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Full text of "Fessler's sämmtliche Schriften über Freymaurerey : wirklich als Manuskript für Brüder"

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Bf. Fcfslcr's 


Freymaurerische Briefe 


aus Kleißwall, 


•um 


Als 

Anhang 

2U teincQ ffcymaurcrischcn Schriften. 


Wirklich als Manuscript für Brüder. 




/^v' ■ S'^NJWit einem Kupfer- 

fT^' ■ ... .'7. -*•■; •, ^ \ 




^ I • 


e^ dem Br. Gerlseb* 


. jfj^s. A. 9 b 


Fefsler's 
sämmt liehe SchViften 

über 

Freymaurerey. 

Wirklich als Manuscript für Brüder. 


Dritter Band, 

oder Anhang zur Kwejrten Ayflage dn 
£[i(ea Bandet. 


I Fveyberg, i; 

/ bcy dem fir. GerlaelC 


4^S.A.tF4 







An dea Herausgeber« 

Ixier erhalten Sie die Fefslerischen Briefe mit 
herzlichem Dank, nebst meinem, von Ihnen ver-» 
langten, offenherzigen Urtheil danlber» zurück« 
Ungeachtet meiner Abneigung gegen die vie- 
len Schriften über die Freymaurerey ; unge« 
achtet meiner Kngit gefafsten Reiultato 
Sher das Wesen und die Tendeiit derselben — « 
tmd ungeachtet meines Mifstrauens gegen Fefs- 
krn» haben Sie mir damit eine sehr angeijeh« 
tee und' lehrreiche Unterhaltung verschafft^ 
Durch seinen ungemein gelehrten und scharf« 
iinnif cn, aber doch natiirUcheu und ungtcwun« 


genen, Commentar über die Urkunden der 
Freymaurerey ; durch die Erklärung liber seine 
pro tempore und ad tempus in R. Y. eingeftibr- 
ten Initiationen» so vrle durch seine Müfsigung 
in Refutation der gegen ihn gemachten Ein-> 
tvendungen , habe ich gegen den Br. Fefi ler, 
•*« an dem die deutsche Maurerwelt fast gSnz« 
lieh irre geuborden,— wieder Achtung, und fasC 
Zutrauen bekommen, so dafs ich geneigt wäre« 
sogar seine Ideen über die Geschichte zu adop- 

^ tiren» wenn sich dagegen die meinigen nicht 
80 seht sträubten. Indefs will ich nicht in 

, Abrede seyn, dafs diese Fefslerischen Ideen bey 
ruhiger 9 unbefangener und wiederholter Lc* 
Sure auch wohl am *Ende vernunftiger seya 
können, als sie anfangs scheinen, wo ich ihm 
manchmal die Worte des Felix hStte zurufen 
mögen. — -p^ Erfordern alle Feftierischen 

^ Schriften, wenn sie verstanden und benutzt 
seyn wollen, nicht nur gebildete und wissen« 
schaftliche Männer, sondern auch unbefan« 
gene freye Maurer: io verlangen diese 
Briefe solche in einem vorzuglichen Grade# 
über wo i und wie viele sind deren 2-^ Wird 


I 

flicht der Verstand so vieler sogeDanntco Frey* 
fnaurer durch die Logtnhlmmer gefesselt oder 
doch bioquirt ? -— Doch noch ein paar Worte 
%u Ihnen, als Herausgeber ! Aus dem Imprima- 
tur sehe ich, dafs Sie diese Briefe drucken und 
in ofFeptlichen Buchhandel geben wollen. "-* 
Nach meinen Einsichten wurde ich dazu nicht 
rathen; denn welche Bruder werden diese 
Briefe kaufen und lesen können, solle o, 
dürfen und wollen?-— Eines Theils wird 
man von Seiten aller grofsen und kleinen mau* 
rerjscfacn Behörden, -— allenfalls die Ihrige 
ausgenommen, — diese Briefe zu ignoriren, -« 
zu unterdrucken,«— oder mündlich und schrift* 
lieh zu verkleinem suchen, und andern Theila 
wie wollen Sie dem Vorwurfe des Profanirent 

* 

und der wirklichen Profanation entgehen? -« 
WSrc es daher nicht besser, wenn diese Briefe 
Manuscript blieben', und als solches an die 
Logen-Archive verkauft wurden ? — . — ' 

V. ff. & AU 


4 


VI 

Antvort. 

m^mm Was Ihreii letzten Vorschlag betrifiPt, so 
steht es nicht mehr in meiner Gewalt, dann 
etwas ahziiaudern ; denn die Vorkehriingea 211m 
Druck sind schon so weit gediehen, dafs, ohne 
Qiqh zu conipromittiren, nicht wohl zuruckge^ 
gangen werden' kann. Zudem habe ich lu deii 
hier und da cursirenden sogen^nuten geheimea 
Mamiscripte;! wenig Zutrauen ; sind slo 
schlecht: so wird damit nur Betrug getrieben $ 
sind sie gut : so ist der Wucher der Copistea 
damit granzenlos. Der ffrofanirung ist bey dem 
Abdruck gegenwartiger Schrift th^iis durch 
den Chiffre» theiis dadurch vorgebeugt» daff 
dieser' Anhang eben so wenig , als. der. ersto 
Bandy an Jemanden üheißlassen wird^ der Jiidi^ 
^laurer ist. Ja ! damit nicht etwa dieM eisteri — * 
wie ein Bruder die Besorgnis üufsertc, — alle 
von ihren Stühlen aufspringen odpr sie uia 
dieser Briefe willen verlassen miifstei),. habp 
ich an die Buchhändler erklärt und werde auch 
in den öffentlichen Zeitungen erkl'iren, daft 
diese Briefe kein gewöhnlicher Handlungs« 
Artikel sind, londem dafs sie^ nach des Verfasser« 


VII 

wWoU «]f ineiBer Absieht, nur an tol'che Frey* 
maureruberl^ttsen werden tollen, welche mir alt 
Meiner Jem Grade nach bekannt sind oder 
•ich bey mir ali solche durch gedruckte Listen 
oder Certificate legitimlren. Auf dieie Art 
hoffe ich, die 9ngitltehen Bruder zu beruhi- 
fCD und dem Vorwurf ^ der tibelgeunnten zu 
entgehen. — So hoffe ich auch, Sie zufrieden 
iu steilen; denn Ihr Urtbeil ist. mir nicht 
Sl^chgiihig und es freut mich schon, dafs et 
nber diese Briefe so günstig ausgefallen ist« 
Zwar gleichen Sie, wie oftmati depi warmen 
Freunde der Wahrheit und Tugend, so auch 
bier' in ihrer Betorgntfs um den wenigen Ab« 
late — dem Elias, der da wähnte, er würe 
allein nodi übrig geblieben i — aber wenn 
nur wenigstens der zehnte Theil von der An« 
Mhl jener Wahrh^tsfrcimde zu Ahabs Zeiten — 
unter den letztlebenden Brüdern zu finden istj 
deren Kniee nicht vor dem Baal.der Logen ge» 
beugt .sind und deren Mund nicht dsn Hammec 
der AuAorit'^t gekü&t hat : so ist kein Verlust 
dabey» Ein 'ächter Maurer soll ja ohnediefs Licht 
verbreiten ohne Hoffnung eines Cewinnstes ! — « 


* 


vm 

Noch mttfi ich die Klufer- cltetier^ Brief« 
fowohl» ab den fir« Fefsler selbst, um Vmei- 
hung bieten, dag dies^ Anbang niebt mit dec 
Eleganz und Accuratesse gedcttckt ist als da« 
Werk selbst. Die Ursache ist erstlich, iivtil 
der Herausgeber der beyden vorigen Bünde, dei$ 
Br. Mossdorfi aus gültigen Gründen, sich nicht 
mit der Aufsicht tind der Cor):e6Uir befasseii 
konnte und wollte, und sodann weil, um die 
Bruder nicht IXnger auf diesen längst versprüh 
ebenen Anbang warten zu lassen, der Druck zi» 
Ende vorigen Jahre« an einem Orte und fu 
einer Zeit angefangen wurde, wo so wohl fremde 
als einbeimische Truppen in langen Reihea 
durchmarschirten, welche Jeden stark mahaten^ 
in allen Stikken mehr auf Sttbsisteu», alsEle« 
ganz zu sehen. Bekanntlich ist Mars zwar der 
Venus 9 aber nie den Musen^ hold* 

y. C F. Ger/acB, 

Bucihdrucker und Buchhlndler, 

(^Bibliothekar der Loge zu den drey 
Bergen in Fr^berg.) 


Brief I. Zusltie zu des Verfiissert 

Maurer- und Logenrbchte* S. I-l6 

• 2. Udber einige Stellen in dem 

Journale' für Freyraaurerey / 

und in dem Coniduitipns- 
buche der Loge Archime« 
des za Altenburg, • <?-Sl 

• 3. U«ber die ia demAlttfabur- 

get Journale, in denG^ttiog, 
gei.An^igea und in andera 
Blattern befindlichen Recen* 
fionen äer maurerischen 
Schriften des Vcrfasicrs* • 5a -64 

• 4* Einrichtung der Loge fu 

K*^g. Elementar-Unter« 
riöht der darin neu aufge- 
nommenen Bruder« * ^5*93 

• 5» Die der Loge zu K**g eigen« > 

thiimliche Lehre. — Merk- 
male einer ächten Preymau- 
rer-Loge und Unterscheid 
* dungspunkte der neuern 
Logen-Systeme von den 
Sehern Freymaurer-Logen. - 94-I16 

• 6« Entwurf zu einer Geschichte 

der Freymaurercy, der Frey- 
tuaurer-Briidersbhaft und 
des in neuern Zeiten entstan« 
denen Logenwesens. • 117-156 

Brief 


/ _ 


Brief 7» U^ber 4as Fi^eyn^iircri 
Verhör vor Kpnig Hein« 
, rieb VI. kl England» .un4. ; 
liber Lessings Brief an , 
Campe* , S. X57-aoi 

- 8* Beant^iortiing einiger Ru- 

g.en über ' des . Verfassers '^* . 
handschriftlichen Versuch , 
einer öeschichte der Frey- : 
maurerey utid der Frey- ' 
niatfr^->Äitiderschaft', scn 
wie liber W. Preston und : 
dessen illtistrations of , 
Mäsonry. - 202-1219 

. r.gl^ Ucber äie Idee der Ge- 
«ohichte von Freyraaure- 
rey. ^^ - 2 20 -2 56 

Tapis, gtz, von G*V. Thorm^yer, * 

s ge'st* voii h G. Seifert, zur S, 253 


• 


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* * 


Druckföhlen . . 

S, ag, Z, 6. statt gesprochene iwJ, lies: ge- 
sprochen» und 

• 48» - 4» V. unt, statt solche? lies : solchen 
- 65« • *. - - * welchem - welchen 

• 68« - 3« v- "* ' muffte - ^ miifste^ 
«60t - II« statt Schultsheifse • Schiilthei- 

fsen» 

•76* • 10-12. statt. Bittet — aufgethan. 

lies; ,, Bittet -•- aufgetfian'* 

•86» - 20uncJ2i. Die Worte: nach ihrer— 
Einsichten, soliten mit Cürsivlet* 
fern gedruckt seyn. 

