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ETHNOLOGISCHE
FORSCHUNGEN
Von
Dr. ADOLF BASTIAN.
ER8TER BAND.
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JENA,
HERMANN COSTENORLE.
1871.
ETHNOLOGISCHE
FORSCHUNGEN
UND
SAMMLUNG VON MATERIAL
FÜR DIESELBEN.
Von
Dr. ADOLF BASTIAN.
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JENA,
HERMANN COSTENOBLE.
1871.
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lieber den ethnologischen Begriff der Abstammung
und Verwandtschaft.
Die Fragen nach den Bedingungen, die eine Nationalität
constituiren, haben vielfache Controversen hervorgerufen, sie
ist bald in der Gemeinsamkeit der Abstammung, bald in der
Gemeinsamkeit der Sprache gesucht, aber die verbindende
Einheit muss in weiterem Sinne, als dem rein linguisti-
schen gefasst werden, und mit den Speculationen über hypo-
thetischen Ursprung werden (ohne Berücksichtigung traditio-
neller N. in Angebung) physische Eigentümlichkeiten aufge-
mischt, de sich zunächst an die Wirkungen des Milieu an-
zuschliessc . u hm. Als Eingeborener kann nur* derjenige
Volksstamm gej^n, auf den die historische Analyse als vor-
läufig letzten zurückführt, und obwohl die classischen Schrift-
steller als erdentsprossene Autochthonen einer Localität solche
aufführen, von denen keine früheren Wohnsitze bekannt waren,
so begnügen sie sich doch sonst im Allgemeinen die in dem
jedesmaligen Lande vorgefundenen Bewohner ohne weitere
Rückschlüsse auf ihre Urthümlichkeit zu beschreiben, ja die
eigentlich sogenannten Aborigines waren selbst offenkundige
Einwanderer und deshalb auch in der Etymologie mit den
Bergen in Beziehung gesetzt. Ueberall sucht das Volk nach
dem Ersten Menschen, wie ihn die Rothhäute nennen, nach dem
Stammvater des Menschen, d. h. nach dem Vater des Stammes,
denn durchgehends (wie genügende Beispiele in Amerika, Asien,
Australien u. s. w. beweisen) fällt der eigentliche Name des
VI
Stammes mit dem den Menschen im Allgemeinen gegebenen
zusammen. In der Herleitung tritt in sofern ein Unterschied
ein, als das frühere Volk dem Boden entkletterte, in den es
sich auch wieder vor den (von schweifenden Thieren oder Vögeln
geborenen) Eroberern zurückzieht, oder als aus Bäumen und
Ranken entsprossen nicht in die Geschlechtsgenealogien seiner
stolz vom Himmel niedergestiegenen Heroen aufgenommen wird.
Die indischen Geschichtschreiber beschäftigen sich deshalb auch
nur mit ihren fürstlichen Halbgöttern, den directen Nachkommen
Manu's Swayambhuwa's (wenn nicht bei besonderer Gelegen-
heit direct durch Indra's Söhne belebt oder als Vischnu's In-
carnationen auftretend), und die dienenden Eingeborenen, die
früher Affen, Rakshasa oder anderer Teufelsspuk der Seelen-
wanderungen gewesen sein mögen, sind ihnen um so gleich-
gültiger, weil sich die Brahmanen solche Nischada selbst nach
Bedürfniss durch Reiben mit Kusa-Gras neu schaffen können.
Die pragmatischen Chinesen kümmern sich nicht viel um Ab-
leitungstheorien, sie selbst, die beglückten Bewphner des
blumigen Mittelreiches, sind Nachkommen der hundert Familien,
und wessen die jammervollen Barbaren draussen, dafür mögen
diese selbst sorgen. Griechische Traditionen kennen das Her-
vorgehen der Laos aus den Steinen, deutsche der Sachsen vom
Fels, assyrische entwickeln eine Evolutionstheorie, libysche
wiederholen die Vorstellungen der Moxos, skandinavische gliedern
die Stände der ersten Erzeugung, aber seitdem die semitische
Specialsage durch das Christenthum in Europa, durch den Islam
in Asien zur weite Strecken überwiegenden gemacht war, wurde
alle Vielfachheit auf die einförmige Dreiheit der mit ihrem
Vater der Fluth entronnenen Patriarchen zurückgeführt.
Neue Ansichten über Eingeborene und deren Bedeutung
wurden durch die Entdeckung der grossen Seewege hervor-
gerufen. Indem die Europäer nach Durchschneidung unendlicher
Entfernungen in der Wasserwüste plötzlich in den fremden
Zonen mit Menschenrassen in Berührung kamen, die wie alle
VII
übrigen Productionen der organischen Reiche ein (von dem
ihnen als heimathlich bekanntes) durchaus abweichendes Ge-
präge trugen, so keimten bald die Gedanken von der Rassen-
lehre, die in Blumenbach's System dann ihre wissenschaftliche
Anordnung erhielten. Das ergiebigste Feld für ihr Studium
boten eben die bisher unbekannten Regionen extremer Klimate,
in denen charakteristische Musterformen am leichtesten auf-
zufinden waren, und bei denen es auch am leichtesten schien,
ein abgerundetes Bild von der Herstammung zu entwerfen, da
dasselbe bei dem Mangel genauer Detailkenntniss in solche
Weite undeutlichen Sehens weggerückt blieb, dass die vor-
handenen Lücken nicht bemerkt wurden. Handelt es sich um
die Entstehung der französischen oder italienischen Nationalität,
so wird der gewissenhafte Forscher mit dieser Demonstration
nie zu Ende kommen, weil es ihm unmöglich ist, sich bei allen
Zweifeln gerecht zu sein, trotz der verhältnissmässigen Fülle
der Nachrichten oder vielmehr gerade wegen derselben. Gut
es dagegen irgend ein beliebiges Volk in Afrika oder Amerika,
von dem kaum mehr als der Name bekannt ist, so ist man
eben deshalb auf das rascheste mit der ganzen Geschichte fertig
und absolvirt sie von der Weltschöpfung bis heute mit zwei oder
drei Worten, da es kaum grosse Schwierigkeiten kostet, die
wenigen Schattenrisse, die darüber im Gehirn überhaupt nur
existiren, zusammenhängend in einander zu zeichnen. Die Malayen
kennt man seit etwa drei Jahrhunderten, darüber hinaus bleiben
ihre Schicksale somit gleichgültiger, und wenn man dazu ihre
eigenen Annalen zu Hülfe ^kt, so geben diese einen bequemen
Anhaltspunkt noch 3 — 4 J^SRunderte früher mit dem Auszuge
aus Menangkabow, und dort wird selbstzufrieden Halt gemacht,
da etwaige Vermuthungen, die weiteren Register bis Iskander
zu examiniren, als fabelhafte Faseleien abgewiesen werden
können und bei derUnvollkommenheit des zu Gebote stehenden
Materials mit gutem Recht es soweit auch dürfen. Wendet
sich nun aber die Untersuchung weiter den malayischen Ver-
VIII
wandtschaften im Archipel, auf dem Continent, in Polynesien
zu, so bedarf es eines deutlichen Verständnisses von den An-
forderungen, die gestellt werden, und der Vorarbeiten, die zu
ihrer Beantwortung erforderlich sind.
Verwandtschaft und Abstammung sind Worte, die, wie so
viele andere, neben ihrer eigentlichen in figürlicher Bedeutung
gebraucht werden, die aber in den inductiven Wissenschaften
kls termina technica und nur in einem scharf umgrenzten Sinne
verwandt werden sollten. Gleiche Abstammung setzt Verwandt-
schaft voraus, die aber auch durch Geschlechtsvereinigung ge-
bildet sein mag, also im weiteren Umfange zu nehmen ist.
Abstammung wird sich in strenger Folgerichtigkeit nur über
eine beschränkte Zahl von Generationen verfolgen lassen, da
schon bald die Gründe überwiegen müssen, nicht von Ab-
stammung, sondern von Verwandtschaft zu reden. Eine etwas •
längere Ausnahme könnte das bei Incas, Achaemeniden, Wanen
und den aristokratischen Circeln einiger Bergvölker übliche
Gebot der endogenen Ehe machen, das indess stets nur eine
aussergewöhnliche Anomalie darstellt, wogegen die bei Austra-
liern, Chinesen, Abiponen und überhaupt als weit vorwiegende
Regel bekannten Ehevorschriften ein unablässiges Durchkreuzen
und Vermischen der Familien zur Folge haben müssen, da noch
viel entferntere Verwandtschaftsgrade, als sie der Papst bei den
Baiwaren zur Geltung zu bringen Mühe hatte, verbotene sind.
Wer keine Lust hat, seinen Kopf an der harten (und ohnedem
tauben) Nuss des Uranfanges zu zerbrechen, sollte sich deshalb
in der Ethnologie der Metapher Abfidtmmung möglichst enthalten,
obwohl die Mythen traditioneller Herstammung mancherlei hi-
storische Lichtblicke gewähren, ob sie sich in dem engen Kreise
der Germanen (bei Tacitus) bewegen, oder in dem weiteren (des
Nennius), ob sie Kelten, Scythen, lllyrier unter gemeinsamem *)
*) Marhat (mit seinen Brüdern Conher und Teling) stammt von Decan,
der (mit seinen Brüdern Pourib, Bang, Narwaal) von Hind gezeugt wurde (nach
Ferishtha),
ix
Ahn zusammenfassen und (bei den Wanika) die eben so incön-
gruenten Factoren der Galla, Wakuafi mit (schon linguistisch zu
scheidenden) Wakamba, oder ob sie griechische Eponymen als
Brüder aufstellen, oder gleich eine Geschlechtstafel für die
bekannte (und vermeintlich ganze) Erde entwerfen.
Verwandtschaft ist durchnittlich in weiterem Umfange zu-
lässig, je bestimmter umschrieben die jedesmalige Localität sich
zeigt, und die Wiederkehr der gleichen Kobong*) durch die
ganze Erstreckung des australischen Continentes giebt auch
zugleich Aufschluss über die Aehnlichkeit des Gesammthabitus,
der bei den Naturvölkern durch die steten Kreuzungen und
das dadurch verhinderte Pixiren von Individualisirungen mit-
bedingt wird. Ein Anderes ist nun diejenige Verwandtschaft,
die auf einer Gleichartigkeit der klimatischen Umgebung be-
ruht und bei Nachbarschaft der Wohnorte durch Blutsverwandt-
schaft unterstützt sein mag. Finden wir (nach Beiseitesetzung
der Negritos und Papuas) in den Inseln des Archipel eine ge-
meinsame Rasse (mit Uebergehung der Unterschiede, die die
Lampong, Redjang, Alforen, Mandharen, Bugis, Dayak u. s. w.
in der Battarasse von den Malayen Merapi's, Baros', Padang's
u. s. w. abtrennen würden), so Hessen sich (innerhalb des All-
gemeinbegriffes der Malayen) die Bugis (von Einwanderungen
vorläufig abgesehen) als die locale Modification der auch von Ma-
cassaren bewohnten Halbinsel, die Dayak Borneo's, die Lampong,
Redjang, Battak, Tobah u. s. w. als der von ihnen auf Sumatra be-
wohnten Districte, die Tagalen Luzon's u. s. w. ansehen, während
dann bei den Javanesen indische Zuflüsse, bei den Orang Laut
oder Cellates und sonstigen Genossen ihre wechselnden Be-
rührungen, weitere Varietäten hervorgerufen haben. Die meisten
dieser Stämme würden nun aber nur als secundäre Eingeborene
*) The Roong ig a voluntary union betweeii two persons (called Koboong
in the relation of a child, Oyaboong of a fatber, Kiodaiboong of brothers or
sißters) generally made by drinkiug fornially out of the saroe cup. It niay be
severed by cutting off the queue (ß. Dickson) iu Japan.
zu betrachten sein, indem sie bereits fremde Elemente in sich
aufgenommen oder mitgebracht haben, und indem wir die Bugis
bei ihren bekannten Wandersagen abschieden, würden wir die
Alforen als ursprüngliche Vertreter der anthropologischen Pro-
vinz Yon Celebes erhalten, aber4 deshalb nicht etwa die ur-
sprünglichste, da unsere Unkenntniss etwaiger Vorgänger der-
selben solche dadurch noch nicht annihiliren müsste. Ueber-
blicken wir nun den Archipel in einer weiteren Ausdehnung, so
fallen auch Inseln in's Auge, auf denen die Bevölkerung (wie
die der Wuka auf Neu-Guinea) durch eine Rasse repräsentirt ist,
die der bisher genannten (wenn deren Unterschiede nur als
Varietäten gelten) einem volleren Zahlwerthe nach gegenüber zu
stellen wäre, und es zeigt sich hier eine weitere Fortsetzung
nach Melanesien, die der malayischen nach Polynesien (und
der philippinischen nach Mikronesien) parallel laufen würde.
Unter vorläufigem Abstand von linguistischen Beziehungen, deren
Fortgestaltung ohne historische Detailkenntniss schwer zu be-
urtheilen ist, würde die Zersplitterung des malayischen Gesammt-
charakters in den verschiedenen Insel-Rassen auf eine typische
Gestaltungskraft der dortigen Provinzen hindeuten, und zu
schliessen sein, dass wie sich diese bei einem secundär ein-
geführten Product zur Geltung bringt, sie auch bereits bei
einem als primär betrachteten Eingeborenenstamme nicht ganz
ohne Wirksamkeit geblieben sein könnte, obwohl dann die
Folgen, weil auf ein Substrat geringerer Dignität einwirkend,
weniger frappant hervorgetreten sein würden. Wollte man
etwa hypothetisch eine vor- malayische Rasse als Brücke von
den Aetas bis zu den Papuas Cerams und weiter annehmen;
so müsste man derselben auf jeder der Inseln eine (fast) eben-
solche Mannigfaltigkeit der Variationen zugestehen, wie sie sich
jetzt bei ihren Nachfolgern (auf Celebes, Sumatra u. s. w.) be-
merklich macht, und es würden überhaupt erst auf jeder einzelnen
der grösseren Inseln die verschiedenen Regionen der Küsten-
gegenden, der Ebenen, der Berge u. s. w. ihrem geographisch-
XI
klimatischen Werthe nach zu qualificiren sein, um die Relations-
grösse der zusammen das jedesmalige Ganze constituirenden
Bruehtheile zu berechnen. Um den Qualitätswerth einer anthro-
pologischen Provinz ihrem vollen Gehalte nach zu gewinnen,
müsste ohnedem zunächst ein abgeschlossener Ueberblick über
alle die Gradationen gegeben sein, unter welchen sich das
Menschenleben auf diesem Boden überhaupt zu entfalten ver-
möchte, man müsste also von der tief stehendsten Rassen- Creatur
an, dem unmittelbaren Abdruck der jedesmaligen Umgebung,
sämmtliche Stufen in der Forschung durchschreiten bis zu dem
Bürger des auf gleicher Localität in höchster Blüthe möglichen
Staates, also dem allmählig concentrirten Reflex der geogra-
phischen Umgebung, wenn zugleich sämmtliche historische Con-
juncturen im vollsten Umfange in Bewegung gesetzt und mit
in das Spiel gekommen sind. Trotz der scheinbar (und in ge-
wissem Sinne auch reell) unendlichen Fortbildungsfähigkeit
des Geistes Hessen sich für solche Reiche, ausser dem gegebeneu
Anfang, auch periodische End- oder doch Ruhepunkte auffinden.
Jede geographische Provinz trägt schon in sich selbst einen
gewissen Antrieb zur Entwicklung menschlicher Bildung, da
ganz ohne solche die Existenz des Homo überhaupt eine un-
denkbare sein würde, und nach Gründung eines socialen (oder
doch familiären) Gemeinwesens werden mit Ausdehnung der
politischen Beziehungen durch die Wechselwirkung immer
neue Reize herbeigezogen und dadurch das Triebrad psychischen
Wachsthums in Bewegung erhalten. Die von der Cultur be-
günstigten Gegenden sind deshalb immer solche, bei denen
eine Mehrzahl fremdartiger Einströmungen zusammentreffen
(wie Griechenland in der alten, oder Mexico in der neuen
Welt), und die Geschichte markirt dann bestimmte Epochen,
die bald einen Stillstand bekunden, der entweder in ein Sinken
übergeht, oder bei Möglichkeit frischer Zufuhr ueuen Auf-
schwung erhält. Die Acme Griechenlands, die bei der Re-
duction des Orbis terrarum auf das Becken des Mittelmeeres
XII
erreicht wurde, ist unwiederbringlich vorüber und die Schuld liegt
nur aii der Unvollkommenheit der Daten, wenn wir uns nicht
den Normalmenschen Griechenlands (vom proselenischen an bis
zum Perikleischen Zeitalter) zu construiren vermögen. China
bietet gleichfalls ein ziemlich abgeschlossenes Bild, da es
(nach Absorbirung aller auf seiner östlichen Erdhälfte herbei-
ziehbaren Reize) schon seit 1000 Jahren zu unveränderter
Stagnation gelangt ist und sich hier bei genügender Kennt-
niss der Zwischenstufen vom Miautse bis zum Zeitgenossen
des Confticius ein Durchschnittscharakterbild entwerfen lassen
würde. Das in China hergestellte Gleichgewicht ist indess
nur ein temporäres, da ihm noch eine mächtige Fusion be-
vorsteht, wenn der Contact seiner Civilisation mit der bisher
nur tropfenweis eindringenden des Westens in vollen Gährungs-
process übergegangen sein wird.
Der als ursprünglich geographisch anzusehende Typus
einer jedesmaligen Provinz mag sich auch, nachdem dieselbe
schon in historische Constellationen eingetreten ist, örtlich
bei länger unter ungünstigen Verhältnissen isolirten Stämmen
wiederholen, wie bei dem nach Ulster zurückgedrängten Ir-
ländern (XVII. Jahrhdt.), obwohl der geographische Reinwerth
nur bei völliger Ausrottung aller historischen Zuthaten ein
unzweifelhafter sein würde. Die Abschätzungen zwischen
Aetas, Bikoll, Igorroten u. s. w. bis zu den Tagalen sind
schwer mit festen Strichen zu fixiren; aber wenn man den
Negrito-Typus an das untere, den malayischen an das obere
Ende der Reihe setzt, so mag die Scala sowohl auf- als ab-
wärts durchwandert sein und werden, mit vielfältigem Variiren
nach den als chinesisch, japanesisch, dayakisch u. s. w. be-
zeichneten Beimengungen.
Anders als in diesen Fällen, wo nur unter den Einflüssen
einer im Grossen und Ganzen gleichartig klimatischen Provinz
geborene und erzogene Nachbarvölker auf einander einwirken,
gestaltet sich das Verhältniss, wenn in Folge der grossen
Seefahrten incongruente Producte des Menschenthums zu-
sammentreffen, wie barbarische« Indianer und höchstcivilisirte
Anglosachscn oder Romanen, und in solchem Falle endet der
Kampf um das Dasein meist mit der mehr oder wenig raschen
Vernichtung der ersteren, während die letzteren ihrerseits,
auf dem fremden Boden einheimisch geworden, sich von der
klimatischen Gestaltungskraft desselben nicht frei zu halten
vermögen, und derselben bisweilen so sehr unterliegen, um
(wenn auch in veredeiteren Proportionen) ein Abbild der von
ihnen vernichteten Rasse zu reflectiren.
Die Nationalität*) wächst aus der Gleichartigkeit der In-
teressen und Anschauungen hervor, die durch Verähnlichungeh
der Sprachen in rascher Weise, ausserdem durch Religion**)
oder politischen***) Verband begünstigt wird und am ent-
schiedensten auf einem mit natürlichen Grenzen umzeichneten
Areal zur Durchbildung gelangt. Eine jede geographische
Provinz ist vielfacher Verschiedenheit der Bewohner fähig,
und alle ihre Ereisungen sind an dem aus klimatischen
Agenden gewickelten Faden aufgereiht, der oft eine weite
Spielweite erlaubt, aber die Peripherie der mit der Existenz
*) In Judaea the spirit of an exclusive patriotism not only pervaded the
national mind, but was also an intensively activ moral principle. In the
Roman empire patriotism was little more, thau au intellectual conception
(s. Lecky).
**) Die Volker des Islam stehen als Einheit den Kaflr gegenüber. Die
Bretannier weigerten den heiligen Augustin in der Bekehrung der Sachsen zu
unterstützen, da das Christenthuui für diese zu gut wäre, uud uach ihrer Taufe
sagt Beda, dass sie religionem pro nihilo habere und er nicht mit ihnen ver-
kehren wollte.
***) Perpetuellement dans les textes, on volt placer en Opposition le Xdos
et Ye&vog, c'est-ä-dire les Byzantins, le peuple de Dieu, le peuple par ex«
cellence, et l'&ranger, le gentil. La terre byzantiue, c'est Yolxovfienj, Ja
ter're babitee par des hommes, la terre ätrangere c'est Vi^rjfios, le desert.
Hors de l'orbis ßyzautinus, le ne*aut (s. Kam bau d). Gadjo est pour les
Tchinghiane', tonte personne Prangere ä sa race (näs fty ''ElX-qv, ßa^ßagos).
Der religiöse Verband war die wichtigste Wirkung des suevischen Völker-
vereins (Dahn.). Der Stamm (civitas), in Gaue (pago) getheilt, bildet (bei
Caesar) die regelmässig politische Einheit.
XIV
verträglichen Oscillätionen nicht überschreiten lässt. Die über
die Stabilität oder Veränderungsfähigkeit der Rassen Streiten-
den kämpften deshalb meist mit imaginären Gegnern, da die
beiderseitigen Partei - Ansichten zum Theil auf richtigen
Beobachtungen beruhten und nur die genaue Differenzirung
der Bedingungen fehlte, unter denen sich das Eine in
diesem, das Andere im Entgegengesetzten zur Geltung bringen
musste.
Der Stamm ist früher als das Volk, und der Stamm oder
Clan stellt die erweiterte Familie dar, indem die in dieser
factisch bestehende Abstammung in jenem bereits zu einer
theilweis idealen geworden ist, durch Anheirathung sowohl,
wie durch Aufnahme, von sonsther, eingetretener und adoptirter
Genossen. Aus leichten Anlässen mag sich bei Vermehrung
durch zahlreichen Nachwuchs Stamm von Stamm scheiden,
oder, wenn das Gefühl der Sicherheit dazu drängt, ein Stamm
dem andern verbinden und in grösserem Ganzen abschliessen.
Unter gleichartiger Umgebung wandernde Stämme, wie die
arabischen, werden auch bei vielfacher Zersplitterung einen
gleichmässigen Gesammtcharakter bewahren, und nicht darauf
führen, besondere Völker, als durch charakteristische Eigen-
thümlichkeit ausgezeichnet, zu unterscheiden, während selbst
kein Anlass gegeben ist, von einem arabischen Volk im All-
gemeinen zu reden, da im Araber nur ein ethnologischer Begriff
(und zwar ein in seiner Auffassung vielfach wechselnder) dar-
gestellt ist und die Einreihung unter Völker nach politischen
Grenzen bestimmt wird. Eine bald mehr bald weniger rasche
Veränderung des Typus tritt ein beim Uebergang vom Hirten-
leben zum sesshaften Ackerbau, und dieselbe pflegt anfangs
mehrentheils keine günstige zu sein, da nur in Folge bedrän-
gender Unglücksfälle, des Verlustes seiner Heerden, der stolz
und unabhängig umherwandelnde Nomade sich zu dem (wie bei
dem Guren der Kurden) knechtischen und mühsameren Dienste
der Bodenbestellung entschliesst. Da indess ein solcher Ueber-
XV
gang immer nur in Gegenden stattfinden kann , die an sich
befähigt sind, einen Boden für die Cultur abzugeben (denn in
den nur für Weiden geeigneten Steppen wird der seiner
Heerden Beraubte, zum persönlichen Sklaven reducirt, wenn
er nicht an Flüssen durch Fischen das Dasein fristet), so
tritt bald mit dem neuen Zwang zum Städteleben eine höhere
Entwicklung hinzu und der gleichsam gewaltsam eingepfropfte
Trieb trägt Früchte, die dem wilden Stamme fremd ge-
blieben wären.
Den Reichthum Germaniens und Italiens, trotz ihres er-
tragsfähigen Bodens, bildeten anfangs die Heerden, die es be-
quemer war auf den gelichteten Stellen zu weiden, als neue
Wälder zu lichten. China entriss mit dem Vordringen nach
Westen viele Provinzen den Mongolen und gewann das bis-
herige Weideland (so weit es noch nicht in den Steppen-
charakter übergegangen war) dem Ackerbau , und auf der öst-
lichen Hemisphäre geht im Allgemeinen der Stand des Hirten
dem des Ackerbauers voran, während in Amerika der letztere
aus dem Jägerleben hervortritt, wie sich im Mississippi-Thal
verfolgen lässt.
In Afrika findet sich Ackerbau sowohl bei den friedlich
unter den Wanika siedelnden Wakamba, wenn das Land für
Viehzucht nicht ausreicht, oder bei den siegreichen Gallas, wenn
sie in den eroberten Theilen Abyssiniens (mit völliger Accli-
matisation in Schoa) sesshaft (in Limmu, am Dana oder Poko-
moni u. s. w.), nun ihrerseits sich wieder durch mächtigere
hinzukommende Verwandte eingeengt sehen, wie wenn die
Bayeye am Ngami-See durch die Batoanas ihrer Heerden beraubt
und so zum Ackerbau (oder auf den Inseln zum Fischfang)
gezwungen werden, mit dem Hervortreten eines negerartig
dunkleren Typus*), wie er sich bei den Barotse, Kumbries und
*) Die olivenbraunen Wachinsi, die Besiegten im Lande Usambara (der
Wassambara oder Eldonio) sind weniger dunkel als die Wanika and Soahili,
aber am hellsten sind bei ihnen (die gelblichen) Freien.
XVI
sonst gedrückten Stämmen merklich macht. Als Unterworfene
(wie die Fingo unter den Amakosa) erhalten sie den Namen
Bakoba (Sklaven), wie die von den Hubschi-Gallas (Wahuma)
unterworfenen Eingeborenen Unyoro's den der Wiru (Sklaven),
und wie unter Knechtung der von Wakunga in ihren Di-
stricten regierten Wanyambo-Bauern in Karague, setzten sich
Wahuma- Dynastien (gleich denen der Mandjuren in China, der
Kadjar in Persien, oder einst der Gothen, Franken, Longo-
barden in Europa) auf die Throne des abgetrennten Usinsa,
von Uganda (des alten Kittara mit Unyoro) u. s. w. Westlich
vom Unyamoezi (Mondland) oder Dorfvereinigungen (während
Monemotse bei den Bassutos die Fürstenräthe oder Haupt-
lingshelfer bezeichnen) erscheint das von den Kriegerschaaren
des Matiamvo gestiftete Reich des Cazembe, und die (nach Li-
vingstone) über Boroma, Nyampungo, Monina, Fira, Katalosa
und Susa ausgeübte Oberherrlichkeit des Nyatewe bleibt als
Rest des alten Monomotapa-Reichs, das die Portugiesen neben
dem von Mocaranga kannten. Solche Monarchien, gleich denen
Tschaka's unter den Zulus (Mosilikatse's unter den Matabele,
Tlou's unter den Barolong, Sebituane's unter den Makalolo),
mochten früher vielfach entstehen bald aus den Zügen der
Zimbas (Zimböes) oder der Jagais, bald aus den noch jetzt
fortdauernden der Gallas und Kaffir.
Ohne einen solchen Anlass in Folge politischer Bewegungen
bleibt aber die Markirung des Volksbegriffes unbestimmten
Schwankungen unterworfen. Der Name Bechuana (Mochuana
sing.) deckt einen einigermassen genau umgrenzten Typus, der
sich linguistisch in der Sichuana-Sprache, physisch in einem
am nächsten dem der Kaffir angeschlossenen Habitus um-
grenzt und der zugleich verwandtschaftliche Ausläufer zu
den Bakoba (am Ngami) und den weiter gewanderten Ovambo
zeigt. Von einem Volk der Bechuanas (wenn auch sagenhaft
durch den Höhlenursprung mit den Baquainas als Leitern
hergestellt) könnte nicht geredet werden, aber innerhalb der
xvir .
Bechuana*) bilden sich die volksartigen Vereinigungen der
Basutos**), Bakeris, Baharutsis, Bakatlas, „des agglomära-
*) Les Batlapis (les hommes da poisson), les BataungB (ceux da Hon),
les Bakuenas (ceux da crocodile) et les Baroloags da nord ont conservä lear
nom de tribu, comme däsignation nationale. Les appellations Bassoutos, Man-
tatis, Baplris, Baharutsis, Bakatlas s'appliquent (chez les Bechuanas) ä des
agglome*rations plus ou moins considerables de tribus distinctes, mala renales
soas an gouvernment comman. La nation des Bassoatos se comp ose au moins
de six tribus, dont la principale est celle des Bakuenas (da crocodile), ä
laquelle appartient la famille regnante. Ordinairement les sections d'un mdme
peuple, qui constituent un tribo, se groupent ensemble et perp^tuent ainsi
les naances idiomatiques et lest usages qui lear sont particaliers. Tel district
da pays des Bassoatos est appele* Putin g (chez les hommes da chamois), tel
autre Chueneng (chez les hommes da singe) etc. le vocabulaire et la pronon-
ciation des mots nVtant pas partout les memes. Les Bakuenas appellent le
crocodile lear pere, ils'le chantent dans les fetes, ils jnrent par lui et fönt
aux oreilles de leurs bestiaux une incision, qui ressemble sa gueule. Le chef
de la famille recoit le titre; „Grand homme da crocodile.4 Personne n'oserait
manger la chair ou se vötir de la peau de l'animal dont il porte le nom. Si
cet animal est nuisible, on ne le tue qu'en se rlpandant en excuses et en
lui demandant pafrdon. II faut se pnrifler apres tel sacrilege (s. Casalis). Les
tribus se subdivisent en familles. Chez les Cafres, les Bassoutos et les Man-
tatis, cos familles formen t une infinite* de petits vi Hages (motsis), place*s soas
des hommes inflaents. Les Batlapis, les Barolongs, les Baharontsis, les fia-
pent* ont des iuotsis de tres grande e'tendue (s'e*tant fixe's dans des contre*es
oü les eaux sont rares). Les Bassoatos donneut aux princes le titre More'na
(celui qui veille ä la sürete* et au bien public) da verb rena (etre prospere
ou etre tranquille), les Cafres et les Bechuanas d'au dela da Fal le titre de
Khosi ou Inkhosi. Les chefs Bassoatos ont gäneralement anpres de leurs per-
sonnes deax conseillers supärienres aux autres et qui sont aptes ä remplacer
le Bouverain. On les de'signe soas le nom de Monämotse oa Maitres de la
ville [Monemoezi], titre analogue ä celui des anciens maires da palais. On les
appelles aussi les*yeux, les oreilles, les bras du chef. D 'autres personnages
(banna ba Ehothla ou hommes de la cour) assistent aux dlliberations. Le
fond de la tribu se compose de ce qu'on appelle chez les Bassoatos les Batalas,
les Veits, c'est-ä-dire les rameaax vigoareux qai se rattachent ä la souche
primitive. Les Gafres appellent ces familles patriciennes Amäpakates ou les
hommes du centre, du fonds (s. Casalis). Au dessus des edits (Molaos ou
loi) ou commandements (des souverains) regnent (chez les Bechuanas) les
Mekhoas, les us et coutumes, qui de fait constituent la vlritable loi du pays
[Muluas], Die Bakalai absorbiren die Ashira und umliegenden Stämme. Die
Makololo, als Bechuanas unter den Makalaka (Negern) herrschend, unterscheiden
die Bakoni oder Basutos, die Bakalahari und die Matebele oder Makombobi
(Kaffern im Osten).
**) Basutuland is populated by the remains of various ßetjouana tribes
Bastian, Ethnologische Forschungen. B
tions plus au moins consid&ables de tribus distinctes, mais
r6unies sous un gouvernment commun" (s. Casalis), Hiermit
durchkreuzen sich nun aber die (getanzten*) Geschlechts-
wappen des Fisches, des Eisens, des Erokodiles (Bakueanas),
Löwen (Bataung oder Lighayas) u. s. w., ähnlich den durch
den ganzen Continent Australiens zerstreuten Kobong, deren
Angehörige sich überall (wie bei den indianischen Totem und
den Geschlechtsnamen der 100 Familien Chinas) als Verwandte
begrüssen. Mitunter "verbleibt der Stammesname im Volke,
wie bei den Mantatis (der Wildkatze), den Batlapis u. s. w.,
und in allen den durch die eine oder andere Ursächlichkeit enger
zusammengeschlossenen Gruppirungen treten dann bald in
Sprache, Sitte, Aeusserlichkeiten u. s. w. charakterisirende Be-
Sonderheiten auf, wie sie in Indien die Kasten durch ihre
Gewerbe und die Sikh durch das religiöse Band erhalten.
Der ethnologische Begriff der Mongolen besteht nach wie vor
und wird in seiner, keiner Variationen fähigen Heimath immer
fortbestehen müssen, wogegen das zu Tschingiskhan's Zeit gel-
tende Volk der Mongolen jetzt nur in den organisirten Ban-
nern gesucht werden könnte und Kalmücken oder Buräten
koowD ander the general name of Abasutüs, who dnring the devastating wars
of Cbaka, Dingaan and Moselekatze took refuge in the mountain fortresses and
(1824 — 30) began to rally round the native chief Moshesh. Mixed np are re-
maius of tribes of refugee Zalukafirs, Korannas, Bushmen etc. (Hall). Die
Bakalahari (Vaalpenze) sind die Pariah der Beschaanen (Fritsch). Wablberg
unterscheidet bei den Basuto die Stämme der Tamahas, Damaras, Briquas
oder Matlapin, Borolong (mit dem Bonka oder Preisnamen Matlu oder Elephant),
Makaatla (Makobo oder Meerkatze), Mahapoanari (Nari oder Büffel), Mahnrutzi
(Majeni oder Pavian), Amosoätla (Makinakubu oder Flusspferd), Mabinanoonga
(Stachelschwein), Makoana (Krokodil), Mapooti (Antilope mergens), Mataghaln
(Orycteropus), Mapulana, Makoali Der Fisch ist das nationale Thier der Ba-
Tlapi, das Krokodil der Bakaena, der Dniker (Poti) der Bamangwato, der
Affe der Pakatla.
*) Am Bonny werden die Häuptlingswappen durch bestimmte Melodien
geblasen (wie bei den Verehrern des Dudelsaks), sonst meistens gezeichnet
Die Basutos (Abasuto oder Magengürtel der Dickbäuche) tättowiren wie die
(gleich Gallier und Scythen) den Schmachtriemen tragenden Melanesien
XIX
schon ihrer Zeit ausgetreten sind. Dagegen mag auch der
ethnologische Charakter für schärfere Vergleichungen modificirt
werden, wie bei den als Mauren ansässig gewordenen Arabern
(mit und. ohne berberische Mischung), oder den auf demselben
Boden den Hellenen zwar gleichen, aber nicht mit ihnen
identischen Neugriechen. Wie weit sich der durch eine oder
andere Causalität hervorgebildete Volkstypus mit dem ethno-
logischen des Bodens decken wird, hängt von den Verhält-
nissen ab. Hat er sich aus einheimischen Grundlagen her-
vorgebildet, so wird er von denselben auch nicht beträchtlich
abweichen können, obwohl mannigfacher Veredlungen fähig.
Wurde dagegen der Impuls zu fester (und neu arrangirter)
Staatenbildung durch den Zutritt eines fremden und in an-
deren Klimaten geborenen Volkes zu den Einheimischen ge-
geben, so wird allerdings der Einfluss der Umgebung wieder
dahin tendiren, einen seiner Geltungskraft entsprechenden
Typus zu schaffen, aber in der Zwischenzeit ist Jahrhunderte
ündürch eine wechselnde Vielfachheit von Uebergangsphasen
möglich, und wenn endlich der Abschluss des Wachsthums
erreicht ist, mag in Mischung und Fortzeugung der zusammen-
getretenen Affinitäten ein schliessliches Resultat hervorgehen,
«las zwar immer den Abdruck der historisch-geographischen
XTmgebung darstellen wird, das aber weit von dem ursprüng-
lich autochthonen (als unter dem vorwiegenden oder alleinigen
^Einfluss der geographischen Provinz gezeugt) abweichen könnte,
"Vrie der jetzige Franzose vom vorgallischen Kelten oder auch
*3em Gallier, der Spanier vom Hispanier u. s. w.). Fragen
^aach Herstammung eines Volkes (wenn überhaupt nicht völlige
dentität besteht, und also jedes Fragen unnütz ist), haben
einen ethnologischen Sinn, da im Laufe weniger Generationen
*3ie Mischungen und Ausbreitung der Verwandtschaftsbeziehungen
j^de Genuität (wie sie die Basutos in den Balalas finden
Collen) verwischen muss. Jene dicke Bücher füllenden Fragen:
oÜ die Slawen von den Illyriern herstammten, oder NQ\i äßfc
XX
Sarmaten, oder von den Venetern, können im ethnologischen
Sinne überhaupt nicht gestellt werden, sie sind eben einfach
sinnlos, wie in der Geologie es sein würde zu fragen, ob die
Juragruppe vom Lias oder Keuper stammte, ob der vielleicht
aus Gabbro oder aus Augit und Hornblende abgeleitete Serpen-
tinfels noch auf die Talkerde oder das Silicium in seiner Ab-
stammung zurückzuführen sei. Nicht nach der Herstammung
eines Volkes ist die Frage zu stellen, sondern die chemisch
richtige nach den Elementen, aus denen es hervorgegangen ist,
und für diese Zusammensetzung bedingt die geschlechtliche
Zeugung im organischen Reich keine weitere Differenz. Wenn
es bei künstlichen Zuchtversuchen (wie bei Rennpferden)
möglich, ist das Blut für 100—200 Jahre verhältnissmässig
rein zu halten, so sind (trotz einiger auf Ahnentafeln wach-
senden Stammbäume) in den wirklichen Volksverhältnissen
keine Art Cautelen über eine beschränkte Zahl von Genera-
tionen hinaus durchführbar. Die geschichtliche Portpflanzung,
die hier (bei besonders isolirten Verhältnissen) eine Ab-
stammung simuliren möchte (wie bei den geographisch gebun-
denen Thieren), kann bei keinem Geschichtsvolk unter der
durch den Wechsel seiner Geschicke angeregten Bewegung
mit der für naturwissenschaftliche Untersuchungen nöthigen
Schärfe festgehalten werden, darf also (da nichts die Rech-
nungen mehr fälscht, als die Verwendung unsicherer und zweifel-
hafter Grössenwerthe) überhaupt nicht länger in Betracht gezogen
werden. Von dem Augenblicke an darf das Volk (das sich
eben durch seine Bezeichnung von der Familie unterscheiden soll)
nicht länger in der Abhängigkeitsform der (elterliche Zeugung
voraussetzenden) Kindschaft betrachtet werden, und alle daraus
derivirenden Nebenbegriffe sind dann eben ein- für allemal abzu-
schneiden. Das Volk muss als in sich gegliederter Organismus *)
*) Per synthetische Tbeil der Historiosophie hat, die Idee der Menschheil
in der speculativen Freiheit ihres Processes durch die Hauptrieb tungen des
XXI
gelten, dessen Lebensprocesse ihren Gesetzen nach zu er-
forschen sind, ohne dass der Physiologe sich der Confusion
schuldig machen wird, in dem auf dem jedesmaligen Ent-
wickelungsstadium als ausgebildet vorliegenden Ganzen die
embryonalen Entstehungsmomente dieses Ganzen, die nur durch
eine successive Reihe von Sectionen (wenn die Objecte ge-
geben wären) feststellbar sein würden, suchen zu wollen.
Auch das gern gebrauchte Bild vom Wachsthum des Baumes
darf nur als Metapher dienen für das Wachsthum des Volkes,
und jede weitere Parallelisirung würde naturwissenschaftlich
freveln, denn ein pflanzlicher Organismus ist auf einen fest-
gezogenen Kreis ernährender Elemente hingewiesen, und jene
vielfachen Absorptionen fremdartiger Elemente, wie sie eben
die bedeutungsvollsten Epochen im Geschichtsleben des Volkes
kennzeichnen, würden dort in keine Gleichungen zu setzen sein.
Haben wir also das Volk als einen lebendigen Organismus
vor uns liegen, so kann ausser nach den Processen, die in
ihm walten und ihn erhalten, nur nach der chemisch aufzu-
klärenden Zusammensetzung gefragt werden, nicht aber nach
der Entstehung, für die es von vornherein keine Anknüpfung
giebt, wenn sie aus geschlechtlicher Zeugung herrühren sollte,
die wegen der gänzlich abweichenden Nebenbedingungen mit
der pflanzlich keimenden in keine Aequation gesetzt werden
kann, und die als Generatio aequivoca gedacht rasch in das
Begriffslose erster Entstehung verlaufen würde. Die ethno-
logische Behandlung einer Nationalität Lat also zunächst den
Fehler zu vermeiden, durch Aufwerfung unberechtigter Fraget
nach der Abstammung den richtigen Einblick in das die
Existenz belebende und erhaltende Getriebe auf falsche Fährte
Qeistes verfolgend, das derselben beständig angemessenere Dasein in den con-
creten Institutionen zu entwickeln (Cierzkowski) S'il est utile d'observer lei
diverses socie'te's qui existent en meme temps, d'en etudier les rapports, poor-
<Juoi ne le serait U pas de les observer aassi dans la snccession des temps
CCondofcet).
x XM
abzuleiten, und die Untersuchung hat nicht von einem will-
kürlich hypothesirten Anfang zu beginnen, sondern aus dem als
vorhanden gegebenen Thatbestand zurückzuschreiten und die
Elemente zu sondern, so lange noch ein Fünkchen des Ge-
schichtslichtes glimmt oder in mythischer Dämmerung Collateral-
beweise zur Leitschnur dienen können. Indem man allmahlig
einen Stoff nach dem andern, als beigemischt, abscheidet,
wird man allerdings zuletzt auf eine Grundbasis gelangen,
eine einheimische oder zugewanderte, je nach eingeschlagener
Richtung, und je nach der bei der Abschälungsoperation be-
folgten Manier wird das Resultat auch immer völlig verschieden
ausfallen. Für das Gesammtresultat bleibt solche Differenz
bedeutungslos, und kein von alchemistischen Faseleien eman-
cipirter Chemiker wird daran denken, denjenigen Elementar-
stoff, den er der gerade befolgten Methode nach als letzten
im Destillationskessel zurückbehalten hat, deshalb nun für den
Urstoff zu proclamiren und aus solcher Wurzel das Aufwachsen
des Metallbaumes erklären zu wollen. Ohnedem stände es
schlimm um den Patriotismus, wenn er solch' künstlicher Gom-
binationen zur Auffrischung bedürfte. So lange ein Volk eine
zusammenhängende, also eine lebendig fortwachsende Geschichte
hat, so lange bewahrt sich auch das Einheitsgefühl der Na-
tionalität, und der Deutsche, der die Meistersänger oder die
mystischen Theologen liest, fühlt unbewusst das Band, das
ihn (zum Unterschiede von anderen Volksarten) mit jenen
Vorfahren verknüpft und das als schwellender Strom noch
einer weiteren Zukunft entgegenstrebt. Die Gedichte Homer's
redeten vertraute Sprache für die Hellenen bis in die mace-
donische, bis in die byzantinische Zeit, aber die unaufhörlichen
Katastrophen, die seitdem über den Boden Griechenlands
dahingegangen sind, haben die Fäden abgeschnitten, und wenn
der heutige Neugrieche sich zwingt, für Iliade und Odyssee zu
schwärmen, so ist es bis jetzt nur ein gekünstelter Pathos,
der indess mit der Zeit ein wahrer werden mag, wenn die
xxm
Nationalität mit Ernst an ihrer Beform arbeitet und unter den
begünstigten Verhältnissen ihres Wohnortes auf eine- Veredlung
hoffen mag, die einen Schimmer der classischen reflectirt Die
englische Nationalität kann trotz vorhandener Verwandtschafts-
bruchtheile weder in der walisischen Literatur volle Sym-
pathien finden, noch in den sächsischen Anklängen auf dem
Continent, indem sie sich aus den zusammengetretenen Bil-
dungsstoffen selbstständig als ein Ganzes, das ungefähr mit
Chaucer's Zeit zum Bewusstsein kommt, constituirt hat. Und
als unabhängig in sich, als selbstconsolidirtes Ganze ist eben
jede ächte Nationalität aufzufassen.
Die Cognatio *) begründete die eigentliche Blutsver-
wandtschaft mütterlicherseits, die bei vielen Völkerstämmen
*) Die Gognationes and gentes der Germanen (bei Caes.), als (mittel-
alterliche) genealogiae oder Farae (Faramanni) in alemannischen nnd bajuvo-
fischen Gesetzen, entsprechen in Hoel-Da's Anordnungen (940 p. d.) den Ce-
nedle oder "Stämmen (anter dem im Maenor wohnenden Penkenedl) in der
Bretagne (s. de Coarson). Maenor (moenia) von maen (Stein). II y avait dans
le clan (compose* d'an certain nombre de familles) an chef de parente* (pen-
kenedle), des chefs de famille (pentulu) et des peres des famille (tat on patres).
C'£tait parmi les ncbelwrs (hommes de haut rang on nobles) que le cholx
d'an penkenedl e (par llection de toas les penteala d'an clan) devait se faire
(de Coarson) en Bretagne. Ni an maire ni an chancelier (na maer na chy-
chellaar) ne peavent Stre penkenedle, mais bien an achelwr (noble) da pays
(leg. Wall.). Chaqne membre da clan doit etre son parent et son homme (in
Wales) des Penkenedle. Tyern (Tigherna en irl.) est traduit par tyrannos
dans les docaments bretons (de Gourson). hen (armor.) alt (Aelteste in dem
henudariaid) [hendinas der Burgander]. Hennil vigila (bei Merseburg). Von
Xztacmixcoatl (Stammvater der Mexicaner in Ghicomuztotlh) stammten (durch
seine Frau Ilancueitl) die Sohne Xelhua, Tenucb, Ulmecatlh, Xicalancatlh,
Bftixtecatlh, Otomitlh und (durch seine Frau Ghimalmath) Qnezalcoatl. Xelhua
liess sich nieder im Grunde von Quautquechulan, Izcucan, Epatlan, Teupant-
lan, Teovacan, Gazcatlan, Teutitlan (Gomara). ulmecatlh liess sich bei Puebla
nieder, die Otomiten in den Bergen um Mexico und Tula. Quecalzalcoatl
feaute Tlascallan, Guexocinro und Cholula wieder auf (fromm und ehelos ver-
schwindend). Die Familien der Häuptlinge (Irus oder Tamon) bildeten Olan-
«chaften nach gleicher mütterlicher Abstammung (auf der Ratak- und Bali-
Kette). Der (polnische) Adel lebte in einem sehr lange festgehaltenen, strengen
XXIV
nicht nur den Agnaten, sondern auch der eigenen Descendenz
vorgezogen wird, so dass nicht der Sohn den Vater, sondern
der Neffe (und zwar meistens der Schwestersohn) den Onkel
beerbt. Bei Kreuzheirathen folgen die Kinder (am Orinoco,
auf Ratak u. s. w.) der Mutter und ebenso (bei Versetzung in
die andere Kaste) in Australien. Die Familie erweiterte*)
und umfassenden Familien- oder Geschlechts verbände, der das Eigenthnm der
Familie mit Ausschluss der Töchter nnr zu Gunsten der Brüder und aller
Geschlechtsvettern vererben durfte. Bei der rechtsgültigen Ansicht, dass alle
Adelsfamilien, welche, so gross auch ihre Zahl sein mag und so wenig auch
die Verwandtschaft nachgewiesen werden kann, ein und dasselbe Wappen
führen, ein einziges Geschlecht bilden, liess sich diese Einrichtung als die
Grundlage betrachten, aus welcher die weitere Gestaltung aller Privat- und
öffentlichen Rechtsverhältnisse sich organisch entwickelten (von Winkler). Seit
Wladislaus Lokietek nahmen die Mächtigen den Titel Magnaten an, während
die Adels-Gorporation den Titel Ritter beibehielt (in Polen). Von den Deut-
schen wurde der Gebrauch erblicher Namen angenommen, während bisher die
Zweige desselben adligen Stammes nur ein gemeinsames Band, nur ein Mittel
gegenseitiger Erkennung hatten, nämlich das Wappen (Kleinot), das jede
Familie sich beilegte (Adler). Each family among the Australians adopts some
animal or plant, as a kind of badge or armorial emblem (Kobong). A certain
mysterious connection exists between a family and its Kobong', so that a
member of the family will not kill an animal or pluck any plant of the
Bpecies, to which his Kobong belongs, except under particular circumstances
(as in the Polynesian tabu). Among the Hurons the flrst tribe is that of
the bear, the two others, those of the wolf and the turtle (according to Galla-
tin). The Iroquois have the same divisions, and the turtle family is divided
into the great and little turtle. The Sioux are named on a similar prineiple.
According to Long each man (among the Indians in North-Amerika) has some
totem or favourite spirit, which he believes to watch over him. The totem
assumes the shape of some beast and therefore they never kill or eat the
animal, whose form they suppose their totem to bear. In der (germanischen)
Fara lebten die Farones unter dem Schutze des Fara-mund [mandare, als re-
commandirt]. Mit dem vierzehnten Jahre des Knaben gingen die Rechte des
Vaters auf den Arglwydd (Herrn) über (bei den Briten).
*) Gens ad nomen, familia ad cognomen refertur (gens est tanquam genus,
natio species). Gens late sumitur pro aliquo populo -(pro universis civibus
alicujus urbis), et latius pro natione (pro pluribus populis alicujus provinciae)
et latissime pro una ex nationibus majoribus orbis terrarum seu pro populis
universis alicujus regionis (s. Forcellini). Gens Cornelia, Gens Faliscorum,
Gens Etruscorum, Gens Gallorum. Die Geschlechterphylen finden sich gewöhn-
lich in Unterabtheilungen als Phratrien und diese wieder in Geschlechter,
die Geschlechter aber in Häuser oder Familien (olxoi) getheilt , die Unter-
XXV
sich zum Clan durch Aufnahme der Zugehörigen oder aus der
Fremde zugekommenen als fictitiver Verwandte, und bei den
abtheilungen der topischen Phylen aber sind Gaue (ßfjfMn) oder Ortschaften
(xcöfioi). Der Unterschied zwischen geschlechtlichen und topischen Phylen
liegt in dem verschiedenen Eintheilungsprincip , das bei jenen die wirkliche
oder vermeintliche Stammesverwandtschaft war, während bei der Einrichtung
topischer Phylen nnr die Wohnsitze in Betracht kamen. Das Kind einer
Wärrau-lndianerin nnd eines Arowak wird zu den Warrau gerechnet (Schoro-
burgk). The Ramoos^ies or (according to the Jatveeweek-Poorana) Bharroor
never marry. a person of the same kool or gottur (family), as themselves,
consequently the different families of the Chowan stock, considering them-
selves the descendants of the same parents, never form matrimoninal connec-
tions with each other, and the same rule Stands good with regard to the
Jadoo, and the families constituting that branch (Mackintosh). Le Slawe •
sonvent et pour la plupart adjoint ä son nom de race pour le rendre plus
expressif, le nom ge*ne*rique de Phomme (czelowiek). Le peuple russe le fait
presque genlralement, disant rouskoi czelowiek (Gurowski). The Chilians call
their flrst progenitors Pegni Epatun, which signifles the brothers Epatun (as
patriarchs). They also call them Glycee (primitive men) or men from the
beginning (Molina). Ein Stamm (Plemena) begreift sämmtliche in ein und
demselben (meist von der Natur abgeschlossenen) Landstrich wohnende Fa-
milien, die in längerer Linie aus weniger gleicher Stammväter Nachkommen
und diverse Generationen hindurch im Lande ansässig sind. Die in kürzer
Linie verwandten Familien bauen meistens ihre Hütten an einander und bilden
eine (aus mehreren Haushaltungen bestehende) Gemeinschaft, Brüderschaft
(bratstvo), in Montenegro In der (schottischen) Clanverfassung (1745 durch
England aufgehoben) betrachteten sich alle Untergebenen als von demselben
Ahn wie ihr Oberhaupt und ihm verwandt (durch den Patriarch). The children
of Toorkomans with their female slaves are called Do-reg (of two bloods) or
bastards (s. Fräser). Die römischen gentes wurden als erweiterte Familien
aufgefasst, von einem pater familias abstammend (Lange). Die gentes wurden
als agnationes aufgefasst (und die gentiles als patricii bezeichnet). Der Name
agnati erstreckt sich innerhalb der Gens so weit von jedem einzelnen gentilis
aas, als die anderen gentiles den Grad ihrer agnatio beweisen können. Wo er
aufhört, gilt nur der Name gentiles (Lange). Gentiles sunt, qui inter se
eodem nomine sunt (Cicero). Die Patricier heissen (im Verhältnis zu den
Clienten) patroni, indem sie den Clienten zwar nicht sind, was sie als patres
den Rindern sind, aber doch in einem ähnlichen Verhältnisse zu ihnen stehen,
wie der pater familias zu den Gliedern seiner Familie , seien es Kinder oder
Sklaven. Wie die Erweiterung der Familien zur Gens daraus folgte, dass in
patriarchalischer Zeit nicht Erbschaftstheilung, sondern communio hereditatis
das Gebräuchliche war, so ergiebt sich rücksichtlich der Servi des Ahns einer
Gens, dass sie und ihre Kinder (vernae) im gemeinschaftlichen Eigenthum der
* Erben blieben. Die Servi werden in der Nachkommenschaft zu Servi gentilicii,
als Clienten (Hörige). Durch Entstehung plebejischer Geschlechter aus Clienten-
xxn
amerikanischen Indianern*) wurde (nach Morgan) die nahe
Verwandtschaft aufrecht erhalten durch Heraufrücken der ent-
familien (neben der trsnsitio ad plebem) geschah es, dass plebejische Hanser
gleichen Namens neben einer patricischen Gens stehen.
*) The fundamental idea of the Iroquois System (of relationship) never
suffers the bond of conpaguinity to loose itself in the ever diverging tollateral
lines. The degrees of relationship are never allowed to pass beyond that of
the flrst cousin, after which the collateral lines revert into, or are merged in
the lineal, in such a manner, that the son of a man's cousin" becomes bis
nephew and the son of his nephew bis grandson. This principle works up-
wards as well as downwards, in such a manner, that the brother of a man's
father becomes his father and the brother of his grandfather becomes also his
grandfather (Morgan). No man is allowed to marry a woman of the some
tribe, the children following the tribe of the mother (among the Iroquois). If the
Sachem was (for instance) of the Wolf tribe, the title mnst remain in that
tribe, and the son being of another tribe could not succeed (but the sons of
the sister or the brother). All the brothers of a father are usually called
fathers (Takappan), great father (if older) or (if younger) little fathers (not
uncles). All the sisters of a mother are called mothers (Tay), but all the
brothers of a mother are uncles (maman) to her children and all the sisters
of a father are aunts to his children. All the children of several brothers
are brothers and sisters to each other, and all the children of several sisters
are brothers and sisters to each other. All the children of brothers on the
one band and of the brother's sisters on the other are cousins (Maittunan) to
•each other. All the sons of a man's sisters are his nephew (Marumakan) and
all the daughters of a man's sisters are his nieces (Marumakal). So also, all
the sons and daughters of a woman's brothers are her nephews and nieces
(in the Tamil and Telugu System). Bei den Lampong redet der Herrscher
seine Unterthanen als Stammgenossen an, das Familienhaupt die Seinigen als
Kinder und Vettern, da die Abhängigkeitsverhältnisse in genealogischen Zu-
sammenhang getreten sind. Die Redjang stehen unter erblichen Dipatis.
Die Würde der Häuptlinge (Batin) ist (bei den Orang Benua) in der Familie
erblich, unter Bestätigung des Volkes. In Sungin Ujong,' sowie in Johore und
Jompol wirken die Häuptlinge der Orang Benua bei Wahl des malayischen
Panghulu mit. The families (of the tribe of the Arowaks) all descend in the
female line, and no individual of either sex is allowed to marry another of
the same family name. Thus a woman of the Siwidi-family bears the same
name as her mother?, but neither her father nor her husband can be of tbat
family. Her children and the children of her daughters will also be called
Siwidi, but both her sons and daughters are prohibited from an alliance with
any individual bearing the same name, thoogh they may marry into the family
of their father, if they choose (Brett). Obwohl in steter Feindschaft, leiten
sich die (turkmanischen) Stämme Tekke, Goklan urfd Yamud (in Nord-Eran)
von drei Brüdern (und demselben Stammvater) ab. Die von rein torkmanischem
Blute Herstammenden haben den Namen Ik, die mit persischen und kirgisi-
xxvu
fernteren Grade unter entsprechender Umänderung der Be-
zeichnung *). Im Gegensatz zu stereotypen Kastenscheidungen
(wie in Egypten und Indien) wurde gleichartige Legirung an-
sehen Sklavinnen Erzeugten dagegen den Ghnl. Die Tekkes, als alle zu den
Ghuls gehörig, können deshalb mit Goklan und Yamud keine Wechselheirathen
eingehen. Von einer der Frauen des ans Syrien eingewanderten Häuptlings
stammten die vier Vorfahren der Cahar-leng, von der andern die sieben der
Haft-] eng unter den Bakhtiaris (in Luristan). The Spaniards intermarried
with the native populations and have become Mexicans, Peruviana, Ckilians,
Venezuelans and other Indian halfcastes, the Portuguese have become
Brazilians , the French Ganadians , the English are the English still- (Pyne),
nicht ganz.
*) Oheim und Tanten werden, wie Vater und Mutter, Vettern und Basen,
wie Bruder und Schwester angesehen (Paul von Würtemberg) bei den nord-
amerikanischen Indianern. Auf den canarischen Inseln wird das Pathenver-
hältniss als eine Art von Blutsverwandtschaft betrachtet und erheischt (für die
Ehe) Dispens. Die Nation der Yamanos-Idianer betrachtet alle zu ihrem
Stamme gehörigen Glieder als Blutsverwandte, so dass (bei der Abneignng
gegen Heirathen naher Verwandter) in dem Stamme niemals Ehen abgeschlossen
werden (nach Veigl). Die cognationes hominum sind (bei den Germanen)
Familiencomplexe im engeren Sinne, als die gentes (bei Caesar). Popularis
bezeichnet (nach Tacitus) die Genossen des Stammes (bei den Germanen).
Wer ans einem Geschlechte (Adal oder Run!) entstammt (in Beziehung zu
Othin) war ein Adaling und (beim Vorrang seines Geschlechtes) ein Kuning.
Les sauvages du Ganada fönt brüler leurs prisonniers, inais lorsqu'ijs ont des
cabanes vuides a leur donner, ils les reconnaissent de leur nation (Montes-
quieu). Zu Formosa geht der Name in die Familie der Frau über. To marry
two sisters is not considered incestuous, but to marry the descendants of a
man's ancestors is considered incest (among the Kaflrs). Les conquätes ame-
naient toujours une fusion entre les populations conquises et la race conque-
rante, des marriages entre les plus vaillants et les Alles des Gaciques vaineus
e'taient le gage des alliances politiqnes. La polygamie e*tait ainsi le privilege
des gneiTies les plus courageux (en Mlchoacan). Le nom de Tarasque vient
du mot Tarhascue, qui signifle gendre. Les guerriers tarasques devenaient les
gendres de leurs voisins sonmis (Tarayre) [Gnesioi]. Marriage takes place
with persons who have not the same Pravara (who do not invoke the same
Bishis as their ancestors) aecording to Asvaläyana. Thou shalt not give thy
daughter to a man belonging to the same Gotra or family (aecording to Apa-
stamba). Im Gegensatz zu dem Neger ungemischten Blutes, der in den ameri-
kanischen Colonien geboren ist (als Creole von criollo oder gezeugt), wird der
eingeführte Neger in Brasilien Negro de nac,ao genannt. Im Gegensatz zu
weissen Creolen wurden in die spanischen Colonien eingewanderte Spanier
früher Chapetones genannt, wie auch die Brasilier der im Lande geborenen
Weissen, als Brasilianer, von den europäischen Portugiesen (Portuguez legitimo
oder fllho do reino) unterschieden.
xxvm
gestrebt durch die (in Polynesien) stufenweise*) abwärts füh-
renden Ehen, so dass auch die Spitzen der Gesellschaft, we-
nigstens (wie noch in England) in den jüngeren Söhnen,
immer wieder im Volke aufgingen und darin verschwanden.
In Siam verlieren selbst die Verwandten des Königs mit jeder
folgenden Generation einen weiteren Theil ihrer Privilegien,
so dass sie schliesslich wieder ganz auf dem Niveau der
grossen Masse stehen. Die Geschlechter mit ihren Wappen **)
*) "Auf Tonga fand zwischen den verschiedenen Klassen der Vornehmen
und des Volkes das Verhältniss statt (nach Mariner), dass die Egi alle Ver-
wandte des Tnitonga und Tui-Ardeo (nnd Tui Kanakabolo), die Matabolen aber
wieder Nachkommen der Egi waren, die Söhne nnd Töchter eines Matabulen
znr Klasse der Moa gehörten, wie deren Söhne und Brüder zu der der Tua.
Anch der Tnitonga und Egi war immer nur der älteste Sohn, iudein die
übrigen Nachkommen des Tnitongo zu Egi, die übrigen Nachkommen des Egi
zu Matabulen wurden (s. Meinicke). Die später selbstständigen Familien der
Egi leiteten ihren frühesten Ursprung von jüngeren Söhnen des Tnitonga, die
der Matabulen von jüngeren der Egi her u. s. w., so dass die dem Südsee-
staate zu Grunde liegende Idee die der Familie war. The family alllances
were of the most intricate nature, custom obliging (in Hawaii) the highest
chief to marry the next in rank (Jarves). Die Australier zerfallen (nach
Ridley) in zwei Gruppen : Patricier, als Ippai und Kumpo (beim Mahn), Ip-
pata und »Puta (bei der Frau) ; Plebejer , als Murri und Kupi (beim Mann),
Mata und Kapota (bei der Frau) mit Kreuzheirathen , wobei die Kinder der
Mutter (aber unter Versetzung in die andere Kaste) folgen. The primary divi-
sions of New-Zealand (as the three principal divisions formed respectively by
the tribes descended from the crews of Tainui Te-Arawa and Te Mata-atua)
are sometimes designated by the term waka (canoe), in reference to their re-
puted origin from the crews of different canoes. The term Iwi (tribe) applies
to the larger subdivisions (each family of the flrst colonists seeking for itself
a locality). As an Iwi becomes numerous and powerful it split up into the
smaller divisions, called Hapu (Stortland). The population of New-Zealand is
divided into the three classes, Rangati ra (gentlemen and Chiefs), Tangataware
(Plebejans) and Pononga or Taurekareka (slaves). Die Nachkommen eines
Vaters bis anf sieben Grade bilden die Blutsverwandtschaft, deren Glieder sich
gegenseitig ihre Person garantiren und blutsverantwortlich (therk däm) sind
(Munzinger) bei den Bogos oder Boasgor (Boa's Söhne). Die (mit Ausnahme
der Buschmann) gleichsprachigen Stämme leiten sich von Monachin , Urgross-
vater des Motlume in Oumpoukani (Arbousset).
**) Die grosse Mutter der Moqui (mit sieben Dörfern) zeugte den Stamm
des Hirsches, des Sandes, des Wassers, des Bares, des Hasens, des Wolfes, der
Schlange, des Tabaks, des Schilfgras in sieben Städten von Cibola (nach
Broeck). ähnlich gekleidet wie die übrigen Pueblos. To indicate the uiutual
xxnt
bilden den Stamm, um den das Dorf krystallisirt und dann
die weiteren Elemente*) der Volksgestaltung anschiessen.
relatioo of languages the Welsh apply the words Cyflaith (where two tribes
have a common speech), Lediaith or half speech (where is a certain amonnt
of deviation or dialectic difference) and Anghyflaith (where the laoguages are
considered as foreign to each other), as opposite to Cyflaith (s. Skene). La
nation des Wyandots (en Ganada) est divise"e en sept bandes (s. Vail), la
petite tortne, la grande tortne de terre, la tortue d'eau, les porcs e*pics, la
tribu du daim, la tribu de l'ours, la tribu da serpent. Nachdem die mo-
narchische Würde der Sarstaritzce abgeschafft war, stand der Häuptling der
Stachelschweine an der Spitze und die übrigen (wählbar aus weiblicher Linie)
bildeten seine Räthe. Die Ceramer brachten Männer und Frauen ihrer Insel
nach Neu -Guinea um durch deren Verbindung mit den Papuas sich den
Sklavenhandel zu erleichtern (Meiners). Die Papuas besuchen die malayischen
Inseln für den Kauf oder Raab der Sklaven. The Dakotah (Allied) or Siouz
(Oceti sakowin or Seven Council flres) were composed of the bände of Mde-
waknntonwans (Village of the Spirit Lake) Wahpekutes (Leaf Shooters), Wah-
petonwans (Village in the Leaves), Sisitonwans (Village of the Marsh), Ihank-
tonwanna (End village band), lhanktonwans (Village at the End), Titonwans
(Village of the Prairie) divided in seven bands, as Sicaugu or Burnt-Thighs,
Itazipco or Bow-pith, Sihasapa or Blackfeet, Minikanye wozupi or Those who
plant by the water, Ochenoupa or Two-boilings , Oglala and Hunkpapa (s.
Riggs), The Blackfeet nation is* divided into four tribes (Blackfeet, Blood or
Bloodies, Piegans and Gros Ventres). In each of tbe flve nations (of the Iro-
kese), who composed the original league, there were eight tribes (Wolf, Bear,
Beaver, Turtle, Deer, Snipe, Heron and Hawk). Tbe Onondaga nation, there-
fore, was a counterpart of the Cayuga, each having tbe same number of tribes
and of the same name, so also, interchangeably, of the Oneida, Mohawk and
Seneca-nations. In effect the Wolf tribe was divided into flve parts, and
one-flfth part of it placed in each of the flve nations. The remaining tribes
were subjected to the same division and distribution. Between the individual
members of the Wolf or other tribe thus divided, or (in other words) between
the separated parts of each tribe, there existed the tie of consanguinity. The
Mohawk of the Turtle tribe recognized the Seneca of the Turtle tribe as a
relative and between them existed the bond of kindred blood. In like manner
the Oneida of the Hawk tribe received tbe Onondogo or the Cayuga of the
same tribe as a relative (s. Morgan). A man connot marry a woman of his
own tribes, even in another nation.
*) Die Individuen, aus denen der alte Malayenstaat (unter dessen Herr-
schern der Jang oder Eang dipertuan von Menangkabow den Vorrang besass)
besteht, sind die Sukus (Familien oder Geschlechter), die zusammengenommen
einen Stamm ausmachen, uod deren Häupter oder Panghulus die Regierung
bilden; so viele Sukus nämlich in einem Dorfe (Kota) zusammenleben, von so
vielen Panghulus wird dieses regiert, und ebenso ein ganzer Landstrich von
der Versammlung der Panghulus seiner Dorfer. Diese sind von dreierlei
1XX
Das Verhältniss männlicher und weiblicher Geburten schwankt
verschiedenem Rang nnd anter ihnen stehen die Orang buah oder Orang
kajas. Die Panghnlns werden gewählt ans einer bestimmten Linie des Snku,
doch kommt die Würde gewöhnlich anf den von derselben Matter geborenen
Bruder oder Schwestersohn. Dem Cnltus stehen die Pagawes vor, die Landes-
verteidigung liegt den Palawans [Pehlevans] oder TJlubalongs ob (s. Gerland).
Als grössere Abtheilnngen des Volkes stehen über den Sukus die Laras. Nach
S. Müller sind die zwei Laras, in welches die 13 Kotas zerfallen, die alten
Snkus, aas denen die späteren Snkas darch AbzweigaDg hervorgegangen seien
(mit den Dörfern Solo nnd Solajo an der Spitze). Das Volk von Tanah-datar,
Priangan nnd Padang-pandjang soll ans zwei Stämmen bestanden haben, die
in vier Zweige oder Sukas: Kota nnd Pilian (in Tanah-datar verblieben),
Badi and Tjeniago (nach Agam gezogen) vertheilt gewesen. In Folge späterer
Verschmelzung seien zwei Laras: Kota-pilian nnd Budi-Tjeniago entstanden,
mit zunehmender Bevölkerung habe man indess viele Sukas (4 — 6 in jedem
Dorfe) unterschieden. Nach Francis war das Land in ältester Zeit in Luaks
(Provinzen), Kota und Dörfer, die Bevölkerung in Laras, Sukas and Familien
getheilt. Der Snku ist alleiniger Eigenthümer des Landes, während der Ein-
zelne nnr das Gebrauchsrecht hat. Die Kinder gehören stets zum Suko der
Matter and alle Blutsverwandtschaft wird nur nach der weiblichen Linie ge-
rechnet. Der Mann darf nicht in seinen eigenen Suku heirathen und es
erben von ihm die Schwesterkinder, dann die Brüder und weiter die anderen
Blutsverwandten, während die Kinder von der Mutter erben nnd das Familien-
vermögen (pusaka), als ihr Erbe, vom Vater nur im dringendsten Falle berührt*
werden durfte (s. Gerland). Bei den Battas gehört das Kind zum Marga des
Vaters, der Marga (mit dem Pamusuk an der Spitze) besteht aus den Ständen
des Adels, der Bürger und der Freigelassenen, während Sklaven (wie Frauen
nnd Kinder) politischer Rechte entbehren (s. Willers). Die Würde des Häupt-
lings geht anf den Sohn, dann auf den Bruder über. Nach Junghuhn muss
der Mann seine Frau in einem andern Dorfe suchen. Mehrere Gemeinden
treten zu Bundesgenossenschaften zusammen, an deren Spitze ein Bundesrath
steht (Gerland). The tribes of Koordistan are formed of a principal family,
the family of the chief, and of a series of other families more or less closely
connected with it. Every family constitutes a hampa (tent). The authority
of the chief of the tribe (a magnifled paternal despot) has| no limits. he can
dispose of the property of any one, as he chooses, he can apply the bastinado,
and have any one of his sabjects murdered if he thinks proper. An extra-
dition treaty, which in time of peace binds the Chiefs to each other, prevents
a snbject escaping the authority of his chief by desertion. At the death of
a chief the eldest of his nearest relations is recognised as his snccessor. The
Council of the white-bearded ones (Ak-sakali or Eiders) is collected almost
every night in the tent of the chief to discuss questions of common interest
(Mellingen). The permanent element (of the koordish tribe) consists of the
stock of families, which are connected with the chief, while the fiuctuating
element consists of a lot of adventurers and deserters, who attach themselves
sometimes to one tribe, sometimes to another. In welchem Verhältniss die
XXXI
in den verschiedenen Ländfern,*) und auch die Zeugungsfahig-
keit oder die Fruchtbarkeit scheint in verschiedenen Zonen zu
wechseln; denn obwohl im Allgemeinen die männliche Ge-
schlechtsthätigkeit länger**) ihre volle ActiVität bewahrt, als
bei den im Süden schon als Mädchen in die Pubertät tretenden
und als Jungfrauen alternden Frauen, finden sich in Ostasien Ge-
genden, wo die virile Schlaffheit die Arracanesen veranlasst hat,
bei der Entjungferung (mit der im alten Kambodien die Priester
beauftragt waren) fremde Matrosen zu Hülfe zu ziehen, während
die lästige Geilheit der Frauen allerlei sonderbare Bestimmungen
über Tätowirung in Birma oder Penisringe und Präputium-
kugeln (das Gegenstück***) zu brasilianischen und altger-
manischen Jungfernschlössern) hervorgerufen hat, besonders
wenn bei einem Frauen-Regiment (worauf die Amazonen-Regi-
menter in Siam, wie in Dahomey deuten) der eifersüchtige
einzelnen Familienhäupter zn den Sekulu stehen, in eben solchem Verhältnis*
stehen die letzteren zum (erblichen) Forsten (Soma oder Sovas) bei dem durch
das Gewohnheitsrecht (Vikola) regierten Kimbunda-Volk. Obgleich die Be-
zirke von einander ganz nuabhängig sind und frei regiert werden, so findet
doch znr Abwehr eines feindlichen Angriffes ein allgemeiner Heerbann (vita
ya feka) statt, wobei die Krieger sich in der Hoka vereinigen, indem das Be-
zirkshaupt der Anführer ist (Magyar). Se compone la familia Jivara de nume-
rosas tribus, las cuales toman los nombres de los rios ä cuyas orillas habitan.
Los Espanoles fandaron cindades populosas en medio de ellos, pero nn suble-
vacion las destruyö (1599) y de las mojeres espanolas, que tomaron, proviene
que mnchos de ellos son bastaute blancos y barbados (Villavicencio). Los tribus
de la familia Zapara toman sus nombres de los rios ä cuyas cercanias viven.
*) Das Aussetzen der Mädchen wurde vielfach, wie in Rajaputana, geübt.
Romulus hatte nur die älteste Tochter davon ausgenommen.
**) In Buenos Ayres erlaubte das Gesetz den Mädchen bei 12, den Knaben
bei 14 Jahren die Heirath (Mantegazza). Das romische Gesetz verbot die
Ehen, weil nutzlos, für den Mann mit 60 Jahren, für die Frau mit 50 Jahren.
Das persische Gesetz erklärt Mädchen mit 9, Knaben mit 13 Jahren selbst-
ständig (Chardin).
***) A Patane la lubricite* des femmes est si grande, que les hommes sont
contraints de se faire de certaines garnitures pour se mettre ä l'abri de leurs
entreprises. Selon Smith, les choses ne vont pas mieux dans les petita royau-
mes de Guine'e. II semble que dans ces pays-lä les deux sexes perdent
jasqu'ä leurs propres loix (Montesquieu). Dans le nombre de Koras (sur la.
riviete d'Orange ou Garip) on remarque quelques monorchides (nach Barrow),
xxxn
Argwohn einer Königin (gleich der der Jaga in Angola) sich
sicher *) stellen wollte. Auch im südlichen Amerika, wo die In-
dianerinnen (nach Eschwege) ihren gleichgültigen Ehemännern
die Neger vorziehen (so dass in den Wäldern von Tarama die
der aus malayisch-mikronesischer Mischung hervorgegangenen
Kreuzung der Papuas im Buschhaar gleichende Bastardrasse
der Cafusos entstanden ist), spielen Amazonensagen. In
Afrika, wo die sexuellen Neigungen der Frau früh absterben
und dann in dem seiner Reize beraubten Weibe nur ein neutrales
ZWitterwesen übrig bleibt, das noch fernerhin als Sklavin zum
Arbeiten fortbenutzt werden kann, hat sich der Neger deshalb
gegen diese Klasse ebenso (in seinem Falle durch Geheim-
bünde) fortificiren müssen, wie in Griechenland und Rom harte
Sklavengesetze für Verhinderung gefährlicher Aufstände er-
lassen waren, ohne doch vorbeugen zu können, dass mitunter
(in Süd- Afrika, sowie an der Westküste) die Hegemonie durch
*
die weibliche Hälfte der Gesellschaft usurpirt wurde. Blieben
in der Frau die geschlechtlichen Regungen**) länger lebendig
und gewannen sie (in den empfänglichen Tropenländern) eine die
ganze Constitution dominirende Macht, so wird der durch
*) In Brasilien soll das Zusammenbinden der Vorhaut über der Eichel
der Insecten wegen geschehen, und ähnlich zwängen sich die Botocuden das
Guicann genannte Futteral anf den Penis.
**) Les femmes sont nnbiles dans les climats chauds ä huit, nenf et dix
ans, ainsi l'enfance et le mariage y vont presqne toujours ensemble. Elles
sont vieilles ä vingt, la raison ne se troove donc jamais chez elles avec la
beaute*. Qoand la beaute* demande l'empire, la raison le fait refaser, qnand
la raison ponrroit l'obtenir, la beaute' n'est plus. Les femmes doivent etre
dans la dependance, car la raison ne pent leur procurer, dans leur vieillesse,
an empire que la beaute' ne lenr avait pas donne* dans la jeunesse mSme
(Montesquieu). The mother is separated from her husband for a period of
three years, that she may give undivided attention to her offspring, and in
the meantime, the husband supplies himself with another partner (on the
Gasamanza). Romulus erlaubte das Verstössen' der Frau für Ehebruch, Gift-
versuch oder Schlüsselfälschung. Die erste Ehescheidung wurde durch Car-
vilius Ruga verlangt, wegen Unfruchtbarkeit seiner Frau, um dem Staate
Kinder zu geben. Bei grundloser Trennung musste der Frau die Hälfte der
Güter gegeben, die andere dem Tempel der Ceres geweiht werden.
XWUl
Ueppigkeit verweichlichte Körper sich zwar nicht zu solchen
harten Strapazen befähigt fühlen, wie sie ein körperlicher
Kampf mit männlichen Gegnern um die Oberherrschaft ver-
langen würde, aber dann treten alle jene gefährlichen Bänke
in Bewegung, die die Portugiesen in Goa zwangen, sich
durch grausame Strafen vor den Vergiftungsversuchen ihrer
Frauen zu bewahren, und die schon früh in Indien das brah-
manische Gesetz der Wittwen - Verbrennung hervorgerufen
hatten, damit die Ehefrauen sich zu sorgsamer Pflege ihrer
Gatten veranlasst sähen, indem der Tod dieses auch ihren
eigenen verlangen würde. Ausnahmsfalle künstlicher Ver-
hältnitnisse bilden jene bis zu den Schwesterheirathen der
Inca oder Achämeniden gehenden Verbindungen in engem
Verwandtschaftsgrade*), die das Blut rein erhalten sollen,
aber nur die nach dem Gesetze der Inzucht zunehmenden In-
becilitat der unter diesen Veredlungsversuchen mehr und mehr
Entartenden fortpflanzen, auch die bekannten Idiosynkrasien
im Kinn, Unterlippe u. s. w. heriditär**) machen mögen.
*) None but a Gakar (Muhammadans od the Ihelam and the Haro) wlU
intermarry with a Garkar, a practica that is utterly repugnant to Hinduism,
which permits uo man to marry one of bis own tribe (CnnDingham). A
Bodo can only marry to one of bis own people, wboever marries out of Ms
tribe, incurs a flne (among tbe Kocch). Im Wanencnlt gehörte die Geschwister-
ehe znm religiösen System (Qnitzmann), wie in der Sage von Sintarflzilo, der
ans der Vermählung Sigemund's mit seiner Schwester Siginivi entsprang,
während Gregor II. den bairiechen Missionären eine umfassende Darstellung
des Incestes mitgab (718 p. d.). Bonifacins setzte es durch, dass die Ehen
bis znm vierten, später bis znm siebenten Verwandtschaftsgrad, als unerlaubt,
▼erboten wurden.
**) Nach G. Hartmann ist es eine wesentliche nnd nnnmgänglich nöthige
Regel bei den Stutereien, ilass man fremde Zucht-Pferd« anschaffen nnd Sorge
tragen mnss, die Rassen zn verwechseln, weil die allgemeine Erfahrung lehrt,
dass die Nachfolge von einem nnd demselben Geschlecht sich nicht immer
gleich bleibt, sondern die Fohlen nach der zweiten Generation, von einer
Zengnng znr andern, immer kleiner nnd schwächer werden, nnd in der dritten
Zeugung, oft schon in der zweiten, ausarten, in der vierten Zeugung aber
gemeiniglich gar keine Aehnlichkeit mit den Stammeltern mehr an sich haben-
dnrch Erfrischung der Rassen dagegen wieder vollkommnere Pferde hervor,
Bastian, Ethnologische Forschungen. "
XXXIV
Da der Prototyp des irdisch Körperlichen mit dem Keim
der Zeugung gegeben ist, so erfolgen die an diesen für ihr
Actionsfeld vorgebildeten Reflexthätigkeiten des sympathischen
Nervensystems nach bestimmt unverändertem Gegensätze, wenn
nicht durch abnorm einfallende Störungen von ihrer Regel-
mässigkeit abgelenkt. Das Psychische dagegen begründet sich
schon seinen Anfangen nach in denjenigen Regungen der
Nervenschwingungen, wodurch dieselben über den terrestrisch
gezogenen Horizont hinaus in Beziehungen zu kosmischen
Agentien treten, also mit dem ersten Schritt eine der Unend-
lichkeit zustrebende Bahn betreten, die, da sie weder übersehen
noch übersehbar ist, den auf ihr Wandelnden keine contro-
lirenden Masse der Vergleichung und nirgends Anhaltspunkte
beruhigender Sicherheit gewährt, die als terra incognita eine
exploration ab ovo verlangt und deshalb zunächst auf exper-
mentirende Versuche hinweist, die nur nach vielen Verwirrungen
und Fehlgriffen zum Richtigen führen können. So ist es eine
psychologisch richtige Auffassung, dass das Denken mit dem
Irrthum (die buddhistische Avixa) beginnt und beginnen muss.
Erst im weiteren Fortschritt werden sich allmählig gesetzliche
Harmonien enthüllen, die zu begreifen und für weitere Fol-
gerungen zu verwerthen sind und dann im wissenschaftlichen
Verständniss der Welt, dem letzten Abschluss des menschlichen
Seins, den allgemeinen Einklang ergeben, aber schon auf den
dunkler durchwalteten Vorstufen der Gefühle sich gläubig ein
befriedigendes Gleichgewicht herzustellen vermögen.
Indem die ersten Denkregungen des Psychischen sich direct
an das Sinnlich-körperliche anschliessen, so werden sie auch
noch mit den Operationsweisen der in diesen geltenden Nerven-
schwingungen tingirt sein, und also, aus der von den Reflex-
actionen herübergenommenen Gewohnheit, nach erfolgendem
gebracht werden (1786). Gemeinhin dienen männliche Znchtthiere znr Blut-
anffrischnng (Settegaat),
Reiz immer möglichst rasch die Compensation herzustellen
suchen. Da aber für sie überhaupt erst vernehmbare und auf-
fassliche Beize immer erst nur Combinationsproducte höherem
Grade sind, so werden auf solche Weise zwei incongruente
Schichtungen zusammengemischt, oder vielmehr der Mikro-
kosmos reagirt nicht mit der vom makrokosmischen Reiz an-
gezeigten Spannungshöhe, sondern in einer niedrigeren, Regent
also Fehler und irrt. Da nun alles einmalige Geschehen als
solches fortdauert, so werden diese Irrwege, sobald sie einge-
schlagen sind, leicht einwurzeln, wenn durch mehrfache Wie-
derholung zur Gewohnheit geworden. Hat das Psychische nach
der Pubertätsperiode seine selbstständige Unabhängigkeit ge-
wonnen, dann vermag es allerdings von einem ausserhalb des
Körpers liegenden Stützpunkt aus auf die im Körperlichen
emporwachsenden Nervenfunctionen früherer Stadien zurück-
zuwirken, um die in dieser vor sich .gehende Entwickelung
zu regeln und in den stattgehabten Abweichungen zu
verbessern. Indess ist das immer nur bis zu einem gewissen
Grade möglich. Eine aufmerksame Selbstbetrachtung wird
mancherlei Gedanken und Neigungen, die bessere Einsicht
als durchaus verwerflich erklärt und denen ein fester Wille
auch nie nachgeben wird, doch im Grunde der Seele schlummern
finden, die sich ohne künstliche Bewachung gerne zu realisiren
suchen würden. Dem Einen mag es schwer sein, den Hang zur
Wollust zu bekämpfen, ein Anderer würde gleich dem Insecten
quälenden Knaben für seine nach piquanten Genüssen begierigen
Nerven Genugthuung in dem Schauerlich-Scheusslichen der
Martern finden, und obwohl er bei wohlbegründeter Erziehung
bewahrt bleiben mag, solchen Lastern anheimzufallen, so wird
es doch unleugbar sein, dass die Anlagen zu dem einen oder
andern vorhanden gewesen. Wie stets ein schon selbst-
ständig ausgebildeter Typus nie in seiner Totalität, sondern
nur partiell umzubilden ist, während seines individuellen Be-
stehens, und dieses erst wieder in seine Bestandteile auf-
c*
XXXVI
lösen nrass, um in radicale Verschiedenheit umzuschlagen, oder
vielmehr solche nur allmählig, durch verschiedene Mittelglieder
erreicht, so tritt für die in schon ausgeprägter Persönlichkeit
nicht mit einem Schlage herbeiführbare Heiligkeit (da das in
ihr vorhandene Falsche sich nicht plötzlich ausrotten, sondern
nur graduell abschwächen und , mildern lässt) im Buddhismus
das ^ograa der Wiedergeburt ein, um den mit jeder neuen
Erscheinung geläuterter hervorgehenden Menschengeist (dem
seine Bemühungen, die erblich anhaftende Sünde zu ver-
nichten und zu zerstreuen, gelungen sind) schliesslich zu völ-
liger Erlösung (in hergestellter Reinheit) zu befähigen, indem
der in den Wiedergeburten geschlossene xvxXog ävdyxrjg durch-
brochen wird. Die Besserung erfolgt aber nicht durch mora-
lisches Predigen über das (nach subjectiver Perspective relative)
Gute und Schlechte, sondern indem man (nach natürlich ge-
botener Heilmethode), den Geist stets nur mit edlen und
schönen Gedanken (also vor Allem wissenschaftlichen For-
schungen, als zum Verständniss des Seins führend) beschäftigt,
indem dann die, nicht länger angeregten, Irrvorstellungen immer
schwächer und verminderter werden (wie jedes körperliche
Organ durch allzu langen Nichtgebrauch abmagern und schliess-
lich ganz dienstunfähig werden muss).
Das Nationalgefühl bildet sich in Uebereinstimmung der
Bedürfnisse und Neigungen heraus, und da diese der Natur
der Sache nach bei nahe zusammenwohnenden Stämmen am
Meisten hervortreten, so muss das für gegenseitiges Ver-
ständniss gebildete Idiom*) leicht zur gemeinsamen Sprache
*) Davis objects to tbe Aryan bypotbesis (philology not being so sare a
gaide in Etbnology as craniology). „If Eoropaeans and Hindooa be of tbe
same family why cannot tbe former migrate to and live fnlndia? How is it
tbat tbe people of India are celebrated for the smalln-ess of tbeir heads, whlle
tbe inbabitants of Europe have large heads ?fa Davis remarks, tbat it is ad-
mU*ed> tbat tbe Syro-Arafcifm divfeion of wanfcind is phyeically ideniieal wlth
txxvii
herausgebildet werden, deren Entwicklung sieh dann eng
mit der der erstarkenden Nationalität verknüpft. In festeren
Umrissen die Nationalitätsgrenzen zu ziehen ist bei der den
ineisten Volksbezeichnungen beiwohnenden Generalisation in
solchen Perioden schwierig; aus denen die Geschichte keine
Daten genauerer Detailkenntnisse aufbewahrt hat Iberisch, aqui-
tanisch, ligurisch läuft häufig unbestimmbar durcheinander«
Vieles wird bei den Classikern als Celtisch bezeichnet, was
wir gegenwärtig eher Germanisch zu nennen geneigt sein
würden, oder umgekehrt, und eine directe Entscheidung dar-
über ist meistens schon deshalb unmöglich, weil diejenigen
Nationalitätsbilder, die jetzt als Massstab angelegt werden,
damals überhaupt noch nicht bestanden, und die Erörterungen
deshalb ganz incongruente Materialien durcheinander zu mischen
pflegen. Für Bildung einer Nationalität*) ist ein bestimmter
Abschluss des geographischen Areales erforderlich. Auch
weite Steppen mögen in ihrem Gegensatz zu den Nachbar-
ländern einen gleichartigen Typus hervorrufen, wie in den
Mongolen oder Athapasken, aber das eigentliche Nationalbe-
wosstsein wird immer nur in der dichtgedrängten Bevölkerung
eines engen Areales erwachen. Die englische Nationalität ist
deutlich aus anglo sächsischen, normannischen und (unter
gaelo-belgischer Durchdringung) britischen Elementen hervor-*
gewachsen, die französische aus celtischen (in früherer Drei-
theilung und deren Vorläufer), germanischen und romanischen,
die italienische**) aus den (ältere Grundlagen absorbirenden)
the Aryan section: still the two cannot be allied, because the languages of
the two families utterly sunder them.
*) Les nations veritables sont des associations volontaires ou des agglo-
mfrations naturelles, dont l'histoire a demontre* d'une maniere concreto 1a
nScessite relative (s. de Haulleville).
**) „Zu Angnstus' Zeit begann mit dem Aufhören der durch keine Gesetze
tnwiDgbaren Ehen das Aussterben der Römer, und die von Scipio in Ketten
nach Italien gebrachte Bevölkerung fahr fort aus dem Abschaum der unter-
worfeneu Länder ihre Rekruten herbeizuziehen. Die christliche Hinneigung
xxi viii
lateinischen, griechisch-illyrischen, germanischen, die spanische
aas der hispanischen in ihren vielfachen Factoren und gothi-
schen mit arabischen Zuthaten ; aber während auf diesen Halb-
inseln deutliche Ansätze gegeben waren, mossten die Bewohner
der mitteleuropäischen Ebenen, die sich unmittelbar an die
bis Asien hin erstreckten Flächen anschliessen, in einem durch
die historischen Bewegungen unterhaltenen Zustande ver-
schwimmender Wechsel bleiben. Im Laufe der Ereignisse
bildeten sich dann auch hier zwei Kernpunkte der Kyrstal-
lisation, um die im Westen die germanische, im Osten die
slawische Nationalität anschössen und die durch ihr über-
wiegendes Schwergewicht die schwächeren Strömungen ab-
sorbirten. Für das Germanenthum lag der Ausgangspunkt
dieser einfliessenden Reize in den Halbinseln des skandina-
vischen Nordens, deren Eriegerschaaren während der Völker-
wanderungen in ununterbrochenen Wiederholungen die deutschen
Küsten betraten oder auf dem Umweg einer von der Natur ge-
bahnten Strasse über den Pontus herbeizogen, so dass unter
den Gährungen einer celtisch-germanischen Mutterlauge die
Basis zu dem später specifischen Deutschsein gelegt wurde,
von dem ebensowohl die illyrischen Donauländer Pannoniens
influencirt werden, wie die Wassergebiete der Weichsel bis
Oder und Memel mit weiterem Rückschlag bis Dniepr und
Kama. Der relativ als authochthonisch erscheinende Lettis-
mus (samischer Semnonen), was sich jenseits der Kuren in
esthnischen Tschuden mit den von Sibirien durch den Norden
herüber ragenden Finnen, in den Pruzzi mit dem empor-
wachsenden Deutschthum (oder dem zunächst dadurch bedingten
Wendencharakter) berührte, zeigt in Litthauen seine Ueber-
gangsgrenzen £u den Slawen* Allgemeine Discussionen solcher
zum Goelibat blieb nicht ohne Einfluss auf die Gesetzgebung nnd Justlnlan
verbot die Wiederverheirathungen, während früher (nach Plutarch) die gegen
Erben gleichgültigen Römer zur Eheschliessung durch die Aussicht erben zu
können verlockt wurden. u
XXXVL
Verhältnisse ohne die gründlichste Kenntniss der ohnehin
spärlich genug gebotenen Einzelnheiten bleiben völlig ziellos.
Unter den 18 Jahrhunderten, während welcher der Name*) der
Esthen bis zur bestimmten Consolidirung der jetzt unter
diesem Namen aufgefassten Repräsentanten gehört wird,
blieben die als Heimath betrachteten Gegenden stets den
*) Der Name der Kaisaken, ohne Rücksicht auf frühere Beziehe Dg zu
Kazaren, ist auf die Kosaken übergegangen, nnd die allmählig kirgisische
Sprache adoptirenden Kosaken werden wieder Kaisaken, oder früher Kirgisen,
die als Kerketen (nach Zemarch) am Altai oder (nach Rubruquis) im Kaucasus
(als Tscherkesseh), nnd einst Kerkopen, aber (nach den Chinesen) noch zwischen
Selenga nnd Ikar-Muran spielen vor der Auswanderung an den Ob nnd dann
(durch den Khontaidzi der Dsuugaren gedrängt) an dem Issykul. So richten sich
die Heldenzüge des Epos Manas der Burut noch gegen die Kalmücken, die
(mongolisch) Abgetrennten an der Wolga, die im Altai unter den wechselnden
Physiognomien untergehender und changirender Stämme verschwimmen und ver-
schwinden, gleich dem an Djingis' Hofe mit Stolz genannten, aber jetzt verachte-
ten Namen der Tataren, während auf Japhet zurückrechnende Türkenstämme
sich jetzt unter dem jungen Namen Nogats zusammenfinden (als Nogaier im
Manas), aber für die Chinesen nur die Turbanträger (die Thukui oder Tuk-
khara mit Helmen) oder Chatun bilden (mit Einschlags der Usbeken) und
sich die Stadtbewohner (nach Radioff) als Hoei-sa von den ostlichen Hoei-hoei
abheben. In den Burut tritt der Name des Menschen hervor, der soweit -durch
Sibirien und, wie durch alle anderen Länder, auch durch Amerika hindurch
geht, wo nun der Arowak oder Loko, der Nachbar der Carinya (Leute oder
Caraiben), seinen Stamm (s. Brett) Lokono oder Volk nennt (von loko oder
Mensch). Gegenüber dem zusammengeschlossenen Volke der Tuski Callowole
or people of the Tuski brotherhood ^from Tuski or confederation) , wie sich
(nach Hooper) die Tschuktschi (Nootüsken Callowole) nennen, sind die aus-
wärtigen Barbaren dann die Nemtzi oder Stummen, die Anarier statt Arier,
oder unmenschlichen Ungethüme, wie sie Uso di Mare am afrikanischen Para-
dies, nnd Romern oder Chinesen ihre classischen Schriftsteller beschrieben.
The tribes of the Coburg peninsula, on the west side of the Gulf of Carpen-
taria, are distinguished among each other by the term, which in the particular
dialect of each designates the monosyllable „No" (Eyre). Die Griechen heissen
(l>ei den Zigeunern) balamo von (slaw.) balamut oder faselnd schwatzen (As-
«oli). Samoa heisst Einheit, Vereinigung (nach Haies). The greatest vice of
the old form of patriotism was the narrowness of sympathy which it produced.
Outgide the circle of their own nation all men were regarded with contempt
*nd indifference, if not with absolute hostility (Lecky). Makuas is the name
gton to white men generally (Baengelesi to Englishman) by the Bamangwato
{Chapman). Nach den Agingi wohnt im Innern Afrikas der Stamm der Sapadi
(with doven feets like a bush-deer), jenseits des Shimba-Stammes (s. Da
GhiUln).
XL
durchgreifendsten Wechseln aasgesetzt, so dass wenigstens für
jedes Jahrhundert die Entwerfung eines neuen Charakterbildes
gefordert sein würde, und ein solches kann immer nur dann
die richtige Perspective in den äusseren Schattirungen seiner
Contouren enthalten, wenn für jeden einzelnen dieser Fälle vor-
her eine genau in allen seinen Abtheilungen ausgeführte Völker-
tafel des übrigen Europa aufgestellt ist. Die allgemeinen Züge,
aus denen sich das Deutsch-Germanische zusammenschloss,
liegen schon seit den ersten Regungen geschichtlich wirksamer
Momente andeutend vorgezeichnet, aber sie würden damals,
und noch lange nachher, durchaus unfähig gewesen sein, eine
Gesammtheit aufzubauen, wie sie unsere heutige Eenntniss von
einer deutschen Nationalität befriedigen könnte. Die jetzt vom
Kopf zur Zehe verwälschten Burgunder waren einst ebenso ächte
Germanen, wie Sachsen oder Allemannen, und umgekehrt ruht
der Stamm des jetzt entschiedensten deutschen Staates auf
ethnologischen Wurzeln, bei denen es sehr künstlicher Analysen
bedarf, um aus der Vorzeit Tropfen germanischen Blutes zu prae-
serviren. Wenn selbst bei unserem durch den Fleiss philologi-
scher und historischer Forscher speciell bevorzugten Vaterlande
die Untersuchungen noch überall mit solchen Schwierigkeiten
besetzt sind, dass sie beständig auf Abwege leiten, so kann
nicht genugsam Vorsicht bei dem Studium entfernt gelegener
Völker angerathen werden. Gerade bei ihnen aber wird mit
kühnster Waghalsigkeit verfahren, und zwar aus einem psy-
chologisch leicht erklärlichem Grunde. Indem uns eine auf
ungefähre Allgemeinheiten reducirte Kenntniss nur wenige Namen
überliefert, scheint es ausnehmend bequem*), damit zu operiren,
*) Die Gritica conjecturalis ist (nach Wolf) eine Art Divination. „um sie
recht auszuüben, muss sich Jemand eine Lage der Seele verschaffen, die nnr
weniger Menschen Sache sein kann, Kälte und Wärme zusammen, rahige
Beobachtung nnd warme Phantasie, beständige Behutsamkeit, dass man nicht
eine falsche Lesart für die wahre halte. Die Behutsamkeit muss hier so gut
sein, wie bei der Weltklugheit Das Ganze giebt ein gewisses Talent, das
immer den rechten Fleck trifft. So bekommt man eine Scharfsichtigkeit des
XLI
und indem dieselben gewöhnlich (wie Malayen, Chinesen; Inder,
Türken u. s. w.) ungeheure Ausdehnungen des Globus decken,
so hofft man in Kürze mit der Gesammtgestaltung der Erde
fertig werden zu können. Es ist das die Klugheit des Vogels
Strauss, der den Kopf in den Busch steckt, denn man scheint
zu glauben, dass alle jene intriguirenden Detailfragen, die uns
bei Besprechung unserer eigenen Vorgechichte überall auf Tritt
und Schritt im Wege stehen, bei jenen Völkern hinten in der
Türkei nicht vorhanden seien, weil man sie nicht sieht (zum
Theil auch nicht sehen will). Haben erst die verbesserten
Fortschritte orientalischer Kritik unsere optischen Instrumente
gestärkt, so werden die weisen Aussprüche der Tages-Ethno-
logen wahrscheinlich noch mehr Gelächter als Erstaunen er-
regen. Wer die ausgedehnte Literatur bedenkt, die über die
Völkerkunde des kleinen Griechenland, über die italienische
Halbinsel, über die engen Grenzen Spaniens, Englands u. s. w.
zusammengeschrieben ist, wird einen ungefähren Ueberschlag
von dem benöthigten Umfange der Bibliothekräumlichkeiten
machen können, wenn die ethnologischen Kreise auf den übrigen
Theilen der Erde in verhältnissmässig ähnlicher (wenn auch
wegen geringeren Gehaltes nicht völlig gleichkommender) Aus-
führlichkeit behandelt sein sollten. Und da mit dem geschärften
Einblick in unsere eigenen Verhältnisse eigentlich das Selbst-
bewusstsein immer schneidender wird, dass wir nach den
strengen Anforderungen*) der Inductionsmethode so ziemlich
Aechten und Wahren, in der Kritik vv<rta%ta genannt. In allen Geschichte -
Wahrheiten mnss man sich oft befriedigen, eine wahrscheinliche Meinung zn
tnden (Wolf)« Die Kritik sichert die Wege und doch kann man mit der
Kritik nicht eher fertig werden, als bis man mit den übrigen Theilen de»
Alterthumsstudiums fertig ist."
*) Wenn neben den Sagen die Geschichte schweigt, in sofern sie auf
sichere und bestimmt ausgedrückte Zeugnisse gegründet ist, so bleiben nur
verschiedene Abstufungen der Wahrscheinlichkeit übrig. Ein absolutes Ab-
leugnen alles Thatsächlichen in der Weltgeschichte, wo die Zeugnisse an-
bestimmter sind, seheint keine glückliche Anwendung der philologischen und
historischen Kritik zu sein (Humboldt).
tut
noch gar Nichts auf jenem Felde wissen und kaum auch wissen
können, so mag sich der Aufrichtige selbst die Zeit berechnen,
wann wir im Grossen und Ganzen der Ethnologie*) zum vor-
bereitenden Bewusstsein des noch Nichtswissen, und wann viel-
leicht zum neugestaltenden Aufbau kommen mögen.
Die ausgleichende Stellung Europas, seine Mischung der
Jahreszeiten, seine innere Goncentration schliesst das Hervor-
treten scharf geschiedener Typen, wie sie die klimatischen Er-
zeugnisse anderer (durch verschiedene Zonengürtel erstreckten)
Erdtheile zeigen, an- sich aus und der Charakter der Einheit
ist vorwiegend, in Flora und Fauna sowohl, wie in der Ethno-
logie. Allerdings hangt es hier, wie bei jeder vergleichenden
Eintheilung, von dem angelegten Massstab ab, ob man Einheit
oder Verschiedenheiten findet und, wiewohl Europa den übrigen
Welttheilen gegenüber eine Einheit repräsentirt, kann es als
solche doch wieder in eine Mehrzahl klimatischer **) Centren***)
*) Tu couflne oor studies to mere antiquities is like reading by candle-
light at noon-day, bot to reject the aid of archaeology in the progress 0/
science, and especially of ethnological science , is to ex<inguish the lamp of
the Student when most dependent on its borrowed rays (D. Wilson).
**) Climate includes the temperature of the air at various times and
seasons, the ränge and Variation of temperature, the direction and force of
the winds, that prevail, the liability to storm, the amount of humidity in the
air at various seasons, the quantity of cloud, mist and rain, the distribution
of rain and the varieties of electrical condition (Ansted).
***) Unter den in der Nähe der Hauptstadt Mexico gelegenen Bergplatten
unterscheidet man besonders das Thal von Toluca (8000 Fuss), das. Thal von
Tenoohtitlan (7400 Fuss), das Thal von Actopan (6450 Fuss) und das Thal
von Istla (3200 Fuss), und jedes dieser Landbecken ha^ sein besonderes Glima
(s. Mühlenpfordt). Die mittlere Temperatur ist an der Baumgrenze unter dem
Aequator ■+• 9° 8, in der Schweiz 4° 2, an der Polargrenze der Bäume —
3° 0 (Schouw). Das Plateau lässt sich als erhöhte Grundfläche ansehen, an
welcher durch Insolation eine bedeutende Temperatur direct entwickelt wird
(s. Dove) und auf dem Plateau von Neu-Mexico findet sich bei 4000 Fuss eine
Temperatur des wärmsten Monats, die höher ist, als die unter gleicher Breit«
an den Küsten des stillen Oceans.
tun
und eine dadurch (und etwaige Localeinflüsse) *) bedingte
Mannigfaltigkeit botanischer und zoologischer Erzeugnisse in
den geographischen Provinzen zerlegt werden. Ebenso auch
in den ethnologischen, obgleich hier die Causalbeziehung zu
der Umgebung schwieriger festzuhalten ist, da sie, wenn über-
haupt bereits abgeschwächt, sich in ihren Einwirkungen auf
den physiologisch-psychischen Gesammt-Habitus noch mehr
verliert ; dennoch indess nicht ganz und gar, und der Zusammen-
hang lässt sich der Natur der Sache nach besonders in den
Extremen beobachten, in Verbreitung exotischer Pflanzen des
Südens oder im Norden, in der mit einer bestimmten Menschen-
rasse übereinstimmenden des Rennthiers, während die mehr den
Romanen als Germanen zugehörige des Esels schon vermischter
ist, und die Grenzen von Buche **) , Eiche , Birke nach dem
Polarkreis zu und darüber hinaus bei der Massigkeit zugleich
bethätigter Influenzen keine feineren Nüancirungen markiren
können. Mancherlei Aufschlus geben die klimatischen Sub-
stitute***), wenn z. B. das Zusammenfallen der mittleren Jahres-
*) Tussilago farfara kommt besonders auf Thon, verschiedene Arten von
Gypsophila auf Gyps vor (Schouw). Mit dem Verschwinden einer bestimmten
Vegetation oder mit dem Erscheinen einer neuen, bei der Urbarmachung des
Bodens und der Anpflanzung der Gulturgewächse ändert sich auch die Fauna
(Schmarda). Owing to the aquatic habits (of the Bayeye) the soles of their
feet are very white and tender (s. Ghapman).
**) Während man die Buche nur in dem südlichsten Norwegen findet,
wird die Gerste noch in Lappland, nicht weit vom Nordcap, angebaut; in den
Apenninen dagegen hat der Getreidebau beinahe schon aufgehört, ehe man
den Gürtel der Buche erreicht, und diese geht noch mehrere 1000 Fuss
weiter hinauf. Die Ursache liegt zweifellos darin , weil der Getreidebau be-
sonders von der Sommerwärme abhängt, die Buche mehr von der Wärme des
ganzen Jahres. In jenen nordlichen Gegenden ist der Sommer viel wärmer
als auf der Höhe der Apenninen, die dieselbe jährliche Mitteltemperatur ge-
niesst (Schouw).
***) Im südlichen Europa vertreten Pinus Pinea, Pinaster und Halepensis
die Stelle der Pinus sylvestris, auf einer gewissen Hohe über dem Meere
werden in Italien jene Arten von dieser abgelöst, die Alpen bieten auf einer
bedeutenden Hohe Pinus Cembra und Mughus dar, die Pyrenäen Pinus unci-
fltta. Auf dem Libanon trifft man Pinus Oedrus, im westlichen Theile des
*Jten Continents herrscht Pinus sylvestris, in der Mitte Abies und Picea, in
XLV9
Zeiten in Quito und Rom unter den entsprechenden Phasen
beiderseitiger Geschichtsentwickelung in Parallele gesetzt wird,
wogegen wieder für die historischen Gestaltungen im Reiche
der Ashantie, der Congesen u. s. w. die vicarirenden Repräsen-
tanten*) in Europa fehlen müssten, und auch dort hervor-
tretende Uebereinstimmung nur auf das allgemein Durch-
gehende der organischen Processe im Volkswachsthum zurück-
zuführen sei. Dass die gegliederten Halbinseln Europas, die
des Mittelmeeres sowohl, wie die der nördlichen Binnenmeere;
bei ihrem scharf ausgeprägten Charakter geographischer**)
dem ostlichen Theile dagegen Pinus Larix; Nordamerika hat von den euro-
päischen ganz verschiedene Arten ; die Pinus- Arten des mexicanischen Hoch-
landes sind eigenthümlich nnd ebenso die des indischen Hochlandes n. s. w.
Die Verbreitungsbezirke (orbis extensionis) liegen also grösstentheils getrennt
nnd es findet zwischen ihnen ein Gegensatz oder eine Stellvertretung (Sub-
stitut! o) statt (Schouw). Eriophorum capitatum, Geum montanum, Pinguicula
flavescens sind alpinische Substitute für E. vaginatum, G. urbanum, P. vulgaris.
Weil die weissen Schweine, wenn sie von der Färbewurzel (lachnauthes tinc-
toria) fressen, bröklichte Hufe bekommen und sterben, giebt es in den Wäldern
Florida's nur schwarze Schweine (nach Wyman). Nach Heusinger ist Hyperi-
cum crispum für weisse Schaafe tödtlich, nicht dagegen für schwarze (in Taren-
tino). Glose breeding, from afflnities, impairs the Constitution and affectt the
procreative fowers (s. Berry). The wild Indiana of California have their
rutting seasons as regularly as have the deer, the elk, the antelope or any
other animals (Johuston). Nach Moscati ist der aufrechte Gang des Menschen
(der auf allen Vieren gehen sollte) Schuld daran, dass die Frucht, welche
gegen das Ende der Schwangerschaft mit dem Kopf nach unten zugekehrt
liegt, einen so übermässig grossen Kopf habe, dass der Mensch mit Kopf-
krankheiten, Schlagflüssen, Schwindel, Tollheit mehr, als ein anderes Thier
befallen wird. Im tertiären Schachte bei Auch wurde ein Hylobates syndac-
tylus im fossilen Zustande gefunden (8. Lartet). Das Schädelfragment de»
Affen am Penthelikon (1839) wurde als zwischen Hylobates und Semnopithecu?
stehend, dem Mesopithecus pentelicus von Wagner zugeschrieben.
*) Nach Schouw verdienen die Gattungen Piper, Gactus tropische, Stapelia,
Mesembryanthemum , Protea capsche, Leptospermum neuholländische (Astra-
galus sibirische, Gistus spanische) genannt zu werden.
**) Das hohe Gebirgsland der Rocky-Mountain, das, Nordamerika trennend,
die Floren der an seinen Gehängen sich ausbreitenden Tief- und Hohen*
länder scheidet, theilt auch die Fauna. Die im Osten in den Prairien des
Missouri-Gebietes zahlreich weidenden Bison fanden sich nicht auf der west-
lichen Seite in Oregon, bis vor Kurzem (1852) eine Bisonheerde, durch J*g*r
gedrängt, in die Ein Senkung des Gebirges an die Quelle des Saskawatschan
XLV
Configuration, auch der Ethnologie in deutlicheren Thatsachen
reden werden, springt in die Augen, und im Centrum Europas
ist es nicht schwer eine klimatische Dreitheilung zu ziehen,
die im Groben und Ungefähren den Völkertheilungen entsprechen
würde, wie sie jetzt in slavischer, romanischer und ger-
manischer Nationalität (unbeschadet weiterer Unterabtheilungen)
mehr weniger klar zum Bewusstsein zu kommen streben. Es
wäre nun aber von vornherein ein Fehlgriff, diese Völker-
stämme als den directen Ausdruck der geographischen Um-
gebung *) anzusehen, ähnlich wie der Neger in seinem afrika-
nischen Verbreitungsbezirk, oder der Eskimo Grönlands in
dem dortigen aufgefasst werden könnten. Die Dreitheilung der
klimatischen Gentern wird allerdings auch mehr oder weniger
genau eine ethnologische Dreitheilung erfordern, aber die spe-
cifiscbe Färbung derselben mag in vielfachster Weise wechseln
und hat, wie die Geschichte zeigt, aucli in der That die viel-
fachsten Wechsel durchlaufen, so dass jene europäischen Nationali-
täten nicht den Effect des geographischen**) Horizontes allein
gelangte and dort wo auch eine Pflanze das Gebirge fiberschreiten kann, den
TJebergang nach Oregon benutzte (Frankenheim).
*) Im südlichen Europa sind Lauras nobilis und Myrtus communis Re-
präsentanten von Formen, die dort ihre Polargrenze haben, und ebenso sind
die wenigen Arten von Seliue und Medicago, die im nördlichen Europa vor-
kommen, Repräsentanten (species vicariae) dieser im südlichen Europa zahl-
reichen Gattungen (Schouw). Im südlichen Europa spielt Erica arborea (zum
Theil auch Erica scoparia) die nämliche Rolle, als Erica vulgaris im nördlichen ;
im nördlichen Italien trifft man die letztere noch häufig und sie nimmt hie und
da nicht unbedeutende Strecken ein, all mahl ig wird sie aber gegen Süden
seltener. Erica arborea dagegen, die sich erst als einsame Pflanze zeigt, nimmt
im nämlichen Verhältniss an Zahl der Individuen zu. Die Familien Campa-
Uulacae im alten und Lobeliaceae im neuen Continent substituiren einander,
ebenso die Familie Vacciniacae im alten und Ericaceae im neuen Continent
(Schouw). Nach A. Wagner fällt die Südgrenze der arctischen Thiere mit der
der Pinus-Arten zusammen.
**) Durch die jüngeren Formationen, die den Kern von Mittelgriechenland
bilden, ist Attika ein Glied des nördlichen Festlandes geworden, die Halb-
insel selbst aber ist ihrer Natur nachTimm er ein Theil der Inselwelt geblieben
(Curtius), nach Kleinasien|hinüberreichend.
XLVI
aussprechen; sondern vorwiegend den ihres geographisch-
geschichtlichen.
Beim Zurückgehen in das Alterthum wird sich auch dort
zeigen, dass jede der drei südlichen Halbinseln schon früh
ihre besondere Menschen-Varietät zur Schau trägt und im Laufe
der Entwicklung mehr und mehr unter den auf das Viel-
fachste nach Localitäten zersplitterten *) Elementen eine gleich-
artige Oberfläche herzustellen strebt. In dem continentalen
Körper Europas**) vermehrten sich die dort an und für sich
schon schwierigen (und durch das Ineinanderfliessen der we-
niger auf omographischen und hydrographischen Linien ba-
sirenden Grenzen überhaupt gegebenen) Schwierigkeiten noch
durch die Unvollkommenheit der von den classischen Schrift-
stellern über diese fernen und ihnen wenig bekannten Gegenden
hinterlassenen Nachrichten, so dass es eine harte Aufgabe
bleibt, sich von den Celten oder Galliern, den Ligurern, Ger-
mänen u. s. w. in den verschiedenen Phasen, unter denen sie
erwähnt werden, jedesmal ein fassliches Bild zu entwerfen,
das sich mit dem Sprachgebrauch sowohl, wie mit ihrem hei-
mathlichen Boden und ihren historischen Wechselbeziehungen
gleichzeitig deckt.
*) n est impossible de donner quelques ge*ne*ralisation8 sur les stations
des genres et des familles et ce genre de re*cherches ne peut se faire que
pour chacun espece en particulier (Decandolle).
**) Der Nordgürtel Europa's (Island, Faroer, Skandinavien, Bussland) bildet
den Gürtel der Kiefer und Birke (sowie den ihrer Cultur), der erste Mittel-
gürtel (Britannien, Skandinavien) den Gürtel der Buche und Eiche, sowie den
Gürtel des Getreides, der /weite Mittelgürtel (Thäler und Ebenen neben oder
zwischen der mitteleuropäischen Gebirgsniasse und den osteuropäischen Ebe-
nen südlich) den Gürtel der Kastanie und Eiche, des Weinstocks, der Laub-
wälder, des Getreides, der Südgürtel (der drei südeuropäischen Halbinseln)
den des Oelbaums und der immergrünen Laubwälder, Reis, Orangen u. 8. w.
(Schouw). In der mittleren der drei zoologischen Provinzen Europa's kommen
im südöstlichen Theile (den Steppen des südlichen Russlands und den Ebenen)
besonders Cricetus-, Meriones-, Dipus-, Spalax- und Arctomys-Gattungen vor.
Nach Dureau de la Malle verändern sich die Species der Steppen in bestimmter
Jahresreihe.
XLvn
Dass eine geographisch so entschieden selbstständige
Provinz, gleich der der Alpen, *) sich wie in Flora und Fauna,
so auch in der Ethnologie typisch wiederspiegeln muss, liegt
nahe genug, und auch heutzutage repräsentirt der Schweizer
seine bestimmt helvetische Nationalität, ungeachtet aller
deutschen, französischen oder italienischen Zuströmungen, die
. darin aufgegangen und (unter Zurücklassung kleiner Varianten)
assimilirt sind. Wollte man nun diesen durch die Alpen
hervorgerufenen Nationaltypus im früheren Alterthum mit dem
Kamen der Ligurer decken, so würde das nicht hindern, bei
den Helvetiern die keltischen Beziehungen anzuerkennen, wo-
durch nicht vom ethnologischen, sondern vom linguistischen
und politischen Standpunkt urtheilende Schriftsteller veranlasst
wurden, sie zu Gallien zu rechnen. Die weiteren Bestimmungen
darüber könnten nur in weit aussehenden Detailforschungen
definirt werden, es gilt aber vor Allem hier ein Princip zur
Anerkennung zu bringen, nämlich das des Anschlusses an die
feste Grundlage geographischer Umgebung, um geschichtliche
Processe ethnologisch zu erklären. Beginnt man die Vor-
geschichte Europas mit willkührlicher Substituirung hypothetisch
zusammengeklügelter Nationalitäten, mit Kelten, Ligurern,
Slawen u. s. w., die in geregelter Marschordnung von Asien
eingerückt sind, so beraubt man die Forschung, die hier, wie
überall, das Sein aus dem Werden zu erkennen suchen muss,
gleich von Anbeginn ab der eigentlichen Werkzeuge, mit
denen sie zu'operiren hat und allein operiren kann, man zer-
hackt den lebendigen Organismus geschichtlicher Entwickelung
in todte Schablonenformen, indem ihm die Wurzeln abge-
*) Die Alpenflora vermisst man gänzlich auf dem Aetna, ungeachtet die
Hohe hinreichend ist, nm ein ebenso kaltes Klima hervorzubringen. Der
Pflanzenwuchs über der Baumgrenze ist arm nnd einförmig, ohne die Charakter-
zöge nnd Formen der Alpenflora, indem die Atmosphäre auf die harte Lava
und harte Asche nicht so leicht einwirkt wie auf anderes Gestein (das durch
>ie zu dem für die Alpen so fruchtbaren Kies verwandelt wird) nnd jeder
n*ue Ausbruch solche Umbildung hindert (Schouw).
xLvm
schnitten werden, mit denen er auf dem geographischen Bo-
den wurzelt und durch welche er sich aus demselben zu er-
nähren hat. Wenn die Ethnologie den Abriss einer Nationalität
zu entwerfen sucht, so führt ihre Aufgabe zunächst auf drei
Gesichtspunkte zurück. Zuerst muss die Frage beantwortet
werden, welches ist das ethnologische Produkt; das aus der
Eigenthümlichkeit der geographischen Provinz (unter Ver-
theilung derselben nach den Centrern stärkster Gravitation)
an sich hervorwachsen muss; dann sind die geschichtlich her-
beigeführten Kreuzungen in Untersuchung zu ziehen, und
schliesslich bleibt festzustellen, unter welchen Manifestationen
die Wachsthumsgesetze eines derartig geographisch verbreiteten
und geschichtlich weiter influencirten Nationalgeistes im Laufe
der Entwickelung hervortreten werden. Für den physischen
Habitus bildet dann die Graniologie eins der mitwirkenden
Momente, für den psychischen die Linguistik, aber in beiden
Fällen sind noch eine Menge anderer gleichzeitig in Betracht
zu stellen, um ein richtiges Facit ziehen zu können.
In Europa, als dem präeminent geschichtlichen *) Continent,
hat die Ethnologie weiter, als bei den übrigen, auf das histo-
rische Feld vorzudringen. Die Asturier, die Cantabrer, die An-
dalusier sind durch hinlänglich prägnante Züge von einander
geschieden, und bei ihnen ebenso wie zwischen den Gascogner,
Picarden, Auvergner Separatbehandlungen zu rechtfertigen,
aber dennoch haben stets bald mehr bald weniger durchgreifend
ähnliche Ursachen obgewaltet, die in Folge politischer Um-
stände jene unter der Gesammt-Physiognomie des Spaniers
oder Hispaniers, diese der Franzosen erscheinen Hessen. Ein
*) Die Kunde von den ältesten Zuständen der Menschheit oder einzelner
Völkerschaften ist nicht auf gewöhnlichem historischen Wege zu erlaufen,
denn die Geschichte eines Volkes beginnt erst, nachdem es einen gewissen
Grad der Bildung erreicht hat (Nilsson). Wenn wir jemals zuverlässige Kunde
von den primitiven Ursitzen und der Verbreitung der Völkerstamm« erlangen,
ist diese nur mit Hülfe der vergleichenden Ethnographie zu gewinnen»
solches Aufgehen partieller Farbenbrechungen in einem ge-
schichtlich erhellenden Lichtstrahl wird allerdings beschleunigt
durch Vereinigung unter einer gleichen Staatshoheit, kann in-
dess auch ohne dieselbe resultiren, und zwar um so leichter,
je genauer die Grenzen der klimatisch-geographischen Provinz
mit natürlich gezogenen oro- oder hydrographischen Stützen
zusammenfallen. Obwohl im Allgemeinen eine erstarkende
[Nationalität sich auch ihre Sprache schaffen und bald zur
alleinigen Geltung bringen wird, so kann indess mitunter auch
trotz sprachlicher Verschiedenheit ein ethnologischer Gesammt-
labitus anzuerkennen sein, und umgekehrt findet sich oft eine
Sprache,*) weithin die Marken ihrer Quelle überfluthend, bis
in Regionen hinaus, wo allzu grelle Widersprüche auf anderen
Punkten die Annahmen ethnologischen Zusammenhanges trotz
sprachlicher Uebereinstimmung verbieten. Der bei den Natur-
völkern als relativ bleibend anzuerkennende Schädeltypus löst
sich bei den durch die Gährungen der Gultur angeregten
*) Die Ostjäken und andere Stimme Sibiriens begannen die russische
Sprache zn adoptiren, die mit ihren kirgisischen Dienern redenden Kosaken
1m Kaisakenlande die türkische als Herren, die sudlichen 8amojeden als
Unterdrückte ; die Vielheit kleinasiatischer Sprachen suchte sich unter vielfachen
Schicksalen in griechischer, lateinischer oder arabischer Einheit abzugleichen,
die italienischer in romischer, die der peruanischen Stämme zum Quechua bis
Jenseits chilenischer Cordillere, während in Brasilien und Afrika neue Dialecte
iortentstehen oder sich, wie im Gaucasns, zersplittern.
**) Die Bakurutse am Mariqua (einst der mächtigste Stamm dort) worden
{nach innern Zwist) durch Mosilikatze vertrieben und flohen östlich zum
Sbashe-Fluss, als Zufluchtsort, von wo sie unter Chapo's Vater in die unzu-
gänglichen Sümpfe am Botletlie-Fluss zogen und sich dort (unter der Ober-
hoheit der Bamanwato) mit den eingeborenen Botletlie verbanden. They speak
a click language (something resembling that of the Bushmen). Many villages
of Makalaka, Bakalchari and Bushmen refugees have also placed themserves
under Chapo's protection, and every day is adding fresh numbers, so that they
bid fair yet to outstrip many of the neighbouring tribes and become an inde-
pendent peöple (Ohapman). Die (um ihre Unabhängigkeit gegen den Almamy
von Fouta-Djallon zu bewahren) in die Gebirge von Niokolo und Bandeia
zurückgezogenen Djalonke haben durch Vermischung mit den Pulos eine
tiisslichere Mulatto-Rasse gebildet, als in Fouta-Torro (Mollien). In Khasson
nden die erobernden Foulah die (Mande-) Sprache der Unterworfenen.
Bastian, Ethnologische Forschungen. D
Wechseln und Mischungen immer sehr bald schon auf, wenn
er auch manchmal neue Gruppirungen unter höher gefassten
(und deshalb ungewissen schwankenden) Ordnungen erlauben
sollte.
Vorzügliche Sorgfalt ist auf Auseinanderblätterung der
ethnologischen Schichtungen zu verwenden, die sich im Gange
politischer Ereignisse auf dafür geeigneten Oertlichkeiten
übereinander schieben werden, und worüber aus den Schriften
flüchtiger Beobachter, die eben nyr die Oberfläche sehen
und beschreiben, wenig zu entnehmen ist, so dass es gewöhn-
lich eines umständlichen Apparates in Eettenschlüssen und ge-
nauester Controllirung derselben bedarf, um die eine oder
andere Folgerung gesichert glauben zu dürfen.
Wenn es sich geeignet zeigen sollte, die in den Gallien
und Italien trennenden und verbindenden Berglanden ansäs-
sige Nationalität mit dem Namen der ligurischen zu belegen,
weil am meisten das den Classiker zur Verwendung desselben be-
wegende Bedürfniss deckend, so wären dann weiter die Special-
werthe zu untersuchen, die den ähnlichen (und mit der eigent-
lichen bald mehr oder weniger eng verbunden, bald nur in einem
ganz incougruenten tertium comparationis zusammenfallenden
Bezeichnungen zukommen, wie bei den (in Paphlagonien nebe
Henetern stehenden und mit diesen unter trojanischen Sage
über Europa verbreiteten) Ligyern, die (gleich Laoi) Stei
entsprossenen (als taurinische) Ligyer (neben Albion un
Bergion), die mit Sicaner (Icaner) und Siculer vor Ibere
zurückweichenden Ligurer oder Ligyer achäischer Herstammun
(wie mit Lloegr verknüpfte Einwanderer Gadhelien's) odei
umbrischer unter Mischung mit Pelasgern (oder Aborigines)
die (auf Lesghier oder Leki führenden) Ligyer des Kaukasus
und ihre libyschen Verwandtschaften (blonder Stämme i
egyptischen Annalen), die (schlesischen) Ligier (als Lette:
und Laeti) neben böhmischen Lechen u. s. w. In den meiste
Fällen werden sich allerdings Beziehungen auffinden, die hi
LI
und da eine gleiche Bezeichnung periodisch rechtfertigen,
aber diese Bezeichnung darf dann in chimärischen Vor-
stellungen über gleiche Abstammung (in dem die verbale
und figürliche Bedeutung dieses Wortes verwirrenden Sinne,
wie es meistens gefasst wird) eben so wenig gesucht werden,
wie in erdgeborenen Eingeborenen oder in traditionellen Ge-
nealogien auf mythische Urheimath zurückführenden Einwan-
derern. Sind in derartiger Weise in Gallien*) dieCelten, Aqui-
tanier, Belgier mit ihren gaelischen und cymrischen Berührungs-
punkten durchgearbeitet, die Germanen, Franken, Allemannen
und Baiern boischer Marcomannen, die Sueven und Sachsen
auf cimbrischer Brücke zu Scandinavien hinüberführend oder
durch aesthysche Ostmänner zu Goten und Geten in thracischer
Scenerie, mit illyrisch pannonischen Ausläufern in das Slawen-
tum, so haben Scythen und Sarmaten mit alanischen, hun-
nischen, bulgarischen, avarischen Nachfolgern bis zu Petsche-
negen, Rumänen, Mongolen und Türken (indem aus dem im
geschichtlichen Lichte betretenen Wege auf die in neblicher
Vorzeit gefolgten zurückzuschliessen ist) nach Asien hinaus-
zuleiten, um nach Analysirung dortiger Völkerverhältnisse mit
Hülfe semitischer Documente und Herbeiziehung der in China
geschriebenen Chroniken oder in Indien memorirten Lieder
eine Grundbasis zu gewinnen, auf der sich auch ihre Reflexe
in Europa unter richtigen Proportionen niederzeichnen lassen.
Ein Wendepunkt für die Geschichte Senegambiens liegt
in jenen von den Portugiesen bemerkten Kriegen, die sich
(1500 p. d.) mit der Ausdehnung des Sonrhay-Reiches unter
Mahomed Askia verknüpften und in Feldzügen gegen die
Mossi (deren Herrschaft unter dem Ogone als das Reich von
Benin bis zur Küste reichte), sowie gegen Bargu oder Barbu
*) Martins unterscheidet in Frankreich fünf Climate (Glimat Vosgien,
Spanien, Girondin, Rhodanien und Provencal). In Frankreich haben die
localen Störungen einen grösseren Spielraum, als in den weiter ostlich gelege-
*ftn Landern Europas (s. Dove).
D*
Ul
(zwischen Yoruba und Ghurma) den Boden aufbrach, aus dem
später die blutige Saat der Staatengründungen durch Aschantie
und Dahomeer reifen sollte, während die Flucht Kalli's, Sehn
des Häuptling Allain (der Dhelianke, die sich Ende des
XVIII. Jahrhdt vor dem Almamy Abdul nach Kaarta zurück-
ziehen mussten), nach Futa-Toro, das Jolof- Reich zersplitterte
(1512) in der Theilung mit dem Damel (Dumala), als mäch-
tigsten Vasallen^ und Amari-Sonko die Mandingoe zur Mündung
des Gambia führte. Als dann vor den Maroccanern (bei denen
Bascha Mahmud und Djodar in den Goldländern, Belad al Tebr,
der Neger die Rolle des Pizarro und Almagro wiederholten)
das mächtige Sonrhay - Reich (in Folge übermüthiger Ver-
sehwendung nach den Sagenliedern der Neger) zusammenbrach
(1591) und die Ruma oder Erma (als die aus der Missouri
oder Egypten nahen Heimath Souttan oder Susa in Fez aus-
gezogenen Aramas) jenes aristokratische Element den einheimi-
schen Stämmen beimischte, wie es auch im heidnischen Kaarta
fortwirkte, begannen im Westen die (als Assuanek bis Ghanata
erstreckten und ihre Sprache 1493 dahin verbreitenden) So-
ninki (Sonrhay's oder Sonkhey's) vor den Malinki zurückzu-
treten, während die Manssa (Könige) von Melle, die Besieger
der Susu in Ghanata , selbst die Obergewalt der Askia von
Sonrhay (1464 p. d.) hatten anerkennen müssen und als öst-
liche Mandingo ( Wangarana oder Wakore) auf den Kaufawns-
stand herabgedrückt blieben. — Die Jolof werden von Ahmed
Baba zu dem grossen Stamm der Fellata *) (Fullos de* Portu-5
*) Unter den völlig in die Fulbe übergegangenen Stämmen bilden die
Torode (Torunkaua) oder Torohe (ans Mischung mit den DJolof) in Futa nid
in Sokoto die herrschende Dynastie, während andere Nationalitäten, die vqq
den Fulbe absorbirt wurden, dadurch erniedrigt sind, wie die zu Mäklern
herabgedrückten Djanambe oder Soghoran (Soromaua) in Haussa und Kebbi,
während sie (XVI. Jahrhdt. p. d.) auf der südöstlichen Seite des Niger (Dhiu-
liba) herrschten (s. Barth). The people of Bondoo are a mixture of Foolah's
Mandingoes, SerraweoHies and Joloffs, sneafcing the Foolah-langnage (Gray),
They are well made, of a light copper colour (the faces approachjng those, o£
LflT
gießen) gerechnet und die (den aus kriegerischen Genossen-
schaften der Jünglinge , wie in Sounsana, hervorgewachsenen
Solima verwandten) Susus (Susu Fulhas) zu einem auf Mandingö-
Grundlagen in diese tibergegangenen Erobererstaat der Fulbe.
Als das Meile-Reich unter Thronstreitigkeiten zu Grunde ging,
kam in den Bamanaos Bambara's eine einheimische Reaction
zur Geltung, während der in den Bergen Kaarta's befestigte
Adel herrischer Kourbari (unter den Massasis) dort in seinem
stolzen Ceremoniell das Gegenstück zu den durch Zufluss aus
aller Herren Länder bevölkerten Republiken in Bäinboük, wo
-Abba-Manga (IX. Jahrhdt. p. d.) das Reich der Siratik gö-
gründet, darstellte.
Die grossen Continente*) als solche haben einen Einfluss
auf Herstellung eines gewissen Gesammt-Habitus in ihren Be-
wohnern, die aber dann wieder nach den Verschiedenheiten
der geographischen Provinzen in Abtheilungen erscheinen, und
zunächst eine Trennung zwischen dem als nur local gekannten
ursprünglichen Stamme und den geschichtlich bewegten nöthig
machen. Unabhängig von der continentalen Gesammtwirkung
sind, indess die zwei Extremen der polaren und äquatorialen **)
Zonen abzuscheiden, indem in ihnen die Mächtigkeit der kli-
rauschen Agentien so weit überwiegt, um die durch physi-
fhe Europaeans), with expressive eyes and the hafr not so shdrt and woolly,
(as tfaat of the black), the women belog of more delicate form and face (than
«ither the Serrawullees, Mandiugoes or Joloffs). Many of the natives of Kayeye,
Joloff and Woolli have settled in Bondoo (on the western frontier) and em-
haced the Mahomedan faith. The most effective division of Almamy's army
18 composed of Joloff and Woolli people , the greater number of those of
&&yeye being priests (and exempt from the fleld by payment).
*) Afrika nnd Polynesien sind wesentlich von einer stenocephalen, Europa
ö&d Asien von einer eurycephalen Bevölkerung besetzt (Gheby).
**) Dans les pays chauds, oü le tissu de la peau est reläcne*, les bonts des
0e*f8 sont Ipanouis et exposes ä la plus petite action des objets les plus
f*U>l*8. Dans les pays froids, le tissu de la peau est resserre* et les mamelons
^^primfo, les petites houpes sont en quelque facon paralytiqo.es, la Sensation
06 passe gufere au cerveau, que lorsqu'elle est extrötaement forte et qu'elle
"** de tout le nerf ensemble (Montesquieu).
UV
kaiische Besonderheiten hervorgerufene Modificationen zu über-
decken und deshalb gleichartige Gürtel über die Oberfläche
des Globus im Norden (während im Süden das Land zurück-
tritt) und in der Mitte herzustellen. Der körperliche*) Ha-
bitus hängt dabei von dem Milieu ab, in dem die Rassen leben,
die craniologischen Eigentümlichkeiten zum Theil dagegen,
wie die linguistischen allein, von den historischen Bedingungen.
Die Evolutionstheorie betrachtet die vorhandene Zahl
der organischen Wesen als eine Entwickelungsreihe, in der
sich die niederen Formen zu höheren vervollkommnen, aus
einem einmaligen Schöpfungsakt hervor. Stammt der Mensch,
gleich allen anderen Species, von praeexistirenden Formen?
ist die erste von Darwin's drei Fragen, die ausserdem die Art
der Entwickelung und den Unterscheidungswerth der Bässen
betrachten. Bei inductiven Forschungen liegt das vornehmste
Erforderniss darin, dass die verwandten Begriffe nicht in der
losen Weise der gewöhnlichen Rede oder der gekünstelten der
Philosophischen gebraucht werden, sondern nur in einem
scharf umgrenzten Sinne. Entwickelung kennen wir gesetzlich
genau nur im organischen Wachsthum, wenn praedestinirte
Keime, die latent lagen, sich in actu entfalten. In anderer
Weise von Entwickelung zu reden hat für den Naturforscher
sein Bedenken, da solche bildliche Figuren, wie Entwickelung
eines Volkes, Entwickelung einer Literatur u. s. w. dazu bei-
tragen, allerlei Nebenbegriffe hervorzurufen. Das Kind stammt
von seinen Eltern, denn das Wort Abstammung ist solcher
Relationen wegen geschaffen, während die Abstammung der
römischen Kunst von der griechischen ein figürlicher Aus-
*) Le nez retroosse* se rencontre dans beaucoup des regions. .11 est
presqne tonjoors ainsi chez l'enfant au moment de sa naissanee. II s'abaisse
llgerement vers la sixieme anne*e. Le nez droit est plus particuUer a l'ado*
lescenee et l'aqoilin ä la vieillesse (Delestre).
druck ist (der in der Geschichte seinen guten Sinn behält),
und naturwissenschaftlich völlig vage die Vorstellung sein
würde, dass in morphologischer Genealogie*) die Mammalia,
als höchste Klasse, von den vorangehenden stammten. Dass
die Varietäten**) der Pferde- und Schweinerassen von ein*
ander abstammen, ist durch Beobachtung und Experiment
bekannt , ihre Abstammung oder Entwickelung aus einander
darf also als eine feststehende angenommen werden , vielleicht
aus nicht unwahrscheinlichen Daten die des Hundes vom
Wolf***) oder Jakal, aber damit würden wir bereits die Gren-
*) „Wenn eich findet, dass allen diesen äusserst -verschiedenen Bildungen
(an den Gliedmassen oder Extremitäten der verschiedenen Säugethiere (Mensch,
Fledermaus, Maulwurf u. s. w.) dieselbeu Knochen in derselben Zahl gegen-
seitiger Lagerung und Verbindung zu Grunde liegen, so ergiebt sich hieraus
der wichtigste Beweis für ihre wirkliche Blutsverwandtschaft. u Also nicht
nur Verwandtschaft überhaupt, sondern ihr engster Cirkel, nämlich Bluts-
verwandtschaft, und zwar wirkliche Blutsverwandtschaft. Bis zu dem, was
common sense bisher Blutsverwandtschaft genannt hat (und der thierzüchtende
Zoologe auch wohl fernerhin noch allein so nennen wird) wären also noch,
wer weiss wie allerlei Stufen-Grade von wirklicher, wirklicherer und wirk-
lichster Blutsverwandtschaft zu durchlaufen. # Schliesslich kämen wir dann
wahrscheinlich wieder zu der einfachen Blutsverwandtschaft, wie bei den Titu-
laturen. Uebrigens würde in einer der obigen ähnlichen Blutsverwandtschaft
auch Blutlaugensalz und essigsaures Kalkkupfer zusammenbegriffen sein, da
in beider Kristallform ein Quadratoctaeder die Grundform bildet.
**) Lorsqu'un eleveur veut obtenir une race croisle, il prend un certain
nonibre de me*tis de meme sang, les isole soigneusement des deux races meres
et ne les allie qu'entre eux. La race mixte ainsi obtenue n'est pas toujours
permanente (ne rlussit pas toujours). Mais lorsqu'elle reussit, eile presente
quelquefois, au bout de plusieurs gänärations , un degre* de flxite* et d'uui-
formite* egal ä celui des races pures, et alors tous les individus qui la com-
posent semblent coustruits sur le m$me type (Broca). Les race humaines
mischen sich unregelmässig. Die richtige Bestimmung der Bastardirungs-
aquivalente hängt von der richtigen Bestimmung der Generationenzahl ab,
welche erfordert wird, um den Bastard in die eine und die andere Stammart
überzuführen (Nägeli). Nach Nägeli ist das Wesen einer Pflanzenform durch
die systematischen Merkmale noch nicht vollkommen ausgedrückt, sondern viel-
mehr in den gesammten inneren Eigenschaften (d. h. in der chemisch-physi-
kalischen Constitution) begründet.
***) „Die längere Tragezeit des Wolfes verglichen mit der des Hundes er-
innert an den Unterschied in den Katamenien zwischen Land- und Stadt»
Jkauen."
LVI
zen*) des Erlaubten erreicht haben, denn jenseits derselben wissen
wir von Abstammung absolut nichts positives, und der Grund-
pfeiler der inductiven Wissenschaft beruht gerade darin, was man
noch nicht weiss, auch noch nicht zu definiren, sondern es eben
deutlich als das Unbekannte zu markiren, dessen Erkennung
und Untersuchung (ohne vorgefasste Parteiansicht) nothwendig
ist. Es würde nichts verderblicher sein, als wenn die Maxime
zur Anerkennung käme, wieder nach schwachen Analogien
schliessen zu dürfen, und weil man scheinbare Uebergänge der
verschiedenen Species in einander, der Familien, Ordnungen,
Klassen zu bemerken glaubt, solche Uebergänge als factische
zu proclamiren. Die vollendetste unserer Naturwissenschaften,
die Chemie, datirt ihre Reform von dem Tage, wo sie alle
die Spuke trügerischer Uebergangsähnlichkeiten über Bord
warf und trotz des Geschreies über regellose Willkühr streng
daran hielt, nur das jedesmal klar Erkannte zu acceptiren, und
lieber die Zahl der bisher in bequemer Vierzahl zusammen-
gefassten Elemente in's Unbestimmte vermehrte. So wird
auch die Zoologie nur in solchen Kreisen die Abstammung
festhalten dürfen, in denen Kreuzung und fruchtbare Mischung
bekannt ist. Die Aehnlichkeiten embryonaler Vorstadien bei
verschiedenen Klassen der Säugethiere kann dabei keinen
Ausschlag geben, denn obwohl die Silicate in Lösung hal-
tende Mutterlauge in gleicher Weise in Bewegung geräth unc
strahlig anschiesst, wie die des Natron, bleiben doch darum
Silicium und Natrum auf der jetzigen Stufe des Wissens durcl
eine unüberbrückbare Kluft geschiedene Elemente. Dass mi
Reduction auf einen einheitlichen Ursprung, der Schöpfiings
acte vereinfacht würde, ist eine sonderbare Illusion, des
Schöpfung**) involvirt für uns ein unverstandenes und unve*
*) Die Cuino oder wolligen Schweine (in Mexico) soUen von eüvoi
Widder and einem Matterschwein gezeugt sein (nach Uhde).
**) Die Elemente, ans denen sich die organische Nator (nach Anologi
der anorganischen) aufbaut, sind bis jetzt noch nicht fassbax, und wir weiö.ei
stehbares Wunder, das völlig jenseits aller Verhältnisswerthe*)
liegt; so dass es gleichgültig bleibt, ob wir dafür ein Unend-
lichkeitszeichen beliebiger Wiederholung ansetzen oder besser ein
Zero. Aus inductiver Behandlung ist jede Art von Schöpfung, **)
ob ein- oder mehrfache, von vornherein auszumerzen, da es
an sich unmöglich sein muss, sie in das Verständniss hinein-
zuziehen, und Speculationen darüber immer früher oder später
zu einem undenkbaren Anfang führen müssten. In Erklärung
der organischen Eigenthümlichkeiten haben wir bei der Um*
gebung stehen zu* bleiben, in der sie hervortreten, und nur
^renn es mit der Zeit gelingen sollte, im Klima***) (im wei-
testen Sinne) die Causae efficientes zu finden, darf darauf
gehofft werden den unbekannten Grössen in den Formeln der
Crleichung allmählig bestimmte Werthe zu substituiren. Ob-
wohl wir auch hier noch weit von einem Endresultat entfernt
sind, öffnet sich doch damit wenigstens ein deutlicher Weg und
ein Ziel in der Ferne, während die Descendenztheorie in's
nebelige Blau verläuft. Wie bei den übrigen Ordnungen ist auch
die Abstammung des Menschen von den Affen ein leerer Wort-
schall, nicht wegen etwaig sentimentaler Phrasen der einen
oder andern Seite, sondern weil sich der Naturforscher mit
diesem Worte eben keinerlei Sinn, keine klare Anschauung
überall auf Keime zurückgeführt, die in nuce die Gesammtentwicklung ein«
«chliessen. Dass das Ganze vor seinen Theilen ist , wusste schon Aristoteles.
*) Die Anordnung nach der Zeit der Entstehung (der Gesteine) muss gani
und gar fallen gelassen werden, weil alle Bildungen gleichzeitig auf der Erde
Tor sich gegangen sind und noch vor sich gehen, weil keine Bildung aus-
schliesslich jemals die ganze Erde bedeckt haben kann (Mohr).
**) rWenn die Form, welche die Materie annimmt, eine erhabenere ist,
so heisst dieses Entstehen, ist sie aber eine niedrigere, so nennt man es Ver-
gehen" lehrten (im X. Jahrhdt. p. d.) die lauteren Brüder (b. Dieterici).
***) Unsere Kenntnisse der chemischen und physikalischen Zustände der
Athmosphäre sind vorläufig noch äusserst unvollkommen, und unsere Lungen
und Nerven unterscheiden solche Schwankungen und Differenzen derselben,
welche die feinsten Analysen und Beobachtungen nicht nachzuweisen ver-
4
mögen (Mantegazza).
verbinden kann. Da wir tagtäglich Menschen von Menschen
oder, wenn wir wollen, Affen von Affen abstammen sehen, aber
noch nie die Abstammung des ersten von dem letzten (selbst
wenn die Möglichkeit sexueller Mischung mit Monstrum-Zeu-
gung nicht ausserhalb des Bereichs der Möglichkeit läge)
beobachtet haben, so bleibt eine derartig fingirte Thatsache
jeder Realität fremd, wenn es sich nicht um figürliche Bilder
(die auch die Entwickelung des Bundbogen zum Spitzbogen
und also die Herstammung dieses von jenem einschliessen
mögen) handelt, sondern um naturwissenschaftlich klare An-
schauung. Wenn man nun gar die Art der Fortentwickelung
beschreiben will, die Erhebung der Wirbelsäule zum Tragen
des wachsenden Hirnes, die Verwendung des Kletterfusses
zum Stehen, so sind das Eccentricitäten *), die nach heutiger
Denknorm zum Irrenhaus zu führen scheinen, Liebhabereien
gleich denen der Alchymisten vom rothen und blauen Löwen,
vom Uebergang des Kupfer in Gold oder des Blei in Silber.
Was die systematische Stellung des Menschen zum Affen
betrifft, so wird sie verschieden ausfallen, ob zoologisch oder
ob anthropologisch betrachtet. Im ersten Falle, wenn der
Mensch nur seinem körperlichen Verhalten nach in's Auge ge-
fasst wird, so kann nichts berechtigen die Bimana von den
Quadrumana (oder als Primates innerhalb derselben) zu
trennen, obwohl es natürlich von dem verwandten Massstab
abhängig bleibt, bis in welche Einzelnheiten Scheidungen
noch zulässig sein sollen. Betrachtet man dagegen den Men-
schen der Tragweite seiner ganzen Bedeutung nach, den Men-
schen in der Vollheit seines historischen Charakters, so stehen
die Simiaden weiter von ihm ab, als die Ascidien von jenen.
*) Das Bor mag in loser Redeweise ein Mittelglied zwischen Kiesel und
Kohle genannt werden, aber die Chemie würde die entschiedenste Verwahrung
einlegen, dass dieser Ausdruck in ihre wissentliche Sprache herübergenommen
würde. Ebenso ist das Hippurion zunächst als gegebenes Ganze zu studirea,
und nicht, kaum gefunden, schon wieder in vermuthete Beziehungen seiner
Uebergangsstufe zu verflüchtigen.
LfX
Dass sich schon in den Thieren Anklänge an geistige Regungen
des Menschen (auf körperlichen Processen beruhende Gefühle
und Erregungen) zeigen, kann nicht zur Grundlage der darauf
gebauten Argumentation dienen, denn obwohl in den Sensitiven
Empfindung, in Cryptogamen Bewegung auftritt, wird dadurch
die Kluft zwischen Pflanzen- und Thierreich nicht überbrückt,
sondern vielmehr desto greller hervorgehoben. Die sechsfache
Lautmodulation des Gebus azarae (nach Rengger) berührt
noch nicht die Möglichkeitsgrenze *) der articulirten Sprache
*) The head-ring or isikcokco (varying in glze with different tribes of the
Zulns) i8 a sign of manhood and no one is permitted to assume it, until he
h&8 received the Chiefs command. The top knot of the women is formed of
red clay. Among the Amafere was the tribe (of Amatusi) which became
baboons (habitually idle), going in the wilderness (with the chief of the house
af Tusi). They took the handles of digging picks, tbey took tbese, that they
□night fasten them on behind. They grew and became tails. Hair made its
appearance on their bodies, their forehead, became overhanging and so they
became baboons. They went to the prenipices, their dwelling* were the rooks
(according to the Zulns). * A man of Tusi (discinclined to do any kind of
work) took the handle of his hoe and fastened it on behind, that he might
became on animal, and eat by stealing the food, für which they scolded him,
he slept on the open country and became a baboon (s. Galloway). Der
Prinzessin Umkxakaza-Wakogingqwayo (bei den Zulns) werden ihre laugen
Nägel abgeschnitten, weil sie sich dadurch entschuldigen will, nicht arbeiten
fco können. Die Sapajus und Gibbons sollen in Monogamie leben, aber bei
den anderen Affenarten sind die Weiber gemeinsam. In allen Einzeluheiten
seines Schädelbaues ist der fossile Affe Griechenlands (der tertiäre Mesopithecns
am Penthelikon) näher mit der Gattung Semuopithecus, in allen übrigen Theileu
des Skelett's mehr mit Inuus verwandt (nach Gaudry). „Es versichern viele
Neger, dass sie gesehen, wie die Affen einen Kreis geschlossen und über einen
oder auch mehrere Gericht gehalten" (au der Goldkäste). Die Affen sollen
eine Art Regierung haben, Kaboseer, vornehme Männer u. s. w. (Romer). The
Boggoe (at Sherbro) never go opou all four like Apes (W. Smith) L745. Van
der Stell fand im Amaqualaud Leute, die sich taubstumm stellten (um nicht
in arbeiten, wie die Affen). Der Indianer von Gebu beschrieb den Offizier
Legaspi's mit dünnem Schwani (dem Degen). Es giebt Affen, welche halb-
lregs beschränkte Menschen an Klugheit übertreffen; ihr Verstand schärft
sich, wie an zahmen Affen zu beobachten ist, durch Erfahrung (Brennt). [Bei
dem Säugethiere ist die Gehirnthätigkeit durch das Vorwalten des Riechsinns
gefesselt, beim Affen ist das Empfindungsleben in beständigem Flusse, wie
es sieh in der unaufhörlichen Beweglichkeit zeigt, erst beim Menschen wird
das Gleichgewicht stetiger * Fortentwicklung gefunden.] Nach den Egyptern
LX
entfernt, deren Bedeutung erst mit der psychischen Begriffs-
Schöpfung beginnt. Dieser redende Gesellschaftsmensch in der
ganzen Weite seines geistigen (und wenn auch dem körper-
liehen Auge, doch nicht dem der Wissenschaft unsichtbaren)
Horizont, mit dem selbstständig geschaffenen Begriff eines
Baumes, der keinem der actuell vorhandenen Bäume ent-
spricht, mit dem Begriffe von Vögeln, von Thieren, von allen
Geschöpfen gefüllt, ein subjeetiver Reflex der gesammten Natur
und auch der Gehirnoperationen, — dieser Mensch mag aller-
dings mit den Affen und sonstigen Thierwesen in Parallele
gestellt werden, aber nur um den schroffen Abstand zu zeigen
der sie trennt. Die Definition des Menschen ist nach dem
Schwerpunkte seines Gesammtbildes , also seiner historischen
Bedeutung nach, zu entwerfen. Gelangt man in äusserster
Peripherie zu seinen tiefer stehenden Formen, so stösst man
auch hier, wie in allen Grenzberührungen, auf ein zweifel-
haftes Uebergangsgebiet , das zu den Affen führt, aber eben-
sowenig eine verbindende Kette bildet, wie das Reich der
Thierpflanzen oder Pflanzenthiere , da ungeachtet desselben
den Pflanzen auf der einen, den Thieren auf der andern ihre
volle Selbstständigkeit verbleibt. Und neben der für das
gegenwärtige System bequemsten Doppeltheilung in Pflanzen-
und Thierreich bleiben auch andere möglich. Nach allen
Richtungen!, wohin Pfade führen, sind Folgerungen erlaubt,
so lange wie fester Boden unter den Füssen liegt, aber jeder
Schritt darüber hinaus, bringt das naturwissenschaftliche Ge-
bäude zu Falle.
Die exaete Methode*) hält an dem Grundsatze fest, nur
hat Gott die Affen im Zorn ans verworfenen Menschen verwandelt. Wie die
Affen die Speisen mit der Hand zum Munde bringen, nehmen Papageien die-
selben zwischen die Zehen des einen Fasses. „Der (in Egypten durch Gaukler
gezähmte) Hamadryas oder Silber-Pavian (Cynocephalus Hamadryas) wurde von
den Alten besonders verehrt, und viele Völkerschaften des innern Afrika pflegen
ihren Haarputz genau in derselben Weise zu ordnen, wie der Pavian ihn tragt/
*) On peut dljä entrevoir pour la crittque conjecturale ou avenir meilleur,
LXI
ans bekannten Ursachen die entgegentretenden Phänomene
zu erklären und sie wird den von ihr entworfenen Wunderbau,
ihre Kathedrale, in einigen Generationen zu Stande bringen,
wenn sie nicht aus ungeduldiger und unverständiger Ueber-
eilung die zusammengetragenen Bausteine in der Zwischenzeit
zu allerlei kindischem Nebenwerk verbraucht hat. Der in die
tellurischen Kräfte gewonnene Einblick hat sich bereits durch
reiche Früchte in Chemie und Physik belohnt; aus ihnen
allein jedoch auch das organische Leben erklären zu wollen,
widerspricht der klaren Verknüpfung desselben mit dem Licht
und den kosmischen Agentien überhaupt, die die Erde als Theil
des Planetensystems in Abhängigkeit zur Sonne stellen. Und
warum diese Alles verwirrende Hast gerade jetzt, wo zu 'der
durch Interferenz- und Polarisationserscheinungen eingeleiteten
Analyse des Lichtes noch die ahnungsvollen Offenbarungen
der Spectralanalyse getreten sind?
Wenn die Propheten oder Descendenz *) in populären Büchern
oder auf ihren Kathedern vor einem Laienpublikum orakeln,
so weisen sie hin auf die Notwendigkeit einer philosophischen
Auffassung, durch welche die Disjecta membra der im Zählen
und Messen verstaubten Pedanten zusammengekleistert und
blank gescheuert werden müssten. Ist unter dieser philo-
sophischen Auffassung das Selbstvertrauen auf die Richtigkeit
eigener Ansichten verstanden, wie es jeder unabhängige
Forscher mehr oder weniger deutlich in sich tragen muss, so
ist sie Niemanden abzusprechen, sei er nun Prophet oder in
oü le hasard et le mystere auront moins de part et oü im savoir exact jouera
le principal röle. Elle y arrivera surement et sans peine, une fois quo la
acienee des Variantes, enfln constitue*, sera devenue pour eile le point d'appuie
solide qui lui a manque jasqu'ici (Tournier) 1869. Hermann vergleicht die
Kritik (conjectandi bisus) mit der Medicin (1828).
*) Pie lauteren BrQder (im X. Jahrhdt. p. d.) lassen die Anfangsstafa
der Thiere sieb an die Endstufe der Pflanzen anscbliessen. Die Pflanzenwelt,
bildet ein Reservoir, in welcbem die flüchtigen Sonnenstrahlen flxirt nnd zur
Nutzaiesaung geschickt niedergelegt werden.
Lxn
den Augen seiner Gegner ein Charlatan. Derartiger Dilettan-
tismus hiess indess früher Rokkenphilosophie. Unter Philosophie,
als Kunstausdruck, ist dagegen noch immer ein fest um-
schriebenes Gebiet der Wissenschaft verstanden, auf dem nur die
Fachmänner heimisch sind und wo sich ein Eindringling ebenso
kläglich auszunehmen pflegt, wie ein unbefugter Pfuscher aut
dem Felde der Zoologie. Zwischen Naturwissenschaft und
Philosophie, zwischen Physik und Metaphysik, ist augenblicklich
der Krieg erklärt, man bekämpft sich aus beiden Lagern mit
allen Waffen, die zur Hand sind, doch sollte das jus belli nur
die erlaubten zulassen. Die Siegesbülletins auf beiden Seiten
klingen verschieden, obwohl dia der philosophischen Parthei
in letzter Zeit etwas kleinlaut geworden sind. Immerhin dauert
der Kampf noch fort, und während dieses Kriegszustandes
nimmt sich die Berufung eines Naturforschers auf die Philo-
sophie sonderbar genug aus, zumal alle die ein gleiches
Thema berührenden Philosophen als seine entschiedensten
Widersacher auftreten und Keiner die von ihm gebrauchten
Redeweisen als philosophisch vollwichtige anerkennen würde.
Ein Jeder trägt allerdings seine eigene Philosophie mit sich
umher, ein Gelehrter kann jedoch unmöglich daran denken,
einen andern Wissenszweig popularisiren zu wollen, als den,
auf welchem er selbst Meister ist Der schönste Zweck und
das Endziel der Wissenschaft bleibt unbedingt ihre Verwerthung
für das Volk und allgemeine Nutzbarmachung, aber der dafür
erhoffte Zeitpunkt wird durch das voreilige Popularisiren noch
nicht gereifter Themata nur immer wieder in Fragen gestellt
und in unbestimmte Fernen hinausgeschoben. Gewiss ist jene
harmonische Weltanschauung, die der im religiösen Glauben
Unbefriedigte in der Philosophie zu suchen pflegt, das Sehnen
jedes sinnenden Gemüthes; wie Vieles wird jedoch ersehnt
und erwünscht, was auf dieser armen Erde ein frommer Wunsch
zu bleiben pflegt! Wahr mit sich selbst zu sein und zu bleiben,
ist der einzige Wahlspruch, der sich als wahrhaft bewährt,
Lxm
und ihn kann der Naturforscher unverbrüchlich halten, wenn
er gewissenhaft in der Sehweite des deutlich Erkannten verbleibt
und in den melodischen Klängen der Gesetze auf ihren har-
monischen Abschluss vertraut. Das bisher und (obwohl durch
neuere Cessionen beschränkt) auch noch jetzt der Philosophie
zugehörige Feld der Metaphysik wird der Naturforscher erst
dann betreten können, wenn ihn der vollendete "Aufbau der
Physiologie befähigt haben wird, die Psychologie inductiv als
exacte Wissenschaft in den Kreis der übrigen einzuführen.
Der Weg dahin ist freilich noch lang, wem er zu mühsam ist,
der bleibe zu Haus. Doch hübsch manierlich wäre rathsam,
denn geht dieses ungeduldige Trampeln und Gestampf, dieses
Mordio- und Zetergeschrei, das manchen ruhigen Bürger zum
Aergerniss geworden ist, dieses störende Knallen Staaten und
Welten zerstörender Kraftausdrücke, die immer nutzlos ver-
paffen, noch lange fort, so kommt vielleicht ein Mumbo Yumbo
oder sonstiger Struwelpeter als Emissär des grossen Un-
fehlbaren auf dem Gipfel der ,,weltlichen und geistlichen Ge-
walt", um nach dem sacrificio del intelletto gemüthliche Ordnung
herzustellen. Dann wäre es schlimmer denn zuvor, trotz des
ehrwürdigen AfFenstammbaumes, trotz allen Pochens auf genea-
logischeoder geologische Schöpfungsdocumente.
Im botanischen System hat man für die ideale Einheit
bis auf die Familie zurückzugehen, denn die Art fasst nur die
Individuen auf, deren Aehnlichkeitsmengen sich in der Gattung
begreifen. Der Einfluss des Bodens wiegt unter den klima-
tischen Einflüssen bei den Pflanzen schwerer als beim Thier,
Und es wird dadurch leicht eine Forterstreckung eingeleitet,
^ie wenn Pinus Pinaster (die Substitution von Pinus sylvestris)
sich mit Pinus Pinea und Pinus halepensis mischt, bis all-
ttählig vor derselben zurücktretend. Aus der geringeren oder
grösseren Abhängigkeit der Pflanzen von ihren Standörtern
ergiebt sich dann (bei Schouw) die Vertheilung mit gemischten
und die Vertheilung mit un vermischen Arten (distributio speciebus
LXIV
mixtis und distributio speciebus separatis). „ludern die meisten
Arten der Gattung Chenopodium ungefähr die nämlichen äusseren
Verhältnisse erfordern, finden sich ihre Individuen sehr oft
vermischt (und Aehnliches gilt von den meisten alpinischen
Saxifragen). Von der Gattung Ranunculus dagegen kommen
einige Arten im Wasser vor, andere auf Wiegen, einige auf
Aeckern u. s. w., so dass die Individuen der verschiedenen
Arten gewöhnlich unvermischt angetroffen werden/4 Das Nor-
malbild ist stets in dem Centrum schwerster Concentration zu
entwerfen, und indem man von solch verschiedenen Ausgangs-
punkten *) auf zweifelhaften Grenzgebieten zusammentrifft, wer-
den sich die dort streitigen Fragen leichter entscheiden, als
wenn man sich ohne solch deutlichen Massstab in sie hinein
begiebt „Im südlichen Europa sind Laurus nobilis und Myrtus '
communis Repräsentanten (species vicariae **) von Formen, die
*) Von dem oder den Theilen der Erde, wo die Gattung ihr Maximum
erreicht (cuimen), nimmt die Gattung ab, sowohl in Hinsicht der Zahl der
Arten als anch gewohnlich hinsichtlich der Eigentümlichkeit. Mehrere
Maxima entstehen alsdann (doch seltener), wenn die Gattung zwei Unter«
gattnngen einschliesst, von welchen jede besondere klimatische Verhältnisse
erfordert, oder wenn die Gattung ungefähr gleichförmig zwischen zwei ge-
trennten Theilen der Erde vertheilt ist, z. B. zwischen beiden Hemisphären,
zwischen den Polarländern und den Alpen (s. Schouw).
**) In der Familie der Syngenesisten (Gompositen) zeigen sich als Ersatz
für die extratropische Gruppe der Gichoriaceae und die Cynarocephalae (be-
sonders in der temperirten Zone der nördlichen Hemisphäre) in Nordamerika
die Gattungen Aster und Solidago. Auf dem Gap gehören zu den characte-
ristischen Formen vorzugsweise Gnaphalium, Xeranthemum, Arctotis, Othonna,
Osteospermum. Die heisse Zone Südamerikas hat besonders die Gattungen
Enpatorium, Baccharis, Stevia, Helianthus. Auf den Inseln Bourbon uad
France ist die Gattung Gonyza reich an Arten. Die Gattungen Senecio, Gine-
raria, Inula sind fast über die ganze Erde verbreitet (Schouw). Die Gattungen
der cap'schen Proteaceen (Protea, Serraria, Leucadendron , Leucospermum)
fehlen in Neuholland, und die Arten der neu holländischen Gattungen (Hakea,
Banksia, Grevillea, Persoonia) am Gap. Die Gattung Knightia ist für Neu-
seeland eigenthümlich, Stenocarpus für Neuholland und Neucaledonien. Die
auf die südliche Halbinsel beschränkte Familie (der Proteaceen) wird in der
nördlichen (ausser durch die Thymeleen) durch die Familie der Nadelhölzer
vertreten (als Substitut). Die Gattung der Fichten (Pinus mit Abies und
Larix), als Haupttypus der Familie der Goniferae (zapfentragende- Pflanzen),
LX1
dort ihre Polargrenzen haben, und so die wenigen Alten voi
Silene und Medicago, die im nördlichen Europa vorkommen,
Repräsentanten dieser im südlichen Europa zahlreicheren Gat-
tungen, Die Alpenvegetation bietet Beispiele von Repräsen-
tation der Gattungen der Ebenen in Aster alpinus, Sonchus
alpinus, Plantago alpinus u. s. w. (Schouw). „Repräsentation
kommt in Schottland besonders als Fichte vor, in Schweden mit der Tanne
und in Rassland ausserdem mit der Lärche verbünden. Am Flusse Columbia
wird die Tannenform durch Pinus taxifolia Lambert dargestellt. Sehr ver-
ändert tritt die Lärchenform in den Bergen Syriens als Geder (P. Gedrns) auf.
Ton den Fichten wird Pinus sylvestris (des nordlichen Europa) im südwest-
lichen Frankreich durch Pinus Pinaster substituirt. Pinus Laricio kommt nur
auf Corsica vor, Pinus canarieusis auf den canarischen Inseln (Schouw). Fucus
tpinosus, Gap, Westindien; F. thyrsoides, Neuseeland, Jamaica, am rothen
Meer; F. bractecitus, Gap, Nord Westküste Amerikas; F. acanthophorus,
Jamaica,- am rothen Meer; F. triangulär, Jamaica, Neuseeland, Neuholland;
F. 8inuo8U8, Europa, Kamtschatka;' F. acinaria, Südsee, indisches und
rothes Meer; F. taxifolius, Westindien, Neuholland, rothes Meer; F.
uplenioides , Nordamerika Neuholland; F. ciliatos, England, Neuseeland;
?• flagelliformis , Europa, Gap, Kamtschatka; F. membranaceus , England,
foylon; F. musciformis , Mittelmeer, Westiudien, Ceylon, Neuseeland; F.
tonientosus, Europa, Gap; F. fllicinus, Europa, Gap. Schouw zählte 22
PQgraphische Pflanzen-Reiche auf, Swainson 6 zoologische Provinzen (Europa
m*t Kleinasien und den Küstenländern des Mittelmeers, Asien jenseits des Ural,
Amerika, Afrika südlich von der Sahara, Australien, die Polarländer). Die Lepo-
"**e (s. Murray) geben: Lagomys alpinus, zwischen Irtish und Kamtschatka;
«• hyperboreus, nordöstliches Sibirien; L. ogotona, Ghina und Mongolei (jen-
"*** des Baikal); L. pusillus, Ural und Süd-Sibirien bis Obi; L. nepalensis,
NePal, Tibet, Oashmir, Afghanistan; L. princeps, Rocky mountains. Lepns
Ae€yptios, Egypten, Arabien, Syrien; L. capensis, Gap; L. crassicaudatus,
"*P und Natal; L. saxatilis, Berge des Gap; L. timidus, Asien, Europa (Frank-
^fch, England, Spanien, Deutschland) ; L. variabilis, Irland, Schottland, Schweiz,
°fc**dina>vien, Salzburg, Nord-Sibiren; L. Washingtonii , Amur, Oregon; L.
°r*cfcyurus, Japan; L. cuniculus, Süd- und West-Europa und Nord- Afrika;
L* facialis, arctisches Nord- Amerika ; L. Americauus, nordöstliche Staaten;
L* Aquatious, Sümpfe Louisianas, am Missouri; L. artemisia, Oregon, Texas;
L- Audubonii, Galifornien; L. Bachmanni, Texas; L. Galifornicus, von Colo-
Ä«io bis Oregon; L. Callotis, Mexico, Texas, Oregon; L. Gampestris, von
***8ouri bis Columbia; L. hispidus, Assam, Ghina, Formosa; L. hybridus,
^*%i, Russland; L. mediterraneus , Gibraltar, Italien, Spanien, Algier, Tunis,
^Hara-, l. nigricollis, Punjab, Deccan, Geylon; L. ruflcaudatus, Ganges-Ebene
***«& Nepal; L. palustris, Süd-Carolina, Georgia, Florida; L. sylvaticus, Jowa,
Alisas, Alabama ; L. Tolai, Baikal-Districte, mongolische Wüsten.
Bastian, Ethnologische Forschungen. E
LXVI
findet auch alsdann statt, wenn in zwei Erdtheilen mit ähn-
lichem Klima eine zahlreiche Gattung in dem einem viele, in
dem andern nur wenige und vielleicht nur eine Art erzeugt
So sind z. B. Gladiolus communis im südlichen Europa, Mesem-
bryanthemum nodoflorum und crystallinum ebendaselbst und
Stapelia hirsuta in der Barbarei Repräsentanten dieser auf
dem Cap sehr zahlreichen Gattungen.
Häufig sind gegenüberliegende Küsten gleichartig tingirt, wie
es nicht nur an denen Englands und Frankreichs, sondern auch
Europas und Amerikas die Flora zeigt und bei Entdeckung der
mit Aracatscha (heracleum tuberosum Molinae) in Neu Granada
(s. Lambert) identischen Wurzel des Atschu oder Aracatscha
(nach Jackson) in Sus (südlich vom Atlas) sogar durch
Wortgleichheit überrascht, während die Zusammenstellung der
baskischen Sprache mit den amerikanischen immer wieder
aufgedrängt wird.
Bei den Plantigraden lassen sich von den fünf Species
des Bären*) die Eigentümlichkeiten dreier derselben durch
die klimatologischen Verhältnisse belegen, im Eisbären, als der
Polaren-Zone angehörig, im Ursos arctos der gemässigte:
Zone und im malayischen Bären der heissen. Bei den zwei
anderen waren Localverhältnisse (die besonderen Bedingunge:
des Continentes einer andern Hemisphäre) genügend, neu
Unterschiede hervorzurufen, wie diejenigen, die den amerika-
nischen Bären vom braunen Europa's (dem sich der hypothe-
tische des Atlas anschliessen würde) abscheiden, nnd dei
Ursus horribilis des Felsgebirges würde eine durch weitei
*) Bei der festzustellenden Selbstständigkeit der Species. des Ursus fero
bemerkt C. Mayer, dass man bei Bestimmung der Charaktere des Schädels ein
Art oder einer Varietät nur solche Schädel zu wählen und als Muster gleic
sam der Messung zu Grunde zu legen habe, an welchen sich die besonder
Charaktere der Art oder Varietät besonders eminent aussprechen. Der Sti
nasenwinkel ist am grössten bei Ursus spelaeus, dann folgt Ursus arctos
Ursus americanus, darauf Ursus ferox und zu unterst Ursus Maritimus C
Mayer).
Lxvn
specielle Umstände von dieser gebildete Unterabtheilung dar-
stellen, wenn auch in ihm Einflüsse der Kreuzung noch ab*
gewiesen werden müssen. In Herbeiziehung weiterer Vertreter
aus der Zoologie*) Hessen sich für die Vertheilung anthropo-
logische**) Parallelen aufstellen, die zur Charakterisirung des
eingeborenen Stammes dienen könnten, dessen historische Um-
wandlungen in dem psychologischen Wachsthumsgesetze ihre
Erklärung zu erhalten hätten, sowie bei Aenderung des Klimas
aus dem Einfluss***) des neuen. Die socialen Verhältnisse
eines Volkes und der Klassen in demselben spiegeln sich, wie
*) La faune d'un pays est ordinairement en rapport avec le climat.
Tontefois, certaines especes animales recherchent späcialement les localite*s
appropriäes ä leur Organisation. Les rongenrs se multiplient dans les pays
de grainft, les palmipedes babitent les rivages, les poissons' volants les haates
mers, les anguilles, les murenes et les lamproies, priväes de nageoires, se
plaisent dans la vase des baies et des e*tangs (Foissac). En e*te* et surtont
dans les climats chauds la temperature extlrieure diminne d'une maniere
notable le besoin de respirer. Anssi trouve-t-on le throrax re*tre*ci cbez l'Indien
ainsi, qae dans la race negre (s. Foissac). La necessite* de pratiqner de fortes
Aspirations, reunies ä de violents exercices, sont la cause de l'ampleur de la
poitrine, qu'on remarqne chez les montagnards et les penples du Nord.
**) Nacb Aristoteles sind die Volker kalter Länder (in Europa) mit Moth,
aber nicbt Scbarfsinn begabt, so dass sie obne Verfassung leben. Die Volker
des Orients sind obne Math, aber mit Scharfsinn und Kunstanlage begabt
Die Griechen stehen in der Mitte. D'apres Sarres les races humaine sont
Alles de la contree de la terre, oü elles se sont developpe*es et fixe*es. Hippo-
crates fahrt den Einfluss der Luft, Wasser und Oertlichkeit aus auf die Be-
wohner. Auf der Insel Bornholm halten sich (nach Virey) Gothen und Slawen
getrennt.
***) Sicnt frugibus pecndibusqne, non tantnm semina ad servandam indolem
Talent quantum terrae proprietas coelique, sub quo aluntur, mutat. Mace-
dones qni Alexändriam incolunt in Syros, Parthos, Egyptios, degenerarunt.
Generosius in sua quidquid sede gignitur, insitum alienae terrae, in id quo
alitur, natura vertente se, degenerat (Livius). Die Farbenstrahlen dringen
nicht gleich tief in die deshalb (mit den bewohnenden Thieren) verschieden
gefärbten Wasserzonen, am wenigsten das violette und blaue Licht, mehr das
Sröne, am tiefsten das rothe. Wenn man auf die Insel Van Diemen weisse Schafe
»etzet, so verändern sie ihre Farbe und werden schwarz, wie die Wolle der
meisten Schafe auf den Faroer fleckicht oder schwarz und braunroth ist. Um
die Schafe zum Scheeren oder Schlachten in das Raetten (Geräthe) zu treiben,
bedienen sich die Faräer ihrer Hunde, die die entlaufenen Schafe bei der
E*
wvm
iü der Sprache, auth in dem physischen*) Habitus. Ver-
änderung der Umgehung wird seine Eindrücke auf dem em-
Wolle niederwerfen und festhalten. Die Pferde, anf denen In einigen Inseln
die Schafe verfolgt werden, halten dieselben zuweilen zwischen ihren Vorder-
beinen fest (8. Debes). The Pediculi, collected in different conntries from the
different races of man, differ not only in colour, bot in the strncture of their
claws and limbs (according to Mnrray). Die englischen Schafe, die nach
8. Domingo gebracht wurden , verloren bald (leidend nnd krank) ihre Wolle
und waren (nach 12 Monaten) mit einem rauhen, sparsamen Haarwuchs be-
deckt (Bakewell). Es scheint, dass eine Art, wenn die äusseren Umgebungen
verändert werden, eher verschwindet, als umgebildet wird, wenn es nicht solche
Pflanzen sind, welche in verschiedenen Formen unter verschiedenen Ver-
hältnissen auftreten, z. B. die Amphibien-Pflanzen, oder solche Pflanzen, welche
eine Form im Schatten, eine andere an schattenlosen Orten darbieten. Wenn
Torfmoore ausgetrocknet werden, verschwinden allmählig die Primula farinosa,
die Arten von Sonnenthau, die Andromeda polifolia etc., sie werden abet
nicht zu neuen Arten umgebildet. Wenn der Wald ausgerodet wird, ver-
schwinden Anemone nemorosa, Hepatica tribola, der Sauerklee u. 8. w. (Schouw).
In der Pflanzen-Geographie rechnet Theophrast die 7tv£oe (Buchsbau) unter
die yiloyvxQa oder unter die Gewächse des kalten Himmelsstriches, der sich
unter dem milden Klima der babylonischen Gärten nur schwierig (wie die
Linde) ziehen lasse, der griechische Epheu dagegen gar nicht (s. Hehn).
*) La dignitä et une flerte* noble respirent dans toute la personüe du
noir libre, son regard est conflant et assure*, il sent et il annönce ce qu'il
vaut. L'esclave au contraire, fle*tri par la malheur de sa Situation a la de-
marche servile, il ne parle et ne chemine que les yeux baisse*s, sagt Durand
von den Küsten-Negern zwischen dem Gambiafluss und Gap Palmas. Die Neu-
Holländer haben die grossen Augen, die weiten Nüstern, die fetten Lippen,
das grosse Gebiss, die schwarzen (wolligen) Haare und die dunkle Hautfarbe
der Neger von Mozambique, aber alle diese Züge noch roher und wilder
(Schadow). Aehnliche Physiognomien finden sich bei uns Europäern unter
den Ständen, deren Sitten Rohheit und Wildheit mit sich führen, und dies
an grossen Orten, wo die unedelsten und feinsten Sitten gesetzlich eingeführt
sind. Die Volker des Orientes und die südlichen Europäer haben lange Nasen
lind kurze Oberlippen, die Volker germanischen und slawischen Stammes
kurze Nasen und lange Oberlippen (s. Schadow). Bei allen Nationen Europas
finden sowohl die gedrungenen als gestreckten Physiognomien statt, bei den
südlichen Völkern jedoch immer mehr mit Abflachung der Wangenbeine,
während bei den nordlichen mehrentheils der untere Gesichtstheil sich länger
als der Nasentheil gestaltet. Die Haut scheint von einem eigenen Motus be-
lebt zu sein, indem ihre Bewegungen mit den darunter liegenden Muskeln
und Membranen nicht parallel gehen, sondern öfter und insbesondere bei deiu
Gesichtstheilen transversal, wie z. B. das Kräuseln der Nase, die Stirnfalten^
die Halsrunzeln u. s. w., die Grübchen im Gesicht, im Ellbogengelenk, den»-
Füssen und Händen bei den Kindern und Frauen, begründen sich nicht auÄ
LUX
pfanglichen Mikrokosmos des Menschen zurücklassen, und
zwar muss sich das Klima*) um so fühlbarer machen, wenn
zugleich durch Flora und Fauna wirkend, oder mit historischen
Wandlungen combinirt, die die Apachen und Patagonier
binnen weniger Generationen zu Reitervölkern umgestalteten.
die darunter liegenden Muskeln oder die Geleukköpfe und Knochenflächen.
Hundrede of imperceptible gradations may be traced (according to Hunter)
from the black, sqnat tribes of the moantains to the tall olive-coloured Brah-
man, with bis intellectual brow, calm eyes aud high but narrow . head (so that
the witnesses are asked iu the courts of justice, wbether they are Santals or
Hindoos). Die dünnen Beine und dicken Arme der Payaguas rühren (nach
Bengger) von ihrem Sitzen in Canoes her. In der Union wurden bei den
(kleineren) Matrosen die Arme kürzer, die Beine länger gefunden, als bei den
Soldaten (Gould). Bones increase not only in thickness, but in height from
carrying a greater weight (Darwin). Die Aehnlichkeit der Kinder zu den
Eltern zeigt (nach den Wanika) die Wiederbelebung durch Verstorbene.
*) Foissac entend par climat „l'ensemble de toutes les circonstances
extexieures physiques et naturelles attachäes ä chaque localite*, dans leur rap-
port avec les etres organises." La plaine du Po, soustraite par les Apennins
du Nord ä l'influence e*galisante de la Mäditerranee, offro un climat Continental,
tandisque l'Italie märidionale snbit tonte cette influence (s. Schouw). Nicht
vorhanden zu Caesar's Zeit, soll der Mistrat (nordwestliche Melamboreas) ent-
standen sein durch die nach der römischen Eroberung eingetretene Abholzung
des Rhone-Deltas und der dasselbe umgebenden Höhen (s. Dove). In countries
of a similar climate, but separated by a wide sea or lofty mountains, the
families, genera and species of the one are often represented by closely allied
families, genera and species, peculiar to the other (Wallace). Les climats, la
contree, le Heu oü l'homme a pris naissance, le pays oü il a passe* ses premiers
anne*es, influent sor son aptitude a supporter, sans en etre incommode', teile
ou teile influence atmosphe'rique. On observe que ces circonstances impriment
& l'homme comme äux animaux un caractere special qui les distingue au
physique comme au moral (de Bayer de Sainte-Suzanne). Auf den Höhen
des Himalaya (bei Tirtapuri) hat nicht nur das Schaf einen dicken, schweren
Pelz erhalten, als Winterkleid, sondern auch die Ziege an der Wurzel (ihres
langen Haares) Daunen im Pelz, ebenso ist die Kuh (als Yak) bepelzt und
hat der tibetische Hund einen Pelz neben dem Haar. Der Baral oder wilde
Widder zeigt einen braunen Pelz an der Wurzel des Haares (Moorcraft). Die
Ziege (bei Shipke) scheint keine eigene Rasse und die Feinheit ihrer Wolle
nur allein von der Höhe des Wohnortes und 4er Kälte des Klimas abhängig
(s. Gerard). Sea por efecto del clima, sea por la clase de alimentacion ö* por
otras circunstancias , lo cierto es que se nota en los actos flsicos de estos
naturales una lentitud 6 pausa que transciende hasta el sonido arcticulado,
aeimiläudolos en esta parte £ los americanos meridinnalos (s. Vergara) en las
Canarias.
LXX
Nach der Anlage des animalischen Organismus giebt es
gewisse Krankheitszustände, in welchen eine für das normale
Verhalten übermässige Functionsthätigkeit bestimmter Organe
als Natnrheilung angezeigt ist. So der profuse Schweissaus-
bruch in den kritischen Stadien der Fieber, erleichternde
Diarhöen oder plötzliches Erbrechen bei unverdaulichen An-
häufungen u. s. w.; und liegt es dann in der Aufgabe einer
rationellen Heilung, diese von der Natur selbst angezeigten
Wege richtig zu reguliren, um nicht das Abnorme, nachdem
der Zweck erreicht ist, in eine permanirende Gewohnheit über-
zufuhren. In ähnlicher Weise können krankhafte Abweichungen
auf der Sphäre des Reflexsystems unwillkürliche Muskel-
bewegungen zur Herstellung des gestörten Gleichgewichts
nöthig machen und leichte Nerven- Affectionen durch Convul-
sionen heilen (wie bei manchen Fällen von Hysterie, während
ihr Uebergehen in Epilepsie bedenklich wird). Ist dabei zu-
gleich das Psychische*) weiter influencirt, so mögen bei ent-
stehenden Geisteskrankheiten Tobausbrüche eintreten, während
manche Constitutionen sich im gesunden Zustand bei geistige«
Verstimmung zum Umhertoben und Zusammenschlagen geneig-
fühlen, um anderen Sinnes zu werden.
Sobald wir über das aus gegenseitiger Controle siehe:
*) Das geistig Aufgenommene verbleibt in der Erinnerung, wie das Nacfc«
bild auf der Netzhaut des Auges und tritt für einige Zeit, gleich diesem, ad
leisesten Anlass wieder hervor. Wie nnn aber das Nachbild eines FensteM
z. B. noch nach einer Viertelstunde oder länger durch bestimmte Congestion«
zustände des Auges wieder aufgerufen werden kann, so ist es auch den darfc
Geübten möglich, durch Reizbehandlungen des Gehirns Erinnerungen zu e» ^
wecken, die für den gesunden Menschen des normalen Durchschnittsschlages ^
gewöhnlicher Stimmung längst verloren sind. Niederschlagende GemütW
Stimmung, die im Körper nachwirkt, macht sich oft erst nach mehreren TagÄ
durch Oppression auf der Brust besonders fühlbar, die dann leicht in Stei^
rung zunimmt. Das Auftreten einer Gedankenreihe ist oft ebenso plötzli^*
und unvermittelt, wie das einer acuten Krankheit, über deren Entsteha~~s
der mit seinem Körper Vertraute durch Symptome im Voraus gewarnt 8^9
mag, um sie zu diagnosticiren , die aber die Mehrzahl ohne VorbereittB-~B
überrascht.
LXXI
Gewusste hinausgehen, um Hypothesen zu bilden, ist es ziemlich
gleichgültig, welche wir annehmen, da, neben relativer Geltung,
allen ein realer Werth gleichmässig abgeht. Soll indess eine
Abschätzung Statt haben, so muss stets diejenige vorgezogen
werden, die organischer Erweiterung fähig ist , wogegen die
Mehrzahl ihre Wahl meist nach der Bequemlichkeit richtet. Das
Setzen einer ersten Entstehung ist stets verführerisch, da das
Denken dann in einem völlig Undenkbaren abschliesst und beruhigt
zum Schlafen gehen kann. Aussicht auf weiteren Gewinn bleibt
aber nur, wenn wir bei Formeln doppelter Gleichungen stehen
bleiben, die durch den Fortgang der Rechenoperationen mehr
und mehr die unbekannten Grössen in bekannte aufzulösen
versprechen. Statt also den Menschen aus einer Urzeugung
herzuleiten, fassen wir ihn auf als das Ergebniss seiner Um=
gebung und erhalten so die Reihen der äusseren Einflüsse
aus der geographischen Provinz und der Reactionswirkungen
des Mikrokosmos. Als Product der Umgebungsverhältnisse
muss der Mensch diese (nicht etwa nur in bestimmten Theilen
des Körpers, wie dem Schädel oder die Haut, sondern) in
allen seinen Organen reflectiren. Der Körper verlangt zu
seiner Erhaltung eine bestimmte Verarbeitungsmenge der festen,
flüssigen und luftförmigen Bestandteile der Aussenwelt, und
]© nach dem Wärme- oder Feuchtigkeitsgrade der Luft, je
nach ihren electrischen Verhältnissen der mit der Durch-
sichtigkeit vermehrten Ausstrahlung auf der Haut, je nach
for von den mineralogischen Bestandteilen des Bodens ab-
hängenden Zusammensetzung des Wassers oder den vorwiegenden
Nahrungsmitteln des Bodens werden die Functionen der Re-
spirations- und Verdauungsorgane verschieden sein, um. aus,
to verschiedenen Proportionen gelieferten, Grundstoffen doch
eto ähnliches Resultat normalen Verhaltens herzustellen.
Eine erwärmte, mit .Wasserdampf gesättigte Luft wird neben
der Decarbonisirung des Blutes in den Lungen eine weit thä-
%re Ausscheidung in der (bei Negern deshalb vergrösserten)
Leber verlangen, als die dichte Luft der Polargegenden, und
der Brustkasten hoher Gebirgsbewohner (wie der Quechua)
ist viereckig geräumig, um eine genügende Quantität Sauerstoff
aus der verdünnten Atmosphäre in sich aufnehmen zu können.
Eine jede geographische Provinz wird so ein bestimmtes Ver-
hältnis zwischen der Thätigkeit von Leber und Lunge ver-
langen, und der aus einer andern Provinz Eingewanderte (also
an ein anderes Verhältniss Gewohnte) wird zur völligen Ac-
climatisation erst das neue sich aneignen müssen, was ge-
wöhnlich nicht ohne bedenkliche Erisis vor sich gehen kann
und demnach meist den Körper (der als bereits ausgewachsen
sich nur schwer accommodirt) kränklich zurücklässt, während
erst die Nachkommen als Landeskinder gelten mögen. Eine
Immunität gegen die, als fremde, feindlichen Einflüsse wird ge-
wöhnlich erst durch eine Acclimatisationskrankheit erworben,
wie sie der Ankömmling in den Tropen (Afrika's oder West-
indien's) in den perniciösen Malarienfieber durchzumachen hat,
die bei den zusammengedrängten Bewohnern der Städte unter
der Form des Gelbfiebers auftreten. Die periodisch eintre-
tenden Epidemien (der Blattern, Pest u. s. w.) deuten auf die
fortgehend kleineren Aenderungen, denen die planetarischen
Verhältnisse in? der Atmosphäre unterworfen sind und mit,^~Jt
denen, sobald sie sich bis zu einem bestimmten Grade accumu- — -■-
lirt haben, der menschliche Organismus sich ^wieder in ein
Gleichgewicht (unter kritischen Entscheidungen) setzen muss-
Hirsch versteht unter Acclimatisation *) denjenigen phy—
*) L'Eorop^en räcemment arrive' (aux Antilles), aussi expose* que le creol^- -^ te
ä la bronchite, Test aussi pea quo ce dernier a contracter la pneumonie. L» — ■*
nägre africain, an contraire, y est prädispose (Saint- Vel). k Ceylon les Afri-Ä^3"'
cains contractent des affections, thoraciques aigues. — La flevre jaune fait plus -ä=»s
de ra vages parmi les Normands, les Bretons et les Francis des däpartemente-^^-*8
septentrionaux, qne parmi les Provencaox, les Languedociens, les Bordelais e-mL-m «t
cenx qui sont nfe dans la France me*ridionale (Savaresy). The mortality o^^*
the vomito to the new comer from the cooler latitudes may be said to be h«-Ä^n
an exact ratio to the distance from tbe eqnator of his place of uativity an^-^^d
of
LXXUI
Biologischen Zustand, welcher durch den Gesammteinfluss der
einem bestimmten Klima zukommenden Eigentümlichkeiten
auf den menschlichen Organismus in diesem gesetzt ist. Nach
Pruner zeigt sich das Exanthem der Masern bei den braun-
gefärbten Rassen (bei Abyssiniern, Nubiern und dunkleren
Kindern der Fellah) am dritten Tage der Krankheit in Form
unregelmässiger, gezackter, hervorspringender, kupferrother
Flecken im Gesicht, während es bei den Negern als kleine,
der Lichenpapel*) oder dem Friesel ähnliche Bläschen an
residence (Townsend). Tbere is something in the Negro Constitution, which
affords bim protection against the worst effects of yellow fever (Fenner).
Der Absorption der einstrahlenden Sonnenwärme von Seiten der Oberfläche der
Erde steht im Wechselverbältniss gegenüber ein Verlusst derselben durch Aus-
strahlung, erstere (im Sommer) bei Tage, letztere (im Winter) bei Nacht (s. Mühry).
«Just as light and air are the essential agents of vision and respiration, so electricity
is the fuuctioDal agent of Innervation (according to Pallas). The greater number
of diseases and especially those which belong to the class of neuroses are occa-
aioned by the exaggerated influence of general electricity, of which clonds storms
and marshy regions are the most frnitful sonrces (s. Martin). Das 1635 unter
den Franzosen anf Guadeloupe herrschende Gelbfieber (nach Raymond-Breton)
"war schon den Eingebornen bekannt als Ibomanhatina. It has been shewn froui
experience, that the Levant wind has always had a considerable influence
over the Andalusian fever, the disorder has usually made its appearance in
Spain after the prevalence of easterly winds (Fellowes). Starke und plötz-
liche Schwankungen in der Temperatur, sowie die Feuchtigkeitsverhältnisse
der Atmosphäre sind massgebend für den Rheumatismus.
*) Obwohl dem Erysipelas typhoides (häufiger in ländlichen Bezirken) die
Eigenschaften einer kontagiösen Krankheit zukommen, kann eine Verschleppung
von Ort zu Ort doch nur in vereinzelten Fällen nachgewiesen werden. Plus
l'agglomeration des individus etait considerable, moins les cas etaient propor-
tioDellement nombreux et moins ils ötaient serieux (Parrot) von Schweiss-
friesel (febris miliaris). Des ouvriers aise**, des personnes appartenant ä la
riche hourgeoisie, au commerce ont e*te* les seules victimes de l'e*pide*mie (s.
Gaillard). Während die Influenza auf den Antillen unter den Acclimatisirten
verbreitet war, blieben die neu Angekommenen davon verschont (Barclay).
Das erste Auftreten der Blattern in China wird in die Zeit Tschehu's (1120
«. d.) verlegt. Im Atharveda lehrt Brahma den Dienst der Gutika Takurani,
«ls OSttin der Blattern (und populär). Das Verruga-Wasser bestimmter Quellen
ruft die Krankheit Verruga hervor (nach Tschudi). Die Krankheit Pellagra
'wird mit dem Maisgenuss in Beziehung gesetzt. Der Scharlach ist am La
Plata besonders für die Frauen (mit feiner Haut) gefährlich and greift
Europäer nicht an (nnr die im Lande Geborenen). Der siebentägige Tetanus
lxxit
der Stirn und im Gesicht erscheint.. Die Neger*) von der
Küste von Guinea erkranken auf der zum Gap V erdischen
Archipel gehörigen Insel San Jago an Malariafiebern, wäh-
rend sich die Eingeborenen dieser Insel auf der Küste von
Guinea ganz wohl befinden (nach Lopez de Lima). Auch
der selbst mehrjährige Aufenthalt an einem Orte, wo Gelb-
(mal de los eiete diäs) räumt unter den Rindern der Mischrassen auf. Beim
Ausbruch der Blattern lassen die Indianer des Chaco die Ergriffenen im Dorf
nnd fliehen in die Wüste.
*) Nach Raffen el fallen die Neger ans St. Louis dem bösartigen Klima
von Bakel ebenso zum Opfer wie alle Fremden» The number of cases in
this disease (paroxys, fever) was in proportion to the quantity of rain, which
feil (Oeddes) in Kamptee. Das Gelbfieber ist (nach Drake) wesentlich eine
Krankheit der Städte. Boys brought frorn tropical climates almost uniformly
become scrofulons (Pearson). Those of the West Indies less freqaently die of
scrofala, than persona from the East Indies (Cooper). Eine Andeutung wird
an der (von Hippokrates) als Volvulus sanguineus (eilsog alfiarirrjs) be-
schriebene Krankheit gesucht (s. Hirsch). Am wenigsten kann (bei Scorbut)
der früher vielfach und zum Theil auch noch in neuester Zeit angeschuldigte
Genuss gepökelter Speisen in Betracht kommen (s. Hirsch). Schwächende
Momente, wie deprimirender Gemüthszustand , sind begünstigend. Gependant
lorsqu'on cite ces exemples (des races me*tisses ä Pitcairn) aux polygenistes
(amäricains), ils repondent qu'ils ne portent que sur de petites peuplades, et
qu'on ne peut conclure de ce qu'ils nous apprennent pour un nombre restreint
des individus a ce qui a lieu dans les grandes formations. Je vous laisse ä
juger de cette deTaite. Mais depuis quand les lois varient-elles suivant qu'il
s'agit de groupes-peu nombreux ou d'agglome'rations conside*rables ? Pre'cise-
ment parceque les ele'ments sont ici en petit nombre, les faits sont aussi con-
clnants que possible. Ils ont en effet toute la valeur que dans les sciences
physiques et chimiques on attache ä ces explriences de laboratoire qui con-
duisent a la de*couverte des lois les plus generales. N'est-il pas ävident, que
si l'anthropologiste avait voulu s'e'clairer par l'explrimentation sur le croise-
ment du blanc et du Polynesien , il n'aorait pas souhaiter une expe*rience
organise*e dans de meilleures conditions que celle a laquelle se sont involon-
tairement soumis les revoltes de la Bounty? (Quatrefages.) Les hyperämies
du foi (aux Antilles) paraissent liees ä l'exageration fonctionelle de l'organe
sons l'influence d'une temperature constamment e"leve*e (s. Saint-Yel). Aucune
race n'est exempte (du PhageMänisme , de Tulcere de Cochiochine, de Mo-
zambique, du Se*ne*gal, de la Nouvelle Caledonie, de la Guyan, de la plaie de
l'Yemen), mais la rapidite* de la marche, l'ätendue et la profondeur des dlsordres,
sont ponr les differentes races, en raison du peu de reaction qu'elle presentent
et des conditions hygieniques faileuses. que leur ätat social entraine (dev
Mlricourt).
LXXV
fieber*) endemisch ist, bietet keinen sichern Schutz gegen die
Krankheit, die Acclimatisation ist nur dann sicher erfolgt, wenn
das betreffende Individuum eine bedeutendere Gelbfieber-Epidemie
*) The only effectnal means of safety from the ravages of yellow fever
are not in mediciüe, bot in Hygieine (Bryant). Wie der Ergotismus durch
die Vergiftung mit Roggen-Mutterkorn, wird die von den indischen Aerzten
als Burning of the feet beschriebene Krankheitsform durch erkrankten Reis
hervorgerufen (s. Hirsch). Als fehlerhafte Nahrungsweise (ein Haupt-Moment
in der Aetiologie der Scrophulose) „wird vorzugsweise der ausschliessliche
oder bei weitem vorwiegende Genuss vegetabilischer namentlich an Starkemehl
und Cellulose reicher Nahrungsmittel, bei mangelndem oder relativ zu spar-
samem Genuss von Fleischspeisen, demnächst der Missbrauch mit Spirituosen
bezeichnet (Hirsch). Die Zunahme der Chlorose in Schweden hält (nach Wret-
holm) gleichen Schritt mit der Zunahme der südländischen Bildungs- und
modernen Erziehungsweise (in Haparanda). Les modiflcations , que les in-
fiuences mete'orologiques impriment ä lMconömie sont sensibles sourtout chez
l'Europe*en. Au contact d'une lumiere ardente, d'une atmosphere chaude et
humide, l'arrivant eprouve un surcroit d'activite qui s'epuise vite. Le corps
e'atourdit les raouvements perdent de leur vivacite*, ä l'activite* succede l'in-
dolence. Les fonctions eliminatrices s'exagerent, la secrätion biliaire et la
transpiration surtout iudiquent cette exaltation fonctionelle , la peau se bour
eoufle tres legerement par l'afflux des liquides. Les fonctions assimilatrices
tendent au contraire ä se ralentir, le poumon et le tobe digestif perdent de
leur Energie, s'appetit diminue, The'matose est moins complete dans nn air
döjä moins riche en oxygene par le fait de sa temperature. De la rupture
d'equilibre entre les fonctions räsultent deux consäquences qui touchent presque
ä la pathologie, l'exaltation de la sensibilite*, due ä la predominance du Systeme
nerveux, et l'anämie, qui semble ßtre dans une certaioe mesure, la condition,
m$me de l'acclimatement. La coloration rose*e du visage disparait peu a peu
eous une teinte jaune (dans l'apparence maladice ä l'habitant des Antilles).
L*Eorope*en se rapproch e plus en plus du cräole (avec les chances Egales).
L'action du climat se continue sur sa poste*rite*. 11 semble que le climat ait
de'termine' une type auquel il ramene tout et que distingue l^legance et la
souplesse des formes (la peau d'uu blanc mat ou bronce). Les extremite's
s'attenuent et devieunent plus seches, la saillie du cou-de-pied se prononce
d'avantage, l'angle externe des yeux se releve legerement (surtout chez la
femme). Comme pour le blanc, le climat cre*e pour le regne un type physique-
ment supe*rieur au präcädent et auquel se rallie des la seconde ge'neration
rällment africain (s. Saint- Vel). The causes of physical climate Malte-Bruu
states to be: 1) the action of the suu on the atmosphere, 2) the interior
temperature of the globe, 3) Elevation of the earth above the level of the
ocean, 4) the general inclination of the surface and its local exposure, 5) the
Position of its mountains relatively to the cardinal points, 6) the neighbour-
lioud of great seas and their relative Situation, 7) Geological uature of the
*oil, 8) degree of cultivatiou and population, 9) the prevalent winds to which
txxvi
glücklich überstanden hat (Hirsch). Der Schutz gegen das
Gelbfieber geht sowohl bei den Eingeborenen, wie bei den
Acclijnatisirten theilweis verloren, sobald sie sich längere Zeit
ausserhalb der Gelbfieber-Zone und in kälteren Breiten auf-
gehalten haben, oder sobald die Gegend, in der sie leben, lange
Zeit vom Gelbfieber verschont geblieben ist.
Ein Genus bleibt entweder nur auf eine (oder einige)
Localität der Erde beschränkt, oder es besitzt in den verschie-
denen Provinzen seine geographischen Repräsentanten in den
Species, die innerhalb jedes Verbreitungsbezirkes bis an die
Peripherie ihrer erlaubten Variationen oscilliren. Die unter
den Varietäten unbedingt vorauszusetzende Fruchtbarkeit ist
bei Zwischenspecies nur unter den Bedingungen mehr oder weniger
künstlicher Züchtung möglich, bei Gattungen und Familien
dagegen (wo sie Linn6 gleichfalls zulassen wollte) an sich
auszuschliessen. Ist eine Entscheidung wünschenswerth ob
Species*), ob Varietät, so darf der Ausgangspunkt nicht von
diesen ideellen Eintheilungsprincipien genommen werden (da
die Argumentationen dann in unlösliche Cirkelschlüsse ver-
laufen würden), sondern es sind vielmehr die durch Beobachtung
der Experimente gewonnenen Thatsachen als Stütze zu nehmen,
um daraus bei unbedingter Fruchtbarkeit für die Varietät oder
sonst für die Species zu entscheiden.
Die Verschiedenheiten des Schädels zwischen einem zahme
und wilden Schweine sind Ausdruck der veränderten Lebensbe-
dingungen, die bei den Cinchados (in Melgara) und sonst in
Amerika verwilderten Varietäten wieder die Charaktere des
europäischen Ebers hervorgerufen haben. Finden sich (ir
Schweden, Ungarn u. s. w.) einhufige Schweine, bei denen
diese Specialität (wie die Hornlosigkeit bei dem 1770 gewor-
Martio adds, 10) Position in respect to the eqaator, 11) Position in respect t__
large rivers and lakes, 12) Position in respect to forest».
*) Als das ausser der Species, dem Artbegriff, liegende Individnirend —
erkennt Thomas die materia sign ata.
LXXTII
enen Mocho unter den Bindern Süd-Amerikas) sieb erblieh
fortpflanzen ntog, so gehört das zu denjenigen Erscheinungs-
formen, innerhalb welcher die Varietät (wie zwischen Indi-
viduen überhaupt) variiren mag, es liegt aber darin keine
Causalität vor, weitere Abweichungen hervorzurufen, und wo
solche in Folge äusserer Ursachen in einzelnen Organen auf-
treten, können sie immer nur unter Accumulation und bei
möglicher Herstellung eines neuen Gleichgewichts die Lebens-
fähigkeit bewahren, also unter typischen*) Intervallen. Bei
der Correlation der Theile, zwischen Blättern und Früchten
bei den Pflanzen, Länge der Glieder und des Kopfes bei
Zuchtthieren, oder Blauäugigkeit und Taubbtfft der Katzen,
muss eine gesetzlich herrschende Ursache vorausgesetzt werdeti,
die in den verschiedenen Organen sich unter den entsprechenden
Phänomenen manifestirt, und (nach Umständen) unter verschie-
denen, wie die bei Hunden mit unvollkommenen Zähnen in
Verbindung gesetzte Haarlosigkeit sich bei Menschen oft iiü
Gegentheil dadurch äussert, dass bei dichter Behaarung Zähne
üiid vice versa vorhanden sind.
Die Elementarbegriffe können eben so wenig in den aus
Alcmäo's Tafel gezogenen Kategorien Aristoteles' gesucht
werden, wie die chemischen Elementarstoffe in den Repräsen-
tanten der Krystallsysteme , aber ebenso wie die letzteren
feste Formen aufweisen, die unter den gegebenen Mischungs-
verhältnissen und Zusammensetzungen stets hervortreten, so
mochte Kant die Kategorien als Denkformen der allgemeinen
Functionen des Verstandes beim Denken der Objecte erklären.
Die Kritik, die syntethisch das Tethische und Antitethische
in Dogmatismus und Skepsis vermitteln will, bleibt im Grunde
nur ein skeptischer Dogmatismus, der die Schärfen des Dog-
*) Jeder Typus ist der Mittelpunkt einer ganzen Reihe individueller
Gestaltungen, die nach allen Richtungen auseinanderlaufen (Aeby). l>er Be-
griff der Art bezeichnet nichts in der Natur Wirkliches, sondern nur die aus
vielen Einzelwesen abgezogene mittlere Form (Schaaflhausen).
Lxxvm
matischen etwas mildert und andererseits die schwankende
Skepsis zu beschränken sucht Sie mag die Ausrottung des
Dogmatismus in Dogmaticismus vermeiden, aber dem eigent-
#
lieh fruchtbringenden Princip unserer heutigen Untersuchungs-
methode bleibt auch sie fremd, so lange sich nicht die Psy-
chologie den objeetiv von der Ethnologie gelieferten Thatsachen
in ihrer Beobachtung zuwenden wird.
Die Ideen, mit ihrem Inhalt nothwendig wechsellos und
reiner Bestimmungen der in den Begriffserklärungen zum Be-
wusstsein kommenden Gattungs- und Art-Eigenthümlichkeiten
können als Vorbilder (naQadeiy^cna) ihrer mangelhaften Nach-
ahmungen (Sfioiahara) in den Gegenständen der Sinnenwelt
(bei Plato) erst in der Abstraction des höchsten Wesens im
Unbegrenzten eine Existenz gewinnen, während in der Grenze
des menschlichen Geistes die Geschlechtsbegriffe (notiones
generales) nur als Realität und objeetive Bedeutung ent-
behrende Vorstellungen (der eUSrrj) erscheinen (bei btilpo) im
Sinne der Nominalisten (des Boscelinus) , qui non nisi flatum
vocis putant esse universales substantias (bei Anselm). Ob-
wohl im Transcendentalen die Universalia ante rem gelten
dürfen, können sich in psychischer Entwickelung doch nur
Universalia in re oder post rem finden. Im Gegensatz zu
dem nicht anders, als objeetiv verwirklichbaren Idealismus
des Subjectiven (dem ideale prius, reale posterius) hält der
subjeetiv gewisse Realismus (reale prius, ideale posterius) a
den objeetiv erkennbaren notiones individuales fest, wenn (be
Erhebung der Species zum Genus) zu den Principium hetero
geneitatis und dem Principium homogeneitatis das Principiu
cognationis sive continuitatis logicae hinzutritt (als Synthes
die These und Antithese vermittelnd). Alle Klassensystem
als auf Verstandesoperationen basirend, sind künstliche, da di^
Natürlichkeit zwar angestrebt, aber nicht erreicht werden kanin
Das Genus summum (generalissimum) begrenzt die Begriffs
leiter nach oben, während das Genus infioium in Auffind
LXXIX
neuer Unterscheidungsmerkmale keine Grenze kennt, da es
in die nur relativ getrennten Species übergehen und schliess-
lich beim Individuum stehen bleiben würde. Das menschliche
Forschen ist auf den Urgrund des Seins, der (im Sinne des
buddhistischen*) Nirvana oder realen Nichtseins) jenseits des-
selben liegen muss, gerichtet, aber Generalisationen in Auf-
fassung der Naturgegenstände können nie dahin führen, da sie
sich nur innerhalb der Grenzen jener optotcitcna bewegen und
wenn sie den Sprung in das Ideale (ro avto xadavTo) oder
(im Gegensatz zu dem unstät veränderlichen Seienden der
Maya-Welt) das eigentlich Reale wagen wollen, von Unter-
arten (wegen des gesicherten Ausgangspunktes) noch leichter
in die Abstracta gelangen werden, als von Oberarten. Die
Erkenntniss arbeitet nach beiden Seiten hin unter dem Gesetz
der Specification und der Generefication, da jedoch der Grunde
satz der logischen Verwandschaft nur die letztere festhält,
bleibt in dem darauf begründeten Gedankenbau gerade das
Wesentliche im Sein, das Ding an sich, ein ausgeschlossenes.
Ein solch' subjectiver Idealismus (ob theologisch, gleich dem
Berkeley's, oder egoistisch im Sinne Fichte's) verweht im Ni-
hilismus (statt in diesem das eigentlich Reale des Dharma zu
verstehen), während der materialistische Realismus in seinen
Beobachtungsgegenständen die psychologischen Wachsthums-
processe vernachlässigt, durch welche sich die im Sinnlichen
latent liegenden Keime zu Ideen entfalten. Dem Gattungs-
*) Foit autem Roscellini tarn insana seDtentia, ut nnllam rem partibus
constare vellet, sed sicut solis vocibus species, ita et partes adscribebat. Si
qais aotem rem illam quae domus est, rebus aliis, pariete scilicet et funda-
mento, constare diceret, tali ipsum argumentatione impugnabat, si res illa
quae est paries, res illius quae domus est pars sit, cum ipsa domus nihil
aliud sit, quam ipse paries et tectum et fandamentum profecto paries sui
tpsius et caeterum pars erit. Ut vero quomodo sui ipsius pars fuerit? Am-
plius omnis pars naturaliter prior est-suo toto. Quomodo autem paries prior
se et aliis dicetur cum se nullo modo prior sit (s. Abälard). In gleicher
Weise wird durch Nagasena im Milinda-prasna die Existenz des Wagens fort-
demonstrirt, da er nur ein Wortlaut sei (s. Hardy).
LXXX
t
•
begriff des Baumes fehlt der Baum als solcher, der einzelne
Baum, den wir auffassen, ist aber in Namensunterscheidung
eine Eiche, Buche, Linde u. s. w. oder genauer dieser specielle,
der bald scharf vor dem Auge steht, bald unbestimmter in der
Erinnerung wieder erweckt wird. Die Zahl der sprachlichen
Schöpfungen (als willkürlich zu vermindern oder vermehren)
bleibt a priori an sich gleichgültig, schliesst aber (nachdem
einmal hingestellt) fegte Werthverhältnisse im relativen Zusam-
menhang der das Ganze constituirenden Theile ein. Erhält
der specielle Baum, der sich auf der Retina abmalt, das
Epithet der Eiche, so deckt das Wort nur unvollkommen seine
objective Ursächlichkeit, da um ein völliges Aequivalent für
dieselbe zu sein, dieser einzelne Eichenbaum in der Gesammt-
heit seiner Eigenschaften und Schicksale (als ein so viel Zweige
und Blätter tragender, aus so gerichteten und communicirenden
Zellgefässen ernährter, seit so langen Jahren wachsender, in
so componirtem Erdreich saugender u. s. w.) dem Verständniss
deutlich sein müsste, ähnlich wie ein Punkt in einem Augen-
blick seinem (diesem den jedesmaligen Nebenumständen nach
entsprechenden), Charakter aufgefasst werden kann (der im
Winkel, Dreieck, Viereck u. s. w. momentan durch den Zusatz
eines Adjectivs unveränderlich fixirt werden mag). Da also
die Sprachbildung schon in ihrer Genesis eine unvollkommene
ist, da sie das Geistesbild des Baumes nur nach dem optischen
Reflex der äusseren Umrisse (und selbst diese sehr ungenau)
kennzeichnet, so muss sie sich bei den weiteren Generali-
sationen (die gerade wieder durch das Verschwimmende in
der Erinnerung erleichtert werden) von der Wahrheit (die,
wenigstens für subjective Relativität, aus dem Ding an sich
eruirbar gewesen wäre) mehr und mehr entfernen. Spricht-^
der Chemiker das Wort Kalkspath aus, so denkt er sich einen — -
aus unveränderten Proportionsverhältnissen der Kohlensäun
und des Kalkes zusammengesetzten Körper mit der Grundlage
des Rhomboeder, und die Spielweite der Variationen zwiscbei
LXXXI
dem direct Gesehenen und dem in den Denkbegriff Ueber-
geführten ist in sofern eine beschränkte, als sie nur die Grösse
oder Unebenheit der oberflächlichen Form betreffen kann.
Wenn wir uns den Ealkspath in abstracto denken, wäre es
möglich^ fast momentan in rascher Bilderfolge die möglichen
Aussehens- Veränderungen zu durchlaufen, gewöhnlich aber
wird sie in der chemischen Gomposition constanter Krystalle
in einer Durchschnittsgestalt oder in derjenigen Bequemlich-
keitsgrösse aufgefasst, auf der das Auge zur deutlichen Er-
kennung der Eigenschaften am mühelosesten ruht. Wird
dann der Kalkspath seiner analysirten Zusammensetzung oder
seinen gemessenen Umrissen nach weiteren Eintheilungen
unterworfen, so gehört diese Arbeit dem Felde der Chemie
oder Krystallographie an, hat dagegen nichts zu thun mit der
Sprachschöpfung, die aber ihrerseits in Nebenstellung des
Flussspaths, Magnesit u. s. w. zum Kalkspath den Begriff des
Krystalles oder weiter (in gleichzeitiger Berücksichtigung
amorpher Mineralien) den der Steine bilden mag, die der Ab-
teilung der Naturkörper einfügbar bleiben u. s. w. Der Be-
Sfiff des Krystalles ist bereits ein unnatürlicher oder gegen
^e Natur verstossender, weil eben, um sich selbst zu ver-
wi*klichen, von allen denjenigen specifischen Eigentümlichkeiten
abstrahirend, die der Natur gerade als Merkmale dienen, das
*^**fcelobject der realen Existenz zu markiren. Der Krystall
^istirt nicht in der Natur im Grossen und Ganzen, sondern
QUt> auf dem durch den menschlichen Geist repräsentirten
Teilgebiete derselben, auf dem er sich unter zufällig gegebener
v*Ui«i, wie die Sprachausdrücke zeigen, wechselfähiger) Be-
achtung aus verschobener Perspective reflectirt hat. Inso-
er** wäre der Krystall nun wieder ein notwendiges Natur-
P^Oduct, da die Psychologie ihre Erzeugnisse unter demselben
^^ün notwendiger Gesetze hervortreibt, wie alle übrigen
***lc!ungsprocesse. Auch der Krystall (obwohl idealistisch
Rfcfceugt) besitzt also seine Realität, aber eine von der objectiven
Bastian, Ethnologische Forschungen. F
Lxxxn
Realität abweichende und sich mit zunehmender Generalisation
noch weiter von ihr entfernende. Im Gegensatz zu dieser
subjectiven Idealität kann die reale der Paradeigmata nicht
in den Krystallen gesucht werden, sondern nur in dem har-
monisch gebildeten Körper des Kalkspaths, und zwar nicht
in dem räumlich gesehenen, dessen äussere Form und Grösse
beliebigen Wandelungen unterworfen ist, sondern in den stöchio-
metrisch-mathematischen Gesetzen seiner mit chemischer Con-
stitution correspondirenden Kernform. Es ist deshalb eine
bedenkliche Täuschung, wenn mit den Hülfsmitteln der exacten
Methode versehene Naturforscher im scholastischen Sinne fort-
operiren und z. B. durch Zusammenfassung der animalischen
Organismen in der Descendenzreihe einer Aufklärung näher
zu kommen glauben, da sie sich gegentheils durch solche
Generalisationen immer weiter von denjenigen Angriffspunktem^
entfernen, die allein mit der Zeit ein Eindringen in di
Räthselfragen des Daseins ermöglichen können. Ist das be
stimmte Gesetz, das der Bildung eines Baumes im Fortwachse
seiner Zellen und deren Anordnung zu Grunde liegt, aui>
gefunden, so wird es sich unter leicht übersehbaren Yariatione
auf alle die des gleichen Typus anwenden lassen. Sobal
indess die Abweichungen sich mehren, so dass der Ueberblic
erschwert wird, ist es rathsam, sogleich diese Verähnlichunge
die auf eine falsche Fährte abzuleiten drohen, aufzugeben un
wieder von einem neuen Mittelpunkte aus einen vom frühere
unabhängigen Untersuchungscyklus vorzunehmen. Im gerade
Gegensatz zu der Alles verwischenden Descendenzlehre müs-
sen daher die Forschungen zunächst in eine möglichst gross- «
Zahl von Specialarbeiten zersplittert werden. Erst wenn w
in allen diesen, vorläufig immerhin (als feste Scheidegrenze
an sich entbehrend) empirisch ziehbaren Kreisungen zu Foä"-
mein fester Gesetzes-Normen , gleichsam den Paradeigmata* 5
gelangt sein würden, dürften, innerhalb dieser, Generalisation» **
versucht werden, die uns dem der Erscheinung unter d^*"
Lxxxm
Form der Anschauung unterliegenden Dinge an sich näher
fuhren*und bei Verknüpfung dieser Resultate mit den Schöpfungen
der durch gleiche Methode zersetzten Denkprocesse einen
idealen Durchblick auf das Reale verstatten mögen.
Keine Regel ohne Ausnahme, aber die Ausnahmen sind
immer nur die Folge unserer für Auffassung der kleinsten
Unterschiede ungenügenden Messinstrumente. In der anorga-
nischen Natur zeigen sich deshalb weit festere Verhältniss-
zahlen, als bei den grösseren Complicationen der organischen,
doch auch hier ist die constant aus dem Durchschnitt gewon-
nene Regel als Massstab festzuhalten, weil sonst überhaupt
jedes Denken aufhört oder vielmehr das Denken noch gar
nicht beginnen kann, und nur Sinneseindrücke vorhanden sind
ohne logische Associationen. Den Species gegenüber sind die
Varietäten als Ausnahmen zu betrachten, und wollte man in
gradueller Fortbildung die Varietäten selbst in Species über-
fahren, also die Ausnahmen zur Regel machen, so würde mit
Verwischung der Unterschiede oder Umkehrung derselben
Alles in das Chaos des Sinnlosen versinken. Man hat gewisse
Moralprincipien als allgemein gültig anerkannt, und darunter
zuerst das Verbot des Tödtens, das Selbsterhaltungsgesetz
jeder Gesellschaft. Allerdings sind Beispiele genugsam aus
ethnologischen Thatsachen bekannt, wo sectirerischer Fana-
tismus den Mord als Tugendgebot heiligte. Hätten sich indess
derartige Ausnahmen zur Regel erhoben, so wäre die Gesell-
schaft als solche, das Beobachtungsobject sowohl als den sub-
jectiven Beobachter eingeschlossen, selbstmörderisch schon
^Bgst zu Grunde gegangen. Und einen gleichen Selbstmord
begeht die Logik, wenn sie, die von der Natur deutlich zwischen
Species und Varietät gezogenen Grenzen missachtend, dem
Phantasmagorischen Nebelstreif allgemeiner Descendenz folgt.
Wenn Malachit, Fahlerz, Olivenit oder Vitriol, Gelberde,
^okydolith u. s w. in einer Untersuchung vorliegen, so wird
** Reaction auf Kupfer oder auf Eisen einen Zusammenhang
F*
LXXXI?
(trotz der verschiedenen Krystallisationen im Fahlerz und Oli-
ven^) nachweisen, und weiter die Stufen des Sauerstoffs im
Oxydul des Vitriol und dem Oxyd der Gelberde. Treten in
organischen Productionen Analogien hervor, die in Parallelen
mit einander oder in stufenweiser Gliederung zu einander stehen,
so mus8 das ebenfalls den Schluss auf einen gesetzlichen Zu-
sammenhang veranlassen. Welcher Art derselbe nun aber sei,
ist a priori in keiner Weise bestimmbar, sondern kann sich
nur aus den Thatsachen (vergleichender Beobachtung derselben
und Versuchen mit denselben) ergeben. So weit wir in den
Variationen die Herleitung von einander nachweisen können
ist der gemeinsame Ursprung gesichert; sobald diese Beweis-
möglichkeit aufhört, ist von demselben Augenblicke an die
weitere Verwendung dieser Hypothese verboten, da gerade
weil sie .in einer bestimmten Zahl von Fällen positive Gültig-
keit hat, ihr Werth in allen übrigen ein negativer, also Null
sein muss. Während deshalb, um die regelmässigen Stufen-
reihen im Thierreich unter einer gemeinsamen Anschauung
zusammen zu fassen, vorläufig jede Schöpfungshypothese zu-
lässig war, so lange es den Anschein hatte, sie mit den That-
sachen in Einklang zu bringen oder zu halten, würde gerade
die (neuerdings so bevorzugte) Descendenztheorie auch schon
als vorläufige Hypothese abzuweisen sein, weil Abstammung
bereits als auf bestimmte Kreise (sei es Genus oder Species)
deutlich beschränkt sich nachweisen lässt, und deshalb nicht
jenseits der Peripherie dieser Kreise als Argument verwandt
werden kann, da sonst dasselbe Wort zwei für principielle
Scheidung geschaffene Ideen zu decken hätte. Ohnedem treten
diese Abstammungslehren über diejenigen Grenzen, die dem
naturwissenschaftlichen Denken überhaupt gezogen sind, hinaus
und verirren sich als in der Wüste des Begriffslosen. Nur inner-
halb der Relationen lassen sich aus denselben neue Resultate
entwickeln, zur Betrachtung des Absoluten können zwar die
Speculationen aufsteigen (wenn der Naturforscher dazu Müsse
LXXXV
oder Lust hat), die Inductions- Methode kann es erst am End-
punkte ihrer Forschungsbahn erreichen, also erst in ferner
Zukunft, wird aber dann freilich auch ihres Resultates desto
gewisser sein. Es ist ein völliges Verkennen des Denkprocesses,
seiner Mittel und seiner Zwecke, wenn man durch Reihen-
bildung in den Erscheinungen des Thierreichs zu einem Ziele
gelangen zu können glaubt. H&ben wir uns je nach dem augen-
blicklichen Stande unserer Kenntniss einen organischen Typus
gebildet, so müssen sich unsere Detailforschungen innerhalb
desselben bewegen, denn wenn sich für die weiteren Einzeln-
heiten noch ausserdem Beziehungen finden sollten, so würde
sich daraus nur die Unrichtigkeit der ersten Generalisation,
als einer zu beschränkten, ergeben und ein neuer Typus zu
bilden sein. Ueber die durch verständliche Relationen gesetzten
Marken führt jeder weitere Schritt die Naturwissenschaft zur
Verletzung ihrer eigenen Gesetze. Ain strengsten hält an diesen
die Chemie fest, durch Erfahrungen belehrt, wogegen in den
organischen Naturwissenschaften noch mancherlei Seitensprünge
ertaubt scheinen. Eine unklare Begriffsverwirrung von Zeugung,
Entstehung, Fortpflanzung hat dazu beigetragen, die Confusion
ärger zu machen. In organischer Art gehört die geschlechtliche
Zeugung oder sprossende Fortpflanzung zu dem Artbegriff,
a's solchem, sie würde aber, in ihre Factoren zersetzt, immer
nur auf elementare Constituenten führen , wie sie die Analyse
■
to den organischen Körpern nachweist So wenig Auffindung
chemischer Elemente die Möglichkeit eines Ueberganges in
audere suggerirt, so sehr vielmehr im Gegentheil eben solche
Auffindung unüberschreitbare Differenz fixirt, ebenso bestimmt
^uss im organischen Reich an dem sich innerhalb des Typus
erfüllenden Kreislauf des Werdens festgehalten werden. So
kuge die Einzelnzelle in ihrem Verhältniss zum Ganzen schwer
genug wiegt, um ein Selbstleben zu bewahren, mag die Täu-
schung eines scheinbar unbestimmt Fortwucherns gegeben sein,
^ber nur in Folge der Schwierigkeit, die der scharfen Aus-
LXXXVI
prägung des Typus im Wege steht Sobald dagegen die Ge-
schlechtspolarität zum Durchbruch gekommen ist, bleibt jede
Anknüpfung an eine Pangenesis abgeschnitten.
Alle Versuche, die Entstehung in Raum und Zeit zu de-
duciren, müssen an sich fruchtlos verlaufen, ob wir die
Schöpfungszeit auf Billionen oder Trillionen Jahre verlängern,
ob wir das Sonnensystem zum Urnebel verflüchtigen, oder die
gesammte Milchstrasse oder welche andere Fixsternmenge,
(immer ein gleiches Null in der Unendlichkeit, wie jene Zahl in
der Ewigkeit). Nur im Momente des Werdens selbst können
wir einen Einblick in dasselbe erlangen, in dem Momente, wenn
sich das Object subjectivirt, wenn kosmische Agentien, durch
die Sinnesorgane einfallend, auf dem Resonanzboden des durch
terrestrische Processe ernährten Nervensystems den Ton des
Gedankens anschlagen.
In der religiösen Anschauung prägt sich der Nationalgeist
aus, indess bleibt das Gerüste einer aus der Fremde gebrachten
Lehre äussere Zuthat, und weit entfernt, den Volkscharakter
specifisch zu bedingen oder zu verändern (wie es Geschichts-
schreibung oft darzustellen beliebt), wird vielmehr die Religions-
form, wie alle anderen Verhältnisse, von dem jedesmaligen Volks-
charakter bedingt. Der Einfluss neuer Ideen milder Gesittung
mag rohe Barbarei in den Weg des Fortschrittes lenken, aber
das schliessliche Gesammtresultat wird wieder nach dem Grund-
ton der nationalen Anlage gefärbt sein und die zur Anregung
vielleicht dienliche Religionsidee sich danach ihrerseits umge-
modelt zeigen. Je nach der Stimmung des Volkes oder einer
einzelnen Secte kann aus jeder Religion Alles werden, und das
Christen thum z. B. hat sämmtliche Phasen*) durchlaufen von
*) Io den zwanziger Jahren des XIX. Jahrhunderts erdachte Big-legged
Jimmy mit zwei anderen europäischen Ansiedlern auf Samoa eine neue Religion,
deren Propheten sie waren nnd sie im Namen des höchsten Wesens, dem Feste
gefeiert wurden (unter Singen von Matrosenliederu), Polygamy, Tanzen und
Unterhaltung der Priester empfahlen. They lived, what they termed a jolly
Lxnvn
einer reinen Lehre der Liebe und des Mitleides zu den Orgien
anthropophagischer Excesse. Unsere heutige Humanität ist
live, even to being carried from place to place on tbe Shoulders of their dis-
ciples (Pritchard). This „new religion mouvement" proved so very successful
a speculation, that one System after another arose. Ultimately a Samoan (Joe
Gilbert) returned on a colooial Whaler with a new creed from Sydney. From
bis name (Sio Vivi) his adherents were called Siovivians and there are yet
of his followers in Samoa (1866). He cured the sick by a miracnlons touch
and selected on old wo man for his priestess, who cured the sick by the touch
of a cold hand (of another woman). She announeed, that Sisu Alaisa (Son
of the God of heaven) would come on the crest of the waves to reside in
Samoa and would canse food to come down from heaven for his faithful fol-
lowers. Most of the sacred stones (in Fiji) are of a peculiar shape oblong
and slightly rounded at the upperend. In Ban are large flat stones, on whieh
pebbles are placed. On Vanna Levu are two stones whereon there are perpetoally
two gods wrestling. Der einheimische Prophet nnter den bekehrten Kol wäscht
die Füsse vor der Tanfe nnd feiert das Abendmahl mit Reis und Milch. Als
die Missionäre auf Samoa ankamen, war die Stimmung dem (aus Tonga her)
bekannten Ghristenthume sehr günstig, so dass in Savaii nnd Upolu ganze
Districte Vertreter und Lehrer forderten. Auch auf den übrigen Inseln ver-
leitete sich allgemein das Verlangen Christ zu werden, und weggelaufene
Matrosen fanden keinen besseren Erwerbszweig, als gegen Bezahlung zu taufen
QQd Gebete zu lehren. Williams gesteht selbst, dass dies Verlangen nicht
&Qs wahrer Sehnsucht nach einer reineren Religion hervorging, aber man er-
ntete von der Bekehrung Allerlei, Schutz gegen Krankheit, häufiger Schiffe
u- dgl. m. (8. Meinicke). Das Zeichen der Rechtgläubigkeit bestand im Essen
<*•* Etua (inspirirte Thiere). Die Aussprüche der „neuen Seherin" von Graz
(einer dreiundzwanzigjährigen Jungfrau in ihrem in Gott entzückten Zustande),
*** von Gott eingegebene Offenbarungen, gegeben mit feierlicher, wohlklingender
"timme, begannen immer um 5 */* Uhr und dauerten bis 6 Uhr , wo sie dann
d,e früher ausgebreiteten Arme, wie eine durch mechanische Federn bewegte
"**tue, langsam in eine bittende Lage, mit gefaltet emporgehobenen Händen,
br*chte (1860). Die menschliche See, als ein durchsichtiger und zerfliessender
Körper, kann sich unserem sinnlichen Auge nicht sichtbar darstellen, sie muss
0 fleisch gekleidet sein, damit sie sich durch sichtbare Zeichen uns mit-
ten kann (25. Juli 1854). Heidnisch-christliche Ketzereien, die die tahi-
l8chen Gemeinden (seit 1827) öfter verwirrten, haben sich von dort auch auf
le übrigen Societäts-Inseln verbreitet und besonders auf Maupiti Eingang
&e"Qriden, so dass eine Zeit lang alle Bewohner ihnen anhingen. Es scheinen
6r*chiedene, von einander unabhängige Irrlehrer aufgetreten zu sein, deren
****&*, angeblich vom heiligen Geist inspirirt, die Existenz der Sünde leugne-
Q> andere auf mystische Weise Krankheiten heilten. Die ketzerische Secte
Neuseeland, deren Gott oder Prophet Papahurihia (Wunder-Erzähler) hiess,
ttt&tand im nördlichen Theile der Insel durch halbunterrichtete Schüler der
***U>näre. Sie sieht den Sonnabend für den heiligen Wochentag an und
Lxxxvm
nicht die directe Folgewirkung des Christenthums, sondern der
durch die Entwicklung der Wissenschaft hervorgerufene Zeit-
geist hat das Christenthum für uns zu einer Religion der Hu-
manität gestaltet. Aeusserliche Formen können durch fremde*)
hält bei Nacht religiöse Versamminngen , wo die Priester Bibelstellen (mit
Prophezeiungen , die von den Geistern der Verstorbenen kommen, gemischt)
vortragen (s. Meinicke). Tean (Diacon der Kirche Panavia in Tahiti), sich
für Jesus Christ (unter Wunderzeifhen) erklärend, gründete (da Beten nnd
Lobpreisungen Gottes genügen) die Secte der Mamaia, die sich (von den
Missionären verbannt) nach der Insel Maapiti (1830) verbreitete und in Bora-
Bora sowie (1833) auf Raiatea viele Anhänger gewann. Au liea d'etre in-
spiräs par Oro, Tane* ou autrea divinitäs, leurs prophetes le sont par le Christ,
par 8t. Jean, par St. Paul etc. Une femme le fut par la vierge Marie
(Moerenhout). Als Hassan Labbah während des Sturmes auf den Herrn (Sidna)
vertraute und die Gefahr verschwand, fielen ihm die Mitschiffer als Gläubige
bei (s. Hammer). Der heilige Jüngling Böhm (in Niklashausen) gestand beim
Verhör, dass seine Wunder keine warehafftige czeichen weren, sundern ytel
fantasie were (s. Stotle). Das ertrunkene Kind, das erweckt sei, war noe!
vorher gerettet worden, die ertrunkene Jungfrau aber wirklich todt nnd be^
graben. Das blindgeborene Kind sei noch blind, der Lahme habe vor de»:
Heilung so gut gehen können, als vorher. Der angeblich Stnmmgeborene^
(unter den Gefangenen) gab an, dass er sich auf dem Hinwege des Sprechen!
enthalten, um nach dem Wunder Geld zu erbetteln. Der Sauverschneider aue
dem Bischocher Thal, der seine auf das Pferd gebundene Frau als lahm zu
Kirche gebracht, bat (nach der Heilung) die Umstehenden, „dass sie ih
steuern wolten, damit er solch gelobt Wachs mög kaufen" (s. Barack). Di
Rache des Himmels Hess nicht auf sich warten, bei der Christenverfolgung i
Tonkin (1750), indem im Palast zu Sinoa eine Feuersbrunst ausbrach und dff^
Gemahlin Kai-An-Tin's (der den König aufgestachelt hatte) starb (s. Pacht!«
*) Die Warali (mit marathischem Dialect), die (in Gestalt eines Steinr
den im Jungle lebenden Waghia (den Tigerherrn) verehrten (um nicht
ihm beschädigt zu werden), hofften nach dem Tode auf Bhagavan, von de
sich nicht sagen liesse, wo er sei und wo nicht. We cannot teil antworteten
sie auf des Rev. Mitchell Frage, does he (a man dying in sin) go to a goev
place or a bad place? und „How can we answer the qnestion" (where does tF".
soul go after death ?). Als der Missionär (der Dourga) den Papuas von d
allwissenden und allgegenwärtigen Gotte sprach, meinten die Papuas, die di
erhabenen Wesen noch nie gesehen, auf die Antwort, dass sie unsichtbar sei
dass sie wahrscheinlich in den Flaschen steckten, deren Trank mit z
Geistern zu beseelen scheine. Ich will nicht mehr lernen, sagt Malimane (So
des Bakopa-Häuptlings , der keinen andern Gott als sich selbst kannte),
will es nicht anders haben, als meine Voreltern. Wenn Malmane, nach d
ich genannt bin, sich in der Hölle findet, will auch ich dort brennen
Wangemann), 1861 [wie Rabod]. The Sumatrans (aecording to Marsden)
LXXXfX
>stel eingeführt werden, wie die Fleischenthaltung der
Idhisten bei den einst als blutgierig verrufenen Mongolen,
> idea of a future lifo , but not as a State of retribntion, conceiving im-
slity to be the lot of a rieh rather than of a good man. II ne ße trouve
t des punaise dans les Cellules des Chartreux (quoiqu'il s'en trouve dans
chambres de leurs domestiques) et le Pere Jacques du Breul assure qne
arrive par nn privilege particnlier que dieu a aecorde* aux Religieux
;e saint ordre. Die Bachapin wollten trotz Burchell's Hinweisung auf den
Jpfer die Pflanzen nicht dem (gefürchteten) Mulimo (Murimo) zuschreiben,
lern meinten, dass sie von selbst wachsen. Die Königin Singa theilte
olla mit, dass ihre Vorfahren die Erde gemacht, und dass ihre eigene
ht (in Matamba) noch grosser sei. Paulus sah in Jesus den Urmenschen
Himmel, der, als die Zeit erfüllt war, auf die Erde niederstieg (s. Lang).
die Brüder (die die um Regen bittenden Bapedi Sekununi's angewiesen,
Regenmacher fahren zu lassen) „ernstlich im Gebet angehalten (weil sie das
*e Erdreich sahen), erhielten sie Freudigkeit dem Volke zu sagen, der Herr
b sie erhört, und als nach drei Tagen der Regen kam , war das Volk wie
ürzt, sagend, der Herr ist Gott (1861). • Als der Regen (1862) wieder
:>lieb, wurde die Dürre den Gläubigen zugeschrieben, die statt das Haupt
scheeren Hüte trügen. Mamulemele (die Frau, die nach der Geisselung
eugnete) starb nach Jahresfrist an der Geburt eines unehelichen Kindes
er den entsetzlichsten Schmerzen4' (s. Wangemann). [Arius.] Die Hungersnöte
[I. Jahrhdt.) wurde der französischen Abneigung gegen Zahlung des Zehnten
esch rieben (s. Garinet). Im schwarzen Tod (XIV. Jahrhdt.) wurde der
nabelschuh bestraft. Gregory (VI Century) mentions a nun, who, when
king in a garden, began to eat without making the sign of the cross. She
bitter cause to repent of her indecent haste, for she immediately swallo-
l a devil in a lettuce (s. Lecky). Descendit in coelis missus ab arce Patris,
oivit per aurem Virginis in regionem nostram (St. Agobard). Maria (the
b priesters of the Patagonians) began to descant upon the virtues of her
ist (a small flgure, carved in wood, representing a dead person stretched-
), telling that he had a good heart (buon corazon) and was very fond of
aeco (King). Experiences of Utility, organised and Consolidated du ring all
t gen e ratio ns of the human race, have been producing nervous modifleations,
ich by continued transmission and aecumulation have become in us certain
alties of moral intuition certain emotions responding to right and wrong
duet, which have no apparent basis on the individual experiences of Utility
»rbert Spencer). Butler speaks of self-love as if synonymous with conscience.
rbert Spencer reduced the Moral Ideas in Man to inherited but half-f or-
ten associations of Utility. The first realisation of a moral idea was pro-
>ly when a man became conscious of the existence, exterior to iiimself, of
>ther personality, when by sympathetic Imagination he coneeived a peculiar
erest in tbe personality, perhaps a sort of awe for it, or a feeling of love
it (Graut). Seif love in the highest and truest sense is (aecording to Aris-
to) identical with a seif devotion to what is noble and great.
xc
und mögen, als an der Oberfläche liegend, den vorübergehenden
Beobachter täuschen, obwohl sie im Zeitstrom immer wieder
aufgelöst und weiter verarbeitet werden müssen.
Die humanen Lehren des Christenthums, die schon den
classischen Völkern nicht fremd gewesen, aber besonders seit
den indischen Handelsbeziehungen Alexandriens in den Rab-
binen-Schulen Ansehen gewannen, erhielten ihre Verbreitung
durch aufrichtig begeisterte Prediger, als sie sich in der
Person des Stifters des Christenthums mit den schwärme-
rischen Messias - Ideen verbunden hatten. Diese waren im
hebräischen Volk aus psychologischen Gesetzen entsprungen,
als sie zur Zeit der Propheten ihr unter David so glänzendes
Reich gebrochen sahen und nun wie jedes Volk unter ähnlichen
Verhältnissen (wie im prosaischen Islam selbst die unterliegende
Partei der Schiiten) sich mit der Wiederkehr eines Retters
und Rächers trösteten, in der Rückkunft des wiedergeborenen
David oder eines Spross aus davidischem Hause (gleich einem
Barbarossa, der bis zum Kampfestage im Kyffhäuser schlum-
mert, wenn auch seit den beim Palmeneinzug in Jerusalem
nicht erfüllten Hoffnungen eines siegreichen in einen lei-
denden Gott verkehrt). Diese Hoffnung wurde gekräftigt,
als die Juden*) im Exil die Lehren der gleich ihnen ebenfalls
von den Persern geknechteten (und seit Zoroasters Reform
mit einheimischer Priesterkaste verschmolzenen) Magier auf-
nahmen, die damals (und auch nach dem weiteren Falle ihres
unter den Sassaniden erneuten Gultus) die Idee des Sosiosch
*) Hätte nicht (nach Banr) „die nationalisirte Idee des Judenthums, die
Messias-Idee, mit der Person Jesu sich so identificirt, dass man in ihm die
Erfüllung der alten Verheissung, den zum Heil des Volkes erschienenen Messias
anschaute, wie hätte der Glaube an ihn zu einer weltgeschichtlichen Idee von
solcher Bedeutung werden können? Durch die Messias- Idee erhielt erst der
geistige Inhalt des Christenthums die concreto Form, in welcher er in die
Bahn seiner geschichtlichen Entwickelung eintreten, das Bewusstsein Jesu durch
die Vermittlung des nationalen Bewussteeins zum allgemeinen Weltbewosstsein
sich erweitern konnte."
% XCI
ausbildeten, am Ende der Tage, wenn sich für die in Indien
später durch Muhamedaner bedrängten Brahmanen ihr Vishnu
im Umlauf der Weltalter als Kalkin einkörpern wird, den
Gläubigen Hülfe zu bringen. Unter anderen Conjuncturen
sangen nordische Barden, als sie in einer Fluth neu ein-
brechender Ideen den Untergang des Heidenthums vorher-
sahen, vom Kampf im Ragnarökr und dem Fall ihrer Götter,
von dem Feuerschwerte des aus früheren Beziehungen bei-
behaltenen Surtur aus Muspellheim (wozu erst nachträglich von
hartnäckigen Gegnern der Reform ein neu entstehender Himmel
Dachgedichtet wurde). Gleich den Buddhisten kannten die
Etrusker den Ablauf der Weltalter in bestimmten Perioden,
von denen eine gerade um die Zeit von Christi Geburt zu
Ende ging, um die Zeit, wo das römische Reich sich in der
Hand eines Alleinherrn*) concentrirte und in VirgiTs Liede
die sibyllinischen Orakel (unter Physkon) von der Geburt des
Erlösers sich wiederholten, als die Gegenwart weisser Elephanten
in Rom (nach Horaz) aus hinterindischen Gesandtschaften die
dort die in diesem Thier mit Buddha's Incarnationen verknüpften
Mythen im Westen geläufig machten, als auch (nachdem schon
Eucratides' Münzen neben griechischen Legenden das bactrische
Pali gezeigt hatten) der Cyklus von 500 Jahren, worin Buddha's
Paraclet in Nagarjuna erscheinen sollte, ablief und, unter den
tiach dem Partheistandpunkte verschieden aufgefassten Wechsel-
beziehungen zwischen Vicramaditya und Salivahana, den Bud-
*) Nach den Geschichtsbüchern der Etrusker hatten die ersten vier Secula,
«des 100 Jahre gedauert, das fünfte 123, das sechste 180, das siebente ebenso
* BO , das achte war das laufende (zu Varro's Zeit) , das neunte nnd zehnte
^och zu erwarten. Wer von den am Grüudungstage einer Stadt Geborenen
itu längsten lebte, gab (nach den etruskischen Ritualbüchern) durch die
^aner seines Lebens bis zu seinem Todestage das Maass des ersten Seculum,
l«r von den an diesem Tage Geborenen am längsten Lebende das des zweiten
*- s. w. (s. Preller). Bei der (nach Nigidius Figulus) aus Egypten stammenden
V"ertheilung der verschiedenen Weltalter an verschiedene Götter wurde im
ahnten and letzten Weltalter eine Herrschaft des Apollo (zur Zeit des
A^ugustus) geweissagt (Virgil).
xcn
dhisten Sakyamuni, den Brahmanen Krishna geboren wurde,
im Anschluss an Dionysische Reminiscenzen des afghanischen
Jleru. Die in Tibet bei jeder Metempsychose des Priesterkönigs
geläufigen Wundergeburten wurden mit den nordischen Reiter-
völkern der Indoskythen weit über Asien getragen und ver-
banden sich an den gegenüberliegenden Küsten Afrikas und
Indiens mit den aus altegyptischem Horus (Oro bei den
Ibos) auch im Dionysos-Cultus*) hervorwachsenden Ideen von
*) „Dionysos ist im vollsten Sinne des Wortes der Franen-Gott, die Quelle
aller ihrer sinnlichen nnd übersinnlichen Hoffnungen, der Mittelpunkt ihres
ganzen Daseins, daher von ihnen zuerst in seiner Herrlichkeit erkannt, ihnen
geoffenbart, von ihnen verbreitet, durch sie zum Siege geführt (Bachofen).
Mit zauberhafter Gewalt riss der Herr des üppigen Natnrlebens die Welt der
Frauen auf neue Bahnen fort" [Krischna, Christ, Buddha]. Les relations des
Ethiopiens avec l'Inde doivent dater d'one antiquite* d'autant plus reculee, et
ont e*te* d'autant plus reguliere jusqu'a l'arrivee des Europe*ens, que les cou-
rants de la mer des Indes portent sur la cote* de Malabar les navigateurs des
cdtes d'Abyssinie et cenx du golf arabique, au sortir de Bab-el-mandeb. Les
relations des voyageurs europlens attestent l'activite de ces navigateurs, meine
dans les XV et XVI siecles p. d. Connus dans ces contrees sous le nom
arabe de Sydy (monsieur), estime*s ä cause de leurs connaissances , et surtout
de leurs talents politiques et administratifs, ils occupaient les premiers postes
aupres des rois de Golconde, de Viziapour etc., ils avaient meme forme un
petit e*tat aristocratique et independant (Langles). Les Abyssins ont porte
dans linde l'ide*e des monuments ä la fois gigantesques et barbares, qu'ils
avaient vn dans leur patrie et dans la haute Egypte, le souvenir des babi-
tation soriterraines de leurs troglodytes et des immenses hypogees de la The"-
baide. The appellation of Siddee was applied on the Deccan to natives of
Abyssinia, of whom several either as slaves or adventurers, in former times
gained ascendance over the king of Viziapore, and were exalted by bim to
the highest employments in the State. They gathered all of their own country
they could procnre either by purchase or invitation and even the Caffrees of
other parts of Africa (their natural courage awing their rivals). Their flrst
marriage8 were with natives of India and afterwards among their own families,
which preserving the nationality, in time formed a numerous Community,
distiuct in flgure colour and character from all the other races of Mahomedans.
At the time of Sevaji's revolt from Viziapore, three of the prinzipal provinces
of the kingdom were governed by Siddees, of whom the admiral of the fleet
was one and had under his Jurisdiction a considerable extent of the seacoast
to the north and south of Gingerah. Reverence to the higher family and to
the Moguls choice had given the pre-eminence of command to Siddee Sambole,
bat the other captains preserved the distinct command over their crews and
XCI1L
fortdauernder Wiederverkörperung (mit der Psychologie der
Westküste verknüpft), während die Zaubereien des fetisch-
dependents, and au aristocratical Council determined the general welfare of
this republic, in which the lowest Orders from their skill and Utility maintained
some influence (Orme). Adule (Thalia oder Aznle) lag am Adulicus Sinus
(Annesley Bay), als Seestadt des Mischvolks der Adollitae (in der Regio Trog-
loditica) und bildete (von flüchtigen Sklaven aus Ägypten gegründet) den
Hafen von Axnme (zur Zeit der Kömer). Aof dem einen Theil der griechi-
schen Inschrift in Adulis (bei Gosmas) wird der Elephantenjagden des Ptole-
mäos Euergetes (nnd seines Vaters) im Lande der troglodytischen Araber und
Aethiopier erwähnt, in der andern erzählt der äthiopische Konig seine Feld-
zuge in Arabien und Aethlopien bis zur egyptischen Grenze (in Semenae oder
Samen in Abyssinien, am Tacazze u. s. w.). Auxume oder Axum (in Tigre).
war (nach Steph. B.) die Hauptstadt der Aethiopes Auxumitae. Der Obelisk
(in Axum) steht neben einem Daru-Baum (Actis sycaminns). Die Dynastie
der Konige auf der griechischen Inschrift von Adulis und der bilingualen In-
schrift (im Griechischen und Coshitischen) leiteten sich von Ares (über Trog-
lodyten, Homeriten, Sabäer herrschend). Die (beschnittenen) Troglodyten in
Ost-Abyssinien hielten es für ehrenvoll, dass die zum Weiden der Heerden un-
fähigen Alten mit dem Schwanz eines Ochsen oder einer Kuh erdrosselt wurden
(nach Diodor). Ecooxofais (der zur Zeit des Periplns in Aethiopien herrschte)
flndet sich als Zahakale im Tarikh Neguschti (64 p. d.). Für Frumentius
(Abba Salama oder Fremonatos) schrieb Constantins an die Könige Aizana
t>Hd Saizana (bei Athanasius). Auf der griechischen Inschrift in Axum findet
8i«»h der Name Aeizana. Salt sah Factoreien der Somali an der Küste der
f**sel Buckah gegenüber. Cosmas erwähnt griechischer Inschriften in Adulis.
t-alibala baute die Tempel von Lasta (1095 p. d.). Alexander M. siedelte
^yrer südlich von den Axumiten am rothen Meer an (Philostrogius). Cosmas
*opirte (VI. Jahrhdt. p. d.) die griechische Inschrift auf dem Monumentum
Vdulitanum. Bazen herrschte (in Aethiopien) zur Zeit um Ohr. Geb. Die Portn-
tlesen sahen (nach Tellez) eine griechische Inschrift in Axum. Anrelian
dachte aus Palmyrae (handelnde) Axomitae für seinen Triumph (bei Vopiscus)
- "74 p. d. Agatharchides beschreibt die Trogloditae (vom Sinus Arsinoites bei
^erenice) als (räuberische) Hirten (nnd Jäger). Die abyssinischen Könige
V^breha und Atzbeha wurden von Frumentius bekehrt. Dann folgte gemeinsam
Vtzea, Atzfed und Amey und ihnen Arado, Aladoba und Alamid, qua tempes-
•^.te multi monachi Christianismi proferendi causa ex Aegypto in Aethiopiam
^«oerunt (Ludolf). Auf Tacena (Sohn des Alamido) folgt (522 p. d.) Calebus
>*ler Elesbaan. Ex Aegypto vocatis opiflcibus erbaute Lalibala Felstempel in
abyssinien. Abreha et Atzbeha iidem sunt, qui in Epistola Gonstantii ad
l?yrannos Axumitarum Aizana et Sazanus vocantur. Scaliger um Abissinorum
ö^. Africa in Indiam expeditionem et fugam flnxisse. De Couto horte von den
banyanen, dass die unterirdischen Tempel in Dekkhan (bei Oanaris, Elephanta
**-. s. w.) gebaut seien durch den im Lande der Mogholen geborenen Konig
feimelamenta (patanischer Rasse), der von Bimagar und Bengalen bis nach
icrv
artig wandelnden Buddha (im dämonischen Buta) den Budha
Abyssiniens zum Einfahren in Hyänen geschickt machten.
Unter den in den letzten Tagen der Ptolemäerherrschaft zu-
nehmenden Wirren wurden manche philosophische Wissens-
schätze, die früher sorgsam im engen Kreise der Priesterkaste
als Geheimnisse erlösender Mysterien gehegt waren, weiteres
Volkseigenthum und machten, zur Zeit als die Mahajana-
Lehre (nach Taranathaj plötzlich im Buddhismus auftauchte,
das Publikum mit manchen jener Speculationen bekannt, die
später unter Zutritt christlicher Färbung als Gnosis weiter
gebildet wurden. Gleichzeitig erschienen als Vorläufer the-
baischer Eremiten die coenobitischen Essäer*), die mit jai-
nistischer Enthaltsamkeit Kastenvorschriften brahmanischer
Abrahamiten verbanden und durch die Weihe eines heiligen
Gangeswassers den bei den jüdischen Proselyten gebräuchlichen
Abwaschungen die höhere Auffassung des Täufers (in Johannes
Baptista) gaben. Die finstere Bückseite der Heilslehre (in
den Orgien griechischer und indischer Mysterien durch die
Prüfung der Mythras-Ceremonien im Höhlencultus vorbereitet)
führte auch in dem zu römischer Schätzungszeit vielfach durch
Ormuz geherrscht habe (II. Jahrhdt. p. d.). Sein als Jogi progoosticirter
Sohn Drama-rayo (Rama-radja) oder Bndon (Buddha oder der Weise) habe sich
mit seinen Begleitern nach Adam's Pik anf Ceylon zurückgezogen. Rama-
Tschandra, Sohn Dasaratha's (in Onde) , wurde geboren znr Vernichtung der
DSmone (besonders Ravana's), als 3Ä7tarvcoQ durch Trug.
*) Die (den in Dacien Polisten genannten Stämmen ähnlichen) Essäer
liessen (wenn sie an den Tempel Jerusalems Weibgeschenke schicken) keine
Opfer darbringen, weil sie heiligere Reinigungen hätten (nach Josephus).
Strabo sectam quandam Thracum sine mulieribus viventinm memorat, ovt
xrlarag xaleZo&ai oder (nach Joseph) Polisten. Knorrig, creator, conditor.
Zeno 6 rrjs oroäg xrcorijs, auctor, Stoicorum doctrinae (apud Athen). Ho*
Xtorrje, conditor et auctor civitatis. Die zum Judenthum übertretenden Heiden
wurden (als Proselyten) durch Abwaschung mit Wasser aufgenommen. Johannes
der Täufer verlangte (nach Josephus) vorherige Reinigung der Seele durch
Tugend, ehe die Taufe empfangen würde. Indem der Priester die Hostien
weiht, schaft er Gott (creatura creatorem creat) und isst ihn zum Opfer (man —
dncando sacriflcat).
xcv
Aufstände bewegten Samarien*) die Galiläer zum Spucktrei-
ben mit Menschengebeinen (den unter bactrischen Pagoden
*) Unter dem Landpfleger Coponius zerstreuten Samaritaner (am Pascha-
Fest) Menschengebeine im Tempel Jerusalems (Joseph.). Auf den Hohenpriester
Simon (Sohn Kamith's), der auf Eleazar gefolgt, würde Kaiphas eingesetzt
Herodes bevölkerte die von ihm am See Oenezareth erbaute Stadt Tiberias
nach Entfernung von Grabstätten, gegen das jüdische Gesetz, da solche Be-
wohner für sieben Tage unrein machten. Von dem parthischen Usurpator
vertrieben, flüchtete Bossones (früher Geisel in Italien) zu dem romischen Statt-
halter in Syrien. Nach dem Tode des Königs Antiocbus in Gommagene
wünschte das Volk Erhaltung der alten Verfassung, während der Adel die
Aufnahme des Landes als römische Provinz durchsetzte. Nach der Flucht des
Herodes setzten die Parther Antigonus (mit dem das Haus der Asmonäer
endete) in Jerusalem ein, das (trotz der Hoffnung der Juden auf den Schutz
des Tempels) von Herodes (und Sosius) wiedererobert wurde, worauf der (ver-
stümmelte) Hohepriester Hyrkan (durch die Juden Babyloniens) aus parthischer
Gefangenschaft (des Phraortes) zurückkehrte. Herodes ernannte den niedrig-
geborenen Ananel zum Hohenpriester, dann aber Aristobulos, Sohn der Alexan-
dra (Mutter seiner Gattin Mariamme), der aber (nachdem ihn seine Mutter
mit sich selbst in Särgen zu Cleopatra in Egypten hatte flüchten wollen) ge-
tödtet wurde (vom Volk allgemein beklagt), ebenso wie später seine ver-
leumdete Schwester Mariamme, deren Namen der dann aus Reue in Liebes-
vrahnsinn fallende Herodes von seinen Dienern ausrufen Hess. Als Dellius die
Bilder Aristobulos' und Mariamme's (bei Alexandra) sah, erklärte er sie wegen
ihrer Schönheit für Kinder der Götter (s. Josephus). Als Quirinus (mit Co-
ponius) zur Abschätzung des Vermögens nach Palästina kam, erregte der
Gauloniter Judas aus der Stadt Gamala, der (mit dem Pharisäer Sadduk) eine
vierte Secte gestiftet hatte (bisher unerhörte Lehren), einen Aufstand (und
wurden besonders die Jüngeren von den fortan das Land zerrüttenden Uebeln
angesteckt). Die Anhänger des Galiläer Judas stimmten im Uebrigen mit den
Pharisäern übereiu (die 'neben der Schickung doch den menschlichen Willen
zulassen), sed libertatem sie amant, ut eam mordicus tueantur, fiovov r\yt-
fiova xal SeoTtorrjv rov ßeov vneiXr}fdoit varias etiam mortes subeundas,
cognatorumque supplicia et amicorum nihil faciunt, dummodo 'hominum nemi-
nem dominum appellant (Joseph.). Kai ovy%€oqrid'kvt ne/iTtros %leyev rjxetv
vtxo rov 'Avovftidog, %Qant avrfjs ^aajjfiivov rov &eov, xeXSvovjog rs ms
dvrov eX&eZv (dass Paulina von Mundus im Iristempel getroffen werde).
Tiberius quum rem omnem quaestione de sacerdotibus habita, probe intel-
lexisset illos cruci suffixit (Joseph.). Circa eadem tempora mali quiddam aliud
Judaeos perturbavit (ausser dem von Pilatus unter den Juden angerichteten
Blutbad). Gleichzeitig veranlasste der flüchtige Jude in Rom und seine drei
Genossen, die die von Fulvia (im mosaischen Gesetz unterrichtet) für den
Tempel in Jerusalem bestimmten Purpnrgewänder und andere Geschenke unter-
schlugen, die Austreibung der Juden aus Rom (unter Tiberius). Interea ne
Samaritani quidem tumulta caruerunt (auf dem Berge Garizim). Kostobasus
XCVI
verehrten Reliquien), und die ausschweifenden Verirrungen
des Isisdienstes in Rom (s. Josephus) konnten bei der weiten
Verbreitung jüdischer Prediger die geeignete Form gewinnen,
um sich (als durch Herodes der hohepriesterliche Stamm und
mit ihm nationale Hoffnungen abgeschnitten waren) mit der
Person eines einheimischen Lehrers und seines vicariirenden
Opfertodes zu verbinden.
Die Geschichte Senegambiens erhält ihren Charakter be «-
sonders durch das Fortschreiten des Islam in dem von deM^Hr^n
Marabuten hervorgerufenen Gegensatz zu den Heiden odenar^r
vielmehr den (in Folge Untergrabung ihrer religiösen Ver— -^■r-
hältnisse, wie auf Hawaii unter Liholiho oder Kamehaiueh^^ia
atheistischen) Indifferentsten, und da die eine geoffenbart* ^*te
Religion predigenden Missionäre bei gleichartig in ihreJtt^n
Denkweisen nivellirten Noraaden immer (wenn überhaupt Fus^s ss
fassend) einen weit rascher verbreiteten Erfolg, als in' der:^^en
(von Herodes getödtet) stammte von dem priesterlichen Geschlecht Koze a'-^s^Mb,
den die Idumäer (ehe Hyrkan das Jadenthnm einführte) als einen Gott ve^^BMjr-
ebrten. Die bald nach der Hinrichtung Mariamme's in Palästina ausbrechen«»» _^de
Pest galt als göttliche Strafe. Simon, dessen Tochter Herodes heirathe^" ^te,
wurde (trotz seiner niederen Gebnrt) zum Hohenpriester .gemacht (an die Stel
des Jesus, Sohn des Phabes). Herodes stellte dem Aulus Gallus Hülfstrupp
für den Feldzug in Arabien. Herodes erliess den von ihm hochgeachtet
£s8äern den Eidschwur, da ihm als Knabe von dem Essäer Manahem
Königthum geweissagt war (s. Josephus). Als Herodes den nach der Gefangt
schaft dem höchsten Gotte geweihten Tempel ausbauen wollte, fürchteten
Juden, dass er den alten vorher niederreissen würde, freuten sich aber m
der Vollendung. Der Hohepriester Ananus (von den Sadduzäern) Hess Jakol
rov aSeXfov *Irjoov rov Xeyo/tivov Xgwröv, und Andere steinigen (zur
Zufriedenheit der dem Gesetz ergebenen Bürger) Herodes4 Niederlage ge|
Aretas galt als Strafe für den Tod 'Icodvvov rov htexcdovfievov Baatt ferner — tw
(s. Joseph.). Claudius verbannte die auf Anstiften des Chrestus Unruhen er-
regenden Juden aus Born (Sueton.). Das Vorhandensein der Ideen, von deK= nen
die Dinge (bei Plato) nur die materiell realisirte Form darstellen, gab \_ r^""
Philo's Schriften) mit dem loyoe den Gnostikern die gradweisen Emanatioi -wn.
Die Zusammenstellung des Kreuzestodes (und später des Abendmahls) mit ^K^zlem
Passahfest führte das Sühnopfer im Ghristenthum ein. Aus Kleinasien, wo
die beiden Johannes das Evangelium schrieben, gewannen mit dem mystisch 1#?
Element die heidnischen Mysterien Geltung im Christenthum.
k
icvn
mit individuellen Ansichten gefüllten Städten, erlangen werden
(im Buddhismus unter den Mongolen, im Islam unter den
Arabern), so tritt die Opposition am schärfsten zwischen dem
Nomadenvolke der Peuls, als Vorkämpfer des Islam, und den
Mandingoe, als Bewahrer des alten Glaubens, hervor, oder in
den (von den drei Ahnany von Bondu, Fouta-Djallon und
Fouta-Toro oft verbündet) geführten Kriegen und in dem dureh
<iie Eroberungen Kaarta's und sein kastenartig geschlossenes
Herrschergeschlecht der Koubardis (vor dem El-Hadj) gebotenen
Gegengewicht. Die Nationalitäten bilden sich aus den Mischun-
gen *) durch ein einigendes Princip, und mit den zur Gestaltung
drängenden Processen werden ohne jene positive Grundlage,
wie sie eine geordnete Entwickelung voraussetzt (aber oft auf
«olche hinführend), ephemere Reiche gestiftet, wie im vorigen
Jahrhundert das des Abdulghader und neuerdings das des £1
Hadj Omar.
Hat sich die Geistlichkeit einen Einfluss auf die Regierung
erworben, so nimmt sie den ersten Rang im Staate ein, wie
hei den von Almamy regierten Foula-Staaten, wogegen eine
Zeit lang in Senegambien die Kriegerkaste gegen ihre Ansprüche
eine ebensolche Opposition aufrecht erhalten mag, wie gegen
die Brahmanen die Kschatrya. In Indien sind die letzteren,
nach Verlust ihrer politischen Bedeutung oft zu dem gewinn-
bringenden Handel übergegangen, der noch jetzt von Kshatrya-
Geschlechtern bis nach dem Caspi hin betrieben wird, und so
stehen die Sarracolen längs des Senegal in hohem Ansehen,
während die kriegerischen Kourbaris oder Bambaras in Kaarta,
die. sich lieber Reichthum durch Beutezüge erwerben, den
*) The people of Bondoo are a mixtnre of Foolahs , Mandingoes , Sara-
wollies and Joloifs, und an der westlichen Grenze many of the natives of
Kayeye, Joloff and Woolli have settled in Bondoo and embraced the Maho-
metan faith (Gray), so dass der sonst Malinkie oder Souinkie und Foulak
scheidende Gegensatz bereits aufgehoben ist und bei Gewöhnung an die
Foulah-Sprache des Landes die partielle Nationalität in die neu steh bildende
Übergehen muss.
Bastian, Ethnologische Forschungen. O
xcvm
Handelsstand und in ihm die für die Zwecke desselben ihr
Land besuchenden Sarracolen verachteten. Der Kaufmannsstand
selbst, als Bildung erwerbend, läuft vielfach (wie auch schon
bei jainistischen Banyanen) in den priesterlichen über, und in
Kaarta, wo man trotz des Heidenthums bei festlichen Gelegen-
heiten die Gebete der Silas oder Marabuten (die Vertreiber
der Grisgris durch alle Länder der Muhamedaner und der
Kaffern) requirirt, waren es wandernde Kaufleute, die den
Mysteriendienst des Bouri einführten, durch ihre auf Reisen
erworbene Kenntniss , die den mexicanischen Königen dazu
dienten, um sich über diejenigen GebieÄ zu unterrichten, die sie
auf ferneren Feldzügen mit ihrem Reiche zu vereinigen dachten.
Der Einfluss der geographischen Umgebung auf die orga-
nischen Productionen wechselt mit der Veränderungsfähigkeit
jener, die zunächst von dem Wasser, als dem beweglichen
Element, gegenüber den stabilen Bodenverhältnissen *) abhängt
Die trockenen Steppen bewahren ihre Gleichartigkeit auch in den
sie bewohnenden Menschenrassen, und ebenso die Hochlande,
aus denen die Flüsse rasch im Falle niedersteigen, oder in
tief gegrabenen Steinbetten strömen. Ein geringes Gefalle
dagegen, wie in den östlichen Gegenden Europas, wird mit den
Sümpfen die Sumpfpflanzen verschwinden sehen, und so die in
Pfahldörfern lebenden Wenden **), gleichwie die durch die Noth
*) This class of Indiana (the Bonak or Root diggers) are always found
in mild or warm climates, which produce quantities.of such natural producta
of the earth (pa-pa or wild patato, berries, manzaneto or little apple etc.),
as they make use of (Johnston). In warm climates where the Indiana know
nothing aboot cultivating the earth and are without ability to get game of
any account, they naturally sink back into life dependent upon the natural
products of the earth, the frnits, the seeds and the roots.
**) Nach Wendenrecht waren nur die Höfe Eigentham der Dorfbewohner,
nicht die Hufen, welche sie vielmehr von dem Grandherrn nur gegen einen
Pachtzins inne hatten. Kamen nun die Inhaber der Hufen ihren Verpflich-
tungen nicht nach, so durfte sie der Grundherr an andere Anbauer austhun.
Ueberdies waren die Wenden kein ackerbauendes Volk, sie liebten vielmehr
die Waldwirtschaft (cultura silvestris). Viehzucht, Bienen wirtbschaft, Fisch-
ICIX
des Lebens im Kampfe mit den Wogen zum Deichbau gezwunge-
nen Holländer nach ihrer Einwanderung auch dort das Land
trocken legten und für den deutschen Ackerbau geschickt
machten.
Die Civilisation wächst mit Vermehrung der Bedürfnisse,
und eine an ästhetische Genüsse gewöhnte, derselben zum
Lebensunterhalt gleichsam bedürfende Constitution hat eben
neue Sinne entwickelt und sich durch Vermehrung*) derselben
zu einer höheren Organisation gestaltet, als der nur mit den
fünfen der Natur begabte Wilde. Die versittlichende Kraft der
Bildung kann in ihren höheren Graden erst bei den Fachmännern
# derselben zur Geltung kommen , wo das Wissen bereits seine
Resultate, oder doch den Weg dahin, deutlich vor sich sieht
Auf den Vorbereitungsstufen muss ein im .Halbdunkel des
fang war bei den Wenden viel mehr gebräuchlich and, bei ihrer Unkenntniss,
versumpfte Landstrecken nutzbar zu machen, auch notbwendig. AU nun die
Deutschen (ans Holland durch Wasserfluthen vertrieben) sich ansiedelten, machten
diese die Snmpfstrecken nutzbar, rodeten Wälder ans und machten daraus
artbares Land ; die Deutschen schufen sich erst ihre Hufen, und daneben blieb
doch noch ein guter Theil von Weiden, Wäldern nnd Wässern als gemein-
sames Dorfeigenthum übrig, dessen Mitbenutzung den (wendischen) Cossäthen
ebenso zustand, wie den deutschen Bauern. Sie blieben also in ibrer ge-
wohnten Lebensart, behielten sogar Haus und Hof, und für ihren Gemüsebau
erhielten sie einen grosseren Garten als die deutschen Bauern, weshalb die
Cossäthen in einigen Gegenden auch Gärtner genannt werden. Die Wenden
nahmen dann bald deutsche Sitte und Sprache an (Winter). Einen bestimmten
Anhaltspunkt für die durchgeführte Verdeutschung eines Ortes bietet der Um-
stand, dass ein Dor/ den vollen Zehnten giebt, denn die Wenden gaben bei
ihrem mangelhaften Ackerbau keinen Zehnten (im Gau Merzane).
*) Each desire that is accomplished produces many others and thns new
exertions are elicited and the coustant development of society secured. In
the atmosphere of luxury that increased wealth produces, reflned tastes , per-
ceptions of beauty, intellectual aspirations appear. Faculties that were before
dormant are evoked new directions are given to the human energies and under
the impulse of the desire for wealth, men arise to supply each new want that
wealth has produced. Hence for the most part, arise art and literature, and
>ciencey and all the reflnementa and elaborations of civilisation, and all the
taventions that have alleviated the sufferings or multiplied the enjoyments of
ttfenkind. And the same principle that creates civilisation creates liberty,
***d regulates and snstains morals (Lecky).
G*
Ahnens verharrender Glaube completirend eintreten, der, zu
welcher Gestaltungsform ihn auch die Zeitstimmung herausbildet,
seiner Wesenheit nach ein religiöser bleibt und auf den un-
unterbrochen zu fördernden Fortschritt um so günstiger ein-
wirken wird, je weniger er von altüberkommenen Traditionen,
deren er immer schwer ganz entrathen kann, beherrscht
oder doch beeinflusst wird. Der bei den übrigen Berufspflichten
und der durch diese beanspruchten Zeit auf enge Grenzen be-
schränkte Elementar-Unterricht kann allerdings durch die dem
Geiste gewährte Beschäftigung und durch die Mittel, diese
später selbstständig fortzusetzen, von den im Müssiggang ein-
geschlagenen Irrwegen abhalten und deshalb sich negathr
nützlich beweisen, die positive Kräftigung der Sittlichkeit rtmss.
aber dann in der Behäbigkeit der socialen Verhältnisse, be-
sonders denen der Familie, seine natürliche Stütze erhalten und.
finden. Die sittliche Kraft verleiht den Adel, bei dem Wildem
wie bei dem Gultur- Menschen, und sie findet sich verhältniss-
mässig häufiger bei jenem, da sie harmonischen Einklang mit;
den äusseren Bedingungen voraussetzt, und also bei Einfach-
heit dieser um so eher erreichbar ist. Es bleibt nun eben,
die Aufgabe der in das wild bewegte Meer der Geschichts—
entwickelung hineingerissenen Völker, diese Harmonie auch dorrt
zu bewahren, oder vielmehr neu zu gestalten, und so au&li
unter den Conceptionen eines unendlichen Kosmos ihre Welt-
anschauung harmonisch zu verklären.
Juni, 1871.
Die früher überall in den Naturwissenschaften vorwaltende
Richtung, systematisch zu classificiren, tritt gegenwärtig, wo
durch sie werthvolles Material beschafft ist, vor der Beobach-
tung der Entwickelungsgesetze zurück, und so sind auch in
der Ethnologie die bisher in den Vordergrund geschobenen
Fragen nach der Identität der Völker nicht länger zu stellen.
Dass schon in Folge des statthabenden Verkehrs kein Volk
pach einigen Jahrhunderten dasselbe sein kann, wie früher,
ist an sich selbst klar, und obwohl der Einfluss der Umge-
bungsverhältnisse die bei fremden Einwanderungen abschweifen-
den Varietäten stets nach dem normalen Typus zurückzuführen
8treben müssen, so ist doch tiberall eine bunte Fülle von
Mannigfaltigkeiten möglich, die sich in wiederholten Kreisungen
Aren Abschätzungen nach durchkreuzen mögen. Nicht auf
regelmässig neben einander rangirte Reihen von Rassen hat die
Ethnologie ihr Augenmerk zu richten, sondern vielmehr auf
die lebendigen Processe, unter denen im Geschieh ts-Organis-
^us die Völker in ihren Manifestationen hervortreten.
In unserer Zeit erweitert sich auf allen Seiten der Hori-
zont wissenschaftlicher Umschau. Das gegenwärtige Vordrin-
gen der Russen in Asien berührt die alte Grenzlinie dieses
kontinentes, die . seit der frühesten Zeit die europäische Ge-
®chichtsentwickelung von der chinesischen abschied. Als mäch-
tiger Wall, als die Meridiankette des Imaos (b. Ptolemäos), als
^1caearcho8, Diaphragma oder die Parallele von Rhodos, zieht
J^r Pamir, das Wolkengebirge des Bolortau von Süden nach
forden, mit westlichem Balkh (und Cabul) hüben, mit Yarkand,
^hotan und Kashgar drüben im Osten, und durch die Verschlin-
^ügen an den Zwiebelbergen des Thsungling die sonst ver-
^theten Ketten zum Taurus sendend, sowie die jetzt erkannte
511** Thianschan. In diesem Gebirgsbogen endet die mit ihrer
^e8chichtsbewegung China angehörige Steppe mongolischer
j?°bi, und von der Seenzone des Balkasch (dort wo im Nor-
Qex* Scythia extra Imaum mit mythischen Abu endet, wo mit
fc astian, Ethnologische Forschungen.
Alani und Suabeni Scythia intra Imaum beginnt), breiten sich
die Kirgisensteppen nach Westen, öffnen sich die in der Völ-
kerwanderung betretenen Wege, die über die Wolga ihre
Brücken bauten und an den Küsten des Pontus den weiteren
Eintritt nach Europa erzwangen. Von vorhistorischer Scythen-
zeit abgesehen, ist in der geschichtlichen Periode die centrale
Barriere nur selten überschritten, von Westen aus niemals.
Bis zum Oxus und Jaxartes reicht der geographische Horizont
der Griechen und Römer, der Ili fallt in die Geschichtssphäre
Chinas und die von diesem Strom durchbrochene Gebirgs-
mauer zog die Begrenzung derselben. Der glänzendste der
westlichen Eroberer, der am weitesten nach Osten hin den
Ruhm europäischer Waffen trug, der grosse Macedonierkönig
Alexander, drang vor bis zu der von der Natur gezeichneten
Grenzlinie, er überschritt sie nicht, doch gründete er dort seia
Alexandreia Eschata, als letztes Zeichen seines Siegeszuges,
ein ultima Thule an äusserster Markscheide. Bald nach ihnn
wurdfc diese von Osten her durch die Jueitchi gekreuzt. Vor
den verfolgenden Hiongnu fliehend, wandten sie sich nach Süden.,
um in Indien neue Reiche zu gründen. Mit den Partberkfr—
nigen, mit den Beziehungen der Asi und Usiun, mit den Ge-
sandtschaften unter Augustus erhellten dann kurze Lichtblicke
die dunkeln Gegenden im Osten, man erkannte vom Steia—
thurm aus die Karawanenwege zu Serern und Sinae, man
tauschte die Waaren im friedlichen Verkehr des Handels, docli
blieb es eine unsicher schwankende Kenntniss, durch einzelixe
Abenteurer hie und da erworben, durch märchenhafte
Dichtung geschminkt oder entstellt, wie sie ihre Kunde nach
westlicher Heimath zurückbrachten. Die Herrschermacht des
Ostens dagegen durchbrach mit ihren Kriegsheeren die Scheide-
wand. Zu Domitian's Zeit stand der siegreiche Pankaou am
caspischen Meere und sammelte seine Nachrichten von Tha-
thsin, wie sie sich in den Werken chinesischer Geographen er-
halten haben. Dem zur Blüthezeit der Thang in Asien souve-
ränem China trat mit den Arabern ein Gegner gegenüber, der
bald die Lehren des Islam bis zu den chowarezmnischen Län-
dern ausgebreitet hatte, und jetzt bildete sich die türkisch-
tatarische Mischung der Nomaden Völker, die* alle Folgezeit
tingirt ; dann zog sich jenes Unwetter zusammen, das gewal-
tiger als irgend ein anderes die politische Welt erschüttert
hat, es folgte die Fluth der Mongolen, die in wenigen Jahren
die ganze Weite des Continents durchstürmte, die, wie sie alle
Dämme niederbrach, wie im Osten die chinesische Mauer, so
auch den Grenzwall im Westen, und bis in das Herz Europas
vordrang, noch über die Gebirgsdiagonale der Karpathen hin-
aus. Die Ueberschwemmung verlief rasch, doch haben wir
seitdem überall zurückgebliebene Reste, mit den Kalmükken
selbst in Europa, mit den gemischten Usbeken im turkesta-
irischen Mesopotamien, als Einwanderer die durch ihre Sprache
den westlichen Zusammenhang bekundenden Eingeborenen der
Tadjik beherrschend. Die Kriege der kraftvollen Mandschu-
Kaiser tiberschritten nur selten das China naturgemäss in
seiner Ausdehnung als Weltreich zukommende Areal, noch
lag jedoch die Hegemonie im Osten, und wenn Berührung mit
der russischen Westmacht eintrat, so dictirte der Chinese die
Gesetze. In unserem Jahrhundert hat sich das Blatt gewendet,
den sibirischen Oeden folgend, hat Russland schon länger
den Ocean erreicht; auch in dem historischen Knotenpunkte
der Ililänder steht es jetzt an der alten Geschichtsgrenze, die,
wenn sie diesmal wieder zu tiberschreiten ist, ihr Thor für
den westlichen Bivalen wird öffnen müssen.
Vom ethnologischen Standpunkt zerfällt Asien in sieben
Provinzen, die hyperboräische der in den unwirthbaren Norden
gedrängten Völker, die mongolische, als Ausdruck der öst-
lichen Steppenbewohner (die in den Chinesen ihre culturhisto-
rische Modification sesshaften Lebens findet und mit der west-
lich türkischen als tatarische zusammengefasst werden kann),
die tangutisch-tibetische der grossen Bergmassen, die malayische
der Inseln, die indische mit primitiven Trümmerresten in den
Dom- und Dekkhan-Stämmen durch die darüber gelagerten
Schichten durchbrechend, und die kaukasische, als aramäisch-
iranische, die bei den hohen Blüthestadien, in denen sie über-
all emporgeschossen ist, die einfachen Elemente nur schwierig
erkennen lässt, sich aber, je nach näherer Beziehung zu Afrika
oder Europa, in einen semitischen und einen arischen Zweig
scheidet.
Als ein ursprünglicher Stamm Sibiriens ist der samojedische
der Hundsgesichter (nach Carpini) oder Parossiten (im Chinesi-
schen, Pe-ti) zu betrachten, der sich von den Sojoten des sa-
janskischen Gebirges in den nach dem Westen des Jenisei
gezogenen Koibalen (neben den jakutisch-türkisch modificirten
Katschinzen bei Krasnojarsk) den Jenisei hinab bis zum Eis-
meer gezogen hat und sich dann längs dessen Ktiste von Dwina
Ms zur Lena (mit den gleichfalls nach Norden getriebenen
akuten, an die sich östlich die in den Kriegen mit Tschuk-
tächen und Korjaken verminderten Yukaghiren oder Andon
Doinni schlössen) verbreitet, am mittleren Jenissei durch die
Jeni8seir (jenisseische Ostjäken), als ein auf die Wurzeln der
alten Arinzen, Assanen u. s. w. zurückführendes Mischvolk, von
üren Verwandten getrennt, während sich unter den von Westen
^gewanderten (und durch ihren Gott Turm nach Westen
Agenden) Ostjäken die Rennthierbesitzer wieder in Sprache
**i Sitte den nördlich benachbarten Samojeden zu verähnlichen
Rannen, nachdem die Hauptmasse des Volkes aus Noth
v°a ihrem Twotschibuikup den Fischfang lernten. In der
Nordöstlichen Ecke Asiens beginnen sich die transmarinischen
1*
Einflüsse fühlbar zu machen, die durch dieBrttcke der Aleuten
nach Amerika führen. Zwischen die mongolischen Wander-
völker, die den Typus der Gobi-Steppen tragen (und sich
westlich von den Kalmükken, bis zum Baikal in den Buräten
vorgeschoben haben), reihen sich die Samojeden durch spros-
senden Bart an die Tungusen und könnten durch weitere
Stufenglieder auf haarige Ainos (früher bis in das südliche
Kamtschatka verbreitet) zurückführen. Die barabinskische
Steppe füllte sich leicht mit tatarischen Stämmen (türkischer
Mischung), und dadurch erhalten die von Westen bis Irtysch
(und Ob) bemerkbaren Einwanderungen (als Rückwanderungen)
eine südliche Ablenkung, um als Kirghisen in den Seeregionen
zu erscheinen. Nebst den (nach Schönström) von Dwina und
Jug stammenden Wogulen fallen die (mit ihnen als Mansi
zusammengefasten Ostjäken (Ustjäk oder Fremde für ihre
Nachbarn) in das Land der eisenbedtirftigen Jugrier oder
(bei den Syrjänen) Jögrajas, die (bei Nestor) im Norden an
die Samojeden grenzten. Die Wotjäken oder Ut-murt (Udy-
murt), die mit den Syrjänen oder Komy-mort (Komy-jas) zu
den Permiern (im Bjarmaland der Sawolotscheskaja. Tschud)
gerechnet werden, wurden von den Tataren in ihre Wohnsitze
am Flusse Wjatka gedrängt.
Innerhalb der drei Haup-Typen des Tatarenstammes (Tür-
ken, Mongolen und Tungusen) haben sich durch die geschicht-
liche Bewegung die Verwandtschaften der Völker in den ver-
schiedensten Kreisungen geknüpft, unter wechselnd überein-
ander geschobenen Namen, sowie mit Veränderungen bald
des physischen Habitus, bald des linguistischen, bald beider.
Unter den (bis zur Erhebung der Hiongnu unter Methe mäch-
tigsten) Sian-pi, der Hauptmasse der Toung-hou (der östlichen
Tungusen) oder Chy-goei, tritt in den dem Verstorbenen ge-
brachten Todesopfern der Hund hervor, der Begräber bei
Bactrier (deren Sitten Strabo auf die. Sogdier ausdehnt),
das heilige Thier im Feuercultus, der mythische Ahn der Bnrut
oder Kara-Kirgisen, und in ältester Zeit begriffen die Chinesen
alle die Wandervölker unter dem Namen der Ti (Pe-Ti oder
Ti des Nordens), weil von einem rothen Hunde stammend,
wie es auch die Aleutier (tungusische Su-tche oder Yliu mit
den Mu-ky) von sich besagen. Die Sabatschi-Tungusen heissen
(nach Strahlenberg) Udschian (Hund) bei den Jakuten. „Die
Petscheneser werden Hunnen genannt, und im Russischen heisst
Petsch oder Pietsch ein Hund, mit welchem Namen die Unni
scheltweis von den Teutschen belegt werden" (Strahlenberg).
Die Hunderasse der (als persische Tatsche) verachteten Ein;
geborenen wird dann durch die edlere des Wolfes (der bei
den Kaloschen amerikanischer Nordwestktiste seine Ebre mit
dem Raben, wie bei dem Ftirstensohne der Usun die Speisung,
theilt) verdrängt. Das Wolfspanier seiner ernährenden Mutter
trägt Assena*), der Begründer der erobernden Thu-kiu, als
leuchtender Wolf Burteschino bricht der Vorfahr der Mongolen
(oder vielmehr ihres Fürstengeschlechts) aus den Bergen her-
vor, von den Wölfen, die die im hohen Thurm verschlossene
Prinzessin des Hiongnu-Monarchen begatteten, rühmen sich die
Kaotsche entsprossen, die von ihren hohen Wagen die Feinde
mit Wolfsgeheul erschreckten, und in Europa findet sich be-
reits bei den Neuren die alte und weit verbreitete Wehrwolfs-
sage, die heutzutage besonders in Volhynien, unter den weissen
Russen, spielt. Historisch lassen sich deutlicher zuerst die
Hiongnu erkennen, die zwischen (tungusischen) Tounghou im
Osten und (türkischen) Yueitchi im Westen sich näher zu den
späteren Mongolen stellen würden, oder besser zu den Tataren,
nämlich in jener (bei den Nomaden vielfach wiederkehrenden)
Doppelmischung des Charakters, wie sie zu resultiren pflegt,
wenn auf die tungusisch (-mongolische) .Unterschichtung der
Eingeborenen ein durch türkisch (-kaukasische) Verwandt-
schaft geadeltes Fürstengescblecht einwirkt. Die dadurch ein-
geleitete Varietät erwirbt dann häufig die Lebensfähigkeit einer
neuen Species, und die dadurch selbstständig markirte Rasse
der Hiognu Hess dann noch nach ihrem Untergange einen
solchen Glanz zurück, dass es der Stolz der Thukiu- Fürsten
sowohl, wie der der Kaotschte war, sich mit ihr genealogisch
in Verbindung zu setzen. Der türkische Typus kam am präg-
nantesten in den Uiguren (Kiu-szu oder Ghus) zum Durch-
bruch, da die Jueitchi durch ihren Abzug in directere Be-
ziehungen zu den blonderen Völkern der Usiun (und nördlicher
der Tingling) traten und als Indoscythen die Brücke des
arischen Zusammenhanges erneuten. Die kleinen Jueitchi be-
traten Tibet, und die dortige Abstammung von (weissbärtigen)
Affen (wie sie unter den Mantras Nachkommen weisser Ounka
puteh, heimisch ist) wurde auch den Usiun vorgeworfen.
Die ursprünglichen Sitze der Jueitchi im westlichen
Kanssu (und Tangut) lagen gewissermassen auf dem Wege,
den die aus dem Khutkun-Gebirge (vielleicht von der Umge-
bung Khotans her, wo im Lande des Gottes Pichamen die
östlichen und westlichen Golonisten sich unter dem erdgesäug-
ten Fürstensohne vereinigten) herabsteigenden Hundertstämme
der Chinesen einschlagen mussten, um aus Chensi (und Szu-
tschuen) die Stämme der San-Miao in die Gebirge der Khiang
(der Tibeten oder Tufan) zu drängen. Die ostasiatischen
Stämme gruppiren sich dann (seit dem Abschlüsse Chinas)
*) Asena-chuni (der westlichen Türken), der (627 p. d.) das Königreich
Ferghana (der Hieousen oder Usun) eroberte, wird zu den Nachfolgern des
Talopian oder Apokhan gehört haben, der bei der Theilnng des Thukiu-Reiches
(nach dem Tode des Thobokhan) im Westen mächtig wurde , als die Macht
der östlichen Türken unter Cha-po-lio durch die Chinesen (586 p. d.) ge-
stürzt ward.
um drei Haupt-Typen, die sich als der tibetische zwischen
Kuenlun und Himalaya, als der türkische im Thianschan-Nanlu
und als der mongolich-tungusische in der Schamo oder Gobi
bezeichnen lassen, und sich in den letzten beiden ihren physi-
kalischen Charakteren nach vielfach gemischt haben, wogegen
sich sowohl bei ihnen, wie bei den von ihnen (als isolirteren
und eher auf die medischen Südländer hingewiesenen) ge-
schichtlich meist getrennt bleibenden Ersteren die Unterschiede
der Sprache bewahrt haben. Wo in den IH-Ländern die Aus-
läufer der mongolischen und tatarischen Gebiete zusammen-
stossen, hat sich zugleich von Norden herab die Modification
des Kirgisenstammes zwischen geschoben, die sich dann mit
ihnen zur Bildung derjenigen Völkerschaften vereinigte, von
denen manche der westlich bis Europa vordringenden Einwan-
derer ihren Ausgang genommen haben. In Indien stehen unter
allen den Völkerschichten, die sich aus den in Folge der poli-
tischen Revolutionen Centralasiens hinter den sehneeigen Berg-
wall geworfenen Flüchtlingen und Einwanderern übereinan-
der geschoben haben, noch hie und dort die Trümmer eines
verwitterten Urgesteins hervor, in den Spuren negritisch
Basse, und in Westasien hat sich der im physischen Habitix
als kaukasisch vereinigte Stamm, je nach seinen Beziehung^
zu Europa oder Afrika in arischen oder semitischen linguistisch
gespalten.
Wie Badde in einem der höchsten Dörfer Suanetiens fa.st
so viele Nationalitäten wie Häuser vertreten fand, so ist der
Kaukasus von jeher das Asyl der umliegenden Völker gewesen^
die in den Besten der Avaren (mit Chunzag), der Madjaren^
der Anten (Tscherkessen oder Antiche) oder Adygen (Kerketen
oder Dschichen), der Sinta und Moeten (s. Nogmow) u. s. tt.
ihre bunte Mischung bekunden, obwohl dennoch von verschiede-
nen Völkern keine Bede ist (nach Lapinski), da der Einfluss der
Oertlichkeit alle gleichartig gefärbt hat, wie es Benny an den.
verschiedenen Negersorten auf Jamaica bemerkt. In ähnlicher
Weise füllt sich jetzt (nach Palgrave) der türkische Grenz-
district mit einer aus (russischem) Turfcomannien, Tscherkes-
sien, kurdischem Persien u. s. w. ausgestossenen Bevölkerung,
die sich bei den günstig gegebenen Kreuzungsverhältnissen
bald verähnlichen wird. Die Tscherkessen des Kaukasus (die
als Kerketen mit ihren Nachbarvölkern Seeräuberei auf Deck-
booten trieben) lagen am Kuban der Berührung mit nördli-
chen Nomadenvölkern am nächsten und fielen deshalb in die
allgemeine Bandenbezeichnung der Kasachen (Kaisaken oder
Kosaken) wie die Kirgisen (bei denen sich in den Xsqxiq oder
Kilikize eine ähnliche ursprüngliche Namensform wiederholt),
bis die aus der (von Tataren besetzten) Krimm (mit dem öst-
lichen Titel des Inal) zuziehenden Fürstengeschlechter der
Kabardiner diese für sie verächtliche Benennung verwarfen^
Die (neben den Wenedern) mit den Slawen (Spebi) $ls Sparen
zusammengefassten Anten deuten auf die Sabirer oder jäebrpr,
die (über den Ural herbeigezogen) am nördlichen Fusse des
Kaukasus wohnten und später bei den Bulgaren in Knecht-
schaft fielen, während die Länder der Anten (560 p. cL) von
den Awaren verwüstet wurden. Obwohl die früheren Eroberer
vor späteren sanken, konnte der einmal haftende Name über
weite Schichten verbreitet bleiben, und der aus mancherlei
Gründen vorwaltende Name der Slawen diente dann zum Kenn-
zeichen einer entstehenden Nationalität. Die v^om Ili bis zum
Kuban nördlich von den Seen umhergesstreckten Steppen muss-
ten in ihrer Bevölkerung (weil keinen Halt selbstständiger Kräf-
tigung bietend) stets von den umgebenden bedingt sein, wenn
sie auch jetzt neben Kirgisen die Kalmükken beherbergen und
sich mit den Turkmenen berühren. An ihrer östlichen Grenze
markiren sie die Scheidung des von Europa beeinflussten
Asien gegen das der Chinesen, und dort treten dann diese auf-
fälligen Völker blonder und gradnasiger Basse auf, die als
von Kunmi oder Königen beherrschte Usiun und (sacäischen)
Sse an den durch die Jueitchi veranlassten Ereignissen
Theil nehmen, später aber, nachdem mehrere Jahrhunderte der
Steppen-Heerweg von den im Westen eben so ungewöhnlich
erscheinenden Hunnen tiberfluthet war, vom Norden als helle
Chagass herabdrangen und dort unter den Wandlungen des
Kara-kitaischen Reiches, seiner Stiftung durch den Letzten der
Leao (Jeliu-Tasche), der Usurpation des Naiman-Fürsten, der
Eroberung durch die Mongolen, sowie den späteren Erschütte-
rungen unter Timur ihre Selbstständigkeit bewahrten, bis
die (russischen) Kaisaken in Sibirien vordrangen. Zur Wah-
rung seiner Unabhängigkeit zog sich dann der Hauptstamm
des Volkes (von den mit den Gemgemdschiuh bewohnten Ufern
des Jenisei oder Kern) in die schon (zu Ptolemäos Zeit) von
den Sacae bewohnten Felsensitze des Issikul (am Kirghis-Tau
dieser Taurier), obwohl noch die Grosse Orda der Kirgisen
(nach Meyendorff) diesen Burut näher steht (als die kleine und
mittlere der Kirghis-Kaisaken), wie auch (ausser dem Padi-
scbah-Titel der Inal) die Hordennamen Uisjun (bei der Ulu-
Dschus oder Grossen Horde), Naiman und Kiptschak (bei
der Orta-Dschus) alte Erinnerungen bekunden. Der im Beson-
dern den Kirgisen zugeschriebene (und in ihrer Geschichte
auch mehrfach hervortretende) Unterschied der weissen und
schwarzen Knochen geht durch alle Nomadenvölker hindurch,
und nicht die friedlich mit ihren Heerden wandernden Mongo-
len hatten Tschingiskhan's wilde Waffenthaten fortgerissen, son-
dern das edle Geschlecht der Nirun, durch Alankova's glän-
zende Lichterscheinung gezeugt und zurückgeführt auf Burte-
Tschino, den leuchtenden Wolf, der aus den Klüften Irguene-
koun's hervorbrach. Aus den Mischungen mandjurischer und
8
amurischer Völkerschaften unter den Tungusen war die Bildung
der als schwarzgekleidete Söldnerschaaren im IX. Jahrhun-
dert gefürchteten Tatan hervorgegangen, aus den Tiefen Scy-
thia's intra Imaum, dessen Abier in ältester Vorzeit weit nach
Westen tiberspielen, während in historischer Epoche die Wan-
derungen ihren Ansatzpunkt in Scythia extra Imaum zu neh-
men pflegten, mit Alani, Aorsi, Tectosaces, Asiotae, Syebi, Sua-
beni und anderen nach Europa weisenden Völkern. Die (eine Zeit
lang von den Huiku oder Uiguren beherrschten) Kjekjasze oder
Eiakjasze in (Kirgisenland*) Kjankuen zahlten (nach dem
Thang-su) den Tu-kju Tribut mit eisengeschmiedeten Waffen.
Im Altai verschwindend, zerstreuten die Kirghisen sich zum
Theil unter den benachbarten Völkern (den Teleuten des Al-
*) Nach den Jnan-sze stammten die Ki-li-ki-tze aus Vermahlung von (40)
Chinesenmädchen mit den U-sze. An Sprache und Schrift den Hui-ku gleich,
waren die Kzekjasze in Kankuen von dem auf dem Thingsan-Berge residiren-
deu König (Ase) beherrscht (nach dem Thang-su), mit Kan oder Zauberer.
Oestlich vom Kirgisengebiet der Kilikisze (mit den Naiman als ursprünglichen
Bewohnern) wohnten die Usze, dem Flusse (dem ihr Ahn entstiegen) weisse
Pferde und Rinder opfernd. Die Hakasz erhielten den Namen, weil rothgelb
(von den Uiguren). Das vom Regen ausgespülte Eisen hies Kjasa. De Su-
chern, vergleicht die wilden Turkomannen Syriens (von den Saracenen ver-
schieden) mit den Friesen. Die Kirgisen unter Abulchair, die sich (1732)
Russland unterwarfen, eroberten (1741) Chiwa (bis sie Nadir verjagte). Sein
Sohn Nurali unterhandelte mit China (die die Sungaren besiegt hatten). Bukei,
der sich an Russland unterworfen, wurde (1812) zum Khan (der Kirgisen) er-
nannt (an der Wolga), Die von Galdan Zyren unterworfenen] Kirgisen der
grossen Horde fielen zum Theil unter die siegreichen Chinesen und wurden
(1798) von Junuss Chodscha (wegen ihrer Einfälle in Taschkent) besiegt. Blut
kann bei den Kirgisen durch einen Preis (Kun) gesühnt werden. Der iu Ueber-
fällen Glückliche wird als Batyr (Held) gefeiert. Die Aule werden von Aelte-
eten, die Wolosten von Sultanen verwaltet (bei den Kirgisen). Lorsque Hasan
se fut empare* du chateau d'Alamout, le Reis Alboulfazl se hata d* aller l'y
joindre (s. Jourdain). Die ächten Kirgisen, die (zu Dschingis' Zeit) zwischen
Jenissei und Tom wohnten, zogen (im VIII. Jahrhdt.) zu den Sungaren in das
Gebirge von Kokand (als Burat). Die Kosak (Kirgis Kaizaken) waren ihre
Söldlinge. Ad arientem (im Kasanischen Reich) aestivalem Tartaros, quos Schi-
bantzki et Kosatzki vocant, conterminos habent (Heberstein). Die Ki-li-ki-tze
jagen (nach dem Juau-sze) das Wild (bei Schnee) auf Holzpferden (als Holz-
pferde-Tukju). Kemi (Kern) bedeutet Fluss im Finnischen (nach Renvall).
Ai bedeutet den Mond im Kirgisischen (als Türkisch). Der (östlich in den
Jenissei fallende) Us (Us-sze) entspringt am Gebirg der Sojoten. Der Hjung-
nu-Fürst Qi^i zerstörte den Staat Kjan-Kuen. Kiwen (Hunde) nennen die
Chinesen verächtlich alle Tataren (s. Wahl). Die Chiwenser bezeichnen sich
als Charaser (Kharezem). Pharasmanes (der Chorasmier-König) besucht Alex. M.
in Bactrien. Der Islam wurde 699 p. d. in Kharezm eingeführt. Der König
Kharezm's residirte in Kat (nach Ebn Hankai). Das (von einem Usbek-Khan
beherrschte) Corcang der (nach Ibn Batuta) Urbs Charasm Turcarum wurde
(1400) von Timur zerstört. Atriz, Sohn des Coth-eddin (gleichzeitig mit der
seldschukkischen Dynastie von Iran) machte sich unabhängig (von Merw)., als
Khowarezm Shah (1127 p. d.). Corcang (Alt-Urgenz), Hauptstadt des Khowa-
rezmier Mohamed, der (1197) Samarcand eroberte, wurde durch Djingis (1220)
zerstört. Yousef Sofl von Kharezm unterwarf sich Timur, der aber (bei neuen
Raubzügen) das Land verheerte. Usbeken in Kharezm (bei Jenkinson) 1550.
