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Full text of "Etymologie und Lautlehre der ossetischen Sprache"

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ETYMOLOGIE UND LAUTLEHRE 



DER 



OSSETISCHEN SPRACHE. 



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SAMMLUNG mOOGERMANISCHER WÖRTERBÜCHER. I. 



ETYMOLOGIE und LAUTLEHRE 



DER 



OSSETISCHEN SPRACHE 



VON 



H. HÜBSOHMANN. 

9 



STRASSBURG. 
VERLAG VON KARL J. TRÜßJSER. 

1887. 



G. Otto' 8 Hof-Bnchdruokerei in Darmetadt 



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^ VORWORT. 

Ö 



Die vorliegende Arbeit habe ich vor mehreren Jähren 
in der Absicht begonnen, zu zeigen, wie wesentlich ver- 
schieden die Sprache der Osseten von der der Armenier ist, 
trotzdem dass beide Sprachen das gleiche Lautsystem haben 
und wegen dieser Gleichheit des Lautsystems früher als nächste 
Verwandte gelten koÄnten.* Nachdem nun aber das Ar- 
menische aus dem Kreise der iranischen Sprachen, denen das 
Ossetische mit Becht allgemein zugezählt wird, definitiv aus- 
geschieden ist, kann kein Zweifel mehr darüber bestehen, dass 
die Uebereinstimmung beider Sprachen in den Lautverhält- 
nissen eine erst später und zufällig gewordene ist und für die 
Verwandtschaft derselben nichts beweisen kann. Somit er- 
ledigt sich diese ossetisch-armenische Frage, und was ich zur 
Lösung derselben früher beizubringen gedachte, veröffentliche 
ich jetzt als Beitrag zur Eenntniss der iranischen Sprachen, 
ab Vorarbeit für ein vergleichendes Wörterbuch eben dieser 
Sprachen. 

Ich hatte bereits die bistier gefundenen ossetischen 
Etymologien auf Grund von Sjögren 's und Rosen's 
Wörtersammlungen ^ zusammengestellt und mittelst jener eine 
Lautlehre des älteren digorischen Dialectes verfasst, als mir 



^ Vgl. meine Casaslehre p. 332. 

2 Ossetische Sprachlehre nebet kurzem ossetisch-deutschen 
und deutsch-ossetischen Wörterbuche, von Dr. Andr. Joh. Sjögren, 
St. Petersburg 1844. — Ossetische Sprachlehre von Dr. Georg 
Довеп, Abh. d. K. Ak. d. W. zu Berlin 1846. 



173838 



VI 

Wsewolod Miller's 'Ossetische Studien^ durch die Güte 
des Autors zukamen, aus denen ich ersah, dass Sjögren's 
Angaben über die Aussprache des Ossetischen vielfach un- 
genau sind, dass also eine auf sie begründete Lautlehre nicht 
ganz richtig und nach Mille r^s Arbeiten ^ jedenfalls nicht 
mehr zeitgemäss sein würde. Ich trug daher die Angaben 
Miller's aus seiner Grammatik (Osset. Stud. U) wie die 
Belege aus seinen Texten (Osset. Stud. I) in meine Samm- 
lung der Etymologien ein, zog auch die von Tschonkadze 
und Tsorajew gesammelten, von Schiefner publicirten 
Texte 3, sowie eine Evangelienübersetzung ^ (Tiflis 1864) 
durchweg zu Rathe und stellte danach von Neuem eine Laut- 
lehre und zwar des jüngeren tagaurischen (ironischen) Dia- 
lectes zusammen, da die meisten der vorhandenen Texte 
tagaurisch (ironisch) sind und die wenigen digorischen Texte 
leider nicht hinreichen, um die digorische — oft alterthüm- 
lichere — Form aller in Betracht kommenden Wörter fest- 
zustellen. 

Was die früheren Arbeiten über ossetische Sprache^ 
betrifft, so kann ich auf W. Miller verweisen, der in seiner 
dankenswerthen ossetischen Bibliographie (Osset. Stud. II, 
p. III — VII) alles Hierhergehörige aufführt bis auf die Arica 
von Paul Bötticher (Halle 1851) und F. Justi's Hand-> 
buch der Zendsprache (Leipzig 1864). Auf diese von Miller 
und mir genannten Schriften sei hiermit ein für allemal hin- 



1 Wsewoloda Millera osetinskije etjudy. ÖastI perwaja. 
Oeetinekije teksty. Moskwa 1881. — ÖastI wtoraja. Izsledowanija. 
Moskwa 1882. 

2 Dass diese trefflichen Arbeiten bisher nicht auch deutsch (vgl. 
Verh. d. 5. internation. Orient. Congr. I, 90) erscheinen konnten, ist 
sehr zu bedauern, da in rassischem Gewände Miller's Forschungen 
doch wohl sehr vielen europäischen Gelehrten unbekannt bleiben 
werden. Dem Mangel mag die vorliegende Schrift wenigstens zum Theil 
— für Etymologie und Lautlehre — abhelfen. 

' Osetinskije teksty, sobrannyje Dan. Öonkadze i Was. Gora- 
jewymtL Jzdalu Akademikü A. Sifnerü. 8t. Petersburg 1868. 

4 Yon Tsorajew herrührend? Vgl. Säle mann in KB 8,49. 

^ Von Elaproth, Sjögren, Kosen, Schleicher, Fr« 
Müller, Lerch, Salemann, Hübsohmann, Bischof Joseph. 



VII 

gewiesen. Nach Abschluss meiner Arbeit stellte Herr W. 
Miller seine ^Beiträge zur ossetischen Lautlehre^, die der- 
selbe in seinen Ossetischen Stadien III veröffentlichen wird, 
mir freundlichst zur Verfügung: wo ich sie im Folgenden 
benutze, werde ich sie (als M lU) speciell citiren. 

Zur Umschreibung des Ossetischen bediene ich mich des 
Alphabetes, welches ich in meiner 'Umschreibung der ira- 
nischen Sprachen und des Armemschen (Leipzig 1882) in Vor- 
schlag gebracht habe. Zwar musste in Folge der Bemerkungen 
W. Miller' s der Lautwerth einiger Sjögren 'sehen Zeichen 
anders bestimmt werden, aber mein Alphabet konnte dasselbe 
bleiben, abgesehen davon, dass für die von W. Miller neu 
beobachteten Laute neue, in der Praxis aber leicht zu um- 
gehende Zeichen eingeführt werden mussten. 

Ich benutze die Gelegenheit, die mich von der Um- 
schreibung zu sprechen veranlasst, zu der Bemerkung, dass 
ich jene Vorschläge zur Umschreibung der iranischen Sprachen 
nicht als Zendphilologe , sondern als vergleichender Iranist 
und im Hinblick auf ein künftig zu schreibendes vergleichen- 
des Wörterbpch der iranischen Sprachen gemacht habe, dass 
mir also diejenigen nicht gerecht werden, welche meine Vor- 
schläge vom Standpunct des Zendphilologen und ohne irgend 
welche Berücksichtigung der übrigen iranischen Sprachen 
beurtheilen. Ich stehe darum den Bemerkungen Both's 
gegen die neuen Transscriptionen (ZDMG 37, p. 229) gar 
nicht feindlich gegenüber und bin mit dem, was Pischel 
und Bartholomae zur Umschreibung des Zend ersonnen 
haben, sehr wenig einverstanden. Nur schade, dass Roth 
sich rein in der Negative hält, die Frage kommt dadurch 
nicht weiter. Auch sein Hinweis auf England und Frank- 
reich will mir nicht glücklich erscheinen, denn wer kümmert 
sich in England um die Lautlehre des Zend und der ira- 
nischen Sprachen P Und Darmesteter in Frankreich würde 
sich auch um eine Roth' sehe Transscription nicht kümmern, 
da Laute und Zeichen ihn wenig interessiren. Klar ist, dass 
dem Zendphilologen für seine philologischen Zwecke eine 
etwas verbesserte Justi'sche Umschreibung zur Zeit besser 
dient als jedes andere neue System, während der vergleichende 



Seite. 

§a af 76 

§ 4. Д 76—80 

% 5. йщ äi 80 

§ e. a im Wechsel mit 5 80—82 

§7-1 82—84 

§ 8. » 85 

§ 9. i and ё 85—86 

§ 10. 86—87 

§ 11- t< 87—89 

§ 12. a 89 

§iay 89 

§ 14. f 90-92 

§ 15. iP 92 

§ 15*. i 92 

§ 16. ^ 93 

§ IT. c 93—94 

§ 18. i 94 

§ 19. Die Palatale 94-95 

S 20. f 95—96 

§21. < 96 

§22.(i 96-98 

§ 2a p' 98 

§ 24. ft 98 

§ 25. ar 99 

§ 26. g und y 99-100 

§ 27. * 100-102 

§ 28. ;? ... 102 

§ 29. / . . 102-103 

§ 30. «7 103—104 

§ 31. n 104-105 

§ 32. ♦» 105 

§ 33. r 106-107 

§ 34. г 107-108 

§ 35. ümetellnng 108—109 

§ 36. Yereinfachung von Lautgruppen .... ... 109 — 112 

§ 37. Schwnnd 112-115 

§ 38. Stimmtonentwicklung 115 

§ 39. Entsprechung der iranischen und ossetischen Laute . 115 — 117 

Vierter Abschnitt. Lehnwörter 118—136 

Nachträge und Berichtigungen 137—145 

Index 146-1Г)1 



— xvn — 

ich leicht noch viel weiter gehen können , doch durfte ich 
diesem Beiwerk nicht zu viel Platz einräumen und aus 
diesem Grunde habe ich auch keine deutsche Übersetzung 
der einzelnen Citate beigefügt. Die Citate stammen ausser 

V 

von Sams-i Fa/rT selbst und FirdüsT von den folgenden 
Dichtern, denn nur solche kommen in Betracht (da das 
Alter der betreffenden Quellen für ihre Wertbestimmung 
von Wichtigkeit ist, so schreibe ich die einzelnen Jahres- 
zahlen hinzu): 

Abu Öekür (früheste SamänTdenzeit), s. v. bafdum 
(No. 88). 

Feralädi (f vor Rüdegi), s. v. päde (No. 267). 

11 ü d e g I (t in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts 
der Flucht, ca. 331), s. v. esftöse (No. 90). 

E> e d T aus T ü s (ca. 400 H.), s. v. аЫё/Уг (No. 6), 
bafdum (No. 38). 

Nasir Yosrö (f 431 H.), s. v. terfend (No. 386). 

MinööihrT (t 483 H.), s. v. esnöse (No. 90). 

Hekim Qaträn (es giebt einen Lexicographen und 
einen Dichter desselben Namens ; der letztere ist a. H. 485 
gestorben, vergl. Pertsch, Berliner persische Hand- 
schriften No. 861, 2, 2; nach Cod. Spreuger 332, Fol. 404 
war er aus TebrTz), s. v. äbis/et* (No. 6), töle (No. 403), 
phlv. andarväT (Verlorenes Sprachgut No. 14). 

SenäT (wahrscheinlich f 545 H.), s. v. ek (No. 104), 
baUden (No. 173). 

Emir Muizzi (f 542 H.). 

S 5 z e n T (t 569 H.), s. v. ek (No. 104), terfend (No. 
386), х^У^ (No. 517), phlv. baxt (Verl. Spr. No. 47), phlv. 
marzitan (Verl. Spr. No. 131 u. Anm.). 

Molevl M a n e V T (aus Bu/ära, Zeit unbestimmt, aber 
früh), s. V. baliden (No. 173), pöz (No. 335), yeya (No. 517), 
phlv. тагггЬап (Verl. Spr. No. 131). 

Sair (ich finde nur spätere indische Dichter mit 

V 

diesem Ta/allus, nämlich ManT-yäb X^än Sa ir Gul- 
Muhammed, Sprenger, Oudh-Catalogue No. 31, S. 157 



) AuH JuHuf und Zuli'i^ä Xo. 1070 Aiiiii. 



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XVIII — 

und Muh am med Resid, ib. No. 36, S. 169, sowie die 
Re/ta-Poeten ib. No. 62, S. 287), s. v. ahiuyer (No. 6). 

L e b T b T (?) s. V. pesenjiden (No. 323), röm (No. 633). 

Л' ä q ä n T (wahrscheinlich f 595 H.) , s. v. а/>й;к>г 
(No. 6), pervar (No. 304). 

Nizämr (t 598 oder 599 H.), s. v. abisy^er (No. 6), 
ter (No. 382). 

Siräj eddin (es giebt mehren^ Dichter dieses 
Namens), s. v. ale/ten (No. 44). 

E/sTketT (t 608 H.), s. v. phlv. bayt (Verl. Spr. 
No. 47). 

Kemäl Ismail (f 635 H.), s. v. ahis/'er (No. 6), 
pefihäfi (No. 332), phlv. andarvai (Verl. Spr. No. 14). 

Abu*l A'eir (vielleicht Kemäl eddin Abui A'eir, 
Pertsch, Berliner persische Handschriften No. 645, 142), 
s. V. esnöse (No. 90). 

Hekim NizärT QuhistänT (f 720 H.), s. v. phlv. 
ha/t (Verl. Spr. No. 47). 

BehrämT (kaum Ustäd AbuT Hasan 'Ali Behrämr 
Sera;fSi bei Sprenger, Oudh-Catalogue, No. 1, 25, son- 
dern wohl vielmehr der persische Dichter Behräm Zerätust), 
s. V. phlv. pafvä/fan (Verl. Spr. No. 162), phlv. sej (Verl. 
Spr. No. 178). 

V 

Sehrd (KasmlrT?) Pertsch, Berliner Katalog, s. v. 
taften (No. 372). 

Henzelebad 'Isä(?), s. v. phlv. зрагд (Verl. Spr. 
No. 182). 

Häfiz (t 791 H.), s. v. ähis/^e^^ (No. 6). 

A b u 1 M a ä n I (wohl kaum identisch mit Abu! Ma am 
Nahhäs aus Isfahan, Pertsch, Berliner persische Hand- 
schriften, No. 663 Buchstabe A, No. 59? Was von Ham- 
mer, Juwelenschnüre Abul-Maani*s, Wien 1822 S. X Anm., 
über diesen zeitlich unfixirbaren Dichter aus türkischer 
Quelle beibringt, ist wertlos, da alle Beweise fehlen). Worte, 
welche nur aus Versen von ihm belegt sind, können nicht 
als gesichert gelten. 

Um die in der Transcription viel schwieriger als in 
Originalschrift verständlichen Belegverse lesbarer zu machen, 



— XIX — 

habe ich die metrischen Längen und Kürzen bezeichnet und 
den sog. metrischen Vokal durch Hinaufrücken über die 
Linie kenntliclf gemacht. 

Neben den genannten Originalwörterbüchern habe ich 
auch aus gedruckten Texten häufig Belegstellen mitgeteilt; 
es schien mir dies notwendig zu sein, da in dieser Beziehung 
wenig vorgearbeitet worden ist. Kann man doch bei ara- 
bischer Schrift mit einem Worte erst dann wirklich sicher 
operiren, wenn man es als tatsächlich existirend nachge- 
wiesen findet *). Leider habe ich mir früher bei meiner 
Leetüre nur sehr spärliche lexicalische Notizen gemacht und 
erst in der letzten Zeit angefangen, systematisch diesbe- 
zügliche Sammlungen anzulegen. Ohne die freundliche 
Unterstützung zweier Herren wäre ich daher in meiner 
Absicht, Belegstellen anzuführen, nicht weit gekommen, 
ich meine die Herren Prof. Dr. N ö 1 d e k e und Dr. Lan- 
dauer. Der letztere besonders hat mir mit nie ermüden- 
der Geduld alle Worte, um die ich ihn nur immer gebeten 
habe , in seinen Sahnäme- Collectaneen nachgeschlagen ; 
den bei Weitem grössten Teil der FirdüsTcitate verdanke 
ich ihm, von mir selbst stammen fast nur die Stellen aus 



^) Ein Fall, wie ein unbelegtes, nur in den Lexicis überliefertes 
Wort zu missbräuchlioher Verwendung in spraohlioher Beziehung ver- 
leiten kann, ist z. B. das angebliche bern 'Egge' (unten No. 206). In 
Darmesteter^s Etudes iraniennes findet man eine ganze Reihe 
neupersischer Worte, die es nicht giebt, vergl. S. 207 Änm. 3. Np. 
Ш *a bee' (nur bei Johnson, Justi im Handbuch s. v. kaeta-) wird 
ein indisches Wort sein , vergl. hindttst. kit 4nsect, worm', sindh. кЦи 
u. 8. w. ; de^s 'finster* (s. No. 542 ), hemä 'Platzregen* (s. S. 246 Anm. 2) 
sind von Grammatikern erfundene Bedeutungen, wie sie dutzendweise 
in den Originalwörterbüchern vorkommen. Bij (Justi im Handbuch 
s. V. va^h-, Geiger, Etym. d. Bai. No. 37) wird wohl nur ein Lapsus 
statt he;( sein (vergl. Vullers, Lexicon s. v. 6ё/); ich finde bij in keinem 
der mir zugänglichen Wörterbücher. Fütenej {%, 11 Anm. 1) st&ttfüyenej 
kann als Beispiel der so sehr liäufigen Yersohreibun gen dienen. 

Man setze für 'radices* nur allgemein 'vocabula*, so gelten auch für 
das Neupersische Weste rgaard^s Worte in den RadiceS linguae sans- 
critae 'Ceterum puto cavendum esse, ne illa grammaticorum de potes- 
tate radicum decreta nimis urgeantur, nam illis nihil vagius nihil magis 
dubiuui et ambignum esse potest* {ß, ХГ). 



— XX -^ 

den ersten 300 Seiten des ersten Bandes. Von Herrn Prof. 
Nöldeke rühren eine Reihe anderer Citate her, die zumeist 
aus Sa dl, Schefer's Chrestomathie persane, dem Ger- 
säspnäme und Bersfiname entnommen sind ^). Beiden 
Herren spreche ich für ihre höchst wertvolle Unterstützung 
meinen herzlichsten Dank aus. Selbst habe ich Abu Man- 
sür Muvaffaq's pharmacologisches Werk ausgebeutet, 
zu dem Abdul Achundow jetzt eine vortreffliche Über- 
setzung angefertigt hat, die im dritten Bande von Kobert's 
Historischen Studien aus dem pharmakologischen Institut 
zu Dorpat erscheint; ferner das Epos Vis und Rämin 
und die von de Lagarde publicirte jüdisch-per- 
sische Übersetzung des Jesaias, Jeremias und 
eines Teiles des EzechieT^). Auch das Gazophyla- 
cium linguae Persarum des Carmelitermöchs Ange- 
]us ä S. Joseph, das ich früher stark unterschätzt habe, 
sowie Wollaston's English Persian Dictionary mit den 
wertvollen Beiträgen des Mirza Baker habe ich ge- 
legentlich für seltenere Worte nachgeschlagen. 

In einem Grundriss der neupersischen Etymologie wird 
es erlaubt sein, über Fi rdOsi's Epos (bis zum Erscheinen 
von Ethe's Jusuf und Zulei;Kä- Ausgabe kann man nur von 
einem Epos des Dichters reden) einiges Nähere zu sagen, 
wie man in einem griechischen dreist die homerische Frage 
streifen dürfte. 

Die uns vorliegenden Handschriften (auch die alte 
Londoner, wenn ich mir nach dem DaqTql-Stück ein 
Urteil über das ganze Manuscript erlauben darf) repräsen- 
tiren etwa eine, zeitlich nicht bestimmbare Rezension, 
die von der ursprünglichen Gestalt schon verschieden war. 
Eine ältere finde ich in den persischen Fer- 
hengen, die Verse anführen mit alten, seltenen Worten, 
welche in den Handschriften durch bekanntere ersetzt sind. 
Dahin gehören Worte wie hend (No. 107), Jen (No. 426), 
ve/uür (No. 1076 Апш.), vielleicht auch verj (No. 1077). 

*j Die von Herrn Prof. Nöldeke stammenden BelegsteUen sind 
als solche stets ausdrücklich bezeichnet. 

*) Vergl. Indog. Forschungen II, 132 folg. 



^ XXI — 

Von den Ferhengen scheint FS vorzüglich auf guten Fir- 
düsTstudien zu beruhen ; ich gehe wohl nicht zu weit, wenn 
ich annehme, dass auch solche poetische Formen wie bist 
zwanzig', die andere Wörterbücher nicht haben, auf Beob- 
achtungen aus dem Sähnäme beruhen (z. B. I, 27 Vers 79 ; 
241 Vers 2004). 

In dem zweiten Hefte seiner 'Persischen Studien* hat 
Nöldeke nachgewiesen (S. 13), dass weder FirdüsT 
noch auch Daqlql den epischen Stil erfunden haben. Er 
zeigt an einem Verse Abu Sekür's, wie dieser schon 
vollständig im Stile des Sahnäme gedichtet hat. Ebenso 
wie der dort citirte Vers könnten auch die folgenden 6 
Zeilen im Eönigsbuche stehen, so genau stimmt ihre ganze 
Art und Weise zu diesem ^) (ich entnehme dieselben der 
Berliner Handschrift des Kiyäz us-suerä von *A 1 T Q u 1 T 
Vän Dä^^estänT, Cod. Sprenger 332, Fol. 5r-6'-); 
als ein verhältnismässig längeres zusammenhängendes Stück 
können sie noch besser eine Stilprobe abgeben, als die ge- 
wöhnlich nur zweizeiligen Citate der Wörterbücher): 

bedtiemen beret zindegani mebäd 
Ы flttsmen dirextesi^ tel/ ez nXhad 
direxte H lelj^es buved yöherä 
eger cerb й sirtn dihl mer verä 
hemän шёсё-г tel-/^ äred pedul 
ez ö cerb й Sirin ne/*ähl mezld 

Was ich zu verdeutschen versuche: 

^Nicht leb^ mit dem Feinde auf engem Raum ; 
Denn der ist von bitterer Art ein Baum. 
Hat aber ein Baum eine bittere Natur, 
Reichst Mildes und Süsses umsonst du ihm nur. 
Bloss bittere Frucht wird er zeitigen dir, 
Nichts Mildes und Süsses schmecket du an ihr'. 

Wie gleichartig z. B. auch der Stil E s e d i ' s mit dem 
des äähnäme ist, so dass selbst die persischen Lexico- 

») Vergl. z. B. Öähn. I, 241 Vers 2010. 

«) Für Fa/r eddin 's Vis und Rämln ist die Handschrift — 
beiläufig bemerkt — von sehr geringem Werte, da sie bei Abweichungen 
Ton Lees' Texte fast regelmässig schlechte Lesarten oder offenbare 
Fehler bietet. 



— xxn — 

graphen Verse Firdüsfs von denen Esedi's nicht zu unter- 
scheiden vermögen, beweist der Umstand, dass sie in ihren 
Wörterbüchern gelegentlich Esediverse als im Königsbuche 
vorkommend aufführen. Ich habe mir nur zwei derartige 
Fälle angemerkt, doch werden sich dieselben gewiss un- 

V 

schwer vermehren lassen, nämlich Sahn. I, 17 Vers 66 und 
I, 87 Vers 471, die bei Vullers s. v. Iiiirrä bezw. nöse 
ausdrücklich dem Esedi zugeschrieben werden^). 

Wie lückenhaft und unvollkommen der zweite Ab- 
schnitt meines Buches * Verlorenes Sprachgut* ist, 
dessen bin ich mir selbst durchaus bewusst. Ihn dennoch 
einzufügen, habe ich aus folgenden Gründen gewagt : 

Die Aufgabe, so wie sie mir vorgeschwebt hatte, 
nämlich das gesammte mittelpersische Sprachgut zusammen 
zu stellen, das nicht bis in das Neupersische hinein gelangt 
ist, könnte vollständig nur einer lösen, nämlich Dr. E. W. 
West, der aber mit ganz anderen Arbeiten beschäftigt ist. 
Jeder Iranist wird meine Sammlung аиз seiner Leetüre im 
Einzelnen ergänzen können, im Ganzen aber wird doch 
wohl nicht leicht ein anderer mehr Material bei der Hand 
haben als ich. Und ich habe nur das gegeben, was ich 
gerade parat hatte, nicht für den Zweck eigens gesammelt. 
Meinen Beitrag zu einer ebenso lohnenden wie anziehenden 
Aufgabe gerade jetzt zu bieten, veranlasst mich einmal die 
günstige Gelegenheit, ihn hier in unauffälliger Weise im 
Anschluss an einen Teil des neupersischen Wortschatzes 
veröffentlichen zu können und sodann der Umstand, dass 
ich meine iranischen Studien für eine Reihe Jahre bei Seite 
setzen muss. Das Material des * Verlorenen Sprachgutes' 



*) Durch Nöldeke's oben erwähnte 'Persische Studien* II, 13 
und schon vorher durch Ethe^s Aufsätze aufmerksam gemacht, habe 
ich auf die Reste der ältesten neupersischen Poesie in den Wörter- 
büchern geachtet und mir eine Reihe Gitate aus Esedl und anderen 
Vorläufern oder Zeitgenossen Firdusl^s gesammelt; doch würde mein 
Material im Verhältniss zu dem, welches Ethe vermutlich mittlerweile 
zusammengebracht hat, nur sehr lückenhaft sein, so dass ich darauf 
verzichte, hier Oitate anzuführen. 



— XXIII — 

habe ich hauptsächlich dem PehlevT-Vendrdäd entnommen^); 
da ich für den PehlevT-Yasna nicht über Spiegels Ausgabe 
hinauskommen konnte — für den Vendldäd besitze ich eine 
Durchpausung der Handschrift L und P4 (East India Office) ^) 
— so habe ich denselben nie eingehend studirt und mir kein 
Vocabular für ihn angelegt, ihn also hier nicht berück- 
sichtigen können. Daneben habe ich besonders die von 
West publicirten Texte und die Gemmen benutzt; die 
letzteren, welche ausser Eigennamen leider nur wenig 
Wortformen bieten, um so mehr, als ich die Inschriften, 
über welche Herr Dr. Andreas eine umfangreiche Arbeit 
vorbereitet, ignorirt habe, um demselben nicht irgend 
welche Resultate vorweg zu nehmen^). 

Einige Schwierigkeit macht es bei den mittelpersischen 
Worten im PehlevT-VendTdäd öfter, zu entscheiden, ob sie 
nur zur Umschreibung von Awestaworten dienen oder ob 
sie noch selbst in der Sprache lebendig waren. Wenn 
PehlevTworte im Kommentar nicht glossirt werden, so ist 
dies an sich noch kein Beweis dafür, dass sie nicht mehr 
verstanden wurden; häufig werden gerade ganz deutliche 
Transcriptionen ohne Erklärung gelassen. Es mag mir bis- 
weilen eine blosse Umschreibung irrtümlicher Weise unter 
das 'Verlorene Sprachgut' geraten sein, im Allgemeinen 
hoffe ich jedoch die zum wirklichen Bestand des Mittelper- 
sischen gehörigen Worte richtig erkannt zu haben. Rein 



*) Die eingeklammerten Zahlen bei den Stellenanfüh rangen be- 
zeichnen die Versnummerirung des Commentars im Gegensatz zu der 
des Awesta. 

^) Einem lange gefühUen Bedürfnisse wird die begonnene Aus- 
gabe des Pehlevl-Yendidäd von Darab Dastur Peshotan Sanjana 
abhelfen. 

') Durch die Freundlichkeit der Herren Hofrat Pertsch, Konsul 
Mordtmann in Saloniki, Olermont-Gann eau und das Entgegen- 
kommen der Verwaltung des Cabinet des medailles im Haag habe ich 
eine Anzahl neuer Gemmen- Abdrücke erhalten. Die kaiserl. Eremi- 
* tage in St. Petersburg wird ihre Sammlung demnächst selbst publi- 
oiren, wie auf ein durch Seine Durchlaucht den Herrn Statt- 
halter von Elsass-Lothringen in meinem Interesse geneigtest 
nach Petersburg gerichtetes Ersuchen um Abdrücke mitgeteilt wurde. 



— XXIV — 

rituelle Ausdrucke wie hametnäl^ zend u. dgl. habe ich aus- 
geschlossen. 

Eine beträchtliche Bereicherung einer Sammlung des 
verlorenen mittelpersischen Sprachguts würde das Ar- 
menische und die semitischen Sprachen bieten, auch 
griechische Schriftsteller, besonders die Byzantiner, können 
manche Ergänzung liefern. 

Sollte jemandem mein als Specimen ohne alle Prae- 
tensionen zusammengestelltes Material von vorn herein als 
zu dürftig missfallen, so empfehle ich ihm das Verfahren 
des Kritikers in den Göttinger gelehrten Anzeigen von 1892 
No. 6 Seite 230 Zeile 8 folg.; dasselbe hat den grossen 
Vorteil, dass es die Leetüre des ganzen Abschnitts über- 
flüssig macht und doch ein schneidiges Urteil erlaubt. 

Die Indices sind sehr reichlich ausgefallen. Ich 
dachte, zu viel sei in dieser Beziehung besser als zu 
wenig. Um das Auffinden der neupersischen Worte auch 
Nichtkennern der persischen Buchstabenfolge zu erleichtem, 
habe ich sie sämmtlich nochmals in einem Verzeichniss zu- 
sammengestellt. 

Die Anregung zur Abfassung des Buches hat Herr 
Prof. Hübschmann gegeben ; meinen Dank hierfür sowie 
für vielfache Unterstützung und Belehrung während der 
ganzen Zeit meines Strassburger Aufenthaltes soll die Wid- 
mung desselben ausdrücken. Herr Prof. Nöldeke hat 
eine ganze Anzahl neuer Etymologieen beigesteuert, für 
welche wertvolle Bereicherung meiner Arbeit ich ihm meinen 
aufrichtigsten Dank ausspreche. Zu ganz besonderem Danke 
bin ich der Freundschaft Bartholomae's verpflichtet, 
der — und zwar immer von einem Tage auf den anderen 
— eine Korrectur des ganzen Buches gelesen und mir bei 
dieser Gelegenheit nicht nur zahlreiche wichtige Beiträge 
geliefert, sondern mich öfters auch vor Fehlern und Irr- 
tümern bewahrt hat. Dass mein Buch dadurch vielleicht 
etwas 'Bartholomaeischer geworden ist, als es ursprünglich 
angelegt war, kann ihm nur zum Vorteil gereichen. Meinem 
im allgemeinen wohl streng durchgeführten Grundsatze ge- 
treu, objektiv zu sein, d. h. auch gegnerische Ansichten zu 



— XXV — 

Worte kommen zu lassen, habe ich Bartholomae's Mit- 
teilungen eingefügt, auch wenn ich mit ihnen nicht über- 
einstimmte. 

Einzelne gelegentliche Beiträge verdanke ich in 
grösserem Umfange besonders meinen Freunden Professor 
Jensen (jetzt in Marburg) und Dr. von Stackeiberg 
in Moskau. 

Diese Blätter sieht eines Mannes Auge nicht mehr, 
der ihnen wohl einiges Interesse entgegengebracht haben 
würde: de Lagard e. Ich glaube, er würde mir den 
Vorwurf nicht gemacht haben, dass ich seine Arbeiten 
nicht berücksichtigt hätte. 

Das Manuskript ist kurz nach Pfingsten in die 
Druckerei gegeben, die später erschienene Literatur ist 
aber noch während der Korrekturen möglichst berücksich- 
tigt worden. Die 'Nachträge' entstammen zumeist Auf- 
sätzen, welche auch während des Druckes nicht mehr 
benutzt werden konnten ; einige Druckfehler habe ich ge- 
legentlich der ^Nachträge* verbessert. Das hässliche, stehen- 
gebliebene yes' statt jes- (No. 420) möchte ich hier noch 
ausmerzen. Die Theorie der drei Ar-Reihen der Ursprache 
habe ich nicht in Anwendung gebracht, da mir Bartho- 
lomae's Kritik derselben (Indog. Forsch. II, 264 folg.) 
schon lange bekannt war. 

Zu meiner Combination von np. etc. eng mit lat. (osk.) 
apis (Nachträge, No. 124) bemerke ich noch, dass man 
wegen des Ursprunges des letzteren Wortes nicht bis nach 
Sicilien zu gehen braucht. Schon die campanischen Osker 
können es den Kömern vermittelt haben, da in ihrem Lande 
Virgil den Stoif zu seinen Georgicis fand, und in diesen 
spielt die Bienenzucht bekanntlich eine wichtige Rolle. In 
Hirt's neuester Urheimat der Indogermanen (Indog. 
Forsch. II, 464 folg.) schwärmten zwar die Bienen, aber 
schon das Fehlen ihres Namens im Germanischen und 
Slavisch-Balti sehen würde ein gewichtiges Aigument gegen 
Hirt's Vermutung abgeben — vorausgesetzt natürlich, dass 
die Zusammenstellung епц — apis richtig ist. 

Strassburg, den 30. November 1892. 

Paul Hörn. 



ERSTER ABSCHNITT. 



A. LAUTSYSTEM UND UMSCHREIBUNG. 

Die Aussprache des Ossetischen ist früher behandelt 
worden von Sjögren, Ossetische Sprachlehre p. 6 — 28, von 
Rosen, Ossetische Sprachlehre p. 3 — 4 und Le peius, 
Standard Alphabet (2. Aufl.) p. 138—140, nach deren Angaben 
ich in der „Umschreibung der iranischen Sprachen und des 
Armenischen" p. 24 — 26 das ossetische Lautsystem aufgestellt 
und besprochen habe.^ Inzwischen hat Wsewolod Miller 
die Aussprache des Ossetischen neu untersucht und in den im 
Vorwort erwähnten Osset. Studien II, p. 3 flg. über dieselbe sehr 
wichtige Bemerkungen gemacht, die ich hier im Auszug 
mittheilen und für die Umschreibung des Ossetischen ver- 
werthen will. 

1) a ist das reine, offene a (p. 3). 

2) ä steht zwischen offenem a und offenem e, aber näher 
dem ersteren (p. 4).^ 

1 Ebenda p. 44 habe ich, von Sjögrens Bemerkungen, Osset. 
Spr. p. 23, irregeführt, die Sj ögren^echen Zeichen für die tonlosen 
Affricaten mit einander verwechselt, es sind also die Zeichen für c und 
ch sowie die für c und ch miteinander zu vertauschen. Üebrigens unter- 
scheidet Schiefner die Affricaten der Thusch-Sprache (Yersuch p. 8) 
in derselben Weise wie Sjögren die des Ossetischen : c, c (meiner 
Umschreibung) ist eine Verstärkung von c, c, die mittelst intensiverer 
Berührung der obern Zahnreihe durch die vordem Zungentheile hervor- 
gebracht wird. 

' „Das ungewöhnte Ohr des Ausländers erfasst den Unterschied 
zwischen ä und a nicht immer. Z. B. schreibt Sjögren: Ъах Pferd, 
az (dig.) ich, aber in den von Osseten (Tschonkadze, Tsorajew, 

Hübscbmann, Ы., Etymologie u. Laut), d. oss. Sprache. X 



- 2 - 

3) Sjögren^s ie ist wie sein i langes geschlossenes e 
(also ё) nach palatalisirten Consonanten und lautet wie russi- 
sches ё und e in den Wörtern lemesu, тёгШ^ reci^ d. h. wie 
ё und e unter dem Accent, wenn ihnen eine Silbe mit einem 
den vorangehenden Consonanten erweichenden Vocale folgt 
(also nicht wie ё in mera u. s. w.). Miller gebraucht da- 
für das litauische Zeichen ё (p. 4—5), ich wende bei genauer 
Bezeichnung e, sonst aber ё апЛ 

4) Sjögren's e klingt durchweg wie ä, sein ettämä, 
bärzifff bire also wie ät'iämä, bärzäi , bträ. Dasselbe ä er- 
scheint im Suff, des Ablativs äi für Sj. ey^ im Futurum: 
nimdijinän (T) für Sj. nimdyjinen, nimäijänän (D) für Sj. 
nimayjenen, in den Ordinalzahlen: cippäräm (T) für Sj. cippä- 
rem, cuppäräimag (D) für Sj. cuppdreymdg. Daher ist e 
neben ä überflüssig, und Miller wendet e statt seines^' nur 
in den Fällen an, „wo ё auf y folgt'-: yeu ein (für y'eu aus 
eu), yewyud vergangen, yes ist u. s. w." (p. 5—6). 

5) Das ossetische o ist ein geschlossenes o wie das 
deutsche o in Boden, gross ; es lautet nicht wie das russische 
accentuirte o in bogü, tnoxU, Ein offenes o giebt es im Osse- 
tischen nicht so wenig wie ein offenes e (p. 6). 

6) Der unbestimmte Vocal des Ossetischen hat nicht 
den Klang des deutschen ü^ welches die Osseten nur mit 
Mühe aussprechen, er klingt ähnlich dem russischen ü (ш), ohne 
mit ihm identisch zu sein, und entspricht zum Theil dem 
deutschen offenen ц z. B. in es ist' (p. 8). 

7) ö findet sich nach Sjögren allein in der Partikel 
böL Aber der Vocal dieser Partikel klingt nach Miller 
mehr wie ein flüchtiges ä, nicht wie ö, welches die Osseten 
überhaupt nur mit Mühe aussprechen können (p. 9). 

i ist geschlossenes г, u geschlossenes u (p. 9). 
^) Sjögren's to ist der Halbvocal ^, der sich nur vor 
andern Vocalen findet, z. B. vaf, bvar, nvar, vä. Der Halb- 



Eokijew, Tukkujew) aufgezeichneten Texten erscheint in diesen 
Wörtern ö." 

* Vielleicht verdient Miller^s Bezeichnung den Vorzug. Sä- 
le mann möchte Sjögren's ie beibehalten. 

^ Also fe für anlautendes dig. ё. 



J 



— 3 — 

vocal y ii) dagegen erscheint nicht im Ossetischen, statt seiner 
findet sich entweder der Vocal i oder der Spirant y^ z. B. 
yeu ein, yeso Jesus (p. 9). 

9) Diphthonge sind ai^ au^ ш, äu, ei (Miller 's ei)^ 
m (Miller' s ёи\ oi^ иг^ Ш, ii. In den Genetiven der vo- 
calisch auslautenden Stämme schreibt Miller (der Ety- 
mologie wegen! *) oy für ог, uy für ui, ay für ai : „marxoy 
aus marxoyi, fädMuy aus fädk'uyi^ t'oxonay aus t'oxonayi.^ 
Gesprochen aber werden die Diphthonge o/, аг, ш, ui. Von 
den Diphthongen sind zu unterscheiden die zweisilbigen Vocal- 
verbindungen wie a -\- i^ a -\- щ es ist aber oft schwer zu 
entscheiden, ob in der Mitte der Wörter die Diphthonge ai^ 
äu oder die Verbindungen a + iy ä ~{- u oder aber die 
Komplexe ayi^ ävu vorliegen. Vgl. cäuti = cä-un = cävun 
ich gehe, nimdin = nima-in = nimayin ich zähle (p. 10). 

10) Sjögren's Angaben über die Quantität der Vocale 
sind dahin zu berichtigen, dass 1) a nur dann als lang gehört 
wird, wenn auf ihm der Accent ruht (p. 13)^, während es 
ohne den Accent als kurz (resp. als halblang) erscheint (p. 14) ; 

dass 2) gleichfalls dann lang ist, wenn der Accent auf 
ihm liegt (p. 14); 

dass 3) ё stets länger ist als russisches e und ё unter 
dem Accent, aber nicht so gedehnt wie deutsches langes e in 
Meer (p. 15); 

dass 4) i durchweg kurz ist und kein langes г (Sjö- 
gren's ü in rüg, axsut) neben sich hat (p. 15); 

dass 5) ä ebenfalls kurz ist (Sjögren's langes ä ist 
nur ä unter dem Accent) (p. 15); 



1 Vgl. auch Miller ir, 128. 

2 Sjögren^s ä in mäd Mutter, znäg Feind, ä(2 Geschmack, näd 
Weg, k*^äd Ehre, fäs Furcht, näm Ruf u. s. w. ist in der Aussprache 
nicht länger als sein a in kax Fuss, vaf Bett^ dary lang, k'^alm Wurm, 
arf Flamme, awd sieben, ast acht und überhaupt in allen Einsilblern 
mit einem a, welches Sjögren nicht als lang bezeichnet (p. 11). — 
Für Schiefner's Ossetische Texte p. 68 bis Ende ist zu beachten, 
dass Schiefner im Anschluss an Sjögren „in einigen Fällen^ das 
kurze a des Sammlers der Texte (Tsorajew) in langes ä verwandelt 
hat, vgl. Melanges asiatiques, Tome Y, p. 673. 

1* 



— 4 — 

dass aber 6) ein Unterschied zwischen i und г, u und ü 
(also unabhängig vom Accent^) deutlich wahrnehmbar ist 

(p. 15). 

11) Die Tenues mit Eehlkopfverschluss und die soge- 
nannten aspirirten Tenues^ werden von Miller (p.. 16 — 19) 
ebenso beschrieben wie von andern neueren Gelehrten. Nur 
kommen nach Miller die Tenues mit Eehlkopfverschluss 
viel seltener vor als Sjögren angiebt, vgl. Miller, St. II, 
p. 21, 24, 68, 77, 79, 84. Hierin liegt ein Hauptunterschied 
des Ossetischen M i 1 1 e r ' s von demjenigen S j ö g r e n ' s. 

12) Das ossetische x ist nicht der deutsche ach-hsLut 
noch auch das russische x sondern das grusinische i?, das 
armenische x^ also der hintere gutturale Spirant^ (p. 19). 
Der entsprechende tönende Laut ist gleichfalls ein hinterer 
Guttural (p. 20), beide sind also — bei genauer Schreibung — 
nicht durch x und y sondern durch x und / zu bezeichnen. 

Die tonlose Kehlkopfspirans h findet sich nur in einigen 
Interjectionen ^ ; für Sjögren 's sahät' Uhr, Stunde (arab. 
Lehnwort) hörte Miller* saxaf (p. 20). 

13) Die Palatalen Ic und g finden sich oft im Digori- 
schen vor den weichen Vocalen г, ё, z. B. in Iciristi Christus, 
gezun anrühren (p. 20), die reine Tennis Je z. B. in Mrä 
(tag. dir) Kalk (p. 38). 

14) Bei den Gebirgsdigoren (im Aul Stur-digor) 
hört man jetzt nicht s und ^, sondern Laute zwischen s und 
s, z und z. Ueber die geographische Verbreitung der reinen 
s und z vgl. Miller p. 22 und 38. Aehnlich hört man im 



* Vgl. yu läp^pu ein Knabe M I, 14, 3; yumä zusammen M I, 
14, 4; bäocC} cur bei den Pferden M I, 14, 7. 

2 Tenuee mit schwachem Hauch ähnlich unseren ä;, t u. s. w. 
Ueber deren Bezeichnung vgl. meine Umschreibung ' der iran. Sprachen 
u. 8. w. p. 25. 

' Ich freue mich jetzt, dass ich das Zeichen x in Gebrauch ge- 
nommen habe (vgl. Umschreibung der iran. Sprach, p. 7), da ich sehe, 
dass russische Gelehrte es längst schon bei der Umschreibung der 
kaukasischen Sprachen verwendet haben. 

^ Z. B. hat hat ja! Matth. 11, 9. 

* Ebenso Tsorajew bei Sohiefner, Oss. Texte 75, 8: 
saxat^'mä, 47, 16: saxar (Stadt, pers. Lehnwort). 



— 5 — 

Digorischen nicht reines c und y, sondern Laute zwischen 
c und c, j und j (p. 22) , auch nicht c, sondern einen Laut 
zwischen c und c, aber näher an c (p. 23 — 24). Diese Laute 
sollen mit s, i, c, c, / bezeichnet werden. Bei den Südosseten 
hört man für tag. j den Laut / d. i. weiches /, das nicht 
selten in weiches z übergeht (vgl. tag. jürin = südoss. /йгщ 
nicht selten zürin) (p. 22). 

15) Die Laute c, j, c sind im Tagaurischen hart, im 
Digorischen hart vor a, ä, o, u, aber weich (= (5, y, c) vor 
i und e (p. 23 und 38—39). Die Laute c und j können im 
Tagaurischen sowohl hart wie weich sein, vgl. dizg (Mädchen) 
und cizg, laß (Gen. von lag Mensch) und läji (p. 23). 

16) Sjögren 's t' (= Г) ^ und d' finden sich jetzt im 
Tagaurischen nicht mehr, es erscheint dafür c und j. Doch 
hörte Miller an einigen Orten wie Kamunt und Galiat, wo 
ein Uebergangsdialect zwischen Digorisch und Tagaurisch 
gesprochen wird, noch „zuweilen^ Г für c (p. 23). 2 

17) Der Laut c findet sich — nach Miller — nur^ im 
Tualischen (Südossetischen) , in das er aus dem Grusinischen 

^ ^gl' ^'FÖ'» jetzt oizg, dig. Mzge Mädchen (Sjögren, Sprachl. 
p. 13). 

2 In den Texten, welche Miller in diesem Dialect veröffentlicht 
hat (Ose. St. I, p. 82—90), findet sich weder t" noch d' ; in den von 
Sohiefner, Osset. Texte p. 3 (als N 4 und 5) genannten Schriften 
(Tiflis 1861) wird f durch c, d' bisweilen durch j ersetzt; Tschon- 
kadze gebraucht in seinen Sprichwörtern (Scbiefner, Oss. Texte 
6—13) durchweg ^ und Й', aber er schrieb mit Sjögren's Alphabete 
(Melanges russes IV, p. 292) und im Anschluss an Sjögren's Sprach- 
lehre (Miller, Oss. Stad. II, 13); in Schiefner's Texten p. 30—67 
erscheint et (häufig) neben c (z. B. p. 41, 4: дг), aber in denselben 
Texten p. 68— Ende erscheint nur noch j und c. Dabei ist zu beachten, 
dass die Texte p. 30 — 60 und 68— Ende von demselben Tsorajew 
gesammelt und aufgeschrieben sind. 

3 Nur so kann ich die Worte Miller 's verstehn, die aber in 
dieser Form nicht mit den Thatsachen übereinstimmen. Denn jedes 
ausl. h (vgl. M. II, 69, wo 11 Beispiele für ausl. k angeführt werden) 
muss doch vor den hellen Yocalen der Flexionssilben im Tag. zu c 
werden! Vgl. zudem tag. cir =. dig. k'irä M II, 38 (Sjögren 's t'er 
= dig. Jtire Kalk), julj ciri ein Laib Brot Sohiefner, Osset. Texte 
70, 6, vgl. M I, 119, 24, cßdim Bücken MI, 56, 26, birincifäm (Maul) 
M I, 86, 4 und ebenda das Druckfehlerverzeiohniss. 



— 6 - 

eingedrungen ist ; in demselben Dialect tritt c für c, jf für j 
ein (p. 24). 

18) Der Laut c findet sich im Ossetischen nur in we- 
nigen Wörtern (p. 24 und 80). 

19) Sjögren ^ hörte ein aspirirtes p (ph) nur bei den 
Digoren und nur in dem Worte pil Elephant, das er aber auch 
in demselben Dialecte ohne Aspiration hörte. Miller bemerkt 
p. 24 dazu: „uns gelang es durchaus nicht ein aspirirtes p 
weder bei den Irenen (Tagauren) noch bei den Digoren zu hören, 
aber vielleicht findet es sich bei den südlichen Osseten, die 
den Grusiniern sehr nahe wohnen.^ Ueber das osset. p schreibt 
er p. 84 : „Dieser Laut findet sich ziemlich selten und zwar ent- 
weder in entlehnten Wörtern oder in solchen, deren Herkunft 
uns dunkel ist. Oefter findet sich die Verdoppelung pp oder 
bp."" Daraufführt Miller 16 Beispiele {йт p an, von denen 
sich mehrere bei Sjögren mit p finden. 

20) p findet sich nach Miller noch seltener als /, 
meist in Lehnwörtern, vgl. p. 24 und 84, wo 9 Wörter mit 
p verzeichnet werden. 

21) Ossetisch /und w sind labiodentale Spiranten (p. 25). 

22) Osset. r ist russisches r vor a, o, щ aber vor ё und 
i ist es palatalisirt. 

23) Das l ist im Ossetischen ein dreifaches, „1) das 
offene (harte) russische l\ 2) das geschlossene (weiche) russische 
?; 3) das europäische (deutsche) geschlossene l. Vor a, o, 
u, ä hört man bald i, bald Z, im Digorischen häufiger das 
erste als das letzte, beide Laute (l und t) erscheinen auch 
vor i im Tagaurischen (Ironischen) ; vor i und ё hört man das 
russische weiche V oder auch das europ. l (Itjin wie liegen)^, 
Fortunatow bei M III, 36. Im Südossetischen hörte 
Miller kein hartes t. 

24) Vor г und ё ist n palatal wie russisches n vor i, e, 
^, vor Gutturalen ist es guttural (p. 25). 

25) Gemäss diesen Angaben Miller 's ist also das 
ossetische Lautsystem folgendes: 



1 Sprachlehre p, 15. 



- 7 — 

Vocale. 

Kurze u o a ä i i 

Accentlange o d 

Lange ü ^ г 

Halbvoc. V 

Diphth. au, äu, m, tu; ai, äi, ei, оц ui^ ii 

Vocalverbindungen ai, au u. s. w., ay/, ävii u. s. w. 

Consonanten. 

Tonlose Tönende q . . at i r • -j 

Verschiß Verschl. ^Р^гап^еп^ basale. Liquidae. 

Tenues Aepir. Mediae Tonluee Tönende 

Eehlkopflaute (h) 

Hint. Gutturale q x y 

Vord. Gutturale k Jc(Jch) g n 

Palatale H ]c(Jch) g y fi 

S) c eich) j 

21 c c (ch) j 



AiFricaten 



5) S c\6'h) f 
|( c 6 (eh) j 






mouillirte / ^, .. .,,, . ,, s 

Dentale \ ^ ^ {th) d . ^ ^. ^ 

reine | t i {ih\ d ^ ^ ^' ^' ^ 

Dentale ) s z n 



P P (.РЮ ^ f ^ ^^ 



Labiale / 

> 

(Labiodentale) \ 

26) In der Praxis wird es nun gewöhnlich nicht nöthig 
sein, die Puncte unter die Vocale, zum Zeichen dass sie ge- 
schlossen sind, zu setzen, zumal offenes und geschlossenes o, 
Щ i u. s. w. im Ossetischen nicht neben einander vorkommen. 
Auch den Strich über den accentlangen Vocalen kann man 
weglassen, wenn der Accent gesetzt wird. Ebenso wird man 
X und y für punctirtes x und y, y für y, n für w, h und й, 
r für r und /, l für ^, /' und l setzen können, wie es Miller 
gethan hat, dessen Alphabet (p. 27) also nach folgender Tafel 
wiederzugeben st: 



-^ 8 - 

Vocale. 

u a ä i i 

6 d 
ü ё l 



V 



Consonanten. 



q ^ X 

k k' g 

c c j s 



y 



z 



i i d s z n r l 

P ip) Ъ f w m 

Dazu kommt h und die mouillirten oder weichen Con- 
sonanten wie: 
1c m g f d' fi 6 6 j c c j und s z (p. 26 u. 40). 