• 87- - 4- ▼• ""*• statt des Gesicht' lies : das 

Gesicht 

• 100. • 19. statt Andere lies : Anderen 

■ .— ^ 21. • Tempelherrens- lies: Tem- 
pelherren-Ordens, 

■107-14, v/ unt. statt vOjuS— "beweiset 

lies: V0IA8 — beweisen 

108 - 17. statt des lies: der Brfiderschaft 

III* - 4. 3« 2, v.unt^ind vorne die „„weg- 
zustreichen» 

113. - 9» statt Die des lies: Die Lehre des 

128. - 7. . Fr.8» - IKFn 8- 

135* - I4t - Gottseligkeit lies: Gottlo- 
sigkeit 
172» - 2, - yon lies: vom 
178, - 6.. * durften lies: durften 
r — . 7-10- statt oder; wie— kSnne? 
lies: oder: „wie — könne 1*2 


. -v 


S» 179« Z* 7*' V. tmr«' statt Erleii^hteriifigs*. lies : 

prieichteriuigs- 
7. ▼. unU - haben lies; hatten 
2* statt den lies : dem 
10« statt bitte dem lies: biete Dem 
16. - meinen - «einem 
ult. - begangenen • begangene 
l6« ntM Err'ithselungen lies: Ent- 

räthselungen 
7« V. unt. statt BrBr, lies : HnBn. 
4. statt er verlor lies : verlor er 
4* V, unt« statt errichtete lies : er- 

, reichte 

2« statt in lies : im F« 

ult« - welchen lies : welchem 

10. V4 u» statt in lies : in hohem . 

3, statt phychologtsche. lies : p&y. 

chologische 
2* "in lies: Im 

3» - was lies; war 


186« 

igg- 

300. 

308. 

309. 

210* 

> 

811. 
216. 
317. 

330. 


3^4. 




I I 


343* ^13« • . Forschers lies: Forschens 


Erster Brief. 


Ni 


Ab Br. R**n in S**i 

Kleinwail» den 7« Decbr« igo5* 


icbt im f erjogseeo verdenke ich Ihnen dte 

offeoherttge GettSlndnifi, dafi Sie mit manchea - 
Sauen meines Maurer« und Logenrech* 
tes durcbaut nicht fertig werden können, da- 
ach wahrscheinlich seihst durch meine Aceom« , 
modation an den gemeinen Sprachgebrauch»^ 
und die gewöhnlichen Vocsteliungsarten , win^^ 
bey Andern, so auch bey ihnen, Dunkelheiteil v 
und Mifsverttändnifse veranlasset haben mag» : 
Indessen kann ich Ihnen doch auf die Fraget 
.ywas ist Freymaurerey?'* auch heuto. 
loch nicht bestimmter antworten, als : (was int 
ibaoluten Maurer- nnd Logen-Recht §. l*stel|t,y. 
ie ist dieKunat des freyen Mauerns*. 
vfan vergesse imroicht« dab6y lu beachten», 
ii^a das Wort <Preymaurerey selbst von 
1er Brttderschaft blofs symbolisch und 
ni erog 1 y p h Ls cli gebraucht wird» und. oba>. 
I^efslers Briefe, , [i j 


gc Frage' leSigfich voWfTi c\riii a ti r e r n imA' 
gewöhnlichen Logenbrüdern gethan wer- 
den kann ! Diese mtissen denn auch, nach Fug , 
und Recht, mit e^ner symbolischen Ant« 
wort abgefertiget werden, besonders wenn die 
gegebene Antwort selbst fiir den tiefer eindrin« 
genden Mauper noch Mancherley atisspriche» 
was seiner Ai%oerk,iamkf ii fti^ 'Entschwinden 
daVf. -^ Noch immer betrachten und behan«> 
dein die meisten Logeaiu>Mteher und Logen« 
bri'ider die Frevmaurerey wie eine Tabulam 
rasam , auf 4^er<nieiiiieCjiclie'^Scli6)>ftingen ihrer 
Phantasie, nicht selten mit ziemlich leichter 
uud'SiTchtj'ger Raqdv hinieiehnefll und wollen 
sodann sich selbst bereden und die ganze l^X^tf 
ditscbaft 'gläiiBen niach^'nV Ihr Hvinkfihrllther 
O^biide seyidte «inzige 3tchte und wahre Frey«^ 
naWerey. Es .kitn^frcy lieh' Niemanden verweh* 
r#t werden, wer>Zeif, Lust und Geschmack dafii« 
hat, ih^'^U in.gegebenie, <hei4s inijcJbstgeschaf« 
feh^ t^innbiUer und Ceremonien, entweder ein 
atitrqmrfes chymisches System^ .oder die Schick-* ; 
täte eines aufgehobenefivjtadidisehen Ordeni^.. 
hier eine triviale M<iral, do< t eine philosophische. 
HuAianitHtsTehre,' bisweilen das' krasseste <Kir*. 
€henthu«Vi4 unddan^i wieder den feinsten Oeif« 
nus, hitieinzntragen^ man kann 'Menschen, die 
n^ugieriff oder gntunnbig gentif sind, irai. mal. 
tiekf «Machen zu Isssen, wito ttnan will, zu alleii 
diesen Diltgen ailfiiehm^ ind eieweihen ; wer 
eher dis Rine oder das. jfbiddre) füt Freymau« 
rirey erfciapen wollte, der^tHiifste vor allem be« 
weisen, dafii sein Wesen fodojeber»' ubiecw. 


dll, ttnd von ftlUn MatHrero« ah Frey« 
iiiaurerey getrieben und forfgepflanzr wor* 
den fey, vtas von den obgedachten Dingen 
durcbaui nicht erweiiiich ist* Freymatieref ist 
eine poiitive fiberlieferte Ktinll; di« 
Fofitivirlt iendb^n fchliefsc alles n^iil« 
kubrlich Construirt« davon ani| das Faeenm 
ihrer Ueberlie£erung begründet die Pflicht, dai 
Ueberlieferte in feü^er tinvermischien ReinheiC 
und Vollatandigkett zu erhalten und forttti* 
ptianaen, -«>— Die Preymaurerey iat una afi 
vergeistigende Kunst tiberlieCert ib^ordem 
aber auch diefs Vergeistigen ist nicht def 
Willkiihr der Nachkommen überlassen, sott* 
dem you Jen erleuchteten Vorfahren begrenic' 
\*orden.— Diese positive, liberlieferte, vergei- 
stigende Kunst ist sodann nichts mehr und nichta^ 
^eniget, als die Kunst des freyen Mau« 
trns, wie sie die 'äi.tern freyen Maurer consti»- 
tliirt, ausgeübt und auf die Nachkomuienschafc 
gtbracfat haben« 

Natürlich drtngt sich Jedem, dem dieso 
•ymbolische Erkittruifg zu Theil wird, die Fra- 
ge aufi »^ worin dann die Kunst des freyea 
)iMaur«na bestehe!** ivorauf die 'iltesceii be*' 
ksnnten Urkunden der Briidersehffft antwor« 
tcn: ,^in der RegierttngakunSt^ in der 
i»Ke.Ugion, i*nd. in der Kunst^- ohne 
»<iie Triebfedern der Furcht un4 
»Hoffnung gut und volikommen.zu 
«Verden*,** oder: '«»in der Kunstj 
itdnVch das» y^i* i'it % dal H und dttf' 


ipV versinnbildett^ untera A zu 1«I* 
y,r6n und zuordnen, unsere BB zu re« 
M.geln und unsere SocialvcrkiJtnitta 
y^zum r ein^r gerechten und lie* 
y^behden Familie^ tu heiligen.** «-«• 
Wer dieae Antwort in ihrem ganzen» viel* 
bedeutenden Uu^f^og^ und in ihrem Geift« 
ilicht tu fasfen. vermag; wem sie fiirdie21elteit» 
»US welchen sie herstammt» zu erhaben, ni>d 
f{ir die heutigen zu gemein uod zu eiiifack 
klingt, der hat den Sinn fiir die p entweder 
nfie gehabt, oder verloren« 

Fordern Sie nicht von mir» auch Dasjeni- 
ge bestimmt und entscheidend anzugeben, 
was die *i, das n und der v, nach der Anficht, 
und Einsetzung der altern V'iter und Meister 
der Rn'idcrschaft, versinnbilden sollen; denn 
darnber haben sich Jene nicht erklärt, weil sie 
Niemanden in ihre innern Kreise aufnahmen, 
der nicht schon vorher in seinem >F zur 
tf^X war, mithin in seinem Innersten die Bew 
dentung der en^ahncen drey Sinnbilder nicht 
mehr verfehl<^n konnte. Meine Ansicht^ dt« 
von steht § 3. und in der IV« Redeu Haben Sie 
eine andere« fo lassen ^ie die meinige, wie ick 
die Ihrige, unangefochten; denn Ansichten mo» 
difiriren steh luch dem individuellen Anschan* 
'mgsverm5gen, welches auphnichtintweyj 
Menschen Eins und dasselbe teyn kann* 

Das Wort Religion habe ich im $• 4« 
fanx in dem unbesrimmtent.achwankendeA Sin* 


« 


•e geVrauehf 9 in welehMB et fewohnlich g«» 
nominell wird« Ucberall lollte sutt R c I i g {• 
ooy Theologie oder Kirchen chum ite» 
heu; deiui gerade die maurerische Kunir, durch 
4eir A einet kindlicheii Gemiithet in die ilber» 
tioQÜche unci uiicDdliehe Welt eintutreteof iin4 
durch dat concepiplative Leben in <)erteibea 
tetn gantet Weten tu Veredeln, itc eine Wir» 
kuiig der Religion,, dje, nach der Ueberliis 
^rung der Vtter, einen wetentlichen Thett 
der Kuntr det freyen Mauernt autmacht« 

Die^ Verwechiliing der Freymaurerey 
mit der Fr^ymaurerbrtidertehaf t iit 
die Qitelle allet Unheilt und Uebelt, unter 
wekbem das heutige Log^nweten tu völliger 
Unbedeuttamkeir hinacbwankt.Wer daher wirk* 
tam und nachhaltend helfen will, der gehe von 
dem tcharf und bestimmt anfgefafstenUnterschie« 
de twitchen der FreymauTcrey und der 
Pxeymaurerbrnderschaft aus! Jene itC 
der Zweck, diese dieGeselltchaft, welche 
nach dem gemeinschaftlichen ' Zwecke strebt; 
Die Erste itt unwandelbar, durch ihre allum- 
fassende Tendern in tich selbst vollendet, und 
durch die unbestreitbare Ueberlieferung für 
ewige Zeiten getchlosten^ die Lettre ist von 
den wandelbaren Bedingungen der Zeit j det 
Ortet und der PertoneA abhingig* Religion» 
Sittlichkeit und Recht, welche die Ueberlie« 
fcrung ftir die wesentlichen Bestandtheile 
der Freymaurerey erkUrt, werden ewig dat 
Wesen der menitchiichen Voileadung ausma» 


chen) die % das n and d^r.ttf werclcn ;ii|dcr 
vargeistigenden- Kunst , nach der Absicht 
ihrer Ueberlieferer, ewig nichts Andc# 
res, als dasjenige, ^as unsernA feiten ii^d ordf 
wen, uJisere BB regeln, und den F einer diircb 
Liebe und Gerechtigkeit einigen Menschheit 
befestigen soir, versinnbilden ; aber der Frey» 
snaurerbruderschaft bleibt es überlas sen^ nach 
Zeit und Umstilnden s^ch so zu orgatiisiren« ih« 
|f<n Lehrbegrtflr, ihren Cultus und ihre ijlonsti» 
tution SQ einzurichten y dafs sie in ihren. Gtie« 
dern die Anlagen zur Frey maurcrcy» 
das heiist, zur Religion, aur Regierungsklinsf» 
und lur Kunst, ohne die Triebfedern der pur^b« 
und HoiFnung gut und vollkommen £U werdeo* 
immer vielseitiger, vollständiger und reiner 
entwickle» Wenn demnach die Frage; m^^' 
„ist. der Zweck der Freymaurerc.y?** 
gerade soviel beifst, als twasistder Zweck 
^,des Endzwecks''; s6 l'äfst sich auf die 
Frage: was. ist der Zweck , der Frey^ 
„ m aurerbrüderschaft ?'* durchaus 
aichts Anderes antworten» «U : „aufsere 
geraeinscliaft liehe Ausübung, Er<« 
haltung und Fopt pflft ntung dec 
',,Frey maurerey, insofern sie. durch 
„Lehren bestimmbar, und durcl\Bil« 
„der und Ccremonien darstellbar 
„ist.** Ich sagei slufsere gemeinschaft- 
liche Ausübung der Kunst, durch bestimmte 
Lebren, Bilder und Ceremonien» die A n 1 a g e q 
flur Keligiositar, SitcUchkeit und Rechtlichkeit 