9
tai und den Soyons), znm Theil wanderten sie über den Noor-
Saisan zu den türkischen pomaden oder Khazaken (nach
Radioff). Die Tradition der Kirghisen*) und Thianchan (die
sich früh von den Kiankuen oder Hakas getrennt haben konnten)
*) Die kirghisischen Familiennamen Teuleus, Moundous, Sarou, Toro,
Koutschou finden sich auch bei den Telenten des westlichen Altai. Die Ten-
leos wohnten (bei der sibirischen Eroberung) am See Teletsk. Die Kirgisen
worden (von den Kalmükken) Burut genannt. Der Geschlechtsname Burut
findet sich bei den Teleuten. Kirgisische Lastträger dienten (1259) in der
Station Ma-a-tchoung (im Thianchan). Von den (X. Jhrd.) nach Norden ge-
trieben Hakas zweigten sich die Kirghisen als Thianchan ab (nach Radioff).
Lorsque le khalife Mamoun, ä l'e'poque ou il ätait ä Merve, donna le gouver-
nement da Khoracan et da Mavlrannahar ä Ghassan - ben - Abbad (cousin-
germain de Fadhl, Als de Sah 1), il recommanda.an nouveau gouverneur les en-
fants d'Acad Als de Saman (au nombre des descendants de Behram-Tchobin),
qui Itaient alors occup£s au Service du Khalife (s. Mirkhond). Als nach der
Empörung Jacub's (Sohn des Leis) die Thahiride geschwächt wurden, gab der
Khalife Motamid die Statthalterschaft Maverannahrs an Nasr, in Samarcand
residirend (874 p. d.). Die Herrschaft des Emir Ismael (i 907) wurde durch
die Diplome des Khalifen über Sei's tan, Khorassan, Mazenderan, Bei und Is-
pahan ausgedehnt. Aus Hass gegen die Bouvaihiden liess der Emir Nouh die
Khotbah nicht für den Khalifen Mothi, sondern (in Khorassan) für den abge-
setzten Moustakfi lesen (s. Defre'mery). Die Familien der Maad hatten vor
den Thahiriden in Khorassan geherrscht. Arsla, Khan der (nach dem Falle
der goldenen Horde mit Resten derselben sowie Usbeken vereinigten) Kirgisen
(denen sich Kiptschak. Naiman, Konrad, Dschalair, Kankly u. s. w. anschlössen),
war Baber verwandt (durch Vermählnng). Die Kasaken kriegten mit Tashkend
(153 * p. d.), mit den Nogaiern (1569) und (nach Jenkinson) mit Tashkent
(1558). Kutschum, letzter Chan der sibirischen Tataren (der Isker eroberte),
stammte von den Kasaken. Uras-Mehmed, Neffe des Kirgisen-Chans Tewkel,
wurde (1588) von den Russen gefangen. Die [Kirgisen eroberten Turkestan
(XVH. Jhrhd.), wo Tjawka Gesetze gab, Russland (1717) Unterwerfung anbie-
tend (mit Kaip und Abulchair). Chan Ishim (der Kirgisen) kämpfte mit den
Sungaren. Die Sungaren unterwarfen (1723) einen Theil der mittleren und
grossen Horde (wurden aber verjagt). Der Name der Oyrghyf war von
Mongolen und anderen dahin Gezogenen angenommen (Abulghasi). Abu
Schudscha (Buweih's Sohn) unter den Dilem leitete sich von Ardeschir Babek
aus dem Stamme der Chosroen ab (nach Ibn Schehnah). Der Dilemite Abuil-
Hedschasch, der sich einen goldenen Thron' (und den Hofleuten silberne Lehn-
sessel) machen liess , eroberte (928 p. d ) Dscherdschan (nach Dimeschky).
Bazel ben Tabitch (von Adnan stammend) zeugte (in Dilem) mit einer Per-
serin den Abu Dilem, dessen Nachkommen zum Theil den Islam annahmen.
Madsch-ud-dewlet, der in Irak, Adschem und Dilem herrschte, wurde (vom
Sultan Mahmud) gefangen nach Ghazna geführt. Die schon vor Alexander M.
im Süden des caspischen Meeres nomadisirenden und (zur Zeit der Parther
nach Armenien ziehenden) Marder beschützten (mit den Maroniten als Mardai-
ten) die. Grenzprovinz (nach dem Libanon verpflanzt) gegen die Araber, bis
von Justinian nach Armenien zurückversetzt. Die schwarzen Kirghisen theilen
sich in die One (rechts) und Sol (links). Die (erblichen) Manap unter dem
Stamme Bougou (der One-Abtheilung der schwarzen Kirgisen) gehören alle der
Familie Tselek an. Den Versammlungen der Bi (Sultane bei den schwarzen
Kirghisen) präsidirte der Aga-manap oder Gross-Manap, der nur mit Einstim-
mung der Bi und Manap handeln kann, Die schwarzen Kirghisen besitzen
das Heldengedicht Mana's. Nach Walikhanoff gleichen [die Nationalmelodien
der schwarzen Kirghisen den europäischen. Dans les contre*es de leur sljour
d'hiver (au lac Issikkeul) ies Khirghiz cultivent d'immenses terrains. Des
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Sprecheü jetzt vom Westen oder Süden (von den umliegenden^
Völkern verachtet). Das Türkisch der Kirghisen gleicht den_
im Altai gesprochenen Dialekt* (s. Radioff). Durch die be —
ständigen Einfälle der Usbeken nach Khorasan war (bei Na —
dir's Eroberung) Kharezm so mit Sklaven (Männer, Weibe
und Kinder) gefüllt, dass jede Usbekken-Familie eine Menge der
selben zum Landbau und zur Bewässerung besass. Die viele
Jahre der Knechtschaft hatten diese Iranier (nach Abdul-ke
reem) einheimisch gemacht und acclimatisirt, die 60jährige
Greise, welche als Kinder gebracht waren, hatten sich selbs
in ihren Physiognomien so usbecisirt, dass man sie fast vo
den eingeborenen Turaniern nicht unterscheiden konnte (\
Ritter). Viele gingen (nach der Befreiung) auf dem Rückweg
durch die Wüste zu Grunde, und die im aufrührerischen Pe
ouvriers ou des esclaves y restent pendant que la masse de la tribu "se rend dai
les montagnes de l'ouest (s. Radioff) avec le bätail. Curtius rühmt die Schönh«
der (von Alex. M. besiegten) Sogdier. Les Mongols (ajoutant la terminais(
plurielle a des noms de peuples) ont fait Yakout de Saka ou Yaka (et Bourow-
de Bonr). Die Kirghisen erklären ihren Namen als vierzig Mädchen (Kim:
Kize), indem eines Chans Tochter mit -vierzig Gespielinnen einst bei d» _
Rückkehr nach ihrem Aul denselben zerstört fand and nur einen rothen Hui
antraf, den Vorfahr des Volkes (nach Radioff). Die (V. Jhrhd.) am Jeuiss*
Flusse und an den sajani sehen Bergen wohnenden Kirgisen, als (blondhaarig
Kiankuen oder Hakas, besiegten (VII. Jhrh.) die Uiguren (denen sie tributpflicht
waren) und dehnten ihre Herrschaft bis Tangut aus. Im VIII. Jhrh. sind
Uiguren siegreich, deren königliche Familie aber (IX. Jhrh.) von den Kirghis
vertilgt worden. Mit Hülfe der Chinesen trieben die Uiguren indessen
Kirghisen nach dem Norden (den Jenissei bis zum Altai), wo sie (zur Z-
der Siedlung) die Städte Kian-tscheou und Ilan-tscheou bewohnten. Seit d
Kämpfen mit den russischen Kosaken (XVII. Jhrh.) wurden die (ohne Schni
schuhe im Schnee überraschten) Kirghisen von den Teleuten besiegt. M
Chor, kennt die Namen Thurchia (von Wolga bis Imans) mit Turkestai
(Ferghana) an Sogdiana (Samarkand) stossend (s. Ritter). Die von Chorass«
an den Gihon vordringenden Araber (699 p. d.) trafen auf die Turk, die
rückgedrängt wurden, unter Anlegung von Grenzposten (950), besonders (lli
bei Sabac (Cogend) und Alcalaa (in Badakshan). Dakalus, Grossvater von
grnlbek (Stifter der Seldschukken), nahm zuerst (unter den Türken) den Isla
an (1038 p. d.). Die Osmanen heissen (bei den Türken) Urumi, weil m
Rum gezogen. Als die Usbeken (in Urgenz) durch die reiche Beute in Persi
südwärts gezogen wurden, rückten Kalmükken (und Karakalpaken) in c
offene Weidenland des Khesil ein. Auf gegenseitigen Raubzügen bekämpft
sich Kalmükken vom Aral, Kosaken vom Ural und Usbeken in Chiwa C
XVn. Jhrh.) neben den Fehden der Turkmanen- oder Trüchmenen-Hord»
Die schon von Alexander (nach Strabo) in Bochara angetroffenen Grenzfestun/
wurden nach ihm durch Khosrn Anuschirwan (nach Edrisi) weiter gebi
Nach Ebn Haukai fanden sich bei Meru (Merw oder Margiana) alte Backst*
mauern (von Alexander M. erbaut). Alexander eroberte Cyreschataa.
dem Berge von Kharesm (das Glanzland, als das Tiefland von Ferghana) zi
dete Dschemsid seine Feueraltäre an. Die letzten arabischen Dynastien,
als Schahs von Chowarezwmia von Djingis gestürzt wurden , residirten in
marcand (zu Mawrelnahar gehörig). Raschiduddin unterscheidet die auf
Handelsstrasse nach Katai plündernden Kasak-Tataren als (nach den Chines
Hasakhi von den Kosaken am Don und Dnejper.
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ßien*) anlangenden bedauerten, ihr Stillleben in Kharezm ver-
lassen zu haben. Wenn bei der körperlichen Beschaffenheit
und Bildung der nogayschen Tataren **) sich ein Gemisch von
*) Ueberall haben die Tadjik (That oder Dehkan) einen altpersischen
Dialekt, der nicht neupersisch, nicht puschtu, nicht turkomannisch, aber mit
allen dreien gemischt ist Die (nomadisirenden) Ilejat (in Persien) werden
von Risch-sefld (Weissbärten) beherrscht. Viele Ilejats sind mit der Zeit
Städtebewohner geworden (Tats oder Tachta Kapa), so dass die Stämme zer-
fallen in Shebr-nischin (Städter) und Sahra-nischin (Feldbewohner). Ausser
bei der arabischen Eroberung (651 p. d.) kamen Einwanderungen unter Djingis
und Timur. Reste finden sich in den Jürick (der asiatischen Türkei). Die
Bakthiari (mit altfarsischer Sprache) behaupten aus den türkischen Ländern
zu stammen (in Luristan). Der herrschende Gesichtstypus bei den Gocklans
(unter den Turkmanen) ist der tatarische (mongolische), doch sah Fräser Häupt-
linge, die den Persern glichen. Bei den Yamat fanden sich Manche mit hellen
Angen (wie Russen), auch unter den Tukeh hübsche Gesichter. Die (Pnstu
redenden) Afghanen (Soliman) nennen sich selbst Khorassan. Afghanen (ans
ijour) stürzten das Reich der Ghazneviden (mit afghanischer Hülfe begründet).
Zu Timur's Zeit herrschte eine patanische Dynastie (1210—1413) in Delhi
(ebenso 1525). Die Khail (Horden) der Afghanen wurden von Weissbärten
(Spin-Zhera) regiert (s. Dow). Khorassan lieferte Persien die tapferen Grenz-
soldaten gegen Turan (auf seinen Hochländern). Die seldschukkischen Könige
Persiens residirten (1025 p. d.) inMerw (in Khorassan). Timur nannte (das er-
oberte) Khorassan (das Partherland) die Mitte Asiens (zwischen Iran und
Turan). Die Hordenstämme der Luren und Bakhtiari schieden Farsistan
'vom tiefen Khozistan (Susiana). Der Kadscharen-Stamm (aus dem Aga Moha-
med den Thron bestieg) wanderte mit Ogus-Chan (Enkel des Djingis) aus
Turkestan in Persien ein. Justissimi hominum, quos Abios vocant, schickten
Gesandte an Alexander in Bactra (Arrian). Die Abu, genus piissimum (Amm.
Marc.) lebten ohne Weiber (b. Strabo). Andreas predigte den Scythis et Sog-
dianis et Sacis (v. Hieronym.). Zu Ebn Haukal's Zeit waren handelnde Co-
lonien ans Khowaresm weit -verbreitet. Zu Heberstein's Zeit kamen vom Ural
her dnnkle Kaufleute nach Moskau (fremdsprachig). Die Usbeken fanden (1506
p. d.) die Sarten in Urgenz (nach Abulghasi). Das Volk der Sarti wurde
von a>n Mongolen unterworfen (nach Piano Carpino). Die Urgenetsch hielten
sich (nach Rytschkow) für eine in die Wüste gestossene Colonie. Nach Eusta-
thius verstanden die Seres (in Issedon Serica mit Sera Metropolis) die
Schreibekunst, ihre Waarenballen bezeichnend. Oestlich von Giu Terchan traf
man (nach Pegoletti) viele Moccoli (cioe gente d'arme) cioe jTartari Scherani
(tartarische Seren) 1335.
**) Die Nase der nogayschen Tataren ist weder platt (wie die kalmük-
kische), noch gebogen (wie die armenische). Es finden sich viele Gesichter
ohne Nasen (Mankaburun oder Stumpfnasen). Die Teleuten bei Tomsk sind
ausgewandert von den Teleuten oder Telenguten, die am oberen Lauf der
Mrassa, Kondoma und Tom wohnen. Die tatarischen Teleouten oder Konman-
diner stammen von einer Mischung der Teleuten mit den Telessen. Bei Roba
(Kannm und Sungnum) beginnt die eigenthümliche Physiognomie voll scharfer
Conturen des reinen Kanawari-Schlages, ganz verschieden von der des Tibeters
der Plateaulandschaft, wie von derjenigen der Hindustani-Bergvolker (s. Ritter).
Von einem den Kurden verwandten Stamme bewohnt, wurde das (X. Jahrh.)
zwischen zwei Brüder in Grosses und Kleines getheilte Luristan im Auftrage
Soncor's (Atabegi von Fars) durch Abou Thaher besetzt, der den Titel Atabeg
annahm. Im Gegensatz zu den Abassiden nahmen die Thalebiten weisse Klei-
dung an. Les Kosaqnes russes, ayant trouve" le peuple kirghiz dans 1' Altai
oriental, comprirent sous cette meme denomination les peuplades khazaks da
*ud de Semipalatinsk (Radioff). Die Tataren von Kachgar heissen Uiguren
12
mongolischer und kaukasischer Rasse zeigt, so ist das noch
mehr beim weiblichen Geschlecht der Fall, wo man aber oft
die beiden Rassen ganz getrennt sieht (s. Berghaus). Duplex
Chasarorum genus exstat. Alteri nomen est kara Chasor, hi
fusco colore sunt, sed propter fusci intensiorem ad nigredinem
vergente, ita ut species Indorum esse videantur. Genus al-
(Khou-za). Die Tokiu stammten von einer Wölfin (am'See Si-Hai), die Mongolen
von einem Grauwolf. Die Tschuden verschwanden in ihren Grabhügel bei
Ankunft der Samojeden und der der Syrjanen (s. Koskinen). Die Jogour
(Uighur) im Lande Tarse, die Djingis (nach der Eroberung) als Schreiber ver-
wandt, hatten Idole verehrt (nach Haithon). Von den Tataren in Jenisseisk
enthalten die Katchintsen (mit den Kiziltsen) und Sagaitsen mehr tatarische Ele-
mente, die Kaibaien mehr finnische und samojedische. Die Kamassintzen sind
tatarisch und saioojedisch (oder ostjäkisch-samojedisch) gemischt, die Karagassen
und Sojoten sind meist in den Buriäten aufgegangen. Die Katchintsen sind
die Reste der Yakouten-Tubas oder Toubentse, von denen sich ein Theil an
der Lena festsetzte. Die Kaibaien betrachten sich als das älteste Volk nach
den ursprünglichen Tschuden. Die gelbköpflgen Cucen (in Tungusien) wurden
von den Chitan als tapfere Soldtruppen verwandt (nach dem Khitan-kuo-ci).
Nach den Tataren Sibiriens waren die (weissen oder helläugigen) Aq-qarag als
ursprüngliche Bewohner schon vor den Kirgisen fortgezogen (als weissäugiger
Tschud). Nach Radioff unterscheidet sich (bei den Sajanen oder Sojoten) ein
schwarzer und ein gelber Stamm. Der Naschenlik (Chef der Nogayer-Tataren
am schwarzen Meer) residirte in Dialangatsch (1831). Nur die Mursa (Edele)
dürfen den kleinen Säbel (Kenschal) tragen. Die kundorowskischen (schwarzen
oder Kara-) Nogayer wohnen auf den Wolga-Inseln. Samarkand (oder Tchin)
war (nach Tabari) von Tchins bewohnt, die das Papier dort einführten und
(650 p. d.) die Kunst der Verfertigung lehrten. The language of Bulgar and
of Khozr is the same (Ouseley). Lingua Bulgarorum similes est linguae Cha-
sarorum, Burtasi autem alia utuntur lingua (s.'Frähn) bei Ibn-Haukal. Lingua
Chasarorum a Turcica et Persica differt, nee ullius populi lingua aliquid com-
mune cum ea habet, Chasari Turcis similes non sunt. Nigrum capillum habent
(Frähn) bei Ibn-Foszlan. The language of the Khozr (in Atel) is like that of
the Turks (Ouseley). Tovgxot ano rr\s kcoae, ovs xa$a(>ovs ovo/tiagovot, , sagt
(626) Theophanes von den mit Heraklius gegen Chosro ziehenden Chasaren,
die von den innersten Gegenden Berziliens (von der Wolga hinter dem caspi-
sehen Meer) gekommen (an das Bulgarenland in den Maötis einbrechend.) Die
Gothi Tetraxitae (zurückgebliebene Reste der Ostgothen) wohnten an der
kimmerischen Meerenge (nach Procop), früher in der Krimm. Die Chasaren
unterwarfen (VIII. Jahrhdt.) die Gothen am kimmerischen Bosporus. II y a
aussi plusieurs Goths, qui retiennent encore la langue allemande (Rubruquis)
in der Krimm (1253 p. d.). Gothi parlano in Tedesco (Barbaro) bei Kaffa
(1436), als Gothalani. Alani erano prima in a quel luogo, sopravennero Gothi
et conquistorno quei paese. Busbequius hörte von Bewohnern im taurischen
Chersones, die sermone, moribus, ore denique ipso etreorporis habitu originem
Germanicam bewiesen. Die Gothi Tetrachitae verbanden sich mit den utur-
gurischen Hunnen (Proc). Proceri autem Alani paene sunt omnes et pulchri,
crinibus medioeriter flavis, oculorum temperata torvitate terribiles et armorum
levitate veloces, Hnnnisque per omnia suppares, verum victu mitiores et colta
(Amm. Marc). Deformis offa, non facies der Hunnen (b. Jornandes). Die Awaren
heissen War-chunitae (b. Menander). Avares primum Huni , postea de regis
proprii nomine Avares appellati sunt (Paul. Diac). Die Würde des Tarchan
bei den Türken findet sich auch bei den Bulgaren (s. Zeuss). Wandali et*Alani
Gallias intraverunt (Cassiod). Caucasigenas Alanos (Sid. Ap.) Cum transisset
Gaucasios montes, venit in Alaniam (709 p. d.). Die Alanen hatten ihre Hei-
math am nördlichen Abhänge des Kaukasus, als die zahlreichsten unter den Ge-
13
ternm albo colore est atque pulchritudine et forma insigne
(s. Frähn) b. lbn Foszlan. Nachdem Timur die Steppen von
Irtysch bis Wolga (Kankli oder Kiptschak) verwüstet, treten
birgsbewohnern, wie jetzt die Tscherkessen- (s. Zeuss). Alanen neben Äspurgiani
(Tab. Pent.). Alanen ostlich der Ostgothen (1. Amm.). Alanen in Roxolanen
(Plin.). *AXavoi im nordostlichen Asien (1. Ptol.). Procop rechnet die Alanen
zu den gothischen Völkern. Die Bovfcvoi (jenseits der Sarmaten) sind blau-
äugig und blond (nach Herod.). Nach Zeuss sind die Budinen (scythischer
Sprache) mit den Alanen (persisch-medischen Stammes) -verwandt. Die Osseten
(Ir otfer Iran) oder Osi (Jassy oder As) von der Quelle des Terek sind (b.
Carpin) Alanen (Alains ou Asses). La Alania e derivata da popolo detti Alani
liqoali nella lor lingua si chiamamo As (Barbaro). Die von den Gothen be-
siegten Alanen in Spanien schlössen sich den Wandalen an (Id. Chr.). Rex
Alanorum Beorgor apud Bergomum a patricio Ricimere peremtus est (Cassiod).
Die Usbeken begreifen die Stämme der Uiguren, Naimanen, Durmanen und *
Konkoraten. Die afghanische Herrseber-Dynastie stammt von den Dnrani.
Manche der Usbeken sind blond (nach Burnes), aber die grosse Masse des
Volkes ist dunkelfarbig. Ibn Fozlan unterscheidet ein blondes Geschlecht
unter den dunkeln Chasaren der Karachasaren (s. Jakut). Der Adel der Kir-
gisen stammt von den weissen Bewohnern (neben den schwarzen). Die goldene
Horde heisst (Koko-Orda) blau (Herrscherfarbe der Juan in Gbina) vom
Stammvaier Djingis', der als Tengri-Sohn am Leibe blau war. Mara-
canda (zu Alexander's Zeit) oder Tschin (unter König Kobad) wurde
von dem arabischen Eroberer Samar (der in einer himyaritischen Inschrift
die Entfernung von Sanaa bezeichnete) Samar-Kand genannt (643 p. d.). Sa-
marcand war die Hauptstadt der mit Ismael ben Achmed (833 p. d.) begin-
nenden Samaniden, die (von den Ghalifen unabhängig) unter Nouh (988 p. d.)
durch die Gaznaviden (1000) gestürzt wurden. Von Djingis (1219) erobert,
wurde Samarcand von Timur (1400) hergestellt. Nachdem die Königin Chatnn
im Lande Bocharia von den Arabern angegriffen war (684 p. d.), wurde Bokhara
(unter dem Khalifen Walid) erobert. Bokhara oder (nach Benjamin von Tudela)
Oinah hiess früher Medjkent oder (nach Massudi) Götzentempel. Rubruquis
beschreibt den Götzentempel der Jogur oder Uiguren (in der Bucharei). Mit dem
Sturze der Samaniden seit Ilek Chan (999 p. d.) bestiegen die Türken zum
erstenmale die Throneder Culturländer von Gihon, wurden bald zu mächtigen,
souveränen Herrschern und Eroberern (Ghaznaviden, Seldschukken), deren Ge-
walt nach und nach in grossen und kleinen Dynastien (Atabeken, Danisch-
meuds, Otboman u. s. w.), zertheilt, sich durch einen grossen Theil der dem
Islam ergebenen Länder der Erde verbreitete, und in den änssersten Radien
bis zu den Thronen der Sultane von Sibir, von Khozar (Hadji Tercan oder
Astrachan), Stambul in Europa, Ikonium in Asia minor, Haleb, Damask, Kairo u. s. w.
Die Uzen (Begleiter der Komanen) verdrängten (886 p. d.) die Petscheneghen
an der Wolga. In Haditha (Sommerresidenz der Könige von Ghaz) wohnten
(Dach Ibn Haukai) Moslimen. Die Aimak (Orda) der Turkinanen (unter Murza
oder Anführern) werden von Sultanen beherrscht (sowie Bien und Knäs), Unter
Abdalmahi ben Nouh (der Samaniden) besetzte Ileh-Khan (von Turkestan)
Bokhara. Khan Abulfiz von Bokhara (aus dem Geschlecht der Djingis) musste
Nadir Khan huldigen. Andadshan war (zu Baber's Zeit) Hauptstadt von Fer-
gbana. Die nomadischen Stämme (in Ghiwa) sind meist unabhängige Turk-
menen (mehr türkisch als persisch), besonders Jomuten und Tschaudor. Nach
den physischen Kennzeichen scheinen Kalmükken , Kirghisen, Uzbeken und
Turkomanen alle nur eines Stammes zu sein, und Tatar, Nogai, Uzbek, Turko-
man nur zufällige Verschiedenheit (Wood). Die Afsharen (in Persien) werden
zu den Turkomanen gerechnet , die de Guignes von den Euzi oder Uzes her-
leitet. Nach Zwick und Schill haben die Trukhmenes nicht weniger eine
mongolische Physiognomie als die Kirghisen.
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(iü diesem Karakalpakenland der Kirghisen) die Nomaden-
räuber der Usbeken in vier Horden (mit Kangli, Naimanen
u. s. w.) hervor (unter Schaibak im Oxuslande erobernd). Aus
den Weidesteppen am Aral und unter Gihon gingen unter
den Ghuz*) die seldschukkischen Hordenfürsten (AtabekenJ
als Verwandte hervor, von denen die den Thron von Charezm
besetzende Dynastie türkischer Sultane sich seit Cothb - eddin
(f 1127) anfangs als abhängig ansahen.
Eine allgemeine Bezeichnung für die im Laufe der Zeit
auf den östlichen Flächen Europas von verschiedenen Noma-
denfürsten beherrschten und dadurch bedeckten Eingeborenen
•) Von Oghuz-Khan (Oyghonri) der Ghuzzen leiten sich Osmanli-Türkea
und Turkmannen. Nach Abulghasi lebten die Uighuren in Gihon-Delta (an»
Stein-Thurm. Die Ghuz (Tam-Gaz oder Einäugige) heissen Codschunlu-Atralt
(Nomaden-Türken) oder Turcman (Türken- Aehnliche). Die Osmanli leiten siel»
von den Uignren am Gihon. Nach Djingis' Tode gingen die westlichen Zügt-
(mit den Osmanen beginnend) von dem khoswarezmischen Reich aus. Neben
den (durch die Usbeken aus Maweralnahar verdrängten) Turkmanen (ostlich von*
Aral) nomadisiren die verwandten Truchmenen auf dem Isthmus westlich von_»
Aral. Ausser Maweralnahar, Ferghana und Kharezm hatten die Usbeken (1810)
Balkh, Khorasan, Merw (Meru) und mehrere Alpenthäler Turkestans und am Belur—
Tag bis Khotan erobert. Die von Jenkinson zu den Turkmanen gerechneten
Usbeken fingen ihre Pferde durch Hülfe der Falken, die sich den Thieren auf
den Kopf setzten. Beggee-Jan (Shah Murad) vereinigte (Ende des XVIII. Jahrh.)
die Macht der Usbeken in Maweralnahar (in Bokhara). Beim Zerfalle der
Khanate in Dchagatai zum (verwandten) Khan von Khotlan (der auch Badak-
shan und Kabul beherrschte) geflüchtet, besiegte Timur (aus Djingis' Geschlecht)
die Usbeken mit afghanischer Hülfe und wurde von den Khanen in Maweral-
nahar als Oberherr (in Samarkand) 'anerkannt (1369), aus Tokharistan. Vorn
Osten des Jaik drang ein Theil der Ghozz (Ghuz oder Gazi) oder Jasii (Uzen
oder Polowszer) zur Wolga und Don (948 p. d.), während ein anderer Theil
nach Badakshan, Khorasan und Iran zog. ßakui nennt das Land zwischen
Dnieper und Gihon Belad al Ghozz (Uzen-Land). Jenseits der Ghuz (östlich
vom Khwaresm-See oder Aral) wohnten (nach Ebn Haukai) die Khurkhiz oder
Kirgisen (950 p. d.). Bagrakhan (Ilekhan's Vater) wurde (auf dem Rückzuge
von Bokhara) von den Ghozzen überfallen. Togrulbek (f 1063), Stifter der
Seldschukken , war aus dem Geschlecht der Ghozzen, die mit ihm Ghazna
(1040 p. d.) erobern. Die in Sejestan angesiedelten Ghozzen zahlten den
Seldschukken-Sultanen Tribut. Aus gefangenen Ghozzen bildete Saladin die
Mamluken. Ein Zweig der Ghozzen bildete sich zu der Horde Cora Codschonla,
ein anderer zur Ak-Codschunlu (Timur gegen Bajezid stützend), von den Türken
(1500) besiegt (als Turkmanen in Asia minor, Syria und Persia). Auf UzbeK
Khan (Stifter der Uzbeken), .der (in Descht-Kiptschak) den Islam einführte -
(f 1358) folgte Kutschum Khan. Von Timur aus dem Oxusland vertrieben,
kehren die Usbeken oder (bei Sherif Eddin) Geteu (fets oder Jatii) nacli
Maweralnahar zurück und befestigen ihre Eroberungen unter Schaibek-Khai»
(1498 p. d,), während der Timuride Baber (aus Ferghana) nach Indien flieht -
Usbek Khan residirte in Schärisä-raizik (an der östlichen Wolga). Von Urgent
(in Khorazm oder Chiwa) aus kämpften die Usbeken mit den Persern unte**
Schah Ismael Soft (1502). Nach dem Tode Schaibek Khans erwählten die
Usbeken den heiligen Ilbars-Khan (Nachkommen des Djingis) zum Oberhaupte,
als Khan von Kharezm (1506 p. d.) Abul-Ghasi erlangte mit Hülfe tnrk-*
mannischer Söldlinge den Thron von Urgenz (+ 1663 p. d.). Alle Söhne de**
Ilbars-Khan erhielten den Titel Ghasi oder Heilige.
15
tritt selten hervor, und kann kaum eine durchgehende gewesen
sein, da sich die Namen per varias familias et loca zu än-
dern pflegen. Von der Herrschaft der Scythen blieb hie und
da zerstreut der der Tschuden, die Sueven Hessen den ihrigen
der Soueben oder Slovenen in den Slawen zurück, und von
Durchzügen der Ansen oder Äsen (Asiaemen) blieben die An-
ten benannt, wie in früherer Zeit die Gothen oder Geten bei
ihren Eroberungen bis zur Ostsee die bereits von Pytheas an-
getroffenen Guttonen markirt hatten, oder die Jotar im jütischen
Cimberlande, die dialektisch von den Gotar oder Gotlandi un-
terschieden wurden, als sie auf der späteren Wanderung unter
Gauts (Grm.) oder Odin aus Asgard in Asaheim des Ttirken-
landes (aus medischem Midumheime) von jenseits des Tana-
qnisl her durch Gardariki und Sachsen nach Odens-Ey und
dann zum Mälarsee gelangten. Die Geten führten damals den
den Römern geläufigen Namen der Daci, und so ergeben sich die
Danir oder Dani (incolae trium regnorum borealium, Norwegiae,
Sueciae, Daniae, und wieder specialisirt als Ey-Danir, Nordr-
Danir u. 8. w., sowie direct alk Dana tjod oder natio Danorum).
W^atrend die im Osten über die Feldherren des Domitian sieg-
reichen Fürsten der Gothen, als Ansen (Äsen) oder Aesen
fecrci, deot aito TvQQrpcjv, Hes.) im Tuskalande (im territorium
Turonense in Gallia, ubi oppidum Tarones) Vergötterung er-
langten, wurden die Jötunn (Jötunheimr's) in Riesen verkehrt,
und ebenso die Vandill (gigas). Vandils* ve asylum Vandilis
putatur fuisse regio Cimbriae borealis (s. Egilsson). Die Va-
nir (Vanr) bewohnen Vana-heimr, aber Vindr (Vindir), Vendl,
Selavi incolae orae maris Baltici (Fornmannia Sögur).
An das thracisch durchtränkte Bithynien (mit dem Olym-
pus Mysius) grenzend, war Paphlagonien stets der Sammel-
platz vielfacher Volksmischungen gewesen, die sich besonders
in der alten Hafenstadt Sinope drängten und das Wieder-
erscheinen der von Antenor zu den Euganei am Adriatic ge-
führten Eneter oder Heneter (des Pylaemenes), die mit den
Makrones der Mooxtxd oqyj (Moskwa's) zusammengelebt hatten,
j|J den Venedi (am Chronus) des Baltic und den gallischen
Jeneti aus den vorgezeichneten Handelswegen erklärt. Indem
"fr Name der Ktistenbewohner auf das Innere ausgedehnt
Wtfde, entstand eine Wimdarum natio populosa und die Nach-
barn tnskischer (s. Just.) Rhaeti als Vindelici (Veneodland oder
v,De<3.aian(i von Elbe bis über die Weichsel). Gleicher Be-
öenttnjg mit Suevi, aber nur im Osten herrschend, war der
^aiae Vindili (bei Plin.), Vindili, quorum pars Burgundiones,
j.?.1?1*!, Carini, Guttones. Mit Ablaut heisst er (bei Tac.) Van-
*** CZeuss).
•i VVie in Illyrien, sehen auch in Thracien die Bergstämitie
den Ebenen von östlichen Reiterschaaren tiberschwemmt, in
^xi sie sich zum Theil mit den (einst von Orpheus be-
16
herrschten Odrysae an den Quellen des Hebrus und wieder
mit illyrischen Autariaten kämpfenden) Triballern (zu Hero-
dot's Zeit in der Fläche von Kossovo) mischten, während sich
die Geten (die arische Vorhut turanischer Scythen) reiner er-
hielten und den Römern als Daci bekannt wurden, nachdem
sie (zur Zeit Philipp's von Macedonien) nach dem linken Ufer
der Donau hinübergezogen waren. Als bald nach der Plün-
derung Olbias durch die Geten ihre Macht zerfiel (und die
nördlichen Züge Odin's angetreten wurden), zeigten sich (60 —
55 a. d.) die Sarmaten zwischen Dniepr und Donau, von Ovid
neben den Jazygen (1—17 p. d.) erwähnt. Nach den Zügen
der Jazygen bis Ungarn verblieb der grössere Theil der (von
Marc. Aurel besiegten) Sarmaten in den Gegenden der Walachei
und der pontischen Küste (180—215 p. d.), bis zur Ankunft
der Gotheo. Als das ostgothische Reich Hermanrich's durch
die Hunnen gebrochen war, begünstigte Attila die von seinen
(durch ihn bekämpften) Rivalen unterdrückten Landesbewohner,
und es befestigten sich unter seinem Schutze slavische Staaten
im Norden der Donau, an deren Spitze beutesuchende Wa-
rägerflirsten (sei es hunnisch-bulgarischer, uigurischer oder mon-
golischer, sei es suevisch-scandinavischer Abkunft) treten, als die
mit dem Verschwinden hunnischer Herrschaft leer gewordenen
Länder Streifztige erlaubten, die bis Macedonien und Griechen-
land fortgesetzt wurden, ene der Kaiser (581 p. d.) in den
Avaren ein Gegengewicht fand. Als die Gründung Krakaus unter
dem Durchkreuzen scandinavischer oder germanischer Einflüsse
in den Vandalen eine feste Stütze gegeben hatte, treten die
Druzina der (von Heraklius gegen die Avaren herbeigezogenen)
Weisskroaten (und dann die Serben) in ihre späteren Sitze
ein. Eine nördliche Rtickwandernng der Slaven (von der Donau)
fand statt in den Lechen (Ljachen) oder (nach Visquenel)
Linkhiten (der Autariaten), als die Wälschen (durch Bewahrung
der römischen Züge aus Trajans Colonisten als Romaniati be-
zeichnet) oder (nach Miklosich) Volochom in den (von Audoin
nach Pannonien geführten) Longobarden (die 568 p. d. nach
Italien abzogen) Hülfe in ihrem Widerstände fanden.
Die Römer entnahmen das Prototyp ihrer Illyrier von den
Stämmen der Berge und der Küsten, ein wie die Thracier
tätowirtes und ihren Nachkommen, den 'dlßavoi bei Ptol., im
kriegerisch aufgeregten Temperament gleichendes Volk, das
Spuren seines Charakters in den Serben und Kroaten (eine Modi-
fication der dort unter erobernden Herren eingezogenen Slaven
zurückliess). Das eigentliche Slaventhum, das sich mit den durch
directe Zuzüge aus Sibirien veränderten Finnen und mit den
keltisch gemischten Germanen berührte, tritt im Alterthum
niemals hervor, da es von den gebietenden Namen der Roxo-
lanen, Bastarnae, Sarmatae überdeckt ist und nur vielleicht
in dem im Gegensatz zu den Sarmatae liberi genarmten Sar-
matae servi unter den Sarmatae limigantes (Jazyges meta-
aaßtae) zu erkennen wäre. Bei der Empörung ihrer leibeige-
Den Bauern musste das ßeitervolk der Jazygen de Hülfe der
Yictofalen oder Quaden (334 p. d.) suchen, und auch der Chan
der Avaren sah sich genöthigt, bei Carl M. um Land zu An-
8iedlungen zu bitten, als Asyl, da ihn die Nachstellungen der
Slawen*) nicht im Lande bleiben Hessen. Während die Ein-
geborenen sich dem Joche der eingedrungenen Nomaden fügen
Daiissten, erscheinen sie nun unter deren Namen, und auch
die Slawen in der Walachei werden (590 p. d.) im Kriege
mit Priscus (von Theophylact) als Avaren bezeichnet.
Die mit den Uiguren oder (bei Theophylact) 'OytoQ in Be-
ziehung stehenden KovrovQyovgoi (die gefährlichsten der Hun-
nen) und die OvxovqyovQot (Burgunder Utgard's mit ihren von
Frau Ute in Lorse stammenden Königen) oder Uturguri (unter
den Königssöhnen Kuturgur und Uturgur) waren (als alte
Kimmerier) beim Verfolgen einer Hirschkuh über den See
gewandert und hatten Gothen mit Vandalen nach Thracien
gedrängt (s. Procop), worauf die Uturguren aber über den
Maeotis zurückzogen. Bei dem in Budva oder Buda-Pest
alter Budinen, (als Bruder des Buda) residirenden Attila, Sohn
(bei Simon Keza) des Benguz (Oguz), vertritt die auf der Insel
Hven als Zauberin (wie jotische Gudrun bei SaxoJ agirende •
Kriemhilt cimmerische Wildheit und regt das praelium Crum-
helt (der Cymbri oder Cumbrer in Beziehung der Kimbern
und Beigen) an, als Kriemhilde Hohgezit (bei Ulrich von Tür-
kin), eine bartholomäische Bluthochzeit. Die in die Zukunft
schauende Valkyrie Brynhilde oder Brunhilde dagegen (ein
angestlichez wip) vertritt die höhere Bildung druidischer Ge-
. heimnisse in Brettanieri (als Valland).
In dem Gedicht von Otnit (Otacher oder Odoacer) liegt
^nächst die Erinnerung an den ersten Deutschen, der das
Brich in Rom erwarb. Die rasch auf einander folgenden Er-
eignisse riefen aber in der Sage eine (durch die Erscheinung
"fr Drachen symbolisirte) Verzögerung hervor; der als Rächer
*ns Griechenland kommende Wolfdietrich würde, als Theodo-
Jtöh (statt Dietrich von Bern), dem Vorkämpfer des gestürzten
ßö*Uerthums gegen die Barbaren entsprechen, und die als
**) Indem die Slaven das Land der Venedi überzogen, es nnter ihre Herr-
schaft brachten, es slavisiiten, so werden sie sich selbst Vinidae genannt haben,
?7 Solche bezeichnet sein, auf ähnliche Art, wie die alanischen Volker Gothi
wessen, nachdem sie das Land der Getae besassen (Keferstein). Les Slaves
11 **©rd (Venedes on Veltes) inquiete*s par Hermannic, roi des Visigoths, pas-
8Tent la Vistule et remplissent l'Allemagne jusqu'au Weser et jusque vers Ratisbonne.
Las rThnringiens, presse's par les Francs et par les Phales (penple saxon qui vint
^tt Xfcer du Schleswig) passe"rent le Weser et attaquerent les Slaves de l'Allemagne.
Bastian, Ethnologische Forschungen. *
18
Preis ihre Haod anbietende Wittwe das Wiedererscheineii
jener vielumworbenen Prinzessin darstellten, die Athaulf heim-
führte, während zugleich der Ausdruck „die wurme sugen in
durch daz were" auf Entlehnungen aus ßagner Lodbroek
deuten oder für diesen aus Otnir. Als Hamdir fiir die von den
Pferden der Gothen (Jörmunrek's) zerrissene Svanhild Rache
nahm, lagen die Helden in dem Blut, das aus der Brust der
Gothen geflossen (Gudr.). Der mit Gudrun *) (Mutter der Svan-
hild) vermählte Sigurd, der über Giuki's Erbe und viele Go-
then herrschte, hiess (in d. Völs. S.) König von Hunsland (im
Süden). Als Friedrich III. (1488) nach Worms kam und bei
*) Ein Valnesk genanntes Weib leitet Gudrun zu Atli. Dieterich von
Bern herrscht im Omlungaland (Vilk-saga). Tmelunge oder (nach Wackernagel)
Amelunge ist (bei Manier) aus Nibelunge entstellt (s. Bartsch). Die Finnen in
Kajania (auf der Ostseite des bottnischen Busens) nennen sich Kainulaiset
(Rainu oder Niederland), als Kwenen. Die Canaaniter sind Niederländer. Grün-
hild in der Edda übt Zauberkünste, Gudrun bei Saxo (s. Grimm). Brunhild als
Valkyrie hat Eenntniss -von der Zukunft. Sigeher von Wal ach eo, als Kämpfer der
Kriemhild. Ennenrich ist Oheim des Dietrich der Bernaere, Vogt der Amelunge.
Hagen schaut zu, wie Walthari von Spanien (Aquitanien oder Waseono^alle'Elfen
bei Wasgenstein niederschlägt. Valtari af Vaskasteini ist Schwestersohn Er-
menrek's (nach der Vilkinasage). Im Biterolf ist Alpker (Alphere) Vater des
Walther (Konig von Spänilant). Alarich's Geschlecht der Balthen war ob au-
daciam virtutis Baltha genannt (Jornandes). Vealon (Vales) sind Cambri
(1123 p. d.). Brutus (Vater des Camber, Locrinus und Albanactus) wurde
durch Gorineus nach Cornubia geführt (Giraldus). Vallant (Walholant) ist
(Vaterland der Brunhild) Stammsitz der Budlungen (s. W. Grimm). Vallerades
(Etzel's Vater) ist (bei Jornandes) Valeravans. Von den verschwesterten
Riesenweibern, die zuerst auf Seeland wohnten (Grimild und Hvenild), trog
Hvenild Stücke von Seeland nach Schonen und beim Reissen der Schürze bil-
dete sich die Insel Hven. Der von Grimild nach der dort gebauten Jacobs-
kirche geworfene Stein fiel bei Karlshogaslott in's Meer, und sie wohnte dann
auf Hamarslott , bis ihr Bruderssohn Ranke kam , Rache zu nehmen. Das
Stein Viereck nördlich von Karlshogaslott heisst Frau Grimilt's Grab. Greimhyld
oder Grimylda (Aventin) canitur apud nos fllia Guntheri regia Turogorum.
Kriemhild ist Tochter des thüringischen Königs Günther (nach bairischer Chro-
nik). König Atzel (bair. Chr.) nam zu der ehe Frauw Grimhilt, König Gün-
thers ausz Thüringen tochter. Kreinheiltz, fllia ducis Bavariae (Nie. Olahus).
Attila vermählt sich mit Grymhild, Tochter des thüringischen Königs in Eise-
Dach (thüring. Chron.). Kriemhild ist Tochter eines sächsischen Herzogs (nach
Ritius). Rex Thila, qui in scripturis Attila nominatur (nach Boguphalus).
Attila qui Hungarico idiomate Ethele dictus est (Simon Keza). TJuter den
Söhnen des Bendekus oder Benguz (Attila, Kewe und Buda) zogen die Honnen
aus Scythien (373 p. d.). Von dem in der Schlacht mit den Hunnen an die
Stirn treffenden Pfeil wird der deutsche Dieterich (als Feldherr der Römer)
Halhatatlan (der Unsterbliche) genannt. Die auf Anstiften der Kremheylch
unter den deutschen Verbündeten (nach Attila's Tode) wegen der Erbfolge aus-
gebrochene Schlacht „Crumhelt usque adhuc nominantes voeaverunt" (Honi)
XIII. Jahrhdt. Isolt erhält von Etzel als Botenlohn die Mark von Rodenacb
unz ze Budine (s. W. Grimm). Bleda (Blödlin) ist Attila's (Etzel's) Broder
(bei Priscus). Mundioch , Attila's Vater (bei Priscus) , heisst (in der Edda)
Budli (Botelung). Broctur Budla (Budlis) in der Nornagest (s. Sigurd). Helg«
Hildebranson aus Hunaland heirathet Budli' 8 Tochter Hilde.
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Speier das Grab*) untersuchen Hess, qui gigas dicebatur desz
Hörnen, kam man bis auf Wasser, ohne etwas zu finden
(Chron. Worms.). Grim war der grösste Berserker, er hatte
zur Frau Alvör, die Schwester Alfs **) des Elten, welcher über
*) Jarmerich, der sich aus der Gefangenschaft des slawischen Königs Is-
marus befreit und seinen Oheim Budli das Täterliche Reich wieder abgenom-
men, läset sich eine Felsbnrg (mit zwei Thoren) erbauen (s. Saxo Gr.). Attila •*
setzte den ostgothischen Fürsten Walamir (wegen , seiner Anhänglichkeit) über
kleinere Fürsten. Susa (Susak oder Budva) oder Susan ist die Hauptstadt
Attila's im Hunaland. Künig Imian in Ungarn*. Stiefln nc (von Irlant) ein
Knnig von ypperland das leyt in ungerland. Lapis qui vulgo dicitur lectulus
Brnnnshilde auf der Feldbord bei Frankfurt (1043). Hin gein Sarbrucken
biss an den Stein den man spricht Griemildespil (Spilstein). Qnia dominus
daci nostro et ceteris principibas salutem et victoriain large contribuit, Slavi
«gque quaque protriti atqne propulsi sunt et venerunt adducti de flnibus
Oceani popnli fortes et iunumerabiles et obtinuerunt terminos Slavorum (Hel-
mold). Grabhügel slawischer Weleten in Wiltshire (s. Schaffarik). Nach der
Chron. de Traj. kommen die Weleten und Slawen aus England nach Friesland
herüber. Kruko beherrschte Bügen (1066—1105). Pommern heisst Vindland
oder Vinland (Slavia) bei den Normännern (s. Schaffarik). Cassubitae a longi-
todine et latitndine vestium (Boguchwal). Galbus rechnet Seleucia (Silesia)
oder Luticia, Pomerana und Prusia zu Polonia. Der heilige Otto lernte pol-
nisch, um nach Pommern zu reisen. Die Dänen kämpfen mit Strunicus Scla-
?ornm rex (Cato). Borislaw, Fürst der Sarmaten (Frodoard.) oder der Wenden
(Snorro) unterstützte Kaiser Otto gegen die Ungarn (955 p. d.) aus Pommern,
Populi igitur Slavorum sunt multi, quorum primi ab occidente conflnes Trans-
albianis sunt Waigri (Vagri), eorum civitas Aldenburg maritima, deinde se-
qui] n tu r Obodriti, qui altero nomine Reregi vocantur, et civitas eornm Magno-
polia. Item versus nos Polabingi, quorum civitas Racisburg. Ultra quos Lin-
gones (Linones) sunt et Warnahi. Mox habitant Ghizzini et Circipani, quos a
Tholosantibus et Retharis fiuvius Panis separat, et civitas Dimine. Ibi est
terminos Hammabnrgensis parochiae. Sunt et alii Slavorum populi, qui inter
Albiam et Odderam degunt, sicnt Heveldi, qui juxta Haliolam (Habolam) flu-
viam, et Doxani, Liubuzzi, Wilini et Stoderani cum multis aliis. Inter quos
medii et potentissimi omnium sunt Retbari, civitas eorum vulgatissima Rhetre,
Redes idolatriae (Ad. Br.). Lenticos, qui alio nomine Wilzi dicuntur (Ad. Br.).
Rethre, quae est in terra Lutitiorum (Helm.). Kyzini et Circipani eis Panim, Tho-
lenzi et Redari trans Panim habitant. Hi quatuor populi a fortitudine Wilzi slve
Lntici appellantur (Helmold). Les Riezani (Riaciani) werden Ucrani (Uchri der
Ukermark), Biedere, Tolensane, Zerezepani genanntt (Raum. Reg.). Sclavi qui vo-
cantur Linai (Chron. Moiss.). Morizani (Moritz) am Mürizsee. Polabi oder Polabingi
an der Elbe. Abodriti (Obodriti oder Reregi mit dem Hauptort Mikilinbnrg oder
Meklenbarg) auxiliatores Francorum semper fnernnt, ex quo semel ab eis in societa-
tem reeepti sunt (Einhard). Terra quae dicitur Balsamerland (um Stendal). Drewl-
janen (Drewier) in den Holzungen (Derewech), Poljanen auf den Ebenen (poljach),
Lachen in den Wäldern (ljas). Rutheni de stirpe Principis Lech (Dlugoss). *
Polonos et eorum regiones Lechitas appellant. Fresiti (Presiti oder Bresiti) bei
Brest am Bug (Descript. civit.). Rugiani (Runi oder Rani) oder Verani, als
Sclavi qui dicuntur Robo (Annal. Esrom.) Regio quae a Teutonicis Ruiana,
a Sclavis autem Rana dicitur. Ran ist skandinavische Meergöttin.
**) König Ring vermählte sich mit Alfhild, Tochter des Königs Alf, der
das Land zwischen den beiden Flüssen Goth-Elf und Rom-Elf (der Glommer)
besaas, welches Alfheim genannt wurde (s. Rafn). Alfheim wurde das Land
zwischen dem Rom-Elf und Goth-Elf genannt (Ynglinga-Saga). Der Rom-Elf
kam aus Romrich, das sich bis Gudbrandsdalen erstreckte. Rom, der Sohn König
Nor's, folgte seinem Vater in dem Reich. Er besass Alfheim und das nach
2*
20
das Reich herrschte, das zwischen den zwei Flüssen liegt.
Diese hatten den Namen von ihm und wurden beide Elfe ge-
nannt (Thorstein's Vikingssonor Saga). Bei dem Orte Teckeln-
burg liegt der alte Arcke-Stein *) das ist Harcken-, Hercken- oder
ihm benannte Reich mit den Flüssen (Saga fra Fornjoti). Beim Vordringen
Harald's (der zuerst das gesonderte Reich Norwegens unter einem Oberkönig-
*• thum vereinigte) ruft der Sohn Hundiofs die Könige von Sundmära und Fir-
dafyk zur gemeinsamen Landesverteidigung auf; wir alle müssen dem Eroberer
mit vereinten Kräften entgegentreten oder seine Sklaven werden (nach der
Haralds-Saga). Non ita effusls ac palustribus locis et ceterae civitates, in quas
Germania patescit (Tacit.), ist das Land der Chatten. Der von Caesar im her-
cynischen Walde beschriebene Hirsch ist das Rennthier. Das in den Torf-
mooren Schönens gefundene Rennthier (das von Süden kam) ist von dem ans
Finnland eingeführten Rennthier Lapplands verschieden, und in den Zwischen-
provinzen finden sich keine Knochen von Rennthieren (s. Nilsson). L'art de
travailler le bronze est alle*, en Suade, en de'ge'ne'rant (s. Nilsson). Ingoio,
Sohn des Man (Son des Tvisco), galt zugleich für den Ahn der schwedischen
Ynglingar und Vater der Nerthus (als männliche Niördh im Norden), als
Vorfahr des Fro (Freyr oder Inguio). Alfred nennt die Juten (Jotas, Eotas,
Ytas, Giutas), Oeatas (b. Beda). Nach Waitz sind die Geatas (im Beownlf)
Juten. Gentes barbarae quae pullilaverunt sub imperatoribus (s. Maffei).
Die Lygier oder Lingen waren (in slawischer Etymologie) die Bewohner der
an Wiesen und Wäldern reichen Ebenen an der Oder und Weichsel. Venernnt
de partibus Poloniae, qui Lingones appellantur (Thomas von Spoleto). Cmir
ergreift den schwarzen Schild (in der Koniginhofer Handschrift). Die Asier
führten nigra scuta (nach Tacitus). Stryjkowski vergleicht die von Polen all-
gemein verehrten Lei und Polel mit Castor und Pollux. Das von den Naha-
narvalen verehrte Zwillingspaar (nomen Alcis) wird (b. Tacit.) Castor und
Pollux verglichen (als juvenes). Jünglinge heissen Holcy (Alci) im Slawischen.
Sermion, Führer der Lygier (b. Zosimus) , war ein Edelmann (ziemianin oder
zemenin). Die Semnonen nannten sich nobilissimi (b. Tacit.) Josse (Isis der
Sueven) war Nationalgottf der lechischen (lygisch - lingischen) Slawen. Als
Marbod von dem Gothen Catualda und dann auch dieser vertrieben war, sie-
delte Tiberius die beiden Gefolge ihrer vertriebenen Anhänger (barbarl utrum-
que comitati) ostwärts der Quaden zwischen Marus und Cusus auf dem linken
Donaunfer an, unter dem Quaden Vannius als König, dessen Herrschaft von
den Lygiern (im Bunde mit den Hermunduren) gestürzt wurde (80 p. d.). Ger-
mani wird von germinare hergeleitet, weil die Deutschen auf den Bäumen ge-
wachsen seien (Avent.) Hildur oder Brynhildur wohnte auf dem Gebirge der
Hindaralpen. Sinflötli knetet als Knabe Schlangen in Teig. Sigurd heisst (im
dänischen Volkslied) Sivard snarensvend (puer fortis). Nach Dupleix Messen
die Germanen früher Tuysconen.
•) Das Geschlecht der Herren van Arkel leitet sich vom deutschen Her-
cules (Kemp). Der Sagenkreis der Frau Harke ist (nach Schwarz) zwischen
Havel und Elbe localisirt. Wodan flgurirt in Mecklenburg als Fro Gauden
(s. ünger) oder Herrin (Fro oder Herr). Als Sohn desSigar (der auf Nyvaldus
folgt) zieht) Alf (animus formaque praestantior , piraticis incumbebat offlciis,
cujus etiam insignem candore caesariem tantus comae decor asperserat, ut
argenteo crine nitere putaretur) mit seinem Bruder Alger (und Siwald) auf
Seeraub gegen Helwin und Hagbarth, Sohn des Hamund (s. Suhm). Nach ge-
schlossener Blutbrüderschaft (da sie im Kampfe gleich waren) stiftete Bolwise
(Boloisus) Freundschaft zwischen ihnen (dem Rath seines guten Bruders Bil-
wise entgegen). Der nach (dem erbängten) Hagbarth genannte Hügel lag bei
Sigersted (s. Saxo), Die Bataver waren Auswanderer der Chatten. Aurico-
mius Batavus (Sil.). Die Canninefates (batavischen Stammes) wurden von Tibe-
rius unterworfen, mit der Hauptstadt Lugdunum (Leydeu). Zu Constanria's
2i
Herculesstein (s. Wolf). Oserich oder (als Ermanrich tribut-
pflichtig) Osantrix, der (als Dietrich) mit seinen Riesen gegen
Melias (Vater des Oda), König von Hünenland •), zieht, hatte
Zeit war die batavische Insel von (fränkischen) Saliern besetzt (s. Zos.). Ba-
tavi, donec trans Rhenum agebant, pars Chattora m (Chattoruin quondain po-
pulus) seditione domestica pulsi, extrema Gallicae orae vacua cultoribus, simul-
que insulam inter vada sitam occupavere (s. Tacit.). Chattnarii (Kaoovdpoi),
als Abkömmlinge der Chatten. Insula Batavorum (Caes.), rj Tav JBaraovcav vrjaos
(Dio C.). re^/LiavSv ImteXo ä^iaroi (Plut.), die Bataver (Bataboi). Die Chatten
tragen langes Haupthaar und Bart (nach Tacit.). Die 2ovr\ßoi Aayyoftdpdoi
(b. Ptol.) begriffen Chatten nnd Hermunduren. Hermunduren und Chatten
kämpften um die Salzquellen (Tacit.). Der älteste Sohn erbt in Saterland den
Namen des Gross vaters, die älteste Tochter der Grossmutter, indem zuerst der
Grossvater oder die Grossmutter väterlicher Seits, dann beim zweiten Kinde müt-
terlicher Seits den Namen giebt. Beim dritten Kinde kommt die Reihe wieder
an die Verwandten des Mannes, beim vierten wieder an die der Frau u. 8. w.
(8. Minssen). Ptolem. erwähnt das saterische Dorf Utende unter dem Namen
owtovtdvBa, Ende des Meeres bedeutend. Smiaeount (im Westfriesischen)
zeigt 5 Vocale neben einander. Saterland oder Sighilterland kommt von den
comitia Sighiltra (um das Kirchdorf Sögel). Unter Poppo (Nachfolger Radbod's)
predigte Willibrad in Friesland. Dunkle Haare sind bei den Männern von
Vaterland häufig, bei den den blonden Typus der Germanen bewahrenden
Frauen aber selten, in Folge von Mischehen mit den Nachbarn (s. Miussen).
Zu Caesar's Zeit machten äueven und Cheruscer Einfalle auf einander. Britan-
niae pars interior ab iis incolitur, quos natos in insula ipsi memoria proditam
dicant, maritima pars ab iis qui praedae ac belli inferendi causa ex Belglo
tr&nsierunt (Caesar). Paulatim autem hatten die Germanen angefangen über
den Rhein in Gallien einzufallen, wie früher Cimbern und Teutonen (Caesar),
Treveri pagos centum Suevorum ad ripam Rheni consedisse. Filii Gomer,
Aschonez, unde gentes Gothicae (Hieron.). Tenger, als Meer (im Ungarischen),
Qaippe Germani victi magis quam domiti erant, moresque nostros magis quam
arma sub imperatore Druso suscipiebant (Florus). Nach Peetz zeigen sich die
Adligen der Lechen als ächte Äsen.
*) Hugdietrich, Sohn des Wolfdietrich (Sohn des Hugdietrich), zeugt mit
Sigeixiinne von Frankriche den Amelunc. Nifiung heisst Vater der Grimild
a°f der Insel Hven. Iron ex genere Alamannorum (Jarl in der Wilkinasaga)
J*&t mit seinem Jäger Verdian eine von einem feindlichen König gehegte
Wlsend (b. Fumagalli). Iron (nach dem Tode seines Vaters Artus durch Isung
vertrieben) erhielt Brandenburg von Attila. Gontram flieht zu Herzog Iron von
Brandenburg. Alani ex Theodoro Theodoricus nepos iis rebus gestis fuit,
ea<Itie virtutis gloria, ut hodie vernaculis Germanorum carminibus et pro v erb iis
ce\ebris sit, quem Veronensem ideo vocant, quod praecipuam sedem in eo urbe,
cujus instaurandae avus Alanus auctor fuerat, elegisset (Scalig). Antfuhs von
Gabelin neben Baligan von Libia (uz Persia) als Genossen des Merzian.
~*a**v rex Hunorum (Saxo). Dieterich ruft seinem von Osten heimkehrenden
„**** zu: „alter Hün" (dans l'Aeschylos) Huneo truhtin. Atlis, König der
—***«•, herrscht in Hunmork (Atlaquida in Groenlenzka). Theodoricus, quon-
^a*** rex Hunnorum (1157 p. d.). Siegfried (der huuische) aus Hunaland. Die
i^^lunge und die Hiunen (Titurel). Iran (beim Liebeshandel erschlagen) ist
f*r**der des (mit ihm jagenden) Apollonius, der die Herburg (Tochter des frän-
*k«*hen Königs >Salomon) entführt (s. W. Grimm). Die Wiedergeburt der Wöl-
p^ensage (der Weife) hatte (XI— XII. Jahrh. p. d.) ihren politischen Grund
j? <ler Verbindung der Weifen mit dem Papst durch die Anheirathung von
*°*cana (s* Mone). Das Widerstreben der Welfefl ging zuerst gegen die frän-
^c^hen Kaiser und dann gegen ihre weiblichen Abkömmlinge*, die Hohenstaufen,
folglich mussten auch die kaiserlichen Partner Nibelungen sein (als Gibelungen).
22
Gewalt über den ganzen Norden geerbt von seinem Vater
Hertnit, dessen Frau in zauberischer Dracbengestalt König
Isnng mit seinen Söhnen tödtete. Antzens (Antis oder Atte-
nus) oder Anzius (bei Ayrer) Antzius (Anzius) war Vater des
Hugdietrich. Wurms*) unnd das land darumb hiesz etwan
Burgun (1509). Die Stadt Worms soll ihren Namen von Wür-
mern haben, nämlich von den vielen bösen Würmern, so allda
gewohnet, deren dann der hörnin Seyfried viel verbrennet
und erschlagen, mit welcher Saft er sich geschmieret und also
Gleiche Wurzel mit Nivesium (Nivi-linc oder Novi-linc) haben die Ortsnamen
Niel. Die Franzosen fabelten Nebe] menschen nach Afrika (s. Mone). Daz selb
lant is nebelicke ane sunnen (nach dem Titurel). Sigfrit heisst in der Gudrun
König von Morland (der Nibelungen). Livland heisst in der Reimchronik ge-
wöhnlich Niflant (s. Mone). Osmannia für Normannia (Anon. Vatic). Asci-
burg (im Dorfe Asberg bei Mors) wurde (unter den Sicambrern) Sigambria ge-
nannt Im Kirscbgarten oder früher Rosengarten (bor tos rosarnm) zu Mainz
stand das Haus der Nibelungen (s. Mone). Ans dem Rosengau (Rosogabi)
jenseits der Elbe (an der Grenze von Sachsen) verpflanzte Carl M. (804 p. d.)
die Einwohner nach dem Innern des fränkischen Reiches (in das Bremische,
wo die späteren Rosengauer am Flusse Oste wohnten). Der von den Myrgingen
(Nortmannen) ausgeschickte Sänger fährt von Ongeln (Angeln) ans durch das
Land des Eroberers Hermanrich, durch das Land derHreidgothen, Hunnen, Gotben,
Baningen (Wanen am Don) zu Kasere, der waltete der Kreaken (s. Escher). Hro-
sen, Ongeln und Dänen stehen zusammen. Die Worjager sind Ttohncoiai oder
foederati.
*) Seifrit ist Konig von Morlant oder (in der Gudrun) Morenreich. Moer
(im Latein des Mittelalters mortis) heisst Sumpf (Moor) und Moorlant ist Sumpf-
land, als der sumpfige Theil von Gadzand (der Marsch) im Gegensatz zu (dem
aufgeworfenen) Werpland (Geest). Magesaetas (Maisevethians, the people of Here-
fordshire), Magi incolae , Magesetae, alias Masegetae, incolae Radnoriae, Maiseveth,
hodiernum Radnoriae nomen apud Britannos (Bosworth). Die Notitia setzt die
zweite Gohorte der Dalmatier bei Magna (in Britannien). Agenarich, Sohn des ale-
mannischen Königs Mederich, wurde Serapio genannt (nach Amm.). Opfer für die
Dämonen (Vaettit, in Skandinavien) heissen Alfablot (s. Gexer). Die unter Reric
ausgezogenen Gothen besiegten (mit Felimer) die Spalen (s. Jornaudes) oder Spori,
quemadmodum et in priscis eorum cauminibus paene historico ritu, in com-
mune recolitur. Theodemir bezeichnet (b. Tode) vor den Gothen seinen Sohn
Theoderich als Erben. Vitigis wird von dem Volke auf dem Felde von Re-
geta gewählt. Die Gothen herrschen als ßdgßapog vofios in Italien. Die
freien Gothen. als fortium turba, sind vorzugsweise die capillati (s. Koepke).
Die Scythen (b. Trogus) ändern die Felder. Amelunc ist Sohn des Hugdietericb,
mit Sigeminne von Frankriche verheirathet Procopius beschreibt Gothen, Van-
dalen und Gepiden als von weisser Haut und rothlichem Haar. Die durch
die Gebiete der Warner (nachdem sie die sklawenischen Volker durchzogen)
und Dänen zurückkehrenden Heruler fanden in dem (ausserdem von den wil-
den Skrithfinneu bewohnten) Thule (wo bei Wiederkehr der Sonne Späher auf
die Berge gesandt waren) unter den Gauten Sitze (Procop.), wo Menschen ge-
opfert wurden. Das Julfest wurde zur Zeit der Geiernacht (höknatt) im Mitt-
winter gehalten (s. Sturleson). Keyser hielt die Alfen für einen scandinavissheu
Stamm. Herma: fortuelle (Erzählung) berette. Hermade, Krieger (Jonsson).
Hermd, heftig Yttring of Harme (Leid), Vrede (Zorn). Goodhr, gut. Goodb, Gott,
Afguodh. Gremi Gudernes, Vrede. Goodhi, Tempelforstander. Goodhmennska, Aedel
modighed. At geirs goot, dii hastigen, god sverda, numen ensium (Hild).
goodhs jadharr, princeps deorum, Odin; godhi, praefectus territorii, sacerdos, goäb
konungr, diis ortus, rex, Godmundr, regulus maritimus (Se.) Goodh tjjod, regio
deorum (g. Eigilsson).
23
hörnin worden. Wenn auch Jemand in den Sangschulen der
Meistergesänge öffentlich daselbsten die geschieht vom hörnin
Seyfriede aus dem Kopf also ausgingen kann, dass von den dazu
bestellten Merkern oder Judicirern, wie man sie zu nennen pfle-
get, kein Verslein ausgelöscht oder notirt wird, so wird ihm ein
gewiss Stück Geld zu schuldiger Verehrung vom Rath der Stadt
Worms*), alter Gewohnheit nach, gereicht (Staricius) XVII.
Jahrhundert. Arjuna verbrennt den Schlangenwald, wie bra-
mahnische Dichterschulen melden. Die Burgundiones **) heissen
(bei Strabo) Movylkwveg neben Bovxoveg (Ibvtoveg).
*) Die Stadt Wormeisse (Garmisa oder Worms) wird errettet durch einen
Schlosser (wie Persien von Zohak), dem seine Brüder einen Messer-
harnisch machen und der den ihn verschlingenden Lindwurm [wie bei Krakan]
zerschneidet, darauf mit Einverständniss der Fürsten (Szarim) die Malkah (Kö-
nigin) heirathend (Jephtha Jospe) 1696. Die Stadt Worms führt von dem
Schlosser einen Schlüssel im Wappen. . Ab immanissimis hostibus, modo a
Groco Vandalo, modo ab Attila, Hunnornm rege, urbs (Wormatia) expugnata
(Freher) 1612. Siegfried tödtet den Drachen, Bruder des Schmieds Mime's.
Der weise Ase Mimir wurde von den Vanen getödtet Jormnngandr (snidgar-
dsomr, serpens circumterranens) monstrum terrae, jormun, gandre (lupus, ser-
pens), monstrum immane (Egilsson). Jormuni, bos, JSrmungrund, terra (terra
magna). Jormunr, Odin. Orms, serpens (serpens circumtessens). Jörd, tellus.
Kleiner als die Steinrohren sind die mit Erde gemischten Steinhügel. Auf
dem Runenstein von Gl avendrup stein wird Thor angerufen. Geognostische
Gründe scheinen anzudeuten, dass das Bronze- Alter schon 500 — 600 Jahre a. d.
^gewesen sein müsse (s. Worsaae). Das Eisenalter datirt seit VIII. Jahrh.
p. d. in Dänemark. Im Longbarrow bei Gloucestershire wurde (nach Lawrence)
leine Medalle aus der Zeit Constantin's gefunden. Die uralte Teutsche holden, die
Konige Ariovistus, Arminius, Witichisdus, der hürnin Siegfried un viel andere
▼erden (nach Moscherosch) zu Zeiten auf Geroltzesk, einem alten Schlosz auf
dem Wazgau gesehen , um Hülfe zu bringen (1605). Argentoratum , Nemetas
et Yangionas et Moguntiacum civitates barbaros possidentes (Amm. Marc.).
Borbemotagus (Wormiatia oder Worms) war Hauptstadt der Vangiones. Rhe-
Qom autem aecolentes Germaniae gentium Nemetes, Tribochi, Vangiones (Plin.).
lpsam Rheni ripam haud dubie Germanorum populi colunt, Vangiones, Triboci,
Nemetes (Tacit.)- Vangiones unter Hülfstruppen des Ariovist (b. Caesar). Die
(germanischen) Tulingi (Tylangii) an der Wodansquelle wanderten mit den
Helvetiern aus. Vangiones (vaggs, campus) am Donnersberg (ein Hauptort
Borbetomagus oder Vangiones). Vangio, der Sueve (Tacitus). Triboci (bac,
tergnm) am Mrjllßoxos. Bogßrjro/uccyoo, Agysptogarov, Aeyüov xal, Eeßaorjj
»ls Städte der Ovayyiovcov (Ptol.) Die Trevirer leiteten sich von den Germanen
(s- Tacit.). Ante quos etiam cantu majorum facta modulationibus citharisque
j*Qebant, Ethespamarae, Hanalae, Fridigemi, Widiculae et aliorum (Jornandes).
«idigernus, der (mit Alatheus und Safrax für die von Hunger bedrängten
Gotheu mit den Römern verhandelt), den Verrath erkennend, evaginato gladio
1Q convivio, non sine magna te med täte velocitateque egreditur suosque socios
*h imminente morte ereptos ad recem Romanorum instigat (Jornander). Horum
(heroum) primus fuit Gapl, qui genuit. Halmal , Halmal vero genuit Angis,
^gis genuit cum, qui dictus est Amala, a que et origo Amalorum decurrich.
Kt Amala genuit Parnam (Jornandes).
**) Gepidarum rex Fastida (s. Jornand.). Burgundiones paene usque ad
i^ternecionem delevit. Neben dem Siuistus oder Oberpriester hatten die Bür-
ger als König den Hendinus, der bei Unglücksfällen abgesetzt wurde (Amm.).
"** Burgunderkönig Guntiar und der Alane Goar ernannten Jovinus (in Mainz )
l*m römischen Konig (412 p. d). Bovqovyovvdoi (Wurugundi) unter hunni-
24
Von den gothischen Amaltmgen unterwarf (aus dem Ge-
fangniss des slawischen Königs Ismar, der Jtitland eroberte,
entkommen) Hermanrich, der von Gaut oder Gapt (dem Er-
sten der gothischen Ansen) stammte, nach den (als Jarle
stolzen) Herulern die Weneter und Aesthen, und der gleiche
Ahnherr spielt im Geschlechtsregister der britischen Angel-
sachsen aus der cimbrischen Halbinsel, wo erst Skiöld die
Familie des Sceaf einführt und dann Gaut oder Geat unter
den Nachkommen nennt, von denen auch Voden hergeleitet
wird, oder Odinn, Vater des Sigi. Die durch die asische Zu-
wanderung mit dem Wege nach Asien vertrauten Fürsten des
rauhen Nordens kehrten auf der noch von Rurik's Söhnen ge-
sehen Volkern (b. Agathias) neben (deutschen) BovQyovtycoves. Wnrgendaib
neben Antaib und Banthaib (Paul. Diac). Vanir scheint mit vaenn (venustns,
formosus) und dem lat. Venus aus einer Wurzel (Zeuss). Gepides (Gibidi oder
Gepidae) an der Mündung der'Weicbsel. Die Gothen mit Ostrogotha besiegen
den über die Burgunder siegreichen König Fastida der Gepiden (im Karpatben-
gebirge). Ardartch, KÖoig der Gepiden, befreite die Germanen (nach Attila's Tode)
von den Hunnen. Die Gepiden wurden von dem longobardischen König Alboin
(und Avaren) besiegt. Gibico, König von Worms (Freher) 1612. Hertrich ist
Genosse des Schmieds Mime (in Azzaria bei Toledo). Vili wie (ahd.) willo,
das ausser voluntas auch votum, impetus und spiritus bedeutet (s. Grimm),
neben Vuotan oder Wunsch [Belagines der Veleda, als Wile]. Ve von wiho
(sasetus, ahma sa veiha), als wih (idolum) [in Sanctus Vitus oder Swantewitj.
Loki wirft Frigg (Odins) ihre Buhlschaft mit Ve und Vili vor (in Polyandrie].
Odin, als Altanus (Aelfric). Nach wälscher Sage wurde König Artus (oqxvos)
als Gott und Bär dargestellt. Heiligbär (1290) entspricht (nach Grimm) As-
biörn. Odin-Päh oder Bärenhaupt (Esthn.) [Zamolxis]. Der Bär am Himmel
als Vetrlidi, hiemem sustinens. Odin heisst (n. d. Edda) Oski als Wunsch-
gott. Wodan schaut aus dem Fenster oder der Morgenröthe (serbisch) im Him-
mel auf die Erde. Omi (als Odinn oder Voma) in ömer sonus fragor [Cosma-
sinu8, als Hom-As]. Gudenesberg hiess früher Wodenesberg. Dia Geden, dies
Mercurii. Erculas se ent (Hercules gigas). Woda picke (lieber Donner) im
Esthnischen. Ukko, als finnischer Donnergott (Turris bei Esthen, als Thor).
Die Ostjäken schwören beim Bär. Alfheim (M&opotamie, pays situe* entre le
Glommen et le Goeta-elf) geborte zu den Königreichen, die sich aus der Herr-
schaft Nor's auf dem Festlande und seines Bruders Gor auf den Inseln bildeten
(s. Beauvois). Halogaland war genannt nach Loge oder Haloge, Sohn Fornjotr's.
Die reichen Grabhügel im Tempel des Jomala wurden von Hjoerleif und seinen
Gefährten geplündert. Gwigdion oder Odhin setzte in Norwegen seinen Sohn
Saeming ein (nach der Edda), der (bei Snorre) ein Sohn des Yngrifrey oder
Frey heisst (als Finne oder Saem). Das mit phantastischen Schlangen und
Vögeln verzierte Gebäude werde von den Zulu heilig gehalten (nach Wa*
linsley). Sous la denomination lombarde gastaldus signifiait dans la l&ngue
des Lombards, un ihomme fort, digne de Commander aux autres hommes,
custos homiuum (Walckenaar). Idar (Sylva Jeder) als Hundesrucke (Hoods-
rücken). Sic et Vafros, Tricontas, Murrinos, Alapes, Turcbos, Alanos mentos,
Chugnos, Frisios, Danos, Vinnosos, Riffeos, Olches, nam et Mar um regionem
pagi omnis Germania est appellata (Aethicus). Nach Grimm sind die Namen
der Sueven und Slowenen etymologisch dieselben. Der Albis-Fluss hiess aneb
Bisigibilias. Wendarunir ist Schrift der Slawen. Rogaverunt fream uxorem
godan, ut ad guinniles esset propicia (Prolog z. Edict. Rotharis) duces Quan«
dalorum (Guandalorum) id est Amb erdet. Assi verlangte Tribut von den
Guiniles (Longobardi) unter Ybor und Alo (Söhne der Gambata). Frigg uDd
Freya (Oddrunargratr). Frigg, Gemahlin Wodan's (im Norden).
25
folgten Strasse dorthin (nach Odin's erblichen Besitzungen im
Tttrkenlande im ungarischen Turcia oder dem von Fjölner's
Sohn Sweigder gesuchten Godheim des alten Odin) zurück,
und so erscheinen am schwarzen Meere die siegreichen Gothen
im Lande der in Daken auslaufenden Geten, einem verwandten
Zweige, der auf dem Rückzüge vor skolotischen Scythen den
Namen der bis zu den Dänen (Dacia's) in Schonen verbreite-
ten Gothen (Geaten) nach Norden getragen. Wenn die Joten
ihr Land nach dem auf dem Danerugh-Stein erhobenen Dan
aus Withesleth benennen und die Dänen auch im Süden das
Gebiet der umherschweifenden Heruler besetzen, so finden sich
in Gepidojos, den Sitzen der Gepiden (in insula Visclae am-
nis vadis circumacta), die Vidivarii zusammen (ex diversis
nationibus aggregati), als Vorgänger der (nach Vereinigung
der Äestyes und Weneder unter dem Kriegsfttrst Widewut
mit den Widen hervorgehenden) freussen (Poßaoxoi oder Bo-
QovtTxot [a£%qi twv 'PiTtdttov öqiwv), und mit den Angeln theil-
ten sich in die Länder der von der Verehrung des galli-
schen Taranis (oder Tor) Thüringer genannte Hermunduren die
Wbrini, die Jarmenses oder (bei Gervas.) Warmienses Erm-
land's, südlich von den Nattangi mit dem Sitz des Criwe in
Romowe, trahens nomen suum a Roma (Dusb.), während sich
Reste des Namens unter den Herminos (Pomeranos^ Sclavos
et Samos) erhielten, die Kanut M. unterwarf, wie die Gothen
früher von den Guttonen und später von den Gudden (Getho-
rum seu Prussorum genus), von denen das schwedische Kö-
nigsgeschlecht seinen Namen der Ynglinger entnahm. Die
alte Volkssage hatte dagegen, zurückgeführt auf den an die
Küste getriebenen Sceaf (Vater des Skiöld), einen unbestimmten
scythischen oder tschudischen Ahnherrn, wie er auch den Schot-
ten beliebte, quasi Sciti, quia a Scythis regione, oder Fene
(Scuitt oder Gaedhil) der Finnen (Thjuden oder Thiudi zu
Thy in Jtitland). Durch die Roxolanen gelangten die Alanen
als Asi nach Schweden. Die Alanen werden im Norden
weisshaarig geboren.
Ein Volk, das mit dem Namen der"Cimmerier bezeichnet
ward, das schon früh (in nur kurzweg rohe Wilde beschrei-
bender Weise) bei Homer erwähnt wird, das eine Zeitlang
das von Ardes beherrschte Sardes (die Stadt des asischen
Stammes) besetzt, flieht aus dem Pontus (wo die Grabmäler
seiner Könige zurückbleiben) vor den Scythen (bei Herod.)
nach den Herkynia (bei Plutarch), wo der spätere Zusam-
menstoss mit den Bojern stattfand, und tritt dann im
Norden (nach Posidonius) als Kimbrer auf und (in Britannien)
als Cambri. Mit den. ihnen benachbarten (und schon von Py-
theas genannten) Teutonen (Niuthonen oder Yuthungen) oder
den dort neben ihnen (wie Geten neben ihren scythischen
Nachfolgern) stehenden Guttonen (Joten) ziehen sie (von Ti-
26
gurini (b. Florus) und Ambronen begleitet), von nördlich aus
Asien vordringenden Nomadenstämmen (die in den sarmati-
schen Steppen als Roxolanen erschienen) bedrängt, auf neuen
Feldztigen (während ihnen Diodor auch die galatischen Angriffe
auf Rom und Delphi zuschreibt) weiter nach Süden (bis ihnen
Marius entgegentritt), und bald darauf, nach dem Zerfall des
(weite Völkerbewegungen veranlassenden oder schon durch
sie hervorgerufenen) Reiches des Mithridates, begeben sich die
von Odin (der im Anschluss an verwandte Traditionen aus
gleichen Gegenden sich als ein zweiter Adhi gestaltete) ge-
führten Äsen aus dem nach (pannonischen oder avarischen) Pan
genannte Panticapaeum oder (seit der die Krone des Pary-
sades IL tragende Mithridates die bosporanischen Fürsten ein-
gesetzt) Bosporus (der mit Polemon L, 13 p. d., kämpfenden
Aspurgiani) über die deutschen Länder, wo Sigi (Odhin's- Sohn)
über die (von Caesar) proximi Rheno genannten lovya/ußQoc oder
Sicambrii (als Cimbri mediferranei bei Plin. unter den Istae-
vbnen) herrschend zurückblieb, nach Seeland, um (nach Ver-
bindung mit einheimischen Joten) auch die Herrschaft am
Mälarsee (in Gylfe's Svithiod) zu erwerben, wo Sigtuna ge-
baut wurde (im Anschluss an sakisch-scythische Namensformen
der Tschuden und irischer Scoti). Wie aber noch zu Augu-
stus' Zeit die Kimbern Gesandte (und das Geschenk eines in
finnischen Sagen spielenden Kessels) schicken, wie sich der
Name der Teutonen erhält (und der Gautar), so auch der der
(den Sitonen anwohnenden) Suionen (bei Tacit.), die sich
durch Suoveni oder (indem ein später mit Ariovist's Vordringen
verbundenes Eroberervolk den Namen der numerisch zahlrei-
cheren Besiegten angenommen, unter denen es lange herr-
schend verweilt hatte) Suevi an slovenische Slawen (als der
Urbevölkerung in dem auch westlich und südlich gekannten
Vitheslaeth oder Wendenlande) anschliessen (da die asische
Bezeichnung, ohne Rückwirkung auf die Volksmasse, in den
Vornehmen beschränkt, bald mythologisch verflüchtigt wurde,
mit gelegentlicher Erneuerung in den, bei Siegen über die
Römer, Ansi genannten Heerführer der Gothen, bei Jornan-
des). Wie neben Suionen die Äsen (oder mit Anschluss an
den einheimisch früh befreundeten Stock älterer Bewohner, als
Gothen, wie wieder die ursprünglich slavischen Suionen die
spätere Werthbezeichnung suevischer Eroberer jüngerer Zu-
wandrer erhielten) erscheinen, in den Ländern, die noch unter
Hadrian genannten Roxolanen, die (zu den Sporen oder, bei
Jornandes, Spalen) eingerechneten Slavinen und Anten (indem
der Zutritt der asischen Fürsten auch den eigenen Namen bei
den Eroberungen zu selbstständiger Geltung brachte), und auch
hier dauert der Name ursprünglicher Bevölkerung fort, wählend
der der Anten oder (bei Schaffarik) Uti nach vorübergehendem
Glänze verschwindet; wenn er sich nicht Ud ostjäkischer Wot-
21
jäken (1455 p. d. vom mongolischen Fürsten Assyka beherrscht)
neben syrjänischen Permiern (s. Sjögren) erhalten hat (in
Utgard nach skandinavischer oder Uttakuru nach indischer
Anschauung). Hierdurch begann auch unter der anfänglich
(mit Anschluss an scythischen Herren) tschudischen Bevölke-
rung baltischer Länder die Nationalität der (weniger durch
politische Bedeutung als in dem gemeinsam aus den Handels-
einflüssen des Bjarmalandes zusammengeschlossene) Finnen
oder (im Anschluss an die lappische Bevölkerung der Same)
Suome (und Sami neben Hermini zu Kanut M. Zeit, als Jar-
menses in Ermeland, wie Jamten und Wärmeland auf gegen-
überliegenden Ländern der Ostsee) hervorzutreten, während
die von Tacitus geschilderten Fenni in die weitgelagerte Schicht
der als 2*QvdUpivoi Thule's (bei Procop.) oder (bei Ad. Br.)
Sritefenni (Skricfenni) und Refennae (bei Jörn.) in Skandina-
vien erscheinenden, aber auch längs der Küsten bis zu den
wn König Fin beherrschten Frisen tibergehen, während wieder
diese letzteren am Rhein mit den (unter Civilis mit Beigen
verbundenen) Batavi zusammenstossend , bei der Besetzung
britischer Küsten durch die Belgae als Fir-Bolg in Hibernien
erscheinen und dort in nachherigen Jahrhunderten den Namen
der Fin (bei Schwächung des auslaufenden r in n metaneth.
a&s Frisan oder Fresanes) oder Fionn zu einem stereotypen
machten für askomannische Vikinger Taus verschiedenen Häfen
ana Nordmeer oder des ovwdwov xoXnov), die den irischen
Königen Solddienst zum Schutz gegen ihre nachkommenden
Landsleute leisteten.
Oestlich von den Wilten (Vylte), die man Aefeldan (Ha-
volaner oder Stodoraner) nennt [als Alfen], setzt Alfred das
wendische Land . (Vinedaland) oder Syssyle.(Susler oder Susel-
z&*0 und dann südöstlich die Märer (Maroaro) oder Morawaner.
Die Häfeldan wohnen südlich jron den Burgendas (Bornholm).
Die Kimmerier drangen (unter Hesus) über den Rhein und
unter ihnen kreuzten die Boier die Garonne, hinter der die
Aqjiitaner geschützt*) blieben, wie die Bituriger hinter Loire
*) Eine Auswanderang der Sequaner und Helvetier zog mit Sigovesus
zum hercynischen Walde, die von Bellovesus geführte der Bituriges, Aeduer,
A-rverner und Ainbarrer nach Italien's. Der etruskische Lucumo Aruns, dessen
^an in Clnsinm entehrt war, verlockte die Gallier (durch Wein und Früchte)
zum Einfall in Italien. Im ombrischen Isisombrien (Italiens) fanden die Aeduer
Ul*d Ambarren das Isombrien der Saone wieder. Unter Ouragan oder Elitovius
(Ele-dov) drang eine Auswanderung der Aulerken, Garnuten und Cenomanen
in Italien ein, die Etrusker aus Transpadanien vertreibend , dann folgten Lu-
^?rfr un^ später Boier und Lingoner, "Etpogog <pr\ow avrovg Iv xarayeioie
°***aiQ oltcelv ag xaXovacv d^yiXXas, sagt Strabo von den Kimmeriern (mit
k • ®ta^fc Kimmericum). Argel, en langue cambrienne, signifle un couvert, un
»ori (8> Thierry). Die Bretannier enthielten sich der Hasen, Hühner und
ai>fte. Leporem et gallinam et anserem gustare, fas non putant, haec tarnen
a,T*nt animi voluptatisque causa (Caes.). Die Britannier benutzten nicht die
28
und Vienna. Die nördlichsten der gallischen Völker (in der
Nachbarschaft von Scythien) frassen Menschen (wie die Bre-
tannier in Irin oder Irland), als Kimmeröer durch ihre Ver-
wüstungen*) in Asien berüchtigt (s. Diod. Sic). Der riesige
Theutobochus (bei Florus) oder Teutobodus (bei Orosius) be-
fehligte die Teutonen *J und Cesorix, Luk (Lucius) und [Clod
Fische ihrer Küsten. Ki/ißgos oder xi/uepog wird als ein phrygisches Wort
überliefert, welches Grabe bedeutet (s. Härtung). Kiju/uppig &ea, 17 /utJtt]^
rSv d'scov (Hesych.). Zur Zeit Hannibal's wohnten die Belgier (die über den
Rhein gekommen) in Languedoc, und vor ihnen setzten sich (zwischen Rhone
und Pyrenäen) die Arecomiken (in lbero-Ligurien) und die Tectosagen (bei
Tolosa) fest. Infolge innerer Kriege drang eine Auswanderung der Tectosagen
(aus Tolosa) nach der Donau vor (281 p. d.), wie (321 a. d.) die von Sigo-
vesus geführten Gallier. Alexander fand (340 a. d.) Gallier an der Donao.
Antigonus miethete gallische Hülfstruppen. Tbv Bgkvvov , rbv E7teld'6vra
hti zJelyovs, Upavoov rivis yaoiv (Strabo). Braw (en langne galloise)
signifle terreur (Thierry). Die bojischen Fürsten At und Gall, die aus den
Alpen Galater herbeigerufen (um die Niederlage der Senonen durch die Römer
zu rächen), wurden in einem Aufstände getodtet (238 a. d.). Die kriegerischen
Stämme an der Donau verschanzten sich im Winter in ihren Wagenburgen
(nach Plutarch). Ziska erfand die Wagenburg, den Hussiten die Kriegskunst;
lehrend. KeXrcöv riveg ovg 8tj TeQfxavovg xalovpev (Dio Cassius). Diodor
unterscheidet die Kelten bei Massilia von den Galatern nach Skythien zu.
Nefl (neifiui, kopt.) ist (celtisch) Himmel (Nebo, slav), während bei den Ger-
manen die Nieblungen in unterweltliche Höhlen zurücktreten und den Bog-
(der durch Rudra geblendete Baga) verehrenden Slaven der Choda (God) der
Chudai oder Böse wird.
*) Les Boies ou Bogs von bwg ou bug (terrible) an den Sudeten (als
gallischer Bund). Casi siempre que un habitante de los demas paises espanoles
viene ä vivir ä Gallicia y se une ä una muger de raza celta, esta predomina
y los hijos tienen todos los rasgos communes al tipo ä que ella pertenece
(s. Murguia). 0 Jos arabes y formas griegas (s. Diaz) in Gallicia. Ktfifie^iovs
rove KifißQove ovofiaodvtcw rcov 'EXXrjvcov (nach Posidonius). Die Aenderung
von Kimmercer in Kimbrer war (nach Plut.) regelmässig. Die Kimbri waren
(nach Ephesus) Celten (Bewohner des westlichen Europa). Philemon mori
marusam a Cimbris vocari , hoc est , mortuum mare , usque ad Promontorium
Rubeas, ultra deinde Gronium (Plinius). Murchroinn, la mer glaciale (Kymr.)
mawr, mourir. Die von Masius besiegten Kimbern hiessen Gallier (bei Cicero).
Caepion wurde (nach Sallust) durch die Gallier (Gimbern) besiegt. Das cym-
brische Schild zeigte einen Gallier (als Fratzengesicht). Nonnulli Hispani nomen
Finis terrae ducunt ä vocibus Celticis fln-es-tra, mons fertilis et pulcher, sicut
oppida Fi nestras in Celtiberis. et Finestrat in Edetanis, a vocibus Celticis fln-es-
tra, vicus in coUe vel monte juxta flumen (Villanueva). Italicus spricht von ver-
schiedenen Dialecten in Gallizien. Der spanische Gott Endovel ist (nach Masdeu)
phönizisch. Auf der Steinschrift (s. Alcantara) findet sich die Gottheit Nabis er-
wähnt (s. Perez Pastor). Armorike signifle maritime. Die Gallier wurden (nach Li-
vins) durch Bellovesus und Elitovius geführt. Der (mit den italienischen Einfällen
gleichzeitige) Zug der Gallier nach lllyrien wurde von Sigovesus geführt (587)-
Boii, gallica gens (s. Tacit.), manet adhuc Boiemi nomen. Manche der Gallier
bemalten sich blau (nacty Caesar) und tätowirten sich. In eddischen Liedern
versteht Wieland aus Hirnschädeln, die er mit Silber überzieht, Becher tu
machen (s. W. Grimm).
**) Condrusi (Trevirorum clientes) Caeraesi, Paemani, qui uno nomine
Germani appellantur kamen aus Germanien über den Rhein (zu den Belgiern)*
Fruot, Künic von Tenemarc, fuhrt drei Marder im Schildzeichen (als Frodo),
von Günther seines Reiches beraubt (für Ermannen kämpfend). Brinno wird
29
(Clodius) die Kimris (unter dem Oberbefehl von Boiorix)
113 a. d.
Wie früher die Cimbern von dem nordischen Chersonnes
bis nach Gallien hinein ihren Einfluss ausgeübt hatten, so spä-
ter von Osten her die Sueven (die mit Ariovist den Rhein
überschritten) in Germanien, wo sie anfänglich, besonders auf
die einverleibten Semnonen gestützt (ohne geographische Um-
schreibung eines suevischen Volksstaates), später (bei Maro-
bocTs ßückbewegung) in Böhmen ein Reich stifteten, gleich-
zeitig aber durch ihre Adelsgeschlechter unter Cheruskern (wo
die Longobarden die Partei des Arminius stützten) und Chatten
von den Canninefaten , auf den Schild erhoben, zum Dax erwählt (Tacit.).
Bei den durch das Meer gegen plötzliche Einfälle geschützten Suionen wurden
die Waffen in Verschluss gehalten, unter der Hut eines Servus (Tacit.). Aus-
nahmsweise war Königen und Edlen (bei Germanen) Polygamie gestattet (Dahn).
Die Könige der Quaden schwören bei ihren gezogenen Schwertern quos pro
uuminibns colunt. Manno tres fllios assignant, e quorum nominibus proximi
Oceano Ingaevones, medii Hermiones, ceteri Istaevones vocentur. Quid am
autem, licentia vetustatis plures deos ortos pluresque gentis adpellationes,
Marios, Gambrivios, Svevos, Vandalios afflrmant, eaque vera et antiqua nomina
(Tacitus). Strabo setzt die Marser neben die Sigambrer (Gambrivier). Müller
identiflcirt den Apollo Teutorix mit dem gothischen Thiudarecks (Dieterich).
Teutonen in den grajischen Alpen (als griechisch redend). Deutschland hiess
(nach Marco mir) Albis (später Germania), und alb bedeutet (im Altd.) weiss
(von Albus). H. Müller findet Bregia des Nordens (Breg oder Berg) in
Phrygia. Albingaunum war Hauptstadt der Ligurer oder Ingaunes. Unter den
tygiern (im suevischen Gebirge) nennt Tacitus die Harios (Ari'os), Helveconas,
Manimos, Helisios, Naharnavalos (mit antiquae religionis lucus des Helden-
bröderpaar's Alx). Nörvi (Narwo) ist ein Riese, Vater der Nacht, in den Edden
(narvi, vulpes). 'Oßavol (Ofiavoi der Lygier) könnte (in der offenen Aus-
sprache des w) soviel als Ovavoi, Wani, mit Ouin (Win bei Jornandes), dem
Namen des flachen Ostlandes bei den Gothen, verglichen, die Ligier der Fläche
»«zeichnen, im Gegensatz zu Aovytot zJovvoc oder den Gebirgsligiern (s. Zeuss).
Die Spali oder (bei Procop) Spori wohnten (nach Jornandes) in Ouin. Aovyioi
Bovqoi bis zur Weichsel (bei Ptoleni.). Xe^ivcov 3 König der Logiones (Zosi-
^Ds). Die Lygier gehören zu den Herminones. Plinius rechnet Ghauken zu
den Ingävonen, die Friesen zu den Istävonen, durch die Ems getrennt. Gabi-
Jj°8 besiegte (47 p. d.) die Chauken und Corbulo zerstörte die chaukische
'Jotte des Kanninefaten Gamaskus. Nach Vertreibung der Ampsivarier grenzten
pauken an Gatten. Didius Julianus besiegte, die in Belgien eingefallenen
pauken (170 p. d.). Die (nach Austreibung fränkischer Salier) die batavische
jQsel angreifenden Sachsen wurden von Julian zurückgetrieben. Aus der
Bl|>elübersetzung Ulflla's zeigt sich, dass die Gothen bereits im IV. Jhdrt. ein*-
Z8toe slavische Worte (wie plinsjan oder tanzen von pljasati) in ibre Sprache
^genommen (ß. Munch). Der slavische Gott Prove (Fravis oder Frauja)
J^rde ohne Bild in Hainen verehrt (nach Helmold) in Wagrien. Nach Taci-
P1* Verehrten die Naharvalen in einem heiligen Haine zwei Geschwistergott-
^jten ohne Bild, als Frey und Freyja (nach Munch). Freyja entspricht der
i^je im Slavischen. Dem Frey waren Pferde heilig (wie dem Swantewit).
Jre7 (Fricco) wurde (naoh Ad. Br.) im Uppsala-Tempel cum ingenti priapo
''gestellt. Die Hilleviones bewohnten die Felsen (hella) Skandinaviens. Nach
*70(>op nahm Theodorich Zeichen und Namen der Königswürde (des Basileus)
^t an, sondern nannte sich immer nur £176 (relks). wie die Barbaren ihre
W*fiövas (Könige) zu nennen pflegen.
30
herrschten; als Suevi Longobardi, nach der (von Xenophon auch
bei den waffenfähigen Lacedämoniern erwähnten) Sitte der
Langhaarigkeit, wie sie (nebst dem gefttrchteten Namen) noch
in nachherigen Jahrhunderten in den Winili adoptirt wurde.
Gleich, den durch ihre Pfeilgeschosse gefttrchteten Gothen
schlössen sich die Sueven und die bei (scythisch) verehrten
Schwertern schwörenden Quaden an die Sarmaten an, wie
auch die zu den Chatten gehörigen Caninefaten durch Schild-
erhebung den König proclamirten, gleich osttürkischen Chaza-
ren. Die.von Tacitus ihrer Sprache nach zu Germanen ge-
rechneten Bastarner (die in Verschwägerung mit dem make-
donischen Königsbause der sächsischen Abstammungssage von
Alexander M. vorarbeiteten) galten den Griechen als Galater,
d. h. demjenigen Zuge der Eroberungsgeschlechter angehörig,
die schon früh (nach ihrer Siedelung unter Kelten) eine öst-
liche Rückbewegung angetreten hatten (ähnlich den in wieder-
holten Wechsfein und veränderten Richtungen die Länder
zwischen Pontus und Baltic durchziehenden Fürstengefolgen
Skandinaviens). Die germanischen Verhältnisse zu Tacitus'
Zeit finden ihre Analogien unter den Rajaputen, deren Ein-
wanderungen herrschende Häuser auf einheimischer Bevöl-
kerung gründeten, oft sich unter einander befehdend, und dann
wieder unter einem Oberkönig vereinigt, wie es bei den Ger-
manen durch den Einfluss römischer Hegemonie veranlasst
wurde. Die Stirps regia, der (wie Armin) bei den Batavern
Civilis entsprossen war, führt auf alte Stammessagen, wo-
durch sich hervorragende Geschlechter in verwandtschaftlichen
Verhältnissen mit einem deificirten Ahn verknüpfen (wie die
Nachkommen des Rolf Krak, des mythischen Ingwe u. A. m.).
Die erst seit dem peloponnesischen Kriege gesellschaft-
lich bekannten, von Mela neben Phaeaces, Taulantii, Encheliae
(Pyraei, Liburni, Istrier) genannten Illyrier, zu denen Herodot
die Eneti rechnete, gleichen in ihrem Gebrauche des Täto-
wirens den Thraciern (thrakischen Bessen neben Autariaten
und Dardanier), in ihrer Landeintheilung in Dalmatien den
Germanen. Als der gallische Einfall der von Appian als Illy-
rier bezeichneten Scordisci in Thracia (s. Florus) unter den
mit Veneti, Pannonier, Dardani, Autariaten zusammengenannten
Dalmatiern (deren Land dem Theoderich Eisen lieferte im
Kriege mit Odoacer) eine politische Entwickelung angeregt
und das Reich des mit Philipp von Macedonien (360 p. d.) käm-
pfenden Bardylis (woher sich später Sagen erhielten, wie aus
den Kämpfen der Gallier mit Alexander M. die über die mace-
donische Herkunft der Sachsen und des Polenkönigs Lesko)*
gebildet hatte, ergab sich das an kriegerische Thätigkeit g
wohnte Volk auch bald dem Seeraube und machte die römisch
Gesandtschaft an Königin Teuta (233 a. d.) nöthig. Nac
ihrem Tode wurde der von Demetrius von Pharos vertrieben-
31 •
Phineus von den Römern eingesetzt, die bei dem Aufstande
(180 a. d.) König Gentius unterworfen. Die Liburnier (zu denen
die Vindelicier gehörten) stellten im nördlichen Illyrien, als
liburnische Veneti (s. Virgil), die äusserste Grenze von Ante-
nor's Wanderungen vor und trieben (auch nach Beschränkung
durch die gallische Einwanderung) piratischen Seeraub auf
ihren Lembi oder naves liburnicae. Die eigentlichen Illyrier
dagegen, die Masse des eingefrorenen Volkes, werden von
Scymnus von Chios als mild und gastfrei beschrieben, mit
Eigenschaften, die gewöhnlich von den Slawen gerühmt wer-
den, und Nestor macht die Illyrier zu den Vorfahren der Slo-
venen, die, durch die Walachen (Gallier oder Fremden) bedrückt,
zu Auswanderungen in die hinterkarpathischen Länder der
Poljanen veranlasst seien. Die bei der Empörung gegen die
Jazygen, im Gegensatz gegen die Sarmatae liberi, als Servi
bezeichneten Einwohner des (ungarischen) Pannonien (das von
Timäus an der Ostsee als Bawofta oder Wanoma bezeichnete
Wanenland oder Wenajanmaa) geben Anlass (wie aus der
Gründung des pannonischen Aemona oder Laybach durch die
Argonauten zur griechisch-trojanischen Sage in Verknüpfung
mit Antenor) zur Benennung der von den Gothen bekämpften
Spalen als Sorben (Erb) oder Sporoi bei Procop, der zu ihnen
die von Jornandes als Winidae zusammengefassten Anten und
Sclaben rechnet. Der durch die auf die chrowatische folgende
Einwanderung der Boh.i (nach Const. Porph.) aus dem (an
Frankenland und askanischen Saksenmaaoder Sachsenland gren-
zenden) Beloserbien (wo durch fränkisch-germanischen Eintluss
sich unter die früher dorthin gewanderten und mit celtischen
Boji vermischten Slawen Reiche gebildet, die zur Rückwan-
derung stark genug geworden) zum Abschluss gebrachte Namen,
der Serben aus dem Preussenlande (Chakokondylas) der Sor-
ben (zur Zeit des Heraklius), diente im Süden zur allgemeinen
Slawenbezeichnung, während der ursprünglich damit in Zu-
sammenhang stehende der Wenden im Norden besonders auf
(später unter dem Namen der, früher wilden, Eingeborenen Skan-
dinaviens bezeichnende) Finnen einbegriffene (und für die gegen-
überliegende Küste des Baltic als Ostmänner oder Aisthen
erscheinenden) Völker (in Suomen-maa) sueonischer Verwandt-
schaft (aus der nach den Kämpfen der Juetchi mit den
Usiun im Ilithale effectuirten Einwanderung über die die
Völkerinseln der Wotjaken und Ostjaken fortbewohnenden
Länder Sibiriens her) seine Anwendung fand und, in die all-
gemeine Bezeichnung für Fremde auslaufend, einerseits den
dänischen (jotischen) Gothen ihr neubesetztes Land als
Withesleth gelten Hess, andererseits die Winili zur Aenderung
ihres Namens in Longobarden (um den durch wendische Wanda
bewirkten Wandlungen und Verwechslungen der Wandalen
vorzubeugen) veranlasste, und dann wieder Äsen und Wanen
32
bald in feindlicher Berührung, bald in gemeinsamen Thaten
(ehe der ostgothische oder teutonische Ennanerich die Anten
und Sclavineni unterwarf) zusammen führte. Als sich später
die Hauptmacht der Suiones nach dem Mälarsee hinüberzog,
bei deren Andrängen die von hunnischen Königen beherrschten
Acatziren (später Chasaren) und andere Ost-Türken (die auch
Ungarn den Namen des odinischen Eilandes Turcia in der
Zusammenstellung mit Thracia alter Tursener oder etrus-
kischer Rasener, gegeben) sich unter der Herrschaft dieser
slawischen Colonisten in den weiten Ebenen der Roxolanen
niederliessen, wo sie (als in dem durch sie slawisirten Lande
und finnische Völkerinseln zurückgeblieben) durch die Warä-
ger oder Russen (aus Ruotsin-maa oder Schweden) von dem
an die Chasaren bezahlten Tribute befreit wurden. Nachdem
die einheimische Reaction des Gothen Catualda gestürtzt war, er-
hielt sich fortan der Dialekt der östlichen Nomadenvölker, den
wie die Vorfahren der Gothini jetzt auch ihre gothischen
Stammgenossen sprachen. Die Uebersetzung (s. Mone) Vera-
Tyr's oder Menschengott (vir) als lrmin-got (im HÜdebrands-
liede) weist auf das Uebergehen der Sarmaten in Germanen
(in Hermionen). Von den ihre Ländereien alle acht Jahre
theilenden Dalmatiern (Dalmiums) hiessen die (mit den Auta-
riaten um die Salzquelle kämpfenden) Ardiäer früher Varalier
(nach Strabo). Die von Plinius unter den Vindili genannten
Varini oder Warni zogen mit den Gothen nach Spanien. Die
Wohnungen der musikliebenden*) Dardaner werden, alö von
*) Die Banioger werden (im Travellers Song) von Becca beherrscht. Ol
BaoiXioc Xeyofievot (bei Strabo) in Sarmatien führen auf Basilia (Oesel oder
Wesel). Fin Folcwalding oder (Thorkelin) Fin, Folcwaldi .filius (im Song of
the traveller befehligte dem Friesen- Geschlecht (Fresna cynne), und die Finnen
erscheinen in den Fir (der Fir-Bolg) als Fingal's Krieger. Nach Strabo hatte
Pytheas die Ostiaeoi (Ostiones oder K ossiner) kennen gelehrt, nach Plinius
die Guttones, auf der Abalus oder (nach Timäus) Basilia gegenüberliegenden
Küste, als die "Oowi auf Oesel, ihrer von Mithridates Osericta oder (nach
Zeuss) Osenland genannten Insel. Wie auch die Aisthen (die zu Tacitus' Zeit
ihrer britischen Sprache suevische Sitten zugefügt) waren diese Völker die
östlichen des Austrvegr (vom Osten Ostaras, von Asien des Asius her), als
Guthonen die Ostragothen im Gegensatz zu den Winschen, den Visi-Gothen
des Winstr. Während die in Germanien neben Gothini wohnenden Osi nach
dem Einbruch der Sueven in Abhängigkeit von Quaden und Marcomannen
gerathen waren, kennt Ptolem. noch die von der TavaZrai an bis zu den
Roxolanen wohnenden "Ootkoi (neben dem Asen-Sitze Odin's), als verknüpfen-
des Mittelglied zu den Alanen oder (nach Carpin) Asses (etc.), gu'ils appellent
Acias ou Akas (Rubruquis). Der Uebergang vermittelt sich (in Ironistan der
Yasi) durch die Hermiones (Irminos oder Armenons) und Hermunduren' oder
nach dem Dialect der Tungri) Germanen. Procop rechnet die Alanen zu den.
Gothen und ihr Name war (nach Amm. Marc.) in Asien gemeinsame Bezeich-
nung für Nomaden (gleich den Alamanni der Kirgisen) und ähnlich beschreibt
Agathias die Alamanoi (neben den Armalausi auf der Tab. Peut.) oder (nach«
Suidas) Albanoi als Mischvolk und giebt Caesar den Namen der Germanen
als einen Sammelnamen. Wenn sich die 110 tischen Maunoi an die Salzquell -*
33
Misthaufen umgeben, beschrieben (als einheimische Ackerbauer).
Slawen Hessen sich am Dnepr nieder und wurden Polen ge-
nannt, andere Derewier*) (JeQßtevlvoi bei Const. Porph.),
weil sie in den Waldungen wohnten (Nestor).
8chJie8sen, führen die Tegfut^a (bei Aristot.) wieder auf den Norden und wer-
den (222 a. d.) Germanen neben Insubrer genannt. Der Eintritt der Sueven
(mit dem Hanptort bei den Hermionen) brachte den zerstreuten Germanen-
stimmen die Mythe des dreitheilig gemeinsamen Ursprungs, indem neben den
Herminones die Anwohner (des Oceans) als Ingaevones (oder Eingeborene) und
die Westwohner (als Istaevones) unterschieden werden. Die Oestlichen (mit
den Guttones) werden dann unter dem Namen (wendischer) Vindili abgeschie-
den (während Penciner, Bastarner u. s. w. sich nach den Daciern ziehen).
Tacitus leitet die Osini aus dem (von Oseriaten belohnten) Pannonien (dem
wanischen Wendenlande) her, während die benachbarten Oothini keltischer
Abkonft waren, und eine Verbindung bildet die britische (und insofern kel-
tische) Sprache der Aestui, die als vOatoi (neben den Ovelrcu oder Wilzen)
am wenedischen Busen (s. Ptol.) wohnten. Die Verbreitung der keltischen
Sprache knüpft sich an den Erobererzng der (vom schwarzen Meere über die
Ostsee hereingezogenen) Kimbrer (oder Kimmerier) nach Gallien, ihre Aus-
dehnung in den Zügen der Volcae (Volcae Tectosages) und ihren Uebergang
(als Belgae) nach England. Zu Tacitus' Zeit begann mit der Hegemonie der
Stieren (zu denen auch die Quaden, die Herren der Gothini, gehorten) die
germanische Sprache zu dominiren, und auch nachdem der marcomannische
Tyrann gestürzt war, blieb der Dialect Östlicher Nomaden.
*) Tervingi (von triu, Baum), als Waldbewohner. Greutungi (von griut,
Griess), als Steppenbewohner. Tegßirai (b. Paeanius) oder Virtingui (b. Pollio
Claud.) als Trivingi. Trutungi (b. Poll. Claud.) oder Gautunni, als Greu-
thongi. Grytingr. (Heimskr.). Hgo&iyyat (Zosim.) oder Greothingi (Tdatius)
als tyovd'iyyoi (Greuthungi). Caesarodonum (Tours) war Stadt der (Turones)
Toronii (Tov(>6v7iioi oder TovpoyieZs) oder Tovqcovlol (Tovqovioi oder Tu-
rioi) am Liger. Olga rächte den Tod des (gegen Byzanz siegreichen) Igor an
den (vom Fürsten Malo beherrschten) Drewanen (von Korosten, wo Leichen-
tyiele gefeiert wurden) und ihren Sohn Swatoslaw setzte Oleg im drewanischen
Lande ein, Jaropluk in Kiew und Wladimir in Nowgorod (973 p. d.). Die
(polabischen) Drewaner wohnten am Flusse Jeza oder Jetze, links von der
Elbe (1004). Zwischen Borysthenes und Ister ol Tvqty&Tcu, fietf ovs ol
*%vysg SaQjidrai, xal ol BaalXeioi Xeyo/uevoi, xal Ovqyoi (s. Strabo).
tyoketvoi aa^xrixarraroi. Tvpayylrai SaQfidtat. (b. Ptol.), als Tyragetae
P>. Plin.). Die Tyrangitae (Tyragetae) sind Anwohner des Tyras, als Sarmaten
am Dniestr (s. Zeuss). Tvqayyirai bei den Tayqoi neben Bastarner (Ptolem.).
Die Gothen zwischen Don und Donau theilten sich in Greutungi (der sandigen
Steppe des Ostlandes) und Tervingi (der westlichen Waldgegenden), als Austro-
«othi (Ostrogothi) und Wisigothi. Austrogothi (b. Pollio) neben Terwingen
Qnd Qreutungi (Ostrogothi). Ostrogotha in der Geschlechtstafel der Amaler
0>a Jornandes). £ut Amalus folgt Ostrogotha (b. Cassiod.). Vesus (b Sid.
*Poll.) als Westgothen. Ovi'oiytnd'oi (b. Procop.) neben rör&oi (Ostgothen).
Die TavQioxaXfJuti wohnen (b. Ptol ) über deu Sudeten (Xai/uai, &ls Hermi-
Q0Q*8). Mit Dieterich wurden Landes beraubt die freien Geatas (in der
^sächsischen Handschrift zu Exeter). Ermanrich ist König des Gothen-
'0ichg. Geata, quem Geatam jam dudum pagani pro deo venerabantur (Asser),
ftimas fuit Gapt (Jornandes). Gotnar eru kalladir af heiti konüngs Pess, er
froti er nefndr (Snorraedda). Beova (beo, apis) oder Beava (buan) ist Bienen-
l0** (boawen und buwen). [Normanen als Bumänner bei Lappen]. Nebi oder
j?^*bi, als Herzog von Alemannien (Herrmann von Reichenau). Blinde Säuger
^?*Uef hei den Friesen. Seekönig Huohhing (Höcing) als Hoekingr. Die
*ctaali Messen (b. Dio.) "Aortyyoi (neben den Vandalen). Hertnid, Sohn dea
Bastian, Ethnologische Forschungen. 3
34
Neben den blauäugig-blonden Budini (bei Herodotf), als
ugrisch-finnischer Stamm, finden sich (nach Mela) die Maio-
tidae gynaicocratumenoi, die im Norden als Kwaenen wieder-
erscheinen (im Anschluss an scythisch-sarmatische Amazonen-
sagen) und auch in Wlasta's Mägdeburg (Dewjn) böhmischer
Sagen spielen (ähnlich germanischen Schildjungfrauen). Die
Neurer neben den Wehrwolfsagen Volhyniens (oder Weiss-
russlands) führen auf (altsl.) Nur und Land, und Niord ist (nach.
Schafforik) Nivrin oder Mann aus dem Nivrenland, der Erde
(Yörd oder Nerthus) entsprossen (wie Tuisco). Eurd (Kurden)
ist lupus oder latro (georg.) und das Zauberische an denCu-
reten (als Jungfrauen oder Kourai anhaftend auf Karer über-
tragen) kehrt in Kuren (am kurischen Haff) wieder, deren
Orakel von weit her beschickt wurde. Strabo erklärt den
Namen der Kardaker von Karda (männlich oder tapfer).
Die Sitze der Geten, die zu Herodot's Zeit vor den Scy«
then liegen, deuten auf eine frühere Auswanderung von Massjt
geten (und ferner Juestchis) hin, gleichzeitig mit den voi
Procop als Kimmerier beschriebenen Kuturguren (und Uti
guren), und sie hatten sich schon über die eingeborene Schieb'
des oberen Europa (nördlich und Östlich von den ackerbauendei
Slawen) ausgebreitet bis nach Samo-gitien und Jötunheüa
als die von den (sich dann bis zu den Burgundern und Urbi
oder sorbische Surbii, städtewohnenden Budinen und den jea
seitigen Stämmen der Thyssageten und Melanchlainen mi
Androphagen ausbreitenden) Scvthen ausgetriebenen Kimme
rier von • den am Dnepr aufgeschütteten Tumuli ihrer Fttrstei
nach den Cymri im britischen Cambrien und dem kimbrischei
Chersonnes durchbrachen, wo sie sich mit den Teutonen ode
Niuthonen (Jotonen) vergesellschafteten und in der Verbin
düng mit den Thyna oder Thurs als riesige Hrimthurnen
Jarl Ilias von Griechen (Thidrekssaga). Hertnit oder Hartunc von Riuzei
(XIII. Jahrhdt.). Die Zauberin Ostacia unterstützt mit ihrem fahrenden Tra«
den Kampf des Hertnit. Der durch Baden im Gewässer der Wiese Lingwwr
(bei Gmünden) gegen Waffen hart gewordene Säufritze (der Sauhirt) enrar
auf seinen Zügen durch Heldenthaten Schätze, und erbaute die Seifridsbur,
(8. Panzer). Der in der Saale hart gewordene Sauhirt erlegte den Lindwurm
De Getarum rege Huiglauco mirae magnitudinis , qui imperavit Getis et
Francis occisus est (Berger de Xivrey). Et fuint monstra mirae magnitudini
ut rex huncglacus quae enim imperavit gentes et a francis occisus est, quer
equus a dnodeeimo aetatis anno portare non potuit, cujus ossa in reni flumini
insula ubi in oceano prorumpit reservata sunt, et de longinquo venientibus pr
miraculo ostenduntur (Ludow. Tross.). Das Mausoleum Hadrian's heisst domo
Thiederici (b. Thietmar von Merseburg). Das Amphitheater zu Verona (de
TheocUricus, rex Hunorum) usque hodie Theoderici domus appellatur (109'
p. d.). Vileinaborg war Hauptstadt des Königs Milias von Hunaland. A»<
Ostrogard Russiae, cujus metropolis civitas est Ghive (Ad. Br.). Haec (Ruzzifl
Chungard appellatur, eo quod ibi sedes Hunnorum primo fuit (Helmold]
Konig Vilcinus eroberte Holmgard (am Ilmensee oder Ulmen) oder Novgoroc
König Ilias von Riuzen, als Dya von Murom.
35
spätere Nach wanderer mionischen oder schwedischen Stammes,
Sagenstoff zur Ausmalung des vergangenen Alterthums boten.
Die die Scjrthen verdrängenden Sarmaten fmedischen Stammes)
wirkten directer auf die germanischen Völker ein, und unter
den (slawischen) Derewier (Derewljane) in den Waldungen
(8. Nestor) oder Tervingi (von trus oder Baum) neben östli-
chen Greutungi gründeten wieder die Gothen ihre Herrschaft.
Nach Mos. Chor, waren die Gothen in das von sieben Slawen-
stämmen bewohnte Land Thracien (neben Sarmatien) ein-
gedrungen. Von den sechs Xucan Irans in der heiligen
Erde (Kounneretz) unterscheiden die Zendbücher in der Ma-
zenderans sechs Völker, als in den Dörfern *) Sours lebend, in
den Dörfern Avirs, in den Dörfern Tours, im Tchinestan, in
den Dörfern Dafs und in den Dörfern Satads. Strabo er-
wähnte die Kostbarkeiten, die in dem versteckten Grabe des
Cyrus beigesetzt wurden, und in dem (lange unbekannten)
*) Aber ou aver, dans le dialecte gallois, designe le confluent de deux
rivieres (Vivien) Var, als Fluss. Nach Ibnalwardi (1371 p. d.) wurde Kashmir
toü einem ans Türken und ludern gemischten Volke bewohnt. Znr Zeit Ha-
bgn's galten die Bewohner -von Kischi-mi (das Königreich des Fo) oder
Kashmir für Erben Schakia-munfs in der ehrwürdigen Gestalt des Tbamas
(Bodhi-Dharma). Die Bewohner von Kashmir (Gebirge der Kas) nannten sich Kas
(nachBaber). Qnibns (Aestis) in anstro adsedit gens Acatzirornm fortissimafrugnm
ignara qoae pecoribus et venationibns victitat. Ultra qnos distendantnr snpra mare
Ponticom Bulgarornm sedes, qnos notissimos peccatorum nostrorum mala fe-
wre. Hinc jam Huuni, quasi fortissimorum gentinm fecnndissimns cespes,
in bifariam populorum rabiem pullularont Nam aliis Cutziagiri, alii Saviri
noncopantur (&. Jomandes). Die Chasaren kamen von Osten (nach Theo-
phanes) dno rov ivSori^ov ßd&ovs rrjs Be^dlag (als Türken). Attila setzte
den Acatziren, die die Byzantiner zum Kriege gereizt, seinen Sohn Ellak als
Konig. Die Kuzzak (als Urstämme der Hochländer bis Khotan) sprechen
türkisch. Die grosste Zahl der Colonien (8 — 12) wurde von Alexander M. in
Sogdiana und in Bactrien angelegt. Nach Strabo besassen die bactrischen
Könige zugleich Sogdiana. Nachdem (gleichzeitig mit Deodatos in Bactrien)
Euthydemos (Satrap Sogdiana's in Areia) sich unabhängig gemacht, fielen
(250 a, d.) die Parther ab. Auf Zoilos (Nachfolger des Apollodoto6, der
180 a. d. das griechische Reich in Indien stiftete) folgte (144 a. d.) Me-
aander. Many of the inbabitants (in Ghilan) lead an irregulär life, partaking
tf the nature of Eels or wandering tribes (Fräser). The tribes on the dis-
trict of Talish (in Ghilan) have several features in common with the Lesghais
°' Dagestan. Chin-tho-lo-pi-li (Konig von Kashmir) suchte (713 p. d.) chi-
nesische Hülfe gegen die Araber. Die (nach den Mongolen) zurückbleibenden
Knmanen bildeten (mit den Petschenegen) die Jaszen (Pfeilschützen) oder
taygier (in Ungarn). Die bei der Polonisirung Galiziens auswandernden
Athenen gründeten mit den Romanen das Fürsten th um der Moldau. Die
■fl der seldschukischen Eroberung vertriebenen Armenier kamen nach den
tädrnssischen Fürstentümern und Galizien. Die jagellonische Reaction gegen
die Deutschen in Polen öffnete das Land den in Deutschland verfolgten Juden
(»• Ficker). Die Kurden (Kurt der Türken) oder (Ekrat) Kart (der Araber)
JJ^en sich selbst Kartmanche oder (bei Xenophon) Karduchoi (s. Millingen).
Jfc Länder Polin nnd Burut (zwischen Kashmir und Kaschgar) heissen (bei
*•* Chinesen) Pe-Intu (Nord-Hindostan) oder Hiantu. Die Bombas wohnen
1,1 ^r Grenze Kashmire.
3*
36
Grabe*) Cbildericb'g I. wurden 1683 Schmuck und Münzen
gefunden.
Die in dem (auch bei dem Aufstande gegen die Sarmaten
hervortretenden) Namen der Serben oder Sorben (Zeruanis)
verknüpften Eingeborenen in den hinterkarpathischen und den
Donauländern folgten vielfach ihren nomadischen Herren auf
deren Etoberungsztigen (wie sie mit den Avaren nach Kärn-
then und Krain kamen), und indem sich zugleich (bei denen,
auch von ihnen vermittelten Handelsverbindungen) allmählig*
eine (im Gegensatz zu der bunten Dialektverschiedenheit ein-
ander verdrängender Einwanderer) gleichartige Sprache, auf
weite Gebiete zerstreut, bildete, nannten sie sich von der Slowa
oder Eede im Gegensatz zu den Stummen, die weder sie
noch sich untereinander verstanden. Aus den Herrschertagen
des alten Hium war a^jf den von Strabo mit Mysiern (Moe-
siejrn) und Phrygiern oder Brigiern verknüpften Wanderungen
aus Asien schon früher Civilisationseinfluss und bald daraus
aus dem nach Trojas Sturze gegründeten Sardes des tyrrhe*-
*) Mit Hunne bezeichnen die Fliesen in Geldern einen Leichnam (nacl
Waraeus) 1713. Stravam (Gothi) super tumulum ejus, quam appellant ipsi
ingenti commessatione celebrant (Jemandes). Die durch Aelins Catus voi
dem jenseitigen Ufer des Ister nach Thracien verpflanzten Geten, die mi
den Thraciern einerlei Sprache redeten, heissen Mösier (nach Strabo) ode:
Mysier (ans Asien). Bei den Phrygiern war Manes ein so gewöhnlicher Name
dass er zur Bezeichnung der dortigen Sklaven diente (s. Strabo). Die asi
atischen Heneti wohnten in Europa mit den übrigen Bewohnern schon ver
mischt (zu Herodot's Zeit). Buttmann erkennt in dem Kretenser Minos die
selbe mythische Person als in dem egyptischen Men oder Menas und dem in
dischen Menü. Die Lydier führten ihr Geschlecht auf Manes, die Deutsche!
auf Mannus. In den orphischen Argonauticis gilt Hermionia (der Hermione
oder Germani) als Sitz einer gerechten Menschengattung im Norden. Adelmii
erkärt Ingaevones aus dem kymrischen und isländischen eigion oder aigeuu
(coyiv oder Qcean). Die dii manes sind die göttlichen Menschen (im Gegen
satz zu dii superi), und manes sind Vorfahren (der homines). Buttmann führ
die Maiones (Lydier) auf Mdvrjs (Minyos oder Minyäer). Die Grieche«
(unter denen sich die Dynastie der Achäanactidae erhob), errichteten den boß
porischen Staat mit der Stadt Pantikapäum (oder Kertsch) und Phanagori
auf der Insel Taman. Der bosporanische König Satyros errichtete sich da
Monument eines Tumulus auf der Insel Taman. Die Milesier colonisirte:
am schwarzen Meer 480 p. d. Die Achäanactidae (bis auf Spartakus) wäre*:
gestiftet von Archyanax von Mitylene, der (zur Zeit des Pisistratus) aus de
Trümmern Trojas die Stadt Sigeum baute, aber von Athenern und Lesbier
vertrieben wurde (nach Strabo). Spartakus (+ 433 a. d.) stiftete die zwei*
Dynastie der bosporanischen Könige. Lesbos (Assos gegenüber) oder Iss
(mit der Hauptstadt Mitylene, die mit Athen um Sigeum des Archaeona/a
kämpfte) erhielt (von den Pelasgiern unter Xanthus besiedelt) Gesetze (zw
Generationen vor Troja) durch Macareus (s. Diodor), und dann folgten di
Aeolier unter Lesbos oder (nach Strabo) Graus (Darius in dem scythische
Feldzug unterstützend). Deucalion und Pyrrha wohnten in der Nähe vc
Opus, Stadt der (opuntischen) Locrer. The government was & close obligard
(in Dyrrhachium or Epidamnns), a Single magistrate, similar to the „Cosnca«
polis" at Opus was at the head of the administration (E. B. James). Erpk«
fort (Erfurt), qui fuit jam olim urbs pa$anorum rasticorum (Bonifacicu
37
nischen Lydien (wie in den 'Rietg Sardiniens die Sardonen,
oder durch Sardus, Sohn des Herkules oder Sandes coloni-
sirten Sandaliotes) nach Europa gekommen , wo sich die
Reihe (dänisch-schwedischer) Alfar (von den 'Alßielg xotl
'Alßioiwi an der Rhodanus bis zu Albis und Eridanus) alpi-
nischer Albaner vom Kaukasus bis Caledonien verfolgen lässt,
und unter den Modificationen des Ellevolk in Allobroger
(Allo-Briger) sowohl wie Illyrier hervortritt, zugleich im bri-
tischen Hisicion die Kunde des (Antenor oder) Ascanius (oder
Askenaz) bewahrend, der durch Armenon auf Armenien weiter-
fährt Die militärische Besatzung carthagischer Colonien
bedingte den Namen der (wie später die Finnen Fingais die
Küsten schützenden) Balearen (der die Jugend für Kriegs-
dienste übenden Insel, wo man auf den in Metall gezahlten
Sold verzichtete, wie die unter Belinus dienenden Truppen
des Caractaeus), und der von den Soldaten (später in jni-
thraischen Weihen) geübte Cult machte den in Baldus mit
einem orientalischen Apollo oder Abellio ausgebildeten Dienst
des Kriegsgottes Belatucadr im Norden bekannt und Sigfried's
Schwert Balmunej berühmt (sowie die zauberische Brynhild
in Valand). Die von Beli Mawr nach Britannien geführte Ein-
wanderung der Belgae fand die ihnen (zu der Zeit, als der
Suessionen-König Divitiacus seine Herrschaft ausdehnte) voran-
gegangenen Koretani schon mit den eingeborenen Iceni ver-
quickt, und flirchtete daher unter Lhud die von ihnen als un-
heimliche Buschmänner geübten Zauberkünste, wie sie (nach
Ad. Br.) den Cultus der Kureten genannten und gleich den
Coralli (bei Gervasius) gefürchteten Kori (in Kurland) berühmt
gemacht, von Hispanien bis Griechenland, von wo (im VIII.
Jahrhundert p. d. von Batowfjrai, als slavischen statt kimbri-
ßchen Bojer oder Boiotier durchzogen) mit den Tuatha de Da-
nann (das Dänen- Volk, der Danaer oder Dardanaer) aufge-
brochen war, die Fir Bolg Irlands durch ihre Hexereien zu
verwirren. In der Dynastie des Beli Mawr herrschte Kassive-
lannus (Kassibelinus) über die Cassii oder (nach Poste) Ca-
tieuchlani (pommersche Cassubitae als Kaszebi) und die als
Ostmänner bezeichneten 'Stovuoveg oder (nach Tacitus den Bri-
tanniern gleich sprachigen) Aestui an der Bernsteinküste (zu
Pythea's Zeit neben Guttonen, die Plinius zu den Vindili
rechnet, unter dem Vinoviloth oder Withesleth genannten Kve-
nen gynaikratischer Sitonen oder preussischer Gudden bei
Pratorius), deren Name nachher in ihren nördlichen Ausläufern
auf die Esthen unter .den Finnen (zu denen Zeuss die nicht-
wythischen Mehxyxlctivot,, die Potocki in das Gouvernement
Tul setzt, rechnet an Herodot's Seen) überging, heissen (bei
Artemidorus) Kowlvoi (s. Steph. Byz.). Aus den Zeiten scy-
w|i$eher oder skolotisch (sakischer) Obermacht, die sich (wie
*e gothische unter Ermanrich) vom schwarzen Meer (über
38
nichtscythische Melanchlanen und Thyssageten bei Herodot
sowie den gleich Careli bei Gervas beschriebenen Andro-
phagen) bis zum baltischen ausdehnte , verblieb dort dei
Name der Czud oder Tschuden (mit den damaligen Wi-
kingern der Scoti oder Scuiti bis nach Irland getragen), mi
die (von den Thyssageten aus Samo-gitia oder Jotunhein
zwischen Kama und Wolga) durch neue Zuwanderungen ugri
scher Nomadenvölker (auf dem sibirischen über Wogulen un<]
Ostjäken führenden Steppenwege Sibiriens aus dem Ilithale
der Usiun her) modificirten (und als Liti oder Laeti untei
den Dediticii auch bei Letthi und Letthones verbleibenden
Eingeborenen stiessen ihre in ursprünglicher Unstätigkeit ver
bleibenen Verwandten im gemeinsamen Suome- oder Same
Namen (der Selbstesser oder Menschenfresser erklärten Samo
jeden) als Lappen (mit dem Held Stalo als Stor-Junkare oda
Starcatherus) an den Grenzen (Lappmarkens und Finnmörka
von sich aus, für ihre Nationalität die später auch auf jem
(in Scritifennae und Eefennae) verwendete Bezeichnung de
(ebenfalls auf finnischen Zügen nach Westen gelangenden
Finnen für sich bewahrend und durch Schwenden die Walde
Schwedens lichtend für die Suiones, die ihr auf Ingaevonei
(in späteren Nordalbingi und Polabingi) führendes Königs
geschlecht der Ynglinger den Ingarii (Ingermanlands) enl
nahmen und als Jam (Jamas oder Jamburgs) eine Jomsburgl
oder Hunisburg in Jumensis provincia oder dem Lande Jumpme
den Cultursitz des späteren Novgorod bewohnten, wo de
Glanz des Dschemchid den Priester des (im Yule gefeierten tun
durch Hu Gadarn ausgebreiteten) Jumala umschien , wie dei
Criwe in Romowe bei den Jarmenses inter Poloniam et Li
voniam (s. Gervasius) in Ermland oder Wärmeland (Jämtc
lands), während die schon (zur Zeit Homers) in Sinti undSinii
Namen bezeugten (und bis zum 19. Jahrhdt. in Astrachan fori
dauernden) Handelsbeziehungen mit Indien unter den Kriege
wirren auf Biarmalands Winkel am Eismeer (der Permiei
eingeschränkt wurden, die Unsterblichkeitslehre des getischt
Zamolxis (unter Galliern und Preussen) auch im britische:
Taliesin mit der Seelenwanderung verknüpfend. An der Süd
seite der Estones (Heinrich Lett) oder (Hesti) Eistir (FinD
maritimi oder pomorskaja Czud), als Gzjud, wohnen die U
vones (mit Letten bis zur Dilna), und östlich die Ingarii34
*) Terram, quae Ingaria vocatur, qoae est de regno Nogardiae, verwüstet«
die LWones (s. Heinr. Lett). Mordens (bei Jornandes) oder Mordwa im Laue
Moqdia (Const. Porphr), in £rsen (Ersanen) und Mokscba (Moxel oder Mos.?
getheilt (mit Tschuwaschen). Die Iberer (mit Eolcbier und Armenier) wotai
ten (nach Strabo) in dem Moschica oder Moschia genannten Lande, als (sc":
tbisebe) Sapeiri. M6o%ott i&vog K6X%cov (Hecat.), als Meshech. Tiftaw**
iftrog £xv&la§ (ApoU.). Die Moacbi und Tibarani (bei Herod.) enUprecfca«
39
(Izhorci) in Jam (Jama oder Jamburg) an der Luga. Die
Cori •) Curoneuses oder Curetes) oder (Curones) Cors (bei Nestor)
kämpften (9. Jahrhdt.) mit Schweden und Dänen (Vita Ansk.).
(Dach Rawlinson) den Muskai und Tuplai (in assyrischen Inschriften). Mosch a
portus in Arabien (als Ausera). The Arabic Moscha like the Greek daxog
signifles a hide or skin or a bag of skin or leather blown up like a bladder
(s. Förster). The Gorinavii or Garnabii of Gornwall were vernae or bonds
men to the Damnonii (s. Baxter). Jam' oder Jem' in Finnland nnd Zawo-
lotschien. Finni mitissimi Scandjae cultoribus omnibus roitiores, nee non et
pares eoram Vinoviloth (Jornandes). Die Cvenas (Kaener oder Kvaenir) woh-
nen (bei Alfred) nordwärts von den Schweden. Nach Other machten die
Kvaenen Einfalle über das Kiölengebirge auf die Nordmannen. Die Finnen
in Cajania (auf der Ostseite des finnischen Busens) nennen sich Kainalaiset
(oder Niederländer) im schwedischen Helsingland. Palästina hiess das Land
Canaan zu Abraham's Zeit. Vinovilos ist (nach Zenss) Umgestaltung von
Quinovilos (quino oder queen). Amazonas (quod terra feminarum dicitur)
spernunt consortia virorum, «quos etiam, si advenerint, a se civiliter repellunt
(Ad. Br.). Provincias Helsingorum, Jarnberorum et Jamtorum cum utraque
Wpia Dimaro cnidam procurandas attribuit (Sax. Gr.). Lappir (Fundinn
Novegr) über Heißingaland. Finnmörk (Finnmarken) auf die äusserste Nord-
westküste über Halogaland (in Skandinavien) Oestersand in Jämtland. Lapp-
marken oder Lappland 'la/uvtjrcov, Hafen der Jamnites, zwischen Joppa und
Azotus (Ptol.). Azziate erobert die philistinische Stadt Jamnia (laßpqs).
Jamnia , Stadt in Judäa (II. Ant). Ostwärts von den Perm (Beormas oder
Biarmii) im Biarmaland (am weissen Meer) wohnten gegen den Ural die
Peczera an der Peczera und (in Jugrien) Ugra oder Jugra (Jugriczci). Prope
glacialis oceani oras habitant silvestres homines Ugari sive Ugri (s. Sabinus),
cum proxima gente mereimonia permutant, aut cum Zavolocensibus. In ul-
tima parte (Scythiae) habitant Ugri. Karelia (der Karli) oder Kyriale (Kir-
J&laland) zwischen weissem Meer und finnischem Busen. Ceralli paganorum
Kens ferocissima, carnibus .crudis utens pro eibis (Gervas.), als Karelier. Die
"opdloi wohnten in Niedermoesien am schwarzen Meer. Coralla, Vorgebirge
»n Pontus (Cap Kereli). Coralius (Cuarius), Fluss in Bäotien. Carallis, Stadt
*n Isauria (westlich von Iconium). Goralis (Gagliari) in Sicilien war von den
Cuth&gern gegründet. Goriondii oder Menapii. Retzius stellt die Finnen
QQter ßrachyc. orthogn. Nach Davis gleichen die finnischen Schädel den lap-
Plschen. Zeuss rechnet die (nicht-scythischen) Melanchlänen zu den Finnen.
Als die (nach der Golonie des Partholan oder Bartholomäus) aus Scythien ge-
wonnenen Nemedier durch die afrikanischen Foghmhoraic (See-Plünderer) be-
drückt wurden, sind die ihnen verwandten Fir-Bolg, die unter Simeon breao
(">6 speckled or party-coloured Simeon) aus Griechenland flohen, nach Irland
^kommen, die von der Tuatha-de-Danann (aus Attica) verdrängt wurden (unter
*esiegung der afrikanischen Piraten), und diese durch die von Niel (Sohn des
*eaiüs) stammenden Milesier. Wolfdieterich tödtet Beliän in seiner Zauber-
7?r£. Etzel vergleicht sich mit dem mächtigen Baligan (von Libiä), der über
y Heiden herrscht (in Persiä). Der Zwerg Baidung stammt von Albrecht
jj»«* Eiberich. Baldunc von Paris unter Ermanrich's Streitern, Baltram unter
^el's Helden (ebenso Balther). Die Snorraedda giebt die Abstammung der
Jrjäriingar von Biarkamal bis auf Thiodolf (XI. Jahrh.). Sigmund (Sohn des
p°Uung) oder Walsing stammt von Waise. Inter Poloniam et Livoniam sunt
j^Sani qui Jarmenses dieuntur (Gervasius). Die Jemeri unter Gottianae civi-
**«* der Alpen (s. Plinius). Akßiels xal 'AXßioixoi bei Albece.
,. *) Gens crudelissima propter nimfum idolatriae eultum fugitur ab omnibus
'y1 Curland). Divinis auguribus atque necromanticis omnes domus sunt
JJ***«e, qui etiam vestitu monachico induti sunt. A toto orbe ibi responsa
wmtor, maxime ab Hispanis et Graecis (s. Ad. Br.). Wendi (a Wyndo
T*&ulsi, qui est fluvius Curoniae) habitantes in monte antiquo, juxta quem
40
Memela est fluens aqua, ipsam fingchiam, Lethoviam et Curo-
niam dividens a Pmschia (Dusb.). Nach Wentzel stammt das
lateinisch redende Volk in Latium von jenen Sabinem*), die
Riga civitas est aediflcata, et inde iterum a Curonibus effngati, fngerunt ad
Letthones (Letthos) et gavisi sunt de adventu sacerdotes. Ydumaei and Se-
lones neben Letten genannt (Heinr. Lett). Drohiczyn war Hauptstadt der
Jazwingi, die den Lithuaui, Prntheni and Samogitiern in Sprache (nach Cro-
mers verschieden von Slaven und Litthauern) und religiösen Sitten glichen
(s. Dlugoss). Die Sembi vel Prutzci wohnen in Semland (Ad. Br.). Jornandes
nennt Aesti (Ermanrich unterworfen) neben Yidivarii und Gepidae). Haestfe
Theoduricus Kex (Cassiod.). Nach der letzten Nennung bei Wulf stau (dar
vieler Burgen und Könige erwähnt) ist der Gesamnituame der Aisten ver-
drängt, und hat sich nur für den äussersten Winkel der Aistenküste, und zw«,
wo gerade nicht mehr Aisten, sondern die ersten Finnen sitzen, nach dar
Benennung der Deutschen erhalten (s. Zeuse). Die Insel Estland zwischen
Curland und Frauenland (Ad. Br.). Nestor nennt am Waraugen-Meer Ljachowe
i Prusi i Czjud. Pollexiaui Getbaruin seu Prusserum gens (Kadi.)- Dacosqoe
Gethas seu Prntheuos et Rutbenos (Boguphal). Inter Graeciam et Russiam
sunt Gethae, Planeti (Plauczi oder Polowzer) et (Karelier) Coralli (Gervas).
Schone Gothen- Jungfrauen am Ufer des blauen Meeres (im Igorliede). Die
'Qotuovbs heissen (b. Artemidorus) Koooißoi (s. Steph. Byz.). Lithauer und
Reugsen hei-sen Gudden (Praetorius). Die Sprache der Pruteni, Jaczwingi,
Litbuaui cum SamogitU, et Lotihali war dieselbe (Mattb. von Miechow). Gut*
tones an der Bernsteinküste (b. Pytheas) Jumala, als Name des höchsten
Wesens (flunisch), entspricht das schwedisch-lappische Jopmel, norwegisch-
lappisch ibmel, bei Syrjänen Jen, bei Permiern En, bei Wotjaken Jümar, bei
Tscheremisseu Jumn (J. Grimm). Imelot aus wuester Babilonie, der wolde sehe
wesen got (Rother). Nibelot ze Barise, der machet himele guldin, selber woK
er got sin (Bit.). Der Ymeluiige hört lit in dem Burleuberge (Maraer), tos
Nibelnnge eutstellt (W. Grimm). Künic Imiän (von Antiöch.) in Ungarn.
Nach Raizmann erschienen die Marsen iu den Huunen der Sage wieder. Um
dem Scythenkönig Silurus gegen Mithridates, Hülfe zu bringen, wurden die
Roxolanen durch Diophantus geschlagen (nach Strabo). Asetinzer als Nach-
kommen der Alanen im Kaukasus. Swatoslaw unterwarf die Jassier und
Kassobier (Ossetinger oder Alanen und Tscherkessen) , Tamatarch (Fanagoria)
erobernd.
*) Nach Zenodot dem Troezenier wohnten anfänglich Eingeborene (av&t-
yevelg) im Gebiete von Reate, seien aber (von dort durch die Pelasger ver-
trieben) in das Land gekommen, wo sie mit der Lebensweise auch den Namen
geändert, und Sabiner statt Umbrer genannt werden. Achaeos (Mithridate*)
obsistere aüsos, fngavit, qoos, ajunt, a Troja redeuntes, in Pontum actos
tempestatibus, et ibi , ut Graecos , multa perpessos a barbaris , qoumque ad
patrias civitates misissent, qui naves ab illis peterent, repulsam passos, tantum
odium concepisse in Graecum genns, nt, si quos Graecos in potestatem suam
redegissent, eos Scythico more mactarent pro victimis (Appian). Pharnacss
wurde von Asander besiegt, nachdem er mit Scythen- und Sarmaten-Haufen
Theodosia und Panticapaeon besetzt hatte. Amicos paratos habet (Mithridates)
Scythas, Taoros, Bastarnas, Thracas, Jarmatas, denique omnes ejus Tanaim et
Istrum Paludemque Maeotidem adcolunt. Mithridat überwinterte in Dioscurias
(von den Argonauten her). Ras (in Rasena mit Rhaeti als Verkürzung) be-
deutet Lauf (als altnordische Wurzel) , mit dem . alte. Worte warag (exsvl)
stimmend. Das rhätische Volk der Varagrl wurde von Liviug zu den gentibos
semigermanis gerechnet. Nach Nestor waren Schweden, Dänen, Deutsche,
Inglänen (Engländer) und die mit Rurik über die Ostsee gekommenen Ein-
zügler Waräger (s. Bender). Den Gott Janus oder (bei den Aborigines) Dens
deornm (s. Maorob.) nannten die Etrusker Vadimonna (Wodan). Appian Hat
Perser nach Spanien wandern. Catalonien, als Gotholania (der Gothen und
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sich weit früher als die Sabiner des Tacitns von Eures durch
beilige Lenze über das bis dahin von Sikuler und Ligurer
bewohnte Unterland ergossen hatten. Als die von Gönn ab-
gesandten Dänen in Curland*) besiegt waren, zog der schwe-
dische König Oleph (um den alten Tribut in Curland zu er-
neuern) gegen die Stadt Seeburg und dann Apulien, wo (nach
Anrufung des Christengottes durch Loos) der Sieg erfochten
wurde (Rembert). In Folge davon wurde die Bekehrung
Schwedens durch Erimbert (Nachfolger Ansgar's) gestattet
(854 p. d.). Laeti, barbari ad tempestiva furta solertes ttber-
Alanen). Die irischen Hügel (Rath) heissen Moates (Wallgraben) oder Danes-
wannts (der Dänen). Isenstein war Brunhildenschloss anf Island oder (nach
Wackernagel) Itisland (Itis, Weib). Vadutz ans Vallis dulcis in Lichtenstein
(saxum candidom). Eiomlus, Sohn des (vergötterten) Pärisades (+ 311 a. d.)
in Pantikapauni oder Bosporus, befehdete die Seeräuber an der abasslschen
Küste (Achäer, Heniocher, Zygen u. s. w.). Parisades II., Sohn des Spartakus
(der durch den seinen Söhnen ein Bündel Pfeile, als Symbol der Einigkeit,
übergebenden Scythenkönig Skilurus wegen Verweigerung des Tributes be-
drängt) übergab sein Reich an Mithridates M. (115 a. d.). Auf Pharnakes
(Sohn des Mithridates) folgte (am Pontus) der Ethnarch oder Archon Asander
(48 a. d.), den Augustus zum Konig machte. Als Scribonius als Kriegsbefehls-
haber gesandt wurde, hungerte er sich zu Tode (14 p. d.).
*) Mit Lothar ausgesöhnt, setzte sich Rurik in Jütland fest (857). Die
Waräger (von jenseits des Meeres) erhoben Tribut (859) bei Tschuden, Slowene,
fiteren, Kriwitschen, Wessen (Nestor), wurden aber (861) vertrieben. Als aber
dann Uneinigkeiten zwischen den eingeborenen Geschlechtern ausbrachen,
schickten sie zu den Warägern-Rus (neben Schweden, Normannen, Angeln
und anderen Gothen), wo dann drei Brüder gewählt wurden, Rurik (in Ladoga
herrschend), Sineus in Bjelosoro und Truoor in Isborsk. Dann wurde Now-
gorod das russische Land genannt. Rorik Nortmannus qui praeerat Dorestado
cum consensu domini Hlotharii regis classem duxit in flnes Danaorum et con-
sentiente Hosico (des Oberkönigs Erich) partem regni qui est inter Mare et
aegidoram cum suis possedit (Ann. Fald.) 857. Rurik (von Russland zurück-
gekehrt) besetzte Friesland, ward aber (863) bei Neus von Lothar zurück-
getrieben (Hincmar) und baute Nowgorod (864), Halfdan der Weise fällt in
Eisthland (863 p. d.) nach der Heimskringla - Saga. Die reidgothischen
Konige herrschten über die Nortliudi oder Nortmannen in Südjütland (s. Kruse).
Rü88io8 quos alio nomine Nordmannus vocamus (Luitprand). Gens quaedam
est sab aquilonis parte constituta quam a qualitate corporis Graeci vocant
Itassos, dos vero a positione loci Nordmannos aquilonares homines. Heriold
QQd Rurik, Söhne des (gleichzeitig mit Gorm in Südjütland regierenden) Nor-
nannenkönigs Halfdan, erhielten von Ludwig dem Fommen (als Path engeschenk
bei der Taufe) den pagus Rhiustri (in Oldenburg) , um die Küste zu ver-
teidigen, fielen aber ab und verwüsteten von der Elbe bis Spanien, worauf
«ie Slaven gegründet wurden (der schwedischen Küste bei Birka gegenüber),
«• in dem Slavenlande (Nowgorod) zuerst (nach Nestor) der Name Russland
entstand. Das Loos bestimmte die Normannen, statt Birca zu zerstören, ad
urbem qnaodam longius inde positam in llnibus Slavorum Ire (Rembert). Nach
jtailffeiser Bekehrung Schwedens kehrte Ansgar nach Deutschland zurück,
jtoik, mit Carl dem Kahlen versöhnt (813), starb (879 in Isborsk (Vater des
(gor und Oleg). Unter den Ugriern zeichnen sich Baschkiren, Ostjäken, Perm-
5 ) Syrjänen und Wotjäken durch röthliches Haar und blaue Augen aus,
*&hrend bei Tscheremissen, Wogulen, Mordwinen, Samojeden, Lappen und
Jtaen Theil der Finnländer dunkle Haare und braune oder graue Augen ge-
«ntien werden (Müller).
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fiel*) Lugdunnm (357 p. d.). Ausser den südlich von Cale-
*) Equos praebebo curules Hispanos et miscendos gentilibus atque scu-
tariis adolescentes Laetos qnosdam, eis Rhenum editam barbarorum progeniem,
Tel certe ex dedititüs, qui ad nostra desciseunt (Julian). Laeti Franci von
Maximianus in das Gebiet der Nervier und Treviner verpflanzt (Laeti Nervii).
Die Terrae Laeticae wurden den übergegangenen Liten angewiesen (Cod. Theo-
dos.). Die Leti sind (nach Zosimus) ein galatisches Volk. Die Liticiani
kämpfen als Hülfsvölker gegen Attila (Jornandes). Bei Heinrich dem Letten
sind Letthones (die Lithauer) verschieden von Letthi (den Letten). Die Litwa
(Lietuwininkas) oder Litwani, das mächtigste Aisthenvolk in Litthauen, sind
(nach Zeuss) Wilzi (OvZXrcu). Erant Livones et Letthi eibus et esca Let-
thonum, et quasi oves in fauce loporum, quando sunt sine pastore (Heim.
Lett.). Letthi, qui proprio dieuntur Letgalli (Heinr. Lett.), als äusserstes
Aistenvolk nördlich der Düna, neben finnischen Liven oder Esthen, die sie
unterdrückten (s. Zeuss). Inter Hercyniam silvam Rhenumque et Moenum
omnes Helvetii, ulteriora Boji, Gallica utraque gens, tenuere. Manet adhoc
Boihemi nomen signatque loci veterem memoriam, quamvis mutatis eultoribus
(Tacitus). Die Bä'iovvrjrou (zusammengenannt mit den Be^^rcu, die Con-
stantin's Söhne aus Athen befreien wollten) gelten als slavische Boeotier von
boj (proelium), als Bojer. Givitas Jumne (bei Ad. Br.) der Jomsburgk oder
Waltzborg (Weletenburg). Jomsburg wurde (970 p. d.) in der Nähe der Stadt.
Woliu oder Winetha (auf der Insel Wolin) von dänischen Abenteurern ge-
gründet. Viltina prope Oenipontum, Tyrolis metropolim, ab Haymone quodam*
stupendae altitudinis gigante anno 878 fundata (Hugo). Zur selben zeyt vom
Land auch wohnt — Ein andrer Riss der Thürs genant. Ajunt quidam^
paueos post excidium Trojae, fugitantes Graecos undique dispersos loca haecz
oecupasse tunc vaeua (Amm. Marc.) in Gallien. Taliesin nennt die Britannien
die Reste der Trojaner, zu denen er in einer seiner Wiedergeburten komm-«
(wie zu Alexander M., Noah, Gunobelinus, Sodom und Gomorrha etc.). Aal
Dunwallo (in Britannien) folgten (nach Tysilio) Belinus und Brennus (als
belgische Könige). Beli und Brau (Belinus und Brennus) führten die Belgien
nach Britannien (350 a. d.). Der von Aeneas (als Britto Bruto, Enkel de*
Askanius) stammende Brutus (Sohn des Hisition) colonisirte Britannien (nact
Nennius). Hu oder Hysichion colonisirte Britannien. Poste erklärt Cassive-
laonus (Gassibelinus) als Apollo of the Gassii und Gunobelinus als Apollo th«
king. Von dem drachenähnlichen Strahle des Gometen nannte sich Uther (ml'
dem Wappen des Drachen) Uther ' Pendragon. The first Pendragon, who i*
authentically mentioned, is Gassibelan (s. Poste). Die Gassii (Gatieuchlani ^
wohnten in Bedfordshire und Hertfordshire. Gassivelaunus ist (nach Baxter'
König der Gassii. Nach der Golonie des Hu Gadarn oder Hysichion (ine
Norden der Themse) folgte die der Goranier (nach den Triaden) und dann ditf
des Divitiacus (der Belgier). Belinus war Feldherr des Königs Gassibelan, al*
Caesar in Britannien eiuflel (nach Matthias*von Westminster). Timancius (VateJ
des Gunobelinus) unterhandelte mit Augustus. Die Truppen des Belinu*
(Feldherr des Garactacus) dienten den Briten ohne Sold. Beli ap Rhur
herrschte in Nordwales (f 599 p. d.). Bellaunos, Fürst der Briten, kam (mi~
Dumno und Timan) zu Augustus (nach der Inschrift). Menapii, Morini, Oro-
mansaci, junctl pago qui Gessoriacus vocatur, Britanni, Ambiani, BellovacL
Hassi (Plinius). Unter den belgischen Königen herrschte (694 a. d.) BelinuJ
und Brau, und dann wurde unter den belgischen Galliern in Britannien ein*
neue Dynastie eingeführt durch Beli Mawr, Grossvater des Gassibelan (s. Poste^
Divitiacus, König der Suessionen, besass (nach Gaesar) Ländereien in Britannien
Divitiacus (über die belgischen Gallier im südlichen Britannien herrschenA-
unternahm (nach Richard von Girencester) eine Expedition nach Britannien!
Divitiacus herrschte über die Aeduer. Ostorius besiegte die Iceni-Coritaa
(49 fc. <L). Die Belgier übergaben die Leitung des Krieges (gegen Caesar
dem über die den Remi verwandten Suessiones (deren alter König Divitiacca
Besitzungen in Britannien hatte) herrschenden Galba (im belgischen Galliecv
43
icmien in Britannien*) (100 a. d.) herrschenden Staaten der
Trinobanten, Iceni und Briganten, finden sich an der Seeküste
4ie Dumnonier und Belgae.
*) Der von Beli Mawr (Belinus, dem Grossen) stammende Cassivelaunns
(Vorgänger Cunobelino's) kämpfte (nach Caesar) mit den Belgiern (s. Poste).
Camalodunum (Colchester) war Hauptstadt der Trinobantes ( Tgivöavreg). Venta
(Norwich) qder Venta Icenorum (der Iceni oder Simeri) wird von Venta Bei-
garum (Winchester) unterschieden. Camunlodunum ist Stadt der Briganten
(b. Ptol.). Die britischen Bgiyavreg waren Cartismandna unterworfen. Die
irländischen Brigantes wohnteu bei Kilkenny. Brigantium (Bregenz) war
Hauptstadt der Brigantii (Stamm der Vindelici) am Lacus Brigantinus (Boden-
ßee). Vendo, Ksl. veniti (venodo) führt auf ojvog (vasnas, sanscr.). Brnges
oder <P()vyeg (s. Curtius). Die Caesars Hülfe gegen die Helvetier suchenden
Allobroger (AÄXoßpoyeg oder AXXoß^tyeg) lebten (zu Strabo's Zeit) in kleinen
Dörfern und Städten. Ellefolk (Ellekoner oder Ellevild) führt (s. Grimm) auf
&lp (genius) oder Elv (elf). Der ligurische Stamm der Ilvates (Veleiates oder
Eleates) wohnte am Nord abhänge der Pyrenäen. Ilargus (Hier) Fluss in
Rhaetien. Tortosa war Stadt der 'Ikepcdoveg (in Hisp. Tarr.). Ilerda war
Hauptstadt der Ilergetes (in Hisp. Tarr.). Neben den Jolaenses (von Jolaus,
NetTen des Hercules geführt) wohnten (als ilische Colonie der Gefährten des
Aeneas) die Ilienses (IXuig) in Sardinien (s. Paus.), antiquissimi in ea popu-
lorum (Mela). Im Tempel der Bubastis zu Uitheyia (in Egypten) wurden (nach
Hut.) Menschenopfer gebracht. Hliberis, Hauptstadt der Turduli (in Hisp.
Baet.). Illiberris (Illiberis), Stadt der Sordones oder Sardones (Sordi) in Gallia
Aquitania. Illiturgis, Stadt in Hisp. Baet. Die 3lXXv$ioi stammten von Illyrius
(Bruder des Celtus und Gala) , Sohn des Cyclops Polyphemus. König Meles
(b. Her.) befestigt die nach der Zerstörung Trojas (s. Strabo) gebaute Stadt
Sardes (am Hermus), von den Cimmeriern besetzt (in Lydien). Die Sordones
oder (b. Avienus) Sordi bewohnten den Col de Pertus (in den Pyrenäen). Regio
Sordonum oder Sardanum an der Küste von Gallia Narb. (Plinius). Nach der
Salsulae fons setzt Mela die, ora Sardonum an die kleinen Flüsse Teils und
Tichis, sowie die Colonia Ruscino an den Vicus Illiberis. Das* Land der
Volcae Tectosages begreift Illiberis und Ruscino (b. Ptol.). Auf den Balearen
wirden die Kinder von Jugend auf im Schleudern geübt (s. Diod.), um in
fon Heeren der Carthager zu dienen. Die vorher nackten Balearier (in Schaf-
fellen) wurden durch die Phönicier bekleidet (Strabo). BaXeaqelg (als Schleu-
derer von ßdXXco erklärt) bezeichnete (im Phönicischen) leichte Truppen (nach
Strabo), wie yvfivrjias bei den Griechen. Die Bewohner der Balearen errichteten
(nach Diod.) Tumuli über den Todten (aus Steinhaufen). Die Bewohner der
Balearen zerschlagen die Glieder des Leichnams mit Stöcken, werfen sie in
ein Gefäss und legen oben darauf eine Menge Steine (s. Diod.). Da Hercules
den Geryones (Chrysaor's Sohn) wegen seiner Schätze bekriegte, durfte in den
Balearen kein Gold und Silber eingeführt werden, sondern wurde der Sold in
Weibern und Wein bezahlt (s. Diod). Balmung war Schwert des Siegfried.
Belenug (Belinus oder Belis) war Nanfe des Apollo (auf der Inschrift, Aqui-
l*J&), als pamphylischer Abelius oder gallischer Abellio von Bela (Glanz)
Itconisch. Freier tödtete den Riesen Bela. Belatucadr (auf der Inschrift
Marti Belatucadro) war celtischer Kriegsgott i# Britannien. Beibog wurde
*u Julin verehrt Mit Belinuntia vergifteten die Gallier ihre Pfeile. Baldar
wurde mit Nanna verbrannt. Libyer unter Sardus (Sohn des Hercules) besetzten
fchnnsa oder (nach Timäus) Sandaliotis (Sardinia). Dann folgten griechische
Kolonisten unter Aristaeus (Caralis gründend) und Iberer unter Norax, worauf
Jolaus (Olbia gründend) die Jolaeenses herbeiführte, und dann Ilienses aus
*rpja folgten. Nach Strabo waren die ältesten Ansiedler Sardiniens (vor der
Ze*t des Jolaus) Tyrrhenier. Bei der Eroberung von Phocaea und Teos wurde
JjUe Auswanderung nach Sardinien projectirt. Die Carthager besiegten (unter
«alchug) die Barbaren (Sardiniens). Zu Cicero's Zeit waren die Sitten der
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Die von den Wlachen oder Galliern (s. Nestor) von der
Donau vertriebenen Slawen oder Illyrer zogen sich an die
Weichsel zurük als Ljachen (mit Poljanen, Ljutitscher, Ma-
sowier, Pommern) in die hinter-karpathischen Länder (das
später Chrowaten und Serben aussendende Zeriuani neben
Belochrowatia) , wo sie wieder in neue Knechtschaft fielen,
gleich den neben Lygier sitzenden Osi, den zu den Sueven
gehörigen Quaden tributpflichtig, die (in Pannonien herrschend,
wohin auch Sitte und Sprache der Osi deuteten) mit dem
Reste der Markomannen das suevische Reich des Vannius
stifteten. Nach den Wirren des markomanischen Krieges (seit
166 p. d.) besetzen die 50 p. d. am schwarzen Meere erschiene-
nen Jazyges (zu den früher mit Quadi und Suevi bei Capitol.
verbundenen Sarmatae gehörig) Ungarn als Jazyges meta-
nastae und sahen sich gezwungen, als Sarmatae Limigantes
oder Liberi (Arcaragantes) die Hülfe der Quaden und Victo-
falen (334 p. d.) gegen ihre empörten Leibeigenen (Sarmatae
Servi) zu suchen. Durch die Boiier, Belgiten und andere
celtische Stämme, deren Bewaffnung auch die (auf die durch
Japyx von Lycaon stammenden Japygier Messapia's führende)
Japoder Japydia's (mit thracischer Tättowirung) trugen, hatte
das von (thracischen Paeoniern bewohnte) Pannonien eine neue
Physiognomie erhalten, aber der Name klingt schon bei Timaeus
als Bannoma im Norden und erhielt sich weiterhin in der
Bezeichnung der für Germanen fremden Völker, in Anthaib
und Wanthaib (bei Paul Diac), in den Venedi neben PeucineiL
und Fennen (s. Tacitus), in den Weneden, die (bei Ptol.) Sar-
matien (neben Peuciner, Bastarner, Jazygen, Roxalanen, Ha-
moxobier und Alauno-Scythen) bewohnen, und in den Wini—
darum natio populosa, die (bei Jornandes) die Sclaveni un<L-
Antes begreift, während Procop (im Anschluss Srb. oder servi>
für Zklafirjvoi xai "Avxoi den gemeinsamen Namen der Sporen-
kennt, schon in alter Zeit (als Spalen) von den Gothen (von-
den Wanen, von den Äsen) bekämpft. Die in die unter-
worfenen Völker des Ermahrich einbegriffenen Anten treten^»
nach der Umwälzung durch die hunnische Eroberung, nach-
Attila's Tode als Bestürmer der byzantinischen Grenzen auf (be-
sonders seit 527 p. d. ), meisten« in Verbindung mit den Slawen-
(die erst durch Nikepnorus im Peloponnes unschädlich gemachte
Sardinier vorwiegend panisch. Die Balari (Sardiniens) stammten (nach Pau
sanias) von carthagischen Söldnern, die zu den Bergen geflohen (aus Afrika) —
Jamno oder Jamna (Ciudadela) war (mit Mago oder Mahon) phÖnicische Nieder — -
lassung auf Minorca (der Balearen). Balari bedeutete (im CorsicanischerL ^
Flüchtlinge (nach Paus.). Schiffbrüchige Bootier wurden (nach LyeophroOw ^
nackt an die Gymnesiae genannten Inseln (der BaXAiageTs) geworfen. Di~^
Balearen wurden (nach dem trojanischen Kriege) von Rhodus colonisirt (Strabo "^
Die Rhodier waren (wie die Balearier) als Schleuderer berühmt (Sil. It.). Dtx.«
'QotuUo* wohnten in Baltia (und Armorica mit Osismier).
45
wurden, t 811 p. d., während die Anten schon früher in
kaiserliche Kriegsdienste traten, wie im persischen Feldzuge
555 p. d., und deshalb als Feinde verschwinden), sowie mit
den ans Grossbulgarien herbeigezogenen und (obwohl von
Theodorich 487 p. d. besiegt, später) gegen die Byzantiner
(499 p. d.) siegreichen Bulgaren, die sich 640 p. d. von dem
(558 p. d. auferlegten) Joche der Avaren befreit hatten — oft
auch im Gefolge dieser (589 im nördlichen Peloponnes siedeln-
den) Avaren, die 461 p. d. in Maeotis erschienen waren und
(durch Disabul vergeblich verfolgt) mit Stiftung des von Bajan
beherrschten Reiches, die Slawen (trotz der Tributverweigerung
des Lauretas im Norden der Donau 578 p. d.) unterwerfend
(582 p. d.), als Obren gefürchtet, wie die Anta als Helden
berühmt. Als der Chakan der Avaren vergebens (624 p. d.)
das von den Persern auf der asiatischen Seite bedrohte Con-
stantinopel belagert hatte, erfolgte der Abfall der onogurischen
Bulgaren, und gleichzeitig berief Heraklius die Stämme der
Chrowaten und Serben in die verwüsteten Länder vom adria-
tisclen bis zum schwarzen Meer, wie damals auch die
Czechen (Chizzini) nach Beheim wanderten (der alten Heimath
der von den Markomannen vertriebenen Boji) und 623 zur
Bildung der von dem fränkischen Kaufmann Samo vereinigten
Reiche beitrugen (wie 863 p. d. das mährische Reich unter
Ra.stislaw, Vorgänger des Swatopluk, entstand).
Die Nationalität der noch jetzt bei ihrer Zerstreuung auf
weite Gebiete durch Sprachgemeinsamkeit (der Slowo) ver-
bnndeiien Slawen beruht auf einer einheimischen Grundlage,
die sich von den Donauländern besonders nach Norden aus-
breitete. Unter gallischem Despotismus, unter Quaden, Sueven,
S^rmaten und Jazygen werden vielfache Verschiebungen und
Versetzungen der Colonisten stattgefunden haben, aber die
grosse Masse des Volkes blieb stets dieselbe, trotz der wech-
selnden Herren, und vermochte auch selbstständig aufzutreten,
wie in der Sarmatae servi, oder wenn der avarische Chan bei
£a.rl M. Schutz suchen musste gegen seine Unterthanen (be-
ßoxi<lers die mährischen Slawen). Als die Anten und Slavener auf
d-er Geschichtsbühne auftreten, tragen sie den Charakter der
Eroberervölker, wie gothische und hunnische , aber gleichsam
eine mittlere Stellung bewahrend, und da sie, auf dem nörd-
lichen Umwege in Europa eingetreten, schon längere Zeit unter
4en Eingeborenen verweilt hatten, haftet ihnen bereits der ge-
läufige Name der Weneder an, als sie sich den römischen
Grenzen nähern, während ihnen dort dann nach einiger Accli-
matigation der bekannte der Sporoi (Srb oder servi) ertheilt
^jnirde (während anderswo wieder der slawische überwog und
den der Anten gänzlich verdrängte). Von den durch diese an-
wsch-slawischen oder wenedischen Waraegerftirsten (wie später
v°a skandinavischen Eurikssöhnen in Russland) gegründeten
46
Fürstentümern wurde die stolze Antwort des Lauritas er-
theilt, von ihnen die kriegerischen Schaaren ausgesandt, die
bald den classischen Boden Hellas zertraten, bald in der by-
zantinischen Leibwache dienten. Zur Stiftung mächtiger Staaten
konnten sie indess nicht gelangen, da dauernder als die (die
Gothen vorübergehend unterwerfenden) Hunnen die Avaren
ihre Hegemonie bewahrten in Pannonien, das die (zu den
Germanen gerechneten) Longobarden (oder Winili) ihnen über-
lassen hatten (um in Italien ein unbehindertes Feld für ihre
Thätigkeit zu finden), während im Norden (hinter der Elbe)
bessere Gelegenheit war, ehe sich die römische Kaisennacht
wieder befestigt hatte.
Die Beschreibung, die Strabo, ähnlich wie von den Noma-
den, den Käse essenden Pferdemelkern (oder den alles Lebende
schonenden Sarmaten unter den Scythen), von den friedlichen
Geten (und ihrem den gefangenen Lysimachus bekehrenden
König Dromichates) giebt, würde sie nach der Weichheit des
slawischen Volksstammes charakterisiren,wie sie diesen ähnlich,
als die von den Colonisten vertriebenen Unterirdischen und
Httgelvolk in späteren Sagen figuriren. Nachdem Boeberistes
(durch Einfluss des Propheten Decaneus) ein vorübergehend
mächtiges Reich (wie seiner Zeit Swatopulk) aufgerichtet,
kam das Land unter seine mächtigen Nachbarn in Bedräng-
niss, vor Allem durch die Römer, aber zu Strabo's Zeit hielten-
sie sich noch nicht für unterworfen, da sie auf Hülfe von den.
Germanen (zu denen die Bastarner gehörten mit den Roxo-
lanen, die mit Mithridates' Feldherrn gekämpft hatten) rechne-
ten. Diese scheint ihnen bald darauf aus den Zuzügen von.
Waraeger-Fürsten erwachsen zu sein, die im Lande früherer
Geten die Eroberungsdynastie der Gothen aufrichteten. Eine
gleichartige Urbewohnerschaft hatte sich schon aus alter Zeit:
über diesen Theil Europas verbreitet, so dass auch im Lande
der (wie Pontus und in Gallien nach den Räubern genannten)
Cimbern sich Joten oder Gothen finden, und Skandinavien
in Manheim das Land der Männer (Menschen, wie sich die
Lappen nach ethnologischer Sitte nennen) enthielt, oder der
Manes, welcher (zugleich als Repräsentant des ersten Menschen
gebrauchte) Name in Phrygien so gewöhnlich war, um zur
allgemeinen Bezeichnung der Sklaven (s. Strabo) zu werden-
Die Phrygier galten als Brigier flir ein thracisches Volk, und
die durch Aelius Catus von dem jenseitigen Ufer des Ister
nach Thracien verpflanzten Geten, die mit den Thracieh*
einerlei Sprache redeten, hiessen Moesier (nach Strabo) ode»
Mysier (aus Asien). Die (als Kimmerier) über (getische^
Gothen herfallenden Komovqyovqoi oder (b. Agathias) Ko%qf>
yovgoi, die (wie in gothischen Sagen) der Hirschkuh über de«:
Maeotis folgen (s. Procop.), geben den Namen der Kuten od^~
Gothen, während die OirvQovyoQoi (als 'OvoyowdoQoi oder Vy(0\
47
nach Utgardloka des fernen Ostens zurückkehrten, nm dann
aus dieser Heimath als Hunnen wieder zu erscheinen, nachdem
die schon nach Norden verbreiteten Kutiguren *) (mit Bovqov-
yovväoi oder &(>ovyowdiu)V€Q als spätere Burgunder oder ßin-
franken) von Jotunheim nach den scythischen Ebenen aufs
Neue hinabgezogen waren, nicht als Volk oder in Stämmen,
sondern in der Repräsentation ihre Eroberungszttge leitender
Fürsten.
Der von Tacitus als eine Hauptabtheilung der (vielleicht
dialektisch modifiöirten) Germanen ^bezeichnete Stamm der
Herminones erhielt beim Vordringen der Sueven staatliche
Neugestaltungen von denselben, weshalb Plinius die Suevi
mit den Hermunduren (Chatten und Cheruscer) zu der Ab-
theilung der Hermiones (Herminones) rechnet und Ptolem. die
Hermunduren als lovrjßoi Aayyoßaqdoi kennt (s. Zeuss), wäh-
rend Vellejus noch die Albis den Grenzfluss zwischen den
Semnonen (Hauptvolk der Sueven) und den Hermunduren (die
mit den Römern in Raetien handelten) nennt. Durch die
weiten Züge der Sueven konnten die Hermunduren über ihre
östlichen Nachbarn, die Vindili (mit Guttonen, Carini, Bur-
gtmdioner, und neben Timoveg bei Ptol., Varini), hinaus eine
Beziehung zu den Hirri (neben Sciri) an der Weichsel, den
Vorfahren der Heruler (s. Schaffarik), bewahren, bis zu Harria
ia Esthland, und hält man dann m der Gleichartigkeit der
Völker (vor Ankunft der Sueven) diesseits und jenseits des
Rheins die vorläufig keltische Bezeichnung auch für Britan-
nien (im Anschluss an die erobernden Fir-Bolg, als friesischer
Finnen — bei Procop eines im Friesenlande herrschenden
Königs Fin — oder Belgae, die auf dem Festland ihren Dialekt
nach dem einheimisch gallischen vertauscht haben mochten)
fest, so erklärt sich die Sprachgleichheit der Aestui mit den
Briten, obwohl sie damals schon die Sitten der durchziehenden
und dominirenden Sueven angenommen. Die Heruler wurden
frühzeitig in die Bewegung der Gothen nach dem Maeotis
hineingezogen und verheerten (259 p. d.) mit diesen die See-
städte Griechenlands (s. Georg. Sync), nachdem sie aber dort
dein Ermanrich (später den Hunnen) erlagen und ihnen in
(nut Chaviones verheertem) Gallien durch Kaiser Maximilian
(s. Mam.) eine solche Niederlage beigebracht worden, dass kaum
Einer die Trauerkunde in die Heimath zurückbringen konnte
*) Strabo nennt die Ovgyoi neben den Baoiletoi Xeyofievot (mit sar-
jBatischen Jazygen). Im Lande der Esthen (zu denen Vitland gehört an der
"fc Veonodhland entspringendenden Visle oder Weichsel) trinken die Reichen
^d der Konig Pferdemilch, die Armen Meth (nach Wulfstan) IX. Jahrhdt. p. d.
Priscu8 fand auf der Reise zu Attila (ta Ungarn) in den Dorfern Meth, wo-
llen seine Dienerschaft Kamos (aus Gerste) triukt (Kumys aus Pferdemilch
bei den Mongolen).
48
(289 p. d.), wurden die im Zusammenhang als ' Witbeslaeth
bezeichneten Striche wahrscheinlich von den aus Skandinavia
(mit der suevischen Bevölkerung der Suionen) herabziehenden
Dani unter dem (das Brennalter im Uebergang zur Eisenzeit
beendenden) König Dan (Sohn des Humblus^ besetzt, und
die jetzt auf das Meer geworfenen Heruler erschienen (während
die benachbarten Angelsachsen nach Britannien zogen) als Ver-
wüster cantabrischer und baetischer Küsten (s. Idatius), wie
sie mit Sachsen (b. Hieronymus) Gallien geplündert hatten.
Mit Odoacer (rex Turcilrngorum) waren Heruler (und Sciren)
nach Italien gezogen, und als die (nach dem Sturze der Hunnen-
macht) mächtig im Süden gebietenden Heruler den Longo-
barden erlegen waren (493 p. d.), traf der nach Thule durch
die sklavinischen Völker (s. Procop.) der Sloveni oder (b. Ptol.)
Suoveni (am oberen Dniepr) zurückwandernde Rest die Dani
in ihren Sitzen (512 p. d.) und liess sich deshalb bei den
Gautoi nieder, dem ihnen aus älterer Schichtung verwandteren
Stamme, während nun die erstarkenden Gothen ihre Einfälle
auf den Gau der Hattuarier beginnen, wo sie (ftl5 p. d.)
Theodebert (Sohn des Theoderich) zurücktrieb. Während dieser
Abenteurerzüge der Heruler, die (nach Jornandes) als Söld-
ner überall gesucht waren, wie (V. — XI. Jahrhdt.) die Sweien
in byzantinischer Leibwache, als Vaeringar oder Foederati,
hatten sich die Varini, die (so lange fremdartig) vindilischen
Nachbarn der Hermunduren (unter den Hermionen) mit diesen
unter suevischer Herrschaft geeinigt und bis zum Rhein aus-
gebreitet, und hatten dort aufs Neue einen Strauss zu be-
stehen (unter König Radiger) mit den von ihrer Königin ge-
führten Angeln Britanniens, und den Sachsen, den alten Nach-
barn und Verwandten der Hermionen, die sich aber durch
Suevisirung ihnen entfremdet hatten (indem die sässigen
Sachsen an alten Sitten festhielten). Bei ihrer weiten Ver-
breitung hatten die (von Kanut im XL Jahrhdt. neben Samen,
sowie Pomeranen und Sclaven, als Herminen unterworfenen)
Hermionen auch sächsische Länder besetzt, und wurden dort
von den aus Italien zurückkehrenden Sachsen (b. Paul. Diac.)
als Schwaben bezeichnet, wie auch die Nachbarn der (wie
sie von den Franken unterworfen) Thüringer (in den Sitzen
der Hermunduren hervorgetreten) Norsavioder Norsuavi (Nord-
schwaben) heissen und (in den Annal. Mett.), als die Partial-
unterschiede sich zu verwischen begannen, Saxones qui Nor-
dosquavi vocantur auftreten (in der auch bei Quadi deutlichen
Modification des Sueven-Namens). Die Suevi transbadani (an
der Bode) lebten nach eigenen Gesetzen (b. Witichind), und
das lex Thuringorum begreift die verschiedenen Bestandteile
im Stamme der Hermunduren, ursprüngliche Anglier sowohl,
wie (vindilisch wandernd) herbeigezogene Warner (Weriner)
als Wraner oder Warnabi von Warnow bis Eide. Die He-
49
mler*) von der Maeotis oder (nach Zosimas) Seythen ver-
heeren Griechenland (bei Georg. Syncellust mit den Gothen
^n_260 p. d.) auf Schiffen.
*) Heruler plündern Moesien (269 p. d.). Heniler (unter Alaricns) wurden
wn Er m anrieh besiegt. Gnncti Chaviones Erulique enneto tanta internecione
caesi interfectiqne sunt, nt, exstinetos eos relictls dorn! conjngibus ac ma-
tribus non profugus aliqnis proelio, sed victoriae tnae gloria nnntiaret (s. Ma-
mertin.) mit Maximian (289 p. d.). Heruler und Sachsen verwüsten Gallien
(Hieron.) V. Jahrhdt. und verheeren (nach Idatius) die Rüsten Cantabriens
und Baeticas (nachdem tlie Angelsachsen nach Britannien gezogen). Heruler
befreien sich von den Hunnen (nach Attila's Tode). Heruler von Longo-
barden besiegt (493 p. d). Nach dem Frieden mit Anastasius kehrt ein Thoü
der Heroler nach Thule zurück (493 p. d.) durch die sklobenischen Völker
(bei Procop) hindurch zu den Warnern, um sich (die Dänen in ihren Sitzen
findend) bei den Gauten niederzulassen. Hirren (Heruler) neben Sciren, Ve-
neter, Sarmaten an der Weichsel (s. Plinius) Albis zwischen Hermunduren
und Semnonen (Villej). Zovrjßoi AayyoßdpSot (bei Ptol.) als Hermunduren
(s. Zeoss). Hermunduren unter Vibilius stürzten den Usurpator Gatualda im
suevischen Reich (der Marcomannen). Die Hermunduri oder (bei Cincius)
Hermunduli handelten mit den Romern in Rhaetien (s. Tacit.). Kanut M.
unterwerft Herminos et Samos (Pomeranos, Sclavos, XI. Jahrhdt.). Plinius
rechnete Suevi und Hermunduri (Chatti, Gherusci) zu den Hermiones oder
(bei Tacit). Herminones. Odoacer (Turcilingorum rex) führt Sciren und He-
hler nach Itatien (s. Jörn.). Procop nennt (neben den Angeln) ^laobveg
Jd Britannien. Die (nach Skandinavien ziehenden) Heruler fanden Dänen in
ihren Sitzen (512 p. d). Theodebert (Sohn des Theoderich) vertreibt die
Dänen bei ihrem Angriff auf den Gau der Hattuarier (515 p. d.). König
Dan (Sohn des Hnmblus bei Saxo) aus Suecia herrschte zuerst über die
Wifreslaeth genannten Länder neben Dania (Petr. Ol.). Die (von Plinius)
m den Vendili gerechneten Varini stehen (bei Ptol.) neben Tevtoves (als
AtHtQnoi). Warnen mit Westgothen in Spanien (V. Jahrhdt.). Den Königen
der Angeln aus Britannien zugleich zogen die Ova^voi (neben &#dyyoi) am
Rhein (Procop). Nachdem unter König Radiger die Thüringer durch die
«anken besiegt waren, unterwarfen sich die Norsavi oder Norsuavi (Wariner
öder Nordschwaben). Die aus Italien zurückkehrenden Sachsen fanden die
Schwaben in ihrer Heimath (s. Paul. Diai.). Childebert besiegt die aufstän-
dischen Warni (Fredeg.) 595 p. d. Incipit lex Angliorum et Werinorum,
hoc est Thuringorum. Suevi transbadani (an der Bode) mit eigenen Gesetzen
(Witichind). Saxones qui Nordosquavi vocantur (Annal. Mett.). Juxta Her-
mnndnros Narisci ac deinde Marcomanni et Quadi agunt (Tacit.). Wraner
^er (Ad. Br.) Warnabi von Warnow bis Elbe. Die Leibwache der Sweien
(früher Gothen und Germanen) in Byzanz hiess (IV— XI. Jahrhdt.) Väringar
vT°n vaere oder pactum) oder Foederati. Nulla erat tunc gens quae non le-
jem armaturam in acie sua ex ipsis eligerit, sagt Jornandes von den Herulern.
Pi« Sibelja, die Kuh des Eystein Belje (TJnterkönig des Ragnar Lodhrock
nber die im Binnenlande wohnenden Sveonen) trieb durch ihr Gebrüll jedes
feindliche Heer in die Flucht. Erik, der mit seinem Bruder Agnar einen
Wikinger Zug (gegen seines Vaters Ragnar Willen) unternahm, wurde von
Eystein gefangen und auf seinen Wunsch getödtet, indem man ihn auf
|*nzenspitzen emporhob [Zamolxes]. Harald, von Ragner Lodbrock auf Ul-
jeraker besiegt, flüchtete zu Kaiser Ludwig in Mainz und wurde getauft
(öfch Saxo). Der südjütländische König Harald (826 p. d. getauft) kämpfte
Jj^t König Ragufred. Nachdem Ragnar Lodbroek den von dem russischen
*0IIig unterstützten König des Hellesponts, Dian, besiegt (und seinen gefan-
genen Sohn Daxon später zur Aufbewahrung nach Ulgaard geschickt) besiegte
flr den König der Bjarmen, sowie den Finnenkönig Matull und liess sich von
KQten und Sembern huldigen. Auf dem Zuge nach Süden kamen die Söhne
Bastian,; Ethnologische Forschungen. 4
50
Die Longobarden, die Tauben auf die Gräberstangen de
in der Fremde Verstorbenen setzten, verehrten (nach der Vits
Barbati) viperae simulachrum, sowie den heiligen Blutbanm
an dem Thierfelle (als Wurfscheibe) aufgehängt wurden (ac
votum). Dracones adorant cum valucribus, quibus etiam vivoi
litant homines, sagt Ad. Br. von den Lithauern. Alboin fertigtl
einen Trinkbecher aus dem Schädel des gepidischen Könige
Kunimund (nach Paul. Diac), wie der Bulgarenfürst Krumu
S815 p. d.) aus dem des Kaisers Nikephorus, und de
immelssohn der Hiungnu aus dem des Chans der Yueitch:
Bei den Karmaniern wurden die erbeuteten Schädel der Feind
(nach Strabo) dem Könige übergeben. Posidonius sah i
Gallien die vor den Häusern auf Pfahle gesteckten Schade
Der Petschenegenftirst Kurja Hess aus dem Hirnschädel de
(bei der Rückkehr von Preslawa) an den Dnieperfallen fe]
»chlagenen Swatoslaw einen Trinkbecher verfertigen (972 p. d.
Gerbert Hess den Schädel Fromund's aus dem Sarge nehme
(parce qu'U fu a si trfcs bon guerrier), daraus einen Bechc
(nanepier oder Napf) machen, womit ihn Fromundin bei Tiscl
bedienen sollte, der sein Mundschenk war (s. Mone).
Die jenseits des Gebirges in Suevia (s. Tacitus) begriffe
nen Völker der Ligier oder Lygier, zu denen Ptolem. di
Buren rechnet (mit dem anfangs in Abstammung von Bo
ehrenvollen Namen der Ackerbauer in späterer Verkehrung
wie im türkischen oder indischen Baja, im zwergigen ode
riesigen Troll u. s. w.), waren in ihrem offenen Lande ar
meisten den Einfällen der Eroberer ausgesetzt, die ihre]
Namen in den leibeigenen Liti (Laeti oder Liger) oder (be
Amm.) lecti verkehrten, während Lech (gleichsam electus) ode:
Ljesjane (oder AevtpvrivoC) einen Edeln (bei Dalimil) bedeutet
und die, die Kyzini oder (bei Ad. Br.) Chizzini (die als Cze-
chowe oder Ki%ioi den Namen der feoier in Behemen oder
Böhmen wiederholten, wie die Rugiani oder Bani den der
Bugii et Lemovii neben den Turcilingi, die Lingones oder
Linones jenseits der Polabingi den der Aoyyoveg oder Boji
Lingones) einschliessenden, Lutici oder (bei Nestor zu den Lech
gerechnet) Luticzi als Wilzi (Ad. Br.) a fortitudine (s. Helm.)
benannt waren, im Anschluss an das teutonische Wort Wile
(s. Saxo) oder Athleta (Wasce oder vaskr), im (baskischen)
Aquitaniens oder Wasconolant (des spanischen Walther's von
Wasgenstein im Vogesenwald). König Vilkinus erzeugte mit
einer Meerfrau den Biesen Vate, Vater des Velint (Vater des
Ragnar Lodbroek's nach Wiflisburg in Helvetien (Averche im Waadtlaod)
nnd später nach Lnna in Italien (nach der Ragnar-Saga). Ragnar Lodbroek
zog gegen Pettland der Picten und Schottland (der südwestlichen Schotten.
ans Irland). Tanfa gemahnt an den altn. Mannesnamen Danpr (s. Grimm),
Vater des Dan.
51
Vidga), und Odin's Brüder Vili und We sind Söhne des Bör
(Sohn des Buri). Schaflarik findet die (batavischen) Weleten
(neben englischen in Wiltshire) in Wasco (bei Ven. Fort.) bei
Wiltaburg oder Utrecht. Die Waltzborg (Weletenburg) oder
Hynnirborg (Hunnenburg) heisst Jomsburg (der civitas Jumne)
in Wilin oder (dänisch) Julin (weit berühmt barbaris et Grae-
cis), als Vinneta (Winetha), mercibus omnium septentrionalium
nationum locuples (s. Ad. Br.) gleich im Ymelunge-hort (im
Burlenberge) eines sich (wie Salmoneus und Jemschid) ver-
götternden Itaelöt oder (Bit.) Nibel6t, und (wie Devas in
Diws) verkehren sich die Niblungen (des Himmel oder Nebo
und seiner Nabi oder Propheten) in neblige Bewohner Nilf-
heimrs (Yamas, als Dharma-Bajas im Gegensatz zum glän-
zenden Jemschid). Neben Himmel (von hima) steht (in Nieder-
sachsen und Westphalen) Heben oder (Albr und Halb) neben
(heaven) und lith. dangus oder coelum (von dengiu oder lego)
fährt auf (mong.) Tengri und (polynes.) Banga.
Mit dem Privilegium des schwedischen Königs Magnus
Ladulas (gegen einen Tribut an die Krone die Lappen zu
unterwerfen) wurden (XIII. Jahrhdt.) dfe Lappen aus den
Waldungen des mittleren Finnlands durch die Birkarlen ver-
trieben. In Ausbreitung der finnischen Stämme verbreiteten
sich (auf der Ostseite des bosnischen Meerbusens) die Tavaster
(Yemen oder Hämeh) nach Süden und stiessen dort auf den
finnnischen Stamm der Kareier (mit zugehörigen Savolaxer),
so dass (seit Ende des XIV. Jahrhdt.) die mittleren Theile
Finnlands durch Tavaster, Savolaxer und Karelen in sesshaften
Ansiedlungen (ackerbauender Finnen) bevölkert wurden (unter
Vertreibung der jagenden und fischenden Lappen). Im IX.
Jahrhundert p. d. fand sich der (vom Osten durch lappisches
Gebiet bis zum bottnischen Meerbusen vorgedrungene) Zweig
der Karelier in theils freundlichem, theils feindlichem Ver-
hältniss zu den südlichen Nachbarn der Kvenen (im schwedi-
schen Norrland zwischen Schweden und Lappland). Später
wurden von den schwedischen und norwegischen Colonisten,
die sich auf der Westseite des bottnischen Busens ausbreiteten,
die Kvenen sowohl als Karelen nach Oesterbottom (mit Kai-
nnmaa oder Kainulaiset der Kvenen zurückgedrängt, indem
die Karelen zugleich von den Kvenen (s. Bask) weiter süd-
östlich nach Finnland (nach Kardien) gedrängt wurden (s.
Sjögren).
Die über Deutschland nach Dänemark gelangenden Odi-
riten schlössen dort bereits Freundschaft mit den Joten und
erlangten so das aus dem Mälarsee gerissene Seeland, von
^&er suionischen Basse, die die schwedischen und finnischen,
Küsten des Baltic (wie die Lappen den Norden) bewohnte (im
Namen Svithiod über weite Landesstriche verbreitet). Ihnen
gehörte der wendische Gott Frey (später in Upsala). begraben
4*
52
•
an, der sich mit dem dänisch-norwegischen Thor und Odin
der Äsen zur Dreiheit verband. Oestlich vom Weichselland
(Visleland) ist Datia, welches früher Gothen (Gottan) warei
(Alfred).
In Gestalt eines umherziehenden Weibes (s. Munch) komml
Gefion (die Göttin des Meeres) zu König Gylfe in Svithiac
und erwirbt als Buhlenlohn die von ihren mit einem Jotui
in Jotunheim gezeugten Söhnen aus dem Mälarsee gerissen*
Insel Saeland, worauf sie sich mit Skjald (Odin's Sohn) ii
Hleider vermählte. Zu den von Loke wegen ihrer Leichtfertig
keit geschmähten Asinnen gehörig, unterstützte Gefion die au
dem Meere schweifenden Wikinger in Landerwerbung, einma
durch Vermählung mit jütischen Eingeborenen und dann mi
dem Ylfen-König der Alfen im Lande der Elf oder Schwede!
und erwirbt durch ihre reiche Morgengabe die Hand de
asischen Fürstensohnes , des Stifters des neuen Reiches. * Di
Heruler (Eroler) der handelnden Hermunduren in Germani
waren die Elfen (der Albis), wie in Alfheim (östlich von Glon
men) Ormanias oder Normannias (der Normannen), als AI
kömmünge des Malmus.
Pytheas hörte in Gallien die Küstenbewohner jenseits d«
Rheins als Ostiaioi (Osterlinger oder Aisthen des Ostens) b<
zeichnen und kennt das (germanische) Volk der Guttonen, d<
Insel Abalus gegenüber. In Abalus oder (bei Xenophoi
Baltia liegt das Land (Apia oder Ops) der bei Plinius di
skandinavischen Hella oder Klippen bewohnenden Hillevione
deren Heimath bei südlicheren Völkern als ein unterweltlich«
Heia-Reich betrachtet wurde (Halandia Saxo's) , gleich de
von dem Muni Narada den Himmeln vorgezogenen Regionc
der von Danavas, Daityas und Yakshas bewohnten Patal
Bei Tacitus sind unter der auch in Germanien vorwiegende
Hegemonie der Sueven die Hellusier auf den fabelhafte
Norden zurückgedrängt, während neben den Sviones (Sueve
oder Slaven) die gynokratischen Sitonen (als Kwänen in ten
feminarum) wohnen, einen ähnlichen Gegensatz in den Nacl
kommen der Embla (Humble's in männlicher Geschlecht
Wandlung) und des Ask (phrygischer Askanier in Ask
burgium), wie zwischen Longobarden oder Winili (in Ov
des Wendenlands und Witlands) und Vandalen (unter Amb
und Assi) oder Assipitti darstellend, den Äsen in (Mithridates
Osenland (Osericte) und den Wanen (Waene oder Vaenelainc
der Tschuden), die als Winidae wieder die Sclaveni od<
(bei Procop) IxXaßrjvol und Antes (Anses oder Äsen) ei:
schliessen. Zu Caesar' s Zeit zeigte sich das Vordringen d
¥ Sueven in Mitteleuropa, und damals also wären die Sveai
über die Alands-Insel nach Schweden (neben Skandinavia od
Schonen) gekommen, wo sich indess das Gotaland bis zu
IX. Jahrhdt. neben ihnen erhielt. Die nordischen Sagen stell*
53
die östliche Einwanderung je nach ihrem Standpunkt ver-
schieden dar, und der Odin der (wie Tuatha de Danann oder
irisches Dänenvolk, oder später Mongolen Batu's) in Zauber-
künsten und Feindeverwirrung .gewandten Äsen, der durch die
zuerst mit dem Riesen Jötunheims vermählte Gefion (der Meeres-
jungfrau) das Land des Gylfe, König der Ylfe (Alfar) oder
Elfe (Ellevolk oder Hillevionen, als Polaben, Anwohner der
Laba oder Albis) in Svithiod erkundete (nach der Ynglinga-
saga) entspricht (bei Saxo) dem als Vampyr gespiessten Mi-
todin oder Oller, während erst derjenige Odin sich den echten
nennt, der dem dänischen (gothischen) Könige Hadding (Had-
dung oder, wie bei Gothen und Vandalen, haargelocktem
König der Franken) zur Eroberung Schwedens verhilft. Von
diesem Odin heisst es, dass er den Brauch der Todtenver-
brennung eingeführt habe (der sich auch Hadding beim Ver-
brennen der Leiche des norwegisch-schwedischen Königs Aas-
mund eine Zeitlang fügte), während er den Uffe (Aasmund's
Sohn) unter einen Hügel bestatten Hess, und auch Frey oder
Ynguefrey (der Ahn der Ynglinger), Sohn des in Sigtuna auf
Odin folgenden Njörd (der Wanen), Hess sich in Upsala in
einen Hügel beisetzen, worauf diese Sitte (nach der Ynglinga-
saga) zur gewöhnlichen wurde. Mit ihm begann in Schweden
das Htigelalter (nach Snorre), wie in Dänemark mit dem
von den Juten (nach der Esromschen Chronik) gegen Kaiser
Augustus zu Hülfe gerufenen Dan mikillate, zu dessen Zeit
in Schweden und Norwegen das Brennalter fortdauerte. Dan's
Stammbaum, der auf Ypper oder Ymir (der Kimmerier oder
Kimbern) zurückführt, wird in Norwegen vor dem Türken-
tönig Borre (nach Fundinn Noregr) oder Bure, Vater des Bör
(dessen Söhne Odin, Wite und We den Riesen Ymir zer-
stücken), erlegen sein, für die Juten (des später Dänemark
genannten Gotland's) oder (für die Schweden riesigen) Joten
herrschte er in Withesleth, d. h. im fremden Wendenlande
(ktistenbewohnender Veneti). Odin (aus troischem oder durch
^SS phrygischen Ursprungs, als javanischer Adhi oder Pri-
mus mit Priamus identificirt, wie der fränkische Ahn) wurde
ein stereotyper Repräsentant aus dem (selbst durch eine Reihe
von Oannes unterrichteten) Orient oder (wenn kriegerisch ge-
ästet) aus dem Tttrkenlande und bot ein bildsames Substra-
tam für spätere Mythologienschöpfungen isländischer Edda.
Obwohl durch ihren als fremdartig desto eindrucksvolleren Ur-
sprung aus entlegener Ferne für die nordische Cultur epoche-
machend, hat die numerisch schwache Einwanderung der Äsen
keinen nachhaltigeren Einfluss auf die Nationalität ausgeübt,
Ußd tritt schon in der zweiten Generation vor den von ihnen
«* Wanen bezeichneten Begleitern zurück, die durch längere
Nachbarschaft grössere Verwandtschaft zu den von Plinius
10 die Yngaevonen eingerechneten Skandinaviern zeigten. Die
bei dem Zuge durch Deutschland, wo der vor Pompejus flüch-
tende Odin seine Söhne als Fürsten eingesetzt habe, zurück-
gelassenen Ansibarii (Ampsivarii) gingen dort, von den Chau-
corum gentes (oder Ingaevonen) ausgetrieben und überall zu-
rückgestossen, am Rhein zu Grunde, und sonst verblieb der
Name &er"OoiXoi (zwischen Tavalrm und Rhoxolanen) nur den
in Waldschluchten (mit Marsigni, Gothini, Buri) versteckten
Osi oder den Votoi zwischen OviXxm (Wilzen von velk oder
Wolf nach Helmold) und KaQßwveg. Von den wie die Ära-
visci pannonisch redenden (M war Tacitus ihre germanische
Nationalität ungewiss. Die (nach Tacitus) am Meere wohnen-
den Ingaevonen, zu denen Plinius ausser den Chauken die
Cimbern (von denen auf ihrem südlichen Feldzuge die von
Marius zurückgetriebenen Cimbri mediterranei unter den Istae«
vones am Rhein verblieben) und die Teutones oder (b. Ad.
Br.) Juthae (Vitae) rechnet, erwiesen sich als die Eingeborenen.
Odin bestellt Njörd und seinen mit seiner Schwester
Freyja vermählten Frey (den Vater Freyja's als Blotgydje oder
Blutopfer darbringend) , die Geissein der Wanen , als Hov-
Goder bei den Äsen (die also ihren Cultus von den, von den
Cimbern als Priesterinnen verwendeten, Wanen annahmen)
und besetzte das von Gefion erkundete Land des Gylfe in
Sigtuna am Logen (Mälarsee). Für den Schutz des Landes
erhielt (wie Rurik Tribut in Russland) Odin von jeder Nase
einen Pfennig in ganz Svithiod. Frey, über die Sveonen herr-
schend und den Tempel in Upsala bauend, war Yngwe ge-
nannt (als Ahn der Ynglinger). Are Frode setzt den Ttirken-
könig Yngve an die Spitze des Ynglingr-Geschlechts. Mit
Hülfe Odin's (Gemahl der Frigg) eroberte der dänische (go-
thische) Fürst Hadding, Sohn des Gram (Sohn des Skiöld)
Schweden und stiftete (als der Götterstatthalter Frey seine
Wohnung in Upsala aufschlug) das Opfer schwarzer Thiere
für die sveoniscbe Gottheit Frey-Blot (nach Saxo). Die Winili,
wegen Uebervölkerung aus Skandinavia ausgezogen (nach Paul.
Diac), erhielten unter den Kämpfen mit den Vandalen (unter
Ambri und Assi), sowie mit den Assipitti den Namen der
Longobarden. Unter Hermanrich's Vater dringen die Slawen
in Jtitland vor (300 p. d.). Die Vandalen kämpfen mit Kaiser
Aurelian und fallen in Gallien ein (III. Jahrhdt. p. d.). Als
in dem übervölkerten Wermeland Kornmangel entstand, wurde
der König Olaf Traetelgja (Baumfäller) als Opfer den Göttern
verbrannt. Dan von1 Withesleth wurde von den Juten (nach-
dem Julius Caesar in Schleswig die Julesburg oder Juresburg
erbaut) gegen den Kaiser Augustus zu Hülfe*) gerufen (nach
*) Nach dem Sieg bei Kowirki wird Dan (Hnmble's Sohn) zum Konig
von Dänemark erwählt (nach der Rykloster'schen Chronik). Dänemark hiess
Gotland bis VIII— IX. Jahrhdt. (Manch). Dag, Sohn des Dygoe (Schwager
55
der Esromschen Chronik) und auf dem Stein Danerugh ge-
krönt. Die unter Erik ausgewanderten Gothen *) wohnton
Dan, Sohn des Danp), fällt anf einem Züge in Gotland. Nach Hiero-
Dymus verwüstete Quadus, Wandalus, Sarmata, Hai an i, Gepides, Heroll, Sa-
lones, Burgundiones, Alemanni, Gallien (409 p. d.). Als Sigurd Bing auf
dem brennenden Schiff hinaustrieb, Hess er am Strande den Hügel Ringshaug
aufrichten. Ausser Sigurd Ring (vor Jarmunrech) lebte Sigurd Ring zur
Zeit Ludwig des Frommen (nach Saxo). Dan, fllius Humblae, de Sueciae ve-
niens, regnavit super Sialandiam, Monen, Falster et Laland, cujus regnum
dicebatur Withesleth (Chron. Eric). Dan wurde als erster König über Vi-
theslaeth erwählt (Petr. Olaus) und eroberte (als Konig von Dania) später
Jutia. Ypper, Konig von Upsala (in Schweden) sandte seinen Sohn Dan
(Bruder des Nori und Oesten), nach Dacien, um in Lethra über Withesleth
za herrschen. Dan herrschte über Jucia, Fiunia, Withesleff, Scania (Annal.
Errom.). Ausser Schonen nennt Saxo Hallandia ac Blekingia als dänische
Länder. Die ^avxicoves (SxavSUovss) sind (bei Ptol,) die Gleichani (bei
Ad. Br.) im Bleiking. Piratae quos Uli Withingos (Wikingos) appellant, nostri
Ascomannos (Ad. Br.). Wisigothi (Isidor) ist Westrogothi (s. Zeuss). An
der Weichsel liegen (nach Alfred) Wendland und Witland (mit den Aisten)
oder Witland. Die Vidivarier wohnten (nach Jornandes) an der Weichsel-
mündung. 8cythorum est patria, unde Sclavinorum exorta est prosapia sed
*t Vites et Chymabes ex Ulis egressi sunt (Geogr. Rov.), als Sclavini, Antes
*t Winades (nach Zeuss) bei Jornandes. Die Gegend um Lochstedt, wo einst
du frische Haff in die See mündete, heisst Widlandesort oder Wilandsspitze
(*• Voigt). Lochstedt hiess früher Wiklantfort (Dusb.). Vitlaud belimpedh
to Estum (Wulfstan). Die Juthungi (Amm.) der Jutae sind die Vithungi
(Sid. Ap.) oder Vitae. Die Juti (Jütlands) sind (bei Beda) Vitae (s. Zeuss)
°der Jutae. Dania cismarina quam Yitland incolae appellant (Annal. Sax.).
Die Juthungi oder Vithungi der Jutae (oder Teuten) kriegten in Rhaetien.
Ausser Sachsen besiegte der fränkische König Theodobert die Eutii oder
Euch' (bis an den Ocean) oder (bei Venant. Fort) Euthio (und Danus). Dani
qoos Juthos appellant (Ad. Brem). Wendila (Ad. Br.), ubi Jutland flnem
. kabet Vitae (von vitan, wissen) oder Teutones oder (bei Luran) Teutates.
An der Stelle der Widen, die nach Vereinigung mit den Aestiern und ein-
heimisch gewordenen Wenedern den Kriegsfürst oder König Widewut (Poto
oder Bodo) nannten, tritt der Name der Preussen (s. Jüngst). Tempel des
Swantevit von Arkona (mit Dorf Vitte). Der auf der Nehrung vorkommende
Ausdruck Vitte oder Witte (z. B.: Schakische Vitte, Memelsche Vitte) für
einen von Fischern (Vittner) bewohnten Ort, findet sich auch in Pommern
(s. Jungst). Grafschaft Wittgenstein (Wittekindstein) in Westphalen. Van-
d&lus, Sohn des Suevus (einer aus Asskenezes' Neffen oder Abkömmlingen) hat
sich den Norden belieben lassen (s. Micraelius). Das Land zwischen Weichsel
und Trave ist das alte Wandalia, von den Wenden hewohnt (s Grantzius).
Der wandalische Fürst Wissimarus, der den Däuenkönig Sward überwand,
**r (nach Vapovius) ein Wende (340 p. d.). Lech herrschte 550 p. d. in
Polen. Die Wandalier (in Vineta) riefen Harald von Schweden und Hemming
von Dänemark gegen die Wenden zu Hülfe, die sie dann zerstörten (zur Zeit
Carl M.). Das darauf gegründete Julin (wo der dänische König Suenotto ge-
bogen wurde), wurde durch Bischof Otto bekehrt und von Woldemar (1170)
Jerstört (bis auf Wollin). Zech (Bruder des Lech) herrschte in Böhmen (ans
Kroatien gekommen). Die Pathan stammen vom Prophet Yacoob (Jacob).
^e wandernde Mörderrasse der Bhuddik verehren Kali. Der Scythe, Idan-
%rsas, Asien bis Egypten durchziehend, berührte nicht Indien (nach Me-
j^thenes). Im Traum liegt die neun thorige Stadt des Brahman genannte
°*lle. Von Herakles stammte das indische Königsgeschlecht.
. *) Jütland heisst Vitland (nach Eccardus). Die preussische Bernsteinküste
*«i&st Witland (s. Bayer) 1264. Vidivarier (bei Jornandes) von vare (Volk)
56
(unter König Hnmble oder Homel) in Viternas slatt (Ebene
der Viten). Die am Dnestr, Rhein, Griechenland, Spanien
und Italien erscheinenden Heruler *) hatten (nach Zeuss) ihren
an der Weichsel. Die Letten nennen ihr Land Vid-semme (Vitland). Die
Victovalen (im gothischen Krieg) sind gothischen Stammes. Ais Getricus und
Halfdanns (Söhne des Erich) das Reich der Gothen und Sveonen theilten,
sandte jener Züge ans, von denen einer nach Helvetien gelangte 72 a. d.
(s. Magnus). Gustav Adolf erinnerte die Schweizer (von Schwyz oder Soi-
tium) an ihre Verwandschaft mit den Schweden (Suedi vel Snethi). Die
Schwyzer wollen aus Schweden und Friesen stammen (nach Johannes von
Müller). Die Gebirgsbewohner Berns stammen von den durch Carl M. an-
gesiedelten Sachsen (s. de Mulinen). Schwitzer war geboren von der kläg-
lichen „Statt Schwedyen." Die Dänen verwüsteten Friesen (810 p. d.). Die
von Schweden stammenden Urkantone unterscheiden sich durch ihren Dialect
von der allemannischen Schweiz. Als Hermanfried, letzter Konig der Thü-
ringer, von dem fränkischen König Theoderich getödtet wurde, floh sein Sohn
Amalfried (mit seiner Mutter Amalberga) zn seinem Onkel (dem ostgothischen
König Theodohad) und kam (nach Vitiges Ergebung) mit Belisar nach Gon-
stantinopel. Ein Gerippe, beinahe ganz erhalten, wurde ausgegraben, mehrere
gut erhaltene Schädel, alle ausgedehnter nach dem Hinterhaupte zn, als
nach oben, mit ganz schmalen Stirnen, schoflen Zähnen und hervorstehenden
Backenknochen (1738) in dem aus grossen Steinvierecken gebauten Grabe
.zu Klein- Romstedt (mit römischen Münzen und Eisensachen). Von Sas (oder
Saxen) kommt Sarras, wie die Böhmen, die (XV. Jahrhdt.) in Deutschland
um Sold dienten, ihre Schwerter nannten (Kreussler). Vilkinaland (Schweden,
Gothland, Schonen, Vinland u. s. w. umfassend) war von König Vilkinos
(Philimer) benannt. Daci sunt Gotherum soboles (Isid.). Die ältesten Schweden
an den Ufern des Mälar hiessen Mannheim (nach der Yngliugasage). Reges
Gantnarii Esingas (Aesingas) sunt nomen sortiti (Ethelwerd). Nach Fredegar
war eine Stadt wie Troja am Rhein gestiftet (nach Xanten). Nach Hunibald
stammten die Sachsen von den Trojanern.
*) Die Heruler wurden ihrer leichten Kampfart wegen überall ab
Kriegstruppen verwandt (nach Jornandes). Am Maeotis wurden die Heroler
von den Gothen unterworfen (Treb.), in Gallien plünderten sie mit den Sachsen
(nach Hieronym.) und zu Schiffe wurden die Küsten Bäticas verwüstet (Rone).
Von den unterworfenen Longobarden besiegt, zog ein Theil der Heruler vom
Theiss durch die sich öffnenden Länder der Skabenen nach Skandinavien
neben ihre den Warinern oder Sachsen benachbarten Sitze (512 p. d.), von
wo die durch Justinian mit christlichen Lehrern Versehenen (nach Ermordung
des Königs Ochou) aus dem Geschlechte Thule's einen König heischten.
Odoacer, Turcilingorum (et Rugorum) rex (s. Jornandes) zog mit Stiren,
Herulern und anderen Völkern nach Italien. Die Sciren (mit den Hirren)
wohnten jenseits der Weichsel neben Sarmaten und Venedern (Plinins). Die
Elbe trennte (nach Vellejus) das Land der Semnonen und der Hermnndoren
(Vorfahren der Thuringi) oder (bei Ptol.) Tev^ioxaiftai (neben Sueboi-An-
geiloi und Longobarden). Unter Vibilius stürzten die Hermunduren das Reich
des schwebischen Usurpator Catualda an der March. Die den Römern be-
freundeten Hermunduren handelten bis nach der Raetiae provincia (s. Ta*
citus). Die Elbe entsprang bei den Hermunduren (nach Tacitus). Nach
Strabo gehören die Hermunduren zu den Sneven. Nach Dio Hessen sich
wandernde Hermunduren unter Markomannen nieder. Die Sondetas waren
Südgrenze der Hermunduren (nach Ptoi.) oder (bei Ant. Gell.) Hermnndoli.
Plinins rechnet Suevi, Hermunduri, Chatti, Gherusci zu den Hermiones, ds
medii (bei Tacit.). Gimbri, Teutoni ac Ohaucornm gentes gehören (bei Plio)
zn den Ingaevones (am Ocean bei Tacit.) und Cimbri mediterrane! bilden
einen Theil der Istaevones (am Rhein). Tacitus kennt am Ocean die parva
nunc civitas der einst berühmten Kimbern, die, mit Sitzen am Sevo-Gebirge
57
Stammsitz (an der westlichen Spitze des Südufers der Ostsee) im
Lande der Suardones (die Tacitns mit Reudigni oder Longo-
barden, Avionen, Anglii, Narini, Eudoes und Nuithones die
Erde, als Nerthus, verehren lässt) oder (b. Ptol.) QaQadrjvoi
(nach den Sachsen zwischen Trave und Oder).
Nach dem Sturze des Ingjald Ildraade, Sohn des Braut-
Anund (Sohn des Ingvar, König von Swithjod) eroberte Ivar
Widfadme ausser dem Schwedenreich (Swithjod und Gautland)
noch einen Theil Englands, Sachsenlands und Austerikes (der
russischen Küsten), stürzte sich aber (im Traum die Um-
wälzungen in Swithjod und Dänemark vorhersehend) bei dem
Zuge gegen König ßadbard (in Gardarike) in's Meer, und
sein Enkel Harald Hildetand (mit goldfarbigen Vorderzähnen)
herrschte in Danmark, Swithjod und einem Theile Englands*),
(nach Plinius), vom nördlichen Zuge der Kimmerier stammten (nach Plnt.).
Die Kimbern sind Ttavrow de d^xnxwre^oi auf dem cimbrischen Ghersonnes
(nach Ptol.). Wie später Sueven (oder Quaden) waren (V. Jahrhdt.) Nachbarn
der Alemannen die nnter Konstantins in Rhaetia einfallenden Juthungi, Ala-
mannornm pars (Amm.). Die sue vischen Gesandten versammelten sich (nach
Tacit.) bei den Semnonen, die Aeltesten und Edelsten. Herminones oder (bei
Plinius) Hermiones ist in schwacher Form das Wort goth. airmun, ahd. irmin,
ermin, mit prosthetischen unwurzelhaften h, wie in Hercynia, Helisii, Harn,
das sonst nur in Zusammensetzungen steht und die grösste Verstärkung aus-
drückt, wie in irmansul oder (ehr. Fegin.) ormensul, altissima columna (Welt-
saule [Erdsäule]), irmindiot, genus humanum [Erdentsprossener des Mannus],
altn. lormungaudr, serpens maximus. Nach Nonnius waren Hisicion, Armeon,
Naugio Sohne des Alanus (primus homo venit ad Europam), als Manus. Her-
modhr ist Sohn Wodan's. Ingulfs Island, als Smoland des Wikinger Nadodd
oder Gardarsholm des Schweden Oardar (s. Zeuss), heisst Iralan (bei Alfred).
Herus infra Oceanum insula , omnium terrarum ultima. Herus ultima terrarum
insula (Vita Walae). Hibernia Scotorum patria quae nunc Irland (Herus)
dicitur (s. Adam. Br.). pomeranos, Sclavos, Herminos et Samos, omnes pa-
ganis ritibus deditos, sibi fecit tributarios (Kanut M.). Inter Poloniam et
Livoniam sunt pagani qui Jarmenses oder (Dusb.) Warmienses dieuntur
(Gervas.), als Bewohner Ermlands (Warmia oder Ormaland) am frischen Haff.
Bei den Nathangi (nördlichen Nachbarn der Ermen) war der Sitz des Criwe
in Romow, trahens nomen suum a Roma (Dusb.). Der Bernstein wurde den
Teutonen (Niuthones oder Juthae) verkauft. Die (nach Geogr. Rav.) in Scanza
(mit Gothi und Gepidi) lebenden Dani, aus demselben Stamme wie die Be-
wohner Scandzae entsprossen (nach Jornandes), verdrängten die Heruler, neben
denen sie (512 p. d.) genannt werden (s. Procop.). Irminsul quod latine di-
citur universalis columna (Rudolf von Fuld). Das slav. ramo, bohm. rameno
ist das umgesetzte lat. armus ahd. aram und drückt beides Arm, wie Schulter
aus; in der slaven. Zusammensetzung Ramenvelik (valde magnus) verstärktes
gerade wie Irman (s. Grimm). Eormencyn (genus humanum) und eormegrund
(terra) bei Beov. (s. Grimm). Warmien (Ermeland bei Braunsberg) oder (in
Schweden) Wermeland wird aus warims (Verjagung) erklärt (als Land der
Flüchtlinge). Samland aus zemas {%afiai oder humi) ist Niederland (s Jüngst).
Die Wohnung Wittekind's wird an den Weddigenstein (am Fusse des Witte-
kindsberges bei der Porta Westphalica) verlegt an der Visurgis (Ovioovgyig).
*) Unter der Regierung des vessexischen Königs Beorhtric (784—800)
kamen zuerst drei nordmannische Schiffe von Heredhaland zum Rauben, als
die ersten dänischen Männer in England (787 p. d.). Als heidnische Völker
in Germanien, von wo die* Britannien hewohnenden Angeln und Sachsen
58
bis (naeh der Besiedelung Wermelands durch Olaf Traetelgja)
Sigurd Ring, der Sohn seines (gleichfalls bei König Radbard
erzogenen) Halbbruders Randver, als König von Swithjod und
Westgautland (von Dänemark und Ostgautland abgetrennt)
die Brawallaschlacht gewann (730 p. d.).
Noch im XV. Jahrhundert spielen die im Auftrage des
stammen, kennt Beda (f 731 p. d.) Fresones, Rngini, Dani (Danai), Huni,
antiqui Saxones, Boructuari. Wie von Joar Widfadme und Harald Hildetand
wurden von Sigurd Ring, mit Ingild in Wessex (f 718 p. d.) kämpfend,
Züge nach England berichtet. Während man theils auf einzelnen Steindenk-
mälern, besonders in Bleckingen, theils auf den für die gothische Periode
charakteristischen Bracteaten, annoch gothische Runen und Inschriften in
einer gemischten, zum Theil auch unverständlichen Sprache findet, hat man
doch auch nach dieser Zeit oder aus dem 8 — 9. Jahrhdt. eine Menge von.
Steindenkmälern mit nordischen Runen und Inschriften, in der reinsten nor-
dischen Mundart (s. Munch). Seit der Mitte des VIII. Jahrhdt. finden sichi
Schwärme nordischer Wikinger an den europäischen Küsten. Vor der Bra-
wallaschlacht finden sich Hleidrekönige und dänisch-gothische Nationalität in»,
südlichen Theile der Halbinsel und auf den dänischen Inseln als die vor-
herrschenden, nach derselben Oberkönige vom gardarikischen Stamme in.
Gautland, keine Hleidrekönige mehr, und vorherrschend nordische Nationalität
oder wenigstens die Herrschaft nordischer Häuptlinge in Dänemark. Der
altnordische Dialect, der nach dem Brawallakampfe in Dänemark der herr-
schende wurde, stimmt fast ganz mit dem altschwedischen, wie er aus alten
schwedischen Gesetzen bekannt ist, überein, weniger dagegen mit dem alt-
nordischen (nach Munch). Die Bewegung auf der Halbinsel (nach der Bra-
wallaschlacht) ging von den sieggewohnten Suionen aus, die bei dem Vor-
dringen tschudiscber Volksstämme (Finnen, Esthen, Letten) von Osten herüber-
kamen. Svithiod mikla (Scythia magna) oder Austrevegir (Austrriki odex
Rnssland) wird Gardhariki genannt von den Gaarden (gorody) oder Befesti-
gungen, die VII— VIII Jahrhdt. errichtet wurden (als ringförmige Befestigungen
der Khasaren oder Avaren). Die russischen Gesandten, die 839 nach Con—
stantinopel und dann nach Deutschland kamen, wurden als geborene Suionen
erkannt (nach den Bertinianischen Annalen). Nach Nestor wurden die Russen
von griechischen Schriftstellern zuerst unter Michael HI. (852 p. d.) genannt,
bei dem Kriegszuge (866 p. d.), als Gonstantinopel nur durch das* wunder—
thätige Kleid der Mutter Gottes (in der Kirche in Blachernae) gerettet wurde«
Das russische Reich wurde 862—863 gestiftet, von den drei Brüdern, die
an der Spitze von Wäringer (Warjäger oder Eidverbunden) herüberkamen -
Die 859 von der andern Seite des Meeres herübergekommenen Wäringer, die
die Slawen, Tschuden, Meren und Krivitschen zinspflichtig machten, wurdet»
862 p. d. von den Aufständischen vertrieben, die Gaarde (gorody oder Be-
festigungen) errichteten, sich indess entzweiten und, um Könige (Knjazhit) zu
erbitten, zu den Wäringern sandten, worauf Rurik, Sineus und Truvor mit
ihrer Drott (Druzhina) herüberkamen und Reiche stifteten. Die Ros ge-
nannten Schweden standen unter einem Chaghan (839 p. d.). Nestor unter-
scheidet nicht zwischen den nordgermanischen Russen oder Rodsen (Roxolauen),
die seit Alters in Russland wohnten, und den nach Beginn der nordischen
Wikingerzeit neu hinzugekommenen Nordländern oder Waraegern (s. Nestor}
Die 626 p. d. als türkisches Volk erwähnten Khasaren brachen 659 p. d. ix:
Europa ein und breiteten sich von den Küsten des schwarzen Meeres aas
über das südliche Russland aus, bis Kiew und bis in die Dniepr- Gegen«
herrschend (VIII. Jahrhdt. p d.). Die Waraegerfürsten Askold und Di.
befreiten Kiew von der Herrschaft der Khasaren, Oleg (Rurik's Nachfolger) d.i.
Severier und Radimitschen (nach Nestor). Prudentius bezeichnet den Fürst«:
der Russen als Ohaganus (839 p. d.).
59
dänischen Königs auf den friesischen Uthlanden Tribut er-
hebenden Bandenhäuptlinge in den Traditionen des Volkes
als riesige Rezen (s. Hansen), und aus dem Verschwinden
solcher Herren, die unter den Einheimischen keinen festen
Fuss zu fassen vermochten, bildeten sich (im Gegensatz zu den-
jenigen Sagen, die den siegreichen Eindringlingen die ver-
kümmernde Masse der Eingeborenen als unterirdische Zwerge
in Vergessenheit zurücktreten sahen) die Lieder von dem
Riesen, der in dem Pflugbauer in der Schürze seiner Tochter
den körneressenden Ueberwinder (nach indianischer Vorstel-
lung) erkennt, und wie die letzten Titanen (bei der Bauern-
Erhebung der Eingesessenen) aus Kreta entflohen, so verloren
sich die fränkischen Ritter aus ihren noch im XIV. Jahrhundert
behaupteten castra in Achaja, als die politischen Verhältnisse
weitere Unterstützung aus ihren Stammländern unterbrachen
und Auffrischung unmöglich machten. Die Friesen zogen sich
vor den Sachsen (waraegische Asken Askiborgs, an das sich
alte Gründungssagen knüpften) zurück bis auf die Uthlande,
wie die Briten nach Wales, und wie sich in Norddeutschland
(wo Suorbort oder Rodbert, als normannischer Robert im
englischen Knut wiederholt) vom Batavischen aus die nieder-
deutsche Sprache zur allgemeinen gestaltete, so in England
durch Einfluss irischer Civilisation und deren Alphabet das
Angelsächsische. Wie Frodo III. (König der Dänen) den
nordfriesischen König Wicho, besiegte der dänische König
ftolo (70 p. d.) die Friesen unter Rorik Bogh, bis der friesische *)
*) Wie früher den Schöpfer, nennt man noch den Schiffs- oder Hausherrn
"B TJaldh (den Alten oder Alfadur), indem man sich den Herrn der Erde
*ie den Capitän anf einem Schiff, die Erde selbst aber, wie ein grosse» •Schiff,
"° Ifannigfualdh (oder Mannigfaltigkeit) genannt, im Himmelsmeer schwim*
meOd dachte (bei den Friesen). Mit Einführung des Christenthnms wurde
UOaldh als Prinzip des Bösen dargestellt (im Teufel). Wie bei allen frie-
deten Stämmen, ist auch im Saterland ein grosser Theil der Feld- uud Haus-
ar*>eit den (hellblonden) Frauen überlassen (s. Minssen). Nifiarinn, ad tene-
"ras profectus. Niflgoodhr, tenebras amans. Niflgodhr niodhja steypir, te neb ras
aU&ao8 oppressor consanguineorum, de avaris et malis hominibus, qui con-
8a*igoineo8 noctu oppressos interflciunt, ut bonis eorum potiantur (Sonart.).
Niflhel, orcus tenebrosus. Niflheimr, Helae regnum. Niflungr, rex. Ni-
Ä^ngar, familia regia Niflungorum, a Nefere, fllio Halvdani Prisci descendens
(s. Eigilsson). Unter den Grafen verwaltete der Richter (Aesgha) die bürger-
lichen Angelegenheiten, während den Schulzen (Schelta) die Criminal Juris-
diction und die Fürsorge für die öffentliche Sicherheit oblag (in Friesland).
Eürad und Mal v in versuchten vergebens, das Christenthum wieder zu ver-
achten und das Heidentbum herzustellen (Perizoniu*). Die sieben Seelande
wiethen auf dem Landtage am Upstallsboom (in Friesland). Die schwächeren
Häuptlinge der Friesen einigten sich im Bunde der Beringamannen. Thidrek
tairathet König Drusian's Tochter (Gudilinda). Bermius mons (in Macedonien)
Jeisst Bora (bei Livius). Galame, Land des Königs Godian, liegt jenseits
des Meeres. Wielant entehrt die Tochter des Königs Hertnit (Hertwich oder
. idurjg). Jarnamodir (Nornagesta Saga). Die wilden Wildfrauen heissen
^ovidjur (vom Eisenwald) oder ividjur. Die Friesen worden mit dem phry-
60
Held Ubbo den dänischen König Harald Hulsetand (260 p. d.)
in Jütland besiegte. Die Dithmarschen, sobald sie staats-
rechtlich bestimmt sich ausdrückten, nannten ihre Landes-
eingesessenen nicht Bauern, sondern Hausleute oder Haus-
männer (Huslüde, Husmanne), oder mit besonderer Beziehung
auf den grösseren Grundbesitz *), Hofmänner (Hovemanne),
Von Bremen aus werden sie oft als Wartleute (Wurtlüde^
bezeichnet (Michelsen). Von den besiegten Sicambrern (8 a. d."
siedelte ein Theil vom rechten Ufer des Rheins nach Gallfei:
gischen Herzog Grunius nach Groeningen geführt (nach Hadr. Jon ins). Lin
guam Frisiorum fuisse exoticam satis arguunt inflnita vocabula adhuc in e
reliqua, quae nequaqaam Germanica sunt (Suffr. Petrus). Bruno et Sax.
waren Brüder des Friso, der die Friesen herbeiführte (313 a. d.). Ueber de
gestorbenen Beowulf wird ein den «Seefahrenden weit sichtbarer Hügel ei
richtet. Das friesische Volk pflegte noch zu Waldemar IY. Zeit nur dan
Steuern zu zahlen, wenn durch Kriegsmacht gezwungen. Es hiessen dahc
diese Gegenden mit Recht die Uthlande, weil sie ausserhalb des Festlande
und den dort herrschenden Gesetzen lagen (s. Hansen). Wodan wurde vo
den Syltern als Weda angerufen : (0 Wia wakket nei).
*) Saxones primo circa Rhenum sedes habebant et vocati sunt Angl
quorum pars inde veniens in Britanniam Romanos ab illa depulit insula, alter
pars Thuringiam oppugnans tenuit eam regionem (Lindenbrog). Pagus Mc
runganus (Moorungen) bei Gottingen. Nach Rudof von Fulda landeten di
Sachsen in Hadolowa (Hadeln). Von den Laten, die sik verwarchten a
irme rechte sint komen dagewerchten (Sachsenspiegel). Valentinian besiegt
Saxones, gentem in Oceani littoribus et paludibus inviis sitam (Orosius
Fresones, Rugini, Dani, Huni, antiquii Saxones, Boruchtuarii nahmen (nac
Beda) an Britanniens Eroberung Theil. Childebert (595 p. d.) besiegte di
Weriner oder Warner (im Lande der Chauken). Auf Richold Offo, erste
Königs der Friesen (f 435 p. d.), folgte Odibald. Wiarda erklärte Frisiabonc
(bei Plin.) als Frisii aquatici. Nach Adelung sind die Walliser Abkömmling
die von den Sachsen verdrängten Kimri oder Beigen, die die ältesten Brite
nach dochschottland getrieben hatten. Während "der cambro-celtische Haup
dialect (wozu das Wallische gehört) die Sprache der celtischen Gallier is
gilt das Ersische, von welchem die hochschottische Mundart ein Zweig is
für die Sprache der Beigen , weil die Namen von Personen und Orten i
dem belgischen Britannien aus dem Ersischen, nicht aber aus dem Cambr«
Celtischen, abzuleiten sind. Nach Gregor Tur. stammten die Franken ai
Pannonien. Dieselben Sachssen (unter Herzog Bugslaff in Pommern) hab«
die Stätte in eine bessere Gestalt und Höfiflichkeit gepracht, und haben d
Wende so gar verachtet, dass sie sie neben sich nicht haben leiden wolle
(s. Kantzow). Bei den Einwanderungen der Teutzschen und Sachssen -
Pommern (1190 p. d.) sind die Wenden (weil unterdrückt) „viel zu d«
Hinterpommern geflogen u (s. Kantzow). Saxonum gens, sicut tradit antiquits
ab Anglis, Britanniae incolis, egressa per Oceanum navigans Germauiae lit
ribus appulsa est (Rudolf Fuld.). Nach Widukind kamen die Sachsen a
Schiff in ihre Heimath an die Eibmündung. Jam inde temporibus prisc
subolem se Romanam Burgundii sciunt (Amm.) von den römischen Burg«
in den agris decumatibus. Unter den Sachsen blieben die Thüringer *
Unterworfene am Harz, in ihren alten Sitzen (besonders östlich von <1
Bode), sitzen (s. Schumann). Rollhagen bezeichnet die Sachsen, als aus d«
Harzfelsen gewachsen. Die Engern wohnten an der Weser. Summatim omn
Alan! cognominantur (Amm. Marc.). Sxi^ovs re xal AXavove xal £A
arra ror&ixa %&vtj (Procop). Die friesischen Könige Verritus und 3A
lorix verhandelten in Rom (unter Nero).
61
(fcls Gngerni zwischen Ruremonde und Cuyck) über *), and
ebenso (nach Sueton) ein Theil der Suevi (bei Sevenecke).
Julian bekämpfte (durch den Räuberhäuptling Charietto) die
Zctgoveg (ol rtdvtwv drj xagregcorawi rwv exeloe vofj,o(j,htov ßa-
$&qwv), als deren Theil**) Zosimus die Kovaöovg nennt. Als
*) Die bei Courtray überwinternden Normannen (824 p. d.) machten
einen Einfall anf die Menapii und Suevi. St. Eloi bekehrte (neben Flan-
dreiises nnd Frisii) die Suevi (Dado). Die aufständischen Friesen trieben den
i5ini8chen General Olennius nach Flevum castellum (s. Tacit.). Frisii tranR-
rhenani (Jul. Oapitol.). Walckenaar indentiflcirt Nerigon mit der Insel
Lewis (mit dem Vorgebirge Nery) unter den Orcaden (mit Sanda oder Scanda).
Die Sturier wohnten Östlich vom See Flevo. Die Celten waren vom Flosa
Celtus (Garonne) benannt. Frigonem patria quae dicitur Francia Rhinensis,
quae antiquitns Gallia Belgitia Alobrites dicitur (Geogr. R.) Olibriones (Alo-
bringes) im Moselthal. In das durch Caesar's Kriege entvölkerte Land der
Eburonen (Germanen) wanderten die Tungri (Germanen) ein. Oestlich von
den Arboruchen Hessen sich die Thoringier in Gallien nieder (bei Procop).
Die Tongri Messen Thuringii (bei Gregor. Tur.). Dispargum quod est in
termino Thoringorum vel Tongrorum (Greg. F.). Atuatuca, Festung der
Ebnrones (bei Caesar) war Hauptstadt der Tungri (nach Ptol.). htvy%avov
ol 'Apßopoyoi rare 'Pcoftaicov or^artmrai yeyriveft&voi , ovg 8rj TeQfiavoi
"«n/xoove oyioiv i&iXovreg3 are buoqovg ovrag xal TtoXirsiav rtv elxov
Jttdcu xazaßaXovrag , Ttoirjoaod'ai kXrjt^ovro re xal rtavdrjfiel 7CoXefir\otiovteg
&* aikovg feöav (Procop.). Aetius sandte die Alanen gegen die abgefallenen
Aimoricaner (Gonst.). Juxta praelatam Galliam Belgicam Alobroges (Aso-
briger) ponitur patria quae dicitur Burgundia (Ceogr. Rav.). Die Rugier
wohnen am Urnen-See (Ozero Ulmen). Aus dem Flussgebiet der Netze, wohin
sie ans Bornholm oder (bei Wulfstan) Burgendalande (Burgunda insula) ge-
kommen, wanderten die Burgunder nach den Karpathenl ändern (245 p. d.).
Die Wohnsitze der Gothen zu Tacitus Zeit) waren im Norden des Niemen
und der Düna (Ketrzynski). Schon von altersher wurden die Wenden als
^genannte Befulci gebraucht, so dass, wenn die Ghunen gegen irgend ein
Volk in's Feld zogen, sie selbst sich vor dem Lager aufstellten, die Wenden
»bor kämpfen mussten (s. Fredegar). Nach Wersebe waren die Sueven sla-
*feirte Germanen. Les Grecs dans leur premiers navigations (dans la Gaule),
*y*nt trouve* dans le golfe gaulois, le golfe de Gascogne, des habitans plus
civilisls que cenx qu'ils avaient rencontre*s jusque-lä, nommerent ce pays
PMir cette raison KeXaixrjv (Dionys. Hai.) ou Celtica (s. Walckenaar). Die
8achsen werden (von den britischen Angelsachsen) antiqui (Altsaxones) ge-
nant. Seit VIII. Jahrhdt. zogen sich die inneren Abtheilungen des sächsischen
Völkervereins, als Ostfahali (Ostfalai oder Ostfali) Osterlindi (Austrelindi oder
tastrelindi Saxones) bis zur Elbe (Saxones orientales) und Westfahali (West-
Mai) Westfali (Saxones occidentales) mit Angrarii (an der Weser), während
die Nordalbingi (Nordliudi) jenseits der Eibmündungen Saxones transalbiani
genannt werden. Nach Unterwerfung der Friesen (die sich wegen des Tri-
ttes an Ochsenhäuten empört hatten), zog Drusus gegen die Ghauken.
~*Soveg (mit Ea&ovcov vijooi rpeig) werden durch den Chalususfluss von den
v&Qo$eivoi getrennt (bei Ptol.). Genus Ambronum, id est Aldsaxonum (Non-
niQ8). Die Anglii werden als Schwaben von den longobardischen Sueven
Jtoteischieden (Ptol.). Anglier und Weriner als Nordschwaben (nordschwä-
Wsches Geschlecht). Die Angrivarier (neben Ostfalen und Westfalen) bilden
jj*8 dritte Hauptvolk der Sachsen (als Angeln und Warner). Die Canobo-
C°erQ8cer getzten sich (nach Yen. Fort.) auf den Inseln an der Mündung des
L,S*fest.
r **) Marne rtinas rechnet die Thaifali zu den Terwingi (pars Gothorum)
^ifali und liberi Sarmatae waren die Bundesgenossen der Römer bei den
62
Stilicho die Truppen ans den Stationen zurückgezogen hatte
(406 p. d.), überschritten (am letzten December) die Barbaren
den Khein*) und (409) hatten sich Quaden, Vandalen, Sar-
Einfällen der Sarmates limigantes. Beatos Senoch, gente Thaiphalus, Pictavipagi
quem Thaiphalium vocant, oriundus fuit (Greg.'T.). In hoc traetu interierunt Boii,
quorum tribus CXI1 fuisse auctor est Cato, item Senones qui ceperant Romam (s.
Plinius) in den Macri campi zwischen Parma und Modena. Zu den Sueven zahlt
Tacitus die Semnonen, Longobarden, Hermunduren, Naristen, Markomannen, Qua-
den, die Lygier, Gothen, Rugier, Lemonier, Snionen, Sitonen nnd Aesten. Der
Li th au er gebraucht das Wort Godas als Schimpfnamen. Nach Sanok sind die
Polen mit den Veneti (zwischen Peu$iner und Sarmaten) identisch. Boleslaw M.
heisst König der Sclavorum, Gothorum sive Polonornm (s. Bielowski). Der Weiss-
russe heisst Godos bei den Letten (s Akielewicz). Lithaner und Weissnissen
wurden Gudden genannt von den alten Preussen (nach Praetorius). Der in
Trier residirende Präfect Galliens verliess seine Hauptstadt, vor den an*
dringenden Franken, die sie (402 p. d.) plünderten. Brisigavi seniores und
Brisigavi juniores unter den Truppen (des Breisgau) in der Notit. Dign.
Contra Saxonnm pari dos myoparones, quorum qnot remiges videris, totidem
te cernere putes archipiratas , ita simul omnes imperant , parent, docent, dis-
cunt latrociuari (Sid. Ap.). Polybius nennt (neben BqIviowbs 'AyyiXoi mu
0piooioveg in Britannien (Bpirria). Tum erumpens grex catulorum de acbili
leaenae barbariae tribus ut lingua ejus primitur cyulis, nostra lingua lougis
navibuB secundis velis secundo omine auguriisque (über den Einfall der Sachsen
in Britannien). Nach Appian waren die Nervi! Nachkommen der Gimbern und
Teutonen. Nullum aditum esse ad eos mercatoribus , nihil päti vini reliquo-
rnmque rerum ad luxuriam pertinentium inferri, quod his rebus relanguescere
animos et rimitti virtutem existimanent , hörte Caesar von den Ambianern
(über die Nervii). Nepov'fot, xal rovro reQ/iavtxov t&vos (Strabo). Du temps
de Clo\is il y avait un roi franc ä Boulogne, un autre roi franc, nomine*
Cavaric, r£gnait ä Terouenne (les Morini formant deux petits royanmes francs).
A la mäme äpoque, Ragnacaire, autre roi franc, rlgnait ä Cambray (comme
roi des Nervii). Enfln Clovis, et avant lui Chilpe*ric, possessenr de Touruay,
commandaient aux Menapii (s. Walckenaar). Die schwachformigen Mannes-
namen in der Sprache der Rüstenvölker (mit Friesen und Angelsachsen) zeigen
nicht o, wie die oberdeutschen (herminischen), sondern a. wie die gotbischen
(s. Zeuss). Von den vier Sprachstämmen steht der gothische und hochdeutsche
in näherer Verwandtschaft, gegenüber dem niederdeutschen und nordischen,
wie sich auch die drei ersten, als zusammengehöriger, dem letztern entgegen-
stellen lassen (nach Grimm).
*) Lemovices armorici (Caesar). Die Ausci sind die hervorragendsten der
Aquitanier (nach Mela). Pliuius unterscheidet die Cambolectri (Atlantici) von
den aquitanischen Cambolectri. Avienus nennt die Mündungen der Rhone
Atlanticos. Was egv&gos betrifft (mit dem unmittelbaren Correlat im lat
ruber, umbr, rufru), so ist das t in rutilus als Bestandtheil des Suffixes zu be-
trachten (s. Curtius). Yon i^v& (kfv&fos) kommt rudhiram (Blut im'Sanscr.)
und (lat.) ruber oder rufus (riodr Altn. und rauda oder rothe Farbe im ksl).
Die Taifali waren (nach Zosimus) scythischen Ursprungs La llgion des Sar-
mates Taifali, dans les environs de Poitiers, forma une peuplade particuliere
qui y subsista longtemps sans se melier avec les habitans, et le canton qu'elle
habitait fut nomme" Taifali ou Tiffauges (s. Walckenaar). TKur (Toggenburg),
als statio Türken (Tun cum oder Turegum) in Klein-Zürich , lag im Canton
der mit Tiguriner genannten Tugeni, die sich (wie Ambroner) dem cimbrischen
Bunde anschlössen. Ambarri , necessarii et consanguinei Aeduorum (Caesar).
Thuringi (Durinc), als Hermunduren. Die Stätte der späteren Stadt Lescar
war (seit den Verwüstungen der Normannen) ein Wald (mit einer Capelle der
Jungfrau und Johannes Bp.) , als sich zur Sühne (auf Rath des Bischofs von
Beneharnum oder Bearn) Lopofort mit seiner Frau dort in die Einsiedelei
63
maten, Alanen, Gepiden, Heruler, Sachsen, Burgunder, Ale-
mannen, Pannonier über Gallien verbreitet (Hieronym.). Die
ans den äussersten Theilen Germaniens, von der Küste des
Oceans und der Insel Skandia gekommenen Longobarden be-
siegten (379 p. d.) unter der Anführung des Iboreus und
Ajon die Vandalen*) (Prosper Aquitanicus).
zurückzog (1034 p. d.). Baiocassini Saxones (Greg. Türe). Die (b. Plinius)
zu den VindiÜ gerechneten Varini (Warner) oder (b. Ptol.) OvXqovvoi (Ovagvot)
wohnten (nach Tacitus) am linken Elbofer neben den Anglii. Locus qui
dicitnr Uuyrun (b. Falke), als Werne in Westfalen [Werunmaa oder Esthland],
Theoderich setzte über die von Oothen besiegten Sueven einen Warnen als
König (in Spanien) unter den Westgothen. Unter ihren Königen zogen die
Angeln Britanniens gegen die Warnen am Rhein (Procop). Weriner (Warner
der Nordschwaben), die Angeln als Thüringer. Theoderich (der Ostgothen)
schreibt an den Konig der Hetuler, Gnarner (Warner) nnd Thüringer. Angeln
als Sneven (b. Ptol.). Hirri »nnd Scirri (mit Vender) neben Turcilinger. In
dem Edict Honorius' werden die in Gallien verfertigten Waffen als für dieses
Land charakteristisch genannt, wie der Weihrauch Arabiens, die Schätze des
Orients u. s. w. unter den in Arles (Constantina urbs) zusammenfliessenden
Schätzen. Wandali cognomine Silingi Baeticam sortinntnr (Idatius). Indos
qoosdam a rege Baetorum (a rege Suevornm) donos datos (Nepos). Der Baetis
(h. Strabo) oder Guadalquivir hiess (einheimisch) Certis (b. Liv.) oder Perces
(Steph. Byz.). Uliczi am Dnepr (Nestor). E6t enim gens in partibns nostri
rogni Saxonum scilicet et Fresonnm commixta, in conflnibus Nordmannorum
et Obodritornm sita (Rnod. Fnld.). 'Oyfiios, als Herakles (b. Lncian) [Oghan].
Nimed eure saxes (cnltellos vestros de snonibus vestris de durfte), sagt Hengist
w den Sachsen (b. Wennins).
*) Die Vandalen wanderten 166 p. d. von dem Lande zwischen Oder
und Weichsel ans. Die Longobarden betraten (487) das Rngiland an der
Donau. Nach Besiegung der Hunnen setzten sich Gepiden nnd Gothen mit
Itagiern, Herulern n. s. w. in Ungarn fest Plinius rechnet zu dem Haupt-
atamme der Wandilier (Vindili oder Vandilici) oder Vandili die Burgundionen,
Wariner, Kariner, Guttonen. Wandalier bei Tacitus. Silinger (b. Ptol.), als
wandalischer Stamm. Nach Besiegung der Wandalen drangen die Longo-
barden gegen die Weneder vor (b. Paul. Diac.). Vandalia in Ungarn (VII. Jahr-
hundert). Reste der Vandalen (V. Jahrhdt.) an der Oder (nach Procop).
Wandali (Wandoli) in Pannonia (wessobranner Handschrift). Die Slawen
Messen (VIII. Jahrhdt.) Wandalen (Leben des heiligen Rupert). Nach Koch-
Sternfeld heissen die slawischen Kolonisten im bairischen Walde Wandali.
Vandalns als Wint (Salomoglossar). Als erster König der Schweden bebaute
Erich das Land Schonen und besetzte dann Vetalahed oder die dänischen
hseln (nach dem Chronicon Prosaicum) 1449. Enn Erikur war zuerst König
^ weiten Gautalande (s. Verelius). Die Auswanderung ging nach Süden
(Sodurland oder Deutschland) Von Dan, Sohn des Humelus (Humble) wurde
Dänemark benannt. Auf König Eric folgte Goderik und dann Philmer. Rik
(der Isländer), von einem Äsen stammend, führte zuerst im Norden den Königs-
oamen, als Ahn des Dan mikilloti. Die Swen6kar genannten Strandschweden
N der Küste von dem Vorgebirge Spitham bis Sutlep oder der Südgrenze
** Nucköschen Kirchspiels) hiessen Rootsid (bei den Esthen). Auch wohnen
Josse* der Strandwiek noch Viele besonders um Rückholz, sowie die Insel
Jtocko^ Odinsholm, wo das Grab Odin's gezeigt wird, Worms oder Wormsä
??** Rögö. Die Schweden auf der Insel Dago sind wegen Bedrückung durch
*e Deutschen (Anfang des XIX. Jahrhrdts.) weggezogen und haben sich im
ff*** Rasslands (nach Carlblom) zerstreut (s. Kruse). Nam et Zeutam prius
^leront eruditum, post etiam Diceneum, tertium Zamolxem (Jornand), die
^*h«n. Die Terizi nnd Krobyzi Thraces gehörten zu den unsterblichen Geten
64
Durch die Züge der Suevi, die mit den (an der Ostsee
zu den Vindili gerechneten) Gothen in Beziehung standen, in-
fluencirte der gothische Sprachstamm den oberdeutschen (her-
minischen), und erstreckte sich auch auf die (zugleich dem
Einfluss des niederdeutschen aus fränkischen und sächsischen
Istaevonen der batavischen Länder am Khein biosgelegten]
Küstenvölker (der Friesen), die auf chaukischen Ingaevoneu
wurzelten, durch das Yngve-Geschlecht über den Norden bis
Ingermaa erstreckt, aber durch fremde Zustimmungen in Skandi-
navien einen durch besondere Eigenthümlichkeiten fremdartigen
markirten Dialect schaffend. Die dorinschen Herren der Her-
munduren (mit Herakles nach Norden gezogene Dorier) wurdet
von den Sachsen erschlagen, als (vindilische) Wariner gothische
und Angeln suevische Herrschaft unter den Chauken (ah
Ingaevonen, durch die Ems von friesischen Istaevonen dej
Küstenstriches getrennt) begründet. Der austrasische Köni^
Theoderich (der Franken) schickte Gesandte an die in Hadeh
gelandeten Sachsen*), die neue Wohnsitze suchten, und be
(Et. magn.). Gautigothi, acres hominum genas (Jornand). Die mit Pelze:
handelnden Snethans zeichneten sich durch ihre Pferde ans (Jornand). Gothi
gehe Philosophen (Eldevaldus, Marcomir, Menelach, Aristarch) hei Oeogr. Raver
der die Dänen doctissimos homines et andaces nennt (886 p. d.). Als de
Römer Häuptlinge (Rumveria Hofdingiar) weit dnreh die Welt zogen, flöhe
viele Häuptlinge von ihrem Eigen (Gütern), der vorschauende Odin oder (Pet
Ol.) Othaen aber zog nach Norden. Odin's Seidr (Zauberkunst) wurde auc
den Gydien (Tempelpriestern) gelehrt. Der scythische Ocean hiess (nac
Hecatäus) der Amalchiscbe (gefrorene). Die Pbanesier (im Norden) konnte
sich in ihre Ohren einwickeln (Solinus). In ßQa%ela d'dlaaaa (Agathem
werden oft Strecken Landes trocken gelegt. Rhos am Rhos-Fluss oder Wolg
(Agath.). Caracalla nannte die scythischen Leibwachen seine Löwen.
*) Wie Tacitus neben Warner die Anglii, hatte Ptol. neben Qa^odetf*
(der Faramunde) im (polnischen) Flachlande später Falahi (Ostfalahi un
Westfalahi neben den Angrivariern oder Angeln und Warnen in den Thüringen
als dritten Hauptvolk der Sachsen) die Sa&oves genannt, aber der Naa
dieser alle Küsten unsicher machenden Waraeger verwandte sich dann (zi
Zeit Julian's) in ihre Verbindung mit (sigambrischen) Franken in der Weit
früherer Ambronen und späterer Normannen, um Waraegerzüge zu bezeichne
und als solche nehmen sie (nach der Landung in Hadeln) an der Eroberuf
Thüringens Theil, wie sie schon (nach Amm.) mit (tschudischen) Scot«
(und Picten) und (gothischen) Atacotti Britanien verwüstet hatten, das (na<
Procop) von *Ayytla und &(>ioooves besetzt war. Im III. Jahrhdt. beginn«
die gallischen Streifzüge der (in ülixes Gründung) mit Franken verbunden«
Sachsen, bald machen sie sich in Wiederholung der von den sächsisch«
Elbinseln (bei Ptol.) unternommenen Fahrten durch Plünderung der Kü&U
furchtbar, und die Stammsage des aus dem Felsen gewachsenen Ahn köna
auf zu ihnen geflüchtete Legionssoldaten führen, die in den Steinbruch *
den Hercules Saxanus zu verehren gewohnt waren und ihre Herkunft spä*
sich (wie die aus ihrem Gefängniss ausgeschmolzenen Tataren) zur Ehre a
rechneten, orientalische Beziehungen zu AI. M. hinzubringend. Die irisc
Manier der Genealogie rief in Britannien bei den germanischen Volk«
(die auf gleichem Wege das angelsächsische Alphabet empfingen) den Stana.
bäum des Alanus hervor, als Vater des Hisicion, Armenon und Neug
wovon sich die auf den Wanderzügen durch die Sachsen erworbene Ke*±
65
siegte (mit ihnen verbündet) die Thüringer (IV. Jahrhdt.), in
deren Gebiete sich die Sachsen niederliessen und die übrig-
gebliebenen Unterworfenen den Acker bauen Hessen. Als
auch die Sachsen von den Franken geknechtet wurden, ver-
banden sie sich (553) vergebens mit den Thüringern gegen
dieselben. Die Sitze der (568) mit den Longobarden nach
Italien ziehenden Sachsen wurden von den Suevi transbadani
(Nordschwaben) eingenommen und bei deren Rückkehr be-
hauptet. Die mit Lingones in Italien eindringenden Boji
(Livius), jenseits der Helvetii, (Tacitus) kämpfen (als Ost-
nachbarn der Noriker) mit den Kimbern im hercynischen
Walde, und wurden (zu Augustus* Zeit) von dem Daterkönig
Boerbistes unterworfen, aus dessen Verwüstungen die Deserta
Bojorum*) blieb. Nestor erklärt Iljurik (Illyrier) als Slowjene.
niss verschiedenartiger Völkermisrhungen schematis^rrte. Der anch in der jü-
dischen Auffassung festgehaltene Zusammenhang der Deutschen, als Sachsen
mit (pbrygischen) Askenaz verschlingt sich schon in den Beziehungen der
Askeu zu den Äsen (in Ableitung des Menschen, mannisco von Mann oder
Mannus und seines Vaters Tuisco von Dis 15a oder Herr in aefvara oder
Aesir)
*) Nach Plinins waren Bojer und Senones zu Grunde gegangen. Nach
Caesar Hessen sich über den Rhein gezogene Bojer in Norika nieder. Ptol.
nennt Botoi in Ober-Pannonien. Die Baioarier (ßaicarier) hiessen (nach Orosius)
früher Boji. Bojos, qui nunc Bavocarii vocantur (Jon.). Nach Paul. Diac.
sprachen ßaiowaren und Longobarden gleiche Sprache. Böhmen (Bojohaim)
oder Baias (oder Baiovarii) ist patria quae dicitur Albis (Geogr. Bav.). In
Alois patria per multos annos Francorum linea remorata est, et ad frontem
ejusdem Albis Datia. Albis quae antiquitus dicebatur Maurungani (Geogr. Rav.).
Die ßaiern zogen (508) aus Beheim nach Baiern (unter fränkischer Herrschaft).
Ptol. bezeichnet das Meer der ßernsteinküste als wenedisches. Bayer erklärt
die Eridanos als Düna oder Rudon. Die scythische Küste hiess (nach Timaeos)
Bannoma (Wannoma). Das Land der Wenden heisst Wänämaa (Wennemaa
oder Wenahenmaa) bei Tschucheuzen und Finnen. Die Wotjäken nennen ihr
Land arima. Plinius setzt die Spalen (spolin oder gigas) an den Don. Justi-
nian schickte 846 p. d. Gesandte an die Anten, die (534) über die Donan
8egangen. Nordlich von den früher Kimmeriern genannten Uturguren am
Maeotis wohnten die Anten (nach Procop). Dabrogezas (Dobrogast), der
griechische Feldherr gegen die Perser, war (nach Agathios) antischer Her-
kunft (555). Nach Paul. Diac. herrschten die Longobarden eine Zeitlang über
die Länder Anthaib, Banthaib und Wurgonthaib. Ent (entas, plur.) gigas
(augels.). Slawen und Anten hiessen früher Sporen (nach Procop). Guido
*on Ravenna unterscheidet Scythien, unde Sclavinorum exorta est prosapia,
von Gross-Scythien (der Kosaren). Adogit wohnten (nach Jornandes) im nord-
lichen Skandinavien. Die slawischen Einwohner der Gegend, aus welcher die
lyrischen Serben gekommen, wurden in ihrer Sprache Boi'ki genannt (Const.
Porph.)^ ais russinische Bojker im östlichen Gallizien (s. Schaffarik). Die
slawischen Böhmen nannten ihr Land Cechy. Weisschorwatien lag (nach Const.
Porph.) hinter Bagivaria, in den Gebirgen jenseits des Türkenlandes (Magyaren-
kndes) gegen das Franken- und Sachsenlaud. Die Horiti wohnten am Riesen-
gebirge (Kosmas), als Chrovati oder Ghrovati. Der Bursch von der Gegend
jtoseits des Dniestrs ward wegen seiner Faulheit Bojk (Ochse) genannt (Gole-
l0wski), Der Stammname der Bojker kommt vom russischen Adj. bojek
l8trenuns). Die Mundart der illyrischen Chorwaten und Serben ist besonders
er ^eissrussischen verwandt. Die Try baier (illyrischen Serben) kamen von
Ba«tian, Ethnologische Forschungen. 5
66
Der Stammsitz der Slawen lag an der Donau in dem (zi
Nestors Zeit) ungrischen und bulgarischen*) Lande. Nac]
jenseits des Ister aus Chrowatien und dem Preussen-Lande am nordische -
Meere, sowie aus Sarmatien, jetzt Russia genannt (Chalkokondylas). Suomen
maa (Finland), Lapisi-maa (Lappland), Wenäjän-maa (Russland), Saksan-ma
(Deutschland), Juutin-maa (Dänemark), Ruottin-maa (Schweden), Wiron-ma
(Esthland oder Livland), Ingerin-maa (Ingermanland). Bogatii (reich, begüten
wird von Bog (Gott) abgeleitet (dives und divi, god und Gut, vereinigt i
Pluto und Plutus). Ables bezieht auf das gothische Wort wredit (russ.) od«
schaden das Italien, briga (Zank) oder Hecke [der Bhrigu]. Zu (russ.) Ehud*
(Khidaios oder %v8aloe) rechnet Ables (hebr.) Khata (Sünde). [Rudra, Yudr,
Ghoda, Jodame, Kuda, als Feind des Baga]. Eiter (eitar) stammt (nach Zii
now) von dem ausgestorbenen Substantiv eit (Feuer), so dass sich die Schöpfung«
von dem Abscess auf Feuer bezogen. Juden, als Boeki im Kaukasus.
*) Nach den, Bulgaren genannten, Ghasaren der Scythen, die das slawisd
Land bedrängten, kamen die Ungarn und besiegten die Wlachen, die d
Slawen als Ljachen (mit Poljanen, Lutitscher, Masowier, Pomorjaner) an d
Weichsel getrieben hatten^ Die die Slawen an der Donau bedrängende
Wlachen sind (nach Dobrowsky) Gallier (Kelten). Nach Kadlubek kämpfte
die Slawen mit den Wlachen, die einst über alle Reiche herrschten. Pannon:
(bei Boguchval) mater et origo omnium Sclavonicarum nationum (s. Sommer:
berg). Die (50 p. d.) in Ungarn anlangenden Jazygen (Sarmatae liberi) wurde
(334 p. d.) von ihren Sklaven vertrieben. Die (469 p. d.) durch die Gothe
bedrängten Satager wurden durch die Hunnen befreit. Nach Kämpfen m
den Anten kamen die Awaren (Obren) nach Ungarn (563 p. d.), die Awarei
Ringe bauend. Die die Duljeber knechtenden Awaren wurden durch die Pes
hingerafft. Die in Dakien und an der Donau wohnenden Slawen (564 p. d
waren (unter Lawretas) unabhängig. Bajan schickte (602) seinen Feldherr
Apsichos gegen die mit den Griechen verbündeten Slawen. Von dem Tribi
an die Chasaren (800 p. d.) wurden die Slawen durch die Waraeger befrei
Die Bulgaren (unter Krumus) eroberten (802) das ostliche Ungarn. Nachdei
das awarische Ghanat (798 p, d.) durch die Franken vernichtet war, besetzte
die Bulgaren das südliche Ungarn. Die (558) von den Awaren unterjochte
Bulgaren, die 487 über die Donau gegangen, machten sich unter Kubrat UJ
abhängig (s. Schaffarik). Die (630) in Dalmatien eingedrungenen Aware
wurden durch die von Heraklius aus Grosschoiwatien gerafenen Ohroaten ve
drängt. Ki%toi$ als Czechowe (T£e#o*), bei Chalc. Die Zither tragend«
Slawen, die vom westlichen Ocean in Gesandtschaft zum Chan der Aware
kamen, wurden (590 p. d.) von Mauritius gefangen (ohne Eisen im Lande
Der masowsche Fürst Metschislaw besiegte (VI. Jahrhdt.) die Ulmeruger
Preussen (nach David), bis die Skandinavier von Tribut befreiten. Auf Senv
wit (Sohn des Piast), der den Thron Popel's bestieg, folgte (891 p. d.) Lesch«
(nach Lelewel). Die deutschen Völker, die (neben Victovalen und Mark,
mannen) im Markomannenkriege Land fordernd, in Pannonien und Dakie
einfielen (165 p. d.), waren durch superiores barbari oder (nach Manner
Barbaren nördlicher Striche vertrieben (s. Capitolinus). Ptol. nennt Gothe
an der Weichsel. Garacalla kämpfte (Anfang des III. Jahrhdt. p. d.) mit de
Gothen an der Donau. Die Slawen heissen Wandalen (in der Legende d«
heiligen Ruprecht). Nach Koch-Sternfeld wurden die slawischen Coloniste
im bairischen Wald Vandali genannt. Semovit, Sohn des Bauern Piast, ve*
trieb den Fürst Popel in Gnesen (nach Gallus). Der von den Slawen in ihre
Kämpfen mit den Römern zum König erwählte Krakus, dessen Söhne (Brüd
der Wanda) den Drachen tödteten, erbaute Krakau (nach Kadlubek). Vc
Wanda, die sich (nach Boguchwal) in der Weichsel (Wandalus) ertränk*
wurden die unterworfenen Vandalen benannt. Die Polen besiegten den dan£
malchischen König Kanut (nach Kadlubek). Der listige Goldschmied Lesend
besiegte Alexander M. Unter seinen Nachfolgern folgt auf Pompilius (w
67
Galen (Galli der Römer) oder Walen (vorher Wales in Eng-
land) nannten die Deutschen ihre westlichen Nachbarn Walchen
oder Walachen*) (von walch oder gallish). Als die Gallier
die römische Mundart annahmen, wurde walch (oder wälsh)
gleichbedeutend mit römisch oder romanisch, so dass nicht
nur die Franzosen, sondern alle romanisch sprechenden Völker-
schaften der Nachbarschaft Wälsche genannt wurden. Daher
Mänsen gefressen, wie Popel) Semovit (Piast's Sohn). Lech kam mit seinen
Brüdern Czech nnd Rnss aus dem Ghrowatenlande nach Gnesen, ein Adlernest
findend (nach Bognchwal) in Gnezdno. In der Dynastie der skandinavischen
Ynglinger ist der sechzehnte Ottar Wendil Kraka. Bogachwal erklärt Krak
als Krak (Rabengekrächz).
*) Walachen von Blachfeld. Das rechte Rheinnfer heisst (im Neuern)
Hessenland, das linke Frankenland. Von den ehemaligen spanischen (öst-
reichisctien) Niederlanden sind verschiedene Theile an Preussen gefallen,
welche im Allgemeinen noch vom Volke das Spanische genannt werden und
deren Bewohner mitunter auch die Spanier heissen (s. Jüngst). Die Cherusker
sind die Harzer oder Bergbewohner (von Hart oder Waldgebirge). Die Engrer
(Angrivarii) sind Angeln (s. Jüngst). Am Ostfusse des Harzes erinnert der
Saevogau um Aschersleben (Stammland der Askanier) an die dortig sue vischen
Norderhwaben (s. Meitzen) [von Ask, wie bei Dänen Humbla von Embla],
Der Priesterkönig der Albanier (im Gaucasus) hatte iegoSovloi, und wer in
den Wäldern wandernd von Paroxysmus ergriffen wurde [wie bei KoloschenJ,
wird von den Priestern ein Jahr im Tempel gehalten und dann dem Mond
geopfert, um aus dem Fallen zu weissagen [wie die Druiden der Gallier].
Nach Phileas floss die Rhone per Tylangios, per Daliternos, per Ghabilcorum
sata, Temenicum et agrum. Die Ganninefaten hoben den erwählten König
auf einen Schild (nach Tacitus). Als Karl M. die Avarenmacht zertrümmerte,
zog er in die von ihm begründete, fast menschenleere Ostmark deutsche An-
siedler bairischen, schwäbischen, fränkischen und sächsischen Stammes. Die
Wiederentstehung der Ostmark nach der magyarischen Ueberfluthung war mit
wneuter Zuwanderung deutscher Golonisten verbunden, welche systematisch
durch die umfangreichsten Zugeständnisse gewonnen oder durch die oberhalb
Qod unterhalb der Enns mit Grundbesitz und Amtsgewalt reich ausgestatteten
geistlichen und weltlichen Grossen Frankens und Baierns dahin berufen wurden.
D& solche Ansiedler abermals verschiedenen oberdeutschen Stämmen angehörten,
"ie Babenberger bald immer unabhängiger von den bairischen Herzogen die
Mark „Oestreich" verwalteten, so sonderte sich auch der östreichische Zweig
sanier deutlicher vom bairischen Stamme ab (s. Ficker). Im Kreise Bern-
Kastell erhält das Gebirge (des Hundsrück) den Namen Idarwald, nach dem im
Sachsen-Koburgischen Gebiet belegenen Ort Idar. Die Bewohner der Mosel
bissen Muselmänner im Gegensatz zu den keinen Wein trinkenden Na-
toensverwandten im Osten (s. Jüngst). Teutoburguim (als die Grotenburg
b«i Detmold) war (bei Ptol.) von Diöt (Volk) genannt. Von Diota, Deot,
Di«t (goth. Thiuda, lithauisch tauta) kommt Diutisk, das Volk betreffend.
*R* Meier, wie die Sattelmeier, die in der Grafschaft Ravensberg bei be-
sonderen Gelegenheiten ihre Landesherren zu Pferde begleiten mussten (und
dle auf dem gräflichen Schlosse in Sparenberg das nöthige Wasser fahren
aQ86ten), waren frei von dem Burgfeste (öffentlicher Wegebesserung u. dgl. m.)
|jod durften überall Waffen bei sich führen. Der meist fahrbare Weg des
*eftn8teigs, der den Gebirgkamm verfolgt, diente in alter Zeit als Strasse
™T landesherrliche Eilboten (im Thüringerwald). Russen (Orosz) oder Ru-
eneU waren im magyarischen Waffendienst. Die Reste der Avaren ver-
gelten seit der Einschränkung ihres Reiches mit Ost-Noricum, Pannonien
z11 " das Theissland als rührige Handelsleute den Verkehr zwischen Orient
ü(* Occident (Ficker), wie Normannen, Alanen, Kschatrya u. s. w.
5*
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rührt der Name der Schweizer-Landschaft Wallis, sowie dass
die romanisch redenden Slawen als Walchen (Walachen oder
Wlachen) bezeichnet wurden und Italien als Wälschland, in-
dem wälsch fast mit fremd oder ausländisch zusammenfiel
(s. Jüngst). Die Polaken*) (durch Oder und Bober von den
östlichen Polen getrennt) tragen ihren Namen von der Elbe,
*) Von den Wenden oder Polaben (in Brandenburg) wohnten zwischeo
den südlichen Sorben oder Serben (zwischen Saale und Bober) nnd nördlichen
Abotriten (Obotriten oder Bodrizer) an der Ostsee die Lutizier, Welataben,
Weleten oder Wilzen (s. Voigt). Karl M. überbrückte die Elbe (789 p. d.),
um (im Bunde mit Obotriten und Sorben) die Wilzen (unter König Dragowit)
anzogreifen. Gegen die Sorben wurde die thüringische Mark (mit dem Sitz
in Erfurt) gegründet (limes sorabicus), gegen die Wilzen die Marken in
Magdeburg, Zelle und Bardewyk, gegen die Obotriten die sächsiche Mark
(limes Saxonicns) in Lauenburg (unter Karl M.). Durch den fränkischen
Kaufmann Samo geführt, erhoben sich (in Meissen) die Wenden oder Sorben
(neben den Szerbie oder lausitzer Wenden) gegen die Hunnen, die sie (wenn
aus der Herrschaft in Serbien) als Leibeigene behandelten (627 p. d.). Diet,
Volck, ein alt teutsch wort, populus (Wächter). Theodoricus (Dietrich von
Bern), populorom domitor (XaoSd/uag). Deut (teut) terra, vox Geltica qnae
Cambris effertur tud, Armoricis tit. nj&vg (terra) a rt&ij (nutrix). Deut
(teut) gens, vox celtica, quae Cambris effertur tud, Hibernis tuath, Goth.
thiuda, Alam. ideot. Theuderichus, populis pollens. Teut, rex (Mercurius
et Dis). Francis, theada est rex (Wächter). Cateiae lingua theotisca hastae
dicuntur (Serv.). Teutates, Mercurius Gallorum. Tutisco (teutsch) von Toisco
(Tac.) oder (nach Coringius) Tuisker. Teutonico ritu soliti torquere Cateias
(Virg.). Theotisci (s. Taysco) als Tusci (bei Cambrer), Tyskar (Schweden).
Als Albrecht der Bär (aus dem nach Anhalt und dann nach Aschersleben
verlegten Schloss ßallenstädt) als Markgraf der Nordmark, als Ersatz für
Sachsen, von König Conrad in der Nachfolge des getauften Wendenkönigs
Pribislaw in Brandenburg bestätigt wurde (1143 p. d.), nannte er sich Mark-
graf von Brandenburg (1150 p. d.). Belochrobaten in Schlesien. Auf Rügen
starb Anfang des XV. Jahrhdt. die slavische Sprache aus. In der Edda
(Saem.) stehen Aesir und Alfar nebeneinander (zu denen noch die Vanir
kommen). Beav oder Beovulf, Vater des Taetva (Vater des Geat), zu dessen
Nachkommen Voden gehört, ist Sohn des Sceldva (Skiold), Sohn des Sceaf
(manipulus frumenti), der (bei den Angelsachsen) Sohn des Heremod heisst.
Die Dänen verehrten Godhormr (wie die Sveden Frey, die Skanunger Skiold,
die Engländer Thor), und das Paradies des Odaiusaker wird in das Reich des
vergötterten Königs Godhmundr gesetzt. Die Welisungen, aus denen Sigfrit
(Sigmundr) oder (als celtischer Mars) Segemon stammte, führen zurück aof
den göttlichen Valis (unter Vili und Ve, als Odin's Brüder). Heinrich I.
besiegte den König der Heveller (Vater des Tugumir) in Branneborg, sowie
die Sorben (Meissen gründend) und den Böhmenherzog Wenzel (928 p. d.).
Unter Otto I. wurde das Bisthum in Brandenburg (949 p. d.) gegründet
Graf Gerold unterwarf die Lusitzer (963 p. d.). Nach seinem (des Herzogs)
Rücktritt wurde sein Gebiet getheilt in die Nordmark (mit dem Land der
Wilzen oder die Sprengel der Bisthümer Brandenburg und Havelberg), die
Ostmark (mit Nordthüringen) und die Mark Meissen (mit dem südlichen
Sorbenland). Baba (der Mond) war Gemahlin des Gottes (Jessen oder der
Leuchtende) Perkun. Wit (die Sonne) war Gott des Lichts (als Swantewit).
Siwa (das leuchtende und erwärmende Feuer) war weibliche und männliche
Gottheit (bei den Wenden). Herzog Dietrich von Haldensleben (erster Graf
der Nordmark) wurde aus Brandenburg (983 p. d.) durch die aufständischen
Lutizier vertrieben, worauf die Kämpfe fortdauerten, bis Kaiser Lothai (1132 p. <L)
Albrecht den Bären belehnte.
69
die slawisch Labe oder Laba genannt wird, als an der Elbe
Wohnende. Die sich selbst Slowenzi*) nennenden Carantani
(Quarantani) heissen (bei den Deutschen) Wenden (s. Zeuss)
oder (832) Uinades. Der Peloponnes heisst Sclavinica**) terra
*) Wie Tassilo, bekämpft sein Sohn Garibaldis (610 p. d.) die Alpen-
slawen. Dono atque transfündo locum nuncupantem India (Inticha oder
Inniclien), a rivo -qui vocatur Tesido usqne ad terminos Sclavorum (769 p. d.).
Capellam in Sclaviniae partibus ad curtem nostram quae. Liburna vocatur
(891 p. d.) im Dranthal. Ratchis apud Forumjulii dux effectos in Garniolam
(quod vulga Creinamarcha appellatur), Sclavorum patria ingressus. Krain
von Kraj (margo, extreinitas). In Illyrien waren die ersten Slowenen (nach
Nestor), die sich dann -von der Donau aus verbreiteten. Einige von den
Lachen wurden Polen genannt, andere Lochen Lutizer (Luticzi), andere Ma-
sowier, andere Pommern (s. Nestor). Die Thyssageten (mit Melanchlänen und
weiteren Androphagen) waren (als Vorfahren der Finnen) von den Scythen
und von slawischen Budinern (und Neuren) verschieden (bei Herodot). ßioa»
fidrcu linden sich (bei Protogenes) unter den Olbia bedrängenden Völkern
(201 a. d.). Thusier als tschudisches Volk (bei Mos. Chor.). Der Name der
von Plinius an den Tanais gesetzten Spaler (bei Jornandes) hat sich im alt-
slavischen Wort spolin (Riese) erhalten (Schaffarick). Nach Fundin Noregr
hiess alles Land von Jötunheimr bis südwärts nach Alfheim herab Norvegr
(von Finnmarken bis zur Gotaelf). Finn ist Konig von Jötunheimr (Thor-
kelini). Die Thursen gehörten zum forniotrischen Königsgeschlecht. Fen
(fenne) bedeutet (schwedisch) Wiese (Weide^ Samojeden nennen sich Njenez
(homines) und Ghasowo (viri). Die Lappen heissen Samalets, die Finnen
Suomalaiset. Lech war noch zu Dalimirs Zeit ein Appellativ, das für einen
freien, edlen, tapfern Mann gebraucht wurde, weshalb auch die Polen Lochen,
als Electi (und dann geknechtet, wie Raja). Laeti sind (bei Amm. Marc.)
lecti (liti). Rastibor wurde von Ludwig 864 belagert, an der Stadt Devina,
quae lingua gentis illius Douina (Devina) id est puella dicitur [und später
Magdeburg, als noch nicht eroberte Festung]. Samo beherrschte die Sclavos,
cognomento Winidos (bei Fredeg.). Dervanus, dux gentis Urbiorum (Sur-
biorum), qui ex genere Sclavinorum erant et ad regnum Fr an cor um jam
olim adspexerant (Fred.). Die Moravi (Sclavi Marahenses) am Marus (in
Mähren) herrschten (nach dem Sturz der Awaren) eine Zeitlang im Nachbar-
lande (»7 /ueydXrj MoQaßla). Boji Lingones zwischen Po und Alpen (Livius).
Lingones {Aoyyoves) um Andematurum (Langres). Patet Lygiorum nomen
(bei Tacit.), zu denen (bei Ptol.) die Buri gehören (oder Aovyioi 'Ofiavoi).
Starcatherus kämpfte mit den polnischen Athleten oder Wilzen. Reaediflcavit
comes castrum Plunen et fecit illic civitatem et forum. Et recesserunt
Slavi, qui habitabant in oppidis circumjacentibus et venerunt Saxones et habi-
taverunt illic defeceruntque Slavi paulatim in terra (Helmold). Castellum
quod antiquo gentium illarum vocabulo Wiltaburg, id est oppidum Wiltorura,
lingua autem gallica Trajectum vocatur (Beda). Athleta, quem nostri Wasce
(vaskr), Teurones vero diverso literarum schemate Wilze nominant (Saxo).
Luisici (Luzha, Pfütze) oder Luidizi (Liutici oder Luzici), als Lusiki (bei
Wit. v. Korv.). Vilkinaland (Skandinavien) hat Attila (nach der ViJkina-Sage)
nebst Holmgard (Russland) erobert (s. W. Grimm). Lovia (saltus Slavorum)
an der Saale (Monachus Brnnwillerens.). Winidi als Wandali und Winnli
(Helm.). Guinidini oder Winidir (Ohron. Moissiac). Waldemar eroberte (1 169)
Arkona (mit dem Tempel des Zuantevit).
**) Die Slawen, die Patrae besetzt hatten, wurden zur Tributzahlung ge-
zwungen durch Kaiser Nicephoros (f 811 p. d.), der seine Soldaten (zur Be-
strafung) in das Land der Slawen versetzte. Hinter den am Maeotis und
PontuB nomadisirenden Völkern (Uturgiren u. s. w.) waren die weiten nordischen
Länder (nach Procop) im Besitz unzähliger Antenstämme (t&vrj rä AvrSv
aperga). Die Winidarum uatio populosa (per immensa spatia) hinter den
70
bei dem heiligen Willibald (VIII. Jahrhdt.). Die Jagvai (bei
PtoL) oder Damnii (im Anschluss an die später nach Armorica.
Karpathen (mit Sclaveni und Antes) wurden vonErmanrich unterworfen (nach.
Jornandes). SxAaftrjvol xal 'Avrai (Procop.). Einfälle der Hunnen (Bulgaren),
Slawen und Anten in das byzantinische Reich 527 p. d. Jostinian schickt
Gesandtschaften Anten für Hülfstrnppen (546 p. d.) an die Donan. Die Anten
Wsehrd und Dobrohost fuhren das griechische Heer (und Flotte) gegen die«
Perser 555 p. d. Die Anten und Slawen hiessen in alter Zeit Sito^oi (Procop.).
Die Slawen im Dienste des Saracenen Abderahman, der Ostrom plünderte»
setzten sich (664 p. d.) im syrischen Apamajilande (b. Seleucia ad Belum^
fest. Justinian siedelte Slawen im kleioasiatischen Opsikion (bei Nikaia) anL
(688) und bildete daraus seine Leibwache. Slawen siedelten (762 p. d )* aa
der Artana in Bithynien. Die Bewohner Athens flüchteten nach Salamis voc
den Einfällen der Slawen. Die sieben Stämme der Slawen, die nach den*
Tode des Kaisers Mauritius (602 p. d.) nach Moesien gekommen, wurden von
den Bulgaren (678 p. d.) unterworfen (bei Warna). Busas, Konig der Bul-
garen (aus Orossbulgarien zwischen Wolga und Don) wurde (beim Uebergango
über die Donau) von den Ostgothen unter Theodorich geschlagen 487 p. d.
Bulgaren besiegen die Byzantiner 499 p. d. Die Avaren unterjochen (558 p. d. j
die Bulgaren, die sich (640 p. d) befreien (unter Fürst Kubrat, von dessen
Söhnen sich Asparuch am Onklos festsetzte). Nach dem Fall der Hunnen in
der catalaunischen Schlacht (451 p. d.), verheeren Avaren am Maeotis (46 X
p. d.). Avares primum Huni, postea de regis propra nomine Avare appellati
sunt (Paul. Diac). Avaren in Lafcica im Kaukasus. Die als Ovuq und Chunki
aus Hochasien gekommenen Avaren (s. Theophylact.) wurden von Turxantii,
Sohn des Disabul (Chagan der Türken), als Sklaven reclamirt (875 p. d.).
Justinian besoldete die Avaren gegen Utiguren, Sawiren, Zalen. Avaren machex:
Einfalle in Thüringen und Gallien. Die Longobarden überlassen Paunonien
den verbündeten Avaren. Der Chagan der Avaren erhielt Tribut von Mau-
ritius. Avaren und Slawen verwüsten Griechenland. Unter Justinian (527 }
unternehmen Hunnen (Bulgaren), Slawen und Anten verheerende Einfalle in
das oströmische Reich. Die Anten kämpfen mit Ghilwud in Thrakien. Kämpfe
zwischen Slawen und Anten. Slawen vom Herulerfürst Philimuth besiegt;.
Justinian fordert Hülfe der Anten gegen die Hunnen und Bulgaren 54$-
Slawen verheeren Illyrien 549. Beim Streit mit den Gepiden flüchtet der
longobardische Prinz Ildisg zu den Slawen. Slawen erobern Toperns ard
ägäischen Meer (550). Slawen vor Thessalonich 551. Slawen siegen bei Adria—
nopolis. Gepiden liefern den Slawen Schiffe auf der Donau 552 p. d. Avaren.
an der Donau (559), in Ungarn 563 p. d. Die Slawen nördlich von der
Donau (in Moldau, Walachei, Siebenbürgen) weisen unter Lowretas (Lauritas)
die Tributforderung des Avarenchans Bajan zurück 578 p. d. Bajan unter-
wirft die Slawen 582 p. d. Die Slawen lieferten die Schiffe für die Avaren.
zum Uebergang über die Sawe im Kriege mit Byzanz (591 p. d.). Slawen
plündern in Griechenland (581 p. d ) unter Tiberius (nach Menander;. Avaren
siedeln im nördlichen Peloponnes (589 p. d.). Moesien hiess Sclavinia vor
Ankunft der Bulgaren. Raubzüge der Slawen in Thessalien, Epirns, Asien,
Achaja (675 p. d). Universa regio (Peloponnesus) slavica effeeta {ia&Xaßto&r^
et barbara (Const. Porph.) bei der Ausbreitung der Slawen 746 — 799 p. d.
Der geborene Peloponnesier Niketas heisst(b. Euphemios) von altem slawischen
Geschlecht (900 p. d.). Kai vvv 8e Ttäaav "HneiQOV xal cEXXdSa axedoir
xal IleXoTtovvrjaov xal MaxeBoviav Sxv&ai SxXdßoi vifiovrai (1000 p. d.)-
Der byzantinische Feldherr Theoklistes unterwarf unter Michael (f 842 p. d.)
die aufständischen Slawen des Peloponnes. Avaren in Daltoatien (620). An-
kunft der Ghorwaten (630). Ankunft der Serben (640). Slawen am Taygetufi
(nach Chalkokondylas). Slawische Piraten in Griechenland (II. Jahrhdt). Von
Mauringa ausziehend, verweilten die Longobarden eine Zeitlang (nach Diac."
in Anthaib, Banthaib und Wnrgonthaib (unter Anten, Wenden und Burgundern).
• 71
Auswanderung sendenden Damnonia in Cornwallis) werden
(s. Wood) mit den (boischen oder böotischen) Tualha de da-
nann (danaische Dardaner am Adriatic trojischen Ursprungs)
identificirt, und ihr Name erscheint wieder unter den Scoti
als Dalreudins (s. Beda) in Dalmeta (b. Nennius), wie die
Daleminzer oder Gloniatscher unter den Sorben auf die Dal-
matier neben den Illyriern, als alte Slawen (b. Nestor), führen.
Die Vest-Vealas oder Cornubii schlössen sich an Wenedotia
(oder Kymri) oder Vales mit Weleti an Wiltshire, wie unter
den Wenden (neben Veneta oder Veneder) die Weletabi (Ssa-
neica bugua) Wilzi (s. Einhard) hiessen. Czech (wegen eines
Mordes flüchtig) wanderte (mit seinen Brüdern) aus dem im
alten Serbien Hegenden Lande Chorwajien nach Böhmen*)
*) Libnscha, Tochter des Krok, der auf dem Wyschehrad bei Prag
herrschte, vermählte sich mit Przemysl (695 p. d.). Unter seinen Nachfofgem
wurde Borziwoj (Sohn des Hostiwit), der (als Bundesgenosse des mährischen
Fürsten Swatopluk, Sohn des Rastislaw) von Ludwig besiegt war, getauft
(873 p. d.). Unter den Nachfolgern der Wanda, Tochter des Krakas, der
Krakau gründete, kämpfte Leschko mit Alexander M. Popel in Gnesen, wo
Lech ein Adlernest fand, wurde durch (Piast's Sohn) Semovit gestürzt, dessen
Urenkel Meschko oder Metschislaw (f 992 p. d.) getauft wurde. Ghosziszco
*x eo, quia pancos pilos oblongos in capite habebat, sagte Boguchwal von
Chostlsko oder Eosciuszko (Vater des Piait). Inter Nordmanniam et Sveoniam
Warmelani et Finwedi degunt (Ad. Br.). Finnenses (Finnaithae) in Finnia
(Saxo) neben Werendia. In confinio Sveonum vel Nordmannorum contra
boream habitant Scritefinni (Ad. Br.). Der Gau Dalen (dakhv) ist die Ebene
Dlem, Dlemeno, nach der heutigen Aussprache Dnmno, Duwno in der Her-
zegowina, ostlich von Liwno. In romischer Zeit ward er Dalminium oder
Delminium mit der Stadt gleichen Namens genannt, wovon der allgemeine
Name Dalmatia und Dalmatae entstand (Schaffarik). Dumna, Insel südlich
Yon den Orcaden (Ptolem.). Die Dumnonii (Damnonii) aus Devonshire- wurden
nach der Civitas Dumni und Civitäs Dumnoni (b. Carvoran) versetzt. Van-
^iiaria ist Stadt der Damnii in Schottland (b. Ptolem.). Die griechisch und
scythisch sprechenden Gelonen wohnten in der Stadt Gelonos unter den
Qomadisirenden Budinen (mit blauen Augen und blonden Haaren), bei denen
sich die Neuren niedergelassen. Die Budiner waren Häuserbewohner (nach
Schaffarick) von dem slawischen Worte Budy oder Haus (deutsch Bude) in
Weissrussland. Der Eigenname Budin ist (bei Byzantinern) Bodinos, wie Eim-
sheming, Vang-na, Pforte u. s. w. Nordwärts folgen anf die (nach Chlotar
aQs Sachsen und Friesen gemischten) Nordalbingi (Nordliudi oder Saxones
franKalbiani) oder Northalbingi (zwischen Dänen und Slawen) die Nordfriesen
(die zurückgebliebenen Angelsachsen) auf der Küste bis an die Widaa (s. Zeuss).
Nordalbingia, continens tres populos Tethmarsos, Holsatos, Stormarios (Hei-
m°Id). Saxones, qui Northelbinga dicuntur wurden in Ostfranken angesiedelt,
*fe Karl M. das Land den Abotriten gab. Fosetesland (Helgoland) in con-
**Qio Fresonum atque Danorum (Ale). Das Land der Nordfriesen (von der
■J^der bis nach Tondern und die Inseln Nordstrand, Fohr und Sylt) bildet
l "• Saxo) Frisia minor, von den Westfriesen angesiedelt. Sorabi Sclavi, qui
^^pos inter Albim et Salam interjacentes colunt (Ann. Einh). Die Soraben
?D* dem rechten Ufer der Elbe erstreckten sich bis zu den Nordalbingern
*'• A.d. Br.). Die oberlausitzischen Wenden hiessen Srbje, die niederlausitzi-
sca«U Serste (s. Schaffarik). Sclavi qui vocantur Dalmatii, et Behemi atque
/ Pr^bici (Ann. Fuld.). Hlndowicus rex (Ann. Fuld.) Dalmatas superat. Grona
* a^Ha) in Dalmantia (Wittechind). Provinciam, quam teutonice Delemenci
u
(s. Dalimil) 500 p. d. Samo, der (nach Böhmen kommend/^
die Avaren schlug, wurde zum König erwählt (627 p. d/> _
Die in der Deserta Bojorum durch Börebistes vernichtete
Bojer flüchteten nach Böhmen, wo sie von Marobod (Koni
der Markomannen und Lugier) *) unterworfen wurden (ebenscn
(s. Dietmar) oder Glomaci. Rex Heinricus cum Boemiorum dnce novo Mihi
nos, qui tnm sibi fuere proximos terminos per ineffabilem itineris difficultate
adiens, Budusin (Bautzen) urbem possedit (Diethm. Mers.). Bei der Trennung ^
von den IUyriern wurden die Dalmatier nach der Stadt Dalminium benanc^
(■. Appian).
*) Zu den Ligii (Lygii oder Lugii), jenseits des Suevia durchziehend^ 1
Gebirges (b. Tacitus), gehörten (ausser Maninier, Nahanarvaler, Harier, H&^
veconer) die Aovyiot Aovvoi am askiburgischen Gebirge und die Bov(> ^»
(b. Ptol.) oder Buri. Im markomannischen Kriege finden sich Vandali ^.«^
askiburg. Gebirge. Die Semnonen (das älteste und edelste Volk der Sueve*^)
denen (nach Vellejus) die Elbe die westliche Grenze gegen die Hermundur^Ä
bildete, erstreckte sich (nach Ptolem.) bis zur Oder (mit dem Ligier im Süct-
osten) an der Mündung der Spree (s. Zeuss). Caesar erwähnt die Marko-
mannen unter den Völkern des Ariovistus. Nach dem Feldzuge des Drasus
führte Marobod die Markomannen nach dem umschlossenen Böhmen, sein Reich
zu stiften. Unter dem Schutz der Bischöfe von Trient und der Grafen von
Tyrol breiteten sich Deutsche (östreichisch-bairischen Stammes) bis zur Vero-
neser Klause aus. In Kärnten Hessen sich (unter bairischen Eppensteinern
und fränkischen Ortenburgern) Deutsche nieder. In Steiermark wohnten
(XIII. Jahrhdt.) Deutsche bis zur Drau. Die Bischöfe von Brixen und Frei-
sing zogen Deutsche nach Krain. Ottokar II. förderte die deutsche Ein-
wanderung in Böhmen. Geisa n. berief „Saxones" und „Flandrenses" neben
den „Teutonicis** in die oberungarischen Bergstädte, und das transilvanische
Hochland wurde (nach dem mittelrheinischen Siebengebirge) Siebenbürgen be-
nannt (s. Ficker). Slavorum aetate pleraque oppida tantummodo castra erant,
qnibus nonnulli aediflcia adjacebant, quem locum eine Wyke appellabant,
quem ii incolebant, qui ex diversa loci opportunitate diversos quaestus artesque
exercebant (in Pommern), aut negotiandi, aut potius piraticam faciendi causa
navigaverunt (s. Seil). Casimir II. und Bogislaus II. (Söhne des Herzogs Bogis-
lafff 1188) schlössen mit Rügen und Hinterpommern Frieden und beriefen in
das vom Kriege verwüstete Land Colonisten aus deutschen und sächsischen
Ländern, unter Versprechen von Privilegien, wodurch besonders Viele ans
Braunschweig und Lüneburg (wo Heinrich der Löwe vom Kaiser sein Reich
erobern wollte) herbeigezogen wurden. Die Städte Golnow, Anklam, Uker-
münde, Freyenwalde, Damm u. s. w. wurden (1190) mit sächsischem Rechte
belehnt. Da ihre Gebräuche sich nicht mit denen der Wenden (die deshalb
nicht zu Aemtern zugelassen wurden) einigten, so zogen sich Wenden zu den
Ca&suben in Hinterpommern zurück und fing die wendische Sprache (innerhalb
60 — 70 Jahren) an, in Pommern zu erlöschen (s. Micraelius). Fürst Joromtf
von Rügen baute (nach Herbeiziehung von Sachsen) die Stadt Bergen, und
1209 p. d. wurde die Stadt Stralsund gebaut. Ein vom Eismeer ausgehender
Golf erstreckte sich über Finnland bis zur Insel Gothland, indem Erdmann
an den baltischen Küsten des mittleren Schwedens Fossilien der Yoldia pygme*
fand, die sich sonst nur in Spitzbergen finden. Arktische "Crustaceen werden
in den Tiefen des Wetter und Wener gefunden (s. Love*n). Der As oder
Sandhügel Jaravall bedeckte Torfmoore unter dem Niveau des Meeres. Der
See Flevus (zu Caesar's Zeit) bildet jetzt das Znyder Meer. Als die Koste
Chili's (1822) 3—4 Fuss erhoben wurde, fanden sich Muscheln zwischen den
Steinen über dem Niveau des Meeres. Eine Strecke am Indus wurde (1819)
10 Fuss erhoben. Die holländische Fluth (1530) und die friesische Flnth
(1569) folgten aus einer Senkung des Landes. In dem submarinen Torf des
73
vrie die Semnonen). Schon bei den Einwanderungen in Nord-
bölmen, in Mähren und Schlesien waren hauptsächlich jene
Mitteldeutschen betheiligt, die sich seit dem X. Jahrhundert
sctmttweis über die früher fast ganz slavisirten *) Länder im
Osten der Mittel-Elbe bis zur Oder hin ergossen und als
„Sudetenstamm" allmählig einen eigentümlichen Typus an-
nahmen (auch bei den Ansiedlern in Nord-Ungarn). Im XII.
und XIII. Jahrhundert aber setzten Ereignisse, wie die wieder-
kehrenden Ueberschwemmungen der Nordsee und der Einbruch
Aei Zuydersee, auch die menschenreiche Bevölkerung Flan-
Baltic finden sich Süsswasser-Pflanzen und Insecten. Primi (Sarmatorum)
Maiotidae gynaecocratumeni, regna Amazonum, fecnndo pabulo, at alia steriles
öudosqne campos tenent. Badini Gelonon, urbeni ligneam, habitant. Juxta
T"ti yssagetae Jyrcaeque (Tnrcaeque) vastas Silvas occupant, alunturque venando
(Mcla).
*) Nach der os manischen Zeit wurden slovakische Gebirgsbauern in
Lieder-Ungarn angesiedelt. Die franzosischen Golonien am Banat wurden
Sermanisirt. Die (nach Besiegung der Osmanen) nach Siebenbürgen kommenden
*Jentschen hiessen Ländler (im Gegensatz zu den bereits einheimischen Sachsen).
^er polnische Bauer gehört zu den Orthognathen (Germane oder Kelte),
jährend der Lechite (als Prognath) Slawe ist. Die Namen der hörigen Bauern
*£* der Schenkungsurkunde des Klosters zu Mogilno (1068) sind keltisch (s. Adler).
Als beim Auffinden des Flügelbildes Swantewit's (mit krausen Haaren) durch
^en Hirten zu Rampitz (an der Oder) ein lang dauernder Regen aufhörte,
^urde dasselbe verehrt (zur Zeit des Churfursten Friedrich Wilhelm), bis durch
<len Regierungspräsidenten von Grockow weggenommen (s. Hummel). Iü den
Kapitularien Karl M. wurden die Gangrafen beauftragt, ihre Leute mit Bogen
Und Pfeilen (neben Lanze und Schild) zu bewaffnen. Ruthland (praefectus
&ritannici litoris) fiel im Kriege mit den Yasconen (778 p. d.), als Roland.
I>ie Bremer erhielten von Heinrich V. (Uli) Erlaubniss, ihr Rolandbild mit
Schild und kaiserlichem Wappen zu zieren. Nach Ad. Brem. verehrten die
Sachsen truncum ligni, als Irminsul (von Karl M. bei Heresburg zerstört).
Canitur adhuc barbaras apud gentes, sagt Tacitus von Arminius. Goldast
erklärt Roland aus Rüg (Judicium censorium) und Land. Der Fische essende
Adler wird am jüngsten Tage gegen die Götter streiten (nach der Edda).
Die Gatten trugen (nach Tacitus) Eisenringe, bis sie einen Feind erschlagen.
Eisenring im Grabhügel bei Welbsleben. Im Gegensatz zu den Albanen der
Berge, wohnten (ausser den Wald bewohnenden Galedoniern) die Maiaten im
Süden des Forth. La Rasse-Ecosse porte encore en langue gallique le nom
de Mag-thieY, basses terres (s. Thierry). Die Uagiooi (von der Seine aus-
gewandert) wohnten in Yorkshire, die Atrebatii bei Oxford. Von Tschech
wurden die Behemen Tschechy genannt (nach Hoff mann). Gzech Hess sich
am Berge Rip oder Reif (zwischen Eger und Moldau) nieder (s. Gosmas). Im
Waldsee der ßudiner wurden Pelzthiere gefangen, als Fischotter, Biber und
rhjQut iE?Qaycovo7t()ü)oo7ta (bei Herodot) als Robben [wie im Baikal]. Nach
Eichwald fand sich bei Pinsk (zur Zeit des Darius) ein grosser See. Als die
unter Maslow aufständischen Bauern (in Polen) vom Adel besiegt waren,
erhielten sich nur in Masovien freie Landsassen. La denomination de pan
re*pond au dominus latin et parut pour la premiere fois apres le retour de
Jagaylo de Gracovie. En 1387 Yitovte fut le premier qui dans ses ädits se
servit du mot panstwo (domaine) pour dlsigner son apanage. Plus tard on
donna le nom de pan ä tous les proprie*taires terriens, et en meme temps
les mots de chlakhta (noblesse) et Chevaliers (remplacant celui de boyard)
commencdrent ä etre adopte*s (s. Ratz). Szajnocha schreibt dem polnischen
Adel eine normannische Abstammung zu.
derns und des Nieder-Rheinlands in Bewegung (s. Ficker).
Der von den Wenden *) in Drawey (bei Bühlitz) umtanzte Kreuz-
baum, den die State nicht erlaubt, vor dem Himmelfahrtstagö
*) Nachdem die Wenden (bei Lüneburg) Bier auf dag Grab gegossen.»
stellen sie ein Glas Bier in die verschlossene Bauernstube, damit der Ver-
storbene komme, zum letzten Male zu essen nnd zu trinken. In dem J&m—
merholz des Wendengaues (bei Lüneburg) wurden früher altersschwache Alta
Ton den Söhnen erschlagen. Im Innern des Wendlandes (bei Lünebnrg) kommt
nichts anderes als ein wendisches Mädchen in einen wendischen Bauernhof.
Mit den Bewohnern der Städte oder Flecken verhält es sich indess anders
(s. Gravenhorst). ix rov Sxlaßrjväv %d"vove hatte Valerian (im Heer des.