27. Die Beobachtungen Miller' s decken sich, wie aus 
Obigem zu ersehen, nicht immer mit denen Sjögren's: wo 
sie sich widersprechen, wird man zweifellos Miller folgen. 
Aber die Umschreibung der von Sjögren mitgetheilten osse- 
tischen Worte kann dabei im Wesentlichen dieselbe bleiben, 
wie sie von mir, Umschreibung p. 43 — 44, vorgeschlagen 
worden ist. Nur wird es sich empfehlen, den unbestimmten 
Vocal (mit Lepsius) auch hier durch i, seine (von Miller 
nie beobachtete) Länge durch г zu bezeichnen, ferner e für 
ё zu setzen und endlich p durch v (Halbvocal), v durch w 
(Spirans) zu ersetzen, da nach Millers Untersuchungen Sjö- 
grens B in den meisten Fällen, wenn auch nicht in allen ^, 
die Spirans bezeichnet. Wegen der Unterscheidung von v 
und w wird man sich in den einzelnen Fällen immer an 
Schiefner's und Miller's Texte wenden müssen, in denen 



^ Offenbar ist Sjögrens w im Inlaut Spirans, im Anlaut aber 
Halbvocal und bei phonetischer Schreibung im Anlaut durch f zu er- 
setzen. Auch Bohreibt ja Sjögren selbst: wäd T = vud T, wäjjnT 
= väjjn T, wäljäg T = valjeg T u. s. w. , vgl. Sprachlehre p. 376 
und 444. 



— 9 — 

zwischen Halbvocal und Spirans unterschieden wird. S jögren's 
e wird man ebenso wie die Nasale й und й beibehalten, die 
Zeichen aber für die tonlosen AfFricaten gemäss der An- 
merkung 1 zu p. 1 wählen. 

Sjögrens Alphabet ist also nun nach folgender Tafel 
zu umschreiben: 

Vocale. 

u ip) a ä e i i 

ü ö a a elf 

V 

aij uij ii u. s. w. 

Consonanten. 

h 
q X y 

h K g ü 

Je Ж g y 'Л 

V V y y ЧГ 

C C J s z 

c c j s z 

t t d n r l 

i (f) d' 

p p b f w Ш 
In ähnlicher Weise hat schon Schief ner (Melanges asia- 
tiques, Tome V, p. 5 flg., 197 flg., 674 flg., Melanges russes 
Tome IV, p. 293 flg. das Sjögren'sche Alphabet um- 
schrieben, nur hat 

S Chief n er: u, и-ц^, g\ j, с\ c, 5, c, c, 5 geschrieben, 
wo ich i, Щ V, y, y, c, c, /, c, rj, / schreibe. 

Ueber Salemann's Umschreibung vgl. KB 8, 50. 

28. Rosen hat sich in seiner Ossetischen Sprachlehre 
des georgischen Alphabetes bedient, über welches Lepsius, 
Standard Alphabet 2, p. 138 zu vergleichen ist. Doch giebt 

^ lieber den von mir nicht beachteten Unterschied zwischen u 
und w, den weder Sjögren noch Miller kennt, vgl. Melanges asia- 
tiques, Tome У, St. Petersburg 1868, p. 3: м (= ^) ist o^en, dem 
nahe stehend, u (y) dumpf, geschlossen. 



— 10 - 

Bösen selbst zu seinem Alphabet folgende lateinische Trans- 
scription : 



u 





a 


i i 


w 






h 


Ч 






ch gh 


k 

m 


й 


9 




de 


c 


r 

9 


й s' 


ts 


iz 


dz 


s z 


t 


t: 


d 




P 


p 


b 


f 


die ich durch folgende ersetze : 


u 





a 


e i 


w 






h 


9 






X y 


k 


U 


9 




6 


6 


J 


V V 

s z 


c 


c 

• 


• 

3 


s z 


t 


f 


d 





n 
m 



n r l 
p p Ь f m 

Rosen's Vocalbezeichnung ist mangelhaft, sein w (das 
er als Halbvocal, also = v meiner Umschreibung, bestimmt) 
hat vermuthlich im Anlaut den Werth des Halbvocales (= г;) 
im Inlaut aber den Werth der Spirans (= w). 

Das hier in Vorschlag gebrachte Alphabet beabsichtige 
ich nur in vergleichend-sprachwissenschaftlichen Arbeiten an- 
zuwenden, in andern dürfte folgendes ^ genügen : 

Vocale. 



u 





a 


a 


г 


ü 






ё 


г 


V 











Vgl. für das Armenische meine Umschreibung p. 38. 



— 11 







Consonanten. 








h 




i 






X 


y 


h 


kh 


9 






ts 


ths 


dS 




y 


ts 


ths 


dz 


V 

s 


z 


t 


th 


d 


8 


z n 


p 


ph 


b 


f 


w m 



l 



wobei Mouillirung durch j zu bezeichnen wäre. 

In welchem Alphabete ossetische Texte zu publiciren 
seien, will ich hier nicht erörtern, doch will ich wünschen, 
dass das von W. Miller angewandte Alphabet^ allgemeinen 
Beifall finden möchte. 



B. DIALECTE. 

lieber die ossetischen Dialecte verdanken wir Miller 
(Osset. Stud. II, p. 30 flg.) folgende Angaben. Man unter- 
scheidet gewöhnlich drei Dialecte, den nord-östlichen (oder 
östlichen), den nordwestlichen (oder westlichen) und den süd- 
lichen. Der östliche, am weitesten verbreitete Dialect wird 
gesprochen im Gebiet der Zuflüsse des Terek, nämlich des 
Fiagdon, Gizeldon und Ardon^, sowie am mittleren Terek 
selbst. Die Stämme^, die sich dieses Dialectes bedienen, 
sind die Tagauren (am linken Ufer des Terek und am 
Gizeldon), die Alagiren (am Ardon) und Eurtaten (in den 



1 Wenn Miller ebenso wie früher Sjögren in der Sprach- 
lehre, Sohiefner in den Ose. Texten und der üebersetzer der Evan- 
gelien als Grundlage das russische Alphabet, nicht das lateinische, 
genommen hat, so hat er топ seinem Standpunkt wie von dem der 
Osseten durchaus recht. Auch hat ja wohl das russische Aiphabet in 
Asien noch eine bedeutende Zukunft. 

> „Arre-don oder tolle Fluss^, Klaproth, Reise, 2. Band, 
p. 375. 

' lieber die ossetischen Stämme und ihre Wohnsitze vgl. auch 
K. Eooh, Beise durch Bussland nach dem kaukasischen Isthmus. 
Stuttgart und Tübingen II, p. 92—101. 



— 12 - 

Schluchten des Saudon* und Fiagdon). Sjögren nennt 
diesen Dialect den tagaurischen im Unterschied vom digo- 
rischen, während die Osseten selbst ihn den irischen od. iro- 
nischen ^ nennen im Unterschied von dem digorischen^ oder 
dugorischen und dem tualischen Dialect. Digorisch reden die 
westlichen Osseten am Flusse Uruch, tualisch^ die südlichen 
Osseten, die auf der andern Seite des Kaukasus den Georgiern 
benachbart sind. Im ironischen oder tagaurischen Dialect ist 
die Uebersetzung der Evangelien, einige Bücher geistlichen 
Inhalts, die von Tschonkadze und Tsora je w gesammelten, 
von Schiefner edirten Texte (siehe im Vorwort) sowie der 
grössere Theil von Miller' s osset. Texten abgefasst; digo- 
rische Texte hat zuerst Miller (Osset. Stud. I, Nr. 3, 4, 5, 6, 
7 und 10 der 2. Abtheilung, p. 92—102, 108—114) veröffent- 
licht, während im südlichen (tualischen) Dialecte nur einige 
Büchlein geistlichen Inhaltes von Jalguzidze (zu Tiflis im 
Anfang dieses Jahrhunderts) publicirt worden sind. Eine 
scharfe Grenze zwischen diesen Dialecten existirt übrigens 
nicht, vielmehr gehen sie in einander über, z. B. der digo- 
rische und tagaurische in Galiat, Eamunt, Machöesk u. s. w. 
Aber der Unterschied zwischen dem tagaurischen und dem 
digorischen Dialect ist weit grösser als der zwischen dem 
tagaurischen und dem tualischen Dialecte, welcher letztere 
überhaupt^ nach Ws. Miller am besten als Unterdialect des 
tagaurischen aufzufassen ist. 

Die wichtigsten lautlichen Unterschiede zwischen dem 
digorischen und tagaurischen Dialecte sind folgende (Miller 
II, 32-44): 



1 d. b. Schwarz Wasser. 

8 ir die Osseten = zd. airya der ^rier, ir-on ossetisch, vgl. zd. 
airyana arisch. 

* Digör = Digorien (im dig. Dialect) M I, 94, 1, d^gür = die 
Digoren, djgüron digorisch (im tag. Dialect) M I, 86, 7, 8. 

^ „Dwalethi im weiteren Sinne des Worts, ist die allgemeine Be- 
nennung aller südlichen Osseten , in so fern sie zu Georgien oder 
Imerethi gehören.'* Klaproth, Beise, 2. Band, p. 383. 

* Eine kleine Probe s. bei Sjögren, Spraohl. p. 32. 



— 13 ~ 
Di^or. u entspricht in der Regel tag. j und ebenso: 



г 




* 


ё 




l 


anlaut. ye (^= ye) 


anlaut. 


г 


( — iran. au) 




ü 


anlaut. vo 


anlaut. 


ü 


va^ vä 




0, ä 


vi, vu 




u 


ausl. ä (e) 




— 


anl. i 




— 


Iz j Уу Je vor i, ё 




c,J, 



^^i;C (Sjögrens 
f, d') — aber 
auch südossetisch Тс,д,ъ. B. saugin Priester, Jet wer (p. 40); 

anlaut. y anlaut. g 

-S ^ (Sjögrens s, z) vor i, ё s z 

^y iy c (Sjögren c,j, c) vor i, ё c, j, c — aber 
südosset. c, f (auch s\ -г'), z. B. ein Freude (tag. cin)y xäfar 

Haus (tag. xäjar) p. 40; 

ausl. i (= ti) j. 

Von dem XJebergangsdialect , wie er in Kamunt und 
Galiat gesprochen wird, hat Miller in seinen Texten p. 82 — 90 
eine Probe gegeben. Die wichtigsten Eigenthümlichkeiten 
dieses Dialectes sind folgende: 

1) г tritt bisweilen für i ein (vgl. ci was? für ci, M I, 
82, 18 u. s. w.); 

2) Verbalformen auf ä wechseln mit Formen ohne 
dieses ä (über das Miller II, p. 36 zu vergleichen ist), vgl. 
Kodfaidä M I, 86, 27 neben Jcodt'aid M I, 90, 14; 

3) „prothetisches" i findet sich gelegentlich, vgl. isbidt'a 
er flocht M I, 86, 21 neben sbidt'a M I, 86, 19; 

4) die Postppsition -il wechselt mit ul, aber das digo- 
rische bäl ist noch nicht zu hören, vgl. värdonul am Wagen 
M I, 82, 25 neben värdonil M I, 82, 19: im Tag. erscheint 
td nach Gutturalen und v, il nach y und ä, sonst il ; 

5) i wechselt mit e, vgl. %gär Jagdhund M I, 84, 2 
neben yegar (für egar ) M I, 84, 7; 



— 14 — 

6J g und Je erscheinen für und neben j und c , vgl. 
Uizgitäi von den Mädchen, M I, 90, 4 v. u; 1сг wer MI, 
86, 12 neben et M I, 88, 8; 

7) y erscheint für q z. B. in saii-yäd = sau-qäd Laub- 
holz; 

8) n wechselt mit m im Auslaut einiger Verbalformen. 
Es ist also ein tagaurischer Dialect mit einigen digorischen 
Zügen. Miller II, p. 43-44. 

Uebrigens finde ich, dass auch der Dialect der von 
Miller, I, p. 70 — 78 mitgetheilten Texte einige digorische 
Züge trägt, indem er Jc\ g neben c, j und i neben * i bietet, 
vgl. p. 70, 3—2 V. u. : MrU Uäma г, sädä МгШ, fis ßämä г, 
sädäfissi, qüg Kämä г, sädä qügi wem Hühner sind, 100 
Hühner, wem Schafe sind, hundert Schafe, wem Kühe sind, 
100 Kühe. — Auch sädä hundert gilt als digorisch. 

Zum Schluss noch eine Bemerkung über den Accent. 
Ws. Miller verwirft die Angaben Sjögren's über die 
Quantität der Vocale a, ä, o, und bemerkt, dass die Vocale 
a und unter dem Accent lang, ohne Accent aber kurz sind. 
Woher aber erfährt man die Lage des Accentes in den ein- 
zelnen Fällen? Einzig und allein aus den von Ws. Miller 
publicirten ossetischen Texten, da diese allein accentuirt sind. 
Sieht man aber diese Texte auf ihren Accent an, so ergiebt 
sich, dass dieser Accent kein auf bestimmter Silbe ruhender 
fester Wortaccent ist, dass mithin die von ihm abhängige 
Quantität der Vocale eine wechselnde ist. Vgl. z. B. ßalaß 
die Stadt: 

p. 20, 13 V. u. fint'i'ßalaci in der Stadt Tint, ohne 
Accent, ebenso 22, 6 v. u. 

p. 18, 2 V. u. t4nt%Mlaöi in der Stadt Tint, mit 
Accent auf der ersten Silbe. 

p. 40, 9 V. u. tint4-fcaldci in der Stadt Tint, mit 
Accent auf der zweiten Silbe. 

p. 22, 9 tmfi-ßalaßfnä nach der Stadt Tint, ohne Accent. 

^ Vgl. sonst im Genetiv sing. tag. galj == dig. galt, 
aber nach Palatalen: , läji = „ lä^i, 

" -J'^JU , /«»etc. 
und /|nci I 



— 15 — 

p. 20, 8 V. u. t'jnti-ßaldicmä nach der Stadt Tint, mit 
Accent auf der zweiten Silbe. 

p. 44, 3 ßaldci der Stadt, mit Accent auf der zweiten 
Silbe. 

p. 44, 21 MlaMi von der Stadt, mit Accent auf der 
ersten Silbe. 

Vgl. ferner: 38, 2 v. u. duvä äzi = 40, 4 duvä azj 
zwei Jahre; 18, 1 v. u. tndxäi ät't'ämä ausser uns — 22, 22 
däväi ät'fämä ausser dir, 22, 19 üi fästä, 20, 10 ui fästäy 
16, 3 und 12 Ш fäst'ä = darauf; 42, 17 duvä сг w, udö^i 
duvä dar rdcäcänt „wer zu zweien ist, die sollen beide aus- 
ziehen" (auf „beide" liegt der Nachdruck) ; 18, 1 v. u. max 
hl st'äm pat'cax, tndxäi ätHämä patcdx Ku nä U wir sind 
Herr, ausser uns ist kein Herr. 

Sonderbar ist ämä „und" behandelt, p. 14 — 86 hat es 
fast immer den Accent: ämäy von p. 26, N 5 an — 38 hat 
es keinen Accent, auf p. 40 setzt der Accent wieder ein bis 
p. 58, p. 60 — 70 erscheint meist ämä ohne Accent , p. 70, 
N. XIV setzt der Accent wieder ein u. s. w. 

Wechselt aber in solcher Weise der Accent und mit 
ihm die vom Accent bestimmte Quantität der Vocale a und 
im Ossetischen, so ist dieselbe für die vergleichende Laut- 
lehre wenigstens so lange gleichgültig, bis wir über das Wesen 
und die Stellung des Accentes genauer als es bis jetzt der 
Fall ist, unterrichtet sind. Hoffentlich geschieht dies bald 
durch W. Miller*, der allein den ossetischen Accent kennt 
und gehört hat und in seiner Grammatik gelegentlich mit 
ihm als einem festen Wortaccent operirt. 



^ Derselbe bemerkt freilich noch Stud. I, p. 4 — 5 (1881): der 
ossetische Accent ist nicht scharf sondern schwach und bisweilen schwer 
erfassbar und geht zudem in einem und demselben Worte auf ver- 
schiedene Silben über unter dem Einfluss benachbarter Wörter, uns 
ist es noch nicht geglückt genaue Gesetze aufzustellen, die den osse- 
tischen Accent beherrschen — . 



ZWEITER ABSCHNITT. 

ETYMO LOGIE.i 



VORBEMERKUNG. 

Im Folgenden bezeichne ich mit 
D den digorischen Dialect nach Sjögren 's Sprachlehre, 
T jf tagaurischen 2 (ironischen) Dialect nach Sjögrens 

Sprachlehre, 
Ss den südossetischen Dialect nach Rosen 's Sprachlehre, 
(die Ziffern 1 und 2 der Citate bezeichnen die Spalte), 
M I Miller's ossetische Studien, erster Theil; osset. Texte, 
M II „ „ „ zweiter „ „ Gram- 

matik, 
Seh Schiefner's ossetische Texte. 

Zu beachten ist, dass Schiefner's Texte durchweg 
tagaurische sind, wie auch die von mir gebrauchten Evan- 
gelien, während Miller's Texte p. 92—102 und 108—114 
digorisch, im übrigen wesentlich tagaurisch sind. Ein zu 
MI, M II zugesetztes D bezeichnet auch hier den digo- 
rischen, ein beigefügtes T den tagaurischen Dialect. In der 



1 Bei deo folgenden Zusammenstellungen habe ich absichtlich dia* 
mittel- und neu-iranischen Dialecte möglichst bei Seite gelassen, 

2 Ich habe die Bezeichnung „tagaurisch*^ aus alter Gewohnheit 
beibehalten, gestehe aber zu, dass sie zu eng ist und dass 'ironisch' 



den Vorzug verdient. 



*- 17 - 

alphabetischen Anordnung^ halte ich mich au Sjögren, der 
in der Hauptsache dem russischen Alphabete folgt. Die zur 
Schreibung des Ossetischen von Sjögren, Schiefner und 
Miller angewandten Zeichen sind nämlich alle dem russischen 
Alphabet entnommen. 

Bei der Zählung der Zeilen in den Citaten aus M I und 
Seh werden die TJeberschriften stets mitgerechnet. 

a 

1) Negation a in arüLgma D, arägmä T: spät, „eigentlich 
nicht-früh*', Sjögren, vgl. го^г D, räd'i T früh, rägon früher, 
alt Seh 76, 8; bei Miller: ä in ärägmä T MI, 64, 14, 
Comparat. ärägamädär D später M I, 96, 3, vgl. rdß T früh 
M I, 40, 17 ; 64, 2, rdgi D früher,' ehemals M I, 98, 11, rdgäi 
früh M I, 50, 5, rajimä räji vor Zeiten Seh 99, 7: ägdd 
Unehre M I, 42, 4; 44, 27; 106, 18, ägad ungeehrt Marc. 
6, 4 von Jcad Ehre, vgl. ägadßänin verwerfen (nicht-ehren) 
Luc. 6, 22 5 äwäsmon „vorwurfsfrei" (ohne Reue?) Seh 13, 
114 von fäsmon Reue; äbuznigfän den Undankbaren Luc. 
6, 35 von buznig dankbar; ädixäi (abl.) ohne Kraft M I, 
104, 23, unmöglich Luc. 1, 37, von tix Kraft; ädasäi (abl.) 
furchtlos Luc. 1, 75, ädas in Frieden Luc. 11, 21 von tas 
Furcht; äßt' schlecht Luc. 6, 23 von cit' Ehre, 

zd. a (z. B. a-zuta ungeboren \ skr. a (z. B. ajäta noch 
nicht geboren). — Vgl. auch ägomig stumm Matth. 9, 33 von 
Jcom Mund? 

2) aw' in awyardun D schneiden, abschneiden, aw- 
diesun D, awdlsin T weisen, zeigen; äw- bei M, vgl. äw- 
gdrst T geschlachtet M I, 86, 2, äwdesun D, äwdisin T zeigen 
M II, 56, (weitere Beispiele M II, 217-218), 

zd. skr. apa, vgl. zd. apa-kereU skr. apa-krt abschneiden, 
skr. apa-degayati weist an, zeigt an. Vgl. auch zd. aipi- 
keret, skr. api-krt. 

M II, 218 stellt äw (= äf vor tonlosen Consonanten) 
zu zd. aiwi, M III (§ 52) aber auch zu zd. apa, 

1 a, 6, w = V, g, y = q, d, ä, z, j, i, y, k, li, q = y^ l^ tn, ft, r 
s, s = Sj f = dj t, f^^ 1Ю =^ o) u. /, X, g, c. 

Hübsch mann , H., Eiyniologie u. Laut!, il. osb. Sprache. 2 



/^ 



• - • Ф y 



-^ 18 -* 

3) awdiesun D, awdlsin T weisen, zeigen, äwdesun D, 
äwdtsinT M II, 56, ßu räwdlsa M I, 38, 22 wenn er zeigt, 
vgl. äwdesän D Zeuge M I, 102, 3, äwdisän Zeugniss Seh 
58, 11, Matth. 24, 14, mäng-äwdisänt ä falsche Zeugen Matth. 
26, 60, 

zd. daesayeinti (3 pl. pr.) sie weisen, skr. degayati 
zeigt, weist an. 

4) awzag D, äwzäg, äwzäg T, ewzag Ss 33, 1, äwzäg 
Seh 31, N 24; 32, N 25^ 26, äwzäg T, M I, 66, 22 Zunge, 
Sprache^ 

zd. hizva, skr. jihvu Zunge. 

5) аш D, ащ1 T, awi T Seh 76, 8, äw;i T M I, 22, 4, 
аш Matth. 9, 5 oder, 

zd. skr. va oder. Sehr fraglich. 

6) awinjun D, aunjin T, avinjjn T M II, 78 hängen, 
ärcäunj hänge es M I, 20, 9, ärcdicxt'a er hing (trans.) M I, 
22, 27, 

np. ävextan (1. pr. avezam) hängen, aufhängen. 
Vgl. np. avang. 

7) ayd T Seh 36, 16, M I, 84, 2 v. u. Lende, 
zd. haxti, skr. sakthi, sakthan Schenkel. 

Bei Klaproth, Reise 206: ägd Lende, bei Rosen 
wayd Schenkel, (?) Ss. 33, 1. 

8) ad D, T, a d D, T M II, 75 Geschmack, Luc. 14, 34, 
ad-unin T schmecken, kosten, ädJcin D, äddin T, adgin Ss 
38, 2, adjin T, M I, 104, 4 v. u., adgin D, M I, 94, 2 v. u. 
schmackhaft, süss, 

lat. odor Geruch, gr. oSfirj Geruch, lit. udhnas das 
Riechen. 

9) äd mit, M II, 48 und 75, vgl. ädgdUä, ädlägtä D 
mit den Ochsen und Leuten M I, 92, 21 ; ädkala bälas ein Baum 
mit Zweigen Seh 12, 99; ädgärst'ä mit Waflfen, bewaffnet 
Joh. 18, 3, Luc. 11, 21 {gärst^ä Waffen M I, 20, 32); äd- 
daräs mit Kleidern Luc. 8, 35, Marc. 5, 15 (daräs Kleid); 
ädzond vernünftig Marc. 5, 15 (zond Verstand); ädxussän 
mit dem Bette Luc. 5, 19 (xussän Bett), 



-^ 19 - 

zd. hada mit, vgl. hadazao&ra. 

10) az B, äz T, äz J) und T nach Miller, z. B. M I, 
98, 5 ich, zd. azem^ skr. aham, 

11) azine D, znon T, Ss 31, 1, äzinä D, zinon T MII,83 
gestern, 

np. di, dlna, bucharisch dineh Klaproth, Asia 
Polygl. 2 246, skr. hyas. 

on in zinon ist Suffix, vgl. farä D im vorigen Jahre 
= faron T. 

12) aike D, aik T, aiß Seh 31, 13; 62, 2, gen. aidu Seh 
31, 15; pl. äiäfä Seh 93, 15; aiß T, аггй D M П, 36, 
I, 108, 3 V. u., aiß Ss 34, 1 Ei, 

np. xäy a, gr. (00 V, lat. ovum, d. ei, ksl. Jaj'e, russ. /агсо. 

13) aly Spitze in küxi aly Finger - Spitze Luc. 16, 24, 
skr. agra Spitze, äusserstes Ende, Anfang, zd. an-ayra 

ohne Anfang. 

14) aliD^ all T jeder, ali Ж I, 82, 6, äli färst'i auf 
allen Seiten M I, 42, 19, dlct Jeder M I, 60, 28, aläbon 
täglich Luc. 11, 3, dig. älianz jährlich M I, 96, 25; 98, 8, 

zd. hatirva, skr. sarva? 

Woher der ausl. Vocal dig. i -= tag. г? 

15) am-, an-, T auch am-, an-; bei-Miller am-, an- 
D und T, zusammen, gleich, . 

zd. Аб^т-, han-, hama-, skr. sam, sama. 

Vgl. am-xassun D zusammentragen neben xassun tragen 
(Sjögren) etc. am = zd. hama gleich' in: äm-dix M I, 
62, 10 von gleicher Kraft {ßix\ ämgäron Luc. 9, 12 um- 
liegende (Dörfer) ^= gleiche Grenze (Mron) habend, ämväz 
gleichwiegend M I, 38, 3 u. u., ämwänd Matth. 23, 30 theil- 
haftig ifänd)^ ängom friedlich, freundlich M I, 52, 4 = zd. 
Äawa-iäma gleichen Willen habend (v. Stackeiberg, Btr. z. 
Syntax d. Osset. p. 9), vgl. dig. ärwdd-ängon bruderliebend M I. 
108, 17. Dazu auch äni'Xuz-än M I, 02, 9 gleichartig, von 
xuz I'arbe, xuzän ähnlich, äm-jvar'jin M I, 51, 18 Gevatter, 
vgl. Sjögren p. 393. Peruer das dig. änsuwär Bruder 
(M I, 92, 2 etc.) aus an + suwär Mutterleib (vgl. siwärjin 

2* 



^ йо -^ 

Т schwänger Seh 99, 14, bei Sjögren swärgin D, swärdm T), 
also gebildet wie gr. aöshpog. Im Tagaurischen ist daraus 
(durch *äwsinär) äfsimär Bruder geworden, M I, 34, 7, II, 87. 

16) arnl D, am T hier, am T M I, 14, 7, ämi D 
M I, 100, 20, 

zd. ahmya hier, loc. ahmi des Pronom. a. 

Vgl. Um T dort MI, 14, 2 V. u., ömi D dort M I, 
100, 9, vömi I, 102, 6, vom Pronomen zd. ava] Mm T wo, 
wann M I, 14, 1 V. u.; 22, 18, Mmi D M I, 102, 11, vom 
Pronomen zd. Ы. 

17) а7па D, ämä T, bei Miller: ämä D, ämä T und, 
zd. hama gleich, hama&a gleicherweise, skr. sama 

gleich, satnam auf gleiche Weise, zugleich, gleichzeitig — ? 
Zweifelhaft. 

18) am-bud D^ ämbidT faul, am-buyun D, ämbiin T 
faulen, modern; bei Miller II, 33,85: ämbuyunD^ ämbiin 
T (mit ba zusammengesetzt: bämbiin M I, 40, 5 faulen, 
stinken, ЪатЬгаг sie ging in Verwesung über M I, 54, 15), 
dig. ämbdun faulen machen, ptc. ämbud, M II, 175, 

zd. apuyant nicht faulend, püiti Fäulniss, np. püda^ 
pustda putridus, skr. püyati wird faul, stinkend, püti faul, 
stinkend. 

D ftidt, fud^ T Jidt^ /id gehört seiner Bedeutung wegen 
(schlecht, böse, Schuld, Ursache) nicht hierher. 

19) amburdD^ambirdT^ ämbirdT, SchlS^ßy ämburd 
D M I, 96, 15, ämbird T M I, 40, 8, ambird Ss 37, 1 
Sammlung, Versammlung, ämbird versammelt Luc. 8, 45, 
ärämbirdsti sie versammelten sich Seh 73, 2, ärämbirdist'i 
ds., M I, 26, 16, 

zd. hqm + bereiti, skr. sambhrti (Zurüstung). 
Vgl. 53) bar. 

20) andar^ ander D, andär, ändär T andere, fremd, 
ändär T M I, 18, 15; 64, 15 andere, ändär D M I, 
102, 13 anders als, ausser, mit Ausnahme von, ändära T, Seh 
44, 10 sonst, 



— 21 - 

skr. antara andere, verschieden von, got. anpar andere, 
lit. antras andere. 

21) afidema, endema D, attetnä, attie, ettämä T, auswärts, 
aussen, hinter, äY^na hinaus, Seh 73, 6, andieg D, attag T 
äusserlich, andiegei, indiegei D von aussen, ättyä draussen 
Matth. 12, 46; ät'tämä T ausser, mit Ausnahme von (c. 
аЫ.) M. I, 18, 1 V. u.; 22, 22; 24, 23 u. s. w., аШда hinter 
M I, 30, 18, аШда T draussen M I, 88, 12, älYädvär 
draussen M I, 88, 6, ä((amüsmä von der Tenne (jnüs) 
hinaus M I, 90, 4, ändämä D hinaus M I, 100, 8, dmäi- 
ändamä D später, zukünftig M I, 112, 9, ändegäi D draussen 
M I, 100, 10, 

skr. anta Grenze, Ende, antya am Ende befindlich, 
letzte, got. andeis Ende. 

Vgl. weiter unten : midäg^ midägei, midäm. 

22) anä, ane, bei Miller und Schiefner änä ohne, 
zu nhd. ohne^ ahd. йпо, got. inw, gr. ävsv oder zu zd. ana- ? 

Als Präposition steht änä z. B. M I, 96, 11: änä s' 
eldär D ohne ihr Oberhaupt; Seh 78, 13: änä dävimä T 
ohne dich. Sonst ersetzt änä regelmässig das fast ganz (vgl. 
Nr. 1) ausser Gebrauch gerathene a privativum, vgl. anezund 
J) = anäzond T unwissend, anemalge D = anämälge T un- 
sterblich, änä'(äreyäd D sündlos M I, 108, 2, änä-don T 
wasserlos Seh 6, Nr. 4, änädvar thürlos Seh 31, Nr. 12, 
änä'Siydäg unrein Seh 30, Nr. 9, änäsast ungebändigt Seh 
80, 11. Vgl. gr. ava- (KZ 23, 273), zd. ana (z. B. ana- 
Sita unbewohnt), prakr. ana (KZ 24, 426), kelt. an aus ana 
(KZ 24, 532) — ZDMG 38, 427. 

23) antaf D, aniäf T, an e'a/ M П, 75; D M I, 
98, 18; Matth. 20, 12 Hitze, heiss, hitzig, 

zd. hqmtapti-byö (dat. pl. Vd. 4, 128 Sp. = 46 W), 
skr. sam-tap erhitzen, sarhtapana das Warmwerden. 
Vgl. unten t*aft\ 

24) awcöd Ruhe (Sjögren), awcadai (abl.) friedlich Seh 
64, 14, äncad Stille (jaX^v?^) Matth. 8, 26, äncön leicht M I, 
42, 25, Comparat. äncondär Matth. 9, 5, äncoi-jinad Friede 
Matth. 10, 34, ancayun D, ancäin T ruhen (Sjögren), 



- 22 - 

bancadi er hörte auf Seh 101, 7, ärincayäm wir werden aus- 
ruhen M I, 50, 22, ärincadist'i sie ruhten aus M I, 44, 1 
V. u., äncäen vnonodwv Matth. 5, 35, 

zd. säiti, altp. siyati Behagen, Freude, np. säd froh, 
lat. quies, guietus, quiesco, Wrzl. kye. Pick, Wörterb. ^ I^ 
234 Brugmann M ü I, 9—10, Verf. ZDMG 38, 431. 

25) атШищ aüyalun D, afialjaun, anyaljaun D, afiqalin T, 
anqalin Ss 40, 1 meinen, glauben, vermuthen, dafür halten^ 
hoffen, arXal ne dän D ich glaube nicht, schwerlich (dän = 
ich bin), änqäl'dän T ich vermuthe Seh 94, 10, änqäl ma 
ü( meinet nicht Matth. 5, 17; 10, 34, änqäl V udtän T ich 
habe dafür gehalten MI, 14, 10 (udt'än = ich war), änqältai 
du meintest Seh 95, 10, änqältat' ihr meintet Seh 58, 5, 
n'enyälögäi D (Gerundium) MI, 94, 23 nicht vermuthend, 
änqdljau Hoffnung M I, 106, 11, 

pz. np. angärdan erwähnen, schätzen, afgh. angeral 
denken, arm. (aus dem Pers. entlehnt) angarel halten für, 
schätzen. Zu zd. hankurayemi^ skr. 2 kar? (vgl. KZ 27, 
239 Anm.). Das Verbalsubstantiv np. anguris ist ins Georgische 
angarisi (compte) und ins Thuseh angris Rechenschaft 
(Schiefner, Versuch über die Thuseh Sprache p. 107) 
eingedrungen. 

Die osset. Verbalformen sind theils Zusammensetzungen 
aus dem Adjeetiv änqäl ^meinend' und dem Hülfsverb 'sein 
(cf. änqälsti sie meinen Matth. 6, 7) theils^ hergeleitet von 
dem (wohl denominativen) Verbum änqälin (cf. änqälis du 
hältst (dich für — ) Joh. 8, 54). 

26) anul^'e D, ängulJäJ) M II, 57, I, 92, 12 Finger, 
ängulj'Ul am Finger M I, 88, 18 (Dialect von Kamunt), 
ängtdj'täi'där mit den Fingern Matth. 23, 4, änguljä T Finger 
Luc. 11, 46, (ängursf T Finger M II, 57, ängursievän D 
Fingerhut M I, 108, 8 v. u., ängurstan (?) T Fingerhut 
Seh 33, Nr. 45, angurst Fingerhut (?) Ss 36, 1), 

zd. augusta Zehe, skr. ailguri, auguli Finger, 
Zehe, afigustha Daumen. 

Die genaue Uebereinstimmung von osset. ängurstevän 
mit np. angmtevuna Fingerhut deutet bestimmt auf Entleb- 



— 23 - 

DUDg des ossetischen Wortes. Auch ängurst' (wo in den 
Texten?) = np. angust Finger wird Lehnwort sein. 

27) ängur Haken, Angel Matth. 17, 27, M II, ö7, 
skr. atika Haken, gr. oyxog, lat. tmcus, deutsch Angel, 

28) ardzinM.11^82 richten, s-draz richte! M I, 22, 15, 
S'äräS'ia er stemmte (die Beine gegen — ) M I, 26, 7, 
s-aräS'ta hat aufgerichtet, gebaut Seh 9, 54, is-ards-t'a D 
er richtete sich zu, machte sich zurecht M I, 108, 6, arazän 
das Aufrichten Seh 31, 14, dräsi gerichtet M I, 88, 4, urast 
gerichtet (zur Erde) Seh 31, 17, drast'-Kodta er machte sich 
auf M I, 40, 17, Ygl. M I, 52, 14, s-arazin lenken Seh 
12, 102, arazin regieren Ss 41, 2, 

zd. rdzayeiti ordnet, skr. irafydü richtet, lenkt, leitet, 
gebietet, lat. rego, gr. о^еуш. Vgl. skr. räj herrschen und 
mein Vocalsystem p. 89 Anm. 

Da der Bedeutungsübergang : richten, zurichten, zurüsten, 
schmücken u. ä. möglich ist, so kann hierher gehören: arazj 
schmückt, kleidet Luc. 12, 28, arästa er schmückte Luc. 12, 27, 
aräst geschmückt, gekleidet ebenda, änä aräst darästi ohne 
festliches Kleid Matth. 22, 12, aräsUäi (abl.) geschmückt, so 
sehr auch das ptc. aräst an np. arästa zugerichtet, geschmückt 
(das von einer Wzl. radh abzuleiten ist), erinnert. 

29) arw D, T, Ss 30, 1, МП, 50, M I, 24, 3 Himmel, 
zd. awra Wolke, skr. abhra Wolke. 

Der Zusammenstellung von arw Himmel mit awray T 
(Sjögren 541), awray M II, 103, Matth. 17, 5, äwrag Seh 
33, 43 Wolke, Nebel stehen lautliche Bedenken entgegen. 

30) arwade, erwäde D Bruder, arwdd T Verwandter, 
pl. erwädeWä, erwad Genosse Ss 32, 1 , ärwadälfä Freunde 
Luc. 14, 12; M II, 35: ärwadä D (pl. ärwddtäUä D M I, 
98, 13), ärwdd T (M I, 90, 6 v. u.), 

zd. bratar, skr. bhrätar Bruder. 

31) ary Preis, Werth, Sjögren, Marc. 6, 37; 8, 37, 
M II, 50, zd. arejatth Preis, skr. arg ha Werth, Preis. 

32) ard oder art/I Eid, Eidschwur, M ü, 50: ard, 
Seh 83, 16, 



— 24 — 

arm. erd'U^mn Schwur, ksl. rota Eid. 

Die Osseten „trinken" (xärin) den Eid wie die Perser 
{saiigand xwardmi)^ vgl. ärdxord Eidgenosse Seh 48, 8; 
mimä ard ci xäri wer mit einer Frau einen Eid eingeht 
Seh 84, 2; da mudimä ärdxord stäm mit deiner Mutter 
sind wir durch Eid verbunden Seh 83, 1 1 ; ard baxordtam 
wir schwuren einen Eid Seh 100, 12; ärdxor Eidgenosse 
Seh 101, 2. — Sie werfen eine Silbermünze in eine Schale 
mit Bier oder Maische, trinken daraus und geloben sich 
Freundschaft, Seh 54, 32. — Schwören heisst auch somi Jcänin 
Matth. 23, 20. Eid brechen: mä ard min ma fäsäinfcän 
mache mich nicht meinen Eid brechen Seh 83, 16 {suin be- 
trügen). 

33) ardägy ardeg D, ärdäg T, ärdäg D MI, 94, 3, 
ärdä*^ T M I, 26, 2 v. u., halb, Hälfte, Seite, ärdägmard 
halb todt Seh 84, 5, fäst'dgärdäg Hintertheil M I, 50, 2 v. u., 

zd. areda Seite, skr. ardha halb, Hälfte, Gegend. 

Dazu uordama D, vordamä D M I, 1 00, 27 dahin, dorthin, 
mrdäm T dahin, M I, 22, 4 v. u., ürdigäi T von dort M I, 
26, 29; ärdämä D hierher, bis jetzt M I, 100, 3, drdäm T 
hierher M I, 34, 27; alirdäm nach allen Seiten Seh 73, 12; 
fast drdäm nach hinten M I, 48, 13, von vo- (gen. voi D) 
jener, a- (gen. ai D) dieser, ali jeder, fäsiä hinter + ^n'^d- 
Seite. 

34) arm hohle Hand M П, 50, dig. arm M I, 94, 20, 
tag. arm Seh 33, 47, 

zd. arema, skr. ггта Arm. 

Man beachte die Bedeutungsdifferenz ! 

35) ars Bär, D, T, Ss 34, 1, M II, 50, Seh 64, 6, 

zd. aresa, skr. rksa Bär. 

36) art brennendes Feuer, Flamme D, T, Ss 35, 2, 
M II, 49, drt M I, 18, 7, 88, 9, 

zd. utare (gen. d&rö) Feuer, arm. air-em zünde an. 
y^art ist eigentlich der Scheiterhaufen, dann die Feuer- 
stelle im Zinjmer", Tsorajew bei Seh 35, zu 25. 



- 25 — . 

37) art'ay аНе D, ärtä T, ärt'äJ), T M II, 159, 
I, 14, 4, art'a Ss drei, 

zd. S^ruyö, skr. trayas drei. 

38) arfuk D, arfig T, är/i^^ D, ärfig T Seh 31, 20, 
M II, 58, arfig Ss 33, 1 Augenbraue, 

zd. brvad'bi/qm (dat. dual.), np. abf% skr. bhrü, 

39) ose D, T, Ss, ast' D, T, M II, 159, I, 98, 2 
aeht, zd. asta skr. ».v^d^. 

Dazu astem T = asteimag D, bei Miller II, 161: 
äst' am T (cf. Druckfehler bei M) = äst'äimag der achte, 
zd. as^ema, skr. a^fama. achtzehn = äst'äs M II, 160, stäs 
Luc. 13, 4, 11, 16; der achtzehnte = sfäsäm T, äsiäsäimag 
D M II, 161. 

40) afsad D, T, ä/sad T M II, 86, I, 76, 12 (pl. 
äfsädiä M I, 20, 25: 22, 10) grosse Menge, Abtheilung von 
Personen, Heer, Regiment, awsad Uanin Krieg führen Ss 42, 2, 
äwsadtä Heere Matth. 22, 7, 

zd. späda Heer. 

41) afse D, yefs T, äfsä D, yäfs T M II, 47, Seh 
80, 7 Stute, 

zd. aspa m. Pferd, aspCL f. Stute, skr. agva^ agvcC. 

Vgl. Ss ews'bax Stute (JaaJ = Pferd), xargaws Ss, 
xärgäws T Seh 8, Nr. 3.5, xärgäfs T M П, 65 Maulesel 
{xäräg = Esel). 

42) af seinag D, äfseinäg T, awseinäg Ss 35, 2 Eisen, ^^ 
äfsäinag T eisern M I, 64, 19; 86, 23, ä/s^n Eisen, von """"^ 
Eisen M I, 64, 19; 68, 14; 70, 14; 72, 29 und 30; 78, 3, 

П, 86, Seh 44, 8 iafsän), 81, 13, 

afgh. öspanah, öspinah Eisen, kurd. hdsin u. s. w. 
(Justi-Jaba, Wörterbuch 439). Vgl. auch Tomaschek, 
Pamir-Dialecte p. 70. 

Osset. äfsäinag ist mittelst des adj. Suffixes iag von 
äfsän abgeleitet. 

43) aft D, awd T, Ss. aw;d D und T, M П, 159, 
M I, 24, 4 sieben, 



- 26 - 

zd. hapta, np. haft, skr. sapta, 

awdäm T = awddmag D; bei M II, 161: äwdäm T 
(cf. Druckfehlerverzeichniss) = äwdäimag D siebente, skr. 
saptama, — äwdt'äs siebzehn M II, 160. 

44) axsawa, axsawe D, axsäw, äxsäw, exsäw T, äxsäw 
Seh 75, 10, äxsäw M I, 14, 11; 46, 10 {axsäw M I, 40, 10 
und äxsäw 50, 5 = ai äxsäw diese Nacht, vgl. abon heute 
= diesen Tag), axsaw Ss 30, 2 Nacht, 

zd. xsap, xsapan, skr. ksap Nacht. 

Vgl. ämbiS'äxsäw} um Mittemacht Matth. 25, 6. 

45) axsaz\)^ Ss, axsäzT^ äiCsä^fD, T, MII, 159 sechs, 
zd. xsvas. skr. sas sechs. 

äxsäzäm der sechste Matth. 20, 5. 

46) axsinak Klaproth, Reise 209, Asia Polygl.-' 96, 
äxsinäg Taube, gen. äxsinäji Matth. 3, 16, Marc. 1, 10, 
Luc. 2, 24, 

zd. axsaena blauschwarz. 

äxsinäg bedeutet ursp. die 'blauschwarze' ähnlich wie 
skr. kapöta. Vgl. ZDMG 38, 427. 

47) axäir D, axsir T, Ss 33, 2, äxsir D MI, 112, 3 
V. u., äxsir T M II, 38, I, 112, 3 v. u., Seh 62, 14 Milch, 

np. 8%r, skr. кёгга Milch. 

48) axsist D, axsist T hitziges Fieber, Luc. 4, 38 und 
39, äxsjst' M II, 76 geglüht, 

zd. xsusta flüssig (vom Metall gesagt) ZDMG 38, 431, 
ёш1а geschmolzen ZPGl — ? 

axsjst in seiner Bedeutung (Fieber) passt schlecht zu 
zd. xsud fliessen. 



49) bäynäg M II, 47, Matth. 25, 36 nackt, 
zd. mayna — P 

50) 6а;г T M I, 106, 6, II, 51 Kissen, 
zd. barezis Matte, skr. barhis Streu. 

baz aus *balz? Fortunatow bei M 1П, 39. 



- 27 - 



51) bäz-jin dick M II, 47; bei Sjögren: basgin D j^' 
= basdin T dick, fleischig, 

• zd. bqsö Weite, balucl buz viel, baz dick, skr. bahula 
dicbi;, gr. na^g dick, fleischig. 

gin = dm = /in ist ein adjectivisches Suffix, vgl. ad- 
'jin Nr. 8. 

52) balase D, balas T Baum; M II, 35: bälasä D, 
bälas T Baum {Jbäldsi des Baumes M I, 6*2, 2 v. u., bald- 
sibin unter einem Baume M I, 52, 12), bdlas Eiche Ss 34, 2, 

zd. varesa Wald, skr. vrksa Baum — P 
Die Fälle, in denen osset. b im Anlaut ursp. v ent- 
sprechen soll, sind alle nicht ganz sicher. 

53) bare D, 6 ar T, Ss 32, 1, Matth. 6, 11; 19, 8, 
M I, 20, 13; 36, 9, Seh 43, 6, Luc. 4, 6; 8, 32 Wille, 
Erlaubniss, Macht, 

skr. vara Wunsch — ? 

Die Zusammenstellung ist sehr unsicher. Gehört bar 
zum Verbum s-barin messen Marc. 4, 24, barin fassen, be- 
greifen Matth. 19, 12, ämbarin darauf merken Matth. 24, 15, 
barin wägen Seh 42, 7, dulden Matth. 17, 17, vergeben Luc. 
7, 50 — ? Und kann dies zu zd. bar tragen gestellt werden 
wie lat. tuli (vgl. skr. tul aufheben, wägen) der Bedeutung 
nach zu fero gehört?? — An zd. bar tragen, zu dem oben 
ämbird Versammlung, versammelt gestellt worden ist, erinnern 
auch die Verba awärin und äwärin, die aber ihrer Bedeutung 
wegen doch von zd. bar getrennt werden müssen, awärin 
bedeutet geben*: dwärid würde geben M I, 56, 6, pf. ra^ 
wardt'a M I, 108, 20—22 (mit ra-)^ läwardfoi sie gaben 
M I, 54, 21, lawar Gabe, etc.; äwärjn aber setzen, legen: 
äwäri er setzt Luc. 8, 16, äwärd gelegt Marc. 2, 4, äwär-än 
Lager M I 104, 2, mit Präfixen: ni-wwdrdta D hat gelegt 
M I, 92, 24; 98, 5; c-ä-wärdfa legte M I, 18, 4, 9 etc., 
S'ä'wärdfoi sie legten M I, 36, 1 v. u., d-wärdtä legte M I, 
28, 16, dwärdtoi sie legten M I, 66, 20 etc. 

54) baräg M II, 50, Seh 32, 30, 79, 5 Keiter, 

zd. bar reiten (It. 5, 4: 10, 20), ayarebara Tageritt, 
bäsar Reiter, 



^^ 




- 28 — 

55) Ьагге D, bärz, bärzei T (vgl. M I, 20, 9: b&xi 
bärzäil an den Hals des Pferdes) Hals, barz Ss 33, 1 Nacken, 

zd. bar es a Bücken (des Pferdes), np. 6ws coUum, juba 
equi. 

Vgl. bare Mähne M I, 42, 28, bare Ss 34, 1. 

56) barzond D, Ss 30, 1, bärzond T, bärzönd D 
M I, 94, 18, T M I, 60, 6 hoch, 

zd. berezant, np. buland, skr. h*hant. 

57) barse D, 6a>s T, bei Miller II, 85: bärz Birke, 
skr. bhürjfa, ksl. breza^ lit. berzas deutsch Birke. 

58) baste, bastä D, iös^ä T, bei Miller bäsfä Gegend, 
Ortlichkeit, Vaterland, 

skr. västu Stätte — P Vgl. Nr. 52. 

59) battun D, bättin T, batün binden Ss 40, 2, bädfui 
D er bindet M I, 108, 2 v. u., baff in T binden M II, 
47, bdbasfa T er band zusammen M I, 66, 1 v. u., bast an- 
gebunden Matth. 21, 2, 6wdD, bidT Band, Binde, Verband, 
iasf T Fessel M I, 86, 23, bändän T Strick M I, 66, 26, 

zd. bandayeiti bindet, basta gefesselt, skr. badh- 
nämi binde, bandha Band. 

60) beräy D, Uräy T, Uray Ss 34, 1; M II, 32: beräy 
jy.blräyT (gen. Mräyi M I, 20, 9; 56, 10) Wolf, 

zd. vehrka, skr. vrka Wolf — ? 
Die Zusammenstellung ist in Widerspruch mit mehreren 
Lautgesetzen, daher unsicher. 

61) bieure D, bire T.beuräBUI, 100, 15, berä 102, 5, 
112, 4, bträ T M I, 14, 2 V. u., 62, 4 v. u., bira Ss 81, 2 
viel, sehr, lange, 

zd. baevare zehntausend. 

62) biyunJ) M II, 34, ЬИщ ЫугпТ Seh 65, 8, M I, 
86, 19 (ebenda perf. S'bidfa\ winden, flechten, 

skr. va (pr. vayati) weben, flechten, veman Webstuhl, 
ksl. viti (pr. vijq) winden. 
6 = e?p Vgl. Nr. 52. 



- 29 -^ 

63) hon D, T, Ss 30, 2, M I, 14, 4 (aVM* boni drei 
Tage), 100, 3, Tag, 

zd. banu Strahl, skr. bhunu Schein, Licht, Strahl. 

Vgl. fidä'bonfä'fäMnjn leiden Matth. 17, 12, fjdäbon- 
Ыпг лаа/н Matth. 17, 15, von ßd schlecht, bon Tag und 
Kanin machen. — boniwdyän D Tagesanbruch M I, 92, 19 
zu bha scheinen? M III. 

64) bor D, bur T gelb, bur Ss 35, 2 Messing, gelb; 
M II, 33: bor D („mit langem o«), Jwr T M I, 30, 25; 
38, 8 (braun?), bur Seh 31, 15 gelb, burä Seh 74, 12, 

np. bor color ruber, equus rufus (Pirdusi, ed. Vull. I, 
444), baluci bor brown. — Vgl. russ. buru fuchsfarben. ^ 

Dazu burämäly D, burämäry T, bürämäly M II, 89 
Nachtigall = „Gelb-vogel*'. 

65) bud Weihrauch Matth. II, 11, bud-sujin-mä zum 
Räuchern Luc. 1, 9 (vgl. sujin), 

zd. baoiöi, np. böi Geruch, Weihrauch. 

Auch bei M III. 

66) bunl, bunma D, bin, binii T postp. unter, Ss bin 
Wurzel 34, 2, Und unten 30, 1 ; M II, 57: 6wn D M I, 
100, 1, bin T Boden Seh 61, 17; bin Tunter Seh 76, 2, 
M I, 64, 2, Ыщ unter Seh 72, 2, binäi von unterhalb Seh 
73, 16, binmä zu dem Boden Seh 74, 5, 

zd. buna Grund, Boden, np. Jww Fundament, Ende, 
Wurzel, skr. budhna Boden, Grund, das Unterste. 

Vgl. Ss 35, 2 : duaribin untere Thürschwelle gegenüber 
duarisar obere Thürschwelle. 

67) 'bun D, 'bjn T Wald, vgl. Kärttu^nJ), Mrdo- 
bin T Birnbaumwald, 

zd. vanu Baum, skr. vana Wald, Baum? 

b — V? Vgl. Nr. 52. 



^ Bu88. bt4ru etc. aus dem Регв. entlehnt: Mi kloeich, türk. 
Б1ет. I, 33. 



— 30 -- 



w = V. 



V^IW anlautende fr Sjögren ^s ist nicht als Spiians 
:A>n«Iern ab Halbvocal = f zn sprechen, ebenso Rosen^s ir.) 

