien, mit öem jene Phänomene fo lange Me ®e» 
müter erfüllten. Uber bas XPefentlic^e an bem $orU 
fdjritt bes neuen, tpijfenfchaftlichen (Dffultismus — 
bet Harne perliert bamit feine Berechtigung — ift 
nicht, baf Me HTaffen an beffen HTöglichfeit glauben, 
fonbem bag ernfte (Belehrte ihn emft nehmen. 

HTaeterlinc! beherrfcht Me einfchlügige Literatur. €r 
ftöt^t ftch befonbers auf Me ^orfdjungen ber Society 
ior Psyohioal Research, ohne bie beutfche ober fran« 
$bftfche Citeratur $u pernachläfftgen. Hem Caiett 
brüngt ftch bei allem flug abtpartenben Sfeptijismus 
bie Überjeugung auf, baf genügenb fixere tCatfachen 
porliegen, um bie tpiffenfchaftliche Beobachtung $u 
ermöglichen. HTaeterlinc! gibt ftch bejahenb, tpeil er 
anfcheinenb überjeugt ift; ohne baf man ihm, ftreng 
genommen, leicbtftnnige unb porfchnelle Urteile por* 
tperfen fönnte. €s gehen eben auch m tpijfenfchaftlichen 
Greifen bie Unftchlen über §uperläffigfeit bes bis jefet 
porhanbenen Catfachenmaterials noch auseinanber* 
Ohne fo über3eugt 3U fein u?ie HTaeterlincf, barf man 
hoch bie HTöglichfeit eines tpijfenfchaftlichen Stubiums 
jener Probleme nicht mehr in Ubrebe fteüen. HTift 
man HTaeterlittcfs Schlüffe freilich an ber unerbittlichen 
Sfepjts einer ^achautorität tpie HTay Hejfoir 1 ), fo 
erfcheint feine Uberjeugung allerbings poreilig. Ulan 

*) „Dom 3 e «f e i*s ber Seele.* Die (Setjeimtmffen* 
fünften in frttifd?er Beleuchtung. Stuttgart t 9 l 8 , £erbinanb 
<Enfe. §roeite iluflage. 


56 




gewinnt aus 6cm Vergleich 6cn (Einbrucf, als h<*nble 
es jtch Schließlich um ein plus ober ZTCinus von 
ppcifellos feftftehenben (Eatfachen. ZUaeterlind ift 
eben Dieter — unb als folcher troß wiffenfdjaftlicher 
ZRethobe eher geneigt ju glauben* 

IDirb man, um jene Phänomene $u beuten, ein 
pom Körper losgelöstes, freies pfychifches leben an» 
neunten müffen? ZHaeterlincf perwirft pon pom* 
herein bie religiöfe ^Ypot^efe. Die fpiritiftifche gilt als 
fließt weniger übernatürlich. <£r neigt pielmehr 5U jenem 
fpiritualiftifcheu Pantheismus, ber fdjon feit feinen 
«rften €ffays bas IDefentliche feiner XDeltanfchauung 
war: wenn man an bie geheimnisvollen fosmifdjen 
Kräfte benft, bie in jüngfter Seit entbecft mürben, 
an Celepat^ie, an all bie tEiefen pon Hnbefanntem 
unb hoch ZDirflidjem, mas magnetifdje unb eleftrifche 
Kräfte ahnen laffen, barf man bann nicht annehmen, 
baß unfer unterbewußtes Seelenleben nicht auf bas 
Jnbipibuum bcfchränft ift, fonbem teilnimmt an einem 
Urreich pfychifchen lebens ? 3f* etwa einigen h?P«** 
fenftblen IDefen ein längft abgeftorbener, unbefannter 
Sinn geblieben, permöge bcffen jte mit allem leben 
in tiefer, geheimer Derbinbung flehen? 

Über biefe Hoffnungen auf neue (Dffenbarungen — 
benn mehr fagt Schließlich „L’HÖte Inconnu“ nicht — 
mie Qomals $u lachen, ift allju billig unb löft fein 
Problem. allerbings broht auch ITTaeterlincf 

ber ZHut $u jtnfen: „Faut-il se rösigner une fois de 
plus ä vivre les yeux dos et la raison noyöe dans 


57 



i'immense oo6an des tönöbres et 11*7 a-t-il auouo# 
issue?“ Rerfelbe (ßlaube an öie XPirffamfeit menfch* 
ticken Südens, 6er fdjon 6ie „Vie des Abeilles* 
erfüllte, ift ifym bis ^eute geblieben. (Ehe öie öentenbe 
UTenfchhett mieöer $u Öen tröftenöen fabeln öec 
Religionen ifyre Zuflucht nimmt, foll fte $unächft aus« 
Darren unö mit ihrem eigenen Cidjt in öie Rbgrünbe 
leuchten, in öenen Unfagbares fid* verbirgt 

* * 

* 

Riefe furje, gebrängte 3 ufammenfaffung von 
UTaeterlincfs (Rebanfen vermag natürlich nicht, einen 
Regriff $u geben von bem, tvas ich öie lyrifche 
Stimmung öiefes Budjes nennen möchte. (Eine eigen« 
tümlidje Zftifchung von ejaftmiffenfchaftlichem Renten 
unö poetifchem (Erleben öes Unbefannten. Ruf jeöer 
Seite fühlt man, mas ZTCaeterlincf irgenbtvo »Le 
petit souffle de rabirue“ nennt 3 m "Trösor des 
Humbles“ fdjrieb er, es fei vielleicht nicht möglich 
flar von jenen Ringen $u reben. Rie bid}terif<he 
(Eigenart ‘ÜTaeterlincfs ift nicht reiner UTyflijismus, 
fonöem ein überjeugter Poftlivismus, öer jtvar bas 
(Cranf3enöente fonfequent ablehnt, aber einen ftarfen 
Sinn für öas (Reheimnisvolle öcs nod} Unerforfchten 
betvahrt h<*t; öas ift öer Unterton in allen feinen 
Profabüchem. Stammt öiefer Sinn für öas Rh nun ^ 5 « 
volle von Xtovalis, Öen er in feiner 3 u S en b fo viel 
gelefen? Raher vielleicht jenes fjalbbunfel, jenes 
unftchere fragen unö tEaften, öas feinem Stil Öen eigen« 


% 


58 



iümliefyen Stimmungsreij verleiht Dem Stimmungs* 
fünßler ZTTaeterlincf fielen überbies, wie Cfateaubrianb 
ober £oti, eigene Harmonien $u (ßebote. (Er weif 
Safe 511 hüben non feinem, leife ftngenbem tConfaü, 
in bem ber (ßebanfe Iyrifcfy ausfdjuringt Sein Stü 
ift famtweid? unb umfleibel gern Paprijiöfe Dorfteilungen 
mit foftbaren Bilbern. Zuweilen aucf jinb es <ße» 
metnpläfe, bie, in fjalbbunfel getauft, nadj Heuern 
ausfefen. 




Hubert Kaufte 

iS ine Ättecatucgefd)id)tc 
f>et öeutfd)en ©tdmme un6 
■Uanöfdjaften^ 

Diefe Citeraturgefdjidjte 3°f e Pb HaMers, 6es Der* 
treters 6er öeutfdjen Citeratur an 6er Unioerfttdt 
^reiburg (Sd^toeij) ftellt in 6oppeltcm Sinne ein 
neues 6ar: einmal in Anlage un6 36ee, in6em fte 


') titeratnrgefdfidjte ber bentfd?en Stimme nnb Canbfdjaften. 
Don 3 ofef Hobler. I. Banb. Die Kltft&mme (800—;600). 
mit S Karten nnb jafylreidjen Knnßbeilagrn. Hegensburg x 912 > 
Dracf nnb Perlag non 3 ofef Babbel. 404 Setten. 3 eber Sanb 
\2 m., gebb. \ 5 m. (Erftes Burf?. I. Die Dorjeit. {. Stämme 
nnb £anbfd}aften. 2. Die Sage. 3. Die Dichtung. II. Die 
beutfdje Henaiffanee. (Srunblagen. 2. Die ^raufen. 3. Die 
Baiem. 4. Die Klamamten. 5 . Die Saufen. III. Das beutfd^e 
IDieberermadjen. «ßrunblagen. 2. Die 5 fterreid}ifd?en £anb« 
fd^aften. 3 . Klamannen nnb Sd^roaben. 4. ®jt- nnb mittel* 
franfen. 5 Kljeinfranfen. 6. Kltbaiem. 7 . <2lfa§ — §meites 
Bnd?. I. Die €lbelanbfd?aften. \. < 5 runblagen. 2. Die £t»iU 
ringer Sdfnle. 3 Heulanb. II. Die Btieinlanbfdiaften. 

Hijeinpfal3 nnb IPeftalamannen. 2. Schwaben. 3. Die Boben- 
feelanbfdjaften. 4 Der alamannifd?e Homan. III. Die Donau« 
Ianbfdjafien. (Dßfranfen nnb Kltbaiem. 2. IPien. 3 Die 
Klpenlanbfdfaften. 4. Das 8ßerreid}ifd}e Polf. IV. Sanften 


60 







öie Citeratur aus Öen fytjtorifdfen <$5runbftrömungen 
ermacfjfen lagt, unö meiter^in audj ftofflidj, tnöem 
fte, ihrer als gruttblegenb angenommenen treibenöen 
Kraft getreu, öie Polfsöidjtung, aud? öie namenlofe, 

jwei Jahrhnnberten. £anbfdjaften unb EftYfHf. 2. Der tüefteit. 

3. Der (Dften. — Drittes Buch* I. ^ranfett nnb (franfen bärtige. 
(Sr unb lagen. 2 . präg nnb IPien. 3. (Erfurt 4- §wtcfau , 

nnb Joachimstal. 5 . iDittenberg nnb Ulagbeburg. 6. (fauft 
nnb feine Canbfdjaften. II. Die bentfd?e fflittelachfe. Das 
Hämberger Dorlanb. 2 Bömberg. 3 . Das Kugsburger Porlanb. 

4 . Kugsbnrg. 111. Die Klamannen. t^eibeiberg. 2 . Sdflettßabt 
nnbKolmar. 3 . Die fünf ©rte. 4 . Bern unb 3&rich. 5 . Strafjburg 
nnb Bafel. 6. (Jifdjart.' 

II. Banb. Die Heußämme non 1300, bte Kltßämme non 
X eoo bis (780. Hegensbnrg>l9l3. 546 Seiten. Diertes Bach. 

1. Der Bnnb ber Heußämme. (Srnnblagen. 2 . Qeibelberg. 

3. Schießen. 4 . preu§en. 5 . Dresben nnb meinen. 6. läufig 
nnb Spießen. II Die fädjßfch* IDelt. {. tDeftfalen nnb Bieber« 
franfen. 2. ©ßfalen. 3 . IITecflenburg. 4 . Hamburg nnb £überf. 
III. Die BItßämme. Kaffei unb Kütten. 2. Börnberg, 

3. Schwaben nnb <EIfa§. 4 . £anbf<haften bes Pietismus. — 
fünftes Buch. I. Die Sdjroeij. Urfd?u>etj nnb BheintaL 

2 . Bern. 3 §ärid?. II. £ei|> 3 ig nnb f^alle. Kltleipjig. 

2 . Die leipziger Kämpfe. 3. QaQe. 111. Die Hieberfachfen. 

\. (Dßfalen unb Ifteißen. 2 . Kopenhagen. 3. Hamburg. 4 . Dir 
fädjßfdje Sdjolle. 5 . ©ftfalen, 6. IDeftfalen. IV. Hljcinfranfen 
nnb 5dju>aben. Königsberg nnb Biga. 2 . (franffurt 

3. Strafjbnrg. 4 Bheinfranfen. 5. Schwaben. 6 . Die pfalj. 

III. Banb. Qo<hbiäte ber Kltßämme bis 1805 nnb ber Heu« 
ßämme bis \ 800 . Begensbnrg 1918 . 376 Seiten. Sechßes 
Bnd?. I. Die Baiem. 1 . (Srnnblagen. 2 . EDien 3 ZTtäncben. 

4 . Die bairifchen lanbfdjaften. II. (Thüringen unb bie Heu« 
ßämme. 1 . (Thüringen. 2 . Born 3 Branbenburg. 4 . Jena, 
(freiberg. Qade. 5. IDeimar. III. Die (franfen nnb bie Schwaben. 

1 . DTainj nnb Koblen). 2 . Däffelborf unb Köln. 3 . (franffnrft 
nnb Kaffet 4 . Schwaben. 5. Qeibelberg. 




bas VolFsbrama, auch foweit cs uns nur als Spiel, 
nid}t als Ciieratur überliefert iß, in Öen Kreis ihrer 
Betrachtung $ieht. Dafür tritt öie überragenbe 
<gin3elperfönlid?feit jurfitf unö wirb aus einem 
$um XHittel öer (Erfenntnis. Sie iß ja aud; nur 
Vermittler/ iß öer jeweilige Crager einer Stammes* 
ueranlagung, öie aus innerßer Hotwenbigfeit nach 
fünßlcrifdjet Betätigung, nach einer öer wedjfelnöen 
Perf 5 nlid)fcit gemäßen Normung ihrer geißigen IDerte 
ßrebt. Unfere titeratur würbe nichts verlieren, wenn 
ße, wie in ihren Anfängen, namenlos wäre, unö öie 
(Befchichte würöe nur gewinnen. Denn h eu * e laßt 
ß<h ber Citeraturfrcunö öurdj öie Perfon öes Dichters 
3U einer all$ugroßen Beachtung öes UTenfchlich*Sub* 
jeftiven verlogen, währenb öocfj öas Cypif<h»®bjef* 
tive für unfere (Erfenntnis öas JDidjtigere iß. 

Habler macht Öen Stamm jum Cräger alles gei* 
ßigen Cebens. (Er iß etwas Ubgefchloffenes, <Ban$es; 
fein IDefen, fein Charafter unö feine Proöuftion 
etwas im tDefentlichen Unveranöerlkhes, öas in jeöem 
Stammesangehörigen lebt. Blut iß ein befonöerer 
Saft Stammbäume weröen $u (Erfenntnisquellen, 
(Seburtsfcheine 3U gufunftsbofumenten. XDohl ent* 
wachfen öem reinften Stammesblut öie fnorrigften, 
öie fchärfß umriffenen Dichtercharaftcre, aber öie über* 
ragenöen (Beißer ßnö nach Hoblers ^orfchung geraöe 
Öen Stammesmifchungen entfproffcn. (^ifchart, 
®rimmelsh a ufen, Cefßng, Kant, (Boethe, Schiller, 
Qumbolbt, Brentano u. a.) Unö fo mußte er, um in 


62 



biefen inbhubuellen Zttifchungen noch Me einjelnen 
Beftanbteile erfennen $u Iaffen, bas IDefentlichße jeben 
Stammes, man fömtte cs Me Seele nennen, mit 
flarfter Deutlichfett $ur Darftellung bringen. tDie ift 
6 er ^ranfe, tMe 6er Bayer, wie 6er Sadjfe? HaMer 
geht bei 6er Sdjilbenmg biefer Stammesfeclen meift 
non 6er Canbfc^afl aus, nicht non 6er €an6fdjafl als 
6 em Cummetptah sufammengewürfelter (Einjclner, 
fon6em als 6em Hährboben, als DTateriellem, als 
Crägerm eines gan$ beftimmten ZTTenfcfjenfd^Iages, 
non 6er aus bei6en, aus Blut un6 <£rbe, 6as ^einfte, 
6 as (ßeiftige wie in go!6enen Dämpfen auffteigt. 
Da erwuchfen 6iefe Stämme, uerfdjiebcn wie 6as 
Cqnb, bas jte gefugt ober gefunben un6 6as if?r 
tOefen nach 6em eigenen BiI6e formte. So fdjuf 
fidl 6ie Canbfc^aft ben Stamm in XPechfetmirfung, 
6 er Stamm feine DTenfdjen, 6ie Btenfc^en ihr 
tDerf. 

Bun ift es hoch nicht fo, baf 6er ein$elne Dichter 
nöDtg ober grof teils perfd)tDärtbe. Bur h*bt er ft<h 
wie ein Qochreltef heraus, aus 6em 6ie Platte liefemben 
Dlaterial feines Stammes. €r ift nicht mehr nur 
ein (Einjelner, nicht nur ein (Stieb einer bobentos in 
ben Cüften reiner Üfttjetif ober Cfjeorie geflochtenen 
3 beenfctte, er ift ein Stücf feines Dolfes. t}iftorif<fj 
ift bie (ßrunblage bes Bablerfcfjen (ßefamtwerfes, 
Phypfch in ihm bie (ßrunbbebingung bes €in$etnen. 
So wibcrfpricht es nicht nur nicht, fonbern wirft 
grunblegenb fär bie tbeengefchichtliche pfychotogifche 


65 



Htetgobe, ber mir in unferer £6t fo Diel Heues per* 
hänfen. 

Cüeraturgefcgicgte ift Eefcgicgte. VOas uns fo oft 
als reiner Eeiftesfampf erfcgeint, für ben mir feine 
andere Deutung fennen, als bas Eefeg pon (Ebbe 
^ unb jlut, pon Kftion unb Heafiion (Kampf alfo 
als Kampf, mobei uns ber ©roft bleibt, bag Berne« 
gung XDärme erjeugt unb ber Krieg ber Pater Dieter 
Dinge fein fann), bas mirb uns pon Hoblers gi* 
ftorifcger Htetgobe grunblegenb neu gebeutet Deutfege 
Kultur? Sie ift ein Eefcgiebe aus eigner Peranlagung, 
aus Kntife unb Egrijtentum. IDie bie einjelnen 
Stämme in bies Bett hinein münben, mann fie ftcg 
einorbnen, $uerft bie jranfen unb Klamannen, bann 
bie Bayern, ©güringer, Sacgfen, 3<*grgunberte fpäter 
erft bas neue Deutfcglanb jenfeits ber Elbe, — bas 
ift bie Erunblage für bas 3a gier ober Hein brüben, 
für Kftion unb Keaftion, für Ebbe unb jlut Die 
Kltftämme auf ber einen Seite, bie Heuftämme brüben, 
es ift ein Hugenblicf göcgfter Spannung, als biefe 
bie Preffen in Bemegung fegen. Denn fegt fommt 
bas Unrgytgmifege in bie beutfcge ZDelt Die Ko« 
lonnen marfcgieren nicgt megr im ©aft Der ZPeften 
mar einer Pergangengeit lebig, bie bem ©ften, meil 
ungeiioffen, ftets ein locfenber ©raum blieb. Der 
IDeften mürbe flaffifcg, ber ©ften romantifcg. „Bo* 
mantif ift bie Krönung bes oftbeutfegen Siebelmerfes* 
als bas gemifcgte Blut langfam $ur Bugegefommen 
mar, bie Perbeutfcgung ber Seele nacg ber Perbeut« 


6 * 



fdjung 6er (Erbe unb bes Blutes . . . Daher beginnt 
bie ®efd?id)te ber Bomantif nicht mit Jriebrich Schlegel, 
Ciecf unb ^frtebrich f}arbenberg, fonbern mit ber 
Stunbe, ba bie Heuftämme geboren mürben. Sie 
mar bas (Ermaßen bes beutfc^en Blutes in ben ein« 
gebeuteten Dölfern, mie ftcfj bas Blut ber Däter 
ober Blätter in ben Kinbem reicher Uhnen regt. 
Beutfc^ »urbe ber ©ften erft in ber Bomantif. Sie 
Hft bas Zeugnis, baß bie Heuftämme eine Baffe ge» 
morben maren, aus hunbcrt UTifchungen ein Ceben» 
btges, (Einheitliches, Heues." (3, 9 .) 

Uber fd)on oorfyer Ratten fte ihren jungen Eroberer» 
mut gegen ben IDeften geführt: (Dpiß, (ßottfdjeb, 
Cefftng — fie ftnb fjeerführer ber Heuftämme, bie mit 
{mpofanter Kraftentfaltung bie taufenbjäfyrige Cra» 
bition bes ZDejlens ftd} untertänig machen mollten. 
Bie alte £eibenfd)aft: ©egenfäße ausjugleicfjen, ftatt 
fie fruchtbar $u geftalten. Unb neben biefe beiben 
fulturgefchloffenen (Einheiten, bes flafftfchen IDeftens 
unb bes romantifdjen (Dftens ftellt Habler als gleich* 
berechtigtes Brittes ben Kulturfreis ber Donau, biefer 
einigen meftöftiidjen Derbinbungsaber Deutfdjlanbs, 
ben Stamm ber Bayern, ber einft bie (Dftmarf, öfter* 
reich, oer beutfchen Kultur gemonnen hatte. „tDenn 
ftch ber ^ranfe unb Blamanne als rechtmäßigen (Erben 
XDeftroms fühlte, menn ber Slame fich auf feine oft« 
rdmifche Senbung berufen burfte, bas Bonautal fonnte 
fich als Bechtsnachfolger beiber Born benfen. . . . 
Unb fo trugen bie dürften biefer Canbfchaften bie 


€tnU 1919 


5 


65 



Krone tDeftroms, fte rangen burd) 3 af)rf)unbcrte um 
bie Krone Oftroms, fte Ijaben bie eine nteber gelegt 
unb bie anbere toar ihnen oerfagt, aber bie Canber 
ihrer neuen Krone »aren einfl im IDeftcn bie Canber 
bcr Cäfaren unb im Offen bie Canber ber Konftan* 
fine.' 1 ( 3 , U.) 

Hoblers IDerf iß einfeitig. Kber finb alle bie am 
beren Bctrachfungstoeifeit es nicht auch? Unb bei 
ihm iff bie €infeitigfeit bas Heue. €s finb glän$enbe, 
bas geiflige leben einer StaM, einer Canbfdjaft, eine* 
Stammes $ufammenfajfenbe Kapitel in bem Buch — 
reiche Bilbcr oon bunter, einprdgfamer Ceud)tfraft. 
Hablers Stil h<*t *tn>as fjinreißenbes, Bilbifaftes, oft 
auch bas jlacfcmbe allju lebhaften Temperaments. 
3hm gelingen (Ojaraftcriftifen oon einer gemeißelten 
piaftif, bie einem geftdjtsbegabten Oebä^tnis nicht 
mieber entfchtoinben. jUnbere fallen bagegen ab, unb 
manche anfdjeinenbe Ungleichheit ber barftellenben 
Kritif ift nichts anberes als Unausgeglichenheit bes 
Stils. 

3 ebenfalls ein IDerf, bas bie ffeigenbe Beachtung^ 
bie es in ben Kreifen ber XDiffenfchaftler fanb, auch 
in ben breiteren ber literaturfreunbe oerbient. 3 r 
mehr eine nioellierenbe, unioerfaliftifche geit bie le» 
benbige ^ülle beutfchen Stammeslebens in eine feelen» 
lofe €inheitsfchablone prcffen toill, um fo mehr muß 
ber toahre ^reunb bes Dolfes bie felbftänbigen Stammes* 
$üge 31t erfennen unb 3U erhalten ftd} bemühen, benn 
auf ihnen beruht bas, toorauf toir alle ftolj ftnb: 


16 



Die Dielfeiiigfeit unteres (Beifteslebens, tmfer bunter 
Xeidjtum in Kunfl, ZtTuflf unb Didjtung. Unb grabe 
biefem Problem ift bas Haölerfcfje lOerf mit voller 
Ciebe unb gutem (Belingen Angegeben. 



Ulbert <ubtDtg 

3Det -DeteftitJ 

Pom PTeifterbiebe erjagten ägyptifche Priefter fdjon 
Qerobot — crft bie neuere £e\t hat bem dürften ber 
Schelme ben ihm geträufenen berufsmäßigen (Segnet 
gefdjaffen: ben PTeifierbeteftir. (Etroas profaifch ift 
fein Urfprung: naires ^fielen ftanb auf ber Sette bes 
fcfylauen (Sefdlen, bes menfdjlidjen Pteifter Heinefe, 
unb jebes einjelnen Sache trat es, jtch gegen ben 
fecfen Zugriff 5U treten, fo gut er fonnte — erft 
als an Stelle ber Selbftijilfe bie ftaatliche ZTTac^t ge« 
treten mar, als bie Perfyäliniffe ber (Sroßftabt bie 
Homantif bes lofen fafjrenben Schülers unb bes föhnen 
Häubers burd? bie häßliche Profa nacften Perbrecher« 
tums erfeßten, fonnte ber Kampf gegen bie ^einbe ber 
menfdjlichen (ßefeüfdjaft feine fjelben et^eugen. Pie 
(Einrichtung ber Polijei alfo hat &en Peteftir als 
bichtcrifche ^igur erft möglich gemacht. 

* 3 n Paris ift eine Polijei im mobernen Sinne $u« 
erft organijtert trorben, unb tro man ftd} ftaunenb 
erjählte t>on bem braufenbcn (Betriebe, bem brängenben 
Ceben ber franjöftfchen fjauptftabt, ba hatte man auch 
5U berichten non bem fieberen XPalten einer Pfad}t, 


68 






auf 6er wefentßch 6er Sd?u$ 6es täglichen Cebens, 
auf 6er Perwaltung un6 (Drbnung in 6iefer ungeheuren 
Ulenfchenanhäufung beruhten. Als bas < 5 ehtm eines 
gewaltigen Cebewefens erfchien bie Parifer Polijei — 
fo fah fte im frieblichen mittelbeul fd/en Kleinftaat 
Schiller, unb fo gar perwunberüch ift es nicht, baf 
biefer Dichter, bem fein beutfches XDams fo oft $ti 
enge würbe, ben es fjwjog 3U ben großen Bewegungen 
in (Defchichte unb Ceben, ihr Drama fchreiben wollte. 
Aber 3 ena unb IDeimar waren hoch nicht ber rechte 
(Drt für ein folches Unternehmen, bas Drama faum 
bie gemäße ^orm, fo blieb benn Schiller bei Cnt» 
würfen ftehen, bie Ausführung bes (ßebanfens war 
einem fran$ofen porbehaltcn. Als Qonorä be 
Bal$ac ben (Debanfen fafte 3ur Com£die hum&ine, 
bem aüumfaffenben Profäepos, bas ein ßefdmtbilb 
feines Canbes unb feiner <§eit geben follte, ba mußte 
Don pornherein ein pia£ für bie Poltet unb was $u 
ihr gehörte, porgefehen fein. 

(Er hätte bie UTemoiren Pibocqs gelefen, ber es 
pom ©aleerenfträfling 3um Chef ber Parifer Kriminal» 
polijei gebracht hatte; in ber (Erinnerung an ihn fchuf 
er feinen „Uapoleon bes Bagnos", ben großen Per* 
brecher Collin*Pautrin, ber fchlieflieh Pibocqs IPeg 
geht; ihm entgegen ftellte er bie erften Deteftipftguren 
großen Stils. Aber merfwürbig: weber fein noch 
feiner Cefer UTitgefühl ftanb auf Seiten ber Corentin 
unb Peyrabe; fte finb niebrige Haturen, ihre Beweg* 
grünbe finb. felbjtfüchtig — bie Benufcimg ber Poli$ei 


6 $ 



$u polttifdjen ^medcn, ba$u audj 6er Umßanb, baß 
ein gut (Teil ifyrer ZHitglieber Renegaten 6es Derbredjer* 
tums mären, marf einen Statten auf ilpre bicfyterifcfye 
Darfteüung. Ittrgenbs tiefer als in Dictor Qugos 
Hiefenroman „Les Miserables M : 6er fjelb ift aber* 
mals ein ©aleerenßräftmg, un6 fogar ein menfd)» 
lid? e6Ier, 6er Deteflip 3 auert nur 6er ©egen« 
fpieler. Diesmal freilich ift er frei pon allem perföit« 
lidjen (Eigennuß, iß ein (Tfjarafter pon unantaftbarer 
©fyrlidjfeit un6 ©crabßeit, ein DTann aus einem ©uß, ja 
fogar $um efßenntal ein Deteftip, bei 6em „bas Hiefen« 
maß 6es Ceibes meit Aber 3 *&ifä** ßinaustpäcßß"; 
aber bei alle6em iß 6iefer (Titan bod} nur 6ev Präger 
6er Pßarifäergeredßigfeit, 6er engen, unbulbfameri 
©efeßlicßfeit, un6 6a$u nadj Jjcrfunft wie Stellung 
in 6er ©efellfcßaft ein Paria. Der Dieter ßält es 
für nötig, ßd? förmlich 5U entfdfulbigen, baß er 6ie 
Dienße, 6ie , 3 apert pflichtgemäß feiner Beßörbe leißet, 
als eßrenmert $u bejeic^nen magt — man ßelß, nodf 
iß bei 6em großen ^ranjofen 6er Deteftip nid)t Qelb, 
fonbern fpielt 6ie 3wtrigantenroüe, 6ie Qugos Pathos 
6urdj em tragifdjes <£nbe aller6ings fdjon fyeroifch 
perflärt. 

Die Aufgabe, biefem fc^warjen Sc$af 6er ©efefl« 
fc^aft 6ie Sympathie 6er Ccfer ju gemimten, ßcl 6en 
Untertyaltungsfdpriftßellem örittcn ©rabes 3U, 6en 
tpadcren Ceuten, bie im großßäbtifcßen leben Stoff 
311 fpannenben Sittenromanen fudßen unb benen bas 
Derbrec^en ©etegenßeit 3U aufregenben Dermidlungen, 


% 


70 



3tir Schilbenmg bebrängter Unfchulb, gerechtfertigter 
Cugenb, gebührenb beftrafter Scljurferei bot. Die 
gut bürgerliche (Beßnnung forderte babei förmlich bie 
Verherrlichung 6er Verteibiger bürgerlicher (Drönung: 
fo fehen mir bettn bei Jfaoier be ZTTontöpin unb 
feines gleichen I^dtiftge^ ben Deteflio als anjichenbe 
(Beftalt h^ortreten. freilich: neben ben h°h m 
fjerren com (Bericht fleht er noch feljr im Schatten; 
wenn bie tnjmifchen fortfehreitenbe Hebung ber Pofyei, 
bie barauf ©erachten lernte, ftch aus ben Verbrecher- 
freifen $u refrutieren, auch mit ihrer gefühlsmäßig 
höheren Schälung jufammenmirfte, fo blieben ihre 
XDerfjeüge hoch in gefellfchaftlich untergeorbneter 
Stellung, unb baju fdm noch/ baß ihre Ceifhmgcn in 
biefen <2rjählungen burchaus nicht über ein befchetbenes 
Xlfaß h^ausgingen; fchlteßlich waren all biefe Deteftioe 
mittelmäßige (Befeflen ohne geiftige Bebeutung, fjanb* 
merfer mit angelernter (Ccchnif, nichts mehr. 

Da erhob ein großer Dichter ben tüchtigen Beamten 
3um freien Künßler: Poe fchuf ben Dcteftiu ohne 
Schußmannsrocf. Selbft ein <Bei 0 , ben es rei3te, aus 
bem Knäuel wiberfprechenber Berichte unb Kusfagen 
ben Kern bes (Befchehcnen heraus3ufchälen, (Beheinu 
fchriften 3U lefen unb Hätfel h eraus 3 u ^fteln, gab er 
feinem Cheoalier Dupin bie eigene £uft am (Beheimnis, 
bas ben Scharffmn jum fiegreichen Kampf locft. XDie 
ber Stahl 00m BTagneten, fo wirb Dupin »on aßem 
ange3ogen, mos $ufäflige Umftänbe ober Berechnung 
in tieffte Dunfelheit bergen wollen; er folgt feinem 

U 



äußeren Pflichtgebot, fonbern bem Criebe feiner Batur, 
er fragt titelt nach Belohnung unb Beförberung^ 
fonbern übt eine gottgegebene Kraft, Auf ftcfj felbft 
fielet er, ein Btann non geiftiger unb materieller An* 
abhängigfeit, ein Sonberling, ber nur feinen Problemen 
lebt — bisher fallen mir Plebejer im Schmeiße ihres 
Angeftchts ftdj abplacfen; mas ihnen faure Blühe 
mar, bebeutet bem Ariftofraten Pollgenuß feiner Kraft 
im (Befühl geiftiger Überlegenheit. 

Damit mar eine neue Bahn eröffnet, ber Deteftip 
$ur pollberechtigten literarifchen $igur gemotben, 
XDenn auch bie nächften Bachfolger Poes ihn mieber 
in bie Poli$ei einreihten, fo bemühten fte fleh boch, 
ihn nicht mehr als bloßen fjanblanger ber (Berechtig« 
feit, fonbern als ihren felbftänbigen Diener h^5 u * 
ftellen; bie befonbere Art feiner (Beiftes gaben follte ihn 
herausheben aus bem großen Croß bes Beamten« 
tums, perlieh auch feiner perfönlichfeit gemiffe Sonber. 
Iings3üge, er mar pon nun ab eben „auch einer". So 
fmben mir ihn in Cnglanb bei Di cf e ns unb Co Hins, 
in Deutfchlanb bei Cepitfchnigg, in befonbers er* 
folgreicher Ausprägung in ^ranfreich bei (Baboriau: 
ber ^ran$ofe h a * ber ^igur por allem erß ihr polles 
technifches Büfäeug mitgegeben. XDährenb Poe fleh 
begnügte, an ein$elnen Beifpielen bie Art $u erläutern, 
mie aus gegebenen Anjeichen Schlüffe 3U jtehen fmb, 
hat baboriau bie gefamte Cätigfeit bes Deteftips unter 
gemiffe leitenbe (Brunbfäße geftellt, fo baß man fehler 
eine Cheorie ber Kunft barauf aufbauen faim — 


72 



Aber feinen XTConjteur Cecocq wirb 5 er Poli$eibeteftiv 
nicht wohl i?inausfommen fömten. 

Kein IPunber brum, öag, als < 0 aboriau 6 Blütezeit 
— fle fiel in 5 ie fedftiger 3 aljre — vorüber war, 
eine gewiffe (Ermattung eintrat Die jorm feiner Bo« 
inane, in 5 enen bie Deteftivhanblung nur als (Ein* 
Ieitung unb Bbfchluf ber eigentlichen jabel, einer lang 
ausgefponnenen Kriminalgefchichte, auftritt, veraltete 
fdjneü; mit ihnen geriet auch i^ r Bteifferbeteftiv in 
Bergeffenheit — eine neue $orm für feine Perwenbung 
würbe nicht gefunben, im Kriminalroman als folchem 
ift aber feine Stellung fdjwierig. Deffen ^ntereffe 
beruht ja meift auf bem Perbrechen, fei es nun barin, 
baf es aus bem IDefen bes £}anbelnben erflärt wirb, 
fei es, baf feine folgen für unfchulbig barunter Cei« 
benbe gefchilbert werben; ber Deteftiv h<tf e * ober 
nur mit feiner €ntfchleierung 5U tun. So ift er in 
einem Boman nur IPerfyug ber Qanblung, wirb 
leicht in eine (Epifobenrolle gebrängt; bamals erging 
es ihm ähnlich, wie in ber Seit vor Poe: gewonnen 
blieb ihm eine tfölfere gefellfchaftlidje Bdjtung, aber 
feine Ceiftungen blieben im ZTCittelmägigen ftecfen: 
Befpeft vor feinem Scharfftnn würbe bem Cefer $war 
jugemutet, aber im allgemeinen hanbelte er beften* 
falls fachgemäß, unb ber gefällige Zufall mufte ein 
übriges tun. 

(Eine neue Bpotljeofe ber (Seftalt würbe h^beigeführt 
burch ben Buffdfwung ber fairen <Er$ählung: 
war für ben Deteftiv ein jelb gegeben, hto konnte er 


73 



ber $elb gan$er Syflen narben. Das Behältnis 
breite ftch gerabe um: bemächtigte ftcf? bie fut$e Ct* 
3ählung biefes Stoffes, fo mar bie fjauptfadje, bie 
fnappe Darftellung eines rätfelhaften faBes, im aß» 
gemeinen non bem Betroffenen gegeben, unb nun 
begann bas IDerf bes Detcftius — mar if?m Schritt 
für Schritt bie Cdfung gelungen, fo mar auch 
Schlugpunft ba; mas ben 3 nhalt bes Kriminalromans 
ausmachte, mürbe, fomeit mie unbebingt nötig, ab« 
getan, menn bie (Entbecfungen bes Deteftius barauf 
führten. Der BTeifter biefes Deteftintyps, (EonanDoy !e, 
hat fleh allmählich non (ßaboriaus Krt, bie fein erffet 
Berfuch (,A study in scarlet“) noch beutlich 3eigt, $U 
biefer ( 5 r$ählungsform gefunben, er i|t alfo ben XDeg 
$u poe 3urücfgegangen, unb fein grof er Sherlocf fjolmes 
(teilt {ich benn auch als eine Bereinigung non Duptn 
unb Cecocq bar. Bon jenem hat er bie (Brunblage, 
bas Sonberlingsmefen, bie ^ugehörigteit 3a ben ge# 
bilbeten Klaffen, non biefem einen guten tEeil feiner 
Berufsausrüfhmg, bie Cuft am perfönlichen Hleffert 
mit bem (ßegner; babei ift er bennoch eine eigene 
Perfönlichfeit non unnerächtlicher füitfllerifchcr Kraft 
— fchlieflich ift es feine geringe Ceifttmg, bie hi« bett 
Cypus bes mobernen Deteftius aufgefteflt unb feinen 
Cräger unter allen Breitengraben 3ur mohlbefanntert 
perfönlichfeit gemacht hat. 

Die bequeme $orm ber fur3en (Stählung, - bie 
einbrucfsuoUe (Seftalt bes gelben, bas Berblüffenbe 
feiner ZTCethobe unb ihrer Erfolge rei3ten 3ur Bach» 


7 * 



ahmung; Me neun$iger 3 a h re nnb bas folgende 
3aht3ehnt würben $ur wahren f)elben$eit bes Beteftios. 
XDte einft beim Bobmfon mußte jebes Volt, jebes 
(Befchlecht, beinahe jeber Beruf feilten S$arffmnshelben 
haben — ifyre uoüffänbige ^ufammenfteUung wäre 
Jfreube unb Bezweiflung bes Bibliographen. gwet 
Biegungen wirb man unterfcheiben können: Me einen 
wieberhoien, metjl mit bebeutenb fchwädjerer Kraft, 
ben (Typus Qolmes, inbem fie einen 5 *ttnngsreporter, 
einen Bentier, ein junges ZHäbchen ober fonftige 
braue Ceute mit Beteftiugaben unb «neigungen aus« 
ftatten, tuas natürlich ju bebenflicher Bcrrnäfferung 
führt; Me anbem feigem ben Cypus ins Übcrmenfch« 
liehe, uerlethen bem Beteftiu eine gerabe$u fauftifche 
Bilbung, machen ihn $ur Verkörperung bes reinen 
3 nteUefts ober auch bes ZPillens $ur HTacht — 
gibt es ettoas < 5 rotesferes als Bobert Krafts Be« 
teftio Hoboby, ber troß feines englifchen Hamens 
aHbeutfcher 3 mpertalif uom reinften XDaffer ift? 

Bber auch nach neuen IPegen h a * ntan gefucht. 
Bn$iehenb iß $unä<hft, wie fleh aus bem großen Be* 
teftio als (Begenftgur ber große Verbrecher ergab; 
nicht ber eble Bäuber früherer (Tage, fonbem ber 
CiebhaberMeb, ber „Einbrecher im Jracf", fjolmcs 
mit umgekehrtem Vor$ei<hen: er h^t bem BTeijter feine 
Käufe abgelaufcht unb toenbet jte nun an, um ftdj 
ju beden. tPährenb ber Bei$ ber Boylefdjen Ee* 
f<hi<hten barauf beruht, baß ein uenuicfeltes Problem 
ffch nor unfern Bugen löft, fdftngen Me Baffles, Br« 



föne Cupin ufw. vor unfern Bugen Me ^äben $u 
einem Knäuel jufammcn, 6er nun je6em anöeren als 
6em Cefer unentwirrbar erfdjeinen mug. 

3n6effen bas all$ureid?lid?e Bngebot erwccfte and? 
Überbrug. Bei aller Bnerfennmtg ber ted?nifd?en 
Bleijterfdjaft ber beffen bicfer ©efdjidjten, ift bpd? 
nid?t ju verfennen, bag bie Kennung fo fd?ön, glatt 
aufgeljt, weil ber Sdjarfftnn bcs Beteftws ftd? an 
vorder fonftruierten fällen übt: weil ein gefälliges 
Bfdjenfyäufdjen, ein verlorener BTanfdjettenfnopf ba 
ift, lagen ftd) wunberfd?dne Schlüge 3tegen, unb ge 
gnb wal?r, weil ge wafyr fein (ollen. Bur foll man 
nid)t benfen, bag man mit folgen äugerlicgen Kunft» 
griffen allen Bätfeln beifommen fann, bie ftd? aus 
ber Berjlricfung ber menfdjlidjen Ceibenfcgaften ergeben: 
faft alle Jnbijien fönnen megrfad? gebeutet werben, 
jte fönnen auf Zufall berufen ober abffdglid? gefällt 
fein: ein Barr, wer ba auf fie baut, wo es fpigt, 
hinter bas (Seljeimnis einer Seele 3U fommen. Bus 
bem bunflen (ßefügl für biefe ^ufammen^änge war 
fdjon manche gelungene Parobie fjervorgegangen; auf 
bem flaren Bewugtfein bavon beruht ber neue IDeg, ben 
0tto Soyfa ber Deteftivgefdjidjte gewiefen gat. 

5 unäd)ft gat er igr neue Probleme gegellt, Pro» 
# bleme, bie ftd? aus ber €ntwidlung ber (Sefellfdjaft, 
aus bem Hinflug einer neuen IPelt« unb Cebensauf» 
faffung auf ifyre oberen Sd?id?ten ergeben; er füljrt 
in einen Kreis von burd? (Seift unb (Selb weit über 
bie Blaffe erhobenen Qerrenmenf^en, beren §wede 


76 




unb Criebc bem 2tHtag gan$ fremb fmb. fjier rft 
ein Beteftio, ber in Sljerlocf £}olmes feinen ZTTeiftcr 
verehrt, einfach ein armfeliger Stümper, eine fomifc^e 
£igur; bie Dienfte, bie anf feine IDeife geleiftet »erben 
fönnten, »erben Diel beffer unb fixerer burdj eine 
gewaltige (Drganifation beforgt: bas fmb fjanbwerfer» 
arbeiten, unb »ie im Ceben Iängft bie ZTCafcfyine bie Cd* 
tigfeü founbfouieler fjänbe billig unb fieser erfe^t, 
ift auch ^ier bie HTechanifterung bie ^olge ber mo* 
bemen (£nt»icflung, ein Hteifterbeteftiu im Stile non 
Sherloct fjolmes ift über»unbene Homantif. Tin feine 
Steße tritt ein neuer Cypus: ber fümmert ftdj nicht 
meh* um Houtine unb Berufstechnif, ber »iß IlTenfdjen 
feelifd} burdffchauen unb »eiff, baff ihre Caten ihm 
bann uerftänblich fein müffeti. Ber Kampf mit bem 
©egner ift ihm ein rein getffiges Hingen: nid?t bie 
(Beheimniffe ber Chemie braucht er $u fennen, nicht 
Befcheib 3U »iffen über alle Ceberforten unb Staub* 
arten, aber Phantafie muff er beftfcen, Pfydjologe 
fein unb ftatt ein ZHeifter ber Derfleibungen bes Körpers, 
fein 3nneres 3U formen »iffen nach bem Bilbe neuer 
Btenfdjen mit eigenen fittlidjen Knfdjauungen. Bann 
braucht er auch fein Sonberling mehr $u fein, er 
fann auf gleich unb gleich uerfefyren mit ben Herren 
ber größten Dermögen, ben (ßenoffen feltfamer, faft 
freimaurerifdjer Bünbe, »eil er ihresgleichen ift ober 
fich hoch fo $u fühlen permag. 

Kls ein (frjeugnis neuefter Seit, bes neunjehnten 
3 ahrhunberts eigentlich erft, h a ^ en wir ben Beteft» 


77 



betrachtet, uub mit feinem 3ahrhunbert teilt er btt 
Sdjneüigfeit ber €ntroicflung pom ©enoffen ber 
Perbrecher, pom Paria ber ßefellfchafi $um Seelen« 
fenner unb Gefährten ber ZHänner ber ^ochftnan$, 
unb babei geht hoch manches an biefer mobemen 
(ßcftalt auf uralte polfstümliche (^rjählerfunft jurücf. 
2 Pas Poes, (Saboriaus, Doyles (Seftalten ihren Keij 
perfchaffte, mar nicht sulcht, baß in ihnen mobeme 
XHenfchen mit ben fögenfchaften ausgeftattet erfchienen, 
bie eiuft tPüftenmanberer unb Urtpalbbetpohner aus« 
zeichneten: in oricntalifchen DTärchen unb 3nbianer« 
ersählungen ftnbet ftch fchon bie berührte Scharfftnns« 
probe, bei ber aus unmerflichen Spuren bie beftimm« 
teften Folgerungen auf ben, ber fte hinterließ, gesogen 
werben. Pas ift bie bejeichnenbe < 0 efte bes Deteftips; 
in ihm felbft aber ertpadjt ber alte tauberer mieber 
SU neuem leben, por allem tpenn er ftch & a ‘ 
boriau bis auf Soyf a mit bem feiner tpörbigen <5egner 
im Kampfe mißt. Unjählige IHärchen fchilbern bas 
Duell, in bem Stoß unb (ßegenftoß fleh blißfchnell 
folgen, bie (ßegenlift bie lift fchachmatt feßen will, 
unb hoch mieber äbermunben wirb, bis enblich ber 
gute Ruberer triumphiert. Der gute Sauberer aber, 
neuseitlicher Phantaftif angepaßt, iß ber Detefüp. 




tViUratb Creefen 

Philipp Ueclam jun. 

3 ebe Einrichtung, bie non Einflug auf bie fernere 
kulturelle Entcuicflung unteres Polfes fein fömtte, ift 
heute auf ihre Pafcinsbered)tigung ftreng $u prüfen. 
Üllfo follte auch jeber Perleger ftch felbft unb ber 
0 efamtheit Bedjenfchaft ablegen über bie fulturpoli; 
tifche Bebeulung feines £}aufes. XPas Hedam betrifft, 
(q h«t ber Perlag tro$ gemiffenhaftefter Einfeljr feine 
Peranlaffung gefunben, bie Eenbenjen, bie einftmals 
jur Erüttbung ber UniuerfabBibliothef führten, unb 
bie — trofc mancher gern eingeftanbenen Hliggriffe — 
im grogen unb gan$en fünfjig 3 a b re laug ftetig 
meiteroerfolgt finb, für bie ^ufunft aufjugeben. 3 a , 
tuas \867 lobenswert, erfreulich/ nützlich mar, bas 
ift h™te unb in gufunft bitter notmenbig. Pie 
Einficht unb bie Eeftnnung, bie bie Bedams 
ihre Sammlung ins leben rufen lieg unb bie ben 
pun balb 80 jährigen fjans Heinrich Bedam $u einem 
ber um biePolfsbilbung am meiften oerbienten Peutfchen 
hat werben laffen, — fte allein erfcheint uns geeignet; 
Unfer unglücfliches Paterlanb hoch noch einmal $u 


79 






bem Can6c 6er wenigftens innerlich freien UTenfchen 
$u machen. 

Die ZRänntt, 6ie im fjerbft (867 6ie erften Hummern 
6er UniuerfabBibliothef auf 6en ZHarft brachten, 
mußten, baf es feine mistigere Ungelegenheit fär ein 
Volf gibt, als 6ie pflege 6er beften Kräfte 6er eigenen 
Volfsfeele, un6 6af eins 6er wichtigften HTittel $ut 
XDecfung un6 (Erhaltung 6iefer Kräfte, oielleicfyt — 
neben 6er ftch auswirfenben Kraft 6er lebenbigen er« 
3ogenen PerfönKchfeit — 6as aüermichtigfte, 6as Buch 
ift, bas Buch als ZDerf uon Dichtem unb Denfern, 6ie 
in fkh 6ie in ihrer ^eit wirffamen lebenförbernbett 
Kräfte am reinften erlebten unb nicht anbers formten, 
als ihre inneren €rlebnifle burch bas Büttel 6er Spradje 
3U geftalten. Dag fokfye Kraftträger nur oon ben 
ZDohlh<*benben follten erworben werben fönnen, erfdjien 
ben Heelams unerträglich. Denn jeber (Empfängliche 
hatte ein Hecht auf Ceilnahme an ben uomehmfien 
(Eeiftesfchä^cn ber Hation. Unb (Empfängliche waren 
hoch wohl nicht nur unter ben tPohlhabenben $u finben, 
fonbern gewif nicht weniger unter ben 3 um Sparen 
(genötigten unb ber farg gehaltenen 3 u 9 en &- 

Hicht nur ber Verbreitung ber großen Dichter unb 
Denfer ber Vergangenheit ift bie UniuerfabBibliothef 
bienftbar gewefen, auch fielen Iebenben Uutoren, foweit 
fte ftch nicht oo^eitig vertraglich ein für allemal an 
beftimmte Verleger gebunben h a Men, ift bie auger« 
orbentliche werbenbe Kraft ber Sammlung 3ugute ge« 
fommen. U)as fann ein 3eitgenöffifcher Dichter (ich 


80 



v.yc 



mmi 






Befferes münfdjen, ab baf ein tPerf, in bem er non 
feinem Beften gegeben |u ifaben glaubt, in Qunbert* 
taufenben non «Exemplaren unter bem für bas (Echte 
empfänglichen Poll nerbrettet wirb! Pie fünf Bänbchen 
mit ben Hamen: Qeyfe, Baabe, 3enfen, Hofegger, 
Otto (gmft haben $nfammen Me Ubfafcjiffer (250000 
erreicht. 

Hici?! alles, was jur IPeltßteratur gehört, ift bei 
Beclam $u finben. Selbftoerftönblich nicht! Pie 
empfinblichften Cücfen Sollen mögliche halb ausgefällt 
werben. Buch ift längft als notwenbig erfannt, UTu* 
fterung ju halten unb minber ZPertnolles butdj Befferes 
$u erfefcen. Bnbererfeits aber barf nicht nergeffen 
werben, baß ber Perlag als Prinatuntemehmen leine 
Bilbungseinrichtung wie Schule, tEbeater, Unioerjität, 
mit staatlichem ober fontmunalem ^ufchuffonto ift; unb 
es wäre ihm nicht möglich gewefen, jahraus, jahrein 
Caufenben non Stubenten unb anberen jungen Ceuten 
ihre wichtigsten Bübungsmittel 3 um Ceil $u fchenfen, 
wenn er nicht bem Perlangen anberer Hretfe nach an * 
ftänbiger Unterhaltung, nach l^armtofen Qumoresfeit, 
erheitemben Ciebhaberßücfen Rechnung getragen hätte. 
Piefe Sachen lönnen in einer Solchen Sammlung nicht 
fehlen, Solange ber Perlag oerbienen muf unb hoch 
ben niebrigen Preis feftbalten will. (Es ift alles UTög* 
liehe getan, wenn er ben taufenbfachen Perfuchungew, 
feine großen fyrftellungsmittel unb bie emsigartige 
Pertriebsorganifation jur Jabrifation unb Perbreitung 
bes Perlogenen, ben meberen 3nftinlten wettefter Kretfe 

81 


«nrt» V>\9 





aller Sfariftfatioiisffofen Sdpneidjelnben ja bem%m 
unbnad} fattfam befcntnUri Bluffern fapttalifHf* aus« 
Anbeuten, fonfequet^t wiberftanben bat. Unb b<** bat 
Hedam getanl Unb hem gegenüber xM « meittg 
hcfä^eti/ Spreu unter hem tPenjen ifl* fl)ean 
mit ha# <5ift fe^ltl 0«# XDefentftche tfl hoch, ha# 
es allen Polfsgenoffen möglid) gemalt tfl, an hie 
ipidjHgften ärunblngen unferer BHbung beranju* 
fommett. IDorin and} immer mtfere neubeutfdjen 
Hnlturpotitifer has §ett erfcliden werben, oh in her 
2tnüfe «nb hem fyimamsmus, oh in her €rwecfung 
einet neuen Keligiofttdt im Hnfdjlufc an 
unb Mittelalter, oh in her Pflege norbif^germanif^er 
<5eiftesart, oh aus hem <Dfien ober bem IDeften, hem 
Sftben ober hem Horben wefentltcbe €rfermtiuffe unh 
3mpu!fe erwartet werbet!, — hie UmoerfaJ43tbliotbef 
hürfie auf feinem Gebiete als 2><babfammet uhüig 
uetfagen. 

So fnapp her jur Verfügung ffefyenbe Kaum ift, 
— ein tDunfdj fott mcty unterbrüdt werben: Qo#enh 
lidf findet hie bodj n>ol>l has Befte aller tyrer XÜtt* 
gljeber leidenfcfjaftlicfj wolienbe (Scfellföaft bas TXlütd, 
her nal^SU fdjranfenlofen probuftion groffapitafc 
fKf^er Kitfdrfabrifantcn eubß# im Jnierefle her ®e* 
famtbeU hes Portes ein Cnbe ju mad>en. <& i# ein 
unhaltbarer guftanb, wenn Me Perleger her bem 
edjten Bilbungsbehfltfnis hienenben billigen Büdjer mcijt 
einmal her tfente noch Dottjanbenen Ha<hfrage twh 
ben Wollfetten Ausgaben unferer Dicket unh JM* 


82 



genügen Wnnen, wührenb jette < 8 rofProzenten von 
Knterhaltuugsware bas Bebfirfnis nach 6 cm federt» 
perflachenben Sd}tm 6 tünftlici) in ungeheuerem Blage 
feigem bürfen. 

Keclam t)ai gan 3 gewaltige (Dpfer gebracht, mbem 
er unter benfbar ungfinfligften Derl)ältniffen tuährenb 
6 er Kriegs« un 6 Kepolutionsjett ben Betrieb aufrecht 
erhielt, im töefühl, 6 er (ßefamt^eit verpflichtet 3 U fein« 
Kn 6 er wirb 6 ie KniperfabBibliolhef tudterfähren un 6 
in gufunft womöglich noch lei 6 enf<haftli<her als bisher 
mÜ^u helfen fuchen an 6 er Herbeiführung 6 es halb 
nem Hunberttaufenben un 6 tBUHonen genug wie nie 
intoor erfehnten Suftanbes, 6 en man beutfehe Bilbung 
nennt« Damit er 6 ies aber fann, mug 6 er Arbeiter, 
im beffen Seele es fleh in erfter Ctnie h«nbeli, in 6 er 
Crfenntnis ftrafffer Krbeitsbifsiplin jum IDohle 6 er 
tifefamiheit Kohlen fchaffen unb mug bie tßefellfchaft 
ben DTut unb bie Btbglichfeit ftnben, biefe Kohlen 
nur 6 a in Bücher umwanbdn $a lagen, wo ben 
bringenben iCebensintereffen bes Dolles, feinem wirf« 
Üd)cn Bilbungsbebürfnis, Bechnnüg getragen' wirb« 




Seöor von SobeltiQ , 

bibliophile Cbtonif 

2lu<f) ht 6«r Kriegsjeit ffat ftd) bie beutfci* öiMio* 
peilte nicht in ben ZDinfel brängen laffett <£s ifH* 
ber Cat erßauitlich, tpas felbft in biefen fürchterlichen 
3aljren bei uns auf 5em (Bebiete 5er Buchfunfl «m5 
5er ihr perfchmtßerten (Braphif geleiftet tporben ift 
Die beiben neu entjtanbenen ^eitfTriften 
„HTarfyas" unb *€os" manbeln in ben Spuren bes 
„Pan", haben aber hoch ihre ©genart, wenn jicauch 
nicht jebemtanns Sache fein wirb. $ür jebermamt 
arbeiten freilich weber ihre Herausgeber noch ihr* 
Perleger. Per oerhältnismägeg fehr hohe Preis beiber 
Peröffentlkhungen, bebingt burch bie im <Z)rif ind 
gebrachten graphtföen Beilagen, macht es f$on int 
unb fflr ftch unmöglich, ftch an weitere Kretfe ju 
wenben. Buch bie neue Kunftrichtung für bie biefe 
Bldtter 0rgane mürben unb beren IDolIen unb IDagen 
ftch ni<h* ausnahmelos mit ber Beife bes Könnens 
becft, fehltest bas ZHaffenpublifum aus. Pie Iteigung 
für bie Uriftofrattfterung perbient felbßperftänblich 
feine Ablehnung, obwohl es ftch gejeigt hot, baf 
polfstümßchere Unternehmungen wie betfpielsweife bie 






, 3 nfd*, die <f 5 ründung des verporbeiten fyymel, auf 
bk < 8 ef<hmacfsgefunbuTtg bet menge von rtdjt be¬ 
deutendem €tn fiuffe gewefen ßnb. Uber auch von 
engeren Kreifen aus fann eine foldje Umwertung des 
ßefchmacfs ausgehen, und 3 weifeÜos haben „Ufa* 
foqg* und „€os" eine reiche £ülle neuer Unregungen 
gebaten ; fo daß man nur wünfchen fann, die fletne 
Unjahl ihrer Unhänger möge ihnen treu bleiben. 

Die von 3ulius Uleier-iBraefe ins Ceben gerufene 
maröes»(ßefeUfchaft hat ßch, übrigens ohne die 
Bindung beflimmter Safcungen und eines fepen 
mitgliederpandes, non vornherein h°h* Uufgaben 
gepellt und pe $um größten tEeil mit (ßlücf erfüllen 
fönnen. 3m ZHittelpunft ihrer Darbietungen pehen 
die fernen Utappenwerfe mit Uquarellen C^annes, 
mit ßeb$ig fafpmilierten Blättern franjöppher ZHeiper 
des vorigen 3 a h r h un ^ erts / mit den fogenannten 
„Shafefpeare-Diponen", mit fünfzehn Uquarellen 
DaumierS; mit 3 tvciund 3 tvan$ig Radierungen von 
Rudolf ßroßmamt unter dem tßefamttitel „Her¬ 
barium" und mit dreißig Zeichnungen von UTaröes. 
Bei der Shafefpeare-XTCappe ip die 3&ee hübfcher als 
die Uusfährung; bei den Uquarellen die Wiedergabe 
durch ^arbenlicfjtbrucf von einer fo überragenden 
Reinheit; daß ein Unterfchied 3 tvifch«n Original und 
Reproduftion faum 3 U fpüren ip; die vortrefflich aus* 
gewählte maröes-mappe mit ihrem erläuternden Ceyt 
ip natürlich eine Huldigung für den Uleiper, der dev 
üöefellphaft den Barnen gab; die Daumiers gewähren 


85 



(täten guten Öberblict Aber ba* IDerf bes originelle* 
^ranjofen, bas „fjerbartam" (Brogmamts mieberum 
4ft ein intereflantes Dokument $ur Kunftbemertung 
tmfecer geü Daju fommen Budjmerfe non re in ere m 
bibfiopfplen C^arafter. ZTtc^t bas befte ijl ber erfte 
Drud ber (Befdlfchaft, ber „Claoigo" mH nenn 
farbigen Bitbern non (Boe| v non Sec!enborff, mettaus 
gelungener Doftojemsfis „Dumme (Befeuchte* mit 
rei$enben Stein$etchnungen (Brogmamts, unb jlanberts 
Cegenbe non St» Julian mH ar^aiflerenben ^oljfc^nitten 
non HTay Kitolb. €ine anmutige Nachahmung ber 
ganj in Kupfer geflossenen Weinen XDerfe bes acht* 
Sehnten 3«^unberts (mie beifpielsmeife Kaufols be» 
favmtem „Seelenfcha£") ift bie Schottfche. Hadsbidjtung 
ber „Kmores" bes (Doib, bie ber Dresbner Kalligraph 
Heinrich XPieyncf in prächtigem Kurftn nieberfchrieb, 
Knfofeitig lateinifch, rechtsfeitig beutfdj, unb bie bann 
burch fjeliograoüre mit feh* gm$iöfen Pignetten 
Knbrö Camberts auf bie Kupferplatten übertragen mürbe. 

3n ber KriegS 5 eit entftanben auch bie prächtigen 
BTufterbnKfe ber Officina Serpentis bes Pertags 
€. VO. (Deffenbach ta Steglig: ein paar (Bebichtbänbe, 
bann bie erften nier Kapitel ber (Benefis, ein Nb* 
fchnitt aus ben (Beichten bes XTTofcherofch „XDie 
ba» Putoer unb bie Buchbrucferey erfunben mürbe" 
unb Goethes „Pon beutfcher Baufunft". Der (Benefts* 
brud auf Pergament gebärt $u ben fünften unb 
gemkhtigften Dokumenten typographifchrr Kunft, meit 
er gaiq allein burch bas munbemoll gefchloffene 


8b 



\ 


iettembttb wirft, burch ben tEypenbau in einem un* 
negierten weifen Halmen, ber mit femftem Derftänbnis 
für Me Kaumäftbetif 6er Pracht 6er Schrift an* 
gegßebert ijt ä^nltc^e ffieifierbrude 6er Officina 
Serpentis fünbigt 6er Verlag in 6en „Jobannetfcfjen 
Schriften 41 an, 6ie gleichfalls auf Pergament wie auf 
papfer abgejogen würben« Die oben genannten 
beiben tPerfe Heineren jormats bieten basfelbe Bilb 
geglfidter Perf<hme($ung von Papier, 5a$bau unb 
Dntd; für bas 7nof<herof<h*Kapitel entwarf £elif 
ZTCefed eine hächft reijoolle, figürlich belebte Pignette, 
für einen 6er erwähnten <&ebid)tbänbe, Deubels So* 
nette „Die rotfy burchraften Hackte" in Hachbichtung 
pon Paul 3ed), fdfuf XPalbemar Hösler acht Citho* 
grapsten voÜ Kraft unb Unmut. 2iudf bie geitfchrift 
bes Perlags, „Das neue Pathos 1 *, wirb auf ber 
fjanbpreffe ber Officina Serpentis ^ergefteüt, in 65rof* 
folio auf Papier unb Pergament; $ehn €;emplaren 
ber 3 wei^unbertunbfe%ig finb bie grapl?ifd?en Beilagen 
in Etappe beigefügt, eine alte bibliophile Sitte, 6er 
man nur burdjaus $ufhmmen fann. 3m 2tnf<htu£ 
an bie ^eitfchrifi erfc^ienen brei 3abrbüdjer pon 
19 H bis 1919, bie fleh burch überrafchenbe Billigfeit 
ausjeichnen (wie benn überhaupt, bas mbd)te ich be* 
fonbers betonen, biefe Cieffenbachfchen Drude trofc 
ihrer h 0 ^ Qualitäten unb fleinen Auflagen immer 
noch oerhaltnismüfig wohlfeil finb). 

Die (Sjefellfchaft ber Bibliophilen fiftete ihren 
Btitgliebem für bas neue Pereinsjahr u. a. eine in 


87 



ber Beichsbmcferei hergeßettte 90113 reijenbe jaffhtrifo 
ausgabe bet bei Öen 3ahrgänge \777 an b \77S non 
Bicolais „fernem flennen Blmanad}" mit einem 
umfangreichen erlduternben Bad)ioort von profeffor 
Dr. Johannes Botte. Buch bie Berliner Bonners* 
tag*<5efellfchaft, bie faum mehr als ein Biertel* 
hmtbert XHitglieber 3 ähtt, h<rt eine neue publifation 
neräffentlicht, „Bphorismen" von BIori$ fjeimann, 
auf §ünbers»3ütten m ber fernen IBeiß*fraftur 
gebrodt, mit einem profilierten Porträt bes Berfaffers 
non €. B. IPetß, bem umßchtigen unb feinfühligen 
Ceiter ber Brucfe. Bie Busgaben ber mümhener 
Buppre<ht*Preffe mürben burch ben britten Banb 
nermehrt: „fjegel in feinen Briefen 4 *, ausgemähtt non 
Bubolf non Belius, in ber feinen liebenstoürbigen, 
gottlob auch 9 a * lesbaren <£h m cfe*Kurjto gefegt unb 
auf Bütten abgejogen. Bis nierter Banb mirb an* 
gefünbigt XDicIanbs (Stählung „(Beron ber Bblige 4 *, 
in €hmcte»Schioabacher, auf Bütten mit ber t)anb 
abgejogen, unb als fünfter eine Bichtung bes ham* 
bürget Poeten ZPilhelm Biemeyer „Bicola Culbo unb 
Santa Caterina im Kerfer $u Siena 41 , in ber großen, 
fraftoollen €hmcfe*Buftifa gefegt. Profeffor f. £j. 
€hmcfe, in beffen £}änben bie fünftlerifche (Oberleitung 
liegt, entmirft auch «nßeHe ber Buntpapierumfchläge> 
in benen bie Busgaben geliefert merben, befonbere 
€inbänbe auf (Brunb jemeiliger Berabrebung. 

Bie (Befchäftsftclle ber Bnalun*Brucfe inIPten 
macht bie Berausgabung ihrer erften beiben Ber* 


88 



bffmtJMpngenbefannt: 21nberfens „Heifebtttter aus 
4)ferreich* mit 5 «?ölf 0riginal*BaMerungen non Cuigi 
Hafimir, 350 €yemplare, von benen Me erften Eptnbert 
auf Bfitten von 3apanart, bie HaMerungen auf 
extern 3apan bei haubfchrifllidjet Signierung ab* 
gezogen mürben; bas ganje XDerf ift in meifes <5an$* 
lebet gebuttben. Bei ben meiteren (Exemplaren befielt 
bet (ginbanb aus meinem t}albleber, bas Papier für 
bie UaMerungen aus fogenanntem Ulafftmiliomico» 
hätten. ähnlich ausgeftattet ift bie $mefye Publikation* 
Qans UlöUers „Spiegel ber 21grippina", mit Ha* 
Merungen non Stefan Ijlama, nur bag hier Me (Sans* 
b&nbe in fcijmarjer UToiröfeibe (refp. fjalbfeibe) gehalten 
finb. Unter bem (Eitel „iDelitbeater. UTeifterbramcn 
mit Originalgrapbtf" nerfenbet (ßeorg UI filier 
Perlag in 2ttönd)en einen Profpefl Aber eine neue 
Uei^e bibliophiler Bödjer. 211s erfter Banb erfdjeint 
(Beeng Kaifers „Pon UTorgens bis Ulütemacbts" mit 
SmMf farbigen Steinjeidjnungen non Hubolf (Srog* 
mann; in Porbereiiung beftnben fid} IPebefinbs 
„^rfihlingsermad}cn" mit Citlpgraphien non XDilli 
(Seiger, beleihen „Qerafles" mit Citbographien non 
(Ebmin Sc^arff, Cfdfedjoms „Kirfcfygarten" mit (Brof» 
mannfchen Zeichnungen, Strmbbergs „Kronbraut" 
mit Bilbfdjmucf non Karl (Eafpar, ZPebefinbs „Stein 
ber EOeifen" mit Cithographien non Cubmig Qerthel 
unb jreffas „£i*€ai*Pe M mit JHuftrationen non 01an 
Dulbrattflfon. 211s fünfUertfdjer Beirat mürbe Paul 
Uemier gewonnen, bie beften bucbgemerblichen U)erf* 



ftdttm fotttn ben Drucf liefern, Me tat Ausgaben 
unterfcheiben fidf nur bu«h Me Art ta fönbonbes. 
ebenfalls im HÜtflerfchen Perkge ersten „Der 
Prophet Daniel", Me 5 »Mf entfprechenben Kapitel 
ber Bibel mit ebenfooiel Zeichnungen ta genialen 
phantapen Klfreb KuMn: 100 Cyemplare non ‘150 
in ^albpergament unb nom Künpler pgnieei 
Unter ben ^ekfe^riften non ausgefprodyen biblio¬ 
philem Charafter fte^t bie „Zettfchrift für Bücher* 
freunbe" noch immer an erper Stelle. Sie hat 
förjlich in ber neuen folge ihren elften Jahrgang 
im Pertag non €. U. Seemann in Ceipjtg begonnen 
<bie $tnölf Bänbe ber erften folge erfreuen bei 
Pelhagen & Klaftng). Hach bem Cobe Carl Schübbe* 
fopfs rebigiert (ßeorg XDitfotnsfi fte nunmehr allein, 
ein (Belehrter, ber bas tDefentlfche ber Bibliophilie/ 
bie forfchung, ebenfomenig aus ben Augen lüft, tote 
er als guter Kenner ber neuzeitlichen Buch fünf! unb 
ihrer äphetifche» forberungeu auch bie fchöne Aufen- 
feite berficfftchtigt. (Eine Crgdnjung 3 U biefer altein* 
geführten Zeitfchrift btlbet <5. A. €. Bogengs „Pteriel* 
jahrsfehrift für angetnanbte Bücherfunbe" (HTaj 
Qarrmih in Hicolasfee-Berlin), Me mehr ber Biblio¬ 
graphie Ment unb burch bie oft nerblüffenben Aus¬ 
grabungen bes nielfeitigen Herausgebers intereffleri. 
Crmühnen möchte ich f<hli«f l^h no< h Me testen Jäh*® 5 ’ 
gaben ber < 5 efel(fd}aft ber freunbe ber betit» 
fch^n Bücherei in Ceipjig: Me ausgezeichnete 
f atßmileausgabe einer non Profeffor Dr. UTinbe-Pouet 


90 



neu aufgeftbberten, lange oerfdjoHenen fjanbfcfcrift oon 
Hletfls (D6c „©ermanta an itfre Kinber - unb eine 
von 3 . <Bolbfriebricfy fyerausgegebene bbcfyfl intereffante 
Sammlung oon Briefen aus bem alten ©bfdjenfcfjen 
Derlagsarcfyto. Wies bas flammt nodf aus bem 
Deutfdjlanb 6er alten ^eit, 6em unjertrümmerten. 
Was uns bas neue in feiner dfaotifdjen Bewegung 
auf unferem Gebiete befeueren wirb, pety in ben 
Sternen gef^rtebem 




XX>ityt(m Jmt 

5>ie -Sage bts Büdjccmacftcs 

2 tUes fliegt. Dürfte itidjt fegon ein alter ©rieche 
Anfprucg auf Me Priorität an biefer Sentenj ergeben — 
aus 5er ©inbringlicgfeit bes augenblicflicgen ^uftanbes 
in Deutfcglanb in aller unb jeher Hicgtung müßte, 
wie ich glaube, biefes IDort erwacgfeit. Unb fo mag 
es mißlich fein, heute über eine Situation 3 U fpredjen, 
bie, wenn bie Drucferfcgroch^e troefen geworben ift, 
fegon eine anbere geworben fein fann. 

Die Cage bes großen allgemeinen Bucgganbets iß 
momentan feine fcglecgte. Der immer noeg gerrfegenbe 
XHangel an fo uielem Begehrenswerten, gauplfäcgltcg 
an Verfcgenfbarem, bie immer noch ni<gt gan$ er* 
faltete ©lut bes Kriegsgewinnlers für „Bilbung", 
bie burch bie begrünbete Befürchtung t>or Abgaben 
gefleigerte £ei<hligfeit' bes ©elbausgebens, bie trog 
aller geheimen unb öffentlichen Cuftbarfeiten benn 
hoch ftarf eingefchnürte DTäglicgfeit äußerer Vergnü¬ 
gungen, fmb ebenfouiele Anregungen, Bücher 3 U faufen, 
ober minbeftens fte $u lefen. ty er 3 u fommt als ftarfe 
Criebfeber bie XPoglfeilgeit bes Buches. Denn biefe 
fann, trog ber fo häufig gegärten Klagen, nicht ge* 


92 



leugnet werben. — inwiefern mürbe bas Bud> teurer? 
(Es mirb auf ben Preis ber Citerahir, Me por < 9(8 
erfe^tenen ift, im allgemeinen ein Huffchlag non 20 
bis 5O0/ 0 pon feiten bes Perlegers erhoben, $u 
bem bann noch ber $ebnpro$entige Kriegs*€euerungs* 
§ufchlag bes Sortimenters foramt. (PieUeicht, wenn 
biefe feilen gebrucff werben, tjt bet festere, mie be» 
abfichtigt, fdjon auf 20 o / 0 eri^^t, ein Porgefjen, bas 
titelt einfach perurteilt werben barf.) IDenn einjelne 
gan$ billige Serien, wie 3 . B. Me Heclamfc^e, eine 
piel böigere Preissteigerung burdj ihre Perleger * 
erfahren mußten, fo liegt bas in ber Befonber^eit 
pon beren Per^dltniffen. (Die Preife ber Citeratuc 
berieten $wei 3 ah*e aber finbgembfjrtlid} fofeftgefeht, 
baf ber notwenbige Perlags*(Ceuerungs*3ufd?lag 
fchon mit einbegriffen ift.) (Es muf pon jebem 
gerecht Denfenben jugeftanben werben, baf eine 
(Teuerung pon 60«üb im Perhältniffe $u ber anbere» 
Oaren eine geringe ift. XPie glücfltch wären wir, 
hätten untere täglichen (ßebrauc^sgegenftänbe nur bas 
Doppelte biefer preisSteigerung erfahren. Hub es 
ift permunberlid), baf perfdjiebene Kriegswud^erämter 
bi Deut ferlaub ben Perfudj gemacht fyabm, gegen 
ben Bu^banbel ein 3 ufd}reiten. 