ia sich und Anderen «u erweeken i denn die in« 


99 


B«r e'Attsfibung:' 4^ Vfefmi^repiy; die wirk!!« 
che Hervorbringiing der^Kcligioin der Sitelk^* 
keit and Rechtliehkeie iu sich selbst und A^ 
dero kann, ihrer Natur nach, nie gemeinschaft« 
licfaeraufferer Zweck einer Geselis9liaft werdeÄV 
Der §. 5 , gegen welcheh t$ie am niei$t1<ii 
elngenommea su seyn scheinen, ist gerade dc^ 
wichtigste in dem ganaen Matirer- tmd LogeiS 
rechte. Ein erhtiternder Comnentar tu dieseA 
Abschnitte steht im IL Band ro. Mann SS. /« 
Abtheil. Seite 952. u flP. Die Aufs^rachtla^ 
SHDg des wichtigen Unterschiedes zwischen d^ 
Freymatirerey als Grund der Handlungen dÄ 
einzelnen Maurers, und der Pfeymaurerejr 
als Zweck des LehrbegrtfFes, der Bilder; dÄ 
Ceremonien und der Social Verfassung der Fr ^jit 
naurerbrndersehaf t« zwischen der maiV* 
rerisehen Gesinnung uhcI den Sufserea 
Einrichtungen der maurerischen Gesell- 
schaft, zwischen der i n n e r n A u s li b u n g der 
freymaurerey von einzelnen Maurern und 
Nichtmaurern, und der ä u f s e r n Ausübung 
derselben ' von der ä u f s e rl i c h und social* 
nehclioh vereinigten Preymaurerge* 
cellschaft» ist die Qiielle der unz'ihhgen 
Verirrungen^ durch welche Logen, Logensyst&i. 
um und LogeÄrefortnen, bey deu besten Absich- 
ten, 9U fabchen und unstatthaften Tendenzen 
und Zweckbestimmungen verleitet werden^ 
^tten wif » eine Loge oder ein Logensystera 
woike reitoe Sttlüehkeit , oder unbedingte 
Rechtlichkeit, oder alldurchdringende AufklS« 
<<u)g».odev allurnffKicnde HünADtt'it^ od^c all* 


^wrUSrend« RtKgioil# f«« femeintcliAMietiM 
.SociaUweck ifar^f Sufsera Verbindiuig erh«» 
jbeti : 90 wiirdc fic entweder einen 'iafferii'ge« 
meinschafclichea Zweck «ufsteikn, der nie ein 
.lufterlicher gemeintchafcUchcir seyn kamii weil 
^Sittlichkeit, Rechtlichkeit, Aufkianing» Humani«» 
tut und Religion innere Genititb«besch«fFenbeiteQ 
.9ind, weiche lediglich au» den andividueilcin An* 
tichten de« Einzelnen vom Gewissen und ^ der 
Pr^yheic, von der Gesellschaft« von den Diu« 
jieui von der Menschheit und von dem Uneod« 
liiplien entspringen! durchaus nicht anders, alt 
in der Gesinnung und durch sie begriijadet wer« 
4deo, uild weder durch Lebrbegriffe gelehre^ 
Öoch durch Bilder und Ceremonien eingeflofst^ 
noch durch positive Socialgesette vorgeschrieben 
wer^deif können i oder sie wiirde verr8then»}dafii 
ihr bey ihrer Zweckhestimuiung gerade das ISIo« 
tfaigste «-«» richiige, klare und besrimmte Be« 
^ifFe von Sittlichkeit, Rechtlichkeit^ Aufkll« 
ruii^t Hnmanität und Religion «^-^ febleiu 
Es ist keine Loge oderMaiirerges^elischaft denk» 
bar» welche su Einem der erwähnten Zwecke» 
0der XU allen lusathmen , andere Mitiet hatte» 
als Lehcbegriffe, Sinnbilder^ Ceremonien und 
Gesetze i sq geschickt aber auch diese Mittel 
•eyn mögen, Anlagen tu erwecken, so wir» 
fcungsios sind sie» wenn sie durch sich selbst 
auch nur in dem Einzelnen eine wahre sittliche^ 
rechtliche, aufgekl&rte« humane oder religioai 
Gesinnung, eine bleibende innere Gemfithsbe« 
aehaiFenheit, hervorbringen sollen« 

« Wm $« g. «tebtf ist ni^ts weniger, all tm» 


' 4 


itltfe Sdiclittie, wi^Sfe et lu lientien belie- 
ben« Da kein Maurer von Nitur berechtiget 
iit» den Andern f u einer gemeinschaftlichen, au- 
fiem AitttTftanf, Erhaltung und Fortpflanttin^ 
der Preyaunrerey xn verpfliehren : «o kann die?« 
let Recht nur durch einen formlichen Vertrag 
eriangr, mitbin eine Freymaurcrgeteilschaft ith 
reehtlicben Sinne nur durch einen Vcreioi* 
IQflgiverrrag errichtet «erden. Dieser Ver^* 
trag mufs die Finheit oder Vereinigung ,del 
Willens, die Freymaurerey gemeinscbaftfich 
amiuilben, cu erhalten und fortzupflanzen, aus» 
sprechen » und diese Ausübung, Erhaltung und 
Fbrtpflanxiing mufs das oberste Gut der GeselK 
lehafC) und das gemeinschaftliche Qwt aller 
GliedeTi folgliich daii gemeine Beste der Bruder« 
icbaft, aeyn'und bleiben. Alle Glieder det 
Bnldersehaft sind sodann tur «eehselseitigeil 
Hülfe in der 'äufsern Ausübung, Erhaltung un4 
Portpflanaung der Freymaurerey verpflichtet^ 
ond jedes Mitglied ist tur Forderung dieser Hui* 
fe iTon dem Andern berechtigt. leder soll da^ 
her die Handlungen zum Zwecke, die ihdl 
dnreh ieine Verpflichtting und durch das Redit 
der flbrigen Mitglieder, sie zu fordern, obi 
liegen, c4itie Weigerung und gewissenhaft 
Iftsten« 

Wer demnach nicht Jeder Logenversämm^ 
Ittttf, tvo ihn nicht höhere Pftichteh ziirtlckhat 
te&, beywohnt, und durch sein Wegbleibei 
die pSIchtfflSfsige Mitwirkung zum Zwecke d«e 
Bruderschaft verweigert; wer ein' Logenamt^ 
tu- dem er Kr^ft uod.Mttie besitat, bloÄ a«| 


I • 


Riiekiicht. atif . Alt .da^reb eriUstelreiiJe • Bfh 

#chr3nkutig ^c\n^% Privatvergnrigeiif.jiuiichl'ift; 
V9tr eiu hmt annimipt, und dasselbe «mwed^r 
4^ar uicht oder nur nachläfsig verwaltet, oder 
CS WQhl gar frivolen Besch'^ifiiguiigen nachsetzt: 
i^er verletst den Vereinigung» vertrag, den er 
^reywiilig eingegangen ist, der^hin^crt das |ge> 
.meine Me^^eder ßriiderschaft, der rvervveigeit 
die Leistung, zu derpn Forderung er selbst die 

£hze Gesellschaft . berechtigjet hat, der ist vor 
m Richterstuhle der Maurerey, der Sittlich» 
keit und Jes emsigen Rechts kein ^achter 
Maurer 9 kein sittlicher, keia rechtlicher 

Mann* 

« 

Wani« nehmen Sie das Wort, Symbo« 
ftim, ( §• lo. ) in eitlem Sinne, den ich nie 
d^mit verbinden wollte} Mr Inbegriff der je« 
Siigen maurerischen Lehren, Sinnbilder, litur« 
gischen Formeln, Ceremonien und Grundge* 
fetie« deren Ftirwahr« und Fttrichthalten sich 
die Mitglieder der Briiderscbaft, nach voraus* 
gegangener kritischen Priifung des Ueberltefer« 
teil, gegenseitig erklSren, und in Gemäfsheic 
welcher sie sich zu ihren Uebungen vereinigen» 
fst, in meinem Sinne, der Canon odejr dat 
S y m b o 1 u m der Briiderschafir« So unu^i^ingt 
liph nothwendig es ist, dafs Ein Geiat die Mit- 
glieder der Freymaurerbruderschaft beseele^ 
und in den Vorstellungen von dem Wesen und 
der Tendenz der Frey maurerey kein stofen der 
Widerstreit statt finde : so wenig ist es erfor# 
ilrfUeb» . wenn es,ai|fh ipoglich Yiaj^t^ di^s; 


- I* 

Mt^glifJ 4cr Bnlderichafit für tieh vcm dem 
Wesen und derTcncit-nz der Frey maiirersyy v<mi 
dem Geiste ihrer syroboüicbea Lehren, von der 
BedcHriins; ihrer Sinnbilder und Ceremonien^ 
völlig dieselben Ansichten und VprstelJupge^ 
babe; es isc genug« vtcnn die iiidividueUen Aor 
lichten und Vorstellungen der einzelnen Mife* 
lücder in Hinsicht auf den äufsern gemeior 
ichaftlichen Zweck der Britdersehaft mit und 
i)eben cipander bestehen können. Die Gesell« 
ichaft* ha^ daher auch kein Recht, zu fordern, 
Mi Alle und Jede, die ihr angehdren, för sic& 
Aber die maurertschen Gegenstände gleich« 
Meinungen haben ; denn diefs ist unmSglicii 
und zur Einigkeit in der Hufsem Ausübung der 
Frcymaurerey nicht notfawendig. Eben so we« 
oig aber haben einzelne Bri^der das Recht, zu 
▼erlangen, daft die Briiderschafc ihre subjecti'* 
ven Ansichten und Vorstellungen annehme, und 
ibncn geotüfs die gemeinschaftliche Hufsere Aua* 
fiboog der Freymaurerey bcftiinnie und ein* 
richte. 