Belisar) , qui sub angusto saxo aut virgulto quolibet obvio delitescere et
hostem quemlibet rapere consuevissent (s. Proc). Zur Hülfe des Beiisaf
führten Martinius und Valerianus herbei equites, quo mm plerique Ovvvoi t«
r\oav xal SxXaßrjvol xal "Avrcu (im gothischen Krieg). Cum enim Sclavenaruno.
multitudo ingens, amne Istro nnper trajecto, partes illas vastasset, ac Ro-
manos quam plurimos abripuisset in Servituten), hos Barbaros aggressi repento
Eruli, ipsis, numero licet longe superioribus, praeter opinionem victis stragera
dederunt, ac domnm dimisere captivos omnes Prop). Hunni, Antae et Scla.—
veni (trajecto Istro) Romanos pessime vexavernnt. Nachdem Chilbudius ge-
fallen, brach zwischen Sklaven und Asiten Fehde aus. Erulos ducentibas
multis, qui regio sanguine creti sunt cuncti Sclavenornm populi per flne>s
suos transmisere (Proc). ExXaßrjvoi re xal "Avrou non uni parent viro, sedL
ab antiquo in populari imperio vitam agunt, ac propterea ntilitates et damna
apud ipsos in commune vocari solent. Aliarum etiam rerum fere omnium
ratio ab ntrisqne Barbaris servatnr eadem, fuitque olim constitnta. Unnm
enim deum fulguris effectorem, dominum hujus universitatis solum agnoscunt,
eique boves et cujusque generis hostias immolant. Fatum minime»norunty
nedum Uli in mortales aliquam vim attribuant, at cum sibi vel morbo cor'
reptis vel praedium inenntibus, jam mortem admotam, vident, deo voveat
si evaserint, continuo victimam pro salvo capite mactaturos, elapsi periculo,
quod promisere sacriflcant, eaque hostia vitam sibi redemptam creduntf Prae-
terea fluvios colunt et Nymphas et alia quaedam nnmina, quibus omnlbas
operantnr et inter sacriflcia conjecturas faciunt divinationum. In tnguriis ha-
bitant vilibus et rare sparsis atque habitationis locum subinde mutant. Cum
pugnam invadunt, mnlti pedibns tendunt in hostem, scntula spicnlaque ges-
tantes manibus. Loricam non indicunt (cum femoralibus tantum). Una est
utrisque lingua admodum barbara nee forma corporis inter se differunt. Sunt
enim proceri omnes ac robustissimi. Colorem nee summe candidum habet
cutis, nee flavim coma, neque is plane in nigrum deficit, at subrufus est
et quidem Omnibus. Vitam aeque, ut Massage tae, victu arido incultoque
tolerant, toti, sicut illi, sordibus et illuvie seraper obsiti Ingenuum ipsis
nee malignum nee fraudulentum et cum simplicitate mores Hunnicos in multis
retinent (s. Procop), OTtogovg rb itaXaibv afuponkqovs kxaXovv (ort onoQaSrjv)-
Lewer duad us Slaaw schworen die Friesen (1252 p. d.) gegen den dänischen
Konig Abel. Paludes silvasque pro civitatibus habent, sagt Jörn an des von
den östlichen Slawen. Wenden von Wandu (Win) oder Wasser. Die Ranen
verstanden (nach Aethicus) in Metall (besonders in Gold) zu arbeiten. Die
Buri bedienten sich lateinischer Schrift, um an Trajan zu schreiben. Fast
alle Handelsstrassen nach der Küste des Bernsteins (lingurion oder lyncurioo)
gingen durch das Land der Lygier oder Lingen (s. Ketrzynski). Albis Ger-
maniae Suebos o Cervetiis (Sirbini oder Serben) dividit (Vibius Sequester).
Grimm leitet Sueve oder Slawe vom slawischen Wurzelwort zuoba (swoboda)
oder sloboda (Freiheit). Der Name Freya lautet in rein slawischer Form
Prije oder Pryja, als Gottin der Liebe (Ketrzynski). Die Semnonen (von
Zemena oder Erde im Slawischen) durften sich nicht wieder innerhalb des
Tempels erheben, wenn sie im Fallen ihre Gottheit, die Erde, berührt hatten.
75
aufzurichten, ist (mit Kreuz und Hahn) von Karl M. gegeben
(b. Hildebrand) lo72 (in Lüneburg). Der bis zur Ermüdung
gejagte Hahn wird (im Amt Danneberg) geschlachtet und von
Allen gegessen. In anderen Dörfern schlachten die Wenden
einen gemästeten Bock, weil sonst alle Schafe auf drei Beinen
hinken würden. Nach Kärnthen und Krain kamen die Slawen
(von Slowo,*) als einerlei Sprache) als Untergebene oder Ver-
— *
i*r
*) Die Slawen heissen Geten (bei den Byzantinern). Die Slawen sassen
da, wohin Plinius die Serben setzt, als südlich-serbischer Stamm in Serbien
und nordlich-serbischer in der Lausitz. Im heidnischen Belochrowatien
herrschte ein dem fränkischen oder sächsischen Eonig Otto I. unterworfener
Fürst (nach Const. Porph.) als czechischer Boleslav I. (getauft). Semimysl
herrschte 949 p. d. in Polen. Die weissen {ungetauften) Serben wohnen in
dem Boiki (Bojki) genannten Lande (nach Const Porph.). Crhepstini im
nördlichen Deutschland (auf der peutingerschen Tafel). Die von Ptol. zwischen
Rha nnd Ceraunischen Bergen gesetzten Serbi (£igßoi) stehen (bei Plin.) an
der Ostküste des Maeotis (an der Sarpa, Nebenfluss der Wolga). A Gimmerio
accolunt Maeotici, Vau, Serbi, Arrechi, Zingii, Psesii. Sarmathe populi Zirbi
(Wacerad). Alle Slawen kommen (nach dem bairischen Oeogr.) aus dem Land
der Zernani (Srbjani), als Weissserben. Nach Salomon (920 p. d.) war Sar-
matien von den Serbi bewohnt. Czu Winden ist eine Gegen t, die ist Grauacia
(Chrahatia) genent (XIV. Jahrhdt. p. d). Gonstantin setzt Weissserbien hinter
das Land der Türken (Magyaren) und Chorwaten, von der Weichsel oder
Ditschitza über Böhmen und die Lausitzen weiter nach Deutschland hinein
(s. Schaffarick) im Sorbenland. Ein altes Serbjanenreich lag am Bug. Der
Gutsbesitzer (Lech) Czech wohnte (nach Dalimil) im Land Charbati (serbischer
Sprache). Srb bedeutet Nation, gens (Schaffarick). Smolensk ist Stadt der
Kriwitschen (Nestor) Kriwitz bei Schwerin. KQvßbctp. im Peloponnes (Fall-
Nerayer). Unter den Königen Beuga und Babai nehmen die Sarmaten an
dem Kampfe der Schwaben und Skiren gegen die Gotnen Theil. Die neben
Marsigni, Gothini, Buri wohnenden Osi (den Quaden und Sarmaten tribut-
pflichtig) stammten (den Sitten und der Sprache nach) aus Pannonien. Pan-
nonia a Sarmatis Quadisque populata est (Eutrop) unter Gallienus. Nach
Ermordung des Königs Gabinius fallen die Quaden in das römische Gebiet
eto (374 p. d.). Nach dem Sturze der suevischen Fürsten (Marobod) und
Catoalda gründeten ihre Anhänger (als Baemi) in Bojoheim ein suevisches
Reich anter Vannius. Quadi, Suevi, Sarmatae (Capitolinus) im Markomannen-
*rieg. Quidquid inter Peucinos Fennosque silvarum ac montium erigitnr,
latrociniis pererrant. Er sieht aus, wie ein Jadwinga (Gauner), als Sprich-
wort hei den Weissrussen in Podlachien (s. Schaffarick). Die Jatwiejer in
Podlachien glaubten an die Seelenwanderung. Jazygen (50 p. d.) am schwarzen
Meer, Jazyges metanastae in Ungarn. Lithuanien, zwischen den Weissrussen
(die von den Kriwitschen stammen) und der baltischen Küste, a e"te" connue
s°Qs le nom de Samogitie (Imoud). Deux peuples de race lettonne ou la-
tiche habitaient les foröts ijpaisses, qui se trouvaient au nord des princi-
paote's russes, c'e'taient les Lithuariens et les Jatviagues (die wilden Thiere
J*gend). Tantöt ils faisaient des invasions communes sur le territoire de
leors voisins les Busses et les Polonais, tantßt ils s'attaquaient les uns les
aDtres. Jaroslav bekriegte (1038) die Jatviagen, die (1256) durch Daniel
*°° Galitsch besiegt und (1244) durch Boleslaw von Polen verachtet wurden.
18 Lithauer, durch Jaroslaw (1038) bekriegt (s. Nestor), bildeten (nach der
J^&olischen Eroberung Russlands) ein Reich, in welchem Ghedimin, Sohn
V? (stierst den Königstitel von Lithauen annehmenden) Mindovg, seine Re-
0 J11* n&ch Troki (später Wilna) verlegte. Olgherd wurde von dem lithauischen
sei ^P1^8*61 gezwungen, dem Christenthum zu entsagen, trat aber auf Antrieb
^•f Frau Oulia (Prinzessin von Twer) vor dem Tode in das Christenthum zurück.
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bündete der Avaren, nachdem die Longobarden nach Italiei
gezogen und Pannonien den Avaren überlassen (568 p. d.
hatten. Nach Dalmatien und Servien unter Heraclius und ii
sieben Geschlechtern (679 p. d.) zu den Bulgaren, die ihne:
andere Sitze anwiesen (s. Dobrowsky). Als die nordalbin
gischen Sachsen kamen ad rivulum, qui dicitur Saale quiqn
disterminat Saxones a Slavis (bei Plön's Belagerung) bedurfte
.sie eines slawischen *) Dolmetschers (Helnold). Unter Pipin U
die Rede von dem zehnten Theil der Abgabe, welche aus d^
*) Bruno predigte slavisch in Oldenburg (1156). Otto, der polnisc
verstand, nahm Adelbertum, lingoae barbaricae sciolum, Interpretern ru
Pommern (1101). In der Urkunde (der Uebereinkunft des Fürsten Wisicssla«
von Rügen mit dem Schweriner Bischof wegen des Landes Tribsees) sind
unter Theutonici coloni eigentlich deutsche Colonisten, sowie unter SJav-j
die eigentliche slavische Bevölkerung zu verstehen (s. Boll). Aldenburg, quae
Slavica lingua Starigaard (Helm). Slavice Cuzulina, Teutonice Hagere storp.
Die Sawerer (oder Rriwitschen) verbrannten die Todten (nach Nestor). Aüger,
pratnm, Anglosaxonibus wang est campus, Islandis angur sinus). Angermaa-
land, terra sinuosa, interprete Werelio. Angiivarier in Engern (inter Amisiam
et Visurgim). Wer (goth. wair), vir. Vox antiquissima a Scythis (aeor in
aloQTtara, viricida) et Celtis (ur) in Asia et Europa disseminatus. Irmia,
hello validus (irminbant, vir valde fortis) ex cambrico aer (bellum) et man
(vir fortis). Irmengard, hortus fortium (s. Wächter). Hans (socius) primos
(grosse hansen, magnates). lila patria quae Angulus dicitur et ab eo tempore
usque hodie manere desertus inter provincias Jutarum et Saxonum perhibetur
(Beda). Die Hauptauswanderung der Angeln und ihrer Genossen fällt erst
nach der Schlacht bei Cerdicesford 519 p. d. (Müllenhoff). Ptolemäos 6etet
die Sachsen nach Holstein, mit den später untergegangenen Inseln Eustracha,
Nordstracha und Evania. Omnes Austrelendi Saxones cum Assione chice
venientes dederunt obsides (Pithoeus) an Karl M. Der Name Sachsen rührt
besonders von den Nordalbingern (neben Westphalen, Engern, Ostphalen).
Die nordalbingische Provinz bestand aus den Gauen Ditmarsen, Stormarn und
Holzaten, als Altsachsen, Transalbingien und Nordsachsen (oder Nordschwaben)'
Die fränkischen Könige verpflanzten eine suevische Colonie in die von den
Sachsen verlassenen Gegenden (in den thüringischen Schwabengau an dex
Bode). Ludwig der Fromme erlaubte den von Karl M. (der das Land den
slawischen Obotriten schenkte) weggeführten Sachsen zurückzukehren. Die
Glosse zum sächsischen Landrecht setzt die Einwanderung der Nordschwabeo
(nicht mit der Begleitung der Longobarden durch Sachsen nach Italien),
sondern mit der sächsischen Auswanderung nach Britannien (von Holstein
aus) in Verbindung (s. Sachse). Von Chlotar, der (556 p. d.) einen Eroberungs-
zug nach Sachsen unternahm , und Sigbert wurde die Einwanderung de*
Nordschwaben veranlasst [Slawen]. Nach Hengist's Tode erlangte Aella (477
gelandet) die Königswürde. Darauf machte sich Erchenwin in Essex unab-
hängig, dann Gerdick im westsexischen Reiche. The Anglo-Saxons call the
Cyuiry : Bret-wealhas or British-foreigners (in deference to their long pos-
session of the monarchy), the Gymry of Strathclyde or Cumbrians Strathclael-
wealhas and the Gornish people Corn-wealhas. In the German or High dutcl
the adjective welsh or wälsh expresses foreign, exotic and the Italians ar«
the Welsh. In the Low-Dutch. that part of Gallia Belgica in which tlm«
Teutonic is not spoken is Walsland and its people the Wallen. The Cambro
Britons extended the use of the word Allman (Alamannus), a German, p^
Ellmyn, Germans, to signify generally any foreigners. Sigurd Fafnisb*.n
schlägt dem Starkad Storverk's Sohn (von Norden her, von der Insel Fenriixi
aus Norwegen) zwei Backzähne aus (Nornengast).
77
Gegend „der östlichen Franken oder von den Slawen" an die
könig* liehe Kammer gereicht wurde. Unter Karl M. wurden
„in dem Lande der Slawen, welche sitzen zwischen dem Main
und der Rednitz und Main- oder Rednitzwenden genannt
werden," mit Beihülfe der über die Slawen *) gesetzten Grafen
Kirchen erbaut. Hier war der alte Radanzgau im Bischofthum
Bamberg. Bischof Günther sagt auf der Synode (1058 p. d.),
dass das Volk grösstenteils slawischer Abkunft sei (s. Ben-
der). Bonifacius spricht (751 p. d.) von den in der Mitte
Deutschlands ansässigen Slawen.
Der Name der Serben**), diesseits und jenseits der Elbe
findet sich, als Cervetii oder Servetii bei Vibius Sequester,
*) Als Wiltunisci fanden sich slawische Weleten in England (in Wiltshire).
Die Deutschen (in Ungarn) heissen Schwaben (obwohl ans Sachsen, Schwaben,
Franken, Elsässern, Thüringern, Tyrolern, Oestreichern n. s. w. bestehend).
Pogna (ad Haselac contra Francos) depugoata, Normanni famosissimnm Aquis-
grani palatinm igne cremant, Treviros, nobilissimam coloniam Agrippiuam,
&lii addunt, Moguntiacum, Vormatiam pluresque urbes. Ad superioris
itaqne Rheni regiones penetrarnnt quod traditioni: „Sie zogen bey dem Beyhn
hinauf" beue respondet (Geijer). Die wegen Hungersnoth ausziehenden Ost-
Meson kamen (mit den Schweden) unter Schweizerin nach Brochenburg (s.
Ringwaldt) und halfen dem Kaiser gegen die Heiden. Barbara fraxineis pin-
gatar rhuna tabellis (Ven. Fort). Nach dem Sachsenspiegel sollten die Rü-
gener, Dithmarschen , Holsteiner, Hadler und Sachsen von dem Macedouier
Alex. M. stammen. Chamavi qui Elpranci (Chainavi qui et Franci). Die
wüschen Franken sind von der Yssel (Sala oder Salas) genannt. Die Franken,
die 287 p. d. die batavische Insel besetzten, wurden 292 p. d. durch Con-
»tantius vertrieben. Der Frankenkönig Chlodio, der Cambray erobert hatte,
wnrde vom Kaiser Majorian in Artois besiegt (Sid. Ap.). Meroveus de Chlo-
gionis stirpe (bei Greg. Tur.). Von den Söhnen des fränkischen Königs schloss
sich <}Qr ältere an Attila an, während der jüngere (mit blonden Locken)
nach Rom geschickt und dort von Aetius als Sohn adoptirt wurde (nach
Priscus). Meroveus unterwarf sich dem Schutz der Römer (mit Aetius ver-
banden), wogegen Chlodio's älterer Sohn (Chlodebald) dem Attila anhing
(mit <jen östlichen Franken und Bructerern (s. Wersebe). Der römische Feld-
J*rr Aegidius, den die Franken nach Vertreibung des Childerich (Sohn des
Meroveus) zum König eingesetzt, wurde (nach acht Jahren) vertrieben und
™lderich zurückgerufen (+ 481 p. d). Gregor I. nennt Syagrius (Sohn des
^e£Ti<3iu8) Romanorum regem (als unabhängig seit Abdankung des Augustinus
* I>. d.). Childerich (der zum thüringischen König Basinus geflohen) be-
*'a€£t« sich beim Kaiser Mauritius (in Constantinopel) gegen Aegidius. Chlo-
**"*£ (Childebert's Sohn) besiegte den in Soissons residirenden Syagrius, der
J? *i«n "Westgothen floh, aber ausgeliefert wurde. In ipsis temporibus cum
^^«abrorum gens, illicita convalescens manu multas regiones et gentes flni-
•J^^s cum suis regibus propriis et subditas sibi ditiones prostrasset atque
v^stasset, inter alia oeeidentis regna Galliarum quoque flnes invadendos
JJ^^cter, licet invitati, petierunt (Vit. S. Sigism.). Trier wurde von Arbetas
*?5*^*"n des Ninus) gegründet (nach Aeneas Sylvius). Die von Pannonien zum
^^in gekommenen Franken drangen durch das Land der Thoringorum (Tung-
j?^^in) vor (Greg. I) apud Dispargum castrum (in Thüringen). Das salische
Y^^tz spricht von der Befreiung aus römischer Herrschaft. Das Aufgebot
*** Romanen zum Kriege fing wahrscheinlich sehr bald nach der (fränkischen)
^^^erung an (Loebell).
*■) Suirbi (806), Saxowe (800), Soavi oder Soravi bei Peter "dem Biblio-
als Surbii bei Fredegar ; als Suurbi bei Einhard, als SorabL
f Bertin). Die Neumark wurde seit der Mitte des dreizehnten.
Jahrhunderts von den Markgrafen Brandenburgs aus den*.
Anhaltischen Stamm eingenommen und mit Golonisten besetzt^
welche (in yerhältnissmässig nicht längerer Zeit, als es im.
der Lausitz geschah) bis zum Anfang des XIV. Jahrhunderts*
sämmtliche noch vorhandenen Städte dieses Landes theils.
thekar (878 p. d.). Surpe oder Surfe (bei Alfred), Surbi (bei bairischen Geogr.^
Sirbia (bei Sig.), Zarba (1040), Zribia (Kosmas), Swurbelant (1136), AJbxs
Germaniae Suevos a Cervetiis (Servitiis) dividit (Vibius Sequester). Lupion^s
(Lugiones) Sarmatae (Tab. Peut). Probus besiegte am Rhein das deutsche
Volk der Logionen unter Konig Semnon (277 p. d). Bnridensii in Ober-
Dakien (b. Ptol.). Nach Dio Cassius entsprang die Elbe auf den wandalischen
Bergen (ix ta>v OvavSaktxcov oqcöv). Gens Urbiornm (Surbiorum) oder Sorben
(an der Elbe). Ol de Xqcoßdroi txqos rd o^rj rolg Tovqxois nagcuceivccu
(Const. Porph.). Die Rjetschaner (von reka oder Fluss) wohnten bei Wrieteen
(als nordliche Abtheilnng der Ukrainer), als Riaciani. Der Bulgarenfurst
Krumus (f 815 p. d) Hess aus der Hirnschale des griechischen Kaisers
(Nikephoros) eine mit Silber ausgelegte Trinkschale arbeiten, woraus er seine
slawischen Grossen den tiEhrentrunk nehmen Hess (s. Schaffärick) [Longo barden
und Hiongnu]. Der bei Kiew hinlaufende Traj ans wall heisst der Drachenwall,
weil von dem saporogischen Helden Zmije (Drache) aufgeworfen. Herodot'g
rrjv Nevqida yrjv nennen die Slawen noch jetzt Nurska Zemja oder nuriscbes
Land (mit der Hauptstadt Nur und dem Fluss* Nurez). Die Wehrwolfssage
ist noch gegenwärtig im nurischen Lande (besonders in Volhynien und Weiss-
russland) allgemein verbreitet (in der Nachbarschaft der slawischen Lutizer
oder Wlker in der Landschaft Wlkomir). Wlk (Wolf) ist beliebter Beiname
der Krieger und Helden (in Weissrussland und Polen). Das Wortchen ^ur
bedeutet (in der altslawischen Sprache) Land (s. Schaffärick). Niord ist Nurin
(Mann aus dem Nurenland) [Yord oder Nerthus]. Kurd (Kurden) lupus oder
latro (georg.). Kuren als Zauberer (am kurischen Haff). Mimring ist dänischer
Waldgott. Ptolemäos setzt Swowenen (Slowenen) neben Alani (s. Schaffärick)
zwischen Wolga und Oka (b. Reichard) als Sovoßrjvoi (2ovovtjvo£) oder Su-
sobeni (Suoveni). Die Stavani (Stlavani) als Suovenen oder Slovenen (neben
Agathyrseu und Scythen). Ptolemaei ZovoßrjvoL sunt Slovini. Audi rusticos
non solum Carniolae et Lusatiae sed et Poloniae (Kopitar). Mehrere slawische
Volker verwandeln das harte x nicht nur wie die Serben, Slowenzen, Mähren
und Slowaken in Ungarn in u oder o (wuk für wlk, wuna für wlna), sondern
auch, wie die Lausitzer, die preussischen Polen (selbst das gemeine Volk in
Polen durchgängig) in w, indem sie Swowo statt slowo, Swowan statt Slow an
u. s. w. sprechen (s. Schaffärick). Die Dregowitscher wohnten im Minskischen
und Witebskischen zwischen Pripjet und Düna. Zum Land der Dregowitscher
an der Beresina gehorte (nach Achmatow) das Turowskerland von den Wa-
raeger- Russen. Tury, Bruder des Regwolod. Wladimir setzte seinen Sohn
Swatopluk in Turow (am Pripjet) ein. Attorozi, populus ferocissimus. IJje
Dregowitscher waren den Russen tributpflichtig (nach Nestor). Dorf Dragawiz
(946 p. d.) in Deutschland (s. Schaffärick) undDrogawizi (1150 p. d.). Vom
Ländchen Dragovitia oder Drago witsch i (an der Dragowiza) nahmen die Me-
tropoliten von Philippopolis den Titel Exarchen des dragowitischen Thraciens
(Gpdxrjs ÄQayoßirias) an (s. Schaffärick). Slavinia in Macedonien (b. Theo-
phanes). Terwunia (X. Jahrhdt.) begriff das Schloss Slan oder Drakowiz»
zwischen Kotor und Ragusa. Die Gemahlin des Böhmenherzogs (Dragomira)
stammte (894) aus dem Lande Stodor der Stodoraner oder Havalaner (wele-
tischen Stammes), als lutizische Fürstentochter. Hermes führt den mit Schlangen
umwundenen Stab (Gaduceus).
79
neu anlegte; theils völlig zu deutschen umbildete*) (s. Tschoppe).
Dasselbe geschah im XIII. Jahrhundert mit Mecklenburg und
mit Pommern. Wie überhaupt Slawen von ihren Nachbarn
häufig mit dem Namen der „Winden" bezeichnet wurden, so
ist der Name **) „Winden" für die untersteirischen und der la-
*) In Rügen starb die letzte Familie, die noch wendisch reden konnte,
1404 p. d. ans (s. Eantzow). Und umb diesse zeit (1404) sol eine alte fraw
im lant zn Rhügen auff Jasmunde, Gulitzin geheissen, gestorben sein, welche
sampt Irem Manne die letzten waren, die im Lande zn Rügen wendisch
khonten reden (Kantzow). Die Lasauki (in Schlesien) waren zwar (wie die
Lassen in Deutschland) von der Knechtschaft frei, aber doch den Freien nicht
gleich geachtet (s. Tschoppe). Aus der Verwandtschaft der Königin Wissna
(die von Starkater getödtet wurde) wurde Ismarus zum König der Wenden
gewählt, der Dänemark eroberte und den Jarmar (Sohn des Königs Sivert, der
auf Ringo folgte) gefangen nahm. Als derselbe entfloh und wieder die Herr-
schaft in Dänemark erlangt hatte, unterwarf er die Wenden. Bald darauf
zogen die Langbarte in Folge einer Theuerung aus Norwegen nach Rhügen
und dann nach Lombardien. Als dann die Gothen in Italien einfielen, rief
der Wende Stilliko seine Landsleute (mit Flaktitz, König der Rbügianer) zn
Hülfe und erschlug Radgast, König der Gothen. Mit den Rhugvanen zog
Othaker nach Italien, wurde aber durch Deitrich von Bern besiegt. Nach
Lebrberg lag das alte Jugrien an der Ostseite des Ural, ostwärts über den
Obi hinaus, bis zum Flusse Nadym. Die Jugrier sind die späteren Wogulen
und obischen Ostjäken. Die Ogor (östlich vom Til) waren (nach Simocatta)
Stammgenossen der Hunnen und Avaren. Noch zu Anfang des XVI. Jahrhdts.
fand sich der Name Jugorien nebst dem der Länder Permien und Bulgarien
im Titel der russischen Grossfürsten und Czaren (s. F. Müller). Dem Polter-
geist Ghimmeken auf dem Schi ose von Loitz musste süsse Milch hingesetzt
werden (s. Kantzow). Gassuben ist ein teil von Pommern und seint die
Wende gewest, die nicht am Mehr, sondern landwertsein gewohnet haben
(Kantzow). Gandarae, Indorum gens (Hec). Sige, urbs Troadis (Hec).
Pygmaei (qui incolunt extremas partes Aegyptiacae ad Oceanum) narrantur
cornna sibi apponere et habitu arietum grues (semina perdentes) propellunt
(nach Hecataus). JUgcofiLv ix ütgcofiios ysyofievov (Her.) in Aegypt. Qui
a Deucalione originem ducebant reges erant Thessaliae (Pelasgiae) nach Hec. und
Hes. (Schol.). Dana pro Dania dicitur apud Hecataeum (Herodian.). Geryonem
continentis, quae circa Ambraciam et Amphilochos est, regem fuisse (Hecat.),
von wo Hercules die Rinder holte. Pherenicus Hyperboreos Titania generis
esse {aito rov Ttravixov yivove) esse dicit (s. Diod.)- Hecataeus usque ad
sua tempora Hyperboreorum populum fuisse dicit. cO ronog Tpane&dg, wo
Jupiter wegen des Kindesopfer (in Arkadien) die Tische umstürzte (Hecat.)*
Hecataeus deos quoque ex Magorum sententia esse genitos ait.
**) Die Bulgaren erschienen (V. Jahrhdt. p d.) an der Donau, aber die
ostlichen Bulgaren blieben in ihrer Heimath {rj fiavQri Bovkya^la oder jJ
fieydXrj BovXyaQla) zurück und wohnten (X. Jahrhdt. p. d.) längs der Wolga
bis zur Mündung in's kaspiscbe Meer (Vretos), bis 6ie (XIII. Jahrhdt.) durch
Batu unterworfen wurden. Die 485 p. d. zuerst die Donau passirenden Bul-
garen (die im VII. Jahrhdt. unter Constantin Pogonates feste Ansiedlungen
im Süden der Donau gründeten) mischten sich mit den Slawen und nahmen
(obwohl finnischer Rasse) die slawische Sprache an. Nach Hygin. wird der
Bernstein (des Eridanos) bei Hesiod erwähnt. Bei Aeschylos (490 a. d.) findet
sich der Bernstein erwähnt (der Eridanus in Gallien). Nach Herodot kam der
Bernstein aus dem Norden Europas. Skylax (390 a. d.) setzte den Eridanos
in das Land der adriatischen Wenden (jtsra 8k Kelrovs 'Everol). Pytheas
fand die Guttonen an der Bernsteinküste (320 a. d.). Ptolemäos nennt das
baltische Meer das wenedische (175 p. d.). Timäos (280 a« d.) kennt die
80
tinischen „Vandalen" für die ungarischen Slovenen noch jetzt
in Gebrauch (s. Ficker). Umb dieselbe zeit, Anno 460, Lebete
auch König *) Dietterich von Lamparden, den man nandte
Insel Bannoma vor Scythien. Die schiffbrüchigen Indi, die die Sueven ac
Metellus (58 a. d.) schickten, sind (nach Schaffarick) Vindi (Venedi) unc
ovivSixop xoXtxov zu lesen (b. Marcian), statt IvSixbv xolnov (an der Ostsee)
Plinius (79 p. d.) nennt Venedi an der Vistula (neben Sciren, Hirren un«
Sarmaten). Vandali (Wandalier) als germanischer Stamm (b. Plinius). Tacitn
(Ende des I. Jahrhdts. p. d.) kennt Peucini, Venedi und Fenni zwischei
Germanen und Sarmaten. Ptolemäos setzt die Weneder nach Sarmatten. Vena<3
Sarmatae (Tabul. Peut.) 180 p. d. Die Longobarden kamen (nach Paul
Diac.) nach Wanthaib (Anthaib oder Wargonthaib) Winidae, als Slawinen unc
Anten (bei Jornandes) 552 p. d. Die Veneti (im gallischen Armorica) be-
nutzten auf ihren flachen Schiffen Fellsegel (8. Caesar). Nach Plinius versetzte
Aeschylus den Eridanos nach Iberia. Nach Sophokles entstand der Bernstein
jenseits Indiens aus den Thränen der Meleagriden. Der nordliche Ocean, den
Hekateios Amalchos nennt, hat seinen Anfang am Flusse Parapaneisos, welches
Wort in der Landessprache „gefroren" bezeichnet, da wo er an Scythia hin-
fliegst. Philemon sagt, dass er von den Oimbern Morimarusa, d. h. todtes
Meer, bis an das Vorgebirge Rubeas genannt werde, weiter hinaus das Kronische
(Plinius). Sclavorum gens numero iuflnito ex Droguvitis reliquis que nationibas
congregata (Vita S. Demetr.). Dragowit, König der Lutizer, unterwarf sich
Karl M. Das Meer (Chronium), in welches der Chronos (Niemen) mündet,
hiess (im Mittelalter) Chrono (nach Lukas David). Schloss Kroniskas-Pilnis
am Niemen. Dregowiczi unter russichen Slawen (Const.), als 4povyovßnoL
Die Drosgowiten (^oyovßnoi) unter den griechischen Slawen bei Thessa-
lonich (V11I. Jahrhdt. p. d ) hatten einen Bischof. Other kennt Wenden an
der Schlei. Die Wenden, die nicht nur Arrasch und Neu-Wenden, sondern
auch Wendekülla bewohnten, wurden (1205) durch Priester Daniel getauft.
Die Esthen lebten unter Wannemad oder Aeltesten (nach Willigerod). Vanir,
deutsch Vanen, ist ruuologisch Fanir, Fanen, noch richtiger: Fenir, Fenen
(8. Studach). Das AMsmal führt auf Mann, Godor (oder Aesar), Vanir,
Jötnar, Alfar, Dvergar. Die Vound oder Vanand siedelten (161 a. d.) in
Pasen-anphaid. Esk-Eskia ist der doppelte oder mannweibliche Eschenbanm
(Fruchtbaum), man-isk (masc.) Mensch, män-iskia (schwed.) fem., men-eske
(dänisch) neutr. Paropamisus, als eisgipfliger Berg.
*) Der Tyrann Etzel oder Attila empfing in Eisenach die Huldigung der
Teutschen Fürsten (Bange). Caratheodoui findet im EI von Delphi (b. Plut.)
die rückwärts zu lesenden Anfangsbuchstaben Jehova's. Geschichte und Namen
der Ghereten Palästina's fallt mit dem der Insel Kreta und ihrem alten Priester-
adel (den Kureten) zusammen (s. Dethier). L'empereur Julien observe tres
bien, que la Henetia ne fut nommee Venetia que depuis que les Romains
s'en furent empares, et qu'en trän spor tan t ce nom du grec en latin, ils ont
change l'H en V (s. Walckenaar). Albis, als Nablis (b. Ven. Fort.). Raetos Tos-
corum prolem arbitrantur, a Gallis pulsos duce Raeto (Plinius). Thusci qaoqoe
duce Raeto, avitis sedibus amissis, Alpes occupavere et ex nomine ducis gentes
Raetorum condiderunt (Trogus). Alpinis quoque ea (Tusca) gentibus hand
dubie origo est, maxime Raetis, quos loca ipsa efferarunt, nequid ex antiqna
praeter sonum linguae, nee eum incorruptum, retinerent (Livius). Raeti populi
Tyrrheni (Steph. Byz.). Nach der Niederlage am Ticino flüchteten die Etrusker
theils nördlich (in die Berge), theils südlich. Nach Einwanderung der Tuscier
Terschwanden die Tauriscer (ausser den] Lepontiern). Als Jupiter die Macht
des Saturn stürzte, entflohen die Judäer aus Kreta (nach Tacitus), über Lybien
nach Palästina ziehend. Die Lycier oder (früher) Myliei stammten (als Soly-
mer) aus Kreta (s. Her.). Die Dorier (mit Joniern verbunden) vertrieben die
Kas inier und Kasier aus Kreta. Die (eteokretischen oder pelasgischen) Drerer
(Trerer in Lvcien) schlössen ein Bündniss mit Kromis gegen die dorische
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Ketterieb von Bern, derselbe war auch mit den Düringern
ins Land kommen, ausser dem Sachsen- Volcke, welcher streit
mit der Wenden König Odoagker (s. Bange) 1599. Die Nor-
männer in Andalusien wurden von den Moslemin (wie im
Osten) Kus genannt oder (nach Makkari) El Madschus. Mit
Erlaubniss des Chasarenfürsten *), der keine Schiffe besass,
Stadt Lyttus. Die AXfioydßaQoi re xal KaieXdvoi (s. Pachymer.) setzten
sich (wegen des ungenügenden Soldes des Kaisers) in Kallipolis fest (nnter
Boger de Flor) und stachen das Siegel ihres Gemeinwesens, als haeste de los
Francos, qne reynam en Thracia y Macedonia (s. Moncada). Von Kassandra
(wo sie von einem Senat aus zwölf Männern und zwei Präsidenten beherrscht
waren) zogen sie (nachdem sich der verbündete Trupp anatolischer Türken
getrennt) dem Herzog von Athen (Walther von Brienne) zu Hülfe und gründeten
(oach erfochtenem Siege wegen rückständigen Soldes) die Grosse Compagnie
in Bootien und Attika. Die Ligyer, die (im Heere des Xerxes) neben
Matienern, Mariandyniern und Gappadociern stehen, wohnten östlich von Halys
(neben Armenien). Kytaea (Gutacesium oder Eutais) hiess (b. Lycophron) eine
ligorische Stadt (s. Eusthath.), als Geburtsplatz der Medea (b. Steph. Byz.).
In nrbe (Tricastinorum) adhuc duae sunt portae quarum una vocatur de Fan-
Jon a fano Jovis hac in parte urbis olim condito, altera Puy-Jou quasi
diceretur podium Jovis (Denys de Sainte-Marthe). Turnus, König der Rutuli
(mit dem etrüskischen König Mezentius verwandt), war (zur Zeit der Ankunft
des Aeneas) von König Latin us abhängig. Sanscr. bhrgu (plateau de montagne,
precipice) se trouve dans le gothique bairgs, ang-sax. beorg, scand. berg, anc
allpereg, irl. erse brigh, cymr. brig (d'oü brigant, Brigantes), Tillyr. brieg,
slav. briegu etc. (Pictet). Arkadji (Gouverneur von Petropaulshafen) wird von
den Kamtschadalen Arkani (Wurfschlinge) wegen seiner Reisen (mit Hunden und
Männern) genannt und der von den Russen nach den Trümmern (jeli) bezeichnete
Wohnort (jelowkji ostrojok) als nelowkji oder der unbequeme (s. Erman).
*) Die Herrschaft der Bulgaren, Burtasen und Chasaren wurde von den
Bossen vernichtet (nach Ibn Haukal). Die Wikinger-Gesetze (Hjalmar's) ver-
boten das Essen rohen Fleisches. Caesar zerstörte templum , quod Tanfanae
vocabant (der Marsen). Eine im Neapolitanischen gefundene Inschrift hat
Tamfanae sacrum (Gud.). Frau Holde ist Trempe oder die Trampelnde (Tam-
fana oder Tanfana). Tanfar leitet (nach Grimm) auf Danpr (Vater des Dan).
Marsibnrc oder Merseburg. Strabo rechnet die Marsen zu den Sigambrern.
Marsigni wohnen (mit Gothini, Osi, Buri) hinter den Markomannen und
Quaden. Markgraf Albrecht führte Niederländer in das Balsemerland oder
Marscinerland (der Marsch), wo die Sachsen zur Zeit Otto's von den Slawen
ywtrieben waren. Die Ems trennt (b. Tacitus) grosse und kleine Bructerer.
h dem Sitze der Bructerer (nördlich von den Sigambern) bildete sich die
Franken- Vereinigung. Die Boructarii, vom heiligen Swidbertus zum Thell be-
fct&rt, worden von den alten Sachsen zerstreut (Porahtäni oder Borthari). Pagus
Borahtra in dem Vita S. Ludgeri. Marsyos war Sohn des Oeager , Vater des
Orphons und Linus. Der Vater des Eugendus (V. Jahrhdt p. d.) war Priester
10 der christlichen Kirche, die errichtet war auf der Stelle des Tempels , cui
vttnsta paganitas ob celebritatem clausuramque fortissimam superstitiosissimi
teinpij gallica lingua isarnodori (eisarnadauri oder isarnodori), id est ferrel
*öi indidit nomen, von Westgothen oder Burgundern (oder Alamannen) im .
£Qr&gebirge angelegt (s. Grimm). Die Marsi (sabinischen Stammes) am See
*Qcinns wurden (Nachkommen der Circe) vom lydischen Marsyas hergeleitet und
Wa*en von ihrer Schutzgöttin Angitia mit Zauberkünsten und Beschwörungs-
***& der Schlangen begabt [als Angekok]. Dan wird durch die Schlange
J^Doligirt. Die Könige von Danarike stammten von Sigurd Schlangenauge.
pr Lucus Angitiae war mit dem Cultus der Circe und Medea verbunden,
^*e zeugte mit der Lettin Angerbode die Erdschlange Jormungard (Fenris
^*»tian, Ethnologische Forschungen. "
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fahren die einen Theil der Beute abgebenden Russen de
Fluss hinab in das Chasaren-Meer, zu plündern (nach Masudi
Die Wikinger *) Messen (in den irischen Annalen) Gall (Fremd
und Hele). Die (nach Jornandes) von Hermanrich besiegten Thjuden (Thiuc
oder Thividos) konnten (nach Munch) die Bewohner von Thjod (Thy in Jf
land) sein [Tschuden, Teut.]. Sivard, Vater des Jarmunrech , verlor Schoni
an die Götard nnd Jütland an die Slawen (nach Saxo). In der Quedlinburg
Chronik ist Ermanricus, der seine Schwestersohne tödtete, Zeitgenosse d<
Dietrich von Bern, de quo cantabant rustici olim. Die Gnitaheide, wo Fafm
von Siegmnnd erschlagen wurde, lag zwischen Paderborn und Mainz (naci
Nikolas) XII. Jahrhdt. p. d. Siegmund herrschte in Frankenland. Gadrui
(Mutter der Svanhild) treibt über die Ford zu Konig Jonaker. JarmuDrecl
ward von den Brüdern aus hellespontischem Stamme (die ihm den ein.
gezogenen Tribnt versprochen) in der Verwirrung der Burg getodtet [indea
er anfangs die einfallenden Hunnen im Solde verwandte]. Derselbe Nam«
mit dem deutschen Vindili scheint bei den Kelten Vindelici gewesen zu seil
nnd auch Gaoidhal von gaoidh (ventus oder vind) der Irländer (s. Zeuss). Be
einem Gastmahl des Fred-Frode, dessen Leiche bis zur Fäulniss im Land
nmhergeführt war (den von Fenja und Menga gemachten Frieden zu erhalten}
ertrank Ingve-Frey in einem Methfass. Während der Nerthuswagen umher
geführt wurde, herrschte Friede. Die Mutter des Diebes, in eine Meerkol
verwandelt, stiess Frode zu Tode. Die Wölsungen stammen von König Wol
gung im Hunaland, Enkel des Sige (Sohn des Odin). Beim Friedensschluß
mit Kaiser Johannes (971 p. d.) schwört Grossfürst Swjatoslaw bei Perun na*
bei Wolos (Wlas oder Weles) , als slawischer (russischer) Gott des Viehe
[Wali oder Veli]. * Gudrun (Tochter des Königs Gjuke oder Giebich) heiratheoc
schlie88t Sigord Brüderschaft (Fortbroderskab) mit den Gjuka-Söhnen, der Gjo
kungen oder Niflungen (Niebelungen), Gunnar (Günther) und Högne (Hagano]
wird aber auf Anstiftep der Brynhild (Tochter des Budle) von ihnen erschlaget
*) Nach Giraldus erbaute der Wickinger Thorgsil die hohen Befestigung«
thürme von Irland (bis durch die List des Königs Maelsechnail in Meat
ermordet) , als Glasburgen (wie Moseyjarborg auf Hetland) , die Nasensteoe
(nefgildi) erhebend. Der Heerkönig Olaf hvite eroberte Dublin (Landn). De
Kriegszug nach Münster begleitete Gaittil Fin , in Verbindung mit Ivar na
(nach den Ulster Ann.) Atle oder Eywind. Die dalriadischen Schotte
wanderten (VI. Jahrhdt.) in das Land der in hochländische Gruithne un
südliche Albanigh getheilten Picten [Alfen oder Albanen und Laven]. Nacb
dem der letzte König der Südpicten von den Wikingern erschlagen waj
eroberten die Schotten (unter Kenneth Mac-Alpin) das Land (839 p. d]
Juppiter, quasi Jnvis pater (ut Janus pater, Mespiter etc.), juvans pater. Jovi
cohors fuit legio instituta a Diocletiano Aug. Jovis ab Jehova (Forcellim
Diovis pater (Jupiter), divus pater. Dem Zeus trat ein dtajvrj , dem Jopite
ein Jova oder Juno zur Seite, zlios xcoSiov, Pellis victimae quae Jovi immo
labatur, immolabant autem victimas Jovi Milichis et Gtesio (Suidas). Drusn
primos domuit Ußipetes, inde Tencteros percurrit et Gattos. Nam Marcomai)
nornm spoliis insignibus quendam editum tumulum in trophaei modum exeolui
(Florus). Die Germanen hatten (nach Procop) röthliche (vTtfyo&gog, rubrufufi
Haare. Herodorus (bei Steph. Byz.) unterscheidet von den lberiern die Cynetei
die Gleten, die Tartessier, die Elbysinier, die Mastianer, die Calpianer bis zui
Khodanus. The Albenses of Alba fucensis (in Aequ.) belonged to the Fabi*
tribe, while the Marsi, as well as the Sabines and Peligni , were included i
the Sergian (s. Bunburg). Alba Helvorum, als Alps oder Aps (der Heivier
Alba Angusta, als Aups. Alba Docilla in Ligorien. Alba longa (durd
Ascanius gegründet) stand an der Spitze des lateinischen Bundes. Die AI
banier kämpften (zn Pompejus Zeit) mit den Armeniern (als Alanen mrt
Massageten verwandt, von Jason's Gefährten oder Herakles stammend). Di*
Wasserwerke 'im Albanns lacus dienten nicht nur gegen das hohe Wasset,
83
als schwarze oder Dänen und weisse oder Normänner) oder
Heiden (Geinte), sowie Lochlannoch (Einwohner an den Binnen-
seen oder aus Norwegen), wobei die Dänen Dubh-Lochlannoch
(Dut>l-Geinte oder Dubh-Gall), die Nordmänner Finn-Loch-
lannoch (Finn Geinte oder Finn Gall) genannt werden. Der
irländische König Cormac (279 p. d.) richtete (zum Schutze
der Küsten gegen Piraten) die irländische Militia *) ein (unter
sondern auch zum Bewässern (nach Cicero). Am Tempel des JupiteifLatiaris
auf dem Albanas mons wurde das jährliche Opfer der Lateiner gebracht. Die
Albici auf dem Berge bei Massilia dienten in der Flotte (nach Caesar). Die
camischen Alpen endeten in den Albü montes. Albium Intemelinm war
Hauptstadt der Intemelii in Ligarien. Die Albis entsprang bei den Hermun-
duren. Tiber, als Albnla. Album Promontorium bei Tyrus. The name Alpes
is derived from the celtic word Alb or Alp (a height), als Sdlnia (b. Lycophr.).
Albion und Jerne bilden die britannischen Inseln. Alpilzuri am Maeotis (nach
Jornandes). "Afaus rtorafibe, als Nebenfluss des Ister (b. Herod.). Albainn,
Gebirgsland der Galen (als Albanach). Die "OXßia genannten cPhtcua hiessen
"Ahtta (zu Steph. Zeit). 'Jlftavoi mit *Äkßavo7tolk (b. Ptolem.), als Skipe-
taren. Winter grim (Beda), quemadmodum Latinis rigor est a Qiyoco (frigeo).
Suecis saevus grym dicitur (Wächter). Guti iidem sunt qui Gotti (Gothi et
Goti). Die Getae werden goth. Gutans, die Gaudae Gotos, altn. Gautar, ags.
Geatas, ahd. Kozä. Wer in diesem Gleichlaufen der thracischen Getae und
Gaudae, der deutschen Gutans und Gautos die Identität beider Völker nicht
erwiesen sieht, ist geschlagen mit Blindheit (J. Grimm). Sebudinum oder
(bei Ptol.) Vindinum ist Hauptstadt der Aulerci-Cenomanni. Mediolanum
(Evreux), als civitas Eburovicum (der Aulerci-Euborives) oder Ebroicorum.
Eboracum (York) war Hauptstadt der Brigantes (in Britannien). Ebrodunum,
Stadt der Caturiges. Eburi, Stadt der Lucanier. Ebura in Hispanien. Ebora
in Lusitanien.
*) Nach König Donogh (919 p. d.) wurde (zum Schutze gegen die dä-
nische Seeräuberei) Sitrick zum König gewählt, der sich mit den Dänen gegen
Ceallachan, König von Munster, verband, und als in der Seeschlacht der ir-
ländische Admiral Failbhe getödtet wurde, sprang der Vice-Admiral Fingall
*uf das feindliche Schiff und umschloss den Anführer, um sich mit ihm in
die See zu stürzen. Malachy verband sich mit dem König von Ulster, um
die Dänen aus Dublin zu vertreiben (980 p. d.). Statt des Thorgisl (der
den Irländern die Nasensteuer auferlegte) wurde von den Engländern (nach
Giraldus) Gurmund als Eroberer Irlands genannt, ein (bei Flor.) mit Hastiog
(der Eroberer Luna's, als Roms) zusammenfallender Wikinger, der aus Afrika
gekommen (844' p. d.). Nach dem Tode des irländischen Königs Niall
(846 p. d.) fiel der Thron an den fremden Usurpator Turgesius, der die
Nasensteuer auferlegte, bis durch Malachy von Meath getödtet (s. Warner).
Mit der durch Gomer von Japhet stammenden Colonie des Partholan kamen
(nach Irland) die (durch Nimrod von Ham hergeleitete) Fomorier, die sich
«mpörten und (als Riesen) Tyrannei übten, bis in einer Schlacht durch die
Parthalanier vernichtet, die indess selbst der durch die unbegrabenen Leichen
^ropsachten Pest erlagen, worauf die verödete Insel durch die Nemedier nen
b«*ölkert wurde (3000 a. d.). Sicut a Bruto duce Britannes nomen traxerunt,
8fe Hybernici ab Hebreo duce, vel secundum alios ab Hibero Hispaniae fluvio
^de pervenerant, dicti sunt et Gaideli a duce sie dicto, sicut ab uxore
Gaideli illius, quae vocata est Scocia sunt dicti Scoti. Quidam tarnen autu-
^ant a Wandalis (Giraldus). Als Cruithne (der durch Partalan von Noah
lammte) nach Irland (Erin) kam, herrschte dort König Finach, der Geissein
von den Cruithneach (Picten) nahm. Gud war der erste König über ganz
Alban. Die Cruithneach, Kinder des Gleoin (Sohn des Ercol), kamen von
<hracien (wo König Policornns herrschte) und segelten (nachdem sie in
6*
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dem Befehl Finn's). Es war eine der Plagen in der Regiertm
des belgischen Königs Lhud (Sohn des Beli M.), dass di
Goranier (Iceni CoritaniJ Alles wussten, was in seinem Reicli
vorging*); so dass man auf ihre Vernichtung sann (nach Tj
Frankreich die Stadt Pictavis erbaut) nach Ibh Cennselaigh, den Konig v<
Leinster gegen die Tnatha Fidhba unterstützend. Die die Aitheach-Tuatl
besiegenden Tnatha de Danann [dänische Teutonen oder Völker) in Irlai
(blondhaarig und blauängig) errichteten dort (nach der Sage) die Tumult
(s. Martn). Gaoidh (Gaoidhleag oder irische Scoti) ist dialektische En Stella*
aus dem alten Yind. Das kymr. gwynt ist germ. vind, slaw. wjetr, lat. ventc
Kymrisch würde der Name Gw.yntel, Gwynteleg lauten, ist aber entstellt ac
Gwyzel, der Etymologie mit gwyz (waldig) wegen (s. Zeuss). Wät von Abali
(Biterolf), Steine von Abalie (Alzabe oder Mohrenland in Arabien). Heccar«
(Eckhardt), den haben die Alten für einen Richter unter das Thor der Hellet
gesetzt, der die Leut gewarnt und gelehrt, wie sie sich in der Hell' sollen
halten, ist noch ein Sprichwort, als der troisch Heccard (bair. Chr.). Liedei
vom westgothiscben König Dieterich. Der König Brunstein, als Bruder des
Jarl Radgeir von Salerni. In the Celtic of South Britein, the Irish were
termed Gwyddel; woodlanders (from gwydd, trees er shrubs) and CaledoDia
was termed Oelyddon , coverts or thickets of wood , and the tribes, who in-
habited such thickets Geltiaid (Gelts) or men of the covert. The Welsh (in
the XII. Century) are found to apply the names Ysgodogion and Ysgotiaid,
inhabitants of the woods, from ysgawd (shade) to the Scots, and that of
Ysgot-iaith to the Gaelic lauguage (the Welsh word Gwyddel being peca-
liarly applied to the Irish- or Scots of Ireland). Gall (as well as gwal) means
cleared and reclaimed land as opposed to sylvan wilds, tir gal heb anialweh
a land that-is cultivated and without a wilderness (Gallus being a cultwtor).
Nach Pausanias war Galater spätere Benennung für die Kelten.
*) Beli ap Benil was entombed upon Salisbury Piain, occupping the
bedd yn y Maes Mawr, where he remained grasping in his hand the dread-
ful and gigantic weapon called the bladespear. Mochteus (bishop of Ludha
in Ireland) was persecuted in his infancy by the magician Hoan, but in
after years converted him to Christianity. Bgeravixai (vijooi), vAlßiov xot*
liftf] (Aristoteles). Caesar unterscheidet das östliche Hibernia und das
westliche Britaunia, Strabo umgekehrt. Sunt qui et alias prodant, Scandiam,
Dumnam, Bergos maximamque omnium Nerigon, ex qua in Thulen navigetur
(Plinius). Thule Belgarum litori opposita est (Mela). Alboin (kelt. Alp)
Gebirgsland [Albingien]. 'Qxeavbs Ovegyivios, als Meer südlich von Hiberui»
(Ptol.). Litus ignobile est, lapideum ut vocant, in. quo Herculem contra Al-
bionem et Bergiona, Neptuni liberos, dimicantem, cum tela defecissent, ab
lnvocato Jove adjutum imbre lapidum ferunt (Mela). Lingua Britannic»
oder Cambrica. Die Cambri (Cumbri) nennen sich Cymry (Vyliscemeo).
yvcDQifMtiTaToi Eovyafißqoi re xal KijißQoi (nach Strabo) unter den Germanen
im Ocean. Die Cimbri meditarranei sind (nach Zeuss) Sigambrer (Sicambri).
Die Aduatuker galten als Abkömmlinge der Cimbern. Die Krieger des
Konigk Odoacer (Gttrocus), Offeri sone, die aus Ungarn nach Italien gekommen,
wurden bei Ravenna von Raben gefressen, als von Diderich von Berne mit
den Gothen (dem die Römer das Land gaben) besiegt (s. Abel). Erp heisst
Odoaker, als der abwesende der Ermanrich verstümmelnden Brüder. Nach der
Besiegung Ermanrich 's in der Rabenschlacht kehrte Dietrich zu Etzel zurück.
Der Riese Heime war im Kloster Wüten bei Insbruck begraben (s. MülleDhoff)-
War Komen si der Wilzen diet (Marner). Winelint oder Goldrun. Die Ca-
lodici genannten Serben (von der Göttin Koleda) bis an die Elster. Die
Stadizer oder Stodoraner von Gott Stado oder Stodo. Milte bedeutet Biese
(im Lithauischen). Mütechaner (Miloxi) in Dacien. Miltschaner (Milceri)
oder Milzer in der Oberlausitz. Die Milenzer (Miltschaner oder Milzer) bei
Lacedämon empörten sich unter Romanos Lekapenos. Ortvin und Erb ziehen
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silio) [als zauberische Buschmänner oder, für die Indianer,
Eskimos], Aehnlich die Curetes genannten Cori (Ad. Br.).
Lindum und Rhage (Lincoln und Leice&ter) waren Städte der
Coritani (nach PtoL). Die von den Scoti (Hibernia's) Land
erbittenden Picten*) (de Scythia) wurden nach dem Norden
in Gemeinschaft mit dem jungen Theter gegen Ermanrek (s. Müller). Akt
Orlunga trausti ist (nach der Vilkinasaga) Vater der Hanlnnge (Aki nnd Et-
gard), als Diether. In dem Namen Aki (Oldungatrausti) Orlungatransti ist
der Name des Pflegers Eckehart (des treuen Harlungemannes) enthalten (s.
W. Grimm). Brünhild entschlief (durch Odin's Schlafdorn), weil sie als
Valkyrie dem Unterliegenden Sieg verliehen) im Walde Skatalund (Herl).
Wodan wird getäuscht, den Longoharden, statt Vandalen, Sieg zu verleihen.
Harlinge oder Herelingas im Herulerlande später Slawen Dehen Theutonen des
Diet. Der Slawenfürst Akosmir in Belzetia (neben den Ba'iowrjrcu oder sla-
wischen Boötier) versuchte den in Athen lebenden Söhne des erschlagenen
Kaisers Constantin vergebens zur Wiedererlangung des Thrones zu verhelfen.
Die esthnische Küste hiess Harria nach den B irren (Reval oder Hirrynu)
oder Sciri (neben Venedi und Sarmaten) an der Weichsel. Die Heruler waren
(nach Schaffarick) Nachkommen der Hirre'n. Der thüringische König Irmin-
fried flüchtet vor den Sachsen zu Theodorich (oder vor den Sueven zn Attila).
Sivrit (Sigfried) wurde am Brunnen beim Dorfe Odenheim (Otenheim) vor
dem Odenwalde erschlagen. Der verhasste Niding, vor dem Dieterich nnd
Hildebrand fliehen, heisst Otacher oder Sibich. Odoacro (Adoacro) instimolante
zwingt Ermanaricus den Theodorich zu Attila zu fliehen.
*) Picti qni Niduari vocantur (Vita St. Cuthb.). Pictornm patria qnae
modo Galwedia dicitur (Vita S. Kentig). Die Atticoti waren Menschenfresser
(nach Hieron.). Straecled-Vealas als Shatduttenses neben Picten (Asser.).
Aj}fifjrai (bei Ptol.) als Demetae (bei Gildas) südlich von Wenedotia der
Kymri oder Gambri in Cumbraland oder Vales. Venedotia qnae Nordwallia
(borealis Wallia), Demetia vel Sudwallia, qnae britannice Dehenbarth (dextra-
Ms pars), vel Powisia , quasi media vel orientalis (Girald). Die Cornubii in
Damnonia wurden (von den Angelsachsen) Vest-Vealas oder Cornvealas genannt.
Die vor den Sachsen fliehenden Dumnonii Hessen sich in Armorica nieder.
Armoricanos vocamus in nostra lingua Letavici, semitacentes (Nennius) als
Letani (Llydaw) oder Letavi von litus (11yd an oder latus) oder litorale (s. Zeuss).
Wieland rächt sich an dem König Nidung (Nidhad oder Nidud), der ihn an
den Fns6sehnen gelähmt in der Kälte gefangen hält (angels.). Schmidt Her-
tarich in Wasconilant. Wasicheuwald als Odenwald (Niebelungennoth). Die
AJfar nannten (nach Alvismal) den Mond Artali, da er nach Ny (das erste
Viertel) und nid (das niedergehende Licht) gezählt wird. The Gwyddel Fichti
(Picts) are called (in Irish) Cruithene or painted (brithwr), covered with flgures
or images. Pictones (in Pictavia) bei Poictiers (oppidum Lemonum). .Brittia
(von Angeln, Friesen und Briten Dewohnt) lag (durch einen Wall früher ge-
seilt) zwischen Britannien und Thule (nach Procop). Manogan was father of
?eH Mawr. The Vecturiones (vectorium from vectura, freight or conveyance
10 ships) and Caledonians formed the Picts (of Amm. Marc). The Scots (not
ataining their bodies like the Gwyddel Fichti or Picti) were simply Gwyddel
(Ga*<iheal) oder Ysgodogion. Amm. spricht von den Einfällen der Picten nnd
™<*Usxi in Britannien (360 p. d). Die Gwyddel Fichti kamen aus Irland den
~al©doniern gegen Severus zu Hülfe. Herbilo (Bruder des Emelricus^ rex
Xe,*toniae) hatte drei Söhne, Emelricum, Vridelonem et Herlibonem, qui Har-
gQ^i (Harlongi) sunt nuucupati (Ann. Pegav). Brisachgowe (bei Breisach im
(Ok88) quod *e*tus olim fresse illorum, qui Harlungii (Harelungi) dicebantur
l^°n* üreP*)* Harlingsberg bei Hildesheim. Harlungevelt (in Oestreich)
.*<* Harlungeburch bei Medilike. Triglaf wurde auf dem Harlungberg bei
^^denburg verehrt (s. Heffter). Emelricus (rex Teutoniae), comitem dit-
86
verwiesen (s. Beda). Der Menapier Carausius, vom Kaiser
gegen die seeräuberischen Franken und Sachsen abgeordnet,
landete mit seiner Flotte in Britannien*) und gründete dort mit
fränkischen Hlilfstruppen ein fränkisches Reich (von Diocle-
tian als Mitkaiser anerkannt) , bis er (294 p. d.) ermordet
marumVerdunensem et Herlibonem Brandenburgensem fratres habuit (1155 p.d.).
Dietmar (Sohn des Amelunc) ist Vater des Dietrich von Bern. Meizunc von
Ditmars unter Ermanrich's Helden. Nordalbingia, continens Tithmarsos, Hol-
sates, Stormarios (s. Helm). Marsi (et Gambrivi b. Tac.) als Theil der Sigam-
brer (bei Strabo) und Marser am See Fucinns (mil Volsker, Aeduer, Hernicer)
gehörten zu den Sabinern (mit Vestini). Marsigni mit (Gothini, Osi, Bari)
hinter den Markomannen und Quaden. Osantria war Ermanarich tributpflichtig.
Diether der Alte ist Vater der Dietlind, Mutter des Dietleib (aus Spanien, als
Verwandter des Dietrich von Bern). In parte Asiaticae Scythicae gentes qua»
posteros se Jasonis credunt, albo crine naseuntur ab assiduis nivibus (Isidorus).
Von Gayelglas, Sohn des Neolms (in Athen), wird die schottische Sprach»
gälisch genannt. Unter den Söhnen Mileadh's kam Grnithnechan , Sohn des
Lochit (Sohn des Ingi) zu den Briten von Fontreen, die Sachsen zu bekämpfen.
Ueber Herimun wurde ein Gairn gehäuft (bei seinem Tode).
*) Als der Augustus Gonstantias zu Eboracam (York) gestorben war, er-
hob das Heer (mit den Allemannen unter König Crocus) seinen Sohn Con-
stantin zum Kaiser. Gonnubiis mixtis nonnihil in Sarmatarum habitum foe-
dantur (Tacitus) die Bastarnae. Plutarch erwähnt (bei Gelegenheit der Kim-
bern) die gemischten Keltoscythen. Die Bastarnae heissen Geten (bei Dio
Cassius). Die Bastarnae werden (als tapferstes) unter den Hülfsvölkern des
Mithridat erwähnt (Appian). Alexander M. fand jenseits der unteren Donau
nur Geten. Glondicus, regulus Gallorum (dux Bastarnarum) bei Liv. Mera£v
TJ evy.iv cov xal Bacrue'ovcDV Ka^itiavoi (Ptol.). Blastarni in den Alpes Bastarnicae
(Tab. Peut.). Baaieqvas Se, Shv&ixov h'&vog (Vopiscus) siedelt Probus auf
römischem Gebiet an. Die Peuceni sind Bundesgenossen des Ostragotha (Jörn.).
Glaudian scheint unter Bastarnae Gothen zu bezeichnen (s. Zeuss). Allobroges,
Gallorum gens, urbes habebant expugnata difflciles, quod propter aestus reci-
procationem quotidie nunc continentis, nunc insulae formam induebant, navi-
bus vero bellum gerebant. Gum autem Gaesar excelsos valles circum illorum
urbes flxisset, et vallis pontes imposuisset, fluctus quidem per medium vallum
sub pontibus transibat, Romani vero tuto et absque interruptione opus con-
tinuabant (Suidas, nach Appian). Gonstance Chlore e*tablit une colonie de
Letes-Sueves en l'Avernie (s. Bielawski). Die in Feuer gehärteten Holzlanzen
der Gallier Messen gais (gaesum). Hercules gründete Alesia, als Mittelpunkt
Galliens (s. Diod. Sic.). Die Rhoda oder Rhodanausia an der Rhone grün-
denden Rhodier folgten den phönizischen Golonien in Gallien. Der phönizische
Kaufmann Euxenes landete (600 a. d.) im Lande der Segobriger und vermählte
sich (nach Aristoteles) mit Gyptis oder Petta (Tochter des Königs Nann), die
ihm beim Mahl den Trunk kredenzt (Massilia gründend). Gateia, jaculum
fervefactum, clava ambusta (Virg.). En läugue gallique gath-teth signifle dard
brulant (s. Armstrong). Die Böhmen gebrauchen keine Speere, sondern be-
siegen die Feinde mit Fletschen wol snidunde (im Biterolf). The Gaelic Co-
dadb (a mountain), Gudh, Guth (Guit) head. The don comes from an or on,
water (t and d being known preflxes), as the river Don in Yorkshire, meaning
stream (s. Dyer). The old name of Salisbury (sal or hill) was Sorbiodunum
(8. Dyer). York (Eboracum or Caer Effroc) or Evor-wic (Caer-Ebrauc) was
founded by King Ebraucus. Birmingham, als Breminium. The Haedui(Edoi
cattle and du or country) retained (Britannia) the name of ttfeir parent tribe
of Gaul (according to Whitaker). Cumbri in Cumberland (von Cimbri). Die
römischen Semnonen und Indigeten lassen sich mit den griechischen Heroec
vergleichen (s. Preller).
87
wnrde. Niul M. siedelte (375 p. d.) die Picten (Dailriadha)
in Caledonien an (Albannach). Plinius unterscheidet unter
den britannische genannten Inseln Britannia*), als Albion.
Die Briten, die vergeblich die Hülfe des Consul Agtius (446
p. d.) angerufen**), warfen selbst die Picten und Scoten zurück,
*) Bei Aristoteles bilden Albium and Jerne die britannischen Inseln.
Nach Eustathins besteben die Bretaniden aus Ouernia und Alouion (Bernia
and Albion). Nach Diodor sollten die Briten von Iris (Irland) zn den Cim-
meriern oder Kimbern geboren. Räuber oder (im Gallischen) Gimbrier (s.
Pompejus Festus) Messen (bei den Germanen) Cimbrier (nach Plutarch). Guer-
rier, Kimper, Kimber (Rostrenen) im Bretonischen. Die Delphi plündernden
Celten (Tectosagen, Trocmier und Tolistobogi) biessen Cimmerier. Die Treroner
fielen als Cimmerier in Asien ein. When the Britons became emancipated
frora Roman law and discipline, and were once more subject to their Geltic
chieftains, they became Cymmerwyr and were distinguished as praedotory clans.
That change began to take place in North -Wal es about the time, when Maxi-
mus was emperor and Cynedda, the ancestor of the Gwynethian princes had
come thither from the Isle of Man. They treated tbe Roman province, as the
Gael of Scotland used to treat the Lowlands , and as the Lowland borderers
nsed to treat the northern frontier. Tysilio leitet Cymmry von Oamber (Sohn
des Brutus) unter den Oumbriern. ßrigantes als Räubernation, prig or thief.
Das Nordmeer hiess (nach Philemon) Morimarusa (Todte See) bei den Gimbern
(s. Plinius). „Mory Marw is Welsh for the dead Sea.Ä In this arm of land,
which Stretches out from the district of the Hedui (that of üchester and Glaston)
wd which is intersected by the river Uxella was situated that of the Cim-
brians. It is not equally clear whether those gave unto Wales its modern
aPpellation or whether the origin of the Gimbrians is more ancient (Richard
°f Circencester). There are seen here the columns, which the ancients called
tbose of Hercules, and the isle of Hercules is not far distant. Graecorum
(Gothorum) philosophi nannten Britannien (nach der Geogr. Rav.) Micosmis oder
Micosini (Microcosmos) oder die Insel der kleinen Welt. The name Gwynedd,
Guoienit or Venedotia (for North Wales), belongs to the geographical vocaby-
lai7 of the IX Century. In England , although the names of the towns and
*JÜages are almost universally of Anglo-Saxon derivation, yet hüls, forests,
n*ers etc. have generally preserved their old Geltic names (Percy). The crom-
lech (crooked or covering stone) , the llech faen (broad , flat , altar like stone)
*nd the maen-hir (tall, upright stone, like the Roman god Terminus) designate
ntie structures or natural masses of rock (s. Edmunds). Besides St. Gain and
Ss. Bodda or Badawc , which it share6 with the Welsh , Cornwall has some
Niots of its own (Edmunds). Nonn is remembered as the mother of St. Dewi
« David.
**) The Romans obtaiued their name for the capital by turning Gwent
(champaign in Briton) into a feminine Substantive and then adding the name
°f the rave, which inhabitcd the particular district, as Venta Belgarum, Venta
fcenorum, Venta Silurum etc. The Saxons also converted the Welsh name
°f the district into a feminine Substantive, Wint-e . gen Wintan , and they
^led the capital of such di6trict Wintan ceaster, the city of Wint-e (s.
Goest). Die Münzen des Marcus Gassius Posthumus (des gallischen Statt-
halters unter Gallienus, der, zum Kaiser erklärt, von Trier über Gallien,
Spanien und Britannien herrschte) trugen die Legenden Hercules Magusanns
und Hercules Deusoniensis. Der britische Herrscher Carausius (aus • den
b«lgi8chen Menapiern) rief die Franken nach Batavia. Menapia in Wexford-
shire was founded by certain of the Geldrian Menapii and was one of the colo-
*»es of Fir-Bolg or Belgians settled in Ireland. Carausius (als Statthalter von
Armorica und Befehlshaber der romischen Flotte) usurpirte die Herrschaft in
JJritannien und siedelte die irische Colonie der Gwyddelischen Picten im nörd-
ücheij Britannien an (wars of Caros bei Ossian). Sein Nachfolger Allectius
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wandten sich aber dann (unter König Vortiger) an die Sach-
gen (s. Gildas), die (449 p. d.) landeten at Ypwines fleot
Der schottische König Kenethus (Sohn des Alpinus) unterwarf
die von den Dänen bedrängten Picten*) (trotz späterer Hülfe
wurde von Gonstantius besiegt Die auf ihrer Flacht in Neu-Ysenburg ange-
siedelten Waldenser fanden Beschäftigung in Niederrad. Sie zogen täglich am
Königslacherbronn vorüber, den Weg, der noch heute (1861) der „watsche*
Weg heisst, früher auch der Wälsch-Dorffer-Weg. In Welsh, Armoric and
Irish the word glas signifles green, and in all of them it also signifles blue
(Glas nef is blue sky, glas goed is green trees , but whether glas gwn be a
blue gown or a green one is indeterminate). Von der Gottin Geridwen, ans
deren Kessel er Allwissenheit getrunken , wurde Gwion durch die Wieder*
geborten gejagt, bis als Taliesin erscheinend. Olassis romana ab ostio Rheni
ad solis orientis regionem usque ad orbis extrema navigavit (auf dem Monom,
von Ancyra). Mannan-M ac-Lear , whom the inhabitants of the isle of Mao
believe the father, founder and legislator of their country (V Century), they
pretend to have been the son of a king of Ulster and b rother to Fergos II
who restored (422 p. d.) the kingdom of Scotland (s. Parr). Die Hedoi in
Somersetshire, die Morini von Dorset, die Senonen von Hampshire, die Bhemi
oder Bibroci in Berkshire und Surrey, die Attrebatea in Hampshire, die Cimbri
in Devon hatten ihre Vertreter in Gallien, während die Eingeborenen im Innern
Britanniens von Caesar unterschieden werden.
*) Unter Drush (Sohn Feradac's) wurden die zu einem Gastmahl ein-
geladenen Picten von den Schotten erschlagen. Die Golonie Beddas zog (nach
Boece) von Irland über die Hebriden nach Britannien. Das pictische Konig*
reich von Drumalban (V. Jahrbdt p. d.) wurde (IX. Jahrhdt.) durch das von
Kenneth Mac Alpin gestiftete Königreich der Schotten besiegt. Das auf Dal-
riada (Argyle) beschränkte Königreich der Schotten, 498 p. d. gegründet, war
eine Zeit lang den Picten unterwürfig gewesen (s. Skene). Im Leben des
heiligen Gadore kamen die Schotten von der Stadt Ghorischon inLydien nach
Cloyne in Irland. Schotti, quasi Sciti, quia a Scithia regione. Die Fene
(Scuitt oder Gaedhil) stammen von den Söhnen Milidh's. L'Ecosse etait
diviee'e des la plus haute antiquite en Albanie, re'gion des montagnes, Maiatie
(Mag-aite), re'gion des plaines, et Galldonie (ou plutöt Geltique), re'gion des
forftts (s. Thierry). Les tribus Pennines ou des pics habitaient le grand
Saint-Bernard (dans les Alpes). Die Gallier (Boier, Senoner, Lingoner), die
mit den Römern kämpften, hi essen Gimbern. Nach kurzem Widerstände
schlössen die Belgier Frieden mit den Gimbern, die ihre Beute in der Festung
Aduat Hessen, und in Narbonica befreundeten sich die Gimbern nur mit den
Volsco-Tectosagen. Die Sprache der (den Gimbern benachbarten) Aestyer
war linguae britannicae proprior (Tacit.). Die (279 a. d.) in Griechenland
einfallenden Gallier (Volsco-Tectosagen) hiessen (b. Appian) Cimbri. The
Gruithne or Picts were a colony of of soldiers, who married wives whom they
had obtained from the Irish (s. Skene) und erwählten die Könige (nach Bede)
de feminea prosapia (irisch zu sprechen erlernend). M'Lennan vermuthet
Polyandrie unter den Picten. Gruithne theilte das Reich der Picten unter
seine Söhne (470 p. d.). Nach Bede herrschten die Picten ursprünglich in
dem Gebiet nördlich von Firth of Glyde (später durch die Scoten besetzt)
Die (360 p. d.) in die römische Provinz einfallenden Schotten wurden (369
p. d.) durch Theodosius zurückgetrieben. Gegen Maximus verbanden sich die
Schotten (von Irland) mit den Picten des Nordens (s. Gildas). Die schottische
Golonie (aus dem irländischen Dalriada) wurde durch Erc's Söhne (495 p. d.)
geführt. Die Schotten wurden (560 p. d.) von den pictischen Königen zurück-
getrieben, aber Aedan brachte eine neue Golonie. It Berchan calls Duf (eon
of Malcolm) Dubh (concealed under the bridge of Kinloss, during which time
the sun did not eh ine), who was slain at Forres (967 p. d ) and bis antagonfet
(Culen) Finn or white (Dubh or black). Scoti qui Britanniam inhabitant, &•
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der Angeln) 839 p. d. (nach Fordan). Pictavia a Pictis est
nominata, quos Cinadius delevit. Die Edlen der Picten*) wur-
den von den Scoten verrätherisch beim Gastmahl erschlagen
(s. Higden). Die (gallischen) Scordisker, die sich (beim Sigovesus-
zuge) in Illyrien**) niederliessen, tranken (nach Amm.) Blut
the Dalriads (b. Beda). Irland ist patria Scotornn (b. Beda). The name under
ita Saxon form of Scotland passed from Ireland to Britain (beginning of the
X. centnry) and ander its Latin form of Scotia from Ireland to Scotland
nnder Malcolm II. (s. Skene). The Celtic term of Alba or Alban was conflned
to the country north of the Firths of Forth and Clyde Ailred calls the Gal-
wegians (öf Galloway) Galli. Oswald (king of Northumbria) omnes nationes
et provinciae Britanniae, qnae in quatuor linguas, id est Britonum, Pictorum,
Scottorum et Anglorum divisae sunt, in ditione accepit (Bede) 642 p. d. Ida
regnare coepit anno 547, a quo regalis Nordan hymbrorum prosapia originem
tenet (Bede).
*) The North umbrian king Oswald is termed Rex Nordorum. The Picts
settled nnder Grnithne, who divided Albion among his seven sons. From
Cathluan, the flrst king, seventy kings reigned over the Picts tili Constantin.
Picti Saxonesqae et Scotti et Atacotti Britannos aernmnis vexavere continuis
(Amm.). Carausius apnd Bononiam per tractum Belgicae et Armoricae pa-
candnm mare accepit, qnod Franci et Saxones infestabant (Entrop) Ende des
III. Jahrhunderts. According to Fordun tbe Scots derived their origin from
Gaythelos, son of Neolus, king of Greece, who went to Egypt (in the days
Moses) and married Scota, danghter of Pharaoh (leading the Scots to Spain,
from where colonies went to Irland nnder Symon Brek, who bronght the
marble chair, on which the kings were crowned). Under Ethachius Bothay,
the Scots passed over into Scotland and gave the name of Scotia to that part
of the island, formerly called Albion. Sometimes the Picts settled in Scotland
and married wives of the Scots. The Scots (from Irland) elected Fergus (in
Scotland), as their king (330 a. d.). After the Scots were converted to
Ghristianity (203 p. d.), Engenius king of the Scots, was slain by the Picts
and Britans and the Scots were expelled to Irland. Kenneth Macalpin who led
the Scots out of Ergadia (which they had occnpied under Fergus) conqnered
and destroyed the Picts, becoming king of the whole of Scotland (Skene).
Le gael Ber signifles Heros (du Me*ril). Das Königreich Bergen (am Biterolf)
ist eins der spanischen Reiche (s. Jänicke). In Berlich (in Göln und Augs-
burg) liegt Berg (nach Düntzer). Slawenstamm der Freniti (Geogr. B.), als
Brezici oder Wrezici (russisch). Die Slawen finden sich (b. Ptol.) als Stavani
oder Stlavani (von Düna bis Ilmensee) und Suoveni (Sloveni) in Scythien (am
oberen Dnepr). Silvanectes (b. Plin.), als Ulmanectes oder Ulmanetes (neben
den Bellovaci). Die Gothen vertrieben die Ulmerugi (Holmrugi) von der Küste
(nach Jornandes). Die Ulmigeri oder Ulmigani (Ulmerugi oder Inselburgen)
vermischen sich mit den Gothen aus Skandinavien (nach Christian) zum Volk
der Preussen (unter Bruteno und Widewut). Blannovices oder Brannovices
(von Anlerci brannovicibus und brannoviis). Die Allemannen, die (III. Jahrhdt.
p. d.) in das Gebiet der Gabali und Gallien einfielen, wurden von Orocus
geführt, und der Häuptling der Vandalen, Sueven und Alanen (V. Jahrhdt).
hiess Orocus. Poitiers war Hauptstadt der Pictones oder Pictavi, mit denen
die (den Veneti benachbarten) Lemovices armoricani (am Meer) vereinigt
wurden. Avaricum (Hauptstadt der Bituriger) vom Fkiss Avera.
**) Saevissimi omnium Thracium Scordisci fuere (Florus). Nach Athenäus
waren die Scordiscer Ueberreste des vor Delphi fliehenden Gallier-Heeres.
EkoqSUjkoi an der Mündung der Save (Ptol.). Le nom Aquitaine (Aquitaine)
s'est transforme* en Guienne, alteration qui ne date guere que du regne de
Saint-Louis (Monlezun). Dagobert (Mörder des Brunulf, der den gascognischen
Herzog Amand besiegt hatte) cedait ä son frere (Caribert) le pays situe entr*
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aus Schädeln. Die (zu Theoderich's Zeit) räuberischen Breuni
(Breunarii oder Pregnarii) oder Breones heissen (bei Aribo)
Vallenses*) (Bewohner des Jenthaies). Zu disen ziten was
la Loire et les Pyrene*es, avec le titre de roi (d'Aquitaine) ou Koning (re*-
sidant ä Toulouse). Vor dem Rubicon bildete der Aesis fluvius die Grenze
des cisalpinischen Gallien (s. Strabo). Die Venostes bewohnten das Val der
Venosta (Winthgau-Thal). Drysidae memorant revera fuisse populi partem
indigenäm, sed alios quoque ab insulis extimis confiuxisse et tractibus trans-
rhenanis crebritate bellorum et alluvione fervidi maris sedibus suis expulsos
(Amm. Marc). Edwards a constate dans les populations issues de sang gau-
lois deux types physiques differens Tun de l'autre, et Tun et.l'autre bien
distincts des caracteres empreints aux f amilies etrangeres, types qui se rap-
portent historiquement aux Galls et anx Kiraris. Die Gallier trieben ihr
Vieh durch die Elbe in das Land der Franken (Claudian). Uxores habent
den! duodenique inter se communes, et maxime fratres cum fratribus, pa-
rentesque cum liberis (Caes.) in Britannien. Uapa rols Bltovql^i (in Abhängig-
keit von den Aeduern) otSrjfovyeZa iariv porelet (Strabo). Genf war Stadt
der Allobroger (Allobryger). La meme supe*riorite* que les Espagnols avaient
acquise pour la trempe de l'acier, les Gaulois y parvinnent pour la trempe
du cuivre (s. Thierry). Stannum album incoquitur aereis operibus, Gal-
liarum invento, ita ut vix discerni possit ab argento (s. Plin.), gloria Bitu-
rigum fuit. Gaodheal (bei Cormac) he'ros, c'est-ä-dire homme allant par vio-
lence (pillage ou vol) a travers tout pays habite* (s. Pictet). Dans le langage
populaire PAngleterre (Ynys Prydam ou File belle) est toujours appelee
Lloegyr (Pictet). Mars heisst Camulus auf einer Inschrift der Remi (s.
Gruter). Caesarodunum war Hauptstadt der Turones (bei Tours). Les Bre-
tons appellent encore aujourd'hui cette ville (Venne ou Vannes) Wenet (ca-
pitata des Veneti). Venetia ist (bei Caesar) Hauptstadt der Veneti, die (bei
Strabo) Beigen heissen. Caesar nennt die Rhedones unter den Küstenvölkern
(neben Venetos, Unellos, Osismios, Curiosolitas, Sesuvios, Aulercos) in Gallien.
Viudinum oder Cenomanni (Mans) war Hauptstadt der Aulerci cenomanni.
On trouve encore maintenant de veritable succin et d'autres re'sines fossiles.
assez semblables en Languedoc et en Provence pres des bouches du Rhone
(8. Martin).
*) Vallis führt (s. Curtins) auf eXos tfXig). Nori und Juthungi (Vithungi)
wurden von Aetius bekämpft (Sidon.). Weles (Wolos), als Hirtengott (slav.).
Der normannische Seekönig Weland wird 861 p. d. getauft. Natio Sclave-
norum (an der Ostsee) quae propria lingua Weletabi, francica autem Wiltzi
vocatur (Einsh.). Xeleia, ligurische Stadt (bei Plin.). In Pago Retio, quod
alio nomine Churewala appellatur (885 p d.). KaXrjSovioi xal Moudttu
(Dio Cass.) in Britannien. Scoti (et Attacotti) de occidente et Picti (Dicali-
donas et Vecturiones) de aquilone (Nenn.). Die Skoten (unter Keneth) be-
siegten die Picten (839 p. d.)- Istoreth Istorini fllius cum suis tenuit Dal-
metam (Dalrietam) oder Dalreudini (s. Nennius), als die unter Führung des
Fürsten Reuda nach Hibernia ziehenden Schotten (s. Beda). Der Süden Bri-
tanniens war (zu Caesar's Zeit) im Besitz der Belgier (im Osten) und der
Dumnonii. Adminius, Sohn des britischen Königs, bat von Claudius (43 p. d.)
romische Hülfe gegen die aufständischen Belgier. Die Darnoi (bei Ptol.) oder
Damnii sind die Tuatha de Danaun (Wood). La langue gallique a regne*
dans toute la basse Ecosse, et dans l'Angleterre, d'oü eile parait avoir e*t£
expulsle par la langue Kymrique (s. Thierry). Wie in Spanien zeigen die
Namen der römischen Provinz Aquitanien, sowie des ligurischen Streifens
am Mittelmeer Einfluss der Euskara-Sprache (der Vaßk oder Gasconer), als
Rest des alten Iberischen. Die armorischen Völker am Ocean wurden (vom
Strabo) zu den Belgiern gerechnet (neben Aquitanier und Gallier oder Celten).
Die (218 a. d.) in Griechenland (unter Belgius oder Bolgius) einfallender!
Volkaer (Tectosagen) oder (primaevo nomine) Bolgae (s. Auson.) , die (bei
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gros unfride in der weite, wan do stunt ein grosse gesell-
gchaft*) uf von Dütschen, Ungeren, Engellaendern und aller
Cicero) Belgae heissen, sprachen (nach Hieron.) in Galatien die Sprache von
Trier, Hauptstadt der Beigen. Ipsorum ligaa Celtae appellantur. Ceiltach
ist "Waldbewohner im Geltischen. Die Olibriones oder Alobrites (Geogr. Rav.)
sind die gallischen Bewohner des Moselthals (s. Zeoss). Die (mit den Ar-
vern ern verbundenen) Sequani (beiBesancon)mietheten germanische Hülfstruppen
(unter Ariovistus) im Kriege gegen die Aeduer, mit denen sie um' die Zölle
auf der Saone stritten. Marti Segomoni sacrum (auf der Inschrift) in civitate
Seqnanorum (s. Gruter). Auf dem Abhänge des Jura (nach der Saone)
wohnten (neben den Scudingi oder Scotingi) die Warasci oder Waresci, die
(nach Egilbert) von Stade vanga (am Begnum flumen) kommend, mit den
Burgundern gekämpft hatten, partem Sequanornm provinciae (Vit. Salabergae).
Nowgorod oder (bei Sartorius) Nogardem hiess Nemogorda (bei Const. Porph.)
oder (Nukirad) Nukbrad (bei Massudi). Eckharte vor frow Fenus berg. Her-
brand (unter Thidrek's Helden) ist Enkel des Herzogs Erich von Venedig.
Aus slawischer Gefangenschaft befreit, baut Jarmerich (Ermanrich) eine vier-
thürmlge Burg, die von den Hellespontiern zerstört wird (bei Saxo). Künic
Ermrich (Ermanrich) schickt seinen Sohn Fridrich in der Wilze lande oder
nach Yilkinaland. Ermanaricus wird (bei Saxo) durch seine Neffen Em-
brica und Fritla (die Hartlunge Imbrecke und Fritile) ermordet. Merajtv
Hvggrjpjjg oqovs xal.rSv "Äkneav , iyyvs rSv Kehto^iov (Plutarch). Die
Algier (belg ou belliqueux en Kymrique) unterschieden sich (von Germanien
ausgegangen) in Sprache und Sitten von den Galliern (nach Caesar). Das
y°n Manlius Torquatos den Galliern (am Anio) abgenommene Schild (das
Marius beim Kriege mit den Cimbern benutzte) wird als Hausschild (ad
8cutnm cimbricum) in der Inschrift der capitolinischen Fasten (167 a. d.)
erwähnt. Die nach dem hercynischen Walde ziehenden Gallier Hessen sich
(nach Trogus Pom pejus) in Illyrien und Pannonien nieder. Mithridates (bei
Just.) legatos ad Cimbros, alios ad Sarmatas, Bastarnasque auxilium petitum
m*sit (Just.). Die Kimmerier des Ohersonnes hiessen Taurier.
*) Bi dis keysers Gracianus ziten stunt uf eine grosse geselleschaft von
Putschen und Walhen und veherlegent die lant, do zogete der keyser gegen
111 Hut eime grossen volke nnd koment zusamene bi der stat Strosburg am
Ryrje und strittent do hertekliche mittenander (385 p. d.). Donach für der
tayser Gracianus in Ungern, gein Dennemarg nnd Sahssen und vertreip onch
*° die Gothen und die Hünen die den selben landen gar we dotent. Also
koment die Gothen und Hünen, das ist ein heidensch volg gein Italia (gein
Calabria und über meer gein Africa). Do noment die Römer zu helfe Dütschen
Walhen und Franzosen (und trieben Attila nach Ungarn). Die Sprache wirkt
^stimmend und begründend auf das Völkerleben ein , was eine rein körper-
liche Eigenschaft nicht kann, denn es giebt keine Volksgemeinschaft der Blau-
*Qgigen, Blondhaarigen oder der Dünnbeine und Plattköpfe (nach R. Böckh).
** den jore do men zalte von der stette anefange 315 jor (435 a. d.) do krie-
gent die Walhe von der Hohen Se (Senones Galli von Siena) mit den Römern
(Twinger von Königshofen). Also swurent Dütsche und Walhe and vil lant
Hisamene wider die Römer (die siegten 106 a. d. unter Marius). Was Mer-
curius der oberste apgot in dütschen Landen (im Tempel zu Ebersheimmünster,
*o Julius Caesar für seinen Sieg dankte). Zu disen ziten sattent sich die von
Ungern wider den keyser (Augustus). do schickete der keyser sinen stiefsun
genant Tyberius gein Ungern. Sixtus, ein Eriche, was hobst 2 jor 11 monot.
<tar gatte uf, daz man die messe solte singen uf eim steinin altar, und nüt uf
*jiöe hulzinne (Closener's Chronik von Strassburg) 1362. Der Zwergkönig
^Iberich herrschte in dem Nachbarlande des (mit dem König von Reussen ver-
^^ägerteri) Königs von Garten, des Vaters des (römischen Kaisers) Otnit
(Otacher oder Odoacer). Thanay fluvius dividit Europam ab Asia (Claudius).
Auf der (griechischen) Gesandtschaftsreise des Priscns an Attila (der bei To-
92
hande volke, die verbergetent und verbrantent dtttsche und
welsche Lant untz gein Rome (272 p. d.). Men nante dieselbe
gesellschaft die Hünen, also die geburen, nennent ein grosse
gesellscbaftunderwilentEngenlender (Twinger von Königshofen)
+ 1420 p. d. (in Strassburg). Von den durch den Khan der Avaren
(vor Byzanz) besiegten Bulgaren*) (Hunnugaren) flüchtete ein
kai in Ungarn im Lager weilte) erhielt Priscns in jedem slawischen Dorfe
(statt des Weines) Meth, wogegen seine Begleiter (hunnischen) Gerstentrans
(xdfiov ol ßdqßaqov xaXovoiv avro) bei sich führten (448 p. d.), als Kamos
(Kwas oder Kumys). Nach Rubruquis tranken nur die Grossen Kumyi
h fieSos hti%{0(>ia>Q xaXovfievog (Priscns). Med (mel, hydromel) und medowe«
(Meth) bei Polen (miod) und Russen. Die Quaden (Koldovoi) sassen (nacl
Strabo) am hercynischen Walde (als Suevenstamm). Vandalen, Gepiden un«
Gautunen wurden von Probus angesiedelt (Fla v ins Vopiscus). Der Gothea.
kouig Geberich besiegte die Vandalen (333 p. d.). Wandali Silingi (bei Idatius^
Elba, als Land oder Gegend (nach Grimm) in Antaib (zopa oder pagus). Jor
nandes nennt die Slawen (vicinos) Vandalos. Das scythische Volk der Yama.
oder Yami (bei Hecatäus von Milet) heisst Yamaxatae (bei Ptolem.) Auxill
ei (Mithridat.) tulerant Armeniorum rex et Scytharum regnli gentium, quo>t
quot Pontum Macotidemque paludem et inde porro ad Thracicum usqa
Bosporum adcolunt (Appian). Gurabant regem Agari remediis e serpentur
viru confectin. Scythica ea gens est, ex qua semper nonnulli, artis medica
causa, regem (Mithr.) comitantur (App.). Scytharum regiae foeminae zöge:
im Triumph des Pompejus über Mithridates. Armeniosque arcus Geticis in
tendere nervis (Lucan).
*) Nachdem die Bulgaren sich unter König Grobatus von dem Khan de
Avaren befreit hatten, schlössen sie ein Bündniss mit Heraclius. Batbaias (Sohl
des Crobatus) musste den Khazaren Tribut zahlen. Die von Alzeco (Sohl
des Grobatus) nach Italien geführte Golonie Hess sich in Sumnium nieder um
lernte das Lateinische neben ihrer eigenen Sprache. Konig Crummus, der di<
Avaren vernichtet, gab den Bulgaren Gesetze (f 814 p. d.). Bulgarien begreif
das untere, Serbien das obere Mysien. Nach Ptolemäos waren die Sargati
und Gary on es den nordlichen Alanen benachbart. Eayd(nio.i, %\h>os Hepa*
xov rfj (pajvfi (Herod.). Die Sagartier kämpften (nach Herodot) mit Lassos,
wie die Sarmaten (bei Pausanias) und die Alanen (Hunnen). Die Lieblings-
waffe der Massageten (bei Herodot) war das Dolchmesser (odyagig) [Sachsen].
Pasagardae bei Persepolis (Asagarta). Sarmatae Medorum soboles (Plinius),
gens habitu armisque Parthicae proxima (Mela) mit modischen Sitten (Amm.).
Iron (Iran) ist Land der Alanen oder Osseten. Die Districte der Osseten
heissen gir oder walp. Sarmate, Sirbi tum dicti (Wacerad) 1102 p. d. Suani
Sarmatae (Tab. Pent.). Die EaQydxioi (bei Ptol.) oder Sargetae (bei Amm)
wohnten am Flusse Sergatschka (bei Sergatsch). Als die Sarmaten die Macht
der Scythen stürzten (97 a. d.), waren die Bastarner mächtig geworden (von
der Eist). Othingi (bei Jornandes) Nach Constantin Porphyr, nannten sich
die Bulgaren früher 'OvoyowSovgoi (Ounnogunduren) oder (nach Anastasius)
Onogundurenses Wulgari. Ge nom doit Ividemment se rendre par Hans-
Goundures et rappeile la tribus hnnnique des Bourougundi mentionne*e par
Agathias (Kretos). Snr les bords orientaux du Palus Maeotis, du cöte* de
Phanagouria et des Hebreux qui demeurent en cet endroit, on compte an
grand nombre de peuples. Entre le Palus Maeotis et le fleuve appele* Kouphte,
oü Ton prend le poisson connu sons le nom de Xystum Bulgaricum, est sito«
la dfte Grande Bulgarie, ainsi que les Kotraghes (Korgayoi) 9 qui sont de 1»
mäme race que les Bulgares (dpotpvXoi) , et les tribus qui leur sont alli^es
(Tvyxccvorreg), nach Theophanes. Usque ad Phanagoriam seu Hebraeos qui ibi-
dem sunt, plurimae nationes consistunt (Anastasius). Procop setzt die Kutor-
guren westlich vom Maeotis. Ad quem (Attüam, nachdem Aetius mit hon-
93
Tiieil zu dem fränkischen König Dagobert, der sie (bis auf wei-
tero Ansiedlung) nach dem bairischen Palatinat schickte, aber
siö dann heimlich Nachts ermorden Hess (ausser den zu den
slawischen Vinidern Geflüchteten) 626 p. d. Die Benennung
Lappen hört man innerhalb Skandinaviens erst im XII. Jahr-
hundert (von den Finnen ausgegangen). Lappen als Grenz-
voll**) hat es unter Finnen und neben Finnen so südlich ge-
geben, wie Esthland, nachher in Finnland, von dem Innern
nisc"hen Bundesgenossen gegen die Gothen in Gallien unter Theoderich, Nach-
folger des Valia , gekriegt) in legationem remissus a Theodosio juniore Priscus,
Uli Toce inter alia refert. Ingentia siquidem flu min a, id est Tysiam, Tibisiam-
qne et Driccam transeuntes, venimus in locum illuin, ubi dudum Vidicula,
Gothorum fortissimus, Sarmatum dolo occubuit indeque non longe ad vicum,
in quo Rex Attila morabatur, accessimus (Jornandes). Auf Anstiften des Aspar
tödteten die Gothen die unter ihnen kriegenden Hunnen (470 p. d.). Ghunni
in Alanos, Alani in Gothos, Gothr in Taifalas et Sarmatas insurrexerunt (Am-
brosius).
*) Der in eiserner Kleidung umhergehende Biese Stalo (mit vier Augen)
hless (bei den Lappen) Jitjatja (als Menschenfresser gefürchtet). Die (nicht
Mythischen) Melanchlaenen hatten scythische Sitten (nach Herodot). Von
Wanna Issa verfolgt fliehen die niederen Götter unter den Herd , der , als
geheiligt, Opfer empfängt (in Esthland). Nach Hecataeus sind die Melanch-
laenen Scythen. Bei den Sauromaten (unter den Scythen) ziehen die Weiber
in den Krieg. Fenninguni inter Scandinaviam et Vanedos (Harduin) als
Eningia. Die Gottheit heisst Jen (Ilmarinen oder Jumala) bei den Syrjaenen.
Lfttthi, qui proprio dicuntur Letgalli (Heinr. L.), wurden (vor Ankunft der
Deutschen) von Liven und Esthen unterdrückt. Lethgalli et Selones (und
Ydtimei) in den Wäldern. Die Wenden gründeten Wendi bei den Letten.
Erant Livones et Letthi cibus et esca Letthonum (Heinr. L.). rä Airßada
W()«a ovra ttJs fieydlrjg 'Pcooiag (Not. graec. episc). Brzesnia Lithuaniam
a terrae Rumae dividit (Dlug). Lethowini de Samethia (Dusb.). Semigalli
(Heinr. Leth.) an der unteren Düna. Turris (esthn.) oder Turrisas (Ann.),
Kriegsgott. Turras (tursas) oder turrisas (Ann.) Riese. Ulmerugi in Rohr-
hätten (rorg oder Schilf). Der Riese Kallewi ward von einem Mädchen auf
dem Holepimäggi (Holepis-Hügel) erlegt (nach den Estheu). Vor der Unter-
werfung des Landes Messen die Kurländer (nicht Letten, sondern) Curones (bei
den deutschen Rittern), als Kuhri in Curonia (wie die Fischerbauern auf der
kurischen Nehrung). Von den sieben Dörfern der kurischen Könige ist das
»Cursche Könige" benannte (Kungs oder Herren) auf der Strasse von Hasen-
pot nach Goldingen von dem Bürgermeister bewohnt (s. Kruse). Die Kleidung
Ht nicht ganz lettisch , mehr deutsch , die Sprache auch unrein , weshalb sie
zu den Thamneeks (Halbletten) gerechnet werden. Der Sohn des Bürger-
meisters (in Dragahn) sprach vollkommen deutsch (1839). In der Urkunde
des Vertrages der Ritter mit der Stadt Riga (1230) heisst der König der
kurischen Anführer Lamechinus. Kurre-Saar (Kranichsinsel), als Oesel. Sel-
W oder (lettisch) Sehlpils , Hauptstadt der Selonen , wurde 1206 von den
Deutschen erobert, als Sitz eines Bischofs der Semgallen (1217). Somelane
(Finne), Rotsilane (Schwede), Sakselane (Deutscher) esthnisch. Wonnolin, Wenden-
st*dt Kiwwikülla, Steindorf (Reval). Milizen wurden (im Gaelischen) Fianna
jder Fionna genannt. In Norwegen Messen die Lappen (in Finnmark) Firln.
Fin (Sohn des Cubhal oder Cumhal), der die irischen Milizen unter den
K5nigen Cormac und Caibar führte (III. Jahrhdt.), war Vater des Oisin (Ossian)
^d Fergus (als Filea oder Skalde). Als die die Seeküste hütenden Soldaten
mB Erin's wegen ihres Uebermuthes von den irischen Königen bedrängt wurden,
glückten sie nach dem Sohne ihres Königs in Dänemark, gingen aber in der
8chl*cht zu Burne-Vegein zu Grunde.
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des finnischen Busens an bis znm Eismeer. Ans dem oberen
Finland sind sie, besonders durch die Tawaster, verdrängt
(s. Possart). Im Gegensatz zu den als Nomaden vor den
Norwegern im Lande heimischen Lappen*) oder Same (Same-
lads) sind die Kväner oder Finnen eingewanderte Colonisten
aus dem russischen Finnland. Die alten Quenen und Kareier
lebten in den Waldungen auf lappische Weise, meist von der
Jagd. Finnländer im inneren Oesterbotten und Kajana führ-
ten (XVII. Jahrhundert) eine fast lappische Lebensweise.
Fischerlappen (oft finnischer **) Herkunft) finden sich in Kemi-
*) Die auf schwedischer Seite das Finnenfeld und (später vorrückend)
den Finnenwald (auf norwegischer Seite) bewohnenden Finnen wanderten
1600 p. d. ein (den Urwald durch Braatebrennen ausnutzend). Die als Bo-
manner einwandernden Norweger drängten die Lappen zurück. Cormasa,
Stadt in Pamphylien. Corocondame am Bosporus Gimmer. Goroebus war in
Megara begraben. Corodamum, Vorgebirge in Arabien. Hercules tödtete den
Coronus, Fürst der Lapithen. Coronus, Gebirge in Hyrcanien (Demavend).
Coros, Fluss in Carmanien. Caesar besiegte Correus, Häuptling der Belle«
vaken. Leibeigene in Sicyon Messen KoQvvrj^poQoi. Um Pelagonien tot den
Einfällen der Dardani zu schützen t hüteten die Konige von Macedonien die
Fauces Pelagoniae. Beauvois unterscheidet in Norwegen: 1) dans les Soen-
denfjelds et le Vestenfjelds ainsi que dans la partie du Nordenfjelds baignee
par le golfe de Throndhjem et le Namsen, des Manns, datant de l'äge de
pierre ; 2) dans les memes limites des Celtes (Scires et Yindiles) datant de
Tage de Bronze; 3) dans toute la Norvege meridionale jusqu'au golf de
Throndtjem, les Gothines, amenäs par Nor. In den Gräbern von Niederbronn
wurden (neben 'Eisenwaffen) an dem Körper einer Frau Bronzegegenstände
gefunden. Als die Tater (norwegischen Fante) noch in der Stadt Assas in
AsSaria (im Osten Russlands) lebten, sandte der Baro Devel (grosse Gott) seinen
Sohn Diindra in Menschengestalt, das Gesetz zu offenbaren. Nach dem Nieder-
schreiben desselben setzte sich Dundra in sein Beich (im Monde) nieder, als
Alako und wird dort (bei den Finsternissen) von dem Beng (Teufel) und
Gern (Christus) verfolgt, die er aber in jedem (deshalb begrüssten) Neumond
mit seinem Schwert überwindet (s. Eilert Sund). Das Bild Alako's (barescke
Alako), stellt einen aufrechtstehenden Mann dar, mit Feder und Schwert in
den Händen. Die Erinnerung an deutsche Bergleute, die, durch Christian HL
in das Land gezogen, von der Arbeit in den Bergwerken in die Wälder ent-
wichen waren und sich auf Räubereien geworfen hatten, stempelte die fremden
Wanderer (Stableute oder Stavkarle) zu Wild-Deutschen (in Thelemarken),
wie das unverständliche Kauderwelsch im Volksgebrauch tydske (deutsch) ge-
nannt wird. Allgemeiner aber ist die Annahme eines finnischen Ursprungs
der Fanten (s. Etzel). Die Fanten (in Norwegen) nennen sich selbst Van-
dringer, und die mit Wagen umherziehenden unterscheiden sich als Gross-
vandringer von den (weniger dunkeln) Kleinvandringern , die (wegen Bettelei)
verachtet sind. Die in Rommani als Rommanisal bezeichneten Fanten sind
aus der Stadt Assas im Lande Assaria (im Osten Russlands), durch die Türken
vertrieben, nach Norwegen gekommen (und erwarten die Wiederkunft ihres
als Dundra eingekörperten Gottes, der in der Schlacht gefallen), wo sich die
Tasar (verlaufene Deutsche) unter sie eindrängten. Die schwärzlichen Fremden
(in Norwegen) werden Tater (Taterweib und Tatermand) genannt, im Gegen-
satz zu den Skoiern.
**) Zu den Bewohnern der Finnmarken werden mehrere Arten von Finnen
und Lappen nebst Kareier gerechnet. Finnische Kajanen oder Quenen streif-
ten im Quenland (unterhalb Finnmarken). Lappen setzten sich beim Einfall
der Quenen in Norwegen zur Gegenwehr (wurden aber geschlagen), und unter
95
Lappmark. Der Platz Gorodok am Bache Fundej (im Sol-
wytschegodschen Kreis) hatte Tschuden (sowie Garn, die mit
den Syrjänen verwandt gewesen) angehört*), als ehemalige
diesen Nomaden treten in Norrland die ersten schwedischen Ansiedler an f.
Die Schweden ziehen anf Eroberung gegen die Quänen (XI. Jahrhundert). Die
Skridflnnen in Helsingeland streifen bis Wermland. Rätta oder Rättaka ist
Höllengott der Lappen, die neben dem guten Jupmel (Jumela) den bösen
Perkel verehren. Auf den als Passe heiligen Bergen opfern die Lappen den
Wolken oder den Göttern. Nach Gelliware opfern die Lappen Kopf, Füsse
nnd Flügel des Auerhahns den Seiteh oder heiligen Steinen, damit neue Yögel
zum Schiessen entstehen. Die Nadrauer, Schalauer wurden von denen von
Nathangen, Samland (und bei Königsberg) Gudden genannt, desgleichen auch
die Lithauer und Reussen noch jetzo Gudden heissen , dass also ihre Sprache
noch die Guddische, d. i. Gothische Sprache heisst (Praetorius). Bei den
Nadrowitae (von Nadrovia) residirte der Criwe in Romow (trahens nomen suuro
a Roma), durch den et Lethowini et aliae nationes Livoniae terrae regebantur
(Dusb.). Sembi vel Prutzei (homines humanissimi) in insula quae Semland
appellari solet (Ad. Br.) als Seuibones (Saxo) oder Sambitae (Sarai). Nadro-
witae (zwischen Barthen und Lithauer) bis Sudauer. Nattangi nördlich von
den Ermen (Herminen oder Jarmenses) in Warmia (Ermland oder Ormalaud),
den Warmienses. Sudowitae, den Galinditae oder Galindai (nördlich von den
Masowiern) benachbart. Pomesani (zwischen Ossa und Sorge) in Pomezania.
Pogesani am frischen Haff. Ossa dividens Polonorum terras a Prutenorum
(Dlug.). Warmo nonus fllius Wudawutti (dessen Bruder Bruteno zum Priester
erwählt wurde) a quo Warmia dicta, reliquit uxorem Arma, unde Ermelandt
(Christian). Am Warangenmeer sitzen Lechen, Prus und Czjud (nach Nestor).
Pollexianer (b. Kadlubek), gens Prussoram (seu Getharum), Pruzzi (Porussi),
Pruteni. Bruti posteritas (Fordun) des Camber, Sohn des Brutus (bei Giral-
dus). Brutus, Sohn des Hisition (von Aeneas stammend), war Vater des Britto
(bei Nennius), als Britto Bruto, Sohn des Silvius (Sohn des Ascanius). Ab
Hisicione ortae sunt quattuor gentes (Franci, Latini, AJamanni, Bryttones), ab
Armenio Gothi, Walagothi, Cibidi, Burgundi, Lougobardi, a Neugione Bogari,
Wandali, Saxones, Tarincgi (unter den Söhnen des Alanus). Der Sachsenkönig
Aschan entsprang aus der Erde (bei den Askenaz oder Armeniern in Deutsch-
land). Mercur tödtete den Riesen Ascus, der Lycurgus in Thracien gegen
Dionysos unterstützte. Aestius (bei Tacit.) lingua Britannica. Ostiaioi (Ros-
sini) von den Bernsteinländern (bei Pytheas), als Haesti (bei Cassiod.). Die
Dobuni waren (nach Dio Cassius) den Catieuchlani (Cassii) unterworfen (Bri-
tanniae, Gethae, Planeti et Coralli) inter Russiam et Graeciam. In Scopes vid-
fidh (Sängers Weitfahrt) werden die Isthen (Esthen) mit Idumingen zusammen-
gestellt. 'Idjiai (Idfioi) als scy'thisches Volk am Pontus Eux. (bei Hecatäus).
Die Liven oder (in Kurland) Liben von Liv oder Sand (Leuonen bei Ptol.).
Hirri in Harria (mit Hirae) oder Haeria. Das Fest des (wogulischen) Torom
heisst Jelbola (Jul). Nach der äusseren Erscheinung und ihrem ganzen Wesen
gehören die Bretouen zu dem esthnischen Stamme, nach der Sprache nicht
(Holst) [Tacitus umgekehrt]. Lithua in Quedlinburger Chronik (1009). Das
Vater-Unser der Heruler (bei Lazius) ist dem Lettischen ähnlich. Kajalowicz
leitet Lithauer, Livländer, Samogiten und Preussen von den Herulern. Theo-
derich M. schrieb an die Könige der Heruler und Warner (Anwohner der
Ostsee). Die Venedae (bei Ptol.) bildeten das Stammvolk in Curland (Kruse).
Watson rechnet zum Lettenstamm die Lithauer, Schamaiten, Kriwitschen, Let-
ten, Kuhren, Jatwingen, Preussen (Heruler an der Havel, Lingonen, Wilzen,
Polaken u. s. w).
*) Im Osten (im westlichen Syrjänengebiet) war die Heimath der Jamen,
deren Nachkommen (Häme) sich weiter nach Westen das südlichste Jawolotschje
entlang verbreiteten, bis (1079) zum Ladoga-See. Bärenhaupt, als Odenpäh
(1116 p. d.) bei den Esthen. Die Nowgoroder zogen unter Wladimir (Sohn
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Bewohner, die bei der Verbreitung der Russen theils mit ihne:
(nach der Taufe) ein Volk geworden, theils in unterirdische
Höhlen freiwillig gestorben, theils niedergemacht oder fori
gezogen (s. Sjögren). Während sich <Jer olonetzisch-karelisch
Dialekt*) an das nachbarlich Finnisch-karelische anschliess
des Grossfürsten Jaroslaw)f gegen die Jemen (1042 p. d.). Nach Nestor wart
die Jemen (in Finnland) den Russen tributpflichtig. Jemtschanen an d<
unteren Dwina. Glieb wurde von den Jemen in Sawolotsche erschlagen (1079
oder (nach Ivan) von den Tschuden. Die Karelier und Jemen, die von Nov
gorod aus hinter dem Walde wohnen, hiessen (nach Schtschekatow) Saw<
lotschanen. Die später Dwinänen genannten Anwohner der Dwina hiesse
früher Sawolostscheskaja Tschud (s. Sjögren). Die Sawolostscheskayer Tschude
sind Karelier. Neben Tschuden wohnten bei Kotlas auch Garn. Die von de
Russen (1384 p. d.) gegründete Festung wurde Jama genannt (von Jambui
der Jamen). Lappen am Onega-See • (XI. Jahrhundert p. d.). Als die Russe
sich im südostlichsten Sawolotschje zu verbreiten anfingen, wurden die zunäck
wohnenden Jamen auseinander gesprengt und (während die Hauptmasse nac
Westen zog) ein Tb eil nach Osten gedrängt (näher an die Permier) bis jei
Beits der Dwina, wo die Jamen (Cjam) theils mit den Russen, theils mit d«
Permiern in ein Volk verschmolzen. Die Wessen (unter den Finnen) bildet«
den südlichsten Theil der Jamen (dialektisch verschieden). Nach Ganandi
kommt Häme (Jamen) vom lappischen heibma (Wohnung) oder (finnisch) heiir
(hem im Schwedischen). Sjögren erklärte Häme (Jamen) als Same oder Sabin
(Lappen). Rühs findet in Häme (esthn.) Suomi (Suo oder Morast) oder Finn
laud. Die esthnische Provinz Wirland heisst (bei Heinrich Lett) Wironia
Das (unter den Finnen) xar&ioxijv Tschud oder (im Tichwinschen Kreis
Tschochari genannte Volk wohnt um Bielosersk. Die (tschadischen oder /Io-
nischen) Wessen oder (bei den Arabern) Wisca, die (nach Nestor) im Bielo-
serskischen Gebiete wobnten , entsprechen (nach Schlözer) den Vas (bei Jor-
nandes) oder den Yiltzi (bei Ad. Br ). Die Sprache der Tschuden heisst Lnn-
din Kieli. Die Petschera (bei Nestor) sind die Syrjänen (s. Karamsin) neben
den Jam und Ugra (Jugra). Die Jam (Häme) der Jem heissen (bei Susdal-
schen Chronisten) Sem. Bei den Tschuden wird häufig s statt h der anderen
finnischen Dialekte gebraucht (s. Sjögren). Ulieb aus Nowgorod zog (1032 p. d.)
nach den eisernen Pforten (jenseits des Urals). Die Tscheremissen nennen sieb
selbst Merä (Meren). Jemen im Tavastlande.
*) Aus der Aehnlichkeit der russisch-lappischen Dialekte mit dem Fin-
nischen schliesst Sjögren, dass die Kareier sich einst im russischen Lappland
bis zum Eismeer hinauf verbreitet und durch Verschmelzung mit den bis
dahin vertriebenen Lappen die sogenannten russischen Lappen bildeten. Die
Nowgoroder wurden (1445) von den Ingriern besiegt. Nach Adelung enthielt
die dem Wogulischen verwandte Sprache der Ostjäken, die sich von der per-
mischen ableitet, samojedische Beimischungen (nach Georgi). Die Ungarn
stammen von den Jugriern. Other (zur Zeit Alfred's) entdeckte Biarmaland
an der Dwina, wo die Beormas dem Finnischen ähnlich redeten. Der Russen-
fürst erwarb das Land bei MÖssku durch die Dido-List der Kuhhaut von den
Syrjänen (s. Sjögren). In finnischer Mythologie pflanzt Semsha oder Sämsoi
(Semshinka im Norden) Bäume, Kewrolj schützt das Vieh. Die Sawolokschea
Tschuden (in Norden) waren (zum Theil) Nowgorod (1169 p. d.) tributpflichtig.
Die Normänner, deren Fahrten (222 p. d.) aufhörten, kämpften (1216) mit
einem König von Biarmaland. Die Bulgaren unterstützten die Sawolotscher
gegen die Russen (1219). Der Onega-See war von Lappen bewohnt, als der
Mönch Lasar sein Kloster gründete (XIV. Jahrhdt.) im District Lop (neben
Tschuden). Die Jemtschane wohnten an der Jemtza. Der Jumalatemp»!
Biarmalands lag im Cholmogory. Der Jahrmarkt an der Petschora wurde
von Schweden besucht. Obwohl Aehnlichkeiten mit der finnischen und lappischen
zeigend, ist die syrjänische Sprache selbßtetändig und geht (bei Syssola) in
m
nähert sich das südlichere Tschudische (im olonetzischen Gou-
vernement) dem südlichen Hauptdialect der Finnen (s. Sjögnen).
Die Wadjalaiset (Waddja oder Waddj) oder (bei den Russen)
Wodj sprechen wotisch. Wataja*) bedeutet (im Finnischen)
das verwandte Permische über, wogegen das Wotjäkische mehr abweicht.
Die (muhamedanischen) Besermanen (unter den Tataren) reden wutjäkisch.
Zur Zeit Stephan' s des Heiligen gab es keine syrjänische, sondern nur eine
permische Sprache. Der Name der früher Ostjäken genannten Wotjäken oder
Woten ist (nach Sjögren) aus Ud (mit dem Anhängsel murt oder Mensch)
entstanden [Uti, als Auzi]. Die Syrjänen und Permier werden gemeinsam
als Komi oder Komijas (Komi-murt) benannt (Kum oder Volk im Wogu-
lischen). Assyka, Fürst der Wogulen (mit Ostjäken), kriegte (1455 p. d.) mit
Permiern (Syrjänen und Russen) Tschndischer Starost AsikHm Schenkurschen
(XIV. Jahrhdt.). Assikkala (Sitz des Asikka) in Finnland. Die Jam (bei
Nestor) sind die Hämäläiset in Finnland Der Pustinsche Wolost war (vor
Ankunft der Russen) von den Syrjänen oder Garn (Jemen) bewohnt, die mit
den Tschuden (Karelier) zu einem Stamm gehörten. Jemen (XII. Jahrhdt.)
im (finnischen) Hämeh (s. Lehrberg). Vor Ankunft der Permier (in Perjema)
wohnten in den Ländern des Dwinasystems finnische Stämme, Karelier und
besonders Stämme der Jemen, die (bei Ausbreitung der Russen im Norden)
nach Westen geschoben wurden. Die Syränen wohnen östlich, die Permier
nordlich. Sub Dorostate Frigorum patria (Geogr. Rav.) Frixonum Dorostates
est patria. Juhoria ex qua olim Hungari progressi Pannoniam occuparunt
(Heberstein).
*) Die Woten (Tschuden oder Narowa) sind die Eingeborene« in Inger-
mannland (s. Sjögren). Nach Trefurt halten sich die Woten für Nachkömm-
linge der Tschuden. Der polotzkische Fürst Wseslaw besiegte (1069 p. d.)
die Woten (bei Nowgorod). Nach Hnpel stehen die zu den Finnen gehörigen
Tschuden den Esthen in der Sprache am nächsten. Nach Sjögren sind die
Woten oder Watialaiset (Waddjalaiset) zwar Finnen, haben aber in ihrer Sprache
fremde Bestandtheile (besonders lappische und esthnische) aufgenommen. Unter
dem Finnischen steht die Sprache der Woten dem südlichen Tavastländischen
(Jemischen) näher, als dem nördlichen Karelischen. Mit den nördlichen Tschu-
den werden die Woten bei den Russen als Tschuden bezeichnet. In Ingerin-
maa (Ingria oder Ingermannland) wohnten die Ishoren oder Ishortzen am
Flusse Ishora oder Ingerinjoki (als Ingeri). Nach der Ermordung des Königs
tog^ar zu Aldeigiaborg (Ladoga) wurde dessen Tochter Ingigerd von Sturlaug
u Framar (nebst dem Reich) überlassen (s. Torfaeus). In der Schlacht bei
Stein (in Esthland) erschlagen, wurde (auf den Zügen in Austreveg) der schwe-
dische König Ingvar (Eisten's Sohn) unter einem Hügel an der Küste begraben
(wie Thiodolf singt), VI. Jahrhundert p. d. Nach Tatischtschew wurde Ingrien
nach Ingor (Rurik's Sohn) benannt (Igor). Erik Jarl aus Schweden verwüstete
das Land um Aldeigiaburg, sowie Eysysla (Oesel) und Adalsysla (1002 p. d.).
hgegerd, Tochter des schwedischen Königs Olaf, erhielt von Jaroslaw zur
Mitgift Aldeigiaburg (nach Sturleson) 1019 p. d. Inka (Inga) oder Inkerid
Wen) bezeichnet (finnisch) Ingeborg. Nach Watson stammen die Lithauer
jom asow8chen Meer. Die Woten bezeichnen ihre Nachbarn, die Ingrikot oder
(russisch) Ishoren, als Karjalaiset. Die Ishoren (bei Petersburg) sind Karelier.
Di« spater als die Woten eingewanderten Ishoren sind älter als die Ayrämöi-
set und Savakot. Ebenso wie die nördlichen, sind auch die südlichen Tschu-
den (Woten oder Watialaiset) ursprüngliche Abkömmlinge des südflnnischen
Umsehen) Stammes, die später in ihren offeneren Sitzen mit karelischen Ver-
fügungen (Ishoren, Ayrämöiset, Savakot) vermischt wurden und so in ihrer
jJPttche gleichfalls ein karelisches Gepräge erhielten, während ihre von den
Kussen verdrängten nördlichen Stammgenossen im Osten des Ladoga-Sees, als
entiegener (und durch die Russen von den Kareliern getrennt), ihre Sprache
n^t erhielten (s. Sjögren). Durch* die Einwanderung der Savakot und Ayrä-
B*stian, Ethnologische Forschungen. 7
einen niederen Sumpf ort (und Watland von Waaja oder Keil^_
Als der District Aegrepä oder Ayräpäa (in Wiborgslan) von de
Bussen den Schweden (1323 p. d.) überlassen wurde, wanderte
die Agrämöiset und die Savakot (aus Savolax) nach Ingen
manland, wo Peter M. russische Colonisten*) ansiedelte. Di
möiset worden die Ishoren nach den nordostlichen und südwestlichen Ecke
Ingermanlands geschoben. Obwohl jünger als die Woten, sind die Ingriko-t;
oder Ishoren von den drei Einwanderangen finnischer Völker das älteste. Wi.^
Woten Messen auch Ishoren (bei Ayrämöiset und Savakot) Lapplakot. La£>_
pia in der Nachbarschaft von Ingrien und Watland (XII. Jahrhundert). Lapp^_
gunda in Eßthland (Heinr. Lett). Nach Porthan waren die Watialaiset früh^x*
den Lappen benachbart. Die Bewohner des Meeresufers von Krassnagorka t>>s
gegen Narva werden von ihren näher an St. Petersburg wohnenden Nachbax*n
Narvan-alaiset oder die unter Narva Wohnenden genannt, oder auch (schimpf,
weise) Lapplakot. Seuicia pagonorum Karelie, Ingrie, lippie Watlandie. E>as
westliche Gebiet hiess früher Wotskaja Patina (das wotische Fünftel) bei den
Nowgorodern (Wotjäken und Uti). Im Gegensatz zu Petyn (im Petersburger
Gouvernement) bildete Ingermanland den östlicheren Theil. Storfurste tel
Finlaud, Garelen och Wotzkij, Pethin och Ingermanland uti Ryssland nennt
sich Johann III. (1590 p. d.) Die Bewohner von Ishora und Newa Messen
(nach Tatischtschew) Woten. Ishora (Ingern oder Ingermanland) war der nord-
ostliche Theil von Ingermanland.
*) Die Watialaiset oder Waddjalaiset (Ingrikot oder Ishoren) sind (als die
eigentlichen Urbewohner) länger im petersbnrgischen Gouvernement wohnhaft,
als die Savakot und Ayrämöiset (s. Sjögren). Magnus deus Osiliensium
Tharapita (Tharapilla) , der von seiner Heimath auf dem festen Lande dorthin
flog (s. Gruber). Des schwedischen Königs Olaf Beischläferin Edla (die ge-
fangene Tochter des windländischen Jarls) heisst (nach Sturleson) Ambat
(Sklavin). Wladimir (Jaroslaw's Sohn) zieht gegen die Jemen (1042). Woten
(1069 p. d.) vereinigten ' sich mit dem Fürsten Wseslaw von Polotzk gegen
Nowgorod. Die (1142) in Nowgorod eingefallenen Jemen (aus Ingerinmaa)
wurden besiegt. Fürst Glieb auf dem Zuge gegen die Jemen erschlagen (1079
p. d.). Die Nowgoroder kriegten mit Ladoga (1105). Nach dem Zug des
Fürsten Mitislaw (1113) wurde Ladoga befestigt. Die in Nowgorod einfallen-
den Jemen wurden (1142 p. d.) von den Bewohnern am Ladoga-See besiegt
(s. Schtscherbatow). Die Karelen wanderten (XII. Jahrhundert) in Ingerioma»
(an der Stelle der Jemen) ein. Die Karelier griffen (1143 p. d.) die Jemen
an. Die Karelier kämpfen mit Nowgorodern und Pskowern (im Heere des Gross-
fürsten Isjaslaw) gegen Jurij (1149 p. d.). Die Ishoren heissen (bei Russen)
Karelier. Bei Niederlassung in Ingerinmaa wurden die Karelier Nachbarn der
Woten. Vor Gründung der Stadt Tschernigow war das Land bewohnt von den.
Tschuden, die von den ankommenden Nowgorodern entweder vertrieben oder
unterworfen wurden (s. Soskin). Die Syrjänen sind „Vertriebene" aus Perm.
Die heidnischen Permäken flüchteten (vor der Bekehrung durch Stephan) nach
dem Ural. Die Tschuden erstreckten sich bis zur Dwina. Die Gam repräsen-
tiren die jarensche-syrjäuische Bevölkerung an der Wytschegda (Karelier zu
Kotlas). Im Hügel bei Krasnoborsk (an der Dwina) haben sich die Tschudem
verborgen. Nach Karamsin waren die Ingrier an Nowgorod tributpflichtig. Di»
Russen setzten sich (unter Zar Joan Wassiljewitsch) im Norden fest, doch fan-
den sich schon Bussen (XIII. Jahrhundert) bei Gründung der Stadt Ustjug-
Schlozer leitet Perm (Perem) oder Biarmaland von Wuorimaa (Bergland). Di«
tschudischen Woten (in Ingermanland) heissen Watjalaiset. Turja bei Finnen
von Sibirien. Strabo nennt Bvllioves re ocai TavXdvrwi xal Ha.Qd'ivoi xct*
&$vyoi oder (nach Herodot) Bqvyoi @prj'ixeg am südillyrischen Gebirge. D*e
'Qtrtuuot oder (nach Steph.) QoTuoves wohnten (nach Pythas) jenseits des
Rheins bis Scythien (Strabo). Die germanischen Guttonen wohnten (nach
99
Kriwitschen *) in Polozk uud Smolensk waren von den Cro-
byzi Thraces (b. Herodot) ausgewandert, neben den Bessi
Pytheas) am Aestuarium Oceani, Mentonomon nomine (Plinius), der Insel
Abalos gegenüber. Mithridates nennt (bei Plinius) die Bernsteininsel der ger-
manischeu Küste Osericta oder (riks oder Reich) Osenlaud. Nach Ptolemäos
wohnen die (aistischen) *Ootoi bei Oesel (s. Zeuss). *0<hoi zwischen OviXicu
(Wilzi) nnd Kd^ßcoves (bei Ptol.). "OoiXoi zwischen Tavalrcu und Rhoxo-
lanen (Ptol.). In den Waldgebirgen Marsigni, Gothini, Osi, Buri terga Marco-
manorum Quadorumque claudnnt (Tacit.). Jenseits der Overidag wohnen
rv&coveg, eha <Plwoi (Ptol.). Rügen heisst Verania (zur Zeit des Bischof
Otto). Andes am Liger (bei Caesar). Die von den Chauken vertriebenen
Ampsivarii (Ansibarii) zogen nach dem Rhein. Die Wandalen werden voii dem
Fluss Vrodelicus in Gallien hergeleitet (Long. an.). Ostiäer in Armorica.
*) Die Kreewingen (von den Kriwitschen bei Polotsk) gelten als Rest
der Russen. Die für Käuflinge erklärten Liver nnd Kreewinger sind (nach
Jannau) finnische Reste in Kurland. Die Letten (aus Lithauern, Veneden,
Tschuden nnd germanisch Redenden gemischt) erhielten ihren Namen (XI.
Jahrhdt.) von den Laetis (Lassis oder Lassen), als tributpflichtige Bauern
(s. Kruse). In Esthland rühren die germanischen Beimischungen von den
Hirren her, in Kurland von den Herulern (in Schamaiten von den Scirren).
Kailew verkündete seinem Weibe, dass sie, ausser ihren zwei Söhnen, einen
dritten, der herrschen werde (Kallewe-Poeg), gebären würde (in Esthland),
Iro Lande der Adogit und Refennae tanta paludibus foetura ponitur, ut et
4Dgmentum praestent generi et satietatem, ac copiam genti (Jornandes). Die
Gebirgsfliinen (Skrideflnnen) im Halogaland heissen (bei Other) Finnen (Finnas).
Früher als die Finnier feierte der Sagenkreis in Ulster die Croabh Ruad,
die Ritter vom rothen Zweige, unter Connal Cearnach, als Grossmeister, und
Cuchullin oder Cnthullin. In Irland bestanden zwei Sagenkreise, einer von
Finn Äiac Cubhail (Cumhal) und der andere von Connal Cearnach und Cu-
hullira oder Cuthullin. Fergus verfasste die erzählenden, Ossian die klagenden
Lieder (s. Fingal). Die Fyn Erin oder Fremden aus Norwegen (uud Däne-
mark) wurden (ausser Ossian) in Irland erschlagen (nach dem Buche Howth).
Auf dem Hügel Shantamon sind Fingal's Finger im Stein zu sehen. Wie bei
den Esthen (Melanchlänen) findet man bei dem gemeinen Volk in Ungarn
schwarze Röcke, dann Mela^thlänen (bei Plinius) bei Dioscurias, bei den Ge-
Jonen (Scylax), bei den hippischen Bergen und Mündungen der Wolga (bei Ptol.),
in der Krimm (bei Hecat.), unter den Alanen (bei Diouys. Perier.) ; sowie der
Stadt Madschar an der Kuma (s. Kruse). Kolgwan (Reval) deutet auf das
sibirische Kolgwan nnd auf wan endigenden Städte, wie Naxuana (Nahitschewan)
Eriwan in Armenien, als Arsena palus oder Wan-See in Bagnevana (Van),
u°d in Ungarn (Selmecz-Banga oder Schemnitz, Baka-Bonga oder Pukancz)
als Banga (s. Kruse). KvgovTtolis als Cyrecbata. Dorpat, als Tartolin (Ta-
tareustadt) von Tharpata (Dar better). Sunt et insulae Baltici maris quae
incoltintur a Slavis, quorum una Vemere^ (Fehmern) vocatur (Helmold). Al-
denburg war Hauptstadt der Wagri (Wag'iri). Die weissen Ugern (bei Nestor),
Jie (551—560) das Land der Wolochen (an der Wolga) und (610—641) das
Land, der Slawen an der Donau besetzten, sind (nach Schlözer) Chazaren
vfftHcne Türken). Die schwarzen Ugern (Madjaren) zogen (nach Nestor) bei
Kiew (898 p. d ) vorbei (in Ungarn einfallend), aus Lebedian am Don durch
?le ^etschenegen vertrieben. Die Sprache des Landes der Pascatir (Basch-
. e**) am Jaik (Jagac) war Ungarisch (nach Rubruquis). Ruotri-Schweden
10 Hoslagen, als Rodsen (s. Kunik). Wagrien, als Land der Waraeger (Peter-
1 .u). Ruticleioi oder Rutheni in Rügen. Der Noidmanne Rudolf erhielt
l,ri®densgeld (Locarium) von Lothar II. (864). In jeder Stadt (Bauernburgen)
:j8tMand's (s. Wulfstan) ist ein Konig (Wannems der einzelnen Kihilgunden).
^^ Prucia Semigallia et terrae Coretorum aliae quae quam plurimae terrae
^r<len (907) von dem Sohn des schwedischen und dänischen Königs Olaj
7*
100
(Wessen und Coralli in Kurland). Die russischen Fürsten d<
Kriwitscher residirten in Melisina und Smolensk (Const. Porph.
Die . Russen heissen (bei Litbauern und Letten) Kreewi. D<
Felsensohn Kalewe poeg, Sohn des Gottes Kalew, erwarb si(
durch seine Kraft die Herrschaft in Esthland (und Livland
Der höchste Gott*) (Jumal in christlicher Auffassung) heis
Wanna issa (der Alte, Vater) oder Pickne (Picker oder d<
Donnerer. Neben Ucko (Greis) hiess der (Ilmarinen oder lim
dem Luftgott, als Säppa oder Schmied) verbrüderte Wäjni
möinen (der das Wildpret herbeilockt und das Feuer bringen
donnert) Wahna (der Alte). Hiisi (Sohn des Riesen Kalewa
in furchtbarer Wohnung*), bezeichnet die wilden Thier
Lotheneck unterworfen nnd delectati terrarom übertäte, blieben sie de
(Lindenbr.). Svend, Sohn des Dänenkönigs Harald, eroberte (954) Semlai
(Prenssen).
*) Der Gott Thor oder Thara (in Wierland auf einem Berge gebore
floh bei der Christianisirung nach Oesel (als Thorapilla oder Thorapib
Durch den Gesang des (esthnischen) Gottes Warmem u im e wird der Flnss ui
der Wind gehemmt Ilmarinen ist Gott des Friedens (nach Frey) auf Oes.
Durch die Zauberei der Targad (Klugen) werden Träume gedeutet und pi
phezeit (bei den Estheu). Nach Fischart war „in Lyffland die Wolfssucht £
grössten" (1591). Durch die Zauberei (Noiad) treten die Esthen mit de
Kurrad (Bösen) oder Wanna (Schwarzen) in Verbindung. Im Gegensatz
der dunkeln Kleidung der Esthen (Melanchlaenen) in Esthland und Livla
kleiden sich die Esthen auf Oesel, Mone und Dagden in bunten Farben. £
(esthnisch redenden) Liven an der kurischen Nordküste werden allmählig 1
tisirt (wie bei Salis). Der Fürst heisst (finnisch) Ruhtinas (von schwed. Dr
oder Thrntin) der Konig Kuningas (s. Rühs). Sakko ist Busse (finnisch). Neb
den Wapa (Freien) hiessen die (auf Kriegszügen erbeuteten) Sklaven O
oder Palvelja (bei den Finnen). Rauta heisst Eisen (bei den Finnen), v&s
Kupfer (Hölma oder Sumpferz). Die meisten Bergwerke in Schweden wurd
durch die (im Schmieden geschickten) Finnen entdeckt (wie das von Fahlu
Gedicht heisst (flnnländisch) Runo. Der Orion heisst Wajnämöinen's Schi
Beim Bärenfest (Kouwwonpäälliset) hingen die Finnen den Kopf des Bär
an einen Baum (s. Rühs). Die den Russen tributpflichtigen Permier wohnt
(1113 p. d.) im südlichen Theil von Sawolotschje (oder Biarmaland) mit d<
Petschera im Westen. Wsewolod (Mstislav's Sohn) besiegte die Jemen t
Flusse Swir (1124 p. d.). Die Tschuden wurden (1130 p. d.) von den No
gorodern (unter Wsewolod) besiegt. Die Nowgoroder wurden (1132 p.
von den (esthnischen) Tschuden besiegt (bei Klin). Nach Gerschau beste
keine Verwandtschaft zwischen Finnen und Lappen. Die Bewohner von Ka
tokeino, die (als zu Schweden gehörig) schwedische Lappen Messen, wurd
(seit zu Norwegen gekommen) norwegische Finnen genannt. Die eingews
derten Finnen heissen (bei Tromseö) Keenen. Die nicht nach Karelien v<
drängten Karelen verschmolzen (am Meerbusen) mit den Kvenen zu d
Osterbottningern. Suomen-maa (Finnland). Hämeen-maa (Tavastland). Lap
maa (Lappland). Wenäjän-maa (Russland oder Wonäänmaa). Saksan-maa(Deutsc
land). Juutin-maa (Dänemark). Ruottin-maa (Schweden). Die Tscheremiss
nennen sich Mari (Männer). Die Samojeden nennen sich Njenetz (Mensc
Wironmaa (Wiro) bezeichnet (bei den Finnen) Esthland (mit Einschluss v
Livland). Die Tschuden nannten sich Luudin oder Ljudin (Leute) [Lygie
**) In den Lochern des Steintisches zu Kipumäcki wohnen die Qualen a
Plagen. Für Tuonala (das Todtenreich) geben die Finnen Bogen und PI
mit. In den finnischen Hünengräbern werden (neben Geschirr von Gold, £
101
Jumar (Gott der Wotjäken) und Torom (Gott der Wogulen)
wohnt*) in der Sonne. Zu den guten Geistern der Letten
ber und anderen Metallen) Vögelknochen und Schädel von kleinen Waldthieren
gefanden (s. Rühs). Die Wahrsager oder (Tietäjät oder Indomiehet) Welhot (oder
Noidat) beobachteten heilige Tage (bei den Finnen). Die längsten Gedichte
behalten die Finnen sehr genau nnd pflanzen sie nur durch das Gedächtniss
fort (nach Rühs). Einige bedienen sich eigener Schriftzeichen, nach den Druck-
buchstaben, wodurch sie dem Gedächtniss zu Hülfe kommen. Mit dem in
Sawolax (verschieden von dem Küstendialect, der in Schriften meist gebraucht
wird) geredeten Dialect (des Finnischen) 6ind die Dialecte von Karelen, Rauta-
lambi und Cajanaborg verwandt. Die Nordrinnländer (die als Zauberer ge-
fürchtet werden) verspotten die südlichen Finnen (Hämälainen oder Tavast-
lander). Aus dem Berg Tyrian Wuori (im Kirchspiel Kalis in Karelen) kommt
(in der Luft zu trommeten) der Gott Turri oder Turrisus hervor (bei Ausbruch
eines Krieges). Der Prophet (und Glasfabrikant) Walleuberg in Oesterbottn
wählte die Tochter seines Hauswirthes zu seiner himmlischen Braut (aus dem
Böhmischen Buche, einer in's Finnische übersetzten Schrift Jakob Bohme's, vor-
lesend). Karelen heisst (von Karja. Vieh) Karjala (Karjalanmaa) flnnländisch.
Das Schloss Tawastehus (Croneborg oder Hämelinna) wurde von Jarl Birger
angelegt. Die (seit Gustav I. oder Carl IX.) in Schweden das Swedjen be-
treibenden Colonisten (anfangs als Kronhäusler) stammen aus Nordsawolax oder
dem Härad Rautalambi (s. Rühs). Die Nachkommen der Finnen im Gilber-
gab&rad (an der norwegischen Grenze) sind in Sprache und Sitten ganz zu
Schweden geworden (1807). Die Kakaromie6 (Sackmänner) genannten Zauberer
(der Finnen) entnehmen Menschenknochen aus den Kalmisto oder alten Be-
gräbnissen der Lappen Durch die Lumous genannte Kunst machen sich die
Finnen fest. In Processen halten sich die Finnen für grosse und unüberwind-
liche Advokaten, wenn sie Serpentinsteine, kleine Porzellanschneckchen , die
Schenkelknochen eines Frosches u. dgl. m. bei sich führen (s. Rühs).
*) In den Gräbern der Liven an der Düna fanden sich Fibeln mit Bären-
k5pfen (s. Bahr). Die Finnen verehrten Logi, Gott des Feuers (loog oder
Flamme im Esthn). Die Wotjäken brechen den Messern, die sie ihren Todten
mitgeben, die Spitzen ab. In den Gräbern der Beltiren am Abakan in Sibirien
'and man absichtlich krumm gebogene und eingeknickte Messer, sowie Kocher
™lt zerbrochenen Pfeilen (nach Pallas). Die Kirgisen tragen einen kleinen
Wetzstein am Gürtel. Steinhämmer aus Hornblende oder Serpentin wurden
toi Platen, Annenhof und Warnowitsch (Kurland) gefunden. Steinäxte wurden
Jn der Nähe der kurischen Aa gefunden. Steingeräthe wurden bei Dondangen
(in Kurland) gefunden. Alarud is a mere variant form of Ararud and Ararud
*****& determinately to connect the Ararat of Scripture with the ürarda or
«fartha of the Inscriptious, bemerkt Sir Henry Rawlinsonj, der von den west-
lichen Armeniern die TJrardier «der Alarodier unterscheidet, closely connected
Jlto. the Scythic inhabitants of Babylonia, whose vernacular nanie was probably
ßurb*ir, but who were known to the Semites as the Akkad, while the fonner
wer© an Arian race, having branched off from the Phrygians, who were them-
wlves of Thracian origin. Nach Mullah Ferraeh-id-din stammen die Tscher-
tossen von den Zingi oder Zigeunern* aus der Provinz Kupt oder Copte in
^eSypten. Beim Streit mit den Arabern zog Ser-Akus mit seiner Horde nach
Jena Kubanfluss, während die drei anderen Horden (Athis, Adon und Gare-
rethä) nach Thrazien und Bulgarien zogen. Als die über den Don nach Tau-
rJea gezogenen Kabardiner nach ihrer alten Heimath zurückkehrten, fanden
sie <Jie Tscherkessen, die sie in der grossen Kabardah unterwarfen und nach
J*r sogenannten kleinen Kabardah drängten (selbst als Tscherkessen benannt).
r18 Bolschesemelsche Tundra ist unter den Samojeden der Districte PustoserBk,
r*tsylmsk und Ishemsk vertheilt, aber die syrjänischen Bauern, die sich der
Keatithiere der Ishemskischen Samojeden bemächtigt haben, nehmen den süd-
uc*en Xheil ein (s. Castren). Die Syrjänen nennen ihr Volk Komi (Komijas),
102
gehörten die Behrstucki (Kinderpuppen) und die Semmes De-
wini (Erdgötterchen), zu den bösen die Johdi (Luftgeister, als.
abgeschiedene Seelen im Nordlicht) und die Murgi (in Krank-
heiten das Phantasiren erregend). In den Gärten hatte man.
den Mehstu bahba (oder Kehricht- Alten), der einen eigenen.
Misthaufen bekam (als Stercutius der Römer). Jedes Hau»
hatte seinen Hausgeist (tulkis) und ehrte Schlangen.*) Wahr-
ihre Stammbrüder (die Permäken im permischen Gouvernement) aber Konimus«
oder Kommesa (Kommensajas); die Rossen werden von ihnen Ros oder Rosj
genannt, die Samojeden Jaron oder Jaran (s. Schrenk). Ghazi-Kumuk hiess
früher Kesch (nach einem Alanenstamme). Doch nach der Meinung einige»]
gelehrten Kumuker war Kesch der alte eigentbümliche Name der Lesghae uac
Alan nichts als der Plural von £11, AH oder 111, ein Stamm, Volk, Horde
nach der Lesghae-Mundart (Reineggs). Den Milesiern gingen in Tium di«
Kaukonen vorher, in , Sinope die Kimmerier. Aus ihren Colonien waren di«
Gelonen nach den Budinen gezogen. Abulfeda kennt die Mätis unter derr
Namen mare ol Ozaki, al Ozak vel al Azak (Asow). Die saporogischen Ko-
saken heissen (in der altrussischen Hydrographie) saporogische Tscherkassen,
gleichwie die kaukasischen Tscherkessen die Fünfberger Tscherkassen. Noc-1
am Schlüsse des XVIII. Jahrhunderts wurden die kleinrussischen und ukraj-
nischen Bauern in allen öffentlichen Akten nur Tscherkassen oder tscherkas-
sische Bauern genannt, im Gegensatz der grossrussischen Bauern, deren auch
welche in die 6lobodische Ukraine versetzt wurden. Der Gopist der Woskre-
senskischen Abschrift Nestor's schreibt einmal Tschergasen (schwarze Äsen)
statt Tscherkasseii (Koppen). Obgleich die Linien-Kosaken ursprünglich aas
sehr verschiedenen Theilen Russlands herstammen und mancherlei Blut in
ihren Adern rinnt, so haben sie doch sehr Vieles in ihrem Aeusseren, sowie
in ihrem sonstigen Wesen mit einander gemein (Petzholdt) im Kaukasus.
*) Beim Fest der Semme (Erdmutter) riefen die Letten die Verstorbenen
in's Haus zum Speisen. Zemneeks oder Hausgott (Mahjahs Kungs oder Herr
des Hauses) wurde von den Letten mit Opfern von Vögeln und jungem Vieh
verehrt. Dem Lihgo (Gott der Freude) schaukeln sich die Letten. Um Weib-
nachten (Blukku wakars oder Klotzabend) verbrannten die Letten einen Klotz,
als Bild gehabter Mühseligkeiten. Die Burwi (Zauberer), Kannaraugi (Kannen-
späher), Sahles puhschlotaji (Salzbläser) dienten als Wahrsager, Fihlneeko oder
Entdecker verschwundener Sachen (unter den Letten). Die Ragganas (fliegen-
den Hexen) verwandeln sich in Katzen und Hasen. Schlözer findet die
Namen der Curonen (Kuren in Curonia) im Flusse Chronns, Kruse im cronischen
Vorgebirge und cronischen Meer (bei Kuhri-semme oder Kurland). Die Tab-
men oder Tahmneeki sind die Grenzletten gegen Lithauen und ehemalig
polnisch Livland (s. Kruse). Die Seelburger oder Dünaburger (mit semgallisch-
lettischem Dialect) nennen sich selbst Raden oder Rädinger (s. Eichhorn). In
Folge der Einfälle der Lithauer schloss sich Semgallen (1204) an die Christen
an und übergab die Burg Mesotheu (1218) ausser den unter Westhard heid-
nisch Bleibenden (bis 1225 p. d.). Die Kreewinger bei Bauske kamen (nach
Swenson) aus Esthland nach Kurland (aus der Insel Zama oder Oesel). Syr-
jänische oder permische Inschrift (bei Fries) auf dem Heiligeubilde von
Wosbema. Das Syrjäniscbe zerfällt in die Dialecte des Ustsyssolschen , Wy-
tschegodschen , Jarenschen und Udorscheu. Die aus Grossperm nach dem
Norden des ustsyssolschen Kreises gelangten Permier wurden eret durch
Wotjäken und Tscberemissen zurückgedrängt und dann bei Ankunft der
nowgoroder Russen auseinander gesprengt. Auf der Insel Runö (mit einer
dem Schwedischen ähnlichen Sprache) dürfen nur eine bestimmte Zahl Ehe-
paare sein, und erst wenn durch den Todesfall der alten Ehegatten eine Lücke
entsteht, dürfen (nach dem Herkommen) andere Ehen geschlossen werden
(8. Kruse). Jenseits der "Oowt (auf Oesel) neben den OyiXtcu wohnen Kap'
103
seticinlich war auch davon der Gebrauch entlehnt, dass die
moisten Kopfringe, Halsbänder und Armbänder die Schlangen-
forrn haben oder in Schlangenköpfe wenigstens sich enden
(8. Kruse). Die Liven (in Kurland) gleichen in ihrem Dialekt
melir den Esthen (mit Finnen*), Ostjäken u. s. w.), als den
Letten (s. Kruse).
fkovss (Ptol.). Zeuss betrachtet die Aestyer (bei Tacitus) als Vertriebene des
lithamscheu Stammes, in den drei Mondarten des Altpreussischen, Lithaaischen
und Kurisch-Lettisch ea (als Ostiaeoi bei Pytheas oder K ossiner bei Artemidor).
Jenseits der Weneder nennt Ptolem. die raXiv8ai xal HovStvol xal Zravavoi
bis zu den Alanen. Die Galinditae wohnen (bei Dnsbnrg) westlich vom
Spirdingsee, die Sudowitae östlich. Nördlich von der Donau Cumani, illic
Gothae et Coralli (Qervasius). Die Sprache der Jazwingen glich der lithanischen
(nach Miechow) 1523. Die Gothen aus Skandinavia vermischen sich mit den
TJlmerugi (Ulmigani oder Ulmigeri) oder Holmrngen zum Volk der Preussen
(unter Bruteno und Widewut). Die Jacwingi flüchteten zu den Preussen
(Ding), diversa prorsus a Slavis et Lituanis liugua ntentes (Cromer.). In Bezug
auf sein Land nennt sich der Kurländer (nach Borger) Kurfemmneeks , in
Bezng auf seine Abstammung Letwis oder Lette. Nestor unterscheidet von
den Chors oder Curen (mit Simegoten, Liven, Tschudeu) die Setgola (Letgola
oder Letgallen) und Litwa (Lithauer). Nach Borger waren die Chors oder
Curen (mit den Liven) früher Esthen. Nach Parrot herrschte (1221 p. d.)
eine gleiche Sprache in Liv-, Lett- und Esthland (worauf später das Slawische
eindrang). Die Letten (in Kurland) Messen Baltschwarki (Weissröcke), die
Esthen (von der dunkeln Kleidung) Meeleschwarki (Schwarzröcke). Bergmann
setzt das Lettische in Beziehung zum Sanscrit, Schlözer zum Slawischen.
Vater vergleicht das Altpreussische mit dem Lettischen. Das Lettische ist
ais verschiedenen Sprachen zusammengesetzt (s. Kruse). Die Letten trieben
Abgötterei unter Bäumen (Einhorn), die Eiche war männliche, die Linde
weibliche Gottheit. Omnem creaturam pro Deo coluerunt, scilicet solem,
tanam, et Stellas, tonitrua, volatilia, quadrupedia etiam (Dusburg). Die
Letten, „die sich in Wolf und Katze transmutiren und Nacht auf B.öcken in
Lüfte fahren", hielten in Wildernissen ihre Converticula (Wanderer) 1590.
Wezzais tehws (Alter Vater) war Hauptgott der Letten.
*) Adelung rechnet Finnen, Esthen, Liven zu den Tschuden, aber die
Tschuwaschen, Wogulen u. s. w. zu den Tataren. Bei den Estben sind die
^genhöhlen viereckig und zusammengedrückt (nach Hueck). Die Esthen,
die sich Maa rahwas (Volk des Landes) oder Ma mees (Männer des Landes)
Jennen, hiessen Iggauns (Vertriebene) bei den Letten. Erst bei Aufhebung
"er Leibeigenschaft erhielten die Esthen (von den Deutschen) Geschlechts-
nanaen (als Vespasiane, Domitiane, Solone, Ciceros) Lemovii (Limonii) von
Limaflödhr. Vor Ankunfr der Ammoniten war ihr Land (mit Dolmen) von
den (riesigen) Rephaim bewohnt (s. de Luynes). Borby, Kerstätt und Saxby
gelten als älteste Dörfer auf der Insel Worms, deren Bewohner (nach Dub-
berch) Dänen seien (s. Russwurm). Als die Vorfahren der jetzigen Bewohner
Von Sandhamm (in den Schärengegenden von Roslagen) nach Odinsholm kamen,
1% <He von den Esthen verlassene Insel öde (Oedes-holm). Der (finnische)
wesanggott Wäinöimöinen (Ainemoinen) richtet seine Schmiede in dem Magen
?er A^ntero Vipune (der alten Kai ewa), Gattin des Gottes Kailew (Kallis oder
Jj1*8) ein. Mit den Ingriern (im Permischen) tauschten sibirische Völkerschaften
£el*>w«rk für Eisen (des Ural) aus (s. Zerrenner). Die Einwohner (im Permer
*P<1) ziehen lange hölzerne Schuhe an, und stewren sich an einen Stab oder
Pjess und fahren also in schneller Eyl dahin über unwegsam und ungebahnte
L Jssen (Petrejus de Erlesunda). In den tumulis sepulchralibus (am Petschora)
u*et man viele arabische Münzen (s. Strahlenberg). Der Wandalenkönig
w°cu8 oder Cracus (Greg. Tur.) in Gallien heisst (bei Gregor) rex Alaman-
104
Unter Friga, Nachfolger des Priamus (König der voi
Troja *) ausgewanderten Franken), ging ein Theil des Volke
nach Europa über, in Macedonien siedelnd, ein anderer nac
norum (ITI. Jahrhdt. p. d.). Die Finnen unterscheiden sich (nach Sjögrer
in : 1) Savakot, 2) Äyrämöiset oder Äärämöiset (Äkrämöiset oder Ägrämöiset
3) Ingrikot (Ishoren oder Ishortzen), 4) Watialaiset (Tschuden). Die Savaki
ähneln im Dialect am meisten den eigentlichen Finnen (Savolaxern od«
Savolaiset und Kareliern). Näher an Petersburg, als die Savakot, wohnen d
(ihnen dialectverwandten) Äyrämoiset. Nach Attila's Tode: Ein teil ble
zn Ungern und mahtent einen Künig under in, ein teil für in Britannien <
na Engenland ist, ein teil für in Spangenlant, ein teil in Italiam, und mah
jedes teil einen Künig nnder in, also is manig Künigreich von disen Goth«
und Hünen ufgestanden (J. v. Königshofen). Bi dis Keyser's (Leo f 741 p. d
Ziten stunt uf eine grosse geselleschaft der heyden, die furent in dütsche ur
welsche lant und gewunnent vil stette, die vertreip der Künig von Frangric
mit der Lampart er helfe.
*) Als Aeneas (aus Troja) nach Italien floh, schiffte Priamus und Anteno
nach Pannonien (Sicambria bauend) und die Franken unterstützten Kaiser Valen
tinianus gegen die Alanen, zogen aber dann (um keinen Tribut zu zahlen) an der
Rhein unter Faramundus (nach Gregorius). Die trojanischen Fürsten Francs
und Yassu8 (von Romnlus besiegt) zogen an die mäotischen Sümpfe and er-
bauten Sicambria (Ethicus Hister). Nach Saxo wanderten die Longobarden
zur Zeit des Königs Snio (Sohn des Frost!) aus. Vom longobardischen König
Leth stammen die Lithingi (nach Paul. Diac). Piscina, qnae (Langobardorom)
lingua lama dicitur (Paul.). Scamera (Roth.) bedeutet für oder latro. Die
Reste der Gimbern (und Teutonen) verblieben im Lande der Aduatici (Arova-
rtxol) im belgischen Gallien (neben Eburonen und Nervier). During the Mi-
thridatic war New Ilium was taken (85 a. d.) by Fimbria and suffered greatiy
(favoured by Sulla). Die von Europa übersetzenden Galater besetzten Ilium
(nach Hegesianax), verliessen es aber wieder, weil mauerlos. Der Quaestoi
Fimbria, nachdem er den Consul Yalerius Flaccus (im mithridatiscben Kriege]
getödtet, besetzte Ilium, wurde aber von Sulla getödtet (der mit Mithridates
den Vertrag schloss), worauf Caesar es verschönerte (s. Strabo). Maelo, König
der Sigambrer (oder Gambrivii) flüchtete zu Augustus (nach dem Denkmal
von Ancyra). Nach Strabo begannen die Sigambrer den Krieg mit den Bornen
unter ihren Anführer Melo (s. Esselen). Apud Hammonem (Hamm) accipii
Asam flumen (Mollerus, 1570) oder Fluss Aza Murmellius (470). Alii it
initio vocis (Irminsaula saxonica) aspirationem habent, ex quibus Regino (vor
Prüm IX. Jahrhdt.) Hermansaul, Sigebertus Gemblacensis Hormensul, Bole*
vincns Hermesuel, Lupoid de Babenberg Hermensnl etc. (s. Meibom). Au
den russischen Denkmälern (VI. Jahrhdt.) im Dep. de l'Eure (Arondiss. d«
Bernay, Kanton de Beaumont le Roger) fanden sich als Stämme der fränkischei
Königsfamilie Chrman oder Hrman, Ingomr, Rmann (s. Grimm). Die frän
kischen Brukterer sind die Bewohner des Gaues Hatternn (oder Chattoarier)
während die sächsischen Brukterer sich durch den zu Sachsen gehörigen Gtf
Boroktra bekunden (v. Ledebur). Franci et Saxones verwüsteten bei den Un-
ruhen des Garausius die Küstenländer von Belgien und Armorica (Eutrop.)
Die Sachsen (bei Ptol.) wohnen in den Ländern der Cimbern (bei Tacit), mi
Friesen operirend (die Sachsen zu Wasser, die Franken zu Land). Unte:
Gordian wurden die Franken bei Mainz besiegt. Die Franken durchstreiftet
Spanien (mit Gallien), Tarragona erobernd. Zum Bunde der Franken (Freiei
oder Freibeutern) gehörten Sicambrer, Brukterer, Cherusker (Chatten, Chamaver
Ansibarier, Salier), sowie Usipier, Tencterer, Marser, Tubanten. Bei dei
Franken wurde dem Comes die Leitung des Gerichtswesens übergeben, dagegen
dem Grafio die Vollstreckung der Urtheile, besonders die Einziehung de
Bussen (s. Gfröer). Sidrick, Sohn des Ragnar Lodbroek, plünderte (als Com«
der dänischen Flotte) Frankreich (855 p. d.).
i
der Donau, und dann unter Francio an den Rhein (nach Frede-
gar). Die Hauptstadt der europäischen Bosporani *) war Panti-
capaeum, der asiatischen Phanagoria (s. Strabo), Die Sindier
waren Maeotier, aus der Stadt der Cimmerier (bei Scymnus).
Als Odin nach der Weise der Äsen den Tempel **) (mit Blut-
*) Ein bosporanisches Grab aus der Zeit des macedoniscben Philipp und
Eumeles enthielt ein Franenskelett (1834) und neben dem bekleideten
Frauenskelett fanden sich Medaillen des Lysimachus (s. Aschik). In der Tu-
melle auf den Dobigauer Bergen (mit Skeletten und Metallsachen) wurde eine
Münze des Augustus gefunden (s. Adler). In der Nähe der Kümmeln oder
Kumulen (von Cumulus) bei Heilingen sind Donnerkeile gefunden (s. Adler).
Nach Tacitus (der die mit Odin nach Skandinavien gekommenen Schweden
kennt) gründet Odysseus die Stadt Asciburg im Lande der Sigambrer oder
Franken. Von Odin's Söhnen herrschte Sigge (von dem das Volsnnga-Ge-
schiecht stammt) im Lande der Franken. Gregor nennt die Götter der
Franken Zauberer oder Menschen. Nach der Ynglingasage waren den einzelnen
Göttern in Schweden Hofe geweiht, den Gottern der Franken waren Altare
und Städte geweiht (Trith). Vuoddam, rex Barbarorum, quem nt Deum
(Ethelwerd). Als Skjold und die Hleidrekönige (in Hleidr) über Dänemark
herrschten, wurde dasselbe auch Gothland genannt (nach der Skalda). Skjold
(Sohn des Odin) war mit Geflon vermählt. Nach Saxo war Skjold's Vater,
Lother, Bruder des Humble (Sohn des Dan). Sceaf (Vorfahr des Skjold)
trieb (armis circumdatus) auf einem Boot als schlafender Knabe nach der
Insel Scandja, wo ihn das Volk zum Konig machte (nach Aedhelweard). Sceaf
oder Sem ist Sohn Noah's. Als König Skjold, der Sceflnge, lebensmüde zu
Frea (Frauja oder Odin) heimging, legten ihn seine Treuen in ein Schiff mit
Schmuck und Waffen (wie er als neugeborenes Kind gekommen) und Hessen
es trauernd hinaustreiben (nach dem Beowulf-Liede). Saeland, das selbst-
erworbene Eigenthum der Gefjon (mit der sich Skjold, der Halbdäne, ver-
mählte) ist das Reich der Gifdhen oder Gepiden (s. Munch). Skjold, der
als Knabe einen Bären bezwingt, kämpft mit dem allemanischen Jarl Scate
um die Alfhild (s. Saxo). Auf Skjold folgte sein Sohn Gram. Die Era der
bosporanischen Könige beginnt 297 a. d. (s. Rommel). Auf Scribonius, der
(als Nachkomme des Mithridat) das politische Reich (nach dem Tode des
Asander) usnrpirte (14 a. d.), folgte Polemo (12 a. d.), der gegen die Aspur-
gianer fiel, und dann Rheskuporis I. und sein Bruder Kotys I, der Aspurger.
Als Klient des Tiberius erhielt Sauromates I. (Aspnrgus), Sohn des Rhesku-
poris, die königlichen Insignien, als Vorgänger des Rheskuporis IL, dem
(38 p. d.) Polemo IL folgt. Sauromates V. verbindet sich mit den Sarmaten
gegen Diocletian. Sauromates VII. wird von dem Anführer der Chersoniten
besiegt.
**) Frey, der den Tempel in Uppsala baute, wurde in einem Hügel bei-
gesetzt, worauf viele Häuptlinge (nach der Ynglinga-Sage) zu Ehren ihrer Ver-
wandten Bautasteine und Grabhügel (wie bei den Gothen in Dänemark) er-
richteten. Der dänische König Hadding, der die Leiche seines Feindes (König
Aasmund in Uppsala) verbrennen lässt, lässt den Uffe (Sohn des Aasmund)
unter einem Hügel bestatten (nach Saxo). Mitodin, vor dem Odin floh, trieb
so argen Spuk , dass man den Kopf von der Leiche trennen und den Körper
mit einer spitzen Stange durchbohren musste (nach Saxo). Aus Byzanz ver-
trieben zog der zauberkundige Otter (der an die Stelle Odin's gesetzt war)
nach Svithiod, wurde aber von den Dänen erschlagen. Hadding ist Haddung
(der Haargelockte). Nach Plinius sind die Bewohner Skandinaviens (mit da-
mals zum cimbrischen Vorgebirge erstreckten Sevo Mons) zu den Ingaevonen
zu rechnen. Alle slawischen Nationen werden von den tschudischen Volks-
stämmen als Waenen (Vaenelainen) oder Wanen bezeichnet (s. Munch). Sveonia
vel Svediae hat als Grenze a borea Wermüanos cum Scritennnis, quorum caput
106
opfer) in Sigtuna gründete, verordnete er, dass die Ver-
storbenen verbrannt werden sollten. Als der wegen seiner
Milde beliebte Halfdan (Vater des Harald Harfagr) starb,
wurde sein in vier Stücke getheilter Leichnam in besonderen
Landschaften*) begraben; das Haupt unter einem Hügel zu
Halsingaland (Ad. Br.). Die Sitones unterschieden sich von den Sviones nur
durch die Frauenherrschaft (nach Tacitus), und jenseits wohnen Hellosii (et
Oxiones). Die Sveones wohnen (hei Ad. Br.) usque ad terram feminarum der
(finnischen) Kvenen (hei Alfred) oder Kainulaiset (Niederländer). Die Ugari
(Jugra) oder Ugri (am Eismeer) handeln mit den Zavolocenses (hei Sabinus).
Turci in Tracia oder Tricatia (über der Dana). Lex Angliorum et Werinorom,
hoc est Thuringorum. Variui (Varni) am linken Eibufer (bei Tacitus) unter den
Viudili (Plin ). Tylangii oder (bei Caesar) Tulingi in den Alpen (Avienus).
Baltia (des Xenoph. von Lampsacus) heisst (hei Pytheas) Ahalus oder (bei
Timäns) Basilia. Die Äsen (Odin's) hesassen viele Geschicklichkeiten, andere
Gestalten anzunehmen, ihre Feinde mit Blindheit zu schlagen, die Waffen der*
selben abzustumpfen, die Seele aus dem Leihe zu ziehen u. s. w. (nach der
Saga) [wie Tuathe de Danam oder Dänenvolk und Mongolen]. Odin war in
Wahrsager-Zauberkünsten (Galdre og Sejd) bewandert. Odin hing am Windiges-
Baume (viudhga meidhi a), und vinga meidhr ist (nach Thyodolf) Galgen. Im
angelsächsischen Gedicht (auf das Ruthwell-Kreuz) heisst Christi Kreuz galga.
Odin zog nach Gudheim (der alten Heimath der Äsen), im alten Asgard zu
leben (als mit der Geirspitze geritzt). Phrygien war genannt nach Frigg,
Gattin des Priamus oder Odin (s. Snorre). Der jüngere Odin flüchtete vor
Pom pejus nach dem Sachsenlande. Der Asakönig Odin, Vater des Frey (Vater
des Njörd, Vater des Frey) war Sohn des Bör, Sohn des Borre oder Bure, König
im Türkenlande (nach der Fundinn Noregr), Seming, Sohn des Yngvefrey,
herrschte in Norwegen. Ol 'IctTtoSes 8k rovro rjSrj hei /luxtov ^IXXvqioIs km
Kehtols %&vog (Strabo) mit der Hauptstadt Merovlov (Appian) neben den
Karni. 'Id&yeg xal 'Pco^oXdvoi (xal Ovgyöt). Jazyges Sarmatae (an der
Grenze Germaniens). Roxulani Sarmates im Westen des Tanais (Tab. Pent).
Die Jazyger am Maeotis (bei Ptol.), die die Karpathen überstiegen, Messen
'IaXvyeg Meravdorcu (an der Donau). Carnorum regio (Plinius) juneta Japy«
dum. rr}7tcu8es, olovei reTiTtcuSes» ol rsrwv Tiazdeg (Etym. M.). Gepidae
(ex Gothorum prosapia) commanebant in insulae Visclae amnis vadis circum-
aeta, quam pro patrio sermone dicebant Gepidojos (Gepedojos). Nunc eam,
ut fertur, insulam gens Vividaria incolit, ipsis ad meliores terras meantibu6
(Jornandes). Ad litus Oceani, ubi tribus faueibus fluenta Vistulae fluminis
ebibuntur Vidivarii (Vividarii Witlandi) resident, ex diversis natiouibus aggregati
(Jornandes), als (scythi»che) Vites (Geogr. Rav.). An der Weichsel liegen (bei
Alfred) Wendland und Witland.
*) Das heutige Schwedisch bildete sich seit dem XIV. Jahrhundert (s.
Dietrich). Nach Legis hat der Lagmann Viger Spaa unter Ingiald lllrade
(610 p. d.) die üppländischen Gesetze auf hölzerne Tafeln (in Runen) zeich-
nen lassen. Die von Harald Hildetand in den Felsen des Runamoberges ein-
gehauene Inschrift (600 p. d.) war schon zu WaldemarV Zeit (1152 p. d.)
unlesbar (s. Saxo). Hartnit von Riuzen (Hertnit, König von Russland) als
Held Etzel's. Das Zeichen des Hernit Künec von Riuzern (Ktinec Härtung
ausz reuszenlant) war ein Rad. Oserich erbt von seinem Vater Hertnit Gewalt
über den ganzen Norden (Ardarich der Gepide). Irungs veggur (Ironsvägb
oder Steinveggur) ist Iringsstrazze (Milchstrasse). Sigher von Türkie (Siegeher
von Walächen), uz Türkie Walber. Irnfrit (Landgraf von Thüringen), als
Konig Irminfried von Thüringen, der (auf Theodorich's Veranstalten) durch
seinen Rath Irinc getödtet wurde (Iriuk ze Lütringe geborn). Als die Schwa-
ben (Sachsen) das Lager der Thüringer überfallen, flieht Irminfried zum Hunnen-
köuig Attila (s. Goldast). Irinc, maregräve von Tenelant. Iring kämpft mit
107
Skiringssal in Westfold, die Eingeweide zu Thengilsstad in
Hadeland, der Körper zu Stein in Ringerike, und ein Theil
desselben- in Hedemarken (nach Fagrskinna). Nach Snorre
fanden sich die Männer aus Westfold, Raumarike und Hede-
marken in Ringerike ein, um ihren Theil zu fordern. Als
König Olaf zu Geirstad bei der Pest, deren Ankunft sein
Traum von den Gift schnaubenden Ochsen vorhergesehen, in
lern Hügel, den er zur Abhaltung vor Einführung von Vieh
hatte erbauen lassen, begraben war, opferte man ihm, als
?chutzgeist der Grenze (oder als Geirstad- Alf). Das aus dem
jeirstad-Alf-Htigel *) ausgegrabene Schwert Baesing oder
lageu (im Niebelangenlied). Lacteus coeli circulus Iringis nomine (oder nach
fituchind) Hiringi nomine vocitatus (Chron. Ursp.). Irungs veggr (Vilkina
aga), Irungs Wand. Nach der Ermordung bahnt sich Iring einen Weg mit
em Schwert. Die Euringsstrazze war (nach Aventin) von dem zauberkundigen
>0D ig Euring an der Donau benannt. Hie (Rheni) paludes, ubi quondam habi-
irunt Germani, qui Franci nunc appellantur gens barbara et initio parum
peetata. Hornm sedes contingebant Arborychi (A()ß6(>o%oi), cum reliqua omni
rallia atque Hispania Romanis jampridem subditi, seeundum quos, ad Orientem,
'horingi (06giyyoi) concessam sibi ab Augusto Caesare, Imperatorium primo
'gionem colebant. Non proeul ab his, ad Austrum versus, degebant Burgun-
iones, ultra Suabi {2&vdßoi) et Alamanni, validae nationes. Isti omnes, ab
Qtiquo, liberi oras illas tenebant (Proc). Supra maris aecolas (Dalmatiae et
'gionis Venetorum) Siscii et Suabi (non illi, qui Francis parent, sed ab iis
iversi) interiores terrae tractus obtinent. Ultra hos Oarnii siti sunt Noricique.
sinarium et Uligisalum magno cum exercitu in Dalmatiam expedit, ut illam
l ditionem Gotthicam revocent (Vitiges), jubetque cum ex Suabia Barbarorum
digenarum copias aseiverint, reeta Dalmatiam ac Salonas petere (Procop.).
um apud Suabiam (dficpl rrjv Eovaßlav) Asinarius Barbarorum exercitum
'Qscribit, solus Uligisalus Gotthos in Liburniam ducit.
*) Olaf (Gautreck's oder Gudrad's Sohn) wurde (nach Saxo) in einen
ögel bei Hleidr begraben. Das Haupt (oder ein Theil vom Leichnam) des
alfdan Swarte wurde in Skiringsal begraben. Raguwald (Sohn des Olaf)
»rrschte in Westfold (oder in Grenland). Die älteren Eidsivathings- und
wgarthings- Gesetze nähern sich unter einander weit mehr als den Christen-
chten des Gulathings oder Frostathings. Der Berserker Hake wurde an der
•die, wo er bei der Verfolgung der geraubten Ragnhild erschlagen wurde,
graben. Die Fremden, die den Fyn Erin genannten Küstensoldaten aus
änemark zu Hülfe kamen, stiessen in der Schlacht bei Burne-Vegein (worin
l« irländischen Könige siegten) das Geschrei Balligana aus. Errgon, König
}n Lochiin, der das Vieh der Finnier (in Innisfail) zum Strande treiben wollte,
ird besiegt. Finn oder Fion heisst Fingal (bei Bruce). Fingal's Königssitz
iltua wiid in das Thal Glenco in der schottischen Grafschaft Argyle gesetzt.
Imhuin (Alwin) war FingaPs Sitz in Leinster (Allen in der irländischen Graf-
haft Kildare). Nach Macpherson kämpfte Fingal mit Caracul (Caracalla), dem
5uig der Welt. Caransius (Caros) besiegt die Briten (288 p. d.). Die Fin-
'•* heissen (in Hochschottland) Feinne. Die Fingalshöhle hiess früher Uagh
1 bhine (Höhle der Musik). Halfdan Gamle (der Alte) war Sohn des Ring,
fr (Sohn des Königs Raum) über Ringerike und Waldres herrschte (nach Fuu-
j&Q Noregr). Olaf (Sohn des mit Carl M. kämpfenden Gudröd) herrschte nur
oer Westfold, da Alfgar, König in Alfheim, sich ganz Wingulmark unterwarf,
n<i (nach Einsetzung seines Sohnes Gandalf als König) den grössten Theil
4timarike's eroberte. Als Sigurd Ring von den Söhnen des Gandalf von Alf-
Jtoa um Hülfe gegen Eystein von Westfold angegangen wurde, sah er (bei
urtagaal) die schöne Alfjol, Tochter des Königs Alf von Wendel, und fiel
108
Hneitir wurde Olaf dem Heiligen tiberbracht. Nach Paulu
Diaconus lebte Wodan, Hauptgott aller Germanen, einst i
Griechenland.*) Die mit den Buri (neben den Lugii am askj
im Kampfe mit ihren Brüdern Alf und Yngve. Nach Gndräd's Tode (810J
traten die Könige von Alfheim und den Opplanden unabhängig auf (s. Manch)!
Die Räumen, die sich zu Herren über Alfheim, Ranmarike, Hadafylke, West-
fold und Grenland machten, haben das alte Eidsiva-Gesetz de« Fylken- Verbandes
als Richtschnur behalten. Zu Halfdan's Zeit erstreckte sich Ranmarike bis an
die Glommen und was östlich lag gehörte zu Alfheim unter König Gandalf.
Als Björn (Sohn des Lodbrok) wegen Uebervolkerung durch das Loos genothigt
ward, seine Heimath nach alter Sitte zu verlassen , diente ihm der geflüchtete
Franzose Harting (von Troyes) als Führer bei den Plünderungen in Flandern.
und an der Loire (843 p. d), sowie bei der durch einen Leichenzug ermög-
lichten Eroberung Luna's (das für Rom. gehalten wurde), nach der (von Otto
von Freysing) Roger von Sicilien (von Matthaeus von Paris) Friedrich ü.,
sonst Harald Hardraade Frode, Viskard u. s. w. beigelegten List. Garmond
(wahrscheinlich ein Norm an n) kam von Afrika nach Irland und ward von den
Sachsen nach England gerufen, wo er (durch Sperlinge in den Brand gesteckt)
Gircenster einnahm (Giraldus Cambrensis), nach der (von Saxo) dem Cadding
und Fridleif, sonst der Grossfürstin Helga (Olga) beigelegten List (s. Manch).
Als die Normannen nach der Eroberung Luna's nach Rom ziehen wollten, be-
gegnete ihnen ein alter Mann, der ihnen die abgeschliffenen Eisenschuhe zeigte,
die auf dem Wege verbraucht seien, und sie dadnrch abwendete. Die irischen
Genealogien werden (nach Innes) auf Gomer (Sohn Japhet's) zurückgeführt.
Die Foraorier aus Afrika stammten von Nimröd (Nachkomme des Harn).
*) Ajunt qnidam, paucos post excidium Trojae, fogitantes Graecos ubique
dispersos loca haec (Gallias) occu passe tunc vacua (nach Timagenes) von den
den Römern verwandten (s. Caesar) Galliern. Arverni ausi Latio se fingere
fratres, sanguine ab Iliaco populi (Lucanus). Antenor's Ankunft in Passau (Pata-
vium) und die Abstammung der Baiern aus Armenien (Armeno) kennen erst die
Kaiserchronik, Otto von Freysing und Fraumundus, die Herkunft der Sachsen
an 8 Alexander's Heer berichten die Transl. S. AI. u. Widukind (s. Roth).
Francio (Hector's Sohn) und Turcus (Sohn des Troilus) ziehen mit den Fran-
ken nach Sicambria an die Donau (nach der Chronik von St. Denis). Die
früher Sigambrer genannten Franken herrschten in Gallien (nach Laurentias
Lydus). Frangi qnibus familiäre est ödem frangere (Vopiscus). Recte apellati
sunt Franci ad instar duritiei ferri vel a feritate cordis (Origo Francornm).
Der Tempel zu Clermont (bei Gregor) delubrum illud, quod Gallica lingua
Vasso Galatae vocant (Greg. Tur.). Mercurio Vasso Caleti (nach der Inschrift)
Lingua attica für Franken. Eine cohors Sugambra, welche zur Zeit des Ti-
berius gegen Thracier focht, hatten die Römer vom Rhein hergebracht (Tacit.).
Xanten (Santen) als Colonia Trajana (Kellen). Istio (Vater des Francus), als
Ulyxes (der Istaevonen). Bei den sächsischen Nachkommen der Cherusker (die
Plinius zu den Herminonen rechnet) ist ein Cultus des Stammvaters Irmin
bezeugt (s. Rieger). Hirmin ist (nach "Widukind) Hermes. Aris qui nrbis
meniis insertus quasi dominatur dominantinm , et Ermis, qui et Mercarios
mercimoniis insistentibus colebatur in forensilibus (1145 p. d.) Eresburg au€
Arispolis (Caesar's) ab eo qui Aris Greca designatione ac Mars ipse dictns es|
Latino famine. Die Cherusker versammeln sich in Silva Herculi sacra (bei
Tacitus). Olim omnes Franci Hugones vocabantur a suo quondam duce Ho-
gone (Quedl. Annal.). Hun , als Fürst der Hätvere (im Wanderlied), üngni-
nus, Gothensium rex. Yngwi Tyrkja Konftugr. Fin, der Friesenfürst, heissi
Folwalding. Ausser Sudhdene und Nordhdene (Eastdene und Westdene) nennl
der Beowulf noch Gar-dene (s. Zeuss). Ingvine oder Igvinaa heissen die Danen
(Beov.), und dieselbe Bildung galt auch gleich mit dem schwedischen Ynglin-
gar (Rieger). Ve 1>ät Mädhilde monge gefrugnon , vurdon grundleise Ge&e«
frige, 1>ät Mm seo sorglufa slaep ealle binom (Cod. Exon.). Nach Müllenhofl
109
bnrgischen Riesengebirge) Tribut (an Sarmaten *) und Quaden)
zahlenden Gothini gruben Eisen. Das uralte Haalöyge Ge-
hatten die Heruler einst die dänischen Inseln besetzt. Die Harlonge der
Heldensagen sind die mythischen Vertreter der Heruler (Rieger). Die Sachsen
heissen (britisch) Ainbronen. Amrinum lucum silvestrem quem incolae "Wind-
loch nominant (Ad. Br.). Aldenburg quae est in Amerland, terra Fresonum
(Helmold). Friesisches Ammerland, als Ambria. Huniblus, Vater des Dan
und Angul (bei Saxo), als Konig von Hunland (Hervararsaga) oder (fornald.)
Humlaland.
*) Pannonia a Sarmatis Quadisque popnlata est (Eutrop.). Quadi sind
06tnachbarn der Marcomannen (bei Tacitus). Unter dem Schutz der Römer
begründete der Quade Vannius ein suebisches Reich. Die Galater am Ister
Messen Bastarn er (nach Plut.). Die Peuciner oder Bastarner zeigen sich in
Rede, Cultus, Sitz und Wohnungen als Germanen (nach Tacitus), aber mit
sarmatischen Gewohnheiten connubiis mixtis. Fines Saxonum, quos Nordos-
qoavos vocant (Pippinns), subegit (Annal. Mett). Der Suevenkönig Vannius
entnahm seine Reiterschaaren aus den (sarmatischen) Jazygen. Quadi, Suevi,
Sarmatae (Gapitolinus) im Markomannenkrieg, Sarmatae et Quadi (Amm.) con-
cordes. Die Sarmatae limigantes vertrieben (zur Zeit des Constantin) ihre
Herren (Arcaragantes) am linken Donau-Ufer. Der Chan der Awaren rief
Karl M. um Hülfe gegen seine Unterthanen an. Sorabi Sclavi, qui campos
inter Albim et Salam interjacentes colunt (Ann. Einh.). Soraber unter den
Nordalbingern (Ad. Br.). Sorabi et Sciisli, junctis sibi Bohemis, fielen in
Thüringen ein (Annal. Fuld.). Die Daleminci oder (Ann. Ful.) Dalmatii ge-
nannten Slawen wohnten zwischen Elbe und Mulde (von Meissen bis Thorgau).
Japoden und Dalmatae breiten sich über die Liburnae (zwischen Illyriern und
Istrern) aus. Die Chrowati (Karwat oder Croatus) oder (im Peloponnes) Kra-
vata (Fallmerayer) stammen* aus den Karpathen. Die Capi (KagTtoi) oder
Karpianoi (zwischen Bastarner und Peukiner) kämpfen mit Kaiser Philipp
(s. Zosimus). Vithungi, Quadi, Carpi wurden (im Kriege mit den Sarmaten)
von Gonstantius besiegt (Eumerius). Carporum natio wurde auf das römische
Gebiet verpflanzt (Aurel. Victor). Die Xqcoßaroi zwischen Tourkias und
$f>ayyiag von Bayißageia (Bajoväria) her, als BeXoxgcoßdroi kamen nach
Delmatien, mit der Sprache der Sxlaßoi (Const. Porph.). Ol 8k X^toßdrot
iiqos rd o^r\ roZs Tovqxois Ttagdxeivai (vom Norden der Karpathen) bei
den aßannaroi Se^ßloi (Const. Porph.). Die Aisten glichen in Sitten den
Sueven, in Sprache den Briten (Tacit.). Einen von den Germanen und
Sarmaten verschiedenen Stamm vermuthet Tacitus weder in Finnen, noch in
Wenden und Aisten (s Zeuss). Der Name der Scythen ging an die Sarmaten
über (Plinius) in Germanien [Sueven]. Die von Plinius unter die Vindili
gerechneten Burgunder wurden (nach Jornandes) von dem Gepidenkonig Fas-
tida grösstenteils vernichtet. Gothi Burgundios penitus exscindaut (Mamer-
tiüU8). Durch den burgundischen König Guntiar und den Alanen Goar wurde
in Mainz Jovinus zum römischen Kaiser aufgestellt. Aetius besiegte die
Burgunder. König Gundihar (der Burgunder) fiel gegen die Hunnen. Die
Burgunder am Rhein wurden katholisch bekehrt (s. Orosius). Die Guikungar
(mit dem Gibichensteine) stammen von Guika (Gibika oder Kipicho). Die
Gepiden stammen von Gefion (s. Munch). Sarmati liberi ad discretionem
servorum rebellium appellati sunt (Amm. Marc.) im römischen Limes bei
Paterwardein. The name Sarmatae is replaced (afterwards) by the name
Serv (2e(>ß)} Servus or Slav (s. Latham). Sarabaitae, proprio currentes vel
Jbi viventes, Zirbi (Hanka). Die oberlausitzischen Wenden nennen sich
Srbze, die niederlausitzischen Serske (nach Schaffarick), als Ss^ßlot (Const.
™rph.). Weisschrowatenland (BeXoxQcoßaria) oder fieydXri Xpcoßaria ent-
8Pricht patria Albis des Geogr. v. Rav. (s. Zeuss) Die Horiti (bei Alfred) ent-
gehen den Ghrouati oder Chrouati (bei Cosmas von Prag). Chorwati bjelii
** %risehe Chromaten (beijf estor). Heraklius rief die Chrobaten gegen die Avaren
110
schlecht oder das des Seming in Helgeland ausgenommei
werden alle Geschlechter (im Norden) von Halfdan ab
geleitet*), und wenn es heisst, dass Könige und Jarle die
Namen seiner Söhne als Ehrenbezeugungen annahmen, sc
wird man an die Heruler oder die eigentlichen Jarle erinnert,
die mit dem Schwert in der Hand nicht allein plünderten,
sondern auch Reiche eroberten und Königsstämme begründeten
(s. Munch). Die westfoldischen Könige (der Ynglinger oder
(Const. Porph.) nnd dem Stamm der Serben aus Segßkiae rrjg anq^i nach
den ßajttiofiivfl Ss^ßkia (in Bosna). Laeti Franci, Laeti Nervii (Notitia
Dignitatum). Laetus (Halbfreie) aus Xrj'Cros, lairog, Xrjrog als h}fioam^
den Volk angehörig (Gaupp). Servi qui Gasti nuncupantur (1286) in Meissen.
Adelbertus (Ursus) liess Holläuder, Seeländer, Flandrer in urbibus et op-
pidis Slavorum wohnen (s. Helmold). Der Hunsrück heisst Idarwald im
Kreise Bernkastell. Die Angli et Saxones (in Britannia) Garmani nuncupantur
(Beda). Ovvvot 7} Qovvvoi (Thynus oder Thinus) Kdomov e&vos aiai Iw-
&ik6v (Dionys.).
*) Der nordische Konigsstamm stammt von Nor nnd Gor (nach derFon-
dinn Noregr) mit den Stammvätern Thrond, Hörd, Rugalf, Thrym, Raum,
Brand, Alf, Höd, Hadding, Ring. Als Stammvater der meisten Geschlechter
nennt das Hyndluljod (750 p. d.) den Skioldj imger-Fürst Halfdan (Gamle).
Von Yngvar stammen die Ynglinger , von Skjold (in Dänemark) die Skjol-
dunger, von Wolsung (im Frankenlande) die Wölsunger und vom Heerkönig
Skelflr die Skilflnger im Osten (nach der Skalda). Die Hyndluljod nennt mit
den Wölsungen eng verbunden die Niflungen, nnd als letzten Skjolduoger
Harald Hildetand. iv[ißcoQv%os (Hesych.) XantodvTrjs vexgcav Angr Yngva,
rex Yngvio (Freyo) odiosa Kraki (stipes), cognomen Rolvii, fllii Helgii et
Yrsae, daniae regis Kraka, cornix, Krakr, corvus. yÄka(iavoi als 'AXßavai
(b. Suidas). Alois (6 'AXßiag) aus Albja (Elfa). Albici (AAßuZs xaVMßioixoi)
bei Desuviates über den Anatilii in der Nähe des Steinfeldes (s. Zeuss). Al-
bion ipsi (Britanniae) nomen fuit (Plinius). Litus ignobile est , lapideum nl
vocant, iu quo Herculem contra Albionem et Bergiona, Neptuni liberos, dimi*
cantem, cum tela defecissent, ab invocato Jove adjutum imbre lapidum ferunt.
Credas pluisse adeo multi passim et late jacent (Mela). Die Patria albif
des Geographen von Ravenna umfasst das grosse Flachland an der Nordseit«
der Karpathen mit Böhmen (s. Zeuss), als Weissland oder Eibland. Die AlfM
als Klasse entsprechen dem stillen Volk (s. Grimm). Von den Gebirgs-
Wohnungen heiss*en die Zwerge Bergalfen. Dvergar sat undir steininum (s
Saein ). Die Liosalfar (Lichtelben) bewohnen des Himmels dritten Raum (So.)
Die Roxolanen zwischen Don und Dnjepr stiessen (nach Strabo) an die Suevei
(Eoijßcop fiiya lid'vos). Nachdem der dänische König Frotho I. (ausser andere!
westlichen Ländern) Wiorland (Wirland) , Kurland (der Kureten) , Rothai«
(Röthel bei Hapsal) und Peltisca (Polotzk) besiegt, wurde er von den Estbei
gegen König Regner von Schweden unterstützt. Der dänische König Hothei
wurde durch Bous, König der Estben getödtet. Der esthnische König Olim&J
griff (in Verbindung mit Attila) Frotho HI. von Dänemark an. Nach Cas
siodor schickten die Esthen (493) Gesandte an Theoderich M. Der Anonymn:
Raven. unterscheidet als dreifaches Dania 1) das zu Scanzia gehörige Lanc
der Rhoxolanen (von wo die Gothen und Dänen einst ausgegangen), 2) Dam3
(an die Sachsen grenzend), als Vaterland der Nortmannen (nördlich von de"
Eider), 3) Dania juxta Dina fluvium (an der Düna). Die Dänen hiessen (nacl
An. Rav.) antiquitus Maurungani oder (nach Escher) Myrgingen (der Aoglo
Dänen), als Meergänger, von wo die Fahrt in die Herrschaft des Hred- (Gothen-
Königs Eormanrich führt. Suithiod in miklo, eda in Kall da dehnte siel
(nach der Ynglinga-Sage) so weit aus, wie Serklan4 oder das Mohrenland.
111
Halfdan's Stamm) der in Jtitland herrschenden Normannen,
die sich in Südjtitland ein Reich erworben, werden allein in
den fränkischen Annalen (in den Kriegen mit den Carolingern)
erwähnt, nicht aber ihre dänischen Oberkönige, die durch
Sigurd von Ragnar Lodbrok stammten (s. Munch). Die ersten
Wikinger-Heere hiessen Nordmanni*), während der Name Dänen
erst durch den jüngeren Sohn Lodbrok's in den westlichen
*) Südjütland hiess Sinlendi, das (mit Deutschland) zusammenhangende
Land. Nordlich von den Altsachsen wohnten die Abotriten (an der Kaste
Holsteins), nordostlich die Wilzen oder Aefelden, im Osten die Wineden oder
Wenden (nach Alfred). Die Eyder (Oegisdyr oder Meerthür) heisst (h. Geogr.
Ray.) Düna oder Lina. Karl M. üherliess das Land der aufständischen Sachsen
jenseits der Elbe dem Oootritenfürst Trasiko. Der Silber-Tribut der Friesen
an Gndräd wurde nur angenommen , wenn die auf das Schild fallende Münze
durch zwölf Räume gehört wurde. Aus Westfold werden nordmänuische Wi-
kinger in Frankreich (1843) Vestfaldingi genannt. In der Kirche zu Floda
in Sodermannland (Schweden) ist neben (Diderik und Wideke) und David
nnd Goliath (unter anderen Helden) Burman (nackt) dargestellt (XV. Jahrhdt).
Deutsche Männer, besonders aus Bremen und Münster (i Brimnm eda Moenster-
horg) haben (nach der Vilkina-Sage) von Susat und den Niflungar erzählt.
Lapides, qui Burnestein vulgo nuncupantur, wurden in Witlaudisort gefunden
(1264). Dietleib (nach Kind) besiegt alle Helden (in Biterolf). Der nördlich
von Stockholm am Mälar gelegene Theil von Upland (mit Upsala-Län) heisst
Roslagen. Scritobini (Skricfenni) a saliendo juxta liuguam barbaram etymo-
logiam ducunt (Gest. Long.) [Ainos, Türken]. Scritefenni, quos ajunt cursn
feras praeire (Ad. Brem). Von Ragnar Lodbrok's Söhnen erhielt Björn Eisen-
seite (Vorfahr der Swia-Könige) das Reich Swiarike oder Sviavaelde, Sigurd
Schlangenauge (Vorfahr der Dane-Könige) das Reich Danarike oder Danavaelde
(Hvitwerk die Lande Reidgotland oder Jütland und Windland, Ivar Nort-
humberland). Ihr Bruder Erik Vedrhatt erhielt eine Art göttliche Verehrung
(s. Manch). Erst mit Gorni (Enkel Sigurd's) verbreitete sich der Name (des
nordischen) Dänemark auch über das (dänische) Gothland. Während der
Minderjährigkeit des Hardeknut (Sohn des Sigurd) traten Björn und sein
Nachfolger als die eigentlichen Oberkönige im Norden auf, die für sich die
Wik und die Oberherrschaft über die westfoldischen Könige und deren Be-
sitzungen in und ausserhalb Norwegen beanspruchten. Findelknut war nach
den Knoten des Leinens genannt, das über dem Kind zusammengeknotet (nach
dem zusammengeknoteten Gürtel seiner Mutter). Eystein wurde am Strande
Ton Borro unter einen Hügel begraben, und ebenso sein Sohn Halfdan. Am
Tempel zu Skiringsal bildete sich ein Handelsplatz. Nach dem Diplom Lud-
wig des Frommen (834 p. d.) befreite Karl M. NordaJbingien von dem Sklaven-
joche. Pendant l'äge le plus pur de la pierre arriva le peuple des se'pultures
a gatörie (en Suede). Ce fut pendant cette p^riode qu'un peuple de race
^mitique fonda des colonies snr les rivages de l'Europe occidentale et sur les
cotes du sud et de l'ouest de la Scandinavie, oü il introduisit avec lo bronze
le cnlte phenicien de Baal. Des peuples de race cimbrique paraissent etre
entre'8 vers cette e*poque dans le Danemark et dans les parties me*ridionales
Je la Suede. Die von Marius (bei Verona) bekämpften Cimbern (101 a. d.)
hatten ihre Heimath in Folge einer Ueberschwemmung verlassen, und Amm.
Marc, spricht von einer durch die Druiden bewahrten Tradition, dass ihre
Vorfahren von Inseln jenseits des Rheins in Folge nachbarlicher Kämpfe,
JjJ*ie einer Fluth ausgewandert seien. On avait encore, il y a une soixantaine
danne*es (1868) des traditions sur ce peuple en Scauie, oü il se serait ras-
8embl4 ayant son de'part dans une plaine qui portait le nom de champ ou
wre des Cimbres (Cimber-marken) , situe*e entre les villages de Gislof, Uby,
1816 «t la Baltique. Le nom de la ville de Cimbrishamn (en Scanie) est
112
Gewässern (Ende IX. Jahrhdts. p. d.) bekannt wurde. Manne
„aus dem äussersten Thyle" standen als tüchtige Sänger un
Streiter im Heere des Harald Hildetand, sowie von Austei
Rige, Könngaard (Kiew) und dem Land der Sachsen, di
Schildjungfrauen Webjörg, Wisma (Wenden führend) mx
Heide, der Friese Ubbe, der Jtite Brat, der englische Ort]
Alf und Alfarii, Söhne des Königs Gandalf von Alfheim i
der Brawallaschlacht*), in der sich im Heere des Sigur
Ringer (ausser Starkad) besonders die Bauern aus Thilemarkei
hervorthaten. Harald's Leiche wurde in den Hügel gefahrei
und dort auch das Schwert getödtet, worauf die Krieger Ringe
und Waffen hineinwarfen (nach der Sögubrot). Nach Saxo
wurde die Asche später nach Hleidr geführt , und dort mit
peut-etre aussi im Souvenir de ces peuples (s. Nilsson). Die späteren Ein-
wanderungen (mit den Svear schliessend) führten in das Eisenalter hinüber.
*) Sigurd Ring eroberte die Besitzungen des Ingild, Bruder des west-
sexischen Königs Ini, in Northumberland, f 718. Die norwegisch-isländischen
Geschlechtsregister lassen Ivar Widfadme im dritten Gliede von Roar, dem
Bruder des Helge und Grossvater des Rolf Krake stammen (s. Munch). Mili-
tarem operam Roraanis (Visigothorum irruptione facta) navabant Arborychi,
quibus Germani (yvv ^qdyyoi) utpote flnitimis et a veteri Reipublicae forma
digressis, cum legem ac jugum vellent imponere, primum praedati, deiode
recto Marte eos aggressi sunt, agente omnes belli prurigine. Generositatem
et in Romanos benevolentiam testati Arborychi, rem in eo bello gessere for-
titer. Nihil vi proflcientes Germani, illos ad societatem et affinitates pingeQ-
das invitarunt, quibus Arborychi libenter assensi sunt, quod Christiani utrique
essent. Eo pacto in unam coaliti gentem, potentissimi evaserunt Alii vero
Romani milites, qui erant in extrema Gallia stationarii cum nee Romam re-
dire possent, neque ad hostes Arianos desciscere vellent, se ipsi cum signis,
et regionem, quam Romanis ante servabant, Arborychis ac Germanis permisernnt,
moresque omnes patrios retinuere, quos eorum posteri ad se transmissos adhac
rite observant (Procop.). An der Küste herabgekommen, wurden die Räumen
oder Alfen und Rügen wieder (zur gothischen Herrschaft Hermanrich's an die
Küsten der Wik) durch Völker gothischer Cultur zurückgedrängt, bis sie aber-
mals vordrangen und die letzteren zum Theil unterwarfen (s. Munch). De
terra Bular venerunt quidam nobilissimi domini cum magna multitudine His-
mahelitarum quorum nomina fuerunt Bella et Bocsu, quibus dux per dWersa
loca Hungarorum condonavit terras et in super castrum , quod dicitur Pest
in perpetuum concessit (unter Tocsum f 972 p. d.). Baschgurdi (crinibos e*
facie valde rubieundis) in regno Hungerorum (s. Frähn) nach Jakut. Das älteste
Danemark lag auf der Halbinsel Schonen (nach Munch). Die Svinefylking
(Eberform) genannte Schlachtordnung hatte Harald Hildetand von Odin (alß
Brune) erlernt. Harald Hildetand fuhr in einem mit Sicheln oder befestigten
Schwertern versehenen Wagen. Harald wurde Hildetand (Hauzahn) genannt,
weil die von Halfdan ausgeschlagenen Zähne später wieder nach aussen wuchsen.
Wie in Thule (Island) hatten irländische Geistliche auf den Einsiedler-Inseln
gewohnt, die aber durch die Normänner verödet wurden (nach Dicuil) 825 p. &
Dem normannischen Häuptling Grim Gamban, der zuerst die Faröer-Inselu
bebaute (IX. Jahrhundert p. d.), wurde nach dem Tode, als einem Gotte, ge_
opfert (Faereyingas). Floke Wilgerdssohn stellte ein Blutopfer an,' zu Ehre«
der drei Raben, die ihm den Weg gezeigt zu dem durch Nadd-Odd entdecktet
Island (860 p. d.). Von dem für Thule gehaltenen Island , wo (795 p. <i-
einige irländische Geistliche gewohnt, könne man in eintägiger Schifffahrt An-
gefrorene Meer erreichen (s. Dicnil). .
113
Waffen und Pferd in einem Hügel bestattet. Nach Winithar's
(des Wahlkönigs) Tode behauptet sich (in Hunimund) Er-
manarich's Linie mit Hülfe der Hunnen. Um die herrschende
Dynastie fester an sich zu ketten, heirathet der Sieger Ba-
lamber Waladamara, eine amalische Fürstin, und die Ost-
gothen*) sind ihnen unterthan, ita tarnen, ut genti Gothorum
semper unus proprius regulus, quamvis Hunnorum consilio
imperaret (s. Koepke).
Den Sarmaten, deren kriegerischen Jungfrauen auf die
Amazonen führten, erlagen die Scythen (nach Diod. Sic.) und
Orid lernte getice sarmaticeque loqui von den um Tomi
streifenden Völkern Scytharum nomen usquequaque transiit
*) Theoderich wird Magister praesentis militiae und verpflichtet sich
n Gold), den Kaiser gegen alle Feinde (ausser den Vandalen) zu unter-
stützen, lässt sich dagegen die Versicherung geben, Leo wolle keine gothischen
Ueberläufer schützen, und ihn als Herrscher der Gothen anerkennen, avrSr
8e im ror&cav dvroxoaro^a eivai. Theoderich heisst rex Gothorum (bei
Marceil.) Nach Zeno's Tode Gothi sibi conflrmaverunt Theodericum regem,
non exspectantes jussionem novi principis. Theoderich ist zwar ein Tyrann,
der die Zeichen des Kaiserthnms nicht nimmt (bei Procop), aber er nennt
sich ()rj£ ovrto yaq oycov rove rjyefidvaß oi ßdqßaqot, xaAetv vevofxixaai.
Den als jugendlichen Held gestorbenen Thorismund luxere Ostrogothae (Jörn.).
Manche der Ostgothen (Theoderich's) blieben als Landbauern und in Diensten
des Kaisers zurück, doch lässt Procop auch 6 rcov rdr&cav kecos auswandern
(8. Koepke). Horaz beschreibt das halbnomadische Leben der Geten. Nach
Virgil bewohnten die Scythen unterirdische Wohnungen. Vestes de pellibus
rhenones vocantur (Sali.) bei den Germanen. Paludicolae Sicambri (Sidon.),
Paladicola Ravenna Moesta paludivagos Germania flevit alumnos (s. Avien.).
Gothorum antiquissimum esse regnum, certum est, quod ex regno Scythorum
est exortüm (Isid). Athanarich, judex potentissimus der Thervingen, heisst
(bei Eunapius) 2xv&cov ßaoiXios, bei Zosimus fiyovfievos. Themistius nennt
ihn (369 p. d.) einen König der Barbaren , bemerkend , dass er den Königs-
titel (rov ßaoiXicoQ htotvvfilav) abgelehnt, vielmehr den des Richters vor-
gezogen (ihn auch ririjv Sovdarrjv nennend). Sokrates bezeichnet ihn als
fypiyos, Hieronymus, Orosius, Jordan u. s. w. nennen ihn rex Gothorum, im
Leben des St. Saba heisst er der Sohn des ßaotfooxos Rhothesteus (s. Köpke).
An der Spitze der bosporanischen Gothen, zu denen Ghrysostomos den Bischof
Unila sandte, stand ein (?rjg. Ataulf beabsichtigte, ut obliterato Romano nomine
Komannm omne solum Gothorum imperium et faceret et vocaret, essetqne (ut
vulgariter loquar) Gothia quondam Romania fuisset, fleretque ut Ataulphus
^odquondam Caesar Augustus (wie Orosius von den Vertrauten in Narbonne
borte. Theoderich I., Nachfolger des Walia (Nachfolger des Ataulf) schreibt
Olympiodor zuerst eine Herrschaft (agxv) zo (Koepke). Theoderich richteti
Minen Brief (490 p. d.) an die Reges Herulorum, Guarinorum et Thuringiorum.
**x Anglorum et Varinorum (als der Thüringer). An die Stelle der Wariner
treten (VI. Jahrhdt.) die (slawischen) Warrawer. Turoni (b. Ptol.). Hermionen
(Germanen) oder Thüringer mit Hermunduren (der Sueven). Obreingii (aus
™ Rheingau) in Thüringen (bei Gross- und Kleinoberingen). Die Sorben
(b«i Jena) verehrten (in Ziegengestalt) den Radegast (im Ziegenhayn). Thürin-
gisches Reich (VI. Jahrhdt.), mit Saale als Grenze gegen Wenden. Mit Hülfe
*** Sachsen und Sueven besiegten die Franken die Thüringer. Schlacht an
der Ünstrut (527 p. d.) zerstörte das thüringische Reich. Die Geten sind
ein thracisches Volk (nach Stephanus Byz.). Die früher innerhalb des Maeotis
jpbnenden Gothen zogen später nach Thracien. Getae illi, qui et nunc Gothi
(foosius),
Ba»tian, Ethnologische Forschungen. 8
114
in Sarmatos et Germanos (s. Plinius). Die Jazyges Sarmats
stehen an germanischer Grenze, und ans ihnen entnimmt d<
Suevenkönig Vannius seine Reiterschaaren ; die auch i:
markomannischen Kriege hervortreten. Sarmatae et Quac
vicinitate et similitudine suorum armaturaeque Concorde
locorum confiniis et feritate junctissimi (Amm. Marc). D
Rhoxolani Sarmatica gens an pontischer Küste (s. Tacitu
sind später Hermanrich (mit rhoxolanischer Swanhild) unte;
worfen, und Alanen als Assi oder Jassi brachten den Cultn
der etrurischen Aesar oder gallischen Aesus nach Norden
Primus venit homo ad Europam Alanus cum tribus filiis, Hisi
cion, Armenon, Neugio, und von Armenon stammen Gothen
Valagothen, Cibiden, Longobarden, Burgunder, als Bovgov-
yovväoi der Sarmaten (mit Boqovoxoi), während bei Plinius die
Burgundiones unter den Vindili stehen. Vandalus, Saxo.
Boganus, Söhne des Neugio, sind Vorfahren der Bojari, Wan-
dali, Saxones und Tarincgi, während von Hisicion die Franci.
Latini, Alamanni und Bryttones stammen, den Istaevonen iE
gewisser Hinsicht entsprechend, während die anderen beider
Geschlechtsregister nach wechselnder Ansicht der Stellung und
Mischung verschoben sind, aber eigentlich in Armenon dei
Hermunduren entsprechen und auf Sarmaten zurtickleitei
sollten, deren Vorläufer die Sueven bildeten, so dass die me-
dischen Beziehungen der Sarmaten zu den Armeniern unc
Phrygiern die askanischen Sagen im Westen vermitteln (in
Ursprung von Hermes). Sarmatenland (Sermende) erstreckl
sich (nach Alfred) bis zu den rhiphäischen Bergen (Beorga*
Kiffin).
Die Hermiones oder (medii) Herminones bilden die eigent
lieh erdgeborenen Germanen mit den Sitzen der Chatten al
Hercynio saltu (nach Tacitus) und circum Hercyniam saltun
hatten sich (nach Caesar) die transrhenanischen Volcae Tecto
sages niedergelassen, deren keltische Handelsgewohnheit^
die Hermunduren (unter den Hermiones) zu den Zwischen
händlern mit den Römern in den rhaetischen Colonien machten
Zu Plinius* Zeit waren die Sueven erobernd in das Gebie
der Hermionen (weshalb zu ihnen gerechnet) vorgedrungei
und befehligten (wie Quaden und Markomannen) ihre tribut
Pflichtigen Völker, besonders die (420 p. d. von ihren Stamm
sitzen verschwindenden) Cherusker mit kriegerischer Abea
teuerlust durchdringend, die sie (V. Jahrhdt. p. d.) mit dei
Sachsen nach Gallien führten (nach Hieronymus) und späte:
unter den überall für Kriegsdienste beliebten Herulern er
scheinen Hess. Ptolemäos nennt in Sarmatien*) die grossei
*) Weneder neben Gythonen (Galindier, Sudiner, Stavaner). Peocinoram
Venedorumque et Fennorum nationes Germanis an Sarmatis adscribam, dublt
(Tacitus). Keltische Stämme Hessen sich in Pannonien nieder (Justin). Bo
115
Völker (€%hrj fiiyima) der Weneden, der Peuciner und Bas-
tarner, der Jazygen und Koxolanen, der Hamaxobier und
alaunischen Skythen.
Der Grundstamm der Slawen wohnte von den Kar-
pathen (und auch jenseits derselben) in Gallizien, Volhynien,
Weiss- und Kleinrussland bis zum Dnepr, in geschichtlich
nicht hervortretenden Völkern (mit den goetischen Neuren am
Nurskazemja-See an den Quellen des Tyras), die durch Häupt-
linge der (bis zu den Wenedern erobernden) Slawen (an der
Seite der Anten) ihren bezeichnenden Namen (wie früher die
Sueven) erhielten, und dann die von Byzanz gerufenen Colo-
nien nach Croatien und Serbien sandten, so dass (wegen von
dort statthabenden Rückwanderungen) Illyrien (bei Nestor)
als Ausgangspunkt galt (wie auch die Donau-Länder).
Die Pelasger, als arcadische Waraeger (als Beilkämpfer
benannt, wie später die Franken), trugen den phönizischen
Cabirendienst des Men Pharnaces (mit seinen vor Verwun-
dungen schützenden Mithras- Weihen) weiter aus Kadmus The-
ben zu den Tyrrheniern in dem Cult des Camilus, und aus
nnd Belgites in Pannonien. Pannonien von den (thracischen) Päonlern be-
nannt. Die keltisch bewaffneten Japoden in Japydia tättowirten wie die
Thracier. Die Japygier in Apulien stammten von Japyx, Sohn des Lycaon.
Huni, qni et Avares dicuntur (Diac). Die Morlaken (Reste der Avaren an
dalmatischer Küste) wurden von den Kroaten unterjocht (bis Constantin Por-
phyr, ihre Sprache bewahrend). Als die Söhne des verstorbenen Hospodors
Alexander -von Rumänien, das (1386) gehuldigt, ihren Lehnsherrn Wladys-
law in. von Polen um Neubelehnung baten, gab der Konig das Land nördlich
vonSereth (die Moldau) dem Elias, das Uebrige dem Stefan. Bryne, aburning,
Morching heat, Are (anglsax.), bryne gield a burnt offering (s. Bosworth).
Niedling, bondman, slave (angls.). El (eil) alius, alienus, pergerinus (Wächter).
Allobroges quia ex alio loco fuerant translati. Aelf, fairy (angls.), aelfremd,
stränge (foreign). In der Wallachei und Moldau (später von Gothen bewohnt)
nennt Ovid die Sarmate n als Bewohner. Nach Verbindung mit Vespasian
unterwarfen die Jazygen die Pannonier und Äsen. Claudian nennt die flavos
Gelonos mit Sicheln (Falce) bewaffnet (s. Sid. Ap.). Die (besonders bei den
Edlen) blaugefärbten Anathyrsi, waren Nachbarn der Gelonen, die sich mit
der abgezogenen Haut ihrer Feinde bekleideten (s. Amm. Marc). Ostwärts
von Büge supra Maeotin wohnten (nach Plinius) Sauromaten und Essedonen,
föngs der Küste bis an den Don die Maeaten, rückwärts die Arimaspi, und
weiterhin begannen die riphäischen Gebirge, jenseits welchen die Hyperboräer
wohnten. Virgil rechnet die picts Goelonos zu den extremis cultoribus
°rt>is. Membraque qui ferro gaudet pinxisse Gelouus (s. Claudian). Fayda
(faide) veete in flam. (Fehde). Nach Jornandes unterstützten die Peuciner (an
der Donau) die Gothen. Die Zigeuner (in Bosnien) bilden eine eigene
^nntische Secte, dürfen keine Moscheen betreten und werden als halb-
ftationalisirt betrachtet (mezza natione). Sie sind fast durchgehends Schmiede.
L* nation lithuanienne n'est en realite* qu'une fraction polonise*e du peuple
ro&ae qni avait absorbe' une peuplade lithuanienne, augmentee de la popu-
lation d'nne petite contre'e portant le nom de Samogitie (Imoud), dont le
oari&ge de Jagaylo avait entrave le developpement naturel (s. Ratz). Die
j^ksrussen stammen von den Krivitschen (nach Ratsch). Der König der
»nasen steigt von seinem Hochsitz nicht herunter (Ibn Fozlan). Die Unter-
^°* (sotpaUien) war am Fasse des (königlichen) Hochsitzes (Haralds-Sage).
8*
116
ihrem Hafensitz auf Imbros den dreimal unsträfliche Wieder
geburt durchlebenden Teuth, als Hermes (ein Hoherpriestei
unter Osiris in buddhistischer Beziehung zum Monde') mi
unterirdischen Thurms verbindend. Die den Cultus verscniede-
ner Götter verbreitenden Missionäre feierten zugleich an
höchsten den ihrer Kaste vorstehenden Hermes (wie die Brak
manen Brahma), so dass dieser als Ahn von thracischen unc
keltischen Fürsten (wie Brahmane von nepalesischen undbir
manischen) gewünscht wurde, um in Verwandtschaft zu dei
Bevorzugten einzutreten, gleich den mit den Sakya ver
schwägerten Königen Ceylons und Bengalens oder den jüdische:
Herstammung gerühmten der Abyssinier, Afghanen, Chazarei
u. s. w. An das Dogma der auf Erden angekörperten Götte
knüpfen sich rasch weitere Ausmalungen derjenigen Jahre
die sie im Zustande der Kindheit verbrachten, und erhalten
bald die komische Ausschmückung der Krischna - Legendes
wie in den Mythen von dem schon in der Wiege die (vo:
Hercules erkämpften) Rinder stehlenden Argustödter. Herme
Förderung der Wissenschaft führte (wie auch im Osten) an
die Schildkröte und die magischen Figuren ihres Rücken
Schildes. Das Fortleben in Einkörperungen machte den ftini
fach und mehr gezählten Hermes nicht nur zum Psychopompo
oder Nekropompos, sondern auch als Götterbote den Grieche]
bekannt, die diesen aus der Fremde aufgenommenen Cultu
in unterhaltende Erzählungen ausbildeten, ohne seinen eigent
liehen Zusammenhang zu verstehen. Nach Pausanias rühmte]
sich die Böotier der Geburt des Hermes (äyyelog o&avaw)
eQiQwiog bei Hom.) auf dem Berge Kegimog. — Die bis zu
peloponnesischen Apia vordringenden Achaer am Pontus vei
breiteten sich (mit den italischen Seitenzweigen der Oscer ode
Opiker bis zu den Apuliern, vor der priesterlichen Organisiruni
der Sabiner in den zur Eroberung gesammelten Samniten
über die von Cato als Achäer gekannten Ligurer zu den (nae
Strabo) mit Iberern verwandten Aquitaniern und wiederholte:
die spanischen Städtenamen Osca im thracischen Uscudam
und illyrischen Uscana, durch Achileus (worin Scaliger Wasse
findet, mit aqua vergleichbar oder sanscrit. ap), den National
held der Pan-Achaeer, auf blonde Eroberervölker führend, wi
Winden (von den Sindoi her) oder Wanen Pannonien durch
zogen. — Herodot knüpft unter den Hellenen aus dem Stami
der Pelasger (barbarischer Sprache) die ansässigen Jonie
directer an die Pelasger an, während die Dorer (hellenische
Stammes eines fremden Ellervolkes) erst unter Deucalion (al
Hellenen) Phthiotis bewohnten, dann (von den Cadmeiern b€
drängt) am Pindus (als Macedni), bis sie von Dryopis zui
Peloponnes kamen. Erst aus Egypten erhielten die nur di
göttlichen Mächte (&eoi) anrufenden Pelasger den Namen de
Götter (mit Erlaubniss des Orakels in Dodona). Tyrrheirc
117
galt (nach Dionys. Hai.) für einen (aus Troja nach Italien
gekommenen) Sohn des Telephus, der arcadischen (und somit
pelasgischen) Geschlechts das Reich des Königs Tenthras in
Mysien (durch Siege über Idas) erwarb, und (b. Jornandes)
kämpft Telephus, als Gothe, mit den Griechen (aus der Be-
ziehung mysischer Hirtenvölker zu den in Europa nomadi-
sirenden). Achilles, als Scythe, stellt (im blonden Xuthus)
eine Verbindung achämenischer Pasargarten oder Pasargaden
(persischer Parther, als gothischer Flüchtlinge) zu den bis
italischen Liguren (nach Cato) verbreiteten Achäern her, die
sich durch Phthius und Pelasgus (Brüder des Achäus) in
griechischer Vorzeit wiederholen und unter den nordischen
Feinden Egyptens auftreten. Neben den Ruinen Cimmeri-
cums nennt Strabo den Flecken des Achilles, und auf die
den Bosporanern Phanagoria's (von Aborace und Gorgippia,
Hauptstadt der Sinder) zeitweis unterworfenen Mäotier (Sinder,
Dandarier, Toreaten, Agrier, Arrechier, Torpeten, Obidiacener,
Sittacener, Doscer, Aspurgianer u. s. w., theüs georgische
Ackerbauer, theils Wanderhirten) folgten die Achäer (Zygier
und Heniocher oder Dioscuren, auf Gamarae oder Deckböten
Seeräuberei treibend^ zum tscherkessischen Sklavenfang) mit
jasonischen Ansiedlungen der phthiotischen Achäer (von Skep-
tuchen oder Scepterträgern beherrscht). Die lydischen Maeonier
führten auf Manes zurück, Stammherr (durch Cotys) des Atys
(Vater des Lydus und Tyrrhenus) und des 3Jäirjg oder Asia
(im asischen Sardes, von Cimmeriern besetzt). Die unter Teu-
thras das Königreich Teuthrania gründenden Mysier werden
von Posidonius als friedlicher Hirtenstamm (fromm gleich
gothischen Pii) beschrieben. — Homer unterscheidet das pelas-
gische Argos (in Thessalien) vom achäischen Argos im Pelo-
ponnes, aber auch das letztere war alter Sitz der Pelasger
(Bel-Argäer, von dem auch in das Gegentheil des Schwarzen
überschlagenden Bjel, als weiss) bis Inachus' (Grossvater des
frgus) Nachkommen vor Danaus weichen musste, und dann
jene Züge antraten, die sie (nach zeit weisem Aufenthalt in
Thessalien bis zur Ankunft der Cureten und Leleger) auf
ihres Orakels in Dodona Geheiss nach Saturnia führten. Als
auch dort der finstere Mysteriendienst der Cabiren durch die
gestellte Forderung der Menschenopfer (die noch von den
Römern symbolisch in den Argäern beobachtet wurde) Unheil
Jher sie gebracht und ihr Reich (wie das der Tolteken in
Mexico) kläglich untergegangen, verbreiteten sie sich (nach
Konys. Hai.) aufs Neue in abenteuernden Eroberungsztigen
durch die griechischen Länder und traten auf den Inseln in
Verbindung niit den Seeraub treibenden Tyrrheniern. Die
durch Achäus (Sohn Poseidon's und der Larissa) auch mit
^inen Brüdern Phtius und Pelasgus in Beziehung gesetzten
Achäer (Thessaliens, wo Achäus das Erbe seines Vaters Xu-
118
thus, Sohn des Hellen, wiedergewann), die aus dem
thischen Thessalien dem Pelops nach dem Peloponneg
ten, bildeten (vor Ankunft der Dorer) den gleichmässij
Griechenland verbreiteten Grundstamm der Bevölkerun
Pan-Achäer) und hatten (nach Cato) auch den Ligureru
Ursprung gegeben in Italien (wo etruskische Lares die
Las in Sparta, Hauptsitz der Pelasger im Peloponnes, z
rufen), wie Achäer an der Ostktiste des Pontus auftrete
unter den nordischen Völkern die Egypter bedrohen.
Auf dem für Culturkreuzungen günstigen Bodei
Argos bildete Inachus (phrygischer Annakos) den Sta
Pelasger (assyrischen Larissa's der etruskischen Lai
Here's Verehrung durch heilige Frauen (noch in den
gischen Städten Italiens kenntlich zu Dionys. Hai. Zeit,
auch die Sitte Krieg oder Frieden kündender Fetialen,
sehen Pii entsprechend, auf sie zurückgeführt wurde), ui
Danaus* Ankunft aus Egypten die Auswanderung nach
salien veranlasst hatte, übertrug sich ihr Gottesdienst a
druidische Eichenverehrung des Göttlichen (als Zeus aufg
durch seine cretischen Priester unter den Kureten) in D<
wohin Tauben die Kunde gebracht, wie der Picus oder
kolaptes (auf Stangen gesteckt, wie die Columba der I
barden) zu den Eichen des Mars im italischen Tiora
Matiera. Als das Eindringen der (in Verbindung mi
durch Deucalion geführten Anwohner des Parnassus) in k
rischen Söldnerbanden organisirten Leleger (aus eingebe
Stämmen zusammengeschlossen, wie die Aboriginer ital
Berge, nach der afrikanischen Weise Ashanties und
meys), von priesterlichen Kureten (später Aetolier, als '
die Kureten aus Pleuron vertrieben, und Locrier, sei
lelegischen König Locrus, genannt) begleitet, die ^
Wanderung nach Italien oder Saturnia (wo noch der
vor Zeuss zurücktretende Kronos herrschte) angezeigt
nahmen die Pelasger (ausserdem nach Creta, Cycladen, Le
Euböa, Hestiotis im Olymp und Ossa, Böotien, Phoci
streut), die unter Nanas (Sohn des Teutamides) voi
Griechen ausgetrieben, auch Croton (nach Hellanicus) e:
hatten, die cabirischen Mysterien dorthin mit, die den Cha
etruskischer Religion zu färben fortfuhren, auch nachde
durch masslos gesteigerte und nicht mehr mit dem ver sj
(wie ein solcher die Aboriginer gegen die Siculer untersl
begnügliche Priesteranmassung vermehrten Menschei
das pelasgische Gemeinwesen in Verwirrung gebrach
die Raubzüge derselben durch griechische Küstenlände
wie ihre Verbindung mit tyrrhenischen Piraten vera
hatten. Die noch mit pelasgischen Institutionen durchzO;
Theile Thessaliens , Histiaeotis (des späteren Doris) , '.
giotis (mit Larissa) und Phthiotis (Hellas und Dolopis
119
scbliessend) bildeten die Kernpunkte für Constituirung des
Griechenthums , aus den durch Deucalion (Sohn des Prome-
theus asischen Geschlechts) vereinigten Hirtenstämmen auf
phocischem Parnassus (die seit Phocus, Enkel des Sisyphus,
von Crissa und Daphnus aus in Poseidon's und Ge's Orakel
zu Delphi durch Korinth beeinflusst waren und vorübergehend
das Joch orchomenischer Phlegyer getragen) hervorgewachsen.
Wie Frea und Wodan, die Gottheiten feindlicher Winili und
Vandali, wurden bei politischer Ausgleichung zwischen Pelasger
und Kureten ihre Götter Here und Zeus vermählt, während
die Verbindung Deucalion's mit Kureten (und Leleger) den
aus den Kriegen mit den (zuletzt aus Creta vertriebenen)
Titanen noch lebendigen Hass des Zeus (den zum Olympus
geretteten Kindern Zervan's angehörig) gegen Prometheus ver-
gessen machte. — Die aschkanische Dynastie (durch Aschek,
der sich von Anthakasch oder Antiochus unabhängig machte,
gegründet) wird unter den Moulouk Thaouaif mit den Nach-
folgern Alex. M. aufgeführt und geht dann in das Reich der
von Arschak, armenischer Herkunft (nach Abulfaradsch), ge-
gründeten Arsaciden über unter den von Jornandes zu Gothen
gesogenen Parthern oder (nach den Chinesen) Anthsai. Die
Verknüpfung mit dem Westen trat in den Kriegen des Mi-
thridates ein, und dann folgte später der Anschluss askani-
scher Sachsen in weiter gesponnenen Traditionen, als im Mi-
thras die messianische Vermittelung (istius pileati) in den
den Soldaten zur Passauer Kunst dienenden Weihen hinzutrat.
Bei den wahrscheinlich in Folge der Wiederkehr gleich-
artiger Königsnamen (wie z. B. bei denen Edessa's) in der
lydischen Genealogie vorkommender! Abweichungen, so dass
%s bald Sohn, bald Enkel des Manes heisst, Alcäus, Vater
des Herakles, als dessen Sohn auftritt u. s. w., mag sich die
hinsichtlich des bei Xanthus im Lande (der Provinz Torybia)
^bleibenden Thorrhebus über den ausgewanderten Tyrsenus
fe'eichfalls Bruder des Lydus) dahin lösen, dass sich die
Ziehungen mit den Aesir verehrenden Etruskern (am Ausar
oder (bei Strabo) ALmq (teutonischen Pisa.) unter Asia, dem
Bruder des Atys (Vater des Lydus) einleiteten. An der Spitze
*jer Keihe steht der erdgeborene Manes, Sohn des Zeus und
*Jer Bodengöttin, sein Sohn Cotys (thracischer Kottys in den
Jwthen hunnischer Kutu) tiberlässt (mit Halie, Tochter des
yÜus, vermählt) dem Erstgeborenen Asia die weiten Er-
°"erungen (während Atys auf dem heimischen Throne folgt),
nn<i dem Poseidon gebärt Halia (Schwester der Teichinen)
*p>en seinen rohen Söhnen die Tochter Rhodos (rhutenischer
^^ssi). Wie die Eroberungen der Araber tiberall zu den
Roberten (aber nicht etwa deplacirten Völkern) ihre Patriarchen-
mytlen von Noah (durch Sem, Harn und Japhet mit Tork
to«i Mogol) trugen, so Hess ein früheres Nomadenvolk (der
120
Maeonier, als deren Eponymus Manes bei Preret erklärt wird,
oder Maeotier mit weiteren Folgerungen von Tanais bis nach
Schottland) überall in seinen zeitweisen Herrschersitzen die
Sagen der (in Men Pharnaces deificirten) Manes und Menes
(in Indien, Egypten, Phrygien, Germanien u. s. w.) zurück,
sowie von Atys oder Atta (Tata oder Tiuth, der speciell
mit der Gelehrtenkaste verknüpft, auch gern von den Fürsten
als Titel angenommen wurde und dann auf ganze Völker
überging). Als die Waraeger-Genossenschaften der Pelasger,
von ihren Seefesten auf Imbros (mit dem Tempel des karischen
Imbramus oder Hermes) auch die Länder des Mittelmeeres
Beute suchend durchzogen (bis nach Italien, wo der pelasgische
Häuptling dem Flusse Aesis oder, bei PtoL, "Aouoq seinen
Namen gab, nach Silius Italicus), schloss sich (durch des
Lydus Verbindung mit seinem Bruder Kar, in dessen Lande
Alabanda durch den Sohn der Kalirrhoe, Tochter des Königs
Mäander, gebaut wurde) Lydien als selbstständiger Staat ab.
und erlangte seine Unabhängigkeit unter den Nachkommet
des Herakles, der mit der Sklavin Jordanus vermählt wirc
und auch in Böotien die nationale Erhebung repräsentirt, wi<
er in Indien als Eingeborener bezeugt wird. Durch Agior
stellt sich dann (1221 a. d.) die Vereinigung mit der assyri
sehen Monarchie (bei ihrer damaligen Ausbreitung) her, bis
zur Thronbesteigung der Mermnaden (716 p. d.), als Candaules
durch Gyges (mythisch mit Giganten verknüpft, jünger alt
die auf Atys führenden Titanen) gestürzt wird.
Als mit dem Einbruch der Vandalen und der (den Gothei
nächstverwandten) Sueven die germanischen Stämme (Anfang
des V. Jabrhdt. p. d.) über den Rhein gedrängt wurden
brachten besonders die (aus Sicambrern, Catten, Bataver u. s. w.
erwachsenen Franken Germanias (s. Hieron.) oder Francia*
(aus Disparagum im Grenzlande der Thüringer oder germani
sehen Tungrer) die Erzählungen eines Aufenthaltes in Pan
nonien und verquickten sie dort mit den (schon in Neu-Trojs
oder Sicambria angeregten) Sagen eines trojanischen Ursprungs
der durch den mit römischer Herkunft verknüpften Ruhm aucl
noch die Averner veranlasste, ihn bei ihrem letzten Hülfern
in Anspruch zu nehmen. Die den Franken in ihren früherer
Sitzen an der Seeküste benachbarten Friesen erhielten dei
Ruhm, gleichfalls zur Nachkommenschaft des Friga zu gehören
der (vor der Abtrennung des Königs Francion vom türkischei
Turchot) Macedonien besetzte, und in diesem Lande hattei
sich die iranisch-bactrischen Genealogien in Ableitung voi
Alexander M. erneut, bei den Vandalen sowohl, deren mecklen
burgische Nachfolger (an der vielfach von Skandinavien aui
durchzogenen Küste) den Ursus-Kopf des Bucephalus trugen
wie bei den durch Satrapen regierten Sachsen, die von dei
Piratennestern ihrer vor Elbe und Loire gelegenen Inseln dii
121
Baubzüge der Chaucen fortsetzten, die nach ihnen von den
Normannen aufgenommen wurden. Waraegische Söldnerdienste
(der &{)etyyoi oder Foederati) waren schon von den Franken
geleistet, wenn sie Valentinian (attica lingua) ferones (in
lateinischer Uebersetzung) benennt. Von den aus Troja aus-
gezogenen Franken erobert der eine Haufe Macedonien,
während der andere (als von Friga befehligt, Frigier genannt)
von der Donau zum Ocean zieht, sich dann in die Franken
des Königs Francion*) (am Rhein, wo die Stadt Neu-Troja
*) Tbeudemerem erwählten die Franken als regem crinitum. Referta GallU
negotiatorum est, plena civium Romanorum (Cicero) Galliarum hoc inven-
tom, rutilandis capillis; fit ex sebo et cinere (Plin.) zeep. Glodion (Chlodwig)
wohnte auf der Burg D isparg um an der Grenze der Thüringer oder Tungrer.
Die Alanen unter König Sarabida wurden von Aetius bei Valentina angesiedelt*
Attila schrieb an Kaiser Valentinian, dass er nach Westen zöge, um die
Wegtgothen, seine früheren Unterthanen, zu verfolgen [Avaren]. &gayyot,
i&pos IraXtas (Steph. Byz.). Pharamundus quidam regnat in Francia (Prosper)
weh Priamus. Chlodwig war (nach Greg. Tur.) Enkel des Meroveus (de
stirpe Clogionis), Sohn des Minotaurus. Das Lesen der virgillschen Aeneide
bildete (nach Greg. T.) den Hauptunterricht (IV. Jahrhdt. p. d.). Tunc appel-
lavit eos Valentinianus imperator Francos attica lingua, quod in latinum
interpretatur sermonem feros, a duritia vel ferocitate cordis (s. Gest Reg. Fr.).
Faramand (Warmundr) n'etait qu'une forme legerement modifle'e du motWar-
n»an ou Germain (Pe*trgny). Wisowast, Arogast und Saligast (im salischen
Gesetzbuch) galten als Räthe des Pharamund, Sohn des Marcomir (G. R. Fr.).
Immaoe narratu est quantum stupeam sermonis te Germanici notitiam tanta
facilitate rapuisse, schreibt Sidonius an Aegidius (unter den Franken). Marco-
mir et Sunnon (les derniers chefs independants des Germains d'autre-Rhin)
detroisirent les legions jovienne et hercule*enne (387 p. d). Arbogast (pour
venger les dlfaits romains sous Maxime) pe*ne"tra dans la Germaine, ou les
Francs n'oserent pas le combattre et apres avoir parcouru sans obstacles
toutes les plaines de la Westphalie, il ne s'arreta qu'aux montagnes du Harz,
aont Marcomir, chef des Cattes ou Franc-Saliens , deTendit les positions (Pe-
%>y). Immediatement apres commenca la guerre d'extermination que les
«ancs eurent ä soutenir contre les Sueves, les Vandales et les Alains, guerre,
Vrt oecupa les premieres anne*es du V siecle et se termina (en 406 p. d.)
Par la destruetion ou Immigration, sur le territoire romaine, de presques toutes
«* tribus germaines, qui habitaient entre les Rhin et le Weser. Salomon
oaerSalaun, Sohn des bretagnischen Königs Conan, verbot, die Kinder in-
solventer Schuldner in die Sklaverei *zu verkaufen (Dom Morice) V. Jahrhdt.
P- d. IM regnator omnium deus (Tacit.) bei den Semnonen Ipsam Rheni
tfpam haud dubie. Germanorum populi colunt, Vangiones, Triboci, Nemetes
(Tacitus). Rhenum autem aecolentes Germaniae gentium, Nemetes, Tribochi,
Vangiones, hinc übii, Guberni, Batavi (Plinius). Nspovioi, yspfiavtxbv e&vos
(b- Strabo) von Aduatikern (Nachkommen der Cimbern und Teutonen in Süd-
wabant) westlich zu den Ambiani. Treviri et Nervii Germanicae originis
JtoMtiosi (Tacitus). Remi qui proximi Galliae de Belgis (Caesar). Plerosque
"«'gas esse ortos a Germanis (Caesar). Job frono joh friero Franchono erbi
j*>ei Würzburg am Main) 779 p. d. Die fränkischen Könige übten (wie die
öfg*inder im Süden) die (ihnen von Ricimer übertragene) Kriegsgewalt, um
. e (sich nach römischen Institutionen fortregierenden) Städte Galliens gegen
«ej111^* Angriffe zu schützen. Nach Besiegung des Syagrius nahm Chlodwig
ft??1* Sitz in Soi8son8, Paris belagernd, wo er residirte, als nach seiner
*• in Rheims (durch die Vermählung mit der burgundischen Prinzessin
aUlasßt) mit den gallischen Städten ein Abkommen getroffen war. Die
122
oder Sicambria gebaut werden sollte) und in die Türken des
Königs Turchot (im Oriente) theilend (Fredegar). Uffo (Olaf)
unterwirft die Sachsen als Däne*) (oder als Angelsachse).
Das schwarze Pferd, das die Sachsen (am Harz) verehrten,
wurde (nach der Bekehrung) **) in ein weisses (wie im Wappen
heilige Genovefa versorgte (als Schäferin) das belagerte Paris mit Proviant.
Die eigentlichen Tataren wohnten am See Bouyir in ostlicher Mongolei.
*) Frodo III. vermählt sich mit der Tochter des Hunnenkönigs. Gegex
Erik (vom norwegischen Konig gesandt) stecken die Magi (oder Dänen) dai
aufgesperrte Haupt eines geopferten Pferdes auf eine Stange (Saxo Gr.). Di«
Dänen (unter Frode) besiegten Strunik (Konig der Slawen) und dann den ras
sischen Konig Olimar (im Bunde mit den Hunnen), sowie Ruthenorum reges
Als Vasalle Frpde's von Dänemark besiegt Roller (Konig von Norwegen) dei
Arthur oder Arthorius (Konig von Süder-Mör und Norder-Mor) und der Rnss.
Olimar den Konig der Jemten und Heisinger Thor, den Langen. Hanove
wurde von dem sächsischen Fürsten Hanef (von den Dänen besiegt) benann
(Saxo), als Hanofra. Der Hof Tuk Karagan (auf der Halbinsel Manghischlak
heisst Mank Kischlak, als Sommerlager der Mank (Mangut oder Nogaier von
turktatarischen Stamme). Die Altaier zerfallen in 24 Geschlechter. Die zi
einem Geschlecht Gehörigen betrachten sich als Verwandte und nennen siel
Geschlechtsbrüder, doch findet keine andere gemeinsame Beziehung statt, ah
dass sie gemeinsame Schutzgeister haben , sonst wohnen sie durcheinander.
Von den Altai-Kisohi (Leute des Altai) werden die Teleuten und Altaier auch
Kalmükken (altaische Kalmüken oder Zurückgebliebene genannt (nicht aber
die Dwojedanzen). Die Hausrennthiere der Sojoten, die (vom Stamme der
Tojin) am Todat, Kamsara und Systeghem nomadisiren, waren (zu Pesterev's
Zeit) von einer Seuche fortgerafft Finden sich im Winter keine Wurzeln
mehr, so essen sie erst ihr Riemenwerk und ihre Ledersäcke, dann ihre Kin-
der und, wenn nicht genügend, zehren die Männer die Weiber (und umgekehrt)
auf, oder die Jungen die Alten (als Samojeden oder Syrojed). Frode besiegt
die Hibernier, die sich den Hinterkopf scheeren , um bei der Flucht nicht am
Haar gefasst zu werden. In der Edda trinkt nur Odin Wein, nicht die übri-
gen Gotter (8. Dahlmann). Auf der Fahrt nach den Schätzen des Geruth
(Bruder des Guthmundus) rettet sich der dänische König Gorm (in Begleitung
des Thorkillas) nur durch Anrufong des Ugarthilocus (Saxo Gr.). The Neem-
chahs or half-breeds on the southern slope of the Cau casus, between the Af-
ghans and the Kafflrs of the higher peaks speak a language with a strong af-
flnity to the Indian tongues presenting affinities to the Latin. In the lower
country (near the debouchure of the Kashgar river, the people speak the
mixed language called Laghmanee (s. Campbell). The ancient language of Swat
seems to have disappeared and the couhtry is now Patan. Die nach Sejestan
zur Ansiedelung gezogene Horde der Ghuz war (nach Abul Hasan) brauner an
Farbe geworden. Nach den Geschichtsbüchern der Eusofzye war die Salzwüste
gegen Herat in Persien ihre frühere Heimath, aus der sie (XIV. Jahrhundert
p. d. vertrieben) sich nach Osten Bahn brachen, die Terasse von Kabul (oder
das Alpenland Kaferistan theilweis) besetzend und über den Indus ziehend
(s. Ritter). Wenn es im Gebirgsland (Rohilkend) mangelt, ziehen Afghanen-
Colonien aus, meist (als Patanen) nach Indien (Puschtu redend). Türa bedeutet
schnell, da es aus tvära entstanden ist, aus tvar, eilen, wozu das Abstractum tür
lautet (s. Lassen), so dass turvas (tvarvas) auf die Schnelligkeit der Reitervolker
Turans zu beziehen ist. Das mittlere Flandern gehorte den Grafen als un-
abhängigen Landesherren, das westliche war französisches Reichslehen , das öst-
liche (Kaisers-Flandern) deutsches. Aus Tongern , wohin die Saalfranken ge-
zogen (die romanisirte Bevölkerung Belgiens nach Süd-Brabant südlich drän-
gend), ging (aus Henstal) der Stamm der Karolinger hervor (Seidner).
**) Krotti (Krodo) Wuodan wird um Hülfe für Pana (Herr) Wittekind g*
123
Braunschweigs) verwandelt (Schumann). Die Longobarden
beten. Wuodan, id est furor, bella gerlt (Ad. Br.). Thor autem cum sceptro
Jovem simiilare videtur. Nach der auf dem austrasiscben Concil (743 p. d.)
festgesetzten Absrhworungsformel hatte der Bekehrte Donar, Wodan, Saxnot
nnd allen Unholden zn entsagen. Bei den Osterfeuern (wenn Donar's rother
Fuchs rothe Eier legte) wurde Donar ein Bocksopfer auf dem Bockshornberge
(Blocksberg) dargebracht. Die Longobarden opferten ihren Gottern einen
Ziegenbock (nach Gregor M). Katzen waren der Frigga (als Bnrgmieke der
Harzburg) heilig. Nach der Vermischung mit den Slawen nannte sich das
Oberhaupt der Bulgaren (an Wolga nnd Kama) «Malek-al-Saklab oder sla-
wischer König (nnd ähnlich jenseits der Donan). Der Sohn des bulgarischen
Chakhan führte den Titel Tapcavos (Konst.). Der türkische Botschafter Tagma
(oach Byzanz) führte den Titel Taq%dv (s. Menander). Nach den durch Kai-
ser Maximus nach der Bretagne ans Britannien hergeführten Einwanderern
(383 p. d.) kamen durch die Sachsen (Juten und Angeln) vertriebene Briten
(V. Jahrhundert p. d). Une antre colonie, venue de la Cornouaille Anglaise
(appelle alors Domnonle) s'e'tablit dans le pays occupe* par la section des
Ossismiens, appeläe Corisopiti, et donna a ce pays le nom de Domnonee ou
Cornouaille (Boyer). Lorsque Gonan fut ardve* en Bretagne (vers 383 p d.)
disent tous les l^gendaires, il e*crivit ä Dionot, roi de l'Isle, de lui envoyer
des femmes parlant Breton (Britannico idiomate et caractere). Les soldats de
Gonan (forcäs d'epouser des Gauloises) leur coupe*rent la langue: ne earum
soccessio maternam linguam disceret (s. Bayer). L'exploitation des mines dans
la Cornouaille anglaise, a fait de*ge*ne*rer dans ce pays la langue primitive qui
s'y est enfln totalement Steinte aujourd'hui (Richer). Als Vater des Turk
(Yafls oghlan oder Sohn des Japhet) heisst Japhet: Abou-ali-Turk , der Vater
des Stammes des Turk (David). In dem von Bructerern am Brocken (vor ihrem
Zöge nach Westen) und den (von den suevischen Katten besiegten) Cheruskern
(Harzern) bewohnten Harz (Hartwald oder Silvo Hercynia) Hessen sich (nach
der Völkerwanderung) die Thüringer (und im Norden bei Böreel oder Birislavo und
Minsleben oder Minesiao die Wenden) nieder, die (von den Sachsen bis an die Ocker
zurückgedrängt) von den Franken (530 p d.) besiegt wurden, mit Hülfe der (aus
Skandinavien in den Nordwesten Deutschlands an der unteren Elbe eingedrungenen)
Sachsen (die die Eingeborenen als halbfreien Stand in sich aufnahmen und ihnen
bei den Volkstagen Sitz und Stimme einräumten). Die (bei Tacitus) den Anglii
benachbarten Varini werden (von Plinius) zu den Vindili gerechnet. Zu den
ostlich von der Elbe wohnenden Warnen (jenseits welchen sich die Dänen aas-
breiteten) kamen Reste der Heruler. Nach Procop wurden die Warnen am
Rhein (unter Radiger) von der Konigin der britischen Angeln angegriffen.
Theoderich (König der Westgothen in Spanien) setzte über die Sneven seinen
Clienten Achiulf, Warnorum stirpe genitus, longe a Gothic! sanguinis nobilU
***« sejunctus (Jörn.). Die Warner, als Nordschwaben, vertheidigten ihr Land
Pgen die aus Italien zurückkehrenden Sachsen. Die Batavi (den Canninefaten
▼erwandt) waren (nach Tacitus) von den Chatten ausgewandert. Gleicher Be-
deutung mit Suevi war (im Osten) der Name Vindilii (s. Zeuss). Plinius stellt
die Sueven unter die Hermionen. Der Ghaganns rSv Tovqkcov, rcäv üdxwv
^ovfUvaw ro ndhu am Ektag (Goldberg oder Altai) hielt sein Lager in
Jjnem Theile des goldenen Berges (%$voov oqovq) oder Kin-shan. Der dem
Dialect der Tobol-Tataren nahestehende Dialect der Tataren der Baraba-Steppe
bittet die Uebergangsstufe zwischen dem Kirgisischen (dem Teleutischen Dia-
'tct angeschlossen) und dem Altaischen (s. Radioff). Da die Lehrer der Kir-
SKen fast sämmtlich Tataren sind, bedienen sich alle Kirgisen, die der Schrift
kundig sind, beim Schreiben des tatarischen Idioms, soviel er ihnen bekannt
**' und deshalb ist ihre Schriftsprache ein buntes Gemisch aus beiden Spra-
°°*n. Bei der Aeusserlichkeit der Glaubensverhältnisse hat sich die (in weiter
^wbreitnng gleichartige) Sprache der Kirgisen rein erhalten und ihren acht
fischen Charakter bewahrt. Die Kirgisen (Kaisaken) nennen die Tataren
««•Blande Nogai, die Mittelasiens Sart. Der Ausführung der Richtersprüche
124
leiteten ihre von Ajo stammenden Fürsten *) aus dem Ge-
schlecht der Guginger ab. Der Ocean heisst-(bei Orosius)
Garsecg (bei Alfred) oder Vir hastatus (s. Ettmtiller), wegen
des neptunischen **) Dreizack (nach Hampson). Wie die ger-
bei dem Schütz des Aul über das Individuum (des Stammes über den Aul9
des Geschlechts über den Stamm) folgten (bei Weigerung der Zahlung) die
Baramta oder Kriegszüge. In der letzten Zeit werden die Mongolen kommen,
nnd (in Samarkand) eine Metzelei machen (nach den Kirgisen). Saisyldy wircl
hervortreten und sie tödten, dann aber sterben. Die Mahrattenförsten heissem.
Chattra-pati (Herren des Sonnenschirms), als Satrapen (in Persien).
*) Das dänische Lied unterscheidet Ebbe (Ibor) als Führer der Juten,
Aage (Ajo) als Führer der Gundinger. Diaconus leitet die Langobarden aas
dem gens parva quae uinnolis (guinnilis) vocabatur, als Wenlas Jütlands mit
der Landzunge Skagen oder Wendsyssel (Wends-Insel), als Vendilskaga oder
Vandilsysla der Isländer. Der Langobarde Sceafa wurde Fürst der Angeln,
denen er auf einer Garbe schlafend zu Wasser zugeführt wurde. Die Longo-
barden schifften sich im Oimbrishafen ein. Langobardi (Paterculus) gens
etiam germana feritate ferocior. Juxta illorum linguam lang longam, baert
barbam signiflcat (Isid) bei den Longobarden. Der Bithynier Heron gehorte
zur Cohorte der Gallier (nach britischen Inschriften); der Friese Genialis zu
den thrakischen Reitern u. s. w. Die Saxen sind aus den Gharuden (Wald-
sassen oder Holtsaten) als Waffenverbrüderung hervorgegangen (Bluhme).
Mela setzt die Teutonen nach Skandinavien. Dexippus hielt die Juthongen
(Nuithonen oder Teutonen) der Juten für Scythen. Nach den von Paul
Warnefried in Theodelinde's Palast gesehenen Gemälden waren die langobar-
dischen Männer durch ein Haargeflecht, welches einem künstlichen Barte
gleichen musste, ausgezeichnet (Bluhme). Die Trümmer des Palastes des
longobardischen Königs Wacho (Vaaces), der die Sueven (Orig) besiegte,
wurde (südlich von Prag) bei den Beowinidis (808 p. d.) gezeigt (s. Bluhme).
Von den Longobarden in Italien zogen die Sachsen in die Heimath zurück.
Buthue declinavit ad Bardos, quaerens auxilium a Saxoniae principibns (Hei-
mol d). Bardi und bardigenae (in einen Carmen Arderici) als Longobarden
(8. Bluhme). Die Longobarden besiegten die Heruler (Bulgaren aufnehmend).
Nach Strabo waren die Hermunduren und die Longobarden von dem rechten
Eibufer auf das linke getrieben. Nach Tacitus entsprang die Elbe (als Saale)
bei den Hermunduren (s. Bluhme). Kuninkpert (Sohn des longobardischen
Königs Pertari) heirathete die Anglosächsin Ermelinda. Die Longobarden
galten mit Gepiden identisch (s. Bluhme). Aus Hass gegen den Adel und
über das hohe Lösegeld, dass für die Befreiung aus seiner Gefangenschaft in
der Schlacht zu Maupertius den Bauern erwuchs, erhoben sich die Bauern
(in Frankreich) zu den Kriegen der Jacquerie (von den Spottnamen Jacques
bon homme). Cliton erhielt (s. König Louis) die Grafschaft Flandern (1127 p.d.)
dann Thierry. Nachdem schon 1445 auf die Ersetzung der Söldner Be-
dacht gehalten war und 1447 die Freischützen errichtet wurden, führt Franzi.
(1534) einheimische Regimenter ein. Mit dem Frieden von Arras erwarb
Ludwig XI. Einfluss auf die Burgundie. fieorjfißQtvcbxeQOi Sa MeSiOfutt^S
(Ptol.) neben den Aevxo* (mit Tullium oder Toul). Unter den Seqoanera
und Mediomatricern hatte sich die deutsche Nation der Tribocci nieder-
gelassen (nach Strabo).
**) The Sarmondi (of Alfred) must be the Saurematae or Sarmatae {**
Forster). Südlich von der Mündung des Ganges liegt (nach Orosius) der
Hafen Calymere (Caligardamna), südöstlich Ceylon, nördlich der Hafen Samera
(Somora), und von diesem nördlich die Mündung des Flusses Ottorogorre (Otto-
rocorroe). They call the ocean Chinese (Alfred). The countries4 (of Scythia),
that are near, on the East side of the Don , are called Albani in Latin *Q<*
we now call them Liobene (Alfred). Illyrians, whom we call Bulgari*m
(Pulgare) in Pulgara-Land (Alfred). Abotritae, qui vulgo Praedenecenti vo-
125
anischen Gothen werden auch die Bastarner von Zosimus
wJvtov Bxhog genannt. Die Franken und Sachsen pflegt er
ir ßdqßaQa edrrj zu nennen, dagegen sind unter dem ganzen
»rmanenvolk*) (to FeQfiavsxdv aitav) die Alamannen (nach
itor et contermini Bulgaris Daciam Danabio adjacentem incolunt schickten
J4 p. d.) Gesandte an Karl M. (Eginhard). Westlich von den Eald-Seaxe
ir die Mündung der Elbe (nordwestlich Angeln). To the north are the
fdrede (Apdrede oder Obotriten) and northeast the Wylte (Alfred). To the
.st is the country of the Wend, called Sysyle and southeast the Moravians.
'ilsos, Henetorum gentem, ad Havelam trans Albim sedes habentem (Ubbo
mmios). Es sein aber die richten Wilzen Wender sonderlich an der Havel
ohnhaft (Albinns), als Bictici (the slavonic word luiti signifying wild or
erce). Wilti (Heveldi) oder Wilsi, als Welatibi (Eginhard). According to
'ortbau the Sysyle (in Wineda-land) dwelt on the South-eastern part of
lewmark. Siculi oder (Thwrocz) Zekel (Szekler) qui primo erant populi Attilae
egis(Not. Bei.) [Saker nnd Siger]. To the east ofMoravia is the conntry of the
tfisle (Wisleland an der Vistula oder Weichsel) and to the east of them are
he Dacians, who were formerly Goths To the north east of the Moravians
tre the Dalamensan , and to the east of the Dalemensan are the Horiti
Chroaten) , and to the east of the Dalemensan are the Surpe (Sorabi oder
tarbi) and to the west of them are the Sysele. To the north is Maegtha-land
LibD6sa's] and north the Sonnende (Sarmates) to the Rhipaean mountains
AJfred). Tb« Biarmians had well people their land, bot the land of the
rerflnns was waste (nach Othere). The Finns and Biarmians spoke nearly
he same language. Ohtere besass 300 Rennthiere unter den Normannen, die
*on den Finnen Tribut erhebend) mit den Cwenen (nördlich von Schweden)
Stopften. Ohtere wohnte in Halgoland (Helgeland in der Provinz Drontheim),
ton nördlichst bewohnten Theile des Landes. Esthonia (Eastland) is very
arge and there are many towns and in every town there is a king (Wulfstan).
he king and the riebest man drink mare's milk, but the poor and the slaves
Innk mead (s. Alfred). Voru thessi laund ad fornu magra Konga ryki (Wor-
ai°s) in Dänemark. Multi fuerunt reges in Dania (Anon. Rosk.). Amleth
wanderte den britischen Brief auf den Runen (Saxo Gr.). Anglia vetus sita
6t inter Saxones et Giotos, habens oppidum capitata, quod sermone Saxonico
kswic nuneupatur, seeundum vero Danos Haithaby (Ethelweard). Als gor-
dische Stämme kamen die der Seaxum, Angle und Geatum nach England
B*ch Alfred). Sigurd sah (XI. Jahrhdt. p. d.) in Constantinopel im Hippo-
fonaus (Padreim) in Bildwerken von Kupfer und Erz die Thaten der Äsen
^gestellt. Scatus (satrapa Alemanniae) wurde „vom dänischen König Skiold
«siegt (nach Saxo Gr.). Gevar, König von Norwegen, wird von seinen Jarlen
atrapae) getödtet (Saxo Gr.). Die Rnssen (Grikir oder Girkir Griechenlands)
eissen (in den isländischen Sagen) Gerskur (s. Dahlmann). Bei Barbaris et
r*ecis war Vinneta berühmt.
*) Zosimus nennt Paris (s. Holtzmann) e'ne germanische Stadt (TBQfiavlaus
E ccfo/ itoXi%vrj). lartoSeg %&vog\ KbItikov itqog ry 'IXkvgtq (Steph. Byz.).
|ßter Maximianus wurden (291 p. d.) Franken in dem verödeten Gebiet der
revirer und Nervier angesiedelt Germanorum legati (Suet.), als friesische
hauci, als gens germanica (Suet.). Cimbri, Teutoni atque Tigurini ab extre»
*fc Galliae profugi (Flor.). Inter Saxones et Alemanos gens est non tarn lata,
Qam valida, apud historicos Germania, nunc Francia vocatur (Hieronym.).
,ennania als Franchonolant (IX. Jahrhundert), ol 8h &pdyyoi ovroi regfia-
01 fikv to TtaAcuov cavo/ud^ova (Procop). Bei Vopisc. gelten die Alemannen
•* Germanen. Kehtoi, ovofia M&vovg, ol Xeyofxevoi Fe^/iavoi, o2 d(i<p\ rov
yvov Ttoxafiov sioiv, o% xarSS'ßov tt\v yrjv reav 'AXßavcov, ovg xai Srjvcovas
tdovotv (Suidas). r&$fiavi9c6g, 6 &pdyyog. Nach Plutarch grenzte 17 Kslrtxtj
jto zam Mäotis erstreckt) an das pontische Skythien. ol Se Fakdxat, xov
wrtxov y&vovg ovreg (Plut.). "Tvoo/ufaeg Kslrmov %Bvog (Plut). Bastaren,
126
Amm. Marc.) zu verstehen (s. Brandes). Von einer directei
Herleitung des Althochdeutschen aus dem Gothischen kam
keine Bede sein (Baumer ), obwohl man in grammatischer um
etymologischer Hinsicht *) das Althochdeutsche aus dem Gothi
ah raXdrou, ol (jlbqI top "Ioxqov tpxrjfiavot (s. Plnt.). Beigen, als Svvaxa.
raroi Kelratv (Plat.). Sueven, als rjysfiovtxcararot rov Fep/Liavixov (Plut.
Ki/ußgovs lnovo[ia£ovoi Fepjuavol tovs kflorae (Plat). Die Kimbern wurde
zu den Kelrooxv&cu gerechnet. Kekrol oooi JTcddrat re xal FdXXoi vr.
TtQOoayoqevovicu (Appian). Germanen nördlich von der Donau (bei Peri.
getes). Die europäischen Galaten hiessen sämmtlich (bei den Griechen) Reit«
(nach Eustath.) von den Kelten der Pyrenäen, rovg rep/uavovs, oh ol 'Ah*
[iawol7tQoo%(0(>oi (Eu6th.). Die gewöhnliche Augenfarbe in Irland ist dm
kel oder dunkelbraun, die vorwaltende Hautfarbe fällt in's Gelbliche, die Haa
färbe in's Schwarze (nach Clement). In Fingal und Donegall trifft man häi
flg auch rothes Haar an. Bald findet man in Irland grosse starkknochige Mei
sehen, wie an der Killery-Bucht, in Donegal, im übrigen Ulster, in Fingal an
Forth, bald die kleiuere Rasse, die mehr keltische, wie im Innern von Mm
ster, Gonnaught und Ulster. Das irische Volk ist dem spanischen nicht ni
in der Physiognomie verwandt, sondern auch in seiner schleunigen und wildei
Art zu handeln, in Hiuterlist, Blutdurst und Fanatismus (Clement), 845. Zn
erst kamen nach Britannien die Kymry (unter Hu Gadarn), dann der Stoma
der Lloegrewy aus dem Lande Gwasgwyn (Gascogne) und dann die Brythoc
aus dem Lande Llydaw (in Triveddynys Prydain). Britannien wurde unter
die Stämme Lloegr, Cymry und Alban vertheilt. Die Picten hiessen (in wali-
sischen Annalisten) Gvoythil (Galen). Alani quos Greuthungis conflnes Tauai-
tas consuetudo nominavit (Amm. Marc). Die Sitze der Budinen (b. Herodj
fallen in den Winkel zwischen dem kaukasischen Gebirge und dem kaspischen See,
wo später die Alanen auftraten (Zeuss). 'Ivqxoi xal ovroi cltc6 &ij^tjs tponts
(Thyssageten). Die Tavalrcu wohnten (b. Ptol ) zwischen Roxolanen und
Tanais (in Sarin, eur.). Die milesische Colonie Tanais (Nedrigoska nach
Clarke) wurde von den bosporanischen Königen unterworfen. Hellenen von
Bosporus kämpfen mit Jarmenric. Tanatis (Thanet) Insel bei Britannien (Soli-
nus), wo Augustin landete (und Eroberer). Pompejus drang durch die Albaoen
(Alanen) im Kaukasus (s. Valerius Flaccus) und die Massageten, als Alani
(s. Amm. Marc.) znm Kaspi vor. Die Scythen am Tanais hiessen Alanen (bei
Josephus). Zur Zeit des Vespasian durchbrachen die Alanen den Pass
Alexander M. (im Kaukasus), Medien und Armenien zu verwüsten bis Cappa-
docien (s. Dio Cass.), wo Arrian (zur Zeit Hadrians) seine Taktik gegen sie
entwarf.
*) Dux, heizoho, preses, grave, vülicus, ampaht in althochd. Glossen (VII.
Jahrhdt.). Ambaht (goth. and bahts), minister (villicus) von bah, sanscr. bhaj,
colere (bhakta, dienend, sanscr.) ambahti, Amt (officium). Nam quaedam
Corsa nomine Ligur mulier, cum taurum ex grege, quem prope littora regna-
bat, transnatare solitum, atque per intervalla corpore aueto remeare videret,
cupiens scire incognita sibi pabula, taurum a caeterrs disgredientem usqu«
ad insulam navigio prosecuta est. Cujus regressu insulae fertilitatem cognos-
centes Ligures, ratibus ibi profecti sunt , eamque nomine mulieris auctoris ei-
ducis appellaverunt (leid.). Die Ostjäken an der Chonda nannten sich (naeb
Strahlenberg) Tschu-ludi (Leute der Erde oder Tschu) oder Erdgeborene. I**
resultats de la politique extlrieur de Louis IX Itaient d'avoir aumentl 1«
pouvoir de la couronne, la politique intärieure avait pour räsultat de restitoet
a la royaute*, la pre*eminence , qui lui e*tait due (Philipp) XIII siecle p. <L
Suger posait les premiers fondements d'une administration financiere (Hngnenin)
f 1152 p. d. Gegen das Ende der karolingischen Periode, als die Seignenrien
immer unabhängiger wurden, lebte die fränkische Geruchtsverfassung in dem
sich immer mehr ausbildenden grundherrlichen und Lehngerichten fort oad
wurde so zur Grundlage, auf der sich die gesammte französische Gerichts-
127
gehen erklären kann. Die Bewohner von Seeland nennen sich
Seen wen (H. Müller). Zu fram (framathis oder vremidi, als
fremd) stellt H. Müller*) die Franken (framr oder kühn im
Verfassung des Mittelalters einen gewissen volkstümlichen Charakter bewahrt,
bis sie selbst wieder von dem Königthume gestürzt wurde (s. Schaeffner). Qui
oUm boni aeqniqne Chernsci nunc inertes ac stulti vocantur (Tacit.). Toer-
scher (thoricht) Beier (Nith. Ben.), sapienti sunt Paioari (Eckh ). Die Schlesier
Messen lange Eselsfresser (Wackernagel). Ubi quis ex prineipibus in concilio
dUit se ducem fore (s. Tac), prineipes regionum atque pagorum (bei den Ger-
manen). Si civitas longa pace et otio torpeat, plerique nobilium adolescentium
petunt ultra eas nationes, quae tum bellum aliquod gerunt (cui plurimi et
acerrimi comites). Max rex vel prineeps prout aetas cuique, prout nobilitas,
prout decus bellorum, prout faeundia est. Magistratus ac prineipes in annos
«ingulos gentibus cognationibusque hominum qui una cacerunt quantum et quo
loco visum est agri attribuant (Tac.) bei den Germanen. Massagetae (ex Scy-
thorum origine) quasi graves, id est fortes Getae. Gothi a Magog fllio Japhet
nominati putantnr. Gipedes pedestri praelio magis, quam equestri sunt usi,
et ex hac causa sunt vocati (s. Isid.). Goennt frater et ipsa soror, uxorem
fratris frater rapit alter et omnes incertu vivnnt (Eric), erzählte Markgraf Lant-
bert (an Karl M.) über die Bretagner (wie Wilhelm von Poitiers) [Caesar].
Adalhardns si vulgari, id est Romano lingua loqueretur, omnium aliarum
potaretur inscius, si vero Teutonica, enitebat perfectius, si Latina, in nulla
omnino absolutius (Gern.). Das Deutsche und Altfranzösische heisst (809 p. d.)
als Sermo vivus (Cap. Eccl.). Vos qui theutonica sive teutisca lingua loqnimur
(Gest. Kar.), sagt der Mönch von St. Gallen (IX. Jahrhdt.). Ut episcopi ser-
moües et homilias sanetorum patrum prout omnes intelligere possint, seeundum
Proprietäten^ linguae praedicare studeant (Bheimser Synode). Oratio dominica
ab omnibus dicatur tarn latine quam barbarice (Hatto) f 836 p. d. Seit
Karl M. las man in den drei Hauptdialecten des Altdeutschen, im Altnieder-
deutschen, Althochdeutschen und Altmitteldeutschen. Dicta Thanatos (insula)
* motte serpentum, quos dum ipsa nesciat, asportata inde terra quoque gen-
tium vecta sit, angues illico perimit (Isid.) [Irland]. Scoti propria lingua
Domen habent a picto corpore.
*) H. Müller bezieht vargus (expulsus de paga) auf den (fremden) bar-
barus (vargr, Wolf). Flame (Flame oder Vlaming) von Fale (in Westphalen).
Duiden und Dieden, deutsch und dietsch sind einerlei (s. H. Müller),
von thiuten (diuten oder deuten). Teutones thiuts, clarns (von lat. tutus
oder tuitus). Die Cimbern bezeichnen (bei Plut.) die Teutonen als tovq
Mthp&vs oder (nach H. Müller) als Germanen. Sicambrer an der Sieg.
Avus, ano, proavus, aldrano, abavus, vrano (urano), ava, ana (Gl. trevirens).
Ache, redes est regni Francorum (Samm. Heinr). Ambro, vilvrezziger, vil-
^Wo (GI08S. M. Gall ) Ambrones, vilvrezzige. Von Edmund, der (1040) aus
der Normandie nach England kam, sagt das Chronicon Saxonicum, er sei von
Weallande gekommen. Wenn der Malek (König) der Bulgaren die Tapfersten
(Qüd Gefährlichsten) seiner Unterthanen als zu . vollkommen für die Erde er-
klärte, (so dass sie würdig seien, sich dem Dienste Gottes anzubieten), opferte
Jfcn sie unter grossen Festlichkeiten (s. Fraehn). Nach Abulfeda verehrten
die Petschenegen die Gestirne (wie die Rumänen), die Todten verbrennend
(und ebenso die Fremden). Isaac Sangari begann die jüdischen Missionen
i»>ter den Khazaren (767 p. d.). Nordleudi trans Albim sedentes (Ann. Fr.)
Austrelandi Saxoniam venientes (Ann. Franc). Normanni dieuntur id est
Amines boreales (Guill. Apul ) [Hyperboräer]. Die Allobroger grenzten am
~*cns Lemanus (Genfer See) mit den Helvetiern zusammen. Lentiennis
^atnannicQ8 pop^lus wird von Constantius am Bodensee bekämpft. Die
^malausini (bei Aethicus) waren von dem keltischen Kriegsgewand Ar-
^elausa benannt. Das Hoflager Batuchan's heisst Ütsch-Kandak (s. Klaproth).
Piratae qnos Uli Withingos (Vikingos) appellant, nostri Ascomannos (Ad. Br.)
128
Schwed.) mit der franca (francisca) oder framea. Die Ten
sehen haben ihren Namen empfangen von Thuisco*), de
[Saxomannos]. Die von Anrelian besiegten Jatbnngi (Jatngi) oder (du
Sidon) YithuDgi werden (von Zosimus) mit den Allemannen zu&ammengefass
als Scythen (bei Dexippus). Nach den Kriegen mit Aetius verschwindet d
Name der Juthnngen (430 p. d.), und in der Folge heisst das den Alamanni
verbündete Nachbarvolk Suevi oder Suavi (s. Zeuss) Garacalla besieg
(213 p. d.) Alemannornm gentem (Sport.). Proculus besiegt (nach dem To<
des Anrelian) Alemannos, qui tunc adhuc Germani dicebantnr (Vopiscos
Germani et Alemanni wurden von Probas besiegt. SvyocXvSig siav avS^ant
xal fiiydSee (Quadr.) ol 'AAa/uavoi. Terminales lapides Alamannorum
Burgiendiurum conflnia (Amm.). Die Südwestecke des Landes zwischen Mai
Rhein nnd Donau, einst Besitzthum der Helvetier, dann eine Zeit lang d
Markomannen, hatten schon zu Tacitus' Zeit die Romer besetzt, nachdem i
wieder von gallischen Gulonisten bevölkert war, und zu ihrem Schutze üfc
sie eine Grenzwehr aufgestellt (Zeuss). Probus rief die Alemannen aus d«
Limes zurück, den sie (nach seinem Tode) wieder überschritten. Heinrich
siedelte Colonien eingewanderter Flamänder gegen die Einfälle aus Wales *
Die Aestier wohnten östlich von den Guttonen (zwischen Weichsel und Memc
deren Laud später die Veneder einnahmen. Nach Jornandes wohnte «■
Mischvolk der Vidivarier an der Mündung der Weichsel (VI. Jahrhdt. p. c
an der (von Wulfstan zu Esthland gerechneten) Küste Witland (IX. Jahrhd
deren Bewohner (bei den Polen) Witen oder (nach Thunmann) Gothen heiss«
als Vites (bei Guido. Rav.). Nach den Letten vereinigte der König Vic
vnth die Anwohner der Weichsel unter eiue Herrschaft. Der Griwe (Gra
oder Graf) der Preussen lebte ungesehen im Dunkel der Wälder, als obirt
E warte (s. Jeioschin) oder (nach Voigt) oberster Wächter der Gesetze un!
Pruteni, Litwaui und Livorienses (s. Duisburg). Gatterer jdenfleirt Vitae ui
Jutae (nur nach der Aussprache verschieden). Die Withinger zogen (269 p. c
gegen die Römer (mit den Gothen). Die Withinger waren (nach Aurelii
Victor) ein Stamm der (von Amm. Marc.) zu den Allemanen gerechnete
Juthunger. Die (von Ptolem.) zwischen Weichsel und Windau genannte
Welten Üuden sich (IX. Jahrhdt.) in Pommern. Der persische Gesandte i
Warschau schlug (1681) dem brandenburgischen Kurfürsten einen Handel mi
Bernstein und Seide vor (von Borcke).
*) Germanicae gentes dietae, quod sint immania corpora, immanesqa
nationes saevissimis duratae frigoribus, qui mores ex ipso coeli rigore tra
xerunt, feroces animi et semper indomiti, raptis venatisque viventes. Horon
plurimae gentes variae armis, discolores habitis, Unguis dissonae, et origin^
vocabulorum incertae, ut Tolosates (Toleratae oder Colorates), Angriari
Quadi (Amsivari oder Vaui-Quadi), Tungri (Turingi), Marcomanni, Bnicteri
Chamavi, Wangiones (Blangiani), Tubantes, quorum immanitas barbariae etian
in ipsis vocabulis horrorem quendam signifleat. Suevi pars GermaDorua
fuerunt in flne Septentrionis. Boudasp (fondateur de la religion sabfonnO
qui parut sous Tahmourat, placait le moteur supreme dans les planetes ö
leur spheres (nach Masudi). Aquitania ab obliquis aquis Ligeri fluminis ap
pellata, qui ex plurima parte terminus ejus est, eamque pene in orbem cingi
(Isid.). In Persia primum orta est ars magica, ad quam Nemroth gigas pos
confusionem linguarum abiit, ibique Persas ignem colere coluit. Nam omDe
in illis partibus nolem colunt, qui ipsorum lingua El dicitur (Isid.). Arabi
appellata, id est sacra (Isid ). Hugo von Provence (König von Italien) vei
band sich (941 p. d.) mit Byzanz gegen die Piratereien der Araber von Fr*
xinet, die in die Alpen getrieben wurden. Galli autem Senones, antiquit*
Xenones (Zenones) dicebantur, quod Liberum hospitio *ecepissent (Isid
Bessi barbari fuerunt, qui multitudine boum sie vocati creduntur. Postflöe
Trojani belli Teucrum morte Ajacis fratris invisum patri Telamoni dt
non reeiperetur in regnum Cyprum concessisse, ibique nrbem nomine *r
129
Noe mit seinen Hausfrawen Araza oder Arezia nach der Sündfluth
geboren (Seb. Munster). Der Bund der Rheinischen Stände
(nachdem Zürich, Uri und Schwytz ihren Bund geschlossen
(1251 p. d.) wurde von König Wilhelm bestätigt (in der Zeit
des Faustrechts). Die drei Waldstädte (Uri, Schwvtz und
Unterwaiden) wählten den Grafen41) Rudolf von Habsburg
quae patriae Salamioam condidisse, in de ad Gallaeciam profectus et positis
sedibus ex loco nomen genti dedisse perhibetur (Isid.). Titanas autem quosdam
in Graecia fertur fuisse robustos et excellentes viribus populos, quos ferunt
fabulae ab irata contra deos terra ad ejus nltiooem creatos (Isid.). Titaues
oltco rfjg riaßcog. Tyrannus (dans le Castulaire de Redon) est la traduction
latine da mot tyern or chef (de Courson). Germania post Scytbiam inferiorem
a Danubio inter Rhenum flovium et Oceanum conclusa, cingitnr a septentrione
et occasu Oceano, ab ortu vero Danubio. a meridie Rbeno flumine dirimitur.
Haec terra dives virorum ac populis numerosis et immanibus. Unde et
propter foecunditatem gignendorum populorum Germania dicta est (Isid.)
[vagina gentium, von germen]. Gallia a candore populi nuncupata est, ydka
enim Graece lac dicitur (s. Isid.). Gallilaea regio Palaestinae vocata, quod
gignat candidiores homines quam Palaestina (Isid ) Sicut Gallia a candore
populi, ita Mauritania a nigro colore (Isid.) [dunkle Silures in die Bretagne
eingewandert als Maurus, von mawr oder gross erklärt]. Galleci a candore
dicti. Reliquis enim Bispaniae populis candidiores existunt (Isid.). Graecam
sibi originem asserunt. Die Triballer, von keltischen Skordiskern besiegt,
trieben die Geten über die Donau.
*) König Rudolf verlieh seinen Söhnen (Albrecht und Rudolf) das Land
Oestreich, Steyer, wendische Mark und Krain (nach dem Reichshof zu Augs-*
bürg). lieber das zwischen dem landesherrlichen Gebiete zerstreute Reichs-
land (in Schwaben), setzte König Rudolf Vögte. Paulatim que discessum ad
delinimenta vitiorum, porticus et balnea et conviviorum elegantiam, idque
apud imperitos humanitas vocabatur quum pars servitutis esset (Tacitus) die
Briten. Bertold, Sohn des gefallenen Gegenkönigs Rudolf (Herzogs von Ale-
mannien), wurde von dem bairischen Herzog Weif IV. (dessen Sohn Mathilde
heirathete) und von Bertold von Zähringen gestützt, als Heinrich IV. das
Herzogthum Schwaben an Friedrich von Staufen, der (Sohn Friedliches von
Büren) das Bergschloss Staufen erbaute, übertrug (während im späteren Frieden
Bertold von Zähringen mit Beibehaltung des Herzogstitels die Reichsvogtei
über den Thurgau, die Stadt und Münster Zürich erhielt). Die Kriegszüge
Weif s VI. gegen Schwaben nährten den Streit zwischen Weifen und Waiblingen!
(unter Lothar). Herzog Weif (von König Konrad besiegt) erhielt Gelder von
Roger (von Sicilien) und Bela (von Ungarn) zur Fortführung des Aufstandes.
Kaiser Friedrich J. (Neffe Konrad's) war durch seinen Vater dem Hause Waib-
lingen, durch seine Mutter (Judith) dem Hause Weif verwandt (den Streit bei-
zulegen erwählt). Saxonum nomen tum late patebat, nee ii tantum qui vere
Saxonici gentis erant, ita vocati vulgo sunt, apud exteros praesertim sed omnes
promiscue, qui in oceanum usque Germaniae illam partem prope Albim, Vi-
surgim, Amasum, Rhenum, longe lateque tenebant (Ubbo Emmius). Die Sachsen
heissen Allmyn (bei Golyzan) in Britannien. Helvetia, als Hill-Vitae oder
Juten (b. Münster). In the battle of Argoed Llyvain (548* p. d.) Ida is
characterized with the appellation of Flamzwyn or Flame-bearing (s. Turner).
Les rassemblements des Bagaudes se sont forme 6 toujours dans les provinces
qui ont e'te* (XIV siecle) le principal foyer de la Jacquerie (Pe*tigny). Ba-
gouda, bagal, assemblfo, turba (du Gange). Speier, Strassburg und andere
Städte in Germaniam translatae (Hieronym.). Dans le pays au nord de la
Loire, Telement latin e*tait plus faible (qu'au midi). Le fonds de la population
e'tait gallo-romain, mais la teinte germanique dominait fortement le melange
(8. Maurin). Papst Stephan VI. richtete die ausgegrabene Leiche seines Vor-
Bastian, Ethnologische Forschungen. 9
130
(nach dem Kriege mit Basel) zum Hauptmann und Schirm
herrn. Nach der Inschrift zu Grossbotwar in Würtember
baute ein Veteran (mit Frau und Kinder) auf seinem Eiger
thum*) eine Kapelle (201 p. d.). Der römische Soldat T«
gängers (vor Bonifacius) Formosus (in päpstliches Gewand gekleidet) wegc
seiner Besetzung des Stuhls und liess sie enthaupten (mit Abhauen der Segen
flnger). Lenzburg heisst von den Lenzer Alemannen (Lentienses), die sich
Helvetien festsetzten. Die Anwohner der Lahn (Logana) heissen Logion«
(bei Zosimus).
*) Die (von Probus den Soldaten vertheilten) Burglehen unterschied«
sich von den Soldatenlehen darin, dass ihre Verpflichtung sich auf einen b
stimmten festen Platz beschränkte und sie dafür noch Lebensmittel erhielt
(Mone). Valentinian befreite die Güter der Soldaten von Bodenzins (stipendiin
und Steuer (tributum) gegen Bewachung der Grenze und Einstellung d
Söhne für den Kriegsdienst. Schon im Alterthum (antiquitas) übergab im
(nach Cod. Theod.) den Soldaten (als castellanns miles) Burgen (castelloix
loca, territoria). Zosimus führt am Grenzwall der Niederdonau an Ttöle
(pgovgia, itvqyoi {tpQOVQia xal reixrj bei Dio Cass.). Vetus proverbim
Bomanus sedendo vincit (Varro). Sola quae de bostibus capta sunt, limitan.
ducibus et militibus donavit, ita ut eorum ita essent, si heredes illorum mi
tarent, nee unquam ad privatos pertinerent, dicens, attentius illos militatur
si etiam sua rura defenderent, addidit sane his et animalia et servos, ut p»<
sent colere quod aeeeperant, ne per inopiam hominum vel per senectot«
possidentium desererentur rura vicinia barbariae (Lampridius) Alex. S<
Tacitus nennt die Bewohner des Grenzlandes Decumates, als Ansiedler v
messener Grundstücke. Oberdeutschland wurde von den Rätiern bewohnt u
in Baden waren die Kelten zweimal im Lande, einmal von den Deutsch
verdrängt und mit den Römern wiederkommend, als Ansiedler im Grenzlai
Stadt (der Deutschen) ist dem (römischen) Wort statio entnommen oder Milit
posten (auf Poststation), als abstracte Bezeichnung für castra stativa o<
Standlager, welche für Sommer und Winter befestigt und Garnisonsorte (mi
siones) waren (F. J. Mone). Wil (Weiler) kommt von villa. Stationes militi
in provineiis (Cod. Theod.). In altdeutschen Schriften wird Wilari (villa) i
villa und vicus verwechselt, in Urkunden aber unterschieden. Nach allgemeii
Vorschrift mussten die Provinzialen den römischen Besatzungen Futter u
Lebensmittel liefern, auch ihre Steuern dahin bezahlen, bei einem feindlich)
Einfall sollte Vieh, Wein und Getreide des flachen Landes in die Burgen u
Städte (oppida, civitates) geflüchtet werden, um dem Feind keinen Unterb
zu gewähren (Mone). Wer an dem Grenz wall Grundstücke (terra limitaa
besass, der musste von jeher für die Unterhaltung des Grabens (cura fossf
und den Schutz des Walles (tuitio limitis) Dienste leisten (studio vel lab«
servire). Die Veteranen erhielten die Erlaubniss, Ackerbau zu treiben u
zu handeln. Nach Mone kommt der Name Walh (Wälsche) weder von Gal
noch von Celta. Die Valliser in der Schweiz haben ihren Namen von V
lenses, vallis Poenina (nach römischen Inschriften). Die gallischen Festun,
werke auf dem Odilienberg bei Strassburg wurden gegen den Andrang «
Deutschen gebaut (F. J. Mone). Kurwalchen haist Römer eilend (eren:
Romanorum). In Gürwalchen redt man tewtsch und pöse walisch. Tafass
ain tal, da wonen Waliser (Sundheim), Ghurwalchen, als rhätische Graubündtn
Bwra (keltisch) oder Einfriedigung (Hofzaun) ist Diminut. von bwr (Wall o«
Graben). Althochdeutsch kommt zwar bür vor, als Wohnung, aber ni<
als Einfriedigung (s. Mone). Buri wurde übersetzt durch Baier (Beier) o«
Beuer (Buridal oder Baierthal, Buridan oder Beiertheim). Büren (Einfriedige!
ist bury (englisch). There are several rivers in England that now have A-«
as their proper names from the Saxons on their flrst settlement here, mis
king the Britisch appellatives of rivers in general for the proper names
particular rivers (Owen).
131
rentinus Marcianus nennt sich natus in Germania superiori
(s. Mone). Der Potens, der ein Gericht (lex. wisig.) störte,
wurde mit Geldbusse, reliqui ingenii sive servi *) mit Schlägen
gestraft. Heinrich V. tibergab beim Tode seine Hausgüter
an Friedrich von Staufen **) (Herzog von Schwaben), dem sie
*) Trans Lygios Gothones regnantur, paulo jam adductius (Tacitus).
Marcomannis Quadi6que usque ad nostram memoriam reges manserunt ex
gente ipsorum, nobile Marobodui et Tudri genus, jam et externos patiuntar
(Tac.). Uo poeme, conipose* dans le IX siecle, nomme clairement langue
franque, langne des Francs, Zungun Frankisga, celle qne l'Allemagne re-
vendique com nie la source de la scienne (Tarbe*). Sidonius designe tonjours
les Francs sous le nom de Sicambres ou de Barbares dn Wabal (P&igny).
Wer, arma, instrumenta defensionis, Gloss. Pez. Scutum et clypenm seilt nnts
uneri, in arma in uueri (Wächter). Die Grafen versammelten die Aeltesten
i° jedem Gau, die Racbimburgii (Reichen im Burg), um Streitigkeiten zu
schlichten. Wrak, praedo, latro, angls. wraecca, (idem qui literis transpositis
^arg) a recken (wrecken). pellere, primo pago expulsum, postea praedonem
s'gQiflcans. floc nomen Cimbris ob piraticam ab antiquo adhaesisse et in gente
Francorum, utpote ex veterum Cimbrorum reliquiis oriunda, perennasse, qui
primo dicti sint Fraci, postea per epenthesiu Franc! existimat Eccardus
(Wächter). Francium nomen ab initio fuit nomen foederale, ut pridem doeuit
Cloverius. Warg (wrag), in lege Salica wargus (exul). Inde Gothis wargjan,
coDdernnare, Anglosaxonibus wyrgan, execrari (Wächter); Warg, latro (warg-
niann)% Vargorum nomine idigenas latruneulos nuneupant (Sidonius). Eccard
believes the name (Frank) to be formed from Urac, as Warangus from Vare-
£°8* and cites the Anglo-Saxon wraec (latro, exul, ein avanturier, pyrata) to
JJxplaiö Wargus and urac (Hampson) Frackland (icelandic) or (aecording to
Soorro) Fracoland (Franconia). Wer, vir, (aeor scyth.) Gothis wair : vir, Anglo-
saxonibus wer: vir. Hibernis fair (fear) vir, Hispanis varon (vir), Gallis
^a.rc.e (scortum), garou (vir), garcon (mascnlus). Wer-gelt, compensatio ho-
minis occisi. Wer-wolf, homo-lupus. Witwer, homo viduus. Wer, bellum
(S^rre, war)# ^eT) pactio, foodus. Vaeringiar milites praetoriani (Verellus)
a waej (wer, locus munitus) arx, praesidium. Die Alamannen heissen Alanen
(Jie- St. Germ.). Jornandes lässt die Alanen (Alamannen) durch Majorian
besiegt werden (461 p. d.) und durch Ricimer (464 p. d.). Beim Tode des
Aegidius (464 p. d.) kehrt Chilperich von Thüringen nach den Franken zu-
Jjfc. Die fränkischen Letten wurden (430 p. d.) durch den bretonischen
König von Rennes nach Mans getrieben, während die Sachsen in Anjou und
Bessin siedelten. Childe*ric agit comme maitre des milices et seul comman-
dant des armees imperiales dans le nord de la Gaule apres la mort du comte
Paul (8 Pe*tigny). Euric traita avec Tempereur d'e'gal ä e'gal. Als in Orestes
(Sohn des Romulus) zuerst ein Barbar zum Kaiser ernannt war, forderten die
Soldner Italiens die Theilung der Ländereien (unter Odoacer 476 p. d.).
*) Graf Ulrich von Wirtenberg wurde von König Heinrich, die Grafen
*on Zollern wurden von den Pfalzgrafen von Tübingen in die Burggrafschaft
Nürnberg eingesetzt. Im helvetischen Alemannien und im Elsass stieg das
Hau« Habsburg zum Ansehen auf, besonders als mit Konradin's Tofo die
hohenstauffische Macht zerfiel. So neu es noch (zu Heinrich IV. Zeit} war,
dass die Städter (in Worms) und Kaufleute (die bewaffnet zwischen Deutsch-
land und Italien Handel trieben, als Gowertschen) zu Fehde zogen, so Hessen
\1511 p. d.) die Gegenbischöfe von Basel und Strassburg auch die Bauern
F1 den Grafschaften zu den Waffen greifen, gegen alle alte Kriegsgesetze.
J*w Sohn Herzog Bertold's Hess (zur Rache) alle gefangenen Bauern entmannen
VPflster)- In einem Schreiben an die Stände von Speier klagt Franz I:
1 Wlp haben nicht genug einheimische Kriegsleute, weil unsre Vorfahren das
ttanzösische Volk mehr an Ackerbau, als Waffendienst gewöhnt, und bedürfen,
9*
132
der zum König erwählte Lothar abforderte, und als Friedrich^
Bruder Konrad zum König erwählt war, verlangte er gleich «
Herausgabe von Herzog Heinrich. Bei der Ankunft in Mam
heim erinnerte Odin (Sig) die Skandinavier*) Gylfes (in U{*
daher (wie in früheren Jahrhunderten) fremden Kriegsvolkes (Specht). AI
die Sohne des Temenns vor den Macedoniern flohen, rettete sie der an
schwellende Fluss, nachdem sie passirt waren (s. Herod.) Obgleich mau hi.
und da, wo die Esthen unter gelinden Herreu reichlicheren Unterhalt be
kommen, grosse Figuren unter ihnen sieht, so fehlt ihnen doch an ändert»
Orten, wo sie durch Sklaverei gequält und kärglich ernährt werden, di
mittlere Hohe (Hueck). Unter den (oft blonden) Esthen sind die schwars
haarigen melancholisch (Baer) Solitum quidem Britannis femiuaruin du et
bellare (Tacitus). Die Münze Alexander I. von Macedonien ist die ältest«
die sich chronologisch (500 a. d.) flxiren lässt. Apud Neuros nascitur B«
rysthenes flumen, in quo pisces egregii saporis et quibus ossa nnlla sunt n*
aliud quam cartilagines tenerrimae* (Sohnus). The wood of which the flgur«
(on Easter island) were made was flnely polished, close-grained, and of
dark-brown, like that of the casuarina (Foerster). The wood (of a dancin
flgure) was the perfumed wood of Taheitee. The stone of wieh the flgur«
are cut is not of a great hardness, being a blackish brown cavernans an
brittle stone lava. Nemroch, gygas, diaboli tvpum expressit, qui superbii
adpetitu eulmen celsitudinis adpetivit, dicens: Ascendam super altitudine
nubium et ero similis altissimo (Isidor). Bei den Petscheneguen folgte dl<
Onkel oder Neffe (nach Const. Porph.). Auf Arpad (bei den Ungarn) folg
sein jüngerer Bruder Zoltau. Wenn barbarische Fürsten eine Prinzessin avi
dem kaiserlichen Hanse (eine Porphyrogeneta) zur Ehe verlangen, und sm«
dabei auf das Beispiel des bulgarischen Königs zur Zeit des Lecapenes fc>
rufen, muss man ihnen antworten (nach Const. P.), das dieser Kaiser, als nie
im Palast geboren, das Ceremooiell nicht kannte. Bei Boris' Bekehruug zu
Cbristenthum wurde der Aufstand der Boliaden oder Bojaren (unter d«
Bulgaren) unterdrückt. Adelung erklärt Wenden als Bewohner der Seeküs*
Die goldene Horde heisst Koko-Orda (oder blaue Horde) von dem Statut
vater Tschingiskhans, der als Tengri (oder Himmelssohn) am Leibe blau w
(Müller). Mit der Juandynastie wurde blau die Herrscherfarbe in Ohio
Ized (Ejad) aller Naturwesen, Provinzen u. s. w. (bei Persern) im Wohls©
(neben den Fernem oder Feen des Lebens).
*) Bei den Suionen wurden die Waffen in einem Magazin von den Ski
ven des Königs bewacht (nach Tacitus) in dem Frieden Frode*6 (Enkel J.
Odin). Snevorum non una ut Cattorum Tencterorrumque geus, majorem enm
Germaniae partem obtinent propriis adhuc nationibus nominibusque discre
quanquam in commune Suevi vocentur (Tacit.) [als Vorbild der später«
Völkeiländer], Die Sueven trugen ihr Haar geknotet, wogegen die Sicambr
frei wallend und die Gothen geflochten. Hos secuti Suevi, id est Alleman
(Greg. T.). Der von der Flotte erwählte Kaiser Carausius (Vorgänger dV
Allectus) herrschte (mit Hülfe der Sachsen) in Britannien. Ghattum (Avienui
id est Francum (Sirmond) am Alve-Fluss (Albis) der Ardennen zwischen Frai
ken und Belgier. Die Burgunder leiteten sich von den Soldaten des German
cus in den Burgen der Elbe her. rid't^xev cos av&^oKtos, alXa tfi &e*e (d<
byzaoftn. Kaiser). Mithridates, intelligens quantum bellum suscitaret, legat*
ad Gimbros, alios ad Sarmatas, auxilium petitum mittit (Justin.). Proculin
qui se fit proclamer (275 p. d) empereur ä Lyon (faisant la guerre des B-
gandes) ätait chef de clan dans les pays memes qu'occupaient autre/ois 1«
Salyen ou Saliens (remplacant les Segobriges), et pretendait avoir une origifl
commune avec les Francs, se fondant sur ce motif pour rlclamer leur app»
(P^tigny). Teutomal, König der Salyer, kriegte mit Rom 125 a. d. Die v*
den Sueven vertriebenen Thüringer (des Harzes) wurden von August jense"!
des Rheins in den Sitzen der von Caesar vertilgten Aduatiker angesiedelt, ■*
433
sala) , dass sie gleichfalls aus Swithiod (dem Scythenland)
eingewandert seien. Seit der Vermählung mit Gisela (Wittwe
des alemannischen *) Herzogs Emst); hiess Konrad (der sali-
Tongrer. Als die Türken genannten Leute unter Odin über das Meer von
Gandwick (der Schlangen) nach dem Norden kamen , herrschte in Jotnbejm
König Gudmund, in dessen Reiche der Tod keine Gewalt besass (nach der
Hervarar-Sage) , mit König Gylfe in Upsala. A fontibus Ottorogorrae usqne
ad civitatem Ottorogorram, inter Hunnos et Scythos et Gandaridas, mons Cau- '
fasos. Ultimus autem inter Eoas et Pasiadras mons Iinaus, ubi flumen Chry-
ßorrhoas et Promontorium Samara orientali excipinntnr oceano. Igitur a monte
Imao, hoc est, ab imo Gaucaso , et dextra orientis parte , qua oreanus Sericus
tenditur, usque ad Promontorium Boreum et flumen Boreura (Orosius) Ostia
fluminis Octorogorrae , ex quo oceanus Sericus appellatur (Orosius). In einer
der letzten Stationen der hochgelegenen Dörfer Snaniens fand Radde, dass die
19 Bewohner desselben ungefähr eben so vielen verschiedenen Nationalitäten
angehörten, da sie meistens durch die Flucht vor den Gesetzen dorthin geführt
waren. Fmm the river Don, westward to the river Rhine and again south to
the river Danube and north to the Ocean, which is called the White-sea
(Cwen-sae), within these, are many nations, but they call it all Germania.
The Harudes (of Caesar) were Croates (Singer). The Esthonians have to the
north of them, the Baltic sea, and also the Wends and the Burgundians (Bur-
gendas), and to the south are Haefeldan (Aefeldan), the Burgundians have
the Baltic (Ost-sae) to the west aud the Swedes (Sweon or Suiones) to the
north, to the east of them are the Sermende (Sarmaten) and to the south the
Surfe (Surpe oder Serben). The Swedes have to the south of them the Esth-
onian arm of the sea and to the east of them the Sermende, to the north of
the wastes is Cwenland and to the northwest are the Scride-Finns (Scride-
Pinnas) and to the west the Northmen (Alfred). The North-danes have to the
north of them the Baltic, to the East the Esthoniam (Osti oder Estas) and to
the South the Afdraede. Der Norweger Erich schickte des Dänischen kundige
Männer zu Oddo (unter Frode IV).
*) Der Aufstand Herzogs Ernst von Alemanuien (der auf Burgund durch
Verwandtschaft Anspruch machte, wie der Graf Udo von Champagne) gegen
Conrad (der salisch-waiblingischen Familie) wurde geführt von seinem Vasallen,
Graf Weif (Erbauer von Ravenspurg), der von dein (zu Attila's Zeit) dort sie-
gelnden Weif oder Etscho stammte. Die Würde des (in Zürich residirenden)
Rudolf von Alemannien und Burgund (als Herzog) wurde von Agnes erblich
o«8tatigt, wie die Berthold's im Herzogthum Kärnten und der Markgrafschaft
Verona. Graf Konrad von Wirtenberg (oder Beutelspach) stand (obwohl Vasall
Rudolph's) auf Seiten Heinrich's IV. Chnodomari (Chonodomarius) ist Kanut
(Knut) mit angehängtem mar (Chuuz, alth.) , wie in Knittlingen oder Cnude-
"Bgen (s Mone). Im Grenzlande, das (unter Probus) eine römische Militär-
Kolonie wurde, hatten sich neun alemannische Fürsten (reges) niedergelassen,
~le sich auf dreifache Bedingung den Römern unterwerfen mussten , nämlich
dass 8ie das Land als Nutzniesser besitzen, dafür den Römern Naturallieferungen
•tollen und gegen die Deutseben Kriegsdienste leisten mussten (s. Mone). Dass
<"e überwundenen Alemannen im Grenzlande römische Zinsbauern wurden,
8«h"t aus den Worten des Probus hervor (bei Vopisc). Ulis sola relinquimus
sola, nos eorum omnia possidemus, paseuntur ad nostram alimoniam gen-
tium pecora, equinum pecus nostro jam feeundatur equitatui, frumento bar-
Wico plena sunt horrea. Nach Besiegung (und Vertreibung) der Alemannen
JJi Grenzlande (durch Maximian) wurden Burgen gebaut. Constantius' II.
Heer wurde durch die alemannischen Pfeilschützen in Unordnung gebrächt.
wmaD.o8 coneepit esse bomines qui nihil praeter vocem membraque baberent
tanUuun (Vell. Pat.) Quintilius Varus. Der Franke Cbariettos war General
£er beiden Germanien. Valentinian verband sich mit den Burgundern gegen
18 Alemannen. Nach Zosimus bestand das Heer des Radagais ausCelten und
134
sehen Franken) von Waiblingen in Schwaben, und folgte (al
deutscher König) auf Heinrich IL, dem König Rudolf Burgun «
zu vererben versprach (die burgundische Grenzstadt Basel be
setzend). Senuland (Sfiolad), König der im Norden woh
nenden Gothen, welche auf lateinisch Slaven heissen, hatt
drei Söhne, von denen Totilla (nach Italien gehend) ml
Ostroylus (in Illyrien bleibend) Pannonien und Dalmatien**
Deutschen zwischen Donau und Rhein. Bei Landau und in Würtemberg sin
Altäre des Gottes Taranucnns von Taran (Blitz und Donner im Celtischei
gefunden. Ein Altar des Ulysses wurde am Remchinger Hof bei Wilferdingc
gefunden (nach Leichtlen). Bei Neustadt an der Hard wurde ein Altar m
der Inschrift Dis Cassibus gefunden (s. Mone). Die Laeti (leth oder die Half
im gael.) waren Grenzsoldaten (numeri), die halb aus Franken, Sueven u. s. ^
bestanden, halb aus Römern und allerlei anderen Leuten (Mone). Diesen £*
mischten Regimentern (der Halbbauern, als Ansiedler) standen die ungemischt«
in den gentiles (aus einerlei Volk) gegenüber (meistens Sarmaten). Na.«
Eusebius beobachtete Constantin eine doppelte Behandlung gegen die Deutsche
indem diejenigen, die sich civilisiren Hessen (afMpl cPrjpov 7toTa/uov), in d€
römischen Provinzen bleiben durften, die ganz rohen aber, die keine Bilden
annehmen wollten, aus dem Lande gejagt wurden (s. F. J. Mone). Die G<
biete der alemannischen Könige hiessen (bei Amm.) regelmässig pagi. £
nennt auch Tacitus die deutschen und Caesar die gallischen Bezirke (s. Mone
Die Alemannen und Burgunder stritten über die Salzquelle zu Schwäbisch-Hal
Galli gens hominum inquietissima et avida semper vel faciendi prineipis v
imperii (Vopisc).
*) Selimir (Enkel des Ostray lus) erobert Skodra und unterwirft sich (a
Graf von Zeuta) Kaiser Justinian (Luccarus). Kai vvv 8b naaav "Artetet
xal "ElldSa a%edov xal HeloTiovvijaov xal MaxeSoviav Zxi'Sai Sxhiß
vefiovrai (XI. Jahrhdt p. d.). Aidiones re fiiXavas oifiovs *e, Sgaxes '
nvQQOvs xal yXavxovs, cos iprjoiv 6 Sevoyaves (Clem. AI.). Alterum gern
est equitum (Caes.) bei den Galliern (zum Kriegsdienst). Als Nachkomme
der Argonauten verehrten Armenier und Albanier den Mond. Certum es
versionem non solum traetatus de nativitate (Isidor), seä etiam evangelii Ma
thaei et caeterorum illorum fragmentorum priraitus confeetam esse in dialec
Francorum Galliam habitantium, inde scriptorum (Alamannum vel Bojoariana
qui exemplar sibi descripsit, in dialecto mox exemplaris describendi au et
ritatem mox patrui sermonis consuetudinem, sequutum esse (s. Holzmanc
Erino (aerino) portun (s. Isidor.), portas aereas, ab subst. er, goth ais, a
(Holzmann). Praeterea intraverunt HuDgariam tarn tempore Geysae
Sancti Stephani quam diebus aliorum regum, Bohemi, Poloni, Graeci, Hi
pani, Hismaelitae, Bessi, Armeni, Saxones, Turingi, Misnenses, Rhenens«
Gumani, Latini (Thwrocz). Die Mainoten wurden unter Basil I. getauft. T>
Westgothe Sisebotus taufte die Juden, wie es Heraclius an Dagobert vc
geschlagen. Bei den Narentanern erhielt sich (bis zum IX. Jahrhdt. p c
das slavische Heidenthum. Les montagnards du Magne avaient conser
la vieille religion helle*nique (Rambaud). Bei der französischen Niederlassen
in Morea (XIII. Jahrhdt ) schickten die Milingen an den Fürsten deinan&a;
franchise de non estre tenu de servir comme li villain dou pays, mais il
serviraient en fait d'armes, quand il en aurait mestier (s. Buchon). 1-
slaves d'Achaie (apres le siege de Vatras) e'taient devenus serfs de corps, *
tache"s ä la glebe eccle*siastique (s. Rambaud). Totd'oi. xal Bogavoi **
OvgovyovvSoi xal xdpTtot ras xarä rrjv EvQcoitrjv eXrjt^ovro nöXeis (ZosiDO
Boqavoi (BogdSoi oder BovXaves) 8e xal rrje £s rrjv Aoiav 8i,aßd&£^
kneiQcovTO. Yrtd ravs Ovevidas, rv&coves, elra <Pivvoit elra BovXaves, **
avs <P(>ovyovv8LQ)ves (Ptol.). Nach Joh. Thess. wuchsen die romäischen C
fangenen, (jüe von den Avaren fortgeführt waren, in Pannonien zu einem.
135
eroberten (neben ihrem Bruder Brus oder Brisius). Senuladius
herrschte von Valdevin bis nach Polen und verfolgte (als Heide)
die Christen. Sein Enkel Bladinus ward den Bulgaren tribut-
pflichtig (Presbyter Diocleas). Ogier *); die Königreiche Indiens
sondern Volk heran und entflohen mit ihren bulgarischen Fürsten, den ihnen
der Chakan -vorgesetzt hatte. Karelisch vasta (Quaste) ist in den übrigen
finnischen Dialecten Vihta (s. Sjögren) [Baske und Wilte], Hanbens magis
poncta, quam lumina (Jörn.) die Hunnen, ausser den 'EtpfraXlrou, die allein
weiss von Farbe waren (nach Procop). Klaproth sah bei den Baschkiren
türkische, mongolische und russische Gesichter. Die Gesichtsbildung der
Nogaier zeigt stärkere Mischung mit Mongolischem, als die Sprache (nach
Klaproth). Paget beschreibt die Slowaken in Ungarn als hell und blondhaarig.