6S) МЧ1 D, м^ T, bei Schiefner und Miller: юа 
^аег« eaeh, 

sd. r<^ euch, skr. vas. 

i>9) irtirf, rödT Wind, hänfiger: Sturm, Ungewitter, 
Sohneegeetöber, wude D in den letzteren Bedeutungen, ftad 
Ss SO, 2 Wind, rad Sturm M II, 49, rad Wind Matth. 
S, 26, Lue, 7, 24, 

id, (rata Wind, skr. cäia. 

Vgl. tdä-oxsln Windeskönigin M I, 74, 1. 

70) Mtlyifii D, träin, rain T laufen, юамн {fadil vain 
verfolgen) Seh 83, 9, s-rad-f-s er lief M I, 14, 7. ra-tad-i er 
lief hinaus Seh 82, 16, räradf er lief weg M I, 70, 10, re 
nijfilg bilx ша val ärvayäd euer eilendes Pferd soU nicht 
mehr eilen M I, 74, 9, 

id. rJ eilen, trans. verfolgen, skr. rt herbeikommen? 
Die Zusammenstellung halte ich nicht mehr fiir richtig, 
da die ossetischen Formen durchaus auf eine Wrzl. rä weisen. 

71) itatjeg D, tealjäg, valjeg T, raljüg Seh 6, Xr. 5, 
valjäg M II, 51 (dig. valjäg M I, 96, 3), waljag Ss 31, 2 
Frühjahr, Frühling, im Frühling, 

zd. vaArij np. bahär, skr. vasanta Frühling, lit rasara 
Sommer. 

eg, äg, ag ist Suffix. 

72) t?arf T M I, 20, 2 V. u. SchUd, 

zd. vere^ra Panzer oder Schild, skr. rartra wehrend. 
Deich, Schutzdamm. ZDM6 38, 432. 

Hierher der Name der Schildkröte, der bei Rosen 34, 2 
itartlHnsaws lautet, das in icart^inxaws (Rosen hat im 
georgischen Alphabet s und o:, die fast gleich aussehen, ver- 
wechselt) zn Yerbessern ist: ttar^n = tag. varfjin mit Schild 
versehen, xaws = tag xafs Frosch, vgl. K la pro th. Reise 209. 



- 31 -- 

73) wärunby warin Т!, vdrin M I, 36, 7, varin Seh 
79, 11, Matth. 5, 45; 7, 25, warin Ss 30, 2 regnen. Regen, 
mif nuvdrdi es schneite M I, 52, 1 5, 

zd. vurenti es regnet, vura Regen, skr. г?аг Wasser. 

74) vasin blöken M II, 81, t;(isiw M I, 20, 17 Wiehern, 
ni'VäS'jdt es wieherte M I, 20, 16, 

skr. väg blöken, heulen, krächzen. 
vasäg Hahn (dig. vasängä) wird dazu gestellt, cf. Matth. 
26, 34: vasäg nivasa (ehe) der Hahn kräht. 

75) vafin MII, 50, vafii 3. p. pr. Seh 41, 3, spinnen, 
weben, vaft gewoben Joh. 19, 23, 

np. baftan weben, pr. bäfam, zd. ubdaena gewoben, 
skr. vabh in ürnaväbhi Spinne, gr. vtpalvut^ deutsch weben. 
Ist vaph die Wurzel von osset. vafjn, np. bafam? 

76) väz M II, 83, I, 66, 27 Schwere, vgl. väzzdu 
66,2 schwer, bei Sjögren: иоггащ ozau schwer, 

zd. vaz^ skr. vah fahren, zd. vazya Ladung, deutseh 
Wage. 

77) t;ardca M II, 47 Wachtel, 

np. varttj, vardij, bueharisch varttj (Klaproth, Asia 
Polygl. 2 250), kurd. verdi, skr. vartika^ gr. opvvS. Wohl 
Lehnwort. 

78) warik Ss 34, 1, urek^ D ur, Elaproth, Reise 
208, värig T M II, 88, värigß M I, 82, 1 v. u., väriUg 
Ev. Joh. 1, 29, Lamm, pl. väridiM Seh 31, 23 Lämmer, 

np. barra Lamm, kurd. vark Lamm (ZDMG 38, 93), 
skr. urai^a Widder, Lamm. 

Vgl. Tomaschek, Pamir Dialecte p. 35. 

79) väss D Kalb M П, 82, udss D, Klaproth, 
Reise 207, 

skr. vatsa Kalb, Junges, Kind. 

Vgl. finnisch vasa, vasikka, estnisch vasik, vasikas, wo- 
tisch vasikka, wepsisch vasa^ livisch vuski Kalb — ? Ahl- 
qvist, Kulturwörter p. 3. — Tag. rod, siidoss. rawod (Rosen 
34, 1) das Kalb. 



- 32 -• 

80) ^уипЬ^ vtyin Т М II, 56 erschüttern, bewegen, 
är'ba-rä'Viyin zu sich hin bewegen M I, 128, Nr. 118, 

zd. vaeya Schlag, Streich, skr. vega schnelle Bewegung. 

81) tvidon Gebiss Ss 36, 1, vjdon T Zügel Seh 10, 
Nr. 64, vidon T M I, 42, 26, idönä D M I, 108, 5 u. 11, 
vidonä = yidonä = idonä D M II, 90 Zaum, Zügel, idon 
Gebiss, Elaproth, Reise 212, 

zd. aiwidana, skr. abhidhun^ Halfter, sariqoU 
vUän a bridle (Shaw 200). 

Vgl. Tomaschek, Pamir Dial. 73. 

82) miiun D, unin T, гтгп Ss 39, 2 sehen, unin T 
ich sehe M I, 26.', 9 (D vinui er sieht M I, 94,* 16), 
imnd D sichtbar, Gesicht, Anblick, Schein, und T Anblick 
Seh 85, 15, 

zd. vaenumi ich sehe, np. bmam. 
pf. fedta er sah Matth. 20, 3 und passim ==/ä + idta, 
udfön ich sah M I, 26, 11. 

83) V ömun D sich erbrechen , omd das Erbrechen 
M II, 88, ümin T, ipf. urndfon, dig. auch undfon M II, 
174, 5 V. u., 

zd. skr. vam vomere. 

84) würz, vurz, Ss 33, 2, urs T M II, 59, Seh 81, 13, 
(acc. ursi M I, 46, 2 v. u.) Hengst, 

zd. varsni männliches (Schaf), skr. vrsi^i mannhaft, 
Widder, vrsan männlich, Mann. 

S 

85) [galieuD link, läset sich nicht zu gr. Xaiog^ lat. laevus, 
ksl. levü stellen, da es keine Partikel ga- im Ossetischen giebt. 

gädT falsch, betrügerisch, schmeichlerisch gehört nicht 
zu zd. gada Räuber, afgh. yql Dieb, Räuber, weil die Be- 
deutung verschieden und ursp. anl. g im Ossetischen durch 
y, q vertreten ist.] 

T = q. 

86) yade D, qad T Baum, Balken, Holz, Wald, yädäT)^ 
qäd T, 



— 33 — 

zd. gaöa^ skr. gada Keule — P M II, 72. 
Mir fraglich, da die urspr. Bedeutung doch wohl 'Keule' 
gewesen ist. 

87) yalas, yales D, ya/äsD, qäläs T M II, 72, Marc. 
1, 3, Luc. 3, 4 und 22 Stimme ((provij), ßäun-qäläsfäi M I, 
16, 4 mit weinerlicher Stimme, 

lit. gärsa-s, ksl. glasü Stimme, lat. garrio schwatze. 

88) yar D, qar T, Ss 32, 2, yär D M II, 72, qär T 
MI, 34, 20 Geschrei, Ton, Laut, Stimme, yärßänun D 
M I, 98, 20 rufen, schreien, ra-qär'ßodta er schrie Seh 84, 6, 

zd. gar anrufen, skr. gar {grnäti) anrufen, rufen, gir 
Anrufung, Preis, Rede, Sprache, gr. yrj(}vg, 

89) yärzun D, qärzin T stöhnen, 
zd. garez klagen. 

Nach M III, 14. Vgl. yast, qast Klage? 

90) yar D, qarm T, Ss 38, 2, Seh 69, 9 warm, yarm- 
ßanun D, qarmlcäninT wärmen; M II, 50: yarmD^ qarm 
T warm, 

zd. garema warm, skr. gharma Qluth, Wärme 
Vgl. qarmäg Seh 69, 7 und 13. 

91) yau D, qau T; M II, 38: уам D (vgl. уомтй ins 
Dorf M I, 96, 12), qäuH (vgl. qavi gen. M 1, 40, 20) Dorf, 

got gavi Gau — ?? 

Ich glaube aus mehreren Gründen nicht an die Richtig- 
keit dieser Zusammenstellung. 

92) yesäb, qis T, M II, 56, qis Seh 61, 12 Borste, 
^гдип mit borstigem (rauhem) Haar M I, 84, 5, 

zd. gaesa „the hair dressed in two or three curls" ZP 
GL, np. дёзЩ ges Locken — ? 
Bedeutungsunterschied ! 

93) yog, yok D, qug T, Ss 34, 1, Seh 62, 14; M II, 33: 
yog D (vgl. yögi gen. DM1, 110, 15), qüg T (M I, 70, 3 
y. u., gen. qügi ebenda 2 v. u.) Kuh, 

zd. gCLus Kuh, skr. gäus, 

Ufibscbmanii, H., Etymologie u. l>iiuti. d. uee. Sdpracbe. 3 




— 34 — 

Mit yogl carw Butter vgl. arm. kogi Butter (von kov 
Eub), skr. gavya von der Kuh stammend. 

94) yos D, qu8 T, Ss 33, 1 Ohr, yossun D, qttssjn T, qusin 
Ss 39, 2 hören; M II, 33: yos D, qüs T Ohr, iyösis D du 
hörst M I, 100, 5, qüsjn T hören M I, i4, 13, fequstbn ich 
hörte M I, 30, 24, 

zd. ^aosa, np. gös Ohr, skr. ^rAö^a der Lärm, das 
Tönen u. s. w. 

95) yunD^qunT Haar, Farbe (des Haares) M II, 72, M 
I, 64, 2 (^t^nfd'i von den Haaren (des Kopfes) Matth. 5, 36, 
fevai qunäi von Eameelshaaren Marc. 1, 6) ist zu zd. gaona 
Farbe (ZPGl. p. 6 auch vom Haar) gestellt worden, von 
dem Geldner, KZ 25, p. 402, Anm. 1 annimmt, dass seine 
Grundbedeutung 'Haar gewesen sei. Aber für zd. gaona 
müsste im Dig. doch yön erscheinen? 



96) dawe D, dauT Zweifel; M II, 61 : dau Argwohn, 
skr. dvaya zweifach, doppelt, doppeltes Wesen, Falsch- 
heit, gr. iVo/t/ Zweifel, got. tveifts Zweifel — ? 

Fraglich, da duvä zwei = skr. dvu. 

97) daimn D, dawin T stehlen Matth. 6, 19, M II, 50, 
Seh 65, 14: ra-dawdta er raubte, 

zd. dab (gd.) täuschen, daiwis Betrug, skr. d abhat i 
schädigt, hintergeht. 

98) daUh dallei D, dälei T von unten, dalema D, dälema 
T nach unten, dalie D , dälie T unten , dalffg untere Ss 30, 
1, dälläi unterhalb M I, 90, 19. däläT hinuuter M L 62, 6, 
unten M I, 64, 6 V. u., dälätnä herunter M 1, 16, 2 3, 
dälldg der untere M I, 112, 27, 

zd. aöairi unter, aöara untere. 

In Comp, däl-zäx-mä auf die Er4e M I, 66, 2^; Seh 
31, Nr. 17. 

99) dary D M I, 94, 21, T, Ss 30, 1, M II, 50, Seh 
78, 8, laug, lange, ddary träyi es wird lang M I. 62, 6, 



— 8Г) — 

däryämä D der Länge nach MI, 112, 7, därydim lang- 
schwänzig M I, 84, 6, 

zd. dareya^ skr. dtrgha lang. 

Dazu tarßos D, tarqus T, tärqus Ss 34, 1, färqos D 
M I, 112, 2, färgr^es T M II, 21, färqus T Seh 7, Nr. 19; 
78, 14 Hase = Lang-ohr (dary lang, qüs Ohr). 

100) da r d D, T weit, ferne, Comparat. dartter D, darttär 
T, ddrdrär M I, 60, 7, därdfeiy M I, 62, 3 v. u. weiter, 

russ. dal^ Ferne, Weite, daKse weiter — ? 
Die von Tomasche k, Pamir Dialecte p. 85 genannten 
iran. Ausdrücke für weit, fern' gehören wohl zu zd. dura. 

101) dar es D, T, daras Ss 36, 2, dar äs M I, 40, 24, 
pl. ddräsfä M I, 28, 10 Kleid, Kleidung, 

zd. dereza Fessel, np. dars; Naht, arm. hander j Kleid, 
skr. drh befestigen. 

102) darun (Sjögren p. 402, KB 8, 52), darin T 
M II, 50 halten, ddri er hält M I, 64, 11, dar ine sie 
tragen I, 62, 18, ddrdfa er hielt I, 14, 2 v. u., 

zd. düLrayämi^ altp. durayumiy^ skr. dhcirayämi halte. 

Dazu kuxdaran Ss 36, 1, kuxdarän Seh 86, 9 Ring 
(von kux Hand, Finger), ciraydarän Matth. 5, 15 Leuchter 
(ciray Licht). 

103) däyun D, däin T M II, 77, 176, KB 8, 55 saugen, 
däi T es saugt Seh 7, Nr. 23, dadtai du hast gesogen Luc. 
11, 27, 

zd. daenu Weibchen (von Thieren), np. däya Amme, 
skr. dhuyämi sauge. 

104) dendäg D, dändäg T, dandag Ss 33, 1, dänddgT 
MI, 38, 15, II, 47 Zahn, dändägti qisqis Zähneklappen 
Matth. 8, 12, 

zd. -d an tan, np. dandän^ skr. danta Zahn. 

105) Comparativ-Suffix : -der D, -dar T, 

z. B. smr-där D M I, 100, 21, sfil-där T M I, 16, 
13 V. u. von sfur D, зЦг T gross, stark, 
zd. skr. tara, 

3* 



-se- 
ine) des D, das T, das Ss, das D, T, M II, 159 zehn, 
zd. dasUj skr. daga zehn. 

Dazu das am T der zehnte, zd. dasemaj skr. 
dagama. 

[dättin T geben, s. u. tatun,] 

107) rfima^r Ss 34, 1, dumäg D, diwa^ T M II, 57, 
dimäg T M I, 84, 10 Schwanz, als 2. Gl. von Comp. = 
diu T, nach MI, 117, Nr. 4, aber vgl. därydim lang- 
schwänzig M I, 81, e, 

zd. duma, np. dum Schwanz, arm. drnak (Lehnwort). 

108) domim zähmen (wo vorkommend?), skr. dam zahm 
sein M III, 22. 

109) don D, T, Ss 29, 1, M П, 51, I, 64, 9 Wasser, 
Fluss (doni des Wassers M I, 64, 10, dömmä in das Wasser 
I, 64, 11, dönäi aus dem Wasser I, 42, 3), 

zd. dann Fluss, skr. dann jede träufelnde Flüssigkeit, 
Tropfen, Thau. 

\Щ -döne D, 'dön T, don M II, 77 als 2. Glied von 
Comp. = Behälter, Ort, 

np. -dun (z. B. «b-d<iw Wasserbehälter, Vullers, Gram. 
229). skr. dhana Behälter. 

Vgl. sändon M I, 78, 4, sändön M I, 62, 3 v. u. Wein- 
berg (Wein-ort), xordon Matth. 3, 12; 18, 30 Scheune (Ge- 
treide-Behälter), ßuwändon Matth. 23, 19 Altar (Bet-ort), 
väzägdon Seh 93, 13 Gastgemach (von sän Wein, xor Ge- 
treide, Mwän was zum Beten dient, väzäg, väzäg M I, 30, 24 
Gast). Bei Sjögren dig. sojin-döne Nadel-büchse, Kark-töne 
Hühnerstall, seige-döne Kranken-haus, famaku döne Tabaks- 
dose, farxon-done Gerichts-hof, uordon-döne Wagen-schuppen. 

111) döcun D, ducin T melken M II, 58, döcui D 
sie melkt M I, 110, 15, 20, 

np. döxtan^ döstdan melken, pr. dösam ich melke, 
kurd. dotin melken, dusim ich melke (Justi, kurd. Gram. 
189), balußl dösay (p. dustha) to milk (Dames p. 75), afgh, 
Iwasal to milk. 



- 37 — 

Vgl. Tomaschek, Pamir Dial. 140. Als Wurzel nimmt 
Justi iran. *duxSj aus *dug =»= skr. duh melken (vgl. np. 
döy) mittelst s erweitert, an. 

112) du D, di T du, gen. däu, da, do D, daw, 
da T deiner, dein, acc. däu, da dich, 

zd. tum du, gen. tava, pr. poss. &и?а^ skr. tvam du, 
gen. tava^ pr. poss. tva, 

113) dua D, Ss, duä T, dwt;a D, T, M II, 159 zwei, 
zd. dva, skr. б{г?(7. 

Dazu duday D, (/frfay T doppelt, zweifach, dugai D je 
zwei, dxikkäg D, dikkäg T, bei M II, 161: duMag D, djMag 
T der zweite. 

114) dwar D, T, Ss 35, 1, M II, 49 dvar (dvdr 
I, 20, 2 V. u., dvdr-mä I, 18, 1 v. u.) Thüre, 

zd. dvarem (acc.) Thor , skr. dvar (stark dvar 
schwach dur^. 

115) dumun D. dimin T, (2шш Ss 41, 2 rauchen, 
aber auch wehen, blasen, russ. dui% dune D, dimgä T Wind, 
dimgan Ss 30, 2 Wind, dww^/a D M II, 77, dimgä T M I, 
20, 25 und 28 Wind , ra-dimdtoi dimgäfä Winde wehten 
Matth. 7, 25, dimdfd er blies M I, 18, 9, fädimdfa dt. 18, 16, 

skr. dham blasen, np. dam Athemzug, damidan blasen, 
wehen. 

116) disson T, dison T M I, 66, 10, disson M I, 42, 20 
gestern Abend, 

zd. daosatara westlich, np. dös gestern Abend, skr. dösä 
Abend, Dunkel. 

on in djsS'On ist Suffix, dis- aus dus-, 

ä 

« 

117) äwzär T schlecht M I, 64, 9, Matth. 7, 17, 
zd. zbar, skr. hvar schief geheü, krumme Wege 

wandeln — P 

118) ätnbal T M I, 50, 23: ämbdl (pl. y'ämbäim 
seine Gefährten I, 52, 2 v. u.) Gefährte, Genosse, College, 



— 38 — 

np. ЪатЬйГу hambar socius, baluöT ambal mistress, 
lover, companion (Dames 43). 

Dazu sämbäldist} ü M I, 24, 4 : sie begegneten ihm — ? 

119) änuson Marc. 10, 30 ewig, änusi 8ch 79, 11 un- 
vergänglich, 

zd. anaosa, phl. anösak unvergänglich. 

120) Mar D; M II, 35: ängar und ängarä D, ängarT, 
67: ängdr, pl. ämgärti (acc.) Luc. 15, 6, Gefährte, Ge- 
nosse, College, 

np. hamkär ejusdem artis, coUega. 

121) äfsdnn T, äfsärmi D M II, 86 Schande, fefsärmi 
ujistj sie werden sich schämen Matth. 21, 37, bdfsärmi vaid 
würde beschämt sein M 1,40, 21 — 22, ä/särmj'Mnin ich 
schäme mich Luc. 16, 3, 

zd. fsarema Schaam, np. sarm. 

122) äxsXn T Seh 31, Nr. 15 Herrin, vgl. vädaxsin M 
I, 74, 1 Herrin der Winde, 

zd. xsi herrschen, skr. ksi M II, 73 — P 
Sehr fraglich. Zu unterscheiden von dig. äßinä = tag. 
äfsin Seh 88, 1, 93, 14, M II, 109, Matth. 10, 35, Hausfrau, 
Wirthin , Schwiegermutter. M II , 34 steht wohl äxstn 
(Schwiegermutter, dig. äfsinä) für äfsTn? 



123) izuyunD, zainT; M II, 38: izayun H^ za'in T 
bleiben, bäzzayüf b\e\hei\ M I, 52, 12, bdzzadl blieb M I, 

V 18, 20; 36, 18, bazzadisti sind geblieben Seh 71, 15, 

skr. ha(jahuti) lassen, pass. hiyate zurückbleiben 
hinter. 

124) zämbin M II, 82 Gähnen, 

skr. jabh schnappen nach, Jambha Gebiss, Rachen. 

125) zanäg, zänäg, Sjögren, Matth. 10, 21; zay- 
wachsen KB 8, 55, zayi es wird M I, 62, 1, Matth. 7, 



— 39 — 

17, rci'Zaya es wird wachsen MI, 64, 2, ärzädl wuchs MI, 
36, 17, nizzädl sie hatte geboren M I, 48, 5, Ku nizzdidä D so 
oft sie Eier legte M I, 108, 1 v. u., 110, 1, 

ъА. zan erzeugen, gebären, zuta geboren, np. far-zand 
Kind, Sohn, skr. Jan erzeugen, gebären, Jana Mensch, Stamm, 
Geschlecht, zd. us'Zayeite wird geboren, np. zdt/ad, 
skr. jäyate, 

\2%) zängä M II, 47 Knie, untere Theil des Beines vom 
Knie an abwärts, bei Klaproth, Reise 206: senge (d. i. 
zängä) Schenkel, zong-uf-jl auf die Knie Matth. 17, 14; 27, 
29, Marc. 1, 40; 15, 19; zängtä Beine Joh. 19, 32, zängöyi 
(gen.) Schuh M I, 50, 12, zängöitä Schuhe M I, 50, 9; 
58, 10, 

zA. zanga Knöchel, skr, janghä untere Hälfte des Beines 
vom Knöchel bis zum Knie, der obere Fuss. 

Hierher der ossetische Dorfname : biregseng-kau Wolfs- 
fuss-Dorf, Klaproth, Reise U, p. 379. 

127) zanxd D, zax T, 8s 29, 1; M II, 35: zänxä D, 
zäx T Erde, zänxi D auf die Erde M I, 94, 4 v. u., zäxxil 
auf der Erde M I, 24, 2, 

zd. nom. z ä, gen. zemö (d. ^ zmö), skr. Jam-, gen. 
jmas Erde. 

128) zarun D, zarin T, Seh 56, 10, singen, zar Lied, 
Gesang M I, 98, 17, Ss 37, 2, zaräg Lied Seh 41, 2, 

skr. jar singen. 
Nach M III, 27. 

129) zarond D, Ss 37, 2, zärond T, zärond D M I, 
96, 4 V. u., zärond T M I, 66, 22, alt, 

zd. zaurura alt, zaurvu Alter, np. zar Greis, skr. ja- 
rant alt. 

130) zäldä M II, 47 niedriges Gras, D M I, 114, 4, 
ksl. zelo herba. 

131) zerde D, zärdä, zärde T, zarda Ss 33, 2, zärdä D 
M I, 98, 14, z&rdä T M I, 56, 2 Herz, zärdäti in den 
Herzen Marc. 2, 6, 

zd. zaredaya, skr. hrd^ hrdaya Herz. 



- 40 — 

132) -г /ar Ss 36, 1, ^уаг М II, 72 Panzer, 
afgh. zyarah Kettenpanzer. 

zd. zräSa Panzer stimmt nicht zu diesen Wörtern. 

133) zmänfin zusammenrühren, vermischen, si-zmänUn 
bewegen, si-zmäsia er bewegte Joh. 5, 4, 

skr. manth umrühren — ? 

Nach M III, 35 , wo angenommen wird , dass z für s 
(= zd. US, uz) stehe. Ich halte die Zusammenstellung nicht 
für richtig, weil ich meine, dass aus skr. manth im Ossetischen 
mänd hätte entstehen müssen. Vgl. Lautlehre § 22. 

134) zönum D, zönjn T, zonin 8s 39, 2, zönun D M I, 96, 
3 V. u., zön^n T (l p. pr.) M I, 56, 28; 24, 16 wissen, 
kennen, bdzjdtä si^ hatte erfahren M I, 38, 20, zund D, 
zond T M I, 32, 29 Verstand, vgl. zond-jin klug Matth. 7, 25, 

zd. zan (ava-zanq/n 3 p. conj. sie bemerken), np. dänam 
ich weiss, skr. janOmi kenne, weiss, zd. uzaifUi, 

Davon trenne ich zinnin sich zeigen, sichtbar sein, 
Zinna (conj.) M I, 52, 12, dig. zinnun M II, 180. 

135) zumdk D, zimäg, zimäg T, zimag Ss31,2, zumäg 
D MI, 96, 2, zjmäg T M П, 54 und 101 Winter, zmäjj 
im Winter Marc. 13, 18,' 

zd. zima Winter, skr. hitnä Winter. 



136) \jorun D, jurinH, Jurin Ss 39, 2, JurinT M I, 
1j6, 4 reden, sprechen, Jurd D, jird T Wort, 

passt nicht zu skr. gar, gur anrufen, Jar sich hören 
lassen, rufen, jur = gur, da die ossetische Wurzel jur ursp. 
u hat, indisch gur, Jur aber aus gf^ jf (von gar, jar) ent- 
standen ist.] 



137) iwazä D, f w?a^ T M I, 66, 11 ; 72, 26 ein be- 
stimmtes Mass, Faden, 
^dj vlbdzu? 



— 41 - 

Nach М III, 8. Gehört iwaz nicht vielmehr zu iwazin 
ziehen, spannen? Ygl. iwaz mit Präf. a und ba ausstrecken 
K B 8, 67, rdiwasiki es zog M I, 86, 5, raiwdzä - bdiwazä 
Sänuncä D sie ziehen hin und her M I, 110, 3 v. u. 

138) iger D, igar T (Sjögren, Osset. Stud. 577), igär, 
igar M II, 67, 90 Leber, 

zd. i/äkare, skr. yakrt. 

1 39) iyal 'ßänun D, qal -Мщп T wecken M II, 72, s-qalin 
Ss 40, 2 aufwachen, igäl das Wachen Klaproth, Reise 
214, qäljäg-üt wachet! Matth. 26, 38, qäljäg fäun zu wachen 
Matth. 26, 41, yä siqalßodtoi sie erweckten ihn Marc. 4, 38, 
siqalsti sie erwachten Luc. 9, 32, raiqali er erwachte Seh 
81, 4 — 5, rdiqall dt. M I, 40, 11, Ku'rbaiyaläi D als er erwacht 
war M I, 92, 20, 

zd. skr. jrar wachen, 

140) inm D, T, bei Miller (I, 14, 9, II, 55) und 
S Chief ner (72, 15): innä andere, Matth. 8, 9: innämän dem 
andern, 

zd. skr. anya andere. 

141) insei D, säj T, saj, saj Ss, nach M II, 160: 
insäi D, ssäj T zwanzig, 

zd. vlsaiti, skr. vigati zwanzig. 

Vgl. ärussäj M I, 18, 3-4 sechzig (= 3 >< 20). 

142) ton D, опТ Glied, ongtäi von den Gliedern Matth. 
5, 29, 

skr. аЛда Glied. 

Wie aber erklärt sich das i der digorischen Form? 

143) ir die Osseten, irön, iron Seh 41, 2 ossetisch, 
irofiau auf Ossetisch Sjögren, M II, 30, 

zd. airya Arier, airyana arisch. 

Nach Miller II, 30 werden mit ir, iron nur die 
Tagauren, Alagiren und Eurtaten bezeichnet im Unterschied 
von den Digoren und Tualen. — Vgl. Klaproth, Reise, 
2. Band, p. 586. 



— 42 — 

144) istun D, ptc. istadt D, stud T; sfin T, isf^n D, 
ptc. sftjrf T, isfad П M II, 179, sist stehe auf! Matth. 2, 13, ф^ 
dt. M I, 20, 29, фй er steht auf Marc. 4, 27, sistadi stand 
auf Matth. 2, 14 ; 8, 16, sisfddt stand auf M I, 20, 32, sistjjsti 
sie werden sich empören Matth. 10, 21, 

zd. histaiti, skr. tisthati er steht. 



145) yaf in ba-yafun D, ba-t/ufin T; M II, 49: yafin, 
86: äyafin einholen, erreichen, ni-yä/tä M I, 40, 5 v.u. er 
holte ein, Md — säydfin ob ich (ihn) fände M I, 64, 27, 

np. yaftan finden, erlangen, einholen, erreichen,, 1 pr. 
yäbam. 

146) yeu I), yu T, iv Ss; M II, 159: уещ yevä D, yuT 
ein, yuän (dat.) dem einen Matth. 8, 9, 

zd. a^^va ein, gr. olog allein. 

yeu D aus *ёи (p. 2, 4) wie yu T aus *fw. 

147) yau, yev Klaproth 210, ev Ss 35, 1, yäu M 
II, 47, Seh 45, \{), yeu kl, 34, 29 und 31 Hirse, 

zd. yava Feldfrucht, skr. yava Getreide, Gerste. 

148) yex D, ix T, Ss 30, 2; M II, 33: yex D, гх T, 
M I, 22, 1 Eis, Hagel, yexan D, ixan T kalt, ixän udi es 
war kalt Joh. 18, 18, niyix vereist, zugefroren M I, 32, 11, 

zd. a^xa?, np. yax Eis. 



Jcattar cf. Msfär. 

li 

149) Жа D wer, welcher (сг T, ^? Dialect von Eamunt 
M I, 86, 12 neben ci 88, 8, gen. acc. ße D, «äi T, M I, 38, 11 
was — fungirt auch als Conjunction = dass, M I, 20, 31 ; 
114, .1 V. u.. Seh 86, 2, Matth. 17, 13 etc. — loc. int. Mmi 
D, T), 

zd. ka (gen. kahyä (gd.), loc. kahmi), skr. ka. 



— 43 — 

Dazu auch Uäm T wo, wann MI, 14, 25; 22, 18, 
däm wohin Matth. 8, 19, ßä-d-ei seitdem. 

150) ßalm T Schlange, ebenso Ss 34, 2, M I, 38, 16, 
pl. Mlmifä D Würmer M I, 94, 14, 

np. kirim Wurm, skr. krmi, krimi Wurm, Made. 

151) faUulun D umwerfen, ausgiessen, ШЦп T stürzen, 
giessen, kdlin ich schütte aus M I, 90, 6, ßälin sich ergiessen 
M I, 88, 17, Kälui D es fliesst M I, 1 10, 26, Mli wird vergossen 
Luc. 22, 30, Icald vergossen Marc. 14, 24, dßaldts ergoss sich 
M I, 34, 29, dkaldisti kamen hervor M I, 34, 31, ärJcaldtU 
er vergoss (Thränen) M I, 74, 16, 

skr. kar, kiräti, fut. karisyati, pass. klryate aus- 
giessen, ausschütten, werfen. 

Auch bei M III, 12. МЦп ist intransitiv, Шгп transitiv, 
vgl. mälin und mdrin M II, 49. 

152) Hanun D, Mnjn T, kanin Ss 39, 2; känun D, 
ßänin T M II, 66, I, 22, 13 machen, thun, 

zd. kerenaoimi, skr. krißmi ich mache. 

Das perf. lautet Uodta er machte, das ptc. kond. Da- 
zu kuttag D, quttag T, kutag Ss 37, 1, qutfag M I, 26, 6 
die That. In Zusammensetzungen wird der Anlaut oft tönend : 
Uxgänäg gewaltthätig M I, 62, 7. Das ptc. pass. auch cind, 
vgl. aftä nä cindävi „so wird es nicht gemacht" M II, 177. 
Ferner vgl. Matth. 7, 1—2: känuf machet — cindäva es wird 
gemacht (sc. fidkoi Gericht) — fidkoi-gond gerichtet ; Matth. 
26, 9: aväi-cindä'udaid hätte verkauft werden können — 
aväikäni verkauft Matth. 13, 44. 

153) kard D, T, Ss 36, 1, Seh 44, 13, M I, 50, .11 
Messer, Schwert, kärdän D M I, 102, 1, 2 Scheere, Kardin 
Ss 41, 2 mähen, kärdun D M I, 98, 15, kärdin T M 
I, 62, 20; 86, 12 (perf. kdrsut M I, 86, 8) schneiden, zer- 
schneiden, mähen, 

zd. kar et a, np. kärd Messer, zd. keret, skr. krt 
schneiden. 

Vgl. M I, 74, 9: vä kärddg kard ma nikkärdäd euer 
schneidendes Schwert soll nicht schneiden. Das neup. Wort 



- 44 ~ 

ist von vielen Sprachen entlehnt worden , vgl. M i k 1 o s i c h, 
Fremdwörter 100, die türkischen Elemente II, 4. Es könnte 
also auch im Ossetischen Lehnwort sein. 

154) l^ark D, T, ßarU Ss 34, 1, Seh 9, Nr. 45, 62, 3, 
ПагП, gen. ШгШ M I, 70, 3 v. u., Mröi M I, 34, 3 v. u. 
Henne, Huhn, 

zd. kahrkäs Geier (= Hühneresser), np. kark gallina. 
Vgl. MrRvasän afoni zur Zeit des Hahnenschreies Marc. 
13, 35. 

155) Пагоп D, Jcäron T; M II, 52: Uäron Ende, 
zd. karana Seite, Ende, np. kanär Ende. 

156) Jcästär M I, 36, 4 v. u., ßäsfär M I, 36, 2 v. u., 
38, 5, 6 jünger, jüngst, 

zd. kasu klein. 

Gegensatz: xtsfär älter M I, 36, 4 v. u. 

Davon zu unterscheiden: kattar D, kadfär M II, 70, 
kädfär M I, 48, 15 kleiner, weniger, minder, Comparativ 
von kanäg M II, 145, kanag Ss 38, 1, das zu skr. kanTyas 
kleiner, weniger, geringer, kanistha kleinste, geringste, wenigste 
zu stellen nur das anl. k (für ß) verbietet. 

157) ßasun D, ßäsin T, M II, 46, anschauen, be- 
trachten, sich beziehen (spectare), im T auch: lesen, Matth. 
21, 42, warten, scheinen (von Sonne und Mond), 

zd. kas erblicken, skr. кйд sichtbar sein, erscheinen, 
überblicken. 

Vgl. ßäs siehe! Matth. 8, 4, ßäsi er blickt M I, 26, 27, 
ßdsfi er erblickte 16, 1, bdßäsa bescheine 64, 1, bdßasfi be- 
schien 64, 3, xürisJcäsäni beim Sonnenaufgang 62, 1 v. u., 
xur sMsii die Sonne geht auf Seh 46, 6. Mit Erweichung 
des anl. ß im Compositum: xäjdrgäs Wächter des Hauses 
M I, 42, 16, rodgäs Kälberhirt Seh 101, 2, xugäsfä Sau- 
hirten Matth. 8, 33, qömgäs Hirt (qom Heerde) M I, 46, 12. 

158) ßäd D und T, M 1, 14, 18; 20, 19 u. s. w., 
wenn, ob, 

zd, kada wann, np. kai wann, wie, skr. kada wann. 



- 45 - 

Dazu ßädmä bis wann? wie lange? MI, 16, 2, Matth 
17, 17, ßän nä M I, 18, 13, Md nä M I, 26, 30 wenn nicht. 

159) Шгс M I, 30, 20; 34, 5, Seh 71, 8 Pelz, 
„yidghah karas, waxi harast^ Pelz — ?? Tomaschek, 

B B 7, 203. 

160) ßäf gesalzener Fisch Seh 68, 10 v. u., ßaf See- 
fisch Ss 34, 2, Mf-axs'ji'fä Marc. 1, 16 Fischer (pl. --— 
Fisch-fänger), 

yidghah l^äp (Biddulph köp) Fisch, Tomaschek, B B 
7, 198. 

Der frische Flussfisch heisat Uasag Ss 34, 2, Msäg Seh 
31, Nr. 10; 67, 8, Msag Matth. 7, lo! 

161) Kom Wille M I, 112, 10, Homin wollen, gehorchen 
{ßumdfa er wollte M I, 26, 8), 

zd. käma Wille, skr. käma Wunsch, kämayate 
wünscht, will. 

Dazu (nach v. Stackeiberg, Btrg. zur Syntax d. Osset.) 
ängom M I, 52, 4 (sie lebten zusammen) freundlich, fried- 
lich = zd. *hamakuma, ärwädängon D bruderliebend M I, 
108, 17. 

162) Kösim D, Rüsin T, Kusin Ss 40, 1, Küsin M 
II, 33, Matth. 6, 23 arbeiten, dienen, A'osö^ D, Uosäg D M I, 
100, 23, Msäg T, Uusag Ss 32, 2 Arbeiter, Diener, Knecht, 
Arbeiterin, Magd, ' 

np. köstdan sich anstrengen, sich abmühen. 

163) Icu Dj T als, wenn, da, weil, wie (M I, 16, 3; 
20, 6); nißui T, bei M I, 64, 20: mßu nirgends, 16, 8 nie- 
mals; isJcui T, bei M I, 62, 5: tsßu irgendwo; ßud wie, da, 
dass, damit (M I, 16, 8 v. u., 22, 2, Matth. 17, 12), /cu-ma 
wohin, 

zd. i«* wo, киЭа wie, киЗгй wo, wohin, kudä wo, 
skr. kuha wo, kutra wo, wohin, kutas woher, wie. 

164) Kurma blind Ss 38, 1, Kurm Seh 12, Nr. 96; 
Klaproth, Reise 215, M II, 59, Uurmifä die Blinden Matth. 
11, 5, ßurmj einen Blinden Marc. 8, 22, aber kurmd (mit 
*) M I, 60, 5, 7, 



— 46 — 

np. kör blind — ? 

Beachte Matth. 11, 5: Kurmifä die Blinden neben kur- 
matä die Tauben. 

q (vgl. y) 

165) fa-qayun D, fa-qain T, qäyun ТУ^ qäin T M 
II, 72 (ptc. qad 76) coire, 

np. gu'dan coire, afgh. yö coition, copulation. 
Im Dig. wäre freilich vieiraehr yäyun zu erwarten. 

166) jwr Kehle, Gurgel, bei Sjögren und Seh 70, 8, 
M II, 73, d-ni-qurdfon ich habe verschlungen M I, 62, 23, 

zi.yara й h Kehle, skr. gala Kehle, gar verschlingen — ? 

Die Zusamraenstellung wird dadurch problematisch, dass 
— nach M II, 177 — als digorische Nebenform des Verbs 
niqvärun^ imperf. niqvardfon erscheint. 

1 

167) liejunB, lijin T, lißn Ss 41, 2j M II, 33: lefun D, 
Itjin T, M I, 20, 13 laufen, fliehen, lijuf fliehet Matth. 
10, 23, Itydi er floh M I, 20, 13, 

zd. raQÖay^inti sie verlassen (die Schlachtreihen), 
np. gu-rez-am ich fliehe, skr. riö räumen, frei lassen. 

168) liyun D, Hin T cacare, M II, 55, KB 8, 55, 
3 p. ipt. liyäd Seh 61 16; 2 p. ipt. liy Seh 61, 17, 

zd. irij np. ridan (pr. riyam) cacare. 

169) limän D, limän T Freund, 
zd. frya^ skr, priya lieb — ? 

M II, 87, — limän = skr. priyamäna freundlich? 

170) lish D, lisk T (Sjögren), lisk T, liskä D 
M I, 112, 16, M II, 69 Nisse, 

np. risk, skr. liksu Ei einer Laus, Nisse. 

Die Zusammenstellung von np. risk und skr. likM ver- 
danke ich N ö 1 d e k e. Warum aber erscheint nicht im Np, 
die Form rixs und im Osset. lixs? Auch das kaukasische k 
des Wortes (.für ß) ist auffällig (vgl. M II, 69), und es fragt 



— 47 -- 

sich, ob lisk aus dem Persischen entlehnt sein kann. Vu:l. 
xusk. Das ossetische Wort hat auch Miller III, 36 mit 
skr. liksu zusammengestellt. 

171) luxtä ßänuncä D sie zerreissen (intr.) M I, 98, 21, 
skr. ггг/ zerbrechen (ptc. rugna), lit. luzti brechen, gr. a-Xvxro- 
-льдт} uuzerreissbare Bande (W. Schulze, KZ 28, 280)—? 

Die Zusammenstellung ist falsch, wenn das osset. Wort 
mit Sjögren's luxJcanun D hauen, hacken (vgl. ligßänin ab- 
schneiden M I, 32, 26) identisch ist. 

m 

172) man, mä meiner, mein, mich, loc. int. dig. mi 
M II, 145, 

zd. mana meiner, mqm, ma mich, gen. dat. encl. тё, 
möi, skr. mama, mdm, mä, gen. dat. encl. me, loc. mayi. 

173) ma D, T, M II, 88, M I, 70, 6, Matth. 24, 17 
nicht (prohib.), 

zd. altp. skr. mä. 

174) mayz Ss 33, 2, M II, 72, M I, 70, 1 v. u. Gehirn, 
zd. mazga, np. mayz, skr. majjan Mark. 

Aus dem Pers. entlehnt? 

175) madeb, madT, mad Ss 32, 1;MII, 35: madä 
D, mad T Mutter, 

zd. skr. matar. 

176) a-ma'in T erbauen, amayäg aufbauend Marc. 
15, 29, ptc. ämaf gegründet Matth. 7, 25, атаЛ KB 8, 55, 59, 
M II, 49, amidtifä pl. Gebäude Matth. 24, 1, s-a-main bauen 
Ss 43, 2, s-ä-madta er baute Matth. 7, 25, s-a-mai-jin-än 
ich werde bauen Matth. 16, 18, nimuyun D, njmain T; M II, 
33 : nimayun D, nimatn T rechnen, zählen, nimäj Zahl M I, 
76, 9 und 17, bei Sjögren: nimad D, nimäd T gezählt, 
Zahl, 

zd. dm ata erprobt, kundig, np. ümadan, ämüdan 
(pr. атйуат) efficere, effici, parare, implere, numüdan (pr. 
numäyam) zeigen, skr. ma messen, zurichten, verfertigen, 
bauen, machen. 



~ 48 — 

177) wiaiyeD, mäiT, mei Ss 30, 2, wtäyaD, mäiT 
M II, 87, I, 16, 9, Matth. 24, 29 Mond, Monat, 

zd. mäüh, mäflha, skr. mds^ mäsa. 

178) a)w?atof D, mälätT, mäläfD und T MI, 98, 1 
V. u., II, 52 Tod — zd. ntered-t/u, skr. mrtyu Tod, 

b) mdlun D, 99га/ш T, malin Ss 42, 1, mal in T M I, 
56, 21, II, 46, sterben — zi. mereyeite, skr. mriyate 
stirbt, 

c) пгДгмп D, murin T, marin Ss 41, 2, m(irt«n D 
M I, 98, 8, marin T M I, 22, 19, II, 49 morden, tödten — 
skr. murayati tödtet, 

d) mard D, T, Ss 32, 1, M I, 100, 3 todt, amardisti 
sie sind gestorben Matth. II, 20, märdti die Todten (aec. 
pl.) Matth. 8, 22 — zd. mereta, skr. mrta gestorben, 
todt, 

e) 7пагд D, T, Ss 35, 2, M I, 98, 7 v. u., II, 50 
Gift, gen. marji des Giftes M I, 62, 6 v. u. — zd. mahrka 
Tod, np. marg Tod. 

179) mary D, T, Ss 34, 1, M II, 50 Vogel, 
zd. mereya, np. mury^ skr. 7пгда Vogel. 

180) märzin M II, 46 fegen, perf. märsfä sie fegte 
M I, 40, 17, marstäi (abl.) gefegt Matth. 12, 44, 

zd. marezaiti fegt, skr. mar^i wischt ab. 

Dazu Ml-marzän Tuch M I, 48, 2 v. u.. Seh 32, 26 
(ßäl = skr. kara Hand? M III, 12) wie np. dast-mäl — 
Hand-wisch. 

181) mast D, niäst T, masfj) M I, 102, 16, mäsf 
M II, 88 Galle, Zorn, mast Ss 38, 2 bitter, Matth. 27, 34 
Galle, smästi er wurde zornig Matth. 22, 7, 

np. mast berauscht, brünstig, zd. maöa Rauschtrank, 
skr. matta trunken, brünstig, mada Heiterkeit, Aufgeregt- 
heit, Rausch, Brunst - ? 

Nicht sicher wegen der Bedeutungsdifferenz. 

182) mätix Heuschrecke, 

pärsi matahj np. malax, zd. та^ахй u. s. w. M III, 35, 
KZ 27, 103 -? 



- 49 — 

Miller hält das Wort für entlehnt, es sollte dann 
aber etwa *mäläx lauten — denn aus dem Pärsi kann es 
doch nicht entlehnt sein. Als Original wort sollte man frei- 
lich mädäx im Ossetischen für zd. maöaxä erwarten. "Wo 
findet sich übrigens das Wort? Im neuen Testament, wo es 
vorkommen sollte (z. B. Matth. 3, 4) finde ich statt seiner 
das griech. Fremdwort: äkridifä = dyiQtdsg. 

183) max D, T, M II, 145 wir, uns, 

altp. amCixam, zd. ahmäkem, skr. asmäkam unser. 

184) 7nezunJ), mJzin T, mizin 8s 33, 2, mtzin T M 
II, 82 harnen, perf. 3 p. fä-misfa M I, 28, 1 v. u. er harnte, 

zd. maezaiti, skr. mehati harnt. 

185) 7nieya D, тгуТ, miy Ss 30, 2, mcyä D, тгу T 
M II, 32 Nebel, Wolke, 

zd. maeya^ skr. megha Wolke. 

186) miedeg D, midäg T innere, innerlich, medäg D, 
mzdäg T M II, 32, medägä D M Г, 100, 28: in, bändäni 
mtdäg in den Strick M I, 86, 4, ixxi midäg im Eise M I, 
32, 21, kusi midäg in die Tasse M I, 58, 2, yä mtdäg in 
ihn M I, 64, 25, midämä hinein Seh 38, 13; 74, 8, midägäi 
inwendig Matth. 7, 15, von Innen Seh 69, 11, meddgMi D 
(waren) in der Mitte M I, 92, 19, 

zd. maiSya^ skr. madhya Mitte. 

Dazu yä mid-zärdäi bei sich Matth. 9, 21, fämtdäjl er 
trat ein M I, 68, 15. 

187) miex D, тгх T, mix Ss 35, 1; M II, 33: mex D, 
тгхИ Pfahl; Matth. 26, 47: mix-f-imä (лета Ivhov, 

np. mex Pfahl, vgl. skr. mayükha Pflock. 
Nach M II, 74 entlehnt, vgl. udisch mix. 

188) mizdB, Ss 37, 2, mizd T, M I, 28, 19, II, 55 
Bezahlung, Vergeltung, Lohn, Belohnung, 

zd. mt^da Lohn, skr. mtdha, 

189) miste D, mist T, Seh 62, 5, mist Ss 34, 1 Maus; 
M I, 90, 7 : pl. mistifä die Mäuse (Dial. v. Kamunt), 

Hübechmann, H., Etymologie u« Land. d. овя. Sprache. 4 



^ 50 — 

np. wüs, pärsT, balu6f müsk, skr. müs, müsikä Ratte, 
.Maus. 

Vgl. den Personennamen mistiqus Seh 99, 6; Mäuse- 
ohr. — Wegen des st vgl. fastage Nr. 280. 

190) mon Geist = zd. mainyu erschliesst Miller 
III, 35 aus däli-mon unterirdischer Geist, mli-mon himm- 
lischer Geist. 

191) muljug D, mal j ig T, M II, 79 Ameise, 
zd. maoiri, arm. mrjnm, gr. (.ivQfxrj^. 

192) mut D, mid T, mid Ss 36, 2; M I, 96, 6: mud 
D, 94, 22: mud4 gen., mid T M II, 53 Honig, Meth, 

zd. madu Honig, skr. madhii süsser Trank, Honig. 



n 



193) na D, nä T unser, M II, 145: nä unser, uns, 
zd. wo, skr. nas uns. 

194) nawageiD von neuem, neuag^ пеыак D neu, noog 
T neu, noivag jung Ss 38, 1, nävägäi D von neuem M I, 96, 
7, näväg D neu M II, 34, 101; nvog T neu M I, 36, 17, 
II, 34; nog dt. M II, 34 und 63, nöji T von neuem M I, 
18, 16, Matth. 20, 5, 

zd. skr. nava neu. 

195) nawr D, nvar T, nuar Ss 33, 2 Ader, 

zd. snävare Sehne, skr. snävan Band, Sehne, gr, 
vsvpov. 

196) na'in T baden M II, 49, nayin Seh 97, 29, ci- 
-nain T waschen KB 8, 56, ci-nädta er wusch Seh 45, 6, 
nayän Teich Job. 5, 4, 

zd. snay^ite wäscht sich, skr. snd sich baden. 

Vgl. axsnun D, axsinn T waschen, ptc. axsnädt D, 
axsad T, KB 8, 60. 

197) 7iale D, nal T, Ss 34, 2, näl Seh 31, 18, M II, 47 



- 51 - 

Männchen von Thieren, nälfis mähnliches Schaf M I, 82, 5, 
näl XU Eber M I, 104, 14, 

zd. nar (nara), skr. nar Mann. 

Das Weibchen heisst sil. 

198) näm D, näm T Ruf, Ansehen, nön D, nöm T 
Name, nom Name Ss 32, 2, non, nom D, nom T Name M 
II, 83, П07П T M I, 72, 19, wow D M I, 114, 9, 

zd. nqmany skr. ndman Name. 

199) nareg , narek D, naräg T, Matth. 7, 14, narag 
schmal (von Taille) Ss 30, 1; M П, 101: naräg schmal, 

afgh. narai thin, elender, narrow, vgl. arm. nek eng. 

200) naff'ä D M II, 83 Nabel, 

np. n й/, skr. nabhi Nabel. Vgl. zd. nabunazdista und 
nufya Verwandtschaft. 

201) ne Dy nä T, bei Miller na nicht, näma noch 
nicht Matth. 24, 6, 

skr. na nicht, 

in Zusammensetzung mit Pron. nie- D, ni- ü, bei Miller 
пё' D, ni' T, 

zd. nöif, altp. naiy (aus na-id), 

z. B. nieci D, nicj T, bei Miller: пёсг D M I, 92, 4, 
мгсгТМ1, 24,2 nichts, zd. na^t nichts, neJce D M I, 
92, 15, 7itci T M I, 22, 18 Niemand, 7nßu T niemals M I, 
16, 8, neMd D nie M I, 98, 7. 

202) ni- D, ni' T nieder, 
zd. skr. ni' nieder. 

Vgl. ni'ßnssun D, ni-fissin T niederschreiben , ni-xusS' 
Jisfäm wir werden einschlafen M I, 14, 6, ni-gänin T be- 
graben M II, 67 und 217, Nr. 7. — Dazu nillag D, nilläg 
T, nilag Ss 30, 1 niedrig, Comp, nillägdär Seh 33, 44 
niedriger. 

203) ni-gänin T begraben Matth. 8, 22, M II, 67, 

217, ba-ni-ßgänuf besta,ttetl Seh 50, 7, bdnigänüf bestattet! 

M I, 26, 5, ni-ßgänd Keller Seh 44, 16; 45, 5, 

zd. nikanta eingegraben. 