Da das aufgestellte Symbohim der Freymais* 
rerbrfiderschaft diejenigen maurerischeu Grund«, 
lehren und Kunstregcjn enthalt, welche den 
Vereinigungspunkt der Mitglieder in gesell* 
tchaftlichet Hinsicht ge'ben : so kann die Brttdet^ 
Kbaft irop Jedem, der ihr Mitglied seyn will^ 
fordern, daft er sich zu ihrem Symbolo beken« 
Pe, das heifst, sein äufseres maureriiches Hai»« 
dein in der Gesellschaft so einrichte, dafs ef 

m dm. bräder«chf ftUfft\en.^4»N9 ^^^gtisii 


N 


fO ^Wt Kirchen- uiid Lehrgesellseliaften iiti Staa- 
te ein Recht der Existenz haberi, ebtm so gut, 
nicht mehr und nicht \veniger, es auch dleBrii- 
der§6haft hat, 50 lange sie ihfeni Zwecke gc 
treu bleibt, welcher den Staatszweck wimogl ich 
illilren kann. Es wird aber döCh einzelne Ge- 
sellschaften geben Können, welche d'^nNatiicn 
dct Freymaurerbriiderschaft usurj^irett , und 
döfch keine Eiis^tenz im Staate für fich for- 
dtrn können j well Ihr Zweck, die Sicherheit 
Jfer Staätsgesellschäft gefährdet. . Die Verweigc- 
ning dit Duldung Von Seiten des Staates üiufste 
codann gegriiridct werden t I. auf d.en ei* 
l^entlichen Zweck Jer iFreytnauircr* 
brfiderichaf t. Halte sich t B. eine Gesell« 
^haft; unter dem t^ahien der Fftfyittäiirerbrii* 
derschaft, zOmZJ weck gesetzt, das Kfrchenthiint 
%\i untergrabe?), ^int^t dem Vo,rwande 'der Auf-* 
klsfnng den Ungikliben zu befofderni odei' ein« 
fl^gliche Staats'jnfti^r 'lediglich' an ihre Glieder 
^1 bHngen , oder durch das trügerische Vofge« 
l>eri 'wichtiger Kenntnifse und grofser Geheim* 
itisse die ZahF.ifiVer. 'öenossen^zu veripehren» 
ihrei) Einduf» atllP dW olFentllchen Angelegenheit 
«fi'*iu er^eiterp Uild ihre Cisse t\\ bereidierii : 
•byrtrfie der ^t^at eine Solche Gesellschaft hidht 
dulden, weil' diese Z^eckj^, ebt*n So tirenig als 
Winkefprotectlmierf, MaltJ-essehgUnit, Qiiaksal^ 
Wer<^y, beurelschneiderey, u d«l. mit deiii Staats- 
r^eckie bestehen 'können. --^ IL *Auf die 
Mittel, den Briiderschaf ttz weck tu' 
eto^eiehen« Forderte z.B. eine Löge von ih- 
v^ä.|ii|tgl&edeni heimliclio Encdeickuogeti «ilc^* 


imtUf nvat in ihren btirf^flicheti Amtiverhült«] 
DJiscn vorgehe «nd geheim bleiben soll ; wagte^ 
e« eine Loge, iim ihre Mitglieder genauer ken- 
nen zu lernen , ihre Briefe aufzufangen und tu er- 
brechen; wollte eine Loge di^ntchtzu ihrer Ver-». 
bindang oder tu ihrem Systeme gehörigen Staats«^ 
Inrger und Freymanrer verläumden, verfolgen^ 
iBschwSrien, ete. : so wurde der Staat berech.^ 
tigt und verpflkhtei leyui eine sdlche Loge auf« 

mhehen« ' 

- ■ • • * 

Da nun auch wirklicheFreynlaiirerlogen^ mv' 
Wohl durch einen Aftera weck , alt auch durcbi 
uneriiubte Mittel zu dem Schleii Zweeke, demt 
Staate schädlich werden und die.Sfeherhett ein«) 
zeloer Burger stören können: so ist es notbweQ«( 
<Iig und rechtlich, .dafs der y:^»t Ober Freymau«! 
verlogen gfrade. 90^ wie tiber jede andera Ge«- 
icllschaft, J d^f. liii^ectionfreehc autitbe, undi 
Jafs jede Fre>9)aMrerIog;,e dj^ffffir Oberaufsicht/ 
uch untcrwisrfe«. . Die negative, Varsieberung» 
Von Seiten der JLqgcj|oli{ViX;jin den Staat, dafa^ 
in dem ZWecke und den Mittela-der BrudfiM 
Khaft schlechterdings nichts sey, noch seyü 
könne, was dem Staatszwecke zuwider Ware, ist 
durchaus unzu|;eiciiejp(L\^in(l rechtlich unstatt« 
baff, denn was dem Staatszwecke zuwider sey» 
0(}er nicht, darfiber gebtlhrt die Entscheidung 
nicht der Gesellschaft, die hierin Partey ist» 
'ondern dem Staate, als einzigem Richter im 
Staatsgebiethe. 

Alle librige Bedenkitchkeiten , welche St« 
tteiaem ^aurer- und Logenrecbie eotgegense» 




v% - - ■ 

ezeiiy übergehe ich niit Stillf^Hwei{^eii, vntii no 
Ihnen von seibit vcrscKvtrindeii tniirscn» sobald 
Sie dasjenige Ihrer wieder|tolten Aufmerksam« 
keit würdigen werden, woMiber ich |ahre lanf 
gedacht habe. Die heutige Logengeteilschaft 
ist eine Ruine der ehrwürdigen alten Freymau- 
rerbnlderschaft«, Friihe oder sp'tft wird tich 
•tis dieser Ruine der stille, einsaine, heilige, 
profanen Logenbnld^n iiniMgangliche Tempel 
der achten Freymaurerey erheben» denn. unter 
dem jetzt blind und frech heriimrtimorendeii 
Logenvötke giebt es noch erleuchtete Baumei* 
Misr und fromme Bauleute, welche nicht attfho- 
ren werden, die ^raHchbarften Materialien aus 
dem Schutte hervorzuziehen^ zu sammeln, und 
f«ir ein besseret Geschlecht aufzub^wahreiu 
Komm:t endlich ikf Zeit des heuen Baues, so 
werden die Meister meinen Versuch eines all« 
l^meine|i Maurer«- und Loyetiredhües gerechter 
tlFur4igen, als meine Zeitgenossen. Ich h^tte 
4aroit ein schlechtes Stiiek Arbeit vollbracht, 
wenn es Diesen, so wie sie dastefaeni gcfallea 
kdmite« — -p. 


, ' 


Ztreiter 


f •■ 


i* 


Zvieytct ßrict 


lAMfal 


An Br. S*»f in L**g. 

Kleiuwall« den 24. MSrt IgoS* 

Mit Aufrictiti)^!« Danke leiule ich Ihnen deA 
mten Band det Altenbtirger Jotirnalt für 
Preytnatirerey^ sammr den Beylagen von 
Zeitimgcn» Kecensionen &c. titniek tind ver^ 
tichere Ihnen, daft mir die Le^tire derselben 
manche £rbauungi viel Vetgniigea, sU 
krley > Spafsy fiur keine Belehrung, 
Verschafft hat. Sie Verlangen ein Urrheii voi| 
mir (iber alle diese Dingtf, ^, weil Sie/* wie Sie 
iigen, iviinge*6lirtet'nieinesKtfck7(iges Von detn 
i,Sch;iupiyf«e4es Logenwesens und des tinbUn« 
ndigeo >Moh<te«^teyes ehrttichtiger Refertnä* 
ntor^ u^ ihres Anhanges» dennoch nicht 
f,a(iArdreti'woikrt^ itffeh uiHer den Vet^r^ineil 
)^ der Frey itianrerey '¥h ehren.*' Diese Crkfei« 
tunf eirt»s> Mannet, den ich ächte« Verdient 
EHie^rtiehkei^ Ate iek Ihnen diUkireb hetiU 
Ftfilcts Britfe. [3] 


I«. 

feti will» jizü ich fegen meine Neigung Ihr 
Verlangen erfülle, 

« 

Mit Erbauung las ich im Altenburger 
Journal die erste Abhandlung über den 
Zweck und, die Zweckni'äfsigkeit 
der Freytuaurerey ; sie bestätigte mich 
in oieinem Glauben, dafs die Freymaure- 
rey Keinen Zweck hat, sondern Selbstcweck, 
^nd zugleich Endtweck der Freymatirergeseli- 
Schaft war, ist, und ewig bleiben wird, welche 
besondere Ansichten aueh von dctai Wesen 
und der Tendenz dieses Sei bstgutea. Logen und 
Logensysteine unter und fttr sich statutariich 
machen mögen« Bey allem Gehalte dieser 
Abliaudlung vermisse ich doch hier und da 
philosophische Bestimmtheit und Haltbarkefit/ 
Gleich im Eingange heifst es S. 4.: ^Eine Ab- 
9,Ieitung des Zweckes der Maurerey ans der 
,, Vernunft ist Zeitbediirfnifs geworden.** 
Wenn Freymaurerey, als etwas Inneres, dem 
Menschen Immanentes, nach den Sehten 
Urkunden der Vater, nichts Anderes ist, als 
reines Product der harmonitcfaen Verei« 
nigung zwischen Religion, Sitt« 
lichkeit und Recht, weiches ich» dem 
Verfasser zu Liebe, gern in 'das einzige Wort 
HumanitSt zusamt^enfasaen will: so kann 
weder von einem weitem Zwecke der Frey«j 
maurerey, noch von einer AWeitung deiselbcni 
aus der Vernunft, mehr ^ie Rede seym:* AU 
lein, dieses Innere« ^dero Menschen. J 9^ iP^ 

nente« diese barmooisibo Vereinigung tili«; 

■3 


lehen Relifioa» Sltflichlceif nnl 
Reche, diese einiig^ wahre, ewige,' Im W«w 
«eo dkf Mene^hCn ^efrilhdeie Preymaiirei ey 
k auc^ 2iifserlich dujrch genifiiiichaftlicho 
Hindliingen darsteJlbar, und diese Darsteltunf 
besrehfin Zeichen^ Sinnbildefn« Cere* 
aonieti, Lehren und Einrieb tu »geiu 
Dann aber ist die Aufgabe des Maui^tt, aichC 
den Zweck der Maurerejf ans der Vernunft 
abiuleiteo » sondern iuiscumicfelu , in welchen 
Zeichen» Sinnbildern, Cerctnouien, Lehren 
udJ Einrichtungen die Maurerey selbst; das 
ist, die haritK>insche Vereinigttng xwiseheii 
Religion, Sittlichkeit und Recht, von Altere 
her lu'faerlicb und gemeinschaftlich' 
dirgesteile worden sey. Die Aufgabe des 
Miurv» ist also nicht die Schöpfung einer 
Idee von einer idee, und die Objeäivirung 
jenelben durch Begriffe, sondern die Ausmit« 
teluog einer Thatseche, welche nur auf 
dem Wege der Geschichte möglich ist» . Ich 
Wurde daher auch nicht gedache und geschrte* 
hcd haben» wie ts dort S.6* u. f« heifst: 

»iDer Zweck der Maurerey mufs so un« 
I, veränderlich und ewig seyn, als das We«. 
),sen des Menschen, als die Vernunft 
,, selbst/* -•— 9, Soll demnach die Mau* 
f^rerey in sich selbst Halt und Festigkeit 
„haben^ so ist es schlechthin nothwendig, 
„sich ubeneugeit tu können, sie ruht 
I, auf einem utiv^rSaderlicben iSruude.*' 


•,♦• / •« <- r '* 

^,weil clie Teii(]«Ht ^er Adifim, itr Situ 
y^Iichkeit und det Rechts zur hartnoai- 
9, sehen Veresnigunf'und zur Bildung einer 
^vollendeten Mcnftch|ieit eben so .unver- 
^, gmicrMch und e^tg ist , als d«f Wesen 
,,deB Mfinschen, als die Veraunfr selbst i 
„Weil 'die Stiffer und' VSter der Briider- 
^ysohaft eben diese Tendenz mit detn sym- 
yy bolischen Ausdrucke: Preymaurerey^ be- 
99 zeichnet haben: so mifft die Freymaiirer- 

' ^^Gesellschaft, soll sie in stth selbst 
,Halt und Festigkeit haben , diese Ten- 
denz als ihr höchstes Ziel , und die au« 
y^fsere gemeinschaftliche Darstellung des* 
^jielben in der überlieferten 'Form als 

' ^ ihren Socialzwecky anerkennen/^ . 