*) Als Ogens (König von Dänemark) Eneas (König von Hongrien) ge-
fangen nahm, stallte sich (nach Sadora's Tode) die Tochter (Edea) desselben
znr Heirath. Nabudas (roy danois) brachte Trajanus (der Dannemarche er-
oberte) bei der Huldigung lettre saile*e del scial Temperere Domitiain (Jean
d'Outr.) [Dacien]. Valentin, Sohn des dänischen Königs (nach London schif-
fend), tödtete den heidnischen roy de Scoche, der die bretagnische Prinzessin
Hedea zur Ehe verlangte. Le roy hongrois, von den Cristiens de la Grant
Bretagne besiegt, sucht Hülfe bei Rom. Das (byzantinische) Geremoniell (zur
Zeit des Const. Porph.) führt die bei Gesandtschaften aus dem glücklichen
Arabien und aus Indien gebrauchten Titel auf. Der byzantinische Imperator
(Kaisar oder Tzar) oder Basileus hiess Thakavor bei den Armeniern, rlcöaaav
v^v 'Peo/iaUov, Snkdßcov xal BovXyaQtov (Vit. S. Dem.) VIII. Jahrhdt. p. d.
Theophanes erwähnt (714 p. d.) die in Kleinasien angesiedelten Gothen als
Gotho-Griechen (im d'e/jia von Opsikion). Justinian H. verpflanzte die Golonie
der kriegerischen Merdaiten oder Mordaiten (Maroniten), die sich unter Con-
stantin Pogonat im Libanon angesiedelt hatten. Zur Zeit Constantin's VIT.
Meinten die im byzantinischen Reich angesiedelten Perser, dass ihr vom
Kaiser Theopilus getödteter Führer Theophobos (der Letzte ihrer königlichen
Rasse) nicht gestorben sei. Ptolemäos nennt die Ombronen unter den Awa-
renern (an den Weichselquellen). Pieporus, als (gothischer) König der Koisto*
jj°ken. Duo quad der chuninc dem ambahtum (tunc dixit res ministris), am-
bahtnaan. Franco, li fls Ector, alat habitar en Galle. Item Antenor arivat
en Allemangne, oultres les palus de Metiopes. Si fondat une citeit qu'ilh
Bonarnat Sycambre, solonc le nom de sa femme (Jean d'Outremeuse), Tar-
^üms, le fls Troiolus, soy remist sor mere. Si arivat on parties orientales
et 7 fondat pluseurs vilhes. Si nommat on pays Turquie et ses gens Tur-
mes. Sithie at pueli viel et siet en Orient, voll von weisen Leuten, die
(ohne Arbeit) nur von Milch und Honig leben (während man früher Menschen-
fleisch, ass, Blut trinkend), siegreich im Kampf mit Daire , roy de Babylone
jj* de Persie (Jean d'Outremeuse). Les Bretons et les Sycambriens vertrieben
J-heoclogus aus Spanien. Die von Lotring (König von Tongern) gebaute Burg
fjtft destruis par les Huenx. Der Fürst Albanus, der vergebens Pilatus von
"e* Kreuzigung zurück zu halten gesucht, führte die heilige Verona nach Rom,
*° l'emperere Tybeir durch den Abdruck des Bildes geheilt wurde (Jean
*|Outr)t Chis Ogier (le Danois) serat le Champion de dieu et de Sainte-
rWse. Die Ungarn griffen Venedig auf Schlauchflössern an (nach Joannes),
^trogressi cum equis atque pelliciis navibus. Elaboratio autem hujus generis
Juodammodo antiquissima est. Nam a primis loci regibus inventa et ea me-
*aUi natura, desiit vero in actu esse tum, quando Aethiopum olim agmen
r^&yptum incursavit et multis annis urbes custoditas praesidiis suis tenuit
** q.uibu8 etiam Memnonia esse perfecta memorant), tum quando Medi et
f^^sae rerum potiebantur. Et reperuntur etiam tempestate nostra in auri-
0<*itiis illorum manu factis mallei incisorii ex aere {XarofilSes fiep %aky.al)t
d*K^ temporibus Ulis ferri usus nondum invaluerat, et ossa hominum incre-
ai»Ui multitudine (Agatharchides). • Tyberis (desquendut de la lignie Gomeir,
136
efobernd; fundat une engliesese on ilh mist le corps saic
Thomas (Jean d'Outr.). Odin führte Kriege in Reidgotlan
(von der Weichsel bis zum finnischen*) Busen). Als dl
le fls Japhet, le fls Noe") ait un fls qui fut nommeis Hero, qui snccedat sc
pere en sa principaliteit et domination (ä Trive en Allemagne). Et fut be
Eons et bona en armes (solonc l'ordre des Zarasiens ou des paiens) et flst fai:
un ymage de pierre al forme de Belis , son ayon , le roy de Galdee (Jean d
Preys). Das Bild des Mercnr wurde im Gyboire (Säulentempel) durch Magno
eisen schwebend gehalten (zu Trier).
*) Die Ambronen im Amerlaud (im Oldenburgischen) wurden später Sachse
genannt (Sahm). Die Franken (Fraekur) heissen von Spiess (Fraeka). Gy]
(durch Alfar vom mittleren Odin stammend) reiste zum Besuch des dritte
Odin, der sich mit seinen Äsen als Wiedergeburt der alten ausgab [Span*
Qqetzocoatl's bei Montezuma]. Ausser Thor wurden Utgarthiloke, Geruth, Gm
mund, Hother, Tyr, Aejger, Goe, Thorgerdur, Yrpe, Haurgabrud von den Jofc
als Götter verehrt. Mit Speerstichen am Kopfe gezeichnet, ging Odin (bei
Tode) nach Godheim. Gens itaque Hungarorum de gente Scythica quae p
idioma suum proprium Dontumoger (Don-Magyaren [donische Kosaken]) di<
tur, originem duxit (Anonym.). Paul Diac. uud Alfred dehnen Germani
bis zum Don aus (wie Regino). Der Name Szekler (Siculi oder Scythuli) wi
für Grenzer gebraucht (s. Czoernig). Die Kabaren (Ghazaren) sprachen (na
Oont. Porph.) ungrisch (neben ihrer eigenen Sprache), als chazarische Chabar«
(oder Awaren). Galizische Fürsten herrschten (XII. Jahrhundert) über ein«
Theil von Bessarabien und der Moldau, wo damals Walachen oder Rumäne
sowie Slawen und Petschenegen [Bessi oder Bessermani] siedelten (s. Schaffaril
Terram illam (a fluvio Morus usque Zomus) habitarent gentes, qui dicnut
Oozar (Anonym. Belae). Glad-adjutorio , dux Gumanorum, Bulgarum et Bl
corum. Omnes Siculi sponte obsides dederunt, praecedentibus Syclis (An. Bei
Ausser den geringen Ueberresten der Romer (zur Zeit des heiligen Roppc
600 p. d ) versetzte Karl M. Italiener (Romani) in's südliche Pannonien. \i<
kannte auch im weiteren Sinne ö^e in Pannonien befindlichen Völker übe
haupt wieder als Romani, nachdem Karl M. , als er die römische Kaiserkro:
erhielt, das von ihm eroberte Pannonien zu einem Theil des heiligen römisc
fränkischen Reiches bildete, so dass der Notar insbesondere die kaiserlich«
Soldaten und Besatzungen von Pannonien, zum Gegensatz der deutschen B
wohner, unter dem Namen Romani milites begreift (Czoernig). Die Uzen (
Verbindung mit den Ghazaren) vertrieben die Patzinaciten (Bedschfakje od
Bajtak) oder Petschenegen (Bisseni oder Bessi) und diese die Magyaren, d
(unter Lebedias) zu den Ghazaren zogen und (von den nochmals von den Cb
• zaren besiegten Patzinaciten) weiter gedrängt wurden (unter Theilung). T>
Mogores (mit den Ghazaren), von den Arabern besiegt, wanderten aus, inde
(734 p. d.) die in der Kuma wohnenden Mogoren westlich (als Ungri od
Turki) zu den Ghazaren (zwischen Don und Dniepr) zogen, die aus Madscb
auswandernden Mogoren sich nördlich zu ihren Stammverwandten in Ugori'
(oder Grossungarn) wandten, bis ein Theil derselben (von den Petscheneg-"
vertrieben) zu den mittlerweile chazarisch gewordenen Mogoren (Kabaren od
Rumänen) hinabzog (am Don und Dniepr), unter Lebedias (s. Czoernig). Magy*
(gens turcica) adorant iguem (Abulfeda). Auf Anlass des (Woywoden) Leb
dias erwählten die Woywoden (Stammeshäupter) der Ungarn durch Senil
erhebung Arpad (Sohn des Armus) zum Herzog (mit Beistimmung des Ct*
der Ghazaren). Zu den sieben ungrischen Stämmen (Neke, Megere od
Magyaren, Kuturgemati oder Kuturguren, Fariani, Genach, Kare oder Kat
kamen die (von den Ghazaren getrennten) Kabaren (Avaren oder Ghunen) n»
Atelkusu (zwischen Baruch oder Dniepr und Trullus oder Dniestr). Die -v
Leo gegen die Bulgaren zu Hülfe gerufenen Magyaren (888 p. d.) unterstütz.«
(unter Arpad) Arnulf gegen Swatopluk (889 p. d.). Die aus Pannonien zurü.«
kehrenden Ungarn fanden ihre Heimath Atelkusu von den Bulgaren o
137
Hellespontici den Erobererkönig Jarmericus (wegen Hinrich-
tung ihrer Schwester Swavilde) tödten, werden sie von den
Dänen*) (auf Anweisung des erscheinenden Othinus) nieder-
Patzinaciten besetzt und zogen (bei Verfall des grossmährischen Reichs) nach
Ungarn (894 p. d.). Ibn Haukai nennt Kara-Kazaren (schwarze Ghasaren) und
Akatirzen (Ak-Kazaren oder weisse Chasaren). Die arme Abtheilung der Les-
ghier heisst Kara-Kajtak. Abiit in Provinciam Ungariam, quae dicitur alba
Ungaria ad differentiam alterae Ungariae nigrae pro eo, quod populos est co-
lore fascus, velut Etiopes (Ademar). Die weissen Ungarn eroberten das sla-
wische Land (nachdem sie die Walachen aus einem Theil Atelkusus vertrieben)
und zogen dann wieder bei Kiew vorüber (Nestor).
*) Gothorum rege Geberich rebus excedente humanis post temporis ali-
qood Hermanricus nobilissimus Amalorum in regno successit (s. Jörn.), der die
Heruler (juxta Maeotidas palodes habitans in locis stagnantibus , quos Graeci
Hele vocant) besiegt (dann die Veneti). Neben den Aovyioi 'Oficfvol wohneud
(bis zum askiburgischen Gebirge) die Aovyioi dovvoi, Nachbarn der Aovyioi
Bovgoi (bis zur Weichsel); die AiXovaicoves (Helvecones) stehen unter den
Küstenvölkern (bei Ptol.). Logan stones (in Lancashire) were used af> ordeals
(Poste). Ptolem. setzt die Logi (Aovyoi) westlich von den Cornabii in Nord-
Britannien. Logia (Logan), Floss in Irland (bei Ptol.). Lugdunum (Lgon)
biess früher AovyovSovvos (nach Dio Cass.). Chez les peuples les plus blonds
d'Europe, les cheveux des petits enfants sont souvent d'une nuance extreme-
ment pale (s. Belloguet), wie es Diodor bei den Neugeborenen der Galater be-
merkt. Le bleu tres-clair (Albicans) s'est conserve dans les yeux des Danois
(suivant Bodin) tandisque (les Bretons et les Germains (de son temps) les
avaient d'un bleu obscur (Belloguet). Les yeux bleus de mer predorainent
chez les Bretons du littoral, dans le Finistere et dans le Morbihan. Celsioris
statu rae et candidi paene Galli omnes sunt, et rutili luminumque torvitate
terribiles (Amm. March.) unter blauen Augen. Flava Gallia crine ferax (Claud.). -
Flavo vertice Galli (der Garonne oder des Rheins). Die Sicambrer sind blond
UQd die Sueven (und Gothen). Rutilus coma et candore corporis (Hieron.), •
*ls Germane. Germana maueret, ut facies, oculos caerula, flava coma 8 (Aus.)
Bissula. Proceri sunt omnes et polchri , crinibus mediocriter flavis, oculorum
ternperata torvitate terribiles (Amm.) der Alanen. Jornandes nennt Coldas
unter den von Hermanrich besiegten Völkern. Quadeu, als KoXSovoi (bei
Strabo). Ligura (a leguminibus) erstreckt sich bis Gallien, lnter hanc et
Snaviam (Alamannorum patriam) Rhaeti (s. Jornandes). Cantium (Kent), wie
Qoantia (la Canche). Aus physiologischen Gründen leugnet d'Omay d'Halloy
den linguistisch hergestellten Zusammenhang der Indier mit der blonden Rasse.
^x his Jutia granditatis inchoamentique ratione danici regui principium tenet,
jlnae sicut positione prior , ita situ posterior Teutoniae finibus admovetui
o?Xo Gr.). Longobardi vacuam Rugiam (Odoacer's) nacti, rege eorum Godeoco
("igonius). Sclavi (ex Dalmatia) verwüsteten Apulien (unter Rotharis). Livius
schreibt den Candor Corporum (bei den Galatern) dem Bedecken derselben
ausser im Kampfe) zu. Promissae et rutilotae comae. Aurea caesaries, lactea
colla (Virg.) bei den Galliern des Brennus. Flavi Carnuti (Tibull.). Die Haartracht
*!8 flava trat mehr bei Germanen als bei Galliern hervor (Manilius). Cynthia
rjfbt (bei Properz) Haar und Gesicht, den Belgiern und Bretonen zu gleichen.
~*e romischen Damen bezogen das helle Haar aus Germanien (Ovid). Lucain
Rk**8** Ponr terme ^e comparaison le roux, ardent, rutilas, des peuples du
**n*n et donne aux Ruteni (Rutheni) du Rooergue l'e'pithete particuliere de
*on^s (St Belloguet). Diodor beschreibt die Galater (Belgier und Germanen)
8 "Weiss und die Haare als Xanthoi, durch Waschen mit Lauge (bei Plin.)
°th. Crine lacteo (Paul Diac), Strabo beschreibt die Britannier als krumm-
neV**& (ßÄaicovs), schlaffer als die Gallier und weniger blond (Sav&orpizK).
rvj *§ula Hess hohen Galliern ihre Haare roth färben, den Germanen zu gleichen.
* Farbe des germanischen Haares als xevooeidrj xal 7tv$$av (bei Plut).
138
geschlagen. Dann herrschte Syvaldus, cujus filius Snio (Si
Gr.). Von Heimdairs (Rig's) Söhnen kennt der König d:
Beschwörungen. Die burgundischen Könige konnten in Folgte
einer schlechten Ernte abgesetzt werden, bis sie sich duröh
Annahme*) römischer Titel legitimirten. Die riesigen Körpe*
der senonischen Gallier**) (bei Livius) oder Kelten (unt^x-
Im Gegensatz zu den südlichen Italienern (und den Griechen) sind bei den
Nördlichen und den Nordländern die Muskeln unter der Haut versteckt.
*) Hunnische Titel finden sich verbreitet. ^dnoSes, e&vos KeXnxov n^og
rjj 'IXXvqicl (Steph. Byz.). Nach Strabo waren die Japoden mit Illyriern und
Celten gemischt (mit Heyeorixrj TtoXig). OvevSog, als Stadt der Japoden, i^i
r<p Äkßlco ogei (bei Strabo), Die Cassiteriden heissen Oestrymniden {h^\
Avienus). Der bretagnische Dialect stand dem von Cornwallis näher, als dem
von Wales. * Twv he TaXarcar ot KopSiorai Hessen kein Gold in ihr Land
(bei Athenäus). Die galatischen Scordisker wohnten (nach Strabo) mit Illyriern
nnd Thraciern gemischt. Von den Triballen* besiegt , kehrten die Scordisken
später nach Pannonien zurück. Neque reges Orientis sine mercenario Gallorum
exercita ulla bella gesserunt (Just.). Posidonius bezeichnet Tsvqiotcls xal
Tavgioxovs, als raXdrag (wie die 2xo()8ioxove). Die Dakoi bekämpften die
Botovg xal TavQiaxove als e&vrj xeXnxd (Strabo). Nach Justinus wurden cel-
tische Golonien von Gambaules bis an die thracischen Grenzen geführt. Die
Schotten stammen von den Dalreudini (Glan von Reu da) genannten Scoti.
Germen aus gerb-men (von garbba oder Leibesfrucht im Sanscr.). Filii igitor
Japhet: Gomer (ex. quo Galatae, id est Galli), Magog (a qno arbitrantur Scy-
thas et Gothos traxisse originem), Madai (a quo Medos existere putant), Javan
(a quo Jones, qui et Graeci), Tubal (a quo Iberi, qui et Hispani , licet qui-
dam ex eo et Italos suspicentur), Mosoch (ex quo Cappadoces) , Tyras (a qno
Thraces). Filii Gomeri Ascanaz (a quo Sarmatae, quos Graeci Rheginos vocant),
Riphan (a qno Paphlagones) , Gotorna (a quo Gotorna). Filii Juvani Elisa,
• Tharsis, Cetbim (s. Isidorus). Gothi a Magog fUio Japhet nominati putantur,
de similitudine ultimae syllabae, quos veteres magis Getae , quam Gothos vo-
caverunt, gens fortis et potentissima, corporis male ardua, armorum genere
terribilis. Daci autem Gothorum soboles fuerunt et dictos putant dacos, qo&si
dagoß , quia de Gothorum stirpe creati sunt (Isid.). Parmi les Sirtin (des
Slaves, descendant de Mar, Als de Japhet) il est d'usage de se brüler lorsque
le roi ou le chef vient ä-mourir (Masudi). Pres du roi des Awandj (dans le
pays des Slaves (se trouve le roi des Turcs, lesquels sont les plus beaux, les
plus nombreux et les plus belliqueux de tous les Slaves). Les Francs, les
Slaves, les Lombards, les Echban, les Yadjoudj et les Madjoudj, les Turcs, les
Khazar, les Bordjan (Bulgaren), les Alan, les Galiciens et tous les autres
peuples septentrionales descendent de Japhet (s. Masudi). Eloudieh (Clovis)
fut le premier roi des Francs (s. de Meynard). Umbri Italiae gens, sed Gal-
lorum veterum propago (Isid.). Marsos autem Graeci Uscos (Tuscos) vocant,
quasi d(fwv%ovs, quod multos serpentes habent. Sane omnes altitudines mon-
tium licet a Gallis Alpes vocentur (s. Servius). Gallorum lingua alpes montes
alti vocantur (Isidor.).
•*) Nach Ephorus suchten die Gallier Magerkeit zu erhalten. Auf den
Schlachtfeldern wunderte man sich über die grossen Körper bei Galliern und
Germanen des Labienus. Gothi descensis Alpibus quibus inhabitabant Grae-
ciam, Macedoniam Pontum et Asiam atque Illyricum vastaverunt (Isidor.)
214 p. d. Die Dacier (unter Decebalus) wurden von Trajan unterworfen (nach
Jornandes). Sunt ex bis exteriores Ostrogothae. Les Brugeois avaient pouf
mot d'ordre schild en vrient (bouclier et ami). Les Francis voulaient imiter
le mäme cri, mais, prononcant mal, il s'etaient sur-le-champ decouverts (var
Praet.) 1302. Horaz beschreibt von sich nigros angusta fronte capillos. C&to
hatte (nach Plut.) blaue Augen und rothe Haare. Dion beschreibt ßoadicea
139
*
rennus) erlagen rasch den Anstrengungen (nach Appian),
ie die Uimbern (bei Plut.) und (bei Tacitus) die Germanen
ier die Sueven des Ariovist (bei Appian). Manlius schreibt
e Vernichtung der Galater in Kleinasien dem dortigen Klima
u Die Briten liegen (nach Aristot.) jenseits der Kelten*).
3 hoch und sehr blonij (ßavd'oräri]). Rutilae CaledoDium habitatium comae,
agni artus, originem germanicam asseverant Proximi Gallis et similes sunt
Tacit.). Flavi Britanni (Lucan.). Anricomo Britanno (Sil. Ital.). Die Ger-
lanen sind nv^ov (nach Galien.). Rutili Germaniae vultus et flava proceri-
as (Calp. Flacc.) Xsvxa <pvXa reqfiavmv (Dionys. Per.). Caerulii oculi (Tacit)
ier Germanen bewiesen (nach Plut.) die nördliche Herkunft der Cimbern (als
'Pqotzoi). Glaucopides als griechische Göttin. Die Thracier waren blauäugig
nach Xenophanes). Caerulea pubes (Horaz.) der Germanen, caerulä lumina
vJuv.). Die Haare heisser Länder sind schwarz, kurz, kraus, trocken und
brüchig (nach Galien.), die kalter und feuchter (von massiger Länge) gerade,
fein und roth (wie bei IUyriem , Germanen , Sarmaten und den meisten Be-
wohnern Scythiens). In der Mitte stehen die braunen (fi&kcuvas fiiiguos).
Rhodani procera cohors (Claud.). Grandissimi corporibus (Amm. Marc.) der
Alemannen. Die Ordovices (neben Demetae und Silures) in Wales heissen
später Gwynedd (Venedotia). Von der catalonischen Grenze an war die süd-
liche Küste Galliens nachmals von Lignrern bewohnt gewesen. In ältester Zeit
waren sie (nach Skylax von Karyanda) mit Iberern gemischt (Niebuhr). Die
Ligurer der Lombardei waren von den Etruskern über den Ticinus gedrängt.
Die besiegten Ligurer wurden von den Römern zum Theil verpflanzt. Im
südlichen Frankreich, soweit die Aquitaner, Iberer und Ligurer gewohnt haben,
redet das Volk provencalisch, während im nördlichen Frankreich, wo die alten
Celten wohnten, ein anderer Dialect herrscht (s. Niebuhr). Die Briten heissen
caerulei (bei Martial) wegen des Tätowirens, oder virides (bei Ovid.). Die
Laeten Galliens waren (nach Amm.) ein von den Barbaren verpflanzter Stamm.
Le Kymro est dans le droit breton, l'homme libre du pays, le membre de la
confe'deration du pays, Kym-bro (Kym, avec, bro, pays). De lä, en latin, Com-
""a et Cambria (De Courson). Die Veneti waren Bewohner eines offenen
freien Graslandes (Gwent oder "Wiesenland im Celt). Das deutsche Venne
^enne) bezeichnet sumpfiges Grasland, schwedisch ist fen ein Sumpfland
»Riecke). Schwende ist ebenso eine Bezeichnung des offenen Graslandes wie
jj^nden. Swynwr (Schweinichen) ist (im Walischen) die Bezeichnung des
östlichen Haus- und Hofdieners mit dem Amte eines Zauberers, Beschwörers,
Arztes und Sängers (s. Riecke). Gothen von (irl.) gaoth (See, Meerbusen).
Dto Chattuarii waren Waldbewohner vom kelt. koat (Wald) oder choad und
*** (Schutzort) oder wara (s. Riecke). Aitanarid, Eldebald, Marcomir, als
5othische Philosophen (bei Geogr. Rav.), Geon und Risir als afrikanische.
*) Von den Belgiern der Küste sind die Briten des Innern verschieden
(nach Caesar). Nach Tacitus scheinen die Briten den Galliern verwandt
(sowie Germanen und Iberern). Decimus Brutus (die keltische Sprache ver-
stehend) suchte vom Rhein durch die wildesten Völker nach Macedonien zu
gelangen (nach Appian). Sertorius kundschaftete das Lager der Kimbrer, weil
die (keltische) Sprache kennend (Plut.). Die (nach Strabo) germanischen
Bastarner {TvQiyircus ofiogoi xal regfiavols) sprachen (nach Livius) die
Sprache der (gallischen) Skordisker. Der mit Marius Tödtung beauftragte
(eimbrische) Sklave war natione Germanus (nach Vellejus) oder (nach Livius)
aatione Gallus. Paris heisst (bei Zosimus) eine germanische Stadt (wie in
sen Act des heiligen Dionys). Gothinos gallica, Osos pannonica lingua coor-
goit non esse Germanos (Tacitus). Nach Sueton Hess Caligula die Gallier
das Germanische lernen. Saxa (L. Decidius Saxa), quem nobis Caesar ex
ultima Celtiberia tribunum plebi dedit, castrorum antea metator, nunc, ut
sperat urbis (Cicero). Saxa Decidius, horao eduetus ex ultimis gentibus, ut
140
Nach Diod. sind die Briten Autochthonen. Die drei Urvorzti^
des Kymren vor jedem anderen Volke der Insel Britannien "
eum tribunum plebis videremus, quem civem nunquam videramus (Cic^i
L. Decidius Saxa ad Ilerdam militat (Caesar). Gorricoli genus est, memo;
quod Gallia, rheta (Ven. Fort.) von (ahd.) reita (currus), rad (ags.) in rft
(s. Holtzmann). Uri enim gallica vox est, qua feri boves signiflcantur (M
crob.), uri in Germanien (bei Caesar). Vargorum nomine indigenae (Arveru
latrunculos nominant (Sidi Apoll.), launa wargs (goth.) oder Lohndieb, var^
(latro), altn., wäre (mhd.). Sahsnöt oder Saxneät (knßd oder genus iu gnati
ist derjenige Sohn Wodans, von dem die Sachsen abstammen (HoltzmanuJ
Ursula, daughter of the king of Cornwall, was sent to the Britains (witJ
noble ladies, as wives), who colonized Armorica (under Maximus). Naci
Maximus' Abzug wurde Britannien durch die Picten von Norden und Schutte)]
a Circione oder (nach Hardinn) N.- N.- W.- Wind verheert (nach Gildas). Nach
Abzug der römischen Legionen wurde in den Civitates Britanniens (während
innerer Kämpfe) Könige eingesetzt, von denen Gwrtheyrn (426 p. d.) seine
Nebenbuhler besiegte und die» Sachsen gegen Picten und Scoten zu Hälfe
rief. Maelgwyn (son of Caswallon) acquired the supremaey of North-Wales
(VI. Century p. d.). Hiouenthsang gelangte (629 p. d.) vom (uigurischeuj
Königreich I-gou (bei Khamil) zu dem Oberkönig der Kaotchang (bei Turfan)
und dann (durch Akini und Kiutche) nach dem Königreich Po-lou-kia (bei
Aksu). Durch die Eisenthore von Kesch (Derbend oder Kohlougha) gelangte
Hiuenthsang nach dem Königreich Touholo (Tokharestan oder Toukhara oder
Badekchan), im Besitz der (nach dem Sturze des von Kanichka gegründeten
Königreiches zurückgetriebenen) Yetha oder Yueitchi (den Tukhiu oder Türken
in Transoxiana tributpflichtig). Le mot de Toukhara s'applique, en sanscrit,
ä une rlgion de glace et de frimas, selon la signification ätymologique du
mot touchärä (Vivien de St. Martin). Teutonico ritu soliti torquere cateias
(Virg.). Cimbri lingua gallica latrones dieuntur (Fest.) von chempho (ahd.)
und (angls.) cempa (Kämpe). Gesa, hasta viriles (oder Gaesati), nam etiam
▼iros fortes Galli gaesos vocant (Servius), erhalten in Gaisericus, Ariogaisus
u. s. w. von (ahd.) ges, (ags) gär, (altn.) geir (s. Holtzmann).
*) Drei Nationen verdarben das, was ihnen vom britischen Bardismas
gelehrt worden, indem sie ihn mit falschen Lehrsätzen vermischten, and
haben ihn dadurch verloren ; die Gwyddelod (Iren) , die Cymmry Llydaw
(Kymren der Bretagne) und die Ellmyu (Germanen oder Alemannen). Drei
Ordnungen der ursprünglichen Barden giebt es, der Barddbraint (vorstehende),
der Ofydd oder Owate (nach der Eingebung des Genius wirkend) und der
Derwydd (Druidbarde), der unterrichtet (nach den Trioedd Braint a Devod).
Bei der Erhebung von Sevilla flüchtete Peter von Castilieu nach Frankreich
(ein im Norden Galiziens gelegenes Königreich), zu dem El-Fens Ghales (le
prince des Galles), souverain de ce pays et seigneur de l'Angleterre (Ibn
Khaldun), dem schwarzen Prinzen in Bordeaux (Slane). Helia, daz ist do-
mini dei, druhtines Kotes (s. Kero) in den Glossen Cod. St. Gall. Pott er-
klärt Germani, als Ostleute (aus galisch oir oder oriens). Kuning (cyning
oder Kongr), rex (vir nobilis oder propinquus). Kon (Kuoni oder cene),
fortis (audax). Kunni (Kuni oder cynne), genus. Kan oder Kna (noswre
oder jna von jan oder nasci) mit Kunnan (Kunna), scire (s. Graflf). it^öt^ov
Tygiois, efaa KeXrotg, ol vvv KslrlßrjQee xai Brjgoveg xodavvrai (Strabo)t
wie die Iberer gemischt. Die Colonie Gotschee entstand (nach Thomas
Chron.) aus den wegen Aufstandes besiegten Familien der Franken und Th«-
ringer, die von Kaiser Karl IV, dem Grafen Friedrich von Ortenburg ge-
schenkt wurden (s. Valvasor) als Gottsevia in Krain (Elze). Die Namen
Gotschewer (Hinterwäldner) empfingen die Ansiedler von den umgebenden
Krainern (Ko^a oder Blockhaus im Slavouischen), als Kotshew (civitasinKotschew)
Allobrogae, quoniam brogae Galli agrum dieunt, alla autem aliud, dicti igttul
quia ex alio loco fuerant translati (Schol ) [als Fremdstädter in den Brig*
141
sind : Ursprünglichkeit des Besitzes, Ursprünglichkeit des
bürgerlichen Zustandes und Ursprünglichkeit in der Annahme
des Christentums (nach dem Trioedd y Cymro oder Triaden
des Kymren). Drei Dinge, wo, wenn sie sich bei einem
Manne finden, man schwören kann, dass er kein Kymre ist:
Habsucht, Feigheit und Mürrischkeit (s. Walter). Auf die
Colonie des mächtigen Hu (aus Defrobany am Bosporus)
folgte (in Britannien) die Einwanderung der Brython (aus
Gallien zwischen Seine und Loire) und (aus Gwas-Gwin oder
Gascogne) die der Logrier (nach den Triaden). Der von
Caswallawn, Sohn des Bely (König Bretagniens) geführte
Zug*), begab sich (Caesar zu bekämpfen) in das Land der
späterer Burgund]. Eustathius in Dionysium älitiv dicit idem esse quod ir\v
"wwöjp. Strabo giebt akßiov als japodisches Appellativ. Hindinus (Hen-
dinas) ist allgemeiner Name der Köuige bei Burgund. (Amm.), goth. Kindins
(Graff). Delubrum illud quod gallica lingua Vasso (Vasa) Galatae sigoiflcant
(Greg. Tor.), als Mars-Tempel (nach Thierry) von (gael) bas (destruction).
Adelung erwähnt die Benennung Vas an der Stelle alter Kirchen (s. Dief-
fenbach). Volema Gallica lingua bona et grandia dicuntur (Servins) von
(gael) follamhan (grace), wie (goth.) vaila (vela oder wohl) und (slav.) velii
(velikii oder gross) von (sanscr.) bala (robur). 'AvSdrrjg, ovrco ydg xal vrjv
pixrjv wv6fia£>ov xal eaeßov dvrrjv Ttepirrorara (Dion.) die Briten (Boadicea's),
»k Andraste von andras (Teufel, celt.). Sol nomine Attinis (Atinis) colitur
(Macrob.). Attidem cum nominamns, solem significamns (Arnob). Neben
Saoromaten (mit Eidechsenaugen) werden Bathychaitones (Dickhaarige), Gymni
(Nackte), Kekryphoi (Verborgene), Arnopes (Schafsgesichtige), Arimaspi (Ein-
zige) u. b. w. genannt (s. Kruse).
*) Armoriqna hiess Laetavia (Gwas. Gwin). Vannes (Gwynet oder Guenet)
findet sich in Nord-Wales. Lyddaw Brjtannia dicitur, id est littoralis (Vit.
St. Gild.). Der nördliche Theil Cambriens hiess Venedotien oder Land von
Goenet (Guin oder Guen) der Veneti. Les Venätes Armoricains donnent
encore ä leur pays le nom de Guened ou (suivant Camden) Guineth. Civitas
Cianctnm (Canctium) id est Venetum (It. Ant.). Cangii in Venedotien. Der
oberhalb des rhätischen Landes in den celtischen Alpen entspringende Rhein
b*t an der linken Seite rrjv Takaiiav, während die Kelten an der rechten
^ite wohnen. Neben den am Ocean über den hercynischen Wald bis Scythien
•«treckten Galatem wohnten die Kelten bei Marseilles bis über die Pyrenäen
(Diod. Sic). Nach Tacitus waren die Caledonier röthlich, die Siluren dunkel.
Die von Strabo in Rom gesehenen Briten waren hoch und blond, obwohl
weniger, als die Kelten. Die Bewohner von Cantium (als ackerbauende Belgier)
Stieben (nach Caesar) den Galliern, wogegen die Bewohner des innern Bri-
köüiens ein Hirtenleben und (nach Dio Cassius) Jägerleben führten (in Felle
gjkleidet), wenigstens vorwiegend. Die Gallier kleideten sich in bunte Mantel
(Saguin) und Hosen. Nach Herodian bemalten sich die Briten mit blauer
*wbe (bei Caesar). Die Iren begatteten sich öffentlich xal firjr^dai xal ddsX-
F*** (nach Strabo). Bei den Briten herrschte Weibergemeinschaft (nach
^3.) zur Zeit der Königin Bunduica (bei Dio Cass). Die (nach Diod.) can-
Jtoaltschen Iren assen (nach Strabo) die Leichen ihrer Eltern. Das britische
v°lk der Attacotti in Gallien ass Menschenfleisch (nach Hieronym.). Bri-
*ßui inanent, qnales Galli fuerunt. Nach Caesar reisten die Gallier zur
^eüntni88 des Druidenthums nach Britannien, woher es stammte, Trotz des
^ckerbaues fehlte der Grundbesitz den Kelten (nach Polyb.) und (nach Tacit.)
jj*11 Germanen. Die SueVen führten ein Nomadenleben (nach Strabo). Bei
J*n ackerbauenden Wakkäern fehlte das Privateigenthum (nach Diod). Die
L,$ttr«r (obwohl in Sitten ähnlich) werden als ire^oeSvels von den Kelten
142
Gallier von Lyddaw, die von dem Geschlecht der Kymri8
stammten (nach den Triaden), in Gwas-Gwin landend (iQ
Vannes). Cassivellaunus schickte (nach Caesar) den Venetern
Hülfe. Vor der Besiedelung wurde Prydain (Britannien) Clas-
Merddin genannt; nach derselben Fel-Ynys, und bei der Ge-
sittung durch Prydain (Sohn Aedd's des Grossen) die Insel
Prydain (nach den Triaden); in Kymmru,*) Lloegr und Alban
unterschieden (bei Strabo). Die Bewohner Britanniens waren (nach Diod.)
Eingeborene. Der Kaiser Hess die Sprache der Serben (Thessaliens) erlernen,
um bei den (sarmatisch redenden) Chasaren das Christenthum zu verbreiten
(858 p. d.) durch Gonstantin oder Cyrile, der dann an den moravischen
König Bastik geschickt wurde (863 p. d.). Die Priester der Cosaren oder
Acatzizen wurden (wegen ihres besonderen Cultus) Ketzer genannt Gyrill,
der Neuerungen augeklagt (879 p. d.), wurde (880 p. d.) in Rom orthodox
befunden und taufte Budinir (Konig des westlichen Slavinien), als Sviatopolk
(heiliger Knabe). Die (gallischen) Tectosagen heissen (bei Cicero) Belgier
(und bei Auson.). Pline (Briranni, Ambiani, Bellovaci) et Denys le Periegete
placent des Britanni sur les cotes actuelles de la Flandre et de la Picardie.
Unter den gallischen Einwanderern in Britannien fanden sich Atrebaten,
Parisier und Beiger (nach Ptol.). Die Tectosages (in Galatien) heissen Aego-
sages oder Rigosages (bei Polyb.). Der (zur Förderung des Patriotismus) von
dem Barden Kynddelw (1150 p. d.) gestiftete Geheimlrond der jüngeren
Druiden schloss sich an die alten Barden (VI. Jahrhdt. p. d ) an, denen als
ältester Dichter (XI. Jahrhdt) Meylir (nach Stephens) folgt. Tunc Talhaern
Cataguen in poemate damit et Neirin et Taliessin et Bluchbard et Gian qui
vocatur Puenith Guaus, simul uno tempore in poemate britannico claruerunt
(Nennius). Nach dem Jolo-Manuscript brachte (1077 p. d.) Rhys ab Tewdwr
aus der Bretagne die Tafelrunde (as it had been it Caerlleon under the em-
peror Arthur) und das Bardenwesen nach Wales (s. Holtzmann) and then an
honourable Eistedvodd was held. Auf dem von Grutfyd ab Kynan abgehal-
tenen Eisteddvodd zu Caerwys (1100 p. d.) wurden die Barden in drei
Klassen getheilt. Das Bardenwesen war in den Gesetzen des Howel Da
(1000 p. d.) geordnet.
*) Nach den Kymri (Hu's) kamen die Lloegrwys (von Gwasgwynn) nnd
dann die Brython (von Llydaw). Mit Erlaubniss der Kymren Hessen sich
die Celyddon (Caledonier) im Norden nieder, die Gwyddyl (Irländer) in Alban
und dann landeten die Galedin auf Wyth (Whight). Zuerst verheerten die
Coranicudd (von Pwyl), dann die Gwyddyl-Fflchti (die durch das Meer von
Llychlynn nach Alban kamen) und dann die Saeson (Sachsen) in bleibender
Besetzung, während die Angriffe der Llychlynnwys (Skandinavier) mit den
Almaen, die der Gwynedd und der Caisariaidd von Rufain (Rom) vorüber-
gehend waren. Die Britannier (unter Cunedda) vertrieben die Gwyddyl oder
Gael. Die bei dem Einfall in Cantabrien von den Westgothen unter Leovi-
gild zurückgeworfenen Bergbewohner Navarra's bemächtigten sich Novempo*
pulanies , dann Wasconie oder Gascogne (s. Greg. T.) genannt. Angustns
zwang die Bergbewohner Cantabriens sich in den Ebenen niederzulassen.
Unter den von Amandus (665 p. d.) bekehrten Basken Novempopulanies,
wurden die von ihren Verwandten getrennten Westgothen als Cagot (Agotac)
oder Cristiaas verachtet. Agili pugnacique Wasconum gente (Bolland)
VII. Jahrhdt. p. d. Guyon dit que les blancs de l'Aure"s ne forment pas des
tribus distinctes, mais qu'ils sont disse'mine's dans la population, tan tot rares,
tantöt en grand nombre, comme dans la petite ville de Menna prfcs de
Khanga et surtout chez les Mouchaia, dont la langue parait avoir conservö
quelques mots tudesques. On en voit beaucoup ä Constantine, oü ils wen-
nent exercer toujours les memes metiers, et les Arabes les regardent comme
le reste d'un peuple qui a Ite* tres anciennement chass^ du pays (s. Bello-
143
jetheilt. Nach Hu Gadarn (von Deffrobani) kam Prydain
Sohn des Aedd), und dann Dyfnwal Moelmud (als Gesetz-
geber). Nach Strabo waren unter den (iberischen) Aquitaniern
nur die Bituriger keltischen*) Stammes. Der den in der Nar-
ret). Les Chalde*ens au chre*tiens du Kurdistan (particulierement ceux des
haut es vall^es d'Hakkaryah) se distingueut (vers les sources du Tigre) des
Kordes non moins par leur fronts Kleves, la blancheur de leur peau, leurs
feux gris, leurs barbes ronsses, leurs flgures ouvertes et leur larges e*paules,
jue par leur intelligence et leur vivacite*. Barrow beschreibt die Maragatos
n Asturien (als .gothischer Herkunft) hoch und stark. Die Cimbern bei
Picentin sind (nach Prichard) blond. Le type Sarrazin (s. Ribaud) ou mo-
esque s'est perpetu6* parmi les paysans de la Bresse (et chez les Marrans
le l'Auvergne), chasses d'Espagne (s. Michel) 1610 p. d. Fode*re* rattache
a peuplade conflnee dans les marrais de la presqn'ile de Verron (entre la
iOire et la Vienne) aux Sarrazins. Die baskischen Nachkommen in Gran-
üle (und der Vende*e) werden (von Quartrefages) aus der Zeit des Wallflsch-
inges hergeleitet. Les pecheurs, grands et blonds de Batz et de Saüle* pres
e Guärande (les descendants des Saxons de la Loire) ne se marient qu'entre
ux. Suivant Pierquin de Gembloux un debris des Huns s'est conserve* dans
b Morvan (avec la principale famille des Gaux ou Geaux). Isidore de Beja
Pacensis) remarque encore au VIT! 6iecle la force corporelle des Austrasiens
t la haute taille des Germains a la bataille de Tour (cf. Bouquet), mais les
aanascripts du moyen age montrent dejä de l'autre cöte* du Bhin les che-
eux couleur d'or exclusivement attribues par les miniaturistes, comme une
oarqne de noblesse, aux Chevaliers et aux grands personnages du Rhfn
Vilme"s). Aus blonder und schwarzer Mischung geht ein dem Schwarzen nä-
heres Product hervor (nach Omalius) nur das Braune (nach Pe*rier) ist selbst- •
standig. Riesige Figuren in Joyce in Irland (s. Esquiral). Suae cuique
genti e*tiam facies manet (Calp. Flaccus). Procop erwähnt die Gothen in
der Krimm. Nachkommen der Gothen bewohnten (nach Joh. Goth.) die
Berge bei Sebastopol und Balaclava (s. Bolland), wo sie (nach Rubruquis)
deutsch sprachen und (XV. Jahrhdt.) noch Barbaro, wie Busbeq (1555) fand.
Ein-Theil der Yandalen flüchtete in die Aures-Berge (Aurasionoros), wo Shaw
das Haar als deep yellow beschreibt. Die Beni-Mzab (Mozabies) sind hell,
gegenüber den schwarzen Negern des Wadi-Ouergelah (und ähnlich in Tuggurt).
Bodichon soutient la re"alite* des Vandales de l'Aure*s, ajoutant qu'on les
voit repandus partiellement dans le Jurjura, le Flissa et ge'ne'ralement par
toutes les chaines de montagnes, qui entourent le plateau d'Hamzah. Meme
dans la race Maure on dfoouvre des individus aux traits et aux couleurs
gwmaniques (s. Belloguet). Die Showiahs (mit blauen Augen) sind (nach
.ory de gt. Vincent) gemischt. Bertherand afflrme qu'il existe dans plu-
S1eurs tribus Kabyles des familles entierement blonds.
*) Humboldt unterscheidet von den eigentlichen Galliern die keltischen
Elemente Aquitaniens, als den gadhelischen Keltenstämmen näher (nach Grimm).
Die Kymren durchbrachen die in Gallien eingeborenen Gadhelen (nach Edwards),
"'^tait aux Beiges (Fauriel), dass der Name der Gallier (von Caesar) beigelegt
*ar (nach Ampere). Moreau de Jonne*s (die Gallier für Gadhelen haltend)
'eitet die kymrischen Beigen von den Kimmeriern und Kimbern her. Die
Kemer waren die südlichsten Belgier (Brandes). Nach Leo steht die belgisch-
jütische Sprache auf gleicher Lautstufe mit der der Gadhelen (wogegen die
j68 Walisischen und Bretonisch-Keltischen verschoben ist). Die irländischen
*r*ditionen sprechen von Einwanderung der Beigen. Als nach dem Tode
^khardt's (in Italien) die Hunnen (die in Besancon mit den Saraceuen zu-
kämen trafen) einfielen, erhob König Heinrich I. (zu Worms) Hermann, Sohn
'ebhard's (Graf in Franken) , zum Herzog von Alemannien , mit Reginlinda
^Orkhardt's Wittwe) vermählt. Als Nachfolger wurde sein Sohn Luithulf be-
lügt, den aber Otto absetzte für Burkhardt IL Bei der Volksversammlung
bonitis wohnenden Galatern zukommende Name der Kelten *
wurde von den Massalioten auf alle übertragen (Strabo,
zu Altheim Hess König Konrad (mit Beistimmnng der Grossen) Burkhard (den
mächtigsten nnter den alemannischen Fürsten) , dessen Vorfahren (mit dem
Ahnherrn als Pfalzgraf unter Karl M.) in den Grafschaften von Rhätien bis in
die Baar als Markgrafen oder Herzoge geherrscht hatten, zum Herzog von Ale-
mannien erheben (zum Schutze gegen die Einfälle der Ungarn), die eingezoge-
nen Güter den Kammerboten zutheilend. Burkhard weigerte sich (unter Kon-
rad), die Würden und Güter, die er besass, vom deutschen Reich als Leben
zn nehmen, wurde aber (trotz seines Bundes mit Rudolf, König von Borgood)
durch König Heinrich gezwungen, ihn als Lehnsherrn seines Herzogthums und
der herzoglichen Güter zu erkennen (nachdem darüber gestritten war, ob die
Tafelgüter des Karolingischen Hauses von den Herzogen eingezogen oder jedem
folgenden Wahlkönig zugehören sollten). Die sich von der herzoglichen Macht
losreissenden Bisthümer und Stifte erkannten nur den König für ihren Ober-
herrn. Solche Güter, die in Folge von Einziehungen (zur Strafe) an die. könig-
liche Kammer fielen, wurden von, vom Pfalzgrafen ernannten, Beamten verwal-
tet (s. Pflster). Nach Diefenbach wurden in Dorsetshire, Wiltshire, Devonsbire
Oornwall noch im XVI. Jahrhundert von einem Theil der Bevölkerung ky rn-
rische Dialecte gesprochen. Die Kymren in Wales pflegten sich als Bewohnei
cultivirten Landes (gwäl) den Iren als Waldbewohner (gwyzel, ysgotiaid) eat
gegen zn setzen (s. Edwards). Avo 8e yspi? rcov Bgerravcov fiiyiard eloiKcdr^
Covioi xal Maiarcu (Xiphilinus). Haec insula Britones soluni, a quibus nomei
accepit, incolas habuit, qui de tractu Armoricano, ut fertur, Britanniam ad
vecti australes sibi partes illius vindicarunt (Beda). Die aus Scythien zu dei
Scoten in Irland kommenden Picten siedelten im nördlichen Britannien, wohii
die Scoten folgten. Beda unterscheidet die fünf Sprachen der Angli, Brittooos
Scotti, Picti et Latini (in Britannien). Venetos ope commercii navalis iocola
religiones primum intulisse (nach Britannien), meint Ricardus. Nach Vai
Thielen waren die alten Beigen (oder Wallonen) von finnischer Rasse (voi
fränkischen Flamändern in die Ardennen getrieben). Die Beigen bildeten siel
ans den Kimmeriern (nach Laveaux). Beigas ortos a Germanis (Caesar). Sego
Condrusique ex gente et numero Germanorum (Caesar), wie Condrusi, Eburonee
Caeraesi , Paemani , als Tungri (bei Tacit). Der Suessionenkönig Divitiacu
hatte (1. Jahrhundert a. d.) Besitzungen in Britannien. Als germanisch
Stämme (die mit den Ingaevonen im Norden beginnen) bezeichnet Plinius (an
Rhein) die Nemeter, Triboker, Vangionen (dann die Ubier, Agrippinisrhe Co
lonie, Cugerner, Bataver und Rheinbewohner). Plinius erwähnt den Wald de
Vasconen in den Pyrenäen. Weletabi oder Wilzi, als Waltzen oder Vascei
(Riesen oder Wölfe). Die Aquitaner der Berge wurden (nach Strabo) auch i;
den Flussebenen angesiedelt (von den Römern). Gloriantur se ex Antenor
progenitos (Dudo) die Normannen (XI. Jahrhundert p. d ) [wendische Heneter.
*) Die (nach Tscitus) germanischen Bastarner waren (nach Livius) de
(gallischen) Skordiskern sprachverwandt. Cicero begreift Germanen und Hei
votier unter Gallier. Wie Cicero die Germanen Celtiberi nennt, so heissen di
spanischen Celtiberi (bei Plinius) Germanen (s. Holtzmann). Unter den An
hängern des Antonius kam Saxa (s. Cicero) ex ultima Celtiberia. Die Gel
manen heissen Gallier (bei Lucanus). August unterwarf Gallien bis zur Alt>i
(Mons Ancyr.). Teutones Galli (Vib. Seq.). Teutonisch und gallisch ist ideD
tisch (bei Servius). König Marcomir beherrscht die Völker von Caruntum l>i
in die Mitte Galliens (Aurel. Vict.). Die Angeln und Sachsen hiessen (bei da
Briten) Garmani (nach Beda). Die Germanen waren ächte {yvriatoi) Galatr
(nach Strabo), bei den Kömern [theh"). Germaniae vocabulum nuper (Tacitus
Marcellus besiegte (nach Polybius) die Gaesaten (am Rhein) oder (nach de?
Fasten) Germanen in späterer Redaction (s. Holtzmann). Claudius (als io Log
dunum geboren) heisst Gallus Germann* {bei Seneca). Strabo unterscheidet dJ
Aquitaner von den Kelten, denen er dagegen die von Caesar gleichfalls unten
145
Äkr Flieht der Briten vor den Sachsen ging 4er Erobenmgs-
jE«g *) des Gonan Meriadec vorher. Bei der Eroberung Irland«
Mhiedenen Belgier (ans Germanien) nähert Die Sequaner verbanden sieh oft
mit den Germanen bei ihren Zügen nach Italien (Strabo). Im Lande der Kel-
ten schied der Rhein Gallien von Germanien (nach Dion. Hai.). Nach Strabo
unterschied die Wildheit nnd Blondheit die Germanen von den Kelten. Gala-
tien grenzte an Scythien (nach Diod.). Das gallische Heer (225 a. d.) bestand
aos Galaten (des Nordens) nnd Celten (der Alpen), ot Se Fakdrai rov K$X-
Xioc&v yivovs kamen über die Riphäen an den nördlichen Ocean (Plnt.). Oest-
Hch -von den Pyrenäen wohnen KeXroi, oaoi rdkdrai rs xal rdXkoi vvv
Tt^ogccyo^evovrcu (App.). Hannibal kommt über die Pyrenäen &s rrjv Kt%-
%m\y TTjv vvv Xsyofiivrj rodariav (s. Holtzmann). Bei Dio Gassius scheidet
der Rhein links die Gallier, rechts die Kelten. Die Germani wohnen links
vom Rhein, aber früher wurden anch die Gallier als Kelten 'bezeichnet. Die
Franken sind ein Stamm der Kelten. Die Keltoi (am Rhein) Messen auch
Gennani (Snidas). Polybius gebraucht den Namen Galaten für die westlichen
and nördlichen Völker, den Namen Kelten für die italischen nnd südgallischen
(8. Holtzmann). Die vom änssersten Gallien kommenden Gimbern nnd Teu-
tonen wurden (nach Florus) von Gallien abgehalten. Kifißqoi yevog Kekt&v
(App.). Pytheas traf Teutonen nnd Gothonen. There eame upon these (Mar-
cus Antoninus and his brother Aurelins) the Danish war with all the Germane
(Orosius) 150 p. d. (s. Alfred). Severus fought against the Picts and Soots
(190 p. d.). Valerian being taken by Sapor (under Gallienus), the Germans,
who ^were on the Danube, overran Italy to the city of Ravenna, and the Saevi
overran all Gaul and the Goths all the country of Greece and Asia the Lese,
and the Sarmatians forced all Dacia from the government of the Romans, and
th* Huns overran Pannonia (Alfred) 254 p. d. (s. Bosworth). In sententia
Botin! Fries (Friso, Frisius) est Phryx, hoc est Phrygius vel Trojanus (Wäch-
ter). Helvetica lingua „Friesen" est agrum concidere foesione. Bryges a fri-
S118 (a regionis frigore). Wred (wrath, angls.) saevus, atrox (dial. Belg. et
8«ec.). Francos (lingua atvatica) feroces dictos esse, quasi Wrangos (wrang,
tTni), Batavique Truces (s. Wendelinus). Gallos fuisse Comatos res notissima
(Schoepfli).1 Starcatherus , Poloniae partes aggressas athletam, quem nostri
Wasce, Teutones vero, diverso litterarum schemate Wilze nominant, duelli cer-
tamin« superavit (Saxo Gr.).
*) Sententiae capitales de robore proferuntur et scribuntur in ossibus (an
der Loire) (IV. Jahrhundert p. d.). Die gallische Sitte, sich unter einen Prin-
cipe ZQ stellen, wurde im Godex Theodosianus verboten. Nach Besiegung
watian's wurde Armorica an Conan Meriadec (aus Britannien) von Maximus
^erlassen. Nach Besiegnng des Gonstantinus durch Honorius flohen britische
r^Ppen nach Armorica. Durch norddeutsche Seeräuber vertrieben, wurden
Jüst^nbewobner Britanniens (284 p. d.) von Gonstantin Ghlorus im Gebiete
t*6' Ouriosoliten und Veneter angesiedelt (Dam). Die Briten in Armorica
(Brita.nnia minor oder Letavia) wurde um Hülfe gegen die Sachsen gebeten
(nach. Galfrid). Fracan besiedelte (448 p. d.) die Ufer des Gonet, aus Schott-
land siedelte Galfurnius mit seinem Gefolge über (s. Brandes). Slovene, zlo-
wer*fe„ Avarie, winede; Zlowene, Wandali juxta wandiculum amnem, qui ab
*xtr«mi8 gallie erumpit, inhabitasse et exstraxisse nomen perhibentur (Mater
™rt>«)rum). Slovenin, zlovenin, Wandalun, Wint. Les Turcs appellent la
*~r^>l*: Rachie. Gar la Rascie est nn apanage Serbien. Les Alemands l'ap-
Ptilerxt Raitzenland, Rase ätait un chateau de la Rascie ou de la vieille Dar-
*ar*te (Siestrzencewicz). La Bosnie (des Serbes blancs), une province limi-
!.roPVie de la Serbie rouge du cote* de l'occident, tut autrement appelle Rama.
er*>li Romanorum lingua Servi dicuntur, unde Serbula vulgo servorum calce-
f^^^ta appellantur et gerbulianos illos vocamus, qui ita viliter ac pauperum
~P ***odum sunt ealceati. Servii autem inde -sie cogneminati sunt quid Rama-
^^m imperatori serviunt (Gonst.). Les Seibs sont appelfo de serp (faucille).
Bastian, Ethnologische Forschungen. 10
146
wnrden die Engländer*) von dem Wohllant des irländischen
Harfenspiels entzückt (XL Jahrhdt. p. d.). Nach Besiegung
La colonie amenle de Piat-hor, de Czerkassy, par le Baskak de Kursk, fat
• appelee Kozaki de Kosa (faux). Les Serbes (Srb) nomment leur pays Sbrsk
(Siestrzencewicz). Cum terra Srbska vocata difflcüis fuerit prolatu, Graeci eam
Serviam dixerunt (Bandurius). Schaff arik erklärt Sarmaten von Sara (Steppe)
und mat (Volk), als Steppenbewohner. Sarmate Sirbi tum dicti (Wacerad).
Sarmathe zirbi populi. Scytborum gens (haud procul Thracia) Sarmataram
pars (Curtius). Vinitharius (der Ostgothen) regem (Antarum) Box vicit (Jörn.),
von Balamir besiegt. Des deux bandes des Sogors ou faux Avares (vaincos
par les Turcs ou Avares), Tone passa en Europe (dominant les Slaves), l'aatre
passa la riviere de Kouban et s'e*tablit au dela de la Casachie (habitee par les
Cabardins). Les Maurovlaches (Latins au teint noire) ou Morlaches (dans les
montagnes de Croatie) avaient ete* force's d'e'migrer (X siecle) de la Maurovlachie
par suite des attaques des Cumanes (nach Diocleas). Gelon, dernier roi des
Vallaches (regnant sur les Slaves de Transylvanie) fut tue par Arpad (888 p. d.).
Le peuple de Morlaches (mele* de Slaves, de Romains et d'IUyriens) parle une
langue Rascienne (compose* de mots Albanois, Grecs, Latins, Teutoniqnes et des
dialectes Bulgares et Groates). La colonie Nubienne de la haute Egypte per«
secutee et ne recevant aucun secours du Patriarche d'Alexandrie dont toos les
Coptes chretiens d'Egypte relevent, emigra par l'Asie mineure, en Europe, et
remplit la Moldavie, la Pologne, la Boheme et l'Espagne. Elle y fut appelle'e
Czyganes, Bohemiens et par les Grecs Caleveros. Une de ces hordes nommfo
Laiches, est nomade, l'autre appelle Ursaire dresse des ours ä une sorte de
danse. La plus irreguliere de ces hordes vit hiver et e*te* dans les forete et
s'habille de feutre burka. La horde connue sous le nom de Linguranes ou
Sonder es est agricole, on la croit originaire de 1'Inde (Siestrzencewicz). Lüg*
dunum oder (bei Hericus) mons lucidus hiess (in erster Silbe) Rabe im Gal-
lischen (nach Kleitophon). Ab ea (Gallia) Germani ad Sarmatas porriguntar
(Mela) 54 p. d. Celtae, Galliae pars, inter Garumnam et Seqoanam.
*) Von der Ostsee (wo Tacitus die Sprache britannisch fand) kamen (von
den Avaren berufen) Harfenspieler nach Gonstantinopel. Ausser den (ger*
manischen) Hofbauern erscheint (in den Gemeinden des Hauensteins) ein (in
seiner Gestalt dem Süd-Baier gleichender) Menschenschlag (der Hozen). Diese
(meist kleinen) Leute (auf welche Julian's Korperbeschreibung passt) haben
mit den Büsten und Bildern römischer Kaiser (besonders aber mit Römern in
München) grosse Aehnlichkeit (s. Vetter). Andere Landleute (besonders bei
der Golonialstadt Aug. Raurac.) besitzen den keltischen Typus. Uli qni de
conjugibus Sclavorum et Hunis erant geniti, hoc malum quod vitrici eorom
diu fuerant perpessi, nolentes perpeti immane contra dominos et patres suos
excitavere bellum. Ad quod Samo cum sociis, adjumento Winidus raturos,
forte profectus est. Factaque congressione Winidi Hunnos (Avaros) superant
(Aimon Mon.). Ptol. setzt die 'AAavoi Sxv&ai östlich von den Hyperboräem
rcav 'AXavafa Ea^fmrcov l&vos (Marcian). Das Land der Alanen (zwischen
Germanen, Sarmaten, Geten, Bastarner und Dacier am Palus Maeotis) erstreckte
sich zu den Melanchlaeni, Geloni, Hippemolgi, Neuri, Agatbyrsi, wo der Bo-
rysthenes sich mit dem Euxinus mischt (Dionys. Perierg.). Die Budini (blau-
äugig und blond) wohnten jenseits der Sarmaten am Maeotis (See von Azof).
Franci (die nach Besiegung der Alanen für Valerian Tribut zu zahlen weigerten)
Sicambriam (in Pannonia) egressi (plurima Germanorum oppida pervasere
(Aimon). Rege Francione mortuo, Franci duces ex se constituerunt nee pro-
cul a Rheno civitatem ad instar Troiae aedificare conati sunt, quam Sicam-
briam appellant (Chronicon vetus). Pars (der Trojaner) sub Enea duce Italiam,
pars vero sub Antenore per Meotidas palndes, perque flumen Tanais (als
Sicambri) Pannoniam petiernnt (Vita S. Genul.). n^fia^a, xeXracrje &?&>
6 rrjv rjfieQav ov ßXhcei, cas 'Afiororikijs (Steph. Byz.). ravs fiev vvv vf
'EkXrfvcov raXd%as aaXovfievovs, Tofidqei^ 8k Xeye/xkvovg, r6fiaQOi Ixtiot
147
[er Priesen wurde der britannische Fürst Riowal (Enkel des
kthon) zum König*) der Bretagne erwählt (513 p. d.) und
ron Chlotar anerkannt (Le Band). Theudebert, König der
franken (mit denen die von den Griechen bedrängten Ost-
;othen in ein Bündniss traten), erhob die alemannischen**)
ms) von Gomer. D'apres Serres les races humaines sont Alles de la
Brre oü elles se sont de*veloppe*es et flxees. Esqniros parlant de la double
ause dont dependent le caractere des penples et leur Constitution physique,
'est-ä-dire la force interne du type et la pnissance exte*rieure des milieux,
ifeait principalement consister celle-ci dans nne force inhärente an sol qni
Termine la forme ge"ne*rale de ses habitans (Belloqnet). Dans l'enceinte de
toggurt (de l'oasis berbere d'Ouad-Reag) vit a part nne tribn qni ne parle
arabe et qni conserve des cheveux d'une nnance claire et nn teint relative-
aent blanc. Borrow a remarque la meme Opposition entre deux villages
oisins et qni se gardent nne haine he're'ditaire (Villa seca d'origine manresqne
t Vargas vieux chre*tien) en Espagne. OvaQovaqla als Hauptstadt der libur-
liwhen Varvarrai (Ptolem.).
*) Fingar (Guigner) oder Vignier (Sohn des Rex Ultoniae) begab sich
ns Irland zn Waroch (in Bretagne), der die Bajocassinos Saxones, jnxta ritnm
Iritannorum tonsos, angesiedelt hatte. Pelasgi nominati, qnia cnm velis pansis
erno tempore advenisse Italiam visi snnt , nt aves (Isid.). Graeci proprio
Ohessali sunt. Dorus, Neptnni et Ellopis fllins (nnde Dori). Istrornm gens
►riginem a Colchis dncit (Isid). Marsi a comite Liberi Marsia , qni usnm
Uis yilinm ostendit et ob hoc statnam illi fecernnt , quam Romani postea
Qlerunt (Isid.). Franchono lant steht entgegen Unalho lant (Gallia) nnd
•»ancparto lant (Italia). Franci nobiles, frankum, item germani, hornm plurimae
;entes variae armis, discolores habitis, dissonae unguis et origine vocabulorum
Qcertae, ut tolerates, ansinari, quadi, turingi, marcomanni, bructeri, camusi,
»lanitani, tubantes (Tr. Hs.). Fracki (virtuosus) von Franko. In parte Asia-
Icae Scythiae gentes, quae posteros se Jasonis credunt, albo crine nascuntnr
■b assidnis nivibus, et ipsius capilli color genti nomen dedit. Inde dicnntnr
Ubani Hornm glauca oculis, id est picta inest pupilla, ita nt nocte plus
luam die cernant (Isid.). Lanns fluvius fertur ultra Danubium, a quo Alani
licti snnt, sicnt et populi inhabitantem juxta Lemannnm fluvium Alemani
'ocantnr (Isidor). Sitae snnt in Oceano contra laevam Manritaniae (Fortu-
utarum insnlae). Gorgades (insulae Oceani obversae promontorio , qnod
rocatnr Hespnceras) distant a continenti terra bidui navigatione (qnas incolne-
^Dt Gorgones foeminae). Sunt ultra Gorgades , sitae sub Atlanticnm litns
n intimis maris sinibus Hesperidum insulae (vocatae a civitate Hesperide,
lüae fuit in flne Manritaniae), in quarum hortis flngunt fabulae draconem
Isid.). Afri appellati ab uno ex posteris Abrahae (Isid.). Getnli ex Getis
'enenrot. Unde et opinio est apud Gothos, ab antiqna cognatione Mauros
Jonsangninitate propinqnos sibi vocare (Isid.). Rex eris, si fecte facias (pro-
r«rbiom apud veteres), rex a regendo (s. Isid.). Fortes reges tyranni voca-
)aDtnr (nam tiro, fortis). In bello melius ducem nominari quam regem
Üegiae virtntes praecipuae duae: justitia et pietas, plus autem in regibns
aodatur pietas). Nachdem Konig Gundicar (437 p. d.) von den Hunnen
Stiegt war, wurden die Burgunder nach Sabaudia verpflanzt. Verschieden
°D den unteren Kroaten hiessen die oberen (in Ungarn) Wasserkroaten (am
f«U8iedler-See). Karolus Tudites (Will. Malm.) quem Martellum dicunt, qnia,
lcQt martellus cunctum ferrum subigit (Ademar) tyrannos per totam Franciam
urgentes contuderit. Charlemagne est profond&nent Germain (Ampere),
kroboduus beherrschte die Sißwove und das Semnonenvolk der Sueven
• Strabo).
**) Nach den Alemannen, Bojoariern und Burgundionen waren auch die
jjQringer in die Gewalt der Franken gekommen, und solche aus verschiedenen
olkern znsammengepresste Heere mochten wieder den Namen Alemannen
10*
■{..
148
Fürsten Briserin und Leuthar zu Herzogen über das Lai
Vitiez bedentet den Böhmen ein Sänger, anderen Slawen ab
einen Helden (Palacky), als Weise (Wissige) und Eicbto
Die Vithingi*) oder (bei Trebell. Pollio) Vittingui (Virüngt
'r*
erhalten (s. Pflster). Nach Besiegung der abgefallenen Alemannen (and Bafei
gab Karl Martel Austrasien und Suaven-Land (als Alemannien) nebst Thüring
seinem Sohne Karlmann. Nuncii camerae (missi camerae) worden (von Pipi
nach Abschaffung der Herzogtümer in den Provinzen eingesetzt Karl j
bekämpfte Thaesilo von Baiern besonders mit einem ans Alemannien an
gehobenen Heer. Alboin, König der Longobarden, erhielt von den befreundet
Sachsen Hülfsvölker. Golnmban nnd sein Schüler Gall (die, als die Jagd a
der Allmand gefährdend, beim Herzog Gonzo verklagt wurden) trafen (a
Irland kommend) in Helvetien bereits den christlichen Priester Willimar :
Arbon. Die Ostjäken in der Tarchanischen Wolost (am Ir tisch) leiteten u
von Tataren hex, nnter deren bei Tobolsk lebenden Voreltern Einer e
Tarchan gewesen. Tarchan bedeutet (bei den Tataren) einen Freiherrn, d
dem Landesherrn keine Gontribution giebt, sondern nötigenfalls zu Fei
dient (s. Fischer). Die Geschichtschreiber der Yuen-Dynastie erklären Tarch
exempt d'impöts et de redevance (Ganbil). Wendler ist die eigentliche l
dentnng von dem, was man sonst nnter Sueven verstehen will (Pflster). V
den Römern (mit Nemeten nnd Vangionen) in's Innere getrieben, bekämpft
die Chatten die Hermnndnren. Unter Sniter und Suey (Sneno) kamen <
Suiten (der Urstamm der Schweizer) ans dem Norden (Müller). Bei Drei
magas wohnten die Estionen, ein Stamm der Vindelicier. Die Grenzstei
zwischen Burgundern und Alemannen standen bei Palas (Oapellatium) o(
(nach Mannert) dem Pfahlgraben (zur Zeit Julian's). Nach dem Frieden i
Valentinian bekämpften die Alemannen (unter Makrian) die Franken (an
Melloband). Aus Alemannen wurden Aisassen am linken Rheinufer (Pflste
Das Treiben der Wikinger (vik oder Busen) heisst herja (heeren). Praedoi
W#gensmanni dicti (Sea-Rouer). Die Heradhskonungar zogen aus als Si
ko nungar (attu engl lönd), wie die malayischen Wasser-Piraten. Im Kam]
mit Theudemir (Bruder des gothiscben Königs Walamir) verbanden sich <
Sueven (unter Hunimund und Alarich) mit den Scyren (unter Eticho u
Wulf), und spater mit den Alemannen (quibus Suevis tunc juncti Alemai
etiam aderant). Mit Absiedlung der Suev-Alemannen (als Alemannen
Helvetien nnd Sueven an den Donau-Quellen) wurden die einzelnen Stam
in Noricum, sowie der Ueberrest der Heruler, Scyren, Rügier, Turcilin*
durch Wulf oder Weif, Bruder des Odoacer (Sohn des Eticho) zusamn
in ein Volk vereinigt, unter dem der alte Name der Bojoarier herrsche
wurde. Die (von Schleswig nach Süden an den Harz gezogenen) Haiuc
waren den Engern an der Weser (dem Mittelpunkt der sächsischen Band
genossenschaft) benachbart. Harudes (neben Sedusii) finden sich im He
des Ariovist. XagovSeg (und <PowBovooi) grenzen südlich an die Kirnt»-
(der Halbinsel). Les Kosseens avaient au bras un petit bouclier rond et lej
appele* „gerra" (d'apres Herodot) , et ce mot se rattache ä la racine d,
tourner (Gobineau).
*) Der Adelstand der alten Withingi in Preussen (zur Zeit des Ordc
stammte (nach Vogt) von dem Viden-Volk. Slavi (unter deutscher Herrsch»
inhibiti sunt de cetero jurare in arboribus fontibus et lapidibus, sed offerei:
criminibus pulsatos sacerdoti, ferro vel vomeribus examinandos (Helmold).
rois des Pedaires (maitres de la Pomöranie, du Meklembourg et du Brax
bourg) re*sidaient dans la ville de Berlin ou Berlo, qui signifie (en Slar*
une sceptre (nach Naruszewicz). Venedi sunt Sarmatae (Cromer). Gib.
Aeduis concessit, ut in finibus suis collocarent Bojos, qui egregia virtote »
cogniti, postea in partem juris libertatisque eonditionem, etque ipsi erant*,
cepernnt (Gaes.). Bojos, qui trans Rheaum vivebant, et in agrum Norf
tiattsiexaat, Noricamque oppngnaverant , receptos ad se socios sibi adscUa
149
vrohnten an der Ostsee. Litrassa ist von «wei gesetzkündige»
Jungfrauen begleitet, und gleich der polnischen Wanda oder
4eu Töchtern des pommerschen Borislaw, erscheinen als weis©
Jungfrauen Krok's Töchter*), die heilkundige Zauberin Kari,
(Helvetii). Deserta Bojorum (PHn.) nach Auswanderung der Bojer, ctre ven
den Markomannen (unter Maroboduus) vertrieben worden (Tacitus), worauf
Goost. Porph. in ihren Sitzen die Serben (Böhmens) kennt (als Eingewanderte).
Boji Mugonesqne zwischen Alpen und Po (Livius). Die Bojer widersetzten
sich den Kimbern im hercynischen Wald. Mit den Norikern verbunden, kämpf*
ten die Bojen gegen die Daken , wurden aber von Boerebistes besiegt. Die1
rat den Helvetiern aufgenommenen Bojer fanden Sitze bei den Aeduern. In
caetris Helvetiorum tabulae repertae sunt, litte ris Graecis eonfectae, in quifcna
nominatim ratio confecta est, qui numerus Bojorum domo exiret. Purgste
capite, ut mos iis est, calvam auro celavere (215 a. d.) Boii (Livius). Kran-
witsvogel (chranapoun, Kranawitz) von Apollo Granu us, Gott der Gesundheit.
Tradant, flnes maris Baltici habitari a Sarmatis, Venedis, Scyris, Hirris. Nach
Tacitus berührten sich Germanen und Sarmaten in den Peocinern. Ptolemäos
dehnt die sarmatischen Berge, auf denen die Vistula entspringt, über die Oat-
pathen ans« Die Carpier (Hrovaten oder Ghrobaten) bewohnen die Berge, wie
die Polaoen die Ebenen. Tenent Gerceta* (bei den Provinzen Asa und Syn-
dica nach Strabo), post eos Servi, in intimo ejus tractu Pithyus oppidom.
A tergo ejus Epageritae, Sarmatarum populus in Gancasi jugis (Plinius). Nach
Sieetrzencewicz finden sich Spuren der Tscherkessen oder Gerceten (den Avaren
folgend) unter den Polen, qui appellent l'aigle blanc (arme de leur nation)
aigle Sarmate. Von den Sarmaten kamen die Jazyken, Basileer und Gorollen
unter Mithridates nach Europa. Les Vales riverains de la mer Gaspienne (et
Im Laxes ceux du Don) occuperent la Valachie. Der Tanais scheidet die
Skythen von den Sauromaten (bei Herodot). AcacxoftagSoi (Ptol.) als Lango-
barden. Lech als Aixiag. Ljachowe (bei Nestor), als Lochen. Meklenburg
ist von den Mikli (slawischen Priestern) genannt (Prichard). Pannonia* popu-
lornm haec capita vergentes ad septentriones Latovici (Plinius). Venedi qui
sunt in docatu Luneburgensi , totum adhuc Prutenicum sermonem, quasi Lit-
vanieum et Guronicum servant (Bayer). Les Lettes appelent les Estes Ingaun
(exitfo). Les Finois les recurent (Siestrzencewicz). Les Estes parlent eo
Estonie, lenr nou^elle patrie, un dialect Finois, bien different de leur ancienne
luge Estienne que Ton appelä aujourd'hui Litvanienne et que Vulfstan avait
ceneerve. Sigfried (grand-maitre de l'ordre Tentonique) publia (en Prasse) un
decret severe contre ceux, qui se marieraient et exerceraient quelques fonctions
pubJiqnes ne sachant pas l'Allemand et qui voudraient garder leur langue
maternelle (1310 p. d ). Die Dacier redeten gleiche Sprache mit den Thraciern
(Strabo). Die Germanen Ariovist's verachteten (nach Appian) den Tod, weil
** Unsterblichkeit glaubend , wie die Druiden (nach Mela). Die nordischen
Volker (Teutates, Hesns und Taranis verehrend) glaubten an wiederkehrendes
Leben (nach Lucan.).
*) Hildigveltr, der Eber der Schlachten, war Freya heilig. Les Turks
(XIV siecle) avaient conserve l'usage de donner le titre de „Khenzyz" ou
saBglier (s. Gobineau). Des pierres iraniennes montrent eet embleme (des
K^r&zeb). Gothinos gallica, Gsos pannonica lingua coarguit non esse Germanos
(Tacit.). Ritus habitusque Suevorum lingua Britannicae proprior (Tacit.) der
Aestyonim gentes. Hahn führt Bendum (Ort der Japoden) auf (albanesiseh)
bendt nnd bent (Land oder Platz), woher sich Bendesi (der Eingeborene)
ableitet. Bandil (Taugenichts) oder Bandit (im Alb.), als Vandale. Fran-
zi eos videlicet, quos consuetudo Salios appellavit (Amm. Marc.) an der
J*wl. Sv dvarohxcore^oi Kagecorou aal 2d%oi, vy? ovg 'Ayd&vgooi, elr*
Aopiot nai IlayvQlicu (PtoL). Ligures celeberrimi ultra Alpes Salluvii (Plin.)
neben Salyer oder (nach Livius) Salassi (neben Genomani). Das celtisch-Kgu-
luche Mischvolk der Salyes oder Salluvii wohnte an den Westabhängen der
150
die Deuterin Teta, und (bei Germanen) Aurinia und Veleda,
sowie Ganna Thiota u. s. w. In der Edda schneiden und
lesen Frauen Runen. Die Rumänen*) nahmen mit dersla-
Seealpen (s. Zeuss). Teutomal, König der Salyer, flüchtete zu den Allobrogem.
Die Lepontier (zurückgeblieben aus dem Heere des Herakles, wie die Bewohner
der Graiischen Alpen) und Salasser waren (nach Cato) tauriskischen Stammes
[Rothe Karen, Scaposch). Die Rhätier stammten von den (unter Rhätns) von
den Galliern vertriebenen Etruskern. Livius kennt Halbgermanen an der Quelle
des Rhodanos. Die Semigalli de Mesoyten bei Mitau (s. Henr. Let.) heisseu
Litthaner (bei Duysburg). Kai oi 7t$6e rols KdfiTtois, cPaxaTai (PtoL) bei
den Te^axar^lai (neben BaZ/ioi). L. Meyer führt "Aqtis auf W. ap, a^fteposi
a^rios, aram, irmas (Sanscr.), arma, artus (lat.), arms (goth,), ramo (ksl.]
An W. 08Q (oeipcL) sero) schliesst sich Sq/lccl, oq/llos (s. Curt.). Kuhn ver-
gleicht bqfiri mit (indisch) Särama, Mutter des Sarameja (E^fiela oder c£^firjs)
Jupiter Penninus wurde auf dem St. Bernhard verehrt [Reri]. Die Alpe*
Noricae gehörten zu den östlichen Alpen -vom Pass des Brenner [Brennus] nac
zu den Ebenen Pannoniens. Neodunum war Hauptstadt der Redones, Vorga-
nium der Osismii (Timii) oder Ostidamnii (Ostiones), Gorisopitum (Kemper
der Gorisopiti, Condivionum der Namneten. Les Venetes (en Armorique) oc-
cupaient le diocese de Yannes. raiaarcu oder Sold-Diener (bei Polyb.) sign!
flent serviteurs ä gages, chez les Bretons gwas (pl. gwesyn), gasindus chez 1«
Germains et gesell (compagnon) au (d'apres Niklas-Yogt) Yassal (s. de Cours
son). Pateat notitiae fldelium qnod tempore Fredorii vicecomitis atque Rodald.
flUi ejus fuit cum Ulis miles soldearius nomine Tangui (Dom Morice) in Bre
tagne. Mundi termino appropinquante, ego Ebroinus , mües stipendarins (ii
Bretagne). Au moyen age les mots Breton (Britones) ätaient devenus syno
nymes de compagnons (suivants d'armes) au äcuyers (ses Bretons qui port«
sen escu devant lui) [Briganten]. Als Childerich (nach Thüringen geflüchtet
von Ricimer (unter Majorian) den Herzogtitel zurückerhielt, fielen die Frankei
von dem die Respublica romana vertretenden Aegidius ab, den sie gegen dW
Westgothen (und den von Ricinus aufgestellten Kaiser) unterstützt hatte. Ali
die Westgothen mit Kaiser Anthemius wegen der Grenzbestimmungen in Strei
geriethen und die Bretagner besiegt hatten, übernahm Childerich (nach den
Tode des Grafen Paulus, der auch die Reste von Aegidius' Heer vereinig'
hatte) den Oberbefehl über Römer und Franken (die Westgothen besiegend).
*) Der östliche Theil des Paringnl-Gebirges ist als eine Fortsetzung dw
Oibiner-Gebirges (auf siebenbürgischer Seite) zu betrachten (s. Wittinghausen)
Nachdem die aus Daco-Rumänen mit Gothen, Hunnen, Alanen und Slaven ge-
mischten Rumänen sich vor den Kumanen und dann den Mongolen nacl
Siebenbürgen und in die Marmaros zurückgezogen, kehrte (1241) Herzoi
Radul Negru in die Ebene zurück (das Fürstenthum der Walachei gründend)
und (1332) Bogdan Dragon aus den Gebirgen in die Moldau. Gonst. Porpht
fait des Yänltiens un peuple de race franque et des Hongrois une natior
turque, il rattache a une möme famille les Goths, les Lombards et les Avares
il assimile encore les Avares et les Slaves (Rambaud). Kymbrer (cum-bro)
als combourgeoiB (im Gegensatz zum AUobroger im Lande späterer Burgunder)
Le nom des forte phlniciens (Gas ou Gaer), qui dlsigne encore les villes d<
pays de Galles semble s'etre conservl en Bretagne et en Flandre (Ker ou tonn
et kerk ou äglises). Piasieurs de ces marche's phäniciens se conserverent dami
la Grande Bretagne, sous le nom de Yenta ou Gwent, et il en resta de m&n.«
quelques-unn dans le nord de la Gaule (Moke). Les Wittae des vüles hansei-
atiqües sont la meme chose. Faisse apud eos et Herculem memorant (Tac-'
die Germanen. Clava (scythica) dicitur keule (kyle, kule). Her, adjeeti^
prior, Substantiv dominus (comparat. herrero). Prior Anglosaxonibus dicitai
aerra, erra, Francos et Alam-eriro, heroro (Wächter) her, altus, eminen»
£r (e oder früher) ist ursprünglich comparativ, obgleich davon wieder ein ad"
Jeetlv, comparativ erre, gebildet wurde (Berecke). Gambri habent jor (Bock),
Fischen Schriftsprache das cyrillische Alphabet an. Nach
Miklosich wird der Slovjentz (von slovo, verbum) als loytog
(distincta loquela praeditus *) dem Vlach (balbus) und Njemet
als jarl, eorl. übi igitur Polonia flnem facit, pervenitur ad ampllssimam Scla-
voram provinciam eorum qui antiquitus Wandali, nunc antem Winithi sive
Winnli appellantur. Hornm primi sunt Pomerani, quorum sedes protenduntnr
csqae ad Oderam (Helmold). Sunt et alii Sclavorum populi, qui inter Oderam
et Albiam degunt, longoque sinu ad austrum protenduntur , sicut Heruli vel
Heveldi, qui sunt juxta Habolam flu vi um, et Doxani, Leubuzi et Wilini, Sto-
derani cum multis aliis. Post Ödere igitur lenem meatum et varios Pomera-
noram populos ad occidentalem plagam occurrit Winulorum provincia, eorum
qui Tholenzi sive Redarii dicuntur. Civitas eorum vulgatissime Rhetre , sedes
ydol&trie (Hie igitur sunt Winulorum populi, diffusi per regiones et provincia»
et insulas maris). Theudebert bekämpfte die eingefallenen Dänen (Greg. T.),
von den Sachsen seitdem unterschieden. Unter Helge kamen die Heruler
(Rnd olph's), von Anastasius besiegt, zu den Gauten. Jütland oder Jytland
(der zu den Sachsen gerechneten Joten), wo sich die Gothen (unter den durch
Skiold. von Odin stammenden Konigen) in Giotland oder Gothland niederliessen,
wurde durch! Dan Mikillati mit Dänemark vereinigt (s. Suhm). Jarmerik wurde
durch Bikke (Sohn eines liefländischen Königs) zum Kriegszug gegen Teutsch-
land -veranlasst. Servi vocabulum inde traxerunt, quod hi qui jure belli possent
occicli a victoribus, conservabantur et servi flebant, a servando scilicet servi
&pp&llati (leid.) [Lates]. Tritavus (atavi pater) ultimum cognationis nomen
est. Tamilia autem oritur a patre, terminatur in tritavo (Isid.). Fratres ex
eodem frnetis, germani ex eadem genitrice manentes (Isid.). Avunculus ab
avo (diminutiv). Francus saepius pro nomine libero et ingenuo apud veteres
usurpatus (Hontheim). Recensus Privilegii Monasterio S. Deodati in Monte
Vogaso a S. Hidulpho, archiepiscopo Trevirensi coucessi (670 p. d.) deodatus
episcopus, in Valle-Galilaea. Nürnberg 1050 p. d. erwähnt (s. Ghillany).
*) Skjipetar, als Verstehender (Hahn). Olfiai 8e ro ye ßdoßagov xar
aQK<xs exitey>covriod'ai ovreos xar ovofiaroTtoüav enl rcov hvoextpOQtot xal
oxArj^wg xai <tQa%£cos XaXovvrcov, cos ro ßarragi&iv xal rQavXit.eiv xal
yeM.*£e«/ (Strabo). Zavoo/uarcov ol ra Baoileioi xai 'Id&yes (App.). Ol
la&jyes SaQfidrai xal ol BaolXecoi (Strab). Eos dem esse Ptol. Baoilixove
coQjicit Casaubonus Scythen, als Baoihr\ioi bei Herod. Von den Temeniden
ans Argos passirt, schwoll der Fluss (Macedoniens) so an, dass die verfol-
genden Reiter nicht hinüber konnten (Herodot) [China, Kaffern]. Armorica
(Aqriitania oder Novempopulana) wurde (unter den Merowingem) Wasconia
(Gascogne) genannt (Brandes). Als die Vasconen (im Kriege mit den West-
gotl*eil) sich nach der Garonne ausbreiteten (587 p. d), wurde die Gegend
Wasconia genannt. Die Kymren bei Vannes wurden Gwynet genannt. Die
Celyddon (Caledonier) und Gwyddyl Fflchtr (Picti) kamen mit Erlaubniss der
Jyuiren nach Britannien. ^ErvfioXoyovres xal ro ovofia ro rcov Mvocov
are *^r\v o£ut]v ovreos bvofidtpvotv ol AvSoi (Strabo). Moesia war (kelt.)
^ö©Se 0(jer (Dairisch) moos (Sumpf). Die Scala des griechischen Heldenliedes
(T£> xliyrixo) entbehrt die Terze, so dass sich nicht bestimmen lässt, ob
dessen Melodie aus Dur oder Moll geht (Hahn). Die mit dem lakedämo-
jjteclien Heere ziehenden Dioskurenbilder (ra Soxava) bestanden aus zwei
"tax^en, oben und unten durch zwei Querhölzer verbunden (nach der im
^Monomischen Zeichen der Zwillinge erhaltenen Figur). Sobald nun ein
K5uig auszog, erhielt er nur die eine Hälfte davon mit (Hahn). Pharea
gedeutet (bei den Albanesen) das Geschlecht oder den Stamm [Fara in
paaramund]. Die Triballi (von Ballea, Bergspitze im Albanesischen) ent-
fachen (s. Hahn) den Tricornensii. Tinia (der etruskische Bacchus) ist von
tiaea (Weinkübel, im Alban, oben enger, als unten) der Fassgott (s. Hahn).
D*® Bewohner des Bergstockes Suli leiten sich von Suljo (Soleiman). Grimm
'•'gleicht die Bessi (als Propheten im dionysischen Orakel der Satrern) mit
153
(mutHs) entgegengesetzt. Ausser der Sonne verehrten*) die
Polen (nach Guanini) den Mond, dann Jessa (Jupiter), Lacton
(Pluto), Nia (Ceres), Marzana (Venus), Zievonia (Diana), Lelu
und Polelus (Oastor und Pollux), den Sturm, als Pogwist oder
dam (bei Jornandes) pii genanntes Priestern der Gothen. Das (türkisch)
Sateri (im Albanesischen) genannte Messer der Sargen diente znm Kopf-
abschlagen (s. Hahn). Die Dii genannten Bergthracier in der Rhadope heissen
(bei Thucydides) Messer fahrend (jtaxatQoyoQtov). Die Bezeichnung des
Pindns als pyrrhenäisches Gebirge wird Robert Guiscard zugeschrieben (s.
Hahn). Thessalien hiess Hv$$aia (nach Strabo). Uskana (Hauptstadt der
Penesten) erinnert an Askania (s. Hahn). Barthdi heisst (auf Albanes.) weiss,
so dass Uag&ivol (bei Dyrrachium) der lateinischen Bedeutung der Albanoi
entspricht (Hahn). Pelagonen von (alban.) pljak (alt). Bora, als das mace-
donische Gebirge nordlich von Edessa, von Borea (Schnee).
*) Unter den bei Prilwitz entdeckten Götzen fanden sich die Namen
Sieba und Vodha (zu Rhetra). Morvan, König der Bretagner, wohnte (zur
Zeit Karl M.) in einem Wälderverhack [wie die alten Britannier]. Morvan
setzt (auf plaustra kämpfend) sein scuta fucata (der Bretagner) den weissen
Schilden der Franken (unter Kaiser Ludwig) entgegen (bei Ermold) [Harii].
Die Polen in den ackerbautreibenden Ebenen heissen (in Polen) noch Lechen,
in den Gebirgen (ohne Acker) Goralen (s. Schafifarick). Die Bituriges (neben
den Turones am Liger) folgten Bellovesus nach Italien. Die Birzvgee (Bi-
tagures) waren (nach Jornandes) ein hunnisches Volk (im Pontus). Bar»
gundiones invitati a Romanis qui Lugdunensem provinciam manebant (Fred.).
Beim Vertrag der Franken (Germanen) mit den Armoricanern (Arborychen),
fibergaben die am äussersten Gallien liegenden Legionen, die nicht nach Rom
zurückkehren konnten, ihre Banner und Ländereien den Franken und Armo-
ricanern, um die Ariane? zu vermeiden (s. Procop.). In den Not. findet sieb
bei den Osismiern (am Cap Finisterre) ein Praefectus militium Maurorum
Qsismiarorum, und bei den Veneten (Morbihan) Maurorum Venetorum. Scod,
ombre (CornouailJes), skeud ombre (en Armoricain), ou [Scoti, als Nebel-
menschen,, wie Umbrer}. Tir; dans tous les dialectes des deux Bretagne*,
signifle terre (s. de Coursai). Alamans (s. Schade), alle Menschen, (Mensch-
heit) Mtthd. Äfan begegnet in Istrien nicht nur kroatisirten, auch serbisirten
Slowenen und slovenisirten Kroaten, sondern auch kroatisirten Walachen,
ferner italienisirten Kroaten, welche zum Theil selbst ihre Muttersprache ver-
gessen haben (an der Westküste), dann kroatisirten Italienern, bei denen dieses
ebenso der Fall ist (im Innern), endlich einem Mischvolk, dessen Tracht
italienisch, dessen Sitte slawisch, dessen Sprache ein Gemisch von serbischen
und italienischen Wortern ist (Czoernig). Et quamvis ab his ad quos coli-
fuguint discrepent ritu, discrepent lingna, ispo etiam, ut ita dicam, corpornm
atque lnduviarum barbaricum fetore dissentiaut, malunt tarnen in barbaris
pati eultum dissimilem quam in Romanis injustitiam saevientem. Itaqu«
passim vel ad Gothos, vel ad Bacaudas, vel ad alios ubique dominantes bar-
baros migrant et migrare non poenitet. Malunt enim sab specie captivitatis
vivere liberi quam sub specie libertatis esse captivi (Salvianus). Nach Be-
siegung des Syagrius (Sohn des Aegidins), der (nach Greg. T.) über die
Römer herrschte, unterwarf Chlodwig (491 p. d.) die Tongrier. Als nach
der Vertreibung von Lloegyr (wobei das Scepter Londons der kymrischen
Kation verloren ging) die Versammlung auf dem Maelgun-Sand stattfand,
stellte man a chair composed of waxed wings under Maelgwyn, so wheo tbe
tide flowed , no one was able to remain , excepting Maelgwn , because of bis
chair. And by that means Maelgwn, became supreme king, with AberfraW
for his prineipal count (leg. Wall.) Goepit affari Dacisca lingna ducem WÜ-
helmum, Saxonum dux Herimennius, der sie als Gefangener in jenes Stammlaad-
gelernt (Dudo). Quoniamquidem Rotomagensis civitas Romana potius qnai*
Dacisca utitur eloquentiae et Bojocentis fruetur frequentius Dacisca liigo*
153
i Duglossus) als Pogoda, während Venus als Djedijielia
ßhnet wurde und Mars als Liadu.
?ost Gothones et Lygios werden von Tacitus die Rugii
zt, dann folgen Turcilingi (Ptol.) und (bei Plinius) Schi
Hirri) bis zu den Venedern ^und Sarmaten), und die
der Aisten fallen (bei Tacitus) in das Gebiet der Wenden
?tol.). Die ursprüngliche Schichtung des Küstenstammes
en Ingaevonen) mag auf eine längere Ausdehnung hin
die germanische Abtheilung der Vindili (Eroberervölker
uttones, Burgundiones u. s. w.) verändert sein (in Folge
ach beiderseitigen Richtungen zwischen Skandinavien und
is mit seitlichen Zweigen nach belgischen Gallien statt-
lden Züge), tritt dann aber auf beiden Seiten an den
a wieder hervor , sowohl in den (östlichen) Aestui, wie
Westen hin) in den Ingaevonen, obwohl diese letzteren
frühzeitig durch jtitisch-kimbrische Niederströmungen
Busst wurden und später ganz (unter längerer Bewahrung
ber Eigentümlichkeiten in den Friesen) aus Chauken
shsen tibergingen. Die norddeutsche Küstenbevölkerung
lamals (wie es sich auch später wiederholte) bis auf
mien (über das batavische Weletenland fort) hinüber-
het (vor der Besetzung der Seedistricte durch Belgier)
ief dadurch die von Tacitus bemerkte Erscheinung her-
lass die Britannier mit den (damals schon unter suevi-
Herrschaft stehenden) Aestyern gleichsprachig waren.
Luftällige hierin, weil die deutschen Punkte weit aus-
ier gerissen schienen, war erst durch die Germanisirung
Kimbrisirung) der Ingaevonen hervorgerufen, indem so
•tiher durch diese gebildete Brücke abgebrochen wurde.
erhielten sich mancherlei Spuren derselben, z. B. bei
aliern, wo durch das Eindringen östlicher (und nördlicher)
eger (mit einer aus Pannonien bis Troja zurückreichenden
die Sigambrier in Franken verwandelt wurden, aber
inheimische Tradition in dem Namen der Gesetzgeber
inge an den Widewut der Preussen oder Pruteni erhielt,
md der Brutenus derselben wieder auf den Brutus
3her Wanderungen führt. Die Sigambrer erhielten in
ihrer Nähe am Bhein und dortigen Grenzkreuzungen
früh eine selbstständige Ausprägung, wodurch sie sich
Jtaevonen von den Ingaevonen schieden, die Hermionen
Hermunduren) oder Herminonen verdeutlichen dagegen
itreifzüge der durch ihre Eroberungen (zunächst unter
3hen Semnonen) herrschenden Sueven und der mehr oder
Romana (Dodo). Venientes Frisones cum peregrinis in Gotlandiae in-
ioveDeront Curones ibidem cum magna rapina, et circumvenientes eos,
ptignavernnt cum eis et occidernnt fere omnes tollentes quattuoi pirac-
Jt dncentes secnm Rigam (Gruber).
weniger von ihnen beeinflussten Völker, wie die (gleich den
Hermunduren) unter Sueboi Langobardoi (neben Suoeboi An-
geiloi) verbundenen Chatten und den oft gegen diese feind-
lichen Cherusker, die dann den Kampf gegen die Markomannen
erhoben. — Die Sprache der Kotowen (am Kanfluss) gleicht
der der Assanen (wie die von den Kirgisen*) nach dem
*) Fo der Tataren heisst Krasnojarsk (Erasnoi Jar oder rothes Ufer),
Kisil-jartura (die Stadt des rothen Ufers). Wie die Ariner, Kotowen und
As8aDen mit den jenisseischen Kasaken, so haben die Kamaschen (eins der
ältesten Volker des mittleren Sibirien , wo bei der Flucht nach Norden Reste
zurückblieben) mit den tornischen und narimischen Ostjäken, wie auch mit
den mesenischen und jugri sehen Samojeden eine gemeinschaftliche Sprache.
Die Kamaselen lebten an den Quellen der Flüsse Kan und Mana, den Russen
(1629) tributpflichtig. Die Bewohner der amerikanischen Landenge können
(nach Dampier) nicht über 100 zählen. Wollen sie eine grossere Zahl an-
deuten, so nehmen sie einen kleinern oder grössern Zopf von ihren Haaren
und schütteln sie aus. Für eine sehr grosse Menge schütteln sie alle Haare
auf eine Seite des Kopfes aus. Die Earaiben greifen sich an die Haare, um
eine grosse Zahl anzudeuten. Die Leute des Knäs Kajan am Kanfluss griffen
sich in die Haare, um den Russsen die grosse Menge ihrer Truppen zu
zeigen (1630). Manshu war ein Stamm der (in Sibirien Tungusen genannten)
Nation, die (unter ihren Aeltesten) in dem Landstrich zwischen dem Amur-
strom und der chinesischen Mauer (von der sie nur durch einen schmalen
Strich von Mongolen getrennt waren) lebten (besonders als Dauren und So-
Ionen). Mit ihrem Vieh nomadisirend, vereinigten sie sich zu Kriegszeiten
unter einem selbstgewählten Anführer. Der Stamm Manshu hatte seine
Wohnungen an den Grenzen von Leao-tong bei dem Berge Tschang-bai-schan
(Galmin schanjin alin oder der lange weisse Berg). Da sein Vater von den
Schinesen getödtet war, griff Aischin-Gjoro die Provinzen Leaotong und Pet-
scheli an. Tschulkow gründete (in der Nähe von Sibir) die Stadt Tobolsk
(1587), die (anfangs von Tjumen abhängig, aber später) zur Hauptstadt von
Sibirien erklärt wurde. Der burätische Knäs Hanko (an der Uda) verlangte
von den Russen die Errichtung eines Ostrog zum Schutz gegen die Mongolen.
Der kalmückische Fürst Ablai legte (1632) einen Eid ab, indem er einen
Pfeil beleckte und sich denselben mit der Spitze auf die Stirn setzte. Altin-
Chan (Solotoi Zar oder der goldene König) oder Kunkantschei empfing (mit
einem Fürsten des gelben Königs Kschutschin) die russischen Gesandten (1616)
im Gezelt des Kutuchta (der mongolische Patriarch), der für einen Heiligen
gehalten wurde. „Er ist aus dem Reiche des Lama (Labinskoje Gösudarstwo
oder das Königreich Tangut) und hat schon bei seiner Geburt lesen können.
Anfanglich lebte er nur drei Jahre und starb. Darauf lag er fünf Jahre todt
in der Erde und wurde wieder lebendig. Er konnte, sowie vorher, gleich
wieder lesen und kannte alle Leute, die vorher um ihn gewesen wareu.u
Von den zwei Königen, die im töpinischen Reich (Töböt) herrschten, hiess
der eine Ischin, der andere Bagatir. Im Reiche Kitai (Schina) regierte der
König Taibin. Der andere König in Schina (Akbarik genannt) wohnte in
einer von Felsensteinen gebauten Stadt. Der gelbe König hiess Kalatschin
(8. Fischer). Die Kalka sind am Flusse Kalka (der vom See Pouir fällt)
wohnende Mongolen. Die Götzentempel der Lamas (auf deu Bergen zwischen
Kirgisen und Mongolen) heissen Kamennie Metscheti (steinerne Tempel) hei
den Russen. Aischin-Gjoro (Haupt des Stammes Manshu), der sich alle be-
nachbarten Stämme (Anfang des 17. Jahrhdt.) unterworfen, nahm den Titel
Chan an und legte seinen Unterthanen den Namen der Manshuren bei. Nach
der Eroberung von Leaotong griff er Schina an. Nach seinem Tode (1627)
zog sich sein Sohn Tjentsong (nach vergeblicher Belagerung Pekings) nach
der Provinz Leaotong and nahm seinen Sitz in der Hauptstadt Mukdao
155
ismeer getriebenen Samojeden). In der Tatarei heisst
iehiuthi oder Getschudi ein heidnisches*) Volk (Strahlen-
rgr). So weit die Tataren (bei ihrer sibirischen Eroberung)
3 "Völker zwischen Ob und Irtish bis zum westlichen Jeni-
kennen lernten , bezeichneten sie dieselben als Usch-
tiin-Dsin oder die Residenz des Ruhmes) oder Fin-tjen-fa (Chin-yang) 1637.
der Empörer Li-dsi-tschin sich Pekings bemächtigte (wo sich der Kaiser
ti-tsong selbst tödtete) verband sich der chinesische General Usangni (der
einem Heere gegen die Manshuren in Leaotong geschickt war) mit den
lslinren. Nach der Eroberung Pekings (von wo Li-dsi-tschin nach Süden
) -wurde Schidsu (Schun-tschi) oder Tai-tsing (der unmündige Sohn des
dem Wege gestorbenen Chan's) von den Manshuren auf den chinesischen
o>ti erhoben (1644). Indem die Mongolen die Angriffe der in China sieg-
hie n Manshuren fürchteten, zog sich Altin-Ghan zu den Kirgisen. Die
igxisen nennen sich selbst Oewon. Auf Bitte ,der Wogulen wurde das
bot für die Kaufleute, eiserne Gerätschaften an sie zu verkaufen, autge-
m (1596 p. d.).
*) Jyrück bedeutet ohne Wohnung Umherschweifende bei den Türken
fca« Herodot's). Fann oder Vann (Uvan, chines.) ist mongolischer Titel
)1 oder erlaucht). Wie im Norden Cenn oder Cinn einem Stamm, bedeutet
n, Zinn, Tzin (bei Slawen, Persern und Tataren) die Reihe eines Ge-
lechtes. Die heidnischen Tataren (sowie Mordwiner, Tscheremissen, Tschu-
scYien, Woten, Wogulen und Ostjäken am Irtish) nennen ihren Abgott
e Unterwelt regierend) Schaitan ; von den Schaitanstschik genannten Priestern
i Rath gefragt. Der Name der obersten Gottheit heisst Kutai (bei Ta-
ren), Pass (bei Mordwinern), Tora (bei Tscheremissen und Woten), Torom
•ei Wogulen und Ostjäken). Die Baschkiren, Gosaci-Horda, die obischen
stjaken, Permecken, Sirenen und Wotjäken haben fast alle rothe Haare und bläu-
irbe Augen, wogegen die Tscheremissen, Kalmücken, Wogulitzen, Morduiner, Sa-
aojedeii-Lappen und ein Theil der Finnen schwarzes Haar und kleine brann-
te Augen haben (Strahlenberg) 730. In Russland nennt man die alten
Bewohner, die vor der Sclavonier Ankunft dort gewohnt, Tzudi bieliglasi
weiss- oder blauäugige Heyden oder Scythen). Die Jugren nannten das er-
oberte Pannonien (IX. Jahrhdt.) Ungarn. Die (nach dem Irtysch gezogenen)
Figuren oder lngri gelten als Vorfahren der Wogulen. Der ungarische Name
w Gott (Isten) entspricht dem persischen Jisdan (Isth oder Feuer im Chal-
läischen). Im topinischen Reiche herrschten zwei Könige, Ischim und Ba-
jatir genannt (1716 p. d.). Die Sprache der Kilorzi (Giläken) war von der
hrer Nachbarn verschieden (nach Porflriew). Der Rha (bei Ptolero.) heisst
ihos (bei Agathemerus) 111. Jahrhdt p. d., als die Wolga oder (bei den
fordwinern) Rau. Der Russen-Fluss, auch Athel oder (bei Menander) Attila
Uil) genannt, ergiesst sich, das Land der Türken (Tork) durchströmend, bis
°Da Lande der Bolghar (nach Edrisi). Plinius erwähnt die Turcae neben
tan Tussagetae. Bakui (1400 p. d.) kennt die Russen als Nachbarn des Atel-
'tromes, obwohl er sie ein Volk vom türkischen Stamme nennt, und von
leü Seklab (Slawen) unterscheidet (s. F. H. Müller). Nachdem das betrieb-
ene Volk der Cbasaren von den türkischen Stämmen verschlungen war, er-
lelt der Waarenzug durch die sarmatischen Ebenen zum baltischen Meer
Jne Unterbrechung durch die Kreuzzüge, die den indischen Welthandel in
üblicheren Gegenden neue Bahnen öffnete (s. Müller). Die grösstenteils
Qtergegangene Piegaga (Pyestra) Horda der Tungusen (mit schwärzlichen
*«cken auf weisser Haut) lebte besonders am Czulim-Fluss und bei Oras-
°Jahr (unter den kistimischen Tataren), theils von der Geburt, theils durch
ra&kheit so gezeichnet (Strahlenberg). Seit dem Verkehr mit den Jakuten
^loren die Dolganen (tungusischen ßtammes) ihre Sprache. Sonne und
l0l*<i, Morgen- und Abendröthe werden als Gottheiten verehrt (bei den Dol-
den).
f56
täk*) (Barbaren oder Fremde). Wie das Kama-Gebiet schon
seit den ältesten Zeiten das Passageland des Welthandels von
dem unteren Wolga-Gebiete nach den Ländern an der Dwina
gewesen, so wnrde es auch früh in der Richtung von Weste»
n&eh Osten nach den jugrischen **) Landschaften am* Ural
'*) Die Ostjäken (am Ob and Irtish) oder Chondi-Chui (Leute vom Konda-
flnss) leiten sich von den Permiern her (vor der Bekehrung des Bischof
Stephanos fliehend). Die Ostjäken am Ob (von Surgut bis Narim) ähneln in
der Sprache den Samojeden und den Kamaschen (im Krasnojarskischen). Die
Ostjäken am Jenisei (und oberen Ket) gehören zn den Arinern, Kotowen,
Kaibaien, Assanen und anderen Völkern im Krasnojarskischen (s. Fischer).
Bei den Ostjäken am Irtish heisst Gott Turom, im Tomischen Nom, am Jenisei
Esch (Iss). Die Donor-Solonen reden die mongolische Sprache, die Ongor-
Solonen tungusisch. Gegen den am Ischimfluss (über Ostjäken und Wogulen)
herrschenden Chan (On) der Tataren empörte sich Tschingi , der später Tai-
linga (Sohn des ermordeten) On in Diensten nahm und wegen seiner Tapfer-
keit zum Fürsten in Tjumen am Turafluss einsetzte. Irtischak, Sohn des
Chan Onsom (in Küsil-Tura oder rothe Stadt am Irtish) wurde von Tschinggis
(Chan von Tjumen) besiegt und später herrschte Sargatschi am Ischim. Der
über die Kasatchia Orda herrschende Tailinga (Sohn des Chan Mamik) erhielt
von Djingiskhan die Herrschaft über die Gegenden am Irtish , Ischim, Tnra
and Tobol. Bei den Tataren, die fast alle fremden Nationen für Ostjäken
halten (s. Castre"n), heissen die Baschkiren (Istaki) Sari Yschtek (rothhaärige
Ostjäken). t>ie tatarischen Könige (von Kashkar und Chotan) heissen Hakan-
Chini (Tzini oder Sini) bei den Persern (s. Strahlenberg). Die Tungusen oder
(bei Abulghasi) ursprünglichen Tataren haben mit den dsudsudischen oder
daur-sehoischen , bogdoischen oder niuchaeischen und jupischen Tataren, die
auch sonst Mantischen und Manddschi-dschin heissen und die jetzigen Be-
herrscher des chinesischen Reiches sind, die auch zugleich orientalische Tataren
genannt werden , vor Zeiten ein Volk ausgemacht (Strahlenberg). Nach Jor-
nandes heissen die Scythen (in Europa) Ojum (Ovim). Bochart erklärt (he-
bräisch) Magog als schwinden oder kleinmüthig werden, wie sonst der Name
Mongolen, ehe Djingiskhan ihm seine neue Bedeutung gab. Unter den Knz-
nezi oder Schmiede genannten Tataren (an den Flüssen Mrasa und Kondoma)
bauten die Russen die Stadt Kusnezk (16 18). Auf Chodshä, Sohn des sibi-
rischen Fürsten Tubaiga (den Djingiskhan eingesetzt) folgte (in Tschingidio)
Mar (durch den kasanischen Chan Upak gestürzt), und dann sein Sohn Man-
met (der die Kasaner vertrieb) in Sibir oder Isker (am Irtisch). Nach dem
Tode seines Sohnes Kasim (Nachfolger des Angish) besetzte Kutschum, Sohn
Murtasa's (von Schibani-Chan aus der Kasatchia Orda stammend) das sibirische
Land und führte den Islam ein (von seinem Vater Murtasa kirgisische Mallas
und Abussen erhaltend). In Tjumen herrschte bei der russischen Eroberung
ein von Kutschum unabhängiger Fürst. Der Buchare Din Ali Chodshä (Stifter
der Sejdschen Familie bei Tobolsk) kam mit Kutschum nach Sibirien. Im
uflmischen Gebiete ist ein Geschlecht Baschkiren, das sich nach Kiptshak
nennt (s. Fischer) 1768.
**) Ausser den Raubüberfällen der Tataren aus dem Khanat zu Isker oder
Sibir naeh Westen waren die Völkerwanderungen und Kriegszüge immer
mehr auf das uralische Völkerthor hingewiesen, aber aus dem Kama-Gebiete
nahmen die nordischen Eroberungen der Kosaken in Asien ihren Ursprang.
Die Kama- Landschaften bildeten das (den Handelsverkehr zwischen Norden
und Süden, Osten und Westen vermittelnde) Bjarmaland der Permier oder der
(von Normann Other am weissen Meere gefundenen) Beormas, als Hauptzweig
des ugrischen Volksstammes. Unter den Permiern unternahmen besonders die
Svrjänen die weiten Handelszüge nach Norden und Nordosten nach dem trans-
uralischen Jugrien. Zur bj armischen Gruppe des ugrischen Volksstammei
157
durchsetzt (s. Müller). Die auf die Westseite des Jemtei
hinübergezogenen Koibalen (samojedischen Stammes) unter
dem Fürsten Koibal hiessen (wie die Rotten, Eanmaschen
u. s. w.) Kystym oder Kyschtum (Knechte), weil den Kir-
gehören (ausser, den Permiern) die Baschkiren und Wotjäken (F. H. Mutier).
In den Ruinen der Gorodischtsche am Westufer der Obwa (in der Nähe des
Fleckens Roschestwenskoe) bezeichnete ein Thor von Feldsteinen den Sitz
bjarmischer Fürsten (nach Rytschkow) mit Alterthümern aus Kupfer, glasirteo
Tafeln, Schmuck u. s. w. Die Permien durch Einfälle belästigenden Wogulen
(und Samojeden in Ugrien) und Ostjäken wurden von Iwan (1502 p. d.) bis
zum Ob verfolgt. Bei dem Angriff der Tataren verschwand die Schlange des
Orakels in Tschortowo Gorodischtsche (s. Rytschkow). In Folge der Unruhen
unter den Baschkiren verlegten die permischen Woiwoden ihren Sitz von
Solikamsk nach Kungur. Die Wogulen nomadisiren an der oberen Wischera.
Die (ugrischen) Ja tuen oder Jemen an der Dwina (s. Nestor) wanderten nach
^Westen. Von den auswandernden Nowgorodern wurde im tschudischen Lande
Wjätka (Hauptstadt im Wotjäken-Lande) oder Ghlynow als slawische Golonie
(wie Slobodsk) gegründet (XII. Jahrhdt.). Die Bewohner der tschudischen
Stadt Tschud-Bolwansky-Gorodok (oder Nikulizyn Grad) flüchteten bei der
Eroberung der Nowgoroder nach der Bjelaja, Nach Eroberung der tschere-
missischen Stadt Kokschere w Hessen sich die Nowgoroder an der Wjätka nieder,
als Wjätschanen. Die dunkeln Wogulen (in der Sprache den Ostjäken ähnlich)
gleichen den Lappen (s. Prichard). Unter den Wotjäken giebt es viele Roth-
haarige (wie unter den Ostjäken). Pallas findet kalmückische Physiognomie
in den Wogulen. Die höchste Gottheit hiess Paas bei den Ersanen (Mord-
winen) und Schkai bei den Mokschanen (Moxel). Der Keremet der Tschere-
nxissen (Mari oder Mämer) ist der Gottheit Juma geweiht Die Jommas
(Priester; der Tschuwaschen (Kurk-Mari oder Bergleute) oder Wtiress (Totar
oder Wjedke), die Tora verehren, opfern weisse Pferde. Nach Besiegung der
Avaren (597 p. d.) unterwarf der Khagan der Türken die östlich von Til
(Eama) wohnenden Ogur (Theophylactes). Die Ungarn heissen Ougry (bei
Nestor). Die Magyaren nennen sich nach dem Stamme Megeri (bei Const. P.)
der Ungarn. Die Bachghird oder (nach Yakouti) Bachkurd schnitten den
getödteten Feinden den Kopf ab (nach Ihn Fozlan), eine hölzerne Lingam
zur Verehrung tragend. Der Stamm Mestcherekes wohnte unter den Basch-
kiren. Die (rothhaarigen) Bachghird (von der Secte Abou Hanifa) wohnten
in Ungarn zwischen christlichen Franken (Yakut). Die Ougern zogen (898 p. d.)
nach dem Dniepr (nach Nestor). Die von den Bulgaren an der Donau-Mün-
dung angesiedelten Macedonier entkamen (trotz der von den Ungarn gewährten
Hülfe) auf der griechischen Flotte (838 p. d). Aus dem inneren Berzilien
(dem Lande Barselkh) hervorbrechend, unterwarfen die Khazaren (VII. Jahrhdt.)
die Bulgaren. Die Ougrern vertrieben die Vlachen, die das Land der Slawen
besetzt hatten (nach Nestor). Als mit dem Falle des türkischen Reiches der
Tou-khi-chi sich die Hoeihou oder türkischen Ouiguren ihrer Länder (vom Ili
bis zur Wolga) bemächtigten, waren die Steppen zwischen Jaik und Volga
von dem türkischen Volke der Kangli (Kangar) oder Petscheneghen bewohnt,
gleichsprachig mit den südöstlichen Uzen oder Gomanen. Die mit den Slawen
(867 p. d.) kämpfenden Petscheneghen wurden durch die Uzen (mit den Kha-
zaren verbündet) besiegt und ihre Flüchtlinge vertrieben die (von dem Voi-
voden Lebedias beherrschten) Ungarn (in Atelkouzou) oder Sabartoiasphales
(denen sich der khazarische Stamm der Kabaren anschloss). Der von den
Ungarn erwählte König Arpad wurde (nach Sitte der Khazaren) auf ein Schild
erhoben. Den Einfall der nordischen Völker in Armenien zurückwerfend,
dringt Tiridates M. (f 312 p. d.) in das Land der Hounk oder Hunnen vor
(Mos. Chor.). Selon les Khazaks les Kirghis ont recu Hepithete de notrs,
parce qu'il n'existe pas chez aix une classe noble* (s. Rodloff). Die Khyber
(am Khyber-Pass) nennen ihr Gebiet Yagistan (Rebellenland).
158
ghisen dienend.*) Die Finnen im Gebiet von Beschetzk ui^cl
*) Die in Gesichtsbildung den TuDgusen (nach Pallas) gleichenden Koi-
balen (mit Motoren) zerfallen (bei Krasnojarsk) in Tarogak, Bolehoi Baigato],
Karnat, Urgen, während ostlich vom Jenisei zurückgeblieben sind die Archu-
powa. Syskowa, Aksosowa, Kolskoi, Angarowa (der Sprache nach verwandt
dam Samojedenstamme am oberen Jenisei, von dem die Samojeden am Eis-
meer stammen). Die Gesichter der (samojedi sehen) Eoibalen sind ziemlich
bärtig (wie die der Tungnsen). Die südlichen Samojeden werden durch die
jeniseischen Ostjäken von den nördlichen Samojeden (von Dwina bis Lena)
getrennt. Die (tributpflichtigen) Buriäten (Pod-Ostrojintsi) am Ostrog Udinsk
theilen sich in die Stämme der Kortschun, Schurto, Baiberi, Turali und Kara-
not (s. Pesterev). Südlich wohnen (am Jnngnlak) die Silpigursk, Udinsk,
Karagansk und Eamgatsk. Die Birjusen (an der Birjussa) zerfallen in Kobin-,
Kargin-, Kain- und Schaskin-Aimak. Die Easchtar (oder Eatschinzen südlich
vom Jijus) haben türkisches (Aussehen und) Idiom , worin aber viele mon-
golische Worte (die den westlichen Türken unverständlich sind) aufgenommen
wurden, und (nach Siewers) ähnelt ihre Sprache der Jakutischen. Alle von
demselben Stamme (bei den Eatschinzen) halten sich für leibliche Brüder, und
darum kann auch keiner eine Tochter desselben Stammes heirathen, wohl aber
die Schwester seiner Frau oder deren Mutter. Nach der Heirath darf die
Schwiegertochter dem Schwiegervater nie wieder vor das Gesicht kommen nnd
mnss sich (bei Begegnung) platt zu Boden werfen. Die Weiber herrschen
(nach Pesterev) meist über die Männer und prügeln sie bei jedem Verstoss.
Die Schimmel (Mangan-ad) werden verehrt und nur den Gottern geopfert.
Am Frühlingsfest (Tan) werden dem bösen Gott (neben Ulu-Ehudai oder dem
guten Gott, zu dem gebetet wird) Rappen geweiht (als Isik), die mit einem
farbigen Zeichen am Schwanz frei umherstreichen. Dem guten Gott (Kudai)
weihen die Bergkalmücken am Altai buntgeschmückte Pferde, die nicht geritten
werden dürfen. Der böse Schaitan wird mit der Zaubertrommel vertrieben.
Die (tatarischen) Telenguten oder weissen Ealmücken (s. G. F. Müller) werden
(von Abnlghasi) zu den (mongolischen) Oelöth-Stämmen gerechnet. Aus Heirathen
der Bussen (in Selenginsk) mit Buräten-Mädchen (die getauft werden) oder
reicher Bnräten mit Russinnen entsteht das (mulattische) Mischvolk der Ka-
rymki (s. Pallas) mit schwarzem Haar, meist aber regelmässigen und an-
genehmen Zügen. Bei den Dauriern (Mergenzen) oder Tagouri haben die
Chinesen das (von jenen für eine Ehre gehaltene) Vorrecht des Concubinate.
Die Jutschy oder Sutschi (Daurier) sind den Nuitschi verwandt [Nuithones
oder Juthimgi, als Teutonen]. Ledebour sah eine Steinsphinx auf einem
Tschudengrabe bei Nertschinsk. Nach Timkowsky ist der Name Schamo anf
die sandige Mitte der Gobi zu beschränken. Der Tempel auf dem Berge
Aburga (Schlange) ist von den früheren Schlangen dort benannt (s. Tim-
kowsky) bei der Poststation Surne*. Das Steppengebiet der Sunnit-Mongolen
ist die eigentliche Wüste oder Gobi (der Mongolen). The Hazarahs (beyond
Cabnl and Ghuznee) are Persian in speech (Sheeah in religion) and Mongol
in featnre (Campbell). The people of Ghilgit are of Turkish race. The lan-
guage of the Bultees is Thibetan. Als nach dem Eriege (des von Mahmud
von Ghazni unterstützten Eaderchan von Chotan) gegen Ilekchan von Samar-
kand, die Seldschucken in den Hinterhalt des Charizmshah gefallen waren,
setzten sie (unter Toghrulbeg und Tschakerbeg) über den Oxus nnd eroberten
(nach Besiegung der Heere von Ghazni, sowie des Fürsten von Dschusdscban.
des Grenzlandes Ehorassans) Merw Shahdschan, worauf Toghrulbeg in Nishabor
gekrönt wird. Als Masud von Ghazni (nach der Niederlage) den Fürstei-
brüdern der Seldschucken seine Tochter zur Ehe (beim Friedensschluss) anbot,
verlangte eine rohe Horde Tnrkomannen (nach Mirkhond) die Zurückweisung)
weil er es nicht vor Anfang des Erieges gethan. Der hunnische Stamm der
Ephthaliten (Hayatheleten) in dem Blachfelde der heutigen Eirgisen (anf der
Ostseite des ara lisch en Sees) wurde von den Türken unterjocht, die dann mit
den Sassaniden in Iran in Feindschaft geriethen.
i
159
Q den Quellen der Mologa (auf den Waldai-Höhen) *) ge-
lten zu dem Stamme der Karelen, als Kargelane oder (bei
en Russen) Karely (F. IL Müller). Die Wogulen am Kop-
chik sind (wie in Babenka) sehr verbastartet. Sie wohnen,
?ben und kleiden sich völlig wie die russischen Bauern und
reil sie grosse Freunde vom Saufen sind, feiern sie, wenn
reld da ist, alle russischen Feste mit (Georgi). Jedes Dorf
at seinen Opferplatz (Torom Setkedug) in naher Waldung,
as Hauptfest**) (Jelbolela) wird am ersten Ostertag (zur
*) Schon vor Nowgorod (am Ilmensee) war in Holmgard (Hauptstadt der
lmgardschen Ronige) Aldejaborg (am Ladoga-See) oder Starygorod der Stapel-
itz des nordischen Handels. In der Umgegend des Bjelesero (-Sees) wohnte
ich Nestor) der tschadische Stamm der Wessen oder (nach Bakui) Wisu, der,
Vas dem Hermanrich unterworfen (s. Jornandes), zu den Bestandteilen
hörte (nebst den südöstlich wohnenden Meren oder Meränen), ans denen der
este rassische Staat ursprünglich erwuchs. Die Juräken (mongolischen Typus)
igen früher geschorenen Hauptes, wie die Tataren. Rubrnquis erklärt das
ongolische) Wort Tuinian für (manichäische) Abgötter. Die orientalischen
risten bezeichnen Mani als Thenaoui und seine Secten als Al-Thenaouiah
er Zweilehrer (J. E. Fischer). Die Tungusen (Wasser-Mongolen am Tingis
er Meer) oder (bei den Arinern) Tongä-kge nennen sich selbst Owön (mit
m Stamme Tungusir am Penschinischen See). Gegen den Talerenkhan On
&r Nogaier) am lrtish empörte sich Tschingis. Tschingis zog gegen Irtischak,
•chfolger des Tatarenkhan Onsom (am Ischim). Taibuga, Sohn des Khan
imik von der Kasatchie-Horde, erhielt das Gebiet am lrtish und Tobol. Kut-
lum führte in Sibirien den Islam ein. Auf der Insel Olehon (des Baikal)
gt ein drei Fuss dicker Kessel. Tschingiskhan war (nach Rubruquis) ein
hmied. Die Fürsten der Mongolen, die sich ausgeschmiedet, thaten beim
hresfest Hammerschläge (nach Abulghas^. Pelöt und Burät waren Brüder
ach den Buräten). Die Karakalpaken wurden wegen den Mützen (Kaipak)
Q den Turban tragenden Tataren des Islam benannt. Die Kamschadalen
*ssen (bei Korjaken) Kontschatal (die am äussersten Ende Wohnenden). Die
raten (mit ihren Abkömmlingen, den Turnet) stammen von den gelben Mon-
tan, längs Schansi und Petscheli (verschieden von den Kalka jenseits der
üste am Orchon und Tola). Das Reich der Dsungaren (zu den TJiräten ge-
rig) ging 1757 p. d. zu Grunde. Carpin setzt Baschart oder Pascatir (Vater-
>d der Ungarn) an den Jaik und (nach Fischer) könnte Pascatir, Baschkir,
schart und Madshar alles einerlei Name und einerlei Volk bedeuten. Durch
1 Handelsleute, die mit Pelzwerk in Stroganow's Niederlassung im Siränen-
ide ankamen, unterrichtet, Hess Zar Wasilje witsch die Wogulen und Ostjäken,
*ie Tataren (bis zum Ob) zum Tribut auffordern und fügte seinem Titel zu :
*r von Worien, Obdorien, Kondinien und allen Sibirischen Landen, sowie
)f alle Nordküsten (1558). Von den donschen Gesandten, die wegen Be-
bung von Kaufleuten (sowie bucharischer und persischer Gesandter) von
ssland bekämpft wurden, floh Jermak Timofejew mit seinen Begleitern die
'hussowa aufwärts (1577) und zog (von Stroganow mit Proviant versehen)
> Winterlager (1579), den Tatarischen Mursa Jepansa am Turafluss besiegend
SO) und (nachdem Kutschum-Khan geschlagen war) Sibir (1581) erobernd,
ranf sich die Ostjäken am lrtish, die Tataren und Wogulen unterwarfen
<i ein Bericht nach Russland geschickt ward). Der kirgisisch-kaisakische
t*t Kutschum-Khan (Nachkomme des Schibani-Khan), aus der Kaisatchia
b Sibirien kommend, tödtete die Fürsten aus dem Geschlecht des Taiburga
3 der Kaisatchia Orda), die von Djingis das Land am lrtish, Ischim, Tura
4 Tobol erhalten.
**) Wie^die Ostjäken leiten sich die am lrtish und Ob von den Permiern
160
Eerabkunft Gottes auf die Erde) gefeiert (1755). Die Tscher-
kessen (ßychen oder Sekchi) oder Adige (Anten) werden (von
Assetinzen und Mingrelier) mit ihrem früheren Namen Ka-
sachen *) (Kossoger) bezeichnet, der auf die russisch-slawischen
her, gleichen die von Surgut (am Ob) bis Narim (an den Mündungen des Ret
nnd Tom) den Samojeden und die am Jenisei den Völkern (Ariner, Kotowen,
Kaibaien, Assane) im Krasnoyarskischen. North of theisothermal Hne of the
(geological) province (well defined botanically and zoologically) of Sibfiria
and North-America dwell the Ugrian races. Wogul — Torom, Wot — Jomar,
Tscheremissen — Juraa, Finnen — Jumala, Kamaschen — Num, Tomische
Ostjäken — Num, Ostjäken am Irtish — Turom, Ostjäken am Jenisei — Eis,
Ariner — Eis», Kotowen oder Kaibaien — E6ch, Assanen — Oesss, Jügrische
Samojeden — Chai, Samojeden vom Mesenflnsse — Chai, Ungarn — Isten.
Kutschum-Khan, anf der Flucht vor den Russen zu seinen Verwandten in der
kirgisischen Kaisakenhorde , kam zu den (aus der Mongolei unter Djingis an
den Gaspi gelangten) Mankat (Kara-Kalpaken), südlich von welchen die Tork-
manen von Mankischlak und östlich die Kasatchia-Orda wohnten. Die Wot*
jäken (Udy oder Udmurt) werden von den Tataren (die sie aus der Festung
Arskoi Prigorodun an der Kasan ka vertrieben) als Ari (die äusserst Entlegenen)
bezeichnet (s. Müller). Die Wotjäken (an der Wjätka) sind aus Finnland
(von den Woten in Ingermanland) ausgewandert (uach Rytschkow). Die Wot-
jäken (Ari) oder (bei den Tscheremissen) Oda (bei denen die Stammhäuptlioge
der Aeltesten die Tona oder Priester bilden) verehren (neben dem höchsten
Jnmar in der Sonne) einen guten (in der Erde) und (im Wasser) einen bösen
Gott (Tasa-Buss und Urom-Buss), sowie aus Fichtenreiser gebildete Penaten
oder Modor, in den Opferplätzen (der Tannenwälder) oder Keremet, das
-Neujahrsfest (Butschin Nunal), Tulys-Nunal (nach geschehener Sommersaat),
Wissäsko Nunal (vor der Heu-Ernte unter Opfern aufgefütterter Buntspechte)
und Keremet Nunal oder Erntefest (Ente, Gans , Schaf, Stier und zuletzt ein
Pferd opfernd) feiernd. Die Kosaken in Sibirien, welche statt ihres Soldes
Länder bekommen, heissen Bielontfestnyje Kasaki oder Kasaken von weissen
Plätzen, weil sie davon keine Abgaben an die Krone bezahlen (Fischer). En
turc, tekie* est le bouc, mais ä Kasan taka, ainsi que le Kirgis toke et le
Backkir takka s'applique au mouton. Le mandcbou tooho, toungous. Toki
semblent avoir passe* ä l'elan (en anc. all. f elaho), et le 8 am oj öde tago d$-
signe le renne Pictet. Unter den ugrischen Völkern zeigen die Ostjäken,
Permier (Permjäken), Syrjänen und Wotjäken blondes Haar und blaue Augen,
die Tscheremissen, Wogulen, Mordwinen, Samojeden, Lappen und ein Tbeil
dar Finnen dunkle Haare und braune Augen (nach Strahlenberg). Die Syr-
jänen (Petscheren) trennten sich von den Permiern (Beormas) , zur Zeit der
Nowgoroder (XI. Jahrhdt. p. d.). Die Permier (Komi-Ütir oder Komi-Murt)
waren (zu Fletscher's Zeit) ein Jägervolk (1588 p. d.). Die Gorodok (Festungen
der alten Einwohner) wurden (in Sibirien) von den Bussen zerstört.
*) Nach Stackeiberg ist Oaisaki der Name von Söldlingen. Nach Sen-
kousky sind die Kosaken nach einer tatarischen Räuber-Nation (mit Spiessen
bewaffnet) benannt. Zur Mongolen-Zeit wurden alle Bauern, die nicht sta-
tionäre Leibeigene waren, als Kosaken bezeichnet. Bis zur Ankunft der
kabardinischen Fürsten (deren Stammvater Inal aus der Krimm gekommen)
heissen die Tscherkessen (nach den Osseten) Kasachen (Nogmow). Die mit
den benachbarten Kem-Kemdjouten von dem Inal betitelten Fürsten regiertes
Kirghisen (die die über sie siegreichen Uighuren besiegt hatten) unterwarfen
sich (nach Raschid) dem Djingis (1207 p. d.). Dizabulus, Chagan der Türken,
schenkte dem Zemarch eine Sklavin von der Nation Xs^xts (nach Menander).
Auf Sindika und Gorgippia folgt die Küste der Achäer (neben welche Arte-
midorus die Kerketen setzt), der Zygier und Heniocher, die auf Camara*
(Deckböten) Seeräuberei trieben (nach Strabo). Zug heisst Mensch in der
Sprache der Tscherkessen oder Dschichen (Nogmow). Die Kirgis-Kaisaken,
161
Stämme der Kosaken überging. Von Meren, Maronen, Mord-
winen umgeben, wurden die Wjätitschen *), die östlichsten der
die sich selbst Kasaken nennen, zerfallen in den Ulo-Dscbqs (Grosse Orda)
oder Stamm der Uisun (von Ili bis Karatat), als Koerger (Leute der WHd-
otes), in den Orta-Dschns (von Baikos ch bis Omsk) oder mittle** {forde, und
in die Kische-Dschus (Stämme Atschin und Dschapp&s im YffisUn) oder
kleine Horde (in weisse Knochen der Chane und schwarze Knochen, getheilt),
türkisch redend. Znr kleinen Horde (von der sich die innere Horde des
Sultan Bukej's getrennt hat) gehören die Stämme Alimuly, Baiuly, D*hetiugur
oder Ssemirod. Zur mittleren Horde gehören die Stämme Argyn, Kyptschak,
Naiman und Uwak-Girej. Zur grossen Horde gehören die Stämme Uisjun,
Tulatai and Isargann. Die Diko-Kammyjie-Kirgisen oder Bnrot (Kara-Kir-
ghisen am Issikul) werden von Manape genannten Häuptlingen regiert. Die
Kaisaken werden (nach Meyendorff) von den Baschkiren als Kirgisen be-
zeichnet (wie die grosse Horde heisst). Die ächten Kirgisen oder Fels-
kirgisen (Burut) wurden aus den Ländern zwischen Jenisei und Tom (bis
zum sayanischen Gebirgen) durch die russischen Kosaken (bei der Eroberung
Sibiriens) und die Sungarier verdrängt nach dem kirghisischen Alatau (oder
Kirghis-Tau) im Gebiete des Chans von Kokand (s. Lewsky). Pallas leitet
die Kirghisen von den Nogayern der Krimm. Das Volk Tutukeliut ist das
angesehenste der Tataren an den Grenzen Chitais , die (durch ihre Fertigkeit
im Erdolchen berühmt, heftigen und zornigen Sinnes) früher die umliegenden
Volker unterwarfen und hohes Ansehen erlangten. Seit dem Ueberfali Kabel-
Chan's lagen sie mit den Mongolen im Streit, bis Tschingiskhan sie fast alle
vertilgte, obwohl schwangere Frauen in den Harem aufgenommen wurden und
so den Stamm der Tataren erhielten (nach Raschid-uddin). Der Chan der
üighur oder Verbündeten (der den mit seinem Vater über die Gottesver-
ehruug streitenden Ughuz unterstützte) residirte in Karakornm (als Idi-Kut
oder Herr der Regierung). Die Padschahe der Kirkiz, mit den Gemgem-
dschuit (am Gemgendschuit-Fluss) verbündet, heissen Inal oder Idi. Das
Wort Moghul lautet ursprünglich Mung (schwach oder aufrichtig). Von dem
im Kampfe mit den Türken in die Bergebene Ergereh Kun geflohenen Kia
(Begleiter des Neguz) stammten die tapferen und starken Kian oder Kiat,
aus denen (durch Dubun-Najan) Tschingiskhan abstammte (in seiner Familie
die Erinnerungen des Eisenschmelzens bewahrend). Nach Hunfäloy sind die
Pelcheneghen der erste Türkenstamm, der (X. Jahrhdt.) die Wolga kreuzte,
indem die Hunnen mit Bulgaren und Magyaren zu den Finnen gehörten.
Neben den Tataren türkisch-tatarischer Sprache (als Tukui mit den stamm-
verwandten Chuinnu) südlich und südöstlich von Altas und den Mongolen
(südlich des Baikal im X. Jahrhdt.), erwähnen die Chinesen die Dunnchu als
ostliche Barbaren. Der tatarische Stamm der Ighur oder Uighur wohnte
zwischen Chami und Turfan (in der kleinen Bucharei). Die Wogulen der
As-jach (Ostiaken) wohnten in Ugorien (zwischen Ural und Ob). Nach Ruys-
tooek ist die Sprache der Juguren (bei Karakorum) die Wurzel des Tür-
kischen und Komanischen. Die On-Üigur und Tockus-Uigur vereinigten sich
unter dem Idickut genannten Richter (Abulghasi). Die Uiguren heissen
Tscheschi (Wagenlenker) bei den Chinesen. Die Ruinen von Madshar zeigen
die frühere Hauptstadt der tatarischen Stämme im Kaukasus (Tatar-Kuschha
oder Bassiani), deren Vornehmen ossetischen Ursprungs gelten (s. Klaproth),
7°a dem Osseten als Assi bezeichnet (Tägri verehrend und aus Schulter-
Nattern weissagend). Die Dido (im Kaukasus) stammen von den Türken
Ssarkinethi's, die sich beim Angriff Alexander M. durch den Felsen in's Ge-
Jj*r& hindurchgruben. Von Oghuz-Chan bis Tschingiskhan wohnten die
Cküdshak an den Flüssen Tin (Don), Wolga (Idel) und Jaik (Abulghasi).
*) Nachdem der grossfürstliche Sitz nach Wladimir (wo die Jurjewitchen,
nnd dann die Iwanowitschen herrschten) verlegt war, gewannen die Wladi-
^irowitschen (aus dem Hause Monomachus) von Susdal das Ueberge wicht
Bastian, Ethnologische Forschungen. 11
162
slawischen Völker (bei Nestor), an der oberen Oka durch
Svätoslaw (965 p. d.) von der Herrschaft der Chasaren befreit,
Die aus den Regenfluthen übrigen Umbrer bildeten einen
alten (auf den auch später von den Isombrern aus Gallien
betretenen Wegen eingerückten) Theil der italischen Bevölke-
rung (deren Macht durch die Einwanderung der Etrusker
gebrochen wurde), und neben ihnen erhielten sich die (auf
aquitanische Völker führenden) Volski*) (mit den verwandten
über die Olgewitchen in Tschernigow , das (wie Kiew) von den Tataren
(XIII. Jahrhdt.) zerstört wurde. Wie früher die ,Gegend am Wolchow, ond
dann die am mittleren Dniepr om Kiew, bildete später die an der Kljasma
cm Wladimir das eigentliche Bussland (s. F. H. Müller). Non enim habeut
regem iidem antiqni Saxones, sed Satrapas plurimos suae genti positos, qoi
ingruente belli articulo mittunt aequaliter sortes et quemcunque sors osteu-
derit, hone tempore belli ducem omnes sequuntur (Beda). Baldero Othinns
ac Thoro, sacraque deum agmina propugnabant. Als der von Nanna ge-
liebte König Hother den Griff von Thor's Keule abgehauen, divi subitam (Je-
der e fugam. Inimicum opinioni est, nisi fldem antiquitas faceret, deos ab
hominibus superari (Saxo Gr.). Bald er (Odin's Sohn) wird durch Hother ge-
tödtet. Othinus, von ganz Europa mit divinitatis titulo beehrt, besuchte ver-
schiedene Male Upsal (unter König Hadding) von ßyzanz aus. Wodan
(Gwodan oder Mercurius) ab universis Germaniae gentibus ut Deusadoratns
(s. Paul. Warn.), non circa haec tempora, sed longe anterius, nee in Ger-
mania, sed in Graecia fuisse perhibetur. Loke wirft Frigga Mannsucht vor,
da sie sich mit Wiler und We (ihres Gatten Brüder) vermählt. Odin stirbt
zu Odense in der Eriks Chronik. Bei der Theilung des Reiches unter Ja-
roslaw's Söhne erhielt (während Isaslaw in Kiew und Swätoslaw in Tscher-
nigow residirte) Wsewolod das eigentlich tschodische Russland (die Land-
schaften der Wessen und Meren zu beiden Seiten des oberen Theils der
mittleren Wolga) mit Susdal (Rostow und Bjelosersk). Nach der Eroberung
Kiew's (1169) verlegte Andreas seinen Sitz von Susdal nach Wladimir. Die
Tungusen (am Joandesi oder Tunguska-Fluss) wurde (unter Danul) von
Russen und Ostjäken besiegt (1608). Die nicht zum Eismeer (unter die Sa-
mojeden) gedrängten Kotower (in der Sprache den Assanen ähnlich) verloren
sich unter den Kirgisen. Die (an das Eismeer gedrängten) Kamascben (an
den Quellen der Kan und Mana) glichen in der Sprache den tomischen und
narimischen Ostjäken, sowie den mesenischen uud jugrischen Samojeden (wo-
gegen Ariner, Kotowen und Assanen den jeniseischen Ostjäken). Die täto-
wirenden) Tungusen heissen (bei den Ostjäken) Kellern oder Kuellem. Tiflis
heisst (bei den Georgiern) Kalla, weil mit einer Mauer umgeben (nach Chardin).
Die Calcha-Mongolen (des Kutuchta), wohnten (XII. Jahrhdt.) in China, als
chinesische Mauern- und Festungs-Wächter benannt (s. Strahlenberg). Askel
ist der türkische (Festungs-) Gouverneur, der (562 p. d.) eine Gesandtschaft
nach ßyzanz schickte. Sarkel (sar oder weiss im Wogulischen) ist die weisse
Festung der Chazaren. Die Tungusen nennen sich Kalljak-Tzin oder Ge-
schlechter, die sich an beständigen Orten niedergelassen (Strahlenberg).
*) Ausk , Osk , Eusk ( Auscii ou peuple d'Auch entre les Pyrene*es et U
Garonne) parait etre le veritable nom ge*nerique de la race dite Iberieiine.
Vase, Basq (Basques ou Eusc-aldunac) ne sont ävidemment que des forme*
aspire*es de ce radical (s. Thierry). Die (pierischen) Thracier (mit Orphons
und Thamyris) wurden von den Macedoniern vertrieben. Thracien hiess früher
Asia oder Perke (nach Steph. Byz.). Zu d'Qaavs (dreist) gehört &*$<&*$
(s. Curt). Die (thracischen) Gauconen (neben Giconen) unterstützten Priamus
(bei Homer). Herodot nennt die Getae einen Zweig der (in Gelagen be-
rauschten) Thracier, deren Könige sich von Hermes ableiteten (tätowirt). Der
thracische König Eumolpus (Sohn des Poseidon und der Chione, unterstutzte
163
Aequi) in Latium, während die von den Eusculduanac (oder
Auskii) ausgebreiteten Osker durch die Einfälle der (aus lace-
daemonischer Verwandtschaft hergeleiteten) Sabiner verändert
wurden. In den (bis zu den Ligiern des östlichen Europa
fortgesetzten) Ligurern (mit den Elisykern) zeigt sich dann
eine alte Unterschichtung, die sich in den Sordi oder Sordonen
über hispanische Küsten (und sardinische Insel) ausdehnt, mit
den Bebrykern der Pyrenäen aber am Pontus (ähnlich den
gedoppelten Iberiern) wiederholt. Erichthonius lehrt den Athe-
nern den vom scythischen König Indus erfundenen Gebrauch
des Silbers.*) Der spartanische Zeug 'JyafMpvwv drückt den
die EJeusier (wo er die Mysterien einrichtete) gegen die Athener (unter Erech-
theus). Der (thracische) Dionysos oder Sabazins wurde bei den Satrae durch
die Bessi verehrt. Atrak als Plural von Turk. Wie sap (mit ht aus sak ent-
standen) bedeutet colere (sev. Sanscr.) Azes, als indo-scythis^her Königsname
(in den Äsen oder Asi der Asoi). Von den Ligurern hatten sich die Sordi
oder Sordones an den Küsten Hispaniens (mit der carthagischen Stadt Rus-
kino und Illi-berri oder Neustadt) ausgebreitet, die Elesyker wohnten bei der
(tyrischen) Gründung Semansus, während die Bebryker von den Tectosagen
(nnter den Volksern) vertrieben waren. Singularum vero ttfrmarum Pandu-
rist&e (itavBovQoi) pridie ad vesperam ibant ad convivatorum aedes ibidemqne
c&nebant, usque ad sequentem diem uti scirent, apud quem essent postridie
epnlaturi, quae quidem Brumalia in Rep. Rom. celebrantur ad hunc usque
diem (Malalas). %&vos Ovvvcov naqd^evov twv XeyofiSvcav 'Aßdgary Con-
ttantinopolim venit (Malalas). JJavdov^iartjs, qui pandura {rcavoovqa, uiusi-
cum instrnmentum Assyriorum) ludit (Ath.). Suidae itavdovQa est fidxcu^a
tyecoxoTtog, forsan naqa ro ixSepeiv (Steph.). Demodocus apud Phaeacag,
Phemias apud procos, propter artem pulsandi citharum in magna erant existi-
natione (s. Ol. M.). Cometa Cretensis, Cinyros Cyprius, Admetus Thessalus,
Mstaeus Cyrenaeus, Amphiaraus Atheniensis, Timoxes Cercyreus, Demenetus
Phocensis, Epigenes Thespiensis, Nicias Carystius, Aristo Thessalus, Diouysius
ßarthaginiensis, Gleophon Gorinthius, Hippo filia Ghironis et Boea et Manto
>t Sibyliarum turba, Samia, Colophonia, Cumaua, Erythraea, Phyto, Taraxan-
fra, Macetis, Thessala Thesprotis et rursus Colchas et Mopsus (Phormio Lacon,
Nyaratas Thasius, Empedotimus Syracusauus etc.) 'E&jxeoros (Phocensium
•yranuus) prophezeite aus tönenden Riugen (Cl. AI.). Crenus Heraclidorum
Hcitur insignis vates.
*) Der (im Altgriechischen) 7teÄagyos genannte Storch heisst XeXett bei
len Neugriechen, Albanesen und Pinduswlachen (Hahn). Unter den Albanesen
?ehört es zum Paliskarismus, tätowirt zu sein (Hahn). Wie die Vornehmen
ler Thracier (bei Herodot), tätowirten sich (nach Strabo) die lllyrier. ÄtoXos
bunt oder tätowirt) bezeichnet einen Krieger oder Edelmann, und Larissa
jjaros, bunt im Alb.) einen Edelsitz (nach Hahn). Den henetischen Pferden
*nrde (nach Strabo) ein Wolfszeichen eingebrannt (zahme Wölfe im heiligen
Haine der Hera). Das Land der Luitizer (Luticii) heisst (bei Gallus) Selencia
[Leuticia) oder Seleucia. Die Landschaft 'AXfiijvrj oder 'Äkfiivrj (bei Ptol.)
**8trekt sich vom Süden der Thyamis-Mündung bis Nikopolis, mit der Tscha-
Derei (Albaniens) zusammenfallend (s. Hahn). Araber im Gefolge des Kad-
*>08 Hessen sich in Euboea nieder. Wuczschken, freie Leute von Zcol (in
blossen des Sachsenspiegels), als Rustici Slavi, manumissi seu liberti, a vecti-
ralibus et tributis generalibus immunes (Haltaus). Le roi Charboncle dn
ägne de Luitis Esclavon et Lutis (XII. Jahrhdt.). Leth-slachta (genns litorum).
*g dem Slawischen im Holländischen (s. Schaffarick). Hahn leitet 'Afßavhrjs
Albanien) von Arberia (Arvernia), als das hinter Awlona gelegene Bergland,
as den Kern des alten Ghaoniens bildete. Die auf dem Pindus und dessen
11*
164
höchsten Grad heroischer *) Ehre aus. Auf Lesbos (0
Epiros mit Thessalien verbindenden Pass sitzenden Wlachen n
Armen, während das Volk in den übrigen Colonien (gleich den Nei
cPa>uaZo<, (Rum) heisst. Hahn setzt den Namen lllyrier in Verbi
"Ekirjv (silvanus) oder Seih (von sei). Müller leitet die Herakliden
von den Hyllern (Illyriens) her. Indus (sidh, fliessen) von sin*
(s. Pictet). Hahn erklärt Pelasgos, als anf schwarzer (jzeXoi) Erde
aygos) oder Ackererde sitzend. Appian rechnet die Paeones ode
zum illyrischen Stamme. Tacitus trennt die pannonische Sprach
gallischen. Die Gründang des Schlosses von Blois wurde (XII. Jal
Bretonen unter Arthur zugeschrieben oder Biothimus (von den ^
unter Eurich besiegt). Urbs Baonensis Guasconiae terminus. Eade
Bascloniae caput est, unde Hibernenses provenerunt (Girald. Cambr
*) "Extcoq hiess (bei den Phrygiern) Aagelos. Durch Assarak
Schriften Nfriivehs gefunden) stammte Aeneas von Tros (wie Pria
Hos). Igitur inter Hercyniam silvam Rhenumque et Moenum amne
ulteriora Rugi Gallica utraque gens, tenuere (Tacit.). Utrum A
Pannoniam ab Osis, Germanorum natione, an Osi ab Araviscis in <
commigraverint, quum eodem adhuc sermone, institutis, moribus ut
certum est (Tacit.). Budintaia hominem dormientem excitat (s. I
den Samogiten. Praeter deum, qui Ulis est deus Auxtheias Vissa
omnipotens atqne summos, permultos Zemopacios id est terrestres i
tur (Lascicz) die Samogiten. Die äusseren Abzeichen (der Barden)
Gewand (gwisg), der Stab (brysyll) und das Halsband (aerwy). Di
war bei Prifbard blau, bei Druiden weiss, bei Ovaten grün. Dazu g
Armband (breichrwy). Der Stab wurde nur in der gorsedd geführt
in Wales. Die Bardenschüler wurden in den Geheimnissen (cyfrina
richtet. Brutus, den Altar der Sonne am Vorgebirge Finisterrae 1
sah voll Ehrfurcht die Sonne im Ocean niedersinken (Florns).
Gwrgi Garwlwyd am Hofe des Sachsenkönigs Edelfled Menschen
kostet, verbündete er sich mit den Sachsen, um durch Einfälle in
einen Jüngling und eine^ Jungfrau zu fangen, die er täglich versp«
den Triaden). Der Gebrauch der Arcu-Balinta (oder tragbaren Arml
stand (XII. Jahrhdt.) bei den Genuesern (besonders von den B
geübt). Wenn (in Wales) die Awenydhyn (vom Geist Getriebenen), i
Leben verzückt, ans der Ekstase aufgeweckt werden, erinnern sie
dessen was sie gesprochen haben. Bald haben sie (in den Visi
Gefühl, als ob ihnen süsse Milch oder Honig in den Mund gegos
als ob ein beschriebenes Papier ihnen in den Mund gelegt würde,
sie dann erwachen, machen sie den Empfang der Sehergabe bekannt
Hermes cum capite canino (quod inter omuia animalia canis sag
genus et perspicax) anb rfjs kqfirjviiae (Isid.). Mercurius quasi medi
dicitur appellatus, quod sermo currat inter homines medius. Mine
Graecos) yAd"rivrj dicitur, id est foemina (Isid.). Sian (in Celtic)
abode of peace and by usage has come to mean a conical hillock (.
in the Hebrides. Secundum diversitatem enim coeli et facies hol
colores et corporum quantitates et an im am m diversitates existunt.
manos graves, Graecos leves, Afros versipelles, Gallos natura fero
acriores ingenio natura climatum facit (Isid,). C'est dans les plainc
trionales des monts Carpates, ou les Sarmates, venus d'au dela du Doi
transportes vers l'occident en Europe et oü unis aux Slaves, ils so:
sous des noms Polonais; ils ont retenu dans leur langues les syllab
te*es avec eux qni sont inexprimables pour les autres branches i
(Siestrzenczewicz). In der Moldau zerfallen die Kronzigeuner in: i
oder Aurari (Goldwäscher), 2) Ursari (Bärenführer), 3) Lingurari c
fertiger von Holzlöffeln (lingura), 4) Laiessi (Xjjorai). Die Zigeuner
vaten unterscheiden sich als Vatrassi (vatra oder Herd) oder Ausist
Laiessi (s. Pott).
165
der aeolischen Städte) herrschte bis in die historischen*)
Zeiten ein Geschlecht der Penthiliden, das, statt von dem
*) Orestes bereitet den (aeolischep) Auszug im Peloponnes vor, Penthilus
damit nach Thracien, sein Sohn Archelaos (Echelas) aber führt das
Volk nach Asien hinüber auf die Südseite der Propontis, worauf dann Gras
(Sohn des Archelaos) bis zum Granikus vorrückt und endlich Lesbos erobert.
Unter den Auswanderern, die aus dem Peloponnes nach der Gegend am
Hellespont zogen (wo die Achaeer das troische Reich zerstört hatten), ragte
das von den Dorern vertriebene Königsgeschlecht von Argos hervor. Nach
Strabo nahmen viele Boeotier (aus dem südlichen Thessalien) an dem Zuge
des Penthilus Theil. Dalarne (am oberen Dal elf) als Jarnberaland (Heimskr.).
Da Odin's (des Zweiten) Begleiter mit den Joten, die südwärts der Ostsee
and im Norden wohnten, von einerlei Abkunft waren, und manche von diesen
Joten sich auch wircklich an dieselben anschlössen, so wurde das ganze Volk,
das er mit hereinbrachte, Gode-Joter oder Götter-Joten (Gothen) genannt
(s. Sohm). Odin II. war Sohn des Hermode (Vater des Sceaf). Die Finnen
wohnten noch zu Chr. Geb. in Polen und Lithauen, während die Joten im
Grossherzogthum Finnland wohnten (s. Suhm). Odin III. (Sohn des Friedleif)
kam von Asgard am Maeotis mit den Äsen (als Wiedergeburten der Äsen
des alten Odin). Balder (Sohn Odin's) herrschte über die (swevischen) Angeln,
die (an der Elbe) das Land der fortgezogenen Winuler oder Longobarden
besetzt hatten. Auka-Thor fährt mit seinem Wagen am Himmel [Ukko].
Unter Hier (Sohn Forniotur's) zogen die Joten aus Jotland (Finnland) nach
den dänischen Inseln (Hless-ey oder HlerV Eiland), als Snio über die Wendel-
boer in Wendil und in Thye herrschte (mit Wiborg als Hauptstadt in
Omnnger-Syssel). Auf den Azoren wurden phönizische Münzen gefunden.
Die Äsen (ol As) bei Kertsch (s. Abulfeda) sind Gothen (bei Busbek) , als
Abcassen (der Alanen). Im Lande der Asii (in Resan) finden sieb (II. Jahr-
hundert p. d.) die Asäi (s. Suhm). Die von Schweden nach Schonen ziehenden
Dänen heissen Daunskir (Daun oder plattes Land). Die Gothen (Schweden,
Norweger und Dänen) kämpften mit den Joten (im Norden und in Deutsch-
land). Die (auswärtig) Gimbern Genannten hiessen (einheimisch) Joten (s. Suhm).
Als Priester der Sonne wurde Odin mit der Gottheit identificirt. Geta oder
Geata (der Engländer) heisst (in der Edda) Jat, und im Landfedgatal wird er
selbst Eat, sein Vater aber Beaf und (in der Edda) Biaf (als Biar) genannt
(Beo oder Bean der Engländer). Biar oder Bor (Vater Odin's) ist König der
Türken. Die Wohnsitze der Seligen (Gläsiswoli oder Odainsakur) wurden
von den Joten (Utgardaloke, Geirraud und Gothmund verehrend) nach Jötun-
heim (in Biarmaland) versetzt (an die Eliwogen oder den Fluss Petschora).
Ütgarda-Loke wurde vom jütischen König Gorm (IX. Jahrhdt.) verehrt. Hirren
(oder Heruler) sind die Herren (s. Suhm). Der keltische Theil der pennischen
Alpen hiess Wallis (der Walser oder Waliser) bei Burgundern und Alemannen,
d'e keltischen Stämme Belgiens (bei den Franzosen) Wallonen , das keltische
Rwgland Wales (bei den Angelsachsen), als Gali (Gallier) oder (slavisch)
Wlachen (Rumuni oder Blachi). Die Ungarn fanden in den Siebenbürger Kar-
pathen das dacisch-römisch-gothisch-slavisch-bulgarische Mengvolk der Wlachen
(Rnmuni) oder Olah (s. Czoernig). Die .Walachen oder (nach Thurocz) Hirten
bissen (bei Belas Notar) Blascii oder Blachi. Die Patzinaciten wurden Blach
genannt (nach Anna Comn.). MeyaXoßXa%ia am Pindus. Stari-Wlah (Alt-
**kchien) zwischen Ibar und Drino. Moriachen (Meer-Wlachen) in Wlachien.
walachische Türken neben Besegliert oder Baskurt (Edrisi). Wlachen (bei
Opering Pascis) 1205 p. d. Abulfeda nennt Rum (Rum-ili) als Nachbarland
dw Ungern, Szekler und Petsohenegen (Bessenyök). Die Bewohner von Bas-
JJtur. oder Hak (Blak) leiteten sich (nach Rubruquis) von den Römern her.
°lacianen in Grossblachia (Roger Baco). Terra slavpnica ad aquilonem a
Galim*atici8 qul et Getae vocantor> *n D*c*ani et Saxopiani terminatur (Mart.
166
auf der Insel belegenen Orte Tlev&ikrj, seine Herkunft von
den Atriden herleitete (Mtillenhoff). Die mauretanische Stadt
Sala oder Sala conia (81a oder Sallee am Fluss*) Bu-Regrab)
am Fluss Sala war noticed by the Romans as the extreme
object of their power and almost of their Geography
*) Virgil nennt den Ocean patrem rerum. Nach Phavorimus hatten die Griechen
den Namen 'Qxearog von den Barbaren entlehnt. Jenseits des Morimarnsa
oder Mare mortuum der Gimbern (bei Philemon) war das Gronium genannte
Meer (knrisches Haff). Die Bernstein-Inseln (Glessaria und Austrauia) lagen
(nach Pliniu8) westlich vom cimbrischen Vorgebirge. Der König der Bojer
(und Sneven) übersandte schiffbrüchige Indier (dunkler Farbe) dem gallischen
Proconsul Q. Metellus Geler. Unter Nero öffnet ein römischer Ritter den
Landweg von Pannonien über Carnuntnm zu den Aestyern. Pytheas besuchte
Abalus. Macaria (die gesegnete Insel) im arabischen Golf (auch als Epithet
von Gyprns, mit den Städten Macaria, Lesbos, Rhodes). Macareae, Stadt in Ar-
* cadien. Asiatische Griechen (am Tanais) nannten Scamandros (Sohn des
Hector) als Gründer ihrer Golonie (Schol. des Eurip.). Nach Strabo wurde
der grössere Theil der Lusitani (nördlich vom Durius) Callai'ci (von ihren
nördlichen Nachbarn) genannt (Lnsitania oder Gallai'ca). Callai'ci Bracarii in
Gallaecia. Lusitanien war bewohnt von den Lusitani, Yettones (zwischen
Dnrins und Anas), Turduli Veteres (aus Baetica eingewandert). Turdetani
(eingewandert), Geltici und Gonii (der Turditani) in Algarbe. Die Lusitani
waren die grössten der iberischen Nationen (nach Strabo). Gonistorgis war
Hauptstadt der Gonii oder (bei Herodot) Kwrjaioi im südlichen Lusitanien.
Vettona, Stadt in ümbrien (unter den XV Popuii ümbriae). Vetulonia ge-
hörte zu den zwölf Städten Etruriens. Die Veturii (und Langenses oder
Langates) führten (117 a. d.) einen durch den römischen Senat entschiedenen
Streit über die Grenzen ihres Gebietes mit den Genuates oder Geuuenses
(bei Genua). Die Geltici (zwischen Tagus und Anas in Lusitanien) gehörten
tnach Polybius) zu den Turduli. Nach Plinius war Lusitania Sitz der kel-
tischen Bevölkerung der Halbinsel und der Geltiberer. Nach Plinius waren
die Geltici aus Lusitanien nach Baetica gewandert. Baiiutoi Kelrtxoi (bei
Ptolem.). Die Geltici in Gallaecia (bei Gap Finisterre) hatten sich (nach Strabo)
von den Turdulern (bei der Auswanderung von Anas) getrennt. Uli (Suevi)
ajunt deo suo Wodano quem Mercurium vocant, se velle litare (Jonas Bab-
biensis). Deos patrios Saturnum atque caeteros, qui munduin gubernant, co-
limus (Galfred. Monem.) Hengist. Gothos ab antiquis Getis vocatos esse
(Hieron.). Victor nennt Dacien: Genitales gothorum terras. Ol tolvw"^-
fojveg rovs Titas Ogqxas vneXdfißavov (s. Strabo). Llaman Labou los Bi-
sayos y Bathala Meycapal (Dios fabricador de todos) los Tagalos al Dios
principal (Juan de la Goncepcion). Gran venerados los que inorian de sas-
tradamente de rayo, de Gay man, de cuchillo (in den Philippinen). Der
Kranke, für den eine neue Hütte gebaut war, wurde mit dem Blut aus der
Wunde eines Sklaven oder eines Thieres bestrichen, luego la Sacerdotiza
hacia grandes visages y contorsiones de pies y manoa (zum Orakeln) in den
Philippinen. Temen al Tigbalan (una especie de Duende ö Phantasma) que
dicen se aparece ä los Indios en los montes, tomando la flgura de Viejos,
de Cavallo, de Mono ö de Monstruo terrible (in den Philippinen). Takiar»
(the Maori clairvoyante), when the flts seize her, runs away into the forest,
and there details to those who follow her the events, which she fancies or
pretends to see going on at the seat of war and other distant parts of the
country (Meade) 1885. Neben den Vogel Karshipta weiht der Mensch ür-
vatat-Naro in den Cultus der Vorfahren ein (nach den Parsen). Zoroaster
)st Sohn des Puraschasp. Hecate'e de Milet connait un peuple scythe, ap-
pele* les „Yamae" ou „Yami" et Ptole'me'e nomme les Yamaxatae ou flls de
Yama (sr §ot)ineau),
167
bon). Die Praetoren fvon praetorianischen Cohorten um-
geben) übten zugleich die Civilgewalt*) in ihren Provinzen.
Unter Garamiqah verstehen die Araber die alten Assyrer**)
(s. Chwolsohn).
*) Als die Praetorianer beim Kaiser durch die domestici ersetzt waren,
trennte Constantin die Civilgewalt von der militärischen, und den in ihrer
Praefectnr als Magistrate handelnden Praetoren standen die Magistri equitum
ac peditnm znr Seite. In den ihnen (cum imperio) gehörenden Provinzen
setzten die Kaiser (wie früher die Proconsuln häufig ihre Offleiere) legati ein,
als Propraetoren. Nach Chlodwig's Tode theilte sich das Reich zwischen
dem ältesten Sohne (einer germanischen Mutter) Theoderioh mit Austrasien
(regnum Franciae) und Glotilde für ihre Söhne (Galliarum reges) in Neustrien
(die salischen Franken einbegreifend), als Chlodomir in Orleans, Childebert
in Paris und Clothar in Soissons. Als der austrasische König Sigebert (574 p. d.)
Ghilperich in Paris angriff, luden ihn die salischen Franken zu sich ein. um
ihn, anf den Schild erhoben, zum König zu erwählen. Les chaines des postes
fortifl^s, occupls par les le'gions ripuaires (legiones riparienses) commen^ait
a l'embouchure du Danube , dans les provinces de Scythie et de Me'sie (Bes-
sarabie et Bulgarie) et se continuait jusqu'an lac Constance, oü une flotte
stationnaire maintenait la communication entre Danube et le Rhin. II y
mit meme dans chaque province deux rives (dem lignes de forteresses). Si
Ton avait donne le nom de Ripuaires aux Le*tes Francs, dans la Germanie
infeneure (comme aux lägious stationne*s dans la Me'sie et la Pannonie), c'est
qo'üs faisaient partie comme eux de la ligne defensive, organise'e pour
convrir les rives du Danube et du Rhin (Petigny). On nomma les Francs
des colonies de la Belgique Francs de l'Yssel ou d'Isala (Franci Salii) par
Opposition aux Francs du Rhin. Besonders berühmt unter den blonden
Fenas (Irlands) war die Sippe der üasin (F. K. Meyer). Nach F. K. Meyer
neigt die gälisene Sprache mehr dem Sanscritismus, die gallische mehr dem
Tnranismus zu. La traduetion latin du mot leute (le*tes ou laeti , signiflant
„bommesu de teile ou teile nation de la Germanie) etait gentiles (les gens).
Les denx mots se trouvent quelquefois reunis (Praefectus laetorum gentilium
•Mrorüm), wie (XVI siecle) cavaliers reitres (s. Pe'tigny). Le Postlimiuium
&ait le changement d'etat, qu'e*prouvait le Romain qui perdait ses droits de
citf pour avoir äte* faite* prisonnier dans un combat, ou pour avoir passe
volontairement a l'ennemi. Pendant le III siecle on organisa des corps sta-
tionnaires, qui ne devaient jamais quitter les frontieres et qu'on appelait milites
Kmitanei, (Pe'tigny) place's sous les ordres de coramandants particuliers qu'on ap-
pela duces ou chefs des troupes. On employait diffe*remment les mots de com-
pagnon ou commenßal (comes ou contubernalis), car tnus ceux (de comitatus),
V& aecompagnaient un magistrat (romain) mangeaient ä sa table (Petigny). A
<™ter de Constantin les comtes prirent un rang offleiel parmi ses magistrats.
Der Kaiser (cum imperio unter den Besatzungen der Grenzprovinzen neben der
P'ovinciae inermes des Senats) theilte seit Diocletian die hohe Befehlshaberwürde
°öter sich und ertheilte nur niedere Titel. Les iles de la Loire furent appele*es
d'abord iles des Saxons, puis iles des Normands (s. Petigny). Suevia hoc est Ale-
mannia (Paul. Warn.). Alemannen, als Äkctfißavvoi (bei Dio Cass.). rakarcu
'Ppears in the low latin wallus, a stranger (fala or fleld). Ad. Br. names the
jhefeldan (Wylte) as the Heveldi among the Slavonic tribes between the
Elbe and the Oder (Hampson). 'Everoi is slightley varied from Hindu (ac-
cording to Hampson). The mythology of the Slavons is that of Hindustan.
According to Wulfstan there were many towns and in every town a king
(to Eastland). In Curland those of the husbandmen who are rieh ad free
men and who have one hundred serfs are still called kings (Hampson) 1852.
**) Nach den Königen von Memphis herrschten dort die Garamiqah oder
Jle assyrischen Könige von Maussil (nach Masudi). El-Garamiqah ist ein Volk
to MaussU (Niniveh), dap von den Persern herstammt (Abulfarag), Neben
168
Ötrahlenberg findet den Namen der Scythen oder (arabi-
sche*) Jäger (Zaijadh oder Saijath), der durch den natürlichen
Laut des Bogenschicssens (in den verschiedenen Formen, als
uabathäischen und syrischen Königen von Babylon herrschten die garamigischen
von fraussil und Niniveh (Ihn Chaldun). Die persische Stadt Garmaq (Jaknt)
liegt (nach Issthachri) zwischen Issfahan und Neisabur. Wadi Garmaq bei
Sidon. Garmaq an (Scharmaqän) in Chorasan. Die ragafialoi (bei Ptol.) oder
(persisch) reQfidviot (bei Herod.) wohnten in Assyrien, als Garmaquoje (Bet-
Garme's). Die syrischen Garamiqah (Hamz. Isf.) redeten in semitischer Sprache
(s. Ghwolsohn). Fegfiavwi, als xaQfiavtoi (bei Steph. Byz.) Der Konig von
Karmanien, wo (nach Nearch) persisch und medisch geredet wurde, verwahrte
die Köpfe der Feinde (Strabo). Die Armenier tödteten sich auf dem Grabe
ihrer Könige (wie auf dem des Artaces). Arsaces (Ashek) baute am Elburz
eine Stadt mit dem Namen seines Vaters Dara. Ardesh) r-Babegan führte sich
auf Bahman oder Xerxes (und Darius) zurück. Aus dem Stamm der (zurück-
gelassenen) Tungani (Muhamedaner der benachbarten Provinzen), von Alex-
ander M. (der bis Salar und Seiram vorgedrungen) stammend, werden von den
Chinesen in Yarkand junge Rekruten in den Kriegsdienst genommen, die sich
nie verheirathen dürfen, oder doch ihre Familie, wenn sie solche haben, bis
auf 15 Tagemärsche der Landesgrenze relegiren , weil man sie als Truppen
zum Dienst in der Fremde ansieht (s. Burnes). Ritter findet in den Tungani
die Tugean Ili's (Tupgani). Nach den Mekkapilgern sind die (musulmannischen)
Tungani (im chinesischen Turkestan) keine Soldaten, da die Chinesen fürchten,
sie möchten im Falle eines Aufstandes mit ihren Glaubensgenossen (den Us-
beken) gemeinsame Sache machen. Die Festung Iskardo oder Eskerdu (bei
Baltr oder Klein-Tibet) sollte von Alexander M. erbaut sein. Von diesem Ge-
birgsgaue beginnt die Reihe der Bergtribus, die (von da an westwärts, über
Badakhan bis Wakhan) sich rühmen, Nachfolger der Söhne Alexander 's M. zu
sein (s. Ritter). Die Häuptlinge von Chitral (auf macedonische Abstammung
stolz) betitelten sich Shah Kuttore. Le mot Walion est le meme que celui de
Gael ou Gaulois (s. Tabre*). Als die khitanische Monarchie (der Leao) durch
die Kin (oder Tschourtsche) gestürzt war, zog sich Yelui-Taschi (Verwandter
des letzten Kaisers unter Apaki's Nachkommen) westlich (nach Schensi) und
(mit Hülfe des Üigureu-Fürst feilik) eroberte er die Länder Kascbgar, Yarkand
Khotan und das (von Khakhan Mahmud, Nachkommen der türkischen Afrasiab,
der auf Transoxiana beschränkt blieb, bis zur Ausdehnung der Karakhitaier
dorthin, beherrschte) Turkestan. Nachdem Yelin-Taschi auch Khorazm (unter
Atsitz aus der Dynastie der Khorazmschah) tributpflichtig gemacht, nahm er
den Titel Gourkhan an (1125 p. d.), in feela*Sagoun residirend (und den
Buddhismus in Karakhitai einführend). Sein Sohn Tschiloucon (1155 p. d.),
von dem der Uigurenfürst , Sultan Mahomed von Khorazm und Persien, and
Osman von Samarcand abgefallen, wurde von dem zu ihm geflüchteten Naiman-
Fürsten Goutschlouc gestürzt (1212 p. d.), der (unter Verfolgung des Islam
in Khotan) die Wahl zwischen Ghristenthum und Buddhismus Hess (von den
Mongolen besiegt 1218). Hiatscheou (Ninghia dans le nord de Schensi) Itait
la capitale du royaume Tangoute (au temps de Tämoutchin). regfiavixsut,
TtoXig Ev^pQarrjaiag. Kova$(>aros bv r^irrj Haqd'ixwv xcoqiov avrijv ynyoiv,
6 7toXirr}s repjuavixevg (St. Byz.). rsQfirj (reofiqvie xal reQfirjvrj) nolti
*EXXr\07tovtla nXrjoiov Kv^ixav. Ts^fia^a , xeArixfjs %8vos JTeg/uavoi 8t
(cos loxoqeZ HooeiSaivws) ägiorov TtQOOykQOvrai xqka fieXrjSov (onrrjfieva
xal hrttrtivovoi ydXa xal rov olvov axqarov (Athenäus). Am Geburtsfest des
Herrn (des Mondes) verbrennen die Ssabier (beim Mahl) Dadsi (dctdiov, Sa3i)
oder Pinienzweige zu Ehren der Götter und Göttinnen (nach En-Nedim)
[dadisa]. In den Mysterien der Mater Deorum in Phrygien bedienten sich die
Gallen der Fichten fackeln. Als Kruko (Fürst von Rügen) über die Bodrizer
herrschte (Holstein erobernd), verdunkelte der Tempel zu Arkona den Glanz
des rafarisphen Peiligthums (g. Schaffarick) f 1105 p. d.
Sehyht, Skytta, Kytta, Kyt, Szauti, Joutzi, Sghyt u. s. w.)
gegeben werde, in den Soyoten (Sayantzi) oder Sayaht, und
obwoll die jetzigen Soyoten (nach Stepanow)als Türken er-
funden wurden, war doch bei ihnen, sowie bei den sonst
(von Pallas) zu Samojeden gerechneten Völkerschaften des
sayanskischen Gebirges, die Erinnerung erhalten, dass sie
frflhei eine andere Sprache geredet (s. Castr6n), demnach
Samojedisch, wie die benachbarten Kamassinzen. Die Samo-
jeden selbst nennen das bei ihrer Ankunft in die Erde (wie
der Dharma-Raja in Bhutan) geflüchtete Vofk Sirtje, so dass
sie also ihrerseits mit in die jetzt als Tschuden zusammen-
gefasste Schichtung zurückgedrängter Eingeborener fallen
würden. Unter den bei den Städten Narim, Tomskoi und
Crasnoyahr wohnenden Ostjäken und den sogenannten kans-
koisclen Tataren, welche aus einem (finnischen) Souomis-
semt>la abstammen wollten, fand sich (nach Strahlenberg) „eine
kaum noch kenntliche samogädische Sprache" (1730). — Von
Turk. (Sohn des Japhet) am Issikoll (des Ili) oder (nach Abul-
ghasi) Isächkoll stammte Alindje, Vater des (Tatar und)
Mongol, Vorfahr des Oghuz-Chan, der mit Hülfe der Uighuren *)
*) Als nach der Theilung des Hiongnu-Reiches (48 p. d.) das südliche
(im Üxmde der Chinesen), gleichzeitig mit den (die eroberten Sitze einnehmen-
den) Sienpi von Osten und den (zu den Usun gehörigen) Tingling (vom Nor-
den), das nördliche angriff, zogen sich die Reste desselben in das Land Jue-
pan (der Kirgis-Kaisaken) am Aral. Die (südlichen) Hiongnu, nachdem der
letzte Tschenju (216- p. d.) gefangen genommen, wurde von den Chinesen an-
gesiedelt nebst den (tungusischen) Sianpi. Vom Baikal zogen die Topo und
Wei an ,j|e gjtze <jer gütlichen Hunnen (der östlichen und südlichen Mongo-
lei) ein Reich gründend (267 p. d.) neben den Jeu.jen oder Tseutsen (Khalka
und Tarabagatai) 402 p. d. Die (tungusischen) Tseutsen wurden vom Topo-
reichi besiegt (546 p. d.). Aus den Resten der von den Chinesen nach dem
Siha.i (Balkasch) getriebenen Hiongnu bildeten sich (unter Assena) die Tukiu.
In dem südlich vom Ho oder grossen Strom (als Ho-nam) gelegenen Lande
der Ordos festgesetzt, unternahmen die Hiongnu Einfalle in Schensi. Les
annales chinoises de*signent par le nom Ta-ta , une petite tribu de l'ancien
peupl« Mako ou Mo-kho, qui (au V siecle p. d.) habitait (ainsi que les Toun-
gons) la Mandjourie. Tschingis-Khan, issu de la tribu des Tata, soumis toutes
les peuplades, qui composait le Ma-ho et imposa ä la totalite* de ses sujets
le nom de Mogol. Les peuples qui habitaient le Thocarestan (limitrophe de
Badakhchan) semblent 6tre identiques avec les Turcae de Pline et d'He'rodote.
Le nom de Türe ou de Toukiou des Chinois se präsente (V siecle p. d.) pour
les peuples des Hiongnou. Strabo conside're les Tokhari comme un membre
des Saki, qui destruisirent la domination hellene-bactrienne. Selon les annales
chinoises les Tokhari (IV et VII siecles p. d.) professaient le Buddaisme.
Presque partout oü la races victorieuse des Mongols venait s'etablir, eile trou-
v*it la conträe occupe'e par des tribes d'origine tarque, comme les Hiongnou,
les Ouigours etc. , qui ä leur tour avaient ägalement succedäe aux peuples
lndo-germaiijq^g et nomme'ment aux Ouzonnes (Getae), aux Houtes ou Koutes
t a i ?^ aux Tinglingues, aux Alans etc. La penurie des fem m es ayant in-
*ro«uit parmi les Tokhars la Polyandrie, le nombre des maris e*tait indiquä,
^ ez les femmes, par »celui des cornes, qu'elles faisaient ßur leurs bonnets.
_f& ackerbauende Volk der Barguten, von dem Pflugscharen aus gegossenem
13 en (Schlackenhelden, Eisenschürfe, Steingräber) gefunden werden , zog bei
seinen götzendienerischen Vater Kara-Chan besiegte nnd (nacti,
dem sein Sohn Kiptchak in einem hohlen Baume geborö^j
war) durch Besiegung Itborak-Chan's •(von Kara-Kitai) Sama>:r-
khand und Bokhara eroberte (gegen Iran, ziehend). Neben
dem königlichen Haus zerfielen die Arsaciden *) in die Zweite
Ankunft der Tnngnsen (Georgi) an den Karga-Fuss und obere Angara fort. Der
Dialect der Barga-Burjäd (nördlich vom Baikal) weicht mehr, als der der
(südlich vom Baikal bebenden) Chorinzen (Khorin-Burjäd) von dem der Kbalkas
ab. Die Lamas scheeren den Kopf, die übrigen Buräten bis auf den Zopf
(Erman). Die Bnri»ten sind als Schmiede (Dorchon) geschickt. Die dem
Ghutuktu unterworfenen Mongolen (an der Urga) haben (als Chabi) keinem
andern Herren zu gehorchen. Ysbrand sah die tungusischen Befestigungen
(am Jalo-Pass) gegen die die Khitan (von Nertschinsk bis Korea herrscheud)
angreifenden Mongolen (mit un entzifferten Inschriften) Der Inschriftenstein
(Pei im Chinesischen) bei Nertschinsk ist mongolisch (nach Re'musat). Mon-
golen (Buräten) und Tungusen zogen in die Sitze der Daurier ein, die sich
(auf Veranlassung der Chinesen) zurückzogen (bei Ankunft der Russen) aus
dem Lande diesseits des Argun (als Targasins bei Mergen). La denomination
Tata, Tat ou Tath, par laquelle la partie turque de la population des Itats
persans desigue les aborigines de cette ooutree, mentionne's par les auteurs
chinois et arabes sous le nom des Tadjik, n'est probablement que synonyme
des Dahae des gäographes et historiens grec et latins et de Tahia des anna-
listes chinois. Le mot de Tal est appliquf aussi aux Schiits par les Snn-
nites, comme sobriquet. Kojend is the ancient capital of Ferghana (the city
of Kokaun since Narbuch Khan). Balkh now nominally appertains to tbe
ki'ngdom of Bokhara, but its Chief (Killich Allee Khan) is (in truth) inde-
pendant (Fräser) 1825. Ameen ust (it is peace) among the Eels in the Chi-
nese territory (beyond Bokhara). Die Scha-to am Lopsee (in ihrer Residenz
Tautabeo das Feuer verehrend) flüchteten aus der Herrschaft der Tufan nach
Ten-duch, wo sie von den Chinesen als Grenzwächter (im Norden von Schen-si
und Schan-si) angesiedelt wurden.
*) Ardeshyr voulait effacer les derniers vestiges de la conqnete d' Alexander,
dont les revolutionnaires aimaient ä donner les Arsacides pour les repreeen-
tants (Gobineau). Nach ihrem letzten Fürsten Artaban , der sich (nach Fir-
dusi) nach Indien zog, kämpften die Parther unter Gourd oder Helden. Im
afghanischen Zweig der Serbeny fanden sich die Tourkany, in dem der Petny-
ou-Mety die Tourany, in dem der Gergheshty die Turk oder Tur. Das von
dem weissen Teufel des Nordens in Mazenderan (von Arjenk beherrscht) ge-
blendete Heer des Kaous-Cambyses wird (an der Stelle der scythischen Stadt
Besila) bei Sher-e'-Mazenderan (Hauptstadt von Mazenderan) oder Khym, Stadt
der Rhym (Rhymmi) geschlagen (bei Firdu6i). Nach Gobineau Khym n'est
autre que la puissante Asgard, la ville des dieux. Das Gefahrliche des Feld-
zugs gegen Mazenderan (nach dessen Besiegung die Berber besiegt wurden)
war Kaous vergebens von seinen Grossen vorgestellt. Das Heer des Cambyses
ging im Kriege mit den Aethiopiern zu Grunde (und gegen die Oase Ammon).
Cambyses litt (nach Herodot) an epileptischen Anfällen. Roum (der Bleiche)
ist (nach dem Maghzien-e-Afaghaneh) Sphn Esau's. Pour les Afghans (die
Esau feiern) Refe'gha (femme d'Isaac) est une Alle amalecite (Gobineau). Die
Afghanen stammen durch Talut oder Saul (Schwiegervater Bah man 's) von
Juda. Les essais continuels du comte Alexis Orloff sunt parvenns, a crear
veritablement deax races distinctes, si constamment soutenues depuis lors
dans lenr reproduction qne tout essai noveau est devenu inutile. Ce soa*
les admirables races des trotteurs et des chevaux de seile dites Orloff, ans©*-
estimäes dans toute l'Europe, que connues en Russie (1868) seit 1772. D*°
Dahae (Ta-Hia) erstreckten sich bis zu den Taochi (bei Trebizonde) und dei**
Daciern (Europas). Le Gouvernment des rois des nations iraniepnes (Selten**-
171
der Karieny-Balbav, der Sourieny-Balhav und der Aspahabied-
Balhav. Die im Kolywan Wosskressenskischen Gebirge an-
sässigen Urnngai-Kalmticken zogen sich (unter dem Khan
Omka) in das Hochgebirge*) an die Quelle des Tsarysch,
e-monlouk- e - tewayf) füt ätablit ä Bhages ou ä Damghan (Hekatompylos).
D'apres le Kousch-nameh tonte la montagne e*tait peupläe de Grecs et les
habitant« indigenes avaient cemplätement adopta* les usages helle*niques (s.
Gobineau). Die Tolistoboier , Tectosagen und Trocmer (igum? 8h otntov
i&vcöv opoyAajTTtov) lebten unter gleichen politischen Einrichtungen in Ga-
latien. Die Armoriker (Gaesar's) werden (bei Strabo) als Belgier am Meer
bezeichnet. Les Beiges (le second ban de l'invasion Kimrique) n'arriverent
en Gaule que dans le courant du IV siecle a. d.
*) Bei Demidoff's Anlage der Hüttenwerke hatte (nach Pallas) das Ge-
birgsland vom Irtysch bis Ob ganz wüste gelegen, nur von dsungarischen
Kalmücken durchstreift, denen die Bergbewohner (Karakolzi oder Urungai)
unterwürfig waren. Durch die russischen Schürf-Expeditionen (1790) wurden
in den äussersten Gebirgen des Altai die Ansiedlungen der Läuflinge oder
Ansreisser (seit Anfang des XVIII. Jahrhdt ) entdeckt, die in den Felsklüften
(als Kamentsch-tschik oder Bewohner der Felsdörfer) in der oberen Buchturma
husten, als Waldschützen, und (1791) von der Krone als Jassak-Bauern in
die Zahl der Unterthanen aufgenommen wurden (bis zur chinesischen Grenze).
Beim Abzüge der Ost-Kirgisen (Hakas) wurden die äussersten Gebirgsgaue
von tatarischen (samojedischen oder kalmückischen) Volkerzweigen (mit dsun-
garischen) besetzt, als Telenguten, doppelt zinspflichtige Bergkalmücken
(Dwojedonczi, die Russen und Dsungaren oder später Chinesen zugleich Tri-
tot zahlten), Beltyren, Katschinzen, Sayuten (üriangkhai), Motoren, Kama-
tochinz«n, Koibalen u. s. w. Die Buräten (an der Angora) zogen (beim
Jordriögeu der Russen) zu ihren mongolischen Verwandten auf der Südseite
des Baikal (1659). Der östliche Theil der Schamo (als trockengelegter Meeres-
grund oder Dalai) gehört den Sunnit-Dzun und Sunuit-barun (östlichen und
restlichen Sunniten), während die Völkerstämme der Khalka (von den Gebir-
*en Tangnu und Altai bis östlich zum Amur) die nördlich weidenreichere
j>f*Ppenzone der Gobi (mit ürga) gegen die sibirische Seite einnehmen und
jjie X*8akhar-Mongolen (oder Grenznachbarn der Chinesen) die südlich frucht-
barere Steppenzone (vom Mauerthore Tuschikeou aus) besiedeln. Unter den
Donke (Tung-nous oder Tungusen) heissen (bei den südlicheren Mandschu)
Jje Nördlichen Stammgenossen Orotschan (Rennthier-Tungusen) oder (bei den
Mongolen) Khamnoyon. Nach Radde sind die Swanen ein gemischtes, mehr
oder -weniger zusammengelaufenes Volk, das grösstenteils , begünstigt durch
die Terrain Verhältnisse ihres Landes, im Stande war, die Unabhängigkeit bei
ftich zu erhalten und nicht der Herrschaft eines Fürsten sich zu beugen.
*k die den Russen (1606) unterworfenen Ost-Kirgisen (Kara-Khirgiz oder
Burat) oder Kiliki (Kerkis oder Hakas) sich unter eigenen Chanen mit den
DsuQgaren verbunden und die den Russen verbündeten Kalmücken (1673)
bekämpft hatten, wanderten sie aus ihrem Bergsitz am oberen Jenisei fort,
und die Letzten des Stammes verliessen Sibirien (XVIII. Jahrhdt. p. d.), um
sieb (unter chinesischer Oberhoheit) zu ihren Verwandten (den Burut oder
^mt im chinesischen Turkestan zu begeben), so dass die Gebirgsgegenden
*u oberen Jenisei (südwärts von Krasnojarsk, nach Abakansk und Sajansk)
™* zur chinesischen Grenze menschenleer blieben (bis die Entdeckung reicher
Erzgruben und Anlegung von Hüttenwerken Bevölkerung herbeizog). Die
Nachrichten von den Goldwäschereien in den Flüssen von Jerkers (Yarkand)
J^ranlasste Peter M. (1715) zur Aussendung der den Saissau-See (und die
^gruben des Altai) entdeckenden Expeditionen. Der Silbergehalt der ko-
y*&H8chen Erze wurde 1743 beim Ausschmelzen von Kupfer entdeckt, und
7*5 die Golderze des Schlangenbergs. Bei Beketow's Vordringen (1654)
'°t sich der daurieche Fürst über den Arghun. Nach dem von Pikia (Chan
172
von Kirgis-Kasacken bedrängt (bei der Ansiedhmg der Russen*^
Verschieden von den Tataren der Krimm glichen die Nogay-^
den Mongolen *) (s. Klaproth) oder (nach Clarke) den Lappe^
der Hoei-hou) 755 p. d. gegründeten Holin (am Orghun~Flusse) vertag-^
Tschingis die Knrnltai (Reichsversammlung), und Oktai-Ghan residirte dort jn
Karakorum. Die unter den Ural-Altaischen Sprachen den tatarisch-türkischen
Dialect redenden Tznwaschen verehren (nach Strahlenberg) Thor, die Tzere-
missen (finnischen Dialects) Jumala. Wie die Kaukasus-Kette die westliche
Verlängerung des Thienschan ist, so liegt das System des Kuenlien in der-
selben Linie und geographischen Verbreitung mit dem Taurus [während sich
der Altai nach dem Ural, der. Himalaya zum Yomagebirge umbeugt]. Derr
zum Onon gewanderte Bndantsar-Mong-Chan oder Phu-tuan-cha (unter dem
Neffen des Doa Ssochor mit einem Auge auf der Stirn) war von seiDör
Mutter Alung-goa wunderbar empfangen und stiftete die Familie der Bord.—
schigen (mit graubraunen Augen), als das Geschlecht des Jessugei-Baghatnv
(Vater des Temudschin).
*) Der zu den Niroun-Mongolen (zwischen Baikal und Shamo) gehörig-»
Stamm des Djingiskhan nomadisirte an den Quellen des Onon, Toula umd
Keroulen. Assemanni identiflcirt Ung-Chan (der Keraiter in östlicher Tä—
tarei) mit dem Priester Johannes. Zu Raschid-ed-din's Zeit waren die TchelayT,
Tataren, Ouyrat, Ungut, Kerayt, Naymann, Tangcut u. A. m. begierig, de»^3
berühmten Namen der Mongolen anzunehmen, wie man früher den der i-«*
ihren Eroberungen siegreichen Tataren gesucht hatte. Extremi hominum, iE»—
domiti Dahae (Virg.). Die Bewohner von Kipin fertigten (nach Matuanlic*)
Münzen mit einem Reiterbild, wie auf den Münzen des Azes, Azilises, Mo-
kadphises, Kanerkes u. 8. w. (s. Bitter). Der König von Moulan (in Yokicm)
schickte einen mit einer Landkarte von Fnlin bestickten Teppich nach ChiE»^
(734 p. d.). According to Baber the hill country along the Upper cours-«
of the Sind (Indus) was formely inhabited by a race of men called Ra-^S
from whose name the country of Kashmir (the country of the Kas) w»fl
called (s. Leyden). According to Baber the native king of Badakshan claimexl
descent from Sekander (Alexander M.). Bactria or Bakhter zemin (Eastern
country). The term Turkoman, James de Vitri derives from Turci et Tnr-
comani. The Wakhi language still remains in many dictricts In the hüls
of Badakshan and Khutlan (Leyden) 1817. The Pass of Kohlugha (the
Iron Gate) or Derbend lies in the hüls between Kesh and Hissar. Vom Kö-
nigreich Schaschen (am Lop-See) nach Westen, hatte jedes Volk (nach Fabian)
seine eigene Barbaren-Sprache (Huhu oder Mongolisch). Die Könige von
Schanschan oder Schenschen (Leulan) residirten in Yüni (zur Zeit der Han).
Beim Königreich Tu-ho-lo (zwischen der khotanischen Grenzstadt Nijang and
dem Lop-See) oder Tocharistan, das (VI(. Jahrhdt.) als Wüste lag (mit den
in Trümmer verwandelten Städten), sind (nach Bitter) die Ureitze der Usnn
zu suchen (vor ihrer Verdrängung zum Ili). Das Thal der Eisenschmiede
(bei Baber) lag auf der Karavanenroute über den Ala-Tag, von Taschkend
nach Kaschgar (nach Erskine). Im Bergland Masikha war es (nach Baber)
Gebrauch, Verse und andere Inschriften in die Felswände einzubauen. Sbah
Rokh Bey gründete das unabhängige Khanat von Khokand. In Uscb fand
sich ein Wachtposten gegen die türkischen Tibeter (nach Edrisi). Dem Chan
von Khokan waren Kirgisen, Türken, Kiptschak, Mang (Nogai) und Kasaak
unterworfen (s. Mir Isset Ullah) In Khokand wird auf allen Märkten Pferde-
fleisch verkauft (Wathew). In Badakshan legen die Frauen ihr Untergewand
in Falten, um die Hüften zu erhöhen, wie es für schön gilt (nach Marco
Polo). Bis kurz vor der Zeit Marco Polo's gab es in Badakshan Pferde,
die von einem Füllen des Bucephalus stammten (mit einem Mal an der Stirn).
Die Herrscherfamilie (Ouen) über die Völker zwischen Oxus und Jaxartes
führte den Titel Tschao-wu. Am Hofe des Königs von Khaegkin (Samar-
cand) aus dem Tschaowu-Geschlechte fanden sich die classischen Bücher Tone
173
Die (ttragaliscben) Mongolen Thibets heissen (bei den Chi-
nesen) Tsang (Römusat). Nach Besiegung ihrer Verwandten
an der Tuba durch die Russen (1618) zogen die Sovoten
(mit dem Fürst Soit) zu den Dsungar*) in das Hochgebirge,
am Jenisei und Kossogol-See wohnend. Von den unterworfe-
und die Gesetzbücher der Polonien (nach Hing-yone-lu). Die im Westen bis
zum caspischen Meere ausgebreitete Macht des Tschao-wu-Geschlechts (aus
dem Thianschan) wurde vou den Thukiu gestürzt. Die Usun wohiiten in
Filz-Zelten. Der chinesische Hof schickte Spiegel als Ehrenzeichen an die
Usuin (unter den Hau). Nach Ssemathien (100 a. d.) worden die Siyu (West-
länder) in innere oder äussere (ob tributpflichtig oder nicht) getheilt. Nach-
dem die Yuetschi die (dem Ta-Hia verwandten) Ta-Wan besiegt, siedelten
sie am Ouei-Fluss (Veh oder Oxus). Nachdem die Chinesen den Handelsweg
gesichert (107 a. d.), gelangte eine Raravane bis zu den Ansi (Asi). Der
Alitschi betitelte König won Fahanna (Ferghana) aus dem Geschlecht Tschaowu
sitzt auf einem Widder-Thron (nach Matuanlin).
*) Das Land der Ta-tsche heisst nach Westen Samarkaud (Samalkan),
nach Osten (nach dem Kouang-ju-ki) Woliang-ha oder (nach Remusat) Ouri-
yang-khai. Die Uleang-hai oder Uneang-hai (in Ulijassutai) werden (in ihren
Bannern) nach den Gebirgszügen unterschieden, als Han-ho-nas mit weissen
Hirschen (unter den Yuen) oder Kamni-khan. Unter den Rennthierjägern
oder Züchtern unterscheiden sich die Tungusen von den Samojeden, die sie
Dschandal nennen. Die Uleauhai (im sanjanskischen Gebirge) th eilen sich
(nach den Dialecten) in Kamaschen, Koibalen , Taigi, Motoren. Nach Carpini
hatten' die Samojeden (Parossiten) Hundsgesichter. Für die Steingebäude, die
der Fürst Ablai am Flusse Beska (Ablaiketka) aufführen Hess, wurden die
Arbeiter aus China geschickt (nach Witsen). Die Kjankuen (Hakas oder Kir-
gisen) waren von dem Ase betitelten Fürsten beherrscht (nach dem Thang-su)
südwestlich vom Jenisei, als Ki-li-ki-sze (im Yuan-sze) mit dem Stamm Nai-
man (westlich vom Usze). Die Tataren sprechen von helläugigen Ureinwohnern
Sibiriens (als Aq-qarag). Die Kirgisen wurden (nach Abulghasi) vom Inal
beherrscht (s. Schott). Die Sojoten zerfallen in blonde und schwarze (Radioff).
Die Russen trafen die Kirgisen (1608) zwischen Jyus und Abakan, worauf
sie später (als Telessen) zwischen den Teleuten verschwanden. Les Kalmoucs
designaient les Kirghis sous le nom de Bourout. Das Türkische der schwarzen
Kirgisen gleicht dem altaiischen Dialect (nach Radioff). Die Kirgisen des
Jeuisei sprachen türkisch. Unter den Juen werden Kirgisen, als Lastträger
in der Poststation Ma-a-tchoung, erwähnt (1259). Die Kirgisen zerfallen in
die Edlen (Ak-ssijuk oder weissen Knochen) und die Gemeinen (Kara-ssijuk
oder schwarzen Knochen. Die Aristokratie der Bijen (Geschlechts-Häuptlinge)
und die Abkömmlinge der Chane und Sultane halten Sklaven und erbunter-
thänige Yiehknechte (Telenguten). Der Polarstern heisst (bei den Kirgisen)
Ternir Kasyk (eiserner Pfahl) und der grosse Bär Dschyty- Karabtschi (die
sieben Diebe). Zwei Pferde (zwei helle Sterne des kleinen Bären) ziehen das
Sternbild um den Himmelspol (von Dieben verfolgt). Nach Klaproth stammen
die Kiankuen (Hakas) oder Kirgisen (im Westen der Uigur und im Norden
von Kharachor bis Irtish und Ob) aus der Mischung samojedischer Stämme
mit den (zu Usun gehörigen) Ting-ling. Die Telessen (aus dem Thiänchan)
sind (nach Radioff) die Reste der Kirgisen (oder Burut des Issikul) unter den
Teleuten (des westlichen Altai). Islan tcheou war Stadt der Kirgisen am
Jenisei. Unter den Juen wohnten die Kirgisen in den Städten Kan-tcheou
und Ilan-tcheou. Die schwarzen Kirgisen leiten sich von einem Hunde ab.
La plus grande partie des Kirghis (dans 1' Altai) s'est dispersa parmi les
peuple voisines (les Teläoutes de l'Altai et les Soyons, et un tres-petit nombre
Imigra au delä du Noor-saisan, chez les nomades turos (Khazaks) de cette
contree (Radioff). Chez les Kirghis noirs (des Thianshan) se trouve le nom
neu Rumänen oder Kiptschak (von denen die Tataren*)
Kasan und dem südlichen Bussland stammen) wurde ds*^
generique de Teuleus, et les Teuleas (da lac de Teletsk) ont laisse* des trac^es
chez les Teleoutes de l'Altai. Scythae depopulata Parthia in patriam rev«r_
tuntur, 8ed Artabaüus bello Thogariis illato (s. Justin).
*) Die Nogay-Tataren (tatarisch redend) wurden (XVII. Jahrhht.) durch
die Kalmücken aus der nogayi sehen Steppe (am linken Ufer des Irtish) nach
Astrachan gedrängt. Zu der Nogay-Rasse gehören die basiauischen Türken
oder Tschek im nordlichen Kaukasus und die Kumük am Terek. Aehnlfch
dem kasanischen Dialect (des Tatarischen) reden die Tataren in Orenburg,
Ufa u. s. w. Der edle Name Nirnn-Mongolen oder reine Mongolen wurde
ausschliesslich den (Tschingiskhan einschliessenden) Nachkommen der Alan-
cova oder Aloang-Goa, Wittwe des Doonboun-Bayan (aus dem Geschlecht des
Burte-Tschino), beigelegt, während das übrige Volk Durlukin (Gemeine) hiess.
Im Osten der Bulgaren vermittelten die Cutziagiri den Handel mit Asien, wo
die Hunuguri das Pelzwerk lieferten (uach Jornandes). Alboin verband sich
mit dem Awaren-Chan Bajan (und verfertigte aus dem Schädel des gepidischen
Königs Ounimund einen Trinkbecher, wie der Bulgar Kromus aus dem des
Kaisers Nicephorus). Die Sprache der Kirgisen gleicht dem kasanischen Idiom
(Zwick). Nach Wood sprachen die Kirgisen mit den Usbeken fast dieselbe
Sprache. Nach dem komanischen Vocabularium (1303) sprachen die (von den
Mongolen nach Ungarn getriebenen) Komanen (Kiptschaken oder Ovt,oi) oder
Polowczer (der slawischen Ebenen), auch der Lande nördlich vom schwarzen
und caspischen Meere, türkisch (und ebenso gleichsprechende Petschenegen).
Die Ghazaren hiessen Tovgxot anb rijg *Ec6a$ (bei den Theophanern), mit denen
(uach Ibn Fozlan) die Bulgaren (an der Wolga) gleiche Sprache redeten. Die
Bulgaren gelten für Nachkommen der Hunnen. Die Avaren (vor den Tukiu
oder Türken fliehend) hiessen früher Hunni (nach Paul. Diak.). Die Chazaren
zogen mit Heraklius (626 p. d.) gegen den Perserkönig Ghosroes. Das Land
der Uiguren, deren Ghniche oder Kaotsche genannter Zweig (745 p. d.) das
Reich der Tukui stürzte, eignete sich (nach den Chinesen) trefflich zur Seideo-
zucht (X. Jahrhdt.). Der westliche Zweig der (auf hohen Wagen fahrenden)
Kaotsche zerfiel in die Kuische oder Kui-sza (Nomaden-Uiguren) oder die
Kao tschang, die von den unterworfenen Kuischi bei deren Unabhängigkeit
besiegt wurden, aber nach dem Verfall des Reiches der Kuischi (Choiche)
durch Vertrag mit den Chinesen deren Vasallen wurden und sich dann Tschin-
giskhan ergaben. Die Usbeken heissen (bei den Arabern) Gos oder üus.
Doudai-Chan-Scheluu setzte sich (aus dem Hause Shushan) zuerst im Norden
fest (402 p. d.) in Calcha und Tarbagtai (im Kampfe mit den Toba). Die
Sbushaner wurden (508 p. d.) von den'Haohuiern (torbagtaischen Kalmückeu)
besiegt. Tscheluchu, Stifter des Hauses Shushan, stammte von den Hao-huie
(Hochwagener) oder Tuloe, die hohe Wagen gebrauchten , gleich den Arba iu
der Krimm (Hyacinth). Die Tulgaer, die (551 p. d.) die Tuloer besiegten,
vertrieben (553 p. d.) die Shushaner. Die (zum Unterschied von den Kon-
taischa- Kalmaken als weisse Kalmaken bezeichneten) Teleuten zogen zUID
Theil vom oberen Ob, wo sie unter den Kalmaken lebten, in's russische Gebiet,
wo sie bei Tomsk (unter den tschatischen Tataren) und im Kuznekischen an-
gesiedelt wurden. Im IX. Jahrhundert wurden die früher (759 p. d.) sieg-
reichen Uiguren besiegt von den Kirgisen, die (au der Angara und Seliog»;
durch den kleinen Altai von den Naiman (im Süden) getrennt und (wie <^e
Kem-Kemdjuten am Kern oder Jenisei) von Inal genannten Fürsten (^ie
Onrouss. Inal) beherrscht wurden. Many of the Negroes (in Jamaica) enter-
tain their native dispositions for a considerable time after their arrW**'
examples of which are often seen in the contempt of danger and enterpris*°6
spirit of the Koromantyns, the effeminaey of the Congoes, the eunning of *"e
Samboes and the mild , bnt high spirited despondency of the Eboes. **™
after they have resided a few years in the island their characters, from ifx*v
175
Eeieh des Batu (im westlichen Turkestan) Kiptschak genannt,
bei dessen Verfall sich die türkischen Staaten Kasan, Astra-
chan und Krimm bildeten. Die Chasaren oder Akatziren
zogen (vom Kaukasus) gegen die Sassaniden (unter Julian),
den Saroguren unterworfen (mit den Barsiliern).*) Mit den
tation, and external circumstances, are all formed in one common mould
(Reony). Ein vierfüssiges Thier, das der Blitz erschlagen, wird von den
Urjangkuten nicht gegessen. Die (wie die Saldschiut) mit den Niruu ver-
bündeten Taidschnit stammen von Dscherkeh Lingkum, Sohn des Kaidu-Ohan,
der sich njit Tadschin (Sohn des Dutum menen) am Onon niederliess. Nach
dem französischen Herald (1500 p d.) eroberte Gormond England für die
Sachsen (nach Inglns genannt) von den Briten.
*) Gegen die Petschenegen (mit Usen oder Knn am caspischen Meer
wohnend) bauten die Chasaren (VIII. Jahrhdt.) die Festung Sarkel. Durch
die (mit Usen verbundenen) Chasaren besiegt, vertrieben die Petschenegen
(oördlich von Bertasen) die .(den Chasaren unterworfenen) Ungarn und be-
setzten (900 p. d.) die Steppe zwischen Don und Donau (als Bessi oder Bit-
seiii in Ungarn siedelnd). Von den Petschenegen besiegt, verbinden sich die
Useu «der Kuss (am Dnejpr oder Uzu) mit den (verwandten) Rumänen. Die
(türkische) Sprache der Rumänen war gleich mit der der Useu und Petsche-
negen. Die Rumänen und Reste der Chasaren, Usen und Petschenegen heissen
(seit ^okai) Nogaier. Nach Verwüstung der Länder am Dnepr und Dniester
zogen die Rumänen nach Polen (XI. Jahrhdt.), bis (in Verbindung mit den
Russen) an der Ralka besiegt (wie die Mongolen) 1223 p. d Aus Sklaven
der FC umanen bildeten sich die Mamluken in Egypten. Im bydschower Kreise,
auf cler Herrschaft Ropidlno trifft man auf Erdwälle, die an die Bollwerke
der Agaren- Ringe erinnern (Schlesinger). La ville de Metz fut fondee (1825
ans a-vant Rome) par Asita (Alle de Noe) aide*e de ses neuveux (Vigneulle).
Medio matrici Rhenum accolunt, in quibus Tribocci natioue Germani, relicto
natarali solo Rhenoque trajecto, se posuerunt (Strabo). D'apres Cajot la ville
de Oi^odurum (Eau sacrle) ou Metz est Tun des plus anciens etablissements
celtiq^ties au-dela du Rhiu. Von Civilis besiegt, flüchteten die Römer nach
Diyoclurum (Mediomatricum oppidum). Procurator ßeynecii Augustoduni trans-
wti Mettis (Not. Imp.). Divodurum war Hauptstadt der Mediomatrices (Ptol.).
Metz, a e*te ie Siege des Rois d'Anstrasie. Alani ex montium adpellatione
cognominati (bis zum indischen Meer und Ganges) hiessen früher Massageten
(nach Amm.), gleicher Sitten mit den Hunnen. Der Rönig der Gantsai (Ant-
*ai oder Alan) wurde von* den Hiongnu getödtet (s. Neumaun). Als die
Tukiu (mit Topo verbündet) das Reich der Jeujen stürzten, zogen die Avaren
°der (nach Menander) Uvar (Uigur) westlich. Unter dem parthischeu Area-
len Arschag I. zogen (114 a. d.) die Bulgaren (unter Went) aus Norden
nach Wanant (mit Rars) und (V. Jahrhdt.) westlich zum Don und Dnjepr
(unter Herrschaft der Avaren). Durch den Einfall der Avaren aus dem süd-
Jfchen Ural vertrieben, kamen die finnischen Stämme (der Saroguren, Urogen,
Un°guren, Ruturguren, Uturguren u. s. w.) unter die Herrschaft der Akatziren
Q.Q<* zogen dann (als Bulgaren) an die Donau, den Avaren unterworfen, bis
8le (638 p. d.) unabhängig und (unter Rubrat) das bulgarische Reich stifteten,
Voii 'wo sein Sohn Ansparuch in das Land zwischen Donau und Siebenbürgen
Zo&* Nach Eroberung Moesiens nahmen die Bulgaren die Sprache der Slawen
an; Beim Aufstand der Chasaren zog ein Theil der Bulgaren an die Wolga,
ahr«nd die unter den Chasaren stehenden nordlich vom asowschen Meere
ohnen blieben (mit den Ugri oder Ungarn). Latini mille passus, Galli leucas,
. "t&ae parasangas et rastas universa Germania (s. Hier.). Isarnodurum (gallica
nßtia) ferrei ostii (s. Vit. S. Eugendi) in Burgund. Ambactus (bei Eunius),
8 t>iener (gallisch). Tegulae apud Gallos didoron dictae a longitudiue duo-
*** palmarum (Plin.), wie (griech.) rsrfjdScJ^ov und Ttsvxd^wqov (Mauer-
176
Muselmännern (VIIL Jahrhdt.) kämpfend, unterwarfen die
Chasaren (IX. Jahrhdt.) Ta.urien (das von den Mongolen be-
siegt). Neben den Aimak (in der Landschaft Dschölgei Herat)
Messen die Hesareli*) (mit den Demschidi, Firuskuhi und
steine), während Dorn (cornisch), Hand (s. Holtzmann). Berchter von Meran
(Hildebrand's Grossvater) war berühmt als Meister in der Kunst des Messer-
werfens, worin Wolfdieterich unterrichtet wurde; /udra^is, TtdXrov r< etöos
(gallisch), als Messer (s. Holtzmann). Vernemetum (gallica liugua) fanum iugens
(Ven. Fort.). Ogmius (HpaxXijs 6 Xoyog) von (goth.) ahma (Xoyos). Nach
den Irländern war Ogma, Elathani fllius, Erfinder der Schrift (des Ogham).
Rumex genus teli, simile spari gallici (Festus), als Speer.
*) Die im Westen Pashtum, im Osten Pakhtum genannten Afghanen
führen (als Patau) auf (Herodot's) üdxross, oder (indisch) Pahlu (wie im
Sanscrit Bäkhdi, der Zendname Bactriens, gleichfalls in Bahli verwandelt
wird). Gleich den Paktyern (neben den Sarangiern) waren Utier, Parikanier
(in der Wüste nach Gedrosien) und Mykier (Mekran's) oder Maker gerüstet
(im Heere des Xerxes). Die persisch abgestammten Sagartier oder (in der
Inschrift) Asagarta hatten halb persische , halb paktyische Rüstung (an der
Ostgrenze Persiens in die grosse Wüste hinein wohnend), sprachen aber
persisch (s. Lassen). Die Darada grenzte an Paktyika (wo Scylax die Be-
schulung des Indus begann) und Kaspatyros. Paktyika findet sich als Grenz-
land Armeniens. Die Puriali genannten Bewohner von Chitrat sprachen die
Pureh-Sprache. Von den Stämmen der Kafir wurden die Kamoje (Kamboja)
aus Kandahar vertrieben von den Hilar, Silar und Kamoze. Die alte Hei-
math der Kamboja (Kamoje oder Kamusi) war Gandhara (durch Pferde be-
rühmt, als Aspasier). Nachdem Tiberius (15 a. d.) den Vindelikern eine See-
schlacht (bei Lindau oder Beceptaculum Tiberii) geliefert, wurde (14 a. d.)
die Provinz Rätia (nach völliger Besiegung der Gebirgsvolker) geschaffen.
während die vom Bodensee nordöstlich gelegenen Gegenden bis an die Wer-
tach und den Lech nach Augsburg (Augusta Vindelicorum) lange die Be-
nennung Vindelizien und die Bewohner Yindeliker behielten (Rapp). Auf der
Stelle von Damasia (die Akropolis der Licatier) wurde von den Römern
(13 a. d.) die Golonie Augusta Vindelicorum gegründet (Schönchen). Die
Turkolani wohnten früher in Laghman^ jetzt in Baghawar (Bajour), wo die
unterworfenen Bewohner auch Hindki heissen, ebenso die unter den Moniud
auf der Nordseite des Blasses am 'Ufer. Im Gegensatz zu den Spin-Kafti
heissen die Schwarzen Tor (Siaposh). Die Kafir verehren die Götter Jamrai
(Jamaraja) und Doghum. Das Nagar-Land gehört den Darada (Shinagi), daf
Thal von Husara meist den Bhöta. Alexandria im indischen Kaukasus
wurde im Lande der Paropamisaden oder von (auf dem Wege von Arachosiei
nach Bactrien getroffenen) Indiern gegründet. Die Afghanen unterscheiden di«
Spin-Kafir, als in weisse Baumwolle gekleidet, von den Tor-Kaflr in schwarz»
(Tor) Kleidung, als Sijah-posh oder Schwarzröcke. Die Gandarier, als in
disches Volk (bei Hekatäus), stehen (als Gadara) den Hidhu (Indus- Au
wohnern) gegenüber, in der Keilinschrift des Darius. Unter den nach Mo»
hamed von Ghazna, der die Herrschaft der indischen Raja .in Lamglfti
stürzte, kamen die Afghanen aus dem jetzt von Hazarah und Aimak ein
genommenen Lande nach Osten, während die Eingeborenen in die Berge flöhe i
(als Kafir). Aus Garra und Nushky (in der Wüste der Baluchen) nach Ostei
getrieben, besetzten (1300 p. d.) die Jusufzei (von Sawad) Kabul und wurde1
dann nach Peschawar (mit den Afghanenstamm der Dilazak) verdrängt. D*
von den Ufern des Kurum nach Tirhai gezogenen Shalmani wurden durcl
die Jusufzei von Hashtnagar am Kabul vertrieben. Am Schuturgunduf-P&s
(an der Quelle des Kurum) soll die Arche Noah's stehen geblieben sein. I>a
Nordende der Kette (mit dem Tachti Soliman) schliesst der Safud- oJe
Sefid-Kuh (Weisser Berg oder Spinghur) das Becken Kabuls im Süden. D\
Kafir (Spin und Tor) heissen Safi. Die Afghanen verbreiteten sich zur 7>ei
177
Teimeni oder Timuri) Berber (bei den Persern). Bei den
Kriegen gegen Armenus (Kaiser Romanus) beriefen die Ungarn
musulmanische Kaufleute aus Khazarien*) undAlanien (nach
Muhamed's von Ghazna über Ghor (Kohistan) hinaus nach Osten (Dorn) XII.
Jahrhundert. Das wandernde Hirtenvolk der Ghori kam von dem Turnuk
(1450 p. d.) nach Peschawar (unter den übrigen Afghanen wohnend) zur Zeit
Baber's and trieb die Dilazak über den Indus. Die Gebiete der Durani
(zwischen Herat und Kandahar) sind alte Paropamisadensitze. Die Tajik ge-
nannten Kohistani Kabuls' (unter Kowanin betitelter Fürsten), die persisch
verstehen (unter sich Pashai redend), sind Ueberbleibsel der alten Bevölkerung
des Paropamisadenlandes (s. Lassen). Die Saß genannten Bewohner von Dara
Nor sprechen ihre alte Sprache (Kohistani genannt). Gaoidh ist diabetische
Entwickelung aus vind (s. Zeus) oder ventus (Kymr. gwynt).
*) Ausser den sieben Stämmen der Kumanen vereinigten sich drei Stämme
der Gabaren (Const. Porph.) mit den Ungarn, deren 108 Familien die sieben
Stamme bildeten. Die feie die Alänus sach das (Frl. Ml.) die mac triegen
wol der Alp (Suochenw.) Elbe triegent. Si sprechent du sist ein rehter alf,
sagt H Utebrand zu Dietrich von Bern. Im gälischen Gedicht (XI. Jahrhdt.)
ist Isiocon Vater des Albanus und Britus (s. Leo). Britus (Sohn des Isiocon)
vertrieb seinen älteren Bruder Albanus, der dann Albanien (Alba) besetzte
(b. O'Connor). Nach Nennius ist Hisicio Vater des Alamannus und Brutus.
Escio (Hisicio) oder Isco (Bruder des Ingo und Hermio) hat vier Söhne,
Francus, Romanus, Alamannus und Britus (s. Grimm). Perkun (slaw.) wird
Perkuuas (bei Lith.) und Pehrkons (bei Letten), Perkunos (bei Preussen) und
Fairgnns (bei Gothen) , Prija (slaw.), Freya (als Wanadis), Ziwa (slaw.), Sif
(skand.), Tur (slaw.) Tyr (skand.). Die Kelten glauben an die Dusy, die
Slawen an die Djory (s. Schaffarick). Die Skandinavier feierten den weisen
Held Kwasir der Wanen. Ein Bezirk in Serbien (zwischen Ibar und Drina)
heisst (bei den Illyriern) alte Walachier (von den Skordiskern). Die Samojeden
am Onega-See werden von Lasar als Kannibalen beschrieben (XIV. Jahrhdt.).
Mit Basilius (Nachfolger Michaels) ging das byzantinische Kaiserthum an die
Slawen über (nach Hamza Isf.) aus Macedonien. Bei armenischer Herkunft
galt Basilius (als Arsacide) für Nachkommen Alexander M. Die slawischen
Worte des Gothischen finden sich bereits in der Bibelübersetzung des Ulfilas.
Der Kern der Wessen im bieloserskischen Gebiete (bei Nestor) konnte (nach
Schlözer) schon in Vas (bei Jornand.) und in den Wiltzi (bei Ad. Br.) liegen
[Basko bei Saxo). Die Sprache der Tschuden im bieloserskischen Kreise heisst
Luudin (Ljüdin) Kieli (Sprache der Luudi [Letten]). Apud hos generali
nomine rex appellatur Hendinos (goth. Kindins oder fjye/ucov), et ritu veteri
Potestate deposita removetur, si sub eo fortuna titulaverit belli, vel segetum
copiam negaverit terra (ut solent Aegyptii). Nam sacerdos apud Burgundios
onurimn maximus vocatur Sinistus (goth. sinista oder Ttgeoßvrepog), et est
Perpetuus, obnoxius discriminibus nullis, ut reges (Amm. Marc). Burgun-
dioranj quoqtre, novorum hbstium novum nomen (Orosius). Ad frontem Fri-
Sonnm} patria quae dicitur Francia Rhinensis, quae antiquitus Gallia Belgitia.
^tobrites dicitur (Geogr. Rav.). Item juxta praelatam Galliam Belgicam Alo-
°r°ges (Asobriges) ponitur patria, quae dicitur Burgundia. Burgundiones unter
!|e.n Vindili (bei Plin.). Helge besiegte den wendischen König Skalk. Die
J:onigin Olufa (im Wagerlande) führte Waffen, Mannskleider tragend. Neben
qSta<*t (als Steinbild mit Kreuz) wurde (bei Pleskow) der Gott Kors (mit
J^Wert und Feuerstrahl, auf Schlangen stehend) verehrt (Wanderer) 1590 p. d.
£e.b«n Perun erhielt der Gott Kors (in Kiew) Menschenopfer zu Wolodomir's
p61' (.Saturn oder Kronos]. Cerceti montes oder nördliche Wand des oberen
f?a*iosthals. Primus rex Scythiae fuit Magog fllius Japhet et gens illa a
äfcog rege vocata est Moger (der Magyaren). Die Sachsen heissen (bei den
rötagnern) Saozons (der Suessonen in Soissons). Die an der Eroberung
üSlands unter Wilhelm Conq. Theil nehmenden Bretagner wurden nach der
Bastian, Ethnologische Forschungen. 1*
178 •
Masudi) 932 p. d. Die beim Einfall in Griechenland zurück-
bleibenden Magyaren vergassen ihre Heimath , als dumme
Magyaren oder Sabomogenen (Anonym.). Prichard findet mon-
golische Köpfe*) in Britannien und Irland. Im Bürger-
Empörung des Grafen von Norfolk vertrieben. Ptolemäos führt Menapier Li
Sarmatia asiatica auf. Die Bretagner (nnter Conan II.) hatten zehn oder meti.:
Frauen (nach Wilhelm von Poitiers).
*) In Baden und Oestreich gefundene Schädel gleichen denen der Nege:
(nach Serres), solche am Rhein und der Donau denen der Caraiben oder d»x
Indianern von Chili und Peru. Nach Bodicho gleichen die Bas-Bretoner dei
Kabylen. Yonng findet Aehnlichkeit zwischen den Hochschotten und den
Bergbewohnern der Pyrenäen. Massy findet chinesische Nasen am See A11<li
(in Connaught). On tronve dans les especes differentes des eränes presqu-
semblables (Jacquinot). Rufus iste ingnavns, rief der Mönch von St. Gallen
(IX. Jahrhdt), bei Verbergung des rothen Haares. Blonde Haare finden siel
unter den Kindern bei Sainte-ßrieuc. Belloquet a remarque parmi les enfan
(des Basques) beaueoup des tetes blondes (qui brunissent avec le teraps'
<pQaxToi oder <P(>ayxoi, als ykvoi Kßlrixov vneq Prjvoi> (bei Libanius). O
a retire des tumulus de Welton Hill, de Stoney Littleton, de Caedegai etc. e>
Angleterre, des eränes deprimees de differentes manieres, et ceux de Lozerr«
et de Villy en Faucigny ont subi la deformation annulaire (s. Belloguet). Le
habitants du pays d'Anvers et ceux de Bruxelles ont la tete ronde, ä caus
de la compression e'gale, qu'y fönt les nourrices (suivant Andry). Le coutano
generale des Beiges du XVI siecle, ainsi que des Flamands du XV111 etait cl
serrer les c6te*s de la tete de leurs enfants de mauiere ä la faire allonge:
On trouve des tetes entouräes d'nne depression circulaire dans la Haute Noi
mandie et en Poitou; cette province fournit encore de bilobees, ainsi que de
fronte aplatis comme en Bourguignon et dans le Languedoc etc. Oblonge
calvariae formam quam maximam olim studuisse dieuntur .(in Hamburg".
Manche Verlängerungen der Schädel in britischen Gräbern wurden für posthuoo
erklärt, in Folge des Druckes (s. Davis). Le point de däpart (suivant Frer«
der in Intervallen von 233 Jahren infantia, pueritia, adolesceutia, Juvental
virilitas, feeunditas und matnritas unterscheidet) peut dater de l'an 500 p. cL
epoque, au les Frances ont quitte* la vie vagabonde, acquis une orgaiiisatk*
stable et em brasse le christianisme (feeunditas en 6me periode depuis Loai
XIV). Le eräne se releve par degre's de lV'tat de depression de ses partie
antlro-supärieures et s'avance vers la perpendiculaire faciale (meint Frere\
Auf der Versammlung der heidnischen Sachsen zu Marklo (an der Wesel
drohte der Priester Liafwin mit einem Augriff Karl M. Ces deux caractere*
la longueur de la tete et la saillie du nez sont quelquefois pousses jnsqu*
l'exageration (sur les medailles gauloises). Les visages remarquablement loDg
ä Metz sont tout ä fait arrondis ä Lyon, oü ne domiuaient plus les verkable
tetes gauloises (sur les bas-reiiefs des deesses Maires). Les figures des dien
romains Hercule, Mercure, Neptune etc. s'allongent au contraire d'une manier
frappante en se rapportant du nord (s. Belloguet). Nach Strabo hiess de
lykische Xauthus früher ElQßrjs, und Zirba bedeutet rothgelb (im Arab. um.
Phon.). Di- Sigßoi stehen neben den Tovaxot in derSarm asiat. (Pt.). Forsdere»
liudi (Geogr. Bav), als Drewljane oder Waldleute. Manapier im Süden vo
Dublin (nach PtoL). Die Brüsseler wünschten die Schädel oblongiora caeter'
(nach Vesale). Oblongos formosiores esse die Gesichter, meinten die Franzoso
von Aujou (Bodin). Am Hofe Malcoliu's 111. wurde die blonde Farbe t>«
sungen (buidhe oder yellow). Macha mit blonden Locken (als irischer Fürs»«
Die Firbolg heissen Gal n-grinn (helle Fremde), als Cionflnnan (Blondköpfe
Als blond wurde König Fiachad (in Irland) Kenfinnan genannt (nach Keatiiig
Moke designe „nations semi-galliquesu la race anterieure aux BeJges et <ji
avait pour e'le'ment prineipal des tribus ä cheveux noirs (comme le celtim*
en Cornouailles et dans l'oue&t de l'Irlande).
179
kriege *) besiegt, Hess sich der chazarische Stamm der Kabaroi
bei clen Türken (Ungarn) nieder (als Herrschergeschlecht),
a**) Afflüitas linguae Hungaricae com unguis Finnicae originis (Gyarmathi).
Nach Sajnovicz kann ein Hu n gar sich bei den Finnen nicht verständlich machen.
Die (türkisch redenden) Baschkiren gleichen (nach Rubre quis) in Sprache den
Ung&x-ii. Homo adraodum pnlcher, faciem habet rnbicnndam atque candidam,
oculos magnos, nasnm pulchrum, wird Knblaikhan von Marco Polo beschrieben.
Rubra quis bemerkt die Aehnlichkeit ßatn's im frischen Teint mit Jean de
Beaumont. Tchihatchef fand rothliche Individuen nnter den Tnrkomanen
Klein -Asiens. Almus erat facie decorus sed niger et nigros habebat oculos,
sed magnos, statara longus et gracilis (Bela). Les Lezghis, les Karatchai, les
Dongours (ainsi que les Ourouspie* et les Bisinghi) sont reconnus ponr des-
cendre des Magyars (suivant de Besse). Die Avaren (Slawen) besetzten (nach
Nicolas) znr Zeit des Mauritius (589 p. d.) oder die Slawen (s. Const. Porph.)
nach der Pest unter Copronymos (746 p. d.) die (slawisirten) Provinzen
Griechenlands (als Slavinia terra) und bewahrten die Herrschaft (ausser zwei
siegreichen Erhebungen 783 p. d. und 807 p. d.), bis die byzantinischen Kaiser
(die nur die Rüstenstädte Patras, Monembasia, Maina u. s. w.) wieder ihre
Macht (846 p d.) geltend machten, ausser über die Slawen des Taygetes, der
Milenger und Ezeriten, die nur zu Tribut gezwungen wurden. Die bulgarische
Eroberung des Peloponnes durch Samuel (Konig der Bulgaren und Slawen)
nnd <J68 Westens (978 p. d.) wurde durch Basilius II. beendet. Bei Ankunft
der tranken (XIII. Jahrhdt.) trugen der Taygetes und die Halbinsel Maina
den Namen der Slawen, die dort verweilten (bis XV. Jahrhdt.). Pricbard be-
trachtet die Mainoten als einen gemischten Stamm. Nach Constant. erhielten
sich Oriechen (reinen Blutes) in Maina. Const. Porph. parle d'un grand per-
sona age de sa cour, tres-vain de son origine p&oponäsienne , mais dont la
flgnre, avait tont le caractere slave {•o&laßcofi&vr}). Die alten Kirgisen täto-
wirten. Die Hunnen entstellten ihr Gesicht durch Narben. Bodin avait
remÄrque* (des le XVI siecle) la ressemblance de quelques-uns des Normannes
(franeais) avec leur cousins de Scandinavie» Des Montagnards du Jura, seuls
dans l'ancien royaume des Burgundes, approchent encore par leur haute et
forte stature des ge*ants de sept pieds (Sid. Ap.). On reconnait encore le
tyP0 ecandinave, ä la taille haute et svelte, aux cheveux d'un blond p&le,
aux yeux gris au bleus, le visage long, la tournure degage* d'une partie des
Norpaands du Calvados, greffes peut-ötre sur les Saxons du Litus saxonicum
** 1 Ottinga saxonica (Belloguet). La beaute* toute particuliere des Artesiennes
es* coranue (Belloguet). Le metis n'est pas une r£sultante moyenne des deux
producteurs mais une re*sultante inegale dans laquelle preMominent toujours
les o^racteres de la race supfoieure, au moral comme au physique (s. Belloguet).
L* ^>eaute* particuliere de la colonie scandinave du Hassli (et celle de l'Entle-
bucti) a toujours e*te* remarqule parmi les autres montagnards de l'Oberland
7ftrc|oi8 (s. Belloguet). Son langage a conserve' beaucoup des termes sue*dois
("apres Geijer). Civitas principalis Suitensium quae se a Suecis sive Gothis
"•y^niase fatetnr (Loccenius). In seinen Botschaften an die Schweizer er-
™J?* Gustav Adolf ihrer schwedischen Herkunft (wie Gustav Wasa). üne
jiadition commune aux habitants de l'Ober-Hassli et du canton de Schwitz
e8 f^it sortir les ans et les autres de la Suede et de TOst-Frise, oü les Nor-
?"^is s'^taient ftablis IX siecle. Das Ost-Friesenlied rühmt die Grösse und
Schöhnheit, hoch und roth, wie die Russen (bei Ibn Fozlan), gleich den Nor-
"^T^en (bei Ermold Nig.), quales nnnquan» antea .in gente Francorum visi
uussent, in pulchritudine videlicet et proceritate corporum (Ann. Fuld.). Nach
®T Olaf Trygvaesson-Saga ziehen die Normannen den Rhein aufwärts bis
^0*tns (in Colonien). Die Söhne des Ragnar Lodbroek dringen bis Wiflis-
up^ (Avenche) vor. Les handes normandies avaient (882 p. d.) pour principal
™PMie en France une fortresse de Haslach ou Haslou pres de la Meuse
\*- **ouquet). Die Römer besiegten die Caledonier unter Galgacus.
12*
180
worauf »ich beide Sprachen mischten (Const. Porph). Aus
den Samaniden, die (mit Erhebung der Buyiden*) oderDile-
miten in Mazenderan) auf Ehorassan und Transoxiana be-
*) Der türkische Sklave Alptegin, vom Samaniden Abdulmelek als Gou-
verneur in Khorasan eingesetzt, flüchtete (als Mansur, Nachfolger des Abdul-
melek, ihn absetzen wollte) mit seinen Anhängern oder (türkischen) Mam-
lncken (s. Price) nach Ghazni (an den Soli man -Bergen) , wo er sich mit den
Afghanen festsetzte. Sein Sohn Isakh wnrde (975 p. d.) von Mansnr Samani
(in Bokhara) als Gouverneur von Ghazni (mit dem Sklaven Sebektegin, als
Verwalter) eingesetzt, und bei dem Tode Isakh's (977 p. d.) herrschte Se-
bektegin (s. Ferishta), dem sich (nach Besiegung des Raja Jeipal von Labore}
die Afghanen und (tatarischen) Khiljis unterwarfen. Der Samanide Nob in
Bokhara (?on Bogra-Chan, Fürst der Hoeike-Tataren bedrängt) rief (gegen
die mit dem Empörer Faik verbundenen Dilemiten) Sebektegin zu Hälfe
und wurde (als siegreich) in seiner Statthalterschaft bestätigt, wo sich sein
Sohn Mahmud unabhängig machte, als Elik-Chan (Nachfolger des Bogra-Chan)
unter den Hoeikhe) das Reich der Samaniden in Bokhara beendete (995 p. d.).
Unter den Hiongnu wurden die unter den Persiern in Transoxiana Ansäs-
sigen wegen ihrer Veränderung weisse Hunnen genannt (s. Elphintone).
Catiba, Gouverneur von Khorassan, kreuzte den Oxus (bis Htsar) und hatte
(713 p. d.) seine Herrschaft (über Samarcand -Bokhara) bis zum Jaxartes aus-
gedehnt (mit Rharizm). Tahir (Gouverneur von Khorassan) machte sich vom
Khalifen Mamun (Sohn des Haru Alraschid) unabhängig (820 p. d.). Die Herr-
schaft der Tahiriden wurde (unter Yacub aus Sostan) durch die Soforiden
(872 p. d.) gestürzt, und Omar (Bruder des Yacub) wurde von den Samaniden
(903 p. d.) besiegt. Die Söhne Samani's (aus Bockhara oder Balk) erhielten
(vom Khalif Mamun) Statthalterschaften jenseits des Oxus und im Berat.
Ihre Herrschaft in Transoxiana dauerte unter den Tahiriten fort, und mit
dem Tode des Yacub kreuzten die Samaniden den Oxus, um Omar gefangen
zu nehmen und sein Reich im Namen des Khalifen zu regieren, bis durch
die Dilemiten (vom Fischer Buya am Caspi in Mazenderan stammend) be-
schränkt. Mahmud von Ghazni (nach Indien zurückkehrend) warf den Einfall
des Elik-Chan der Hoeikhe (mit Kadr Chan von Khotan) zurück (1006)-
Nach Besiegung des aufrührerischen Türkenstammes Seijaks (1027) entriss
Mahmud Persien dem dort herrschenden Zweig der Dilemiten. Der Stifter
der Seldjuck war nach dem linken Ufer des Jaxartes (bei Jaund) ausgewandert,
und seine Söhne dienten Mahmud von Ghazni in Khorassan (und Transoxiana).
Die (1031) in Khorassan einfallenden Seldjukken besiegten (unter Toghral
Bey) Masaud (1039 p. d.) und trieben die Dynastie von Ghazni nach Indien
(1040 p. d.). Als nach der Krönung Toghrul Beys, (1041 p. d.) in Nishapnr,
die Seljuken nach Westen zogen, besetzte Modud (Masaud's Sohn) Ghazni,
das (1152) durch die afghanischen Fürsten von Ghor (Ala-uddin) zerstört
wurde (seit Behnam den Seljukken tributpflichtig). Alziz, der aufständische
Gouverneur von Kharizm, wird durch den Tatarenstamm Khitan (von den
Chinesen vertrieben) gegen Sanjar (Sultan der Seljukken) unterstützt (in
Gründung des Königreiches von Kharizim). Die von den Khitan vertriebenen
Euzen (Uzen oder Gazi) oder Türken von Kiptchak (Turkmannen) besiegte
Sangar, Sultan der Seljukken, (1153 p. d.) und eroberte Ghazni. Nach Be*-
siegung ihres in Bamian (am Oxus östlich von Balkh) herrschenden Onkels*
erobert Gheias-uddin Ghori (Neffe des Ala-uddin) Ghazni. Der Fürst von
Kharizm erobert (1215) Ghazni und stürzt das Reich von Ghor. On dona«
le nom de Laiches (Laitisses) ou Le*tices (les ämes des petits enfans, morts
sans avoir recus le bapteme) ä de petits animaux d'un blaocheur e*clatante
(l'hermine ou I^tice) en Normandie. Les Romains ayant donne* aux peupl*s
de la Päninsule bretonne le nom de Leti, ä cause de l'aualogie du mot, les
Brltons adopterent l'hermine pour symbole (cf. Roujoux). Oestlich von den
Markomannen wohnen neben Sarmaten (und Sueven) die Quadi (als Gothen).
181
schrünkt blieben, entsprang die Dynastie von Ghazni. Die
(uoaiadisirenden) Kirgisen (auf der Hochebene Pamer) leben
in Filzjurten*; oder Khirgah (wie die Turkmanen). Die
***) Die Schriftzüge im Schau gm i (wo der König aus der Rasse der Ch«
»der Schaka ist) sind dieselben, als im Tukolo (nach dem Tathungsiyuki).
Im Luugtschi (Drachensee) in Ta-Thsungling ist die grösste Höhe der Insel
?on Tschinpu (Jambudwipa). Durch die Beschwörungsformeln der Brahmanen,
lie sein Sohn in Utschang (Jellalabad) erlernt, bannte der König ton Han-
pan-to (Kie pan tho) den Drachen (am See des Po-meng) nach dem Gebirge
rhsnxigling (232 p. d.). Nach der Flucht des Amursana nach Tobolsk und
mit Ausrottung der Dsungaren macht, sowie Unterwerfung von Ili musste (zur
Unterwerfung der Dynasten der lloeihei oder Turkstämme im Süden des
Thianschan) auch Yarkand, Kaschgar und Uschi (sowie die sonst seit Galdan
Tseren den Dsungaren unterworfenen Herrschaften) besetzt werden. Westlich
von Kaschgar wohnen die Purut-Ertchiyen oder (nach Amiot) Antchiien oder
Andidjan (s. Tschao-hoei) Als Nachkommen der Akshab (Schüler des Pro-
pheten) führen die Landesfürsten in Ost-Turkestan den Titel Khadja (Ge-
lehrter oder Meister). Nachdem Modo-Schanjui (der Chunnu) das Ohanat
Dun-chu unterworfen hatte, besiegte er die Jueitchi. Die über den Oxus
nach Khorassan wandernden Stämme türkischer Rasse zogen (während der
Herrschaft türkischer Fürsten aus dem Haus der Seldjuk in Roum oder Klein-
Asien, Iran, Kerman und Aleppo) nach Südwest. Die Türken in Mawaral-
nahar kämpften (unter Afrasiab) mit den persischen Kaianiern (nach Mirk-
hond). Die als Sacae oder Scythen bekannten Nomaden waren (nach den
Chinesen) verschiedenen Stammes (ond feindlich) mit den Hiongnu und dem
türkischen Stamme (s. Prichard). Unter Bahram-jour fiel der Khakhan der
Türken in Persien ein (417 p. d.), ebenso unter Hormuzd. Die Saracenen
(nach Eroberung Persiens) vertrieben aus Khorassan und Kh'ovarezm die Türken,
über welche die Khalifen herrschten, und dann die Nachkommen Samani's
ta Bockhara (997 p. d.). Der türkische Sklavensohn Mahmud gründete in
Ghazni ein afghanisches Reich. Die Seldjuken, die (nach Überschreitung
des Oxqs durch die Türken) bei Samarkand und Bokhara siedelten, eroberten
(1034 p. d.) Khorassan. Ausser in Ost-Turkestan (in Khovarezm und Ma-
*aralnahar) zerfiel das Reich der Thukiu unter Thumen in West-Turkestan,
yon den Hoihe oder östlichen Türken (von denen die Seldjuk stammten) ge-
kürzt. Die (kriegerischen) Bakhtiari, die das Tiefland Arabistan (im per-
sischen Laristan) besetzen, zerfallen in Haft-Leng und Sschachar-Leng. Ca-
8*W (Gasaki) heisst (in Russland) nicht nur ein ganzes Volk, das sich auf
^e gewisse Zeit für Sold zum Kriege dingen lässt, sondern auch Privat-
leute, die bei Edelleuten in Dienst treten (s. Stackeiberg). Gasae (Casa,
Haus) wird (bei Cassiodor) für Landgut gebraucht (der Casati oder Köthner).
D« Tarchan (bei den Türken im Ektag) oder erster Minister bei den Bul-
garen erscheint (bei Menander) als der erste BoXiag (Zeuss). Der Avaren-
färst machte auf die Würde des Chaganus bei den Hunnen Anspruch (s.
Einhardt). Die Herrscher zweiten Ranges heissen Tudun. +Tov8ovvoi, oi
^onoxri^rjyai Ttapa Tovpxois St. m.). Der Chakanus ChasaroTum war (nach
]*n Haukai) höchster Titel. Bei den Chasaren findet sich Toudounos als
Titel (bei Theophanes). Der Tanschu (Kaiser der Hiongnu) verehrte die Sonne.
j^e Slawen waren seit Gründung des Reiches (680 p. d.) von den Bulgaren
beherrscht, aber manche versahen die höchsten Aemter. Bei dem Schmause
j}e? bulgarischen Königs Krumus (811) werden slawische Grosse erwähnt (s.
kdwffarick), wie römische Convivae bei den Franken. Ubeidallah. Statthalter
*on Khorassan, überschritt den Oxus (676 p. d.), Samarkand erobernd (unter
jjem Khalifen Maawya (880 p. d.). Als Hosein (bei Kerbeiah) vom brennenden
Qrst getrieben, dem Euphrat zueilte, um Wasser zu schöpfen, verwundete
lön ein Pfeil an dem Munde (s. Flügel), f 680 p. d. (unter Gazid). ' Die
~T*n sandten ein Heer in das slawische Land Berzilia (in Maeedonien
182
pontisch-caspischen Steppen (des Kiptschak*) oder Descbt-
Kiptschak) neissen (bei Plan Carpin) Kumanien. Die Tuckeh
leben auf dem Gebiete Chi was **) und fltLchten (bei Streit mit
oder Thessalien), um von dort Ansiedler nach Bulgarien zu holen (774 p. d.).
Die Kuturguren und Utnrgnren sind (nach Procop.) die alten Kimmerier
(die Gothen verdrängend). Die (nicht nomadischen) Ephthaliten sind (allein
von den Hannen) weiss und an den Augen nicht entstellt (nach Procop.).
*) Scherefedin nennt die feste Stadt Kaptschak im Königreich Katlan (in
Badakshan). Bei den türkischen Usbeken im hochtatarischen Tief laude findet
sich der Name Kiptschak oder Kangli-Kiptschak zur Bezeichnung eines Haupt-
Stammes in der Herrschaft von Bochara und Ghiwa (nach Muraview). Kapt-
schak bedeutet (im Türkischen) im hohlen Baume (nach David). Die Jakuten
haben (nach Strahlenberg) früher in Tangut gewohnt und bildeten (nach Is-
brand Ides) ein Volk mit den Buraeten. Die Jakuten opferten bei Feuer
dem Himmel (nach Isbrand Ides) , die Götter Arteugon , Schugo-teugon und
Tangara verehrend. Afghan est une corruption d'Ashgan ou Arsacides, dont
Gheys (Gheys-Patan , le pere des Afghans) est la coutraction (s. Gubioeau).
Patan (Poushtou) est le mot Parthe (Parthan). Petny-ou-Mety (Als de Patau)
est un double nom, ou l'on retrouve le pendant de l'expressiou offlcielle
ache'me'nide : „les Perses et les Medes* , modifle'e au temps des Arsaces „les
Parthes et les Medes". On dit de meme (pour deflnir la population de Uran)
„Turks ou Tat" , les Turks et les Tadjyks (s. Gobineau). Das aus dem Ta-
tarischen genommene Wort Ulan (nach der Tatarka oder Czapki) wurde von
den Polen für ihre im XVI. Jahrhundert begründete Reiterei verwandt. Baltas
(lith.) oder (slaw.) bjel (bard oder albus im Albanesischen), im Gothischen
Balthae (und Bardi oder Longobarden). Die Einwohner bei Tara (am Irtish)
werden von den Stepnije (oder Steppennachbarn südlich von der Schisch-
Mündung) Turali oder Turalinzi genannt (als festen Sitzes), von dem tatarischen
Wort Tura oder beständige Wohnung (s. Fischer). Auch die Kalmyken nennen
eine Stadt Tura. Bei den tobolskischen und kasanischen Tataren heisst jßine
Stadt Kalah (mit tschadischem Wort). Auch die Woten und Syrjänen nennen
eine Stadt Kar oder Karra (Kar oder Stadt im Hebräischen). Nach Cbardiu
heisst Ti/lis (bei den Georgiern) Kala (Fischer). Gonstantin führte den Titel
Patricier, als Höchster, für alle Glieder der kaiserlichen Familie ein (auch
ohne temporäres Amt). Später wurde er den höchsten Würdenträgern des
Reiches gegeben und seit Zena wurden die dafür fähigen Aemter specialisirt.
Sese unis Suevis concedere, quibus ne dii quidem immortales pares esse
possint, riefen die Tenchterer und Usipeten Caesar zu. La seconde (scythiqoe)
Dynastie (des Parthes) n'e'tait arsacide que par alliance (la mere d'Artaban III»
son fondateur, appartenant ä la race d'Ashek;. Geata quem Getan) Jana
dudum pagani pro deo venerabantur (bei den Angeln), als Vater des Odin,
der (in der Edda) Gauti (inventor, sagax) heisst. Die arintzischen Tataren
(bei Grasnojahr) schickten an die Russen (als Zeichen der Unterwürfigkeit)
einen Pfeil, schwarzen Fuchs und rothe Erde [ähnlich den scythischen Sym-
bolen für Darjps]. Die wilde Ente heisst Germano im Italienischen (tt.
Müller). Die Ortschaft Germanicum lag in Rhaetien. Geer, als gaesum.
**) Die Yamut sind theils von Ghiwa, theils von Persien abhängig. The
Gochlans being deflned by their own weakness and the dread of their enemies,
to a particular and limited ränge of country, have acquired more settled habits
(establishing small Settlements on the skirts of the hüls). The Yamoots bare
Something of the same sort and even the Tuckeh occupy almost constantly
the ruins of the old and deserted towns on the Attock, pltching their tents
among them, but the bulk of all the tribes keep the open piain constantly
(Fräser). Die Mongolen (Sok oder Sokbo am Kukunoor) heissen (in Tibet)
Khor oder Hör. Die Hör oder Yarkand genannten Handelsleute werden (von
Changring Jing in Gertope) als röthlich-blond beschrieben (s. Moorcroft). In
Ladakh (der Sacarum regio entsprechend) wohnen (nach Ptplem.) die Bvka*
183
dem Staate) zu den Kurden. Von Bahram-gur überwunden, be-
siegten die Nephthaliten (weissen Hunnen oder Abdela) oder
Ephthaliten (türkische Tchhyle oder Hayateleh)*) bei Gorgo
oder Balten (Balti) unter dem Imaus. Die Stopa-Grnppe bei Jellalabad
bildet die Ruinen Meng-kie-lis, Hauptstadt des Königreichs Utchong oder
Udyana, von wo die Tibeter (nach Ssanang Ssetsen) die buddhistischen Sans-
crit-Texte und Muster ihrer Tempelbauten erhielten. Die Münzen der Stnpa
auf der Westseite des Indus (bis Backtrien, Klein-Tibet nnd Khotan) zeigen
die Erbauung zwischen 200 a. d. bis 600 p. d. Der vor den Turk in das
Gebirgsland Suisiun geflüchtete König der Ta-Wan erhielt den chinesischen
Titel Toutou oder Friedensrichter (unter den Thang). Die Könige des öst-
lichen Tsao (mit einem Tempel des Gottes Tesi, der bis zum Westmeer an-
gebetet wird) und der Asi erbaten (752 p. d.) chinesische Hülfe gegen die
Tacbi in schwarzer Kleidung. Das von Khangkiu (mit Khang oder Samar-
kand als Hauptstadt) abhängige Königreich An wird von Re*musat mit Asi
identifleirt. Auf der "nördlichen Palastwand in Ho (am Sogd-Fluss) waren die
Bilder chinesischer Kaiser, auf der westlichen die der Fulin (Byzanz) abge-
bildet (Matuanlin). Die Dardi (bei Strabo) oder Daradae (dSgaSgai), als
Gebirgsvolk (s. Wilson) sprechen die Pushtu- und Daradi-Sprache (s. Mir Isset
Ullah). Bei Mandalik (auf dem Wege von Leh bis Yarkand) beginnt die
Esch (pestilenzialische Ausdünstung), die (nach Mir Isset Ullah) als Ursache
der Atembeschwerden der Pferde und Menschen (auf den Höhen) gilt [wie
die Veta in Peru], als Bis-ki-huwa (bei Webb). Beim Dschangal Kirghis oder
Kirgisengehölz (zu Bagh Hadschi Mohammed auf dem Wege von Leh nach
Yarkand) wohnten Kirgisen vor Ankunft der Chinesen (s. Mir Isset Ullah).
Die beiden Horden in Balti sind von Memespar und von Ussuvan beherrscht
(nach den Chinesen). Sikunder But shikun (Alexander lconoclast) von Kashmir
(f H19) besiegte den Aufstand in Klein-Tibet (s. Ferishta). Das (ackerbauende)
Volk der Russies (am Sumerkote in Klein-Tibet) verheirathete sich nicht (s.
Bn&gs). König Sankara Verma von Kashmir (f 922 p. d.) bekriegte das
Gebirgsvolk der Urasa (Uruss oder Aurasa) oder (nach Wilson) Uluss (am
Indas). Ptolemäos setzt die de^ad^ai unter die Indusquellen. Die (von
Herodot) als Dadiker begriffenen Dardi und Gandarier waren gerüstet wie
die Baktrier. Unter der Regierung des gottlosen Mihira Kula (200 a. d.) in
Kashmir drangen Daradas, Bhdteas und Mletschas ein, bis (III. und IV. Jahrhdt.)
zorücbgedrängt. Die Daradas werden (mit den Mletschas) zu den Turushka-
Stammen und Saka gerechnet. Lalitaditya von Kashmir (714 p. d.) verschwand
wf dem Feldzuge gegen Uttara-Kuru (von den Dienern des Kuvera bewohnt)
jJB Schnee des Himalaya (nach den Radja-Tarangini). Sankara Verma in
Kashmir (f 922 p. d.) besiegte die Könige von Derat oder Dorda (der Dardi)
*n Klein-Tibet (und die Bhoteas oder Bhodja). Die Dardi (unter den Indiern
bei Kaspatyros oder Kashmir) oder (bei Plinius) Dardae (mit indicae formicae)
We.r<*en (nach Herodot) nach dem Gold der Ameisen ({ivgfirjxes) ausgeschickt
Jj01' Kameelen), wie (nach Megasthenes) die Ji^dai (Daradae Mahabharata).
um Frode in Dänemark auszukundschaften, schickt der Normanne Erik duos
Jwoicae faeundos linguae und lässt sich dänisch (nicht norwegisch) kleiden
l&axo Gr.). * Die Graugans-Gesetze sichern Allen Erbrecht in Island zu , die
!le# dänische Zunge reden (als Norweger. Dänen, Schweden). Zu Gunlang's
eit 'War (nach der Ormstunga-Saga) die Sprache Englands dieselbe wie in
La,aetnark. In Falster war (zur Zeit Knud's VI.) die slawische Sprache
bek*Hnt.
.. *) Der Khagan der Türken unterwarf (599 p. d.) die Abdela oder Neph-
riten (s. Theophylact.) mit der Hauptstadt Gorgo (Korkandj oder Choras-
T.la)» Der persische König erhielt von Justin (f 526 p. d.) Tribut, den
Nikasus gegen die Hunnen (Hounna) zu schützen (Abulforadj). Die Khazaren
. *sen weisse Ungarn. Unter den Königen Venaseb und Sourhag vereinigten
lch Khazaren und ßarsilier zum Einfall in Armenien (anter Vagharch).
184
(488 p. d.) Firuz und verhalfen dem später abgesetzten Ko-
bad wieder zum Throne. Das vom caspischen Meer bis Chu-
Atel oder Balandjar war Hauptstadt der Chazaren an der Wolga. Darct
Constantin (658 p. d.) bekehrt, wurden die Khazaren von Comanen, Oozei
und Polovtzern unterworfen. Kaiser Theophilus baute die weisse Festung
Sarkel für die Khazaren. Sar heisst weiss (in der Sprache der Vogulen) nac
Kell ein Haus (Klaproth). Die Jut oder Yut (Sindhi) heissen Jugdall (li
Balutschistan). Nach Besiegung der Thou khou hoen erobern die Tufan ode
Tibeter (in Verbindung mit dem König von Ynthian oder Khotan) Pou hooati
(670 p. d.). Die Tufan besiegen die Chinesen am Khukunor (678). Di
Tufan (in Verbindung mit den Arabern in Mawarannahar) trieben den Koni,
von Ferghana nach China (715). Die Tufan werden (bei Turfan) vom Koni.
der kleinen Bolor (Moukinnang) und den Chinesen besiegt (722). Die Tufa
schliessen Frieden mit den siegreichen Chinesen (729). Die Tufan erober
Tchhang ngang, Residenz des chinesischen Kaisers (763). Die Tufan (in Vei
bindung mit den Türken Boukou hoai ngen oder Thiele) erobern (764) ii
Nordwesten, von den Hoeihe unterstützt, die indess von den Chinesen zai
Bündniss bewogen, die Tufan besiegen. Die Tufan werden von den Chinese
in Szutchhouan besiegt (790). Die Tufan besiegen Hoeihe bei Pething uo
belagern Turfan. Die Tufan werden von den Chinesen bei Tcbhingtou besiei
(792 p. d.) und der ihnen verbündete Fürst (Nan-tchhao) von Yun nan schließt
sich an China an. Die Tufan schliessen Frieden mit China (821 p. d.) nac
dem Steinmonument in Hlassa. Die Tufan (unter Damo) werden von de
Hakas (Kirgisen) besiegt (838 p. d.). Die Tufan (unter Lun koungze) in Ve:
bindung mit den Tang hiang fallen in Tangut ein (von den Hoeihe unte
stützt) 851 p. d. , aber seine Verbündeten fallen ab und die siegreiche
Chinesen stürzen die Macht der Tufan (866 p. d.). Ku-szu-lo (Abkömmliu
der Dzan-phou) stellt das Reich der Tufan her (1015 p. d.) und schickt ein
Gesandtschaft an die Song-Dynastie (durch den als Minister fungirenden Bon 2
des Fo), wird aber von den Chinesen besiegt (1016 p. d.). Die Tufan b«
siegen die Khitan, die die Hoeihou (Uignren von Kantcheou) angegriffe
hatten (1026 p. d.). Ku-szu-lo (+ 1065 p. d.) besiegt Yuan-hao, König d«
Hia (1035 p. d.). Hiatsching (König der Tufan) wird bei seinem Einfalle i
China besiegt und wird Bonze (1102 p. d.). Die Tufan unterwerfen sie
China (1125 p. d.). Prasrinmo (representee comm'e une femme velue, de coulet
brun foncä) a une barbe blanche, un nez de singe tres camus, les yeux chai
sieox, des defenses des sangliers, les cheveux herisse's et des griffe s de tigi
(s Klaproth), mit ihrem Gatten Prasrinpo (765 a. d.), als die Affeneltern d*
Tibeter (s. Hör. della Penna) oder der Khiang, die (nach Jaehrig) vom Affe
Sarr-metchin und der Aeffln Raktcha stammen. Les clercs du Tibet se vai
tent de leur parente avec les singes , et sont tres satisfaits de la laideur d
leors flgures. Les Ousun avaient des yeux bleus et la barbe rousse, ressen
blant as6ez (ajoute l'histoire des premiers Han) ä l'espece des grands singe
desquels ils descendent (s. Klaproth). Der Sohn des von den Hiongnu g<
tödteten Königs der Usun wurde wunderbarer Weise (durch eine Wölfin, d
ihn ßtillte, und einen Vogel, der Speise brachte) erhalten, und der davon onta
richtete Tschenyu nahm ihn bei sich auf und setzte ihn (nach tapferen Krieg-
thaten) wieder als Kuen-mi in den westlichen Ländern ein (II. Jahrhdt.
Thouloun, der Tchhen-yu der Jouan-jouan (die in die Erbschaft der Hiongo
und der Sianpi eingetreten waren) nahm (402 p. d.) den Titel Khakhan ai
Oestlich von den Hakas (mit der Residenz Midydjito des Fürsten am linke
Ufer des Jenissei) wohnten die (Schlitten auf dem Eis gebrauchenden) Thuk:i
(der Holzpferde) mit den Horden Doubo, Miliko, Odji. Das Lager des Kh*
khan der Hoeihou (östlichen Uignren) fand sich am rechten Ufer des obere
Orkhon. Vom früheren Bittermeer (der Chinesen), das der Jenissei durchflog
sind die Salzseen der Barabra und die Sümpfe zwischen Jenissei und Ob (
Klaproth) Reste. Als die Turanier (unter Khai Khosru) den Djihon kreuzter
185
ehunor wohnende Volk (aus vielen Wander-Stämmen be-
stehend) spricht türkisch und gehört meist der muhamedani-
schen Religion an. Sie kommen her von den in Centralasien
lebenden Türken und ihr Land heisst Turkestan. Nordöstlich
von Turkestan und dem Stamm der Kirgis-Kasaken nach
Osten, beginnt ein von dem türkischen in Sprache und Sitten
verschiedenes Volk, besonders die Mongolen*), die östlich
bekämpft Lohrasp (im Schahnameh) die Ghour und Alanan. Nach Amm.
waren die Neurer den Alanen unterworfen. Die Alanen (zwischen Dniepr und
Don) griffen die Römer an (II. Jahrhdt. p. d.). Die Agathyrsen (bei Amm.)
tätowiren sich (besonders die Vornehmen). Nach Amm. war Alanen eine (von
den Bergen entlehnte) Bezeichnung aller Nomaden vom Amazonenlande bis
zum Ganges (in Wagenburgen campirend). Die (blonden) Alanen, die (die
abgezogene Kopfhaut der Feinde als Trophäe bewahrend) ein Schwert ver-
ehrten, hielten den in der Schlacht Gestorbenen für glücklich (aus zusammen-
gebundenen Ruthenzweigen weissagend). Nach Dionys von Charax lebten die
Alanen (zur Zeit des Augustus) am Palus Maeotis. Amm. identiflcirt die
Alanen mit den Massageten, Procop mit den Gothen
*) Oestlich von Mongolen wohnt ein Volk der Tungusen, das sich vom
Argnn in Sungari bis zum östlichen Meere und nach Norden hin ausbreitet
(ton gusisch er Sprache und schamanischer Religion). Turkestan wird in das
westliche (der Raukanen) und östliche (kleine Bucharei) getheilt. Die Chi-
nesen nennen das östliche Turkestan im Allgemeinen Choichoi bu (das Land
der Muhamedaner). Das ganze Mittelasien nennen sie Westlicher Kreis. Das
Hau 8 der Chunnen vereinigte zuerst (200 a. d.) alle mongolischen Stämme
und legte selbst China Tribut auf. Der durch Kriege geschwächte Hof
Chinas suchte Hülfe. Nach den Aussagen gefangener Chunnen waren die
Gegenden von der chinesischen Mauer bis nach Komnl im Westen früher
bewohnt von einem grossen Volke der Youeitschi, das (von den Chunnen
besiegt) sich weiter nach Westen zurückzog. Kaiser Wudi schickte den Ge-
neral Tschjan-tzyan, als Gesandten, um die Youeitschi aufzusuchen. Er ward
von den Chunnen gefangen, fand aber (nach zehn Jahren) Gelegenheit zu
entfliehen, nach Westen, und gelangte über Dawan und Kagui nach Youeitschi.
Der Fürst der Youeitschi indess hatte Dasya erobert und entschloss sich
(da er mit der Fruchtbarkeit und Vortheilen des Landes zufrieden war), dort
zu verweilen, und dachte daran, sich an den Hunnen zu rächen. Als der
General (nach einem Jahre) zurückkehrte, wurde er aufs Neue von den
Chunnen gefangen, fand aber (während Unruhen stattfinden) Gelegenheit
zu entkommen und langte 126 a. d. in China an, wo er über die westlichen
Gegenden rapportirte, dass Dawan 10,000 Li nach Westen von der chinesischen
Hauptstadt (Si-yan-fu) läge. Der dawanskische Kaiser lebte in der Stadt
Guischan (12,550 Li von Tschan-an entfernt) mit 60,000 Familien, 300,000
(männlichen) Seelen und 60,000 Soldaten. Die Fu-wan und Fu-go-wan ge-
hören zu denselben Menschen. Im Osten sind 4310 Li bis nach dem Wohn-
sitz des Protectors, im Norden bis zur kangiouskischen Stadt Bityani sind
1510 Li, nach Südwest bis zu den grossen Youeitschi 690 Li. In Norden
»iud benachbart die Kangiou, nach Süden die grossen Youeitschi. Der Boden
der Erde, das Klima, die Producte und die Gebräuche gleichen den Dasias-
■Aschen und den Ansiskischen. In Dawan macht man überall Wein aus
"«intrauben, die reichen Bewohner bewahren bei sich gTosse Mengen des-
wlben. Er hält sich bis zum Alter von zehn Jahren, ohne zu verderben.
y*J lieben den Wein eben so sehT, wie ihre Pferde das Kraut Musyoui
tpe<iok). In Dawan finden sich 70 Städte und viele gute Pferde. Die
J'ollbhit-Pferde stammen (wie gesagt wird) von der Rasse der Himmelspferde.
In Dawan findet sich auf einem der höchsten Berge der Aufenthalt der Pferde,
*"* «8 unmöglich ist zu erhalten. Man lässt Stuten von fünf Farben am Fasse
186
bis zum Argun und die Sungari-ule wandern (mongolischer
Sprache und buddhistischer Religion) Als der Fürst der
Alan*) vonKhodjend zum Thseusse, erhoben wurde (660p. d.),
des Berges, und von diesen stammen die Vollblut-Pferde ab, die man deshalb
Himmelspferde nennt. Tschjan-tzian gab znerst dem Kaiser Wudi Nachricht
darüber. Der Kaiser schickte einen Gesandten mit Gold nnd einem goldenen
Pferde am die guten dawanschen Rosse zu erhalten. Der dawansche Fürst
wnsste, dass der chinesische Hof entfernt sei und die Truppen ihn nicht
schaden konnten, und deshalb verweigerte er sich von seinen farblosen Pferden
zu trennen. Das Volk von Sioutzun wohnt auf den Weiden Ufeh, westlich
von den lnkowischen Bergen, 1210 Li von Tschjan-an entfernt. Es besteht
aus 358 Familien, 1030 Seelen und 480 Soldaten. Nach Osten bis zur Re-
sidenz des Protectors 3121 Li, bis zu den Weideplätzen Andun und Grandn
sind 260 Li. Nach Nordost bis zu Dawan sind 920 Li, nach Westen bis zo
den grossen Jueitschi 1610 Li. In Gebräuchen und Kleidung gleichen sie
den Usun. Sie führen ein Nomadenleben und wandern mit dem Vieh nach
den besten Weideplätzen. Sie sind die Ueberreste der Sä. Der guandische
Fürst wohnt auf der Weide Andun, von Tschjan-an 9860 Li entfernt. Dort
sind 380 Familien, 1100 Seelen, 500 Soldaten. Bis zur Residenz des Pro-
tectors im Osten sind 2861 Li. Von Kaschgar nach Süden, bei dem lnko-
wischen Gebirge, ist das Land unfruchtbar. Nach Westen von diesem Ge-
birge liegt der District Suzün. Nach Nordwest, bis Dawan, sind 1030 Li.
Nach Norden grenzt es an Usun. Die Kleidung gleicht der usunischen. Sie
führen ein Nomadenleben und besuchen die Stellen, wo Wasser ist und gutes
Gras, und wohnen am Fusse des lukowischen Gebirges. Sie sind die Nach-
folger der Sä. Der sulische Fürst wohnt in der Stadt Suli, von Tschjan-an
9350 Li, über 910 Familien, 18,647 Seelen, 2000 Krieger herrschend. Soli-
chao Tshihuhäo, Fuguhäo, Dogui, ältester und jüngster Anführer, ältester nnd
jüngster Zizuin, ältester und jüngster Ijan, alle diese sind in Einem vereinigt.
Nach Osten bis zur Residenz des Protectors sind 2210 Li, nach Süden bis
Yarkani 560 Li. Dort ist ein grosser Markt. Dort hindurch führt der grosse
Weg nach Westen, nach Dawan, Kungui und den grossen Yueitschi.
*) Die Bewohner von Alanmi (Hauptstadt der Asi von Bokhara) Messen
(unter den Thang) Tokie oder Tapfere. Als die Usun die Yuetchi (die das
Land des besiegten Fürsten der Se eingenommen hatten) nach Tahia drängten,
blieben unter den Usun zerstreute Stämme der Se und Yuetchi wohnen (s.
Hyacinth). In Sse (Subz oder Kesch) fand sich das Eisenthor (nach Ma-
tuanlin). Mou (Mero) gehörte früher zu Asi (Bokhara). Der beim Schützen-
fest die Münze Treffende war einen Tag König (nach Weitsi) in Khang (wo
um die verlorenen Gebeine des Gottessohnes geklagt wird). Eine ausserhalb
des Thores lebende Colonie richtet die Hunde zum Leichenverzehren ab. Der
(hängende) Hiantu-Pass lag im Lande Yadscha (Pataheschan) oder Badakhschan.
Taoxoi (bei Dioys. Perier.). In Iskardo war (nach Vignes) die Rennbahn
(für Wettrennen) nach Art des classischen Gircus eingerichtet. Fürst Kooei-
chouang vereinigte die Reiche der Yuetschi im Lande der Tahia (I. Jahrhdt
p. d.). Von den Jouan jouan gedrängt, zogen die Yuetchi nach Polo (Balkh)
und dann (unter Kitolo) nach Indien, seinen Sohn über die (von den nach
Tibet gezogenen, verschiedenen) kleinen Yuetschi (mit der Hauptstadt Foe-
leoutscha in Beludschistan) einsetzend. Der dem Fo heilige Thurm (in Be*
ludschistan) war 292 a. d. gebaut (Matuanlin). Der König der Yuetchi baute
eine Tope (Sutupo) über Buddha's Almosentopf, den er vergebens mit einem
Heere aus Foe-leoutcha (Beludschistan) fortzuführen suchte (nach Fa hian).
Die Beludschen sind die Mletschha (s. Ritter). Vor dem Tempel des Him-
melsgottes im Thsungling findet sich ein Fischwirbel (unter den Thang).
Geten im Ascatancasgebirge (bei Ptol.). Ahouan war Residenz Tokharestans
(Königreich der Youechi oder Yueti), Holo oder Yetha (im Königreich Tahan);
Fou-phao-sse-thian des Königreichs der Tiaotschi (Kho-tha-lo-tschi) oder
187 .
hielt sein Staat Alan den neuen Namen Asitcheou (Asilan
)ti) oder District der Asi. Während der scythischen *) Herr-
adjik (in Khorasan), Koutou chiyaocha Kaburs (zur Zeit der Thang). Im
önigreich Ho (nördlich von Samarkand) wurde den Bildern der alten
«iser Chinas, sowie denen der Turk und Inder (Poloman) oder persischen
nd griechischen (nach Gaubil) geopfert (zur Zeit der Thang). Aus dem Ge-
hlechte der grossen Yueti erhielt der König von Chasepi oder Kesch (Sse
ler Che) den Titel Thseusse (660 p. d.). Asena chuni (der westlichen Türken)
oberte (627 p. d.) das Königreich Ferghana (der Hieousin oder Usiun).
er (in Sieousian) herrschende König des Landes Kipin (Kabul oder Kophene)
hielt (719 p. d.) den Titel Tene von Kot a lotchi. Sieju und Kothalotchi
ls Sejistan mit der Hauptstadt Ghazna) war (zur Zeit der Thang) von den
urk, den Eingeborenen von Kandahar und den Tokhariern bewohnt. Abu
chak Ibrahim lässt die Grenzen des Landes Sin an die Grenzen von Ma-
iralnahar und die äussersten Sitze der Mohamedaner stossen. Nach Abu
jomanah Bahely war Kataibah, der (nach Abul Joktan) Ferghana eroberte,
» Lande Sin begraben. Der (verschleierte) Al-Mokanna (dessen Anhänger
Msse Tracht annahmen) fährte in seiner Burg nördlich vom Oxus (in Kesch)
e Lehre der Gotteinkörperung ein (779 p. d ). Die Secte der Rawendier
i Khorasan) lehrte die Seelenwanderung (758 p. d.). Der Pirzada (Patriarch
r Kuttaghun-Usbeken oder der Kudghum), war (als Syud und Abkömm-
ig der Tschingiskhaniden) Oberhaupt der Geistlichkeit (s. Moorcroft).
heriffeddin erwähnt bei Eroberung des Felsschlosses Kelat in Beludschistan
irch Timur (1362) eines Corps von Felskletterern aus Badakshan. Die Burg
r Petra Sogdiana Hess Alexander durch Felskletterer ersteigen. Kunduz
heint die Südostgrenze der usbekischen Invasionen gewesen zu sein. In
akkon (wo der Huf als Schuh aus Hirschgeweih gefertigt wird, wie bei
n Kirgisen) h eiset Gott Khuda (nach Burnes).
*) Die Scythen versetzten die Sarmaten von Medien an den Don. Les
>rcy (Noriques) ve*curent dans des cavernes (nova) [Hillevionen in Norwegen],
fteti qui non auxiliabantur Trojanos et in Paphlagonia permanserunt,
ippodoces facti sunt (Strabo). Wegen der verrätherischen Verbindung An-
aor's mit Ulysses wurden die in ihre Heimath zurückkehrenden Heneter
ch Europa vertrieben. Seit Diomedes sich mit der Tochter des Daunus
rmählt, begannen die Seezüge der Illyrier. Heneti Trojanique, in quem
imum egressi sunt locum, Troja vocatur, pagoque inde Trojano nomen est
mos). Die Eneter setzten sich in Venetien fest, die Euganeer vertreibend.
ie (nach Strabo) unvermischten Kelten Gallaecia's singen in einheimischer
inge barbara carmina (Sil. Id.). Chalcocondylas Servios gentem totius orbis
itiquissiinam esse ait (Stritter). A Cimmerio aecolunt Maeotidi, Vau, Serbi.
Bin Tanain amnem incolunt Sarmatae, Medorum soboles, in multa genera
visi (Pliuius). Sciendum est Servios oriundos esse a Serviis non bapti-
t's, qui etiam albi cognominantur, et alteriora Turciae incolunt, in loco ab
ü Boici nuneupato, cui flnitima Francia est. Ultra est magna Chrobatia
"lonia) baptismi expers, quae etiam Alba cognominatur (Const. Porph.).
' Als cadet de Dervan (en alliance avec Samo, prince carinthien) obtint
Migrant avec une portion du peuple Serbe) des terres en Thessalie (639 p. d.).
18 deutsche Serbien erstreckte sich über Anhalt, Meissen, Lausitz, Branden-
rg u. s. w. (Schötgen). Die thessalonischen Serben (nach Erbauung von
rvicia) besetzten (746 p. d.) den Pelopounes (bis 960 p. d.). Patria Albis
e°gr. Rav.) als Weissland (an der Elbe). Der Lech trennt die Allemannen
a den Baiern (Ann. Einh.). Die Baiern verbreiteten sieb über die Slawen,
1 den Avaren eingezogen, als dieser Reich gestürzt war. Romanorum ter-
ai protenduntur ad Danubium. Anno 449 transeuntes, discendi gratia,
*tam trans Danubium habitant, invenerunt Sclavinos, gentem in ernem '
'^t.). Thracia complectitur regiones minores quinque unamque maximam,
l|H Sclavorum genera viginti quinque incolunt. In quorum locum sub-
j
. 188
schaft wurde der Stamm der Eneter (laudabiles oder Slawny }
oder Norcy von Assyrien nach Paphlagonien versetzt, und
zog (durch einen Aufstand vertrieben) nach Troja (desseiD
König Priamus seinen assyrischen Oberherrn Teutamus um
Hülfe ersucht hatte), um (nach Zerstörung der Stadt) sich
bei Ravenna niederzulassen, als Anten (neben den Slawen j
unter den Wenedern (Siestrzencewicz). Im Albanesischen
heisst Bourre: Mann (Ehemann), bouroig*): ich quelle hervor,
venerunt Gothi (Mos. Chor.). Scythae quibus Gothi patria voce nomen (Zo-
naras). Tenent superiora inter Pannoniam et Hercyniam saltum usque ad
Pannonica Hyberna Germanorum conflnia, campos et plana Jazyges Sarmatae.
Montes vero et saltus pulsi ab his Daci, Pathissum flumen habitant. a maro,
sive is Duria est a Suevis dirimens eos regnoque Vanniano (Plinius). Bar-
bar] utrumque comitati, ne quietas provincias inmixti turbarent, Danubium
ultra inter flumina Marum et Gnsum locantur, dato rege Vannio gentis
Quadorum (Tacit.) der Baemi (JBcuvoHaZficu) nach dem Sturze des suevischen Mo-
roboduus (der Markomannen) und des Gothen Catualda. Araei seu Aretae Sar-
matae (Plinius). Britanni manent, quales Galli fuerunt (Tacitus). Die Kimbern
beissen Gallier (bei Sallust.). Nach Sallnst kämpften Gallier und Germanen im
Heere des Spartacus. In den Fasti Gapitolini (222 a. d.) werden (von Marcellus]
die Germani besiegt oder (nach Polybius) die Gaesaten. Die Germani (Spa-
niens) gehören zu den Oretani. Keltos, lllyrios und Galas waren Söhne des
Polyphem. Herakles zeugte den Galates (Diod. Sic.) oder (nach Parthenios]
den Keltos. Zu den Ureinwohnern kam (nach den Druiden) ein Theil dei
Gallier von fernen Inseln jenseits des Rheins (Timagenes). In dem Kriege,
wo (nach Diod.) Kelrol xal raXdrai kämpften, erwähnen die Fasti Capi-
tolini einen Triumph de Galleis, Insubribus et Germaneis. Gegenüber den viel
Dialecten wurde die alte Sprache (Hiberniens) Berla Fene (linguae Fe«
niorum) genannt.
*) Deutsche oder Teutonen (von teut oder diota) würden Erdgeboren«
sein, nach dem albanesischen de oder Erde (Hahn). In Gallia non solun
omnibus civitatibus atque in omnibus pagis partibusque, sed fere etian
in singulis domibus factiones sunt, earumque factionum principes sunt, qu
summam auctoritatem eorum judicio habere existimantur, quorum ad arbi
trium judiciumque summa omnium rerum conciliorumque redeat (Caesar)
Jedes der Häuser oder Pharen (Clan) der Soulioten stand unter einen
Häuptling oder Capi tan, deren Vereinigung den Senat der Nation bildet
(nach PeTrevos). In den revvrjrcu Attika's (s. Julius Pollux) theilte siel
jeder Stamm in drei Phratrien, und von diesen jeder in 30 genos oder Hause
(s. Niebuhr). Germanus, Bischof von Auxerre, bewog die von Aetius gege:
die Bretagne geschickten Alanen (unter Eocaric) zur Rückkehr. "Während de
Kriege des Aetius in Gallien vertrieb der bretagnische Häuptling (Breni
Breton) die Franken aus Rennes (Pe"tigny). Alanen waren an der Loire &o
gesiedelt (de Courson) und Sachsen in Anjou (V. Jahrhdt. p. d.). Gradlonu
gratia dei rex Britonum neenon ex parte Francorum (Cartul. Landev.). L.
catalogue des comtes de Cornouailles repräsente plusieurs de ces prince
comme les vainqueurs des Allemands (de Courson). Daniel-Drem-Ru (Als d
Gradlow-Mur) Alemanis rex fuit (roi des Allemands) [Alanen]. Britanniarot
soboles quondam ratibus devectu est nach Armorica (vor den Sachsen fliehend]
Tandem pauci et multo pauci qui vix antieipitem effugissent gladiom »u
Scoticam quamvis inimicam, aut Belgicam natalem autem patriam, als Zuflucht
wählend, Hessen sich (unter Fracanus, Catonii regis Britannici) bei St. Briei
9 nieder (Vit. S. Wingualoei) V. Jahrhdt. p. d. Anthemius rief die BretagDflf
* unter ihrem Häuptling (oder Conan) Riothimus gegen die Westgothen zu HöJ/e.
Die Arx britannica (ad ostia Rheni flu min is ubi Rhenus in trat mare prope
Catwyck) wurde (zur Zeit der Besetzung Armoricas) durch flüchtige Britanowf
189
pori oder pouri der behauene Stein oder Eckstein (Hahn).
Die (als Bogenschützen mächtigen) Yan-thsai; die (20 a. d.) an
den Sumpfseen nordwestlich von Sogdiana wohnten, wurden
(IL Jahrhdt. p. d.) A-lan-na *) (oder A-lan-liao) genannt (als
gegründet (Joh. Leyd.). Plinius setzt eine Oeltica genannte Gegend an das
baltische Meer (in die Nähe der Hyperboräer). Apres la victoire de Clotaire
snr Chramnes (et les Bretons, ses auxiliaires) les petits souverains de la
Bretagne (roste's independants) prirent le titre de Princes de la Domnonäe
(s. de Courson). Czu Winden is ein Ggent, die ist Grauacia genent (XIV.
Jahrhdt) [Graucasus] oder Chorvatien. Die (gallischen) Baganden (von Maxi-
mian besiegt) wurden von zwei Christen (Aelianus und Amandus) geführt
(Vit. St Baboles). Thionville (Theodonis villa) a eu pour premiere formation
un domaine royale (villa regia) au V siecle, puis un palais (palatium publi-
cum, ce n'est qu'en 753 p. d., qu'il est cite* la premiere fois (Teissier), als
Diedenhofen (Theod's Hof), nach dem Architekten Theodon. Outre les Rois
ou Brenius ordinaires, on 61isait (chez les peuples de la Peninsule armoricaine
et chez les Bretons insulaires) dans certains circonstances des chefs supremes
du pays ou Wortigern, de mör ou vor (magnus) et tigern ou teyrn (princeps).
Les insulaires d^fererent a Tun de ces ge'ne'ralissiuies l'autorite* souveraine
(aui invasions saxonnes) V siecle, et (lorsque les Francs envahirent la Bre-
tagne) Morvan et Guyomarch (en Armorique) remplirent (IX siecle) ces fonctions
(de Courson). Strabo nennt den OTQaroyvXaxa bei den Galatern neben dem
Tetrarch und Richter, rjxov yag avtcp Serjd'ivri BaoraQvat fivqiot fiev
mitEig, fivqtot 8h Ttagaßdrcu, /uio&cxpögoi ndvxes (Plut.).
•) Als Southe oder Sout (Southe Kuimung) unterhielten die Alanen Ver-
kehr mit der Goei-Dynastie Chinas. Anciennement (selon Thistoire de la
Dynastie des Goei) les Hiongnu ayant tue* le roi des A-lan, possede'rent 8on
pays jusqu'ä l'e'poque de Wang-hon-ni (ou du Toi de Houni). Autrefois les
marchands Sout ou Alains (Sou-y ou Wen-na-cha) faisaient un grand commerce
dans les terres de Liang, mais ayant conimis des violences ä Kou-thsang,
°n les traita comme des brigands et on les arreta (s. Klaproth). Der Verkehr
zwischen China und Tschibin datirt 6eit dem Kaiser Wudi. Nachdem Inmof
den Thron bestiegen, erhielt er von Wintschjun einen Spiegel. Kaiser Tschendi
schickte (32 a. d.) einen Gesandten an Tschiubin. Die Chinesen, handelten
mit Yu thian oder Khotan (11. Jahrhdt. a. d.) für den Yu-Stein (orientalischen
Jaspis). Khotan (vom König von So-kiu oder Yarkand erobert) befreite sich
JjDter Hiemou (70 p. d.), dessen Nachfolger Kouangte sich Pantchao (der
Chinesen) unterwarf (73 p. d.). Nördlich von Khotan herrschte der König von
Chenchen bis zum Lob-See. Als der König der Hiungnu in Khotan einfiel,
opferte der König den Ratten, die das Lederzeug der Feinde zerfrassen, so
dass sie beim Angriff unterlagen. Der egyptische König Sethos gewann mit
fiäjfe der Ratten einen Sieg über Senuacherib. Apollo wurde (in Troas) als
Smintheus verehrt. Nach den Chinesen wurde dem Khakhan der Türken bei
de* Thronbesteigung der Hals zugeschnürt, um die Zahl seiner Regierungs-
jahre (bei noch verwirrtem Geist) anzugeben (s. Klaproth). Dem Khakhan
der Khazaren wurde (nach Ibn Haukai) bei der Thronbesteigung der Hals
geschnürt, um die Zahl seiner Regierungsjahre anzugeben. Lebte er länger,
'° wurde er getödtet. Der erbliche Khakhan hatte neben dem König (der
^azaren) keine wirkliche Macht (nach Massudi). Im Dialecte der lesghischen
j^aren heisst ouar oder or ein Floss (s. Klaproth). Die Wogulen bewohnen
J^ss-Hunuien (Gross-Bulgarien) oder Pascatir, von wo (nach Rubruquis) die
jj^öen kamen. Im Wogulischen heisst Houm oder Khonm ein Mensch. Die
öiongnu lebten unter Filzzelten (nach den Chinesen). Die Hunnen zogen auf
^a&en einher. Die Pfeile der (mit Schwert und Netz kämpfenden) Hunnen
JJ, ** harte Knochenspitzen. Die Hunnen (der Wolga) unterwarfen (unter
. **nir) die ihnen (nach Priscus) verwandten Akatziren und griffen dann die
^fcen oder Tanaiten au (374 p. d.), weiter Ermanrich (376 p. d.). Nach
190
von Sogdiern unterworfen) und (III. Jahrhdt.) Alan (als vo
den Sogdiern unabhängig), westlich an das Römer-Reich grer
zend (an Sitten und Kleidung den Khangkhui und Sog
dianern gleich). Die Kjankuen wurden (nach dem Thangsa
von dem Hjung-nu-Ftirst*) Qi§i besiegt, aber unter den Tht
dem Tode Attila's (453 p. d.) empörten sich die Gepiden unter König A.
darikh (454 p. d.). Die Outiguren (Outourguren) nnd Kutriguren (Konto«
garen) Messen früher Cimmerische Hunnen. Die Utnrgnren (hei ihrem Rüc-
zug nach Asien) veranlassten die tetraxitischen Qotben der Krimm, sich m
ihnen zu verbinden. La principaute Chenchen, qni se tronvait autrefc
(VII siecle) an snd dn lac Lop, parait depnis plnsienrs siecles etre ensevel
sans les sables monvants (Klaproth). Die chinesischen Gouverneure hatt*
das Recht, ihren Unterthanen Alles zu nehmen und selbst ihr Menschenfleis
auf den Märkten zu verkaufen (nach Abouzeid). II n'y a pas de doute <±
pendant les famines, les Ghinois n'aient souvent eu recours ä ce moyen
prolonger l'existence (Klaproth). Der chinesische General Kao sian tchi «
oberte (747 p. d.) Polin oder Bornt und (749 p. d.) Tachkend (Chy od
Chach), bis mit Hülfe der Araber (am Talos) besiegt. Der Khalif Ga-1
(Harun) schickte (798 p. d.) Gesandte nach China. Kaiser Wou tsoung (
Anhänger der Tao-szu) verbot (845 p. d.) den fremden Gottesdienst der Bn
dhisten, sowie der Ta-Thsin (Christen) und Moukh (Mobed oder Mouhov
oder Magier, die (von Persien über den Oxus nach Transoxiana, sowie Ka,f
gar, Khotan und Yan-khi verbreitet) das höchste Wesen (neben Sonne, Mo
und Sterne) als Yao verehrten (Nase und Ohren mit Moschus reibend) [~
Sabäer]. Unter der auf Süd-China (mit Hang tscheon fou als Hauptsta.*
beschränkten Soung-Dynastie (960 p. d.) belebte sich der Seehandel Chin
während die Karawanen unterbrochen waren. Zum Zeugniss zerhieben <
Bulgaren beim Schwören Hunde.
*) Bei Schwächung der Thukiu (Tu-kju) wurden die stammverwandt
Hiuku oder Uigurh und Sje-jen-to im Norden der Gobi mächtig (VII. Jahrhdi
und das Land der Sje-jen-to (Sajanen) wurde von den Hiuku erobert. Fml
den Sje-jen-to unterwürfig, unterhandelten die Kirgisen (648 p. d.) mit Chii
Der Ase (Fürst) der Kirgisen wurde (758 p. d.) dem Khakhan der Hak
unterthänig, aber bei der Unterwerfung durch die Satho (Stamm der westlich«
Tu-kju) erklärte sich der Ase (bei dem Tode des Khakhan) für unabhäogi
als Khakhan (839 p. d.). Nach Besiegung der Uiguren (843 p. d.) wäre
der Ase (vom chinesischen Kaiser) als Khakhan anerkannt (847 p. d.) nute
den Hakas (Kirgisen). Die im Osten ein neues Reich stiftenden Uigorei
(874 p. d.) wurden von den Karachitaiern unterworfen (1125 — 1218), dam
von Djingis (1209). Den Thier-Cyklus hatten die Kirgisen (nach dem Hoan-
Juki) mit den Uiguren gemein. Die Qyrghys (am Issikul) oder Bnrnt zer-
fallen in rechte und linke. Die (nach dem Si-ji-uen-kjan-lu) von Bi (Beg]
beherrschten Pulute oder Burut (Bor) sind die bei Besiegung der Dsnngai
an China unterworfenen Stämme des Thjan-shan (s. Schott). Die Pointe (die
1758 die Chinesen unterstützten) nomadisiren in Kasgar, Us und Jarkand.
Die den Tibetern unterworfenen Polju (Polu) schickten (713 p. d.) Gesandte
nach China. Wie die (mit den Poma kämpfenden) Kirgisen (Kjeku) werden
die (nordwestlich von Bochara nomadisirenden) Khang-kju als Kjan-kuen be-
zeichnet. Die Qyrghys heissen (bei den Uiguren) Ha-ka-sze (Kje-ka-sze), als
Rothgelbe. Tarchan war Titel des bulgarischen Erbprinzen (Sohn des Chans)
als TaQxdvos (bei Const.). Der von den Türken nach Byzanz gesandte Bot-
schafter Tagma führte (nach Menander) den Titel Tarchan (Tag%dv). Als
sich die Kirgisen (1207) dem Temudschin unterwarfen, waren sie in den vom
Inal (Padischah) und den (in Jedi Oron) von Urus-Inal beherrsch ton, Stamm g«-
theilt (s. Raschid uddin). Nach Abulghasi war Urus-Inal der Inal (Padischah
oder Tajik) der Kirgisen (s. Schott). Der Statthalter der Tschilitechis o&eT
191
kin (deren Fürst sich mit ihnen verschwägerte) entstand ein
neuer Kirgisen-Staat fs. Schott).* Die Nachkommen des (von
Siuntz-Chan besiegten) U-Chan (von Oghuz-Chan stammend)
schmolzen sich unter Burte-Tschino (von dem Turnen, Vater
des Mokan-Chan, stammte) aus den Bergen*), im Aufstande
Kilikisze (Kirgisen) residirte (unter Kublai) in der Schlangenau und zog
chioesiche Ansiedler herbei. Kublai siedelte (nach dem Juan-sze) eine Kir-
gisenhorde in Obaocen im Lande Najan (in Tungusieu) an. Die den Russen
(1606) unterworfenen Kirgisen (zwischen Jjüs und Abakan) machten sich mit
Hülfe der Dsungaren (1632) unabhängig. Als beim Siege der Russen die
verbündeten Tataren von Krasnojarsk angesiedelt wurden, flohen die Kirgisen
ober das sajanische Gebirge in die Staaten des Kontaisch, der sie weiter süd-
wärts versetzte (ausser den zwischen Kusnetsk und Bijsk zurückgebliebenen,
dem Qyrghys-Stamme am Abakan und den unter den Katscha-Tataren nieder-
gelassenen). Les Venedes (pres des Ostyens) avaient les moeurs et la laugue
des Cimbres, dont les Gallois ou les Welches se pre*tendent issus (Miorce de
Kerdanet). Nach dem Falle Trojas theilten sich die Unterthanen des Priamus
In z-wei Schaaren, von denen die eine (unter dem Helden Francion) sich am
Rhein niederliess, als Franken, die andere (unter dem Häuptling Friga) Asien
durchzog und dann an der Donau siedelten, später Turk oder Turckot genannt
(nach Fredegar). Von den mit Odin einwandernden Türken aus Jotunheim
ausgetrieben , wanderten die Gothen nach Jütland und dann durch das Land
der Sueven an den Pontus. Humal, König der Hunnen, wurde von den
Gothen auf der Ebene Reidgothiens vernichtet (nach der Hervarar-Saga). Le
nom des Huns s'est conserve* en Suede dans le district Hunherad. 11 y a
anssi une montagne, nomine* Hunsberg, sur les conflns des provinces de
Westrogothie et d'Ostrogothie. Chagan (Kavkan), Kaluterkan (Kalu-tarchan),
Algo-Botur (Batyr) waren Titel bulgarischer Heerführer (unter Simeon) f 927
P- d. Kanarta-kin und Bulas-Tarkan waren Titel der bulgarischen Prinzen
(Const. Porph.).
*) Als Zemarch zum Khakhan (Mokan-Chan) am Ektag kam, trugen ihm
die Türken ein Stück Eisen entgegen und führten ihn um die Flammen (s.
Theophanes). Das Reich der Tukiu, dessen Khakhan den Gesandten Justins II.
auf einem Wagen empfing, wurde (745 p. d.) von den Kaotsche oder Ghuiche
(Hoeike) gestürzt (ein Zweig der TJiguren). Nach den Chinesen opferten die
Tukiu jährlich im Thal ihrer Ahnen. Deguignes leitet die Seldschukken
(XI. Jahrhdt.) von den TJiguren, Klaproth den Gus der Usbeken (XVI. Jahrhdt.).
Die Uiguren (westlich vom Lop-See), die (399 p. d.) dem Buddhismus folgten,
hatten (478 p. d.) neben der chinesischen eine barbarische Schrift und ver-
langten (515—528 p. d.) chinesische Gelehrte zum Unterricht. Nach den
Chinesen herrschte (X. Jahrhdt ) bei den Uiguren (mit der Hauptstadt Kiaot-
chm) neben (indischer) Buddahlehre und (persischen) Zoroastrismus die Lehre
der Manes und der Nestorianer (von denen sie die syrische Schrift empfangen).
üle Männer hatten barbarische, die Frauen chinesische Tracht (mit meist
tatarischen Sitten). Einige sprachen arabisch (s. Castrtfn). Die mit den
Ulgnren (zwischen Lop-See und Ili) verwandten Hoeihou wohnten (Geb. Chr.)
an der Selenga (nach R^musat). Die westlich (zum Balkasch) gezogenen
Ulgureu (als Kaotsche) theilten sich in Kiuschi (Kiuszu) oder Us (Usbeken)
"nd Kao-tschang. While the Turks and Persians (the pastoral and agricul-
ural tribes) divided the country north of the Amu and tracts south, the
*8 of ßelüt-tagh, as well as those of Hindukush were occupied by men of
ereöt language and extraction. Though all the low countries were in
P0s««88ion of the Arab Khalifs, yet the Kaflrs still held the mountains of
. °ör and the ränge of Hindukush. Down to Marco Polo (who calls Bascia
• country of tho Siahposh and Vochau that of Wakhan) the langnage of
«aksüan was different from that of the lower country (Erskiue). Bishbalig
192
gegen die (tungusigchen) Tseutsen die Topo (546 p. d.) unter-
stützend. Die Horden der Kiankunen (Khin-wou oder Ki-
kou) oder Ki-li-ki-szu (am Jenisei)*) waren mit denen der
(on the Ili) was residence of Jaghatai-Khan. At the time of Baber (reigniog
in Ferghana or Kohan) the country below Seiram (to the Asal) was called
Turkestan. The (desert) district of the Kara-Kilpaks (Black Bonnets) west
of the Aral is called (by the Arabian Geographers) Ghaz (Ghaznah). Die
turkmannischen Ghusen (Usen oder Oghuren) oder Usbeken herrschten (mit
zugehörigen Humanen und Peschenegen oder Kangli) in Turkestan zwischen
Jaxartes und Oxus (in Kriegen mit Persiens Chosroen und Arabiens Kha-
lifen). Unter Karachan Hessen sich «(nach der Bekehrung zum Islam Turk-
manen genannte) Familien östlich und westlich vom Aralsee nieder (X.
Jahrhdt.), und dann geschah der Einbruch (der Ghusen) in Chorasan unter
Sultan Sandschar (s. Valiers). Baldschan (am Flusse Sarasu nördlich von
Turkestan) war der Wohnsitz der Seldschukken, als sie in das Land des
Ghasneviden Mahmud zogen (s. Vullers). The dynasty of Timur (the Moghals
in India) are Jagtay Turks (s. Stewart). The Persian language continues as
for east as Terfan. Sara-Kaizak (Kirgisor robbers of tho desert) froin the
arabian settlement on the Sirr. Dans le triomphe d'Aurelien, ä Ronie. on
vit paraitre le char du roi des Goths, conquis dans un des combats livres
snr les frontieres de la Pannonie, ce chair etait traine* par quatre cerfs, c'est-
a-dire par quatre rennes, amen es des contrees boreales de la Scandinavie
(Petigny). Die Vorfahren der (schlechten) Kirgisen-Sultane sind Oes Dsehany
Bek, Popogotoi und Borgoltai, Halbbrüder des Schyngys, des durch göttliche
Schwängerung geborenen Sohnes der Tochter des Altyn Bei Kan.
*) Der Oje oder Aje (Fürst) der Hakas residirte in den Pallisaden von
Midydjito. Die Sie-yan-tho beherrschten die Kiankuen oder Hakas durch
einen Vicekönig (Khie li fa). Als die Thiele oder Hoeihe sich die Thang
unterwarfen, begab sich Chybo Khiu adzan (Kielifa oder Kianknen) ior
Huldigung nach China (658 p. d.). Von den Hoei-hn unterworfen, wurden
die Kiankuen (759 p. d.) Hakas oder Hia-ka-szu (gelbrothe Gesichter) ge-
nannt (im Handel mit Arabern und Thufan). Nach Besiegung der Hoeihu
(am Orkhon) nahm der Oje (der Hakas) den Titel Khakhan an (841 p. d.).
Nach Besiegung der Chy-goei (848 p. d.) empfingen die Hakas den chine-
sischen Kalender. Von den Khitan zurückgetrieben, wurden die Hakas von
Tschingiskhan unterworfen. Thou-chi rechnet die Yuetchi von Houang-
tschoung (neben grossen und kleinen Yuetchi) zu den Khiang oder östlichen
Tibetern. En parlant de l'origine de la puissance des Seldjoukides, Aboal-
farad ish appelle Huns-Gouz la tribu des Turks au-delä de l'Oxus (donnant
le nom des Turcsgouziens ä la tribu commandee par la famille de Seldjouk).
Die Hunnen hiessen (nach Nicephoros) auch Bulgaren, die (nach Theophanes)
gleichen Stammes mit den Kutruguren waren. Beled ist Häuptling bei den
lesgischen Avaren (boi'lad bei den Bulgaren) dans la langue des Ostjakes
ougor ou ogor expriment l'idee de haut et de hauteur (Klaproth). Von
Taissan beherrscht war Tavyae durch einen Fluss geschieden, an dem sich
roth und schwarz Gekleidete bekämpften (Theophylactes). Die nördlichen
Indier von XovßSav sollten einen weissen Teint haben (nach Theophylactes),
Seide producirend. Die Ouarkhonisten (am Til) entflohen dem türkischen
Khakhan und schreckten die hunnischen Stämme (der Sarselt, UnnogureD,
Sahiren u. s. w.) als Avaren (557 p. d.). Der Khakhan der Türken schioss
einen Vertrag mit dem Taissan von Taugas (China) nach Besiegung der Em-
pörer (s. Theophylactes). Die Dialecte der Avaren und Mitsdjeghi (im K»°*
kasus) ähneln den ostflnnischen. Die blonde Nation von Kashgar (Choole
oder Khin-cha) wurde (früher den Hiongnu tributpflichtig) von Pantschao
unterworfen und (120 p. d.) von den Yuetchi. Die (buddhistischen) König«
von Choule schickten (V. Jahrhdt. p. d.) einen Sakiamuni (an Kaiser W*J'
tschhing-ti), eine mit Goldlöwen geschmückte Mütze tragend [als diu ","*,
193
ng-ling gemischt. Nach Kanghi wurden die Tou-eulh-fan
jn Tou-eulh oder Turku *) und Fan oder Fremdling ) später
shes Symbol Ceylons, dass anf Seldschukken überging]. Das Königreich
-chy (Kaschgar), dessen Fürst (ans der Familie Phoei oder Fy) den Titel
aotchi führte, worden von den Thoukioa unterworfen und (677 p. d.) von
a Thufan (bis den Thang tributpflichtig). Der Vicekönig der Hiongnn
ing (177 a. d.) erobernd bis zu den Hou-te oder Khau-te vor, die (im
rden Sogdiana's) nomadisirten (westlich von den Usun). Die (blonden oder
oäugigen) Ting-ling oder (in der Sprache der Usun) die Altnn verbreiteten
h (nach den Chinesen) vom Baikal bis westlich über Ob und Irtish (100
d.). Die Tingling (am Baikal) wurden (III. Jahrhdt. a. d.) von den Hiongnn
terworfen. Während des chinesischen Krieges (65 a. d.) kämpften die
lgling mit den Hiongnn. Als der Tschenyu Houhausie sich China ergab,
terwarf der westliche Tschenyu Tchitchi (oder Hiongnn) die Tingling
1 a. d.), im Lande der Kiankuen residirend. Die Tingling (zwischen Ob
i Irtych) wurden (n. Jahrhdt. p. d.) von den Sianpi unterworfen. Die
igling, die (507 p. d.) mit den Jouin-joui (oder Hiongnu) kämpften, ver-
winden in den Kirgisen (s. Klaproth). Dionys. Perig. zählt Scythen,
wot, oder (nach Eratosthenes) Ouitier, Caspier und Albanier an der West-
te des Caspi auf (160 p. d.). Ptolem. setzt Xovvot (zwischen Bastarner
1 Roxolaner) an den Borystenes (HI. Jahrhdt. p. d.). Varhatchan war
nptstadt der Hunnen (Hounk) nördlich von den bis zum Caspi erstreckten
»ageten (Mos. Chor). Carus sollte (284 p. d.) gegen die Hunnen gefallen
i (Zonoras). Ilunnorum gens monnmentis veteribns leviter nota (Amm.)
» p d. Die Hunnen (am Eismeer) brannten sich das Gesicht, um bartlos
erscheinen (nach Amm.). Nach Jornandes waren die Hannen das Product
von Filimer verbannten Zauberinnen (Aliornmna) mit unreinen Geistern.
1 westlichen Hiongnu nahmen (91 p. d.) den Namen Yue-po an. Die
?arn heissen westliche Hunnen (Ovvvoi Iotceqiol). Die Avaren sind Hunnen
Herkunft nach (Theophylactes). Die westlichen Hunnen heissen Avaren
ch Cedrenus). Der Khiang-Stamm der Soufalanakhintalo (südlich von Khotan)
rde von einer Frau regiert.