So äifo aus obigen (Örünben wirb por allem 
gef auf t: Das unter^altenbe, bas populär-belehreube 
unb auch bas bibliophile Buch. Unb ftcher h<*i ber 
Qanbel, ber. fuh mit btefer Krt pon Citeratur befchäf* 
tigt, ein fo gutes XDeihnachtsgefchäft — unb bas ift 


9S 



bei bkfer Uri von Büchern bas €n!f<beibenbe — 
wk bas bes verfkffenen 3 a b rfS ui« gehabt Cs 
hoi gewiß bas von \9\7 übertroffen, bas and? f$on 
fein tyledjtts gewefen war. — Die Preife, bie ber 
HfiepffUe Antiquar erhielt fftt, fnb Keforbprelfe, 
übrigens nid)! nur bei uns, fonbem, wk aus ben 
Beriten Aber bk ftattgefimbenen eröffn 

Uuftionen in Cotibon beroorgebt, auch in Cnglanb 
unb gewiß auch in anberen Cänbern, in benen genau 
fo mit Hi Xkuifölanb neben ber (Belbentmertung auch 
* bk bereits angebeutete Urfahr mitgefpielt bat, baf 
nämlich bas Kriegs gewtanlertum neben ZtTUlionen 
für Kunfttverfe auch Qunberttaufenbe für Seltenbeiten 
unb Scbbnbeiten auf bem Gebiete ber graplpfchen ®e* 
«verbe übrig gehabt bat Uber bas <ßef<bäft ber betei¬ 
ligten Kreife mürbe no<b ein weit größeres gewefen 
feHt unb noch fein, wenn nicht binbembe (Einflüße 
fUb geltenb gemacht hätten, fo: bk ungeheuere £ohn* 
fteigertmg, welche bk Arbeiter ber Xhrucfgewerbe, bk 
feban vor bem Kriege bk beftorganifterten unb bem 
Unternehmertum gegenüber müchtigßen waren, bn«h* 
gebrücfi haben, unb bk noch immer mädrft unb in 
auferorbentlich Wbmenber XDeife bie probuftibn neuer 
Citeratur beeinflußt. 3 n erfter CHtk aber wirft ber 
Klange! an Papier auf ben — um bas jebnfa^e ge- 
flkgenen — Preis bes wenigen jeweilig Borhanbenen. 
Unb übrigens: wenn ßd} einmal bie £age bes Papier- 
mdrfks beffern follte, fo wirb eine fokffak (Entwer¬ 
tung aller auf bem elenben Kriegspapier gebrueften 


9h 



ZPtvIt Mieten nnd eine ftarfe Sättigung des Ber* 
Upxs gerbeigefügrt werden. Diefe (Entwertung wird 
alIkrdtwgs nkgt aüsulange eine Holle fpielen, denn in 
einem jagtjegnt werden diefe Bäcker fo wie fo in 
ttttgls ^erfaßen. -* Dag die fprunggaft geworfenen 
Kaften für Ulkte, UlateriaKen, ßegälter »fw. den 
Bettagewimt des Bucggänblers weit weniger gängig 
erftgeinen kiffen, dag ferner der fogenannte „Uu<g* 
Bncggandel" ggädlicgge Konfurrett$ treibt, das mir 
nebenbei jedenfalls bleibt die tEatfacge begegen, 
dag Hiefenauflagen bettetriftifcger XDerfe, wie ge in? 
Kriege abgefegt werden fonnten (man nergkicge bei* 
fpielsweife nur die Huflagejiffern des „ßolem" mit 
folcgen, die früher als Hefordjaglen gatten), pot 
\9|g nnfagbar gewefen waren. Uber die eben ge* 
fcgüderten fcgddlicgm ßmflüffe, die ftcfy auf dem 
paglermarft und in dem Drucfgewerbe gezeigt gaben, 
gaben es bewirft, dag ein gugand eingetreten ig, 
der früger undenfbar gewefen wäre: das Bergriffen* 
fein wkgtiger Citeratur. Honperfations*£eyifa waren 
eine ^ettlaitg nicgt ju gaben. Die grogen Hlafftfer* 
ansgaben find es $um überwiegenden Ceti nocg 
gende. — Und dann endttcg die elenden (Erfageinbände, 
die fo niete Bücgeritebgaber aus dem Coden des 
Sortimenter* in den des Untiguars treiben 1 
Unters ig die Cage des wiffertfcgaftttcgen Bucges 
unb des fymdels, der g<g diejfem widmet Bietern 
ift dnrcg den Krieg und deffen $ur$eit nocg wägrenden 
Ba4psMtngen ein groger Ceti des Ubfaggebietes 


95 



«bgefcgnttten worben. 3 m (Begenfag Jufft «tutet» 
gaHmben Buch ift nämlich bas wiffenfchafllWhe auf 
ben Cyport $ugefdptitten unb cmgewiefen. jflr ein 
feiges IDerf, wenn es itidjt ein reines Cegrbuch tyt 
06 er aus inhaltlichen (Stünben nur auf ein territorial 
befcgränttes 3 ntereffe rechnen barf, Ipxt 6 er Perlener 
fcger fo falfulieren mfiffen, baf 30—^0 nach 6 em 
Kuslanbe abgefegt werben. Unb noch einbrtnglicher 
fpredjen ht 6 iefer Bejahung 6 ie Perbreitungs$ah(en 
6 er beutfdpen n?iffenfd?aftltd?en geitfchriftenliteratür, 
welche, nebenbei bemerft, wie ohne Überhebung be¬ 
hauptet werben barf, an Bebeutung un 6 Umfang 
6 ie aller anberen Cänber jufammengenommen fiber¬ 
trifft. Bas beutfdp wtffenfchaftliche Buch utar in 
ipeit h^h^f™ BTafe (£yportarttfel in nichbbeutfthe 
Cänber, als bas ni<ht*beutfche Buch 3mport-Urtifel 
nach Beutfdjlanb war. Basfelbe gilt fiberbies auch 
pon ben Überlegungen; es iß wett mehr wtffenfdptfb 
liehe Citeratur aus bem Beutfcgen in frembe Sprachen 
übertragen worben, als umgekehrt, trogbem auf 
6 runb unfern Unwerfalität bas Gegenteil ange¬ 
nommen werben mfifte. — Por^üglich bie Bereinigten 
Staaten, bann aber Cnglanb unb Buflanb, welches 
legiere gerabe in ben 3agren # por bem Kriege* ein 
ausge 3 eichneter Kbnegmer unferer wiffenfegaffikhett 
Citeratur geworben war, tarnen burch ben Krieg als 
Kbfaggebiete natürlich nicht mehr in Betracht. Bon 
allem Uuslanb blieb uns nichts als bas neutrale. 
Biefes aller bin gs ift in ben legten 3 wei 3 ahte«t > irt 



nie geahntem Zftafe Käufer geworben, Die fabel¬ 
haften Summen, bie befonbers in ben ftanbinaptfchen 
Cänbent unb in Qollanb perbient mürben, por allem 
aber ber ICieffianb unferer Daluta, b a ^ en bem 21b« 
fafe mtferes rpijfenfc^aftlic^en Budfes, bas, im (Segen* 
fafc $u anberen XDaren, in beutfcher IDährung exportiert 
»erben burfte, ftprf genügt h a * biefer 

günftige (Einflug bie früheren unb auch je£t noch e * n ’ 
tretenben Ausfälle nicht im entfernteren wettmachen 
fönnen. Die £age bes miffenfchaftlichen Perlegers 
unb Antiquars (reiwwiffenfchaftUche Sortimenter gibt 
es fo gut mie gar nicht) ift alfo rneit bapon, befriebigenb 
5U fein; hoch ift an$unehmen, bag eine nahe ^ufunft 
fie entfchäbigen wirb, Don biefer aber foll bei biefer 
< 0 egenwartsbetrachtung nicht bie Bebe fein. 



t . fcontwrb 

2>ie englifd>e 4ütxratut 
bt& tfofytes 

Die Kriegsitteraten ftnb allgemach nerftummt unb 
bie wüften f)e$* unb Schmähgebichte mb rabau* 
patriotifchen Ergüffe fo u?ctt abgetan. Sie traben nur 
3U lang bas Jelb behauptet. Die ^ufunft wirb 
geigen, welche non ben (ßelegenheitsbichtungen ftd} 
galten werben. Die Kenner in Englanb behaupten 
bies von Hubyarb Kiplings begeifterten Derfen unb 
feinen fortreifenben Hhythmen. Don bleibenberem 
XDerte als bie tobenben, überfdjdumenben Kraft* 
leiftungen 3 al?lreid)er gefeierter Kutoren bürftenet^elnc, 
non magrer Humanität unb Bruberliebe burchbrungene 
3nfpirationen weniger mobemer Cyrifer fein, bie 
elcgifdjen Betrachtungen über bas furchtbare Der* 
brechen an ber BTenfchheih bie realiftifchen Eebichte, 
bie ben Krieg in ungefchminfter, nur $u oft er* 
fcfjrecfenber IDirflichfeit barfteüen. Die (Drgien bes 
paffes müffen notgebrungen befonneneren Erwägungen 
weichen. Blanche Dichter flüchten auch ™ ^eidj 
ber Sage, Cegenbe, bes DTythos, bes BTärchens, wobei 
befonbers irifche, waüiftfche unb islänbifche Stoffe 


98 






i * • , • ; * • . 

bepor$ugt ftnb. Xlugerbem gelangt bie Verser» 
|äf)lun$ 5 u großer Blüte. Der Ieiöenfdjaftlic^e Jo^ti 
JTtafefieI 6 h a t fie gemiffermaßen popularifiert, 6 er 
hifytgere, lyrifc^ere DTaurice f}emlett in 6 em er* 
cjreifenb einfachen XDerfe „The Village WifeVLament“ 
fie bebeutenb bereichert. 

Vtel 3 ntereffantes ift non 6 en englifchen Citerar» 
h ift ort fern 311 Tage geförbert morben, jahlreiche 
Sfubien über ältere unb mobeme Autoren, manches 
tteue über Shafefpeare, Keats, Sminbume, über bas 
Drama ber lebten 3 a h r 3 c h nte erfcf}ienen. Der #eiß 
6 er ^orfdjer unb Sammler hat fiel mertpolles DTaterial 
aus ber Vergangenheit 3 ufammengetragen. 2 lber auch 
bie Gegenmart mirb nicht pernachläffigt. Die §a1)l 
politifcher XDerfe ift Cegion. XUlenthalben bricht 
fich bie Über$eugung Bahn, baß ein Gemaltfriebe bie 
Völfer faum beglüefen bürfte. fjier fei nur bie über» 
aus fühne, bialeftifch fdjarfe Streitfchrift „Peace 
Conference Hints“ pon <5. Bemarb Sh am ermähnt 

Der Öieberfchlag bes Krieges äußert fleh auch iu 
ben 3 ahlreichen Büchern päbagogifcher Batur. Die 
DDelt foH aus bem Trümmerhaufen neu erflehen, unb 
auch in Gnglanb 3 eigt ftch bas unabmeisliche Be* 
bürfnis, an bem XDieberaufbau fo meit mie möglich 
fcil$unehmen. Zahlreiche Gr 3 iehun$smeihoben unb 
sSvfteme merben borgefchlagen. Die h«wnmachfenben 
Generationen f ollen auf gef lärter, perftehenber, für bas 
Cebett bejfer unb grünblidjer porbereitet, menfehheits* 
liebenber merben als bie Generationen oor bem Krieg. 


7* 


99 



(Ein ftarf fojialiftifcher 5 U $ macht ftd} geltenb. Kls 
erftes poftulat für ein ge&eifyltcfyeres (Emporwachfen 
ber 3 ugenb n>ir 6 bie Cebre 6 er reinen, unoerfälfcbten 
JDa^eit aufgefleflt. (freilich, 6 iefe XPa^r^eit mag 
für perfchiebene auch ein perfchiebenes ©epcht ^aben») 
So tritt unter anberen auch Q. ©. XDells m feinem 
rebfeltgen <£r$iehungsroman „Joan and Peter“ gerabe* 
ju als IDahrheitsfanatifer auf. XDells bewahrte 
md^renb bes Krieges eine gemäßigte Qaltung, in bem 
mutigen 8 udj „Mr. Britling Sees it Through“ $eigte 
er ftdj pon einer ftarf Rumänen Seite. ? 

XDas ben englijchen Vornan betrifft, fo fc^eint er 
geh pon ber Pfydjofe ber pergangenen fünf 3 a h re 
enblich $u befreien, ©erabe auf biefem ©ebiete 
wimmelt cs pon ZTIittclmägigfeiten, bie IDertlofen 
perbrängen leiber nur 3 U oft bie Begabten. (Efyarafte* 
rtftifcf? für ben ©eift ber geit war, bag gerabe grauen 
bie ^äglic^ften Kriegsromane fdaneben unb oft bie 
gewattfamften Stoffe bet^anbelten. <£s ift babei wenig 
©utes ^erausgefommen. Die $um tEeil franfbafte, 
jum ©eil fünftlid} aufgepeitfehte (Erregung fonnte feine 
echte Dichtung fc^affen. Über ben IDuft ber Dilettanten 
ergeben ftef? turmhoch einige füfyne ^teuerer, bie porljer 
perpönte, gewagte Themata mit offenberjigem Freimut 
bebanbeln, ber noch por wenig 3 <*b* en gerabeju un» 
möglich gowefen wäre. Das mag eine ber guten 
IDirfungen bes Krieges fein, bem es ja auch 5U3U* 
fchreiben ift, bag 3 bf* n unb Brieuy enblich non 
ber Bühne fpredjen burften. Dag nunmehr im all* 


100 



gemeinen biefreube am lenbenjlofen (Erjagen übet* 
wiegt, iß ein gutes Die por furjem per« 

Öffentliche Eefamtausgabe 6 er bisherigen IDerfe 
Ceonarb Dterricfs offenbart beffen Dielfeitigfeit, feine 
Cuft am Eeftalten unb fabulieren aufs neue. Die 
iieffd)ürfenbe Pfychologie unb tecfjnifc^e (Eigenart 
3ofeph Conrabs, einen Roman ftets pom Stanb* 
punft eines ober mehrerer Charaftere 3 U entwicteln, 
fe$t ßch langfam aber fieser burch* Der tenben^iös 
\ x gefärbte familienroman wirb allmählich in ben hinter* 
grunb gebrängt. 3 n ber lebten geit jeigt ftd) auch 
in ber großen Crjählerfunft 3 °h n Ealswortht* 
eine bebeutenbe tDanblung. (Er hört nach unb nach 
auf, ftch mit mehr ober weniger britifchen Stoffen, 
Charafteren unb Problemen 3 U befaßen. Seht legtet 
Roman „Beyond“ entwicfelt in meifterhafter Dar« 
fteflung unb piaftif eine allgemein gültige tenben$lofe 
<Befchichte, bie €r$ählungen in bem prachtpoll reifen, 
abgeklärten Hopellenbanb „Five Tales“ entpuppen ftch 
$um Ceil als ein pantheiftifches Schwelgen in Schönheit 
unb Haiur, wobei jeboch ber Dichter ben Boben ber 
XDirflichfeit nie perläf t. 3 n feiner befonberen (Eigenart 
hat ßalsworthv bie moberne englifcheCpif auf eine 
ungeahnte £}öhe ber Dollepbung gebracht. 

Rusgefprodjene Eigenart $eichnet ebenfalls ben 
Schotten 3<*mes Dt. Barrie aus, bem nicht nur ber 
Roman, fonbern au<h bas englifche Che ater piel 
Schönes $u perbanfen h<*t. 3 n feinem Bühnenfpiel 
„Dear Brutus“ 3 aubert er etwas märchenhaft Der* 


tot 



flärtes unb beimoch nicht gan$ Unwirtliches auf bte 
Bretter. Diefleicht gelingt es ihm, bas britifche 
tO}eater, bas wäljrenb bes Krieges burch allerhanb 
pafriotifche UTelobramen unb lächerliche „Spionen- 
jftöcfe* unfäglicb ^eruntergefommen ift, wieber etwas $u 
heben unb ju perfeinem. Zahlreiche Begebungen, 
bte einen ähnlichen Zwecf perfolgen, finb im (Sange. 
Bon ben emfounefymcnben Dramatifem ift 3°h n 
Drtnfwater ^rnorju^eben, 6er noch lange uor 
Jriebcnsfchluf ben Blut befaf, in einer ftarf wirfenben 
$ 3 ene por Croja ben 3ammer unb bie Hufclojtgfeii 
bes Krieges auf ber Bühne barjufteüen.' Kuch $cigt 
fich 3ntcreffe für bas Drama ber 3 rcn (Cennop 
Kobinfon), ber Hüffen (Cfd}e<how) unb ber ^rgn* 
$ofen (Koftanb). Dagegen triumphiert nur afl$u' oft 
bie gefc^icfte, bur<h(t^tige ZTlache Bennetts unb 
gelegentlich bie Pineros. 3 m übrigen brängt (ich 
dne recht mertlofe, blutleere phantajtif, nermengt mit 
bur^ ben Krieg freigemachten erotifchen Elementen 
(tnb ber befannten, häufig perlogenen Baipitgt un* 
angenehm betuor. Die früheren Bannerträger beS 
rteuen britifchen Dramas, Shaw unb (0 a l s w o i;t h Y J 
fmb porläuftg 3 um Schweigen perurteilt. <2s ift jeboch 
$u hoffen, baf bas (Eigenartige unb Bebeutenbe ftch 
allmählich wieber Bahn brechen werbe. Befcheibene 
Knfänge ba$u flehten bereits gemalt $u fein. 



<Dtto-<Sfrautoff 

Die franko ft fd)e Literatur 
de« 3abre$ 

Das Kriegsenbe fjat f einerlei (^influg auf bas fran* 
jöjtfche, Schrifttum ausgeübt. Bis $um ITtarj 1919 
blieb bie §ahl ber ftanjojifche« Heuer fcheinungen, 
bie nicht offen ober oerhüllt ber nationalen Propgganba 
bienten, ebenfo befchränft mie in ben Kriegsjahren. 
Die mijfenfchaftlichen S«itfchri{ten haben fich nur gan$ 
allmählich oom Drucf ber Kriegsoerhältniffe befreit, 
Selbft im 3 uli 1919 jtnb noch nicht alle periobifchen 
Veröffentlichungen toieber in $uf gefomme^. La 
revue philosopbique ift im 3 U ' 1 * b, 3- $um . erften 
ZTTale toieber erfreuen. La Gazette des Beaux-Arts 
erfcheint immer noch in (Duartalsheften uub foll erft 
oom (Dftober 1919 ab lieber jeben BTonat er* 
fcheinen* La Revue rose unb la Revue bleue er« 
fcheinen noch ttpnier oierjehntagig ftatt achttägig, tote 
früher. La nouvplle revue frangaise ift nach p i er * 
einhalbjähriger Unterbrechung im BTai $um erften 
IRale toieber erfchienen. U)ährent> alteingeführte §eit* 
fchriften burch ben Krieg in, eine Krifts gerieten, ftnb 


103 





im laufe bes Krieges eine gon$e Keilte neuer Seit- 
fünften etfdjienen, meiftens Meine Blonatsfchriften 
literarifcher girkel, Me nur einen befcfjränften Cefcr* 
kreis ^aben. ZtTit groger Sorge perfolgen bie Ku* 
toren unb bas Publifum Me ftänbig wadjfenbe Preis* 
erhäng ber Bücher. 3™ 3ahre 191? würbe ber 
Preis ber 3. 50 ^rancssBänbe, ber früher im Sor* 
timent $wifd}en 2.25 unb 3 Francs koftete, auf 3.50 
Francs feftgefegt Knfang 1918 würbe ber Preis 
auf 4 graues er^ö^t. 3 m Caufe bes porigen 3 a h rc s 
würben wie in Deutfdjlanb 3U biefem preife nodj 
KriegS3ufd?Iäge erhoben. Seit bem 3^ 1919 W 
ber Preis eines 3.50 Jrancs-Budjes auf 7 $xancs 
feftgefegt, — ein Preis, ber einen €ntrüftungsjhtrm 
gegen bie Perleger entfeffelt hat, ba allgemein ge* 
fürchtet tuirb, baf baburch ber Kbfag ber franjöftfdjen 
Citeratur por allem im Kuslanbe ftarf gefd^rbet wirb. 

Diefe Befürchtung ift umfo berechtigter, als Me 
fran$bfifche Citeratur ftch inhaltlich noch keineswegs 
auf ben ^riebensjuftanb umgeftellt hat über* 
wiegenbe Ceil ber Heuerfcheinungen fdjäner Citeratur 
Ment immer noch prrfteefter nationaler Propaganba, 
beren bie Öffentlichkeit allmählich in allen Cänbem 
überbrÜfjtg geworben fein bürfte. BTufterbeifpiele 
biefer Krt ftnb bie lebten epifchen Arbeiten pon Benb 
Boy*!*®«/ Klbett <5iraub, kjenri Borbeauy, 
ZUYriam Q a r r y, BTäurice Boucher, Jran<?ots Porcfjä, 
Bourgets „Lazarine“ unb „Lee Familles spirituelles 
de la France" pon BTaurice Barres. 3 n keinem 

m 



Canbe ber IDelt ift Me Politiperung bet CyriP, bes 
Homans mb C^ealers fo grünblich unb fo allge¬ 
mein burdjgeführt tote in JranPretcf). €s lohnt 
petj niefjt für ben reinen Citeraturfreunb, ausführlicher 
auf biefe literarifche (Ballung ein$ugel}en. Sie 
perbirbt ben <Befd)macf unb ben Charafter unb brücPt 
obenbrein oft bas Hipeau ber Cileralur Ijtnab. Das 
haben einige ^ran$ofen felbfl fchon empfunden. 

(Eines ber wenigen Dächer ber alleren (Beneration, 
bas pch freihält non jeber polüifchen 21bp<ht, ip bes 
allen 2lnatole ^ranee „Le petitPierre“. tDährenb 
aber bie älteren DTemotrenbänbe bes Dichters pdj 
mehr in ein$elne (Erzählungen glicberten, ip biefes 
Buch bes greifen 5chriftpellers praffer gebunben. 
tDie bie (Bepallen ber brei Bücher bie gleichen Pnb, 
fo bringt auch ber gleiche (Beift aus bem neueflen 
BTemoirenmerf bes XDierunbpebjigjährigen. Cebens* 
meisheil mifchl pch mit gefellfchaftlichen Beobachlungen. 
Der Bater, bie BTutter, bie alle Dienerin Btblanie 
unb bie ^reunbe unb ZTacfjbam bes Qaufes pnb pon 
einem fPeplifchen (Beifte beobachtet unb mit lächelnber 
3 ronie gefchilbert. 

Bon Paul Claubel, ben i<h abpchtlich in biefem 
^ufammenhang nenne unb nicht unter bie Dichter 
humanen (Beiftes fe$e, bie fpäter gefonbert befprochen 
tuerben follen, ift ein Slücf „Le pain dur“ erfreuen, 
bas eine jortfehtmg bes „Otage“ bilbet 

^rancis 3ammes h a * <*us feinem Pünplichen 
Kalholijismus heraus eine neue heilige (Befchichte £e- 


{05 



fdjrieben, .Me wie alles, was 3ammes als fat^olif^et 
Schriftfteüer oeräßentlicht bat, wirft; ohne (Echtheit, 
ohne (Erlebnis unb ohne Überzeugung: „Monsieur 
le Cur6 d’Ozeron“. Die Baturfchilbcrungen laßen 
noch Me frühere poetifdje Kraft non francis 3ammes 
erfennen, aber Me (Erzählung felbft ift überaus bürftig. 
Diefe neue Krbeit non Jrancis 3 ammes erfc^ien 
Zuerft in ber Revue hebdom&daire; fte liegt jefct auch 
in Buchform nor. 

Don ftärferer un6 nicht fcfjneU erlöfcfjcnber Ceucht* 
fraft erfc^einen 6ie XDerfe berjenigen Dichter, Me ftch 
non einem Rumänen <£tbos tragen laßen, Klleu 
ooran fjenri Bar buffe, beßen „Ciartö“ bas fcfybne 
Zeugnis einer warmen BTenfc^Iidjfeit ift 

"Klarheit" zerfallt in brei Ceile. 3 uer ß wirb bas 
armfelige Geben bes gelben Simon Paulin gefchilbert, 
benor er aus bem bogmatifdjen Schlummer erwacht, 
wie Kant fagt Kber Simon Paulin ift fein Philo* 
fopb von Beruf: er iß ein Meiner Beamter mit 
J80 ^rancs (Einfommeit monatlich in einer fleinen 
3nbuftrieftabt. Simon Paulin ift mit feiner Coußne 
Derbeiratet, Me er zu lieben glaubte: nichts als jugenb* 
liehe Begeißerung. Balb taufest erße, aber ohne 
befonbere Derwicfelungen unb ohne wahrhafte Ciebe. 
3h r Derbienß bleibt mittelmäßig, unb ihr Geben gebt 
etwa zehn 3 a b re ohne befonberen ^wifcbenfall weiter* 
Der ztueite ßjeil fchilbert ben gelben im Krieg unb 
erinnert vielfältig an bas „feuer". 3 m brüten (teil 
erwacht ber f)elb nach langem Kranfenlager zu neuer 

106 



(Beifligfeit. fjalb geteilt fehrt er in feine flehte 
f^eimatftabt 3urücf unb ift uollfommen pertpanbelt: 
Seine Hugen haben jtch geöffnet. €r neigt fleh 
ihmtet nur t>or 6er ZDafyrfyett; er n>ill ihr Vertreter 
unb iljr Hpoflel »erben, tpenn er bie Kraft ba$u bat 

Non Homain Hollanb erfdflenen $»ei neue Büdjer. 
3m IDtnter erfclflen bie Heine Schrift über ben 
Norfofratifer (Empebofles. „tDährenb bie Canbsleute 
bes €mpeboffes nach Henan non 1875 an nichts 
ähberes in ihm fefeen »oÜten als einen großen (Be¬ 
lehrten, einen hoppelt fo großen Bürger unb alle 
Cegenben 3urü<ftmefen, fo ift es im (Begenteil gerabe 
6er IDunbertätcr ober ber angebliche ^ieropfyant, ben 
Komain Hollanb cor allem $u fehlen fcheint Bach 
ihm ift (Bmpebofles ein Zftann ber Creue unb ein 
NTamt bes fjattbelns, ber fleh nicht bamit begnügte, 
bie Spbittf 5U befragen, fonbern ihr an bie Kehle 
$u gehen tpuflte, eine Krt Homantifer, halber Barbar, 
ber für bie ©räumereien bes ©rients empfänglich 
tPar. Barum flnbet Komain Hollanb eine Nertpanbt* 
fdjaft 3u>ifchert ©mpebofles unb uns als ben HTenflhen 
eines 3ah r h un &erts, bie por bem Hätfel ber UMt 
nicht in ben Befchränfungen eines Nationalismus $u* 
frieben flnb unb bie mehr als nach halbnerflanbencn 
XDahrheiten, nach weiten Qypothefen perlangen/' HTit 
Mefen IDortert hat paul Soubay ben 3nhalt biefer 
flehten Hrbeit umfehtieben. 

Nach pierjahtiger päufe hat Homain Hollanb feinen 
^reunben unb Beratern auch e * n neues epifches 

[07 



tDerf gefdjenft Das Bucfy, bas tm Berlage von 
OHenöorf in Paris unter öem (Eitel „Colas Brugnon 4 ' 
erfdjien, ift nidjt in Öen lebten Kriegsfällen entßanöen, 
fonöem in öem lebten ^rieöensjafyr, unö wenige 
DTonate not öer tDeltfataftroplje $um Hbfdjluf ge» 
langt. — Der Ijelö, öer hn HTUtelpunft öer Crjälj- 
Iung fteljt, ift non 3o^ann Cfyrifiof fo nerfdfieöen, 
wie ein edjter Gallier non einem echten Germanen. 
Hlleröings audj Colas Brugnons XPefen ift, wie öas 
3of}amt Cfyriftofs, öie Kraft. XDäfyrenö aber bet 
öeutfdje Blufftet eine aftine Kämpfernatur, eypanftn 
unö agrefftn war, beruht Cola Brugnons Starte m 
öer Unübenninölid)feit unö öer Doflfaftigfeit eines 
feft in feinen Boöen neranferten Baumes. Cr ift 
fo nollgefogen unö non Ceben gefdjtnellt, öaf iljm fein 
Sdjicffal etwas ansuljaben nermag. Hud} fein Ceben 
ift ein Kampf; aber er beginnt öamit nidjt. offenftn, 
fonöem öefenftn, unö feine XDaffen ftnö tadjen, Ironie 
unö Optimismus. Die wunöemolle Hufye unö 3 n ' 
pc^gefc^loffen^eit einer nergangenen Generation unö 
einer uns fremöen Haffe atmet aus öem XPefen öiefes 
Cola Brugnon, öer feine Weitere Seele öurcfy ade 
Sdjicffalsfdjläge Ijinöurdj rettet unö öeffen Kraft öie 
HTelandjolie öes Ccbens immer wieöer überwinöet. 

Georges Du^amels neueftes Bu<fj „La possession 
du monde w ift ebenfalls non humanem Geift erfüllt. 
Das Budj befielt aus einer ^olge non Hepepionm 
unö, wenn man fofagen öarf, non Gebeten: es fyat 
etwas non einer profanen preöigt unö non öer Cr« 


108 



bauung eines taten. Cs erinnert an Cmerfon, ein 
tnentg an 3o!)n Cubbocf und befonbers an ben „Tresor 
des Humbles“ und ben “Temple enseveli“ non 
UTaeterlincf. 

Unter 3 eitpfychologifchen PuMifationen ift haupt* 
f&d)lich Daniel Qalänys Buch: „Chiles Pbguy 
et les Cahiers de la Quinzaine“ ^ernorju^eben. 3 n 
biefem Wette ift bas geiftige £eben eines gan 3 en 
Cefchledjtes bargepellt. Cs pnbet pdj barin eine 
’ C^arafterijtif Hollands. Zlad} Übel Qermants Be« 
fpredjung bes Bud?es im „Figaro“ nom 2\. (Dftober 
fdjeint Daniel traten? in biefem Buche allerdings 
non Hbmain Holland norpchtjg ab 3 urücfen, tneil er 
Unparteilic^feit in biefer ^eit nicht $u fdjä^en nermbge. 
Das ip ein Reichen ber &\t. U)er pdf nicht rücf« 
haltlos auf ben Boben ber flafpfcfyen fran$bpfc^en 
Crabition pellen tnifl, tnirb aus ber Ceipesgemein* 
fdjaft bes pegreidjen Jranfreid^s ausgefchloffen. „Cr 
neigte $ur Heaftion. Cr hoffte $um minbepen ben 
Hut^m bes erpen fatholifdjen Schriftpeilers non beute 
$u erringen. Uber man 30 g ihm allgemein Paul 
Claudel nor, ber feinerfeits nicht antiflerifal, nein 
durchaus nicht, mar," * fchreibt Daniel ^alöpy. 
Seine Cna tnirb Comeilles „Polyeucte“ an die Seite 
gepellt Charles UTaurras tnirb in die geiftige 
Betnegung eingegliebert Der „renouveau“ und 
„röveil* Jranfretchs ip gefchilbert, und alle Rührer 
biefer fran 3 bpfchen Henaiffance »erben perfbnlich und 
literarifch bewertet 



, . ■ - 

Der KulturpfYdjoIoge pulten Benba. gat im Der« 
läge pon (Emile Paul nt Paris unter bem Citel 
»Belphägor“ ein neues Budj gerausgegeben, in bem 
er bie Üftgetif 5er gegenwärtigen franjöjifc^en <0efeH» 
fdjaft 3u djarafterifieren perfuegt gat Benba gat 
fieg por allem bureg feine fegarfen unb geißreugen 
Eingriffe auf Bergfon einen Barnen gemaegt unb 
bie Beachtung weiter Kreife gefunden. Kucg bies 
neue Bucg fegeint, foweit preffeausjüge erfernten 
laffen, ft cg heftig gegen Bergfon unb feine 
Cancrebe be Difan unb 3ean ^Iorence ju rieten» 

3ur Kenntnis biefer Bewegung ift aueg „La paix 
du septieme jour“ pon (Emile Baumann, fowte 
manche neuen Kuffäge, bie in ben legten Btonaten 
in unb Scitfc^riften erfegienen, ebenfo bie 

Hefrologe über 3ofepg Pelaban, ron Bebeutung. 
5ur alteren fran$öftfcgen £iterälurgefcgicgte bes 
19« 3agrgunberts ift bie Stubie pon Zttarie Couife 
Pailleron über jranoois 3u!o3 pon befonberem 
3ntere|fe. 

3m Berlage pon Klean gat 3 u ^ en Bopbrc ein 
Bucg unter bem Citel „los survivances franpaises 
dans l’Allemagne napoleonienne depuis 1816“ heraus« 
gegeben. Der Derfaffer perfuegt in biefem Bucg 3U 
beweifen, wie 3ulien Benba im figaro porn 17. 9. 
berichtet, baf bie pon Bapoleon amteftierten beutfegen 
£änber 3^^egnte lang bie £oslöfung pon #:anfreicg 
beflagten unb mit fegnfücgtiger £iebe franfreieg naeg* 
trauerten. 

uo 



Die Ctpaterliteratar fdjeint oöllig $u ftagmertc 
3n einer Betrachtung über bas Cfyeater mahrenb 
bes Krieges im 3ournaI bes Döbats v. 18. U. tjebt 
IJenri Bibou hm>or, bag ftd? mährenb ber fünfjig 
Kriegsmonate oor allem ein Kntpadjfen bes national* 
gefü^ls unter bem Cheaterpublifum bemerkbar gemacht 
habe. 1 , 

€s mug aber oor allem barauf hingemiefen merben, 
bag Jranfreich mährenb bes Krieges feinen emjtgen 
neuen Dichter hcroorgebracht hat. Das Hationalgefühl 
fonnte ftcgalfo nur an Heueinftubicrungen alter unb be* 
fannter Cheatergücfe nähren. Derartige Hbenbe mären 
in ben oier 3 a h rm f c h r 3af?lreich. 3« ben legten 
Htonaten bes 3<*h r es 191 8 würben oon ber Comüdie 
•fran^aise tth^obore be Banoi lies breiaftige Ders» 
fomäbie „3fop" unb oom <Db6on Klfreb be Bluffets 
breiaftige Komöbie „Carmoisme“ mieber in ben Spiel» 
plan aufgenommen; im laufe bes 3 a h res 1919 3töcfc 
non Qugo, Dumas, f)enri Becque u. a. 

€iu neues StÜcf, bie breiaftige Komöbie „Saison 
d’amour“ oon £bmonb S6e mürbe im 3°umal bes 
Debets oom 2. 12. oon %nri Bibou ‘mit groger 
^uvücfhaltung befprochen. : 



2Uinf>ol6 Sdjoemr 

£>te jtalienifd)e Literatur 
de* jfabtes 

Der Ciefftanb, auf Öen bie itatienifche Clteratur 
infolge bes Krieges gefunfen war,,h«t auch im lebten 
Jahre besfeiben feine merflid)e Knberung erfahren* 
TXlan muß es begrüßen, baß bie $um inteüeftueüen 
Sport geworbenen Dor^erfagungen über bte Bahnen, 
Stoffe unb giele ber Hacfyfriegsliteratur enblich auf¬ 
gegeben worben ftnb; fte wiberfprac^en einanber in 
einer IDeife, bie ben Spott fyerausforbern mußte unb 
ihre IDillfürlidjfdt unb Qaltloßgfeit gar ju beutlid? 
ins Cidjt ßelite. Desgleichen burfte man aufatmen, 
als bie eigentliche Kriegsliteratur mit ihrem Jjurra* 
Patriotismus, ihrer Prahlerei unb Selbftbefptegelung, 
ihrer fallen Sentimentalität unb grotesfen ^älfchung 
unb Derjerrung alles „^einbiichen" abgewirtfchaftct 
hatte. — Uber bie beachtenswerte literarifche Pro« 
buftion h at ber Befreiung uon jenem BaUaft 
weber an Umfang noch an IPert erheblich gewonnen; 
ja 3talien weiß nicht einmal bie pacfenben Kusnahme« 
(Erfcheinungen auf, bie mehr ober weniger fpärlich in 






bw übrigen großen Kulturländern dem Kriege jum 
Ctog ftd? Beachtung erjtuungen haben. 

€s mar unter diefen Umständen $u bedauern, daf 
«me fo gediegene mie die ,Critioa u / gerade 

feit dem erften Kriegsjahre es aufgegeben h<*t> den 
modernen literarifdjen (Erlernungen das t^auptaugen» 
merf säumenden, um die (Befchichtsfchreibung jum 
(Begenftande ihrer Unterfuc^ungen und Urteile 5» 
machen, mas nicht oerhindert fycA, dag der heraus» 
geber B. £roce in den legten Qeften ftch m liebe« 
oollfter und feinfmnigfter tPeife mit (Boetge befchäf* 
tigte, mdgrend das allerjüngfte Doppelheft (Utai* 3 ult 
* 919 ) Shafefpeare getoidmet ift., 

Citeraturgefchichte und Kritif find diejenigen (Bebietc 
des Schrifttums, auf denen die (Ernte des legten 3 <*h re5 
noch verhältnismäßig am ergiebigften gemefen ift 
3« einer Keihe uon ^eüfehriften und ^eitungseffais 
find die 2Pechfelbe$iehungen $toifchen der italienifchen 
und den fremden Citeraturen —rfomogl der oergan« 
genen 3äh r b un &erte mie .der neueren Seit und der 
«Segenmart — unterfuegt morden,, und faft alle gegen» 
genmdrtig in oorderfter Keihe flehenden Dertreter des 
Schrifttums find in <Effais, Studien und Uefrologett 
gemürdigt morden, uon Salpatore jarina bis auf 
D’Umtunjio, uon Ceopardi bis auf Carducci, pascoli 
und <Bra$ia Deledda. tDeniger ju rühmen als $u 
beachten ift, dag auch diefe — und $toar fomohl die 
friüfchen mie die darßfllenden — Betrachtungen uon 
der Utmofphäre des Krieges nicht unbeeinflußt geblieben 



fbtb, $«m miwbeften infofem, als man mit IDohlge» 
fallen Me antigerrrtartifdp Bote wie bei Cab . „. Ober 
Me feftgraae (Erfcheimmg, wie beim Petfaffer 6er 
„Com dolle Bdffe“, obet beites, wie bei D’Attnun$io 
betont hat. Centern bat fleh, nebenbei bemerft, in* 
Steiften z«m giftfpeienben Anfläger 6ee jranzofen 
weitcrentwtcfelt unb warb bafflr im eigenen Canbe 
mit gleiefyer Utünje bezahlt. 

Die Carba cd-Citeratur ift um eine fehr perfbnü^» 
fübjef ttoe tmb — wie es bei bem mep^tflop^W* 
rebeßifdjett Eigenbrötler nicht anbers fein formte — 
fetjrr originelle unb anfechtbare StuMe „ L’uomo Car- 
duooi" non (Biouaitnt papint bereichert worben« *— 
UTit pascob befchäftigen fich Cuigi Pietrobono in 
einem Anhänge $u feiner Anthologie „L’nltwia prole 
di Virgilio“ unb Alfrebo (ßalletti in einer wertooQen 
Unterfuchung „La poesia o Tarte del Paeooli“, worin 
Me ousldnbtfchen (Emffftffe auf ben Dichter ber „My- 
ricae“ bargelegt werben. — Cmen ber literariffyn 
Rührer ber italfenifäfen Baiionaliften, €nrteo Corra» 
bini, hat ein ungenannter fojialifKfcher Krittler, ohne 
baf JDiberfpruch erfolgt wäre, als ben „itaüenifthen 
Tftaurice Barrbs" bezeichnet, unb zwar unter aus* 
btöcflidjer Berufung auf bas oemidjtenbe Urteil, bas 
ein B. Croce Aber Mefen fabiftifchen, an Bfnt, IBeih- 
rauch unb jäulnisbäften fleh beraufchenben lothringer 
gefällt hatte. — Ulit D^Annunjto ift 5 * Cojji, 
ber itpt „ben größten Schriftfteller 3taliens* nennt, 
wegen feiner nachgerabe pathologifchen menfcfjÜchen 



Perimlitgen*f<harf ms (Bericht gegangen. €s fchefeii 
aber, ba£ jeber UHberfpmch ben ßräfehwah« 6e* 
hn Kriege vom (Oberleutnant 511m ©berftleuimmt 
aufgefttegenen #ug*Sportmanns imr rerftärfe. —? 
2ttcf)t weniger als $wet Pu$eub febergewanbter Damen 
ber Ijalbinfel ^e^Hte C 5 . papini im * Tempo“ hl 
mehr ^rnnoriJKfc^er als ritterlicher XPetfe bvttdf; auch 
bk wenigen namhaften «Hier ihnen famenbabei trtd^ 
ohne Seifenfjtebe weg» ^ 

Selb# eine PoUftänbigc Cifte 6er btbeuienberrn £r* 
fdfeinmtgen 6er ersd^lenben Citeratur hn lebten 3 «h*^ 
auf 6ie wir natürlich perjidjten mfiffen, wärbe äufsrfl 
fürs Ausfallen. Die ZHehtjahl 6er marftgängigen 
€r$ähter hat ftd? irr ben — nur im Kttfange einträg* 
litten, barum Ou<h halb triebet periaffetten unb ohne 
€tfa$ gebliebenen •— Dienfi ber Hriegsmufen gefteflü 
Die wenigen, welche gleich <ßra$ia Delebba fich einem 
auf tfbtprr Siele gerichteten Dienfte nicht haben ab» 
wenbig machen laffen, haben übet geringes Entgegen» 
lommen ber Cefer unb Perieger $u Dagen. Ktts 
mehr als einer literarpfychologtfchen Betrachtung if 
SU erfehen, baf ber (Befchmac! unb bie Aufnahme» 
fÜpgfeit bes italienischen Cefepublifums für bie mit 
emfteren pfychoiogifchen unb Kuliurprobfemen fleh 
befchäftigenbe erjafylenbe unb bnmtatifche Citeratur 
forffchreitenb geringer geworben ift; bie ficigenben 
Sorgen um bie materielle €yifte«$ werben neben ber 
allgemeinen <£rfchbpfung bafur verantwortlich iß 
m a che n fein. 3nbeffen.jteht es nach nnferen Beobt 



Ortungen nicht ganj fo fchlimm, nrte thier 6er Be* 
wun6erer 6er Dele66a $ur (Erflärung 6er geringen 
Popularität 6er ernffen, tieffchürfen6en Sar6interht 
behauptet ^at: 6af nämlich in Italien nur föunft 
un6 Unflang fin6e, mer^otle Dinge leidet neunte, eine 
leichte ^e6er führe, Klatfch un6 Frivolitäten in 
Buchform bringe un6 6ie Sinne fifcele. Die Heu* 
auflagen guter älterer Homane un6 HoveHen fprechen 
gegen 6iefe 2tnpdjt. 

Jmmerhin lägt fid? 6ie Dielftimmtgfett 6er peffb 
miftifc^en Urteile Aber 6en XDert un6 6ie gufunft 6es 
Italienifcheu Schrifttums, insbefon6ere feines Unteils 
«m 6er Kulturentaridelung 6er Hation nicht überfeinen; 
un6 es «mr6 6avon nicht nur 6ie er$ählen6e, fort6em 
auch 6ie 6ramatifche Citeratur betroffen. (Es uoir6 
faum noch hk un6 6a fchächtem beftrttten, 6a0 es 
t ein bo6enftän6iges Drama in Jtalien gebe, 6a$ man 
6ie lebensfähigen Bühnenerjeugntffe 6er lebten fünfzig 
Jahre an 6en fünf Fegern h^^h^N fttone, 6af 
man von Hachahmungen 6es 2luslan6es lebe un6 
6af franjöftfches mittelgut 6ie Bühnen beherrfche» 
entfchei6en6en Bemeife n>ir6 auf 6ie HTif erfolge 
6er „(ßefeüfchaft 6er BühnenfchriftfieUer" hingemiefen, 
6ie einen ausfkhtslofen Kampf mit 6en tCheaterleitungen 
führt, um 6er Beuorjugung 6er auslänbifchen pro* 
buftion auf 6en Brettern ein <En6e 3U machen. „Das 
Publifum 3teht 6ie fran3ö(tfchen Stücfe6en einheimischen 
vpv,“ n>ir6 auf alle Borfteüungeü 6er Hationalge* 
föuiten ern>i6ert; „tvovon follen 6ie Schaufpider leben. 



wertn fU oor leeren Bdnfen bk nationalen Stücfe 
fpielen?* Unb man tritt ben italienifcfjen Dramatifem 
nicfjt $u nafye, toenn man feftfteflt, bag — i - abgefelpn 
oon rüfjmHcfjen Kusnaljmen — ifjre fran$bftfdjen 
Kollegen ifjnen an (Seift unb IDig, an fprüfjenber 
Cebenbigfeit bes Dialogs, an pfjantafie, jinbigfeit, 
bialeftifcfjer Sd}lagfertigteit weit überlegen finb. Selb(t 
eine italienifdje Pocfjaöe wirft in neun füllen oon 
3eljn fdjtoerfälliger als eine franjöfifcfje. 

5 um Schlug fei nocf}, als eines Beifpiels 6er ttfcf}i 
mefjr feltenen (Sebiegenfjeifc 6er italienifcfyen Citeratur» 
forfcfjung un6 Citerarfritif un6 6es ertjeblicfj felteneren 
Berftänbniffes für 6ie fremblänbifdje (Seifiigfeit, bes 
Sfjafefpeare»f}eftes 6er „Critica“ gebaut. B. Croce, 
6 er ft cf} fcfjon als oerftänbnisooller unb origineller 
Kenner (Soetfjes bewährt fyai, fegt ftcf} f}ier auf 
95 Seiten mit 6em großen (Englänber, feiner Perfon, 
feinem 3nnenleben, feinen bicfjterifcfjen Utotioen unb 
€nttoi<felungsfiufen fotoie feiner (Seftaltungsioeife unb 
6 er Sfjafefpeare«Kritif auseinanber, um am <£nbe 
feine ^toeifd barüber ausjufprecfjen, ob unfere £eit 
mit iljrer umfaffenben, fcfjarffinnigen unb tiefgrünbigen 
Sfyafefpeare-^orfdjung bem Dichter innerlich fo naf}e 
ftef}e, toie es in anberen feiten mit if}rer geringeren 
Kenntnis, aber if}rem innigeren Derftänbnis für feine 
moralifcfje ITatur unb UTiffion ber jall getoefen ift 
„Sfjafefpcare fäfjrt fort, feine eigene (Sefcfjicfjte — 
(nidjt bie ber jorfcgung, Kritif unb Darstellung) allein 
in ben Seelen $u leben, welche fortmäfyrenb feine 



fcrfrfftdp 6ef #äfte «neberlpltn, in&tm fl* feine 
nm^en mtt mtMin zntm nttt) urtiwifnwitwm (^M)ck 
erafnefyrtwn*. 



Die bmtftye ^Literatur 
des jfäfyte# 

€i«er Umänderung dueefy dt« CHeratur des adgelaufenen 
3al?r«s muß immer eine gewiffe Unficfyerijeit anljaften. 
Ulan muß darauf gefaßt fein, daß 1 es einem täte dem 
Helfenden ergebt, der, jurücfgeJedrt, gefragt wird: „Und 
das fyaden Sie md}t gefefyen?" (wodei dies „das" immer 
das Ulletmidftigjle iß). Uder man muß es daraufhin 
wagen, ^frieden, daß weles dleidt; daß man mitcrleden 
durfte, daß Urdeit geleitet wurde und der £rfo(g nidß 
ausgedlieden iß. 

Pon dem Homan und der profaerjätyuwj getjen wir 
aus. HTan fjat da oerfjältnismäßig fixeren Poden unter 
den Jftßen. €ine gefdjulte Scfßlderungsfunß wird jamal 
da, wo fie fidf an tXKrflicfyfeitseindrücfe fyält, tf^r ^iel 
fcfjwer gan 3 uerfefylen fönnen. Porangeßettt feien einige 
Uutoren, denen in der Eigenart ifjrer Uuffaffung ein 
defonderes perfdnlicfßeitsintereffe 3 ufommt: 

{. Cfjr ißian U>ad*f djaf f e. Uoman in jwei Pän* 
den. Pon 3a?od W aff er mann. Perlt« und 
JPien 1919 / 5 . Sifäer. 892 S. Ul * 6 ,— ( 21 —). 

2. €ros. Uoman. Pon 3«üone Karwart^. Perlin 

(9*8, €gon $leifcdel & Co. 283 S. UT. 5,— (?,—)• 

3. Per Spiegel. HoueUe. PonCrnil Strauß. Per* 

(in, S. tffefar. 22ß S. Ul 5,— (?,—)♦. 

% DieParntjoljer. Roman. Pon ijeinricfi ZOolf» 
gang Seidel. Polin, <&. Crotefcfye Perfetgsfmdi* 
Handlung. UT. (5,50). j 






5. Vita ipsa. Von peter Bltenberg. Berlin, 

5. dif<h«r. 3(8 S. ZIT. 6,- (8,—). 

6. Titeln Cebensabenb. Don peter TI lter.be rg. 

l. bis 8. Uufl. Berlin 1919, 5. difch«. 357 5. 

ZIT. 6,— (8,50). 

Don ZDaffermanns Boman „Chriftian ZDahn* 
fdjaffe" fagt if; ID. Beim: „IDuffermannsKauft ift ftarf 
oon feinem Streben nach einer rhythmifch'gefchloffenen 
dorm beftimmt. Die gröjjjeren unb fieineren Z&fchnitte 
feiner Bomane treten beutlicf] als ftrenge (glieber in 
einem wohlüberlegten, pi flar enthüllten Schema h<roor. 
Schon ,Das (gänf ernannten 4 wirft baburch peinlich; ber 
»Chrijiian ZDahnfchaffe* leibet gerabept an einer ttaxy 
atmigfeit ber dorm. 3ch h a ^ e biefen überftrengen dorm* 
willen für eine Botwenbigfeit, ber fich ber Schriftfteller 
wohl ober übel hot ausliefern müffen, nicht für etwas, 
primär Erlebtes unb (gewolltes. Der (grunb bafür ift 
leicht auf^eigen. — Die waffermannfche Kunft ift 
trofc ihres fymbolifchen Scheins in ihrem ZDefen bnrch* 
aus realiftifch. Sie ift jubein gan$ beherrfcht oon bem 
(gebanfen ber entwicfelnben Darjtellung. Die pfychologie 
ift biefem KünjUer bas orbnenbe prinjip für Zllenfchen* 
gefch^hen unb Kunftgefialtung. 3e fcharfer aber bie 
€in 3 elpfychologie burchgeführt wirb, befto befchränfter 
mu§ ber Kreis ber Darftellung werben, wenn nicht ein 
chaotifcher Einbrucf entftehen foll. Denn bie fünftlerifche 
Aufnahme ift pfycf)ologif<h ftarf begren 3 t So muff ber 
Dichter, ber feinen Boman nicht um bie 3 entrale 3&* e 
gruppiert, fonbern bie 3&*® aus allen teilen heraus* 
entwicfelt, entweber energifch alles Bebenfächliche 3 urücf- 
fchieben, ober er ift geswungen, feine jbee an oielen 
daben faft gleichseitig weiter heroorsufpinnen. — ZDaffer* 
manns Weg ift nach ben einleitenben Erörterungen flar: 
er entwicfelt an bem Ceben ChrifHan tüahnfdjaffes, bes 
Sohnes eines 3n&uftriefröfus, ben Übergang oon bem 
<Senu§' 3 um feibensleben, unb er erftärt ans bem 
£nfammenbruch bes Cebens ber (Cän 3 erin - Eoö Sorel 
bie ethifch« Unhaltbarfeit bes äfthetifd^geifligen, ftarr. 


120 



fubjcftioen prmsips. 3 n reicher Sülle unb ergöglicher 
5orm begleiten Crabanten ben IDeg ber großen Ke- 
präfentanten. Hber eine $igur birgt ber Koman, eine 
Künftlergeftalt, ber man toohl einen größeren (Einflug 
auf ihren Beuger l^ätte »ünfdjen mögen. <Es ifl ber 
ZHaler IDeifharbt, oon beffen Bilb es beißt: ,es toar 
inbrünftig in ber Bewegung unb oon efftatifdjer Ceiben- 
fchaft erfüllt €s hatte etwas Xfingef dßeubertes unb 
Brennenbes . . . Dinge mären faurn noch ba.‘ Das 
ift’s, was id} ZDaffermann münfchen mödjte: bie Er¬ 
griffenheit bes Kunfilers, bie wertooller ift als bie 
mübfairt flargelegte lüirflichfeit — bas (Ergriffenfein 
oon ber 3 bee # nicht oon ber perfon. IDer es unternimmt, 
bas Etfjifche aus bem finnlichen (eben berleiten, ihm 
experimentell nachgehen $u »ollen, mu§ im ZHoralifdjen 
enben." — Den Koman „Eros" oon 3uliane Kar- 
» a t h beurteilt Xfein 3 Stolj bahin: „XDieber ift es ein 
fcfßefifches Fräulein, oon bem 3ulume Karwatb er$äblt 
Kber auf Schlefien ruht nur ein leichter, leifer Xlfjent, 
ber wie ein Stabeben bas IDehen ber IDtpfel, Spring- 
brunnenraufchen, Schritte im (Barten auffüngen lagt 
Xjeimatfunft ^at hier einen weiteren Sinn. Canbfcfjaft 
wirb nicht jur Kuliffe. Sie oermächfi mit bem Klenfdjen. 
IDas aus ber Scholle an Erbfaften quillt, bringt empor 
in bie KZenfchen, burchrinnt ihre Hbern unb wirb 30 
Blut. (Lief toie bie Bäume finb biefe KTenfcfjen oer- 
murjelt 3 ” bie (Beseiten bes Jahres finb fie oerwoben. 
Sie blühen unb »elfen mit ber Katar. Klan bentt an 
Knut Xfamfnn. — Klan fühlt in allem (ßefchehen ben 
<§»ang. XOte fchon bie XUten an Eros ben Chanatos 
reihten, tote unter (Eriftans tiefblauem ffimmel bie 
fchtoarsen Segel bes Cobes fich blähten, fleht hier am 
Enbe ber Sehnfudjt ber Cob als (Erfüllet. (Es gibt feinen 
anberen. 4Bie fchicft fich aber Eis unb Slammen — toie 
reimt fich Cieb unb tfcob 3 ufantmen? — (Es fchicft unb 
reimt [ich gar 3 U fd]ön.‘ — Das iß bas Ceitmotio, bas 
an bie Hüfte biefer (Stählung als bunfle, fch»ere IDoge 
fchlägt. Cange raufcht fie bem fjörer im (Dhr. 3 « ihrer 
Klage finb oiele umfchloffen: bie (Einfamfeiten ber halb 



Cfliebfot, Me bas (Sefd^kf bes (Srafen oon ent» 

hüllt, bi* Plelancfcofe Me jlerbenben (Sefchlechter, Me 
jniiane Honrath mit bem €mpfinben bes (Ojomas 
ZJZann unb mit bem IPiffen eines Keyferling ju mecfen 
nm§, unb bas (ßlücfsrittertnm oerarmter <SefeUeiv bas 
in bem Schatten bes Qenn oon Pollgnab gefpenftig 
oorbeijieht." — Pon <2mil 5 tr au § ’ RooeUe „Per 
Spiegel meint Qeitts Stolj: „3u bie Banbieiften biefes 

Spiegels finb Hlfreb be Ptgnys Perfe gefchni|t: 

* 

„C’eet en vain que d’eux tont le saug m’a {alt deecendre 

Si j’öcria leur histoire, ila desoeudront de moi.“ 

©n HUernber fielet in ben Spiegel, fich oor bem Hbfchttb 
in ihm $u prüfen. Tibet ber Spiegel ftrahlt nicf?t bas 
Hutlifc bes Blannes pirüd, ber [ich über ihn beugt 
€in ^auberfpiegel, !}at er anbere, fernere liefen. IDte 
hinter Schleiern wohnen in ihm bie Schatten ber Coten, 
ber Parodier unb Pater bes ZTlamtes, ben jefct noch bas 
Blut ber Cebenben rötet 3* länger ber Blanu in ben 
Spiegel hinabfithh befio weiter fcbeinen fich biefe Schleier 
3 u öffnen. €rft erleuchtet fich mieber bie Sjene, auf ber 
er als Knabe gejlanben, bann finft bie Ppanb, bie ben 
{jintergrunb abfchlie§t <£r fieijt in bie Kammer, bie 
feines Paters Kinbheit umf d}to§ . . . unb fo immer 
«oeiter bis in bie Zimmer ber dfapfjeit, über beren 
Ceppich, jung unb befch»tngt, ber Urgrafpater ging — 
So fielet ber Klternbe fidj nicht felbft, nicht unmittelbar. 
6s hämmert ein tPiebererfennen aus biefem Spiegel, 
ber feiner Pater Sdjicffale trägt, 3 u ihm h^ouf. Bus 
bem Cicht all ber Svenen, bie für Plinuten aus ihrem 
Dunfel erglühen, fommen bie Strahlen, bie in feinem 
noch brennenben £jerjen fich einen. Bus bem (Setotrr ber 
IPorte, bie einjl biefe S 3 enen erfüllten, löfen fich Me, 
bie als Plelobie feine Seele burchjiehen. Kus bem 
(Sehern unb €hegeftern erflärt fich fein feilte, aus ber 
Ciebe, bem fja§ feiner Pater fein eigenes Cieben unb 
- Ceiben. — Plu| man fageu, rote fehr bie Plelancholie 
einer folchen Betrachtung bem JPefcn Stran§ens ent» 
fpricht? PTu§ man fagett, »ie »eich feine IPorte Ce» 

{22 



£ n ber (Erinnerung bumh^Vn« mrb« 2tbe*hrHi 
weht? Darf man auch lagen, Mentor ber 
nung Me plafiif leidet? Schön $ es, ln bt* 
Spiegel ju Miefen: aber es barf nicht lange gefcheh**- 
tue Hugen etraüben. Die (teUna^me finit. Hian 
tappt fich bisspeilen habet über ben Spiegel hinweg 
ins 5cetejui Miefen, fdjclmt fiefj unb jeufjt unb tut feine 
Pflicht manches aus biefem Huch Hingt ju leife, man' 
ches perfchwhnmt $u fehr hinter Sdfleiern, manches 
rücft 3 u [ehr in ben Schatten. Keine Erregung burd}* 
jittert bie Stimmung. So mu§ fie erfchlaffen.“ — Über 
Mn Vornan „Die Hawholäer" non Heinrich JPeCfgang 
Reibet fchreibt Knfelma tjeine: „Der junge ebers« 
palber Pfarrer, bet aus eine» Dichterfamilie flammt, 
tragt eigenes (ßeficht Schon fein fPogel Coliban* jeigte 
Mutfich perfonlidjfeitsäuge. 3ebe tiefer neun Hopetlen 
u?ar ein ernfthaftes Keines KunftwerF, »ein unb jtorf in 
her €mpfinbung, gewiffenhaft in ber (ßeftaltung. Die 
$ehaglich?eit, bie in allen Schöpfungen bes Dichte»* 
porherrfcht, hat nichts philißröfes ober gar Spießbürger« 
liches, fie jhrömt aus ber Kühe eines lauteren <0emuts, 
bem 3 toar alle firbenbinge fchenfen unb nehmen, bas 
aber auf feinem fieberen Hhvthmus behaart 3 n 
porliegenben Homan gehen unb erleben mir hauptfachlich 
mit bem Hechtsanwalt Pamhol 3 aus hem, nopbifchett 
Stäbtchen Hriftow« nichts Außerorbentliches porerft, 
be'nn fern Hußeuleben perläuft geregelt unb familien« 
ha ft. Sein Jnnenmenfch aber fennt träume unb Zweifel, 
€infamfeitsräufche, HTelancholien. — Daneben läuft, ein« 
wahrhaft flormfehe Kleinmalerei. Die Schttberung her 
tt)eihnachts$eit mit ihren lieben Dorgenüffen unb trau« 
twhen (ßenilffen, bie Spiele ber beiben Kinber, bie Hb« 
fchäftigungen unb (ßebaitfen ber £rau Huna Eüfabeth 
unb ihr tiefes Dermuneltfein in ber Ciebe ihres HZannes, 
alles bas wirb umjtänblich unb langfam vor uns ent« 
wicfelt Selbft bie herotfehen unb grauenoollen (Zreigniffe 
bes Krieges, bie bie Jamilie auseinanberreigen, umflögen 
nicht bas 3byU galt} ausjurolten." — Über Peter 
Attenbergs „Vita ipÄ“ urteilt 2t p. <3lejchea?Hu§« 

w 



wurm: „t>Ie ,Vita ipsa* jtefy Ijfibfdj gebnnben in meinte 
fjanbbibliothef# um fle bann unb wann heraus 3 ugreifen 
nnb mid] an ihren Dicbterfdiönheiten 311 erfreuen. XDer 
nriffen mill# rnie fein peter Miltenberg als Dichter 
ewtpfinbet unb u>ie echt er es ausörtiefen fann, ber mu§ 
Hur bie Sffoe »Buche moalber 4 (5. 33) lefen. Sie tft in 
ihrer leichten profa ein gan 3 prächtiges (Sebidjt. 3u 
peter Miltenberg oerehre id> bas abfolut anbere# ein 
©egenfägliches, bas mich anregt unb bereichert." — ; 
Kurt lUntt 3 er fchreibt im Ijinblicf auf Miltenbergs Ccbens* 
abenb: ##€r mar# ber arme peter# mit fedtfig glaubhafter 
als mit breißig. Seine Demut oor Sdjönheit# Hein beit# 
3 ugenb nnb cßüte fianb feinen grauen paaren ebler an 
als feinen blonbeti. Hührenber mar bas Bilb# ben Milten 
fich anbetenb oerbeugen 3 U fehen oor Schöpfungswunberu 
als ben 3ungen patfjetifdi fnien. Mlber eines batte et 
oertoren: bie Unbemußtheit. Der füge Schmel$ feiner 
erflen Bücher fehlt bem legten. €itis hüben alle ge«* 
ineinfam: fie finb mie eine Schale fojtbarer Früchte; unb 
nur ein Barbar mirb fich h’* ll feßen unb fie in einem 
£nge leeren; ber Schmecfer toirb fie langfam# oerteilt, 
als Mlr 3 nei# als Deffert genießen." 

Mlngefchloffen feien einige MXomane unb (Stählungen# 
in bauen ber Canbfdjaftsfchilberung ein befonberes 
3 «tereffe 3 ufommt: 

?. X} u b e r t u s. (Ein Ipalbroman. Don paul Keller. 

. Breslau# Bergfiabt^Derlag# XD. <5. Korn. 276 S. 
Hl. 5#50 (7#5Q). 

atanbinann ^al. Homan oon Horbert 3ac^ 
ques. Berlin S. Sicher Derlag. 286 S. 

9 . Schümmerßunbe. Bilber nnb (ßeflalten. Don 
Kart Sä hie. Ceipjig, £. Staacfmanu. 2\6 S. 
JO. ^ausHTalepartns. £in 3agbroman. Don 3u* 
lins H. ffaarhaus. Berlin 1919/ paul parey. 
363 S. Xlt. 5#—. 

IV 45ottfrieb Ijaberfotfs 3**tum unb anbere 
(ßefchichten. Don Bernharb Sternes. ßannooer# 
Mlbolf Sponholg. 225 & MH. 3#— (<*#—). 



\2, CÄnbltche <£ef ch id? te n. Don Bernhorb $le* 
tfits. €benba. 2(5 5. 21t 5,50. 

Uber paul Kellers „Hubertus" urteilt Karl t Ijube*: 
„Keller reichtet auf breites Kusmalen feelifcher Vot* 
gänge unb <gufammenhänge. <£r lägt banbeln, lägt bas 
Ceben leuchten unb baraus bas IPefen ber auftretenben 
(Bejlalten erfehen. Da 3 U fommen noch bie übrigen (be* 
bannten) <£ügenfchaften Kellers; feine ftarfe Derwur 3 elung 
in ber Heimat, bas innige Derhältnis jur Hatur, bns 
Beherrfchtfein non ben fittlid?en (Bebanfen ber Kuftoärts»» 
ffilfrung, bie $arte 5römmigfeit. KU bas gibt e»nen 
Klang non immer neuem Heis. (Serabe ber erfolgreiche 
Schriftfteller fommt nicht immer an ber (Befahr porbei,, 
ftd? $u tpieberholen. Knd? Keller nicht. Das foll aber 
rein <5runb gegen bie Stellung fein, ba§ ber i^ubertus 
bas IDerf eines ed?ten Zahlers ijt" — Horbert 3 a c * 
gues f „Canbmann l?al" rühmt iflontf 3aco&s: „Wan¬ 
dler. Cefer, fonjt gewohnt, ttaturfd?ilberung unb (Litt* 
bilbfr 311 überfragen, wirb biefe h*Uen Sommerfseueu 
begierig in fid? auf nehmen. IDorin ruht ihr Räuber? 
3 d? glaube, im Heise eines fjersens, bas fid? bis an 
ben Hanb mit IDeltfreube unb Haturliebe getranft - Ipt 
unb ferner im Heise ber 3ugeub. Denn etwas 3ungei^ 
haftes im fröhlichften Sinne fteeft in allen (gffiafen bes 
Canbmanns f?al, ob er mit feinem Ktnbe über bie IPiefe 
purjelt, ober ob er mit fremben Bechern j n einer Sommer»» 
«acht ben roten See mein trinft. — Seltfam, bag biefer 
(Seift ber 3 ugenb mit all feinen IDunbern gerabe über 
einem lüerfe ber Heife auffteigt, bas manches 3rreiv 
5 af?nben, 5 lacfern junger 3 ahre sugleid? frönt unb ab- 
fchliegt. Sdjlog HTinnemo am See mag bem Canbmamt 
i?al oerloren gehen. Kber fein Dichter fann, nnn bas 
Schicffal fie ihn erft einmal finben lieg, bie ^eimat 
feiner fudjenben Seele nicht wieber einbügen." — über 
Karl 5 ö h l e s „Schummer jtunbe" t?eißt es bei Karl 
£?uber: „Karl Sohle erfagt ffi 33 ent?aft Ceben unb IPefeit 
ber fjeibe. Seine Bilberfammiung ijt gtücftich eingelötet 
burch eine in sarten Cfrismen gehaltene Sdjilberung ber 

(25 



Däntmeftutg Im Ifeibebobf. Äne Otrfe tft ihrer TM. 
Die Satbentöne finb gebämpft wie bas ©etningenbe 
Rbenbrot, weich wie Sommerluft. Die Kunjt, ben Cef er 
mit «in paar Bewegungen auf bas IDefentliche ehfjtu- 
fimmen, ihm bie guhbrerbehaglichfeit 3 » oerfchaffett, $ 
erfreulich. Die fyibegeftalten finb gut gefehen." — 
DerfWbe Referent meint Aber ben 3agbroman „fymS 
UTalepartus" ©on 3ulius R. fjaarhaus: „RTan freut 
fid* immer, wenn man einmal ein Crjählergebilbe in bie 
ffänbe befommt, bas bie üblichen Scagejtellungen meibet 
nnb ffch einem weniger ©erbrauchten Stofffreis juwehbet. 
Dicfe Haltung gibt bem haarhansfchen 3agbroman ben 
Rei$ ber Srifche. Das Ceben bes Romans ijt gegeben 
burch eine 3 a 9 bgefellfcbaft / bie fich, fern ©on jehrenbetn 
Beruf unb flutenbem Stabtgetriebe, eines beglficften 
Dafetns freut in einet weltfernen Kiefentheibe, in fiettv 
buftenber Rbgefdjloffenheit, bei ben Spannungen bet 
309 b, ©erfenfenbem Beobachten ber Ratur, fröhlich* 
ungezwungenem (Sefpräch unb natürlichem Sich*Rähet> 
TÜefen. — Die 3agö* nnb Raturf<hilberungen lefert frch 
angenehm unb finb wahr, wenn auch bem Perfaffer jene 
innere &lnt, bie alle Ratucbilber ins Pifionäre sieht, 
mangelt. Die Beobachtungen finb reich, fdjön unb er* 
frifdjenb, wenn auch eine leichte Crocfenljeit Beflügefund 
unb Schwung ber phantafie hemmt. Die UTenfchen ftno 
flare, ©ielleicht ju einfache Cypen, bie nicht mit Schwer* 
unb Perwicflung belaben finb. Rlles in altem: €iu 
frifchet, fauberer Unterhaltungsroman." — Bernharb 
Siemes finbet gute Unerfenrrang burch IPilhelm Cob* 
fien: „IPas ber ^annooeraner Bernharb Siemes in feinen 
beiben Büchern bringt, liegt erfreulich t©eit ab ©on allem 
IJetfbmmlichen unb trägt eine burchaus fetbflänbigey 
eigen« Bote. Ulan rnerft es afl biefen <Sefchid)ten an, 
baß ein Utaterange über ihnen geleuchtet hat, ein UTafet* 
äuge, bas bie Ratur bis ins Kletnfto erfchant, in allen 
Schattierungen erforfcht hat nnb ein (Setnüt mit bem 
feinen (Sefühl für beh fdjwingenben Rhythmus in ber 
Barnt" 

Die Betrachtung wendet ffeh ber Dorf gef chichte unb 

04 » 


i 



€r}4Utfifi0tit Jfc, in beiten ein beJHtamter dkm gefdjtibert 
wirb: 

(3. Die Qdufer pon ©Iilen^of. Der Vornan 
eines Dorfes. Don Hermann t & ns. l^attnopcr, 
Dbotf Sponfyolfe. 

\% d$rete £illunger. Vornan. Pon Dlfteb öorf. 
Berlin ^8, Cgon ^leifc^et & €o. \88 5. DT. 3,50 
(5,50). 

(5. Die Doberbaijn. €ine Dorfgefdpdtte ans bem 
ü)irfd?berger CoL Don Kurt $ eiferet. Ceipjig, 
«uetie ft meyet, 308 5. DT. %50 (6,—). 

(6. Die beutfdie Seele. Doman aus bem €tfa§. 
Om t (CtjtifHäne Hafeet. Ceip 3 ig, $t. TDU^eim 
(Bvnnow. 320 S. DT. 5,— (7,—). 

(7. Klle miteinanber. Zteues potn trautften DTar* 
jetldien. Don Dgnes l^arber. (ßottja, 5^icbridj 
Dnbreas petttjes 21. <5. (^7 5. DT. %—. 

(8. Dlte <ßefd)id}ten ans Dierlanben. Dou 
JQemrid) Dräger. Hamburg, DIfreb. 3anffen. 

(9- gftrdjer 5agen. Don DTeinrab dienert, gü* 
rhft T9$, Dafdjer & Cie. U5 5. DT. . 

20. Der DTann ber geliebt fein wollte. Do* 
man. Don J^einrtcfy Steiniger. Berlin, Cgon 
iteifdjel & Co. 282 S. DT. 5,— (7,—). 

Karl Quber fagt über fjermann Cdns’ Homan „Die 
Tjäufer von (D^lenltof": „£$ns bietet eine Deftottbs« 
aufnafptte bes mobernen (tjeibe*) Dorfes. fjtet finb 
DTenfdjen nnb Sdjicffale n rtf e r e r &\t, fo wie fie in 
ben Raufern bes heutigen Dorfes wohnen; ba finb auch 
bie Dntriebsfräfte, bie jwar nidft geitgebunben finb, «bet 
burdj bie ^eit bodi if?re Sonberfarbe erhalten. Die gan$ 
djarafterifHfdje Oorfgcfdfidjte ,Der neue Kntg ( , in ber 
ein t^ergefommener 1 TDirt fiefy in bie T}3ü}e arbeitet unb 
butfdt Xteib unb &ufätttgfeüen 3 u 5aU gebracht wirb, 
’jeigt bie glfidfyafte tjeurigfeit i&nsfdter Dorfmenfdjen* 
' gefkdtuttg. Diefe Cuft ber (Segenwatt ift bemtfeidfnenb 


127 



für die gefamte (Beftaltenmelt bet fnubbtgen Bauern,. 
UTüller, Caglöljner, 3 ag&hüter, IDirte, paftoren und 
Center, 5 örjier, 5 *auen, die da mit naher Cebenbigfeit 
pors innere Buge rücfen. Scharf find fie beobachtet, mit 
unbedingter Sicherheit find fie herausgearbeitet." — Ober 
Klfred Bo cf s Boman „<Sv ete 5illunger" Äu§ert fich 
B. Krauß: ,irgendeine Überrafchung bringt auch bi* 
neuefie Schöpfung Bocfs nicht, und er wird wohl auch 
fünftig den fidleren Boden nicht pertaffen, auf dem feine 
Kunfl mit fo unerfchütterticher 5 efügfeit fleht und gedeiht 
Bealifüfche Bilder aus dem Ceben der heffifchen Bauern 
und bfandwerfer, bei denen es nicht fo fehr auf. die ein* 
Seinen Melden und ffetdinnen als auf die 5ülte der Um* 
weit anfommt — das ifi und bleibt fein unumfchrSnftes 
l^errf^erreich. ‘Dielleicht fütjtt er fich in der Kleinßadt 
noch um ein weniges heimifetjer als auf dem Canbe. < 2 ine 
foldje ijl auch der Bährboden für die Schicffale der 
brauen <ßrete 5 illunger, die nach ihrer fur$en traurigen 
€he mit einem unguten Schlächtermeijier fidh als tUitwe 
waefer durchs Ceben fdjlägt und dann fchließlich doch 
noch den 3 ugendgeliebten erringt, obgleich diefer den 
Cod ihres erjten BTannes perfchuldet hat. Das alles 
und was daran hangt, wird mit echt bocffcher Creu* 
her$igfeit in echt polfstümticher Sprache fo natürlich 
dargeftetlt, als ob es gar nicht anders fein fönnte." — 
€rich freund rühmt Kurt 5 e l f d] e r s Dorfgefchichte 
„Die Boberbahn": „Das ifi nun wirflich einmal eine 
Dorfgefchichte, wie fie fein foll, gleich fern der roman* 
tifchen Dertogenheit der Dorfidyllen pon Knno dasumal, 
wie der literarifchen Derjliegenheit des seitgenöffifdjen 
Bauernromans. <£in Bahnbau im fjirfdjberger (Cal, der 
die eiggefeffenen Bauern pom alten Schlage $u eigen* 
finnigem, ja perbrecherifchem IDiberjlanbe reist, gibt den 
jiarfen Bahnten für die gutgebaute Handlung. Sie ent* 
wiefett fich folgerichtig, alfo ohne bewußtes ^afchen 
nach der Senfation, bis 3 U einem übrigens rafch ent* 
wirrten Kriminalfall. Seine befie Kraft fefet jedoch der 
Derfaffer an feine artige Ciebesgefchichte, die drei fehr 
ungleiche Perehrer um ein unerfahrenes, aber innerlich 


(28 



tüchtiges Hauernmäbchen ficft* bemühen lägt." — Über 
£h?ifHane fiajjels elfäffifdfcn Hornau „Pie beutfche 
Seele" fpricht ©ttomar €nfing: „Hur mit tiefer IPeh* 
mut fann man auf bas farbenreiche (ßemälbe bliefen, 
bas Cfyftftfane Hagel uns mit ihrem elfaffer Homan 
,Pie beutfche Seele* entrollt (Ceipjig, 5 r. IPilh- < 5 runoio), 
mit fich bie oerfchiebenfien perfönlidjfeiten: reinbeutfehe, 
altelfäffifche, fran3öfifche unb — 3um 5ran30fentum nei* 
genbe in Stragburg mifchen, bas fchilbert bie Perfafferiu 
In äugerfi toohlgelungener IPeife. Pas nur Homanhafte, 
ber Kampf 3n>ifchen Ciebe unb Pflicht, tritt beinahe hinter 
ber Parjtellung bes Polfscharafterijiifchen 3urücf, unb 
dafür ift man ber Perfafferin nicht unbanfbar. tPohin 
fmb bie Seiten, als bas Statthalterpaar feine glän3enben 
5 efie gab, als man fang: ,Hun auf, mein Polf ber 
Alemannen, feft fleh' 3U Kaifer unb 3U Heich*? Ztldgen 
biefe Sage oergangen fein: als gefchichtliches Kunfhoerf 
behalt ber Homan feinen ZPert" — €nfing lägt fich 
auch über Hgnes fjarbers „Klle miteinanber" oer* 
nehmen: „ 3 « ihrer Zählung , 2 llle miteinanber, Heues 
00m trautften HTarjellchen* bietet Hgnes fjarber eine ge*» 
mütoolle, n?armher3ige 3ugenbfchrift, getragen oon ber 
Hnhänglichfeit an ihre ofipreugifche Heimat, einen Kus* 
fchnitt aus bem britten Kriegsjahr, ba es überall unb 
immer »burchhalten* hieg! <£ine Pichtung, bie Kinberhet3en 
fo recht erfreuen nnb 3U befcheibenem (genügen führen 
nwg, eine nirgenbs aufbringlich toirfenbe prebigt oon ber 
Ciebe 3U (Sott unb ben Hlenfchen." — Pie „alten < 5 e* 
fchichten aus Pierlanben" oon Heinrich Präger tour* 
bigt Karl HTüller-Haftatt: „< 2 in Huch/ bas gar nicht 
4 iterarifch* tut, bas nichts toill, als gan3 fchlicht unb 
einfach 3 ugenberinnerungen bes Perfaffers fefihalten 
unb bas eben barum burchaus bobenftänbig toirft unb 
einen nachhaltigen < 2 inbrucf auf ben Cef er macht. < 2 in 
ZHann bes praftifchen Cebens, ber Hegrünber bes lübeefer 
Prägenoerfs, erjählt hier aus feiner Kinbheit, bie er 
in ben 3 a h^en um 1860 am €lbftranb in ben Pierlanben 
oerlebte. <Sv gibt feine 3ufammenhängenbe Parfiellung, 
fonbern nur ein paar eittselne Hilber, toie fie ihm gerabe 



in Sen Sinn fommen, Kber et malt fte lebenbig, fo 
frifd) in ben Sorben, fo Rap in allen einzelnen <§ügetv 
bag wir uns mit itjm mitten in Sie alte ^eit hineinoerfefet 
fühlen unb mit ihm Sie vergangenen Sage burdtfeben, 
als wären fie bie unfrigen." — Über Üleinrab Cie* 
uerts giircber Sagen fdjreibt Sr. Ch- Körner: „Seinen 
ecfchienenen fchwei$er Sagen unb £jelbeugefd}ichten 
lägt Cienert nunmehr fechsunbjwanjig jiiridjer Sagen 
folgen. X>er fcbwei$er Dichter fdjöpft £?icr ans bem 
tiefen unb Raren Brunnen fees urwüdifigen Polfslebeus 
unb (Empfinbens biefer alemannifd}*heloetifchen Stabt 
Pie fiigenfchaften unb Porjäge bes echt fcbweijerifcben 
Pidtfers treten auch hier wieber jutage: bie fchlichte, 
fdimucflofe €r 3 ählungsfunft, bie oolfstümliche Par* 
jiellungsweife, bie tiefe, innige, ^eitere unb reijoolle Krt 
ber 23ef)anbiung, bie gerabe burch ihre Ungefucbthei* yn 
bem £>erjen bes Polfes fpredjen wirb." — Ünfetma 
Jjeine rühmt fjeinrich Steinigers Vornan „Per 
ZHann ber geliebt fein wollte": „3« allen feinen IPerfen 
oerrät fidj ber pfychologe. Kber feiner, ber mit bleich* 
füdtfiger Cheoretif arbeitet Steinigers (ßeftalten tragen 
ein gefunbes gayerntum in fid]. Uleifi finb es Sonber* 
Unge, bie er fchilbert, UZenfchen ohne (glätte unb Sa* 
nalität. Kuch in biefem guch wieber. geginnt man e* 
3 U lefen, fo erwartet man eine behagliche Kleinftabt* 
gefdjichte mit Stammtifcfj, Xtadjbarn unb (ßeoattern, 
behaglich erjählt Unoerfeljens aber gerät man in bie 
Ciefen einer 2Kenfd]enfeele, vielmehr ber UTenfchenfeelett 
überhaupt. Per ehemalige <0erid]tsfd)reiber Kafpar 
Schmibt, oerlumpt, oertrunfen, migtrauifch, grob unb 
fdjen, wirb unter unfern Kugen ein neuer Ulenfch. £P*e 
unb warum erleben wir mit ihm. Kein Seeienfaferdpn, 
bas uns entginge. Unb hoch feine Pivifeftion. Spring* 
lebenbig läuft er vor unfern Kugen umher, wanbeit fic& 
bleibt beunoch babei ber Ulte unb fehrt 3 ulefct mit neu* 
erworbenem Selbftgefühl ju fich jurucf. IPie UTenfchen* 
gutheit, Satur unb Kunft in feine bumpfe 3nnerlidjfeit 
hineinfäen unb htneingärtnern, bis fie ihm felbft beu 
Spaten in bie bjanb geben ju eigenem Perantmortnngs* 


f30 



feto, fets ftilbtt bas innere (öerüft bes feragefunben unb 
babei weicbfäblgen Romans. ZHan lieft ihn mit ^reube." 