' Konnte rieh doeh Ihnen , geliebter' Bru- 
der, wje j^dem denkenden Freymaurery alle 
Augenblicke tu rufen : »Frey maurerey ist 
^nur der» von einer besttmioten Gesellschaft 
^ angenommene Symbolische Ausdruck zur Be« 
' ^, Zeichnung der höchsten Idee der Menschheit; 
p,die Freymaurcr-Gesellschaft selbst 
9, nur eifi Kunstwerk, durch welches das Ideal 
,, eines religiös -ethischen Staates, eines durch 
,,die reine Menschheit vollendeten Menschen* 
^,gcsch]echtes, versinpiichet werden soll/ Hai« 
mCCC daher in allen euera Vorstellungea, An* 


99 
9% 


„lichten vnS Begriffen von eurer Vereinican^ 
;dei> Ohterschi^d'zWischeil'ldee *uifx!''l7'ei1^ i 
„zwischen dem Bezerchnercn und' dem Zeit» 
„eben, swiichen Zief und Te^ndent» zwischen 
„Grtind und Ztveck» das i«e,' twitchcii) Mau» 
»rerey und Maurer^eteftschaft, fest: so «vir! 
»Jeder Ton euch fdne eintelnö ' ihdtifMuelK 
» Vdiütelhtng öder Ansicht Ton der Säohe, hey 
naifer 'Mannfch&ltigkeit und V^rfchieäenheft 
ffäerielhen, in der Cruttd-Idee <fer M'rftrrere> 
)) enthalten flndei^; so iverdet ihr ^il'e ifidiv^» 
91 dueil.e Ansicht nicht mehr durch, s6ndrrh 
)iin<der ganzen PreymäurergesetlsChafr dir^« 
i»stellcii wollen i' so w^'diit ihr cinseheq, tfaflL 
»bey aller Erhibenheit, * Ünbegrenztheit iniä 
,) Unendlichkeit der*Ghindf:rdee, Prleymaurerey 
»)ge6jnat, bey aller Annäherung oder Fntf^t^« 
»nung eorer besondern Vorsfelhingep, "Änsictf- 
itcn oder Begriffe an ©Her' von JendrOriih^ 
»Idee, dennoch* dje • üufsere genfetr?- 
i)tchiiftliche^D*rstefhing dersdhen-^'dViPcR 
fi die Gesellschaft, eurer eigenen VeiiPclKeBeh^ 
iiheit wegen, in der strengsten Einheit» 
i>Pap(iii*r>t?%l! «»dfBe;«ti:i»fiit'h:fii?i;,1 das 
»istit ki*dier{achtea,:'teiMh.' utMtriltfertfin.FkmH 
ngehiJc«kitndfprlga|i6aiiz|.wtfrile* »äsceJ'f j 

rtc peftnittew» t^e^'e S. g. . «h<J' Jf." ^öü 
fcröb'ttia'nitat -gfcg^btiiwitd, kinnr rch-f» 
tticK AirÜhiitis tficht^briiichen, ÄiKiriir Hlif 
Qaoiht; öder', wiii' ifM\^' philosöjrliiscfr i^ 
«c!be heljfst; ▼onintftte McnsJfth'^ifi 
cmeldee ist, uadldlee'a; A^tci Natiirnach; 


0t 




|nc)«finAel,,fin(i« Der Vj^rfassrr crklfrt^ $^ f ^ 
1A u nva 11 i tiü t . f^r d^a Udc^st«. und Würdigst^ 
^t ^ Nlj^iisclvefl CO wohl im Brkenaej? ^ . ^Is. : it^ 
Strebe^ »l^dfcr» kawi pijr die IcJcq dpi^.yiojlfn« 
4^911. Menschheit seyti«^ .|(e)i^io0, Sialicbkeit 
lind :l^fphl; sififi d4;e;y . Ideen ,; einig ^n 'ibrei^ 
^esea, mi^ vefsck ifden in ikr^r RiahtuAf^, t(i 
^ir^n^.yi/iri^iinyskrpi^e« und ihren Wipki^igeny 
ßie Cinigkjti^ ihre« Wes^s consiituirt, f eride 

•Q die Pireycinigkeit dec.ypllendetcn ,Mß"*?c^.* 
Jjieiir,, wie .<Jie Oreyeinigkeit. der Gotfhe|i;;c)prch 
4ie Einigkeit des Wes^niy der HfiUgkeii^ 
Weiiheit und Liebe contiituire wird« Jo; dem 
Verhairnisie nun, in welchem sich die Prev« 
etnigKeit der vofl^de^efi Meoschhe^c ^i^r^ 
die Toc»Iir'|t des Menschen offenbart j» ,iil «r 
•lies das « und noch imgeniein «ebr^ als was 
j»af^ gewohnlichf in.d^ni yergebliehcn ;Streben^ 
4a^. Xndefinible tu definireo» ^Is yotlig insd« 
aiequate Merkmale, ia ^die Ocfiniupo aufneh* 
nea lauii« 


u 


> ^) Mki Erbauung laa ich ■ asteb die 9i^C9if e> Abf 
te>d%ing des ersten 'Heftef ^Iber ^'ie dre| 
grb4^$eii> Ltch-rer- d^r; PT«y'4iia.oi«i'eyf 
und ich werde eben so bereitwillig , wie der 
fS4Vdiger Yerf;9«s9r dtj^ejp Abband hif^,.bif w 
^f iqiet 4^>flosungx^ 4ur^i^ ^n (f ei/i( dei: , ^ibel 
ineinffi. .religiösen G/aiibet^ ; ripheen und leiten 
listei),: ;^wr wpine ö/^qdluflgco, iJas lieifst, 
^9iiie ^iilentbestimniitngeii « soll oiphr/ wi^ 
<^ mX^rrj^)^^^^^ Majestät de^Rejch- 

teti sondera dit Heiligkeit dea ewigen 


» . 

6cte>xes, und zwar ohne irfcnl ein«. 
Nutzbarkeit tu berückt ichtigen , regelni. 
auch in dem Bunde init allen Menschen dfirfcea' 
mich fchwerlich der Sinn für Schönheit- 
and, bey der Nichtliebenswtirdigkeit der In« 
diTiduciiy das Verlangen» au lieben^ 
irohl aber die Achtung fiir die Ma)estSt dea ' 
ewfgeo Rechtet und eriaeiterte tocialrechdicho 
Einiichten,' erhalten« * * 

Die Briefe S» gi-fic* offenbaren An« 
ticbten von der Freymaurerey, Sittlichkeit und 
bumanitlt, durch welche tich daa Reich Got« 
let- auf Erden bald erkennbarer ankündigen 
würde, wenn tic. jemals die telbfCgefaftten^l 
eigeothilmlichen Ansichten einer, ganaen»^ 
■ur au einem Lüftern Zwecke verein«, 
barte^i und vereinigten Gesellschaft wer* 
den, oder wenn tich Getelkchaften zu einem- 
tönern« das ist, au einem nur durch d^s^ 
innerace und im Innersten des Menschen, er«, 
reichbacen Zwecke, rechtlich vereinigen konn* 

« 

Die fieifslgeh und nitthsamen Forschungen; 
liber die ursprungliche Bedeutung- 
des Wortes Preb-Masonry, (II. Heft, S;'' 
*59-l78- ^"»d IV. Heft, S. 505-536.) und« 
über die CuUe^r (lIL*Heft, S. 368*44aw> 
find. ein. scha^barer Beytrag cur Archäologie, 
aicht der Freymatirerey, sondern der Frey mau* 
tergeseliscbaft. 

Uebrigent tnoge der schützende Genius der' 
Bruderschaft 'dit Mitglieder der im höhero 


Siiiiie IdiKwiMl^m Logfc zu Alibnhiirf^ lif|>% 
tlifer r^g^ii Tätigkeit, bey ihrem fruchrb^iretlk 
£ifeT^^irr.4«$ SiK«» wovcii> auch diefs Jo^iriial 
49in heAlM^^K ^rseugnifsist, erhalten und stär«. ' 
kftp ! . lintws^dun f»s^ sich d^r Eif c o^e|: Ancl^r^: 
ciw«Ät'^4c-h(rrn )kriider,.Jt^ Gefii^lc seinqf, em^ 
porstrtfb^tfkdien 'Kraft ^ glfsi$^h(v.tcl ob ip^t ^fwaj^ 
ko «ihM i^(;C.m, Ä rnfXP.*, fti^ 4^^. V^tfi^scr* der 
Paar Worte an Br* Eef^ler,, (II,, Hcfl^ 
S. 306, u. folg.) oder mit spottender 
t'ao rte; mi l&r, 'SbWrfc<^(fr,; (HL «cft^ 
^S 4b^.;Ntre6'4f^. «nd s:'45<9;T>lote'64.) »wtnvF 
t^lb^n'i 'fi& thun es'an eiirem Manne, den' Aitc^ 
li^d Etfähnipg Schilfs- iiad Wundenfew* f^ 
Iflacht haben, der anch nicht- so kindisdi htf 
die Sohne zii verwünschen • Wdi ^ie ihn -flitf 
difn i2|5citef brennt, oder di^ Ros^ tnit^Fiiftf^F 
aii rfec'en, vf^irihn ihre t>ornen geriuc h^ben^* 
l^t^^htcn doch a"ch die groi^s'ert'M'ei'SleiV 
diy Alles znr' 'achten Maitrerey^, -diis Ist, sinai 
neiie.ngii^chen GrofsnieisterTMonopol und* «| 
jttrem nqch neueren Ritual / bekehreov o<iiep 
i^wingcn \5fQiIen31 liberalerer Gesinnungen cnw 
nfSUigiich werden iiii-d s^^ .xihe^q^gfin, r^afi| 
lepa einer ^1^ f;rschiitterode;B^A^egung^i>nd jrjpUl| 
1Pli'4tl9keit ge^et^teo Kf^ft .]niap^hccJLey yeVJjB» 
thende qd^r x^cstqVej^dc ^If bi^awtirkpp£^i| 
4ur^us. 4inz^r^irennJicH f ifi^i i .. ; 


• » r 


Diese Gesinnungen erlauben mir, tnrCfl|' 
nKer dön so eben angedeuteten bosh aft'eiif 
Ernst und iai^nigten Sport erwas ails^ 
fiäirifcli^CT'^i«^! Ihnen »u -Motcrbahen« - Der 


r 


«1 

. i^f eil rtrvuhfte meia ^^inkendei An« 

i,f^hei» in der M^urerwelt tchr 

^iä»)«cbi.;.<)urcb inliiriosc Auifälla 

'iy»irf Btuder und 4iirck*f yot(ij(ctii| 

•ySeifenblicke «iif dcw aufgeitcUttil 

... I ^ 

t« Humaaifitf ivvcck i*^ ^-J 

ich aber, |lauhcy der frivole Zeitgeist habe aica 
in dieMaiireir^elr» mtf ieh* sie itiir, ent'tGe« 
weihten der Rtligiotf, '>tor^Pbilöfo{ihief^nd 
dtr KinfaMf , -4^9^ hciüt h^jiT^iv» lOM* vuiiidigea 
Krgft«; dr» gotdichep .l^eichea^, be;(t^heiid, 
deqkc». npch nicht so ;V^rderl)lich eingesjhli« 
eben, da(s meine, oder was immer fiir'tine 
andere Persönlichkeit, als solche, femali zu 
einigem Ansehen in ihr hliTtb'gefaifigeit Hon* 
nen. ich habe meine ^Aifsich^co von- der^ Fjrey« 
Daurerf y iind d^r Freym^ure^ Brtiderschaft in 
meinem gedi'uck(e,n Maurer- nnd Logenr^Hfti 
in meinen Abhandhnigeil luid Reden frey Mid 
QfFen der Maur.erwelt bingcsteftt; tie liabMj 
nach dem Verhiftnisse Ihrer OriginalitU, Ik^ 
ren bestimmten unbestreitbaren Werch üH^ 
nach d^ni Grade ihrer Annäherung zur Wahi* 
Seit, ihr unwandelbares Ansehen, und da kaut 
weder vod einem Sinken, noch Toii etneoi 
Verwahren- wollen, die Rede seyn* | - * 

per Vorwurf infjurjoser Ausfiille auf Bifi*^ 
^er, spottischer Seitenblicke, des HerifmtreK 
bens in ' einem engen Kreise von Gemeinheil 
unjl Trivialität (S. 307.) wird jeder ruhig«| 
Dartheylosiejylaua^ der meitie Vorrede ziir twe^M 