*) In Yarkand residirend zahlte Mahmud Khodja oder Hotschan an die
ine Bucharei (Hoamen oder Hoeipu) den Dsungaren Tribut und wurde (von
i Dsungaren-Khan später gefangen gesetzt) von den siegreichen Chinesen
Turkestan wieder eingesetzt, dann aber (wegen eines Aufstandes) verhaftet
ie Sohne Bulatun oder Djagan Khodja und Khan-Khodja oder Khodjidjan
r alte und junge Khodja) wurden (als Ili erobert und Amursana zum
aig der Oeloth erhoben war) von dem chinesischen General Panti in ihre
math zurückgeschickt, wo sie bald Aufstände erregten. Die (Ili unter-
'feoen) Ak-Taghlik (weissen Bergbewohner) empörten sich gegen den Khodja
Kara-Taghlik oder schwarzen Bergbewohner (mit den Kalmak oder Oeloth
bnnden), als Fürsten von Yarkand. Der Gegner des Vaug von Khodja,
Secte der Kadaris (dem Kara Tak anhängend) gehörig, gehörte zur
te der Nagschbandi (auf Seite der Ak-Tak stehend) nach den Mekka-Pilgern
Wathen). Wegen seiner Kriege gegen die Ungläubigen nahm der Khan
1 Khokand den Titel Ghazie (Glaubensheld) an. Iskardo soll von Alexander
gebaut sein. Les Arabes et Persans comprenaient sous le nom de Turkes-
(patrie des Turks) le pays, qui s'ätend depuis le Gihoun jusqu'au grand
Brt de la Chine, mais (dans une acception plus restreinte, il d&ignait
lement la partie de cette contree la plus voisine du Gihoun, bornäe a
ient par rOuigourie et le pays de Caschgar (s. d'Ohsson). £lev^ sur lee
leg de la puissance seldjoukide l'empire Khorazmie s'etendait du Sihoun
golphe persique, de l'Indus ä llrac-Arab et ä l'Azerbaidjan (von Alaiuddin
lamed beherrscht XIII. Jahrhdt.). Die Bewohner Ost-Turkestans werden
den Mekka-Pilgern als Ak-Tak und Kara-Tak unterschieden, die in
m Kampfe liegen und deshalb von China unterworfen wurden (s. Wathen)
astiau, Ethnologwehe Forschungen. J-d
194
Tou-lou-fan genannt (seit der Gesandtschaft des Sultan Abltm-
muhan). Die Thoufan *) (die geopferte Pferde und Ochsen
1835. Die Mnhamedaner in Yarkand sprechen einen (auch in Bokhara ver-
standenen) Tark-Dialect Das Landvolk wird von den Städtebewohnern Mo-
guls genant, woher sich die (für jenen Theil Oentralasiens gebräuchliche) Be-
nennung Mognlistan leitete. Um Yarkand (und um Ili) sind Kalmücken an-
gesiedelt, deren Häuptlinge (als Zeichen der Vornehmen) Hirschgeweihe auf
die Pelzmützen setzen (von den Chinesen zu ihren Grenzgarnisonen verwandt).
Der Gouverneur von Easchghar führt den Titel Yunis-Wang. Die Zelt-
Kirgisen Kokands wurden von Alem Khan unterworfen. Afrasiah residirta
zwischen Kaschgar und Kokand (nach Mir Isset Ullah). Am Osch (Takti
Soliman) zahlen die chinesischen Karawanen Abgaben. Bei Mangteppeh nomadi-
siren Tnrk und Kiptschak, bei Yulkhaneh Kirgisen und Kalmücken, die
Muhamedaner sind. In Marghinan (Argalang oder Margalang) findet sich (nach
Mir Isset Ullah) das Grab des Sekander Dulkarneim oder (nach Nazarow)
Padischah Iskander. The people of Kbozr in Atel, (of two classes, blackish
and fair) ressemble the Turks (s. Ibn Fozlan), their langnage is like that of
the Turks (Pueseleg). Chasari Tu reis similes non sunt. Nigrum capillum
habent (bei Jakut). Lingua Ghasarornm a Turcica et Persica differet (s. Frähn),
als Karachasar (bei Ibn Fozlan). Von den 'Oycog (dem türkischen Volk der
Uigur) leitet Theophylact den Ursprung der vielen Völker gemeinsamen Be-
nennung War und Chuni (Oväp und Xeowvi). Die Avaren heissen Owzp-
xcjvItou (bei Menander). Die Biarmier sind (nach Schaeffer) aus dem finnischen
Warania (Berglandschaft) genannt. Die Chazaren kamen (nach Theophanes)
aus den innersten Gegenden Berziliens [Belositia]. Der am Ural (im Lande
der Wogulen and Ostjäken) entspringende Ssoswa-Flus mündet in den Ob
unterhalb Beresow im Bezirk Beresow (des Gouvernement Tobolsk) ein von
Ostjäken und Samojeden bewohntes Jagdrevier (an Pelzwerk reich). Theophy-
lact setzt die 'Oycop an den (schwarzen) Fluss Til , östlich von den Türken,
wo Alexander (in der Nähe von Sogdiana und Bactriana) die Stadt Taogas
gegründet (neben den Seidenwürmer pflegenden Nord-Nachbarn der lndier).
Die Bulgaren an der Wolga heissen (bei Geogr. Bav.) Weizun-beire oder
Weise-Bulgaren.
*) Nach Ibn al Wardi stammten die Könige Tibets (Tobat) von den
Tobba-Königen, die zn Sanaa in Yemen residirten. Samar (Neffe des Tohba)
eroberte (nach Besiegung des persischen Königs Kobad) Samarkand (VI. Jahr-
hundert p d.) und drang dann bis Tibet vor, wo seine Nachkommen herrschten.
Burte-Tschino (Sohn des tibetischen Königs Digoum dzambo) heisst (im Nom-
gharkoi todorkhoi Tolli) Gha sza thi (oder der Fleischessende Fürst), als Bruder
des Dja-thi (der Vogelfangende Fürst) und Nia thi (der fischende Fürst), von
den Bede oder Bida, als König anerkannt. Der Issikul (Je-hai oder warmes
Meer) heisst (bei den kalmückischen Eleuten) Temourtou-noor (eisenhaltiger
See). Lee mots „ai" signifle lune dans tous les idiomes turcs (Klaproth).
Unter Vespasian brachen die (asiatischen) Alanen von Hyrcanien ein und setzten
sich (unter Tiberius) im Kaukasus (nach Sueton) fest (am Daghestan). Di»
Alanen (zur Zeit Julians) hiessen früher Albanier und Mas6ageten. Klaproth
identificirt die (von Gonst. Porphyr) in den Kaukasus gesetzten Alanen mit
den Osseten. Tha com tha mean of drim maegdum Germanie of Eald-Saxnra,
of Anglum, of Jotum (Ghron. Sax.). Als die Hundertfamilien der Chinesen
vom Khuenlun oder Kulkun (von Khuku-nor bis Thiangschan) herabstiegen,
wurden die Sian-Miao (als Si joung oder westliche Barbaren) oder Kiang in
die Berge westlich von Ghensi und Sju-tschhunor (um den Khukhu-nor) ge-
trieben, und besetzten auch den westlichen Theil Chensi's bis znr Eroberung
(in späteren Jahrhdten.) sowie die Berge von Honan. Die Chinesen leiteten die
Fürsten der Thufan oder Thupo (gleichen Stammes mit den Khiang) vom
Thonfa Liloukou her (f 401 p. d.) aus der Dynastie der Sianpi von Nan Hang,
pie Nachkommen seines Sohnes Fan-ny , die sich am Berge Tsy-chy nieder*
195
mit dem Verstorbenen begraben) bedienten sieh (statt der
Schrift) gekerbter Hölzer und geknoteter Stricke (VI. Jahrhdt
p. d.). Die (später das syrische Alphabet erhaltenden) Uighur
hatten zu Fahian's Zeit (399 p. d.) bereits (neben der chine-
sischen) eine barbarische Schrift, die Klaproth mit der ursprüng-
lichen der Hoeihe*) (der Grundlage der südsibirischen In-
gelassen, besetzten (unter den Wirren der Goei-Dynastie) das Bergland südlich
von Kantcheon (in Chen3i) nnd ihre Fürsten nahmen (556 p. d.) den Titel
Djan fou oder Dzan phon (vom Himmelsgeist geboren) an (in Hlassa residirend).
Konig Lud dzan Soloung dzan dehnte sein Reich südwestlich bis zur Grenze
der Brahmanen in Indien aas und Ye dzoung loung dzan oder Srong bdzan
sgambono liess (nach Rückkehr des Sambouoda aas Indien und Erfindung des
Alphabets) einen buddhistischen Tempel in Hlassa bauen (632 p. d.), eine
Gesandtschaft (634 p. d.) nach China schickend. Der ausgesetzte Sohn der
Gemahlin des Königs Makkiaba von Hindostan wurde (von den Hirten Jarlons)
als erster König Tibets anerkannt (nach Della Penna). Die Teutobodiaci
wohnten (nebeu Tectosagen) bei Kappadocien. Von den nördlichen Mo-ho
(tongnsischen Stammes) stammen die Mongolen, von den südlichen die Ju-
tchiu (Mandshn). Die Stämme der Mo-ho wurden (824 p. d.) durch die Khitan
zerstreut, und der Rest flüchtete zu den verwandten Phou-hai (nördlich von
Liaotonng und Korea). Die Moung-gou (Mongolen) oder Moung-gou-szu (1135
P. d ) waren ein Zweig der Tata (Tataren) oder Tadshe (880 p. d.), die zu
den Mo-ho gehörten. Als Djoudjikhan (Sohn des Tschingiskhan) die türkischen
Volker zwischen Caspi und Dnieper (Comanen und Petschenegen mit Bulgaren
der Wolga) besiegte, gründete sich das Reich Kiptschak (vom Dniestr bis zur
Kirgisensteppe), das in die Tataren-Fürstenthümer von Kasan,' Astrachan und
der Krimm zerfiel (mit türkisch sprechender Bevölkerung und mongolischen
Fürstenhäusern). Bei Zerstreuung der Mo-ho (824 p. d.) flüchtete sich der
Rest der Tataren in das Gebirge Juschan (und Hosi oder Tangut), von wo
sie den geflüchteten General Liko young gegen den Rebellen Houang-thsao
unterstützten und sich in Chansi niederliessen (880 p. d.), den späteren Tang,
sowie den Khitan und den Jutchin oder Kin unterworfen. Ausser am See
Bonyour-naour oder Bouir-noor. (den Khathai unterworfen) wohnten die Tataren
(nach Abulghasi) am Alkara mouran (Jenissei). Die Kara-Kitai (den Mongolen
verwandt) Messen (bei den Chinesen) Kidan Tatse (nach Raschiduddin). Unter
den Chy-goei sprachen die grossen Chy-goei eine besondere Sprache. Neben
dem Lande der Yuan oder Mongolen (nördlich von Amur) findet sich (auf
japanischer Karte) die Insel der Woulian Mounggou oder getrennter Mongolen
(Klaproth). Die Usun, die mit den Jueitchi in Tangut zusammenwohnten,
folgten (nach Eintritt der kleinen Juetchi in Tibet) den vor den Hiongnu
nach den Ili-Ländern Flüchtenden, wo diese die Sszu austrieben, den Asi
°d*r Parthern benachbart (s. Klaproth). Polo war Hauptstadt der Jueitchi
(II. Jahrhdt. p. d.). Ein Jueitchi-Kaufmann lehrte (424 p. d.) den Chinesen
die Fabrikation gefärbter Gläser, die sonst von Westen bezogen wurden. Pha-
ti-yan (südlich vom Oxus) war Hauptstadt der Ye-ta , als östlicher Zweig der
Youeitchi bis Altai nnd Khotan (400 p. d.). Die Sprache der Yeta (Yita)
u&terschied sich (nach den Chinesen) von der der Jouan Jouan (der Rasse
Sianpi) und der Kaotchhe (Türken), sowie aller andern Barbaren (VI. Jahrhdt.
P- d.). Die aus Flüchtlingen der kaiserlichen Familie der Hia (in China)
8t*mmenden Fürsten der Hiongnu (Huin-yu) oder Hianyun (zwischen den
Yueitchi im Westen und den Toung-hou im Osten) begründeten ihr Reich
(200 p. d.) unter Methe (Sohn des Theou-man). Les Dai (branche occidentale
J®8 Massage*tes) est le peuple appele* par les Chinois Ta-hia (Klaproth).
Jfrandibus et latis sagittis dimicant (Finni). Incerta Ulis habitatio est, vagaque
^nnis, ubicunque feram occupaverint, locantibus sedes (Saxo. Gr.).
*) Nach Vam Yente bestand unter den Uignren (neben Buddha- und
196
achriften) identisch hält. Unterschieden von den Bewohnern
Khotans hatten die Völker westlich *) von Tarfan (445 bis
Zoroaster-Cuitus) die Lehre des Manes oder Moni (der Nestorianer). Heben
eigener Schrift wurde die chinesische gehraucht und auch arahisch gesprochen
(981 p. d.). Die Uignren haben (nach den Chinesen) tiefliegende Augen '
und grosse Nasen (981 p. d.). Nach dem Wen Hian thonng Khao verehrtem
die Hiongnn als Gott der Erde Po Tangri. Die von den Yuetschi besiegten
Völker von Tarkand riefen den Konig (Kia) der Uignren zu Hülfe (478 p. d).
Neben Verehrern des Fo und des Himmelsgeistes (Hien oder Thian) fanden.
sich Fenerdiener (Magier) im Lande Khang (Samarkand) unter den Thang.
Khangkhin (wo Feonthon verehrt wird) schickte einen Pfirsichbaum von Gold
nnd Silber nach China (631 p. d.). Die Huzara (mit dem Stamm der Tatar
Hazara) sind (nach Abnl Fazl) ans dem Djagatai- Heere Mangn Khans unter
Nikodar Oghlan (um Holaku-Khan zn unterstützen) zurückgeblieben. Die
(sunni 8 tischen) Azbeken von Shygan (zwischen Kunduz und Kabnl) machet*.
Sklavenjagden auf die schiittischen Hazara. Die tatarischen Hnzara über —
fallen (als Allaman oder Räuber) die Karavanen am Khilumfluss (s. Bornes^—
Im Passthale Bamiyans (Bamie oder Paro-Vami in Paropamins) wurde Alei. —
andria ad Gaucasum (auf der Königsstrasse) gegründet (s. Ritter) mit Bot —
Bamiyan (in deren Hohlen Mani oder Manes sich verbarg). Abu Fazl sen-'fc
die Burg des Zohak in Zohak Bamiyan (wo die Griechen Prometheus aik —
geschmiedet sein Hessen). Neben den Götzen Taguth und Väuk (oder Manaw^
nnd Lat) erkennen die Muhamedaner in den Idolen Bamiyans die alte Fra^ca
Nesr. Die Hindu nennen Shahama nnd seinen Schüler Salsala (bei den Bud&- —
histen) Bhim mit seinem Weibe. Die Sprache der (jetzt auf das Kuner-Tha
nnd einige Thäler von Laghman beschränkten) Deggaun (früher über de:
grössten Theil des nordostlichen Afghanistan verbreitet) enthält Sanscrit mi
Persischem gemischt (und unbekannten Worten). Der Gebirgsgau Laghma
oder (nach Baber) Lamghan (am Hindu-Kho) heisst von dem Grabmal Meto t
Lams (Lamech, Vater Noahs) oder Lamek [Lama]. Neben dem Puschto
sprechen die Vornehmen (unter den Afghanen) ein rohes Persisch. Baber
führt 11—12 Sprachen in ' Kabul auf. Unter den Hazara nnd Nukderiee
fanden sich mongolisch redende Stämme (zn Babers Zeit). Die Brahmanen
Kashmirs sind dunkler, als die übrigen Eingeborenen, da nach der Vernicbtoog
der ursprünglichen durch die Muhamedaner (1015 p. d.) neue ans dem Dekhan
einwanderten. Der Rahan, der das von Konig On tho yan na in Kiao-chang-mi
(östlich von Magadha am Südufer des Ganges) errichtete Buddhabild nach
Norden brachte, verkündete den Sandsturm, der die Ungläubigen (in der
Wüste des Lop-See) begraben würde (ausser den in eine Höhle geretteten
Frommen). Das Kloster der grossen Translation in Khotan (Tuthian) hiess (nach
Fahian) Kiumati (Gomati oder heilige Kuh). Hammer identiflcirt die Hoeihe
(Oni) oder Kaotsche (Kaotschaüg oder Hoeihu) mit den Kankli. Der Titel
Beg oder Bey (Prinz in der Turksprache Aksu's und Kochgars) fand sich
(X. Jahrhdt) bei den Chazaren (s. Const. Porph.) als 7te%. Zu Tukolo oder
Tokharestan (in der Nähe der Oxus-Quelle im Osten von Balkh) hatte (nach
polyandrischer Sitte) eine Frau oft 2—3 Brüder zu Männern. Das (chine-
sische) Vocabularium der Schui schui (in grosser nnd kleiner Bucharei) zeigt
ihre persische Sprache (bei Amiot). Von den persischen Diaclecten zeichnete
sich das Deri (die Sprachen von Balk, Bamiyan, Merw nnd Badakschan)
durch seine Reinheit aus (s. Hyde). Mit den Bergtribus der Ashparis, Tu*
rukschars und anderen Aimaks (Wanderhorden) unterstützte der Stamm
Jagrag (in dem Gebirge Andejans) Sultan Baber (1499 p. d.). Die Häupt-
linge der Kassak (Kirghis-Kassak) bei Khokan nennen sich (nach Mir Isset)
Tureh (Oberhaupt oder Richter).
*) Die Chinesen schickten (94 a. d.) dem Fürsten von Schen-schen (am
Lop-See) Hülfe. Bei Schwächung der Hiongnn, setzten die Chinesen (59)
einen Gouverneur des Fe Ju und Nan In nu und (48 a. d.) residirte einer
197
513 p. d.) tiefliegende Augen und lange Nasen (nach den
Chinesen). In Khotan *) bestand freier Umgang der (ähnlich
(der zweite Gouverneur) in Turfan (Kao-tschhang). Die Han dehnten ihre
Herrschaft bis zum Bein r tag und Badakchan ans. Hami (Ihn) war (74 p. d.)
von Chinesen besetzt (bis zn den Türkeneinfällen) und unter den Thang
wurde Hami als I-tcheou und Turfan (als Si-tscheoa oder Weststadt) an-
nectirt. Chinesische Gouverneure in Turfan (Kao tschhang) 787 p. d. Die
Thufan (seit 727), Hami und Turfan verheerend (790 p. d.) wurde (866 p. d.)
durch die Tangut gestürzt, während die Hoeihu (von Kan-tscheou) Hami und
Turfan besetzten (als Grenzfürsten der Chinesen) in Si-yu (unter den Sung).
Die zur Tang-Dynastie (618—907) um Kern oder Jenisei wohnenden Hakas
(blonder Rasse) oder Ost-Kirgisen (als Kiankuen oder Kiekheou um Klan oder
Jenisei) schickten (648 — 874) Gesandte nach China, um Hülfe gegen Hoeihu
(oder Uiguren). Nach Son-houng-Khian-lou stammten die Kilikise von 40
Mädchen der Chinesen mit Ou-sse (Uzen) verheirathet. Die Hiongnu be*
siegten (unter den Han) die Kiankuen und (im Norden von ihnen) die
Tingling (ehrwürdige Alte) in Mahing. Ha-kia-tzu (in der Sprache der Hoeihe)
bedeutet gelbrothe Gesichter (Visdelou). Schwarzhaarige galten für Nach-
kommen des Chinesen Li-ling, des verbannten Feldherrn, den die Hiongnu
(97 p. d.) auf den Thron gesetzt. Der König (Aje oder Oje) der (tätowirten)
Hakas residirte in Midydjita (Mi-ti-chi-tho oder Zelt) am Thsing-Schan
(blauer Berg), Die (bei Schwächung der Hoeihe) Gesandte nach China (für
den Titel Thu-tu) schickenden Hakas (648) wurden (759) den Hoeihe wieder
unterthänig, stürzten aber (den Titel Khakhan für ihren Fürst empfangend)
das Reich der Uiguren 841 p. d. (und 846 p. d. mit Erschlagung des letzten
Hoeihe-Khans). Bei neuer Unabhängigkeit der Uiguren-Könige (962) zogen
sich die Hakas (vor den Khitan in China) zurück. Beim Siege der Hakas
(846) zogen die noch unabhängigen Hoeihu nach Westen. Die Hakas er-
hielten (874 p. d.) den chinesischen Kalender. Müller schreibt die Grabstätttpt
am Jenisei (mit Inschriften) den Uiguren zu. Der Handel mit den Arabern
hatte die Fürsten und Grossen (der Hakas) an einen Luxus gewohnt, dessen
Spuren man noch in dem Gold- und Silberreichthum der Gräber in der Kir-
gisen-Steppe (um Krasnojarsk und am Jenisei) wieder zu finden scheint (mit
Schriftfelsen in der Jenisei-Steppe). Der zehnjärige Cyklus (im alten China)
war das Vorbild des Thiercyklus bei den Hakas (mit Han oder Schlangenstadt).
Im Nordwest der Yuntou (jenseits des Thsoung-Gebirges) wohnen die Tawan
im Norden die den Usun ähnlichen Yuntou von dem Stamm der Sai (nach
den Pian-i- tian). Die Hakas trugen Säbel und am Gürtel einen Wetzstein.
Salam (Dollmetscher des Abassiden Wasik) besuchte den Khakhan Odhcos
(oder Hoeihu) im Gebirge (Edrisi). Die Tork Odhcos (haarig, an den Augen
leuchtend) beteten zum Fener und allen Glänzenden (Edrisi). Sprache und
Schrift der Hakas war mit der der Hoeihu (Uiguren) identisch (Matuanlin).
Die Tukbiu gebrauchten (runische) Kerbhölzer (wie Samojeden und Lappen).
Die Priester der Hakas heissen Gan-Khoun. Diejenigen Tschudengräber (der
jeniseischen Steppe), die Eisenwaffen, Schwert und Pflug enthalten, unter-
scheiden sich, als Hakas-Gräber, von den nur Bronze- oder Kupfer-Gegenstände
enthaltenden Tschudengräbern (s. Ritter). Der Säbelhandel aus dem Musli-
mischen Asien zu den Chazaren, Bulgaren, Ingriern diente mehreren Völkern
zur Tributzahlung. Am Tom und Jenisei ist Eisenschmiedekunst einheimisch.
Bei den Kusnezi oder Schmiede genannten Tataren Völkern (bei Kusnezks,
durch Abinzen und andere Tataren erbaut). Kaswini erwähnt aus der Luft
gefallene Eisenmassen (im Lande der Turk), gleich den atmosphärischen
Eisenblock, den Pallas sah (zwischen Ubei und Sisim). Am linken Ufer (bei
Kubekowa) wäscht der Jenisei (leicht schmiedbares) Holzeisen aus (nach Pallas).
*) In Khotan schrieb man mit Holzpinseln (zur Zeit der Thang). Ein
mit einem Flaschenkürbiss erscheinender Maurermeister schüttete Wasser aua
(bei Gründung Kbotans) und verschwand dann. Die Schuf tzüge in Khotan
198
gekleideten) Frauen mit den Männern (nach den Chinesen).
Als Toung-hou-chan-joung (barbarische Toung hou der Berge)
werden (1000 a. d.) die westlichen Sianpi*) (nördlich von
waren denen der Hindu nachgeahmt (s. Re'musat). Von der goldenen Tiara
. des Königs von Khotan (509 p. d.) hingen nach Hinten zwei S'idenflugel
herab (nach den Chinesen), wie es sich auf den (in der Manyakale-Tope ge-
fundenen) Münzen des Kadphyses oder Mokadphyses zeigt (s. Kitter). Von
Khotan wurde (III. Jahrhdt. p. d.) gezähmte Elephanten nach Chiua als Tribut
geschickt. Ubei dallah, Statthalter Khorassans, eroberte (676 p. d.) Samarkand
(unter Muawija). Kuteiba, Sohn des Muslim, der (unter Al-Haddschad, Statt-
halter der beiden Iran) Khorassan verwaltete, unterwarf (nach der Wieder-
eroberung Tochurestaus) Bochara und Balch (709 p. d ) aufs Neue, sowie
Fergana und Kaschgar (zur Zeit des Khalifen Walid). Der Name Kirgis be-
deutet bei den Tataren einen gemeinen schlechten Kerl, der sich zu allerhand
Arbeit brauchen lässt, weshalb auch die schlechten Gräber der Tataren, worin
sich nur vermoderte Stücke von Stiefeln und Pfeilspitzen finden, Kirgiskie
Mogili genannt werden (s. Gmelin). Der Name Tscherkess ist allerlei Völkern
am Dniepr, Don, schwarzen und caspischem Meer gemein und (bei Rubmqais)
sind unter Kergis (neben Alains und Acas oder Abkas im Kaukasus) die
Tscherkessen zu verstehen. Das (tatarische) Wort Kasak bedeutet Jemand,
der (ohne Familie) nirgends angesessen ist, liesse sich aber (nach Fischer) von
dem (arabischen) Gasi herleiten (ein Krieger, der für den Glauben und das
Gesetz gegen die Feinde der Religion streitet). The principal amusemeot of
the Chiefs (among the Khamtis) is working in metals, in which practice Tenders
them inflnitely more skulful than the lower classes (Wileox). Der König von
Soule (Choule) oder Kaschgar (wo die Schrift der indischen gleich) schickte
an Kaiser Wen-tchhing-ti (f 466 p. d.) ein Gewand des Sakyamuni, das nicht
verbrannte. Zu Polo's Zeit wurde eine Asbestgrube bei Turfan bearbeitet
(• Ritter). Der Geogr. An. schreibt die Verfertigung des Asbestes den Serern
zu. Jubbata est vestis eorum, quae neque insordidari potest, et si hoc conti-
git, per ignis gladium loturam expetunt. %Q<avrai Sk iod'rjri kivfj, tJ h
7teTpa>v li&cov, sagte Herakles von den Brahmanen. Die (durch Kaiser Saen-
tsong f 859 p. d., aus China vertriebenen) Muhu oder Muhufu verehrten den
Geist (des Feuers) Hien (Yao) im Norden des Oxus (in Transoxiana) , sowie
in Persien und in Yenki, Sule oder Kaschgar, und ihr Cultus war (nach den
Thang-Annalen) aus Persien in die andern Königreiche übergegangen, dessen
Anhänger auch zu Sonne, Mond und Sterne beteten, unter Reinigungen (wie
Reiben der Ohren und der Nase mit Moschus). Kheschi (Khasch) heisst (in
der Sprache Kaschgars) jeder Ort (nach dem Si yu wen kian lo). Die Wai-
Fan (auswärtigen Barbaren) geben allen Hoei-dsö (Bewohnern von Ost-Turkes-
tan) den Namen Kaschkarier. The title of Ung-khan, given to the chief
prince of the Kartl Khitans showed their dependance on China (the title Ung
being Chinese, bestowed on Mandarines on the highest class) of Cbengiz-Kbans
sons, Jaghatai had the country westward (from the Turki frontier) as far as
the Sea of Aral (with a uniform dialect). Timur, in common with Chenghiz*
Khan, traced up his descent to Toumeneh Khan (a Mogul prince), so that
both were of the royal race of the Moguls, but the family and dependent
tribe of Taimur had been settled for nearly two centuries at Kesch, to the
south of Samarkand (in the midst of a country inhabited by Turks). Baber
had close connexion with both races of Tatars (s. Erskine). Die (unter dem
Fürsten Mandrak) empörten Telessen (mit Teleuten) hatten (1653) den Teles-
koje Osero verlassen. Die von Messerschmidt am Oia-Fluss gefundenen Zysa
oder Zylar (Reste eines samojedischen Volksstammes) zogen mit den Kirghis-
Kaisaken fort.
*) Die zu den Sianpi gehörigen Yu-wen (nördlich von Liao-toung), die
sich den Kopf rasirten (ausser einem Büschel), sprachen einen Mischdialect
der Hiongnu. Die Mou-young (von den Toung-hou oder Sianpi stammend)
199
jtcheli) bezeichnet. Bei Zerstreuung der Barbaren (Joung)
ir Berge zogen sich die Ou-houan in die Berge der Arou-
ortsin, die Sianpi in die Berge nördlich vom Lao-ho-Fluss
on Methe, Fürst der Hiongnu, besiegt). Dawan liegt von
r chinesischen Residenz Sianfu gerade nach Westen, un-
fähr 1000 Li entfernt. Dort führt man ein ansässiges Leben,
>rt sind gute Pferde, Städte und Häuser. Von diesem District
ich Nord-Osten liegt Usun, nach dem Osten Uitan, die von
itan nach Westen liegenden Flüsse fallen alle in das west-
;he Meer (den Aralsee), die im Osten liegenden Flüsse fallen
indeten (in Liao toung) das Königreich Thsian-yan (258 p. d.). Von den
den Toung-lon gehörigen) Tho-po, die (IV. Jahrhdt.) das Kalkas-Land
wohnten, stammte die (V. . Jahrhtd) in China herrschende Dynastie der
ei. Die (zu den Sianpi von Liao-tung gehörigen) Thou kon hoen gründeten
Reich im Lande von Tun-houang. Die Hi (Khou mou hi) gehörten zn
i Sianpi von Yuwen. Die von den Thopo stammenden Juan -Juan (Jeou-
•n) im Khalkas-Lande wohnend, unterwarfen (IV. Jahrhdt.) die Türken
otche. Phan-theou war Hauptstadt der Ansi oder Asi (Parther). Die Yu-
*n wohnten in Ehotan (II. Jahrhdt. a. d.). Die Koume wohnten zwischen
ächgar und Koutsche (II. Jahrhdt. a. d.). Die Tchu-kiu wohnten westlich
i Khotan (V. Jahrhdt. p. d.). Die Kholo wohnten östlich vom Thsung ling
Jahrhdt. p. d.). Die Kie wohnten im Thsoung ling (VII. Jahrhdt.), ebenso
Sony. Khoukan war Hauptstadt der Chy ny (724 p. d.). Die Ya tcha
inten am Hindukusch (II. Jahrhdt. p. d.) Kouei-wang war Hauptstadt der
ran am Syr daria (II. Jahrhdt. a. d.). Siu sian tchhing war Hauptstadt
i Kipin oder Kabul (II. Jahrhdt. a. d.). Pho-thi-ching war Hauptstadt der
i-hou-lo oder Tokhari (südlich vom Oxus und nördlich vom Hindukusch)
Tokharestan, mit den Ye-tha (VII. Jahrhdt.) gemischt. Im Lande Tsao
tcha (Hotalochi oder Sieyu) wohnten Thoukiu (Türken), Kipin (Afghanen),
lhoulo (Tokharen). Ou y chan li lag zwischen Kabnl und Parthieu (Persien)
Jahrhdt. a. d. , Yatcha an dem Berge des Hindokusch (II. Jahrhdt. a. d.).
i-teou lag nordwestlich von Kabul, Outschangh an der indischen Grenze.
' König von Yue ti yan (südlich an das Brahmanenland grenzend) war ein
hmane (VII. Jahrhdt.). Tschhy-ku-tching (nördlich vom See Suie-hai oder
Qourtou) war Hauptstadt der (blonden) Osun, die (III. Jahrhdt.) nord-
tlich von China (mit den Yuetchi) gelebt hatten. Die zu den Usun ge-
igen Ting-ling wohnten (II. Jahrhdt. a. d.) zwischen Irtish, Ob und oberem
issei). Die Choule wohnten in Kaschgar (II. Jahrhdt. a. d.). Die Yan-
ii (A-lan oder A-lan-na) oder (Sou-the oder Sau-y) Alanliao (Wen-na-cha)
^Dten (zur Zeit der Han) im Nordwesten von Sogdiana an den Ufern eines
(des Caspi). Die unter den Han als Kiankuen bezeichneten Hakas
•den (unter den Thang) Hia-kia-szu genannt, als (blonde) Kirgisen. Die
He (Gothen) wohnten (n. Jahrhdt. a. d.) im Lande der Kirgisen. Der
'st von Tzciouimo lebt in der Stadt Tzciouimo (6820 Li von Tschan-an)
230 Familien. Im Nordwesten bis zum Wohnsitz des Protectors sind
'8 Li Nach Norden grenzt es mit Chalga-amaniou , nach Süden breitet es
1 aus bis Syaowani. Nach drei Tagereisen (von der Stadt Tzciouimo)
shsen Weintrauben und andere Früchte. Im Westen, bis zum Protector
* 2000 Li. Der Fürst von Syaowan lebt in der Stadt Ulin (7210 Li von
han-an) mit 150 Familien. Im Nordwesten bis zum Protector sind 2558
Nach Osten grenzt es mit Djotzyan. Vom grossen Wege liegt es nach
lfln. Der tzcinlzcioujeskische Fürst wohnt in der Stadt Tsrintzcioje (8820
*on Tschan-an) mit 480 Familien.' Nach Norden bis zum Protector sind
3 Li, nach Süden bis zum Fürstenthume Djundu sind vier Tagereisen.
Erde ist gebirgig. Nach Westen bis Umi sind 400 Li.
200
in den Hakigen See (Lobnor).*) Der gelbe Fluss (Khuanko
*) Die Wasser der Salzsee gehen unter der Erde nach Süden und kommen
zum Vorschein im Ghuchunor, den Anfang des gelben Flusses bildend. Usud,
Kangui, Yantzai, Jueitschi sind Nomaden-Districte, deren Bewohner unter-
wandern, gute Weiden für das Vieh zu suchen, in ihren Sitten den Chunnen
gleichend. Dasa liegt von Dawan nach Westen und gleicht diesem Di stricte.
Bamboo-Stöcke und Leinwand werden aus der chinesischen Provinz Schi
(Sciendu genannt), die einige tausend Werst im Südosten von Dasa liegt,
dorthin gebracht. Dort sind feste Wohnsitze (nach den Mittheilungen des
Generals Tschjan-tzan). Kaiser Wuti fasste so den Entschloss die Hunnen
dadurch zu schwächen , dass er das östliche Turkestan und Dzungarei den
chinesischen Reiche vereinte, und es konnte leicht geschehen, da diese Volker
gerne das schwere Joch der Chunnen abzuwerfen wünschten. Usnn ist der
alte Name eines Volkes, das bei den Turkestanern Kalmak heisst und bei
den Russen Kalmücken. Dieses Volk nomadisirte (220 a. d.) an der grossen
Mauer China's im Nordwesten China's. Um diese Zeit zog das Volk Jon-
jedji, besiegt von den Chunnen, nach Westen und occupirte das untere Ge-
biet des Ili, einen Theil des östlichen Kirgisen-Landes bis an den Flosa
Talas, und vertrieb von dort das frühere Volk der Sä, der usunkische Stamm,
ob Weide suchend, oder ob von den Hunnen gedrängt, folgte nach den Fass-
tapren der Jonjedji naeh Westen und noch weiter nach Südwesten hervor-
brechend, blieb nomadisirend auf ihren Gründen (Hyacinth). In jeglicher
Hinsicht begabt, zu allen Handwerken geschickt, die sie rasch ihren russischen
Meistern ablernen, üben die Jakuten, nomadisch genügsam an diesem das
verdrängende Vergeltungsrecht. Viele Russen des jakutischen Gebiets sind
(bei jakutischer Gesichts- und Körperbildung) nur der jakutischen Sprache
mächtig. Die meisten Tungusen dort sprechen fertig Jakutisch. Die Jakuten
(besondere die städtischen) erinnern (durch Gewandtheit und Unverschämtheit)
an den Juden (Middendorff). Das nomadische Volk der Kasaken (Kirgis
Kasaken), die von den Chinesen Chasak genannt werden, heissen unter dar
Dynastie Chan: Kangii, die östlichen nomadisiren von Djungary nach Nord-
west, die westlichen bis zur russischen Grenze. Die Stadt Ili, (am nördlichen
Ufer des Ili) wurde (nnter den Namen Choi-yonan-gen) von den Chinesen
(1764) gegründet. Zur Zeit der Dynastie Chan bildete der iliskische Bezirk
und das Land der östlichen kirgisischen Stämme das damalige kalmückische
Besitzthum Usun. Bei den Russen heisst die Stadt Gulgdja. Die Kasaken,
die früher Kangitami Messen, wurden zur Zeit des Tschingiskhan (nach Abul-
ghasi-Chan) Kanklami genannt. Die Stadt Tzischer (unter der Dynastie Chan
genannt Ulaei oder Ulaei-gen) diente (als Du-cho-gdji) zur Residenz des Pro-
tectors. Das südliche tzischerskische Gebiet, an dem Ufer des Aergionl machte
damals die Provinz Tziouli aus. Diese Stadt und Lun-schchai, was jetzt
Biougour, wurde gegründet (67 a. d.) von den Chinesen, aber Tzischei
exüitirte schon lange vorher. Die Joujedji oder Da-Joujedji (grossen Jonjedji)
führten ein Nomadenleben auf den Steppen, die sich ausdehnten von Chamo
nach Osten bis zur grossen Mauer, aber während der Thronestreitigkeitea
und während der Dynastie Tzin (300 a. d.), nahm die Gegend ein von dem
jetzigen chinesischen District Gan-tschjei-fu und Lyan-tschei-fu , an der nord-
westlichen Ecke des Gouvernements Gan-su. Aber (200 a. d.) der chunnische
Modo-Chan zerstreute dieses Volk. Von ihnen zog sich der grössere Theil
nach Westen und eroberte das Land der Gegend am Ili. In späterer Zeit,
von den Kalmücken vertrieben, gingen sie weiter nach Südwest und occupirteo
das Land auf dem rechten Ufer des Tschjeiguni, wo sich die Grenze des Ms-
tricts der Dasia fand. Im I. und H. Jahrhdt. p. d. breitete dieses Volk seine
Eroberungen bis auf Indien aus und stand in grösster Blüthe. Die dortigen
Diatricte heissen jetzt Aiwuchan bei den Chinesen. Ein kleiner Theil dieses
Volkes, (nach der Besiegung durch die Hunnen) zogen sich in die Berge
des Kukunor und Hessen sich nieder auf der östlichen Seite der kuknno-
rischen Berge beim Flusse Chuan-tschue, wo es noch jetzt wohnt, in der
201
im chinesischen) entspringt *) als Altan goba. Dutzin remon-
strirte gegen den General Wan-fin, sagend : „der tschibinsche
Nahe von Suninfui nach Westen, unter dem Namen Itzincbn. Die Giläken
gehen nach Laer (Sachalin) im Land der Euwi (behaarten Kurilen), nm mit
japanischen Schilfen, die nach Ssissan (südlichen Kurilen) fahren, zu handeln.
*) Tjaogdji ist (nach der Geschichte der Dynastie Chan) ein Reich, das
an dem Ufer des westlichen Meeres (das mittelländische Meer) liegt. In
der Geschichte des ostlichen Hauses der Chan wirf gesagt, dass die Haupt-
stadt des Reiches Tjaogdi auf einem Berge liegt, in der Nähe des westlichen
Meeres, ungefähr 40 Li im Umkreis (in Süden, Norden und Osten vom Meer
umgeben). Von hjer nach Norden und auch nach Nordosten, auf einer Reise
von 60 Tagen, gelangt man nach Ansi. In der Geschichte der Dynastie
Wäi (III. Jahrhdt.) heisst es, dass die Regierung des Landes Poso ihren Sitz
in der Stadt Siln hat, von Njami nach Westen, das frühere Land Tjoagdji
begreifend. Die HauptBtadt (10 Li im Umkreis) ist durchströmt von einem
Fluss, der nach Süden geht. Die Luft ist sehr weiss. Es giebt Vogel,
in der Gestalt von Kameelen, die zwei Flügel haben, aber nicht fliegen
können. Tjoagdji meint gegenwärtig das südliche Persien und Syrien (s.
Hyacinth). Usch bildete unter den Chan die Provinz Yioutu. Die Kirgis
(Kergis) oder Burut bewohnen ein Land, das früher zu Guandu und Suisnn
gehorte, mit dem westlichen Theil von Usuni. Von den zwei Stämmen
weidet der östliche in Djungarei, das (unter der Dynastie Chan) den west-
lichen Theil von Usuni ausmachte (ursprünglich dem Volke Sae gehörend).
Als (200 a. d.) die Tueitschi, von Osten der grossen Mauer kommend, das
Volk Sae vertrieben hatten, Hessen sie sich in den Wohnsitzen desselben
nieder, wurden aber bald ihrerseits von den Usun vertrieben, die ebenfalls
von Osten von der grossen Mauer kamen. Die Kirgisen wohnten südlich
von den chotanschen Berge, in der Nähe der nördlichen Districte von Tibet,
"igten sich aber schon im IV. Jahrhdt. auf ihren gegenwärtigen Wohnplätzen,
unter dem chinesischen Bolu, Bulo oder Bolui, und werden noch jetzt Burnt
von den Mongolen genannt. Der östliche Theil zerfällt in fünf Stämme. Die
westlichen Kirgisen wandern von Kaschgar nach Nordwesten; breiteten sich
im Südost zum lukowischen Gebirge und im Westen bis zur buchorischen
Grenze, welche Länder (unter der Dynastie Chan) von zwei Nomadenvölkern
besetzt waren, Güandu und Süsüin. Die westlichen Kirgisen zerfallen in
fünfzehn Stämme. Die den Chinesen unterworfenen Kirgisen heissen Kamini
(Steinerne), Dikemi (Wilde) und Tschorni (Schwarze) bei den Russen (Hyacinth).
Der Lobnor hiess früher bei den Chinesen Pu-tschun-hai (Schilfmeer) oder Jantze
(Salzmeer) oder Jutze oder Fu-tschi-hai. Durch unterirdische Canäle unter
der Steppe kommt das Wasser südlich wieder als die Quelle des gelben
Flusses. Chuchuchota (die blaue Stadt) wurde (1523) durch den mongolischen
Fürsten Andoi gebaut, unter dem Namen Baishing (oder das Dorf) und wurde
(nach der chinesischen Unterwerfung) Gui-chya-gen genannt. Dawan begriff
(nnter der Dynastie Chan) das westliche Turkestan, das jetzige Khokan (mit
Ausnahme einiger nördlichen Städte, die dem kanguischen Nomadenstamm
gehörten). Es bedeutet im Chinesischen: der grosse Wan, wie Sao-Wan:
hübscher Wan (s. Hyacinth). Dazya begriff (vor der christlichen Zeitrechnung)
d*s ganze Land, das jetzt Bucharien heisst. Oestlich erstreckte es sich bis
zu den Kirgisen und westlich Tschäguiue. Es heisst gegenwärtig bei den
Chinesen Aiwuchan. Der gelbe Fluss heisst bei den Mongolen Chatu^ gol
(Konig der Flüsse). Trois cent Chevaliers, dont le nombre rappelait celui
][•* dieux, defendaient le temple d'Arkona. Der Fürst von Gumo lebte in
«witschen (8150 Li von Tschanan) mit 3500 Familien, 24,500 Seelen, 4500
^riegern. Nach Süden bis zum Wohnsitz des Protectors sind 2021 Li, nach
Süden gelangt man auf einer Pferdereise von 15 Tagen nach Chotan, nach
«orden grenzt es an Usnn. Dort wird Kupfer, Eisen und Auripigment ge-
lben, hn Osten breitet er sich aus bis Kntschi, 670 Li. Zur Zeit des
202
Kaiser Inmof wurde von den Chinesen auf den Thron gesetzt,
wurde aber dennoch abspenstig. Es ist eine grosse Gnade,
einem Fürsten zu nahen, es ist ein grosses Verbrechen einen
Gesandten zu ermorden. Der Fürst fühlte sich sicher in der
weiten Entfernung. Unsere Heere können nicht dahin vor-
dringen. Der tschibinsche Fürst kann nicht die hängenden
Brücken passiren*), um China zu beunruhigen. Als der tschi-
chiuesischen Kaisers Wan-man, der gumische Fürst Tscben ermordete den
aksuskischen Fürsten, und vereinigte dessen Land mit dem Seinigen. Der
Fürst von Wönsu wohnt in der Stadt Wöschsu (8350 Li von Tschan-an) mit
2200 Familien, 8400 Seelen, 1500 Kriegern. Im Osten bis zum Protect«
2780 Li, im Westen bis Yousmu 300, im Norden bis zur usuniscben Residenz
Tschigu 610 Li. Der Boden der Erde und die Gewächse in Wönsu (Aksu)
gleichen denen in Schanschan und anderen Orten. Der Fürst von Gioutzo
wohnt in Yantschen (7480 Li von Tschan-an) mit 6970 Familien, 81,317
Seelen, 21,076 Kriegern. Nach Süden grenzt es mit Tzciouimi, nach Süd*
westen mit Siouimi, nach Norden mit Usuni, nach Westen mit Gumi. Hier
finden sich Metalladern, die ausgeschmolzen werden. Nach Osten bis zum
Wohnsitz des Protectors sind 380 Li. Üläi hat 110 Familien, 1200 Seelen,
300 Krieger. Von dort im Süden bis Tziousli sind 330 Li. In üläi hat
seinen Sitz der chinesische Protector des westlichen Kreises.
*) Von Pischin nach Süden giebt es fünf kleine Districte, die den Chi«
nesen nicht unterworfen sind und waren. Gegen 100 Mann stehen auf der
Wache, zu fünf in der Nacht, und nehmen Allen das Vieh und die Nahrungs-
mittel ab. Einige geben Nichts aus Armuth, andere aus Grobheit. Deshalb
wurden die chinesischen Gesandten zuweilen beraubt. Man muss auch am*
fahren die grossen und kleinen Schneeberge. Dort auf der glühenden Erde
platzt oft die Kopfhaut, üeber den Abgrund Sandji-Pansi führt ein schmaler
Pfad. Bis zu den hängenden Brücken gelangt meist nur die Hälfte des
Viehes. Der weisse Kaiser theilte die Erde (China) in zehn Districte and
legte fünf Tribute auf (unter Tscheou) 1120 a. d. Der tschibinische Forst
residirte in Sünsüni. Er ist nicht dem Protector unterworfen. Bis zur Haupt-
stadt des Protectors (nach Nordosten) ist die Entfernung 6840 Li, im Osten
bis Jadja 2250 Li, nach Nordosten bis zum Fürstenthum Nandu ist die Ent-
fernung neun Tage, bis zur Stadt Tschan-an 1220 Li. Nach Nordwesten
grenzt das Land mit den grossen Jueitschi und nach Südwesten mit Uge*
schanli. Als die Hunnen die Jueitschi besiegten, eroberten die Jueitschi das
Königreich Dasi im Westen, aber der Fürst der Sä eroberte im Süden Tschi*
bin. Das säische Volk wohnt zerstreut unter fremden Stämmen. Von Kasch-
gar nach Nordwesten, sind Süsün und Güandu wohnhaft, als Nachfolger des
säischen Volkes. Das tschibinische Land ist eben und das Klima ist beiss,
mit Medok, vielen Gräsern und seltenen Bäumen, als Lac, Erbsenbaum, Tzi
und Bambou, dort wächst alle Art Getreide und Reben und Früchte. Die
Felder und Gärten werden gedüngt. Die Erde ist feucht, und so gedeiht der
Weizen. Im Winter isst man frische Gemüse. Die Tschibinischen verstehen
wohl in Holz zu schnitzen, Häuser zu bauen, Leinwand zu weben, in Seide
zu nähen und lieben gut zu essen. Goldene, silberne, kupferne, zinnerne,
bleierne Gegenstände. Das Geld ist von Gold und Silber. Auf der einen
Seite ist das Gesicht eines Reiters und auf der andern das eines Menschen.
In diesem Lande giebt es Buckelochseu , Büffel, Elephanten, grosse Hunde,
Affen, Pfauen, Perlmutterperlen, rothe Korallen, ein bernsteinartiges Harz,
Marmor und Glas. Der Fürst von Umi wohnt in der Stadt ümi (9280 Li von
Tschan-an) mit 3340 Familien. Nach Nordosten bis zum Protector sind 3555
Li. Nach Süden grenzt es mit Tziouilae, nach Nordosten mit Gioutzo, nach
Nordwesten mit Gumo. Nach Westen 390 Li bis Chotana. Jetzt heisst es
Ninmi. Der Fürst von Tziouilae wohnt in der Stadt Tzyan-dy (9950 Li von
205
hinsehe Fürst vor den Augen des ganzen westlichen Kreises
den Frieden störte, wurde alle Verbtindung mit ihm abge-
brochen. Wenn wir seine Gesandten strafen, so treffen wir
nur Kaufleute, die des Handels wegen hierher gekommen
sind, da sich unter denselben keine Adligen und fürstlich Ver-
wandte finden. Sollten wir diese Gesandten zu den hängenden
Brücken schicken, so würde darin eine Beleidigung gesehen
werden. Von Kangui nach Nordwesten liegt der District
Yantzay, welcher 100,000 Truppen erheben kann. In Ge-
bräuchen gleicht das Volk ganz den Kangoui.*) Es liegt
T&chan-an) mit 310 Familien. Im Nordosten sind 3852 Li bis zum Protector.
Nach Osten grenzt es mit Djondo, nach Westen mit Djotzian, nach Norden
mit Umi. Der Fürst von Youityan wohnt in Sntschen (9670 Li von Tschan-
an) mit 3300 Familien, 19,300 Seelen, 2400 Soldaten. Nach Nordosten 3947
U bis znm Protector. Nach Süden grenzt es mit Djotzian, nach Norden mit
Gnmo. Auf der westlichen Seite fliessen alle Flüsse nach Westen und fallen
in das westliche Meer. Die Flüsse auf der östlichen Seite fliessen nach Osten
ond fallen in den See Solenoj, aus welchem der Fluss Djeltaya seinen ersten
Anfang nimmt. Dort ist ein Ueberfluss an Jasper. Im Westen bis Pischani
sind 380 Li. Der Kaiser der grossen Jueitschi residirt in Ganschi (11,600
Li von Tschanjan) und ist nicht dem chinesischen Protector unterworfen. Im
Osten zu der Stadt, wo der Protector lebt, ist die Entfernung 4740 Li. Nach
dem Westen bis zur Stadt Anzi ist die Entfernung 49 Tagereisen. Nach dem
Süden grenzt das Reich an Djibini. Das Geld gleicht dem anzischen Gelde.
Von dort kommen die einbuckligen Kameele. Die grossen Jueitschi sind
Meistens Nomaden und wandern mit ihren Heerden umher (den Hunnen
gleichend). Die Soldaten belaufen sich auf 100,000 (die Bevölkerung beläuft
»ich auf 100,000 Familien und 400,000 Seelen männliche Bevölkerung). Der
hunnische Modo-Chan besiegte den Kaiser der Jueitschi (der ihn vernichtet
hatte) und Lao-schan-Chan (Sohn des Modo-Chan) machte sich aus dem Schädel
des Kaisers einen Trinkbecher. Darauf gab das jueitschi Volk den Krieg auf,
ging über Dawan nach Westen, und überfiel Dasia (es erobernd). Die Haupt-
8tadt wurde am nördlichen Ufer des Flusses Gui-schui gebaut. Der Rest des
Volkes, der nicht im Stande war zu folgen, begab sich nach den südlichen
«ergen und wurde* von den Tungusen , die kleinen Jueitschi genannt. In
Dasia war damals kein Kaiser, sondern in jedem Orte war ein Häuptling und
deshalb wurde das Volk leicht von den Jueitschi überwunden. Die fünf
Mächtigsten Fürsten unterwarfen sich. In frühester Zeit hatten die Jueitschi
tischen den Bergen Dun-chuan und Zilanschan geweidet (Hyacinth).
*) Dasya war ein Königreich, das vor der christlichen Era in denjenigen
^ändern existirte, die gegenwärtig Bucharien ausmachen. Nach Osten grenzte
es an die gegenwärtigen Kirgisen, nach Westen dehnte es sich aus selbst bis
*0 den Tscheiguni. Die jetzigen Chinesen nennen dies Fürstenthum Aiwu-
Cö»n. Dawan war ein Königreich, das unter der Dynastie Chan das Ganze
des westlichen Turkistan einschloss. Es entspricht dem gegenwärtigen Fürsten-
*home Kokan, mit Ausnahme einiger nördlichen Städte, die den kangiousischen
Nomaden gehören. Dawan in der chinesischen Sprache bedeutet grosser Wan.
^8 giebt auch Cyowan, das kleiner Wan (Fürstenthum) bedeutet Dun-chuan
w*r früher eine Verwaltungsstadt, ist jetzt aber eine Districtsstadt in Ansi-
kebjeu. Sie war gegründet durch die Chinesen (111 a. d.). Diese Stadt hiess
fanter der Dynastie Yuan und Min) Schatschdjeu. Der youitische Fürst wohnt
^f der youitischen Weide, von Tschjan-an 8650 Li entfernt. Es giebt 300
Familien, 2300 Seelen, 800 Soldaten. Jüngster und ältester Diui sind in
Einern, jüngster und ältester Zugun auf Zweien. Nach Osten bis zum Protector
^d 1411 Li. Nach dem Süden grenzt es an Kaschgar. Ueber die Berge
30t
am grossen Meer ohne Ende (das caspkcbe Meer), das das
nördliche Meer genannt wird (Hyacinth). Thian-shan-nan-la
ist kein Weg. Nach Westen bis Guando sind 1314 Li, aber der gerade Wig
dauert zwei Tage zu Reiten. Sie wandern nmber mit dem Vieh, Wasser und
Weiden suchend. Die Kleidung gleicht der usuniscben. Der ugäschaoliscb»
Fürst wohnt 12,200 Li von Tschan-an und ist dem Protector nicht unter-
worfen. Nach der Zahl seines Volkes und seiner Truppen gehört er zu dem
mächtigsten Kaisern. Von seiner Residenz zur Stadt des Protectors ist nacla.
Nordosten 60 Tage Fahrt. Nach dem Osten grenzt es mit Tschibia, nach*
Norden mit Putao Nach dem Westen mit Liganje und Tiaotschi. Die Resi-
denz von Kiaotschi ist 100 Tagereisen entfernt, in der Nähe des westlichen
Meeres. Das Klima ist sehr warm. Die Erde ist feucht. Es giebt dort Eiez
des grossen Vogels (des Stransses), wie eine Kanne gross. Diese Districte
sind sehr bevölkert. Sie sind in mehrere kleine Kreise getheüt and hangen
alle von dem Kaiser des anzischen Reiches ab. Das Volk ist sehr geschickl
in der magischen Zauberei, die anzinischen Greise sagen, dass in Kiaotschi
sich Djoschui (ein Fluss) und Siwanmu (der Name einer Hexe) finden, aheu
dass Niemand sie gesehen hat. Von Kiaotchi nach dem Westen liegt dw
Stelle, wo die Sonne untergeht, nach einer hnndeittägigen Meeresfahrt Dsu
ugäschanlische Land ist heiss und flach. Die Bäume, Gras, Vieh, Früchte
Grünigkeiten, Nahrung, Häuser, Getränke, Münzen und Kostbarkeiten gleich* i
alle den Tschibinischen. Ausserdem finden sich dort Löwen und RbinoeeroiM
Die Einwohner sind sehr friedlich, und dem Blutvergiessen abgeneigt Ihsr
Münze hat auf der einen Seite einen Menschenkopf und auf der andern ein«
Reiter. Die Waffen werden mit Gold und Silber geschmückt. Dies Reich ke
sehr weit von China entfernt und deshalb werden nur selten Gesandte ata
geschickt. Dort ist das Ende des südlichen Weges, den man bis zum Südoi
von Ugäschanli führte von Uimün und Janguan durch Schanschan. Von Ug»
schanli nach Norden und dann nach Osten liegt Ansi. Der kangiooskischv
Fürst hat während des Winters seine Residenz im Lande Loyoujeni in de
Stadt Daobityan (12,300 Li von Tschan-an entfernt). Er ist unabhängig von
Protector. Bis Lyoujeni dauert die Reise zu Pferde sieben Tage. Bis Fannei
wo er im Sommer verweilt, sind 9104 Li. Die Zahl beläuft sich auf 200,<XH
Familien, 600,000 Seelen (männliche Bevölkerung) und 120,000 Krieger. In
Osten bis zum Sitz des Protectors sind 5550 Li. In Sitten und Gebräuchen
gleichen sie den grossen Toueitschi. Im Osten erleiden sie Unterdrückungen
von den Ghunnen. Unter der Regierung des Kaisers Siouandi kamen Uneinig
keiten unter die Ohunnen. Fünf Chunnen begannen um die Herrschaft t*
streiten Der chinesische Hof erhob den chunnischen Chan, aber der Tschjf*
tschji-Chan, unzufrieden damit, vertrieb den chinesischen Gesandten, und ver-
band sich im Westen mit Kangiou. Nach diesem der Protector Gan-yan-tejo
und der General Tschen-tchan marschirten mit den Truppen in den westlichen
Theil von Kangyou und vernichteten dort den Tschitschi-Chan. Dies geschah
unter Juandi (36 a. d.). Unter Kaiser Tschendi schickte der kangiooßkiwlw
Fürst seinen Sohn mit Geschenken an den chinesischen Hof. Trotzdem handelt«
er in frecher Weise wegen der grossen Entfernung, und wollte nicht unter-
worfen sein , gleich den übrigen Fürsten des westlichen Kreises. Der Pro-
tector stellte dem Hofe verschiedentlich vor : „die Chunnen waren nicht da-
durch mächtig, dass sie die Usun und Kangiou in ihrer Macht hatten nnd
eben so wenig erkannten sie sich deshalb als Vasall von China an , weil sie
zwei der von ihnen abhängigen DUtricte verloren. Wenn auch der chinesisch*
Hof die prinzlichen Kinder als Geisel hat, dauert die Freundschaft zwischen
diesen drei Staaten fort , und sie bewahren ihre alten Verbindungen , ab«
sie unterlassen nicht sich beständig zu beobachten und bei guter Gelegenheit
einander zu überfallen. In ihrer Vereinigung können sie nicht auf einander
vertrauen und bei der Theilung gönnen sie nicht einander, was ihnen znfiült
Die gegenwärtige Verwandtschaft des chinesischen Hofes mit Usun hat bis
205
(durch das Bogda-ula-Oebirge im Norden von Thian-shan-
pe-lu getrennt) oder Ost-Tttrkistan (hohe Bucbarei) ist von
Uiguren (der Altyschähär oder Sechstädte) oder Schui be-
wohnt Die Schui-sa sind die tatarischen Bewohner, während
die Schui-schui oder Dungenen*) sich den Chinesen ange-
jetzt noch keinen Vorthefl gebracht, aber viele Sorgen f6r China, Da die
Usnn indess schon früher in dieser Verbindung waren , and sich zusammen
mit den Chnnnen den Chinesen übergaben, so erfordert die Gerechtigkeit, dass
man sie nicht abweist. Der kangiousche Bewohner ist stolz, dreist and will
sieh weder vor einem Gesandten noch vor einem von dem Proteetor geschickten
Beamten beugen. Die von dem Protector geschickten Gesandten erhalten
stete einen niedrigeren Sitz angewiesen, als die Usnnschen. Zuerst fährt der
Fürst mit seinen Beamten, nnd dann nnr kommen die Gesandten des Protector.
Der Grand, dass er seine Söhne znm Dienst an den Hof schickt, das ist nur
ein schlauer Ausweg, um Handel zu treiben. Die Chunnen waren früher ein
sehr mächtiges Reich zwischen den ausländischen Völkern und jetzt dienen
sie dem chinesischen Kaiser mit grossem Eifer. Hörend, dass der kangouische
Fürst keine Verbeugungen machte, fühlte Tschangoui sich beleidigt. Man
mnss deshalb den Sohn des kangiouischen Fürsten zurücksenden, und keinen
Gesandten weiter schicken, um zu zeigen, dass der Chan alle Communicationen
abzubrechen beabsichtigt. Kleinere Districte (Dunchnan und Sützuan) und
acht kleine Districte am grossen Wege sind steten Unterdrückungen ausgesetzt
nnd müssen Reisenden und Gesandten Vieh und Nahrungsmittel liefern. Durch
die Begleitung und den Empfang der Gäste und stolzer Ausländer werden
ihre Mittel erschöpft. Trotz dieser Vorstellungen, knüpfte der chinesische
Hof neue Verbindungen mit fremden Ländern an. Kangoui zerfällt in fünf
kleinere Fürstentümer. Der anzische Kaiser residirte in der Stadt Pandu,
11,600 Li von Tschan-an entfernt. Er ist dem Protector nicht unterworfen.
Es grenzt nach Norden mit Kaugüem, nach Osten mit Ugäschanli, nach Westen
mit Ty&otschdji. Das Klima, die Erde und die Gebräuche des Volkes gleichen
denen in Ugäsche und Tschibin. Auf den silbernen Münzen zeigt die eine
Seite das Bild des Kaisers, die andere das der Kaiserin. Nach dem Tode des
Kaisers werden die Münzen umgeschmolzen. Dort leben Stransse. Anzi hat
gtgen 100 grosse und kleine Städte und wird für ein mächtiges Reich ge-
rechnet. Es liegt an dem Flusse Guischui. Die Kaufleute handeln auf dem
Wasser oder auf der Erde. Man schreibt horizontal in Querlinien. Der Kaiser
Wndi schickte zuerst einen Gesandten dorthin, und der Kaiser von Anzi
schickte 20,000 Reiter zu seinem Empfange anf der östlichen Grenze, und
dahin waren viele Städte zu passiren ; wo eich grosse Volksmassen mit Neu-
gierde herbeidrängten. Auf der Rückreise schickte der anzische Kaiser auch
seinen Gesandten, um den chinesischen Hof zu besuchen. Er schickte als
Geschenke die grossen Eier des grossen Vogels, und auch ligansche Zauberer
(besonders persische). Der Kaiser war sehr zufrieden. Nach Anzi im Osten
liegen die grossen Jueitschi. Man und Slanfu (Tschan-an) ist die Hauptstadt
des Gouvernements Tschinschi, gegründet 202 a. d. Später wurde es zur
Residenz erhoben unter dem Namen Tschan-an (nach dem District Tschin-
tscboa). Im VI. Jahrhundert wurde die Stadt 13 Li nach Südosten verlegt.
In dem nordwestlichen Theile der Stadt ist die Militär-Strasse (35° N. liegend).
*) Die Dsungarei (des mongolischen Reiches oder Oelöt der Sungaren)
oder Tian-shan-pe-lu wurde von den Chinesen (1759 p. d.) durch Militär-Co-
lonien von Tschacharen, Oelöts, Torgods u. s. w., sowie durch Verbannte be-
völkert. Karakorum am Orkhon (Sitz des Jagatäi-Turkestan beherrschenden
Ogotai, Sohn des Tschingiskhan) war (nach Visdelou) Hauptstadt Baku's (Chan
der Uiguren) gewesen. Das Territorium der türkischen Grenzdistrictur nach
dem russischen Georgien, das (Anfang des XIX. Jahrhdt kaum 15, jetzt 83
PSrfer zj<) füllte eich mit einer tätigen Bevölkerung ▼on Einwanderern aus
206
nähert haben. Der türkische Dialect des Dschagatai-Turki
wird gesprochen. Nach dem Min-zi-bei-lju legte Tai-zsa
sich den Titel*) Chan des Reiches Gsjan-tschsou bei. Der
Turkomanen (die nach der Aunexation nicht tinter Russland bleiben wollen).
Tscherkessen (Schamyls) und kurdische Stämme, die durch innere Kriege aus
ihrer Heimath in Persien verdrängt wurden (s. Palgrave) 1867. Zu demselben.
Stamm, wie die Jenissei-Ostjäken, die (gleich den Ostjäk-Somojeden) Fischfang
treiben, gehörten ursprünglich auch die Arinen (oder Arinzen) und Assanen,
welche die sajanischen Steppen bewohnen, und nur Tataren oder vielmehr
Türken sind (s. Castre*n). Ebeuso die Rotten, die (als agulscher Ulos) an
einen Nebenfluss des Kan leben. Die Ostjäken nennen sich Chanda-chui oder
Chanda (Konda-) Volk von dem Konda (Nebenfluss des Irtysch). Gleich den
Samojeden sind auch die Jenissei-Ostjäken aus der Gegend des sajanischen
Gebirges hervorgegangen. Die Alpencantone, die allmählig zum Islam über
gehen, werden (im Gegensatz zu Kaferistan) das mohamedanische Gebirgsland
oder Kohestan genannt. Die kanskischen Tataren (Khotowzi) heissen Asa
bei den Tungusen (Stackeiberg). Die Koreiki, die sich mit Schwämmen (und
dem damit getränkten Urin) berauschen, lassen Fische in einer Grube faulen,
als Delicatesse (Stackeiberg). Der Lena-Strom heisst U-Russ bei Jakuten.
Ein Steinbild (mit Priapus) wurde auf einem Hügel bei dem Abakan ge-
funden (nach Stakelberg) in der Form der Jaga Baba. Die Tungusen oder
Kamnoyan (als Konni, Oleni und Sabatschi Tungusen, die mit Pferden, Renn-
thieren oder Hunden fahren und reiten) nennen sich Kalljak-Tzin (Ge-
schlechter). Nach Atlassow redeten die Lutorzi gleiche Sprache mit den
Koreiki, die aber weiter südlich im Lande und an den Bächen wohnenden
Kamtschadalen, die anders sprechen, seien klein und bärtig, den Syrjänen in
Permia gleichend (Stackeiberg). Von den den Kurilen gegenüberliegenden
Jnseln (mit gemauerten Städten) kamen jährlich Schiffe (aus Japan) nach
Kamtschatka oder Jedso, die porzellane Geschirre und Seidenzeug (im Handels-
tausch) brachten (Stackeiberg) Ariki oder Arki ist der von Milch destillirte
Branntwein (bei Tataren und Kalmücken). Die Barabintzer (Barama) waren
früher ein Volk mit den Ostjäken am Obi. Die donskischen Kosaken halten
ihre öffentlichen Versammlungen (Krug) in Czerkaskoi (Stackeiberg) 1730.
Die (russischen) Commandanten in den Städten Tara, Tomsk, Crasnoyarks,
Batsamki, Jsetskoe pflegten (Ende des (XVII. Jahrhdt.) jährlich freiwillige
Karawanen der Einwohner auf Gräber-Visitiruug ausgehen zu lassen und sich
von den gefundenen Schmucksachen den Zehnten zahlen. Die Tataren
nennen die Quelle eines Flusses Basch-Inda (Basch oder Kopf), wie bei Pli-
nius der Ursprung des mäotischen Sumpfes Ende (Inda) des Meeres (Temer-
Inda) bedeutet (Stackeiberg). Die Ostjäken neunen einen See oder Morast
(aus dem ein Strom entsteht) Limen (limosus oder morastig), wie Herodot
den Ursprung des Tanais. Ein Edelmann heisst Saissau (Sassen) bei den
Mungalen. Die Sprache der Kumanen (identisch mit der der Usen und
Petschenegen) war türkisch. Die Kumanen und die Reste der Chasaren, Usen
und Petschenegen werden unter dem Namen Mankat oder Nogaier zusammen-
gefasst (Castren).
*) Tschsao-zsu waren die Nachkommen des geretteten Knaben aus der
Familie des Aischin-gioro (1201 p. d.). Nachdem der sunsche Kaiser Sjuanche
den Njuitschsen Abgaben gezahlt (um Hülfe gegen das Haus Ljao zu erhalten),
trieb Aguda die Kidaner über die grosse Mauer. Nach dem Wai-fan-wan-
gun-bjao-tschanan begrüsste der Dalai-Lama, Bantschen-erdeni, Zsanba und
Guschi-Chan (in gemeinschaftlicher Gesandschaft) den mantschsurischen Chan
mit dem Titel Mantschsuschri-da-chuan-di (1642 p. d.) in Mukden, (wie die
chinesischen Kaiser der Mantschu noch betitelt werden). Im Osten erschien
Mantschsuschri-da-chuandi, sagt Gao-zsun vom Ursprung des mantschurischen
Hauses. Tai-zsu wird (von dem Mongolo-tschachari6chen Chan) der Beherrscher
vom Ufer bewohnenden Mantschuren genannt. „Schon der Umstand, da*
207
Fürst*) von Tziougo wohnt auf der östlichen Seite der Schnee-
berge auf der Weide Dantzioui (8570 Li von Tschan-an) mit
99 Familien (1487 Li von Braleitor nach Südwesten). Der
unser Hans den Familiennamen Aischin-gioro erhalten, die Dynastie Gin aber
sich Aischin genannt hat, dient zum Beweise, dass wir und die Dynastie
Gin eines und desselben Ursprungs sind," sagt Kaiser Zjan-lun (f 1795).
Nach dem Fan-i-min-i-zsi bedeutet Man-tschu: „Gutes verkündend." Lehrer
des Schakjamuni war Buddha Wairotachana und Lehrer Wairotschana's war
Üa-schen-man-tchsuschiri. Nachdem Aischingioro sich in Odoli niedergelassen,
gab er dem Reiche die Benennung Mantschsu. Als unsere Dynastie mit ihrem
Glänze den Osten erleuchtete, begannen die Tibetaner in ihren jährlichen
Addressen den Titel Mantschu-schri-da-chuan-di zu gebrauchen. Nach Gao-
zsno Messen in den ersten Zeiten seiner Dynastie die Unterthanen oder
Unterworfenen nicht Mantschsu, sondern Tschsusen (Knechte), und erhielten
"st in der Folge das Recht sich Mantschsu zu nennen. Aischin (in Aischin-
gioro) ist synonym mit dem Familien-Beinamen des Hauses Njuitschen
(1115—1234) oder (chinesisch) Gin (später Mantschu). In China, der Mon-
golei und Mantschurei werden Geschlechtsnamen heilig bewahrt und gehen
unverändert über (s. Gorski). In den ersten Zeiten des Hauses Gin trugen
die Verwandten der Njuitschsen'schen Beile, zum Unterschied von den an-
dwn, niederem Geschlechtern, den Titel Lan-zsjun (edler Herr). Im Anfang
der Regierung Tschsen-tun (1436) erschlugen sieben Familien des Aimak
Aschen ein Du-du von Zjsan-tschsou, in Folge dessen der jüngere Bruder
Qnd der ältere Sohn des Ermordeten nach Korea flohen und ihr Petschaft
verloren» In der Zwischenzeit übernahm der zweite Sohn die Verwaltung
Zjsan-tschsou's, und als der ältere zurückkehrte, trennte die minsche Re-
iforong noch einen rechts gelegenen Bezirk von Zjsan-tschsou, ertheilte
toiden Brüdern Petschafte und hiess jeden seinen Autheil regieren (nach
^Dan-dao-tschsou). Die chinesischen Kaiser erhielten von den Tibetanern
hren Titel, weil Mantschsu-schi-ri gleichlautend ist mit Man-tschsu-sere (nach
tom Kaigo-fan-lju). Wenn auf diese Weise (heisst es im Wan-gun-bjao-tschman)
lw Wortsinn betrachtet wird, so bedeutet es Bodissawa-mantschsuschri, be-
ücksichtig man nur die Laute und verbindet sie unter einander, so entsteht
mr Mantschsu-sere (oder mantschsurischer Kaiser). Nach den Mantschsu-
uan-lju-kao ist Mantschsu der Name eines Aimak. Die Benennung Da-mo-
i-man-tschu war (V. Jahrhdt. p. d.) bekannt. In dem Geschlechte Moehe
nach den Baischi)* heisst das Oberhaupt Da-mo-fu-man-tschu. Bei den süd-
ichen Schi-wei heisst das Oberhaupt (nach Ma-duan-lin) Mobu man tschu
ind bedeutet dasselbe, als tschan oder Stammhaupt (nach Maduanlin).
fantschu bedeutet Vorgesetzter. Die mongolische Physiognomie (zu Heber-
teins Zeit) der Tataren (in Kasan) hat sich (nach Erdmann) verschönert.
*) Der Fürst von Chuchu wohnt auf der Weide Tscheschiliou (82000 Li
'on Tschan-an) mit 55 Familien (1U7 Li zum Protector nach Westen, 770
-■i bis Charatara). Der Fürst von Scbango wohnt in den Bergen (7170 Li
fon Tschan-an) mit 450 Familien. Nach Westen sind 240 Li bis Chagla-
«nani, 160 (im Nordwesten bis Charatara, 260 (im Westen) bis Tschagan-
'chunge. Nach Südosten grenzt es mit Schanscban und Tzcioum. In den
*«gen wird Eisen gegraben. Das Volk lebt in den Bergen und sie kaufen Brod
bei den Gharaten und Tschagan-schungen. Der Fürst der westlichen Tscheschi
lebt in der Stadt Pzcyachä {an der Ecke zweier Flüsse) mit 700 Familien
JJ150 Li von Tschan-an). Nach Südwesten bis zum Protector sind 1807 Li,
^ Charatara sind 835 Li. Der /Titel Tziou-chu-lai wurde gegeben für die
Trennung von den Mongolen und die Uebergabe an China. Am nächsten nach
J«t Festung Yan-guan hiess das Fürstenthum früher Djotzian. Der Fürst von
pjotzian hat den Titel des tziouichulaischen Fürsten. Dieses Fürstenthum
'kgt 1800 Li von Yanguan, 6000 Li von Tschan-an, es liegt an der grossen
Strasse nach Südwesten. Es enthält 450 Familien, 1750 Seelen, 500 Krieger.
208
Fürst des östlichen Biht wohnt auf der Wiese Panzulae (von
Tschan-an 8710 Li), mit 462 Familien. Im Osten hängt es
mit Julitze, im Norden *) mit den Chnnnen, nach dem Westen
Im Westen grenzt es mit Tzclouimo. Die Nomaden ziehen mit ihrem Viel:
umher, nach Wasser und Gras aussehend. Sie beschäftigen sich nicht mit dem
Ackerbau und beziehen das Getreide von Schanschan und Tzcioum. In den
Bergen findet sich Eisen, aus -welchem sie Waffen machen. Sie besitzen Pflitc-
bogen, Piken , Messer , Säbel und Rüstungen. Im Nordwesten liegt der We£
nach Schanschan. Der Fürst von Djundu wohnt in der Stadt Bipin (vox
Tschan-an 8300 Li) mit 240 Familien. Nach Nordosten bis zum Protect»:
sind 2858 Li. Nach Osten grenzt es mit Syaowaniou , nach Süden mit Dj»
tzian, nach Westen mit Tziouilae. Vom grossen Wege liegt es nach Süden
Die Jueitschi wanderten ursprünglich zwischen den Bergen Dun-chnan ua«
Zilanschan. Zilanschan (Schneeberge) oder südliche Berge sind gelegen ii
der chinesischen Provinz Gan-su (120 Li von der Stadt Lan-tscheu-fa nad
dem Südwesten). Die ganze Länge dieser Berge von .Westen nach Oste:
beträgt 35,000 Li (Hyacinth). Kaschgar liegt 930 Li von üscha. Im Nord
westen ist es begrenzt durch die Lukowi-Berge und grenzt mit den Kirgise
und Anzi-tschjanom. Unter der Dynastie Chan bildete es den District Sola
(Hyacinth). Ansi ist ein Reich in Mittelasien, das die Länder des westliche
Turkestan und Bucharei nach Südwesten bis zum caspischen Meere, Choar*
sim oder Kiwa und die ganze nördliche Hälfte des westlichen und ostliche
Persien begreift. Es ist getrennt von Dasia durch den Fluss Tschaigun. I>i
Residenzstadt (in der Nähe dieses Flusses) ist das alte pornanische Reicl
Der Fürst von Pischan wohnt in der Stadt Pischan (von Tschan-an 10,075
Li) mit 500 Familien, 3800 Seelen und 500 Kriegern. Nach Nordosten 429
Li zum Protector, nach Südwesten 1340 Li bis Tatschdja. Nach Süden grenu
es mit Indijeou, nach Norden mit Gumo (1450 Li). Hindurch geht der W«
nach Südwesten nach Tschjibin und Ugaetanli. Nach Nordwesten bis YarkyaJ
sind 380 Li. Der Fürst von Tatschdja wohnt in der Stadt Yatschdja (993
Li von Tschan-an) mit 490 Familien. Nach Nordosten bis zum Protector ein
4892 Li. Nach Norden grenzt es mit Tzochae und Järlok , nach Westen m-
Nandu. Es liegt in den Bergen und zwischen den Felsen wird Ackerb»
getrieben. Da giebt es weisses Gras. Die Häuser sind aus Stein gebax
Die gewöhnlichen Leute trinken ans der hohlen Hand. Von hier komme
die Passgänger (mit den Pferden). Hier flndeu sich Esel. Hörner- Vieh giel
es nicht. Von diesem Fürstenthume nach Westen existirtr eine Hängebrücke
von Yan-guan 5888 Li, vom Protector 8020 Li. Der hängende Uebergan
ist ein felsiger Berg, in welchem es keine Schlucht zum Uebergang giebt, ab«
man fährt hinüber, sich an einem Strick hinaufarbeitend.
*) Der Fürst von Jouilischi wohnt auf der Weide Näigu (von Tschan-»
8830 Li) mit 190 Familien, 1445 Seelen, 331 Kriegern. Im Osten grenzt «
an die östlichen Tscheschi, im Westen an Singim, im Norden an die Chnnnea
Der Fürst von Danchuan wohnt in der Stadt Danchuan (8870 Li v<p
Tschan-an) mit 27 Familien. Nach Westen grenzt das Fürstenthnm m
Uschantzili. Der Fürst der westlichen Puläi wohnt auf der westlichen Sei*
der Schneeberge aof der Wiese Schuioui (8360 Li von Tschan-an) mit 32
Familien. Nach Südwesten sind 1387 Li bis zum Wohnsitz des Protector-
Der Fürst der östlichen Puläi wohnt auf der Wiese Siouigu bei den Berge
Tokratag (8630 Li von Tschan-an entfernt) mit 100 Familien, 1070 Seele*:
334 Soldaten. Der Fürst der westlichen Tzciouimi wohnt auf der östlich*
Seite der Schneeberge auf der Wiese Dagu (8670 Li von Tschan-an) no
332 Familien. Nach Südwesten zum Protector sind 1487 Li. Der Fun-
des östlichen Tzciouimi wohnt auf der östlichen Seite der Schneeberge ä
der Weide Luisiooi (8250 Li von Tschan-an) mit 191 Familien. Nach So*
westen bis zum Protector sind 1587 Li. Der ouiliskische Fürst lebte i
Ouüi (6750 Li ton Tschan-an) mit 1200 Familien, 9600 Seelen, 2000 So/
209
mit Sä (Bulalik im turkestanischen Fürsten tb um e); nach dem
Süden mit Tscheschi zusammen. In der Stadt Tziuli wohnt
ein Tschendu-ui, ein chinesischer Regierangsbeamter. Die Zahl
daten. Im Westen nach der Residenz des Protectors sind 300 Li. Im Süden
grenzt es mit Schanschan und Tzcioumo Der Fürst von Wäisioni lebt in
der Stadt Wäisi-oui (von Tschan-an 7290 Li) mit 700 Familien, 4900 Seelen,
2000 Soldaten. Nach Westen zum Wohnsitz des Protectors sind 500 Li,
bis Charatara 100 Li. Der Fürst von Yantzi lebt in Ouantzioui (7300 Li
von Tschan-an) mit 4000 Familien, 32,100 Seelen, 6000 Soldaten. Nach Süd-
westen bis znm Wohnsitz des Protectors sind 400 Li, nach Süden bis Chalga-
amani 100 Li, nach Norden grenzt es an Usuni, in der Nähe des fischreichen
See (Bostan) dai-aja-chai-tzü. Von den Flüssen (Kergui nnd Haidn) tritt
der Haidii wieder aus dem See aus nnd fliesst nach dem Südwesten (in den
Lobnor fallend). Der Fürst von Utanzili wohnt auf der Wiese Ulzugn
(10,380 Li von Tschanan) mit 41 Familien, 57 Soldaten. Am Osten grenzte
es an Danchuani, am Süden mit Suemi, am Westen mit Usuni. Der Fürst
des westlichen Biln wohnt auf der ostlichen Seite der Schneeberge auf der
Wiese Gandan (8680 Li von Tschan- an) mit 227 Familien. Nach dem Süd-
westen bis zum Protector sind 1287 Li. Der sotzciouiskische Fürst lebte in
der Stadt Sotziu (9950 Li von der Stadt Tschjan-an entfernt). Die Zahl
der Familien ist 2339, der Seelen 16,373, der Krieger 3049. Fugachäo,
der älteste nnd jüngste Befehlshaber, der älteste nnd der jüngste Tzi-tzuin,
Bit-sie-tzin sind alle in den Titeln einer Person vereinigt, Du-oui auf zwei
Personen, Itschan auf vier Personen. Nach Nordost bis zum Wohnsitze des
Protectors ist die Entfernung 4746 Li. Nach Westen bis Kaschgar 560 Li.
Nach Südwesten bis zn Särlöka 740 Li. Hier findet sich ein Eisenberg, von
dem man den grünen Jasper erhielt. Während der Regierung des Juaudi
faßste der yarkyanskische Herrscher Neigung zu Wan-nian, den jüngsten Sohn
der nsunschen Kaiserin. Der jarkanische Fürst starb kinderlos, nnd bei seinem
Tode fand sich Wan-nian am chinesischen Hof. Die yarkandischen Beamten
hofften durch ihren Einfluss am chinesisehen Hofe zu gewinnen, und nm sich
bei den Usun Freunde zu erwerben, baten sie, dass man Wan-nian ihnen zum
Kaiser geben mochte. Der chinesische Hof schickte die Gesandten Sitschungo
zur Begleitung des Wan-nian. Beim Antritt auf den Thron zeigte Wan-nian
Symptome von Geistesstörungen, that viele sinnlose Sachen und wurde da-
durch den Grossen zuwider, und dann wurde er durch Chutu tschjen (den
jüngeren Broder des verstorbenen Fürsten von Kaschgar) ermordet. Der neue
Hrst dachte auf Abfall, wurde aber von Fon-fön-6chi, der den dawanschen
Gast begleitete, gestürzt, worauf ein Verwandter den Thron Kaschgar's bestieg
(65 ». d.). Als sich die Zahl der Pferde dieser Rasse vermehrte, nahm die
Zahl der Gesandten nach denselben zu, und der Kaiser liess es an mehreren
Stellen pflanzen und besonders neben seinen Palast. Von Dawani nach dem
Westen bis Ansi, obwohl ein Unterschied in der Sprache des Volkes ist, ist
derselbe doch so gering, dass sie einander in Allem, was gesprochen wird,
verstehen. Die dortigen Einwohner haben tiefliegende Augen und grosse
Barte, sie sind sehr geschickt im Handeln und machen einander den Vor-
theü streitig. Sie ehren das weibliche Geschlecht, und die Männer thuu Alles,
um den Frauen zu gefallen. Dort wird Seide gebraucht und Firniss, aber
Jj« verstehen nicht Sachen aus Gusseisen zu verfertigen. Die chinesischen
Gesandten und die weggelaufenen Soldaten zeigten ihnen, wie Waffen aus*
^gössen werden konnten. Silber und Gold, das sie aus China erhielten,
^brauchten $ie zu Gerätschaften, aber nicht zu Münzen. Von Usun nach
"n Westen bis Ansi sind Alle den Hunnen unterworfen. Die Chunnen
liabeu seit alter Zeit die Juetschi unterdrückt, deshalb bekam der chunnische
Gesandte, der mit Briefen des Chans dort reiste, alles zn seinem Untejjjalte
Kothige, und Niemand durfte ihn aufhalten oder Schwierigkeiten in üinen
"'S legen. Die chinesischen Gesandten dagegen keimten sich ohne baares
Bftstiaa, Ethnologische Forschungen. «
210
der Familien ist 130, der Seelen 1480 und der Soldatea
150. Es grenzt im Nordosten mit Juili, nach Südosten mit
Zuimo, nach Süden mit Tzuitzui, nach Westen bildet der Fluss
die Grenze. *) Bis zu Götzi wird 580 Li gerechnet. Von dea
Geld weder Nahrung noch Vieh zum Reiten und Transport verschaffen. Der
Grund liegt in der weiten Entfernung Chinas. Da China reich ist, muss e&
alles Nöthige kaufen. Aber 6eit der Zeit, wo sich der chuehansische Fürst
unterworfen hatte, fing man an das Land zu achten.
*) Nach einem Kriege von 32 Jahren wurde das chinesische Reich völlig
erschöpft. Als während der Regierung Tschuncho's der ärtzinsche General Li-
guanli mit seiner Armee sich den Hunnen übergab, bedauerte der Kaiser, einen
solch' entfernten Krieg angefangen zu haben. Der Proviantmeister schrieb
dem Kaiser: „Von dem früheren Wachthaus Lun-tai, nach dem Osten, Sätsche
und Suili sind die alten Districte. Dort sind die Länder weit, reich an
Wasser und Gras. Bewässerte Aecker sind dort mehr als 8000 Tziu (120,000
Quadratfuss ist ein Tzin) Die Temperatur ist massig, die Erde ist gut. Bei
Vermehrung der Kanäle kann mehr Getreide gepflanzt werden. Die Jahres-
zeiten sind gleich den chinesischen. Bei den Nachbarn ist ein grosser Mangel
an Nägeln und Messern. Gold und Seidenzeuge sind hochgeschätzt und mögen
zum Austausch für Brod dienen. Die Militärbauern sind nach dem alten
Piquet Luntai im Osten zu schicken, die Erde zu vermessen und Kanäle zu
graben. In Tzan-ä und Szä-an muss Reiterei postirt werden znr Wache (auch
eine Pferdepost). Durch Ansiedlung junger und gesunder Bauern ist dei
Reisbau auszudehnen und sind Wachthäuser oder Städte zn erbauen, besonders
nach Westen zu, um die westlichen Völker im Zaume zu halten und di«
Usun zu unterstützen." Der suemische Herrscher schickte den Thronfolgei
Laidani nach Kutschu als Geissei, den der ärchinsche General Liguanli an
den Hof brachte. Als der kutscharische Herrscher (mit der Grosstochter de«
Chan vermählt) mit der Tochter der Königin (von U$iun) an den Hof ge-
kommen (65 a. d.). wurde ihr der Titel der Königin ertheilt. Ihr Gemabl
führte bei der Rückkehr chinesische Kleidung ein, woher das Sprichwort dei
Turkestauer: „Esel ist kein Esel, Pferd kein Pferd, der kutschaische Fürs*
kann nur Maulthier heisseu." Nach Tzeanbin's Tode nennt sich 6ein Sohn
Tzeude Grosssohn des Chan-Hauses. Unter der Kaiserin Tschandi und Aidi
wurden die Reisen oft wiederholt. Der Kaiser Tschaodi, nach der früheren
Vorstellung von Zanchun-an, stellte den suimischen Prinzen Laidani als Haupt
der Militärbauern an in Lunchai, welches mit Luili zusammenpaßt. Dei
kutzaische Beamte Gui stellte seinem Herrscher vor, dass Laidan früher ihi
Unterthan gewesen, jetzt aber mit dem chinesischen Siegel zur Unterdrückung
gekommen sei und um den Ackerbau einzurichten. Später wird er uns sichei
niederdrücken. Laidan wurde deshalb von dem Fürsten ermordet, der dann
nach Hofe Entschuldigungen schickte. Der chinesische Hof konnte iho nicM
mit Waffen bestrafen. Der süandische General Tschauwai, bei seiner Rückkehl
von der Gesandtschaft nach Usun, sammelte Truppen aus allen Districtec
und überfiel Kutscha , um den Mord des Laidan zu rächen. Der Fürst ent-
schuldigte sich, von dem Beamten Gui verleitet zu sein, und dieser wurde
von dem General (nach der Auslieferung) enthauptet. Während dieser ZeH
schickte die usuusche Fürstin ihre Tochter zur Verlobung nach der chinesischen
Residenz. Die Prinzessin nahm den Weg über Kutscha. Der kutschaisebe
Herrscher hatte kurz vorher einen Gesandten nach Usun geschickt, die Prin-
zessin für sich zu erbitten. Im Mandschurischen heisst der Oberste odei
Aelteste Da oder Sakda-mafa, wenn man 6ich mit Achtung ausdrückt (als
Herr), so dass Damofu nur Damafa ist. Was aber Mantschu anlangt, so ist
66 einerlei mit Mantschsu (nach der Mantschu-juan-lju-kao). Unter dem Wasser
des Aalicischen See sieht man die Ruinen der untergegangenen Stadt Val-
verde (s. Murguia). av&Qcmos yvoei 7tohnxov Z,(pov (Aristotl ) Das Wahr-
genommene erscheint sinnlich, das Gedachte unsinnlich (nach B. Meyer). Die
211
ersten Jahren der Regierung Wudi's, als man nach den
westlichen Kreisen durchdrang, wurde dort ein chinesischer
Beamter hingesetzt, um die Bebauung der Erde zu tiberwachen.
Der Protector wollte den weiblichen Sinmi durch seinen Onkel
(General Le) ersetzen , aber der chinesische Hof ging nicht
darauf ein. Nach dem Tode des Sinmi folgte sein Sohn
(Tzilimi) als jüngerer Gunmo. Beim Tode des Ulziutu folgte
sein Sohn Fuli, wurde aber von seinem jüngeren Bruder Djie-
rom erschlagen (der aber bei Annäherung der Chinesen ent-
floh und getödtet wurde). Der zum Gunmo erhobene Andji
verlor in einer Revolution das Leben und die Chinesen setzten
seinen Bruder Motschdjengiana an seine Stelle. Der ältere
Guamo Tzilimi wurde seinen Unterthanen verhasst, indem er
das Uomadisiren verbot. Der jüngere Gunmo Motschjengan
unterstützte die Unzufriedenen, aber die Chinesen erhoben
Itschimi zum ersten Gunmo (als den Sohn der chinesischen
Prinzessin). Der Sohn des jüngeren Chan wurde in der
Hauptstadt Chinas zurückgehalten. Fürst Natzi erschlug Mo-
tschjengan*), und sein Neffe Anlimi folgte als jüngerer Gunmo.
Denkseele ist keines Korpers Entelechie, sondern an nnd für sich eine gewisse
Substanz, ein selbstständig Existentes (nach Aristotl.), von aussen in den
Körper kommend nnd beim Tode wieder austretend (s. Kampe).
*) Bichuantschji (der jüngere Bruder des Motscbjengana), der sich selbst
bei der Tödtung des älteren Gunmo betheiligt hatte , floh (mit 80,000 Unter-
thanen) nach dem Norden zu den Kanguiou , um Hülfe gegen die beiden
Gunmo zu bitten. Die beiden Gunmo erschraken. Der ältere Gunmo erschien
0 a d.) mit einem chinesischen Cban am chinesischen Hofe und ward mit
Ehren empfangen. Kaiser Wudi schickte Gesandte an Gunmo (ihn zum Chan
"hebend), und Tschjansan schlug ihm vor, in sein früheres Reich im Osten
zurückzukehren, gegen die Hunnen zu kämpfen, wofür er eine chinesische
Prinzessin erhalten würde (doch fand er sich in Abhängigkeit von den Hunnen).
Als Gunmo seinen Enkel Sintzeu (Sohn des Daluew) zum Nachfolger ernannte,
erregte der mittlere Sohn (Dalu) Unruhen und das nsunskische Reich zerfiel
to drei Theile unter der Oberhoheit des Gunmo. Bischuantchji, der Udjiliana
(3 P. d.) erschlagen und den Fürstentitel erhielt, wurde vom Protector Sun«:
tzian getödtet, da er die beiden schwachen Gunmo bedrängte. Das nsunskische
Reich zerfiel dann in zwei Theile. Die Turkestaner in lli sind Nachkommen
der alten Sesk. The spirit of the (lake) Bolchatji-Nor (near lli in Szungarie)
P^ents itself in the form of a goat of stone (with horns and a long beard),
its appearance predicting bad weather. Utzsiutu (Sohn des Chan Unguimia
von der chinesischen Prinzessin) schlug Kchuan-wan, wurde aber (beim Anzüge
Sinwusan's) von einer gewandten Frau (Fin), die den ihm bekannten General
dpr Usun geheirathet, mit der Macht der Chinesen geschreckt und erkannte
*}* an. Das Land wurde unter den älteren und jüugeren Gunmo getheilt.
D'* Prinzessin kehrte mit ihren Kindern in die Heimath zurück, dort begraben
ZQ werden, und wurde vom Kaiser mit Ehren überhäuft (51 a. d.). Die Ein-
wohner von Usun gleichen den Chunnami. Das Land war früher von den
"honen abhängig, machte sich aber frei. Im Osten grenzen sie an die Chun-
Dfö, im Norden an Kangüyen, im Westen mit den Dawanen. im Süden mit
»«fcbaften Bewohnern. Diese Gegend gehört eigentlich zum Volke der grossen
J^tschi, die die Macht der Sesk vernichteten nnd sie nach dem Süden trieben.
!r,e Rrossen Jueitschi Hessen sich in ihren Ländern nieder. Die grossen
Hitachi, später von dem nsunskischen Gunmo besiegt, zogen sich nach dem
14*
212
Der chinesische Hof Hess Panscho enthaupten (11 a. d.). Voxi
Tschen-yu der Hiongnu bedrängt (165 a. d.), zogen die Ju^i-
tschi nach dem Norden des Thianschan, wurden aber von
den dort am Di (unter dem Kuen-mo von Tschu-ku-tschirag»
oder Stadt des rothen Thaies am Issi-Kul) herrschenden Ustin
nach Sogdiana abgelenkt, von wo die verdrängten Szu nach
dem Oxus *) zogen und die griechischen Herrscher in Bactrien
Westen und unterwarfen dort die Dasja. Die nsunskischen Gnmno nahmen
ihre Sitze ein. Deshalb finden sich nnter den Usunsen Abkömmlinge der
Sesk nnd der Jueitschi. Anfänglich (nach Tschjan-tzan) nomadisirte das usons-
kische Volk zusammen mit den grossen Jueitschi in der Nähe des Duochnaiu
Später wurde der nsunskische Herrscher (trotz seiner Macht) durch freigebige
Geschenke überredet, nach Osten in seine Heimath zurückzugehen, und nach«
dem er durch eine Heirath mit einer Prinzessin in Verwandtschaft getreten
war, diente er zum Zügeln der Chunnen. Als die chinesische Prinzessin auf
der Reise war, erhielt sie die Nachricht, dass der Gunmo der Usun gestörten
sei. Die chinesischen Grossen bekleideten dann Nimi (den Sohn des Sentzeo)
mit der Würde des Gumno unter dem Namen Kchuan-wan. Der chinesisch«
Hof entschied indess, die chinesische Prinzessin zurückkehren zu lassen, da
es schwierig wäre, mit den Usun zn unterhandeln, denn trotz der langen Zeit, wo
die frühere Prinzessin Chinas unter ihnen lebe, wäre nie aufrichtige Aa —
hänglichkeit gezeigt worden. Während eines Festes versuchte ein Chines.«
Kchuan-wan (der das Volk bedrückte) zu erschlagen , aber der Hieb glitt &1>
nnd Kchuan-wan entkam. Sein Sohn (Sischenseu) sammelte ein Heer udcI
hielt die Prinzessin mit den beiden chinesischen Generalen in der Stadt;
Tschigu gefangen, bis von dem Protector Tschjengi geschickte Heere sie be-
freiten. Der chinesische Hof sandte Medicinen (für Kchuan-wan's Heilung)
mit Geschenken (sowie einen Arzt).
*) Die (nomadisirenden) Usiun oder Usun (im Lande der Sai) wurder»
von den Hiongnu bedrängt, und als der Sohn ihres erschlagenen Königs von
einer Wölfin ernährt war, wurde er von dem T6chen-yu, als abhängiger Kuen-
mi (in der Statthalterschaft des Westreichs) eingesetzt (in späterem Bunde
mit den Chinesen gegen di« Hiongnu). Unter dem Enkel der chinesischer»
Prinzessin, die (107 a. d.) dem Kuen mi (als Kuen-ti oder Königin) vermähl*
wurde, theilten sich die ÜBun in Kleine und Grosse, von denen sich di«
Kleinen nach Norden zogen. Die von den Sianpi (II. Jahrhdt.) bedrängter*
Usiun zogen (IV. Jahrhdt p. d.) nach Westen und Norden. Ein Theil flofc*
nach Transoxiana, ein Theil in die Kirgisensteppe Der Rest wurde (619 p. d_ >
von den Thukiu unterworfen. Die (824 p. d.) von den Liao besiegten Mokh o
flüchteten in's Gebirge Inshan (westlich von Hoangho) und Tangut (Hosi>-
Bei dem Aufstande des Chuan-Tschao (874 p. d.) in China, flüchtete seil*
besiegter Gefährte Li-khe-yung zu den Tataren in Inshan , und wurde voeä»
chinesischen Hofe begnadigt, um gegen den siegreichen Chuan-Tschao *«*
helfen, worauf er sich (nach Bezwingung des Aufstandes) mit den Tata in
Schan-si niederliess (880 p. d.). Die (XI. Jahrhdt) mächtig gewordenen
Horden der Mungku (Mongolen), Taitschiu (Taitshigod) und Kelie (Kerait/
wurden von Tschingiskhau vereinigt. Das Volk der Bede erhielt von Tschinggis
den Namen der Kökö-Mongolen. Bosi-Chan beherrschte die Mongolen in
Tschachar (XVI, Jahrhdt.). Die Mongolen herrschten als Juan in China. Di<
Mongolen zerfallen in Schara oder Scharaigol-Mongolen (südlich von der Gobi)
und Kalka-Mongolen (nördlich) in Oimak. Die Jueitschi heis&en Tumbu (280« ,
a. d.) bei den Chinesen (s. Visdelou). Die blonden Völker der Tamhu fielen
(XIV. Jahrhdt. a. d.) in Egypten ein. Galdan, Beherrscher des (1696) zer-
störten Oelothen-Reiches residirte in Kurga (nördlich von lli). Als die Herr-
schaft dpr Oeloth im Osten zn Grunde ging, erhob 6ich die westliche Gegen-
partei im Dsungaren-Reiche (am lli) unter Tse-vang-Arabdan, bis (1757) durch
213
stürzten. Neben den Usiun werden als Völker blonder*) Rasse
(von den Chinesen) genannt: die Schu-le oder Kin-scha (m
Kasbglar), die Khute (westlich der Usun), die Tingling (nörd-
General Tschao-hei vernichtet. Neben den Grabhügeln der sajanskischen
Steppe wohnen am Oi die Zysa oder Zylar, als Reste eines samojedischen
Volksstammes (nach Messerschmidt) 1721. Die früher in der Nähe des Kosso-
gol-See und der Selenga-Qnellen ansässigen Bergvölker der Ouriang-Khai oder
Soyot (samojedischen Stammes) gehörten zn den Doppeltzinspflichtigen (Dwo-
jedonczi). Jesugei-Bagatur, Vater des Temndschin (Bruder des Ohasar) stammte
aas dem Geschlecht Bordshigen (Sanang-Setzen). Als Temudschin (aus der
Gefangenschaft der Taidshigod befreit) als Khakhan anerkannt wurde (unter
den ILoke-Mongol), unterwarfen sich die Oirad Burjäd, dann Tangut (westlich
von Hoangho), Sartaghol (1195), Togmak (1196), die Kerait (1198), Tibet
(1206). Kanichka (König des Koueichouang-Stammes unter den Yetha) hei est
(nacli einer in der Tope von Manikhiala gefundenen Inschrift) Fürst des
Stammes Gouchang im Königreiche Kouchan (bei Mos. Chor.). Kanichka (dans
le pays de Tchinapati) est appele roi de Gatchau. Das Land Khors der
Therba und Shuli-Stämme (als Khoorkush oder Kirghiz seit der Besiegung des
einfallenden Cyrus) in Parapomisus (wo Moh die Erde und seine Gattin
Mabun die Wildniss schuf) wurde von Noah (in Mecca) verflucht (s. Gardiner)
bei ßamian. Die Tschyle oder Thieile am Balkash (VI. Jahrhdt.) gehörten zu
den Kaotsche (Hochkarren) oder Goei-ho, die (nach den Jeoujan) den Thukiu
Tribut zahlten, dann (VII. Jahrhdt) mit den Uiguren kämpften, als Hoeihe
(VIIX. Jahrhdt.) herrschten (mit den Chinesen verbündet).
3*e) Unter den Mandshu (am Sungari und Usuri) finden sich oft Blonde
mit *> lauen Augen (s. Ritter). D'Ohsson verlegt Irgana-Chan, durch den sich
die mongolischen Schmiede schmolzen (s. Abulghasi), in den Arguna-Berg
(am .Amur). Der Stammvater der Mongolen oder Bedae gelangt als blauer
Woir (Bürte-Tschino) zum Baighal oder* Baikal-See (Ssanang Ssetsen). Von
den t>ei Vernichtung der Hiongnu nach dem Westsee oder Si Hai (Balkash)
Geflüchteten (V. Jahrhdt) blieb nur ein verstümmeltes Kind übrig, das von
einer Wölfin in's Land der Uguren (auf einen Berg östlich vom See) getragen
wnr«!^ worauf die geworfenen Jungen sich Weiber raubten und (nach der
Verr*\ehrung) unter Assena (Tsena oder Wolf) mit dem Banner des Wolfs-
kopfes aus der Bergebene in die Thäler des Kinschan (Goldberg oder Altai)
logen ond am Helmberg (oder Thukhiu} herrschten (s. Klaproth). Ab eo
(der Donau an ihren Mündungen^ in plennm quidem omnes Scytharum sunt
gentes, variae tarnen littori apposita tenuere, alias Getae, daci Romanis dicti,
alias Sarmatae, Graecis Sauromatae (Plinius). Der Name der Scythen begriff
(nac\& Plinius) auch Sarmaten und Germanen, war aber nur den entlegensten
VolVern in dieser alten Bezeichnung geblieben. Juxta Maeoticas paludes, ha-
büat\s in i0cis stagnantibus , quos Graeci Ele vocant, Eruli (gens) nominati
ront (Jörn.). Unter den scythischen Seeräubern in Griechenland (zur Zeit
fo* Gallienus) fanden 6ich (über das asowsche Meer gekommen) Aeruli oder
Heruler unter Naulpbatus (s. Syncellus). Der bis Thüringen vorgedrungene
Chan der Avaren (mit den Longobarden verbündet) wurde durch Sigebert
zum Rückzug nach Ungarn veranlasst. Thüringen ausgenommen, sind die
Wohnsitze der suevischen Völkerschaften des Tacitus (der die Chatten nicht
dazu rechnet) mit denen der nachmaligen Slawischen identisch (Wersebe).
Die Sclavi oder Winuli (an der Elbe) besiegten (unter Samo), in Thüringen
einfallend, die Franken (630 p. d). Von den Einwohnern des fränkischen
Kreises erstreckte sich der bei ihnen am längsten erhaltene Name der Sueven
Oder Suaben auf die mit demselben verbundenen Bewohner Vindeliciens,
welcher (als der fränkische Kreis unter die Franken kam) der (anfänglich
fremde) Name der Schwaben allein eigen blieb und allmählig auf die mit
demselben zu einem Herzogthum vereinigten Alemannen erstreckt wurde (Wer-
tete). Da« celtische Volk der Cennen (im Anspachischen) kriegte mit Cara-
214
lieh von den Usun am Westrande des Baikal), die Kiankuan
oder Hakas (später Kirgisen) am Jenisei, die Alan oder Yan-
thsai nördlich vom caspischen Meer (nach Klaproth). Als der
Chan der Chunnen (der den General Tschenlan bei seinem
Verrathe in Dienste nahm) starb, folgte ihm sein jüngerer
Bruder Ulei-schanjui, der mit Wan-man Frieden schloss und
in Verwandtschaft trat. Wan-man forderte die Uebergabe der
Generale Tschundoi und Tschenlan, die in einem Käfig aus-
geliefert und in der Stadt Tschan-an verbrannt wurden. Bald
aber brach aufs Neue Krieg (wegen der ünaufrichtigkeit
Wan-man's) aus. Die Chunnen*) verwüsteten die westliche
calla. Liegnitz war eine lygische Stadt (Wersebe). Die Elysier (unter den
Lygiern) sind die Schlesien Die Longobarden (im Bardengau) erhielteu sich
(nach Tacitus) in kleiner Zahl durch ihre Tapferkeit. Die Jazygen (bei
Jassy) waren Sarmaten. Ovid nennt die Bessi (in Bessarabien) neben Gotheu.
Das Reich Yue (die Provinzen She-kiang, Tuhkien, Keaug-se, Kwantung
und Kwang-se begreifend) wurde von Fürsten beherrscht, die sich von Shaon-
kang (oder Hea-Dynastie) ableiteten und, seitdem Keaou tseen den Fürsten
von Woo besiegt hatte, vom Kaiser (der Chow-Dynastie) zum Primaten der
Vasallenfürsten ernannt wurden (472 a. d.), worauf anch der Fürst von Tsin
zur Unterwerfung gezwungen wurde. Als aber unter den weiteren Fehden
sich die Fürsten von Tsin zur Macht aufzuschwingen begannen (342 a. d.),
wurde Yue von Tsoo besiegt (333 a. d.), und die Reste der Fürstenfamilie
von Yue flüchteten nach den ostlichen Inseln. Nachdem die Yue-che westlich
abgezogen waren (seit dem Mauer-Bau unter den Thsin-Kaisern), worden
säuimtliche Stämme in Yue (138 a. d.) mit China incorporirt. Der indische
König Keapele schickte (428 a. d.) eine Gesandtschaft nach China. Antiochus
rietb, keine Völker vom Norden des Gihon in das griechisch bactrische Reich
aufzunehmen. Omar rief den über den Gihon vordringenden Feldherrn zu-
rück, aber Cotaiba eroberte (713 p. d.) Samarkand.
*) Die an die Chunnen grenzende Provinz Charatecharje empörte sich
und ermordete den Protector von Danzin. Im dritten Jahre der Regierung
von Tchuau-fün (6 p. d.) schickte Wan-man den General Wan-tzün und den
Protector Litschnn mit den Truppen nach den westlichen Districten, doch
zwang sie die Empörung der Truppen zum Rückzuge. Da Wan-man bald
darauf starb, gingen 50 Provinzen verloren. Die Petschafte empfangenden
Beamten waren 376 an Zahl, ausser den entfernten Districten von Kangui,
den grossen Youeitschi, Ansi, Tschjibin, Ugeschanli, die Gesandtschaften mit
Geschenken (für andere Geschenke) schickten. Die Mordwinen werden als
Schismatiker (Moroborger oder Bilderstürmer) aus dem pensaschen Gouverne-
ment an die Molotschnaja versetzt. Fürst Tandu (des zuirhulaischen Dis-
trikts) wurde bei seiner Ankunft in der Festung Yumin schlecht empfangen
und entfloh deshalb zu den Chunnen, die es dem chinesischen Hofe mittheilten-
Fürst Wan-man, der damals die Regierung Chinas leitete, schickte einen
Gesandten zu,, den Hunnen, damit sie nicht die Leute des Westens bei sieb
aufnähmen, und in Folge dessen lieferte der Chan die Flüchtlinge ans.
Gutschouyu, der gleichfalls zu den Chunnen geflohen war, und Tandu wurden
enthauptet, in Gegenwart der anderen Fürsten des westlichen Landes. Wan-
• man usnrpirte den Thron im zweiten Jahre der Regierung des Tzcyaogo
(10 p. d.) und bestimmte den Fürsten Schenfün zur Regierung des westliche^
Kreises. Der östliche Fürst von Tsche-schin (Soui-tsr-hjili genannt), die
neuen Auflagen fürchtend, entschloss sich, sich den Chunnen zu übergeben. Zar
Rechenschaft gefordert durch General Dyaochu, gestand er seinen Verrath,
und wurde in Ketten zum Protector Dantzin in die Stadt Läläytschen ge-
schickt und dann enthauptet. Sein ältester Bruder, Fürst Chulantschi (mit
215
Grenze Chinas. Die aus den Vocabularien der alten Hiongnü
übrigen Reste besteben (nach R6musat) grösstenteils aus
türkischen *) Worten. Nach Sserebujanik (1676 p. d.) herrsch-
allen Heerden und Gefolge), übergab sich den Chunnen, die ihm Trappen
zum Ueberfall von General Tschieenschan gaben. Der General Tschenlan
wurde nach den Weiden Chnantschin geschickt, um sie gegen die Chunnen
zn schützen. Die Generale Hantschuan und Tschienschan (unzufrieden wegen
Mangel an Provision) tödteten den Fürsten von Chuantschin mit seinem
ganzen Geschlecht (ausser Frauen und Mädchen) und übergaben sich den
Chunnen. Da man unter Kaiser Wudi die Freundschaft der Chunnen mit
den südlichen Tanguten fürchtete, wurde an der Beugung des gelben Flusses
die Festung Jionmen gebaut (um einen Weg nach den westlichen Kreisen
aufrecht zu halten), die Chunnen von den südlichen Tanguten und Jueitschi
trennend. Da der Chan der Chunnen dadurch ganz von der westlichen Gegend
geschieden wurde, so fand weiter keine Fürstenversammlung auf der Südgrenze der
Wüste Scbamo statt. Unter Kaiser Winde und fünf folgenden Regierungen
herrschte volle Ruhe und China war im Wohlstand. Durch die Erscheinung des
Einhorn und der Schildkröte wurde der District Guantschi entdeckt, der viele
Spezereien lieferte. Durch diese reichen Producte wurden neue Entdeckungen
veraulasst in einem District Yunan genannt. Von den guten Pferden und
Weintrauben hörend, suchte mau durchzudringen nach dem westlichen Tur-
kestan und Khorassan. Die Fürsten lebten in grosser Pracht. Die ausser-
. gewöhnlichen Ausgaben des Kreises wurden durch die Accise auf den Wein
bezahlt, durch das Monopol Eisen und Salz, und endlich durch Auflagen auf
jeden Karren, jedes Boot und jedes Vieh ; dadurch wurde das Land erschöpft
und Unfruchtbarkeit rief Unruhen und Räubereien hervor. Die Coinmuni-
cationenmit dem westlichen Lande (Lunschchai) wurden (trotz der Gesandt-
schaften, die die von den Chunnen bedrängten Fürsten schickten) von den
Kaisern Chinas aufgegeben, wegen der zu grossen Kosten, die dadurch ver-
ursacht wurden. Der südliche Weg, hauptsächlich das östliche Turkestan,
ist getheilt in zwei Fürsteuthümer (Komul und Pitschan) und in fünf Mi-
Ütar-Districte (Charaschane, Kutsche, Usche, Yarkani und Kaschtar). Der
nördliche Weg, hauptsächlich Tschjungariya ist getheilt in fünf Districte, der
Barkülski, Eruntziske, lliske, Tarbachtaiske und Churrharaususke. Si-youi
(der Bericht der westlichen Gegend) ist enthalten in der Geschichte der ältesten
Dynastie Chan (Tzian-Chan-schu), die bis 22 p. d. regierte. Si-youi-wön-
tzcian-du (die Beschreibung der westlichen Gegend) wurde von einem mand-
schurischen Beamten verfasst (1773 p. d.), der für seinen Dienst in Tur-
kestan lebte. Die Bewohner des östlichen Turkestan nennen Tataren ein
Volk desselben Stammes, das bei Tobolsk, Kasan und Astrachan wohnt. Die
Tataren sprachen türkisch. Die Mongolen theilten sich ab von den Turkes-
tanern, nnd die Mandschu von den Mongolen.
*) Die von den Chinesen aus dem Idiom der Thnkiu aufbewahrten Worte
8ind (nach Klaprotl») im Türkischen wiederzuerkennen. Die Iguri Turcae
Ehrten (nach Bar Hebraeus) den Mongolen, die sie unterjocht hatten, die
Schreibekunst (auf Befehl des Tschingiskhan). In der (vom Estranghelo stam-
menden) Form des uigurischen Alphabetes ist Tschingiskhan's Inschrift von
Nertschinsk geschrieben (zur Sühne der Eliyas). Bei den Ouriangiuten oder
Tungusen (Dauriens), die (in den Wäldern mit beweglichen Hütten) vom
Fleische der wilden Ochsen und Schafe lebten, war der schrecklichste Fluch
«es Vaters gegen ein ungehorsames Kind , dass es gezwungen werden solle,
jjioter den Heerden herzugehen (nach Raschid-eddin), indem sie, wie das
Städteleben, schon die Hirten verachteten. Chunorum rex vocatur Gaganus,
»liter Chaganus (s. Gregor Tur.) von den Avaren. Die Bulgaren waren (wie
ule weissen Ugren) im Osten eingewandert (nach Nestor). Die Chazaren kamen
aD8 Berzilia (östlich von der Wolga). Es war dem Maximin nicht erlaubt,
8eiQ Zelt in einem angenehmen Thale aufzurichten, damit er nicht die dem
216
ten die schwarzen Kalmücken *) (am Kan-Fluss) unter Taischa
über die Teleuten oder Telenguten. Unter Kaiser Tschjaoü
verbanden sich die Chunnen mit den Tcheschistschi gegen
obersten Häuptling schuldige Ehrfurcht verletze, ein Gebrauch, der an das Enrak
der türkischen Fürsten erinnert (Prichard). Nach Zeuss waren die Kip tschaken die
(von Constant) Ov£oi (Uzi) oder (bei Massudi) Gusses Genannten, mit den Pe-
Petschenegen in Verbindung gesetzt, die den Komanen (nach Anna Komnena)
gleichsprachig waren. Zur Erklärung von Ma-giugi, Ma-sgetae u. s. w. bemerkt
Strahlenberg , dass (bei den Tataren) ma nicht nur soviel wie eis , citra und
intra bedeute, sondern auch in Conjunction oder Vereinigung. Nach Gründung
des Jueitschi-Reiches nahm Kieutsieukio (zum Stamme Uima oder Hieami
gehörig) von dem (mächtigsten) Stamme Kueishuang den Titel Kueishnang an
(nach Matuanlin). Das Arsaciden-Reich heisst Kushan (bei Mos. Chor.). Die
fünfte Horde der Jueitschi nahm den Namen Kaofu (Kabul) an. Die indischen
Münzen (mit dem Titel Xatrapa) gelten für gleichzeitig mit denen des Kad-
phises II. (aus Malaya). Kaniscbka heisst (bei Klaproth) Konig von Gatschu
(Gatschin-Kunasana). Die Snchin (XVII. Jahrhdt. a. d.), nordlich vom Pouhian-
Berg, Messen (I. Jahrhdt. p. d.) Y-liu (alsTungusen). Die Tu ngusen nordlich
von den Moho hiessen (V. Jahrhdt.) Cuy Goei (den Khitan verwandt). Die
von den Hiongnu (unter den Han) in die Sianpi-Berge getriebenen Khitan,
den Goei (V. Jahrhdt.) tributpflichtig, bildeten *(907) den Liaostaat (derKara-
Kitai). Die Na (Fürsten) herrschten über die Jutchin (Niutchin) oder (früher)
Suchin (ostlich von Sunggari), an die Pbou-hai grenzend (VIII. Jahrhdt). Die
türkischen Volkerschaften wurden (von den Ghioesen) als Ti bezeichnet (weil
von einem Hunde stammend). Die Chan-young oder Bergbarbaren (nördlieh
von Petcheli und Ghami) hiessen (1000 a. d.) weisse oder rothe Ti. Die Kao-
tchhe (III. Jahrhdt ) an dem Selenga stammten von den Hiongnu. Die zu
den Hiongnu gehörigen Ki-hou oder Pouloki (in Kansou) stammten von den
rothen Ti (IV. Jahrhdt.). Die Pe-Ti (unter den Hiongnu) wohnten nordlich
von den nignrischen Houo. Die von den Chinesen nnter Teou hian Dach
Westen getriebenen Yue-po (der westlichen Hiongnu) wohnten (im Kirgisen-
lande) nordwestlich von den Ousun (II. Jahrhdt; p. d.). Die Kin szn oder
Ouigour wohnten (II. Jahrhdt. a. d.) in Khamul und Turfan. Die (zu den
Onigur gehörigen) Kao-tschang eroberten (II. Jahrhdt. a. d.) das Land der
uignrischen Kiu szu. Von der an den Altai geflüchteten Horde der Hiongnu
stammend, wurden die Thoukhiu (unter Assena) mächtig (VI. Jahrhdt. p. d.).
Die Tschyle (oder Hiongnu) westlich von Balkasch hiessen Hoei hon (VII-
Jahrhdt.) oder (XIII. Jahrhdt.) Uiguren. Die Kiankuen oder Ha kia szu (Vor-
fahren der Kirgisen) mischten sich (VII. Jahrhdt. p. d.) mit Türken.
*) Mit dem Sturze des Oelöth-Galdan (1696 p. d.) durch Kangbi und
der Khung-Taidschi oder Dsungaren (1757) durch die Chinesen geschwächt,
gewannen die östlichen Mongoleuzweige (im Schutze China's) die Oberhand
über die westlichen, deren zerstreute Horden zum Theil als Kalmuk die von
den Kirghis-Kaisaken geräumten Bergsitze am Nordwestrande das Altai-System
einnahmen. Aus den mit russischen Dörfern besetzten Theile der Altai-Thäler
sind die Bergkalmücken verdrängt (mit den Hanptstandort am oberen Tscharyscb,
Kan, Jabagan, Kerlik und am Ursul). Die durch Kriege der Mongolen,
Dsuugaren und innere Fehden auf die Nordseite des Altai (1621, 1637) ge-
drängten Kalmücken, wohneu am Telezkoi-See, wo die Telessen oder Teleuten
(Telenguteu) verdrängt wurden (1676). Die Goei wohnten im östlichen, die
Mahan im westlichen Korea (Tchhao-sian) , wo die den (von einer Aus-
wanderung ans dem Thsin-Reich stammenden) Chinchan verwandten Pianban
das Königreich Petsi (18 a. d.) gründeten. Die Könige der Kao-kiu-li (am
gelben Meer) und der Petsi stammten aus den Fou-yu (am Ghirin), den
Teou-mou-li (im* Lande der Mandschu) verwandt. Die Sprache der Wan-tsio
(nördlich von Goeime) glich der von Kaoli. Die (zu den Mahan gehörigen)
Ting uan wurden (von den siegreichen Khi»tan) in die Mongolei verseUt
217
die Usun. Während ein chinesisches Heer zur Hülfe der Usun
vorbereitet wurde, starb Kaiser Tschjaodi und ihm folgte
dann Siuandi. Die Prinzessin und der Gunmo schickten neue
Gesandte, um Hülfe bittend gegen die Chunnen, die das Land
der Usun verschiedentlich überfallen und viele Menschen in
die Gefangenschaft geführt hätten. Die Chunnen hatten eine
Prinzessin der Usun*) und Aufhebung der Verbindung mit
(970 p. d.). Der chinesische General, der (vom König zn Hülfe gerufen) die
Tufan aus Ferghana (Pah an Da) vertrieb, errichtete eine Denksäule (715 p. d.).
Die Si-khiang (östlichen Tibeter) stammten von den (einzelnen) San-Miao.
Nordlich vom Berge Nanchan wohnend, wurden die Ta yue tchi von den
Hiongnu nach Marwar-ennahar getrieben (und die Siao-yue-tchi nach den
südlichen Ketten des Nanchan. Pha-tiyan war (450 p. d.) Hauptstadt (süd-
lich von Ou-hou oder Oxus) der (zu den Ta-yue-tschi gehörigen) Yeta (gleicher
Sitten mit den Thoukhiu. Die zu den Si-joung (Westbarbaren) gehörigen
Ti, theilten 6ich in weisse Ti, blaue Ti und Jen-ti. Hlassa (VIII. Jahrhdt.)
war Hauptstadt der Thanfan oder Tibeter (als westlicher Khiang). Die kleinen
Poliu (Bolor) wohnten nördlich von Kashmir. Die Yang-Thoung wohnten
bis Khotan. Die in Tangut ein Königreich gründenden Si-hia stammt von
den Tho-pha. Die Okeou Khiang wohnten westlich in kleiner Bucharei.
San-tsn-kian war Hauptstadt der-Ku-tou (729 p. d.). Die Sauphi (oder Si-
kiang) waren den Thoufan verbunden (750 p. d.) Die westlichen Joung (oder
Khiang) besetzten (VIU. Jahrhdt.) das Land Ca-Tscheou. Mouki (V. Jahrhdt.)
wn Saumo-Fluss oder Sangari heissen (V11I Jahrhdt.) Moho. Die Phou-hai
(unter den Moho) am Soumo-Fluss waren den Kaoli (Koreaner) unterworfen.
Die Telenguten am Tom waren durch die Kalmücken nach Norden getrieben
(vom See Telezkoi hinweg). Die als Leibeigene bei den Kirgisen der mitt-
leren Steppe gefundenen Telenguten, waren bei der Auswanderung mit-
genommen. Die Telenguten (weissen Kalmücken) werden (s. Fischer) zu den
tatarischen Geschlechtern gerechnet (mit türkischer Sprache). Abulghasi
(1660 p. d.) rechnet die Telengut zu den Oelöth- oder Mongol-Stämmen.
Nach Müller unterscheiden sich die Telenguten durch höhere Leibesgestalt
und weissere Gesichtsfarbe von den Kalmücken. Bei Gründung von Tomsk
wohnten die Teleuten (unter Tojan, Fürst der Jeuschtalar) am linken Dfer
des Ob (1605). Wegen der Ueberfalle des (mongolischen) Altyn-Chan (aus
dem sajanischen Gebirge) stellte sich Abak (Fürst der Teleuten) an der Bija
unter den russischen Schntz (1609). Die Russen besiegten (1637 am Altyn-
Nor oder Teleskoje-Osero die Telessen oder Teleuten, deren Fürst Mandrak
»Qf der Flucht zum Sajanen (1641) gefangen wurde.
*) Der Fürst der Usun rückte mit seinem Heere in das Land des west-
lichen Guli-Fürsten und plünderte es (71 a. d.). Kaiser Yuan-Kchau schickte
Gwchenke an dem Feste der Usun (64 a. d.). Eine Heirath mit einer ein-
mischen Prinzessin wurde vorgeschlagen, um jede Verbindung mit den
Chunnen aufzuheben. Doch war die weite Entfernung des Landes der tjsun
ei& Hinderniss. Unter Yuan-fln (107 a. d.) wurde eine Prinzessin an den
Guntno (Fürst) Laeschziaome (Grossvater des Tzuinsiumi) geschickt, der sie zu
winer zweiten Frau machte und die Tochter des chunnischen Chans zur ersten.
Ata der usunische Gunmo seiner chinesischen Frau seinen Enkel (Sentzeo
0(ler Tzsionsuitni) verheirathen wollte , gab sie es auf Kath des Kaisers zu
und gebar ihm die Tochter Schaofu. Da Nimi (Sohn des Sentzeo mit der
klinischen Prinzessin) minderjährig war, übergab Sentzeo bei seinem Tode
"ta Regierung seinem Neffen Unguimio oder Feiwan bis zur Volljährigkeit
jenes. Die Fusstapfen der Nymphen (die Hother bei der Speiseb«reitung für
Italder traf) trieften von Honigthau • (s. Saxo) roscida vestigia. Hadding, der
B1ch durch List der Diebe seiner Schatzkammer bemächtigte, stieg in die Unter-
st, wo er Kriegsheere fechten sah (s. Suhm). Der Durchstich Jason's Hess
218
China (Kitai) verlangt. Zur Vereinigung zu den von
Gunmo erhobenen Heeres zogen die Generäle China's aus,
von denen Tschanchoi das Land der Usun beschützen sollte.
Als (mongolische) Mudgala (der Panchala) die Herrschaft
der Bharata gebrochen hatte, breitete Garasandhra von Ma-
gadha (aus dem durch den Einsiedler Vasu im Lande der
Chedi mit Indra's Fahnenstange gegründeten Reiche) seine
Eroberungen aus, bis sich bei den Jadava die nationale Er-
hebung kund that unter dem Musali (Bala-Rama) oder Keulen-
träger (Gadadhara, als Vishnu), dessen Ruhm von dem seines
Bruders Krishna, Gründer Mathura's oder (bei Ptolemäos) der
Götterstadt (Stadt der Surasena für die den Svarga oder
Himmel erwerbenden Helden oder Sura seiner Genossenschaft)
zurücktrat, als zwischen den Kuru (seit der Erwählung des
rechtskundigen Kuru zur Wiederherstellung der Bharata-Macht)
und ihnen verwandten Pandu (in Indhrapashtha) Krieg aus-
gebrochen. Noch zu Alexander's Zeit bestanden die Reiche
in Abstammung von den Geschlechtern der Tlccvöalrj, Tochter
des (bei den Surasena verehrten) Herakles, in Indien am
südlichen Meere (nach Polyaen), von wo Panduvasa-deva (Nach-
folger des Vyayas) nach Ceylon kam (aus Pandja) bei gleich-
zeitiger Herrschaft des Pandu-Sakja am Ganges. Unter den
westlichen Völkern (bei Plinius) steht (in Guzerat) gens Pan-
dae, sola Indorum regnata feminis, während auf Dari und
Surae die freien Völker (mit Marohae und Singhae) folgen
und Ptolemäos in das Uferland des Hydaspes (Bidaspes) ^
Ilavdovwv %ujq(x setzt. Ultra Sogdiani oppidum Panda (in
Uttara-Kuru und Uttara-Madra). Die Madra mit dem (mit
den Kuru gemeinsamen) Königstitel Viraj gehören zu den
(ohne Brahmanen lebenden] Bahika mit der Hauptstadt Sakala
(Wohnung der Saka) oder Idyala 17 ml Evdvdri^ta (unter den
Städten der Pandovi), als td Zdyyala, Stadt der Kathaioi oder
(Xatri) Khatti (bei Arrian). — Das Geschlecht der Kuru, mit
dem (als Verkörperung der Vasu) ehelos (im Stande des
das Wasser des armenischen Flusses nach dem Caspi abfliessen (das Land
trocken legend)*. Kölliker erklärt die heterogene Zeugnng, indem unter dem
EinfluRS eines allgemeinen Entwicklungsgesetzes die Geschöpfe aus den von
ihnen gezeugten Keimen andere abweichende hervorbringen. Von den Helden
des Cyrus erschlug Bijen den Eber, der die Fluren der sich am Hofe be-
klagenden Armenier verheerte (nach dem Shah-nameh). Der Sohn des Crösus
fiel auf der Eberjagd. Der ealydonische Eber wurde von den Helden erlegt.
Adonis wurde vom Eber getödtet. [So wie das Schwein auf Tahiti von den
Helden gejagt, indem es die Saaten zerstörte, wogegen die Löwen und andere
wilde Thiere nur in den Luxusjagden der Könige flguriren oder den die erste
Ansiedlung ermöglichten Halbgötter]. Arthurus in persona patrui sui Jobaonis
Angliae regis de medio factus est (1203 p. d.). Brittones quippe quasi de
nomine augurium sumentes, Arthurum antiquum in isto resascitatum iQ>p°*
dentes et imprudentes jactitabant, et Anglorum internecionem , regniqne ad
Britones per istum imminere (Roger de Hov.).
219
Brahmacharin) verbleibenden Pandu endend, wird durch den
Eintritt des Vjasa (Sohn der Fischerprinzessin Satjavati) er-
neuert (zugleich mit dem der Pandu, als Bruder des Dhrita-
rashtra). Während dann aus dem Stein der (mit Dhritorash-
tra vermählten) Gandara-Prinzessin die Kuru entstehen, ge-
biert die Madra-Prinzessin dem Pandu die göttlich incarnirten
Söhne jenseits des schneeigen Himalaya, in den (von Pilgern
besuchten) Göttersitzen unter Muni, und zeigt dadurch bereits
den Anschluss der Pandu an bhootanische Völker, wie er in
ihrer späteren Polyandrie um so mehr hervortritt. Als die
als Brahmanen (unter Führung eines Purohita) gekleideten
Pandava sich durch Arjuna (unter Anrufung Siva's) die Tochter
Drupada's (von dem Brahmanen Drona mit Hülfe der Pan-
dava seines halben Reiches beraubt) die Tochter (Krischna)
erschiessen, wird ihrem Vater das Becht der Selbstwahl bei
den Xatriya vorgehalten vor den übrigen Königen, aber unter
denselben stützt sie Krishna (der Jadava), der die Ansiedlung
der Pandava in Indraprashtha vermittelt, worauf die Anrufung
Krishna's an die Stelle des (himalaischen) Siva tritt, seitdem
Bhima, von Krishna (und Arjuna) begleitet (als Snataka oder
verheirathete Brahmanen) den die gefangenen Könige dem
Siva opfernden Garasandba von Magadha tiberwunden haben.
Sisupala (der dreiäugige und vierarmige König von Chedi>,
der sich dem von Indhishthira dem Krishna oder Janardava
(Bogen, Keule und Diskus tragend) dargebrachtem Ehrenopfer
oder Argh {&q%w) widersetzte, wurde durch den Diskus er-
schlagen.
Die Usun*) wohnten westlich vom oberen Houang (im
Lande Kon-tcheou, Sou-tcheou und Cha-tcheou) zusammen
mit den Yueitchi, und folgten, bei Vertreibung dieser durch
*) Der Fürst der Usun fiel. (IL Jahrhdt. a. d.) gegen die Hiongnu, aber
8«n wunderbar durch Wölfin und Vogel erhaltener Sohu wurde von Tschentju
wieder als Kuen-mi (im Westen) eingesetzt, und machte sich später unab-
hängig. Tschang-kiao suchte (126 a. d.) die Usun zum Bündniss mit China
*u bewegen, und der Knenmi, den die Hiongnu eine Prinzessin (107 a. d.)
aufgezwungen , erhielt (106 a. d.) eine chinesische Prinzessin. Nach dem
Tode des Königs Fei-wang (Oung kuei mi) verliess sein Sohn Oudzieou thou
die Hauptstadt Tschhy kou tchhing und siedelte (als kleiner Kuenmi) in den
nördlichen Bergen. Die Sianpi (IV. Jahrhdt. p. d.) trieben die Usun nach
besten, wo sie sich am oberen Jaxartes und in Transoxiana oder in der
Kifgisensteppe am Irtish zerstreuten, von den Thoukiou (619 p. d.) unter-
worfen. Im russischen Igorliede wird Fürst Olej Kogan Chaghan betitelt (s.
°cöott). Les Kian-kuen etaient tous de haute stature, avaient de cheveux
roQx, le visage blanc et la pupille verte. Une chevelure noire passait chez
<* people pour un mauvais pronostic, et ceux qui avaient des yeux noirs
«taient regarde*s comme descendants de Li-ling (gen^ral chinois) , qui s'e'tant
donne* aux Hiongnou, fut cree par eux roi des Kian-kuen (97 a. d.). 11 nais-
J»U peu d'hommes et beaucoup de femmes (s. Klaproth). C'etait une nation
fl^8 et altiere; les hommes e*taient tres-courageux et se faisaient des flgures
Wouees aux mains, les i'emmes s'en marquaient le cou apres leur mariage.
220
die Hiongnu (165 a/d.) in die neuen Wohnsitee (nördlich
vom Thianchan), wo sich (nachdem die Yueitcbi westlich ge-
drängt waren) der Gross-Kuen-mi (Kuen-mo) zu Tscby-kou-
tchhing (die Stadt des rothen Thaies) niederliess (am Ostufer
des Yan-hai oder Issykul) im Lande der Sai. Die Könige
der Yueitchi schrieben (in Indien) ihrem Volke vor, die Lehren
Buddha's anzunehmen und der Sitte der Eingeborenen*) zu
Die Konige der Kiankuen leiteten sich von (den Chinesen) Liling her. Nach
den Chinesen hatten die Hakas oder Kirgisen (von den Kiankuen stammend)
gleiche Sprache uud Schrift mit den (türkischen) Hoei-hou oder Uiguren
(sowie den Cyklos von zwölf Jahren). Les Hakas payaient les impots en
martres zihelines et en petits-gris. Die Gankhoun (Schamanen) der Hakas
opferten den Geistern der Flüsse und Ebenen. Livius nennt die Völkerstämme
längs der Alpenkette Semi-Germanos Die Avaren heissen ursprünglich Hunnen
(nach Paul. Diac). Aus der nördlich vom Kaukasus wohnenden Nation der
Ogor verbanden sich die Ouar und Khounni (als Ouarkhoniten) zu den Avaren
(Theophil.). Die echten Avaren waren (nach Theophyl.) jenseits der Wolga
geblieben. Die Ouarkhoniten, die sich für die echten Avaren ausgaben, griffen
(560 p. d.) die Anten an. Turoxauth, Fürst der Türken, dem Tiberius (579 p. d.)
eine Gesandtschaft schickte, beklagte sich, dass der Kaiser (durch Vermittlang
des Sarosius, Fürst der kaukasischen Alanen) mit den Pseudo-Avaren oder
Ouarkhoniten (Sklaven der Türken) Verträge geschlossen. Als der Khagan der
Türken (597 p. d.) die Avaren (am Til) besiegte, flüchtete ein Theil nach
Taugas (türkischer Colonie nach Indien zu) und der Rest nach Moukrit (an
dem Selenga). Moukankhan (Dizabul) vernichtete die Jeoujan (555 p. d.) und
Hess sich auch die zu den westlichen Goei Geflüchteten zur Hinrichtung aus-
liefern. Die persischen Sofls fertigten Trinkgefässe aus den Schädeln der
Usbeken. Bei seiner Vermählung mit Ferengis (Tochter des Fürsten von Turan)
erhielt Siawosh die Schlosser von Kenk oder Ghenk bei Khotan (nach Fir-
dusi). Kenk ou Kenek de*signe, en persan, les temples hindons, ce lieu &ait
peut-etre une ville sacre'e, composle de temples et des couvents, comme Hlassa
(s. Klaproth) [Kanaka in Kaneka putra]. La religion de Bouddha florissait
deja. avant l'^re chrltienne ä Khotan (Kou-stana), ou (d'apres Remusat) od
parlait le sanscrit, ou une langue qui lui semblait beaucoup. Wegen des in
Tan-techha-chi-lo geblendeten Sohnes des Fürsten Wou-yeou (Trauerlos) worde
die Familie des Ministers in das Land jenseits der Schneeberge verbannt nnd
traf an der Westgrenze des Wohnsitzes des Gottes Pi-cha-men mit östlichen
Colonisten zusammen , die (nach dem Siege) sich mit jenen in der Mitte des
Gebietes niederliessen und für ihren Fürsten (die uneinnehmbaren Mauern der
Stadt Khotan oder Khustana erbaut hatten) aus der geöffneten Statue des Gottes
Pichamen einen Sohn erhielten, den die aufquellende Brust der Erde nährte.
Der König der Chazaren führte den Titel Ilek oder Bak (nach Ibn Fozlan).
*) Im chinesisch-japanischen Verzeichniss der Patriarchen flgurirt Par^vika,
der die buddhistischen Schriften (unter Kanishka) erklärte, als zehnter Patriarch
nnd Vasumitra als siebenter. In dem von Kanishka in Kapi$a gegründeten
Kloster wurde (zur Zeit des Huienthsang) das Hinajana gelehrt, in Kinapati
finden sich Klöster mit dem Studium der grossen und kleinen Sntras, sowie
brahmanische Tempel. Kanishka gründete Kanekpura (nach ihm benaunt).
Auf Balan, dem (Okro verehrenden) Nachfolger Kaniskha's folgte Oer Kona-
rano, während sich Kashmir von den Jueitschi unabhängig machte unter Abbi*
manyu, zu dessen Zeit Nagarjuna (der als Nagasena den Javana in seinem
Heere verwendenden König Milinda von Sakali im östlichen Pankanada be-
kehrte). Ambh ist gemeinsame Wurzel für ambo, a/upa> und (sanscr.) nbba°
(bai goth.), während Boehtlingk skt. ubhäu von dem Worte ubh ableiten, in
der Bedeutung zusammenhalten (». Cortius). Abhi (sanscr.) hat dieselbe Grnnd-
bedeutuüg wie a/upi (in Zusammenhang mit afiyxo) , am fr (osk.) und ampr
221"
folgen, die das Verbot beobachteten, keine lebenden Wesen
zu tödten und keinen Wein zu trinken (s. Matnanlin). Durch
einen weissen Hasen wurde Kanisbka (Nachfolger des dem
Buddhismus anhängenden Oerki) zu der Stelle geleitet, wo
er (durch den Kuhhirten bekehrt) die Stupa*) bei Purusha-
(umbr.). Ambu, Wasser (sanscr.), ambuväha, Wolke. Amba, Wasser (sanscr.),
ayqog, oußgog (ambodi, Meer) Ambä, mere (Amme). Ambikeya, isau d'Am-
bika. Amb (ambami), aller, se mouvoir (ambulore). Abhra, nuage (abhramu,
ftlephaot femelle de Test). Abhr (abhrämi), aller, errer cä el lä. Am, aller,
adorer. Amara, immortel. Ambla, aridtte* (amla, aigre). Ambbrnas, gewaltig,
schrecklich. Der (indische) Baum Amra (dessen Blumen dem Kamadewa ge-
weiht sind) ist als Bräutigam mit der Madhawi-Weide vermählt (mangifera
indica), als amra (ämla, tamarinde). Amrta (mr), immortel, nn dieu, l'ambroisie.
Vom Worte fieg kommt äfißgoroe (afißgooios) unsterblich (ftporog), fiagcuvco
(verwelken lassen), morior, mrje (amrtas), maurthr (goth.), mirti (lith.). Als
der ans den Eutern der Kuh Audhumbta ernährte Riese Ymir (Orgel mir der
Hrimthursen) erschlagen wurde, rettete sich aus der Flutb des Blutes nur
Bergelmir mit seiner Frau (in einem ludr), als Stammeltern des jüngeren
Riesengeschlechtes; Das ask oder asc ist aus ash, asch, an verhärtet. Die
HebrSer sagen nicht as, sondern ash (s. Knobel). Agni, die keuschen Frauen
der Rishf 8 liebend , berührt sie als Heerdfeuer (Sat. Br.). Ghora , aus dem
Geschlecht der Angiras, unterrichtet Krishna (Sohn der Dewaki) im Mysticis-
mos (Chhandogya Upanishad). Krishna hnldigte Mahadeva, von dem Arjuna
gottliche Waffen erbittet (im Vana-parva). In the (babylonian) vocabularies
Ra is translated by II and joined with sur, a king (s. Rawlinson). In every
nrondane period (ynga) Mahesvaras has been propittated by Krishna (Mahabh.).
The essence of Isa (Mahadeva) neither the gods headed by HiranyagarbJia,
nor the great richis with Indra, nor the Adityas the perceivers of the minutest
objecto, understand. Panchajana in der Unterwelt besiegend erlangte Krishna
die Muschel, durch Agni's Verehrung den Discus (Drona-parva). Mandara,
Sohn des von Sarva (Mahadeva) begünstigten Danava Hiranyakasipn (Er*
ßchütterer des Berges Mern) kämpft mit Indra (im Mahabh.).
*) Gegen die magischen Zauberformeln des Geistlichen Mahadeva (eine
Verkörperung des Todesgottes Mara) Hess Kanishka die vierte Synode (unter
Vorsitz des Vasumitra) im Kloster Galaudhara (zu Kashmir) abhalten (und
Boddha's Worte niederschreiben). Kanishka (Gatschin-Kunasana) heisst (bei
den Mongolen) König von Gatschu (s. Klaproth). Mahadeva, der Hiuenthsang
100 Jahre nach Buddha setzt, suchte (nach Tschichola Kereglektschi) Riti-
Chobilghan einzuführen (s. Schmidt). Die Dharani gehörten zur dritten Ab-
theilung des Kanon (unter Kanishka), zu den Mahagana-Sutra (s. Burnouf)
gehörig. Kanishka nannte sich Maharaja des Stammes Gushang (s. Cun-
niogham) oder Kueichuang (unter den Jueitschi). Von den Münzen der
Nachfolger des Oer bewahrt eine Abtheilung den indischen Charakter, die
andere zeigte Anrührung in sassanidischen Typen. Die Parther eroberten
(Mitte l. Jahrhdt. p. d.) Minnagara (Hauptstadt des indoscythischen Reiches).
Sabvahana besiegte die Saka (78 p. d.). Am Hydaspes herrschte eine Dy-
nastie der Pandava (zur Zeit des Ptol.). Xadrake war nördlichste Stadt des
indoskythischen Reiches. Die Macht der Jueitschi in Indien erlag III. Jahrhdt.
P d, während sie in Khotan, Kaschgar (IV. Jahrhdt. p. d.) fortherrschte,
obwohl die Tukbara aus dem Oxuslande die Hindukush' überschritten und
die Reiche der Jueitschi bedrängten. Firuz fiel gegen die weissen Hunnen
(+ 480 p. d ). Die kleinen Jueitschi eroberten (V. Jahrhdt. p. d.) indisches
Gebiet. Die Jat {unter Rajasthana, in Perjab.nnd Sind), von denen besonders
die Sikh abstammen, sind (als Jita oder Jetha) Nachkommen der (tibetischen)
peitsch!. Verschieden von den nach der ersten (oder zweiten) Synode
"tadergeschrieben Sutra, besteht die Prosa der ausführlichen (vaipulga) Sutra
222
pura (Peshawer) erbaute. Die drei Pitaka wurden (auf Kupfer-
platten eingegraben) in Steinkasten verwahrt. Wie der 1103
p. d. getödtete Erobererkönig Harsha (in Kashmir) war Sus-
sula (f 1126 p. d.) dem Dienste Siva's ergeben, begünstigte
aber auch die Diener Sakyasinha's. Das Raja-Tarangmi
wurde (1123 p. d.) von Kalhana Pandita abgefasst. *) Unter
des Mahajana aus einem Gemisch von unregelmässigen Sanscrit, Pali oder
Formen der Vulgärsprachen. Nach dem Kahgyar (bei Körösi) wurde (nach
Buddha's Tode) fiie Sutra in der Sprache von Sindhu abgefasst, die Prajna-
paramita und Mautras im Sanscrit, die verschiedenen Klassen der Tantra im
Sanscrit Prakrit, Apabhranca, Bergdialecte, Mlekha. Die ältesten Sutra (des
Buddhismus) sind in einem einfachen Sanscrit in einen (populären) Styl ge-
schrieben, der sich ganz von den ans brahmanischen Schriften bekannten
Gattungen unterscheidet (s. Lassen). Buddha's Glaubensbekenntniss lässt
sich zwar keinen bekannten Versmass anpassen, jedoch leichter, Wenn das
Pali oder in Volkssprache für das Original angenommen wird, anfügbar, als
beim Sanscrit (s. Lassen). Bhrmi, ouragan, typhon. bhram, errer, divagoer.
bhrama, actiou d'errer cä* et lä, mouvement en rond, roue de potior, cours de
l'eau. Bhramaraka, abeille. Bhrami, mouvement circulaire. Brahma, la
priere. ßrahman (brabmä), Brahma, le generateur da monde, Brahmane,
pretre offlciant. Brahma, divin, brahmanique. Brahamaua im Siamesischen,
als Bram Phramoa, murmurare. Phram (bram) son, continuo docere. Oefter
ist ß einem bh gleichgesetzt, so besonders in dem Wort ßQBf*, deren Ver-
hältniss zum Skt. bhram kühn erörtert (s. Ourtius).
*) König Bhoga von Malwa (f 1063 p. d.) liess sich Wasser von der
heiligen Quelle beim Tempel des Kapatesvara (Herr der Täuschung) ans
Kashmir bringen. Die Könige Madura's galten als Unterkönige oder Nach-
folger der Pandu-Söhne. Der aus Arabien kommende Weihrauch heisst (im
Sauser.) jävana und (nach Amara Kosha) Turushka. Als die von dem Ronige
der Panchala gestürzte Macht der Bharata wieder hergestellt war, wurde dem
Samvarana der Sohn Kuru geboren (Mah. Bh). Grosses Blutvergiessen fand
statt in der Schlacht zwischen den Brahmanen Bhadrasala vom Stamme Nan-
dagutta's und Chandragutta's vom Stamm Sakya (nach Milinda). Die frommen
Könige Maha Mandhatu, Nimi und Sadhina (sowie der Mnsikant Gottila)
gingen zum Himmel (nach Nagasena). Gleichzeitig mit dem Könige in He*
kala herrschen (nach den Vishnu Purana) Könige in den sieben Kosalas
und ebenso viele Naishadha Fürsten. In Magadha wird König Viswaspbatika
die Kshattrya verachten, dagegen die Fischerleute, Yadus und PulincUs,
Brahmanen und andere Kasten zur Macht erheben. Die neun Nagas regieren
in Padmavati, Kantipuri, Mathura, die Guptas von Magadha am Ganges bis
Prayaga, der König Devarakshita in der Seestadt über die Kosalas, Odras,
Pundrakas und Tnmraliptas, die Guhas in Kaiinga, Makishaka und den Bergen
Mahendra's. Die Rasse' Manidhana in den Ländern der Naishadas, Naimishikas
und Kalatoyas, die Kanakas im Amazonenliede (stri-rajya) und Mushika,
Kastenlose mit Abhiras und Sudras in Saurashtra, Avauti, Sura, Arbudi, M.v
rubhumi, Sndras und Kastenlose mit Barbaren am Indus, Darvika, Chandrabbaga
und Kamura. Zu den in verschiedene Klassen (nach der Sadimaghimet oder
Kastenehre) getbeilten Paria kommen (in Madura) die niedrigen Stämme der
Paller (Reisbauer), Sakkiliers (savetiers), vannar (blanehisseurs, ambatter (bar-
biers), inotitchier (tanniers), sowie die Nomaden der Coravers (Korbmacher
oder Gewürzverkäufer, auch als Wahrsager umherziehend), Otter (Bronnen-
gräber), Pakanattys (Ackerbauer), Dombarous (Schlangenbeschwörer), sowie
die Wilden (s. Bertrand). Die Paria gehören zu den Valanga mattars (Leute
der rechten Hand), die (ebenso wie die oft bekämpften Gegner zur Linken)
besondere Formeln der Pantoffeln, des Kopfschmuckes, der Musikinstrumente
u. s. w. für sich in Anspruch nahmen. The Oodassee allege, that the flrst
223
den Nachfolgern des Gonarda (Zeitgenosse des Indhishthira)
war Asoka (Vater des Jaloca) ein Verehrer Siva's und auf
seinen Eukel Danodara folgte eine Rasse von Turushka-
Königen, worauf ein Bodhisattwa*) (mit Hülfe Sakyasinha's)
Professors of their sect were told by Nannk to go naked into the world and
preserve their parity by austerities (s. Watsa), devotees (such as Bhairagees,
Jogis, Goosains of the orthodox Hindoos). Tho king of Delhi died in Toungoo.
Up to the Oopanayan or new (second) birth (after he becomes a professed
ritnalist) the Brahmin" lad is never impure. Having become a Brahmacharee
(by the thread and the Gayatri) the boy begs. At the end of the feast (after
twelve days) he becomes a Grihusta or hnuseholder (a9 Dwija or twice-born).
The Marwarrees (of Jondhpoor and Jegpoor in Fajpootana) are Vasya Bun-
neas, men of good caste (s. Watson). The character, they use, is Mahajun
(a kind of Deva Nagri) Die Frauen der Mahwarrees sind oft blond und
blauäugig (nach Watson).
*) Krishoa, Sohn des Devaci (in der Ohhandogya Upanishad) war Schüler
des Ghora (im Geschlecht der Angiras). The Kodo-grain (Paspalum frumenta-
ceum) is frequently found to have inebriating properties, when made iuto
bread (Elliot). The Kakan-Rajputs of Ghazipur worship it as a god. When
Firoz-Shah imposed the Jazya on the thread-weavers, the Brahmins threatened
to bnrn themselves alive before him (only dissuaded from their purpose by
the other Hindus of Delhi taking upon themselves to pay the Jazya of the
Brahmins). Uni aux adoratenrs du feu, venus de la Perse, Devadati ätait sur
le point de detruire les sectateurs de Siva. Son neveu Bouddha , nomine* dös
lors Mouni-Sakya ou prophete de la famille Sakya, confondit ces faux docteurs.
La doctrine du salut qu'il annoncait prevalut dans l'Indostan (s. Bertrand).
Koumarilla-Bhatta regte die Fürsten zur Verfolgung der Buddhisten an. Les
tyjainas se separerent des Brames ä l'occasion de J'Ekiam, soutinrent contre
«nx une guerre sanglante qui leur devint funeste et dötruisirent presqne leur
Secte. In dem Tempel bei Seringapatan findet sich die Riesenstatue des
Bössers Goumatta. Cassi-Cavadis portent l'eau dn Gange jusqu'au cap Comorin.
Vikramaditja (aus der Dynastie der Gnpta) oder Chandragnpta, der (nach dem
Satrangaja Mahatmija) im Samvat Jahre 466 (409) herrschte, als König von
Ujain, wird von den Chinesen (als Juegai oder vom Mond beschützt) der Be-
herrscher Kapila'soder Kapilawastu's (428 p. d.) genannt. Die kleinen Jueitschi,
die (unter dem Sohne Kitolo's, als ersten König) Gandhara eroberte, wurden
von Vicramaditja (Sohn des Samudragupta, der die Jaudheja im westlichen
Ponjanb beherrschte), als Qakari (f 430 p. d.) besiegt (nach Cunningham).
Vikramaditja (nach dem Ragatarangini) war (517) der Sohn des Ranaditja,
dem eine dreihundertjährige Herrschaft zugeschrieben wird. Pravarasena (Nach-
folger der Matrigupta) setzte den von Feinden vertriebenen Pratapacila oder
Siladitja (Sohn des Vikramaditja) wieder in Surashtra ein (s. Cunningham).
Nach Gonarda III., mit dem die kashmirische Geschichte beginnt, werden vier
Kiesenkönige aus dem Ramajana eingeschoben. Auf Judhishthira (370 a. d.)
folgte Khagendra und Nachfolger bis Asoka (f 226 a. d.). Die Dynastie seines
Nachfolgers Jaloka wurde von Demetrios verdrängt. "Wie Eucratides bemäch-
tigte sich auch Apollodotos Kashmir's, das seine Nachfolger bis Dionysios be-
^sseu. Die einheimische Herrschaft des Damodara, die auf die Griechen folgte,
^rde von Azes (Vorgänger des Spalirisos) vertrieben. Durch die Eroberungen
des Kieu-tsieu-kio (Kadphises II.) wurde die Herrschaft der Könige von Ujjain
Jjber das Indusland und Kashmir beendet (16 a. d.). Nach Kadphises II.
J%en die drei Turushka Könige (33 a. d.), von denen Hushka und Gushka
deQi Kanishka (aus dem Stamme Gushang oder Kueischuang der Jueitschi)
*0fhergingeu , der die vierte Synode unter Vasumitra abhalten Hess zur Zeit
j[* Nagarjuna (23 p. d.). unter Abhimanju, der (25 p. d.) auf Kanishka
,°^te, gelangten die Buddhisten zu grossen Ansehen, doch wurde gegen Ende
Qtt Regierung der Brahmauibmus hergestellt (f 65 p. d.). Im chinesisch-
224
Buddha's Religion in Eashmir einführte, bis Abhinu
Buddhisten stürzte und die Lehre der NUa Purana fc
Vor Gonerda herrschten (in Kashmir) die gottloser
aus dem Geschlechte*) der Kurava (nach dem Badjj
japanischen Verzeichniss steht Vasumitra als siebenter, Nagarjun
zehnter Patriarch. Die Städte Obri nnd Bireroa (in Omon) entspi
nnd Soal (bei Edrisi). ol Mivatoi (hi Minaei), als Ye-minaei.
*) Die Muhamedaner erwähnen die Pandava als Bau du- od
Khane. Die Söhne des Panda (des Bleichen) wuchsen im Himalays
bei den Pandavan herrschten (in Indien) Königinnen (nach Megastt
Redia-eddin werden mehrere Namen mit Pandu (aus der ersten K
mit dem Titel Khan (wie auch Oxycanus, Musicanus u. s.w. bei de
zur Zeit Alex. M.) aufgeführt, von ihren Eroberungen, ihrem Göl
ihren Verwandten in Kabulistan gesprochen und bei dem letzten N;
gesagt, dass er den Feuercultus eingeführt habe, so dass in ihnen (i
die au 8 Sogdiana nach Indien wandernden Fremdlinge zu erkc
könnten Gonerda (mit Yasavati vermählt) wird von Balarama (
Krishna) getödtet König Kava (Loe) heisst Wohlthäter der Bra
Kashmir) und später herrscht Asoka, echtgläubiger Anbeter des Sii
deo's), dessen Sohn Jaloka (nach Vertreibung der Mletscha) die
Buddha's besiegt (denen indess ein freierer Oultus gestattet wird),
Nord-Iran) angreifend. Während der Herrschaft der Turushka-Königi
Yushka und Kanishka) wurden die Buddhas begünstigt und waltet
-der strengen Lehre (nach dem Radjataringini). Dann (150 Jahre
Nirwana) wird der Bodhisatwa Nagarjuna Herr der Erde (Bhamiswai
in Kashmir (dem Asyl der sechs Arhatwas), als Prototyp der tibetis
Lama's (nach Wilson). Unter Abhimanju stellte der Bhrahmane Gl
Gultus des Mashisvaras als Nila-Naga (die Naga der Schneestürme b<
wieder her. Der von Vicramaditja in Kashmir eingesetzte Brahn
gupta wird von dem einheimischen Fürstengeschlecht der Gonerda
Der Eroberer-König Laliladitya von Kashmir, der in Bochara von d
zurückgeworfen wird, kommt (nach Bedia-eddin) dem letzten Sassa
dejerd in Khorassan zu Hülfe. Die Mina (in Merwara) und die fü
(Pukwara) der Mina sind Reste der ursprünglichen Lavanja (na(
Der Pir (Pater sanctus) Kaschef oder Kasheb (in Deo oder G
wässert (auf Befehl Salomo's am Takht Soliman) Kashmir (Kas
Abisaros (rcov bqkuav 'IvSciv BaaiXevs) ernährte (in Abhisara ode
zwei Schlangen (als Bundesgenosse des Porös). Zu Ptolem. Zeit
Kaspiraei bis zum Vindius Mons und am Indus bis Multan verl
der Stadt Kaspira im Lande der Malli). Pravara-Sena, König voi
besiegte Vicramaditya in Ujjayini. Statt des Reiches des Porös nei
Pandovi regio. Wilson setzt die Herrschaft der Paodavan nacl
Strabo giebt Pandio als Namen eines Königs Porös. Oudjdjaini (C
yO£ijvT]) in Malwa (Residenz Vicramaditja's) ist heilig als Avanti od
der Hölle) schützende Land (s. Pavie) Adat-Pauvar ou Adity
premier roi de la famille des Phours ou Porus, qui regna ä Ma
l'ere (de Vicramaditja) [Sonne oder Eins]. Bhodja est rappele* ä
le Djögui (selon le Bhodjaprabandha). The elements (bhuta or i
which the Buddhists reckon four, consists of atoms (s. Cunning
Madhyamica-Secte der Buddhisten wird (in den Brahma-sutras) mit
vacas idenrificirt oder Locayaticas, die keine andere- Seele, als
kennen. Ribhu, Sohn des höchsten Brahma, unterrichtet den Bra]
dagba, Sohn des Pulastya (in dem Vishnu-Porana). Nachdem sein 1
Vishnu , als Mannlöwe getödtet, wurde Prahlada Fürst der Dait
Danava). Als Diti ihre Kinder verloren hatte und Kasyapa sühnte,
ein Sohn geboren, den Tndra (weil er ihn ßtürzen sollte) in Uteru
(als Maruts).
gini. Nach der Herrschaft der Tufushka-Könige in Kashmir
(mit grosser Macht der Buddhisten) war ein Bodhisattwa
das einzige Oberhaupt*) der Erde, der weise Nagarjuna, der
unter König Abhimanju (1182 a. d.) die Bauddha schützte
(nach dem Eajatarangini). Die Bewohner des früher Kash-
*) Mit Hülfe Najarjnna's überwanden die Buddhisten die Brahmanen
und die von dem Schlangenkönig Nila in seinen Purana vorgeschriebenen
Gebräuche. In Folge der gestörten Opfer verwüsteten die Schlangengötter
das Land mit Schneefülle, und Abhimanju zog sich vor dem Einfluss der
Buddhisten nach Süden zurück, bis das brahinanische Uebergewicht wieder
hergestellt wurde durch die von Prajapati Kasjapa stammenden Brahmanen Chan-
dradeva, die durch ihre an Nila (Schutzgott des Landes) gerichteten Gebete
die Schneefülle aufhören machten. Auf Abhimanju (der von den Brahmanen
das grammatische Werk des Patanjali übersetzen Hess) folgte (65 p. d.)
Vijaja (Isvara oder Sura verehrend) und (nach dessen Sohn Jajendra) der
Guru des gekreuzigten aber wiederbelebten Ministers, als Arjaraja, bis Megha-
vahana durch den König von Gandhara eingesetzt wurde. Im Gegensatz zu
seinem aus dem Geschlechte Vasu's stammenden Vorgänger empfiehlt der
kashmiriscbe König Meghavahana (in der Inschrift von Hastikumbha in Orissa,
die in einem jüngeren Dialect des Sanscrit geschrieben ist, als die Inschriften
Asoka's) das buddhistische Nichttödten (als Erbauer von Vihara) und erzählt
seine Eroberung von Kaiinga (f 144 p. d.). Ihm folgte sein Sohn Sresh-
thasena, dann Toramana und Hiranja, bis der König Himatala's im Reiche
der Tukkhara die Krita bezwang, die von Arjat Madhjantika (der vom
König der Schlangen Kashmir erhalten) gekauft waren, und den Buddhismus
in Kashmir wieder herstellte. Ihm folgte (235 p. d.) Matrigupta, Statthalter
von Chandragupta II. Vicramaditja, König von Sravasti, eroberte (nach
Hiuenthsang) im Westen des Indus (144 p. d.) mit der Hauptstadt Purusha-
pura (als Fürst von Jambudwipa). Der im Hause eines Töpfers geborene
Pravarasena (Sohn des Toramana) vertrieb Matrigupta aus Kashmir. Nach
Judhishthira (370 a. d.), Khagendra und weiter Asoka (f 226 a. d.) herrschte*
(in Kashmir) Jaloka, dessen Dynastie durch Demetrios verdrängt wurde. Als
Eukratides das Land erobert, herrschten sein Sohn Apollodotos und dessen
Nachfolger bis auf Dionysos, und mit dem Sturz der Griechen herrschte die
einheimische Dynastie des Damodara, bis Azes (Vorgänger des Spalirisos)
das Land eroberte (103 — 67 a. d.). Kieu-tsieu-kio begann seine Eroberungen
22 a. d. (mit Kadpluses II. identisch), als Vorgänge der Turushka-Kriege
(33 a. d.) mit Kanishka (f 40 p. d.). Die Purana nennen (unter den fremden
Dynastien) 14 Tukhara-Könige nach den Javanen (Nachfolger der Saka). Die
Jetha oder Jitha (Jueitschi oder Ephthaliten) eroberten (III. Jahrhdt p. d.)
das Land zwischen Oxus und Hiudukush, und dann unternahmen die Be-
wohner des Reiches Hoa Eroberungszüge gegen Persien, Kashgar, Khoten
(ond Indien). Die Stämme zwischen Jaxartes, Dsungarei und Altai hatten
Fürsten aus den Jueitschi (s. St. Martin). Nach Matuanliu blieben die
Jueitschi in Indien mächtig bis zum Anfange der späteren Han (222 p d.).
Ssematsiulo, König der Tuholo oder Tukhara im Norden Kashmirs (aus dem
Geschlecht der Sakya) trat zur Lehre Buddha's über und führte (2p7 p. d.)
die Krita oder Gekauften (die von dem Arhat Madhjantika gegebenen Tempel-
Maven), die sich (nach dem Tode Kanishka's) einen König erwählt hatten,
ni ihrer Pflicht zurück, obwohl sie sich später aufs Neue empörten, so dass
(zn Hinenthsang's Zeit) die Bewohner Kashmirs der Lehre Buddha's wenig
Achtang erzeigten. Vicramaditja, Vertilger der Saka (oder der Sakya der
,J?8hka)i als (Chandragupta II.) König von üjjaini (das der Gupta-Dynastie
phorte), setzte Matrigupta als König von Kashmir ein, und dann (240 p. , d.)
«jjte Pravarasena (Sohn des Toramana). Die Fürsten von Hoa (Ho) hatten
J*«* zum Familiennamen.
öÄ8tian, Ethnologische Forschungen. lö
226
mir *) unterworfenen Berglandes jenseits des Sind (bis zur B&y
von Bengalen) heissen (in viele Stämme und Gaue getheilt) Kat
(nach Baber). Da Schamiram, deren im Palaste eingeschlosse
ner Gatte **) nach Creta floh, vor dem Magier Sradasht nael
*) Lalitaditya von Kashmir bekämpfte die Bhotea mit den blassen G«
sichtern (714 p. d.). The Gocklans bear maiks of Tartar origin in thei
countenances, but less than the Tuckehs, and even in the same family remaj
kable differences of featnie may be seen. Khallee Khan was a haudsom
man (not nnlike a Persian) while his brother was strongly marked with tb
Tatars featnres (s. Fräser). The Toorkomans raise a little mound, by diggin
a circnlar trench (throwing np the earth in the centre) over the dead (
Fräser). Nördlich von Rhorasan machen die Gocklan , Tamnt und Tuekel
Tnrkomanen (hinter Elbnrz and in der Steppe von Rharezm) Einfälle, östlic
die Timmurie, Hazareh, Firozecoois und Jnmsbedi (die Sklaven auf de
Märkten Khivas nnd Bucharas verkaufend), südlich Belutschen und Afghane
Die Tnckeh-Turkomanen bilden oft kleine Dörfer in der Wüste (mit Kon
bau), wohin die Heerden des Gemeinwesens zurückkehren (s. Fräser). A
Oxub weiden die Aersani und ausserdem in Mawer-a-ul-nehr die Sullur, G
zun- und Suhawah-Stämme. Die Stämme (der Turkmanen) sind in Tir (Pfeil
getheilt, auf Plünderungszüge (Ghappow) ausziehend. Die Turkmanen (a
Sunniten) verfolgen die Perser (als Shüten)^, und die zur Anerkennung pe
Bischer Hoheit gezwungenen Goklan werden von den anderen Turkomanen a
Ketzer geplündert. Die Goklan bebauen die Felder und ebenso die Yami
Jedes Lager der Turkmanen steht unter einem Reisb suffeed (Aeltesten). D
Turkmanen-Frauen suchen den fremden Gast oft zu verführen, damit ihn d
Männer zum Sklaven machen und plündern können (Fräser). L'ächevin&j
avait perdu sous le gouvernment flodal le caractere en partie electif qu
tenait de son fondateur, la dignite d'e*chevin, comme eile de pre*v6t ou i
maire, avait flni par ötre conferle, ä titre de flef, par le suzerain (Huguenii
Vers la fln du XI siecle on vit s'ilever d'une maniere durable des common
fonde'es sur une Convention rlciproque. L'autorite de la haute-suzeraine'te'
manifestait principalement par l'exercice du pouvoir judiciair e (Philipp). Da
la lutte (denoue'e 987 p. d. par la victoire des fäodaux et l'etablissement <
la troisieme race) l'ancien regime est repräsente* par les Carlovingiens et
nouveau par les comtes de Paris, Als du soldat national, Robert le Fort i
Mourin). Pagus (pays) est un terme celtique, qui d&ignait dans la Gau
les subdivisions du territoire des cites (Pe*tigny). Tout l'espace, compris da
l'enceinte (du sillon trace*) etait la proprilte* de l'homme libre (sa patrie,
demeure, heim), c'e*tait son fort, dans lequel nul ne devait pe*ne*trer sous
permission. La terre ainsi enclose* e*tait (d'apres Guerard) la veritable tei
salique. Cette terre e*tait la seul que le Germain poßsedät en propre, car
dehors de l'enceinte des habitations , le sol appartenait non aux individi
mais ä la tribu tonte entiere. D'apres Pardessus la terre salique e*tait le bi
propre, l'alleu ou al-6d (s. Pe"tigny). Dans le memoire des Rohan contre 1
seigneurs de Laval (cf. Dom Morice) il est dit que les forets de Lohe*ac,
Mauron, de Montfort et de Gael faisaient partie primitivement de la foret
Brekilien ou Brecilien (jouant un grand röle dans les romans-poemes de
Table Rpnde) en Bretagne (s. de Conrson). Die Ghasaren (626 p. d.) kam«
(nach TheophaneB) von den innersten Gegenden Berziliens (von jenseits d
Wolga), als Tovpxoi anb trjs itpag. Gregor I. nennt die Turonici (von Tom
im Heere des Chilperich, gegen die Bretagne ziehend. Ipsi optimates (procere
non solum liberos famulosque, sed et numerosam clientelam secum adducente
plenam inter se libertatem tuebantur (Comm. hist. de cod Grägas orig.) "
Island (bis 1261 p. d.). Bersilien in Lithauen.
• **) Unter Samasia (zur Zeit Abraham's) verwaltete Anuschavan oder S
(Enkel des Ära) Armenien. Warbaces (aus medischem Ganton) verbündet si<
mit dem Armenier Pamir gegen Konkoleros und stürzt Sardanapal. Jeremi
227
Armenien flüchtete, wurde sie von ihrem Sohne Ninovas oder
Samasia getödtet (Mos. Chor.). Cephalion erzählt den indischen
Krieg der Schamiram. Der Name Ambat, mit dem die Ba-
gratunier ihre Kinder nennen, in Wahrheit Schambat, ist ge-
mäss ihrer früheren Sprache, welche die hebräische ist (Mos.
Chor.). Ashdahak (König von Medien) verschwägerte sich
mit dem (mit Cyrus befreundetem) Tigranes *) von Armenien.
fordert das Königreich des Ararat und das Volk Askhanas zum Kampf gegen
Baby 1 od auf in Armenien (nach Mos. Chor.). The Barsam of the Zendavesta
is the Magian divining rod (Rawlinson). Als Prophet der Madjpus (mit dem
Boche Zemzemeh oder Bestah) stammte Zeradecht (aus Aderbaidjan), Sohn des
Bourschasf (Sohn des Federasf), durch Arikdasf, Hejdasf, Hakbieh, Batir, Ar-
hadas, Herdar, Espiman, Wandest, Haizem von Iredj (Enkel des Menoushehr).
Alexander verbrannte einen Theil seiner Bücher, und seit Ardechir (Sohn des
Babels) wurde es Sitte, ein Capitel (des Isnad) zu lesen, worauf sich die
Goebren beschränken. Ausser dem Commentar Zenda wurde der zweite Commen-
tar Pazend geschrieben, den die Gelehrten im Baridah (Boundehech) erklärten.
Die Weisen oder Hirbed der Guebren beschränken sich darauf, einen Theil
ihres heiligen Werkes zu lernen (und folgen sich "beim Recitiren), da es nicht
möglich ist, das Ganze im Gedächtniss zu halten (nach Massudi) [Theilung
der "Vedas). Auf Zeradecht folgte Khanas (aus Azerbaidjan), der erste Mobed,
der durch Toustasf investirt wird. Venus dicta est a veniendo, quia se facilem
petexitibus praebet (venit ad omnes). Venus mit Wonne (Wünschen) b. Meier.
'AppodiTT] ab ol<pq6s (Schaum). Minerva, quia minuit aut quia minatur, Venus,
quia -venit ad omnia (Cicero). Locus est a 16%os, locus insidiis aptus, quod
a tejcw pro keyco, unde Hyopa, cubo, Romani vero dempta aspiratione situm
quaaalibet locum dixerunt (Forcellini). Bei, Bab, Aneeb, Arbeel, Khajal, Ar-
beel, Ninus sind assyrische Könige, und Armenack, Armajis, Amasia, Ge-
ghain, Harma, Aram, Ära armenische. Nach Abydenus wird Bei durch Arme-
nak getödtet. Auf Tahmourat, Nachfolger des Ouchendj (Nachfolger des Kayo-
mort) y unter welchem Budasp die sabäische Religion stiftete, folgte (nach
Masodi) sein Bruder Djem (Djemchid) in Fars, getödtet durch den arabischen
Mag-ier Biourasp (Bohrasf) oder Dehak (Ed-Dahhak), den Aferidun (in Babel
resi<iirend) besiegte. Auf ihn folgte (in Babel) sein Enkel Menouchehr (Sohn
des Iredj oder Iran, Bruder von Touh und Sehm) zur Zeit des Josua (Youcha),
an(l dann Sehm, Sohn des Aban (Sohn des Ankiad, Enkel des Menouchehr).
Sein Nachfolger Firasiab (der durch Touh von Aferidun stammte) aus dem
Türkienknde, wurde durch Zou (der Nachkomme des Menouchehr) besiegt,
wälvrend der Kämpfe, in denen Rüstern durch Bahman (Sohn des von ihm
getöteten Isfendiar) getödtet wurde. Keykaous (der erste König, der die
Reai<jenz von jjako Dach Balkh verlegte) wurde von dem Yemen-König Cham-
ma* (Vater der Soda), Sohn des Yerach, gefangen, bis durch Röstern (Sohn
des Dasitan von Sedjestan) befreit.
*) Tigranes siedelte des besiegten Ashdahak (des Drachen) erste Ge-
mahlin Aniusch (die Mutter der Drachen) auf den Gipfel des von Erdbeben
erschütterten Berges (an der Grenze des Kanton Gogthen). In den Volks-
liedern wurden (zu Moses Chor. Zeit) die Siege des ajis den Flammen ge-
borenen Knaben über den Drachen besungen (und die im Lande der Iberier
^gerichtete Bildsäule). Als Xisuthrus nach Armenien gefahren, herrschte
Srovan, Titan und Japetosthe (nach der berosischen Sibylle). Der Auf-
stand des Titan und Japetosthe gegen Srovan, .den Sradascht (König der
Bactrier oder Meder) den Ursprung und Vater der Götter nennt, wird durch
ihr« Schwester Astghik beigelegt. Srovan's Kindern, nach dem Vertrage
*u tödten, werden starke Männer aus den Titanen als Wächter bestellt, aber
^stghik schickt die Geretteten nach dem westlichen Berg Tytsenkets oder
Wynipus. Nach Olympiodor (bei Mos. Chor.) heisst Sim (Sohn des Xisuthrus)
15*
228
Nachdem Minouehebr den siegreichen Afrasiab*) (vor dem
er in die Berge Tabaristans geflüchtet) in das Land dex
Türken zurückgetrieben, regierten aus seiner Nachkommen-
in den ostlichen Gegenden Srovan. Kronos (Kham) und Bei sind Nebrotl
(nach Mos. Chor.). Die Egypter nannten Ephestos ersten Mensch und Er
Ander des Feuers. \m Kriege mit Erdjasep (Nachkommen des Afrasiab
wurde die Stadt Kyreschata oder Khellekh (an den Quellen des Jaxartes
von Darius erobert. Bod a bieten, bauto, regnator in Maroboduus, Mero
baudes, Genebaudes (Wächter). Ormr, serpens (in nordischer Dichtersprachd'
ormland terra serpentis (Egilsson), ormalugr, loquax. Lok, flnis, conclusio
lokwan, spes inclusionis, latebra; skeyttor, lokvanir, domicilia; van, amnis
vanda, diligenter; vandi, mos; vandill, gigas ; vaudr, malus. Vanr: Vanu
(Freyus), expers. Völlr, campus, Idavollr; campus Idaeus (Vsp.). Ida, mar«
vortex. Idi (gen. Idja), Idius gigas, fllius Olvaldi. Die nach den Inseln d€
erythräischen Meeres Verbannten wurden durch Mardöntes (Sohn des Bagaens
befehligt (im Heere des Xerxes). Baur setzt Hermes mit sermo und venu
in Verbindung. Schweck leitet Hermes von ega (Erde), wie OQfidat vo
oqco. Mercurius a mercibus dictus (Festus) oder Turms (etruskisch). Herrn«
oder (bei den Karern) Imbranus handelte im Buche Embre über die Arzne
kunst. Thenton geht von Naukratis zum libyschen König Ammon. Die S")
rischen Gotter Ammas (Astaroth) wurden au der Grenze der Ammonit«
verehrt (s. Seiden). Hermes führt die Seele durch die Kreisungen der Seelei
Wanderungen. Hermes Trismegistos (Idris oder Henoch) heisst (persiscl
Hürmüst (s. Hoffmann). In Orchomenos war der Dienst des Dionysos m
dem Charitencultus verknüpft. Das Volk der Ramatha (unter den Dasji
givin in Mahabharata) wohnte in Gedrosien, wo Ptolemäos das Volk d«
'Pdfipcu kennt. 'Pa/ußaxia war Hauptstadt der Oriten (nach Arriao). I
Westen von Gberwal ist der Name Khas (Khasiya) bereits verachtet und vo
worfen (s. Ritter).
*) Als Firasiab (Ahn des Keykhosru), der von Turk (Enkel des Ton
Sohn des Aferidun) stammte, bei Serwerrah (in Azerbeidjan) getödtet war, dehn
Keykhosrou seine Eroberungen bis China aus und baute die Stadt Kenked»
(Residenz der chinesischen Könige, wie Anmou). Keykaous gründete d
Stadt Kashmir in Indien und sein Sohn Siawukhs die Stadt Mehredjan 1
Sindh. Le nom Iran a recu depuis une forme arabe et a e*te* prononce* Ire«
(Als d'Aferidun), als Ahn der Perser (nach Masudi). ^Aqifia ydg tv xcdiov*
Sxv&at (Herod.). Artapates (bei Xen.) wird von arta (intens.) und pai
(Zend) oder (sanscr.) pati erklärt, powerful lord (Rawlinson). Phanapat«
(Justin), als excellent lord (frana intens.). Bagapates (bägha, Reichthum
als reicher Fürst (nach Pott) oder als von Gott beschützt (nach Oppert) b
Ctesias. Aspamitras (Ctes.) ist Pferdefreund. Atropates (Arrian) Feuerher
Tthamitres (Ithamatres) Hausfreund (Oppert). Spitbobates (Diod. Sic.), tt
enlightened by the Holy One from spenta and bhäta (bhä, to shine), shor
one (Rawlinson). Apollo Soranus gehört zu Seig (£ei^wg) und Soar (Himme
oder surjas (Sonne) und Sol Vaurm's (goth.) serpens, vermis. The Jog
(under Nai'ks or Chiefs) venerate Siva (oder Bhawani) and shah Madar, th
saint of Mukkinpoor (charming .snakes). Many of the women (among tt
Kanoutsin the Sir Sutlej) are fair and ruddy. Die von Phrygien eingewanderte
Armenier vertrieben die alten Urardier, deren Sprache sich in der Inschri
von Van erhalten hat (H. Rawlinson). rfj ipcovrj noXXd tpQvyfl^ovoi sag
Stephan Byz. von den Armeniern, die (nach Herodot) von Phrygien eil
gewandert waren. Herodot identificirt Aphrodite (als fremde Göttin i3
Tempel der Astarte zu Memphis verehrt) oder Venus (Vanadis) als Mylitn
(Beltis oder Ishtar) oder (scythisch) Artimpasa (in Ascalon verehrt) mit pe
sischer Mithra (Nana), wie Aphrodite Urania die Verbindung von Mith
and Varuna in den Veden wiederholt. Herodot identificirt mit Urania «i*
arabischen Alitat (Alitta) nnd scvthischen Artimpasa, in which (wie i
259
schaft zwei Könige, von denen Bahmarf (Sohn des Kenjeher)
mit Firasiab Kriege führte, Kerchasf (Sohn des Yemar) die
Kanäle des Zab graben Hess. Auf Keykhosrou (Sohn des
Keykaous) folgte Lohrasp*) (Bohrasp] in Balkh, bis Hou-
mayeh, Tochter Bahman's, Sohn des Iöiendiar (Sohn des Bos-
Griechischen lAprefiig) the root ara (a virgin) is to be recognised (Rawlinson)
als Ahalya. Phraortes (old pers. Frawartish), a protector (Rawlinson) Unter
den Könige von Babel (Niiurods) folgte aas Hankeies (Nachfolger des Fou-
lakasma), der mit dem Könige von Saba kämpfte, Merdjed und (nach Mer-
douh) Sendjarib (Jerusalem angreifend), dem Nechouh-Menöocha folgte und
dann Bokhh-Nac,ar (Vorgänger des Fermoudoudj und dann des Bentasfour)
bis später Darious herrschte (s. Masudi). C'est ä leur talent dans l^quitation
(Furousiet), que les Perses (descendant de Hidram, petit-flls de Sem) donnent
leur nom (Masudi). Nach Khattab sind die Perser von den Helden (fewaris)
genannt (Barbier).
*) Bohrasf. (Nachfolger des Keykhosrou, Enkel des Keykaous), der durch
seinen Vater Keyoudji (Sohn des Keymas) vom König Kobad (Vater des
Keynasin) stammte, zerstreute die Beni Israel und wurde durch die Türken
getödtet. Bohkt-Nassar (Nebuchadnessar) verwüstete (als Merzeban des Bohrasf
in Irak und im Occident) Syrien und eroberte Jerusalem (was dem durch ihn
ersetzten Senjdarib nicht möglich gewesen). Von der jüdischen Prinzessin
Dinazad, die die Rückkehr der Israeliten nach Jerusalem bewirkte, stammte
Houmayeh. Unter Youstasf in Balkh kam Zeradecht (Sohn des Espiman) an
seinen Hof. Auf Youstasf folgte Bahman, Sohn des Isfendiar (Enkel des Boh-
rasf), der Röstern (Sohn des Dasitan) in Sedjestan tödtete. Durch Einfluss
seiner Mutter (aus der Familie des Talout oder Saul) kehrten die Israeliten
zurück, als der Perser Korech (im Namen Bahman's in Balkh) in Irak herrschte
(nach Masudi). Der Kitab el Djefr ist das Buch des alten Propheten Daniel
(zwischen Noah und Abraham). Auf Houmayeh (Tochter des Bahman und der
Chehrazad), die mit den Griechen kämpfte, folgte ihr Bruder Dara und dann
sein Sohn Dara oder Dareious, getödtet durch Alexander M. Ormuzd hat
den Vogel Varescha (die wilden Tauben) gegen das Böse in die Welt ge-
schaffen (in grosser Zahl). Ohne den Vogel Varescha würde Ahriman Dar-
vand alle Art Uebel über die Körper verhängen. Der Vogel Kareschfat
verkündet Avesta in Vogelsprache (als Vogel Tschamrosch auf Albordj's
Gipfel. Kareshfat (der Sperber) oder Tschergh (der das Gesetz in den Var
Djenguerd brachte) steht neben dem Adler, als König des Geflügels (nach
der Bundehesch). Ormuzd's dreifachen Adler (Mmorg) ausgenommen, ist
Tschamrosch das Haupt aller Vögel. Zevg (Jupiter) dicitur a £#*>, quod ora-
nia faciat £p> (vivere). Zevg quasi sdevg a devco rigo d'eog ano rol d'esiv.
Eust. scribit &eovg vocatos ooy>ovg avb^og ad divinitatem quam proxime
fleri potest accedentes. &eZog, avunculus. O'eZov, sulphur. Gcod* (Thoth)
GevO1 dicitur a Piatone (Steph.). 4lg, bis. di\g, Zevg. dig rjßijaavra
Tovrtoriv ävaZflOovra. <Prjol ya.Q fierd rrjv XQeovQyiav ol d'eol rov U£~
XoTta ave^cooTtoirjoav, xal T(>io6£,oog Ttaoä Alo%vXco (Et. M.). dlog aus ein
und zwei, arjfiaivBt 8e iqia. Zevgy o d'eog, xoovovrog. Ishtar (the Baby-
lonian Venus) or Nana (the assyrian Venus) has (on the Tiglath-Pilesar cy-
linder) the title attached to her (as 'Aordgrr] or Ashteroth) of Asurah (the
fortuuate or the happy). Ashtar in Meudaean and Nani in Syrian deuote
the planet Venus. Tyr hiess Hredha (hradhr, gloria) oder ahd. hruod und
Er (bei den Sachsen), als "ÄQrjg (s. Zeuss). lsana steht unter den Kshattra-
Gottern (Satap. Br.). Isha (Sohn des Vatsara) ist König von BrahmawaTta.
Sorgon joins Ishtar with Anu. Bibi Nani (die Dame, Venus) genannten Plätze
sind in Afghanistan häufig. 4iav rov ovqavov JJeQoai (Hes.). Die Nom.
Djaus auch Diaus .verbinden sich gern mit pita (Vater), wie Zevg utarij^,
umbr. Ju-pater, lat. Ju-piter (s. Curtius). Zum Nom. 4r\v (bei Herodias) ge-
230
tasf) die Residenz nach Irak (im Lande Medain) verlegte
Der erste Sohn des Sareh (durch Arävan von Tigranes*'
stammend) ist Bagam, Vater des Wan, dessen Sohn Wah<
durch Alexander M. getödtet wird. Der Name Magier is
dem Zendavesta (das die Priester Athrava nennt) fremd, wir«
aber in den Inschriften des Darius (in der Form Maghuslf
gebraucht (s. Duncker). Die Magier waren ein Stamm (Agath.
bort Accus. Z/rjva (auf kretischer Inschrift). Döderlein stellt &eog zum Wort
&eg (d'saodfievqi , d'iaaead'ai). ßaal-Ram (auf phöniziscber Inschrift) erhäl
Kindesopfer. cPa/idg 6 vtpiarog &eog (Hesychius). Rimmon, als Abu-Raac
*) Beim ilischen Kriege schickte Teutamus (Konig der Assyrier) seine:
armenischen Vasallen Sarmair mit einem äthiopischen Heere dem Priamus z
Hülfe (Mos. Chor.). Hruden fesselte (nach den Persern) den von Dämone
bedienten' Pinrasp Aschdabak (dessen Schlechtigkeit bis znm Menschenfresse
wuchs) in der Hohle des Berges (Mos. Chor.). Der persische Ahn Pinras
Ashadahak (der Centaure Piurida) erhält sein Fürstenthum von Nebroth na
wird (bei dem Aufstande des Volkes nach den Bergen fliehend) in eiBe
Drachen verwandelt. The God Merodach (the old man of the gods over tri
gates, as the seats of justice) is represented both in Assyrian and Babylonia.
hy three independent groups of characters which read respectively as Su, S
and Amarut (Zarnt). One of the primitive Chaldaean kings, whose bricks ai
found at Warka was named Merodach-gina. Another king of Babylon coi
temporary with Tiglath Pilesar I. was called Merodach-adin-akhi , and tt
names of the two rival monarchs of Babylon, whose wars are recorded on tt
black obelisk of Shalmanubar each contained Merodach as the initial elemec
(Rawlinson). The idol of Merodach (in the temple at Babylon) had the speci;
title of Bei (Jupiter Belus of the Greeks). The Mendaeans attach the naoc
of Bei to the planet Jupiter. Banit, genitrix, is (in Zir-banit) the feminin
of Banu (the epithat of Merodach) , os Succoth-Benoth worsbipped by the Ba
bylonian colonists in Samaria. The earliest title of Nergal or Mars (Aria c
Lion) is Va-gur or Va-tur. Abn Ba, the champiou of the gods has give
him his shield (upon the cylinder of Neriglissar). The temple of Abnil wa
destroyed by Jovian (IV. Century p. d.) at Nisibis. ,Dcn Bosphorus übe
schreitend, durchzogen die Mysier und Teucrier Thracien , bis zur ionische
See (dem adriatiscnen Meer) vordringend (bei Herod.) und die Bithynier voi
Strymon vertreibend. Die Paeonier (in Strymon) waren eine Colonie der Tel
crier Troja's (s. Herod.). Hymeas unterwarf die Aeolier der Trojade, sow:
die Gergithae (zwischen Scamander, Granicus und Küste), ein Rest der alte
Teucrier. Nach Nadius, Nachfolger des Nabonassar, regierten Chiuzinus um
Porus zusammen, und dann Ilulaeus (Elnlaeus) oder Mardoc-empadus (Mer«
dach-Baladan). The Symbol of the sun (in Babylonia) has the phonetic powei
Nis and Mau (Dis and Ana). The gods Bel-Merodach , Nergal, Ishtar am
Nebo respectively represent the planets Jupiter, Mars, Venus and Mercnr;
The assyrian BeJ-Merodach answers to the BeXtd'av of the Phoenicians. Tnat
(tuad), populus (tut, cymr.) oder (goth.) thiuda (tauta, lett.). Ol /iev d&
w£ov avrbv (zftavvoov) ovofid^ovaiv, ort avv xigaoi yswtofisvog lw& rc>
jJiog firjQov, cbg SrrjaifißQorog. Ol 8h devwoov , hcsidri ßaoiXevg fyevee
Nvoorjg, sdevvov Se %bv ßaodia Xeyovoiv ol 'IvSoi, cog Ioßag (Et. magn.
'Aoxdnog wurde von Askalon genannt, worüber Aineias (seiner VerwandtschaU
nach) herrschte (Et. magn.). In the krita age there were (according to tt
Vayu Purana) neither plants nor animals (neither Gods, Danavas, Gandharvau
Yakshas, Rakhasas, Faunagas according to the Mahabharata). Vishnu w*
weiss, in Treta roth, in Dwapara gelb, in Kali schwarz. Als die Bhurloka ?o>i
Ocean verschlungen wurden, rettete sich Satyavrata in dem von Vishnn (al
Fisch) gezogenen Schiffe. Herus apud antiquos pro domino ponebatnr (Paul-
Ol Mrjdot ixaleovros Ttakai nqbg itavrmv "Aqioi (Herod.).
231
der Meder (bei Herod.).*) Zu Dejoces' Zeit waren schriftliche
Verhandlungen in Processen gewöhnlich (s. Herod.)- Atharvan
(Priester **) im Zendavesta) , für den in Indien Brahman er-
*) Osthanes schrieb (500 a. d.) Commentare zum Zendavesta. Her-
mippns aas Smyrna berichtet (III. Jahrhdt. a. d.) über die Bücher des Zo-
roaster. Von den heiligen Schriften Zoroaster's ist nur das zwanzigste Buch,
der Vendidad (Vidaevodata oder gegeben gegen die Daeva) erhalten. Der
Adhwaryu-Priester lässt (in den Vedas) den Hotri das Feuer anzünden.
Musi-Canus und Oxycanus herrschten (zur Zeit Alexander M.) am unteren
Indus in dem späteren Lande der lndoscythen (uud Jut). Portikanos oder
(bei Arrian) Oxycanus herrschte über die Praesti (südlich von Musicanus).
Vyasa, (Sohn Parasara's), der Verfasser der Vedas, gilt als der Vater Pandu's,
dessen Nachkommen (unter Judishthira) das bei der Theilung Kurus ab-
getrennte Magadha (von Jarasandha beherrscht) oder Gaya besetzten Das
Königreich Gaya (Behar oder Magadha) wurde durch Gaya, Sohn der IIa oder
Sadyumna, beherrscht. Utkala (Sohn der IIa oder Sadyumna) beherrschte
ütkaladesa (in Süden). Pururawa (Ila's Sohn) oder Sadyumna herrschte als
erster Konig in Pratistthana (Allababad). The flfth teacher of the sect of
Buddha, who (incarnate in the Tisbu Lama) founded the order of Lamas,
is stated to have been a Hindu prince (of Magadha), named Sakya Singha.
Nach Suddhoda, Sohn des Sakya, herrschen (IX. Jahrhdt. a.. d.) Langgala,
Prasenajit, Rshudraka, Sunaka, Suratha und als letzter (in der Sonnendynastie
Ayodhya's) Sumitra. Drona, Lehrer der Pandu, war Enkel des Satanand (Sohn
Gautama's), der die von Vasishta stammenden Purohits der Janaka-Könige
Mith ila's verdrängt. Nach dem Tode Buddha's (Urenkel Brahma's) wurde
H* (Tochter des Vaiwaswata oder Shradhadewa, König von Ayodhya) zum
Mann, als Sudyumna, und von ihren Söhnen herrschte Purnrawa als erster
König von Pratishthana (bei Allahabad). Die anfanglich nomadisirenden
Indier wurden sesshaft unter Konig Spatembas, dem Bndyas (Vater des Pra-
renas) folgte (bei Arrian). Spatembas oder (Manu) Svayambhuva eröffnet
(bei Megasthenes) die Königsreihe von Magadha. Bibaswana oder Surya,
Y*teir des Vaiwaswata oder Shradhadewa, folgte auf Kasyapa, Sohn des Ma-
nch i (zur Zeit des Svayambhuva), während auf Atri (in der Monddynastie)
Sooaa, Buddha, Pururawa und Ayn folgten. Shradhadewa, son of Bibaswan
(dftifled and supposed to govern the Son), obtained the kingdom of Ayodhya.
^Pa, brother of Kripi, who (descended from Ajamirha) married Drana, and
^8^«Mhama her son, are supposed to be still alive, awaiting the destruction
j' **nbelievers and the restoration of Hindu purity. Die Tilokchandra (mit
denc* Mond als Stirnzeichen) sind die vornehmsten unter den von Salivahana
stetruaenden Bais-Rajputen (s. Wilson). La region autrefois occupfo par les
*«I«.\ar, g0rti3 du Pantchanada forma ce que Ton nomme le pays des Radj-
pocat^ (Viv. de St. Martin). The most solemn oath the Teehurs (neither
Hin «i uS nor Mahomedans) can take is ou the spirits they drink. Der (von
"eDl Mähren wieder erwartete) Sjwatopolk verschwand aus seinem Heere
(8^<, p d.), indem er im Walde sein Pferd erschlug und seiu Schwert ver-
8"*1>, unter Einsiedlern fortlebend. Auf der Inschrift von Guzerat führt
8wa.noi Chashtan (vor der Zeit des Chandragupta) den (persischen) Titel
&8**atrapa oder Satrap.
*) Jima (Jemshid), der den Persern den Ackerbau lehrt, herrscht (in
tollen) über die Unterwelt (Sohn des Vivawat oder Vivanghvat). Mainju,
*to &eiwort (des Himmlischen und Ueberirdischen) für Ahura Mazda und die
J&Kata, bedeutet (im Sanscrit) Zorn (als verständig oder Manu). Den (In-
^tocben) Deva entsprechen (als böse Geister) Daeva (im Zend) oder Dev
(ta* Heupersischen). Dahju, als unterworfene Provinzen (bei Darios), werden
Ojö Sanscrit) zu Dasyu oder feindlichen Völkern (mit Paradu und Pahlava).
Mashja oder Mensch (bei den Iraniern) leitet sich vom * (indischen) Ma-
nuafcja (des Mann, Bruder des Yama). Die Menschen des gegenwärtigen
232
gcbeint; gilt als Verfasser des vierten Veda [der verloren ge-
gangen]. Von den durch brahmanische Ceremonien auf Berg
Abu erzeugten Agnicnlas zeigte sich die Basse der Chohan
am gewaltigsten, die (nachdem Manik Rac *) gegen die Muha-
Gesetzes heissen (im Zendavesta) im Gegensatz zum alten die Nabanazdista.
Nabhanedishtha (Nabhaga oder ohne Erbtheil) erwirbt (als jüngster Sohn
Manu's) Erbtheil durch Erkennen der Wahrheit. Jazata (Ized) findet sich
in den Vedas als verehrungswürdig (jajata). Ahura-Mazda verwandelt sich
als Asnra (Leben gebend) in einen Ungott. Kavi (König der Kaianier) heisst
(im Rigveda) weise (als Agnis). Javan (bei Hebräern) oder Junan (bei
Egyptern) bezeichnet die Griechen, wie Juna (bei Darius) die Inselgriechen
(Ionier). Der Weihrauch (Arabiens) heisst jävana (bei den Indern) und das
Zinn javaneshtha (von den Javanen begehrt). Jun-nan ist der wolkige Süden
(bei den Chinesen), rcov 8k fdaoi vaiovoi Eaßcu xal To£iÄoi avfyei,
HxvSpoi (2v8qoi) PiSefys (Dionys. Perier). Die Sudra (neben Abhira)
bringen in Baumwolle gekleidete Dienerinnen (in Mahabh.). Dekak, Bathgeber
des Peigu von Chazar, trat zum Islam über, und nun bekämpfte sein Sohn
Seldschuk (um den sich die Seldschukiden genannten Türken sammelten)
den heidnischen Türken-Chan Peigu von den Steppen hinter Bochara dem
Jaxartes zu. Während unter seinen Nachfolgern (nach Kämpfen mit den
Ghaznewiden und dem Sturz der Samaniden) Daud sich in Balch festsetzte,
drang Togrilbek weiter nach Süden vor und zog (nach Erlangung der Chntba
in Irak und Bagdad) in Bagdad (1055 p. d ) ein (wo die Buiden gestürzt
wurden, als Vorgänger seine* Neffen Alp Arshan, der am See Wan den
Kaiser Diogenes Romanns gefangen^ nahm. Die von den himjaritischen
Arabern abstammenden Nomadenstämme im Süden an der Grenze der Wüste
hatten Yemen zur Zeit des Abu Bekr verlassen, waren durch Syrien nach
Egypten und West-Afrika gezogen, mit Tarik in das alte Tingitana ein-
wandernd, und erwählten (als dem Stamme Dschadala des Fakir Abdallah
durch Dschauhar zugeführt war) Abu Bekr ben Omar aus dem Stamm der
Lamtuna zum Emir-al-Muslimin der Morabiten (Grenzbeschützer) oder Äl-
moraviden (Marabuten), mit Schleier (Litham) verschleiert (als Molaththamun).
Als die Jadava durch eine Zwietracht untergegangen waren und die Abhira
ihr Land besetzt hatten, legten die Pandava die Herrschaft nieder, den Vajra
(Letzten der Jadava) als Herrscher in Indraprastha, und den todtgeborenen
.(aber durch Krishna belebten Sohn der Uttara) Parixit (Vater des im er-
oberten Taxasila das Opfer der, nicht von Astika geretteten, Schlangen brin-
genden Yanamejaya), zum Herrscher der Kuru in Hastinapura ein. Als Agnis
den Khandava-Wald verbranute, rettete Indra den Taxaka, der nach Ku-
ruxetra zog. Kasyapa unterhält sich mit dem Schlangenkönig Taxaka von
Kashmir. Gonarda (der dritte) stellte (nach Verdrängung der Buddhisten)
den Schlangencultus her.
*) The Mahomedan Jogi worshipping Zinda (the liviug). Shah Madar
from Syria (bnried at Mukhunpoor in India) exhibit the perfor/nances of tarne
monkeys pr bears (treading out Are with their naked feet). The Khunjar
worships a legendary saint Mana. Kunjur (to be invoked in cases of di-
sease) and Devi, whom every one endeavours to propitiate [Dewis als Diws,
statt Dewas], The Syuds discourage the jehad or extermination of infidels
[bei Parsi auch feindliche Thiere]. Daksha Prajapati. son of Brahma, was
married to Prasuti, daughter of Svayambhuva (s. Hamilton). The family of
Dakha Prajapati (sun of Pracheti), the last king of Brahmawarta, failed iß
the direct male line, his sons having dedicated themselves to God. Kasyapa
zeugte als Tarkshya mit Binata die Sohne Arnna (die Rosse des Sonnenwagens
lenkend) und Garura (als Vishnu 's Vogel). Vishnu, son of Kasyapa by Aditi,
was the same with Bamana the incarnation of Vishnu, son of Kasyapa by
Kadru, and witfi Vaman the god, sons of Kasyapa and flnally with Vamana
the son of Kasyapa by Dana. Die Sohne Daksha Prajapati's (König von Brah-
233
<
daner gefallen, 685 p. d.) sich nach Sambur in Rajputana
•tickzog und (1170) Delhi eroberte (als Jainas). Im dritten
pyapara) Alter wurden die Vedas*) durch Vedavyasa und
¥arta traten in den geistlichen Stand (Sabalaswa). Kasyapa (married to the
ghters of Daksha Prajapati) or Tarkshya introduced a colony of civilised
elligent), people (Brahmans) into Kasmira. The Brahmans as separate
te were introduced by Samba (son of Krishna) from Sakadwipa and settled
Magadha, from whenee they were removed to Kanyakubja and spread
over India. Die Zeitgenossen des Königs Bimbisara von Magadha sind
üig Prasenadschit (der 21. Nachfolger des Brihadbala, der in der grossen
dacht fiel) bei den Kosala, und Konig Vatsu, der Sohn Satauika's (der
, Nachfolger des Parikshit (Sohn des Abhimanyu) bei den Knro-pantschala.
n Sindhndvipa (Nachfolger des Ambarisha) stammend, steht König Sudas
r Tritsu, der in den Vedas mit den Bharata kämpft, als 11. Vorgänger
i D&saratha im Vishnu purana (s. Dancker). Vasishtha gilt im Rhamayana
der weiseste Priester der Kosala. Das Land der Siebenströme (Hapta
Qdu im Vendidad), als Heimath (indischer) Arja (unter Gopa oder Hirten-
'sten), begreift ausser den fünf Strömen und dem Indus den Sarasvati.
a die Tritsu zu erreichen, überschreitet das Heer der zehn Stämme den
paca und Satadru. Zur Zeit des Epos finden sich die Bharata im Lande
r Tritsu zwischen Sarawati und Jamuni, in Kurukshetra (1600 a. d.) ein-
wandert. Besides Rudra (Mahadeva or Siva) the son of Brahma, and the
Hhers, called chief Rudras (sons of Bhuta by Sarupa, daughter of Daksha
ajapati) there are said to be innumerable personages of the same name,
hough of inferior degree (Hamilton).* Nach Eroberung der von Kasyapa
Behar gegründeten Stadt, tödtete Arjuoa (Sohn des Pandu) Kalakeya und
Qe 60,000 Brüder, Söhne Kasyapa's und Kalaka's (Tochter Baiswanara's).
tra, Sohn Kasyapa's und Aditi's, ist Vater des Vasishta Muni. Paulami,
Jhter des Paulama (Enkel des Kasyapa), wurde mit Indra oder Sakra (Sohn
iyapa's und Aditi's) vermählt. Haima oder Phena stammt durch Usa-
tha von Janmejaya. Ulmuka oder Uru herrscht (als Sohn Manu's) in
hmawarta. Der Brahmawarta-König Manu ist Sohn des Brahmawarta-
Hgs Ohakshusha, der durch Rupu von Uttamapada (Sohn Svayambhuva's)
Dmt.
*) Nach der Naiyayika-Schule ist der (nach der Mimansaka) ewige und
bleitbare Veda einem persönlichen Verfasser (Paurusheyatva) in eigener
ruug zugeschrieben. Die Weisen, nach welchen verschiedene Sakhas oder
gaben der Vedas genannt sind, studirten diese nur (nach der Mimansaka).
h dem Naiyayika mussten die Ueberlieferungen des Veda wahrend der
tzerstörungen unterbrochen werden, wogegen Kaiyyata die gestörte Ord-
g der Buchstaben durch die Weisheit der Rishis herstellen lässt oder
-h Kulluka) die Veda im Gedächtniss Brahma's bewahrt wurden. Im
veda nennen sich die Rishis Verfertiger der Hymnen. Gotama (in der
ya-Schule) leugnet die Ewigkeit des Lautes. Obwohl keinem persönlichen
fasser (wie dem ursprünglichen Purusha) zuzuschreiben, sind die Vedas
b nicht ewig, sondern (von Svayambhu's Unbewusstsein springend) als
>8pen zu betrachten, die aus Wurzeln eutspriessen (nach der Sankhya).
ttnen (des Rig) werden (im Anukramani) dem Gathi zugeschrieben, seinem
n Visvamitra, dessen Sohn Rishabha, seinem Nachkommen Kata, andere
a Utkila von dem Stamme Kata. Agnis heisst Rudro'gnis (der schreckliche
ai) im Salapatha-brähmana. Rhishabha ist Sohn Nabhi's [Nebo oder Prophet],
(als Sohn Agnidhra's) in Bharatkhanda herrscht. Die Gotamas verfassen
Qinen an Agni, die Gritsamadas an die Asvin, die Bhrigus an Indra, der
ise Kusikas an Indra, der Beter Vrihaduktha an Indra', Nodhas (Ab-
ömÜDg. Gotama's) an Indra (den Rossebändiger), die Gotama an Indra
n Rossebändiger) , die Bhrigus an die Asvins, der Verehrer Tirashi an
ir&, die Rahuganas an Agni, die Atris an Agni, Vatsa (Sohn des Kanva)
234
seine vier Schüler getheilt (nach der Vishnu Purana) unter lii
König Puruvavas im Treta- (oder zweiten) Alter (nach der |r
Bhagavata Purana). Agni ist die * sanfteste Bezeichnung*) IL
an die Asvin, Gaya (Sohn Plati's) an die Adityas, die Vimadas an Inda
Die Hymen wurden (nach der Nirukta) von den Rishis gesehen, indem
Brahma, der Selbstexistirende, sich ihnen näherte, wenn in Andacht ver-
sunken (nach Aupamanyava). Nach der Nirukta stammt jede Hymne *on
demjenigen Gott, dem sich der Rishi betend näherte. Im dritten Mandala (des
Rigveda) sind einige Hymnen dem Gathi (Vater des Visvamitra) zn geschrieben,
andere dem Visvamitra, andere dem Rishabba (Sohn des Visvamitra), andere
dem Kata (Nachkomme des Visvamitra), andere dem Ulkala (vom Stamme
Kata's). Der grösste Theil der Hymnen im 7. Mandala (des Rigveda) ist
von Vasishtha verfasst. Kanva verfasste vedische Hymnen. Die Zusammen-
fassung der Hymnen in dem Sanhita (des Rigveda) wird (von den Puranas)
dem Vedavyasa zugeschrieben und seinen Schreibern.
*) Als Ugradeva angerufen, verletzt Rudra nicht die Pflanzen und Bäume
(Sankhayana Br.). Als Chandramas ist Rudra der Mond und Indra als Asani
(Sankhayana Brabmana). Erschreckt durch den tausendköpfigen Rudra mit
seinem Bogen, versöhnten ihn die Götter durch Speisegaben (Satap. Br.). Als
die Götter von den Danavas besiegt waren, errettet Indra die Devasena von
dem Dämon Kesin, damit sie einen kriegerischen Sohn zeuge. Aus Agni's
Samen wird Skandha (Karthikeya oder Kumara) geboren (Vana-parva). Rudra
*heisst Mahesvara, weil beständig die Schöpfungen verschlingend, und Maha-
deva, weil ohne jede Form in der göttlichen Kraft der Versenkung vergrößert
(Atharva-siras-Upanishad). Bhumanyu ist Sohn des Dhusyanta (Mahabh.). Brah-
manaspati blies die Geburten hervor, wie ein Schmied (Rigveda). The book,
which makes known (vedayati) the supernatural (non-secular) means of ob-
taining desirable objects and getting rid of undesirable objects is the Vedas
(nach Madhava). No persons called Babara (Babara Pravahani) are intended
by those names, for babara is an imitation of a sound. Hence it designates
the wind, which makes the sound babara (b. Muir) in den Vedas (nach Sayana),
die bei Indra's Kühen unter den Kikatas der Stadt Naichasyaka und des
Königs Pramaganda (nicht ewiger Gegenstände) Erwähnung thäten. Jaradgava
sings songs fit only for the Madras. Nach Strabo heisst Gyrus auch Agradatus
(Ahuradata oder von Ahuramazda gegeben). Nach Durand wurden im Departe-
ment de l'Hhe*rault rohe Töpferwaaren ohne Scheibe verfertigt (1868). Der von
Earl Herröd seiner Tochter geschenkte Lindwurm, den sie in einer Schachtel
aufbewahrte, wuchs mit dem Gold, worauf er lag, so dass sich Niemand nahen
konnte, bis Ragnar Lodbrock ihn tödtete. Die Zwölfzahl der von der Chain-
sha Manwantara als Tushitas benannten Gottheiten Hess sich beim Annähern
der Vaivasvata Manvantara von Aditi (mit Kasyapa vermählt) wiedergebären
N (Vishn. Pur.). Tusharas sind mit Yavanas, Sakas, Kirata u. s. w. als Dasyns
genannt. Kaiser Bharata ist Sohn des Dushyanta (Vish. Pur.) Als, von Pra-
japati entsprungen, die Asuras sich im Kampfe mit den Devas überlegen
gezeigt hatten und die Welt mit Ochsenhäuten für sich ausmessen wollten,
baten die Devas um so viel Boden, als Vishnu in Zwerggestalt bedecken
könne, und erwarben, ihn mit Opfern umgebend, die ganze Erde durch die
(von vid, erworben, genannten) Veda (Satapatha Br.). Panchi setzte den
Altar unter die Erde, wo Vishnu verborgen gefunden wurde. Riksha (Sohn
des Biduratha) ist (als König von Hastinapur) mit Rishya (Sohn des Dewa-
tithi) identisch (nach Hamilton). Agni ist der niedrigste, Vishnu der höchste
unter den Göttern (Ait. Br.). Vishnu (reinstating the gods) places Bali in
Patala, who has put to flight the lord of Sachi (Indra), and makes the eminent
Danava Bali indestructible by all gods (nach dem Mahabharata). Siva ist
Gattin des Angiras (Sat. Br.). For the emancipation of the workL, Brahma
sunk in contemplation , issuing in a luminous form from the region of the
moon, penetrated into the heart of Gayatri, entering between her eyes. Fron
235
Rudra's (Satap. Br.). Rudra als Ugra ist Vayu, Wu oder
Wind (Satap. Br.), und Aditya als Isana (oder Herrscher).
Mahadeva*) erscheint (nach Upamanyu's Beschreibung) in
her there was then produced a quadruple being, lastrooB as Brahma, indistinct
and eternal, undecaying, devoid of bodily senses or qualities, distinguished
by the attributes of brilliancy , pure as the rays of the moon , radiant and
embodied in letters. Tbe god fashioned the Rigveda, with the Yajush, from
his eyes, the Sama-veda from- the tip of his tongue and the Atharvan from
bis head. These Vedas, as soon as they are born, find a body. Hence they
obtain their character of Vedas, becanse they find (vindanti) that abode (Muir)
nach dem Harivansa. Foure akers make a yard of land , flve yards of land
contain a hide and 8 hides make a knight's fee, which is so mach as one
plough can well tili in a yeare (nach Fabian). In Yorkeshire and other coun-
tries they call a hide an oxe-skiane (s. Hopton). Ox-skin" a hide of land
(Halliwell).
*) Als Maheswara (nach Zerstörung der Städte) zur Verwunderung der
Götter als Säugling erschien, wollte ihn Indra ans Neid mit dem Donnerkeil
erschlagen. Krishna (Kesava) erschlägt die Dämonin Putana. Sisupala (König
der Chedis) benutzte die Abwesenheit des Bhojas-Rönigs auf den Revata-
Bergen zu einem Ueberfall (Mahabh.). Weil stets Krishna's Namen (obwohl
ans Hass) wiederholend , wurde Sisupala sterbend mit dem höchsten Wesen
vereinigt. Die Städte des Asura Taraka und seiner Söhne zu zerstören, treibt
Mabadewa die ganze Wuth hervor, aus dem Zorn der Bhrigu und Angiras
entsprungen. Durch Lobpreisungen vermehren die Rischis Mahadeva's Kraft.
Parasnrama räth den Kuru zur Mässigung. Narayana and Nara (Krishna or
Vasudeva and Phalguna or Arjuna) one being, divided into twain. Rudra
beranbt Bhaga der Augen (unter den Göttern). Aus der rechten Seite schafft
Mabadeva (nach Upamanyu.) Brahma, aus der der linken Vishnu, und am
Ende des Yuga wird er Rudra hervorbringen. Kesava is to be known as
Vasndeva from his dwelling (vas anat) in all beings, from his issuing as a
Vasa from a divine womb. From his greatness (vrihatvat), he is called Vishnu,
8»ys Sanjaya (Muir). Rudra zerstörte das Opfer Daxa's, wo für ihn kein An-
theil vorbereitet war (Mahabh.). Krishna besiegt Sunaman , König der Sura-
senas. Wie Siva in den Bergen, wurde im Tiefland (nach Mega&thenes) He-
rakles (Krishna) verehrt, besonders bei den Surasenas. Krishna eroberte Saubba,
die Stadt der Daityas. Krishna besiegte Nagnajit, König der Gandharvas
(Mt. Br.), seine Braut entführend (Mahabh.). Krishna besiegte Ekalavya,
Konig der Nischadas. Krishna durchschnitt die Schlingen der Muru. kial 8k
icav Ivftaiv oi roTs Bovrra iteid'Ofievoi TtaQayykXfiaow , ov 8e v7tBQßoXrjv
npvoTrftoQ cos &eov t*ti/lujx<uo (Clem. AI.). Svayambhuva schuf die Raxasi
J&r*, das Hans gegen die Danavas zu schützen (nach dem Sabha-parva). Dur-
godhana ruft den Raxshasa Charvaka als Schutzgeist an. Ein falscher Puru-
shnttama (Vishnu) wurde unter den Bangas , Pundras und Kiratas verehrt
(oabha-parva). Das Grab Jarasandha's wird in Magadha gezeigt (nach Hamil-
ton). Rudra (als Agni) heisst Jarabodha, der der durch Lob Erweckte (Rig-
Je^a). Agni ist der Allen gemeinsame Vasu (Rigveda). Agni hat wild (ugra)
^ädte zerstört (Rigveda). Soma und Rudra werden um Schutz angerufen gegen
•J1« Schlingen Varuna's (Rigveda). Rudra, der Schreckliche (ugra), wird mit
"en Marut angerufen (Rigveda). Die Helden werden im Himmel von Apsa-
rÄ*&8 empfangen. Wie Mahadeva durch Bhutas , ist Parvati durch Bhuta-stri-
S&na begleitet. Der Muni Uttarga, von den Bhrigu stammend, macht Krishna
Vorwürfe, den Untergang der Kurus nicht verhindert zu haben. In der
flacht gefallene Helden dürfen nicht beklagt werden, da sie zum Himmel
JJtfsteigen (Santiparva). Kshattriya, im Kinderopfer geweiht, erlangen das
|*afadie8 und erobern die Welt (Sabha-parva). Siva kommt dem von Krishna
bekämpften Bana (mit den Danavas) zu Hülfe. Brahma sieht im Traum
(nördlich vom Berg Mandara) Hara (Siva) und Hari (Vishnu) mit vertauschten
536
allen Gestalten, in verschiedenen Thierformen und je
Leidenschaften bewegt in mannigfaltigen Wandlungen
habh.). Der Brahmane Durvasas spannt Rukmini (Kris
Frau) an seinen Wagen und treibt sie zum Ziehen. Im
veda wird Rudra (der Krummgehende) angerufen (in der
der Morut)*), zweiflissige und vierfüssige Geschöpfe ii
Zeichen [in der doppelgeschlechtlichen Darstellung tibetischer Gottheiten
vana besuchte Gokarna, wo Mabadeva verehrt wurde. Jarasandha hs
gefangenen Fürsten zum Opfer für Pasupati (Mahadeva) bestimmt. V
Texte verlangen das Opfer eines Brahmaneu für Brahma.
*) Die von Indra in Diti's Uterus in Stücke zerschnittenen Maruts
(auf Parvati's Bitte) durch Hahesvara belebt (Sayana). Rudra ist di
heit (asura) des Himmels (Rigveda). Kesin wird (langhaarig) bei
Verehrung angerufen. Im weissen Yajur wird Rudra und seiner Sc
Ambika eine Opferportion zuertheilt. Rudra, der die Yatudhanis (Dämo
vertreibt, wird gebeten, nicht mit seinen Pfeilen zu verwunden (Yaji
Ugra ist Herr der vier Gegenden (Atharvaveda). Die Götter bestelltei
deva, den Schützen, als Erlöser, in die nördliche Gegend (Athar
Soma unless poured out does not exhilarate Indra, nor do libations
hymns (abrahmanah) nach der Rigveda (s. Muir). Der medische
der Budii sind die Putiya (oder Perser) und (nach Rawlinson) Ph
sanscrit Dhanu, Dhanus, Dhanvan däsigne l'arc en tant que sonore,
rac. Dban, sonore (Pictet). Nach den Nairuktas fanden sich nur dre
heiten, Agni auf der Erde, Vayu oder Indra in der Atmosphäre, unc
im Himmel, welche Vishnu in ihren Gestalten überschritt (in den Vaj
Sanbita) als Trivikrama. The world of Prajäpati is declared to
(future) abode of those Brahmans, who are assiduous in religious rit
realm of Indra of those Kshattriyas who turn not back in battle, that
Maruts the abode of those Vaisyas who fulfll their duties, and
Gandharvas the abode of the men of Sudra race who abide in their >
of service (Vishnu Purana). The world of Prajapatis is the abode o
mans practisiug rites (Vayu Purana). Zuerst entstand aus den "i
Hiranyagarbbah der goldene Embryo (in Sat. Brahm.), oder eine
Umhüllung (Ath. V.). Skambha ist der Stützer der Welten Prajäpati (A
Indhra kindling the breathes (in the non-existent) is the Kind ler
nach den Sat. Br. (Muir). Purusha, made of seven men (four for tl
three for the side and extremities or tail) created the Veda (Brahn
foundation of all (Sat. Br.). Prajäpati uttered bhuh, which beca
earth (Sat. Br.). Agni ist der Erhalter (bharata) der Welt (Rig. V.
godß (deväh) were created by Prajapati's attaining heaven (Divam)
Sat. Br. (Muir). It was by works, that Janaka and other sages attain
fection (Bhagavad Gita). The gods abandoning falsehood, adopted trutl
the Asuras abandoning truth, adopted falsehood (Sat. Br.). The gods
weaker and poorer, the Asuras increased like saline earth, becomir
By the triple science (the three Vedas) the gods obtained entirely tri
Asuras were worsted (s. Muir) [Lügengeist bei Darius]. Nachdem £
(Gründer des bactrischen Reiches) von den Seleuciden (unter Antioc
abgefallen, gründete (250 p. d.) Arsaces das parthische Reich (aus d
nischen Daher am Ochos stammend, als avrjQ Sxvd'rjQ bei Strabo),
durch Diodotus vom Ochus nach Parthien getrieben war. Nach dei
Antiochus II. durchzog Ptolemäos Asien bis nach Bactrien. Die Müu
Agathocles haben (neben griechischen) indische Legenden (in der Fo
Asoka's Schrift), das Land (als Retter) von der Fremdherrschaft befrei«
Vorgänger des Pantaleon). Unter Diodotus U., Sohn Diodotus I. (f 23'
bemächtigte sich der seleucidische Satrap (von Sogdiana) Euthydemus B*
und machte sich als König unabhängig, mit Antiochos (213 a. d.) 1
237
Dorfe vor Uebel zu bewahren, Heilmittel zu bringen und
Niemand zu ersehlagen, welches Gebetes Erfüllung Mitra, Va-
rona, Aditi , Sindhu, Erde und Himmel gewähren mögen.
Die sieben Eishis (Kasyapa, Atri, Vasishta, Viswamitra, Gau-
tama, Jamadagni und Bharadwaja) sind Gatten der sechs
Pleyaden, indem Gautama*) unverheirathet blieb. In den
sieben Eegionen Patala's, glänzender als Indra's Himmel (nach
dem Muni Norada), wohnen die Danavas, Daityas, Yaksbas
und Schlangengötter**) (Vishnu Purana). Darunter liegen die
sohli essend. Demetrios (Sohn des Euthydemos) eroberte in Indien und Me-
nandros (nach Strabo) bis zur Jamuna. Auf den Münzen des Menandros
finden sich arianische Legenden.
*) IIa (Manu's Tochter) wurde männlich als Sudyumna und dann (mit
Eintritt in den Wald Gawri) wieder weiblich, worauf sich der Planet Budh
in sie verliebte. Siva gab an Sudyumna das frühere Geschlecht zurück, mit
der Bedingung, abwechselnd einen Monat männlich oder weiblich zu sein.
Caspiae pylae (ot Kdortioi TtvXai) heissen (bei Dionysios) KXijtSeg yairjs
Aoirjridos (zwischen Hark-a-Koh und Siah-Koh). There seera to haw been
two mountains each called Caspius, one near the Armenian frontier, the
other near tbe Parthian (Smith). Das Volk der Caspii (Kdamoi) wohnte in
Medien an der Mündung des Cyrus (Kur) neben dem Berge Caspius. Ein
anderes Volk wird von Herodot in das ostliche Medien in die Nähe Hyr-
caniens gesetzt uud an die Caspische Pforte, sowie von Strabo auch in Al-
banien ein District Caspiane, von dem das Meer seinen Namen erhalten.
Die wilden Gebräuche der Caspii gleichen (nach Strabo) denen Bactrianas
QDd Sogdianas. Kdmaa (Kabul) wurde (nach Plinius) durch Alex M. zer-
stört. Die arkadische Stadt Caphyae (Ka<pvat) war von Cepheus, Sohn des
Aleus (athenischer Abkunft) gegründet. Die etrurische Stadt Capena wurde
dnrch eine Colonie aus Veii gegründet (auf das Gelübde eines ver sacrum).
Capua (Vultnrnnm) wurde von Capys (zur Zeit des Aeneas) gegründet. Die
Piraten der raxp'uov oder rrjXeßodJv vrjooi wurden von Amphitryon unter-
worfen. Taphis am Nil. Die im Gebirge Taphiassus oder Kaki-skala in
Aetolien begrabenen Leichen des Nessus mit seinen Centauren verursachten
die stinkenden Wasser. Hippomenes, der Atalanta im Hain der Rhea um-
armt, wird mit ihr als Löwe an den Wagen gespannt. Die caspii montes
(Kd(mia ogij) waren ein westlicher Theil der Kette des Orontes und, Coronus
(Demawend). Caspingium lag zwischen Lugdunum Batavorum (Levden) und
Noviomagus (Nymwegen). Oaspium mare, • als q Kaoitia d"dXarra (bei He-
r°d.) oder rb Kd<miov itiXayos (bei Strabo) hiess auch (bei Plinius) Mare
Hyrcannm oder (bei Mela) Sinus Hyrcanus (17 *T(ntavia d'dXarra). In der
Nähe von Cepi Milesiorom (mit milesischen Gräbern) stand das von Cono-
sarya (Gattin des Parysades, König von Bospoms) gebaute Monument der
Gottheiten Anerges und Astara. Cephissus, als Fluss im eleusischen Gefilde
Attikas. Die Taphier waren die alten Bewohner Cephallenia's (Same oder Samos).
**) Als Bahn, Enkel des Vyaya, von den Stämmen der Haihayas und
T'lajanghas vertrieben war, gebar seine schwarze Gattin in der Einsiedelei
den vor Gift bewahrten Sagara, den Aurva in den Vedas unterrichtete und
^er die Barbaren besiegte. Asokavardhana, Sohn des Bindusara (Sohn des
Chandragupta, den Kautslaja auf den Thron des Nanda setzt, als Maurya),
18t Vater des Suyasas (Vater des Dasarathen in der Inschrift von Gaya in
einem Charakter gleich den Pyadasa's) nach dem Vishnu Purana (s. ^Wilson).
ylffa, fncus, quarrum apum genus, jiieys&ei fikv fiiyiarov ndvrcov, axevrpov
"' *al vat&Qov, ut tradit Aristoteles. Dhruwas oder Grahädhävas (der Pla-
tten-Erhalter oder das Asyl der Planeten), Sohn des Uttanapada (Sohn des
**nu), beherrcht den Nordpol als Polarstern. Ariomardus ist der Befehls-
238
Naraka für die Sünder. Als die Söhne des von Param-Rama
(wegen Entführung des Kalbes) erschlagenen Königs der Hai-
haja (unter den Jadava) Arjuna (Sohn des Kritavirja) den
Eremiten- Vater Jamadagni erschlugen, vertilgte Parsu-Rama*]
haber der Kaspier (bei Herodot). Tempel des Persans zu Gbemmis in Egypten
Les panchalas (les cinq castes), comprenant les charpeDtiers, |les forgerons
les fondeurs, les orfevres, sont designäs pas le denomination des casumaten
(s. Bertrand). Cepheus (König de* Aetbiopier) wurde (nach Eratosthenes
durch Minerva unter die Sterne versetzt. Die Gephenes waren (nach Ovid
ein Volk Aethiopiens [Krjtprjvee). Cepheus (Krjfpevs), Sohn des Belos, wa:
mit Cassiopeia vermählt. Die Söhne des Argonauten Cepheus (Herrsche
von Tegea) fielen gegen Hercules. Bhrigus war Vater der Lakschmi nn«
Parwati, sowie des Sukras und des^ Dschmadagnis (Vater des Paracuramas)
Der allwissende Isvara schuf aus seinem Munde den Puranas als fünftel
Veda (Bhag. Por.). Nach Bhrigu wird Kasias genannt unter den Bhrigut
die Hymnen abfassten (Matsya Pur.). Gargya Baliki, der Veda-Kenner, wohn
unter den Csinaras, Matsyas, Kurus, Panchalas, Kasis und Videhas (Kaushi
taki Brahmaoa Upanishad). Vitahavya erschlug die Familie Divadasa'i
Königs von Benares (Mahabh.). Der Muni Saunaka oder Saimaki stamnr
von Suhotra. Arabdha, Enkel Babhru's (Sohn des Druya, Bruder des Pura
war Vater des Gandhara. Dhrilarashtsa vermählte sich mit der Tochter d«
Gandhar-Raja. Nach Sankara-Acharya beweist die Veda selbst ihre Autoriti
(wie die Sonne durch eigenen Glanz) in ihrer Trefflichkeit.
*) Die Kuh des Yasishtha besiegt die Krieger des Visvamitra (im Ra
mayana), Pahlava, Jaka, Javana (aus der Joni), Kamboja, Barbara, Mlechh
Harila (Tukhara), Kirata aus ihren Gliedern schaffend (sowie China, Hoa
Pulinda, Sabara u. s. w.). Mundi termino adproprinquante , ruinis crebro
centibus, jam certa Signa manifestantur, idcirco, in nomine Dei, Portitoe, coi
siderans gravitudinem peccatorum meorum et reminiscens bonitatem Dei d
centis: date elemosinam, et omnia munda flant vobis (Cartul. Red.). Veniei
annis saecula seris — Quibus Oceanus vincula rerum — Laxet, et ingens pate«
tellus, — Tethysque novas detegat orbes ; — Nee sit terris ultima Thule (Seneca
Tum valida fuit fames quod homines terra vescebantur et quod etiam pr*
prios eviscerasse fllios et coctos comedisse asserunt (bei den englischen Krieg«
Heinrich II. in der Bretagne). In some parts of India, in which the pett
coat is used, women of rank, when they eat, cook or pray lay it aside, ai
retain only their under wrapper which has been made without the ose
scissors jpr needle (Forbes Watson). Unter die mit galicischen, astorische
cantabrischen und baskischen gemeinsamen Gebräuche zählt Strabo d«
lacedämomschen (und kretischen) des Sitzens (zum Essen) bei den Lusitanier
Si alguno cree que el diablo ha hecho en el mundo algunas criaturas, y qi
el, de propia autoridad produce los truenos, relampagos, tempestades y sequi
dades, como dijo Prisciliano, sea anatema (Concilio de Braga). Si algui
digene 6 creyere, que el mundo fue' hecho por otro Dios, y no por aqael <
quien se escribiö en el prineipio, hizo Dios el cielo y la tierra, sea anatea
(Concilio Toledano). Praeeunte deipara Hispanorum exercitum, Indi qui cr<
tatem obsidebant; eam videntes in ipsorum oculos pulverem conspergente
perteriti fugerunt in Chile (s. Ovalle). Starb Einer von der Secte Live f<
Ever in Kentucky (mit dem Glaubensartikel, dass der Gläubige nie sterbt
so hatte er den Glauben nicht gehabt (s. Köhler) bis 1850. Const. Porpi
de*clare que la division en themes (divisions militaires) a commence' a etre e
usage apres le r^gne d'Heraclius. Numidien wurde nach der dort statiooirte
Legion die afrikanische Küste genannt (a praeside Legionis et a praesidi
Mauritaniae). Hadding lernte von Odin die Schlachtordnung at Svinfylke odei
Schweinskopf (der römische Cuneus oder Keil). Le prestation des pelottes
(diminutif de ipakkoycoyta des Pallatuates) etait un usage presque
(des uouvelles marines) en France (XVII siecle).
239
das ganze Geschlecht der Xatriya (nach dem Mabharata) und
errichtete in Samantapanchaka und Kuruxetra das. Sühnopfer
ihres Blutes. Zur Zeit Svayambhu's folgte auf Marichi (in
der Sonnen-Dynastie) Kasyapa, Bibaswana, Sradhadewa und
Ikshwaki, auf Atri*) (in der Mond-Dynastie) Soma; Buddha,
*) Angarsetu oder (nach der Sri-Bhagawata) Arabdha (König der Mond-
Dynastie) wurde durch Mandbata (König von Äyodhya) getödtet. Brihadbala,
Konig von Ayodhya, wurde durch Abbimanyu (Sohn des Arjuna) getödtet.
In der Jadu-Familie folgt Kratha (Bruder Bhima's) seinem Vater Bidarbha,
dessen anderer Sohn Romapada das später von Chedi beherrschte Reich stiftet.
Die von den Brahmanen verehrte Jungfrau Ahalya, Tochter des Mndgala,
König des von den (wie Ajmirha, König von Hastinapur in der Mond-Dynastie
gezeugten) Nila (Vater des Santi) gestifteten Königreiches Pangchala (Punjanb)
heirathete den Muni Gautama, und aus ihren Nachkommen wurde Kripi ver-
mählt mit Drona (dem Lehrer der fünf Pandu-Söhne). Ghampa (aus einem
Seitenzweig der Sonnen-Dynastie) gründete Champapuri (im Südosten von
Rohitas). Nagasesha ist Sohn Kasyapa's und Kadru's. Naga ist Sohn Brahma's
(als Schlange). Svayambhuva (Sohn Brahma's) siedelte seine herbeigeführte
Colonie in Vithura (am Ganges) oder Brahmawarta an. Sein Urenkel Agnidhra
(Sohn des Priyabrata, der die sieben Dwipas geschieden hatte) theilte Jambu-
dwipa in neun Khandras, indem er seinem ältesten Sohn Bharatkhanda zu-
ertheilte. Rishabha, Sohn des Nabbi (Sohn des Agnidhra) theilte die Grenz-
lander Bharatkhandas in neun Desas und gab seinem ältesten Sohne Bharata
die Herrschaft. Von den Söhnen der zur Sonnenfamilie gehörigen Prinzessin
Da war Gaya (nach dem Haribangsa) , König von Gaya (bei Patna), welches
Königreich (von der Mondfamilie besetzt) Magadha genannt wurde. Until the
death of Biraja all the princes of the families of the Sun and Moon acknow-
fedged the superiority of the house of Bharatkhanda. Hasti (Gründer von
Hastinapura in der Mond- Dynastie) war Zeitgenosse Rama's (Königs von
Ayudhya in der Sounen-Dynastie). Kasyapa, Sohn Marichi's (Sohn Brahma's)
fährte (als Gesetzgeber der Buddhisten) eine Colonie Brahmanen nach Kash-
mir (eine Stadt in Behar gründend). Die von Atri (Gefährte Svayambhuva's)
stammende Mond-Dynastie schliesst mit Salamadhi (der Andhra-Nation). Die
*on Marichi gegründete Sonnen-Dynastie endete mit Sumitra (König von
Ajodhia), Urenkel des Kshudraka (Urenkel des von Sakya gezeugten Suddhoda)
im IX. Jahrhdt. a. d. Vasishta and his descendants were Purohits or priests
°f the Janakas or kings of Mithila until supplanted by Satanand, son of
Qautama, while Drana, great grandson of Satanand , was preceptor to the flve
80118 of Pandu (Hamilton). Kuru (fourth successor from liasti) was a Con-
cor, extending his dominion to the west of the Yamuna and communicating
jus name to the kingdom Kuru (extending over the Mogol province of Dilli).
Poruravas (Urenkel Atri's) erhielt von Nabhi (König von Bharatkhanda) den
Titel Raja in Pratishthana (Allahabad) , und wie seine Nachkommen dehmte
Janmijaya (Sohn des Puru) die Herrschaft der Mondfamilie über Antarbeda
("tischen Ganges und Yamuna) aus. Bharata (15th king of Antarbeda of the
faaily of the Moon) became king of all India, which was the cause of the
Jescendants of Biraja, the last king of Bharatkhanda of the race of Swayam-
ohllva, falling into obscurity (Hamilton). Bharata was succeeded by his adopted
800 Bitatha or Bharadwaja (son of Brahaspati or the deity of the planet Jupiter)
* PHnce of the collateral branch of Kasi (s. Hamilton). Hasti (der dritte
Nwhfolger Bitatha's) wurde (durch Rama) nach Norden getrieben (bis unter
8einen Nachfolgern Kuru wieder erobernd vordrang). Die Nachkommen Kuru's
(*°n Antarbeda), die Magadha (den Antheil des in weiblicher Linie von der
^unenfaniilie stammenden Gaya) erhielten, verloren ihre Herrschaft nach
Ja*asandha (Vater des Sahadewa) in Yudistthira (von Hastinapura) But this
8Qptemacy did not continue longer than six reigus with the descendants of
240
#N
Pururava und Ayu. Die Seeba-Rajahs stammen von Seebnu
Chund, der sich in dem von Raja Hurree Chund (Rajah voi
Kangra)*) gestifteten Staate von Hurreepoor (XIIL JahrhdL
Vayasa, when Nemi retired from Indraprastha to Hastinapur, and ever aftei
wards the kings of Magadha continued to hold the highest rank among tb
princes of India (Hamilton). Sahadewa (Sohn Jarasandha's in Magadha) wa
Zeitgenosse Amarshana's in Ayodhia. Somapi oder Samapi (Sohn des Sah*
dewa) war (als König von Magadha) Grossvater des Yatayn, Vater des Nira
raitra. Niramitra, Sohn des Nakul, war Enkel des Pandu-Königs von Hastini
pura. Iskhwaku, Sohn des Muni Sradhadewa oder Vaivaswata (Sohn des Sury
oder Bibaswana) war (als König von Ayodhya) Vater des Bikukshi, desse
Bruder Nimi als erster König in Mithila herrschte. Nemi (König von Kart
desa) stammte durch Asima Krishna von Parikshita, der (als Enkel des Oris&
Vater des Abhimanjn) auf Yudishthira in In draprasch tba (Delhi) gefolgt wa
*) Die Soodhee, Nachkommen Govini's (unter den Sikhs) tödten meistei
die Töchter, da Govind's Blut nicht gemischt werden darf. Beim Verbrenne
im Suttee setzten die Mundi-Rajahs (in dein Trans-Sutlej-Staate) eine
Stein auf. Die Sheikhs finden sich häufig in Punjaub. Gleich den Pachada
Ranghur u. s. w. wurden die Dagar (früher Choban-Rajputen) gewaltsa
zum Islam bekehrt (bewahren aber Hindu-Gebräuche). Odin zog aus v<
Midumheime (Meder-Heimath). Asäi an der nordöstlichen Biegung der Wolg
Vin (Bin) schott. Hügel (bein). Der Ursprung des Wortes Wälsch liegt :
Volsci oder Volsh (Volcae Tectosages oder wälsche Tectosagen). Die Pol«
ist lud (ludzie) Volk. The title of the family of the Rajah of Jubal (Ra
poots settled in the mountains) is Rana, which is a higher grade of Rajpoo
rank, than Rajah (s. Watson). The Rana of Kothee Claims be of pu
Kshuttrie or Rajpoot origin. The Kunaits (between the Sutlej and Tooa<
rivers) descended from the Rajpoots mixing. The striped scarf or plaid (
the Kunyts in the Himalaya) is fastened by the brooehes, called percho«
or bamroo, similar to the Irish and Scotch brooehes (s. Watson) bei Sind
The flrst of the Kangra Rajah or Kutoch Rajahs (zwischen Sutlej und Rave
sprang to life from the Perspiration of the brow of the goddess at Kang
(s. Watson). Die Kutoch-Rajah stammen von König Trigurta (des Maha
harata). Sultan Mahmud (1008 p. d.) plünderte die Festung Nagurkot (d
Kangra-Rajah). Many of the ancient superstitions , such as Sakti and snal
worship, that of the Gramdevatas (observed by shepherds and milksellei
are shared by the potter (belonging to the Soodras) or Kumbhar, followii
Siva rather than Krishna. The hereditary Knmhar (belonging to the villaj
Council) bas a turban and scarf from the weavers, for compensation aeco
ding to the loom, as pair of new shoes from the shoeinakers, the potte
fleld in rent free tenure etc. In return he has to furnish cooking vesse
for travellers and (at certain marriages or feasts) to the Community at larj
(s. Watson). Die Terra-Cotta-Pferde in Coimbatur gelten als Gaben f
R*ma. Die Khatris oder Khayets (zu den Vaisaya gehörige Schreiber) ve
ehren Bhawani (Devi) und Siva. Die Akalees (religiöse Bettler) bildet!
(im Heere der Sikh) fanatische Soldaten (s. Watson), Akhal (ewig) mormeli
nnd durch ihre Priester den Tempel von Amritsur besetzend (die Soor*
Muta oder Nationalversammlung berufend). He may contemplate in his mit
the Moon (Indu), in his hearing the regions, in his going Vishnu, in b
strength Hara, in his voiee Agni, in exeretion Mitra and in proereatioo Pn
japati (bei Manu). Hara (Bruder des Rudra) ist Sohn des Kasyapa und de
Surabhi. Hari gehört zu den neun unsterblichen Siddhas, Sohn Rishabi
Dewa's, König von Bbaratkhandha. Die sieben heiligen Rishis sind Söbn<
Brahma's als Marichi, Atri, Anggira, Pulosta, Pulaha, Krata nnd Vasisbtba
(nach der Haribangsa). Siva (Mahadewa) war Sohn Brabma's. Die von Bbuto
und Sarupa stammenden Rudras sind Kinder des Kasyapa und der Snrabbi
(Schwester Sarupa's). im Ramayana sprechen die Götter durch den häode-
i
241
unabhängig machte. Adhiratha, von Anu stammend (unter
den Angga - Königen) ; adoptirte als Nachfolger Karna*),
faltenden Sohn des Brahmanen die Gewährung von Dasaratha's Bitte um Söhne.
Brahma gewährt dem Raxasa Ravana Sicherheit gegen Devas, Davanas und
Taxas (Gandharvas und Raxasas).
*) Sumitra ist Sohn des Brishni (Dhristhi), Sohn des Anamitra. Angga,
Sobn des Bali, herrschte in Angga-desa, gegründet durch Angga, Sohn des
TJlmuka, der (als König von Brahmawarta) durch Chakshusha von Rupa, Sohn
des Dewanjeya (Nachkomme des Uttamapada, Sohn des Swayambhuva) stammt
(s. Hamilton). Brisha ist Sohn des Sanjaya (Sohn des Sura). Brishakapi
(Sohn des Bhuta und der Sarupa) gehört zu den Rudras. Kuksheyu (Sohn
des Raudra oder Raudrasya) herrschte in Antarbeda. Der Manu Bhrigu ist
Sohn des Varuna (Königs im Westen). Parasu-Rama stammte von Bhrigu,
Sohn des Visvamitra, Sohn des Gadhi, Gründer von Gadhipura oder Gazipor,
wo die Rajas genannten Fürsten herrschten. Gadhi ist Sohn des Kusa, Sohn
des Ajaka (Sohn des Balakaswa, Sohn des Puru). Barcha (Varcha) ist Sohn
des Soma (Sohn des Dharma). Prahin oder Barhi (König von Brahmawarta) ist
Sohn des Sishti, Sohn des Dhruwa (Sohn des Uttamapada). Setadruti, Tochter
des Prajapati (Sohn des Brahma), heirathete Barhishata (Barishata) oder Pra-
chinbarhi (König von Brahmawarta). After the suppression of Buddhism by
the jesuscitated Brahminical power (II. Century a. d.) Jainism arose and
dynasties of Jains princes flourished (as the Chalukyas in Guzerat and the
Deccan, the Kalabhuryas, Yadavas, Rattas, Kadumbas and Hoi Salas of Western
India and Mysore) tili the Mahomedan invasion under Alla-oo-deen (1310 p. d.).
When the Chohan Rajpoot, have become Bhugut (avowed religious professors),
they adhere to a vegetable diet. The soul being united to the energies of
the body (by the postures of the Jogi) , it mounts to the skull, whence the
spirit escapes by the basilar suture (obtaining liberation). Solche Jogi, die nach
Durchpassirung der nöthigen Vorbereitung dahin gelangen, himmlische Stimmen
zu hören und Düfte zu riechen, hemmen durch diese Frucht den himmel-
wärts leitenden Weg des wahren Jogi. Die Jogi (Pantanjuli's) verehren meist
Siva. Vishnu und Indra besiegen den Dasa Vrishasipra, die Städte der Sam-
ara, die Helden des 4fira Varchin (in Rigveda). Mit Kanva, Medhyatith,
Upastuta wird Vrishai#als Verehrer Agni's (der Bhrigus) genannt (in Rigveda).
Die Asvin gedenken der Nachkommen des Kanwa beim Opfer Manu's (Rig-
veda). Dadhyanch, die alten Angiras, Priyamedha, Kanva, Atri, Manu kennen
Praruchhepa's Geburt, als seine Vorgänger (Rigveda). Von Medhatithi, Sohn
des Kanva, der von Bharata stammte (im Geschlecht der Puru), entsprang
Praskanvas und andere Brahmanen (Bhagavata Pur.). Die Kanvayaua-Brah-
manen entsprangen von Medhatithi, Sohn des Kanva, der von Ajamidha
stammt (Vishn. Pur.). Der Commentator nennt Kanva, Brihadishu und Nila
als Nachkommen des Ajamidhu. Kanva gehört zu den Angirases (in dem
Matsya Pur.). Die keine Brahmanen sehenden Kschattriya-Stämme (der Sakas,
Yavanas, Kambojas u. s. w.) sanken zu kastenlosen Vrishalas hiuab (nach
der Mahabharata). Von Bharata (König von Hastinapur) stammen die Sirnet
(bei Watson). Auf die Kanwa, Nachfolger der Sangga (die die Maurya stürzten),
^gten die Andhira oder Telinga (s. Hamilton). Brishaparwa ist Sohn des
Dana (Sohn des Kasyapa). Die Brishala (Vrishala) waren ein Stamm der
Sodra-Kaste unter den Andhra, die die Dynastie der Andhrajatikas grün-
deten (s. Hamilton). Brishadarbha war Sohn Sibi's (von Anu stammend).
J° the (Ba-shara, with the law and Be-shara, without the law) Fakirs
(Kadaria, Chisthia, Shutaria, Mudaria, Matary, Jalaba etc.) belong the Rafai
(wounding themselves without suffering) and the Sohagia (dressing like
*°aien) in India. The descendants of a saint (of the Sheikh-Sect in
j^dia) became priests of the shrine, where he is buried. The Sunat sect of
j^hmins (at Coel) worship the Ganges. Beim täglichen Bade wird der
üaUptmuskel und wichtige Organe des Körpers (um den Tag über geschützt
"astian, Ethnologische Forschungen. 16
242
Sohn der Prinzessin Pritha (Tochter Sura's). In der Mundaka
Upanishad werden die Vedas untergeordnete Wissenschaft
genannt im Gegensatz zu der höheren Wissenschaft*) oder
die Kenntniss der Seele. Nur Männer (aus den drei oberen
Kasten) können die Vedas studiren (nach Madhava). Die
Götter wenden sich (im Kamayana) anVishnu**), als Achyuta
in sein) bunt bemalt. The Gaur Bairagees (of Krishna) assume female
Harnes, daneing in the honour of God and acting as religions guides for the
im pure tribes.
*) Die Mimansa greift den persönlichen Urheber (Paurusheyatva) der
Vedas an, da, wenn etwa Paramesvara einen Korper machen sollte, er dann
keinen Zugang zu übernatürlicher Kenntniss hätte. Nach Udayana ist der
Veda paurusheija (von einem persönlichen Urheber hergeleitet), als Isvara (in
der späteren Nijaya). War die Vedas von dem ursprünglichen Purusha ge-
sprochen , so athmete er sie vor, ohne Selbstbewusstsein (nach Kapila). An-
gira unterrichtet Saunaka, dass Rigveda, Yajurveda, Samaveda, Athavaveda
die untergeordnete "Wissenschaft bilden (Mundaka Upanishad). Die Upanishad
(zur Kenntniss Brahma's führend) bilden die höchste Wissenschaft. Von den
Prakrit-Spracben (bei Vararuki) wird die Qauraseni (von der das Magadha
stammt) am häufigsten gebraucht. Si\a als dreiköpfiger Okro oder Odokro
auf indoscythischen Münzen. Die in Kaira (in der Gondaki) gefundenen
Münzen werden dem Könige Mandbatri von Ayodhya zugeschrieben. König
Purushottoma herrschte in Jamunapura. Krishna beklagt sich über den fal-
schen Purushottoma , der seine Zeichen annimmt. Die Rashtrakuta-Rajapntra
(in Kanjakubja) leiteten sich von Sumitra, als letzten König des Sonnen-
geschlechts Rama's. König Nila in Kanki (am Palarflusse) wurde von Yishnu
verflucht und von diesem Fluche befreit. Die Kadusier (südlich vom Knr)
besiegten (nach Ktesias) den medischen König Artaios. Kaomai itvXai (Strabo).
Kaonia 0'dXaoaa\ KaoTteiQOS, TtoXis Ud^&cov Ttgooexfjs ttj 'IvSixfj Kaonctr
tvqog, urbs Indica regionis Pactyicae Kaoothteia , Cephei uxor KaoiWMbv
dfifia, als Sprichwort, da sich die Casioten in der Kunst, Fesseln zu schmieden,
auszeichneten. Dhruva's Sternbild hielt die PlaueteÄWagen durch Luftketten.
Die üovXzvdai ay()iotpayoi wohnten im nördlichen Areerbusen von Barygaza.
In Sumanakita erzeugten die geflüchteten Kinder Vijaya's mit der Jaxini das
Mischgeschlecht der Pulinda (in Ceylon). The general cast of the counte-
nance is Hindoo (at Jytock). The eyes are sunk deep into the head (com-
monly of a black, but often of a gray and other colours). It is usual for a
family of four or flve brothers to marry and possess the same woman at the
same time (s. Fräser). The Paharia's or mountaineers (every one calliug him-
self a Raja) form an admixture between Tatars and Hindoos (the mountains
having received their population by degrees from the plains). In the Po-
lyandrie (of the State of Theog) the flrst born child is the property of the
eldest brotber and the next in succession are supplied in turn (Fräser). The
females (in Theog) make up the deflciency (of their chevelure) by workiug in
a quantity of black wool. The Oddee-stone (at Silleh) was cut. The Thakar
or god (image of the Dalai-Lama) was carried at the neck (at Noagurh).
**) Der vierfache Vishnu springt, als Prajapati's Sohn, aus dem Fener
hervor [wie der armenische Held und der römische König], Dasaratha's Frauen
den Nectar reichend, durch den er geboren werden wird (nach dem Ramayana).
Beim Pferdeopfer bleibt die Königin Kausalya in enger Berührnng mit dem
getödteten Pferde, während einer Nacht [Bocksbegattung in Egypten]. Die
Hälfte Vishnu's wurde in Rama (Sohn der Kausalya) geboren, und von seiner
andern Hälfte ein Viertel in Bharata (Sohn der Kaikeyi) und ein Viertel in
Laxmana und Satrughna , Söhne der Sumitra. The Baories are a very lo*
race and scarcely a caste among the Hindoos , by whom the members are
cooeidered Ghandalas , Mlechas or outcasts. They are of the same rank &*
243
(der nicht Fallende) [Chuti Chit]. Nicht befriedigt durch
nutzlose Büssungen theilt Dasaratha seinen geistlichen Lehrern
mit, dass er ein Opfer beschlossen hat, mit dem eines Pferdes
beginnend, um einen Sohn zu erhalten (Im Bamayana). Nach
der Vollendung des Asvamedha verspricht Bishyasringa noch
nach den Texten des Atharva-siras zu opfern (sich mit den
Göttern unterhaltend) [als esoterische Privathandlung der Brah-
manen]. Aus Aditi's Körper werden (im Bigveda) acht
Sonnen geboren, von denen sie ihrem Sohne Marttanda vor-
wirft. Die Gestalt des Marttanda (Sohnes der Aditij wurde
(nach der Satapatha Brahmana) *) von seinen Brüdern (Mitra,
KhüDjurs, Bayees and others of similar habits, no doubt remnants of aboriginal
tribes, who bave never been entirely converted, either by Hindoos (Aryaüs)
or Mahomedans (Watson), worshipping devi or Bhawani. The Jats consider
they were a powerful race in former days; „Jatshaie ya Badshaie" is a com-
mon expressiun to denote, tbat they were rivals to sovereignty (Watson). Dya
Kam, Lehrer der Goojur, ist in Jungsalla begraben. Low as they are in
social caste, yet the Halalkhores and other tribes are still lower. Domes will
not eat food prepared by them, nor take water from them. The Uggurwallas
(of Ugroha) have the ambition to become fat (s. Watson and Kay). The
Raoghur (Hissars) who fled to the monntains after the defeat at Surasootl
1193 p. d. and were converted to Islam under Feroze Toghluk 1351 p. d.
Bajpoots are Soorujbunsi, or children of the solar, the Chundrabunsi of the
lanar race (Watson). The Hindoo Banghur Bajpoots follow Krishna under his
deiüed form of Ram, king of Oude. According to Tod, the flrst of the Bhatti
tribes, who became Mohamedans, softened the flrst syllable of their name a»
a difference (Bhuttees). The Wuttoos descend from Wuttoo, brother ofBhutta
(ancestor of the Bhuttees). Sueven vom Schweif oder Zopf des aufgebundenen
Haupthaares benannt. Of the eight clans of Aheers the chief is the Nund-
bunse, having protected and brought up Krishna (born near Meerut, of the
Yadaia tribe of Cshuttrees). The temple for of Asa (the Aheer prince in
Khandesh and Behar) was the residence of the prince Aswathama (according
to Briggs). Gualcor, Gawulghur, Golconda, Gwala-conda etc. are called after the
Aheers or Gwalas (Gaolie's). Brahmins of some castes, all take water from
the Aheers (absorbed into the Sudra class), on account of the purity of their
caste and life (vegetarians living much upon milk and ghee , as cowherds).
The hereditary village Council (in the Dekkan) is twelve in number (black-
snrith, potter, carpenter etc.). The Sonars (goldsmiths) rank according to
their flgotesu, some being Vaisyas, who wear the sacred thread or Junwa, the
fest Sudras of good social Standing (Watson). Die Färber sind theils Hindu,
theils Muhamedaner.
*) Les anciens Aryas distinguaient trois r^gions Celestes le ciel superieur,
div, le ciel des nuages (nabhas) ou (sl.) nebo et l'atmosphere antarisksha
(entyrch cymr.) au transparent (s. Pictet). König Vasumanas (Sohn des Rohi-
dasva) wird als Rishi von Hymnen der Vedas genannt. Chakshusha, König
von Brahmawarta, ist Sohn Rupu's. Zu %eiQ (W. x^) nnd (altl.) hir (manus)
mit herus, stellt sich (sansc.) harami (s. Curtius). Maduchhandas oder Ma-
dhusyanda ist der gehorsame Sohn Visvamitra's (Ait. Br.). Madhu oder Ma-
J^Qsudana ist Sohn des Arjuna. The Syrian saint Shah Mador (who came to
Mukhunpoor under the Mahomedans in India) is called Zinda (living), because
JjJ is considered to be still alive in the flesh , though he does not declare
hlfliself in a degenerate age. The Shah Madar Fakeers (Jogi) tread out Are
*tob their naked feet. The dress of the Bairagee (undergoing penances) is
. e Bhugwa (dull orange) tint (singing ballads in praise of Krishna, as an
1Qcarnation of Vishnu and counting the. rosary of Rain, an incarnatiou of
16*
244
Varuna, Dhatri, Aryaman, Amsa, Bhaga, Aditya) geändert
und durch Abschneiden des unförmlichen Fleisches (aus dem
der Elephant entsprang) in Nivasvat verwandelt. In der bei
der Mischung (oder Einwanderung) anerkannten Sprache*) 1
:a
Krlshna). The Kunjur (from an aboriginal stock at Goel) belongs to the
class Mlecha (not having beeo absorbed in the mass of Aryan Hindooism), |$
worshipping the legendary saint. Mana Kuojur (in case of dUease) are sacri-
flcing to Devi, when mortality prevails. The Kumbohs are descendants of the
old Kye-dynasty of persian kings expelled in.ancient times, and whose soite,
when wandering towards Hindostan were called Kye Umboh, tbe Kye Assem-
bly (s. Watson). Tbe sanscrit name of Cabul is Kamboj (tbe Kumbohs being
the old inhabitants of tbe Trans-Iudus country , converted by Mohamed of
Ghuzni). Bei der Reinigung betet der Bramine zum Wasser, seine Schuld
wegzuwaschen (s. Watson). Die Zähne werden mit Neem-Holz (melia aza-
diracbta) gereinigt. Die in Karawanen umherziehenden Brinjara führen meist
die Flagge Hannmani. The real Rajpoots (connected with the royal class)
receive tbe title of Meean (saluted by Jey deva). In the plains Kolees are
termed Chuman or leather dressers (at Gurhwal). The Brahmins (wearied by
demons) prayed (on Mount Aboo) to Siva at their Are fountain, to raise an
warrior for their defence. After Prithidwara, Chalooka and Pramara by rene-
wed incantatious Anhul Ghohan (the tutelary deity of the Chohans) emerged
from the Are, as Asna Poorna (Hope fulfllled), four-armed, and slew (with
Sacti's help) the demons, in tbe four agni-kulas (reestablishing Brahminical
power). Als der Chohan Konig Manik Rae (685) gegen die von Omar ge-
sandten Mobamedaner fiel, zog sich die Familie nach Sambur zurück. Die
Delhi (von den Tuar) erobernden Chohan (1170 p. d.) waren Jains. Die Cho-
han betrachten sich als Soorujbansi.
*) Bbäshya wurde von Pänini auf die ausserindische (profane) Literatur
beschränkt. Yaska stellt Bbäshäyäm und Anvadhyäya (in der Veda-Lesung,
im Hymnentext) einander gegenüber (s. Weber). In den Prätisäkhhyasutra
werden bhäshä und bäshya von Ghandas und Vedas (Samhita) unterschieden.
Mit Entfremdung von der Volkssprache wurde die Bhäshä als Samskritabäsha j
(gebildete Sprache) bezeichnet (im Gegensate zu Präkritabhäshä). Das älteste
Vorkommen des Namens Sanscrit zur Bezeichnung der Sprache findet sich
in der Mrichakati und in Varähamihira's Brihatsamhita (Weber) 1852. De*
gemeinsame Name der Brähmana-Literatur (an die sich die Sütra schliesseo)
ist Qruti (das Gehörte). Tamul (Tamil) ist die Paliform Damila, eine pho-
netische Umwandlung des sanscritischen Dravida (s. Benfey). Die zweit«
Periode der indischen Literatur beginnt mit demjenigen Zeitpunkt, wo d*«
Trennung der Sprache der Gebildeten, als Schriftsprache, von den Volkssprache!»
(deren Existenz durch Asoka's Inschriften im 111. Jahrhdt. a. d. bewiese*
wird) ein entschiedenes Factum war. Im Allgemeinen sind die indische»
Handschriften 300 — 400 Jahre alt. lieber 500 Jahre wird keine hinausgehe»
(und die Citate im Text sind meist aus dem Kopf gemacht). Das Maha*>*
harata entstand (nach Weber) zwischen der Zeit des Megasthenes und Chry
sostomos. Die Purana (auf ältere basirend) gehören den letzten 1000 Jahre»
an. An der Spitze der Kavya (bestimmten Dichtern oder Kavi zugeschrieben*
Werke) steht das Rämäyana (Valmiki's). Dann folgen (als nächststeheadj
die Werke (Raghuvansa und Kumarasambhava) Kalidasa's (Zeitgenosse des
Amarasinha). Kalidasa lebte am Hof des Vicramaditya oder Bhoja, Herrscli*r
von Malwa (f 1090 p. d.), Bhavabhüti (VIII. Jahrhdt. p. d.). Boehtliog*
setzt Panini 350 a. d. (140 p. d. bei Hiuenthsang). Die Sankhyasutra wurden
von Isvarakrishna (VI. Jahrhdt. p. d.) verfasst. Von den Dharmashastra is*
der Text des Manu am ältesten. Agni hiess Bhava (bei den Vahika) und
(bei den Prasya) Sarva (mit dem Brahmana des weissen Yajus). A num^r
of leaves, representing the ancestors of the deceased, is placed npon u>*
grave (of a Sowrah) and toddy povred upon each (s. Wood). The womeß
/■5
245
(Bäshä) wurde die Brähmana und Sutra abgefasst. Bei der
Einweihung der umherstrolchenden Khunjurs (in den Wäldern*)
7on Shahjehanpore) wird der in eine Grube gestellte Candi-
of the Khonds, accused to be Pulta Bags, a greed to transform themselves
into tigers, provided Campbell accompanied them to the jnngle, but con-
fessed their impostare, flnding, that they would he takeo at their word. nah
(an idol) means a god in general, Allah (the god) in the same word, ha-
ving iucorporated with it the article (s. Beames). Kampil (the capital of
Raja Drupada) is a sacred resort among the Jainas. East of the Ganges
and south of the Jumna the aboriginal ruling race were the Bhars, whose
forts were seized by the invaders. The Gautams (of Mirzapar) sprang np
from Misrs, who had their gotra or family title Gau tarn. The descendants
of the Nag-Kannies or snake-daughters were ralled Aggarwallas (in seventeen
gots). Before the Rajpoots were driveü back from Ayoodhya and the Ganges,
northern Bajpootana was partitioned into small Jat republics (according to
Tod). In the Punjanb the Jat take the name of Sing (as Sikhs), the Jats of
Delhi and Bhurtpore bear the old Hindu-names of Mull (s. Campbell) [Malli,
Multai]. From the republican State of Phool or Mary (of the Jats) sprang
the Chiefs, who founded the states of Patteealah, Nabah, Iheend etc. Das
Panjabee (der Jat) ist am unmittelbarsten vom Sanscrit hergeleitet. The great
mass of the Rajpoots of Oude are reduced to the position of mere ryots, in
which capacity they are much intermixed with Brahmins (Campbell). Phy-
sically Campbell does not kuow any striking features which broadly distin-
guish the Gangetic Rajpoot from his neighbour the Gangetic Brahmin. There
are some people called Naiks towards the Eastern Ghats, bnt in most place»
Naik is the title of a headman (Campbell) [Nai].
*) Die Taru wandern am Himalaya-Abfall zwischen Ganges und Gunduk
umher (zum periodischen Anbau). The Rajpoots are frequently fair and
ruddy with grey or hazel eyes, and brown hair (Watson). In Loukik (welt-
liche) und Vaidik (geistliche) getheilt (mit den Bheekuk oder Bettelnden),
zerfallen die Brahmanen in zehn Nationen (fünf im Norden und fünf im Süden).
Die Jat (mit den Rajas von Bhurtpoor) wanderten -von Ghuzni (in Afghanistan)
nach dem Penjaub. Die Syud (Nachkommen Muhamed's) kamen über Bokhara
and Afghanistan) nach Indien (als Shyahs). The Syuds discourage, the Kum-
bote nphold the doctrine of Jehad (extermination of the infldels). The Ma-
bomedans of India are divided into Syud (the descendants of Mahomed
through Fatima), Sheiks (the bulk of the Mohamedan people), Moguls (des-
cendants of the immigrants, who followed the Tatar and Toorky iuvasion),
and Pathans (flrst Mohamedan invaders from Afghanistan). The flrst Bah-
muny dynasty of the Deccan was founded by Hassan Gungoo (of Afghan
descent). The Shiahs believe in the Ghyr Mehdavee doctrines, recognising
a further revelatiun by a prophet, who is to appear. Der Ganges wird ver-
ehrt durch den Jadun-Stamm (bei Allygbur). Die Jat bei Allyghur verehren
die Sonne, den Ganges und Mahadeo. Die Sikhs stammen meist von den
Jat im punjaub. Die Hindu Rajpoots der Bais-Secte verehren den Ganges
(bei Allyghur). Krishna (of the Yadava race), having become the son of
A.diti and being called Vishnu, the younger brother of Indra, the all perva-
ding, becoming a child (vexer of his foes), has by his energy traversed the
8fyj the atmosphere and the earth, in three strides, slaying Asuras (uach den
Mahabharata). Jana, Mensch (jan, erzeugen oder schöpfen), als Janaloka, Himmel
<»« Seligen. Janaka (oder Erzeuger), König von Mithila. Janardana (Vishnu
oder Krishna) von ard (gehen, fordern) Girisa oder Siva, der Gott der
Götter (mit dem Halbmond auf der Stirn), trägt das Sünden reinigende Fuss-
w*sser der Brahmauen andächtig auf dem Haupt (Bhag Pur.) [sein Halbmond
"rgt die theilweise Einkörperung buddhistischer Mondwandlungen]. Vishnu's
z*tUer Schritt am Himmel reicht jenseits der Mahar, Jana und Tapo lokas
(Bhag. Pur.). Nach der Nirukta wird Agni verehrt, als die Opfergaben den
246
dat von dem über ihm sitzenden Häuptling gewaschen.
Dattamitra*) (Demetrius) kämpft als König der Yavana und
Sauvira im Mahabharata, und (als schwarzer Yavana) Kalaya-
Gottern überbringend, Indra als Regen gebend, und Aditya (Surya) als die
Feuchtigkeit trocknend. Die Trimnrtti (dreifache Manifestation in Brahma,
Vishnu und Rudra) gehört zor puranischen Mythology. Prajapati, (die Quelle
des Nichtseins und Seins) ist dreifach (nach Taska). Die tu ran i seh abstam-
mende Goorkha (Nepal's), zu den Khas oder Kshiittre gehörig, mischt sich
iranisch, als (XII. Jahrhdt. p. d.) Brahmanen, durch die Muhamedaner in die
Rerge getrieben, die obere Klasse der Bevölkerung zu Kshuttries erhoben.
Ebenso wurde aus dem Volk die Sood (Bunneas von Simla) zu Vaisyas er-
hoben. Besides the Khas there are (in Nepal) Ektharga, Thakoori, Magas and
Garung, as military tribes. Both the Brahmins and the Soods (in Nepal]
wear the horizontal marks of Siva or Mahadeo, but the Soods of the Punjal
are attached to the Sikhs of Nanuk. Die zusammengesetzten Worte dei
Hebräischen und Chaldäischen sind den Arabern fremd. Die mit El endender
Namen gehören den Süd-Stämmen an (El oder mächtig). Allah (Al-Lah
und Eloha leitet sich von Lahud (Gottheit). Amr ist der Pfleger oder Ver
ehrer. Abraham ist Abu-Aram oder Vater der Aramäer (Ramäer).
*) Demetrias in Arachosien wurde von Demetrius gegründet (200 a. d.)
Nach Chrysostomos (I. Jahrhdt. p. d.) hatten die Inder den Homer übersetzt
und waren bekannt mit den Leiden des Priamos, den Klageliedern der Andro
mache und Hecabe, sowie der Tapferkeit des Achilleus und Hector. Yavana
munda und Kambodschamunda (im gana mayuravyansaka) als kahlköpfig
Yavana und Kambodscha. Wlachen (Wälsche) heisseu bei den Slawen di
Kelten (s. Schaffarik), die (nach Nestor) von ihnen vertrieben wurden. Da
Volk der heutigen Walachen entstand (V— VI. Jahrhdt. p. d.) aus eine
Mischung von Geten, Römern und Slawen. Nach Kadlubek kämpften di
Slawen mit dem erobernden Volke der Wlachen. Udaikarn (of Ajudhia) wa
sent by Pirthi Raj to reduce the Meos (1186 p. d.). Wilson identifies th'
Kirars with the Kirats (barbarians) or Cirrhadae. The Bhuksas came (XL cen
tury) from Dharanagar and the Tharus (XVI. Century) from Chittor into the Tara
(Colvin). The tribes of the Jats comprised many subordinate gots or clans (Twiggs]
From Kylas the Jats descended into the plains of the Panjab (Kaur Lachman Singh'
The Khassias, who (being Sudras) call themselves Rajputs, are the oldestinha
bitants of Garhwal (s. Gardner). Mahishja bedeutet eine gemischte Kaste vo
Xatrya- Vätern und Vaicja-Müttern, abgeleitet von Mahisha (Büffel), weil ihre B«
Bchäftignng Viehzucht ist (neben Musik und Astronomie) In Nila's Lande Ma
hishamati (mit der St*adt Mahishaka), dem südlichsten Brahmanensitz (nach dei
Mahabharata), hatte Agni den Frauen die Freiheit der Wahl (wie bei den Nau
gegeben (im Dekkhan). Weil Urtheil (Sanchya) verwendend und die Natur mt
24 Principien erörternd, sind die Sanchya benannt (nach dem Bhdrata), indei
Sanchya (nach Capila-Cashya) die Entdeckung der Seele durch Unterscheidna
bedeutet. Capila (Sohn Brahma's) gehört zu den sieben Rishis (nach Ganda
pada). Kapila, Sohn Devaduti's, war eine Einkörperung Vishnu's (nach d«
Vedanta). Die in Capila eingegangene Gottheit offenbarte sich seinem Schul«
Asuri (nach der Yoga). Capila (dunkelfarbig) bedeutet das Feuer. Neben d«
theistischen Schule Patanjali's (seswara sanchya) und der atheistischen Capila
(Niriswara sanchya) findet sich die Natur als Täuschung betrachtende Pauranic
sanchya. Das System Kavada's begreift die Physik, das dialectische Gotama."'
die Logik. Auch die Vedanta giebt zu (nach Colebrooke), dass die einzeln
Seele (als Theil des allgemeinen Geistes) durch die richtige Erkenntniss Gott«
selbst Gott wird (Vrihad aranyaca upanishad). Die Seele (jiva) der Jaina*
mit einem feinereu geistigen und gröberen leidenschaftlichen Körper (taijas*
und carmana sairas) bekleidet, wird mit dem gröberen Körper des Leiblicher
(audarica) verbunden, der sich in den verwandlungsfähigen (vaicarica) auf-
lösen kann, während ein fünfter Körper, in Zwerggestalt (aharica), aus dem
247
_ ■
vana. Nach Diodor war Aqiia%r\Ua (Harmatelia) die letzte
Stadt der Brahmanen *) am Indus. Auf die Andhra- (Jatika-)
oder Telinga-Dynastie (die dem Kanwa, Nachfolger des dem
Maurya folgenden Sungga folgte^) folgten nach Salamidha
(f 846 p. d.) die Bhoji-Fürsten, die sich 1156 p. d. von dem
Haupte eines nachdenkenden Wesens aufsteigt (nach Colebrooke). The theology
of Buddha appears to have been borrowed from the System of Kapila (s. Cole-
brooke). Auf das Geschlecht der Panchalas, das die Bharata stürzte , folgten
(mit Rum) die Kauravas (in Indien) and dann die Pandavas.
*) Ptolemaos setzt die JBgax/tidvcu fidyoi mit der Stadt Brachma (Bgdx/Mj)
an den Fuss des Berges Bettigo bis zu den Batae. Auf die Arvarni mit der
Stadt Malänga (Mandaragja der Madras) folgen die Soringi und Bati bis zum
Land Pandion's {UavBiovos %(oqol) oder Pandja. Die Gandarae (Gandharas)
wohnen zwischen Suastus und Indus. Südlich von Taxila in Varsa (mit den
Ruinen von Manikyala) war das Land Pandous {üavScoov %c6(>a). Die Man-
date (mit der Hauptstadt Palibrotha) wohnten bei der Mündung des Eranno-
boas in den Ganges. Der Bittigo Mons lag am Flusse Ghaberus (Cävery). Die
Sibi oder Sibae wohnten im Pendjab. Die Khattioi (Rhatti oder Xatri) waren
das mächtigste Volk der freien Indier (Aratta oder Bahika) zwischen Hyarotis
und Hyphasis (zur Zeit Alexander's, der Sangala eroberte) neben dem Land
der Kekaja (Kd&oua). Sudra (26Sgcu) grenzte am Indus an die Sogdier.
Die Brahmanen, die der König Sambos (unter dem Uala- oder Lakhi-Gebirge)
gegen Alexander aufgereizt, wurden in der Stadt, wohin sie sich geflüchtet,
getodtet. Moeris, König von Pattala, unterwarf sich Alexander M. Mithras,
der persische Gott, bezeichnet (im Isländischen) Maetras (maetr herrlich und
as Gott), als den herrlichen Gott (s. Bender). Nach dem Lied auf den heiligen
Anno gab es auf dem Berge Ararat die dir duitschin sprechin. Die Kreuz-
fahrer unter Friedrich I. fanden, dass nicht weit von Armenien bojisch (bai-
risch) geredet wurde (s. Bender). An der Meeresküste Indiens sassen die
Ambri und Sugambri, in deren Land Alexander verwindet wurde. Balti oder
Kleintübet. Das germanische Volk der Ösen sprach pannonisch. Ariovist
hatte eine norische Königstochter zur Gemahlin (s. Caesar). Nach Cato war
Dit der Tusker Stammherr. Itus oder Idus war der Vollmond (bei den Etrus-
kern). Itis oder Idis war im Altdeutschen ein Weib, eine göttliche Jungfrau
(8. Bender). Texrooaxes am Imaus. Armanni am östlichen Ufer der Wolga.
Multarumque gentium cognomen Brachmanae quorum Maccocalingae (Plinius).
Purushottomadeva , König von Orissa, erbaute Krishna (als Crijaja) einen
Tempel (f 1503 p. d.). Sankarakarja, aus den Namburi-Brahmanen (zu Ki-
dambaram in Malabar) geboren, begründete den Sitz der Secte Dacanämi
(Dandi) in Sringagiri (im Matha oder Kloster, oder Sannyasin der Wälder)
mit der Siddhanta und Agama als heilige Schriften, die Upanishad in den
Commeataren als Philosophie studirend (und Sivas als Bhairava verehrend)
VDI. Jahrhdt. p. d. Die den Smriti oder Gesetzlichen folgenden Smarta Brah-
manen (in Karnata) verehren Brahma als Schöpfer, Vishnu als Erhalter, Siva
als Zerstörer (mit dem Tripuudra-Stirnzeicheii). roTg de ßaadsvai avveXvai,
w ayyilcop nvvd'afievois Ttegl rcov airicov xal oY ixeivcov d'eQat.Tcavovoi xal
Mtavsvovat top &elov, sagt (sonst hinsichtlich der ßrachmane'n und Sarma-
näer übereinstimmend) Strabo, wo Gern AI. von Bovrra redet. Sarmanas
Megasthenes, Samauaeos Alexander Polyhistor et Bardesanes memorant (Schwan-
Deck). Katd dexa ardSia rrjlrjp ri&kaai, (Megasthenes). Den Indier {pvBe ya$
YQzftpara hvdkvai avrovg) rovg vofiovg dygdcpovg slvcu (Nearch). Pacem
suae provinciae in illorum preeibus arbitrari sitam (der in Bragmanen und
s*manaeer getheilten Gymuosophisten) der indischen Könige (Bardesanes).
°'ß«s \ov<nv ol dlloi (Porph.) in Indien. Die brachycephale Bevölkerung
\4*r Alemannen) hat den Platz des dolichocephalen Volkes der Reihengräber
genommen (s. Ecker).
248
Ganges nach Woragulla oder Warankul zurückzogen, und
deren letzter König PratapaRudra (dessen Anhänger*) Hucca
und Buca dann Vijayanagara gründeten) durch die Muha-
*) Sri Maha Vidyranya, the 11*1* soccessor of Sankar Acharya, as chief
of the sect of Siva at Sringagiri, crowned Harihara (formerly called Hocca),
as king of the remaining portion of the Andhrajatska dominious (s. Hamilton).
Vayasa, Lehrer des Sankar-Acharya, lebte kurz nach Salamidha. Bhoja war
Gattin des Birabrata (Königs von Bharatkhandh), der durch Madira von Ma-
richi (Sohn des Sumrata) stammt. Swati ist Sohn des Ulmuka. Sipivishta,
als Name Vishnu's, hat schlechte Deutung (nach Taska). Als kahlköpfig
wird Krishna als Sipivishta verehrt (Mahabh.). Soma (der Mond) ist bald.
freundlich, bald feindlich (in Rigveda). Krishna ist Tavanäri. Sandracottas
(in Palibrotha) herrschte über die Prasii (das Volk von Prachya) als Bewohner
von Magadha. Prior (primus) entspricht (W. Ttgo) Ttgoregos im Griech. nad
prathama im Sanscr. (s. Gurtius). Corssen stellt ultimus zu voregos und
(Sanscr.) uttaras. Maghavan (Indra) wurde zur Zerstörung Vritta's geboren
(Rigveda). Tvastri verfertigte einen eisernen Donnerkeil für Indra (im Rig-
veda). Der Wind (vato) ist der Athem Varuna's (Rigveda). Varuna, der all-
wissende Geist (Asura), stützte den Himmel (Rigveda). Auf der Erde leben
Danujas und menschliche Wesen, Götter und Daityas (nach der Siddhanta.-
Siromani). Surya heisst Aditeya (Nir.). Als Adityas werden Mitra, Aryaman,
Bhaga, Varuna, Daxa, Ansa (Ansu) angerufen (Rigveda). Von den zwnll
Adityas ist Vishnu (nach den Mahabharata) der letztgeborene, der aber die
anderen übertrifft. Sakra ist der älteste von Aditi's zwölf Söhnen. Indra
heisst Purandara (unter den Adityas im Harivamsa). Aditi verwarf Marttanda
unter ihren acht Söhuen (Rigveda). Von dem Angesicht Marttanda's (Vi-
vasvah's oder der Sonne) wurden die zwölf Aditya geboren. Yama ist SokD
des Vaivasvat und sein Bruder Manu des Marttanda (im Mahabharata). Yama
ist Dharma Raja des Südens. Adharma (Vater des Mrittyu) ist Sohn des
Brahma. Die Nachkommen des Ajamidha (Sohn des Suhotra) kommen zur
Verehrung der Asvins (Ägveda). Ajamisha (Sohn des Hasti) herrschte in
Antarbeda, wo Priyabrata (Sohn des Svayambhuva) erster König ist. Suhotra«,
König von Kasi, fällt mit Maryu (König von Antarbeda) zusammen. Med-
hatithi, König von Sakadwipa, ist Sohn des Priyabrata, Königs von Antarbeda-.
Der Muni Medhatithi ist Sohn des Kanwa Muni (s. Hamilton). Aja (Sohn
des Bhuta) gehört zu den Rudra. Nila, erster König von Pangchala, stammt
aus der Familie des Mondes, als Nachkommen des Ajamirha (Ajmirha) vo>xJ
Hastinapur. Brihadesu, Sohn des Bharmyaswa, König von Pangchala, stamin*"*
von Nila. Manu Svayambhuva oder Purusha zeugt (mit Ananta oder Sa.-
tarupa) Prijavrata und Uttanapada (nach der Vishn. Pur.). Priyavrata folgt*
in seinem Wagen (gleich einer zweiten Sonne) der Sonne, erzürnt, dass sx«
nur die halbe Erde beleuchte, und bildete die sieben Meere [als ältere^
Bruder der Brata]. Agnidhra, Sohn des Priyavrata, theilte die Continent^
Uttanapada ist Sohn des Vena. Ultanapad nimmt (im Rigveda) an dö*
Schöpfung Theil. Vishnu schützt den dritten Geburtsplatz Agni's auf Erdet*
Vishnu ist Uruksama (der weite Schreiter) unter den Adityas (Bhag. Pur-)
Briksha oder Lata (die Schlingpflanze) ist (als Erzeuger der Pflanzen) Solan
Kasyapa's durch IIa. Brikshetra (Sohn des Kuru) herrscht in Kuruchhatrav.
Brishui ist (nach der Bangsalata) Sohn des Dasaratha oder (nach der S«"i
Bhagawata) sein Nachkomme. Ueber die Andhrajatika oder Bhrishala.-
Fürsten in Magadha oder Bharatkhanda herrschen (als Jainas) Gomatipntra..
Vishnu stiehlt Kinder und ein Schwein für Indra (Rigveda). Soma (der be-
geisternde Trank) ist Surya (in der Nirukta-paiisishta). Sibi ist Sohn ies
Usinara (König von Usinara-Desa), Sohn des Mahamana, Sohn des Mahasil*
(Sohn des Janmeya in Antarbeda, Sohn des Puru). The coronation of Jan-
mejaya, son of Parikshetra (son of Kuru in Hastinapura), is mentioned in the
Vedas (s. Hamilton). Die Usinaras stehen (im Mahabharata) unter den wgen
249
medaner Beder's (1321) gestürzt wurde. Das Reich der Pan-
daia (Tochter des Herakles) lag am südlichen Meere*) (nach
Megasthenes). Der in Pand.ua (bei Gour) residirende Matsya-
König Virat (dessen Tochter mit Abhimanyu, Tochter des
Arjuna, vermählt war), Sohn des (in dem durch Krishna zer-
störten Sunitapur residirenden) Bana, der durch Bali (König
des Himmels, der Erde und der Hölle) von Hiranya (Sohn
Mangel an Brahmanen zu Vrishalas herabgesunkenen Kshattriya. Sibi, Sohn
des Usinara, wird als Rishi (in den Veda) genannt (als König). Atharvan,
der zuerst das Feuer hervorzog, nnd der Rishi Dadhyanch, der es zuerst ent-
zündete, sprachen Gebete, die auf Indra angewandt wurden (im Rigveda).
Priyamedha uud andere Brahmanen stammten von Ajamidha (Bhag. Pur.).
*) Mathura (Hauptstadt der Jadava) benannte die Hauptstadt des Pandja-
Reiches (in Dekkhan). Panduvasa-Deva folgt auf Vijaja in Ceylon (mit der
Stadt Mathura im Süden). Megasthenes setzt die Pandae nach Guzerat. Das
Gebiet der HavSovoi bildet (bei Ptol.) das Uferland des Pandava-Reiches am
Hydaspes. In dem Fünfflüsse-Land findet sich der Name der Saka in der
Stadt Sakala (Hauptstadt der Bahika). Edyaka fj xal EvfrvSrjfiLa, als Stadt
ier Pandavi (bei Ptolem.). Oestlich von Iravati lag ra Sdyyala, Stadt der
Kathaioi (bei Arrian) oder Khatti (Xatri). Bahika ist allgemeine Bezeichnung
ler vom Kriege ohne Brahmanen und Könige lebenden Stämme des Pan-
ihanada, zu dem auch die Oxydraker, Maller, Xudraka, Malava gehörten (s.
Lassen). Die Pandava erwerben (durch Arjuna) die Tochter Drupada's, des
Königs der Panchala. Die Wurzel pand (pandu oder weiss) bedeutet gehen
J>anditu, gelehrt). Das Wort pandu hat in der Bedeutung weiss im Sanscrit
selbst keine Wurzel und steht vereinzelt da, während die anderen Benennungen
ür weiss sich in den verwandten Sprachen wiederfinden und im Sanscrt. selbst
»rjona, $veta) ihre Wurzel haben (s. Lassen). Die von Norden gezogenen
?andu nannten sich (in Indien) Arjuna (während Krishna der Schwarze ist),
^ßritarashtra und Pandu (vor dem Kuru-König Santanu) sind Brüder des
*ahlika im Mondgeschlecht. Zu Gunsten der Kuru bekämpfte Pandu an der
Kndhn die Könige der Sauvira (Vitula dem Arjuna unterwerfend) und der
avana erfolglos, verbreitete aber den Ruhm der Kuru unter den Kac,i, Suhma
ir|d Pundra, die Dacarna, Videha und Rajagriha unterwerfend. Das Reich
einem Bruder Dhritarashtra übergebend, zog sich (der Heerführer) Pandu nach
em Himalaya zurück, von wo seine Kinder zur Erziehung nach Hastinapura
^bracht wurden. Ultra Sogdiani oppidum Panda (Plin.). Den Königen der
ladra und dann der Kuru wird der Titel Viraj (Sohn Brahma's) gegeben.
7}e Kuru (Üttara-Kuru), wohnten auf Madra (Uttara Madra) im Norden (jen-
)lts des Himavat). Nach Ptolemäos lag das Land 'Ottoqox6$$oi mit der
tadt 'Orro^oxo^a östlich von dem kasischen Gebirge (bei Kashgar). Im
fahabharata bringen die Qaka, Tukhara, Kanka (unter den Geschenke bringen-
BU Völkern) den Pandava (unter Indishthira) Felle, Eisen, Seide (Wolle,
de*steine, Gold, Elephanten u. s. w.). Die Vedas der frühereu Kalpa wurden
Q Geeist des allwissenden Brahma bewahrt, und im Anfang der gegenwärtigen
}& er sie dann aus Feuer, Luft und Sonne (Kulluka Bhatta). Im Anfang
l°4te Svayambhu die Weisheit göttlicher Rede aus den Vedas hervor (Ma-
^ .). Madhava verehrt Mahesvara, den Wohnsitz heiliger Erkenntniss, dessen
theoa die Vedas bilden nnd der aus den Vedas das All gestaltete. Aus dem
ac**clenken Prajapati's oder Hiranyagarbha's kam der Laut Om hervor (nach
®r Uarivansa). Kd7trjXog, caupo, institor. Ka7trjXoi vocari etiam possint
Broninons de vin". Kaitila, capillitium. Kanov Lydos appellasse falconem.
^apua wurde von Tugcern (Tyrrhenern) gegründet. Kaitco: spiro. Kancov,
?alli3S castratllgs Kdnos, flatus. Arjuna, der Glänzende, als Partha, setzt die
™^dava (oder Bleichen) an die Stelle der Kuru. Von Bhrigus (Prajatos oder
*w Träge) stammen die Bhargawas (Bhriguiden).
250
des Kasyapa) stammte, herrschte über die Kiratas (Varmas
oder Pah) oder Kichaks.*) Die Danas (Bogenschützen) oder
Daityas (bösen Geister) waren ein von Dana**) (Sohn des
*) Die bengalische Landschaft Matsya liegt am Atri-Flusse (in Dinajpur).
Hiranya Kasyapa, Sohn des in Magadha gesiedelten Kasyapa mit einer Tochter
des Dana Baiswanara, zog nach Matsya. Bali oder Yali (Yater des Baaa
Asura) war Sohn des Birachana, der dnrch Hiranya Kasyapa von Marichi
(Sohn des Kasyapa) stammte. Der Bharatkhanda-König Bind u man (Sohn des
Marichi) war Vater des Madhu (Vater des Bira). Virchandra ist Krishna
durch Nagnajiti geboren. ßarhishmati, Gattin des Antarbeda-Königs Priya-
brata, Sohn des Bira (Sohn des Svayambhnva in Brahmawarta) war Urenkelin
Dharma's (Begleiter des Svayambhnva). The kingdom of the Suryabangsi (at
Ayodhya) wonld appear to have lasted longer, than that of their rivals ofthe
Chandrabangsi or Somabangsi, bnt no branch of the family seems to have
lived at the place afterwards, and most of the chiefs, snch as the king of
Ava, who have sprang from obscurity, assame the tittle of Suryabangsi, while
the remnant of the family of the Moon at Ihusi (Pratishthana or Allahabad)
long prevented npstarts from claiming a connection with that illustrious race
(8. Hamilton). Bhrigu lehrt das dem Manu von Brahma mitgetheilte Gesetz.
Die Söhne Sagara's (Königs von Ayodhya) wurden (XVIII. Jahrhdt. a. 4.)
durch Kapila Muni getödtet. The sect of Hindu, which offered human sacri-
flces, carried the name of the saint Sri Kapel son of Kardama. Nach Me-
gasthenes kämpften die Inder meist aus der Ferne, mit grossen Bogen.
Bhrigu, Sohn des Viswamitra, gilt als der Grossvater Parasu-Rama's. Der Manu
Bhrigu ist Sohn Varuna's (des westlichen Königs). Bhrigu , Sohn Brahma's,
rindet sich unter den Rishi. The lawgivers, called Manu (Menü or Munu) all
lived in the earliest ages of the Hindu colony, Svayambhuva and Mann bring
in the flrst race of colonists, Purni in the second generation and Bhrigu •
Baibaswata or Sradhadewa, Savarni, Rawata, Tamasa and Uttama in the fourth
generation, from the commencement of the colony. Purni Manu ist Sohn von
Marichi Muni. Bhuta (son of Brahma), brother of Pisacha (married to Irim-
bha) married Sarupa and Anya (daughters of Daksha Prajapati, king of Brah-
mawarta). Buddhi (wisdom) child of Daksha Prajapati (son of Brahma). Budha-
daughter of Atri (s. Hamilton). Budha, son of Soma, the deity of the planet
Mercury. Soma (deity of the moon), king of the Brahmans, is son of Atri-
Cbandrama ist Sohn des Bali. In dem von Nabhaga (1920 a. d.) gegründeten
Reiche Besala (bei Patna) folgte (XV Jahrhdt. a d.) auf Budha (Sohn des
Begawan) Trinabindhu und dann Besala, der (nach dem Baogsalata) die Stade
Besalapuri gründete. His sister Erabira married Biswasrawa (son of Pulastya.,
contemporary with Marichi) and by her he had Kuber, who seems to have
been at one time a common objeet of worship araong the Hindus and ig
still allowed to be a deity (s. Hamilton). Rakshasa (brother of Yaksa) or
Nriti (king of the South-west) killed Uttama, grandson of Svayambhuva. Tb«
sect of Ramachandra was introduced by Ram Anuja (XIII. Century p. O-
Swarga, the East (or kingdom of heaven) has had a succession of the prioces
called Indra, as Sakra, Nahus, Rayi. Rayi (son of Atri), king of Pratishthana
(Allahabad), was an infidel, who became king of heaven. Hemachandra herrscht
in Besala (XIV. Jahrhdt. p. d ). Sri Maha Vidyaranya (llth successor of Saii-
kar Acharya, as chief of the sect of Siva at Sringagiri) crowned Harihara,
formerly called Hucca, as king of the remaining portion of the Andhrajatika
dominions (1345 p. d.).
*) Sarmishtha, Tochter eines Dana-Häuptlings, war mit Yayati, Konig von
Pratishthana vermählt. Der in Finsternissen die Sonne fressende Dämon
Rahu (Bruder des Ketu) war Sohn des Biprachiti, Königs der Danas. Ayu,
Konig von Pratishthana, heirathete die Tochter Rihu's ^rabha oder Snprabha,
als Tochter des Dana. Swarbhanu, Enkel des Kasyapa). Ayn oder Namchi
war Sohn des Pomrava. Von Jahnu (Sohn des mit dem Kaveri-Fluss ver
251
[asyapa) stammendes Kriegervolk in Magadha und dem
öden. Der Dana Hayagriwa wurde durch Vishnu getödtet.
er Dasyu-Häuptling Krichna*) (oder Asura) wird an den
hlten Kesini), der den Ganges auftrank, war Vorfahr des Gadhl (Vater
Visvamitra). Der von Ayu (Sohn des Pururawa) mit Prabha (Tochter
Rajhu) gezeugte Pratishthana-König Nahos oder Nahusa (Vater des Jayati)
rde als Indra (Götterkönig) erhoben und schliesslich in eine Schlange ver-
ldelt. Suhatra (Vater des Kusa, König von Kasi) der Manyu (König von
larbeda) ist Sohn des Bitatha (der von Bharata adoptirte Sohn des Bri-
pati). Unter den Nachkommen des (durch Pururavas, Sohn des Buddha
. der IIa, von Manu stammenden) Bharata (unter welchem die Bharata
r Pnrus die Erde beherrschten) wird Samvarana von den Pantschala (des
ren Ganges) bedrängt, aber seine Herrschaft durch Kuru (Sohn der Sonne)
der eingesetzt. Dasaratha (König von Ayodhya) stammt durch Ikshvaku
Manu. Nach Plutarch stammt Porus von Gegasios (Yayati), Gegasios
Zeus. Puru, Sohn Manu's, herrschte in Brahmawarta. Puru war Sohn
du's (Vorfahr des Viswamitra), der (als Sohn des Kesini mit dem Fluss
reri) den Ganges auftrank. Puru (Purujita) entspricht Sunaka, als Sohn
ou's. Purn (König von Pratishthana) ist Sohn des Yayati. Puru wurde
Sah ade wa (Tochter Dewaka's) dem Vasudeva geboren. Mandhata, king of
>dhya and of Saptadwipa (the whole territory of the Hindu colony or of
whole world), tödtet (als Vorgänger Ramachandra's) Arabdha, Vater des
idtiara (über die Gandhara herrschend). Bhrigu, Sohn des Viswamitra,
Grossvater des Parasu-Bama. Viswamitra unterrichtete Rama-Chandra
Führung der Waffen. Richika, Sohn Sukra's (des ' Planeten Venus), hei-
lte Satyawati, die Schwester Viswamitra's. Bhrign (Sohn Bhrama's) steht
er den sieben Rishi. Gadhi, Vater des Viswamitra, gründete Gadhipura
azipore) am Ganges. Die Besitzungen Parasu-Rama's (Sohn des Jama-
ni) am Flusse Dwiwaha (Dewab) grenzten an das Land des Visjaya-Zweiges
der Mondfamilie. Sudyumna is called the flrst king of Pratishthana
lababad) by his mother IIa, as a portion given by her father Vaivaswata,
? of Ayodhya. Vijaya, son of Pururawa (or Sudyumna), king of Pratish-
3a> governed in the south east corner of the present province of Ayodhya.
9r the death of Budha, IIa became a man, named Sudyumna, and had
6 sons (s. Hamilton). Vinata (mit Kasyapa vermählt) gebar Aruna und
u**a>. Nach dem Garshap Namen schickt Zohak seinen Admiral Garscbap
1 Üfaha-Raja Indiens gegen Ceylon zu Hülfe, und dessen rebellischer
kalter (X. Jahrhdt. p. d.) Aschref (aus Herat) besiegt (XV. Jahrhdt.) den
s**g Iskander's gegen Serendib. Plutarch lässt auf Befehl Alexanders
°Q negiTtlew. Nach Dicnil (825 p. d.) wurde Onesicritus von Alexander
1 Tapobrane geschickt. Marignola nennt das Cap Comorin die von
ta-oder aufgerichtete Säule (1349) oder (nach de Mandeville) Alexanders
°s (gleich als Hercules thät auf dem Hispaniermeer). The Suds (Hindoo
^sts) receiving from the Rajpoot potentate of Chota-Nagpore grants of
^ including villages of Goles, pushed aside a large proportion of the old
^i's. Die Ahir (in den Nordwest-Provinzeu) theilen sich in Nand-bansa,
"C^Tadu-)bansa und Gwal-(Gowala oder Kuhhirten)-Bansa.
*) Krishna (aus der Priesterfamilie der Anghirasiden) ist Vater des
7aVa (Hymnen sammelnd). Nach Besiegung der Dasyus und Simyous ver-
"* Indra das Land seinen weissen Freunden (den Marut oder Winden).
> Dasyus heissen schwarzhäutig (stumpfnasig). Die Helden der Arya
"len als mit gebogener Nase beschrieben. The Kocch (Kavach) prefer the
u* forests, füll of malaria, to the open air of the plains, where the heat
?e* them fever (according to Hodgson). The Dhimal (intermixed with the
odo) Hve to the north of the Kocch. Die Sonthal bedecken den heiligen
^gi-Platz im Dorf mit einem Dache für den gestorbenen Häuptling oder
hüe (in den Flachländern). Die Hügelvölker (bei Rajmahal) verehren Bedo-
252
Ufern der Ansoumati von dem durch Indra beschützten Riet
jisvan besiegt (im Rigveda). Krishna (aus dem Yadaya-
Stamm der Kshatrya) wurde unter den Nund-bunse (Haupt-
stamm*) der Aheer oder Kuhhirten) erzogen. Wie die den
Gosain. Rama's harsh treatment of Sita (induced to fly for protection to Ra-
wana, her father) produced not only the overthrow of her father's house, bat
a rebellion in his own family. Hiß sons espousing their mother's quarrel,
retired to the woods, and a battle ensued, which transferred the governmeat
of Ayodhya to Kusa. In this fleld (near Vithora on the banks of the Ganges)
are still occasionally discovered what antiquaries call stone celts and they
are considered as the -vanas or arrow heads used on the occasion, which
wonld imply a great rudeness in the arts (s. Hamilton). Yaka nennt die
Arya neben den Pratchyas (Oestlichen) und Ooditchyas (Westlichen). Bei
Pänini bedeutet Arya den Vaisya (als Gutsherrn). Les Aryas (de l'e'cole
boaddbique) sont les hommes e'claire's par la foi nonvelle (St. Martin). Arya.-
varta liegt zwischen Yindhya und Himalaya. Die Brahmanen des Dekkhatn.
heissen Aryas (s. Wilson). Ariaca (bei Ptolem.) entspricht dem Konkatn
(bei Bombay). Die Arizantoi bildeten einen Stamm der von Dejoces ver-
einigten Medier (Her.). The flrst of the Madra-princes in Madra (Sailya or
Bhotan) was son of Sibi, der (als König von Usinaradesa) von Anu (Sokn.
des Jajati) stammt. The descendants of Bharata (son of Rishabha) continaed
to be styled kings of Bharatkhanda for 22 generations, wben the sons of
Biraja, although leaving a nnmerons progeny (100 sons) sank into obscurity»
his anthority being eclipsed by that of Bharata (the son of Dushyanta and
Sakontala), foster father of Bitatha (father of Manyu, grandfather of HastO»
who extended his anthority over all India. Bharata's adopted son (fci--
tatha) descended from Kshetrabriddha, king of Kasi, and son of Ayn, kir»^5
of Pratishthana. Kasi or Benares is called Kschetra (place of pilgrimage»)-
Sambara, Sohn Dana's (Sohn des Kasyapa), wurde durch Pradumna, Sohn d^s
Chakshusha (König von Brahmawarta) getödtet. L'Avesta ne connait poir**
d'Agni et le feu, ätarS, n'y flgure qu'au rang des Yazatas, au divinites se —
condaires, avec le titre d« Ahuramazdao puthro ou Als d'Orinuzd (s. Pictefc)-
Die Namen lArgivg und 3Ot(>£vq werden (von Lobeck) als Antreiber erklär*-
In den Vedas kämpfen die verbündeten Stämme des Induslandes (mit de**
Bharata) unter dem Priester Visvamitra mit Sudas , König deF Tritsu (mi*
dem Priester Vasishtha). Vasishtha ist Priester des Köuigs Sudas (nach de«X*
Vishnu Purana). Nach dem Rigveda hält Visvamitra für Sudas Gebete. De«1
Bharatkhanda-König Rishabha (Vater des Bharata) ist Sohn des Nabhi, d^X"
durch Agnidriha von Priyabrata (Sohn des Svayambhuva, Königs von Brahm»-—
warta) als erster König Antarbedas stammt (s. Hamilton). König Bhara^-*
stammt von Visvamitra (s. Duncker). Vasishtha bleibt mit dem Könige Ko-
salas verknüpft, in welchem Namen die Tritsu verschwinden.