4£rotif fpielt m bet einen ober anberen ZDeife in feen 
folgenben Romanen eine Rolle: 

2^. firotifdje Ztooetlen. Don €tifabeth Dan* 

t^enoev. Sdjujter & Cöffler. S. ZIT. • 

22. Ciere in Ketten. Roman. Don €rnfl ZDciß. 

Berlin, 5. $ifcher. 278 5. ZIT. <*,50 (6,50). 

23. Der junge (0ina. (Befeuchten. Don XDalther 

€ i b 11 g. R<rlin, Cci4 Hei§. flO 5. ZK. (6,-). 

Übet €lifabeth Dauthenbets „€rotifche ZlooeU 
len" äußert fich Zlnfelma Qeiae: „Die Dichterin gehört 
bet Seil bet Detjmel, Ciliencron nnb anberer ZDieber* 
entbecfer ber förperlidjen Ciebe für bas (Bebtet bet Kunfi 
an. Ommer noch fpürt man bei ihr eine geroiffe £reube 
an bet eigenen Kühnheit, wenn fie Crotif fdjUbert. Itnb 
tn ben uorliegenben Ropellen gibt fie faum anberes 
als bie. 3n allerlei Probleme eingefleibet. <£s finb 
ftiloolle $reuben unb Ceiben, bie man uns e^a^lt, (ehr 
funfboll erzählt. Zille ein wenig lebensfern unb büdjer* 
nab." — €rnft ZD e i § * Ztoman „Ciere in Ketten" be¬ 
urteil t Karl Zauber babin: „ZITan faitn über bie Rot* 
xoenbigfeit, ZHenfchen aus ber bmtfelften fjalbwelt 3 um 
(Segenfianb eines Kunfifchaffens 3 U erbeben, mebrfacbet 
ZtTeinung fein; aber man muß feftjtellen, baß bei aller 
realiftifdjen Deutlidjfeit in bem Dirnen-Roman oon €tnfl 
ZDeig felbft bas ffeifeljle mit reifem <Ernjt unb f übler 
Sidjerheit überwunben ift. Der Ziern ift bas Seelifdje, 
nkbt Äußerlich-Stoffliches. Der Dichter treibt nicht mit 
leigffiblenbem ZITitleben im $luß bes entfalteten Gebens; 
er forfcht, taflet nadf einem Befunb, in bunfle 

tßtünbe mit bem Zlnteil bes feelenjerlegenben pfydto* 
«nalYtiters. Seine fiebere ZDitterung finbet bie Unter* 
jfttdmungeri bes Btwußtfeins, ergreift XUit*<Beahntes, 
entbeeft bas 5lüffig*(Bleitenbe." — Rubolf paulfen wür* 
bigt ZPatther Gibt iß* (Befdtfditen „Der junge <5ina": 
„ZUanchett wirb biefes artige Seelenfpimtewebe in biefer 
Seit bes falten Rationalismus allju bftnn febeinen; wer 



aber no cb Eingabe auf Bringt für bie pubert&tsfimpf* 
eines Srntpatbifcben, wirb nicht enttäufdjt fein, »eil bie 
(Sefcbicbten [eibet gan 3 Eingabe an ben fü§en, bangen 
Räuber bes erjten (Erlebniffes fiitb. < 2 in reftlos liebet 
Kerl, ber junge «Eiblifo. Pielleicbt ift bas, auch in bet 
Kunjt gerabe unferer Cage, ba ficb uiele bemübeiv 
böfer ju fein, um beffer 3 U »erben, meljr als es fcbeint" 
Porteilbaft macht fidj bie Kunfi bet Sc^ilberung als 
folche in ben folgenben Püchern geltenb: 

2\. ZUorb. Hopellen. Hon ZUfreb Ce mm. 2 Bbe.' 
ZUünchen 1918. ZTolanb*Perlag (Hie neue Heilte). 
75 unb 86 S. ZU. 2,50 (3,50). 

25. Seelen, bie fyeimgefunbeit. Pier ZTopelleit. 

Pon Karl P i e n e n ft e i n. 3ttnsbrucf 1918, C^tolia. 
217 S. 

26. 3 Örnjafob S»ebn. Pon 3°^ attms (ßtll^* 

I^off. Perlin 1918, Perlag ber „OgUchen Punb*‘ 
fchau". 295 S. PT. 5,50. 

27. Her junge Hielter. <£ine (grjablung. Pon ZTu* 

bolf fians P a r t f ch. Ceip 3 ig 1918, £. Staacfmann. 
3.35 S. 

28. H er r 0 te Pe rg. Höman. Pon ZDilhelm Scbuf * 

f e n. Stuttgart 1918, Strecfer & Sdjrdber. 190 S. 
PT. 3,50 (5,—). 

29 . ^öfc^ele ber £tnfler unb aitberc ^ci<» 

tere (ßefdjicbten. Pon ZPilhelm Scbuffen. 
Stuttgart 1918, Strecfer & Sdjröber. 237 S. 
ZU. 3,50 (5,—). ’ • 

$0. Hie erjte ZU illiarbe ber jipeiten Pil* 
lion. Hie (ßefellfcbaft ber Sufunft. Pon fjeinridj 
S t r o b e l. Petlin 1919/ paul daffirer. 350 . 

31. Hie Spife»eggaffe. <£in Cggebudj PO.* 

Sommer unb Sonne. Pon Heinrich §er* 
faulen. Kempten*ZUünchen 1918, Koefel’fche Pud^ 
bonblung. 83 S. ZU. 2,20 (3,—). 

32 . Herabjtrafteißffl. «Erklungen. Pon.<0wf*o* 

3 a f 0 b. Petlin 1918, €$ou Sleifcfjel & <£o. 150 5. 
ZU. 3,—• (5,—). , 



33. Derp feifeufönig. Ein Poman ans ber Eegeri» 
. wart Poti Karl Sttider. BTfincbcn \$\8, (£. 
BecT. 270 S. 

<54. tDadttmeijter pumnter, Poman. Don Egib 
non 5U«f. Berlin,Ullftein&£ 0 . 382 S. <PT. 4 ,—. 

35. Das pünftlein anf ber ID eite. Poman. 

Don (Dttomar Enfing. Einleitung non S*&. 
(Srcgori unb 32 Bilber non lubmig Benoalb. 
(Kleinoo^Bomane Bb. \.) Perlag ber Deutfdjen 
Didtter*<0eb4d}tnis*Stiftung. bjamburg*<ßro§borfiel. 
. 397 S. PT. 4,50 (6,—). 

36. Das 3 weite leben. Eine E^äftfung. Pon 

Etnfl g a b n- Stuttgart unb Berlin \S\8, Deutfdie 
Derlagsanjialt. 252 S. PT. 4 ,— (5,50). 

37. Per Ca n $ er. Poman. Pon £} 0 11 ä n b e r. 

Berlin, S. 5ifdjer. 398 S. PT. 6,—. 

38. * (Sott unb ber 3nfanterift. Pon Bobert 

PT i di e 1. Berlin )Q\Q, 5. 5ifd]er. (09 S. PT. 2,50. 

39 . P>ab3efs Kampf mit ber Dampfturbine. 

Poman. Pon Klfreb D d b 1 i n. Berlin 1918, S. ^i* 
fdter. m S. PT. 7,50 ftO—). 

40. Pie (ßef djidjte non ber Butter. Pon peter 

PT i d) e l. PTündjen 191^, Klbcrt langen. 238 S. 
PT. 6 ,—. 

41. gtnifdjen neun unb neun. Poman. Pon leö 
, peru 3 . PTündjen,Plbertlangen. 242S. PT.4/50. 

42 . Pie begrabene fjanb unb anbere KiteN 

boten. Pon IDitt)elm Schäfer. PTfiticbeu 19tf*, 
(ßeorg PTfiller. 

43. IDillfommen unb Kbfdjieb. Pomau. Pon 
• f Krtbur K a b a n e. Berlin, Erid) Pei§. 2U S. 

in. 8,-. 

44 PT ei fl er 3afob unb feine Kinber. Poman. 
Pon Kbam Plütter«<DUttenbrunn. leipsig, 
1 . Staacfmann. 350 S. PT. 5,50 (7,5p). 

45. P e r B ni l a § ft e i n. Poman. Pon Emil Er t L 
feip 3 ig, 1. Staacfmann. 4^3 S. 


133 



*6. Die B e ß i e. Cr^lungen. Bon Kruotb gmet*. 
Kriegsbudter 3. Ztlitndjen, Zllbett C*ngew. ((( 

zn. (,—. 

*7. 5raa Cinfalt. €ine <5efd}idite. Don ^einrldfc 
Sdimib^Kugelbadj. Ceipsig unb Hamburg 
1919/ <5u(tap Sdjloe&mann. 238 5. ZIT. *,60. 

*8. üögeldjcn. Boman. Don 5. ZIT. tDinternifc. 
(€ine neue Bomanreiije.) Berlin, 5. 5ifdjer. *(6 5. 
zn. 5,—. 

*9. mietet Blanf unb fein Cifel. Don Bubotf 
fjaas. C-eipjig, €. Staacfmann. 376 5. ZU. 8,— 

m-)- 

50. Die arme Sdttoeßer ber Kaifertn unb 
anbere (ßottesfreunbgefcbidtten. Don Katl 3ofepfy 
5 r i e b r i d|. Berlin, 5urdje*Derlag. 2(3 5. ZU. *,50. 
5(. Die n?a^re Kun(i. Satirifdier Cfjeatewoman. 
Don ZTubolf f}irf djberg*3 u * a ‘ Berlin, Oft* 
benburg & Co. 282 5. 

52. Die ^erlisböfer unb ifjr Pfarrer. Cln 

Dorfroman. Don Bidjarb Knies. Berlin, (Egon 
5 ieifdjel & Co. (99 3. ZIT. *,50 (6,50). 

53. fjaus ZTummer 37. <£in ZDiener Boman. Don 

Karl Zlbolpfj. ZDien unb Cetpjtg (9(9/ Zinsen* 
gruber*DerIag Brüber Sufdiittfr. 378 5. 

5*. Dermanblungen. ZloneUe* Don Bidjarb % ü l* 
fenbecf. ZTCündjen (9(8, Bolanb*Derlag. 5* 5. 
ZIT. 3,50. 

55. Die Cntfagenbcn. ZTooellen. Don ^ermann 

Z^efele. ifeilbronn, Cugen Saljer. (28 S. 
ZK. (,50. 

56. „51urmfignal — Y* DonZDalterBfoem. €eip* 

3 ig, <5reti)lein & Co. 378 5. Kartoniert ZIT. 6,50. 

57. Zille ZDege fügten su Dir. Boman. Don 

Bubolf 5 riebmann. ZtTünd^en (9(9/ d5eotg 
ZHfiller. 9* 5. 

58. Scala santa. Don ZlTarig ZDafet. ^üridj (9(8, 

Bafdfer & Cie. (26 5. Ztt. 2,50. 



59. Cante 3ba unb bie anbertn. Homan. Dan 
Charlotte ZI I e f e. Hamburg. Bicharb fjermes Der» 
tag. *2* S. *?T. 6,-— (8,—). 

€0. Die fferrin. Homan. Don ®abriete Heuler. 
Berlin, Ullftein & Co. 377 3. ZIT. *,50. 

€1 D i e <5 a f f e. Hornan. Don Clara H a fe t a. Berlin 
*9*8, (Egon Steifest & Co. 3*2 5. ZTI. 6,- (8,—). 

Don Klfreb Ce mm 5 Ztooellen „ZRorb" fagt £}. ID. 
Keim: „Die .ZTooellen ^aben eine beachtenswert reife 
fünftlerifche 5 orm; nirgenbs hat bie Heflejion bie <Se* 
flaltung eines jiarfen menf etlichen Crlebniffes bebrängt 
Das muß in einer 3*it, bie mit ben neuen IDcrten felbft 
nodj fo inienfio im Kampf liegt, gan 3 befonbers heroor* 
gehoben werben. Sreilich, gan 3 fchopferifch im neuen 
<5etft ift Cemm nicht. Cr trifft fich barin mit Sternheim, 
t>on beffen Beeinfluffung ich ihn fehr batb frei fehen 
Ȋchte. Denn mit Sternheim glaubt Cemm ber Bour* 
geoifie bie töblichflen Schläge in ber Satire oerfeßen 3 a 
fontten. Ztnb fieljt nicht, fühlt nicht, ba§ Satire bo<h 
et»as Unfruchtbares in fich fchüeßt, »eil fie 3 ufammen- 
fchtägt, ohne bie (ßlut ber Beugung $u höben." — paut 
Cingens rühmt Karl Bienenfleins „Seelen, bie 
heimgefunben": „Bienenflein hat bie <5abe bes Cpifers, 
ein jebcs Ding fo 3 U nehmen, »ie es ift, unb oon allen 
Seiten, oon ber förperlichen unb non bet metaphyfifchen, 
anjufehen. €r fchilbert hier in oier fchlichten Cr 3 ählungen, 
t>on benen eine in Cagebuchform unb eine in Briefform 
gefchrteben ift, bas Schicffal unb bie IDanblung oon ölet 
Kriegern, bie braußen in Kampf unb ZTot 3 U fich felbft, 
$u ihrer Zfeimat, 3 H ihrem Daterlanb unb 3 U ihrer Ciebe 
$urücfgefunben haben." — Über „35rnjafob Swehn" 
von Johannes (ßitlhoff äußert fich 5 riß Ph. Baaber: 
„Dom Sohne eines mecftenbnrgifchen Cagelähners, ber 
als Dienftfnecht übers große ZDaffer »anberte unb nun, 
$n ZDohlflanb als Farmer auf eigener Scholle gelangt, 
feine Crlebniffe, Beobachtungen, erworbenen ZDeisheiten 
in Briefen an ben heimlichen Cehrer nieberfchreibt, mit 
harter Zlrbeitshanb an langen ZDinterabenben, flammt 


*35 



biefes Buch. Dow einem »Nichtprofeffionellen 4 alfo. 3 n 
feinem wefentlichen Befianbe menigjlens, oerfidjert uns 
Oohannes <5illhoff. Sotten mir ihm glauben? Oft ber 
(Sebanfe an bie UlYftififation nietet reijooller ? ZITan 
müßte nicht, was man mehr bemunbern foltte: bas 
Zeugnis unbewußter Dolfsfunft, bie im Canbe 5 rife Heu* 
ters, bem Canbe ber natürlichen €r 5 ählet, nicht fo fettfam 
wäre, ober bie Nachahmung als eine fünftlerifche (tat, 
bte in ihrer Krt ein$ig ijt. Sie fpricht jebenfalts für eine 
€mfüh(ungsgabe fonber Beifpiel." — 5riebrtch ijirth 
bemerkt ju ber £r$ählung oon Hubolf £?ans Bartfeh 
„Der junge Dichter": „Hubolf bfans Bartfeh, einer bet 
ärgerlichen ,Dichter* währenb ber Kriegsjeit, bemüht 
fich, ba bie Konjunktur nach anberen Hichtungen weift, 
feine lefcten U>erfe oergeffen 3 u machen, unb fdjilbert, 
wie in ben ,5«>olf aus ber Steiermarf 4 , feine jungen 
Ceiben in ben Anfängen feiner Caufbahn. Diefe Hücffehr 
tfl außerorbentlich gut gelungen; ein burchaus lesbares, 
oon innerer IDärme erfülltes Buch entftanb, bas manche 
poetifche Sünbe aus Bartfehs ^wifchen 3 eit aufwiegt." — 
3u IDilhelm Schaffens Boman „Der rote Berg" 
fchreibt H. Krauß: „ 2 Tian fennt unb fdjäßt Schaffen fchon 
lange als einen ber wenigen beutfehen Nooellifien, bie 
bfumor im höheren Sinn als Kusbrucf einer ganjen 
Cebensauffaffung in bie XDagfcfjale 3 U werfen haben. 
Seine fnorrige, mitunter etwas hartföpfige, aber immer 
fraftige unb mit 5ug unb Hecht fiol 3 3 m: Schau getragene 
«Eigenart fchüßt ihn oor Derflachung. Unb biefe unantaft* 
bare UTitgift oon fetten ber Natur führt er auch iw feinem 
neuen Homan ins (treffen. Nur baß er biesmal auf ben 
fjumor freiwillig oer 3 ichtet hat. Unb 3 war 3 ugunfien einet 
Dämonie, bie er einem rebenbeftanbenen Berg anbichtet 
(ber in U>irflichefit ein harmlofer Kusflugspunft am 
Hanbe oon (ßroßfluttgart ift unb einft auf feiner Kuppe 
bie Stammburg bes württembergifchen Königshaufes 
getragen hat), unb bie bann oon biefem auf eine ein 
bortiges <S5ut bewohnenbe Familie überfpringt, fich in 
einer tragifchen Kataftrophe entlabenb." — Unb $u 
Schuffens «Erklungen „bjöfchele ber Sinfter" meint 


136 



€frxrt Atferfttecht: „€s ifi immer wieber non neuem 
Bei3, ju fehen,wie Schaffen «ine tunffooll nerf dankte 
ffanblung ohne alle Künjtlichkeit burchführt, unb mir er 
fie noll treffsicheren Spottes unb bodj grunbgutmütig, 
|Mtft behaglich unb hoch ohne fchnörlelnolle Breite nnb 
m artig jler BTunterteit norträgt" — bjans 5. fjelmolt 
fpenbet fjeinrid) Strobels Boman „Die erfte ZlTil* 
iiarbe ber 3weiten Billion" Anerkennung: „Der (Bntrib* 
gebanke, non bem biefer mit blüfyenber phantafie unb> 
mos noch mehr wert ifl, aus warmjier Blenfdjenliebe 
heraus in formnollenbeter Sprache gefd]riebene ,<Sefetl« 
fchaftsbericht* ausgeht, ijt nach bem XTCufter non <£bw. 
Bellamys ,Looking backward' ein Bückblick nom \8. 3 nni 
J $30 auf bie 1920 ooll30gene Stiftung bes Bunbes 
♦Bene Blenfchheit*, ber es in befagtem 3ahr3ehnt fertig 
gebracht hat, für BTenfchheitsläuterung taufenb Biillionen 
önrd) freiwillige Steuern auf3ubringen. Angefidjts ber 
hinreißenben Art, womit biefer So3ialift feinen uner* 
fdjütterlichen (51 auben an bas 2Tienfdjliche im Blertfdjen 
nor3utragen weiß, halte ich <jar nlrf?t für ausgefdjloffen, 

ja fogar für empfehlenswert, baß er einen Kapitalisten — 
je prends mon bien oü je le trouve, fagt fchon Bioiifcre 
— finbe, ber ihm mit einer BTillion unter bie Arme 
griffe." — paul Cingens fiellt fich Heinrich 
lens „Die Spifeweggaffe" fympathifd? gegenüber: „<£in 
gan3 fchmales Büchlein, notier heimlicher Höflichkeiten, 
noll Becferei, Barretei, XDehmut unb Cragif. Aber 
fiberall fprühen Sonnenlichter auf bem moosgrünen 
(Teppich ber Schilberung. Das <San3e möchte ich wirklich 
einem nerworrenen, ein wenig ner3auberten IDalbe 
Dergleichen. Diel Sdjönheit ifl in ihm, unb hoch ift fie 
ttirgenbs 3a faffen." — 5nß ffomeyer äußert fich 3U 
Öen €r3ählungen non < 5 uftan jakob „Der abftrafte 
€fel": „€s ifl nicht fo fehr ber Befo ber fdjarf gepackten 
Catfache, ber ben tbert bes Buches ausmacht, als bie 
Iritifchr, kluge perfönlichkeit bes Wählers, bie bas 
Außergewöhnliche im Gewöhnlichen, bas gewöhnliche 
im Außergewöhnlichen fieht." — tDilh^lm Cobfien fagt 
5U Karl S t r e ck e r s Boman „Der pfeifenlönig": „Der 


13 ? 



Roman gehört jur (Sruppe ber »Wen, bie tntoeber Im 
Kriege fpielen ober boch in ihrer ßanblung Den be* 
(Sefchehniffen bes IDeltfrieges flarf beeinflußt werben; 
aber, um es gleich vorweg su jagen, er gehört jn Öen 
guten Schöpfungen, benn er ift mit fflnftterifcfcem €rt$ 
unb in fchöner, Harer unb bilbljafter Sprache gefchriebett. 
Befonbers ber erjle (Teil, bet in bar geboten 

wirb, tfi fd?5n tjerausgearbeitet unb non fiatfer, ein* 
bringlicher tDirfung. Ulan fpürt auf feber Seite, ba§ 
bem Derfaffer leibhaftige RIenfchen corfchweben, bafc er 
tatfächüch, nnt bas abgegriffene JDort ja gebrauchen, 
aus bem leben gefcfjöpft hat." — „€ine liebe (Befchichte" 
nennt Paul leppin <£gib oon 5i 1e f £ „JDachttneifler 
pnmmer": „<£s ift eine liebe, feingliebrige (Sefchichte, 
bie uns ba erjahlt wirb, mit ben 3arten Blinftichtem 
bes bjumors, hie unb ba mit einem oerfteeften Cr&nletn. 
&wifchen ber Donau nnb bem Böhmerwalb, auf bei 
Hochebene, ,wo ber lüinter manchmal fo halb fommt, 
baß bie Bauern ihren fjafer in pelshaitbfchuhen fchneiben 
muffen 4 , liegt Kasborf, ber trauliche Schauplafc bes 
Buches. €s webt eine fülle, fanftmütige luft bort, bie 
an enge, heimatliche Stuben, an Rührung unb Derjöh«- 
lidhfeit erinnert." — 0ttomar € n f i n g s Roman „Das 
pünftlein auf ber IDelle" f inbet bei paul Bourfeinb 
Rnerfenmtng; „©ttomar finfing ift 311 fehr abgefchloffene 
perfönlichfeit, als baß man non ihm etwas ftberrafchen* 
bes, in jeber fjinficht für ihn unb bie lefer Heues, er* 
warten fönnte. So ift es anch mit bem corliegenben 
Roman: Das pünftlein auf ber tDelle. Seine retro* 
fpeftire Rrt ift bnrehans humoroolle Romantif, bie (ich 
in bie Klcimueft einer abfeitigen ^eit uitb lanbfdjaft 
flüchtet cor ber fjafi unb Unruhe ber weltjüu^enben 
<f5egemoart. Seine perfonen finb fonnig nnb liebens* 
würbtg, unb ibr Sd^icffal cerflärt troß alles (Traurigen, 
trofo alles leibens, <2nfings feine humorifüfehe 2(rt, bie 
es cermeibet, bas behagliche lächeln snm fchalleuben 
lachen fich attsbreiten 31t laffen. Seine Krt tft ,wohl¬ 
temperiert 4 , <2rfchüttenir>gen wirb ber lefer nicht aüs* 
gefegt —; oielen wirb es gefallen, fich «Ine iPeile ln 


|58 



tiefer XPelt finfiitgs 3U ergeben, wie matt eben Sonntag« 
nachmittag anf bem Canbe 3ubriitgen faim." — Qartf 
UTaync rühmt <Ernft £ a h it s (Ersählung „Das jirdte 
Ceben": „§n ben weniger fpamtenben unb ^anblunge« 
Ärmeren, bafür aber innerlicheren (Befeuchten gehörte 
fchon bte feine ft^hlung »Bacht*, nnb gahns lefetes 
Buch ,Das 3n>eite Ceben* weift ähnliche Porjüge auf. 
€s ift bie (Befchichte eines nicht burch verbrcdjerifchen 
Crleb, fonbern bnreh ein bunfles Schilfa! 311m 21 Torber 
geworbenen BTannes, ber nach langen öuehthansjaheea 
non neuem in bie XPelt tritt nnb in fehlerem inneren 
»ab äußeren Hingen fich ein 3weites (eben jimmert. Die 
tjanblung ift wefentlieh 3nnenhanblitng, bas problem 
in feiner befonberen Knsgeftaltnng vielleicht nur etwas 
$u fehr Kusnahmeproblem, unb ber Xjelb, im auffallenbe« 
(Begenfafe 5U feinen älteren Brübern in guhns Dichtung, 
nach ber einen Seite bes paffiven (Ebelmuts einigermaßen 
übertrieben, aber gleichwohl erfcheint uns ber Dichter 
anch hier auf bem rechten XPege, unb wir würben es 
begrüßen, weim er ihn in gnfunft nicht mehr verlaffew 
würbe." — Sympathifch ftellt fich Sriebrich Xjirth 3» 
$eli$ ^ollänbers Homan „Der Cänjer": „ 3 mmer 
wieber weiß Üfollänber fo viel Ceben, natürliche Kraft in 
feine firsählung 3U werfen — bas Huch hat Schmiß! —, 
baß man feinen »Cänser* ftellenweife intereffant finben 
tarnt, freilich im anberen Sinne als bte Stauen, bie biefent 
nachlaufen. XPenn biefe Stauen nur ein wenig glaub« 
haftet wären!" — Bobert Bliche 1 s „(Bott nnb ber 
3 «fanterift" finbet bei Hubolf paulfen entfehiebene Kn« 
trfennung: „XPas BTichel in reifjter €r3ählerhtnjt gibt, 
mag man wohl »Cegenben* nennen, neun Keine, fnapp 
3ufammengeraffte (Befchichtchen von banernbem tiefen 
Sinn. (Eins bavon, ^eilige tflaria!*, umfaßt nur 3wei 
Seiten, ift aber erlebnis« unb ftimmunggefättigt wie 
wenige." — Die Hebentung von Hlfreb Döblins 
Boman „XPab3cfs Kampf mit ber Dampfturbine" ernennt 
Sr. Ch. Körner barin: „IPas literarifch bebeutfam macht, 
ift bie Knnft Döblins in Schilbemng ber CharaKere ber 
(Beoßftabtmenfchen, bie täglich im Kampf liegen mit ihren 



Sdjttffölen unb ihrer Umgebung. Dabei fdjroattft iht 
Dafein htn-uttb her smifdfeit Cragifchem unb Komifdjem^ 
fie. erfdjetnen bebauerlich unb lächerlich 5ugleich in t^reft 
feelifdjen Sngßen, ihrer materiellen Hot, ihren Ztieber* 
trächtigfeiten unb gutmütigen Knmanblungen. «Einen be* 
fonbieren Porrang nimmt auch in biefem Homan Döblins 
bie breite, epifche Schilberung ein." — €rmin bj. Hainal* 
ier äußert fich 3U peter 2TÜ i cf| e t s „Die (ßefchichte obn 
ber Hutter": „3rgenb»ie tag ber Stoff 3a biefer <5e* 
fdßchte in ber tujrt, alte bie Keinen unb großen »irt* 
fdjaftlichen Schaben bes Krieges, bie eines tragifomifchenv 
latenten ffamors nicht gan3 entbehrten, mußten einmal 
früher ober fpäter, ihrer titerarifchen Permertung 3U» 
geführt »erben. Darin, baß peter HTichel biefen Pore 
»urf fanb, auf griff unb 3U einem tragifomifchen Homan 
»on ftärffter (Einbrucfsfabigfeit »erbichtete, liegt gan$ 
3»eifellos ein Calentnacfpeis, benn gerabe beim Bum 0 * 
rifien iß ber €infall, bie «Eingebung bes Kugenblicfs, 
ber h a tbe «Erfolg. Uber immerhin iß bie Priorität bei 
biefem Huch nicht alles, unb es erhält feine be3»ingenbt 
(Eigenart nicht minber burch bie fo gan3 unliteratenhafte 
Urwuchfigfeit biefes hominis novi, burch feine Unfenti« 
mentalität, burch bie ScblagfräftigFeit bes Portrags 
unb burch bie Sprache, bie biefen Hauern in ben HTnttb 
gelegt »irb unb bie, troß ihrer fparfamen Perrrenbung 
bes Dialeftes, fo uolfsmäßig echt iß." — „5amos" nennt 
Hubolf pedjel £eo peru3’ Homan „Swifchen neun 
unb neun": „Uber troß ber <§»eifel, bie ob ber Künß* 
lichfeit bes Unterbaues einen befcfßeichen »ollen: bas 
Huch iß famos. IPas ber arme (Sefeffelte in feinem 
Cageslauf an (5eiß, grimmigem Sumor, IPut gegen ßaat# 
liehe 3nßitutionen, blutigem ffahn uon fich gibt, iß über# 
»ältigenb, unb babei 3ucft hier ein armes, ungesüßtes 
ffer3, bem auch ohne biefe ^ufälligfcit Cragir ge»iß 
»ar. peru3 uerßeht 3U charafterifieren; alle perfonen; 
bie bem ffanbfchellenträger in Kb»ehr, Spott unb (teil* 
nähme gegenübertreten, ßehen. HTit fnappen HTitteln 
wirb bas erreicht, um fo ßärfer iß bie IPirfung." — 
IPilhetm Schäfers Unetboten „Die begrabene ffanb* 



rnljmt Carl Cnbtrs: „tBith. Schäfer ifl mtb bleibt, mag 
tt jonft noch fein unb ro erben, toas immer möglich i(i, ber 
Dichter ber Ünefboten unb als folcher. heute unerreicht 2UU 
Porjüge ber früheren Sammlung jeigt auch biefe Zladp 
fefe. Por altem finbet fich toieber bie (Ereffficherheit ber 
Charafterifierung, bie [ich in Silbern oon uimachahitv* 
lieber €in3igfeit oerbichtet." — 3h c Urteil über Urtlpuj 
Kahanes Homan „Eüillfommen unb Ubfchieb" fa§t 
Unfeima Ejeine bahin 3ufammen: „Vas Buch nimmt uns 
fo linbe aus ber täegenpart, entführt uns fo fchön aus 
bem ha§erfütlten Brobeln ber Ulaffen in bas fchmeigfam 
flare Ueich arijtofratifcher Seelen, ba§ man ihm banftar 
fein mu§ bafür." — Diefelbe Keferentin meint 3U 2lbam 
UTüller"<Suttenbrunns Homan „UTeifter pafob 
unb feine Kinber"; „Diefes Buch bcs beinah Sieb$ig* 
jährigen ifl oon einer ^rifche, bie manchen 3ungen be- 
fchämt. Der Perfaffer, toohlbefannt mit ben JPirfnngen 
unb ihren Urfachen im (ßebiet bes Homans, hat ein reij* 
oottes Ulitieu gewählt, bas fotoohl tanbfchaftlich als 
oolfifch. unb politifch intereffiert." — IPieber hart man 
Unfelma ffeine urteilen, biesmat über <£mil (SErtls 
Homan „Der Untlajjftein": „Ulan ifl gefeffelt burch bas 
Buch, unb trenn man es aus ber Efanb legt, hat man 
ein Stücf UTenfchenleben, ja bas UTenfchenleben über»* 
haupt burchbacht unb burchempfunben." — (Einen „fnb* 
tilen Schilberer" nennt Unfetma Ejeine Urnolb «gioeig 
im Efinblicf auf feine (Stählungen „Die Beflie": „Der 
fubtile Schiiberer fubtiler Seelenregungen geht hier auf 
bem Kriegspfabe. Uber er oerliert babei nicht fein* 
Reinheit unb taufcht feine unbestechlichen EDirftichfeits* 
äugen nicht ehoa gegen ein Ciebäugeln mit Paterlanbs** 
hurra unb ^einbeshag aus. Das unterfcheibet fein« 
fteinen (ßefchichten inhaltlich oon benen UTaupaffants 
aus bem 3ahre fiebjig, mit benen fie ben fünjHerifchw 
XDert gemein haben. Bei UTaupafjant treiben bei aller 
3ronie, mit ber er feine Canbsleute behanbelt, bie 
Klifcheefiguren ber preffe, bie fich' unter bem Hamen 
pruffiens fchon bamals in iranfreich umhertummelten; 
ihr poffemoefen; Urwlb §u?eig erzählt fcheinbgr, fach** 



in rafdjem, fletig oorönferüngenfeem Cempo aus ton 
Kämpfen tos Jatfves oievpEpt.“ —- 3n tox Schlichtheit 
feer DarfteUung erfennt bfeinj HTichaelis feen Wert non 
Beinrich Schmib-Kugelbadjs „ 5 rau 

fönfalt": „Der tüert feiefes Huches liegt * n feer flüchten, 
ungefünfielten Krt feer DarfteUung. Der Derfaffer braucht 
fich nicht roie mancher andere fogenannte ,Dolfser3ähler‘ 
ffinftlid? auf Dolfstümlichfeit einjufiellen, weil feine 
Datur im Doltstum a>ur$elt Stau €infalt ift eine 
feipersfrau, feie auf ihre gatqe Umgebung einen feer* 
efeelnben (Einfluß übt burct? feie feelifche Unberührtheit 
unfe feie Urfprüngllchfeit ihres Hlenfchentums. Der Der* 
faffer ruft uns $u, feie Dußenfultur, feie bas feeutfch» 
lOefen oergiftet hat, ab3uftreifen unfe uns wiefeer 3» 
einer oerinneriiditen Cebensführung burchjuringen. fön« 
Cenfeen3, feer man freufeig $ujtimmen müßte, wenn nur 
feie Derinnerlichung, an feie feer Derfaffer berrft, nicht eine 
3 egren$ung tos bforijonts befeeuten toürfee." — 3 n fee» 
Derfaffer in fees Homans „Dögeldjen" ( 5 . DT. TD i n te r * 
nife) erfennt 5rife <£arften feas an 3äfob XDaffermam* 
gefaulte unfe oon ihm abhängige Calent: „föne talent* 
»alte, feurch Cefen unfe Reifen gebUfeete Stau, fyat fleh 
in 3 a T°b IDaffermanns Kunfi »erliebt, feie 5rncht feiefe» 
heilen liebe ift feer Vornan »DögelchenV' — Hufe elf 
h«as finfeet mit feinem „HTidjel Hlanf unfe fern Cifel" 
lei Krtur Hraufeioetter Knerfennung: „Hufeolf fyxas iffe 
Söfefeeutfcher. Der oerleugnet fich nicht. Duch nicht in 
feiefer öefchichte 00m HTichel Hlanf unfe feiner Cifel» 
€ttoas Weiteres, (eben« unfe IDiUenbejahenfees ift feartn, 
etwas feas ernjte, fernere Dafein ftarf unfe ptglekh 
trdfUid) Knpacfenfees, €in fonnenfrohes, feeutfehgefunfees 
unfe hoch lein flaches Huch, einmal ein wirtlich humo* 
rifHfcher Hornan, an fernen unfere Seit fo arm ift." — 
Dicht minfeer fympathifch ftellt fich Krtur Hraufeioetter 
Karl 3 °feph 5 riebri<h$ föjählungen „Die arme 
Schtoefter feer liaiferin" gegenüber: „föne Sammlung, 
oon ethifch toertoollen (ßefdjichten. 5eru jefeer auffering* 
liehen Cettfeeu) ofeer funftfeinfelichen Helehrnngspolemit 
atmen fit feen 3 eijl fdichter JvOmmigieit unfe ernjfc 



«pfagtai CJjrifUnhuns." ■ Bubolf $irf djb erg« 
3 »ras Cheaterroman „Die tpahre Kauft" mmrbigt 
€bgar <5roß: „BZan fönnte tiefe <£rjät|lung ju teil 
hundert unb founbfootelen C^eaterromanen regnen, bie 
feit literarifdje Begiftratur fctjoit oerjeidinet tat, toenu 
f}irfchberg« 3 ur«, &er nie unter ein getoiffes Blaß non 
Wahrheit tjinabfinft, es nicht oerjianben hätte, and) 
tiefe «öefdjichte bnrd] jtraffe 5ührurtg unb feffelnbe 
Schilöerungen, namentlich bes fleinjiäbtifchen Knnft* mit 
Sommertheaterbetriebes, über bas Bioeau ber ^OBTatf* 
Bücher ju erheben. So leuchtet aus romanhaften LDilU 
fürlidjfeiten, ao$u oor allem bie sufällige Cragif in 
^ebtoigs (Lob gehört, jun?eilen hoch ein Blenfchenantüfc 
unb ein Dlenfdienfchicffal burch." — 5ür Bidjarb Knies 
nnb feinen Boman „Die fjeriishöfer unb ihr Pfarrer" 
tritt ffeinj StoI$ ein: „Da ift lein mühfam erbachter 
€infall, feine Kofetterie unb fein Derfinfen in ber Otylie. 
Knfelmus (Lyriafus ^udjebucf heißt fein paftor, Lehrer 
Kurfelfroh fchreibt fich bas Schttlmeifierlein, unb troßbem 
jungnicfeit feiner oon beiben. Die DIenfdjen finb echt, 
fröhliche, non ber Luft unb bem XDeiu gerötete fjeffen» 
geflehter erblicft man, ob man nun in bas Bifdjofspalais 
oon Mains ober in fjerlishofens Schenfen 
3 hr Lanbsmann h«t fie gut fiubiert XDir banten es ihm 
fdjött." — $riebridh ijirth rühmt Karl Kbolph* Bo* 
man „Qaus Bummer 3 ?": „ZHan muß es Kbolph 3»* 
billigen, baß er mit pacfenber Kühnheit uitb in auf» 
rid]tigern XDahrheitsbrang bie Schleier oon <£leitbs* 
erfdjeinungen Ijebt, bie ein neues, literarifd) faum noch 
gefanntes Xöien oor bie (Dffentlid]feit ftellen. 3 lbolph ift 
ein oortrefflicher Sdtflberer, ein frifdjer €r$öhler unb 
ein meifierhafter Beherrfcher ber toiener Bluubart. 
€tnige feiner Signreti gehören 311 bem Beften unb Leben« 
bigften, bem man in ber Bomanliteratnr ber legten Oahre 
begegnen fann." — illit Bidjarb i^ülfenbecfs Bo« 
oelle „Dertoanblungen" befennt ftd? Bubolf panlfen ein« 
oerjtanben: „€ine (ßrotesfe aus boshaftem nnb jugletch 
gutmütigem Üjurnor. Satyrfpiel Itfngefpielt über ein 
bürgerliches Cranerfpiet. Spott unb Liebe geben Blenfch* 



/ 


licfjes, Kllsumenfchliches milbem (Belächle< preis. Dtt 
Darftellung ijl portrefflich, nur gan$ feiten taucht bet 
berüchtigte fjülfenbecf ber ,lyrifchen Jantafien* auf: ,ber 
^eylonlöwe hebt bie fjanb 3um "Schunul" — Hach* 
brüdflich weift Helene Haff auf f^erman -ff e fei es 
Hopellen „Die Entfagenbeit": „Die fünf. Hopelien, er* 
pecfen, bei nur einigem fjineiiwerfenfen, bas (Befühl, 
bas eine Hergnxinberung einem aus bent Htpbem ber 
< 5 ro§fiabt Entronnenen befeuert tjohe, flare, bünne 
luft, tpeite Schau über burebfichtige fernen «in 
J^inausgebobenfetn über ben Hlltag." — H>orte. ber 
Hnerfennung finbet Erich 5*eurib für IDalter Bloems 
„Sturmfignal —!": „VDie i;ei§ lebenbig Hloem friege* 
rifdje Vorgänge 3U fcfjilbern wet§, bat er als Homan* 
fcbriftfieller längft erwiefen, bepor ber furchtbare Krieg 
begann. Hun fanb er (Gelegenheit, eigenes Erleben, an 
bie Stelle b^s bichterifch Erfühlten 3U fefeen. Das erfie 
biefer ,erlebten* Hücber war ber ,Dormarfch‘, ihm folgt 
bas ,Sturmfignal*." — Über Hubolf 5 r iebmannunb 
feinen Homan „Klle JDege führen 3U Dir" urteilt 5 ranj 
(ßraefcer: „Crofc bem Citel, ber in <ßeneralan3eiger* 
Hegionen 3U weifen fcheint, unb trofe ber ebenbürtigen 
Entfefelichfeit porangefefeter Derfe bat biefen Keinen, 
fdfier nopellifiifch gebrungenen Homan fein untpertbarer 
(Bewerbler, fonbern ein — in befcheibenem (Bepiert fchon 
reispolier — Dichter gefchrieben. 3 m Con nicht gerabe 
ganj jeitgemäfj: Schule bes frühen Keltermann etwa, ber, 
aber eben unpergefjbar herrlich» pon »IJejter unb £i* er* 
jählte; auch tm Chema weber fehr eigenartig noch3ef?e 
tief: liebe, bie jum Cob, unb liebe, bie, nachbarlich, jum 
leben reift; in ber Htelobif jeboch rein unb bemerfens* 
wert fein, — nur ba§ Hubolf 5ciebmann noch über bie 
Klangbeeinträchtigung burch etliche faloppe IDeijbungenf 
hinweggetangen mu§." — „Ein gan3 feines, unb partes 
5 rauenbuch" nennt Erwin i}. Hainalter HTaria 2P a f e r s 
„Scala santa**: „Ein gan3 feines unb 3artes 5rauenbftch. 
3a brei Erzählungen wirb bas ewigalte unb ewigjunge 
Hlotip pon froher HTutterquat unb bangem HlutterglücC 
©arüert; unb über allen biefen Ers&hluitgevt liegt ei* 

m 



Duft fommerlicher Seife unb gefänftigter Buhe, ber Me 
(Befialten in feltfamer Klarheit — gleichfam in 5 reili<ht* 
manier — ijcroortreten laßt" — ©ttomar Cnfing rühmt 
Charlotte Bie f es Boman „Cante 3 ba unb Me 
anderen": „<£in gait3 prach toolles, oon extern üjumor 
ttur fo brobelnbes tVerf ifi Charlotte Biefes Boman 
?Cante 3 ba unb bie anberen*. Die Dichterin befifct Me 
Hteijtergabe, bas tleine, enge Ceben in feinen 5 teuben 
unb feinen £eiben föftlich edp tpieber3ugeben. 3 ebe bet 
Meten (Befialten, bie fich um bie originelle Canfe 3 &a 
perfammeln unb mit ihr in Be$iehung treten, ifi tebenbig 
erfdjaut Der Boman ift unbebingt einer ber beften 
feiner Hrt." — Huch für (Sabriele Beuters Boman 
„Die Xjerrin" finbet Cnfing Hnerfemtung: „ 3 n bem So* 
man »Die fjerrin* fämpft bas unerbittliche Hlter in (Beftalt 
ber Baronin oon Dottma*€lenb gegen bas für altes 
Heue empfängliche Blut ber jungen J^erta, bie als 5 rau 
bes (ßutsherrn ihren Cinjug hält f unb nun oon ber 
(Broßmutter ihres HIannes bas gebrannte fferjeleib er«* 
fahren muß, bis fie hoch ben Sieg baoonträgt. Das ifi 
eine tüchtige, bas Seelifdje 'bes tVeibes fein behanbelnbe 
Hrbeit!" — Cntfcffiebene Vorjüge erfennt Hubolf pechel 
in Clara Baßfas Homan „Die (Baffe": „Vermutlich 
ijl bie Buntheit ber größte Vor3ug bes menfchtichen 
Cebens unb 3 ugleich feine einige Hechtfertigung. -Unb 
bunt im oertoegertften Sinn ifi bas (.eben in ber (Baffe, 
oon beren ffäufetn Clara Baßfa toie ber diable boiteux 
mit erjlaunticher Kunbigfeit bie Dächer abhebt, bunt tote 
Me patette eines toilbgetoorbenen HTalers. Huch hier 
rangiert fich bas (Betriebe burch junger unb burch £iebe, 
hauptfächlich burch £iebe in bes IVortes förperlichflet 
Bebeutung. Denn bie Hnfleurungsmarfe ber (Baffe unb 
ihr beherrfchenber 5 aftor ift bas »blaue f}aus‘, ein 
Cempel ber oulgären Venus. . . Clara Baßfa gibt eine 
5 ülte oon (Einfällen, fie ifi überreich an Stoff unb 
lebhaften (Bebanfett. Cs fleht 3u toünfchen, baß bie 
fünfllerifche Hrbeit bie guellenbe Stoffmaffe mehr be* 
toältigen möchte, unb bie Hutorin ihren Kinbem, oor 
alten: ben Bebenperfonen gegenüber, flärfer bie HTutter* 

io 1^5 


«tnt* ww 



ingettö bes Derfagens als bes nttbefümmerten ©ernähren»« 
laffens übe." 

3» ber ©ejtaltung unb bem Cöfungsoerfuch befttntmter 
Probleme ftnben bie folgenben Romane ihre Eigenart: 

62. R i e 5 i e b e l u n g. Roman. Ron Kugufte a u f dj«« 

n e r. Berlin \9l 8 / €gon 5leifd^l & Co. 365 S. 
217. 6,— (8,—). 

63. RasSignal. Roman. RonpaulCnbwigS ch w e t* 

ger. 211ünchen *9*8, (ßeorg ZIMier. 259 S. RI.5,—. 
6$. 2Rer hilft? 3»« fötale Rovelleit. Ron Charlot 
Straffer. 5rauenfelb fjttber & Co. 

65. Rer feurige IReg. <£itt ruffifcfyer Reoolutions* 

romatt. Ron Rlfons p e fc o l b. tRien-Ceföig, 
Rnjengruber^Rerlag Brüber Sitfd^ifefv* IP? S. 

66. R i e RTanttfchaft b e s R o l u s. Roman. Ron 

Hermann fjotn. Berlin $18, <£gon 5leifchel & Co. 
*\8 S. R7. 6,— (8—). 

'Ron Rugufie fjaufchners Roman „Rie Siebelung" 
fagt $rifc Pb- Baaber: „Reben ber $ülle gleichgültiger 
»Belletriftif*, bie audj wäfjrenb ber Kriegsjahre munter 
um bie ewige Cinbeutigfeit bes Crotifcheit raufchte, als 
fei bie €rbe nicht burdjwühlt von unbekannter tßärung, 
erquieft biefes Buch allein fdjon burdj Stoff uttb 3bee»u» 
geljalt. Sie finb weber neu an fidj, itocb überrafebettb 
in ihrer Tigerung. €in altes Chema, aber eines, bas 
©enerationen immer wieber als Cramtt utib Sebnfucbt 
berüefte, wirb eingefangen, föufagen oon einer jung*» 
fraulichen fjanb. Ron einer gliicfliehen; berat fie ijl, bet 
aller gerechten Sfepfis, von einer tiefen ©läubigfeit 
gefegnet. Rn einem Beifpiet wirb ein RTenfchheits- 
evangelium auf feine irbifche Cragfraft hin erprobt. Ras 
Schirffal eines Keinen Kreifes wirb 5 um Spiegel einer 
in Rengebärnngsfchmerjen fich winbenbeit JRelt." — 
St. Ch. Körner fennseidjnet paul Cubwig S dj to e i g e r 
unb feinen Roman „Ras 5ignal" bahin: „Riefer junge 
Richter lommt ans einer Schule, bie er nicht verleugnen 
fantt. €s ijl ber Rftivismus Kurt Millers, in beffen 



Samt er fich beflrtbet. Unb er prebigt in bwfem Sud) 
jenen aftioifiifchen <5eift, ber $ur ZRacht in Denifchlanb 
«rhobett toerben müffe. tPenn mau bas 3 tueite £iet* 
3 abrbud? $ur ffanb nimmt fo finbet man bort beit 
< 5 tbanfenfreis, aus bem heraus biefer Vornan entjtanben 
ift. Dort ftcEft es $u (efett, baß biefen Dichtern nnb 
# politischen fllettfdien <ßeift ,ber 3 nbegriff aller Semiihitn* 
gen um öefferung bes CofeS ber ZRenfchheit ift‘. 4X>ir 
brauchen bie 3 tnberung ber tDelt* — bas ift ber in* 
briinftige (Behalt ihres Strebens." 35u Charlot 
Straf fers fo$ialen Xtooellen „VOz r hilft?" äußert fich 
ZDerner oon ber Schulenburg: „3nhaltiich finben fich 
in biefeit brei Arbeiten bie gleichen (Begeufäße: bie Kuf* 
jeidpiungen ber nooelle XTr. { geben Seelenbilber oon 
2 JTenfd]en, bie fojial tiefer ftehen, als es bei einer rieh* 
tigen Dermertimg alter fo 3 iateu Kräfte notroenbig märe; 
bie 3 meite Kooelle gibt bas pfvdjifche Dafeiu eines, ber 
infolge einer fatalen Seoorsugung nicht feelifdi aus* 
gereift uitb 31 t einer merftourbigen, baroefen (Erfdjeinung 
geronnen ijt. Der (Epilog eitblid^ fudjt fffoeuhaft bie 
Kidtflinien für eine feelifdje (Befunbung bes Dolfslebens, 
für eine Kusnußung alter brachtiegenben ober oerirrten 
Jeelifcheu Kräfte 3 U geben: burdj ZtTenfdjenliebe. 3 n 
Deutfhlanb follten biele bäs Such lefen; es ift päba* 
gogifd) gebadet — oon jener päbagogif, bie uns not tut 
Der gute IDille allein tut es nidjt. Caßt uns enblidj 
Caten fehn. Hnb 3 U Caten toill biefes Sud? führen." — 
f^efa Itticfjaelis fagt 3 U Klfons p e ß 0 1 b s „Der feurige 
IDeg": „Kus inbrfinjtigem feelifchen Crleben ift biefe 
Dichtung heransgefchleubert. Das £oangelium bes 
menfchheitsbeglücfenbeit So 3 ialistnus toirb oon Ktfons 
peßolb, bem toiener Krbeiterbichter, hier oerfünbet 
Peßolb erbltcft feine bichterifdje KTiffioit barin, ein Kn* 
toalt ber Sdtfdjt iu fein, aus ber er heroorgegangen, ber 
Enterbten; bie ffjr feben in 5 n&rifh$llen oerfenf 3 en 
müffen." — ^Öffnungen fegt Kubolf pechef auf Hermann 
horns Kornau „Die HTannfchaft bes Solus": „Dich* 
terifch am ftärfften ift fjorit bei ber (Beffaltung ber inneren 
öefchehniffe. ^utoeilen Hingt in ein paar IDorten ein 

w* 



Sdjicfföl auf. Der ILt&get ber fymbfttttg — woljC bet 
Sprecher bes Derfaffers — ift ,recht* im Sinne berer t>or 
bem ZITaft: innere Schüchternheit, bte iir ihrer durftet» 
Haltung nomefjm wirft, Scham für anbere, mir weil fie 
tn feetifdjen Dingen bie Dijtan 3 nidjt wahren. (Sebanfen 
über Cob unb Ceben, ooll einfacher unb barum tiefet 
ZDahrheit, feine IDeltweisheit, aber ein tDiffen um lebte 4 
Dinge. Unb eine große Stimmungsfraft. Überall er* 
freulidfe Knfäfce, wenn auch bas Ziel noch nicht ergriffen 
warb." 

Die ZDahl Fjiftorifd^er Stoffe mag bie folgenben Bo* 
mane unter gemeinfamem < 5 eficf]tspunft erfcheinen laffen: 

67. <5 u b r u n. Boman. Don JDemer 3 a n f e n. Braun* 

fcfyweig 1918, <5eorg IDejtermann. 297 5. UI. 7,25. 

68 . D e r € r 3 f di e l m 21 u g u |H n. Boman. Don UTar* 

tin Bruffot. UTündjen 1919/ ®eorg ZTIütler. 

331 5. zu. ü,—. 

69 . DasBeidjbesCebens. ZtTartin Cuthers (Eaten 

unb 2 lbenteuer in feinen jüngeren 3 °hren. 2 fas 
ben alten papieren neu er 3 ählt. Don (Eugen 5i* 
f di e r. Berlin (91 8 / <$5ebrüber paetel. 257 5. 

70. Br über ZtTartinus. (Ein Bud} 00 m beutfdjen 

(Sewiffen. Don Klara fjofer. Stuttgart unb 
Berlin lß\7, 3 . <5. Cottafche Bucfjhonblung Bad] fT- 
387 S. ZU. <*,50 (6,—). 

71. Das törichte ^er 3 ber 3ulie t>on Do§. 

€ine f}of gefehlte aus ber ^opf 3 eit. Don Zinne*' 
marie oon Batfjufius. ZHit 12 Zeichnungen 
oon Dorothea flauer. Stuttgart unb Berlin $18, 
Deutfdie Derlagsanftalt. 31(6 S. ZU. 5,—. 

72. Cafanouasfjeimfafirt. Booelle. DonZlrthur 

Sdinifcler. Berlin 1918, S. Sifcher. * 8 * 5. 
ZIT. <*,50 (6,50). 

73. (Subula ober bie Dauer bes Dafetns» 

Don ZUbredjt Sdiaeffer. £eip 3 ig (9(8/ 3n[el* 
Dertag. 2 *<* S. ZU. 5,50. 

7$. Der golbene Sdilüffel. €in Boman oon ben 
Zeiten unb UTenfcfjen ber Ceipsiger ZTTeffen.; Don 



Paul Rurg. («Mg 1913# £• Staadmann. 4 O 6 S. 
mit |0 Kopfleißen oon Rlfreb lDeffer«£ollenbey. 

75. Rismarcf. Roman in 3 Rbtt. Don Karl bfaits 
Strobl, feipjig, £. Staacfmann Derlag. 

. Don IDemer 3 a n f e n s Roman „(Bubrun" fagt 5 ebor 
p. ^obeltifc: „Seinem Ribelungenroman hat 3anfen je# 
bas (ßubrunlieb folgen laffen. 3 n rounberooller Schlicht¬ 
heit, ohne jebes Raffeln mit bem Rlechfchwert, Ijat er bie 
(Befchicqte hererjahlt, als märe fie gefiern pafjiert, als 
märe all. ber blutige (Braus, ber aus bem unterblieben 
Ciebeslieb aufßeigt, bas Ratürlichße ber JDeli unb müffe 
bei magrer Ciebe fo fein. Unb bas iß gerabe bas ZTZerf- 
jpürbige an biefem Captbarromait: oöllig unoermittelt 
unb hoch oöllig oerßänblich entmicfelt ficb holbeße poejie 
aus bem mäßen (ßeraufe, mie es bie <§eit mit ftcb 
brachte." — Sehr anerfennenb fpridjt ficb paul Rifolaus 
über RTartin Rruffots Roman „Der <£rjfchelm 
Rugußin" aus: „Die luftige Frechheit biefes Ruajes ift 
be 3 aubernb. Unb bejaubernb iß bie Ditalität biefes €rp» 
fdjelms Rugußin, ber mit ben Klängen feiner luftig im« 
prooifierten Knitteloerfe felbß ein oon peft unb dürfen 
bebrohtes JDien ber Rot entrüefte. ffier iß Klang unb 
jarbe unb eine füblänbifchc bfeiterfeit, bie ein menig 
an Roccaccio erinnert. <§mar batte biefer Rugußin nicht 
bie (ßranbejja unb djeoaleresfe Überlegenheit bes italie¬ 
nischen €belmann«s: Rugußin iß betber, bobenftänbiger, 
fein iDife »äcbß mehr aus ber Situation; aber ben 
3taliener unb ben IDiener eint bie nicht $1 oerblüffenbe 
Kecfheit, mit ber fie alle Situationen überminben. <£s 
ßeeft in biefem Rugußin ein Stücf bes ganzen IDien, ob 
es nun an Reßroy gemahne ober an peter Ritenberg." 
— €ugen $ i f ch e r s Cutherroman „Das Reich bes 
Cebens " würbigt <£gon oon Komorjynffi: „IDas ben 
Cefer biefes fchlicbt unb betreiben fich gebenben Räch« 
leins oor allem gefangen nimmt, bas iß bie fjerslichfeit, 
mit ber ber Derfaffer erjahlt. Unb ba§ an biefer ^ery 
liebfeit nichts (Bemachtes iß, fühlt man fdjon oon bet 
erßen Seite an. Der Cr^ähler führt nns ein in bas 
JDerben einer Kinbesfeele, in alle bie Ceiben unb UTühen, 



bie bem £rwachfenen gar Hem erf deinen möge*, Me 
aber einem jungen IPefen mitunter Übergrog porfommen, 
jo bag es burch fie ben Kngog ju felbgänbiger unb 
immer begimmterer <£ntwicflung ereilt 3 n biefer ScfjiU 
berung bes PerhäUniffes bes Knaben $u Pater unb 
Blatter, 3U ben anbern unb befonbers $u ben Bitter* 
niffen unb äEnttauf jungen, bie bie Schule mit fich bringt*, 
gecft meiner Hnfidjt nach ber eigentliche XPert bes gansen 
Buchs. So treui)er3ig unb ehrlich mitfuhlenb fchilbert 
5 tfd?er Cutters Knabcnjeit, ba§ er ben Cefer jtpingt, 
fie ebenfalls gan3 perföulich mit3ufühlen." — Perfelbt 
Heferent äugert fich }u Klara £j o f e r s „Bruber tflar* 
tinus": „Pie Pcrfafferin, bie in ihrem Xfebbel-Boman 
unb einigen Heineren Schriften Beweife einer hoh* w 
fünglerifchen Kraft ber (Segaltuna, €ntwicflung unb 
Pargellung geliefert hot/ bietet in bem porltegenben 
IPerf eine Ceifhing, beren Beife and} ber einem Mg® - 
rifchen Boman pon pornherein migtrauifch gegenüber* 
flehenbe Cef er anerfennen mu§." — 5 riebrich §irth wür* 
bigt bie Xjjofgefchichte Pon Knnemarie p. BathufiuS 
„Pas törichte X}er3 ber 3 ulie pon Pog": „Knnemarie 
pon Bathufius unternimmt es, eine Bettung ber angeb* 
lid? Pielperfannten 3U perfnchen, fie gegenüber littet 
Bipatin, ber 5 rou pon Bieg, in befferes Cicht ?u gellen, 
fjeute, ba mir n>ohl erg barangehen muffen, einmal bie 
(ßefchicfjte ber prcugifchen Könige felbg objeftip barju* 
gellen, ig es pielleidg 3U früh ober fdtoit 311 fpät, fidf 
für bie Cebensgänge ihrer ^feunbinnett 311 intereffieren. 
3 mmerhin weig 5 ran poii Bathufius gefdjicft 311 er* 
3ahlen — oielleicht nur etwas 311 weinerlich unb all3ufeht 
um Petails bemüht — unb in ein paar Caubfdjafts* 
fchilberungen offenbart fie lünglerifdje $ertigfeiteiu'' — 
5 u Krthur Sch ni gier s Bopelle „(Cafanooas fjeim* 
fahrt'' bemerft €rng Xjeilborn: ,„<£afanoPas (jeimfahrf 
ig fehr gut erfühlt, uttb gerabe bies ig feltenes (ob 
geworben. £s ig, als hätte Schnigler es nicht über bas 
ffer3 gebracht, ben immerhin weitfdjichtigeu Stoff 3t* 
gliebern, fo madjtPott bedingte bie Cug am Berichte; altes 
ig in lebhaft bewegtem dfog, als hätte ber Schreibenbe 


(50 



fidt jelbft nic^t «Einhalt gerieten toollen; Mbf\ Me Spot** 
famreit, mit ber auf fangen Seiten nur Qiu unb mieber 
ein Kbfag gemacht roirb, fallt auf. 3 ft bas alles tüirtttd} 
Kbficht getoefen, fo ijt ber &tx>ed erreicht. 2 lud) ber 
Penoöhntere unb Ser Kbgeftumpfte lieft mit ungemöf}»* 
lieber Spannung. — Bur beit Sdjriifcler, an bem mau 
Knteil nimmt unb ber ein überjeugenbes Bilb feiner 
funjUerifcfien perfönlicfjfeit toachrief, finbet man M** 
nicht »ieber." — Pie Stimmungsmelt oon Klbrecht 
Sdjaeffers „(Subula ober bie Pauer bes Pafeins" 
Fennjeichnet fjeinj Stols mit ben IPorten: „Kn ber Pforte 
$u biefer «Erjählung ftefjt als Seraph einer fchtoarmooll* 
fügen Uläbchenjeit 3 ean paul, an ihrem Ausgang märtet 
als legtet (Sefähtte ber fchneetoeige Baabe. Sur Becfiten 
unb Cinfen bes pfabes, ben (Subula toanbelt, fchtoeben 
bie Schatten f^öltys unb KlopftocFs. 3 nf » l *Xtcn bes tPeges 
gcljt (ßoetfje oorüber. So ift es ein Pafein oon Pichter 
5 U Pichter, burchraufcht oon UTufif, burdjioetjt oon < 0 e* 
fang/' — ,Rationalen Schtoung" rühmt fjans 5* fyl* 
molt paul Burgs Bomau „Per golbene Schlüffel" 
nach. — Karl ^ans Strobls BismarcNBomati 
äugert fich 5ebor t>. Sobeltife: „tPir leben in einer &it, 
in ber man grünblich aufräumt mit allem (Srogen ber 
Pergangenheit unb bie (Sötter oon einjt oon ihren 
Kitären flur#. Kuch bie Penfmäler, bie betonnbembe 
(ßegemoart ihrem Bismarcf gefegt b<*t, finb nicht ficher 
oor ber ^erftörung oon fjänben, bie bas Bieberreigen 
beffer ©erflehen als bas Kufbauen. Pa begrüge ich benn 
mit h*ifc*r unb banfbarer 5 reube bas nicht in allen 
(Teilen gleich fünfilerifch oollenbete, aber hoch aus einem 
(Suffe entjianbene PenFmal, bas ein Pichter bem dErfüller 
uralten beutfehen Sehnens fchuf." 

€in Suchen nach neuen IPegen mag bie folgenbett 
Bomane fennjeichnen: 

?& (Dpfergang. Pon oon Unruh* Perlin 
1919, <£fi<h P«i§ Perlag. 20* S. 

77. Per Ijeiligenhof. Bornan ht 3 »et Bäjtben. 
Pon Hermann Stehr. Berlin, S. $ifcher. 319 
* W 5 . 


151 



78. Der 3 tt><tnjigjäfprige. €in fympbonifdter Ho* 
man. Don fjeinricb Cbuarb 3 a c o b. Zllündjeu. 
(9(8, (ßeorg DTüller. 3*8 S. ZIT. (0,— ((2,—). 
79- Das große XDagnis. Homan. Don Ztlaj: B r o b. 

£eip*g, Kurt tOolff. 330 5. DT. 5 — (7,50). 

80. Sdjlaf»anbler. fö^lung. Don Zlrtlpir Zjo* 
litfdjcr. Berlin, 5. Sifcfcr. (5( 5. DT. (£0. 

8 (. Beate unb brr große pan. Homan. Don 
Hubolf teonbarb. Zlus „Die neue Heilte". 
DTundten, HolanVDerlag. 82 5. DT. 2,50. 

82. DerbabylonifcbeCnrm. Homan. Don 3ofef 

ponten. Stuttgart unb Berlin, Deutfdje Derlags* 
anftalt. *63 S. DI. 6 ,— ( 8 ,—). 

83. € i n Ztamenlofer. Homan. Don (Sujiao Sa cf. 

Berlin, S. tffdjer. 250 S. DT. 5,— (7,—). 

8 *. Dnb t;dtte i d) alte Heidjtümer ... föne 
$ata DTorgana. Don Kurt S dj o e n e. Berlin (919» 
£öioen«Derlag. 76 S. ZIT. 3,—. 

85. BruberZDnrm. Don Zlrtfyur I? o li t f dj e r. Ber* 

lin ( 9 ( 8 , S. 5ifcfar. (20 S.. DI. 2,50 .(*,—). 

86 . ZIT e n f dj gegen DTenfdj. Homan. Don fönft 

ZDeiß. Dlündjen ( 9 ( 9 , <ßeorg ZlZüller. 25* S. 

87. Der ZHörberoline bie Cat unb anbere fö* 

Ölungen. Don ZI. ZIT. 5rey. Znündjen, <0eorg 
DTüUer. 367 S. 

88 . K d n i g Cob. Don Dießenfcfjmibt. Berlin, 

©efterijelb & Co. Ztl. ( 0 ,— ((2,50). 

89 . Das Zimmer bes IDartens. Homan. Don 

Cljabbaus H i 11 n e r. Berlin (9(8, tUljlein. 

Don 5riß oon Unraf]s „©pfergang" fagt Cb gar 
<5roß: „Die fö$äf}lung ift nid)t frei oon tenber^iös an* 
mutenber Derjtärfung bes (ßefdtefjens, namentlich in 
ber Zlnflage gegen bie unsureidjenbe UnterjUifcung bes 
unb gegen bie brutale Selbjtfucfyt ber Heimat* 
Patrioten, nicht überall ifi aud) in ber Darftellung ber 
Ausgleich 3 wifdien 3nfttnft unb Bewußtheit gefuitbeu. 


A52 


Äer bas CEiaotifcf)* ift burch vifionäre Kraft tmb eine 
feibenfchaftliche €fftafe bes (ßeifles gemeijiert, qualvolles 
Crlebeit jur tiefen Sytnbolif erhoben. Der gebrungene 
Stil ift mehr als bloße Badjahmung esprefftoniftifcher 
Spradiformen. XHonumental tritt bas artitellofe Sub* 
ftantiv heraus, in neuen Kbjeftivbübungen preßt über* 
qnellenber Beichtum bes Spanens fid] jufammeu. Klan* 
d)es iiberfchreitet in feiner fjerbheit bie <ßren$e bes 
XHöglidieu (hinter bas aufgepeitfdjte Blut ber Kom¬ 
pagnie warf <5ewet)rfammerfdiließen bröhnenben punft*). 
Keine ausgereifte, aber eine Didjtung jufunftsficherer 
BTännlichfeit I" — JEfanns 3obfi fdjreibt 3 U fjermanu 
Steyrs Boman „Der f^eiligenljof": „3ch vermag 
nichts über bies Buch 3 « fagen, weil es fid? über mich 
wölbt wie mütterliche ffimmelsbruft; nichts p fagen: 
als baß id) anbächtig unb beniütig ihm wieber unb 
wieber $11 laufdjen gewillt bin." — Den Boman „Der 
Zwanzigjährige" von Heinrich Cbuarb 3 a c o b begrüßt 
5rife ph. Baaber mit ben lüorten: „Diefer Boman, bem 
mittlerweile ein Sfiftenbuch unb ein Drama gefolgt finb, 
ift ein dSrfHingsbudj. Sein (Erlebnisinhalt liegt noch 
jenfeits ber großen * IDelterfdjütterung. <£r ijl: ver¬ 
brämtes Cigenbefenntnis, Ouvertüre eines gielficheren. 
Baufch, Crautn unb 5ülle innerer (ßefichte. (Eroberung 
ber tOelt unb ihre Bezwingung im lüerf. Das (ßanze 
wirb beherrfcht von ber fühl formenbeit Bewußtheit eines 
früh €rwachten. <£s fünbet fid? eine Begabung, bie fchon 
im Beginn, ein junger Korngolb bes lüorts, alle Baffine*» 
ments mobertier partitur zu meiftern weiß. BTan möchte 
folcher Beife, bie bas Stammeln bes Kitfangs nicht feimt, 
mißtrauen, beftädje nicht ber Beid]tum eigenjtänbigen 
€mpfinbens, bas aus bem Überfluß {üblicher Sonnen 
genährt erfcheint. Denn fo ftarf aud) fchon bie €rfenntnis 
ber Zufammenhänge, fo ffeptifdj bie Selbftbelächelnng 
lenjhafteu (ßefühls: — bas <5efiihl ifl echt, feine Ein¬ 
gabe fchraitfenlos, fein Schwärmen nadf 3nnen unb 
Küßen befchwingt von ben Dithyramben jungen Blutes." 
— £u 2Hay B r o b s Boman „Das große IDagnis" be¬ 
werft Knfelma fjeine: „€s ijl eilt IDerf von hödjjter 


(53 



bidßerifcher Schönheit, ein« phantaßifche Sonate «t 
(Chema unb Pariationen. Kber auch an bem (Chema waü 
wieber gerüttelt, alles in 5rage geßeilt Bis juleßt, als 
cefignierter Befdßuß, bas XPort erflingt: »IPir finb eben 
Utenfchen.* Originell unb troß alles Schwankens bes 
(Catfächlichen faß fpannenb iß bas Buch an jeber Steile* 
Keinen Kugenblicf pergißt man, baß man mit einem be» 
beutenben Ulertfdjen jufammen iß, ber bie iPa^rljeit 
facht unb ber 3 ugleid) ein großer Künßier iß. ZITufiF 
iß in feinen Pifionen." — 5» ber €r$älß*m 0 pon Krthur 
ff o 1 i t f ch e r „Sdßöfwanbler" äußert fich IPill Scheller: 
„Pie Figuren unb dJefchehniffe biefes Buches flacfern 
unb erlofdjen, tute in ber Bacht iPefen. unb Pinge im 
hufchenben Cidjtfreis bes Ceudßturms aufflacfern unb 
5 urücffinfen, fpurlos. Über beutlich führt eine Cinie pon 
Krthur fjolitfdjers »Brnber tPunn* ju biefer <£r$äbiung, 
ein inniger ^iifommenhang beßefjt 3 wifcheit beiben." — 
Uubolf Ceonfyarbs Vornan „Beate unb ber große 
pan" rühmt Karl Cjuber: „(Ein Botnan? Unmogüdj, bie 
5 orm genau 3 U beßimmen. €ine Allegorie pon blüheuber 
tPirflidßeitsechtheit. Beate iß Symbol. Pas Reichen 
bes menfchlichert IPefens iin Perhältnis feines tiefßen 
Erlebens $u ben ewig geheimnisoollen Kräften ber 
IXatur. IPie ettoas Unnennbares, Punfles im wedjfelnben 
2lntüß ber (Erbe bie unruhig treibenbe Seele umwirbt, 
fie mit fchnfüchtigmnbewußtem Prange serquält, fie halb 
brünßig 3 U ficfj rüeber$ieht unb halb bunfel abßößt, mie 
ber naturburdjglühte Ulenfeh halb fiiß*»wtllig in ben 
Blutßrom ber Schöpfung einfc^mHst, halb in (Croß fich 
(ostPtnbet . . . bas lebt, podß, blüht in biefen lyrifjhen 
Bilbern." — 3ofef pontens Homan „Per babylonifdje 
Curm" wirb pon ffanits 3 ofjß bahin gefenn 3 eic^net: 
„ 3 <?fef pontens Homan prebigt: man muß eine Seh*» 
fud)t Ijaben, fonß wirb ber UTenfd? fchledjt; unb möchte 
beweifen, wie biefe Schnfudß bas UTenfdienleben fegnet 
mit (Einfamfeit, phantafie unb eigenßer Erldfurtg. (Einer 
fagt aber and) einmal in biefem Uomatt, baß im Ceben 
eilte ineimtng richtig unb ihr (ßegenteil bodj nicht falfch 
iß. Pon . biefer Cebensweisljeit wuchert läßlich oiel. i» 




biefent $udi. XUle Qfotfdtenbcgegrauigen fiub beroctig, 
taf fie Jeiifeits non <8ut unb DÖfe flehen, mejl fie alU 
im ßrunbe einer ZMeiimug finb, ober eben im (Segeuteif 
biefer ineituuig leben. Klle aber, wie (ie auch gefilmt 
feilt mögen, leben in $reu öejirfeit unb merben geübt 
mie idj unb bu .. ." — <5uftao 5 a cf unb feinen Xtouian 
„<£iu Ztamenlofer" djaratterifiert ifeinj Stolj: „3n 
(ßuftcm 5acf, bem 5rühoollenbeten, mar jene XHifchung, 
bie Montane bie glücfli$e nennt: Die Ulifchung non Der« 
nunft unb Ceibenfdjaft. XDenn biefe ZHifchung ihn trofebera 
oersehrt, oergiftet, t>erbrannt bat, fo trug bie ju jtarfe 
Dotierung bie S$u(b. Denn in ihm mar beibes, Der« 
nwnft unb Ceibeuf$aft, gerabeju qualooll gefteigert. 
» Q) mein jerri[fettes, $erfdilagenes, immer rnieber per« 
barrfdjtes Zjerj,* ftötjut er auf, unb ifctus XD. 5ifd|er, fein 
Sadmpalter unb ireuub, becft bilMjaft bas gebatiHidje 
t£h<*os in biefem jungen XHeufdten auf, meint er bapoit 
fpridjt, baß hinter biefer Stirn eine Sdjladit getobt bot 
Uüt einer XDut unb Derbiffenheit ohnegleichen [türmten 
in ihm XDiffen unb XDert alles XDiffens, Ceben unb Sinn 
alles Cebeits mie emige 5*inbe mibereinattber. 0h ,w 
paufe geht biefer Kampf, ber Sacfs Stubenteujahre unb 
bas $u$ ber Ztehenfchaft über biefe 3ohre, ben »per« 
bummelten Stubenten* erfüllte, auch in fein Dienftjahr 
unb in bas Buch ber Hedjenfchaft über bies Dienftjahr, 
ben ♦Xtamenlofen* .hinüber." — Ulbert Cubmig begrüßt 
Kurt Schoenes „Unb hätte ich alle Heichtümer ...": 
„Zfaoelufer unb <5roßftabtftraßen merben jurn alten 
romanttf$en Canb, in bem munberfame Stimmen fluftern, 
Difionen im UTonblicht auffteigen, ein XUärchenfdjicffal 
[ich erneut: jum Uusflug in ben (Srunemalb meint bas 
fchlidjte UTabchen aus fleinbürgerlichem Stanbe ihrem 
IDerber ju folgen, unb er führt fie in bas jtolje Sdtfoß, 
bas nun bas ihre [ein mirb. 5reilidj — 5ata XHorgana: 
ein CCraum oon Dingen, bie man [ich münfcht! Über er 
träumt fid] gut, unb in feinem Dann glauben mir gern 
genug, was im nüchternen Cages(i$t als unmahrfchein« 
lieh gelten muß. Der Craum gibt auch ben einseilten 
Svenen Dunbung unb einbringliche Kraft, er erlaubt 


155 



ftberfchwangtes (Sefühls nnberne rhapfobifche Sp rache/* 
— Arthur i^olitfdjers „Brater iDurm" gelten IDill 
Schellers feilen: „»Dichtungen unb Befenntniffe bec 
Gegenwart* ^etgt Sie Sammlung, in welche bas neue 
Buch oon Krthur ffolitfeher Aufnahme gefunden fyxt', 
unb es läßt fid 7 fagen, ba§ btefe Hubr^ierung im oor* 
Kegenten 5all befonbers 3 utreffenb ift. XDenn nämlich 
unter Dichtung ein XDerf in XDorten oerftanben wirb, 
welches tem 3nnern bes menfchlichen Schöpfers mit 
unwiberftehlicher Ulacht entfproffen ift, folcherma§en, bafj 
ter b«r 3 «^swarme gufammenbang mit bem Urfprung 
noch beutlich 3 U fpüren ift unb bem Uhythmus tes 
(ßan 3 en jene eigentümliche XDeih« gibt, bie bas <5e* 
heimnis aller f^inretgenBen XPirhmg um fehltest, bann 
ift »Brüter IDurm* eine Dichtung. Unb gewi§ ift biefes 
XDerf eine Dichtung, ba ihm bas geifiige (Erlebnis ber 
<§eit 3 ugrunte liegt unb biefes (Erlebnis in ber ftarfen 
Einbilbungstraft bes Erlebenben feine beftimmte 5orm 
nebjt Xjintergrunb unb Kuliffe gefunben hat." — Don 
tem Homan „UTenfch gegen UTenfch" oon Ernft XD e i § 
fagt f)ein 3 Stol 3 : „Die XDeltfreunbfchaft, bie XDerfels 
<0ebichte begnabet, bas (Sefühl bes »Einanber* erhellt 
biefes Buch. Sein IDefen ift <5üte. XDie in ben Derfen 
ber 3üngften, oerfchwenbet auch hi** fich ber junge 
Ulenfeh im Erbarmen unb UTitleib an feine Brüber." — 
2L UT. $ r e y s (E^ählungen „Der Utörber ohne bie Cat' 4 
finten bei Conrab Schmibt lebhafte Unerfennnng: 
„Etwas wie ein Kip legt fich tem Cefer atemraubenb 
auf bie Bruft, er fühlt fich u>ie int Bannfreis peinigenben 
Craumes, aus bem tro^ einer bumpfen, im ffintergrunb 
glimmenten Erinnerung an bie Unfinnigleit ber oon 
bem Craum oorgefpiegeften Derbinbungen hoch lein 
Entrinnen möglich ift. Unb biefe Kraft ber Deranfchau* 
lichung — bas ift bas fchliefjlich Derheifjungsoollfte in 
tem Buch — tritt nicht blo§ in ber fchwüten (gewittere 
atmofphdre tes efftatifch Anormalen h^roor, fie offenbart 
fich hi** unb ba auch in tief gefdjauten Bilbern bes 
typifch allgemeinen UTenfchenlebens." — Knfelma ffeine 
begrübt ten „König Cob" oon Di e fcenf chm ibt mit 

(56 



Ben tHorten: ,„<Sef Richten t>om erbauten Cob* nennt ber 
Herfaffer feine erften beiben Cr 3 ählungen (womit er an* 
beuten will, biefes Sterben fei oon ben Gefallenen felbjt 
herbeigebadfyt worben) unb gibt bamit eine fluge SeCbft- 
erfenntnis; benn etwas (Erbautes haben alle bie fefjr 
reipollen Keinen Eefchichten oon fonberbaren Coben, 
bie man uns hier bietet. Künftferifdj flehen fie allefamt 
auf beträchtlicher ffÖhe. Das pre 3 iöfe, bas bem Cef er 
auffällt ift gewollt/' — &u Chabbäus H i 11 n e r s Guch 
„Das Zimmer bes tHartens" bemerft Ernfi JEjeilbom: 
,„Cs gleitet': in bies IHort faßt fich ber Einbrucf 3 U* 
fammen. Ein GTenfchenleben gleitet oorüber. 3» aller 
Stille oo(( 3 ieht fich bas, fcinerlei ZTTufif ertönt ba 3 U, 
nie tritt ein Ausrufer aufs pobium, fein Horhattg fällt, 
Kbfchnitte an 3 U 3 eigen. 3 nbent bies ZITenfchenleben aber 
oorubergleitet, werben alle anbereu, irgenbwie mit** 
Beteiligten Figuren in biefe gleitenbe Gewegung hinein* 
gesogen, aber auch bie äußeren Dinge, aber auch &ie 
tHelt. Ein Cebensrhythmits wirb baburch —ja, roje 
fagt man hoch? — 31 t einer IHeltanfchanung. Zugleich 
wirb all unb jebes in bie Crinnerungsjphfoe — bies 
wärmenbe Gab für fröflelnbe Staturen — hineinoerfeßt!. 
Unb wie es bem Eleiten, aber auch ber Erinnerung 
eigen, hellen Edelheiten mit beinahe fehreefhafter Deut* 
lichfeit nachher aus bem Dunfel auf, unb aus biefem 
gleitenben Gucb haftet manches mit oiftonärer UTacht" 

* 

UTan betritt bas (Sebtet ber Cyrif mit bem EefÜhl, baß 
hier bie eigentlichen Schlachten unferer £eit ausgefochten 
werben. ; > 

(. U>eltinnigfeit. Heue (ßebichte. Hon 3«a 
S e i b e l. Gertin, Egon 5leifchel & Co. (00 5. 
GT. 3,— (5,—). 