4* 



-- 52 - 

Daraus ist ein *Mnin T graben = np. kan-dan graben 
zu entnehmen. Hierher auch ingan Grab M I, 22, 26, M II, 56, 
letzte Zeile? — Die Wurzel stellt sich zu zd. kan, np. kan- 
dan im Unterschied von skr. khmi, pärsT xandmi, dessen ptc. 
xad (= *kh^ta) lautet, entsprechend dem osset. nigäd (M II, 
182) von nigänin, 

204) nosfä, nvosfä (als singular!) D M II, 122-123 
Schwiegertochter, 

skr. sntisa — ?? 

• 

Schief n er (Osset. Texte p. 19, Nr. 69) erschliesst w?/s, 
das vom Thusch (Schiefner, Versuch p. 141 : mis), Lazischen 
und Awarischen {nus Schwiegertochter, Schiefner, Bericht 
über Uslar's Awarische Studien 148) entlehnt werden 
sei.? Vgl. auch osset. fainus Schwägerin, Seh 10, Nr. 68. — 
Das gewöhnliche Wort für Schwiegertochter ist cinj. 

205) noudes D, midäs .T; M II, 160: näudäs D, 
nudäs T neunzehn, 

zd. navadasa der neunzehnte, skr. navadagan neun- 
zehn. 

206) ntiäzun D, nväzin T; M II, 178: nivaznn D, 
nvazin T trinken, nuoste D, nost T Schluck, Zug, ba-nazaf 
ihr könntet trinken Seh 71, 14, 

np. nöS'idan trinken — ? 

Schwerlich richtig, da nicht zu sehen, wie nivaz zu pers. 
nöii werden kann. 

207) nur D, wir T, M I, 16, 5, m>, enir Ss 31, 2 
nun, jetzt, niri ong bis jetzt Matth. 11, 12, 

zd. nürem jetzt, vgl. skr. nunam jetzt, 

208) nix T, nix Ss 33, 2; M II, 54: nix D, nix T 
Nagel, pl. nixfä M I, 64, 12, Seh 73, 13 Klauen, Krallen, 

np. näxun unguis, skr. nakha Nagel am Finger oder 
an der Zehe. 

nix bedeutet auch Stirn, Seh 31, Nr, 20. 



- 53 — 



209) rad Ordnung, Reihe (Sjögren), rad Reihe M I, 
46, 19, Ordnung Luc. 1, 5, radugdi D der Reihe nach M I, 
98, 20, 

altp. rodiy wegen, skr. rädh gerathen, sich passeitd 
fügen, den Zweck erreichen, ksl. radi wegen, xdgtv, radü 
xagiBig, raditi curam gerere, d. rathen — ? 

Die Worte stimmen lautlich ebenso überein, wie sie sich 
in der Bedeutung nicht genügend decken. 

210) räzei von vorne, voraus, rOzma D, razmä T vorne, 
voraus, vorwärts, vor, räzii T vorne, voraus, vorwärts, vor 
(Sjögren); räzäi von vorn M I, 20, 21, vorher, zuerst M I, 
34, 2 V. u., yä räzäi vor ihm Seh 80, 8; yä räzmä vor 
ihm M I, 30, 29, MuMdrai rdzmä vor den Mukkara M I, 
34, 2; Xcdvi rdzi vor Gott M I, 52, 28, TJrizmäji razi vor 
TJrizmäg Seh 74, 13—14, raz-där vorher Matth. 15, 8, 

zd. frqsj frasa vorwärts, skr. ргШб, präc vorwärts 
gewandt, pruk vorn, voran, vorher, früher, vor, präcya im 
Osten befindlich. 

211) rä'in bellen M II, 88, rctin das Bellen M I, 48, 2, 
räyuncä D sie bellen M I, 112, 8, 

skr. ru (räyati) bellen, ksl. lajati (1. pr. lajq) latrare. 

212) rast D, T, Ss 30, 1, rasf M II, 49 gerade, 
eben, recht, richtig, treu, redlich, rästifä die Gerechten Matth. 
25, 37, s-rast'i бдтакоЭ-т] Matth. 11, 19, 

altp. rästa gerade, richtig, skr. räddha fertig, 
glücklich. 

rechts' ist raxes D, raxis T. 

213) [гёхё D, fixi T, M II, 32, Seh 71, 10-11 Bart, 
zd. ra^a, np. res Bart — ? 

Die Zusammenstellung ist alt, aber kaum richtig, da 
osset. X sonst nie = iran. s ist. 

Ebenso ist umgekehrt osset. s nie = iran. x, also auch 
die Zusammenstellung von rus Ss 33, 1 Wange mit np. r'tix 
Wange nicht zulässig.] 



— 54 - 

214) roxs D, ruxs T, Sa 35, 2; M II, 33: roxsD, 
rüxsT, M I, 60, 12; 102, 22 Licht, leuchtend, rüxsäg 
T hell, licht M I, 20, 20, rüjing T Ж II, 79 Fenster, 

zd. raoxsna glänzend, np. ruxsidan glänzen, skr. 
rttksa glänzend, zd. raocana Fenster. 

215) rubas und ruwas (Sjögren); M II, 35: robas D, 
rübas T, rübds M I, 82, 1, rüwas M II, 85, ruwas Seh 
64, 5 Fuchs, ruwästän den Füchsen Matth. 8, 20, 

np. röbäh Fuchs, skr. löpu^a Fuchs, Schakal. 

S 

216) s (is) Praefix, z. B. in s-istadi er stand auf Matth. 
2, 14, isbidfa er flocht M I, 86, 21 = sbidfa M I, 86, 19, 20, 

zd. Ш (^uz) hinauf, empor. Vgl. M II, 217. 

217) saye D, say T, Seh 8, Nr. 40, say Ss 34, 1 ; M 
II, 72: säyä D, säy T Ziege, säyfäi dno twv igi<pwv Matth. 
25, 32, 

skr. öhuga Bock, fem. Ziege, ksl. hoza Ziege. 
Zu unterscheiden von säg Hirsch, säguf Hirschkuh Seh 
81, 9. 

218) sade, säde D, sädä Ж II, 160, I, 70, 3—2 v. u., 
76, 15 hundert, 

zd. satüy skr. gata hundert. 

219) salui D, sälii T es gefriert, nissäldistii sie froren 
ein Seh 67, 3, sald f Kälte, Frost, M II, 50: gefroren, 

zi. sareta kalt, skr. gigira Kälte, kalt, lit. szalta-s kalt. 

Dazu wa-sal-Hanun D frieren, tvazal Ss 38, 2 kalt, ma 
mä vazdl Ш M I, 18, 19: lass mich nicht kalt werden, 
vazdl Uud Mnä um sich zu kühlen M I, 22, 2, nuvazäl г 
wurde kalt M I, 32, 2 v. u., vazal doni kalten Wassers Matth. 
10, 42. 

220) sar, sär (Sjögren), sar Ss 32, 2, sär Haupt, Kopf 
M Д, 47, Matth. 8, 20, obere Theil MI, 14, 24, Kopf MI, 
32, 3, 5, 6, II, 16, 18, 19 etc., Deckel M I, 68, 3, 

zd. saratih, skr. giras Kopf. 



— 55 — 

221) sattun Jy, sättinTy satin S8 40, 2, sädfin M II, 47, 
sä ff in M I, 32, 22, 23 brechen, bersten, perf. dsasusfi sie 
zerbrachen (intr.), bd-sasfäi D M I, 102, 3 ist zerbrochen, 
asasta er brach Matth. 15, 36, 

zd. söinday^iti zerbricht, skenda Bruch, Schlag. 
Osset. sädf aus sänf oder sänd, cf. battun. Vgl. ZDMG 
38, 6. 

222) sau D, T, sav Ss 39, 1, $au Ж I, 44, 1; 98, 4 
V. u., M II, 49, Seh 80, 12 schwarz, 

zd. syöLva schwarz, skr. gyuva schwarzbraun. 

223) särde D, särdä D M I, 94, 15, särd T Seh 
30, 5, sard Ss 31, 2 Sommer, 

zd. sareda Jahr, skr. gar ad Herbst, Jahr. 

224) säffäg M II, 86 Huf, 
zd. safa, skr. gapha Huf. 
Was aber ist fäg in säffäg? 

Nach M III, 30 ist „sä/ Klaue" = zd. safa, nach M 
III, 42 ist 'fäg in ^säffäg Klaue** ein Suffix. 

225) smaXy D sumax M H, 147 ihr, euch, 

zd. yüsmäkem, gd. xsmukem, skr. gusmäkam euer. 

226) söjun D, sü^'in T, M II 33, sujin Ss 40, 1 
brennen, sujjn Seh 44, 10 ich verbrenne (trans.), bdsndcinä 
du wirst verbrennen (intr.) M I, 18, 6; 28, 18, bäsixfän ich 
bin verbrannt M I, 28, 21, bdsiydl ist verbrannt MI, 18, 11, 
suj Ss 37, 2 Feuersbrunst, sog B Ж 1, 100, 23 Brennholz, 

zd. saocant brennend, saokavant glänzend, ätaresaoka 
Peuerbrand, skr. göcati flammt, glüht, brennt, göka Gluth, 
Flamme. 

Vgl. surx und suyzärinä. 

227) stawdD, T.(Sjögren 490), staw Ss 38, 1, sfawd 
M I, 60, 12 stark, sisfawd vat ihr wollt stark werden M I, 
60, 26, 

zd. stawra fest, skr. stabh feststellen, stützen, stabhita^ 
gestützt, stabdha steif, starr, aufgeblasen — ? 
Bedeutungsunterschied ! 



' 



- 56 — 

228) stag Ss 33, 2, sfäg T Ж II, 76, MI, 18, 2, 
äsfäg M I, 104, 20, pl. sfßfä MI, 18, 11; 28, 23 Knochen, 
stjifäi von Knochen Matth. 23, 27, 

zd. ast, skr. asthan, asthi Knochen. 
Dazu stägddr M I, 62, 3 Skelett. 

229) stalu D , stale T Stern (Sjögren, Osset. Stud. 
593), stal Ss 30, 2, stalii des Sternes Matth. 2, 7, stali 
M П, 81 (mit t, cf. Druckfehlerverzeichniss und p. 141 flg.), 
pl. stalifä Seh 30, Nr. 4 ; 94, 3, Matth. 24, 29 Sterne, 

skr. zd. Star, np. sitära Stern. 

Woher kommt das t für f (bei Miller)? In Miller's 
Texten habe ich das Wort nicht gefunden. 

230) staun D, T, etamn Ss 40, 2, sfaun M II, 76 
loben, rühmen, stud D, stid T Lob, Ruhm, 

zd. staomi, skr. stäumi lohe, preise, zd. stüiti, skr. 
stuti Lob. 

231) sfug Locke, Büschel Haare M II, 81, sfugJcin D 
gelockt M I, 114, 2—3, 

skr. stuka Zotte. 

232) stur D, stir T, istir Ss 38, 1, sfwr D M I, 
92, 6, sfir M II, 58 gross, stark. Comp, sfurdär grösser D 
M I, 100, 21, sfildär T M I, 16, 13 v. u. , Matth. 6, 25 
mehr, stirdär Luc. 7, 28 grösser, 

balueT istür coarse, thik (Dames 41), skr. sthüra 
dick, breit, sthüla grob, dick, gross, feist. 

233) sturfä T, Ss 33, 2: stur (aber bei Klaproth 
207: sturtha) Vieh, 

zd. staora Zugfchier, got. stiur. 

234) suyzarine D, sizyarin T, sizyärin Matth. 2, 11, 
sizyarin Ss 35, 2 suyzärinä D M I, 100, 4 v. u., M II, 47 
und 109, sizyärin T MI, 34, 16; 66, 28 Gold, golden, 

aus suy für *suyd = zd. suxta und zärinä = zd. 
zaranya, skr. hirar^ya Gold. 

Dieses erschlossene swyd liegt vielleicht in suydäg D, 
siydä^ T (M II, 57) rein, heilig (vgl. Nr. 226) noch vor, 
wonach suyzärinä reines Gold' bedeuten würde. 



- 57 — 

235) sunfB, sinfT (Sjögren), Seh 81, 13, sinf 8в 
34, 2 Kabe, 

waxT sönd a raven (Shaw 243), Tomasehek, 
Pamu- Dial. 39 —? 

236) surx D, sirx T, M II, 57, I, 28, 9, Matth. 16, 2, 
sirx Ss 38, 1 roth, sehön, 

zd. suxra roth, skr. gukra klar, licht, hell. 

237) sid Hunger M II, 81, sidäi vor Hunger M I, 
56, 19, II, 57, sidei Hunger Ss 37, 2 (аЫ.), 

zd. suia Hunger, skr. ksudh, ksudhä Hunger. 

238) sijä D, sij T anus. Seh 102, 17 (After des 
Pferdes), 103, 2, 3, M I, 82, 5 v. u. (Hintertheil des Wagens), 
sij Gesäss Ss 33, 1, 

skr. sphiöuu, sphijuu Hmterbacken, Hüfte, ved. 
sphigi. 

Nach M III, 33. 

s D = s T. 

239) siste D, фЬ T, Seh 61, 8, sisf M I, 78, 12, 
sisfä D M II, 38 Laus, sisfä D M I, 112, 15 Läuse, sistifä 
T Seh 30, 9 Läuse, 

zd. spis — ? 

Wegen des • te, -t vgl. miste Maus. Wo aber ist p ge- 
blieben ? 



240) tatun D, dättin T, datin Ss 40, 1, dädfun D 
M I, 98, 19, da ff in T M I 20, 4 geben, 

zd. Präsensstamm da&a, da$, da&^ skr. dadä^ 
dad geben. 

241) fayd D, T, Ss 39, 2, M I, 20, 5 v. u., Matth. 24, 48 
schnell, eilig, schleunig, bald, vai-fayd sofort Seh 74, 9 



— 58 - 

Comp, faxtär; ttijin Ss fliessen, fäjin T M II, 76 tropfen, 
träufelo, fäydts T es floss M I, 28, 1, fdydäi D er floss M I, 
96, 6, fajinag Ss 29, 2 Tropfen, 

zd. ^ac laufen, fliessen, vUacina auflösend, np. täxtan 
laufen, skr. takta schiessend, taJc schiessen, stürzen, bes. 
vom Plug des Vogels. 

Dazu auch faxin Ss 41, 1 fliegen, s-täxfl M I, 44, 1 er 
flog auf, d'taxUsU M I, 36, 10 sie flogen heraus, fäxetä D 
M I, 94, 12 flieget! — ? 

242) fayun D, fa'in T, M II, 33 thauen, auf- 
thauen, schmelzen, thinßäni T er macht schmelzen Seh 80, 10, 
S'fawd'ßanin Ss 40, 2 schmelzen, vgl. fäwdäi D M I, 
96, 5 geschmolzen, 

ags. thäwan, engl, thaw, d. thauen (= zu schmelzen 
anfangen); ksl. ta^'ati (präs. tajq) TTJasaS^ai. 

Kluge, Etym. Wort. d. deutsch. Spr. sucht die ger- 
manischen Wörter mit gr. ttjmü zusammenzubringen. 

243) faline D, faliü T, faling Seh 31 , Nr. 23, faling 
Ss39, 1; MII, 32: faling ä D, faling T Pinsterniss, finster; 
M I, 88, 5 : falingi im Dunkeln, bd-falinj-i-s es wurde dunkel 
M I, 14, 5, 

zd. tq&ra finster, skr. tamisra Dunkel — ? ? 
Vgl. fa r dicht (vom Wald), dann : düster (vom Wald), 
Seh 30, Nr. 9, Ss 39, 1, M II, 51: np. tär finster — ? 

244) farsun D, farsin T, farsin Ss 39, 2, färsin T 
M I, 38, 21, II, 46 sich fürchten, fdrsfän ich fürchtete mich 
MI 56, 24, fas T Purcht, Seh 7, Nr. 19, fäfarstisti stir 
fasäi sie erschracken sehr Marc. 4, 41, 

zd. teresaiti fürchtet sich, zittert, skr. trasati zittert, 
träsa Schreck, Angst. 

245) farun D, farin, färin T, farin Ss 42, 1, färin T 
M I, 58, 3 V. u., M II, 48 treiben, jagen, entfernen, ra-farta 
er trieb fort Seh 82, 2, fä-fardäu ist vertrieben Seh 82, 4, 
äfarin wegtreiben Seh 82, 6, fätärin forttreiben Seh 84, 2, 

altp. viff-a-tarayurna wir überschritten, skr. ^гra^i geht 
hinüber, tärayati führt hinüber. 



— 59 - 

Dazu bäxfärän yäxs Pferdepeitsche M I, 40, 13. 

246) färin Knabe M II, 57, Matth. 12, 18, 
zd. tauruna jung, skr. taruria jung, zart. 

247) faff Ss 35, 2 Hitze, fäwd-niz Fieber (nJz = 
Krankheit) Matth. 8, 15, fäfT M I, 24, 1 v. u. (duxu), 62, 
6 V. u. (^zßpaxu), Seh 80, 9 (^paru) Gluth, Dampf (heisser 
Athem), fawin M II, 87 wärmen, sfawd erhitzt Seh 49, 9, 
yäxi uifdta er wärmte sich Marc. 14, 54, yäxi fawgä sich 
wärmend Marc. 14, 67, 

np. taft calor, aestus, als Lehnwort im Armenischen 
^awf Hitze, skr. ^ap^a erhitzt, glühend, heiss, taptd ntr. Gluth 
RV T, 118, 7, tapas Wärme, Hitze, Gluth, zd. tupayeiti er 
brennt (mich), skr. tap erwärmen, erhitzen. 

Vgl. äntäf Hitze Nr. 23. Hierzu cafsun D brennen = 
zd. tafs heiss werden, np. tafs^dan heiss werden ? Bei M III, 20 
wird 'fäfsin Hitze empfinden aufgeführt. 

248) fänäg D, T, tänäg M II, 101 dünn, fein, 

np. tanuk dünn, fein, skr. tanu (tanuka) dünn, fein, 
ksl. ШпМсй. 

249) finJinT, iUnjun D ausdehnen, tf-finjin T, yef- 
Unjun D anspannen M II, 54, s-if-Uxta er spannte ein Seh 
46, 13, Ku diÜnjai wenn du (ihn) spannen (ausdehnen) wirst 
M I, 66, 24, 

zd. d^afbjayeiti spannt sich an, zieht, ksl. tegnqti trahere, 
tendere, russ. tjanutt, tjagivaVi dehnen, ausdehnen, in die 
Länge ziehen. 

Vgl. juaril baifinjin T kreuzigen = auf das Kreuz 
spannen Matth. 27, 26. 

250) Щ Bergrücken (dig. feyä) M I, 84, 13, 
np. tey altitudo, Vertex montis. 

251) tu Speichel, fuyä aus dem Speichel Job. 9, 6, vgl. 
Klaproth, A. P. 2, 95, 2, Reise 221, 2, Ss 42, 2, 

np. tuf, tuh, kurd. ^e/ Speichel ZDMG 38, 58, tiw, 
tuw, tu, tukj afgh. Ш, tük Spucken, Speichel, afgh. tükal, 
waxT tuf cerak^ sariqolT tu ceigao spucken, arm. fuß Speichel, 
gr. 7iTv(0j lat. spuo, skr. sthzv. 



- 60 - 

Aehnlich aber auch unverwandte Sprachen: thusch Pui 
Speichel, Schiefner, Versuch 134, awarisch tui-ze speien, 
Schiefner, Bericht 1 38 , tchetschenzisch tui Speichel, 
Schiefner, Stud. 60. — Schall wort? Vgl. ossetisch pa 
Kuss M II, 84, pa-Känin küssen Seh 103, 2, apa-Mnon ich 
werde küssen Matth. 26, 48 neben timscb pai (Schiefner, 
Versuch 142), kasikumük. „раг" (Schiefner 120) Kuss. 



252) fi T wer, welcher, bei Schiefner (vgl. 76, 2) 
ci, bei Miller: сг II, 154, im Dialect von Kamunt сг MI, 
88, 8 und Wt M i, 86, 1 1, 

zd. kaya, gr. ndtog — ? 

Im Digorischen wird ßa = zd. ha (siehe Nr. 149) gebraucht. 

uo D = o T 

253) wo?D, oZT das Obere, alspostp. auf (Sjögren); wal 
oben, waldar überdies Ss 26, wala oben Ss 30, 1, yä uälä auf 
ihm Seh 71, 8—9, ädämi uälä über die Menschen Seh 71, 12, 
bei Miller: välä Postp. auf, über; sä vaU D auf ihnen 
M I, 110, 31; val mehr M I, 62, 2, väldär vnso Luc. 6, 40, 
väldai neQiaaov Matth. 5, 47 ; 6, 7 ; uoläma D, olamä T, 
walama Ss 26 nach oben, hinauf, välämä T Seh 77, 12 
hinauf, välämä D, T MI, 96, 5; 100, 2 v. u.; 28, 2 v. u. 
oben, hinauf, auf; uolei D, olei T von oben her, välläi ober- 
halb M I 90, 20, walaf oberhalb Ss 26, yä viÜäfä von oben 
her M I, 82, 2 u. 10, walag obere Ss 30, välläg obere M I, 
112, 28, väliyä von oben Seh 73, 12, fä-väleyä г kam 
nach oben M I, 32, 20, 

zd. upairi über, upara obere. 

In Compos. väl'drwäi vom Himmel M I, 22, 1 ; 64, 11 
u. s. w., väl'drwmä in den Himmel M I, 64, 13 (Gegensatz: 
däl-zäx-mä auf die Erde), väl-drwi im Himmel M I, 26, 16, 
väl'Xäjar-il auf die Zinne Matth. 4, 5, väl-xäjärdti auf den 
Dächern Matth. 10, 27. 

254) on Schulter, duvä öni äxsän zwischen den beiden 
Schultern MI, 16, 9, duvä oni dsfäu M I, 16, 11 zwischen die 



— 61 - 

Schultern, fäs-6n-f-äm in die Schultern (hinten) MI, 16, 8, 
fäsonfä die Schultern (hinten) M I, 16, 12 (über fäs vgl. 
fäsm Nr. 280), 

skr. qsa — ? ? 

Aus qsa müsste im Zend *aYiha werden, und da h im 
Ossetischen wegfallen muss, glaubte ich ossetisch on mit 
jenem *afiha identificiren zu können. Doch ist die Zusammen- 
stellung wohl sicher falsch, da on aus vän entstanden zu 
sein scheint, vgl. Seh 47, 14 — 15: mnfä gvbir (die Schultern 
gekrümmt) mit gekrümmten Schultern. 

255) uors, ors D, urs T, 8s 38, 1, Seh 85, 3; M II, 33 : 
ors D, ürs T; vors D M I, 94, 6, Urs T M I, 72, 27 
weiss, 

zd. aurusa weiss, skr. arusa feuerfarben — ? 
Dieser Zusammenstellung treten lautliche Bedenken ent- 
gegen, vgl. Lautlehre § 14, Schluss. 

256) orm D, ortä, uarfä T, vorfä D M II, 105, 
vdrfä M I, 76, 5 dort, 

zd. ava&ra dort. 

Von demselben Pronomen ava kommt: vordämä D 
dorthin (vgl. Nr. 33), vömi, ömi D, um T dort (Nr. 16), üi T 
er, gen. üi T, voi D = zd. avauhe etc. 

257) ody uod T = uodt D dann, uodei seit der Zeit, 
seitdem, t? arf T darauf, dann, so M I, 14, 3 v. u., Matth. 17, 13, 
vädäi nirmä T von da bis jetzt Seh 86, 12, vädäi D seit- 
dem M I, 100, 3, vädfd D darauf M I, 100, 24, 

zd. avada da, dort. 

Vgl. MI, 18, 13 : Uäd — väd, Uän nä — väd& wenn — 
dann, wenn nicht — dann. 

258) uordon^ ordon (Sjögren), värdon M I, 82,4 
V. u., 84, 8 V. u., värdun D M I, 92, 18 Wagen, 

np. gar dun Wagen (kurd. gerdun entlehnt), skr. 
vartani Radkreis, Radfelge. 

Vgl. tschetschenzisch wardafi Wagen, Schiefner, 
Tschetschenz. Stud. 70, abchasisch uardyn Wagen, Schief- 
ner, Bericht 44, inguschisch wurdo Klaproth, A. P. 96. 



— 62 - 

259) uofeD so, „eig. auf jene Art, im Gegensatz zum T 
awte auf diese Art", uofei D so, uouemei D indessen, unter- 
dessen = T awfemei, f?o^a so D M I 92, 12, vofemäi dt. 
D M I, 92, 4; 100, 2, ofemäi dt. I, 108, 8 v. u., äfä D 
80, auf diese Weise M I, 102, 16, vgl. dffä T so M 1, 
20, 10 V. u.. Seh 72, 7, d/fämäi T so M I, 52, 4 v. u., 

vgl. zd. a&a^ ava&a so, auf diese Weise, г^а so, 
yad^a wie, skr. atha, yathu u. s. w. 

Dig. vofä = zd. (a)«?a^a, tag. affä = zd. av{a)d^a? 

260) urdag Ss 29, 1 aufsteigender Weg, urdig T 
in urdistjifä Seh 82, 11 Aufwärter = „aufrecht stehende** 
von urdig und stäg (ebenda 89, 14), urdigisfäg „Anordner" 
M I, 74, 14, urdig läun dienen (aufrecht stehen) Joh. 12, 2, 

skr. ürdhva aufwärts gehend, aufrecht. 

261) üring Welle, skr. ürml — P 
Nach M III, 9. 

262) man urnii ich glaube, urnin T M II, 89, urnin 
Ss 31 , 2 (inf.) das Glauben , vä urni T ihr glaubt Seh 
82, 15, sä baurnidta T sie glaubten Seh 82, 5, mä bdurnidüi 
ich bin überzeugt M I, 66, 3 v. u., ma vä urnäd (ipt.) glaubet 
es nicht Matth. 24, 23, 

zd. altp. «;ar glauben, ksl. ü^ra Glaube, got. tuz-verjan 
zweifeln. 

263) urömun D, urömin T, uromin T M I, 20, 14, 
uro min M П, 51 und 218 zurückhalten, hemmen, be- 
ruhigen, bdurädfa hielt zurück M I, 22, 29, nä bduromjinä 
du wirst es nicht aushalten M I, 28, 18, 

zd. rämayeiti beruhigt, np. urämldan tranquillum esse, 
tranquillum reddere, skr. ram zum Stillstehen bringen, vi-ram 
einhalten, aufhören, abstehen von. 

Dazu uromag massig Ss 28, 2. 

264) urux D M I, 110, 12, orax T, warax Ss 30, 1, 
väräx M II, 74, Seh 38, 11 geräumig, ausgedehnt, weit, 
breit. 



— 63 - 

zd. vouru, skr. t4ru weit, geräumig, ausgedehnt — ? 

Bei dieser Zusammenstellung bleibt das ausl. x im-Osse- 
tischen unerklärt. Auch will dig. uru- zu tag. t?ärä- lautlich 
nicht wohl stimmen. 

265) usqa D, oxsk T, waxs Ss 33, 1 Achsel, wochste 
(d. i. voxstä plur.) Schulter, Klaproth, Reise 206, växsJcgul 
auf die Achseln Luc. 15, 5, pl. växsßfä T die Schultern 
M I, 32, 20, 

skr. vaksas Brust, obere Theil des Leibes. 

f 

266) fa- fä-, Präfix, z. B. in fa-winun D erblicken, 
fa-Uanun D vollenden, fa-liejun D entfliehen, fa-xassun weg- 
tragen, fa-caun durchgehen, vorbeigehen (Sjögren), 

zd. paitL — fä = lat. po- (in po-situs) als Nullstufe 
von and, zd. opa nach Osthoff, Perf. 25, M II, 215. Doch 
will auch Miller neuerdings nach Korsch's Vorschlag osset. 
fa wieder = zd. paiti setzen, da nach fa (und ni) anlaut. 
Conson. verdoppelt werden : fäMäsin von fä -\- Käsin» (P) 

267) fad D, fäd T, M I, 84, 16; II, 47: fad T Spur, 
zd. pada, skr. pada Spur. 

Ein fad 'Fuss = zd. /)äJa, skr. päda erschliesst Miller 
(II, 117) aus bäyäwwad'äi = dig. bäyämbad-äl (abl.) bar- 
fuss (vgl. bäyn-äg nackt)? 

268) fadun (.Sjögren p. 139: fadun) D spalten, zer- 
hauen, 

arm. hat-anem schneide ab. 

26d) faz&äg, fazzäk D, T, fazag Ss 31, 2, fäzz- 
ä^ M I, 129 Herbst, 

pz. pudez Herbst — ? ? 

Die Jahreszeiten sind nach M I, 129 folgende: zimäg 
Winter, rag-valjäg Vorfrühling, valjäg Frühling und erste 
Hälfte des Sommers, fäzzäg Sommer (vom Heuschlag bis 
zum Fallen der Blätter), äräg-fäzzäg Spätsommer oder Herbst 
(bis zum Schneefall). Sonst wird das Jahr noch eingetheilt 
in die warme Zeit: särdä D Sommer und die kalte Zeit: 
zumäg D, zjmäg T Winter. 



— 64 — 

270) fal D М I, 94, 7 fälä T, fäla M I, 14, 20 aber, 
alleiB, 

skr. param jedoch, allein. 

271) fa-liewun D betrügen, faliwan Ss 37, 2 Betrug, 
fä'Uwun D, fä'ltwin T betrügen, täuschen M II, 56, fäli- 
wäg Versucher Seh 36, 14, fäliwi verführt Joh. 7, 12, 

np. firebam betrüge, fireb (aus ^fra-rep-^ Betrug, skr. 
rip Betrug, Kniff, ripu Betrüger. 

272) fandag D, Ss 29, 1, fändäg T, /an dag MI, 
66, 23, П, 47 Weg, Strasse, 

zd. pafitan, skr. panthan Weg. 

Mit altp. pad^im tyum rästäm den geraden (rechten) 
Weg vgl. esset, da fandäg-rasf M I, 50, 20 = da fändäg rast 
M I, 124, Nr. 61, rast fändäg M I, 52, 11, fändarast Seh 
85, 8; 99, 8 — 9. (Der eine grüsst: glücklichen Weg!, der 
andere dankt: da qudtag rast glückliches Geschäft! Seh 99, 
8 — 9, anders M I, 82, 3 und 17: bäiriai sei gegrüsst (2. pl. 
bdiriaf) — da qudfag rasf.) 

273) fand D Wunsch M I, 94, 18, fand T Rath, Plan 
(^avf,ißovkiov), Wille Matth. 12, 14, Luc. 22, 42, fändtä Ge- 
danken (sv&v^iijasig) Matth. 12, 25 , fänd-sKodtoi sie hielten 
einen Rath Matth. 27, 1, sie beschlossen M I, 52, 6, fand 
bdMnäm wir wollen einen Vertrag machen M I, 82, 4, 

np. pand Rath. 

Vgl. fändon Wille, Wunsch, д^йг]/ла Matth. 12, 50, 
Luc. 23, 20, /ändi nä wir wünschen Matth. 12, 38. Dazu 
amwänd (Sjögren) Einräumen, Nachgeben. 

274) far in 

1) far-ast, far-äsf neirn = über acht (ast = acht), 
farastäm der neunte Matth. 20, 5, faräsfäm M II, 161, 

skr. paras über hinaus, mehr als. Y gl, fal- dar weiter 
M III, 30; 

2) dig. fal wäre (Sjögren) im vorvorigen Jahre, aus 
far-färe = vor-voriges Jahr (fare = voriges Jahr), 

zi. para vor, skr. purä vor; zd.parö vor, skr. pur as vor 






- 65 - 

3) faUmä hinter (drei Thäler) M I, 44, 11, fäliye nach 
hinten M I, 44, 13, fallag gegenüberliegend Seh 103, 7, 
skr. рш-а entfernter, jenseitig, später, folgend — ? 

275) faraf D, Ss 36, 1, färäf T, Luc. 3, 9, Seh 32, 
Nr. 32, /агй^ T M II, 52 Axt, Beil, 

skr. paragu Axt, Beil. 

276) farwe D, färw T, färva D M I, 112, 13, 14, 
färw T M I, 102, 1 V. u., II, 86 Erle, 

ahd. felawa, mhd. velwe Pelber, Weide. 

277) fare D, faron T, fdrä D, faron T Ж II, 50 
im vorigen Jahre, 

np. pur das vergangene Jahr, skr. parut im ver- 
gangenen Jahre. 

278) fars D, T, Ss 33, 1, Matth. 8, 18, M I, 28, 11, 
II, 50, pl färsfä M I, 16, 3 V. u. Seite, Strich, Gegend, 

zd. peresu Rippe, Seite, skr. pargu Rippe, pärgva 
Seite. 

279) farsun D, für sin T, farsin Ss 37, 2, färsun D 
M I, 98, 7 fragen, färsäm wir fragen M I, 34, 12, 

zd. peresaiti, skr. prcchati fragt. 

280) fastage D, fästäg T, fastag Ss 30, 1 hinterer, 
nachher, zuletzt, am Ende, fäsfdgärdäg T Ilintertheil M I, 
50, 2 V. u.; fastama D, fästämä T, Seh 78, 7, 83, 15, 
fäst&mä D, T M I, 94, 9; 48, 14 zurück, hinten, hinter, 
nach, wieder, von neuem; fästie, fästie D, fästie T, fästiyä 
Seh 71, 15 hinten, nach, fästiyä M I, 20, 19 von hinten, 
yä fästiyä hinter ihm her M I, 24, 22 ; fästiye zurück, hinten 
M I, 42, 15; 74, 17, fästä T, fasta Ss 30, 1 nach, fast ei T 
von hinten, D nachher, üi fästä T M I, 16, 3 und 12 darauf, 
voi faste D M I, 98, 7 v. u. darauf, fästädär später Seh 74, 9, 

altp. pasä hinter, pasäva nachher, zd. pasca nach, 
paskäf nachher, hinter, pasne hinter, skr. pagca hinten, nach- 
her, pagcät von hinten, hernach. 

Osset. st (genauer st) aus sc = iran. s^. 

H i'i bscbma П n , И., Etymologie u. Lautl. d. овя. Sprache. 5 



-^ 66 - 

Hierher /as aus fast: fäsfändagmä hinter den Weg 
M I, 54, 24, fäsäxsäwär nach dem Abendessen M I, 50, 27, 
fäsöntä Nr. 254, fäsifäd Seh 52, 23, fässarc (?) M I, 36, \ v. u. 

2Ъ\) fatan D.fämn T, fafan Ss 30, 1 Breite, fäfän 
T M II, 47, breit M II, 108, 

zd. pa&ana weit, breit, np. pahan weit, breit. 

282) ßag hölzerne Schaufel Ss 36, 1, fiiag Matth. 3, 12, 
/^-yrfjr M I, 90, 2, 

waxT рег^ sariqoli /e/ a shovel (Shaw 250) — ? 
Tomaschek, Pamir Dial. 68. Vgl. kurd. pleh hölzerne 
Schaufel ZDMG 38, 57. 

283) ßde D.fid T, fid Ss 32, 1; M II, 35: fidä D, 
fid T Vater; o fidäl Abrame o Vater Abraham Luc. 
16. 24, pl. ßdalfa Ss 32, 1, fidfälfä D M I, 100, 3 die Vor- 
väter, fidälU T der Väter M I, 34, 11, 

zd. skr. pitar Vater. 

284:) ßdt D, fid T, ßd Ss 32, 2; M II, 55: fid D, 
fid % Ж I, 50, 1 Fleisch, 

zd. pitu Speise, skr. pitu Nahrung. 

285) fing Ss 29, 2; M II, 56 : ßnM D, fjnß T, Marc. 
9, 18 Schaum, 

skr. phena Schaum, ksl. рёпа Schaum, lat. spuma, d. 
feim. 

28%) ßnje D, finj T, Seh 31, Nr. 21, ßnj Ss 33, 1 ; 
M II, 78: finj, fii D, finj T Nase, 

arm. pinj (pinc) Nasenloch. 

Das osset. Wort würde im Np. pirtj, im Altp. wohl 
pinc- lauten. Das arm. Wort stammt vielleicht aus dem 
Persischen, das es nun verloren hat. Beide sind von np. 
kurd. pö2!, baluci pötiz (Dames 58), afgh. pözah, pazah Nase 
zu trennen. — Woher abchasisch ;j^yw(5'' Nase (Schiefner, 
Bericht 56)? 

281) finssun D, fissjn T, fisin Ss 40, 1 schreiben, 
finst D, fist T geschrieben, Schrift, nißsta Ss 36, 2 Schrift, 



- 67 - 

altp. ni'pis schreiben, ptc. пгргНа^ skr. pig (pigati) 
schmücken. 

288) firfon D Vieh (grössere vierfüssige Hausthiere), 
gr. noQTig junges Rind, skr. prthuka Junges von 

Thieren — ? Stimmt lautlich nicht. 

289) ßu D, T, Ss 33, 2, fiw Seh 8, 34 ; M II, 55 : flu 
D, fjw T Fett, Speck, 

zd. pivar'ih Fett, kurd. ptü Talg ZDMG 38, 57, skr. 
pTvas Fett, Speck. 

290) [ficug D, ficag T, fic-ag Ss; M II, lß\:ßfc-ag D, 
fitb-ag T erste, zuerst, vorher, 

zu np. pes vor — ?] 
Sehr fraglich. 

291) ficun J). ficin T (Sjögren 509), ficin Ss 41, 2; 
M II, 54: ficin kochen; M I. 48, 1 v. u. : sfixtöi brieten, 
82, 8: sfixfa briet, Seh 74, 13: Icu sfjxti als er gekocht war, 
93, 15: afixta sie kochte (Eier), 

zd. skr. pac kochen — ? 

Das ptc. perf. lautet tag./ixf, dig. aber funxf oder /unx 
M il, 181 — ? Die Lautverhältnisse sind bedenklich: man 
sollte lautgesetzlich für zd. paö : tag. fäjjn, ptc. /äa;f erwarten. 
Vgl. dazu Lautlehre § 36, 1, 6. Wegen der Vocale vgl. p. 84. 

292) fon;\ Ss auch fonj fünf, T fänjem, fonjem^ M II, 
161: fänjäm der iiluftQ, findtesD, findtäs T, M II, 160: 
findfäs D, findfäs T fünfzehn, 

zd. skr. рапёа fünf, skr. pancama fünfte, zd. panca- 
dasa, skr. paüöadaga fünfzehn. 

293) fulder D, fildär T, Matth. 10, 28, M il, 89, 
fildar Ss 39, 1 mehr, Comp, zu /wr, fir (wie stildär zu stir^ 
M II, 145), dass ich findet in fir-cinäi aus grosser Freude 
Joh. 16, 21, fir-xärdäi von zu vielem Essen, fir-mästäi aus 
grossem Zorn oder als sehr zorniger Seh Г)4, Nr. 34; 69, 
14; M II, 541, 118, 

zd. pouru^ skr. puru viel. 



f ircin silVnajft radostt; /jnwasf eilluyj gjnewü. 



- 68 - 

294) furfb, firfT, ebenso M I, 72, 19; 108, 13; 
П, 57, firf Ss 32, 1 Sohn, 

zd. pud-ra, skr. putra Sohn. 

295) fuss D, fiss T, fis Ss 34, 1 Schaf, vgl. M II, 53 
fus D, fis T Schaf, ebenso M I, 48, 1 v. u.; MI, 30, 25 
nälfis Hammel, Seh 74, 12; M I, 92, 19: fus-fä D, 56, 23 
fis'fä T die Schafe, 

zd. pasu, skr. pagu Vieh. 

Davon zu unterscheiden Ss fos Heerde 34, 1, T fos = 
Vieh, Thier, Heerde, Besitz, Vermögen, Beute M I, 22, *23; 
56, 23; 102, 3 V. u.; 58, 3, 4 v. u., 72, 24; Seh 36, 8; 90, 
Nr. 20, da die dig. Form fons lautet, vgl. M I, 96, 1 v. u.: 
II, 40. 

X 

296) xalon Krähe, sariqolT xern a raven (Shaw 243)? 

297) xäräg T M I, 28, 14, II, 47, xarag Ss 33, 2 
Esel, pl. xärjifä T M I, 66, 21, 

zd. xara, skr. Ichara Esel. 

298) xädäg T, xoadeg, xodeg, xoadek, xodek D ; M II, 
33, 52: xvädäg D, xädäg T selber, sä-xvättä D M I, 
100, 26 sie selbst (pl. xudfä T, xvädfä D M II, 152), 

zd. xtva^ skr. sva sein, zd. xwatö, skr. svatas von 
selbst. 

Dazu хг = dig. re selbst in den Pron. шахг^ тахё etc., 
skr. svayam, zd. xwae-^ altp. uvdi- M П, 152. 

299) xäfä D, xäf T Rotz, Schleim, 

zd. kafa Schaum, np. kaf, skr. kapha Schleim — ? . 
Nach M III, 15. Woher aber das anlautende x und wie 
verhält sich xäf zu udisch xaf? 

300) xet D, xid T; M II, 33, 56: xed D, хЫ T, 

1) Brücke, a?ed D M I, 112, 6 v. u., xld T M I, 52, 7, 
zd. haetu, skr. setu Brücke; 

2) Schweiss, Ss 33, 2 xed^ np. xwai, skr. sveda. 



— 69 — 

Die Vermuthung, dass xtd Brücke aus dem Georgischen 
(xidi) entlehnt sei (Klaproth 210), scheitert an der digö- 
rischen Form. 

301) xlzii sie steigt Seh 10, 64, ärxizjn absteigen Seh 
82, 10, rd'Xtsai M 1, 16, 3 du willst herabsteigen, s-xezun 
D hinaufsteigen M I, 94, 29, II, 56, 

np. xezad, pärsi äxezad erhebt sich — ? 

Ist falsch, wenn np. z aus älterem z hervorgegangen ist. 

302) xode D, xud T, Seh 33, Nr. 43 ; Ss 37, 1 ; M II, 
33: xodä D, xüd T Mütze, Hut, pl. dig. xödfä Hüte M I, 
112, 15, 

zd. xaoda Helm, altp. xauda Mütze, np. xöi Helm. 

303) xodun D, xudin T, xudin Ss 41, 2; M II, 33 : 
xodun D, xudin T, xödgä D lachend M I, 98, 13, xudin T 
lachen M I, 48, 19, bd-xudft M I, 74, 22 er lachte auf, 

skr. svad schmecken, Gefallen finden an, gr. ffdo/nai 
freue mich — ? Sehr unsicher. 

np. xand-^dan lachen stelle ich nicht hierher, da ihm 
das w fehlt. 

304) xoyun^ D, xuin T, Ss 41, 2; M II, 33: xuyun D, 
xu'in T nähen, vgl. xuyui D sie näht M I, 108, 7 v. u., 
bäxudfa sie nähte M I, 76, 13, baxui nähe! Seh 65, 11, bä- 
xuyaf 2. pl. conj. M I, 34, 14, xud befestigt M I, 106, 7 v. u., 

skr. stvyati näht. 

305) xönun D, xönin T nennen, heissen, rufen, einladen, 
xunnun D, xuinin T heissen, xönincT sie nennen M I, 34, 
16, xoni T er ladet ein Seh 72, 13, är-bä'Xudt'a er rief M 
I, 74, 1 V. u., xuininc sie heissen Seh. 69, 6, xuini wird ge- 
nannt Matth. 26, 36, Й xundi welcher hiess Matth. 26, 14, 
xundt sie wurde genannt M I, 48, 6, xundtä berufen (хЯ^го/) 
nom. pl. Matth. 20, 16, 

zd. xwanaf klirrend (in xwanaUcaxra) , np. xwundan 
rufen, skr. svan schallen. 

306) xor D M I, 96, 5, xur T, Ss 30, 2; M II, 33: 
xorJ), xür T, M I, 28, 28; 62, 1 v. u. Sonne, 

zd. hvare, skr. svar Sonne. 

1 Dig. xoyun falsch für xuyun naoh M 11, 174 Апш. 



— 70 - 

Vgl. xürsÜäsän SoanenaufgaDg , Osten, xürnigulin 
Sonnenuntergang, Westen Mattfa. 8, 11, xur-wars-irdig-on 
mittäglich Matth. 12, 42. 

307) xore D, xo T, Ss 32, 1 ; xvärä D M I, 100, 27, 
acc. xväri 100, 25, жо T, M II, 52 Schwester, dat. xoyän 
M I, 38, 1, pl. xofä Matth. 13, 55, 

zd. xwauhar, skr. svasar Schwester. 

Tag. X geht durch *ж«?а auf *a?i?a-a =^ voross. *xvahd, 
zd. xwanha, skr. svdsä (Nom.) zurück, während dig. xvär-ä 
auf den Stamm der obliquen Casus zurückgeht: zd. xwanhar-em 
(Accus.), skr. svdsuram. Vgl. fid T = fid-ä D Vater == skr. 
pitd neben fidäl (Vocativ) Luc. 16, 24 = skr. pitar 
(acc. pitdram etc.), sowie meine Bemerkungen über pers. pid 
= pidar Vater etc. ZDMG 38, 426. 

308) xorun D, xarjn T, xärin Matth. 11, 18, xarin Ss 
41, 1; M II, 33, 52: xvärunDy xärin T, vgl. bdxvärunD 
essen M I, 92, 16, xärjn T ich esse M I, 84, 3 v. u., bdxär 
T iss! M I, 64, 1, bdxordfon ich ass M I, 56, 10, aärd ßu 
fesfi als sie gegessen hatten M I, 50, 1 , xäriinag Speise M I, 
50, 3, xärd Speise Seh 65, 10; 73, 2, 

zd. xwaraiti, np. xwarad isst. 

Dazu xor Getreide, Futter M I, 62, 1; 84, 19; 102, 
5 V. u. 

309) xossun D*, xttssin T, xmin Ss 42, 1; M II, 52: 
xussun D, xussjn T schlafen, liegen, MI, 66, 5: nixxus- 
sidisfj sie lagen im Schlaf, 40, 10: nixxüssidt er legte sich 
schlafen, 58, 9: t/umä sxussjdisfäm wir schliefen zusammen, 

zd. xwafs, np. xusp-tdan schlafen. 

Vgl. vcUgommä nixxusjinän ich will mich aufs Gesicht 
legen Seh 103, 7—8, wo xussjn nur die Bedeutung: sich 
legen' ohne Beziehung aufs Schlafen hat. 

310) xui D, T, Ss 34, 1, M II, 58, xu T, Seh 61, 12 
Schwein, pl. 3cufä M I, 78, 4, gen. xufj Matth. 8, 30, näl-xu 
Eber M I, 34, 1 V. u. (näl-xuyi Accus. 36, 2), 



* Diff. xossun falsch für xiiasun nach M II, 174 Anm. 



— 71 — 

np. xük Schwein, kurd. xü 1 bis 3 Jahre altes Schwein 
ZDMGr 38, 64 , skr. svkara Eber, Schwein (gr. vg, lat. sii-s, 
ahd. su). 

311) XU8 Ss 34, 2, xuS'äi (abl.) Seh 101, 11, xus-äi 
(abl.) M I, 18, 20, xusk Seh 6, Nr. 4, Matth. 12, 10, M II, 
58 und 69 trocken, vgl. xuskMnii er vertrocknet Seh 6, Nr, 9, 
10, es trocknet Seh 32, Nr. 25, baxussti es ward dürre 
Q^rjpdv&T]) Matth. 13, 6, ba-xu8ci er vertrocknete Matth. 21, 
19, 20, Marc. 11, 20, 

zd. huska, np. xusk, skr. guska trocken. 

Das k in xusk ist auch nach Miller nicht aspirirt. 
Aber eben dieses k deutet nach Miller II, 69 auf Ent- 
lehnung, und es fragt sich also, ob xusk nicht neupersischen 
Ursprungs ist, vgl. lisk Nr. 170. 

312) ca Pronominalstamm in 

ca-ma D, cä-mä T wozu, ca-mai D, cä-mäi T weshalb, 
um zu, damit, ca-man D, cämän T wozu, weswegen, u. s. w., 

zd. ca- pron., gr. TS- pron. 

Dazu auch cas wie viel, vgl. üyds so viel, ccUimmä bis, 
vgl. vdlimmä so lange M I, 82, 4—5. 

313) cadä D, cad T M II, 78, I, 112, 3 v. u., Luc. 5, 1, 
cad Ss 29, 1, zad (d. i. cad) Klaproth, A. P. 96 »See, 
Sumpf, 

zd. ccLiti in die Cisterne, äpO yat öatayä des Cisternen- 
wassers. 

Vgl. Tomaschek, Pamir Dialecte p. 25. — Np. cäA 
puteus aus altem *сй&а оЗег "^сйоа? 

314) calx М I, 24, 22, II, 50, Seh 94, 3 Rad, Scheibe 
(des Mondes), 

zd. öaxra, skr. öakra Rad. 

315) car, carm T, care D, jarm Ss 33, 2, carm, jarm 
M II, 79 Haut, Pell, vgl. car w M I, 20, 9; 34, 1; fi^ carmi 
in SchaflFellen Matth. 7, 15, c&rdäi abl. pl. M I, 34, 11, säri- 
carm I, 34, 15—16 Kopfhaut, särjarm I, 34, 6, särjäHt'äi 



— 72 — 

abl. pl. I, 34, 12 Kopfhaut, xujarm Schweinshaut Seh 102, 12, 
xujärin schweinsledern M I, 54, 12, sägjärmt'äi aus Hirsch- 
fellen, sägu( järmfäi aus Hirschkuhfellen Seh 81, 9, galjdr D 
Ochsenhaut M I, 110, 30, iärqösjar D Hasenfell 112, 2, 
np. carm, skr. carman Haut, Fell. 

316) carw D, T, M П, 50, Seh 32, Nr. 37, carw Ss 33, 
2, M I, 72, 1 Oel, Butter, 

np. car6, arm. (aus dem Persischen entlehnt) öarp fett. 

317) carun D, cärin T, carin Ss 39, 2, cärin T M I, 
48, 21, II, 46 leben , wohnen , card Leben M I, 60, 5 
V. u.. Seh 104, 5, card Ss 32, 1, 

zd. caraiti geht, skr. öarati regt sich, wandert, lebt, 
ist, treibt. 

318) caste, cäste D, cäst T, 6est Ss 33, 1 ; M II, 35: 
cäsfä D, cäsfT, M I, 30, 15 Auge, 

zd. öasman Auge, skr. caksus Blick, Auge. 

cäst' aus iranisch *ca8ti = ursp. cak^sti? — Hierher 
auch caskom D, T, öaskom Ss 33, 1, cusgom Seh 84, 12 
Gesicht, Antlitz, nach Seh 21, Nr. 87 = Auge und Kinn, vgl. 
kom 'Ecke, Winkel, D. aber auch Kinn, Sjögren 402. 
Aehnlich gebildet sei awarisch birkäl Gesicht = her Auge + 
kal Mund, Schiefner, Bericht 156. 

319) caun D, T, cawin Ss 39, 1, cäun D, T, M H, 233 
gehn, schreiten, spatzieren, fahren, cäun ich gehe M I, 24, 3, 
Matth. 8, 19, dcidi er ging M I, 24, 3, ra-cä gehe M I, 20, 29, 
cudt D, cid T, M I, 48, 14 Gang, 

zd. savaite geht, altp. asiyavam ich zog, skr. cyavate 
geht fort. 

320) cimin M II, 54, ba-cimin Ss 41, 2 schlürfen, 
np. cam eibus potusque, бштаап bibere vinum, skr. 

cam schlürfen. 

Dazu cimgä Brühe M I, 56, 30. 