*) The widows of the Goojurs are allowed to remarry, if they please, l> y
the Danecha rite, but this marriage though it does not äffe et the legitimac-y
of children, is only of a second rank (s. Kay). Bei der musulmanischen Er-
oberung wurde die Kriegerkaste (erbliche Besitzer der Lehen unter ihrer»
Ober-Raja, dem Gajapati in Kuttak) durch Mischlinge (Khetri) ersetzt (unt^^
Subahdare und Nabobs). Die Bheel wurden (zu Thevenot's Zeit) Merdi Cour^
oder Menschenfresser (Martichoras) genannt. Gadhi, father of Biswamitr.^^
founded the city of Gadhipur (Ghazipore). As this city is in the south-eas*
corner of Maha-Kosala, the patrimony of the family of the Sun, we m*y
aecount for Biswamitra having been attached to the instruetiou of Rama (i**
Oude), the head of that house, although the himself was of the family of tt*ö
moon. Sita, wife of Ramachandra, resided in Janakapur, founded by JauafcÄ^
king of Mithila (in the country subjeet to Gorkha). The princes of Mitail*
(between the Gandaki and Kosi) had the common title of Janaka aöd were
of the family of the Sun, and in the language of meu it is called Puranty»
Verkehr mit Assam vermittelnden Tibeter heissen die Bhotias,
die in Zelten leben, Kumpas*) (s. Pemberton). Die Fürsten
and Tirahut (s. Hamilton). Vasishta and his decendants were Purohits or
pries ts of the Janakas or kings of Mithila, until supplanted by Satanand, son
of Gautama. Drana, great-grandson of Satanand, was preceptor to the flve
sons of Pandu. Visvamitra stammt aus dem Geschlecht Kirgika. Die Tritsu
siegen durch den -von Vasishtha angerufenen Indra. Der König der Prasier
mass (nach Strabo) 'von der Stadt Palibrothus den Namen führen. Die Pan-
schaler oder Fünfgewerkmänner (zur liuken Hand gehörig) führen den Titel
Asarier oder Priester (s. Ochs). Die Dasyus, mit den Panis oder geizigen
(Göttern) identiflcirt, werden für.die Aryas (da sie den Regen in den Gebirgen
zurückhalten) die feindlichen Sender alles Unheils. Buddha war in Uttara-
Kosala geboren. Ayodhya war Hauptstadt von Kosala. Die Arya waren in
den Rischis von priesterlichen Dichtern (Bharata oder Barden) begleitet (als
Vaisya oder Volk). Die Brahmanen von Visens bei Bhagalpur (Bhargavapura)
leiten sich von den Bhrign (Bhargava) ab. Der Priesterfamilie der Kavya lag
der Cultus des Indra ob (s. Vivien de St. Martin). Vic, vamitra , exaltaut la
tribu de Kou^ika (ä laquelle il appartenait) en parle comme d'une race arienne
„pretres aussi savants que guerriers redoutables" (s. Vivien). Die Brahminen
zeigten Hove eine Götterstatue, die vor den Mongolen verborgen war, in einem
unterirdischen Zimmer (1788) in Cambay L'ancien Gandhära etait situe" des
deux. cote*s du Sindh, au-dessus du confluent de la riviere de Kaboul (Vivien
de St. Martin). Tod beschreibt gekrümmte Nasen und gewölbte Augenbrauen
bei den Bajputs. Bei den Sindhiern (worunter die Beludschen mit jüdischen
Zügen in den Kriegerstämmen) werden mit Adlernase und gewölbten Augen-
braue d beschrieben. Die Gräfin von Montfort kämpfte in dem bretagnischen
Kriege mit.
**) The Kumbohs, formerly denizens of Cabul or (in Sanscfl) Kamboj are
the old inhabitants of the Trans-Indus country, who were converted to Islam
by Mahomed of Ghuzni (s. Watson). Bhot is the name given by the Deni-
zens of the plains to the bleak country above, of which they see nothing, but
the ^wast snowy fringe which overhangs them (s. F. Watson). The Newars
select their priests from the tribe of Banra. Die Dooaneah, von Singpho mit
gefangenen Assamesinnen gezeugt, bewohnen die dichtesten Jungl. Die Ka-
chari oder Bodo in den Wäldern Assams kehren nach einigen Jahren zu den-
selben Feldern zurück, würden es aber für unglücklich halten, dieselben
Wohnungen wieder zu beziehen. Vayasa (the author of the Puranas and the
real founder of the present Hindu system of divinity), who immediately pre-
ceded Sankara Acharya, lived (1000 p. d.) 150 years after Salamadhi, with
whom he closes hiß actual chronology. Vayasa, the son of Parasara, the sup-
posed author of the Vedas, lived (1250 a. d.) in the age before Jarasadha,
k*n& of Magadha (48 reigns before Chandragupta). Brihadratha, letzter König
der Maurya, wurde abgesetzt durch Puspamitra (in der Sungga-Dynastie), und
auf die Kanwa-Dynastie folgten (als Brisalas oder Sudras der Jainas) die An-
dhrajatikas (der Andhra oder Telinga-Nation), deren letzter König Salamadhi
die Folge der Magadha-Könige schloss (846 p. d.). The Andhrajatikas were
the kings of Magadha, who were driven from the banks of the Ganges by the
earliest Muhammedan conquerors and transferred their capital to Woragulla
or ^arankul in the Southern and remaining portion of their dominions, where
•hey continued (für 19 generations) until Pratapa Rudra was destroyed by the
Muharjaeö'ans of Beder (1321 p. d.) and his servants Hucca and Bucca retired
stlll farther south and at Anagundi (an ancient city) built Vijayanagara, the
Jew capital of the territory remaining to the Andhra tribe (Hamilton). The
IaxiÄS are snPP0Se<* to have been written by Vayasa, the son of Parasara
^ father of Pandu (all the genealogies after his time being considered as
P*°pbetical by the Hindus). Vayasa was the instructor of Sankar Acharya.
BlcMtrabirya (*&« last prince in the kingdom of Knru at Haslinapur) dying
254
von Ghur (in Firuzkuh) wurden von den Sassaniden*") her-
geleitet. In dem (von Brahmanen Sindomana's bewoWen)
without issue, bis widows (according to the Sri Bhagawata) were taken in
marriage by Vayasa (son of Bichitrabirya's mother). Of bis (spiritoal) 6on
Dhritarasbtra being born blind, the kingdom was governed by Panda, snccee-
ded by Durjadhan (son of Dhritarashtra). The flve sons of Pandu dispoting
his sight, the great war arose. Parasara war Sohn des Upamanggu, Sohn des
Sakti Muni (Sohn des Vasishtha, der ah Sohn des von Ka&yapa stammenden
Varuna und Mitra gleichzeitig war mit Atri). Der von Brahma gezeugte Bishi
Atri (ürgrossvater des Pururava), als Zeitgenosse des Svayämbhuva, stiftete
die Familie des Mondes. Vasistha findet sich nnter den sieben Risbis (von
Brahma gezeugt).
*) Die 960 p. d. vom Heidenthum zum Islam übergehenden Tnrkmanen
nahmen den Namen Gusen an, in östlichen und westlichen Zweig (im west-
lichen Armenien und östlichen Ufer des Gaspi) getheilt. Der letzte Sohn
Malikschah's wurde Alexander II. (f 1157 p. d.) genannt. Keikaus folgte
auf seinen Vater Keicbosrau in Iconium und zog mit Afdhal von Samosata
gegen Haleb. Nachdem Keichosrau (1243 p. d.) durcb die Mongolen (unter
Batchu) besiegt war, endeten die Seldschuken von Rum mit Ala-eddin D.,
der durch Gazanchan, Sohn des Argunchan, besiegt wurde (1307). Die Felsen-
nester der Assassinen, die sich von Chorasans Grenzen bis an den Libanon
und vom caspischen Meere bis an den persischen Busen und das rothe Heer
ausbreiteten, fanden ihren Mittelpunkt in Alamut (am persischen Irak), wo
der Grossmeister Dschalal-ad-din Hasan Gesandte an alle Fürsten schickte
und ihre Geschenke entgegennahm (1147 p. d.). Abdarrahman II. ahmte
den Glanz von Harun's Hofe zu Bagdad in Spanien nach. Unter den Haupt«
leuten der türkischen Leibwache wurde zuerst Aschnäs mit der Sultanswürde
vom Khalifen Wathik in Samirra (+ 847 p. d.) bekleidet. Seit der Ermor-
dung Mutawakkils hatten die Türken sich der Herrschaft bemächtigt und be-
trachteten die Khalifen als der Schwäche verfallen (s. Flügel). Die Tahariden
(in Nisabur) wurden von den Saffariden (unter Jakub Ben Leith, dem Kupfer-
schmiedeeohn) gestürzt. Nachdem die Dynastien der Aglabiden, der Medraridea
(in Sidschilmasa) und der Rustimiden (in Tahart) gestürzt waren, setzten sich
die Fatimiden (910 p. d.) fest. Ibn Raik (Statthalter von Wasit und Basra)
erhielt von dem Khalifen Radhi billah den Titel Emir-al-dscheisch oder Emir-
al-umara (höchster Emir), als Emir oder Emire (936 p. d). Der Dilemit
Bujeh (Buwech).trat (bei der Flucht des Dilemiten Makan ben Kali) in den
Dienst Merdawidssh's (930 p. d.). Alptegin, Statthalter der Samaniden in
Chorasan, befestigte sich in Ghazna. Of the Soma or Chundrabunsi there
are the Kausika, portions of the Gantama, Chandel and Rahtore, Maharori
and Gaharwar clans, with Nagbansi or serpent children etc. Besides the
Chohans (of Rajpootana and the Rajpoots of Oude) there are the Sirnet and
Visen clans, the Kausika, Gantamiya, all Soorujbunsi. Hassan (der Familie
Sabbah) aus Merw, der zu Cahira im Haus der Weisheit der fatimitiscben
Missionare (bei Mahdi die Lehren der Koramiten enthaltend) oder der Is-
mailiten (von Ismael, Sohn des Dschafar as-Sadik oder letzter der sieben voll-
kommensten Imame bei den Schiiten) geweiht, gründete (mit seinen Fidai
oder Geweihten) den Orden (auf dem Schlosse Alamut) der (durch Haschisch
Berauschten) Haschischin oder Assassinen, in Dais (Glaubenswerber) und
Raflks (Genossen) getheilt. Bei Vernichtung der Nag- oder Schlangen-Rasse
durch Janmajaya (Rajah von Hastinapoor) nahm der Drache Poondosik (in
Brahmanengestalt) Unterricht bei einem Brahmanen von Benares und zeugte
mit seiner Tochter Parbutee auf der Rückreise von Juggemath in Iharkhuud
einen Sohn, der von dem die Sonne verehrenden Brahmanen des Moonda-
Raja Madura von der Purha (Peera oder Pir) mit Satyomba neben dem Königs-
sohn erzogen und als Funimatuk-Roy auf den Thron (von Nagpore) gesetzt
wurde, als Chuttree seine Gemahlin ans den Rajput-Geschlechtern wählend.
255
mde unterhalb des Gebietes*) der Gandhara und Sudra
irden die Wafien mit Schlangengift bestrichen {nach Diod.).
e Abhira bewohnen als Hirten (bei Ptol.) die Küste von
tala**) (Brahmanabad). Die in den ßawats oder Ea-
e Oraons call themselves Khoonkir. The sun 1s invoked as Dhnrmi (the
y one) by Oraon and Mundahs (Marang Booroo, as lord of rain). The
:iates are generally called the old folks. Von Vastahtha mit seiner Bitte
t>endig in den Himmel gehoben zu werden) abgewiesen, drohte König
sanku (der deshalb verflucht wurde) ein Chandala zu werden und wandte
ti an Visvamitra.
*) Neben den Heerden züchtenden Abhira nennt das Mähabharata Abhira,
von Fischen leben (im Indusdelta mit dem Hafen Potala\ In Manu's Ge-
zen sind die Feuerpfeile verboten (wie auch die vergifteten Waffen). Im
etzlosen Laude der freien Inder (V rat ja oder Aratta, als Königslose) konnte
ch dem Mähabharata) der Priester Barbier und der Barbier Kshatriya
rden. Die Barbiere gehörten zu der verachtetsten Klasse der Inder, weil
Haare als etwas Unreines galten (Duncker). Um mit der höchsten Ver-
uft identiflcirt zu werden, muss der Zustand des Wou-wei (Nicht-Haudelns)
eicht werden (nach Laotseu). Nach dem Scholiast (Panini) assen die Ya-
ia liegend. Die Gnostiker unterschieden Pneumabhoi, Psychikoi und Hylikoi,
) die Sankhya die drei guna. Nach den Ophiten geht der Mensch bei der
bnrt der geistigen Principien verlustig. Porphyrius verwirft das Tödten
• Thiere und den Genuss von Fleischspeise. Das Signandum manus (der
nichäer) entspricht der Ahinsa der Buddhisten. Nach Plotinos (im Neu-
itonismus) ist die Selbstanschauung das einzige Mittel, zur höchsten Wahr-
t zu gelangen, wie nach Patangali die Joga (oder Hemmung aller Be-
gnügen im Denken). Die Seele, die unter den Gedanken aus der Ver-
trft emauirt, betrachtet Plotinos als die körperliche Weltseele, mit der die
dt von der Vernunft erfüllt ist (an Plato anschliessend). Die schöpferische
tor, als Avjakta (das Unentwickelte), enthält (nach Kapila) alle Dinge.
rch die Philosophie ist die Seele (nach Plotinos) vom Elend und ihren
Hingen zu befreien (bei Werthlosigkeit der äusseren Dinge). Confucius
folgt den, der sich seines Gedankens als Vogel bedient, mit dem seinigen
Pfeil, um sich desselben zu bemächtigen, den Hirsch als Hund, den als
ch in die Tiefe fliehenden mit der Angel, aber den in den Wolken schwe-
nden Drachen (wie Laotseu) kann er nicht erreichen. Wo keine Kenner
Lande sind, gelten nichts die meergeborenen Juwelen, im Lande der
hira verkaufen die Hirten den Mond-Krystall für drei Cowrie-Muscheln
ch dem Pantschatantra). Köhler sieht in Mofäeog, dem indischen Gegner
Dionysos (bei Nonnus), den Maurya oder (nach Hesyschius) Mcoguvs.
ibpamitra (der brahmanische Qunga) stürzte die Dynastie des Asoka (178
}.)• Mihirakula (Verehrer des Mithra in Kashmir) herrschte nach Hiuen-
*ng (in Sagala). Zur Bedienung des Sonnentempels in Sambapura holte
vom Aussatz geheilte Samba (Sohn des Krishna) 18 Maga-Familien aus
adwipa. The Korewahs (on the Sirgoojah-hills) are stated to devour their
l parents, when too old to work (s. Ouseley). Manavas, der Harkh erbt,
Sohn des Armenak, der auf seinen Vater Haik folgt und Armagis zeugt
's. Chor.). Nach dem Eroberer Aram (Sohn des Harma, der durch Gegham
i Amasia von Armajis stammt) heisst das Land Armen (bei den Griechen)
■ (persisch) Armnikh (nach Mos. Chor.). Nachdem Aram die Mades (unter
khar) und den (von den Assyriern vergötterten) Riesen Barscham besiegt,
it er westlich nach Kappadocien (mit. den Familien der Sisakanier und
Imea) und treibt den Titanen Pajapes Klaghea auf die Inseln. Da Ninus
Niederlage des Belus durch Haik zu rächen wünschte, bekämpft Semi-
is (aus Liebessehnsucht) Ära, Sohn des Aram.
**) Nur bei einigen Stämmen der freien Inder (Aratta oder Vratja) gab
Brahmanen (Arrian). Die Keikeja im Fünfstrom-Land folgten dem brah-
256
is*) (Dom oder Kastenlose) enthaltenen Eingeborenen von
Kumaon unterscheiden sich (von den Übrigen Bewohnern)
durch ihre schwarze Hautfarbe und krauses Haar (s. Traill)
manischen Gesetz (ebenso die Moshika und Prasthsa). Auf der Halbinsel So*
rashtra (Gozerat) lag das Reich der westlichen Pandu. Parthalis war Haupt-
stadt von Kaiinga. Pandäa (bei Plin.) liegt im Süden Indiens. Die Weisen
(die den ersten der sieben Stände bei den Indern bildeten) nahmen mehrere
Weiber, um die Weisheit desto besser fortzupflanzen (s. Strabo). Die Weisen
theilten sich (ausser den disputirenden Uga/uvai) in Brahmanen und hetero-
doxe Sramanen. (nach Megasthenes). Nach Megasthenes waren Ehen unter den
verschiedenen Ständen verboten (in Indien), der Stand der Weisen aber allen
offen. Dionys, der Spatembas als König eingesetzt, wurde in den Bergen,
Herakles in der Ebene verehrt. Dionys führte sein in der heissen Luft er-
kranktes Heer auf die Berge zum Meros. Nach Nagarjuna's Prajnaparamita
im Madjhamika (zwischen Affirmation und Negation) hat der zu erkennende
Gegenstand eben so wenig Realität, wie das erkennende Subject. Die aus
der von Upali gegründeten Schule hervorgegangenen Vatsiputrya (von den Sau-
trantika) beobachten die Lehre der Madjhamika. Nach Canhara lehrten die
(buddhistischen) Jogakarja, dass nichts wirklich sei, ausser dem ewigen Sein
des Selbstbewusstseins. Nach Patangali, .Gründer der (brahmanischen) Yoga-
Schule ist das Selbstbewusstsein Gott (in Jagnjavalkja's Lehre). Adi-Buddha
(Odi Bod) findet sich auf den Münzen der Turuschka-Könige. Auf einer
Säule Sanchi's finden sich die beiden Augen (als Symbol Adi-Buddha's). Nach
dem Docetismus des Gnostiker Marcian hatte Christus nur einen Scheinkörper.
Nach dem Gnostiker Valentin ist die Materie für alle Formen empfänglich.
Vena oder Bena Adharmarata (König von Brahmawarta) ist (Vater des Prithoj
Sohn des Angga, Sohn des Ulmuka, der durch Rupu von Uttamapada (Sohn
Swayambhuva's) stammt. Aus dem getödteten König Vena (in den Vedas)
reiben die Rishis (nach dem Bhagavata Purana) den schwarzen Diener .Nishada
(sitz nieder). Im Gesetzbuch (Manu's) werden die Helden und Könige des
Epos nicht erwähnt, wohl aber Königsnamen, die in den Vedas vorkommen,
wie Vena, Nahusha, Paigavana, Sumukha, Nimi, Prithu. In Takshasila wurden
die Leichen den Raubvögeln ausgesetzt (nach Strabo). Das Reich des Pnro-
geschlechtes (Paurawa) liegt (nach dem Mahabharata) südlich von Kashmir'
Sankala (Sangala) findet sich bei (Arrian) unter den Festungen der Khattia
oder Kathäer (südlich von den Keikeja). Heirathen wurden nach der Schön-
heit ausgewählt und Wittwen verbrannt. On the Tiglath-Pilesar cylinder the
goddess Ishtar (Nani or Astaroth) has the title attached to her of Asurah, the
fortunate or the happy (s. Rawliusou). The sun was worshipped as Shanas
(San or Sansi). In Armenia the place of Asshur was taken by the national
deity Khaldi, while in Babylonia the flrst place is given to II or Ra (Rawlin-
son). The name (Ashit) is written indifferently as A-shur and As-shur and
sometimes by abbreviation simply as As. Der Stamm sswet wurde in der
Sprache der Wenden gebraucht zur Bezeichnung der beiden HaupteigenschafteD,
die dem obersten Gotte zukommen, für die Begriffe leicht, hell (sswetly) und
heilig (sswety) bei Swantewit oder Swjatowit in Arkona (s. Buttmann) [Swayam-
bhuva, als Dipangkara oder Lichtbringer]. Wenn der Crive (in Arkona) vor
jedem Fest den Tempel des Swantewit mit dem Besen reinigte , durfte er im
Allerheiligsten nicht athmen, sondern hatte für solchen Zweck stets au die
Thür zu springen [wie der Magier bei Strabo den Mund verdeckt, gleich den
Parsi, das Feuer nicht durch den Hauch zu verunreinigen].
*) Vor Einwanderung der Rajputen theilten sich die Magar in zw°lf
Geschlechter (Thum oder Dom) in Nepal (s. Hamilton). Durch ihre Sprache
unterscheiden sich (nach Traill) die Raji oder Rawat (von den alten Fürsten
stammend) von den Kamaya (Bewohnern Kumaon's). Nach den Andhrabhritya*
regieren die Abhiras, Gardabhilas, Sakas, Yavanas, Tnsharas, Mundas, Maontf»
dann Pauras, nach deren Zerstörung die Kailakila Yavanas (unter Vindhya-
257
b erblicher Sklaverei. UttaTkuru*) (und Uttara-Madra) ent>
spricht (jenseits der Kuru) den 'Ottoqoxoqqoi (bei Ptol.) im
3sten der Kdaia oqtj (Gebirge Khashgars) oder KhasagairL
iakti) folgen (mit ihren Nachkommen in Mekala). In negotiations for mar-
riages the Mewatees (a tribe of Hindoo origine , converted to Mahomedanum,
in the North-West-Provinces) employ Hindoos, bot the actual marriage Services
ire performed by the Khazee according to the Mohamedan ritual, though all
;he ceremonies, attendant upon them, are Hindoo, especially those, with which
;he women are concerned (Watson) The limbs of the Bairagees have often
itiffened into varions positions nnder penances. In their own country (Raj-
)ootana) the Meenas (with Puriars, as Chiefs) are watchmen and village 6er-
rants or conntry. ßeing thieves themselves, they are capital trackers of others.
3er Sassanide Artaxerxes, Sohn des göttlichen Papak oder Papek im Lande
ler Kadusier (nach Agathias), stammte von Sasan (Sohn des Rah man, der als
tahafhirte des Königs ßabek von Istakhar sich uach Indien zurückgezogen
mit der Königstochter vermählt). Vararanes III. (unter den Sassauiden) er-
»berte Segesthan (als Segestanshäh, König von Segestan). Anushirvan drang
)is in die Nähe des Indus vor. Auf Vrishabha (vorherprophezeit) folgte (in
Ceylon) Vankanasika (110 p. d.). Die Könige der Andhia heissen Vrisha
weil niedriger Herkunft). Die Opferthiere der arianischen Indier sprangen
nach Aelian) in die Abgründe von Pluto's (Yama's) Kluft [die Schlange des
auchendeu Hauses]. BeeXodfirjv (Sanch.) 6 iori Ttapd &oivij;i Kvqios ovga-
'ov. • Senem potius quam Saturnum appellautes (Aug.) BeXi&dv oder (nach
ites.) Bektrdv. Chronos (bei Meleager) als rgiyeQcov (dreifacher Greis). Zu
ler Zeit, als Singha (Singha-Sudarsana), König von Kashmir, in den Mönchs-
tand trat und der dorthin kommende König Kanishka (der das dritte Concil
•erief) bekehrt wurde (nach Taranatha), predigte der Bhikshu Sangschajin,
lassen Lehrer (nach Huienthsang) Sariputra und Maudgaljäjana waren (s.
tfassiljew). Statuen des Bhanu oder Sonnengottes* und Bharga's oder Siva's
wurden (uach der Inschrift von Vasantagada) errichtet durch die Verwandten
Ronig Vasishtha) der Sahini, Schwester des Purnapala, als Nachfolger in der
r°Q Utpala (von Vasistha stammend) gegründeten Dynastie (980 p. d.) herr-
«hend. El-Eluin (Ilah oder Alilat) oder *Hl war Hauptgott in Vorderasien,
fahrend der (nicht-semitische) Baal (verschieden von dem alten Bei, als Chro-
ios oder Urwesen) oder der Dienst der Sonne (Jupiter, als jüngerer Bai oder
toi) sich erst mit den Feldzügen der Assyrer jenseits der Euphratesländer
'erbreitete (s. Chwolsön). In the inscriptions of Nebuchadnezzar the great
emple of Babylon is consecrated to Merodach (Rawlinson) [Mara].
*) Die Herrschaft der Khasa im mittleren Himalay wurde begründet (1006
M.) durch den Hirten Tunga (in Diensten der kashmirUchen Königin Didda).
Jie Bewohner Kashgars reden persisch. Die 'Aoraxrjvoi und 3Aaaax7]voi (einst
ton Assyrern, dann den Medern unterworfen) zahlten Kyros (unter den Per-
iern) Tribut (s. Arrian). Nach Besiegung der Bactrer kämpfte Kyros mit den
Öerbikkern, denen die Inder Elephanten zuführten (Ktes.). Allwissend sind
lie Javana und vorzüglich Helden (nach dem Mahabharata). Ueber die Ein-
siedelei des Arshthishena (am Gandhamadana und Himalaya) ist es Menschen
nicht erlaubt zu gehen, denn jenseits finden sich die Wandelplätze (Vihara)
tor Gotter, und die Raxasa würden dorthin vordringende Menschen mit Eisen-
spiessen und anderen Waffen erschlagen (nach dem Mahabharata). Among the
Öorsok (nomades of northern Tibet), the Hör or Horpa occupy the Western
Mf of northern Tibet (beyond the Nyenchheu thangla ränge of mountains,
and between it and the Kuenlun-chain) and also a deal of Little Bucharia
J0^ of Songaria (where they are denominated Kao-tse by the Chinese and
Ighurs), the Sokpa occupy the Eastern half of northern Tibet (and also the
adjacent country of Khokhouur and Tangut, called Sokyeul or Sokland by the
Tjbetans). Between the Horpa and Sokpa (in the central part of Northern
J-ibet) are the Drogpa vel Brogpa , and also numerous Kazzak or mounted
Ba»tian, Ethnologische Forschungen. 1«
258
Die Rajputen*), deren Genealogien von den Bhat bewahrt
werden, nalten sich für Nachkommen der durch die Brahmanen
vernichteten Kshatrya.
Der mit semitischer Hartnäckigkeit bis zum Selbstopfer
führende Widerstand, den die Brahmannoi den Macedoniern
leisteten, zeigt sich auch bei den in Ujjein concentrirten (und
später von dort wieder verbreiteten) Rajputen, mit denen sich
die Griechen verbunden hatten, als ihr Reich, auch in In-
dien, vor dem der Indoscythen fiel, so dass durch ihren und
den Einfluss der (sich mit den Scythen in Minnegara vor-
drängenden) Parther unter (philhellenischen Königen) Chry-
robber bands, styled (by tbe Tibetans) Chakpa vel Jagpa, who recruit their
associations from any of the neighbouring races, but espeeially from the Bodpa
(Tibetan proper), the Horpa, the Sokpa and the Drokpa (s. Hodgson). Within
the raountainous belt of Sifan (from the plateau of Khan to the plaius of
Szechuen) are the Takpa (Tibetan), without the Gyami (Chinese). Ho (among
the Mundas) is pronounced Kho and Khor (Hodgson). Di* Dynastie der
Habessiuier, die mit Nedschäh, nach Besiegnug Nafl's und Ermordung Mer-
dschan's (1021 p. d.) den Thron von Yemen zu Zabid bestiegen, wurde ?on
Ahmad, Sohn des Ali (der das nachher wieder verlorene Zabid 1063 p. d.
erobert) nach der Insel Dahlak im rothen Meer getrieben (1083 p. d.), kehrte
aber 1086 p. d. zurück unter Said, durch AI Malik Al-Mukarram (Vorgänger
des Abu Himjar Saba) getödtet (1088 p. d.). Die Wolfsvolk genannte Dynastie
befestigte sich in Aden. Unter Snleiman (Sohn des durch seinen Stammver-
wandten Alp Arslam getodteten Kutulmish) gründete durch Eroberungen im
byzantinischen Reiche (die er zu Lehen erhielt) das seldschukkische König-
reich Rum (1074 p. d.) , Jessen Hauptstadt von Nicäa (Isnik) nach Iconium
(Kunje) verlegt wurde. The nomades of Mongol and Turkish race (within the
limits of Tibet) are called respectively Sokpo and Hör. The people of Sok-
yeul, of Amdo, of Thochu, of Gyarung and of Manyak, who are under Chiefs,
styled Gyabo or king (Wang in Chinese) bear among the Chinese the common
designation of Sifan or Western aliena and the Tibetans frequently denomi-
nate the whole of them Gyarungbo (Gya or Barbarns in Tibetan). From Kho-
khonur to Yunan, the frootier of China and Tibet is occupied (from North to
South) ^y the Sokpa, the Amdoans, the Thochu, the Gyarung, the Manyak,
and westward (on the northern Himalaya) the Kban-Districts of Chyarung and
Kwombo are followed by the region of Takpas or Takyeul (dependent of
Lhasa). The Sokpa of the Tibetans are no other (than the Oelet and Kai-
mak, whilst the Horpa are Turkish (s. Hodgson). The heads (elongated fore
and oft) tend to prognacy (in the protuberance of the mouth) in the Che-
pang (in the central forests of Nepal).
*) The Rajpoots of Oude, as the descendants of those, who were led
by the king Rama to the conquest of Ceylon are as proud and haughty as the
Chohan (with the Raja of Chittore, to whom the last king of Delhi belonged
at the Mohamedan conquest), but they are not considered as pure. Am "Dg
there are the Sirnet and therolans, also the Kausika, Gautamiya all Scorujbansi
or children of the solar race. The Siruet (a mohamedan litle) profess to he
descended in a direct Jine from the Bharata or princes of Hastinapoora (near
Delhi), the earliest Hindoo kingdom and scene of the Mahabharat. Again in
ßengal are found the Bais, Bhojpoors, Bugheia, Rughbans, Gowtura and som«
others, affected more or less by impnre descent, but as yet distinct of all
these, the Virens are the purest. Of the Soma or Chundrabunsi , there are
the Kausika, portionus of the Gautama, Chandel and Ruhtone, Mahoras and
Gaharwar clans, with Nagbansi (children of the serpent) and many others
(Watson and Irvy).
259
)8tomus (I. Jahrhdt. p. cL) Kenntniss griechischer Literatur
i Indien verbleitet fand. Eine nationale Erhebung der Indier
nter griechischen Führern führte zum Siege des Vicramaditja,
her die nach dem Dekkhan retirirten Sakha erneuerten den
impf unter Salivahana, und dieser Sieg (obwohl nur durch
'honsoldaten erfochten, und also vorübergehend, weil den
ueitchi den Weg öffnend) blieb unter dem (vom IL— VII.
ahrhdt. p. d.) herrschenden Buddhismus der gefeierte, bis
ie mit dem Eindringen des Islam gleichzeitige Reform des
rahmanismus wieder auf die früheren Triumphe des Vicra-
laditja zurückging. Jonier oder Javana, die den Persern
jhon früh geläufige Bezeichnung für Fremde, wurde auch auf
ie Griechen des bactrischen Reiches angewandt. Als sich
idess die seit Menander (oder dem von Buddhisten, aber nur
teilweis bekehrten Milinda) in Indien festgesetzten Griechen
it den Indiern verbrüdert hatten, wurde die feindliche Be-
lohnung der Javana für die aus Bactrien nachziehenden
anguten-Stämme Sogdianas bewahrt, die sich dann bei dem
infall in Indien, als Javana-mundha oder, gleich (buddbis-
jchen) Argippäern (oder Kalmücken), kahlköpfige Yavana,
it den kahlköpfigen Kambodschas verbanden, durch directen
izug aus der tibetisch-chinesischen Grenzprovinz Kham, wo-
*r auch die Khamba unter den Lepchas (als Rong) ihren
reprung (in Indien) herleiten.
Die künstliche Kastengliederung bei Manu, wie sie sich
den Vedas erst in einer späteren Stelle aus der Periode
ör Brahmana und Upanishad gebildet hat, wird sich erst bei
ivilisirung der roheren Eingeborenen markirt haben, indem
e bei den Opferhandlungen als Gebetskundige verwendeten
rahmanen, als Exorcisten (die die einheimischen Priester an
acht übertrafen), geehrt und gefürchtet wurden, wie die
onpa bei den Murmis und zugleich den in Xatri (eine bei
anu von Sudra-Müttern geborene Mischkaste, wie Vidura
i Mahabharata) verwandelten Königen als Purohita dienten
fahrend die edlere Herkunft der Mutter das von Hodgson
^gemerkte Untereinanderschieben priesterlicher und kriege-
scher Geschlechter hervorrief, wie auch bei Buddha's Sakya).
ei den ursprünglichen Ariern bestand keine Geschlechts-
ftschiedenheit , den Königen kam, als Kronenträgern, der
hrentitel Xatrija (wie im persischen) zu, und ihre Verwandten
eferten die Purohita, wie Devapi als solcher neben seinem
rüder Santanu im Rigveda fungirt. Der Brahmana genannte
heil der Sanhita oder Sammlung (neben dem Mantra oder
ebet) ist liturgisch und rituell (oft mit dem Upanishad ver-
luden). Als die secundär auf einheimischen Stamm be-
endeten Staaten, wie der Magadha's (als ersten Samrag),
?ch arisch besetzte Gebiete in sich vereinigten, stellte sieh
le Gesammtheit der höheren Klassen (über den dienenden
17*
260
Sudra) in denselben (meistens frühem Vaisya, deren Name dann,
vom Ackerbauer der Dörfer tibertragen, den 'Handelsleuten
verblieb) auf gleichen Rang mit ihren an den fremden Höfen
geachteten Verwandten, und nahm gleich diesen den Titel
Brahmanen an, obwohl nicht durchschnittlich (und selbsi
nicht tiberwiegend) den gelehrten Studien hingegeben, sondert
meistens (den früheren Verhältnissen eines wandernden Hirten
lebens gemäss) mit dem Kriegshandwerke -wohlvertraut (wie
in Hindostan). Traten nun neue Genossenschaften aus den:
Norden hinzu, so wurden die militärischen Genossenschaftei
derselben, obwohl an sich gleicher Herkunft und ebenbtirtigei
Ranges mit ihren in Indien bereits als Brahmanen geheiligtei
Vorgängern, nicht ohne Weiteres in diese bereits dnrel
mancherlei Ceremonien umwallte Brüderschaft aufgenommen
sondern nur als Xatrija, also als jetzt zweite Kaste
die früher die erste gewesen, aber später (durch nah
liegende Nivellirung mit gemischten Xatri) selbst in Verach
tung fielen und nach vermeintlicher Vernichtung durch dl
neue Schöpfung der Rajputen ersetzt wurden. Diese duret
liefen dann mitunter wieder einen (wenigstens theilweise) ähc
lieben Cyklus, wie sich bei ihren Ansiedlungen in Nepal nn
umliegenden Ländern durch Bildung der von Brahmanen m:
Khasfrauen geborenen Xatrija zeigt, während die (mit der
königlichen Stamm der Thakuris) später hinzugekommene
Ekthariah ausserhalb der Gemeinschaft blieben.
Herodot lässt die königlichen Scythen (jenseits des Gerrhm
tiber die ackerbauenden (am Borysthenes) und weiter östlic
die nomadisirenden herrschen, und lässt ihre Auswanderun.
aus Asien durch einen Zwist mit den Massageten veranlast
sein, die sonst selbst unter die scythischen Völker (bei ihre
Ausdehnung bis zu den Scythae Amyrgii oder Sacae) ge
rechnet wurden und «o an den weiter gehenden Eroberunge:
der Nachkommen des Pales und Napes Theil genomme
haben würden, die (wie eine assyrische) auch eine modisch
Coloüie in den Sauromates (Meder und Sauiri oder Saviri
oder Sarmaten verpflanzten. Von Herodot's Gewährsmänner
wurden die auf Mittel-Asien hinweisenden Gebräuche de
Sauromaten aus localer Veränderung (in Folge amazonisebe
Einflüsse) der dortigen Scythen erklärt, und die scythisch
Sprache (wenn auch in ihrem Reich dialectisch verschiedet
wurde von allen umwohnenden Stämmen gesprochen (ausse
von den Androphagen. Zu Homer's Zeit wurde die nur fii
das Hirtenleben geeignete Strecke des Pontos von den Abier
durchwandert, während bis zu den Küsten des dunkel
Oceans die Cimmerier herrschten, die bei dem Einfall de
Scythen zersprengt wurden (zum Theil nach Asien) und daa
erst griechische Ansiedlungen (zum Handel mit dem r«
heren Volk der Eroberer) möglich machten (zuerst im mik<
261
suchen Istras an der Donau-Mündung). Dass der Name der
Cimmerier sich in ihren alten Sitzen erhielt (nachdem der
Name der Sarmaten den der Scythen verdrängt und sich auf
griechische Stütze die bosporanischen *) Königreiche gebildet;
nnter den durch Mithridates eingeleiteten Zügen), zeigt die
Zorückführung der Bulgaren (bei ProcopJ) bis auf sie und
erklärt sich aus den durch die Natur der Umgebung ge-
*) Panticapaeum oder Bosporos, das (zu Strabo's Zeit) die Piratereien der
Ziehen and ihren Sklavenhandel unterstützte, bemächtigte sich eines Thefls
der Krimm (wo sich die tetraxitischen Gothen später niederliessen). Durch
Justin I. wieder hergestellt, wurde Bosporos eine Stadt der Khazaren. Unter
ihren Konigen (oxrj7tTovxoi) verteidigten sich die (scythisch-) griechischen
Städte des Euxinus besser gegen die Barbaren, als die den Römern unter-
worfenen (nach Strabo). An der Spitze des Staates der Chersonesier stand
der mc()anev(ov^ dem Gonst. Porph. das Kronentragen {axa^avrjfpo^sTv) beilegt
Als Stamm der asiatischen Maeotae besiegten die Aspurgiani (in Sindice auf
der Ostseite des eimmerischen Bosporus) den König Polemon I. (vom Pontus
und dem Bosporus), der sie zu unterwerfen suchte. Zu Procop'e Zeit wohnten
die (früher in der Krimm ansässigen) ror&oi ot Tsrga&Tai an der kim-
menschen Meerenge (mit Uturguren gemischt). 11 y a aussi plusienro Gotha,
qui retieunent encore la langue allemande (Rubruquis) in der Krimm. Les
form nies byzantines ne donuent au prince armenien que le titre d' Arobon
des Arcbontes qui equivaut a son ancien titre de Prince des Princes (Ishkan
des Ishkans). Ol aqxovres reav Se^ßotiSv, les princes des Serbotes, vul-
gairement appeläs Mavpa TtcuSui. Eufants Noirs sind (nach Raumbaud) in
Beziehung zu setzen mit dem Namen Eagßav im Kaukasus und dem der
Serben in Europa. La famille de» Sävortiens (attaque* par l'osdigan Afshin)
se nommait ainsi ä cause de son oiseau, qui e*tait noir (cf. Joh. Cath.). Les
Savordi ou Soulauverdiah, peuplade arme'nienne, redoutable par les haches
savordiennes, habitant sur le Kour entre Tiflis et Berdaa. Das Gebiet des
Archoo von Asien (A£ia) entspricht (bei den caspischen Thoren) dem Obm-
thien (Viv. de St Mart.). Quand l'historien national (de la Zenta ou du
Montenegro), le pretre de Dioclee, parle du marriage d'un de leurs princes,
il ne craint pas de dire: In diebus Ulis laetata est omnis terra, et en par-
lant de leurs victoires : Et ex illa die contieuit terra in conspectu Regis (s.
Rambaud). Nach Thomas Archidiac. waren die gothischen Buchstaben von
dem Ketzer Methodius erfunden, der aus derselben slavonischen Sprache von
der Wahrheit des katholischen Glaubens abweichende Irrlehren schrieb. Die
nrilesische Colonie Tanais (der eine Zeitlang die Ktistenstämme der den No-
maden verwandten Mcucotcu am Palus Maeotis unterworfen waren) wurde
™? den Bosporani (unter Polemon I.) erobert. Die TavaVrcu (im euro-
päischen Sarmatien) wohnten nordöstlich von den Rhoxolanen nach den
Tanais zu (Ptol.). Le voyage ä Byzance cre*ait une sorte de droit d'ainesse
entre les Als d'un doge, ce n^tait pas le premier ne* qui e"tait le premier
aasocie* & sdq päre, mais celui qui le premier avait au Byzance (Rambaud).
Presbyter Diocleas erklärt Morolachi (Moriachen des Meeres) als Nigri Latini.
The sons of Cunedda led the Cymry and expelled the Gwyddelians from the
country (aecording to the genealogy Achau Saint) All asseut that Cunedda
w*8 * northern prince (s. W. B. Jones), arriving in Wales. To the Cuned-
ai*Q famüy the kings and nobles of North -Wal es traced up their genealogies.
Cwwallawn Law Hir (son of Cunedda) gained a victory in Anglesey (V. Cen-
tury pt jj ^ Scythorum gens, haud proeul Thracia sita, ab Oriente ad septen-
«ionem se vertit, Sarmatarumque non ut quidam credidere, finitima, sed
PÄr« est (Curtius). Die in Westerbottn handelnden Birkarlar (bierka oder
uufen im Schwedischen) unterwarfen die Lappen für König Magnus La-
Mw (1276 p. d.).
262
botenen Anlässen zu politischen Gestaltungen. Als ihre Hei-
math bezeichnet Tbeophanes das Land zwischen pontischeu
Sümpfen und Kuban (Kovyig), wo jetzt die tschernomors-
kischen Kosaken wohnen, und ähnlich wie in Afrika auf
den geeigneten Localitäten bald Jaga, bald Zimba, bald
Nyam-nyam auftauchen und sich verheerend über die Nebea-
länder ergiessen, so mochte die gleiche Gegend am Pontes
bald Sarmaten aus seinen Söhnen entstehen sehen, bald die
Bulgaren, die Tscherkessen oder (bei deren Rückzug in die
Berge) Kaisaken. Mit der Erhebung der Bulgaren ist ge-
wissermassen die Entstehung des Slawenthums verknüpf!
oder das gebietende Auftreten der Anten und Sclavinen, die
in ihrer Verbindung mit den Bulgaren das römische Reicl
(zur Zeit des Jornandes) zu bedrohen anfingen. Es war da-
mals gewissermassen eine Pause in den asiatischen Fiathex
der Völkerwanderung eingetreten. Der hunnische Sturm wsti
zerstoben, der avarische hatte noch nicht eingesetzt, und di<
durch Ellak ihr Fürstengeschlecht an Attila's Erstgeborene!
anknüpfenden Acatziren hatten noch nicht durch neue Auf
nähme östlicher Türken die Kräfte gewonnen, die sie späte
zum gefürchteten Volk der Chasaren machten. Der westlich«
Abzug der Gothen entfernte den letzten Druck von den s«
lange durch die vielfachen Wechsel raubgieriger Herren ge
knechteten, auch selbst an ein Vagabondenleben gewöhntei
Eingeborenen, und jetzt erhoben sich aus ihnen (gleich döJ
Bagaudae in Gallien) die kriegerischen Banden der Antei
und Slawen, die, ihre Wohnungen verlassend und den Pflaf
mit dem Spiess vertauschend, willkommene Bundesgenosse!
an den Bulgaren fanden, deren Heimath sie ohnedem aa
unstäte Streifereien hinwies. Der unkriegerische Sinn d#
Winedae (Veneti mit Anten und Slawen) damals, als Her
manrich gegen sie zog, wird bereits für Feldzüge geschul
sein, als die Hunnen ihrem Vasall Vinitar die gothische Ober
gewalt über die Anten entzogen. Die Stammsitze der ßul
garen am Fusse des Kaukasos werden besonders den Sahire!
oder (bei Menander) UßelQ (im Anschluss an Iberer) gehör
haben, während die Namen der Kutruguren und Utigure*
auf weitere Bezeichnungen deuten unter dem Gesammtbegrif
der Uiguren oder (bei Teophylact.) 'Oyaig, ein durch die (dep
die Römer stützenden, Utiguren feindlichen) Kutruguren ii
ihrer Verbindung mit den Avaren (ehe der Zwist in Paa
nonien 630 p. d. ausbrach) auf diese (als Ogern) tibertragend 1
Name, wie die einem schwarzen Dämonendienst der Ge-
wittergötter ergebenen Slawen mit dem Namen Bog odei
(bulgarisch) Gott (s. Nicetas Choniates), den Bulgaren aas
ihrer Beziehung mit Indiern, deren Spuren in den (nach Ibfl
Haukai) den Bulgaren gleichsprachigen Chasaren erkannt
wurden (s. Ouseley), weisen Bhagavatlehren entnahmen
263
und so durch aufgenommene Apostel ihren religiösen Dua-
lismus ausbildeten. Ein einheitliches Volk erwuchs aus Slawen
nnd Bulgaren (mit Sawiren), als die mit Römerhülfe von
dem Joche der Avaren befreiten Bulgaren (634 p. d.) ihr
Eeich unter Kubrat stifteten, das bald seinerseits den Kaisern
gefahrlich wurde. Jornandes fasst den Namen der Bulgaren
in einem weiteren Sinne, indem er die Sitze derselben jen-
seits der (ößtlich von den Aestyern lebenden) Acatziren aus-
gebreitet sein lässt, und unter ihren Abtheilungen die Hun-
nuguri unterscheidet, die Felle liefernden Jägervölker Sibiriens,
und die am Chersonnes nomadisirenden Cutziaguri, die (wie
früher die Alanen) mit ihren Saumthieren den asiatischen
Handel vermittelten. Die letzteren werden zunächst mit in das
Interesse der kriegslustigen Sahiren gezogen worden sein und,
als zahlreicher, ihren Namen zur Geltung gebracht haben, aus
den bis zu Carpin's Zeit fortdauernden Erinnerungen des
Gross-Bulgarien, besonders nachdem die später von den Russen
zerstörte Stadt ßulgar am Itil gegründet war. Schon durch
die Unterwerfung unter Disabulo's Türken (wie aus den
Worten des Tudun Turxanth hervorgeht) musste sich die
Geschichte der östlichen Bulgaren verschieden gestalten von
denen, die die Wolga tiberschritten, aber sie bewahrten neben
den Traditionen der Hunnen, deren Namen Procop ihnen bei-
legt, türkische Titel, wie Tarchan, Bolias u. s. w. (s. Const.
Porph.).
Jornandes lässt die Slavinen zwischen Donau und Dniestr
(nördlich bis zur Visela oder Weichsel) wohnen, die Anten
zwischen Dniestr und Dnepr, aber sie traten erst mit ihrem
Anstürmen gegen die Donau in den byzantinischen Horizont
und mussten früher ohnedem durch die über sie gelagerten
Schichten gebietender Jazygen oder Bastarner im europäischen
Sanriatien (bei Ptol.) verdeckt sein. Die entfernten Völker
wurden, wie zu Strabo's Zeit, mit dem allgemeinen Namen
der Scythen (oder Tschuden) abgefertigt, und auch Ptole-
roäos bezeichnet die Alaunen im Innern des Landes als Scythen
(im europäischen Sarmatien), während am Maeotis die Rhoxo-
lanen auftraten. Auch der Name der (von Solinus im hohen
Norden und von Ammian bis zum Ganges gekannten) Alanen
oder Albanen (im Kaukasus) behauptete, wie er in den Po-
cken der Albis (den Alfen des nordischen Ellervolkes) nach-
wirkt, als auch in den Servis non baptizatis, qui etiam Albi
C0.Stiominantur (und Magna Chrobatia baptismi expers, quae
etiam alba cognominatur). Heraclius berief aus Weiss-Croatien
^d von Serbien die gegen die Avaren anzusiedelnden Co-
wuisten, und Nestor (1116 p. d.) lässt die Verkeilung der
^•Wischen Völker von Illyriern ausgehen, oder vielmehr von
^ (als Iljurik von Paulus besuchten) Mähren, indem zu
fixier Zeit der Glanz des grossmährischen Reiches noch nach-
264
dauerte, trotz seines Sturzes (907 p. d.), als stolzeste Stiftung
der Slawen gefeiert, da durch das Wirken der Apostel Ky-
riUos und Methodios (855 p. d.) verherrlicht. Auch dieses
Slawenreich verfiel eben so rasch, als das des Samo, in welcbenc
sich ebenfalls (623 p. d.) auf Anlass des fremden Kaufmannei
die einheimischen Bauern erhoben hatten, nachdem das übei
Böhmen erstreckte Reich der Thüringer (531 p. d.) von dei
Franken zertrümmert, dann aber diese selbst von den Avarei
(567 p. d.) geschlagen waren, also kein äusserer Fein«
zu fürchten stand. In den Mythen gefeierte Einwanderungen
wie die des Czech, bezogen sich auf gelegentliche Rttck
Wanderungen der (wie die Walachen) in die Berge geflüchtetem
Bewohner, wenn die Thäler wieder zugänglich waren, tun
Czech erhielt dann leicht seine Brüder in Russ und Lecfc
statt den Namen der Lechen in alten Lygiern oder Lugier
wiederzufinden, den Schaffarik von Luhy (Busch oder Sumpl
erklärt (wie bei den Lausitzern). Als edelster und älteste
Stamm der Sueven galt der auf mütterlichem Boden wurzelnJ
der Semonen oder (s. Ketrzynski) Ziernianie (Erdenkinder
und von ihnen entnahmen die erobernd herbei und weite
ziehenden Sueven den Dienst der Isis, als Jesser (Jasni odc
Isis Aegyptorum) oder (bei Dlugoss) Jessem (in Geschlecht!
Wandlung als Jupiter). Als das markomannische Reich de
Marobod (17 p. d.) gebrochen und auch der Gothe Catnall
gefallen war, erhoben sich beim Anzüge der Hermundure
oder (nach Zeuss) Longobardo-Sueven (später Thüringer) di
Eingeborenen, vis innumera Ligii aliaeque gentes adventaban
und das Beich des Quaden Vannius ging zu Ende (50 p. d.
Von ihren früheren Unterthanen bedrängt, wandten sich di
Sueven umsonst an Domitian um Hülfe gegen die Ligier, nn
in diesen wuchs jetzt die Kriegslust, wie die Theilnahme de
lygischen Stammes der Buri am markomannischen Krieg
und der Raubzug des lygischen Königs Semnon zum Rhei
zeigt (277 p. d.). Im Lande der (bei Ptol.) in das ask
burgische Gebirge gesetzten Aovyioi Jovvot treten im marke
mannischen Kriege die (von Tacitus als Vandilii im^Oste
gekannten) Vandali auf, mit Quadi, Sarmatae, Suevi*atqu
omnis barbaria (s. Eutrop.), gegen Marc. Antonin kämpfen!
aber doch im Friedensschlüsse mit Oommodus gleich Jazyge
und Bourroi (Buri) gegen Angriffe der Markomannen un
Quaden gesichert. Sie mögen damals mit aliis etiam gentr
bus, quae pulsae a superioribus barbaris fugerant (Capito.
von den (zu Plinius' Zeit) durch die Vindili (Burgundione*
Varini, Carini, Guttones) besetzten Ostseeländern (wo in Mai
ringa die Winili oder Longobarden mit vandalischen Assipit
kämpfen) herabgezogen sein, beginnen aber bald (nach Zi
rticklassung der Krakussagen in den polnischen Traditionen
von Pannonien aus, wo sie (unter Probus) neben Gepide;
265
und Göthen erscheinen fwie die Burgunder), ihre weiteren
Fahrten. Die bei Genserich's Unternehmung in der Heimath
zurückgebliebenen Vandalen hält Procop a conterminis bar-
baris exterminatos. Die (494 p. d.) in ihre Heimath zurück-
kehrenden Heruler hatten jenseits der ihnen Durchzug ge-
währenden Slawen weite Einöden zu durchmessen, ehe sie zu
den Warnern (in Mecklenburg) gelangten. Mit den Sueven,
die (566 p. d.) vom rechten Ufer der Elbe in die Sitze der
abgezogenen Sachsen tibersiedelten, wich (nach Schaffarik)
der letzte Stamm von den Slawen (Serben) und Albis 6er-
maniae Suevos a Servitiis dividit (s. Vib. Seq.). Die slawische
Besitznahme der Küste ging (nach Schaffarik) von den We-
leten (Lutizen) oder (bei Ptol.) Ovekvat, aus, die sich an der
Odermtindung festgesetzt hatten. Ihre Verknüpfung mit der
Völsungasaga und dem Wilkinaland (bei der Ldetrichsflucht)
scheint auf die skandinavischen Einflüsse zu deuten, durch
deren Ferment in den Eingeborenen die Bltithe der Ostsee-
länder hervorgerufen wurde, die auf dem Wildamor (Wilten-
Meer) die Wolot (Wüten) oder Wlckowe nach Slovensk*)
fthrte und dort die neue Stadt des Wolchow gründete, als
eine Wilkinaborg (Waltzborg) im Wilkinalande neben Kuzi-
land (unter König Waldemar). Qui (Alani) lingua eorum
Wilzi dicuntur, crudelissimi ambrones, quos poeta Gelanos
vocat (Scholiast) sind geboren daher von Tenebrie (Tanhuser).
Ehe das fremde Element schon ganz in der einheimischen
Masse aufgegangen war und» der abenteuernde Waraegermuth
za ähnlichen Zügen und Thaten auf der Ostsee veranlassen
mochte, wie die Normannen in Frankreich auf dem Mittel-
meer zeigten, mochte doch, wie bei diesen, die Sprache schon
ganz vor der herrschenden des Volkes zurückgetreten sein.
Nach dem Untergange der Vorbevölkerung erzählen die
irischen Manuscripte die Besetzung ihrer Insel**) durch die
Pentarchie (worin der Tetrarchie der Volcae Tectosages unter
*) Die Slawen stehen unter den Sporen (Spalen). Der Name Sorben als
jNgemeine Bezeichnung war sowohl im Osten (bei Procop) als Sporen, sowie
iß» Westen als Serben oder Serviticer (bei Vil. Sej.) bekannt, mit der Secten-
wdeutiiug der dienenden Servi neben der kriegerischen Modiflcation der Chro-
"■to» die Heraclius herbeirief. Die unter Samo Aufständischen flguriren, wie
früher (bei Jornandes), die sich erhebenden Bauern der Slawen (neben Anten)
»ls Slawine (bei Fredegar), weil frühere Sklaven (besonders in den Ländern
der in Lechen verwandelten Lygier), und im Norden schliesst sich die Fixi-
™ös des alten Venden-Nameus (seit Plinius) an die Ausbreitung der Wilzen
{°v*foai) oder Wilten an.
**) Aristoteles unterscheidet Albion (Grossbritannien) und Jerne (Irland),
Procop die Insel Britannia (nach Spanien zu) und die (dem Continent Galliens
jjjjgenüber gelegene) Insel Brettia (zwischen Britannia und dem nördlichen
ihole), also Irland und Grossbritannien von Angili, Phrissones und ursprüng-
ichen Britones bewohnt, von denen Viele für Ansiedlungen auswanderten
l*u den Franken, die am Rhein (im früheren Lande der Germanen) mit den
266
den Galatae ein Oberkönig zugefügt war) der Fir-Bolg, etwa
gleichzeitig mit der (in das VI. Jahrhdt. a. d. gesetzten) Aus-
breitung der Belgier und ihren Uebergang nach dem später
von Divitiacus beherrschten Britannien. Die in Irland als
Tuatha-de-Danan auftretenden (und den Hellespont mit Däne-
mark verknüpfenden) Einwanderer mögen (mit der cimbrischen
Bewegung zusammenhängend) sich in Britannien als Cymri
unter den Belgiern (wie auf dem Continent die Aduatiker)
niedergelassen haben (die Sprache der Aestyer im prutenischen
Beidgothland mit der britischen verknüpfend), während sie
in Irland als Gegner der dort herrschenden Belgierfürsten
nördlich vom Ister ausgebreiteten Varni zusammenstiessen. Die (nach Tacitos)
den Anglii (mit denen sie später die Thüringer bildeten) benachbarten Varini
(bei Plinius zu den Vindili gerechnet) stehen (bei Ptolem.) neben den
TevTovocigoi, und weiter zwischen Pharadeiner (neben Sachsen) und Souebeo,
die Tevioves xal AvdagTtoi. Pytheas fand (neben den Guttones) die Teutoni
(Nnithones oder Juthungae) oder Eutii (Vitae oder Vites jütischer Vidivarier)
an der Berusteinküste der von Bruteno (wie Briten von Brutus) und Wudawut
(der Vidivarier) stammenden Pruteni (Getharum ßeu Prussorum genus bei
Kadlub ), unter den an Sprache den Britannen gleichenden Aestuern (suevischer
Sitten) in Vitland. Die Sprache der Gudden (Lithauer und Reussen) heisst
(bei Praetorius) die gothische am baltischen oder (nach Nestorius) warägischen
Meer. Theodorich setzt den Sueven in Spanien einen Warnen als König,
und zu den Warnen, jenseits welcher sich die Danen ausbreiteten, kamen
die zurückkehrenden Heruler, sowie der flüchtige Longobarde Risiulf. Wa*
ranger (Vaeringar) oder (bei Const. Porph.) Farganoi diente in Constantinopel
als <Powe^droi. Die Oviqovvcu (Viruni) wohnen (bei Ptol.) nördlich voll
der Elbe, und an die Albis knüpft sich ein elflsches Vorvolk von alaniscben
Albanen bis Albion. Die bei Waruow (an der Elbe) wohnenden Waruabi
werden von Ad. Br. mit den Linones (Sclavi dicti Liui) verbunden (und
Smeldingi). Feinde der (seit den fränkischen Kriegen mit Thüringen) ans
sächsischen Angeln herabgedrungenen Sachsen, wie mit deren (durch Ludwig
den Frommen zurückgegebenen) Ländereien durch Karl M. beschenkten Obo-
driten (Mikilinburg's), als Obren (ambro oder gigas) wie Avaren. Die Bod-
rizer (Obodriten) und Serben unterstützten die Franken gegen die Lutizer
(Wilzen) oder Weleter (unter Dragowit). Als die nordischen Barbaren (1B5 p. d.)
die Germanen nach Paunonien und Dakieu drängten (s. Jul. Capit.) und die
Gothen (180 — 215 p d.) am schwarzen Meere erschienen, bildeten sich unter
(thüringischen Waraegerfürsten) aus den einheimischen Völkern der (494 p. d.)
den rückkehrenden Herulern einen Durchzug gestattenden Slawen oder der
(568 p. d.) in sächsische Gebiete ziehenden Sueven der Völkerbund der
Warner, mit dessen König Theoderich M. (507 p. d.) in Verbindung trat
Die östlich veränderten Suevos trennten (VI. Jahrhdt. p. d.) die Albis (Ger*
maniae) a Cervitiis, (s. Vib. Seq.), als unvermischte Serben. Sorabi Sclavi
campos* inter Albim et Salam interjacentes incolunt, in flnes Thuringorum ac
Saxonum (Einh.). Pipin wurde (748 p. d.) durch die Reges Winidorum seu
Frisiorum gegen die Franken unterstützt (Ann. Mett). Als nach fränkischer
Besiegung Thüringens (553 p. d.) und des Schwabengaues (595 p. d.) da«
slavische Reich Samo's sich von den (562 p. d.) Thüringen verheerenden
Avaren befreit hatte (627 p. d.), bildeten Reste dieser Hunnen an der
Elbe (s. Beda) nach dem Zerfalle jenes (662 p. d.) aus den eingeborenen
Elementen die Herrschaft der in den Grenzlanden zu Karl M Zeit auftretenden
Obodriten (Obern) unter den in der Sage der (gleiche Umwandlungen er-
fahrenden) Gzechen, zu Krak oder Grocus (Chroms, als alemannischer oder
alanischer König) entstellten Chacanen oder (nordischen) Hakon. #
267
(oder der vor den Belgiern Britanniens nach Irland zurtick-
Sezogenen Schotten) auftraten und dann ihrerseits den, nach
em Untergange der Partei des (nach den Insulae fortunatae
und anderen fernen Ländern blickenden) Sertorius, mit flüch-
tigen Milites anlangenden Milesiern erlagen. Unter der Allein-
herrschaft des Heremon landeten die von den Pictavi (deren
Flotte Caesar gegen die Veneter unterstützte) oder Pictones
(aus späteren Sitzen der Sachsen und Normannen) abgeleiteten
Picten (mit thracischen Sagen) in Leinster (gegen die den
Danoniern verwandten Britten und ihre vergifteten Pfeile
Hülfe gewährend) und fanden dann in Schottland oder Alba-
nach (nachdem die Römer ihre Befestigungen verlassen) die
Grundlage einer Herrschaft unter den Meatae Galloway's, wo
t noch zu Maria Stuart's Zeit gälisch geredet wurde. Der auf
Scota, die Mutter der milesischen Fürstensöhne, zurückgeführte
Name der Schotten scheint nach dieser Tradition ein im
Lande bei ihrer Ankunft bereits vorhandener gewesen zu .sein,
und umfasste die wandernden Hirtenstämme (der Scuta oder
Scuite), die auch nach Schottland tibergriffen, im anfänglichen
Gegensatz zu den Picten oder Crutheni (Cruithnich oder
Körneresser), mit denen sie seit Kenneth Mac Alpin zum ge-
meinsamen Volk verschmolzen, aber sich (als nach der nor-
mannischen Eroberung Englands die Ebenen mit den von
Malcolm aufgenommenen Sachsen gefüllt wurden) mit ihrem
galischen Dialecte in die Hochlande zurückzogen und diesen
dort bewahrten, während die Galen (oder Schotten) der wäli-
schen Berge bereits bei den angelsächsischen Eroberungen
vor den (aus den , gemeinsam mit den Belgiern, bewohnten
Ebenen vertriebenen) Cymren (oder Thuata-de-Danan in ein-
heimischer Modification verändert) hatten weichen müssen.
Ihren specifischen Charakter düsterer Verschlossenheit erhielten
die (gleich den Siluren dunkeln) Wälschen (sowie die von ihnen
wieder ausgegangenen Bretagner) von den aus aquitanischer
Küste (im Uebergang nach Spanien) zugezogenen Picten, wo-
gegen das streitsüchtige und prahlerische Wesen, wie es sich
poch bei Wandern und (blonden) Caledoniern findet, den-
jenigen Charakterztigen entspricht, die die Alten von den (milch-
weissen) Calaten oder Galliern entwarfen (als Flamländer).
Die für die Griechen rohe Bevölkerung des nordwestlichen
Europa wurde mit einem gemeinsamen Namen Kelten ge-
wissen und bei Dio Cassius heissen noch die Bewohner rechts
vom Rhein den (civilisirteren) Galliern (am linken Ufer) gegen-
über Kelten. Als Bückstand der im äussersten Westen, bis
ausserhalb der Säulen des Herakles (bei Herodot), wohnenden
Kelten sind die kymrisch redenden Bewohner von Wales (mit
den unter Conon nach der Bretagne ausgewanderten), sowie
töe Insulaner von Manx zu betrachten, die in ihrem trüben
^d stillen Wesen sich eher den ernsten Iberiern nähern , als
268
dem prahlerisch und komödienhaft geschildertee National-
charakter der Kelten oder Gallier. Die von den Griechen
unter die Kelten einbegriffenen Barbaren Spaniens erhielten
von den Phöniziern (besonders an der Küste) ihren allgemein
für Fremde (oder Wilde) verwendeten Namen Iberer (mit
den Modificationen von Ophir und Avaris), und so entstand
(aus dem später deutlicheren Gegensatz von Hispanien and
Gallien) der Name Celtiberer, den Cicero auf die äusserten
Gegenden Europas anwandte, aus denen (der Sachse) Saxa
(ein abenteuernder Normanne damaliger Zeit) sich Antonius
vermiethet hatte (während in Caesar's Heer Hülfstruppen
aus dem noch nicht von den Sachsen betretenen Germanien
kämpften). Auch der Name Brettier (Bruttier) oder Britan-
nier konnte sich in seiner Generalisation mit dem der Iberer
an den gemeinsamen Stamm des von den Arabern ähnlieh
gebrauchten Ber (oder Barabra) anschliessen, und die Juden
(Hebräer von jenseits des JEuphrat) sollten (nach den Phoe-
niziern) von der Nymphe Anobreton (s. Euseb.) abstammen.
Eine solche gemeinsam benannte (aber deshalb noch
nicht durchgängig verwandte) Vorbevölkerung (der Kelten) in
Europa vorausgesetzt, wird der Gang ihrer früheren Geschicke
in vorhistorischen Zeiten aus den in geschichtlich deutlichen
Wegen zu erschliessen sein. Erst nach innerer Concentration
ihrer Kräfte vermochten die die griechische und die italische
Halbinsel bewohnenden Völker die Barrieren des Balkan und
der Alpen (die vorher nur nach dem Gesetz vorwiegender
Masse im entgegengesetzten Sinne überstiegen waren) nach
Norden zu durchbrechen, aber immer stand das mittlere
Europa den Reiterstämmen der asiatischen Steppen oder den
aus Skandinaviens Felsenriffen nach Süden schiffenden Piraten
offen. Als Söhne des Nordens erweisen sich die blonden und
ob ihrer Körperschöne (wie die Sachsen später von den
Franken und dann wieder die Normannen von den Sachsen)
angestaunten Schaaren, die Italien (mit dem jungen Römer-
staat) in Schrecken setzen und den ihnen beigelegten Namea
der Gallier oder Galater bis weit im Osten gefürchtet machten,
die ein (nordisches) Thule am Pontus sowohl, wie Tolosa an
den Pyrenäen bauten und ihre Sprachverwandtschaft noch
lange erkennen Hessen. Als die Römer mit den transalpi-
nischen Völkern in nähere Berührung kamen, als die von den
(griechischen) Massilioten (s. Strabo) bezeichneten Kdtoi (b.
Appian) rahxwi re xal rdkkoi (wie in Cisalpinia bekannt)
genannt wurden (während Polybius die nördlichen Galater
von den den Römern näheren Kelten scheidet, wie auch Ko-
dor), waren in der damaligen Phase der Wechselwirkung*
zwischen (eingewanderten) Eroberern und Eingeborenen drei
Scheidungen erkennbar, nämlich die der eigentlichen Gallier
rxxx k%o%r\v, die eine neue Nationalität durchgebildet hatten, die
269
der Aquitanier (mit überwiegendem Element der Eingeborenen)
und die, als der östlichen Grenze näher, noch weniger beein-
flnssten Belgier, die als aus Germanien stammend (s. Caesar)
zu den echten (yvrjaioi) Germanen hintiberftihrten, die sich
(nach Strabo) nur durch ihre ausgeprägtere (d. h. ungemischter
bewahrte) Blondheit und Wildheit von den Kelten (dieses
Wort in ursprünglicher Generalisation, wie den Griechen ge-
läufig, verwandt) unterschieden. Die Bezeichnung der Ger-
mani als Echte oder Wirkliche würde ganz einem Sprach-
gebrauch*) der Siamesen entsprechen, die mit Khek alle
*) Bei vergleichendem Ueberblick der Namensübergänge und Oleichklänge
drangt sich leicht die Ueberzeugung auf, dass das Feld der Lautverschiebung
ein unbegrenztes sei, und schliesslich aus Allem Alles werden konnte. Jeden-
falls ist so viel klar, dass die in der Philologie als allein gültig angenommenen
Lautverschiebungen für die Ethnologie nicht den unbedingten Werth besitzen
können, den Viele ihnen zu vindiciren geneigt sind. Die von den Philologen
niedergelegten Gesetze bilden, sobald sie gesetzlich geprüft und gut befunden,
eine werthvolle Erwerbung und sind fortan als massgebende zu betrachten,
d. h. für diejenige Phase der Schriftsprache, für welche sie von der Philo«
logie aufgestellt wurde, aber nur für diese und die in ihren Bereich gezogenen
Beobachtungsobjecte. Es wäre widersinnig, verlangen zu wollen, dass die
im ununterbrochenen Flnss befindlichen Volksdialecte sich diesen Regeln
fögrn sollten, da uns tagtäglich Beispiele aus jetzigen und früheren Zeiten
beweisen, dass sie zwar auch, wie jedes organische Product, anordende Regeln,
aber anderen und jedenfalls viel laxeren folgen, als die mehr und mehr
petriflcirenden und deshalb weniger beweglichen Schriftsprachen, und ohnedem
giebt es viele Sprachfamilien, die noch nicht in dem Löthrohr der verglei-
chenden Sprachwissenschaft geprüft sind und deshalb in anderer Weise regiert
werden mögen, als die bisher bekannten. Wenn deshalb die Ethnologie sich
sträuben muss, sich jenen beengenden Fesseln der Philologie, jenen Gesetze,
die für die Philologie, als ihren Untersuchungsobjecten, adaequat constitutionelle,
tör die Ethnologie fremdartige , tyrranische sein würden , zu unterwerfen,
*o wird sie doch auf der andern Seite noch weit entschiedener gegen jene
etymologischen Spielereien protestiren, die ein Wort aus dem Zusammenhange
reissen und es nun zu Tode martern, indem es der ganzen Länge des Al-
phabetes nach auf klingende Lautähnlichkeiten versucht wird. Auf diese
Weise ist eben Alles möglich, und gerade weil Alles möglich ist, kann kein
speeieller Fall daraus seine Beweise erhalten und steht das Nutzlose solcher
. Zeitvertrödlungen a priori fest. Die Frage bleibt nun aber, welchen Weg die
Ethnologie einzuschlagen haben wird, um die richtige Mitte zu halten. Sie
hat sich wie jede Erfahrungswissenschaft auf empirisch gegebene Daten zu
stützen, die fest fundirte Bahn der Facta zu wandeln. Aus dem factischen
Gegebenen baute sich die grammatische Kunst unter den Alexandrinern auf,
und aus factisch Gegebenem hat auch die Ethnologie die linguistischen Regeln
herzustellen, die für sie gültig sind. Haben wir Ghasdim und Chaldaeer
neben einander, so mögen sich diese Worte nach dem jetzigen Standpunkt
vergleichender Philologie decken können oder nicht, für den Philologen sind
sie im ersten Falle identisch, im letzten nicht. Für die Ethnologen ist
*eder der eine noch der andere Fall entscheidend, obwohl es ihr stets wün-
ttbenswertli sein wird, die Collateral-Beweise der Philologie für positive Be-
Mimmungen, bei denen sie hinzutreten sollten, verwerthen zu können. Die
I^Qtverschiebung zwischen 1 und 8, zwischen r und s genügt der Ethno-
logie nicht, um daraus mit Sicherheit zu folgern, dass Chaldaeer auch Kar-
dncheu sein, oder auch Ghasdim (mit Ewald's Aenderung von Kas in Kurd
Qnd dann ChaJd), sie zeigen nur eine nahe Möglichkeit, die, um zur Wahr-
270
Mohame daner oder Malayen umfassen (die Malabaren
Khek thet ans dem Lande oder Desa Khek) und zugleich
von Khek The reden, den echten (the) Khek, wobei einer
nicht mit der Bedeutung Vertrauter dieses The als das Charakte-
scbeinlichkeit erhoben zu werden, das Hinzutreten anderer Uebereinstimmungen
in culturhistorischen und politischen Momenten erwartet. An und für sich
konnten Chaldaeer anch Brahmanen sein, deon alle in beiden Worten ent-
haltenen Buchstaben können sich unter Umständen ersetzen. und scheinbare
Unähnlicbkeit sagt nichts. Auch der vorsichtige Philologe macht zuweilen
so weite Streifzüge, dass er Tinia und Zeus neben einander findet. Ob Chal-
daeer mit Chasdim, oder ob mit Brahmanen, oder ob mit beiden, oder ob mit
keinem von beiden zusammen zu stellen seien, darüber müssen die übrigen Ver-
hältnisswerthe ethnologischer Beobachtungen entscheiden, und nur in ihrem
Zusammenwirken kann relative Richtigkeit gesichert sein. Die Denkarbeit
ist eine umfassendere und mühsamere, als nur das Anlegen einer philologisches
Schablone, die man als passenden Massstab für manche Lautverschiebaugen
aufgefunden hat und die nun für alle passen soll. Apodictische Gewissbeit
wird allerdings auf solchem Wege nicht erlangt werden, aber auf welchem an-
dern Felde unseres Forschens besitzen wir solche, wenn wir nns ehrlich der
Mängel des irdischen Geschehens bewusst werden, uns nicht mit der Selbst-
täuschung eines Wissens in Schlummer wiegen, das Wahrscheinliche für
Wahres ausgebend. Alles Wissen ist Stückwerk und muss es nach der
excentrischen Stellung des Menschen Im Weltall immer für ihn bleiben, und
wie ein grosser Denker sagt, ist es nicht das Wahre, sondern das Streben
nach Wahrheit, was uns beschieden ist. Die Ethnologie ist denselben Mängeln
unterworfen wie jeder andere Wissenszweig, wie selbst die sonst so trefflich
fnndirte Chemie, die allerdeutlichste Kenntniss der unter den Grundstoffen mög-
lichen Verbindungen vorausgesetzt, damit man die Garantie besitzt, dass nicht
noch unendlich andere möglich seien und man dann nach weiterer Anhäufung
neuer Daten zur Modiflcirung des bisherigen Systems gezwungen werde. Wir
müssen, wie auf allen Untersuchungsfeldern, aus dem vorhandenen Material
das vorläufig Beste nehmen, und es bei Vermehrung jenes entsprechend ver-
bessern. Das dann bei gehöriger Umsicht abgeleitete Resultat besitzt diejenige
relative Wahrheit, die für uns allein erreichbar ist, da es sich eben mit
dem Bestehenden deckt. Die Untersuchung darf mit keiner vorgefassten Hy-
pothese begonnen werden, es bedarf zunächst einer Herbeischaffung des Ma-
terials, einer Ueberscbau desselben in Reihenordnung nach den nächstliegenden
Aehnlichkeiten, und wenn sich dann aus Variationen der Wahrscheinlichkeits-
rechnungen die eine oder andere Hypothese als möglich zeigen sollte, so
jnag sie vorläufig als hypothetische Grosse eingefügt werden, um aber erst
im Laufe der weiteren Untersuchung ihre feste Werthbestimmung , oder
vielleicht wieder ihre Verwerfung und Ersetzung durch eine vollkommenere
zu erhalten. Nur in solcher Weise kann sich aus dem Proportionsverthe
schliesslich ein Halt gewinnen lassen, um für den Fortgang festen Fnss in
fassen. Mit geistreichen Conceptionen ist nichts gethan, die Denkarbeit ist
eine mühsame, langsam und bedächtig fortzusetzende, bis schliesslich alle
Affinitäten nmhergewälzt und mit einander in Berührung gebracht sind, um im
Auf- und Niederwandern der Reihen, sie ihren Polaritatsspannungen nach er-
kennen und demgemäss einordnen zu können. Wenn weitauseinanderstehende
und scheinbar widerstrebende Thatsachen in eiuzelnen Zügen dennoch wieder
deutliche Beziehungen zeigen, so würde es werthlos, eine künstliche oder ge-
waltsame Annäherung zu versuchen. Ist durch später hinzukommende For-
schungen der richtige Schlüssel gefunden, so öffnen sich alle Rätbsel von
selbst, während sie sonst nur einem Einbruch weichen, mit dem zugleich
alle weitere Folgerung abgeschlossen und gestört ist Für zwei widerstrei-
tende Facta muss erst, wenn überhaupt vorhanden, das tertium comparationii
gefunden werden, ehe sie stimmen und sich gegenseitig erklären können.
271
istiscbe nehmen könnte (im Gegensatz zu Khek Malayu
1. s.w.). Claudian heisst (bei Seneca) Gallus Germanus (weil
in Lugdunum geboren). Gaoidh (irischer und caledonischer
Gael mit germanischem Habitus) ist (nach Zeus) diabetische
Entwicklung aus (Kymr. gwynt) vind (wie Suebi aus su$p
oder aer, und so Srb), und ein Rest des Namens erhielt sich
(oder war überall von Seefahrern gegeben) an adriatischer
Küste (mit henetischer Bezeichnung aus Kleinasien, auch später
>rieder die Bühne galatischer Thaten, wie früher eimmerischer)
tod am Kanal, sowie an der Ostsee, wo dann wieder Vin-
üen oder Vandalen, und nach ihnen Wenden aufstanden, so
ass, wie häufig, ein gleicher Name wechselnde, Stammes-
*rschiedenheiten deckte. Die von Caesar zwischen Aqui-
niern, Galliern und Belgiern (zu denen die damals Germani
f Besondern genannten Völker, — als äusserste Eponymen,
ie die Saken für die Scythen den Persern, — gehörten)
rrnuthete Sprachtrennung besass zwischen den beiden letzten
>tleilungen (nach Strabo) nur dialectischen Abstand; da-
gen musste Ariovist die gallische Sprache erlernen, da die
•n in die germanisch - keltischen Länder eingedrungenen
*even (von Osten her Nachbarn der durch Gross-Svithiod
^xiQ Pontus gezogenen Gothen, wie in Schweden) durch die
darhundertlange Trennung ihrer schon durchgreifend ge-
mischten Verwandten Galliens unverständlich geworden waren.
>eit dieser Zeit begannen (wie während der ganzen Zeit der
Völkerwanderungen) die Zuzüge direct von der Wolga her
tti tiberwiegen, während die früheren Eroberungen von den
in der Küste gelandeten Wikingern (die, nachdem die ost-
isiatische Fluth abgelaufen war, in denselben Bahnen nach
ler Normandie, nach England und Flandern folgten) ang-
egangen waren, und von Gallien aus Italien sowohl wie
als die Gallier die Germanen an Tapferkeit übertrafen) Ger-
lanien (in das seit sächsischer Zeit sich auch vom Norden
er ein normannischer Keil vorschob) bedrohten.
Zwischen der alten Besetzung der keltischen Länder
urch Galen oder Walen und der nachherigen durch Sueven,
ranken, Sachsen, als Vorhut der Migratio gentium, fällt dann
er kimbrische Zug, dem sich die von Pytheas neben Gothonen
n der Ostsee getroffenen Teutonen anschlössen. Sie nahm
iren Ausgangspunkt aus dem später von Dänen, als Erben
er Heruler, besetzten Chersonnes der Juten und mag so voii
ifersüchtiger Rivalität gegen die vorwiegend von norwegi-
cher Küste aus geleiteten Eroberungen nicht frei gewesen
ein; indess geht aus der Erzählung darüber klar genug her-
or, dass sie tiberall verwandte Anklänge in Germanien und
rallien vorfand, obwohl besonders in dem letzten Lande den
ereits zum Besitz Gelangten mit dem Besuch solcher Freunde
icht viel gedient sein mochte. Die Beziehung zu den schon
• 272
von Homer gekannten Cimmerier könnte (wie von Posidoniug
bestätigt) mehr, als eine nominelle sein, da die Wege zwischen
Pontus und Skandinavien (nach dessen Thule die Heruler zu-
rückkehrten) vielfach (zuletzt von Karl XII.) betreten sind,
und eben so wenig würde der von Beda hervorgehobene Zu-
sammenhang zwischen den Scoti Irlands und den Scythen
einen Widersinn in sich tragen, da die zu verschiedenen Zeiten
im Laufe der Geschichte zu beiden Seiten der Ostsee oder
auch zu beiden Seiten des Kjölengebirges herrschenden Schwe-
den, gewöhnlich durch Neigung und Verhältnisse auf die
See hingewiesen waren, irische Küsten also in alter Zeit eben
so wohl, wie in späterer von Skandinaviern oder Schweden
(und von Magna Scythia oder Swithiod im germanischen Osten)
besucht werden mochten. In gleicher Weise konnten kymrische
Seekönige unter den Briten den kymrischen Warnen lassen,
obwohl den Sachsen ein germanischer Stamm in den ihnen
gleichzeitigen Briten eben so verwischt sein mochte, wie heute
den Deutschen in den zu Franzosen gewordenen Franken,
Aus den abgerissenen Fetzen zufälliger Bemerkungen, die als
matte Lichtfunken in dem grauen Nebel vorgeschichtlicher
Jahrtausende hie und da umhergestreut sind, wird sich nie
ein zusammenhängendes Ganze herstellen lassen, wenn man
neben die an sich schon unsicheren Namen noch willkürlich
geschaffene Völker -Typen setzt, die sich mit bestimmten
Formen derselben decken sollten oder ihnen widersprechen
müssten, sondern der Forscher muss sich der gänzlichen Un-
sicherheit auf allen Richtungen des Untersuchungsfeldes völlig
bewusst bleiben, und im Wechsel der nach historisch-geo-
graphischen Gesetzen entwickelten Typen der ethnologischen
Grundstoffe den unbekannten Grössen nur immer dann einen
bestimmten Werth zu substituiren wagen, wenn sich derselbe
aus einer sorgsam berechneten Formel bei jeder neuen Probe
als feststehend bestätigt.
In römischer Zeit stellte der ligurische einen einheit-
lichen Volkscharakter dar, obwohl die Geschichte verschiedene
Schichtungen unterscheiden lässt, neben den zunächst durch
die Ingauni repräsentirten Eingeborenen, den Bewohnern der
in die Apenninen übergehenden Alpen. Der in Folge der
durch den Bernstein eingeleiteten Handelsbeziehungen (auf
der durch den erobernden Herakles mit laconischen Colonien
in Cantabrien und Samnium geheiligten Strasse) von den Ly-
giern des Ostens ausgehende Erobererzweig, der in den Am-
brones die nördlichen Verknüpfungen bewahrt, setzte sich an
der Küste des tyrrhenischen Meeres bis zu dem (später von
Etruskern genommenen Pisa) fest und verbreitete sich (durch
Corsa die Insel Corsika entdeckend mit cantabrischen Stäm-
men) nach Spanien, vom Flusse Sicoris (Sicasius) die Sicaner
austreibend, die dann in Sicilien zusammentrafen mit den
273
Mculi, ausgetrieben auß Latium (wo die Al^-$i£dte der
Ligurer*) wiederkehren) von den ftr Jiguriiacter Herkunff;
erklärten Abongipern.
*) Die Ligurer waren (nach lArtemidor) vom Flüsse Ligus (Lfger) ge-
nannt (Lelger oder Lugair). Les Ligures d'Himilcon sont les Lloegritfhs
(britanniques). Die Concani Cantabriens (mit dem scythtschen Vorgebirge)
stammten von den Massageten (nach Süius Italiens). Die wilden Stipmn?
der Ligurer, die ihre Unabhängigkeit bewahrten, waren als L ig« res Capillati
oder Cornati (Aiyveg Kofirjrai) kekanni (Dio Cass.), w^rend das Beschneiden
des Haares als Zeichen römischer Unterwerfung galt. Die Ligurer zogen
Zwergpferde (yivvoi) [der Sigynnen]. Die Bronzeschilde 4er Ligurer glichen
den griechischen. Die Ligurer, in zerstreuten Dörfern lebend^ (mit Heerdep),
trieben Piraterei. Von den Lignrern wohnten die (nachher pach Samnium
verpflanzten) Apnani bei Pontus Lnnae, die Friniaten bei Panaro, die Bri-
oiaten an der Vara, die Genua teil bei Genua, die Veturii am Porciffera, die
lgaoni bei Albenga (Albiom ingannum) , die Intemelii bei AlMum Inte-
meliuai, die Vediantii J>ei Vence, die Vagienni an «Jen Qnefle.n dqs Pp, $e
Statielli bei Acqui, die Taürin' bei Turin, die Eubüriates an den ^ügeln
der Astigiana (neben Celeates, Gerdiciates, Ilvates), dann Epanterii, ÖaruH,
Hercates, Lapfcini, Veneni, Bimbelli, Magelli, Cassomonates, Veleiates, Salyes,
Oxybii, Deciates, Laevi, Libici u. s. w. Von den Abprigines ans Latium
vertrieben, zogen die Sicnli (s. Dionys.) nach Sicilien (zn den Sicani). Cor-
nea, wo sich (nach Seneca) auch cantabrische Stämme finden, war (nach
Solinas) durch die ligorische Frau Corsa entdeckt (mit späteren Ansiedinngen
der Phocaeer). Die aus der Regenfluth zurückgebliebenen Umprer gallischen
Stammes (bei Isid.) würden, in dem Zusammenhang von umbra [ofip^os) mjt
imber vom sanscr. abhram (ambu) als Ambronen auf die Nebelmenschen
oder Tahennu (als Afri in Afrika von weissnebligem Schaum oder dygoe,
mit Abhram verglichen) führen, oder Scoti von scod (ombre, CournaÜles) ' oder
cliend (armor.), wie in Indien die Abrahamiten (Brahmanen) aus dem Norden
eintreten. Die Cantabri (östlich von den Astures) oder Basken wurden (nacfi
Str&bo) von laconischen Ansiedlern (zur Zeit des trojanischen Krieges) her-
geleitet. Die Cantae (Britanniens) wohnen (bei Ptol.) zwischen dem cale-
donischen Wald und den Lögi. St. Quentin der Bretagne. Die von Äen
Gelten der Alpen verschiedenen Ligurer wohnten am U ebergang zu den
Apenninen (nach Strabo). Das Xtyyovgiov genannte Metall der Ligurer wird
(von Theophrast) für Bernstein gehalten. Das ligurische Land wurde in die
cottischen Alpen einbegriffen. Plinius rühmt die Städtezahl Liguriens. 14-
gjres montani duri et agrestes (Cicero). Ilerda am Sicoris (ftebenfluss des
Koro oder Iberns) war Hauptstadt der Uergetes (im Hisp. Tarr.). Ald'ionaQ
T«, Aiyvas is iSi Sxv&as tTtTtrj/uoXyovg (Hesiod). Die teurer {^iyvts oder
Atyvtnivoi in jj Aiyvotwcfj) wohnten am tyrrhenischen Meer von Gallien bis
Etmrien. Nach Herodot wohnten die Ligurer bei Massilia, als ljgurische
Stadt (bei Hecataeus). An der Mündung der Rhone kämpft Öerdkles (bei
Aeechyl.) mit Liguriern. Jenseits der Rhone mischten 6ich die Lignrer (nach
Scybi) mit Iberern (bis Spanien). Nach Thucydides wurden die Sicaner
(*Js iberischer Stamm) durch die Ligurer von dem Flusse Sicanns (in Iberien)
^trieben. Die bei Narbo (s. Avienus) wohneuden Helisyci waren (nac|ji
Hecataens) ein ligurischer Stamm. Die Ligurer wurden ans Pisa durch die
Etrarier vertrieben (Lyc ). Die Bevölkerung von Gorsica war (nach Seneca)
frischen Stammes. Die Sicnli waren (nach Philistus) ein ligurischer ßtamm
^d (nach Dionys.) die Aborigines (in Latium). Die Lignrer im Heere des
Marios nannten sich Ambronen (nach Plut). Die Ligurer als Schleuderer
'^gezeichnet (Psend. Ar.). Die Ligurer dienten den Cartbagern (480 a. d.)
QQd im Heere des Agathokles. Lentnlns Caudinus triumphirte über fJgurer
(*36 p. d.).
8 ae t i a n , Ethnologische Forschungen , *v
274
Pannonia inferior *) (Sclavonia oder Savia an der Save)
und Carantanum Messen zusammen im weiteren Sinne Sla-
vonia oder Slawenland (s. Czoernig), und von der Donau Hess
Nestor die Slawen ausgehen, als Slowjeny (am Urnen see) oder
(nach Ptol.) Stlavani (Suoveni) im (skandinavischen) Holmgard
(vom lett. salla oder Insel), sowie als Slowjenen oder Ljachen
(der Ligier) an der Weichsel, und dann Scalovia (Dusburg)
oder Schalauen. Westlicher tritt, als Gesammtbezeichnnng
(wie Serben im Osten bei Proc.) der Slawen und Anten (bei
Jornandes), der Name der Wenden (Winider) oder (bei Plin.)
Venedi (Veneti) auf, während in Samo's Reich sich die Ver-
mittelung findet in den Sclavi cognomento Winidi (bei Fre-
deg.), und (bei Saxo Gr.) erscheinen auch die Pommern als
Slawen oder die Obodriten (Renegi) mit Mikilinburg, im An-
ßchlu8S an Abodriti (Oster-Äbtrezi oder Bodrizer) oder Prae-
denecenti, die Einhard unter den slawischen Völkern Dacieiiß
nennt.
*) Nach Analogie altpannonischer Volks-, Orts- und Flussnamen herrschte
eine [nähere Sprachverwandschaft zwischen Pannoniern und Slawen, als mit
den übrigen germanisch-hunnischen Völkern (Czoernig). Ostwärts von Kärnten
jenseits der Wüste ist Purgara-Land (der Bulgaren), ostwärts von Mahren
ist Viele -Land (der Weichsel) und nach uuten ostwärts Datien (Alfred).
Anonym. Bav. (IX. Jahrhdt.) nennt nach den Böhmen die Mährer (Mar-
hani) , dann die Bulgaren (Vulgarii) und abermals Mährer (Marchanos).
[Beiger oder Volsker.] Von den Bodrizern (Abodriti oder Oster- Abtrezi) oder
östlichen Bodrizer (zum Unterschied von den westlichen in Nord-Deutschland)
erhielt die Bodroger Gespannschaft ihren Namen. [Budiner.] Octava (terra
Proschiae) Scalovia, in qua Scalovitae (Dusburg). Schalawo idem est, qnod
insulanns , Ghronus enim ibidem locorum multas efflcit insulas et peninsulas
(Praetorius) in Schalauen. Sallawe (Werder, Insel) im Lithauischen ist (let-
tisch) salla (Insel, Holm) oder (finnisch) sallo (lucus, Hain). Die alten Skan-
dinavier nannten gerade diejenige Gegend Holmgardhr, die (nach Ptolem.)
von den Stlavani (Suoveni) oder (nach Nestor) von den Slawen (Slowenen)
bewohnt war (s. Schaffen ck). Slowenske jezero (Slawensee) der Slowenen (von
Düna bis Ilmensee). Sclavini oder Sclavi (bei Fredegar), Slavi cognomento
Winidi. Sclavi oder Sclaveni (bei Einhard). Die Slowjenen (Sclawen) an
der Weichsel heissen Ljachen (Nestor). Polen heisst der nördlichste Theil
des grossen Slawenlandes (bei Gallus). Sclavi qui dicuntur Licicaviki (Witi-
kind). Die Pommern heissen Slawen (bei Saxo Gramm). Sclavi qui Boloni
vocantur (Herrn. Contr.). Von den, die Hauptmasse der Bevölkerung Pan*
noniens (zur Zeit der magyarischen Eroberung) bildenden Slawen (theils au*
bereits früher unter dem Avarenjoche ansässigen pannunisch-kar&ntanischen
Slowenen, theils aus nachmals vom Norden der Donau übergesiedelten Mähren
bestehend) hiess das untere Pannonien sammt Karantarium (Carinthia) Sla-
vonia (Czoernig). Carantanum und Pannonia inferior Messen zusammen im
weiteren Sinne Slavonia (Slawenland). Der gebirgige Strich zwischen Save,
Kulpa und Drave, das untere Pannonien oder die nachmalige Provinz Savia
(später Sclavonia), war der ursprüngliche Hauptsitz pannonischer Stämme.
Die Hauptmasse der Bevölkerung in Save-Paunonien oder in Slavonieo bil-
deten Slaven, die an der Donau vor und mit den Bulgaren und Avaren nach
Pannonien hinaufgezogen waren, und die mit den von den Sudeten herab-
ziehenden pannonisch-illyrischen Kroaten zu einem Volke verschmolzen (&•
Czoernig). Die Urbewohner Dalmatiens (seit VII. Jahrhdt. mit den Kroaten
verschmolzen) waren von illyrischem Stamm.
275
Das von Skandinavia ausgezogene Volk der Winiler,
(unter dem berühmten Namen der Longobarden) sich
durch Aufnahme freigelassener Sklaven in Mauringa stärkte,
wurde nach Besiegung der Bulgaren an den Kampf gewöhnt,
nachdem es früher die Vandalen durch List besiegt hatte, schlug
die (durch die Anwesenheit von Hundsköpfen geschreckten)
Assipiter durch ihre Sklaven im Zweikampf (sowie in dem
des Lamissio die Amazonen); und setzte sich dann in dem
durch Odoacer verödeten Rugiland (durch die Donau von
Uorikum*) geschieden) fest, die Heruler (unter Rudolf) und
dann (im Bunde mit Avaren oder Hunnen) die Gepiden be-
siegend.
Das skandinavische Ynglinger- Geschlecht beginnt mit
einem Türken-König, wie Türken (in der Hervarar-Saga) Odin
uach Norden begleiten, und (turanische) Türken spielen schon
in früherer Vorgeschichte Europas, als fremde Tyrannen, die,
gleich burgundischen Eroberern, von ihren Burgen aus das
*) Rognevald (Vater des Rollo) stammte von Heitir, Sohn des Nor, ans
dem Göttergeschlechte der Äsen (nach dem Fnndin-Noregur), der gothischen
Familie Fornioter's (aus Finnland) angehörig. Die , Longobarden zogen von
dem vindilischen Strom nach Skatenan (Schatanavia) an der Elbe (nach der
Umschreibung von Rotharis Vorwort) in den Bardengan bei Bardewik (s. Abel).
Nach Saxo Gramm, wanderten die Longobarden zur Zeit des Snio in Däne-
mark ans. Nach der Gothaer Handschrift zogen die Longobarden von der
Elbe nach Patespruna (Paderborn). Die bairische Prinzesssin Theudalinda
trag zum Uebertritt der arianischen Longobarden znm Katholicismus bei
(Adebiald herrschte als katholischer König). Solos Saxoniae dux Bonno ali-
qaam dominationis nmbram, licet tennem, praetendere videbatur, cujus re-
tpeeta. Slavorum impetns retardati sunt, ne ant fldei Ghristianae rennn-
ciarent ant arma corriperent (Heimol d) in Bardengau. Les Norvegiens ätaient
freqoemment en gnerre avec le peuple flnnois des Quaenes, qui passaient
a*ec leurs petits bateanx de lac en lac, et trainaient ces nacelles snr les
terres, qni separent les lacs dn Nord de leur cote, les Norvegiens faisaient
des iocorsions chez les Quaenes et nne partie de Finmark lenr e*tait tribo-
taire (Depping). Anf seinen Einfallen an der dänischen Küste fiel der sla-
wische Pirate Rhoetho gegen König Halfdan (600 p. d.). König Eric kämpfte
ttit wendischen Piraten. Im Gegensatz zu den für Sassen erklärten Herzogen
ton Lüneborch, den Billungern, erklärt der Sachsenspiegel die von Brnnsvik
und die von Lüneborch für Svavee (als Weifen ans Schwaben). Danorum
ttllns, qnoniam sibi insuffleiens est, moris est apnd illos, nt per singnla
^tra mnltitndo non minima, dietante sortis eventu, a terra sna exulet et
^ alienis terris mansionem sibi, qnomodo ad propria non reversnrnm, vin-
4icet (s. Dachery). Dani tantis adoleverunt incrementls, ut, dorn repleta
«S8es homlnibus insula, quam plnres sancita a regibus lege, cogerentnr de
Pfopriis sedibus migrare. Nam pater adnltos fllios ennetos a se pellebat
Praeter nnnm qnem haeredem sni juris reünqnebat (s. Gnill. de Jumilge).
Bxnberantes atqne terram quam incolunt habitare non sufleientes, collect«
5oUe multitudine, pubescentiom veterrimo ritn, in externa regna extrndnntnr
**tionnm, nt acqnirant sibi spoliando regna qnibns vivere possint pace per-
^tna (Dudon) die Dänen. Omnis bis populis nna fuit diu consuetndo,
taousque christianitatis et fldei titulo inter Danos est repressa, qnod pater
'tfenes fllios adnltos a se repelleret, excepto qno solo, qnem juris sui relinr
leeret haeredem (Gale),
276
Volk und (griechische) Städte beherrschen, zugleich in tyran-
nischen*) Pelasgern (mit Anschluß« an tyrrhenische (Murin
Italien) als Mauer-Erbauer auftretend, wie (nach v. Hahn) die
Albaneser, deren Südland (Toskenia im Gegensatz zur nörd-
lichen Oegerei der Geten) von den -Tosken (Tuscen oder
Tursen) bewohnt ist.
Signe (Wolsung's Tochter) , deren Kinder (als nicht ge-
nügend tapfer) von Sigmund getödtet waren, verband sich
(in Gestalt einer Zauberin) mit ihrem Bruder**), um (in Sin-
*) Die lateinische (und etruskiscbe) Form des Namens Toske oder Tooxm
ist Tuscus (Toscia), woraus Toscana (Hahn). Tyrannea heisst Stadt and Be-
zirk zwischen Durazzo und Alessio. Sivrieg U&vog tvbbavixov xal Xrjor^otw
(Et. m.). tvqavvog efyijrai dito xcöv Tv$$r}vcöv rtav ßiaicav xal X$<nw
££ clqxvs- Turannus als sabinischer Familienname (bei Festus). Turau mit
(romischer) Venus identisch. Bei Sophokles finden sich tyrrhenische Pelasger
in Argos. Albanien versieht den grössten Theil der byzantinischen Halb-
iosel (mit dem Königreich Griechenland) mit umherwandernden Maurern (HahD).
**) Ingel Wendemod (Wendemuth) zeugte mit seiner Schwester Ast* den
Sohn Olaf. Im Norden wurde ein durch Wind (wie die Drachen der Scythen)
aufgeblasener Rabe geführt. Stärkodder Hess seine Leute Holzklompeo
unter die Fasse nehmen, um gegen die Fussangeln geschützt zu sein. Fried-
leif (Alfs Vater) verbot die Verehrung der Götzenbilder und die Beschwörungen,
indem er sein Vertrauen einzig auf seine Tapferkeit und seine Waffen setzte.
Siegfried erklärte die gallische Inschrift von Poitiers als eine Beschwörung
des Dontaurios (destroyer of the embryo). St. Eligius (in Flandern) ver-
bietet die Augarien zu beachten, oder den Gesang der Vögel auf der Wan-
derung (640 p. d.). Auf den Steinen zu opfern wird (im Concilium Lep-
tinense) verboten (743 p. d.); dann über die Bethäuser (casulis) der Heiden,
über Mehlfiguren u. s. w. Der Rhein, in dem die Frauen zu Cöln am Jährt«-
fest ihre Arme wuschen, trug (nach Petrarch) die in der Reinigung abgespülten
üebel den Engländern zu (XIV. Jahrhdt p. d.). Bei den Wauen, mit denen
Odin (vor seinem durch die Römer veranlassten Auszug aus dem Türken-
lande) kämpfte, war die Sitte der Schwesterehe (nach der Heims-Kriogli).
Die Ceremonien der Dunkard-Secte (1720 p. d. gegründet) bestehen in drei-
maligem Untertauchen, bei den Wiedertäufern in der Fu6swaschung (in der
Union). Als die Scythen einen aufspringenden Hasen verfolgten, ohne die
Perser zu beachten, zog sich Darius zurück. Die Aufnahme der Seh-, Riech-
und Empfind ungs-Einstrahlungen geschieht im Schläfen- und Hinterhanptsbiro,
so dass dort ausschliesslich die Organe für das Bewusstsein der äussereo Weit
zu suchen sind. Im Stirnhirn dagegen ist der Sitz der Bewegung, d. h.
des Willens, und von dort strahlen alle Erregungen der Muskeln ans (nach
Meynert). Diditur quod quidam ex antiquissimis istis filiam cujusdam seoa-
toris Romani, qui Catilina nominabatur, in uxorem duxerit, ac fllium ex es
progenitum Oatilinam nominaverit, quod quia Deutonizatum Gulf sonat, placuit
omnibus, ut Guelfum eum nominarent (Weingart.). Nachdem König Rerer
von Odin's Apfel gegessen, schwängerte er seine Gattin, deren Sohn Wolsnng
(nach 6 Jahren) aus dem Leibe herauszuschneiden war (s. Suhm), als Ahn
des Wolsunger- Geschlechts. Von Kaiser Michel III. mit Eudoxia vermählt,
sandte Basilius (sein Nachfolger) die ihm au niederem Stande gleich
Marie zurück Sovs xqmoLov xal nXovrov TtoXivv, aTteoxsiXev eis ra ä##[Yi-
jaya]. Das Heer Hake's (unter Zweigen) schien als Wald gegen Sigar vor-
zurücken (Suhm). Das Kriegsheer Balder's (von Hother getödtet) warf einen
Hügel (mit zwei Spitzen) über ihm auf (zwischen Kopenhagen und RoeeW
Als Hedin gegen Hogni gefallen, belebte seine Gattin Hildur dnrch &ober-
gesänge die Todten, so dass sich der Kampf erneute (s. Suhm).
277
fiotl) einen Sohn zu gebären, in welchem der echte Geist der
Wolsunger erhalten sei. A Wodeno originem ducebat omne
nostrum genus *) regale, item Suth-hymbrorum (Gibson). Der
Aasakönig Odin (Vater des Frey) ist Sohn des Bör (Sohn
des Borre oder Bure, König in Türkenland).**) Suhm identi-
ficirt den (in die Dwina fallenden) Waga ( Wagi) mit dem
*) Mithridat verfolgend, kamen die Römer ad terminmn gentium Tanain,
lacomque Maeotin (s. Florus). Uaraldus Pnlchre-comatus primum expulit
omnes regulos (Theoderich). Hier, Logi und Eari -waren Söhne des Forniotr,
König von Jotland oder Finnland (s. Schioning). Norwegen war von Nor, die
8eekönige von seinem Bruder Gor benannt. Bosporanos Agrippa saperavit et
signis Romanis, quae illi quondam sub Mithridate sustulerant, bello recuperatis
victos ad dedictionem coegit (Orosins). The territory of the Hreth-goths or
Beid-gotar (in contradistinction to the Ey-Goths of the Islands) comprised the
tract of country between the Gulf of Finland and the Vistula, together with
Sweden and Jotland, tili reduced to Pomerania (s. JThorpe). Die Rjetschaner
geborten zu den Ucrani (934 p. d.) als Ukraner oder Wkraner am Uckerfluss.
Die Gemahlin (des Böhmenherzogs) Dragomira entstammte dem Lande Stodor
(der Stodoraner oder Havelaner) [stör, gross]. Posduwlc, urbs Wolfl barbarica
Uogua (Vita Viperti). Die Sprewaner (an der Spree) heissen (946 p. d.) Zpria-
v»ni. Alrico, Sveonum regi, adversum Gestiblindum, Gothorom regem, atrox
incidit bellum. Alf (Sigari fllius) drang durch die Schlangen zu Alvilda,
Tochter des Gothorum rex Syvardus. Sic et Vafros, Tricontas, Murrinos,
Alapes, Turchos, Alanos meotas, Ghugnos, Frisios, Danos, Vinnosos, Riffeos,
Olches, nam et illarum regionum pagi omnis Germania est appellata (Aethicus)
[Türken]. Wie andere barbarische Nationen sind die Gothen , Vandalen, Ru-
gier, Heruler und Tnrcüinger aus Germanien hervorgegangen (Paul. Diac.).
Die germanische Provinz Slavonien wird (nach Ad. Br.) von Winulern bewohnt.
Strabo setzt die Bastarnae (und Peucini) zwischen Tyrigeten und Sauromaten.
Preya (Niörd's Tochter) lehrte den Äsen die Magie der Wanen (als slavische
Pr^ja oder Liebesgöttin). Die Slavonier an der Save leben auf Pfahlbauten.
Der Bernstein, als Langurion (der Ligurer), kam durch die Lingoneu oder
Lygier von der Ostseeküste (s. Ketrczyuski). Hercynia von Horki oder Berg
(ftlav.). Tamfanae Sacrum (bei Interamuae), Gudius ex Ligorio. Mela dehnte
Germanien bis Sarmatien, Plinius bis Scythien aus. Isis Aegyptiorum lingua
terra dicitur, Jessen, Jassni (Mat. Verb.). Nach Wackernagel verhält sich der
Jiame der Semnonen zu Suebi, wie Samnii zu Sabini. Die Lygier oder Lingen
(als Lechen von lach oder Wald) waren die Bewohner der an Wiesen (leg)
nad Wäldern reichen Ebenen an der Oder und Weichsel (s. Ketrczynski) [Polen
4er Ebenen]. Yenerunt de partibus Poloniae, qui Lingones appellantur (Tho-
mas von Spoleto) XIII. Jahrhdt. Harii sind die Bewohner (hör oder Berg)
4er Karpathen. Unter Harii oder Alii (Goval, Halanin) ist die polnische Be-
völkerung von Galizien zu verstehen, mit geschwärzten Schilden (bei Tacit.),
"wie die Czechen (in der Königinhofer Handschrift) schwarze Schilde tragen
(Ketrczynski). Die ßißia oqtj (bei Ptol.) heissen (bei Goralen und Galiziern)
hMa gora.
**) Die Wölsunger in Frankland stammten von König Wölsung in Huna-
höd (Enkel des Sige, Sohn des Odin), als Wals oder (der slawische Hirten-
fott) Wolos (s. Münch). Von Sigmund, dem allein nicht von der Wölfin ver-
schlungenen Sohne Signy's (Tochter des von Siggeir in Gautland erschlagenen
^ölsong) stammten (nach den Fundinn Noregr) die Siklinger. Der Wolsunge
%nrd heirathete Gudrun (Tochter des Königs Gjuke oder Giebich) und schloss
fcit den Gjuke-Söhnen (der Gjukungen oder Niflungen) Brüderschaft (der von
*tle, König in Hunaland, getödtet wurde) unter den Burgundern. Svanhild
(Tochter der Gudrun) war dem Jarmnnrech vermählt. Xnnni (pervasis Ala-
Qotom regionibus) griffen den Gothenkönig Ermanrich an (Amm. Marc). Aus
»8
Flnss Eliwoga (der Hervarar-Saga) oder Eliwagar (der Edda),
in deren Osten die Adogit (Jetten Jötunheims) wohnten. Von
den Schweden*) (neben den Winowiloth) stammten die (die
der Gefangenschaft des Slawenkönigs Ismar entkommen, besiegte Jarmunrech
den Schwedenkönig Götar (der seinen Vater Sivard in Seeland zinspflichtig
gemacht) nnd eroberte im Osten (Saxo). Ans der Gefangenschaft der Helle-
spontier flüchtete Bikke (der Königssohn der Livven) zu Jarmunrech. Nach-
dem Geflon ans Swithjod (unter König Gylfe) Saeland abgepflügt, vermählte
sie sich (in Hleidr) mit Gkjöld, Sohn Odin's (nach der Ynglingasaga). Nach
Saxo ist Skjöld ein Sohn des Lother, Bruder des Humble (Sohn des Dan).
Sceaf (Vorfahr des Skjöld oder Scyld) trieb (auf einem Pfeilbündel) nach
Scandja (nach Aedhelweard). Thor heisst Gott der Engländer, Odin Gott der
Sachsen, Skjöld Gott der Schoninger, Frey Gott der Sveonen und Godorm
(Gutthorm) Gott der Dänen (in der Olafs- Sage). Gefjon (ans Jotunheim)
erwarb Seland (der Gepiden oder Gifdhen) dem Skjöld in Schonen (für die
Dänen). Die Skjöld unger sind auf den Schild erhobene Fürsten. Odin lehrte
die Dänen (Jarmunrech's)^ die Hellespontier durch Steinwürfe zu tödten, weil
sie sich durch Zauber mittel gegen Schwertbiebe gesichert (Saxo). Sorbe and
Hamder (Söhne Jonaker's und der Gudrun) werden (bei Ermordung Jarmun-
rech's) zu Tode gesteinigt, weil durch Panzer gegen Waffen geschützt (Skalda)
[Jonaka]. Nach Jornandes gehörte Svanhild (und ihr Bruder) zu den Roxo-
lanen. Der Skjöldjunger-Fürst Halfdan ist (nach dem Hyndlnljod) Vorfahr
der berühmtesten Geschlechter des Nordens (ausser dem alten Haaloyge-Ge-
schlecht oder das des Seming in Helgeland). Skjöld (Sohn Odin's) wohnte
im Lande Dänemark, damals Gotland genannt (nach der Skalda), und seine
Nachkommen (die Skjöld unger) herrschten (als Hleidrekönigc) in Hleidr. Nach
Siegen im Osten (über König Sigtrygg) heirathete Halfdan Gamle (König in
Ringerike) Alfny, Tochter des Königs Eymund von Holmgaard Von Gotland
(oder Schweden) ausgezogen, wurde König Dan von Withesleth von den Juten
gegen die Römer zu Hülfe gerufen. Dan gründete Hleidr auf Seeland Gefjon
erwarb den Zuwachs des abgepflügten Seeland für die Dänen auf der Halb-
insel Schonen unter dem Herrscher Skjald. Die Skjöld unger herrschten jjber
die Gothen (Hreden oder Hredgothen) oder Dänen. Nach Odin, der (nach.
Kriegen mit den Wanen) von Tanais zu Gylfe in Svitbjnd gekommen war (oncl
gegen Nasensteuer das Land vor Unfrieden bewahrte), folgte der zum Tempel-
priester erhobene Wane (den Äsen als Geissei gegeben) Njörd und dann
dessen Sohn Frey oder Yngve (Stammvater der Ynglinger) Yngwe (des Yog"-
linger-Geschlechts) heisst Türkenkönig (bei Are Frode), als Vater des Sveav-
königs Njörd. Frey wird im Hügel begraben (statt verbrannt, wie Odin). VoK
Frigg , Gattin des Priamus oder Odhin , .wurde Phrygien benannt (nach de»
jungen Edda). Der jüngere Odin (vor Pompe jas flüchtend) machte seine*
Sohn Yngve zum König von Svithjod nnd seinen Sohn Seming zum Köni£
von Norwegen. Frey, als Statthalter der Götter (in Uppsala), führte Menschen -
opfer ein (Saxo). Der von den Slawen im Hain (ohne Bilder) verehrte Pro**
entspricht dem Frav-is oder Franja nnd Prije der Freyja (s. Mönch). Di*
Slawen heissen Waene (Vaenelainen) bei den Tschuden.
*) Die den Römern Marderfelle zuführenden Suethans (auf schone*
Pferden) waren (nach Schöning) die (oberhalb Susdal wohnenden) Ungarn«
Die Svagorae und Othingi wohnen (bei Jornandes) in ausgehauenen Felsens
Die Gautigoth wohnten in Giönge-Herred (Wagoth, als Westgothen). Nachdem
Thor Lange (König der Jamten und Heisinger), sowie Oeland und dieschwo
dischen Inseln unterjocht waren, vollführte Olimar, König vom Gardarete
(die Küste von Ingermanland , sowie von Karelien und ein Theil von EstSi
land), grosse Thaten in Esthland und Kurland, welche Länder er von des
Hnnnen reinigte nnd die dort wohnenden finnischen nnd lettischen Stamme*-
verwandten (die bereits stark anfingen sich in den Ländern an der Ostsee
niederzulassen) wieder unter Angantyr's Botmässigkeit brachte (574 p. d.),
279
Bender vertreibenden) Dänen. Alf Sigarsson in Wendsyssel
(mit schneeweissem Haar*), wegen seiner Schöhnheit berühmt)
bekämpfte die iri Mannskleidern Seeräuberei treibende Alf-
Nach Besiegung der Hannen an der Düna wurde Oenev (von Angantyr) als
König in Känugard (Land der Quänen oder Kajanen) eingesetzt (s. Suhm).
Bei den Slawen, deren König von Jormerik und Gunde getödtet worden, war
durch ein altes Gesetz der Mörder der Könige zu ihrem Nachfolger bestimmt
[Rex nemorensis]. Mit den Briten gegen die Angeln (die er als seine
Unterthanen ansah) verbunden, bekämpfte Frode (hinn Fränkne) Orrich, den
Sohn des Hors. Wortiger erlaubte den Angeln ihre Götter (Odin, Thor,
Freyr und Freya) zu verehren. Dass die Frauen der Dithmarsen aus dem
herausgerissenen Magen weissagten, wird aus den Bildern auf dem goldenen
Hörn bestätigt (s. Suhm). Roe und Helge (als Hamur und Rane) trugen
äüte, die wie Mützen herunter zu schlagen waren, um das ganze Gesicht zu
verhüllen [Odin, Japan]. Nach Nyerup war der Heldenuame der Niflunga-
Saga aus Spanien nach Norwegen gekommen, als (XIII. Jahrhdt) die nor-
wegische Königsfamilie mit der castilianischen verschwägert war. Isthoc ni-
mirum in proelio occisi sunt Niflungorum mille Hunorum et Amlungorum quater
mille homines. £nim vero Theotiscis carminibus memoriae prodita est. Gunnaar
traf Longobarden, Franken und Sachsen am Hofe des dänischen Königs. Die Wole
wahrsagten (keuchend und gähnend) an Frode's Hof. Nach der Hervara-Sage
herrschte Humble über die Hunnen, Gizur über die Ganten (Ostgothen in Schweden),
Angantyr über die Gothen (in Reit-Gothland), Kiar über die Waulen oder Wolen
(Walen in Zeeland oder Walland), Wal dar über die Dänen, Alfred hinn Fränkne
oderEthelric (f 593 p. d.) über das englische Volk (Humble gebot den Fyrir
Herrada, Guisur den Gautum, Angantyr den Gotum, Walldar den Dönum,
Kiar den Wolum, Alfreker den Euskri Thiodu). Gaute ist die norwegische
Qnd isländische Aussprache, Gothe die deutsche (s. Suhm). Gegen Angantyr
verband sich sein Bruder Laudur mit Humble, König der Hunnen oder Cha-
zaren, die (nach der Hervarar-Saga) den Wald Einerkunde oder Myrkwidur
(in Lithauen auf der Grenzscheide zwischen dem Lande der Hunnen und der
Reitgothen) durchzogen, aber auf Dunheida (am Düna-Fluss) besiegt wurden
(trotz ihrer hörnernen Bogen). Auch die mit Olimar (König vom Gardareich)
verbundenen Hunnen wurden (572) von Angantyr (dem der über die Wenden
siegreiche Frode von Lethra zu Hülfe gekommen) besiegt, nachdem der schwe-
dische Unterkönig Erich (der mit den Hunnen durch einen Dolmetscher
redet, aber mit Olimar ohne einen solchen) ausgekundschaftet (s. Suhm). Die
Chazaren erhoben Tribut von den Slawen (IX. Jahrhdt. p. d.). Die Äsen
fanden in Schweden (zwischen Gothelv und Romelv) das metallkundige Volk
d«r Alfeu vor in Alfheim (mit den Schwarzalfen im Osten). Der weisshalsige
Volund (Häuptling der Alfen), der bei Mimer im Hunaland die Schmiedekunst
*eri*t, heisst (wie seine Brüder) Sohn des Finnenkönigs. Seppo Ilmarinen
(sepp0 0(jer Schmied) verfertigte die Kunstwerke der Finnen. Sigurd Swend
°der (in dem Kjämpeviiser oder Kämpferliede) Sigurd Snaren Swend, der
(z^ Hunsingow in Gröningischen herrschend) dem Starködder (in der Schlacht
kfi Jarnamodir) zwei Zähne ausschlug, stammte aus dem Geschlechte der
JpUunger (mit den Niflunger im Gölnischen verwandt) + 742 p. d. Zu den
«itlungern (im Cölnischen) gehörte Nibelung (Sohn Childebrand's, Mutter-
Jf^ders von dem fränkischen König Pipin I.) und Nivelong, dem Karl der
Kahle ein Gut bei Auxerre (843 p. d.) verlieh (s. Suhm). Nach Gundling
^Ount das Herzogsgeschlecht der Billunger (verkürzt aus Nibelung) in
Achsen von Childebrand (Mutterbruder Pipin's I.).t4
*) Die Gothen (unter Ermanricb) erlagen den Hunnen, die (wie die
^ythischen und parthischen Völker, gleich den Tataren) ihre Reiterei mit
B°gen bewaffneten, während dieselben bei den Völkern des Nordens nur
^Piess und Schwert führten, indem die Bogenschützen zu Fuss waren (s.
^bm). Sxriya/ikvanf twatv nagctdoolav ofioyXcoaatov roZs Exvd'ais tote
feiSte (Tö&ttir deö öfetgdtHischfen König** SirvaM). Itt de
Äifebfelntgeü hat lrntoit ton Dtiringen einen Irinc von Tene
dlirk*) ittr ßeitfc, Liüdger von Sachserfland einen Liudgas
xdXoi>ftiii>6is r^cvd'iyyöis (Suidäs). Wie die Trave (von Trae oder Baui
slawischer DreWanen), heisst Chalnsus (bei Ptol.) von Cholz oder Holz (:
Siiiim). In den römischen Kriegen an der Elbe flüchteten die Langobarde
nach Norden (bei Strabo). Belt von Baltia (s. Suhni). Codanonia (di
Dänen) ist Jütland (der Teutonen). Gimbern im Bremischen (mit spätere
Franken). Avionen von Abo Syssel (in Jütland). Armenien heisst Ermlac
das Grösse (in isländischer Geographie). Die Stadt Amadoca (in den Am.
doci montes) lag südlich (Ptol.) von Kiew oder Azagarium (der Acaziren od
Chasaren). Palladium istud Asitis quidain, Philosophus ac Mysta (Aot-
rig, (pdooocpos xal refeotrje) Troi regi obtulerat, urbis fundamenta jactui
cujus in gratiam rex Tros, universam dltionem suam, Epitropum {Enkqona
ante vocatam Asiam (Asil philosophi in memoriam) denöminavit. Strahle
berg erklärt die Sauromäten (Sauro-ommata oder Eidechsenaugen) oder Sa
mateu (iti Snrima oder grosses Land, von finnisch suori oder gross [Suoo
moa]) als Sari-Madai (sari, rothgelb im Tatarischen) oder Sauromadai (ro*
jtfedidr) wegen der scythischen Colonien (bei Diod.) aus Medien. Die Schwecl
heissen Ruodsalainen (bei den Finnen). Baschkiren heissen Sari-Yscht
(rothhaarige Ostjäken) bei den Kosaken (s. Strahlenberg). Crasna devitza
ein schönes (rothes) Mädchen (bei Russen). Wie die astrachanischen o
türkischen Tataren Heben die Sämojeden, Jakuten, Ostjäken ein rothes Fe
kTeid. Die Russen sind die Rothen (als Ross). Der russische Monarch
(bei ITataren) Tzagän Zar (Weisser Zar), Russiam propie sie dietam od
Weissrussland beherrschend. Die (rothhaarigen) Caledonier (in Schottlan
stammten (nach Tacitus) von den Germanen, die (dunkeln) Silurer (in So
Wales) von den Iberern. Pinkerton leitet die Cumri (in Nord-Britanmei
von den Cimbern in Jütland her, während die Süd-Britannien bevölkernde
Gael von germanischen Cumri ausgetrieben wurden. The Welsh were Urs
fcy Fabian Ethelwerd (IX. Century) called Cumbri (s. Ritson) Geoffroy o
fronmouth erklärt Wales als Cambria von Gamber *(Sohn des Bractus). Dil
von Tiberiüs über den Rhein verpflanzten Sicambrer treten als Guberoi auf
Tencterer und Usipier Sind die Grundlage der späteren Alamannen am Maie
(8. Zeuss). , Germania omnis a Särmatis Dacisque mutuo saltu, aut montibos
separatur (Tacitus). TtAijv rd ye ra>v Eorjßcov i&nj, rd fiev ivrog wxei, rk
Se factos tov dgvfiQv, ofioqa roZg rireug, fiiyiarov fihv ro rcäv Eorjßw
t&vos (Strabo).
*) Heissen die Sigambern auch Gambern, Kambern, so wäre es thnnlich,.
Kämbern und Kimbern durch den Ablaut zu einigeu (s. Grimm). Nach Grimm
Dildeten die unmittelbar im Rücken der Germanen hausenden Sarmaten (Sauro-
mäten) öder (bei Alfred) Sermende die Grundlage des slawischen Volkes.
tierzog Aggo (der Turinger), der (mit der Konigin Theudelinda vermählt)
könig der Longobarden wurde, war aus dem Geschlecht Anauvat Weich*
Däuser sind feste Gebäude, die die Stadtmauer unterbrachen, und in welche
man sich werfen konnte, wenn genöthigt, von der Mauer zu weichen (Klöden).
In der Theilung mit Tectosagen und Tolistoboiern, les Trocmes eurent l'Helles-
pont et la Troade. Une horde gauloise e*tablit sa place d'armes sur les
rülnes de Vancierine Troie (elg rfjv ttoXlv *IAwv Strab.) et les chariots amenes
de Tolosa „stationn&rent (iv Xei/ucovi Kavorplqt, Call.) dans les plaines qn'ar-
rose Ie Caystre« (ThierrA Les Trocmes (chasse*s de la Troiade par Attäle)-
oecuperent depuis la rivfrdröite de l'Halys jusqu'aux frontieres du royaom«
de Font et cönsfcruisirent, pour quartier-ge*ne*ral de leur horde un graDÄ
bonrfe, qu'ils nommerent Tav (Taobhou place en langue gallique et Taff om
large en langue cambrienne) 4t les Grdcs Tavion (s. Thlerry) 241 p. d. föc^
Strabo waren die Trocmi (Trogmi) oder (Steph. Byz.) Trogmeni nach ihteu^
Xtehpttfrig bSnahnt [Trüchineben]. Ates und Galätüs, die Häuptlinge <•«=
281
toi Tenemaftob (s. Grimm). Untersuchend gelangt Beovulf
in dsts gewölbte Schloss (wo Wasser nicht eintreten konnte),
am O Benders Mutter zu bezwingen, und bringt den von den
Alten Enten*) (Eotenas) gearbeiteten Schwertgriff (Enta är-
Boier (in Italien) beriefen die Galater der Alpen znm Kampfe gegen Rom
(286 ä_ d.). Von mongolischen Völkern (VI. Jahrhdt. p. d.) gründete ein
1 heil X^ulgar (Kasan), der andere (im Kaukasus) Madschar (nach der Chronik
von I>^¥bent). Als die Araber die Gissr nnd Mongolen (Ghazaren und Ma-
gyaren*) vertrieben, trennten sich die am Kumafiusse wohnenden Völker von
den C3bazaren, während die Bewohner Madschars über Terek nnd Atel
fluchteten. Die Hunugari handelten mit Fellen (nach Jornandes). Zemarch
fand ö "Ugnren an der Wolga. Mazari nnd Uzi am Atel (Coust. Porph.) , als
Chazüron. Die Madscharen wohnten neben Russen, Wlachen und Baschkiren
(Abul^g-lsasi). Ungarn an den caspischen Pässen (851 p. d.). Julian fand
ungarisch redende Landslente an der Wolga (1236 p. d.). Grossungarn als
Bäskhr^sland westlich von Grosshnlgarien (nach Garpin). Ungari de magna
Ungarin (Julian). Stamm Hnng (des Limbuvolkes) bei Lassan (nach Campbell).
**) Als der Gestenkönig Hygelac (Hredla's Sohn) auf dem Feldzuge gegen
die Friesen erschlagen worden, führte Beowulf die Herrschaft über die Weder-
geateca. für Heardrede und (als dieser gefallen war gegen Eanmund und Eadgil,
Söhne des Ohther, auf der Flucht wegen ihres Verrathes an dem schwedischen
deeköx*ig der Scylflnger) bestieg selbst den Thron der Geaten. Hygelac
(König- der Geaten) besiegte das Seevolk der Sweon (unter Ongentheow).
ÖDgetvtlieow (Angäntyr) herrscht über die Sueven oder Scilflnge. Die Dänen
oder SSoildinge bewohnen die Inseln (im Beowulfsliede). Die Usipeten und
TentchiibiBrer wurden (nach Caesar) von den Sueven in den Stand der Läten oder
ZinspHix&tigen herabgedrückt (vectigales sibi fecerunt ac multo humiliores in-
firaitox-esqne redegerunt). Die Juten heissen Geatan (im Beowulfsliede) oder
Gotaa {bei Other). Beowulf, der die Geaten an den Hof des Scildinger Hrod-
gär (von Sceaf stammend) führt, hat die Eoten (untergegangene Riesen) in's
Meer ^«trieben und die Nikearas (See-Unthiere) auf dem Meere besiegt. Nach-
deta l£«ownlf (Sohn des Hygelac) das Leid der Wedergeaten gerächt f kommt
er (ha ciem von Weland gefertigten Panzer), den (Hrodgar's Hof verwüstenden)
Thurs Brendel zu besiegen (und die Dänen zu befreien). Sigmund (der den
Drachen tödtete) besiegte das Eotengeschlecht, aber Heremod fiel in die Gewalt
der Eoteu (auf seinen Kriegszügen). Der Scildinger Hrodgar heisst Fürst
der Iogwinen oder (nach Leo) Ingaevonen (im Beowulfsliede) oder Ynglinger
(s. Ettrnftller). Die Geaten tragen Eber als Helmzeichen (im Beowulfsliede).
Hengejst steht (nach Hnaefs Falle) an der Spitze des Heeres, das der Dänen-
könig Eealfdene (oder Scilding) gegen Finn Folcwaldssohn (den Friesenhäupt-
*in6) gesandt. Bei Dänen und Angeln, wie auch bei Friesen an der See
kommt; der Held aus dem Meere, bei Franken, Oberdeutschen und Longobarden,
aus Binnengewässern, die dänischen Scildingen bringen den gewaffnet, auf
dem Schilde ruhenden Heldenprinz in der Sage, die fränkischen Meerwungen
<*en M^ «ermann, der anglische und longobardische Sceaf die Getreidegarbe,
der fränkische Sceaf den Methbottich , die alle mau nischen Weifen die jungen
Monde, der longobardische Lammiscjo die nach dem Spiese ausgestreckte Hand
(Leo). Dje Völker der Saxones, Angli, Juti, Daci, Norwagenses, Goti, Wan-
dali, Geati et Frisi leiteten sich von Beowulf (Bienen wolf oder Specht), durch
seinen Vorfahren Scild (Scild Sceflng) von Wuotan stammend (mit übertragenem
Mythus auf den jüngeren Beowulf, Nachfolger Hygelac's und Heardredes) her.
Hon veola Hatverum, als König der Chattuarier (im Beowulfsliede). Die Grenze,
wie sie Offa erkämpfte, behaupteten Engleu nd Swaefe (Angeln und Schwaben),
PI j®*0*18611 (im Beowulfsliede). Nach Leo sind die Sachsen suevische
t*> niex^ <**e 8*CQ nacn *nrer Waffe (seax) nannten. Die Longobarden waren
(nacn Tacitus) ein Suevenstamm (wie Angeln, Variner u. s. w.). Als Hygelac
© 8*u die Friesen zog, wurde er vou den Hetwaren erschlageu. Ab istis
282
geveorc) daraus zurück, worauf in Runenbuchstaben geschrieben l*i
stand, wie das Geschlecht der Riesen vom Meere verschlungen I tfc
wurde. Kraka wollte Regnar*) nur drei Nächte erlauben, ih
weil sonst der Säugling Schaden nehmen würde, und schrieb | AI
Sso\
TfiH
(Cinrinclus, Gothus. Jutus, Suetbedus, Dacus, Wandalus, Gothas,
Geathns) novem flliis Boerini (Beowini) descenderunt novem gentes septen- ...
trionalem inhabitantes, qui quondam regnum Britanniae invaserunt et obtinoe- I , ^
ront, Saxones, Angli, Jutbi, Daci, Norwagenses , Gotbi, Wandali, Geati et I ~
Frisi (Trin. Coli.). Scopes vidsidb nennt Hnaef Fürsten der Hokinge (Chauci), ■ '
mit denen die Friesen (Eotenas oder Eotan) Krieg führen. Hengest gehört
den Juten (Eotas) an. Die Kampfgelübde werden (im Beowulfslied) über dem.
Braukessel abgelegt (später als Kaisergelübde). Neue Schuhe (um nach Wal-
halla zu gehen) worden mit dem Todten verbrannt (nach Snorri) [in schwabi-
schen Gräbern]. Orcus ist Stammvater der Orken , geisterhafte Wesen, wiö 1""
Eoten nnd Albe (im Beownlfslied). Wanker Walgeist (nnstät mörderischer
Geist). Das Gift des Drachen (im Beownlfslied e) heisst Balgrimm (üble«:
Grimm). Neben Gifdhen (Gepiden) werden (im Beownlfslied) Vinedas genannt
(nnd Gefflegen). Die Mitglieder einer russischen Artel oder Genossenschaft
sind gegenseitig für einander verantwortlich
*) In das Heer der von den Söhnen des Königs Dian geführten Rei
gothen Hess Regnar kupferne Pferde (anf Rädern rollend) hineintreiben. Di
Festigkeit des von den Söhnen Regnar Lodbrok's angegriffenen Platzes Hwt_
taby oder Galloway (in Schottland) wurde den zwei jungen Kühen zuge*
schrieben, die dort verehrt waren (s. Suhm). Als lwar (Regnar Lodbrok'
Sohn) die Wunderkuh Se-Belia (die Stetsbrüllende) erschossen, wnrde da;
Heer des schwedischen Königs Eistein Beli's besiegt. Mit anderen Fraaeit-
die Misshandlung durch Freyr fürchteten, kämpfte die Schildjungfrau Lath
gertha in Regnar's Heer. Aslauga führte als Randa-Lin (Schildträgerin) Reite
gegen Eistein. Das Völkerrecht beruht auf einem allseitig ausdrücklichen ode:
doch mit Gewissheit vorauszusetzenden Einverständniss (consensus) innerhall
eines gewissen Staatenkreises, auf der Ueberzeugung, da6s jeder seiner Theil
unter gleichen Umständen dieselbe Nöthigung, so und nicht anders zu handeln
empfinden werde, es seien nun die Beweggründe äusserliche oder moralisch
(Herfter). Die bairischen Bischöfe klagen beim Papst, dass die Mähren mi
den Ungarn leben, sich die Köpfe scheeren nnd andere heidnische Sitte
annehmen. Vladimir (avant sa conversion) erigea ä Novgorod une nonvell
statue de Perkonne au Peroune, devant laqnelle brülait le fen sacre* (Zniteh)
il continua ä faire de petites idoles qu'on fixait au bout de longs percbei
devant les maisons, les tentes, sur le champ de bataille, sur les marche's e
dans les champs, comme protection des travaux agricoles (Lelewel). Bhish
ist eine Verkörperung der Vasu, einer Klasse von Halbgöttern, die durci
den Fluch des göttlichen Rishi Vasishtha in menschliche Geburt gezwunge
wurde. Als verkörperter Vasu blieb Bhishma (als Brahmacharin) kinderlos»
La fe"e Arie est nne porteuse de bonnes nouvelles, la protectrice des eo
fants (s. Fallot). En honneur du Dien du tonnerre (Perkonne) les Prussien
entretenaient un feu perpe'tuel. Potrimpo avait ponr emblemes les serpen
(de l'eau). Poklus ou Pragartis (avec une töte de mort) avait ponr habi —
tation (pragoras) fenfer (s. Lelewel). Ali, Sohn des Gudraud (Königs ic»-
Sollöer), musste seine Augen zur Hälfte sc hü essen, um mit ihrem Feuer keiner»
Schrecken einzujagen. Ausser dem guten Urwesen, als Nationalgott (Magyaroicr
Istene), glaubten die Magyaren an das böse Wesen Armany (Ahriman) ode*"
Ordöng (Teufel), Feuer, Luft, Wasser, Erde verehrend und den Götter**
(balvany) Opfer (imadas) von Schafen, Rindern nnd weissen Pferden bringend,
wobei das gesegnete Mahl (Aldomas) gehalten wnrde. Ausser Wahrsagern
(Josok) finden sich Zauberer (Tattosok). Ubi major atque illustrior incidi*
res, clamore per agros regionesque significant (Caesar) Galli. Kukesborger,
als slawische Kriegskaste der Wjetuiker. Die Samojeden bezeichneten ihre
283
die Geburt des rhachitischen Iwar (Beinlos) der Nichtachtung
dieser Vorsicht (sowie der Unterlassung des Opfers) zu (s.
Suhm). Cuchullin (in Ulster) erschlägt im Zweikampf*) seinen
Sohn Conloch (in Albanien mit Aife gezeugt), rieten und
Scoten heissen transmarini (bei Gildas) und Hiberni**) (das
Waldgötter als Raggaina (von Reigin oder Ragn). Rerek und Helge (Half-
dan IV. Sohne) th eilten sich die Herrschaft zu Wasser und zu Land.
*) Hildebrand kämpft mit seinem Sohn Hadebrand [Rastern]. Bei den
Tan gasen ist (nach Georgi) Zweikampf zwischen Vater nnd Sohn häufig, oft
todtlich endend. Der Teufel verspricht dem friesischen König Ratbod (um
ihn vom Uebertritt zum Christenthum abzuhalten) den goldenen Palast zu
zeigen, der für ihn bestimmt ist (Vit. St. Wulframmi). Domitius Aheno-
barbus, über die Elbe vordringend, verhandelte mit den Burgundern an der
Weichsel (Dio Cassius). Maximinus durchzog Germanien mit einem Heer
>arthischer, armenischer und maurischer Bogenschützen [Mitbrassteine]. Au-
elian drang bis zu den Buriern (zwischen Oder und Weichsel) vor. Von
>tidea (Deffrobani), wo Gonstantinopel steht, kamen die Begleiter Hu'* durch
las schäumende Meer nach Britannien, nur von Auerochsen, Bibern und Bären
'•wohnt. Die Thessalier kämpften mit den Lapithen als Gentauren (nach
'alaephatus). Bei den Tungusen sind Zweikämpfe zwischen Vater und Sohn
äuflg, oft todtlich endend. Tacitns rechnet Semnonen, Longobarden, Her-
munduren, Naristen, Markomannen, Quaden, Lygier, Gothen, Rugier, Lemovier,
»uioneu, Sitonen und Aesten zu den Sueben. Getarum rutilus et flavus
bereites ecclesiarum circumfert tentoria (Hieronym.). KeXxol ol in afi-
°&**{>a rov Ttorafiov (Dio Cass.) Rheni. KeXroi, ovofia M&vovs oi Xeyofievoi
iG&fAavoi (Suidas). %vd*a Bperavoi Xevxd ra yvXa vi/uoprai ageifiaviarv
^Qfjutvwv 'jEpmviov (Perieg.). Dio Cassius rechnet die Chatten zu den
Gelten, htl rovg KeXrovg kämpfend, kam Tiberius an die Elbe (Dio Cass.).
BLeXTwv ya.Q rivee» ovg $ij reqfiavovg xaXov/uev (Dio Cass.). Die Gothen
bewohnten (bei Tacit.) die südlichen Districte des eigentlichen Lithauen und die
nördlichen von Weissrussland (Ketrczynski). Nach Praetorius wurden Nadrauer
°nd Schalauer (Lithauer und Weissrussen) von den alten Preussen als Gudden
bezeichnet. • Der Lette nennt seinen weissrussischen Nachbar Godas (nach
stiele wiez). Der Lithauer gebraucht das Wort Godas (rothbrauner Hund)
**s Schimpfwort (s. Ketrczynski). Die Vandalen zerfielen in die Stämme der
Asdingi und Silingi (s. Papencordt). Nach Dio Cassius entsprang die Elbe
*Qf den vandalischen Bergen. Galli propria lingua SiXoSovvovs (Soldurios)
v.ocant, quod signifleat devotos, qui cum rege (Sotianorum) et vivunt et mo-
HQQtur, siquidem ad hoc ex voto obligati sunt, pro quo, cum eo regnant,
B°deinque victu et veste utuntur, moriuntur una cum rege (Athenäus).
**) Hibernique Getae (Properz). Schotten (bei Porphyr.) von Amm.
(«ÖO p. d.) erwähnt. Die Schotten Irlands waren (nach Cirencester) von den
*?*l&iern ausgetrieben. Nach Beda Hessen sich die irländischen Schotten als
^alreudini unter Reuda in Argyle nieder (258 p. d.). Die Bewohner von
^B&lesea heissen Schotten bei Orosius. Nach Sidon. kämpfte Caesar mit den
Rotten. Severus kämpfte mit Picten und Schotten (Alfred). Die Picten
jjwsen sich in Nord-Irland (210 p. d.) nieder (im Königreich Dalriada). Die
F'cten Irlands heissen Cruithnich oder Crutheni (Weizenesser). Die Dalriaden
WQr<len (440 p. d.) aus Argyle nach Irland getrieben. König Fergus kehrte
^8 Irland nach Schottland zurück (503 p. d.). Ulster was the proper country
Jf tlxe Irish Scots (Logan). On the Norman ' conquest, so many refugees ac-
^P^^cl the protection of the Scotish king Malcolm (marrying Margaret, sister
° H^cigar Atheling), that (aecording to Simeon of Durh'am) the kingdom was
toa^ed with Englishmen (the Saxon becoming the court language). The
•h1-*^ °* **cot*a was £*ven *° Irland by the son of Milesius (s. Warner) from
kW*> mother Scota. In Besiegung der Danonier wurden die Milesier von
284
winterliche Schottland). Die Brigantes*) (in Westmoreland,^
Cumberland und Lancashire) wurden durch Ostorius besiegte
Die auf Siffen aus Scythia nach Irland kommenden Pictei^
den Belgiern unterstützt. Die Picten aus Thracien (aus Pictavium o
Poictiers nach Irland kommend) unterstützten den Gouverneur von Leinste^
gegen die mit vergifteten Pfeilen kämpfenden Briten und huldigten Heremo^
(Bruder des Heber). Scuta (bei Ossian) signifles restless wanderer (or Seuit
Amm. erwähnt die wandernden Schotten als Räuber neben den Attacotte
The Walenses or people of Galloway are the remains of the Meatae (in t
province of Valentia). Gonstantin besiegte Caledonii et alii Picti. The cb3^
seat of the Picts (870 p. d.) was Galloway (s. Logan). Kenneth Mae Al£*-j
was the son of Urguist, daughter of Hungus, king of the Picts, who v^^
married to Acbaius, king of the Scots. In Galloway (the last sovereigaty 0f
the Picts), the native tongue, which continued to be spoken in the time> 0/
Queen Mary, was Gäelic (s. Buchannan). According to Richard of Hexhaa?
the Picts of Davidö army were vulgarly called Galleweienses (s. Logan). Ac-
cording to Buchannan Gallovid, in old Scots, is a Gaul, and what the Scott
call Gallowithia, the Welsh pronounce Wallowithia. Zur Zeit Adam. Br.
waren nur die Küsten des im Innern von Wäldern bedeckten Dänemark be-
wohnt. Die Franken vertauschten ihre Kleidung mit dem gestreiften Sagom
der Gelten (nach Favin). The Saxons imitated the workmanship (of the
Geltae) and carried it to great perfection. The place were they worked wie
called „the Tuphus of woulle", and women attended to the manufectnre
(Logan). Textus virgatos est macularum instar cancellatim et reticulatim
distinctus Lausagias Galli vocant. Abaris, high priest of the Hyperboreans,
wore a Scots plaid (according to Logan). Das Gnanacum genannte Kleid der
Briten war (nach Varro) vielfarbig. Nach Aid heim (Bischof von Sberborn)
war die Kleidung der Sachsen in bunte Fächer getheilt (970 p. d.). Die Ir-
länder trugen Wolle der natürlich schwarzen Farbe (Giraldus).
*) Im südlichen Irland fand sich der Stamm der Brigantes. Ptolem. er-
wähnt Munapii und Gauci in Irland. Die in der Schlacht von Gattraeth mit
den Sachsen kämpfenden Ottadini werden im wälischen Gedicht Gododin ge-
feiert. Südlich von Hadrian's Mauer lag das (walische oder britische) Reich
der Cumbrier (den Gambriern verwandt). Als (von Schotten, Dänen und
Angeln bedrängt) die Wales (von Cumberland und Galloway bis zum Clyde)
in der Schlacht von Lochmabar (in der König Gonstantinus fiel) besiegt waren,
zogen sie zu den Wälschen in Wales (nach Charadoc von Llancarvan) 870
p. d. In der Substitution der Kehllaute für Zischlaute nähert sich das Irische
dem Sanscrit und das Wälsche den zendschen und germanischen Unter-
abteilungen der indoeuropäischen Sprachen. Das Geräusch des kupfernen
Apfels an dem Speer der Galedonier sollte die Feinde erschrecken (nach Dio).
Der blonde alte Hirt, den Lemminkaiuen seines Zornes nicht werth hält, nnd
deshalb nicht mit den übrigen Bewohnern Pohjolas durch Zaubergesänge
fesselt, lauert ihm aus Erbitterung auf und trifft ihn mit einem geschlossenen
Rohr am Tuonela-Flusse , wo sein vom Tuoni-Sohn zerhackter Körper *oo
seiner Mutter (durch die Sonne belehrt) wieder zusammengesetzt und belebt
wird. Im Griechischen flxirten sich die Dialecte für die poetische Gattung,
die zuerst in ihnen angebaut war (das jonische für das Epos, das attische
für das Drama, das dorische für das Epigramm), und die attischen Dramatiker
benutzten etwas vom dorischen Dialect für die Chöre, das Feierliche iu «'*
höhen. Sagean beschreibt bei den Acanibas unter König Hagaren (Nach-
kommen Monteznma's) eine goldene Frauenflgur auf einem Einhorn (s. P«*'
nam). Galenus schreibt Germanen, Galliern und Scythen blaulichte Augen
zu. Die älteste irische Dichtung stellt die Gaelen als ein helles gelbhaariges
Volk dar (nach Prichard). Eine poetische Chronik (s. O'Connor) am Hofe
Malcolm III. redet die Bergechotten als blonde Albanier an (1057). Nach
Keating führte einer der Firbolg-Könige den Titel Fiacha Cinnflonnan (Ginn-
285
*
setzten sich auf Rath der Scoti (mit Frauen von denselben)
im Norden der (im Süden von Briten besetzten) Nachbar-
insel fest (zur Zeit des Constantin, Sohn des in York ge-
storbenen Constantius), und später wurden den (unter Reuda)
nach Britannien herüberkommenden Scotten Sitze (als Dalreu-
clier) unter den Picten*) eingeräumt. Der Rath der 6a-
flonna oder weisse Köpfe, weil viele Irland er sich damals durch helles Haar
Auszeichneten. Die auf Schiffen aus Syrien in Irland anlangenden Picten
^wurden von den Schotten nach Nordbritannien gewiesen (nach Beda) und
erhielten (unter der Bedingung, dass die weibliche Nachkommenschaft der
männlichen vorgezogen würde) Frauen von den Schotten. Zu Beda's Zeit
-warde (auf Britannien) in fünf Sprachen gepredigt (in der der Angeln, Briten,
Schotten, Picten und Lateiner). Die unter Reuda von Irland ausgewanderten
XDalreudiner (der Schotten) verbanden sich mit den Picten. The Celts called
"the targets or (welsh) tarian (thiros in French) thureoc or thyreos (s. Logan).
In einzelnen Districten und in manchen Thälern in den Hochländern bemerkt
man, dass sehr viele Bewohner rothe Haare haben , aber dies nur in be-
schränkten Gebieten (ohne Spur fremder Colonisation). Der herrschende
Charakter in einem grossen Theile der westlichen Hochländer ist vielmehr
dunkelbraunes ungekräuseltes Haar, mit einer nicht ganz hellen Farbe, aber
&ranen Augen (s Prichard). In Cumberland (wo die Bevölkerung zum grossen
Theil keltisch ist) zeichnen sich die Weiber als lichthaarig aus. In Nord-
"Wales herrschen (nach Macculloch) helle Farbe und blaue Augen. In manchen
Xheilen von Südwales, besonders in Glamorgan und in Monmouthshire sind
schwarze Augen herrschend und das Haar schwarz. In den Grafschaften Here-
ford , Ghester und Worcester herrschen lichtes Haar und blaue Augen. In
manchen Theilen von Südwales (besonders in Glamorgan und Monmouthshire)
Bind schwarze Augen sehr herrschend und das Haar häufig schwarz. The
preponderance of light eyes is very deeided (in Ireland). On the whole dark
brown hair prevails, but both black and red are common (Beddoe).
*) Picti Saxonesque et Scotti, et Attacotti Britannos aerumnis vexavere
contürais (zur Zeit des Valentinian). Theodosius brachte die Herulii, Jovii
und Victores nach Britannien (bis London), die (in Dicoledonae und Vectu-
riones getheilten) Picten und Attacotten. Incursantes Pictos et Scotos Maximus
s trenne superavit. Unter Drust (Sohn des Erp) kam Patrick nach Hibernia.
Den Westfalen wurde der pagus Dargunensis (im Wagrischen Lande), den
Holländern <^a6 Eutiner-Land , den Friesen die Gegend von Süsel zugewiesen
(Laspeyres). ' The dominion of the Gwyddel terminated with the reign of
Caßwallawn Law Hir in Northwales (500 p. d.). The Irish Picts (invading
Cambria) were driven ont (400 p. d.). The sons of Cunedda led the Cymry
and expelled the Gwyddelians (Jolo). The gaelic dominion in Gwynedd (foun-
ded by Gwydion, son of Don) ended with Serigi (son of Urnach). Serigi
Wyddel, prince of the Gwyddelian Picts, which had governed Gwynedd from
the time of the Emperor Maximus, was slain by Caswallawn Law Hir, cousin
of Ceinir, Meilin and Meigris (grandsons of Cunedda Wledig) in Anglesea.
The sons of Cunetha having arrived in Wales (being driven by the Saxons)
divided the countrie (Lhoyd). The north of Cardiganshire was the earliest
seat in Wales of the family of Ceredig (Joner). The circular foundations of
houses are called Cyttieir gwyddelod or Irish men's cottages (aecording to
Howland). A Boreali Britanniae parte venerunt in oeeidentem duodeeim fratres
(Will. Mamsb.), als Söhne Cunedda's. Manau Guotodin (of Cunedda's emigra-
tion) was the country of the Gododin or Ottadini. Britain was invaded by
Nial, king of Ireland (aecording to Rees) IV. Century p. d. Nach den Triaden,
die die Gwyddelad (Gallier) in Alben als Fremde behandeln, sind die bel-
gischen Axmorikaner mit den bretonischen Kymren verwandt. Die Kymri aus
Asien (nach Taliesin) kamen aus demjenigen Theil des Haf (Südlandes), das
286
later *) (unter den 1* etrarchen) versammelte sich jährlich i
dem heiligen Drynemet (nemet oder Tempel) oder Eichenhol
(jQvvaifierov) von Der oder Eiche (Derw). Die in Griechen.
Deffrobani heisst (bei Constantinopel). Der Priesterkönig Ha, der die Kymr^^j
führte, lichtete das Laud. Gott Heus oder Hesus (in dem Basrelief von Notr^.
Dame) wird mit einer Sichel in der Hand dargestellt. Die Irland erobernden
Fir-Bolg kamen ans der Nachbarschaft des Rheins.
*) Als nach dem Siege des Manlins die Galater griechische nnd pbry.
gische Sitten annahmen, fungirte Brogitar als Priester der Gottesmutter in
Pessinunt, Dytoet als Hoherpriester in Comana, ebenso Camma und andere
Frauen, während in Taviou am Tempel des Jnpiter gebaut wurde. Dag
dreimal über den Feuertod des Procillus (im Lager des Ariovist) gewor-
fene Loos entschied zu seinem Gunsten. Ariovist hatte durch den Aufent-
halt in Gallien die Sprache erlernt Condrusi (Trevirorum clientes). Caerasi,
Paemani, qui uno nomine Germani appellantur (Caesar) in den Ardenneo.
Ariovist (ayant vaincu les tfdnes) somma les Slquanes de lui abandonner a
titre de solde, le tiers de leur territoire. Nachdem der Widerstand nieder-
geworfen war, erlangte er ein zweites Drittel für die aus Germanien gekom-
menen Haruder. Rex appellatus a senatu (Ariovistus) et amicus (s. Caesar).
Die Helvetier setzten nach zwei Jahren Vorbereitungen den Auszug auf das
dritte. Die aus Italien gezogenen Boier verliessen das Land zwischen San
nnd Donau (dann die Wüste der Boier) und zogen nach Noricum, wo sie
sich (im Bunde mit den ausziehenden Helvetiern) festsetzten. Die die Hel-
vetier begleitenden Boier durften sich (nach der Niederlage) bei den Aedaern
niederlassen, auf der Grenze gegen die Arverner. Die Tscheremissen hatten
(XVIII. Jahrhdt.) die Gewohnheit (wie die Wotjäken), zeitweise ihre Dorfer ab-
zubrechen und sich an einem neuen Platz anzusiedeln. Arbace war Stadt der
Arevaci, als Stamm der Celtiberi (neben Pelendones, Berones, Carpetani), bei
der Vertheidigung von Numantia ausgezeichnet. Der belgische Stamm der
Eibhearni wurde von Eibhear, Sohn der Scota (mit Milesins vermählt) ab-
geleitet (Th Wood). Die in Aulerci Cenomani (mit OvtvSivov oder Mans)
und in Aulerci Eburovices (mit Medtoldvtov oder Evreux) getheilten Aulerci
werden (von Caesar) zu den Armorici (mit Veneti) gerechnet. Aduatica
(Tongern) war Hauptstadt der Eburoni (unter den Germanen). Ebora (Li-
beral itas Julia) lag zwischen Mecida und Lissabon (in Lusitanien), Ebora an
der Mündung des Baetis, Ebura Cerealis bei St. Cruz , Ebora im Lande der
Edetani (Hisp. Tar.), Ebora bei Barre, Eburobriga zwischen Auxerre nnd
Troyes, Ebrodunum am Neufchateler-See, Eburobritium bei Ebora de Alco-
baza, Eburi im Lande der Lucanier. In Eboracum (York) ist eine dem
Serapis geweihte Inschrift und ein mithraisches Steinbild gefunden (im Lande
der Briganten), als römische Hauptstadt. Purgato deinde capite (des Praetor
Posthumius), ut mos iis (den Boiern) est, calvam auro caelavere, idque sacram
vas iis erat (Livius). Unter den Gallo- Kimris (les domaines de la premiere
branche de la race kimrique) bewohnten die Hixjoves oder HIxtojvbs (neben
den von Corbilo aus mit den britischen Inseln handelnden Nasineten) das
Küstenland zwischen den Mündungen der Loire und Garonne (s. Thierry).
Les cite*s amoricaines (de la ligue armoricaine sous les Venetes) servaient
de centre commun ä tout 'Tonest de la Gaule. Cätait le noyau föderal, oü
se rattachaient, les Santons, les Pictons, les Lc*movikes, les Andes, les Ce*-
nomans (la presque totalite des nations, qni tiraient leur origine des premiers
Kimris). Die aus Italien auswandernden Bojer (183 a. d.) Hessen sieb (in
den Gegenden am Ister) bei den Tauriskern nieder und führten Kriege mit
den Daciern bis zu ihrer völligen Vernichtung (nach Strabo). Neben den
Rhätiern und Vindelikern, die zu der Ebene der Bojer hinabreichen, wohnen
die Noriker (mit den Tauriskern) und die Karner nach dem adriatischen
Meere zu. Die Baio waren oder (nach Orosius) Baicarier (Boji prisco voea*
bulo) sprachen (nach Paul Piac.) gleiche Sprache mit den Langabarden,
287
ad und Macedonien einbrechenden Galater*) kamen (nach
msanias) von den äussersten Enden Europas, wo sie an
aem unschiffbaren Meere wohnten. Nach Strabo war die
»räche**) der Galater in Kleinasien die von Tolosa. Cel-
*) Von ihren Sitzen an der Gar um na (wegen innerer Unruhen) aus-
ihend, zogen die Volsae Tectosages (eine Golonie im hercynischen Walde
send) nach IUyrien und Pannonien (s. Strabo). Die Macedonien ver-
istenden Gallier kamen aus Pannonien (nach Trogus). Der bithynische
mig Nikomedes rief die (am Propontis streifenden) Gallier (nach Brand-
batzung von Byzanz) als Söldner nach Asien (unter Leonnosios und Lutärios).
ichdem sich bei der Niederlage vor Delphi der gallische Führer Akichorios
todtet, zog Kommontorios nach Thracien und gründete (am Hämus) ein
llo-thrakisches Reich (mit Tyle oder Tylis als Hauptstadt) unter Besiegung
r Geten (in der ipTj/uia rsrcav). Unter König Kavaros (nach dem Kriege
rischen Byzanz und Rhodos) ging das (durch Fortziehen in fremden Sold-
enst geschwächte) Reich der Gallier am Hämmus zu Grunde. Lingua
ilgharorum similis est linguae Chasarorum. Burtasi alia utuntur lingua.
militer Russorum lingua a lingua Chasarorum et Burtasorum differt (Ibn.
aukal). Lingua Chasarorum a Turcica et Persica differt, nee ullius populi
3gna commune cum ea habet (s. Frähn). Galatas, excepto sermone graeco
10 omnis Oriens loquitur, propriam linguam eandem paene habere quam
reviros, hörte Hieronymus (V. Jahrhdt.). Die Trevirer, durch nachbar-
haftlichen Verkehr den Germanen ver ähnlicht (s. Caesar), leiteten (nach
icitus) ihr Geschlecht von den Germanen ab. Le diplome forit dans la
igua uguresca (des Genois), dont se servaient les Tatars de la Crinale, est
rit dans le turk oriental (s. Klaproth). Das Türkische und Comanische
immte von der Sprache der Uiguren. Die (unter Kershasep) aus Zawulistan
^gewanderten Scythen Hessen sich in Seystan nieder, das der Djemshydite
lomon die Dyws gezwungen hatte, mit dem Sande Kharizin's aufzutrocknen
ich dem Heya-el-Mouluk). Si Kershasep se soumit ä Ferydoun, il ne
)ia pas les traditions de sa famille et conserva les armoiries (assyriennes),
st ä-dire des e*tendards noirs semäs de serpents, marque de son ancien
achment ä la maison de Zohak, mais il y ajouta un lion d'or surmontä
ln croissant, c'est-ä-dire les insignes memes de Fe*rydoun et de l'Iran (Go-
leau). Cyrus stammt von Shyrauyeh, Vassal des Nestouh oder Astyages
Gobineau). Khesran (nach Azerpejouh), oder (als Bruder Djemshid's)
any-Zeher oder Asflyour, empörte sich gegen Djemsid, Zohak von Niniveh
Hülfe rufend (vom indischen König Mehrad oder Mahraja, Sohn des Keschen,
terstützt). Zohak oder Kous-Heferan (Vater des Kousch-Pyldendan oder
joces) besiegte (im Dienst des Ninus von Niniveh) die Perser unter Djem-
d (8. Gobineau), mit Ariaeus von Arabien. Nach Mohammed Lary war
ttrod als Statthalter Zohak's eingesetzt. Heferan oder Koush - Heferan
Hamadan oder Ecbatana residirend) war Sohn des Nywaseb (Sohn des
hak). Gobineau findet eine Geschlechtswandlung der Semiramis in Shamyr-
»Urish (Dzulkarnaim), der Sogd (Shamyrkhand oder Samarkand) eroberte.
'Usch-Pyldendan todtet seine Geliebte in einem Wuthanfall und lässt sie
Qn vergöttern [Kotys],
**) Nach Fallot wurde das Lateinische durch die Sprache der Gallier in
>*r-Italien beeinflusst. Die Lingua plebeja (vulgaris oder rustica) unter-
iied sich von der lingua noblis oder urbana. Der Lobgesang der heiligen
rt&Üa (s. Fallersieben) ist im Romanischen geschrieben (1837). A la fln du
V siecle , la Suprematie de la langue francaise est bien Stabile (Cordier).
•oleme'e place sur la cöte Orientale de l'Irland la ville Mänapia, dans laquelle
1 reconnait une colonie des Me'napiens (s. Moke). Les traditions irlandaises
>P«llent les chefs des Ne'me'tes (Nemidi ou Neamaid) Ruderic (Roderich) et
hH (serpent ou dragon), tandis que des noms analogues au premier se
'pfodaigent dans les traditions tfcossaises spus |a forme de Reutha ou Reuther.
288
tae *) quidam, quos Germanos vocanius^ cum omnem Celticam
regionem, quae ad Bhenum est; occapassent, etfpcenmt, ut ea
Germama vocaretur (Dio P^siu^). Die Gripchßn, qnj;er depen
(chef de la colonie des Scots), puis soas Celles de Rothisaius et de Reoda
(s. Moke). Nemeter bei Speier (Noviomagus oder Spira). üne des vieilles
tribüs (de la Germanie) , celle des Marses , tenait le premier rang dans les
traditions historiques de l'antiquite*, et quand eile füt refagie'e dans le Nord,
eile y garda le nom de Diet-Marsen 011 Marses Teutons (s. Moke). Belep
(Apollo) wurde (zur Zeit des Maximus) in Aquileja verehrt. Bel-tan (in
Irland). Skoloten (oder Scythen), als Sclavinen [in Askiburgium der Pelasger].
Die Estionen (als Stamm der Vindelicier) wohnten bei Campodunum (Kempten).
Auf dem Grabe Ousirei's I. in Egypten (4000 a. d.) finden sich die blonden
Tamhou abgebildet. Die Könige Ninivehs kämpften mit den Kymris oder
(bei Homer) Gimmeriern. Die Gallier Italiens stellten die Schädel der Feinde
in den Tempeln auf. II faut voir un reste des croyanees nationales (en
adorant Hertha ou la terre) dans l'usage ancien des Anglais et des Flamands
de baiser la terre avant de mar eher au combat, comme le firent les M^tierß
de Flandre a Gourtrai et les archers anglais a Guinegate (s. Moke). Kftnisfri
(qni sequebantur) advehebant nobis cenchrum, potionem ex hordeb praebentes,
quam barbari vocant camum (Priscus). Kammer, brasseur (Etym, Kiliani) Kam,
brasserie (s. Bast). Cujacius adducit Simeönem Januensem, qni doceat camum
fleri ex hordeo et aliis frugibus et fucam Ärabibus vpeari, vulgo in Graecia
Phocadium, et esse cerevisiae speciem. Cambarius qui cerevisiam coqnit
(Bnzelinus) ex camba (apud Flandros coqueudae cerevisiae officinam significajQ.
Cambasius, brasseur (du Chesne). Camba, Teutonice cam, quod signifleat
officinam caetorjam cerevisiae (Colveriesius)! De unaquajiue camba, quae sita
est in curtillo de Reuta, duas cupas cerevisiae, de unoquoque brassino (1196
p. d.). Nus ne puet faire cambe, ne brasser cheryoise , ne goudale sans son
congie" (Ghartul. Corbeiense). Die Moriner (aus Belgien) trieben Heerden von
Gänsen bis Italien (nach Plin.). Candidi ibi, verum minores, ganzae vocantar.
Die Euscaldunac sind die Sprache (euscora) Habenden (Dunae).
*) Celtas 'quos Gallos vocant (Appian). Regio Celto-Galatia appellata
(Marcianus). Celto-Galatia in quatnor divisa est prpvincias (PtoL). Ganna
virgo, ea quae post Veledam in Celtica vates oracula reddebat (Dio Cassius).
Massiliam Phocaei condidernnt, quos ait Varro trilingnes esse quod et Graece
loquantur, et Latine et Gallice (Hieronym.). Die gallischen Scojdisker waren
gleichsprachig (nach Livius) mit den germanischen (s. Strabo) Bastarn ern oder
germanisch redenden (bei Tacit.) Peucinern. Galli, Belgio duce, Macedones
yicerant (Just). Insuper et barbaris non raro respondit^ siquis patria lingaa
sciscitaretur, puta Syriace aut Gallice (Lucian). Ligures dicti sunt a Lignre
jPhaetontis fllio, qui omnium primus multis seculis ante Graecos ex Attica
colouias in Italiam transportavit atqne minuit antiqnissimis Italiae populis ab
ostiis tiberinis ad sciceam (Caj. Sempr.). Petiti pretencj que TAllemand est
un reste de l'ancienne langue celtique. Les ßeltes (distinets des Gaulois et
peut-etre des Theutons) e*taient les Gots, venus d'Asie (Fallot). Colo (oH
Ban-de-la Ro^he) danse. Sagi primi tusci, id est pontiflees et sacri expiatores
(Cato), als Wahrsager (der Saga). Post deinde quasi nescio quid Tusce &nj
Gallice dixisset, riserunt omnes (Gellius) II. Jahrhdt. p. d. Tel Celtice vel
si mavis Gallice loquere (Sulp. Lev.). Romulus ex regulo primus rex *
Thuscis declaratus est, quam rem Mithridates, rex Asiae pro ignominia Ro-
manis opposuit, quod vernae fuissent Thuscorum (Pictor). Der reitgothisebe
Konig Daxon , der den Oberkönig Hwidserk (der unter Regnar Lodbrok'*
Söhnen Reitgothland erhalten) durch List getodtet^ wurde von dem siegreichen
Siward als Gefangener nach Utgard geschickt, dann aber wieder in sein Reich
eingesetzt , dass das reitgothländische Reich gegen die Einfälle der Letten,
Kuren, Esthier u. s. w. geschützt sei (s. Suhm). Nomina quae apod an«-
quienes Auetores terminantur in { (latine ix) ipsis istis gentibus füisse pro*
289
sich eine Dynastie der Archäanactidae erhob, errichteten den
bosporischen Staat , dessen Gebiet zuweilen alle maeotischen
Völker bis zum Tanais*) umfasste und seinen Hauptsitz auf
ier europäischen Küste des Bosporus in der neuerbauten
Stadt Panticapaeum (auch Bosporus genannt) hatte, da wo
jetzt Kertsch hegt. Gegenüber errichteten die bosporanischen
Könige Phanagoria auf der Insel Taman. Der Fürst der
durch die Pässe von Derbend (nach den Georgiern) in Vorder-
asien einfallenden Chazaren schickte Uobos mit den Kriegs-
lata in ich, vel alia dialecto in ik (Clav.) [Viridorix, Friederich, Deadorix,
Diederich]. Die Mutterstadt, von welcher man das Stadtrecht erhielt, wurde
der Oberhof der Tochterstadt, wie Freiburg im Breisgau sein Recht von Köln
(XU. Jahrhdt p. d.) erhielt und gleichzeitig seinen Oberhof (s. v. Maurer).
Der Urslawo nennt den Deutsch-Slawen (im Gömorer-Komitat) einen Nemec
(Stummen), weil er viel schwatzt, im Gegensatz der ursprünglichen Bedeutung
für Deutsche (nach Reisz). Der vor den Römern fliehende Odin schloss (seinen
Sohn Skiold auf Seeland in Lethra einsetzend) ein Bündnlss mit Hier, der
die Joten aus Finnland oder Jotland nach Hless-ey (und den dänischen Inseln)
geführt, während ans dem Reiche seines Unterkönigs Snio (über die Wendel-
boer oder Einwohner in Wendil, und in Thy und in Omunger-Syssel mit Wi-
borg als Hauptstadt herrschend) die Winuler oder Longobarden nach Scorioga
»«wanderten. Während Friedleif IL, Enkel Friedleif I. (Sohn des Skiold) in
Lethra herrschte, zog Berig mit den Westgothen (und Gepiden) aus Skandi-
navien (70 p. d.) zu den Reitgothen (an der Weichsel) und (120 p. d.) Amala
(von Gaut, Ortin's Sohn, stammend) mit Ostgothen (ans dem schwedischen
Ostgothland; an die Weichsel (durch Filimer an den Tanais geführt). Gode-
frid (Sohn des Regnar Lodbrok) war Oberkönig von Schleswig (zur Zeit
Karft M.).
*) Tanain ipsnm Scythae Silin vocant, Maeotin Temerinda, quo signifleant
matrem maris (Plinius). In the Andaman islands it is the custom for the
ffl*n and woman to remain together nntil the child is weaned, when they
separate and each seeks a new partner (aecording to Belcher). Agaye, the
fetich (pf Councils) in Whydah has serpents and lizards Coming out of bis
head (Lnbbock). axaX/uij für £upog, als ovofia ßapßapixov (bei Pollux). Ausser
der persischen Einwohnerschaft, die auch heute noch weit ausserhalb Persiens
in den Städten Hami, Turfan, Uschi, Aksu, Khotan, Yarkand, Kaschghar und
Sogdianas, wie im westlichen Alpengebirgsland des Belur Tagh so allgemein
tot und überall zu den Tadjik (Tiaotchi) gehört, ergiebt sich aus Muraview,
dass dieselben selbst noch eine sehr starke Population von Chiwa am unteren
Anm (Oxus), also eben dort ausmachen, wo die wahren Tiaotchi von den
alten Chinesen als die Handelsleute am * Meeresufer und in den Städten woh-
nend einst beschrieben wurden (s. Ritter). Temporibus certis machina quae-
dam ex ligno ad formam ovl facta, sacra et mystica, nam foeminas aspicere
band licitum, insculpta ac flguris diversis ornata et ultimam perforatam partem
*d longam, inserendam chordam cui nomen „Moo yumkarr" extra castra in
Syrum versata, Stridore magno e percusso aere factoj libertatem coeundi juven-
il esse tum concessam omnibus indicat (Eyre) die Australier. "EXXtjvsq
**v&cu (Callipidae, proximi Olbiae) sunt, qui ex Graecis et Scythis cocalue-
rQDt hybrid ae (Boeckh). The nations of the Kiawa-Kaskaia Indians although
constantly associating together and united under the influence of the Bear-
•*°°th, are yet totally Ignorant of each other's language, insomuch that it was
n° uncommon oecurrence to see two individuals of different nations sitting
aPon the graund and converning freely by means of the language of signs
(J*tnes). By the language of signs all Indians and traders (among the bö-
sliches) can xmder&tand each other (Fisher).
Bastian, Ethnologische Forschungen. 19
290
gefangenen aus Somchethi und KartHi*) (Ebenen) zur An-
siedlung nach dem Nordabhang des Kaukasus westlich vom
Lomek (Terek). Zu den Sacra**), von denen Sklaven und
*) Nach Diodor Verpflanzten die Scythen Assyrer nach Kappadocien und
Medier an den Don. Einige der Sannaten (am Don) gebrauchten (im Kampfe)
Schlingen (wie die Sagartier). Nach Pomponius Mela glichen die Sarmaten
den Parthern. Die Massageten gebrauchten (nach Herodot) weder Eisen noch
Silber, dagegen aber Bronze nnd Gold. Edir da teine Bheil (between tbe
two flames ofBel), als schottisches Sprichwort, von 'den zwischen zwei Feaera
verbrannten Verbrechern der Caledonier. Wer das heilige Gold der Scythen
am Festtage bewahrte nnd nnter freiem Himmel schlief, erhielt (als in dem*
selben Jahre sterbend) so viel Weideland, wie er an einem Tage umreiten
konnte [wie die Bremer Bürgerweide im Norden, und wie in scandinavischen
Sagen sich ein Fluch an den Besitz des Goldes knüpfte]. Nach Plan Garpin
führten die Mongolen (die kleinen Zelte zum Verpacken auseinander nehmend)
die grösseren Zelte auf Wagen. Die Kundurau-Tataren reisten mit Wagen
(der Zelte) in den Steppen von Astrachan (XVIIi. Jahrhdt.). Die thracischen
Frauen tätowirten sich (nach Klearch) , weil ihnen die Scythen Figuren auf
dem Leibe eingeritzt. Ephoros unterschied (bei Scythen und Sauromaten) die
wilden Menschenfresser von solchen, die nicht einmal Thiere tödteten. Die
Scythen warfen den dem geopferten Gefangenen abgehauenen Arm der rechten
Schulter in die Luft und Hessen ihn liegen, wo er gefallen [wie Siva's
Glieder, und wie dem einhändigen Tyr nur ein Arm bestimmt wurde]. Die
Patine antediluvianischer Feuersteine (bei Boucher de Perthes), die sich nicht
bei denen des Diluvium findet, entsteht durch das Fortführen der Kiesel-
erde (mit dem färbenden Princip), indem die alkalische Flüssigkeit eingreift.
Gellius Aeetae tres Alias dicit, Angitiam, Medeam (ab Jasone Buthroti sepultam
filiumque ejus Marsis imperasse), Circen (Solin.). On a trouve* dans le Poitoo
des sarcophages de l'e'poque romaiue, renfermant des vases avec de petites
croix (Clerc). Von den drei Klassen von Ingenui (meliores oder viri optimi,
mediocres oder median! , minores oder pauperes) waren die ersteren pnlchri
(schöne Leute), die letzteren minoflides oder minderfläthige (s. Schubler-Libloy).
Sub hoc rege (Eurich) Gothi legum statuta in scriptis habere coeperunt, nam
antea tantum moribus et consuetudine tenebantur (Isidor). Der Bodensee heisst
(Ermenrici vita Hariolfl) Podomus (s. Dümmler). Der Avarenfürst Tndun werde
(796 p. d.) getauft. Aus den von den Juden nach Spanien verkauften Slawen
(Qacabilah) gab es eine eigene Slawen-Partei, im Kampf mit den Berbern,
die unter Almanzor gedient hatten (s. Helffrich).
**) Die Römer hatten ihre Casta, in denen sie sich gewisser Speisen ent-
hielten. Castus (Cereris), als temperatus ab alimonio panis (bei Arnob.)- Von
dem phrygischen Flusse Gallus, dessen Wasser begeisterte, war die Gallen
(der Cybele) benannt. Die den Cultus der Astarte übenden Syrer enthielten
sich der Fische (nach Artemidor). Den Ssabiern war der Genuss von Tauben
verboten (Thaalibi). Les religieuses de Kildare entretenaient aupres de Nglise
de Sainte-Brigite un feu benit, qui y brulait encore au bout de six cents ans.
Le projet du paix perpetuelle (Saint-Pierre's) gründet sich auf einen all-
gemeinen Bund der europäischen Staaten, die dem Recht, Krieg zu führen,
entsagen würden. Bentham schlägt eine von sämmtlichen Staaten beschickte
General-Versammlung vor, die die internationalen Streitigkeiten zu entscheiden
haben würde. Neben den Kräften, die in der Ferne wirken (wie Schwere,
Anziehung und Abstossung), kennt die Physik die Molekularkräfte, nur anf
kleine Entfernungen wirkend. In der Bibel des Marechal de Noailles (X.
Jahrhdt) sieht man die Bildung Adam's aus Lehm, Eva's durch die Rippe
u. s. w. bildlich dargestellt. Regnar Lodbrok' (Zottighos) starb siegend unter
Schlangenbissen und sein Sohn Erich freudig auf den Speeren, wie ein Irokese
(s. Suhm). Die Seele heisst M'cheejacmih (Schatten) bei den Mickmakis, die
den Mond für Hülfe in Geburten anriefen. Die Zauberer der Mickmakis
291
klavinnen ausgeschlossen waren, gehörten die Thesmophorien,"
ie der Juno in Cos, die der Eumeniden u. s. w. Ausser
ammal verehrten die Oeseler in Gestalt einer Tharbutte
Thartonne) oder Geschirrs für Thar (Dünnbier) den Taraputa,
er vom Festland*) herüberflog. Die Braut streichelt beim
efaen die Antwort auf Fragen in einem Geföss mit Wasser (wenn getrübt)
i sehen, oder sonst lassen sie sich (da der Manitu oder Miewndoo durch das
ir reden will) von Jedem in der Versammlung dasjenige in's Ohr flüstern,
18 ihm zuerst in die Gedanken kommt , wodurch oft unwissentlich Auf-
bloss gegeben wird (1755). Some (of the Mickmakis) bore their ears and
ss throogh the holes the flnest flbril roots of the flr (Toobee), commonly
ed für thread , but (on adoring the sun) serving to string small Shells
755). The bridegroom is conducted to the cabbin of the bride, where he
to take part of her bed; upon which he lies down by her side and both
ntinoe unmoveable aod silent like two statues, whilst they are obliged to
*r the long harangues of the Juggler, of the parents of both , and of their
lest relations (amoug the Mickmakis) [lectisternium]. Priape aus Weizen-
shl gebacken erwähnen Martial (Priapus siligneus, siligneus cunnus) und
r Scholiast zu Juvenal (membra virilia, de melle et fermento composita).
h. Campegius (1560) schreibt: Aliae placentae representant virilia (si diis
icet), adeo degenavere boni mores, ut etiam christianis obscoena et pudenda
cibis placeant. Sunt etiam quos cunnos saccharatos appellent. Dass solcher-
Kuchen (miches) , den weiblichen Theil darstellend , vorzugsweise in der
ftergne gebacken wurde, bemerkt Dulaur (de divinite's generatrices) , hinzu-
?eüd: dans plusieurs parties de la France on fabrique des pains, qui ont
Agare du Phallus. Aehnlich in Deutschland (s. Rochholz). Das Haupt
ewelyn's (letzten Königs von Wales) wurde (gekrönt) auf einem Spiess durch
>ndon getragen (1282 p. d.). Proximi Gallis et similes (Britanni). seu
rante originis vi, seu procurrentibus in diversa terris, positio caeli corporibu6
bitum dedit (Tacitus).
*) In Strudeln zieht die Näk genannte Nymphe Badende hinab (auf
'sei). Das Gespenst Tont schreckt. Die Götzen der Oeseler standen in
Higen Hainen (Pühhad ied). Im Tulispä (Wirbelwind) fährt die Seele einer
>ie, die beim Umdrehen des Körpers nicht zurück kann und winselnd das
htige Loch sucht (auf Oesel). On the approach of an enemy, the Chief
i the Higlands) killed a goat and dipping in the blood the ends of a cross
wood, that had been burned (Croish or Cran-taraidh) gave it (with the
nae of the place of meeting) to one of the clan (to be sent about). Ut
; ßummae genug sollertiae atque ad omnia imitanda atque efflcienda, quae
quoque traduntur, aptissimum (Caesar) die Gallier. "Ilgos tov A^/ueviov,
yhos üafMpvXov wurde von den Göttern in der Unterwelt unterrichtet,
ine Zoroastrem, cum XII. die post mortem in rogo fuisset positus, Plato
;it revixisse (Clem. Alex.). Svo yaQ brj yv%as VTCorid'etai xal ovrcos &v
*v. Ausser Zoroaster und Hostaues nennt Appulejus als Magier Cari-
)Qdas, Damigeros, Moses, Jannes, Apollonius. Die Muhamedaner bringen
*e Besessenen zur Heilung nach dem Kloster des heiligen Antonius. Die
ihmreden der (skandinavischen) Helden, die zugleich Hohnreden gegen
idere zu sein pflegten, heissen gilpspraece oder gilpcide (s. Leo) [Fiji].
runt in hac urbe (Augustodunensi) simulacrum fuisse Berecynthiae (Greg
). Dans la doctrine des Ricorsi (chez Vico) il n'y a point d'histoire,
fce quMl n'y a point de developpemeut (Laurent). Fährt der Lendawa
er Weddaja (fliegende Drache) vorüber, so kehrt man ihm den entblössten
tatern zu (auf Oesel), damit er das berührte Haus in Brand stecke (s. Luce).
Idhelm ahmte die Gesäuge der heidnischen Scop (bei den Angelsachsen)
christlicher Weise nach. Nutu Dei Jacobus Hiberniae (Hiberiae) oris ap-
lUus verbum dei praedicavit (Vincent de Beauvais). St. Germanus und
19*
292
Abzüge den Ofen**) dreimal, um das Glück der Heimatb in
die neue Wirthscnaft aufzunehmen (auf Oesel). In ihrea.
Wäldern üben die Tecunas die Circumcision an beiden Ge-
schlechtern**), und unmittelbar nach der Operation wird dem
Lupus wurden (in Begleitung des heiligen Patrick 429 p. d.), um gegen
die Ketzerei des im Kloster Bangor gebildeten Pelagins (Lehrer des Schotten
Celestius) zu predigen, nach Britannien geschickt und fertigte Paüadius (sowie
nach ihm Patrick) zu den Schotten in Irland ab. Nach einer Landung in
Dublin (portus Eblanorum) fuhr Patrick nach East Ulster, wo der Häuptling
Dicho bekehrt wurde. Ethelbert von Kent empfing Augustin und die von
Gregor M. gesandten Missionäre unter freiem Himmel, damit sie keinen Zauber
auf ihn würfen.
*) Die Targad (Weisen) schützen gegen Behexeu (auf Oesel). Um über
die Krankheit zu entscheiden, giesst der Puster (Tarkmees) Wasser in ein
Gefäss (auf Oesel). Nach Cyrill verbanden sich die Ohaldaeer oder (nach
Lucian) die Assyrer mit Müttern und Schwestern. Die Macedonier heiratbeten
früher ihre Mütter (nach Tertull.). Der messenische König Aphareus bei-
rathete (nach Pausanius) seine Schwester (mütterlicher Seits). Bei den
Römern wurde es erst später erlaubt, entfernte Verwandte (von Geschwister-
kindern) zu heirathen. Tafh oder Schlachtopfer (scandinavisch) wird mit
(angels.) tifer (Opfer) in Beziehung gesezt [Tanfana]. Das (assyrische) Wonder-
bild (in Hieropolis) wanderte zweimal jährlich zum Meer (Lucian) [Japaner,
Fanti]. Die (phönizische) Astarte verschwand bei ihrem Fest. Die Ery-
ciner feierten die Anagogia (bei Abfahrt der Aphrodite von Sicilien). Mo«
apud Manichaeos (unter dem Abbas Goenobii) invaluerat, ut advertante Pa-
Senate hominem quempiam comprehenderent, et ad altera m Pascha mactandom
servarent, bis Abbasus, Gezirae Ameras seu Praefectus (765 p. d.) unter-
richtet wurden (nach Dionysius, Patriarch der Jacobiten). Im Serapistempel
wurden abgehauene Kinderköpfe mit vergoldeten Lippen gefunden (nach
Rufinus). Während des Demetrienfestes geisselten sich die Frauen mit
Stricken aus Baumrinde (Hesychius). Die Thebaner schlugen sich am Feste
des Zeus. Beim Feste Thya oder Eleer kam Bacchus zum Besuch (Paus.).
Die Einführung der Gladiatorenspiele (in Rom) hatte in dem alten Glauben
seinen Grund, dass am Grabe des Verstorbenen Blut, und zwar Menschen-
blut, fliessen müsse (*. Preller) [wie in Dahomey und der Mongolei, ur-
sprünglich zur Nachsendung von Dienern in das Jenseits, während spater
nur symbolische Verwundungen genügten, wie beim Ritzen Odin's, statt de«
Fallens auf dem Schlachtfeld]. Den Tralliern weissagte (im mithridatischen
Kriege) ein Kind, das das Bild des Mercur im Wasser betrachtet (nach.
Apulejus). Das Mysterium des Haman war in seiner Feier ausschliesslich auf
Männer, das des Tammuz auf Frauen beschränkt (bei den Ssabiern). Aas
dem Spiegel wurde über Krankheiten prophezeit (nach Pausanias). Der
jährlich bei den Adonien aus Egypten nach Byblus kommende Kopf war aas
dem Bast einer Papyrusstaude gemacht (s. Lucian). Hiero (Schüler des
Proclus) sah in dem Hause des Quirinus Menschenköpfe, in der Grösse einer
Erbse (die Schreie ausstiessen). Um (sprechende) Teraflm zu verfertigen,
wird ein Erstgeborener geschlachtet, dessen Kopf man abkneipt (nach Rabbi
Eliezer). Die Ssabier zogen dem in Oel und Borax erweichten Menschen
seinen Kopf ab. Nach arabischer Sage war Alexandrien auf beweglichen
Boden gebaut (bald steigend , bald sinkend) , bis von der Seejungfer für die
Hirten gefestigt (Maltzan). In Springfleld (Texas) fordert eine dem Wudismns
ergebene Negerin , die das Millenium verkündete , zu Menschenopfern aofj
in Erwartung des Schiffes Zion (nachdem alles Eigenthum zerstört war) 1870.
Die Könige hatten sich (in der Edda) auszuzeichnen durch das Schwingen
einer schwereren Streitaxt (mit der Kraft von acht Männern).
**) Erst nach Ertragung von Peitschenhieben bei den Uaupes (am Uanpe-
oder Ucayari-Fluss) darf der Jüngling der Teufelsmusik der Paye in d«n
293
Cicde ein Name, gewöhnlich nach einem der Voreltern bei-
gelegt (am oberen Solimaßs). Als der Frosch sich bei TU
Sott) beklagte, dass die unschuldigen Thiere stürben*), der
Valdera beiwohnen (s. v. Martins). Bei den Tamoyos in Südbrasilien wird
ler Knabe Prüfungen unterworfen. Bei den Thesmophorien war strenges
fasten nnd Askese vorgeschrieben (nach Plutarch), sowie Reinigungen (wie
bei den Kottytien). Bei den samothracischen Mysterien werden fivaxcu und
bfojciat unterschieden. Theo Smyrn. unterscheidet fünf Grade der Weihe
(bei den Elensinien). Nach Hamlet'* Siege begab sich der schonische König
Waldar nach Udainsaknr (in's Land der Unsterblichkeit). Frey erhielt von
den Göttern das Elfenland zum Zahngeschenk. Mit Rolfs Berserker bekämpfte
der schwedische König Adil den norwegischen König Ali auf Upland. Ha-
rald Hildetand gelobte Odin (der ihn in der Schlachtordnung unterwiesen)
alle die Seelen derer, die er und sein Heer im Kampfe erschlagen würden
(wurde aber von Odin in der Gestalt des Verräthers Brun in der Brawalla-
whlacbt getödtet). Horwendil (Amleth's Vater) besiegte Sela (Schwester des
Koller), die Freibeuterei trieb. Nach dem Gebrauch der Gothen, denjenigen
zum König zu wählen, der am besten einen geräumigen Stuhl ausfüllte (in
dem sonst bequem zwei erwachsene Männer sitzen konnten), folgte Thorer
Handfot in Ostgothland (s. Suhm). Regnar tödtete die Riesen, die Thora
bewachten, von ihrem Vater (König Herrand in Ostgothland) in eine runde
Burg eingeschlossen, als Borgar-Hiort oder Hindin der Burg. Cuneus (i/ußeXov)
tls Schlachtordnung des Schweinskopfes. Zum Blntbrüderbunde ritzte sich
Gisle mit seinen Gefährten unter einem durch Speere aufgehobenen Rasen-
stück (nach Gisla Sursonas). Zur Erhaltung ihrer Tapferkeit hatten Star-
kodder (der Dritte) und der norwegische Seeräuber-König Beimum die Ver-
pflichtung übernommen, sich nie zu betrinken (s. Suhm). Da Rerek (Rolfs
Vormund) Rakke (Hund) genannt wurde, biess es, dass Adil den Dänen einen
Hund zum König eingesetzt. Regnar hiess Lodbrok von den zottigen Hosen
(8, Subm). Bei dem Kampfe des Palatins Dionys gegen die Griechen war
dag ungarische Hauptbanner in der Mitte der Schlachtreihe auf einem mit
*cht Ochsen bespannten Wagen (Carroccio oder Fahnenwagen) aufgepflanzt
(8. Czoernig). Die Guten können bei den Eweern sogleich wieder Menschen
werden, während die Bösen erst durch langen Aufenthalt in der Luft oder
in Wanderung durch Thiere gereinigt. Das Böse (A.bosam) wohnt im Yame
(die Luft zwischen Erde und Himmel). Die Stammväter des Menschen sind
(nach Haeckel) unter den Catarrhina lipocerca zu suchen. L'homme ma-
cbine (Delamettrie). Beim ceremoniellen Empfang verkehrte der byzantinische
Kaiser mit den Gesandten der Barbaren durch den Logothetes. Thorberga
(Tochter des schwedischen Unterkönigs Erich) wohnte (mit Schwert, Schild
nud Spiess. reitend) auf Ullerakur.
*) Als die Fidschi-Insulaner nach dem Tode des ersten Menschen das
Grab nicht öffnen wollten, bestimmte Gott, dass sie sterben und faulen sollten,
Ehrend sie sonst nur, wie Bananen, begraben sein würden, zum Reifen (s.
Williams). Früher war (nach den Akwapim-Negern) der Himmel (Nyang-
kupong oder Hochstadt der Nyame) 4er Erde so nahe, dass man nur mit
einem Stock daran zu stossen brauchte, um Fische regnen zu lassen. Eine
fr*Q aber, die Tufu in einem Mörser stiess, hatte für ihren Stösser nicht
Raum genug, und deshalb zog sich Nyangkupong so weit zurück, dass er
Jttzt kaum die Gebete hört Zerstwy bedeutet (böhmisch) neu (frisch) und
(rassisch) alt (hart)., chud (böhm.) mager und (russisch \ böse (s. Kollar),
ftytaKov, als Gift (attischer Dialect) oder Farbe (jonischer Dialect). Nachdem
dw Mensch verderbt worden, führten die wilden Thiere, die Vögel, die In-
sten nnd die Schlangen Krieg mit ihm. Kaum hatte er die Wissenschaft
JJ^gt, als alle Geschöpfe ihm feind wurden (nach Lo-pi) bei den Chinesen.
Die unmässige Begier nach Wissenschaft hat den Menschen in's Verderben
tetüizt (naoh Hoai-nan-tse). Indem die Mundarten der niedersächsischen,
294
grausame Mensch aber lebe, kam der Tod durch Krankheit
und Alter auch unter die Menschen (nach den Yumala-Negeni
bei Tumale). Die Scythen oder (nach Pollux) Bergschützen*)
fränkischen, oberdeutschen Colonisten zusammenflössen und durch die feine
Aussprache der Wenden erhöht und gemildert wurden, so entstand (im meiss-
nerischen Dialect) eine Mittelsprache (hei den südlichen Sachsen), als künftige
Schrift- und Nationalsprache (nach Adelung). Von den Wenden stammt das
singende Sprechen in der sächsischen Mundart (s. Kollär). Tout Masoviea,
qui obliera de . se conformer exactement ä la prononciation polonaise, et qui
consultera son idiöme en prononcant le mot Madgiare, dira: Masare (Sies-
trencewicz de Bohusz). Auf Flathinnis (der seligen Insel der Kelten) herrschte
ewiger Frühling. Nachdem Gott die Erde aus einem Sandkorn (des Meer-
grundes) geschaffen, bildete er ein kleines Männchen von Thon, dass nach
dem Anhauchen belebt, aufwuchs (bei den Tupinambai). Bei den Peruanern
hiess der Mensch Alpakamarcha (beseelte Erde). Bei den Maipuren schuf
Purrun aminari den Mann und aus seiner Rippe das Weib (Gili). Die
sechs Vorfahren der Irokesen und Huroiien (vom Wolfs-, Bären- und Schild-
krötenstamm) irrten in der Luft umher (ehe es Erde gab), und schickten den
Wolf (Hognaho) an den Himmelsbrunnen, wo er der Wasser schöpfenden Frau.
Bärenfett zu essen gab, so dass diese (weil verführt), herabgestürzt, auf die
Schildkröte tiel, und dann Fischottern und Fische zum Bau der Erde aas
Schlamm veranlasste (als Ata-entsik oder alte Grossmutter). Die langen Ge-
wänder des Adels unter den Polen oder (bei Alfred) Sermender heissen Ser-
menga. Die Dayak (Idahan) haben (wie viele Spuren zeigen) früher einen
höheren Bildungsgrad besessen (nach Meinicke). Der Ausdruck Negrito del
monte bezeichnet (in den Philippinen) die aus den Missionen in die Wälder
Entflohenen (bei Yldefonso), als Negritos Alaquetes, Negritos Ygorrotes (Negros
Ygorrotes convertidos, Indos Ygorrotes infleles u. s. w.). Nach den Yumala-
Negern (in Central-Afrika) stiefc Til (mit den Hosurin oder Geistern neben den
Di mm 11 oder Dämanen über dem blauen Stein des Himmels lebend) herab,
durch seinen Hauch die Erde zu schaffen und den Menschen (Ombo) aus dem
Wald hervorrufend (s. Tutschek). Boleslav Hess die alten Manuscripte Polens
verbrennen.
*) Nach Plinius war der erste Bogenschütze ein Scythe. Auf Candia
wurde der Bogen scythisch benannt (Diod.). Bastarnae sunt Tyrigetis et
Germanis conflnes ac fere ipsi quoque Germanici generis (Strabo). Regnar
Lodbrok dehnte seine Streifereien bis Utgard (das Land am Eismeer bei
Archangel vorbei) oder Petzora aus (s. Suhm). On dit encore en patois
bardoler au bredoler pour s'aniuser ä des chansons (Fallot) 1828. Navi-
bus magnis quas nostrates barguas vocant. St. Isidore dit que Knabat (en
celtique) signifle Als. Veil ombram id est veyam prolem, antiquam urnbran»
dicunt (Cato), veil Ombrie. Padusante Eridanus a circa arbore picea, gallice
padus nuncupatur (Plin.). Le mot po signifle en patois de la poix. Hetrnsci
Arunem vocant nobilem principem (Larinum, la reine). Saignor Baron in
St. Stephan's Predigt in Rhätien (640 p. d.). Le Patois conserve la langue
des Gaules. Zu Polybius' Zeit war die Sprache des zwischen Rom (nach
Vertreibung der Könige) und Garthago abgeschlossenen Vertrages kaum den
Gelehrtesten verständlich [weil die Schriftsprache eines leitenden Werkes ent-
behrte, wie Homer, Koran u. s. w.]. Maxima in nostra lingua facta est mo-
tatio ut ea .quae ante trecentos annos scripta fuerint aegre etiam peritus in-
telligat (Aventin) im Deutschen. Irenäus (Bischof von Lyon) lernte die
Sprache der Gallier. Mulier Druias weissagte Alex. Sev. gallico sermone
(Lampidius). De meme que las Celts ont e"te* appeles Gaulois par les ancien»,
de möme leur langue a e*te* nomme'e la langue Gauloise. Gependant dans 1»
suite, on donna quelquefois le nom de langue Gauloise ä celle qui fat formee
de la Latine alterte par la Gauloise (Bast). A Sarno ad Volturnom incolae-
runt Cumani, quos ab agro nullis viribus Hetrusci, quamvis toto Italiae im-
lehrten dien Mediern (bei Herodot) die Kunst des Bogens (scy-
tan oder schiessen). Neben den Scythengräbern (am Dnjepr)
gab Potocki die Gräber*) der Komanen (mit Statuen) und die
peritarent dimovere aut in potestatem redigere potnerunt (Caj. Sempr.). Die
sotk Cadmus den Griechen gebrachten Buchstaben glichen nicht den phönizi-
ichen, sondern denen der Galater und Maeonier (nach Archilochus). Rediens
a Phoenicia detnlit in Graeciam primus, sexdecim numero litteras rüdes non
phoenicas, sed Galatarum et Maeonium persimiles caracteribus (Xenophon).
Sedebat Martinas in cellnla rnsticana nt est in nsibns servnlornm, quam nos
mstici galli tripetias, yos vero scholastici aut certe tu qui de Graecia venia
tripodas nuncupatis (Sulp. Sev.). Rodericas Toletanus scripsit: „Teutonia,
Dacia, Norvegia, Suetia, Flandria et Anglia, unicam habent linguam,* licet idio-
matibns dignoscantur." Hoc ille ante annos nondum quadringentos. Paullo
sapra potuisset et Galli am addidisse, non enim nos Belgae tantum, sed
nlteriores atque interiores Geltae, et quid quid Franci occuparunt, lingua etiam
eorum, id est Germania, usi sunt (Justus Lipsius). Galatas excepto sermone
Graeco, quo omuis Oriens loquitur, propriam linguam eamdem pene habere
quam Treviros, nee referre, si aliqua exinde corruperent, cum et Afri Phoeni-
cam linguam nonnulla ex parte mutarint, et ipsa Latinitas et regionibus
quotidie mutetnr et tempore (Hieron.). On a dit paethois (le Thiois du pays)
et (par abräviation) patois pour däsigner le langage du bas peuple (Fallot).
Les paysans du canton de Vaud et ceux des frontieres de la Suisse appellent
leur langage roman ou räman (le romain ä Beifort).
*) Wer sich dem Begräbnissplatz der mongolischen Fürsten nahte, wurde
von der dort aufgestellten Wache ergriffen (nach Plan Carpin) und gestraft.
Les Slaves ou Ene'tes furent tiräs en meme temps que les Sarmates (aussi
Medes d'origine), de l'Assyrie (reunie alors au royaume de M6die), et furent
l&iss^s yers le milieu du rivage m&idionale de la mer Noire. Les Esclavons
Bont en grande partie Slaves-Illyriens (Bohusz). Stephan von Serbien führte
als Konig und Kaiser einen doppelköpfigen Adler (f 1356). Januar heisst:
Odde peive (als das Jahr beginnend), Februar : Kuowa manno (von der Kälte),
März: Njuktja (von den Schwänen), April: Worakis (von den Krähen), Mai:
Tsobmos (von den Fröschen), Juni: Morbmes (vom Kalben der Rennthiere),
Joly : Petje , August : Snelkja (vom Aushaaren der Rennthiere) , September :
Porke (vom Neubehaaren der Rennthiere), October: Rakat, November: Gälko,
December: Passatis manno (Jaulo manno, als heilig) bei den Lappen (Hoch-
ström). Mowhirangaranga (der höchste Gott), Mowhibotakih (der Gott, der
das Land fortbildet) und Mowhirmuta (der Gott, der das Land unter dem
Meere einhakt) schufen den Mann und aus seiner Rippe (Hevih oder Knochen)
tos Weib (Nichol^s). Die die Slaven bedrängenden Volochom sind (nach
Dobrowsky) Gallier. Von den Serben Carvatiens wanderte der Jüngling (Lech)
Crech nach Böhmen. Als die bei Stade landenden Sachsen von den Thüringern
verrätherisch zu einer waffenlosen Versammlung eingeladen wurden, steckten
*ta ihre Saxen geheissenen Messer in die Hosen, und weil sie gleichzeitig
sich mit den (im Lateinischen) Saxen genannten Steinen vertheidigten,
M erhielten sie den Namen Sachsen, to voren heten se Macedones (nach der
sächsischen Chronik). Als sie den fränkischen König Dietrich gegen den
thüringischen König Ermefried unterstützten, erhielten sie das von den Thü-
ringern bereits gekaufte Land bestätigt. Ludovico, Germaniae regi, nepotum
*t hereditate, Elsatiam sors dedit (Guillimannus). Lazius nominat Bobonem
*"6 Bebonem, primum Landgravium Alsatiae. La Casachie (la Scythie mon-
tynense) est habitäe depuis un grand nombre de siecles par les Tscherkesses
(desceudant des Kirkis, habitants des environs du lac de Baikal). Les Tscher-
*e88e8 ou Adiges (de la ville d'Ada aux rives du Kouban) sont nomme'g
C*8»ches par les Osettiens (b. Bohusz). La plüpart des Sarmates passerent le
D°n (380 a. d.) et attaquerent les Scythes (en Europe). Mithridates berief
ut sarmatischen Jazygen ans Asien gegen die europäischen Scythen. Depuis
296
f
Gräber der Nachkommen Tschingiskhan's, aas Ziegekteineu
errichtete Grüfte umschliessend. Die Skoloten oder Scythen
waren vor den (zu den Scythen*) gehörigen) Massageten
■
Tan 965, e'poque oü les Serbes Vistulans (Sermendes ou Sarmates) furent
baptise*s, ou (comme l'on disait en langue Sarmate) polauy , on commen$a \
les nommer Polonais (Bohusz). Le bas peuple de la Petite-Russi n'appelle
pas les Polonais autrement que Lachy parcequ'ils professent la religion dang
le rite latin ou romain (Bohusz). Am Grabe des mongolischen Khans in
China wurden Pferde gepfählt (nach Ibn Batuta) Am Grabe der mongolischen
Fürsten wurden Pferde gepfählt (nach Plan Carpin). Am Grabe der scythischen
Könige wurden Pferde gepfählt (nach Herodot). Die Tscheremissen und
Tschuwaschen hingen Pferdehäute auf die Opferplätze, die Wotjäken stellten
die Gerippe der geopferten Pferde auf. Die Patagonier pfählen Pferde.
*) Die nordlichen Völker wurden (nach Strabo) Scythen (oder Nomaden)
genannt, wie die südlichen Aethiopier. Nach Vertreibung der Gimmerier
durch die Scythen gründeten die . Milesier (an der Mündung der Donau) Istrus.
Zu Homer's Zeit nomadisirten die Abier am schwarzen Meer. Homer setzt
die Cimmerier an die dunkle Küste des fernen Oceans. Die nach Asien flie-
henden Cimmerier wurden von den Scythen verfolgt (nach Herodot). Die
ackerbauenden Scythen am Borystenes und die östlichen nomadisirenden Scythen
wurden von den königlichen Scythen jenseits des Gerrhus (Moloschnijawoda)
beherrscht. Oestlich von Tanais wohnten (nach Herod.) die (einen scythischen
Dialect redenden) Sauromaten oder Amazonen. Nach Diodor wurden die
Skoloten durch die Sauromaten besiegt. Nach Hippocrates mussten die Frauen
bei dem skythischen Volk der Sauromaten vor der Heirath Heldenthaten ver-
richten. Die Sarmaten sind eine medische Colonie der von Pal es und Napes
stammenden Scythen (Diod.). Die schwedischen Gesetze der Lappen, anf
Balken geschrieben (vor Erfindung des Pergaments oder Papiers), heissen Balcker
(s. Scheller). Im Lande der (blauäugigen) Budiner (bei Herod ) oder Bodeni
(bei Ptol.) wohnten später die sarmatischen Alanen. Schaffarik erklärt Luhy
(der Lugier oder Lygier) vom slawischen Luh (Wald oder Busch). Isis
Egyptiorum lingua terra dicitur Jessen. Jasni (s. Hanusch) bei den West-
slawen zwischen Elbe und Weichsel, und (nach Zeuss) ist darauf der suevische
Isisdienst zu beziehen. Appellabant autem Jovem Jessem lingua sua (s.
Dlugoos) den Slawen [Ized]. Die Nationalversammlungen (placitum generale,
conventus generalis) wurden (775 p. d.) von Carl M. in Thionville (sa de-
meure favorite) abgebalten (s. Begin). Louis montra pour les rives de 1*
Mdfeelle la meme predilection. L'Empereur e*tablit.duc here'ditaire de Lorraine
Ge*rard d'Alsace (tige de la maison de Lorraine) 1848 p. d. Für den kel-
tischen Ursprung der Vindoneu (bei Wien) erwähnt Czoernig die gallischen
Orte Vindornagus und Vindalus an der Rhone, Vindonissä in Helvetien, Vin*
delicus (Lech [wendische Lochen]) für die der Karner des gallischen Car-
nutum (Chatres). Ptolem. erwähnt den Ort Teutoburgine in den Alpen.
Gentes Pannoniorum sunt Breuci, Andizetii, Diasionea, Pyrusti, Mazaei, Dae-
siatae, quorum dux Bato, aliique conventus minores (Strabo). Den Auf-
ständischen in Pannonien und Dalmatien (zu Tiberius' Zeit) unter Bato ver-
band sich Bato (vom pannonischen Stamm der Breuker) und Pinnes. Kapella,
als albanisches Gebirge. Bessi (in Bosnien) neben Poseni und Hipasini.
Dravus per Serretes, Serrapillos, Jasos, Andizetes, Savus per Colapianos Breu-
cosque populorum baec capita, praeterea Arivates, Azali, Amantes, Belgites,
Catari, Corrocates, Eravisci, Hercuniates, Latovici Oseriates, Vaciani; Moos
Claudius in cujus fronte Scordisci, in tergo Taurisci (Piinius). Die Birkarler
sind von den Lappen wie Könige gehalten und geehret worden, haben ein
rothes Kleid getragen und sich in die Tornischen, Pithischen, Lulischen nnd
Birkarler eingetheilt (Scheller). Die Rugier besetzten Comagene zum Ueber-
gang über die Donau. Faviana ' (bei Mautern oder Göttweih) war Sitz des
Rugierkönigs (nach Eugipp.) neben Vindobona oder Wien (s. Qzoernig). D*fl
297
flohen (bei Herodot). Die Scythae Amyrgii (am Jaxartes)
issen Sacae bei den Persern. Nach Vernichtung der Scythen
rch die Sarmaten*) folgten beim Untergang des königlichen
jschlechts die Frauen auf dem Throne (Diodor). Zu den
tan werden theils die angesehensten und ersten des Dienst-
folges gerechnet, die eigentlich Geheimräthe *) des Fürsten
Streicher heissen (bei den Böhmen) Rakusi von den Rakaten und Terakaten
>i Ptol.) an der Thaya. Von Karl M. gegründet (803 p. d.), wurde die
tmark (907 p. d.) durch die Ungarn besetzt, aW nach der Schlacht bei
igsburg (955 p. d.) wieder hergestellt anter Burkhard (972 p. d.)> In re-
rae vulgari vocabulo 0 starr ich i in marcha et in comitato Henrici, fllii Luit-
ldi marcbionis (996*p. d.) in der Urkunde Otto's I. Cum Christianis Sclavis,
i namque vocantur captivi (Matth.) 1252.
*) Ephorus fand die Sarmaten auf dem linken, die Scythen auf dem
ihten Ufer des Don (339 a. d.). Nach Besiegung der Taurier bedrängten
b Alanen (I. Jahrhdt. p. d.) die Städte Ghersonnes und Bosporus, wurden
er (IL Jahrhdt. p. d.) durch die Oothen unterworfen [Abzug der Äsen in
iburgium]. Die AJanen kämpften (nach Tacitus) in schwerer Rüstung. Die
lesen heissen Gothen (Gud'as) bei den Lithauern. Die Thracier nahmen
erat den Namen Römer an, den Caracalla allen seinen Unterthanen erlaubte,
nige Gauchos verrathen in ihrer Physiognomie den echten Spanier, nur
»hr gebräunt, als die Stadtbevölkerung. Die Anderen sind Mischlinge von
iropäern mit der amerikanischen Urbevölkerung oder mit Negern, in allen
aden der Farbenabstufungen, manche auch reine Abkömmlinge von In-
dern oder Indianern und Negern (Burmeister). Die Wurzeln (die Elemente,
Ben die Wortformen "entsprossen) sind (in der Bantusprache) mehrsilbig
ich F. Müller). Nach Pausanias gebrauchten die Sarmaten Pfeile und
uzen mit knöchernen Spitzen. Als Gott der Eule (Tarapitba), verehrten
) (den Christengott Jumal nennenden) Esthen den Alten (Wanna issa) oder
»nnerer (Picker), sowie den felsgeborenen Ralewe poeg (Sohn des Gottes
dew), als Hercules, und den Sänger Wannemunnes oder (im finnischen Ka-
rala-Epos) Wäinömäinen, Sohn des Kalewa. Die den Esthen fehlenden
«chlechtsnamen wurden von den Deutschen (meist aus dem Alterthum)
geben (Vespasiane, Domitiane, Solone u. s. w.), wie bei den Negern in
oerika. Jannau hält das Livische für die Urform des Esthnischen. Nach
rgenson ist das Livische dem Dörpt-Esthnischen verwandt, wie das Fin-
ale. Hollmann fand bei den Esthen verehrt, 1) den Heerd in der Wasch-
cbe (zum Schutz des Hauses), 2) eine Umzäunung im Hof mit Asche,
kutt, Hahnenfüssen u. s. w. (zum Gedeihen des Hauswesens), 3) eine Stätte
t Knochen (für die Hausthiere), 4) eine Feuerstätte zu Opfern (für Reisende),
einen Topf mit Bier auf einem Stein (für die Felder), 6) einen heiligen Hain
t Opfer (unter Steinen), Pferden u. s. w. In some tumuli (opened near the
&e in the parish of Monigaff), where (according to tradition) the Picts
i Romans had fought a bettle, several stone Celts were found (Logan). Zu
'akleides' Zeit Hessen sich die Athener von ihren Dienern Klappstühle
-h tragen. Gyaomathi bestritt die Verwandtschaft des Finnischen (mit dem
garischen) und Türkischen, trotz Gleichheit der Worte, wegen der Ver-
^denheit der Grammatik, wogegen Kollar die Wortgleichheit leugnet, aber
der gleichen Grammatik die Verwandtschaft begründete. Les Moscovites,
nomme's les Russes, sont des Mongols, des Tatars, des Finnois, des Ou-
ens, llgerement slavianise's (s. Kamienitz-Podolski). Die für Nachkommen
Wessen geltenden Tschuden im nowgorodischen Gouvernement gehören
-h Sjögren) zum esthnischen Stamm. Bei den Tavastländern mähten
Ealeva - Söhne die Wiesen (s. Agricola). Den Karelen gab Rongoteus
Boggen.
**) Enk und Ambacbt, Diener und Dienstmann (im Beo wulfsliede) , Am«
298
in seinem Gefolge sind (seine Bunvitan, die wieder Lehen
nnd Burgen, auch eigenes Gefolge haben), theils aber die
übrigen freien Landherren, die zu seinem Rathe berufen oder
bei Angelegenheiten der Landschaft befragt werden. Sceael
dagegen ist der allgemeine Ausdruck für Gefolgsmann oder
Dienstmann, zuweilen bis zur Bezeichnung unfreier Dienst-
leute (der Thrälas) herabsinkend (s. Leo). Bei dem preussi-
schen Lithauer wird der russische Lithauer*) als Zemaitisch
bachtdegen (Diener). Zorn* Unterschiede von den Beisassen oder Schlitzver-
wandten heissen die blossen Miethslente oder Ingesessenen (in Frauenfeld)
Ingome (Maurer). Die Einwohner oder Einsassen (zum Unterschied von den
Bürgern) Messen (in Mainz) Inleate oder Freisassen. Die gildhalla Teutoni-
corum (Aula Alemannornm oder das deutsche Haus) oder] Stahlhof (der hansa
de partibns Alemanniae) b eiset (s. Lappenberg) Esterlyngys-Halle. Der Kauf-
hof der Hansestädte (Hamburg, Bremen nnd Lübeck) hiess (in Antwerpen) das
Hans der Oesterlinge oder das Osterhaus. Nach den Genossenschaften englischer
Kaufleute (hansae oder gildae mercatoriae) erhielten auch die Kaufleute aas
Deutschland (zunächst von Köln) von dem englischen Könige das Recht, in
solchen Hansen zusammen zu treten (Maurer) unter dem Oldermann van dei
dutschen Hense (und einem englischen). 0/ the sons of Raja Sangat (among
the Chohans) the youngest (as in the case of the sons of Dasaratha and ol
Raja Sankar in the Mahabharata) succeeded to the throne (s. Elliot). The
Ghandel (tribe of Rajputs) descended from Ghandrama (the moon). Da nw
diejenigen Bürger, ,,die auf der Strazze und auf dem Lande und auf dem
Wazzer varent und anders nieman" (also nur Grosshändler) Hansagenossen
sein konnten, so hat es auch in Regensburg Bürger gegeben, welche keine
Hansagenossen waren. Wurden Frauen zum gerichtlichen Zweikampf zuge-
lassen (wobei der Mann, bis zum Gürtel eingegraben oder mit der linken Hand
auf den Rücken gebunden, sich mit einem Kolben vertheidigte), so band mal
einen faustgrossen oder pfnndschweren Stein in ihren Schleier (Stauchen odei
Stuchen), um damit nach dem Manne zu schlagen (nach Majer). Als dei
Gerichtsgräve zu einem Polizeirichter herabgesunken, verlor sich seit den
XVII. Jahrhundert so sehr die Idee des Grafengerichts, dass man daraus eil
Grasgericht oder einen Grasstab machte, weil man in den alten Urkundei
Grascap statt Gravscab gelesen (v. Maurer). In Guatemala schreitet die Race-
mischung rasch fort (Wells). Utramqne ripam (Rheni) agros aedifleia vicosqnu
habebant (Caes.) Menapii Taxandri, deinde Menapii, Morini (Plin.). Nortmann
Menapiorum terram vastabant (Ann. Bert.). König Menapius herrschte (zu:
Zeit des Ptolem. Euerg.) über die Tungern mit Cimbern und Belgiern (Maitri
de GuiBe). Mevajtla in Baktriana (bei Ptolem.). Die Menapii (mit Menapii
in Wexford) und Gauci, die (vor der Zeit Gaesar's) aus Deutschland nael
Irland kamen (s. Richard von Girenchester) were called (by the Irish) Sliocb
Germain or the German race (s. Wood). Vor der Fluth kamen drei Fische:
(Cappa, Lagne, Lusat) aus Hispanien nach Irland (dann Gesara). Nach dei
Fluth kommt Partholanus (O'Flaherty). Universitas magistrorum et scholariun
(in Bologna) oder Universitas doctorum (magistrorum) in Paris, als gelehrt*
Genossenschaft. Als neben den Dom- oder Klosterschulen (den Septem Arte«
gebildete Männer vom Prälaten die licentia docendi erhalten, zogen sie (wi<
Abälard, Irnerius, Placentinus) Schüler herbei (in Genossenschaften der National
oder Landsmannschaften), in freier Lehre. Die Bildung der drei Facnltafen
denen sich die vier Nationen als vierte anschlössen, wurde durch Errichtnai
von Gollegien für Arme gefördert (in Burs).
*) Die (von den Fischern an der ostlichen Haffküste als Kuren bezeichne-
ten) Bewohner der nördlichen Nehrungshälfte stammen (einen lettischen Jargon
redend) aus Kurland oder Livland (s. Glogau). Die Masuren (ein Zweig der
Polen) sind Nachkommen der alten Masovier (Glogau). Neben Protrimpd
290
(&ema oder niedrig) geschieden, und scheidet wieder den
Libauer im Süden von dem Zemaiten im Norden. Aas der
fränkischen Dienstbarkeit der Chrobaten bedeutete Croata*)
wurde auf dem (lithauischen) Berge Rombinus die Schicksalsgöttin Laima von
den Laumen genannten Priesterinnen verehrt Do sprach der tzwerg : du solt
mit mir gan, dyn Reich is nit nie in dieser weit. Also gieng der Berner
hyn wege, nnd weysz nyemant, wo er knmmen ist ob er noch in leben oder
todt sy, weysz nyemant warlichen davon zu reden (nach dem grossen Kampf
vor Bern, in dem alle Helden fielen ausser Dietrich) [Krishna's Pandu], In-
cipit linea Saxonum et Anglornm descendens ab Adarao linealiter usque ad
Scafenm, de quo Saxones vocabantnr (Bibl. pnbl.). Sceaf se vas geboren in
Dhaere earce Noe (854 p. d.). Hravra (se vas geboren in Dhaere earce Noe)
von Voden Fridhuy.alding stammend (Chron. Sax.). Skiöld heisst Scannnga
god (Fornmannasögur). Horum (der Auseis oder Aesir) primus fuit Oavt
(Jörn.) Geata qnem jam dudnm pagani pro deo verabantur (Asser). Geata
quem dixerunt fllium dei (Hnntind). Frey führt den Namen Folcwaldigoda
oder Kampfwalter der Götter (Ettmüller). Finn (Häuptling der Friesen) ist Sohn
Folcwald's. Die angelsächsischen Scildinges sind die dänischen Skioldungar. Die
Juten heissen (bei Alfred) Giotas (s. Ettmüller) , als Ytas oder Eotas. Wie
die Dänen, heissen auch die Gothen (an der Weichsel) Hredhmenn (in Reidh-
gotaland). Die Friesen, Hugen (Ghauci) und Hätwaren sind Nachbarn (im
Beownlfsliede). Finnen von Venna (septum ad intercipiendos pisces), als
Fischer. Isarnodori, als Eisenthürme im Gallischen (Vit. St. Og.) VI. Jahrhd.
(bei Lyon). Land lingua Germanorum patria dicitur verbo Latinorum (Aimoi-
nusMon.). Seditiones, quos vulgns werras nominat(Gap. Gar. Galv.) von wehren.
Regni invasio, quam Lantweri dicunt (Gap. Reg. Fr.). Canis quem laitihunt
dicunt (leg. Alem.) spurihunt (leg. Bav.). Mannire illos debet (Pact. Legf
Salic.), ab illo mannitus est, citirt (von mahnen). Non manniatur (Leg. Ion-
gob.). In Gallico Oceano, Physeter (PUn.), Vish-e*ter. Platessa (Aus.), passer
marinns (Plada oder plie). Pontones quod est genus navium Gallicarum
(Caesar), pontschuyten. Aciem rhedis et carris circumdederunt (Gaes.). Rheda
et Petoritum (Quintilian) , als gallische Worte. Rheda est derive* du Tenton
ryden (Bast.) [Räder]. Monachos in du tos roccis (Eckchardas). Bellatorum
acies, quas vulgari sermone scaras vocamus (Hincm.). Tegumenta manuum,
quae Galli Wantos, id est chirothecas vocant (Beda). Praeterea flnivit et
werpivit (Chart, ann. 1 149), werpen (guerpir). Die Portuguiesen nannten sich
(zq Camven's Zeit) Spanier. Das Spanische heisst bei ihnen castilianisch (Schott).
Plurimae hodie nationes Gothicae, sed inter illas Gotthi, Vandali, Visigotthi
et Gepaedes cum numero , tum dignitate praestant. Glim Sauromatae dice-
bantur ac Melanchlaeni, quidam etiam Getorum nomen ipsis tribuerunt. Vo-
obnlig quidem omnes nulla vero ne praeterea inter se differunt. Cutis omni-
b«s Candida, flava caesaries, corpus procernm, facies liberales , eaedem lege»
•*dem sacra, Ariana scilicet (Procop). Pruzzi (bei Gaudentius) 1000 p. d.
™*hn erklärt Preussen von (lith.) prud (prudas oder Teich). Roquefort be-
«weifelt la pre*tendne lange celtique im Jargon de Quimper-Corentin. Jaekel
«itet das Lateinische vom Deutschen ab. Der Calumnieneid oder (bei den
Angelsachsen) forath (Voreid) hiess (bei den Danen) Zuschwörungseid (Aasuoren
**d). Der Kamphe ist ein mutwille unwiszenhafter Lute (im Kaiserrecht)
T0* Duell.
*) Scythas Persae lingua sua Sakas dicunt et invicem. Scythae Persas
^bor8aro8 nominant (Solin.). Les paysans du canton de Vaud et ceux qui
?p ent les frontieres de la Suisse appellent leur langage roman ou räman
V**llot). Poutsai, se faire propre, vandlai, aller et venir, stopfai, bourrer, de
•J^ken, boire, (s. Fallot) en Patois de Francbe-Comte*, de Lorraine et d'Alsace.
yjtotle* (patois du Montbe"liard), secouer, faerbe, couleur. Die von Albiez
Vj«m Salpeter-Sieder) gebildete Secte der Salpeterer (in Hauenstein) nannte
m* Anderen, die nicht zu ihnen hielten, Halunken (s. Hansjakob), On
900
(Corvada oder Curvatae) oder Croada (im Mittelalter) Frahn-
dienst (nach Horvat). Die Slawen*) heissen von den Wa-
disait innocentes, donner les innocens, ponr exprlmer l'action d'aller le jom
de cette fete reveiller quelqu'un et en meme temps lui donner le loaet (Ob
a ä Dijon cette peute eoatume de fouetter les Alles le jour det Innocens).
Der Abläse für die Verstorbenen wirkt nicht per modam absolationis (deia
die Kirche kann die Verstorbenen nicht mehr geradezu lossprechen, da sie
ihrer Gerichtsbarkeit entzogen sind), sondern per modam suffragii (a. Oswald)
1870. Die Sclavinen lebten (nach Jornandes) a civitate Nova (Nowgorod)
nur am lacns Bfusianus, die Anten bis zum schwarzen Meer. Sollen vea
einem Stamme abgeleitete Wörter gebildet werden, so kann dies nur mit
Hülfe von Partikeln geschehen, die den Stamm vertreten, zuweilen allerdingt
zu wirklichen Praeflxen werden, in anderen Fällen dagegen nur in loser Vor-
bindung mit dem Stammworte bleiben (von der Gabelentz) in der Kaassia-
Sprache. Nach L. Diefenbach fixiren sich bei den einzelnen Formen dar
Conjugation besondere Arten der Bezeichnung für persönliche Unterschiede,
wobei keineswegs der blosse Zufall, sondern das Wohllautsgesetz waltet. Oa
attribue ä Francois de Carrara, viguier imperial de Padoue, Pinvention das
ceintures de chastete* (XIV siede). Auf den Shetl and -Inseln wird die Wölk
(beim Nachwachsen der jungen) ausgerissen. Sxv&cu SxXaßoi vepovxai
(Alex.). Quelques-uns des Turcs (selon Ahmed de Tous) exilent les garcons,
lorsqu'ils atteignent Tage de puberte* ou lorsqu'ils ont eu des songes (Hammer).
Les Rortas garottent le roi (le demandant les annees de son regne). Le« Ta-
tares ou Tubetis adorent les enfants, qui meurent de bonne heure (un tel
enfant est venu de l'autre monde et n'a point rait du mal). Le Boi dss
Bagradje est de la famille de Tahya ben Zeid l'Alide (de grands yeux et le
front haut). Homer bemerkte an einem Führer der Karier, dass er, mit GoW
behängt, wie ein Mädchen, in den Kampf gezogen. Les Caimacs (des Turcs)
fönt le commerce sans proferer des paroles (selon le Djamiout-tewarikh). Di»
Türken von Lebedias (Savartoeasphali benannt) bestanden ans sieben Ge-
schlechtern (nach Gonst. Porph.).
*) Die Radimitchen stammten durch Radime (an der Soja) und die Via-
titchen (an der Oka) durch seinen Bruder Viatko von den Lochen ab (naea
Nestor). On voit tracls r&mes (des habitants du golfe de Kotzehoe) aw
des couleurs dififörents, divers signes, pour reconnaitre l'objet appaxtenant *
chaque individu (Ghoris). Ghoris reprlsente deüx morceaux de dent de
morses (du golfe de Kotzebue), sur lesquelles sont grossierement deasinles las
chasses aux morses, aux phoques, a la baieine, les maisons, les sechoirs d«
poisson, les bateaux, des renards, et les peaux noires et rouges des rennet,
enfln les danses et les jeux. Lelewel stützt die Herkunft der Lituanier von
den Herniern auf das lithauische Wort girulis, qui veut dire forät. Weidewat,
dem sein Bruder Pruten (Prus oder Prusias) oder Brüten die Herrschaft
(373 p. d.) überlassen (unter den Preussen in Ulmerugien), besiegte den
(siegreichen) Andislav oder Anton, Häuptling der Masovier (586 p. d.), und
theilte das Land unter seine Söhne, von denen der jüngste (Litvo) im Streit
mit Nadro (oder mit Saimo, als ältester) östlich nach Lithauen zog. Sutink,
Sohn des Glapimin, der von dem bei den Dregoitschen erzogenen Imin
(Nachkomme Gellon's, der die Anthropophagen in Lithauen vernichtete) stammte,
war (durch Dormunimund) Grossvater des Lutavor, dem Gedimin folgte. Von
Palaemon oder Caesarinus stammen die Säulen und von Julius Dorsprung
das Thier im lithauischen Wappen. Peter Dunin kam ans Danemark nach
Polen (unter Boleslaus), als Peter Vlostavitch (1134 p. d.) Taropelk IL vor-
rieth. Une parties les Saxons (fuyant la domination de Gharlemagne) arrive
(777 p. d.) sur les rivages de lEstie, on eile forma la nation prassien (Le-
lewel). Les rivages des Enrons furent attaquls (850 p. d.) per les 8candi-
naves, qui (conduits par Eail et son Als Thorolf) inftstaient les mers. Olaf
(chef suedois) fit la conquete des villes des Enrons (854 p. d.). Les Ilaneil
801
raegern (na6h Nestor) Ruthenen. Gatterer findet die Slawen
in den Uxokvtcu oder (nach Hammer) Sakalib *) (im Shahna-
meh). Die sarmatischen Jazyges-Metanastae (unter Wisimir)
(sous la conduite de HakoiD) s'ltablirent dans la Sembie (940 p. d.) eu pre-
nant Te nom de Vltingues, dans le Dänemark ou les appelait Askomans ou
etaigres. H y ävait des fapports entre let LBtiques-Vlletebes, demeurant
antour de Pena et de Rughen, et la race lettone, car les pretres lithuaniens,
prussiens et luticiens s'appellent egalement Krives, et sur les idoles des di-
vinttes lutieiennes Sont inscrits les noms de Celles des Lithuaniens et des
Samogitiens avec de conrtes priores dans la langne de ees deruiers (Lelewel).
Les Skirres, les He*rules et les Angi-Skirres sortirent dn pays des Thuidos
(Teilendes) et des Yesses (s. Lelewel). Les ätrangers d'outre-mer (arrives
ebez les Samogitiens) s'etaient e*tablis dans les environs de Plotelö (Lelewel).
Plnsieurs penplades (des Vidivariens) sor l'embouchure de la Vistale (VI
siöele p. d.). Le titre de Rikis, qae les Prussiens donnaient ä leurs chefs,
et celui de Knnigas qne les Samogitiens et les Lettons donnaient anx leurs,
Itaient empruntes anx Scandinaves (Lelewel). Neben Letva (Gottin der Freude)
und Letvanis (Trost) verehrten die Lithauer den Kriegsgott als Kavas (Kava
oder Kampf). Kriwe in Rhetra. Kriwe-Kriweito in Romnova (Roma nova).
Lithauischer Kriwe-Kriweiti in Wilna. Bremen war im Norden berühmt, wie
Rom (nach Adam Br.).
*) On nonrrit le Als de Saklab (apres la mort de la mere) avec le lait
d'one chienne (selon Mirkhond). Dans la langue mogol Ettel veut dire langue
de chien (selon Ewliä Efendi). Les Busses et les Slaves sont toujours en
guerre avec les Mohrika (Mohraka ou les brfiles) entre le Wolga et le Don
(selon Hadji Khalfa). Les princes des Bakradjes (n'ayant ni poil ni barbe)
sont de la famille de Tahya ben Yesid (distiugues par une barbe longue)
croyant ä la divinit^ d'Ali (d'apres le Heft Iklim). Les Slaves sont une
penplade turc. Le roi des Busses (un grand penple turc) ne descend jamais
da trone (selon Khakani) [Hochsitz]. Saighder, the Gaelie name for a soldier,
is a Compound of saighead (arrow) and fear or man (Logan). A seal, found
in the fleld of Bannockburn represents a flgure carrying a bow, provided with
two strings, both flxed, and a law of Gharlemagne refers to „arcum cum
duabus cordis" (Logan). Der oberungarische Bauer bezeichnet sich als Chlap
(Chalobe) oder Knecht (nach Horvät). Jupiter Dulichenus, nbi ferrum nas-
oitur (hei den Ghaluben) auf römischer Inschrift (s. Reinesius). Die Ersen
(oder Mordwinen) waren (nach den Arabern) Menschenfresser. Der Apostel
Andreas verbot den finnischen Syrjänen den Genuss des Menschenfleisches.
Les Slaves lorsqu'ils viennent en Ethiopie, et qu'ils se multiplient par quel-
ques generations, deviennent noirs, et les Zeughi, lorsqo'ils vont au pays des
Alans et s'y multiplient par quelques generations, deviennent tout blancs
(d'apres Ahmed de Tons). Le diable apparut aux Asshabir Rons ou (selon
Bammer) les maitres du Rous (sur l'Araxes ou le Wolga) dans la flgure du
defunt roi et leur dit: „Je ne suis pas mort, mais je me suis absente* de
vous pour voir vos regrets.a II en eurent une grande joie. Alors il or-
donna de mettre.nn voile entre le peuple et lui, et leur flt accroire, qu'il
ne mourrait jamais (d'apres Eboubekr Mohammed Ibn al Hassan). Quiconque
meort, passe (selon la croyance des Djini) dans une autre semence dans les
entrailles de la femme (Ahmed de Tons). Les Berdas se divisent en deux
classes, les uns enterrent leurs morts, les autres les brülent (selon Khakani).
Lorsque les Bulgares trouvent parmi eux un homme fln ou intelligent, ils
loi attachent nne corde au cou et le lient a un arbre, dinant, c'est un Ser-
vice rendn ä Dien que de le faire mourir (d'apres Ahmed de Tons). Le
Baris et Maris (ä cöte* des Gog et Magog) ravagent le monde. Les Busses
(avec des flenrs, dont les abeilles fönt du miel) se servent des peaux epiles,
an lien d'argent (Ahmed de Tons). Le peuple des Souris fait la guerre, en
jetant des lacets sans errer (Ahmed de Tons).
302
bewaffneten ihre Sklaven*) gegen die (unter Geberich) «i<
reichen Gothen, wurden aber dann selbst (als Accaragante^ ^ \
von diesen (als Limigantes) vertrieben (334 p. d.), zu dr
Quaden und den gothischen Victoyalen (in der Moldau neb<
Taifalen in Siebenbürgen und Thüringer in der Wallach
flüchtend. Die von Marbod unterworfenen Stämme der Lui«
Zumi; Butonen; Mugüonen, Sibinen, Semnonen**) zeigen üi
*) Als yoD den aufständischen Sklaven der Jazygen die Limigantes (1
Amicenser) von den Römern (358 p. d.) besiegt waren, flüchteten die Picei
nach den Karpathen (als Croaten) und Hessen sich im Lande der (271 p __ d,
abgezogenen) Vandalen nieder am Fusse des ßabia-hora, von wo sie (dcz^arch
Attila's Hannen bedrückt) nach der Weichsel zogen (als Vagivarier oder V j<jj.
Tarier). The pictish cohort was called Geone or wedge-formed bataillon (Gh ^ia.
neach-cath or wedge-form). Die Scythen kanten die Scythica nnd Hyj^^._pjcj
genannten Kräuter gegen Hunger (nach Plinius). Les Romains introduisL^sreiit
dans le Littuanien une grande quantite* de mots Iatins. Les Grecs präteX :veiit
le genie de leur langue. De tous les indigenes, les Lives et les He*rnles fut ^reut
ceux, qni 8e lierent plus ettoiteinent avec lenrs nouveaux hotes. Ge qu* i Je
pronve, c'est la multiplicite de leurs expressions qni l'emportent de beaucoup
sor Celles qui entrent dans la compositum de la langue lituanienne. D'au&tres
tribus gothiques d'origine germanique l'enrichirent aussi d'un grand noosbre
de mots. Mais celle sur laquelle eile estj principalement basle c'est la lam^ue
des Vlnldes (Siestrencewicz). Neben den basilischen Sarmaten, die siel* in
Dacien niederliessen, und den Korallen (nach Thracien ziehend) berief Mi t tri-
dates (gegen die europäischen Scythen) die sarmatischen Jazygen (die sieht am
asowschen Meer nnd dann an der Donau festsetzten) aus Asien. Quoique ELorol
en slavon et Basile en grec, aient tous deux la signifleation de roi, cepen«3Lant
ce8 deux peuples formaient deux tribus distinetes (Bohusz). Die Vamoias
(51 p. d.) unterstützenden Yazygen traten in Vespasian's Dienste. Aurelius,
mit den Jazygen kämpfend, nahm die ihnen verbündeten Astingner in Dienst.
Die Sarmaten bemächtigten sich des von den Griechen (450 a. d.) gegründ eten
Königreichs am Bosporus (unter Konig Sauromates), aber die unter Pharaaces
siegreichen Chersoniten befreiten (344 p. d.) die Bosporaner von der Herr-
schaft der vertriebenen Sarmaten. Les Romains, qui s'&ablirent dans la Thirace
(330 p. d.), devinrent la proie des Yazyks. Parmi ces infortunfo il pouvait
y avoir des Pal^mons, des Dorsprungs, des Golonnas, des Ursins et aotres
familles illustere, qui furent transplantäes au nord par les Sarmates (Bohusz)*
Galli a candore corporis primum Galatae appellati sunt (Eucharins). Die "*on
den molukkischen Muhamedanern auf den Inseln bei Waijiu unterjochten P**
pua schneiden und kämmen sich die Haare, um ihren Herren ähnlich za
werden (nach Forrest). Cantova fand (XVII I. Jahrdt.) auf den Carolin6**
schwarze Menschen niederen Ranges. Die Ngatipowa (Brown) auf Neuseel»n<*
gehen (in der Schwärze) allmählig in die hellen Bewohner über. In de°
Semljanie Kurganie (Todtenhügel von Erde) wurden aus Glockenspeise od.«1
vergoldetem Kupfer gegossene Schafe gelegt (nach Gmelin) am Abakan.
**) Nach Uckert waren die Slawen die Unterworfenen der Sueben. J>**
Sueben waren die germanische Kriegerkaste unter den Slawen (F. H. Müll«1/'
Die Sueben waren slawisirte Germanen (Wersebe). Der sacerdos muliet>r*
ornatu (bei Nahanarvalen) deutet (nach Forbiger) auf scythische oder sarf*1*"
tische Gebräuche (ebenso die der Arier). Die bildliche Darstellung des Brüd«r~
paars widerspricht der Religion der Germanen, die (bei Tacit.) die Gotter
nicht in Menschengestalt darstellten. Den Sklaven war die Heertracht <*eT
Sueben verboten (Tacit.). Die Semnonen (als edelsten der Sueben) waren (nacb
Tacitus) von der Erde (Zemena, slav.) genannt (als Kinder der Erde), nnd
Ziemianin bedeutet (altpolnisch) ein Edelmann (Ketrczynski). Buri von "bor
(Wald). Vandalaiut (nthan wanda), sine periculo et opprobrio (Wilk. 9.)-
303
ren Namen slawisches Gepräge (nach F. H. Müller), und
>enso die lygischen Stämme. Als die Däcien bewohnenden
spiden (unter Ardarich} Ellak (Attila's Sohn) besiegten,
.ssen neben den Satagern (im unteren Pannonien) die Ost-
)then in Pannonien*) und die Sueven (mit Alemannen ver-
inur (Wan), amicos (Gretl.). Schkipetar ist der Verstehende (Hahn). Die
Bleminzer oder Glomatischer (bei Meissen) heissen (Ann. Fuld.) Dalmatii.
ach Strabo theilten die Dalmatier (unter den Illyriern) jedes achte. Jahr ihre
inder neu. Hahn leitet Dalmatien von (abbon) Deljminea (Schaferei). Nach
etrczynski sind Nahanarvalen (von narv) und Nenren ein und dasselbe Volk
Pastor und Pollux, als Alcis verehrend, ut jovenes). Lei und Polel wurden
>n den Polen verehrt (nach Stryjowski) , als Jünglinge (oder Holcy). Bei
am Zuge gegen die Donau (unter Probus) wurden die Lygier (277 p» d.)
>m Semnon (ein Edelmann oder Zemenin) geführt (Retrczynski). Gelticos
utra Baetira et Anam fluvios) a Geltiberis ex Lusitania advenisse manifestum
it, sacris, lingua, oppidorum vocabulis (Plinius). Celtas olim snperato Pyre-
teo Iberis permixtos una habitasse (App.), o&av aqa xal ro KeXziß^gtov
vo/ia IQjyurj. Promontorium Celticum, quod alii Antabrum appellavere, terrae,
i&ria, coelum disterminans (s. Plin.). Den "A$ra/3$oi des Nerium genannten
orgebirges waren (nach Strabo) die KeXtixoL (am Anam) verwandt Gad,
umen, Dens, Gudh, sed apud vetustiores fnit plurale tantum God, Dii, Nu-
ina, Godin. Glnverius (sententia Ptolemaei perverse intellecta) KeXroyala-
lav totara Europaeam designasse existimavit (SchoepÜin). Die rhipäischen
erge (hcl tov ßdgeiov Sixsavov) übersteigend, besetzten die Kelten rä Maxara
)s EvfcwtTjg (Plut.).
*) Aus Nieder-Pannonien nach Oberungarn ziehend, bildeten die Satager
le Vorfahren der slovakischen Sotaken (Gzoernig). Dinzius (Sohn Attila's)
wde (mit Ulzinguren, Bitugnren, Barduren und Angiscirren) Bassiana be-
gernd, von den Ostgothen besiegt. Die Sueven (unter Hunimund) wurden
oit den sarmatischen Häuptlingen Beuge und Babai, sowie die Scirren unter
diko und Weif) von den Ostgothen besiegt (Ende des V. Jahrhdt. p. cL).
ie Sarmaten-Häuptlinge werden (bei Jornandes) Reges, die suevischen Häupt-
age Duces genannt. Der Bugierfürst Friedrich IL (in Ober- Pannonien) floh
or Odoacer) zu Theoderich (488 p. d.). Als die Ostgothen (490 p. d.) nach
dien gezogen, besetzten die Langobarden Rugiland und (526 p. d.) Pan-
nen. Aus der Nordseite des Ister begannen die Hunnen, Slawen und
Hen (527 p. d.) Einfälle (jenseits des Ister). Von den Langobarden bä-
lgt, zogen die Heruler (durch slawische Länder) nach der Ostsee (494 p. d.).
thungen, in Rhaetia einfallend (unter Gonstantius), wurden (430 p. d.) von
■tius besiegt (par Alamannorum). Mit dem Völkernamen Francus, der als
»pellativ den Begriff von Ingenuus erfüllte, verbanden sich im Altfranzösischen
d Italienischen auch noch die Bedeutungen „edel" und „mnthvoll", und
* altfr. norois hiess norwegisch und zugleich r stolz" (Diez). Sovdßoi re
•*(> Gofiyyanr neu 'AÄafiavoL (Procop.). Tarn Suevorum gentem, quam etiani
Mnannorum (Theodemir) devicit (Jornand.). Nach Besiegung der Heruler
terwarf Ermanrich die Weneten (mit Anten und Slawen) IV. Jahrhdt. p. d.
*rrj.). Die Slawen und Anten, die (427 p. d.) über den Ister einfielen,
äsen früher Sporen (Procop). In Verbindung mit (hunnischen) Avaren
1 Gepiden bewegend, zogen die Langobarden (mit Sachsen) nach Italien
»8 p. d.). Deutsch- und Wälsch-Metz (Meta tentonica et longobardica oder
>zzo tedesco und Mezzo lombardo) war (seit dem VII. Jahrhdt. p. d.)
rachgrenze in Tyrol. Die Gothen wurden meist mit dem allgemeinen Namen
Pthen, Sauromaten und Melanchleini, von Einigen auch Getan genannt
ich Procop.). Die (unter Claudius) vom schwarzen Meere zugewanderte
•ygenhorde (zwischen Donau und Theiss) wurde durch die Colonisirung
ciens von ihrem Stammlande (am Pontus und Maeotis) abgeschnitten. Ar-
304
bündet) in Noricum (454 p. d.). Die Nowgorodei*), als A^ _
wohner des Ilmensee), heissen Slowjeny (bei Nestor), als Na^^^
kommen der Stlavani oder Suoveni (bei Ptol.) am See of
rian kennt Jazygen (als Theil der Sarmaten) zwisohen Quaden und Götej
(zur Zeit Alex. M.). Horvath erklärt Jazygen (und pannonisch-dacische JasQzij
von Jasz (Bogen). Die Alanen oder Iron (Parther) heissen Jasi oder -A^8j
(bei den Russen) und Osi bei den Grasiern (Czoernig). Alanorum moröS e
Media (Amm.). Wie die Gothen (Hieron.) sind auch die Vandalen und «Sar-
maten (bei Procop) Geten. Die Kleidung der gefangenen Daker (auf <jor
Trajanussäule) ist (nicht enganliegend oder germanisch, sondern) weit (fhra-
cisch oder sarma tisch). Aurelian räumte das (trajanische) Dacien den Gothen
ein. Strabo erwähnt (sarmatische) Jazyger (zwischen Ungarn und Theiss) als
Nachbarn der Tyrrigeten (Daker). In Siebenbürgen werden Steinschriften da-
rischer Jassier (bei Varhely) und dacischer Parther (bei Karlburg) gefunden.
Die Guttones oder (bei Plinius) Gyttones redeten in gallischer Sprache (nach
Tacit.), die Aestyer britisch. Das Wort uar bedeutete (nach Jornandes) ein
Flus8 bei den Hirnnen und so (uor oder hör) bei den Avaren (des Kaukasus),
bei denen Chan (chuni Plur.) ein Mann bedeutet.
*) Andreas kam zu den Slawen, wo (zu Nestor's Zeit) Nowgorod stand--
Am östlichsten von den Slawen wohnten (900 p. d.) die Wjätitscher an de*"
Oka, Zizdra und Ugra (in den Gouvernements Kaluga, Tula and Orel)—
Wolkow (Fürst der Rassen) in Slawensk (Nowgorod) wohnte als Krokodil ür»
See Vilkinaland als Svithiod in Gaatland (in der Vilkinasage). Wilken (wlf^
oder Wolf) oder Wüten (der Vascen oder Wilzen), als Tapfere (bei Helmold)^
wie Lutizer. Weleten (Wasco) bei Utrecht (und in Wiltshire). OviXxa*-
(in Kurland) neben "Oaioi (bei Ptol.) oder (nach Tacit.) Aestuer (britisch
redend) Leutici oder Wilzi an der Oder (bei Ad. Br.) neben Obodriten.
Yidivarii (Withinger oder Witen) an der Weichselmündung (bei Zorn.) neben
Aestier. Die Weichsel trennt Widland und Wendland (bei Alfred). Nach
Mähren kam auch der Apostel Paulus und lehrte daselbst, denn dort ist 11-
Jurik, wohin Paulus kam, dort waren die ersten Slawen (Nestor). Die Illyrier
gelten als Vorfahren der Albanier oder Amanten (in Epirus und Illyricum).
Die Illyrier tätowirten (nach Strabo) wie die Thracier. Der illyrische Stamm
der Dalmatier vertheilte die Ländereien alle acht Jahre (Strabo). Nach der
gallischen Eroberung bildete sich das illyrische Königreich (unter Bardylis),
das von Philipp von Macedonien unterworfen wurde (360 p. d.). Die Römer
zwangen die Königin Teuta, die Piratereien der Illyrier zu unterdrücken
(233 p. d.). Die Gleniatscber oder Daleminzer (bei Meissen), als Demelchion
(805 p. d.). Provincia, quam teutpnice Delemenci vocamus, Sclavi autem
Glomaci appellant (Dithm.). Nach dem Tode des Königs Agis besiegte Phi-
lipp (Sohn des Amyntas) die Paeonier. Die Pannonier galten den Römern
für Illyrier (s. Appian). Ogyges 1796 a. d. Pandion (Sohn des Erichthonius)
1447 a. d. Pandion (Sohn des Erechtheus) in Megara 1332 a. d. Hunc (in-
sulam Semland) inbabitant Sembi vel Prntzci (homines humanissimi (Ad. Br.).
Ossa dividens Polonorum terrasa Prutenorum (Dlugoss). In Nadrovia locus
Romow (Dusb.) der Nadrowitae (mit der Criwe). Duces (der Preussen) Bruteno
et Wudawntto (Christ.). Brutus in Britannien. Holst findet Aehnlichkeit
zwischen Esthen und Bretonen. Die rassischen Slawen heissen Krewy (bei
den Lithauern). Die Polotschaner waren ursprünglich (slawische) Krfwitschen
(bei Nestor). Const. Porph. nennt K^ißr^tairjvoi und Lutschaner unter den
(den Russen Tribut zahlenden) Slawen bei Kiew. Die finnisch redenden
Krevinger sind ein entnationalisirter Slawenstamm (Schaffarick). Verschieden
von den Sauromaten am Maeotis sind die Scythen wegen der grossen Cultor,
rothgelb {nv^ov) von Farbe, fett und schlaff (nach Hippocrates). Der scan-
dinavische Fürst Eymundr (König von Holmgard und Gardharik) gründete
ein Reich unter den Slawen (Livland, Esthland, Nowgorod n. s. w. erobernd).
Der norwegische König Hadding an der Düna drang bis Polock vor. Die
3U5
Staw (s. Schaffarick). Vor dem Abzug ans Moesien besiegte
Theoderich die Bulgaren*) (s. Ennodius). Die Bukowiner
Gebirgs-Ruthenen gehören dem Stamme der Huzulen an, der
"Waraeger befreiten die Slawen von der Herrschaft der Chasaren (die der der
Agaren gefolgt waren) Galler. Wer für schon und edel angesehen sein wollte, mnsste
blondes oder wenigstens braunes Haar haben, das schwarze galt für hässlich,
gleich den schwarzen Augen (im Norden). Es war ein Anzeichen der edlen
Herkunft, weiss zu sein an Haut und Haar (Weinbold). Der hänefjadr und
Tettnefjadr steht dem bingnefjadr gegenüber (die hohe und gerade Nase der
kurz eingedrückten). Sein ein Knecht schwarz und schlecht (Hiameters und
Oelvers) war ein Finch (Weiuhold). Nach Olaus Magnus vermummte sich
in den schwedischen Maskeraden Jeder nach seiner Stadt, insbesondere setzten
sich die Metzger gehörnte Ochsenhäupter und Ziegenhäupter auf. Bei Trink-
gelagen glichen die die Homer tragenden Diener einer Heerde von Hirschen
(Phillips). Cervulum seu vitulam facere (VI— VII. Jahrhdt.).
*) Zu Jornandes' Zeit wurde das Römer -Reich von den Einfallen der
Anten und Sclavinen mit den Bulgaren oder (bei Procop.) Hunnen bedroht.
Jenseits der Acatziren (östlich von den Aestiern) breiteten sich (naeh Jor-
nandes) die Sitze der Bulgaren (Cutziagiri und Saviri) aus, von denen die
Cutziagiri an dem (für den asiatischen Handel besuchten) Chersonnes nomadi-
sixten,.die Hunnuguri aber den Raufleuten die Hermelinfelle lieferten. Als
die mit den Avaren (in Pannonien) in Streit gerathenen Bulgaren, von Dago-
bert bei den Baiern aufgenommen , getödtet worden , rettete sich Alticens in
marea Winidorum (Fredegar). Nach dem Tudun Turxanth waren die Utiguren
den Türken (unter Disabulos) unterworfen (bei Menander). Nachdem sich die
Bulgaren (unter Kubrat) von den Avaren (mit Hülfe der Römer) befreit (634
p. d.), gründen sie mit Sawiren und Slawen (jenseits der Donau) das Reich
der Bulgaren (670 p. d.) , als Feinde der Römer. Zwischen den pontischen
Sümpfen und Kuban (Kovfis) lag das Vaterland der Bulgaren (bei Theophanes)
[im Lande der tschernomorskischen Kosaken]. Die Russen zerstörten Bulgar
an der Itil, deren Mündung von Chasaren bewohnt war (s. Ibn Fozlan). Zu
den Övvvoi (Bulgaren) gehörten die Kuturguri (an der Westseite des Maeotis)
DDd die TJturguren, sowie (am Kaukasus) die Sawiren (bei Procop). svravd'a
^vrj aXXa rs noXla xal lAÄavoi ib xal 'Aoßaoyol (pxijvTai, Zrj%oi re xal
pft* ävrovg Ovvvoi, ol Sdßeigoi emxaXovrTai (Porph.) im Kaukasus. Item
juxta mare Ponticum patria quae dicitur Onogoria (bei Geogr. Rav.) der Uti-
$nren oder Onoguren. 'Oycog (bei Theophylact) am Flusse Til (als östliche
Agaren) oder Schwarzfluss (bei den Türken). Mit Albanen gegen die Romäer
leitend, wurden die Sabiroi oder (bei Menander) 'Aßeip an den Kur versetzt.
Als die Königssöhne Kuturgur und Uturgur (Nachkommen der alten Cimmerier)
den \yeg üDer den maeotischen See gefunden (einer Hirschkuh folgend) und
<"'e Gothen nach Thrakien gedrängt hatten, kehrten die üturguren über den
Maeotis zurück. Justinian verband sich mit Sandilch (Führer der Üturguren)
ß«£en die Kutnrguren unter Zabergans. Attila setzte seinen Sohn Ellak zum
Ersten der unterworfenen Akatziren ein (bei Priscus). Die Sarguren wurden
v°ft den Avaren auf die Akatziren gedrängt. Die Chassaren waren (nach
Theophanes) östlich aus Berzilien gekommen. Die Kuturguren verbanden sich
mft den Avaren (gegen die Anten). Die auf Pferden (mit Wagen und be-
tulichen Wohnsitzen) lebenden Sarmaten unterscheiden sich dadurch von den
Vetiedern, denen sie an Unfläthigkeit gleichen, und den Germanen (nach
Tacitus), festsässig (wie die Veneder). Die (röthlichen) Eporen (Anten und
Sclavinen) glichen an unfläthigkeit den Massageten (nach Procop). Die in
^Jsidung den Germanen gleichenden Peuciner (Bastarner) waren unfläthig, wie
J*ie Sarmaten (nach Tacitus). Auf die Tyrigetae oder (bei Plinius) Tyrangitae
°arDaatae folgen (nach Strabo) die Jazygen - Sarmaten und die königlichen
Wuaaten mit den (nomadisirenden) Ourgern. Ptolemäos setzt (in Sarmatien)
™le Jazygen und Rhoxolauen • an den maeotischen See. Aliisauiri, als Saviri
Bastian, Ethnologische Forschungen. «Q
306
auch die Karpathen *) des Stanislawower und Kolonien
Kreises inne hat, während nordwestlich von ihm die Boj^.
als die „Männer der Höhen" auftreten (Czoernig). Eig^
(Aoiri) neben Hunuguri (bei Jörn.). Die Slowaken (Slovane oder Sprech
bewohnen dag Land der Sarmatae-Jazyges (von Jazyk oder Sprache). Die s.
matiscben Stamme der Metanasten nnd Limiganten bewohnten (zu Ammian
Zeit) die Ebenen Pannoniens. Die Russen heissen (finnisch) Rossolain«
Ovrvoi oder Sovvvoi {&woi) als scythiaches Volk am caspi sehen Meer (Eostl
bei Dionys. Perieg. Die Liven, von denen sich anch in Kurland Reste find«
(unter den Letter») sprechen einen esthnischen Dialect. Kaxk%ovaiv avr;
(ExavSias), rä fiev Svxixa xa^etvol, ra ftavarofoxa, &avovai xal <PiQal<jo
ra 8h fiearifiß^iva , rovrai xal Aavxitovss, ta 8k fieaa, Asvatvoi (Ptolem.
Aus der Sage von dem Jotun Arger oder Hier auf der Insel Lessoe (bei Däne
mark) ergiebt sich (nach Geijer) die dortige Anwesenheit der Finnen. Schaffa
rick findet in den Melanchlainen einen tschndischen Stamm (wegen der Endung
lainen, statt %kaVva\
*) Botxt, (Const. Porph.) in Böhmen (zwischen TovqxUl und <Ppayyia),
als SigßXoi aoTCQOi (s. Zeuss) im Norden. Boji (mit Lingones) intra Apen-
nin um (Livius), Tiegl top *Ajtewivov (Polyb.) mit Ananen. Boji (jenseits der
Helvetier) als Boihemi (Tacitus). Boji neben Brannovii (Caesar). Bojer (mit
Kimbern kämpfend) im hereynischen Walde. Boier und Taurisker (bei Strabo).
Boier bei den Norikern (Caesar). Boiol (nach dem Gebirge zu) in Oberpan-
nonien (Coisl. Vind.). Bojer oder Bavocarier (Vit. St. Eustas.). Bojer oder
Baicarier (bei Oros.). Die Baiowaren redeten gleiche Sprache mit den Longo-
barden (Paul. Diac). Die Bojer wurden-(zur Zeit Caesar's) von dem dacischen
König Börebistes vernichtet (in den Deserta Bojornm). Carnuntum wurde (374
p. d.) durch die Quaden verwüstet. TavQioxoi ot Nto^ucol (des Nord- Reiches)
war (für Polybius) das äusserste der bekannten Völker im Norden. Die No-
ricer, das Eisen hellglänzend {vcoqoxJj) bearbeitend , waren Noropes der Berg-
werke (8. Epaphroditus). Bei den Nordslawen wird der czechische Stamm
(worin sich die eigentlichen Czechen von den Mähren und Slovaken unter-
scheiden) von den Polen und Ruthenen getrennt, bei den Südslawen die SloveneD
(Krainer und Winiler) von dem serbischen Stamm (mit Kroaten und Serben]
gesondert (Czoernig). Bei der engen Verwandtschaft mit den Slovaken vurdei
die czechischen Einwanderer des XV. Jahrhunderts in Nordwest-Ungarn all
mählig fast ganz slovakisirt, sowie andererseits die Slovaken im March-Thal
ihren Volkscbarakter fast gänzlich mit dem der Mährer vertauscht haben (1857]
Die deutschen Bewohner des pannonischen Gebirges bewahren bei verschiedene
Mischung den vorwiegend schwäbischen Charakter in ihrer Aussprache ud
werden insgemein Schwaben genannt, wenn sie auch ungarische Kleidung trage
und der magyarischen Sprache mächtig sind (Czoernig). Die mit Orosz iv
saniinengesetzten Ortsnamen zeigen die frühere Ausdehnung der Ruthenen b
an die Westgrenze Ungarns (Czoernig). Unicuique etiam provinciae et civita-
suus est Deus, ut Noricis Belenus (Tertull.). Notae versus Septentrionei
gentes uno prius nomine Scythae, vel Nomades, ut ab Homero, appellabantu
postea cognitis regionibus Occiduis, Celtae, Iberi aut mixto nomine Celtibe:
ac Celtoscythae dici coeperunt (Strabo). Julius Pollux entend par le m«
Scythes des Archers (Bast). Les habitants de l'ile de Candie attriboent
Tarc le nom de Scythe (Diod. Sic). Die (nach Strabg) gallischen Scordisk«
hatten (nach Livius) gleiche Sprache mit den (nach Strabo) germanische
Bastarnern, die (nach Plinius) zu den Völkern Germaniens gehörten, oder de
(nach Tacitus) germanisch redenden Peucinern. Die Gallier (in Asien) spreche
(nach Hieron.) wie die (nach Tacit.) germanischen Trevirer, (von Pömponitt-
zu den Beigern gerechnet. Von den Rugiern an der Donau, wo ihr Köai
Feletheus in Faviana residirte, wurde der nördliche und westliche Tbc
Oestreichs zeitweis Rugiland genannt (488 — 526 p. d.). Die (nach ihrem A*
fühier Clemens) Clementiner genannten Albaner wurden (auf östreichiscla«
307
Reiche hatten die Poljanen, die Dere\yjaner; die Dregowitscher,
ingleichen die Slowenen*) in Novgorod und in Polota (wo
die Polotschaner sind), dann weiterhin die Kriwitscher (an
Gebiet geflüchtet) in Hertkowcze und Nikincze angesiedelt (1737 p. d.). Sin
hübe uiht so enge Sa dahte im siner oren tür D& gie niender krustet für,
in Helbing's Beschreibung des rechten Ostermann oder Oestreichers (XIII. Jahr-
hundert p. d.). Nach Vellejus hatten alle Pannonier Kenntniss der romischen
Sprache, und die meisten auch der lateinischen Schrift. Hieronymus (ein
geborener Pannonier) ging (für reine Aussprache) nach Rom. Die slovenisch-
friaulische Sprachgrenze folgt den Thälern (Canali) Roccolana und Resia. Der
avarische Tudun bekehrte sich (801 p. d.)
*) Nach Schaffarick lassen sich die Sitze der Slowenen an oberer Dwina
bis zum llmensee und dann weiter südlich (bis zur Scheide der Gouv. Minsk,
Mohilew und Volhynien) anuahmen (mit Slowenske jezero, Slowencna, Slow-
jausk, Slowjany, Sluwon). Einzelne Völker, wie die Slowenen am llmensee,
die Slowenen in Moesien (bis X. Jahrhdt, dann als Bulgaren), Slowenzen in
Kärnthen und» Slowaken in Oberungarn bedienten sich des Namens auch
später. Die Slawen verbreiteten sich von den Illyriern (slawisches Volk ans
Japhet's Stamm) an der Donau, als Mäbrer, Czechen (Chorwaten, Serben, Choru-
t&ner). Den an die Donau kommenden Wlachen weichend, siedelten die Slawen
M der Weichsel, als Ljachen (Poljaner, Lutitscher, Masowier, Pomorjaner),
andere am Dnepr, als Poljanen, dann Drewljaner, Dregowitscher, Polotschaner,
Sewer, Nowgoroder (Nestor). Die von den Kasaren genannten Scythen kommen-
den Bulgaren bedräugten die Slawen an der Donau (deren Land die weissen
Ugren besetzten). Die bei Kiew (898 p. d.) vorbeiziehenden ügren (in Zelten,
wie die Polowzer) vertrieben die Wlachen und besetzten das slawische Land
(nrit Mähren uud Czechen kriegend). Es gab nur ein slawisches Volk, Slawen,
die au der Donau wohnend , von den Ungarn unterworfen wurden , und die
Mähren, Czechen, Lechen und Poljanen, die jetzt Russen genannt werden.
Nach siegreichen Kämpfen mit den alle Länder beherrschenden Wlachen (die
Griechenland erhielten), theilten die. Slawen (nach Kadlubek). Pannonia (bei
Boguchwal) als mater et origo omnium Slavonicarum nationum. Bei der
Theilung der Erde besetzten die Serben ihr Land (Dalimil) neben den Griechen.
Die Gallier besiegten die Pannonier (nach Trogus Pompejus). Die (50 p. d.)
Ungarn besetzenden Jazyges metanastae oder Sarmatae limigantes (liberi und
8ervi) suchten (334 p. d.) bei Victofalen und Quaden Hülfe gegen den Auf-
stand. Priskus fand (448 p. d.) in Ungarn (neben den Hunnen) ein ein-
geborenes Volk von Ackerbauern, das den Hirsetrank (slawisch) Meth (/Udos)
jjannte. Die Aestyer (bei Tacit.) waren ein preussisch-lithauisches Volk (Lehr-
bprg) Lechen, Preussen oder (nach Zeuss) Aisten (Westaisten) und Tschuden
a,a Warangenmeer (bei Nestor ). Pruzzi (Vit. St. Ad.). Pollexiani Getharum
&eu Prussorum genus (Kadi.). Dacosque Gethas seu Prüthenos et Ruthenos
(Boguph). Lithauer und Russen heissen (nach Praetor.) Gudden (wie Nadrauer
J°d Schalauer bei Nathanger). Die Gesandtschaft der Haestier brachte Theo-
derich M. Bernstein (510 p.d.). Lythos neben Golthes, Thiudos und Jaciunxes
(bei Jornandes). Lithua, als Land (Quedlinburger Chronik) 1009 p. d. Nach
BesiegUng der Caris (Cors oder Curländer) mit Meren, Mordensini, Coldas,
Tbiudas, unterwarf Hermannen die Heruler und dann die Veneter. Theoderich M.
schrieb dem Könige der Heruler und Warner an der Ostsee. Varini unter
Jen Vindill (bei Plinius) bewohnten (neben Anglii) das linke Eibufer (Tacitus).
J'büringer, als Anglier und Weriner. Warner mit Gothen in Spanien. Wraner
(*a der Warnow) zu Bodrizer gehörig. Die Kuren (Curones oder Curetes)
^«stützten die Schweden gegen die eingeborenen Esthen (mit Freiheiten
der enrischen Konige), durch die Deutsch-Ritter von den Eingeborenen nnter-
whieden (als Heruler über die Laeti oder Lazzen herrschend), als Chori (Ad.
Bf) oder (bei Nestor) Kors (norwegische Bauern als Könige). Jarmenses (inter
Poloniam et Livoniam) neben Coralli mit Gethen und Planeten (Gervasius).
20*
.308
der Quelle der Wolga, des Dtina und Dniepr) mit der Statcj
Smolensk, ferner die Sjeweraner (s. Nestor). Merseburg, cl|<
Stadt des Mars*), wurde Mese (fiearj) genannt, weil mitte]
Fluss Chronos bei Windan (der Gnronier) mit kronischem Meer (des Kron08
bei Korsaren. Oesel, als Kurri-Saar (Kranichs-Insel). Die Liven am an&ern-
schen Strande in Curland sind (nach Borger) Reste (esthnischer) Gnren. EMe
Krewinger bei Bauske (in Curland) stammen von den Kri witschen (bei Polozk
nnd Smolensk) oder (bei Herodot) Crobyzi Thraces (s. Kruse). Nach Krobyzer
and Troglodyten folgen (am Hämus) KoralJier und Bessier (bei Strabo). t«
AirßaSa kvogia hvra rfjs peydXrjg 'Pcooias (Not. gr. ep.). Litwa (bei Nestor),
als Wilzi (s. Zeuss) oder Ovelrai (in Lithauen). Fluvius Brzesnia Lithuaniam
a terris Bussis dividit (Dlug.), Beresina. Erant Livones et Letthi cibus et esca
Letthorum (Henr. Lett.). Letthi, qui proprio dicuntur Letgalli (Henr. Lett)
mit Selones. Erant enim l.etthi ante fldem susceptam humiles et despecti
et multas injurias sustinentes a Livonibus et Estonibus (Henr. Lett.). Poloni,
Litthaani et Samogitae (Dlug). Swiatha dividit Lithuaniam et Samogitiam
(Dlug.). Die (mitauischen) Semigalli (bei Heinr. Lett.) heissen Lithauer (bei
Dusburg). Gens autem Jacwingorum natione, lingua, ritu, religione et inori-
bns magnam habebat cum Lithuanis, Pruthenis et Samogitis conformitatem
(Dolgoss). Diversa prorsus a Slavis et Lituanis lingua utentes (Mart. Cromers)
der Jazwingi. Jacwingi proprium linguagium loquentes (Matth. v. Miechow).
Quattuor gentes, Pruteni, Jacwingi, Lithuani cum Samagitis et Lotihali habent
propria linguagia. Guttones an der Ostsee- Küste (Pytheas), als baltisch. Go-
thonen an der Weichselmündung (Tacit). Phrugundiones neben Galiodier
(am Spirdingsee) und Sudener sind (nach Schaffarik) Preussen (Prusi-gond).
Lelewel erklärt Letten und Lithauer für Heruler. Nach Gatterer sind die
Preussen (mit Letten und Lithauern) Nachkommen der Sarmaten. Die Ga*
lindier, die (mit Wandalen, Weneden und Finnen) von den Römern (253
p. d.) besiegt wurden, wurden von Hermanrich unterworfen (bei Joraandes).
Die Lithauer (in Litwa) heissen Leitis bei den Letten (Lettgallen, als äusserste)
oder Latwis (als Laeten oder Heruler). rSv de ai^rj/aJvow sbriv avaxohr
xarrepoi, vno fihv rovg OveviSas noXiv , raXlvSai, xal SovSivol (Galinditae
und Sudowitae am Spirdingsee bei Duisburg), xai Sravävoi (Seh alauen) (d%(>i
rSv 'AXavvcjv (Ptol.). Der Name der Sravrjvoi, Hxaßalo^ Aora/fyvoi wird
von Ptol. aus Aria, Persis und Hyrcania wiedergenannt (s. Zeuss). Oam
(zwischen OviXtcu und Kdoßcoves) bei Osericta. Baatleia oder (bei Henr.
Lett.) Osilia, als Abalus (bei Plin). Landeinwärts von der Stadt Taphrai (aof
dem Isthmus Perecop des taurischen Chersonnes) wohnen die Aucheter, bei
denen der Hyparis (Bog) entspringt, die Neurer an der Quelle des Borystheues
(Dniepr), die Geloner, Thyssageten, Budiner, Basiliden und die blauäugigen
Agatbyrser, weiter hinauf wohnen Nomaden und dann Anthropophagen, übei
der Maeottis aber, vom Bug an , wohnen die Sauromaten und Essedonen, an
der Küste jedoch bis zum Tanais die Maeoter und als Grenzvolk hinter ihnen
die Arimasper, worauf mit den rhiphäischen Bergen die Schneeländer folgen,
jeuseits welcher die glücklichen Hyperboräer wohnen ' (Plinius). Die Gelonen
unter den blonden Budinen waren hellenischer Abkunft (nach Herodot), mit
Thyssageten als östlichen Nachbarn. Herodot nennt (vom Ister an) die Aga*
thyrsen, Neuren , Androphagen und Melanchlänen (ein grosses Volk, von den
Scythen verschieden, aber mit scythischen Sitten) in Scythien.
*) Inwendig stehen, von Menschenhänden gemachte Standbilder von Götzen,
mit ihrem Namen am Fussgestell (Thietmar) in Riedegost (Rhetra); Die bei
der Tributforderung des Avarenchans von den Slawen am westlichen Ocean
zu Kaiser Mauritius kommenden Gesandten (595 p. d.) trugen Zithern. IM
cum aliae gentes multae sedes babent, tum Alani atqoe Abasgi veteres Chris-
tian ornm ac Romanorum amici, Zechi praeterea postque hos Hunoi cogno-
mento Sabiri (Procop). Tractum illum, qui a monte Caucaso ad portas Cas«
pias pertingit, Alani tenent nullius imperio subditi, Persarum pleraniqB#
309
im Lande liegend (nach Thietmar), Thor (aycke oder aja)
von Perkel *) heimlich in einem Felsen erschaffen, wurde von
Gott (Jubmel) aufgezogen, so dass er an der bösen und guteij
socii, et in Romanos caeterosque eorum hostes arma soliti ferre. Schon Vibius
Sequester kennt die Serben auf der Ostseite der Elbe, nnd (im VII. Jahrhdt.)
waren sie seit alter Zeit Nachbarn der Franken und gehorten zum Theil zu
ihrem Reich (Worbs). Vandali Maeotidis paludis accolae (fame pressi) ad
Germanos, quos hodie Francos nominant (o2 vvv 4>$dyylpi xaXovrrai) et
fluvium Rhenum se receperunt, tractis in societatem Alanis, uatione Gotthica
(Procop). Hinc (jenseits der früher C immer genannten Hunnen, als Utur-
guren und Cutarguren am Palus Maeotis mit Gotthi Tetraxitae) siti eraut
Gotthi, Visigotthi, Vandali aliique omnes populi Gotthici, qui et Scythae
quondam nominabantur, communi utique illarum partium gentibus appellatione,
in qnibus erant, qui Sauromatorum vel Melanchlaenorum, aliove quopiam
peculiari cognomento gauderent (Procop). Plurimae superioribus fuere tem-
poribus hodieque sunt nationes Gotthicae, sed inter illas Gotthi, Vandali, Vi-
sigotthi et Gepaides cum numero tum dignitate praestant. Olim Sauromatae
dicebantur ac Melanchlaeni, quidam etiam Getarum nomen ipsis tribuerunt,
Vocabulis quidem omnes (dvöfiaoi) nulla vero ne praeterea inter se differunt.
Cutis omnibus Candida, flava caesaries, corpus procerum, facies überaus,
eaedem leges, eadem sacra, (Ariana scilicet) una demum lingua, quam Got-
thicam vocamus (yxovrj te avroZg sari fiia, rot&wrj XsyofievTj), ita ut ad
unam universam gentem pertinuisse quondam, ac suorum deinde ducum no-
minibus discretos fuisse existimem. Antiqua« eorum sedes trans flumen
Istrum. Exin Gepidae Singedonem ac Sirmium cum vicino tractu, qua eis,
qua ultra fluvlum Istrum, ubi etiamnum habitant, occuparuut (Procop) von den
unter Honcrius einfallenden ßdgßaqoi. Die Sachsen theilten einen Theil
ihrer Ländereien (im Gebiete der von den Franken bekriegten Thüringer)
mit ihren Freunden, die ihnen zu Hülfe gekommen waren, und mit frei-
gelassenen Knechten, die Reste des geschlagenen Volkes aber verdammten sie
zur Zinspflichtigkeit. Daher wird bis auf den heutigen Tag das sächsische
Volk, abgesehen von den Leibeigenen, nach Abstammung und Gesetz in drei
Theile getheilt. Auch wurde der Oberbefehl über das ganze Heer von drei
Fürsten geführt, dieser bestand in der Macht, zu bestimmten Zeiten das Heer
zu berufen (in Ostfalen, Engern und Westfalen). Wenn aber ein allgemeiner
Krieg drohte, wurde Einer durch das Loos erwählt, dem Alle gehorchen
mussten, um den bevorstehenden Krieg zu leiten. War dieser beendet, so
lebte Jeder nach gleichem Gesetze und Recht, zufrieden mit seiner eigenen
Macht (nach Widukind). Die Schwaben jenseits der Bode haben ihr Land
zu der Zeit besetzt, als die Sachsen mit den Longobarden nach Italien ge-
zogen (Schottin).
*) Die Lappen opfern dem Paulo-Herrn Böte (um Fichtenbäume gesetzt).
Wenn bei dem Gelübde, ein Rennthier mit unzerschlagenen Knochen zu opfern,
ein Hund einen Knochen fortschleppt, wird er getödtet, um durch seine
Knochen den fehlenden zu ersetzen (bei den Lappen). Nach Scheffer graben
die Lappen Opferbilder in die Erde ein (gegen die dortigen Mächte). Die
Lappen tragen Sorge, dass das Leichentuch den ganzen Leichnam wohl um-
wickelt, damit die Seele nicht entkommen möge (Hochström). The savages
(at Cape-Breton) go under the name of Mickmakis (1753). The Maricheets
(at St. John) are distinet from the Abenakis (and the Canibats). The Chiefs
of the Mickmakis have the title .of Sagamo (Sagamee or wise women). Les
Miamies et les Kikapoos avaient une societe religieuse appelee mangueurs
d'hommes, les membres appartenant ä une 6eule famille et leur devoir e*tant
de manger tous les captifs qui leur e*taient presente*s (Vail). Avant la re-
volution de 1789, il y avalt tout au plus trois ou quatre personnes dans
chaque paroisse de Bretagne, sachant le Francis; aujourdhui il n'y a point
de eultivateur un peu aise dont le Üls ne le comprenne et ne le parle (Pier-
310
Natur Theil nimmt (die Hexen mit dem Regenbogen für die
Saite vernichtend) bei den Lappen (s. Hochström). Um seine
Unsterblichkeit glaubwürdig zu machen, verbarg sich Za-
molxis *) auf dem Berge Cogeon (s. Hene). Von dem keltischen
quin de Gembloux) 1840. TevQio%aTfiai (Turiohaemi) ist bereits der Volks-
name der Turingi, mit veränderter, vom Namen des Landes abgeleiteter En-
dung baemi ans haemum, Thüriheimer von Thüriheim, wie umgekehrt Thü-
ringen von Tbürlng (Wislicenns). Anten sind identisch mit Veneti (nach
Kanifoss). Nach Gebhard nannten die Slawen sich selbst Czlowek (Mensch).
The appartments (on each end) are termed in Scotish the bnt and ben, which
are the Saxon words „be out" and „be in" applied to the common and
better Apartments (s. Logan). Bei Callim. heissen die Delphi-Stürmer : oxpvyovoi
Tirrjvag a<p ianipa iaxaroevroe (s. Dieffenbach). Porro citharas ferre
tarn quam convidentes quemquam suorum armis indotum regione sua quid
ferrnm est ignorante (Histor. Miscell.) erzählten die auf Gebot des Chajanas
vom westlichen Ocean gekommenen Slawen dem Kaiser Mauritius. Posidonius
fand in Armenier, Aramaier und Enember dieselbe Wurzel. Die Kelten ver-
ehrten die Jagdgöttin Diana (nach Appian). Die pyramidalen Steinhaufen
(Linderos) in der Barranca blanca werden in die Zeit des Inca-Reiches ver-
setzt (8. Burmeister). Jazyges, qui deinde abbreviato nomine se Zechos vo-
cavere (Eckbart).
*) Dava (der Dacier oder Davier, als Geten in dem von Agathyrsen be-
wohnten Dacien) bedeutet Burg (im Dacischen). Syrmus oder Sarmij, Konig
der Dacier, beherrschte auch die Triballer (330 a. d ), nach der Insel Peuce
zurückgezogen vor Alexander M. (dem die Kelten der Adria Gesandte schickten).
Nach Alexander's Abzug begannen die Daco-Geten bis Deutschland zu streifen
(nach Jornandes). Goldmünzen (mit Sarmiz Basileus) wurden bei Thorda ge-
gefunden. Gallos, qui ea loca incolerent, expulisse (Caes.) die Belgier. Tee-
tosagas primaevo nomine Bolgas (Auson.). Hiongnu (218 a. d.) — nördlich
bis 93 p. d., südlich bis 352 p. d , — 48 a. d. getheilt. Sienpi (folgen den
nordlichen Hunnen) 150 p. d. Topo oder Wei 233 p. d. bis 557 (in ostliche
und südliche Mongolen) tungnsischer Herkunft. Jeujen oder Tseu-tsen (402—
546 p. d.) in Kulka und Tarabagatai. Tukiu bis 745 p. d. Kaoliche oder
Chuiche bis 843 p. d , durch Kaotschang-Uiguren (und Chinesen) gestürzt.
Khitan oder Leao, 907—1125. Kin oder Njudschi 1141—1235. Mongolen
1205 — 1368. Mandschu 1634. Grajaque, quod getico mixta loquela sono
est (Ovid). In paucis extant Grajae vestigia linguae, haec quoque jam getico
barbara facta sono. Mithridates schickte (nach Justin) Gesandte an Cimbern,
Sarmaten und Bastarner. Nach Besiegung der Geter und Triballer zogen die
Gallier (durch Pannonien und Dacien) nach Macedonien (273 p. d.). Die
Daci (soboles Getarum) wurden unter Orole (Nachfolger des die Macedonier
besiegenden Dromichates) von den Bastarnern besiegt (und deshalb den Weibern
dienstbar). Didios besiegte die Daker (mit den Skordiskern verbunden).
Boerebista (natione Geta) Oeltas Thracibus et Illyriis permixtos evastavit, Bo-
jos qui sub Critasino erant prorsus delevit, itemque Tauriscos, ut suae tanto
essent majores facultates (s. Strabo), und daher deserta. Bojorum (nach
Jornandes) Un menestrel (cantor quidam jocnlaris) se croyant inspire* par
St. Remacle (e'veqne de Liege) improvisa en vers l'histoire de ce bienheureux
(1071 p. d.). Borebista besiegte die (unter König Critasino) aus Italien nach
Pannonien gezogenen Boje, die unter den Tauriskern lebten. Der Zauberer
Diceneus oder Deceneus (zur Zeit des Borebista) veranlasste die Dacier zur
Ausrottung der Weingärten. Augustus verband sich mit den Jazyges meta-
nastae gegen die (unter Cotyso oder Corillus bis Thracien verheerenden)
Dacier. Gothia, quam Daciam appellavere Majores, qoae nunc Gepidia dicitur
(Jornandes). Auf den Priester Diceneus folgte Comosiccus. Verbunden mit
Sarmaten verheerten die Dacier (unter Tiber) Moesien (nach Tacitj. Die
kurischen Lieven nennen sich Kala-nued (Wiedemann).
311
Gott*) Vogesus (mit einem Altar bei Bergzabern) ist das
Vogesengebirge genannt [Bog Hesus]. An Ukko**) oder der
Alte (Aike oder der Blitzende) haftet mehr das materiell
*) Teutates (Gott des Handels) verbindet durch eine Kette ans Gold nnd
Beiusteiu die Ohren seines Gefolge> mit seinem Mund (Barth). Die Göttin
Cisia wurde bei Kempten verehrt (s. Fischer). Die Gottmanshöhle auf dem
Hesselberge bei Wassertrüdingen war Sitz der Druiden. Druidensteine fanden
sich zu Puckenhof (bei Erlangen) und bei Sattelbeilsteiü (Bil oder Schlacht-
messer). Die Walpurgisnacht heisst (im Nürnbergischen) Druidennacht. Im
Mistelgau (bei Bayreuth) fanden' sich Grabhügel in Eichenwäldern. Zu Em-
mezheim (bei Weissenburg) wurde Miplezeth verehrt (als Priapus). In den
altbairischen Götzentempeln lag der Ring, auf dem Eide geleistet wurden.
Theotiscae linguae barbaries, ut est inculta et indisciplinabilis, atque insueta
capi regulari freno Grammaticae artis, sie etiam in multis dictis scriptu est,
propter litterarum aut congeriem aut incoguitam soneritatem difficilis (Otfrid).
Mensibus etiam juxta patriam linguam nomina imposuit, cum aute id tempus
apud Franoos partim Latinis partim barbaris nominibus appellarentur. Item
ventos duodeeim propriis appellationibus insignivit, cum prius non amplius
quam vix quatuor ventorum vocabula possent inveniri (Eginh.) Karl. M. Sunt
inter illos Edhlingi, sunt qui Frilingi, sunt qui Lazzi illorum (Saxonnm)
lingua dieuntur, latina vero lingua, nobiles, ingenui, serviles (Nithard). Omnes
Reges illi fuerunt Adelingi, id est de nobili prosapia, quae apud illos dicitur
Adelinga (de Lougobardis) 776 p. d. (s. Gotfr. Viterb.). Si quis Adalingum
oeeiderit (les Angl. A. Wer.). Ethelingaege oder (Matth. Westm.) Ethelingey,
id est nobilinm insula (Simeon Dunelmus). Rex Edwardus Ali um (Edgarum)
Adeling (quia baeredem) nominavit, quem nos dieimus domicellum). Sed nos
indiserte de plurimis dieimus, quia Baronum flüos vocamus Domicellos, Angli
vero nullum nisi natos Regum. Briva antiqua lingua Gallica pontem signifleat
(Ruinart), Samarobriga (pont 6ur Sambre) au Samarobriva (Amiens), Nitiobriga,
Insprnck, Cambridge u. s. w. On donnait le nom de Bryges au de Be*hrygeß
aux peuples dans le pays des qu eis on avait coutume de passer un fleuve ou
an bras de mer (Bast.) [und so Räuber wegen des Brückenzolls]. Buccus
obidus (Greg. Tur.), stinkenden buc (flam.). Bulgas Galli saeculos scorteos
appellant (Fest. Pomp.), buydel (belg.), Beutel [bulk]. Gallice cloqueman
(Cap. St. Aud.). Lugum (s. Clitiph.) corvum vocant, Dunum vero locum
eminentem (Plut.). Dunkerque von Düne (Down.). Involvat in fanone (lex
Alamaun.). Sub fanone nostro, hoc est Imperiali vexillo (Mabillon) im Charta
Otton II. 982 p. d. Sigtun (d'Odin) se retrouve en Gaule (Segedunum ou
Bhodez). Brinno, als Häuptling der Ganinefaten (Tac). Jussu Sigeberti
omnes leudes Anstrasiorum in exercitu gradiendum banniti sunt (Greg. Tur.).
Bannivimus, ut unusquisque judex criminorum latronem (ut audierit) ipsnm
ligare faciat (Decr. Child.) 595 p. d. Bannus Regius (Specul. Sax.). Bardo-
Gucullus (Martial) e*tait un habillement de tete, particulier aux Galois , sur-
tout aux habitans deJLangres et ä ceux de la Saintonge (Bast.), baerd-Keuvel
(en Flamand). Beccus (valet Gallinacei rostrum) in Tolosa (Svet.) picken
(pecken). Femoralia, quae illi braccas appellant (Diod.) in Gallien und (nach
Agathias) bei den Franken (broek flam., breeches, engl.). Sarmatae totum
braccati corpus (Pomp.). Braccata turba Getarum (Ovid ). Canem aeeeptori-
cium, vel braeconem parvum (lex frison.), brake (flam.), braque (franz.). Am-
bachts-heeren, viri illustres , penes quos est summa rerum in coloniae alieujus,
Ben munieipii ambitu (Handvest van Zuyd Holland). Ambakman illnm sig-
nifleat, qui praeest hominibus (Diecmannus). Ambasiatus (Gap. Car. M.), and
baths (goth.), amtmann.
**) Das (mit ükko verknüpfte) Julfest war dem Köu (der Karelier) oder
dem neunmal neun, heiligen Gotte Pikker geweiht. Kalev, Yater des Kale-
vipoeg, ist unter dem Domberg bei Reval oder Kolyvan begraben. Perkunos
verfolgt die JoUdi (Luftgeister) beim Gewitter (bei den Letten). Perun'a
312
Himmlische, während Jumal oder der sichtbare Himmel (der
Tönende) ein geistig Uebersinnliches ist (s. Cröger). Im
Kampf mit den Deutschen riefen die Esthen Thoravita (Thor
hilf). Zohak*), Fürst der Tasi (Araber), residirte in Be&ul-
Rild wurde bei Wladimir's Taufe in den Dnepr geworfen. Les Gesta Fran-
corum (dans le texte de Cambrai) appellent les anciens^ villages francs (oü
la loi salique avait e*te* redigäe) Sibot- hagin, Salec- hagin et Widec-hagin.
Wladimir bekämpfte die Yemen (1042 p. d.). Die von den Karelen (am
Ladoga-See) vertriebenen Jemen oder Tavaster Hessen sich (1142 p. d.) in
Finnland nieder (nach Sjögren). Die Sitze* der Karelen lagen früher im
Bjarmaland (s. Castren), mit Quenen verwandt. Erik bekämpft die Kareleo
(f 833 p. d.). Die als Sawalotscheskaja Tjud bekannten Finnen werden (von
den russischen Chroniken) zu Bjarmaland (der Permier) gerechnet, und gerade
sie wurden den Normannen als Bjarmier bekannt. Die Permier (Komy-mort)
bahnten 1098 p. d. einen Handelsweg zu den Jugriern (Casträn). Die bre-
tonischen Frauen erschienen schwarzgefärbt (Aethiopum colorem imitantes) bei
religiösen Ceremonien (nach Plinius). Nach Amm. Marc, leiteten sich die
Gallier in ihren Sagen von Troja ab. Die Norweger heissen Aust- oder Ost-
Männer (bei Thorleik hinn Fagri). Die Schweden heissen Au6tmen (im Nor-
wegischen Gulathings-Low). Die an der Ostsee Wohnenden Messen (bei den
Engländern) Esterlinger. Von den Osterlingern oder Ostphalen (ein nieder-
sächsischer Kreis südwärts von der Elbe) wnrden die Sterlinger oder Stel-
linger genannt. Aus dem Münzenschlagen an der Ostsee erklärt Skinner die
Münze Sterling von den Esterlingem. Von den Finnen zogen die Lappen
und Finnen (Jessen) in den Norden des finnischen Meerbusens, die Tschnden
oder Esthen (mit Liven und Kuren) in den Osten und Süden desselben,
während die tschudischen Sagen sich besonders bei den Kareliern (im ar-
changelschen Gouvernement) erhielten. Die Latvis (Letten) bewohnen Wido*
Semme oder Mittelland (als zwischen Kuren und Esthen gelegen). Die Ka-
relier zerstörten Sigtuna (1187 p. d.), als Bundesgenossen Nowgorods gegen
Schweden. Pskow wurde von Nowgorod gegen die Lithauer geschützt. Die
Bauerburgen (als Wohnsitze der Aeltesten) sind bei den Liven aus Erde, bei
den Esthen aus Stein-Umwallungen ohne Mörtel bestehend, worauf die eigent-
lichen Vertheidigungswerke (Holzhütten, aus deren Luken man Steine, Speere
und Feuer warf, ruhten (s. Croger). Mit Zurücksendung der im Kriege unter
Opferfeierlichkeiten gewechselten Lanzen kündigten die Esthen den Krieg an.
Bremische Kanflente segelten (1159 p. d ) direct an die Düna-Mündnng, den
Zwischenhandel Wisbys auf Gothland umgehend. Le nom des Beiges (Fir.
Bolg.) re'pond au verbe belghen, entrer en fureur (s. Moke). ^ Die (zu Lucan's
Zeit) geschorenen Ligurer trugen früher lange Haare.
*) Zohak bekämpfte den (götzendienerischen) Dschemsid durch (achaeische)
Saken, aber bei dem Siege der südlichen Heere (aus Nimruz) mnsste Abraham
vor. Nimrod fliehen. Das menschenfressende Drachenungeheuer wurde von
Persens (wie Zohak durch Feridun aus Fars) getödtet , * und die (persischen)
Achaemeniden (in Farsistan) leiteten sich auf ihren Ahn in Persens zurück,
von dem die Perser (Artaei oder Kephener) benannt waren. Als (gothische
oder gaptische) Kephener waren die Perser (vor der Begründung gesitteter
Dynastien) durch das eiserne Thor des Kaf-Gebirges abgeschnitten (bis durch
Faridun nach Fars geführt), hinter dem Hindukush (Kaf) am Gophes wohnend.
Die erste Dynastie der Pishdadier beginnt mit den selbstentstandenen Kayo-
mort8 und hat mit den feindlichen Div (egyptischen Thebäern, von denen sich
die Verehrung des heiligen. Stieres faerschreibt) zu kämpfen. Die bis Meso-
potamien (bei Harran) wandernden Saken werden (wie Scythen dem Götzen-
dienste feind) von Zohak zur Eroberung geführt, bis sie dem eindringenden
Perser oder Parther unter Feridun unterliegen, und seine Nachkommen werden
mit ihren noch nomadisirenden Verwandten in die Kriege zwischen Iran und
Turan verwickelt. Abraham, als Gesetzgeber der Sabaer (in Harran oder
* 313
makkades (heiliges Haus) oder Hameh-el-Harran (dem bald
nach der Sündflutb gegründeten Harran in Mesopotamien).
Die Individuen verschiedener Nationen, die sich in Mekka
niederlassen, werden alle in der zweiten oder dritten Gene-
ration ihren Gesichtszügen und ihrem Charakter nach Araber
(obwohl von den Mekkanern verschieden), als Mittelglied
Carrhae), heisst Ibrahim AI »Sabi al Harrani. Die Ituaraer, die (mit den
Arabern) Hauran bewohnten (s. Strabo), werden von dem (ismaelitischeu)
Patriarchen Jetur oder Ittur hergeleitet [als Jiten oder Geten]. Von dem
durch den Tempel des Luuus oder der Luna (Auaitis) berühmten Flusse Carrha
(s. Steph.) war die Stadt Carrhae (in Mesopotamien) benannt. Im (cappa-
docischen) Comana fährte Orestes in den Tempel der Ma oder Mondgöttin
(als kriegerischer Euyo) die Ceremonien der taurischen Artemis ein [und auch
im Süden schlössen die Korn-Gebirge des Mondes]. Die (durch Muhamed von
Ghazni vertriebenen) Sultane von Gaur stammten von Zohak. Bruder des Kus
Fildendan, der (nach dem Lebtarikb) im berberischen Afrika (Zanguebars)
herrschte. Auf dem Al-ßorak (des als Thier gedachten Alburz-Gebirges) voll-
führte Muhamed den Merag (Meru's in Margiana der Peri) oder die nächt-
liche Himmelsreise. Abraham verweigerte Nimrod die (iranische) Feueranbetung
(des Südens), aber die Verwüstungen der Turanier Hessen die Iranier ihre
frühere Feindschaft gegen die Tasi (aus erster Dynastie) vergessen, und als
die Nachkommen Manutcheher's nach Indien zogen, waren sie von Abrahamiden
oder Brahmanen begleitet. Shah Abbas verbannte die Reste der Anhänger
des (altpersischen) Magismus (von Laristan) nach der Provinz Moghestan
(Magierland) in Kerman. Die Bakhtiari (Cossaei) in Laristan sind deu Kurden
(Acrad) oder Cashdaniu (Keldan oder Chaldaeer) verwandt. Perseus oder (bei
Ovid) der abantische Held (der Abier) befreite Andromeda, Tochter der Cas-
siopeya (und des Cepheus, Sohn des Belus) in Joppe oder (Akra) Akka
(Aocrj oder vAxx&). Mit den Gefangenen Zohak's (vor dessen Tyrannei die
KuTden in die Berge» geflohen waren) erhob Gas (in Ispahan) sein Schmiede-
banner (der Feuer-Verehrung), und der zu Hülfe gerufene Feridun, Zögling
der Parsi (Farsi oder Parther) auf dem Berge Alburz, begründete das neue
Reich Farsistan. Die Peri, die in vorgeschichtlichen Mythen mit den Div
ägyptischen Thebeni) kämpfen, bewohnten Jinnistan (oder China oder Djin),
also auch die von den östlichen Nomaden durchstreiften Ebenen , von denen
die Parther (als Perser) den (cossäischen) Bakthiari (des alten Baktrer-Reiclies
Zoroasters) zu Hülfe zogen und ihre (mongolischen oder mogulischen) Schmiede-
ofen mit dem Feuerdienst der Magier (Moghistans) verbanden. Wie die Div
In den Dewa, erhielten sich die Peri im heiligen Titel der Pir. Als Manu-
»hehr's Nachkommen (Manus) vor den Turaniern nach Indien flüchteten, hatten
8le über dem Schrecken vor diesen die alte Feindschaft gegen die (hoch-
?eoildeten) Div vergessen. Im Schahnameh (nach den Sammlungen des Dakiki
J®rfaast von Ferdusi am Hofe des Muhamed von Ghazni) Zal, Sohn des Sam
(Sohn des Neriman von Sedjestan oder Zaboulistan in Ghisneh oder Ghazni),
*eQgte Rustem mit Roudabeh, Tochter des Mihrab, Fürsten der Tasi (Araber)
^ Kabul (unter der Regierung des Menoutschehr, dessen Sohn Nawder durch
^frasiab, Sohn des Pecheng, getödtet wurde). Segestan (Sistan) heisst Niin-
*°Uz, als Land des Südens. Um nach dem Tode Gerschab's das von Turaniern
bedrängte Reich zu retten, wird, wie einst Feridun, sein Nachkomme Kai
*°bad aus dem Gebirge Alburz (albanischer Alanen) berufen und begründet
peu die Macht Farsistan's (der als Ansi den Alanen oder Asi verwandten
Jf^ther) in Istakhar (Persepolis), obwohl der Ruhm (nach dem in Ghazni ver-
jagten Schahnameh) dem nationalen Helden Rustem verbleibt. Cophen
^^chotus) war Hauptstadt von Arachosia (Beludschistan und Kabulistan).
j~ai-kaous verbindet sich mit dem besiegten König der Berber (sowie mit
^isr und Rum) gegen Turan.
314
zwischen den Bewohnern des Hedschaz und den nördlichen
Syrern (Burkhardt). *) Nemrod**) oder (nach dem Tarikh
Montekheb) Zohac wird (in dem Mefatih aloloum) mit Caicaous
*) Die Kinder der Korden haben eine belle und rothe Haut (nach Bich).
Das regelmässige Gesicht des kurdischen Bauern zeigt griechische Züge, wo-
gegen der Clansman härtere Züge hat (mit lichtgrauen oder blauen Augen).
Les yenx grands et coupes en amandes, le regard humide et singulierement
donx, beschreibt Chateaubriand bei den Arabern mit glühenden Augen (nach
De Pagfo). Die Augen der Kurden haben einen wilden Ausdruck (nach
Hoernle). Oeil bleu, grisätre, cheveux unis et plutöt chätains qne noirs be-
schreibt Hermanowicz die Araber bei Sanaa. Nach Bruce findet sich rothes
Haar mit blauen Augen auf den Ruddhna-Bergen bei Yambo. Fräser sah
blaue Augen unter den Arabern von Muscat. Die Katti in Guzerat haben
oft helles Haar und blaue Augen (s. Mc Murdo). In der Mitte der Wüste
haben die Araber (nach De Pagäs) etwas krause, äusserst feine Haare, dem
Wollhaar der Neger angenähert. Cheveux d'un noir luisaut, ayant tout l'air
d'ätre frise's naturellement, beschreibt d'Abbadie bei den Asyr. The inhabitants
of Laghman (Lamghan) are Tajaks or Farsiwans (Leech). Den Mekkanern
fehlen die Adlernasen, die Chateaubriand bei den (syrischen) Beduinen nnd
Fräser bei den Arabern von Muscat [an den Grenzen] sah, während bei den
Asyr (von d'Abbadie) angegeben wird: nez droit, comme dans le type de la
statuaire grecque (mais an peu, trop älargle ä son extremite pour se rapporter
au type hellenique). Larrey giebt den östlichen Arabern (den ursprünglichen
Eingeborenen der Halbinsel) eine gerade Nase. Rustum (der von Buran, Tochter
des Chosroes Parwiz zu Hülfe gerufene) Gouverneur von Chorasan,- besiegte
(durch Brahman Dschaduweih) die Araber (unter Abu Ubeid) in der Brücken-
schlacht (Koss-an-natif) unter Vorantragung von Kawa's Schurzfell - Banner.
Nach dem Siege der Araber (unter Muthanna) bei Buweib, wurde aber Rüste m
(und sein Nebenbuhler Firuzan) abgesetzt, um Jezdedscherd (Enkel des Chos-
roes Parwiz) zu krönen (in Madain), der die Araber nach Basra zurücktrieb,
aber die Niederlage bei Kadisija erlitt, als er den vorsichtigen Rüstern (der
in der Schlacht fiel) zum raschen Angriff (auf Sad) gezwungen hatte. Neben
den fünf Landesnamen (Aram) unterscheidet die Bibel in den Genealogien
den direct auf Sem führenden Aram von Aram, der aus einer Seitenlinie
Abraham's stammte. Nach Strabo hiessen die Syrier Arimi oder Aramaei,
gewissermassen Aramani, im doppelten (persischen und arabischen) Plural, wie
Moslemim und Musulman (Musulmani). Mit Herbeiziehnng der Armenier
würden auch die jetzt Rum genannten Gegenden (der Arwumi) angeschlossen
sein. Nach Xanthus herrschte König Arimus über Katakekaumene. Von der
Wüste Araba (die in ihrer offenen Weite von den Bedaui bewohnt wird)
bildet sich Arabi (als Wüstenbewohner, auch die Turkomannen-Stämme Syriens
einschliessend), und dann durch Abwerfen des (hinweisenden) Nest (i) das
Collectiv Arab. Ebenso das Collectiv Türk (von Turki), statt des Plural Atrak
(von Türk). Von Rum bildet sich der arabische Plural Arwumi (Arrumi).
**) Um in den Himmel zu steigen, würde es (nach Mirkhond) eines Al-
Borak (des von Gabriel dem Muhamed zugefübrten Thiers) bedürfen, aber Nim-
rod liess sich einen hohen Thurm bauen und versuchte dann mit den Kerkes
genannten Riesenvögeln (dem Simurg in Nimruz oder Segistan gleichend) den
Himmel zu erreichen, wurde aber durch Gott in Verwirrung der Sprachen
unter seine deshalb zerstreuten Unterthanen gestraft. II y a des Historiens,
qui appellent les plus anciens Rois des Babyloniens (qui ont succede a
Nemrod) Nemared au les Nemrodiens, signifiant des Rebelies et des Tyrans
(Herbelot), wie oft die Familien der Rustemiden in Nimruz oder Zabulistan).
Das Reich Assyriens wird von Assur (Sohn des Shem) gegründet {aito 'Aoovgov,
rov Erifiov). In Armenia the place of Asshur was taken by a national deity
named Khaldi. La monarchie fe*odale des Arsacides (Daces ou Parthes) s«
composait de quatre royaumes principaux, possädls par une meme famille,
315
identificirt (dessen Vater Kai Kobad vom Gebirge Alburz
gerufen war). Jima, Sohn des Vivanghat (der zuerst den
Haoma*) presste), vereinigte die schönsten und grössten der
la brauche ainee occupait la Perse (son chef, decore* du titre de roi des rois).