SfHiie IdirwflFJiseiv Loge zq Allbnbtirf ^ ^f^ 
tlirer r^geLi^ Th'4tigkeu, bey ihrem fruchrbjjretit 
Eifer iiku4$9 Qm^t wovön auch diefs Jo^irtial 
49in hcAlM^^ft E^r;%«Mgnirs'ist, erhalten und! st'är-, ' 
kßo ! . l^itw^riun iBilg sich der Eine o<^ef i^ridpr^. 
ciiic«e^'!Vir4<*h(ri:n }^iic|cr,r. )<¥ Gefühl«? sej^ae^.'eoi^ 

C>rstr(f{>««d|i9n «fCrafr, gl^i^b(y.icl ob mit ^fwa^. 
äHä f t e^ift £ r,itip^>^, fti(? cjer V^cf^scr^ dcc 
Paar Worte an Br. Eej^licr,^ (11,, Hefl^^ 
S. 306, u* fqlg.) oder mit spottender 
5 a ne,- mi' Br, 'S bWrfcf^ d^r,- (111/ «cfti» 
S: 4bii^. Ntre*'4r. und sr45<g;Note'64.) air mir 
rclibenVsi^e* thlm es^n eiirem Manne, den Aitcitf 
iij9(JErfähnipg Schilfs- imd WundenfeiK^* f^ 
Iflacht haben, tiier anch nicht- so kindisdi iifi 
6h Sdhh« zn verwünschen, Wdi sie ihn i^iS 
iisn s2fieiter brennt, oder '6{^ Rose mit Fiiftaf 
ait rfet^n, vfeif'lhn ihre t>ornen geritfct h^ben^ 
ifit^chten docb auch die grof^s^efr^M^t-stery 
diä^ Alles znr 'achten Maitrerey^, t)as Ist, sinii 
neue.ngl lachen Grofsraeister?Monopol and* m 
^Krem nqch neueren Ritnal / bekehren- oHep 
i^wingcn \5fQiIen]| liberalerer Gesinnungen cnw 
nfSlBgiich werden iNvi s^^ /i|)eip2q;gf)n,J^afi| 
y^fm einer 11^ grschiitterode.BeA^eg^ng ^vq^d lff}U% 
Tb'4tigkeif geietÄteo K^Rft .'niap^hc^ey yeiJjB- 
thende qc(er . z^rsrqrej^dc jNf ^awiirkMng^i| 
4urrt^us,4i«*?rtfennJicH -»ifi^lu.:. vf -, 




Diese Gesinnungen erlauben mir, mrel^ 
über d6i\ so eben angedeuteten bqsbaft^« 
Ernst und jjmnigten Spott etwas' *ils^ 
fiHiriteliieeOnsöf Ihnen, »d iMiterbalten« -Der 
Y^tfe^Hei; m%if^ B%Jt^ W 9^r IC. m<iA^ S, ^p^ 


«1 

mAdi r^rvtdhftt meia &inkeiidet An« 

*•* • ♦ I , • t * 

i,f^hci» in der M^urerwelt ichr 

" , ' . . * ...» 

^•di^«cht. ..<)urcb i ni u r i O't c A u • f ä 1 1 a 

'iy»a'f Btuder und 4iirck'syd.Mij(ctii| 

MSei^efiblicke «iif dcw aufgeitcitttil 

t«Humanif4tS2vvcck$** ^ ' -* i 

ich. aber, |lauhcy der frivole Zeitgeist habe iiea 
in die MaiireirWelt» mtf'ieh'iie mir, ant'^Ge« 
weihien 4er Rdigiotf, '>tor^FbiIö9i»{^hie(^nd 
^trlJifaHf, -4^9^ htiüt b^jiriüiff» lOM vuiiidigea 
Urgct«; .id^s götclichen l^eichet^, be;{(|[;lieiid, 
det)kc^. npch nicht so ;VQrderl)hch eingcs^jhli« 
chea^ da(s meine, oder was immer fiir'tine 
andere Persönlichkeit, ah solche, femaU zu 
einigem Ansehen in ihr hliTtb'gtlaiigrQ Hon* 
nen. ich habe' nieinfe'.Ai|5ich^co vonder^Fjrey« 
Qaurer^y iMid d^r Fre^m^iire^ Briiderscbaft in 
meinem gedriick(e.n Matirer- und Logenr^Hfti 
in meinen Abhandhmgeil luid Reden frey tfnd 
pffcn der Maur.erwelt bingcsteHt; wie habMj 
oach dem Verhiftnisse Ihrer Odginalitir; Ik^ 
reu bestimmten unbestreitbaren Werth ilHd^ 
nach dem Grade ihrer Afinähefung zuY Watui» 
<^it, ihr unwandelbares Ansehen, und da Jcaiit 
Weder voii einem Sinken , noch • voi 
Verwahren -wollen, die Rejiö seyn« 

. per Vorwurf in^irioser Au'^^l'^ P^ Bifl*- 
^«r, spottischer Seitenblicke, des Herifmtreif 
^fns in 'einem engen Kreise' von' GMöeihhoil 
«n^ Trivialität (S* 307,) wird jeder ruhig«| 
|«rt|^eylo^eMaün^ der meitie Vorrede ziirtweii« 


}. »;> • 


tpo Abtheilunj' ie$ tmtyttn Binclei/ni#fii« 
»^Mrciriichen Schnftcft von S, IX -XV, gdoieo 
fcat, auf den VtrUsitt jener Paar W4»«6iu. 
Kfeki^Shcn; ,wer ihn aber dennoch auf mir 
Ibften lassen will, ;d«m geschehe nach sei- 
nem Willen und naqh seinen Begriffen yoo 
^ineinhcit find TriyialieSt« 

^iJlIs Philosoph r.V^ in «J'«« *^y**^"^ 
^der hohem Gnosis Geweihter, spllte ich» 
^ «^ so wÄbnt dter Verfasser, — w^l wii- 
^sen, daß, von einem g ewiatcn 
^Standpunkte herab; nicht mir die 
,,gan»e Freymaurerey, spndern selbst das 
,» gante menschliche Leben, dem verklirtcn 
„Auge »Is ein Spiel erachclne.? -^ 

^»foll und will ich, bey all meinem Stre- 
liW «^ch Weisheit, nicht wissen; auch 
fv^rtle. ich mich ewig vor jenem gewissen 
Sc»ndpunkte und vor jener Verklarung meines 
Auges in Acht nehmen , auf welchem und 
i^dk welche mir die ganze Frey mau re- 
ftf y^ das Ewige und Heilig»^ was dieser sym*. 
fcpJü«%he, Ausdruck mir beicichnct, und ^das 
«inzig wahre Lehen des Menschen im Idealen» 
— i (was gewöhnlich menschliches Leben heifst, 
istj «ut TraP«) ~ »'• «'*" ^P**' erschein«» 
h»m\t(9* Wandelt aber den guten Mann bey 
älteser Erklärung neuer Dings die Lust an, 
fOlcb kleinlicher Bekrittelungen einzelner Au«. 
dru^M und trivialer Wortklaubereyca »« »«• 
•diiüdigeii» so mag cx'a aacli Beliebfe« »ua^ 


M 


97 

led werde ilrn niclil zunien i deun mein« 
Hechrferhgung ' iir in eben dein Hefte S/179» 
in denr Satie: 

' feintet ülutnschskftWc^en Welt hat,' to 
M Wie In der poliritchcii^ Nichts mehr Vn» 
„heil gettifiet, als Verwirrung und' Ver« 
n^PffBhselnnf der Begriffe a'* . 1 r 

cnthtlieii. hiieh mag i^ et mir tlbel ntUttetl 
eder ttidht; so wiVd- nlir<U#€fh feder 'l^rMii 
oder ktehie Kreit rttigi6ser Meit»6heng 
tTht^iftettbrlgeiis Familie, 't»l|e, oder Itirclie^ 
tveklM'^-^iiiif oder ohneliirchltche friesteir» 
das Andenken lest» in den von ihm seihst datii 
bestimmcen Zeichen hii« weilen feyert, stete 
ehrsNlk'ittg MeibeiV. WbHte ' ich aber ^iese 
Cottseligtn heschtildigen , dafs sie ehen da» 
iiircH ntt't Sacrament^n* spielten, id 
Mreri^ Wi^ wühl hiereohtfgt, tneincn Vorwurf 
gerade ffir xla!, was ^r ist, fcir cii|e firivoW 
CäTMbstf'eMta -tTrcdtgioiiea Geititllhei au tii^ 
klire«^ 

mß^l. dieser Ritus/' —• sagt 4er Verfasset 

jfS. ^09 u«.f. -* »»auch keine eigentliche 

,|^christ)iehe religiöse Nachtmahlsfeier > S0 

' 9t mag doch das Gefühl eines jeden Ünbe- 

»yfangenen, 4er vernimmt, qder bey det 

'^'Initiation erfahrt, dafs die Geweihten ift 

ty ihren. stillen Versammlungen aum Anden* 

l^ken des göttlichen Stifters dev chri^tli^faea 

fi^c^ligion Biod fueeliea und Wein geni«» 


•V 


O» 


0ffsen, den Auifpnreli tliun, ob dieser Rihii 
Müicht in der' allergenaiiesteQ 
jy und durch keine Dialektik zu besffijgeiit 
,yden Beziehupf mit dem. von «llen . cbrist* 
glichen R^igions|>9rtheyen verehrten Sa* 
^cramentc d99 AbendmabJf stehet*'. 

Damit jeder Unbefangene dieten^ AtMj>ruch 
|IiUff:kx>onte, KäM^ der Vcr&sfer .4§f P?»! 
Wp^ce den Ritus, ^q fi^u ^ic er ihQi ofii deoi 

Saucen Hitual, va« itiif te-lba t. fopfanfei} 
at^ hiiuu$et^|ii^ pder»- wenn, er diie6 'OJvcbC 
wollte oder ko^i^tf, i»i( humai^i^.DiwF^^* 

Wo^M denn. Inmu9«ioneii, S^fr ßingia^ dit 

Qf^h allen ang^nomi^iiftnen Maxin>ei% syflb(*^Pt 
^48 Fubiik4im, ni^t einmal vor A^ Wmfm 
I* o|{ en ^ Publikmn < ft^dre«? rr-« QÄ^f«, . d# 
9ifn einmal d^ven.gGsprooJgitp ««rdfln «0ll *n| 
y^s i|t dem Aii4ta&i|es' i» .«««ifiiif.iChlbett 
0«^ Art; ,n'j:. il 

TP - i nPl^*^^M,Al^^'i9M8^r^9t^^^ sich 

' ' M unter Geist auf den Fitrigcn des/(jlaU" 

^beos ^mpor« und betet Dich, an in** der 

'^Parmoiiie Peiner Werke, Ewig l&lei« 

**" ..bend ist di^Ve, wie Du. und ewil^ isf'das 

' ^9, Band der t^^be« wodi^rcb du AtleL'^was 

i^ist» was war. und wfs seyn wird, zur 

^»Einheit mit Dir verbunden hast« ,%ieb 

'""•»HQserm Verstände Licht nad ugser^p Her- 


99 

f 

ffUn Wime fenug» iämit äleCt heilig« 
yyBaod der Liebe auch in unterm Bunde 
»yunverlettt Ueibet Avea/* 

Was denn Verdanmlicbei» wenn, ein tol- 
ch^s unter einem gemeinschafrlicben briider* 
liehen Genune geiprocbene und der herum- 
gehende Becher mic Sprüchen wie: 

^Gort itc die Liebe; und vttt in der Lieblsi 
,^ bleibt« der ut in Gott und Gott ist ia 
„ ihm/' 

eder mit Fragen und. Antworten des Inhalts: 

,,Waf kann den Frieden des Henens ia 
^uni begn'indcnr* ; 

^Dai lebendige Gciiihl von dec Fluchtig« 
^ keit Aind Vergänglichkeit aller Dinge 
^und das^ ununterbrochene Bewnütseyit 
9, unterer geistigen iettimmung«" 

^Wat ittJietc?'* 

-3 Fortschreiten in Erkenntnift der Wahr« 
^heil und in Liebe des Guten bis %m 
^dem Urquell aUet Lichtet/* 

begleitet wird! 