321) cicppar D, cippär T, cupar Ss; M II, 159: cuppar 
D, cippar T (cippdr M I, 24, 5; 52, 5 v. u.) , cipbar 
(Tsorajew) vier, 

zd. cadwärö^ skr. catväras vier. 



— 73 — 

322) ci, ci (M I, 96, 2), ci (M II, 154) D, cj T was, 
was für ein, welch, 

zd. 6i-s quis, skr. ci-d. 

Zu tag. Gl wer, welcher (dig. /?a, s. Nr. 149) gehört 
ci-där Jemand Matth. 19, 16, isji Jemand Matth. 21, 3, aber 
zu cj was : ist} Etwas (aus is-ci) Matth. 21, 3. 

323) eine D, ein T, Seh 85, 15, Luc, 24, 53 Freude, 
cin-Ranin sich freuen Ss 42, 2, bdcm-Rodfaid er hätte sich 
gefreut M I, 68, 9^, 

skr. öanas Gefallen, Befriedigung — P 

zd. öinanh soll nach KZ 27, 241 Anm. 'Bezahlung be- 
deuten. Auch obiger Zusammenstellung steht das lange i in 
сгп (M I, 68, 9) entgegen, das auf iran. ai (ein- aus kain-) 

zurückweist. 

« 

324) cirx D, cirx T; M II, 79: äry D, ciry T scharf, M 
I, 32, 2; 86, 15, öiry scharf, streng Ss 38, 2, cirg^ cirg 
scharf Klaproth, A. P., 95, 

zd, tiyra spitz — ? 

W. Miller nimmt hier und in der Endung der 3. p. 
pl. 'jnc = -anti Uebergang von ti in ci an. 

325) Ш D, cif T, cid Ss 37, 2; M II, 55: cim D, 
cj^t T Ehre, cidgin D geehrt M I, 96, 20, 

zd. öi&ä, eidi Strafe, Busse, skr. apacita geehrt, gr. 
Tiaig Busse, ri/iifj Preis, Ehre. 

Bei Miller finden sich noch andere Etymologien, die 
hier nicht verzeichnet sind. Ich habe sie deshalb nicht auf- 
genommen, weil ich sie aus bestimmten naheliegenden Gründen 
nicht für richtig halten konnte. 



DRITTER ABSCHNITT. 

LAUTLEHRE. 



§1. 
tag. a = iran. a und й^ 

(tag. aly ar = iran. r-Vocal, ar, ur). In allen Fällen 
entspricht dig. a. 

dawin stehlen, zd. dab täuschen ; awd sieben^ zd. hapia ; 
as( acht , zd. сй1а ; bas( Fessel, zd. basta gefesselt ; am hier, 
zd. aAwya; ad Geschmack, lat. odor Geruch; ayd Lende, zd. 
haxti\ (ayd schnell, skr. tahta schiessend; baz Kissen, zd. 
barezis Matte; mayz Gehirn, zd. mazga. 

avinjin hängen, np. dvezam hänge ; vasin wiehern, skr. 
vug blöken; äyafin einholen, np. yobam hole ein; vafin 
weben, np. buftan weben, skr. Wrzl. vabh-^ äncad Ruhe, 
zd. suiti; äfsad Heer," zd. spOda; cad See, Sumpf, zd. 
caiti in die Cisterne; max wu', uns, altp. атйхат unser, 
smax ihr, euch, zd. ywsmöiem euer; rübas Fuchs, np. röbah\ 
rast' recht, altp. r(lsta\ mad Mutter, zd. mätar; ärwad Ver- 
wandter, zd. bratar^^ ma nicht, zd. md; vad Sturm, zd. vuta 
Wind; arazin regieren, zd. ruzay^ti ordnet; аН Flamme, 
zd. atare Feuer; fawin wärmen, zd. Шрауф1 brennt. 

Vgl. noch xalon Krähe, fadun (dig.) spalten, (aling 
Finsterniss. 



— 75 - 

сЛ 
Ualm Schlange, skr. krmi Wurm; aly Spitze, skr. agra\ 
Ualin ausgiessen, skr. kirati\ sald Frost, gefroren, zd. sareta 
kalt; valjäg Frühling, zd. vanri, np. bahur\ all jeder, zd. 
skr. sarva?\ calx Rad, zd. öaxra ; dalä hinunter, unten haurva, 
(dälämä herunter), zd. adairi\ stali Stern, skr. zd. star\ qaU 
Kanin wecken, zd. gar\ ämbal Gefährte, np. hambär, hambar. 
Vgl. xalon Krähe, falwdre D im vorvorigen Jahre. 

ar 

war/ Vogel, zd. mereya, np. wwry ; mard todt, zd. 
mereta, skr. wrto; vart' Schild, zd. vere&ra Panzer oder 
Schild, skr. vartra wehrend; fars Seite, zd. peresu Seite, 
skr. pargu Rippe, purgva Seite; dary lang, zd. dareya, skr» 
dirgha', arm hohle Hand, zd. arema^ skr. ггта; ars Bär, 
zd. aresa^ skr. rksa'j far (in far-ast über acht = neun), 
skr. paras über hinaus ; nvar Ader, zd. snävare ; arw Himmel, 
zd. awra Wolke; naräg schmal, afgh. narai; marg Gift, zd. 
mahrka, np. marg Tod; ary Preis, Werth, zd. arejfaAh, skr. 
argha Preis; ard Eid, arm. erdumn Schwuv ; 6ar Wille, skr. 
»ara Wunsch?; baräg Reiter,' zd. bar reiten; qarm warm, zd. 
garema] dvar Thür, zd. dvarem (acc); Rard Messer, Schwert, 
zd. kareta, np. kurd Messer; k'ark' Henne, Huhn, zd. kahr^ 
käs Geier (Hühneresser) ; faron im vorigen Jahre, skr. parut^ 
np. pur*^ carw Oel, np. cari fett; carm Haut, np. carm, skr. 
сагтащ dar äs Kleid, np. darz Naht, arm. hander j Kleid; 
dard fern, russ. daU Ferne? zarin singen, skr. jar. 

cippar vier, zd. ca&wcLrö; darin halten, zd. därayumi 
halte; varjn regnen, zd. vurenti es regnet; marin morden, 
tödten, skr. murayati\ ängar Gefährte, np. hamkar, 

Svarabhakti a : bälas Baum, zd. varesa, skr. vrksa ? 

§ 2. tag. au = iran. a^ й -\- v, u, 
aber nicht = iran. diphthongischem au. 

siaun^ loben, rühmen, zd. skr. stu (skr. stavana das 

1 Wie zwischen skr. stavana das Loben und sttttd gelobt findet 
ein Ablaut statt zwischen pr. slfdun lobe und ptc. зЩа, dig. sfud, pr. täun., 
dig. Шип säe, ptc. Щс1, dig. Ша, entsprechend bei ardäun, räwddun^ 
ä/tdufi, dig. ämbdun etc. M II, 175. 



- 76 — 

Loben); sau schwarz, zd. syuva'^ dig. ämbäun faul machen, 
skr. püyatL 

§ 3. ai 

tag. ai = iran. (a) ö + y, 

aber nicht = iran. diphthongischem ai. 

aiM Ei, np. хйуа^ ksl. jaje, 

Inf. auf a-4n statt *ay/n = dig. a-yun : 

nimdtn rechnen, zählen = dig. nimayun, ptc. nitnad^ 
dig. nimad, skr. тД, np. nu-mäyam zeige; t*ätn thauen, 
schmelzen, dig. t'ayun, ags. thuwan, ksl. tajati; tag. паш 
baden, ptc. nad, skr. ^Я; zd. snaya^ta] zam bleiben, ptc. 
zad, dig. izayun, skr. Аӕ lassen, pass. Inyate zurückbleiben 
hinter — ; vain laufen, dig. vayun fliehen, ptc. vad, Wrzl. vä; 
zam, dig. zayun wachsen, zayi wird, ptc. zad, skr. Jdyate, 
np. zuyad; äncuin, dig. äncäyun ruhen, ptc. äncad, ärjn- 
cayäm wir werden ausruhen, zd. säyante. 

Vgl. MII, 176. 

Said List, Betrug (Matth. 26, 4) von saifi (= sayun) 
betrügen. 

ai durch Epenthese entstanden vgl. § 35, h. 

§4. 
tag. ä = iran. a, Ӕ, 

(tag. älj är = iran. r-Vocal, ar (ör).) 

Im Digorischen entspricht ä, seltener a. 

yä/s Stute, zd. aspa; äz ich, zd. azem; äd- mit, zd. 
hada; ам?- Partikel, zd. apa; bäynäg nackt, zd. mayna?; 
väss (dig.) Kalb, skr. vatsa; äxsäz sechs, zd. xSvas; das 
zehn, zd. dasa; k'äst'är jünger, jüngst, zd. ha^u klein; Käd 
wenn, ob, zd. kada; mäst* Galle, Zorn, np. mast be- 
rauscht?; säfiäg Huf, zd. safa; därt'iw geben, zd. praesens- 
stamm dadd-, dad-^ iäf Hitze, skr. tapas Hitze ; äxsäw Kacht, 
zd. хЪар*у väd darauf, zd. avada da; växsjitä Achseln, skr. 
vaksas Brust; fäd Spur, zd. paöa] fäsfä nach, zd. pas6a\ 
fäWm Breite, zd. pa&ana breit; xädäg selber^ zd. xwatö von 
selbst; cäsf Auge, zd. баётап Auge; täjin tropfen, fliessen, 
zd. taö fliessen ; Pronominalstamm cä- was, zd. öa- ; Pronominal- 



— 77" - 

stamm Uä- wer, zd. Aa-; nä unser, uns, zd. wo, skr. nas\ 
vä euer, euch, zd. г?о, skr. vas*^ man, mä meiner, mich, zd. 
mana meiner, mqm, mä mich; nä nicht, skr. na. 

ä-Negation, zd. a; ssäj zwanzig, zd. v^saiti; bäz-jin 
dick, zd. bqzö Weite, skr. bahida dicht ; sädä (dig.) hundert, 
zd. sata. 

bäffin binden, bändän Strick, zd. bandayeiti bindet, 
skr. bandha Band; ängar Gefährte, np. hamkär; fänjäm 
fünfte, skr. pancama\ fänäg dünn, fein, skr. tanu] ni-gänin 
begraben, zd. kan graben; /äwdRath, np. pand-^ ändär andere, 
skr. antara*^ äftämä ausser, skr. anta Ende; änä ohne, gr. 
uvsv{?)'^ änuson ewig, zd. anaosa; awfä/ Hitze, skr. sam-tap 
erhitzen; änqäl-dän vermuthe, zd. haflMrayemi: änguljä Finger, 
skr. auguri, anguli Pinger, Zehe ; ängur Haken, Angel, skr. 
afika; zängä Unterschenkel, zd. zanga Knöchel; zäx (dig. 
zänxa) Erde, skr. jam- Erde ; zänäg Kind, skr. Jana Mensch ; 
am, an zusammen, gleich, zd. hqm, han, hama; zämbin 
Gähnen, skr. jambha Gebiss, Rachen. 

Vgl. noch väz Schwere; Sä/ gesalzener Fisch; ämä und; 
sädUn brechen, hauen; dig. näväg (tag. nvog) neu, zd. nava*^ 
äfsän Eisen. 

säy Ziege, skr. chuga'j Häsin anschauen, zd. kas, skr. 
käg ; bäsfä Gegend, skr. västu?, duvä zwei, zd. dva, skr. dvä; 
ärfä drei, zd. &ruyö, skr. traya8\ fäzzägüevb^i, ^z.pädez?, 

SuflP. äg in fänäg dünn, xädäg selber, rmdäg innere, 
häynäg nackt, sfäg Knochen, dimäg Schwanz, fäzzäg Herbst, 
valjäg Frühling, zjmäg Winter u. s. w. = urspr. a-ka. 

äl 

mäläf Tod, zd. тегед^ущ skr. mrtyu\ mälin sterben, zd. 
тегеуфе stirbt; ШЦп sich ergiessen, skr. Mryate; bälas 
Baum, zd. varesa Wald, skr. vrksa Baum (?) ; näl Männchen 
von Thieren, zd. nar {nard)\ välä srnt, über, zd. wpamüber; 
fälä aber, skr. param; sälji es gefriert, zd. sareta kalt; 
qäläs Stimme, lit. gärsas, ksl. j^/asu Stimme; 2!äldä niedriges 
Gras, ksl. zelo herba. 



- 78 - 



tag. äl = dig. nl == zd. aor: 

mäljig T, tnuljug D Ameise, zd. maoiri, gr. iLtv(}/[irj^. 



ar 



bärzond hoch, zd. ftereeaw^; mit Ausfall des r: Uanin 
machen, zd. kerenaoimi mache; färsin fragen, zd. peresaiti 
fragt; färsin sich fürchten, zd. teresaiti fürchtet sich; zärdä 
Herz, zd. zareöaya, skr. hrdaya-^ г^гаг Leber, zd. yäkare, skr. 
ydkrt\ sär Kopf, zd. sarafih, skr. $^>as; sizyärXn Gold, golden, 
zd. zaranya, skr. hiranya Gold; 6аг2^ Birke, skr. bhürja, 
lit. berzas\ bärz Hals, zd. baresa Rücken (des Pferdes); 
äfsärm Schaam, zd. fsarema; Mrdin schneiden, zd. ieref 
skr. АИ, cärin leben, zd. caraüi geht; жаггп essen, zd. а?м?а- 
raiti isst; xäräg Esel, zd. xara\färw Erle, ahd. felawa Pelber, 
Weide; färäf Axt, Beil, skr. рагадщ värdon Wagen, np. 
gardün Wagen, skr. vartani Radkreis; färjn Knabe, zd. 
tauruna jung; färin treiben, skr. tirati geht hinüber, tarayati 
führt hinüber; särrf Sommer, zd. sareJa Jahr; »?/аг0/гг fegen, 
zd. marezaiti\ ßäron Ende, zd. harana Ende; г^^аг Panzer, 
afgh. zyarah\ zärond alt, skr. jarant\ äwzär schlecht, skr. 
hvar krumme Wege wandeln?; qär Geschrei, Stimme, zd. 
gar anrufen; värig Lamm, np. barra Lamm, skr. urana 
Widder; värdcä Wachtel, skr. vartikä; ärdäg halb, skr. 
ardha halb; Compar. SufF. -c/är, zd. skr. -tara. 

Ausl. ä (bei Sjögren e) findet sich öfter, wo man 
nach den sonst geltenden Auslautsgesetzen gar keinen Vocal 
erwarten sollte, und zwar theils im Tag. und Dig., theils nur 
im Digorischen: 

tag. und dig. ä: innä andere, zd. anya\ zängä Unter- 
schenkel, zd. zanga; dungä D, dimgä T Wind; bmrä D, 
Ыга T viel, zd. bi^vare zehntausend; dalä T hinunter, zd. 
adairi, välä auf, über, zd. upairi über; varfä T, vorfä D 
dort, zd. ava&ra dort; affä T, vofä D so, zd. ava&a so; 
bäsfä Gegend, skr. vastu?'^ zärdä Herz, zd. zareöaya; zäldä 
niedriges Gras, ksl. zelo herba; värdcä Wachtel, skr. vartikä. 

fälä T, fal D aber, skr. param allein. 



-^ 79 - 

nur digoriscb ä^: särdä Sommer (tag. särd), zd. 
sareda Jahr; wdde (d. i. vada) Sturm, zd. vuta\ sädä hundert, 
zd. sata; madä Mutter, zd. matar; ßdä Vater, zd. pitar; 
ärwadä Bruder, zd. bratar; xodä Mütze, Hut, zd. xaoSa; 
cadä See, Sumpf, vgl. zd. daiti; cäsfä Auge, ursp. *cak^sti; 
sist'ä Laus, zd. spisl; miste (Sjögren) Maus, baluöi müsk; 
öit'ä Ehre, zd. öid^a, öi&i Busse; suys^ärinä Gold, zd. zaranya; 
eine Freude, skr. canas?; -döne Behälter, skr. dhana; vidonä 
Zaum, zd. aitaidäna-j xvärä Schwester, zd. xwanhar\ nale 
Männchen von Thieren, zd. nar (nara); farä im vorigen 
Jahre (tag. mit Suffix on: faron)^ np. pur, skr. parut-^ äzinä 
gestern (tag. mit Suff, on : zinon% np. df, skr. hyas; meyä 
Wolke, zd. maeya; säyä Ziege, skr. сЫда\ finßä Schaum, 
skr. рЫпа\ aißä Ei, np. xäya; yesä Borste, zd. gaesa(?); 
äfsä Stute, zd. aspä-^ bälasä Baum, zd. varesa^ skr. vrksa (?); 
barse (Sjögren) Birke, skr. bKürjfa; barze (Sjögren) Hals, 
zd. baresa; finje (Sjögren) Nase, arm. ргп/; sijä anus, skr. 
sphijauy ängidjä Finger, skr. ariguri, atlguli Finger, Zehe; 
zänxä Erde, skr. /aiw-; naffä Nabel, np. naf, skr. nObhi-^ 
färvä Erle, ahd. ßlawa Weide; axsatce (Sjögren) Nacht, 
zd. xsap^ xsapan; yevä ein, zd. aeva; mäyä Mond, Monat, 
zd. mänha, skr. masa. Vgl. M П, p. 34 — 36. 

Vorgeschlagenes ä: (vor xs, rw, rf, rt*, fs, wz):^ 
äxsäz sechs, zd. xsvas; äxsäw Nacht, zd. xsap'^ äxsisf 
geglüht, zd. xsustaf'^ äxsir Milch, skr. ksTra; ärwad Ver- 
wandter, zd. bratar-j ärfig Augenbraue, skr. bhrü-^ ärfä drei, 



1 Dieses nur digorisohe ä fällt ab im Plural: ocumä Acker — xuml^^ 
yädä Balken — yädtäy bälaaä Baumstamm ~ bälästä, xvärä Schwester 
— ,ат5г<3, äxsäwä Nacht — äxsäwtä M II, 120. 

Ueber das Vorkommen dieses dig. ä vgl. M II, 34 — Зв. — 
Miller theilt jetzt die Ansicht Fortunatow*s, welcher meinf, das» 
dieses ä in einigen Fallen = altiran. -ä (ygl. madä Mutter = zd. tnäta 
aus mäta) oder = ursp. -ä nach einfachem Consonanten (vgl. sädä 
hundert = skr. gatäm) zu setzen sei (M III). Mir fraglich. Mehrfach 
scheint mir dig. ä ein neu angetretenes Suffix zu sein, so besonders 
im Optativ: dig. fimin-ä, finHs-ä^ ßneid-ä u. s. w. neben tag. /jeem, 
fi88i8f fisstd etc., wie auch in den Fällen, wo ä vor dem Pluralsuffix tä 
verloren geht. 

2 M II, 60. 



— 80 - 

zd. d^räyö'y äfsärm Schande, zd. fsarema'^ äfsad Heer, zd. 
spdda:, äwzär schlecht, zd. гЪаг, skr. hvar krumme Wege 
wandehiP. Dazu ащ oder, zd. f?ö?? Vgl. im Digorischen 
äzinä = tag. z\non gestern, skr. hyas^ und die mit zm be- 
ginnenden Wörter {äzmesä Sand = tag. zmTs)^ die bei M II, 60 
besprochen werden. 

Svarabhakti ä: 

mäläC Tod, zd. теге^ущ skr. mrtyu Tod; qäläs Stimme, 
lit. gärsas, ksl. glasü Stimme ; daräs Kleid, zd. dereza Fessel, 
np. darz Naht. 

ä == arisch i: 

äwzag Zunge, Sprache, zd. hizva, shr. jihvu. 

§ 5. äu und äi (nicht = iran. diphth. au oder ai). 

a) tag. äu = iran. a +-v: 

cäun^ gehn, schreiten, zd. savaite geht; yäu Hirse, zd. 
yava; qäu Dorf, got. gavi?; däu deiner, dich, zd. tava deiner. 

b) tag. äi ■= iran. a, ä + yi im Inf. auf äJln = dig. 
äyun\ 

гаЛп bellen, skr. ruyati bellt; däin (dig. däytm, ptc. 
dad) saugen, skr. dJiayurni sauge ; qä/ln (dig. qäyun, ptc. qad) 
coire, np. gä'dan. Vgl. M II, 176. 

c) äi = zd. ЙйА = skr. äs: 

mäi T, mäyä D Mond, Monat, zd. mätlh, mäfiha, skr. 
mös^ mösa. Vgl. äi im Gen. des Pron. ßäi -r- skr. kasya, 
gd. kahya. 

d) Durch Epenthese entstandenes ä?': 
äfsäinag eisern (aus äfsän + ^^t^r). 

e) dig. äi (aus а-й) --- tag. äj cf. § 18. 

§ 6. «im Wechsel mit a. 

a) das Präsens hat ä (tag. und dig.), das pt. pf. a: 
tärin treiben, pt. t'ard, 
cärin leben, „ card (pt. cärdi lebte M I, 

18, 2 V. u.). 



* cäun ich gehe, ptc. t. c^rf, d. gud, Päun ich weine, t. d. fSud, 
qäun, d. yä^n habe Mangel, t. qud^ d. yud M II, 175. 



— 81 — 

mälin sterben, pt. mard, 
cäydin klingen, „ cayd, 
t'äxin fliegen, „ t'aydy 
nämin schlagen, „ nad, 
bäffin binden, „ hast, 
M II, 48. Weitere Beispiele 177. 

b) das Intransitiv hat ä, das Causativ a: 

sä/in zu Grunde gehen (M I, sd/in verderben M I, 40, 18, 

72, 18), 
ггйаа^гп zurückkehren (MI, 40,26), zddxin zurückbringen (M I, 

40, 23), 
ßälin sich ergiessen, ßdlin ausschütten, s. p. 43, 

mälin sterben, marin tödten, s. p. 48, 

yäun D, qäun T Mangel haben, ydun, qdun vermindern (M I, 

44, 21), 
iwäzün D sich ausdehnen, iwdzun D ausdehnen, 

ixälun D zu Grunde gehen, ixdlun D zerstören, 

äyzälun D abfallen, äyzdlun abschütteln, 

älwäsün D herausspringen, älwdsun herausziehen. 

Beispiele und Accent nach M II, 49. Vgl. dazu M II, 1 79. 
Ferner: äßiin, dig. äßuyun neben dem Causativ äfi&un 
1 75 ; ämbiin, dig. ämbuyun neben dig. ämbdun mache faulen 
175, 176. 

Vgl. dagegen a oder ä im Praes. und Particip perf. : 

darin, dig. darun, ptc. dard^ 

badin „ badun „ badi, 

äyafin „ äyafun „ äyaft\ 

vafin „ vafun „ vaft\ 

satn „ sayun „ saidt\ 

fäun „ Jaun „ faud^ 
oder räin „ räyun , räidt\ 

lävun „ lävün „ läud, 

cäfsin „ cäjsun „ cäfst' 
etc. M II, 181—182. 

c) Das Präsens hat a im Tag. und Dig., das Präteritum 
ä im Tag., a im Dig.: 

nvazin trinken, dig. nivazun, praet. nväst'on^ dig. nivast'on^ 
ämbarin begreifen, „ ämhärsfon „ ämbarsfon, 

Hübschmann, H., Etymologie u. Lautl. d. urs. Sprache. () 



— 82 — 

färazin können, praet. färäst'on „ Järasfon, 
äyafin einholen, „ äyäßon, „ äyaßon, 
äf'Sadin sättigen, „ ä/säsfon „ äf-saston 
u. s. w. M II, 51 und 178. 

d) Das Präsens hat ä im Tag. und Dig., das Präteritum ä 
im Tag., a im Dig. : 

аиаггщ dig. äwärun legen, ipf. äwärdion, dig. äwardfon, 
гтапЬЧщ dig. äzmäntun umrühren, ipf. zmäston^ dig. zmanst'on, 
etc. M II, 178. 

e) Der Singular des Nomens hat a, der Plural ä^i 

arm hohle Hand, pl. ärmtä, 

az Jahr, „ äzt'ä, 

qaz Gans, „ qäzt'ä, 

xäjar Haus, ^, xäjäHt'ä, 

fändag Weg, „ fändägiä, 

kax Fuss, „ käxt'ä, 

dvar Thür, „ dvärttä, 

etc. M П, 65, 121 — 122, 123. Ausnahme: gal Ochse, ф1. 
gaUä. 

Der Wechsel von a und ä beruht im Allgemeinen theils 
auf dem Wechsel von iranischem oder arischem й und a, 
theils aber ist er bedingt durch die ossetischen Silbenverhält- 
nisse, und zwar erscheint — nach Fortunatow bei M III — 
„in ossetischer Schlusssilbe vor Doppelconsonanz a statt ä für 
iranisches kurzes a, während ä im Tagaurischen (Ironischen) 
nur da vor ausl. Doppelconsonanz erscheint, wo das Digo- 
rische das auslautende ä bewahrt hat (dig. äfsä = tag. 
yäfs Stute)". 

§ 7. tag. i. 

a) tag. i = dig. i = zd. г, г: 

fiw T, ^w D Fett, zd. pivanh; fissin T, finssun D 

schreiben, altp. ^гг-р/з/ fid T, ßd D Fleisch, zd. pitu; fid T, 

fidä D Vater, zd. pitar ; sist T, Hste D Laus, zd. spi^\ cif T, 

citä D Ehre, zd. cid^Ci, cidi; mizd T, mizd D Lohn, zd. 

muda; ci T, cl D was, zd. c7-; фу T, ciry D scharf, spitz, 



1 Lanffee a vor ausl. Conson. wird im Plural zu a** M II, 121. 




- 83 — 

zd. tiyra (?) ; ni- T, ni D nieder, zd. ni-; zinon T, äzinä D 
gestern, np. dt, skr. hyas; vidon, vidon T, vidonä D Zaum, 
zd. aimdana; sij T, sijä D anus, skr. sphijau; äxsir T, 
aarsiV D Milch, skr. Ыгга\ ZisA; Nisse, skr. liksä?. 

Hierher das i des Genitivs (dig.i): yäfsi der Stute, 
skr. ägvya-^ dgvia- zum Rosse gehörig. 

Für i (= ursp. i) erscheint im Tag. nach Palatalen 
(?; ^; Л häufigt: mäsiji des Thurmes MI, 16, 15. 

lieber yi =г, i?i = u siehe unter i und u. 

b) tag. i {i) = dig. г = arisch ai vor w; 

/г«Ӕ T, fifiM D Schaum, skr. phena; unin T aus *vinin 
= t?mww D sehen, zd. vaencLmi; äxsinäg Taube, zd. axsa^a. 
Entsprechend wird phl. e = altp. ai im Mittelpersischen vor n 
und m zu г {dm Religion = zd. daena), während es sonst 
als ё bleibt. 

c) vereinzelt tag. i = dig. u = zd. i: 

zimäg T, zumäg D Winter, zd. zima. Kommt dig. u 
hier auf Rechnung des flg. m? 

Vgl. dig. sumax ihr = tag. smax, zd. xsmä, 

d) tag. i = dig. u = zd. u, й (ausser nach Gutturalen, 
nach denen auch im Tagaurischen u erscheint, vgl. § 11, b): 

di T, du D du, zd. tum, skr. tvam; stid T, stud D 
(Sjög.) Lob, Ruhm, skr. stuti-^ cid T, cudt D Gang, skr. 
cyuti] äinbid T, ämbud D faul, zd. püiti (ämbiin T faulen 
aus *ämlnyin = dig. ämbuyun, skr. pUyati wird faul); s^'jr 
T, s^ wr D gross, stark, skr. sthüra ; (ärin Knabe, zd. tauruna ; 
dimäg T, dumäg D Schwanz, zd. duma\ bin T, бгш D Boden, 
zd. uwwa; sira; T, siirx D roth, schön, zd. suxra\ sid T 
Hunger, zd. suda ; /ir^' T, furf D Sohn, zd. pud^ra ; wir T, 
Tiwr D jetzt, zd. nürem-^ sizyärm T, suyzärinä D Gold, zd. 
suxta, zaranyci] ärfig T, ärfug D Augenbraue, skr. Wirw. 
Also mäljig = dig. tnuljug Ameise (zd. maoiri) mit Suffix w-^ 
gebildet. Wie verhält sich diss-on T gestern Abend zu np. 
dös, skr. dösä Abend? 

e) vereinzelt tag. i = dig. i = zd. u, ü: 

mist T, miste D, mis^ T (Dial. v. Kamunt) Maus, np. 

müs, skr. müs; axsist T, axsist D hitziges Fieber, äxsisf 

geglüht, zd. xsusta?? 

6* 



— 84 - 

f) tag. i = dig. u (gemeinossetisch «) = zd. a unter 
dem Einfluss von Labialen (ausser v) und des Yocales u: 

cippar T, cuppar D vier, zd. ca&wärö; -bin T, -bun D 
Wald, zd. vana?; mid T, mud D Honig, Meth, zd. maJu; 
fis T, fus D Schaf, zd. pasu; bid T, bud D Band, skr. 
bandha (?); fir- T, /wr- D viel, zd. pouru (slus par-u); 
ämbird T, äinburd D Sammlung, zd. Ä6|^m -h bereiti-^ dimjn 
T, dumun D rauchen, wehen, blasen, skr. e^Aam blasen; 
ciwin T schlürfen, skr. cam, 

g) tag. г = dig. w = a vor nd, md im ptc. perf. : 
zind, dig. 2:мий von zonin, dig. -гоим/г wissen, zd. -zanta, 
atnind, ^ amund „ amonin, ^ amonun zeigen, anweisen 

nach Gutturalen erscheint auch im Tag. u: 
xund von xonin, dig. xonun rufen (dazu auch das Passiv 

xuinin = dig. xunnun 
heissen), 
Icumd „ Komin, „ Komun wollen, 

etc. M II, 179. Hierher wohl auch quitag That (zu Uond 
gemacht). 

h) vereinzelt tag. i =^ dig. i = zd. a: 

findiäs T, findt'äs D fünfzehn, zd. pancadasa neben 
/ow/ fünf, fänjäm der fünfte ; finjin T, itmjun D ausdehnen, 
zd. d^anjayeiti; ficin T, ^cww D kochen, ^ zd. ;?a^; nix T, w/a? 
D Nagel, skr. nakha. Hierher auch cind gemacht (mit i für 
i nach c) von Mnin machen. Vgl. im Zend den Uebergang 
von a (durch e) zu i unter dem doppelten Einfluss von Nasalen 
und Palatalen. 

Unklar ist tag. i = dig. u in stali T, bei Sjögren 
stule T, statu D Stern, zd. stär. 

Isolirt steht i (nach Gutturalen u) für vä (= ursp. upa) 
in der Endung des tag. *Superessiv8 il, ul^ aus väl- -= zd. 

* ptc. perf. tap^. /prf, dig. aber funxt oder /млж (imperf. fiixton 
und funxfon), M II, 181. Ist ^аЛс als Wrzl. anzusetzen? 

2 Für jZ erscheint im Tag. ^7 nach y und ä (bärzäil an den Hals 
M I, 20, 9, freilich auch cäul warum? Seh 75, 7), dagegen ul nach u,v 
und Gutturalen: qäul am Dorf Seh 73, 4, fingtil auf den Tisch Seh 
74, 14, zänägul Matth. 27, 25, freilich auch ÄJaZa^j/ M I, 22, 17. Vgl. 
p. 13, 4. 



— 85 — 

§ 8. i. 

tag. i = dig. i = iran. a und i vor oder nach y: 

ir Osseten, zd. airya\ innä T, D andere, zd. anya\ 
dig. suyzärmä, tag. sizyänn Gold, skr. hiranya, zd. zaranya'^ 
igär T, D Leber, zd. yukare, skr. yakrt. 

Hin T, %гш D eacare, ptc. lid, dig. Zid, zd. in, np. ridan, 
pr. riyam\ biin, biyin T, бгушг D winden, ptc. бгс?; Ш 
(M II, 176), ksl. viti, pr. vijq winden. 

Unsicher fiyag Schaufel, waxT рёг? 

Die tag. Infinitivendung in (im Unterschied von in = 
dig. un) ist entstanden aus *yin = dig. yww, vgl. däin T = 
däyun D saugen, etc. M II, p. 33. Die Endung tag. iin 
oder im ist entstanden aus iyin = dig. w^/ww : ämbiin = dig. 
ämbuyun faulen, rädiin = dig. räduyun sich irren, fehlen; 
nach Gutturalen bleibt auch hier im Tag. u erhalten, daher: 
гго-уит = dig. yew-yuyun vergehen, etc. M II, 175. 

Im Tag. tritt i für i wie nach y so auch nach Palatalen 
ein, vgl. § 7, a. 

i im Diphthong ai und äi siehe oben § 3 und 6. 

Im digor. Dialecte erscheint öfter ein i im Anlaut: izayun 
D, zain T bleiben, skr. hu\ iyosun D, дшг^ i T hören, zd. ^raosa 
Ohr; ion D, on T Glied, skr. anga\ ijäg D M I, 96, 5, jag 
T voll, iväzäg D M I, 114, 6, vazäg T Gast u. s. w. Vgl. 
M II, 37 — 38, 60. In diesem i vermuthet Miller neuerdings 
die Partikel vi-, vgl. § 37, 4. Mir ist der Ursprung des dig. i 
nicht klar, wohl aber der Unterschied zwischen beiden Dia- 
lecten. Ich sehe i hier als gemeinossetisch, also als beiden 
Dialecten ursprünglich zukommend an: im Digorischen blieb 
natürlich i den Lautgesetzen nach, im Tagaurischen aber 
musste i zu i werden und dann abfallen, da anlautendes i 
(das auch aus u entstehen konnte) nirgends blieb. 

§ 9. tag. г und e. 

1) tag. г = dig. ё = zd. a^: 

xid T, xed D 1) Brücke, zd. Ы^Ьщ 2) Schweiss, skr. 



^ Vgl. aber auch tag. fequston ich hörte aus fä-iquston M II, 60 



— 86 — 

sv^a\ fä'lTwin T, fä-Uwun D betrügen, täuschen, np. firebam 
betrüge, skr. rip Betrug; тТх T, mex D Pfahl, np. mex (ent- 
lehnt?); mizinT, mezunD harnen, zd. ?>ш^гай/ harnt; viyin 
T, veyun D erschüttern, bewegen, skr. vega schnelle Be- 
wegung; äwdisin T, äwdesun D weisen, zd. daesayeinti sie 
weisen; lijin T, lejun D laufen, zd. ra^cayeinti (Vgl. M П, 
172 — 173); гх T, yex D Eis, zd. a^.xa\ nici T, жгЛ D nichts, 
zd. ма^сй ; qis T, уё^а D Borste, zd. gaesa (?) ; 7пТу T, me/a 
D Wolke, zd. ma^ya] birä T, iewra D viel, zd. ba^vare; 
tiy T, teyä D Bergrücken, np. tey; tag. c? = dialect. Itl 
welcher, zd. haya ? Vgl. yu T (für ш), yeii D (für et«) ein, 
zd. a^a. 

2) Vereinzelt : tag. г = iran. a unter dem Einfluss von 
folgendem y: 

mtdäg T, medäg D innere, innerlich, zd. maidya, skr. 
madhya.^ 

Unsicher ist: Ьггау T, beräy D Wolf, zd. vehrka^ skr. 
«?rÄ;a — ? 

3) Tag. ё = ausl. ä + anl. ä: /eic5 schiesse M I, 22, 
16 (von äxsin schiessen M I, 24, 14), oder = ausl. ä + anl. i: 
fenon ich will sehen M I, 18, 17 (aus fä + inon für urspr. 
t?inöw), 

vgl. dagegen dig. fäidt'a er sah M I, 94, 8, 

„ fäyinun sehen M I, 94, 18 neben vinui sieht, 
„ niyidioncä sie sahen M I, 94, 22, 
neben „ feyust'a hörte M I, 94, 11 (aus fä + iyust'a). 

Vgl. M II, 63—64. 

§ 10. 0. 

tag. = dig. = zd. a, a vor w, m. 

/o;^/ fünf, ъА.рап6а\ Jcäron Ende, zd. Sarawa; bärzond 
hoch, zd. berezant; zärond alt, skr. jarant; on Glied, skr. 
atiga; zonin wissen, zd. zan] xonin nennen, zd. xwan, skr. 
svan ; dig. vomun sich erbrechen, zd. skr. vam ; domun zähmen, 
skr. dam; nom Name, zd. патащ skr. пйтап; Icom Wille» 
zd. käma; bon Tag, zd. Ьйпщ skr. ЪЫпи-^ don Wasser, zd. 
dunu, skr. dunu-^ 'don Behälter, skr. -dhäna] vidon Zaum, 

* V^l. arm. nüj. 



— 87 — 

zd. aiwidäna^ skr. abhidhäm; Suffix on : ir-on ossetisch, zd. 
airyana^ etc. M II, 108. Vgl. üromin (aber dig. voramun) 
zurückhalten, zd. rumayeiti beruhigt, skr. ram\ auch tag. 
zond = dig. ztmd (Sjögren) Kenntniss, M I, 68, 12 List, 
von zonin wissen. 

0^ vo = urspr. va vgl. § 14. 

Zu beachten ist der Wechsel zwischen o und ä (M II, 
65) in 

nom Name, pl. tag. u. dig. nämt't'ä, 
don Fluss, „ dätTä, „ dänitä, 

zärond alt, „ zärädt'ä, „ zärändt'ä^ cäsgom Gesicht, pl. 
cäsgmndtä Matth. 6, 16, xox (aus xonx) Berg, xäxxon (adj. 
d. Beziehung) etc. Vgl. M П, 122. Dazu auch 

zängoi Schuh, pl. zängäitä, 
ägKoi Schulter, „ ägJcäit'ä M II, 122. 

Somit wird iranisch a unter dem Einfluss folgender Nasale 

1) zu dig. u = tag. i (§ 7, g), 

2) „ rj = ^ 0, 

und zwar das erste in den part. perf., das zweite im Stamm- 
auslaut ausser beim Antritt gewisser Suffixe (wie das Plural- 
suffix), vor denen a als ä erhalten bleibt. 

§ 11. u. 

a) tag. dig. u = iranisch v. 

duvä D, T zwei, zd. dva^ skr. dm; gu T, дещ yevä D 
ein, zd. aeva ; yäu Hirse, zd. yava ; sau schwarz, zd. syuva > 
däu deiner, zd. tava; qäu T Dorf, got. gavi?^ nudäs T, 
näudäs D neunzehn, zd. navadasa; fiu D, fiUjfiw T Fett, zd. 
pivaflh. Vgl. dig. beurä = tag. Ьгга viel, zd. baevare. 

tag. u aus vi:^ 

unin sehen aus *vinin = dig. vinun, zd. vaenumi sehe 
(§ 7, b), cäun aus cävin oder direct aus cä»ww? (dig. cäun 
aus cävun). 

* vi bleibt — unter dem Druck der Analogie — in Flexion 8 
ODdnngen: цп euch M I, 16,20, 23 etc. (neben un), /at)^ steht (3 p. pr.t 
M I, 20, 19, qäv\ ist nöthig M I, 20, 23 etc. 



— 88 — 

b) tag. dig. ti = iran. u nach Gutturalen (vgl. § 7, d) : 
Ku als, Icud wie, zd. ku wo, ku&a wie, Jcuda wo ; xusk 

(xüS'äi) trocken, zd. huska; xui Schwein, np. xük'^ xuin T, 
xuyun D nähen, skr. slvyati, Wurzel syu. 

Daher auch in den Participien: 
qust' T, iyust' D von qüsin, dig. iyosun hören, 

Kuwd T, Kuwd D „ Кйгргщ „ Uowun beten, 

qua T, yt/d D „ gaMW, „ yawn D vermindern, 

und qäun, „ yäun D habe Mangel 
etc. M П, 174, 175. 

Das Wort siug Büschel Haare = skr. stuku Zotte ge- 
hört offenbar dem dig. Dialecte an. 

Gegen obige Regel ist gelegentlich u auch nach Guttu- 
ralen im Tag. in i übergegangen, vor welchem die Gutturale 
entweder bleiben oder zu Palatalen, nach welchen i wieder 
in i übergehen kann, werden: sinkü Geschwür MI, 16, 13, 
Kalakil auf die Stadt M I, 22, 16 (vgl. oben p. 84, Anm. 2), 
/ajis Mist M I, 60, 1 V. u. -= dig. fägus M II, 114, M I, 
100, 23. 

c) Tag. II = dig. li findet sich noch in folgenden be- 
sonderen Fällen : 

xus&in T, xussun D (ptc. xust' M II, 181) schlafen, 
liegen, zd. xtvafs. Ich nehme an, dass iran. a hier nach § 7, f 
(unter dem Einfluss des vorangehenden und folgenden Labiales) 
in ossetisch u überginge, welches nach x auch im Tag. er- 
halten blieb. — urs T (südoss. vur^s) Hengst, zd. varmi, skr. 
vr^i, vrsan. Mir scheint urs für vurs zu stehen und vur- 
der regelmässige ossetische Vertreter von urspr. vf zu sein, 
daher auch urni glaubt -^ altp. vrnavatiy. Auch urdig auf- 
recht könnte für viirdig (aus vrdh-) stehen, doch weist skr. 
ürdhva, wenn es zu zd. ereöva gehört, auf ursp. fdhva, nicht 
vfdhva. — üring Welle zu skr. ürmi (vfmi)? — 

d) dig. u = tag. j = zd. i vgl. § 7, c, 

= zd. u, ü vgl. § 7, d, 
= zd. a bei Labialen vgl. § 7, f, 
= zd. a bei Nasalen vgl. § 7, g. 

^ Oder ist XUS8 Tiefstufo zu zd. xwafs^ Vgl. np. xM^sj^^iAan und 
xuftan. 



— 89 — 

e) Vereinzelt: 

tag. sturtä (Sjögren) Vieh, zd. staora: ist u lang, so 
gehört es zu § 12. — dig. muljug = tag. mäljig Ameise, 
zd. maoiri, gr. fivQ(j.7i^. 

§ 12. tag. ü. 

a) tag. U = dig. o^ = zd. (w. 

süjin T, sojun D brennen, zd. saocant brennend, skr. 
göcati brennt ;2 Jcüsin T, Icosun D arbeiten, np. köstdan-, 
dücin T, docun D melken, np. döxtan, döHdan; qüs T, yos 
D Ohr, zd. gaosa; qäg T, yog D Kuh, zd. gatis\ bür T, 
bor D gelb, np. bör-j rübas T, robas D Fuchs, np. röbäh, 
skr. löpuga; rüxs T, roxs D Licht, zd. raoxsna glänzend; 
xüd T, xodä D Mütze, Hut, zd. xaoda; bud Weihrauch, zd. 
baoidij änüson ewig, zd. anaosa. 

Also jürin reden, sprechen, nicht zu skr. gur, jur (aus 
gTj jr). Unsicheres dieser Art bespricht Miller II, 59. 

b) tag. ü = dig. = zd. va vgl. § 14. 

§ 13. y. 

tag. y = ъА. y: 

yäu, yeu Hirse, zd. yava; äyafin einholen, np. yuftan\ 
präsensstammbildendes y- : zayi wird, zd. -zayeite, skr. jfuyate-^ 
däin T (aus *däyin)j däyun D saugen, skr. dhayami sauge, 
u. 8. w. 

tag. y aus % = dig. ye = zd. ae: 

T yu (für *ш), D yeu für (*ew) ein, zd. a^va^ vgl, T гх 
= D yea; Eis, zd. a^a. 

dig. y = tag. i = skr. s zwischen Vocalen: 

mäyä D = mäi T Mond, Monat, zd. mäuhay skr. ша^а. 

Vorgeschlagenes y: 

yäfs T = ä/sä D Stute, zd. aspa. 



1 „langes **M II, 33. 

2 Die Präsentia der 1. (indischen) Classe mit tag. ü = dig. ö siehe 
bei M II, 173-174: 

sürjn, dig. sorun treiben, jagen, pto. sjrd, dig. surd, 
jürjn, „ jorun reden, „ Jjrd, „ jwr(?, etc. 



— 90 — 

§ 14. V. 

1) V = zd. v: 

a) im Anlaut: 

vad Sturm, zd. väta-, valjäg Frühling, zd. vaüri; varin 
regnen, zd. värenti es regnet; vart' Schild, zd. vere&ra^ skr. 
varfra] vafin weben, skr. vabh; vasin wiehern, skr. г?а^; 
värdcä Wachtel, skr. vartikd-, dig. väss Kalb, skr. vatsa; 
värig Lamm, np. barra\ vä euer, euch, zd. vö^ skr. vas'^ 
värdon Wagen, skr. vartani; väz Schwere, zd. vaz'^ viyin 
bewegen, skr. vega-^ dig. vinun, tag. tmin (aus vinin) sehen, 
zd. vaenumi; dig. vidonä, idonä^ tag. vidon, vidon Zaum, zd. 
aiwiduna; südoss. vurz, tag. urs Hengst, skr. vrsni. 

b) im Inlaut : v = u = zA. v: 

nvar T, naivr D (Sjögren), nuar Ss Ader, ^d. 
snavare; duar, dvar Thür, zd. dvar-em; nvog T, näväg D 
neu, zd. nava; avinjun D, aunjin T hängen, np. uvextan. 
Vgl. yevä D ein, duvä zwei. 

2) V aus p: 

välä auf, über == zd. upairi (aus upari wird WM?ar (§ 30), 
uwäly väl'). 

3) Iranisch va (resp. t7ö) wird im Ossetischen zu va, vä, 
ä, vo, 0, u, ü unter Bedingungen, die noch nicht genügend 
klar erkannt sind. 

a) dig. t?a, vä = tag. va, vä = iran. va, resp. va^ siehe 
oben § 14, 1. 

In den hier angeführten Beispielen steht va und vä im 
Anlaut. Dazu vgl. nivazun D trinken MI, 92, 16 = nvazin 
T, nuazän Kelch Matth. 20, 22; ivazäg D Gast MI, 114,6 
= vazäg T M I, 30, 26; vädt'a D darauf, väd T darauf, 
zd. {a)vaöa, Neben diesem anl. vä erscheint bei Sjögren 
und seltener bei Miller auch vo {uö) und o, vgl. väng D 
bis M I, 90, 2 V. u. = tag. ong Matth. 11, 12, uong Matth. 
26, 29 und 58; 27, 8; vängfä I) Glieder M I, 104, 8, tag. 
vängt'i M I, 70, 5, aber ong-mard napaXvuKog Marc. 2, 3; 
tag. vart'ä neben ort'ä *dort' = dig. vort'ä neben ort'äy zd. 
ava&ra; tag. värm M I, 32, 9 Höhle, Loch = tag. orm 
Matth. 8, 20, etc. 



— 91 — 

b) dig. vä rrr tag. o (u) nach x, g^ q: 
dig. xvärä Schwester = tag. ӕо^ 

dig. xmzdär besser M I, 98, 1 v. u. = tag. xuzdär 
Matth. 5, 29, 

dig. igvärdän Wiese M I, 92, 6 = tag. gurdän M I, 
86, 13, aber ugärdän M I, 60, 27. 

Ygl. niqvärun D = niqurin T, ixvärstm D = äxxur- 
sin T M II, 177. 

c) dig. va == tag. o nach x und k: 
dig. xvarz gut = tag. xorz^ 

dig. xmrzänxä Güte MI, 100, 17 = tag. xorzäXj 

dig. xvayun zerschlagen = tag. хогп^ 

dig. a:i?asä Gras == tag. xoSy 

dig. Ä:t;ard Menge Qcvar einige M I, 96, 26) = tag. 
brrfi M I, 76, 3, 

dig. sexvar Mittag MI, 98, 16 = tag. sixor Seh 79, 4, 

dig. äfcäkvuät' Kragen M I, 110, 25 = tag. äfcakoi 
M I, 36, 20 (von äfcäg Hals M I, 56, 10, Seh 40, 2). 

d) dig. vä =•- tag. ä nach x: 

dig. xväcun kämpfen M I, 92, 13 =■ tag. xäcin M I, 
20, 23, 

dig. ä-xvädäg er selbst M I, 98, 5 v. u. = tag. xädäg, 

dig: xvärun essen = tag. xärin, 

dig. bafxvdrdta er beleidigte M I, 92, 23 (über a für 
ä vgl. M II, 177), tag. bäfxäron werde beleidigen M I, 
26, 19. 

e) dig. vo = tag. ü: 

dig. vomi, omi dort, voi dieses etc., tag. Um dort, üi 
dieses etc., vom Pronom. t?o D = w T = zd. ava, dig. 
vomun^ tag. ßiw/w erbrechen, übel sein, impf, umdt'on^ dig. 
auch undt'on, zd. «?aw; ^osa Frau M II, 33 (gen. vosi M I, 
92, 12) = tag. üs (M I, 20, 6); vod Seele M I, 100, 14 = 
tag. üd\ voläfun athmen = tag. üläfin\ vozun = tag. uzin 
hin und her bewegen, schaukeln, etc. M II, 33 und 174. 
Hierher auch cvöri um M I, 94, 4 = tag. cur ; vors, ors = 
tag. Urs weiss (also nicht = zd. aurusa). 



* Sjögren: koar D Bande, Kotte, Menge = kord T. 



— 92 — 

f) dig. = tag. ü nach x: 

xor D -^ xür T Sonne, zd. hvare^ skr. svar; xodun D 
= xüdin T lachen, skr. svad Gefallen finden?? 

g) iran. -ava- in : näväg D neu =: tag. nvog^ auch nog^ 
floß von neuem ; tag. räväg leicht M I, 60, 18 = tag. ruog 
M I, 64, 1 V. u., Comp, färögdär leichter M I, 66, 3. 

Unklar ist dig. urux = tag. väräx weit, dig. usqa 
(Sjögren) = tag. växsg Achsel. 

Nach Portunatow (bei M III) wird iran. va vor 
Consonantengruppen im Dig. zu va {xvarz gut), vor aus- 
lautendem ä aber zu vä (xvärä Schwester), wofür im Tag. 
{xorz gut, xo Schwester) erscheint; dagegen wird iran. va 
in offener Silbe zu dig. vä {xvädäg selber), für welches im 
Tag. ä eintritt {xädäg^ ; aus iran. hva (nicht xwa) aber wird 
im Dig. xo, im Tag. xü (xor = xur Sonne). 

§ 15. K. 

anl. U = zd. skr. k: 

Jta D wer, zd. ka, Uäd wenn, zd. kaSa^ ku als, zd. kü., 
ßarß Henne, zd. kahrkäs Geier; käron Ende, zd. karana; 
kalm Schlange, skr. krtni, ßänin machen, zd. kerenaoimi; 
ßüsiri arbeiten, np. kösidan-^ käsjn anschauen, zd. kas: Jcäst'är 
jünger, zd. kasu-^ ßard Messer, zd. kareta; Korn Wille, zd. 
iäwa; kälin sich ergiessen, skr. kirati; vgl. kurm blind, käf 
Fisch, *ßänin graben, np. kandan. 

ausl. k: 

Jcark Henne, zd. kahrkäs Geier, np. Jcark Henne; finß 
Schaum, skr. phena\ aiß Ei, np. xäya. 

An Stelle dieses ausl. ß wäre nach § 16 : ^r zu erwarten. 

§ 15*. k. 

Das kaukasische k findet sich bis jetzt nur in etymo- 
logisch dunkeln und in fremden Wörtern, weshalb auch xusk 
trocken (zd. huska) und Ijsk Nisse (pers. risk) im Verdacht 
der Entlehnung stehen. 