L«8 rois de l'Arme*nie tenaient le second rang. Venaient ensuite ceux de
la Ractriane chefs de toutes les tribus alaues et gothes, re*pandues sur les
bords de l'Indus ou dans les regiöns, qui se prolongent au uord de l'Inde
et a l'orient de la Perse. Au dernier rang e*tait le roi arsacide des Massagetes,
qui posse*dait toute la Russie nieridionale et gnuvernait les tribus gothes, alaues,
saxonnes, me*des, persannes etc. flxees sur les rives dn "Wolga et du Tanai's
(s. Klaproth). Les peuples, que nous appellons Mogols et Tatares, sont tous
compris par les Auteurs Orientaux sous le nom. d'Atrak (le pluriel Arabe
da mot Turk) ou Turcs (Herbelot). Askel, Konig der Hermikhionen oder
Türken (als westlicher Statthalter unter dem Khakhan der Thukkiu), schickte
(562 p. d.) eine Gesandtschaft nach Constantinopel, die Aufnahme der (bis
in das Land zwischen Wolga und Maeotis von den Türken verfolgten) Avaren
(Jouan jouan oder Jeou jan) zu hindern (568 p. d.). Mit Erlaubniss des
türkischen Khakhan Dizabul schickte der sogdische Fürst Mauiakh eine Ge-
sandtschaft an den persischen König Nuchirwan für den Handel in Purpur-
Seide mit den Medern. Da wegen der Weigerung Krieg entstand, schickte
Nuchirwau Gesandte an Kaiser Wuti der Tscheou (für Hülfe) und Dizabul
(569 p. d.) Gesandte an Justin IL, der seinerseits Zemarch sandte. Egypten
war von Aegyptus (Beiname des Königs Sethos oder Sethi) genannt (nach
Manetho) statt Chemi. Nach Herodot war Sethos (Zeitgenosse des Senna-
cherib) ein Priester des Phtha. Seth war die Gottheit der Hyksos oder Shaso
(Araber). Die Philister kommeu (bei Arnos) aus Caphtor (oder Kopten) nach
Palästina. Als das durch (den gegen den König von Liaug aufgestandeuen
Hioügnu) Moungwu (398 p. d.) gegründete Königreich der nördlichen Liang
durch den Goei-Kaiser Thai' wou ti erobert war (439 p. d.), flüchteten die
Reste der Hiongnu zum Balkash-See (Si-hai oder Westmeer), wo von einem
Vemümmelten Kinde mit einer Wölfin (im Lande der Uiguren) Assena ge-
zeugt wurde, der (mit den Thu-khiu) am Kin-chan (Altai) residirte, wo Thou
JJ^en (als Il-khan) sich von den Jeou-jan (546 p. d ) unabhängig machte.
Thobo-Khan führte durch indische Priester den Buddhismus ein (581 p. d.).
Di« Chinesen besiegten den Khakhan der östlichen Türken (634 p. d.), und
*Qch die westlichen Türken (die Nachkommen Apokhan's), westlich vom Altai
«is an die Grenzen Europas, fielen vor der Empörung der westlich vom Ili
febenden Thou-khi-chi (1702 p. d.), und dann bemächtigten sich die Hceihe
lhr©r Länder (VIII. Jahrhdt).
*) Thraetaona, Sohn des Athwja (zweiten Pressers des Haoma), erschlng
5ye Schlange Dahaka. Samas (dritter Presser des Haoma) zeugte den frommen
.J^vakshaja und den tapfern Keresaspa. Auf Kava Syavarsna (nach Kava-
^p Und Käva Kavad) folgte Kava Huc,rava, mit Fragharsha (Fracjak Afrasiab)
aöapfend, dann Kava Aurvatac.pa und sein Sohn Kava Vistaspa, durch Zo-
°«8ter bekehrt (nach dem Zendavesta). Nach dem Bundehesh folgte auf Ga-
J°Hiorth (der erste Mensch) Huskjangho (Hoschang). Die durch Wüsten von
ei1 Sagarti'ern getrennten Saranger (Zaraka der Inschriften) oder Dranger
/?&«n bunte Mäntel (nach Herodot) [Gallier, Schotten]. Quatorze tribus (les
. *a~wends, les Sylsoupours, Bourbours, Kourd-batjehs, Karkanehs, Shastys^
, *®kays, Arabs, Arab-mismehs, Paztfkys, Kämounkeshs, Shah-e*-se"wends , Kash-
,, **y8 et les Kourd-Karasourlous) seulement viennent ä differents epoques de
fj*1*^6 occuper certains parties du Djebel (Elbourz), quelques-unes de leurs
***tlles on de leurs branches fräquentant la montagne) avec quelques bohe*-
etleti8 ou Kaoulys de differents tribus, principalement de Celles des Sheryanys
1« **C8 ^anadys. Les Syl-soupours, les Kourd-batjehs, les Shah-e*-sewends et
8 Kashkhahys sont Turks, les autres (pour la plupart) se diseut indifferem-
e*U Farsys, Loures, Kurdes au Arabes (c'est-ä-dire reclamant une origiue
316
Männer und Frauen in dem auf Ahurasmada's Anweisung
(zum Schutz gegen den Winter) gezogenem Umkreis (Garten).
Abtyn (gegen die assyrische Eroberung Persiens kämpfend)
vermählte sich mit der Tochter Tyhour's, des (scythischen)
Königs von Besila*) am Gaspi (nach dem Kaush-nameh), als
persane), Les Pazekys seuls se reconuaissent ä la fois Persans et Turks.
Tons ces Ilyats ou nomades habitent pendant l'hiver les plaioes de We*ramyn,
sauf les Shah-e*-se*wends (venant du pays de Kaswyn) et les Bohämiens, dont
la re*sidence la plus ordinaire est aux environs de Kirmanshah (Gobineau).
Les gens de Demawend pre*tendent, que le chef (des Colons iraniens de la
Moutagne), nomine* Syamek, appelait son suzerain Bala-Ahk (le frere de la
haut), pour indiquer que celni-ci demeurait dans le Nord-Est. Die Med er
bekämpften die (den Partheru verbündeten) Cadusier. TovQiova (Strabo)
im Steppenland des Oxus, indem der Name Tu ran (tuirja) feindlich im Gegen-
sätze zu Iran bedeutet, ol Se xaraaxovreg avrrjv "EXXrjves xal eis oargazteim
Siflptfxaoiv, cov %r\v re 'Aoiucovov xal rr\v TovQiovav d<pjjo7}vro JSvxpaTifyv
ol IlaQ&vaioi (s. Strabo). Les Pehlewas ou (indien) Pahlawas sont les hom-
mes libres ou Heros de l'empire Pehlou avec la capitale Pehlou (Shehr-e'-Ir&o
ou Persepolis) au capitale des Perses (s. Gobineau). Entre la famille de
Toous et les Parthes, la race de Ferydoun avait encore produit Faselte Hoom,
qul (retire* dans les montagnes de Berdä) eut la gloire de surprendre et faire
prisonnier le souverain des Turks Afrasyab (Gobineau). Nach Zabnlistan oder
Zawulistan fliehend, vermählte sich Djemsid mit Loulou (Tochter des Königs
Koujenk), und von seinen Nachkommen Kourenk (Kershasep) stammte Neri-
man (Grossvater des Rüstern in der Familie der Samiden). Zaboulistan est
uu pays scythe (s. Gobineau) et c'est de lä que sortirent les Pandavas (de
l'Inde). Gobineau stellt Kocyenk und Kourenk mit Kanerk (der Indo-Scythen)
zusammen. Die Samiden (Sam's, Vater des Zal) stammten von Thrita, Vater
des Urvakhshya und Kerega^pa (Kershasep), als Arzt (wie der vedische
Thrita). Der Held Kric.ac.pa (bei Panini) entspricht Qama Kerecacpa. Rustem's
Mutter stammte aus Kabul. Kershasep ist dem indischen Maharaja (Mehradj)
verbündet. Qakaladwipa liegt (im Mahabharata) nordwestlich von Indien.
Qakala war von den Qaka (Scythen) gegründet. Die (Jakas gehorten zu den
Sogdiern (aus dem Stamme der Pandavas). Kershasep erhielt von Feridon
die Herrschaft Turkestans (nach Muhamed Lary). Der Sassanide Dehram III.
hiess vor der Thronbesteigung Sekan-Shah (nach dem Nasekh Attevarykh).
Le Dialecte persan du Seystan s'appelle le sehkzy (s. Gobineau).
*) Amol im Mazenderan war (nach Abdullah-Muhamed) nach der iranischen
Konigin A mal eh genannt, unsterblich bezeichnend (wie gothisches Amalah,
fleckenlos), als Mutter des Khosroo. Während Abtyn's Kämpfen mit den as-
syrischen Eroberern Irans wurde Ferydoun (Traetaono oder Thryjafno) in
Varena (bei Demawend) geboren. Unter Artäyos (der medischen Dynastie)
empörte sich der Perser Parsondes mit Hülfe der Scythen (nach Ktesias) und
unter Astybaras die Parther, deren Konig sich mit der scythischen Konigin
Zerina (Gold) vermählte (wie Abtyn mit Ferareng oder die Glänzende), Mutter
des Mermer (als königlicher Abkunft im Heya-el-Moulouk). Zerina tödtete ihren
Gemahl Mermer, um den gefangenen König Stranghiaeos oder Stranglios zn
heirathen, der sie früher aus der Gefangenschaft in Freiheit gesetzt. Djem-
Shyd (Kour-Shyd on Soleil) au (suivant le Tjehar-e'-Tjemen) Intelligence (Mo-
nerzeh ou le Saint par excellence) s'appliquait ä la vie anachoretique, ab-
sorbe* par son energique penitence, jusqu'il eut entendu un voix, disant:
„Tu es plus pres de moi que tous les autres hommes" (par Tange Seroosh).
Retourne aupres de son frere Tahmouras, une adoration muette Pabeorba.
Lorsque les peuples du Vara se de*tourn&rent de la religio n, Dien leur tita
Djem, qu'il rappela ä lui et les livra ä Zohak (suivant le Setaysh-e'-Kbosrevan),
als indische Version bei den Guebern von G uz erat (e. Gobineau)» Von Medea,
317
BaaiÄetw Tdmr] (bei Strabo) von Tepeh oder Top (s. Gobineau).
Die Bewohner des von Yima (zum Schutz gegen den Winter)
gezogenen Umkreises (Vara) dienen als selbstgeschaffene (qa-
dhata} Lichter (für einen Tag haltend, was ein Jahr ist).
Dort ist das mazdayacnische Gesetz *) ausgebreitet durch den
Tochter des Aetes (Sohn der Sonne), würde Medns, ein asiatischer König, ge-
boren (nach Diod). Aesehylos giebt den Doriern und Persern gemeinsamen
Ursprung [wie sarmatische Meder als Hercules Dorier im germanischen Norden
Europas]. Zybai est capitale de Matjyn (royaume scythique) ou Ghylan (pres
du royaume scythique de Be'sila). Abtiyan (des descendants de Nounek,
frere de Faregh, Als de Dshemshid) ou dans le Yacna (Atwya) signiAe roi
(suivant la chronique du Fars). Les qualiflcations tirees de la nature des
diffärents taureaux sont des surnoms (Gobineau). Le libe"rateur de la race
iranienne (au temps de Zohak) fut Als d'Abtyn Per-gaw (Taureau fort), Als
d'Abtyn-Fyl-gaw (Taureau-ele'phant). Feridun wurde durch eine Kuh gesäugt
unter den auf Ochsen reitenden Abtiyern (s. Gobineau), wie die Gaw-Sewa-
rans (Chevaucheurs de taureaux), tribu d'Elburz au temps oü les Abbassides
persäcutaient les descendants d'Aly. Feridun wurde -von dem weisen Selket
erzogen, der sich in den Festungen auf dem Demawend unabhängig erhielt.
Aingi que les Qamides les princes du Kaboul avaient garde* longtemps leur
Ödelite ä la cause assyrienne et ne s'ltaient rattaches au second empire d'Iran
qa'avec une lenteur voisine de la repugnance. Zal II. (Als de Qam II.) se
rendit celebre (des Qamides en Seystan) chez les Iraniens, en ce qu'il aban-
dorrna la religiun de Zoroastre, imposäe ä sa famille par les Acheine'nides,
°t ievint avec toute sa noblesse et tont son peuple ä la foi simple des an-
dres (Gobineau). Ibn Zerkum befreit Ali, über den der Khakhan im Kampfe
seine Schlingen geworfen hat (nach dem (Jagataiischen).
*) Cyrus übergiebt die von Amorges besiegten Derbikken an Spitakes,
Sohn des Spitamas (nach Ktesias). Tomyris, Königin der Massageten, schwört
(öa.ch Herodot) bei^ der Sonne. Cyrus e*tant arrive au comble des prosperit^s,
r^solnt de renoncer au tröne (couronnant le Bactrien Lohrasp). Les grands
c**ampions, qui avaient partage* ses fatigues et ses triomphes, ne consentireut
P^-s ä se separer de leur chef (nach Firdusi). Zal, Roustem, Gouderz, Gyw,
^ijen, Koustehem , Fer-Iberz, Toous 1'imiterent avec ferveur, quand ils le
vX:rent deboucher sa cuirasse et la laisser sur l'herbe. Ils jeterent leurs cas-
^^es quand il jeta sa couronne. Ils deposerent leurs epees, quand il deposa
55^1 sceptre et tous ensemble se consacrerent avec lui ä la vie contemplative.
Toastern pourtant n'y resta pas Adele, il rentra plus tard dans le monde pour
^^Xer miserable victime des embüches de son frere Shegad (s. Gobineau) [Pan-
5*j^.va8 statt Kuru's und Krishna], D'apres Koutra-Ibn-Mansour, Cyrus ou
^^«msh ätait un monstre m£tis, Als d'une esclave diabolique (il 6£ait forte et
***tre*pide, mais il 6tait ingrat). Garen le Gawide le renverse ä bas de son
^Heval, il l'emporte ä Amol et le jette aux. pieds du tröne de Ferydoun, qui
*fe condamne ä aller vivre enchaine* dans les cavernes sulfureuses de Dema-
wend (aupres de Zohak). Garen re*montra ä Ferydoun, que Cyrus £tait seul
<*apable de- tenir tete aux redoutables essaims d'ennemis , souleve*s par l'Oc-
^ident contre les nations de la Bonne Loi. Konsh detache* de la röche, oü
U a gemi pendant 40 anne*es, est ramene* ä Amol. II rend hommage au sou-
>erain de l'Iran, qui lui confere la royaute de TOccident, Koush se met ä
la täte de l'arme"e iranienne, conquerant Moussul-Niniveh, l'Egypte, Karthage
(Kerthyeh), Espagne (purgant de noirs anthropophages les contre*es de l'Afri-
<Jue, qu'il parcourt). ßesidant ä Kelenkan (Seleucie) il favorise l'idolatrie (se
croyant Dieu). Garen s'arma de nouveau pour combattre K*>ush, mais Seim
et Tour se tournent contre leur pere (Ferydoun), traitant avec Koush et lui
cädant ce qui reste du monde en dehors de leurs propres possessions et de
riran (de Menoutjehr). Alors Cyrus (Koush) devient le maitre de la Syrie,
318
Vogel Karschipta, und der Vorgesetzte ist Urvatat-naro
Zoroaster selbst (wie Ahuramazdao mittheilt). Das persisoV*e
Wort Adschem drückt Herodot durch *4xcufi*) in '4%<uii£vl&*~
de l'Egypte, de l'Yemen, de tont le Bakhter (de l'Asie Interieure), nVy^^
plus rieu d'iranien. Auf der Jagd in Verfolgung eines wilden Esels in einem
Walde verirrt, zeigt ihm ein Eremit den Weg, den er (obwohl Gott gleich)
nicht finden kann, und bezwingt ihn durch Fasten und Büssungen. Apr^g
46 ans d'epreuves, Koush (dont les dents et les oreilles d'elepbant disparurent)
remonta sur son tröne (comme Nabuchodonosor) , renversant les idoles et
l'univers se rejouit de bonheur (s. Gobineau). Iran n'etait pas alors le n©m
de la terre Iran, c'est Heliyreh, que l'appelait l'homme de la Loi pure (nach
dem Kouch-nameh), als Hareberezeyty am Elburz (s. Gobineau). Le Roiizet-
Essefa pretend, que Kajnumers (le roi des hommes) e"tait le ineme qu'un cer-
tain Amer (Ymir ou Yrma), Als de Japhet (Gobineau). Keyoumers porte
aussi la qualiAcation de Gyl-e-Shah (le Roi du marecage, du limon, de la
boue) ne trouvant dans ses domaines que de la terre et de l'eau. Le proph£te
Wyghert fut frere de Housheng (Houshyogho -Paradhato ou Housheng Je
Pishdadien), Als de Syamek (Als de Kajoumerts), regnant ä Boum-e-Shah (ja
Terre royale) ou Istahkr. Sous Tahmouras ou Zeny awend (AI de Dyw-Djehan)
le sage Youzasef ou Djoudasp (Als du prophete Idris) , de la race des Besab,
At connaitre aux Iraniens de l'Elbourz les doctrines sabeennes (chaldeeunes).
Khawer est Tjyn ou Tjyny (des Scythes) Bei Gründung der Stadt Koushan
(Kashao) am Meer Khawer liess Koush Pyldendan (Sohn des medischen Königs
Koush-Heferan) auf einer Steinplatte sein Bild aufstellen, mit Unterschrift
der Titel und der von ihm verrichteten Thaten (nach dem Kousch-Nameh).
Keyoumerts signiAe le Yivant dans le souryany (d'apres le Rouzet-Essafa) ou
la langue syrienne, parlee par les anciens peuples de l'Iran (Gobineau). Im
Nasekb-Attevarykh werden die Germanen mit den Karmanen identiAcirt (s.
Gobineau). Perseus (oder Sonne) besiegt den Gorgo (gourg oder Wolf im
Persischen). Le nom Kephe*nes (des Perses) peut se rapporter ä la racine
arameenne Kephou rocher, qui indiquerait un peuple de montagnards.
*) Asyi (lAÜetos) ist der Unbändige, der Widerstrebende. Chalcocondyl»8
schreibt das slawische Wort Tschech Kfyiog. Puscht (im Persischen) ist naü
Palikar (ndllai; oder Jüngling) verwandt. Der letzte Samanide (Montats«t
Abu Ibrahim) wurde von den Ghuziden (Türken) ermordet, die er gegen Ile*"
chan zu Hülfe gerufen. Oroud baga Atour ve Aram (Orodes , König von
Assyrien und Aram) Andet sich auf parthischen Münzen im nördlichen M«s*'
potamien. Airja (ehrwürdig) ist Name des iranischen Volkes (im Zend). ^Jle
Meder nannten sich früher "Agioi (nach Herodot), die Perser A^ralot C"^'
Arja). Airjanem Vaejo (als erst geschaffenes Land) wurde von den Pers^511
(unter den Sassaniden) nach Medien verlegt. Airjaua steht (in den Zet* d*
büchern) v*or Sughdha und Mouru (Sogd und Merw). J. Müller erklärt 151 ^*-m
(Khujistan) aus Ailama (Arjama). Medien hiess Irak von Arjaka, woge^"*n
ÄQidvia (Arran) Name eines Gebietes des atropatenischen Medien ist (s. Lass^^J'
Die Armenier nennen das medische Volk Ari (St. Martin) und Arikb. N«t^ *
'Apuixai (Volk am Jaxartes) steht 'Aragidxcu. Dinge, die (nicht gut) 'v^^°
Ahriman geschaffen sind, heissen Anairja (Burnouf), ebenso Länder (im \etxf^1'
dad). 'Agtdvia, t&vos ngooexes tols KaSovotois (Steph. Byz.). Ariana *-*" *
deutet (bei Strabo) das Gebiet Ost-Irans. "Apia, Ue^atxrj %(6qcl. Die Sa.» ^3A'
niden nennen sich Könige 'Agidvcov xal 'Avagidvcov oder (in Pehlvi) X*~
(Ilan) va Aniran. Gleichzeitig mit Eukratides (unter den bactrischen KbniS^^ '
von denen Demetrius und Menander ihre Staaten bis Yarkand und Kast»^^
ausdehnten) herrschte Autalcides und Antimachos in Kabul und DrangiÄ
^ m
Kaiser Theodosius nach den Shetland-Inseln verbannt. Firdusi beschreibt
Der gefangene JCönig Varaztad (aus den armenischen Arsaciden) wurde "^^
(buddhistische) Vihara (Behar) in dem von Afrasiab eroberten Balkh C^
Zeit des Lohrasp). Philostratus beschreibt ein Vihara (Kloster), das die C"^!Sä
Apollonius von Thyana besuchten) Weisen in Indien bewohnten. Abgar (-fr*
319
aus (s. Fallmerayer). Usen (der Fluss) lautet im Griechischen
yO%oq. Nach Gellianus war Archippe (Stadt der Marser*),
die Marsyas (Führer der Lyder) erbaut hatte, vom Fuciner-
See verschlungen. Als die Fürsten des Hauses Paläologus
vertrieben waren, wurde Morea**) (nach Mazari) bewohnt von
Lakonen (Tzakonen), Italienern, Peloponnesiern, Slawinen,
p. d.) war Bruder des Maanou, Nachfolger des Manovaz oder Arsham, der auf
Gauras (Stifter des arsacidischen Reiches in Edessa und Nisibis mit Amida
oder Tigranocerta) folgte. Armenien blieb dem Andenken Nero's (der dort die
Ruhe hergestellt) ergeben und stützte die falschen Prätendenten nach seinem
Tode. Die Gräber der Könige (bei Jerusalem) bilden das (von Pausanias mit
dem Mausoleum verglichene) Monument, in dem die Königin Helene (mit
ihrem ßruder Monobazes vermählt) und ihr (trotz ihrer Nachstellungen auf dem
Throne folgender) Sohn Izates beigesetzt wurden.
*) Medea populos quosdam circa Fancinum ingentem lacum habitantes,
qui Marrubii appellabantur, quasi mare habitantes, propter paludis magnitudi-
uem , docuit remedia contra serpentes. Quamquam alii Marrubios a rege
dictos velint. Sunt autem isti Marsorum populi (Servius). Die Mauern Albas
(Fucentis) sind zum Theil vor-römisch (s. Kramer). Rani (Rugiani) vel Runi,
fortissima Sclavorum gens, extra quorum sententiam de publicis rebus nihil
agi lex est (Ad. Br.) [Rajas oder Ranas]. Trier war gegründet von Trebetas
(Sohn des Ninus, Königs von Babylon) , der vor seiner Mutter Semiramis ge-
flohen. Bo (Brami filius) et Brat (Jutus) presquuutur (s. Saxo) Weblorgam
(viraginem ex Gothlandia). Sogubrat cognomen Alfl tribuit Oddo (s. Velschow).
Cujus (Alf, piraticis incumbens offlciis) insignem candore caesariem tantus
comae decor asperserat, ut argenteo crine nitere putaretur (Saxo Gr.). Die
Weiber der Lappen dürfen von dem Fleisch des Bären nur durch einen
messingenen Ring essen, den sie vor den Mund setzen (Hochström). Die
Longobarden verehrten einen Ziegenkopf, in Benevent einen vergoldeten
Drachen und in Mailand die Schlange, die als Bild der ehernen Schlange in
die Kirchen gesetzt wurde. Die Sjusle (Syssele) gehörten den sorbischen
Slawen an (s. Dahlmann). Nachdem Thorleif (in eine Decke gewickelt) einen
™ag und eine Nacht geruht hatte, entschied er sich für Einführung des Christen-
tums in Island , damit alle Leute nur ein Gesetz hätten (nach Are). Ottar
(Sohn Eigill's) wurde von den Juten in Wendsyssel erschlagen. Auf Yngui
(Türken-König) folgte Niord (Schweden-König) und dann Freyr (nach Ari).
öer Baiern Geschlecht kam von Armenien (im Liede von heilig Anno), man
Jagit daz dar (am Ararat) noch sin die dir diutschin sprechen. Nach Velser
fanden (unter Friedrich Barbarossa) Kriegsleute die Sprache in der Nähe
Armeniens mit der baierischen überein. Ex Italia ferunt, viam usque ad
kehicam , Celtoligures et Hispanos protendi, Heracleam vocant (Aristot.) ecog
rVs JCeXrixrje xal Kelroliyuaru. ot ya§ Aiyvsg olxovoi fihv xal rrjs 'Iralias
^otäaxTJ, vifiovrai Se nva xal rrje Kelrixrjg (s. Dion. Hal.)# Kekroycdaria
J*1 quattuor divisa est provincias, Aquitaniam , Lugdunensem, Belgicam et
™arbonensem (s. Ptol.). Multis post haec vicibus Winidi (Slavi) in Thoringiam,
et reliquios vastando pagos, in Francorum regnum irruunt (Fredegar). Praeter
e*na partem quae trans Albim supra incolitur a Sorabis (Ad. Br.).
**) Die (egyptischen) Araber Hessen sich zu Gastuni am Elis nieder,
8°wie in Pyrgos und Deronisch Tschelebi. Henri V., maitre d'Harfleur, en-
aTait expulse" tous les habitants (Pniseux). Das bei dem Abfall der unter-
worfenen Bulgaren bei dem Tode des byzantinischen Kaisers Johann Zimishi
' . 6 p. <L) von Samuel (da der aus Asparuch's Hause stammende Roman.
*jlcht berücksichtigt wurde) gegründete Reich, das sich über Zagoria (Mace-
~°nien) ausdehnte und seine Hauptmacht am See von Ochrid (durch Slawen,
r^aneser und. Romanen umwohnt) fand (mit der Residenz in Prespa), befreite
e* der Eroberung des Peloponnes /lie dortigen Slawen von der griechischen
320
ülyriern, Egyptern (Zigeunern), Türken und Juden. Zu Füss
des Skelettes *) im Kul-Obo (bei Kertsch) lagen scharfe Feu^
steine, mit denen sich die Leidtragenden ritzten. Die Sprae^
Herrschaft (s. Hilferding). Der serbische König Wladimir (Schwiegers^*^^
des bulgarischen Kaisers Samuel) residirte in Albas (Albasan) oder Elbas^^n
in Mittel-Albanien. The Germans have in many, perhaps the majority^ ^
their Settlements lost their Oerman character, and become here Magyars, ti*^Te
Slovaks, in a third place Wallachs. There are besides undoubted cases wI^^Te
Magyars have become Slovacks, Ruzniaks or Wallachs. Again several Skrv^.^
communities have become Magyars (s. Patterson) in Hungary. Dans les il^g
Orcades on parlait le norse encore au XVI siecle, a la fin du siecle suiva.;nt
quatre paroisses conservaient encore vivant cet idiome apporte* jadis patr Ja
piraterie, mais il s'e*teignit dans le XVIII siecle, et on n'en trouve plus <jue
des däbris dans le langage actuel des Orcades et des iles Shetland (Depping).
Gentilem linguam omitteus, latino sermone assuefacta est (nach Ademar) <ije
(franzosische) Normandie. Die Bewohner Rouens sagten Rollo, qu'ils n'avaient
aucun qui les deffendist, et que s'il lui plaisoit de garder et deffendre et
tenir en justice, ils le tenraient ä seigneur et lui donneraient nom de duc
La classe agricole (dans le Nord) fut nie'prise'e, lorsque les Kaempe au Cham-
pions des rois eurent fini par devenir une caste he*reditaire, et depuis que les
courtisans accaparaient les fiefs et tous les honneurs (s. Depping). Les Ro-
mains, les Francais, les Anglais, les Allemands arpentaient par le moyen d'un
baton, ainsi que l'indiquent les noms de perche , verge, rod, rutbe, donne*s
aux mesures agraires dans le Nord au contraire, en Danemark surtout, on
arpentait toujours par le moyen d'une corde (Depping). Illam terram suis
fidelibus funiculo divisit (Rollo). A quibus Marcomauis vel Nordmannis nempe,
originem qui theotiscam loquuntur linguam trahunt (Rabanus Maurus) [Suevi
und Sweden]. II y a des auteurs qui appellent les Normands : Scythes, Huns,
Vandales, Maures, Sarrazins, Hastingues (s. Depping). Die Normannen, die
die Engländer Westmaend nannten, Messen Austmen oder Esterlinger bei den
Irländern.
*) Auf den Gemälden in den Gräbern von Pantikapaeum wird der Ver-
storbene in den Beschäftigungen des Lebens dargestellt. Vilkinaland heifcir
nu Svithiod oc Gautland oc allt Svia kongsvelldi, Skanay, Sealand, Jallarid,
Vinland, oc all thau riki, er thar til" hallda (Vilkinasaga). Nach Mone bezog
sich der Name der Wilzen ursprünglich auf die Priesterschaft, als das 15 e"
meiusame Land der vier slawischen Völker an der Peene. Der alte Name Vo>l«a
(Volcae Tectosages) ist mit den Vulci oder Wilzi (nach Mone) verwandt (*wie
der der Wölsnngen und Wilken). Der Oberpriester von Arkona trug ge^«B
die einheimische Sitte langes Haar (nach Saxo). Pallas erklärt Ardat>^a
(Theodosia) oder (in alanischer und taurischer Sprache) Sieben-Götter aus <^er
Sprache der kaukasischen Kisten (von uar, sieben, und dada, Vater). Blce^-er
beschreibt den ovalen vorm van den schedel, geweif, weinig glooijend vo>ör-
hoofd, hooge kruin en klein afgeplat achterhoofd (bei den Manadorezen, vo&X"
de bewoners der binnenlanden, de alfoeren) und het regte stijoe weinig gl^n"
zige zwarte hoofdhaar. Der russische Sectirer Kapustin brachte die letz*^
Jahre seines Lebens in einer Höhle an der Moloschna zu (s. Haxthaasö^*
Der Satrap Annaros (in Babylon) kleidete sich in weibischen Schmuck. J>^*m
Leichenzug der Fürsten begegnend, schnitten sich die Scythen das Ohrlä;E>P"
chen ab (nach Herodot). Die Nogaier schnitten (nach Todesfällen von ^r^r"
wandten) sich selbst (und dem Lieblingspferde des Verstorbenen) das ^a^
Ohr ab (nach Potocki). Bei Krankheit des scythischen Königs mnsste "*f
Wahrsager erklären, wer bei der Tahiti des Chan falsch geschworen, »^
wurde im Falle falscher Orakel verbrannt (nach Herodot) [Ferner]. Die V&1'
edlung menschlicher Gaben ist das Product zweier Factoren, der.Naturanlag^^»
als Multiplicandus , der räumlichen und zeitlichen Verhältnisse, als Multijp-*1"
cator (s. Cl. Fr. Meyer). There is one *ace among the inhabitants of ****
321
r Kaotchang (Kiu-szu oder Gouz) oder Uignr*) (Hoihe,
n den Hiongnu stammend, wie die Thu-kiu) ist ost-ttirkisch.
Lter den Tong-hou (östliche Barbaren) wurden auch die
Ldency of Palembang, whose skulle differ from those of Malays, Sundanese,
ans, Madurans and other people in tbe Indian Archipelago (s. Swaving).
a mountaineers of Palembang (from the Mantani Islands) are hypsistenoce-
ili. According to Swaving the hypsistenocephalism of the archipelago of
New-Hebrides occnrs also in a certain degree in the highlands of Palembang.
*) Von den Uigoren wohnte der Stamm Kiu-szu (den Hiongnu tribut-
chtig) im Lande Khamul und Tarfan (II. Jahrhdt. a. d.). Die Kao-tchang
1 Zweig der vordereti Kiu-szu) unterwarfen (330 p. d.) die übrigen (den
u-jan tributpflichtig), als chinesische Provinz Si-tcheou (630 p. d.) mit dem
idhismus, der Lehre des Moni oder Manes und Priester der Pho-szu oder
'8er (X. Jahrhdt. p. d.). Die am Orkhon und Irtysch nomadisirenden
;uren der (III. Jahrhdt.) Kaotche stammten von den Wolfskindern der
»ngnu-Prinzessin , die (in einen hohen Thurm eingeschlossen) dem Himmel
reiht waren, als Sjoei-be oder Hoei-he (mit den Thiele am Balkasch, die
Zerstörung durch die Hakas (848 p. d.) sich westlich bis zum Jaxartes
en). Les Beiges (Bolgs ou Volgs) ou Volks arriverent en Gaule dans le
rs du IV siecle a. d. et pendant que le gros de leur nation se flxait dans
Qord-est, denx de leurs tribus, se frayant un passage ä travers le pays des
tes, vinrent sMtablir daus le midi, oü ils furent designe*s sous le noni de
ikes. Les Kimris de la premiere invasion (VII ou VI siecle), conduits par
chef ä la fois pretre, legis! ateur et guerrier (Hu-le-puissant) avait conquis
tes les provinces du littoral, depuis l'embouchure du Rhin, jusqu'ä celle
la Gironde (introduisant le druidisme). Ce fut ä la suite de ce change-
Qt politique et religieux, que les peuples de l'Amorique quoique de race
tique, adopterent la langue des Kimris, qu'ils devaient conserver plus long-
lps que les Kimris eux-memes (Broca). Lorsque les Anglo-Saxons flrent
lption dans l'ile de Bretagne, les Bretons du Sud vinrent se refugier sur
c6te de l'Amorique, qui porte depuis lors le nom de Bretagne. Oette
nigration des Kimris insulaires parmi les Oeltes du continent, dura (au
ö de Procope) pendant plus de cent ans. (Sur la cöte* de Leon la race
mrique s'est conserve*e presque pure). Die (den Ostjäk-Samojeden benach-
ten) Jenissei-Ostjaken (deren Sprache von der altaischen abweicht) erweisen
D Bären Verehrung (Castr^n) mit den Arinen (Arinzen) oder Assanen (die
den sajanischen Steppen zu Tataren oder Türken geworden sind), sowie
i Kotten (unter den Kamassinzen am Agul) verwandt. Refoules (des rives
la mer Noire) par les Scythes, les Kimris s'e'taient e*tablis (623 a d.) sur
bord de la mer Baltique (dans le Chersonne*se cimbrique). Delä une partie
t, 8ou les nom des Beiges, conquerir sur les Celtes le nord-est de la Gaule,
re Seine et Rhin. Enfln des colonies de Beiges franchirent le de*troit
;nerent l'ile de Bretagne, refoulant vers le nord et vers Tonest les Geltes
■©ca). Les Celtes avaient les cheveux et les yeux bruns au noirs, tandisque
Kimris avaient les yeux clairs et les cheveux blonds. La population de
Trance präsente l'instabilite' ethnologique qui est l'indice assure* du me*lange
* races (Broca). Lorsque la confed Nation des Beiges entra dans la contädä-
ion generale, le siege de la grande assemble*e fut transfere* d'Alesia dans le
Y* des Carnutes, qui e*taient une population mele'e de Celtes et de Kimris
Martin). Suivant le roman de Tristan le Leonois, ü existe une rivaltte"
tre l«s rois de Leonois (occupant le bord septentrional du Finistere) et les
& de Cornauaille (Cornu Galliae) entre Brest et Quimper. Les Chevaliers
Cornouaille (sans force et sans vertu) sont toujours trompe*s par leurs
öines (suivant le roman de Tristan le Llonois) XII siecle. Als Schlange (mit
taen Schulterschlangen) auf dem Berge angeschlossen, wird Zohak als Ded-
[ (oder Antichrist) zurückkehren (nach dem Heya-el-Molouk). In der Höhle
8 Paropanisus war (nach Megasthenes) der Titan gekreuzigt, weil er das
Bastian, Ethnologisch« Forschungen . 21
322
Suchin*) (Donki oder Menschen) oder Tungusen begriffen.
Mit einer weissen Hindin (Goa Maral) gebar der blaue Him-
melswolf**) (Barte tschino) den Vorfahr der Mongolen, der das
Fener geraubt. Der Konig Koush (mit Elephantenzähnen) wurde (von Garen
gefangen) neben Zohak angeschmiedet. Kerecac,pa, weil das nicht hell genug
brennende Feuer schlagend, wurde in die Holle verwiesen (der Fee Perydokht
ergeben). Wie die Bulgaren die Sprache der unterworfenen Slawen (in Moe-
sien), nahmen diese den Namen der Bulgaren (Bigare oder Bugare) an.
*) Die Su-chin und (263 p. d.) die Yliu schickten nach China Pfeile
mit Steinspitzen als Tribut. Die (tungusischen) Mou-ky wuschen sich mit
Urin (V. Jahrhdt. p. d.). Die (tungusischen) Chy-goei bebten in unterirdischen
Wohnungen. Das von den Moho (VII. Jahrhdt. p. d.) gegründete Königreich
Phou-hai wurde (925 p. d.) von den Khitan erobert. Wou-wang (de U
dynastie Tscheou) detruisit l'ancienne forme de la monarchie pure (substi-
tuant) une espece de system feodal. £n partageant le pays entre ses gfoe*-
raux, il n'en garda pour sa famille qu'une partie prqportionellement peu
consideVable (s. Klaproth). Au III. siecle a. d. sept royanmes s'ätaient forme's.
Die Reste der (91 p. d.) an der Quelle des Irtysch (durch die Chinesen)
besiegten Hiongnu siedelten (nachdem sie in Koutche verweilt) bei Ichim (als
Yue-pan) und schickten (448 p. d.) eine Gesandtschaft an die Goei zum ge-
meinsamen Angriff auf die Juan Juan. Das Sylben-Alphabet Koreas wurde (in
Petsi) erfunden (374 p. d ) neben chinesischer Schrift. Der Cultus des Fee
wurde 372 p. d. in Kaoli eingeführt und (durch den Bonzen Molonaye) in
Kaoli (384), sowie (durch den Bonzen Mehotsu) bei den Sinlo (528 p. d.).
Die Sianpi (Vorfahren der Koreaner) wohnten am Kirin (oberen Sunggari).
Das südliche Korea war von den (den Japanern gleichenden) Han-Stammen
bewohnt. Kaiser Wouwang setzte Kitsu (1122 a. d.) als Konig von Tschao-
sian oder Korea ein, das (110 a. d.) durch Wuti erobert wurde. Ein Fürst
wunderbarer Geburt (aus Fou-ya) gründete (38 a. d.) das Königreich Kaoli
(bis 668 p. d.). Auch die Könige von Petsi (im Lande der Ma-han und Pian-
han) stammten aus Fou-yu (18 a. d.), bis zur Eroberung durch die Thang
(660 p. d.). Das (87 a. d.) durch einen Fürsten der Ma-han gestiftete König-
reich Sinlo (im Lande der Chin-han) wurde (III. Jahrdt. p. d.) von den
Japanern erobert. Die Könige von Sinlo (643 p. d.) besiegten die Petsi und
Kaoli. Die Dynastie endet 934 p. d. Chinesen wanderten (209 a. d.) nach
Japan. Die japanische Kaiserin Singou Kogou erobert Kaoli oder Kirin
(201 a. d.). Nach Besiegung der Uiguren (zwischen Khamil und Turfan)
durch die Chinesen (108 a. d.) drang Likouangli bis zu dem Kirgisenlande
vor. Pantchao drang bis zum Caspi vor (102 p. d.). Antun (König von
TathBin) schickte (166 p. d.) Gesandte nach China, andere kamen aus Tathsin
(Likian) 284 p. d. Unter den Thang schickte Potolie (Theodor, Bruder des
Heraklius), König von (Tathsin) Fou-lin, Gesandte, andere kamen 642, 719
und (unter einem Mönch) 742 p. d. Mi kia i ling kai sa (Michael Caesar)
schickte (6081 p. d.) Gesandte (als der 1078 entthronte Michael Ducos). Die
griechischen Krieger, die den Gouverneur Azon verliessen , wurden von dem
georgischen König Pharnawaz als Aznaouri (dem Azon Gehörige) geadelt und
mit Gütern belehnt. Vahakn, Sohn Tigranes I. (565 p. d.), wurde als Herakles
von den Armeniern vergöttert.
**) Burteschino (Sohn des von seinem Minister Longnam gestürzten Kö-
nigs Digoum Dzanbo von Tibet) flüchtete sich (südöstlich von Hlassa) nach
der Provinz Gongbo und kreuzte (nach Vermählung mit der Jungfrau Goa
maral) den See Tenghiz nach dem Baikal-See (im Gebirge Baurkhan Kaldoon),
wo er von dem Volk der Bede oder Buda (Mongolen) als König (wegen seiner
Verwandtschaft mit den Fürsten Hindostans) anerkannt wurde. Von seinen
Söhnen war Bedeskhan Vorfahr der Fürsten Taidjiot und Bedetse-Khan , Vor-
fahr der Mongolen, unter dessen Nachkommen (Donoi, Dokchin, Emnek und
Erke, als Söhne des Doa Sokhor) sich die vier Stämme der Oirad (Euleuth
323
Wasser Tengiz nach dem Gebirge Bourkhan kreuzte und sich
an der Quelle des Onon niederßess, wo ihm der Sohn Bata-
tchi-Khan (Betetse-Khan) geboren wurde. Unter seinen Nach-
kommen folgte auf Tamatcha (Tamatsak), Bodouantchar, Vor-
fahr des Temudjin (Tschengizkhan) oder Bordjighin, der die
Yuan-Dynastie stiftete. Die Jeoujan *) (mit den Hiongnu ge-
oder Kalmücken, Bahtud, Khoit und Kbergut oder Kirgisen) bildeten. Die
Gemahlin des Dobo Morgen (Bruder des Doa Sokbor) wurde (als Wittwe)
von einer Gottheit (Tengri) geschwängert, und von ihren Söhnen herrschte
Boudoutsar Mong Khan (Vorfahr des Temudjin) über die Mongolen (Setsen
Sanang Khoung). Die Nachkommen des Mogul-Khan (mit seinem Bruder
Tatarkhan von Japhet oder Abuldje Khan, Sohn des Noah, stammend) flüchteten
(von den Tataren besiegt) nach Irghene Koun, von wo sie zur Besiegung der
Tataren zurückkehrten (nach Raschideddin). Nose-powder or snuff is men-
tioned in an old poem on the laying of a ghost (according to W. Scott).
In the Sandwich and other islands of Polynesia, spoons were unknown (tili
introduced by whalemen). The inhabitants (having no use for them) did
not use them, having no idea of heating liquids and no vessels (except a small
wooden bowl), in which to heat them (s. Westman). In den Reali di Francia
ist Fiovo (Chlodwig), die Oriflamme vom Himmel erhaltend, Sohn Constantin's
[Alexander, Sohn des Darius], In der Kaiserchronik wird die Opferweihe des
Curtius unter Caligula angesetzt, und auf Nero folgt Tarquin. Nach der
Legende des heiligen Hanno findet Caesar am Rhein die Franken, als tro-
janische Verwandte der Römer. Die Karier heissen (bei den Persern) Hähne
(nach Plut.) Siä rovs Aoipovg oh xoofiovoi ra xgdvr). Rex a recte agendo
(Gregor. M.). Omalius begreift neben den (bei Demouslin) die Semiten bil-
denden Arabern und Etrusco-Pelasgörn (neben den Celten), die vorceltischen
oberer unter den Aramaeern (mit dem dunkeln Typus besonders in den Erso-
^ymrischen von Wales, Bretagne, Irland und Schottland bewahrt). Die Sa-
^ojeden nennen das Schaf aejabta (Dünnbein). Les rois ont ete* appelfo
*°8 pasteurs des peuples, comme on le voit par le Ttoifirfv Xawv d'Homere,
et le roeh de la Bible, appliquä flgurement aux princes et meme ä Jehovah,
*e pasteur supreme (Pictet). Stabat noviter electus rex in lapide (s. Scheffer)
ln Upsala. II y a presque autant de variete" au naturel des hommes, qu'il y
ade pays (Bodin). Angelum ad se missum vidit, qui in manu vitreum or-
dinationis habebat librum, nach welchem Columban (573 p. d.) Aidan, König
**e* Schotten, krönt. Die Evolutionshypothese führt zu der Idee, dass nicht
Uur die unedleren Formen alles thierischen Lebens, des kleinsten wie des
Jossen, nicht nur die edleren Formen des Pferdes und des Löwen, nicht nur
^°r vollendete und wundervolle Organismus des menschlichen Leibes, sondern
2*88 der menschliche Geist selbst (Gemüth, Verstand, Wille in allen ihren
*J*scheinungen) einst in einer feurigen Wolke latent waren (Tyndall). Der
**nfel heisst mirki menscado (der finstere Schädiger im Heliaud). Die Bis-
^tonges genannten Indianer weinten mehr bei der Geburt der Kinder (mit
^er sie ein mühseliges Leben antraten), als beim Tode (nach La Salle).
J*ach Riecke gilt der Hase (wie auch das Wiesel) für ein Thier, das Schaden
D*ingt, Wenn es über den Weg läuft (in Europa). Die Kelten in Schottland
kennen einen Prahlhans uallach.
*) Dans la chaine des Alachan (entre l'Inchan et les montagnes de Kan-
®Ot0 les Tchhenyu (des Hiongn'us) avaient leurs campements. Ils y entre-
J^aAent un grand nombre d'ouvriers occupe*s ä. la fabrication des arcs et des
?*ches (s; Klaproth). Die Sianpi pflegten einen Hund neben das Grab zu
llaögen, nachdem Wagen, Pferd und Geräthe des Verstorbenen verbrannt
?faren. Les Georgiens mangerent la chair de tonte, sortes d'animaux et au
\?U ^ensevelir leurs morts, ils les devorerent (606 a. d.). Isfendiar (mit
e**«rneui Körper) oder (nach Wakhang) Spandiat (der Bronze-Riese) konnte
21*
324
mischt) folgten in den Ländern der Sian-pi. Nachdem de
schwedische Fürst Swegder die Heimath Odin's in Godbei*
(und Asgard) aufgesucht, führte Berig die Westgothen aa
Schweden zu den Reid-Gothen an der Weichsel (als Gepiden/
und dann Amala, von Gaut (Odin's Sohn) stammend, die 0*:
gothen *)> worauf die Gothen (unter Filimer) nach dem Tanai
nur mit einem Pfeile seines Lebensbaumes in den Angen verwundet werde**
wie es Röstern von Simnrg erfahr. Bei der Sprachverwirrung unter Nebrc
wandert Thargamos (Urenkel des Japhet) nach den Bergen Ararat und Ma
lissi, von wo sein Sohn Karthlos nach Georgien und sein Sohn Haos nac
Armenien zog (nach Wakhtang). Die in Daghistan einfallenden Khazar«
wurden durch Aphridons General Ardam (aus dem Stamme Nebrod's) dnre
die Steinmauer Derbend's umschlossen. La denomination generale, sous Vs
quelle les Chinois d&ignaient anciennement les peuples nomades de rau«
turque, qui oecupaient la partie meridionale de la Mongolie actuelle, St»
Ti. Le caractere qui exprime ce mots est compose' du eigne de chien et c
celoi de feu, pour indiquer (d'apres le lexicographe) que ces barbares e'taiei
nne race issue d'un chien (Klaproth). Thamouratz (Tamehu-Raja, als blond«
Eroberer Nord- Afrikas) bekämpfte zuerst an der Spitze der Iranier ihre Feine?
mit dem Lhasso, wie später die Sagartier oder (uach Rawlinson) Asagart.
Im Lande der den Sarangiern benachbarten Thamanaeer (als Taymounees b<
Ferrier) nennt Isidor von Charax die Stadt &$a (Furrah). Der Tsenju Toma
war Vater des Maotun, der (209 a. d.) das Hiongnu-Reich begründete. I>«
sich (als Djemshid) nach (scythlscher) Sonne bezeichnende .Djemshid, der (g-<
panzerte) Sohn des Theimouratz oder Thamouratz (von Zohak, Fürst d«
Tasi oder Araber, besiegt), schied die Kasten der Katour (Priester), Asg*
(Krieger), Sebaisa (Ackerbauer) und Anoukhechi (Künstler). Neben den (her
sehenden) Asi (Scytho-Sarmaten in Sogdiana) in Asgard oder Asenstadt (d<
Asagartier) stehen die Thai- Asi (grossen Asi) als Tasi (wie Massageten nebe
Geten). Auf dem Albourz von der göttlichen Kuh Pour-mayeh genährt (unt<
Parsi), vermählte sich Faradun oder Feridun (Besieger des Zohak) mit d«
Schwestern des Djemsid, so dass dieser Führer falischer oder parthisebv
Stämme (in Fars) in die Reihe der legitimen Konige (Irans) trat.
•) In den Jahren 1744 — 1750 verschwanden (nach Adelung) die letzt«
Gothen in der Krimm. Dag oder Danp (in Schonen) war Sohn des (Aso:
Rig, der, von Heimdal (als dessen Wiedergeburt) abstammend, die (dann na.«
Mecklenburg und weiter an den Maeotis auswandernden) Heruler in Her-lax
(Halland) besiegte (den Titel Drot mit Konge vertauschend). Dan (Mit:
lati), Sohn des (mit einer Tochter des ostgoth ländischen Herrschers Humt?
vermählten) Dag, dehnte die Herrschaft der Dänen aus. Die Ostsee heis
Sinus Codanus (bei Pomp. Mela), als Mare Germanicum (bei Jörn.). T>
Memel oder (bei Ptol.) Ghronus heisst (im Polnischen) Nimen. Die Weiche
wurde (von der Königin Vanda) Vandalus genannt. Zur Zeit Harald HilA
tand's herrschte Hildebrand in Reitgothland oder einem Theile von Vc
pommern (indem das grosse Reidgothland von der Weichsel an bis zur Düi
und weiter damals gänzlich in die Hände der Preussen, Letten, Kuren u. s. ~
gefallen war. Im Heere Harald Hildetand's standen die Reitgothen, Wend*
und Liven, als die älteren Bewohner der Länder südwärts der Ostsee, währe*
sich in Sigurd's Heere die Kuren und Esthen, als die jüngsten Bewohn».
dieser Länder (und zwar finnischer Herkunft), fanden (s. Suhm). Die Thel
boer (als Bogenschützen im Heere Sigurd Ring's) heissen (bei Saxo) Guthon «
oder Gothen. Die Seelandsfahrer beklagten sich bei Oluf über das- Weibe
regiment der Schildjungfrau Hetha, die Sigurd Ring über Seeland und Fy
(mit Jütland) eingesetzt hatte. Hogne (der mit Hakon in Middel-Sys*e
herrschte) führte Krieg im Austurweg, um das reitgothische Reich zu deck«
das immer mehr von Wenden, Finnen eingeengt wurde (650 p. d.). 1^
325
sogen (Suhm). . Westgothen, Vandalen und Gepiden waren
(nach Procop) an Sprache*) gleich. Nach Abzug der Le-
Widfadme eroberte (bis an die Grenzen vom Gardareich) das Austurveg oder
A.ustur-Rike genannte Land (s. Suhm), das Esthland, Letland, Kurland, Semi-
gallien, Samaiten und Preussen nebst Samland bis an die Weichsel umfassta
(also das reitgothische Reich, sammt allen denjenigen Gegenden in demselben,
die von Letten. Sembern, Liven, Kuren und Finnen bewohnt wurden), die
Küsten der Wenden (in Wagerland, Meklenburg und Pommern) plündernd
(VII. Jahrhdt. p. d.) und gegen das Bremische (in Westsachsen oder West*
phaleD) ziehend. Heidrek bekämpfte (530 p. d.) Humble, König der Hunnen
oder Chazaren, deren Herrschaft sich von den Reitgothen und Esthländern
Ms zu den Bulgaren (nördlich vom schwarzen Meere) erstreckte. Im Kriege
mit Rerek (der mit Helge in Lethra herrschte) erwählten die Wenden (die
sonst von Hanptleuten regiert waren) einen König (VII. Jahrhdt. p. d ). Per
»chemische König Harald fiel gegen den russischen Seeräuber Rötho (630 p. d.).
In dieselbe Zeit, wo die Hunnen von Hunsingow die Picardie verwüsteten
(637 p. d.), fallen die Züge der Dananni (Dänen) und der Fomorier (Nor-
weger von Mnre) nach Irland (s. Suhm). Die mit dem deutschen Orden
kämpfenden Samiter oder Samogithier waren (nach Ohalcocondylas) allen
ihren Nachbarn an Sprache und Sitten unähnlich. Skiold gründete Leire
(das Lager) oder Lethra (am Kornerux-Fluss). Von Hunsingow in Groningen
(wo Sige, Sohn des Angul, herrschte) wurden die Einwohner (zu den Franken
gehörig) Hunnen genannt (s. Suhm). In der Hervarar-Saga werden Reit-
gothland und Hunaland als Teutschland bezeichnet.
*) Die gothische Sprache steht dem Hochdeutschen (in den Flexions-
formen) am nächsten (in der Lautverschiebung auch dem Skandinavischen).
hn übrigen Sprachgebiet nicht erklärbare Worte des Gothischen sind zum Theil
yom Slawischen und Lithauischen hergenommen. Der Besuch der italienischen
Universitäten durch die Söhne des östreichischen Adels und der Einfluss der
franzosischen Literatur bewirkte (unter Leopold I., dass selbst in den mitt-
leren Ständen die italienische Sprache und durch die Verbindung mit den
katholischen Niederlanden auch die französische (zur diplomatischen erhoben)
Bittgang fand, während die süddeutsche Sprache besonders in den höheren
Ständen durch die häufige Aufnahme von lateinischen, italienischen und fran-
zösischen, zum Theil auch spanischen Worten, nahe daran war, in eine ro-
manische überzugehen (Czoernig). Joseph (1785) machte das Deutsche zur
^eschäftssprache und des Unterrichtes. Rammonus de Venon triginta equos,
c*Hsa jaetantiae, coram omnibus igne cremavit (Gauf. Voslensis). Czoernig
e*klärt Alemannen als Alm-Mannen (Alpenbewohner). Quaen , uxor (ewen,
a*)glosax.). Amazones sunt mulieres Maeoticae a miot, palas (goth.) et kona,
^Ulier (Gundb.). Jornandes Amazonas feminas Gothorum vocat. Zona So-
r*bis mulierem notat (Frenzel). Wapan oder Uuaphan, Waffen. Schope (a
Sraec« ox€7ttoy tego) de capillis, natural! capitis tegumento (s. Kufta). skofa,
radere (ling. sept.). Balzer, caesaries, Schopf (Twinger). Gotnar (Gothen),
*U Wanderer oder Reiter (Edda). Stephan Hörvat macht die Gothen zu
Stammgenossen der Hunnen, Polowizer, Cumanen u. s. w. Kaenugardhar
($ornmanna-Sögur) oder (bei Helmold) Chunigard (für die Gegend von Kiew)
Wird statt Austrogard (Holmgard) oder Gardariki gebraucht (s. Schaffarick)
von den nordischen Sängern. Nachdem Andreas das Slawenland besucht hatte,
gründete der Fährmann Kij (mit seinen Brüdern Schtschek und Choriw) die
Stadt Kiew unter den Polanen am Dnepr (neben dem Schloss Rodnja am
Hos). ScLfAßdras (Oonst. Porph.) oder Kiew wird (von Dobrowsky) als Sambat
oder Sammelplatz der Böte (schwedisch) erklärt. Kiew hiess Kujawah (bei
den Arabern). Die Oanaaniter sind Niederländer. Neben Terwunia oder
Wagenland (bis Ragusa) wird das Land der Konawljer (Canalitae) von dep
festen Plätzen (Kolnica) erklärt (bei Gonst. Porph.). Die Sittici oder Zitiei
Wohnten am See Zid (im Wilnaschen) oder bei Zitomir (in Volhynien). Die
gionen*) fielen die Britannier in so tiefe Barbarei, dass sie
selbst nicht verstanden ;> Waffen zu verfertigen (Gildas). Die
(nach Abzug der römischen Besatzungen) vom heiligen Severin
in Lorch versammelten Römer, die der rugische König Fava
Finnländer (Suomalainen oder Hamalainen) heissen Quaen hei den Schweden^
Die Halbinsel Sithonia (im aegäischen Meer) wurde von den Chalcidikei
besetzt. Sittici regio immensa populis et urbibus munitissimis (XI. Jahrbdt. p. d.)
Die Finnen in Gajania (auf der Ostseite des bottnischen Busens) nennen siel
Kainulaiset (Kainu oder Niederländer). Es ist zweyerlei Slavonia, das gros
sere hält in sich Kernten, Sariva, Dalmacia nnd viel andre nationen. Dt
kleinere Sclavonia reycht von den örteru Saxonie biss an die Prutenos, Wai
dalos nnd Böhem (Seb. Franck).
*) Trp> KeXnxrjv ajttsad'ai trjs Uovrixfjg Hxv&lag Aeyovoi, xqxel&t
rä y&vrj /Liifiiytrai (Plut.) in die Keltoscythen. Eine britannische Colon^^ge
wnrde von Adminins (unter Caligula) nach Brittenbnrg (am Ausfluss d ^jS
Rheins) geführt in Holland (und Flandern). BpiroyoMoi Sk vTchg rovg Ue—^_j„
xivovg (Ptol.). Unter Gallienus drangen Frankenhaufen bis Hispanien v ^z>r
(Aur. Vict ). Die Franken-Könige Ascarich nnd Merogais wurden von Co»~xi-
stantinus besiegt (Eumen). Item Britannia, vel patria, quae dicitur Nustriatis
(Geog. Rav.), Austrasia als Francia Rhenensis. Vannius, der Suevenkön-i^,
nahm seine Reiterschaaren aus den Jazygen. Von den Sarmatae Limiganfces
wurden (nach Hieronym.) ihre Herren oder (nach Amm.) die Sarmatae lib^xi
vertrieben (337 p. d.) und von Constantin (Anonym. Val.) in romisches Grü-
blet aufgenommen. Nach dem Sturze der Hunnen betheiligten sich die Sät-
maten unter den Königen Baiba (der, als Sieger über die Römer unter CJa-
mundus, von dem Ostgothen Theoderich erschlagen wurde) und Beuga äti
dem Kampfe der Schwaben und Skiren gegen die Gothen. Das Flüssck<
Alen auf der Ostküste Britanniens heisst (bei Ptol.) 'Äkavvog. 3Akavvoi uni
Dorischen Völkern (bei Ptol.). Sidonius nennt Caucasigenos Alanos (and
paludicolas Sicambros). Auf der Tab. Peut. stehen die Alanen neben 4«n
Aspurgiani. Procop setzt die Alanen unter die gothischen Völker. Jornancl^s
rechnet die Satagarii (Sargatii oder Sagartii) unter die Alanen-Völker. V'or
den Gothen zogen die Wandali und Alani (von den Römern in Pannoni^n
angesiedelt) nach Gallien (Jornandes). Britannorum in accessa Romanis loca,
Christo vero subdita (Tertull.). Die Götter Latobins (der Latobici), Labnr^xs,
Chartus wurden in Pannonien verehrt. In Unter-Pannonien wohnte der Stanca-iB
der Arabisci. 'Apaßioxoi oder (nach Tacit.) Aravisci (mit Osi gleichsprachi^r)»
jdawLTiarat, , cov Bdtcov fjyeficov ijv (Strabo) in Dalmatien (bei Plinin.ö>)«
'A/uavrivoi ägxrixcoTegoi, v<p ovg 'JEgxovviareg in Unter-Pannonien (Ptolenc». -)•
Eborudum, als Stadt der Quaden (bei Ptol.). Atmoni und Sidones. ^m^A
Stämme der Bastarnae. Die Ueberreste der kymrischen Sprache in Hai»- ^
Schriften des IX. Jahrhdt. bestehen nur in wenigen Glossen und Zeilen. V^csu
den übrigen Handschriften reicht keine über das XII. Jahrhdt. hinauf (Walte» :*)•
Schon im XII. und XIII. Jahrhdt. werden Wörter angeführt, die dem v^^**
alteten Kymrischen angehörten. Wales wurde 1284 p. d. englische Provi r&&
(incorporirt unter Heinrich VIII). Die Fürsten in Wales leiteten sich v ^mn
Beli mawr (Urgrossvater des Cynobelinus), und dann durch Brutus, Aeuei
Assaracus, Jupiter, Caelus, Japheth, zu Seth, mab Adaf (Adam), mab Di
[Sohn Gottes]. Die Trioeddy cludau (clud oder Wagen) sind vom Gesel
geber Dyonwal Moelmud verfasst (IV. Jahrhdt. a. d.). Nach Abzug d
Römer erwählten die Briten als Oberhaupt Owain ab Macsen (Eugen ins, Sol
des Maximus), dann folgte Constantinus aus Armorica und (nach Vortigei
Ambrosius Aurelius (Emrys Wledig) aus römischem Geschlecht, später (f 53
Arthur. Nach Cadwalladyr (Sohn des Cadwalion) , der (634 p. d.) zule"
den Titel eines britischen Königs führte, zerfiel das Reich in Cambria (Wale
Cumbria und Cornwall. Nach Strabo erlagen die Scythen dem Mithrii
trotz Hülfe der roxolanischen Sarmaten.
j
327
(um sie gegen die wilden Alamannen und Thüringer zu
sebtitzen) in seine Burgen und Städte vertheilen wollte, wurden
von Arnulph (Bruder des Odoaker*) nach Italien geführt. Der
von den Caninefaten **) zum Führer erwählte Brinio wurde auf
*) Odoaker, rex Turcilingorum et Rugornm (bei Jörn.), kommt cum gente
Scyrorum (Aut. An. Val.). In the reign of Annyn (son of Alafon) in Silmria,
the people of y Ddraig Estron or tbe Dragon strangers (called Gwyddelions
in Ireland) came to Britain and Ireland of the descendants of Annyn (in Si-
loria) Llyr (grandfather of Caractacns) expelled the Gael from Gwynedd. In
Norway the ancient name (of the Picts in Scotland) seems to have been Pihtar,
but afterwards Vihtar (Vikar), as in the Sagas (Pinkerton). A regione quadam
qnae dicitur Scitia, dicitur Scita, Sciticns, Scoticns, Scotus, Scotia. Similiter a
regioue quadam qoae dicitnr Getia dicitur Geta, Geticns, Goticns, Gotus (Ralph
de Diceto) 1210 p. d. Die Sprache der Schotten (V— X. Jahrhdt.) war ein
keltischer Dialect Irlands (s. Ritson). According to Richard of Cirencester
tbe Attacotti inhabited the banks of the Clyde. Fergus, fllius Eric, fuit primus,
qui de semine Chonare snscepit regnnm Albaniae. It was the Oaledonian
Picts, who while the Angles were establishing themselves in Bernicia and Deira,
got possession of the district extending on the western side of the island from
Lancashire, of which they formed the kingdom, called by the Scots the king-
dom of Strathcluyd (as Cumbrian Britons). The celtic kingdoms of the Welsh
*nd Gornish seem to have had a close connection with the Irish and the
Colts of Armorica (Wright). Nach Ellis sind die Fischer (als ausgesetzt) der
dunkelste Stamm in Polynesien. Nach Hombron nehmen Malayen auf Bergen
ein polynesisches Gepräge an. Nach Gulick finden sich in Mikronesien viel-
fache Farbenschattirungeri. Die Gesandten der (von Theodor besiegten) Sar-
***aten Pannoniens (obwohl aus der Blüthe des Volkes) waren so klein , dass
s*ch Kaiser Valentinian darüber zu Tode ärgerte. Le mälange du sang des
^Hrmates Vales avec celui des Sarmates Lachei a du former le" nom de Val-
l**ckes (Bohusz). Pommern heisst Veonodhland (bei Orosius). Les Are*ates
CSarmates Arsens) s'etendaient dans la Thrace depuis le Danube jusqu'au mont
■H^mus (Bohnsz), assistant aux jenx Panathe'ne'ens (frequentant la Gre*ce en
^Oais). Jaszak signifle (en hongrois) formier libre.
**) Nach dem Siege (über die Römer) schnitt Civilis propexum rutilumque
^J'inem, das er sich nach dem Schwur hatte wachsen lassen. Veleda (Pro-
Pbetin der Bructerer), die den Sieg der Germanen vorhergesagt, billigte später
*len Vertrag mit Cerialis. Nervii circa affectationem germanicae originis nitro
^tubitiosi sunt, tan quam per hanc gloriam sanguinis, a stmilitodine et inertia
Oallorum separentur (Caesar). Der Häuptling Boduognat (Buddig-nat ou Als
**« la victoire) befehligte die Nachhut der Kaufleute (mit Wein und Luxus-
^egenständen), welche auf ihrem Gebiete zugelassen. Heeft de doorbraak (tu-
schen Calais en Dover) werkelijk plaats gevonden dan moet dezelve evenwel
*** zeer vroegen tijd geschied zijn, niet door den Cimbrischen vloed 350 a. d.
(s. Westerhoff). Die Suessonen (der Belgier) übten eine Oberherrschaft über
<len ganzen Norden Galliens und siedelten (unter Divitiacus) in Britannien (als
^arisier in Yorkshire und Atrebaten an der Themse). Die Kimris (unter Hu)
hatten die Gaelen nach Schottland gedrängt (VI. Jahrhdt. a. d.) und (II. Jahrhdt.
*. d.) folgten den Beigen (s. Thierry). Nach den Triaden flüchteten die
Caesaren (Caisariaidd) , die auf Britannien gelandet waren. Ausser seiner
Qesundheit wandte Dumno-rix religiöse Hindernisse vor, weshalb er Caesar
Hiebt nach Britannien (über das Meer) begleiten könne. Wie der Hasen,
kühner und Eier, enthielten sich die Britannier der Fische (s Caesar). Civitas
iSbnrovioum (der Aulerci Eburovices) heisst (Not. prov.) civitas Ebroicomm
(Ebroas oder Evreux). Zu Caesar's Zeit hatten sich die Parisii von den Se-
tiones (die bei ihrem Einfall in Italien Rom erobert) getrennt (iu Gallien).
Batavi (Chattorum pars), nach der Baraovcov vrjaos (Dio Cass.) eingewandert,
werden (von Zeuss) aus der Wurzel batan oder (goth.) batiza (melior) her-
326
gionen*) fielen die Britannier in so tiefl'Vgane feiziu B®£
selbst nicht verstanden ,. Waffen zu vr /& Lämmer), in om
(nach Abzug der römischen ßesatzu^ /&* Jahrhdt p. d. -^ie
in Lorch versammelten Römer, d'
.^ebirge. Chamavi qni et Fr^?6. fa«
Finnländer (Suomalainen oder Har pPnt-Y Die Chamaven grenzen C ||\
Die Halbinsel Sithonia (im ae- '...£****; Tiberius verpflanzte Sicam**^
besetzt. Sittici regio immensa p , ;>> Bhein). ,Ge*en DrU8US verbanden ^
Die Finnen in Cajania (auf ' *£>«• , &*• , Jüngünge der Chatten tro^^
Kainulaiset (Kainu oder W VV^Ä,, (oder West-Sueven). Der Na-
sere hält in sich Kernt' -i^> *uf Tungrer und dann auf Franken üt*
kleinere Sclavonia reyr' J^Jim»« * picearum sylvarum multitudine 4
dalos und Böhem (S' 'jfjL. Die Drewliani (der Wälder oder Drew) heiss-
*) Thv KeXxt Jß<& C'e8t entre 350-281 a. d. qu'il faut fl^
rä yivri uiuixt' 4 '/*£*** Ie Languedoc (des Ligures), ce qui placera
wurde von A^ ^fjsRllia c*ans la Prem*ere naoitie du quatri&me siec
Rheins) geruh '>>^# iet Tectosagen (die in Tolosa die Volcae bildeten m* l*
xlvove CPt' s:yp* ^ (°ach Hieronym') die Trier'* (der belgischen Hauptstad "*)
(Aur Vir y^/t^lj^d^n *os Delphi zurückkehrenden Tectosagen liess sic^^jj
stantinr '^jjS I/fl^ciea Walde nieder. Von den Scytben (an die Donac^*)
(Geog ^Jjt* ^brittea ^e Kymrer (Klmmerier) den Rhein (unter Hu) ui^ ^
nähr Jj/t> sbf#i »J'fl sicn *n Armorica festgesetzt) in dem Lande der (durc=-— h
yyj. /fiC^roß den Aquitaniern getrennten) Gallier die Genomanen auf d
v "tpo^ortvf ÄUS den *n Sequanien und Helvetien beengten Horden An
i*gfif*r' t der ßituriger) seinen Neffen Sigovesus durch den hercynische
Sgtt fi \ /JJyrien sandte und Bellovesus (auf Einladung des etruskische
1& *** /unns) nach dem verwandten Insubrium (in Italien), Mediolanu
ff6P<lf?pie Marser wohnten am See Fucinus. Auf den Höben des Moi
^ sind Cerfennia und Marruvium Hauptstädte des Marserlandes (s. Abeken] .
^abre* fl*e88 em Gau der Aeduer (*ach Livius). Auctor est Cato, Cemr -a*
^ooi juzta Massiliam habitasse in Volcis (Plinius). Manapii und Brigante^^^8
jjjjnn sich in Irland. Brigautum civitas (in Britannien) mit 'Eßoqaxov (York ^j-
r-cuß Brigantinus (in Vindelicien). Kai ol 'UarUtwss Se xcov Ov'ivSeXimi <^^*v
ifri xal JBgiydvriOi, xal TtoXeig avrcav Bgiydvrcw xal KafinoSowov (Strabo -*)•
pie Sprache der Aesti (unter den Wenden) glich der britannischen. Den vo^ -^n
Kao (Sohn des Tuscon) stammenden Ingaevonen, Hermionen und IstaevoneEr ^^ü
/Qgten Einige (nach Tacitus) noch die Marsen, Gambriven, Su.even und Vai
dalen hinzu. Templum quod Tanfanae vocabant (bei den Marsen) Nee cc
bibere parietibus deos (die Germanen). Die Sueven verehrten die Isis (un^
Hertha). Die Sueven wanderten mit ihren Wohnungen (nach Strabo), währen^
die Germanen (bei Tacitus) ihr festes Besitz thum jährlich in der Gemeinde
vertheilten (wie noch in den Ardennen). Von den (wie die Gallier) lange-
Haar tragenden Germanen unterschieden sich die Sueven durch den Haai
knoten. Die in ihrem Aeussern den Iberern gleichenden Aquitanier (ansse
den keltischen Biturigern) waren von den Kelten und Belgiern verschied*!
(nach Strabo). Die Germanen glichen (nach Strabo) den Galliern, die sii
durch grössere Wildheit und Blondheit übertrafen. Nördlich von den oestrym
nidischen Inseln ward das Land von Ligureru bewohnt, die von Kelten am
ihrem Vaterlande vertrieben waren (Festus Ävienus). Les Germains indigenf
«t pure, situ ^s sur la rive droite du Rhin, sont les Bataves, les Mattiaques
les Cattes, les Usipetes, les Tenctres, les Bructeres, les Dulgibins, les Cha
mares, les Frisons, les Chauques, les Cherusques, les Cimbres (Renard). De
puis Sigovese, il existait un double courant, Tun* *venant de la Germanie dani
la Gaule par le bas Rhin, d'autre allant de la Gaule dans la Germanie par U
haut Rhin (Renard). Den Cimbern und Teutonen folgend, kamen die Suev«
an den Rhein, an ihrer Rechten den Main, dessen linkes Ufer die Ubier (nnte»
den Geimano-Teutonen) bewohnten. Strabo setzt die Sueven an das recht
\829
unterwerfen jetzt die ganze Erde, aber wenn sie
erselben bleiben und sie (wie die Macedonier nach
Hjg) regieren sollten, so werden unsere Nachkommen
i
k
\
südlich vom hercynischen Walde. Nach Eumenius wurde
\ von den fränkischen Stämmen besetzt (im III. Jahrhdt.
.f der erste Graf von Holland (903 p. d.). Les Sicambres
ri de l'association des Francs Saliens, et les Cattes des Francs
dires). Neben den (gallischen) Druiden nennt Strabo die Barden
.;. Bei den Germanen strafte der Priester (Tacitus). Galli se omnes
rttre propagnatos praedicant (s. Caesar). Mercure, neben Minerva (oder
.ies), Apollo, Mars und Jupiter verehrt, hiess Teut oder Teutates (bei
u Galliern). Gelebrant carminibus antiquis Tuisconem deum originem gentis
(Tacitus) die Germanen. Sunt Ulis quoque carmina quorum relatu, quem
Barditum vocant, accedunt animos (Tac.) bei den Germanen. Samnites sibi
Papium Mutilum Imperatorem praefecerunt, Marsi autem Agamemnonein archi-
piratam praeoptarunt (in bello sociali). Pompejus diu obsessit, Ascalnm civi-
tateni (populum in campum prorumpentem vincens). Decem et octo millia
Marsorum in ea pugna cum Franco Imperatore suo caesa sunt (Orosius).
*) Yngue (von dem das Königsgeschlecht der Ynglinger stammte) heisst
Türken-König (bei Are). Gomer, Sohn des Japhet, nahm Walland in Besitz
(nach Lyschander). Brutus, Enkel des Askanius (Sohn des Aeneas), gründete
Tours (nach Britannien ziehend). Nach der Langfedgatal (series majorum)
floh Odin vor den Körnern nach Norden. Wie der Name (illyrischer) Dar-
daner (von Dardea oder Birnbaum), wird der der verwandten Myser von dem
ftvoos (o£w?) genannten Baume hergeleitet (s. v. Hahn). Wie Zeus (nach
Hesiod) das eherne Geschlecht der Menschen aus Eschen (ix peliav) erschuf,
so erwachsen die Ahnherren deutscher Völker aus Bäumen und Felsen und
wird Ascer von askr, Esche, fraxinus abgeleitet (hasta und liburna, weil aus
Eschenholz Speere und Fahrzeuge gezimmert wurden). In Passau kann die
Schlange mit einem Eschenzweige getödtet werden (s. Panzer) und (nach
Plinius) treibt der Schatten des Eschenbaumes die Schlangen fort. Als der
die Elbe in seinem Boote kreuzende Germane den Imperator Tiberius betrachtet
hatte, bekannte er, die Götter gesehen zu haben. Als der Westgothe Athana-
rich den Glanz Constantinopels gesehen, meinte er, dass dort ein Gott herrschen
müsse (dens sine dubio terrenus imperator est). Als nach Absetzung Karl des
Dicken (887) in Deutschland Arnulf zum König erwählt wurde, erhielt in
VVestfranken Graf Odo von Paris die Krone, während sich in der Schweiz und
Savoyen unter dem Herzog Rudolf (aus dem Geschlecht der Weifen) ein cis-
juranisches Königthum Bnrgund bildete (mit Graf Boso, als König in Burgund)
und Herzog Guido von Spoleto die Kaiserwürde in Italien occupirte. Als die
Grafschaft Odo's von Paris (+ 898 p. d.) an seinen Bruder Robert (als Herzog
von Francien) fiel, wurde Karl der Einfältige (in Laon) zum König erhoben,
&ber von Hugo, Graf von Paris (Sohn Robert's, Herzog von Franken) nach
Lothringen getrieben. Robert nahm den Königstitel an, der (f 923 p. d.) auf
Rudolf, Herzog von Burgund, übergiug. Neben Alain dein Grossen in der
**r«tagne, Ludwig dem Blonden in der Provence, Rudolf in der Franche-
C°mtl, hatte sich (zwischen Scheide und Somme) der Staat Flandern (unter
Graf Balduin) gebildet. In den Rest von Neu Strien th eilten sich Heribert,
Graf von Vermandois, Fulco, Graf von Anjou und Robert, Herzog von Fran-
cion. In der Normandie hatte sich (912 p. d.) Rollo festgesetzt. Rainulph H.
(Graf von Poitiers und Herzog von Aquitanien) nahm (888 p. d.) den Königs«
ttt«l an. Beim Tode Rudolfs (936 p. d.) fiel der grösste Theil von Burgund
**- Hugo, Herzog von Neustrien), d«r Louis d'Outre-mer zum König einsetzte,
«ern aejn Sohn Lothar (Vater Ludwig's V.) folgte, worauf mit dessen Bruder
J^arl die Linie der Karolinger endete und Hugo Gapet (Sohn Hugo's des
Grosaen) in Noyon zum König erwählt wurde (987 p. d.). Calatia, als Stadt
111 Ümbrien (bei Sil. It.). Sceleratum hoc Ligorü commentum (e Tacit. An.)
330
vielleicht diejenigen als grosse Könige feiern, in denen -\j
heute nur Zerstörer sehen (schreibt Paul Orosius). Tacif
hebt die Kriegsmacht hervor bei den (an Flotten reiche
Suionen*) und den Gothonen. Die (als Reste des macedoi
sehen Heeres Alexander M.) von Dänen und Normann«
stammenden Sachsen **) landeten in Hadolaun (der Räuberei«
für den Handel entsagend) und (nach Erwerbung von Bode:
depromptum (Orelli). Tamfanae Sacra m M. A pule Jos. M. F. Vel. Paetul«:
Decur. Interamn Quinquernal. II. Sig. D. D. Die Inschrift (Tamfanae saercs
etc.) wnrde zu Teramo in Neapel gefunden. In Flaminia est Civitas, qn;
Gale dicitnr, et in Gallia hoc nomine, qnam Sallustins captam a Perpeai
commemorat (s. Florez) nach Servins.
*) Geyer findet ein theokratisches Regiment im alten Schweden. I
Belgique, en Hollande, chez les nations de la rive droite da Rhin, oü
platt-deutsch est la langne maternelle, la forme de la face est ovale; dans
haute Allemagne, chez les Sueves, la face est moins bombte, la flgore ova.
tend an carre*, la mächoire devient angnlaire (Renard). Ab Oriente Alan
est, in medio Dacia, ubi et Gothia, deinde Germania est, ubi plnrimam parte
Snevi tenent, quorum omninm sunt gentes 54 (Orosius). Nach der Vertreibor
der Eingeborenen (ans der Bretagne) besetzten die britischen Soldaten (Conau*
civitates et oppida (Dom Morice). Haec insula Britonnes, solum a quibi
nomen aeeepit, incolas habuit, qui de tractu Armoricano, ut fertur, Britanniai
advecti, australes sibi partes illius vindicarunt (Beda) [von Spanien od«
Mythen in Irland]. Die Mächtigen in Gallien umgaben sich mit Gefährt«
(nach Polybius) oder als Equites (bei Caesar) mit Ambacten und diente
Das Gefolge der Germanen beschreibt Tacitus. Neben einem Fürsten wählte
die Gallier einen Heerführer (nach Strabo). Reges ex nobilitate, duces «
virtute sumunt (Tacitus) Germani. rä Kehttxa (t&vij), oi rs Botoi xal 2xo<
810x01 neu TavQtoxot. Die Zeichen des kymrischen Alphabetes (Coelbren
Beirdd) bestehen nur aus geraden und Querstreifen in mancherlei Zusammen
Setzungen (nicht aus gekrümmten Strichen), weil darauf berechnet, dass <9
darin eingeschriebenen Worter mit einem Messer auf hölzerne £täbe eing
schnitten werden (s. Walter), seit Llywelyn Sion (XVI. Jahrhdt. p. d.). Gerat
schrieb (880 p. d.) eine kymrische Grammatik, dann Dafod Aur (1270 p. d
Burgundiones crebra per limitem habitacula constituta Burgos vulgo voca*
(Orosius). Getas trans Aemum apud Danubium sedes habuisse auetor est I>
(Havercamp). Les exile*s, ä leur arrive*e (en Armorique) appellerent leur no>
velle patrie Dumnonäe (la denomination de la presqu'ile britannique entre
canal de Bristol et la Manche). Germani Alpibus, Rhetia, totaque Italia pent
trata, Ravennam usque perveniunt. Alamanni Gallias pervagentes, etiam
Italiam transeunt. Graecia, Macedonia, Pontus, Asia Gothorum inundatun
delentur. Nam Dacia trans Danubium in perpetuum aufertur. Quadi
Sarmatae Pannonias depopulantnr. Germani ulteriores abrasa potiuntur Hi
pania (Orosius) • nach Valeriana Besiegung durch Sapor. Le roi Arthur 0
appele* (par les chroniqueurs) le roi des Silures (Renard). Les habitants •
la Basse-Bretagne appellent les hommes qui ne parlent pas leur langue d
Gallots (s. Renard).
**) Weil die britische Insel in einem Winkel (angulus) des Meeres lieg
wurden die dorthin (gegen Picten und Scoten) berufenen Sachsen als Ange
Sachsen bezeichnet. Die Avaren (Ungarn) wurden von den slawischen DaL
minzen (bei Meissen) zu Hülfe gerufen (zur Zeit Kaiser Heinrich 's). Hara
Harfagr donnait aux Rikesmaend ou rieh es proprie'taires, des pays conqu~
des charges a la cour, ou des grades dans son arme'e, ou les forcait d'y e
voyer leurs Als. Das angelsächsische Lied des Wanderers nennt Sceafa (AI
Wodan's) als Herrscher der Longobarden. Die Franken errichteten am ös
liehen Thore (Scithingis oder Scheidungens) einen Siegesaltar und verehrt-
331 '
stiessen die Thüringer mit ihren langen Messern (Sachs)
nieder (Widukind). Nach einer alten Tradition war Jumi der
Stammvater (storfader eller Patriarch) der Lappen*) (nach
gemäss der Irrlehre unserer Väter mit eigentümlichem Gottesdienst ihr Heilig-
thum, welches unter dem Namen des Kriegsgottes durch die Säulenform den
Herknies, die Stellung nach der Sonne, die bei den Griechen Apollo heisst,
vorstellt. Daraus könnte sich auch die griechische Herkunft der Sachsen
erklären, weil Hirmin oder Hermis im Griechischen der Kriegsgott genannt
wird, ein Wort, welches wir in lobendem und tadelndem Sinne, ohne seine
Bedeutung zu kennen, noch heutigen Tages verwenden (Widukind) 967 p. d.
Von Iring, der sich einen Weg bahnte, nachdem er (wie den thüringischen
König Irminfried) den fränkischen Konig Thiadrich getodtet, ist die Milch-
Btrasse genannt (s. Widukind). Karl M. umschloss die Hunnen (Avaren oder
Ungarn) mit einem mächtigen Wall (Widukind). Mit dem nach Corvei ge-
brachten Reliquien des heiligen Vitus ging das Glück von den Franken zu
den Sachsen. Die gens Vividaria ist entstanden aus diversis nationibus, die
zusammen gentem focisse noscuntor (Jörn.). The Guneddian migration is
the flrst chapter in the history of North Wales. To the Guneddian family the
kings and nobles of North Wales traced up their genealogies (s. B. Jones).
To the inhabitants of the South, Gwynedd was at that time an unknown
land (fllled with giants, fairies, monströs and magicians) The inhabitants
(exercising stränge arts) had cauldrons of like virtue with that, which rene-
wed the youth of Aeson, a red dragon and a white were buried as the pal-
ladiam of their metropolis. Among their monarchs was a veritable cat, the
offspring of a wandering sow. Their chief philosopher was of gigantic statu re,
*nd sat on a mountain-peak to watch the stars. Gunedda (Gwynedd) and
his eight sons, coming from the north (from the province Manau Guotodin)
expelled the Scots from Gwynedd and from the districts of Gower and Kid-
^elly (cf. Nennius) IV. Century p. d. The Silures, placed in South Wales
(by Tacitus) became the inheritors of Roman civilization (s. Jones). The
Cangü (with the Grdovices), placed in North-Wales (by Tacitus) emigrated
(with the Brigantes) to Ireland (I. Century p. d.). Ordovicia una cum Can-
giorom Garnabiorumque rgionibus nomine Genaniae (Gwynedd) sub impera-
toribus post Trajani principatum inclarescebat (Richard Cirenc.). The (in-
*ading) Gwyddel (Irish or Gael) were expelled from North Wales by Cas-
w*llawn or Gassivellaunus (the Opponent of Cesar). The Scots migrated
(°03 p. d.) from Ireland to Dalriada (s. Skene). Ptolemy places the Menapii
^ the coast of Irland. The Gael were expelled from Dyfed as well as
~ wynedd (William of Malmesbury). Die Bewohner von Nordwales sind heller
(°ait blauen Augen) als die in Südwales (nach Prichard).
*) Die Lappen leiteten ihre Herkunft von dem Mieschogiesche ab, der
Ä1*8 Finnland gekommen (Olaus Petri Nuirenius). Die Lappen unter Thins
(Antonius) Kogrech wurde durch Mathias Kurk aus Tawastien vertrieben
(**ach Plantinus). Die Lappen heissen (bei den Russen) Kajenni (Scheffer).
J-fltimae nempe immigrationis populorum Asiaticorum et Turcorum eorum, qui
^ela et Plinio in Scythia Asiatica memorantur), quae 24 aut 30 circiter .
*^no8 natalem Christi praecessit (s. Verelius). Rex Inge, quem primum
^öeciae Monarchiam rexisse, plurimi adstrunnt, genuit Neroch, qui genuit
*r°ij. Hos ambos tota illorum posteritas ut deos venerati sunt. Hercules
f^soriensis auf Münzen des Kaisers Posthumius (262 p. d.). Boirebistas
v««^ rhrje) Celtas, Thracibus et Illyriis permixtos, vastavit (Strabo). Celtis
*^a&srhenanis nonnullis imperant Romani, ut et Getis ultra Danubium, ovs
£*°t*ot)e xcdovotv (s. App.). ÜQeravoi (Steph. Byz.) in Pretanice, insula.
^Pborus begriff unter dem Namen der Celten den grössten Theii Europas.
^de Facultät und die Universität selbst hatte ihren Schutzgott (deus tutelaris).
*? ie Universitäten Wittenberg und Freiburg waren Gott selbst und der heiligen
üuQgfrau geweiht (nächst ihnen Wittenberg dem heiligen Augustin). Der
332
Tornaeus). Die Finnen hielten Jumo „foer deras storfadet:
Die Lappen*) Messen Himantopodes • oder Krummfüsse
den Schrittschuhen (nach Hochström) als Skridefinnen o
er
Schutzpatron der theologischen Facnltät in Wittenberg war der Apostel Pac*l
der Schutzpatron der medicinischen der heilige Kosmas nnd Damian,
juristischen (in Wien, Erfurt, Freiburg, Wittenberg) der heilige Ivo (s. Mau?^ -vj"
Hans modr var ein gydia (Troj. S.), dea nuter ejus fuit. Die Wenden wurd ^D
von den Chunnen, als Bifulci gebraucht, indem sie vor dem Lager aufgeste» ^u
kämpfen * mussten (nach Fredegar). Die Bezeichnung der Waaren mit d
Zeichen der Zunft oder des Meisters war XIV — XV. Jahrhdt. noch vi
geschrieben in Regensburg, Nürnberg, Ulm, Basel u. s. w. In Ulm bestand
diese Zeichen in einem Ring, in einem Ochsenkopf mit dem Stern, in ein
Löwen, Esel, Hund u. dergl. m , auch in Basel in einem Ochsen, Low
Wagen, Sattel, Agnus dei u. s. w. (s. Maurer). Alle echt gestempelte Waar<
hiessen Staal (im Stalhof). Que Innunge aut Kur dicuntur (in Breslau) 13d^6
p. d. (8. Maurer). Austriae infra Anassum, Rogerium armorum martisq
studiosissi mum, inclytum fabulosis Teutonum carminibus cujus et Meteil
Tigurinus meminit, praeflcit, Ungris opponit (Walth.). Arnolph setzt wid
die Ungarn Markgraf Rudinger (Aventins). Oanitur apud nos fllia Gunthe
regis Turogorum (Grinylda oder Groimhyld) im Annal. Boj. Attila vermähl
sich zu Eisenach mit Grymhild, König Günther's Tochter (Sagitt.). Di« Bürge
aufnähme nannte man öfters burgern oder verburgern, in ähnlicher Weis
wie man vom „sich beherren" bei der Unterwerfung unter eine Herrscha
gesprochen hat (Maurer). In Ulm durften dem Frauenwirth Frauen du
Mädchen von ihren Ehemännern und Eltern versetzt werden, mit ihrem Willer'
und unter gewissen Beschränkungen selbt gegen ihren Willen (s. Maurer).
*) Die Präpositionen der Lappen lassen sich nicht nur meistens in de^ ~*n
Casibus decliniren, sondern wechseln auch zuweilen mit einem jeden Casu^M13'
ihre Bedeutung (nach Hochström). Hyrri vero et Scyri , vagam diu merce^^*"
nariamque militiam interdnm etiam Alanis et Gothis permixti militabans- -*^
donec cum ceteris Sarmatis in Illyria et Histria sedes suas flgerent. Placu
deinde, vicitque apud illas gentes, novum Slovanorum vocabulum, ex comme
cio unius linguae natum. Id enim Slowo apud Sarmatas quod verbum apu
Latiuos personat (Dubravius). Als Reste der Heneter wohnten (nach Gh
traeus) die Serben an der Elbe. Nach Const. Porph. kamen die Serblier
dem Lande der Boici. Les peuples lettons formaient trois groupes (distingu
par leurs dialectes). Les Chors ou Knrs (Kurons) habitaient le long de 1
mer sur les deux bords de la riviere Venede (du l'embouchure du Niemen
celle de la Dvina), les Vendes (de la race tchoude) cldant la place (trau
porte*s au delä de la Dvina chez les Livoniens, oü ils construisirent la vilU
de Kiesie' ou Venden). Les Angers resterent dans leur Kiligunde ou distri
parmi les Kurons. Remontant la Dzvina, les Slmigaliens avaient leurs d
meures sur le bord gauche de cette riviere, et de l'autre cötä les Letgalien
(Lettes) ätaient ätablis autour de la riviere Leba, entre les Livoniens et le*
Polotaniens. Ces trois peuples aux dialectes diffärents composent la race»»
lettone Les Sembiens ou les Prussiens des environs du Pregel, qui avaien
leurs colonies dans la Mazovie, formaient plusieurs peuples, dont le plus con~
side'rable (s'ltendant jusqu'au Nie'men) e'tait appelä Sudaves au nord, Yadzvin-
gues au midi, ou il touchait au Bug, pe'ne'trait meme au delä de cette rivi&rei
sur le sol polonais, et e'tait connn sous le nom de Podlassiens (habitants des
bords du bois). Les historiens nomment ces peuples Gates ou Gers, leur
dialect prussien e'tait trfcs differents des autres. Enfln la troisiöme divisio
centrale e'tait compose*e des Samogitiens, placäs entre les Sudaves et le
Kurons, et des Lithuaniens, qui e'taient assis surf la Vilia, et qui se'paraie
les Yadzvingues du nord des Letgaliens. Le dialecte de ces deux dernie
peuples est lithuanien ou samogitien (Lelewel). Wer bei den Scythen (Mass
geteii) einer Frau beiwohnte, hing den Köcher an die Thür (in Öüd-Arabi
333
Ziegenflisse (von läpp im Gothischen). Sobald ein Lappe an*
fängt den Ackerbau zu treiben, so wird derselbe alsobald ein
Finn*); baut sich sofort ein Haus, redet und kleidet sich und
<tan Stab hinstellend). Julian schützte die Franken gegen die zur See er-
folgenden Angriffe der Chauken oder Qoaden (anter den Sachsen). Mela
identiflcirt Germanen nnd Sarmaten. Plinins begreift Germanien in Scythien.
Jomandeß setzt die Agathyrsi nach Scandinavien. Die Geloni heissen picti
*>«i Virg. Vanda ertränkte sich (in Polen), nm die Ehe mit Bitiger zn ver-
meiden. Wie die Callipiden befolgten die Alazonen scythische Sitten (nach
H«rodot). Przmst heirathete Libussa, Tochter des sandalischen Königs Krac •
(nach De Scala). Quam Scythae bellum eis iutulissent, Sarmatae servos suos,
*** hostibns resisterent, armaverunt (Enseb.). His conpulibus (334 p. d.) Sar-
matae Servi, uni versa gens, dominos snos in Roman iam expulerunt (ldacius).
^y thet Welsh the axe (when formed of flint) was called Bwyelt-arv. In a
I*«utonic romance of the VIII. Century, it is said , that (after the javelins had
been thrown) they thrust together resounding stone-axes (s. Jamieson). The
**©rd nsed for these is staim bort, from stein (stene) and barte or axe (Logan).
Nach Vilmar hat die Zustandssünde aus den beiden Theilen reatus und cor-
f Optio zu bestehen. Die weiblichen Schamanen (Itoga oder Uddugun) heissen
("bei den Mongolen) Idoghat (nach Kowalewski).
*) Nach Hochström vergessen eingeborene Schweden, mit lappischen
*der finnischen Weibern verheirathet, in Kurzem ihre Muttersprache, so dass
iie Kinder kein Schwedisch mehr verstehen (1748). Der Lügenprophet
Vlexander orakelte in keltisch unter den Kelten Asiens (Lucian). Die Lappen
müssen die näher Verwandten, sind sie aber weniger verwandt, „so setzen sie
bre Nasen zusammen" (Hochström). Die Turdetaner und übrigen Iberer
*r lernten die Sprache nach der Grammatik (nach Strabo). Sunt Finni Ultimi
Septentrionis populi (Saxo), grandibus et latis sagittis dimicant (incerta ha-
»itatio yagaque domus). Sola in sagittis spes (Tacit.) den Finnen. Die weissen
Völker der kriegerischen Germanen (bei Dionys. Per.) sind (den Alemaunen
Verwandt) im Gegensatz zn den Aethiopen benannt (s. Eusthath). Habes
ortem virum, vir fortissime, vicisti, sagt Vercingetorix zu Caesar (bei Florus).
^on den vier Seelen der Dacota geht eine zum Geisterland f eine in die
-uft, eine nach dem Dorf und eine bleibt beim Körper. Brohm identiflcirt
Carrodunum, Stadt der Lygier (bei Ptolem.) mit Radom in der Woywodscnaft
iendomir. Die Slawen schnitten Asbades (Feldherr Justinian's) Riemen aus
ler Rückenhaut (550 p d.) [Adler der Normannen]. Otto III. gab Herzog
ioleslav in Polen mit dem Königstitel den weissen Adler als Reichswappen.
ioleslaus Ghrobry (f 1025) besass regnum Sclavorum, Gottorum (Getarum)
«u Polonorum. In tonsura et in amplitudine vestium ahmten die Polen
hren König (Kasimir) nach (s. Johannes). Kant (Professor der Theologie in
Crakao) wurde unter die Heiligen versetzt (f 1473), weil seiu Leichnam
Hehrere Jahre nach seinem Tode unversehrt gefunden wurde (s. Brohm). Als
üott (Jubmel) die Welt umgekehrt und das 'aus den Flüssen aufsteigende
Äf asser alle Lappen ersäufet wurden auf dem Berg Passe-ware ein Knabe nnd
»in Mädchen gerettet, die, nach verschiedenen Richtungen die Erde durch-
wandernd, als sie beim dritten Zusammentreffen sich nicht mehr kannten, zu-
sammen lebten. Whenever Tighernae has tbe word Piccardach, the annals
>f Ulster use the word Pictores in Latin, instead of Picti Die Lappen
Aachen ans (schwedisch) Kneckt (Knecht) Sneuta, aus Dröng (Diener) raenga,
uis Dratt ruotta u. s. w. Akt (einer), rektes (recht), wekses (stark), piktes
Kleider), makset (bezahlen), joks (Bogen), tiptet (gestatten) im südlichen
Lappmarken wird (im nördlicheu) apta, reutes oder reptes, weusas, piutas,
mauset, jousa, tiutet (s. Hochström). Nord, West, Süd, Ost heisst Nuorta,
Alas, Orjas, Luli bei den südlichen, Alas, Orjas, Lnksa, Nuorta bei den nörd-
lichen Lappen, indem die Gebirge (Alas) den südlichen Lappen im Westen,
den nördlichen im Norden liegen, und danach die anderen Winde benannt
ÜO*.
lebet als ein Finn (Hochström). Von den Söhnen des Kunas,
der seine (mit ihm Lithauen beherrschenden) Brüder Bork
und Spera beerbt hatte, erhielt Gimbuh Samogitien, Kiern,
Lithauen*) zwischen der Wilia, Niewjaza und Dtina (s. Brohm),
die Letten besiegend und dann mit den Russen gegen die
Polen kämpfend (1082 p. d.). Kalevala oder Heldenheim
(Kaleva oder Held, wie Alep im Türkischen) ist Suvantola
oder Osmola (die Heimath Wäinämönien's) des Kalevan suku,
als gemeinsamen Geschlechts der drei Kalevala-Helden, Wäi-
nämöinen **), Lemminkäinen und Ilmaf inen. Die Ingrikot (Isho-
werden. Die Buchstaben tk bei den südlichen Lappen gehen in rk bei den
nördlichen über, br in rb. Pan, principi Panniorum, tres foere fllii, Lech,
Ruß, Czech (Boguphal). Lech zog vor den Balgaren an der Donau nach
Norden. Lengnich leitet die Lechen von den Lazen am schwarzen Meer.
Nach Sarnicki stammt der polnische Fürst Lech ans der Stadt Pola. Lech
war Urenkel Japhet's (nach Minchowski). Die Macedonier verschmähten die
Erlernung des Italischen (bei Lucian).
*) Les Courons avaient ä Zemigola an temple, oü se rendaient des
oracles. Les Polonais appellent Samogitie (Gemei'tis) Zmuydz. Neben den
Aroteres nennt Herodot anter den Skythen die Georgoi oder (nach Strabo)
Urgoi. Aorsen (bei Ptol ) in Central-Russland (als Arsa oder Finnen). Van-
nius unterlag trotz Hülfe der Jazygen. Die Nordspitze Jütlands heisst Britti
(bei Procop). Die Vinden (in Gwin oder Frao) bewohnen die terra feminarum.
Die Lappen geben ihren Kindern Namen von verstorbenen (nicht von lebenden)
Anverwandten , und wenn sie dieselben in Krankheitsfällen ändern, wasche
sie die Taufe mit einer Brühe ans Eller-Rinde ab (Hochström). Wie an den
Renuthieren hat jeder Lappe auch auf dem Hansgeräth sein besonderes Zeiche
(s. Hochström). Korseh oder Chors (Kor-os) wurde (von den Russen)' mi
einem Kranz von Hopfenlaub auf einem umgestürzten Fasse sitzend (nacken
und aufgedunsen) abgebildet (s. Liebusch). Bielbog (der Rassen) stellte di
Sonne im Sommer dar, wo sie Mücken (Blitz and Donner) erzeugt Irenäas,
Bischof von Lyon, entschaldigte seine anvollkommene Darstellung, da er sie'
mit 'der Sprechweise der Kelten zu beschäftigen habe (178 p. d.). Der Scythen
fürst Idanthyrsos bezeichnete den Himmelsgott als seinen Ahnherrn (nac
Herodot). Radegast wurde als Gott der Fremden verehrt. The Highlande
carry the muH (the spiral hörn) in the pnrse, and the snuff is taken by
„peu", either a quill or small spoon, attached by a chain. The hammer is to
shake the snuff from the sides, the rake is to bring it within reach, the spike
is to break it, if pressed together, the hare's feet is to brush away any par
ticles that may be dropped (Logan). Twelve were the houses in the camp o
Fingal and twelve were the flres in each house (Logan). The dwelling o
the ancient tribes was called *(in the British tongue) bod (cottage) or bwth
(s Logan). Das Volk der Stadt Trausi hiess Agathyrsen bei den Griechen
(nach Steph. Byz.). Konten eine griechische Dialectform für Kelten, rrjs
Kskzixrjg 'Ißrjgiag Ttgeoßeis ig rb ßaoileiov Ttaqayiyvovrai aorv &()dyyoi
(Simocatt.) unter Kaiser Mauritius. Die Völker der Alemanni sind den Ger-
manen benachbart (nach Steph. Byz.). Nach Suidas heissen die Kelten am
Rhein Germanen. Teviovee oi cPcofialoi (Zonara*). Knanth leitet Hallunk
(in den auf dem Schlosse Penzig nachtwachenden Holanken) von Hola (Halde-
gegend). Die slawischen Priester verlangten Köpfe für ihren Gott Propilaga
(nach Erzbischof Adelgott). Nach Damianos a Goes verehren die Lappen das
Feuer.
**) Pohjola (Pohjan-maa oder Nordland) bezeichnet das nördliche Finnland
besonders die nördlichen Theile von Ostbottnien (s. Castre*n). Ndrwegen heiss
(finnisch) Rutja (Turja). Wäinämöinen (sowie Lemminkäinen) heisst Kaleva
|ß5
ren) und Watialaiset (Waddjalaiset)*) sind ältere Bewohner
des St. Petersburgischen Gouvernements, als die Savakot, die
sich am nächsten an die eigentlichen Finnen (Savolaxer und
poika (Kaleva's Sohn). Die Bu raten jenseits des Baikal kochten (nach Gmelin)
das Fleisch des Schlachtthieres in seiner Haut, wie (bei Herodot) die Scythen.
Das finnische Jumala oder Gott (juma bei den Tscheremissen) bedeutet den
Ort (la) des Donners oder den Himmel (mit dem samojedischen num ver-
wandt), besonders auf Ukko bezogen (s. Gasten). Sigismer (ä chevelnre blonde
et teint blaue) et ses guerriers (francs) ne portaient d'autre coiffure que leurs
cheveux noires devant la töte, ä Ja maniere des Sicambres (d'apres Sidoine).
Leurs jambes e*taient nues jusqu'au dessus du genou et couvertes plus haut
d'un vetemept etroit d'etoffe rayee. Leurs tuniques (saga) vertes et garnies
de bords rouges n'avaient que des manches tres-courtes, qui laissaient 1« bras
öötierement libre (s. Moke). From the Gaelic term for a long coat the High-
1 anders call the people of the Low Country: Luchd nan cosag (s. Logan).
Qalüca palla is used by Martial for a man's cassock. The common High-
Landers, from hard and often scanty fare, are usually inferior in stature to
*öe chief and better sort (Logan). The princes of Galloway (1159 p. d) were
called Reguli by Fordun. The Godordsman (Gode or priest) summoned the
inhabitants by a stick or stone. The token of the kings of Afan and his
deemster was a small slate, with their initials. In Ireland the moothills (of
the ting) are called raths (or mota). The particular exclamation (of the war-
dies) forms the Welsh Ubub, the Irish Ullulu, the Galedonian Cathgairm or
Slogan (the names of the leaders being used by the clans). Mit büdä be-
zeichnet der Mongole einen boshaften Dämon, wie die scythischen Hexen (bei
Apollonides) Bithyae heissen. Accordiug to Giraldus tbe right arm was left
ttachristened (on the baptism by immersion), so that it might be able to give
a sure and deadly blow (in Irland). Die von dem Beinamen des Königs
benannten Skoloten. werden (bei K. Neumann) erklärt von (mongolisch) djol
(oder Glück). Pallas nennt Schobt als Burätenstamm. K. Neumann erklärt
Targitaos aus der mongolischen Wurzel tarkhakhu (ausbreiten oder fortpflanzen).
Die Scythen zogen mit ihren Streitwagen auf dem Eise des Bosporos gegen
die Sinder zu Felde.
*) Die Waddjalaiset (Eingeborene in Ingermanland) sprechen wotisch (s.
Sjögren). Die Wotjäken (zwischen Wialka und Kama) heissen Woti (bei den
Sla-wen). Nach Trefurt halten sich die Woten für Abkömmlinge der Tschuden.
**ie Ingrikot oder Ishoren (als Karelier) heissen (bei den älteren Woten) Karja-
l*iset (in Ingermanland). König Ingvar zu Aldeigiaborg (Ladoga), Vater der
•"*gigerd, wurde von Sturlaug ermordet (s. Torfäus), der das Reich (mit Ingi-
?e*,d) dem Framar überliess. Ingegerd (Tochter des Königs Olaf in Schweden)
^^ergab die als Mitgift erhaltene Aldeigioburg an Ragnvald Jarl (von ihrem
^*>ter wegen Verraths verbannt) bei der Vermählung mit dem durch die Polen
***s Nowgorod vertriebenen Jaroslaw (Sturleson) 1019 p. d. Bayer erklärt
***>i"lsriki als Karelen. Die Ingerikot in Ingerinmaa sind (nach Tatischtschew)
**a.ch Ingegerd genannt. Die Tschuden lebten bis zur Dwina, und östlich
^Änderten die Syrjänen aus Perm ein (westlich bis Ustjug an der Dwina).
J*elonis (ad Neuros proximi) Agathyrsi collimitantur (caerulo picti colore, fucatis
*** caerulum crinibus). Post Anthropophagi. Et ea causa, ut usque ad mare,
°t**od Tabin vocant, sine nomine terra sit, quoad perveniatur ad Seros. Cha-
*ybes et Dahae in parte Asiaticae Scythiae crudelitate ab immanissimis nihil
^iscrepant At Albani in ora agentes, qui posteros se Jasonis credi volunt,
**t>o crine naseuntur, canitiem habent auspicium capillorum, ergo capitis color
fc^üti nomen dedit, glauca oculis inest pupula, ideo nocte plus, quam die
CeMront (Apud hos populos nati canes feris anteponuntur). Inter Anthropo-
Paagos in Asiatica parte numerantur Essedones, qui et ipsi nefandis funes-
^utur inter se eibis Essedonum mos est, parentum funera proseqni cantibus
*t proximorum corrogatis coetibus, cadavera ipsa dentibus lancinare ao peeudum
33»
Karelier) anschliessend und die Ayramoiset (in Ingermanland).
Der durch den lappischen Stamm hindurchgedrungene Zweig
des karelischen Stammes war westlich von dem bosnischen
Meerbusen*) (IX. Jahrhdt. p. d.) mit den Koenen im schwedi-
miita carnibus dapes farere, capitnm etiam ossa anro incincta in pocnlontm
tradere ministerium. Scythotauri pro hostiis caedunt advenas. Nomades pabnla
sequnntur. Georgi in Europa siti , agros exercent (Axiarchae, Satarchae).
Scytharum interius habitantium asperior ritus est, specus in colunt, pocula-
non ut Essedones, sed de inimicorum capitibus moliuntur (haustis motui san-
guinis foedus sancinnt, non sno tan tum more, sed Medorum qaoqne usurpata*
disciplina). Ultra Sanromatos in Asia sitos, qui Mithridati latebram et quiboff
origiuem Medi dedernnt, conflnes sunt Thalli (Caspii maris fauces). Arimaspfl
circa Gesclithron positi, noocula gens. Ultra hos et Riphaeum jognm regicz
est assiduis obsessa nivibus (Solinus). Das Finnische theilt sich in die Dialect«
der (nördlichen) Karelier und der Tavastländer (Häme oder Jemen). Omne»
Aesthii et Livoni Finnis synecdochice Wiroi vocantur (Gyllenstolpe) [HirenJ
Qoidam haec balistari ad Vistulam nsque fluvium a Sarmatis, Venedis, Seine
Hirris tradunt (s. Plinius), als &twoi (bei Ptolem.). Das Land von Bieloser
bis zum Flosse Petschora wurde (nach Karamsin) Sawolotsche genannt (hintö
dem WaldeJ. Die die Lappen vor sich hertreibenden Jemen stiessen auf dK
Kareleu, die (in Verbindung mit den Rassen) die Jemen vom Ladogasee veM
trieben (XII. Jahrhdt ). Die Sawolaxer bildeten den Uebergang von nörcS
liehen Kareliern zu südlichen Jemen (s. Sjögren). Lasar fand Lappen &mä
.Onegasee (XIV. Jahrhdt.). Die Terskie-Lopari (östlich von Kola) sind Te-s
fennas (bei Other). Lehrberg erklärt Tre als nowgorodisches Lappland. D^
Tempel io Biarmaland hiess Jumala. Die Karelier, über die Lappen westlics
vordringend, wurden von den Schweden nach Osten zurückgetrieben. B~^
Meshador scheidet sich der permische Dialect vom syrjänischen (mit russische ~m
Einfluss). Nördliche Heiden der Syrjäuen wurden zu Tatisch tschefs Zeit ms,
den Samojeden gezählt. Die ersten Ansiedler in Nowgorod waren Slawen, ^S
Polock Kriwitscher, in Rostow Merja, in Belojero Wessen, in Muroma Muron*.*
(nach Nestor), während die Waräger (von Finnen, Slawen, Meriern, Wess-^
und Kriwitschen berufen) Einzöglinge waren. Die Syrjäuen sind „verdrängte
Auswanderer ans Perm oder Perem, das Becker als Perämaa (das hintere Lam. <
erklärt. Die Russen erwerben Moskau (Mössku oder Kuhhaut) durch die L~m.
der Kuhhäute von den Syrjäuen. Gens qnae in annalibus Wätitschi dicitur
una cum Radomensibus a Lechis (Polonis) descendisse fertur könnten (na-^
Müller) Wiedke (Mordwinen) oder Wotjäken sein. Gross-Perm begriff <B. <*
obere Gebiet der Kama. Syrjänfen und Permier heissen gemeinsam Koiäh
Die Ugrier (Wogulen und Ostjäken) kriegen (XV. Jahrhd.) mit den PermieKS
(die westlich gedräugt wurden aus Sibirien). Die Beormas (in Bjarmalant *
sprachen (nach Other) finnisch (lappisch). Zu der syrjänischen Sprachkla^«
(vom Finnischen verschieden) rechnet Sjögren (ausser dem Permischen) A- -
Wotjäkische. Halbkarelen oder Halblappeu von finnischer (lappischer) Mutt «
(oder Vater) wohnten nächst dem Gandrik (XV. Jahrhdt. p. d.). Zx.Q&ufw*' -
(bei Procop).
*) Die Tavaster (Jämen oder Hamen) auf der Ostseite des bottnisch^
Busen, trafen (von Süden ausgebreitet) mit den von Osten kommenden Kaf~<
Hern zusammeu, die die Lappen aus Finnland vertrieben. Die Birkarlen ^
hielten (XIII. Jahrhdt. p. d.) ein schwedisches Privilegium, die Lappen ^
unterwerfen. Beim Einfall der Tataren nach dem Norden gedrängt (XI ^
Jahrhdt. p. d.), unterwarfen die Russen die Kemi-Lappmarken (von Lapp»-^
und Karelen bewohnt). Durch die Russen von der Westseite des weissv^
Meeres verdrängt, trieben die Karelen die Lappen höher nach Norden. E>J
Karelen streiften bis Helgeland (1270 p. d.). Finni mitissimi Scan dz ae wi
toribus omnibus mitiores, nee non et pares eornm Vinoviloth (Jörn.), ^3
Kwänen (Kainulaiset) in Kwenland (bei Alfred), wohin Ad. B. terra feminartx»
337
Bellen Norrland (zwischen Schweden und Lappland) in Be-
rührung getreten. Die Kurländer*) (Syri oder Kyri) oder
Curones (Karbones) waren ein gothisenes Volk, das djirch
setzt. Die Schweden nannten den Küstenstrich (nach Vertreibung der Kwänen)
Helsingland. Tacitus kennt Frauenherrschaft bei den Sitones. Jornandes
unterscheidet unter den Winidae die Veneti, Antes nnd Slavi. Nach Procop
gehören die Antae und Zxkaßrjvcu zu den Spori. Vinitar (Nachfolger des Her-
iQanrich, der die Veneter mit den Anten und Slawen besiegte) unterwarf (als
Vasall der Hunnen) die Anten, die dann durch die Hunnen von der gothischen
Herrschaft befreit wurden. Nach Joachim bauten Slawen (Enkel Japhet's) die
Stadt Slavensk in Russland. Die Sclaveni verehrten ibv ir\s dar^a7tTJg 8rj-
^tovpyov (Procop) Boy, r\ rcov BovXydgcov ylcooocu xaXsZ xbv d'eov (Nicetas
Choniates). [Bhagavat.] Die Slawen unterscheiden (nach Helmold) Veli-boge
(den weissen Gott) und Gzerne-boge (den schwarzen Gott). Die Russen ver-
ehrten den Donnergott Perun (Pieron bei Mähren). Perkunos, Picollos und
Protrimpi waren Hauptgottheiten der Preussen (nach Hartknoch). Sviatovid
wurde auf Rügen verehrt. One class of blackish complexion and such dark
hair, that you would suppose them to be descended from the Hindoos (s.
Ooseley) bei den Chasaren, deren Sprache (bei Ibn Haukai) der bulgarischen
ahnlich ist. Die durch die Lappen westlich vom bottnischen Meerbusen vor-
dringenden Karelier trafen auf die Kwenen (Kainulaiset) , bald darauf aber
trieben die schwedischen und norwegischen Colonisten die Kvenen und Ka-
rlen nach Osterbotten zurück, und die Karelen wurden von den Finnen noch
Leiter südöstlich in die Gegend von Finnland (Karelien) zurückgedrängt (s.
Sjögren). Ein Theil der Karelen, am Meerbusen zurückbleibend, verschmolz
mit den Kvenen und trug dazu bei, später die Osterbottninger zu bilden. Die
Wappen in Norwegen heissen Finnen (s. v. Buch), wogegen die schwedischen
Wappen auch (von den Norwegern) Lappen genannt werden. Die Bewohner
von Kautokeino, die früher zu Schweden gehörten (als schwedische Lappen)
heissen norwegische Finnen, seit sie an Norwegen gekommen sind. In der
Gegend von Tromsoe und im nördlichen Theile des norwegischen Finnmarken
werden die dort eingewanderten Finnen als Kvenen bezeichnet (v. Buch). Bei
den Lappen ist der Name Karjel mit Russe synonym (s. Sjögren). Finnmarken
,n Norwegen ist von Lappen (wie Lappmarken in Schweden) und Finnen be-
lohnt. Sciendum est, Servios (in Dalmatien und lllyrien) oriundos esse a
Servis non baptizatis , qui etiam Albi cognominantur, et ulteriora Turciae
(Ungarn)* incolunt, in loco ab illis Boici nuneupato, cui flnitima Francia est,
ut et Magna Ohrobatia baptismi expers, quae etiam alba cognominatur (Gonst.
p<»rph.). Der türkische Titel Taq%dv (bei Menand.) findet sich bei den Bul-
garen (Const. Porph.), als erster Boliag. Theophylact leitet von den 'Oyeag
(Uigur) die Bezeichnung der War und Chuni (Ovag xal Xsovvvi) her, mit
den OvaqxtovXTai (Var-Chunitae), wie (von dem türkischen Häuptling Tur-
Xanth) die Avaren (bei Men.) genannt werden (und Kor^ayrj^oi der panno-
Pjschen Bulgaren). Die von den Gothen besiegten Hunnen flohen nach dem
"unnivar genannten Theile Scythiens (bei Jornandes).
*) Nach Bayer war die Sprache der Kurländer (Curetes) wenig von der
Preussischen verschieden. Bei Tromsoe werden die dort eingewanderten Finnen
ak Kvenen bezeichnet. Nach Sjögren müssen auch die südlichen Tschuden
v^oten oder Watialaiset) ebenso wie die nördlichen ursprünglichen Abkömm-
llIJge des südflunischen (jemischen) Stammes sein, aber in ihren offenen Wohn-
8Uzen mit karelischen Verzweigungen ^Ishoren, Ayramoiset, Savakot) stark ge-
tischt. Frode IV. umgab sich mit den zwölf Goden (Richtern oder Priestern).
**'e Schwestern des Jarmerik, von den Slawen (unter Ismar) in Jütland ge-
fangen, wurden nach Norwegen und an die Warner verkauft (nachdem der
*Jt* Starkodder sich durch Hather hatte tödteu lassen). Stärkodder verliess
Jen Hof Sigurd Ring's wegen der weibischen Täuze und des weichlichen
öliges der Schellen bei den Opfern in Üpsala. Der schwedische König Adil
B »8 1 i a n , Ethnologische Forschungen. £ «
338
Mischung mit Finnen zu Finnen wurde (s. Suhm), auf cl
Insel Chori lebend (nach Rembertus). Die Esthen*) (Raws
nennen ihr Land Marawas, als Ma-mees (Männer des Lande
(den Opfern und dem Götterdienst ergeben) galt als zauberkundig, währe
Rolf (in Lethra) und seine Kämpfer die Götter verachteten und nur an il
eigene Stärke glaubten, so dass Rolf Krake selbst von Odhin verächtlich spn
und ihn ein böses Wesen nannte (s. Suhm), indem der christliche Einfli
der Angelsachsen die alte Religion zerstört, die neue aber noch nicht befest
hatte, so dass völliger Unglaube eintrat (VI. Jahrhdt p. d.) [Hawaii]. He
rek in Reidgotbland (Sifka aus Finnland entführend) Hess am Julfest auf d
der Freya zu opfernden Eber Gelübde ablegen. Zur Ermordung ihres Brud
(Rolf Krake 's) schickte Skulda (mit dem teutschen Hiortwar auf Oeland v
mahlt) einen bezauberten Eber gegen die Dänen. Halfdan (mit Thorer H
sing in Helsingeland verbündet) wurde (auf dem Thron von Upsala) von d
Schweden für einen Sohn des Thor gehalten. In Verbindung mit Wi
(Fürst der Slawen) bekriegte Starkodder die Kurländer, Sember und Sei
galen, sowie die Esthen. Attila hatte (nach Priscus) seine Macht bis an
Inseln des Oceans (der Ostsee) ausgedehnt. Unter Frode IV. rief Worti,
die Sachsen (gegen Picten und Scoten) zu Hülfe. Den hunnischen Kö.
Humle zu besiegen, kam Heidrek (530 p. d.) zu den Hunnen oder Chazar
deren Herrschaft sich von den Reidgothen und Esthländern bis zu den Bulga:
(nördlich vom schwarzen Meere) erstreckte (s. Suhm) [Ghunigard oder Kai
gard]. Enn. (ap. Fest.) ipsos Romanos Graecos appellat. Gistiblind herrsci
zu Tiber's Zeit über die Dacier (nach Praetorius). Arthur (Sohn des Aurel
oder Uther Pendragon) eroberte Tyen und besiegte (am Flusse Duglas) G
grin und Baldulph oder (nach Langhorn) Cimen und Plenting (Söhne Aella
Mit Hoel (aus der Bretagne) verbunden, besiegte Arthur die Sachsen j
badonischen Berge, sowie die Picten und Scoten. Nach Eroberung der Orkn<
Inseln (wo Lot den Norwegern zum König eingesetzt wurde), wurde Art!
in der Schlacht mit dem (getödteten) Mordred (der sich mit den Sachsen
wie den Picten und Scoten verbunden hatte) tödtlich verwundet und sfc
in Avalania oder Glastonburg (542 p. d.). Arthur (Bär) war Beiname <
Aurelius. Ambrosius, als Art-uir (grosser Mann). Das durch die Auswan<
rungen nach Britannien verödete Land der Angeln (s. Beda) wurde von B
erobert und von Jütland (Nord-Jütland) besetzt (als Süd-Jütland), während s
von der Westseite (IX. Jahrhdt.) Friesen niederliessen. Wie König Cnet
in Istathe, Vater des Cneoda (ersten Königs in Mercia), flüchteten dtejenig
Angeln, die nicht unter Rolf Krake's Herrschaft stehen wollten,, nach E
tannien.
*) In Walk scheidet sich (nach Erman) das esthnisch-flnnische und 1
tisch-lithauische Idiom. Die Esthen heissen (im Mittelalter) Melle-schwa
oder Schwarzröcke (Tschornirakar oder Schwarzleute in Moskau und Kie
Runo (runol) heisst Gesang bei den Finnen (mit Jumala als Gott und Ufe
als Donner). II marinen (Bruder des Vainämoinen) heisst Seppä (Schmied). I
Lappen-Gott Jubmel (neben dem bösen Parkel und Piermes als Donner) v
ehrend, hatten Zauberer (Naidat oder Finnen). Das (oft gelbe) Haar der Estfc
ist bei den Kindern zuweilen weiss (v. Baer). Die Biarmi an der Dwi
verehrten die Zolotta Baba (das Goldweib). Das alte Permia wird neben <3
Komi oder Komi-murt (Permier im Norden und Syrjänen im Westen) von <3
Wotjäken (Voti) oder Uhd-murt (zwischen Wiatka und Kama) bewohnt. I
(nach Gmelin) rothhaarigen Wotjäken sind (nach Pallas) weniger halsstari
als die Tscheremissen und (nach Erman) athletischer (und als Tschuwasche
Die Wotjäken (mit Toma oder Priester) verehren in Keremet oder (lappis«
Kaimet den Gott Jumar (und Modor oder Penaten). Neben den Tscheremisa
(mit Gott Jumala) weiden die Mordwinen, den Gott Jumishipas (s. Strahl«
berg) oder Jumala verehrend, von den Mokschard (blonden) Ersan oder A*":
(neben Karatag) gebildet. Die (finnischen) Tschuwaschen wurden durch <
339
Mit dem Vordringen der Letten begreift Lettland das alte
Li vonien (mit den Resten der Liven am rigaischen Busen).
Der Arnaute Peter der Hinkende rief die albanesischen Schaf-
Bulgaren tatarisirt. Die (von den Nowgorodern besuchten) Jugorier (Ugri am
Eismeer bei Nestor) sind (nach Lehrberg) Vorfahren der Wogulen und Ost-
jäken (Ustyach oder Fremder) am Obi (als Mansi vereinigt). Die Sprache
der Wogulen (als finnisch) gleicht (nach Gatterer) der ungarischen. Die Ost-
jäken tätowiren (nach Erman), wie Tungusen (am Obi, verschieden von den
jenisseischen Ostjäken mit Arinzi, als östlich gewandert und Samojeden ver-
ähnlich t, ausser durch Sprache). Juharia, ex qua Hungari progressi (nach
Heberstein) unter Attila (den Hunnen) , als Pascatir oder Gross-Ungarn (bei
Caspini), durch Pecinaci oder Petschenegen vertrieben (Reg.). Die Baschgardi
(Bashkiren) aus Hungarnland werden (in Aleppo) rothhaarig beschrieben (bei
Ibn Fozlan). Fluvium Oby Voguliet Ugritzi gentes accolunt (Heberstein).
Nestor unterscheidet die Magyaren (als schwarze Ugri) von den Chasaren als
weissen Ugri. Die Finnen (im nördlichen Norwegen) heissen Quäns. Die Finnen
(Suonri) nennen sich Kainu-laiset (Niederländer) im östlichen Bottnien. Thor
besiegte Finnen und Jotunen (im Gesänge Thiodolf's). Jätten, als gigantes
(iu der Heimskringla), als Titan (und Thursen). Die Lappen (Same) heissen
Finnen. Die Fennas der norwegischen Finnmark (Lappen) sprechen gleich
mit den (finnisch verwandten) Beormas an der Dwina (nach Ottar). Nord-
westlich von den Sveon (mit Cvenas im Norden) wohnten (bei Alfred) die
Srideflnnas (Skricflnni bei Diac. und Scritobini bei Saxo) oder (bei Polyb.)
ExQtd'ipivoi mit Rerefenni (Geogr. Rav.). Jornandes erwähnt neben (nördlich)
Adogit. In der allgemeinen Benennung der Tschuden heissen die (zu Finnen
gehörigen Esthen) Jomorskaya Tschudi (bei den Slawen). Nestor nennt die
Tschuden am Bieloi Ozero (als Meren und Wessen), die Tschudi Savolotschie
°^er jenseits des Wolok (am Ladoga- und Onega-See), die Permier, die Pe-
tscheres (Syrjänen an der Petschorah), die Jamen und die Ugren (am Ural),
dann Maroma (an der Oka), Czeremiss, Mordwa. Die Fenni bei Tacitus stehen
zwischen Germanen und/ Sarmaten (mit Veneten und Peucinern) neben (suevi-
8chen) Aestuern (mit britannischer Sprache). Ptolemäos nennt Phinni neben
Gythones und Venedae. Karelier (Coralli) als Rohfleischfresser in dän. Chron.
(Gervasios). Feningia (Eningia) insula (bei Plinius). Jama (Jamburg) war
(bei Nestor) Hauptstadt der Ingarü an der Izhora. Die Kuren oder (Vit. S.
Ausg.) Cori (IX. Jahrhdt.) wurde (nach Ad. Br.J für Orakel besucht (von
Hispaniern und Graeci). Von den Slowaken (mit hellem Haar und grauen
Augen) unterscheiden sich (in Ungarn) die Magyaren durch dunkles Haar und
schöne Züge (Paget). Bei den Wogulen findet sich dnnkles Haar häufiger, als
bei den (nach Isbrandt) rothhaarigeu Ostjäken (mit Torium als Gott). Do-
browsky nennt (in finnischer Verwandtschaft) Permäken, Syrjänen, Wotjäken
und Ostjäken am Obi als rothhaarig, wie Baschkiren und Kosaki-Horda (nach
Strabo), während Samojeden, Lappen, Tscheremissen , Wogulen, Kalmücken
Qud viele Finnen schwarzhaarig sind. Austrevegr (Austriki) , als Ostseeküste
(8- Werlanf), scandin. Lami neben Ouranii (Pomp. Sab.) in Kurland (1480
P« d.). Die Sprache der Schweden auf Runoe ist ein plattdeutsches Gemisch
*us Dänisch und Schwedisch. Der früher der ganzen Küste von den Schweden
ergebene Name der Aesten wurde dann auf das jetzige Esthland beschränkt,
v°n den Letten auf die Finnen übertragen (s. Schlözer). Dans les dialectes
dfi8 peuples descendans des Medes, le mot de Bies (des Bosses) signiflcait Diabe
(comme Deifales ou Taifales dans la langue scandinave). Palantok, Häuptling
ln Jomsburg , huldigte Burislav oder Boleslav von Polen. Nach Schaffarick
deutet die Insel Bannomanna auf Wenden (Wanen). Veneder neben Sarmaten
QQd Seiten (Plin.) an der Weichsel. Veneti multum ex moribus (Sarmatarum)
traxerunt (Tacit.). OvipsSai (am Kolpos wenedikos) in Sarmatien (bei Ptol.).
Anten und Sclaven als Wenden (bei Jörn.) oder Sporen (bei Proc). Samo in
Sck708 cognomento Winidos pernexit (Fredegar) 680 p. d. Wineder (bei
22*
340
hirten in Morea zur Empörung auf, wurde aber mit Hülfe
Muhame<Ts (der Tura-Chan sendete) besiegt. Der Seraskier
fand bei der Eroberung des Peloponnes viele Menschen, aber
nur einen Mann (bei der Vertheidigung Salmenicas). Andreas,
Sohn des aus Morea geflüchteten Despoten Thomas (f 1465)
setzte (t 1502) Ferdinand und Isabelle von Castilien zum
Erben des Peloponnes*) ein, während seine Schwester Zoe
Bonifac), als Slaven zwischen Elbe und Saale. Natio quaedam Sclavenorunr
est in Germania, sedens saper litus Oceani, quae propria lingua Weletabi
francica autem Wiltzi vocantur (Eiuhard), als Lutizer, mit denen die (an die
Sachsen grenzenden) Abodriten oder Bodrizer verfeindet waren. Die Polabze
an der Elbe gehorten zu den Obotriten. Karl M. besiegte Dragowit, Röni^
der Lutizer oder Weleten , die (VI. Jahrhdt. p. d ) die prenssische Küste be*
setzten (die Raner auf Rügen , Spreewaner , Havelaner begreifend). Die Lc*
tizen und Czechen bekämpfende Sorben (polabischen Serben) mit Lnsi-*
chanern, Miltschanern (bei Budissin) n. s. w. , finden sich als Cervetir od^
Serviti (bei Vil. Sequest.) und Sorbii (bei Fredeg.). Sexta nt hora noefc-i
Scytharum est patria, unde Sclavinorum exorta est prosapia (Guido Rav_
Den Stavani (Stlavani) in Sarmatia europaea entsprechen die Suoveni in Scytht. :
intra Imaum (bei Ptol.). Nach Ossolinski sind die Budiner (bei Herod.) Slawe* t
Zeruiani, quod tautum est regnum, et ex eo eunetae gentes Sclavomm exorta
sint (IX. Jahrhdt. p. d.). Sirbi (bei Plinius) zwischen Maeotis und Wol^
(s. Ptol.). Venadi Sarmatae (Tab. Pent.). An den Awarenchan abgesandt
Slaven der Ostseeküste kamen (mit Zithern) zu Kaiser Maurikios (590 p. A_
*) Als Soliman (1540) Napoli und Monembasia zur Ergebung zwaem.
zogen sich die Italiener auf die von den Türken noch nicht eroberten InselÄ.
wohin ihnen viele Griechen folgten. Die Venetianer verloren das durch Mo^-
sini eroberte Morea an Ali Cumurdshi (1714). Noch im XVI. Jahrhdt. v^-
es den Serbeu verboten , bei den Vlachen zu heirathen. Bei den Bulgare «
war es Sitte, bei jedem Schwur ein Schwert in die Mitte zu stellen (spath«»
in medium afferre). Im Kriege wurde ein Rossschweif vorangetragen (Har
IX. Jahrhdt. p. d. In terram intraverunt Rusciae, quae vocatur Susudal
Mayaren und erhielten Geissei von den Herzogen von Kiev und Suzdal, du«
Ruthenorum, scilicet de Kyeu et Suzdal (Anonym Not.). Als die (Hunni
Bulgaren die von Asparuch stammende Fürstenfamilie getödtet (762 p.
wählten sie Teletz zum König, unter Auswanderung der von Byzanz in
thynien angesiedelten Slawen. Nicephorus, nachdem der bei Schumla belli
liehe Aul (avXrj) der Bulgaren erobert worden, wurde von Krnm besie*^
Ziemischi verpflanzte (nach dem Feldzuge in Kleinasien) aus Chalivien im. :■
Armenien gefangene Paulikianer oder Manichäer (zur Beschützung der Gren. z
nach Philippopel, wo sich ihre Ketzerei verbreitete in der dregovicschen Kircr]
(einen gleichberechtigten Dualismus des Guten und Bösen annehmend), währe»*
die bulgarische Reform des Popen Bogumil der Gottheit zwei Söhne (d*
bösen Satanael und den guten Christus gab) und sich zu den Katharen o«i<
Kinnen im Westen (wie bei den Albigensern) fortpflanzte. Simeon, Sohn cl<
bulgarischen Königs Boris, hiess Hemiargon (Halbgrieche), weil er in Byz»»
die Rhetorik des Demosthenes und die Syllogismen Alexanders studirt 0
Hilferding). Die Heerführer des Upravda oder Justinian, Sohn des Ir*o
(Sonnenaufgang) oder Sabbatios , tragen slawische Namen (als Anten). £>*
Nerophen oder Leibeigenen der Serben waren (nach Schaffarick) die (ei*3
geborenen) Noropsen. Ab Ubbone (aus dem Geschlecht der Magogus, Gothorta i
rex) ante tempora Abrahae aedifleata est urbs Upsalia (Joh. Magnus). D**3
folgte auf Siggo (Erbauer von Sigtuna) Erich, unter dem die dänischen Ins^*
bevölkert wurden. Unter Berich wanderten die Gothen aus (zur Zeit ci<
jüdischen Richters Othoniel) und bekämpften die Ulmeruger. Nach Gapt**
Augis, Amalus, Baltus folgte Gadaricus, mit dem die scythischen Kriege t>*
341
Paläologina mit Johann Basiliowitsch (Grossftirst von Moskau)
sich vermählte. Indem die Türken die Räubervölker am
schwarzen Meer (sonst Lazi *) genannt) auch Curdi oder Curti
heissen (nach der Curti genannten Wolfsart, die unter Uen
Thieren eben so räuberisch sei, wie die Lazi unter den Men-
schen), bemerkt Chordin, dass Lazi oder Laz nichts Anderes
gaunen, und unter seinem Nachfolger Philimer die Ansiedlungen am Pontns.
Als die Kroaten dem (Laien-) Missionär Martin (aus Kärnthen) das dem Papst
abgelegte Gelübde (die Nachbarn nicht zu belästigen) erneuert, rüsteten sie
keine Piratenschiffe mehr aus, ausser wenn vom Kriege bedroht (s. Const.).
Zur Zeit der Kreuzzüge waren die Serben ein Hirtenvolk (nach Raymund de
A.gilis). Ladislav von Ungarn führte bei den Kroaten, die in's Heidenthum
zurückgefallen waren, aufs Neue das Christenthnm ein. Besite, o Cesar, fliehe,
Kaiser wurde (auf bulgarisch) Vladislav beim Angriff des Basilius zugerufen.
*) Laessnoi Ludi heissen (nach Sheringshamus) die Buschklepper in den
Wäldern (Laez oder Wald im Slawischen), wie die Cimmerier (von den
Deutschen) Lazi genannt seien (auf Camanen Seeraub treibend), und Laessai
(bei den Griechen) pugiles und palaestrici bedeute. Die (seeräuberischen)
Waraeger wurden von den Wölfen (Warg oder Waragli) genannt (Garw und
Agarw). Die bei den Slawen an der Donau siedelnden Wolchower oder Wol-
kower (Wölk oder Wolf) zogen nach der Weichsel (in Polen) und nach Russ-
land (8. Strahlenberg) [Neurer]. Im Orient werden meistens die an den Mün-
dungen grosser Flüsse wohnenden Völker Ghozari (Chasari) oder Chorsari ge-
nannt (wie die saporowischen Kosasken an der Mündung des Dniepr-Stroms),
^ie die an der Donau ansässigen (von ihren Verwandten östlich von der Wolga
oder Bolga in Belangar getrennt). In der persischen Sprache heisst Chusar
soviel wie properatio, festinatio et desentio, welches also einerlei mit dem
lateinischen Worte Cursus et Cursones (Husar oder Streifer im Ungarischen),
woher Corsaren (s. Strahlenberg). Die Insel Corsica (deren Seeräuber den
Namen Chorsaren gegeben) wurde benannt (Kurios) von Cyruo, Tochter des
Hercules (s. Fabius Pictor), oder von der Frau Corsica, deren Ochsen hin-
überschwammen. Die Chozaren fanden sich unter den zehn Familien, die aus
den Söhnen des Thogarma an der Wolga siedelten (Josephus Jorionides). Der
Forst der Peucinger oder Petcheneser Hess aus der Hirnschale des Swet06law
e*nen Trinkbecher verfertigen. Baal hiess Baal-Samen, als Herr des Himmels
(Shamain) bei den Phoeniziern (August.). In den Diensten des Paighu (Beg
°der König) der Chazaren, verhinderte Dekak (Timur-balig oder Starkbogen)
die Misshandlung der Türkenstämme (nach dem Meliknahmeh). Sein Sohn
Seldschuk (am Hofe des Paighu verdächtigt) floh nach Ischand (bei Samarkand)
Und bekämpfte (nach Annahme des Islam) die Ungläubigen mit den um sich
gesammelten Türken (im X. Jahrhundert, p. d.). Nach Kriegen mit dem
Hekchan von Transoxanien (dem sie Dienste geleistet) zogen Toghrulbeg und
Tsckakerbeg (Enkel des Seldschuk) von Alitegin (Ilekchan von Samarcand) in
das Land des Fürsten von Tus, wo der Sultan Mahmud (von Ghazna) ihre
Verfolgung befahl (in Khorassan). Als (von Takchan stammend) Salur (Tscha-
***k oder Karachan) den Islam angenommen, nannte er sein Volk (zum Unter-
schied von den nicht bekehrten Türken oder Hoeihe) Türkmanen. Auf seinen
Sohn Musa folgte Boghrachan Harun, der der persischen Dynastie Sama (999
P d.) Bochara entriss. Der das Land jenseits des Oxus erobernde Arslancban
(Nachfolger des Ahmed-Chan) theilte sein Reich zwischen Toghan, Alitegin
(Jlekchan) und Boghrachan, dem sein Sohn Jusuf Kaderchan (König von
"boten) folgte. Slavi autem Russorum foederati Cribetaeini dicti et Lentzaneni
e* reliqui Slavini in montibus ipsornm tempore hiberno Untres cadunt. eosque
Perfectos cum tempore aperto Valuta est glacies, in proximas paludes dedu-
£?nt> et cum in flumen Danaprim immittunt, inde eodem flumine deveniunt
Giobo (Kiow) et detrahunt suspenduntque ac Russis venclunt (Const, Porph.),
342
bedeute, als im homme de Mer et dans la langue figurß i
personne rüde, grossi&re et sauvage [Laeti]. Die Vlacben
den im Gesetzbuche Duschan's mit den Arbanassen (Albanes
eiufe andere, fremde (und damals den Serben unterworfe
Nationalität. Unter dem türkischen Joche ist der Na
Vlach*) von den romanischen, den Slawen unterworfenen I
wohnern auf die Slawen tibergegangen, nachdem sie von <
*) Die Vlachen (Romanen) in Mittel-Albanien nnd dem Pindus-Get
(als Zinzaren) haben ihren Hirtencharakter beibehalten. Bei AnsiedhiDg
Slawen bei Ochrid nach Unterwerfung der römischen Colonisten wurde
Name Vlach mit Hirt und Leibeigener synonym gebraucht. Das Land
Innern Albaniens in der Nähe von Moskopol, dem Gentrum der Via*
(Zinzaren), heisst Kolonia (der romischen Colonisten). Der Stamm der Si
(am Strymon) slavisirte sich als Schopen. Die Bewohner Valachiens (hi
Rovinica) leiteten sich von den Juden (XII. Jahrhdt. p. d.). Kaiser Theo]
(f 842 p. d.) versetzte die von Persien nach Kleiuasien übergesiedelten Tu:
nach Europa (am Vardar-Fluss in Maoedonien), als vardariotische Türken ,
(vom Islam zum Christenthum bekehrt) den Gottesdienst in ihrer Natu
spräche (türkisch-tatarischen Dialectes) abhielten. Kaiser Michael schloss
Bündniss mit den (800 p. d.) in die Berge zurückgezogenen Sakulaten.
(griechisch redenden) Constantinopel waren die Ueberreste der Thracier, K]
asiaten (Cilicier, Pontier, Paphlagonier u. s. w.), Armenier, Syrer, gräci
Gothen, Slawen und andere Barbaren vereinigt (IX. Jahrhdt. p. d.). Bis
Besiegung der Slawen durch die Byzantiner (807 p. d.) hatte (für 208 Ja
kein Romaier (Grieche oder Christ) ungefährdet den Peloponnes betreten koi
(s. Nikolaus). Dann drangen die Slawischanen ein (nach Const. Porph.). ü
den Vjeselizen (deren Fürst Okomir in Athen residirte) verwandelte
Attika in eine slawische Provinz. Aus dem Namen Manno schliesst B
(1699), dass die von Esthen bewohnte Insel früher schwedisch war, und (i
Kunick) unterscheidet sich der kräftige Stamm dar Fischer an der Küste
den den Esthen gleichenden Ackerbauern des Innern. Rutheni (bei Saxo
provincia Rotalia (bei Heinrich Lett). Unter Assoküll leben noch
Familien, die jetzt freilich ganz esthnisch geworden sind, aber Ursprung
schwedisch waren. Der jetzige Besitzer von Assoküll kaufte sie näm
ohne von ihrer Nationalität etwas zu wissen, da sie kaum noch die schw
sehe Sprache verstanden, vom Pastor Freund in Martens, wohin sie urspr
lieh als Domestiken gekommen sein mochten. Bei einer Aufforderung an
freien Schweden, sich zu melden, kam ihre Abkunft an den Tag, sie bli<
aber aus freier Wahl in ihren bisherigen Verhältnissen (Russwurm) 1855.
von Frotho III. über Hestia eingesetzte Statthalter Dag (in Dago) heisst
Ruthenorum (bei Saxo). Die Personen schwedischer Herkunft im Dorfs '.
teil arbeiten in der Tuchfabrik. Sie werden in öffentlichen Papieren ]
immer als freie Schweden bezeichnet (und müssen zu Taufscheinen u. s
Stempelbogen haben), sprechen aber alle esthnisch (zum Theil auch mit Es
verheirathet). Die wenigen Familien, die noch schwedisch sprechen, sind
Erlernen des esthnischen Katechismus frei und bewahren die Documente
Privilegien ihrer Vorfahren (Russwurm). Die Rugier (zur gothischen V<
gruppe gehörig), früher ein eigenes Reich bildend, hatten sieb mit ein
anderen Stämmen gleich zu Anfang seiner Herrschaft an Theoderich a
schlössen, hatten mit den Gothen fortan ein Reich gebildet und gemeii
die Kriege geführt, aber doch hatten sie immer nur Weiber ihres Stan
geheirathet, und so ihr Geschlecht un vermischt und unterschiedlich geh«
(Dahn). Als sie nach Ermordung des gothischen Königs Ildibad den Ri
Erarich erwählten, wurde derselbe durch Totilas ersetzt. Die Lappen (Si
nennen ihr Land Sameädna (oder Sameladde), und (nach Fischer) wurde d
Name (von den Fremden in Archangel oder von den Russen) auf die n
343
Türken unterjocht waren, und wird von ihnen mit Raja syno-
nym gebraucht (s. Hilferding). Die hunnischen Uzen (Kun-
Uzok), die an die Stelle der von den Petschenegen bedrängten
Chazaren trafen, wurden von den Slawen als Polowzen (Uzen
der Ebene), von den Magyaren aber mit dem allgemeinen
Volksnamen der Kunen*) (Kunok) oder Cumani (neben den
nischen und pust-oserischen Wilden übertragen (da der Name Lop oder Lap)
schon bekannt war), oder aus Entstellung des finnischen Suoma (Morast).
*) Wegen Ermordung seines Chan flüchtete der Kumanenführer Tatar
(1124 p. d) zu Stephan II. Mit den Bissenen als Jaszen (Sagittarii oder Jas-
sonesj oder Jazygen (Balistarii oder Philistaei) bezeichnet, hiessen die Humanen
oder (Heinr. Lett.) Parther (bei den Deutschen) Falen (Falon oder Falwen)
oder Valwen, als Bewohner der Ebene (vom gothischen Worte Fala oder
"Ebene) [Polen]. Die Ziegeuner (1417 in der Moldau) oder (unter Bela IV.)
Gingari nennen sich Romnitschel (Sohn des Weibes) oder Rome (Männer). Beim
Abfall von Byzanz (unter Kaiser Isak Angelus) verbanden sich die Cuzzo-
Walachen (thrakischen Walachen) des Hämus (unter Aran und Peter) mit den
Kumanen. Trev (Triv) bedeutet villa (im Keltischen). Fejer identiflcirt die
Bissenen (Bisseni) oder Bessi (von den Petschenegen verschieden) mit den
Calybes' (Bysseri) oder Baskiren (Baskurt) von Bas (vas oder Eisen), als Eisen-
*olk. Die Bisseni heissen Proculcatores (Raicsänyi). Bisseni cum principe
eorum Zultan nomine (1074 p. p.). Neben Kumanen und Petschenegen (Be-
dschuak oder Verschwägerten) sind (nach Hammer) auch die Jassyger oder
Jaszen (aus Jasz am Oxns) türkischen Stammes. Die Jazyger (Sagittarii oder
Jaszok) heissen (in Ungarn) Philistaei (Ismaeliti vel Saraceni), weil die heid-
nischen Bissenen und Kumanen kahl abgeschorene Köpfe (pilis fej) trugen.
Die Szekler (Siculi) genannten Grenzer wohnten in^Stuhlorten (Szekely), als
primores, primipili und pyxidarii vel plebei. Die nach der Moldau ausge-
wanderten Szekler (unter Sigmund) wurden (mit den dort angetroffenen Ma-
gyaren) Csango-Magyarok (unächte Magyaren) genannt. Bei. Not. hält die
Krikehager (creek und hag) für Gepidorum reliquos mit unverständlicher
Mundart (nach Korabinsky). Die slovakischen Colonien im Flachlande Ungarns
(nicht nur deshalb, weil sie aus verschiedenen oberen Gegenden der Slovakei
dahin gekommen, sondern, weil sie auch durch den Einfluss ihrer ungarischen,
deutschen, serbischen oder romanischen Umgebung noch ethnographische
Eigentümlichkeiten angenommen) bilden eine besonders ethnographisch ge-
mischte Abtheilung (s. Czoernig). Die vor den Türken (1690 p. d.) geflüchteten
Bulgaren in Siebenbürgen haben nach einem Jahrhundert allmälig alle ihre
nationalen Eigentümlichkeiten verloren und sich mit den übrigen Insassen
ihrer Wohnorte völlig in Sprache und Sitten amalgamirt (Czoernig). In den
Ebenen sind die magyarisirten Ruthenen nur noch an der römisch-griechischen
Religion zu erkennen. Schattirungen der slovenischen Mundart (wie bei den
ßörnheczek oder böhmischen Hienzen) weisen auf verschiedene Einwanderungen
bin, bei den Slovenen (Slovenci) in Ungarn, die (bei den deutschen) Wenden
°nd (bei den Ungarn) Totok (Vandalosok oder Vandalen) genannt werden
(8- Czoernig). Die Colonien der Franzosen , Lothringer , Luxemburger zu
°restovac (an der BaSka) verloren (stark mit deutschen Reichsländern ver-
einigt) ihre Sprache (s. Schwartner). Der Rest der vor den Türken geflüchteten
Clementiner (Albaner) Hess sich bei Mitrovitz nieder in sechs Stamrageschlech-
tern (Fisz oder generationes). Im Gegensatz zu Neu-Pest oder Ofen wurde
Pest (Ofen im bulgarischen) Antiqua Pest oder Altofen genannt, wie auch die
benachbarte Stadt Buda (Aquincum) oder O-Buda (Alt-Ofen). Durch die
sächsischen Colonisten erhielt Ofen (Neu-Pest) eine Oberherrlichkeit über Klein-
J^est oder Minor-Pest (mit dem Blocksberg oder Gerhardtsberg). Frankreich
wsst Walland und Teutschland Fracland bei den Isländern (s. Langeb.). Ein
Theil des Landes zwischen Save und Donau wurde (von den Byzantinern)
344
mit den Magyaren oder Hunuguren bei der Eroberung ei
getretenen Kumanen oder Hunnen) bezeichnet (besonders dur
Flüchtlinge von den Mongolen vermehrt unter Ruthen 121
p. d.). Hienz wird von den Ungarn als Stichwort und Spo
name der Deutschen*) gebraucht (s. Czoernig) von den Hie
zen oder Heinzen (Deutschen im Eisenburger und Oedenburg
Frankenland genannt (XII. Jahrhdt.), von Kaiser Johann Komnen (im Kri<
mit Ungarn) besetzt.
*) Zn den Deutschen (Tentones) oder (nach Thurocz) Thüringern (net
den Sachsen in der Zips und anderen Co mit at er» genannt) gehören die Grüi
ner. Pesth hiess eine deutsche Stadt (vüla Teutonica) der Süddeutschen, *
gegen die sächsischen Colonisten in Ofen nach dem Magdeburger Stadtre
lebten. Tartari (fllii ysmahel, inde ysmahelite) prius inhabitabant terram, qm
nunc Cnmani (Julian). Bisermini, qui loqnuntur lingua Gomanica, sed leg
tenent Saracenornm (Ascellinus). Die Kumanen sprachen tatarisch (doch kon
der an Bela gerichtete Brief der Mongolen nicht gelesen werden). Die
taren wurden Kumanen genannt (1480 p. d.). Urbs Budun der Madsc
(Scheich Ali) 1588. Die Heidebauern des Heidebodens (im Wieselbur
Com i tat) stammen ihrer Mundart nach aus Vorarlberg. According to Lath
the ante-germanic population of Jutland and Gothland were (not Celts
Finns, but) the Guddons of Prussia. Die Zähne der in schottischen Tun
gefundenen Schädel zeigen eine Veränderung der Lebensweise (s. Wilsc
Walea: Rutuli (Romani) de vocabulis gentium (Glossae Trevirenses). Wi
Spartos (Gloss. Trev.). Unter den slawisirten Deutschen im Gömörer-Comi
(wo sich deutsche Familiennamen und deutsche Feldnamen erhalten hab
finden sich noch viele deutsche Nachklänge in der Sprechweise, sowie
physischer und psychischer Beschaffenheit (nach Reisz). Im Slawischen w
oft der Accent versetzt (s. Czoernig). Bis in das XVIL Jahrhdt. erhielten
Orte ihre Nationalität und Csetnek führte damals noch deutsche Protoko
The Ollamh or doctor in Filedecht (Philosophy) was not permitted to lo<
or accept refection when on his travels, at the house of any one below
rank of a Flaith (O'Curry) in lreland. Das deutsche Element hatte in Ung
(unter der Türkenherrschaft) viel eingebüsst. Von den 24 sächsischen Zif
Städten standen 16 noch unter polnischer Hoheit, die übrigen waren gross
theils zu Dörfern herabgesunken und deren Bewohner meistens slawisirt (b<
Abschluss des Karlowitzer Friedens). Auch die deutschen Orte im Magural
Bezirke der Zips, dann viele Orte im Saroser, Gömörer, Sohler, Barser, Hont
und Liptauer Comitate hatten mehr oder weniger ihr Deutschthum verlo
und waren slawisirt (s. Czoernig). In Gerlsdorf (in Ungarn) waren die &
wohner vor nicht gar langer Zeit ganz deutsch (die alten Bauern haben a'
zum Theil noch deutsche Andachtsbücher). Da aber ihre Mitunterth&i
Slovaken sind und sie (seit sie keinen eigenen Prediger mehr haben) d
slovakischen Gottesdienste im benachbarten Bottsdorf (der früher auch deut
war) besuchen, so haben sie durchgängig die slovakische Sprache erlernt *
sie bei ihren Kindern zur Muttersprache werden lassen (1791). In den sa
sischen Städten ausserhalb der Zips sprechen die Deutschen (ausserhalb
Kirche) nur das Slovakische. Die Brentinge (Brentingas) sind (im Beowa
liede) Nachbarn der Geaten (in Reidgotaland). Habint Narses certamen
versus Sinduald Brentorum regem, qui adhuc de Herulorum stirpe remanse
quem secum in Italiam veniens simul Odoacer addoxerat (Paul. Diac). Sin
wala Erulus (Bas.). Sindwald, 6 rcav 'EpovAcav riyefuov (Agath.). Die Br
dinge oder Brandinge werden (in Scopes visidh) neben Franken, Rondin;
und Warinen genannt. Die Widen (aus Skandinavien) vereinigten sich (uc
Widewut oder Woiwode) mit den von Griwe beherrschten Landesbewohi»
(Bruttener in Samländ) zu einem Volk [Aestyer mit britischer Sprache]
Vidivarier [Witen aus Witheslaeth, als Heruler vor den Dänen]. Der m*
345
Comitat). Nach Sid. Apoll, wurde (V. Jahrhdt. p. d.) in Lyon
deutsch gesprochen. Zu Lupus von Ferrtere's Zeit, der nach
Deutschland reiste ; war Kenntniss dessen Sprache*) unent-
behrlich (850 p. d.). Als Bela in seine durch die Tataren
verwüsteten Länder **) zurückkehrte, kamen viele deutsche und
bömische Familien in die ungarischen und siebenbtirgischen
vische Fürst Andislaus (mit dem roxolanischen König Gzimbech) besiegte
(indem die Masovier oder Polen mit Schwert und Rogen bewaffnet waren) die
aufständischen Bruttener, die mit Keule und Wurfknittel (mit Blei ausge-
gossen) kämpften (VI. Jahrhdt. p. d.). Haquin (Sohn des Dänenkönfcs Ha-
rald II.) besiegte (seine Flotte verbrennend) die Samländer (X Jahrhdt. p. d.).
*) Die Panduren (von Dorf Pandur in Niederungarn) waren serbische
Kriegsknechte (unter Harun Paschah), die (1750 p. d.) auf geregelten Fuss
gestellt wnrden. Die Argons (in Tibet) stammen von Handelsleuten aus Turkes-
tan als Vätern und tibetischen Müttern (s. Schlagin tweit). Die 1739 in
Loimersdorf colonisirten Croaten, die unter Joseph II. ihre Sprache noch
ziemlich rein bewahrt hatten, reden jetzt deutsch (1857). Die in Oestreich
wohnenden Serben werden vielfach Illyrier genannt (s. Czoernig). Hinc (vom
Palus Maeotis) longius siti erant Gothi, Visigothi, Vandali aliique omnes
populi Gothici, qui et Scythae quondam nominabantur, communi utique illarum
partium gentibus appellatione, in quibus erant qui Sauromatarum etMelanch-
laenorum aliaeve quopiam peculiari cognomento gauderent (s. Procop). Pluri-
fflae, quidem snperioribus fuere temporibus, hodieque sunt nationes Gothicae,
sed inter illas Gothi, Vandali, Visigothi et Gepaedes, quum numero, tum
dignitate praestant. Olim Sauromatae dicebantur ac Melanchlaeni , quidam
etiam Getarum nomen ipsis tribuerunt. Vocabulis quidem omnes ut dictum
est, nulla vero se praeterea inter se differunt. Cutis omnibus Candida, flava
caesaries, corpus procerum, facies libera, eadem leges, eodem sacra, ariana
scilicet, una demum lingua, quam Gothicam vocamus, Alanis Gothica natione.
Vandali ad Germanos se receperunt (quos hodie Francos nominant). Le nom
d'Ataacutum Tungrorum (Ptol.) semble 6tre une corruption du nom teutonique
Antwatercant (ville au bord de l'eau) oder Antwerpen (Anhuerpo ou Andre-
Pus). Les pirates (Saxons ou Bas-Frisons) ätaient encore connus sous les
Donas de Ruti (Rutheni) ou Roethen (les rouges) dans le chateaux de Roeden-
^rg en Flandre (Ruthenia ou Rutilia) et de Richbourough (Rutupae) en
Angleterre. Le nom des Flamands (Flamans ou Vlamiugen) est venu de la
couleor des cheveux (s. Marshall). Le pays, qui s'e'tendait le long d'Yssel
ftait coupä (comme la Belgique maritime) par une foule de marais, de rivieres
•* de nappes d'eau qui la rendaient presque inacoessible , bewohnt (in Salo-
heim, Bado-heim, Wido-heim unter Salo-gast, Bodo-gast, Wido-gast undWiso-
J»st) durch die salischen und ripuarischen Franken (als Reste der Sicambrer),
d*« sich (seit 280 p. d.) im nördlichen Brabant (unter den Toxandriern) fanden
(Einfalle zu Land und Wasser machend). Nach Diodor hat Poseidon (als Er-
kner von Trojas Mauern) zuerst das Meer befahren, nach Strabo Minos von
^r*ta, nach Plinius König Erythra. Nach Eusebins ging die Schiffahrt von
~ei* Samothraciern aus. Otto III. colonisirte das Passauer-Land (von Leitha zu
P8)» 80 durch die Ungarn verwüstet, ut absque habitatore terra episcopi
J°Jitndine silvescat. Bei Uebernahme der Verwaltung durch die Babenberger
Jodete Oestreich eine menschenleere Waldeinöde (s. Czoernig). Leopold I.
t*11» dem Hause Babenberg) eroberte die Eisenburg (Vasvar oder Isenburg)
**elk (Meidilicha) des ungarischen Herzogs Geisa (976 p. d.). La voz gallega
Ur<iio y torda, con que despreciativamente se designa ä las personas torpes,
Vletie de Turdulo (de los Turdnlos).
. **) Nach Bochart bezeichneten die Griechen das von den Semiten (von
~*U Phrygern) Askenaz genannte Pontos als Axenos. Trojani (die Franken)
ltlgre88i in Maeotidas paludes ejecerunt inde Alamannos (Alanos) unter Valen-
346
Provinzen (Hene). In Lüneburg wurde der Stadttheil,, in
welchem die Wenden*) beisammen wohnten, das wendische
Dorf (wendisch Porp) genannt. In der Stadt Lemgo wohnten
tinian (nach den Gest. Fr.). Apollo Gran ni üb (nach Solvent), der Gelockte,
findet sich (wie auf dacischen und siebenhürgischen Inschriften) bei Cambden _
(in Schottland). Die Agathyrsen waren bemalt (wie die Picten). Vlaeming-^
oder (isl.) Flaeming (Verbannter oder Flyman im Angels.) wird (von Meyer)^
hergeleitet von vlae (Ueberschwemmung). Die Slavinen nennen sich die He —
neter (Aiveros oder Landabilis) oder Veneter (nach Katanchich). Schon er —
klärt die Slawen für Ancheten (av%ij oder Rahm). Der Slawe heisst Tot (Tö~ .
tek) Uli den Ungarn (s. Horvät), Sclave oder Por (puer). Stuhl-WeissenburQi
(Alba-Regia) heisst Bellegrade (slowakisch), Szekes-Fehervar (angarisch), Istolni j
Belgrad (osmanisch). The arrows (in Picardy) were formed of reed, th*j
Scythians ased flr-tree, the Sarmatians cornel wood (pointing with osiers)^~
Nach Erlegang des ersten Feindes schnitten die Chatten ihr Haar (da sie ihrec^
Lande die Schuld abgetragen), aber die dem Kriege Geweihten, die die erstÄ
Linie der Schlachtreihe bildeten, fahren fort, es lang zu tragen. Carba£=2
cogaidhor war-chariot (of the bards). Im östlichen Theile der Propontis b^^
Bässen die Karier vor den Milesiern das Gebiet von Kios, nicht weit von d^^
Stelle, wo. die Phönizier Pronektos gegründet hatten (K. Neumann). Kati_
Kfioav Se avrrjv (Kiov) Ttqarzov Mvool, fateira Kages, rghov MiAqoi^
(Scbol. Ap. Rhod.). Nach Plinias fand sich das Land an der Mündung d
Tanais zuerst im Besitz der Kaner, später der Klazomenier und Mäon<
schliesslich der Panticapenses. Mazowszane (Masovier oder Masuren) nebi
Poljanen (bei Nestor). Mazovienses in Mazovia (s. Gallus) bei Warschau. Nai
Narbutt zeichnen sich in der skidelkischen Gegend (auf dem linken Ufer
Pielassa and Kotra) die Nachkommen der (sarmatischen) Jatwjeser (Inaunx:
oder Jodwezaj) oder (bei Gervasius) Jarmenses (Jadwinga oder Gauner) dar
ihre dunkle Gesichtsfarbe, schwarze Kleidung und Sitten von den Weissruss
and Lithaaern aas, obwohl sie bereits weissrussisch mit lithauischem Acce
sprechen (s. Schaffariek). Kadlubek meint die Lehre der Seelenwandem
omnium Getharum (Jatwjeser) communis dementia. Die Jazyger drangen
August's Zeit) in das Land der (Zamolxis verehrenden) Dacier (Geten o<
Gothen) ein. Die Jazyges metanastae suchten (334 p. d.) gegen die ai
ständischen Limigantes die Hülfe der Quaden und Victofalen. Jazyges scythi
gens a Maeotida oriundi in terras Danubianos sab Augasti imperio, dum
contra Cotysonem dacorum regem bellonet, venerunt (Jornandes) , als Jazyj
Metanastae. Est autem Jaczwingorum natio versus aquilonarem plagam,
soviae, Russiae et Lithuaniae terris contermina, sita, cum Pruthenica
Lithuanica lingua habens magna ex parte similitudinem et intelligentia ~~
populos habens immanes et bellicosos, et tarn laudis, quam memoriae aviö^H
(Dlugoss). Principalis et metropolis art Drohiczyn (Dlug.) der Jaczwicra
(durch Boleslaus vernichtet). Diversa prorsus a Slavis et Lituanis linj
utentes (Cromers) die Jazwingi. Wie kann der Mensch gezwungen werdi
zu glauben, was er nicht glaubt, schreibt Alciun über „das elende Volk
Sachsen, das so oft das Sacrament der Taufe verloren, weil es nie den Gru ~^*
des Glaubens im Herzen hatte".
*) Le Wallon est un reste de la nation e*buronne (Henaux). Selon He -^
ricourt (1360) les seigneurs liegeois placaient leurs enfants mal es en quak "^
de pages dans les chateaux du comte de Looz, pour apprendre, en nie*^— i
temps, que les bonnes fa$ons de la courtoisie la langue fiamande (XIII. siecE- *
Zu dem Stamm der Jenissei-Ostjäken , deren Sprache (obwohl sie umritt*
der Samojeden leben) einen von den altaischen Sprachen sehr verschiedene <i
Charakter hat, gehören auch die Arinen (Arinzen) und Assanen (der sajaa-^"
sehen Steppen), die Tataren oder Türken geworden sind, sowie der (in <L^n
agulschen Uluss unter den Kamassinzen) erhaltenen Rotten mit einigen zo
Bussen gewordenen Familien (s, Gastren). Rolaad in Bursa (Belon) and *»
347
die Slawen in einer eigenen Strasse (der Slawenstrasse) , in
Paderborn die Ueker- Walen in einer Vorstadt (Uekern), in
ßegensburg die Walen oder Wälschen in der Walen- oder
Wälschenstrasse und die Romanen oder Lombarden im Körn-
ung (s.v. Maurer). Im salischen Gesetz wird der Edle anderer
Stämme der Deutschen durch den Antrustio (im persönlichen
Verhältniss *) zum König) ersetzt. Von Bonifacius zur Auf-
Kaokasus (Busbecq), Diomedes und Glaucus in 7tgioßvs Iit7t6rr}s und raovk-
ßctvos, Hector nnd Andromache in "Agrovpos und Nr^eviß^a Wiederaufleben.
Villehardonin, Cheimplitte, Tremonille, Familien der Edlen in Morea. BsoSS-
P*%os (Friedrich), als König von Egypten (Armours de Sylistros et de Rho-
damne") Belthandros, Sohn des romischen Kaisers Rudolf nnd Chrysantza,
Tochter von Antrochns M. Wilhelm von Cheimplitte (ans Champagne) in
Achaja ßälduin, Kaiser in Constantinopel. Bonifacius, Marquis von Montferrat,
als Konig in Salonichi. Walker hörte von Vulcanen im Lande der Okanda
und Opingi. Ein Indianer (El Turko), als Gefangener am Rio Grande, er-
zählte den Spaniern von den Schätzen Quiviras (1540). Tons les Saines qnl
demeurent de lä le flun d'Albe flst passer de$a en France, et fames et enfans,
leur pays donna ä nne maniere de gent qui sont apelti Ahrodrite.de celle
gent sont ne et extrait, si comme Ton dit li Brebaricon et li Flamant, et
ont encore celle meismes langnes (Chron. de St. Denis). Willehrordos (Sachse
aus England) zerstörte das Ydolum Mercurium auf der Insel Walchern. Habi-
taverunt in campis patentibus, qui sermone barbarico feld appellantur (Longo-
bardi). Juxta illornm lingnam lang longam, baert barbam signiflcat (s. Pani.
Warn.) Rugiland (Rugornm patria). Vexillum qnod bandum appeüant (Longo-
bardi). Patera (genns pocnli) scala (der Longobarden) ans Cunimund's Schädel.
ÄegiB schilpor (der Longobarden), schildboren. Coeperunt ho6is nti (Longo-
fcardi) und darüber die Tubrugi (oder Tribuci). Rector loci, quem Schuldaie
dicunt (Paul.) die Longobarden. Argaid ab arga nomen deductum (Paul.),
*ls Schimpf bei den Longobarden. Arg (en flamand) signifle mauvais (Bast.).
Asa (Bär) heisst Grossvater (im Jakutischen). Venantius Fortnnatns (VI.
Jahrhdt.) rühmt die Länder des Lupus (dux Campaniae). Nos tibi versiculöB,
dent barbara carmina liedos. Singuli Comitatus in Flandria suam habent sa-
lam sive justitiae aulam (Wendel.). In inferiore Navarra seu Vasconia salas
vocant nobilinm domos (Du Cange). Majores Flandriae, qui Scabini dicnntur
*n villis (Vredius), scepeno (Scheffen). In lege Alamannorum scnria et granea
tarjquam cognata ponuntur (Eccardus). Explorationes et excubias, quod usitato
^ocabulo wactas dicunt (Cap. Reg. Fr.), Wacht (guet). Non liceat alicni de
c*etero facere damnas, in aliqnibus landeis. watergangiis, fossatis (Ordin. Marisc.
de Romeney). Nostrum, hoc est Theotiscum sermonem habuerunt (Walafrid.)
Öothi qui et Getae (in Graecorum provinciis). Mit slav. chlum oder cbolm
(Hügel oder cnlmen) ist holm (Insel) und (mandschutatarisch) alin (Berg) ver-
wandt (s. Mahn). Mahn leitet Berlin von (keltisch) berle (Blachfeld). Mettere
*Ua berlina (an den Pranger stellen). Der (grosse und kleine) Berlin in
Halle, Augsburg, Nordheim u. s. w. Men, als Plural-Partikel im Chinesischen.
*) Magnam stirpem Africae australis et Hottentoticam ex nna radice
derivandas censemus, quod in utraque non tantum nomina in genera a natura
non distincta divisa sunt, sed haec divisio etiam ex eadem in utraque pendet
*atione qua particulae nominibus formandis inservientes pronominum vice
fnnguntur. In Coptica quoque ceterisqne sexualibus Unguis genera nominnm
grammatica naturae haud penitus respondent, atque, ut apud Hottentotos, haec
to animatis ad sexus discrimen relata sunt (Bleek). Der treue Eckhardt, als
der troisch Heccard (am Thor der Hölle). Latham erklärt oior (in Oior-pata)
ail8 (türkisch) er oder aer (Mann oder vir). In Frankfurt trugen Ritter und
Borger Röcke , die geflügelt „hinten und neben" waren (nach Lersner). Die
8«flü|eJten Röcke der vornehmen Damen wurden (durch die Luxusgesetze von
348
suchtmg eines Platzes (ferner an den Grenzen der Sachsen^
als das Kloster Hersfeld) ausgesandt, durchritt Sturm dei
buchonischen Wald und gründete (heidnische. Slawen *) beiirrrrrr
Regensburg) von denen niederen Standes unterschieden (s. Maurer). Militavi
Theodericus (rex Gothorum, qni a Theutonicis bellicosns cognominatns esl
snb Attila rege Hnnorom (Wittwer) XV. Jahrhdt. Nach Steinbart ist di
Triebfeder der Selbstliebe dazu zu gebrauchen, die Menschheit einsehen
lassen, dass es ihr wahrer Vortheil erfordere, alle moralischen Tugenden
besitzen. Nach Steinbach hängt der Grad der Moralität, folglich auch di
höheren Glückseligkeit und Unglückseligkeit, deren ein Mensch empfänglich
lediglich von der Ausbildung der Vernunft ab. Stirner realisirt das Ideal (di
Mensch), wenn die christliche Anschauung umschlägt in den Satz: Ich, dies ,
Einzige, bin der Mensch. Krieg des Pfaffenthums mit dem Egoismus, 6V.
geistlich Gesinnten mit den weltlich Gesinnten macht den Inhalt der ganz^
christlichen Geschichte aus (Stirner). Dass Ich Mich vernehmbar mache, ÖX
allein ist Vernunft (Stirner). Steinbart will aus der Eigenliebe, der Tri^~l>.
feder des Guten und Bösen, das Hauptwerkzeug zur Beförderung der Tugend ^n
und Verdienste machen (durch weisliche Regierung derselben und Zueigna-s^g
der Vortheile). The Celts were arcustomed to smoke (the root cormheille er
braonan) and their pipes have been frequently dug up both «in Britain a^Eid
Ireland. They were discovered in considerable numbers under ground, at
Brannockstown, in the county of Kildare (1784), and a skeleton found under
an ancient barrow, had a pipe sticking between its teeth. Logan picked -np
a pipe, thrown out of a recent excavation at Primrose-hill, near London. Tlie
Needflre being procured (by turning the auger) and all other flres being 1>yd-
mediately qnenched, those that are re-kindled both in dwelling-houses aa."»d
offlees are aecounted sacred and the cattled are successively made to snc&.«U
them (a practice belieyed to have arisen from[the Baaltein) in Scotland (s.
Logan). The Wolsh derived the name of mead (made by boiling honey a.~nd
water) from medelyg (medicinal) and lyn (drink), as metheglin (s. Logan).
*) Der in die nordlichen Theile des Volkes der Thüringer an der Greven«
der heidnischen Porahtanen (bei Paderborn) verkaufte Sklave wurde bedro- lt,
an die heidnischen Sachsen ausgeliefert zu werden (nach Aribo von F:v~ei*
singen) f 784 p. d. Betet die Götzen nicht an, weder bei den Felsen, n^=»ch
bei den Bäumen, weder in den Ecken, noch an den Brunnen und thuet A ort
kein Gelübde. Treibet und glaubet nicht an Zauberei, Wahrsager, Op^"*'-
beseher, Weissager, Hexenmeister, Beschworer. Haltet nichts auf das Nie ^^en
und Zusammenziehen der Vögel und andere böse Eingebungen. Das Be*^=>b-
achten der Vulcansfente und Kaleuden, das Lorbeerkränzemachen, den IT «ss
beobachten, Frucht legen über einen Klotz, Wein oder Brod werfen in e\mzM.erL
Brunnen, wenn die Weiber beim Weben die Minerva nennen, beim Heiratfc»eD
den Freitag oder einen andern Tag beobachten, oder an welchem Tage ntzmw
sich auf den Weg zu machen hat, das Alles ist Teufelsdienst. Hänget ni ^3bt
euch und den Eurigen Zauberkränze an. Glaubt nicht an Wettermacher zm ^
ihre losen Künste. Glaubt nicht denen , die garstige Sachen auf die Däc ^r»er
hängen, um zukünftige Dinge vorherzusagen. Lauft nicht in den Fasten o^3flr
andern Zeiten umher, wie Hirsche oder alte Weiber (in den Predigten St. F^ ir*
min's) in Melcis oder Miltenberg (720 p. d.). Ephorus identifleirt (im Nord ^^n)
Cimmerier und Kelten (IV. Jahrhdt. a. d.). Philemon setzt die Cimbern an
den Baltic. Die Daker besiegten Gritosirus, König der Noriker, der auch ü*— 'er
die Bojer herrschte (nach Strabo). Vocio, König der Noriker (bei Caesi^ *)•
'AXawol (AXavvol), als norisches Volk (Ptol.) bei Salzburg (neben den Am*»8"
sontii im Pinzgan oder Bisontuim). Arecomici (en anglo-saxau) are-eunr
(premier-veneurs). Die von Bonifacius (zu Geismar) belehrten Heiden («
Donnereiche und den Donnerer verehrend) glaubten, dass die Götter von
Erde und. dem Manne geboren seiet). Die Hermunduren opferten die
fangenen Catten. Die belgischen Priester opferten die gefangenen Macedon:
349
Baden treffend) das Kloster Fulda (742 p. d.). Die Briten*)
Hessen sich in der Jugend Thierfiguren eingraben und er-
tragen den Schmerz standhaft (nach Solinus). Nach Isidor
schnitten sich die Picten. Der Irländer iDisibod wurde im
Traum angewiesen, sich da niederzulassen, wo sein Wander-
Die Taurer der Krimm opferten Menschen. Muljus rex tres fllios habuit,
quorum nomina bec sunt: Armen, Tingus, Ostjns. Singnli genuerunt quatuor
generaciones. Armen genuit Gothos, Guandalos, Brjgjdos, Saxones. Tingus
genuit Tuscos et Longobardos , Burgondiones, Bajoarjos. Hostin s genuit Ro-
manos, Brjttones, Francos et Alamannos (Codex La Cava). Primus Ermeni
gennit Butes, Gualangutos, Guandalus, Gepidos, Saxones. Ingo genuit Burgun-
diones, Turingos, Langobardos, Baioeros, Escio Romanos, Rrictones, Francos,
Alamannos (Codex Vaticanus) bei den Longobarden (Massmann). Plurima
Gallica valuerunt, Romani suum ex alieno utroque (graeco et gallico) ./ecerunt
(Qointilian). Gaesaten von gaest (gast ou böte), la loi salique appellant gasts
les anciens cbefs. Aux babitants de la Haute-Bretague les Bretous bretonnans
donnent le nom de Gallots. Un trait caracteristique du language de Courti-
ßols (d'origine suisse) est cette prononciation , qu'ou designe par le mot de
bleser (Scbnakenburg). Die Taorisrer (als in der Krimm zurückgebliebene
Cimmerier) steckten die Scbädel auf Pfähle (nach Herodot). Sunt bumanissimi
qui Cantium incolunt (Tac.) [spraebverwandt mit Aestyern].
*) Die Geloner gebrauchten ein Eiseninstrument zum Tätowiren (nach
Virgil). Picturatis stigmatibus cutem insigniti (bei Malmesburg) von den
Angeln. Wie Karl M. trug Karl der Kühne ein bis zu den Knieen reichendes
Gewand (s. Logan). Die schottischen Hochländer nahmen (nach Pinkerton)
die Feile-beag von den Sachsen an. Die ßoiier nnd Insubrer trugen (nach
Polybius) Braccae (Gallia's braccata), nnd (nach Strabo) die Belgier (als bree-
ches). Bracca was an oppergarment of different coloors (Brat) in Britain
(according to Mopherson). Brog oder botes (whittaker), bootes. lllum medi-
cttn Judaicum vel sclauianiscum (im salzburgiscben Formelbuch). Bei Strabo
bildet Hibernia die nördliche Insel Britanniens (als Schottland). Nach Peritsol
theilte der Tweed zwei Inseln. Apianus zeigt Schottland als Insel (1545).
Schottische Hochländer als Hybernenses (1180 p d.). In tbe time of Etbel-
fed (979 p. d.) an Englishman could converse with a Scandinavian and could
Qot from his tongue, know him to be a for eigner (s. Jamieson). Abar from
^■b (Ao) or water (gaelic). According to Pinkerton a Gothic colonization took
Place, when the Belgae established themselves in Britain. Die Gael (Guydhel
°der Guidhil) oder Caledonier (Irländer und Scbotteu) gingen den Cumri in
^ales vorher. Lucan setzt Caledonier in Wales, Tacitus in Schottland. The
Üighlauders (Gael) or Scots are called Albanicb by the Irisb (Gael Eirinach)
°* Irish Celts (s. Logan). The term Albauach (Clan si Albau) is now conflned
*o the district of Braidalban (1831). Die Maioten heissen Scythen (bei Hel-
**Hicos). Scythen (bei Hesiod) VIII. Jahrhdt. a. d. (neben Aethiopen). Heca-
taiis begreift Melanchlänen und Issedonen als Scythen. Scythen nördlich vom
^ontus (bei Herodor). Nach Herodot sind die Melanchlänen ein nicht-scythi-
Jfbes Volk. Die von den Griechen den Scythen (Skoloten) zugeschriebene
' ^auengemeinschaft fand sich (nach Herodot) bei den Massageten. Die Saken
Jaren Scythen (uach Herodot). Targitaos war von Zeus mit der Tochter des
* lusses Borysthenes gezeugt. Die königlichen Scythen trugen ein Trinkgeschirr
**** Gürtel (wie Herakles). Mit Pflug, Joch und Beil fiel eine Schaale vom
Öimmel (für Kolaxais). Nach Herodor von Heraklea war Hercules durch den
^ytheu Teutaros im Bogeuschiessen unterrichtet. Von den Massageten wurden
<*ie Scythen auf die Kiinmerier gedrängt. Die Scythen (unter Ylinos und
Skolopitos) siedelten sich am Thermodon an. Nach Aristeas wurden die
Scythen von den Issedonen, die (nach Herodot) den Massageten benachbart
**reu, verdrängt. Palos und Napes (Nachkommen des Scythes) eroberten
bU Thracien und bis zum NU.
350
Stab (in die Erde gesteckt) grüne nnd auf das Scharren einer ^
Rehes im Boden eine Quelle *) hervorsprudle (das Kloster Dis^
bodenberg bei 0<jernheim bauend).
Der Ruhm der Scythen oder Skoloten, die unter Palcfcr
und Napes (bei Diod.) oder (nach Justin) unter Ylinos uiu^.
Skolopites erobernd bis (zum Thermodon und) Egypten (
Diodor die für Herodor scythische Sage von Prometheus
dem Aetos- Flusse kennt) umherzogen, hatte auch nach Abz
der (auf Grundlage eingeborener Taurier herrschenden) CimnL
rier die ansässigen Scythes Aroteres (als einheimisches Vo
der an den Borysthenes geknüpften Sage) die ihrem Ftirste ^
geschlecht eignenden Gürtelschaalen der in den späteren Ste.p
pen der donischen Kosaken wandernden Basileioi annehme
lassen; während der Hauptzug der nach Westen schwenkenden
Nomaden sich durch das Thor von Derbend nach Süden ge-
wendet, als von den ihnen verwandten (und jenseits in dem
Namen der Geten neben den scythischen Agathyrsen in den
^später ebenso von den Szeklern, als Ausläufer der Hunnen,
besetzten Grenzbergen Siebenbürgens) Massageten gedrängt,
mit denen zusammen sie früher von den Issedonen (nach
Aristeas) weiter geschoben waren. Bei den (wie in den
Gräbern der Bronzezeit) des Silbers und Eisens entbehrenden,
*) Bei dem von Wunibald gegründeten Kloster Heidenheim (das später
von seiner Schwester Walpurgis geleitet wurde) trieben die Heiden Zauberei
und Beschworungen (im Sualafeld). In der Grafschaft Meatb in Irland fand
sich eine Kirche der Griechen. Ulster, als Ulysses terra. On montrait ä Kil-
dare un livre enrichi de peintures, et la tradition voulait, qn'un ange fut venu
chaque nuit condnire la main de l'e'crivain qui les avait tracles (Ozanam).
An der Seite des Bildhauers Totito (an der Kathedrale von Metz arbeitend)
sahen Pilger die für seine Schwester gehaltene Jungfrau Maria, ihn unter-
stützend. Bonifacius verlangte, dass Yirgil die von den unwissenden Geist-
lichen (baptizo te in nomine patria et Filia) vollzogenen Taufen wiederhole.
Die Stadt Nacbitchewan an der Mündung des Don in das asowsche Meer ist
von Armeniern bewohnt. Quod graece dicitur Thronos, unde et qui in eo
sedet thors, id est rex, nominatnr (s. Virg. Mar.). Unter dem Felsen Tüor-
stein (bei Osinger) hielt sich das Gewitter-Männlein auf. Tyr wurde (in
Bayern) auf dem Zierberg verehrt am Ertag (Zinstag oder Dienstag). D«r
Leichengesang der Preussen begann Halele, lele. Die Frauen der Supos (Vor-
nehmen) verbrannten sieb mit ihnen (in Preussen). Gamelbrecht (Pfarrer und
Kirchenpatron zu Michaelsbuch) kaufte gefangene Vögel, um ihnen die Frei*
heit zu geben (zur Zeit Karl M.). Der von Bonifacius beim Papst als Irr-
lehrer angeklagte Geistliche Adalbert errichtete Bethäuser zu seiner Verehrung'
St. Pirmin benutzte den Thorborn bei Amorbach zum Taufbrunnen. Da die
Reichen nicht gern mit den Armen aus demselben Kelch tranken, fragte
Bonifazius beim Papste an, ob verschiedene Kelche benutzt werden könnten.
Makezau ou Maguezau (rappellant l'Hercule Macusanus) signifle depot au tresor
cache* (magot en francais) de Maghzen (tre'sor et reserve), mot encore usite eu
Afrique et dans l'Orient. Aus Liebe zu Pipa, Tochter des fränkischen Häupt-
lings Attaius, färbte sich Gallienus die Haare blond. Maximin bekämpft0
die Germanen cum Mauris et Osdroenis et Parthis (als Bogenschützen). k6?
statues de Nehalennia offrent ordinalrement l'image d'un chien de berget *
cötl d'un panier des fruits (exprimant deux genres de r ichesse).
351
dagegen Gold und (zu Lanzenspitzen) Bronze gebrauchenden
Massageten (s. Herodot) herrschte neben Weibergemeinschaft
die Klage um die an Krankheit Gestorbenen, weil nicht ge-
opfert, und aus den Küsten ßeidgothalands nach Skandinavien
gezogen, Hess sich der (mit seinen Brüdern polyandrische^
Odin auf dem Sterbebette zum Opfer ritzen. In den Wäldern*)
des Nordens trat der auf den Ebenen ferntreffende Bogen
zurück, dessen Verwendung Herakles (nach Herodor Herkl.)
von den Scythen Teutaros gelernt aus teukrischen Teutonen,
die unter Teuthamas in Assyrien herrschten.
Während der scythischen Hegemonie verbreitete sich der
Name der Tschuden nach Osten sowohl (wo er jetzt für ein
verschwundenes Volk der Eingeborenen gilt), wie nach Westen,
wo er sich erhalten hat in den Estben (blonder Varietät, wie
die Budinen oder, im Norden, die weissen Alanen) oder den
Ostländern der unter ihnen als Herren (Wiromaa's) siedelnden
Germanen, als Hirri (Heruler) und Sciren, die in ihren Be-
sitzungen um die Elivagas (der Hillevionen) und am Gandwik
(weissen Meer) der asischen Modification auf der (die Frauen-
herrschaft der Sithonen von den sauromatischen Amazonen
heT bewahrenden) Schweden-Halbinsel gegenüber als Jotuheimi
*) K. Neu mann setzt die Budinenj^Herodot's) nach Saratow. Die Bo-
vinen (bei Ptol.) wohnten bei Kiew. Bei der Reise Pimen's (1380 p. d.)
fanden sich Biber nnd Otter (sowie Elenn, Wolf n. s. w.) in den Wäldern
an der oberen Donbiegnng. Der Stamm Anch (im Kaukasus) wird zn den
Inguschen gerechnet (Koppen). Von Nitoxais (Sohn des Targitaos) stammten
. die Auchatai, die Katiaroi (und Traspies) von Arpoxais. Nach Plinins waren
die Auchetae (östlich vom Isthmus von Perekop) in den Kaukasus einge-
wandert. Plinius nennt Eucbatae und Cotieri unter den Hirtenvölkern nördlich
vom Jaxartes, mit Asaei oder (bei Ptol.) 'AoaToi (nördlich von der Tanais-
Wendung. Die Paralatai genannten Könige stammten von Kolaxaig. Die
Maiten oder (nach Strabo) Maioten waren (nach Socrates) den Scythen unter-
worfen (dem bosporanischen König Satyros I.). Die Scythen schmiedeten ihren
König Prometheus an den Felsen, weil er das Land vor den Ueberschwem-
tonngen des Flusses Aetos nicht geschirmt habe (nach Herodor). Prometheus
(Statthalter des Osiris) wollte sich das Leben nehmen bei der Ueberschwem-
touog des (wegen seiner Schnelligkeit „ Adler" genannten) Nil, als der Ober-
feldherr Herakles den Durchbruch verstopfte (nach Diodor). Beim Einfall der
Kimmerier (die schon vor Homer streiften) tödtete 6ich der phrygische König
Midas (nach Strabo). Kallinos (VIII. Jahrhdt. a. d.) erwähnt eines Kimmerier-
zoges. Der Milesier Ambron (Gründer des älteren Sinope) wurde von den
Kimmeriern getödtet. An der Westküste des Gaspi wohnten die Armenier,
*Q der Nordwestküste die Albaner und Massageten (Mazkuth), an der Nordost-
koste die Scythen (nach Mos. Chor.). Die östlich von den Daern (an die
Ostküste des Caspi) gesetzten Massageten (bei Strabo) , wohnten (zur Zeit des
Pomp.) westlich vom Caspi (s. Amm.) bei Albanern (am Knr). Jakut setzt
Qi* Maskat t an das Chazaren-Meer (jenseits Derbend). Die von den Yuechi
^getroffenen Yetha hatten (nach' den Chinesen) die Frauen gemeinsam. Nach
^Hnius waren Napäer und Apelläer nördlich vom Jaxartes untergegangen.
Die östlichen Scythen (im Orenburgischen) galten für eine Auswanderung deT
Pontischen. KaTtärtvqos (K&cjapura), itofog ravSapinq, 2xvda>v axrw (bei
Hecat.) 500 a. d. (als Kasyapa das Thal austrocknete).
352
(mit Thor, als Akka-Thor) auftreten. Als sich mit den htmni*
sehen Kriegen die Joten zu ihren Stammesbrüdern (bis nach
Jtttland) zurückzogen, füllten sich ihre Sitze mit ugrischen
Völkern Sibiriens der hämischen Finnen, die mit den früher
lappisch streifenden Finnen verschmolzen, während von dem
herrschenden Volke der Gesammtname Kaenugardhs oder
Chunegardhs von Kiew (Chiwe oder Azagarium der Acaziren
oder Chazaren) bis Kajania verwaltete, und auch die Biarma-
länder oder Permier mit der Verehrung des Jumala (neben
Ukko der Finnen) den Finnen gleichsprachig wurden. Die
Weneder (durch Wanen mit Bulgaren verknüpft) gehorchten
anfangs den Gothen und später den Hunnen, bis sie durch
selbstständige Consolidirung der Anten und Slawen unter den
Serben (in Verbindung mit der karpathischen Bewegung) den
Anstoss zur Ausbreitung des Slawenthums gaben. — Tres reges
ßussiae nominantur, Olimarus, Oenevus et Dagus, a Trothone
in clienlelam reeepti, quorum hie primum Holmgardiae, alterum
Conogardiae, tertium Hestiae (Esthaniae) praefecit (Müller).
Garderichia inter tres Valdemari filios Jarislaum Burislaun
et Vartislaum ita divisa perhibetur, ut Jarislav cesserit Holm-
gardia, Burislao Kaenugardia, Vartislao Paltescia. Sifar (Kae-
nugardiae rex) a Starcado occisus Kyros et Quenos Sigurdi
regis tempore in Sueciam irrupuisse Torfaeus auetor est, et
Kyros quidem ex Budbeckii mente Fennos interpretatur, qui
Sotius Carelii sunt (Müller;. Quenos Messenius explicat (s.
»uenland, regio feminarum). Conogardia vocabulum, quod
alibi Hunegard, Chunegard, Kaenugard et Kanugard legitur,
plerique scriptores (Helmoldi auetoritate dueti) ab Hunnis ortum .
volunt. Kaenugardiam urbem fuisse septentrionalis Bussiae
partis, eandemque ex. mente scriptorum septentrionalium inter
Holmgardiam et Jotunheimos sitam. Jotunheimi circa Eli-
vogas ad sinum Cronum sive Gandvicum (sive id in Lapponia
fuit, sive in Biarmiae aliqua parte) habitarunt. Igitur illa
Kaenugardia versus septentrionem in Fennia alieubi extitit,
ubi Cajaniam habemus. Secundo loco Kiovia septentrionalibus
Kaenugardia audivit, quamquam vulgatum nomen Chue (Chire),
Kitava et Cuiewa (Kujabah et Kuya) a Kioviae nomine
corrupta (Müller). Locum, ubi Kius (slavicae gentis) Borysthe-
nem traiieere consuevisset, Vecturae primum Kianae (Kie?
perevos) nomine vocatum esse (Müller). Baierus Kuim pro
Cniva Gothorum rege habuit. Annales Kio duos fratres tri-
buunt Schtschek et Chorew, sororemque nomine Libed, qui
quidem omnes Kiouiae diem obiisse dieuntur. Progeniem Kii
ejusque fratrum longa temporum serie regnässe in Polonos.
Kiouienses ea aetate omnem terrae tractum a Borysthene
usque ad Vistulam possedisse (cum Polonorum duces a Lecho
principe oriundos magis in occasum arma protutisse). Addit
Nestor, alium a Kiouiensibus fuisse prineipatum Drewlianorum,
353
ilinm Dregowicensium, alium Slavorum Novogrodensium, alium
^olotensium, alium Crivicensium (s. Müller). Doraeo (Curelium
ex) von Frotho I. besiegt (nach Saxo). Alani werden vom
-«anus fluvius (Isidor^) hergeleitet.
Die vor der finnischen (als Tigrischen) Zuwanderung weit
urch den Norden im späteren Finnland (s. Suhm) verbreiteten
ind neben den Cimbern als Juten erscheinenden) Joten, die
ihr Jötunheim als Aufenthalt der Seelen nach Biarmaland ver-
3tzend) durch alanißch-asische Goden in Gothen (wie thra-
sche Geten) oder Götter-Joten (s. Suhm) verwandelt wurden,
npfingen unter dem durch Alfar vom zweiten Odin, Sohn
as Hermode (oder Hermes, als Ahnherr deutscher und thra-
scher Fürsten), stammenden Gylfe die Äsen des dritten
din als Wiedergeborene ihrer Stammväter (wie Montezuma's
zteken in den Spaniern die zurückkehrenden Söhne des
uetzalcoatl sahen) in Folge ihrer (durch Gebeleizis oder
amolxis mitgetheilten) Lehre von der Seelenwanderung,
mnium Getharum (seu Prussorum) communis dementia (Kad-
ibek). Auf dieser allgemeinen Unterlage einer jotischen (als
thauischen) Völkerschichtung (aus der vereinzelt die nicht
anz tiberdeckten Trümmer lappischer, als lappisch-finnischer,
rbevölkerung hervorstanden) krystallisirten im Norden um
grische Stämme die Finnen, im Westen durch keltisch-gallische
infltisse die Germanen, während die grössere Masse (ausser
er isolirter bleibenden lithauisch-preussischen Nationalität) in
ie Slawen überging und, unter dieser Modification aggressiv
>rtschreitend, mehr und mehr die Finnen absorbirte, sowie
ine Zeitlang die Germanen (bis zu der geschichtlich hervor-
erufenen ßeaction des aufsteigenden Germanenthums). — r He-
od kennt im Abendlande nur die Ligyer (neben Aethiopen
nd Scythen des Südens und Nordens*) und Avienus setzt
*) Jenseits (OerendePs) Lebermeer oder Mare cronium (Pytheas) begann
er Oceanus caligans (Ad. Br.) oder das finstere (Eis-) Meer (der Brandans-
'gende), wo am Ende des Himmels jenseits der Elivagas (in der Hymis-
uida) der riesige Hymir zwischen Eisbergen haust. (Thor trägt Aurvandil
ber die Elivagar oder nordlichen Eisströme). Frau Groa vergisst die Zauber-
sprüche, mit denen sie den Stein in Thor's Kopfe (aus dem Kampfe mit
em Steinriesen Hrungnir) locker gemacht. Die nordlich von der Bretagne
wohnenden Ligurer zogen sich beim Eindringen der Kelten in das Gebirge
urück (nach Avienus). Der Ligyerkönig Kyknos (Sohn des Sthenelos) wohnte
in der Mündung des Eridanos. Hesiod stellt den Aethiopen und Scythen im
Süden und Norden für das Abendland nur die Ligyer zur Seite. Uecataeus
hielt die 'EXiovxoi für ein e&vqg Aiyvaw. zJ^dcovios, als äusserste Stadt
der Keltiker (bei Theopomp). Die Berybraces (des Periplus) entsprechen den
ßebrokes (bei Ephorus). Die Ligyer (von Xiyve) galten als besonders musisch
(hei Plato). AiyvoTixrj jenseits Tyrrhenien (bei Sophokles) ßcheint das ent-
ferntere Westland überhaupt zn sein, wie des Euripides Alyvarts Kiotaj die
Wperische (s. Müllenhoff). 3Oaia/uioi, ovs 'Qoiifiiovs bvofwXfii. Ilv&ias (bei
Strabo) neben Venetern (am westlichen Meer).
Bastian, Ethnologische Forschungen. 23
m
Nördlich voto den Bretagnern die Ligurer, die sich vor 3
Kelten in die Berge zogen (als Lechen, später in Slawen v-
wandelt), aber in den plurimae gentes, ex quibus latissii
patet Lygiorum nomen übrig blieben, als Nachbarn der Küst«
Völker den Bernsteinhandel vermittelnd, der auf den Ligy«
könig Kyknos (Sohn des Sthenelos) an der Mündung d
Eridanos führt.
Während die Äsen in Schweden den Thyrsen (lappische
Thyssageten zwischen Kama und Wolga im Gebiete spätere
Mordwinen und Tscheremissen) und (finnischen) Jättar (au
jotischer Herrschaft, den Gothen oder Butes der Budine
gegenüber) feindlich entgegentraten, standen sie mit den Alfei
(als Lichtalfen den Schwarzalfen gegenüber) in freundlichen
Verkehr in Alfheim (zwischen Komelv und Gothelv), um
diese wieder sich den Finni mitissimi (bei Jornandes) an
schliessen, als Livones Skandinaviens (bei Ptolem.) und ho
mines humanissimi der lettisch-livischen Preussen (vor de
Consolidirung erobernder Litthauer). Die semnonischen Erden
kinder der Polaben am Labe oder Albis (unter suevische
Herrschaft) berührten sich in den Niordhr (der Wanen) ode
Nerthus (nur oder Erde) verehrenden Völkern sowohl, wi
mit den (später lechischen) Lygiern, als deren Nachbarn di<
( keltischen} Gothini Eisen gruben, wie im Norden die Alf
(albs oder alp) metallkundig waren (gleich Seppo Ilmarine]
der Finnen) und von weisshaarigen Albanen des Nordens (be
Solinus) zu Albion mit Zinn-Minen führten, in der Sprach
Verwandtschaft der Briten (des Brutus) und Pruteni. Lelewe
macht auf das lettische Element bei den polabischen Slawei
aufmerksam und Schafarick findet es besonders beim Cultu
im Gerechtigkeitsgotte Prowe (Pro\ya), im Bauerngott Podag
(Padanges), in Hennil (s. Ditmar) oder Goniglis, während i:
Kiew der von Polyb. bei den Slawen (in Anten) erwähnt
Blitzgott Perun (gleichfalls den Preussen und Lithauern al
Perkunos bekannt) verehrt wurde. — Bei Beda heissen di
Elb-Slawen (690 p. d.) Hunnen. Die Albis (Labe der Polaben
trennte Sueven und Servitier (nach Sequester). Nach de
Vilkinasage war das Stammland der Welten das Land zwi
sehen Oder und Elbe (zu Attila's Zeit). Ptolem. setzt Velta
an den Sinus Venedicus. Als Samo die Franken bei Wogastie
bürg besiegt hatte, unterwarf sich ihm Derwan, Fürst de
slawischen Serben (nach Fredegar) 630 p. d. Finnehöfdinge:
(Anführer der Finnen) war Führer der Jötnar oder (Jättai
•Joten (in Finnmarken). Fornjotr war Gott der Jötunen un«
Finnen. Im Fundin Noregursage heisst das Land von JötuB
heimr bis Aliheim südwärts Norvegr. Die Thurser gehörte!
zum fornjotrischen Göttergeschlecht [Lappen oder Turcen]. De
Name der Alfr (albs oder alp) ist (nach Schafarick) nai
Lappen und Loparen verwandt Die Thyssageten (bei Hero
355
dot) entsprachen (zwischen Wolga und Kama) den Mordwinen,
Tscheremissen u. s. w. (Schafarick). In Melanchlainen liegt
finnische Endung, wie in Suomalainen, Hämälainen u. s. w.
(nach Schfaarick). Die Androphagen (bei Herodot) entsprechen
den Samojeden. Der Cultus der polabischen Serben (deren
slawischer Dialect zwischen dem der Polen und Czechen steht)
enthält (besonders bei Bodrizern und Lutizern) viel Lithauisches
in Podaga (lith. Padanges), Prowe (lith. Prowa), Turupit
(esthn. Tharapita), Hennil (lith. Goniglis). Lelewel findet Ver-
wandschaft zwischen Weletern und Lutizern mit den Li-
tauern. Konting (Tempel der stettiner Slawen) leitet Schaf-
farick vom esthn. Kodda.
Während der westgothische Fürst Swaran mit dem iri-
schen Könige Cuchullin (und seinem Bundesgenossen Fingal)
kämpfte und gleichzeitig mit der anglischen Besetzung Bri-
tanniens (durch Giwis, von dem Cerdic stammte), Hessen
sich (unter Angenwit) die Sachsen (aus Stormarn und Diet-
marschen) im Hadeler- Lande nieder (im Bunde mit den
Franken die Thüringer bekämpfend), durch die Streifztige des
norwegischen Prinzen Gorm (Sohn des Halfdan), der in Bar-
with Syssel sein Reich gründete , veranlasst , wie überhaupt
(auch bei Swibdager, König der Sachsen in Holstein) eine
Verwandtschaft der Sachsen bestand mit dem durch die joti-
schen Königssöhne (Nor und Gor) aus Finnland unter den
Alfen (als Polaben an der Elbe} begründeten Königsgeschlecht.
Als bald darauf unter Dan Mikil-lati, Enkel des Big (der die
Standesunterschiede geordnet hatte, als erster Konge den
Titel Drott mit dem des Königs vertauschend), die Dänen aus
Schonen herüberkamen (und Oluf, Uffo's Sohn, besiegten)
wurde der jotisch-teutonische Stamm desto mehr durch den
asisch-skandinavischen ( gothischer Schweden) nach Deutschland
Mnabgedrängt. - Im Gegensatz zu Känugard (der Quänen)
oder Kiew ist Cajania das westliche Quänland (s. Suhm).
Biörner macht Kurland zu Kyrialand oder Carelien. &lwoi
(neben Gothen) in Sarmatien (bei Ptol.), im Lande der Scirri
(bei Plinius) und Hirri. Während Frode in Leire herrschte,
zogen die beiden jotischen Königssöhne und Brüder von Finn-
land (der eine zu Lande durch Lappland, der andere zu
Wasser an Dänemark vorbei) nach Norwegen, die dortigen
Könige bekriegend und Thor (die vornehmste Gottheit der
Joten) zum Schutzgott Norwegens einsetzend (als Nor und
Gor). Der thelemarkische und haddingdalische König Had-
ding in Norwegen, von Raum (Sohn Nor's) stammend, verband
Bjch (als Odin als einäugiger Mann erschien) mit dem See-
räuber Liser, um den curischen Regenten Lokker zu bekriegen,
der sie indess besiegte. Giwis, Sohn des Wig (in Angeln),
von dem der westsächsische König Cerdic in England ab-
stammte, machte sich von Uffo (dem Starken) in Dänemark
23*
356
.Unabhängig, und Angenwit (Sachsen-Regent in Stormarn uk
Dietmarschen) zog in das Hadeler-Land, um (im Bunde rx
den Franken) die Thüringer zu bekämpfen (während der nc
wegische Prinz Gram, Sohn des Königs Halfdan, in Barwit
Syssel ein Reich errichtete). Gram (Sohn des Halfdan
Norwegen) kriegte mit dem westgothischen Fürsten Swars
der (als er den irländischen König Cuclmllin angriff) von de
galischen oder caledonischen König Fingal (aus Scbottlao
besiegt war. Swibdager, König der Sachsen in Holstein (V<
norwegischer Mutter geboren) besetzte Helgeland (in No
wegen) und einen Theil von Alfheim, sowie (nach Gram's Tod<
auch Westgothland. Unter Frode dem Friedsamen kam de
Brite Irp Lyidog nach Norwegen. Hadding (Schwiegervate
Frode's) war mit Fingal (in Schottland) befreundet. Vo
Skiold (Sohn Odin's) herrschte der Ase Häner (dann verfeindet
über Seeland (unter Gylfe). Skiold (mit dem jotischen Ftirstei
Hier und den Joten von Fyen verbündet) setzte (von seiner
Brüdern) Heimdal in Schonen, Balder in Angeln und Wegdeg
in Holstein ein (s. Suhm). Skiold besiegte Skate (Sohn de*
Snio), Fürst von Thye oder (bei Ad. Br.) Thiut (in Jtitland)
Weset, Jarl des auf Helgeland herrschenden Haloge (Brudei
des Hier) besiedelte Bornholpi und dann Ulleraker (oder Wi
fils-Oe). Die Unterkönige standen unter den Stuhlkönigen (ii
Dänemark); Nässe-Könige auf Vorgebirgen (als Seekönige)
König Rig (in Schonen) ordnete die Stände-Unterschiede (nacl
dem Rigs-Thattr). Ymisland (von wo Arngrim zu Frode kam
war von verschiedenen Nationen (Lappen, Quänen, Finnen
Karelen) bewohnt.
Unter der Herrschaft Frode's Fridsami's scheinen di<
Sachsen mit den Dänen um die Hegemonie gestritten und si<
anfangs unter Angul oder dem sächsischen Odin (Schwager dei
Dan Mikillati) erlangt zu haben, so dass dessen Söhne all
Könige verschiedener Völker Deutschlands erscheinen. Nach
dem aber Baidur (AnguFs Sohn), auf den besondere Hoffnung
gesetzt war, gegen Höther gefallen (zwischen Kopenhagei
und Roeskilde unter einem Hügel begraben) und Angul selbe
von den Dänen (bei Odensee) erschlagen war, mag die Aus
Wanderung der Sachsen (unter Fürsten aus Odin's Geschlechl
nach England stattgefunden haben, wahrscheinlich über Fries
land, wo Sige (AnguFs Sohn) als Verbannter (bei Gröningei1
in Hunsingow (wie Siggeir bei den Franken, Eomer in Angel
u. s. w.) herrschte. Die in der Heimath Zurückgebliebene
bewahrten sich eine Anknüpfung des Stammbaumes (wie ^
anfangs durch die Zwischenftigung des Mitodhin versuel
war) durch den von Odin an König Rerer gesandten Apfe
nach dessen Genuss die Königin den Wolsung empfing, d4
nach sechsjähriger Schwangerschaft aus der Seite heraus 3
schneiden war. — Hugleik oder Angul, Schwager des D*
357
Mikillati (f 300 p. d.) ist unter dem Namenr der sächsische
Odin bekannt , indem er zufolge der Lehre von der Seelen-
wanderung als der wieder auferstandene Odin (von dem er
abstammte) galt (Suhm) [Odin, als Ahn von Hengist und
Horsa]. Balder, Sohn AnguFs (um Nanna, Tochter des Jofur,
Königs in Ringerige, freiend) wurde von Hother (König in
Elläm-Syssel), der von Mimer in Finnmarken sein Schwert
und zauberisches Halsband erlangt (sowie von der von den
Nymphen für Balder bereiteten Speise genossen), erschlagen,
aber durch Boe, den Angul oder Odin (in Weibertracht) mit
der rassischen Königstochter Rinda zeugte, gerächt. Froger
(Angurs Sohn) wurde durch Frode (f 370 p. d.) erschlagen.
Angul tibergab seinem Sohne Sige die Herrschaft von Hun-
singow (in Friesland) [im Uebergang nach England] und
machte seinen Sohn Siggeir zum König der Franken. Angul
wurde bei Odensee von den Dänen getödtet. Thor (von Alf
zu Hülfe gerufen) erschlug Stärkoddr. Aus dem Zuge des
Agnä (Sohn des schwedischen Königs Dag) nach Jotland (in
Finnland) ergiebt sich (296 p. d.), wie lange die nordischen
Joten dort gewohnt haben, und wie spät die eigentlichen
Finnen hereingekommen sind (s. Suhm). Jenseits der weissen
Sarmaten oder Russen (im Norden) wohnten die Permier
(nach Chalcocon.). Bureus erklärt Biarmaland (am Gandwik
oder weissem Meer) aus dem finnischen Warama (bergiges
Land).
Statt der von den Sicambrern (366 p. d.) besiegten Alanen
(als in Albis Maurungania, nach Geogr. Rav., Francorum linea
remorata est) lassen Andere die Saxen nach Prucia (Rugia
und Albia) kommen und bei diesen durch Satrapen nach
Osten deutenden Warägern, die bei der Ankunft an der Ost-
see sich Piratenschiffe bauen mochten, werde die in den per-
sischen Wandervölkern verbreitete Alexander-Sage bei länge-
rem Aufenthalt in den Grenzen Macedoniens auf ihrem Durch-
zug eine neue Belebung erhalten haben. Neben ihrer Be-
setzung Reidgothalands trieben die Sachsen (zu Ptol. Zeit)
von den Inseln vor der Elbe (und anfangs auch wohl der
später von den Syssel-Dänen am Sinus Codanus eingenomme-
nen) Seeräuberei, und ihr Name war lange nur eine allgemeine
Generalisation (ähnlich der früheren der Kimbern oder Am-
bronen, sowie der späteren der Askomannen, Normannen
u- 8. w.), auch Angeln und Geatas einbegreifend, die von
Kemble identificirt werden. Einem Beowulf oder Bienenwolf
(der Geaten) oder Beaw (Weib des Halfdan) der Geaten ent-
sprechend, wird (der Alane) Vidavut oder Waidawut durch
einen (sächsischen) Wittagemot unter (preussischen) Aestyern
zum Bienenkönig (Bojotoras) gewählt, und seine zwölf Söhne
|elten als Stammherren der umliegenden Völker, wie die neun
Söhne des Boewinus oder Boerinus (als Bor). Wie schon
356
/
/
/
Unabhängig, und Angenwit (Sachsen-Regent /
Dietmarschen) zog in das Hadeler-Land, / \, auch Bren-
den Franken) die Thüringer zu bekämpf "' ; nach buclen.
wegische Prinz Gram, Sohn des Koni' 7 ' Meschko der
Syssel ein Reich errichtete). Gra' '' ;> ™d als Enkel
Norwegen) kriegte mit dem w'est-./ /anderem (gegen
der (als er den irländischen Kön' / «"» • Unter seinen
galischen oder caledonischen r ( *che£ wahrend (bei
besiegt war. Swibdager, Ke / , Parther und Volker
norwegischer Mutter gebo- . < * als Brautgeschenk er-
wegen) und einen Theilv . ^chen Charakter des Adels
auch Westgothland. V - .. > ™ch WJLnl1^ keltechen Cha-
Brite Irp Lyidog nac' ,. ?^iche? Wandervolkw deutet,
Frode's) war mit " ^reifztige m Polen und mBaiern
Skiold (Sohn Odir * drangen (nach Paul. Diac.) bis Thü-
über Seeland (u ^ J.) bis Gallien vor, wo sie Geschenke
Hier und den ,//^en> der erste Emfa11 der Petschenegen m
Brüdern) Ek
in Holster geere Alexander M. kamen die Sachsen (zu Schiff) nach
Snio) F' ^Ä*und nach Albia (nach Albert-) XI". Jahrhdt. p. d. Die
Weset V 0*0 von PrU8SDS> Bruder des Russus (Czechus und Lechus).
V t '/»*£ $%.) am rniPüäisCDei1 Gebirge wohnenden Borussen kamen (nach
des /njj^ ^preussen. Nach Annio Viterb. stammten die Preussen von
filr ^fß^/Sobn des Scitha). Neben den Wenedern (am weuedicon Kolpos)
T ^>° i (ausser Guthoues und Phinnoi) die Galinder, Sodener und Sta-
a^^nie Aestyer kamen vom Rhein nach Preussen, matrem deum (nach
***?') verebrenü' Hermanrich besiegte die Aestyer (nach Jornandes). Wäb-
& die öothen in Pomerellen, Cassuben, dem grossen Werder und der Dan-
** tfebrung wohnten, setzt Cluverus die Aestyer nach Kurland, Livland,
^ß^oflD, Podlachien und Masuren. Die Wenden wurden von Alanen, Scythen,
Malern u. s. w. verdrängt Die (unter Berig) von Scauzia nach Ulmerugia
.^enden Gotheti besiegten die Vandalen. Die Ganipoti genannten König«
der Sithoues (in Schweden) unterwarfen die Preussen, die Deutschen unter-
Ätßtzend (s. Stella). Woydewut wanderte nach Preussen (aus Cimbrien).
Theoderich's Brief war an die Königin der Aestyer gerichtet. Die Wenden,
Öalinder, Slavoner, Sudener lernten den Ackerbau von den Aestyern. Prae-
torius erklärt Preussen als die Klugen (von Pructa). Die von dem bithy-
nischen Astronom Duvon besuchten Völker an der Istila oder Weichsel (der
Wenden oder Sarmater) wurden von dem Masos genannten König beherrscht
(Christian). Prucii (bei Helm.) humanissimi. Die Preussen hielten sich (nach
Ad.,Br.) für klüger, als ihre Nachbarn. Vittvud oder Waydewut, zum Broter
(Bienenkönig) gewählt, civilisirte die rohen Preussen (Stella). Der Römer
Waidewut (zur Zeit Caesar's) baute Romowe. Die (unter Litalanus) von den
Sicambriern besiegten Alanen (366 p. d.) zogen nach Preussen und wählten
(mit den Eingeborenen zusammenlebend) den Alanen Waydewut zum Bojo-
toras oder Bienenkönig (nach Wijuk Kojolowiz). Nachdem Waidewut das
Land unter seine Söhne (Lito, Saimo, Nadro, Sudo, Szlavo, Natanga, Barto,
Gallindo, Warno, Oggo, Pometz, Culmo) getheilt (s. Strykowsky) wurde er
Kriwe Kriweito, sich mit seinem Bruder Prutenus verbrennend (600 p. d.),
beim Kriege gegen die Masuren (s. Schütz) und als Wurskaitis verehrt. Tres
etenim populi, Romani Aenea duce, Franci Antenore, Britones Brnto post
Trojanum exeidium reliquiae Danaum ab Asia in Europam varias ad partes
profugerunt (s. Giraldus). Picti et Scoti, Germaniae gentes, Britanniam inva-
dunt, Uli Caledonios et Veturiones occupant, depopulantur insulam (Pomp.
Laetus). Die OviXyou (bei Ptol.) oder Beigen werden (von Camden) nach
Somerset-, Wilt- und Hantshire gesetzt.
359
*J (von Nestor) 915 p. d. datirt, und später ver-
\n (Parthi) oder (polnische) Polowczer, juxta
\u appellatur (Anonym.), Ungarn bis zum
\n durch Samo zersprengten Avaren mögen
\benländer gerettet haben, die sich dort
fjitze kräftigten, und nach Zerfall des
* mit Samo, als Sohn (s. Schafarick),
% oder Krakus, dessen Tochter Li-
v "vda und (russische) Lebed wieder-
^ ^uen Constantin (689 p d.) gründeten
* i^ebed oder Schwan), die Brüder Kiew,
die Städte Kiow, Sckowitza und Corewitza
, mit der Oberherrschaft in Kiow, wo (am Hofe
^d erzogen) Oschold und Idir Caus ihren Nach-
.i ) herrschten, bis durch Rurik erschlagen (s. Strahlen ,
j. Die Bauern (in Polen) zeigen sich als keltischen Ur-
mgs, denn diese Volksschicht, fast durchgängig mit grossen
ten Augen, gelbem Bart, gutmüthigem Ausdruck, trägt den
ius der keltisch-germanischen Rasse (s. Kreuzer). Die
Heute (Lechen) schlank, kräftig, meist von schwarzer oder
mer Haarfarbe, blitzenden Augen und mit einer leichten
eglichkeit, als eine Rasse orientalischen Ursprungs (Winck-
Die Thalwege der Netze und Warthe trennten die Sar-
3n (Wenden) zwischen Weichsel und Elbe von den Polen.
die Tataren alle grossen Residenzen weisse Städte nennen,
leissen in Russland sowohl der Grund und Boden aller
länen und Tafelgüter, als auch des Adels, welche von
agen frei sind, die weissen Plätze und Gründe, wogegen
Bauer-Höfe und Btirgerplätze in den unter Schutz und
stehenden Städten die schwarzen Plätze und Gründe,
iso der Bauernstand und Pöbel Czorni ludi, die schwarzen
ingen oder schlechten) Leute (s. Strahlenberg). Als Rus-
i proprie sie dietam beherrschend heisst der russische
arch (bei den Tataren) Tzagan Czaar (Weisser Czaar).
>asan, König der südlichen Ruthener, residirte in Rotula
den Sionen kriegend). Von den Slavoniern aus Waragia
fen, nahm Rurick (und seine Brüder) seine Residenz (nach
ret) in Ladoga (dann Nowgorod).
Das erste Auftreten der Magyaren lässt sich bis in
Kaukasus (nach der Chronik von Derbent) verfolgen
Jahrhdt. p. d.) in Verbindung mit den Bulgaren, die schon
er in Armenien als Wanen erschienen waren, und dorthin
denselben medischen Grenzen Persiens gekommen sein
den, aus denen sich schon früher die Sarmaten (medischer
kunft) über die scythischen Steppen ergossen natten, um
n in die germanischen Völker (des Keltenthums) Über-
ehen, die durch Schilderhebung ihre Fürsten wählten (wie
Woiwoden der Ungarn Arpad). Die unter den damals in
360
den Donauländern nach kürzlicher Einwanderung vorwiegen-
den Slawen eintretenden Bulgaren verloren ihre Sprache, wo-
gegen die beim Zerfall des grossmährischen Reichs in ver-
wüsteten Strichen festgesetzten Ungarn ihr heimisches Idiom
bewahrten, wie es als finnisches durch die an der Wolga
(auf dem Stützpunkte ugrischer Reiche) herrschenden Bulgaren
sich auch über die (später mit Gründung des Russenstaates)
slawicisirten Flächen verbreitete bis zu den an der Ostsee
von den nach Withesleth (später von Dänen besetzt) abziehen-
den Joten (deren Reste sich im Lithauischen erhielten) be-
wohnten Strichen. Der hunnische Einfall nach Europa ge-
schah (wie früher der der Scythen) um das Nordende des
Caspi direct aus den Steppen, wogegen Sarmaten und dann
die Ungarn sich (durch die kaukasischen Thore eingetreten)
' vorher am Fusse dieser Bergländer consolidirt hatten, in den
(vor ihrem Rückzüge in die Höhen) von den Circasiern durch-
streiften Gegenden, aus denen die Äsen (Aspurgiums)*) direct
nach dem Norden aufgebrochen waren.
Eine bedeutungsvolle Epoche in der persischen Geschichte
musste die Veränderung des früheren Volksnamens, Artaei
*) Die Reste der burgundischen Sprache zeigen (wie vermuthlich die
Sprache der Qepiden, Vandalen, Heruler) nähere Verwandtschaft zum Gothi-
schen, als zum Althochdeutschen. Das Manuscript von Ulflla's Bibelübersetzung
(in Schweden) stammte (V. Jahrhdt. p. d.) ans der Abtei Werden (dann Prag).
Ausser den Schwaben und Baiern sind Hessen, Thüringer nnd Longobarden
hochdeutsch. Die Sprache der Franken stand zwischen hochdeutsch und säch-
sisch. Das Altsächsische ist Grundlage des Angelsächsischen. Das Friesische
steht zwischen angelsächsisch und altnordisch. Die ältesten Fürsten der Ogoren
an der Wolga heissen Var und Chun (nach Simocotta). Strabo kennt (lieben
sarmatischen Jazygen) IJgren ( Ovyygoi) am Maeotis. Die Avaren hiessen nach
ihrem Fürsten (Diac). Zemarchus fand (an der Wolga) Huguren und Ongoren
unter Dissabul. Die vor den Türken fliehenden Avaren hiessen Warcbunen
(avarische Hunnen). Die Hunugari handelten mit Marderfellen (Jörn.). Ono-
goria am Maeotis (Geogr. Rav.). Ugri am Kaukasus (bei Nestor). Ugoria
magna zwischen Ural und Kaukasus (Julian). Die Bulgaren heissen Ünu-
gunduren. Dem Grosskhan der Avaren stand ein Tudun oder Statthalter
(Palatin) und mehrere Juguren zur Seite. Tov&ovvoi oho non^rytal rtapt
Tovqkois (Et. m.). Locus, ubi reges Avarorum cum suis principibus sedere
consueti sunt, quem et in nostra lingna Rinno nominant (Ghron. Missin.).
Hringus, a Longobardis autem Campus vocatur (Eginh.). Die Slawen (als
Geten) heissen Goth oder Toth bei den Avaren (und später den Magyaren).
Trans Danubium invenerunt Sclavinos, qui et Abari nuncupati, gentem inermem
(Const. Porph.), als unter der Herrschaft der Avaren in Pannonien. An der
oberen Save ging der alte Name Karner in Garnia (Carneola, Carnech) nnd
Ghreine marcha als Slavorum patria über, und die slavischen Bewohner wurden
Oarnioles (Krajnci) oder Krainer (Grenzslawen) genannt (Gzoernig). Die norisch-
pannonischen Slawen erscheinen an der Drave als Kar an tan er in Eärnthen.
Die Slawen fielen verwüstend über die Ister in Italien ein (Gregor M.) 604
p. d. Ulteriora Turciae incolunt in loco ab illis Boixt, nuncupato (Const.
Porph.), die Serben (die Chro waten an ßayißageiag grenzend). Die Kroaten
und Serbler lebten unter Ducibns (Banen oder Herr). Neben Surbia (Serbia)
wurde Croatia alba (Dalmatia inferior) und Groatia rubra (Dalmatia superior)
unterschieden. Die (ostlichen) Abodriten (Praedenecenten) baten Lotbar um
361
(im allgemeinen Anschluss an medische Arii) oder Cophener
bilden, und sie wird, der Befreiung von der Tyrannei Zohak's
durch Faridun entsprechend, mit der Erscheinung des (parthi-
schen) Perseus am Hofe des Kepheus gleichzeitig gewesen
sein, also nachträglich dem Erscheinen des Belus (Vater des
Aegyptus und Danaos) in Aegypten. Wie Bei oder Baal auf
den alten Feuer- und (seit Dschemschid) Sonnen-Dienst in
Balkhi oder Bactrien führt, zeigt sich ein Zusammenhang
zwischen Kophenen und dem auf Aigyptos zurückgeführten
Kopten-Namen (im philistäischen Caphtor), einer weit ver-
breiteten Bezeichungsform angehörig, die bald als Gupten,
Gutten, Rotten, bald als Jeten, Jiten (des ituräischen Pa-
triarchen), Jäten, Ovütioi (bei Eratosth.), Geten u. s. w. auf-
tritt. Würde also hier eine östliche Eroberung anzunehmen
sein, so wäre sie (in Egypten mit der auf die Hyksos bezogenen
zusammenfallend) für die Iranier an den ersten Erobererkönig
Thamuradj anzuknüpfen, dem Fürsten der (wie die benach-
barten Sagart] er mit dem Lhasso kämpfenden) Thamu oder (bei
Herodot) Thamanäer, und da solch' asiatische Besetzungen
Egyptiens sich stets über den afrikanischen Nordrand fortzu-
setzen pflegen, so erklären die Thamou in ihrer Beziehung zu
den (mit blonden Völkern des Nordens gemischten) Thamhu
Berberiens (von wo diese später für Einfälle den Rückweg
nach Egypten einschlugen) die Verbindung des Belus mit
Libya, als seiner Mutter. Die zunehmende Zerrüttung der
Hyksos-Herrschaft, das Vordringen ihres arabisirten Zweiges
(der Tasi oder Schasos) nach Assyrien, führten dann den
Untergang der früheren Reiche (des Kepheus im Westen und
des Djemschid im Osten) herbei, und als die kurdischen Berg-
völker sich gegen die Tyrannei des Zohak erhoben, bestieg
aus den (unter dem vielfach fast bis zu den von Ambrosius
zwischen Gothen und Sarmaten gestellten Taifalen wiederholten
Namen der Parther begriffenen) Hülfsvölkern des Alburz-
Gebirges die neue Dynastie Feridun's den Thron Persiens oder
Farsistan's. In ähnlicher Weise, wie sich die Persien be-
herrschenden Kajaniden jetzt in ihrem Städteleben von ihren
noch weiter als Turkmanen nomadisirenden Brüdern abge-
schieden haben, so geriethen auch die Nachkommen Feridun's
in Krieg mit ihren (unter Tur und Seim noch gehorchenden,
aber bald entfremdeten) Verwandten, und von jenseits des
Oxus brachen die Horden Afrasiab's herein, vor denen die
Sprossen Minutshehr's erlagen. Die Kraft des Landes scheint
sich nach Süden gerettet zu haben, wo in Seistan, an den
Grenzen Kabulistans, die Selbstständigkeit bewahrt blieb, und
Hülfe gegen die Bulgaren (824 p. d.). Rastislav, Morgensium Slavorum dux
(an der Morawa oder Margus) 863 p. d. Moravia sive iSphendopolci regio , a
Turcis (HuDgaris) devastata (Const. Porph.).
362
Ton da werden dann die Uebergänge nach Indien statt-
gefunden haben, die in den Brahmanen oder Abrahamaniden
des alt-bactrischen Priesterkönigs seinen vedischen Feuerdienst
sowohl* wie die Erinnerung an den gefeierten Ahn Menu-
tsheher. oder Manu bewahrten. Von Süden aus, dem Stamm-
land der Neriman-Söhne, die in Sam den als Nin (Bar-Shem
oder Bar-Sam) oder (von Herodot) als Herakles (Sandes oder
Shem) bezeichneten (und im Westen als der Patriarch Sem
auftretenden) Königsahn erhalten hatten, ging die Erneuerung
des Reiches aus, indem man sich wieder für kriegerische
Hülfe nach dem Elburz- Gebirge, oder vielmehr nach der
Turkmanen- Wüste jenseits seiner östlichen Khorassan-KetteiL
wandte, weil diese längs des Caspi (in Khwaresm\ nomadi—
sirenden Stämme gewöhnlich in Rivalität oder in offener Feind —
schaft mit den Fürsten der Oxusländer,*) dem gefährlicher*
(weil mächtigsten) Theile Turans zu leben pflegen. Die dies-
mal von dort erlangte (und gleichfalls wieder durch die Ge—
nealogisten in die legitime Reihe eingefügte) Dynastie trägt;
(wahrscheinlich von localer Bezeichnung, wie auch später) den
Namen Kaianier und führt auf die macedonische Zeit nach
der Reform des Zerduscht (unter Gustasp), die dabei nicht
eine Errichtung des Feuerdienstes, sondern eine Entstellung
(des ursprünglich mit der Himmelsverehrung verknüpften)
*) Cyropolis (Cyneschata) oder (bei Strabo) Koura (äusserst« Gründüng
des Cyrus) lag in dem von Chorasmii oder Khwaresmier (mit Mardigeni oder
Madras) bewohnten Sogdiana, dessen Hauptstadt (bei Plinius) Panda heisst,
und wie Alexander M. dort von Amazonen besucht wurde, fand sich Gynaico-
cratie in Pandovi Regio Indien's, sowie Polyandrie unter den Pandae (den
Rivalen der Kurus). Von den Mas sage teil, zu denen (oder zu Daae und Sog-
diern) die Chorasmii oft gerechnet wurden (s. Vaux), bemerkt Strabo, dass sie
sich öffentlich der Frauen Anderer bedienen mochten. Wenn Ghur oder Kur
auf curia zu beziehen, führt es auf die griechischen Herren in Kovpos und
den persisch gefeierten Khosros, den (in Tu ran geborenen) Sohn der Ferengis,
während der bei Mongolen übliche Titel Fann oder Vann (s Strahlenberg) in
Beziehung steht zum chinesischen Uwan (Wang). Da die Perser (bei den
Scythen) Chorsaren (nach Plinius) Messen (von den persischen Corsaren auf
dem caspischen Meer, wie Strahlenberg meint, als spätere Chazaren), so würden
sich die Kuru zu ihnen stellen, wie die Pandae zu den (wanisch-bulgarischen)
Wandervölkern, und nach dem Siege dieser über die civilisirteren Städte-
bewohner hatte ihr Bundesgenosse Krishna auf künstlichen Wegen neue Brah-
manen oder Magier aus den Ländern des Nordens herbeizuziehen. Die (auch
auf Khorassan, das von Nomaden durchstreifte Sonnenland Khorsasan, anwend-
bare) Herleitung von (pers.) Chusar (Beeilung), wurde dem zwischen Russen
und Reihläufern (als S^o/uirai) vermutheten Zusammenhang secundärer Bildung
gegeben. — Mit xvgos ($ura im Sanscrit) und xovgos {xovqtj) stellt G. Curtius
(ausser Qoirites) auch curia zusammen, das (in runder Form des Herrenhofes)
eine Beziehung zu W. xvq (circus) mit xvpros und xvxXog (kakras im Sanscr.)
haben könnte. Curia oder Coura heisst nicht allein bei den Kalmücken,
sondern auch bei andern Tatern eine Festung oder Burg, welches dem lateini-
schen Worte Curia conform (bemerkt Strahlenberg), wie in Petschenka Caria,
wo Swetoslaw enthauptet wurde. Die Kuru erhalten dann den Begriff fester
Siedlungen, wo sie als Herrscher geboten.
363
durch Einführung fremder Götter (wie unter Artaxerxes) ge-
wesen sein wird, indem der turanische Fürst seinen iranischen
Oollegen vor dem Götzendienste warnt.
Hinter dem Felswall des Kaf-Gebirges wohnten die (als
Artaei den medischen Arii verwandten) Cephener, deren Reich
von den Thamanäern (Thamu-Raja's oder Theimuratz's) be-
gründet, sich unter Djemschid bis nach Joppa (unter Cepheus)
ausdehnte, aber durch den Einfall der (den Ituräern des Pa-
triarchen Jiter in Haurau verwandten) Sacae (der taurischen
Artemis) oder Tasi gestürzt wurde, bis durch des Perseu's
Parther (Ansi oder Asi) aus dem Alburz (albanischer Alanen)
das Drachenungethtim Keto (der Geten oder Jiten) getödtet
und Zohak oder Dahak (der Dahae) vertrieben wurde, mit
der Neubegründung des persischen (parthischen) Farsistan. —
Mit dem Tataren Khan Suneg verbunden, vernichtete Tur
(Feridun's Sohn) im brudermörderischen Kriege die Mongolen
oder Moghulen (medischer Magier*) Moghistans) unter Ilek-
*) Von den Magiern, für welche die Sabier (gleichen Ursprungs) eine „ab-
weichende" Secte (wie Loth, Sohn des Haran, von seinem Vetter Abraham)
bildeten (s. Ibn Khalekan) wurde Abraham •(mit Zoroaster identifleirt) Zer-
duscht (Freund des Feuers) genannt, und die reine Gottesverehrung schloss
anfangs den (brahmanischeu) Feuer-Cultus nicht aus, der erst später unter
die Götzendienern gerechnet uud dann (von Ibn Batrik) dem Nemrud zu-
geschrieben wurde, während eben das von diesem angezündete Feuer den
heiligen Abraham nicht berührte. In späterer Sagenmischung wurde der (Meso-
potamien tyrannisirende) Nimrod, der die (dem Simurg Zabulistan's oder Nim-
rnz's ähnelnden) Riesenvögel Kerkes zu gleichem Zwecke , wozu (nach Mir-
kbond) nur der Al-Borak (als Reittbier oder jeden Babelsthurm an Höhe
übertreffendes Alburz-Gebirge) dienen konnte, benutzen wollte, mit dem (da-
durch in die Genealogie des Cham gerückten) Zohak zusammengeworfen,
während die Herrschaft dieses Nachkommen des Ad sich gerade von den
(den arabischen verwandten) Sabäern Harans (in Mesopotamien) aus über Iran
verbreitet und dort dann in ihm das Prototyp eiues Tyrannen (für persische
Mythen) geschaffen hatte. Die Nationalität, zu der Abraham zu rechnen wäre,
würde die alt-bactrische (des Ostens oder Bakhter) in Balkh sein . die (von
Kaikhosru zur Residenz gewählte) Grenzstadt des Kayomorth (und seines
Bruders). Als die (seit Thaimouratz) erobernden Copheuer (die persischen
Pishdadier) den Dienst ihres (mit dem Sonnendienst des Djemschid verknüpften)
Feuergottes Baal (Bil oder Herr) nach Westen trugen und in Verbindung mit
den Tamhu Libyens den König Belus (Sohn der Libya) in Egypten einsetzten,
trennten sich die ihre Freiheit (in der neuen Bergesheimath) bewahrenden
Armenier (von den Aramäern), vom assyrischen Belus verfolgt (bei Mos. Chor.)
oder (nach Wakhang) unter Nebrod in Babylon. Als sich unter den Familien-
streitigkeiten der Hyksos Egypten unter Aegyptos (der seinen Zwillingsbruder
Danaus nach Griechenland trieb) wieder 6elbstständig constituirte, zogen (mit
egyptischen Mysteriendiensten in Schlangeusymboleu impräguirt) die Philister
aus Caphtor (koptischer Geten oder Gapten) nach Palästina, wo Cepheus (des
Aegyptus' Halbbruder) durch das Ungethüm der Keto (getischer Drachen-
banner) geschreckt wurde, während ein in Yemen arabisirter (und mit den
Aditen verknüpfter) Seitenzweig der Hyksos (als Tasi oder Shasos) sich in
Assyrien (Asshur's) festsetzte, und von dort (unter allmahliger Semitisirung
der Aramäer) die Eroberungen über Dschemsid's Iranier ausdehnte, unter denen
die gefürchteteu Schlaugen des (sakischen oder dahischen) Zohak ihre Opfer
364
Khan, Nachkommen des die reine Gottesverehrung verbreite
den Oghuz-Khan. Als aus den dortigen Nomadenländern Ferfc
dun (persischer Parther) zu Hülfe gerufen war, hatte sie
sein (magischer) Feuerdienst mit dem Cultus kunstfertig
Schmiede in iranischen Städten gemischt und kehrte in solch
Verbindung zu den Mongolen Ergeneh-Gouns zurück.
Als der Arsacide Arschag I. über die Parther herrsch
(f 114 a. d.) drangen von Norden her Bulgaren nach de*
Ararat vor und setzten sich (unter ihrem Führer Went) £
Wanant fest, in Folge der durch die Kriege der Jueitsc
mit den Usun veranlassten Bewegung, und also von den Alane
oder Äsen gedrängt. Als Wanen breiteten sie sich da
über die von zerstreuten Sporen bewohnten Ebenen des nör
liehen Europa aus und berührten sich an der Küste mit d
Venetern , so dass Ermanrich mit dem grossen Volk
Weneder kämpfte, neben dem zu Jornandes' Zeit (nunc) n
Slawen und die tapfereren (Fürsten der) Anten gena
wurden. Diese beiden (den frühereren Bulgaren oder War
verwandten) Stämme der Slawen und Anten waren bei d
südlichen Sturme der Hunnen durch das nördliche Thor
Ural eingedrungen und begannen seit dem Jahre 527 p.
ihre verheerenden Einfall in das oströmische Reich, wo
die (zum Schutz gegen Avaren) durch Sold gelockten An
(im Osten) später meist in kaiserlichen Diensten als Warae
(und unter skandinavischen Asen-Söhnen) verschwanden, w
rend die Slawen ihre Herrschaften im Westen (a civit
Novietunense et lacu qui appellatur Mursianus usque ad IZDa-
nastrum et in boream Viscia tenus) begründeten, so d-^siss
bereits die zurückkehrenden Heruler (512 p. d.) sclavinis«cr5he
Völkerschaften antrafen, und der Name soweit vorrückte, -«wini
forderten. Die Verehrung des gemeinsamen Ahn in Belus erhielt sich, **r
aber den später aus Egypten zurückkehrenden Hebräern (dnreh Moses Prie^^ "*•'•
erziehung) fremd gewordeu, obwohl auch ihnen die traditionelle Legende ^<JD
dem Patriarchen Seth (den die einheimischen Egypter später aus Hass m
Typhon verkehrt hatten) oder Baal-Seth blieb. In Indien bewahrten die B:^K~ah-
manen die Achtung gegen Bali selbst, nachdem er durch neuere Vishnu-Die:*ü6te
verdrängt war, iu Hinterindien dagegen verkehrte sich dieser Herr Beludsc^ ^*ls*
tan's in die Däraonengestalten der Bilu. Durch die vorangegangene Besetze ""■,D£
Mesopotamiens durch die Tasi oder Assyrier blieben die (durch Abstamme "«rag
aus Chemi oder Egypten hamitisirten) Philister auf Palästina beschränkt, ^^ber
der von ihnen bedrohte Cepheus wurde noch rechtzeitig durch Perseus (c* *c^
Feridun's Siegen durch kurdische Bergvölker) gerettet (mit parthischen Reit^ ^D)>
und obwohl seine (semitisch-hamitisch aus Egypten gefärbten) Nachkom «anen
das Reich am Mittelmeer verloren , trugen sie doch zur Bildung des n^ "«eD
unter Ninus (Enkel des Belus) in Assyrien bei. Da sich hier die Yereh-mr^ng
des Asshur bewahrte, setzten ihr die (in feindseliger Rivalität verharren* <3«d)
Armenier die des Khaldi entgegen, einer altbactrischen Gottheit, deren Kl 5£fl£fl
sich in (kurdischen) Chaldäern später erneuerten und bereits involvirt li«£«i
im kraftvollen Alcäus oder Tahumarth, dem Sohne (Enkel) des autochtl* onen
Herakles.
365
zu Predegar's Ausdruck Anlass zu geben: Samo in Sclavos
cognomento Winidos perrexit (623 p. d.). Dasjenige Volk,
das zuerst im Kampfe mit Theoderich (487 p. d.) unter dem
Namen der Bulgarer in Europa auftritt (bei Ennodius) wird
in nächste Beziehung zu den Hunnen (Kuturguren, Uturguren
u. s. w.) gesetzt, auf deren Züge die ihrigen folgten, steht
aber als (burgundische) Wurgonthaib (bei Paul. Diac.) in
Verwandtschaft zu den Anthaib und Banthaib (Anten und
Wanen). Als dann (bei Errichtung des Tukiu-Rciches) die
Avaren erschienen, mussten sie sich (und ebenso die Slawen,
die nach Lowreta's Antwort früher selbst zu gebieten gewohnt
waren) denselben unterwerfen (558 p. d.), begründeten aber
dann nach der unter Kubrat (f 641 p. d.) wieder erlangten
Unabhängigkeit das bulgarische Reich in Moesien (678 p. d.),
wo sie die nach den vorangegangenen Eroberern benannte
Sprache der (deshalb slawischen) Eingeborenen annahmen,
diese aber ihr Land nach dem Namen der letzten Eroberer
(als Bulgarien) bezeichneten. Selbstständiger erhielten sich
die (später von den Russen unterjochten) Bulgaren (Wizun-
Beire oder Weiss-Bulgaren) an der oberen Wolga (dem Bul-
garen-Flus). Die von Heraklius aus dem Karpathenlande ge-
rufenen Chorwaten (634 p. d.) vertrieben dann die Avaren
aus Dalmatien, während die benachbarten Serben den alten
Namen der Sporen erneuerten. Für Nestor sind die mit deu
alten lllyriern identificirten Slawen (schon von St. Andreas
besuchte) Urbewohner im östlichen Europa, besonders in den
Donaugegenden, von denen sie sich, nach Besetzung durch die
(bulgarischen) Slawen, über alle Gegenden zerstreuten und
die Weichsel erreichten, von wo (weil in den germanischen
Stämmen ein kräftiger Widerstand mit wechselndem Sieg und
folgender Eroberung oder Niederlage und Rückzug angetroffen *
wurde) eine theilweise Rückbewegung stattfand. Doch waren
schon früh ( volskische) Böiger oder Beiger bis zum (thulischen)
Tholosa (Thyle am Hämus) gedrungen. Die die Slawen an
der Donau bedrängenden Bulgaren heissen bei ihnen Kosaren
(aus Scythien), während die Bulgaren der Wolga vor den
Chasaren zurückgewichen waren. In Deutschland verschmolz
der (schon von den Sueven gekannte) ; Slawen-Name in den
der Wenden, wie er (im Anschluss an klassische Veneti) als
unbestimmter Fremden-Name (der- Wanen) auch unter ger-
manischen Geschlechtern auf einander angewandt war (wie
bei den Vandalen). Im Laufe der Geschichte fallen erobernde
Völker von ihrer Herrschaft immer zeitweis in die Stufe der
dienenden zurück, werden Serben von Bulgaren, diese von
Avaren, diese von Franken, Wallachen von Slawen, diese
ihrerseits, Kirgisen von Uiguren, Uiguren von Hoeihu unter-
jocht, oder erleiden die Sachsen von Normannen dieselben
Plünderungen, die sie sonst an den Küsten übten, jagen Gara-
366
manten die Troglodyten und verstecken sie sich jetzt selbst
als Fels-Tibboo u. s. w. Namen bedeuten wenig, Sprachen
nicht viel mehr, durch solche Aeusserlichkeiten versteht sich
kein Volk, sondern nur durch ein Detailstudium aller Einzeln-
heiten, der durch seinen geographischen Vorzug bedingten
Anlage und der aus historischen Aspecten folgenden Geschicke.
Als Yima (Kajomerts) sein Reich in Ayryana-Vaßja grün-
dete, empfahl ihm Ahura-Mazda, dessen Gesetz er sich (weil
kein Denker und Schöpfer) auszubreiten weigerte, seine Welten
fruchtbar zu erweitern, und fügte zweimal dreihundert den
ersten zu, bis, als auch neunhundert der wachsenden Bevölke-
rung nicht genügten, Yima südlich gegen die Sterne vor-
schreitend, die Erde spaltete und verdoppelte, so dass freier
Raum (wie durch Parasu-Rama ein Meer) gewonnen wurde.
Die Vara oder Umschliessungen, in denen die selbstgeschaffe-
nen (quadata) Bewohner mit eigenem Licht (gleich buddhis-
tischen Abhassara) leuchteten, schützten gegen die Gefahren
des Winters, wie brahmanische Loka gegen die Fluth und
andere bei den Weltzerstörungen thätige Agentien, ähnlich
wie Asgard in dem durch Ymirs Augenbrauen umschanzten
Midgard bis zum Ragnarökr.
Die Mischung des griechischen und scythischen Wesens,
wie sie Dio Krysostomos in Olbia fand , musste sich noch
bemerkbarer machen in den entlegeneren Colonien, besonders
in Panticapaeum (melesischer Colonisten) oder Bosporos, und
diese (später khazarische) Stadt, die dem Seeraub und dem
Sklavenhandel der Ziehen (zu Strabo's Zeit) Vorschub leistete,
fand in der zum Theil unterworfenen Krimm die Gothen des
eimbrischen Skandinavien (aus den Äsen der zu den asiatischen
Maeoten gehörigen Aspurgianer auf der Ostseite des eimme-
rischen Bosporus) in den tetraxitischen Gothen wieder. Am
Ausgangspunkt des indischen Handels*) markirte sich ein
*) Eine Sage, gleich der des Jason, die sich durch Armenius mit den
Armeniern , durch Medea und Medus mit den Medern , durch argonautische
Fahrten mit den! halben Europa verknüpft und noch zu Alexauder's Zeit ihn*
Sprache in Asien zurückgelassen hatte, kann nicht aus sich geschichtliche
Ereignisse solcher Tragweite erklären, sondern nur vielleicht zur Coustructi«»u
dienen, um jene geschichtlichen Weltverhältnisse herzustellen , aus der mir
sie als jämmerlich verstümmelter Brocken für historisches Verständniss (ab-
gesehen von ihrem poetischen Werthe) übrig blieb, wenn die mächtigen Monarchen
der Beliden (der Erobererkonig bei Masudi) in thessalischer Localsage (au
Jasen oder Jazygen geknüpft) als Pelion (oder Popel polnischer Sagen in
Gnesen) wiedererscheinen , dessen verbannter Sohn (wie in hinterindisohen
Mythen) ferne Reiche stiftet. Die Benennung der Senonen, als Xenouen (bei
leid.), weil sie Libier bei sich aufgenommen, zeigt bis dahin den civilisireiiden
Eiufluss der Handelsleute (wie in den Zügen , von dem auch bei den Bessi
verehrten Dionysos symbolisirt) , vorgedrungen auf der gegen Anfälle (durch
einen indischen Idanthyrsus oder Thyssageten) gesicherten Strasse, seit Herakles
oder Sandes (eines am Pontus gefeierten Sardanapalis) mit den Dorern (oder
Medern, Persern und Armeniern) durch West- Europa gezogen und auf dem
367
Sindice (wie weiterbin vielfach windisch oder indisch genanntes
Gebiet) auf dem Boden medischer Ansiedler (s. Diodor) am
Don (als Tanitae oder Sauromaten) and von dort zog ein den
(damals Indien beherrschenden) Jneitschi verwandter Fürst
mit der Namensbezeichnung (wie auf Java) eines Adhi oder
Ersten (Odhin) nach dem forden, wo durch die von ihm mit-
gebrachte Kenntniss über Gudheim im Osten die Züge der
Gothen dorthin auf alten Heerstrassen veranlasst wurden.
Gorgippia heisst der Königssitz der Sinder (neben Aborace)
und ausser Sinder, Dandarier, Toreäten, Agrier, Arrechier,
dann Torpeten, Obidiacener, Sittacener, Doscer werden die
Aspnrgianer (zwischen Phanagoria und Gorgippia) aufgezählt,
denen sich die (wie später Askomannen oder Normannen) auf
(tragbaren) Camarae (Deckböten) Seeraub treibenden Stämme
der Achäer, Zygier und Heniocher anschliessen (s. Strabo) —
Während zur historischen Zeit kleine Stämme (Edones, Dense-
latae, Thyni, Satrae u. s. w.) in ihren Localsitzen als Thracier
bekannt waren, kntipfeu sich die den Pelasgern gleichzeitigen
Thracier an, zu denen Strabo ausser den Geten (bei Herodot/der
die Thracier zum grössten Volk der Erde macht) die Mysier und
(als ihre Colonisten) die Phrygier rechnet. Die Reste des Er-
oberungsvolkes, das Eumolpus nach Attica gefolgt war, fanden
sich (zu Herodot's Zeit) zwischen Hämus und Ister, als Geten,
die dann durch den Einfall der von den Kelten vertriebenen
Triballier auf das nördliche Ufer des Ister übertraten, aus
Moesien nach Dacien (als Datier), und dort (unter gelegent-
licher Consolidirung ihres Reiches unter Boerebisten, und dann
unter Decebalusj auch wieder (zeit weis bis Pannonien er-
streckt) mit den östlichen Scythen in gemeinsamer Benennung
zusammenbegriffen werden, wie in dem Kriege mit Argunthis,
Scytharum rex oder (bei JornandesJ Argaitus (Feldherr des
^teinfeld gekämpft, mit Bergiou, Führer der Ligurer (und Albion oder Ale-
bion). Aus den Steinen (lech im kelt.) war das eingeborene Volk der Ligier
[später Leeben) entsprossen (als Laoi oder Laevi Laviuiums), das (wie die
Laoi von Lapis mit Hethithern oder gotbischen Ketas, als Lapithen) iu Folge
sines (nigurischen) Erobernngsvolkes den Zusatz (der Weissen) im Namen
innahmen. Vou Urga (Ta-Kuren oder Lager) sind die Ov^yoi (bei Strabo) mit
Jen (mit Saraguren und Ononguren) Gesaudte (465 p. d.) schickenden Ov^to-
'oi (bei Priscus) identisch (s. Zeuss) und mit den Urugundi (unter Gallns),
ror&oi xal Booavoi xal OvQovyovvSal xal Kagnoi ras xara tr\v Evqw-
Xr]v eArft^orro txoXsis (Zosimus). BopdSoi xal r&t&oi plündern Kleinasien
litilades, als bulgarische Bojaren bei Const.). Nestor rechnet die Lutizer,
?oljaiier, Masovier und Pomorianer zu den Ljachen (am waraegischen Meer).
V-us Lech bildete sich (poln.) Szlachta oder (fries ) Slachta (s. Schafarick).
• ii den Snjemy (IX. Jahrhdt.) ist der Ausdruck Kmet durch Bajar (Starosta
»der Senior) oder Laudesälte.>ter , Wladyka durch Familienhaupt oder freier
lansherr (minus uobilis oder Über), Lech durch Zeman oder pan (optimas
•«ler magniflee nobilis) zu erkläreu. Lech, mit seinen Brüdern Czech und
Li tiss aus dem chorwatischeu Lande kommeud (s. Boguchwal), fand bei Gneseu
klinezdo) ein Adlernest (als Zeichen künftiger Herrschaft).
Ostrogotha) Kaiser Gordianus als Besieger der Gothen (bei
Capitol.) erscheint. Die von Jornandes aus der Vagina gen-
tium Scandja's (oder Scythia maxima) oder (bei Alfred) Ger-
maniens (im Gesanimtbegriff des unbekannten Ostens) abge-
leiteten Gothen würde einen früh aus Asien über das nörd-
liche Europa erstreckte Einwanderung (mit Herstellung mein
oder, weniger gleichartiger Sprachdialecte) bezeichnen, .dererrrr^
zeitweise Hegemonie in den Donauländern dort wieder vei — -
loren ging (mit Bewahrung des getischen Namens unter de^
Eingeborenen, die nach keltischer Besiegung auf die griechF
sehen Sklavenmärkte geliefert wurden), sich aber in de
Wirren des späteren Kaiserreiches auch dort wiederherstellt^
unter Festhaltung directer Beziehungen mit dem Norden, d^^
seit der asianischen Fortwanderung (nach den mithridatisch^xi
Kriegen) eingeleitet waren. Jener schon von Pythias am Me^x-
tonomon (s. Plinius) und von Ptolemäus am Ostufer der Weichsel
(von Tacitus jenseits der Lygier) gekannte Name der Gixt-
tones oder Gothones hatte (obwohl er wie bei den Gothini
auch unter knechtischen Verhältnissen bewahrt werden mochte)
die allgemeine Bezeichnung edler (oder herrschender) Goden,
ähnlich wie der an der Qstsee*) und später an der Donau
(dann am Rhein) wiederkehrende Name der Burgunder, als
Kymbern (comburgeois) oder Allobroger (fremidichunni oder
aliegenae) sich bei längere oder kürzere Zeit sesshaften Völkern
(oder deren festen Wohnsitzen, gleich denen der Budini) zu
fixiren pflegte.
Ausser den Nachkommen Partholan's führen sich säramt-
liche Colonien Irlands, als die Fir-Bolg oder Belgae, die
Tuatha-de-Danann (Dänen oder Danaer) oder (nach O'Connor)
Damnonier und die (auf Gaodhal, Sohn der Scota, zurück-
geleiteteten) Milesier (die die Gothen in Spanien besiegten}
oder Mileadh (als Scoti) auf den Patriarchen Neimhidh (der
Niemzen oder Deutschen) der Nemeter zurück, und unter den
von Ptolem. in Irland genannten Stämmen entsprechen die
Menapii (am Niederrhein in dem von den Normannen ver-
wüsteten Gau Mempiscus) und Chauci den germanischen. Die
Besetzung des südlichen Britannien (wo durch Nachschub der
Kimbern die kimrische Modification entstand) erstreckte sieb
(von den nördlichen Sitzen der Brigantes aus) bis Irland
(mit dem Stamm der ßriganten) wo dann die Wikinger oder
*) Die in thracischen Sängen hellenischer Vorzeit erscheinende Cultnr
folgte aus der Wechselwirkung der Nomadenstämme Asiens (wie bei denen des
die Diw bekämpfenden oder auch als Lehrer betrachtenden Tahmurath) aus
ihrer Beziehung zu alten Cultursitzen (Bactriens), und die ihnen folgenden
Priester verbreiteten dann auch ihre Kenntnisse in Europa, wo ?ich einzelne
Spuren auch bei den eingeborenen Stämmen des späteren Thraciens (die von
den früheren Herren den Gesammtnamen des Landes bewahrten) oder (nach
Steph. Byz.) Asia (sarmatischer Meder) erhielten
369
Danann und später aus Spanien alanische Scythen hinzu-
traten. Bei Mela wird Gesoricum (umherschweifender Gae-
saten) den Morinern (neben Menapiern) zugeschrieben. Die
gerneinsame Sprache der irischen Stämme (Gaoidhil oder
Gwyddyl) heisst Scoth-hearla (bei Keating). Geoghegan setzt
die erste Ankunft der Normannen in das Jahr 795 p. d. — Cinn-
fionnan (weissköpfig) war Beiwort vom Könige der Fir-Bolg,
und die Schotten (zur Zeit Malcolm's) werden als gelbhaarig
beschrieben (1057. p. d.). Nach Prichard (1842) findet sich
rothes Haar bei den Bewohnern der Hochlande nur in be-
schränkten Districten. In Nordwales herrscht (nach Maccul-
loch) helle Farbe (mit blauen Augen) vor, wogegen in Stid-
wales das Haar häufig schwarz ist und die Augen schwarz.
Die erste Einwanderung (nach den Triaden), die des Hu
Gradarn aus Deflrobani, würde sich im Namen Kymru (Kymbro
oder Landsleute aus cum und Broger, während Allobroger
Fremde bilden) an die Cimmerier des (südlichen) Sommef-
laiides knüpfen, die als Cimbern (bei Posidon.) im Norden
wieder erscheinen. Dann folgten die Lloegrwys aus Gwas-
gwynn, ein früheres Vaskenland (Gascogne) am Liger, und die
Besitzungen der Suessionen mochten sich zur Zeit ihrer Macht
(anter Divitiacus) über die Sequana bis zum Liger erstrecken
und die Belgier an die andere Seite des Kanals werfen. Als
dritte Theilung nennen die Tryaden (statt der sonst in ihnen
erwähnten Seh aar der Brython aus Llydaw oder dem in Ve-
nedotia der Ordovices reflectirten Veneterlande mit der Bre-
tagne) Alban, und mit Alpes (s. Servius). wurden Gallorum
Ütigua (bei Isidor) die Hochlande (Albion's bei Arist.) be-
zeichnet, wo später die Gwyddyl (Irländer) erscheinen neben
/len nördlichen Celyddon (Caledonier) und den in Wyth
(Wight) landenden Galedin. Als fremde Eroberer traten dann
auf die Coranaidd aus dem Lande Pwyl, die sich am Humber
(Hymyr) niederliessen, und ain Dunkelmeer Pwyl, die Gwyd-
dyl-Ffichti (irländischen Picti) aus Llychlynn (Skandinavien)
in Alban siedelnd, und die Saeson oder Sachsen, die (in Ver-
bindung mit den Coraniaidd) die Lloegrwys (das ebene Eng-
land jenseits des Savern) unterwerfen. Die Llychlynnwys
(unter Urb) wurden nach Almaen jenseits des Meeres zurück-
geworfen, die Gwynedd (unter Ganfael) durch Caswallawn
(oder Cassivellaunus) besiegt, und die Caisariaidd (oder Cä-
saren) kehrten nach Rufain (Rome) zurück. Beli Mawr (Ur-
&ro8svater des Cynobelinus), dem (nach Baxter) Caractacus als
Eendragon folgt, figurirt als Ahn der Fürsten in Wales.
Die von den Scythen aus Medien verpflanzten Sarmaten
lebten (nach Herodot) auf ihrem durch Loos (Icc&g) aus-
geheilten Lande, als Lachen, gleich späteren Lechen unter
ackerbauenden Slaven. Plinius erwähnt der Valen und Serben
neben den Sarmaten, die mit dem Verschwinden der Scythen
Bastian, Ethnologische Forschungen. 24
370
(deren Name in Sarmaten und Germanen überlief) in eir-„
erobernde Laufbahn eintraten und in den (westlich neben K*-
ten Gallien auf ligurischer Grundlage, östlich in finnist
Schichtungen abgehenden) Ländern Germaniens als Sue^
oder Slawen unter Ariovist (Radowit) erscheinen, und
Sorbenland bis über Anhalt, Meissen u. s. w. ausdehnten,
nach Verlaufen der kriegerischen Fluth die friedlichen
gungen zur Besiedlung wieder Geltung gewannen. Die
obernden Stämme Germaniens bildeten sich dann meist diL ^-^
skandinavischen Einfluss (unter Vermittlung der Sachsen) *na</
im fränkischen Bunde Bataviens, während auf den Zusamtcte^.
schluss der Alemannen die mit den Sueven bereits lange f aus
getischen Sitzen her) in Wechselwirkung stehenden Gotlez?
einwirkten. Auf den östlichen Ebenen dagegen streifte der
(in den Weichselländern mit skandinavischen Zuzügen durch-
drungene) Stamm (vindilischer) Wenden, als Anten »(Eneter
oder Veneter) und Slawen, durch die hunnischen Siege von
der Herrschaft der Ostgothen befreit. Beim Vordringen nad
Griechenland vereinigten sie sich in Thessalien mit den von
Heraklius aus (böhmischen) Weissserbien (unter dem Sohne des
mit dem kärntnischen Fürsten Samo verbündeten Derwan im
polabischen Serbenlande) berufenen Serben (Servitia's), und
bei diesen erlernte Kyrill die Sprache, um (als Missionär) mit
den (aus Berzilia hergeleiteten) Chazaren, deren (der bul-
garischen ähnliche) Sprache von türkischer und persischer ab-
wich, zu verkehren, sowie später mit den Mähren. Nach Vib.
Sequester trennte die Elbe Suevos a Servitiis, die schon ger-
manisirten Slaveri von den seit der Hunnenzeit (wie in Baiern
beim Gebiete der Awaren) eingezogenen, und die von Ekbert
besuchten Eibslawen heissen (bei Beda) Hunnen.
Wie die chinesischen Kaiser betitelte sich der Tschen-yu
der Hiongnu als Himmelssohn (Tangri-Kutu), und als mit der
Gefangenschaft des letzten Tschen-yu dieser Titel durch Kaiser !
Thsao-thsao (216 p. d.) gänzlich abgeschafft wurde (nachdem !
die Khiang oder Tibeter die südlichen Hiongnu an die Chinesen
verrathen hatten), erscheint auf dem Throne von Uigur (239
p. d.) das Fürstengeschlecht der Idi-Kut oder Idukhu, wobei
in dem Titel Kutu oder Kut eine ähnliche Hindeutung auf
die Kindschaft im Erbprinzen gelegen haben wird, wie in
Infante und im (siamesischen) Chao. Aus den skandinavischen
Sprachen *) lässt sich gleiche Beziehung in den Volks- (Haus-
*) Bei den in Asien unterscheidbaren Sprachfamilien zeigen sieb die
arische auf der einen nnd die monosyllabische anf der andern Seite in derjenige**
Weite herrschend, wohin die geographischen Wege geschichtlicher Verbindung
sich verbreitet haben, "wie anch bei den mit Afrika verbundenen Semiten ^&
ihrem westlichen Winkel, und den anf nordischer Oede zerstreuten Finn^"*1'
Es ist hier nicht nach einem hypothetischen Ausgangspunkt zu suchen, d-^i
371
herr- oder Priester-) Namen der Gothen (oder Goden) nach-
weisen, und aus den Zusammensetzungen Massageten, Thyra-
geten, Ostrogothen u. s. w. würde sich in derselben Weise ein
(unter Umständen zur Knechtschaft erniedrigter) Titel isoliren
lassen, wie aus Usbegen der des Bey oder (chasarisch) IIsx
(bei Const. Porph.). Kutu lu tun tatu, König von Thuhulo
(Tocharestan), wird (VIII. Jahrhdt. p. d.) zum König der Geten
(Yta oder Yeyita) erhoben. Der Volksname Yitha soll aus
Yetha entstanden sein, dem Namen der Fürstenfamilie im
Lande Hoa, das (144 a. d.) alle Nachbarstaaten beherrschte.
In den von Sueven und (im nördlichen Jtitland) von
Wenlas (Winiler oder Longobarden neben Vandalen) besetzten
Strecken treten späterhin die Slawen und (gleichfalls an
den Enden) Veneter auf, wie sonst in Gallien (in Samo-
gallen, Gallaecien u. s. w.) das Aeusserste mit Uttorocorra
(oder Ukermark) bezeichnet. Neben der ackerbauenden Nation
der Weneder (die in ihren skandinavischen Beziehungen als
Vindiler der Küste und in keltischen Berührungen als Vinde-
licier der Berge auftreten) oder Sporen (Serben) hatten sich (mit
den Jazygen) erobernde Sarmatenstämme verbreitet, die in
den Mischungen mit den Eingeborenen als Slawen (Sueben)
und (henetische) Anten auftreten, sowie die kriegerischen Ser-
ben, die aus dem Serbenlande nach Thessalien gezogen waren.
Waffenlose Slawen wurden (nach Const) von den Römern
jenseits der Donau gefunden (449 p. d.), und von den Slawen
an der Ostsee kamen waffenlose Citherspieler zum Chan der
Avaren.
Die von Sjögren mit den Viltzi (Ad. Br.) zusammen-
gestellten Vessen oder Bas, als deren Reste die Tschuden
(oder Liudi) am Bjelo-Osero gelten, würden eine ähnliche
Beziehung zu den Wessi-Gotben herstellen können, wie die
Esthen oder (bei Nestor) Tschuden zu den Austri-Gothen in
dem bei dem Durchzug von Skandinavien zum Pontus be-
rührten Reidgothaland, wo in Verbindung mit Semnonen die
Samogitier zurückblieben und als deren Ausläufer die Semi-
galen. Die ursprüngliche Bevölkerung, im Süden des finni-
schen Busens durch Mischungen in Letten übergeführt, erhielt
sich dort nur in dem Winkel der Mamees (oder Meie-ma) oder
Esthen (als Iggauns oder Vertriebene), während sie im Norden
des Busens (bis zu den Sabmen oder Lappen) in den all-
mähligen Zuwanderungen der Ugrier aufging und mit ihnen
den jemischen Stamm der Suomi herstellte. In den Sitzen
der Guttonen (neben den Aestiern) treten die Weneder auf,
man z. B. bei den Ariern mit gleichem Grunde nach Enropa wie nach Asien
▼erlegen konnte, sondern nach einer Erklärung derjenigen Wechselbeziehung,
wodurch die in cnlturlosen Erdtheilen zersplitterten Dialecte die gleichartig«
Physiognomie von Sprachgebieten erhielten,
24*
372
und dann (bei Jornandes) das Misch volk der Vidivarier iB
Witland (Wulfstan's), als Vites (Guid. Rav.) oder (nachThnn
mann) Gothen (Jutae). Die Asko-mannen (oder früher Saxo-J
genannten Withinger (Ad. ßr.) oder Vikinger, von dem durch
Dänen besetzten Withisleth aus, vertraten (in dem organisiren-
% den Fürsten Vidavuth der Letten repräsentirt) das kriegerische
% Element (Widewut's) in der preussischen Theokratie der Ein-
geborenen (unter Bruteno der Prutheni oder gleich sprachigen
Briten) und dehnten dann ihre Kriegszüge (zu Aurelian's Zeit)
bis zum Ister aus, als militärischer Nucleus in die Germani
(s. Vobiscus) eintretend, aus denen in der Umgebung der
früher von Helvetiern, dann Markomannen und gallischen
Colonisten bewohnten Agri decumates das Mischvolk der Ala-
mannen (s. Quadratus) hervorging (die eqrifxog rcov "EXovrpiw
neu erfüllend), weil fremde Nachbarn so benannt, wie die
am Lacus Lemanus an Helvetier Grenzenden als Allobroger.
Die grosse Masse der Veneder bildete die Grundlage, aus
der sich die lettisch-lithauischen Nationalitäten entwickelten
mit dem Mittelpunkt #im preussischen Romowe, während die
Küste im Besitz kriegerischer Stämme verblieb, aus jener
slavo-skandinavischen Mischung, wie sie in den Wilten des
Vilkinalandes hervortritt, später durch Zunahme polabischer
Herbeiwanderung in slawische Winden übergeführt. Wie Beda
von den Sachsen des Heimathlandes als Alt-Sachsen redet,
so umgekehrt erscheinen die aus Skandinavien fortgezogenen
Dänen (Dan's) den Zurückgebliebenen als die gemischten Nach-
kommen Halfdan's, an der Spitze der nordischen Geschlechter,
und im Besondern der Skjoldunger (der auf den Schild er-
hobenen Könige in Hleird auf Seeland), die sich von dem auf
einem Pfeilbündel zu Schönens Küste getriebenen und auf
einem Schiff in's Meer zurückgesendeten Sceaf herleiteten.
Für Skjold, mit dem sie sich in Schonen vermählte, soll
Gefion (aus Jotunheim) Seeland (der Gepiden) aus dem Mälar-
see abgerissen haben, wogegen Odhin (von Tanais kommend)
sich bei Gylfe am Mälarsee (in Sigtuna) niederlässt, und als
er beim Tode nach Gudheim zurückkehrt, den zum Tempel-
priester erhobenen Wanen Njörd zum Nachfolger einsetzt, auf
den sein Sohn Frey oder Yngwe (der Tttrkenkönig bei Are
Frode) folgt, Menschenopfer und die (in Dan westlich ver-
breitete) Sitte des Begrabens (an der Stelle des Verbrennens)
einführend (als Vorfahr des Ynglinger-Geschlechts). Fundinn
Noregr leitet den Asakönig Odin zurück ' auf Bör, Sohn des
Borre oder Bure, Königs im Türkenland (der Burut), während
sein (bei. den Sachsen verbleibender) Cultus in Schweden
durch den fanatischeren des Frey (Gott der Sveonen in der
Olafs-Sage) oder (s. Munch) des Prove (der Slawen oder
Vaenelainen) verdrängt wurde, unter Einführung der Menschen-
opfer und der (bei östlichen Türken gebräuchlichen) Sitte des
373
Begrabens (an der Stelle des bei dem mit der Geierspitae
geritzten Odin geübten Verbrennens). Die (an amerikanische
Cultusheroen und ihr Versehwinden erinnernde) Sage von
Sceaf (dem Ahn der Skjoldunger in Schonen) bereitete die
Ausbildung der Baldr-Mythe vor in ihrer Verknüpfung mit
dem Liedercyklus von Odin oder Priamus (dem Adhi oder
Ersten) aus kriegerischer Wandlung eines buddhistischen
Lehrers im Göttersenate zu Asgard nach Verbrüderung mit
(türkischen) Wanen. Baldr (balta oder weiss altpreussisch)
giebt den (mönchisch) kahlgeschorenen (bald), wie skapa
(rädere).
Das Vordringen der ugrischen Völker, die Niederlassung
der Waddjalaiset oder Woten in Ingerinmaa rief die finnische
Bewegung hervor, wodurch die Karelen (neben den von Süden
vordringenden Jemen oder Hamen als Tavastern), die Lappen
durchbrechend, bis zu den Kvänen (im späteren Helsingland)
gelangten und dann mit diesen durch schwedische Colonisten
zurückgeworfen wurden (zur Bildung der Osterbottner bei-
tragend). Die Kvenas oder Kainulaiset der terra feminarum
(bei Ad. Br.), als gynaikratische Sitones (bei Tacitus) im
Lande der Vinoviloth neben Finni mitissimi (bei Jörn.), deuten
auf eine wendisch-lettische Unterlage (friedlicher Haestier),
die auch bei der späteren Gründung slawischer Reiche ge-
legentlich (in Libussa der Czechen, und wie Diaconus gehört
hatte, dass in intirais Germaniae finibus gentem harum exis-
tere feminarum, als Alfred's Maegdhaland bei Horithi oder
Korithi) durchschimmert und auch in Königinnen der Bri-
tannier bemerkbar ist, neben dem Gleichklang der Sprache
•dieser mit der unter Bruteno's Gesittung einbegriffenen Küste.
Die lappischen Elemente in Scritefinnen und Refennen (Ter-
finnen) wurden in den hohen Norden zurückgeworfen, ebenso
wie die samojedischen durch die von Grosspermien (an der
obern Kama) ausgezogenen Syrjänen, die (ebenfalls im Lande
fremder Tschuden) den Tempel des Jumala an der Mündung
der Dwina bauten und zu Other's Zeit finnisch (lappisch)
redeten. Die finnische Insel der Mordwinen und Tschere-
roissen wurde mehr und mehr durch die steigende Fluth des
Bussenthums im Osten isolirt, während (südlich des Busens)
die Esthen (in Wiro-maa der Hirri) und mehr noch die Liven
vor der Kräftigung der lithauischen Rasse erliegen. Aus dem
Zusammenhang mit den Mvcjvol (bei Ptol.) in der Mitte
Skandinaviens, die sich (nach Zeus) mit den Liothida (bei
Jörn.) oder Lio-thiodh indentificiren Hessen, werden die Liven
durch die esthnisch-finnische Umgebung absorbirt und dann
vor den Lithauern erlegen sein, zu denen die Letten (oder
Leten) den Uebergang bildeten. Das Auftreten der Kuren
schliesst kriegerische Beischlüsse ein. — Wie mit den Anten
^ (sonst als Spori ansässigen Anten) Slawen sich zeitweis unter
374
verheerenden Zügen in ein wildes Eroberervolk verkehrtes
so konnten auch die Geten als Gothen auftreten, und i
deutsch (-slawisches) Evangelium mochte nur für die (wie ^3
späteren Russland) aus der Fremde zur Herrschaft gelangte ,
Klassen geschrieben s6in (wie die normannischen Herren
England sich ihrer mitgebrachten Sprache bedienten), nicr^j
in der des Volkes, denn um die Yilains qui (haissent cle^-(
et ehapelains), Paradis ne puent avoir (diex het vilains, d^e
het vilaines), würden sich die Cleriker und Kaplane ihrersÄi^
wenig gekümmert haben. — Die Quänen repräsentiren die fri^^
liehe (und den Vorgängern des kleinrussischen Stammes so-
wohl, wie den des diesem nahe stehenden czechischen in der
Frauenherrschaft verwandte) Urbevölkerung des Ostens, die
von dem Centralsitze Kiew (Känugard) aus sich durch das
westliche Kajanien bis nach Schweden hinein erstrecke
und Beziehungen mit Biarmaland unterhielt, aber im Norden
besonders durch die Karelier unterbrochen wurde, Streif-
zügler aus Kyrialand oder Kurland, wo die skandinavischen
Ansiedler durch die Schrecken finnischer Zauberkunst Griechen
und Barbaren im religiösen Bann hielten, und so durch ihren
König Lokker (der Repräsentation des bösen Loke) den nor-
wegischen König Hadding und den Seeräuber Liser besiegen,
trotz der diesem von Odin selbst gewährten Hülfe. Im An-
schluss an die Finni mitissimi (bei Jörn.) in Skandinavien
Wessen (bei Ad. Br.) die Sembi vel Prutzei (in Semland) ho-
mines humanissimi, ähnlich den adriatischeu Venetern und
den (zu Ermanrich's Zeit) unkriegerischen Wenedern ; aber wie
flieh in diesen die plündernden Anten und Slawen (nach Art
der Bagauden) organisirten, so begriff das lettisch-litbauische
Vordringen nicht nur die Liven (unter den nur in dem Winkel
der Esthen unberührter bleibenden Tschuden), sondern auch
die vielfach von nordischen Eroberern durchstreiften Preussen-
lande. Die skandinavische Ansiedlung auf der Ostktiste des
Baltic rief die in norwegischer Weise unabhängigen Bauern-
könige Kurlands hervor, und im Norden, wo aus Mischung
der Tschuden und Lappen die Modification der Finnen hervor-
gegangen war, drangen (als syrjänische Auswanderer nach
Westen) die Karelier vom (permischen) Biarmaland zu den
Quänen oder (gainocoerumenischen) Sithonen im nördlichen
Schweden hinüber.
Die von Asien nach Europa hineinreichenden Flächen
werden von zwei Farben-Nüancirungen bewohnt, einer dunklen,
und einer (besonders von Norden her) helleren Varietät*)
*) Die für unsere Zeit charakterisch geltende Entwicklung im stetigen
Fortschritt tritt erst seit dem das gesammte Erdganze in Wechselwirkung
setzenden Zeitalter der Entdeckungen hervor, während bei Grieche» und
Romern, nachdem sie ihren Höhepunkt erreicht, eine Art Stagnation fortdauerte
375
(welch* letztere früher besonders auf medische Herkunft, später
auf Alanen bezogen wurde), beide bald neben, bald durch-
einander wohnend, bald die einen oder die anderen unter
Theilstämmen ihres Gegensatzes herrschend. Unter den wech-
selnden Vertheilungen trat eine neue seit den mithridatischen
Kriegen ein, wo die die Wolgaländer beherrschenden Stämme
sich auch bis Skandinavien verbreiteten und dann von dort
aus als gothische Völker mit hellem Teint und blondem Haar
(bei Procop) am Maeotis erschienen, wo früher der Zuzug
directer vom Caspi her stattgehabt hatte. Anfangs traten die
Eroberer mehr unter der Form von Waraeger-Häuptlingen auf
(wie später auch die Anfänge der Bussen), und so zeigen
sich die nach ihrer Heimath an der Ostsee zurückziehenden
Heruler; aber dann bildeten sich aus den beherrschten Ein-
geborenen grössere Ganze, die zu Kriegsunternehmungen aus-
gehoben wurden und dann als Slawen und Anten (bei Jor-
nandes den Herulern benachbart) unter dem aus der Fremde
(wie bei Nestor in Russland) aufgenommenen Fürsten das
römische Reich verheeren, während die Longobarden noch
immer der alten Strasse, wie früher von Gepiden, Vandalen,
Rugiern betreten, nach Süden folgen, die Juthunger dagegen,
ihre Züge ifaehr nach dem Innern Germaniens richtend, als
Alemannen neben Sueven erscheinen, und die Sachsen näher
der Küste verbleiben, wo dann östlicher die aus Windern (und
Sporen) durch Senkungen organisirten Staaten in den (mit
Slawen in Verbindung gesetzten) Wenden auftreten.
Die auf dem östlichen Heeres wege*) (in Berührung mit
skandinavischen Suionen sowohl, wie mit den Gothen am
mit sinkender Tendenz , ähnlich wie bei den Chinesen v die noch nach Jahr-
tausenden die Worte des Confueius in gleicher Fassung als schätzbarste lesen,
v wie jene in gleichem oder längeren Zeiträume die des Homer, und wie bei
den chinesischen Geographen der späterem Dynastien sich stets die Völker-
und Läuderbeschreibungeu weit älterer wiederholen, so kehren in Avienus die
ein halbes Jahrtausend früher gültigen Notizen wieder, und ebenso Herodot's
oder Ptolemäos' (der selbst in Britannien den Pytheas reproducirt) geographische
Namen in den spätesten Epigonen.
•*) Gleichzeitig mit den durch Wahlfürsten geleiteten Einfällen der Reiter*
Völker aus Asien bildeten sich während der dadurch hervorgerufenen Unruhen
und der grossen Masse der unterworfenen (und zeitweise durch Umsturz der
Herrschaft fessellosen) Eingeborenen militärisch organisirte Raubbanden, be-
sonders iu den der Edlen (nach Procop) entbehrenden Slawen (und Anten),
die dann (bei Ausbreitung ihrer dnrch Aufnahme von "Waraeger-Fürsten hie
und da gekräftigten Macht) bei der Rückkehr nach Westen dort in der Volks-
menge ihre Stammverwandten wiederfanden und (auch nach Zerfall der unter
Samo und Zwatopluk unabhängigen Reiche) die (kurisch-schwedische) Sitte der
Bauernkönige in Kärnten (wie in Gnesen der plastische Ackersmann den
Thron bestiegen) bewahrten, selbst bis nach Errichtung des fränkischen Herzog-
tums, das bei der Rivalität mit ßaiern (oder unter den Aufständen Karlmann's
und Luidewit's) auf Fraternisireu mit den Unterthanen hingewiesen war. Wie
die Slawen durch die Hunnen von ihren früheren Herren befreit wurden , so
erhob sich nach Besiegung der Avaren (von den Croateu in Dalmatien be-
376
Pontus) in den Spuren der Cimbern und Teutonen an d<
Rhein gezogenen Sueven werden von Caesar als wandernd«
Lebensweise beschrieben, gegenüber den unter die Nac? ^
kommenschaft des tuiskischen Mannus (zu der Sueven, Marse~ ^
Gambriven und Vandalen, nur unter theoretischer Erweiterung
des Begriffes, gerechnet wurden) gehörigen Germanen nördli^^
vom Main, bei denen sich (nach Tacitus) feste Wohnsit^
(unter jährlich erneuerter Vertheilung) fanden. Aus dies** ^
standen die Vorposten jenseits des .Rheins und war dur — ••-
die Eroberungen der von ihnen hergeleiteten Belgier (o<
Volsker) das ganze Keltenland (mit albanischen Arvernern
Mittelpunkt) gallisch gefärbt, bis zu dem sich (nach Stral
schärfer abscheidenden Aquitanien. Die unter Sigovesus nt=,^c
dem hercynischen Walde zurückkehrenden Gallier (Goltt^
oder Gauten) wurden dann bei dem neuen Vordringen ^j^
Sueven unterworfen, und damals fielen auch die östlicherem
Gothinen in Tributpflichtigkeit, während überhaupt schon bei
den Gothones, wie bei den Suiones (Gautar und Schweden J
eine fester gegliederte Königsmacht beobachtet war, gegen-
über den ihre Führer (duces) erwählenden Germanen, die sici
nur vod den das Barditum (der Barden unter gallischen
Druiden) singenden Priestern regieren Hessen, als aus edlem
Geschlecht folgende Könige (gleich den esthnischen Kunigs,
in theokratischer Dorfherrschaft der Goden), die (als von den
Römern mit dem Titel der Beges belehnt und zum activen
Eingreifen gedrängt) in alleiniger Ausübung der weltlichen
Macht ihre geistlichen Functionen abgaben. Le dernier des
fils Üu noble, celui qu'ön appelle Konr, c'est-ä-dire le roi ou
le pretre, est le seul qui apprenne ä connaitre les runes
(s. Ozanam). — Die mit Marrucini, Vestini und (satanischen)
Peligni verbundenen Marsi (des lydischen Marsyas bei Sil.
It.>, die sich (nach Solin.) von einem Sohne der Circe her-
leiteten, standen an der Spitze des im picentinischen Asculum
ausbrechenden Social-Krieges und wurden (nach dem Tode
ihres Königs Francus bei Oros.) besiegt. Unter den von den
Umbriern (nach Zenodotus) oder (nach Ovid) von den Lace-
dämoniern hergeleiteten Sabinern, die im Ver-sacrum die dem
Mamers oder Mars geweihten Colonien aussandten, waren
besonders die Marsi (bei Horaz) durch magische Künste be-
rüchtigt. Der Dienst der Tamfana (im neapolitanischen Tam-
fanae sacrum bei Orelli) führt (nach Grimm) auf eine ein
Sieb (zum Sieblaufen) in der Hand tragende Göttin bei den
(von Strabo) zu den Sigambrern gerechneten Marsi (mit dem
templum, quod Tanfanae vocabant bei Tac), deren Position
kämpft) das mährische Reich, gegen das die von Leo bereits gegen die (mit
ihren slawischen Unterthanen assimilirten) Bulgaren verwandten Ungarn ge-
rufen wurden.
377
(bei Ptol.) sie in die Franci und Salü (s. Zeuss) überführt.
Td (iev ovv TtQüjta wxl Ttegii %dg avawXäg %ov nddov xet/ueva
Adoi xal Aeßhuoi, fiem 6h wvwvg "loofißgeg xaripxrjaav, b fxi-
ytmov e&vog r\v ävvojv, €§rjg de Tovmig naqd rov noTafiov nevo-
fidvoi (Polyb.). — Als die erste Einwanderung der Gallier; aas
den damals an der Loire herrschenden Bituriges (Aquitaniens)
Italien betrat (unter Bellovesus), fand sie ' bereits (in der Zeit
des Tarq. Priscus) die Insubres (Ivfißgoi) oder "Ioo/ußQoi (ger-
manischer Umbrer oder Ambronen) vor und baute dort ein
(auch bei Lugdunum befindliches) Mediolanum oder Midgard,
wie sich bei den die Bituriges (mit Arverni, Senones, Ambarri,
Carnutes) begleitenden Aeduern der Pagus der Insubres fand.
Die zweite Einwanderung der Cenomani (nach Italien) wurde
von Elitovius geführt. Die Cenomani (als Aulerci Cenomani
mit dem Hauptort Ovtvdivov, bei Ptol, oder Mans) bilden mit
den Aulercci Eburovices (mit Mediolanum Aulercorum) die
Aulerci unter den Armorici oder armenische Mannen (der
Veneter), wie germanische Eburonen. Die Laevi (Adoi) oder
(bei Plin.) Libici (AtßixoL bei PtolJ, die (als Alte) den lace-
dämonischen Ursprung (in hxg) geben konnten, galten (bei
Livius) als Ligurer.
Im Havamal giebt der Zwerg Alvis Antwort auf ThorJs
Fragen in der Sprache der Äsen, der Alfen , der Biesen und
der Menschen, indem die letzteren, deren vergötterte Herrscher
die Äsen darstellen, die ihnen nächsten Völker (der Gotben
und Joten) als friedliche Riesen betrachteten, dagegen alle
entfernteren Völker (also auch die der vier Weltgegenden des
Nordri, Sudri, Austri und Vestri) als Zwerge oder als Alfen
(mit Einschluss auch der höher civilisirten, von denen sie die
Wissenschaften erlernten, wie die Perser von den Diw7s). Die
nur dem Gerücht nach bekannten, also im Genaueren un-
bekannten, Stämme nahmen eine dämonische Form an, die
Furcht einjagte (wie die mit Zauberkünsten vertrauten Busch-
männer des Innern den Negern), aber auch zugleich (aus den
Wohlthaten eines friedlichen Verkehrs] als gütige Wesen be-
trachtet werden konnten, und dann die Berge, Ebenen, Wälder
und Seen mit Elfen bevölkerten.
Die jotischen Völker, die sich später besonders nach Jtit-
land zurückziehen (als Nachbarn der Kimbern), bewohnten
ursprünglich beide Küsten des Baltic, dort besonders seit der
scythischen Einwanderung localisirt, als die Scythen (wie
später Hunnen) unter die pontischen Völker einbrachen, deren
westliche Ausläufer nicht wie die östlichen vertrieben, aber
doch durch die Scythen zeitweis unterworfen oder sonst in-
fluencirt wurden, so dass sich die Gethen zu denselben ge-
rechnet finden. Als nach dem Sturze der scythischen Herr-
schaft (ebenso wie seiner Zeit nach dem der hunnischen) die
Unabhängigkeit zurückkehrte, verbreiteten sich die Streifzüge
378
der Geten oder Gothen vielfach bis zum Baltic und lassen in
Schweden die Gautai und Sweonen erscheinen , zwei Namen
verschiedentlich (wie Gothen und Sueven) verwandter Völker,
die aber zugleich auf Rivalitäten basirten und noch im Mittel-
alter (ähnlich den wechselnden der Guelfen und Ghibellinen)
zu Parteibezeichnungen verwandt wurden. Unter den so
wiederholt im Norden hervorgerufenen Revolutionen wälzte
sich erst die gallische Fluth (über Belgien) nach Celtice, dann
die cimbrisch-teutonische , während die Gothen zugleich auf
natürlich gebahnten Wegen an den Pontus zurückkehrten, um
von da auf einer südlicheren Strasse (mit den Sueven als Vor-
hut) nach Germanien, Italien und Spanien vorzudringen. Die
(getischen) Gothen mochten bei ihrem Eintritt in den Norden
mit den Joten (ihren Verwandten aus gemeinsam cimmerischer
Abkunft her) in verschiedentlich freundliche oder feindliche
Berührung getreten sein, ein bestimmter Gegensatz wurde
aber erst durch Odin's Einzug in Asburg und seine Nieder-
lassung am Mälarsee aufgestellt, da Religionsspaltung hinzu-
kam. Die Wanen, mit denen die Äsen kämpften, mochten
ein zur cimmerischen Verwandtschaft gehöriger, aber die
übrigen Joten in Folge aus Asien eingeströmter Zuflüsse an
Bildung übertreffender Stamm sein der Bulgaren (Vulgarii
oder Volk) Purgaralands (oder armenischen Wans) oder Vols-
ker (Bolgae), der in seinen späteren Beziehungen mit ugrischen
Völkern die Grundlage für Völkerverbindungen abgab, in
denen sich dann die Finnen selbstständiger markirten. Die
ursprüngliche Schichtung bildete eine lithauisch-lettische (der
Weneder), die sich an abgelegeneren Stellen als solche er-
hielt, sonst aber (nach Selbstständigkeit der Slawen oder Skla-
henoi und Anten) durch serbisch ' (-kroatische) Einflüsse in
Slawen tiberging.
Zwischen den Marsigni (Abkömmlingen der Marsi {twv
lovydfißgcüv ^Qog) und den Buri, durch die Aovyioi Bovqoi
(Ptol.) bis zur Weichsel (mit Ljachen genannten Slowjenen
bei Nestor) zu den Lygii (neben Aethiopen und Scythen bei
Hesiod.) oder Ligii (nördliche Ligurer bei Avienus), nennt
Tacitus die Gothini und Osi, die den (bei Plinius mit Germanen
verbundenen) Sarmaten und Quaden (in Verbindung mit Marco-
mannen) tributpflichtig sind. Wird nun von diesen beiden
Völkern (die sonst im Zusammenhang mit Marsigni auf der
einen, mit Lygier auf der andern Seite stehen würden) im
Besondern erwähnt, dass sie sich durch ihre Sprache als
Nicht- Germanen erwiesen, so kann dadurch nur beabsichtigt
sein, sie in einen Gegensatz zu stellen zu den Sarmaten und
Quaden, mit denen (als ihren Herren) sie ein gemeinsames
Volk bildeten und die ihnen (als alienigenis) Tribut auflegten.
Der Name Germania würde so in seiner weiteren Bedeutung
für den Osten (wie bei Alfred) gebraucht sein, seitdem er
379
schon bei Plinius (neben Sarmatien) an die Stelle von Scythia
zu treten begonnen, aber durch das Vordringen der Sueven
früher bereits bis an den Rhein getragen und dort nun zur
Unterscheidung germanisirter Keltenvölker von den jensei-
tigen benutzt war. Indem die Sprache der Gothini als eine
keltische, die der Osi als eine pannonische bezeichnet wird,
so grenzte hier (bei den Eisengruben des mährischen Man-
hartsberges) der keltische (oder local keltisch-germanische)
Stamm mit dem slawischen zusammen, denn „nach Analogie
altpannonischer Volks-, Orts- und Flussnamen herrschte eine
nähere Sprachverwandtschaft zwischen Pannoniern und Slawen,
als mit den übrigen germanisch-hannischen Völkern" (s. Czoer-
nig). Da nun von den Kelten (d. h. von dem erobernd aus
dem Norden oder aus transmarinischen Strichen in den drui-
dischen Traditionen auf den späteren Wegen der Cimbern und
Teutonen herabgezogenen Herrscherstamme Galliens) eine Ost-
wanderung über den Rhein (seit den Volcae Tectosages) be-
kannt ist, so werden sie einen pannonisch-slawischen Stamm
angetroffen haben, der weiter im Osten (bei den Ligiern) un-
berührt blieb, im Westen dagegen keltisirt oder (in partiellei
Auffassung) germanisirt wurde, während inter Hercyniam
silvam Rhenumque et Moenum amnes Helvetii, ulteriora Boji,
Gallica utraque gens, tenuere, also dort der ursprüngliche
Stamm (wie schon früher weiter im Westen mit Ausnahme
der in gebirgigen Gegenden erhaltenen Ligurer) gänzlich ver-
trieben oder vernichtet wurde, indem sich Kelten (oder trans-
rhenanische Gallier germanischer Abkunft) in grösseren Massen
ansiedelten (wie später in den Agri Decumates). Indem dieser
keltische Stamm bei seiner Ausbreitung nach Osten wieder
mit suevischen Markomannen und Quaden in Berührung kam,
so erkannte er (durch seinen andauernden Aufenthalt in
Gallien entfremdet) seine Verwandten nicht, die noch lange
als Sarmaten, qui et Getae vocantur (Mart. GalL), in den
(vor arischer Ein- und gothischer Auswanderung) den Joten
gehörigen Ländern wohnten. Tacitus führt den Zusammen-
hang der Osi weiter bis zu den (pannoniscben) Aravisci (/4qcc-
ßiaxoi) an der Donau, und bemerkt, dass diese in Sitten und
Sprache nicht abwichen von den Osis, Germanorum natione,
«i. h. von einem (pannonisch-slawischen) Volke, das in einem
damals (in politischer Hinsicht) als Germania bezeichneten
([oder zu Germania gerechnetem) Lande wohnte (das indess
zugleich seine Heimath bildete). Nachdem die Fluth der
Völkerwanderung verlaufen und die germanischen Staaten
fixirt waren, brachen an den schwächeren Punkten der neu
gebreiteten Schichtung wieder die unterdrückten Slawen (wie
einst im Aufstande gegen die Sarmaten oder Jazygen) hin-
durch, und so traten unter den in den östlichen Flächen ver-
minderten Joten die Finnen in selbstständigen Krystallisirungen
380
(yom Baltic bis Ural) hervor. Tacitus ist bei den von ihm
Fenni (mit Veneti und Peucini) genannten Stämmen zweifel-
haft, ob er sie zu Germanen oder Sarmaten zu rechnen habe,
und unterscheidet diese nach der ansässigen oder umher-
schweifenden Lebensweise, indem die Germanen den in Ueber-
gang zu festen Wohnsitzen, wie in Persien (bei Herodot),
darstellenden Theil des Volks repräsentirten. Die Finni mi-
tissimi üben (bei Jornandes) das Schwenden in Schweden.
In früherer Zeit zogen von den gothischen (jotischen)
Völkern (upter Sarmaten einbegriffen) die Vandalen (am
Pallas Maeotis) zu den später Franken genannten Germanen
am Rhein und stellten so die (in der fränkischen Sage eines
Auszuges aus Pannonien bewahrte) Verbindung einer (von
Procop zwischen Vandalen, Gothen, Visigothen und Gepiden
bemerkten) Sprachgleichheit zwischen danubisch - pontischen
und rheinischen Völkern mit Skandinavien her, von wo eine
geschichtlich in beiderlei Richtungen betretene Heerstrasse
nach dem Pontus führte, sowie in den Zügen der Sachsen
(den Bundesgenossen batavischer Franken) und später den
ihnen folgenden Normannen nach den germanisch-gallischen
Ländern, auf deren Berührungspunkten dann jene deutsche
Nationalität anwuchs, die wieder zur Germanisirung der
Slawen nach Osten zurtickfloss. Procop beschreibt diese Gothen-
Völker, zu denen auch die (gleichzeitig im Kaukasus locali-
sirten) Alanen (in Uebereinstimmung mit der physischen Be-
schreibung, die Amm. giebt) gerechnet wurden, als der blonden
Varietät angehörig, wie sie von den Chinesen bei den von
den Usiun (am Oxus oder Usun, als Fluss) beherrschten Ting-
ling (den Nachbarn der Alanna oder Asi) erkannt wurden,
und der Hinzutritt der östlichen Alanen (Asiens) zu den schon
in der Scythen-Zeit an der Donau ansässigen Geten (Gothen
oder Joten) ergab die asische Einwanderung bei den Suiones,
sowie die Verbindung mit den anfangs feindlichen Joten oder
Juten. Bei Plinius stehen Vandali oder Vindili (auf einer ihrer
Mittelstationen zwischen Pontus und Rhein) als die allgemeine
Benennung, unter welche auch Guttones (schon bei Pytheas be-
kannt) sich begreifen, und bei Tacitus fallen die Vandilii mehr-
fach mit Sueven zusammen, deren Name in den Slawen später
die Generalisation der Wenden oder (bei Dio Cassius) Oviviot
(im rhaetischen Vindelicien) gewann, mit germanisch zwischen-
gestreuten Inseln, wie die der Vandali am askiburgischen
Gebirge (zur Zeit des markomannischen Krieges}. ' Im Osten
bereits war der Gegensatz der Wanen (als Pandioniden in
Attikas alter Geschichte und als Pandu in Indien spielend)
bekannt in den Wanant armenischer Bulgaren oder den (den
sogdischen Herren feindlichen) Yanthsai (Anthsai) oder (nach
Klaproth) Alanna (Alanlio). Durch den westlichen Abzug der
Vandalen gewannen die baltischen Gegenden für die Gothen
381
die Bezeichnung eines Wendenlands (wie später eines Russ-
land von den skandinavischen Waraegern), und auch die am
Rhein in dem Frankenbund aufgegangenen Vandalen (die ihre
Odins-Sagen in dessen Sohne Siegfried mit den sigovesischen,
aus keltischen Beziehungen der Sigambrer verquickten) blickten
auf ihre frühere Heimath als eine wendische zurück, obwohl
sich während ihres Aufenthaltes dort der Unterschied zwischen
Vandalen und (an Veneten geknüpfte) Winden (s. Paul. Diac.)
"bewahrte, wie auch gegen die später zu Longobarden meta-
morphorisirten Winili. Wie bei den Tocharern (im Anschluss
an noch jetzt geläufige Titel alter Asioi oder As) die Asii
(bei Trog.) die Herrscherklasse bildeten, so die Astingi bei
den Vandalen, während bei den getrennten Wanen oder
"Wenden, seit der Verachtung, in die Häiiir gefallen, der Ehren-
titel der Äsen verloren ging.
Nachdem die besonders im Lande der Sicambrer gebildeten
Völkerbände, als Franken oder (nach Libanius) ^QamoL (Oha-
inavi, qui et Franci der Insel Batavia gegenüber in der Tab.
Peut), bei Mainz und in Gallien geplündert (s. Vopisc), in
den Heeren des Posthumius gedient, unter Probus Seeräuberei
getrieben (mit den Sachsen), das Land an der Scheide (im
Einverständniss mit Carausius) besetzt, von Constantius in
Oallien angesiedelt (s. Eumen.), von Juliau (als Salii) besiegt
und dann gegen die Quaden oder Chauken geschützt wurden,
in der Notitia Imp. als Hülfsvölker auftretend, beginnt dann
mit Chlodio (Vater des Meroveus) oder Clojo von Dispargum,
cjüod est in termino Thoringorum (Greg. Tur.), in regione
Germaniae (Gest. Reg. Fr.) herbeiziehend und den Rhein (in
Kämpfen mit Aßtius) überschreitend, die eigentliche Geschichte
der Franken, die ihren Namen bei den Kämpfen mit den
-Alanen (unter Valentinian) erworben haben wollten, aber dann
selbst wegen Tributverweigerung fortzogen aus Pannonien,
Wo kurz vorher unter Constantin (Anonym. Val.) die Sarmatae
Ijiberi (oder Jazygen) von den ihnen ' bisher unterworfenen
•Sarmatae Limigäntes (Hieronym.) vertrieben worden waren.
-Als durch Stilicho's Verrath Marcomir und Sunnon, die die
Unabhängigkeit der Chatten (hattuarischer Franken oder Ri-
puarier) gegen die Feldherren des Maximin und auch gegen
-Arbogast bewahrt hatten, untergegangen waren, folgte die
JBarbarenfluth der Vandalen (Suevi) und Alanen (406 p. d.),
wodurch die Reste der germanischen Stämme über den Rhein
getrieben wurden, und während hostes Pannonii vastarunt
(Hieronym.) bis nach Spanien hin, bildete sich unter den
Kämpfen der Franken mit den (von den Alemannen unter-
stützten) Vandalen (Renat.) das Reich in Francia Rhenensis
(Geogr. Rav.) oder Austrasia (gegenüber von Neustrien), an
die Namen Pharamund's (nach Analogie des medisch-persischen
Thräörtes oder Frawartish bei alanischen Sagartiern) geknüpft
382
(418 p. d.) und mit Chlodwig (f 511 p. d.) geschichtlich be-
gründet. In Pannonien waren von jeher durch die (nicht-
maeedonischen) Paeonier (Macedoniens) , die sich von den
Teucri ableiteten, Sagen trojanischer Herkunft einheimisch.
Blondhaarige („Belgier")? wie sie P. Goes auf dem West-
abhange des Belur-Tag fand, bewohnten das (den Usun be-
nachbarte) Königreich Sule (Khiuscha oder Kaschgar) oder
Khasi-gar. Baber glaubte Kashmir von den Ehas genannt,
die er auf seiner Bergreise nach Indien traf, und die Kharia
bauen noch jetzt Dolmen, wie einst die Kelten und Belgier.