Wenn nun bey dieser sogenannten Agape 
diefs, und nicht mehr noch viemgcTf gesche* 
heil und gesprochen worden wä.e, somag jedef 
Unbefän'lc'ne den Ausspruch tbun^ ob die« 


>hen Cultiis, unter Actt gesee^Iichen fie« 
ftiminungen zu feyern, WolJeii Sie sich da* 
'von fiberzeiigcii, 80, schlagen Sie in dem 
allgemeinen Lan4fcchte Theil W. Tit. 
'IX. §§^i.7^8»>0 23.23. naChj wogegen vc 
der der denuuziirte Ritus, noch die Aufnahme 
desselben von Seiten der Loge, R. Y«, streitet» 

„ tri der Tbat/^ -^ fihrt der Verfasser S. 

aiK fort, — V gehört eine so liberale Rc- 

fygi^rung daz^ als diejeivige ist^ unter der 

j^die Loge Rdyale York steht, um solche 

j, G r u n d 8 *ä t z c über die Person Jesu 

^yirni seine Bestimmung auf der Welt» 

' ); ungescheut und 'ohne ßesorgnifs tnogH« 

^, .,,, eher Verantwortlichkeit zu. lehren und 

^.iil verhreiton,_als in jenen Initiatiouea 

( j, geschieht»** *-• . / . 

Der hier angebrachte Gedankenttricd lötl 
: wahrscheinlich den Nachdruck dieter Insiitua- 
• tion verstärken. Auch sie wollte tch oben 
mit dem Ausdrucke: etwas Jboshafter 
'Ernst, bezeichnen; denn w3re dat 'Ahen- 
' burger Freymaurer-Journal , vor eine ftiir con- 
•equente, aber von dem Innern, der Loge R Y«^ 
nicht vollständig unteri'ichtece, Regierung ge- 
kommen: so hätte sie ohne Anstand, blofs auf 
den Grund einer so bestimmten Insinuation^ 
alle Papiere der Loge R. Y. versiegeln und die- 
ielbea fiskalisch untertuchea latsca müssen« 

U»d 


Und* welche fchredclidbe GrtHidiSIze »b«'r dlt 
FenoD Jcfu 4ec. biiCc lie dann in .)enen Ini« 
fiarionen gefunden? Ecwt gani gehcitnci ua* 
erh6ite» selbst von Tbeolofen nie gesagte 
Dinge? -^ Nein»«« ninr was die allgemeind 
leicwelc schon seit vielen Jahren mit Erbau* 
ung und ohne alles Aergemifs gelesen htL 

3 

* * * 

Wohlan, ich Will Ihnen eine Art lolcher 
terdidhtiger Vorlesungen mittheilen ^ wobey 
ich Ihnen völlig die Wahl lasse» ob Sie solche 
•as de« bewursten Rtttul oder ««• aus meincni 
Msrc- Atirel, und awar Th.lIL S. 109133«^ 
(jfc Atift.) filr ausgeschrieben halten wollen« 
Lisien Sie sich die Zeit nicht lang .werden» 
nenn Sie hier twar gant erbauÜchei aber 
hngsc von den Dachern gepredigte» Ding^ 
lesen! 

»»Geheiligt sey unter uns Jas Andenken dei 
^Mannes» der» von dem Augenblicke seinee 
ttErscheinens nü^ achtzehn Jahrhunderte hin« 
M durch verkannt worden ist! Wir wollen sein 
»Bild unter uns aufstellen» wir wollen dal 
»Auge unsers Geistes daran schirmen» und in« 
»dem wir mit dem reinsten Wohlgirfallen be« 
»trachten» was dieser Sohn der Wahrheit und 
»des Rechts war» zugleich eiuschen» was Wif^ 
»sls die Mitgenossen . seiner Natur» werdeA 
»könnea undl thutt «dlen,f ' 

. lauter eviem Volke, gehodren, Jessen Skia« 
MVcttsiort die^W.tirde. der Tugend nicht k^nnre^ 
Mzci§^te er^scbpn.ifi seinexi fcühestcfi. Jahren^ 
Fsfsltrs Briefe« ' tS] 


54 ■ 

» 

*,ydfllf «in faeiliger^i Feuer in te!iier Unftft 
^y brannte, ein höherer Drang in seiner Seete 
^arbeitete, aJs in:<}en Angcisehensten und Ge- 
^, lehrtesten seiner Nation; Für der Beschau- 
'99t]n9 ebrwurd iget Dunkel geschaffen^ und mit I 
^alkn Vorztifen ' des Geistes begabt, bedurfte 
,,er weder der Finst^rnifs der Schute«, um I 
9, Dinge zu lernen» deren Kenntiiifs nicht sel- 
,,ten irre führt, noch dies Tiefsinaes steifer 
>,Lehrer, 'die den zarten Strahl der Wahrheit, 
„ tveichen der Ewige In die^Seele des Menschen 
„gelegt hat^ oft durch ihre gaukelnde« Tfiu« 
9,nie uttd hochtrabenden Thorheiten verfin« 
yy st^. Ganz seiner eigenen hohen Kraft ub^r« 
„ lassen, sah er <las grofse Buch der Natur weit 
'9, vor sich aufgeschlagen« Er las, fafste seinen 
„Jnhalt«un4 schöpfte 'die reinsten Begriffe und 
„die edelste Begeisterung daraus« So erstieg 
„er die Gröfse des Mannes, der bestimmt war, 
„die magische Kette zil zerreissen, an welcher 
„die Wahrheit und die Weisheit in den dfi- 
„stersten Winkeln geschwatzreicher Schulen 
„gefesselt lagen, wahrend unfruchtbare Spitz«* 
„finHigkeiten und leere Formeln unter praoh* 
„tigen Namen den Verstand verfinsterten, wtA 
„in dem Herzen auch noch den letzten Fun« 
„ken des sterbendep Eifers ftir Wahrheit qnd 
« Recht erstickt eiu''^ - i ■ 

„Mit reinem Herten und beUem Geist» 
„ trat er auf, um , , durch das Beyspiel seiner 
„Sitten, seiner Lehre den WegWd^Hu txHHisch» 
\yiichen Herzeh tu bahnen« Die Stimme ' der 
^,tfi URS ^wohnenden Gottbcit| der' edeuchcere« 


« 

>)Vmiiiift>rhtbtt«f GtMtt» ertönte VM tel^ 
f)Oea Lippen, und sprach mis leiticn Hand^ 
i,iuiigeo. Uflter dem tichern Schilde der Ta> 
Mgead wallte er mit tnajetcätischen Sobrittea 
„durch die Tcrworrenen Pfade des Lebens xur 
HÜaiterblichkeic hin» Nichts Xfkr Stark ge* 
iiougi seine mit der höchsten Vec^ 
),nunft « harmonisch ilbereinirim« 
i,meode Seele niederzuschlagert, oder groft 
iiR^iiUKi si^ liber das schone Gleichgewicht 
„der 'Weisheit hinweg tu schleudern* Voo 
iijedem Irrthum entfernt, eiitgienr 
M seinem Porschcrbiicke Nichts; er sah ^U 
))lei in seiner wahren Gestalte Ue» 
hber die ÜnbestUndigkeit mensfcb- 
„lieber Dinge erhaben, stand er da^ 
tt^it ein Fels in dem Ocean; Fiuthen und 
),$turme tobten tu seinen Fiifsen; aber mit 
»unumwolktem Glante beschien die Sonne der 
II Wahrheit sein Haupt. Das GlilcK war xtt 
»arm, um ihm tu schmeicheln, tu schwacb, 
»um ihn tu verfolgen* Mit einem einzigeo 
Mgrofsen Blicke umfafste er Vergangenheif» 
»Gegenwart und Zukunft. Frey willig tiberw 
i)gab er sich dem Schicksale, das ihn am Ende 
»tetner Laufbahn erwartete. Schon suchtea 
»ihn die Priester, deren wankendem Reich« 
»leine Lehre den Sturz drohte, tum Todew 
»Grofser, als Socrates, gieng er ;bm selbst» 
»ohne sich tu vertheidigen, entgegen* Seine 
üFreundinnen, Weisheit nndf Tugend , folgten 
»denlettten Pufttapfiett des grofsen Menschen» 
»lebrers. Sie fanden ihn in Fesselui und bc» 


r 


V 

t 


8^ ' / 

I * . I \ 

I 1 

'^»fleiMeii ifinsur MafterstHlt. Cr ffeni^ 1 
s,iic Wahrheit fnic seinem Blute tu ?eriiegein; 
^si« becekhneten s«tne Fufsitilce mit eni| 
^ygrünendcn Lorbeern.** 

mNuii umgab dhii dje mit Schii^ach und j 
^Quaieq geschwängerte Wolke des jüugMcks. 
jf Sie war zu klein« deji erh^enen Sterbenden I 
^den Blicken seiner Freundinnen ganz ztiver- 
f^hiillen« Sie sahen durch» betrachteten das i 
^von ihm scheidende Licht, und gefieltoi sich 
^y seihst in dem ruhigen f^yerlichea Untergange 
],,seinc9,hcitern Tages«. Erstarb; und sie rie« | 
^fcii Welten iind Jahrhunderten zu: Dieser 
^Mana vt^x unser Freund!** 

tticttt, geliebte Briider, einen Blick auf 
^sein erhabnes Werk! Warm schlug sein Hers 
^dem ganzen Menschengeschi echte entgegen. 
9, Als Patriot liebte er seine Nation, als Mensch 
3^ weinte er ilber ihr Eiend, als Weiser dachte 
jfp er auf Mittel, sie und mit ihr das ^anxe Men- 
^yschengeschlecht zii beglticken« Er fand $ie;| 
,^d«nn er suchte sie dorr, wo sie allein zu fin- 
^» den waren, in dem menschlichen Herzen« 
,, Die gan^e Verfassung des hebräischen Staates 
^, war i^t seiner Entstehung auf die Vorstellung 
^,von Einem Gotte, als einem unsichtbaren 
,,K6pige der Nation, gegründet, und dieser 
.„prund blieb, ungeachtet der vefschied<^*neii 
«9, Stufen der Ausbildung, auf welcheiti dieses 
ji,Volk im Wechsel der Dinge na ph und nach 
4^ erschienen fj^ai* und wieder, verschwand.' Mit 
MciMm Wüste gaukelnder Opfergebräuche 


n 

„wi «bergänfcdfdierZtMiffc haften* Ihn dit 
„Prieitcr libertaclens die Voriteliang verloc 
i,auch den schwachen Binflufii, den sie auf dit r 
i,Sitien noch hatte. So fand der Gesandte dei 
D Lichts und der Wahrheit bey dem groftea 
y,Hittfen seiner Nation Gottesdienst ohne Reit« 
niigiort und Mord, und mir bey einigen fhu 
»lotopbischen« Sekten Moral olme ReÜgimi« 
ifMit Scharfsinn heftete er seine Aufinerfcsam« 
»keit auf den grofsern Thesl, ohne .den klei« 
^nem tu vemachkistigen ; und Religtoo, wo» 
ntü Ae aUgemetne Anhge und Vorberettiuig 
M ibeilt in dem Gennirhe des Menschen« liber^ 
„hanpf, theik in dem Gottesdienste» schon d« 
,«wstf, '%nirde durch ihn die Grundlage etnec 
uh6hiiti roiigiSs- .moraliachen Cukar:» die 
««GtfiMidifesfe jonea onsichtbarcn ewigen Staatesi 
5,wt t ciiO ü ctf das lleich Gottes nannte« 


nXJm den Zi;v^ck lemer Erschtrinung, dereii 
,y kurze Dauer er deutlich vorher sah, zu errei- 
„chei^ harte er der Hiilfe einiger Mitarbeii'e^ 
tyOQt^i^ Z^ hak fiir die Salbting der. Rdii 
»>giou und ftir die Sache der Tu^ead f . V9i^ 
;>ihm <|er stolze Gelehrte; und was sollten ihiii 
itduch.^enschen^ die , an Üeber$pannOt^|; g^- 
jiW^hnt« unter GrtibVjcy.eo undTr^uoiendcn g^- 
;t laden MJcnscheusif^Q scHon längst verlptir^n bat« 
»ten^-^Aus der niedrigsten VoIke^kUs^c waliltd 
^er sich Freunde, MSnner, die das, was die Na« 
„«np ^em Ihrer Mhnr in das- Hart geichrie- 
„ben* fint^ ?«« ssatfdafi;^ luid an. seinen- :giioiaei| 