— 93 — 

§ 16. g. 

a) g nach Tönenden = zd. skr. ki 

marg Gift, zd. mahrka; stetig Locke, skr. stuka*^ sog D 
Brennholz, skr. göka Gluth; igär Leber, zd. ydkare^ ängar 
Genosse, np. hamkär ; ängur Haken, skr. atika ; SufF. äg, ag, 
ig = zd. -ka. 

g aus anl. k in Zusammensetzungen: 

tHxgänäg gewaltthätig , vgl. känin machen; ämgäron 
angrenzend, vgl. Ыгощ ägad Unehre, vgl. ßod Ehre ; xäjargäs 
Wächter des Hauses, vgl. Käsin anschauen; ni-gänin ein- 
graben, ni-kgänd Keller, vgl. zd. nikanta. Vgl. M II, 97. 

b) inl. g nach w = zd. ^: 

zängä Unterschenkel, zd. zanga) ой T, ioü D (d. i. ong, 
iong) Glied, skr. аЛда. 

Unerklärt dungä D = dimgä T Wind, t'alingä D, t'aling 
T Finsterniss. 

§ 17. c. 

a) anl. c = zd. s, sy^ idg. ky: 

cäun gehn, zd. savaite, skr. öyavate'^ äncad Ruhe, zd. 
8йиц lat. quies (aus kyeti). 

b) anl. c = zd. c, skr. c, idg. k: 

cimin schlürfen, skr. 6am\ ca- was, zd. ёа\ carw Oel, 
np. carfe; calx Rad, zd. caxra:, cad See, Sumpf, zd. 6uiti\ 
cärin leben, zd. 6araiti\ cäsi Auge, zd. ссйтап^ cippar vier, 
zd. öa&wärö; carm Haut, skr. carman. 

Vor tag. i = dig. i (und tag. г = dig. e) erscheint 
tag. c = dig. c, d: 

ci T, de, сг D was für ein, zd. й-; ci( T, &Tä, сй*е D 
Ehre, zd. cid^u. 

Im Inlaut: 

/jcin kochen, zd. pac. (Für c wäre hier / zu erwarten, 
vgl. §18 und M II, 81). 

c) ausl. c = Й? Vgl. fissinc = Aig. finsüncä 3. p. pl. 
praes. = iran. *pinsanti. Man erwartet nach n auch hier j 
für c zu finden. Dazu ciry T, öiry D spitz = zd. tiyra? 
vgl.'§18,b. 

d) dunkel ist c in: 



— 94 — 

dücin melken, np. dösidan, döxtan; fit'cag erste, np. 
pes?-, värdcä Wachtel, skr. vartikä (Lehnwort?). 
Ueber osset. c vgl. Lautsystem § 18.. 

§ 18. y. 

a) j = zd. J (ursp. g\ nach Tönenden auch = zd. c: 
(injin ausdehnen, zd. &anjayeiti\ finj Nase, arm. pinj-^ 

sij anus, skr. зрЫсащ sphijuu, vgl. sphigi; süjin brennen, 
zd. saocant\ fonj fünf, zd. panca\ lljin laufen, zd. ra^cay-*^ 
rüjing Fenster, zd. raocana\ avinjin hängen, np. uvezam. 
Ebenso in Compositis: xujamn Schweinshaut, särjarm Kopf- 
haut, säg j arm Hirschfell von carm^^ vgl. M II, 97. 

b) tag. / = dig. i = zd. tii 

T ssäj =■ D insäi zwanzig, zd. vi8aiti\ nimäj Zahl 
(Miller) aus *ni'tnäti neben Sjögrens nimäd D, nimädT 
gezählt, Zahl aus ni -тШа. Vgl. § 17: c aus ti. 

Derselbe Wechsel zwischen tag. / und dig. i auch in 
tag. Icapl^aj = dig. kapKai Kaukasus M I, 94, 2; 130, Nr. 155, 
M II, 40; afäj T, afäi D Jahr; xulij T, xului D Feuchtig- 
keit ; Uuj T, Kui D Hund finj T, finj, fii D Nase. M II, 40. 

c) j erscheint suffixartig nach l in: 

mäljig Ameise, zd. maoiri, arm. mrjiun ; valjäg Frühling, 
zd. vaüri, np. bdhuv^ änguljä Finger, skr. айдигц anguli'^ 
anyaljaun D meinen, änqdljau T Hoffnung (?) M I, 106, 11, 
np. angurdan. 

d) ; soll = skr. y sein in jus T, josä D Brühe, Salz- 
soole, skr. yUsa Brühe? M II, 80. Unwahrscheinlich. 

§ 19. Die Palatale. 

Ossetisch /c wird vor i oder e im Dig. zu ^, vgl. Lautsystem § 13. 
„ ^ ^ ^ i y, i ^ Tag. „ c (f), vgl. Lautsystem 
§ 15 und 162. 

^ Drei andere Beispiele des Wechsels von anl. .; und c bei M II, 
79 Nr. 6. 

^ tag. fi wer (Sjögren) = cl (Schiefner), cl (Miller), ci 
und Ш im Dialect von Karnunt ss: zd. kaya? 



— 95 - 

Ossetisch k wird vor i oder ё im Dig. zu Ж, vgl. Lautsystem § 13. 

•f> Я » T, i » *' r, Tag. „ c, „ „ §17. 

,, 9 y^ V i y^ ^ yi Dig. r, 9у V V § 13. 

„ „ „ „ i „ i „ Tag. „ i(,d'), vgl. Lautsystem 

§ 15 und 16. 
Tag. c (= iran. c = idg. k vor e, г) = dig. c, aber vor i, ё = (5, c. 
i(=iran.Xc = idg.5r,fcvore,i) = „ /, „ „ „»=/;/• 
c 

s (=■- iran. 5, sj 
^ (= iran. z) 






Г) 


c. 


Я 


T) 


» 7) ^;^- 


V 


s, 


ЭТ 


Я 




V 


«, 


Я 


r> 


7? Я ^; *-• 



§ 20. ^\ 

a) ^' = zd. t im Anlaut und nach x^ s, f: 

(ärsin sich fürchten, zd. teresaiti\ (ärin treiben, skr. 
tirati; (ärin Knabe, zd. tauruna] (änäg dünn, skr, tanu,, 
fayd schnell, zd. tad laufen; t'am thauen, ksl. tajati; äniäf 
Hitze, zd. ta'p\ tu (= t'u) Spucke, np. tuf'^ fiy Bergrücken, 
np. tey ; vgl. ^aKwgr finster. In diesen Fällen hat auch Sjö- 
gren t\ 

st'ug Locke, skr. stttkä; äst'äg Knochen, zd. ast; st4r 
gross, skr. sthära; sturtä (Sjögren) Vieh, zd. staora*^ siami 
loben, zd. staomi ; bästä Gegend (skr. västu ?) ; äxsisf geglüht 
(zd. xsusta?\ mäsi Galle, np. mast\ rast' recht, altp. rasta\ 
hast' Fessel, zd. basta; ist'un D stehen, zd. hiUaiti\cäs( Auge, 
iran. *саШ; as( acht, zd. asta\ Comparativsuffix (är =-- zd. 
tara : Icästär jünger, zd. kasu. In diesen Fällen haben 
Sjögren und Bösen t. 

st' aus sc in fäsia^ sisf, mist\ 

südoss. ^аД [Hitze, np. taft'^ oft D (Sjögren) sieben, 
zd. hapta. 

Hierher alle Participia perf. auf ( = ursp. ta (nach s, 

von Jcäsin : Käst, bäitin : basi\ dig. xincun : xinst\ 
säfin : saft\ äyafin : äyafi, (äxin : iaxt\ ficin : fixt, vajin : 
vaxr etc. M II, 184-185; K B 8, 65 flg. ° " 

f unregelmässig für d = zd. d: 

t'ärqus Hase = Lang-ohr, vgl. dary lang = zd. dareya. 



— 96 — 

b) t' = zd. ^: 

iinjin ausdehnen, zd. d^anjayeiti; fät'än Breite, zd. pa- 
^ana] färäi Axt, skr. рагщи^ cit' Ehre, zd. ci&äj cid^i-^ vo(ä 
D so, zd. avada^ at'ä D so, zd. aSa ; mälät Tod, zd. mere&yu ; 
firi Sohn, zd. pu&ra\ är(ä drei, zd. ^rayö\ ar( Flamme, 
zd. utare (gen. йдго)\ vaH Schild, zd. vere^ra^ vart'ä dort, 
zd. avad^ra; firion D Vieh, skr. prthiika? Dazu das SufF. 
der 2. p. pl. praes. t' (z. B. cäüt' ihr geht), zd. да^ skr. tha. 
Hier hat auch Sjögren t\ 

c) Für nd tritt öfter dt', t'( ein: 

bädt'un D, bättin T binden, zd. bandat/^iti, aber bändän T 

Strick; 

sädtm brechen, zd. scindayeiti\ 

kadiär kleiner, Comp, zu kanäg; 
ändämä D draussen, ät'iämä T ausser, skr. aw^a, etc. vgl. 
§ 36, 1. 

d) Vereinzelt dt\ tT = J oder ^? 
dädtun D, dät't'in T geben, zd. da^-, dad^-. 

Bei Sjögren erscheint öfter für tag. d im Digorischen 
d^, t^ cf. Sjögren p. 40. 

§ 21. ^. 

s^aij Stern, skr. zd. star. 

So nach M II, Druckfehlerverzeichniss zu p. 81. Aber 
unter den wenigen Beispielen, die Miller p. 77 für das 
kaukasische t aufzuführen weiss, findet sich stali nicht, wie 
es auch in Millers Texten nicht vorkommt! 

§ 22. d. 

ä) d = zd. d, d, skr. d, dh: 

dändag Zahn, zd. -dantan:, don Wasser, zd. danu\ -don 
Behälter, skr. dÄöwa; dvar Thüre, zd, dvar\ darin halten, 
zd. därayämi; dard fern, russ. ааШ?; dary lange, zd. dareya; 
duvä zwei, zd. dvu] dät't'in geben, zd. daia-; dücin melken, 
np. düxtan-^ däin saugen, skr. dhayami) dawin stehlen, zd. 
dab\ dimjn wehen, skr. dham blasen; dimäg Schwanz, 
zd. duma; äwdlsin zeigen, zd. daesay^\ das zehn, zd. 



— 97 — 

dasa; disson gestern Abend, zd. daosa-tara westlich; daräs 
Kleid, zd. dereza; dälä unten, zd. adairi. 

sid Hunger, zd. swJa; äfsad Heer, zd. spaöa; särd 
Sommer, zd. sareJa; fäd Spur, zd. paäa] midäg innere, zd. 
maiöya\ mid Honig, zd. maäu; ocüdin lachen, skr. svad (?); 
xüd Hut, zd. xaoda\ Md wenn, zd. kada*j äd mit, zd. /taJa; 
ad Geschmack, lat. odor\ xld Schweiss, skr. sveda\ väd darauf, 
zd. avaöa\ rud Ordnung, skr. rädh?; urdig aufrecht, skr. 
ürdhva] ärdäg halb, zd. areda',^ vidon Zügel, zd. aiwidäna; 
zärdä Herz, zd. zaredaya\ mizd Lohn, zd. тгЫа\ bänden 
Strick, ftidBand, skr. bandha Band; bud Weihrauch, zd. baoiöi; 
fadun D spalten, arm. hatane-m. 

b) d = zd. t: 

Im Anlaut nur: 

du D, di T du, zd. tum. — Woher hier d für t? 

Im Inlaut nach Tönenden: 

fid Vater, zd. pitar] ärwad Verwandter, zi. brätar-^ 
mad Mutter, zd. mutar) /гй Fleisch, zd. pitu\ cid Gang, skr. 
ct/tdi; cad See, Sumpf, zd. cäiti-^ vad Sturm, zd. vuta\ xädäg 
selber, zd. xwatö; äncad Ruhe, zd. säiti-^ sädä D hundert, 
zd. sata'j ämbid faul, zd. pmti\ xtd Brücke, zd. haetu. 

dändag Zahn, zd. -dantan-j fändag Weg, zd. pantan 
(idg. p-nth^ vgl. skr. path-)^; bärzond hoch, zd. berezant:, 
zärond alt, skr. jarant\ zond Kenntniss, aus *zanti, vgl. und 
Anblick, omd Erbrechen ; ändär andere, skr. antara', ändäniä 
D hinaus, skr. anta. 

värdcä Wachtel, skr. vartikä ; ard Eid, ksl. rota ; Jcard 
Messer, zd. kareta] värdon Wagen, skr. vartani; ämbird 
Versammlung, zd. -bereiti^ vgl. card Leben zu cärin leben; 
mard todt, zd. mereta; sald Kälte, zd. sareta. 

Comparativsuffix dar nach Vocalen und Liquiden, zd. 
tara: fil-där mehr, von fir = zd. pouru. 

Ebenso in Compositis:^ ämdix von fix etc. 



^ Also idg. nth = iran. nt, zd. wf, osset. пд^ 

^ sth = „ 8t, „ st, „ st (st), 
aber sonst th = „ d-, „ ^, „ t, 
2 Aber äntäf Hitze ! Warum blieb hier f ? 

Hübecbmann , H., Etymologie u. Lautl. d. ose. Sprache. 



- 98 — 

Nach Tönenden wird xC meist zu yrf, ft' zu wdi 
ayd Lende, zd. haxti] (ayd schnell, np. ШосЬащ skr. 
taktu] awd sieben, zd. hapta, np. haft; st'awd erhitzt, np. 
taft, skr. tapta (neben aft D bei Sjögren, iaß bei 
Rosen). 

Die Participia perf. auf d = ursp. ta nach Vocalen 
{zad von гагщ praeterit. varidi von varin), Nasalen {zind von 
z(min\ Liquiden {card von cärin) sowie nach y und w siehe 
bei M II, 182-185 und Salemann, KB 8, 59 flg. 

§ 23. p. 
pp = zd. ^го^ skr. tv in: 

cippar (auch cipbar, (ippär geschrieben) vier, zd. ca^- 
wurö^ skr. catvuras. 

Ueber p und p^ die selten und zwar in fremden oder 
etymologisch dunkeln Wörtern vorkommen, vgl. M II, 84. 

§ 24. b. 

a) Й = zd. i, skr. bh (J), idg. bh : 

bon' Tag, zd. Ьйпщ ЬаНЧп binden, zd. bandayeiti\ bär- 
zond, hoch, zd. bere^ant'^ baz Kissen, zd. barezis; bäz-jin 
dick, zd. bqzö-y bärz Birke, skr. bhürja; iar^ Hals, zd. baresa; 
bür gelb, np. bör-y bin Boden, zd. 6wwa; baräg Reiter, zd. 
bar reiten; birä viel, zd. baevare\ bud Weihrauch, zd. baoiäi; 
ämbird Versammlung, zd. hqm + bereiti; ämbal Genosse, 
np. hambar; zämbin Gähnen, skr. Jambha. 

b) b -= zd. skr. 2?, idg. p nach Tönenden: 

rubas = rüwas T, robas D Fuchs, skr. löpuga; am- 
•Hin faulen, zd. a-puyant, skr. püyati. 

c) b = zd. skr. V = idg. v im Anlaut?: 

bar Wille, skr. vara?; -bin Wald, zd. vanä-^ biin 
winden, ksl. viti^ skr. vä; bälas Baum, zd. varesa; bästUi 
Gegend, skr. västu?-, Ьггау Wolf, zd. vehrka? 

Diese Zusammenstellungen sind alle nicht sicher. 

d) i = zd. m in: 
bäynäg nackt, zd. mayna? 



— 99 — 

§ 25. X. 

a) a; = zd. a?, skr. kh: 

xüd Mütze, zd. xao^a; xäräg Esel, zd. xara; xalon 
Kjähe, sariqoli xern?\ nix Nagel, skr. nakha; гх Eis, zd. 
aexa] mix Pfahl, np. mex. 

b) X = zd. X, skr. k (vor s und r): 

äxsäz sechs, zd. x^vas\ äxsisf geglüht, zd. xsusta?, 
äxsir Milch, skr. kstra; äxsäw Nacht, zd. xsap; äxsinäg 
Taube, zd. axsaena',, växsjÜä Schultern,^ skr. vaksas) rüxs 
Lichtf zd. raoxsna; sirx roth, zd. suxra; calx Rad, zd. caxra. 

Die Participia perf. auf xi = zd. xt (wie fixt' gekocht) 
siehe bei M II, 184—185. 

c) X aus und neben xv = zd. xw^ skr. sv: 

xonin einladen, zd. xwan] xür Sonne, zd. hvare] xo 
(dig. xvärä) Schwester, zd. xwai\har\ xid Seh weiss, skr. 
8veda\ xädäg selber (dig. xvädäg)^ zd. xwatö-^ xüdjn lachen, 
skr. svad?j xärin (dig. xvärun) essen, zd. xwav^ xussin 
schlafen, zd. xwafs. 

d) a? = zd. Ä, skr. s : 

afbd Brücke, zd. haetu^ skr. sUw^ xui Schwein, np. хйк^ 
skr. sükara; xusk trocken, zd. huska (Lehnwort?); xuin 
nähen, skr. sivyati (Wrzl. syu). 

e) Vereinzelt: 

X = altp. X, zd. skr. k: 

max wir, altp. amOxam^ zd. ahmäkem, skr. азтйкаш] 
smax ihr, zd. ушшйкет, skr. уштакат. Dazu xä/ Rotz, 
zd. kafa?; faxin fliegen, skr. tak? 

X im Wechsel mit y: 

cirx (Sj.) = ciry (M) spitz, zd. tiyra? 

§ 26. q und y. 

a) tag. q = dig. y = zd. ^r im Anlaut; 

qüsin hören, zd. gaösa-^ qäläs Stimme, lit. gärsas; ^s 
Borste, zd. gaesa?; qarm warm, zd. garema\ qau Dorf, got. 
gavi?; qüg Kuh, zd. gäus-^ qäin^ coire, np. gadan\ qär 

* Bei Sjögren: oxskT = usqa D. Vgl. bei demselben: aa?«}^ T 
= akodt D. 

^ Aber dig. qäyun mit q statt /? 

7* 






— 100 — 

Geschrei, zd. gar; qal-Jcänin wecken, zd. gar, — ?= y aus k?: 
afiyalun D, anyalin T meinen (Sj.), np. angurdan^ zd. 
hankärayemi? 

b) tag. y = dig. y = zd. y im Inlaut (nach Vocalen, 
r und l) : 

vtyin erschüttern, zd. vaeya] тгу Nebel, zd. maeya-^ 
tly Bergrücken, np. tey\ säy Ziege, skr. chaga; bäynäg nackt, 
zd. mayna?] ciry spitz, zd. tiyra?'^ ary Preis, skr. argha; 
mary Vogel, zd. mereya\ dary lang, zd. dareya\ aly Spitze, 
zd. an-ayra. Dazu zyar Panzer, afgh. zyarah\ mayz Gehirn, 
zd. mazga^ np. mayz (entlehnt?). 

c) yd = zd. xt: 

ayd Lende, zd. haxti; fayd schnell, skr. takta^ np. tax- 
tan. Dazu suyzärinä Gold, aus *suyd'Zärinä, zd. suxta. 

d) Ausl. y ~ zd. k?? 

Uräy Wolf, zd. vehrka; äwray Wolke, zd. аг^гаР? Beides 
ganz unsicher. 

Vereinzelt: tag. g' = zd. ä:? 

quiiag That aus ^Kond-ag^ vgl. p. 43. 

§ 27. s. 

a) 5 = zd. 5, skr. g: 

säld Kälte, zd. sareta-^ sau schwarz, zd. syäva) süjin 
brennen, zd. saocant'^ sizyärm Gold, zd. suxta + zaranya; 
sädä D hundert, zd. sata; sirx roth, zd. suxra\ särd Sommer, 
zd. sareda; sär Haupt, zd. sarar'ih) säfiäg Huf, zd. safa\ 
ssäj T, insäi D zwanzig, zd. vlsaiti; yäfs Stute, zd. aspa\ 
fissin schreiben, altp. ni-pis; fars Seite, zd. peresu; fiss Schaf, 
zd. pasu; äwdisin weisen, zd. da^say-; das zehn, zd. dasa; 
Jcäst'är jünger, zd. kasu; Msin anschauen, zd. kas; ^s Borste, 
zd. gae.sa?-j vasin wiehern, skr. vag; rübas Fuchs, skr. löpäca. 

b) s = zd. 5, skr. ch: 

säy Ziege, skr. öhaga; färsin fragen, zi. peresaiti, skr. 
pröchati; iärsin sich fürchten, zd. teresaiti; xussin schlafen, 
zd. xwafs'i 

c) 5 = zd. s, skr. s, ts: 

siaun loben, zd. staomi; sturt'ä Vieh, zd. staora; st4r 



— 101 — 

gross, skr. sthüra; sfäg Knochen, zd. ast; stall Stern, zd. 
Star; sfug Locke, skr. stuku; bäsfä Gegend, skr. vustu? ; fästä 
nach, zi.pasöa; sij Gesäss, skr. sphijuu; sisf Laus, zd. spis?; 
VOSS D Ealb, skr. vatsa; s- Präfix, zd. us. 

d) st' = zd. stj skr. tt, ddh: 

rast' recht, altp. rästa, skr. raddha; mäst Galle, np. 
mast, skr. matta (?); basi Fessel, zd. basta gefesselt, skr. baddha. 

e) fs = zd. spj arisch — ?: 

äfsad Heer, zd. spdda; äfsän Eisen, afgh. öspanah. 
Vgl. aber s/sf Laus, zd. spis?; sij Gesäss, ekr-sphijäu. 
Vereinzelt: s = ss = st^ % 36, c. 

f) s = zd. 5, skr. s = ursp. s: 

smax ihr, euch, zd. yHsmcÜcem; djsson gestern Abend, 
zd. daosa-tara^ istun D stehen, zd. histaiti; ßüsjn arbeiten, 
np. kösTdan; änuson ewig, zd. anaosa; xusk trocken, zd. 
huska (Lehnwort?); qäsjn hören, zd. gaom; sisf Laus, zd. 
spis?; mist' Maus, skr. тйв^; urs Hengst, zd. varsni; qäläs 
Stimme, lit. gärsas. lieber lisk vgl. p. 46. 

g) xs = zd. xs, skr. kSf idg. ks] fs = zd. fs: 
äxsäw Nacht, zd. xsap; äxsäz sechs, zd. xsvas; växsjit'ä 

Achseln, skr. vaksas; rüxs Licht, zd. raoxSna] äxsir Milch, 
skr. kstra-, äxsist geglüht, zd. xsusta?*,, äxsinäg Taube, zd. 
axSa^na; äfsärm Scham, zd. fsarema. 

\l) s = zd. skr. s, ursp. k^ vor t: 

ast* acht, zd. (j^ta, skr. astdu. Hierher mehrere Parti- 
cipia auf sf, deren Praesentia s oder z zeigen. 

i) 5 = zd. 8, skr. Ä», idg. k^s: 

sjd Hunger, zd. suda, skr. ksudh; ars Bär, zd. aresa, 
skr. гЩа\ bälas Baum, zd. varesa, skr. vrksa; cäsi Auge, 
zd. casman, ursp. cak^sti? 

k) s neben z = iran. z: 

bärs (Sjögren) = bärz (Miller) Birke, ksl. breza\ 
baS'd'in (Sj.) = bäz-jin (M) dick, zd. bqzö-^ daräs Eleid, zd. 
dereza, np. darz. 

Für s erscheint ss in: ssäj T zwanzig; fjssin T 
schreiben; fjss T = fuss D (bei Sjögren) Schaf; djsson 



Ueber no9't'ä und änguret' vgl. oben die Etymologie p. 52 und 22. 



— 102 - 

gestern Abend; qussin T (bei Sjögren) hören; väss D Kalb; 
xussin schlafen. 

* Vgl. darüber § 36. 

§ 28. z. 

a) г = zd. z, skr. j, Л, idg. g^, g^h:, 

гатЦп Gähnen, skr. jambha; zimäg Winter, zd. zima; 
zäldä niedriges Gras, ksl. zelo; zatn bleiben, skr. hu; zärdä 
Herz, zd. zareSaya ; zyär Panzer, afgh. zyarah ; zängä Unter- 
schenkel, zd. zanga; zäx Erde, zd. zä; bärzond hoch, zd. 
berezant; zarin singen, skr. jfar; zärond alt, np. zar Greis, 
skr. Jarant ; zjnon gestern, skr. hyas ; zonin wissen, zd. zan ; 
zänäg Kind, zd. zan ; suy-zärinä D Gold, zd. zaranya ; äwzär 
schlecht, zd. zbar, skr. Ärar?; arazin richten, zi.räzay^iti; väz 
Schwere, zd. vdz; baz Kissen, zd. barezis; äz ich, zd. azem; 
äwzag Zunge, zd. hizva ; mlzin harnen, zd. ma^zaiti ; märzin 
fegen, zd. marezaiti; bäz-jin dick, zd. bqzö; bärz Birke, 
skr. bhürjfa. 

Praglich: fäzzäg Herbst, pz. pädez? 

b) z = zd. z, i, idg. z: 

mizd Lohn, zd. muda; mayz Gehirn, zd. mazga. 

c) z vereinzelt = zd. § (nach Tönenden) : 

äxsäz sechs, zd. xsvas; bärz Hals, zd. baresa; südosset. 
vurz = tag. Urs Hengst, zd. varsni; nvazin trinken, np. 
nösbdan?; raz-mä vorne, zd. frqß, frasa? 

§ 29. /. 

si) f =z zd. skr. p im Anlaut: 

fid Vater, zd. pitar ; fid Pleisch, zd. pitu ; fiw Pett, 
zd. pivaiih; ficin kochen, zA.pac; fis Schaf, 7Ä, pasu; ßfcag 
erste, np. pes?; fäzzäg Herbst, pz. pädez?; fäsfä nach, zd. 
pasca; /äd Spur, zd.paäa; fälä aber, skr. jjaraw; //rfSohn, 
zd. pti&ra; fars Seite, zd. peresu; färsin fragen, zä. peresaiti; 
färäfAüt, skr. paragu; far- (in far-ast acht), skr. paras; 
faU in falwdre (Sjögren), zd. para, skr. puru; fir- viel, 
zd. pouru; faron im vorigen Jahre, ^.parut; /^'wÄ Schaum, 
skr. phena ; jäfän Breite, zd. pa^ana ; fissin schreiben, altp. 
ni'pis; fändag Weg, zd. pantan; firfon D Vieh, gr. tioqtiq?; 



— 103 — 

färw Erle, ahd. felawa\ fadun D spalteD, arm. hat-ane-m^ 
fiag hölzerne Schaufel, waxl pei?; fonj fünf, zd. p(mcä\ 
/inj Nase, arm. pinj] fa- Präfix, zd. paiii; fand Eath, 
np. pand, 

b) / = (Iran, f), skr. ph: 

finß Schaum, skr. phena; xäf Rotz, Schleim, zd. kafa, 
skr. Jcapha ? ; säf (? säffäg) Huf, zd. safa, skr. gapha. 

c) fs = zd. sp: 

yäfs Stute, zd. aspa:, äfsad Heer, zd. späSa; äfsän 
Eisen, afgh. öspandh. 

Vereinzelt: fs = zd. fs: cafsun D brennen, zd. tafs??, 
fs = zd. fs: äfsärm Scham, zd. fsarema. 

d) ff = zd. skr. pt, pers. ft: 

faff (Sa) Hitze, skr. tapta, np. taft; aß D (Sjögren) 
= awd D, T (Miller) sieben, zd. hapta, np. ha/t. 

e) / = skr. bh, p im Inlaut (für w): 

vafin weben, skr. vabh, np, baftan; ärfig Augenbraue, 
skr. bhrü, np. abrä; yafin einholen, np. yub-am; naffä^ D 
Nabel, skr. nabhi, np. näf. — Mf gesalzener Fisch, yidghah 
käp Fisch? 

Partikel äf- vor tonlosen Consonanten für äw = zd. apa. 

§ 30. w. 

a) w = zd. p, skr. p nach Tönenden: 

äxsäw Nacht, zd. xsap^ skr. Jcsap) fä-ltwin betrügen, 
skr. rip ; t'aunn wärmen, skr. tap ; rüwas = rübas T, robas 
D Fuchs, skr. löpuga; carw Oel, np. carb (älter carp\ Partik. 
аЪ- = zd. skr. apa. 

b) W7 = zd. b, Wj skr. JA nach Tönenden: 

arw Himmel, zd. awra, skr. abhra ; ärwad Verwandter» 
zd. brutavj skr. bhrätar; datoin stehlen, zd. dab^ skr. dabh.^ 
Partikel äw- auch = zd. aiwi? 

c) w?d aus fti 

awd% D nach Miller, awdT, aftJ) nach Sjögren, 
sieben, zd. hapta^ np. Äo/i; sfawd erhitzt (Seh), np. taft. 
Dazu sawd neben saß' von sä/iw ; Kawd neben kaff von Uafin^ 

* Steht / in vafjn und wajfä für iran./= urspr. ph (§ 29, b)? 
2 üeber *-w?a;2? ein Maass, vgl. oben p. 40—41. 



— 104 - 

tlawd von dawittj cawd neben caft' von cäwin, Kuwd von 
Jcüivin M II, 185. Vgl. WS aus fs in xärgäws (Seh) Maul- 
esel neben yäfs Stute. 

d) «(7 = skr. v: 

äwzag Zunge, zd. Ыгющ skr. jihvüL\ äwzar schlecht, 
zd. гЬаГу skr. hvar?; färw T, färvä D Erle, ahd. felawa; 
fiw T, ^м D Fett, zd. pivafih, 

e) w? aus / nach Tönenden: äwäsmon aus ä + fäsmon 
Seh 13, 114, fidiwändag schlechter Weg M I, 52, 13, värdön- 
wändagul auf dem Wagenwege M I, 84, 8, vcUwändagmä auf 
den Weg, seitwärts vom Weg' Seh 83, 7, von fändag Weg. 

§ 31. n. 

n = zd. skr. n: 

nir nun, zd. nürem] naräg schmal, afgh. narai] nvog T, 
näväg D neu, zd. nava^ nä nicht, skr. wa; nä uns, zd. nö\ 
naffä Nebel, skr. näbhi; nudäs neunzehn, zd. navadasa] nom 
Name, zd. nqman; ni- nieder, zd. m-; nix Nagel, skr. nakha^ 
näl Männchen, zd. nar; nvar Ader, zd. snuvare\ natu baden, 
zd. snayeite\ finj Nase, arm. pinj^ fonj fünf, zd. panca) 
finjin ausdehnen, zd. d^anjay^M*^ zänäg Kind, zd. гащ innä 
andere, zd. awya; äxsinäg Taube, zd. axsafna; äfsän Eisen, 
afgh, ospanah^ änä ohne, gr. avtv?; änuson ewig, zd. anaosa; 
t'änäg dünn, skr. tanw, Kanin machen, zd. herenaovmv^ zonin 
wissen, zd. ^aw; xoyiin fufen, zd. xwan; unin sehen, zd. 
va^nämi] bäynäg nackt, zd. mayna?'^ dändag Zahn, zd. -dantan; 
fändag Weg, zd. раЩащ zärond alt, skr. jarant\ bärzand hoch, 
zd. berezant ; fand Rath, np. pand ; ändär D ausser, ändära T 
sonst, skr. antara-y ändämä D hinaus, skr. anta; ßnssun D 
schreiben, skr. pigati, vgl. urnin T glauben, aunjin T hängen, 
mit präsensstammbildendem /г; insäi D zwanzig, skr. v\gaU'^ 
Mron Ende, zd. karana; färin Knabe, zd. tauruna; värdon 
Wagen, np. gardün-j suy-zärinä Gold, zd. zaranya; fäiän 
Breite, zd. pa&ana'^ man meiner, zd. mana'^ bon Tag, zd. 
bänu; don Wasser, zd. dunu; don Behälter, skr. dhuna; 
vidon Zügel, zd. aiwiduna; bin unter, Boden, zd. buna*^ -bin 
Wald, zd. vanä (?); xalon Krähe, sariqoli xem?.. 

n aus m vor den Dentalen f, s, c: 



— 105 - 

an in änfäf Hitze, ämad Ruhe u. s. w. = am in ämxttzän 
gleichartig u. s. w., zd. hqm-^ han-^ skr. sam, vgl. p. 19. Dieses 
am erhält sich im Tag. da, wo seine Bedeutung noch gefühlt 
wird; wo das nicht der Fall ist, geht es vor Dentalen und 
Gutturalen (vgl. ängom friedlich) in n (ü) über. Im Dig. finde 
ich an für am in änsuwär Bruder (p. 19), änxäfinä Raub- 
genosse, änbadinä zusammensitzend (M I, 114, 11). 

Für ng^ nß schreibt Sjögren n, Miller ng, nß: 
aüqalin (Sj.), änqälin (M) meinen, np. angärdan, zd. 
hankärayemi? ; anulje D (Sj.), änguljä D (M) Finger, skr. 
аЛдигг, angtdi; ion D, оЛ T (Sj.) Glied, skr. айда?; Mar D 
(Sj.), ängar D (M) Gefährte, np. hamkär ; ßnß T (M) Schaum, 
skr. phena; zängä (M) Unterschenkel, zd. zanga; ängur (M) 
Haken, skr. айка. 

Vgl. dune D (Sj.), dungä D (M) = d}m.gä T (Sj.), 
djmgä T (M) Wind. 

n im Auslaut aus m im Dig.: 
dig. non (tag. по7п) Name, aber pl. nämt't'ä, 
dig. fins-än wir schreiben, tag. fiss-am, suff. d. 1. p. pl. 
an = urspr. mah oder ma. Vgl. oben dig. an = tag. am = 
zd. ham, hama. 

§ 32. m. 
Ш *= zd. skr. m: 

man meiner, zd. mana ; mäljig Ameise, zd. maoiri ; mid 
Honig, zd. ma^u; wisf Maus, skr. müs; mizd Lohn, zd. тгЫа; 
mad Mutter, zd. mätar; mäsfQaWe, np. mast?; ma nicht, zd. 
mä; max wir, uns, zd. ahmakem; mayz Gehirn, zd. mazga; тгх 
Pfahl, np. triex; mtzin harnen, zi. maezaiti; a-mam erbauen, 
skr. mä; тгу Nebel, zd. maeya; mldäg innere, zd. mai^ya; 
mäi Mond, zd. mMh; mäläf Tod, zd. 7пеге&уи; mary Yogel, zd. 
mereya; märzin fegen, zd.marezaiti; dimin wehen, skr. dham; 
cimjn schlürfen, skr. cam; dimäg Schwanz, zd. duma; smax ihr, 
euch, zd. yasmäkem; zimäg Winter, zd. zima; zämbin Gähnen, 
skr, jfambha; vomun D sich erbrechen, zd. vam\ am hier, zd. 
ahmya; üromin hemmen, zd. гатауфг; am zusammen, zd. hqm; 
nom Name, zd. nqman ; ßom Wille, zd. кйта ; ßalm Schlange, 
skr. krmi; arm hohle Hand, zd. arema; carm Haut, skr. carman; 
qarm warm, zd. garema\ äfsärm Scham, zd. fsarema. 



— 106 - 

§ 33. r. 

r = zd. skr. r: 

rasf recht, altp. rästa ; rad Ordnung, Reihe, skr. rOdh 
sich passend fügen; räin bellen, skr. rä; ruxs Licht, zd. 
raoxsna; rübas Fuchs, np. röbuh, skr. löpuga; razäi von 
vorne, zd. frqs, skr. ргйпб; arazin regieren, zd. razay- 
fjti; üromin zurückhalten, zd. rämat/eßi; ärwad Verwandter, 
zd. brätar; marin morden, skr. märayati, mard todt, zd. 
mereta, marg Gift, zd. mahrka ; arw Himmel, zd. awra ; färw 
Erle, ahd. ßlatva; ärfig Augenbraue, np. abrü, skr. bhrü; 
urdig aufrecht, skr. ürdhva; värig Lamm, np. barra, skr. 
urai^a; ämbjrd Sammlung, zd. Acfw + bereut; sizyärtn Gold» 
zd. zaranya; firf Sohn, zd. pu&ra; sirx roth, zd. suxra; 
cirx spitz, zd. tiyra?;ßrfon D Vieh, gr. лодпд?; ärfä drei, 
zd. ^гйуо; arf Flamme, zd. atare; t?arf Schild, zi.vere&ra; 
vorfä D dort, zd. ava&ra; väräx geräumig, zd. vouru?; 
värdon Wagen, np. gardün; xärjn essen, zd. xwaraüi; urs 
Hengst, zd. varsni; värdcä Wachtel, skr. vartikä; varin 
regnen, zd. värenti; biräy Wolf, zd. vehrka?; mary Vogel, 
zd. mereya; fars Seite, zd. peresu; dary lange, zd. dareya; 
arm hohle Hand, zd. arema; äfsärm Scham, zd. fsarema; 
ars Bär, zd. aresa; ary Preis, Werth, skr. argha; ard Eid, 
arm. erdum7i; JcarU Henne, zd. kahrkäs Geier; carw Oel, 
Butter, np. carb; darin halten, zd. durayämi; naräg schmal, 
afgh. narai; baräg Reiter, zd. bar reiten; ärdäg halb, zd. 
areöa; zarond alt, skr. jfarant; märzin fegen, zd. marezaiti; 
färin treiben, skr. tirati; cärin leben, zd. öaraiti; zarin 
singen, skr. jfar; Mrdjn schneiden, zd. keret, ßard Messer, 
zd. kareta; färsin sich fürchten, zd. teresaiti; färsin fragen, 
zd. peresaiti; bärz Hals, zd. baresa; bärz Birke, skr. bhürjfa; 
särd Sommer, zd. sareöa; zärdä Herz, zd. zaredaya; daräs 
Kleid, zd. dereza; urnin glauben, zd. var; Käron Ende, zd. 
karana; bärzond hoch, zd. berezant; xäräg Esel, zd. xara-^ 
färäf Beil, skr. paragu ; faron im vorigen Jahre, np. pur ; 
färin Knabe, zd. tauruna; carm Haut, skr. carman; far in 
far-ast neun = über acht, skr. paras; fir- viel, zd. pouru; 
si^r gross, skr. sthüra; äwzär schlecht, zd. zbar, skr. Ä!?ar?; 
cippar vier, zd. cad^wärö; nir nun, zd. nürem; äxsir Milch, 



— 107 — 

skr. ksira; xvärä D Schwester, zd. xwai\har; icör Sonne, zd. 
hvare; birä viel, zd. ba^vare; qur Kehle, zd. garailh; sturtä 
Vieh, zd. staora'^ bür gelb, np. Ъйг; sär Haupt, Eopf, zd. 
sarailh; zyär Panzer, afgh. zyarah\ qär Geschrei, zd. gar* 
Comparat. Suff, -dar, zd. tara'^ ändär ausser, skr. antara; 
ängar Gefahrte, np. hamkar; qarm warm, zd. garema; bar 
Wille, skr. vara; ir Osseten, zd. airya; igär Leber, zd. 
yäkare; nvar Ader, zd. snävare; dmr Thiire, zd. dvarem, 

§ 34. l. 

1= zd. skr. r: 

fä'llwin betrügen, np. fireb Betrug, skr. rip ; %jw fliehen, 
zd. га^даг/', skr. ric; Ijsk Nisse, np. m4; Hin cacare, zd. /n, 
np. ridan; mäljig Ameise, zd. maoiri; stalj Stern, zd. skr. 
star; mäläf Tod, zd. mered^yu, mcUjn sterben,^ zd. тегеуфе; 
qäläs Stimme, lit. gärsas; bälds Baum, zd. varesa; zäldä 
niedriges Gras, ksl. zelo ; fälä aber, skr. param ; näl Männchen, 
zd. nar; sald Kälte, zd. sareta kalt; xalon Krähe, sariqoli 
xern; ämbal Genosse, np. hambär; calx Bad, zd. 6axra\ qaU 
Шщп wecken, zd. skr. gar; alj jeder, zd. haurva?; Halm 
Schlange, np. kirim "Wurm, skr. krmi; välä auf, über, zd. 
upairi; dälä unten, zd. aöairi; mäljjg Ameise, zd. maoiri; 
valjäg Frühling, zd. vauri; änguljä D Finger, skr. auguri, 
aüguli; änqäljn meinen, np. angärdan; faling Finstemiss, 
zd. tq&ra?; Kaiin ausgiessen, skr. kirati. 

r zu Z vor flg. r: 

sffldär T = stürdär D grösser, von 8f}r gross, skr. 
sthüra, sthuia, (aber auch sijrdär) ; fjldär T, ftdder D mehr, 
von fjr- T, für- D = zd. pourUj skr. puru viel ; falwdre D 
(Sjögren) im vorvorigen Jahre, aus far-fure^ von far = 
zd. para, parö vor ; fal-där weiter, vgl. far-asf neun (p. 64). 

Vgl. ardur D = aldär Oberhaupt (Sjögren); dig. xurf 
Bauch (M I, 112, 8) = tag. xälf Rumpf (M I, 22, 14)? 

In der Flexion erscheint l (= ursp. r) in 
fid T : pl. fidäim, fidfälfä, 
fidä D: „ fidälfäj zd. skr. pitar Vater; 
mad T: „ madältä, madfälfä, 

^ Vgl. bei Sjögren: ane-malge D, anä-mälge T unsterblich« 



- 108 - 

madä D; pl. madälfä, zd. ekr. matar Mutter; 

ärwad: ^ ärwadälfä, ärwadfälfä D, zd. bratar Bruder. 

Nach diesen scheinen gebildet: 

ü8 Frau: pl. üsfälfä neben üsfifä^, 
dig. vosä Frau; „ vosfälfä „ vosfifä, 

'^* |wfJ05/S: ^ wosft^fä M II, 122-123. 

§ 35. Umstellung. 

a) И' = zd. &r: 

ärfä drei, zd. &räyö; ar( Flamme, zd. uiare, gen. a&rö; 
vort'ä dort, zd. ava&ra ; //V^' Sohn, zd. pu&ra. Daher auch 
vart' Schild für *varrt' = zd. vere&ra, 

b) Ix, ly, rx, ry = zd. xr, yr: 

calxRad, zd. öaxra; aly Spitze^ zd. an-ayra; sirx rotb^ 
zd. süxra; ciry scharf, zd. tiyra (P). 

c) rw, r/ = zd. wr, br: 

arw Himmel, zd. awra ; ärwad Verwandter, zd. bratar ; 
ärfig Augenbraue, skr. bhrü. 

d) WZ = zd. ZV, zb: 

äwzag Zunge, zd. hizva; ätvzär schlecht, zd. zbar?. 

e) fs = zd. sp: 

yäfs Stute, zd. as/?a; äfsad Heer, zd. späSa; äfsän 
Eisen, afgh. öspanah. 

f) yz = zd. zff: 

mayz Gehirn, zd. mazga, 

g) tag. zy = dig. yz\ 

sizyärfn T = suyzärinä D Gold, aus suyd -f- zärinä. 

h) Epenthese von i bei Wörtern auf w, m, r, l, v, 
wenn die Suffixe iag und fad (dig. iada)^ antreten: 
äfsäinag eisern von äfsän Eisen + sufF. iag, M II, 61, 
xudiinag T Schande M I, 16, 9 v. u. = xoduinug D Scham, 
schändlich, Sjögren, von a;wÄ T, xodunD lachen, 
vdriinag zu theilen M I, .66, 4 von varin theilen, 

1 Nur diese Form ist mir bekannt und findet sich häufiger in den 
Texten. 

3 In dieser Form kommen die Suffixe freilich nirgends in den 
Texten vor. 



— 109 — 

xäriinag Speise (das zu essende) M I, 50, 3 = xärinag Matth. 

24, 48 von xärin essen, 
axurgäninäg (Neues Test.) Schüler (= der zu lehren ist) von 

(ixurgänin lehren (ptc. fut. pass.), 
ariinag schwanger (= die gebären wird) M I, 78, 5 von 

arin, 
ärcävinag der da kommen soll Matth. 11, 3 von är-cäun 

kommen (ptc. fut. act.), 
bulkoinag = bulkoniag tauglich zum Obersten (buUcan = russ. 

polkowniku), 
limainOde (Sjögren) D Bekanntschaft von limän D Be- 
kannter + Suff, iadä, 
fänjäimag D der fünfte = fänjäm T, etc. M II, 161, 
xäjairag des Hauses Matth. 10, 6 von xäjar Haus, 
xoirag Speise M I, 60, 23 {xor heisst gewöhnlich Getreide), 
bazairag auf den Markt bezüglich M II, 98 von bazar Markt 

(Fremdwort), 
äldairadä D die Autorität M II, 98 von äldar Oberhaupt, 
sabuiradä D Bescheidenheit M II, 98 von sabur bescheiden 

(Fremdwort),! 
gailag von gal Ochs M П, 98, 
uozzaivude D (Sjögren) Schwere von uozzau schwer. 

Dunkel ist das Verhältniss der dig. Fndung oinä (on-iä ?) 
zu dem entsprechenden tag. oi: 

äncoinä D Buhe, ruhig = äncoi T, vgl. äncon bequem, 
zängoinä D Schuh = zängoi T, vgl. zängä Fuss, 

etc. M П, 39. 
i) Vertauschung getrennter Consonanten: äfsimär T 
Bruder (durch *äwsimär) aus *ämsiwär (p. 19 — 20); qalaur 
Wachtposten (Fremdwort) aus *qaraul (p. 127). 

§ 36. Vereinfachung von Lautgruppen. 

a) pp aus iran. d^w: 
cippar vier, zd. ca&wärö, 

b) 8S aus iran. fs: 

xussin schlafen, zd. xwafs, np. xuspidan. 



^ Zur Epenthese bei r vgl. auch Mairämbon Freitag für Maryäm- 
Ъоп = Marien-tag. 



— 110 - 

c) SS aus urspr. ts •=-- zd. s und aus sc =^ sts: 

väss Kalb, skr. vatsa; ssidi er begab sich Seh 75, 14, 
dvsßrj Matth. 5, 1 = s + cidij dig. issud&i M I, 108, 7; 
cässig M I, 26, 11 = casig M I, 106, 6 aus cäsf Auge + 
sig Thräne, vgl. cäst^sigfä Thränen M I, 74, 16. Dazu wohl 
sädUn brechen (für ssädfin) aus *scandy zd. scinday^iti. 

d) nn aus ny: 

innä andere, zd. anya; xunnun (dig.) aus svan -\- ya 
= tag. ocuinin^ (mit Epenthese, vgl. § 35, h) heissen, vgl. 
xonin nennen. 

e) sf aus sc = sts: 

fäsfä^ nach, zd. pasca; vgl. misf Maus, sisfltaxiQ, — 
tsfämän (dat.) zu etwas M I, 64, 10 aus ts + cämän; Isfi 
irgend etwas aus %s + ci, dig. yesü M 1, 94, 24. 

f) df aus yd (^= d^fd) ; ^* (= fdz) aus ß/ (fed^?) : 
findfäs fünfzehn aus fonj fünf + das zehn; xäfjinän 

ich werde kämpfen aus xäc-jinän M I, 42, 2 — 4 v. u. 

g) sk = sfk: 

caskom (cäsgom) Gesicht aus cäsf -|- kom? 

h) у0 aus ydz: 

suyzärinä golden aus suyd 4- zärinä, 

i) 2 aus yq: 

tärqüs Hase aus dary + g'ws. 

k) r aus gr: 

fändarast glücklichen Weg! aus fändag + ^öjs^. 

1) n wird assimilirt (meist nur im tag. Dialect): 

\) nd (iran. nd) = d^', ^Т: 

sädt'in brechen, zd. scinday^iü zerbricht, bädt'un D, 
bät'tin T binden, zd. bandayeiti (aber bändän Strick). 

2) nd (iran. w^) = df, tf (ausser im Auslaut) : 
ättämä T hinaus, zd. anta (aber dig. mit nd : ändäma); 

kadiär kleiner. Comp, zu kanäg. Dazu die Praeterita: 
zidfon von zonin wissen (ptc. zind), Uodton von Uänin (ptc. 
Kond), vgl. quftag That, amidfon von amonin (ptc. amind) 



^ xuinj 'heisst' Mattb. 2, 23, ebenda auch fut. xunjän 'ноИ beissen'. 
^ Daraus in Comp, auch fäs, vgl. oben p. 66. 



— 111 — 

etc. und ausl. bärzond hoch, zärond alt etc. Auch im In- 
laut bleibt gelegentlich wd, vgl. § 22, b. 

8) w + ^ (des Pluralsuffixes) = tag. Щ dig. nf: 
don Wasser, pl. däffä T, aber dänttä D, 
Mron Ende, „ KäräUä T, „ Mränit'ä D, 
xordon Scheuer, „ xordädtäm (Matth. 6, 26), 
bandon Stuhl, „ bandädtil (Matth. 19, 28) auf dem 

Stuhl, 
bärzond hoch, „ bärzäÜä T, aber bärzäntt'ä D, 
dagegen wird m nicht assimilirt, vgl. nom T = non D Name, 
pl. nämftä T, D, M II, 122, cäsgom Gesicht, pl. cäsgämdtä 
T Gesichter Matth. 6, 16. 

4) nz = tag. zz (im Ausl. z), dig. ns; : 

az T, aw0 D Jahr ; qaz T, jaw^r D Gehirn ; fäzzin T, 
fänzun D nachahmen, M II, 39 — 40. 

5) ns = tag. SS (im Auslaut = s), dig. ws: 

ssä/ T = imäi D zwanzig, zd. vtsaiti; fos T = /on« 
D Vieh, Besitz; fissin T = finsun D schreiben, skr. pigati. 

Vgl. ssoi T, insoinä D Kelter ; ^issiw T, tunsun D (russ. 
sowat!) M II, 40, 77; ssjn; dig. insun schärfe — ptc. ssad, 
dig. insad. 

6) ^ж = tag. XX (im Auslaut a;), dig. nx: 

zäx T, gen. zäxxi^ superess. zäxadl M I, 24, 2 n:=: dig. zänxä 
Erde, zd. ;гй, gen. ^ewö. Vgl. cäx T Matth. 5, 13 = cänxä 
D Salz; жоа? T, abl. xöxxäi MI, 16, 22 = жопа? D M I, 
92, 22 Berg; xax T = xanxä I) Strich; fix oder /Ы' T = 
funx oder funxi' D gekocht M II, 39 und 181 ; rox T = 
irowa: D M II 39; fidax Zorn T M I, 74, 10 = /udänxä D, 
Ygl. fä-f-fudänxäMnun böse, erbittert machen MI, 100, 16; 
xorzäx T, abl. xörzäxxäi MI, 18^ 19 Güte, Gnade = о^шг- 
zänxä D M I, 100, 17. Freilich erscheint ausl. x vor Vocalen 
auch da verdoppelt, wo es nicht aus nx entstanden ist: 
гххг (gen.) Eis MI, 32, 21, iixxäi wegen MI, 18, 2. 

7) ny = tag. yy (im Ausl. y), dig. ny: 

räy T = ränyä D Reihe; äyyäd T = änyäd D genug 
M II, 39. 



— 112 — 

8) ng = tag. gg (im Auslaut g), dig. ng: 
vasäg T = vasängä D Hahn M П, 49. 

§ 37. Schwund. 