2. Der tebenbige (Sott. Crfcheimtngen, IHalD* 
fahrten unb JDunber. Hon 3afob Kneip. Hylanb- 
IHerfe Ganb 3ena (919» Eugen Dieberichs. 



DI. 7,— (9,—). Qw großem ijormat; ungemein 
fotgfam nnb gebiegen au sge gattet.) 

3 . Der gölten« tDinb. (Bebicfjte. Don Walter 
Ciblifc. Berlin 1919 , Crich Deig. 79 5 . 

Canj nnb Cob. (ßebichte. Don Dicijatb Srte- 
b e u (b o I. Derltn 1918, (Egon $leifchel & Co. 57 S. 
5. £ » a n $ t> o n 21 f f i f i. Cine (Bebidttreihe. Don 511* 
foiis p e fe o 1 b. TDien 1918, €b. Stradje. 37 5. 

4 ». dJebidjte. Don Didjarb Schau tat. DZuncheu 
19*8, (Beorg DHUler. $32 5. TU. 15,— ft 8 ,—). 

7. De r Hegen bogen, (Bebichte. Don XJilbe Stic* 

Ier. 23erlin4üi(mersborf 1918, Derlag „Die Df* 
fioit" ( 5 tan 3 pfemfert). 28 5. DT. 0,80. 

8 . 51 m Cagerfeuer. €ine (ßebidjtfammlurtg. Don 

3ofef Heumair. iDien, 3 nn5 & rttc *» Diünchen, 
Derlagsanflalt Cy^tia. TJrsg. oom (Bßerreichffcheti 
Dolfsfchriftem>erein. 28 5. 

9. <Bebidite. Don Dobert Xüalfer. Berlin 1919» 

Bruno Caffirer. 38 5. 

10. Strom aus ber (Liefe. «Bebichte. Don Carl 

tauge. Berlin 1919» 5»*dje*Derlag 136 3 

11. Dithyramben. Don 3»«« (Soll. (Der jängffce 

Cag 5$.) Ceip 3 i 0 o. 3-» Kurt iDolff. 38 S. 

12. $tt>ifchen€raumnnb€agen. lieber, Bilber 

unb Bailaben. Don f)ans o. f) amt mergeln. 
DTfincheti 1919 , parcus & Co. 9^ S- DT. 6 ,—. 

13. Das jfingfie (Bericht. Don Cubtoig B&umer. 

Berlin*tDilmersborf, Die Dftion. $1 S. 

1$. DT i t u> e 1 1 . Don Claire Stüber. Berlin4Dilnters* 
borf. Die Dfrion. 29 S. 

15. p4an gegen bie Seit Dott 3<>hänn « 5 H. 53e* 

d\ e r. Cefp 3 ig 1918, Kurt TDolff. 1 $$ S. DT. 2,50 
($,50). 

16. Neigungen. «Bebichte. Don fjenriette färben«* 

berg. DTüncheft, Boianb-Derlag. 46 5. DT. 2,50 
<5,50). 



tt7ie$4rf«fjt. Gebiert«. Don Hurt Hbf er. Der« 
ümriDilmersborf, Die Kftion. ^5 S. 

$8. (Sebidjte unb (ßef djidtten. Don Ktfreb Cidt« 
teuft ein. fjrsg. oon Kurt Cubafdj. DTÜndien 
TO, (ßeorg DTftller. 2 Bbe. \\$ unb 85 S. DT. 9,— 
unb K?. 6,—. 

$. (ßefidjte. Don IL be Hora. Ceipjig 19V*# 
€. StaacFmaun. (05 S. DT. $,50 (6,50). 

20. Äebidjte. Don 5riß Sdtmarj. ijeibelberg, 
fjerm. UTeifler. 38 S. 

2{. C i e f e r a l s £ i e b e. (Sebtdjte. Don €. K. Dein» 
Itarbt. Berlin, 5. Jifdter. m S. DT. 6,50. 

22. Di« <5ebid}ie oon Sommer unb Cob. Don 
€rnft Blaß. (Der jüngfte tCag $6.) Ceipjig (9(8, 
Kurt IDotff. 3\ S. ITT. 0,80. 

Don 3na Seibels „IDeltimtigfeit" fagt peinridj 
Verfaulen: ,JX)as in 3na Seibels erfiem (ßebiajtBanb 
jzTeben ber Crommel fjer 4 erjt feimt unb reifen toill, ift 
in bem oorliegenben neuen (Sebicfjtbanb fdjon £rncf)t 
unb Erfüllung: ,<Dlj, €inflang aller ZDett mit meinem 
Blut! 4 Unb in biefen €inflang toirb auch bie Dis« 
Harmonie bes Krieges gebannt. Die Hot ber Seit unb 
Dlenfcfjen ifT fcbledjtfjin 3 u bem Begriff »DTetn Canb* ge« 
morben. 3enfeits oom Krieg, burdj fein Erleben mitten 
biuburcbgegangen, feelifd) gemartert baoou bis aufs 
DTarf, baut fte bennod? in feinem Blut unb gerabe burdf 
fein Blut bie nene »ZDeltinnigfcit* auf: 

i<b ntidf ins (Eitrige gerettet 
lieber Seit nnb Kaum, 

JDeiß i<b unauflöslich tni<b verfettet 
Staifdjen Stern unb Baum.* 

Da mit im Seidjen z> e5 reffionismus fielen: tjier 
ift einmal (im Sinne jener Sdilagmortlaute jebeufalls 
nnbemnßt) eigenes feelifdjes «Erleben mirflidt ge fiat« 
fet, l)ier finb geifHge IDerte enbltdj einmal toabrbaft 
ausgeprägt. »DTetne Seele brennt/ fagt Jim Seibel 
an einer Stell«. Unb nun fflljlt fie erfT bie Cinben tm« 



fterblich buften. Was liegt an bir? HHe lang bijl bu 
noch ^ier? — Reben feiner Onnerlidjfeit seugeu für 
ben IDert biefes fronen Budjes eine föftliche Bilbhaftig* 
feit, mit typifch*lyrifdier plaftif geformt. €twa aus beit 
5 i 3 itianen »Schloß Cinbentjof 4 , n>o bie Straße »angftlich an 
ber Krücfe bas Cal entlang Rumpelt 4 , brohenb oom 
5luß begleitet 0ber bas Bilb oom alten, 3 ertlüftet*u 
Berg, ber ,bie Bruft roll 2Da(b ljat‘, beffeit 5iifje tief in 
ber 5 lut flehen, unb ,burdt feine 5 elfeit 3 efjeii fchwäujelt 
ber 5ifd?e bunte Brut 4 . — 21Tan fühlt bie Bereinigung 
einer 3 beenoerbinbung dou Citel unb Inhalt biefer 
Cyrif. 3 na Seibels »iDeltinnigfeit 4 trägt bie Kraft ln 
fidj, oielen Cr oft unb 5 reube 311 geben!" — Cebqafte 
Anteilnahme an 3afob K n e i p s „Der lebenbige (Bott" 
nimmt <£rnft Ciffauer: „Diefes Budj fdjafft Diele 5*eube 
unb hinterlaßt 3 ugleidj ein (Befühl ber Uttbefriebigung, 
im gan$en aber ift es ein (Sriff unb rührt vielfältig bie 
Teilnahme auf.",— 3u JDalter äribliß* (Bebichten 
„Der golbene IDinb" äußert fidj <£rnft Ciffauer: „2Ran. 
finbet itt ben Derfen biefes jungen wiener Didjters gar 
nicht IDien, jebodi ben (ßlan 3 unb ben Duft ber wiener 
Canbfchaft. 5reilidj nidit mit Doller Bestimmtheit; man 
erfennt nur eine $lußebene, IDeingarten umgren 3 en fle, 
DOti benen man tief ben Cauf ftttiav unb hinunter bilden 
fann. Aber ber bftmmel barüber funfeit in einem freu«* 
bigett Blau, ber tDinb ift golbeit, bie Cuft milbe, unb 
mati atmet aus jebem Derfe fiibbeutfdjes IDetter ein. - 
Don jebem lyrifdien Budj bleibt einem etwas wie <5e* 
fdjmacf 3 uriicf. Don biefen (Bebidjten haftet ein (5efühl, 
als fei man burd} einen winbighellen Dormittag irgenbwo 
fübtidj bes ZHatns, im 5räufifdjeit, im Sdjwiibifdjen, es 
braudjt bnrehaus nid|t im (Dfterreidfifdjeu 311 fein, einige 
Stunbeit lang gegangen, man h«t Diel am prangenb 
blauen fjimtnel heruntgegueft, an bem ein paar breitere 
fdiimmerttbe lOolfen rafdj hintreiben unb eine Menge 
IDolfeuflocfen unb *ftrtihnen wehen; aber inan tjat wenig 
€rbe unb Ding gefeheu unb trägt nun ein Bedangen, 
etwas Umriffenes unb womdglid) iUffiges mit (Befiehl 
unb 3 nnenhanb an 3 ufaffen." — Richatb 5 rieben« 


{60 



tlfrtls „tEan 3 unb Cob" begrübt Ifeinridi «Verfaulen: 
„2tlit Dollen Segeln jteuert Htcharb ^riebcnt^al in 
feiner erflett Erute »(Eaiij unb Cob* auf bas locfenbe giel 
reiner lyrif 3 U. Xüenn auch bie Hüfte fern erft flimmert, 
ber Steuermann fidleren (ßefiiljls fifct bodj am Huber, 
drtiebenthals (Sebichte, in ber 5orm meift unbeholfen, im 
Erleben altytfeljr uodj in beit Dingen (Kriegserlebnis 
sortsicgeitb) fteefeub, ertseifeit bodj jioeierlei für bie 
gläubige <£nttr»icflung: fie ringen mit bem «Erlebnis, unb 
fie finb ehrlich. Ein Dilettant bagegeit ringt toeber, noch 
ift er eljrlidi — ,biditet\" — |>u 2 llfoits pcjjolb 
unb feinem „ 5 rait 3 ooit 2 lffifi" bemerft Xjeiuridj <ger* 
faulen: „Die lieber au uitb aus jenem ,froh*n Spielmann 
(ßottes 4 , ein (Sehet um jfriebtn. mitten aus beut fdieinbar 
unaufhörlidjeit XHorbeu (audj nad) bem Kriege). 2lbet 
bodj audj itur eine IDegftaffel für biefen lyrifer aus 
bem Polte, ber im (ßruube oiel mehr lyrifer ift, als 
alle berühmt gentadtteu ,2lrbeiterbidjter aus bem Kriege 4 
3 ufämnten. peßolb geht in biefen neuen (ßebkhten ein* 
her, uer 3 Ücft über bie gefdjmähten Schönheiten ber XPelt r 
trunfeit uor Sdjtners über Krieg unb XPunben, fall* 
feherifdj gläubig au bie große Dölferliebe. Er bringt 
fo pofitioes mit, ohne babei teubeujids fein 3 U tuolleit." 
— Hidjarb S d) a n t a l s (ßebidjteii äußert fidj S*t 0 
binaub (Sregori: „21 b unb 3 U hat Hidjarb Sdjaufal ben 
Knfdjeiu ertueeft, als arbeite er leidet unb fdfitell; es 
' gab 3 ahr«# too er oier, fünf Hiidjer auf ben Hlarft 
bradjte, bie nun freilidj nicht in einem 3 ahre getuadjfett 
3 U fein brauchten. 2Ule biefe (Sefp räche aber, Et 3 ählnn* 
gett, Kleinlingen, Hadibidjtungcn, Zettel, Spriidje unb 
Deufmün$en finb im (Srunbe nichts als 2 lrabesfeu 311 
feinem lyrifdjen (Sroßroerf, beffen fiebenunb 3 »an 3 jg* 
jährige 5 iill* jefct uor uns liegt. (Dljue fie fdjarf ab* 
3 ugren 3 en, hat er fiebeit (ßruppeit gebilbet, von beiten 
nur bie 4Denbe 4 nnb bie ,Deutfchcn Denfmale 4 ins poli* 
tifdie unb fulturpolitifdje leben hinübergreifen. XPenn 
er hi«f. auch einmal in bem Sonett ,3h r nnb ich 4 bie bunte 
DTifchung feiner lebenselemente auf 3 eigt, fo baß man in 
ihm einen neuen fjutten, ben Zflenfchen mit feinem XPiber» 



fpeuch, erfennen fann, fo fommt er mir bodjbabei ehu» 
heitlicher oor als in ben anderen Be$irfen feiner Seele : 
ein »ufer sum Streit, auf beutfch-herrifchem Stanbpunfle 
oerpfählt, unb ein Hachgeftalter weitfchmüngiger per- 
fänlidtf eiten oon Kant bis ju ben fingenb «Befallene» 
bes lebten Krieges." — l}ilbe S t i e \ e r s (ßebidjte „Per 
Hegenbogen" rühmt fjetnrich Setfaulen: „£ute feufaK' 
IPahrhaftigfeit gibt ben Perfen biefer Dichterin itype 
jwingenbe Sympathie. Sie liebt fchmetjlich gewagte 
Befennerworte, fdjwer wie Silberftücfe, unb fagt oe- 
gtficft oon ber alfo gefunbenen Klarheit: 

„VOtnn mengen natft unb bloß fl* ihre Amrot Rammeln-- 
Sdfwtbt nidjt erfi bann bie weifre tLanb* über H(rem Qanpt? 

Pon hier aus feßt fie (ich mit ben Pingen in unb außer 
bem ^er$en aaseinanber. Unerbittlich nnb boa? immer 
gläubig auf bas »(Befdjenf eines lächelns*, ootl Sattheit 
unb < 5 üte. So finbet fie 3um imterjleii IPefen bes 
€£preffionismus, ohne oielleicht äußerlidj fich über bie 
Begriff smerte biefes Schlagwortes überhaupt flar 5U 
fein." — <gu 3 ofef 7 X e u m a i r s Anthologie „Am lager- 
feuer // bemerft €mft liffauer: „<£s ijt, toie eine Antho¬ 
logie immer fein follte, ein getoorbenes Budf, bas aus 
3ahcen lebens 3ufammengeronnen ifl, uitb es betrachten, 
rühmen ober ablehnen heißt, nicht nur ju einer leifbmg 
Stellung nehmen, fonbern irgenbroie 311 ber (öefamtheit 
bes ZHenfchen, ber es ausgefudjt hat. Schon hietbutd* 
ragt biefe Sammlung über bie weitaus meinen Antho- 
logien empor." — Pen (ßebidjten oon Hob er t ID a t f e r 
gelten Heinrich Setfaulens lOorte: „(ßebidfte 3ioar jen- 
feits aller Crbenbinge, gan3 beifeit, fo wie halb oer- 
geffene Blumen in Pafen fich oerbuften. Pabei in aller 
Sonnenfreubigfeit fchmerpotl fid? aufrei5enb unb auf- 
reißenb an allem, was ba heißt Alltäglichfeit. IPahthop 
unb unaufbringlich ein poet." — Auch Carl langes 
„Strom aus ber Ciefe" barf Setfaulen rühmen: „»Strom 
aus ber Ciefe‘ nennt be3eidjnenberweife Carl lange, 
ber einzige ffauptmann unb oerbiente Herausgeber ber 
»BotfUmer Kriegsseitung*, feine neue Sammlung oon 



Dorfen, eine Küstefe bes Stillten unb Nejten, bas 
biefer fülle Dichter fett 3 a^ren fdjcieb. Darunter bie 
<&ebid}treihe »Das Uleer*." — 3 o>an (Solls „DUhr* 
ramben" anerfennt derbiitanb (ßregori: „Der TinfaU 
»eitet fid) bem Dichter $um (Sebanfen, ber engfte 
Schritt führt enblich ins Allgemeine. c&ebrängtheit, 
finnliche $ülle, ftiller f^umor unb eine große liebe treten 
als feine beften fünftlerifcheu Reifer auf ben plan, wo 
wir ihm recht oft 3U begegnen hoffen." — ^anns 
oon Jammer ft eins „&wifd}eu Traum unb Tagen" 
bemerft Heinrich <§erfaulen: „Seinen erften (ßebichtbanb 
legt fjans oon fjammerftein oor, ber Katholif unb Dichter 
bes feinen Homans ,5ebruar‘, um beffenwillen er heute 
noch bei feinen cßlaubensgenoffen heftige 5*h^/ 2 Xctjfe 4 - 
Juden unb Nichtbeachtung erleibet. £itt wahrhafter 
€ichenborff, babei ftolj unb ritterlich wie Norries 
v. Ülünch häufen." — Über „Das jüngfie (Bericht" oon 
lubwig Säumer äußert fich 5 erbinanb (Sregori: 
„fjier finb große Derfpredjungen, fo bunfel auch noch 
bas &\el ift. €in Kühner, oielleicht ein bfelb! 3 d? 
fönnte feilen jitieren, bie ihn als Perirrteu djarafteri- 
fierten, wohl gar bem lächeln preisgäben. <£r fügt 
IDorte aneinanber, wie 3 . T. Keller Säße — fcheinbar 
ohne jeben ^ufammenhang, burd} harte puntte getrennt 
Unb hoch erlebte, ejplofio erlebte! 3 m Temperament 
Üfafcncleoer unb Torrinth naheftehenb, im Kusbrud aber 
praller, griffiger." — Tlaire S111 b e r s „Ulitwelt" gel¬ 
ten < 5 regoris ZDorte: „Demut unb liebe beten unb 
jauchjen in Tlaire Stübers »Zltitwelt* himmelan, jujeiten 
mifcht fich ein lieber, füller fjumor ein, unb wären nicht 
bie brei »Sjenen* am Schluffe, fo fönnte man oon im- 
preffioniftifdjer, noch fchlichter: oon rätfellofer, reiner 
Dichtung fprechen. Doch auch ba finb’s nur äußerlich — 
in ber unwirtlichen Umwelt, in ber traumähnlichen $ülle 
unb Dergänglichfeit ber (ßefichte unb Tharaftere — Ueij- 
famfeiten ejrpreffioniftifcher fjerfunft; fonft aber, oon 
innen heraus, liebe unb leib aus unfer aller Seele ge¬ 
preßt unb gefeitert." — Derfelbe Neferent bemerft jn 
3ohännes K. N e ch e r s „päan gegen bie geil" : „Kus 



3 edjers ,päan 4 trage id} tote aus feinen früheren Büdnern 
fein <ßebid}t, feinen Vers als iyrifches Knbenfen mit 
fort. Unb bod} bie (Erinnerung an einen IDotler in 
iPorringers Sinne, atfo an einen, ber auch gaii3 fetbft* 
oerftänblid} etwas fann unb fid} nur nicht um bas 
geeichte Können flimmert. ITCerftruirbig bleibt troßbem. 
Sag er fid} an bie ältejten äußeren formen, befonbers 
gern ans Sonett, binbet, benen bod} fein .geijacftes* 
tPollen gan$ unb gar wiberßrebt: alfo e i u IPiberfprudt 
beftcht! Über oor allem ber, baß er fid) überhaupt in 
UhYthmen unb Metaphern ausfpridjt wie Didier unb 
in IPahrheit etwas gan3 anberes iß: ein Perflucher, ein 
feinnafiger 5 äulniswitterer, wohl gar ein prophet,. ein 
ethifcher Baumeißer." — lieber h*i§t es oon Henriette 
ffarbenbergs (ßebidjten „Neigungen" bei (ßregori: 
„Pie Ulifchung oon ZPirflichem, Möglichem unb Un* 
erhöhtem ifi in Henriette l?arbenbergs Perfen nur feiten 
gan3 geglücft. Pie Ceile liegen oft ungelöß ba. Unb 
Sod? gehorcht ihr ßrophenweife IPort unb 3 ilb fdjon 
bemütig unb fügt fid) ifjrer geftaltenben fjanb. Hur 
toenige feilen aus »Ciebe 4 fortgenommen, unb bie Pifton 
ifi groß unb einheitlich; bas »(ßewitter am Kbenb* um 
eine Strophe gefügt, unb ber €inbrucf haftet für alle 
Seit. Paß fidj bie Pidjterin audj an fompl^ierte Seelen« 
oorgänge wagen barf, 3eigt ber »franfe Solbat 4 , &er 
3wifd}en bem (grauen oor ber Operation unb bem Kuffe 
ber (geliebten hin unb her fiebert/' —Kuf Kurt Ubier, 
ber im Kriege gefallen, weiß (ßregori als auf ein partes . 
lyrifdjes tCalent, gefdjult an fjofmannsthal unb fiidjen* 
borff. — Sh Klfreb £id}tenßeins „(ßebichten unb 
(gefehlten" bemerft (gregori: „Klfreb Cidjtenßein fühlt 
fidj oan jobbte oerpflichtet, aber nur fo, wie (gerhart 
^auptmann etwa im »Sonnenaufgang 4 ben Perfaffern 
oon ,papa fjamlct 4 banft. Penn er iß oiel reicher, 
fprühenber als fein Porbilb ober Schrittmacher. IPenn 
er in ber (Einleitung programmatifd} bem Porwurf be* 
gegnet, als quirle er Un3ufammengchöriges finnlos burd}* 
einanber, befommen wir eine h&bfd}c Kfthetif mobemen 
Pichtens oorgefeßt. Seit unb Kaum, meint er, fcheiben 



heute ju^tinjlcn ber 3 bcc aus. Stritt burd^u führen ift 
biefer ©mnbfaß natürlich nicht, unb Ckhtenfteins eignes 
herangejogenes Beifpiel ftraft ihn fügen. Uber inbem 
er biefe Cenben3 in ©egenfaß 3ur Ulalerei bringt, meiß 
man, was er mill." — 2 luf ben IPert oon K. be B o r a s 
„©efichte" macht 5crbinanb ©regori aufmerffam: „Bicht 
fo rätfelträdjtig unb nicht fo fpracfjgemaltig mie bie 
Pifionen ber biblifchen Kpofalypfe (teigen bie neuen 
©efichte TI. be Boras oor uns auf, aber um fo frucht¬ 
barer oielleidjt ift fein tPeg unb um fb gangbarer für 
bie oielen. Per Sdjrecfen jtetjt mit ber ©rotesfe f}anb 
in X)anb, unb ihre formen oerfchmimmen mohl auch in- 
einanber. Knfläger unb Rührer in einer perfon, auf¬ 
gerufen Dom 3 ammeif bes taufenbfältigen Cobcs — 
heiße er Sehnfucht, U-Boot, (Selb ober fjungcr —, aus- 
gejeid^net mit ben beften ©eijtern unferes Polfes — 
Erfahrung, Surcftlofigfeit, IPeltblicf —, fchneibet be Bora 
feine $ifd?enben ©eißeln unb feinen IPanberfiab. Pen 
5 liegertob oerflärt er burch bie Sehnfudtf ber ZHütter, 
bie fchtoärmerifch in ben ifimmel gejtarrt, ba fie bie 
Knaben nod] trugen; mit ballabesfem Kehrreim prägt 
fich uns feine fjellhörigfeit ein: u>ie bie Ulütter meinen 
über ihre leßte Ciebesnacht mit bem ausjiehenben (Satten 
unb (Beliebten unb über ben Perluft ihrer ftarfflen 
Söhne." — Uuch 5 riß S d} m a r 3 * (Sebichte barf ©regori 
rühmen: „IPohltuenbe (Einheit oon innerer (Erregung unb 
äußerer 5 orm maltet in ben (Schichten oon $riß Schmar3. 
Kein ifarifches Stürmen, aber bafür auch fein 5 all in bie 
Bulgen fprachlidjer Permorrenheit. Unb menn er einer 
jungen Perheirateten münfdjt, baß fie noch einmal 
,mäbchenreich‘ burdj bie gelber gehen fönne, fo banfen 
mir ihm für bies holbe Kboerb, bas manche liebe Por- 
fiellung meeft unb mit einer »mabd^enreidjen* 5amilie 
nichts ja'tun h«f>en mill." — Üuch oon ©. K. Bein- 
Ijarbts „fEiefer als Ciebe" meiß ©regori ©utes 3U 
melben: „Üudh mas ©. K. Beinharbt mill, gebietet Kuf- 
hordjen, gebietet Kdjtung: ,leßte Pergöttlidjung ber 
3rbifchfeit 4 ! €r reißt uns auf KugenblidFe in bervUTal- 
ffrom feiner ethifchen Unerfättlichfeiten hinein. Poch nur 


165 



unter Qualen unb nicht 3 uießt unter fpradilicfjen V* — 
3n 5erbinaitb (Sregoris Urteil über „Die (ßebidjte von 
Sommer unb Cob" überwiegt bie Knerfennung: „€niß 
Blaß fteht noch in einem UTißperhältnis 3 wifchen innerer 
unb äußerer 5 orm. Hur wenige feiner UZitßrebenben 
perfügen über bie na^eju flaffifdje Heinheit bes Perfes 
unb über ben ZDohlKang ber IPortfolgen, wie beibes 
in ben ,(Schichten pon Sommer unb (Eob* fpürbar iß; 
ja, bie Dißidjen bes Eingangs traben bie Scfyomgen 
Schillers unb bet ben Strophen ,21uf einen (Befallenen* 
tritt < 0 oethes <£uphorion ins (ßebäc^tnis! 3 nnen aber 
fieht’s nicht fo fdjön gebunben aus: ba hufchen halbtote 
IDorte burcfj, unb bie eble Ztotwenbigfeit feßt oft ans/* 

* 

Bereits in biefem Jaljr an biefer Stelle eine Überficht 
über bie Dramenliteratur 3 U bieten, erfchien aus inneren 
(ßrünben als perfrüljt. 2 UI 3 U eigenartig fpielen hier bie 
Bühnenperhältniffe in bas in Budjausgäbe porliegenbe 
ZHaterial hinein, als baß aus bem Bud) allein Klärung 
3 U gewinnen wäre; auch bleibt hier immer ber Bühne 
bas entfcheibenbe IPort porbehalten. <£s fei benn auch 
3 unächft nur auf bie Ciße widrigerer Uraufführungen 
perwiefen, bie, ein ßuiitmer IDegweifer, ben „Hach* 
richten" beigegeben iß. 

* 

Bon ZDerfen 3 ur beutfchen unb fremblänbifchen Cite* 
ratur, literaturwiffenfchaftlichen Unterfuchungen, äftheti* 
fchen Arbeiten feien bie folgettben heroorgehoben: 

[. XPeltliteratur. Pon Kbolf Bartels. €rßer 
Ceil: Deutfdje Dichtung. Ceip 3 ig, Philipp Beclam 
jun. ^63 5. UT. —,75. 

2 . (ßefdjichte ber beutfchen Citeratur bis 
3 um Kusgang bes UTittelalters. Pon 
(ßußap € h r i 5 m ci tut. (teil: Die althochbentfche 
Citeratur. Ulünchen 1916, <£. Zf. Becffdje Perlags* 
buchhonblung. X unb $71 S. UT. 18,—. 


166 



3. Sdftoeijer Citeraturbriefe. Don Cbuatb 
Korrobi. dranenfelb, Quber & Co. % S. 

% Don Cu the r bis Cef fing. Suffäfce unb Dor* 
träge $ur (ßefchichte unferer Scfyriftfpracfye. Don 
driebridt Kluge. 5nnft« burchgef ebene Auflage. 
Ceipjig 1918, (ßueKe & Weyer. 3*5 5. Dt. 8,—. 
5. (ßefchichte beS neuen Dramas. Don VOiU 
belmCreisenach. Sb. 2. Denaiffaneeuub 
Deformation. Crfier Ceil. Zweite vermehrte 
unb oerbefferte Auflage, I$alle a. b. Saale 1918# 
DTa$ Itiemeyer. XV unb 581 S. ZIL 20,—. 

-6. Sriefioechfet bes l^er3ogs*<ßro§h* r * 
$ o g s Carl 31 u g u ft mit <ß o e t h e. fjrsg. oon 
Bans ID a hl. 3. Sb. 1821—1828. ZTTit einem 
Silbnis bes <Sro§h«r 3 ogs. Berlin 1918, Crnjt Sieg« 
frieb Znittler & Sofyi. ST. 15,— (20,—). 

7. <ß o e 11) e s 5 v e u n b i n ti e n. Briefe ;u ihrer Cha* 

rafterißif, ansgetoählt unb eingeleitet oon (ßertrub 
Säumer. Zweite Duflage. Dlit 12 BUbitiffen. 
Ceipjig 1919/ Ä <ß. Ceubner. VII unb $6^ S. 

in. 6,—. 

8. 5 r. Kälber lins ffy perion. Stilfritifdje Stu« 

bien 3 U bem Problem ber Cnttoicfluug bidjterifdjer 
Dusbrucfsfornten. Don Kbolf oon (ßrolitiattn. 
Karlsruhe i. S. 1919, C. 5. DTüllerfche ffofbuch- 
hanblung. 9^ S. 

9. paul Ijeyfe unb cßottfrieb Keller im 

Brieftoechfel. Don DTaj KalbecF. Braun» 
fchtoeig unb Berlin, (5. ZDeftermann. 

10. Conrab derbin anb Kley er unb bas 

Kunjttoerf feiner (ßebichtfammluiig. 
Don IDalter Sr echt. IDien unb Ceipjig 1918, 
XDilhelm Sraumuller. 233 S. DT. 10,—. 

11. Srieftoechfel jtoifchen Cbuarb DTörife 

unb Dlorife Schtoinb. Dtit fedjs bisher um» 
oeröffentlichteii Silbniffen unb breijehn weiteren 
Beigaben, fjrsg. oon $anns IDolfgang Sath- 
Stuttgart 3ulius ffoffmann. ST. 6,— (9,—). 


167 



\Z Conrab 5*rbinanb 2TT e y er itnb.3ttUus 
Koben ber g. Priefwedjfel. Xjrsg. oon 2lugu|t 
Cangmeffer. Perlin (918, (ßebrüber paetel. 
X3. 5rieöridttnieoöorJ?ifciicrs ausge wählte 
XP e r f e. X^rsg. oon Dr. (Suftao K e y ß u e r. 
3 Pbe. Stuttgart uub Berlin $(8, Peutfdje Per* 
tagsanftalt. 211. \2,—, 

X$. £ i f a r b o. Kornau. Patt Hermann K u r 3 . XJrsg. 
nnb mit einem XSadjwort oerfelien oon Dr. l^einj 
. Kinbermanu. Stuttgart $t9/ Strecfer & Sdjröber. 
*80 S. 211. 3,50. 

\5. 2tns meinem 3ugeubtanb. Pou 3fotbe 
Kn r 3 . Stuttgart, Peutfdje Perlagsaujtalt. 26$ S. 

\6. ft b e r b e it € £ p r e f f i o it i s m u s in b e r £ i t e * 
r a t n r n it b Sie tt e u e P i dj t u n g. Pou Kafimir 
CEbfdimib. 2. 2tufÜ Perlin 1919/ £ridi Heiß. 
78 S. 211. 2,60. 

X?. P e il t f d> e P ft Ij n e. 3 a fir&ftdi 5ran?furter 
Stabtifdjeu Pftbnen. 3 m 2luftrag ber (ßenerat* 
iitteitbait 3 tjrsg. oon (ßeorg 3 - PI o t f e I. B. dranN 
furt a. 2Tt. 1919/Hfttten & Coening. $05 S. 2TT. 15,—. 
X 8 . P e r XP i 11 e juiii P r a m a. 2 teue 5®tge ber XPege 
«im Prama. Peutfdjes Prameujabr (9W—1918* 
Pou 3 ulius Pab. Perlin'$(9/ (Defter^elb & Co. 
$26 ($32) S. 

^9u 2>ie literarifdjeit XPegbereiter bes 
ii e n e u $ r a n f r e i dj. Pon Crujt Kobert Cur* 
t i u s. potsbam, (Sujtao Kiepen^ener. 

2lbolf Partels* Weltliteratur'' wirb oon ffugo Pie* 
ber battin beurteilt: „Der (gebanfe, einen 5fttjrer butcb 
ben 'literarifdjen Ceil oon Keclams Unioerfalbibliottjef 
3ugleidj als ftberfidjt Aber ben (gefamtbeftanb ber XPett* 
titeratur einjuridtten, mag auf ben erjien Plicf beflecken; 
bei näherer Petradjtung seigt es fidj, baß ein foldjer 
Cinfall nur unter beftimmten Poraitsfeßungert fruchtbar 
unb. glftcflidj genannt werben fann. (gewiß bat es Sinn, 
für einige perioben literarifdjer Cntwicflung ben 2tnteit 


J68 



emes Verlegers auf entfprechenbe Xüeife fjerau^uftellen, 
aper bei einem Unternehmen, bas fidj im U>efeiitlidteu 
$uin &iel gefegt hat, bereits Knerfanntes einem weiteren 
Kreife 3 ugänglich 3 U machen, wirb eine derartige Über* 
fielet nicht piel mehr ergeben als einen burd; Cebensbaten 
ber Autoren erweiterten Oerlagsfatalog/' — gu <£ b t i s * 
m a n n s beutfdjer Citeraturgefchidite bemerft £j. 3 anfeen v 
„Z>er Perfaffer beherrfdß ben Stoff pollfommeu, unb 
er bnt alle iortfdjritte ber dorfdjuitg, unb bereit €iii 3 el* 
e^gebniffe finb in ben lefeten jwanjig 3 ahreit feljr er* 
heblidj gewefen, forgfältig in feine Darßellung hinein* 
perwoben. Z>iefe ift $war (treng philologifdj gehalten, 
inbem fie alle für bie tüürbigung biefer Pettfmäler widj* 
tigen 5 rngen — Cautlehre unb ibortfdiaß, (Drt unb &eit 
ber €ntftehung, Perfafferfchaft unb <£inorbnung in bie 
allgemeinen Kulturperhältiüffe — eiugeheub erörtert; 
aber fie entbehrt auch feineswegs eines gewiffen Uefoes, 
nrtb manche Kbfchnitte, bie and? (iofflidi ati 3 tehenbe 
(ßegenflänbe fcehanbeln, erheben ficfj 31 t einem erfreulid) 
Iebenbigen unb in mehr als einer Ziehung feffelitbeu 
Porirage." — ^uKorrobis fchwe^erifchen Citeratur* 
briefeu fagt driebrich fjirth: „Soll unfere Citeratur in 
^ufunft ihre Pebeutung in ber IPelt befißen, bann muß 
fie fich poii bem Selhwylertum, pon ber Nefdiränfnng. 
auf bie Schilberung bcs Kleinen, ja, Klehtlkhen, erheben 
3 ur Darjiellung ber inneren Kämpfe unferes Dolfes, unb 
fie wirb auch babei nicht haümacheu biirfeu, fonberu 
ihren 3beenfreis in ber gatten IPelt fudjen muffen. 
Korrobi weiß fehr fein* nach, baß bas poii Keller, bem 
er felbftoerfiänblich Polle Knerlenuung ttidß perfagt, 
(gewollte unb €rßrebte unferm Pen!en unb €mpfinben 
nicht mehr gan 3 3 ufagen fönne, baß bie IPege, bie er 
wies, 3 war noch immer gangbar feien, aber eine bauernbe 
Überlajlung burdj Nachfolger fie faum mehr tragfähig 
erweifen würbe. Unb fo forbert er poii bem neuen 
fchweiser (Seift, baß er bas Nittbeglieb in ber IPelt* 
änberung fein müffe, ber wir 3 ußeuern." — 5 i\r K 1 u* 
ges „Cuther bis Ceffing" finbet ff. 3 an ßen lebhafte 
Knerfennungr „tiefes 33uch bes h°d]perbienten <ße* 


\69 



lehrten geirrt nid^t nur $u ben heften feiner eigenen 
Ceiftunaen, fonbern es ift eines ber porsügüchfien u>erfb 
über beutfdje Sprachmiffenfchaft überhaupt. 3 n beit 
bnrdj bie <5üte bes 3 n halts unb ber Sorm gleich ans* 
g^eidjneten Uuffäfcen bringt es eine an 5 °rfd)ungsergeb* 
niffen unb neuen «Erfenntniffen reiche unb immer feffelttb 
gefchriebene (Eefdjichte unferer Sehr iftfpra che, n>ie mir 
fie in folcher 21 nfchaulichfeit unb ^tUgemeinuerftänbiidtfett 
fanft nietet haben. <£s ift h°cherfreulich, ba§ bas iDerf, 
bas 188? 311 m erften Ulale erfdjien, in ben perf(offenen 
brei§ig 3 ahw» eine folche Perbreituug unb ?(nerfeu»mng 
gefunben hat, ba§ es jefet in fünfter Auflage heraus* 
fommen fann. Selbftoerftänblich hat fid? aber Ktuge nicht 
etwa mit einem blo§eu Zteubrucf begnügt; er hat riet* 
mehr auch biesmäl bas Bud> forgfältig burchgefehen utib 
bie €rgebniffe ber neuen fachtpiffenfchaftlichen ^orfdjimg, 
bie 3 um Ceil gerabe burch biefe Blätter angeregt trurbe, 
mit hincinperarbeitet." — IDilhelm Crei 3 enachs 
, # <5efchichte bes neuen Dramas" rühmt 2 Ubert Cubtrig: 
„<Crei 3 enachs tDerf ift barauf angelegt, bie (Srnnblage 
aller »iffenfchaftlichen Befdjäftigung mit bent Drama 
für bie nächften 3 ahr 3 ehnte 3 u bilben: bies Sief ift 
«rreiajt unb baju nodj etwas mefyr — auefr »er tiidjt 
als dachmann 3 U bem Buch greift, wirb mit fjtlfe bes 
3 nhaltsper 3 eichniffes bie 21 bfchnitte finbeh, bie ihm 
eimgermafcen bieten, n>as er fudjt. Die fdjdnfte Be* 
ftattgung bes «Erfolges barf ber Derfaffer aber barin 
fehen, ba§ es ihm befdjieben ift, nodh felbft ben erften 
Wurf feiner Darftellung 3 U erneuern unb burch bie 
(Ergebniffe eigener unb frember 5 orfchung ;u ergänjen." 

©u (Carl 2lugufls Brieftoechfel mit <5 0 e t h e bemerft 
®eorg tPitfomsfi: „fjans IDatjl hat auch bie neue, oott* 
ftänbtge Ausgabe bes Brief® echf eis (Earl 2 lugufts mit 
®^^^aeforgt, ber nun mit bem britten TBanbt ah* 
gefchloffen ift. Schön, ba§ wenigftens biefe ftatüiche 
Puoufation noch unter Dach fam, ehe bie große Um* 
Ȋl$ung bie UToglichfeit ber 5 ortfefcung bes mit ihr 
begonnenen Unternehmens, moltf für immer, pernichtet«. 
Die 1232 Schrtftftücfe (affen ein halbes 3 a h c hunbert alt 

470 



bem Ctfer oorüber$ieheit, 5ürß unb Dichter aufs eitgße 
oerbuuben bureb bie gemeinfame 5 ürforge für bas Heim, 
arme weimarifche Caitb unb baneben jnfammcraotrfenb 
im <$eiße einer immer reiferen unb umfaffenberen Bit» 
fang, ber Kunß nnb IPiffenfchaft 3 U notwendigen Cebens- 
pfeilem geworben fhtb. Pie Verausgabe, einfchließtuh 
bes 00 m Perlag gelieferten Regißers, entfpridß allen 
Ritforberungen an (ßenauigfeit bes IPortlauts, etlän- 
tembe Beigaben nnb äußere JPürbe." — Derfelbe Re¬ 
ferent finbet für <5ertrub Säumers Schrift über 
<5oetbes 5reunbinnen Rtterfennung: „iPill man er¬ 
lernten, wie ben bekannten geugniffen neue nnb tiefere 
Erkenntnis ab 3 ugewiraten fei, fo greife man 3 U bem 
fdjönen Such (ßertrub Säumers über (Soettjes 5reun- 
binnen, bas 3 uerß 19°9 unb jeßt in 3 «?eiter Ruflage 
erfchienen iß. Es gibt oon ben grauen, bie für (Soethe 
höchße Bedeutung gewannen, juoerläffige Kunbe, in 
erßer Cinie burch bie Urfunben ihres IPefens nnb ihres 
barans entfpringenben Einwirfens in bie Seelengefchidjte 
bes < 5 roßen, baneben bureb anfs feinße erläutentbe eigne 
Zutaten (Sertrüb Säumers, bie oon tiefer Einfühlung m 
bie perfönlicbfeiten unb einer ungewöhnlichen, faß bi<h- 
terifeben 5ähigfeit bes Darßellens innerer «gußänbe unb 
Porgänge 3 engen." — Über o. (ßrolmanns ßil- 
fritifche Stubien 3 U fjölberlins JEfyperion febreibt IPil- 
helm UTichel: „Erlebnis unb Darstellung ber Canbfchaft 
im ^yperion bilben ben Rusgangspunft biefer Unter* 
fncbnngen. Reichße Dofumentierung oerbunben mit 
febarffinniger Dißinftion h^nft üppiges UTaterial an 
Zitaten unb Perweifungen." — §u. bem Sriefroecbfel 
ffoyfe-Keller äußert ficb ffelene Raff: „Es tritt 
uns, rein toie aus ihren IPerfen, bas menfcblicbe SUb 
ber beiben Dichter unb ihrer 5 reunbfchaft entgegen. 
Pieles 5^ffelnbe, IPiffenswerte ergibt ficb auch aus ber 
ausführlichen Einleitung unb ben reichlich eingefchalteten 
Rnmerhmgen. UTay Kalbecf hat bureb feine hingebenbe 
Rrbeit warmen Danf bes Cefers oerbient; nur will es 
mitunter fcheinen, als wäre weniger mehr gewefen, b. h- 
als tönte bie Stimme bes Herausgebers 3 U hörbar oor. 



VOtt fich biefer felbfilofen Aufgabe unterteilt, bat eigene 
lieb nur ein Kmt unb Jeine, ober toenigjiens eine 3 urücf* 
tretenbe ZHeinung. Das aber n>ar für Kalbecf freilich 
fdpoer, jumal im Üfinblicf auf fjeyfe, bem er im Ceben 
fo nahejianb unb über ben er »irflich oiel ju fagen bat 
Das auf biefen Bejüglidje in ber Einleitung mutet an 
»ie Bruchftücfe einer geplanten, u>eit ausgreifenben 
l^eyfebiographie. Daneben fommt Keller einigermaßen 
pt fur$, benn ihm ftanb ber Derfaffer perfönlich fern 
unb bat auch, fdjeint es, mehr Blühe, fich in feine Krt 
einjufüblen. Keller aber, als ein Klaffifer bes Brief* 
fchreibens, fdjafft ficb fdjon felber fein Becht. Unb fo 
bleibt fdjließlich bie reine Sreube, baß — um bas < 5 oethe* 
»ort am Enbe oon KalbecFs Einleitung $u oariieren — 
»überhaupt ein paar foldje Kerle ba finb 4 ." — XDalter 
3 r e cb t s Unterfudjung über E. 5 - Uleyer unb bas 
Kunjiioerf feiner (ßebicblfammlung lobt fjarry UTaync: 
,,Der (ßefabr, bie Dinge 3 u preffen unb einer Ehefe 3 U* 
liebe nicht oortjanbene 3e$üge $u fonfiruieren, ift ber 
Derfaffer im allgemeinen glüeflieb entgangen. Er bc* 
toäbrt eine gute (Babe funfibeuterifcher Einfühlung. 
Ulancherlei fallt nebenbei für bie ja außerhalb bes 
eigentlichen (Themas liegenbe 3 nterpretation ber ein* 
feinen (ßebichte ab. Der tjauptmert feiner Badjtoeife 
liegt barin, baß unfer Derftänbnis ber feelifchen Kttlage 
Dleyers, bie feine fünftlerifchen Kräfte in bejthnmter 
BMitung lenft, oertieft unb barüber hinaus unfere Er* 
fenntnis oom JDefen bes tyrifdjen Schaffens unb feinen 
inneren (Sefeßen gefdrbert wirb. Brecht hat ein nichtiges 
Problem aufgejeigt unb mit einer lehrreichen unb fnicht* 
baren Ulethobif, bie Badtfolge oerbient, behanbelt." — 
2luf ben Briefmechfel 3 toifchen Dior i Je unb Sdpoinb 
macht Krthur Eloeffer aufmerffam: „Bach ben fpärlidjen 
Bröcfchen einer Sammlung, mit benen fich 3 acob 
Baechtholb ettoas ooreilig begnügte, ift ber Brieftoechfel 
3 »ifchen Ebuarb UTörife unb Uloriß Sdjioinb nun rrobl 
reftlos erfaßt toorben. ^toei oenoanbte (ßemüter unb 
fo entgegengefeßte Temperamente: ber Ulärchenerjähler, 
ber fich früh in feinem fdpoäbifdien XDinfel 3 ur Buhe 

172 



fefcte, unb her HTärchenraaler, ber bis ins hödrfte Hltec 
bie fjfinb« nicht ©oll genng ©on Arbeit befommen fonrite; 
ber sag^aft eingefponnene, ber feit £}ölberiin füllte 
Zftenfch ber beutfchen Citeratur unb ber fdjnaujbärtige, 
cholcrifche, immer in Aufträgen reifenbe Hleifter, ber halb 
bie Xüartburg, halb bie roiener ©per ausmalte. Der 
fugeihafte bewegliche Schwinb fanb fctjncU ben IDeg 
©on 2Hündjen nach Stuttgart ober Cord}; ben (Segen« 
befud) blieb ihm fein oerehrter HTörife fchulbig, eine 
Heife ins bayrifche Huslanb wäre eine 511 jiarfe £a« 
mutung an feine ©ersärtelten Heroen gctoejeit. 3 mmer« 
bin tonnte HTorifo ©on Scfjtoinb fidj wohl als ben 
«it^igen rühmen, bei bem ZTlörife 3 uerfi mit einem Brief« 
dien angeflopft batte." — Harry Hlayitc legt bie Be« 
beutung bes Briefwedifels (£. 5. Hleyers mit 3ulius 
Hohenberg bar: /,<£inc Biographie, »eiche bie 30 hl« 
Iofen €imoirfungen Hohenbergs auf bie Dichter feiner 
geit barlegt unb eine (Sefchidjte feiner ^eitfdjrift, bie 
XDielanbs »Hierfür* an Bebeutung gleichfommt, geboren 
3 u ben banfbarften Hufgaben ber beutfchen Citeratur« 
bifiorie. <5unäd]ft werben Hohenbergs Briefwedjfel aus« 
Sufchopfen fein, unter benen ber ©orliegenbe 3 U ben 
wichtigen gehört! XDir fehen in ihm ben mujlerhaften 
Herausgeber einer führenden ^eitfchrift mit feinjiem 
Kunftoerflänbnis unb ©ornehmfiem Caft feines ©erant« 
wortungsoollen Hmtes malten. Das ift nidjt ber betrieb« 
fame Hebafteur, ber mit allen möglichen H e &*la unb 
Schrauben jeglicher Berühmtheit möglich)! oiele Beiträge 
abprefjt, fonbern ein in aller Befcheiöenljeit geijttg €ben« 
bärtiger, ber bas < 5 enie 3 U entbiitben, bie ZTCufenfinber 
31 t pflegen unb ihnen bie Hütte in ber 2 De!t 3 U fdjaffen 
berufen i(i. (Serabe Keller unb ZTTeyer beburften bei 
ihren fpröben, fdjwer aus fid) heraustretenben Bataten 
foldjer ©crftänbnis« unb liebeoollen Hlitarbeit, unb es 
bleibt Hohenbergs fchönftes Derbienji, manches lüerf ©on 
beiben ans £id)t geförbert 3 U haben, bas foitfi als Bruch« 
jtücf ober blo§er fintwurf in ihren Hadjläffen liegen« 
geblieben märe." — gu ber Husgabe ber Deutfdjen 
Derlagsanflalt ©on St. Ch- V i f d) e r s ausgewählten 


173 



IPerfen fdjreibt ErnjV Hetthorn: „Ptefe Zltma usgabe, bt* 
ftimmt unb geeignet, in weitere Ceferfreife einjubebtgen, 
tft aus bem $wmgenben (Sebot ber Staube cntjtanben. 
So ungetrübten Blicfs n>ie Pifcher hat faum einer bett 
inneren Bligwuchs bes faif erlichen Peutfdflanbs erfannt 
unb beim redeten Hamen gerufen — freilich als bie 
Stimme eines prebigers in ber tPufle. 3n ber Kbfefjr 
von bem ibealiftifchen (Seift früherer Zeitläufte unb in 
ber trügerifdjen Eingabe an unflare PTachtgelüjle, fah 
Pifcher nidjt nur ben Bruch mit ber Per gang enhett, 
fonbern auch eine gebrodene Zufunft. Pas groge Ihv 
glücf, bas ber Krieg je# über Peutfdjlanb gebracht hat, 
i[i bei if?m als legtes Heilmittel gerabept moralifches 
pojiulat geworben. Kus biefem (Sefichtspunft heraus 
wirb nicht nur bte Peröffentlidjung bes »Kuch einer* ge« 
rechtfertigt, berfelbe (Sebanfe fudjt in ben (ßebichteu 
immer wieber Kusbrucf; hat man ihn als bas eigentlich 
nifcherfche (Erlebnis begriffen, fo fdjeint er auch aus ben 
»Kritifdhen (Sangen* oieifach heroorju lugen. Es tut barum 
in biefer Zeit gut, Pifcher wieber ju lefen, auch wenn 
man über folcher Prophetengabe nicht oergigt, bag ben 
»Kud} einer* wie bie (Schichte nicht eigentlich ein fdjöpfe« 
rifch (Seftaltenber, fonbern ein bidjtenber philofoph ge« 
fchrieben hat/' — Kuf ben neu aufgefunbenen Boman 
oon Hermann Kur 3 „Cifarbo" wenbet B. Kraug bie 
2lufmerf[amfeit: „Pie Teilnahme für ben fehwabtfehen 
Pidhter Hermann Kur 3 , ben jüngeren Zeitgenoffen unb 
dreunb ZTlörifes, ift neuerbings wieber genügenb belebt 
worben, um eine nachträgliche Bereicherung feines nicht 
übermagig umfangreichen poetifchen Cebettswerfes will« 
fommen 5 U heigen. Hein 3 Kinbermann, ber eifrige Kur$* 
5orfcher, hat bie Entbecftmg gemacht, bag bie im 3ahr* 
gang 1837 (Hr. 27—55) bes »ZtTorgenblatts für gebttbete 
, Stäube* anonym erfchienene Houelle ,Cifarbo* eben aus 
Kur$' 5eber flammt, unb er hat fich beeilt, bas JPerfchen, 
für bas ber Pichter felbjt 51 t Cebseiten feinen Büchner' 
leger finben fonnte, mit einem grünblichen Hadjwort 
nerfehen in einem fehmuefen Banbchen ber Hachwelt 
aarjubieten. Es würbe 3 U weit führen, hier mit bem 

* 7 * 



Iferousgeber Übe r Me (ßcünbe ju rechten, marnm er Me 
fSouelle* ju einem »Soman* hmouffchrauben ja muffen 
geglaubt tjat. XDoburdj fkf? bet junge Schriftsteller, btt 
hoch eher Urfache gehabt hätte, feinen Flamen unter Me 
Crate ju bringen, einß bat beftimmen taffen, Öen *£ifarbo 4 
anonym in bie IDelt ju fenben, mei§ auch Kinbermaim 
nicht ju erflaren." — Die 3ugenberitmerungen non 
3fo(be K u r j empfiehlt Cheobor f}eu§: „Die fchmäbifche 
Ktmofphare ber Sechjiger* unb Siebjigerjahre toirb fpür* 
bar beutlich, ein Sbfchnitt führt in bas 5rait?reich nach 
bem Krieg, ein anberer in bas STünchen ber Ijeyfe unb 
Bornßein — aber nicht nur bie $ülle ber Slenfchen unb 
CEtaraftere, bie gejeichnet finb, macht uns bies Such fo 
mertooll, fonbern t>or allem, ba§ mir bas eigene IDachs* 
bsm ber Dichterin in ber Sähe fehen unb bamit ben 
Schlüffel jur geijttgen Gattung ihres tDerfes bekommen: 
n>ie aus Kampf, Seibung, (ßegenfafc, Spiel unb frühem 
Ernjt jene ruhige unb föfitiche Seife eines erfüllten 
Cebens mürbe, bas, jur eigenen 3ugenb fich jefct jutücf* 
neigenb, eine Sedjenfchaft feines IDerbens gibt" — 
gu € b f ch m i b s „Eypreffionismus" fchreibt Subolf 
pautfen: „Die Keine, braufenb temperamentvolle Schrift 
mag manchen oerfalften 3rrtum jerjkeueit unb ijt in* 
fofern fympathifch/ als fie trofebem mehr einem Seligions* 
befenntnis, einem Kufruf jur Beugung bes neuen, uns 
fo bitter nötigen neuen STenfchen als einer theoretifchen 
Kbhanbtung gleicht Sie erhebt fich fafi überall über bas 
programmatifche einer Sichtung unb fucht bas Künjt* 
lerifche im Emig*KTenfchlichen." — (ßeorg 3- plotfes 
Deutfcher Sühne fchreibt (ßeorg Schott bie Einführung: 
„Ein ftarfer Sammelbanb, ben ber jüngft oerflorbene 
Dramaturg Dr. (ßeorg 3ulius plotfe in müheooller 
tPerbearbeit hfransgegeben hat, führt auf oerhei§ungs* 
oolle JDeife ein Jahrbuch ber ^ranffurter Stäbtifchen 
Sühnen* ein. Kn Sühnenfachleute, an Künfiler unb 
Citerarhifiorifer menbet fich bie neue, mit bem oornehmen 
(ßefcfjmacf ber Einfachheit ausgefiattete (ßabe, ber ju 
Ciebe ber urfprüngüche plan einer Cheaterjeitfchrift auf* 
gegeben mürbe. Unb meiter foll fie f bem gebilbeten 


175 



deutfdjen puMifum firfenntniffe oom XDefen der anf 
dem Ct^ater dargefielltcn literarifdjen und mufifalifch«t 
iDerfe — und damit diefcr Seit — ©ermitteln und tifttt 
den IDeg in die geizige Arbeit der bühne, ihre feilten 
und ihre jtoffliche» Probleme »elfen*." — 3 ulius öabs 
„Der IDille jum Drama" empfiehlt Jjatts Knudfen: „®s 
hat etwas befreiendes, dag bab durchaus nicht oom 
Cheater ausgebt (übrigens befotnmt das berliner 
tnjeaterpublifum ein paar gute Deutlichfeiten 311 hören), 
fondern oom Drama als buch; und nicht fiarf genug 
tann die Scheidung 3»ifcheu CbeaterftiicF und Drama, 
3»ifd}en (Cheatertechnifdt und Dramatifdi*&ichterifd), 
3»ijd?en IDilie 3um (theatergefdjäft und tPille 311m 
Drama unterstrichen »erden. 5 ^? die €rfeuutuis des 
babfd)en < 5 efidits»infels ijl es anderfeits nidjt nur 001t 
bedeutung, dag er das fymbolifche, rbytbinifdje iOefen 
aller llunft und für das Drama die fhafefpearehaffe 
Eingabe an Hleitfchenwefen und blenfdieiifämpfe betont, 
fondern dag er fehr wohl eine fefte (Cheaterhand würdigt 
und fordert. 5ür den Einfang fd^eint il)in ,der lebendige 
und ebrlidje <£rbe einer bedeutenden (Tradition hoff* 
nungsooller als jene 0 rig:italität um jeden preis*. Das 
ift in einer Seit, in der man (Epigonentum in tßruud 
und bodeit oerdammen möchte, ein tröftlidtes befennt** 
nis." «■— Sehr nadjdrncflid) madtt (Dtto (ßrautoff auf 
Curtius’ „Die literarifdjen IDegbereiter des neuen 
5 ranfreid]" aufmerffam: „(Es ift dem Derfaffer gelungen, 
auf 260 Seiten ein lebendiges, erfdtöpfendes und dra* 
inatifch bewegtes bild der ZHeifter der fran3Öfifdieit 
3ugend oon traute 311 enhoerfen, »ie es feffelnder nid)t 
gedacht »erden tarnt. Gruft bobert Curtius bat ficty 
durch diefe tleine programmfdjrift, die aus den atu* 
gedeuteten (gründen eine lange fühlbare Ciicfe in der 
deutfd]en Citeratur ausfüUt, und die felbft in diefeit 
politifch bewegten galten berufen ift, buffehen 31t er* 
regen und (Erfolg 311 haben, als derjenige erwiefen, dent 
in der Sufuuft es oorbehalten fein wird, die briiefeu 
der Derfiändigung 311 fdgagen. €r gehört 311 den wenigen, 
die Kenntniffe und (Taft befigeu, um fdjon I^cute oom 


(76 



Katfjeber aus bie beutfcfie 3ugenb jum Derjlänbnis für 
bas neue 5 ranfreicb 3 U ev}\ eljen." 

* 

t 

Don wichtigen ^iflorifcfjen IDerfen feien bie folgenben 
fur 3 gefenn 3 eidjnet: 

(ßeorglDeberslDettgefdiiditein 3 toei Bän* 
ben. Dollftänbig neu Bearbeitet oon Cubtoig Hieß, 
^»eiter Banb: Heu 3 eit unb Heuefte geit. Ceip 3 ig 
^9^8, ZDilf}elm <£ngelmann. XXV, U5^ 5. HI. 20 ,— 
25,—. 

Z IDeltgefcbidite in gemeinoerftänblicfieo 
Darjtellung. 3« Derbinbung mit <5. Bourgin, 
€. Ciccotti, <£. fjanslif, S. ffellmann, K. Käfer, 
€. <5. Klauber, <£. Kofyn, 3- Kromayer unb 21. oon 
Hofitjorn. Xjrsg. oon Cubo Hlorifo fjjartmann. (ßotfya 
1919/ 5riebr. Hnbr. perttjes 2t. (5. Bb.: <£in* 
Ieitung unb <0efcfji<fjte bes altert (Drients. Don 
€. fjansltf, <£. Kofjn unb €. (5. Klauber. XVI, 
121 5. mit einer Karte (patt 3 »ei Karten, toie auf 
5. 5 oerfprocfjen) unb einer Zeittafel. — 3. Bb.: 
Bömifdje «ßefcbicfjte. Don C. HI. ffartmann unb 
3- Kromayer. X, 38^ 5. mit brei Karten. 

3. preufcen unb Deutfcfjlanb im 19. unb 
20. 3<**t*tiunbert. £ji|torifcfje unb politifdje 
2luffäfee oon Sriebridj Hie ine cf e. Hlüncfjen unb 
Berlin J9J8, Derlag oon B. ©Ibenbourg. 

% If ijlorif die 2luffäfee. Don fjeinricfi $rie&* 
jung. unb 2 . 2luflage. Stuttgart unb Berlin, 
3- ©. Cottafdje Bucfj^anblung Hadifolger. XVT, 
5^7 S. 

5. Briefe aus ber fran 3 of ifcfjen Beoolu* 
tion. 2lusgetoäl)lt, überfefet unb erläutert oon 
(ßuftao Canbauer. unb 2. Banb. (Beoolu* 
tionsbriefe. ffrsg. oon (Sufiao Canba uer.) 5ranf* 
furt a. HI. 1919/ Hütten & Coening. XXXII, 

Xü, 538 S. HI. 2 %,—. 




12 


\77 



6. Der Hitterfpiegel. (ßefdtkhte ber potnehmeit 
XOelt im romanifchen Ulittelalter. Bon 3t. ». <51 e l- 
chen»Nußwurm. Stuttgart, 3ultus ^offmantu 
<*36 s. zn. u,— <15,—). 

ZDebers IBeltgefchichte in ber Neubearbeitung 
©on Cubwig Hieß äußert [ich H ans 5- £|eImolt: ,„pie 
Hauptaufgabe weltgefdjichtlicher Betrachtung bleibt bet 
Binweis auf bie XPechfelwitfungen ber an »ielen Stellen 
3ngleid) losbred^enben Stürme*: biefes »on Seite 
ftammenbe Programm für bie firjäblung ^ e f »* 0 .~ cn ^ 
3ahres *8<*8 barf man getroft bem (Sanken überfdjretben. 
Das Perfnüpfen unb 3 nc i nan ^ erar ^ g ^ c < t»irb in ber 
(Cat bie »ornchmfte Ulühewaltung Cubwig Hießens. ge* 
wefen fein. Das ift ihm in ben weitaus meiflten 5äUeu 
gelungen.'' — Der gleiche Beurteiler äußert fich ju ber 
IBeltgefchichte bes perthesfdjen Berlages: „Die mit 
ber fortfdjreitenben Dcmofratifierung bes öffentlichen 
Cebens Schritt Ejattenöe Bilbung unb politifierung ber 
großen Blaffen bebarf entfpredjenber Bilbungsmittel. 
3luf bem gefchidjtlichen (ßebiete will einem ausgefproche- 
nen Caienleferfreife ber wiener Sosialbemofrat Cubo 
ZHoriß rfartmann mit feinem auf längere Sicht berech¬ 
neten Unternehmen bie nötige €iiificht »ermitteln. 3^1 
»erehre ben Herausgeber als einen jheng fadjlichen, 
jeber phrafe abholben, echten Vertreter ber l^iflprifcijen. 
Niethobe, bem bie Be»olution enblich auch bie lang 
»orenthaltene äußere Nncrfennung gebracht h a h tüd- 
haltlos unb bringe feinem Sammolwerf »on »ornhercin 
bas lebhaffefte 3”t c ^«ff e entgegen." — 5^iebrich Hl ei- 
n e cf e s „preußen unb Deutfchlanb im 19* unb 20. 3<*b** 
hunbert" empfiehlt bfugo Bieber: „3ln Perfudjen, bas 
ibeengefchichtlidje (Element auch in ber Citeraturgefchjchte 
$u betonen, leiben wir feinen Hlangel. Über ben meijlen 
biefer Darjiellungen ünb Unterfuchungen fommt es 
barauf an, einen Stammbaum ber (ßebanfen, Begriffe, 
Formeln auf geigen. Nlit beren Berfnüpfung ober 
Unterfdjetbuiig war bie Hauptarbeit getan. NTeinecfe 
bagegen erfaßt hier wie in feinem früheren ZPerf bie 



allmähliche IDanblung unb Erneuerung bes Cebensblutes 
in biefen (Sebanten. Das ift eine mi|fenfd]aftliche Zen* 
ben$, bie audj für bie Citeraturgefchidjte höchft wefentlich 
unb ihr neue 3mpulfe erteilen fann." — §a S r ie b «* 
jungs „fjiftorifdten Auffäfeen" bemerft £}elmolt: „Tin 
einem bet bejten Stiliften unter ben beutfehen fjijtorifem, 
einem ber uorjüglidjften profaifer ber (Begcnwart über¬ 
haupt mürbe man auch bann nicht porübergehen bürfen, 
wenn bas neue Buch jenes Sa;riftfiellers nur mifjen- 
djaftlichen ^werfen biente. Aber bas ift bei biefer Auf- 
dfcfammlung nicht einmal ber 5 all. Dielmehr enthält fie 
o piel biographifdjen Stoff fdjlechthin allgemein iitter- 
effierenber (ßattung, baß (ein Cef er unbereidjert ober gar 
unbefriebigt bapongehen wirb. 3a, bie eine perle bes 
(ßan3en (bie anbere ift »Kalnoty*)/ ber famofe Auffaß 
über IDilhelm Filters überaus mer(mürbtge cßefchichts- 
fälfchungen, mutet wie ein richtiger Kriminalroman an 
unb erfüllt einen pon ber erften bis $ur lebten £eile mit 
fjochfpannung." — Auch < 5 uftaP Canbauers „Briefe 
aus ber franjöfifchen Bepolution" werben pon f^elmolt 
empfohlen: „Canbauer l\cit pollfommen recht, h e vt>or- 
juheben, baß weber bie ^ranjo’fen noch eine anbere 
Nation ein IDerF biefer Art hätten. Aber gerabe beshalb, 
weil er wußte, baß fehr piel Port bem gebotenen bem 
beutfehen publifum Pöllig neu fein werbe, hätte er es, 
allju prejiös, nicht bloß auf bie wenigen Kenner 311- 
fchneiben, fonbern ben belehrenden Apparat getroft reidj- 
haltiger ausfiatten, minbeftens gleichartiger behanbelit 
follen." — 5ür Ale^anber POtt (Bleiche 11-Buß - 
wurms „Bitterfpiegel" tritt Sebor p. gobeltiß mit 
warmen IDorten ein: „€in Buch, unterhaltenb wie ein 
Vornan, ohne Altertümelei, bie £eit aus ber £eit heraus- 
faffenb, hoch tn moberner Beleuchtung wibergebenb, ein 
IDer( großer Belefenheit unb poll flugem Derjtaitbnis 
für untergegangene Kulturen unb ihre perfchiebenfachen 
Auszahlungen. BTan fonnte nur ben Dorwurf erheben, 
baß bas allgemein reiche BTaterial, bas anfänglich fo 
(lar gegliebert unb anfchauungspoll mit BY3an3 einfett, 
fpäterhin in feinen Deräftlungen fich perwirrt; baß 3urüdP- 


12 * 


{7Q 



gegriffen unb auf neue Edelheiten aufmerffam gemacht 
werden mu§, «>o bereits fräftig ümriffene, al fresco 
gejeicfyncte (ßruppen ein fdjarfetes Bilb beim Cefer 
Unterliegen. Hber ich gebe ohne weiteres 3 U, ba§ eine 
3 unächft 3 wecfbienlicher erfcheinenbe (Einleitung bes Stoff** 
gebiets hoppelt fchroer fein würbe, weil, wie in biefent 
5all, bie edelnen Pölfet feineswegs glatt unb mühelos 
bie Entwicflung ber Hachborn anfnafjmen unb weitet* 
führten, fonbern bie gleiche Heifchöhe ju oetfchiebenen 
Perioben erreichten unb je ihre Dorgefchidjte 3 U jebem 
Entwicflungsftabium burch 3 umachen hatten." 

Ein befonberes 3 eitgefchichtliches 3ntereffe bürfen bie 
folgenben IPerfe in Hnfpruch nehmen: 

\. Betrachtungen 3 um,tPeltfriege. Pon (Eh- 
oonBethmann^oilweg. §wei tEeile. \.tCejl: 
Por bem Kriege. Berlin 0$, Heimat ffobbing. 
XII, 198 S. 

2. Urfachen unb Husbruch bes XPeltTrie* 

ges. Pon (5. v. 3agow, Staatsfefretär a. P. 
Berlin $$, Heimat fjobbing. III, $5 S- 

3 . Per Krieg unb bie geizigen Etfchet* 

n u n g e n. Heben unb Uuffäfce. Pon (ßeorg S i m * 
mel. HTündjen $1?/ Puncfer & ^umblot. 72 S. 
HT. 1,50. 

HTein Kriegstagebuch. Pas erjte Kriegs* 
jahr. Pon Klfreb 5rieb. Europäifche Bücher. 
Zürich, HTaf Hafcher. ^72 S. HT. U,50. 

5. 5riebensgericht. Pon Hnbreas Cafefo. 

rieh 1918/ HTaf Hafcher: 278 S. TU. 6 ,—. 

6 . ^wifchen Polf unb HTenfcfj’heit. Pon Ht* 

charb Pehmel. Berlin 1919/ S. 5ifcher Perlag. 
m 5. HT. 12,—. 

7. Pie Urfachen bes Peutfchenhaffes. Eine 

national*päbagogifcheErörterung. PonHTay Sche* 
ler. Ceip 3 ig, Per Heue <ßeifi*Perlag. 158 S. 

8. Pas5eitalterbes3mperialismusT88$ 

bis 19Pon Heinrich 5*iebjung. Bb. 


180 



Berlin Reufelb & fjenius. XII, *72 S. 

ZIT. 20,—. 

9. Von berühmten ^eitgenoffen. Cebens* 
erinnerungen einer Siebzigerin. Bon R. Braun* 
Zlrtaria. 2Tlit 3wei Bilbern ber Berfafferin nach 
ben ©riginalen oon 5ran$ Cenbad] unb Zlnfefm 
Beuerbach. ©ritte unoeränberte Zluflage. Blündjen 
$\8, <£. Zj. Becffdje Budjtianblung. 2{5 S. RT. 5,50. 