Der schon bei den alten Kasii (des Kaspi) oder (der mit Sakae
zusammengestellten) Kaspiren und im Kaw-kas oder Grau-
kasos (Kaukasus) auftretende Name der Glänzenden würde
(im Hindukusch des sanscritischen Gravakasos oder glänzenden
Felsgebirges) die weisse Modification in ethnologischer Farben-
Scala andeuten. In dem Territorium der Kasii (vom Kaspi
bis Kashmir) würde die tokharestanische Bergfeste liegen,
die ihren letzten Resten eine Zuflucht gewährte und mit der
kaukasischen Körperbildung die Sagen von dem grössten Helden
des ihnen im Westen verwandten Stammes bewahrt hat, seit
ihn seine Eroberungsztige hindurchflihrten und in dem diony-
sischen Meros heimische Anklänge finden Hessen. Die Cagii
Montes waren eine Fortsetzung der Ascatangas-Kette, auf der
Ptolemäos' Halteplatz (oQfxrjrrJQiov) den Takht-i-Soliman be-
zeichnen soll. Nach Strabo gleichen die Sitten der Caspii
denen der Sogdianer und Bactrianer. Die (Jassier und) Kas-
sobier (Ossetinger oder Alanen und Tscherkessen) wurden von
Swatoslaw unterworfen, die Pommern (nach der Spitze Danzigs
zurückgedrängt) erhielten den Namen Kassubitae (Kaszeb),
und die Samojeden hiessen Kassuwen bei den Russen. Die
Chinesen lassen die Bewohner Khokans (persischer Sprache)
von den Burut stammen, und zur Zeit der Thang kannte man
zwischen Kaschgar und Kaschmir das Land Poliu (Purut)
oder Baltistan, das in den Balthen auf die Weissen (aus dem
Norden oder Apak, als Bachter) führen würde. Nach Ba-
dakshan (Balaschan oder Baudasia) sollte eine Einwanderung
aus Balkh *) stattgefunden haben, und die nun in der Genea-
logie Alexander M. heirathenden Fürsten bezeichnen das L$nd
*) Der in Iskardo (wo Alexander M. anf dem Feldznge nach Kbata oder
Khatai seine Invaliden znrückliess) resi dir ende Fürst (Ergn mayum oder Herr
der Berge) oder Gelpo der ßalti (BdXarai bei Ptol.) in Baldistan oder Bal-
tistan stammte (nach Charaph Ali) von'joseph, Prophet der Israeliten, während
sich die Afghanen (mit den Tusnfszye) auf Saul zurückführen. Fräser be-
schreibt die Patanen als blauäugig und blond, während die ostlichen Afghanen
(nach Elphinstone) dunkler sind (die Ghilji dagegen für die hellsten gelten).
Die Bewohner von Khotan (einer Stadt der Tnrk) oder Jnthian (Khotian oder
Ilitsi) stammten (nach Abulfeda) aus Kataja. Bei Khotan (Quotan) oder (nach
Bamnsio) Gotam (mongolische Mauerstadt oder Khoda) wird (nach Djihan*
383
zwischen Balkh und Kabul als Bakhtur-Zemin oder Bactriana
(s. Burnes). — Nachdem die Volcae oder Belgae am unteren
Rhein (nach Gallien hinein) Ftirstenthümer gegründet und ihren
Namen (wie die Vandalen in Andalusien) zurückgelassen
hatten, setzte ihr Hauptstamm (der Tectosagen) seinen Zug
nach Westen (bis an die Pyrenäen) fort, nachdem er vorher
einen Zweig an den hercynischen Wald gesandt hatte. Den
geographischen Verhältnissen gemäss findet der Eintritt in
Frankreich auf den nordischen Flachländern (über das ßhein-
Delta) statt, während dann die Eroberungszüge der in Gallien
herrschenden Transrhenanen südlich vom Main nach Ger-
manien sich zurückwenden, wie die aus Batavien nach Gallien
versetzten Franken bald wieder die Alemannen mit Krieg
überziehen.
In Caesars Drittheilung*) Galliens ist die Provincia (oder
Narboncnsis) nicht einbegriffen, obwohl ursprünglich diese das
numa) der Ja oder (uigurisch) K hasch (Jaspis) gefanden. Yuthian (Khotian)
heisst bei den Eingeborenen Khetan (nach dem Siyu wen kian lu), indem die
Chinesen (von den Bacharen) Khetan (Khitan) genannt werden.
*) Plinius' fünffache Eintheilung Germaniens ist eine weiter umfassendere,
als die des Tacitus (in den drei vom Vater Mannas abgeleiteten Stämmen),
indem er nach Nordosten auf die Vindili und bis zu den Grenzen der Daker
(in Penciner und Basterner) übergreift. Die Ingaevonen repräsentiren deutlich
die Bewohner Niederdeutschlands, die sich au die skandinavischen Völker an-
lehnen, und ihre absichtlich (gleichsam in Hindentung auf den Reimklang) '
von Plinius hervorgehobene Beziehung zu den Istaevouen am Rhein würde
iu der späteren Verbreitung der Sachsen und Warner, sowie in der platt-
deutschen Sprache keinen Widerspruch finden. Die Vindili zeigen den Ueber-
gang zu den damals den Deutschen näher verwandten Ländern der Wenden,
ehe diese als Slawen in Opposition traten, und die Daker führen durch die
Oeten zu den Gotben, die in ihrer Verbindung mit Skandinavien in früherer
Phase das Auftreten des Rurikstammes in Kusslaud (in Magna Graecia oder
Qross-Swithiod) anticipirten. Auch in den cimbrischen Zügen lassen sich
Striche der nachherigen Normannen vorhererkennen, und nachdem die (durch
alanisches Vordringen von Osten in Bewegung gesetzten) Sueven die schwedi-
schen Länder der Suiones (neben den Gautigothen) besetzt hatten , schoben
sie sich über Germanien und (unter Ariovist) bis in Gallien vor, zunächst unter
dem älteren Stamm der Hermionen, oder spezieller der Hermunduren, ihren
^itz aufschlagend und grösseren Einfluss auf die Chatten als auf die (allmählig
init den CJeberbleibseln der Hermunduren verschmelzenden) Chatten ausübend.
Aus nordischem Eindringen unter die Warner bildete sich dann (etwa nach
feindlicher und friedlicher Beziehung, wie später zwischen Dänen und den
gelegentlich von ihren Königen beherrschten Wenden) der Thüringer Reich,
Und mit ihnen traten in nächste Verbindung die Angeln, in der Sage den
Dänen verwandt, die damals an den Grenzen der Warner die Länder der
ausgezogenen Heruler besetzten. Aufs Neue erscheint ein nordisches Element
(bei dem Witukind das Staunen der Franken über die Körperbildung ebenso
ausdrückt, wie die späteren Annalisten bei den Normannen) in den Sachsen,
die das Reich der Thüringer stürzten (wie sich später die Wikinger oder ver-
wandten Geschlechter aus Norwegen und Dänemark bekämpften) und sich
am Rhein zu gemeinsamen Unternehmungen verbanden mit den aus (den
Chatten zugehörigen) Batavern hervorgegangenen Franken, die im Anschluss
an die von Tiberius jenseits des Rheins angesiedelten Gnberni deren alten
384
Gallia ulterior darstellte, im Gegensatz zu dem den Römern
diesseits der Alpen näheren Gallia cisalpina, das auch (wegen
der Annahme italischer Sitte) Gallia togata hiess, und so ein
civilisirteres Aussehen zeigte dem ulterior Gallia (oder trans-
alpina) gegenüber, als Gallia braccata, welcher Name zu-
nächst wieder im Specielleren an Gallia Narboneiisis haftete,
während doch die Eroberer Nord- Italiens aus den barbarischeren
Ländern jenseits der schon früh durch Massilia's Einfluss ver-
feinerten Provincia gekommen waren, so dass die letztere
auch wieder sich dem Gallia Comata entgegensetzen konnte,
wo die wilde Haartracht (wie bei den Chatten und später
noch als Ehrenzeichen bei fränkischen Königen) bewahrt war.
Neben Aquitanien nun, das (von Strabo) selbstständiger um-
schrieben wird (wegen seiner Beziehungen zu Hispanien),
nennt Caesar (ausser den auf Germanen führenden Belgiern)
die eigentlichen Gallier, vornehmlich in den Sitzen zwischen
Seine und Garonne. Auf diese Gallier wendet er dann zugleich
den Namen der Kelten an, eine Bezeichnung, die früher von
Griechen (wegen Mangels deutlicher Kenntniss der Einzeln-
heiten) für alle Völker des nördlichen Europa insgesammt bw
zu den Säulen des Hercules (um sie als eine besondere
Klasse von Barbaren zusammenzufassen) verwandt wurde,
der aber zunächst von den Nachbarn der Massylier her-
genommen (s. Diod. Sic.) und durch diese verallgemeinert
war (wie der Name/ der Saken durch die Perser Air die
Scythen). Der eingeborene Stamm dieser zwischen Seine und
Garonne vorhandenen Völker (deren Hauptsitz in dem Berg-
lande der Arverni zu suchen sein würde) mochte auch in der
That mit dem in der Provinz vorgefundenen (abgesehen von
den ligurischen Zuthaten in dieser) identisch sein, aber über
jene hatte sich eben die an den Küsten des fernen Oceans
(nach den Druiden) eintretende Eroberung (s. Amm. Marc.)
verbreitet und dadurch die Kelten bis zur Garumna mehr in
Gallier verwandelt, weshalb auch Dio Cassius auf die linke
Seite des Rheins die Galater setzt, auf die rechte Seite da-
gegen (an seinem oberen Laufe in der Nähe der Quelle) die
Kelten, so dass sich die ßhaetier und die (zugleich durch
fremde Elemente veränderten) Vindelicier, sowie die Taurisker,
die Strabo (mit Böloi und ZxoQdiaxoi) zu rot KeXrvm (edvrj)
rechnet, den ursprünglichen Kelten der Provinz näher an-
reihen würden, im Gegensatz zu den Galliern (den nördlichen
Kelten), die gewissermassen als Vorhut der ihnen auf gleichen
Namen Sigambrer im Munde der Gallier bewahrten and durch den Eintritt in
die alten Germanen-Länder diese Volksbezeichnuug erneuerten. Die Spitzen
der Alauen (schon in den Kalmücken-Ländern an Alamania's gewohnt) verliefen
in dem von Garacalla (f 213 p. d.) am Main bekämpften Reitervolk (Aar.
Vict.) der Alamannen, £vyxlv8es <xvd,Q(OTtoi xal piyddes (Asin. Quadr.).
Wegen folgenden Belgier (als Volsker ihren Namen in den
Ausläufern bewahrend) zu betrachten waren, und zu Caegar's
Zeit (d. h. zu der Zeit, wo die Römer einen genaueren Ein-
blick gewannen und also systematisch zu definiren begannen)
eine selbstständig aus Kelten und Beigen (als Gallier) hervor-
tretende Nationalität bildeten, die sich auf der einen Seite
ebenso sehr von den reiner gebliebenen Beigern (die indess
selbst schon etwas von ihrer germanischen Natur verloren
hatten) unterschied, wie auf der andern von den eigentlichen
Kelten. Bei dieser ersten Besitznahme der transrhenanischen
Länder durch die Gallier standen an ihrer Spitze (zur Zeit
des Tarq. Prise.) die Bituriges f s. Liv.), die wegen ihrer weiten
Eroberungen auch in Aquitanien erscheinen, und damals Heer-
züge gegen den hereynischen Wald und über die Alpen hin-
über aussandten (unter König Ambigatus in Avaricum oder
Bourges). Bei der (wahrscheinlich mit Hülfe durchziehender
Volcae, die Hannibal bei Tolosa der Tectosagen neben Areco-
mici fand) aufsteigenden Macht der Aeduer (die früher den
Bituriger nach Italien begleitet hatten) fielen die Bituriger
selbst (wie viele der übrigen Stämme) in Abhängigkeit von
den Aeduern und nur die durch ihre feste Lage geschützten
Arverni widerstanden, fanden es aber doch für nöthig, bei
den (zu Belgica gerechneten) Sequani Hülfe zu suchen, und
diese, die allein nicht genügend stark waren, wandten sich
zu weiterer Stütze an die Germanen, in deren Länder damals
die (einen Haarzopf tragenden) Sueven, die mit unsteten Wohn-
sitzen wanderten, eingetreten waren. Die Einwanderung der
auch mit Lingonen in Italien (wohin sie den Salluviern, wie
diese den Cenomanen und sie den Biturigern, gefolgt waren)
erscheinenden Boji und Helvetii nach Germanien (bei Tacitus)
erfolgte von den gallicisirten Kelten aus, und ähnlich (aber
mehr direct von den Belgiern oder Volcae) die der (in ihrem
Namen, wie auch als Rigosages oder Aegosages bei Polyb.,
auf sakische Generalisationen führenden) Tectosagen, ehe diese
ihre westlichen Sitze in den Pyrenäen eingenommen. Wie die
(später auch in ihrer fränkischen Beziehung zu den Batavern
den Beigen benachbarten) Marsier auf die Marsi am Lacus
fncinus deuten, könnte sich in den (mit den Aequi, und)
sprachlich mehr noch mit den Umbrern (germanischen Am-
bronen als Generalisation der Eroberer), als den Oskern ver-
bundenen Volsci eine frühe Schichtung siegreich ausgebreiteter
Volcae oder Belgier zeigen, die auch damals bereits im späte-
ren Lande der Aeduer (als neuen Ausgangspunkt weiterer
Züge) sich festgesetzt haben mochte, und so in Italien den
an den aeduischen Pagus erinnernden Namen der Insubrer
zurücklassen, der Bellovesus Begleitern die Veranlassung zu
Mediolanums Gründung gab. — Die Lingua pannonica der
Osier wird die Sprache der illyrischen Slawen (als Eingeborene)
Bastian, Ethnologische Forschungen. 25
386
dargestellt haben, neben den lygischen Völkern, deren Slawen-
tum mehr finnische Bestandteile enthielt (wie jetzt der nörd-
liche Zweig). Die Lingua celtica unterschied die Gothinen
von den Germanen, d. h. von den Sueven (als nächsten in
den Marcomannen, die in ihrer Beziehung zu den Suionen
in Schweden auch die dortige finnisch-germanische Annäherung
darstellten) führte sie dagegen in die Sprachgemeinschaft*)
(teutonischer Wurzeln) der germanischen Völker diesseits und
jenseits des Rheins ein, die sich nur durch weitere Entfernung
von römischen Cultureinflüssen von ihren keltischen Brüdern
Galliens (und linguistisch also nur dialectisch) unterschieden.
Die Sprachgleichheit der Aestyer und Briten deutet auf eine
gemeinsame Handelssprache, die besonders an den Bernstein-
küsten und den Zinninseln hervortrat, das beschränkte Terri-
torium der letzteren bald ganz durchdringend, wie die ihnen
gegenüber liegende Küste des Canals, wo gleichfalls der kym-
rische Dialect keltischer Sprache geredet wird. — In den Sitzen
der Eugii (bei Tacit.), die (in ihren Beziehungen zu Faba
und Fabiana) auf die norwegischen Eygir (bei Snorri) in
Eogaland (der &avovai) führen, kennt (zwischen den Flüsse}
lovfjßog und 'Iadovag) Ptolemäus (wie Pövyiov an der Oder-
mtindung) die letötvol (perä tovq ^aQodeivovg) von sida (Seite)
am Küstenstrich (s. Zeuss), wie die Küste zwischen Oder und
Weichsel Balagardhs sidha, die schonische Skancyjar sidha,
die jütische Jotlands sidha heisst. Die Gothen kommen ad
sedes Ülmerugorum (Holmrugi im Gegensatz zu skandina-
vischen Ethelrugi), 'die Longobarden nach Eugiland (ßugorum
patria). Zwischen Donau und Ens herrschte (in Faviana)
Felectheus (oder Feletheus), qui et Feva (Fava, Bruder
Friedrichs oder Phaba), dictus est (Sohn des Flaccitheus) über
die Eugen (zur Zeit des heiligen Severin), von Odoacer (genere
Eugus) besiegt. Die insula contra Wilzos posita war von
Rugiani (Eani oder Verani) oder Euni besetzt (Ad.). Die
'Piyovomt, (Eugusci) wohnen (mit ZovavlxaC) an der Stidgrenze
Rhaetiens (bei Ptol.). — Pytheas fand die Guttonen (neben
den Teutonen) am frischen Haflf (Mentonomon) , bei Tacituß
stehen sie zwischen der Küste (mit Eugiern und Lemoviern)
und den Lygiern (als Gothones), bei Ptolemäus aitö vovg
Ovevedag, rvxkoves. Der Gothe Catualda stürzt das Eeich des
*) Die von Strabo zu den Germanen gerechneten ßastarner, die, als
Galater (bei Polybius) dem Perseus Soldatendienste zu leisten sich erboten,
waren nach Osten vorgedrungen, wie die Bastetani westlich (an der Südküste
Spaniens) bis zum Guadalquivir, jenseits welches die alte Cultur der Tnrdetani
(und Turduli) ihren Sitz aufgeschlagen hatte. Mit den Kelten aus Lusitanieu
(s. Plinius) mischten sich die Iberer (nach Diod.) als Keltiberer. Die Stadt
Sicane (Her.) deutet auf frühere Anwesenheit der Sicani. Neben Mentesani
qui et Bastuli (s. Plin.) führen die Mentesani qui et Oretani (bei Bastia) auf
die Germani. Der Vascouum saltus (bei Plin.) war von den Vascones genannt.
387
Marbod und mit den Gothen £ Geten) an der Donau kämpft
Caracalla. Bei den Gothones bestand (nach Tacit.) ein festeres
Königthum, als bei den übrigen Stämmen der Germanen (wie
es sich unter den von Procopius in unabhängiger Verfassung
gekannten Slawen durch die Waraeger herstellte), und Aehn-
liches wird von den Suiones berichtet, die (als den Dänen
oder Daci verwandt) den Javxlcoveg entsprechen würden, auf
dem eigentlichen Zkccvdia (unter den vieren) xcra* rag btßoXäg
tov OvlGTovXa TtoTafiav, und neben ihnen stehen (bei Ptolem.)
die romcLi (die Nachbarn der Schweden als Gothen). Die
Mitte nehmen die Aevwvai ein ; in den Xaideivoi (im Westen)
findet Zeuss die Benennung Heidh (in Heidhmörk am Heidh-
see oder Miörssee) und östlich wohnen <Pav6vat, tai &lqcligoi.
Die Frisii (die Tacitus in grosse und kleine scheidet) und
Frisiabones werden (von Plinius) inter Heluim ac Flevum
gesetzt, als <PqLooiol (bei Ptol.) (ityQi tov 'Aftiolov Ttora^ov.
Dorstat heisst (bei Geogr. Rav.) Frigonum patria. In confinio
Fresorum et Danorum liegt (Alcuini Vita) Fositesland (Helgo-
land). Frisia minor (bei Saxo) heisst (Hamsfort.) Frisia
Eydorensis. Pipin bekämpft König Ratbod der Friesen (689
p. d.) und ^Qlaaoveg fanden sich (bei Procop) unter den Bri-
tannien erobernden Stämmen (statt der Sachsen). Die Friesen
bekränzten, als Fries, die Seeküste vom Rhein bis Norwegen,
als Hilleviones (bei Plinius) oder (bei Tacit.) Hellusii (jen-
seits der Finnen im äussersten Norden neben den Oxionen),
als Felsbewohner (hella oder Klippe), die (auf der skandischen
Stidspitze) excisis rupibus, quasi castellis, inhabitant (bei
Jörn.). Solinus lässt den Mons Sevo (initium Germaniae) von
den Ingaevonen besetzt sein, a quibus primis post Scythas
nomen Germanicum consurgit. Ynglingar (das schwedische
Königsgeschlecht) wird aus Yngvi abgeleitet. Der Name der
&av6vcu (uuapan oder Wapen, als Waffen) wiederholt sich in
0aßiQavov (bei Bremervörde), Faventia ist Stadt des cispada-
nischen Gallien und Faviana Wien's (Wjden). Der Name Fa-
baria (Fava als Rugierkönig und, nach Eugipp, als Sitz des
Rugierkönigs, Faviana) für die Insel Burcana (Glaesaria oder
Austeravia) oder Actania wurde (nach Plinius) von den dort
wild wachsenden Bohnen erklärt (oder vom Honig favus oder
Wabe). Die Landschaften, in deren bekanntem Theile sich
die Gaue der Hillevionen finden, sollen (nach einigen Angaben)
bis zum Flusse Vistla von Sarmaten, Venedern, Skirern und
Hirren (im Wechsel des L und R) bewohnt sein, auf die
Wiren in Esthland führend und auf die Heruler Thule's. Die
Skiren, die (in Verbindung mit den Schwaben) von den Gothen
(an der Donau) vernichtet wurden (aus altem Staipmeshass
der Gothen und Schweden), werden (im Heere des Theoderich
neben den Turcilingern) zu den Alanen (unter dem Fürsten
Candax) gerechnet (bei Jornandes), verbunden mit den Sata-
25*
888
gariern. Auf den arischen Charakter der (bei Darras) medi-
schen Sagartier schliesst Bawlinson ans dem Kamen Chi-
tratakma.
Zu Tauris in dem von Ttirkenstämmen (und südlich von
Kurden) bewohnten Aserbeidschan (als persischer Provinz),
das auf den in den Bergen geöffneten Ebenen treffliche Weide-
plätze bietet, nahm Hulagu seinen Sitz, und, wie die Mongolen,
waren früher die Alanen (als persischer Wanderstamm der
Sagartier mit ansässigen Germanen) in den Kaukasus vor-
gedrungen, und hatten sich dann (wie später nach Aufnahme
des herrschenden Stammes aus den Chazaren in den Kabardoi
die Ungarn) von diesem neuen Mittelpunkt aus (unter medi-
schen Sauromaten) bis zu Aspurgianern (am azofschen Meer)
verbreitet, weiter im Westen (beiProcop) unter den gothischen
Völkern (als Fortsetzung der Massageten des Caspi und der
Thyssageten in den Geten) erscheinend (mit ostgothischen
Greutungern am Tanais zusammen genannt bei Amm.), wäh-
rend die mit den Hunnen in Europa einbrechenden Völker
den Weg im Nordeji des Caspi eingeschlagen hatten. Wie
noch jetzt die in Kleinasien schweifenden Turkomannen in
Verwandtschaft zu setzen sind mit ihren Vorfahren aus den
Ili-Ländern (die durch die von fremdstämmigen Völkern be-
wohnte Kirgisensteppe in dem directen Wege nach Europa
durchschnitten sind und die öden Wüsten nicht begehren), so
erscheinen die Alanen*) der europäischen Sarmaten, auch im
fernen Osten, als scythische Alanen (bei Ptol.) wieder.
*) Im Albanesischen, das (in seiner seit thracischer Bevölkerung die fremd
hineingeworfenen Elemente isulirenden Mischung) viele alterthümliche Formen
erhalten hat, heisst Oulk oder Wolf (wuk serb. oder wlk czech.), und der Aus-
gangspunkt der Volken oder Beiger, wie so mancher Besucher Galliens T war
(nach druidischer Sage) jener Strich, wo die Wilzer (Wlckowe oder Weleti)
oder Lutizer (Sclavi qui Wilti dicuutur Ann. Lauresh.) von der preussischen
Küste nach der Oder-Münduug (11. Jahrhdt. p. d.) vordrangen und sich mit
Guttonen (Golthen oder Gallen) oder Gauten berührten. Der bei Ptolem.
bemerkbare ^dcm zwischen den, wie Slawen nnd Rugianer vom König Krocos
oder Krak und Krukos beherrschten, Vandalen oder Winiler uud Weneter
oder Wenden ähnliche) Wechsel zwischen den Generalisationen der Sueven
und Slawen (vielfache Stämme begreifend, die in ihrer näheren Verwandtschaft
sich bei späterer strengerer Scheidung bald zu den Germanen, bald zu den
Slawen stellen), zeigt sich auch in: Saxones et Sclavi qui dicuntur Weletabi
(Ann. S. Gall.) oder (Chron. Moiss.) Vulsi. Als Otto von Bamberg die Lutizer^-
(Luitici quoque populi genus a Slavis et Polonis ducentes bei Dlugosz) wasr
er durch polnische Dolmetscher begleitet, wogegen in dem (durch Schafari
vou lut oder Ijnt, strenmis oder ferox hergeleiteten) Namen die deutsch
Verallgemeinerung der Leute liegt, wie in den Volcae des Volkes, und (bes- n
Saxo) der Helden (Wasce oder Walce, teutoniae Wilze) oder Riesen schwer r
zugänglicher Berge, wie im Vasgau oder (seit westgothischer Zeit) im (pyre—
näischen) Baskeuwald. Die Vergleichung von 'Opxvywg (Hart oder Harz) oter
Hercynia (nnd Arkona als Orekunda bei wiltischen Ranen) mit Wilken (Wilceo
oder Wüten) oder Wilzen (s. Mone) würde auf die Besetzung des hercynischeu
Waldes durch Volcae (Tectosages . als teutische Saken) führen. Nach Schafs-
-4
J
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In der Nachkommenschaft des Alanius*) (primus Homo),
als Vater des Ermenius, Ingo, Escio, spiegeln sich (wie in
gälischer Sage Alanns von seinem jüngeren Bruder Brutus
rik Messen die slawischen Ackerleute (in den Marken und der Niederlausite)
mitunter Wltschker (Wisczschken oder Wutzken) und das Luitizerland (in
deutschen Sagen) Land der Wltschker oder Wlkostan (Wilkinaland). Die
Uebersiedelung der Beiger aus holländischen Territorien (mit Wiltenbnrg bei
Utrecht), wo Beda die (von Theudebert unterworfenen) Juten (Weleten) nennt,
nach der britannischen Küste, würde die dortigen Wiltunisci (Wiltshire's) er-
klären, und wie (nach Caesar) die (von Galba) beherrschten) Suessiones früher
(unter König Divitiacus) besonders die Herrschaft über Britannien besessen
hatten, so .grenzten (unter Chilperich I.) die Wasco (Walco oder Walzo) an
die Franken (feroces lingua attica von Warg oder Wolf, als wrag oder Feind)
von Soissons (Ven. Fort.). Masch übersetzt Wildamor als grosses Meer von
-welky (wilda) oder gross (wie wilde Riesen). Der Walslöngu-Wald (des Völ-
sungar-Gesrhlechts) heisst (in der Wilkinasaga) Latiwald und das Weleten-
Volk (bei Marner) der Wilzen-Diet. In der Chronik (Letopis) von Pskow
(nach Pogodin) steht Wolotom, Wolotam statt Wolochom (Walachen), und
"Walah oder Wal , als Fremder (s. Zeuss) würde sich sowohl an der Vahali
(Walah oder Waal) den Beigern gegenüberstellen, wie in den Welschen von
'Wales. In der Handschrift Alfawit wird (XVI. Jahrhdt.) Wolot durch Ispolin
(welikan oder Riese erklärt, und (nach Maksimovitchj sind Woloti ein unter-
gegangenes Volk in der Gegend von Wologda und am Kubenskisee (s. Schafa-
rik). Nach Cbodakowskis (bei Koppen) werden die Grabhügel bei Polock
und Witepsk (von den Weissrussen) Wolotowki oder Wolotki (tumuli gigantum
oder osilki) genannt und was das russische Volk walotowka nennt, heisst wlcj-
kopec (Grabhügel) beim czechischen. Schafarik läset die Weleten aus dem
Wilnaerlande (mit Wilkomir oder Wolfsland) herbeiziehen, an dessen Grenze
sich die Neuren (bei Herodot) alljährlich in Wölfe verwandelten, als (getische
oder, nach Kadlubek, litthauische) yorjreg zu den (blonden) Budini (mit der,
wie Wolin oder Winetha — als civitas Julinum celeberrima barbaris et Graecis —
und andere weletische Handelsstädte des V. — XI. Jahrhdt. am Meere , hellen!-
sirten Stadt Gelonus) flüchtend (vor den durch Krak bekämpften Drachen-
schlangen). Qui (Alani) lingua eorum Wilzi dicuntur, crudelissimi ambrones,
quos poeta Gelanos vocat (Schol. Ad. Br.). Die Wilzen sind geboren daher
von Tenebrie (singt Tanhuser), wie die von Ambronen begleiteten Cimbern
(Kämpen) oder Cimmerier aus dem von. Helios nicht erhellten Dunkel (bei
Homer). Zu den Aduatikern (als Resten der Kimbern und Teutonen) stellen
die Franken (Germanen, wie Tungern) eine Verbindung her als hattuarische
(ripuarische) in ihrer Beziehung zu den Chatten, die zu den Sueven gerechnet
werden, und Holland heisst Slavia (Anon. cron. de Traj. et Hol.), Slavonia
vel Hollandia (Frisia et Slavia). Saxones cum Slavis profecti sunt in Britan-
niam 416 p. d. (Frisones et Saxone's et Wilti unter den Fürsten Lemmen
Und Dibbaut oder, 641 p. d. , Frisones et Slavi et Wilti). Wiltorum antiqua
domicilia in Batavia, zeigte Eyndius (s. Schafarik), Saxones in Wiltorum
Hörnen transiisse. Populus Gelriae vocatus est de Wüten (Matth.). Wilti Uli
de aquilonaria Hollandia et Slavi.
*) Die Alanen (Caucasigenae) oder (bei Amm) Tanaitae, die die Tab.
Peot. neben Aspurgianer setzt, brachten in den Norden (als Dani) jene ihnen
von Amm. zugeschriebene Pulchritudo der Tscherkessen, die von westlichen
Chronisten bei den Normannen (und ihren sächsischen Vorläufern) hervor-
gehoben wird und (von den Dardanern) bei den Bastarn ern, als ävfyee vynjXoi
t+kv ra acofiara, d'avfiaaroiSe ras fieX&ras, /ueydlav%oi 8e x«i kafirtQoi raZg
*cara latv nole/xUov ärt e da fs (Polyb.) zur Zeit des Perseus und dXx^fitoraroi
(bei App.) unter den Hülfsvölkern des Mithridates. — Wie Vandaleu und (longo-
bardische) Winili an die Wenedi, armorican fache Veneter an (kymrische) Belgier
(und Belgites Pannomens bei Plinius), ßcfcUesen sich dje Franken, als troja-
390
nach Alba oder Albania getrieben wird) die späteren Stämme
der Völkerwanderung, in welchen die (von Mannus, Sohn des
Teut, stammenden) Hermionen, Ingaevonen und Istaevonen
aufgehen, im Anschluss an die (alanische) As-Sage des Nordens
mit weissäugigen Alanen (s. Orosius), die (neben Teutates
und Toranis) bei den Galliern (s. Lucan.) Hesus (oder in
weiblicher Wandlung Isis der Sueven) erscheinen lässt, als
einhendr As (Er oder Tyr) oder Mars, in dem (mit Armenon
und Neugio verbrüderte) Hisicion (s. Nennius) oder Isco (Istio
oder Er), der Stammvater bei Schöpfung aus Ask oder Eschen
(s. Grimm). Auf die nächstliegende Bezeichnung des eigenen
Volkes führt die esthnische Sage vom Riegenkerl, der sich
Issi (Selbst) benennt. Au temps duquel (Hercules Allemannuß)
la dßesse Isis, royne d'Egypte veint en Allemaigne et montra
au rüde peuple Tusage de mouldre la farine et faire du
pain (Jean le Maire de Beiges), sowie (nach Aventinus) das
Schmieden, als Frau Eisen (Tochter des Hercules) zum
deutschen König Schwab kommend. Wie bei Mastricht (Ro-
dulf.) wurde in Schwaben (neben dem Pflug für fruchtbares
irische Sicambrier Pannoniens bei Singidnnum (2iyyr]Sa>v oder Beigard der
Seyearavoi Ualovee) an Antenor's Heneter an (von den vorderasiatischen
Teuerem abstammende Paeonier, durch Dardaner von Pannoniern getrennt),
und in den Sicambrern (als Salii) den Rhein überschreitend, fanden sie in
Gallien (wie bei den Galatern) teutonische Namen der Illyrier unter keltisch*
ligurischen Salyes. Die von Yalentinian gegen die in ihren Sümpfen fürcht-
baren Eindringlinge der Alanen (der Albii Montes) bewaffneten Eingeborenen
(der Latobici oder Laeten) constituirten sich (gleich den Azteken) als ein
Eroberungsvolk, das vor der damals noch kräftigen Macht Roms, als sie in ihrer
Siegesfreude den Tribut verweigerten, nach Westen ziehen musste, und ihre
Könige herleiteten von Faramund oder Herr der (in longobardischer Fara auf-
tretenden) Geschlechter, die (mit den Phratrien der Griechen) in Alexander'!
Heere gedient und später in (paeonischen oder pannonischen) Macedonien ge-
wohnt hatten. Alexander's Züge, die die Wege zwischen Asien nnd Europa
öffneten, Hessen auch bei den adriatischen Kelten Erinnerungen zurück, nnd
auf den von den Galatern betretenen Wegen wanderten die Franken zurück,
als sie (unter Aurelian) Gallien verwüsteten. Die kriegerischen Stämme Pan-
noniens, die (nach Appian) auf zerstreuten (££ Ycozodcw knl ^a^Sdvovs)
Gehöften lebten, lieferten den Römern (seit der Unterwerfung durch Angustas)
tapfere Oontingente für ihre Truppen, und die lingua Pannonica (als dem ger-
manischen Dialect nahe) wird von den lingua Gallica (bei Tacit) unter-
schieden. Die pannonisch redenden Osi (zwischen Gothini und Burri) waren
(den Quaden nnd Sarmaten tributpflichtig) bis zu den (slawischen) Stämmen
der Lygier vorgeschoben und Peucini qnos quidem Bastarnas vocant, sermone,
eultu, sede ac domicUiis ut Germani agunt (Tacit.), während (bei Livios)
Bastarner und (keltische) Scordisker (Illyriens) lingua aut moribus aequales
sind. Die (bei Polyb.) als Galater bezeichneten Bastarner (roZg Tvgiyfrate
ofioqoi xcu repfiavoZe bei Strabo) heissen (bei Dio Cass.) Geten, nnd nach
der Zeit Alex. M. werden in den damaligen Sitzen der Geten dann Bastarner
genannt. Mera£v Ilsvxiveov xal Baari^vcov Kapmavol (Ptol.). Die Del-
minzer unter den Glomätschen bei Meissen heissen (Ann. FuldL) Dalmatii
Die (von Amm.) mit den Sarmaten zusammengestellten Quaden (deren König
Vannins das marcomannische Reich des Marobad besetzte), zwischen JazygM
Metanastae und Paimomer, finden sich später unter den Snevi in Spanien.
391
Jahr) ein Schiff umhergezogen (Seb. Frank) nach Sitte der
Sueven (bei Tacit.) und dem Isidis navigium (Lact.), von den
Kömern bei Eröffnung der Seefahrt geweiht, indem. Isis auf
alexandrinischen Münzen (s. Grimm) als Schützerin der See-
fahrt erscheint, gleich Athene bei den Panathenäen (und der
jungfräulichen Göttin in Kanton). Der thracische Name des
(keltischen) Ister sollte Danubius sein, als Paralelle zum Don
(tanaitischer Alanen), und Skylax spricht von einem Istrus,
durch das Land (illyrischer) Istrier oder Histrier fliessend, die
für thracischer Herkunft (bei Scymnus Chius) galten. — Die
(bei Ammian) durch Asien mit ihren Wagen bis zum Ganges
wandernden Alanen entsprechen (im Anschluss an die zu
Pompejus' Zeit den indischen Handel an Kur vermittelnden
Albanen) den oft zur Xatriya-Rasse (s. Campbell) gehörenden
Handelsstämmen Indiens, und kehren dann localisirt wieder
in den Asi (Alanen), jetzt auf das Hochland der Osseten
reducirt, aber früher aus den Bergen über die Ebenen ver-
breitet (wie einst die Tscherkessen in den Kosaken) westlich
in den Jazygen (Jassi) vorgedrungen, und im Norden als Äsen
erscheinend (aus pontischen Sitzen). Die den Äsen gegenüber
auftretenden Asken (als aus Eschen geschaffenen Menschen)
zeigen in den Nachkommen des Isco oder Hisicion, zu denen
die Franken (askanischen oder phrygischen Namens) gehörten
(neben Alamanwen, Brutonen und Romanen), eine weitere Laut-
wandlung in den Nachkommen des Armenon (den mit den
Medern oder Ariern von Aryana Vaejo stammenden Armeniern,
als Verwandte der Phrygier oder Askanier), und zu ihnen
gehören die Gothen (die als Tyrageten oder Thüringer unter
den Hermunduren oder Hermionen, mit Einschluss der bei
Grimm von Cheru oder Heru abgeleiteten Cherusker, wieder-
erscheinen würden), sowie die Cibidi (suevische Sibinoi), Longo-
barden (aus deren Beziehungen zu den Baiern diese armenische
Mythen entnahmen) und Burgunder. Die Saxen (neben Van-
dalen und Boganen) unter den Nachkommen des Neugio
machen diese zu (eingeborenen) Ingaevonen (mit den Chau-
corum gentes). Die Hauptmasse der östlichen Einwanderung
würde (unter den drei Abtheilungen der Alanus-Söhne) auf die
(auch in Herakles* Heere neben Perser und Meder stehenden)
Armenier fallen, in der (bis zu Aramäern) weit verbreiteten
Bezeichnung der Arier, die (nach Herodot) den Mediern (und
also medischen Sarmaten, aus denen Plinius die Germanen
hervorgehen lässt, mit Verehrung des Ares, wie der Vrowe
Hera unter Sachsen bei Gobelinus Persona) beigelegt wurde,
ein unter den niederen Freien (der Heriman oder Ariman)
beibehaltener Ehrentitel zur Zeit des Darius, wie unter den
Indiern. Herus apud antiquos pro domino ponebatur (Paulus),
Die für* das Steinalter charakteristischen Gräber (von
grossen Steinen in der Form von Kammern mit Decksteinen
^
392
gebaut) mit unverbrannten Leichen und Gerätschaften
Stein oder Knochen (sowie Bernsteischmuck, aber nur wen~
Metall) gehören einem Volke an, das sich von der Küste der Ot
see bis Gibraltar, sowie längs der Küste des Mittelmeers, au.
breitete (nach Worsae). Im Innern Europas finden sich keil
Steingräber mit unverbrannten Leichen, da das auf Jagd ui
Fischfang angewiesene Volk die Wälder nicht zu lichten ve^
moehte. (Auch in Norwegen und nördlichem Schweden werd^^j^
keine Gräber des Steinalters getroffen). In Schweden e^^^
strecken sich die Gräber und Alterthümer*) des Bronzealte^^^
*) Die steinernen Gerätschaften nnd Waffen, die in Norwegen
Schweden aufgegraben wurden, zeigen, dass diese Länder gleichzeitig mit
Volk, das im Süden die Steingräber baute (oder noch früher) bewohnt gewes
(Auch in Finnland wurden steinerne Geräthe gefanden). Die Steingräber s
Denkmäler eines vorkeltischen Volkes (im Westen Europas), während die
hügel (ohne Grabstuben oder nur über kleine Steinkisten) mit grösstentik. ^jjs
verbrannten Leichen (Waffen und Geschmeide von Bronze oder Gold) ^fJea
Kelten angehören. Die Blüthezeit des vorgeschichtlichen Volkes im westlic^fceu
nnd nordlichen Europa wird (nach Worsaae) auf 3000 — 4000 Jahre zurück-
versetzt (und am Mittelmeer auf noch frühere Zeit). In den dänischen Grat> mm
aus der Eisenzeit sind die Korper (seit dem Christenthume) unverbrannt "be-
stattet, in schwedischen und norwegischen dagegen verbrannt. Das Eisena*.~lter
Mecklenburgs (mit grossen Begräbnissplätzen) begann mit der slawischen Ein-
wanderung. Kruse verfolgte die Strasse des Bernsteinhandels von Gelemanti «* an
der Donau bis zur Ostsee. Die Bematisten schritten zu Alexa&der's (und Caes^fc-r's)
Zeit die Erde aus, und Theodotus (unter Augustus) sammelte die Nachricftrm.ten
über die Ausschreitungen des Nordens. Im Grossherzogthum Posen wurden L- <U4
griechische Münzen von Aethen, Aegina, Cycicus und Olbia (IV. — V. Jahr— ~Ädt.
a. d.) gefunden (s. Kruse). Alexander M. beabsichtigt eine Erforschu -mcnpr
expedition nach Britannien zu senden. Basileia führt auf Syssel (und Oe> ^sel).
Skulda belebte die Erschlagenen (bei Rolfs Ermordung) durch Zaubergesi
zu neuem Kampfe. Die Denkmäler im südlichen Skandinavien (dessen Noi
von Lappen oder Finnen bewohnt war) gehören den alten Gothen odei
Jütland) Juten (die sich nach der Auswanderung in Britannien mit Ad);
und Sachsen mischten), die des Eisenalters den später eingewanderten öv«
oder Normäunern (nach Worsaae). Im Bronzealter kommen (wie thraci:
und keltische Stämme nach dem Süden Europas) Goten (in Gotaland)
Gothen (in Dänemark) nach dem Norden (bis an die Grenze der Lappen)»
Dänemark und Schonen das vorgeschichtliche Volk des Steinalters tref
(das zu Sklaven gemacht wurde). Bei der durch die, romischen Eroberui
angeregten Bewegung, kamen (I. Jahrhdt.) die Svearn (über die Alands-In»» <«lo)
und die Normänner (von Norden) nach Skandinavien mit der Eisencultur, die
durch die Slawen (V. Jahrhdt. p. d.) nach Mecklenburg gebracht wurde. Di
die Grenzwälder von Kolmord und Tived vordringend, erwarben die Sv«
durch kleine Einwanderungen und durch ihre höhere Cultur so viel
flu8S, dass Gotaland (seit dem IX. Jahrhdt. p. d.) zum Svea-Reich gerecl
wurde. Bei den allmähligen Einwanderungen der Normänner und Schwc
nach Dänemark, dessen gothische Bewohner (VI. Jahrhdt. p. d.) Dänen ge-
nannt wurden, bestand das Eisenalter neben der Bronzecultur, die (700 p_ <*.)
verdrängt wurde. In Folge westlicher und südlicher Einwirkung wnr^D
die Leichen (in Dänemark) in grossen Begräbuissstätten unverbrannt Twi-
gesetzt (und nicht verbranrft, wie in Norwegen nnd Schweden). Contr» Mo-
ment ä ce que dans les stations lacustres de Tage de la pierre les d*£l>rö
d'animaux sauvages dominen t, dans les pilotages de l'äpoque du bronze, c'ert
)e boeuf qui urädomine sur le cerf, 1$ cochon sur le aanglier, Je ohieu
393
(das in Norwegen aur durch ein paar Gräber vertreten ist)
nicht viel weiter gegen Norden, als bis Upland (und sind
meist in Schonen aufgegraben).
Das Vorhandensein fossiler Menschen , und somit die
Existenz des Menschen zu einer geologischen Epoche, die zu
den jetzt untergegangenen, für unsere Gegenwart nicht mehr
vorhandenen zu zählen sei, ward lange bestritten, schon nach
der Hypothese der fortschreitenden Entwicklung , die den
Menschen, als die höchste Bltithe der Organismen, erst mit
der letzten Periode der Erdbildung auftreten lassen wollte.
Eingehende Forschungen wollten dann schon in älteren Schich-
tungen Spuren des Menschen sowohl, wie Erzeugnisse seiner
Thätigkeit aufgedeckt haben, und es hat sich eine paläonto-
logische Vorgeschichte gebildet, die auch über die archäo-
logischen Stadien der Stein-, Bronze- und Eisenzeit auf eine
Periode zurückzugehen denkt, wo der mit ausgestorbenen Thier-
arten vergesellschaftete Mensch seinen rohen Kieselwerkzeugen
noch nicht die Politur der Celte zu geben vermochte. Auch
die drei Stadien der Archäologen waren praehistorische *) ge-
ßur le renard, et le mouton sur la chevre (Le Hon). L'äge de Ja pierre polie
en Danemark flnit lorsque commenca la periode du cheue, et cette essence
qui succeda an pin, composa les forets danoises de Tage du bronze. Les
marieres sont de l'ipoque des derniers habitations lacustres, c'est-ä-dire de
l'äge du bronze et du premier äge du fer (en Italie). Les terramares (ante*-
rieures aux Ligures et m£me aux tätrusques qui ont laisse* des objets de leur
Industrie ä im niveau supärieur ä celui de ces antiques bourgades) sont forme's
par l'accumulation pendant une slrie des siecles, des cendres, charbons, detritus
et dlbris animaux on vegetaux de toute espece, rejetls et entasses par l'homme
autour de ses habitations (s. Le Hon). Der Einbruch der Umbrer in Italien
und der Dorier in Laconien fällt mit der Zeit von Ramses M. zusammen.
According to Tylor the quaternary deposits indioate a pluvial period, as tlie
Dorthern drlft indicates a glacial period.
*) Wenn wir die Spuren des Menschen bis zu den Pliocenenbildungen
zurückverfolgen können , so ist das erste Auftreten desselben in diesen
geologischen Schichtungen eine werthvolle Thatsache, zunächst für sein Fehlen
zwischen den neuen SSugethierbildungen in den Miocenen nach der einen Seite,
und nach der andern in den Uebergängen der Torhistorischen Ablagerungen
des Diluvium zum Alluvium oder der Neubildung. In seinen relativen Be-
ziehungen zu dem unmittelbar Vorhergehenden und Nachfolgenden kann für
dieses Factum des fossilen Menschen auch ein bestimmter Werth flxirt werden,
dessen Ausdruck indessen in eine flüssige Formel zu fassen ist, um bei dem
Fortgang der erst ganz kürzlich begonnenen Entdeckungen der entsprechenden
Eiweiterungen fähig zu bleiben. Es würde nun aber allen Principien der
exacten Forschungsmethode widersprechen, -wenn wir dieses empirisch ge-
sicherte Wissen den gefährlichen Schwankungen einer theoretisch deducirten
Hypothese aussetzen, den gewonnenen Schatz den unsicheren Speculationen
über eine Kosmogonie preisgeben und von dem Risico derselben abhängig
machen wollten, denn jede naturwissenschaftliche Logik muss das Unthunliche
beweisen, von irgend einem Theile seiue richtige Einordnung in das Ganze
verstehen zu können , so lange bei Unkenntniss der Anfang und Ende um-
schreibenden Grenzlinie ein universeller Ueberblick ausserhalb des Bereichs
der Möglichkeit bleibt. Wenn die Geologen ans den der nach-tertiären Zeit
folgenden Tertiärbildungen auf die Secundärschichten und dann auf die primären
394
wesen, da sie, trotz ihrer ethnologisch hohen Bedeutung, sieb
noch nicht für geschichtliche Facta bestimmt und praecis ver-
werten Hessen oder doch nur in gelegentlicher Weise. Sie
schlössen dagegen beim Hinzutritt der vergleichenden Ethno-
logie den Organismus der psychologischen Gesetze auf, die
aus gleichen Ursachen stets gleiche Wirkungen (nach localen
Umständen modificirt) hervorrufen müssen, und so die gleiche
Wiederkehr dieser in der Entwickelungsreibe begründeten Stufen
bei den verschiedensten Völkern nachweisen. Jeder andere
historische Vorgang würde zu gleichem Zwecke haben dienen
können, da alle Völker dieselben Wachsthumsprocesse socialer
und religiöser Institutionen durchlaufen, obwohl je nach ihren
übergehen, bis zu den unteren cambriseben Bildungen hinab, so bewegen sie
sich innerhalb fester Verhältnisswerthe, bei denen die Relationen sich gegen-
seitig controlliren und bestätigen oder, bei etwaigem Fehlgehen, rasch durch
das Argument der Thatsachen sich rectificiren würden. Ihr Weg ist also soweit
ein deutlich vor ihnen geöffneter, ein auf sicheren Fundamenten basirter, der
ohne Bedenken rückwärts oder vorwärts durchschritten und erforscht werden
mag. Sind sie indess beim cambriseben System angelangt, so fehlt dem Fuss
eine zuverlässige Stütze, um darüber hinaus zu treten, und es würde eioe
Apostasie von dem Geigte der Naturwissenschaften sein , wenn man nun die
Astronomie, die Meteorologie, Physik oder Chemie zu Hülfe rufen wollte, um
durch das Unterschieben einer aus Möglichkeiten zusammengewebten Stufen-
leiter zu täuschen. Austauschgeschäfte zwischen den verschiedenen Zweigen
der Naturwissenschaften dürfen nur bei vollster Creditfähigkeit gemacht werden,
damit der gute Glaube keinen Schaden leide und nicht etwa die spätere Zahlungs-
unfähigkeit sanguiner Speculanten durch Nichtlösung ihrer Versprechungen das
ganze Institut beim Publikum in ein schlechtes Licht bringe. Mit den inner-
halb ihrer eigeneu Sphäre gewonnenen Werthbestimmungen und dort von der
darüber competenten Autorität gesicherten mögen sich die Naturwissenschaften
im brüderlichen Gemeinsinne gegenseitig aushelfen, es bleibt aber ein dem
Ganzen zugefügter Schaden, worunter das allgemeine Beste leiden muss, wenn
ruhmgierige Phantasten, um durch* aufgeputzte Systeme zu bestechen, auf Nichts
als Hirngespinste fundirte Wechsel ausstellen und ihre naturwissenschaft-
lichen Mitarbeiter überreden, dieselben zu aeeeptiren, damit sie auf solche
Weise, durch sonst respectable Firmen honorirt, bei den Laien einen doppelten
Schein der Gültigkeit gewännen. Die Fortschrittstheorie wird ausser durch
das Auftreten der höher organisirten Reptilien in der Secundärzeit auch in
der Botanik durch das frühere Erscheinen' der höheren Kryptogamen wider-
legt, sowie dadurch , dass (nach Hooker) der dikotyledonische Embryo und
vollkommen exogenes Holz mit dem höchst entwickelten Gewebe dem mono*
kotyledonischen Embryo und dem endogenen Holz in der Zeit des Erscheinens
auf der Erde vorhergingen, und wenn man in der Umwandlungstheorie an die
Stelle der Aufsteigungslinie einer einfachen Schöpfungsreihe eine vielfach ver-
zweigte setzt, so würde es eine Negirung dieser verbesserten Anschauungs-
weise sein, wenn man doch schliesslich wieder von einer letzten Wurzel ge-
meinsamer Abstammung reden wollte, denn für uns, die wir innerhalb des
Getriebes stehen, kann die Entwickelung nur nach ihren partiellen Einordnungen
in die Erscheinungswelt aufgefasst werden, bis sich unter wechselsweiser Er-
gänzung der berechneten Differentialen das Ganze harmonisch integrirt Die
Rechnungsmethode selbst darf nicht mit den Sätzen eines willkürlichen An-
fanges beginnen, mit einer willkürlichen Eins hypothetischen Werthes, der
man andere imaginäre Grössen hinzuaddirt, sondern mit derjenigen Summe,
die durch die bestehenden Verhältnisse gegeben ist, und die dann durch vor-
sichtige Substractionen auf einen einfachem Werth reducirt werden mag.
395
Eigentümlichkeiten bald die eine bald die andere Phase be-
sonders markirt hervortritt und andere oft nur so schwach
angedeutet sind, um kaum bemerkt zu werden und bei ober-
flächlicher Betrachtung völlig zu verschwinden. Während aber
bei den geschichtlichen Ereignissen, die sich schon auf der
Bühne des politischen Lebens bewegen, das geräuschvolle
Waffengeklirr, der Schmuck der Kunstwerke, die commerciellen
und nationalökonomischen Interessen und alle die sonst er-
weckten Nebenströmungen die als die bewegende Schraube
in der Mitte aufsteigenden Spirale der Denkthätigkeit über-
decken und ihre feine Stimme übertauben, klingt sie unter
jenen primitiven Verhältnissen laut und deutlich hervor, um
uns die natürlichen Reactionen des Mikrokosmos zu lehren,
wodurch derselbe auf die makrokosmischen Beize zu antworten
hat. Indess scheint auch mit der Vermehrung des ange-
sammelten Materials die Zeit näher zu rücken, wo wenigstens
einige der archäologischen Definitionen ihren bestimmt his-
torischen Inhalt erlangen werden, und sind schon jetzt einige
treffende Eintheilungen der megalithischen Monumente ge-
lungen, die sich unter schärferer Scheidung der Aschen-Urnen
und Gräberskelette noch fester fixiren werden. Die kaum
begonnenen Untersuchungen der sogenannten Urgeschichte des
Menschen dagegen, oder über die paläontologische Vorge-
schichte, werden sobald noch nicht im Stande sein, den An-
forderungen einer exacten Forschungsmethode genügen zu
können und es ist nötbig, sich dieser aus vielen Umständen
leicht erklärlichen Unvollkommenheit zunächst bewusst zu blei-
ben, um nicht durch die vorschnelle Hast nach Schlussfolge-
rungen in die Fehler eines überwundenen Standpunktes zurück-
zufallen. So wünschenswerth es ist, auch dieses dunkle Feld
aufzuklären, so würden doch seiner Lichtung entgegenstehende
Schwierigkeiten die Aufgabe der Ethnologie nicht weiter
beeinträchtigen. Nach dem Naturgesetz der Erschöpfung ver-
klingen die Wirkungen eines früheren Zustandes ihrer indi-
viduellen Bedeutung nach in dem als ihre Bltithe neu ge-
bildeten Entwickelungsknoten, aus dem als secundärer Grund-
lage eine selbstständige Schöpfung hervorspriesst. In jeder
Pflanze ist die Form ihrer Milchgefässe fest bestimmt, der
Parasit dagegen mag in gleicher Organisation auf Pflanzen
verschiedener Art zu* vegetiren , da" er nicht mehr direct
von den jedesmaligen Milchgefässen abhängt, die unter ent-
sprechenden Ergänzungen auch durch verschiedene Mittel als
gleichartige hingestellt werden mögen. Wenn wir in der
Ethnologie den Menschen, wie er durch .die jetzigen Erdver-
hältnisse gegeben ist, als Ausgangspunkt der Studien nehmen,
so haben wir damit einen festen Ansatz, der zwar selbst noch
auf weiteren Wurzeln ruhen mag, die tief in antediluvianische
Erdumwandlungen hineindringen, der aber im gegenseitigen
396*
Abklingen der mitwirkenden Factoren eine unabhängige E:
stenz gewonnen hat und somit wieder die Stütze abgebt
jnag; um neue Existenzen zu tragen, die zum Keimen
Keifen aus ihm ihre Nahrung saugen und keiner weiten
bedürfen.
Je flacher das Haar ist, desto mehr lockt*) es si< _
und je runder desto steifer und weicher wird es. Das ei^^
äusserste Ende der Eeihe wird vertreten durch die Papui
die Buschmänner und Neger, das andere durch die Polynesii
Malayen, Siamesen, Japanesen, Turanier und Amerikaner (i
den Eskimo). Die Arier stehen in der Mitte. Die Bast^ e
unterscheiden sich von den Ariern wie durch die Sprache, 8o
auch durch das Haar. Kreuzungen sind kenntlich durch ^cjfe
Mischung und Nebeneinanderlagerung der ihren Eltern eig^,.
thtimlichen Charaktere des Haares (Pruner-Bey). Nach (J-r*-
tiolet obliteriren die Schädelnähte langsamer**) bei civilisirten
Völkern, die Verschliessung tritt bei Negern und Idioten vorne
zuerst ein, bei Cultur- Völkern hinten. Doppelter Prognathie
mus findet sich (nach Pruner-Bey) , wenn auch die Schneide-
zähne des Unterkiefers nach Vorne gerichtet sind und mit
denen des Oberkiefers in einem spitzen Winkel schnabelförmig
zusammentreffen. M. J. Weber glaubt das Vorkommen***)
*) Torti capilli der Silurer (bei Tacitus). Dan« le cheveux (issu de Joif
portugais et de mere parisienne) les dimensions des sections sont rap-
proche'es du type arien, mais la pigmentation et l'e*tendue de la tauche centrale
accusent la prlsence dn sang semitique (Pruner-Bey). L'ätude des chevelures
fait reconnaitre la pre*sence en Sicile de trois lläments ethniques, le sandte,
l'arien et l'allophylle'tiques ä sections arondies (Pruner-Bey).
**) During the XVIII. and XIX. dynastle the flgures were a little more
elongated, than during the reigns of the Memphite kings (a greater distance
being given from the plant of the foot to the knee), and still more than under
the Ptolemies, when an attempt to bring the proportiens nearer to the real
Agare altered its character and gaye it a clumsiness, without any approacb
to greater truth (nach Wilkinson). In Diodor's time the proportions had beeo
altered.
***) The nasals (of the Hottentotts) are completely co-ossifled with each
other, no trace of a suture remaining (al'tbough the individual being a young
one). The nasal bones are co-ossifled at an early period in the monkeys and
before the completion of the flrst dentition in the Gorillas and ChimpaDzees
(8. Wyman). Die grosste Breite des brachycephalen Mongolenschädels liegt
zwischen den Scheitelhockern ; die Breite aber, welche eine Beziehung zu der
Geistesfähigkeit hat, liegt über der Schädelbasis Jßchaaffhausen). DiejeoigeD
Gegenden der Erde, in denen die rohen Typen des dolichocephalen und bra-
chycephalen Schädels am ausgeprägtesten sich finden (das äquatoriale Afrika
und Südasien) sind auch die Heimath zweier Arten anthropoider Affen, die
in ganz entsprechender Weise im Schädelbau sich unterscheiden. Duveroier
stellte den dolichocephalen Chimpansi dem brachycephalen Orangutang gegen-
über. Auch der Gorilla ist (nach Schaaffhausen) ein Dolichocephale. Virey
findet psychische Aehnlichkeit zwischen dem Neger und wilden Affen Afrikas,
sowie dem Asiaten und dem sanft gelehrigen Chimpansi. Nach Engel ist die
Zusammensetzung des Knochensystems nnd somit auch der Schädelknochen,
yon welchem der Härtegrad abhängt, an eine Menge äusserer Verhältnisse
397
aller fünf Rassenformen in den Schädeln von Rheinländern
nachweisen zu können. Der phönizische Schädel; den Fremel
in der Necropolis von Beü. Djemma (anf Malta) fand, wird
von Morton als dolichocephalisch und prognathisch beschrieben,
wogegen Nicolucci den phönizischen Schädel, der von Cara
in der Necropolis von Tharros (auf Sardinien) angetroffen
wurde, unter die Dolichocephali orthognati rechnet. Während
die quaternären Menschen der belgischen Höhlen einer pro-
gnathen Menschenrasse (kleiner Statur und engen Schädels)
angehörten, zeigen die quaternären Menschen von Les Eyzi6s
(Perigord), die Vorfahren der zur Zeit des Rennthieres*) (und
schon früher des Mammuth) lebenden Höhlenmenschen, grossen
Umfang des Gehirns (mit Entwicklung der Stirngegend), zu-
gleich aber auch Breite des Gesichts mit starken Kaumuskeln.
Das Alter der geglätteten Steine**) begreift die (den Basken
gebunden, die durch den blossen Zengungsact und selbst während der Fötal-
periode dem Organismus nicht geboten werden können, die aber unumgänglich
sind zu seiner Entwickelung. „Ist die Schädelform von der Härte des Knochens,
somit von dem Zuschuss an Knochenerde abhängig, dann wird man eben eine
natürliche Erklärung der verschiedenen Rassentypen geben und der Typus
einer Rasse, eines Stammes, ja eines einzelnen Menschen wird so innig mit
dessen Lebensweise zusammenhängen, dass sirh aus der Lebensgeschichte auf
den Typus und umgekehrt von diesem auf jene würde schliessen lassen. Die
Schädelform, wie die Gesichtsform ist innerhalb festgestellter Grenzen ein Er-
zeugniss der den menschlichen Organismus währeud seiner Entwicklung be-
rührenden äusseren Verhältnisse. Je gleichartiger diese Verhältnisse auf einen
Theil der menschlichen Gesellschaft einwirken, desto bestimmter wird sich auch
eine Schädel- und Gesichtsform bei der Mehrzahl der Glieder dieser Gesell-
schaft geltend machen. Hierin liegt die Erklärung des Rassen- und Stamm-
typusa (s. Engel).
*) La race brachycephale ou mesocephale (de l'äge du Renne) disparut
en grande partie apres Timmigration de l'Asie de la race aryenne (dolicho-
cephale ou ä täte ovale), mais eile ne s'eteignit jamais completement. Suivant
Nicolucci on la retrouve en Hongrie (les Magyars), en Ligurie, dans les pays
des Basques, en Fionie, en Lapouie etc. (Le Hon). La mauiere de manger
au la niastication des aliments chez les habitants du Danemark, ä Tage du
pi**rre, diffe'rait de la nötre. Ils n'incisaient pas la chair avec leurs denls
auterieures. Toutes les dents sans exception, incisives et molaires, servaient
a brayer, ä triturer. La preuve en exi^te dans les macboires d'individus &ge*s,
de cette e*poque, qui pr£sentent les dents incisives use*es et plates ä la partie
supärieure de la couronne, au lieu d'etre tranchantes comme les uotres. Les
deux mächoires e'taient donc superposßes et juxtaposees ftendant l'acte de la
mastication , chez les modernes les mächoires 66 croisent. Cuvier rapporte
qne les incisives des momies tfgyptienues sont toutes tronquees et ä couronne
plate, et de nos jours, les Grönlandais nous offrent encore cette singulare
particnlarite. Ils saisissent la chair avec leurs incisives et coupent le mor-
ceau avec un couteau ä tranchant transversal comme le ciseau de menuisier
(s. Le Hon).
**) The skulls (of the tumuli in the stone-age) are very round and in
many respects ressemble those of the Lapps, but have a more projecting ridge
over the eyes. Their front teeth did not overlap, but met one another, as
do those of the Greenlanders (s. Lubbock). Les cränes humains de Tage de
la pierre se distingnent gänlralement par l'epaisseur de Tos, mais il serait
bieu difticile, de leur assigner un type fixe. Les cränes de Danemark affectent
/
398
und Lappen ähnlichen) Brachycephalen der dänischen Kjoek-
kenmoeddings1 und Torfmooren (zu welchen ein die, Stein-
Instrumente bergenden, Dolmen bauendes Volk einwanderte),
die Bewohner der belgischen Lager (von HastedoA und Jemelle),
sowie die Pfahlbauten, die zum Theil in das Bronze-Altei
übergehen. Zur Steinzeit wurde Mittel-Italien (nach Rossi)
von Dolichocephalen *) bewohnt. Der Hermen oder Hermes-
düffel *) (im Dhtinthal) trat als Zottelbär, Kettenhund, feurige
la forme brachyce*phale. Celui de Meilen, au lac de Zürich, est me*soce*phale
on interme*diaire entre les denx types extremes des tetes rondes et des tetes
longues. Mais de nouveaux cränes, trouväs recemment en Scandinavie, pr&
sentent des differences de types variables (Le Hon).
*) Die ligurische Rasse, die sich vom Mittelmeer nach Süd-Frankreich
erstreckte , war brachycephalisch (nach Pruner-Bey). Nach Virchow sind die
baskischen Schädel (ebenso wie die der prenssischen Torfmoore) dolicho-
cephalisch, während die unter ihnen gefundenen Brachycephalen sich als patho-
logische Formeu nachweisen lassen. In den skandinavischen Steingräbern, die
von dolichocephalen Völkerschaften errichtet wurden, sind einzeln auch bra-
chycephale Schädel gefunden worden. In den Torfmooren wurden lappische
Schädel (als Brachycephalen) angetroffen. Nach Copernicki ist der Grossnisse
dolichecephal, der Kleinrusse oder Ruthene brachycephal. Obwohl im Bronze-
Zeitalter (wegen des Verbrennens der Leichen) menschliche Reste seltener er-
halten sind, finden sich doch einige Schädel in den Schweizer Seen und den
dänischen Mooren. Les tombes carre*es en dalles brutes, trouve*es aux environs
de Sion et destine'es a recevoir les corps replies sur eux-memes, renfermaient
des objets en bronze. Le type de Sion est caracterise par le developpement
considlrable de la partie posterieure de l'occiput, tant en largueur qu'en
hauteur, par la force des arcades sourcillieres et par la profund däpression
nasale. La face est orthognate (Le Hon). Die Schädel der Dolmen sind meist
dolichocephal. Les hommes du premier age du fer etaient de taille eleväe,
ä tete dolichocephale.
**) Gott heisst nicht Herrn, sondern Herr (als Sprichwort in Westfalen).
Der starke Hermel (am Rhein) kämpfte mit dem Teufel. Der Berg bei Schieden-
hof ist aus dem Steine am Schuh des waudernden Riesen Bremer oder (in
der Voluspa) Brimir (s. Waldbrühl). Bura-Dochsun , von Arsoghotoch (ein
Freier um Chatnna, Tochter des Charachchan), als Ahnherr der Jakuten (dem
die aus der Wurzel des angerufenen Baumkönigs hervorragende Frau eine
Blase mit Lebenswasser unter den Achseln befestigt) besiegt, fuhr als böser
Geist in die Erde (üwarowski). Da man iu den Blitzableitern (1781) eine
Beeinträchtigung Gottes sah, der in seiner Strafgewalt verkürzt wurde, so
mussten die Dragoner den aufständischen Pöbel (in Düsseldorf) auseinander
treiben (ebenso 1783). Durch Büssungen ermattet, hörte St. Franciscus eine
Stimme, dass Gott allen Sündern verzeihe, ausser den durch Kasteiungen
Sterbenden, hielt sie aber für eine Stimme des Teufels. Venit de Anglia
virgo decora valde, pariterque facunda, dicens Spiritum Sanctum incaroatum
in redemptionem mulierum , et baptisavit mulieres. Quae mortua ducta foit
in Mediolanum (s. Annal. Dominicanorum Colmariensium). Die Boaxoi ge-
nannten Büsser in Syrien weideten Gras. St. Antonius hatte (wie St. Atba-
nasius rühmt) nie seine Füsse gewaschen. Simeon Stylites (auf einem Bein
stehend) Hess die aus den Wunden fallenden Würmer durch seine Schüler
zurücksetzen. Saint Bernard affirme que tous les tourmens de cette vie sont
joies si on les compare ä une seconde des peines du purgatoire. The Hindus
called the source of the Nile Amara (the name of a country at the north-east
corner of the Victoria Nyanza). Bouddha, hyaena-sorcerer (Plowden) in Abys-
sinia. Alemannoo Dilloo, son in law of Tokoossha Welda Mariam (s. Plowden)
among the Gallas. In the Amhara and Teegray it is very generali y thought
399
Schlange auf oder als in Menschenform mit Stierhörnern und
einem Stierauge (s. Waldbrühl). Die Paradieskörner des Amo-
mum (Somi in Egypten) bildeten den Hom oder Heoma der
Perser und Inder, als Symbol *) des Lebensbaumes (s. Lütken).
exceedingly unfortnnate to break a bone after nightfall (Plowden). Apollonius
von Thyana vertheidigte die griechische Verehrung der Statuen des Phidias
und Praxiteles, da die menschliche Form, als die höchste, am besten die Gött-
liche repräsentire, wogegen die ägyptischen Priester jede Darstellung der Gott-
heit als irreligiös darstellten, so dass die Egypter (im Thierdienste) nur sym-
bolische Gegenstände gebrauchten, die Gedanken zu flxiren. On voit souvent
des femmes se meler aux rangs des Combattants (dans le Dauphin^). The
moment the foetus in the womb acquired animation, it became en immortal
being, destined, even if it died unboru, to be raised again on the last day,
responsible for the sin of Adam and doorneed, if it perished without baptism
to be excluded for ever from heaven, and to be cast, as the Greeks taught,
into a painless and joyless limbo, or, as the Latins taught in to the abyss of
hell. It is probably, in a considerable degree, to this doctrine, that is
owed in the flrst instance the healthy sense of the value and sanctity of in-
fant life, which so broadly distinguishes Christian from Pagan societies (s.
Lecky). Als (1838) die Pest unter den Türken wüthete, befand sich das bul-
garische Landvolk (wie die Hebräer während der egyptischen Plagen) im un-
veränderten Wohlsein (s. Robert). Die Aralez waren (in Armenien) göttliche
Wesen (von einem Hunde abstammend), die durch das Lecken der Wunden
gefallene Helden wieder in 's Leben riefen (s. Faustus).
*) Die Onderah (unter den Narakai oder Unterwelten) war (nach den
Indiern) vor der sichtbaren Welt gewesen. Ein Pferd stirbt niemals von sich
selbst, sondern nur, weil es im Alter von den Schweden todtgeschlagen wird,
da es von dem Bösen oder Perkel geschaffen (und deshalb von den Lappen
nicht gegessen wird), also, weil nicht von Gott geschafien, nicht sterblich ist
(s. Hochström). Durch den Einspruch des Bösen (Perkel) wurde die von Gott
(Jubmel) gut geschaffene Natur verderbt. On regarde Modärat de Gades, qui
vivait a Rome du temps de Neron comme le ve"ritable restaurateur du pytha-
goreisme (Matter). In Folge der esoterisch vorgetragenen Demonologie glaubte
man Ammonius mit orientalischen Ideen durch die Alexandrien besuchenden
Kaufleute Indien's bekannt gemacht. Plotin hebt in seiner Moral die Vernichtung
der menschlichen Natur hervor. Immundi Spiritus ante gallicinum plus ad noceu-
dum potestatis habent (Burchard von Worms). Die Stimme des Hahns ver-
scheuchte die dämonischen Daevas (nach den Persern). Im altindischen Gesetz-
buch war das Essen von Hühnerfleisch verboten. Gustare gallinam fas nou
putant (Caesar) die Briten, equos cum canibus et gallis pro aeeipitribus oblatis
immolant (Thietmar von Merseburg) die Dänen. Da die römischen Heere vou
keinem Augur begleitet wurden, diente statt der Auspicien das Fressen der
Hühner. Die volkswirtschaftlichen Gesetze setzen eine gleichförmige Hand-
lungsweise der Menschen nach wissenschaftlichen Gesetzen voraus (Rau). Nach
ihren durch die Folter erhärteten Angaben, hatte Anna Göldi das Kind
(Tschudi's) verderbt, und schien von dem bösen Geist die Kraft zur Kur erlangt
zu haben (1782). Als Yespasian beim Herrannahen des Todes in Schwächen
fiel, spottete er, sich als Gott zu fühlen (s. Sueton) im Hinblick auf die den
abgeschiedenen Kaisern erwiesenen Ehren [Mariauen]. Die weissen kalten
Leute (biale ludzie und zmine ludzie) oder die Fettleute (Krazno lutki) haben
die Gestalt von kleinen Würmern mit bunten Köpfen, Krankheiten ver-
ursachend (in Masuren). Die Macica (ein Wesen, das Jeder in seinem Leibe
trägt) sieht aus wie eine Quaste mit zahllosen Krallen und verursacht (wenn
zusammengekrallt) heftigen Magenkrampf (s. Toeppen). King Edward invites
Criminals and Vagrants to join his army against Scotland (1296). Meroväus
bewohnt ein römisches Schloss in Orville (nach Bourlon). Waidewut soll der
Preussen Biotterus (bei Lasicius) sein, als Rex apum (bei Erasm. Stella)
400
Bei den der Secte der Haupfen angehörigen Stämmen der
Araber, die schon vor Mohammed*) nach Syrien eingewandert,
[Beowulf]. Nach Abzug der Gothen und Vandalen traten in Pommerellen
(Cassubien und angrenzender Kraina) zu den deutschen Gutsbesitzern, die
zurückgeblieben, und dem keltischeu Element unfreier Bauern die Slawen
(dann unter der Herrschaft des lechitischen Kriegerstammes tn Polen). Von
den im Posensehen wohnenden Polen werden sämmtliche nordlich der Netze
wohnhaften Westpreussen slawischer Zunge als Cassuben bezeichnet (s. von
Winckler). Die Volksschicht der Bauern (fast durchgängig mit grossen blauen
Augen, gelbem Bart, gutmüthigem Ausdruck) trägt den Typus der keltisch-
germanischen Rasse (in Polen). Die Edelleute (Lechen), schlank, kräftig,
meist von schwarzer oder brauner Hautfarbe, blitzenden Augen und leichter
Beweglichkeit, erscheinen als eine Rasse orientalischen Charakters (Winkler).
Die Panen-Güter (panen-guttere) sind die aus einzelnen Höfen (Gutsantheileo)
bestehenden, von cassubisnhen Panen bewohnten adligen Besitzungen (Benno
von Winckler). Bei den polnischen Geschlechtern erstreckt sich ein erster
Cyclus von Wappenbilderu auf Familien verschiedenen Namens und ver-
schiedenen Ursprungs. Die Issedoneu wohnten an dem auf dem Ural ent-
springenden Isset.
*) Die Scythen hielten die Tran erfeste (tazijjeh) an Hosain's Grabe ab.
„The child is father of the man," both in the individual and the species
(s. Rawlinson). Niffer is read (in the bilingual tablets) Nipur or (according
to the Talmud) Nopher. Willehad schlug den Sitz seiner bischoflichen Kirche
im Gau Wigmodien auf an der Wirraha (in loco Bremon vocato super Humen
Wirraham, in pago Wigmodia) 787 p. d. Die Bur-Richter (in Soest) Messen
auch Geschworene (1259 p. d.). Die Gottin Nemetona war die Schlitzgöttin
der Nemeter. Die von Augustus nach dem Finiania Castra gebaute Strasse
wurde aus Via Augusta in Augsstrasse oder Ogstrasse und dann in Ochsen-
strasse verändert (bei Finniugen) an der Donau. Masyus, König der Sem-
nonen, kam (unter Domitiau) nach Rom. Les Tschuktschis traversaient
annuellement le dltroit de Be'ring et se dispersaient parmi les tribus a Test
des montagnes rocheuses, pour se procurer les riches fourrures, qu'ils portaient
ensuite an coeur de la Chine, soit eu remontant l'Aniour par la mer d'Okhotsk,
soit par Maimatschin. Les rapports que leur faisaient les Indiens sur les
guerriers au visage pale, aux cheveux blonds et roux, qui occupaient le
Cauada et le littoral de l'Atlautiqu-e , les porterent ä croire que ces Prangers
etaient les meines, qui les avaient' dejä refoules dans l'occident, d'autant plus,
qu'ils se servaient egalement d'armes a feu. Cette erreur leur inspira uue
teile ide*e de la puissance des Moscovites et de Cosaques, qu'ils cesserent
peu ä peu leur commerce avec la Chine et les Khirgis, au nord de Khiva et
se coucentrerent dans les plaiues de mousse et les forets immenses, qni sV'teu-
dent entre les boucbes du Kolyma, le detroit de Bering et l'Anadyr (Scala).
Chez les Tchuktchis, aiusi que chez les P&nis, les Dahcotahs et les Chippeways
du Missouri et du Canada, les tribus sont gouvernees, en temps de paix, par des
chefs civils hereditaires et en temps de guerre par des braves ele'ves par
election. Ces peuples ne reconnaissent qu'uu seul dieu, Manhat-tak en Sib«rie,
Manitou en Amerique. Ce dieu habite les terrains de chasse et de peche
eteruelles. L'homme trop impur pour s'addresser directement ä lui, choisit
son propre fetiche, son intermede. Arrive ä l'age de puberte, il jeune pendant
trois jours et va errer seul dans la plaine, dans la foret et sur les eaux. La
vue soudaiue d'un animal ou d'un objet quelconque le persuade qu'il a re-
contre* son fetiche, il l'adopte et lui est Adele jusqu'au dernier moment. 8i
par hasard ce fetiche se trouve etre uu serpeut, un plante veneneuse, uoe
pierre ä laquelle le prejuge attache une facheuse infiuence, il n'appartient
plus ä la socilte*. U doit vivre seul et devient Thomme aux mysteres C'est
le gardien des loges sacräes, le grand-prdtre medecin des Pänis, le Chaman
des Tchuktchis (Scala). Les termes Pänis et Tchuktchis signifleut egalement
401
fand sieb bereits vor dem Islam der Name Moslim (s. Eremer).
Durch die Berber in Tamesna gründete Tarif (in Folge der
durch die Charigiten angeregten Kriege) das Eeich der Bar-
ghawätah. Bei Lüdenscheid schieden sich die Menschen (Leute)
von den Thieren, als Gott mit Petrus auf der Erde wanderte,
um den Westfalinger zu schaffen (s. Waldbrühl). Die de»
Thieren verloren gegangene Sprache (wie die der Menschen)
muss jetzt dem Hunde mit dem Stocke wieder eingetrichtert
werden (nach den Sagen aus Cleve-Mark, Jülich-Berg und
Westphalen). Herrgöttchen*) kift (schmollt) beim Donnern in
exile*s, ätrangers an sol, snr les confluents da Missouri, et ceux des Kolyma
(Scala). Die Turonen (bei Ptolemäos) sind die Thüringer (grossen Türen oder
Tür-heimer). Die Harier (Arier) gehören (bei Tacitus) zn den Lygiern, das
askiburgische Gebirge (bei Ptolemäos) in den Sudeten. Les Be'chuanas placeut
le inonde des esprits dans les entrailles de la terre et appellent cette re'gion
Mosima (l'abime) ou mosiraa o sa thlaleng (Fahime, qui ne se remplit jamais).
Les Baplris (tribu e"tablie* sur la rive septentrionale da Fal) pre*tendant que
Kentre'e de ces enfers est dans leur pays. II y a un Styx (Tlatlana). On y
trouve aassi une citerne contenant le neetar des dieux, dont aueun mortel ne
sanrait boire impunäment (Gasales). Tont etre auquel les Be'chuanas rendent
an eulte est appele* Molimo (celai qai est an ciel). II faat au moyen des
litaala (osselets divinatoires) de'couvrir quel est' le molimo dont la maladie
subit rinfluence. Le sacriflee lostral peut seul donner effleace aux simples que
le Ngaka (meMicin) prescrit. Wenn ein Stamm (der Bechuanas) Einfälle auf
ein fremdes Gebiet macht, so schreit and pfeift man an der Grenze nach Art
der Hirten, damit die dort wachenden Molimo glauben sollen, die Krieger
brächten ihrem Volke Heerden (statt dass sie sie wegzutreiben beabsichtigen).
*) Tribus de causis a domino missus est angelus ibi ad S. Coemgenum
(der, betend in einem Wasserteiche stehend, durch ein vom Teufel gesandtes
Ungeheuer jede Nacht umschwommen wurde). Prima ut a diversis suis gravi-
bus laboribus levius viveret paulisper, seeunda, ut horridam bestiam saneto
infestam repelleret, tertia ut frigiditatem aquae calefaceret (ßollandist.). Nach
Hardouin rotirt die Erde, weil die vom Feuer gequälten Seelen im Innern
derselben an den Wänden hinauf- und hinabklimmen. The Girdle of St. Fur-
eaeus extinguished lust. Der Sohn des in's Kloster gehenden Mutius wurde
von den Mönchen vor seinen Augen täglich geschlagen und sonst misshandelt,
und schliesslich wollte er ihn auf Befehl in's Wasser werfen, als man ihn
noch zurückhielt (Cassian). Ein Knabe, den Gott wegen seiner schlechten
Anlagen aus dem Leben genommen, kocht (mit Blut, Mark, Hirn u. s. w. und
glühenden Augen) im Ofen des fünften Zwingers in der Hölle (Furniss) XIX.
Jahrhdt. p. d. The torment (of purgatory) comprises as many torments as
the body of man has joints, sinews, arteries etc. being caused by that pene-
trating and real flres of which this temporal Are is but a painted Are (Jeremy
Taylor). Augustus entfernte die Statue Neptun's, als seine Flotte Schiffbruch
gelitten (nach Sueton). Beim Tode des Germanicus stürzte das Volk die
Altäre der Gotter. Königin Meav (von ihrem königlichen Gemahl Ailill be-
gleitet) führt die Expedition gegen Ulster. Bei den Hunnen besiegt, stellten
sich die Burgunder unter den römischen Gott, zum Christenthume bekehrt
(Socrates). Bulgaren bekehrten sich aus Furcht vor der Pest (s. Milman).
Ziska, who served a long time in Poland, had flrst learnt in that country the
employment of waggons (in warfare). common to the nomadic nations of Asia
and called Tabor by the Poles (s. Krasinski). Si incantavit, si imprecatus
est, si (ut vulgari verbo impostorum utar) exoreizavit, heisst es in dem gegen
die Christen gerichtetem Gesetz Ulpian's. Indem die Götter dem Charakter
des Volkes entsprachen, waren die der Aethiopier schwarz, die der Thracier
Bastian, Ethnologische Forschungen. 26
402
Düsseldorf. Im .Wilzenthal *) (bei Rauschengeseess) wurde der
räuberische Stamm der Wilzen von den dortigen Urbewohnern
geschlagen und dann vernichtet (Eisel).
hell und blauäugig (Clem.). Die Spanier fanden bei den Indianern in Bosa
(in Bogota) eine Rippe verehrt, die einem von Xne mitgebrachten Thier an-
gehört haben sollte. Garibi (Galibi) ist (nach d'Orbigny) synonymisch mit
Onarini nnd Rniz (1639), erklärt Guaräni als guerra, Guariny-hara als goerero
(gnerrier). A este" sur ce fait detiree de plusienrs toars sans qu'elle soit
plaint on mostre* signe qn'elle endure douleur grande et extraordinaire , maii
bien plustöt qne le diable poste la peine ponr eile (Nicolle Grillat, accusle
de eortilege). Les tonrdillons lny est ans applicquls , ' a flnablement convenn
qne c'est maitre Perrin (le diable) son maitre (Saint-Die*) 1594 (s. Duhamel).
Item au maistre executeor de la haulte justice pour son salaire d'avoir an
et brüte la dite grant Beguine (Epinal) 1456 (in Berechnung bei Gonfiscirung
des Vermögens. Die Springprocession in Echternach erhielt ihre Veranlassung
durch eine Art von Tollheit unter dem Vieh, welche es zum Hin- und Her-
springen trieb, bis- es todt niederfiel (s. Goner). Vor Hasenbraten grauen sich
die Masuren; wenn sie ja Hasen essen, essen sie sie gekocht (Toeppen). Der
Albaner legt Votivsteine in die Astwinkel der an der Strasse stehenden Bäume,
damit die Geister ihn von der Müdigkeit befreien (Robert). Cnno erklärt Ge-
Ionen aus dem lithauischen galu (können, vermögen).
*) Der wilde Jäger wirft (im Voigtlande) ein Stück stinkendes Fleisch
hinab, wenn sein Jagdgeschrei Purrhe-he (bei Gangloff) oder Hohheh (bei
Hirschbach) erhoben wird (Purrha). Der vom (ostfränkischen) Rednizgau umfasste
District hiess (bis VIII. Jahrhdt. p. d.) nebst angrenzender Oberpfalz (nach
Lang) Slavia oder Slavenland. Terra Slavorum qui sedent inter Moinum et
Radantiam fluvios (889 p. d.). Briga in den Ortsnamen am Bätis stammte
(nach Plinius) aus keltischer Sprache (lingua celtica). Nach Strabo bedeutete
Bria (in Thracien) eine Stadt. Gopac Yupangui made a statu e of gold and
called it Inti-Capi (Bollaert). Sophacis Diodorum fllium fuisse, cui paniere
complures Africae urbes (noXla rSv Atßvxajv i&vcov) exercitumque habuit
Graecorum ex Olbianis et Mycenaeis, quos illic collocaverat Hercules (Plut.).
Gilices (KiXixeg), qui non quaerebant pacem, vel otium, sed pecuniam et
praedam, abnavigaverunt in Africam, ut Ascalim, Iphthae filium, in regnum
Mauritaniae reducerent. Haud succubuit tarnen Sertorius (Plut.). Evocantibas
eum Lusitanis, decessit ex Africa (Sertorius). Duobus millibus sex centis,
quos nominabat Romanos, collecticiis Afris septingentis (Ai/Svcdv^ qui eum in
Lusitaniam sequuti, cetratorum Lusitanorum quattuor millibus adjunctis, et
equitibus septingentis, bellum cum Romanis gessit (Plut.). Quod frequentet
Hispani, frequentes item Mauri suscipiunt, ex quibus dilectos viros mittit per
montana (nollcov fiev 'IßrjQcw , TtoXkwv he MavQOvoicov) Sertorius. Nach
Juarros sollten die Bewohner von Ghiapa von einem Bruder des Nimaquiche
oder von Votan stammen, der von Huehuete (in Soconusco) das Land zuerst
bevölkert habe. Von den Gulturgöttern, die den Brasiliern den Anbau lehrten,
stieg Tamoi' zum Himmel, während Sume [Gautama oder Thomas] beim Scheiden
den Abdruck seines Fusses in einem Felsen zurückliess, wo ihn d'Evreux sah.
Die Muzos legten vergiftete Fussangeln. Britones cum Pictis, duce Maximo,
Scotos a regno dejecerunt (unter König Eugenius). Echoth (Eochoid Miun-
greamhair id est capillorum fortium) quoque regis frater cum suo fllio, cui
nomen Enth, aliisque pluribus Hyberniam petiit, alii vero Norvegiam (bei
Fordun). Fergusius cum duobus fratribus Loaru et Cenego suisque popnlaribos
Insulanis Hibernensibus ac Noricis intrepide Scotiam regnum de jure sibi
debitum adveniens, hostes in ea diu degentes abunde longius effugavit (de
Dacia Vespiliones ac etiam Hunnos mit sich führend). The Gruithnig came
from Thrace, the sons (dann) of Gelon (son of Hercules), called Agathyrri
(Ballymote). Vodoalus, ex sagittiferä Gelonum ortus natione (Mab.). Patrii
Orcadie fait inhabitata et culta duabus nationibus, sei. Peti et Pape (zur Zeit
403
Wenn wir die versteinerungftlhrenden Erdschichten, vom
Alluvium an, durchschreitend bis zum cambrischen System
hinabgelangt sind, so haben wir das Ende unserer positiven
Kenntniss erreicht und jeder Schritt über die Primärgesteine
hinaus führt uns in die Nebelregionen einer bald aus dem Nichts
hervortretenden, bald aus allmähligen Temperatur-Erkaltungen
mit folgenden Niederschlägen gebildeten Schöpfungsthebrie,
in welcher der Fuss keine sichere Stütze zum Auftreten mehr
findet und nirgends eine Garantie gegen halsbrecherische Stürze
geboten wird, wenn man die Lust verspüren sollte, die wäch-
sernen Dädalus-Fltigel der Speculation anzuschnallen. Soweit
wir uns innerhalb der geologisch erforschten Strata bewegen,
stehen wir dagegen auf dem festen Boden thatsächlich ge-
sicherter Induction, um neben den pflanzlichen Petrefacten
und in Wechselwirkung mit denselben die Uebergänge des
alten Thierlebens zum neueren, sowie in diesem die Phasen
des mittleren der Secundärgebilde, des neuen der Tertiären
bis zur nachtertiären Zeit zu fixiren. Doch müssen schon
bei diesen Untersuchungen die die einzelnen Facta verbinden-
den Hypothesen nicht der Methode der Fortschrittstheorie,
sondern den Umwandlungen entlehnt werden, denn sobald
wir den Kreis relativer Verhältnisse, innerhalb welches sich
die verschiedenen Argumente gegenseitig controliren, ver-
lassen, fehlt uns jede Möglichkeit der Rectification, und würde
ohnedem die Substituirung des ersten Anfanges durch Ein-
führung eines unlogischen Principes die ganze Beweisführung
von vornherein vernichten. Die geologische Formation der
Erde ist also zunächst als, eine factisch gegebene zu setzen,
die ihren relativen Differencirungen nach das Object der
Naturwissenschaften bildet, nicht aber elher absoluten Ent-
Harald Haarf.). Der irische König Diormit wurde (868 p. d.) von Aidus
nigrus Cruithnicum gente getodtet. Die Galwenses (Galloways) werden (von
den Engländern) als Galli (Fremde) bezeichnet (bei Ethelred). Zoroastres
precatus est, ut moriturus fulmine ictus interiret (Chr. Alex.), a caelesti
flamma depastns interiit (invocato Orione). The traditions of the Isles relative
to Finn-Mac Gaul are, that he was general of a Militia, that came from Spain
te Ireland and from thence to the Western Isles (Martin). Ex ea majoris
Germaniae parte, qnae nunc Dania, olim citerior Scythia dicebatnr (Boeth.).
Picti Scythiae populi sunt, maxime moribus et patria Gothis affines (Pol.).
Die Scoten besetzten Albionis insulas, nullo culture praehabitatas (bei Fordun).
Moravi (between the rivers Spey and Varar or Beauly) e Germania- a Romanis
pulsi in Albionem venerunt (zu Nero's Zeit). Applicuit Humber, rex Hunno-
rum in Albaniam et commisso proelio cum Albanacto interfecit eum (Galfr.).
Gnanios, rex Hunnorum (mit Melga, rex Pictorum, verbündet). Hunnum
(statio) juxta vicum Rutchester (bei Reichard). Picti jam deleti et lingua
eorum omnino destructa (zur Zeit Heinrich's von Huntingdon). Kenneth (der
Schotten) vertilgte die Picten (853 p. d.). Die Süd-Picten (unter Angus Mac
Fergus) besiegten (731 p. d.) die Nord-Picten unter Talorgan Mac Congusa.
Die Süd-Picten (unter Uen) werden von den Dänen besiegt (839 p. d.).
Malleres genas ne radunto (im Gesetz der Xu Tafeln) bei Leichenbestattungen.
26*
404
stehung nach, da, um für diese einen Anhalt zu gewinnen, vor-
her ein bis jetzt nicht construirbarer Abschluss des astrono-
mischen Wissens erforderlich sein würde, um die Erde in
ihrem Charakter als Planet und das Planetensystem am Fix-
sternhimmel zu verstehen. Die der Bildung der Mineralien
(diese als vorhanden angenommen) zu Grunde liegenden Pro-
eesse sind durch die Fortschritte der Chemie aufgeklärt. Wir
haben einen deutlichen Einblick erworben in den Umlauf der
Stoffwandlungen, wir begreifen die Veränderungen der Materie
und ihr Vorgehen, um neuen Entstehungen zum Ursprung zu
dienen, wir kennen in ihrem polaren Zusammenwirken die
bei der Kiystallisation, bei Zersetzungen oder Verbindungen
thätigen Kräfte, und wir vermögen bei manchen Felsbildungen
das Warum ihres Auftretens in locö speciell zu erklären,
während wieder die physikalische Geographie mancherlei An-
deutungen giebt, oberflächliche Ablagerungen ihrem ursäch-
lichen Zusammenhange nach bis auf das Muttergestein zurück
zu verfolgen. Somit stehen uns im Mineralreich alle diejenigen
Htilfsmittel zu Gebote, deren die exaete Forschungsmethode
für ihre Arbeiten bedarf, um innerhalb fest und genau be-
stimmter Relationen jedes Theilganze in die ihm für Er-
gänzung mit den übrigen zukommende Stellung einzufügen.
Anders dagegen, wenn wir von der anorganischen Natur zur
organischen übergehen. Die Pflanzendecke der Erde kann
nicht als eine thatsächlich gegebene betrachtet werden, da
sie in einem steten Wechsel der Aenderungen begriffen ist,
bei dem uns jedes Vordringen bis zur ursächlichen Grundlage
abgeschlossen bleibt. Schon der lebendige Stoffwechsel des
organischen Individuums bietet in seinem directen Zusammen-
hange mit solarer* Agentien (die unseren Experimenten, und
• also genauer Erforschung, nur wenig zugänglich sind) der
physiologischen Erklärung weit grössere Schwierigkeiten, als
die chemische in der Kristallisation , würde jedoch gerade
aus der bis zu einem gewissen Grade gültigen Analogie mit
der letzteren mancherlei Aufklärungen erhalten können. Da-
gegen aber steht das räumliche Erscheinen der Pflanzenwelt
auf der Erde für die Naturwissenschaft völlig unvermittelt da.
Allerdings ist die Pflanze eine Function der ihre Umgebungs-
verhältnisse durchwaltenden Variabein, aber die schon an und
für sich kaum je in allen Einzelnheiten * definirbaren Ursachen
bleiben sich in ihren Wirkungen nicht gleich, da der bo-
tanische Charakter einer und derselben geographischen Pro-
vinz wechseln mag und in den unserer Kenntniss direct oder
indirect zugänglichen Zeitperioden in der That gewechselt hat
(ohne mit etwaigen Modificationen der atmosphärischen Con-
stitutionen gleichen Schritt zu halten). In der Geologie ist
die Materie constant gegeben und deshalb innerhalb dieser
Constanz ihren Variationen nach relativ bestimmbar, in der
405
organischen Natur dagegen handelt es sieh um chemische und
physikalische Kräfte , deren spätere Wirkungsweisen in und
am Pflanzenkörper wir allerdings verstehen können, die aber
auch zugleich das erste Hervortreten der Materie selbst er-
klären sollen, also einen unerklärbaren Anfang. Unsere Vor-
stellung von den nur in der Materie auftretenden und auf
die Bewegungen kleinster Theilchen in dieser basirten Kräften
hat sich in den Naturwissenschaften unter den «inseitigen und
seiner Zeit mit Recht vorzugsweise geförderten Beschäftigungen
mit dem mineralischen Chemismus gebildet und legte dort die
feste Basis für weitere Forschungen. Sollen nun solche auf
das Pflanzenreich ausgedehnt werden, so ist auch dieses der-
selben exacten Methode zu unterwerfen, die indess auch hier
"wieder zunächst den Facta Rechnung tragen muss, erst mit
dem daraus gewonnenen Resultate auf Folgerungen weiter
schliessen darf und vor Allem den Fehler zu vermeiden hat,
in einem andern Natur -Reiche niedergelegte Gesetze auch
auf ein benachbartes anzuwenden, für das sie völlig unan-
gemessen sein mögen oder dem sie nur unter gewaltsamen
Yersttimmelungen aufgedrängt werden könnten. Während in
der Geologie die Forschung von den in stereotyper Ruhe
^wiederkehrenden Strata auszugehen vermag, hat sie in der
Botanik schon für den ersten Beginn ihrer Betrachtung
kosmische Agentien herbeizuziehen, und wenn die Aether-
schwingungen des Lichtes in ihren Combinationen mit dem
Magnetismus des Erdinnern oder den elektrischen Strömen der
Ton ihnen getroffenen Oberfläche noch nicht genugsam im Be-
reiche unserer physikalischen Kenntniss liegen, um daraas
das Keimen eines Samenkornes zu erklären, so bleiben es
massige Gedankenspiele, sich Lucubrationen über Generatio
aequivoca hinzugeben; aber eben so verkehrt würde es sein,
das in der organischen Natur noch nicht aus eigenen Mitteln
verschaffbare Gewand nach dem für die anorganische ge-
rechten, und weil niemand Anders passendem Maasse zu-
schneiden zu wollen, da solche Verkleidung über die vor-
handenen Bedürfnisse täuschen mtisste und gerade dann in
Sicherheitsgefühle wiegen, wenn der wirkliche Mangel sich am
dringendsten geltend machen sollte. Wäre die materielle Ent-
stehung des Pflanzenreichs auf kosmisch-terrestrische Kräfte
zurückzuführen, so dürfte diese Erzeugung keine spontane
genannt werden, wenn es uns gelänge, die Wirkungsweisen
der dabei thätigen Kräfte im Einzelnen abzuschätzen. Wie
weit die pflanzlichen Bildungen der verschiedenen Klassen
primäre, secundäre, ternäre, quaternäre oder noch zusammen-
gesetztere sein möchten, lässt sich a piori nicht entscheiden,
und die mit so umständlich vorsichtigen, aber für das or-
ganische Leben etwas zu handgreiflichen und hausbackenen
Apparaten angestellten Versuche, die für die Generatio aequi-
406
voca ein negatives Resultat ergeben haben sollen, sind schon
deshalb werthlos, weil sie (abgesehen von den Modificationen,
die die polaren Spannungen selbst erfahren haben mögen)
vielleicht gerade diejenigen Keime zerstörten, die als secun-
däre Beize in die erwarteten Manifestationen hätten eingehen
müssen. Weil uns zufällig ein organisches Wachsthum nach
dem jetzigen Standpunkt unserer Kenntnisse ein primitives
scheint, ist es als solches noch nicht bewiesen, und das Ein-
fachste wird immer unseren Handgriffen entgehen. Wäre es
zu präsumiren, dass sich unter bestimmten Spannungsverhält-
nissen zwischen kosmischen und terrestrischen Agentien mit
ihrer Einwirkung auf empfangliche Materie ein pflanzlicher
Keim bilden könnte, so wäre damit noch nichts über seine
räumliche Erscheinung ausgesagt und eben so wenig über das
Zeitliche des Wann, da in dem periodischen Planeten-Umlauf
die Einwirkungen des Centralkörpers auf exponirte Stellen
seiner Trabanten gleichfalls von Periodicitäten abhängig sind
und sich durch die in Jahren, Jahrhunderten oder Jahrtausen-
den wiederholten Anknüpfungen in einer für uns gänzlich
unberechenbaren Weise accumuliren können, so dass wir das
Gesammt-Resultat nur unter der praktisch bequemen Formel
eines ersten Entstehens auffassen können, bei Anstellung einer
mathematischen Berechnung aber den bei Quadrirung des
Kreises rückständigen Best nicht aus den Augen verlieren
dürfen. Einen Anhalt flir die naturwissenschaftliche Betrach-
tung des Pflanzenreiches gewährt die Abhängigkeit desselben
von der geologischen Beschaffenheit des Bodens upd sein Auf-
treten nach geographischen Provinzen, wie es auch im Thier-
reich statthat und sich in dem Plan des Weltganzen durch
gegenseitige Ergänzung erläutern muss. Wie der Krystall
des schwefelsauren Natron die Verkörperung einer Summe
von stöchiometrischen Gesetzen darstellt, so incarnirt sich in
jeder Pflanze ein durch Kräfte bethätigter Naturgedanke, der
in früheren Epochen frisch in's Leben sprang, sich aber gegen-
wärtig nur immer im Cyklus des Stoffwechsels aus der secun-
dären Ursache des Vorhandenen erneuert, und um so fester
fixirt ist, je höher die Species. Während nun die Pflanze
ihrem ununterbrochenen Stoffwandel nach als das progressive
Resultat derselben Kräfte aufzufassen ist, wie sie momentan
auch in der anorganischen Natur jedem Bildungsprocesse ein-
wohnen, so verknüpft sie sich doch zugleich, um die not-
wendigen Bedingungen ihrer Existenz zu unterhalten, mit
denjenigen mineralogischen Strata des Erdbodens, die die
Localität ihres Standortes voraussetzt. Auch der animalische
Organismus resultirt aus speciellen Knotenkreuzungen der den
Planetarismus im Grossen und Ganzen, wie in jedem Einzelnen
erhaltenden Kräfte, und zwar aus höheren Potenzirungen der-
selben, indem die in der Pflanze nur als Wärme betätigten
407
Solarströmungen sich in dem für ihren Eindruck empfänglichen
Auge zum Lichte steigern, und im Schalle die Bewegung,
abgelöst von ihrer mechanischen Ortsveränderung beim Auf-
treffen materiellen Widerstandes, als reine Thätigkeit aufge-
fasst wurde. In solcher Weise manifestirt sie sich auch in
der vom Willen regierten Muskelbewegung, die momentane
Ablösung der individuellen Existenz von der Herrschaft der
Schwere ermöglicht, wie sie in der anorganischen Natur durch
den mit erhöhter Temperatur gewonnenen Gaszustand ange-
strebt wird. An seine zoologische Provinz wird das Thier
nicht so direct wie die Pflanze durch die geologische For-
mation gefesselt, sondern durch die zur Nahrung dienende
Flora, die ähnliche klimato-meteorologische Bedingungen vor-
aussetzt, wie die ihr entsprechende Fauna. Vor dem Ein-
treten in Relationen bleibt jede Zurückführung auf Raum und
Zeit unzulässig.
Nach Warren gleicht der im Grave-Creek-Mound (Ohios)
gefundene Schädel*) der Tumulus-Bauer mehr dem peruvia-
ruschen, als dem der jetzigen Indianer. Die Langgräber**)
*) The crania of the Tungase, Tsuktshi and Esquimaux more nearly
resemble each other, than either of these du the North- American Indiana
(8. Wyman). The Californians are the most brachycephalic and the Esqui-
xnaux the most dolichocephalic. The Esquimaux exceed all others in height
And. all, except the Tunguse, in circumference. The Tshuktshi crania are the
most capacious. Nach Retzius (1855) waltet im eigentlichen England, in Wales,
Schottland und Irland die dolichocephalische Form vor. At least two types
of extreme diversity belong to the ancient British pagan period, the one the
extrem ely long skull of the megalithic tombs, the other, the short and broad
"brachycephalic skull, abounding in British barrows of ante-roman and roman
oenturies, while the ovoid dolichocephalic skull of the pagan Saxon is inter-
Xnediate in form, when compared with the two (Wilson). According to Davis
t;he brachycephalic head of the barrows is the true Celtic skull form and all
others, not Anglo-Saxon (including even the kumbecephalic crania of the
xuegalithic tombs) are more exceptional deviations (aberrant forras). Les cränes
Öles victimes (englouties dans les tourbtäres en Danemark et en Scandinavie)
x*est$rent enfouis au fond des lacs, pre*sentant la forme allonge*e d'avant en
^rriöre du type dolichoce*phale (leurs debris meles ä des objets de bronze).
Xl8 indiquent aussi des hommes d'une taille supe>ieure ä celle de la race de
la pierre polie. Les cranes se rapprochant du type brachyce*phale du bronze
suisße sembleraient donc se rapporter plutot ä un peuple epargne* par la con-
qu§te, qu'ä la race aryenne conquerante (Le Hon).
**) In der geöffneten (und deshalb leeren) Grabkammer bei Herrestrup (auf
Seeland) fanden sich dem Decksteine Figuren eingehauen. In den Grabhügeln
des Steinalters (mit Steinringen und Steinkammern) linden sich unverbrannte
Leichen (neben Stein- und Berusteinsachen). Die Gräber des Bronzealters be-
stehen (von Haufen kleiner Steine abgesehen) aus blosser Erde, als (zuweilen
^von Steinringen umgeben) Erdhügel mit Asche in Thonkrügen und Metall-
eachen. Am Gipfel und an den Seiten eines Erdhügels finden sich oft
Thonkrüge mit verbrannten Leichen und daneben Bronzesachen, während am
Boden des Hügels die eigentliche alte Grabstätte, eine Jettenstube mit unver-
"brannten Leichen und Steinsachen, angetroffen wird (s. Worsaae). Scytharum
gens war (nach Ourtius) Sarmatorum pars. Celtis, arbor de genere lotorum,
magnitudine piri, in Africa (Plinius). Putarunt nonnulli, quos inter Forcel-
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408
schliessen gewöhnlich drei, die Rundgräber eine Steinkammer
(nicht völlig von Erde bedeckt) ein (im Steinalter). Die Jetten-
stuben oder Ganggebäude bilden spitze Erdhügel (für die Vor-
nehmen) mit einem Eingange zu der Grabstube (aus Stein-
masse gebildet), als länglich oder rund. Die Eisenwaffen*)
in den Kegelgräbern (mit Stein- und Bronze- Waffen) sind oft
(vom Roste zerstört) unkenntlich und stimmen häufig mit
linus, hanc vocem siguificare etiam scalpri genus, quo lapides inciduntur,
decepti Inscripti, quae est ap. Grat. 329, in cujus versa 23 legitur: Malleolo
et celte litteratus silex. Sed ea inscriptio recens figmentum est eumque
titulum Jacobus Baduarius, partricius Venetus, Sergio coidam Polensi in Istria,
parasito et histrioni saeculo XV. posuit (Famaletto) Bustirapus (Cat). Orias,
Riese (kärntnisch), oriti, Waffe (slawisch). Nach ihrem Konige (Kolaxate)
nannten sich die Skoloten (s. Cuno). • Der Grabhügel der Wanda , Tochter
Kraku9' I., findet sich bei dem Cistercienserkloster Mogila (Clara tumba). Der
böhmische Herzog Krok erbaute Krakau. Krakau, von dem Fürsten von Weiss-
chrobatien erbaut (700 p. d.), wurde unter den Piasten die polnische Haupt-
stadt. Die Inschrift des goldenen Horns, die Munch für gothisch erklärt,
mnss spätestens dem IV. Jahrhdt. p. d. (nach Müllenhoff) angehören, weil sich
der angelsächsische Typus an der Nordseeküste, während der von dort aus-
gehenden Seezüge der Sachsen (IV. — V. Jahrhdt ) ausbildete und schon vor
der Eroberung Englands (VI. Jahrhdt. p. d.) feststellte, wie auch das Friesische
nur ein Nebendialect des Angelsächsischen ist. Polirte Steinbeile und Hämmer
werden in Ungarn als Amulette gebraucht (Romer). Die Szekler und Magyaren
werfen im Vorbeigehen Steine auf die Gräber (Romer). Der Unterkiefer von
Monlin-Quignon ist einem von Huyieres ähnlich, der einem weiblichen Ligurer-
schädel zugehört (s. Pruner-Bey). Der Neanderschädel gehörte (nach Pruner-
Bey) der arischen Rasse an. Der von Bona im Löss des Rheinthaies gefundene
Schädel ist (nach Pruner-Bey) dolichocephal und der (weibliche) Engischädel
soll Keltenschädeln ähnlich sein. Le gisement (avec des ossements d'especes
Iteintes et des objets travailläs de main d'homme dans les environs de Co-
lumbia) non seulement est recouvert par la couche basaltique, mais encore
par une assise de gres anterienrs aux basal tes (Guillemin-Tarayre). Weisse
Chichimeken sollen sich in Sierra-Gorda und Guanajuato XVL Jahrhundert
erwähnt finden.
*) Le peuple de Tage du fer cboisissait pour ses inhumations des collines ^3*s
ou buttes naturelles, d'un sol ordinairement sablonneux (V. Schmidt). Les ^3«s
squelettes sont ge'neralement tr&s-mal conserves et quelquefois meme ce qu'il X ^1
en reste consiste en une tache ou une strie noirätre. Die Preussen sahen die ^^ e
Todten auf den (gleichzeitig verbrannten oder begrabenen) Pferden zum Himmel
fliegen (1249). Nach Tacitus wurden die Pferde mit begraben (bei Germanen). —K)*
Koeppen unterscheidet unter den Kurganen oder Mogylen und den vor-
historischen vom schwarzen Meer bis nach Obojan, die waraegisch-russischen
am Ladoga, Wolchow u. s. w., die kosakischen in Südrussland. Zwick unter-
scheidet neun Klassen verschiedener Gräber in den kaukasischen Don- und
Wolga-Steppen. Nasyat mohylu (eine Grabhalde aufschütten) bei Nestor. In
Masovien und Panuonien wurden kleine Erdwällle (grobowece, Kopec) mit
Steinen belegt. Die Kurgane zwischen Ural und Amur heissen Majaken.
Die Tumulus (mamoas oder medorras) sind (in Gallizien) meistens rund. Die
Engländer unterscheiden Bell Barrows, Bowl Barrows, Druid Barrows, Boad
Barrows, Twin Barrows, Long Barrows. In Agro Holsatiae Brockdorflano re-
perta fuit urna sepulchralis, cui ex silice flava adjacebat cuspis hastae spitha-
mae longitudinem aequans (1086). Anno 1692 in Fionia ad Asnesiae oppidum
gladiolus siliceus cum sceleto capitis humani effossus est In Seelandia collis
altitudine insignis urnis quam plurimiis refertus, multas silices et rüdes e
elegantes levigatas continebat, quae instar securis et hastarum caspidis aca
1
--^-
409
mittelalterlichen so überein, dass ihr Alter sich nicht angeben
lässt (s. Schuster) in den Lausitzen. Bei den Hühnengräbern
ist das Gewölbe mit rohen Steinen (Granitblöcken) umgeben,
alsdann nur mit wenigen und mehr in der Art, wie man
Ecken der Gebäude mit Abwehrsteinen schützt; in den meisten
Fällen dagegen fehlen diese Abwehrsteine, und dann liegt das
Denkmal durch seine eigene Grossartigkeit geschützt da. Bei
den Hünenbetten dagegen fehlt die (Einfassung) Umgebung
mit Steinen nie (s. Wächter). Bei den Steinhäusern bilden
die vier Wände des Hauses oder der Grabhöhle (ob über oder
unter der Erde befindlich) das Monument *) selbst (aus grossen
tissimae erant. Ejusmodi silices oblongas et acutas plnrimas in Cimbricis
tnmulis sese detexisse, memorat Major (s. Oesterling). In Jutia malleus lapi-
deus inventus est, ut narrat Arnkielius. In Saxonia apud Hallenses urnae
talis lapis adjectus deprehendebatur. In Dania innumeri servantur (Oester-
ling) 1714. • Unter König Frode in Dänemark ist beides, die todten Körper
zu begraben nnd zu verbrennen üblich gewesen (Arnkiel). Die Thraker ver-
trieben die Kimmerier ans Bithynien (nach Eustathius). Die schottischen
Steinzirkel sind meist Gräberzeicben (nach Stuart) 1808. Lnbbock rechnet die
Tumuli bei Stonehenge zum Bronzealter, weil die dort gefundenen Eisen-
waffen had evidently been placed there subsequently. Most of the Scandina-
vian carvings belonged to the stone age (according to Simpson). The savage
and the primitive man had the same fondness for imitation, the same love of
laborions idleness, as the child (s. Westropp). Nach den samnitischen Kriegen
schafften die Römer die Sitte des Beerdigens ab (ausser der gens Cornelia),
weil die Körper der Gefallenen von den Feinden wieder ausgegraben wurden
(s. Plinius). Urendi corpora defunctorum nullus usus (Macrob.).
*) II parait que ces personnages s'habillaient presque ä l'ecossaise, du
moins ils doivent avoir porte* une espece de jupon en laine et des bandes
«n guise de pantalon, ä peu pres comme en portent les guerriers sur les
miniatures carlovingiennes (V. Schmidt) im Hügel von Treenloi und Kongehoie.
De mänga fynden af romerska mynt frän de 3 första ärh. e. Chr. och andra
xomerska arbeten frän ungefär samma tid, i synnerhet, pä de Danska öarne
samt Öland och Gotland, göra det dock sannolikt, att Jernälderns kultur ut-
"bredt sig i östra Dan mark, och södra Sverige föga uenare an i Sonder- Jylland
(s. Montelius). Under senare delen af Bronsäldern br&ndesliken hvarefter
askan och benen nedlades i grafhogar, ofta af ganska betydlig storlek. Under
de första delen af Jernäldern var det deremot vanligt att begrafva liken ob-
xända, men icke i konstgjorda högar, utan stora gemensamma graffält som
orbjuda en betydlig likhet med var tids Kyrkogärdar. In der angelsächsischen
Schrift vereinigte sich der Einfluss der beiden hervorragendsten Kalligraphen-
schulen, der irischen und der der römischen Missionäre (nach Wattenbach).
Das geschriebene Recht war in der Ober-Auvergne vorherrschend, das Ge-
wohnheitsrecht mit einer Menge örtlicher Gebräuche in der Nieder-Auvergne,
wo auch jenes in vielen einzelnen Bezirken gebraucht wurde (Rougemont) im
Mittelalter. Die Geradspanner (Euthytona) genannten Maschinen entsenden nur
Pfeile, die Winkelspanner (Palintona) Steine oder auch Pfeile (Heron). Neben
Kegelgräbern (mit Bronze) und Slawengräbern unterschied Lisch (1837) die
Urgräber oder Hünengräber, die man wegen der in ihnen (und in den Stein-
kisten oder Steinhäusern) gefundenen Feuersteinkeile (Thorskeile) einer Zeit
zugeschrieben, in der der Gebrauch der Metalle noch nicht bekannt gewesen.
,,Aber es ist unleugbar, dass in Mecklenburg in denselben auch Spuren von
Eisen vorkommen, gewöhnlich ist dieses Metall vergangen, aber man hat auch
einzelne Geräthe noch ziemlich gut erhalten aus ihnen hervorgeholt, wie Ringe,
Streithammer u. s. w." Trotz der holländischen und nordischen Forscher
410
Steinen dicht zusammengefügt, um keines weiteren Gewölbes
zu bedürfen). In der Wölbung des Grabhügels zu Kvikne
(in Hedemarken) fand man (nach Nicolaysen) eine Stein-
pfeilspitze auf dem Skelet*) (in Norwegen). Pallas unter-
scheidet von den Majaki und Slanzi**) (Steingräber, die
Kupfergeräth, Pferdegeschirr von Eisen mit Silber und Gold
Hessen sich ^sichere Aufgrabungen (von Eisen) in Mecklenburg nicht weg-
leugnen". Nachträgliche Veriflcirung war schwer, da Lisch ans Schröters Nach-
last nichts zur Fortsetzung der Friderico- Franciso enm nnd erst später Oertzen's
Catalogue nnd Tagebücher Zinck's (von 1804 — 1806). Phryges eligunt tumulos
naturales et itinere perfodientes dilatant spatio quantnm natura loci petitar
(Vitruv.). Auf den schwimmenden Inseln des vadimonischen Sees kam zuweilen
grasendes Vieh vor (nach Plinius). Die Insel in Newbury-Port war (nach
Pettiogal) nur zum Theil schwimmend. Die Insel bei Schloss Pyrkeln schwankt
beim Auftreten (s. v. Girgensohn). Die Hünengräber (Mylzynnn Kalnaj) wurden
(in Lithauen) von den Riesen (Anzulis, Alcis, Witolf, Gelon, Kalnpilis n. s. w.)
über den Leichen ihrer nordischen Feinde aufgeschüttet. Jauterita, Frau des
(lithauischen) Riesen Alcis, ist auf dem Berge Szatria begraben und bewirthet
dort (am Johannistage) die hinfliegenden Zauberer. In dem Gewölbe eines der
lettischen Grabhügel (Mylsz-Kapis) fand v. Brackel Steinbeile, in einem andern
eine Eisenschnur mit Menschenschädeln neben den Gerippen (1838), die als
Teufelsschädel von den Riesen am Halse getragen wurden. In dem viereckigen
Steingewölbe der Grabhügel von Lantzen lagen die Schädel um das Gerippe.
*) Dans nn tombeau ä Opedal on a decouvert nn marteau de granit,
dont le trou est evidemment perce* avec un cylindre de me*tal (Beauvais).
Trojani Miseno fortissimo , Graeci Patroclo , Garthaginienses consnli Romano
P. Emilio pro patria fortiter pugnanti, Hispani Viriato ex pastore Duci imper-
territo, Romani Gaesari Viro Magnanimo ingentem struxere pyram (s. Oester-
ling). Der Tumulus des Polyandrion (der Athener in Marathon) heisst 6 ocoooe,
der Hanfe (s. Ross). Thiersch hielt die parischen Gräber (mit Obsidianklingen)
für Karish. Aus dem Bronzealter wurde durch die e*poque pre*historique da
fer der Uebergang in's Eisenalter vermittelt. Niemand berührte die (in Gallien)
dem Kriegsgott geweihte Beute (Caesar). Die Gallier legten Schätze in heiligen
Seen nieder (nach Strabo). Das Thorshammer genannte Zeichen erscheint
häufig auf den Waffen des Eisenalters Tres urnae (cum duabus silicibus
oblongis et acntis) wurden im Tumulus auf der Maderbeyde gefunden (Oester-
ling). Eine der Nadeln (in einem von Graf Münster geöffneten Hügel bei
Nienburg) war aus Bronze (Knopf) und Eisen zusammengesetzt (1817). Die
Rander der Urnen in dem Steindenkmal (zu Bentheim) waren verziert (Miquel).
In den bereits untersuchten Schloopsteinen (in Lingen) wurde nur ein Stein-
beil (neben Thongeiassen) gefunden (s. Deitering). Monumentum arduum et
operosnm honorem ut gravem defunctis aspernantur (Tacit.) der Germanen.
In Scaldornm monumentis tanro ipsum nomen Thori et Thyuri tribnitur (de
Westphalen). Schädel Veteris Romani Militis Praetoriani (durch Cardinal Borgia)
in den Resten eines praetorianischen Lagers gefanden. Das Einwickeln in
Asbest (bei Plinius) beim Verbrennen des Leichnams sollte zur Praeservirung
der Mitgabe dienen, was am einfachsten durch das Stein-Material erreicht
wird. Worin unterscheidet in dem Zeitalter der Begrabnng, prima Roisold,
secunda Hoigold, tertia Christendomsold. Blumbach erhielt den Schädel Veteris
Graeci aus dem Museum des Nolanus in Magna Graecla, wo vasculorum pic-
toram Graecanicorum, quae vulgo Etrusca vocantur, collectioni, hellenische
Schädel verbunden waren. Dans Tantiquit^, le bronze e"tait compose' avec un soin
tont particulier, tägine, De"los et Corinthe se sont rendues ce*lebres dans cet art.
**) In Hügel- und in Furchengräbern (mit gleichen Beigaben und gleicher
Menschenrasse) werden die Leichen gewöhnlich von Steinhäusern aufgenommen
(s. Schreiber) im südwestlichen Deutschland (mit vorwiegender Bronze). Durch
411
enthalten im ausgepflasterten Räume) die Hügelgräber oder
Kurgani (mit Bretterwänden und gedieltem Boden), die Ge-
räthe von Kupfer (fast nichts von Eisen), Keilhaue, Gold-
knöpfe u. s. w. enthalten. Die heidnischen Gräber Deutschlands
theilten sich (nach Weinhold) in Steinbauten, Erdhügel und
flache Grabstätten, und in allen dreien fanden sich eben so
wohl unverbrannte als verbrannte Leichenreste*) (als Unter-
die rohere Ausführung zeigen die Hügelgräber höheres Alter. Die Hügelgräber
heissen bei den Letten Saxukaln (Sachsenhügel) oder (Krewo- Käppi oder
Russengräber) oder Kappukaln (Gräberberge). In der Altmark haben die Kegel*
gräber die Backofenform. Im südwestlichen Deutschland unterscheiden sich
romische Gräber, mit Inschriften, Leichenbrand, Münzen, keltische Gräber (der
Hünen) mit oder ohne Erdhügel (Gerippe und Bronzeschmuck enthaltend),
germanische (Heidengräber) mit Gerippen (mitunter Aschenurnen) ohne Bei-
gaben. Die keltischen Gräber zeigen sich in Hügeln (als Halbkugelgräber oder
Kegelgräber mit überschüttetem Grabgewölbe) oder in Reihen. Die Furchen-
oder Reihengräber (mit christlichen Sinnbildern) sind in Felsen gehauen oder
bestehen aus Steinhäusern. Bei Johannisburg im Moorgrund entdeckte von
Arend unter allerlei Waffen von Hirsch- und Elendhorn eine Speerspitze von
Knochen, die auf der einen Seite mit scharfem Feuersteine versehen ist. Arn-
kielus vult Germanos cotibus acuisse cultros suos.
*) L'habitude qu'avaient les Etrusques de dlposer dans les tombes des
mltaux. precieux etait trop connne pour que Tesprit de cupidite n'ait pas
porte* de bonues heure les populations he*ritieres de leurs territoires ä violer
les slpultures (Des Vergers). L'age des Kioekkenmoeddings (en Danemark)
(parait un peu plus recent que Tage de du renne et de l'auerochs dans
1'EuTope centrale (s. Valdemar Schmidt). Im Norden werden unterschieden:
runde Grabhügel (mit Steinkreisen besonders in der Basis) mit Steinkammern
(mit östlichem Eingang), längliche Hügel (von Steinreihen umgeben) meistens
mit Steinkasten, Steinhügel (Dysser oder Gairns) aus aufgehäuften Steinen (ohne
Erde), niedere Grabhügel (mit Urnen) als Friedhöfe. Experience shows, that
in the stone Chambers, the bodies, often unburnt, are either deposited in sand
or placed on stones, and that in this kind of Chamber, which belongs to re-
moter periods, the objects found are generally of stone, rarely of bronze and
gold, and more rarely still or never of iron and silver (s. Ellermene). Turcos
Asia sibi vindicat (Seneca). Der Schuh der Etrusker (nach Ovid) und ihre
Toga (nach Tertullian) waren lydisch. Nach Plinius wurde die Bronzeschmelzung
in Etrurien erfunden. Die jüngste arabische Münze in Preussen datirt 1012.
Nach Strabo erfanden die Scythen die Töpferscheibe. Das (Ueberreste eines
Skelettes oder Aschenurnen, sowie Anticaglien von Stein und Bronze bergende)
Hünengrab oder (mit einer Einfassung von Steinen) Hünenbett ist entweder
durch Steinpfeiler gebildet mit einem Deckelsteine oder mit mehreren Deckel-
steinen (im Bardengau). Die Erd-Denkmale theilen sich in Urnenhügel (Erd-
hügel mit Urnen und Asche), Brandhügel (Erdhügel mit Holzkohlen und
Asche), Urnenplatz (auf natürlichen Anhöhen oder ebener Erde beigesetzte
Urnen) und Grabhügel (mit unverbrannten Leichen). Die Urnenhügel und
Grabhügel fludeu sich mit oder ohne Steinpflasterung. Die Urnenhügel schliessen
quadratische Steinkisten oder oblonge Steinkammern ein oder Steinumfutterung.
Der Grabhügel enthält ein oblonges Steingrab oder mit Steinen ausgefüllt.
Die Urnenhügel enthalten Bronzesachen, Schweineknochen (bei Veersen), Feuer-
steinmesser (bei Nendorf) und Eisennadeln. Auf dem Monument (aus grossen
Steinen) in dem Marterfelde waren (1607) Buchstaben in unbekannter Sprache
eingehauec. Some of the mounds (in the North) may have served for signal
stations (Baunehöie or spots for the kindling of Are beacons to warn against
Invasion), others may have served for sacriflcial and religious purposes. The
galluw hüls were intended for places of execution. The sepulchral mounds,
412
abtheilungen). Die Hängengräber (die Steinkiste der ältesten
Todten) kamen im Süden nicht vor (s. Weinhold). Auf die
Zitteraspenwälder der Kiesbänke Dänemarks folgte als Nadel-
holz die Fichte, und dann Laubholz im Nacheinander der
Eiche, Erle und Buche (wie in den Torfmooren begraben).
Die verschiedenen Thtere (das Rennthier, Elenn, Auerochs)
lebten zur Eichenzeit. Die Einwanderung der Steinperiode*)
as Aettehöie (mound of a family or race), Jaettestuer (giant's Chamber), Trol-
destuer (giant's Chamber), Jynovne, Steenkister, Dysser, Kuml have been called
sometimes with an addition implying either a memorial , - as Rolfs mound,
Hother's monnd, or the purpose of constructiou, as Blothöi (hill of sacriflce),
or its qaality, as Magbehöi (great hill), Sortehöi (black hill), or Situation or
on groups (s. Ellesmere). Wie von Gorm finden sich anch von Harald ein-
gehauene Runen in den Tumulus Gorm's und der Königin Thyra (bei Jelliuge).
*) Aehnliche Steinsachen wie in Dänemark (und im südlichen Schweden,
selten dagegen in Norwegen) wurden an der Ostsee, in Hannover, Holland,
England, Schottland, Irland, Frankreich, Spanien und Portugal gefunden (nach
Worsaae). Die Bronzezeit zeigt hauptsächlich Spiral-, Ring-, Wellen- und
Doppelspiralverzierungen. Für die inländische Verarbeitung der dänischen und
mecklenburgischen Bronzesachen (von denen Englands, Irlands, Frankreichs.
Uugarns abweichend) spricht, dass man in Mecklenburg eine Menge Bronze-
sachen mit den Formen , worin sie gegossen waren , gefunden. Wendische
Eisenwaffen finden sich häufig in den Gräbern Mecklenburgs, dessen Boden
dem dänischen an Beschaffenheit gleicht. Geisteskrankheit ist (nach Virchow)
selten bei grosser Schädeldifformität, die eine Ausgleichung in Compensatio
der Natur für die gesammte Hirnentwicklung beweist. Nach Broca haben sie!
die Rassen seit ältester Zeit nicht wesentlich geändert. Die Wenden i
Brandenburg nennen sich Serben. Cuvier annonce que dans aueune couch
reguliere on n'a rencontre* d'ossements humains (s. Laurillard). Les tradition
positives historiques ne vont qu'ä 5 ou 6 mille ans, äge que les äboulements
les alluvions, la marchent des dunes assignent e*galement ä la derniere re"vo
lutious (mais Champollion prouve le contraire). Der Isfendiar's Heer auf de
Wege nach Ruyin dizh überfallende Schnee -Orkan ward durch Pashutan'
Gebet beendet. Nach Aurelian's Sieg über Zeuobia erschienen in Rom die pe
sischen Schmuckgewänder und Drachen (Amm. Marceil.). Auf Aneiteum e
drosseln sich die Frauen mit ihren Gatten. Wie cyprea moneta in indische «n
Topen, finden sich in römischen Katakomben (s. Perret) Muscheln (mure =«- x
trunculus, pecten jacobeus, cassis sukosa). Bustum ist Art der Verbrennom^^g.
Ustrina der Beisetzung (nach Festus), während das Monumentum (nach Se _ä-
vius) zum Andenken errichtet wird. Bonstetten remarque dans les tombell^^ss
d'Anet un Clement romain et un second Clement non romain, qui semble pr^9- f ^
dominer (ein helveto- oder gallo-römisches). Deux roues de chariot, dont «=>£
n'a trouve que les cercles ätaient places debout de chaque cote du vase (m.rx
Hügel von Anet). Die Slawen und Anten verbrannten ihre Gefangenen (nacR _ 9
Procop). Nordmadr (plur. Nordmenn), als nordische Manneu (des Mannas,). I fe-s
Eine brachycephalische Bevölkerung von Ibero-Ligureru ging der doliebo-
cephalischen von Celto-Belgen voran. Vogt stellt die Mikrocephalen als den
Stamm des Affen- und des Menschengeschlechts auf (als Vettern). EingrabungeD f £
von Rennthieren und Pferden auf Knochen aus der Höhle von Dordogne. I ^
The bronze flgures of boars (at Hounslow) resemble the flgures ofthat aninui 1$*}?
on the early British and Gaulish coins (Franks). Im Avesta bittet Vistaspa fj^ V
um Sieg über Arejat-aspa und (nach Firdusi) kämpft Gushtasp mit Arjasp 1^ ^J
(König von Turan). Auf dem Wege nach Ruyin dizh (eherne Feste) zer- jW«,^
stückelt Isfendiar den feindlichen Drachen durch den Schwerterwagen und | pf*'
ebenso den Simurg. Kaofu (of the Chinese), embracing the whole of modern I ^
Afghanistan) was the appellation of one of the flve tribes of the Yuchi oi | ^ ^)
ti&
413
geschah mr Erlenzeit. In den Pfahlbauten fehlen die Winter-
getreide*), die die Römer und Griechen cultivirten. Bei den
Kava oder Kabar genannten Berathangen der Häuptlinge
unter den Hova auf Madagascar wird das Reizmittel **) Hou-
chouk (aus Tabakeblättern) gekaut (Leguövel).
Tochari, who gave their own name to the to\m (Kabura or Ortospana, capital
of the Paropamisadae) of Kabul (s. Cunningham). Cunningham identifies
Kipun or Kophene (on the Eophes or Kabul river) with Hu-phi-na (of
Hiuen-Thsang). Nikaia (Kabul) bei Nonnus und Indophou (Indian Tödter des
Hindukush).
*) Der Haushahn heisst (zur Zeit des Perikles) persischer Vogel. Aus
dem Ueberwiegen der Knochen von wilden Thieren von der Pfahlbau- oder
Steinzeit schliesst Rütimeyer auf dann vorwiegende Jagd, während in der
Bronzezeit die Knochen der zahmen Thiere zunehmen. Gleich den egyptischen
(nach Unger) zeigen die wildwachsenden Pflanzen der Pfahlbauten völlige
Ueb er ein Stimmung mit den lebenden Arten, wogegen sich bei den Cultur-
pflanzen Abweichungen finden. Die Hirsen sind unzweifelhaft Sommergewächse,
aber auch sämmtliche übrigen Getreidearten scheinen Sommerfrüchte gewesen
zu sein (in den Pfahlbauten). Vielleicht war es schwer die Wintersaat zu
schützen, oder die aus südlichen Gegenden eingeführten Getreidearten ertrugen
den Winter nicht, und erst nach langer Gultur wurden Sorten erzielt, die an
das rauhere Klima gewöhnt waren. Cuno erklärt Smyrna oder (nach Hesy-
chius) SafioQivta (Samorna) als „am Meer gelegen". Amazone von (slav.)
zona (yovrj). The deposit of the Cave of Bruniquel (in the valley of the
.Aveyron) ig chiefly rieh in remains of the Reindeer and Wild Horse (with
human remains). Among the rüde figures, which Mantell discovered, was
Jrudely depicted the likeness of a Moa, by some aboriginal artist (on the walls
of a cave in the Waitaki valley in New-Zealand). The Mound Builders (in the
Ülissisippi Valley) did not smelt the copper, but simply hammered it cold. In
Cr&ig Phadrich (a vitrifled fort near Inverness) the fuscon of the walls had
penetrated for 12 — 14 inches into the mass (Anderson). Die Grabhügel Mos-
kau's wurden von einem dolichocephalen Volke errichtet (nach Bogdanow).
As the depth at which the pavement (with the fragments of the Disk wor-
shipper) is found, is about 100 inches, we have a date of about 1400 a. d.
(8. Nicholson). Die Spirale findet sich nicht in phönizischen Bauten, wohl
aber in etruskischen (Longpe*rier). Nach Desor sind die ersten Bronzegeräthe
der Schweiz die Nachahmung derselben Werkzeuge von Knochen und Stein,
die Bronzewerkzeuge von Hallstadt gleichen den nordischen. Das Monument
von Gozzo war (nach Franks) durch die Berber gebaut. Die Polynesier sind
unbekannt mit der Kunstfertigkeit der Melanesier in Thongefassen. Der Mensch
erschien erst nach der Eiszeit auf dem Jura (Benoit). Nach Morbillet liegen
in den Terramares der Emilia die Schichten der Bronze- und Eisenzeit regel-
mässig übereinander. Non vobis titulos erigetis, nee insignem lapidem ponetis
in terra vestra, ut adoretis eum (Levit.). Desor unterscheidet in Neufchatel
drei Perioden der Eisenzeit, die älteste (vor a. d.), die gallische (bis a. d.\
lind drittens die helveto-burgundische. Eisenschmiede in Grieehenland (Hero-
dot). Eiserne Geräthe in Khorsabad (VIII. Jabrhdt. a. d.). Eisenmesser mit
Knochengriffen der Pharaonen in Egypten (s. Longperier). Vor den Kimme-
riern, die (VI. — X. Jahrhdt.) nach Gallien kamen, wohnten dort die Gaelen,
die (1500 a. d.) Spanien und Italien eroberten (Martin). Von den keltischen
Einwanderungen fand die jüngste Ende des IV. Jahrhdt. a. d. statt, die andere
um 600 a. d. (die älteste war die der Kimmerier und Veneter vom schwarzen
Meer). Mit dem Steinmesser (tecpatl) öffneten die Priester (Mexicos) den zum
Opfer bestimmten Menschen die Brust.
**) Bragaut (ein Getränk von Honig und Gewürz) wurde höher gesehätzt,
als cwryw oder Bier in Wales. Por un efecto de la gradaefon del calor, que
a medida que los lugares se retiran de los Andes va siendo mayor, los frutos
414
Neben kleinen, auch nach Osten gerichteten, Strömungen
setzt die (bedeutendste) Aequatorialströmung im stillen Ocean
nach Westen ein, und ebenso der regelmässige Passat, wo-
gegen in dem (östlich von den Neuhebriden begrenzten) Ko-
rallen-Meer und dem (östlich von den Gilbert-Inseln begrenzten)
Karolinen-Meer periodisch wechselnde Monsume des nördlichen
indischen Oceans und der indischen Inseln auftreten, und
bald nach Osten, bald nach Westen führende Strömungen. —
In England werden schon die Holländer zu den Easterling
(Oosterling) gerechnet, als Aestyer (bei Tac). Borchana (Bor-
kum) liegt unter den Bernsteininseln*). Nach Tacitus ge-
en los bosques orientales maduran progresivamente , empezando desde el
MaraüOD hasta las faldas de lä cordillera. Las aves y muchos quadrtipedos,
como monos, sahinos y otras especies recorren el pais ä proporcion que las
frntas van madurando segun los logares, y los Zäparos siguen esta misma
marcha. £1 idioma Jivaro es ene*rjico (del caräcter belicoso y orgulloso de los
Jfvaros). Satsnma und Oworri wurden 1858 vom Taikun abgesetzt. Gompera
(Kapira or Kapila) or He-ira protected Sakyamoeni (Say son) agalnßt the
8tone of Daibadatta (as long-nosed idol in Japan). In the temple at Azutchi
(1582) Nobunanga collected Idols of all the gods of Japan and placed in the
midst a statue of himself, as Xanthi (supreme raler) , prob ib Hing to worship
any other idol. Kamakura (Sitz der Hojio) wurde (1332) verbrannt (durch
Nitta Yoshi). Viri plerumque dnos vel tres globulos argen teos aureosve intra
cutem et carnem virgae virilis insertos gestant, nt lasciviae suae aliquo modo
resistant (Arthos) in Patani. Die Japaner führten Kriege mit Dattang (Tar-
tarei) und Corea 668 p. d. und 661 p. d. Der durch seine Briefe berühmte
Gelehrte Teng mang starb (vom Kaiser verbrannt) in Dazai fu. Toshi iye*
Sohn des Tosi yoshi, Fürst von Mootz (aus der Minnamoto-Familie), wurde vo
seinen Feinden Hatchi mang taro (ältester Sohn des Kriegsgottes) genann
(1057 p. d.). Toronosqui (king of Tingo) was canonised in the Japanes
character, as Say-sho-go-sama (as persecutor of the Christians) 1611 p. d. T
this day the mark of bis hand upon paper is used os a charm placed ove
the door to drive away evil spirits (Dickson) 1869. Jyeyas found, that th
prince of Arima (one of the most devoted to the course of Christianity) ha
boen intrigoing with the offlcers at court, to win their good Offices by bribery
in gaining for him large additions to his territory (1612). Jyeyas erlaub
alle Religionen ausser der Jashiu (crooked sect) oder Christenthum (s. Dixon)
Der König von Mechoacan residirte in Tsinsosan. Als Olbia von einem An
griff der Galater (Germanen) und Sciren bedroht war, vollendete Protogene
die Mauer. The act of desecration (the Christian criminal God on the cross
is known as Tayboomi (in Japan) Jashiu mong or Roman catholic sect. Tu
pone lao (Japanese hall) opposite Macao. Kaiser Osin (Sohn der Kaiserin».
Jingu Kogu) wird als Kriegsgott (Hatschimang) deiflcirt. Tamato Daki nc^
mikato (II. Jahrhdt. a. d.) überzog das östliche und nördliche Japan bis Yezo» -
Bei den Kriegen mit Tezo (VII. Jahrbdt. p. d.) wurden die Provinzen Moots
und Deva (in Nippon) besetzt. Kwanto or East of the Barrier (of Hakkone"}
is synonymous with Ban do (east of the hill), comprising the provinces east
of the ränge of hill running down the promontory of Idzu. Von den nord-
westlichen Nationen verkleben die Sioux ihr langes Haar in Zöpfe (Paul von
Würtemberg). Neben den Hotuas, als Göttern und Seelen der Egi oder der
Matabulen, kannten die Tonganer noch die boshaften Hotua Pow. Moooi (the
god that Supports the earth) does not belong to Bolootoo.
*) Gott oder Himmel (der Mordwinen, als südlichste Finnen) heisst (bei
den Ersanern im Westen) Pas, (bei den Mokschanern im Osten) Skai, die unter-
irdischen Gottheiten Master-Pas (St. Nicolaus: Nikolaspas). Der Sonne (Tschi-
415
hörten die Aestyer zu den Sueven. Die in den Pfahlbauten
von Castione (durch Strobel) gefundenen Weinkerne stimmen
mit dem Samen*) der wilden blaubeerigen Weinrebe. Die
pas) wird geopfert, der Neumond um Glück, während seiner Regierung, ge-
beten. Beim Gewitter wird gebetet: Paschange Purgini pas (Erbarme dich
nnser, Gott Purgini). Die Ardrah besuchenden Malayen kamen 1704 p. d.
zuerst nach Whydah. Nach Smith zogen sich die von den Holländern aus
Sumatra vertriebenen Malayen (Malaccas) nach Guardafuy und reisten dann
bis Accra. The people of Rio Janeiro and its province take the title of
Flumineusian, from the Latin flumen or Rio (Homer). Das vierfüssige Thier
Eilin erscheint, um gluckliche Ereignisse anzukündigen, wie der wunderbare
Drache. Der Vogel Fonghoang bedeutet durch sein Erscheinen Glück im
Lande. Die Kaiser Jao Schun und Ju bemühten sich den Schatz der guten
Lehren festzustellen, um den Aberglauben hinsichtlich der (Sehen und Kuei),
der bösen (als Schemen in der Luft schwebenden) und guten (von festen Sitzen)
Geister zu verdrängen. Schun bereiste sein Reich, um auf den Bergen der
Provinzen zu opfern. Der Berg Tai-tsong ist der erste der Jo (der vier
heiligen Berge des Reiches). Später errichtete man in der Nähe des Palastes
einen Tempel (Kiao) des Himmels, und dann eine heilige Stätte, um dem
Sehe (dem «Geiste der Erde) zu opfern. Die Zeit des grossen Opfers war die
des Wintersolstitiums, dem Schangti, das nur der Selbstbeherrscher brachte.
Opfer Lui. Der Cultus Sche-tsi wurde den Genien oder Gründern dea Acker-
baues gebracht. Der Ahnencultus wird vom Herrscher im Miao, dem Tempel
der sieben Generationen, vollzogen. Oppidum Olisippone Ulyxi conditum (Sol.).
Panku, das erste Wesen, regierte die Welt, als Hventun (Chaos). Das mythi-
sche Thier Kilin erschien vor Hoangti. Fohi civilisirte die Bewohner der
Provinz Schensi. Bei dem Aufstande des Agrammos wurden Adel's Sohne
(Friso, Saxo und Bruno) aus Indien verbannt, und obwohl sie mit Alexander M.
dorthin zurückkehrten, zogen sie doch vor nach Germanien auszuwandern, wo
Friso unter den Friesen die Stadt Stavoren gründete, Saxo nach Sachsen und
Bruno nach Braunschweig zog (s. Wild). Vor einem Feldzuge opfern die
Kimbunda den tapfersten Kriegsgefangenen, unerwarteter Weise unter festlicher
Bewirthung, als Ouri-Kongo (Magyar). Eel (Eeelhaul or Illeyaul) designes
the wandering tribes of Persia. The Yadu-race (of Rajpoot tribes) were Samo-
pootras, children of Sama or Krishna (Heri with dark complexion). Vicrama-
ditya belonged to the Tuar (tribe in Rajputana), which rebuilt (792 p. d.)
Delhi (of Judishtira). In the Pali-inscriptions the Agniculas (of the Brahmins)
are declared to be of the race of Tusta or Takshac. Raynal donne Ao (l'eau
en celtique) comme radical d'Avaricum (Eure). Avaricum oppidum, flumine
et paludibus cinetum, sunt qui credunt, hoc oppidum esse quod Galli vocant
Viarron en Berry (Vierzon) oder (nach Catherinot) Bourges. Avaricum (Rive-
raine) est une forme adjeetive (parmi les ovo/nara nagaycoya), le radical est
Ar (eau), vScog, Dor or Dour (Our) des ra^es celtiques (Le He*richer). Avari-
cum (Av-rich or Avarich) est locus aqnis abundans ou aquarum dives (du
Liege). Enotrus, Nachkomme des Azaeus und Phoroneus, führte (XVII Gene-
rationen vor dem trojanischen Kriege) die Oenotrier aus Arkadien nach Italien
(Dion. Hai.). Asaeates ist Sohn des Lycaon (bei Pausanias).
*) Die Baumnnss (juglans regia), die (nach Plinius) zur Zeit der Perser-
könige (als Persicon atque Basilicon) nach Italien gekommen, ist in den
Pfahlbauten von Fontinellato (aus der Eisenzeit) gefunden. Die Samen des
Kümmel (carum carvi) scheinen (als unverkohlt) nur zufällig auf die Pfahl-
bauten gelangt (nach Heer). Dass die Pfahlbauleute ihren Flachssamen (des
Linum angustifolium) aus dem südlichen Europa bezogenl, zeigt das kretische
Leinkraut, das in den Flachsfeldern von Robenhansen, stand (Heer). Die
Napäer wurden am Jaxartes von den Paläern vernichtet (nach Plinius). Aram
Hess in den eroberten Landstrieben die armenische Sprache einführen. Nach
Link war die Erbse (dem nördlichen Europa und Asien angehörig) den Alten
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417
Hess «ich Dan mikillate zuerst uny erbrannt in einem Grab-
hügel beisetzen (während in Schweden und Norwegen das
Brennalter fortdauerte). Frau Eysen*) (Isa oder Isis) kam
mortuorum tumuli et sepulcra, brytr, madr hang si quis tumulnm violet,
baugh-olld, aetas tamulorum, com mortui non comburebantur, sed tumulis in-
ferebantur, hauga-eldar ignes fatui, qui in tnmulis dou raro videntur, hang«*
tonar, lemures spectra, tnmulicolae (Waechter). Erz steht für Messer (bei Gry-
phins) zam Abschneiden von Kräutern. Beil (dict. Anyl) bill, chalybs (nskvxve).
Si qnis alterum de sagitta toiicata percutere voluerit (Lex. LaJ.). Der Typus
des Rennthiermenschen lässt sich auch bis in die Römerzeit und bis in die
Katakomben von Paris verfolgen. Die Nachkommen dieser kleineu Rasse in
gelbem Teint und schwarzem Haar findet man noch in Tyrol, bei Genf, in
Wallis und Savoyen, im südlichen Frankreich« in Cyprien (als Abkömmlinge
der Iberer), in Portugal und Spanien. Die dolichocephale Rasse erscheint in
Frankreich seit den polirten Steingeräthen, im Torf, in den Höhlen, in den
Steindenkmälern, in den Hügelgräbern (als eines Ackerbauers mit Hansthieren).
Auch diese Rasse lebt veredelt fort (Pruner-Bey). Per Bos longifrons, der
noch im Pays de Galles und in Schottland (wohin die Celto-Römer sieb
flüchteten) lebt, verschwindet in England mit Ankunft der Sachseu, die die
grössere friesische Rasse einführten (Dawkins). Die Römer brachten den
Dammhirsch mit. Die in den Steingräbern neben deu Leichen gefundenen
Thonkrüge enthalten meist lose Erde, nur mitunter Asche verbrannter Leichen
(b. Worsaae). Nach dem Verbrennen der Leiche wnrde die Asche der Gebeine
in einer Urne gesammelt und darauf (nach Hinzufügung von Bronzesacben) ein
Steindeckel gelegt, das Ganze dann mit losen Steinen bedeckt und von Steinen
timsetzt, um einen Erdhügel darüber aufzuschütten (s. Worsaae). Statt der
Aschenkrüge wurden auch vielfach kleine Steinkistchen (mit einem Stein über-
deckt) gebraucht. Die Gräber des Bronzealters (mitunter nnverbrannte Leichen
rn Steinkisten aus Steinfliessen enthaltend) finden sich meist auf Anhöhen. Die
Grabhügel des Eisenalters entsprechen denen des Bronzealters, nur dass sie
nnverbrannte Leichen statt verbrannter enthalten. Unverbrannte Leichen (mit
Runenschriften und Mosaikperlen) sind in Sandbänken (auf Fühnen) be-
stattet.
*) Der Göttin Isa war bei Regensburg ein Tempel geweiht und Hercules
Alemano (Arckle). "Av&gcojtoi de 61 ravirj (an der Maeotis) tpxrjrTai, Ki/u-
fiigiot fikv ro nakaibv mvofidtpvro , ravvv Se OvTOvgyovgot xcdovvrcu
(Procop.). Bei Ptol. steht in der Gegend von Hamburg ein T^rjova genannter .
Ort (Dieffenbach). Hamburg beisst Treva bei den Cymren in Wales (nach
Owen). Gzimbora (im Magyar.) socius (Wernsd.). Sertorius täuschte die (kel-
tischen) Oimbrer. Cymar (kelt.), Geselle (Brommel). Ambra (irisch), noble,
raillant (Thierry). In den Akrokeraunien wohnten die "TlXoi (Ylleis), als
%&vog 'iXAvfixov (bei Steph. Byz.) oder %&vos Kekiutov (s. Dieffenbach).
Aißvarixov xal Aiyvortxbv r6 avro hart (Tzetz.). Achilles hiess früher AL-
yvoos oder Ai>yvQ<ov (s. Dieffenbach). Avxo<pQ€ov rrjv KoX%mt}v Aiyvatxrjv
itakel. Ol Aißvarlvoi yäg i&vog naQouxeifievov K6X%ots (St. Byz.). Die mit
Mariandynern und Syrern (Cappadociern) zusammen befehligten Ligy er hatten
(wie die Matyenier) gleiche Bewaffnung mit den Paphlagoniern (s. Herodot).
Nach Rawlinson wohnten die Ligyer östlich vom Halys (in Armenien). K utaig
(Cytea) hiess (nach Eusthath.) eine ligurische Stadt. Aristoteles kannte Liguräer
in Thracien. Hecataeus rechnet die Helisycier als ligurischen Stamm (Massilia
in Liguria). Im Heer des (gegen Gelo ziehenden) Hamilcar fanden sich Ligurier
(neben Libyern, Phöniciern, Iberern, Helisyciern, Särdiniern, Corsikern). Al~
yvee am hyrkanischen Meer (Zonar.) neben Amazonen. Sicani (Sequani) e
Gallia mixti cum Liguribns e Gallia ad Ligorim. Ligusticus lacus beim Tan-
tessusflns8 (Avien.). Ailobroges sunt Galli, Rufl et Sequania dicti (Schol.).
Etxövioi ('Ixövtoi) als Alpen-Volk. Atyvgioxot und Taurini (Taurisci). Lloe-
grwys nnter Cymren Britanniens. Ligger, als Ambronen (Plut.). Die Salluvier
Bastian, Ethnologische Forschungen. 27
418
nach Deutschland, die Künste zu lehren (nach Aventin). Kawet
oder Kaweh (Vater des Wainaimoinen) schützt*) den Mond
gegen den Frass durch Kuumet (s. Thomasson). Ceridwen
(In Italien) heissen Llgnrer (bei Plinius). Die Massalioten leisteten Marios
Hülfe gegen die. Ambronen und Toygener (helvetische Völkerschaften). 2i-
yvwcu am Ister. (Herod.). Xiyivvoi am Kaukasus (Strabo). Siyvvos Ttolte
Aiyv7tr(ow (Ctes.). Nach den Sikanern wanderten die Sikeler in Sicilien ein.
Uli (Siculi. Sicani) a. Liguribus pulsi sunt, Ligures a Sacranis, Sacrani ab
Aboriginibns (Serv.). Sacrani appellati sunt Reate orti, qui ex septimontio
Ligures Siculosque exegerunt, nam vere sacro nati erant (Festus). Ligyer aus
ümbrer und Pelasger (Dion. Hai.). Hercules vertbeilte* den Aboriginern das
Land der Ligyer (Dion. Hai.). Ligys, Sohn des Poseidon (wie Albion und
Bergion) kämpfte in Libyen gegen Herakles. Die Ligyer sollten früher in
Achaya gewohnt haben (Dion. Hai.). In Folge der ehernen Schilde galten
die Ligyer den Griechen verwandt (Diod.). Die Ligurer (mit den Taurinern)
bewohnten die Alpen, wogegen die Salyer sich aus den Gebirgen (mit de
Albiern) nach der Rüste Massilias hinabzogen (s. Strabo), als Celto Ligurer^
Polybius begreift Adoi mit Aeßexioi oder (nach Ptol.) Aißixoi unter den Kelten.
die die Tyrrhener vertrieben. Vagienni (Plin.) Ligures et qui Montani. La —
ghler, als Laki. Der Ligurerkönig Aunus war Sohn des Faunus (König deK
Aboriginer). Hesiod unterscheidet Aethioper, Ligyer uud Scythen. SalluvieBz
Teutomalius (bei Ambronen). 'An 6 Se avxcov (KektuJv) ol ov/mcovres Evqq)
Ttatoi raldrai Kairo i vno eEXX^vcov ixXrftrioav (Eusth.). 'Olpe Se nirt^
avrovs xaXeto&ai raXdrag e&vixrjoe, Kehtoi ydp xard ie ocfäs ib dgxah
xal Tta^d roXs äXXoie (ovofid^ovio (s. Pausan.). Tovs tcqos KeXiovs lovieox
repfiavovs, ol dfupi tbv 'Prjvov norafiov hotv, xal tovs raXdias» lovieai
rdXXovg (Suidas). KeXicov icov vTteQ 'Prjvov d()%ovow ivlcov , xal reim
torv vneQ vIoioov, ove jJaxovg xaXovotv (s. App.). *Aqioov'Ioios , TeQfiav&f
ßaoiXevs icbv vneQ 'Prjvov. Germaniam quidem Pyrenaeus, Alpes immensiqn
alii montes muniunt dirimuntque (Plinius). Celticus, nobles (Du Fresne]
Galathes, a quo Samothei Galli dicti (1558). TaXdiat cbtoixoi etat icä^r
&gayx£v (Const. Porph.). *E&vos ol N£pei£oi KeXuxov (Zonar.), als Deutsch
(s. Dieffenbach). Uagioiov Ta^fiavias 7toXt%vrjv (Zos.). Xeifiegioi, Sei yd{
%v %ei(i(ovi liow (Et. M.). Kkfifieqov Xiyovoi typ bfjLi%Xr\v [Dämmerung].
*) Der friesische Meergdtt Ween-Kuningas trägt einen Hut. Ukko (d
Finnen) als (Woda) Pitkne von Esthen angerufen. Neben den Steinhaufe
(Hiden-Kuikal) finden sich die Begräbnissplätze oder Kalmisto (und Uhr
paikat oder Opferplätze) der Finnen. Die Kelten dienten als Söldner K
thago's (unter Hasdrubal), in Afrika unter Jubas, in Sicilien unter Dionysos
Die unter Ptolem. Philadelpbus dienenden Kelten siedelten im Exil, da ihr
Nachkommen unter Ptol. Philopator als Söldner auftreten (s. Dieffenbach). Di
Söldner der epirotischen und makedonischen Könige stammten aas dem thr
cischen Keltenreich (Kelten in den mithridatischen Kriegen). Exaxalos xc
rives ireqot <paoivy iv iols dvrmiqav irjs KeXrixrjs rbnots xard rbv coxsavc
slvcu vrjoov ex hXXdrrco irjs SixeXlas (Diod.). Die Hyperboräer (bei Tartesso
werden nach den Atlantis versetzt (bei Appollod.). Un homme n'epouser
jamais une Alle qui descend avec lui d'une meme famille, quelque äloigne*
en parente* qu'elle puisse etre (chez les Samoje*des). Prinzinger leitet de
Namen der Baiern (Bojer) von dem südslawischen Bojar (Boar) oder Herrsch
(Krieger) [Voiwoden], als boigwer (kelt.) oder (slav.) bojarini [Bojorix]. Qui
mann erklärt Baiern als baiuaros oder Beidbündler (aus den Gefolgschafte
des Marbod und Katualda). Aus Baias im südlichen Eiblande (bei Geog
Rav.) leitet Zeus die Baiovarer (verjar oder Bewohner im altnord.) in Baiohai
(Böhmen). Dergleichen hat das Behemer-Land und dieselbige Gegend i
Latein auch in Teutsch in der Gemeine Hermenien und Hermansreich g
heissen, allda obgenannter König Alman (Hercules alemanns) Hof gehalten, d
zween Söhne Beyer ond Nöreyn aufgezogen hat, die in Armenien <}. h.
rt
ie
).
\v
e
— l-
419
nimmt bei den Cymren den Charakter einer Sau (Hwch) an,
und giebt ihren Kindern oder Andächtigen den Namen Pochellan
(kleine Ferkel), wie ihre Versammlung Möch (Schweine) *), der
Behemer-Land , and nicht in Gross-Armenien, jenseits des Meeres in Asien
gelebt haben (Aventin). Viros proceros et robustos, in humanitate et caritate
fundatos, nennt Aribo die Baiern zur Zeit des St. Emmeram. (680 p. d.).
2xo(>o8o<payovot, ol Ogqxeg (s. Hesych.), als 'Eoxo(>o8iofievoi (oder Skordisker).
Sarmatae quos Areatas vocant (bei Plin.). Dieffenbach hält die in Pannonien
siedelnden Tectosagen (bei Just.) für Herkuniaten (wie Tectosagen in Hercynien).
Hinter den Alanen (auf der Ostseite des Ural) stehen (bei Ptolem.) SovoßfJVoi
und darunter im Tieflande am Gebirge Svrjßot, (s. Müllenhoff). Naßäri]s Si
tpaolv 'Aoaßioil 6 ex fioix^ias yevo/uevos (Eusthath). Die Baiern aus Her-
menien (Hermionenland) oder Behem wanderten (508 p. d.) über den Nordgau
in das Süd-Donauland ein unter König Adaiger, mit den fünf Adelsgeschlech-
tern der Huosi, Drozza, Fagana, Hahiliuga und Anniona. Das bajoarische
Herzoggeschlecht der Agilolflngen wurde (von Hormayr) an die Franken an-
geknüpft. Die Sprache der Baiern (herminoniscben Geschlechts) steht (in
sue vischen Sprachkreisen) auf der Stufe der zweiten Lautverschiebung (im
hochdeutschen Dialect). Roiolana (Ruotzalaini sive Rossalaini) quo nomine
Finnici populi nunc quoque Sueo-Gothos appellare solent (Gatterer).
*) Eine religiöse Schweinsweihe (als ein allen Preussen gemeinsames Fest)
war noch Ende des XVI. Jahrhdts. in Samland gebräuchlich (Bender). Die
Aestyer trugen Eberbilder. Der Oberdruide (Coibhi oder Coibhi Druid) wurde
von den Druiden gewählt (wie der Criwe in Preussen). . Die Preussen (Pruzen)
werden mit blauen Augen, rothem Gesicht, langem Haar beschrieben. Glastum
(kelt.) ist Waid (vitrum), womit sich die Briten bemalten (in Farbe caeruleus).
Wegen des Glanzes ist vitrum auch Glas, welcher Name (glessum) von den
Germanen (bei Plinius) oder (nach Tacitas) von den Aestyern auf den Bern-
stein übertragen wurde (s. Bender). Glas (glaz) heisst (im bret.) blau. Die
Gothen werden von den Römern Geten genannt (bei Virgil) und der wilde
Gelone, zum Rhodope und in die Wüste der Geten fliehend, mischt geronnene
Milch mit Rossesblut, wie die Gothen und Semben sich in der Milch der
Stuten berauschen (Schol. Ad. Br.). Gudden ist der einheimische Name der
Preussen (b. Bender), Gelonen als Gael. Wie Plinius und Solin us bestätigen
Shahrastani und Mirkhond, dass Zoroaster bei der Geburt gelacht habe. In der
Unterredung mit Vohu-mano wird dem Propheten Zoroaster (neben anderen
Prüfungen) der Leib geöffnet, um die herausgenommenen Gedärme wieder
hineinzulegen [Australien, Eskimo]. Zoroaster, der sich ohne Schaden glühendes
Erz auf die Brust tröpfeln Hess, besass ein Feuer, das seine Hand nicht ver-
brannte (nach Mirkhond). Die Landleute, die Vieh halten und damit handeln,
werden (in Preussen, Zamaiten u. s. w.) Bandali genannt (banda, Grossvieh).
Es nennen noch die Nadraven die Leute, so an der Alle wohnen, Alaunei
(Praetorium). War das Feuer der Waidelotten ausgegangen, so musste man es
wieder von einer solchen Eiche nehmen, indem man das Holz (etwas warm)
mit grauen Feldsteinen schlug, und dann rieb. Die mannbaren Töchter der
Preussen trugen Glöckchen an Gürtel und Knieen, ihre Freier zu benach-
richtigen (nach Erasmus Franciscns). The Irish name of the Isle of Man
(Eubonia) or (according to Nennius) Manau is Manand or Manann (s. Skene)
and in the district on the north (known as the Piain of Manann) the Picts
were slaughtered (711) by the Saxons. There were four Manannans (according
to the yellow book of Lecan), the druid (of the Tuath de Danann), the king,
the merchant and Manandan Mac Atgnai, who avenged the children of Uis-
nech. The kingdom of South Wales came to an end in consequence of Jestin,
the Lord of Glamorgan, having called in the assistance of Robert Fitzhamon
(the Norman knight), who defeated Rhysap Tewdwr (1090 p. d.). In North-
Wales the native princes mied tili Llywelyn, whose death (1282) was follo-
wed by the »qbjaga^ion of all Wales by king Edward I. (Skene). Aide's de§
27* .
420
Hauptpriester Turch (Eber) oder Gwydd Hwch (Eber des
Holzes oder der Schlucht), ihr Hieraren Meichiad (Schweine-
hirt) hiess. Ninias bekehrte die australes Pictos,*) Columba
Sueres et d'autres populations allemande6, leg Flamands ont conti nue* ä sup-
planter les Mänaplens, lorsque ceux-ci se furent retire's dans ieur dernler
asyle entre le Hond, l'Escant, VA et les bords de la mer du Nord (Pict). Les
popolations Itablies actuellement dans les parties boise's des Flandres sont des
detcendants des Menapiens (peuplades Oeltes). „Aus Aestyern and Bnrgundionen
mit anlandenden Oothen und diesen folgenden Wenden gemischt bildete sich
das Mischlingsvolk der Pruzen (Schlenderer oder Werfer)."
*) Fiv, Feadach, Flocaid, Fortreim, Got, Ge, Circni werden als Sohne des
Oraidtie, fllins Ginge (pater Pictorum) genannt (6. Dieffenbach). Pictornm et
Hunnorum ducibus Guamo et Melga (Sig. Gembl.). Die Picten (Rodric) kamen
(ans Scythia) nach Britannien. Nach Abzug der Römer kamen Gnania und
Melga zu Schiff aus Bibernia cum ceteris turmis Scotorum et Pictorum et cum
Norvegensibus , Dacis et ceteris (nach Albanien). Gratianus et Valentinianus
gentem Gothicam Pictornm a Scythiae flnibus ad Britanniam direxernnt (Uss.).
Die Picten kamen ratibus an die schottische Küste (nach Fordun) ohne Frauen
(ah Verbannte). Picti, exorti de Scythia fugam Autenoris comitate sunt et
ipso dnce fnsedernnt Aquitanorum nationem. Von Keneth besiegt, fliehen die
Picten ad Anglos ac Norguigenses. Mittit in Hispaniam Mithridates legatos
ad Sentorinm cum literis et mandatis (Plut.). Dux in Asiam mittitur ad eum
ex senatoribns exsnlibns M. Marius, cujus auxilio cum cepil Mithridates
aliquot oppida in Asia, invectom in nrbes cum virgis et securibue ipse illum
tanquam majorem potestatem et ministri specie nitro seqnebatur. Senatores
Romanos patria extorres, qui in prae6idiis erant suis, senatum appellavit quae-
stores legatosqne ex illis creavit, legibnsqne omnia illa adornavit patriis (Ser-
torius). Bei Alfred wird Irland durch Igbernia und Scotland bezeichnet,
während Schottland (in Dalriada) Iraland hiess (s. Dieffenbach). Der in Con-
naught gesprochene Dialect des Irischen wird am leichterten von den schotti-
schen Gaelen verstanden (s. Grant). Die von Oimmerius stammenden Marian«
diner standen mit Ligiern (und Syriern) unter demselben Befehlshaber (im
Heer des Xerxes). The Irish call the Scots (im Westen) Duf Allibawn or
Weck Scots and the Britons call the pirates that infeste d the sea from these
•quarters Yllu du or the black army (Camden). Cruithin-tuath , als nordliche
Picten (tnath oder Norden). Kaledonioi, who originally possessed Atholl, occu-
pied Sonth-Argyll on its relinquishment by the Dalriads and expelled the
Karnenes (gens Gartnaidh) out of North- Argy 11 or Western -Ross (Skene).
Angas, king of the Piccardach (Pictores), attained (731 p. d.) the throne
the Picts (ander king Drust) Populus ignotus, qui Pictus postea dicebatur
((Fordan.). Scoti propria lingua nomen haben t a pict© corpore (Isid.). Pictich
oder Räuber (gael.). In latter times the Pechs (Picts or Griunnich) were
called Brownies, in Gaelic Broinech, silly people, a kind of soraers (Oernachs).
In the Hebrides they are called Gruagaichs, Gruag feachd, a hairy headed
Bandltti (Buchanan). Im Fluss Humber ertrinkt Konig Humber (of Hunibar-
laude). Gentes Scitiae (Scotti) albo crine nascuntur ab assiduis nivibus, et
ipsias capilli color genti nomen dedit, et inde dicuntur Aibani de quibus
oViginem duxerunt Scotti et Picti Horum glauca oculis (picta) inest pupilla,
adeo ut nocte plus quam die cernant. Aibani autem vicini Amazonibus fuerunt
(Ohron. Pict.). In hu jus tempore jura ac leges regni Edi fllii Ecdachi feeerunt
Goedeli (Scoti) com rege suo Fothuirtabaict. Nach Kenneth's Eroberung
(IX. Jahrhdt.) besetzte das Piratenvolk der Gall-Gael die Hebriden und Man
(s. Skene). Bei den Norwegern hiess der Maormor (der Clan*) Skotajarl und
sein Bezirk Riki oder Jarldom (s. Dieffenbach). The Reidschankies or wyld
öeottis (im Norden) speik Irish (s. Lindsay) [Reidgothen]. The Yrishe lords
of Reotiand (er the Redd-Schaokes) were called Pictish (s. 8kene) in den
Hochlanden. S«evi, id est Aiamaoni {Greg. Turs.).
421
dagegen die nördlichen Picten der Berge. Die cilicischen *)
Corsaren vereitelten Sertorius' Absicht, die insulae fortunatae
(von denen er im atlantischen Meer durch dahin zurück-
kehrende Schiffe Nachricht erhalten) zu besuchen und führten
ihn nach Afrika, Tacitus nennt die (pannonisch redenden)
Oser (den keltisch redenden**") Gothini benachbart) neben (kel-
*) Gegen römische Soldaten erhielt Sertorius von Mithridates Schiffe (neben
Geld). Estionee in Vindelicien. Aestyii an der Ostsee. Ocm-Sdpvi»* in
Hisp. Tarr. (Damnii im nordwestliehen Britannien). Garjoeeli in Gallia Narb,
Olbia, Stadt der Yerones (Hisp. Tarr.). Ombrones in Sarm. Eur. Teutebodiaei,
Volk in Galatien (Kappadoeien). Teutonoarii, Volk im nordliehen Germanien.
Teutani, Graeca gens (Plin.), als Tndva (Steph. Byz.). Tolen, Stadt in
Aethiopien. Tulonium, Stadt der Varduli in Hisp. Tarr. The tribe of tht
Brigantes (from Spain) or Ostidamnii (theis tu Duvnion or vassals of tbe Dam*
nonii) were held in subjection by the Dumnonii, tili they revolted (500 a. d.)
and emigrated to the north of England (s. O'Connor). The Brigantes had the
government supreme between the rivers Mersey and Humber and Galedonia
(Poste). The Menapii and Cauci (Caicber) or Sliocht Germain (Fir Tuathal
or Fir Gailean) arrived (according to Richard of Cirenchester) a little before
Gaesar's attempt on England (Wood). Silius leitet die Concani (in Asturien)
Ton den Massageten. Concangii (Notit.), als Keudal in Westmoreland. Nach
Besiegung -versetzte Agrippa die Gantabrer und Astures aus den Bergen in
die Ebenen. Appianns scribit, Hispanos ab occidentali et septentrionali oceano
abstinere , nisi quando in Britanniam una cum aestu maris tranevehnntur
(Petro Bert. Bever.). Die Gantabrer galten als laconische Ansiedler (Strabo).
The Damnii (Tuatha de Danann or the Damnian gentry of the river Dee)
settled upon the opposite coast of Ireland. Bei Saxo bilden die Finn einen
Kriegerstamm Dänemarks. The Finns (under Fionn mae Gumhail) garrisoned
the coast (Limerick). Les habitants de la nouvelle Tille (enclose en 1414)
figuraient (dans le combat des tächasses) sous les coulenrs de Lotharingie (le
rouge et le blanc), et luttaient contre les vieux Namurois dont le drapeau
e*tait jaune et noire. C'eux-ci portaient le nom de Melans, les autres celui
d'Avresses. Ghaque parti avait son capitaine et son porte-enseigne , auquel
nn usage assez recent avait assigne* le titre espagnol d'alferez ou alfer (Moke).
Brigantes in Nord -Britannien (Tacit.) mit Isu-brigantum (Ptol.). Bpiydvuoi im
südöstlichen Irland (Ptol.). Brigantia, Stadt der Gaturiges in G. Narb. (ßriancon).
Brigantium (Gorunna), Stadt der Gallaici Lucenses in Hisp. Tarr. Bragantia
bei den Venetern. Brigantia (Bragantia oder Braganza) in Portugal. [Die
Milesier kamen von Bragantia, als Brigantiner, in den Albion und Bergion
oder Scoten und Picten]. Briganconia (Bergancon) in der Provence. Brigaecum,
Stadt der Bpiyaixivoi in Hisp. Tarr. Danum, Stadt der Briganten. Damnii
im nordwestlichen Britannien. [Tuatha de Danan in Irland.] Damnonii (Dum-
nonii) in Devonshire und Gornwall. Oari-Sdfivtoi in Hisp. Baet. Eburo-
britium (Alcobaza) in Lusitanien. Eboraeum (York), als Eofor-wic. Eborica,
Stadt der Aulerci (Eburones). Menapii in Gallia belgica. Manapü in Irland
[Fir-Bolg], Kalbion an der Küste der Ostidamnii in Hispania (Strabo). Die
Titanen, als Urmenschen, erscheinen im Orphiscben Hymnus als Stammväter
der Menschen (rt^oyovoi Ttarigcov). Die Titanomachi findet in Thessalien
statt (bei Hesiod). Nach Diodor wohnten die Titanen im kretischen Krosso*.
In Galindia (Sorquitten) wurden wegen Uebervölkerung erst die neugeborenen
Mädchen getbdtet und dann den Weibern die Brüste abgeschnitten, worauf
die Rache dieser an den Männern die Verwüstung des Landes herbeiführte
(8. Riedels). Wer (im Norden) die Herramanna Sed erwählte, lebte als Vi-
kinger, um sich Gut und Ehre durch Gewalt zu erwerben. Unter den Schutz-
mitteln gegen das Todtsingen (posjuewac) diente der Stahl (in Masuren).
**) Neben Boier werden Taurisker (Noriker) und Skordisker (von Strabo)
422
tischen) Bohemi (und Araviscen) von (keltischen) Helvetiern
her. Carnuntum heisst keltische Stadt (bei Vindelicern). Die
Nord-Bulgaren haben ausser ihrer (dem Russischen ähnlichen)
Sprache viel Tartarisches an sich und sind rauher, als die
fast hellenisirten Süd-Bulgaren, •) mit serbischem und griechi-
als keltisch bezeichnet. Tectosages primaevo nomine Bolgas (Ans.)- Thnle
Belgarum (Bergarum) litori oppusita (Mela). Belgarum AUobrogumque (Cicero).
Erjrcoveg, ol Kehcol ol Xeydfievoi teppavol (Snidas) als Albanen {AXßavoi,
ovo /na ed'vovi rakaxcov). Quae ad Penninum fernnt obsepta gentibus Semi-
Germanis (Livius) [Samo-Geten]. re^fiavonolts in Paphlagonien (PtoL). Ore-
tani qni et Germani (Plin.) in HispaDien. Caesar schickt einen Hispanier als
Dollmetscher zu den Germano-Belgen nnter Ombiorix und Cativolcus Clarissimi
Belgarum Treviri (Mela). Willibrord besuchte (nach Alcuin) Ongend (Konig
der Dänen) oder (im Beowulfsliede) Ongentheow (auf seinen Missionsreisen).
Nach Procop wurden die Sueven durch eine Hungersnoth zur Auswanderung
veranlasst. Les Nomades (des Tchinghiane*B en Turquie) appellent les Säden-
taires Kalb-tchinghiane'B (Lakhosou Valaque) ou (Kalpazan-) Raya-tchinghiane*s
(Paspati). La langue des Tchinghianäs de la Roumelie est la langue-mere de
tous les Tchinghiane's e*parpille*s en Europe (Paspati). Das Haus Alexanders III.
(in Schottland) wurde bis auf die Milesier zurückgeführt (1249 p. d.). Mit
Albanien bezeichneten die Byzantiner bald die noch nach ihrer Hauptstadt
Albanon (Elbas6an) oder Arbanon benannte Landschaft, bald das den Byzan-
tinern unterworfene Albanien, oder auch das ganze epirotische Despotat (Hahn).
Nach Chalcocondylas wandten sich die Albanesen von Epidamnos aus ostwärts
und eroberten den grossten Theil von Macedonien nebst den Städten Argyro-
polichion und Kastoria, dann Thessalien (als Nomaden) besetzend und weiter
Akarnanien. Der Nachfolger des Necephorus Bryennius (nnter Michael Dakas)
als Herzog von Dyrrbachium rückte mit einem Heer von Normannen, Griechen
und Albanesen (ÄQßavZrat) vor Salonich (1079 p. d.). Der Wiussa-Fluss bildet
die Grenze zwischen Skanderbeg und Arianites. Vitae (of Jotum) an der
Wight gegenüberliegenden Küste. The Gottiac (invaders of Ireland) were the
same as the Gaeth luighe (s. Ledwich). Madawg (der Entdecker Amerikas)
wanderte wegen Erbstreitigkeiten aus (1170 p. d.). Viele der romischen Be-
fehligungswörter und Waffennamen waren von den Iberern und Kelten an-
genommen (nach Arrian). Oby von Ab (Wasser) oder Au (Bach) in Donau
(Abnoba). Zu dem (illyrischen) Stamm der Abri (und in Baetika) zieht Radlof
die Cant-abri, Art-abri u. s. w. (aber, als Flussmündung). Abellio (Belenas)
in Gallien als Abelus (auf Creta). Im Lappl. ist Bilam Blitz (Radlof). Otto M.
verbietet bestias quae teutonica lingua Elo au Schelo appellantur zu jagen
(943 p. d.), als Elk (Alce). Backvolk (Back) ist in Niedersachsen eine Anzahl
Matrosen, die zusammen aus einer Back (Holzschüssel) essen (Bagaudae oder
Bacaudae). Die in wasserreichen Gegenden wachsende Nymphaea-Pflanze hiess
(Marc.) Baditis (Ida oder Mädchen). The Looi (Gipsies) are called Posha
(Hamlin) at Tokat. The gipsies (of Aintab) are sieve-makers (Pratt). Zigeuner
von (persisch) Zenghi (Aethiopier). 'A&iyyavot, haeretici, qui et Melchesede-
ciani. rvyros, yvymooa (de AlyvTtros) designe (chez les Grecs) toute per-
sonne meprisable et avare.
*) Bulgar bezeichnet die christlichen Nationen im Gegensatz zu den
Muselmännern. Die Haiduken und die (von Paswan 1792 auf seinem Gate
K#rdsche örganisirten) Kerdschalis wurden von den Städtebewohnern Golatji
(nackte Kinder) genannt. Die Avaren, welche sich (558 p. d.) über dem Kau-
kasus markirt zeigen, kämpften (in Kriegsdiensten Justinian's) gegen Utiguren,
Sawiren, Zalen, sowie Anten, und zogen (anter Justin) die Elbe hinauf, mit
den Franken kämpfend. Teutagon, als Heerführer der Bastarner. Bardi, bei
den westlichen und südlichen Kelten, sowie bei den Friesen, Name der Dichter,
die bei den nordostlichen Skalden und später Scholderer hiessen (s. Radlof).
m
schem Zusatz in ibrer Sprache (s. Robert). Jede Familie*)
(des zum Islam übergetretenen Adels in Bosnien) bat den
von ihren christlichen Vorfahren erkorenen Schutzheiligen bei-
yÄkdßav8os (bei den Kariern) iTtTtovixrj , äXa /iev xov %imov, ßdvSov $e zrjv
vhcqv <paoi (St. Byz.). AvBdrrjs (AuS^darrj) ovrco yap rrjv vaerjp tuvo^a^ov
(Dio), die Briten. Äßqdvag KeXrol tovq Kegxojtrj&jjxog (Hesych.). Colum-
binam terram Galliae suo nomine Eglecopalam appellant (Plin.), blauer Mergel
(s. Dieffenbacb) [Kobalt]. Uri enim Gallica vox est, qua feri boves signifl-
cantur (Macrob.). Bqpovvove (bei den Norikem) eU dvtjo (Suidas) vir unus
(8. Dieffenbacb). Volema, Gallica lingua, bona et grandia dicuntur (s. Servius),
velikii (slav.) gross (wohl). XaZva (Xivva) sagam densum, laena (aas Wolle),
Linnen (#Äa&/a), linteolum. Adyxtai (Cancea), Gallia materibus, Suevis
lanceis conflgunt. Mdqxov (gall.) Pferd (Paus.). Equus, quem marc Galli
vocant. March falli (Lex. bajov.). Marrones appellantur viarum praemon-
stratores (in den Alpen). Qnod genus terrae vocant Marg (Galli et Britanni)
Mergel (s. Dieffenbacb). rsaadrat (Plut.), nomen non gentis, sed merce-
nariorum Gallorum (Orosius). /a*g^ra#, ol raXarou, naqd ro irjv yrjv gqrelv
(Et. M.). Die Bojer tödten im Bürgerkriege ihre Häuptlinge, die transalpinische
Gallier nach Italien gezogen, und berufen dann die Gaesaten (Germanen), in
den Alpen und an der Rhone wohnend (von Etruskern Geld statt Land er-
haltend). Senonen mit Gaisaten (Strabo). Ol KiXtoi rovg fiev ix rcöv AX-
nicov raiadree TtQooayoQevo/i&vovs (Polyb.). Ambrones (Umbroni) qnaedam
gens Gallica (Festus), als italische Umbrer, pastorali habitn, binis gaesis armati
(Livius) und Cumbri (s. Williams). Nach Müller meint Alcibiades mit den
streitbarsten Barbaren neben den Iberern die Kelten. Dionysios schickte den
Spartanern Kelten und Iberer als Hülfstruppen. Meid 8h KeXrovg cEa>er<n
iloir %&vos (Scylax) am Adriatic. Im Geryones des Komikers Ephippos (322
p. d.) werden oi KeXroi in einem Bezug zu einem grossen König (Alex. M.)
genannt, von dem ein MaxeScov o.q%cov prahlt (Dieffenbach). Alexander M.
empfing in Babylonien Gesandte Hispaniarum, Siciliae, Galliae, Sardiniae,
nonnullas quoque ex Italia (Just). Saxones und Frisones waren nur ver-
schiedene Namen für dasselbe Volk, wie später die Flandrenses und Frisones
eins geworden sind (Alberdiugk Thym). Pedicli ex Illyrico orti, inde enim
profecti ductu Volsinii regis, cni cognomen fuit Lucullo, partem Italiae occu-
paverunt. Hu jus fuerunt nepotes Peucinus, a quo Peucinates, et Pediclus, a
quo Pedicli (Festus). Die Peukäer oder Peuketier in der Gegend von Brundi*
sium waren Stammverwandte der Oenotrier (s. Grotefend). Strabo erklärt die
Agylläer für Pelasger aus Thessalien. Pandosia, als Königssitz der Oenotrier.
Ghaones (Chones), als Jaones (Jones). Jeder albanesische Phis oder Clan hat
ein Hauptdorf (Phare oder Djeta). Die Albanesen beginnen zu verschwinden,
weil einestheils die im Norden sich von selbst zum Slawenthum hinneigen,
während andererseits die südlichen sich mit Griechenland zu verschmelzen
suchen (s. Robert).
*) Die Ljapis oder Japiden (von den Ghaonen stammend) in Acroceraunien
nähren sich von süssen Eicheln. Die katholischen Serben Messen Ilirier. Die
Buren (Tapfern) der Albanesen stecken im Dorfe den eingesalzenen Kopf des
Feindes an einem Spiesse auf. Das Gebiet der Partheni (Ur- Albanesen) ist
von den Tosken (mit den Arnauten) bewohnt. Die Frauen der Mirditen (unter
den Albanesen) nehmen an Kriegen Theil. Nach Timagenes fanden sich in
Gallien Sagen über Abstammung von den bei Trojas Fall verbreiteten Griechen.
Quae lingua eis ante naturalis fuerit, ignoratur, sagt Luitprand von den
Romanis Gallis. Lohrasp verlegte die Residenz von Istakhr (aus Furcht vor
Bakht-en-noyar) nach Balkh, wo Zoroaster (von Ninus und Semiramis bekämpft)
als Prophet auftritt (und Zarir als Reichspehlevan statt Rüstern von Segestan).
Gushtasp, Sohn des Lahurasp oder Lorasp, wird durch seinen Bruder Zarir
bewogen, nicht nach Indien (dessen Könige ungläubig seien) zu fliehen, und
tritt dann im Westen unter verschiedenen Stellungen in Dienste. Zur Zeit
424
behalten (Robert). Die nördlichen Grenzen der Gotfcen waren
die Seen Wäner, Wetter und Hielmar, mit den Ostgotben
(östlich) um den Motalafliws und den Westgotben oder Weder*
geatas (Seegothen) um den Götaelf bis zur Bucht von Chri*
tiania. Nördlich*) vom Ostgothland (jenseits der Landschaft
Wermland am Wänersee und dann Neriki am Hielmar) be-
ginnen die Schweden (mit Uppsala in Tiundaland unter den
des Lorasp schreibt der Kenig Yen Turas (ave Pegbu- stammend) mit Peghus-
schrift (in Shahnameh). Die vorangehenden Fürsten von Eran galten, als
Shamanen (Buddhisten), den Anhängern de« Zoroaster für nicht genügend
gläubig (s. Spiegel). Primum Asiae imperarant Assyrri, ex qnibns Ninns Beli
Alias (Kephalion). De Zoroastri Magi Bactrianorum regia debellatione oder
(bei Syncellus) Zw^odorpov ßdrov. Manosheihr heisst (im Avesta) Airyava,
als Nachkomme des Eraj. Kerecac.pa zwang den -von Ahriman zum Sturm
erregten Wind, dass er zu wehen aufhöre. Jemshid residirt (nach dem Avesta)
in Bawri oder Babylon und Kvirinta, sowie in Keleng-dizh (gesegnete Feste)
oder Ilia (Jerusalem). Nach dem Avesta soll der Fravashi des (von Spityura
unter Dahak) entzwei gesägten Jemshid verehrt werden, um Trockenheit abzu-
wenden. Nach seinem Abfalle von Gott vermählte sich Jem (Jemshid) mit
einer Däpaonin und seine Schwester Jemak mit einem Dämon , worauf Affen
u,nd Bären geboren wurden (nach dem Bundebeeh). Tahmnrath (der Haus»
thiere zähmte) ist Takhmo urupa oder starker Fuchs (uropis oder Fuchs). Ari
bedeutet (ausser Meder und Perser) tapfer (im Armenischen). Bei den Era-
niern ist Manuscithra (Nachkomme Manu's) bekannt, sowie (im Bnndehesh) die
Familie Manu, unter Tbraetoana. Der im nördlichen Eran lebende Held der
Dichtung fuhrt den Namen Kurroghlu (Sohn des Kur oder Kyros). In Ar-
menien und in Albanien findet sich eine Landschaft Cambyseoe (s. Spiegel).
Durch Nachäffung (oder habituelle Wiederholung) finden sich Euphorbien mit
säulenförmigen, fleischigen Stengeln, welche ganz den säulenförmigen Lacteen
gleichen, nur dass sie Milchsaft enthalten (s. Schouw).
*) Arawn, the northern portlon (beyond the limits of the Oymric popo-
lation) must always have been viewed by the more southern population as a
dreary and barren wilderness, and invested with superstitious attributes (Skeoe),
durch eine Mauer (nach Procop) abgetrennt. Trois races distinctes donnaieat
(dans les Flandres). L'une, grande, forte, active , pereeverant dans le travail
qnoique fiegm&tique, ä cheveux roux, Monds ou de couleur chätain, l'autre,
plus petite, souvent vive dans ses mouvements, alerte, sanvage, querelleuse,
mala genöreuse, parfois frivole et paresseux, ia troisieme ä cheveux noirs et
crepus appartient ä la famille ibere (Piot). Aujourd'hui tous ces peuples
parlent une meme langue, le bas allemand. Le Flamanda absorbe* touto aotre
idiome, comme il a absorbe* toutes les autres population. Oeltes, Saxons,
Sueves etc. tous sont devenus Flamands en se fixant dans la Flandre (1859).
Kadlubek schrieb die polnische Chronik nach den Gesprächen des Krakauer
Bischofs Matthäus Oholewa mit dem ßnesener Erzbischof Johannes. Withio
the historical existence of the two dialects, a Briton could not have nnder-
stood a Cornishman speaking at any lenght or on any but the most trivial
subjects (Norris). Between Irish and Scotch Oaelic it would not require much
additional divergence to prevent the one from understanding each, other
(Skeue). Gegenseitiges Verständuiss in Wales und Bretagne (mit näherer
Verwandtschaft zum cornischen Dialect) ist unmöglich (nach Price). Ueber
den Königen (4 in Kent) in Britannien staud eine jährlich von den Priesters
gewählte Obrigkeit oder Vergobretus (Fergobrether oder Richter). Nach Dus-
burg wurden (1286) 70 samai tische Königlein (reguli) in einer Burg erschlagen.
In loco qui sermone Pictorum Peanfahel, lingua autem Anglorum Penneltus
appellatur (Bede) der römische Wall. A Pengaul quae villa Scotice lenaii,
anglice vero Peneltun dicitur (Nennius). Britannico sermone GuauJ. Scoll
425
Uppsviar oder Oberschweden). Oberhalb Helsingaland be-
gann Finnmark, über die ganze Halbinsel gelagert (s. Wein-
hold). Aldeigjaborg am Ladogasee war Hauptstadt des von
den Schweden gestifteten Reiches Gardariki. Als (insigne
patrium anrufend) die den Schlachtruf Albani, Albani erheben
den Schotten*) (Albanigh oder Picten) flohen (1138 p. d,),
wurden sie Enygh (Iren) geschimpft (von den Engländern),
of (Pictorum lingua) scolasticus, als yscolheic (wälsh), sgolog (irisch). Carttt,
a buckle, is a Pictish word. It is a buckle for putting od. the foot (Gormac).
GartDech (pictish) dives. Inderin qui foit Aberin (klng David). Der Götze
Jodnth wurde von den Wenden zu Lindow bei Ruppin verehrt. Graecus'
Söhne t$dten das Uutbier Uolophagua durch schwefelgefölite Rindshäute.
Vecta (sod of Odin) wer« anceator of the Jutea (Octa's people) or (aeeordfng
to Bade) Vectuarii.
*) Die Norweger erobern (894 p. d.) Pictavia (der Nord-Pietea) nördlich
von den Grampian- Bergen (mit Albania im Süden). Die Picten besetzten
plurimas regiones trans mare Fresieum (zwischen Engländer und Schotten usqoe»
ad conflnia Pictorum). Bei Besiegung der Süd-Picten durch die Schotten blieben
die Nord-Picten unabhängig (s. Dietzenbach). The Lowlanders (bei Pinkerton)
in person are all and large with fair complexious and often with fiaxen,
yellow aud red hair and blue eyes. The tosti crines et celorati vultus (der
Siluren im Gegensatz zu den Galedoniern) belong to the Celts of Wales,
Ireland, Scotland (those few, who have fair faces or red light hair being o#
Gothic descent). The lower danes of the Highlanders o&e geaerally diminutiv*
(s. Pinkerton) with brown complexious (almost alwaye with black curled hair
and dark eyes). Die Albaner hiessen blond im Duan Albanach. Nach Jansen
sind die Iren blond. From the kings of Meath (Mide) were generali y elected
the monarchs of Ireland (Connellan) in the Magh Breagh (magnificent piain)
or campus Brigantium. The Gadelians formed Settlements in Celtiberia under
Milidh Easpaine (Milesius) of the Glanna Mileadh (or Mikesiaus). The Fir-Belga
(Fir-Domhnan or Damnonians) landed on the north- western ctaat of Cennaught
(in Irras-Donihnam). After the battle of North Moytirrey the Danans (Tnatha
de Danan) became possessor of Ireland (tili the axrival of the Milesiaaa). The
colony of the Fir-Bolgs (under flve rulers) was formed into two tribee, the'
Fir-Gailliau (in Leinster) and the Fir-Domhnou (in Gonoaught). Als die Indi-
viduen einer Art sich all mahl ig nach verschiedenen Richtungen hin entwickelt,
entstand aus ihnen im Laufe der Zeit eine Gruppe von Arten , die man als
Gattung bezeichnet (nach Darwio). 'PcofiaZot xal 'Pairovs xoi Nca^ixovg (etc.)
8ict(>ovot, 6/uolcog roTs "EXXtjoiv, aito lEXXr}V(ov, xal xaXavai rote IdioiG kna-
otovs ovofiaat, koivij de itdvras 'iXlvQiöarjyovwreu (App.). Alpinis quoqae
ea gentibus haud dubie origo est, maxime Raetis (Livius) b«i Toakera. RaAtot
Tusftorum prolera arbitrantur, a Gallis pulsos, duce Raeto (Plin.). Tusci, duce
Raeto (Just.). *Panoi, tv^tjv{xov %&vos (Steph. Byz.). Nach Porphyr, waren,
die Vindeliker vou den Amazouen vertriebene Thracier. Die Vindeliker galteu
(bei Severus) als Liburnen. Gonsnanetes (Plin.) als Suanetes (s. Dieffenbach).
*AXawol \Ahtvai) in Noricum (£eovaxes) BkXev (bei Herodian), als Dorischer
Nationalgott (s. Dieffenbach). Stadt Noreia bei den Tanriskern. Aquensea,
cognomine Taurini (Plin.). Taurisker (Terisker), als Tqwol (Steph. Byz.).
Angusta Taurinorum antiqua Ligurum stirpe (Plin.). Für Verständniss des
ihm geoffenbarten Text Besta (Avesta) schrieb Zoroaster den Gommentar Zend
und dann den weiteren Pazend, worauf (nach seinem Tode) die Theologen die
Auslegung Barida beifügten (nach Masudi). Pcofugi agente vetusta Gallornm
Geltae miscentes nomeu Iberis (Lucau). Galleci (mit Brigantium) reliqais His-
paniae populis candidiores (Isidor). Berones unter iberischen Kelten als Hibe-
rones. Germanische Oretaner, als nach Spanien (s. Seneca) gewanderte Ger-
manen. TArjres (TXrjras oder 'lyXjjree) als Keltiberer (neben den Cnneten).
426
Matthias in (Kadlubek's) polnischer Chronik hörte von einem
alten Manne (grandis natu quidam), dass einst eine zahllose
Menge Volkes im Lande gelebt, bei welcher das gegenwärtige
Reich kaum den Werth eines einzigen Ackermorgens hatte
(XII. Jahrhdt. p. d.). Nachdem des Pompilius Geschlecht
(durch Mäuse) ausgerottet war, beginnt mit dem Sohne des
landbebauenden *) Semovit eine neue Königsreihe. Im Walde
unweit des Vorwerkes Friedrichsfelde hat man Urnen**) ent-
deckt, zum Beweise, dass diese Gegend bereits vor Ankunft
[Gnesier oder ächte Germanen.] Lygwr, als Küstenbewohner (der Ligyer am
Liger). Oixovai Se hv rtp Ttaqa.n'kcp rovrca nainX ot Mcucorcu, yecopyol fiev,
ov% jjrrov de ttav NofiaScav nole/uoral (Strabo) am Bosporus. Tojv Maiontüv
S'etocv avtoi re ot £lv8ot xal davddoiot xal Topirai. Hibernique Getae
pictoqne Britanni corru (Propez). Kunsag der Rumänen (Cuni oder Hunnen)
am mittleren Theiss [Ghunsag die Avaren am Kaukasus].
*) Wer zuerst den in den Gebirgsdörfern des polnischen Schlesien am
Neujahrotage auf einer Stange aufgesteckten Hirtenhut erreicht, wird Hirten-
könig (Vernaleken). Leszko siegt beim Königslauf trotz der Fussangeln. Of
the sons of Gruithne (father of Gruichneach) thirteen kings took possession
(in Alban). Brude was the name of each man of them and of the divisions
of the other men (Gbron.). The Attacotti are: bellicosa natio (cath or war).
Die grösseren preussischen Handelsstädte bemühten sich schon im XIV. Jahr*
hundert, mit den klein - russischen Landen und durch dieselben mit den
genuesischen nnd venetianischen Golonien an den Küsten des schwarzen Meeres
in Verkehr zu treten (s. Toeppen). Midas "von Odonien (Edonien in Thracien)
zog zuerst, nachdem er die Herrschaft des Asis (in Kleinasien) verlassen, in
emathischen Gärten (Macedoniens) die Rosen (nach Nicauder). In den (assy-
rischen) Ruinenhügeln von Arbän (am Kabür) sind egyptiscbe Scarabäen (der
XVIII. Dynastie) gefunden (XV. Jahrhdt. a. d.). The British kings go with
Pantha or Penda usque in urbem que vocatur Juden (Gnidi), founded by the
Jntes. Nachbarn der mit den Halgoländern (in dem von Normannen bewohnten
Norwegen) verbundenen Thraendir waren (am westlichen Abhänge des Do-
frayugebirges) die Räumen, und westlich davon die Harden, mit denen die
(an die südlichen Wikmänner stossenden Rygen zu einem Gerichtssprengel
(Gulathing) verbunden waren. Die dänisch-gothische Einwanderung kam von
der preussischen Küste, die schwedische über die Alandsinseln, die norwegische
vom hohen Norden (s. Weinhold). Ptolem. nennt die Waristen unter dem
Fichtelgebirge. Büchner erklärt luna silva als Manhartsberg (Mondharz). Die
Karpathen Messen Babiegori (nach Banduri). Ghlotar besiegte an der Raab
ein Doppelvolk (Venant. Fort.), davovßiov 8h top veyeXopooov ixeZvoi
(ßoqxee) xalovooi 7taroloj£ (Lydus). En Russie chaque paysan est inscrit dans
le registre, nomine Skazki. Thomasson identiflcirt die finnischen Ukko mit
Kouk oder Esthen. Suivant les usages des Samoj&des un mari serait en droit
de rendre a ses parens la Alle, si lui trouvait des poils sur d'autres endroits
du corps, que sur la töte (1766). Dans les Chancelleries Rasses les Samo jedes
(Ninez ou Ghasowo) portent le nom de Siroguessi (gens qui mangent des
chosos crues). Les Lappons s'appellent Samalantch, les Karäliens (de finnois
Sooma ou marais) Somaemejes. Die Samojeden essen Renuthierfleisch und
Fische roh, während Anderes gekocht wird. Die (bärtigen) Lappen haben
blaue Augen (mit verschieden gefärbten Haaren), die Samojeden (mit schwarzen
Augen und schwarzen Haaren) sind haarlos.
**) „Weilen auch einige Radera von den Begräbnissen der Heiden in
hiesiger Gegend (Friedrichshof an der Rosoga) und an einigen Grten der
Wildniss vorhanden, so ist daraus zu schliessen, dass anno 1645 die allerersten
Christen in hiesiger Wildniss den Sitz genommen" (s. Toeppen) nach einer
427
es Ordens bewohnt war (Bolck), ebenso auf dem Gute
iährenwinkel am Spirdingsee (und in der johannisburgischen
fildniss). Unter den Nachkommen Cunedda's*) (aus Manau
isgestellten Handfeste. Belduhn auf Krzywen untersuchte die Pfahlbauten
i Aryser-See (1866). In Masuren fluden sich vielfach römische Kaisermünzen
is nach-neronischer Zeit (s. Toeppen). Kupfermünzen des Alexander Severus
id Philipp Arabs wurden im Angerburgischen gefunden. Die Kaschuben
der Pommern) nennen sich selbst Slowienci (nach Anton). Kaulfuss identi-
irt die Ostgothen mit den Volochen (bei Nestor). Nach Volger giebt sich
ir ein Kreislauf der betreffenden Stoffe zu erkennen, nicht aber ein Anfang
sselben (in der Geologie). Der Hochmeister (Dietrich von Altenburg) ver-
eilte viele Wytinger (preussisches Dienstvolk) längs der Grenzen der Natanger
id Samländer zu Schutz und Wacht. Nachdem Sudanen (durch den Orden
Lterworfen) in eine Wilduiss verwandelt war (XIII. Jahrhdt.), fanden sich
äter allmählig Leute aus Polen ein, die die wüsten Gegenden besiedelten
ach Pisanski). rcdirSai xal EovSivoi xal Sravavot, (*M%qi rtov 'AXavvwv
ei Ptolem.) unter den Wenden (der Aisten), dann an dem vorher durch
>then und Sciren umwohnten Spirdingsee (s. Zeuss). Sravrjvol (Eraßatoi
Ler 'Aoraßrjvoi) in Asia, Penis und Hyrcania (bei Ptol.). Sudovitae generosi
cot nobilitate morum alios praecedebant , ita divitiis et potentia excedebant
ei Dusburg), als Nachbarn der Galinditae in Galanda (nördlich von den Ma-
liern) bis zum Spirdingsee. Sambia populosa et opulenta (Dusburg). Bar-
lenses in Bartha. [Picten Widewut's der Viden britischen Bruteno's.] Sembi
»1 Prutzci, als friedfertig (bei Dusburg) und Aestyer (bei Jörn.). König
igibertus hat 507 p. d. eine Reise aus Thüringen durch den Harz, Oster-
nd Sachsenland gethan, und da er sähe, dass die Leute weg, die sich mit den
ongobarden nach Italien gewandt hatten, und dass die Gegenden wüste und
ie stunden, Hess er solche durch die Schwaben (Slawen) einnehmen (Günther)
• den voigtländischen und reussischen Annalen. Am Deyguhnensee (in Stür-
ek) wurde eine Münze Nero's gefunden (XVIII. Jahrhdt.) und (1791). eine
ünze von Antonius Pius ausgefischt. In einer der Urnen (mit verbrannten
•i'chen) auf dem Galgenberge zu Lötzen lag neben einer Bronzekette (Eisen-
itze, Glasperle, Bernstein u. s. w.) eine Münze von Antonius Pius (nach
ulf). In dem Kanal zur Verbindung des Spirdingseea mit dem Warschau-See
rde eine auf der einen Seite mit scharfen Feuersteinen versehene Speer-
tzq aus Knochen gefunden. Die in Masuren gefundenen Steinwaffen sind
ch Helwing) meist aus fremden Steinarten gefertigt. Niemals geschieht, was
t in unendlicher Zeit geschehen kann (Cornelius). Der leere Raum als solcher
nichts Reales (kein wahrhaft Seiendes). Das Finden der Organismen (im
^sterben von Arten) beweist ihren Anfang (uach Volger). Die Bewohner
östlich von Masowien gelegenen Landschaft Podiasien oder Podlachien
ssen Geten (Getten) oder Jatwinger (Jatwägen), wie die Sudaner (östlich
1 Galiendien bis zum Memel) oder Jacwen (Jacuiten). Als im übervölkerten
^de der Galindier ein Streit ausbrach zwischen den Männern und Frauen,
>ot die Priesterin den Mänueru unbewaffnet die Christen (in Polen) anzu-
ifen, und als diese dabei gefallen waren, wurde das Land von den Sudauern
& Nachbarstämmen besetzt (nach Dusburg). Die Galiendier heisseu Gol jader
den Rassen 1057. Die Pollexianer (von den Polen unter Casimir besiegt)
übten, dass die abgeschiedenen Seelen in neugeborene Thiere führen (s. Kad-
>ek). Wenn in einer Urkunde, die Gründung eines „slawischen Dorfes" be-
bend, erwähnt wird, dass diese Slawen nach wie vor das Landding zu be-
'ben haben, so ist damit klar, dass sie nicht unter patrimonialer Justiz eines
ts- oder Hofherrn, nicht unter Hofrecht standen (Droysen) in der Altmark.
*) Cunedda (Guledig or Ruler) left (410 p. d.) the regions in the North
led Manau Guotodin (s. Skene). The Gosgordd (or retinue in connection
fcb the Guledig) was a body of men, employed in the defence of the borders.
lIta Arthur pugnabat contra illos (Saxones), in Ulis diebus cum regibus Bri-
4S8
Gtrotodin) , der mit seinen Söhnen die Schotten austrieb,^
herrschte zuerst Mailcun in Gwynedd (Sohn des Caswallawi^
Law Hir) 560 p. d. Vor dem Einfall der Is-soir (Assyrer]^
flüchtete der Galenflirst *) Ardfear auf dem Aflreidgeis (Phrat^
in die Ebenen von Armenionn (Armenien). Die Dumnaif^
tannorum, sed ipse dox erat bellornm (Nennius). Arthur, in der Schlaeh^^
bei Camlan gegen Sachsen, Picten und Schotten nnter Medrant, Sohn d^^
Llew (von Lothian) oder Lothus (König der Picten), verwundet, starb ^.^
Avalion (587 p. d ). Prior to the twelfth Century there are not many poer^g
which claim to belong to the literatnre of that period, besides those attribute*}
to ToHessin, Aneurin, Llywarch Heu and Myrddin. The Black Book of Caer.
marthen contains a few attributed to Cuhelyn, Elaeth and Meigant, and t%e
Red Book of Hergest, one to Tyssilio, son of Brochwael Yscythrog, but the
number of such poems is so small , that, if tbe poems attributed to the bards
of the stxth Century really belong to that period, there is an interval of severe/
centuries, during which such a literature either never existed or has perished,
tili the twelfth Century, from which period a mass of poetic literature existed
in Wales and has been preserved (Skene). According to Williams the soc-
cassion of bards and bardic presidents can be traced back to 1300, the tra-
ditions of bardism having been handed down in the chair of Glamorgan (re-
maining of the fonr chairs or schools of bards). The Laws of Howeldda date
of the X. Century p. d. On the death of Edwal, the last of the direct line
of the Welsh kings (994 p. d.), leaving an only son in minority and of Mere-
dith, Prince of South- Wales (994 p. d.), leaving an only daughter, the govera-
ment of both countries feil in the hands of nsurpers. Cynan, who represented
the North-Wales line, fled to Ireland (1041), where he married a daughter
of the Danish king of Dublin, and after twoo fruitless attempts to recover his
inheritance by the assistance of the Irish, died in Ireland, leaving a son
Gruffyd. Rhys ap Tewdwr, the representative of the South- Wales lioe, took
refuge in Armorica, whence he return ed (1077), and laying claim to the throne
of South-Wales was nnanimously elected by the people. Gruffyd ap Cynan
invaded Anglesea with a body of troops obtained in Ireland and having been
joined by Rhys ap Tewdwr, their combined forces defeated the army of Tra-
haearn, then king of Wales, their Opponent, at the batfle of Carno (1080),
where that prince was slain and Rhys ap Tewdwr and Gruffyd ap Cynan were
conflrmed on the thrones (Skene). The return of these two princes (from
Ireland and Armorica) created a new era in Welsh literature. Zoroaster ver-
zichtete (nach dem Sadder-Bundehesh) auf die Unsterblichkeit, damit nicht
auch der böse Turberatnrus unsterblich bleibe, und die Auferstehung im
Himmel oder Holle unmöglich werde. Gwyzel in Wales (nach Owen) oder
(nach Rowland) Mona (Anglesey) war anfangs bewohnt von Gwythelians (s.
Dieffenbach) or more properly its flrst inhabitants were so called , and the
common people in speaking of it, ascribe some ruins about the country under
the name of cytian y Gwyddelod (the huts of the Irish) to them , and the
foxes are said to have been their dogs and the polecats their domestic cals,
and the like. Of the four Settlements of the Scots (in regionibus Britanniae)
one was in Deraetia or South-Wales and Nennius terms the people, expelled
by Gunedda and his sons, Scotti. The Picts occupied the country up to the
southern wall (pro indigenis) and settled down in the northern regions (accor-
ding to Gildas).
*) Die Kriegerkaste der Fenier theilte sich in zwei Clane , als Clanna
Baisgne (Biscayan colony) und Clanna Morna. Bardi Hibernici, Maelmurius
et Eochodius (IX. saec.) majores suos ideo Gaethluig dictos fuisse ajunt, qaia
e Gethulia orti in Hispaniam priinum atque inde in Hiberniam transierunt,
conducente Hebero et Heremone, flliis cujusdam Militis, cui nomen Galam, qui
a Fenio-Fear-Saoidh, id est phoenice viro sapiente, genus suum traxisse dice-
429
(Domonier) begreifen die Britonen*) von Ceraau und Dyfnaint
fCornwall und Devonshire) und von Llydaw oder Annorica
{8. Dieffenbach), als Fir Domhnonn in Irland. In den galii-
toatur. The Scoti were flret called Ghorisci (Innes) or Gherosei (s. Pinkerton).
Atecoti, ab ejus nominis oppido vocati, Germaniae popoli. Aliqui Atecottos,
y. o. eeveros dictos patant (Not. Imp.). Honoriani Atecotti seniores, ex gente
Atecottorum Germaniae, luteum orbem in caerulei clypei umbrone gestabant,
quem admodum Cimbriani. Aithech-tuatha oder Atecoti (Atuacuti), als Aduatuci
(s. Dieffenbach). Halus autem, quam Galli sie vocant, Veneti cotoream (Plin.).
Bgaxv 8iafe^8vrss KeXicqv, yXtotTfl ffdXXoiq %Q(0(ikvoi (Polyb ) die Veneter.
*Ev8toi nov^aavree, sv fia%r\ rjj xard Aoovoiovg xal aTtoTte^aoavTsg eis
EvQ€OTtr\v (oxiod'rjaav noog UdSco reo vcora/itp, xal rjj hu%(äoLa) yÄarcTfl JBeve-
toi is rovro bri dvtl cJSvercav xXrjt^ovrat,, xal Bsverla r\ yfj fjvtiva ve/uovrai
(Arr.), ol Se TtaXaiol Ovevendv rrjv %d>qav TtevraavXXäßcoe exdXovv xard
yXcäooav otyceiav (Euetatb.). Pylamenes führt die Paphlagonier von den Enetern
her (bei Homer), die (mit Teukrern) an den Adriatic (unter Antenor) zogen
(Sophokles). Urso quae Genua (Gemina) Urbanorum (Plin.) in Hisp. Dio
erwähnt Iberer unter Roms ersten Bewohnern^ Sarmatische Mauern der Stadt
Uxama (Silius). rXrjree, M&pog yIßr\ovxbv fierd rovg Kvfirjras (/VjJw). Hi-
spanien von Kaninchen bedrängt (Strabo). Celtici in Lusitanien (Plinius), den
Celtiberern verwandt. TXrjreg, s&vog ^IßrjQtxbv, 7teowtxovv rovg Taertjoalove
(Steph. Byz). Gaeteri fere Leponticos relictog ex comitatu Herculis, inter-
pretatione Graeci nominis credunt, praenstis intra sinus Alpium nive membris
(Cato). Ar]7t6vTUH xal TgiBivrivoi xal Srovoi (Str.). Mayiorpixss, ol rols
regfiavots bfiogovoi (Steph. Byz.). Placeat reticere nitentem Bardigalam et
pieeos maus describere Bojos (Auson.). Tum apud Bojoariorum gentem, quam
et Saxones sed et alios ejusdem linguae homines (Paul.). Scytharum divergl
populi, Peucini (etc.), Gelti etiam atque Heruli (Jul.). Bojer in der See-
schlacht des Xerxes (s. Pallh.). Die (kaukasischen) Albaner (qui Herculem ex
Italia ab Albano monile secuti) begrüsste das Heer des Pompejus als Brüder
(Justin). In universam Hispaniam Varro pervenisse Iberos et Persas et Phoe-
nicas Celtasque et Poenos tradit (Plin.). Ol 8h rrjv vneoahtBiav vBfi&fMvoi
rrje *lraXlag "Ißqoeg, KeXrixov e&vog (Plut.). Gall-dacht oder Land der
Fremden (Niederschotten und Engländer) ist (bei den Wallisern) Gäl. The
Gwyddyl Goch (rothe Gadhelen) of Ireland came into Alban (Triad.). The
Gorani (Corraniaid) came from the land of Pwyl (into Yuys Pridain). The
Llychlynnogion (of Tnys Pridain) were driven across the sea to the country
of Almaen. Neiflon (swimming from Troja to Mona) carried male and female.
when the aggregate of floods broke out. Bran floh vor seinem Bruder Bell
aus Britannien nach Skandinavien (über Gallien zurückkehrend). Brutus führt
den Beinamen Tarian las (glas) oder viri de scutum (bei Radulph). Nachdem
Ascanius (Brutus) in Griechenland die Tochter des Pandrasus geheirathet, zieht
er (mit den Trojanern) über Afrika nach Albion (Sig. Gembl.). Unde post-
modum loquela gentis, quae prius Trojana sive curvum Graecum nuneupa-
batur, ßritannica dieta est (als Britones). Brutus baute Trojam novam (Tri-
novantum) an der Themse (Galfrid).
*) Brezonek , als Sprache der Breizad (Britten) in Armorica. Nach bel-
gischer Einwanderung nannten sich die Brigantes (in Britannien) Gumbri oder
Ureinwohner (nach Baxter). Strath-ßolgy in Südschottland (Dieffenbach). Apud
montes Alpios, Napa dictus (König der Briten) wurde vom Blitzstrahl er-
schlagen (s. Goeman). Gillamwri, König von Irland, kam nach Nord-Britannien
(zur Zeit Arthur's) mit einer Menge fremdsprachigen Volks. Die ausgetriebenen
Briten von Strathcluyd wurden durch König Amarawd in Wales aufgenommen.
William the conqueror annexed Gumbria to England. Die Breizig bezeichnen
sich mit dem Gymren-Namen. Albannach (Albannasch plur.) dient (den Schotten)
als Apposition zu Gaidheal, im Unterschied von Gaidheal Eineannach (Eirin-
neach). Aubains, Aliegenae, advenae; ex Albanis (Scotis) crebrius Deregri*
430
sehen Götternamen schliesst Taranis (drang, dröhnen) d
omomatopöiesche Bezeichnung des Donners ein (wie Tho
oder Tupi), Hesus führt durch den mit den Galliern*) auc^
nach dem etruskischen Italien getragenen Aesir auf nordisek^
As, und Teutates knüpft sich an den Theuth-Namen des (da
nantibus (Du Cange). Albanos ita dictos primitus Scotos, qnibus consuetvj<j0
peregrinandi paene in naturam versa est (ut ait Walafr.), elibeuzo (s. Die^i
In Gallien Messen früher Fremde Scoti (Albani), und auf deutschen Gymna^|efl'
(XVII. Jahrhdt.) arme fremde Studenten Scotti (s. Dieffenbach), von arineo
Schottenklöstern (nach Dierstorf). Die Schotten (Coch) hiessen Gwyddyl (Gwyrf.
dyl coch), wie die Fflchti (coch oder roth). Der albanische Pictenkönig Cruth.
nens Oamelon residirte in Camelodunum. Vikveriar (Vichtveriar) bei Christiania
(Vik als Busen) als Picten (Vectis oder Wight). Picti venerunt et oecupa-
vernnt insulas, quae Orcades vocantur. Picti de Scicia von den Schotten
(Irlands) nach Nordbritannien verwiesen (s. Beda). In Hiberniam commigra-
ront ejeeti a Belgis Britnnes, itoque sedes posuerunt, ex illo tempore Scoti
appellati (Ric. Cor.). Die Tuatna-dee-Dauan kommen unter Nuadh nach Irland
(s, O'Connor). Fir-Bolg or Bagmen, the descendants of the Nemedians (M'Der*
mod). Primus bomo venit Bartholomeus (Partholanus) nach Irland (Nenntos)
[Barthen an der britischen Küste der Aestyer]. Aire-Ooti shepherds (Chal-
daean diviners) as branch of the Tuatha-dee-Danann (O'Brien). Aus den
Leichen der getödteten Giganten entsteht eine Pest, wodurch Bartholomäus'
Begleiter bis auf Ruanus sterben (Giraldns) in Irland. Baeticus Eurythus
comam rutilns, sed cum fnlgore nivali (Siluis). Nach Tacitus kamen die
dunkeln Silurer aus Hispanien. Armorica (Leta oder Latin m irisch) oder
Llydaw (Lettaw) Letavia (littoralis) dicebatur. Als Söhne des Feine Farsa (the
in8tructor of husbandmen), König der Scuit (Scoten oder Scythen), beherrschten
Nenual the plains of Shinaar or Sanaar und Niul oder Neolaus (Vater des
Gaodhal) the kingdom Oapicirunt near the red sea (s. Betham). Hermonins
bringt cathedram Gaythelos oder den thronartigen Stein (lia fail), der ans
dem Meer gezogen (nach Irland). Gumeri in montibus Mauritaniae habitant
(Nebrixa), nach der Insel Gomera (der Kanaren) auswandernd (bei Leo Afr.).
Gewis, a quo Britones totam illam gentem Gegwis nominant (Asser). Regio
Gevisornm (West-Saxonum). Topan, japanischer Donnergott (Arnold).
*) Unter dem irischen König Crimthan, Sohn des Lugad (Nachfolger des
Conary), lud eine aufrührerische Partei Agricola aus Britannien zu einem Ein-
fall in Irland ein, und eine unter steten Schwankungen zwischen der pentar-
chischen und monarchischen Form der Regierung auf mehrere Jahrhunderte
berechnete Königsreihe führt dann zurück auf Hugony, den Nachfolger der
Königin Macha stürzend, mit deren Gemahl Kimbath die historische Zeit in
den milesiseben Traditionen beginnen soll. Man hat die milesische Ein*
Wanderung unter Heremon und Heber in die Zeit sächsich- fränkisch er Pirate-
reien (als die Franken 260 p. d. Tarragona eroberten) oder der ihnen (wie sie
selbst den normannischen) vorhergehenden der Hermionen (Thüringer) an der
spanischen Küste setzen wollen, während die über Norwegen aus Griechenland
(als Hellespontier) herbeiziehenden Tuatha de Danan in die Zeit des Zauberei
treibenden Odin fallen könnten, die Fir-Bolg mit den von Caesar gekannten
Einwanderungen der Belgier zusammentreffen, und die als gemeinsamer Stamm
(in dem alle diese späteren Fürstengeschlechter nur Zweige bilden) betrachteten
Nemedier (in jenen erdbeginnenden Genealogien, wie sie sich auch bei Nen-
niüs finden) die germanischen Niemtzi (Nemeter) als solche darstellen würden
in der Zeit der durch Fomorier repräsentirten Phönizier oder Garthager, wäh-
rend die älteste Colonie Partholan's bereits untergegangen. In den beim Ans*
zog vom schwarzen Meer bis zur Strasse von Gibraltar die Küsten plündernden
und dann (unter Probus) heimkehrenden Franken konnten sich griechische,
asiatische und afrikanische Traditionen verschlingen.
431
auch mit dem aus Norden eingeführten Wodan) identificirten
Hermes (der Thracier) oder Mercur, in Tuisco (Vater des Man-
nus) auf die Deutschen oder Deutlichen tibergehend, deren
nationale Färbung sich schon in den Teutonen neben jütischen
Cimbern gezeigt hatte.
Die nach Rückkehr der geflüchteten Fürsten (aus Irland
und Armorica) eintretende Wiederbelebung der cymrischen
Literatur (XII. Jahrhdt. p. d.) führte sich auf die alten Barden
des VI. Jahrhdt. p. d. zurück, und erst mit Cunedda's Ein-
wanderung hatte Wales seinen specifisch neuen Charakter
gewonnen, unter Verdrängung der mit Iberer-Aquitaniern zu-
sammenhängenden Gadhelen, die sich von Irland aus über
Hochschottland und Englands Westküste erstreckt hatten, wäh-
rend der Osten durch die von den Aestyern am Baltic bis in
Gallien hinein (mit mehrfach germanischen Unterbrechungen)
erstreckte Schicht der Kelten mit überzogen war (im Unter-
schiede des cymrischen Dialectes). Im Unterschiea von den
Burgundern (Bovyovvrai) westwärts von der Weichsel, setzt
Ptolem. östlich von der Weichsel die Phrugundionen, die Schaf-
farick als Phrusi-gundi erklärt oder Preussen, die (bei Nestor)
die Aisten (nach Zeuss) vertreten mit lingna Britannicae pro-
prior (bei Tac). Im Bretagnischen wird Henaduriaid erklärt
als les anciens (s. de Courson) oder seniores pagi, während
der Hendinus an der Spitze der Burgunder steht.
In Abstammung derJHeneter*) von der durch die Scythen
nach Paphlagonien versetzten Colonie der Sarmaten aus Assy-
*) Venetic (im Daco-Romanischon) venitien, oranger, nouveau venu, emigre*,
vagabond (s. Chac), venediklu (turc.) venitien, etranger, hote, venedeg (mag.)
hßte. Der (nach Tacitus) von den Aestui am KoXrtog Ovevedixog (bei Ptol.)
gesammelte Bernstein wurde (nach Plinius) den Teutonen verhandelt. D'apres
Joachim (e*veque de Novogrod) le prince Slavian marcha avec ses Slaves vers
le nord, apres avoir laisse* ä son Als la Thrace, les environs du Danube et
rillyrie, batissant la ville de Slaviansk (s. Bohusz). Die Sprache der Pan-
nonier war vom Keltischen und Deutschen verschieden. Unter den Nach-
kommen des slawischen Königs Slavian herrschte (384 p. d.) Vandal. Die
Anten (Heneter des thracischen Anticum), am linken Ufer der Donau bis zum
schwarzen Meer wohnend, wurden (unter Rox.) von dem Ostgothenkonig Wini-
thar besiegt (375 p. d.). Nachdem die Sarmaten die (skolotischen) Skythen
(s. Diod.) besiegt hatten, herrschten die (sarmatischen) Jazygen auf den scythi-
scheu Flächen, wurden aber dann an der Donau (als Metanasta>) von ihren
Sklaven (als Limigantes) vertrieben (334 p. d). Die Heneter waren (1455)
von den Scythen aus Assyrien (wie die Sarmaten aus Medien) fortgeführt und
wohnten in Paphlagonien westlich vom Halys (wie die Ohalybes), 1219 die
Trojaner auf Befehl des Teutames, König von Assyrien (das sich unter Ninus
von den Scythen 1395 a. d. unabhängig gemacht hatte) gegen die Griechen
unterstützend und dann (nach Strabo) nach dem Adriatic ziehend, wo die (nach
Herodot) aus Medien stammenden Sigynnae an sie grenzten. Nach Nestor
hatten die Noriker (Nahorski oder Bergbewohner) genannten Slawen (oder He-
neter) in Asien (zwischen Paphlagonien und Syrien) gewohnt Die Sprache
der Heneter war (nach Polybius) von der slawischen verschieden. Auf dem
Durchzug durch Thracien gründen die Heneter (unter Antenor) oder Veneti
433
neu, ergiebt sich der durch den Norden verbreitete Gnltns
des Belus, im Biel-Bog, dem blutenden Gotte, oder Baga (wie
Skandinavischer Balder) und irischen Beltain erhalten.
Bei Herodot ist das nördlichste Volk (neben Jyrken, dann
Melanchlainen und Andropbagen) das der jagenden {dno örjoyo)
Thyssageten (Tyrageten), die (wie später die Gothen) Be-
eienungen zu den Donauländern (und dortigen Geten) bewahren
mochten, während die Handelsbeziehungen der Griechen am
Pontus sieh bis zu den Budinern (mit der Stadt Gelonos) er-
streckten. Später tritt (zu Mithridates' Zeit) im Norden der
Name der Alanen und (bei Strabo) als nördlichster der der
Eoxolanen (bis zum Tanais) auf, während Pompejus am Kau-
kasus Albanen trifft, und Albion das Land blonder Caledonier
(Tacitus) und pictischer Gelonen (Vita Vodoali) einschliesst.
Nach den (unter Hu) aus Deffrobani kommenden Cenedl oder
Cymry (der den Teutonen verbündeten Kimbern) und den
Lloegrwys folgt als dritte Einwanderung in Britannien die
der Brythonen unter dem (als Enkel des Ascanius) aus Troja
(gleich den Henetern) kommenden Brutus, der (bei Nennius)
als Sohn des Hisicion (Sohn des Alanus) erscheint. Die Ge-
schichte der Pruteni beginnt mit dem Priester ßrutenus, dessen
Bruder Widewut als König herrscht (im Lande der Vidivarier
an der Weichsel, die Alfred Witland und Wendland scheiden
lägst), und ihre Küste wird von den an Sitten den Sueven
gleichenden Aestyern bewohnt, die (nach Tacitus) einen briti-
schen Dialect redeten. An gallische/ Küste treten Ostiaioi (bei
Pytheas) auf, wie später baltische Veneder (am venedikos
kolpos) armoricanischen Venetern (mit den Briten verbündet)
entsprechend, und unter Divitiacus herrschten (belgische) Sues-
siones in Britannien. Plinius kennt die Veneder zwischen
Sarmaten (mit Roxolanen) und Sciren, und Tacitus die Ve-
neter (Wenden) von den Finnen bis Peucinern an der Donau.
Der Bernsteinhandel Bannomannas (bei Timaeus) (wurde zu
Pytheas* Zeit) aus den Ansammlungen der Eingeborenen auf
Abalus zwischen Guttones oder {bei Tacitus) Gothonen (jen-
die Städte Anticum and Enatum. Nach Ammian wurde in Illyrien Bier (piwo
im Slawischen) oder zapaya verfertigt. Nach Herodot legte Mardonins das die
Illyrier und Eochelaeer betreffeude Orakel für die Perser aus. Der babylonische
Gebrauch, die heiratsfähigen Mädchen auf dem Markte auszustellen, bestand
(nach Herodot) auch bei dem illyriichen Stamm der Eneter. Die Germanen
brachten den Bernstein nach Pannonien für die Heneier oder Yeneter (Plinius).
Die jenseits des Jaxartes lebenden (und den Kaukasus, als schneoweis, Grau-
easis nennenden) Skythen oder Saker, wo dann die Perser als Oorsaren be-
aeichnet werden, hiessen früher Aranier (nach Plioias). Die Inschrift von
Nakshi Rüstern unterscheidet neben Saken (am Tigris, am Imaos u. s. w.) die
Skhudra. An Ghoraene (Kars) in Grossarmenien grenzte die Landschaft 8aka-
sene. Strabo identiflcirt die Armenier (von Aram, Nachkomme des Haig aus
Assyrien, genannt) mit den Syrern (Aramäern), als Arlmoi (bei Homer) and
▲nmasper.
433
seits der Lygier, während die Gothinen den Quaden und Sar-
maten Tribut zahlten) und Teutonen oder Juthungi (Jutae,
als britische Vitae) am Metonom (mit Basilia) betrieben, und
Mithridates kennt Osericta der von Ptol. neben Karbones (und
Veiten am wenedischen Busen) gesetzten Osioi (Ptol.) in
Germaniae Iitoribus. Nach Cassiodor sandten die Haestyer
Gesandte an Theoderich M., und Jorn^ndes lässt die Gothen
über Ouin nach dem Pontus ziehen. Die Roxolani Sarmatae
am Tanais (Tab. Peut.) fielen (70 p. d.) in Moesien ein. Den
Gothen Ermanrich's wurden auch die Wenden * unterthänig,
und neben ihnen zählt Ptolemäos an der Seite der Sudiner
und der (bis zu den Alanen erstreckten) Stauaner die Galinder,
die mit den Vandalen (und Wenden) gegen Volusian (253
p. d.) gekämpft hatten. Unter Vindili oder den (bei Tacit.)
neben Sueven genannten Vandilii rechnet Plinius die Burgun-
diones, Varini, Carini, Guttones, und im markomannischen
Kriege treten am Platze der Aovyioi Aovvoi (bei Ptol.) die
Vandali am asciburgischen Gebirge auf (neben Aovyioi Bovqoi).
Im Anschluss an griechische Sagen von westlich gezogenen
Titanen repräsentiren die Teutonen assyrische Handelsbeziehun-
gen, die durch die Factoreien am Pontus vermittelt wurden, und
ohne auf einem bestimmten Volksstamm zu beruhen, wurde ihr
Name (ähnlich dem der Malayen) zu generalisirender Beziehung,
als die Kimbern oder Kämpfer Völkerbünde flir kriegerische Er-
oberungsztige veranlasst. — Der weiten Verbreitung einer trotz
diabetischer Verschiedenheiten allgemein verständlichen Sprache
bei den Slawen mag die des Germanischen entsprochen haben,
als „eiA abenteuernder Held mit seinem Gesinde leicht von den
Küsten Norwegens bis an die Ufer der Etsch ohne Dolmetscher
ausreichte" (s. A. Schott). In beiden Fällen wird die gleich-
artige Verbreitung einer einigenden Religion und der Schrift-
sprache zur Fixirung beigetragen haben, und bei den Slawen,
denen Cyrill 860 p. d. ihr Alphabet (des zum Illyrischen oder
Neu-Slawonischen weiter entwickelten Alt Slawonischen) bil-
dete, noch mehr, als bei den auf das lateinisch Fremde an-
gewiesenen Germanen. Bei den letzteren trugen dann die
politischen Krystallisirungen zur Abschärfung der Dialecte
gegeneinander bei, die in den selbstständig politischen Staaten
des Nordens auch ein selbstständiges Sprachleben entwickelten
und selbst im nahe verwandten Holländischen seit Abtrennung
vom Reichskörper in eine fremde Sprache übergeführt wurden.
Indess auch innerhalb des kaiserlichen Reichsverbandes, in
dem der einheitliche Abschluss eines Königthums (wie in Frank-
reich) fehlte, begünstigte die mehr oder weniger hervortretende
Souveränetät der Feudalherren die unabhängige Ausbildung
der deutschen Dialectverschiedenheiten bei den eigenen Ge-
staltungen des nationalen Sprachgeistes (wie solche auch in
dem fester geschlossenen Frankreich eine zweifache Literatur
Baitian, Ethnologische Forschungen. 28
434
de« d'Oc und d'Oui hervorrief), den slawischen Staaten fehlte
diese rege Thätigkeit politischer Consolidirung , sie breiteten
sich zwar unaufhaltsam, aber träge und längsam über noch
haltlosere Nachbarvölker aus, und theilten so aus Bussland
. finnischen, aus Folen lithauischen Stämmen eine gletebmässige
Mundart mit, in der wenig Keime zu activ variirenden Gliede-
rungen lagen. Auch bei dem zeitweis politischen Auseinander-
t^eten der Theilfürsten in Russland folgte keine tiefere diabe-
tische Zerspanung, da die allein in der Schrift dominirende
Literatur der, Kirche bei Allen dieselbe blieb und die Volks-
poesie nicht zum Niederschreiben gelangte. Die allem (von
Dobrowsky) zugelassene Doppeltheilung in West- und Ost-
slawisch fallt zum Theil mit dem Gebrauch lateinischer oder
einheimischer Buchstaben zusammen.
Nachdem das scythische Reich von den Sarmaten (s.
Diod.) zerstört war und die in den scythischen Flächen herr-
schenden Jazygen oder Sarmaten ihre Herrschaft als Meta-
naatai auch an der Donau begründet hatten, aber dort durch
den Aufstand ihrer Sklaven (als Limigantes) vertrieben waren
(334 p. d.), bildete sich unter den Eingeborenen die Conföde-
ration der (an die auf ihrem Durchzuge in Thracien die Stadt
Anticum gründenden Heneter angeschlossenen) Anten, die
am linken Ufer der Donau bis zum schwarzen Meer erstreckt,
mit den (als Skoloten oder Sekalaben früher den nomadi-
sirenden Scythen unterthänigen) Slawen zusammenstiessen, die
sich im Norden bis zum Umensee (mit der Gründung Now-
gorods) erstreckt hatten, während die unter Winithar die
Anten (unter Box) besiegenden Ostrogothen (375. p. d.) an die
Stelle aer die (cimmerische) Vorhut der Scythen bildenden
Geten (von den Massageten her) getreten waren. Zu Herodot's
Zeit hatten die durch das Land der späteren Zechen bis zu
den Sygambrern erstreckten Sigynnai von den aus Paphla-
gonien (wohin sie aus assyrisch Medien verpflanzt gewesen)
anlangenden Grenznachbarn der^ Heneter die medischen Be-
ziehungen (gleich den Sarmaten; erhalten, während damals
die Geten die durch thracischen JSintluss veränderte Gesammt-
bevölkerung der Uferländer repräsentirten, aber ihren Namen
vor dem der Gothen verloren, als ihre nördlich erstreckten
Verwandten von skandinavischen Waraegerfürsten zu einem
neuen Reich organisirt wurden, das unter Ermanrich seinen
Höhepunkt erstieg, aber dann (durch die Hunnen gebrochen)
überall die Aufstände der (als republikanisch organisirte
Anten und Slawen hervortretenden) Eingeborenen hervor-
brechen sah. Der Einfall der (bei Errichtung des Türken-
reiches 555 p. d. durch die ausgeschmolzenen Reste der von
den Chinesen 93 p. d, vernichteten Hunnen unter den Geugen)
nach Westen getriebenen Sogoren oder (im Anschluse an die
464 p» d. am caspischen Meer furchtbaren Avaren) Pseudor
435
Avaren und ihre Eroberung Daciens veranlasste (562 p. d.)
die Auswanderung der Slawen nach der Weichsel, wo die
Kärntner unter Samo (623) das Joch der Avaren (die sich
dagegen in ihren Ringen Pannoniens befestigten) abwarfen,
während gleichzeitig die durch Heraklius aus den Karpathen
gerufenen Chroaten (und Serben) in Illyrien (620 p. d.) gegen
die Avaren auftraten.
Herodot bezeichnete im Allgemeinen die Wandervölker bis
nach Asien hinein unter dem Namen der Scythen und begriff
unter diesen auch den einheimischen Stamm der ihnen unter-
worfenen Skoloten (Sekalaben oder Slawen), während die
Benennung der Skoloten nur für ein aus Central-Asien ver-
setztes Volk der Sarmaten (jenseits des Don) galt, bei dem
polyandrische Gebräuche Waffen tragender Frauen sarmatische
Amazonensagen hervorgerufen hatten. Später war der Name der
Scythen dem Anwohner des Pontus specifisch geworden, und
als deshalb Mithridates gegen dieselben Htilfstruppen aus Asien
berief, traten selbst die (früher scythischen) Basileioi (neben
Korallen und Yazygen, die dann wieder über slawische Limi-
gaten an der Donau herrschen) als Sarmaten auf, da die
Generalisation dieser Bezeichnung sich jetzt weit durch Asien
erstreckte, ähnlich wie zu anderen Zeiten die Vorstellung von
den Tataren häufig zwischen Türken und Mongolen schwankt.
Wenn Plinius den Namen der Scythen und Sarmaten in
den der Germanen tibergehen lässt, so nennt er hier (im
Gegensatz zu den damals specifisch die Wandervölker be-
zeichnenden Sarmaten) die an die Skoloten oder Slawen an-
geschlossene eingeborene Bevölkerung, in einst zeitweiser
Herrschaft unter den Scythen, und die arische Verwandtschaft
zeigenden Worte der sich durch ihre Sitten tartarisch demon-
strirenden Scythen (bei Herodot) werden den die Minderzahl
der Herrschaft (wie die Gallier die der Franken) absorbirenden
Unterthanen angehört haben.
Wie Jueitschi neben Hiongnu, Alanen neben Hunnen,
standen neben den mongolisch gefärbten Scythen die türken-
ähnlicheren Cimmerier, als ihre Vorhut bis zu den Geten er-
streckt, die als dem Abzug jener nicht folgend, mit den sieg-
reichen Scythen ein Compromiss zu treffen hatten und so
(trotz massagetischen Zusammenhanges) oft zu ihnen ge-
rechnet werden.
Zu der Zeit, als Phra-Athit der Erde näher war, so dass
die Stadt der Unsterblichen mit sterblichen Augen gesehen
werden konnte , und Phra Indara und Phra Insawara vom
Berg Meru zur Erde*) kamen, sich mit dem Könige und
*) Die Thlinkiten bezeichnen die Familien, in welchen sie nach dem Tode
wiedergeboren zu werden wünschen. The Irish on the West coast saw the
Souls of departed relatives in the butterflies flitting from flower to flower
28*
436
Weisen dort zu unterreden, wurde Phra Somannass (Sohn
Indra's) von der Prinzessin Thawadee (mit dem König Sudar-
sana von Thai siampois vermählt) empfangen und baute mit
himmlischen Heerschaaren Nakhon Vat unter dem Zeichen
des Drachens, der die Minen von Gold, Silber und Eisen
gezeigt. Im Gegensatz zu denen des alten Gesetzes im Zen-
davesta heissen die Menschen des gegenwärtigen Nabanaz-
dista. Nach der Aitareja Brahmana (des ßigveda) wird der
in den Opfern vollkommene Nabhanedishtha (Sohn des Manu)
von seinen Brüdern des väterlichen Erbtheils*) beraubt. Die
(s. Bonwick). Peter the Great ordered all tbe russian bells to be rang to
frighten away the Demon that enabled the Swedes to beat bim at Narva.
Die Wiggul-adul-mochik (kleinen Leute) der Moemac kommen zum tanzen
und singen hervor. The Abudho Deyio (the nameless or unknown god) was
the patrou of thiefs, portions of property (the produce of various robberies)
being off e red to the temple in the recesses of a forest (in Ceylon). The
natives of Kattiwar have frequently light hair and blue eyes (M'Murdo)» In
the neighbourhood of Jumnotri and Gangotri, the Hindus have often blue eyes
(arcording to Fräser) and hair and beards curled (of an auburn or red colour).
The Siaposh (of Buntes) have blue eyes and fair complexion. Unter den
(hauptsächlich im Osten) dunkeln Afghanen finden sich (nach Elphinstone) helle
(besonders im Westen) mit blauen Augen und rothem Haar (s. Fräser). Unter
den Eusofzyi (nach Elphinstone) graue Augen und rother Bart. In den Bergen
von Ruddua (bei Yambo) fanden sich blaue Augen und rothes Haar (nach
Bruce). Neben blauen Augen bemerkte Ponqueville schwarzes Haar in Messe-
nien, blondes in Sparta. The men and women are all in-toed (Prescott) bei
den Dacotab. The practice of lying (among the Dacota) is considered very
bad (Prescott). Lander galt am Niger als ein herniedergefallenes Himmels-
kind. Die Montenegriner steckten (im Kriege mit Oestreich) die Köpfe der
Erschlagenen auf die Thorpfosten von Getiuje und die Zahl wurde durch die
Tscbelenkas (silbernen Federn) der Kopfbedeckung bezeichnet. Nach Dios-
corides tauchten die Gallier ihre Pfeile in den Saft der Herba Apollinaris
(Bellinuncia). The Kalpawruksha (the tree producing every thing necessary
and desirable) having apprared (in the fourth period), the flft period commen-
ced (acrording to the Buddhists). Als das mit Orgien verehrte Götzenbild
Groah-Goard (die Eisenfrau) durch den Grafen von Lannion in den Blavet-
Fluss geworfen war, stellten es die Bretagner wieder auf (XVII. Jahrhdt.), als
die Venns von Quinipili. Ghasan nahm mit seinem Hofstaat (1297 p. d.)
statt der mongolischen Ledermützen den muslimischen Kopfbund an (der von
Abraham hergeleitet wird).
*) In Wales wurde bei einer Seuche unter dem Vieh ein Ochse für die
Heerde (als Opfer dem Teufel) vom Fels gestürzt (s. Evans) 1812. D'abord
l'Etre Supreme crea le monde parfaitement rond et uni, apres quoi il le
frappa de son sceptre tout puissant, et des montagnes s'&everent (Galitzin)
in China. At Kelso (XVIII. Century) it was a custom amongst a society of
youngmen, to hang up a goose by the feet, then to march past and each
person to take a pluck, until some one pulled off the goose's liead (Leslie).
A small kind of Korah (a dish of bell metal) is hung up as a household god
(receiving monthly a fowl). The Garo believe, that when the whole house-
hold is wrapped in sleep, the Deo Korah make expeditions in search of food
(s. Reynolds). In human history race is everything (Knox). Seit den portu-
giesischen Niederlassungen auf der Priuzeninsel (Afrikas) wurden Manschen
durch Affen zerrissen (nach Smith). On appelle Djaina celui qui a surmontä
les huit crines, qui sont de inauger la nuit, de tuer un etre auinie, de manger
soit des fruits d'un arbre, qui donne du lit et soit de jeunes plants de bam-
437
Beaver-Indianer verdammen das Essen *) von Menschenfleisch
selbst in höchster Noth, wogegen die Slaves and Dogribs sich
weniger daraus machen, aber deshalb von den anderen Stämmen
verabscheut und gefürchtet werden, ohne Verheirathungen
einzugehen (s. Hooper). Nach Menodotus hat sich der Hahn **)
bous, de gouter da miel, de la viande, de s'approprier la fortane des aatres,
de prendre de force une femme marine, de manger des flenrs , dn beurre, da
fronjage, d'adorer les dieux d'un autre religion (Laugles). In der Schlacht
mit den Mongolen führten die Mamluken (des egyptischen Heeres) Nafta-
geschosse (1299). Isobel Gowdie theilte (bei der Anklage) den Sprach mit,
wodurch sie sich in einen Hasen und dann wieder in einen Menschen ver-
wandelt (1662 p. d.). Isobel Qrierson verwandelte sich in eine Katze (1607).
La palme (sur les monnaies ibäriennes) appartient ä l'ofttcine de Segobriga
(Lorichs). II exista anciennement ä Segobriga an bosqnet de palmiers en
plein air. Das Geschlecht, das das Barggrafenamt von Brandenburg bekleidete,
schrieb sich zugleich nach den Festen Dornburg und Beizig. Diana hiess
Nemorensis von dem Heiligthume der Diana von Aricia am See von Neml
(mit dem Hain des Virbnis, als Rex Nemorensis). Das Schwerste ist das
Geborenwerden, erklärt Ghasan (vom Buddhismus zum Islam bekehft). Besser
ist Sitzen, als Gehen, besser Liegen, besser Schlafen (s. Hammer).
*) The reason why the Grigriqnas do not cut the throats of the cattle,
they slaughter is to preserve the blood, which they collect, boil and eat
(1685). The Gao-khos (in India) was the distance at which the lowing of a
cow could be hard (s. Gunningham), 1000 dhanus or bows (6000 feet). Eodem
tempore erant Gothi et gentes aliae multae ac maximae trans Danubium in
Hyperboreis locis habitantes, ex qnibus rationabiliores quattuor sunt: Gothi scili-
cent, Hypogothi (Alarich's), Gepides (ex quibus postmodum divisi sunt Longobardi
et Avares), et Vandali (Haianis sibi associatis et Germanis, qui tunc Franci
vocantur axitis transeuntes Rhenum), nomen tantnm et nihil aliud mutantes
unaque lingua ntentes (Histor. Mise.). Nach Delrio hatten die Irland er grosse
Verehrung für Wölfe und wählten sie zu Pathen für ihre Kinder. Im Pferde-
rennen muss der kirgisische Jungling den Busen des Mädchens zu berühren
suchen , wogegen sich diese durch Schnelligkeit oder Peitschenhiebe wehrt
[Atlantis]. The women (in the conntry of the Matiamoo) often aecompany theirs
husbands to battle. Von einem Kranken der eines natürlichen Todes starb,
sagen die Verwandten, dass er von Gott, dem grossen Morder, getodtet worden
(od boga, starog KronikaJ in Montenegro (s. Robert) bei den Junaks (oder
Tapferen). Nunquam fas fuit Aegyptiis, peendibus aut sanguine, sed preeibus
et thure solo placare deos (Macrob.). Curru, qui dicitur stanthart (in Worms)
oder Standarte zum Aufpflanzen des Feldzeichens (1258). Zu den religiösen
Vorschriften der häretischen Messalier gehörte das Ausspucken, um den ver-
schluckten Teufel los zu werden (nach Maury). The Dacotah sometimes smoke
to serpents and ask them to be frieudly to them and goaway and leave them
(Prescott). There is supposed to be an animal in the water (who has large
horns), called Unka-a-ta-be. The Dacotahs pretend to be in possession of its
bones, in small pieces, valued for medicines (Prescott). There are local spirits
inhabiting all singnlar places of the conntry (cliffs, mountaius, lakes etc.).
There is a Bnshman snperstition, that many of their race are devoured by an
amphibions animal with three legs (s. Moodie).
**) Dass Alektryon bei Ares' und Aphrodite's Beilager (in der Odyssee)
schlafend den Tag anzuzeigen vergessen, erklärt Eustathius für späteren Zusatz.
The hooping-cough (introduced by the arrival of a regiment) is attributed to
the blasts of the bugler (in Australia). Der armenische Adel, unzufrieden
mit dem Uebertritt des Izates (König von Adiabene) zum Juden thum, rief
den arabischen König Abia zu Hülfe und (nach dessen Niederlage) den
parthischen König Vologeses. Auf den Nicobaren wurden Vogelscheuchen
438
von der Landschaft Persis aus verbreitet. Im gamischen
Tempel der Hera wurde ein ausländisches Pfauenpaar*)
aufgesteckt, die Iwi fortzuscheuchen. Iva ist die Gottheit der Karen und
Iwe die von Korani mit dem Mann geschaffene Stammmutter der Menschen
(nach den Papuas). The negroes of Congo adored a sacred tree called Mirrone
(s. Lubbock), planted near the house. Die Lärche hei Bereeow wurde wegen
ihrer besondern Form verehrt (Erman). Die Patagonier behängten den als
Altar Walleechu's dienenden Baum (Darwin). Die Sonthals beschworen Regen
auf dem Hügel Marang Booroo (Dalton). Die Aht verehren den (männlichen)
Mond (als Gatte) mehr, als die Sonne (Sproat). Die Verehrung des Mondes
bei den Goroados übertrifft die der Sonne (Spix und Martius). Baber ertheilte
das Tugh (den Fahnenschweif der Bergkrähe). Von der Erde erhielten sie durch
ihre Arbeit die Nährpflanze, nicht von Gott, so dass sie diesem keinen Dank
schuldig seien, meint der West-Neger (nach Artus). Among the spirites of
nature, one of the most benevolent is Pheebee Yau or Geres, who sits in her
place upon a lorely stump, the live-long day to watch the growing com and
the ripening ear (according to the Karens). Her object in to All the granaries
of the frugal and industrious with rice (s. Gross). Tughanchan (Falkenkönig)
biess der Herrscher des Türkenreichs in Transoxiana (XI. Jahrhdt), Toghrul
(der SeldsShuken) vom Falken (s. Hammer). Der Verkleinerungsname des
Falken ist Tuighun (Beiname des in Ofen statthalternden Pascha). *EX%avrii
bei den Türken (s. Stritter). Der Boeda genannte Trank dient in Loango
zum Ordal. Sultan Mohammed Tekesh von Ghuawresm, der die Schlosser der
Assassinen eroberte, pflanzte zuerst den Halbmond als Verzierung auf den
Knauf seiner Zelte (s. Hammer). Wat waalsch is valsch is. TtvQoi rov iyxe-
pdlov, als Nerven (bei Aristoteles) Am Endpunkt der Nerven, also im
Gehirn, findet sich (nach Galen) der Sitz der Seele (fjyrj/Liovixbv irje ipvxfje).
Tschengis rief beim Feldzug gegen China die Dewi und Peri an (nach
Reschideddin). Die Aethiopier bemaken sich mit den Abbildern ihrer ver-
storbenen Verwandten.
*) In Athen wurde der Pfau (zu Aristophane's Zeit) als Merkwürdigkeit
gezeigt. racSg de roZg tcbqX Aißvrjv Uqoq tjv xal 6 ßXdtpas avtbv tflfiiav el%ev
(Eusthatius). iacos i£ 3Iv8ia6 (Lucian). Das Bor ist ein vermittelndes Ueber-
gangsglied zwischen der Stufe des Silicium und dem Kohlenstoff. Das Hippo-
rion steht als geologisches Mittelglied zwischen dem Paläotherium und dem
Pferde. Barrow wurde im Dorfe der Beschuanas von dem Aeltesten (Mou-
leyahaban) empfangen Vesoris oder (nach Vossius) Sesosis (Sesotris) kämpft
mit den Gothen (bei Jörn.). A couple ofmen, representing Booddha, Boodhee
(on old man and on old women) sit on a high scaffold (at the Mohurrum
Festival) im mahomedanischen Indien (s. Jaffur Shuneef). Gleich dem Gier«
himinn, als Aufenthalt für Helden und weise Frauen (in nordischer Mythe),
ist der Glasberg für Schwanjungfrauen und Prinzen bestimmt (s. Qnitzmann).
Ehe die Gewässer des Ghelcim sich einen Weg durch das südliche Grenz-
gebirge gebrochen, sollte das Thal Kashmirs ein See gewesen sein. Die Araber
deuten Riphat auf die Slawen (Seklab). Aurelius hiess Map uter (der gran-
same Knabe) seit seiner Jugend (s. Nennius). Die Gree bedrohen die Gottheit
Kepoochikown , wenn Bitten nicht erhörend (Franklin). Die Kookies an den
östlichen Hügeln Ghittagongs sind heller Farbe. Nach Trogus (bei Hieronymus)
hatten Cyrus und Darius Medus das Chaldäer-Reich zerstört. On the tomb
or adjedatig (of the Redskins) the totem is recorded (Schoolcraft). Die Todos
verehren die Abends zurückkehrenden Heerden. Für Holger ist der Urkalk
pathologisch verkrüppelt. Ausser beim Schnupfen nehmen die Muras das
Parica (Schnupftabak aus dem Samen der Mimosa acacioides) auch als Klystier
(8. Martius). Inuocens IL belegt den Gebrauch der Pfeile und Balisten gegen
Christen (1199 p. d.) mit dem Bannfluch (s. San Marte). Die Wanyika ver-
ehren Kisukas genannte Götzenbilder (nach Burton). Unter die wunderbaren
Begebenheiten des slawischen Landes gehört es, dass alle zwanzig Jahre eine
439
von den Priestern gehalten. Ans dem Weltuntergang*) ent-
kommen, werden Lif und Lifthrasir (Leben und Lebense Aalter)
die Erzeuger des neuen Menschengeschlechts (in nordischen
Sagen).
Das Reich der Molua oder Murunda **) unter den Ma-
tyamvo verbreitete seinen Einfluss bis nach Congo, sowie
Zauberin dort erscheint, die unter den Leuten viel Böses anstiftet. Alte
Weiber werden (mit Händen und Füssen gebunden) in den Floss geworfen,
und verbrannt, wenn untergehend (s. Aaschik). Anf der Insel Darmosche
(westlich von den Russen) brennen die Leute bei Tage Feuer in den Häusern,
weil die ferne Sonne wenig Glanz giebt (nach Ibnol Werdi).
•) Dem Ragnarokr geht die Scbreckenszeit des Fimbul-Winters vorher.
Dunama gab die Ursache ab zu dem späteren Missgeschick des Reiches,
indem er den Munni oder Talisman Bornus (ein versiegelte« Päckchen) Öffnete
(Barth). After a careful survey (of tbe destroyed building) the offlcial (of the
ants) chirrups a few clear and distinct notes and a crowd of workers begin
at once to repair the breach. When the work is completed, another order is
given, and the workmen retire (Livingstone) in Afrika. The Azanegues (of
Cape ßranco) covered their mouths (at Cadamosto's time), because the mouth
is an unseemly thing, from which had odours are emitted (s. Major). Die
Koreaner lassen die Todten drei Jahre liegen, ehe sie dieselben beerdigen
(Martins). Wenn der Korper acht Tage gestanden hat, wird er in Cochin-
china (Ariam) zu Grabe getragen (Borri) 1628. Moral intuitions are the
results of accumulated experiences of Utility (H. Spencer). Honesty ls the
best policy. The Mokadamo (head-canoe-man in the Rovuma) was affected
with moon-blindness and could not see at all at night (s. Livingstone). The
young men of the Australian aborigines (employed by the squatter) are expert
horsemen, they would astonish on English steeple-chaser by their during featt
(Askew). Deswegen (antwortete der anonyme Legendenschreiber Agricola dein
Rhenanus) nannte ich ihn (Beatus) Suetonius , weil ich gelesen, dass er ans
Schweden hergekommen sei, und weil dem virgilianischen Aeneas stets der
treue Achates zur Seite steht, habe ich dem Gesellen Beati auch diesen Namen
gegeben, anerkannt er sonst unbenamset geblieben (s. Lutolf). fiumatum
corpus nemo ad alterum locum transferat (Gesetz unter Theodosius). Asse-
mann i erwähnt (im Jahre 595) die Monachus Bautha (Bauth). Scoti partem
copiarum segregatim ire fecerant (Nialls-Saga) 993 p. d. Das Land der Siah-
posh- Kaffern heisst Bascia (bei Marco Polo). When god made the crocodile
and the egoana (-lizard), he placed two tongues and bade them run a race,
won by tbe egoana (with forked tongne) and the crocodile has none (according
to the Bechuanas). Den Buräten (und Mongolen) fehlt der Bart noch völliger,
als den Kalmücken, so dass sie ein weibisches Aussehen zeigen (Pallas). The
Kaniagmuts (and Aleuts) kept Shupans or men, who were dressed and
brought up like females, supplying their places (Dali). Lucius (der Apostel
von Rhaetien) bekehrte (80 p. d.) die Heiden, die im Marswald wilde Urochsen
verehrten. Die Felup erklären Gott bei einem Todesfall den Krieg, die Commune
will ihn füsilieren.
**) Die Manganjas, die districtweise von Häuptlingen der Runda be-
herrscht werden, tragen (am Shire-Fluss) das Haar in Form von Buffaloe-
Hörnern (in der Lippe den Pelele der ßotocuden), und der Quiteve in Sofala
war durch vier Hörner ausgezeichnet. Der mit einem Heer von Ochsenreitern
ausziehende König der Zendj in Sofala führte den Titel Oukliman, als Sohn
des Höchsten (Tamkalondzalou). Die Wakamba tragen Kilito (Widderhörner)
znm Schutz auf der Reise.
440
unter die Balonda (nach Osten hin besonders durch die
Messira des Cazembe), bis im Süden mit den der geschicht-
lichen Bewegung Süd-Afrikas angehörigen Negervölkern zu-
sammentreffend, unter denen früher (mit dem Königreich Mo-
corongo von Delagoa-Bay aufwärts zusammengrenzend) das
Reich des Monomotapa am Zambesi und nördlich von diesem
letzteren Flusse das der (von Ganga oder Zauberern in ihren
Unternehmungen geleiteten) Maravi oder Marapue*) (von denen
wieder die Kimbunda nach Benguela gezogen und auf An-
gola fortwirkend gewesen waren) bestand, während später die
durch die Zulus unter den Kaffern zwischen Drachenberge und
Küste angeregte Bewegung theils direct die Matabele in das
Innere geworfen, theils (bei gleichzeitiger Bildung canniba-
lischer Räuberhorden als Mantatee) unter den Basutos (der
Bechuanen) den Eroberungszug der Makololo nach Norden
angeregt hatten. Die anfangs vor den Amakosa zurück-
weichenden Hottentoten waren dann (durch europäische Handels-
beziehungen am Cap mit vollkommneren Waffen ausgerüstet)
wieder aggressiv im Innern nördlich vorgegangen (als Ko-
rana und Griqua), und ebenso überzogen im Westen die
Namaqua das Land der nun als Ghou-Damop (in den Bergen
zwischen Kuasip und Swakob) übrigbleibenden Haukhoin,
zugleich die Herero zurückwerfend, die unter den Ovambos**)
als Hirten gewandert, nachdem sie nördlich vom Zambesi ***)
ausgezogen mit kastenartiger Eanda aus den indischen f)
Beziehungen des alten Sofala-Reiches unter dem Quiteve oder
später Nyatewe, als der von dem Kaiser Monomotapa her-
geleitete Häuptling der zu den Banyai (in Shidima, südlich
von Zambesi) gehörigen Bambiri in Abhängigkeit gefallen war.
Zu dos Sanctos' Zeit herrschte König Gallo über die Makua
(in Mozambique), nördlich von Zambesi wohnten die Musimbas
(Maravi) unter den Zendj-Völkern (bei Masudi), und die
*) Die Milua bilden das Reich Morupira (westlich -vom Nyassa), und mit
Besiegung der Messira (Assira Kordofan's) durch die Campocolo machte sich der
Cazembe vom Muata-Yambo unabhängig. [Missuri in Senegambien von Misr.]
**) The plan of all the Ovampo houses is intricate, but Nangoro's (the
Chiefs) was a perfect labyrinth (Galton), wie am Bonny. Auch die Häuser
der Ghou-damup sind complicirter, als die ihrer Nachbarn.
***) Von den Batoka (auf den Inseln des Zambeze an den Fällen) oder den
(zu Barro's Zeit die Goldminen von Manica bearbeitenden) Batonga, — die
sich die oberen (die das Haar heim artig tragenden Latoka am oberen Nil die
unteren) Schneidezähne ausschlugen und das Haar hoch auffrisirten — , bis
wohin sich (nach Guillain) die Monomoesi (am Uniamesi) verbreiteten. Die
Dorfer der Maraver, deren König (Uude) dem unsichtbaren Priesteroberhaupte
Ghissumpe Tribut zahlte, gehorchten den Muene-muzi oder Baba (Väter) der
Dörfer (Muzi), dorfweise lebend, nach einheimischer Art der Rhapsii Aethiopes
am Rhaptus oder Govind. Der anerkannte Thronfolger des Muata-Cazembe
nimmt den Titel Muana-Buto an.
f) Der den König von Kilema Begrüssende trägt ein Grasbündel in der
Hand (s. Rebmann).
441
Eroberungen der auch in Angola als Jagas (mit ihren Oanga
oder Zauberen* auftretenden Jagas des Berglandes Djagga
im Innern von Zanzebar) auftretenden Zimbas (in Anknüpfung
an den im Süden und Norden als Ziinboe wiederkehrenden
Herrschersitz) verknüpfen sich mit den östlichen Bewegungen,
wo dann auch mit den die Wakamba auf die (vom Berg-
wände Djagga*) stammenden) Wanika werfenden Wakuafi
und nach ihnen den Masai als Ausläufer der in den See-
regionen Reiche stiftenden Feldzüge der Gallas (von abys-
sinischer Grenze her) durch die Somali asiatische Beziehungen
eingreifen.
Vasco de Gama traf in Ost-Afrika Banyaren aus Indien,
von wo sich der Name Milinda wiederholt, sowie die Sage
vom, indische**) Felsentempel bauenden, König Aethiopiens.
Aus den Weideplätzen von Unyoro (von jenseits Kidi
kommend) gründeten die Gallas oder Hubschi (als Wahuma) ***)
*) Die Jagga verehren die Sonne (Erawa).
**) Livingstone round trees showing a relationship to India near the sites
of rnined Batoka villnges. Der assyrische Schnitt des Gesichtes, der (nach
Livingstone) die Neger der Ostküste vorteilhaft von denen der Westküste ab-
zeichnet, deutet auf fremde Mischungen. Unter den Manganja bewegen sich
die handeltreibenden Abisa oder Babisa (Waiau oder Ajawa), die ihre Dorfer
neben denen jener aufschlagen und sich durch die rundlichen Schädel unter-
scheiden, wie sich in Amerika der Strich der Rund köpfe längs der Linie der
Cultur-Völker hin durch die Langkopfe hindurchzieht. Die Dorf Häuptlinge
unter den Machewa (oder Manganja) sind meistens Schmiede (s. Livingstone),
deren Geschäft (wie so vielfach sonst) adliger Bang zusteht, wie unter den
das Schmiedefest ihres Auszuges feiernden Mongolen dem Tarchan oder (nach
Hammer) Freiherrn. The Abatwas are fleas, teazing, wie Arinzi.
***) Die Konige der wandernden Wahuma herrschen über die ackerbauenden
Waziuza in Uzinza, die Wanyambo in Karague, die vVaganda in Uganda und
die Wanyoro in Unyoro. Das Reich Uzinza (zwischen dem Südende des Victoria-
Nyanza und Tanganyika der Ujiji) oder Washinsi in Usambara (wohin der
Stifter der Msihi-Dynastie aus den Ngu-Bergen kam) wird von Zumbe (Konig)
oder Wazimba (der Wazumba oder Suaheli) beherrscht (im Laude der Wanika,
die vom Hochland der den Wakamba verwandten Djagga am Kilimandjaro
auswanderten). Beim Tode des Königs Ruma aus Wahuma-Blut (in der von
den Gallas gestifteten Dynastie) wurde das Reich Uzinza unter die Sohne
vertheilt. Die den Somali verwandten Wakuafi oder Orloikob (den Heros
Neiterkob auf dem Schneeberge Kenia verehrend) bilden (mit den zu den
Masai gehörigen Wahumba, die in Ugogo und TJsagara plündern) den Ueber-
gang von dem süd-afrikanischen Sprachstamm (der mit den Djagga abschliesst)
zu dem semito-afrikanischen oder orphno-hamitischen, als cushistischer Sprach-
stamm. Bei den Banyai (wo bei dem Tode eines Königs die Wahl des neuen
unter complicirten Ceremonien vorgenommen wird) stehen die Frauen den
Männern gleich, während sie bei den häufig durch weibliche Häuptlinge (die
auch in der Geschichte Angolas mehrfach wiederkehren) beherrschten Balonda
selbst eine Superiorität über diese bewahren. Im Reiche des Benomotapa
geniessen die Frauen eine Art Verehrung (de Barros). Die nach dem (auf
Rapuza folgenden) Häuptling Swazi (1843) genannten Amaswazi zeigen als
nationales Abzeichen einen Ausschnitt im Ohrrande (im Norden des in die
Delagoa-Bay mündenden Maputa). Gamnu Kouchama, captain of the Tra-
konkwase Hottentoos (laying above the Soemquas and beyond the Breede
443
das Königreich Eittara (Qnando oder Uganda), zwischen
Albert und Victoria Nyanza. Das in die Reiche Uganda, wo
der Jäger Kimera aus Unyoro König wurde (König Altesa
im Kibuga von Bandawarogo) am Victoria-Nyanza und den
ßiponfall, und Unyoro der Wiru (Kamrasi in Mruli) am Al-
bert-Nyanza, aus dem der Nil zu den Madi abfliesst (dann
Bari mit Gondokoro u. 8. w.), zerfällt. Zwischen Albert*
Nyanza und Tanganyika liegt das Reich Urundi (an den
Ujiji des Tanganyika grenzend). In Karague (von Rohinda,
Mörder des Königs Nono, gegründet), südwestlich vom Vic-
toria-Nyanza, folgte Rumanika (in Katawanga) seinem Vater
Dagara, auf dessen Rath (beim Tode Ruma's) das Königreich
Uzinza getheilt war (unter Wahuma Dynastien).
The nation of the Amazulu or Celestials (the heaven with
ama als Plur.) was originally small, being a nation of to-
bacco-sellers or pedlars dwelling between the Black and
White Umvolo rivers (s. Holden). Utshaka*) (break of day)
rief einen kriegerischen Eroberungsgeist hervor, indem er die
Ehe (nicht das Concubinat) verbot (die früher für die Ehe
River) kam als Gesandter des benachbarten Königs von Monopotapia (Inqua
Komsakon) nach der Capstadt (1687). Der Palast oder Simbony bedeutet in
der Sprache Dahomeys ein grosses Hans (Dalzel). In Soaheli bezeichnet
Zimbo einen Löwen. The Bashapatani (at Daka) have their front teeth flled
or chipped like the Damaras (and affin ity of language), und ebenso besteht
Verwandtschaft der Batongo zn den Damara (nach Chapman). The Damaras
are employed as cattle-watchers by the Ovambos, the Bushmen forming a kind
of standing army (Galton). Moffat setzt die Ruinen von Torea (bei de Barros)
in das Land der Bakones. Zu den Bakone (nordlich von den Bemito) gehören
die Botloskna [Motlokwa, Mono-motala-qua, Monomotapa] , die Batlapi (unter
den Basntos) sind die Fischlente [der Küste] nnd jenseits von ihnen wohnen
die Bakuena oder Bakone (auf dem Wege nach den portugiesischen An-
siedlungen in Mozambique). Die Weiber in Futa Djallon leiten die Geschäfte
ihrer Männer, that Ali's Frau Mollien zn wissen (in Niebel).
*) Es war ein todeswürdiges Verbrechen während Lebzeit des Häuptlings
an Nachfolge zu erinnern, und Usenzengakone empfand Eifersucht gegen seinen
Sohn Utshaka (durch Unandi aus dem Ilanga-Stamm geboren), worauf dieser
zn dem (früher den Zulus feindlichen) Häuptling Umacingwani (im Innern)
floh, und (als dort seine Auslieferung verlangt wurde) zn dem (kriegerischen)
Stamm der Umtetwas an der Küste unter Udingiswao, der (nach Usenzen-
gakone's Tod) seinem Schützling Truppen gewährte, um den durch seinen
Onkel usnrpirten Thron der Zulus zurückzuerobern. Nachdem Utshaka (als
Herrscher der Zulu) mit Hülfe der Umtetwa alle kleinen Stämme der Um-
gebung unterworfen, organisirte er ein kriegerisches Regiment durch Er-
richtung von militärischen Kraals (in denen kein Kindergeschrei gehört werden
durfte) in verschiedenen Theilen des Landes. Das Heer wurde in die Ama-
doda (Veteranen oder Männer), die Ebuto (Jünglinge) und die Eziboto oder
Lastträger (worunter die Besiegten aufgenommen worden) getheilt. Utshaka's
Goncobinen mussten abortiren nnd kein etwa geborenes Kind durfte am Leben
bleiben. Als eins durch List erhalten war, tödtete Utshaka die Mutter und
Alle, die bei Verwendung der Zauberer (Tsanusi) ausgedeutet wurden. Nach-
dem Utshaka Im Nord-Osten die Amangoana (unter Umatawana) besiegt hatte,
zog er gegen die Umoewana (aus deren Resten die eanniballschen Ftitcani
zurückblieben) nnd die längs der Drachenberge (Qathlamba-Berge) angesiedeltes
443
nöthige Beschneidung abschaffend) und den Assagai (zum
Werfen) in eine Stosswaffe (die bei Todesstrafe aus dem
Kampf zurückgebracht werden musste) verwandelte.
Die nach Sikonyele's Angriff durch die Griquas von
Kuruman (1824) vertriebenen Basutos flohen nördlich und
sammelten sich unter dem ihrer Häuptlingsfamilie verwandten
Sebituane, um die Baugwaketse (im Bunde mit Bakwain,
Bakatla und Bahurutse) bei Melita zu besiegen. Nachdem
Sebituana in seiner Residenz Litubaruba durch die Matabele
angegriffen war und unter den Batletli am See Eumadau
Stamme, die zu den Basuto (Mosbeh's) flohen nnd (als den Bechuanas über-
legene Zulus), mit Furcht betrachtet, als Matebele oder die (hinter ihren
grossen Schilden) Verschwindenden bezeichnet wurden (als der im Dienste
Utshaka's im Norden erobernde Feldherr Mosilikatse sich unabhängig machte).
Dann wurde Zetu, Häuptling der (nördlich vom Umpongola-Fluss wohnenden)
Undwandwa, von denen die (mit Utshaka verbündeten) Umtetwa besiegt waren,
vernichtet und (da wegen Beutetheilung Streit entstand) später auch die
Umtetwa. Nachdem die zn beiden Seiten des Tugela- Flusses wohnenden
Amaqnobi besiegt waren, unterwarf Utshaka alle Stämme Natals und drang
bis zum Umzimvubu-Fluss vor. Utshaka zog dann gegen Umacinguani (1820),
der (geschlagen) auf die Nomangaka fiel und (nochmals geschlagen) anf die
Udelwa. Mit ihm verbanden sich noch die Kaliponombuya, die Ungwanavizi,
die Umcabesa, die Umabntyaua, die Ugbugaui, die Uuomatiti, und über diese
Gonföderation erfocht Utshaka den Sieg am Umzimkulu-Fluss, bis wohin (1828)
ein neuer Plünderungszug unternommen wurde. Nach Ermordung Utshaka's
im Kraal am Umvoti-Fluss verlegte sein Bruder Dingan die Residenz nach
Umgungunhlova (am weissen Umfolose-Fluss). Die seit Fynn (mit Utshaka's
Erlaubniss) in Natal angesiedelten Engländer wurden durch Udingaan ge-
plündert (bis Gardiner zu vermitteln suchte), und die über die Drachenberge
nach Natal kommenden Holländer (1838) gewährten anfangs Hülfe gegen die
Mantatee unter Sekonyella, wurden aber dann von Dingan verrätherisch über-
fallen, der auch die mit Eingeborenen verbundenen Golonisten der Engländer
bei Tugela besiegte, bis Prätorius die Zulu besiegte, so dass Dingan (nachdem
er seine Hauptstadt angezündet) floh. Umpanda (Bruder Udingan's) verband
sich mit den Boers (1839) gegen Udingan, der, geschlagen, in das Land der
Ainaswazi flüchtete und dort getödtet wurde. Umpanda (der sich nach dem
Vertrage mit den Boers jenseits des Tugela zurückzog) residirte in Unodwengu
(am Umfolosi-Fluss), in den Kriegen der Boers gegen die Fetcani unter Arachi
(nordlich von den Amampondo) zu Hülfe gerufen. Natal' wurde (1842) den
Boers durch die Engländer genommen. Gegen Umpando empörten sich seine
Kinder Umbulazi und Kechwayo. Die Akwampu besiegten die Akra, wurden
aber selbst (1733) durch die Akim besiegt, wie diese durch die Ashantie
(1741). Die Zulus (unter Chaka) vertrieben die Mantatees, diese die Basutos,
diese die Bechuanas, diese die Bushmau. The flight of the Wyandots or
Hurons (pursued by the Iroquois) produced a great displacement of tribes
(1659). Die (die Saviren vertreibenden) Avaren fielen (vom Gaspi vertrieben)
auf die Hunnen (die die Alanen oder Tanaiten besiegten) und Ghazaren. These
nations (of the Kiawa-Kaskaia-Iodians), although constantly assoriating together
and united under the influence of the Bear-tooth, are yet total ly ignorant of
each other's language, insomuch that it was no uncommon occurrence to see
individuals of different nations sitting upong the ground and conversing freely
by means of the language of signs (James). Les Foulhs pressaient sur las
Malinkifo, ceux-ci sur les Soninkiäs et ces derniers sur les Yoloffs, lesquels
poussent vers la mer d'autres peuples plus faibles (les Foulhas fuyant les
convertis islamistes de lenr propre nation).
444
erobert hatte, zog er gegen die ßatoka fdie von den Inseln
in Leeambye oder Zambesi die benachbarten Bamangwato
überfielen) und die Bashubia, die Batoka bei den Wasserfallen
besiegend. Von den Matabele (unter Moselekatze angegriffen)
wollte Sebituana an's Meer ziehen, wurde aber durch den
exstatischen Propheten Tlapane vor dem Feuer der Portugiesen
gewarnt und unterwarf die Barotse oder Baloiana. Nachdem
ein Einfall der Matabele zurückgeschlagen war, begründete
Sebituana seine Herrschaft*) über die unterworfenen Stämme
(als Makalaka) in Linyauti (wo Sekeletu, Sebitoane's Sohn,
herrschte). — Das Volk der Pedi (Peri) oder Peli (der ange-
*) The nnclens were the Basnto, Coming from the Sonth with Sebitnane,
who, conqnering various tribes of the Bechuanas (Bakwains, Bangwaketze, Ba-
mangwato, ßatauana etc.) iurorporated the young of these tribes into his own
(s. Livingstone). Mit Sekeletu (f 1864) sank die Macht. Während Chaka's
Eroberungen (1820) sammelte sein Feldherr Mateoane eigene Truppen und fiel
auf den Fingoe-Fürsten Pakalita, der durch die Bergkette* Malutis zu den
Mantatis (an der Quelle des Namagari) flieht und sich mit ihnen auf das
Lessuto-Land der Bassuten (wo der Berg fürst Mosbesh in Thaba-Bossiou residirte)
wirft. Mateoane nimmt (unabhängig von Ghaka) seinen Sitz am Caledonfluss
und beginnt (in Verbindung mit Pakalita) Streifzüge gegen die Mantatis und
Bassutos, die auch durch gleichzeitig gebildete Cannibalenbanden beunruhigt
werden. Es gelingt Moshesh indessen in seiner Bergfestung Thaba-Bossiou
den Zulus zu widerstehen, und als Mateoane auf einem Feldzuge gegen
Caffraria geschlagen (Pakalita gestorben) war, zwang er die Mantatis sich mit
ihm zu vereinigen und stellte die Ruhe wieder her. Die Angriffe Mossile-
katse's (von Norden) wurden durch Barricadiren der Bergpässe abgeschlagen,
und mit den von Westen eindringenden Koranas wurden längere Kriege geführt.
Neben den Saldanhaman (im Westen von der Bay Said an ha) und den Water-
man (am Tafelberg) werden (1652) die Yishman (Buschman) erwähnt, die sich
vor den Saldanhaman verbergen (mit Hunden), und dann die Soaquas, als
Banditti (oder Berg - Hottentotten) auf dem Wege zu den Namaquas (am
Oliphantfluss) und von diesen bekämpft (1661). The Sunquas or Souquas
(called Obiquas by the Hottentoo) were regarded as Boshaopers or Bushrangers
(1672). Am Doombosch-Fluss wurden die Holländer (1685) durch die Souquas
von den Kraals der Amaqua (unter Nouce) benachrichtigt und schickten ihre
Hottentotten für eine Zusammenkunft (auf dem Wege nach der See). Nach
Abschluss eines Vertrages mit den Amaqua wurde den Cape-Hottentotten, den
Hasscquas und den Grigriquas verboten mit ihnen Krieg zu führen. Die Ka-
mison (am Fluss Vigiti Magna) wohnten (1685) unter den Amaqua, die sich
der Sonqua als Spione (gegen die Holländer) bedienten. Von den genuesischen
Schiffen des Vadinus und Vivaldns (1281 p. d.), die (nach Petrus von Abano)
die Küste Afrika's jenseits der Wüste erreichen wollte, ging eins verloren,
das andere fuhr weiter, ohne dass davon gehört wurde. Usodimare, der 1455
die Küste von Guinea bereiste, traf jenseits Menas (ad Marmam prope flu tuen
Sion) einen von dem Gefährten des Nivalda Abstammenden, der Nachricht vom
Prester John gab. Nach Fobeta suchten die Genueser Th. Doria und Vivaldi
(1291 p. d.) um Afrika nach Indien zu gelangen. Nach den letzten Nach-
richten aus Gozora (Guzula) wurde (nach Jacobus Doria) Nichts mehr von
ihnen gehört. Die Orlam, die das Damara- und Namaqnaland besetzten, gründe-
ten dort eine Anzahl Capitainschaften, die des David Christian, die des Jan
Frederik Booi, des Jonker Afrikander u. 8. w. (s. v. Kloeden). Tour ä tour
massacräs par Djacka, abime* par Dingaan, ruinös par Massilikatzi, les Maka-
tisses (parlant la langue des Bassoutos) sont repandas da nord a sud (s.
Delegosque).
445
sehenste Stamm unter den Nord-Bassuto) wohnte früher süd-
westlich (im Lande der Batlapi), zog aber (unter König
Tobejan) nach Patametsane und dann unter ihm nördlich,
als Babinanoku (da sie auf dem Wege Stacheln des Stachel-
schweines gefunden/ und nun ihr früher heiliges Thier, den
Affen oder Khabo, änderten), während ein Zweig östlich
wanderte und die Antilope (Pudi) als Volksgötzen besangen.
Unter den Nachkommen Tobejan's verliess Tulare (der Löwen-
sieger) die Hauptstadt aus den Bergen für die Ebene (weil
Niemanden fürchtend) und besiegte die mit vergifteten Waffen
kämpfenden Mapulana. Nach Tulare (der die schwarzen
Ameisen oder Kaffir und weissen Ameisen oder Boer vorher-
gesagt) folgten (1824) Thronstreitigkeiten, und dann eroberte
Moselekazzi, so dass das Pedivolk sich in die Schluchten ver-
kroch (vor den später ausgerotteten Cannibalen oder Makhema)
bis Sekwati (jüngster Sohn Tulares) die Bapedi wieder sam-
melte« und den Usurpator Moranrang tödtete. Die einfallenden
Swazi (durch einen unzufriedenen Mopedi gerufen) wurden
zurückgeschlagen und die Zulu (unter Pandah) wurden vor
Piring (Sekwati's Hauptstadt) zurückgeschlagen. Mit den Boer
wurde (unter Hendrick Potgieter) gekämpft. Sekwati stand
im Bund mit dem Süd-Bassuto-König Moshesh*).
*) Moshesh, um den sich die Bassutos als ihren Häuptling sammelten
(1824—1830) hat sich (1868) an die Cap-Colonie angeschlossen. Die mit den
Chobonas (zn Monomotapa gehörig) zusammengrenzendeu Chainouquas waren
abhängig von den Hancumquas, deren Fürst als Oberherr aller Hottentotten
anerkannt wurde (1660). Die Geyrygyquas oder Choueyqua (aus deren Kupfer
die Namaqua ihre Armringe fertigten) hatten (ausser mit den Namaqua am
Oliphantfluss und mit den Brigouquas) Handel mit den Choboquas or people
of Monomatapa, meeting at the towns of Vitige Magna and Mossuto (1661).
Die Namaqua kriegten mit den Brigoudys, weil sie ein Theil des von den
Geyrygyquas zum Handel geschickten Goldes zurückgehalten. Die Handels-
strasse nach Monomotapa (mit Sofala handelnd und dort mit den Kaufleuten
aus Angola zusammentreffend) und Batua war den Holländern (am Gap) durch
die Caepmau verlegt (1655). Al-Fondi, Eukel des Al-Famigar-Bashi (Kaiser
von Monomotapa) wurde (als Sebastian) getauft (1560 p. d.), fiel aber wieder
ab. Some of the remnants of the Umcewana (flying before the Zulu to the
Quthlamba Mountains) furmed part of the Fetcam or race of robbers (the man-
eaters of South-Africa) [Attacotti]. Mosilikatse (mit den Matabele) verwüstete
das Land der Bakone-Stämme und wurden dann von den unterworfenen Ba-
mangnato gegen entferntere Stämme um Hülfe gebeten. Die Kei-xkhous
(Kaubibkoin) oder rothes Volk (der königliche Stamm der Namaqua) beissen
(nach Alexander) Nubies oder Nubbis (vieles, grosses Volk). Die Herero unter-
scheiden sich in rothe Menschen (Mischvolk von Herero und Namaqua) und
schwarze Menschen. The dead Orang-Outang or (in Malay) man of the woods,
whicb the Dutch found on Table Mountain (1654) and which they ate for
honger, was called by them Bosmanekin (Sutherland). Von Qhaka abgefallen,
wirft sich der Häuptling Mateoane auf die Fingos (unter Pakalita) und treibt
sie über die Berge der Malutis auf die Mantatis (an der Quelle des Namagari,
welche durch die Bergschluchten in das Land der Bassutos eindringen. An
den Ufern des Caledon gründet Mateoane seinen Staat und ebenso Pakalita,
im steten Krieg anter sich (sowie mit Mantate und Bassutos). Nach dem
446
In den jetzigen Völkerverhältnissen Süd-Afrikas unter-
scheiden sich die Kafferstämme zwischen Quthlamba-Gebirge
und Küste, die Hottentotten von der Südspitze aufwärts nach
Westen erstreckt, die durch die Bakalahari in die (sich durch
die Ghou-Damop mit Hottentotten berührenden) Buschmänner
übergehenden (und theilweis durch die Einfälle der Zulu-
Kaffern unterworfenen oder in die Wüste getriebenen) Be-
chuanas des Innern, welche sich an verschiedenen Punkten (meist
als Herren unter den Makalaka) mit den Negerstämmen des
Nordens berühren, während diese wieder in den Herero einen
Zug nach Süden unternommen, bis mit den Namaqua ( der
Hottentotten) zusammentreffend und von ihnen (in Verbindung
mit Bastardhäuptlingen der Orlam) zurückgeworfen. Die Kaffir,
an einer nach Asien gerichteten und einst von Indien, wie
später von Persien und Arabien beeinflussten Küste, musste da-
durch schon früh in geschichtliche Gährungen gerathen, die sie
damals, ebenso wie in nachherigen Zeiten, die Gebirgspässe
überschreiten Hessen, um die jenseits wohnenden Stämme
durch allmählige Infiltrirungen in den Typus der Bechuanen
überzuführen und mit künstlerischen Fertigkeiten bekannt
zu machen, die in der geschützteren Lage des Hinterlandes
zu höherer Vollendung gelangte, als an der stürmischen Küste,
von wo sie ihren Ausgang genommen. Der Typus der
Hottentotten, die auf der Vorgebirgsspitze des Continents in
das öde Stidmeer hinausragten, durch die Noarib-Wüste von
der westlichen Küste abgeschnitten und auf der andern Seite
durch die Kalahari begrenzt waren, hatte sich unter dieser
Isolirtheit herausgebildet, wie der der Neger unter dem all-
gemeinen Charakter Central-Afrikas. Wie weit die Gausation
der geographischen Provinz mehr der Hottentottennorm zu-
gehörige Varietäten nach Norden, negerartige nach Süden
in anthropologischer Gestaltung verbreiten müsste, lässt sich
gegenwärtig nicht mehr durch scharfe Linien abzeichnen, da
die geschichtlichen Bewegungen die Stämme vielfach in ein-
ander geschachtelt und vor Allem das ganze Grenzgebiet in
weiter Ausdehnung durch den Einfluss der Ktistenbewohner
in den neuen Typus des Bechuanenvolkes übergeführt ist.
Negerähnliche Züge sind bis zum Kuisip in dem den Ovambo
ähnlichen Haukhoin (Ghou-Damop) erkennbar, obwohl sie die
Sprache der Namaqua oder Gam-Naka angenommen haben,
wie die den Korana benachbarten Kaffern einige Clicks solcher
Einfall der Zulus in Natal flüchteten die nicht Gefangenen zu den Kaffern
(als Fingu oder Wanderer) oder blieben im Buschlande versteckt. Gardiner
traf die aus Doomazoolu (Donnerhimmel) am Tugela Vertriebenen am Umgani-
Fluss. Umnini (chief of the remaining Amatuli tribe) and bis people were
so carefnlly secreted in the dense bush , that no one acquainted with their
abode would suppose, that human beings dwelt there (s. Holden).
447
Hotteatotten, die man vollständiger hört bei den (durch die
Batoanas*) oder junge Löwen zu Bakoba oder Sklaven re-
ducirten) Bayeye oder Baclelce am Fluss Batletle (nördlich
vom Ngami), bei den au den Buschman gerechneten Butua
oder Abutua (s. Cooley), während Anderssen die Batoana zu
den Bechuanen rechnet. Der, obwohl den Kaffern an Energie
nachstehend, doch die friedlichen und furchtsamen Neger-
Nachbarn darin übertreffende Stamm der Buschmann-Hotten-
totten oder der Balala (Bechuana Bushmen) bildete dann das
Contingent zu dem Waraegern-ßegimente der Norinku (Busch-
männer oder Namaqua), die bei den Ovambos Kriegsdienst
leisten, und aus Flüchtlingen verschiedenartiger Herkunft
entstanden unter ihnen die marodirenden Tamahas, called
Red-Kafirs **) by the Griquas (s. Moffat), die von Moleha-
bangue (Häuptling der Batlapis) für seine Kämpfe geworben
wurde. In dem Buschmann (San) oder Sonqua liegt diejenige
(den Bechuanen und besonders den Hottentotten näher, als
den Kaffern stehende) Modilication des südafrikanischen
Volksstammes, wie sie durch die geographischen Age ntien
der Kalahari- Wüste fester fixirt wird.
Die geographische Configuration wirkt, wie durch ihre
Charaktere im Grossen und Ganzen so auch durch die Local-
verhältnisse***) bedingend, auf den physischen Habitus nicht
nur, sondern auch auf die Functionsthätigkeit desselben in
körperlichen oder geistigen Verrichtungen. Die im Bos taurus
auf den Bos primigenius zurückführende Niederungsrasse
gliedert sich in vielfachen Gruppen von der Bretagne bis
Danzig, die wieder in die Viehschläge der einzelnen Provinzen
(am zahlreichsten in Holland) zerfallen, und eignet sich be-
sonders flir Milchproduction und Mast. Von der mehr für Ar-
beit (und Milch) geeigneten Gebirgsrasse, erscheint die auf
Bos brachyceros zurückführende Bergrasse einfarbig, die auf
Bos frontosus führende Thalrasse bunt (s. Rohde), und an
den Landrassen lässt sich dann in vielfachen Nüancirungen
die Vermischung der Niederungs- und der Gebirgsrasse f) ver-
*) Nach Livingstone ist der Bechuanenstamm der Batan (Löwen) unter-
gegangen.
**) Gwyddyl coech (rothe Gadhelen), rothe Karen, als Banditti (wie Son-
qua) u. s. w.
***) Gewisse Wollqualitäten (der Merinoschaafe) haben ihren Grund in den
mineralischen Bestandteilen des Bodens, der die Nahrung erzeugt (Nathusius).
f) Von den westlichen Alpen in das keltische Gallien hinabgestiegen,
wird die braungraue Rasse (das Allgäuer-Vieh) als Schlag von Aubrae be-
zeichnet, und soll (nach Wekherlin) bis in die Gascogne und weiter nach
Spanien gekommen sein (dann nach La Plata). Wie ein Stamm ursprünglich
zum Schlag werden kann, mehrere Stämme, wenn zu derselben Rasse gehörig,
ebenfalls sich zum Gesammtbilde eines Schlages vereinigen können, so werden
umgekehrt aus den Schlägen durch Kunst oft wieder Stämme gebildet (s.
Fraae). After long residence in not country, a wound or boil heals much
448
folgen, im Durchkreuzen der von zwei entschiedneren Centern
deutlicher Markirung ausgehenden Strahlen. „Der Zoologe kann
sagen, das Merinoschaf ist sich unter allen Umständen gleich
geblieben, ist weder in Schweden, noch in Australien zum
Landschaf geworden und hat demnach Constanz der Rasse
bewiesen, für den Züchter *) dagegen sind die feineren Unter-
darker than the rest of the body (Livingstone). Die Pferde bei den chorinzi-
schen Ruräten sind lauter Schimmel, die allerlei bleiche Farben spielen.
Die Ursache scheint nicht das Klima allein zu sein , sondern die Wahl der
Beschäler, die gemeiniglich, weil den Götzen geweiht, von milchweisser Farbe
ausgewählt werden (s. Pallas). Nach Volger kann sich der Dolomit in Serpen-
tine, Steatite und Talkglimmer verwandeln. Die Umwandlung der Kalk-
sedimeute in Feldspathgesteine ist (von Volger) an alpinischen llandstüeken
mineralogisch nachgewiesen, wie geologisch von Stnder. In den Gebilden der
anorganischen Natur kann nirgends ein stationärer Zustand erblickt werden
(nach Bischof). Kupfer vou Cyprium (in Cypern), als cuivre. Der Proces»
der Umwandlung zu Speckstein beginnt (beim Tnrmalin) meist au einem
Ende des Krystalls, jedoch so , dass er sich von hier aus zuerst mehr über
die Oberfläche verbreitet, als in das Innere eindringt (s. Blum). Die haupt-
sächlichste Verschiedenheit in dem Vegetationscharakter des Magdeburger
Florengebiets gründet sich auf seine drei grossen geoguostischen Territorien
und theilt die Gesammt-Fiora in drei Gruppen, die des Alluviums, Diluviums
und des Flötzes (s. Schneider).
*) Der Treffer (hit, nick) ist (in der Züchtung) auf Individualität be-
gründet und aus Erfahrung, durch Leistung kennen zu lernen (s. Nathusius).
Colling's Bulle Bolingbroke und seine Kuh Phönix waren Bruder und Schwester
von Vatersseite und beinahe ebenso von Mutterseite. Sie waren aus derselben
Familie, und der einzige Unterschied in der Abstammung war, dass Boling-
broke eiu Enkel des Dalton Duke war, während Phönix nicht, doch war
dieser scheinbare Unterschied kein wirklicher , da Dalton Duke auch ein
Theil ihres gemeinsamen Blutes enthielt. Arithmetisch berechnet das Blut
beider genommen und in 32 Theile zerlegt, waren 29 dieser Theile von Blut,
das beiden gemeinsam, in etwas verschiedener Proportion zwischen beiden.
Phönix hatte 16 dieser Theile, Bolingbroke 13. Der letztere hatte auch 3
frische Bluttheüe vom Dalton Duke was 32 füllt (s. Storer). Zur Verbesserung
der durch Inzucht verschlechterten Kurzhornrasse machte C. Colling Kreuzungs-
versuche mit der ungehörnten Galloway-Rasse, indem er eine vorzügliche Gal-
loway-Kuh von dem Bullen Bolingbroke (von Hubback stammend) belegen Hess.
Das daraus gewonnene Stierkalb paarte er später mit der Kurzhornkuh Johanna,
und den aus dieser Paarung wieder gewonnenen Stier (Graudson of Boling-
broke) mit der Kurzhornkuh Phönix. Die aus dieser Paarung hervorgegangene
Tochter Lady wird als die Stammmutter einer Familie genannt, die den Namen
Alloy erhielt, als Zeichen des gemischten Blutes (s. Rohde). Die Langhorn-
rasse Irlands ist durch stete Vermischung mit den Kurzhörnern in diese über-
gegangen und vtm der verbesserten Zucht der Kurzhörner in Nordamerika
sind ausgezeichnete Thiere zur Auffrischung des Bluts nach Eugland zurück-
gebracht. Die Vermont-Pferde sind aus dem sogenannten Yorkshire-Halbblut-
pferde zum grösseren Theil, mit bedeutender Einmischung der leichteren
Schläge des englischen Karrenpferdes und einer geringereu des Vollblutpferdes
entstanden (Nathusius). Die russischen Traber sind aus orientalischen Hengsten
und holländischen Stuten gebildet. Die Resultate der verschiedenen Rich-
tungen in der Merinozucht (nämlich auf sanfte und auf kräftige Wolle (als
Electoral oder Escurial, und Negretti oder Infantado bezeichnet) hatten einen
festeren Grund in der Kunst der auss erspanischen Züchter, als in der Constanz
der spanischen Originalstämme (Nathusius). Zur Verbesserung der Rindvieh-
Rasse in Nivernais verwandte man früher Stiere aus Holland und der Schweiz,
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schiede, welche sich aus den Merinos in Unterrassen, Stämme,
und Familien gebildet haben, von grösserer Bedeutung als
jene Constanz" (s. Natbusius), und ähnlich verhält es sich mit
den leichteren Ntiancirungen der Culturvölker in der Eth-
nologie im Gegensatz zu dem anthropolisch durchgehenden
Charakter der Naturstämme.
In den mit Weib und Kind in Begleitung ihrer Heerden
wandernden Herero finden sich Analogien zu den Gothen*),
in Sebituane'tf Makololo zu den Franken, Moshesh sammelte in
seiner Felsburg ein neues Volk um sich, wie Marobod die
später englische Rassen (besonders die Durham- oder Shorthorn-Rasse). Wenn
unter Förderung der Mastfähigkeit bei Kreuzung mit der (englischen) Dorbam-
Kasse die Milchergiebigkeit der weiblichen Thiere (in Nivernais) allzu sehr
verloren ging, kreuzte man weiter mit der schottischen Ayrshire-Rasse (als
einer milchreichen), und haben solche dreifache Kreuzungen bei den französi-
schen Zuchtern befriedigende Resultate gegeben (s. Rohde). Bakewell's Zucht
(Longhorned Dishley Breed) stammt ans Webster's (dem Gresley in der Züch-
tung vorhergegangen) Canley-Zucht, von dessen Bullen Bloxedge, und Gordon's
Bulle Twopenny wurde der Stammvater der verbesserten Dishley -Zucht. Zu
den langhornigen Kühen Webster's verschaffte sich Rakewell einen passenden
Bollen ans Westmoreland als Grundlage seiner Heerde. Golling verbesserte
the shorthorned breed (aus der von Holland eingeführten Niederungsrasse)
durch den Bullen Hubback (zum Durham- Ochsen). Die Fähigkeit eines Bullen,
seine Korperform und besonderen Eigenschaften auf seine Kinder zu über-
tragen, hängt (wie Booth's Julius Caesar, der sechsmal von Twin Brother to
Ben in der Studley-Heerde abstammte) davon ab, dass er sie von einer Reihe
von Vorfahren geerbt hat, welche mit ähnlichen charakteristischen Merkmalen
ausgestattet waren (s. Carr). Ans dem Forcirungssystem bei der Aufzucht
folgt Unfruchtbarkeit. For change of blood muss frisches Blut in die Heerden
gebracht werden. Der Bisam- Ochse (bog moschatus) sucht die Schnee- Region
im Norden, der Yak (bos grunniens) auf hohen Gebirgen. Die im Winter auf
Abnagen der Weidenruthen beschränkte Nahrung der Kameele (bei den selen-
ginkischen und chorinzischen Buräten) redncirt sie auf Haut und Knochen und
von den beiden Buckeln bleiben im April nur niederhängende Hautlappen
(8. Pallas). Wenn dann aus Schwäche die Mutter ihr Junges verstösst, so
wird auf der Ohur genannten Geige eine klägliche Melodie gespielt, die Klage-
stimme des Jungen nachahmend, bis die in der Nähe angebundene Mutter, der
die Thränen aus den Augen fallen, sich losreisst, um das Junge zu säugen. (Von
•Schafen wird nur die mit polsterförmigen Fettschwänzen versehene Art gehalten.)
*) Several tribes of Bechnana and Basutu (Makololo), fleeing from the
Zulus or Matabele chief Moselekatse, reacbed the Zambesi above the falls.
Coming from a land without rivers, none'of them kuew how to swim, and
the Bamangwato-tribe, wishing to cross the Zambesi, was ferried over, men
and women separately, to different^slands by the Batoka chief, the men were
left to starve and the women appropriated by the ferrymau and bis people
(Sekomi, the present chief of the Bamai gwato, then on infant, escaping through
the kindness of a private Batoka). Sebetuane (chief of the Makololo) insisted
on the chief (of the Batoka) remaining on his side, until the people and
c&ttle were all carried safe across. The Batoka were rewarded, and when
attackiug, slaughtered by the Makololo (Livingstone), wie die Gothen, nachdem
sie auf der Flucht vor den Hunnen die Donau passirt hatten, den Griechen
ihre Verrätherei vergalten. Du-Chaillu nennt die Bakalai an der Küste (zwischen
Gaboon und Corisco) extraordinary boatmen während sie im Innern kaum etwas
von Canoe - Führung (auf dem Rembo) verstanden. So verwandelten sich
Franken und Gothen in Piraten.
Bastian, Ethnologische Forschungen. 29
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Markomannen in Böhmerbergen, die Besitzlosen schlössen
eich, gleich den Bagaudae, als Mantat$e zusammen, während
die Zulus unter Cbakas die durch Attila's Hunnen in der
Völkerbewegung geworfene Gährung hervorriefen, und die
Einfalle der Kamaquas, und weiterhin die Tamaha-Busbman,
die Normannen wiederholen. Die Vielfachheit der Standes-
ufcd Besitzverhältnisse, wie sie bei dem Sesshaftwerden nach
Eroberungen hervorgerufen werden, lassen sich (zur Ver-
gleichung mit europäischer Vergangenheit) im Kamehameha'ß
Kriege in Hawai, Finau's in Tonga verfolgen, sowie in den
indianischen Geschichtsereignissen Nord- und Süd-Amerikas,
alter Zeit sowohl wie später. Der geftirchtete Name *) der Zulus,
obwohl noch durch wenige Generationen auf den Häuptling,
der ihn den Ursprung gab, zurückzuleiten, durchschallt schon
weithin Afrika, wie der der Mongolen oder Tataren einst Asien,
und erleichtert weitere Eroberungen. Jenseits des äussersten
Punktes, wohin nördlich die Matabele reichten, erscheinen
die Bazi-Zulu (Morusuru oder Landeen^ als Gebieter am Zam-
besi und selbst nördlich vom Nyassa verbreiten die Mazitu **),
als Zulu, Schrecken und Verwüstung. Wie die Kschatrya
Indien durch den Bogen eroberten, so die Zulus Afrika mit
dem Schilde, der Verteidigungswaffe***) gegen den Bogen.
*) Die grosse Masse der Bevölkerung in Senegambien bilden die Sklaven,
durch alle die von Kasson bis zn den Solima geführten Kriege zusammen-
getrieben, und ans ihnen mögen die Sofas oder andere Mamluken-Regimenter
gebildet werden, durchschnittlich aber heben sie sich in den die Geschichte-
wechsel der Fürstenhäuser berührenden Chroniken nicht eher hervor, als bis
•ich ans ihnen in fortgehender Mischung ein genügend selbstständiger Typus
herausgebildet hat, um einem neuen Almamy bei seiner Reichsstiftung zur
Stütze zu dienen, während ein vom Schari bis Falembe schweifender Name
derMandingo bald in republikanischen Staaten, bald im erobernden Königreich,
bald im Gegensatz zu den Foulah und dem Islam, bald als Stütze dieses in
den Marabuten oder Bushreen, bald in Waldmenschen der Mandingo-WiDJerniss,
bald in gebildeten Händlern und auch in den Grammatiken des Mandingo-
Sprachstammes auftreten mag.
**) The Mazite or Mazitu living on the highlauds (or the northern part
of lake Nyassa) are Zulus, who came originally from the south, inland of
Sofalla and Inhambane (belonging to the Landeen). All the villages north of
Mankambira's had been de6troyed by these marauders, but they were foiled
in their attacks upon that Chief and Marenga (s. Livingstone). The banks of
the lake (at Chitanda) were erowded with fugitives , who had collected there
fer the poor protection , which the reeds*afforded (agaiust the Mazitu). Aus
solch' schilfigem Tula möchte dann durch engeren Zusammeuschluss der Ver-
bannten ein neues Rom entstehen, wie im Tenochtitlan der Azteken.
***) A bow is in use on the lower end of Lake Nyassa, but is more common
in the Maravi country (s. Livingstone). The shields of the Mazitu inspire
terror, the bowmen feeling perfectly helpless. Die nur durch das Gift gefähr-
lichen Pfeile sind auf das Abbrechen in der Wunde berechnet, und so wegen
Schwäche des Schaftes gegen jedes Schild maehtlos.
prucK von G. PKta In Naumburg aj^