1) A = zd. A, idg. 8 (stets geschwunden). 

ist'un D stehen, zd. histaiti; awd sieben, zd. hapta; ayd 
Lende, zd.haxti; ätvzag Zungen zd. hizva; ärf mit, zd.hada; 
аЦ jeder, zd. haurva? ; äma und, zd. hama? ; am, an = zd. 
hqm, han, daher auch ängar Genosse, ämbal Genosse, änfU/ 
Hitze, ämbiin faulen, u. s. w. ; am hier, zd. ahmya; max wir, 
zd. ahmakem'y valjäg Frühling, zd. vafiri, np. bahär, lit. vasarä\ 
xo T, xwärä D Schwester, zd. xwanhar, skr. svasar; mäi 
T, mä^ä D Mond, Monat, zd. märiha, skr. musa. 

Vgl. die pronominale Declination: 
gen. Mi, dat. Mmän, abl. ßämäi, loc. int. Ääw*, 
mit zd. „ kdhyu, „ каЪтйц ^ kahmät, „ kahmi, 

2) ^ im Anlaut vor n. 

wt?ar Ader, zd. snävare, skr. snävan; natu baden, zd. 
snayeite, skr. swä; wosfa' Schwiegertochter, skr. snusä?? 

3) y. 

saw schwarz, zd. syava; ӕ^шп nähen, skr. sivyati, Wrzl. 
syu; ir Osseten , zd. airya ; innä andere , zd. anya * ; vgl. 
igär Leber, zd. yukare; smax ihr, zd. yüsmakem. 

lieber c = zd. s, skr. cy, idg. iy vgl. p. 93, § 17. 

3) V. 

insäi D, ssäj T zwanzig, zd. vtsaiti; iwazä D, wa^ T, 
zd. vibazu? (vgl. p. 40, § 137); arirf Schweiss, np. xwai, 
skr. sveda; xärin T (a?«?ärww D) essen, zd. xwar; xädäg T 
{xvädäg D) selber, zd. xwafö; äxsäz sechs, zd. xsvas; blrä 



1 Vgl. 8 36, d. 



- 113 — 

Т, beurä^ berä D viel, sehr, zd. baevare. Vgl. idonä D, vidon 
T Zaum, zd. aiwidana; fedta Matth. 20, 3 er sah == /ä + 
idta von unin =- dig. vinun sehen. 

lieber anl. ur = urspr. Vf vgl. § 11, c. 

5) r. 

Mnin machen, ptc. Uond, zd. kerenaoimi mache; täs T 
(Sjögren) Furcht, vgl. färsin sich fürchten, zd. teresaüi; 
Ъаг^ Kissen, zd. barezis; Comparativ icw^fdär besser von а;ог2^ 
gut M II, 145 (zu unterscheiden von xorzdär Seh 37, 4 = 
auch gut). 

6) m. 

car ~- carm Haut, np. carm, skr. iarman; yar p 
(Sjögren) ~ yarm D warm, zd. garema, 

7) / vor r und l? 

raz-mä vorn, zd. frqs, frasa?\ Kwdfw Freund, ъй, frya, 
skr. priya lieb ? Die im Iranischen häufige Anlautsgruppe fr 
findet sich im Ossetischen nicht mehr. 

8)pP 
sisf Laus, zd. $рьй^ ; s^' anus, skr. sphiöOu, sphijäu, 

9) f? 

fje (Seh 88, Nr. 8), dig. funx gekocht =^ fjxf,funxf 
(p. 67 und 111); fäf Hitze = fa/f Ss (p. 59); fäs nach = 
fäsf (p. 66), vgl. § 36, e, g. — k fiel ab in oous trocken = 
xusk (p. 71)?. 

10) a. 

max wir, altp. атйхат ; vortä D dort, zd. ava9ra ; «?ad 
darauf, zd. avaäa; vofä D so, zd. ava&a; vidon Zügel, zd. 
aimduna ; dälä unten, zd. aöairi; stäs achtzehn aus asf acht 



< Nach Fortuiiatow bei M III, 39 ist hier l ausgefuUen: baz 
för *balz wie xuzdär für *xulzdär. 

Hübecbmana, H«, Etymologie u. Laut), d, osSr Sprache. ^ 



— 114 — 

+ das zehn; пагог D (Sjögren), nvar T Ader, zd. snävure^ 
вкг. snavan; nvog, nog T (= näväg D) neu, zd. nava. 

Vgl. dazu dig. ma = ämä und' M I, 92 flg. ; väiMnin 
Matth. 10, 28, oiMnin Matth. 18, 25 verkaufen neben aväi/cän 
verkaufe! Matth. 19, 21; rvog, rog T = räväg D; cvdi gehe! 
M I, 30, 23 von cäun; bvar T = bavär D; cas T — cäyasä 
D bei M II, 34. 

Das ä des Suffixes äg fällt regelmässig vor dem Plural- 
suffix ifä aus4 

naräg eng, pl. narjifä, dig. nargufä; läjäg Stock, 
pL läjgufä D Stöcke M I, 112, 13, etc. M II, 121, 5. Vgl. 
sändongänjjfä die Weingärtner Matth. 22, 35; amaijifä die 
Bauleute Matth. 22, 42; badjfifäm den Sitzenden Matth. 4, 16; 
Icusjifimä mit den Arbeitern Matth. 20, 2. 

Auch vor dem Suffix on in Msg-on tscherkessisch M I, 
56, 17 von /cäsäg M I, 20, 5. 

Doch bleibt ä in xäiräjiU (acc. pl.) Teufel Matth. 7, 22 
von xäiräg, dessen Suffix freilich iäg'^ zu sein scheint. 

Gelegentlich fällt ä auch in der Composition aus: 

xärgäfs Maulesel aus xäräg Esel und äfs Stute. 

Entsprechend fällt das i des Suffixes ig aus in: nämig 
T Kugel M I, 30, 31, pl. nämgufä T M I, 30, 32; vägigT 
Riese M I, 26, 19 (für väyig), pl. väigüfä D Riesen M I, 
92, 1. Vgl. M II, 65. 

11) u. 

Xcau T (bei Miller) = Xucau T (bei Schiefnerl, 
Xucau b (bei Miller, z. B. I, 98, 5). 

Bei välä auf, über ist nicht sowohl u geschwunden als 
vielmehr uw in w + » zusammengezogen worden. 

• 12) yu? 

smax, D sumax^ ihr, zd. уиётйкеш^ skr. ytismäkam. 
Vgl. aber gäthädial. xsmäka euer, xsmaibyä euch. 

Für anlaut. yu würde ich im Tag. yi = i erwarten. 

1 Nicht vor dem Suffix fä: dändagti der Zähne Matth. 22, 13. 

2 Wie in axurgäninäg Jünger. 

3 Vgl. np. sumä ihr. 



-^ 115 — 

13) tag. i im Anlaut. 

ssä; T zwanzig = insäi D, zd. tnsaiti, skr. v\gati ; st}n 
stehen = dig. istUn^ zd. histaiti etc. — Anlautendes i und u 
nauss im Tag. erst zu i werden und dann stets abfallen. 

§ 38. Stimmtonentwicklung. 

i in dig. is = tag. s (Präfix) für älteres (zd.) us; u in 
dig. sumax =- tag. smax ihr, zd. уй-ётйкет^ gd. xsmäka. Vgl. 
dig. zumäg Winter für *zimäg § 7, c. 

§ 39. 

Im Allgemeinen entsprechen sich also: 
Iranisch und Ossetisch: 

a, ö = a und a, 

vor w, m im Stammauslaut, 
i, u unter dem Einäuss von Labialen und u, 
sowie vor wd, md im Ptcp. perf. (nach 
Gutturalen u, u für i, w), 
г einigemal vor oder nach y, 
i, i unter dem Einfluss von? (§ 7, h), 
f = i,i (nach Palatalen aucht', *')/ »nu im Tag. 

й = i, г/ (nach Gutturalen u, u) \ •»*•*•» schwindend 

ai ^= г, ё, vor n = iy i, 

au = w, ö; 

f (durch ar) = ar, aZ, är, äl^ 

y = y, einigemal geschwunden, 

г? == f?^ W; sonst theils zu b im Anlaut (?), 

theils zu tv nach Tönenden , theils 
geschwunden, 
Je = Ӕ im Anlaut, einigemal auch im Auslaut 

nach Tönenden, 
g nach Tönenden, 
X = or, 

g = q, y im Anlaut, 

g nach щ 

y = y im Inlaut nach Vocalen und r, 

8* 



— 116 - 



Iranisch 




Ossetisch 


i 


% 





c im Anlaut, 

c im Anlaut, einmal im Inlaut, 

j nach Tönenden, 


t 






f im Anlaut und nach Sj x, f, 
d nach Tönenden, 


& 






^, 


Лг» (durch ф)= 

d, д — 


^d, 


V 






f im Anlaut, 

Ъ, w nach Tönenden, 


sp 

f 
b 






Ъ im Anlaut und nach m, 


b, w 






w nach Tönenden, 
einigemal / „ „ 


XV 






XV 

und Xf 


h 






ist geschwunden, 
viermal — a? im Anlaut, 


s 




■ 


geschwunden im Anlaut vor n, 


V 

s 






s, 


zil) 






^1 


n 






w, 


m 






m, 



einmal b im Anlaut?, 
dig. n im Auslaut, 
r = r 

und L 
Die Palatale JS, c u. s. w. sind erst innerhalb des Osse- 
tischen (aus den Gutturalen vor i, e, resp. tag. j, г) ent- 
standen, cf. § 19. Characteristisch ist am Ossetischen die 
Verwandlung der iranischen ^f-Laute : 6, j, s, z in 5-Laute : 
9} h ^> ^) die Abneigung gegen die dentalen Spiranten & 
und J, die in Verschlusslaute umgewandelt worden sind: f 
und d, die Abiieigung gegen h und die Entwicklung von r 



^ 117 — 

zu r und L Im Uebrigen ist der iranische Character des 
Ossetischen so klar und evident, dass jede weitere Bemer- 
kung darüber überflüssig ist. Es ist ein specifisch iranischer 
Dialect in kaukasischem Gewände wie das Armenische 
eine indogermanische Sprache eigener Art mit kaukasischer 
Färbung ist. 



VIERTEE ABSCHNITT. 

LEHNWÖRTER.' 



Im Folgenden stelle ich diejenigen ossetischen Wörter, 
welche bisher als Fremdwörter zu erkennen waren, zusammen, 
mehr um eben diese Wörter als fremdes Gut von dem ein- 
heimischen SprachstofF zu sondern, als um zu entscheiden, 
von welchem Volke die Osseten das betreffende Wort un- 
mittelbar erhielten oder welcher Sprache es ursprünglich an- 
gehört. Letzteres ist zwar vielfach leicht, in manchen Fällen 



1 Literatur: Julias yod Klaproth, Reise in den Kaukasus 
und nach Georgien. Zweifer Band, Anhang: Kaukasische Sprachen. 
Halle und Berlin 1814. Derselbe, Asia Polyglotta nebst Sprachatlas- 
2. Aufl. Paris 1831. — A. Schiefner, Versuch über die Thusch- 
Sprache oder die khistisclie Mundart in Thuschetien. St. Petersburg 
185в. Derselbe: Tsohetschenzische Studien. 1864. Derselbe, Versuch 
über die Sprache der Uden. 1863. Derselbe, Versuch über das Awa- 
rische 1863. Derselbe, Bericht über P. y. üslar^s Awarische Studien. 
1872. Derselbe, Bericht über P. v. üslar's Kürinische Studien. 1873. 
Derselbe, Bericht über P. v. U s 1 a r ' s kasikuroükische Studien 1866. — 
Ahlqvist, Forschungen auf dem Gebiet der ural-altaischen Sprachen. 
Zweiter Theil: Die Kulturwörter der westfinnischen Sprachen. Helsing- 
fors 187&. — Schrader, Sprachvergleichung und Urgeschichte. Jena 
1883. — Miklosich, die Fremdwörter in den slavischen Sprachen. 
Wien 1867. Derselbe, die türkischen Elemente in den Südost- und 
Osteuropäischen Sprachen. Erste und zweite Hälfte. Wien 1884. — 
Shaw, A Sketch of the Turki Language as spoken in Eastern Tur- 
kistan (Käshghar and Yarkand). Part. II, Vocabulary. Calcutta 1880. — 
Tschubinof, Georgisoh-Russisch-FranzÖs. Wörterbuch. 8t. Petersburg 
1840. 



— 119 - 

aber mir unmöglich, zu Ersterem fehlen mir die nöthigen 
Kenntnisse der kaukasischen Dinge und zum Theil die Hilfs- 
mittel. Die Nachbarn der Osseten — von den Russen abge- 
sehen — sind dieTscherkessen, Inguschen, Grusinier, Imeretiner 
und die kabardinischen Bergvölker (Tataren), unter welchen 
letzteren die Balkaren, nach W. Mi Her 's gelegentlichen 
Notizen in den Osset. Stud. II zu urtheilen, viel Einfluss auf 
die Osseten gehabt haben. Was die Osseten von allen diesen 
Völkern sowie von denjenigen, welche früher den Kaukasus 
beherrschten, von Persern und Türken entlehnt haben, wird 
uns eingehend W. Miller darlegen, der, wie ich durch brief- 
liche Mittheilung weiss, sowohl an einem ossetischen Wörter- 
buch wie an einer Untersuchung über die Fremdwörter im 
Ossetischen seit längerer Zeit arbeitet. Die folgende Zusammen- 
stellung möge daher nur vorläufig zur allgemeinen Orientirung 
über die ossetischen Lehnwörter dienen. 
abreg Räuber, abjräg Luc. 10, 30 — tscherkess; abrek 
„Läufling**, Berge, Sagen und Lieder d. Tscherkessen- Volkes 
107, awarisch abürik Räuber, Schiefner, Bericht 90. 
Zusammenhang mit np. ävüra Vagabund, phl. Opar Raub 
findet wohl nicht statt. 
awzeste D, äwzist T, Matth. 25, 18, äwztsf M I, 66, 28 
Silber — wotj. azvd, syrj. ezys, ung. ezäst, Ahlqvist, 
Kulturwörter 67, Schrader, Sprachvergl. 258. 
ag Kessel, Klaproth, Reise 212, Seh 32, 20 — awarisch 

hag Kessel, Schiefner, Bericht 107 — ?? 
adäm Matth. 4, 25 Volk, Leute, ddämima mit den Leuten 
M I, 18, 2, u. s. w. — arab. pers. türk.^ ädam Mensch. 
Von vielen kaukasischen und asiatischen Sprachen ent- 
lehnt. 
adli T Elle — georg. adli, thusch adl Elle, Schiefner, 

Versuch 107. 
ajal D Tod — arab. ejel, pl ajal bestimmte Stunde, Tod, 
auch awarisch: ajal Tod, Schiefner, Versuch 36 und 
kasikumük. аШ Tod, Schiefner, Bericht 67. 
aib in änä-aipb-äi untadelig Luc. 1, 6 — arab. ай Fehler. 

^ Das Türkische (manchmal auch das Arab. und Pers.) citire ich 
im Folgenden nach Zenker 's Wörterbuch. 



— 120 - 

azpn Unrecht, Sünde Luc. 6,7 — türk. fow, ш w , arab. 

гЭ^т Sünde. 
агщ Branntwein — arab. 'araq. Von sehr vielen kaukasischen 

und asiatischen Sprachen entlehnt. 
агхг D, arxm, arxfi T Kupfer, gen. ärxuyi M I 14, 23 — 

wotj. irgon, syrj. yrgön, soswa-wog. ärgin, tscher. vörgene 

Kupfer, vgl. Ungar, horgany Zink, Ahlqvist, Kultur w. 

p. 65, Schrader, Sprachvergl. 273. 
arijin D Elle — türk. arsyn Elle (vgl. türk. arys Elle, 

pers. aras^ ars bei VuUers), russ. arsinü. Vgl. Miklo- 

sich, Fremdwörter 75, Türk. Elem. I, 13. 
axca Sj., äxcd M I, 22, 23 Geld^ — türk. aqöa (von aq weiss) 

1) weisslich, 2) Silbergeld, kleine Münze. Vgl. tschetschenz. 

<гхда, etc. Klaproth, Atlas II, wogulisch oJcia, Ahlqvist, 

Kulturw. 191, wotj. ukio, Wiedemann, Syrj. deutsch. 

Wb. p. 546. Miklosich, Türk. Elem. I, 8. 
babus D, babjs T, M II, 114, Ente, ^ein im ganzen Kaukasus 

verbreitetes Wort", Klaproth, A. P. 90, Atlas I und 

XXVI, Reise 151: ingusch. babus, 237: tscherkess. ba- 

bysch, 275 nogai babusch, karatschai babysch, M II, 114: 

balkar. babys. 
bazar Marc. 7, 4 u. s. w. Markt — np. Ьйгйг. Weit in der 

Welt verbreitet. 
bdzug D Oberarm, nach M II, 85 — np. buzü (älter bäzuJc) 

Arm, baluöi bäzk Arm (Journal of RAS, Bombay Brauch 

XI, 56), kurdisch bäzik, boski arm, pipe-stem (Rhea), 

bdsik, bosk Unterarm, Arm ZDMG 38, 50, arm. bazuk Arm. 

Vgl. udisch bazuk Achselhöhle, Schiefner, Versuch 

p. 100. 
ЬаШп D, balöHf baluon T, balaon Ss. 34, 1, bälön M I, 36, 

10, balofi Matth. 10, 16 Taube, pl. bälädti (gen.) Matth. 

21, 12, Ьа1опЦ Marc. 11, 15 — ^kri wo -li wisch ballande, 

lettisch ballodis"', Klaproth, A. P. 96, lit. balandis Taube. 

V. Hehn, Kulturpflanzen^, p. 536. — P. Bötticher, Arica 

p. 67, Nr. 105 vergleicht arm. akavni Taube. 



* Vgl. Matth. 10, 9: sjzyärin Gold — ätczist Silber — sau äxca 
Erz (ßau = schwarz). 



— 121 - 

bamhag Ss 35, 1 Baumwolle, bämpäg M I, 104, 2, M II, 81 
(ru8s. wata) — np. pembe (aus älterem panAak, panbak), 
turk. pambuk, panbük, arm. bambak, banbak, georg. bambay 
thusch bamba, Schiefner, Versuch 144, ingusch. JomJa^r, 
Klaproth, Reise 156. Vgl. Miklosich, Fremdwörter 80. 

baslik Ss 36, 2, basltiq D M I, 96, 9 Kopftuch - türk. baslyq 
Kopfbedeckung. 

basmdq M I, 100, 27 Schuh - türk. basmaq Sandale, Schuh. 

bereJiefD M I, 110, 5 Gewinn — arab. barakat, nach türk. 
Aussprache bereket Segen, Wohlfart, Glück. Vgl. georg. 
baraßa abondance, Süffisance, awarisch yfiarkdt^ Wohl- 
befinden, Schiefner, Bericht 153, kasikum. jfbaraöat"' ^ 
Segen, Wohlfahrt, Schiefner, Bericht 121. In den sla- 
vischen Sprachen Miklosich, Türk. Elem. I, 26. 

berce D, wers T, werc Matth. 5, 41 Werst — russ. wersta. 

becdl M I, 60, 18 der Arme — np. Ыбйг (älter becdr, becärd), 

becebi Seh 34, 54 Siegel, becebi M II, 80 — georg. becedi 
(Tschubinof p. 52). 

bitna Matth. 23, 23 Minze — thusch pitUf georg. pitna Pfeffer- 
münze (Schiefner, Versuch 142). 

biceu D, biti^eu D M I, 108, 4 Kind, Knabe — np. bctca 
Junges, Kind, georg. biöi gar^on, serviteur (pl. bicebi les 
enfants) — P 

borkon D, ЬгЛкоп T, M II, 69 Oberst — russ. polkoumikü. 

brinj Ss 35, 1, prins Klaproth, A. P. 94 Reis — np. birinj^ 
türk. Urinj, vulg. pirinj, arm. brinj, georg. brinji, thusch 
brinj, Schiefner, Versuch 147, u. s.w. Vgl. Miklosich, 
Türk. Elem. II, 41. 

btdaf Seh 36, 11, bolaf Seh 45, 6 Stahl — np. риШ, arm. 
polovat, türk. pfUad, georg. poladi, thusch j^oZad, Schiefner, 
Versuch 143, tschetschenz. buölaf^ Schiefner, Stud. 66, 



^ Die kaukasischen Wörter habe ich zum Theil nach meinem 
System umschrieben, zum Theil nicht, da eine einheitliche Transscription 
mir zu viel Schwierigkeiten bot. Die Lautrerhältnisse der kaukasischen 
Sprachen sind sehr eigenthümlich und wären ein dankbarer Gegen- 
stand ffir die lautphysiologische Forschung, die zur Zeit ganz vergessen 
2д haben scheint, dass ihr wichtigstes Object die von den Menschen 
wirklich gesprochenen Sprachlaute sein müssen. 



— 122 — 

ru88. bulatu, klruss. bulat u. s. w. Miklosich, Türk. Elem. 
II, 42, Schrader, Sprachvergl. 287. 

värdcä Wachtel 8. o. die Etymologie p. 31, Nr. 77. 

väzddn M I, 54, 6 v. u., гоогаап Klaproth, Reise 203 — 204 
Edelmann ^ özdanäd Adel Seh 8, 32 — awarisch ozden (kas. 
uzdoi) Uzden, Mann freier Abkunft, Schiefner, Bericht 
p. 92 ; uzden = tscherkessischer Edelmann -, Klaproth, 
Reise 597. 

gäde T, gädi Seh 62, 9 Kater, Katze — türk. kedi^ arm. 
katUj syr. qatu, arab. qitt, georg. Jcata, russ. kotu, thusch 
katu (Schief ner, Versuch 117), awarisch 4€7ü (Schiefner, 
Bericht 111), tscherkess. A:e^/w (Loewe, Dictionary of the 
Circassian language X). Weitverbreitetes Wort, vgl. 
Klaproth, Atlas III, A h 1 q v i s t , Kulturwörter p. 22. 
Nach Hehn soll es aus dem byzantinischen Griechisch 
(кагга) stammen (? ?) , das es selbst dem Lateinischen 
(catus) entlehnt habe, Kulturpflanzen ^, 407 und 542. Vgl. 
auch J u s t i , les noms d'animaux en kurde p. 5. 

gäxxädt Seh 34, 54, gäyäf (dig. gäyädi) M II, 107 Papier 
— türk. kayyd, vulg. kyahaty kyat, balkar. qayyt M II, 
107, georg. Kayaldi, thusch kayald, Schiefner, Versuch 
119, pers. käyad, kayid, arab. kayad (Vullers). Vgl. 

Miklosich, Türk. Elem. II, a. 

> 

gruz, grus T Groschen — türk. yrus, yurus Piaster, russ. 
grosu, bulg. serb. gros u. s. w., Miklosich, Fremdwörter 
91, Türk. Elem. I, 64, deutsch Groschen (aus mlat. grossusX 

gorod Stadt M I, 44, 3 v. u. — russ. gorodu. 

gurji D, gurß T Georgien, Georgier, gurjiag, gurjiak D, 
gurjiag T, gurjiag Seh 42, 4 georgisch — pers. gurjl 
Georgier. 

güfon M I, 82, 2, II, 67, Ss 36, 12, dig. gofön M I, 92, 27 
Pflug — kurd. kotan „charrue ä laquelle on attelle 6 ä 
12 paires de boeufs" Justi, georg. gufani charrue, arm. 



1 Gegensatz säuläg Bauer M I, 54, 6 v. u. 

2 üeber die tscherkessischea Stände ygl. unten p. 134 s. y. 
cayar. 



- 123 - 

guta several pair of oxen to draw the plough, Bedrossian, 
Dictionary p. 127, thusch gufa , Schiefner, Versuch 
123, a warisch kutan grosser Pflug für 6—7 Paar Ochsen, 
Schiefner, Versuch 41. Das Wort findet sich ferner 
im Kürinischen (Schiefner, Bericht 164), im üdischen 
(Schiefner, Versuch 84), nach Klaproth auch im 
Tschetschenzischen, Ingusch., Abchasischen (Atlas IV) und 
andern Sprachen (Atlas XXXV). Vgl. Justi-Jaba, 
Dictionnaire kurde-frangais p. 345, M II, 67. 

yuz D ^, quz T, qazi Ss 34, 2 Gans stimmt scheinbar zu skr. 
hqsa, gr. ;^7fi/, lat. anser, d. gans, ksl. (aus dem Germ, ent- 
lehnt.) gqat, lit. ^sls, aber den Lautgesetzen nach (vgl. KZ 
25, 127) müsste die iran. Grundform des Wortes zatiha 
lauten und kann also im Ossetischen nicht durch уйг ver- 
treten sein. Das Wort ist türkischen Ursprungs = qCiz 
und weit in der Welt verbreitet, vgl. np. yuz, kurd. quz^ 
a warisch yaz , Schiefner, Versuch 42 , udisch qaz, 
Schiefner, Versuch 80, tscherkess. hasz, Klaproth, 
Reise 237, karagassisch kus, koibalisch kas, jakutisch x€Ls. 
Vgl. Klaproth, Atlas II und XXVIII-XXIX, Ahlqvist, 
Kulturw. 21. 

gaur D, daur T Gottloser, Heide — arab. kufir, türk. (ge- 
wöhnl. Aussprache) gyäur. 

giranka, giranßa D, diranka T Pfund — georg. girwanHa 
Pfund „aus dem tatarischen güränkä^ Sjögren, vgl. 
Tschubinof 127; thusch girwanß, Schiefner, Ver- 
such 123. 

damhaci Ss 36, 1, dambaca Seh 33, 51, y^dambatza^ Klap- 
roth, Reise 588 (cf. Druckfehlerverz.) Pistole — georg. 
dambaca, kurd. damdnceh ZDMG 38, 67, türk. tabanja, 
thusch domboc Schiefner, Versuch 140. 

dengiz D, dend'iz T, denjjz Matth. 4, 13, denjiz M I, 16, 11 
Meer — türk. deuiz (deniz). 

dm T, M I, 106, 13, din Matth. 5, 17 Glaube — arab. pers. 
türk. dln (pers. Ursprungs, zd. daenu). 



^ Nach M III, 14 steht in beiden Dialeoten q. 



— 124 — 

dud Gebet ^ M I, 106, 4 v. u. — arab. dua Gebet. 

duine D, duine M I, 94, 2 v. u., dunye, dune T, Job. 8, 23 

Welt — arab. dunyu, türk. dünya, awarisch duniyal^ 

duAyal, Schief ner, Bericht 146. Vgl. Miklosich, 

Türk. Elem. I, 52. 
äda Seh 95, 6 (vgl. 36, Nr. 46) Väterchen, dada Seh 100, 8 

Yäterchen, äna Seh 96, 3 Mütterchen (vgl. Elaproth, 

Reise 203, 1) sind Lallwörter wie türk. ata Yater, dad 

^= osttürk. dada Vater, ana Mutter .^ Vgl. thusch dad Vater, 

Schief ner. Versuch 136. 
ädal Seh 12, 95 Narr — arab. abdoi? Schiefner, 22, 95. 

Bedenklich wegen Fehlens des b. 
ändön M I, 18, 3, andun Elaproth, A. P. 15 Stahl — 

ingusch. andun Elaproth, Reise 164, Atlas V, wotj. 

andan, syrj. jendon Stahl, Ahlqvist, Eulturw. 71, 

Seh rader, Sprachvergl. 287. 
ängözä D, änguz T, M П, 59, änguz Seh 6, Nr. 10; 33, 

Nr. 49 Nuss — arm. mgoiz, georg. nigozi, yidghah oyuzäh, 

np. göz^ kurd. gu'tz^ govtz, arab. Jauz, türk. jevz. Auch 

im Hebräischen und Aram. De Lagarde, G. A. 25, 

Tomasche k, Pamir Dialecte 58 und BB 7, 202. 
ängursfemn D M I, 108, 25 Fingerhut — np. angustevana ; 

ängursf Finger — np. апдгШ. Siehe oben die Etymologie 

p. 22, Nr. 26. 
zarmajan T, jarmajane D, sdrtnajan M I, 22, 12, jarmajan 

M II, 80 Eanone — georg. zarbazanL 
zeu Marc. 6, 13 Oel — georg. zefi Oel, thusch zef, Schiefner, 

Versuch 131, arab. zait, 
zidn M I, 84, 13, Matth. 16, 26, Man D (Sjögren) Schaden 

— np. ziyWtij arm. zean, georg. zianL Vgl. Miklosich, 

Türk. Elem. II, 87. 
zjndon M II, 83 Gefängniss — np. zindun, arm. zndan. 

zangarag Ss 36, 1 Glocke — georg. zangalaki petite cloche von 
np. zang, zangul, zangula, woher auch kurd. zeng, zengil, 

^ Die Stelle M I, 106, 4 v. u. (aus roahammed. Quelle): mägurän 
yä dud qäbjl ü 'er erhört des Armen Gebet' klingt ganz arabisch ; mägur 
arm: arab. faqlr, dud: arab. du% qdbjl: arab. qäbiL 

г Osttürk. bei Shaw atd (2), däda (109), dna (14). 



- 125 - 

zangüleh ZDMG 38, 71, arm. zangak, udisch zäng Glocke, 
S Chief n er. Versuch 93. 

fänäfScb 36, 9, M II, 79, ;enef M I, 114, 4 Paradies — 
arab. jannatj nach türk. Aussprache Jennet, 

jmari Matth. 27, 34 Essig — georg. jmari. 

joqä, coqä D, ftiqqä, cuqqä T, cuka Ss 36, 2, mqqa Matth. 5, 
40, Tuch, Tuchrock — türk. coqa (coxa) Tuch, np. cuxa^ 
bulg. serb. coha, nordtürk. cuqa etc. Miklosich, Türk. 
Elem. I, 42; auch im Easikumük. (Schiefner, Bericht 
101), Awarischen (Schiefner, Bericht 124), TJdischen 
(Schiefner, Versuch 88) u. s. w. Vgl. Klaproth, 
A. P. 96. 

juapb Matth. 4, 3 u. s. w. Antwort — arab. jeväb. 

juar T Matth. 27, 26, jvar M I, 68, 4 v. u. juare D Kreuz, 
Opferstätte, Heiligthum — georg. jwari Kreuz. 

jüg T, jog D Heerde (von Schafen) — georg. Jogi troupeau, 
thusch jog Heerde (von Pferden) Schiefner, Versuch 128. 

j^ T, M I, 14, 22, ßppä D, M I, 112, 1 V. u., M II, 79 
Tasche — georg. jibe, türk. jeb Tasche, kurd. jib, jfeb, jiw, 
arab. jaib. Vgl. bulg. dzeb etc. Miklosich, Türk. Elem. 
I, 53. 

jut T Seh 57, 2, jimt D, jivif D, M П, 79 Judei — türk. 
cifut, bulgar. cifut, serb. civutin, civut, rum. öifut, u. s. w. 
Miklosich, Türk. Elem. I, 41. Von arab. yehüd. 

Tgär M I, 36, 1 ; 46, 3 v. u., 48, 8, yegdr M I, 84, 7 Jagd- 
hund (Windhund?) — magyar. agdr^, „turko-tatar. igär 
Windhund**, Yambery, Ursprung der Magy. 572. 

izäd D M I, 108, 8, pl. zädfä T M I, 24, 19; 28, 26 Engel 
— np. tzad, zd. yazata Engel. 

izdt D, zdii T Blei, vgl. Schrader, Sprachvergl. 308. 

kala Klaproth, A. P. 97, M II, 69 Zinn — georg. käla^ 
türk. qalai^ thusch kal, Schiefner, Versuch 118, etc., 
vgl. Schrader, Sprachvergl. 307, Miklosich, Türk. 
Elem. I, 87. 

* Auch toirag Seh II, 88, georg. мг/а, arm. hreai/, thusch uri-w 
Sohiefner, Versuch p. 112. 

^ Von Miklosich für slayisch gehalten, dagegen Yambery, 
Ursprung der Mngy. 568. 



- 126 — 

kamandät D, kamendät T ComniaDdant — ital. comandante, 
d. Commandantj russ. komendantü, 

kawbec Ss 84, 2, kambec M II, 68, 69 Büffel — georg. kam- 
besi^ kambeci^ thusch kambec Büffel, Sehiefner, Ver- 
such 118, np. guvmes Büffel. 

ko^a T, M I, 70, 1 V. u. Wein- oder Branntweinglas, ital. 
coppa, mlat. cuppa, klruss. kupa u. s. w. Miklosich, 
Fremdwörter 103, neuarab. kubbuye Wasserglas. 

korie D, kurie T, kwri Ss 31, 1, kürt M I, 18, 16, II, 69 
Woche ^ — georg. kioira dimanche, seraaine, thusch kunra 
Woche, Schiefner, Versuch 119, aus gr. xvoiaxjj. 

k6s D M I, 98, 20, küs T M I, 56, 31, Matth. 10, 42, 
M II, 70, kus Ss 36, 1 Schale, Tasse, Becher passt der Be- 
deutung nach nicht zu np. küs Tauke', der Form nach 
nicht zu arab. Aös, pers. käsa Becher, arab. küz, pers. kuza 
Krug. Vgl. thusch kos Gefäss, Schiefner, Versuch 118. 

nalak Tiflis (Sjögren), kalaJc MI, 18, 2 v. u-, 22, 9; 44, 3 
Stadt — arm. RalaK^ georg. IcalalH^ timschkaliß Schiefner, 
Versuch 119 Stadt. 

ßama Ss 36, 1, Klaproth, Reise 588, Seh 76, 13 Dolch — 

türk. qama Dolch, Messer, abchasisch qatna Dolch, 

Schiefner, Bericht 44. 
ßamdri D M I, 100, 5 v. u., M II, 67 Fraueogürtel — georg. 

kamari, thusch kamar, Schiefner, Versuch 119, VL^.kamar 

Gürtel. Vgl. Miklosich, Türk. Elem. II, p. 6. 
Kapek Matth. 5, 26 Heller = russ корегка Kopeke. 
kafan Leinwand Ss Я6, 2 — np. каШп, arab. kattän^ türk. 

keten Flachs, Lein, georg. kafani. Vgl. Miklosich, Türk. 

Elem. II, 8. 
kaca Ss 34, 2 Weibchen — arm. kac Weibchen (von Thieren), 

kürinisch „kac^^ Hündin, Schiefner, Bericht 158. 



* Die Wochentage heissen : kürisär (Wochon-anfang) Montag, 
djjjag (südoss. dicag = der zweito) Dienstag, ärfijjng (südosH. articag 
= der dritte) Mittwoch, cipp*iräm (der vierte) Donnerstag, mairämbon 
(Marien-tftg, Matth. 27, 62, Seh 81, 10) Freitag, sabat (Sabbat) Sonn- 
ab'^nd xtiCaubon (Gottes-tag) Sonntag. Vgl. Ss 31, 1. 

' Sprich „kkxatsch" ! 



— 127 — 

Mrdo Т, М I, 30, 1 V. u., Mrttu D Birne — kasikumük. 
qort Schiefner, Bericht 84, magyar. körtve Birne, 
Vambery, Ursprung der Magy. 573, „balkar. kärtma" 
M II, 115.' Vgl. syrisch китадгй. 

Шипйда, Uiunäge D, tineg T, öinig Seh 33, Nr. 52 Buch, 
Brief — russ. kniga. 

Uui D, Uuj T, M I, 20, 1 ; 66, 18, Kuj Ss 34, 1, plur. ПшШ 
T M I, 58, 6 Hund — kurd. kücik, sariqoli küd (Shaw 
P. D. 273). 

Das Wort ist in Ost-Europa, Vorder- und Nord-Asien 

verbreitet ; Tomaschek, Pamir Dialecte 29 ; J u s t i , Revue 

de linguistique, Paris 1873, p. 95, Ahlqvist, Kulturw. p. 2 

(estnisch kuts^ liv. kutski Welp, wotjak. kuca, ungar. kutya, 

lettisch kutsa Hündin, russ. kiitya, kutenoku), 

Jcupec M I, 56, 7 Händler — russ. kupecu. 

kema D Boot, Kahn, femu T Prahm, Fähre, cemd MII, 114 
— türk. gemi, osttürk. „kima{hy Shaw p. 177, kurd. gemi^ 
kürinisch gimi, Schief n er, Bericht 174, „balkarisch käme^ 
M II, 114, ingusch. kema^ Klaproth, Reise 155. Vgl. 
Miklosich, Fremdwörter 89, Türk. Eiern. II, 12. 

kire D, kiri Ss 29, 1, tfer, fer^^ T Kalk — georg. kiri, arm. 
klr , thusch kir Kalk , Schiefner, Versuch 118; türk. 
kirej, kirec. Vgl. Miklosich, Türk. Elem. II, 9; Klap- 
roth, Reise 160. 

qalaur Wachtposten M I, 102, 8 — türk. qaravul garde, sen- 
tinelle, osttürk. qaräwal a watch (Shaw 141), georg. 
qarauli, thusch qarul Wächter, Wache, Schiefner, Ver- 
such 112, russ. karaulü Wache. 

qalle D, xale T Festung ^ arab. qata. Im Orient weit ver- 
breitet. Im Slavischen vgl. Miklosich, Türk. Elem. I, 87. 

qärciya M I, 36, 12, Klaproth, Reise 209 Habicht — 
osttürk. qarcyya^ the goshawk, astur palumbarius (Shaw, 
Vocab. p. 141 und 213), awarisch у^хагёгуа^ Habicht, 



* Bei den (tatarischen) Earatschai heisst „körtmo" der wilde Birn- 
baum. Klaproth, Reise I, 518. 

^ Sjögren'» tt' steht hier für f, sein t für f wie auch oben 
in Vhxeg Bach und überhaupt, wo es dig. Tt entspricht. 

3 Jakutisch lcyi% Radioff, Phonetik 196. 



— 128 — 

Schiefner, Bericht 102, mokscha-mordwinisch karcigan 
Habicht (Ahlqyist, Mokecha- Mordwinische Grammatik 
p. 155), ^balkarisch qürtjiyd"' M II, 114. 

quUuq-ßanun D dienen — türk. qtdluq etmek dienen (qulluq 
Dienst von qid Sklave). Auch kurdisch, ZDMG 38, 78, 
awarisch xuUuxci Diener, Schiefner, Versuch 42. 

leyiei Matth. 7, 16 etc; Feige — georg. leywi Feige, thusch 
leyw, Schiefner, Versuch 154. 

Ыа Ss 36, 2 Pfeifenkopf — np. Ша, lüle im Türkischen 
Pfeife, Pfeifenkopf. Vgl. M i k 1 o s i c h , Türk. Elem. II, 18. 

majdl M I, 86, 3 v. u. Mittel — arab. majul Macht, Vermögen. 

marxo Ss 31, 1, marxau Elaproth« Reise 200 Fasten — 
georg. marxva, thusch marxo, marx, Schiefner, Ver- 
such 149 Fasten, ingusch. marxa, tschetschenz. marxua, 
Klaproth, Reise 162. 

mäliß Fürst MI, 18, 2 v. u., 22, 18 — arab. malik Fürst. 

mlrka M I, 22, 13; 60, 25 Maass — russ. merka. Vgl. 
Ahlqvist, Kulturw. 194. 

min Matth. 14, 21, Marc. 5, 13 tausend — türk. Ый, osttürk. 
ming (Shaw, p. 185). 

mujura M I, 102, 17 Lanze — karatschai y^mudshurd^ Jagd- 
spiess, Klaproth, Reise I, 520. 

mulg M I, 90, 9 v. u. Besitz, Vermögen — arab. mulk. Vgl. 
Miklosich, Türk. Elem. II, 29. 

mixur Matth. 27, 66, Joh. 6, 27 Siegel — np. muhr, muhur. 

navä D, nau T, M II, 83, cf. Ss 35, 2, Klaproth, A. P. 
95 Schiff, pl. naufä Joh. 23, 24 Schiffe — arm. nav, 
georg. nawi, thusch naw , Schiefner, Versuch 141, 
udisch y^näwöi^ Schiffer, Schiefnor, Versuch 97, kurd. 
naVj np. nuv, Türk. nuvi Barke (aus dem Ital. Zenker). 

namuz D Ehre — np. arab. nämüs Ehre, gr. vo^og. Vgl. 
Miklosich, Türk. Elem. II, 32. 

j^narfuzar Mais, tscherkess. und abchasisch nartux^ Klap- 
roth, A. P. 93, Atlas in. Wohl echt ossetisch == Narten- 
-korn (narf Narte, xor Getreide). 

narf Ж I, 26, 16, Seh 71, 13 u. öfter, die Narten, „awarisch 
nart Helden in den Märchen bei Lesghiern, Tscherkessen, 
Osseten**, Schiefner, Bericht 147. 



— 129 — 

щтаЩ in Filz М I, 50, l v. u., щтаЩп von Filz M I, 
5(), 4, nim^ Filzmantel, Klaproth, Reise 213, nimaf 
Filzmantel Ss 36, 2 — np. nämäd Filz, nämädtn 
von Filz, skr. namata (aus dem Pers. entlehnt), georg. 
nabadi manteau de feutre, thusch nabad Filzmantel 
(Schiefner, Versuch 141). 

njsan Matth. 12, 38 Zeichen, pl. njsändtäi (abl.) mit Zeichen 
Luc. 1, 62 — np. nisän Zeichen. Dazu cafnisan Ss 37, 1 
Narbe von 6a/ Wunde Ss 37, 1 (vgL. tschetschenzisch 
jfCarno**^ Wunde, Schiefner, Tschetschenz. Stud. 55) 4- 
nisan. Vgl. Miklosich, Türk. Eiern. II, 33. 

paxumpar T, pexompar D Sjögren, paxumpar T Seh 59, 

2, päxurnpar Matth. 3, 3, paxompär D M I, 94, 4 Prophet 

— np. paiyutnbar, 
pacax Sjögren, patbax M I, 20, 1 Monarch, Herrscher, 

Fürst — np. päd sah. Auch türkisch, awarisch (Schiefner, 

Bericht 148), udisch (Schiefner, Versuch 98), vgl. ferner 

Miklosich, Türk. Eiern. II, 36. 
perUanag D Perser, persisch, im Tag. qizübazag = türk. qyzyl- 

bas 0= rothköpfig) Perser, Gauner. Vgl. Miklosich, 

Türk. Elem. I, 97. 
pe(j Ofen Matth. 13, 42, M П, 78 — russ. pect. 

pily pH DjpjlT Elephant — np. pU, arab. fü. Vgl. 

Miklosich, Türk. Elem. I, 61. 
pranc T, franc D Franzose — türk, /renk, fireng, firenjf. 
pristaw T — russ. pristatcu Aufseher. 

paida M I, 101, 12, Matth. 16, 26; 25, 16 Nutzen - arab. 
fäida Nutzen, bulg. serb. fajda u. 8. w. Miklosich, 
Türk. Elem. I, 59, Fremdwörter 87, awarisch paida, 
Schief ner, Bericht 148, tschetschenz. ^шс^а, Schiefner, 
Stud. 65. 

pisi Ss 34, 2, Klaproth, A. P. 91, рш M II, 84 Baum- 
harz — georg. pisi (gr. nioaa) Pech. 

psulmon M I, 86, 2 Muhammedaner — np. mtisulmän, russ. 
busurmanü Muselmann, awarisch btisurmanci Rechtgläubiger, 
Schiefner, Bericht 160. Vgl. Miklosich, Fremd- 
wörter 80, Türk. Elem. II, 30. 

Uübecbmann, H., Etymologie n. Lautl. d. ояв, Sprache. 9 



- 130 — 

räzi Т zufrieden, з-гаг-г М I, 16, 6, з-гагг Тв М I, 34, 25 
er war einverstanden, гагг-аап ich bin einverstanden M 
I, 44, 28 — pers. гОгг, türk. ruzy zufrieden, serb. razi 
Miklosich, Türk. Elem. II, 44. Arabischen Ursprungs. 

räxes D Sjögren, räxis T, Seh 32, 30, M I, 70, 8 Kette 

— awarisch raxas Kette, vgl. Schiefner, Versuch 51, 
Bericht 167. Woher stammt das Wort? 

sdbaflJL I, 18, 9; 52, 16, Ss 31, 1 Samstag — gr. odßßarov 
(aus dem Hebr.), georg. sabati, arab. türk. seht, d. Sabbat. 
Vgl. Miklosich, Fremdwörter 124. 

sdbt junges Kind M I, 104, 18 — arab. türk. sabi entfant, 
petit gargon. 

sabur D, scAir T bescheiden, sanftmüthig, friedfertig, pl. 
saburfä Matth. 5, 5 die Sanftmüthigen — arab. türk. sabür 
geduldig, kurd. eeftr Geduld, kürinisch sabur ^ Schiefner, 
Bericht 201, tschetschenz. söiwr, Schiefner, Stud. 58, 
serbisch säbur etc. Miklosich, Türk. Elem. П, 46. 

sahaf Sjögren, saxaf Ss 30, 2, M I, 46, 18; 86, 11 Stunde 

— arab. sdat, vulg. türk. sahat. Vgl. Miklosich, Türk. 
Elem. II, 46. 

sai D Fünfkopekenstück — np. saht (von söh König). 

saifän Matth. 4, 10 — arab. saitän, pers. türk. saitän, klruss. 
saßan, Miklosich, Türk. Elem. П, 62, Fremdwörter 
126. 

salamfä jirdfoi Marc. 9, 16 sie grüssten (sagten Grüsse) — 
arab. saläm (Friede) Gruss. 

salbaro lange weite Hosen, Klaproth, Reise 213, A. P. 
92 — np. salvur Unterhosen, türkisch: weite Ueberhosen. 
In sehr viele Sprachen übergegangen: arabisch, türkisch, 
kurdisch, udisch (Schiefner, Versuch 91), slavisch 
(Miklosich, Fremdwörter 128, Türk. Elem. П, 62), 
litauisch (Leskien und Brugmann, lit. Volkslieder und 
Märchen p. 345). 

San Ss 36, 2, San Seh 41, 5, Matth. 9, 17, sän T, sänä D, 
M П, 35, 5 V. u. Wein — „heisst im ganzen westlichen 
Kaukasus so", Klaproth, A. P. 96, abchasisch zana, 
Sana Klaproth, Atlas V, tscherkessisch y^sän*^ (Loewe, 
Dictionary of the Circassian language, CXXVI). Dazu 



— 131 — 

sän-don Weinberg Matth. 20, 2; 21, 39, sänducän Kelter 

Matth. 21, 33. 
sapon Seh 45, 6 Seife — georg. saponi, arab. pers. türk. 

[säbün) kurd. awarisch, udisch, thusch etc., ital. sapone. 

Weit verbreitet. Mi kl o sich, Fremdwörter 124, Türk. 

Elem. II, 46, Ahlqvist, Kulturw. 123, ThomseD, 
, Einfluss der germ. Sprachen auf die finnisch-lapp. 168. 
sary M I, 108, 4, Seh 7, 26, Ss 36, 1, M П, 72—73 Sattel 

— arab. pera. sarj^ afgh. sary Sattel. 
saudäjer Matth. 13, 45; 25, 27 Kaufmann, Wechsler — np. 

saudägär Handelsmann. 
sax T der persische Schah — np. sah, 

saxar Matth. 2, 6; 4, 5 u. s. w. Stadt — np. sahr, türk. 

sehr. Vgl. Mi kl sich, Türk. Elem. II, 62. 
säg Seh 81, 9, sag' 8s 34 Hirsch — thusch sag Hirsch, 

Schiefner, Versuch 129 =■ tschetschenzisch sai, P r. 

Müller, Grundriss der Sprachw. III, 159. 

säfcär Seh 38, 14 Zucker — np. sakar, türk. seicer , georg. 
saJSari, thusch salcar, Schiefner, Versuch 128. Vgl. 
Miklosich, Fremdwörter 82, Türk. Elem. II, 62. 

smak D, smag T, Ss 32, 2, M II, 81 Geruch, smäg ßänin 
stinken M I, 54, 15, Seh 69, 2 klingt wohl nur zufällig 
an klruss. poln. smak gustus, sapor, nserb. smek^ Miklo- 
8 ich, Fremdwörter 126, aus dem Deutschen (mhi. smac) 
entlehnt, an. 

sojine D, sujin T, sujin Ss 36, 1, sojinä D M II, 34, sojinä 
D M I, 108, 8 V. u., sujm T M II, 34, süjm T M II, 
109, Matth. 19, 24 Nadel — np. süzan (sw^^awP), balucT 
slsin (Dam es 90), kurd. süzin (Justi-Jaba 264, 1), waxi 
sicj sariqoll sie, skr. süci, süci Nadel, zd. süka Nadel — ? 

Die indischen Wörter stimmen lautgesetzlich nicht zu 
den iranischen. Tomaschek, Pam. Dial. 71 vermuthet, 
dass die iranischen Wörter aus dem Indischen stammen. 
Miller П, 79 hält das ossetische Wort für entlehnt. — Vgl. 
soßndöne D Nadelbüchse = np. süzandän. 

som T ein Rubel Silber „aus dem tatar. som"" (Rubel) 
Sjögren. Auch vom Syrjänischen entlehnt: söm, Ahl- 

9* 



- 132 — 

qvist, Kulturw. 191, vgl. Wiedemann, Syrj. deutsches 
Wörterbuch p. 300: iöm Schuppe, Geld, Münze. 

somiex D, somix T Armenier — georg. Somexi, thusch 
SomxO'W (Schiefner, Versuch 130). 

söqur M I, 26, 17; 28, 14 blind — osttürk. soqür („in the 
Käzzäk dialect) Shaw, p. 125. 

suari T Fünfkopekenstück — georg. sauri cinq copeks russes. 

top, tbp, й>^ Ss 36, 1, M I, 20, 32, tbpb Seh 73, 8 Flinte — 
türk. top yKugel, Geschütz. Dazu ^ji M I, 22, 15 
Kanonier — türk. topjfy, Zenker: topey , ebenso ost- 
türkisch, Shaw p. 71. Vgl. Miklosisch, Türk. Elem. 
П, 76. 

ibväräq D M I, 96, 5 v. u. üeberlieferung — arab. (pl.) 
tavurix Geschichte, sg. tartx georg. fariyi histoire, date, 
nombre, „balkar. taurux^ M II, 116. 

famäko, famäku Sjögren, uiniaßo Ss 35, 1 Tabak — georg. fam- 
baßo, ingusch. tschetschenz. tamako, Klaproth, Reise 156. 

faräsfU (pl.) Seh 42, 6 Gewichte — pers. taräzä, türk. terazy 
Wage, Gewicht, georg. farazo niveau, Instrument de magon, 
kürinisch terSz Wage, Schiefner, Bericht 208, mokscha- 
mordwinisch teraza Gewicht, Ahlqvist, Gramm. 176. 
Vgl. Miklosich, Türk. Elem. II, 73. 

faiikel D, fautel T frisch auf! — arab. tavakkul, türk. tevekkul 
Gottvertrauen, kurd. tevekü. 

fewa Seh 7, Nr. 28, Ss 34, 1, feva Matth. 3, 4; 19, 24 
Eameel — türk. deve, magy. teve (Vambery, Ursp. d. Magy. 
571), osttürk. tiwa a camel, tuwa a two-humped camel 
(Shaw, Vocab. 88 und 70). Vgl. Miklosich, Türk. 
Elem. I, 47. ^ 

fuman T 10 Rubel Silber, tUmdn M I, 18, 4 — np. tüman, 
osttürk. tuman Goldstück von etwa 5 Thaler (Zenker ^), 
georg. fumani dix roubles. 
uruss D, uriss T Russe — türk. urus. 
fasmon -Лапип D, fäsmon-Mnin T reuen, bereuen, fasmon 
Ss 32, 1 Busse, fäsmön M I, 40, 12, II, 51 Reue, är- 
fäsmon-Uodfa er bereute M I, 14, 14 — np. раёётап, türk. 