5u Bet^mann Zjollwegs „Betrachtungen 3um 
IDeltfriege" nimmt f^elmolt mit ben IBorten Stellung: 
„Bon ben 3ahlreichen Rechtfertigungen ©eutfchlanbs unb 
einseiner maßgebenben Staatsmänner beanfprucht bie 
Berteibigung bes Blannes, ber oon $09 bis $\7 Reichs* 
fahler mar, oon oornherein bie größte Beachtung. Seine 
»Betrachtungen* oerbienen fie auch in h°h et n <ßrabe. 
IBenige n>irb es geben, bie an feiner Zimtsführung nichts 
aus$ufeßen müßten; aber Berantwortlidtfeitsgefühl unb 
©etoiffenfjaftigfeit werben ihm bie meijten gern 3U* 
billigen. ,(Enthüllungen*, wie fie jeßt an ber Zages* 
orbnung finb, bietet fein Buch nicht oiel; bafür wirb 
unfere Kenntnis über oerfchiebene Borgänge ber Bor* 
friegsseit in willfommener ZBeife oertieft." — Sehr oiel 
fritifcher ftellt fich Zjelmolt 3U <5. o. 3 agows Schrift: 
„(ßraf Brocfborff-Ranßaus Borgänger in ber Ceitung 
ber auswärtigen Zlngelegenheiten, (ßottlieb oon 
wirb fich bes ungeheuchelten Beifalls ber weiteften Kreife 
erfreuen, wenn er bie Hoffnung liitfsfteheitber So3ialiften 
unb Utopißen, ben 5«iub burd] Selbßbe3ichtigung milbe 
3u jtimmen, als Selbfterniebrigung branbmarft. Zlber im 
übrigen belegt ber Berfuch feiner Rechtfertigung faß 
Seite für Seite, baß oon ber (Sefellfchaftsfchicht, ber er 
nach Bbfunft unb Caufbahn angehöct, für bas Riehen 
ber Konfequen3en aus bem nationalen Ünglficf, an beffen 
IBiege er pate geftanben h<*t, nichts 31t erwarten iß. 
©abei nehme ich ihm fcie Stepfis, womit er bie Ber* 
femerung unb Berebelung ber moralifchen Begriffe fowie 
bie Berßärfung bes Solibaritätsgefühls ber RTenJchheit, 
bie ^olgeerfcheinungen bes leßten Kriegselenbs, nur als 



UIöglid?feiten gelten taffen teilt, noch gac nicht übet; 
benn er teilt fie mit rieten anderen. Uber teer fici? oon 
ber Unfchauung, bie Kriegserflärung fei ein rein for¬ 
maler Uft, nid]t losmachen fann, fonbern fogar ben 
pyramibalen Safe risfiert: 4?on wem unter foldjen Um- 
ftänben bie formelle Krtegserflärung ausgefyt, fanti wohl 
bebeutungslos erfdjeinen* (S. %2), ber betoeijl einmal, 
ba§ er bie Citeratur über bie Unfänge »eher bes Sieben¬ 
jährigen noch &es Sieb3tger Krieges fennt, unb 3»eitens, 
ba§ er aus ber gegnerischen 2>raht3iel?crei eines 3 a h** 
fünfts fein 5ünfd?en gelernt hat. Uud? fonft befejttgt 
einen bas Sud? 3agotos in ber bewährten Beobachtung 
(pfeubo-0£enftjernas), ba§ oerflucht wenig Uuftoanb 
oon Derftanb baju gehört, bie UMt 3U regieren/' — 
Uuf bie Bebeutung oon Simmels Beben unb Uuf- 
fäfeen macht paut Selb feiler aufmerffam: „So gelang 
es Simmel, oon einer juerfi feht friegerifd? geftimmten 
philofophie bialeftifch unb ohne Unlogif 3ur feelifd?en 
2>emobif.fierung unb bamit 311 ben aufbauenben (ßebanfen 
bes fommenben UMtfriebens hi n «i>^^öuleiten/' — £u 
Ulfreb f?. 5riebs Kriegstagebuch fd?reibt U. o. (ßlei- 
djen-Bufetourm: „2>ie Kriegsgefd?id?te eines pa3ifijten, 
beren erfter Sanb hi«f oorliegt, oerbient ernßefte Be¬ 
achtung unb toitb für bie ^ufnnft mehr bebeuten als 
alle militärifdjen Berichte oon Siegen unb ^Ibioehr- 
fiegeri, an beren Bebeutung felbft bie naioe UMt ben 
(Stauben oertiert, benn mafegebenb ijt bie 3bee, unb 
toehe benen, beren 3hee unterliegt/' — Derfelbe Beferent 
hemerft 3U Unbreas Cafefos „Sriebensgeridjt": „Unter 
ber militärifchen (Seioaltherrfchaft oerbot ber te 

feiner blutfd?naubenben (ßewiffenlofigfeit burd? lange 
^jeit Cafefos eble Büdjer. X)er dichter oerjtanb es eben, 
bie gan3e (Semeinheit fdjonungslos 311 enthüllen, bie 
hinter ben Kuliffen l?*rrfd?te unter ben Begiffeuren unb 
3nfpi3ier.ten unb nod? fleineren (Seiftern ber riefigeit 
(Cragigrotesfe, bie alles oertrug bis auf bie IDahrfjeü 
2>eshalb fämpften Ceute im ©ffaiersroef für bie Unti* 
ethif bes U)eltgefchehens unb gaben bem dichter einen 
€ritt, ber ba fat? unb wagte, toas er gefehen, aus3U- 



fpredjen. Caßfo gehört ju Öen Pergemalttgten. €r lebt 
jeßt auf, mirb getefen unb feinem etlichen Xpert entv 
fpredjenb gefdjäßt. Deshalb fielen mir feinen Püchetn 
-auch meniger als fritifch ridjtenbe Citcraten, benn als 
perftehenbe 5reunbe unb <ßefinnungsgenoffen gegenüber." 
— Hidjarb P e h me 1 s „Smifdfen Polt unb Klenfchheit" 
mirb pon €bgar (ßroß baljin beurteilt: „<£in Pefenntnis« 
buch! Kber auch Zeugnis pom Pachter legt es ab. 
.Sreube bes Künftlers an ber Peobadjtung bunter Cat« 
fädjlichfeiten leuchtet Eieroor, farbige Parftellung erhöht 
ben Xteij bes (ßefchenen. Klenfchlichem XPert mirb ein 
Pentmal gefegt, nnparteiifd?e Kritif becft bie Schaben 
ber militariftifchen <5efellfchaftsorbnung auf: 3opfigen 
Pureaufratismus unb törichte Perotbnungen, anmaßenbe 
Pummheit unb unfähige Capereien im bcfeßten »Sebiet, 
Feigheit unb erbärmliche <£itelfeitspofen, 0rbensjagb 
unb faben Kafinobetrieb. XPahtbeiten, bie jeber be« 
(tätigen muß, ber im Kriege nur einmal einen Plicf 
hinter bie Kuliffen gemorfen — fjans 5. fjelmolt 
empfiehlt Hlaj Sdjelers Schrift „Pie Urfadjen bes 
Peutfdjenhaffes": „€inen mertpollen Beitrag jur Kna« 
Ivfierung ber Stimmungen frember Polfsfeelen liefert 
TXlcqe Sdjeler, ber Perfaffer bes pielgelefenen Pudjes 
,Per (ßenius bes, Krieges*, in feiner jüngften Schrift. 
Km liebjten fchriebe ich gan$e Seiten baraus ab, um 
ben trefflichen Kusführungen biefes bcutfchen pfycho« 
logen auch auf meine XPeife 3ur Perbreitung unb Kn« 
erfennung 3U perhelfen. 2Pie Sijeler 3. P. unfern ,2Tliii« 
tarismus* als (pormiegenbe) (Sefinnung bem (pormiegen« 
ben) ^w^rfn^Jitarismus unferer 5einbe gegenüberjlellt, 
bas ijt ebenfo über3eugenb, m:e feine Plahnnngett, betn 
ffaffe ber tPelt bas allein mürbige Perhalten entgegen« 
3ufeßen, porbilblidh finb." — Kuch 5 r i e b j u n g s ,,£eit« 
alter bes 3mperialismus" mirb poii Xfelmolt burchaus 
©orteilhaft beurteilt: „.nichts (teilte an bie Kraft bes 
Perfaffers größere Kitfprüche als bas Kuffiubeit ber 
meltgefchiditlichen §ufammenhänge‘: in biefein Säße ber 
Porrebe liegt bas eigentümliche iPefen ber porliegenben 
Ceiftung bes miener Xfiftorifers befchloffeit. Pie Sichtung 


483 



unb <5ufammenfaffung bes fester mtabfeßbaren Stoffs 
3 U leid# überfdfaubaren Catfadjengruppen, bie toieber 
ineinanbergreifen unb einanber beleuchten, toar eine 
ungeheuer fdpoere Aufgabe; fie ift oorbilblid} gelöjl 
unb meifteri|aft gelungen/' — Den febenserinnerungen 
oon B. Braun*2lrtaria toibmet Carl Cnbers bie 
IDorte: „Bun ifi auch fie tjinübergegangen! IDäijrenb 
iäj ibjre Cebensermnerungen las, fam bie Badirid#, ba§ 
fie töbtidi oerunglüeft ift, bie annmtige unb tapfere 
(Sattin 3ulius Brauns. 3ljr reiches, trofc mancher <£nt- 
täufdjung, bie fid] an ben beruflichen Bti§erfolg bes 
geliebten (Satten fnüpfte, banfbar genoffenes £eben, ein 
Ceben glücklicher feiten für bas geiftige Deutfchlaijb, 
Sicht toie ein fdjönes Blärdhen an uns oorüber. Bekohlt 
unb fulturgefd>id#lidi nid# ohne 3ntereffe finb bie Sdjil* 
berungen bes alten tübinger Uniuerfitätslebens unb ber 
mündjener Künftlerfefte, bei ber fie felbft auch als 
Dichterin Ijeroortritt." 


* 

Dem Buch als foldjen unb ber (Sefcfyicfyte einjelner 
Derlagsbuchhanblungen bienen bie folgenben tüerle: 

^ D e r BT e n f ch unb fein Budj. Don Behtrich 
C h 0 fc f Y* Derlag oon tf an5 Cho^fy. 16? 5. 

2. Bimanach ber Bücherfiube. fyvaasQcbev 

fjorft Stobbe. Hlünchen 1919/ Bücher jtube am 
Siegestor. 72 S. Cejt unb Oft Blatt Büdjerliften 
unb feigen. 

3, 3uh r &uch ber Büdferpreife. Blphabetifche 

^ufammenftellung ber toidjtigflen, auf ben euro* 
päifdjen Buftionen (mit 2lusfd#u§ ber englifchen) 
oerfauften Bücher mit ben e^ielten preifen, be* 
arbeitet oon $. Bupp. XI. unb XII. 3u^rgang 
19^6 unb \ 9 \ 7 . Ceip 3 ig 191 8 / ©tto h arta ff on, ifc- 
Vm unb ^0 S. 

(Soet^e-huubbudj. 3« Derbinbung mittj*Bie* 
ber, h- Bräuning«KDftaoio ufto. fjrsg. oon Dr. 3U* 
lius ^eitler. 3. Bb.: Bachbrutf- ( gtt>ifchenfiefer' [ 

W 



fnochen. Stuttgart 1918, 3 . B. ZTCe&lerfche Perlag s* 
buchhcmblung. IV, 660 S. 

5. fjun&ert3a^r« 3- p. B a ch e m. Buchbrucferei, 

Perlagsbuchhanblung, ^eitungsnerlag. Pon (Seorg 
£j ö l f <h e r. 2T?lt einem (Geleitwort non Dr. Karl 
fjoeber. Köln 1918, 3 . p. Bauern. XVIII, 302 S. 

6. ff unb er t 3<*^t« Perlag 5r. IPilh* <5ru- 

non? 1819 bis 1919* Pon ifanns Klarten 
€ 1 |t e r. Kusgegeben am 1. Klai 1919- Ceipjig, 5r. 
IPilh. (Grunow. 109 S. 

fjeinrich „Per KTenfch unb fehl Buch" 

bemerft K. 0 . <Gleichen*Hu§wurm: „tjeinrich £h°ttfV Ijat 
in einem Bänbcben »Per KTenfdi unb fein Bud)' Befd]au>» 
lidjes unb €rbauliches über bie geiftige IPerfftcitte bes 
Schreibens unb Cefens gefagt, fotnie über ben Pertrieb 
ber geiftigen Nahrung. €s ijt flüffig gefchrieben u>ie 
alle Bücher Ch^^vs, fpielt um bas Ciefe unb wirft 
manchmal ein Blifelicht auf tlnergrünblrches. IPir flehen 
ihm gegenüber, wie er fictj felbft 3 U Büchern ©erhalt, 
wenn er fagt: , 2 Peim ich mich in ein Buch nerfente, bin 
ich 3 u (Gafie bei einem fremben (Geifie.* 3ch glaube mit 
ihm, ba§ nur wenige ZITenfchen biefen geheimnisnollen 
Bei 3 bes rein geiftigen Perfehrs begreifen. Kber non 
biefen IPenigen geht bie IPirfung ber Bücher aus, fie 
fhahlen (Geift 00 m (Geifte ins Ceben unb bereiten bem 
ZPerf bas tPirlen nor, machen ihm plafo auf ber Stelle, 
an ber es öffentlich bauernb in €rfdjeinung tritt." — 
Pen „Klmanach ber Bücherftube" empfiehlt €nrm 
Kcferfnecht: „Pas Sortiment beginnt, fich auf feine 
frühere literaturpäbagogifche Kufgabe 3 U befinnen. Batür* 
lieh ift es nicht mehr ber patriarchalifdje IPeg einer 
allfeitigen münblichen Beratung burch ben Ojef felbft, 
ber heute in Betracht Jommt. Pie 5ülle ber €rfcheinun* 
gen bes Büchermarktes 3 wingt auch hier 3 ur Krbeits* 
teilnng unter ,Spe 3 ialiften* unb 3 iir Kobiffeiernng. Pie 
befannte münchener ,Bücherftube am Siegestor* non 
fjorft Stobbe tragt biefen Begebungen in artigfter 5orm 
burch einen non Ch- Ch* i?eine mit einem fetjr befora- 



tiveit Ctelbtlb gefchmüctten 2 Umanoch Hechromg." — 
Ein auyge$eid)netes Hilfsmittel nennt Sebot v. gobeltifc 
bas „Jafybud} bet 23 ü dj e r p t e i f e": „Diefes aus* 
gejeichnete Hnnbbuch, bas idj Hier oom erjten (Er* 
fchetnungsjahre ab allen 23ücherfammlern unb Piblio* 
thetaren wieberholt wärmftens empfehlen tonnte, tfl trofc 
aller tcd^nifchen Sdjwierigfeiten aud) diesmal wieber 
erfdtfenen (wenngleich ungebunbeit) unb nach ben alten 
<5runbfäfoen rebigiert worben." — (Seorg IPitfowfff 
empfiehlt bas „<ßoeth**H a nbbuch": w 2>i« 23‘iblio* 
grapfye bleibt Sie fchwadje Seite bes <ßoethe*H an &bnchs, 
nnb bod? hätte ifyr bie forgfamfte Beachtung gefdjenft 
werben fallen, weil ber Cef er bie l)ier gebotene 2luf* 
flärung in oielen 5 öüen gern mit X^ilfe ber für ben 
Ridrtfachmann unüberfet}baren J^ilfsmittel ergänjen 
mochte. 2 lber bas fdjmälert faum ben Z)ant, ben wir 
bem mutigen Pertag unb bem fytatxsqebet für biefes 
h&hft prattifche, mit feltener Umficht unb Cattraft ge* 
fdjaffene Xtachfchlagewert fdjulben. Pan ihm barf man 
wirtlich fagen, es bürfe in teinein guten beutfehen Hanfe, 
in teiner Schul* unb Polfsbibliothet, bie ihren 23enüfeem 
3 U tieferem <ßoethe*Perftänbnis oerhelfen will, fehlen." 
— 3n bie (ßefdjichte bes 3 . p. 23 a ch e m feben Pertages 
führt Erwin Kcfertnedjt mit ben iPorten ein: „IPer bte 
23ebeutung bes baefjemfehen Perlages für bie Entwictlung 
ber fatholifdjen preffe unb bes tatholifdjen Pudjwefens, 
insbefonbere ber 23elletriftff, auch nur einigermaßen tennt, 
ber wirb oon ber oorliegenben 3 nbiläumspublitation 
Teiche Ausbeute für bie (Erweiterung unb Pertiefung 
unferer Kenntnis nicht nur bes rheinischen, fonbern bes 
allgemein beutfehen Schrifttums ber testen hunbert 3 a h t * 
erwarten. Unb er wirb fich in biefer Erwartung nicht 
enttäufcht finben, fonbern infolge ber engen Perbinbung 
bes Perlages mit ber Entwicflung ber ^enhrumspartei 
finbet ber gefchidjtlich gebilbete Cef er in unb jwifcheit 
ben feilen bes Pu^es überbies manchen auch für bte 
pditifche <5efd}ichte wichtigen Hinweis." — Perfelbe 
Referent charafterifiert auch bie (ßefchieffte bes < 0 r u* 
Kowfchen Perlagshaufes: „Zlachbem er eutleitenb bk 


186 



Poroergangenh*** öes grunowfchen Perlages in (Sefialt 
öes Kommiffionsgefchäftes (mit angefchloffenem Perlag) 
oon 5r. £. I?erbig (\8\9 bis 1839) fut 3 gejfccift Ijat, 
berichtet Elfter oon Öen ,örci <5runows oon 1839—19M 
nämlich oon öem jhengen, ehrenfeften, patriard]ali[dj* 
frommen $r. P2. tßrunow, öem iteffen fjerbtgs, öer öem 
Perlag Öen ZXamen gab unö öie ,<Sren$boten‘ mitbegrün*» 
öete (i8<H) unö öurchfefcte, oon öem feurigen, fünjUcrifch 
unö oolfser 3 teherifch begabten, nationalgefinnten unö 
öocb weltoffenen 3o^annes (5runoto, öer öem Perlag 
eine wirtfdjaftlich betrautet faft gefährliche Pielfeitigfeit 
unö Tlusöehnung gab, unö Öen ein unerwartet früher Coö 
oerljinöcrte, bas ehrlich Gewonnene ju befeftigen, unö 
fchliefjlich oon IPolfgang (Brunow, öer öie fdjtoere <£rb*» 
fchaft faum auf feine jungen Schultern genommen batte, 
als ibn — noch nicht öreijjigjahrig — öer tPettfrieg 
unter feinen erften (Dp fern himoegrijj." 

# 

2luf einige Schriften religiöfen Inhalts fei 3um Schlu§ 
noch ^ingen?iefeit: 

1. Pas Ceben 3efu. Pon 3ohamtes Cepflns. 

^weiter öanb. potsöam 1918, (Eempeloerlag. 3825. 

2. Pas neue <5lücf unö manches anbere. 

Pon Tlrtur öraufewetter. öraunf chweig, öer» 
lin unö Hamburg, (ßeorge IDejtermann. \59 S. 
2TT. ^50. 

3. Pas öueh öer Stunöe. €ine €rbauung für 

jeöen (Cag öes 3ah**s gefammelt aus allen Heli» 
gionen unö aus ber Pistung. Pon paul £ber* 
harbt Zweite, öurchgefehene unö teilweife oer» 
änöerte Auflage, (ßotha 191 8 * iriebrich 2lnöreas 
penhes U<5. IX unö SJH S. 

^ Peutfdje 5^3mmigleit. Stimmen öeutfchev 
<5ottesfrennöe. PTit öilöern oon ph. <D. öunge. 
fjrsg. oon IPalter CeBmann. 3 eTW 191^, €ugen 
Pieöerichs, 327 S, 


187 



5. Die Religion u n f e r e t € r 3 i e h * t. Do« 

ID. £jerrmann. Ceipjig, Quelle & Hievet. 5. 

Hl 120. 

3 obannes £ e p f i u s' „Ceben 3 *f»*" wirb ®° n 
Braufe»etter »arm empfohlen: „Das Ceben 3 ß f u *>oit 
Cepfins liegt nunmehr erjtaunlich fchnell in einem 3 »eiten 
umfangreichen Banbe oor, ber brei Bücher enthält: 
»3erufalem‘, ,3*ncho‘, »Das €nbe‘, uns alfo ©on bem 
fjöhepunft ber JDirffamfeit 3 efu bis 3 U feinem tragifd^en 
€rlöferenbe fiitjrt. — <£s lieft fich auch biefer 3 »eite Ceil, 
unb er ©ornehmlich, »ie ein mit glütjenber Seele ge*» 
f ehrt ebener Boman, ber aber bie pfvdjologifdie <Ent* 
»icflung »eit über bie änjjjere ober bramatifche ftellt unb 
feine lebten Quellen »eniger in ber (ßefchichte unb ben 
€reigniffen als im feelifdjen Erlebnis h<*t." — Braufe«* 
»etters eigenes Buch ©om „neuen (ßlücf" fdjilbert 
^einj ZTTidjaelis in ben IDorten: „3© &er chaotifchen 
IDirrnis unferer Hage i|t es jtets ein <J5e»mn, »enn in*« 
mitten bes £t}°rus non mi§tönenben Stimmen aller 2lrt 
ein menfcblidjer Con erflingt, »enn unter ben feelifdjen 
(ßrimaffenfchneibern, bie überall in Citeratur unb preffe 
ihr IDefen treiben, ein Hlenfchenantlifc auftaucht. hierin 
liegt ber IDert einer €rfdjeinung »ie ber Hrtur Braufe** 
»etters für unfere <§eit." — Dom „Buch ber 5tunb e" 
fagt 5 ^an 3 Strun 3 : „Das »Buch ber Stunbe*, bas paul 
€berbarbt 3 ufammengeftellt h<*t, rechne icb 3 U ben beflen 
religiöfeit unb praftifdj pbilofopbifcben Anthologien, bie 
»ir in beütfcfjer Sprache jegt befifcen. JDobl glücfte bie 
Hneinanberreibung nach Cagesftimmungen nicht überall, 
benn ba 3 u fehlt ber innere Be 5 ug 3 um Kalenber unb 
feiner alt»ürbigen IDeihe, aber als < 5 an 3 es »irft bie 
Arbeit hnrmonifch unb neuartig. Sie »Ul oon ferne bem 
flaffifdjen Stil bes römifchen Breoiers ober fachlichen 
Stunbcngebetes unb feiner intuitioen Art ber HTebitatton 
nabefommen: übrigens ein alter ©orchrifHicher Brauch, 
ben bas <£hri|fentum oon ber Synagoge übernommen h<*t 
unb in feiner Art als officium divinum auffagt." — 
Derfelbe Beferent äußert ficb 3 U „Deutfcbc 5 * 8 m ■* 


188 



migfeit": „Unter bem (Eitel »Deutfche ^römmigfeit* 
pereinigt Walter Ce^mann in trefflicher Kusmahl fürjere * 
ober längere Stiicfe aus ben Schriften beutfcher ,<5ottes* 
freunbe* feit bem ZHittelalter: ZHeifter Ecfehart, (Eauler, 
Seufe, bie (Sottesfreunbe, ber $ran!furter, Sebaßian 
5rancf, üalentin XDeigel, Böhme, Johann Scheff* 

ler, Sichte, paul be Cagarbe unb Arthur Bonus. Die gut 
gefchriebene Einleitung ift lefenswert, auch wenn man 
anbers benft als ber oon bem romantifchen Deutfchtum 
Cagarbes erfüllte Herausgeber." — Über „Die Ueligion 
unferer E r 3 i e h * r" fchreibt Hrtur Braufewetter: „Ein 
Heines, aber ein bebeutfames Buch, Knfnüpfenb an bas 
pon B. Be§ herausgegebene tüerf »Unfere religiöfen 
Erjiehec* will es bartun, was für bie großen religiöfen 
Er 3 ieher felbft bie (Quelle ihrer Kraft gewefen, warum 
gerabe fie als religiöfe Er3ieh*r t>iel mehr auf uns 
wirten tonnten als anbere, beren fittliche Energie wir 
perehren. Kus ihren Stimmen aber hören wir, ba§ wir 
ben unoerganglichen (ßehalt unferes Cebens hoch aus 
nnferer eigenen (Segenwart unb ^ufunft empfangen 
[ollen, baß ihre Kraft unb Heligion uns nicht an bas 
Cote, fonbern an bas gegenwärtig Cebenbige binbet, es 
fei flein ober groß." 



Xlafytify tcn 

Io6eenad)nd?ten 

5rau fjebmig 21 b e f e n geb. ©on ©Ifers ift Im faft 
©ollenbeten neunjigfien Cebensjatjr in Berlin geworben. 
Sie bildete in (Semeinfdjaft mit ihrer jeßt Überlebenbon 
3 meiunbneun 3 igjährigen Saimefier, $räulein BTarie ©on 
©Ifers, einen BTittelpunft berliner (gefelligfeit. 2ln ihrem 
fonntäglichen tCeetifd? fanben fidj ber Shafefpeareforfcher 
<5en6e, ber BZaler profeffor plocf^orft, bie 5amilien 
©on IPtlbenbruch, Bofenberg, fomie 3 ahlreiche anbere 
Vertreter bes gcijHgen Cebens in Berlin regelmäßig ein, 

Ceopolb 2lbler, bis ©or toenigen 3 a ^ren noch Pt* 
reftor am X^oftheater in Braiutfdiroeig, ift fieb 3 : .gjährig 
in BTünd>en geworben. Umfaffenbe Bilbung mürbe ityn 
nachgerühmt. €r hat auch als Dramaturg am Kgl. 
Sdjaufpielhaus in Berlin burdjaus äSrfprießlidies ge* 
leifiet. Pon feinen eigenen bramatifd)en IPerfen ifl bie 
€inafter*Crilogie „Drei Siege" unb „Pas Buch X^iob" 
ju nennen. 

Per 5ul|rer ber mobernen ungarifcben Piditer, 2(rtbreas 
21 b y , ift in Bubapejt, einuitboierjig 3ah*e alt, geflorbem 
Pie Begierung bat ihn auf Staatsfoften in einem €brett* 
grab beifeßen laffen. 

2lm 8. 3anuar 1919 i(i in feiner Paterftabt IPien peter 
2lltenberg im fedftigflen Ccbensjahr gejtorbcn. €t 
mar am 9. BIär 3 \859 geboren, ©on ffaus aus 2TTebt3tner, 
mußte biefen Beruf aber eines fdimeren Beroenleibens 
»egen aufgeben unb mürbe ber ausgeprägtere unb ©on 
feiner (Semeinbe gefeierte Pertreter literarifeben §i* 



geittiertnms. Das erfte feinte Büdjtr, „JDie icfi es feh«", 
gilt als fein bejies, weil es bas innerlich reichße nnb tue* 
fprünglichfte geblieben ijt. Don feinen weheren 23üchertt 
feien erwähnt: „IDas ber (Tag mir jutragt", „probro* 
mas", „Klärchen bes Gebens", „Dilberbögen bes Keinen 
Cebens". 

prof. Dr. fjugo Anbrefen,bis nor wenigen 3ahren 
<Drbinarius für romanifche Philologie an ber Uninerfität 
Alünfter, ijl bort am 2% Augujl 1918 itn Alter non nier* 
unbfieb 3 ig 3 a h rcn gefiorben. Anbrefen hat u. a. IPaces 
„Roman du Rou“ (18?? bis (8?9, 2 #be.) herausgegeben. 

3»« 2Uter non achtunbbreißig 3 a h r en $ in Paris 
<5ui(laume Apollinaire geftorbeu, ein 5«hrer ber 
mobernften Citeraturbewegung, ber nor allem burd) fein 
Dud} über bie fubiftifdjen Klater begannt geworben ijl. 
Der Kubismus war feine eigenjte (Theorie unb €rfinbung. 
Apollinaire war non (ßeburt pole unb hieß IDilheltn 
Apollinaire non Koftrowiecli. Don feinen XDerfen feien 
genannt bie <ßebid}tfam»nlung „Alcools“, „L’Heresiarque 
et Cie“, eine Sammlung non Keifenooellen aus beu 
nerfdiiebeujieu (Teilen (Europas, „Le poöbe assassinb“, 
„Vilam impendere amori“. (Er hat aud} ein Kud} über 
}vmboliflifd)e poefie unb über bas italienifdje (Theater 
gefdjrieben. Die non ihm feit \$\o mit feinem 5reuitb* 
Sergius paftribsof geleitete <j>eilfd}rift „Les Soirees de 
Paris“ bilbete ben Urtyp ber e^preffioniftifdjen §eit* 
fdjrifteu. 

Konftantin Arffenjewijt h oc fy& c tagt in Petersburg 
geworben. (Er hatte als Dorfißeitber ber Petersburger 
Anwaltstamrner bei ben großen politifdjen projeffen ber 
Sieb 3 iger* unb Ad]t 3 tgerjahre eine füfjrenbe Koile ge*» 
fpielt. 3» feinem Öud} „X3etnerfungcn über bie Ab** 
nofatur" hat er fid} nornehmlid} mit fragen ber jurijti* 
fdjeu €thi? befdjäftigt. Arffenjew war aud} Ijeraus* 
gebet ber IPodtenfdjrift „Der X3ote Europas" (IDjeflnif 
3ewropi), bie unter beu ruffifdjen ^eitfdjrlften eine 
erjte Stellung einnimmt. 3»* „iDjejtnif jemropi“ hat 
Arffenjew regelmäßig bie „<5efellfd}aftlid}e (Thronif" 
©erfaßt. 



ATichael A f f e n b a u m, ber lange 3ahre hinbnrch 
als ATitarbeiter an ben „ATüttchener Benejten Bachrich* 
ten" tätig getoefen ift, ift in Bürnberg smeiun&fedftig* 
jährig geftorben. 

3m Alter oon neummbbreijjig 3 a b ren ftarb in Sint* 
mern ber Sdjriftfleller unb Ceiter ber „Ejunsrucfer Set* 
tung", Dr. B a b i n g, ber früher bey Schriftleitung ber 
„Doff. Stg." angehörte. Ch« er fidj ber preffe jwoanbte, 
war et als Heferenbar am Amtsgericht Charlottenburg 
tätig. 

Kafpar Barbola, ber Senior ber romadifdien 
dichter, jugleidj einer bet befielt Kenner ber (abinifd)ett 
Spradje, tft in Alanas int llnterengabin fiebenunbadjtjig* 
jährig geftorben. 

ijenri BeaucTair, ber fleh dis Bomanfchriftfteller 
unb Der f aff er oon „Le Pantalon de Mme. Desnou ou 
tes Horizontales“ einen Bauten gemadjt hat, ift geftorben. 
(ßrößere Beadjtung als feine Bomaite oerbient jeboch 
eine parobie, bie er im 3ah r « 1885 mit (Sabriel Dicaire 
3 ttfatmnen herausgegeben hat, unb bie ben (Eitel fuhrt: 
„Les Döliquescenses d’Adorö Fleupette“. 

3nt Alter oon fedtfig 3ahren ftarb in Stocfholm ber 
Ztlaler unb Xlunftfchriftjteller Bidjarb B e r g h , feit ${5 
©berintenbant bes bortigen Bationalnmfeums. 

Z>er thüringer Schriftfleller 2). Ejeinrich Bergner, 
Pfarrer in Reilingen bei ©rlamünbe, ifl geftorben. 

Cuife Bernays, bie EDitroe ATichael Bernays, bie 
in erfter Che mit bem (Eheaterhiftorifer Uhbe oermählt 
toar, ift in Karlsruh« geftorben. Sie hat an ber heraus** 
gäbe ber gefammelten Schriften oon BTichael Bernays 
lebhaften Anteil genommen, hat auch felbfi eine Samm-* 
lung oon Bernays Briefen oeröffentlieht. 

ATartin Birnbaum, ber einflige Bebafteur bes 
„Boten oom (ßarbafee", ben er oor 3a^ren in Salb 
begrünbete, ift in Berlin geftorben. 

Crif Björfman, ber befaintte Anglift ber ltnioet* 
fitüt Upfala, ifl am 10. ATai 1919 einer Cungenentsünbung 
erlegen. Cr toar ein begeifterter Anhänger beutfeher 


192 



IViffenfdjaft unb Kultur unb ift int Kriege mehrfach 
publfeijiifdt für Deutfcfylaub eingetreten. 

Der KItertumsforfcher fjugo Blümner if \ in ^üridj 
gejiorben. <£r mar in Berlin am 9 - Kugujl ^ 8 ^ geboren, 
mar l^ier ein Schüler ®tto 3<*h n5 unb säbelte 3 u ben erjten 
unb beften Vertretern ber beutfdjen flaffifchen Kltertums* 
miffenfdjaft. Seit 1877 mirfte er an ber $ürtd}er Unioer* 
fität. Kußer mertoollen ^adjfchriften, bie er oeröffent* 
lichte, boten ihm Ceffings „Caofoon", bann paufanias 
unb 3uoenal Anregung 3 U meljrfadjen Kommentaren 
unb Stubien. 

peter Boboryfin ifi tiaf^it ad^’tg 3 a ^ re alt in 
Kientone geßorbeit. <£r hat eine außerordentliche fchrift* 
ftellerifdje Srudjtbarfeit entmiefett, ad]t 3 el|ii große Ko* 
mane unb etma 3 manjig (ThcaterfKicfe uerfaßt, fo baß 
feine gefammelteu IVerfe etma fünfunbfieb 3 ig Bättbe 
umfaffen mürben. Klit feinen Komaneu l^at er fidj 
meniger in beit Diettfl einer bejHmntten 3 &«« gestellt, 
als fidi burdj treue Sdiilberung ber gefellfdiaftlidjen 
^ujlänbe Kußlanbs ansge 3 eidinet. Boboryfins Komanc 
merben 3 um ntinbeften ben IVert bemalten, einer fünf** 
tigen Kulturbarftellung mit als Gruitblage 31 t bienen. 

Km 5. Desember 1918 ftarb in feinem Geburtsort JVefel 
ber r^einifdje Cyrifer KTartin B 0 e l i ß im KIter non 
45 3ahren. Gr mar am ( 0 . KTai \ 8 ?^ als Sohn eines 
Pfarrers geboren, mürbe 3 unacf$ Kaufmann unb mtb* 
mete fich nach längerem Kufentfyalt in Berlin, Conbon, 
Genf, Köln, Düffelborf unb KTündjen literarifeben Stu* 
bien. Gin 3 a ^3 c b n l etma lebte er aIs fünftlerifdier 
Ceiter eines fübbeutfdjen Verlages in Nürnberg. Um 
1900 gab er bie ^eitfajrift „Stimmen ber Gegenmart" 
heraus. „Kus (Traum unb Ceben", „Cieber bes Gebens", 
„Conbon (9°l"/ „5rohe Grnte", „Kusgemahlte Gebidtte" 
finb als bie mertoollften feiner IVerfe 3 U nennen. 

Bei ben Spartafusunruhen fanb ber Direftor bes 
Königfläbtifchen Kealgymnafiums, Geh- Stubienrat Dr. 
Gott^olb Boetticfjer in Berlin ben (Tob im Klter 
non adjtunbfedftig 3 a h r «n. Beben einer ausgehenden 
literarifdien unb hritifdien Otigfeit auf bent Gebiete ber 



älteren und neueren beutfchen Citeratur gab er mit 
prof. Karl iünjel „Penftnäler ber altbeutfchen Cite¬ 
ratur für bie Schule" heraus. Seit vielen jaliren war 
prof. Boettidjer Porfifcenber ber „(ßefellfchaft für bentfdje 
Philologien » 

Pie EDefifalifcfje Pichterm 3?hanpa Bolfe ift im 
Alter von einunbfiebjig 3 a h r « n in Arnsberg geftorben. 

(ßaflou B o n e t - ZU a u r ?, ber befaunte Porfäntpfer 
für bie religiöfe (Einheit ber ZHenfchheit, ift am 20 . 3um 
1919 fiebenunbfieb 3 igjährig in paris geftorben, 211 s über* 
$eugter pajifift hat er vor bem Kriege energifch für bie 
Annäherung Peutfdjlanbs unb ^ranfreichs gewnft. Unter 
feinen XPerfen finb bie „<£5efdachte ber (Sewiffensfreiheit 
feit bem «bilt von Bantes bis 311 m 3nli 1870", „5ran$* 
reid), Chriftentum unb ©ivilifation" unb „Per 3ftam 
unb bas Chrijtentum in Afrifa" 3 U nennen. 

Karl Bornhorjl, langjähriger ZTCitarbeiter bes 
„Hamburger 5 rembenblattes", ift am 5. April 1919 m 
Hamburg geftorben. 

3n Caffauf, nörblidf von Soiffon, Ift am 10 . September 
1918 im Alter von jweiunbbreijjig 3ahreu Samuel B 0 ur * 
quin gefallen, ber in ber „Semaine Utträraire“ 1917 
Briefe von ber 5ront veröffentlicht hat. 

fPalter Braun, Xjanbelsrebafteur bsr „Scfjlefifchen 
Leitung", Breslau, ift im Alter oon einunbbreifjig 3ahren 
geworben. 

Pie Perfafferin bes Erimterungswerfes „Pou be¬ 
rühmten 5eitg?noffen" Bofalie Braun-Artaria ift 
in BTünchen einem löblichen Unfall erlegen: fie würbe 
in XPalb von einem 5ug ber 3fartalbahn überfahren. 

Per verantwortliche Bebafteur unb langjährige Be- 
eichterftatter ber „Kieler Polfs 3 eitung", Hermann B r e - 
cour, ift am 15. ©ftober 1918 im Alter von fiebenunb- 
brei§ig 3 ahfen geftorben. 

Karl Brugmann, orbentficher profeffor an ber 
leip 3 iger Univerfität unb Xqauptvertreter ber fogenannten 
junggrammatifchen Bichtung in ber inbogermanifchen 
Sprachforfchung, .ijt fieBsigjährig in Ceipsig nach tan* 
gerem Ceiben geftorben. Sein Xjauptwerf ijt ber (Srunb- 


W 



riß der oergleichenben (ßrammatif ber inbogermamfchen 
Sprachen, hoch ifi auch feine „(ßriechifche (ßrammatif" 
3 » einem grundlegenden tDerf gemorben. Seit ^8^2 
u>ar Brugmann Hlitherausgeber ber „^eitfchrift für 
inbogermanifchc Sprach* unb Kltertumsfunde". Brug* 
mann mar aus IDiesbaben gebürtig unb batte feine 
«fabemifche Cätigfeit 3unächft an ber Uniperfität 5rci- 
burg ausgeübt. 

3n 5ranffurt a. CD. ftarb im 3 meiunbpier 3 igften Cebens- 
jaFjr ber märfifcfje Dichter Crich Brüning. Hußer 
feiner Cyrif fcfjrteb er ein fojiales Drama „XDas mir 
nicht töten fönnen", eine gerichtliche Cragödie „Der 
f}err ber <£rbe" unb 3 mei Scfjaufpiele „5rau (ßabrielens 
€rbe" unb „'Die Urb". 

XDühetm p. Buttlar, befannt unter ben Schrift* 
fiellernamen IDithelm Hiebe, IDolf Clberberg, ift im iltter 
»on einunboier 3 ig 3ahren auf feinem Samiliengut Hiebe 
im Xjeffifchen geworben, p. Buttlar mar por bem Kriege 
3 uteßt Hebafteur am „Ceij> 3 tger (Tageblatt", bem er bis 
fur 3 por Kriegsausbruch angehörte. <Sx mar jahrelang 
fiettpertrender Dorfißenber ber leidiger Ortsgruppe ber 
Deutfchen preffe. <£r veröffentlichte mehrere Bande Cyrif. 

3n Berlin ftarb im Htter von fechsundpier 3 tg 3a^ren 
Kart B u f f e ; er mar erji vor fur 3 em aus militärifehern 
Dienft in IDarfchau 3 urücfgefef}rt. Seine tyrifchen <ße* 
dichte machten ihn friih 3 eitig befannt. Don feinen 30 hl* 
reichen Bomanen unb Bopetten, bie 3 um großen (Teil 
in feiner fjeimat, bem polnifcfvdeutfchen <J3ren3lanb, 
fpielen — Buffe mar am \2. Hovember 1872 in Cinden* 
ftabt in pofen geboren —, ift bas Buch „Die Schüler 
pon potajemno" am befannteften gemorben. IDeite Der* 
breitung fand auch fein Buch „IDinfelglücf". Huch als 
Citeraturfritifer unb ßiftorifer hat er fich einen guten 
Hamen gemacht. 

Die 3ngenbfchriftfletterin Clara p. Din cf tage* 
Campe ijt tn Dresden im neurt 3 igflen Cebensjahre ae* 
ftorben. Don ihren tDerfen find „Sammelfurien" (1882), 
„Durch 3ah t ^nnberte" (1892) unb „Clemensmerth" (Ho* 
man, 1910) $n nennen. 



3 n (Chicago ijl im Klter oon fiebenunbfech 3 ig Jahren, 
ber in Deutfchlanb geborene (Belehrte Dr. paul Ca ms 
gejlorben, beffen p^ilofopl^ifdje unb religionsfritifdje 
U?erfe in ber amerifanifchen (Belehrtenmelt oerbreitet 
toaren. 

Der Pfarrer utib Didjter Couis Ceröfole ijl tu 
Blonay im Klter oon fedisunboierjig 3 ahren gejlorben. 

Ijenri C h a n t a o o i it e, ein Mitarbeiter ber Leitung 
„Debats“, ijl geworben. 

Dr. Fteinrich Conrabi, ber Uberfefeer 3 a hlr eichet 
fran 3 Öfifcher unb italienifcher Cheaterflücte, ijl breiunb* 
fünfsigjabrig in München geworben. Kud} als literar« 
hijlorifcher Sdjriftjleller ift er heroorgetreten; neben ben 
Ausgaben großer Sammelmcrfe ijl oor allem feine Cafa** 
not>a«* 2 Iusgabe $u ermähnen. 

XDilhelm Crei 3 enadj ift am 15. UTai 1919 achtunb* 
fedtfigjährig in Dresben geftorben. Cr batte in (Böttingen 
unb Ceip 3 ig (Bermaniftit jlubiert, fidj 1875 in Ceipjig 
habilitiert, mürbe 1883 aujjerorbentlicher unb fpater 
orbentlicber profeffor an ber Unioerfität Krafau. Sein 
Cebensmerf fleilt bie „(Befdtichte bes neueren Dramas" 
bar. 

3onas Dahl, Dichter unb Pfarrer, ift im UTai in 
Sestum geftorben. Cr bat fidj um bie beutfdje Sadje 
toobl oerbient geinadjt. 

UTa$ Dauthenbey ijl in UTalung auf 3aoa, mo 
er feit Kriegsbeginn oon ben Cnglänbern fejlgebalten 
mürbe, im Ulter oon 51 3 a b^en gejlorben. Dauthenbey 
entftammte fran 3 Öfifdjem (Befdjlecbt unb mar am 25. 3»K 
1867 in XDür$burg geboren. Seine XDerfe, insbefonbere 
feine Cyrif, seicfjneten ficb bureb Farbenpracht unb 
eine fafl glühenbe Sprache aus. 3m (ßegenfafc $** 3 * 
jleben feine Fcühüngslieber aus Ftanfen, mit benen er 
feine ^eimat umfaft: ber (ßebichtbanb „Das Cufam* 
gärtlein", ber 3 U feinen beften Arbeiten ge 3 ählt mirb 
unb an Schlichtheit unb Uatürlichfeit bes Kusbrudfs oon 
anberen nicht überboten mirb. „Ultraviolett", „Schmale 
Sonne", „Die emige fjod^eit", „Der brennenbe Kalenbet" 
feien oon feinen CytiM3üchern noch ermahnt. Don feinen 


196 



bramatifchen IDerfcn Ijat nur fern Schaufpiel „Spielereien 
einer Kai ferm" fich auf ber Bühne behaupten fönnen. 

<Er 3 ähter hät er mit €inbrücfen unb Stimmungen 
aus (Djlafien, namentlich mit ben innigen japanifefjen 
Ciebesgefcfjichten ber „Kdjt (Sefichter am Bimafee" 
jtarfen «Erfolg gehabt. 

<J3eorg pon t) e 11 e n ift 3 tpeümbacht 3 igjShrig in paber* 
born gejtorben. 5eine fchriftflellerifdje Cätigfeit galt in 
erfler Cinie bem mittelalterlichen IDirtfchaftslebcn IDejt* 
falens: „Die b|anfa ber IDejlfalen" (189?)/ „IDeflfalens 
tDirtfchaftsleben" (1902), „Der IDalb als IDirtfchafts* 
unb Kulturelement" ($08). 

paul Deuffen, orbentticher profeffor ber philo* 
fophie an ber Unioerfitdt Kiel, ifi pierunbfieb 3 igjährig 
tn Kiel geworben. €r roar am 7. 3anuar 18^5 in 
©berbreis (Kreis Beuwieb) geboren unb hätte auf bem 
(ßymnafium in Schulpforta fich eng an 5riebrich Biefefche 
angefchloffen. 2luch fpdterhin oerbanb treue 5reuitbfchaft 
bie beiben „itnjertrennlichen", unb erji Biefefches Kbfall 
pon Schopenhauer trug eine, toenigflens porübergehenbe 
€ntfrembung in bas Derljältnis beiber. Deuffen, $er 
19U &ie Anregung 3 ur (Srünbung ber Schopenhauer* 
©efellfchaft gegeben unb beren 3ähf&nch herausgab, 
blieb 3 eit feines Cebens ein ausgefprochener Anhänger 
Schopenhauers. Don ber fchopenhauerfchen philofophie 
führten benn auch feine tDege 3 ur altinbifchen Heligions* 
philofophie hinüber, bie er burch umfangreiche IDerfe 
ungemein geförbert h®t. Seine Stubien 3 ur inbifchen 
philofophie mürben 3 nm (Eingang unb 3 ur (ßrunblage 
feiner allgemeinen (ßefchicfjte ber philofophie, bie er 
noch fur 3 por feinem Cobe 3 um 2lbfchlu§ bringen tonnte. 

ßebmig D o h m ijl am «$. 3«ni 1919 fäft fechsunbacf}t 3 tg* 
jdhrig in Berlin an ben 5olgen einer «Srippe geworben. 
Sie toar geborene Berlinerin unb hat im Klter pon neun* 
3 ehn 3ahren Ernjl Dohm, ben Herausgeber bes „Klab* 
berabatfeh", geheiratet. 3h* £? au5 n>ar lange 3 a h^ 
hinburch ein gefetlfchaftlicher BTittetpunft bes gei|Hgen 
Berlins. Sie fetbft hätte, toohl unter Anregung ihres 
BTannes, fich 3 uerfi an einer Darftellung ber fpanifdjen 


197 



Bationaiüteratur in ihrer gerichtlichen gntmicflung oer* 
fuchh hatte bann aber halb ihr eigentliches Betätigung** 
felb im Dorfampf für bie 5 raaen*€man 3 ipation gefunbeit. 
3hre erfle Schrift auf biefem (ßebiete betitelte fidj: ,pOOas 
bie pafioren oon ben 5 rauen benfen". \876 folgte ihr 
Buch „Der 5 rauen Hatur unb Hecht". Hoch oor $ehn 
3ahf«n gab fie eine Btofdjüre „€r 3 iehung 3 um Stimm* 
recht" heraus. £}ebn>ig Dohm hat auch eine Heihe oon 
Homanen unb (Stählungen ocröffentlicht, in bentn ihre 
Stellungnahme 3 nr 5rauenfraae fcharf heroortritt unb 
oon benen „Sibilla Dalmar" unb „<£hriib* Bnlanb" 
fich lebensfräftig erhalten haben. Bebeutenber ober als 
in ihren Schriften trat Sebmig Dohm im lebenbigen Der* 
lehr oon THenfch 3 U ZHenfch als perfänüdjfeit heroor. 
Das literarifche Berlin oerlor in ihr eine feiner liebens* 
iDÜrbigften unb cfjarafterifHfchften £rfMeinungen. 

Der 3 ournali|i Dr. phil. f?ans D o n a l i e s, ber einige 
3«h*e ZHitglieb ber 5 euilletonrebaftion bes „Berliner 
(Tageblattes" mar, iji als fjauptmann ber He ferne in 
einem Ca 3 arett geworben. 

Hm \2. Februar fiarb in €lbmg prof. Dr. Hebert 
D o r r im Hlter oon breiunbacht 3 ig 3ah**n- Hufer feiner 
Mitarbeit am „preufifchen IDörterbuch" feien bie Samm* 
lung feiner plattbeutfchen (Schichte „Cmefchen XDiefel on 
Hagt" unb „De lofigen IDiemer oon IDinbfor", ein 
Derfucb, Shafefpeare ins plattbeutfche 3 a übertragen, 
ermähnt 

Der Dichter unb 3 n 0« n ^“ r Hobert Dralle iji ge* 
fiorben. <£r mar ber Sohn eines Keinen 5abrifanten 
in Hlfelb a. b. feine, burchlebte, nachdem er ben 
Krieg 1866 als primaner mitgemacht hatte, eine obetw 
teuerliche 3 ö 9 en & teils als Schiffsjunge, als $jan* 
fierer in Snglanb, Stromer in Huflanb, fehrling bt 
feines Paters 5 abrif, Kohlenfchlepper in fruppfdjen 
Bergmerfen; mürbe bann technifcher Stubent, fehrer 
an einer technifchen Schule, (Slasbüttenbireftor oon <£har* 
leroi in Belgien unb Stralau bei Berlin unb 3 nlefet §b>il* 
Ingenieur unb (Slashüttenbaner. 3« allen IDeltteilen 
baute er (Slashüttett, lief fich fchlieflich bt Jameln 



ttieber tmb arbeitete abroedjfolnb am &ei<frntifdj unb 
am Sdireibtifd}. €r oeröffentlicfjte 3 a^Ireicfjc Dichtungen, 
oon benen „Aus ber IPanbermappe eines 3ngenienrs // 
unb eine HetBje Poti Ztooellen, bie als Sammlung 
„gwifdteti IDefer unb Ceine" erschienen, ^etoorsu^eben 
finb. v 

UTelanie € b h a r b t ift am (3. 3uni $0 in Dresben 
geworben. Sie Ijat ber Hebaftion bes Vortrupp", bem fie 
Oiele Beiträge geliefert Ijat, angehört. Unter ber* oon 
ih* oeröff entließen Büchern oerbient ber Banb „(ße- 
bidjte" (1912), ber toeitere (ßebicf|tbanb „UnfterMicfjfeit" 
(19(8), eine Auffafcfammlung „(Slücf unb (Stöße" unb 
bie ^ifiorifd|e Hooelle „Der UTönch" eine oielleidjt 
bauembe Beachtung. 

Anton € b l i n g e r, ber unter beit öflerreidtifdien 

» en eine heroorragenbe Stellung eingenommen 
beffeit Budj „Aus bem beutfdjen Silben" ZTTaj 
Kalbecf eine bleibenbe Bebeutung sufdjrcibt, ift geworben. 

3n UTündjen jtarb als ©pfer eines Attentats am 2\. fa* 
bruar 1919 Kurt € i s n e r im 3 toeiunbfünf$igfien Cebens- 
jafre. Don feinen XDerfen feien ermähnt: „Psychopathia 
apiritualis": „Caggeijt, Kulturgloffen"; „5efte ber 5«ft** 
lofen, weltliche prebigtfchtoänfe burdjs 3 a fr 05" unb 
bas bramatifche (Sebidjt aus bem Ztadjlaß: „Die (ßötter* 
Prüfung". 

£f ermann € 1 s n e r, UebaFteur ber „Breslauer Heue* 
ften Uadjr."; ftarb im Alter oon oierunbfedraig 3ufr«u» 

£uife <Er n jt, bie (ßattm paul €rnfis, bie fidj ge* 
legentlidi auch fcfriftjtellerifch betätigte, ijt nac^fdimerer 
Kranfijeit in lüeimar geworben. 

Anna äErsleto ijt fedisunbfünfjigjclfrig gefiorben. 

Sie frit fld) in ber bänifchen £iteratur eine gute Stellung 
gefidjert unb toar mit einem Sdjaufpiel „Hvorfor“ 
(IDeshalb) 3imädjft an bie ©ffenttidjfeit getreten, hatte 
fidj bann aber ber 3ugenbfd}riftftellerei jugetoanbt unb 
meutere Kinberjeitfchriften rebigiert. 3fr e fpäteren Ar¬ 
beiten galten ber popularifiernttg ber Kunfl- unb HTufit- 
gefdjicbte. 3fr« Büdier „Die IHeifter ber CotiFttufl" unb 


199 



„,Die Hleifter ber Bilberfunft" gemamteit fielt ein breitem 
publifunt. 

3 m »ierunbfieb 3 igften Cebensjahr ftarb in Ceipsig UXcqr 
(Euers, ber frühere CBjcfrcbafteur bes Börfenblattes 
für ben beutfdjcn Buchh an &*l/ bas er fiebenunbsmanjig 
3 ahre geleitet hatte. 

(Clemens Särber, ein jugenblicfter ZITetteur ber 
„Kleinen preffe" 3 U Stanffurt am ZtTain, ift infolge eines 
Unglücfsfalles ums Ceben gefommen. <£r fjatte aus bent 
Selbe „Briefe an eine Sreunbin" gefdjrieben, bie im 
„3f«nburger K^eigenblatt" oeroffentlidjt mürben. Uns 
felbfl finb fur 3 e Krtifet aus feiner Seber in bie fjanb ge# 
ifommen, bie eine nicht gemöhnlidte Begabung »errieten. 

3n ZHailanb ftarb am 15. Z)e 3 embcr 1918 3al»atore 
Sari na im Klter »cu faft 3 u>eiuubfieb 3 ig 3 rt ^ r^,, • <£r 
Itat fidt als €r 3 ähler audt in Deutfdilanb Sympathien 
ermorben. Die ^aljl feiner oeröffentlichten Uomaue unb 
ZZooellen ift feljr beträdjtlidt. „Dominas Sdtafo", „Der 
fleine Don Quidjote", bie Sfi 33 eu#Sammluitg „inein 
Soltu unb 3dt" gehören 311 beit Büdteru, bie in 3 ahlreidte 
fretnbe Sprachen iiberfefot mürben. 

UTidjael S*ofaitoff ift in Cocarno, toenig über 
riesig 3 ahf« alt, geftorben. €r i»ar einer ber pioniere 
ruffifdjer Citeratur in Deutfd>lanb unb Däne mar f tiub 
hat als erfter bie Schriften (ßorfis ins Dentfdte über# 
tragen. €r gehörte 31 t bem engeren Kreis tun (Seorg 
Branbes, Stritibberg unb 3bfen unb mürbe bei Kriegs# 
beginn in (Cobtmoos im Sdtmar 3 toalb als feiitblidter 
Kuslänber interniert. 

Der Bebafteur am „Königsberger K^eiger" ®tta 
Sifdjer ift im ZDeften gefallen. 

ÜTa$ oon Slatom, ber ben „Sranffurter (ßeneraf# 
anseiger" lange 3 a h*e als fjauptfchriftleiter geführt hat, 
ift in Sranffurt am Zltain geftorben. 

Km 15. ®ftober 1918 ftarb in präg ber tfchedjifche Schrift* 
fteller Bebfidt 5 r I b a. 3m 3ah** 1855 in Sdtlan ge¬ 
boren, mürbe er ttadj hijiorifdten Stubien profeffot ber 
höheren (Cöchterfdtule in präg, mo er audt als Drama¬ 
turg am Zlationaltheater mirfte. Zahlreich finb feilte- 


200 



ttberfefjungen aus ber erjcthlenbeit unb bramatifdteti 
fiteratur, bie fidj fotpoljl bnrdj feilten ©efdjmacf als 
attdj burdj fpradßidje Sorgfalt ausjeiditicit. Kls ber 
jüngere Brnber bes großen Pidßers Jaroflao Prdßicfy 
bemühte er fidj nach beffen Cobe mehrfach um beffen 
literarifchen Kachlaß. 

JQermann 5rieblänber, ein ZTTitglieb ber Hebaf- 
tion bes „Cag", iß am 29 . September 1918 geworben. 

©uftaoo $ r i $ 3 0 it i ift faß adßsigjährig in Itlailanb 
geßorbeit. (Er gehörte 311 beit Rührern italieitifdjer Kunß- 
forfdjung unb ßanb mit ben Pertretern beutfdjer Kttnß- 
wiffenfdjaft in reger Perbiiibuitg. Kls Perniittlcr 3 tpifdien 
3ta(ten unb Peutfdßanb iß er itidjt ohne Perbieitße 
geblieben. 

Per Cyrifer Bertholb 5 n n ? e iß am 3anuar 1919 hi 
€ffen im Filter oon neununboierjig 3 a ^ren geßorben. 
Pon feinen JPerfen feien feine „©ebidjte" (1907), „bjarfe 
hn Sturm" (19^5) unb „bjeimat unb Scholle" (1918) 
ermähnt. 

3« XPeimar ftarb am (7. Tluguß 1918 tm Tllter oon oter- 
nnbfedftig 3 a ^ren ber ZTlufifer unb Schriftßeller peter 
© a ß, ber 5 reunb Htefef djes aus ber &e\t feines einfamßen 
Gebens. Per feinsinnige XTTufifer, ber mit feinem bürger¬ 
lichen Kamen Heinrich K ö f e l i h^ß unb am JO. 3 a * 
nuar \85^ 3 U Tlnnaberg in Sachfen geboren war, lernte 
Kießfdje 1875 in Bafel fennen, nach beffen Cobe er fid} 
bem Kießfche-Krdßp in IPeimar toibmete unb mit 5*uu 
iörßer als Herausgeber arbeitete. Sein Brieftoechfel 
mit Kießfche iß als menfdßidjes Pofument hohen Banges 
3 U bewerten. 

2lm 9 . Februar 1919 ß<**& & er ao. profeffor an ber ber¬ 
liner Unioerfität, ©eh- Hegierungsrat prof. Dr. Gubrnig 
© e i g e r, im Klter t>on einunbfiebsig. 3uh**n. Pon 
feinem umfangreichen Schaffen feien feine „©efdßchte 
bes geiftigen Gebens ber preußifchen ^auptßabt oon 
1688 bis 18^8", bie Keubearbeitung pon 3 a ^b Burcf- 
harbts „Kultur ber Benaiffance", bie Verausgabe bes 
„©oetheO^h^buchs" unb feine 3 ahlreichen Arbeiten über 


201 



Den <ßoetl}e*Kreis, bas junge Deutfd?lanb unb bie 3nben 
unb bas beutfdje (Seiftesleben angeführt 


tßubntunbur (Submunbffon ijl in BaffiaioiF fünf«* 
unboier 3 igjäljrig an ben 5 o(gen bei: (ßrippe geftor&en. 
€r war als Bauer nfoEtit 187*1 auf pstanb geboren unb 
batte ficf| bern Stubium ber ZRebqin gewibmet, bas er 
aber halb wieber aufgab. 211 s feerer unb 3 ournalift Ijat 
er fielt fpäter betätigt. Seine erfbe (ßebicfttfammlung, bie 
i^m ben Huf bes erjlen Cyrifers 3 slanbs ©erfdtaffte, 
©eröffentlidjte (ßubmunbffon im 3 a ^ re $ 00 , bet $02 

fcbien bie CyriFfamminng 
€rben" unb anbere <£e* 
ttng trat eine <£l?retv 


eine »eitere folgte. $06 * v 
„Die (ßetge", $U ^5riet>e an 
bidjte. Don ber islänbifdten 21! 


gäbe oon 1000 Kronen bewilligt worben. 


€mfl fjaeclel ijl am 9 - 21 ugujt $$ fünfunbad^lg* 
jätjrig in 3 *n® geflorben. <£r n>at am 16. Februar 183$ 
als Solfn eines böseren Hegierungsbeamten in potsbam 
geboren, batte feit 1852 in I 0 ür 3 burg, Berlin, ZDien 
Triebfein unb Baturwiffenfdtaften ftubiert, fut 3 e Seit in 
Berlin als 21 r 3 t gewirft, unb fielt bann ausfdtließlid? 
bem Stubium ber Baturwiffenfdtaften, bas 1861 jur 
Habilitation in 3«na fültrte, gewibmet. Hier intereffieren 
feine populären IDerfe: „Die gütige < 2 ntmicflung> 
lebte im Derljältnis $ur cßefamtwiffenfdtaft" (1877); 
„Die XTaturanfdjauungen non Darwin, <&oetty unb 
Camarcf" ((882); „Der Zionismus, (ßlaubensbefenntnis 
eines tfaturforftfjers" (1892); „IDelträtfel" (1899). 

21 m 2. (Oktober $18 ift im 2llter ©on melfr alsfieb 3 ig 
3abten Salomon v. tfalle in franffurt a. 7TT. ge* 
jlorben. Don 1873 bis 1877 war er Hanbelsrebaftcur ber 
„frankfurter Leitung", gehörte bann längere £>eit einem 
Budtbänbler*Kon 3 ern in €eip 3 ig an unb fefjrte 1880 
toieber naeft franffurt surück. tfiet tjatte er 3 unäd?ft 
für ben „< 8 eneral* 21 n 3 eigcr", fpäter für ben „finartf* 
tterolb" bie Cettung bes H an 6 clsteils inne. Daneben 
feftrieb er oiel für auswärtige unb auslänbifcfje Blätter; 
feine mit „pluto" unterseieftneten tDodtertauffäfce in ber 
„Snhtnft" fanben befonbere Beachtung. . 


202 



Der 3agenfcfcfflciftjleller $tan 5 Honnefenifiin Ber» 
(in an ber (ßrippe geworben. <£r war »eiteren Kreifett 
als „(Dnfel 5 * 003 " befannt, ber nicBt nur bie Kinber 
burcB feine Bücher erfreute, fonbem au cf) gro§e XDanbet» 
faxten mit iEinen unternahm. 

Diftor fjarbung ift acBtunbfünfjigjährig in 5t<ßal» 
(en geftorben. <£r jtammte aus €ffen, Botte in Straßburg 
unb gürief) pf)ilofopE;ie unb CiteraturgefcBicBte flubiert, 
war bann Bcbafteur am „Dolfsfreunb", fpäter ^euille- 
ton»Bebafteur bes „5t Malier Cageblattes" gewefeit. 
5eit $(6 wibmete er fiefj ausfcBlie§licf| feinen eigenen 
Arbeiten, unter benen ber CBeaterroman „Die BroPat» 
ftabt", bie ITiärcfjen unb Cegenben „Seligfeiten" Ejer» 
»or$uE)eben finb. Sein eigentlicfies 3ntereffe gehörte feit 
längerer ^eit bem Ojeater. Sein Cujlfpiel „Durd) ^eirat 
jur <£E)e" erlebte am sürcfier StabttEjeater (916 eine er» 
folgreicfje UrauffüEjrung. 2lucf) fein emftes Drama ,,<Eo» 
bioa" gilt als bemerfenswert. 

Der früEjere Bebafteur ber „5ranffurter BacBricBtett", 
5riebricf) HecBt, ber als Ceutnant im 5clbe jtanb, ift 
gefallen. 

5ranj 5erbinanb H e i t m ü 11 e r ifl in ber Zlad\t vom 
30. unb 3(. ZHär 3 19J9 infolge <SeE)tmfd)lages fürs naci) 
Dollenbung feines fünfunbfünftigften CebensjaBres ge» 
fiorben. ^eitmiiller Bot oiel jtärfer als burcB feine ScBrif» 
ten burcB feine perfönlicBfeit, bie reicB an Kultur war 
unb ein feines ciftBetifcBes €mpfinben oermittelte, gewirft 
Bis auswärtiger BTitarbeiter bes <ßoetBe»5cBiller*KrcBiDS 
in JDeimar Bot fjeitmiiller CagebücBer (ßoetBes aus ben 
3«Bren (817—1826 unb (829 bis (832 für bie SopBien» 
Kusgabe Berausgegeben. 2 EucE) ber nacBgelaffenen XDerfe 
unb bes BrtefwecBfels feines 5 reunbes ®tto <£ricf) Hort» 
leben Bot er ficB ols gewiffenBofter Herausgeber ange» 
nommen. H e ^müllers eigene nooelEifiifcfie Arbeiten wie 
„3m Banne ber KpBrobite", „Der Sdjafc im Himmel" 
fowie feine BüBnenwcrfe „Das BTebeabilb" unb „Die 
ie%te Honb" finb wenig befannt geworben. €twas meBr 
ins publifum ifl fein IDerf „Campete" gebrungen. KIT 
biefe XOttfe wenben ficB ancB taum an bie breiten Cef er» 


205 



fcfjicfiten. EDas aus ihnen fpridjt, iji mietet tiefe feine unb 
ge&tttete perfärtlicftfeit eines ungemöhnlichen ETtannes. 

3n feiner Baterjlatt EDien ftarb im adituntuierjigften 
Cebensjahr ter Schriftjteller 5ran 3 Himmelbauer, 
ter als Hechnungsrat tem 5 inan 3 minijierium angehSrte. 
Sein tichterlfches DorbUt mar Elbalbert Stifter, an ten 
er fich in Stil unt 5orm anlehnte, mofür feine £r$älj- 
lungen „EDalbfegen", „§a ten heiligen trei Brunnen'', 
„3m Stammhaus" Zeugnis ablegen. 

3 fitor fjimmelbaur, ter Direftor ter miener 
Elnmerfitatsbibliothef, ift im einunbfech 3 igjien lebens¬ 
wahre geftorben. <£r bat als P^epräfibent tes Dolfs- 
biltungsoereins unt ter gentralbibliotbef eine um« 
faffente Otigfeit entfaltet 

Z>as langjährige Bebaftionsmitglieb tes „Berliner 
Cöfal-Eln 3 eigers", S* an 3 H 0 1 3 e r l a n t, iji in ter Badjt 
$um l.'ElTai 1919 fechsuribfechsigjähricj nach fcfjmerem €ei- 
ten gefiorben. Er IjaUe, beoor er in tie Bebaftion tes 
„€ofal* 2 lii 3 eigcrs" eintrat, lange 3ah*e ter „BationaE- 
3 eitung" als EtTitarbeiter angehört unt mar Heraus¬ 
geber ter „So 3 ialpolitifchen Korrefponten 3 " gemefen. 
Sein Hauptgebiet ®ar tie Elrbeiterbemegung, fyeves~ 
unt EHarincfragen. 

Elm 22. ©ftober 1918 fiarb in Caufamte an ten Solgen 
ter (ßrippe im Ellter non achtunbbreißig 3 a h**n Eeorges 
3 u c c 01 e t, <£h*ff*&«fteiir ter „Tribüne de Lausanne“. 
Er mar ein meloerfprechenber bramatifchcr Schriftjieller 
unt ElTitarbeiter an $ahlreichen EDerfeit. Bon feinen 
StücFen rourten „La Defense du Foyer“ unt „Les 
Menottes“ im großen (Theater oon Caufanne aufgeführt. 
Seine Soltatenoerfe „Sac au dos“ hatten großen (Erfolg 
im fran 3 Öfifchen fyer. 

3 « 5 lensburg ifi ter <Seh. 3 ujlisrat Dr. 5 riebrich 
3acobfen, ter auch ein bekannter Bomanfchriftfteller 
mar, in einem Einfall oon Schwermnt freimillig aus tem 
leben gefehlten. Er mar am 15. Booember 1853 5 U 
Emmelsbüll in Schlesmig-Holflein geboren, fintierte 
ElTetisin, fpäter 3«ra, unt fam 1882 als Elmtsrichter 
nach <0ehren bei 3&nenau, tas er tanach mit Elrnflatt 


20 * 



oertaufdjte. Kus tiefer &it flammen feine Bomane 
„IPalbmober" unb „Morituri te salutant“. <£ine fpäiere 
£eit als Canbridjter in Erfurt fanb ifyren Bieberfdjlag 
in bem Befenntnisbudi „3nt Pienjl". IPäljrenb ec als 
Canbgeriditsbireftor in SUnshütg Übte, folgten bie 
Bücher ,,21ns einer Reinen Unioarfitätsflabt", „Sünben 
ber Päter", „Biflbeim". Kucfy als Pramatifer ift 3acob« 
fen mit einem Sdjaufpiel „Sturm" ^eroorgetreten, bas 
an 3 ablreicben Sühnen 3 UC Kuffüljrung gelangte. 

Der bäuifdje Sdjriftfteller I)r. phil. 3 ac °b p«tec 
3 <*cobfen ifl im Rltec oon neununboier$ig 3 a ^ wn 
geflorben. €r mar am 15. Pe 3 etnber 1869 geboren unb 
mibmete fidj f päter p^ilofoplpfdjeit iutb tbeologifdjen 
Stubien. \897 mürbe i^m oon ber fopenljagener itni* 
oerfität bie golbene Klebaille, $03 bie pljilofoplpfdie 
Pof tormürbe ©erliefen. Pon feinen IPerf cn ift „Per 
Krfprung bes fosmifdjen Pramas" (franj. Ausgabe $10) 
3 U nennen. $13 9 «b er in bänifdjer llberfefeuitg „Pie 
(Cfironif bes . <5regor oon Cours" heraus. Bis 3 U feinem 
Cobe mar er als Sefretär an ber £eljrertjod)fd]iiIe tätig. 
Kudj als Spradjforfdjer mar er befannt. 

Km 10 . Kugufl 1918 ifl ber Bebafteur ber „©flbeut* 
fdjen IParte" in pofen, 5 ran 3 3«eger, in englifdjer 
(ßefangenfdiaft feinen fermeren Permunbungen erlegen. 

jm Rlter oon 3 mciunbfünf 3 ig 3 «faeK ift ber islän* 
bifdje Sdjriftfteller ^Jonas 3onaffon geflorben. Seine 
IPerfe, Booellen unb Romane, gelten als mertooll. 

f^ans 3 unger, Bcridjterjtatter unb Mitarbeiter bes 
„5rän!ifdien Kuriers", ifl in einem nürnberger Ca 3 arctt 
an ben 5olgen eines Ceibens, bas er fidi im Selbe 3 »* 
ge 3 ogen hatte, geflorben. 

Per Mufiffdjriftflellcr Dr. (ßeorg Kaifer ifl am 
16. Kugujt 19\8 in £eip 3 ig, fünfunbbrei|igjährig, geflorben. 
Kaifer mar längere &it als Mufifreferent ber „Poff. 
gtg." tätig; er gehörte bem Bebaftionsftab ber „Pres«» 
bener Badir." unb ber „Ceip 3 iger Polfs 3 tg." an. Purch 
eine Krbeit über <£. KI. o. Kleber ermarb er ben philo* 
fophifdjen Poftorgrab. €ine Sammlung ber meberfdjen 
Sdjriften fomie bie Verausgabe ber Briefe bes „Sreifdjüfc* 


205 



Bleifters an Öen < 0 cofen Kort ©. Brühl" ifl ihm 5 a 
bauten. 

infolge eines (ßehimfchtages ifl ber Schriftleiter unb 
Cheaterfritifer bes „Berliner Cofat-Knjeigers", bem er 
feit Begrünbung bes Blattes angehörte, 3utius Keller 
im Klter t>on neununbfünf 3 ig 3<*hren geflorben. Kelter 
mar am Kpril 1860 geboren unb entflammte einer alten 
Cljeaterfamilie. Er felbjl ifl als Bühnenfchriftfteller 
mehrfach tjerrorgetreten; feinen größten «Erfolg e^ielte 
er mit einer gemeinfam mit Couis ^ermann ©erfaßten 
berliner poffe „König Kr aufe", Me lange Öen Spielplan 
bes bamaligen Belte4Uliance-Cheaters b eherrf chtc. 

2lm 29 . September 1918 flarb in OTünchen, mo er feit 
3aljren flill unb 3 urucfge 3 ogen lebte, ber furlanbifcfje 
Dichter (ßraf Ebuarb Keyferfing im KUer ©on 
63 3aljren. Er mar am 15. OTai \855 in Kurlanb ge* 
boren, Ijatte aber bie <§eit feines eigentlichen Schaffens 
gan$ in Blünchen ©erbracht, <§u ben befannteflen feiner 
feinfinnigen Bücher gehören bie Bomane „Bofa ^erj", 
„Die britte Stiege", „Beate unb Dlareile", „Dumala" 
unb „Kbenbliche ffaufcr" Don feinen Dramen mürbe 
„irühlingsopfcr" (899 in Berlin aufgeführt. 

Der junge Schriftjleller pant <8raf Key f erling f 
ifl am U. Kuguft 19(8 im iDeflen gefallen. Er mar am 
t Dezember (890 geboren unb gehörte 3 » ben firfben 
jenes baltifchen Stammes, ber feine Söhne 3 U ben 
beuifchen Sahnen hmausfchidte. Ein Boman ©on ihm, 
„Ctaum bes Borbens", unb ein fchmaler (Sebichtbanb 
„Das Cor" finb bei (ßeorg Blüller tn Biünchen er* 
fchienen. 

Der bönifche Schriftjleller t^aralb Kibbe ifl am 
23. Booember (9(8 im Klter ©on ©ier^ig 3<*hren in Kopen¬ 
hagen geflorben. Kls ^meiunbsmanjigjöhriger ©erÖffent* 
lichte er ($00) fein erftes Buch „Sindbilleder“ ((Semüts- 
bilber), morin er mit großer (Originalität mythologifche 
unb biblifche BTofbe fymbolifch behanbelte. Seine mel¬ 
ieren tDerfc maren bie Bomane „Kage unb Elfe", „Die 
Blinbe", „Der ffelb" Dor menigen XDochen erfchien 


206 



ftiit lefctes Wttf „Vas ©ifeti", bas ben Ulenfchen im 
Kampf mit bem ©ifen unb um bas ©if;n, 3 ugleich als 
bellen Übcrwinbet unb S?la©e» fchilbert. ffaralb Kibfee 
mar mit ber Schriftjlellerhi Kftrib ^vencron Kibbe 
©erheiratet. 

Bie »ejtfälifche Bichterm llfebwig Kiefefampiftajn 
Z Ülärj 1919 breiunbfiebjigjäbrig geftorben. Cange pahte 
fchrieb fie unter bem pfeubonym £. Bafael. Sie hat 
3 ahlreiche Ulärchenbänbe, auch meutere ©ebichtbänbe 
©eröffentlicht unb ber „Köln. Polfs 3 tg." mehrfach Bei¬ 
träge geliefert. Bott ihren UTärdienfammlungen finb 
„Km Kamin" unb „Ber golbene ©arten" in »eitere 
Kreife gebrungen. 

Krthur Kleinfchmibt ijt einunbfiebjigjährig m 
Starnberg bei Ulünchen geworben. ©r batte 1868 bis 
1872 in ^eibetberg ftubiert, mar 1887 au§erorbentücher 
Profeffor, 1900 Bibliothefac an ber hersoglichen fjof- 
bibltothef in Be ff au geworben, eine Stellung, bie er 
bis 3 unt 3afjre 1909 inne gehabt bat. Ktehifcbmibt hat 
ficb als Ijifiorifer einen guten Barnen gemacht. Seilt 
fywptgebiet »ar franjöfifdje unb ruffifcbe ©efdjichte im 
Zeitalter ber Keoolution unb ber ©podje Katharinas 11. 
5iit ben achten Batib oon fjelmolts lOeltgefdjidjte ©er¬ 
faßte er ben Kbfchnitt „IDejteuropa im Zeitalter ber 
Ueoolution, Hapoleoti unb bie Ueaftion" 

3 ofef Köhler ift fiebsigjahrig geftorben. ©r war 
als Sohn eines Cebrers in (Pffenburg geboren, batte in 
5 ?eiburg unb fjeibelbecg 3 nra fhtbiert, fünf 3 ahte als 
dichter in UTannheim gewirft, war 1878 als profeffor 
nach XPüräburg, 1888 als orbentlidjer profeffor nach 
Berlin berufen worben. Köhler hat eine feljr umfang- 
reiche publ^iftifche Cätigfeit ausgeübt, bie aber ein 
ftart bilettantifches ©epräge trägt Seine Bachbidftungen 
©an Nantes „(göttlicher Komöbie" unb petrarfas So¬ 
netten finb faum ernft 3 U nehmen. Unter feinen wei¬ 
teren, nicht fachmännifchen Arbeiten wären allenfalls 
bie . „Perbrechertypen in Sbafefpeares Bramen" unb 
„&ur (Ebarafterijiif Hicharb Tagners" 3 U nennen. 
Köhler fchrieb auch einen Botnan „©ine 5 auflnatnr". 


207 



3n Charlottenburg flarb pcof. Dr. phiL 0tta 
Köhnte, Bibliothefar unb Krchioar bet Kfabemie 
ber ZDiffenfdjaften in Berlin. €r flanb im pierunbfünf- 
3 igflen Cebensjahr. 

Cberharb Kraus, früher ©heftebafteur bet „Bat* 
tifchen pofi" in Biga, ifl in Berlin im Klter pon eimmb- 
fedftig 3afjren freiwillig aus bem Ceben gefdjieben. ge¬ 
boren 3 U ©ttenfül, fam er 1893 nach Berlin, wo er (ich 
politifchen unb funfthijlorifchen Arbeiten wibmete. 

3n einem wiener Spital flarb ©ttfrieb ICnYja- 
ii o w f f v, ein trofe £igenl|eiteu pieloerfpredienbes Calent 
ber jungen ©iditergeneration, infolge ©utfräftung» <£r 
war 311 fiol 3 , eiu „Bettelbiditer" 311 werben, unb‘per** 
hungerte, uodj ehe fein Budi — lafoni|die (ßebidfte unb 
fragmentarifdie 2 luf 3 eidinuugeu — bei Kurt IDolff in 
Ceipsig — erfdiienen war. 

paul C a c 0 m b e ifl fechsuttbad^igjaltrig in Ca^erte 
( 5 ranfreich) geftorbeu. <£r war allgenteiuer Honorar** 
infpeftor ber fraii 3 Öfifchen Bibliotljefen unb Krchipe unb 
hat in feiner eigenen gefdjichtlidieu 5 orfdjung eine 
gemä§igt-folleftioiftifd}e (ßefdjidjtsauffaffuug pertreten. 
Sein fjanptwerf ifl bie „(ßefdiidjte als IDiffenfchaft" 

« 89 «. 

©ujtap Canbauer ifl neununbpier 3 igjährig bet 
IPiebereinnahme Bliinchens burd] bie Begierungs* 
truppen ums Ceben gefommen. (Suftap Canbauer, 
julefjt Herausgeber ber „©Tasten" in 

©üffelborf, hat lange 3 ahre hin&nrd} in bem berliner 
literarifchen Ceben 5i<jur gemacht. <£r ifl in feiner 
3 ugenb pon ausgefprochener unb rabifal-faialijlifcher 
Betätigung ausgegangen, hat aber auch einen Bo man, 
„©er ©obesprebiger" «893), perfafjt. 3 n feinen Bei¬ 
gungen trat eine eigenartige Derbinbung pon fo 3 iali|H- 
fchem Habifalismus unb Bomantif, ja, 2KyfHf 3 Utage. 
©s ifl 1 charalteriflifch, ba§ er neben Kropotfin auch 
©Teifter €cFharts myflifche Schriften unb IDilbe heraus¬ 
gegeben hat. 

Dr. Kugufl Ca ng me ff er, ber Biograph ©. 5- 
BTeyers, ift am (5. ©ftober 19(8 in Bern, wo er feit ( 9(2 


208 



wohnte, im bitter von 3 weiunhfünf 3 ig 3aljren gefiorbeit. 
<£rfl füglich hat Cangmeffer Me Briefe Hteyers an 3nlius 
Hohenberg bei paetel herausgegeben. 

fjeinrich taute nfadf, einer her „münchener elf 
Scharfrichter", her Perfaffer 3 ah(reicher, immer wieher 
von her genfur verbotener Komohien („f^ahnenfampf", 
„Pfarrhausfomöhie", „Pas cgelübhe" u. a.), Silmfchrift* 
jletler unh Kinoregiffeur, iji in 217ünchen einer monate* 
langen pfychifcfcn Crfranfung erlegen. IPährenh hiefer 
lebten hunflen geit hat er noch bufeenhweis (ßehichte 
gefchrieben, von ihm felbft als „Pofumente her tebens* 
raferei" bezeichnet; fie follen außergewöhnlich fchöne 
geilen enthalten. 

Hicharh Caven, ^auptfchriftleiter her „Sächfifchfn 
Polfs 3 eitung", iji bei einem (Eifenbahnunglucf hes Berlin* 
tDiener Schnellzuges ums Ceben gefommen. Caven war, 
bevor er hie Ceitung hes einigen gentrumsblattes im 
Königreich Sachfen übernahm, in Speyer etwa acht 
3ahre lang Chefrehafteur her „pfäljer geitung". 

3m KIter von noch nicht fiebenunhfünf 3 ig 3 a h^ n iji 
Heinrich € e e an hen 5algen einer (ßrippe in Köln ge* 
jiorben. €r war am 2 % 3»m 1862 in bjirfchberg in 
Schlefien geboren unh hatte nach mannigfachen IPechfel* 
fallen, hie feiner geijtigen Bewegtheit entfprachen, als 
fölner Korrefponhent hes „Berliner (Tageblattes" am 
Hhein eine bleibenhe Statte gefunhen. Seine im Aufträge 
hes „Berliner (Tageblattes" gefchriebenen unh fpäter m 
Buchform veröffentlichten „Peutfchen Stähtebilher" fiel* 
len wohl has bejie feiner fchriftftellerifchen (Tätigfeit har. 
Seine einft vielfach aufgeführten Stücfe „Per Schlag* 
bäum" unh „(ßrüne ©flern" finh ^eutc bereits, unh nicht 
3 U unrecht, vergeffen. 

3m Klter von neununh 3 wan 3 ig 3ah^n iji her 
Schriftfleller Klfreh Ce mm an eiryer Cungenent 3 Ünhung 
gejiorben. €r gehörte her jungen (ßeneration 3ntellef* 
tueller an, als heren 5ührer Kurt fjiller gilt. Sein 
Boman „Per flichenhe $elician" iji als ein Befenntnis* 
buch, etwa als her IPerther unferer geit an 3 itfehen. 
€ine Heihe feinfinniger Kuffäfce aus feiner 5*her erfcfjie* 

M 


4hmte X9X9 


209 



ntn in ber „Doff. 3tg.", «ine feinet testen Arbeiten in 
ber „Heuen Bunbfchau". 

2lm 3(. Januar 19$ fiarb in BerliiwSrunemalb paul 
£ in bau im Tllter non neununbfiebjig 3ah** n - Bach 
rebaftioneller Cätigfeit an bet „Düffelborfer Leitung", 
bem „Züolfffchen Celegrapheubureau", bet „(Elberfelber 
Leitung", begrünbete et J869 „Das neue Blatt" in £eip$ig, 
1872 „Die <J5cgenmart", bie et bis (881 leitete, unb 1878 
„Borb unb Süb". 2lls Bühnenleiter mar et am l^ofthea* 
tet in HTeiningen, am Berliner Cfyeater, am Deutschen 
Cheater unb enblicfj als Dramaturg am Königlichen 
Scfjaufpielhans in Berlin tätig. Don feiner literarifchen 
probuftion, bie mehr in bie Breite als in bie Piefe ging, 
feien ermähnt bie „^armlofen Briefe eines beutfdfen 
Kleinfiäbters", bie „nüchternen Briefe aus Bayreuth"/ 
bie „Citerarifchen Bücffichtslofigteiten", bie „Diobernen 
ZHärchen für gro&e Kinber", „Beiträge jur Ch^tralteriflif 
bes gegenmärtigen ^ranfrci<ii'% pon feinen Homanen 
„Bitter Poggenburg" unb „fjerr unb $rau Berner", unb 
enblich oon feinen Dramen „DTaria unb BTagbalena", 
„Diana", „€in (Erfolg" unb „Die Prjte". 5einer 
(ßaleotto-Bearbeitung mürbe befonbers fiarfer (Erfolg 
juteil. 

3m Tätet oon oierunboierjig 3 a ^^ en farb in Deffau 
ber Hebalt eur bes „Dolfsblattes für KnhaCt", Heinrich 
Cinnemeber. 

(5uibo oon Ci ft, ber fich als Kutobibaft ber BTythen* 
forfchung unb philofophie jumanbte, ift einunbfiebjig* 
jährig am 2\. Zitat 1919 in Berlin gejloroen. ZHit feinem 
XDerf „Das Geheimnis ber Bunen" (1905), bas miffen* 
fchaftlich freilich oielfach angefochten mürbe, ift er in 
ein meiteres publifunt gebrungen, h<*t fich fogar eine 
eigene <5emeinbe gefchaffen, bie feine 3^cen $u per* 
mirflichen fuchte. 

Der polnifche Bomanfchriftjleller Dincent <5raf Cos, 
Bittergutsbefifeer auf (Dsarom bei ZDalessom, iji tn 
Krafau im ZUter oon eitmnbfechsig 3 a h wtl geftorben. 
£os hatte feine fchriftftellerifche Cätigfeit fchon im $man* 

2\0 



iigften Cebensjahre begonnen. Seine befannteften lüerfe 
find „Kus perfebiebenen Regimentern", „Der lefcte 
Burggraf", „Der £efibent meiner ©ante", „heutige 
€fjen" unb „Die tüelt unb bie ^inanjen". 

Rm \Q. ©ftober $18 perfcfjieb in präg bet fechsunb- 
fflnfsigjäijrige tfdjedjifcfye Komponift unb Dichter Cuboif 
£oätäf. 3n DTilowifc geboren, roibmete [ich £o§tif 
urfprünglich ber Rtufif, womit er nur befcheibene Er¬ 
folge b<*tte. Später fchrieb er (ßebichte, bramatifche 
IDerfe, Rphorismenfammlungen unb fritifch-polenrifche 
IDerfe, bie gegenwärtig in einer ©efamtausgabe er- 
fcbeitien unb eher als geitbofumente benn als fünft- 
lerifdje Schöpfungen bebeutfam finb. 

5rif3 (ßerbarb Cottmann, einer ber jüngeren ptatt- 
beutfdjen Dichter, ift am 2. September 1318 in ©Iben¬ 
burg, noeb nicht 38 3ahre alt, an einer Cungenentjün- 
bung gejiorben. €r war am 7. ©ftober 1880 in <£mben 
geboren, würbe junächft Canbmeffer unb Kulturingenieur 
unb begann fpäter, mit 29 3 a hten, (ich 3 ur Unioerfität 
porjuberetten. Rachbem er in (Sießen promopiert batte, 
übemabm er por mehreren 3ah** n Sie Ceitung einer 
prioat-Realfcfjule in ©Ibenbuifg. Don feinen Deröffenb* 
Hebungen gilt fein lefcter unb größter Roman „Dat 
fjuffüner Cücfjt" als ber typifche oftfriefifche Roman, 
ber bies Canb in feiner Eigenart am unmittelbarften 
Ouf 3 eigt. 

K. <S5. £ufc, ber fich als (Srünber unb Dorftanb bes 
beutfehen £ehrerperems für Raturfunbe befanntgegeben 
bat, ijt im Klter pon pierunbfedfeig 3 a b^ n in RTöbrhtgen 
geftorben. 

fjugo RIacberauch, Rebafteur ber „tDeimarifchen 
Leitung", ift am 27. Rpril 1919 in XDeimar geftorben. <£r 
batte als ©ffijier mit Rusjelcbnung am Kriege tellge- 
nommen. 

Der Romanfchriftfteller paul RTargueritte ift in 
Paris int Klter pon achtunbfii.Rf 3 ig 3 a hren geftorben. 
Sein Ruf grünbet fich por allem auf bie Romanreibe 
„(Eine €poche", bie er gemeinfant mit feinem Bruber 

w 2 \\ 



Diftor erfcheinen lieg. Diefe Deihe umfaßt bie Romane 
„Der Sufammeubrudi", „Die Crfnymer bes Sdjwerles", 
„Die braoen leute" unb „Die Kommune". 

Knna DTaul, eine oftpreußifche Schriftfiellerin, ift 
am 13. 5 ^bruar 1919 * m Dlter oon einunbaditjig 3 al?ren 
in Berlin geworben. Sie fchrteb unter bem pfeubonym 
Dl. (Serharbt. Don ihren Domänen feien genannt: „<Se* 
ächtet", „Die IDettuerbefferer", „Dor (Tagesanbruch", 
„Die fjerren ©on linbenberg", „ 5 rau Sufanne", „Die 
Derfchollene", „3m 5«uer geflärt", „<£rwin Soll", 
„€rbenföhne", „leben um leben", „Üfans €icfftebt", 
„Caugenichts", „ 5 rieblofe liebe". 

Dr. Dl e h t i n g, ber (Sefchichtsfchreiber ber beut*« 
fdjen So 3 talbemofratie, i|t am 29. 3anuar 1919 im 2111 er 
i>on 3 »eiunbfieb 3 ig 3 a h re| i an ben 5 olgen einer langen* 
ent 3 Ünbung geftorben. Seiner DTarj>Biograph:e, einem 
(Sefchicbtswerf größten Stils, haben auch bie bürgerlichen 
l^iftorifer ihren Hefpeft nicht ©erfagen Tonnen. £u feinen 
bebeutenberen IDerfen gehört auch &ie „teffinglegenbe", 
bie weniger leffing als leffings Zeitalter galt 
Kbolf Dien 3 , langjähriger Debafteur bes „©ftfrie* 
fifchen Kuriers", ift am 27. 3ali 1919 fiebenunbfiebjig* 
jährig gejtorben. 

Fräulein DT. 5 . DT e r c i e r ift am 18. 3ani 1919 teei* 
unbachtsigjährig in (Senf geftorben. Sie hat ben fchrift* 
lidjen nachtaß tf. 5 . Kmiels ©erwaltet. 3 h rer Ijerans* 
gebertätigfeit ift es mit 311 banfeit, baß Kiniet heute bie 
wichtige Stellung in ber eu\opäif<hen literatur einnimmt. 

(ßafton DTilhaub, profeffor ber philofophie an 
ber Sarbonne, ift am 1 . ©ftober 1918 in paris geftorben. 
Sein Tjauptwerf ift „Les conditions et les limites de la 
certitude logique“. ltnter feinen anbereit Schriften ©er* 
bienen fjerrorgehoben 3 U werben: „Le rationnel“ unb 
„Les philosophes gSomfctres de la Gröce“ 

Cajus DT ö 11 e r, ber fid| unter ben berliner 3 ourna * 
liften eines guten Knfehens erfreute, ift neununbfieb 3 ig* 
jährig in Berlin geftorben. (Geborener f^otfteiner, hatte 
er in DTünchen ftubiert, um fpäter Dertreter ber „<£tber* 
felber Leitung" unb beren Chefrebafteur 3 U werben. 


212 



Klaffifche Bübung unb literarifcfjes üerftänbnis mürben 
ihm nachgerfihntt. 3 n einer „(Befischte Schleswig*f$ol- 
fleins" hat er ficf? als felbftänbiger Derfaffer bewährt, 
et hat baneben gute Überfettungen ber ooltairefcfjen Bo- 
mane gegeben. 

fjein 3 Hloonen, ber ft ch auch als UTitarbeiter am 
£<£ burcfj feinen Uuffafc „Dramaturg if ehe Heuorien- 
tierung" bewährt fjat, ijt in ben lefcten ©ftobertagen 
J918 als junge? CDfftstcr gefallen. €r u>ar am V$. 3 um 
\896 3 U Kofjlfdjeib bei Uachen geboren unb als 
Unterprimaner freiwillig in bie Urmee eingetreten. 3m 
fjerbfi 1915 hatte er toaljrenb eines Urlaubs feine Heife- 
Prüfung abgelegt unb war auch bereits in Berlin 
immatrikuliert worben. 3 n Öen mancherlei Uuffäfeen, 
bie Hloonen veröffentlicht hat, tritt überall bie 5ähig- 
feit, originelle Unregungen $u bieten, heroor. 

(Charles HI o r i c e ift am 20. UTärs 1919 achtunbfünf 3 ig- 
jährig in HIentone geftor^en. €r barf fowohl als Dichter 
tvie als Citeraturfritifer eine gewiffe Bebeutuug bean¬ 
spruchen. UIs fein ^auptwerf gilt „Littörature de tont 
ä l’heure“ <£r gibt barin eine ausführliche IDürbigung 
ber priujipien bes Symbolismus. Und} ber Haute „fvin- 
bolijiifdie Sdiule" foil von ihm geprägt worbeit feitt. 

Um 25. Uuguft 1919 ftarb in Herlin im Ulter von achtunb- 
fünf 3 ig 3 aljren ber Citerarhijlorifer Dr. HTay Hlorris, 
ber hier auch am \ 8 . ©ftober 1859 geboren war. Don 
ber 1 praftifchen HTeb^in war er 3 ur literarifchen 5 °t> 
fchung übergegangen: erft nachbem er bereits fünf 3 ehn 
3ahre als fehr befchäftigter Ur 3 t in Berlin gewirft hatte, 
manbte er fich ber Citeraturgefchicfjte unb hauptfäch- 
lieh ber 5orfcf|ung (ßoethes 3 U. Sein befannteftes tDerf 
if) bie Bearbeitung ber hi^tf^hen Sammlung vom 
„jungen (ßoethe". Bon feinen übrigen Urbeiten finb be- 
fonbers feine Stubien über bie „5auft"-paralipomena 
3 U erwähnen, feine Unterfuchungen über (ßoethes unb 
Berbers Unteil an ben „ 5 ranffurter (Belehrten Ureigen". 
Die (ßoethe-(ßefetlfchaft ehrte ben Derjtorbeiten für feine 
literarifchen $crfchungen burch Berleihung ber (ßolbenen 
HTebaille. Heben feiner reichen literarhijtorifchen pro- 


215 



buftion r erfaßte ZTTorris and} ein IDerf über bie „ZKe*» 
tamai*Sptadie", bie er bei einem mehrmonatigen 2inf* 
enthalt auf ber nieberiänbifdHnbtfchen 3 n fel BTentawai 
leimen gelernt h a tte. 

3« ber Bretagne flarb ber Sdiriftjleller €mile 2Ho- 
felly. Seine Ijeimat trat Cotljringen, bas andf beit 
Ijintergrunb fajl aller feiner IPerfe Bilbet, non beiten 
„3ean bes BreBis" am befannteflen getnorbeu ijl. 

3ohannes 7TI ü 11 e r ijl neunnnbfedftig jähste in Berlin»» 
£ehlenborf gejlorben. €r mar in Kleinfilber (Kreis 
Krnswalbe) geboren, hatte in Berlin Cheologie unb 
flaffifche Philologie jtubiert, mar (87$ in bie gottinger 
Bibliothek eingetreten unb $06 Pireftor ber Bibliothef 
bes Peutfdjen Reichstages geworben, eine Stellung, bie 
er Bis 3 um 3 a h* c $(3 Bei gutem ZPirfen innegehabt 
hatte. Johannes BTüller hat [ich auf Bibliographifchem 
<5ebiet burch eine „Ch^alogifdte Bibliographie" h^roor* 
getan; er hat auch «in umfaffenbes Bezeichnte ber 
wiffenfchaftlichen Pereine unb (ßefellfdjaften PeHtfch* 
lanbs h^fausgegeben. s- 

Per elfäffifdie Pidjter Dr. P6fir6 BTünßer, ber 
als Staatsanwalt in Cfittid} lebte, ijl im Klter t>on 
bretßig 3ah*en gejlorben. 

3» Rom jlarb im Klter non oierunbaditjig 3 a hf*n 
Cubomico ZTZuratori, einer ber ältejlen italienifdjen 
Pramatifer, bereit IPerfe einft Berühmt waren, non ben 
heutigen italieiufdjeit Bühnen jebodj oerfd]wunben fitib. 

Per öflerreidjifdic Schriftfleller Knton Kugujl ZI aaff 
ijl in IPiett im Klter oon adttuitbfeduig 3ahren gejlorben. 

3nlien be Barfon ijl in paris fünfunbfünf 3 igjährig 
gejlorben. €r war ZTTitgrbeiter am „ilgaro“ unb hat 
an ber religiöfen (ßegenwartsbewegung lebhaft Rnteil 
gehabt als Erberer bes fraitjSfif dien ZHobernisnius. (Er 
fchrieb über ZtTontalambert unb Peuillot. 

Km 2\. 3anuar (919 ftarb oiezigjährig pajlor Kugujle 
Raoitle aus <5enf. €r jhtbierte (theologie tu <ßenf, 
paris unb Berlin. €in 3ah* lang leitete er bie 
„Semaine religieuse“. Kls Schriftfleller hat er fich 



namentlich butch feine Differtatton Aber bas „IDefett 
bes cC^riflentums" befannt gemacht. 

Guflao Heumann, Bebafteur an ber „3enaifd}en 
Leitung", ift als Centnant ber Canbmehr Anfang Sep¬ 
tember gefallen. 

Der Schriftjteller Dr. ZITap (Dberbreyer ift ln 
Dresden geworben. Gr mar am 2\. 3uni 1851 in Dtag- 
bebnrg geboren, mnrbe fpäter Gymnaftallehrer unb 
barauf fommiffarifcher Kreisfchulinfpeftor am Bheiit. 
Don 1879 an betätigte er fich als Scbriftfielter, mar 
mehrere 3aljre CFjefrebafteur in BTagbeburg unb lebte 
3 ulefet in Ceip 3 tg unb Dresben. Oberbreyer oeröffent- 
lichte gefdjichtliche unb päbagogifdje, potitifche unb lite- 
raturgefchichtliche Bücher fomie Biographen unb Dich* 
tungen. Kuch als Qberfefcer antifer Ktaffiter ift er 
heroorgetreten. 

3n Bafel ftarb am 2^. Tluguft 1919/ achtunbfiebjigjäljrig, 
bie Sdjriftftellerin $rau 5aitny 0 f dj w a l b - B i n g i e r. 
Sie mar in Cen 3 burg am 30. Bonember 18^0 geboren. 
3hre munbartliciieit Stählungen maditen ihren Bauten 
über ben engeren Kreis ihrer aargaucr fjeimat befaunt. 

Die Bcmanfdjriftjielterin 5rau fjilbe palmo-pay- 
fen ift infolge eines Sdjtaganfattes in Cichterfetbe bei 
Berlin fur 3 oor ihrem fünfunbfiebsigften Geburtstag 
geftorben. 

Der Schriftfteller Dr. fjans p t e h n, ber feit nieten 
3ahren in fonbon unb Kmfterbam, 3 ulefct im ffaag unb 
in Botterbam für bas JDCB tätig mar, unb bies 
Bureau auch bei &en 5riebenst>erhanblungen in Breft- 
Citomsf uertrat, ift bei IJmuiben ertrunfen. Seit bem 
9. Booember 1918 mar er nerfchmunben; am U. 3anuar 
fam bie Bachricht, bag feine Ceidje in 2Dyf aan §ee an- 
gefpült morben mar. Dr. pteijn hatte mehrfach erfennen 
faffen, bag ber ^ufammenbruch bes Beiches fchmer auf 
feiner Seele fafte. 

Dr. Georg 3 . P t o 1 1 e, Dramaturg ber franffurter 
üäbtifchen Bühnen, ift im Ktter non breigig jnljrcn ge¬ 
worben. Gebicfjtbänbe, Bonetten, theatergefchichtlfche 
% ilnterfuchungen gebären 3 U feinen Deräffentlichungen. 


2^5 



Seine Verausgabe bes Brieftoechfels V^Tf^Storm per* 
bient befonbere Beachtung. 

3n £ichtenrabe bei Berlin ftarb am \2. 2>ejember f9f8 
bie Schriftftellerin unb KTalerin V erm i° nc *>• preu* 
(eben. Sie war am ?. 3uli 186^ in Darmjiabt geboren,, 
batte an ber farlsruher Kfabemie, in paris unb Bom 
ftubiert unb b^atete fpater ben Schriftsteller Konrab 
Celmann, beffen Hnbenfen fte mehrere IDerfe gemibmet 
bat. (Eine große <§ahl non <8ebichten, Booetten unb 
Heifebilbern legen oon ihrer literarifeben Catigteit 
Zeugnis ab. 

Der ruffifebe Sprachforfcher unb (Ethnologe IBaffili 
XBaffilijetoitfch Hablou> ift in Petersburg geftorben. 
(Er u>ar am 5. 3anuar \857 in Berlin geboren, 
hieß nrfprüiiglich 5riebridj IBilhelm Habloff unb 
ruffifi$ierte feinen Hamen erji fpater. (Er galt als ber 
befte Kenner ber Citeratur unb (ßefdjidjte ber norb- 
afiatifdien Bölfer. 

Der bänifch-grönlänbifdje Sdjriftfteller unb Sprach- 
forfeber pa|tor Cbtifiian IBilhelm H a s in u f f e n ift int 
Hlter oon 3 a>eiuubfieb 3 ig 3ahren geftorben. Cr toar am 
25. Hooember f8^6 geboren. f8?2—f895 toar er Blif- 
fionar in Horb-(5rönlanb, tarn fpater nadj Dänemart 
3 itrucf unb toirfte als Ceftor ber gröniäitbifdten Sprache 
an ber Itnioerfität Kopenhagen. Cr bat eine Beih* 
grönlänbifdter Biidjer, unter anberm eine gronlänbifche 
Crammatif unb ein XBörterbudi, h*rausgegeben. 

Charles Baoaiffon-Hlotlien, Klitglieb bes 
3»ftitut be 5rance unb Sohn bes phitofophen 5&i£ 
Baoaiffon, i|t in paris geftorben. Cr bat fidj burdj 
Cntsifferung ber Klanufl'ripte Ceonarbo ba Bincis oer¬ 
bient gemacht. 

Der Kunfigelebrte prof. paul 3®bannes H 6 e ifl im 
Klter oon fedftig 3 a bren in Hümberg geftorben. Cr bat 
über breißig jahre ber bayerifchen £anbesgeu>erbeanjtalt 
als Sefretär unb Bibliotbefar angehört. Sein in ber 
5olge „Berühmte Kunftftätten" erfdjienenes neues Buch 
über Hürnberg fanb weite Berbreitung; ebenfo ein 



anberes über bie <5runblagen bet funflgemerblichen 
Schönheit. 

Piftor 5reiherr t>on Beisner-Cempinsfip ifl 
neununbffinf$igjährig in Augsburg, mo er bie „Augs¬ 
burger Beueften Bachrichten" an leitenber Stelle rea¬ 
gierte, geflorben. 5retherr oon Beisner, urfprünglich 
<Dffijter, hatte fich in ben Beunjigerjabren ber Boman- 
fcfjriftflelleret 3 ugerr»anbt unb mar bamals 3 unächft nach 
Berlin übergefiebelt, um bann Im 3ahre \9\6 feine augs- 
burger Steilung anjutreten. Unter feinen Bomanen, bie 
flott gefchrieben ftnb, aber nicht fonberlicfjc Anfprücbe 
auf literartfche (Seltung erbeben, haben „(Ein ange¬ 
nehmes (Erbe'', „feiger Boben" fomie „Slamontfche 
Dorfgefchichten" mehrere Auflagen erreicht. 

Ber Schriftfleller Uloriß o. Beymonb ifl in Berlin 
im Alter oon fünfunbad^ig 3ahrcn geworben. <£r 
flammte aus einer fchmeijer 5amÜie, mürbe am 30.3uni 
1833 in tDien geboren unb für bie ®fft 3 ierslaufbabn cr- 
jogen. Sehr halb aber trat er in ben Bienfl ber preffe 
unb mar als Bebafteur in XPien, feit 1883 in Berlin 
tätig. Bon feinen Schriften 3 eichnen fich bas „Caien- 
breoier bes ffücfelismus", „Bas Buch oom gefunben 
unb franfen bferrn ZTCaier", „Ber hnnbertjährige 
Knigge" bureb ihren ffumor aus. 

Alfreb ^riebrich Bichter, als UTufiffchriftflelter mei- 
teren Kreifen nicht unbefannt, ifl burch einen Straßen¬ 
unfall ums £cben gefommen. <£r flanb im breiunbfieb$ig- 
jlen Cebensjahr. Seine Arbeiten bemegten fich neben 
eigenen Kompofitionen hauptfächlich auf bem (ßebiet 
ber theoretifchen BTufif. 

3n Bresben flarb, einunbbreißigjährig, Charlotte 
ißrafin Bittberg, bie am 12. September \887 3 U 
Straßburg geboren mar. 5mei Bomane, „Ber IDeg 
3 ur fjöhe" unb „Bie fchmer$hafte <ßlut", finb oon ihr 
«rfchienen. 

Aroeb paut Bitter, Bebafteur bes „ffeiber An- 
3 eigers", ifl in Qeibe in fjolflein geftorben. 

Bernharb Bogge, ber befannte potsbamer fjof- 
prebiger, bem es oergönnt mar, bei ber Kaiferproflama- 


217 



tion in ©erfaüles die Z©ett}erede $n galten, iß achtend- 
adtoigjShrig am 9 .2luguß $19 * n Scharbeufc geftorben. €r 
war am 22. ©ftober J831 in <ßroßtin 3 geboren morden, 
war 1856 Pfarrer in Stolberg, 1859 ©ioifionspfarrer, 
J862 bfofprediger in Potsdam geworden. Bogge h<tt 
eine nmfaffende oolfstümlidje fdiriftfteUerlfdje Cätigfcit 
entfaltet: „Cl^rtfUidie (Charakterbilder aus dem Ijanfe 
^o^enjollem", „3Uußrierte <5efdjichte der Heformation" 
n. a. Befonderen Xüert beanfprudten feine \899 in 3«*i 
fänden unter dem Citel „Bus fieben 3 ah* 3 *hnten" er- 
fdtienenen Cebenserinnerungeit. 

fjeinrich H 0 m u n d t, ein 5 reund des jungen Biefcfche, 
ifi m Bifdjofsmerder dreinndfiebsigjährig geßorben. <Et 
hat fich fchriftßellerifch, $umai als Kantforfcher, beroor* 
getan. 

Bm 3. ©e 3 ember iß «nf feinem £andfi| Cambo im 
Südmeften oon 5ranfreich €dmond B o ft a n d geftorben« 
€r war in Blarfeitle geboren und hatte ein Witter oon 
oieruitdfünf 3 ig jaljren erreicht. Seine Caufbahn dis 
Schriftfteller begann er als Cyrifer; in ©eutfchland bat 
oor allem fein Cußfpiel „Les Romanesques“, fodann 
„(Cyrano oon Bergerac", fein Bapoleondrama „L’Aiglon“ 
und „Chanteclair“ feinen Barnen berühmt gemacht Seine 
Stücke find oon Cudwig 5nlda ins ©eutfche Übertragen 
worden.' 

Hobert Hof, der ©eßameritsoollftrecfer ©scar lOiU 
des, iß geftorben. 

©er ©berbibliotfyefar prof. Dr. €rnß Both iß in 
ffalle a. d. S. im Blter oon einuridfech3ig 3aljren ge« 
ßorben. 

Budolf Botheit iß ad?tundfönf 3 igjä^rig m Berlin 
geßorben. (Er war am 10 . ©ftober 1861 3 U Ojorn ge« 
boren und hatte fich urfprünglich naturwiffenfchaftlichen 
und chemifcfjen Studien 3 ugewandt, war dann aber in 
ZDien, 3 umal unter bjeinrich 5 nedjungs Leitung, gaiq 3 Ut 
3ournalißif übergegangen. Seine joumalißifche Cauf« 
bahn hatte er in der Bedaftion des „IDiener 5wmden* 
blattes" angetreten, er h a t bann für die „©offifche 
Leitung" im 3 a h*e {900 aus der bjauptßadt Bulgariens 

2{8 



% 

berichtet unb ijt fpäter in bie Bebaftion ber „Poffifchen 
Leitung" eingetreten. (Eine umfangreiche publifation 
©on ihm finb bie „Kernmorte bes XPeltfrteges", ein 
Seiienftücf $u Büdpnanns „(Beflügelten XPorten". 

Baubier be Boyaumont, ber Begrimber bes 
BaljaoZHufoums, ifi in paris gejlorben. €r hatte ©ot 
jehn 3altreii bas Meine fjaus in ber Bne Hayitouarb, 
in bem ber Dldjter einige feiner größten XPerfe ge* 
fdiaffeit ijat, angefauft, unb barin alles, toas au 
Baljac erinnerte, $u fammeln gefudjt 

' Jn 5d|lüd|tern bei $utba £arb im ad?tunbfieb 3 igjten 
Cebensjafyr Dr. XPilhelm Hüll mann, früherer <£hef* 
rebafteur ber „<5ra$et tEagespoft". 

t >ie XPitme bes Sdiriftjtellers Ceopolb ©on Sacher* 
HTafoch, 5räu fjilba <£ble ©on Sacher*HIafodi in 
Cinbhehn in ©betreffen, ijl im Alter ©on fiinfunbfief^ig 
3a^ren einem Schlaganfall erlegen. HTit ihren Uber* 
fjungen aus ber franjofifdjen, englifd]en, itatienifchen, 
jpanifchen unb portugiefifchen Citeratur bat jte fidj einen 
Hamen gemad)t. 

Bruno Sauer ijl acbtunbfünfjigjäBjrig in Kiel ge* 
jlorben. Seine Stubien galten ber Kunjigefdpchte unb 
Archäologie. mehrjähriger Aufenthalt in 3*alien, (Brie* 
chenlanb unb Kleinafien ifi feinen 5°rfchungeii befonbers 
3 ugute gefommen. Sauer mar 19°9 als profeffor unb 
Bachfolger 5*r&inanb Boacfs nach Kiel berufen morben. 
Sein XPerf über ben „Corfo ©on Beloebere" mirb in 
5ad]freifen gefchäßt. 

pafef 5 e e b e r ijl am 19. April 1919 in €nns in (Öfter* 
reich geftorben. <£r 3 ählte unter ben heroorragenben fatho* 
lifdjen Schriftftellern mit unb hat fich fomohl als dichter 
mie als Citerarhiftorifer ausgejeichnet. Seine befann* 
tejte Dichtung :ft „Der emige 3»&e", bie ifyttneit mehrere 
Auflagen erlebte. Seeber mar 1856 geboren, entflammte 
einer armen 5amilie, hatte in Brisen unb 3 n nsbrucf 
ftubiert unb mar priefter unb (Bymnafialprofeffor ge* 
morben. 1887 fam er als profeffor an bie HTilitärreal* 
fdjule in XtIahrifch*XPeißfirchen, blieb bann in militäri* 


219 



fdjen Dienjlen, bis er (9(5 als Afabemiepfamr in ben 
Ruheflanb trat. 

3ohannes Sembrtfefi, befannt als S cft rlf t ft efler, 
C^ronift ber Stabt ZHemel unb 3oumaIijt, ift breitutb« 
fedftigjährig in ZTTemel geflorben. Aus feinen jahlreichen 
Schiften finb „Die <5efd^icfjte ber Stabt ITCemel" ($00), 
„Die oflpreufjifche Dichtung (?00—(800" (1908), fowie 
btc non ihm herausgegebenen „Hunbert ojlpreugifchen 
Dolfslieber" tjeroorsufieben. 

(Seorg 5 i m m e I ift am 26. September (919 in Straft* 
barg, einunbfedftigjahrig, geworben. Dor feiner Berufung 
nach Straftburg im 3 a hr* (91^ u?irfte er- brei 3ah r * 
jehnte als Unioerfitatsprofeffor in Berlin, wo er [ich 
als Dezent eines groften Hufes erfreute. (9U ernannte 
ihn bie freiburger ^ocbfctjule jum Ehwnboftor. Seine 
^auptmerte finb: Einleitung in bie ZHoralmiffenfdjaft, 
Probleme ber <ßefdjict' i tspli:lofopbjte, Hauptprobleme ber 
pfylofopf(:e unb Sojiale Differenjierung. Daneben fchrieb 
er eine Reihe philofophifcher Abhanblungen. 3 n feinem 
Buch „(Seiftige Entfdjeibungen" legte er feine Kriegs« 
reben unb «auffäfce ©or, bie er mährenb bes Krieges 
gebulten butte. Simmel gehörte 3 U ben im Kuslunb 
befannteflen beutfeben philofophen. \${2 erfdjien oon 
ibm in puris, oon (ßuillain herausgegeben, ein Bunb 
„Mälanges de Philosophie relativiste“. 

Der 5*uilletonrebafteur ber „Rlünchener Reneflen 
Rachrichten", Dr. Arnulf Sonntag, ifl als Hanptmann 
unb Bataillonsfübrer im Alter uon 39 3 a h** n int ZDejlen 
gefallen. Er tour am 2 ^. Auguft (8?9 tn Karlsruhe in 
Buben geboren, ftubierte in Rlündjen unb promooierte 
1903 auf <5runb einer Schrift über ben tiroler Dichter 
Hermann ron <Silm. 

Der argentinifebe Dichter Don Carlos (ßuibo Spano 
ifl, fafl neunjig jahre alt, in Buenos Aires geflorben. 
Er oerförperte für Argentinien bie Erinnerung an bie 
Epoche ritterlicher Romantif. 

Am 23. (Dftober ifl ber fcbu>ei 3 er Schriftflcller 
Eugen 5riebricb Spenglerim Alter bon acbtunbscoanjig 
3 abren geflorben. Die ATarffleine feines Cebens waren: 



Schüler unl> Student in feiner Daterjlabt Bafel, Sd]au* 
fpieler in Bern uni) Berlin, <£r$ief)er in Rußland, in 
Bureaus bes Armeeftabes Bern und Solothurn Abjutant* 
Unteroffoier, fdiliefjlidj Bericht er fiatter auf Reifen burdi 
Sfanbinapien, 5innlanb unb ffollanb. Seine 3 afylreid}en 
Ivrifdien unb nopolliftifdien Arbeiten erfd]ieiten Ijaupt* 
fädjlidi in ^eitfd^riften. €in Drama „pilatus" unb 
ein Sdjaufpiel „Ums ZDerf" flammen gleichfalls aus 
feiner 

3ofiannes Soanberg, einer her befielt fdjtoebifdien 
(Dieater^ijlorifer, ijl in Stocffiolm geflorbeit. Seit Rlitte 
ber Adtoigerjaljre hat er am fditpebifdien Cheaterleben 
lebhaften Anteil genommen und feine gejdiidjtlidien 
jorfdpingett in einer Reihe oon Sdjriften niebergelegt. 

Der 3 um profeffor an ber mosfauer fo 3 ialiftifdjen 
Itnioerfität ernannte Direftor ber bubapefler Stabte 
bibliothef, Dr. €ru>in S 3 abo, einer ber bebeutenbjten 
IDirtfdjaftshiftorifer Ungarns, ijl im Alter uon uierjig 
3 «firen geftorben. <£r roar u. a. ber Mitherausgeber 
ber Schriften oon 2l7ar£ unb €ngels in ungarifdjer 
Spradje. 

^ermannScfjlefinger, Derlagsbiref tor ber„Aache* 
ner Allgemeinen Leitung", ift am 23. April $19 merunb* 
fed] 3 igjaEjrig in Baben*Baben geflorben. <Sr Ejat fich afe 
Mitarbeiter ber „Kotnifcfjen Leitung" betätigt. 

3m Alter uon fedjsunbfünf 3 ig 3°^ wn flarb infolge 
eines (ßefyrnfdjlages in pieine bei iDittlich, »o fie $ur 
(Erholung roeilte, bie rheinifdje Schriftflellerin Cuife 
Sd]ul 3 e-Brücf geborene Bram. Don ihren JDerfen 
finb 3 U nennen: „Steuermann IDorringer", „Maria fjen* 
brina uon (5odj", „Das Mo felhaus", „Die fjitnmels* 
fdiufje" Seit ungefähr fünf 3 ehn 3 a hren lebte fie in 
Cefymen an ber Mofel. 

4- Dollrat Schumacher ijl achtunbfünf 3 igjährig ge* 
florben. (Er u>ar als Sol{n einer altangefehonen toalbecfer 
Familie im 3 <*hte 1861 3 U Corbach geboren unb ^atte 
fich bem 5tubium ber Literatur 3 ugen>anbt. Unter feinen 
mit ff. Mofer 3 ufammen perfaßten Bühnenjlucfen ijl „Der 
Sommerleutnant" 3 U nennen. (Sroßeren (Erfolg brauten 


22 { 



ttjm fpdter feine gefdjidfttidfen «Stählungen, unter beiten 
„Cieie und leben bet Caby f^amilton", „lorb Ztelfo ns 
leßte liebe", „Napoleon HI." und „Kaffer in €ngenie" 
beliebte leihbibliothefwerfe waren. Kuch emen Kriegs« 
roman „Schwert Siegfrieds heraus wider Klbiotts (Bold" 
fjat Schumacher »erfaßt, ein Buch, das 3 nm mindejlen aus 
einem warmen »aterländifchen Empfinden h^rans ent- 
{landen ifl, wie denn Schumacher unter dem «gufanrmen« 
brach Deutfcfrlands fo fchwer gelitten haben fall, ba§ fein 
Cod dadurch mit h**beigeführt fein mag. 

5ran3 Sdjwar 3 , Hedafteur der „Doffifchen Lei¬ 
tung", i|l am {8. 2TIai $19 in Äeidjenberg gejlorben. 

Km Januar 1919 $ der frühere politifche Hedafteur 
an der „Schlefifdjen Leitung", leutnant a. D. (Dtto 
S ch u> e b s, gejlorben. 

Karl S t a m m, ein junger fdjweijer lyrifer, fiarb am 
21. Diät 1919/ neunundswansigjährig, im Kranfenafyl 
Zleumünfter an den folgen der (Srippe. Kuf (ßrund feiner 
drei (Sedichtfammlungen „Das J^ohelieb", „Kus dem 
Cornijler" und der „Kufbradj des s" waren 3 umal 
in der Schweb jlarfe Hoffnungen auf fein dichterifches 
Können gefeßt worden. 

^ermann Starcfe, langjähriger 2Tlitarbeiter der 
„Dresdener Hadjrichten", ijl in Dresden fieb 3 igjährig ge« 
jlorben. <Er ijl Derfaffer des Ruches „Kus dem Cagebuch 
eines wandernden Klufifanten". 

3nt Klter »on über fünfundfedftig Jahren fiarb der 
langjährige mainjer Mitarbeiter der „Kölnifchen gtg.", 
Jofeph S t e i g e r w a 1 d, der feit 3 wetundmer 3 ig Jahren 
den t>on ihm mitbegründeten „ZTeueflen Knjeiger" leitete. 

5riedrich Dult »on Steijern, der fchwebifche 
Schriftjleller und (belehrte, ijl in Stocfhalm gejlorben. 
»on Steijern war Schwedens größter (ßoethe-Sammler 
und «Kenner. Seine bedeutende (Soethe-Sammlung »er« 
machte er tejlamentarifch der fdjwedifchen föniglicheit 
3ibliother. Kts ZKujUfritifer feßte er fid] für Richard 
IDagner ein. (Er war »on 1889 bis 1896 Herausgeber 
und <£h*fredafteur »on „Dagens Nyheter“ 


222 



Karl StoJter, ber breigtg3aEppe lang ben^anbels* 
wtb Schiffabrtstcil ber ,,©ßfee*geitang" leitet*, iß am 
9. 3*tni 00 in Stettin geßorben. 

Km 19- ^inguft 0(9 ß<*rb im Klter oon fafi rieuramb* 
fiebjig 3a^ren ber Cffayiß Kuguß C a e g e. Cr mar am 
5. (Dftober (839 inKlt*Kußbof bei Dorpat geboren. Über 
breifig 3atjre mar er als ZTTitarbetter an ber großen, 
oon ber berliner KFabemie ber IDiffenfcbaften oeranlag* 
ten Verausgabe ber poütifchen Korrefponben$ ^riebriefjs 
bes trogen beteiligt gemefen. 

Cbüarb C a o a n iß achtunbfieb 3 igjabrig am 3. Kuguß 
(9(9 in (Senf geßorben. Cr mar am (8. UTai (852 geboren 
uub oon (895 bis (897 profeffor ber latehiifchen Sprache 
am (Dbergymnafium iu (Senf gemefeu. Unter feinen 
(Sebicbtbänben ragt „La Coupe d’Onyx“ beroor. Seine 
Derfe laffen ben Vergleich mit Ceconte be Cifle als nabe* 
liegenb erfcheinen. 

Crnß C e i dj m a n n, ber ficb Web febr bemerfens* 
merte Beiträge in ber „5ranffurter Leitung'' einem met* 
teren publifum befannt gegeben b^t, iß fünfsigjäbrig 
in 5*<*nffurt am UTain geßorben. Cr mar prioatbosent 
an ber franffurter Unioerfität uno bnt oon 003—009 
bie Citeratur*Beilage ber „5ranffurter Leitung" geleitet 

Cbuacb oon Cempeltey, befannt als Derfaffer 
ber CragSbien „Klytamneßra", „3obann „Crom* 

mell", iß fiebenunbacbt$igjäbrig in Koburg geßorben. 
5eine Cragöbie „Klytamneßra" b^Ue ibm f. §t. einen 
flangoolten Flamen gefdjaffen unb meitgebenbe V°ff* 
nungen gemeeft. 3 m 3 a b** 010 erfdßen oon Cempeltey 
ne<b eine Bearbeitung oon Kteißs „Familie Schroffen* 
ßein". Cr b a * auch ben Briefmecbfel jmifchen (Sußao 
5reytag unb V er 3°9 <£rnß oon Koburg herausgegeben. 

Kuguß C r i n i u s iß am 5. Kpril 00 ad]tunbfech3ig* 
in tüaltersbaufen in (Thüringen geßorben. Cr mar 
in Scbfeubig bei Ceip 3 ig geboren unb hatte ficb an ber ber* 
ttner Unioerfität mannigfachen Stubien bingeg eben. Kls 
„tböringifeber IDanbersmann" iß er befannt gemorben. 
Dabei iß es charafterißifdj, bag er, mie Montane, in 
feinen Canb fchaftsfebilberungen 3 uttächß oon mdrfifcben 


223 



5treif$ügcn ausging. (Thüringen entfpräch aber vookl 
mehr feiner ZTatur, wie bie ScfjilberungsFunjl benn audj 
bei ifjm feEjr im (Begenfafe 3 U 5 <>ntane ins leicht Senille* 
tonijlifdte übergeglitten ift Seinen Cuftfpielen „Hecht 
für Hecht" unb „3nt Pereinstoege" fotoie feiner „(Be** 
jchichte ber beutfchen Ctnigungsfämpfe" (1885— 88) 
Fommt bejlenfalls ein $eitgefdiicfitlid|es jntereffe $u. 

Am 28. Pe 3 ember 19\8 fiarb in Charlottenburg bie 
Schriftflelterin TlTarie <C y r 0 1 im neununbfünfjigjlen 
CebensjaEjr. (Eine 2 In 3 aE}[ Homane finb aus ihrer 
heroorgegangcn, oon benen ber (916 erfchieneite „ 5 ran* 
3 ofenfee" befonbere (Erroa^nung oerbient. Audf als 
CyriFerin ift fie mehrfach tjeroorgetreten. HTarie Cyrol 
toar am 22. 3uni 1862 in Angerburg in 0ftpreu§en ge«* 
boren. 

3» HTaroFFo ift als 3nternierter ber politifdje Schrift* 
ftelter Alejrauber U t a r geflorbeu, ber, in Bremen als 
illitmauu geboren, Deutfdilaiib früh oerlieg unb oor beut 
'Kriege in paris im „Petit Journal“ bie austoärtige 
politiF leitete. 

. 3 n HTarburg ftairb am 23. September 1919 im adjtunb* 
fecfoigften Cebensjahre ber orb. profeffor ber engtifchen 
Philologie XPilhelm P i e 10 r. <£r toar ein grünblidjer unb 
oielfeitiger Kenner ber germanifdten Sprachen unb Cite* 
raturen. Per Perjtorbene entstammte einer alten, feit 
3ahrhwnberten in f)effen*Haffau anfäffigen (Belehrten* 
unb pajlorenfamilie. Urfprünglidt hatte er fid? eben* 
falls ber Ökologie getoibmet, ging bann aber nach 
toieberholtem mehrjährigen Aufenthalt in Cnglanb, too 
er oon 18?9 bis 1882 als Po 3 ent ber germanifdten 
Sprachen am Unioerfity College in Cioerpc >1 toirfte, 
gait 3 sur Spradttoiffenfdjaft über. Seit 188$ toar er 
augerorbentlidjer, feit 189 $ orbentlidjer profeffor feines 
5 aates an ber marburger £ubt©igs*Umoerfität. 

Cbmunb Piollanb, ein früherer Hlttarbeiter ber 
„Poff. gtg.", ber als Ceutnant ber Hef. im 5elbe jlanb, 
erlag am 27. ©Ftober 1919 feinen Pertounbungen, bie er 
bei ben lebten Kämpfen im XPejlen erhalten hatte. 


22 $ 



€iner XHelbung ber „Times“ 3 ufolge ift por futtern 
in Cymingtou ber befannte publijift unb Kufelanbfenuer 
Sir D. XD. XD a 11 a c e im fiebeitunbfieb 3 igfteit Gebens** 
jafjr geftorben. Der (Belehrte, ber audj in Deutfdttanb 
flubicrt unb in Xjeibelberg beit juriftifchen Doftorgrab 
erworben hatte, ijt ber Derfaffer bes in feiner Art 
{taffifdjeu Buddes über Kufelaitb, bas \877 311111 erjtenmal 
erjehien. €s würbe in perfdjiebene Spradjen, andi in 
mehrere inbifdje Diatefte, überfefet unb pon ber fran* 
3 Öfijcben Afabemie preisgefrönt. Als bie „Times“ fid{ 
entfdjlofj, bie „Encyclopedia Britannien“ l)eraus 3 ugeben, 
übernal)in er bie Ceituug biefes Unternehmens. Seine 
lefeten Cebensjahre waten Ijanptfadilid} ber Xteu* 
bearbeitung feines „Uuftlaiib" gewibmet, oon bem 
nitb neue 5 affuitgen erfd]ieueit. 

3m Alter pon pierunbfedftig 3a%en ftarb ber Citerar* 
Ijifiorifer Heg.*Hat Dr. (Buftap XDanief. (Er war 
Direttor bes Sopijien««(Svmnafiums in XDien; Schriften 
über ( 5 rilipar 3 er, (ßottfdjeb u. a. gehören su feinen 
Deröffentlichungen. 

Der fdiwebifdje Citerarfyijbrifer prof. Karl XD a r - 
bürg in Stocfljolm, ein 5reunb (Beijerftams, ift im 
Alter pon fedjsunbfedi 3 ig 3*fp*n geftorben. <£r hat eine 
fchwebifdje £iteraturgefd}idjte in 3 wei 23äitben peröffeilt* 
licht, bie oiel XSeadjtuug unb Derbreitung gefunbeit hat. 
XDarburg war Sefretär ber XZobeljtiftuiig unb ijt audj 

als politifer ftarf fyerporgetreten. 

Der frühere Herausgeber ber „Cippeftfjen Dolfs 3 ei* 
tung", ^cinricfi XD e l ch e r t, ijt tn ©Ibenburg im Alter 
pon pierunbfedisig 3 a b rcn geftorben. <Er hatte por etwa 
brei§ig 3 <*firen bie „Cippefdje ^iegler^eitung" begrün* 
bet, aus ber fpater bie jefeige freifinnige „Cippefdje 
DoIfs 3 eitung // h*n>orging. 

Kebafteur Auguft XDenbt, ein langjähriges XTUt* 
glieb ber Schriftleitung ber „XTorbbeutfchen Allgemeinen 
Leitung", ift im Alter pon fechsunbfedtfig 3 a h ren ge* 
ftorben. 

3« (Einbecf ftarb neununbfieb 3 ig 3 a h^ c alt ber Kauf* 
mann unb Schriftfteller paul XD e n b t. ^Erwähnt feieu 


€tnt« 1919 


18 


225 



fein Sdjanfpiel „Kolberg *807", bas Cranerfpiel „Sibo* 
nta v. Bor cf", t>ie Cujtfpiele „Sdfladjt bei Seban" unb 
„Eingefdjneit". 

Die Sdjriftjlellerin <2. JDerner (Elife IDerner- 
Bürftenbinber) iß am \0. ©ftober $18 in hieran, fajfc 
ad}t 3 tgjäi|rtg gcftorben. Sie mar am 25. Rooember \838 
ln Berlin als Codjter eines Kaufmanns geboren, »erlebte 
eine fefyr 3 urücfge 30 gene 3ugenb, fo baß ifjr Erj&hler« 
latent erfl fpät 3 ur (Entfaltung gelangte. 3h 1 * ersten 
Heineren Arbeiten oeröffentlid|te fie in einem fübbeut« 
fc^en Blatt, mit ihren (ßartenlaube?i*-Romanen erlangte 
fie bann große Doifstümlidjfeit unb trat fo in einen ge«* 
»iffen IDettbemerb mit ber ZHarlitt. Don ihren in ben 
Siebjiger- unb Kdßjigerjahren oerbreiteten Romanen 
finb $u nennen: „Ein fjelb ber ^eber", „Km Kltar", 
„(Biücfauf", „(ßefprengte Seffeln", „Dineta" ufm. 

3n H^einerf jlarb ber jugenblicfje fdjmeijer Pfarrer 
unb Dichter ZDilliam IBolfensberger. Er ^atte 
bisher 5 »ei Rooellenfammlungen oeröffentliijt. 

Knny VO o t h e, Berfafferin oon mehr als oierjig für 
ein breiteres publifum beßimmten Romanen, iß jmeiunb« 
fecfi 3 iöjöfirig in £eip 3 ig geworben. Sie mar am 30. 3**nf 
1858 $u Berlin geboren unb hatte mit ihrem RIann, bem 
Berlagsbuchhänbler Kbolf Blafyn, oon 1887 bis 1906 
bie XDocfjenfchrift „Oon fjaus $u fjaus" ^erausgegeben. 

Der franjöfifdie Rooelliß 2Hid)ael $et>acco ij \ iu 
Paris geftorben. 

Der frühere 0rbinarius an ber Unioerfität Straß- 
bürg, prof. Dr. CEjeobalb Siegler, ift in einem 
5e(bla3arett im (Dberelfaß geworben. Er mar, mährenb 
er auf einer 5rontreife Borträge für Sotbaten hielt, an 
ber Ruh* erfranft unb ßanb im 3 meinnbfieb 3 igßen 
Cebensjahr. Bon feinen ZDerfen feien ermähn* bie 
„rfßefdßchte ber päbagogif", fomie fein großes, auch ins 
Buffifcfje unb fjollänbifdje überfeßte IBerf „Die geißtgen 
unb f 03 ialen Strömungen bes 3<*h*h un b**ts". Kud} 
fdjrieb er bie leßten Kapitel bes (Eoethebuches oon BteU 
fchomffy, fomie Biographien über geller, Difcfjer, Strauß 
unb Rießfche.* 


226 



TXlajc (Beorg ^imraerma nn, orbentlicher profeffot 
ber Kunflgefchichte cm ber Cechnifchett f}od}fchule Berlin, 
i$ achtunbfünf 31 gjährig oerfdjieben. €r flammte aus 
€lbing, I^atte in Berlin unb Ulündjeu Kunftgefdjidjte uub 
Archäologie jlubiert, \8Q5 in HZündjen promooiert uub 
burch 3 toeijährigen Aufenthalt in 3talieu feine Kunjl- 
anfdjauungen oertieft. f 888 Ijatte er fidj als Do$ent 
für Kunflgefchichte unb Citeratur an ber Kunftafabemie 
tu Düffelborf niebergelaffen, Ijatte bann jahrelang in 
Berlin unb Bonn als prioatgelehrter gelebt, fidj ©flera 
$00 als prbatbojent au ber iluioerfitat Berlin 
Stabilitiert unb mar bereits im fjerbfl besfelbeit 3 a^res 
als augerorbentlicher profeffot au bie tedinifdje ffoch- 
fd|ule berufen toorben. ^immermaun, ber neben feiner 
Unioerfitatstätigfeit Direftor bes Sdiinfelmufenms unb 
ber Beutb'Sammlung toar, bat eine Bemerfenstoerte 
Kunflgefchichte in brei Bänben oerfafjt. 

♦ * 

* 

Der Sdjriftftelter €rtoin o. 3 an ifd?felb ift bem 
wiener Burgtljeater als artiftlfdjer Direftionsfefretär oer- 
pflichtet toorben. 

Der prioatbojent Dr. €rnfl VO a l f e r in Zürich ift 
jum augerorbentlichen profeffot für italienifche Citeratur 
an ber Unioerfität Bafel ernannt toorben. 

Der (ß^mnafialprofeffor Dr. Hidjarb BI ei fl er in 
IDien tourbe 3 um a. o. profeffor ber flaffifdiett Philologie 
an ber Hnioerfität <ßra$ ernannt. 

Der <£(}efre^afteur ber „HTünchener Beueflen Bach- 
ridjten" o. poffelt oerlieg feinen poflen unb über¬ 
nahm bie fd|toei 3 er Dertretung bes Blattes, beffen parifer 
Berichterflatter er in früheren 3 a h**n u>ar. 

Der prioatbo 3 ent Dr. Ceonharb © l f dt 1 i an ber Uni- 
oerfität fjetbelberg tourbe 311 m außerorbentlichett pro¬ 
feffor für romanifche Philologie ernannt. 

Der ©Berbibliotbefar an ber münchener Unioerfitäts- 
Bibtiothef, Dr. (ßeorg ZDotf, tourbe 3 um fjonorar- 

w* 


227 


profeffor für 23uch* unb Bibliothefwefeu an her philofo*» 
phifdien $afultät brr Unioerfität ZHünd^n. ernannt 

Die Schaufpielerin ZIT. p. Kubrejewa, bie (Sattin 
Dlajrim (ßorfis, hat, wie bie Petersburger Celegra* 
phen*Kgentur melbet, bie Ceitung ber Petersburger 
Staatstheater übernommen unb würbe 511111 Kommiffctr 
für Cheaterwefen ernannt. 

Dem Dichter Klfreb £fugg«tiberger würbe uoti 
ber (Semeinbepertretung ber fdjwefoer töemeinbe (ßerlU 
fon bei 5 rauenfelb bie Stelle bes Bürgermeijters jtatt 
eines €l^reiifolbes angeboten. 

Dr. fjaiis JD a h l mürbe an Stelle bes- (ßeheimrats 
p. 0ettingen 311 m Direftor bes <ßoethe*national*2nu* 
feums ernannt. 

Der (ßylbenbalfche Derlag in Kopenhagen bat 
ben bänifchen 5 inan 3 minifter Dr. Cboarb Branbes, einen 
Bruber bes Citerarhiftorifers (ßeorg Branbes, in Jeine 
Direftion aufgenommen. Diefe tflafptahute bat 311 einem 
proteft bes Schriftftellers Cauribs B r u u n geführt, ber 
Branbes barüber 3 ur Hebe jtellt, ba§ er, wie fein 3 »eiter, 
ber bänifchen Literatur gefdjabet habe, inbem er per«* 
fuebe, fie für parteipolitifdje ^weefe aus 3 imufcen. 

Der Scbriftjieller <£rnji ff a r b t würbe Bachfolger 
bes (Seneralintenbanten Karl poii S dj i r a dj in lüeimar, 
ber feit 3 ehn 3 abren als Ceiter bes ehemaligen ffof* 
tbeaters gewirft batte unb porn Zlrbciter- unb Solbaten* 
rat feiner Stellung enthoben würbe. 

2lls Ceftor ber fran 3 Öfifdjen Spradje bat fidj 5 rL 
Dr. Cohmann unb für bie norbifchen Sprachen Di* 
reftor Björfmann an ber itniperfität Koftocf habi* 
litiert. 

Der Schriftjleller f?arrv Kahn ifl als Dramaturg 
unb Begiffeur bem Kleinen (Theater in Berlin perpfliebtet 
worben. 

Dem Bechtsanwalt unb Schriftjteller Dr. KIa£ <£p* 
ftein würbe pon ber fachfen*weimarifchen Hegierung 
ber profeffortitel perlieben. 

prof. Dr. <£rharb Commafcfch, prwatbo 3 ent für 
romanifebe Philologie an ber Unwerfität Berlin, iji 3 um 


228 



außerorbentlichen profeffor ernannt worben. Commaßfch 
war ein Schüler Abolf Coblers unb ijt Herausgeber bes 
großen aItfran 3 Öfifchen IPörterbuches Coblers. 

Der frühere langjährige Ceiter ber bereinigten 5 ranf- 
furter Stabttheater, 3ntenbant Cmil Claar, h at com 
(Sroßberjog non IPeimar noch ®or ber politifchen Um«* 
wä^ung ben profeffor-Citel erhalten in Anerkennung 
feiner langjährigen Perbienjte um bie pflege <ßoeth*s in 
beffen Paterftabt. unb in tPürbigung ber Cätigfeit (Haars 
als Dichter unb Schriftsteller. 

Als Dramaturg am XPeimarifdjen 'Bationaltljeater 
wurb* ber Sdiriftjteller Dr. (Erich Bonner berufen. 

profeffor Dr. Arthur C u t h e r r Ceftor ber beutfefjen 
Sprache an ber Unioerfität PTosfau, unb HÜfsbibliothefar 
Dr. $ran 3 B i e b e r e r würben 3 U Bibliothekaren an ber 
Deutfchen Bücherei in Ceip 3 ig ernannt. 

Dr. Piktor Baumann ijt unter Perleihung bes 
(Titels eines (ßefanbten 3 um Direktor ber Bachrichten¬ 
abteilung bes Auswärtigen Amtes ernannt worben. 

5ür bas fommenbe Sommerfemefter ift Dr. Carl Daoib 
PT a r c u s oom preußifdjen Kultusminijterium beauftragt 
worben, Porlefungen über neuere norbifefje Literatur- 
gefchichte unb Citeratur an ber Unioerfität Berlin ab 3 u- 
halten. 

prof. Dr. Abolf Ceißmann in 3ena ijt in bie neu 
errichtete außerorbentltch* profeffur für Philologie ba- 
felbjt berufen worben. 

Der Pertreter ber engüfehen Philologie an ber Uni¬ 
oerfität Balte, o. profeffor Dr. PTar Deutfdjbein, 
hat einen Buf auf ben bnreh ben Cob bes <ßeh. Beg.- 
Bats profeffor Piftor erlebigten Cehrjtuhl in PTarburg 
erhalten. 

Dr. Bicharb IPittfacf ijl als Bachfolger profeffor 
Dr. (ßeißlers 3 um Ceftor für Portragsfunft an bie Uni¬ 
oerfität tyalU berufen worben. 

(ßeorg Droefcher, ber jeßige Ceiter ber berliner 
Staatsoper, würbe auf (ßrunb einer Differtation über 
(ßujtao 5 reytag an ber philofophif ch*n Fakultät ber ber¬ 
liner Unioerfität 3 um Dr. phil. promooiert. 


229 



Der Sibliothefar an ber Unioerfitätsbibliothef in £}atte 
Dr. jnr. IPolfram Suchtet würbe $um Direftor ber 
Stabtbücherei in (Erfurt gewählt 

Dem Sprachlehrer Hen 6 Cebouj Ifl burch tninifteri* 
eile Perfügung bie Stelle bes Ceftors ber ftanjofifdyen 
Sprache am Homanifdjen Seminar ber Hnioerfitaf Ceip* 
$ig, an bem er als 2 lffijtent bereits tätig ifl, übertragen 
toorben. 

ZTTeinrab C i e n e r t hol oon ber philofophtfdjen Saful* 
tat ber Uniocrfitat ^i'iridj bcn Doftortitel honoris causa 
erholten. 

Dr. firnft UT. Holoff in 5*elburg i. Dr., bem Her* 
ausgeb er bes währenb bes Krieges 3 um 2lbfchlu§ ge« 
fommenen fünfbänbigen „Cejifons ber päbagogif" unb 
bes „Citerarifchen Honbweifers" ij \ oon ber babifcben 
Hegierung feiner wiffenfchaftlidien Ceifhtngett halber ber 
Citel profeffor oerliehen worben. 

Dem hollonbifchen Chorafterfpieler unb (Theaterleiter 
ZPitlem Hoyoarbsifi oon ber «tredjter Uniocrfitat bie 
TDürbe eines <£h*enboftors oerliehen toorben, eine 2 lus* 
3 eichmtng, bie in Ifoitanb 311 m crfienmal einem (Theater* 
mann 3 uteil geworben ift. 

profeffor Heinrich £ u tt 0 to, Herausgeber ber „Ttcnen 
Seit'', ijl 3 um Direktor am UZufeum für Pölferfunbe, in 
bem er eine entwicflungsgefchichtliche Zlbteilung cinrichten 
foll, auserfehen toorben. Profeffor (Tunoto, geboren am 
U. 2lprü \862 3 U Schwerin, hot fich burch 3 ahlreiche 
ethnologifche, prähiflorifche unb fo 3 ialhtflorifche Schriften 
einen guten Hamen gemacht. 

Sunt Pertrauensrat ber Kleiflftiftung für bas 3ahr 
1919 ift Dr« 5 ron 3 S e r 0 a e s gewählt worben. 

Per Homanfdjriftfieller Hen 6 Doyle soe ift in bie 
2lcab6mie frangaife aufgenommen worben.* Pie 2Iuf* 
nahmerebe hielt Henri be Hägnier. 

2 llberta oon puttfamer ijt 3 ur 5 eier ihres fteb 3 tg* 
flen (ßeburtstages, ben fie am 5. ZUai b. 3* begehen 
burfte, 3 ur (Ehrenbürgerin ihrer Paterfiabt (Slogan er« 
namtt worben. 


230 



XDilhelm 8 r a u n e, 6 er 30 Öen heroorragenbjten Der* 
tretem 6 er germarnftiichen IDiffenfchaft gesagt n>er 6 ett 
6 arf, (egte im fjerbjt feine profeffur an 6 er heibelberger 
Unioerfität nieber, um in 6 en Nuljeftanb 3 U treten. 

profeffor €rneji (C o n n e (a t, bisher Drbinarius 6 er 
Beutfcheu un 6 englifdjen Sprache un 6 Literatur an 6 er 
Unioerfität <ßenf, ijt oon 6 er franjöfifdten Regierung 
5 «m profeffor 6 er germanifdjen Philologie an 6 er ftraß* 
Burger Unioerfität ernannt iporSen. 

(ßeorges Duhamel, befannt als Derfaffer 6 es 
Sdjaufpiels „Dans l’ombre des statues“ hot 6 en Prix 
Gonconrt für $toei feinfinnige Nooellen „La vie des 
martyrs“ uit 6 „Civilisation“ erholten, in 6 enen er feine 
€inbrücfe ans 6 em 5 elb 3 uge niebergelegt hot. 

Heinrich Sohnrcy ift oon 6 er philofophifchen 5 oful* 
tat 6 er Unioerfität Königsberg anläßlich feines fechsig* 
jten (ßebnrtstages 3 um <£h p enboftor Ser philofophie er* 
nannt toorben, eine Kus 3 eidjnung, 6 ie ihm als Erberer 
6 er länblichen tDofjlfohrts* un 6 fjeimotspflege 3 utei( 
geworben ift. Uudj 6 ie ZDürbe eines €hrenboftors 6 er 
ftaatsroiffenfchaftlidien 5ofu(tät 6 er Unioerfität (Tübingen 
ift ihm oerliehen worben. 

Die Ufabemie (ßoncourt hot €mil 8 ergerat 3 um 
Nachfolger oon paul UTorgueritte geroählt. Bergerat, 
f8^5 in paris geboren, ift im 3 a h r e f865 mit einem 
Dersjtücf im Chöotre £ran$ais heroorgetreten nn 6 hot 
feither 3 ahlreiche (Sebicfjte, Nomone un 6 Kritiken oer* 
öffentlicht. 

Dr. IDalbemar ® e als Derfaffer einer Ceffing* 

Biographie befannt, hot fich als prioatbosent für Cite* 
raturgefchichte an 6 er berliner tedjnifchen Tjochfchule 
habilitiert. (Dehlfe hot gemeinfam mit Ulbert Ceißmamt 
6 ie „^allefdjen Neubrucfe" aus 6 em acht 3 ehnten nn 6 
-neun 3 ehnten 3 °h c hnnbert h'fonsgegeben un 6 ijt Der* 
ftan 6 smitglie 6 6 es Deutfdjen <5ermanijien*X)eibanbes. 

€ugen 5 i e r f e, 6 er lange 3ohre hm&nrch 6 ie 
„Braunfchtoeigifche Canbesseitung" als (Thefrebafteur ge* 
leitet hot, hot am 20 . 3nü fein golbenes Doftorjubiläum 
gefeiert. Die leip 3 iger 5 afultät, bei 6 er Sierfe 3 um 



Doftor promovierte, !}at ihm »fiter ©lücftofinfchen bie 
(Erneuerung bes Doftorats übermittelt 

Uralter ©untrer, bislang Ctjefrebaftcnr an ber 
„Babifcfjen Canbesjeitung" in Karlsruhe, i(t in bie preffe-* 
abteilung bes BTinifteriums bes 3nnern berufen tuorben. 

(Dttofar Kernflocf ijt oon ber graser Unioerfitäi 
$nm €^renboftor ernannt morben. 

Das oon ber „Cehranßalt für bie tüiffenfd?aft bes- 
3ubentums" f. §t. erlaffene preisausfchreiben 
hat fünf Bearbeiter gefimben. Den erften preis non 
2000 B7arf erhielt Dr. £ub»ig ©olbpein (Königs* 
berg)“, ben 3 »eiten preis non (000 Blarf Dr. Beate 
Ber »in (Berlin). 

Der romanifche Dichter 5- Camat^ias %tt ben 
ihm oon ber fchmefeerifdjen Sdjttlerfttftung 3 uerfannten 
preis oon (000 5r. ber „Bomania" 3 um &tved ber 
Verausgabe guter IDerfe romanifcfyer Butoren für bas 
Dolf übergeben. 

©in Hamburger ©ro§faufmann ^at bem Biefefche* 
Brchio 5000 BTarf übergeben mit ber Befiimmung, brei 
in ben lebten Kriegsjahren erfchicnenen Büchern preife 
oon je (500 BTarf 3 u erteilen. Der Dorftanb bes Brchios 
bat Ctjomas BI a n n (Betrachtungen eines Unpolitifchen), 
©rnjt Bertram (Biefcfche), BI u t i u s (Die brei Beidje) 
ausge 3 eichnet. „<£s erfdjeint ihm in ber ©egemoart als 
eine Bot»enbigfeit, ben Reinen Kreis berer, bie »irflich 
noch bie Ceibenfchaft unb bas ©efül^l ber Deranhoortung 
für bie geiftige Bladjt Deutfchlanbs h a ^ en / au f ßte* 
rarifche tßerfe hin 3 U»eifen, bie — grünblich unb »ieber* 
holt gelefen — ben lüiberfpruch gegen bie unheiloolle 
geiftige Derfladjung ins bjellfte £icht rücfen." Buch im. 
3ahr« (919 follen »ieberum brei Bücher in gleicher 
IDeife ansge 3 eichnet »erben. 

Die Kleififtiftung h^l biefes 3<*h* 3«>^i preife hr 
fföhe oon je (000 BI. an Ceonharb $ r a n cf, ben 
Derfaffer ber Bomane „Die Bäuberbanbe" unb „Die 
Urfache", unb ben £yrtfer paul § e ch oerliehen. Preis* 
richter »ar fjeinrich Blann. 


232 


Die fdjwefeerifche Schillerftifhtng Fjat bem Betagten 
fcfinbnerifchen Didjter plasibus plattuer in £hur, 
in fOürbigung feines bidtterifd]eu Sehenswertes, por 
allem feines ,Siebes pon beit erjten fiibgenoffen" unb 
feiner metrifdten Übertragung ber berühmten „Haeteis" 
bes bünbuerifd]en Xjumorifien Simon Cemmius, eine 
€^rengabe pon (OOO 5f. überreidjt. — Die gleidje 
Summe pou (000 5t. hat fie bem bafeler Sdtriftjteller 
paul Kägi für feine bichterifdjen Ceiftungen juerfanitt. 
fjier 3 u wirb als hauptfädtlidjjte feine Bibelbearbeitung 
unb Ztadjbidttung gejätet. r 
Herbert «Eulen berg würbe für fein fünfaftiges 
Crauerfpiel „Ceibenfchaft" burdj ben wiener Oolfs« 
(Theaterpreis ausgejeiebnet. 

Der miinchener Didtter 0 tto gareef ift für fein 
Drama „Kaifer Karl V." mit bem Cfyrenpreife ber <J5e* 
fellfdjaft „Das junge Deutfdilanb" bebadtf worben. 

Der <ßraf*Sd?af fgotf dt-preis für fatbolifdje 
Sdiriftfteller unb Sdiriftftellerinnen würbe auf folgenbe 
oier Arbeiten mit je 500 211. perteilt: „Vas 3üngferlein 
pou 2lpalou" pon 5tau Sdimift-Köbler (5abri be 5 a&tis), 
lladjen; 2. „ffeintgefunben" pou 3acobine Spangemadier, 
Dorjten a. b. Sippe; 3. „Ifilbegarb Itamhoffs lüeg" 
pon 2 H. Clermont, Hachen; <$. „ 5 entwefp unb ffeimtreh" 
pon Kath. (Tüshaus, Sdtfofj 3rlbadj # Straßfirdieu bei 
Straubing (Bayern). 

Der Bauerufelbpreis ift 311 gleidjen (Teilen au (ßuftao 
B i 11 n e r, Itubolf ff ö 1 3 e r, itidjarb S dt a n t a l, 
Karl fOertheitner, <2>tto S1 0 e f f l perteilt worben. 

3« bem Preisausfdjreiben bes „(Türmer" würbe ber 
erfte preis Dr. Ernft Krafjiitann, IDieu, 3 uerteilt. 
Die brei 3 weiteit prelfe fielen an ll. III. Ko Hoben, 
U). S. Q u i b a m (lOerner Sehmann), (ßlafo in Sdilefien, 
unb an ©tto Schwär fc, Stuttgart 
l}er (Elifabeih* 5 S*fter*lXiefcfdie*preis bes 
beutfdjeu Syseumsflubs („lllilberuitg ber beporftehenbeu 
beruflidien Konfurreii 3 3 wifdjen lllaun unb 5*an") hat 
3 wattig Bewerberinnen gefunben. Der preis pou 500 



ZTTarf würbe $11 gleidptt Ceilett Cuife ZUarelle-Serliu 
uub Dr. 2luna (SietnfetuDüffelborf suertannt 

Sei betn preisausfdireiben 1 bes Cattbliatts* 
Verlages in 3* na würbe bie Krbeit „3»nere Mufft* 
pon Karl Kefdireitfyer, XDien, preisgefront. 

Die preife ber 3 ofyannes* 5 a|lenratij*Stiftun <5 in KSt« 
finb perteilt worben, paul €rnjt uub 3 u (ius art 
^abeu je 1500 211., fjerniami S t e (j r, €mil Strauß, 
5:ans ZDerfel je \000 211., €lfe Casfer-Sdiüler 
unb (ßrete llTeifel^eß je 500 2TL erhalten. S&nf 
in Köln attfäffige Sdjriftjteller unb Sdiriftftellerinnett 
finb mit je 200 ZIT. bebadjt worben. 

Der genfer Didier fjettry Spieß unb ber Berner 
Simon (ßfeller traben pon betn Kuffidjtsrat ber 
fdiwefeerifaiett Sdiillerftiftung eine (Ehrengabe pon je 
j000 5ranfeit erhalten, Spieß für feine Ijerportagenben 
Ceifhutgeu auf betn (ßebiete ber Cyrif, <5feller für feine 
muubartlidjen Did;tungeu. IDeitere Dotationen Pott ruitb 
10 000 5rattfett fittb an fdfwefoerifdie Sdtriftfteiler euti 
bereit fjinterlaffene gefallen. 

Zltttti 21 p e l, bie (Sattiu paul Kpels, erfjielt t>ou ber 
beutfdjen Sdjillerftiftung für Umreit Sotttatt „Das einfame 
ffer 3 " eine €firengabe. 

«Eberfjarb K&'nig fyat in Knerfennung feiner festen 
brei Efauptroerfe, bes bramatifdien £}etbengebid?t$ „IDi** 
Iattb ber Sdmtieb", bes Zllettfdjljeitsittürdieus „(ßepatter 
lEob" uttb ber Cegenbett „Don biefer uttb jener it>elt" 
pon ber Catigfyans-Stiftung bes Deutfcbbunbes (Goityi) 
einen €ftrenpreis pon \000 2Harf erhalten. 

Karl K b o l p £, bem befannten wiener Homanfcbrift* 
jteller, ift anläßlidj feines füuf 3 ig(teit (ßeburtstages oom 
DIagiftrat ber Stabt iPien ein €ltrettgefialt Pott 1800 
Krotten ausgefeßt worben. 

Die fratt 3 öfifdie Kfabemie Ijat ben großen ttteratnr- 
preis für 1919 &*»* Brübern 3 «*ii uttb 3örbitte 
(C lt a r a u b suerteilt. Der preis Seymottb ({0 000 fr.) 
würbe fjenri ptrenne für feine (Befdjidjte Belgiens 
Suerfamtt. 

23 ^ 



€ugen Cer ch ift ber Samfon-preis ber bayrlfdjen 
Afabcmie für bie Schrift „Pie Derwenbung bes roma- 
nifcfjen 5wturums als Ansbrucf eines fittlichen Sollens" 

— bas Cijema war $17 ©on Karl Pojjler gesellt 
worben — ©erliefen worben. 

Pein blitiben plattbeutfdjeit Pidjter cßeorg Projie 
batte ber bremer Senat einen jährlichen €brenfolb ©on 
JOOO IM. 3 uerfanut, ber jefot burdj bie bremifdje Rational- 
©erfainmlung auf 3000 211. erhöht worben ifh 
Dem fächfifchen profeffor unb 3slanbforfd]er Karl 
Küchler ifl in ehrenooller Anerfenntnis feiner Per- 
bienfte um 3 slanb „eine (Ehrengabe bes^ islänbifchen 
Polfes unter Permittlung ber beutfchen (ßefellfcbaft in 
Kopenhagen" überwiefeit worben, eine Summe, bie 
Küchler wohltätigen ^wecfen 3 ugeführt hat. 

Per Archon-Pefperouffe-preis ber frait 3 öfifchen Afa* 
bemie ifl <ßujta©e & i © e t 3 uer?annt worben. 

Romain Rollanb, ber (ich 3 ur Beerbigung feiner 
Klutter in eine Keine fran 3 Öfifche Stabt begeben hatte, 
war bort interniert worben. Seine Briefe unterlagen 
ftrengfler < 3 enfur. 

Dem Herausgeber bes „Demain“, fymx <ß u i l b e a u£, 
war ©om fchwei 3 erifchen Bunbesrat unterfagt worben, 
weiterhin in (ßrensfantonen feinen IPohnfifc 3 U nehmen. 
Pa 3 u fchrieb bie „Poff, 5t0*" (505): „Pie ©on ber 
fran 3 Öfifdhen unb wejtf<hwei 3 erifchen preffe mit fo un¬ 
geheurem €ifer betriebene Angelegenheit (ßnilbeaug 
enbet alfo mit feiner ©ollfommeneit moralifchen 
Rechtfertigung. Pie 5einbe (ßuilbeaug’ erwarteten 
auf bas befiimmtefte, btr Bunbesrat werbe bie Aus- 
wcifung ober, ba er nach 5 ranfreidi nicht ausgewiefen 
werben fonute, feine 3 n terniemng befdjliefjen. Pie Be- 
jlimmung feines IPohnfifces, für bie ihm ja bie ZPahl 
in einer gan 3 en Reihe ©ott Kantonen offenfieht, fanit 
unmöglich als eine ATafjregelmtg angefeheu werben, ba 
feine ^eitfchrift ja nicht ©erboten ifl unb hiermit 3 ©r 
(ßenüge bargetan ift, bajj (ßuilbeauj fidj weber perföwlicjh 
noch als Schriftleiter gegen bie Reutralität ber Schweis " 
©ergangen h<*i • • “ 


235 



Hicharb Dehme! hat einen proteft üerSffentlidjt, 
in bem ec baoor warnt, ber berliner Afabemie ber 
Mönfie eine literarifche Abteilung anjugliebern. Dehnte! 
fdjreibt (Berliner Cageblatt 30^): „So not uns eilte 
Körperfchaft tut, bie bas bicfyterifdje (Gemeingut oor beu 
mannigfachen ©emeinheiten ber ZHeimingsmacher fdjitßeu 
tönnte, fie barf nicht oou Begierungsgnaben ^ernannt* 
werben; fie muß als oöllig freie ©riinbung aus ber 
eigenen Berufsgemeinfdjaft l)eruorgel^ett. Das Pertraueit 
ber ülitfchaffenben muß fie tragen; u>o foll bas Ipr* 
fommcn, wenn inan ihnen eine Pertretung aufbraugeit 
will, bie fie nidjt felber gewählt habenl ZOas wir 
brauchen, ijl ein Bilbungsrat für bas fchöngeijtige Selbfi- 
gefühl bes Polfes, ein Betriebsrat jur pflege bes Kutiji- 
finnes, fcierlidier gefagt, ein Zlleifierrat, gefliigt auf einen 
©efellenrat. Der Staat muß natiirlidj bie Kofieit tragen, 
foweit fie nicht burdj freiwillige Stiftungen aufbringbar 
finb* im Übrigen foll er bie Ijanb baoon laffeit." 