1 Osttürk. tuman = zehntausend, Shaw p. 69. 



— 133 — 

pesvtmn (pisman) reuig, bereuend, betrübt, kasikuniük. 

pastnun traurig. Schiefner, Bericht 119, awarisch j^asman 

traurig, Schief ner, Bericht 149, bulg. p^man etc. Miklo- 

sich, Türk. Elem. II, 41. 
fändir M I, 9, Anm. 3; 18, 14 Zither mit 2 Saiten, Balalaika 

— georg. panturi, thusch pandur , Schiefner, Versuch 

142, tschetschenz. ^a^dwr, Schief ner, Stud. 65, arm. 

pandirn, gr. navSovga (de Lagarde, G. A. 274), ital. 

pandora, franz. pandore, d. Pandore, russ. bandura, poln. 

bandura, Miklosich, Fremdwörter 76. 
fine D, /in T, fing M I, 48, 2 v. u., П, 86, Seh 29, 2 ; 32, 1 ; 

38, 2 Tisch, Esstisch, Altar — gr. nlva^ Tafel, Teller, georg. 

pindki plat, arm.pwaA?, udisch pinak, Schiefner, Versuch 98. 
furd Ss 29, 2 Meer — ingusch. fürt Meer? Klaproth, 

Reise 161, 197. 
xabar M I, 88, 7, II, 112, Seh 98, Nr. 7 Nachricht, Bot- 
schaft, Neuigkeit — arab. xabar Nachricht, auch pers. türk. 

Vgl. Miklosich, Türk. Elem. I, 70. 
xaiwanfä (pl.) Matth. 23, 17 Narren — arab. hai vän,tnvk, 

Lastthier, dummer Mensch, Tölpel. 
хйп Chan, König, Kaiser — pers. türk. а?Дп, georg. xani. 

Dazu xanäd T das Chanat. 
xäzna Matth. 19, 21, xäsna Matth. 6, 21 Schatz — arab. 

xazlna, vulg. türk. xazna. 
xondäder T, xondie^er D der türkische Sultan — nach 

Sjögren: türk. qandöger Blutvergiesser {qan Blut, dökmek 

vergiessen), nach Nöldeke richtig: pers. xtcduvendjgar Herr, 

Fürst, verkürzt xondjgär, volksetymolog. auch zu pers. 

xunkär^ türk. xunlcar Oberherr (= Blut-macher) entstellt. 
xöm-äi (abl.) roh (ungekocht) M I, 24, 26 — np. xam roh, 

georg. xami dur, rüde, brüte, non mur, cru, kürinisch xam 

wild, Schiefner, Bericht 165. 
xurjin Quersack, Tasche M II, 79, pl. х6г)ёпШ M I, 36, 

1 V. u., 38, 6, xorjenfä Matth. 10, 10 — np. xurjm 

Mantelsack, baluöi hurjtn, hörjm saddle bags, georg. xurjini 

sac que les cavaliers portent ä la seile, awarisch xurzal 

Quersack, Schiefner, Bericht 118. Vgl. ZDMG 36, 130, 

Justi-Jaba, Dictionnaire 154. 



- 134 — 

cayar Knecht, Magd Matth. 18, 26; 21, 34, Luc. 1, 38, Ep. 

Jac. 1, 1 — tscherkess. ^tschagar** der dritte Stand bei 
* den Tscherkessen (1. Fürsten, 2. Usdenen, 3. Tschagaren, 

4. Sklaven, Berge, Lieder und Sagen des Tscherkessen- 

Volkes p. 118). 
cärgäs Seh 73, 12, Matth. 24, 28 Adler — wogulisch carges 

Adler, Klaproth, A. P. 191, wotjakisch j'w^'es Adler, 

Wiedemann, Syrj. deutsch. Wb. 473. Von np. kargas 

Geier (balu6l Kargaz^ afgh. gar gas)? 
ciriq T Seh 33, Nr. 41 (dig. culvq) Stiefel — türk. caryq^ 

„balkar. Öuruq^ M II, 116. 
cila Ss 36, 2 Seide — awarisch j^cilläV^ Seide, Schiefner, 

Bericht 124. 
ciruy D, firay T, cjrdy M I, 88, 9 Licht — np. ciruy. Auch 

im Türk., Georg., Awarischen, Kasikumükischen, Thusch etc. 

Dazu ciraydarän Matth. 5, 15 Leuchter (Licht-halter von 

darun halten, s. p. 35, Nr. 102). 

Hierzu kommen nach W. Miller noch folgende (mir 
zum Theil ganz unbekannte) Fremdwörter: 

atO'deu Wasser-dämon, Wassermann M III, 32, np. ab 
Wasser und dev. — avön prikrytie (Bedeckung), balkarisch ^ 
avand Ж II, 108. — armuka Jahrmarkt, russ^ jarmarka M II, 
69, Jarmonka, deutsch Jahrmarkt, vgl. Miklosich, Fremd- 
wörter 94. — bocJca, russ. Ъоска (Fass, Tonne) M II, 78, 
georg. bocka, — boco-fä Bart (Seh 48, 5), „entlehnt" M II, 
80, vgl. tscherkess. j^paace"" M II, 85?. — bülk Rettig, 
georg. boloki M II, 69, thusch bolok (Schiefner 145). 

— bunf, munf, russ. ЬипШ Aufstand, deutsch Bund M III, 29. 

— galvan Thurm, „georgisch" M II, 108 (vgl. „galoan grus. 
Festung« Ss 35, 1). — gafjd Hündin Seh 71, 9, gadca M I, 
102, 10, balkarisch даШ M II, 114. — guzdwwä Unruhe — 
balkarisch guzawd M П, 115. — äfsäpä (M I, 98, 19) Anordner, 
Speisewirth, „kabardinisch" M II, 84, — zmis Sand (dig. 

^ Für das Balkarische stehen mir Hülfsmittel nicht zu Gebote. 
Die Sprache ist, wie die der nahe verwandten Earatschai, tafarisch. Vgl. 
über die Balkaren Elaproth, Reise I, 533, 534 (der Weg von den 
Digoren zu den Balkaren), Berge, Sagen und Lieder des Tscherkeseen- 
Volkes, p. X, Miller I, p. 162, Anm. 23. 



— 135 — 

äzmesä), balkarisch jzmez M II, 114. - zoko M II, 115, 
hozo M II, 68 Pilz, Schwamm, georg. hozo M II, 115, 
thusch 0o4, georg. zoko Yi\z (Schiefner, Versuch 131). — 
jaUr (Seh 33, 41) Schuh, „vgl. balkar. öabyr"' M П, 
112. —Jaumd (Sjögren 392: jaumau) Sache, „entlehnt" M 
П, 79. — järy (Seh 68) Sau, „georgisch" M II, 79 (?) — 
yeminä Pest, Seuche, balkarisch emina M II, 115. — kabuska 
Kohl, russ. kapusta M II, 69, thusch kobost, georg. kombosto 
(Schiefner, Versuch ü. d. Thusch-Sp. 118). — kalaci (Seh 
42, 2) ein russisches Gebäck, russ. kalacu M II, 69. — käläfB^eit, 
Bogen (M I, 68, 16 Halsband), georg. kalafa (Tschoub. 234) 
Korb M li, 69 ?. — kanau Graben, russ. kanava M II, 69. — kuler 
Courier, russ. kurieru M II, 69. — kumix stumpf, balkarisch 
gymyx M II, 70. — kunjix (Seh 45, 9) Klotz, georg. kunji 
(Tschoub. 255, 1) tronc d'arbre M II, 69. — kurupa Buch- 
weizen, russ. krupa Grütze M II, 69. — Kozbäu fokusü, bal- 
karisch közbdu M II, 113. — qadamä {qadamanfä Marc. 5, 
4, Ep. Jud. 6) Fesseln — balkarisch qadamä M П, 115. — 
qoiir Aussatz (Matth. 8,3), „vgl. balkarisch qotur^ M II, 
112. — mica Topas, balkarisch mycci M II, 115. — nakazan 
Strafe — - russ. nakazanie M II, 69. — naldt' Gesindel, 
verflucht, „vgl. balkar. nalat"' M П, 107. — näzi (Sjö- 
gren: näzi T, näzi D) Pichte, balkarisch nazy krasnoje 
derewo M П, 115 (thusch wo/, georg. najwi Tanne? 
Schief ner. Versuch 141). — palet\ russ. epoletU M II, 84. — 
polk Regiment, russ. polku M II, 69. — sayadaq^ balkarisch 
sadaq Armbrust M II, 116. — saniadä Stutzer, balkarisch 
santadam M II, 115. — sariq calma, balkarisch saryxMlI, 
116. — sälxär windig, Windbeutel, „vgl. balkar. sylxyr^ M 
П, 112. — skola Schule, russ. skola M II, 69. — fabü 
Ausruf beim Gebet {fabu M I, 102, 8 v. u.), balkarisch = 
um Gottes Willen, M II, 115(?). — fäbäy Teller, balkarisch 
tabaq M II, 102, osttürk. täbOq a dish (Shaw 136), arab. 
fabaq. — foxond Ofen, balkar. toxand warme Räumlichkeit 
einer Fürstin M II, 114. — fimbil (dig. fumbul) rund, vgl. 
balkar. tymmyl M II, 112. — undffä (M I, 24, 12) Rath, 
kabardinisch undfa M II, 115. — xala Faden, balkarisch 
xald M II, 114. — xat'jr (Luc. 14, 18) Verzeihung, balkarisch 



— 136 -- 

xatyr М II, 112. - xämpüs weich, locker, balkarisch 
xampuk weich M II, 114. — cat'r Zelt M II, 78, np. cader, 
georg. cadri, thusch cadr Schleier (Schiefner, Versuch 
124), etc. Weit verbreitet. Miklosich, Türk. Elem. I, 35. 
• - cägM die der Sonne nicht zugewandte Seite, „vgl. balkar. 
ceget*^ M II, 107. — cibjiPteSer, balkarisch cibiß M II, 115. — 
cibjr kurz, „vgl. balkar. cubyr^ M II, 112. — cindd Strumpf, 
balkarisch öindai M II, 114. — 

In einigen Fällen wäre es wohl möglich, dass die 
Osseten nicht die Empfänger, sondern die Geber gewesen 
sind, doch kann ich eine Entscheidung darüber bis jetzt nicht 
treffen. 

Bei der Entlehnung finden mancherlei kleine Ver- 
änderungen des lautlichen Materials statt, wie Umstellung 
von r und l, Ersetzung von b durch w, von w durch 6, von 
y und h durch x, von q durch x etc. Regelmässig ist die 
Ersetzung der s-Laute, die im Ossetischen nur unter be- 
stimmten Bedingungen auftreten, durch die entsprechenden 
«-Laute: so von j durch j\ von c durch c, von s durch s. 



NACHTRÄGE UND BERICHTIGUNGEN. 



Mit BJ bezeichne ich im Folgenden das russisch- 
ossetische Wörterbuch des Bischofs J s e p h (russko-osetinskij 
slowar^f SU kratkoju gramröatikoju. Sostawilü Josifu Episkopü 
Wladikawkazskij. Wladikawkazü 1884), das mir Herr Dr. 
V. Stackeiberg auf einige Zeit zur Verfügung gestellt 
hat, mit Gass. die Schrift: Nazwanija rastenij i ziwotnyxü 
na osetinskixti nareeijaxü (Benennungen der Pflanzen und 
Thiere in den ossetischen Dialecten) von Gassiew (mit Bei- 
trägen Anderer), aus den Nachrichten d. k. russ. geograph. 
Gesellsch. (kaukas. Abth.) VIII Bd. I Heft. Ich verdanke 
auch diese Schrift sowie die alttestamentliche Geschichte des 
Bischofs Joseph (Wladikawkaz 1881) der Güte Ws. Miller's. 

Zu p. 1, Anm. 1. Sjögren 's Bemerkungen, Osset. Spr. p. 23, 
sind doch wohl richtig, aber meine frühere Auffassung 
der ossetischen tonlosen Affricaten war falsch. Man muss 
nur beachten, dass die ossetischen Tenues mit Eehlkopf- 
verschluss energischer klingen als die Aspiraten mit sehr 
schwachem Hauch (M II, 18 — 19), dass also entsprechend 
auch c und ö kräftiger lauten als ch und (%, und somit 
die Sjögren' sehe Umschreibung, welche die Zeichen 
t + c und t + ё für die mit Eehlkopfverschluss ge- 
bildeten c und 6 verwendet, gerechtfertigt ist. 

p. 3, § 10, 5. lies: dass 5) ä ebenfalls stets kurz ist. 

p. 4, Anm. 2. Ich betone nochmals, dass ich nur aus Spar- 
samkeitsrücksichten die Zeichen A:, t u. s. w. für die Tenues 
mit Eehlkopfverschluss, die Zeichen £, f u. s. w. für die 



— 138 - 

Tenues mit schwachem Hauch verwendet habe. Brauchen 
jene Eücksichten nicht zu gelten, so gebe auch ich der 
L e p s i u 8 ' sehen Umschreibung (k\ t' u. s. w. — k^t u. s. w.) 
durchaus den Vorzug. 

p. 5, Anm. 3. Dazu auch агсг Schuh, Schneeschuh M I, 64, 
19-, 126, Nr. 99, ärci Seh 35, Nr. 42. 

p. 6, 19). Das von Miller beobachtete j^ (meiner Transscription) 
wäre danach die reine Tennis wie russisches p. Letzteres 
wird freilich bei Entlehnungen aus dem Russischen mehr- 
fach im Ossetischen durch p (Tennis mit Kehlkopf- 
verschluss) wiedergegeben anstatt durch p. Vgl. M II, 25. 

p. 17. Zu ädixäi füge: fä-ädix-Kodtoi sie entkräfteten (ihn) 
Seh 48, 15. 

p. 18, Nr. 6. avinjin bei M II, 78 ist eine falsche Form, 
es ist dafür aunjjn T = avinjun D (M II, 172) zu setzen. 

p. 19, Z. 1. Füge hinzu: skr. sdha mit (= sadha)^ altp. hada. 

p. jt Nr. 15. F. h. tag. ämxaidin Theilnehmer Seh 56, 3 
(von xai Theil), ämjixäi (abl.) einmüthig Seh 56, 15 
(von jix Mund); dig. änxäfinä M I, 114, 11 Fahrt- 
genosse, „Ge-fährte" (von xät^n wandern Seh 78, 12, 
xäUni cäun auf Raub ausgehen M I, 52, 6; 70, 18), 
änbadinä M I, 114, 11 zusammensitzend (von badpi 
sitzen). 

p. 20, Z. 2 — 3. Dem dig. änsuwär entspricht tag. ^ämsiwär^ 
das durch *äwsimär zu äfsimär wird. Es ist also 
*äwsjmär für *äwsinär zu lesen. Vgl. p. 109. 

p. 20, Z. 6. F. h. skr. asmin. 

p. 21, letzte Z. 1. апсйуип für ancayun und f. h. äncayun 
D, äncain T aufhören M II, 176. 

p. 22, Z. 18. F. h. Für zd. hankar- sollte man freilich im 
Ossetischen angar- erwarten, vgl. p. 100. 

p. 24, Nr. 32. F. h. ard xärin schwören Marc. 14, 71. 

p. 24 Z. 14 1. ärdäg T für ärdug T. 

p. 26, Z. 3. Das hier und sonst noch (z. B. p. 56, § 229) 
erwähnte Druckfehlerverzeichniss ist das zu M I oder 
M II, hier also zu M II gehörige. Zu M I giebt es 
übrigens, zwei Druckfehlerverzeichnisse, ein längeres und 



— 139 — 

ein kürzeres, das letztere ist meinem Exemplar bei- 
gegeben, jenes zur Zeit mir leider nicht erreichbar, 
p. 26, Nr. 46. F. h. äxsinäg T, äxsinängä D wilde Taube 

Gase. 23. 
p. 26, Nr. 48. F. h. Auch im Vocalismus passt äxsisf nicht 

zu zd. xsusta^ vgl. p. 83. 
p. 28, Nr. 55. F. h. bärzäyi auf den Hals Seh 46, 9. 
p. 28, Nr. 57. 1. lit. berzas. 

p. 29, Z. 12 (wie 27, 3) ist baluöi fälschlich cursiv gedruckt, 
p. 30, Nr. 72. F. h. vdrfjjn-xä/s T, vdrfginxäfsa testudo, 

Gass. 26. 
p. 31, Nr. 78. F. h. värigß T, värigM D Lamm, Gass. 22. 
p. 32, Nr. 83. F. h. svomin ausspeien, iprsLet svomton BJ 68. 
p. 33, Nr. 86. Hier ist gaöa in der Nominativform statt in 

der Stammform (ga^ä) aufgeführt. Ebenso hizva p. 18, 

gaesa p. 33. 
p. 34, Nr. 97. Die Zusammenstellung ist falsch, falls die 

urspr. Bedeutung von dawin 'wegnehmen ist, vgl. ärbä- 

dawtoi sie nahmen, ergriffen M I, 66, 19, rädawfa er 

zog (ihn) heraus M I, 42, 3. 
p. 34, Nr. 98. F. h. dälä T herunter M I, 84, 31 ; dälä D 

unten M I, 102, 2, und zu zd. aöara : skr. adhara, 
p. 35, Z. 2. F. h. darydim BJ 100. 
p. 36, Nr. 107. F. h. dumefong D Schwanzriemen M I, 108, 

22 (aus dwmä Schwanz + ifong?). 
p. 36, Nr. 110. Besser als väzäg ist doch wohl die Form 

vazäg Gast und demgemäss vazägdon (Seh 93, 16 — 17) 

Gastgemach, 
p. 36, Nr. 111. F. h. ptc. diyd T, duyd D M П, 174, praet. 

ärdixton BJ 104. 

o 

p. 38, Nr. 119. F. h. änusjinad Ewigkeit, änus-mä (adv.) 

ewig BJ 79. 
p. 38, Nr. 121. Für tag. äfsarm ist wohl äfsärm zu setzen» 

vgl. BJ 517: äfsärm^ BJ 137: äwsärmjjinad. 
p. 41, Z. 5 V. u. F. h. skr. drya. 

p. 44, Nr. 155. F. h. Mron Ende, Seite M. I, 86, 13, Seh 
. 31, Nr. 19. 



— 140 — 

p. J6, Nr. 169. Zu dig. limän f. h. M I, 108, 17, zu tag. 
limän Matth. 20, 13. 

p. 48, Nr. 182. Vgl. Gase. 28 mäfix T, sarin) xa D Heu- 
schrecke. 

p. 49, Nr. 186. Dig. meddgßäi = medag + äi entsprechend 
tag. -mtdäfi (dig. äi = tag. J 3. p. praes. =- ist). 

p. 49, Nr. 189. F. h. tn^f T, misf Ss, misfa D Gase. 21. 

p. 50, Nr. 190. Vgl. BJ 98 daliman = Dämon. 

p. 51, Nr. 203. F. h. baniSgädtoi sie bestatteten (ihn) Seh 
50, 15. 

p. 52, Nr. 205. 1. skr. navadaga. 

p. 54, Nr. 214. Für Miller 's rujing hat BJ 301: runjig^ 
pl. runjgufä Fenster, ebenso derselbe in seiner alttestam. 
Gesch. 14, 3 v. u., 11 y. u., was weniger gut zu zd. raocana 
passt. 

p. 55, Nr. 221. F. h. np. sikastan. 

p. 55, Z. 7. 1. 38, 424 für 38, 6. 

p. 56, Nr. 233. F. h. sfur T, sfor D Hornvieh, Gass. 16. 

p. 58, Nr. 242. Die Vereinigung des ptc. fäwd mit dem 
praes. fain macht mir hinsichtlich der Lautrerhältnisse 
bis jetzt Schwierigkeiten: man erwartet Ш von fem 
(vgl. p. 76, § 3 und B J 524 : praet. ibdti), wie man von 
einer Wrzl. fav : fud erwarten müsste. An ein subst. 
fäwd Hitze (vgl. § 247) läset aber Miller's russische 
Version (i rastajawsij na solnce medü tekü na zemlju) 
nicht denken. Ich übersetze den dig. Satz: ma xori 
fätedäi i mud k'ddfäi yeyä zanxämä fdydäi M I, 96, 5 
demgemäss durch: und in der Sonne geschmolzen der 
Honig welcher da war, dieser floss zur Erde herab, indem 
ich wegen der Construction Seh 71, 9 yergleiche: ämä 
nixctsi äffidäi ci läuudi und in der Versammlung um- 
gefallen wer (von den Narten) da lag. 

p. 59, Nr. 247. Für sfawd erhitzt 1. Vfaird va (wenn) sie 
heiss wird, vgl. Seh 49, 12: s-fawd ujäni wird heiss 
werden. 

p. 59, Nr. 249. Dazu gehört wohl auch: äxtong Bauchgurt 
Seh 45« 7, dumefong D Schwanzriemen M I, 108, 22, 



— 141 — 

ye/föng-äi (аЫ.) geputzt М I, 100, 5, 4 v. u., stffjxfai 
sie luden (die Kanone) M I, 22, 14. 

p. 59, letzte Z. 1. sfhw für sthtv. 

p. 60, Z. 18 V. u. 1. vcUe, 

p. 60, Z. 12 V. u. 1. yä vcUäfä von oben her M 1, 82, 2 = 
yä väläfä von oben her („von Süden* Miller) M 1, 82, 10. 

p. 60, Z. 9 V. u. f. h. väläbäl D oben (= auf Erden) M I, 
112, 4 = väläfd T Seh 37, 12. 

p. 60, Z. 8 V. u. f. h. skr. upari. 

p. 64, Nr. 272. Die Begrüssungsformeln 8. bei Sjögren, 
Spraehl. p. 271—272. 

p. 64, Nr. 273 f. h. fändä D M I, 112, 10. 

p. 66, Nr. 280. fäS'fändag bei BJ 435 = Feldweg, Seiten- 
weg. — fäs wohl noch in fäsnomjg Fabel (B J 8, wovon 
fäsnomignixas Gleichnies im N. T.), fäsjävin Magd Marc. 
14, 69? 

p. 66, Nr. 286. Zu arm. pinc hat Tomaechek (D. Litte- 
raturzeitung 1883, p. 1254) das georg. ^т^псш Nasenloch 
(Tschoub. p. 399) gestellt, zu dem auch das oben an- 
geführte abchasische Wort für 'Nase' gehören wird. 

p. 67, Z. 6 V. u. 1. *das sich' für *dass ich*. 

p. 69, § 302 1. zd. xaoda für xaoda. 

p. 71, Nr. 311. baxussti kann nicht (wie Ьахизсг) von xusk ab- 
geleitet werden, es setzt ein Yerbum baxussin voraus. Dazu 
vgl. BJ 136: bcLxvssin^ praet. baxusti trocknen, xust, 
baxust trocken. So braucht auch xus nicht aus ittisk durch- 
Abfall des k entstanden zu sein. Man vgl. also mit 
ЬахиЩп: skr. güsyati trocknet, zd. anhaosemna nicht ver- 
trocknend, mit xust: zd. husta trocken (nach D ärmst, 
für Justi's husata\ mit a;ttö Dürre: skr. gösa das Aus- 
trocknen, Trockenheit, np. xös siccus, aridus, wovon 
xöstdan exsiccari, exsiccare. Dann braucht auch xusk 
trotz seines k nicht aus dem Np. (arnsk) entlehnt zu sein. 

p. 73, Nr. 323 1. (ein aus iran. (faiw?) für (сгп aus kain). 

p. 74, Z. 12 V. u. 1. aunjin hängen. 

p. 75, Z. 4 1. zd. haurva für zd. 

p. 75, Z. 6 streiche haurva und 1. dalä (neben dälä) für 
dalä. 



— 142 — 

p. 76, Z. 15 1. äncairij dig. äncayun, 

p. 78, Z. 9 1. skr. hiranyd. 

p. 80, Z. 12 1. skr. für shr. 

p. 80, Z. 4 V. u. 1. praet. cdrdi. 

p. 81, Z. 2. Vgl. cäydin zwenett, zwonitt BJ 139, conj. 
cäydon^ praet. cdxfa M 1, 18, 14 — 15 (die Zither) schlagen. 

p. 83, Z. 12 f. h. äxsinäg T, äxsinängä D nach Gass. 23. 

p. 84, Z. 14 1. xonin für xonin. 

p. 84, Z. 22. Zu tinjin vgl. die Nachträge zu p. 59. 

p. 84, h. F. h. i für urspr. CL auch in amid das gebaute 
Luc. 14, 30, amidtifä Gebäude neben amadt (s. p. 47, 
§ 176) und im Praet. von baidain anfangen: bdididfa 
sie fing an M I, 16, 4 (neben dig. baidäffon M II, 176). 

p. 85, § 8. Schluss. Dass dieses anlautende i auch im Tag. 
ursprünglich vorhanden war, beweist der Umstand, dass 
es nach Partikeln auf a erhalten ist {baidain anfangen, 
baizäin bleiben, baivärin theilen etc, Sjögren) und mit 
dem ä vorhergehender Partikeln sich zu ё verbindet: 
fequsfon M II, 60 etc. 

p. 87, § 11. Zu u = vi f. h. aunjin T = avinjun D hängen. 

p. 88, c. Beachte auch dig. urux^ tag. värär = zd. vouru^ 
skr. tiru (urspr. v^ru)? Sonst ist jedenfalls der r-Vocal 
in der Regel im Ossetischen durch ar, är, al, äl ver- 
treten. 

p. 89, Z. 1 — 2. Vgl. Nachtrag zu p. 56. Also tag. sfür = 
zd. staora. 

p. 89, Z. 15 1. jur für Jur. 

p. 89, Z. 16 1. gr, Jr für gr, jr. 

p. 89, Z. 8 V. u. Sollte, da der Uebergang von s in y hier 
vereinzelt wäre, osset. mäi auf ein urspr. mahya Monat 
zurückzuführen sein? Vgl. p. 80, § 5, c. 

p. 92, Z. 2 V. u. 1. np. xusk für zd. huska. 

p. 94, Z. 9. Vgl. wegen rüjing den Nachtrag zu p. 54 und 
1. aunjin für avinjin. 

p. 96, Z. 3. Für skr. paragu wäre osset. färäs zu erwarten, 
weshalb färäf auffällig bleibt. Idg. k^ wird wohl im 
Altp. zu ^, nicht aber im Osset. zu f. 



- 143 — 

p. 98, § 24, b. F. h. als Anmerkung : Das Dig. hat mehr- 
fach b, wo im Tag. w erscheint: 

iibuljä D (M I, 108, 6; 112, 29), siiMj T Kork- 

ulme, Gase. 6, 
zabäf D, zäwäf T (M I, 76, 6) Ferse, 
juMldar D, jiwildar T Meise, Gass. 24, 
zärUfugU D, zärwätigK T (Seh 31, 11) Schwalbe, 
Gass. 24, 
dagegen soll nach Gass. 20 der Marder tag. säldbir^ 
dig. säldur lauten, während als tag. Form bei M I, 52, 
17 säldwir erscheint. 

p. 99, Z. 14. 'xür Sonne, zd. hvare gehört unter eine be- 
sondere Rubrik: xü = zd. hva^ skr. sva (sua). 

p. 101, Z. 14 1. isfun für istun. 

p. 102 Z. 5 V. u. 1. farasf für farast. 

p. 107, Z. 6 V. u. F. h. dig. culuq = tag. ciriq Stiefel (vgl. 
p. 134). 

p. 108, § 35, d. Vgl. äwzUf Silber gegenüber wotj. azves 
(vgl. p. 119). 

p. 108, § 35, g. Vgl. zyälin T = äyzälun D M II, 179. 

p. 109, Z. 9 V. u. 1. *äw8imär für *äwsimär. 

p. 109, Z. 8 V. u. F. h. ärdjn Bogen zum Schiessen (Seh 
43, 4) = dig. ändurä M II, 99. 

p. 113, Nr. 9. Streiche das über xusk bemerkte und vgl. Nach- 
trag zu p. 71. — Zu fix = funx f. h. BJ 37, M II, 39. 

p. 115, Nr. 13. Hierher alle die Fälle wie qüsin T = iyosun 
D etc. Vgl. p. 85 und Nachtrag zu p. 85. 

p. 119. Zu abreg Räuber f. h. abreg Landstreicher Ss 39, 
1, abräg Ueberläufer BJ 338. 

p. 119. Zu awzeste f. h. äwzesfä D M I, 112, 20—21. 

p. 120. Zu babus Ente f. h. bdbiz T, bdbiz Ss, bdbuz D 
Gass. 25. 

p. 120. Zu balän Taube f. h. bälvon T, bälau D zahme 
Taube Gass. 23. 

p. 121. Zu bambag f. h. bämbäg BJ 37. 

p. 121. Zu bitna f. h. bitina T, pitna Ss, betina Gass. 9. 
(Die dig. Form ist mir verdächtig.) 

p. 123, Aum. Auch Gass. 23 hat in beiden Dialecten qaz. 



— 144 — 

p. 123. Zu giranka f. h, firanta Pfund Joh. 12, 3. 

p. 124. äiia etc. Diese Wörter hatten in den 2. Abschnitt 

zu den Originalwörtem gesetzt werden sollen, da sie 

nicht Lehnwörter, sondern weit in der Welt verbreitete 

Lallwörter sind. Vgl. red. tnUd Papa^ nana Mama, got. 

atta Vater, 
p. 124. zindcn bei M П, 83 ^= russ. tjurlma, aber Matth. 

11, 23 zindoftj ong = bis zur Hölle, 
p. 125. izäd Ton M I, 120, Nr. 22 zu np. yazdun gestellt, 
p. 126. koppa T bei Sjögren koppa. 
p. 127. Für qalaur D hat BJl 70: qara/ul T = turk. qarayul 
p. 127. Zu qärcjya f. h. qärfjiya T, qärfziya 8s, qärfjiya 

D Oass. 25. 
p. 128. Zu nartuzar Mais f. h. närfxar (= Nartenspeise) 

T, ndrfi'Xvdr D, aber sudoss. simindi (aus dem Georg.) 

Gass. 7. — Z. 9 v. u. L turk. für Turk. 
p. 129. Zu pa f. h. pil T.pai) Gass. 22 und 30. 
p. 129. Zu psulmon f. h. tscherkess. bussurman Klaproth, 

Beise I, 568. 
p. 132. Zu famako f. h. tämako Gase. 13. 
p. 132. Zu fumän f. h. M I, 118, 10. 
p. 133. Zu/ttrd vgl. Joh. 7, ЪЪ. fuHä Ströme, 
p. 134. Zu cayar Tgl. Klaproth, Beise I, 531: die tata- 
rischen Tschegem ^haben Fürsten (By), Edle (Usden) 

und Bauern (Tschagor)^. 
p. 134, Z. 15 T. u. Zu boco4ä Tgl. Ss 33, 1 boco Bart, 
p. 134, Z. 14 T. u. Zu Ът f. h. bidk T, bolgä D Gass. 12. 
p. 134—135. Zu zoko Tgl. Gass. 4 : гбко T, soko 8s (= georg. 

8око)ч кбго D. Bei Tschoub. finde ich nur die Form 

soko p. 465. 
p. 135. Zu kurupa Tgl. Gass. 4 und 30: kurupa. 
p. 135. Zu näzi f- b. M I, 52, 11. 
p. 136. Zu cßji Pfeffer f. h. c^trzi T, eiwzä D spanischer 

Pfeffer, Gass. 11. 

Ich trage zum Schluss noch folgende Worter hier nach : 

hayafir Held BJ 81: np. bahadur, tscherkess. bahatyr 
Riese Klaproth, Reise I, 591, russ. bogatyn etc. Vgl. 



- 145 - 

Miklosich, Тйгк. Elem. I, 18. - bal T, bdli D Kirsche 
Gase. 3, baliy cdrä D Kirschenrinde M I, 96, 8: georg. bali 
guignier, guigne, np. bälü^ arm. bal. — brocäuli Granatapfel 
BJ 89: georg. broceuli grenadier, grenade. — daricini gwoz- 
dika BJ 80: np. dar i ёгпг Zimmet, georg. daricini, serb. 
darein Miklosich, Türk. Elem. I, 45. — qddir T, qddir 
D Maulesel Gass. 20: türk. qatyr, auch im Karatschai und 
Tschegem, s. Klaproth, Eeise I, 518 und 531, georg. qafari^ 
bulg. kater Miklosich, Türk. Elem. I, 93. — qalaba Ss 
37, 1 Lärm, qalaba Matth. 27, 24 Getümmel: türk. qalaba 
(arab. yalabd) Menge, Gedränge. — sunäiUmiin beschneiden 
Luc. 1, 59: türk. sünnet etmek^ vgl. Miklosich, Türk. 
Elem. II, 59. — fufa Maulbeere Gass. 14: np. Ш, arm. 
fuf. — tdupa Sold Luc. 3, 14: georg. ulupa salaire, arab. 
'alüfa (auch np. und kurd.). Vgl. Miklosich, Türk. Elem. 
II, 80. — franß T, ßanß D Löwe Gass. 20: np. palang 
Leopard. — xarbiz T, xarbuz D Cucurbita Citrullus: pers. 
xarbuz, xarbuza, türk. qarpuz Wassermelone, serb.Jcarpuza etc. 
Miklosich, Türk. Elem. I, 92. 

Noch einige Fremdwörter, die aus dem Georgischen ins 
Südossetische eingedrungen sind (wie kalmaxi Porelle = georg. 
kaimaxi Tschoub. 235 neben tag. faUrüäsag ^ mss. foreli 
Gass. 26), sehe man bei Gassi ew, dessen Liste übrigens 
manches im Ossetischen wohl noch kaum heimisch gewordene 
Fremdwort zu enthalten scheint. 



llübechinunn, ll., l'Uyroologie u. Lautl. d, ose. Öprachd iQ 



INDEX 
zu pag. 17 — 73. 

Yollständigkeit wird hier nur für das Zend und Sanskrit erstrebt; wo 
diese versagen, treten die übrigen hier berücksichtigten Sprachen ein. 
Die beigesetzten Zahlen bezeichnen die Seite. Die eingeklammerten 

Wörter fehlen oben im Text« 



Index d. Zend 

mit Altpersisch (ap.). 

a-Negation 17. 
aipi 17. 
airya 41. 
aiici'Yl. 
aiwidäna 32. 
aurusa 61. 
aexa 42. 
a^a 42. 

axsafna 26. 139. 
azem 19. 
aflguSta 22. 
asa 62. 
aSairi 34. 
adara 34. 
ana- 21. 
anaosa 38. 
an-ap*a 19. 
anya 41. 
apa 17. 63. 
apuyant 20. 
areQanh 23. 
агеЗа 24. 
arema 24. 
areia 24. 
afa^a 62. 
ava&ra 61. 
at^o^a 61. 



au^ra 23. 
ast 56. 
aepa 25. 
asto 2ö. 
ahmäkem 49. 
«Am,- 1 20. 
anmya ) 
äzainti 40. 
ätore 24. 
(»)H 46. 
(One 46. 

upara j 
ubda^na 31. 
14«, U2; 54. 
ka 42. 
A;a^a 44. 
kan 52. 
fca/a 68. 
Araya 60. 
karana 44. 
kareta 43. 
A;a8 44. 
A;ast4 44. 
kahrkäs 44. 
A;äfna 45. 
ÄJere« 43. 
kerenaoimi 43. 
A;ü 45. 
A;ucfä 45. 
xwa 68. 



rru'a^- 68. 

xtoanhar 70. 

xwatö 68. 

xtoanaf 69. 

xwafa 70. 

xtoaraiti 70. 

xaoSa 69. 

жага 68. 

ягаа^ 26. 

Ж8г 38. 

[a?8fra] 26. 

a^ÄMs^a 26. 139. 

o^erae 26. 

^rafsä 33. 139. 

^aona 34. 

g€U>8a 34. 

^a(^a (Räuber) 32. 

gada (Keule) 33. 139, 

^ar (anrufen) 33. 

gar (wachen) 41. 

garanh 46. 

garez 33. 

garema 33. 

^äM8 33. 

CO- 71. 

caxra 71. 

ca^wärö 72. 

carat« 72. 

casman 72. 

сш^* 71. 

c»>ä 73. 



147 - 



ciH 73. 

cinanh 73. 

ci-8 TS. 

zanga 39. 

zan (wissen) 40. 

zan (erzeugen) 39. 

'Za^^it^ 39. 

zar (alt sein) 39. 

zaranya 56. 

zareSaya 39. 

zä {zemö) 39. 
zäta 39. 
zitna 40. 
«ftar 37. 
zräSa 40. 

^амгмпа 59. 
^ас 58. 
tafs 59. 
ap. tor 58. 
'tara 35. 
fat?a 37. 
täpayeiti 59. 
ftyra -73. 
^üm 37. 
teresaiti 58. 
/{i^rrt 58. 

^anjay^iti 59. 140—141. 
^röyö 25. 
^wa 37. 

daitvis 34. 
е^а^пм 35. 
daesaypinti 18. 
daosaiara 37. 
'daiitan 35. 
(to2> 34. 
dareya 35. 
f^aea 36. 
rfä (geben) 57. 
(2änu 36. 
darayämi 35. 
c^uma 36. 
dereza 35. 
dra 37. 
flfrar 37. 

nabänazdista 51. 
nar 51. 
naca 50. 
nat^ae^aea 52. 
näfya 51. 
w»- 51. 
nihanta 51. 
ap. ni^pis 67. 

ni'pista 67. 
nürem 52. 
n^imara 51. 
ЛО 50. 



»d»Y ^1* 
/>ai7t 63. 
^jac 67. 
panca 67. 
pofUan 64. 
pa^ana 66. 
/)afJa 63. 
^ara 64. 
parö 64. 
^а^м 68. 
^a«ca 65. 
jöö^a 63. 
^>*Yar 66. 
|>«7м 66. 
pivanh 67. 
pu^ra 68. 
jtHi«« 20. 
peresaiti 65. 
peresu 65. 
/?сжгм 67. 

/г^, /rasa 53. 
/rya 46. 
fsarema 38. 139, 

ba^are 28. 
ftaotJ/ 29. 
bandayffiti 28. 
6ar (reiten) 27. 
Jar (tragfen) 27. 
&are2Jt« 26. . 
barem 28. 
fta«to 28. 
bänu 29. 
&t/na 2d. 
berezant 28. 
b(i2?ö 2t. 
brätar 23. 
brvaSby^m 25. 

maiSya 49. 
rnämyu 50. 
maeya 49. 
mafzaiti 49. 
maoiri 50. 
mayna 26. 
tnazga 47. 
ma^a 48. 
maSaxä 48. 
ma(!u 50. 
matia 47. 
marezaiti 48. 
maÄrÄra 48. 

minA 48. 

man/»a 48. 142. 
mä (ämä^a) 47. 
mä (nicht) 47. 
ma (mich) 47. 
тШаг 47. 



mizda 49. 
mereya 48. 
mereta 48. 
mere^yu 48. 
тегеу^Щ 48. 
mam 47. 
yat7a 42. 
yäkare 41. 
yüsmä&em 55. 
raesä 53. 
rdocßna 54. 140. 
raoxma 54. 
räzayeiti 23. 
ap. räe7ty 53. 
rämayeiti 62. 
ap. rä^a 53. 
швуа 32. 
t7a6nä»)u 32. 
f?anr» 30. 
t7a0 31. 
fa^rya 31. 
i^anä 29. 
t7am 32. 
t?ar 62. 
varesa 27. 
varsni 32. 
t7ä 18. 
|?Ша 30. 
rör« 31. 
värenti 31. 
tJt 30. 
i7tdä2;u 40. 
tüsaiti 41. 
vere&ra 30. 
vehrka 28. 
t?ö 30. 
t?OMru 63. 
saocant 55. 
saokavant 55. 
sata 54. 
sa/a 55. 
saraii^ 54. 
sareta 54. 
aareSa 55. 
sA;e9{(?a 55. 
зсьШауеШ 55. 
staomi 56. 
s^aora 56. 140. 
s^ar 56. 
9^ам;га 55. 
8^Ш^» 56. 
snä 50. 
snävare 50. 
S2?a<^a 25. 
e/H'5 57. 
ej/ara 55. 
W27^a 56. 

10* 



148 — 



suxra Г>7. 
savait^ 72. 
säiti 22. 
ap. siyäti "22. 
suSa Ъ1. 
susfa 26 
haetu 68. 

9 

haurva 19. 
huxii 18. 
han- 19. 

капкагауШг 22. . 
Ла^а 19. 
Äop^a 26. 
hama 19. 20. 
hawa&a 20. 
Ä/2?rä 18. 139. 
/iis/aiY* 42. 
htiska 71. 141. 
Äam- 19. 
hgmtapti 21. 
Ärtw -f bereiti 20. 
Ät?are 69. 



Index d. Neupersi- 
sehen 

mit iran. Dialei4en. 

bal. ambal 38. 
angärdan 22. 
phl. anösak 38. 
ävextan 18. 
bäftan 31. 
bahär 30. 
ftflrrra 31. 
binam 32. 
Ш 29. 
ftör 29. 
&M8 28. 
cam 72. 
car& 72. 
carw 72. 
dam 37. 
-(?äw 36. 
с?«г2; 35. 
dl 19. 
tftwa 19. 
dö8 37. 
döstdan 36. 
kurd. (fo^^'n 36. 
döttan 36. 
^мт 36. 
sariq, /ё? 66. 
;frg& 64. 
gädan 46. 
gardün 61. 
i/'ee 33. 



^ёг^й 33. 

afgh. ynl 32. 

af»fh. yö 46. 
' hambar 38. 
, hambär 3S. 

hamkär 38. 
' kurd. ^äj}/;i 25. 
j bal. ts^ör 56. 

yäftan 42. 
; уал? 42. 

kanar 44. 

yidjj^li. karas 45. 

waxi karast Ab: 

kark 44. 

yid^h. Ä?r?^ 45. 

kirim 43. 

fcör 46. 

köstdan 45. 

malax 48. 

marigr 48. 

was^ 48. 

pz. matah 48. 

»wex 49. 

mws 50. 

wä/ 51. 

af^h. narai 51. 

nöstdan 52. 

näxun 52. 

afgh. {?"/'?»«* 
° I ospmah 

pz. pädez 63. 

pahan 66. 

^an(2 64. 

/?är 65. 

waxi ^et 66. ' 

;)es 67. 

pöz 66. 

m 53. 

ridan 46. 

rÄ 46. 

röbah 54. 

гмж 53. 

80(2 22. 

sarm 38. 

[siÄras^an] 55. 

8гг 26. 

waxi 8ond 57. 

täfsldan 59. 

/a/if 59. 

tanuk 59. 

far 58. 

/ёу 59. 

<w/ 59. 

tuh 59. 

vardlj 31. 

t?ar/*/ 31. 

kurd. t7»rÄ; 31. 



25. 



: xäya 19. 

xandidan 69. 
I sariq. хёгл 68. 
' xezad 69. 
I a-ö/ 69. 

xük 71. 
, xuspbdan 70. 
; iCMSÄJ 71. 141. 
J JCMjat 68. 

xu^ar-arf 70. 

afgh. zyarah 4i\ 



Index d. Sanskrit. 

a-Nearation 17. 
^sa 61. 
agra 19. 
anka 23. 
an^a 41. 
angurl 22. 
anguli 22. 
angustha 22. 
prkr. a?ia 21. 
а/Ла 62. 
[atiÄrtra] 34. 
aw^rt 21. 
antya 21. 
antara 21. 
em^a 41. 
opa 17. 
apa-cita 73. 
a^>j 17. 
a&Ät* 17. 
abhidhäni 32. 
abhra 23. 
ar^rī 23. 
ardha 24. 
агг<8а 61. 
a^ra 25. 
ai/äu 25. 
asthan 56. 
as^Ät 56. 
asmäkam 49. 
[asmm] 20. 
аЛат 19. 
[ärya] 41. 
irajyati 23. 
Irma 24. 
[wjoaW] 60. 
wror^a 31. 
uru 63. 
ürdhva 62. 
ürmt 62. 
rÄ;sa 24. 
Ä;a '42. 
kadä 44. 



- 149 



kaniyas 4<J. 
kani^tha 44. 
kapha 68. 
kar (cakarti) "22, 
kar (kirati) 43. 
kara (Hand) 48. 
käma 45. 
kämayate 45. 
käg 44. 
kuha 45. 
krziöfni 43. 
Ä?*-^ 43. 

A:rm», krimi 43. 
Ä;§a^? 26. 
^Ä;s* 38. 
k^ira 26. 
ksudh 57. 
ksudhä 57. 
Man 52. 
khara 68. 

^ac^ä 33. 

(/rtr (^tV, ^мг) 33. 40. 

f/ar (wachen* 41. 

(jar (verschlingen) 46. 

gala 46. 

gäas 33. 

ghartna 83. 

ghösa 34. 

cukra 71. 
шЫм^ 72. 
catväras 72. 
canas 73. 
caw 72. 
carati 72. 
carman T2, 
cid 7Я. 
cyavate 72. 
chäga 54. 

janghä 39. 
Jflrn 39. 
Jana 39. 
ia&Ä 38. 
jaw 39. 
jambha 38. 
jar 39. 40. 
jarant 39. 
jänämi 40. 
jäyate 39. 
/tÄua 18. 

faA; 58. 
faA;^a 58. 
^апм 59. 
^a;^aa 59. 
^op^a 59. 
tamisra 58. 
^ar (^/ra«) 58. 



-^ar« 35. 
taru\fra 59. 
iisthati 42. 
trayas 25. 
trasafi 58. 
/ras« 58. 
^paw 37. 
/дга 37. 
й^а 37. 
dajita 35. 
(2a2>7£ 34. 
e2am 36. 
(^a^a 36. 
(?ä geben 57. 
(?ä/}u 36. 
dlrgha 35. 
dMÄ 37. 
c7r/t 35. 
degayati 18. 
rföfä 37. 
dvaya 34. 
di?ar 37. 
(?t7ä 37. 
(2^am 37. 
dhayämi 35. 
dhäna 3G. 
dhärayämi 35. 
na 51. 
näkha 52. 
лаг 51. 
nat7a 50. 
nat;a(2a^a 52. 
no« 50. 
nä2>A/ 61. 
näman 51. 
m- 51. 
ȟnaf?! 52. 
pac 67. 
panca 67. 
pancama 67. 
paficadaga 67. 
2>arfa 63. 
panthan 64. 
para 65. 
param 64. 
paragu 65. 142. 
paras 64. 
parut 65. 
parQU 65. 
joaf M 68. 
pagcä 65. 
7>ä(2a 63. 
pärQva 65. 
^>*7ar 66. 
pi^M 66. 
jotf 67. 
^t&as 67. 



\ 



/>M/ra 68. 
puras 64. 

jowrw 67. 
püyati 20. 
i>u<i 20. 
prthuka 67. 
prcchati 65. 
pränc 53. 
priya 46. 
phena 66. 
badhnämi 28. 
bandha 28. 
fearÄf« 26. 
bahula 27. 
[bfid/i] 29. 
biM^/ma 29. 
brÄant 28. 
bhänu 29. 
bhürja 28. 
bhrätar 23. 
ftÄrü 25. 
majjan 47. 
matta 48. 
madhu 50. 
madhya 49. 
manth 40. 
[manyu] 50. 
mama 47. 
mayükha 49. 
mä (mich) 47. 
mä (bauen) 47. 
mä (nicht) 47. 
mätar 47. 
wäm 47. 
märayati 48. 
märsfi 48. 
mäs 48. 
/näsa 48. 
mi^a 49. 
mu.j 50. 
tnüsikä 50. 
fwr^a 48. 
twr/a 48. 
mrtyw 48. 
megha 49. 
mehati 49. 
mriyate 48. 
yafcr^ 41. 
yat?a 42. 
ущтакат 55. 
ram 62. 
rä (bellen) 53. 
räddha 53. 
rorfÄ 53. 
n*c 46. 
rtp 64. 



— 150 — 



гикяа 54. 
ruj 47. 
ИЦа 46. 
löpäga 54. 
оаЩаа 63. 
vatsa 31. 
vana :29. 
го^Л 31. 
vam 32. 
mr 62. 
para 27. 
vartani 61. 
vartikä 31. 
vartra 30. 
rae 30. 
vasanta 30. 
гаЛ 31. 
&АБ (oder) 18. 
ra (weben) 28. 
remaw 28. 
Vota 30. 
rar 31. 
rof 31. 
västu 28. 
rjfa/i 41. 
vi 30. 
rrfca 28. 
rrHa 27. 

• 

vr^an 32. 
t?rÄtw' 32. 
vega 32. 
(afa 54. 
Qapha 55. 
(arac2 55. 
f/rae 54. 
QiQira 54. 
Qukra 57. 
fweÄ;a 71. 141. 
(ö^a 55. 
^осШ 55. 
^ära 55. 
«ая 26. 
Hhlv 59. 
«аА;Ш 18. 
sapta 26. 
«am 19. 
sama 19. 
samam 20. 
sam'tap 21. 
sambhrti 20. 
earra 19, 
[eaAa] 19. 
eiryaft 69. 
duA;ara 71. 
setu 68. 
в^адЛ 55. 
e/ar 56. 



stukä 56. 
s^u^f 56. 
stäumi 50. 
e^Aa 42. 
sthüra 56. 
sthüla 56. 
«nä 50. 
snävan 50. 
впмяа 52. 
sphigi 57. 
sphicäu 57. 
sphijäu 57. 
«ra 68. 
svatas 68. 
«rad 69. 
eran 69. 
svayam 68. 
erar 69. 
svasar 70. 
дгё(/а 68. 
Ла ihiyate) 38. 
Af'mä 40. 
hirat^ya 56. 
Ärd 39. 
hrdaya 39. 
Äy«« 19. 
Ärar 37. 



Griechischer Index. 

оэ^а- 21. 
<?yft; 21. 
атго 63. 
(foti; 34. 
^ouat 69. 
Даю; 32. 
fiv^lit]^ 50. 
oyxoq 23. 
oS/u^ 18, 
ofo$ 42. 
o^iyta 23* 
o^rt;^ 31. 
TTolog 60. 
noQTtg 67. 
TTTVW 59. • 

Tf- 71. 
r/fftf 73. 
^5 71. 
гираСуш 81. 
fJoK 19. 

Lateinischer Index. 

garrio 33. 
orfor 18. 
ovMm 19. 



gu»ee 22. 
quietus 22. 
reyo 23. 
epuma 66. 
epuo 59. 

М/7СМв 23. 



Germanischer Index. 

^. andeis 21. 

d. ^пуб^ 23. 

g:. anpar 21. 

d. JBiVifce 28. 

d. Ei 19. 

d. 2?^«^ 66. 

ahd. filawa 65. 

g. ^eW 33. 

g. i 1ПМ 21. 

ahd. ) Uno 21. 

d. \ ohne 21. 

g. «<tur 56. 

g. /f?e(/f« 34. 

age. thawan 58. 

d. fhauen 58. 

d. ИГа^гв 31. 

d. ir^den 31. 



Kirchenslayiseher 
Index. 

briza 28. 
russ. doli 35. 
y^aeu 33. 
jaje 19. 
/ro2;a 54. 
7e;afi 53. 
рёпа 66. 
rofa 24. 
radi 53. 
fa/a« 58. 
ЦдщН 59. 
tiriiku 59. 
t?ere 62. 
!>»•« 28. 
2;eto 39. 



Litauischer Index. 

arUras 21. 
berzas 28.