Die „Heue preffe" oeroffentlid}te eine ©rflärung 
oon Arthur Sdpiigier, bie hier wiebergegebeu pi 
werben oerbient: 

„(Eben erft fommt mir bie gefirige Hummer ber 
dDiener Znittagsjeitung* 311 ©efidjt, aus ber idj erfahre, 
baß am 9 * bs. an ben bayerifdjeit Htiuifierpräfibenteii 
eine angeblich audj t>on mir unterfertigte Depefdje ab¬ 
gegangen fei, in ber aufs fchärffie gegen jebe Anwettbung 
ungefeglicher fianbredjtlicher ©ewalt, insbefonbere aber 
gegen bie brohenbe ftanbredjtlidje i^iuridjtung (Eollers 
protefiiert würbe. 

meinem Bebauern bin idj genötigt, fefisufiellen, 
baß ein foldjes Celearamm mir 3 ur ©infidjtnahme ober 
gar 3 ur Unterfdjrift niemals oorgelegeu hat, baß idj bis 
3 u biefer 5tunbe beffen IPortlaut nidjt feitne, 1111 b baß 
ich nidjt weiß, wer fich ohne meine &ufHmmnttg, ja ohne 
ben recht 3 eitigen Perftidi, meine ^ufiiinmung 311 erhalten, 
befugt halten burfte, meinen Hamen unter einen protejt 
3 u fegen, ber mir, foweit mir ber 3 nhalt aus jener filmen 
^eitungsnotfo begannt geworben, 3 war oott einer 3 »eifel- 
los gerechten unb — in Anbetracht ber unterseichneten 


236 



Hamen — weiter nidjt erftaunlidieu ebleit ßefinnung 
getragen, aber feineswegs jo weit gefaßt erfdjeint, als es 
ber 2 lnla§ ermöglidjt unb für meinen perfönlichett, partei* 
politifd) pöllig unberührten (Sefdjmacf bringeub erforbert 
fjätte.^ 

Penn ich für meinen Ceü fdjliefje mid) bem an ben 
bayerifchen ininifterpräfibenten gerkhteten proteft uidjt 
nur mit aller <£ntfd)iebenheit an, fonbern id) beljne ilju 
hiermit aus auf fämtlidje übrigen pontifdien Zllorbe uub 
fonftigen politifdjen uub pfeubopolitifdjeu (ßeiraltafte unb 
Hübereien, in weldiem Canbe, in weldjer partei, burd) 
weldje 3 njtan 3 immer unb ob fie nun an Proletariern, 
Bürgern, Citeraten ober felbjt an 5 iirfteu perübt worben 
wären unb weiterhin perübt werben feilten. 

€nblich erhebe ich €infpruch gegen jeben oon welcher 
Seite immer ausgehenbeti (Singriff in bie 5 reif)eit unb 
bas Selbflbeftimmungsrecht bes 3nbioibuums — folange 
burch bie Ausübung biefer Hedjte nicht biejenigen eines 
anberen 3 n ^ii>ibiium 3 perlefct würben, — unb aus biefer 
€mpfinbung heraus perwahre id) mich hiermit öffentlich 
gegen bie permeffene eigenmädjtige Zeichnung meines 3 U 
meiner alleinigen Perfügung ftehenben Hamens — unb 
wäre es auch in befter Kbfidjt unb 3 um bejten £wecf 
gefdjehen — unter ein Schriftfiiicf, pon beffen €yiften$ 
ich l*n Kugenblicf ber Kbfenbung überhaupt feine Kljnung 
hatte. Dr. KrthurSchnifeler." 

Habinbranath C a g o r e hat bert ihm perliefjenen eng»* 
lifdjen Kbel als protejt gegen bie graufame Hehanbluitg 
ber inbifchen 5 reiheitsfämpfer abgelehnt. 

3ohannes P. 3*ufen hat an ben Perbanb bes 
ffanbinaoifchen Schriftftellerfongreffes in Kopenhagen, 
beffen Porfifeenber Sophus Plichaelis bas Hitterfreu 3 
bes Panebrog*<Drbens erhalten unb angenommen hat, 
folgenbes Schreiben gerichtet: „Hachbem (ich ber Schrift* 
jiellerperbanb über bie Coppen hat beforieren laffen, 
bei welcher (ßelegenheit ber Schatten bes Kremes auch 
auf bie Plitglieber fällt, fann ich als Hepublifaner 
biefer 0rganifation nicht angehören. ZtZeine fürjlidje 


237 



Knmelbuna, bie übrigens oon einem onberen ZHitglieb 
oeranlaßt "war, bitte ich bafjer als miberrufen ju be* 
trachten." 

fjenri <5 u i I b e a n $ fiat in ber nt (Genf erfcheinett* 
ben fdimeiserifcfien Leitung „La Feuille“ unter bem tOtel 
„Das tragifdje SdiicFfal eines beutfdjen Dichters" einen 
Hochruf auf 2tta$ Dauthenbey veröffentlicht, ht 
bem es : „«Einer ber entjücfenbften Dichter bes 
heutigen Deutfchlanb ift unter wahrhaft tragifdien Um* 
ftönben geflorben, unb obgleich er & 0 Greuel bes 
Krieges, an bem er nicht teilnahm, nidit getonnt fyat, 
war er eines jener ®pfer bes Krieges, bie man gewöhn* 
lidt ignoriert. Sein <Gefchicf ift uns burch feine Berühmt* 
heit betonnt geworben ... H)äre Dauthenbey ein (öff^ier 
ober ein einflußreicher politifer unb Kllbeutfcher, fo hätte 
man bie Strenge ber englifchen Regierung begriffen. 
2tber Dauthenbey war gan 3 einfach ein Cyrifer, ber 
manchmal an Hooalis erinnert, unb ein föftfich im* 
preffionifHfcher fir 3 ähler." 

Stefan <3weig h a * ein bisher unbetonntes Drama 
Homain H o 11 a n b s, bas bcn Burenaufftanb behanbelt 
unb fich fcfjarf gegen ben UMtimperialismus wenbet, 
überfeßl. Die IDibmung bes IDerfes lautet: „Diefes 
5tücf flagt nicht eine einige europäifche Hation an, 
fonbern Europa. 3^h wibme es — ber £i©ilifation. 
Homain Bollanb." 

Anläßlich bes fecfftigfien (Geburtstages oon Knut 
Bamfun finb Hachricfiten über feine filtern an bie 
©ffentlichfeit gelangt. Die väterliche 5<*milie ^amfuns 
hat feit langem auf Stotbaffen in Daage im (Gutsbranbs* 
bal gewohnt, fjamfuns Dater, peer Stotbaffen, war 
Schneiber, feine UTutter, (Cord Cräet, gehörte einer 
intelligenten unb begabten Familie an, unb es wirb ©er* 
mutet, baß ffamfun einen flarfen Ceil feiner Begabung 
ihr ©erbanfe. 211s Xjamfun brei bis ©ier 3ahre alt war, 
3 ogen feine filtern erft nach Kalefunb, fpater ins Horb* 
laitb, wo fie ben Xfof fjti mf un fauften, nach bem ber 
Dichter feinen Hamen führt. 


238 



Derhaerens eigenem IDunfch ptfolge ifi feine jlerfc« 
liehe CJülle nunmehr in feie (ßegenb oon 5t Kmanb*tes« 
puers überführt woeben. 

(Cäfar 51 a i f dj I e n s Bekanntes Sprachgebiet^ „f^ab’ 
Sonne im Bje^en" ifl oon Karl (Semünb, KaplUmeißer 
in €lberfelb, oertont worben. 

Das leip 3 iger Schöffengericht hat ben Antrag ber 
Staatsanwaltfchaft, Karl Sternheims „Ulrtfe" als 
peroers unwichtige Schrift einjn 3 tei|en, abgetehnt 

* • 

* 

Octaoe BUrbeau h®h wie ber parifer „Excelsior“ 
berichtet eine größere Kn$abl unoeröffentlicfjter IDerfe, 
herunter einen unoollenbet gebliebenen Boman, hinter« 
taffen. Der Pertag <£rnejt jlammarion in paris h a t 
Injwifchen breiunb 3 wan 3 ig fur 3 e Booellen, bie in Buch« 
form noch nicht erfchienen waren, gefammelt unb unter 
bem Citel „La pipe de cidre“ herausgegeben. 

3 n ber oon ben profefforen ber 3 ohns«l}opfins-' 
ttnioerfität in Baltimore herausgegebenen «geitfehrift 
„Modern Language Notes“ berichtet 3ames Caft fjatfielb 
über einen unbefannten Schiller*Brief. Die Jjanb* 
fdjrift bilbet bas tefete Blatt eines Originalbriefes, 
bas mit ben umfangreichen Sammlungen 3 ultus Doer« 
ners in (Chicago ausgefiellt würbe, unb tautet: 
fl XOtrm Sie $u bes Fj<£. <5eh- Batljs Bureau lommen 
fönnen, fo h a ^en Sie hoch bie <5üte, bas (Theater* 
€gentplar ber Natürlichen (Tochter 1 3 U fuchen, unb mir 
pt fchiden. €s ijl ein ejpreffer Bote aus Berlin oon 
3fflanb hier, ber es bringenb oerlangt, unb weit ein 
hunbert (thaler babei su oerbienen finb, fo wirb es 
unferm £}<£. <5eh. Bath gewi§ lieb feyn. <2s hat burchans 
leinen Per 3 ug, benn wenn es nur 2 pojttage fpäter 
lommt, fo iji bas XDerf gebrueft unb 3 ffi an & braucht es 
aisbann bem <ßeh. Bath nicht mehr 3 U be 3 ahten. 
3hr gan 3 ergebener Schiller." Bach ber BTeinung £jat* 
fietbs iji (Chrijliane Putpius bie ^Empfängerin bes Briefes 
gewefen, währenb prof. Kurrelmeyer (ßoetljes Sefretär 


239 



als beit Bbreffaten nennt 2lus Schillers Briefroeehfel 
ergibt fich, tote fjatfielb fejigeficilt h a t ba§ Sc^tUer tat? 
fächlich am 3. ZTTat (803, toährenb (goetlje fid) in tauch* 
fläbt auf hielt, bie V«nbfchrift ber „Batürlidjen Cochter" 
burch Boten an 3fflanb überfanbt hat 

Der ruffifche Dichter (gregor petnifoto hat bie 
„5ragmente" oon ZI o o a l i s ins Buffifche überfefet Die 
Überlegung iji im mosfauer Deriag „Ciren" erfdhienen. 

(Eine unbekannte Booelle Bapoleons iji burch 
einen polnifdjen (gelehrten, prof. Ssyntan Zlfjfenay, auf* 
gefunben toorben. (Er ßie§ auf eine Crtoahnung eigene 
hänbiger Zluf 3 eichnungen Bapoleons in einer polnifchen 
BibliotheF unb fanb baraufhin tatfachlich in ber 
BibliotheF bes (grafen IDlabimir gamoyfFi in KomiF 
40 5olioblätter oon Bapoleons fjanb, bie (graf Citus 
ZtyulynfFi aus bem Bachla§ Bapoleons ertoorben hatte. 
Der 5ürjt oon Baffano befiätigte bie Echtheit ber Dotu* , 
mente. (Es finb militärifdie 3«jiruftionen, plane unb 
Boten fon>ie ein belletrijiifches BruchfKicF unter bem 
Citel „Cliffon unb Cugenie". Der 5orfcher oeröffentlichte 
bie Booelle in feinem ZDerf „Bapoleon unb polen" unb 
Fünbigte bie Verausgabe ber 5affimile an. 

Clara Diebigs Boman ,Töchter ber fybibaf* iji 
oon ber Derlagsbuchhanblung IDerner Söberjiröm, (DfaF* 
eyhtio, porooo, für eine finnifche Überfefjung ertoorben 
toorben. €s bürfte bies ber erjie beutfehe Boman fein, 
ber nach ber Beuorbnung ber Dinge in finnifcher Sprache 
erfcheint. 

Das Buch (gottfrieb Craubs „Das Dolf fleht auf' 
(Stuttgart (91?) in bänifcher Überfefeung erfdjienett. 

Der hanbfchriftliche Bad|la§ (georg B ü ch n e r s, unter 
anberm bie oollfiänbigen Vanbfchriften oon „Dantons 
<Cob" unb „lDo 33 eF // , iji in ben Befifo bes 3nfel*Derlags 
übergegangen, ber eine fritifche (gefamtausgabe ber 
IDerfe Büdners oorberettet. 

3n <Oeoerful3bach im toürttembergifchen Bnterlanbe, 
too Cbuarb BTdrife oon (83(| bis (8^3 als Pfarrer 
getoirFt hat, iji im (gafihaus 3 um Bbler, bas bem Pfarr* 
haus gegenüberliegt, ein BTöriFe*<gebächtms 3 tmmer einge* 


2^0 



richtet worben. 5rou iartny fjilbebranb, bte (Tochter 
BTörifes, hat pcrfönliche Bnbenfen ba 3 u betgefleuerl 
€ine Sammlung neuer 5 trinbb erg* Briefe foU 
in Stocfholm erfdjeinen. €s Ijanbelt fich um 3 toei* 
hunbert Briefe, bie Strinbberg oon $0? bis 
an ben (Theaterleiter Bugujl 5<*Icf, an be Perbier, an 
Fräulein 51ygare unb 5rau XPanba Björling gefchrieben 
hat. Sämtliche Briefe flammen aus ber geit, ba Strinb* 
berg am 3ntimen (Theater beteiligt mar. €s ijl geplant, 
ben Banb nur in 3 toeihunbertfünf 3 ig €yemplaren aus 5 u* 
<jeben unb bie Briefe in natürlicher (ßräße als ^affintile 
3 U oeroielfältigen. 

Per Biagiftrat oon görbig in Inhalt befcfjloß, am 
% 3anuar, anläßlich bes fünfunb[ieb 3 igflen cßeburtstages 
bes bort geborenen Pichters Ptffor Blüthsen, im 
Bathaus ein Piftor-=Blüthgen^immer ein 3 urichten. 

€ln foflbares fjanbeyemplar, bie €rjtausgabe ber 
„Ceiben bes jungen IPerther" (Ccip 3 i<j f77^), 
tnit ben eigenhänbigen Perbeffernngen (ßoethes für 
bie Prucflegung ber 3 meiten Busgabe unb ben neuhin 3 tt* - 
gefügten Perfen, ift in ben Befiß Karl JP. fjierfemanns 
4n Ceip 3 ig gelangt. Buf bie leßte Seite bes erflen (Teils 
hat (ßoethe bie bekannten Perfe gefchrieben: 

„ 3 <ber 3 üngling roönfdjet fo yx lieben, 

3ebes Ittäbcben fo geliebt 3U fein, 

B<h ber Ijetligfic oon nnfem (trieben, 
tPoram quillt ans ihm bie grimme pein?" 

3n ber 3ahresgabe ber (ßefellfchaft ber 5reunbe ber 
Pentfdjen Bücherei in Ceip 3 ig für $1?/ bie infolge ber 
^eltoerhältniffe oerfpätet fertiggejlellt ijl, oeräffentlicfjte 
prof. Dr. BTinbe*pouet 3 um erflenmal eine bisher un* 
bekannte 5affung ber ®be „(ßermania an ihre Ktnber" 
oon Heinrich oon Kleifl. 

3n ber parifer 2lfabemie mürbe burch fjerrn ®mont 
mitgeleilt, baß Baron <2bmonb Botfchilb ber fianb* 
fchriften*Bbtei!ung ber parifer Hationalbibliothef ein 
wertooltes hifl°rifches Pofument gefchenft h a ^e: es 
hanbelt ftch um einen eigenfjänbig getriebenen Brief 
oon BTaria Stuart an K5nig Karl IX. 



Dr. Bertatot in ^riebrichsborf hat eine neue Dante« 
hanbfchrift entbecft „De vulgari eloqnentia“, Me 
nach feiner Perficheruitg SIter unb beffer erhalten ift^ 
als bie bisher befannt geworbene ältefie fianbfchrift aus 
feer $weiten tSälfte bes oierjehnten 3afyrqanbert£. Uls 
pto Hasna 1896 eine fritifdje Ubhanblung barüb er für 
bie Dante-(ßefelifd?aft oerÖffentlidhte, waren erft brei 
fjanbfchriften befannt 

Dr. H. Pfennig weijl in feinen „Xtene (Sefichts* 
pnnfte pur Pinetafrage" entwicfelnben Stubien m ber 
bei Crowigfch & Sohn in Berlin erfdjeinenben ^eitfdirtft 
„Die ©jifee" barauf hin, bag bas Uiofio ber „Per« 
funfeiten (ßlocfe" eine oerhältnismägig recht junge ^utat 
jur Pinetafage ift Sie lägt fich ins 3®h* 1771 ptrücf« 
batieren. Um Uugujt biefes Jahres waren jwei 
hottänbifche Schiffe in ber (ßegenb bes heutigen Pineta« 
Hiffs gefdjeitert, wobei mehrere *Znenfchen ih r Ceben ein« 
gebügt hatten. Pon Swinemünbe würbe nun ein Unter« 
fuefjungsausfehug an bie Unfallftetle entfanbt, unb es 
fchetnt, bag bie ihm ungehörigen fjerren unter bent 
Räuber bann ber Sage oon ber oerfunfenen Stabt, bie 
man oon altersher an ber betreffenben Stelle fuchte, 
befonbers ftarfen Stimmungseinflüffen ausgefefet waren. 
3ebenfctlls, was auch ber (ßrunb gewefen fein mag, fie 
behaupteten, weige Ulabajterfäulen auf bem (Srunbe ge« 
fehen, ein Ubweichen ber THagnetnabel über ben „(Erfim« 
mern" ber Stabt beobachtet unb felbjt (Slocfenflänge aus 
ber (Tiefe oernommen $u haben. Dabei war Pineta eine 
heibnifche Stabt gewefen! Diefen Uusfagen aber oer« 
banfen wir jebenfalls bas fchöne unb gemütooCle Sagen« 
motio oon ben „(ßlocfen Pinetas", bas bann in ber 
mobernen beutfehen Dichtung eine fo wirfungsoolle Ueu« 
gejtoltung unb ^ortbilbung erfahren hat 

Uuf bie Unfrage einer fchwebifchen ^eitfehrift über 
bie nüchjie Citeraturepoche äugerte Ulfreb Herr: Die 
fünftige Citeraturepoche wirb glühenb unb chaotifch fein 

— als Ztachwirfing bes glühenben unb chaotifchen 
Kriegs. 2. Die fünftige Citeraturepoche wirb banal fern 

— un Perfünben ber Cehre: „ÜTan foll nicht jwölf 


2^2 



Zltillionen fchladjten!" Die von ber QMt bemiefene 
Dummheit jmingt ben fünftigen Sdjriftfleller, Dinge 
non folcfyer Banalität als dbitbecfungen 3 U äußern. 3. Die 
künftige beutfehe Citeraturepodje toirb für ben 5 att, baß 
bie (Segnet uns einen fcfyänbliefen, brutalen, unmöglichen 
^rieben auf 3 »ingen, mit Hecht rebellifch fein, rajHos 
auftoiegelnb unb novartim rerum cupida — bis biefet 
Triebe fo befeitigt ijl, tnie ber 5^iebe non Btejl. 

3n ben „<Sren 3 boten" LXXVIII, 7 unb 8 tnirb ein an- 
gebruefter Brief ^ e b b e l s non Dr. Zj. Drehn mitgeteilt. 
€r ijl an ben J867 nerfiorbenen prinatbojenten an ber 
breslauer Uninerfität, 2 Hay Heumamt, gerichtet 

Uls erfies non Hilfes Xüerfen ijl bas Buch „Dom 
Heben (Sott" in fctjwebiJdjer Überfeßung erfdjienen. 

Die Capete aus (Sleims 5reunbfchaftstentpel, bie 
man bislang nerloren glaubte, ijl burch ben Buchhanbler 
0sfar Hantle, Berlin*5riebenau, tnieber aufgefunben 
worben. Sie fanb fich unter alten fjanbfehriften in 3 eljn 
auf jlarfes Papier geflehten Husfchnitten. Über ben 5 uitb 
berichtet 5«Hf f^affetberg in einem Keinen prinai- 
bruef. 2luf bie Capete Ratten 5**unbe (Sleims ihre 
Hamen mit fu^en fjulbigungswibmungen eingefchrieben. 
Unter ben wiebergefunbenen 2 luf 3 eid|nungen finb bie non 
Johannes Hlüller, Baggefen, fjerbers Cochter Cuife, 
3oljann (Seorg 3acoBi, 3ohann fjeinricfj Hamberg, 
3 ofjönnes Salt, Hlatthiffon, nor allem natürlich bie 
Ceffings namhaft pt machen. K. U>. Barcfhaufen fdjrieb 
auf bie Capete bas gute unb bemerfenstnert gebliebene 
XDort: 

„3m (ßlfitf fey gans (Hmpßnbung 
3m Unglü(f gan 3 Derfianb." 

Heben ben übrigen recht belanglofen h^bt fich &ies 
IPort norteilhaft ab. 

2lus bem Hachlaß\ bes ehemaligen profeffors ber 
Botanif, Dietrich 5 ^an 3 Ceonharb non Scftfechtenbal, ijl 
eine Urfchrift t>on Kbalbert non Chamiffos „peter 
S d} 1 e m i h l" gefunben worben, bie in Kapitel \—3 unb 
6 —U nermutlich bie erjle Abzeichnung, in ben Kapiteln 



$—5 eine eigenhändige Heinfdjrtfl des erflen Schleimig 
(Testes bietet. Vas ZHanuffript ift: „Cunetsdorf, den 
2%. 7. br. \3" datiert <£s enthält eine fpäter in ^örtfall 
gekommene groge Heifefchilderung des mit den Sieben* 
meilenftiefcln ausgerüfteten peter Schlemihl. 

paul tfoffmann ifi «s gelungen, durch Auffindung 
eines (Gedichtes oon 59 fieben 3 eiligen Strophen, das 
Heinrich oon Kleifis Cefjrer und freund, Chriftian <£mft 
ZTCartini, als eine Art parodiftifcher Aeifebefdjteibung 
perfagt h<*t, neues Cidjt auf Heinrich oon Kleifis 
fch 1 efifdie Hcife 3 U perbreiten. 

(Bottfried Kellers Briefe an paul ^eyfe find 
dem fdimerer Sundesrat pon der deutfch*öjierreichifchen 
Regierung in danfbarer Anerkennung geleifieter fjilfe 
als (ßefchenf übertoiefen worden. 2>ie Briefe find der 
^entralbibliothef der Stadt ^iiridi 3 um Aufbewahren 
übergeben worden. 

Auf das noch toenig bcfannte tt)ieland*2TIufeum 
3 U Siberach an der Big wurde aufmerffam gemacht XDie* 
lands altes (Bartenhäuschen in Siberach, in dem er den 
3 weiten Ceil des „Agatfjon" fchrieb, ifi pon dem bibe* 
racher 5öbtifanten Aeinhold Schelle 3 U einem XDieland* 
ATufeum ausgeftaltet worden, gwei noch lebende Aach» 
fommen des Richters, der (Beheime (Dberjuftijrat Dr. Karl 
Peucer, ATünchen, und $rau €life ^edjt*peucer, Dietmar, 
haben dem Alufeum für den ihAblebens reich* 
liehe Stiftungen permacht. ATittels diefer Stiftungen 
folien handfchriftliche Aufseidjnungen, (ßemälde, Kupfer* 
ftidje, ^ol 3 fdjnitte, Schriften über XDieland, IDerfe feines 
Sohnes Cudwig lüieland, fowie IDerfe der ^eitgenoffen 
für das ATufeum erworben werden. 

Vas norwegifefje Storthtng h<*l hie Schenfung pon 
Björnjijerne .Sjörnfons (Beburtsftätte angenommen 
und für Ausbefferungen an dem alten Pfarrhaus pon 
Koifen die nötigen Summen bewilligt 

H o fi a n d s Cefiament ifi unlängfi in (Begenwart pon 
<ßerichtsperfonen geöffnet worden. <£s enthält nur die 
beiden Säge: „3ch oermache meine Wette meinem Sohn 
3 uan" und „ 3 ch oerjeih* allen, die mir Söfes getan 



hoben". Das Ceftamcnt ift, ba es fein Datum trug, von 
Hoftanbs IDittoe unb feinem anberen Sohn 23Taurice 
Boftanb angefod>fen toorben. 

€in bisher unbefanntes IDerf oon £}ans Sach s, ein 
€inblattbrucf mit bfans Sachs’ Ztamen nnb ber jabres- 
SaE{C (52^ unterjeichnet, ift oon profeffor Dr. (ßeorg 
Stuhlfauth in bem 23efi% ber prenfjtfchen Staatsbibliothef 
anfgefunben unb in ber „^eitfcfjrift für Büdjerfreunbe" 
veröffentlicht toorben. 

Tlus Ttlbert Köfter5 Tlbhanblung „prolegomena 30 
einer Ausgabe ber IDerfe Cheobor Stör ms" erhalt 
man intereffante Cinblicfe in 5torms fjonorare. Sie 
toaren anfänglich fehlest. Storm hat für bie erfie Tlnf- 
läge feiner (Sebichte feinerlei ffonorar erhalten; erft 
bie britte Auflage brachte ihm hunbert Caler ein. Tluch 
bie Booellenljonorare toaren anfänglich (50—\50 Caler) 
befcheiben, ftiegen aber TTCitte ber Siebjigerjahre erheb¬ 
lich, f° bafj er für ben Hunbfchau-Tlbbrucf oon „Aquie 
submersus“ (800 ZlTarf, für „Carften Curator" 3000 
TTTarf, für „Benote" gleichfalls 3000 Ma rf erhielt. 

5rau BTaria Tlleyanbrotona fjartong, beren Be- 
fanntfehaft Colftoi in Cuta gemacht I^atte unb bie 
fiebenunbacht 3 igjährig in BTosfau oerftorben ift, hat auf 
bie (ßeftaltung ber Tlnna Karenina ftarf eingetoirft. Sie 
loar bie ältefte Cochter pufchfins unb mar, nachbem fie 
fjoffräulein ber <§arin unter Bifolaus I. getoefen, bem 
cßarbeofföier ffartong, ber ein trauriges <£nbe nahm, 
'angetraut toorben. Colftoi felbft hat erjählt, ba§ biefe 
Cochter pufchfins in ihrer eyotifchen Schönheit großen 
Cinbrucf auf ihn gemacht habe nnb in oielen £ügen $um 
Blob eil ber Tlnna Karenina getoorben fei. 

Bisher unoeröffentlichte Arbeiten oon paul Ver¬ 
laine finb oon <2rneft Delahaye in bem Budj „Docu- 
ments relatifs ä Paul Verlaine“ veröffentlicht toorben. 
€in Brief aus bem 3ahre 1875 fenn 3 eichnet bie religiöfe 
Befeurung bes Dichters. Die Schriften bes Chomas 
oon ilquino unb ber heiligen Cljerefe befchäftigen ihn. 
€r fchreibt an Bimbaub: „Verfuche hoch auch einmal, 
ettoas Crnftes biefer 71 rt $u lefen, Du toirfl baran et> 


245 



meffen, was bie (großen ber heutigen fielt octt ^tanbert 
bis (goncourt wert finb." Delahaye gibt auch eilt besser 
unoeröffentlichtes Kapitel oon „Le Theütre, l’Art et 
les Femmes“ befannt. ffier finbet Derlaine noch be¬ 
geiferte ZDorte über fiola. 

<2in neues porträt Sijafefpeares foll nach 
»Daily News“ entbeeft worben fein. <£s foü fich um ein 
(fclgemälbe fyinbeln, bas in Coitbon ausgejlellt würbe, 
nadjbem es lange 3 <*hr* fjinburd} unbeachtet 3 U fiayes 
in Keiti gegangen hatte. Das Porträt $eigt Sqafe- 
fpeare im 2üter oon 30 bis 4(0 3a^ren unb ijt bas 
Original, nach bem Charles Hnight eine Bbbilbung $u 
Knfang bes neun 3 ehnten 3 a^r^unberts oeröffentlichte. 

Bomanmanuffripte unb Korrefturbogen oon XDalter 
Scott finb in Conbon oerfteigert worben. Das ZTCa* 
nuffript oon „Quentin Durwarb“, beßehenb aus 2^3 
Blättern, würbe für 700 pfunb Sterling, „3oan^oe", 
„The Bride of Lammermoor“ ufw., mit zahlreichen 
hanbfchriftüchen ^in 3 ufügungen, für Pfunb Sterling 
oerfauft. firjtausgaben Scotts aus ben 3<*h*«t 181^—33 
erzielten einen preis oon 3^0 pfunb Sterling, eine 
Sammlung oon €rftausgaben B. £. Steoenfons 
135 pfunb Sterling, {CttacFerays „Vanity Fair** 
106 pfunb Sterling. 

Die ruffifche Sowjetoegieruitg ^at bie friihere Be*« 
fifcung bes (grafen Coljtoi „jasnaja poljana" natio<* 
nalifieri 5 ür ben tDieberaufbau bes zerfiorten XDohn» 
Kaufes finb 7500 Bube! bewilligt worben. (Eolftois 
5 amilie foll auf Anregung ber Begierung bie Derwaltnng 
ber bort ju erridjtenben Polfsbitbungsanflalten felbft 
übernehmen. 

Das Dantehaus in Born erhielt ein (gefefjenf oon 
100 000 Cire, bie ber Donator, ZTCarco Beffo, ins- 
befonbere für bie Bereicherung ber mittelalterlichen unb 
bantiftifchen Bibliothe? bes Dantehaufes beftimmte. 

Die Kommiffion, bie bas große Kirchenoäter«* 
TD e r f ber beutfehen Kfabemten bearbeitet, beabfichtigt, 
eine oom innsorucFer Unioerfitätsprofeffor Dr. dErnfl 
Diehl im Blanuffript abgefchloffene Sammlung aller 



wichtigeren latemifcben altchrifttichen profaifdjen unb 
bidfterifchen 3 nfcfirift»n mit fnappen, fritifchen, fachlichen 
unb fpradjlid^cn Änmerfungen in das (Corpus aut eigene 
Koften auf$unehmen. Da «ine reichhaltige Sammlung 
chrijHicher 3 nfcf]riften ©on ben erfien Anfängen bis 6 ÖO 
(b$w. 650) n. Ct?r. jeidjnenb, unb auf <5runb ber 30 hl- 
reichen weit 3 erfireuten Sonberoeröffentlichungen feit bem 
$ 6 . 3 abrtjunbert bis auf ben heutigen (tag fritifch ju- 
fammengefafct unb fnapp erläutert, bisher gän 3 lich fehlt, 
fcfjeint eine berariige Auswahl als chriftliches (ßegenftiicf 
Btt Deffaus „Inscriptiones Latinae selectae“ geeignet, 
einen fdjon öfters ausgefprocfyenen XPunjcb weiter <5e- 
lebrtenfreife pi erfüllen. 

3n ber Bibliothef von (ßeorg fjirth, bie am 3. 
unb % Znär 3 burdj bas Antiquariat <£mil Ijirfcfi, 2 Xlün- 
eben, ©erjteigert würbe, befanb fich ein foftbar auf 
Pergament ausgefertigtes Diplom, burefy bas 3oh<nw 
llifl, ber (ßrünber bes (Elbfchwanenorbens, „beftalter 
igl. prebtger ju ZDebel a. b. (Elbe, faif. pfalfe- unb 
Cjoffgrafe unb ebelgefrönter poet, wie auch fürftf. 
Blecflenburg. (Seheimer unb Konfiftorial-Haht . . . Cu- 
bowig Knauften, bei ber fgl. Statt Danzig Unter-Bichtem 
■ unb ©ber-<5erichtsfchreiber $u Belohnung Seiner Cu- 
genb, Kunji unb (Sefcfjicflichfeit in Perfertignng finn- 
reicher, banebenft auch feh* anmuhtiger (ßebiebte bie 
poetifche Corberrfrohn auffefcte". 

prin 3 Hermann ©on Sachfen-lPeimar h«l We gro§e, 
aus ^000 Bänben bejtehenbe Bücherei feines 1862 ©er¬ 
worbenen Paters, ^erjog Bernharbs, fowie feine eigene 
umfangreiche Bibliothef ber „<ßro§her 3 oglichen Biblio¬ 
thef" fjinterlaffen. 2Uilitärwiffenfchaftliche IPerfe, Heife- 
befchreibungen unb fchöne Citeratur bilben ben ffaupt- 
beftanbteil. Unter ben fjanbfehriften finb wichtige Cage- 
buchauf 3 eichnnngen aus bem Siebenjährigen Kriege be¬ 
merkenswert. 

(Eine ber foflbarften beutfehen Bücherfammlungen, bie 
Bibliothef Carl Schübbefopfs, würbe in ben Cagen 
©om 23. bis 28. September 1918 bei ZTCartin Breslauer in 
Berlin ©erjteigert Der Perjieigerungsfatalog wies 5000 


2^7 



Ztnmmern auf, unter fernen Seltenheiten erften Hanges, 
in feer Abteilung „(ßoeth«" fogar Unica enthalten waren, 
feie feister felbjt feen bibliographifchen ZTachfchlagwcrfen 
fremfe traten. Die höchften preife würben in feer Zu¬ 
teilung feer ZUmanache unfe Cafdjenbücher erstell: feer 
erjie oon Schiller herausgegebene ZUufenalmanach für 
feas 3<>hf l?96, mit feichtetifchen Beiträgen oon Schiller 
unfe (ßoethe, oon fferfeer, fjölberlin u. a., feie bisher uod* 
nicht im Drucf erfchienen waren, ferner mit ZUufiftafeln 
unfe 3d u f*rationen, in einem (Driginalfeifeeneinbanfe, 
tourfee mit 250 ZU. be 3 ahlt. Derfelbe ZUufenalmanach 
auf feas 3*ht ebenfalls mit ZUufifbeilagen, einem 
oon St. Dolt gerochenen Citelhtpfer unfe feem nach 
(ßoethes Zeichnung hergeftellten Umfchlag er$ielte 205 ZU., 
unfe feer ZUufenalmanach oon Carl 5riebrich Cramer, 
ebenfalls auf feas 3 a hr \?97, mit Ausfällen wegen feer 
Genien, befonfeers gegen Goethe gerichtet, 170 TH. Unter 
feen literarifchen ^eitfchriften wurfeen feie erften feret 
3ahrgänge feer oon (Dtto 3«^«* Hierbaum hewus-' 
gegebenen ZUonatsfchrift „Die 3 n fel" aus feen 3®hren 
1900 —\$02 mit jufammen 230 Ulf be3ahlt; eine erjie 
Ztummer fees \803 oon ffeinrich o. Kleift unfe Zlfeam 
ff. ZUüller herausgegebenen 3ournals für feie Kunft 
„Phöbus" fanfe für 65 ZU., feie „ZUannhcimer Schau¬ 
bühne" mit 51 ZU. Zlbnahme. Don Schriften fees acht- 
3 ehnten 3 a h r hnnfeerts gelangte „Ctwas über ZUufif" 
oon ph. Chr. Käufer, feem Komponiften unfe ^reunfe 
(ßoetqes, mit 205 ZU. 3 um Derfauf; Kltngers „Sturm 
unfe Drang" brachte 650 ZIT.; Cen 3 * „Solfeaten" 325 ZU. 
TTooalis* Crflausgabe fees „Heinrich oon 0fterfeingen" 
W ZU. Cines feer am würfeigften ausgeftatteten Z3ücher 
feer mofeernen ^eit, feie „Z3ibel" fees Derlages (ßeorg 
ZUüller in oier ZUaroquinbanben auf oan (ßelfeern ge- 
ferueft, wurfee für 3^5 ZU. angefauft. 

Die aus feem oier 3 ehnten 3<*h*hnnfeert ftammenfee 
ffanfefchrift „Stunfeenbuch oon 3dh«nna II. Königin oon 
XTaoarra, ©erfaßt in feen 3 a ^en 1336—J3$8 unfe ge- 
fehmüeft mit 108 ZTTiniaturen", h a * nuf einer Derjteige- 


2^8 



«mg in Conbon ben preis non ($ OOO pfunb Sterling 
(280000 231.) erjielt. 

Ü?ertoolle Briefe Schillers unb (ßoethes traben bei 
einer Verweigerung bei fjenrici gute preife erjielt. 
(ßoethe-Briefe mürben mit (900, (500, (<(00 231., ein 
Stammbudjblatt mit 2260 231., Schillerbriefe mit (350, 
(600, (330, 900 unb 800 7X1. bewertet. Unter ben 
(ßoethebriefen beanfprucfyte ein längerer Brief «ßoethes 
„an 5 rau oon Üjeygenborf (ßnaben" befonberes 3 ntereffe. 
(ßoethe rebet barin 5rau oon fjeygenborf mit „Schöne 
liebe Varne* an, unb täbt fie in feiner (Eigenfdjaft als 
(Eheaterbireftor ein, „bie Befreyung ber fürtrefflid]en 
Königin oon Schottlanb in unferem Ijaufe gleichfalls 3 U 
feyern". Vem Brief ijl ein toeimarer Cheaterrollenheft 
beigefügt, beffen Titelblatt bie eigentjänbige (Eintragung 
tßoetqes enthält: „5rau oon bjeygenborf". Die Sdjüler- 
briefe finb $um großen Ceil an Sc^röber in Hamburg 
gerichtet unb legen oon ben guten Bestehungen, bie 
Schüler mit Sdjröber oerbanben, Zeugnis ab. 

jn einer Bestechung bes Büdjermarftes in ben 
3<*hi* n (9(6 unb (9(7 toies Philipp Bath im „Buch** 
hänbler-Börfenblatt" barauf hi«/ mie oöllig launenhaft 
unb gefefclos (ich bie Bücherpreife in Veutfdjlanb 
toährenb ber Kriegs 3 eit gefialtet haben. Vas gilt be- 
fohbers für bie €r 3 eugniffe bes neun 3 ehnten 3 <*h** 
hunberts, foroeit fie in ben Kreifen ber Bücherliebhaber 
gefammett unb gefucht werben. Vie (8(9 bei Cotta er* 
fchlenene Originalausgabe oon (ßoethes „2Veji^öjUichem 
Vioan" h«t preife ersielt, bie oon (7 23Tarf bis 3 U 
95 23Tatf aufwärts fich bewegen; bei bemfelben Ver- 
feigerer ifi biejes Buch mit (7, 22 , 29/ 75, 76 unb 
95 23Tarf be 3 ahlt worben. < 2 . C. Ti. ^offmanns ge* 
fammelte Schriften, Berlin (8^/^5, waren einmal für 
(6 2Tlarf 3 U hüben, währenb fte ein anberes 23Tal 900 
UTarf brachten! Kuglers (ßefdjichte 5 riebrichs bes 
(ßroßen mit 23ten3els Zeichnungen (Ceip 3 ig ( 8 ^ 0 ) be¬ 
wegte fich fprunghaft in preistagen oon 80 bis 30 
<(55 2 TTarf. Chnmiffos „peter SchlemUjl" mit ben fjols- 
fchnititen oon 23Ten3eI fojiete auf einer Verweigerung 2<(, 


2^9 



auf einer anderen (05 ZTTarf. Per Schlug, der daraus 
3 a jie^en ijt, ifl doch wohl der, dag die preife des Budget* 
marftes fich gegenwärtig nicht nach Beftimmten durch* 
(cf^nittlidjen Erfahrungen und (ßefchmacfsrichtungett 
regeln, fondern dag fie ungemein pon Caunen und 
perf&nlichem Ehrgeh abhängig find. TJlan h<*t in diefer 
Sprunghaftigfeit der Bücherpreife toohl eine ungünstige 
Eiitwirfung der mangelhaft erfahrenen und gefehlten 
neuen Sammlerfreife ju erblicfen. 

Auf einer Autogramm*Auftion Bei fjentici 
Brachte ein gereimter Brief (ßoethes an ATercF 3500 
ZTTarf, ein adeliges (gedieht (800 ZTTarf, ein Befonders 
febener (ßoethebrief pon nur einer Seite Brachte (600 
ZlTarf, ein Brief Käthen Schonfopfs 800 ZTIarf, ein 
Brief Ulrife pon Ceoegows 54f-0 ZITarf. (ßrillparjer* 
Briefe erreichten je ca. 300 ZTTarf, fein „Beichstag" 
(850 BTarf. Ein £jeine*Brief an feinen Bruder Dr. BTay 
fjeine wurde mit ?00 BTarf Bewertet, während ein £jand* 
eremplar feines der erften Xusgabe feiner (ßedichte mit 
eigenhändigen Änderungen für die 3 weite Auflage $30 
BTarf e^ielte. Pie mannheimer (Quittung Sajitters an 
die Kurfürjtliche Cheaterfaffe (pier geilen) er 3 ielte 650 
BTarf, ein Brief Ceffings üBer die wiener Aufführung 
der „Emilia (ßalotti" den preis pon 5000 BTarf, wäh= 
rend ein StammBuchBlatt des Pichters mit (850 BTarf 
Be 3 ahlt wurde. 

Die Perfteigerung der Sammlung altenglifcher Pta* 
men aus dem Befig des Cord BToflyn Brachte pon 36$ 
Banden die Summe pon 8 8(8 000 BTarf. Pie (608 
erfdjienene „True Chronicle History of King Lear“, 
pon der nur drei Exemplare Begannt find, wurde für 
39 000 BTarf perfauft, ein Exemplar des „(Cherfytes“ 
pon (560 Brachte über (0000 ITTarf. 

BTanuffripte pon ©ctaoe BTirBeau find perfteigert 
worden. Das BTanuffript des „Journal (Tune femme de 
chambre“ mit einer ©riginaheichnung pon 3 eannit, m 
BTaroquin gebunden, Brachte 2000 $r., der „Jardin de« 
supplices“ er 3 ielte 2500 5r. 


250 



Sei einer Sudjoerjteigerung in Upfala gelangten jtoei 
Sfafefpearebrucfe ans bem Jaljre \T5%, „Sommernadjts* 
träum" unb „Diel Cärm um nichts", 3 um Derfauf. Unter 
ben t)anbfd)riftlidien Uuf 3 eicfjnungen neben bem Sollen** 
»er 3 eidjnis fanb fidj b'r Same (Sarricfs notiert. 

Sei einer berliner UufHon mürbe eine aus ^06 Uuto* 
grapsen bejieljenbe Serie Paul tjeyfe mit ^65 ZTTarf, 
3bfen4Iutograp^en mit 8| bis J55 UZarf, Sjörnfon- 
Uutograpfyen mit 25 UZarf, (Serljart £?auptmamt*Sriefe 
mit 13 bis 35 UZarf bewertet 



25 { 



Utcmffübtungen 

Der arme Detter. Drama. Don Barla<h. (Urauffth- 
rung in ben Hamburger Kammerfpielen am 2?. ÜTÄ13 \ 9 W.) 

Der Um3ug. Kombbie in brei Elften. Don & Baner*< 5 reeff. 
(Uraufführung in ber Dolfsbfihne Berlin am (9. UTai \ 9 \ 9 .) 

3a&?obs (Traum. (Ein Dorfptei. Don Ridfarb Beer*Qof« 
mann. (Uraufführung im Bnrgtheater JDien am 5 . Hpril 
1919 ) 

Die anbere Had?t. UTyfierinm ber Ciebe. Don Otto Born« 
gröber. (Uraufführung im Stäbtifdjen Sdjaufpielhaufe 
fragen am { 5 . Januar ( 919 .) 

Bahnmeifier (Tob. (Ein nieberbeutfdjes Schaufptel in fünf 
Üften. Don Efermann Bofjborf. (Uraufführung im Chalta« 
theater Hamburg am 2 \. Januar <919.) 

Don fünf bis fieben. Cuftfpiel. Don fyms Brennert. 
(Uraufführung im Ctjaliatheater Hamburg am 26 . Ho* 
oember ;9*8.) 

UTammott. (Ein UTyfiterium in neun (Sefdfehniffen. Don 
XDalbfrieb Burggraf. (Uraufführung im Stabttheater 
IDürjburg am 27 . 3uni 1919 ) Buchausgabe: Berlin* 
Utün<hen ( 919 . (Eigenbröbler*Derlag. 

Simfon. (Ein Sdfaufpiet in fünf Uften. Don Hermann 
Burte. (Uraufführung am qofttjeater Karlsruhe am 

29. Uuguft *9(8.) Das Buch erfdjien im Derlag Port < 5 . K. 
Sarafln, £eip3ig. 

Donna 3nes. Ciebestragdbie in einem 2 lft Don Qermann 
Burte. (Uraufführung im frankfurter Henen (Theater 
franffurt a. UT. am 2<*. UTai 1919.) 

Der Kurfurf. Sdjaufpiel in oier Uften. Don frifo Dietrich- 
(Uraufführung im Qoftheater TDeimar am 10. ©ftober *9*8.) 

Die £egenbe ber Ularqutfe be (Troiffet. Schaufpiel in 
brei Uften. Don friebrich <Eif enlohr. (Uraufführung im 
franffurter Schaufpielhaus franffurt a. UT. am 8. UTai (919.) 


252 





Die Ztadftfeite. Drei Uufjüge oon Herbert (Eulenberg. 
(Uraufführung im Kölner Schaufptelhaufe am 30 . Hooember 
1918 .) 

Die (Slücllichen. (Eine bramatifche plauberei. Don Eferbert 
Calenberg (Uraufführung im (E^aliat^eater Hamburg 
am (0. Dezember 19*8.) 

Die Jnfel. £eßlid?es Spiel in brei Kufjügen. Don Herbert 
(Eulenberg. (Uraufführung im Sädjßfchen tanbestheater, 
Schanfpiclhaus Dresben am 6. Februar (9(9.) 

Das <Enbe ber Utarienburg. (Ein Ult aus ber (ßefchtct?te- 
Don Herbert (Eulenberg (Uraufführung im national* 
theater Dietmar am 2\. Utärj 1919.) 

Die ^affabe. (ufifpiel in brei Uuf3Ügen. Don Robert 
ifaefi. (Deutfcbe Uraufführung im ^ranffurter Schaufpiel* 
haus ^ranffurt a. ITC. am <t. Upril * 919 .) 

Der UTotor. Drama in fünf Uuf3Ügen. Don tjans ID. 

(fifd? er. (Uraufführung im Schaufpielhaus Düffelborf am 
13 . September 19*8.) ' 

Ulte ^reunbe. Drei Komöbien. Don Diftor ^leif^er. 
(Uraufführung auf ber Heuen IDiener Bühne am 6. Ut&q 
1919 -) ' 

^reie Knechte. Drama in brei Ulten. Don fyms£ran&. 
(Uraufführung im Kleinen Cheater Berlin am 14. De« 
jember 1918.) 

^euerjauber. lußfptel. Don Paul <fran 4 unb Siegfrieb 
< 5 eyer. (Uraufführung im Chaliatheater Hamburg am 
50 . Hooember 19 * 8 .) 

Der blinbe (Sott, tußfpiel. Don Diltor (Seorgen. (Ur> 
anfführung in ben UTünchener Kammerfpielen am Utftr3 > 
1918 .) 

Der (Erfte. Schaufpiel. Dow Reinholb < 5 oering. (Urauf* 
ffihrung in ben Kammerfpielen bes Deutfchen Cbeaters 
Berlin am 25 . (Dltober 19*8.) 

Schloß geitoorbet. Dramaiifche tegenbe. Don UTa$ 
ff a 1 b e. (Uraufführung im Ülünchener Schanfpielhaufe am 
18. Januar 19*9.) 

Die (Duelle. Sjentfcher Prolog. Don < 2 mft £) a r b t. (Ur» 
anfführung in IDeimar am 6. ^ebruar 1919.) 

Die oorfichtige 3 »ngfrau. < 21 « Spiel aus ber 3 ugenb 
bes Straßburger fflünfters in vier Uufcügen. Don IDalter 
Harlan. (Uraufführung im Kgl Qoftheater, Kleines 
f)aus, Stuttgart am 29. September 19 ( 8 .) 


253 



Antigone. (TragÜbie in fftnf Elften. Don TD alter Bafen* 
divir. (Ura u fführ u ng im frankfurter Schanfptelhaus 
frankfnrt a. DT. am 20. februar 1919.) 

Ulein Hachbar Hmeife. Kombbie in brei Kkten. Don 
Cßcorg B ermann. (Uraufführung im £effhig 4 Theater 
Berlin am 12. September 1918.) 

Sdjattentanj. €ine phantafHfche (Tra#tkom8bie in bcei 
Ukten. Don £eo B er30 g. (Uraufführung im Deutfdjen 
Dolfstheater TDien am 21. DTflrj 1919 .) 

UTarias Bo<h3*it Drama in trier Buhfigen. DonQetnrfah 
31 genpein. (Uraufführung «Sera [Heuf] am ( 5 . Ho» 
oember (9(8.) 

Der junge Ulenfeh. ©n efßatif<he$ Sjenarium. Don 
Banns 3 ° hü- (Uraufführung im Chattatheater Hamburg 
am 13. UTärj 1919.) 

Der Bing. KomÖbie in vier Ukten. Don Barry Kahn. 
(Deutfdje Uraufführung im 3 nthnen (Theater Dürnberg am 
3 . UTai 19(9.) 

frbhHehe TDieberkunft ©n Bft nach frember 3bee. 
Don fran$ K a i b e L (Uraufführung im bentfehen national» 
theater ID ei mar am 20. DTai 1919 .) 

£lanbius. friebrid? unb Unna. 3 nana. Drei ©n* 
akter. Don (Beorg K a i f e r. (Uraufführung ton frankfurter 
Heuen (Theater, franffurt a«UT. am 21. Oktober 1918.) 

Der Branb im Opernhaus, ©n Hachtftfid in brei 
Bnfsügen. Don cSeorg Kaifer. (Uraufführung im Stabt* 
theater Hfimberg am (6. Hooember 1918.) 

<Uas. 5 d?aufpiel in fünf Ukten. Don <Seorg Kaifer. (Ur> 
anfffihrnng im (frankfurter Heuen (Theater franffurt a. Dl. 
am 28 . Hooember 1918.) 

Summa Summarum. Cragifombbie in einem Bkt Don 
Bermann Keffer. (Uraufführung im Hationaltheater 
DTannheim am 14. DTai 1919.) 

<Thri#ine. ©nS<haufpiel in bret DPten. Don <D. ©KiefeL 
(Uraufführung am (Thaliatheater Hamburg am (0. Februar 
1919 ») 

Die 3 nbasglo(fe. Scbanfpiel in vier Kften. Don B® 11 * 
K n 0 b 1 0 h. (Uraufführung am c. Hoqember 1918 im 
Schaufpielhaus Berlin.) 

Die DTÜhle am Deich- S<h<rafpiel in fünf UPten. Don 
3 nlins Koch. (Uraufführung im Schanfpieihanfe Bremen 
am *9. Oktober 1918.) 


25 ^ 



Der brennende Dornbufch. Sdfaufpiel. Don ©sfar 
KoFofchFa. — §tob. (Ein Drama. Don ©sfar Ko» 
Fofdjfa. (Uraufführung für Me (Sefeüfd^aft „Das junge 
Deutfchland*. Berlin, Deutfehes (Theater, am 25. ItTai 1919 .) 

Der junge König. €in (Trauerfpiel in fünf Kufefigen. Don 
Raonl Konen. (Uraufführung im Kölner 5djanfpielt}anfe 
am 7. Hooember 1918 .) Derlag 21. 2lt}n. Bonn 19 ( 8 . 

llrlanb. Drama in einem 21ft Don Cola Canban. (Ur* 
aufführung im (Thaliatheater Breslan am i. 3uli 1919 .) 

Die 2D upper. Sdjaufpiel in fünf Kn^figen. Don (Elfe* 
Casfer-Scbfiler. (Uraufffihruna für Me (Defeflfchaft 
„Das junge Deutfdjlanb*. Berlin, Dentfdjes (Djeater, am 
2 ?. 2 lprll 1919.) 

Der Sturj des 2 Ipoftel panlns. Drama. Don Hoff 
Ca u cf n er. (Uraufführung im Dentfchen (Theater für die 
(ßefcöfdjaft „Das jnnge Dentfchlanb" am 26 . Januar 1919 .) 

Cin dnnfler (Ehrenmann. Sdptnfpiel in drei 2lFten. 
Don Diftor Ceon. (Uraufführung im Burgtheater Utten 
am 15. UTai 1919 .) 

Die Dorhölle. (Tragödie oon Rudolf Ceonhard. (Ur* 
aufführung im Kleinen Sdfaufpielhaus Berlin (Dramatifch* 
©efeUfchaft) am 23.UTärj 1919 .) 

Der Kinderfreund. Sdfaufpiel in oier21ften. DonUledj» 
tilbe £i d?no ro sfy. (Uraufführung in den Kammerfpielen 
des Dentfchen (Theaters, Berlin, am 10 . UTai 1919 .) 

Der £Wrr oon f}offfee. ein nieberbeutfehes Drama in 
drei Kften. Don Qeinrich Cienau. (Uraufführung im 
Schillertheater 2lltona am 26. Februar 1919 ) 

phidias. S<haufpiel in drei Un^ügen. Don Friedrich 
Ci e n h a r d. (Uraufführung im fyftheater tDeimar am 22 . 
©Ftober 1918 .) 

Crißans (Tod. (Tragödie in fünf Kufcfigen. Don UTaja 
Co ehr. (Uraufführung im Schönbrunner Schloßtheater 
tDien am 6 . 3uni 1919 .) 

21 elfrida. Drama in fünf 21 uf 3 Ügen. Don 3afob toewgn* 
b erg. (Uraufführung im KUonaer Stabtfheater am «. UTai 
1919-) 

Der König des Cebens. Komödie in fünf Bildern. Don 
jfrifc Cöljner und Bruno tDarden. (Uraufführung im 
Komödienhaus IDien am 2 . 3 uli 1919 .) 


25 S 



Pie $ err gottsbrficfe. Polfsßücf in fünf Uufjflgen. Po* 
^ran 3 £ 8 fer. (Uraufführungam IPürjbnrger Stabttheater 
am 20 . 3 uni X9I9-) 

Qcinrid} bet Beglficfer. (Srotesfe in brei Elften. Pott 
3 IHeier-(Sraef e. (Uraufführung im ^ranffnrter S<hatt* 
fpielt^anfe tfranffurt a. Pt. am 27. Hooember oxs.) 

Per ^audf im 2111. (Eragöbie in brei 21 uf 3 Ügen. Pott 
ZPalter von HToIo. (Uraufführung im (Theater König- 
größer Straße, Berlin, am ( 8 . September ( 9 ( 8 .) 

Per Schöpfer. (Ein Schaufpiel in oier Uufjügen. Pon 
£fans UI ü 11 e r. (Uraufführung im S<haufpielhaufe Seipjtg 
am ( 9 . ©ftober ( 9 ( 8 .) 

Ch amar. Schaufpiel. Pon 21lfreb Hagel. (Uraufführung 
im Ultonaer Stabttheater am 22. Hooember X9I.8 ) 

2lrne Hielfens Huhm. Sd?anfpiel in brei Elften. Pon 
Klfreb Hagel. (Uraufführung im Hamburger (Thalia* 
theater am 9 UTat ( 9 ( 9 .) Buchausgabe im Perlag von 
Konrab Jfanf in fyunburg. 

Pie £aft. Pramatifche Sfijje. Pon 3*f a b * <D u cf h- (Ur¬ 
aufführung im 3ntimen (Theater Hümberg am H. 2lpril 
1919 ) 

Per Schrittmacher. Komöbie in brei Kften. Pon Hobert 
®o er tu eg unb ®tto Httfdjl. (Uraufführung im Ko- 
möbienhaus Berlin am 50. 2lugujt ( 9 ( 8 .) 

Pie Heife nach Kreu 3 nan. Komöbie in brei21ften. Pon 
Paul Hohrer. (Uraufführung im ^ranffurter Heuen 
Ch<ater ^ranffurt a. DT am (9 Pejcmber ( 9 ? 8 .) 

Pie Krife. Prama in einem 21 Ft. Pon Karl Hdttger. 
(Uraufführung in ben ftaatlichen Schaufpielcn Caffel am 
20 . 3uni ( 9(9 ) 

Brüber. (Ein Schaufpiel. Pon (Emil Sanbt. (Uraufführung 
im Ultonaer Stabttheater am 29 UTSrj ( 9 ( 9 .) 

Pie ^ 0 ch 3 eit in ber picfbalge. (ufKptel in vier Kften. 
Port TPilhelm Scharrelmann. (Uraufführung im Stabt* 
theater Bremen am (. ©Ftober ( 9 ( 8 .) 

Pie Perfuchnng bes Piogenes. (Ein 21ft »on IPiUjelm 
Schmibtbonn. (Uraufführung im Schaufpielhaus Berlin 
am ( 9 . September ( 9 ( 8 .) 

Harrenfpiel bes Cebens. Prama in fünf Kften. Pon 
Karl S<h9nherr. (Uraufführung in ben Kammerfpielen 
bes Peutfchen (Theaters Berlin am g. ^ebruar ( 9 ( 9 .) 


256 



Das K 8 n i g r e i d). !TT5rcfjenbrama in*oier Elften. Pon Karl 
Sd?3nt?err. (Uraufführung ber neuen Raffung im Deut» 
fdjen Dolfsttjeater IDien am 22. Februar (9(9*) 

Don 3 nan nnb Htaria. Drama in brei Uften. Don 
Jfriebridj S e b r e df t. (Uraufführung am £ürjU. fjofttjeater 
<Sera*Heu§ am (9 Februar ( 9(90 

Die Spbinj. Sdfaufpiel in oier Elften. Don Dr. med. 
21 . o. Selb nnb Knrt Stolle. (Uraufführung im Kieler 
Stabttheater am (8.. Januar (9(9.) 

Der Heoolution&r. Drama in brei 2luf3Ügen. Don 
IDilhetm Speyer. (Uraufführung im Deutfd^en Sdfaufpiel- 
haus Hamburg am 29. Januar (9(9 ) 

Karl ber fünfte. €in Drama in fünf 2 luf 3 Ügen. Don 
IDilhelm Speyer. (Uraufführung im JQefftf^en fanbes» 
theater Darmjtabt am ?. lUür 3 (9(9 ) 

Der oerlorene Schimmel. Satirifdje KomSbie in brei 
2 lftcn. Don Cubmig Stärf nnb 2 lbolf <£ t s l e r. (Urauf* 
führung auf ber Heuen iPtener Bühne am ( 8 . (Dftober (918.) 

( 9 ( 5 . Sdjaufpiel in brei 2 lften. Don Karl Stern heim. 
(Uraufführung im ^ranffurter Sdfaufpielhaus ^ranffurt 
a. Ul. am 23 . Januar (9(9.) 

(Cabula rafa. politifdfes Sdjaufpiel in brei 2luf3ügen Don 
Karl Sternheim. (Uraufführung im Kleinen Cheater 
Berlin am 25 . Januar (9(9.) 

Qart gegen §art. «Ein nieberbentf<hes Schanfpiel. Don 
Karl IDagenfelb. (Uraufführung im Chaliatheater 
Hamburg am (8. Hooember (9(8.) 

Die Hotte Kor ah« Komöbie in vier 2 lften. Don Hidfarb 
IDarm er. (Uraufführung im ^ürftlidjen f)oftljeater (Sera* 
Heu§ am 29 Januar (9(9) 

Ulattbdus Dreibuchen. (Ein Stücf aus bem Dolfe in brei 
2 luf3Ügen Don IDalbemar IDeber nnb Paul Bour» 
feinb (Uraufführung Kdln.) 

<E l i n s (Ertoecfung. Bruchftücf aus einer Komöbie. $ e l i y 
nnb (Salathea. Sdjäferfpiel non $ranf JDebefinb. 
(Uraufführung in ben Kammerfpielen ßamburg am («. 
mär 3 (9(9.) 

Die Heiter ber 2 lpofalypfe. Drei (Einafter. Don Ceo 
tPeismantel. [(. Die Belagerten. 2. Der Sieger. 
3. Die fünbhaften Krieger ] (Uraufführung im Stabttheater 
IPÜqburg am 25 . UWr3 ( 9 ( 9 .) 


€wt« ( 9(9 


(t 


257 



Dies irae. (Eine Cragftbie in fünf Elften. Don Unton 
IDilbgans* (Drau ff Sprung im onrgthealer (Dien am 
8 Februar (9(8.) 

IDeibdjen. iuüfpiel in brei Elften. Don (Ernfi pon IDol* 
jogen. (Uraufführung im Stabtttfeatfr Breslau am 
2. 5««i 1919) 

Das neue (eben. Sifytufptel in fünf Elften. Don 3 oad>im 
Simmtrmann. (Uraufführung imIHfind^enerSd?anfpiel* 
laufe am (9 (Dftober (9(8) 

Clarybbis (Ein Dorfpiel nnb brei 2 tfte. Don t)ans £rife 
pon $n>e|l. (Uraufführung im fjoftheater Karlsruhe am 
2 (. September 1 , 9 ( 8 .) 

Jeremias. (Eine bramatifcbe Dichtung in nenn Silbern. 
Don Stefan $meig. (Uraufführung im Stabttheater 
Nürnberg cm 8 . ©ftober ( 9 ( 8 .) 

tegenbe eines Cebens (Ein Kammerfpiel. Don Stefan 
Smeig. (Uraufführung im Deutfehen SehaufpieU)aus 
qamburg am 2«. De3ember (9(8.) 



Hamen» nn6 

5ttt< 

Abefen, Efebmigf.’ . . 190 
Atferfnedjt, (Erwin 137, 185 f. 
Kbler, Kurt: lieber* 
fetjr .... 159, 169 
Kbler, Ecopolb f . . .190 
Kbolptt,Karl: QausZtnm» 
mer 37 .134,143, ferner 234 
Kby, Anbreast . . .190 
Klean [Perlag]. . . .110 
Altenberg, Peter: Vita 
ipsa 120, 123; IHein 
febensabenb 120, 124, 

ferner 149# tl90 
Alter, tDilljelm . . . 179 
Anberfen: BeifeblÄtter 

ans (Pjlerreidj ... 89 
Anbrejema, mp. . . 228 
Aitbrefen, f^ugo f . . 191 
b’Annu^io . . . . U3f. 

Apcl, Anni'.234 

Apollinaire, ätaillaumef 191 
Arjfenjero, Konftantin f 19; 
Affenbaum, IHidjaei f . 192 
Affifl <fran3 »on ... 20 
Aoaltnt-Drutfe . . . . 88 
Baaber, £rig pb. 136,146,163 
Sab, 3nlins: Per IPille 
3um Drama . . 168, 176 
Bad?em, 3- p. (<Sefd?id?te 
bes Perlages) f. tf älfdjer 
Babing, Dr. f. . . . 192 
Baljuc, ffonore be: 27 ff., 
Comedie humaine . 69 


Sadjregt fter 

Seit* 

Banoille, C^obore be: 
äfop ...... ui 

Barbuffe, ffenri: Clart4 
106, ^ener . . . .106 
Barbola, Kafpar f . .192 
Barlad?, (Ernft; Per arme 

Petter.262 

Barrbs, BTanrice: „Lee 
Familles spirituelles de 
la France . . 104 , U*> 
Barne, 3ames PT.: Bear 

Brutus.;oi f* 

Bartels, Abolf: BMtlite» 
ratnr . . . . 166 , 168 
Bartfdj, Bnbolf Efatis: 

Per junge Pieter 132, 

136, ^mölf aus ber 
Steiermarf * . . . . 136 
Bauer-<ßreeff, B.: Per 

Umsug.252 

Baumann, (Emile: La 
paix du septiöme jour 
lio, 3<>fepl} pelaban 
[Befrolog] . . . . uo 
Bäumet, (Sertrub: <Soe» 
tt?es (freunbinnen 167, 171 
Bän mer, £ubmig: Pas 
jBngfte (ßerirtjt . 168, 163 
Beaudair, Efenri f . .192 
Bed?cr, 3°liannes B.: 
pÄan gegen bie Seit 

168, 163 

Becgne, $enrt . . . . m 

17 * 


259 







. Mtn 

Beer-ftofmann, Hidjatb: 

3aafobs draum . 252 

Beflamy, <Ebn>.: Looking 
backward . . . < (3? 

Benba, Julien: 8 elpf} 6 gor 
tto, ferner . . . . UO 

Benebif.27 

Benelli, Sem: Cen» delle 

. • • • • • Ut 

Bennett . . . . . .102 

Bergerat, (Emil . . .23 t 
Sergl}, Hidjarb f . . . t 92 
Bergner, t^emrid} D. f • 19.2 

Bergfon.UO 

Berliner Donnerstag«^ 

fellfdjaft. 88 

Bemays, £uife f • • • 19 2 
Bertram, (Ernft: ZTietjfdfe 232 
Befj. 8 : Unfete religibfen 

£rjiel}er.t89 

Beti(mann £?oQioeg, dt}.: 
Betrachtungen jnm 
ZPeltfrieg . . . teof. 

Bibel, Bibelbrucfe: <5ene- 
fis 86 , Der propt{et 

Daniel. 90 

Bibliotheken, Derfleige« 
rnngen: Bibliotljef töe« 
org Ejirtl} 2 ^ 7 , Büberei 
besi}er 3 ogs oon Sadjfen« 
tPeimar 2 t?, Bibliotbef 
Sdjtibbefopf 2t7, 3°' 

tjanna II., Königin oon 
ZIaoarra 2 ^ 8 , Spider* 
nnb <ßoetl}e=Briefe 2 ^ 9 , 
Kutogramm-Kuftion 
250, Ultenglifdje Dra¬ 
men 250, ttlanuffripte 
OTirbeans 250 , 51}afe- 
jpearebrucfe 25 t, Öeyfe-, 
Übfen», 8j3rnfon*2Juto- 


Settr 

grapsen 25 tr&Qanpt- • 
mann-Briefe.... 25t 
Bibon, EfenH . . . . tU 

Bieber, Ejngo .... tos 
Bienenftetn, Karl: Seelen, 
bie l}eimgefunben t32, t35 
Birnbaum, Hlartüt f . t92 
Bittner, (Suftao . . . 233 
Bjjdrfman, (Erif f . . t92 
Bjdrfmann ..... 228 
BjJrnfon, Bjömfijeme, 
f. a. BtbüotfyeFen . . 294 
Blaff, (Ernft: Die (Sebidfte 
oon Sommer nnb (tob 

159, t«« 

Bloem, 0?alter: Sturm- 
fignal —! . . t3t, ttt 

Blfimmer, Cfugo f . . t93 
Blutigen, Diftor . . . 29 t 
BoboryPin, Peter f . , t93 

Boccaccio.tt9 

Borf, Klfreb: (ßrete <fil* 

lunger.(27 f. 

Boelig, Qlartin f . . . (93 
Boettidjer, <8ottt}0lb f . t93 
Bogeng, CS. 2L <c. . . 90 

Böftme, . t89 

Bolte, 3ot}annes ... 88 
Bolg, Johanna f . . t9t 
Borbeaut, Efenri ... tot 
Bonet-tUaury, (ßafion f t9t 
Bond}er, QTaurice . . tot 
Bonus, Krtf}ur . . . t89 
Borngräber, Otto: Die 
anbere Hadjt . . . 252 
Bornljord, Karl f . . t9t 
Bofjöorf, fjermamt: Batju- 
meiner (tob .... 252 
Bourfeinb, Pani . . . (38 
f. a. tPatbemar tPeber 
Bonrget: Cajariite . . tot 
Bpurquin, Samuel f . t9t 


260 











Seit* 

Soylesoe, Hen6 . * 04 , 230 
Branbes. (Eboarb . . . 228 
Braun, 3nlius . . . *84 
Braun»2lrtaria, H: Don 
berühmten geitgcnojfen 

m, * 84 , f m 
Braun, JDalter f . . . *94 
Braune, tPilhelm . . 23* 
Braufemetter, Hrtur * 42 , 

Das neue (Slatf unb 
manches anbeve. . *8? ff. 
Brecht, IDalter: Cortrab 
^erbinanb flleyer unb 
bas Kunfttucrf- fehter 
(ßebichtfammlnng *67, *72 
Brecour, Hermann f . (94 
Brennert, bans: Dort 
fünf bis fiebert . . . 252 
Brentano ..... 62 

Brieuj.JOO 

Brorfborff.Bantfart . . *8* 
Brob, Hlaj: Das groge 
iDagnis . . . . *52f. 

Brugmann, Karl f . . *94 
Brüning, (Eridf -f . . *95 
Brujfot, XTTartin: Der Crp 
fdjelm Hugnftin . *48f. 

BüdjerFunbe,Diette!jal}rs* 
fd?rtft für angemanbte 
[§citfd?rift] .... 90 
Burffljanbel, Buchtnefen: 
Bibliophile Cfjro* 
nif ( 0 . §obeltifc) 84 ff., 

Die tage bes Bfl» 
chermarftes ( 3*0 
92 ff., 2 llmana<b ber Bü- 
«herftube (ffrsg. v. Qorfl 
Stobbe) *84 f, 3<*h** 
budj ber Bfidjerpretfe 
(Bearbeitet t>. Hupp) 

*84, *86, KirchenoÜter* 
n>e:F ber betttfchen Kfa» 


Seit» 

bemten 246 , Bücher- 
greife . . . . . .249 
f. a Bibliothefen 
Büchner, (Seorg . . . 2*0 
Bühne, Deutle (3ahr* 
bu«$ ber (frankfurter 
ftäbt. Bühnert). fl^rsg. 
b. <5i6 rg 3- plotFej * 68 , *75 
BUI 03 , <francöts, f. paille* 
ron 

Burg, paul: Der golbene 
Sdjlfiffel . . * 48 f., *5* 

Burggrdf, JDalbfrteb: 

ITlammon .... 252 
Burte, Jfermamt: Stmfon 
252, Donna 3nes . . 252 
Buffe, Karl f . . . . *95 
Buttlar, IDilhelm 0 . f . *95 

Byron. 47 

Camathias, $. . . . . 232 
Carbucci . . . . **3f. 

Carl Huguft, Briefroechfel 
bes t&ro^h^SOd^ mit 
(Soethe. tfrsg. non 
ffans IDahl . . *67, *70 
Carften, ^rirt . . . *42 

Cants, Paul + ... *90 

Cafpar, Karl [BUber 3 U 
Strinbberg] . . . . 89 
Cerefole, £onis f . . . *96 
Cejanne: [HTappemoerfe] 85 
Ch^ntiffo, Hbalbert p.: 

Peter Schlemihl • . 243 
Chateaubrianb .... 59 
Claar, (Emil .... 229 
Clan bei, Paul: Le pain 
dur *05, Otage *05, 


ferner. *09 

Clermont, Hl. 253 

CoQins. 72 


Conrab, 3°f e Ph • . . * 0 * 
Conrabi, Heinrich f . . *96 











Seite 


Seite 


Corneille: pelyeucte . .J09 
Corratini, (Etuico . . 1(4 

Corrintb.(63 

Cre^enad}, tt)ilf)elm f 
(96, (Sefdjitbte bes 
neuen Dramas . (67, (70 
„Critica“ [aeilfdjrift] ((5, ((7 
Croce, 8. . ((3, ((4, ((7 

Cunom, fjeinrid} . . . 230 
Curtius, Cnifl Hobert: 

Die literartigen IDeg- 
bereiter bes neuen 
(franftetcb . . (68, (76 
Dabl, 3onas f ... (96 
Dante 242, Dantefyaus . 246 

Dahinter.85 f. 

Dauttjenbey, Clifabetf}: 

Crotifdje HoceUen . . (3( 
Dauttjenöey, Ulaj + (96, 

ferner.238 

Defoe: Kobtnfon ... 75 
Debmel: £i$ebuj» 42, 
grotfdjett Dolf unb 
OTenfdftteii (80, (83, 
ferner .... (3(, 236 
Delatjaye, Crnefh Docu¬ 
menta relatifs k Paul 
Verlaine .... 2*5 f. 
Delebba, <Sra3ta ((3, ((5f. 
Delius. Hubolf t>.: fjegel 
in feinen Briefen . . 88 
Deffoir, Utaf .... 56 
Detten, (Seorg 0. f . . (97 
Deubel: Die roilj bnrdjf* 
raflen HMjte ... 87 
Deuffen, paul f . . . (97 
Deutfdjbein, UTaj . . . 229 

Ditfens.*6, 72 

Dietfl, Crnfl .... 246 
Dietrld^ritj: DerKndPm# 252 
Dtegenfdfmibt: König Cob 

(52, (56 


DindEoge-Campe, Clara 

0 f.(95 

Döblin, Jllfreb: IDabjefs 
Kampf mit ber Dampf¬ 
turbine . . . (33, (39 


( 9 * 

(98 

(98 


86 


Dotjm, fjebroig f 
Donalies, fjans f . . 
Dorr, Hobert f ... 
Doftojemsfi: HasFolniforo 
34, ferner 46, Dumme 
<8efd?id?te [Kusgabe ber 
marees-(ßefelifdbaftj . 
Doyle, Conan: A study 
in scarl^t 74, ferner 75, 70 
Dräger, Qeinridr: HUe 
<Sefit)i(^tm aus Pier* 
lanben . , . . 127, (29 
Dralle, Hubert f . . . (98 
Dramenliteratur ... (66 
Drinfmater. 3of}n . . (02 
Droefdjer, (Seorg , . . 229 
Drofte, <8eorg .... 235 
Drofte^iilsboff, Kn nette v. 36 
Duhamel, (Seorges: La 
posseosion du monde 
(08, ferner . . . . 23| 

Dumas.((( 

Cberbarbt, Pauli Das 
Buch bet Stunbe . (67 f. 

Cbbarbt, HTelanie f . . (99 
Cbnec-Cfdjeubad?, Ularie o. 26 

Ccfebarbt.(89 

Cblinger, Hnton f . . (99 
Cbfdjmib, Kaflmir: Über 
ben Cfprefftonismns in 
ber Literatur nnb bie 
neue Did?tung . (68, (78 
Ct^mcFe, $. Q . . . , 88 
Ctjrisminn, <Snftao: <8e* 
f<bi<bteber heutigen fite* 
ratur bis 311m Uusgung 
bes Mittelalters. (66, (69 


262 







Seit* Seit» 

€$rfer,$ansf}elnrtdj (Epftein, Dia; . . . . 228 

(Kraug) 8 , ferner „Die Cruft, Cuife + . . . . »99 

Seife ins Pfarrhaus" (Ernft, 0tto. 8 » 

8 , »off.. 2 », Briefe com <£rnft, paul.254 

£anb »of, »3, i. 6 , 2 », (Ernte |3at)rbud}]: Unfer 

Sieber an ein DIäbd?en IDille unb U)eg 

»», » 6 , £rut)ling$lieber (^eilborn) . . . . »ff. 

Die Ciebe leibet feinen (Ersler, Ditna f . . . »99 

(Eob »», » 6 , Der t}of (Ertl, CEmil: Der Dntlag* 

bespatrtyerfyaufes unb ftein .... »33, »4» 

anbere €r$ät}lüngen »», €ulenberg, Herbert 233, 

»4, IDenn alle Brünn* ferner: Die Itadjtfeite 

lein fliegen ...»», 253, Die (Blücflidjen 

Sdjtoäbifdfes Cieber* 253, Die 3nfel 253, 

budf \ », iofept{ §em* Das <£nbe ber Diarien* 

brobs (Eodjter » 4 # Das bürg.253 

romantifdje ^rüulein (Ecers, Dia; + . . . . 200 

» 4 , Die ^eilige CScilia Färber, Clemens f . . 200 

fZIocelle) »5, Dato* Jabri be^abris f.Sdjmifc* 

biogr Sfijje. . . »8 Koller 

€tcbcnborff .... »63f. <£aefi, Robert: Die^faffabe 253 

€iblitj, IDaltfjer: Der jfarina, Salcatore »»3, f 200 

junge (Bina »3»f, Der Jelbfcller, paul . . . »82 

golbene IDinb . » 58, »60 Jelfdjcr, Kurt: Die Bober* 

(Eifenlofir, £riebrid?: Die baljn.»27 f. 

Cegenbe ber DIarquife ^eofanoff, Ifiidjael f . . 200 

be Croiffet .... 252 Jirbte. »89 

Cisler, Dbolf, f. Störf „^igaro" .... » 09 , »»o 

Cisuer, Knrt . 60, f »99 <jfilef, (Egib 0 .: IDadjt* 

(Eloeffer, Drtl)nr . . . »72 meifter pummer »33, »38 

(Elsner, fjermann f . . »99 fifdjart ...... 62 

(Elfter, l^anns Dlartin: Jifdjer, (Engen: DasHeidf 

fjunbert Jatjre Derlag bes iebens . . . » 48 f. 

&.lDill{ öruiiom » 8»9 <fifd?er, ßans ID. »55, 

bis »9 »9 . . . . »85 ff. ferner Der DIotor . . 253 

€merfott. »09 <fifd?er, (Dtto f. . . . 200 

(Enbers, Carl . . » 4 », »84 Jlaifdjlen, Cälar . . . 239 

(Enfing, (Dttomar » 29 , Jlaubert: Cegenbe con 

ferner » 29 , »45. Das 5t. Julian [Dnsgabe 

püuftlein auf ber IDelle ber Dlarees-< 5 efeU|\fc jft| 86 

»33, »38 (flciidjer, Piftor; Dlte 

€es ISeitfärtft] . . . 84 f. tfreuube.253 


265 









Stii* 


Scitr 


fernes, Bemfyarb: (Sott* 
frieb ^aberforfs 3rr* 
htm \2n, { 26 , £Änb* 
lidje (ßefdjidjten . I 25 f. 

.florence, 3ean. . . . uo 
.flotoin, OTaj o. + . . 200 

Montane, Ctjeobor ... 4 

^ranec, Knatole: Le pe> 
tit Pierre . . . .105 

ran cf, fyms: (freie 
Knechte . . . . '. 253 

Jrancf, £eonfjarb . . . 232 

(franef, paul unb Sieg* 
frieb (Beyer: fetter* 

Sauber. 253 

£rancf, Sebafttan . . . *89 
Jran3 non Ktfiff f. 

(fr eff a £i*Cat*po . . . 89 
Jreunb, <£rid? . . 128 , 144 
A’rey. 21 . ITC.: Der mbrbcr 
ot{ne bie Cat . 152 , 156 
(frfba Bebrid? f . . . 200 
, (frieb, $ : IfTetn Kriegs* 
tagebuefy . . . 180 , 182 

(friebentfyal, Htdjarb: 

Can3 ttnb Cob 168 , l 60 f. 
(friebjung, f^einrid?: 31 , 
fyftorifcfje KuffÄije 177 , 

1?9, Das geitalter bes 
Imperialismus . 180 , 183 
(frieblänber, Hermann f 201 
^riebmann, Hubolf: 2llle 
IDege fuhren 3U Dir 134, 14 <1 
(friebridj, Karl Jofeplj: 

Die arme Sdrmejter ber 
Kaiferin . . . 134, 142 
(frfooni, (Sufiaoo + . .201 
$nnfe, Bertyolb f . . 201 
©aboriau . . . 72 ff., 78 

(Balletti, KIfrebo: La poe- 
8ia e Parte del Pascoli U4 
< 0 alsn>ortt)Y, 3 ot)n: Beyond 


. 102 

201 

103 
201 


8 * 


101, Pive Tale« toi, 
ferner .... 

(Saft, peter (Qeinrid} H5 

feli&) f. 

Gazette de« Beaux-Arts, 

La [geitfdfrift] . . . 
(Seiger, £ubn>ig f . . 
(Seiger, IDiüi [£itf?ogra* 
pbien 3U IDebeftnbJ . 
(Seorgen, Piftor: Der 
bliube (Sott .... 

(Sefellfdjaft ber Biblio» 
pbilen ...... 

(Sefeüfdjaft ber (frennbe 
ber bentfeben Bfidjeret 
(SefeUfdjaft ber Bühnen* 
fdjrifM'ieller .... 

(Sever, Siegfrieb f. p«ul 
^ranef 

(SfeUer, Simon.... 
(Siemfen, 2lnna . . . 
<SiUboff,3oftannes: 3&rn* 
jafob Stuebrt. . 132, 
(Siraub, Klbert.... 
(Sleidjen*Huffnmrm,K.p : 
123f., Der Bitterfpiegel 
178 f., feiner 182, 182, 

(Sleim.245 

(Soering, Heinfyolb: Der 

(Erfte. 

(Soetbe 4. 15, 19, 20, «2, 

113, t66,£laoigo[Kus* 
gäbe berUTarees=(Sefell* 
fdjaftj.86, Don beutfd?er 
Baufur.ff 86, <Soetf}e> 
ffanbbudj (fyrsg 0.3uL 
gcitler n a.) 184, 186, 
£eiben bes jungen tOer* 
tljer....... 

f. a. Carl Kngnff; BÄ6* 
mer, Seiner «Brief, 

BibliotfyeFstnefen . • 


253 


87 


90 

11 « 


234 

234 

135 

104 


186 


259 


241 











Seite 


Seite 


tfolbfriebrid?, 3 * • • . 9 ( 
Äoli, 3®an: Dithyramben 

(58, (63 

< 5 orfi, Btayim: Zladjt* 
afyl *7. ferner . . . 228 
<58f<h*tt [Brirffammlung 
bes Deilagsardjios] . 9 ( 

©ottfdjeb.65 

©raefcer, (franj . . . (** 
©rautoff, ©tto. . . . *76 
<ßra 3 te, ÜTarie bette . . 3t 
©regori, <ferbinanb ( 6 (, (63ff. 
<Srintmelsfi<wfen ... 62 

©rolmann, 2 lbolf o.: $t. 

Qölberlinsijyperion (67, (7( • 
< 0 ro§, (Ebgar (*3, (52, (83 
(Srofimann, Hubolf: $er» ^ 
barium |Habtrrnngen] 

85 f., Doftojemsfis 
.Dumme ©efchidjte* 86 , 
Kaifers ,Don Borgens 
bis mitternachts* 89 , 
gf<hed>ou>s,Kirf<hgarten‘ 89 
ißrunotpfdjes Derlags» 
haus : £r ID. (Srunom, 
Johannes <0, XDolf* 
gang <5., f. (Elfter 
©nbmunbjfon, (ßubmun* 

bur f. 202 

<Suilbeaur, ffenri 235, 238 
änlbranjfon, ©lau [ 3 üu» 
ftrationen 3 U <freffa] . 89 
©ftnther, IDafter . . . 232 
^aarhaus, 3 ulius K.: 

$aus Malepartus ( 2 *, (26 
Qaas, Hubolf: Michel 
Hlanf unb feine tifel 

. *3«, 1*2 

Qatcfet, (Ernft f ... 202 
qalbe, Ma$: 5<hio§ geit* 
vorbei ...... 253 

ffaläoy, Daniel: Charles 


Pejmy et les Cahiers 
de la Quinzaine . . (09 

fjaÜe, Salomon 0 . f . 202 
bjammerftein, f$ans 0 .: 

§n>tfdjen (träum unb 
Sagen . . . . (58, (63 

fytnnefen, £ranj f . . 20 s 
fyimfun, Knut . . . 238 
^arbenberg, <friebri<h . «5 
ffarbenberg, Qenriette: 

Heigungen . . (58, ( 6 * 
Qarber, Hgnes: Hfle mit* 
einanber . . . (27, (29 
Qarbt, (Ernft 228, Die 
©nette ..... 233 
Ifarbtong, Diftor f . . 203 
Qarlan, tDalter: Die bot» 
ftdjtige 3ungfran . . 263 
Qarrurit;, Ma$ [Derlag] . 90 
Qarry, Myriam . . . (0* 
Qart, 3ulius .... 23 * 
Jjartmann, £ubu>. Morifc 
f. IDeltgefdjidjte. 

^artony, Maria Mejan» 
broroa f. Colftoi. 
Qafencleoer (63, Hntigone 25* 
fjauptmann, (Eerhart *, 

Die IPeber * 0 , Sonnen* 


anfgang ..... (6* 
f. a. Hibliothefen. 
$anf<bner, Hugufte: Die 
Siebelung.! . . . . (*6 


fjebbel .2*3 

t?e<ht, (friebrid? f . . .205 
Ejefele, Hermann: Die 
<Entfagenben . . (3*, (** 
£jegel in feinen Briefen, 
f. Delius. 

^eilborn, (Ernft (50, (57, (7* 
Jeimann, Morifc: Hpho* 
rismen.88 


265 










(feine, Hnfelma 123, 

I30f., (4(, ferner (4(, 

(53, (36 

(feine, Cb* Cb* . . (85 

(feitmfiUer, ^ranj ^erbt* 

nanb f.203 

(felmolt, Qans $. (37, 

(5(, (78f., (80, ferner 

(80.<83 

(jenntg, H. 2*2 

(feebtg, £r. f. . . . f . (87 

(f ermann, (öeorg: Olein 
Zladjbar Hrneife . . 25 * 
(jciobot •••••• 88 

(feronann, tP.: Pie He» 
ligien unferer C^ieber (88f. 
(f ertbel, tubroig [Citbogra» 
ptyen 31t IPebefinb] . 89 
fferjog, £eo: Sdjatteutanj 259 
(feffe, ßermann ... 26 
(feujj, (tbeobor . . . (75 
(ferolctt, OTaurice: The 
Village Wife's Lameut 99 

(feymel ..85 

(ferne 81 f (75, panl 
ßeyfe nnb (Sottfrieb 
Heller im Briefroecbfel 
[tfrsg. » OTajKalbetfj 
(«?, 17(f, ferner K. 
Briefe an panl ffeyfe 244 
f. a Bibliotbefen. 

(fille, peter 36, peter (fille 
(£as?er*5cbtiier) . . 38 f. 
(fimmeibauer, <£ran$ f . 204 
(fimmelbaur, 3nbor f . 204 
(firfd}berg 3nra, Hnbolf: 

Pie mabre Kunft (34, (43 
Ifirtb, tfriebrtdj (36, (59, 

(43, (50, (69 
(ftama, Stefan [Habiernn* 
gen 3« Oldtterl ... 89 
(fobbis, van . ... (64 


26 $ 


Seitt 

(fofer, Klara: Brnber 
OTartinns . . . (48, (50 

(fofmannstbal, (fugo o. 

23, (64, 3ebertnann . *9 
(fSlberlin . . . . 9, (5, 20 

£folitfd?er, Hrtbur: Sdjlaf» 
roanbler (52, (54, 

Brnber IPurm (52, (54, (56 
ffcüiuber, $elij: Per 

Cän3er . . . (33, (39 

ßdlfiter, <8eorg: J^unbert 
3 P* Sadjem (85 
ßbljer, Hnbolf.... 233 

(fol3crlanb, $ran| f ... 204 
Qölty ....... (51 

(foine^er, ,frifc . . . . (57 
ßorn, (fermann:.. Pie 
Plannfd^aft bes Kölns (46 f. 
(fornßein ...... (75 

ffuber, Karl (25, ferner 
(25ff, (3( .... (54 

(fuggenberger, Hlfreb i 228 
{fugo, Pictor: Lee Mise¬ 
rables 70, ferner . . ((( 

(ffilfenbetf, Hidjarb: Per* 
toanblungen . . (34, (43 
(fumbolbt, IPilbelm v. . 62 

3bfen.(00 

f a Bibliotbefen. 
3fgenftein, ffeinridj: Üla« 
rias ßodtfeit. . . .254 
3nfel föeitfdjrift] ... 83 
3accotet, (Seorges f . .204 
3acob, (Sufiao: Per ab» 
grafte <£fel . . (32, (37 
Jacobs, Olowty . • • (25 
3acobfen, ,fiiebtt<b + • 204 

3acbbfen, >cob peter + 200 
3acqucs, Horbevt: £anb» 
mann (fal . . . (24f. 
3aeger, S tan 5 t • • • 205 


i 











Seit« 


3agom, <5. v : Urfacfyen 
unbHusbrurfj bes IDelt» 
Prieges .... I80f. 

3afob, ffeinrid? (Ebnarb: 

Der SaMTijigjätjrige |52f. 
3ammes, ^rancis: Mon¬ 
sieur le Cure d’O/eron 105 f. 
3anifdjfelb. (Ermin t». . 227 

• 3anfen, IDerner; (Subrun H8f. 
3anf}en, H9, ferner *69 
3enfen . . . . . . 8i 
3enfeit, 3ot}annes D. . 237 
3obannpt|\ije Sdjnflen 
[DrutfmerP) .... 87 
3<>W, Ijamts 153 f., Der 
junge Itlcnfdf • • • 254 
3onafjon, 3 onas f • • 205 
Journal des Debats [$eit* 

fd?riftj. \\\ 

3unger, §ans f . . . 205 

K&gi, Paul.233 

Katjane, Hrtljur: IDill* 
fommen unb Hbfdjieb 

133, Hl 

Katjtt, ^arry 228, Der 

Hing. 254 

Kaibel, t fran$: (frötjlidje 
IDieberPunft .... 254 
Kaifer, (Seorg: Don HTor» 
gens bis flTitteruadjts 
89, Clanbius. ,frieb» 
rieb unb Hnna. 3uana. 

254 , Der Hranb im 
Opernhaus 254 » <Sas 254 
Kalbcrf, Htaj, f. IJeyfe 

Kant.42, 106 

Karmattt, Juliane: (Eros 

U9» 12( 

Kaftmir, Cuigt [Habic* 
rungen 3 U Huber'en] 89 
KauPol: Seeleufdjatj [Kup* 
ferfttd?]. 86 


Seite 

Kayfer, (Seorg f . . .205 

Keats.99 

Keim, £f. ID. . . *20, 135 
Keller, (Sottfrieb: Sieben 
legen be 11 * 5 , ferner H9, (73 
f. a. ffeyfe 

Keller, julius f . . . 206 

Keller, 3 - £. 163 

Keller, paul: Hubertus 124 f. 
Kellermann, Hernt)arb: 

Ifefter unb £i . . . 144 
Kerner, 3 uftiuns ... 9 

Kernftocf, (DttoPar . . 232 
Kerr, Hlfreb .... 242 
Keffer, Hermann: Summa 
Suniniarum .... 254 
Keyferling, <£buarb<Sraff 206 
KeyferlingP, Paul (Sraf + 206 
Keyjfner, (Suftao, f.Difdjer 
Kibbe, ^aralb f . . . 206 
KiefePamp, ßebmig f . 20? 
Kiefel, <ö. <£.: <£l}riftine 254 
Kiubermann,^ei:i3,f tfer» 
mann Kur3 

Kipling, Hubyarb ... 98 
Kleinfdjmibt, Hrtljnr f . 207 
Kleift (Sermania an ilfre 
Kinber fffanbfdmftl 94, 241 
f a. IHartini 

Klopftorf. Hl 



Knies. Hid?arb: Die f$er* 
lisijbfer unb il}r Pfarrer 

134, 143 

Kttoblod?. £?ans: Die 3“* 


basglorfe. 254 

Knubfen, fjans .176 

Kodj, 3ulius: DieHTüfjle 
am Deidf ... . . 254 


267 











Seite 

Koller, 3ofef + ... 207 

Köbnfe, (Dtto + . . . 208 
Kofofcpfa 39 , Der bren- 
nenbe Dornbufdj . . 265 
Kolloben, 21 2)1 ... 233 

Komor 3 Ynsfi, (Egon © \\9f- 

Konegen. Karl l Der lag] 32 
Konen. Haonl: Der junge 
König ...... 265 

König, tfbertjarb . . . 234 
Körner, fr. (Elf *30, * 39 , *46 

Korngolb.*55 

Korrobi, (Ebnarb: Sd?tvei* 

3 er Siteratnrbriefe *67, (69 
Köfier, Ulbert: prolego- 
ntena 3 U einer Unsgabe 


ber tDerfe Storms . . 245 
Kraft, Hobert .... 78 

Krapotfin. 46 

Krafcmann, (Ernß . . . 233 
Kraus, (Eberbarb f . . 208 
Kraus, Karl .... 39 


Krauß, Hubolf *28, *36, *74 
Kr3Y3ano©sfv, ©itfiieb + 208 
Kubin, Ulfreb .... 90 
Küdjler, Karl . . .* . 235 
Kunftbrutfereien f Offi- 
cina Serpentis, Hupp« 
redjt-prejfe, U©alun» 
Drucfe 

Kur 3 , ^folbe: Uns mei¬ 
nem 3ugenblanb *68, *75 
Kurj, ^ermann: Cifarbo 

168 , *74 

Ccxbmann, £}ebt©ig: tDilbe 

,Salome 4 . 45 

Cacombe, Pani f . . . 208 
tagarbe, paul be . . . ^89 
Cam.bert, Unbre ... 86 
£anbau,. Cola: Urlaub . 255 
Canbaner, (Sufta© 
(meyerfelb) 45 , ferner 


Seite 

IDie ffebmtg f adjmann 
ßarb 50, Briefe aus ber 
fran3öflfd?enHe©olntton 

177 , 179 ... f 208 

Sange, (Earl: Strom aus 
ber (Ei*fe. . . * 58 , *62 

Cangmeffer, Unguft f . 208 
f. a. Meyer 

£asfer-Sd?uler, €lfe 
(fifd^er) 35, ferner 
lfiein Jfer3 37, 42, (De- 
fidjte 38 , peter ffille 
38 , Der prin.3 ©on 
(Ebeben 38 , Die IPupper 
40, 255, befummelte 
bebidjte [Ijebräifdje 
ZRelobien, €ftber, £en3« 

I leib| 40 f., [bebet] 43, 

ferner.234 

iafcfo, Unbreas: friebens- 
geriet .... * 80 , *82 
fautfner, Holf: Der Siur3 
bes Upoftel Paulus . 255 
fauienfoef, fjcinridj f . 209 
faoen, Hid?arb f . . . 209 
£ebonj, Hene . . . .230 
£ee, ^einrid? t ... 209 
Eebmann, tPalter: Deut» 
fdje frömmigfeit . * 87 ff. 
£cißmann, Ubotf . . .229 
£emm, Ulfreb: IHorb * 32 , 

135 .■. *f 209 

£eon, Diftor: (Ein bunfler 
(Ebvenmann .... 255 
Ceonbarb, Hubolf: Beate 
unb ber große pan * 52 , 

* 54 , Die DorljöUe . . 258 

Ceoparbt. **3 

Ceppin, paul . . , . *38 
£epf!us, Johannes: Das 
£eben >fn . . . *87 f. 
£er<b, (Eugen .... 235 


268 








Seite 

«effing 3, 62 • « • • 65 

Ceoitfdjnig.72 

Cbotjfy, tjeinricb: Per 
Ptenfcb unb fein tDerf ( 84 f. 
£t«l?notosPv, PIed?tilbe: 

Per Ktnberfreunb . . 255 
£id?tenfiein, 2llfreb: (Sc¬ 
hichte unb (Sefchidften 

159, (64 

£tenau, Heinrich: Per 
$err non Ejofffee . . 255 
£ienert, Pleinrab: §fird?er 
Sagen (27, (30, ferner 230 
Cienharb, ^riebrid?: ptp* 

Mas ..255 

£iliencron. 

Cinbau, Paul f . . . 2(0 
fingens, paul . . (35, (37 

£tnnen>eber, Heinrich f . 2(0 
ftjfauer, (Ernft . . («o, (62 
£ifi, (Suibo o. f . . .2(0 
Citeratur: Pie englifdje 
üteratur bes 3ab* 
res t£eonbarbi 98; Pie 
fran 3 Ö|ijdje Citera* 
tur bes Jatjres 
((Srautoff) (03; Pie 
ttalienifche £itera* 
tur bes 3®b res 
(Schoener) ((2; Pie 
beutfche Literatur 
bes iatjres . . . U9 
Cobfleit, Wilhelm . (26, *37 
£oet|r, Plaja: (Eriftans 

(Eob.255 

£oen?enberg, 3<*fo&: Ziel- 

friba.255 

£ohmann, t frl. Dr. . .228 
Corner, ^ri§ unb Bruno 
Warben: Per König 
bes £ebens .... 255 
Commafcfdj, (Erwarb . . 228 


Sette 

£öns, ff ermann: Pie 
Käufer von 0 f)(enl{of <27 
£os, Pincent (Sraf f .2(0 
£5fer, ^ranj: Pie £fert* 
gottsbrücfe .... 256 
CoStäf, £uboif f . . . 2(( 

£oti.59 

£ottmann, (Sertjarb f . 2(( 
£ubborf, 3<>b« . . . . (09 
Cubroig, Klbert . ( 55 , (70 
luther, Prthur . . . . 229 
£ufc, K. ( 5 . f . . . . 2(( 
IHadjeraud?, ^ugo + . . 2(( 
Plaeterlincf: Per taf- • 
tenbe PTaeterlincf 
(<gfd?) 52 , ferner Serres 
Chaudes, Chansons, 
Kleine Pramen 52 , Vie 
des Abeilles 53 f., 58 , 
Tresor des Hurnbles 
53 f, 58 , (09, Sagesse 
et Destin6e 64, Temple 
Enseveli 54 , (09, 

Double Jardin 64, 
Intelligence des Fleurs 
54, Debris de la Guerre 
54 , La Mort 54 f, 
L’Hote Inconnu . 55 , 67 
Ptann, Sftovnas: Betrach¬ 
tungen eines Unpoli* 

tifdjen.232 

Ptarc, ^ranj .... 43 
PTarcus, (Earl Paoib . .229 
PTarees*(BefelIfcbaft 85 , 
Ptarees [£>ei<hnungenj 
85 , PTarees-PZappe . 85 

PtareUe, Cuife .... 234 
IHargueritte, Paul f . . 2 (( 
Plarfyas |^eitfd?rift| . 84 f 

PTartini, (Ehriftian (Ernft 
|Kleiftsfcblefif<beHeifeJ 244 
Ptafefielb, 3 ob« ... 99 


269 









Stitt ! 

maul, 21 nna f . . . 212 
manrras, Maries . .109 
maync, ^arry . 139, 172 f. 
mebrtng, fran 3 f . . 212 » 
meier*(S>racfe, Julius 85, 
ßeiitrid? ber Beglürfer 256 
metnetfe, f riebrid?: preu« 

§en anb Deutfdjlanb im 
19 . unb 20 . ialirljttn» 
bert.. 177 f. 

meifel.£jeft, (Srete . . .239 
meiffer, Bttljarb . . .227 

mfrei er, m. f f . . . 212 
menirf, Seonarb *. . .101 
meferf, felis .... 87 
meyer, ionrab ferbinanb 
nnb 3ulins Hohenberg 
(Briefroedjfel). Ifyrsg. 
von Huguft Sange« 
meffer.] . . . 168, 173 

meyrtnf: (Solent ... 9 ® 
midjaelis, ^ein) 192 ,197, 188 
mid?el, peter: Die < 8 e« 
fdjidjte von ber Butter 

133, uo 

ITTtd?el, Bobert: (Sott unb 
ber 3nfanterift . 133 , 139 
Ittidjel, IDilljelm . . . i?i 
mid?elangelo .... 39 
lTtilbaub, (Safton f . . 212 
IHinbe-ponet, < 8 . ... 90 
mirbeau, (Dctave: La 
pipe de cidre . . . 239 
Ilurbeau f. Bibliotheken 
Modern Language Notes 
jgeitfäriftj .... 239 

moltöre.137 

msiler, <£ajus f . . .212 
mdUer, £?ans: Spiegel ber 
2 lgrippina .... 89 
molo, IDJter v.: Der 
Qand} im Hfl . . . 256 


moonen, $eiit 3 +. . . 213 
montgpin. Harter be .71 
ihorice, Charles f . . 213 

mbrife 9 , l5f., Brief« 
tvedjfel 3 t»ifdjen (Ebuarb 
mSrife uttb ZtToritj. 
Sdjtvinb [tjrsg von • 
Fjanns IDolfgang Hat t?.} 

167, 172 , ferner 179, 
m »<Sebä<btnis 3 immer. 290 
UTorris, IHas + . . . 213 

niofdjerofd?: (Sejtdjie. . 86 f. 

mofeUy, €mile f . . . 219 
tnfiller, (Seorg fDerlag]: 
IPelttheater. UTeifter- 
bramen mit Original« 

« |profpeft| 89 , 

opbet Daniel . 90 
mfiUer^ans: Der Sd?öp« 

fer.256 

müder, Johannes -J- . . 21 * 
müder«<Suttenbrumt, 

2lbam: JTteifter 3afob 
unb feine Kinber 133, 191 
Itlöüer-Haftatt, Karl . . 129 
müdtter, Saurenj ...31 
münd^banfen, Bbrries v. 163 
mün^er, Deftrö f . . 219 
intimer, Kurt . . . .129 
muratori, Subötvtco f .219 
muffet 97 , Carmowine . Ul 
mntius: Die brei Heidje 232 
Hanf, Hnton Huguft f . 219 
Habt, f ran 3 (Stol 3 > 22 , 
ferner Ijaits ^&dtls 
erjtcs Siebesjabr 22 f, 

29 , 32, öbljof 29 f.» 

29 , 32 f., Das (ßrab 
bes Sebenbigen 27 ff., 

30 , 33, Biogra« 

plfifd?e Sfi 33 e 31, 
JDeilje 32, (Sefdjivtjiet 


270 







Seite 


Seite 


fytgelbaner 32, Harren« 
iatij 32, [paftorale, Ho« 
prlle| 33, [Hofument, 
HopeUe] 34 , Her dag 
feer (Erfenutnis . . . *4 
Hobler, 3ofepfy: (Eine 
£iteraturgefd;id?te 
ber bentfdpen 
Stämme unb £anb» 
fdjaften (Häufle) . so 
Hagel, Hlfreb: dflamar 
256, Hrne Hielfens 

Huflm.256 

Hapoleon . . . uo, 240 
Harfon, galten be f. . 2 t 4 
Hattjuflus, Annemarie 0 .: 

Das töridjte ber 
3ulie oon Po§ . ( 48 , (50 
Haumann, Hiftor . . . 229 
HapiUe, Hugufie + . . 2(4 

Heftroy. .449 

Heumair, 3 ofef: Hm £a» 
gerfeuer . . . (58, (62 
Heitmann, (ßuflao f. .2(5 
Hifolaus, Paul . . . 449 
Htcolai: $eyner fleyner 
Hlmanad? .... 88 
Hiemeyer, tPilflelnr HU 
(ola dulo nnb Santa 
daterina im Kerfer 3 » 

Siena. 88 

Hiefe, dflarlotte: da nte 
3 ba unb bie aitberen 

135, (45 

Hontfler, drid?.... 229 
Hora, H. be: (gefegte ( 59 , (65 
Nouveile revue frangaise, 

La (Seitfdjrift] . . . (03 

Hopalis.58 

f a. petnifom 

0berbreycr, ITtaj f . . 2(5 


Officina Serpentis [Kunß* 

brurferei).8«f. 

0et)lfe, IHalbemar . .23 t 
0Uenborf [Her lag] . . (08 
01fd?fi, £eontfarb . . .227 
0pifc ....... 65 

0ppentteimer, HTaj . . 39 
0fd?malb*Hingier, $mny 
*J" ....... 2(5 

0 ftfee, Hie fgeitfdjrift] . 242 
b’ 0 ucftj, 3 efa: Hie Saft 256 
0 oern>fg, Hobert nnb 
0 tto Hitfdjl: Her Stritt* 

madjer.256 

0oib: Hmores [Hadjbid?* 
tnng von Sd?ott, Hie* 
berfdpift oon IHieynrfj 86 

0fenftjerna.(82 

paiUeron, XTTarte £ouife: 

Frangois Bnioz . . ((0 
Pan ISeitfdjriftJ ... 8 ^ 
Papini, (gtooanni: L’uo- 
mo Carducoi (( 4 , ferner ((5 
Pascoii ((3, Myrnae . 444 
patfyos, Has nene [Seit* 
fdjrift] ...... 87 

Paul, 3ean .... (5( 

Paul, (Emile [Herleger] . ((0 
paulfen, Hubolf 439 , (43, (75 
ped?el, Hubolf 440 , (46, (47 
p6laban, 3ofept), f. Hau« 
mann 

peru 3 , £eo: Smifdjen 
neun unb neun (33, (40 
Petnifom, (Sregor [Hooa« 

Hs Fragmente*) . . 240 
pe^olb, Hljons: Her feu* 
rigelHeg ( 46 f., tfranj 
oon Hfftft (58 . . . ( 6 ( 

pietrobono, £uigi: L'ulti- 
ma prole di Yirgilio ((4 
pinero. (02 












Seite 

pirenne, Qenri . . .23* 
piattner, piajibus . . 233 
piehn, E^ans f . . . 2*5 
ptotFe, (Seorg 3- + . .2(5 
f. a. Sühne 

poe 7(ff .78 

Ponten, 3ofef: Der Baby« 
lonifdje (türm (52 . (5* 

pord?e, <fran$ois . . . (0* 

poffelt, t>. 227 

Pre»sausf<breiben: leb** 
anftalt fftr bie IDiffen« 
fdjaft bes 3nbentums 232 
PrcisDerteilnngen, (Eieren* 
gaben, Chrengehalt: 

Prix Goncourt 23 t, 
S<tyn>et 3 SdjtUerftiftnng 
252, 233, 23*, Hief*« 
fdje«21rdji» 232, Klein« 
ftiftnng 232, tDiener 
Dolfs«Cheaterpreis233, ' 
Das junge Deutfcblanb ' 
233, <ßräf Sdjaffgotfdj« 
preis 233, Banernfelb« 
preis 233, Der Cürmer 
235, (Elifabeth <f3rfier« 
Hie^f(be*preis .233, ‘ 

Saubhaus-Derlag 23*, i 
3<>hannes ^affenrdth« 
Stiftung 23*, Dentfdje 
Sd^iUer ftiftung 23*, . 

{anbtiaus;Stiftung bes 
Deutfdjbunbes 23*, tHa* 
giftrat ber Stabt tDien 
23*, <Jran3. HFabemic 
23*. 235, preis Hey« 
monb 23*, Samfon« 
Preis b. bayr. UFabemie 
235, Bremer Senat 235, 
Deutfdje cfcefeüfdjaft in 
Kopenhagen .... 235 
Prenfdpn, Qermtone t>. i 2(6 

272 


Seit« 

pnttfamer, KIberta t>. • 230 
(Qnibam, XD £. ... 233 

Haabe 8 t.151 

Hablom, XDafjUi XDaffUi« 
jen>itf<h f. • .2 t« 
Kaff, Helene . . (**, (7( 

Hainalter, (Erwin t*o, t** 
Hasmuffen, <ttjriftia« 
XDilhetm f .... 2t« 
Hatt}, Ejanns XDoIfgang, 
f. ÜTörife 

Hafcel, Chrifttane: Dte 
beutfd?e Seele . (27, t 29 
Hafcfa, Clara: Die Äaffe 

(35, (*5 

Haoaiffon-IHollien, Char¬ 
les f. 2 l« 

Hee, paul 3<>hattnw t 2t« 
Heclam: 79ff., Pb»Hpp 
Heclam jun. (Dree« 
fen) 79 , ferner Heclams 
UnioeifaUBibliothef 
79 f., 82 f., 93 , (68, 
Ejans Ejetnridj Ueclam 79 
Heinharbt, <E. K : Ciefer 
als Siebe . . . X&9» (55 
Heinharbt: Heinharbtfdje 
Hegte . ^. . . . t . *8 
Heisner-CeraptnsFy, Dt!« 

tor 0 . f.2(7 

Henan.(07 

Henner, paul .... 89 
Hefthreither, Karl . . .23* 

Heuter, (Sabriele: Die 
Herrin .... (55, t*5 
Revue bleue, La [Seit* 
fdjrift) . . . . . . (03 

Revue hebdomadaire 
[Seitfd?rift] . . . . t06 
Revue philoaophique, La 
[SeitfchriftJ .... (03 


/ 





Seite 


Seite 


Revue rose, La [&ett» 

förift].*03 

Beftnono, OTorig p. f .2*7 
Bieter, Dlfreb ^Jriebrid} f 2 *7 
Hinter, lubtpig ... 27 

lieberer, ^raitj . . . 229 
Hie§, Cubmig, f. tDeber 

Hilfe, B. DI.2*3 

Bitfdjl, ©tto, f. 0 pert»eg 
Hittberg, Charlotte <Srd* 

ff« t.2*7 

Bitter, Krpeb pan! f . 2 *? 
Bittner, (ö*abbäus: Das 
§immer bes IPartens 

*52, 15? 

Bfoet, (Suftape . . .235 
Hobinfon, (enno; . . . *02 
Hohenberg f. Dieser 
Bogge, Bemljarb f . . 2*? 
Hoqrer, pan!: Die Heife 
nad? Kreujnadj . . . 256 

Hoflanb, Homain: <Zmpc* 
bofles * 0 ?, €olas Brug« 
non *08, 3 oljann <Lt?rt= 
flof *08, ferner 109 ,235, 238 
Holoff, (Ernft DT. . . .230 
Homnnbt, Qeinrid? f . 2*8 

Hofegger.8* 

Bbsler, TPalbemar [Citljo» 
grapsten 31 t Deubels 
«Die rotl) bnrdjrafien 

H^te"l.8? 

Ho§, Hobert f ... 2*8 
Bojtanb, (Ebmonb f * 02 , 2*8 

2 ** 

Hotfy, (Ernft f . . . .2*8 
Hoheit, Httbolf f . . 2*8 
Bdttger, Karl: Die Krife 256 
Sanbt, (Emil: B rüber . 256 
Bopöre, Julien: Les sur- 
vivances frangaises 
dana 1’Allemagne na- 


poleonienne depuis 

1815. **0 

Boyaarbs, IPiüem . . 230 
Bovaumont, Baubier be f 2*9 
Buhmann, tDilljelm f . 2*9 
Huppredjt'prejfe [Kunft« 
bruefereij ..... 88 

Sad}er*DTafod 7 , Qilbap. f 2*9 
Sad>s, Ejans .... 2*5 
Satr, (Suflap: <£in Hamen« 
lofer .... *52, *55 

Sappf*o.36 

Sauer, Bruno f . . . 2*9 
SAaeffer, Blbredft: <Su» 
bula ober bie Dauer bes 
Dafeins . . . *<* 8 , *5* 

Sdjäfer,IPilljetm: Diebe« 
grabene ßanb unb an« 
oere Bnefooten . *33, **o 

S$arf, (Ebtpin [Cittjogra* 
pfjien 3 U JDebefinb] . 89 
SAarrelmann, JDiltjelm: 

Die t^odtfeit in ber 

pitfbalge.256 

Sd?aufdl, Bidjarb: <Se« 
bidjte . . (58, *6*, 233 

S^effler, 3of*ann . . . (89 
SAeier, DTaj: Die Ur* 
faAen bes Dentfdjen* 
paffes .... *80, *83 

Sdplfer, IDitt . . * 54 , *56 

Stelling.2* 

Stiller 62, 69 , Stiller« 

Brief. 239 f. 

f. a. Bibliotijefsroefen 
Sdjirad?, Karl p. . . , 228 
Spiegel, <friebridj ... 65 
Sd)(efinger, fyrmaun f 22 * 
Sdjmibt, <£onrab . . . *56 
SAmibtbonn, IDilfyelm: 

Die Perfnd?ung bes 
Diogenes.256 


«tnt« 


273 











Seit« 


Seite 


SdjmiM-Kugelbadj, ffetn« 
tidf: $xan (Einfalt \5<x, \<k 2 
Schmifc-Köhler (jfabri be 

jabris).233 

Sffyrtifcler, Krthur: Hnatol 
22 f., Cafanooas ffeim» 

' feljr . . H 8 f ISO, 236f. 

Scboene, Kurt: Unb i)&tte 
tdj alle Heic^tumer *52, ^55 
Scbönherr, Karl: Harren* 
fpiel bes lebens 236 , 

Das Königreich . . . 256 
Schott, <georg . . . . ^75 
Schott f. ®mb 

Schubert. 22 

Schnbbefopf, (Earl ... 90 
Schulenburg, IDemer o. b. h? 
Schul 3 e*BrücF, Cnife f . 22 * 
Schuhmacher, £}. Pottrat f 22 ^ 
Schaffen, IDilhelm: Der 
rote Berg t32, t36, 
fföfdjele ber<finFler \32,\56 
Schmarj, tfrifc: (Sebidjte 

159, *65 

Schwort*, ©tto .... 233 
Schmarj, £ran 3 f . . . 222 

Schtuebs, ©tto f . . . 222 

Schweiger, panl £ubn>ig: 

Das Signal . . . . *16 

Sdfwinb, HToritj, f. DTöriFe 
Scott, ZDalter .... 246 
Sebrecht, ^riebrich: Don 
3uan unb XRaria . . 257 
Serfenborf, (Beet* 0 . [Bit* 
ber 3 U Claoigo] . . . 86 

5€e, (Ebmonb: Saison 
d’amour . . . . * (U 

Seeber, 3ofef t ... 2 x 9 
Seemann, €. K. [Derlag] 90 
Seibel, 3na: XDeltinnig* 

• Feit . . . . . \57, 159 


Seibel, Heinrich IDoIf. 
gang: Die Damholjer 
** 9 , * 23 ,Dögel(Eolibari *23 
Selb, K. ©.: Die Sphins 25 ? 
Sembrifcfi, 3°h annes f 220 
Seroaes, ^ran 3 ... 230 

Senfe.. l 8 9 

StjaFefpeare 3, ShaFe* 
fpeare*Difionen [iftap* 
penwert] 85, ferner 99 » 

U3, \\7, Sh.«porträt 216 
f. a. Bibliotheren 
Shaw 50, ^2, Peace Con¬ 
ference Hints . . - 99 

SierFe, (Eugen . . .. . 23\ 
Simmel, (Seorg: Der Krieg 
unb bie geiftigen- (Er* 
fcheinungen *80,182, f 220 
Society for PBychical Re¬ 
search ...... 56 

Söhle, Karl: Schummer« 
ftunbe . . . :•••'■ *2if. 
Sohnrey, Heinrich . . . 25* 
SoFrates . . . . * . • 1? 
Sonntag, Kmulf + • • 220 
Sonbay, Paul . . . • *o? 
Spano, Don Carlos 
(Suibo f . . . • • 220 

Spengler, (Eugen Jrieb* 
rieh t • . * • • • 220 

Speyer, HHlhelnti Der 
Beoolution&r 257, Karl 
ber Ränfte . . . . 257 

Sanier, IDolfram . » . 230 

SoyFa, ©tto. . . . 76, 78 

Spangemacher, 3acobine 253 
Spiefj, f^enry . . • . 23* 

Spino3a.. 2* 

Stamm, Karl f . . . 222 
Starcfe, Hermann f . . 222 
St&rF, Cubwig: Der ©et* 
lorene Schimmel . . 257 


•27$ 










Seite 


Seite 

Steljr, ^ermann: Per ' 
fyüigentjof 131, 153, 
ferher ...... 234 

Steigerroalb, 3°f e pl? f • 222 
Steifem, ^riebridjPultD.t 222 
Steiniger, fjeinridi: Per 
XTtantt ber geliebt fein 
wollte .... 127, 130 

Stempeln», Karl 239, 
*1913" 257, Tabula 
rasa . . . \ . . 2b7 

Stenenfon, H. £. . . . 246 
Stieglifc . . .... 32 

Stieler, Qilbe: PerKegen» 
bogen .... 158, 162 

Stobbe,Qorft,f.£nd}!ianbel 
Stoeßl, ©tto . . . . 233 

StoUe, Kurt, f. Selb 
Stolter, Karl f ... 223 
Stol3, £jein3 42 if, 143, 151, 

l55f. 

Storm f. KÖfter 
Straffer, Cfyarlot: IPer 
Ijilft? ..... W6f. 
Strauß, <Emil: Per Spie* 
geru9, 122, ferner .234 
Strauß (Hidfarb?) , . . 22 
Stretfer, Karl: Per Pf ei* 
fenfönig . . . 133, 137 

Strinbberg: Kronbrant 89, 
Strinbberg'Sriefe . .241 
Ströbel, ^einrtdj: Pie erjte 
ITtiQiarbe ber gweiten 
Billion . . . 132; 13t 
Strobl, fytns: Bisntartf 

149* 151 

Stmn 3 , $ran 3 ... . 188 
Stuart, lilaria . . ... .241 
Stüber, Claire: fltthöelt 

: 158, 163 

Soanberg, ^o^amtes + . 221 
Swift . . ... . . 46 


Swinburne . . . . . 99 

S3abo, (Erwin f . . ■ . 221 

Caege, Kuguff f . : 223 

(Eagore, Habinbranatlj . 257 
tEauler . . . . . ,189 

Caoan, (Ebnarb f V . 223 
(Eeidjmann, (Emff f , . 223 
(Eempeltey, (Ebnarb t. f 223 
„(Eempo" [geitfdjrift] .11« 
Cljatferay: Vanity Fair 246 
(Eljaranb, 3ean : . . 234 
(Djaraub, 3^ronte . . 234 

Cietf.. t ■ . 65 

Cieffenbadj, <E. tP. [Per* 
lag] .....; ’ 8« 
Colffoi: Unna Karenina 
[UTarta 2Ue;anbrowna ‘ 
fjartong] 245, ferner 246 
(Eonnelat, (Emeft . . . 2ii 

^033b $.114 

(Eraub, (Sottfrieb: Pas 
Polf ffeljt auf . . . 240 
Crinins, Kuauff f . . 223 
(Efdfedtow: Per Kirfcfy* 


garten 89, ferner . . 402 
(Efisljaus, Katlj. . . - . 233 
Cyrol, IKarie f . . . 224 
Ular, Ulejanber f .‘ . 224 


Unolb, ZTTaj: £Iauberts 
Cegenbe pon St. Julian ; 
[^oljfd^nitte] . . . 8«' 

Unruli, (fritj p.: (Dpfet* 
gang ..... löif. 
Pelfiagen & Klafing [Per¬ 
lag] ..... •. 90 
Deri)aeren ..... 239 
Perlaine f. Pelafjaye 
Pibocq ...;.. «9 
Ptebig, Clara: CSd^ter 
ber fyfaba . . . . 2q<V 
Pietor, IPillielm + • • 224 
Pilfiers be l’3sle*21bam 63 


18 * 


275 
















S*tt* 

Dtnetafage. 242 

pioOanb, Cbmunb f . • 224 
Difan, Cancrfebe be . . UO 
Difdjer, ^riebridj (Eljeobot 
(Kttsgero. Werfe) [ßrsg. 
von (ßttftac Keyftner] 

( 68 , (73 f. 
Poftler, Karl .... 235 
Wagenfelb, Karl: §art 
gegen $art .... 257 
Wahl, Qans .... 228 
f. a. Carl Kngnft 
Waßace, D W. f . . 225 
Walfer, Hobert: (ßebidjte 
(58, (62, ferner . . 227 
Wanief, (Snftao f . . 225 
Warbnrg, Karl f . . .225 
Watben, Bruno, f. ebener 
Warmer, Hidjarb: Pie 
Hotte Korat} . . .257 
Wafer, Utaria: Scala san- 

ta.(34* (44 

Wajf ermann, 3afob: Ct^ri- 
fttantPabnfdjaffe ((9f., 

Pas ©änfemänndjen . (20 
Weber, (Seora: Weltge* 
fdpdfte (Bearb. »on 
(ubm. Hieft) . . . (77f. 

IPeber, Walbemar: Klat- 
tb&ns Preibndfen . . 257 

Weoefinb: ^rfiblingser* 
madjen 89 , ßerafles 
89 , Stein ber Weifen 
89 , Clins Crwednng 
257, £elig nnb < 5 ala> 

tbea.257 

Weigel, Palentin . . . (89 
Weismantel, £eo: Pie 
Heiter ber Hpofatypfe 257 
Weift, <£rnft: Ciere nnb 
Ketten (3(, ttlenfd} 
gegen Ptenfd; . (52, (56 


Seite 

Weift, CB. .... 88 
WeWfert, t • • 225 

Wells, Q. ©.: Joan and 
Peter (00, Mr. Britling 
Sees it Trough . > . (00 
Wettgefd}id>te in gemein* 
oerftdnb liehet Barfiel» 

Inng (Qrsg. »on £nbo 
OTorift Startmann n. a.) (77 f. 
Wenbt, Kuguft + . . .225 
Wenbt, panl f ... 225 
Werfel, $ranj . . ^ 2 , 234 
Werner, C (clife Börsen» 
binber) f . • . . .226 
Wertheimer, Karl . • 233 

Wielanb: (Seron ber Hb* 

Uge 88, Wtelanb-HTn* 

fenm. 244 

Wieynd, Ejeinrtfh . - 86 
Wilbe, ©sfar: Salome 
[Uberf.». ßebwig f adf» 
mann] 45 , qerjogin »on 
pabna 45 , ^lorentint» 
fd^e (Eragbbie ... 48 
Wilbgans, Knton: Dies 

irae.^ 257 

Wilfon, Woobrom . . 5( 
Wintemift, UI.: Pbgel* 

<ben .... (34* 142 
Witfott>sfi,(Seorg 90 , (70f.,(86 
Wittfad, Hidjarb ... 229 
Wolf, (Seorg .... 227 
Wolfensberger, William f 226 
Woljogen, fimft ».: 

Weibchen.258 

Wotbe, Knnv t ... 22 s 
gatjn, €mft: Pas 3 »eite 
Ceben .... (33, (39 
gared, ©Ho ...» 233 
ge<h* panl [Penbel „Pie 
rotb burdfraften Häd?te] 

87, ferner .... 232 . 


276 







Seite 

§ettl*r, 3 ulius, f. <ßoett)e 
Seitfdjrift ffit 23fldjer> 

freunbe. 90 

Spanien, Qeinridj: Die 
Spifcroeggaffe . *32, \57 
*59, W, 162, 163 
Seoacco, UTidjael f . .226 
Siegler, Clfeobalb f . .226 
Simmermann, ^oadjim: . 

Das neue (eben . . 258 
Simmermann, DTaj 
(ßeorg f.227 


Seite 

Sobeltifc, (febor 0. **9, \5\, 

W. 186 

Sola, (Emile . . . 3<*, 53 
Smet(f, f}ans tfrifc v.i 

<£^arfbbis.258 

S&eia, 2lmolb: Die 
öejie • • • • 13^, 
Smeig, Stefan 238, 3ere* 
mias 258, fegenbe 
eines £ebens . . .258 



277 


1 






3nlj alt 


Seite 

fitttft ^eilborn: Unfer Witte nnb Weg. y 

JRttbolf Straub: £jans fjeinrid? (girier.. . s 

$ati$ £eiittid) e^rler: Hutobiograpbifäe Stifte ... (8 

4&eittj ©talj: <fran3 Habl. 22 

ftrattj 9labl: Biograpljifcbe Stifte .3* 

SWaj ft-ifdber: <EIfe £asFer*S<bnIer.35 

SW05 SKetyevfelb: (Soflao £anbauer.95 

SK. CFfdj: Der tafienbe Hlaeterlincf ..52 

Hubert Kaufte: (Eine £iteraturgefdjidjte ber bcntfdjcn 

Stämme nnb £anbfdjaften. 60 

Älbert gubtoig: Der Deteftio.«8 

SBiflratb Sreefcii: Philipp Heclam jun.29 

ftebor tum ^obelti^: Bibliophile CbroniF. 

jföilbelm S«nF: Die £age bes SiicfyermarFtes .... 92 
8. geottbarb: Die englifdfe £iteratur bes 3afjres ... 98 


£tto ' rautoff: Die franjöfifcbe £iteratur bes 3 a b res • 103 
Keinljolb Sd)oe ne? 1 Die italienifctye Citeratur bes H 2 


Sie bentfdje Siterotnr be$ 3ab?e$. y\$ 

K ad) ri djten.. 

ttranffübrnttgett.252 

»«weit* tmb @o<brcgiftcr. . . 259 


Dem Banbe ftnb beigegeben 
bie Silber non 

ifranj Habt, JJans fjeinridj (Etjrler, Philipp Heclam 



279 






























FRIEDRICH NIETZSCHE 

■iNniiuiMiitMiiiiHtiiniiiiiiiiHiMiNiiuiMiiaitiummiiiiiiiiiiafiiiiiiaiiiiiiiuKiiiiHiiMii 

GESAMMELTE WERKE 

Musarion - Ausgabe in ca. 20 Bänden 

Rorausgegobon von Elisabeth Fümter-Nietzsohe in 
Verbindung mit dem Nietzsche-Archir za Weimar 

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tal-Ausgabe in 1600 Exemplaren, 

dnvon Nr. 1—6 auf Kaiserlich Japan in Ganzleder 
(260,— M. der Band), Nr 6 - 200 auf Bütten in Ganz¬ 
pergament (120,—M. der Band), Nr. 201—1500 auf 
Hadernpapier in Halbfranz(40,- M. der Band). 100 Ex- 
ompl&ro Nr. (I—C) gelangen nicht in den Handel 

Die Ausgabe wird Ende 1920 komplett vorliegen 
Ein ausführlicher Prospekt stbht za Diensten 

. . • ; , • • '• . 

DIE FRUCHTSCHATE 

EINE SAMMLUNG 
her ausgegeben von 
DR. FRIEDRICH SBEBASS 

Jeder Band geheftet 4,<— 11., gebunden 6,— M. 

Werke von 

PL4TEN, SCHLEGEL, STIFTER, WICKE AM, 

WHITMAN, CHAMFOBT, VAU VENARGUES, 

SUSO, JEAN PAUL, ANATOLE FRANCE, 
SCHOPENHAUER, WIELAND n. a. m. 

Ein ausführlicher Prospekt steht , ju Diensten 

•imsfBssBVBiitBasiMstJsaMSBBSfiiBMBsiBsssBfBBBaiBtvisasflMBBiMflBtiisiiflBnvtaiaBBiflBissiBfutBrffiifa 

MUSARION VERLAG MÜNCHEN 








ANATOLE FRANCE 

aamaaaaiiaBaaaMaaiiaaaaBBaaaiBaBaviiaaaBaaaiaiiaatamaaaaaaaaaaaataaasaaaaaaaaaaiaaaaBaftaacuiaaaaiiaRM. 

GESAMMELTE ROMANE 
UND NOVELLEN 

12 Bände Romane * 7 Bände Novellen 

Jeder Band geh. 6,— M., geh. 8.— H. Bis zum 

I. Dezember 1919 kostet för die Subskribenten 
das Gesamtwerk geh. 95,— U. (statt 114,— M.), 

geb. 133,- M. (statt 162,— M.). 

1919 erscheinen die Romane - 

THAIS, DIE ROTE LILIE, DIE ULME AM 
WALL, DIE PROBIERPUPPE, DER AMETHYST¬ 
RING, PROFESSOR BERGERET IN PARIS, 

DIE INSEL DER PINGUINE 

und die Novellenbände 

DIE PERLMUTTERDOSE. DER BRUNNEN VON 
SANTA CLARA 

Die Ausgabe wird im Frühjahr 1920komplett vorliegen 
Ein ausführlicher Prospokt steht zu Diensten 

DIE EINSIEDELEI 

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FELIX. BRAUN. FJODOR DOSTOJEWSKI, 

J. W. VON GOETHE, PAUL VON KEYSER- 
LINGK, MICHAEL KUSMIN, MAX MELL, CHR. 

M. WIELAND (Doppelband) u. a. m. 

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MUSARION VERLAG MÜNCHEN 







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ßalbjaljreaftfiriff 

für »erteilte mb alte äunft 

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Oer erfte 6afftja$re*BdnB ifl erföfenen 
CuBflriptieneprei* 2H.25,- (fonft OH.26,-) 

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Oer stoeUe £«IBiatre*BanB erfcfteinl im 6erBfl 

eia ia fl© aftgefftfoffene* »otomenl um 
© elf! nnt> 9i©tung nuferer Bttt 

lllttNIIIIIIIIIIIIIIIIItlllllllltllllllllllVIlHtlplllltllllllllllllllllltllllllllllSlllltllllllllttl 

JRfinftener Heneffe 2a©ii©ten: 

ttf* nerfegerifcBe Ceiftung ein tvMree 
SB n n B t v : Oer Preie non Ul. 25,- ifl frei 126 
feßr großen Oeiten (mit nieten f<B&>ar$en nnB 
farBigen OilBera, Me atolfäen gen Segten liegen) 
Bei Mefer Bu<hte<hnif<$en Dualität fautn Begreiflich 

iiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiniiiiHiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiitiiiiiiiiiiiiii 

ftatl »olff »etl«« 



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Jeder Band gelieftet6 Mark,gebunden 8 Mark 5oP& 
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407 Seiten. SHit 85 Kbbilbungen auf 65 ^Beilagen unb 
5 ßiteraturfarten. 2. Sanb: Die Keuftämme oon 1300, bie 
Kltftämme bis 1600—1780. 548 Seiten. 3. SBanb: 

Wüte bet Kltjtämme bis 1805 unb bet Keujtämme bis 1800. 
3eber Sanb broftb- 12,— 95t.; geb. 15,— 9W. 

_ ®Üera<urflef(ftt^te gebt non toeleniHdj neuen Sorausfefeungen au«. 

Ser ©erfaffct otbnet ben Stoff nidit mehr, tote es flblid) tft, ne# «aitungen 
obw Lf e l t< * t *?! in,ten ' ®* e f {e & {e SRotfoe unb gormen ber Stteratur barbteien, 
et grfinbet Jetne SarfteUung auf bie bem beutfdjen Sode nun einmal not« 
gegebene StammesentmicHung, ben ©jaratter ber fianbfdjaften, auf bte 
Sippen gemetnfamer «bjtammung unb aJiunbart. 

3°fef tjabbel i Bud}= unb Kunftoerlag 

Kegensburg / (butenbergftr. 17 








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| Vwlf« fiitb »egen bet föaxmf enben §er[teUung»foften um>erbfnbfl# j 




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Otto Rang: öefceime mädbte 

©us bem ©finiföen übertragen von Cmilie Stein 
3n temperamentooller Spraye nnb vielfach toirbelnbet Gbarattertfttt bringt 
bei Berfaffer (eine 10 Novellen nt fefjelnber Gleitung. ©Ile Probleme geben 
ihm (belegenbett ju haftnoUen Slijjen, in benen menf<blüb< Seibenf<baft nnb 
fDUIeneftarte bie Sauptrolle fpteTen. 

©anb 2 

Blefej Remiforo: Prinjeftln mpmra 

«us bem 9Uifft{<ben übertragen oon ©lex. (Eliasbet g 
(Ein StUb, bat Hatte bidjtertfdje Kraft offenbart nnb «ine oft unbeimlüb 
ftarte gb^antafie! ©übt Crg&blungen im b<rgebra(bten Sinn, fonbem ©ejübte, 
Xtfiume, ©über. 

©anb 3 

CrnR t)tdring: Pioniere 

(Einjige autortfterte Übertragung ans bem 6<b«oebif<ben oon (Elfe o. $olIanber 

3n bertiüben Säuberungen erftebt oor unferen Bugen bie gevaltige, fturm« 
buribpettfdjte, eifige «rofearttglett norbtfiber (Bebirgstoüften mit all tgrer Sin« 
famleit, bem eigenartigen Zierleben nnb frembartigen HRtnf<benj<blag t ber btefer 
(Eisbetmat.nocb Sebensbebingungen abjnringen »erftebt. 

©anb 4/5 

Laarids Br nun; Ras dem Befdjleiöt der Bfjge 

(Einjige auiorifierte Übertragung aus bem ©finffdjjen oon 3ulia Koppel 

3u ben retjoollen (EraBbtern ber Jungen 3eit gebürt au<b ber ©fine Sau« 
tibs Brunn. ©u<b ibm ift Jener buabgeiftigte, mtt Jebar 3*Ue feffelnbe /Stil 
eigen, ber Ja etne flErrungenfqaft ber mobemen Kunft ift. 

©anb 6 

fiodor Sfoiogub: 

Der Raft des Ungeborenen and andere ItoaeUen 

©anb 7 

UUdjael Knsmin: Die grüne naditigaU and andere noaellen 

©eibe aus bem ©u|fif<b*n übetfefct von ©lex. (Eliasberg 

ftanns oon SBeber im „Kmiebelfiftb": ,Bot mebr als gehn 3abten 
habe Üb fetnemtt im {tapertonoertag junt ertten ffllale tBerfe biefer betben be« 
beutenben rufftf<ben ©übtet in beutftber Spradje erfibeinen Iaffen; Üb bratübe 
baber nt<bt erft m Jagen, tote febr üb mtd) über btefe beiben ©ü$cr freue 
©te Überlegung tft ausgejeicbnet, bie Stusftattung febr oomebm, gebiegen unb 
oon beftem (befömaef." 

Brofdjtrrt 5,— m. Gebunden 6,— 01. OefOenkansgabe 9,- 01. 

Gußao Klrpenpeuer / t)erlag / Pot$dam<Berlin 


<Smte 1919 


19 
















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{ 3Die XXaÖ)t bes 

j IDottot ^etjfelb 

t Preis geb. B btt; in pappbanb 7 btt. 

| 2to» bet Bcfareebung pon TL 2Jt«ufetr>etter: £>a# Sud? eines tltanne», berJQPeifer 
ift unb EHebter toi« fein <5>elb f Oeffen ganjep innere» leben b*»r<S bie wsfwfa 
mfft «mb @eelenbetregtmgen einer cinjigeu naefct ent&üllt vor uns liegt.... w« 
etwa» lefen will, ba» tief ift unb anregenb, ba» jum Denfen über an» felbet 
anregt, inbem e» un» ba» 3nnenleben eine» £injelfc&i<*fal» tx>r bie äugen fttbtt, 

| ba» rollet Poefle unb ttartrlicbtrit unb tüabrbeit iß, bero fei bie« »u4> empfohlen. ^ 

♦ ÄUe greife |inb »egen ber|ibnHWlenben$erfteHun’g9loft«nttnoedMnMi^ | 





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Die ‘Bände find nevjritKcb aaageftattet / Cin^eitepeeU: 
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QSobert $ud)8»2fefa 

©er 3<>ppefra^ 

Die „'Blfittet für 'Bücherfreunde": ,,3utü<f ta die Seiten nach dem Kriege 
1070/7) weift der 3oppebog. in dem uns ein xtad) gegeben wird das wunder« 
voll in ollem. 900 ) befondee* in (einen Kleinmalereien ift . . . One Snbaltn» 
angabe den febönen QDerts würde ollen, die es noch nicht Cennen, die tieffte 
Freude on dem t Bud>* febmäirm. $ucbs»Cisfa bot hier nicht nur für die Taunus* 
freunde etwas ganj Ctcben und Seinen gefebaffen, fit olle Cefefrennde 
im dcutfcbcnDatetland (ft hier eia fcltcuer €delfte(ngefanden. 


Qlobect 5ud)6*Cief a 

ijärmlein non Oleifenbetg 

2JMt dem „Hürmlcin non Qfceifenberg" bat $ucbo«OtuCa die Qeimatfnnft am 
ein loftbaren Stücf bereichert. Dem n>alddurcbrau f d>ten Taunus (ft in dem 
Dichter ein beredter Herold feinet eigentümlichen Schönheiten entftanden. Sn 
einen bunten Teppich grüner QDaldberge and QDaldfchluchten, blumenbeftaa* 
den er Tratten und Täler, ft (Iler Dürfet und hochragender 'Butten roebt der 
Dichter fene 'Begebenheiten den DMttelaltcrs biaein, aus denen fi<b am offen« 
Cundfgftcn der CbaroCtcr diefer Seit dartut. Die Handlung (ft gut erfunden, 
bewegt und fponnend. Q'loch böger ift ober die 3laturfcbilderung )u febägen, 
oun der die Ciebe den Dichtern 3 U feiner Heimat (priebt. 

(Sachfifche Staatsjeitung.) 


QTJa* Qlie^gcr 

Smoege 


Der figucenreiche Vornan fpielt fich in feiner reitbbcwegten Handlung in Ham« 
bürg ab. Dan (ntereffonte Geben und Treibern dan Haften und Jagen der 
TDeltbandeleftadt bietet den Hintergrund für die fponnende Cntmicfhing der 
oieloerflocbtenen Crjäbtnng, die den ßufftieg einen armen Handlungsgehilfen 
auf etwas gewundenen QDcgen }um Gegenftand bat. 


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C Ein Bach von Frauen and Heimweh, voll glühender Leidenschaft 

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4 Des verewigten Altmeisters nachgelassenes, fein abgerundetes "Weck.: 
£ ein Rückblick auf den Schauplatz des Lebens. 

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5 Kulturhistorischer Roman voll spannender H a nd lun g , mit Klein« 

g Paris zur Meßzeit als Untergrund. 

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9 inneren Wundmale, mit denen das Schicksal besondere Menschen zeichnet. 

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q Zeit, eine eingehende aber schonungslose Abrechnung mit den Utopien. 

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2 Das Hohelied der Stadt Meran, in der sich dieser Roman voll 

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Der leidenschaftliche Liebes- and Eheroman des F&hnrichs Franz 
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Revolutionszeit, in der Eunstform der feinziselierenden Novelle. U 

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Ein wirklich guter Kriminalroman: nicht sensationell anfpeitscbend, 
sondern psychologisch echt und voll Vertiefung in die Charaktere. 

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Geh. 5,— M.; geb. 7,— M. 

Ein eigenartiges Buch: tiefe, naohdenkenswerte Gedanken in der • 
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Paul Schreckenbach: Wildefüer. Roman. Geh. 7,50 M.; I 
geb. 10.— M. § 

Ein historischer Roman mit der prächtigen Gestalt des Hildesheimer § 
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Band II des deutschen Dekameron. Einzelschicksale von grauor Vor- 5 
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Der Vornan eine* gt&cflicb veranlagten J^umorijlen 

Uolanb Seifdj betfct bec neue BRamt unb fei« Stad} trägt ben Xitel: 
Senebtft Safenberger 0u8 bet ftomBbie fernes Se&enS gunäcfift bat ma« 
eine feljt luftig ertttblte SorfgefOtcbte, anfebemeno au« bec Sttieinpfai«, oot 
ft cf}. $er $elb iß ei« €5 (beim, bet voll fomtfdjer Streiche ßedt... Unfere 
ttßbeten unb bie bornit aufammenbängenoen, Uierartfd} angehauchten URobe» 
bÄmccnt mögen Aber eine folcbe ttebeutung tnobemet ftultut fpöttifcb bie 
»cbfeln Juden - ei« echter beutfcbet Siebter, bet ben in Seutfcblanb feltenen 
, SSotjug Icicbtbrfcbtuinaten unb bo<b au« tiefet Cmuflnbung unb febatfem Urteil 
fommenben $umorfi bat, beoegt ftcb hier mit gefebmeibtger ftunft tn aanj 
uetfcbiebenen Stilarten ber oolfstfitnltcbm Stairttec&äblung, bet tlinftlertfcben 
Sronlg, bec Dbantaßtßbcn ®«rßeflung ejotifeber Ratuitounber unb binbtt bie« 

, alle« tu einer (Einheit Durch eine jart betreiben oorgetrogene, finnige Ubtlo« 
fopbie be« beutfebm Semöte«. Stoch iß bie beutfebe «unß triebt verloren, fo* 
lange foidjet Staebroueb« fleh bem Xreiben bec bttrftbenben Siteraturmacbet 
entaeaenjußeßen ben BRut bat. Vier iß ein beutfebee, ein fröhliche? unb ein 
tüuftlenfch wertbofle« Such- ftölnticbe Heilung. 

Stun ttlrb’a tlar, toaS toerben foB. Seßbloffrn, toenn au<b in toßtm 
(Sichel, gebt’« jum Cnbe. Sec Siebter — beun ba« tft JRohmb ®etf<h — oet* 
, böbnt fleh gegen ben Scbluft besorgen. fBa« f (habet ba«?! Sa« «utb bat 
@etß unb fBt«. C« tß manchmal unbejablbat, wie e« fleh (Bßlicb mit bem 
mobetuen ©trtwarr bet BRetnungeu unb Strebungen abßnbet. Unb bie 
ftfiben laufen aBe jufammen SRan tann e«, abgefebra von Stellen etwa tn 
bet etßen $älfte, wo ber Sieb et be« tietnmalecifcb ju breit BuBiabenben tu 
Viel tut, at« ein gefcbioffene« Äunftwrtf btnnebmen CS iß febarf, abet gut 
gerotttjt unb erbebt ft<b nt<bt unmefenilicb ßbec ba« SurchtchntttSgut bet %B> 
tagSlberatuc. Sem „Sergßabtoetlag" tann man'« bauten, bab et biefen 
Keuen neben (Jaul ftedet ßeSt. Oßfee»3eitung, Stettin. 

... Uber autb ein gut Stttd nacbbenlltcben fcamor« eutbflBt ft(b bem als« 
balb auf« Sanje febauenbeu tn btrfera fcbalfbaften Suche . .. ©er biefen 
Stomas mBgttcbß in einem 3uae ju ftcb ntmmt. rntrb R<h bem 8teij ber naib 
außen tn ben lußtgßen Suntfarbm fcbtBemben, jutlefß geiß* unb gernut» 
boßes SatßeBungen nicht entzieh« (Banen: bet Sefdricbte eine« gebotenen 
Siebtet«.... Set Setfaffer bat tfoeifclSobne ttnmartfebaft auf einen tage» 
ben $oßen tm ÄBnigrrtdie echten beutfebe« $umor«. . . 

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Georg Brandes: 

Miniaturen 

Ocsammelte Essays, — Brosch. 12,— M., geh. 15,— M. 

Oeorg Brandet vereinigt im vorliegenden Bande eine Heike von Portrtta 
und Portritsldzzen geschichtlicher Persönlichkeiten. Die Aufsätze tragen 
inflerlich fast alle den Charakter der Ehrenrettung; dies gibt dem Buche 
seine besondere Innere Note, das tragisch Schicksalvolle. In der Darstellung 
zeigt Brandes seine ganze essayistisch« Meisterschaft 

Walter Harich: 

Die Pest in Tulemont 

Ein Roman. — Brosch. 8,— M., geb. 10,90 M, 

Ein neuer Mann tritt hier mit einem neuen Werk an die Öffentlichkeit, 
das die Anwartschaft auf einen ganz großen Erfolg ln aich trägt. In einer 
tiefangelegten symbolischen Parallele auf unsere Zelt schildert Harich das 
Entstnen and unaufhaltsame Umsichgreifen einer Epidemie in dem Lande, 
das er ln unmißverständlicher Welse .Tulemont* genannt hat Das An* 
schwellen und den Ausbruch dieser Katastrophe, den Untergang des un- 

ß ficklichen Landes hat der Verfasser in einem brausenden Crescendo, dabei 
tapp und straff in der außergewöhnlich gut beherrschten Sprache dargestellt. 

Fritz von Unruh: 

Opfergan g 

Eine Schilderung. — 8. Auflage. 

Brosch. 6,— M., geb. 8,— M. 

.Die Dichte des Baches, die OefßUthelt, die Sattheit, die Farbigkeit der 
Sprache Unruhs ist unerhört, der Opfergang Ist Kirchenrosette und Orgel¬ 
choral zugleich. Er strahlt und braust. Frankf. Zeitung. 

Vor der Entscheidung 

Ein Gedicht. — Brosch. 6,— M., geb. 9,— M. 

»Der neuen Oeistigkeit, dem Geist der Liebe gilt der Oedanke dm Buches. 
Tief erschüttert folgt man den Erkenntnissen und Bekenntnissen eines, der 
das Lald der Menschheit erfahren.* Nat.-Ztg., Berlin. 


Cent« 1919 





S g o n 8 1 1 1 f $ c l & So. / Berlin SB 

^euerfdjeinungen 

Oftober 1918—Oftober 1919 

Mmtt, (Brett ©obriclctts Spigen. 3©ei Rooeüen. « 4 . 
4,— Dt; geb. 6,— HR.; auf Bütten in ßebet geb. 86,— HR. 

®f(f, iüfreb. Der giurjtfjüft. Kommt, SubiWumsaus- 
gäbe, mit ©ilbnis bei ©erfaffers. (beb. 5,— OL; 
geb. 7,50 91.; 200 CErpL auf Bütten, oon ©erfaffer banb* 
WriftK^ gejetynet, in ^albfranj 20,— 9t 

— (Breie giilunger. Roman. (beb. s,öo HR.; geb. 5,50 hr. 

Dfttterg, 5ron j, Sdjellentbmg itafpar. Drama in fünf 
Hilten, (beb. 6, — HR.; geb. H,— HR. Büttenesempt, 00m ©er* 
faffer banbf<briftl. gejeUbn., in $albleb. geb. HJtei» unbeftimmt 

Cloeffer, Krtbur, Die Strafte meiner 3 ugenb. ©er- 
Iiner Stilen, (beb. 6,— HR.; geb. 8,— HR. 
greitag, Selig SBilfrteb, Dragöbien im Dann. <5e- 
f(bitten oon SRenfdjen unb Steren. HRit Umfcblag« 
Betonung oon SBalter Sbatrnn. (beb- 8,50 HR.; geb. 5,50 HR. 

$ft$netgalb, @bgar, Der Sflablaang. (b^fiblungen. 

®eb. 8,— HR.; geb. 6,— HR. 

$anfdjner, Kngnfte,DieSiebelung. Roman. (beb. e,— hr.; 
geb. 8,— HR. 

$etlboru, <£ruft, Die fupferne Stabt. ®eb. 4,- hr.; 
geb. 6,— HR. 

^ettuamt, (Bcorg, SHanbbemerfungen ( 1914 - IV). 

(beb 4,— HR.; geb. 6,— HR.; in Seinen geb. 8,— HR. 

— kleine (Brlebniffe. ®eb. 6,— hr.; geb. 7,— hr. 

#ont f $ennauu, Die SRamtfdjaft bes Stolus. Roman. 
®eb. 8,— HR.; geb. 8,— HR. 

3ato(, (Bitftao, Der abftratte (B[eL (braftbiungen* ® 4 . 

8,— HR.; geb. 5,— HR. 

Stap^crr, (Egon Sreiperr bon, 3m ßanbe berginftewis. 
RooeHen unb Süßen ans bem alten unb neuen Rufelanb. 
®«b- 6,— HR.; geb. 8,— HR. 


Hnb »«Sen bet Mwmfenben $erfteHrni0*lo|ten unperttnMtd) 












$ g o n gleifcbel & S o, / Berlin 2 B 


9 teuerfd)etnungen 

SMfob» 1918-OHobcr 1919 

ÄorWotlfcSaliane, (EtOS. Vornan, ©el).5,—8R.;geb.7,—SR. 

— Das (Erlebnis bes (Erasmus ßud^arbt Roman. 

©ei). 5,— SK.; geb. 7,— SK. 

Aale», SHdjatk, Die $etlislj5fer unb il)t startet. 

©tot Dorftoman. Umftfylag^eitfynung oon SBaltet T^amm. 
©e$. 4,50 SK.; geb. 6,50 SR. 

Starten*, (Staftob, Dom Beben. ©ebit&te. ®e$. *»— SR.; 
geb. 6 ,— SK. 

SRatyer, Start Bcofselb, Die SBoßen. ©eblt&te. ©e^.4,—SBL; 

geb. 6 ,— SK. 

SRatjet*Seibcn, Betjter 5Utt. ®«b- 3,— sr*; 0 *b. b#— **• 
SRitylan, geleite mm, Sqloefter Dingleto unb feine 
©Item. Roman. ®e$. 3,60 SK.; geb. 6,50 SK. 

jRafcl, grau*, Der Dag ber (Erlenntnts. 3®«l «l«*«• 

b|terreid)ifd)e (Erjä^Iungett. ö«b- 5,— SK.; geb. 7,— SK.; 
30 CfetpL auf Sfltten, oorn SBcrfaffer banbfdjrtftL geeignet, 
in Slbfo. mit Äanftlec-Suntpq)ier*uberjug 20,— SR. 

Dmpteba, ©eorg greifen non, Der neue SBlaubart. 

Roman. ffielj. 6 ,— SR.; geb. 8 ,— SR. 

Sßerfjmig, Sofef griebridj, ÜRaria am Dato. RooeHen. 

®e§. 8 ,— SR.; geb. 11 ,— SR. t 
Verfall, Äarl Steilen oon, SBellermanns (Etyenoi 
Vornan, ©elj. 5,— SR.; geb. 7,— SR. 

Daffa, ©tara, gamilte SBrafe. Storno«. SOWt 3 eidf)mmg 
3 um Umfd)Iag unb Titelblatt oon 91. & Rafcla. ®e$. 
7,60 SR.; geb- 10,— SK. 

— Die (baffe. Roman. SKit Umfölaggeifyuntg oon 

% 2. Rafcta. ®e$. 6 ,— SR.; geb. 8 ,- SR. 

—r 3uiiane. Storno«.. Reubeatbettung bes Romans 
„Der Ie^te gteunb". ®e$. 6 ,— SR.; geb. 8 ,— SR. 


Wie ©teile ftn* rnftn to fftwcntaiben ftesftdhuigftfeften utMecttnMU) 


20 * 


























QSerlaq Sfjon ftleifcbet & So. /^Berlin 3B 


literarifc^e 

(£<$0 

Äerauggegeben 

oo» 

Dr. ßrnft £eüborn 


$>er 

Stoetttttbatoottaigfte 3<*f>rgang 

beginnt mit bem 1. Oftober 1919 

93terteljptytfptd* 6,— SKarf ✓ 


^Probenummern 

fiteben auf ^ßunfcb foftenlo* $ur Verfügung 






QScrfocj Sflon ftfcifcbel & So. / ^Berlin HB 


©tutf(^tr3ti>duml900 

Drei SRomatte oon 

©corg gretberrn »on Omptcba 

Srfter £efl 

®r>foefter »oti ©et>er 

günfje^ntc Auflage 

^weiter Ztii 

Sgfett 

Vierzehnte Auflage 

^Dritter Xetl 

* (Eäcttie t>oit ®arrpn 

Sichte Auflage 

3eber Ztii (jroei 23<$nbe) foflet gebunben 20,— SÄarf 

3n Vorbereitung 

Der neue Biaubart 

Stoinan 

tyveii geh* 6,— SÄ.; geb. 8,— SÄ* 

/ 


9Qe greife finb wegen ber fömanlenben $>ei|teUung8lo[ten unoerbinbli^ 









QBerfofl gflen ftieifcfrel & <So. / Berlin lg 

t>on 


ftnft 


$rei* geheftet 4,— SÄarf; in 9>*ppbait& 6,— SRorf 


3lu* beit |o^(rci(ben Sfuffägen 66er tiefeö ©er? 
bringen wir im $ut$ug bie SBefprecfciing \>on 

Slttbut©tattfe»ettetim„£ag"* J^Ubom bat feÜbfefett 
©ttcb etwa« gegeben, ü>a$, in Riefet ganj beflimmten unb aus« 
geprägten 2lrt »enigften«, meines SBtffcnS bisher nid)t bagewefen 
tfl: bie moberne 2egertbe* ♦ ♦ ♦ €$ fltngt bur<& btcfci ©ud& bie 
SBetfe «om ©tauben, Jpoffen, Sieben inmitten einer oon #afi unb ; 
@elbftfu<bt erfttüten 2Be(t Unb »af)r wirb e* aud) hier, bajj bie 
Siebe bie gr8§efie unter ihnen. SDenn julefct log ftd) aHeS bannig« 
faltige unb 9Jtofaifartige biefer wunbetbaren Scgenbcn in baS W^te 
f<bagenbe alten @ein$, baS Siebe beißt unb barum 

baS gröfjefie tfi: ©pmbol unb lebte ÄBirlli^leit. 


3m gleichen Vertage erfcfcienen bis SRomane uon 

Srnjt ^eilborn 

3ofua Äerften. 9>rei6ge$.5,—SÄ.^appbonb?,—SÄ* 
£ie jieite@tufe. „ „ 3 „ „ 5,— „ 


Wie greife jtnb »egen bet föroanfenben ^erfteflungsioften unoerbinbli^ 











gediegene Deftentoertc 

dt« tftffegt« t C. mittler * entoevei 


ftlAtttAftrflF HWno Krit 0 «triim»rungtti 1914-191*. 

VVJ®* LS**« 1 «** b«« «arten. 3n Salbletsten 
TO 32,-, «r JWKeber W 4V-, ©orjng#<m*gabe (400 raimerterte 
(Sternklare) «nfrtgenbäublg «nkrfdrrteftenexn muff % ©erfaffer« 
ta ©gnjteber gebunben etaftl. ginugfreuet TO 200,—. 


$alfeni>ajm, ÄSÄÄ 

TOtt 12 harten. 3n fcalbletaen TO 21,—, tn ftalbleber TO 35,—. 


Die Diplomatie und der «Heg. 



^tp lo mattfdbe ©orgefti 

twf <» fteventta». ($r ® 


te bei ©roften Artege*. ©ob 
L) ©ebunben ettoa TO IV—. 


Weltgeftbbte in itmriffem Ä585S 

SMBttÄ''“ awta8t 


tDettgeftitye der fltiQtft SUftjSSS; 

_Ä?3ÄJ»^ ww ‘ < '* ,m ' ,,K - <3Bl)rat) •**“*•• 


Deutle ©efttyte. SÄtfiÄ» 

8tecttc guftoge 1919. $n farbigem (Stnbanb T013,25. 


Dornei)ml>eit und £ud)t(gfdt. 

®em bentfdjett ©olfe «nr ftnfebr. ©on Warti« ffaeeafftla. 
Dritte, neu bearbettete unb ertoetterte «Utflage. ©ebunben TO IV—. 


©ebunben TO 10, 



Bu botftebenben ©retfen tritt ein busftttabler. aeuerungijuftlag btttsn. 

PorrStig in feiet namhaft*« * n©| and lang* 
===== BueföbrUtb* »wieUbnlffe fendet auf 8)stuft Oer tttetag. ss 


















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