3S 

^ Abfichfen mit kbendiger Btfcisfertuig Tfa«il 
^ tu nehmen fähig waren. Mit diesöp verknu- 
se digte er seine reine» einfadie, Natur gemUffe 
,9 Lehre, die nur darum aU neu verworlen 
yytvard, weil dai verfiihreri&ciie Gefltisrer der 
j^ Priester und das Zatikgeschrey der Schulen 
9, dir sanftere Stimme der Natur scbon UngC 
j^uuterdciickt hatten^ Unirennerkl «umführt« 
^yieitfe Lehre die in sijsh.ielbst .entzurey te Men<r 
j^ichenvdrniiiifit aus dem dii&tem Gebiete dtc 
^, Spekulation , und leitete sie auf dem e^eoeti 
^blamigen Pfade der Phantasie und des Gefühl^ 
fftu dem ewigen Reiche der Religjoa.hin« 
9» Dort xeigte er ihr einen Gott, wi» ihttdaf 
j, menschliche Hert bedurfte, uttd dtr,au%e? 
9, klärteste Verstand in Begriffe fimen koiiDtCt 
feinen Freund, einen Vater der 'Meosohbeit, 
j,Das Gefühl ihrer geistigen BediirfiHjsa(^.ial)t9 
„die Menschen von der Vernunftm^lfsigkeit 
,,des Glaubens an das Daseyn dieses Gotted 
^liberaeugen, uad ihrp bisherigen Irrl^iimer 
sfSoliten ihnen zum Antriebe und Bewegangs- 
p, gründe dienen, diese Uiberxeugung in Em« 
^,pfindung und Leben zu verwandeln. 'Dieser 
^Gott sollte^ als Urbild der höchsten' ^Ver* 
^nunft lind Heiligkeit, ihrem Geiste vorschv^e« 
„ben,' um darin anschaulich zu crke^neOf 
s^dafthliv das Wahre gilt, nur das, was mit 
^de'm Gesetze der Vernunft {ibereiqstiinmt^ 
^»Tugehd, äur visß dcm$c)bea widersprich^ 
^Laster sey.<< 

5,Leieht war es ihm nun, telner einfachen} 
«'«od doch allen BedfirfiUMca n^i^ Pfliichteo 


f, iw ftitlltclMittiehen Lebeiir an g g aamtu ei^ 

iiSitl«nlebre Beyfall iiod Unterwerfuag 4cf 

»menschiichen Herzens su verschaiFtfii; deim 

i)Sie wjr bloft auf das lebendige Gefithl c)ef na» 

)iturliche» Grundsatces: thue aus Liebe A|ideri| 

Moichc, was du nicht willst, das dtrgesehebc! 

ngegrundct. 'Nur diesen Grundsatt stellte er 

nin seinem ganzen Umfange und der weite* 

»Ken Ausdehnung dar» und diefs war genug, 

»um der durch den .Vci:nunftgl«iiben an Gott 

»erleuchteten und durch die Hoübung auf \Jn^ 

»iteiblichkett qrwilrQiten Seele seiner wahrem 

»Anb'iuger die Heldcnkr^ift zu gehen, ver- 

»mitf^lst welcher >siet trotz dem Sturme der 

»4^rf Leidenschaften» liber jede Versuchung 

jttde^r'figennntzes siegen und ihre dringendsten 

»Neigungen und h^if$^*<cn Wtinachp ihrer 

»P0i9}it: fßf^^roncincii oder aufopfern Konnten, 

»Diese voilkomm^iHe^., je|R in Grp^nxuih und[ 

»Duldung 9 jetzt in Wohlwollen und Dienst* 

»ferji^keit, ^ald ja ;ausdaueroder SeIJ)9tbe« 

jtherrscbung, baß in g'inzlicher Atifopfermig 

^seiner selbst > st^H ';lnrsernde M&nschfnliebe 

»erhob er zum Grundgesetze de$ ^dttlichenF 

»Reiches, zutii eiifscheidendcn Kennreicheflp 

»seiner Lchfjuiiafcr.** ' ' ' ; 

.^^Wenni9^)f nuajdort tu den.verfeiivnteu 
Atb€i^ ifin,,y9cis^ ;SoVates, vou denGxofsen^ 
geiriKt uivd bewundert, von alien Guten ge« 
»4iebt, vo» der Jugend gesucht mid verehrt, 
i»ii^r von einigen Sppbisten verspottet oder 
ji verfolgt i. ^i^iis ilcn-iil^/scn Verkuadiger der; 




4» ' 

^ Veribl^iiitg fo vcrstehaifen ; iumI- Mli^hrafei| 

g»astch bey thoca die niedrigen Lcid^utehÄ^^a 

^^geisohiilicher Men&chen aa die Sti^lk de$ 

l^edela Enthuftiasiinit 1^ der tie bisher beseelt 

9^ hatte. Diese ?ci4eiteten ^ie» ttfclif ßÜM dei| 

l^üuftern Glanz, alt fiir den. inneiln : Wertli 

^.iiieer Gesellschaft^ iw sorgenv. 5ie «rbauteo 

9» sieh Tempel, erhdb0n ihre .AtMfit fii- fih^ 

iltrenttdlen, und tfdhten ihre Di^n^? lUi.Pcic« 

lästern, die tich albnibiig zti Uttismsijbrlftnkre« 

f^£eherrschern derGeaeinden aufivarfen^ B;|J4 

^theilciea sie sich in mehrere Sekten.. Sic 

,, kündigten sich gegenseitig den Kri^g an, un4 

99 machten durch Zwietracht dip. Wahrheit und 

9, Heiligkeit ihrer Lehce verdüebtig« /.Pie liejrr* 

{löschende Pacdiey itbte ihr An$eliekt mit liber« 

Ii,inil6iger> Strejige .aus, der kleine Krei» der 

^Erleuchteten verbarg» sich in eita . dichteres 

1^ Dunkel , um den kostbareti $0h^iK.:^ec reinen 

ly Vernunftlehre- des. gotthcbeni Kei,cJlie#> durch 

^ die angestrengteste Wacbsaitilieit . dep kom« 

i^mteden Jabrbundertisn zi\ öberltefeca/' ?— . 

*' $o etwa seheti liun die bedenklichen Gnrnd« 
Attze tiber die ('ersbh Jesu uiid. seine Bestim« 
mpng auf der Welt aiis, welche die Loge R. Y« 
CKi^ef meiner Leitung einige Jahte langf 
iinges,cheut, und ohne Besorgnifs möglicher 
Versfntworclichkeft, nicht, t^ie^r-V^fastec 
irrig.aagt, geleh^rtund ▼er1>r«4S^A« son« 
^41 j^u gewissen Stunden, der gottselt^n Er- 
Kaiinig. in. einem kleinen, aus iZW^^Dbiindert 
ilitgUedeiD amorJesentdi Ks^i^ßOfk'^G^jbis^S^ 


4S 

Itititnt 4«r' Betraehtoog roritkgt hsit^ oho« 
ieswegen» weil sie die&grfahrfircy durfte» 
iB der Regiening» Hnter «elcher lie stehen 
fioe gaos beiondere Liber^icät tu bewunderoi 
Ich ^aube nichts dafs irgendwo eine Re» 
gierung, «eiche diesen Nameo verdient^ 
welche ihre Wurde kentit und achter, zwan« 
lig bii dreytig vereinigten Menscheii .et ver« 
wehren aoUte, sich die obigen Ansichten voil 
der Person Jesu cie. twischcu ihren vier Wün« 
dea gegenseitii^ initzutheilen, und wenn ei 
ihnen Ereude macht, dabei ein Mahl der Liebe 
oder Freundschaft zu halten % sobald sie nicht 
etwa iMst bezeugen , ihre be9Qndern Ansichteii 
als allggemeii) giiltige Lehre fiir ihre s'imnitli- 
chen Mitbürger oiFentlich^u verkündigen unci 
ihren Ritus aiicb^auiser ih^er kU^ncn Gemeinde 
zu vecbjreitoiu . ' 

WMir ist es, in ^tm hier aiifgesteUto« 
Bilde viwn dbrr' Person Jesu und seiner Bestini» 
mung auf' der Welt steht Nichts von seiner 
Gotcb^tS' Nichts von seiner Coiuubstantiaiiti| 
mit Gott dem. Water und dem heiligen Geislei 
Nichts von '«einer wunderbapen Geburt,- Au& 
crstebnttg .und Auffahrt ? Nichts endlieb von 
feiner Anssohnung des mensohUchen Gescbleobk 
ffs mit Gott und der Erlösung desseifaen aiil 
der Maekt des-Teufels: Es it t aber anch Nkfaff 
darin enthalten ,- «aa diesen kirchüdien Do^ 
nen viidersprfcbe« mid voneben 4tese I>ogmea 
fiir Jeden, der sich d'^ran haken ^11, nioUl 
boitthgii . : Is^onnteov Jeiun jw^r A . ütoatt. 


fit}6csclia je6'*fetiiief iititutariiehen 5e«th«tt, «b 
der Gröffte der Menschen, v»sry er «itch «virk« 
lieh war, und mit seiner kirchlich^- dogmatisch 
fescgesencen Gottheit auch nothw^iidig seyn 
fAiifsce, dargevretlts und diefs mitet den gege* 
beoeo Ümit'iaden gans Ton Reeht» «egea. 

Die Preymaurer - Bruderschaft ist; nack 
ftrem ersten Grundgesetz » ,, der Mittelpunkt 
jf,der Vereinigung, und das Mittel, trent 
;, Freundschaft unter Menschen m schließen, 
if die' sonst io einer beständigen Entlernung von 
^, einander hatten getrennt bleiben miifsen ; da* 
•,riin] soll sie auch jedem Menschen seine be- 
^, sondere Meinung lassen und sich iiicfar darnm 
ip, bekümmern 9 in Dvfefern er dgrch irgend eine 
„t^iiennung oder ili Ghuhensartikelnund Lehr» 
,,sat2en von »Andern unterschiedi^ se/^'oder 
9» nicht/' Dieser Vorschrift gemafs, können 
K«th<lHken^ btkiKent«hr, Caivtni»tii?nv'.S^iai* 
imer, Deisten; Naturalisieny Judbnr«iiiid M#» 
llofäedaiier , wenn, sie, nur sonst r^btsebtiFenf 
Männer sind, in lUe Britderschaift; aii%«noiB« 
snen werden: eben darum aber mufsv^sie in 
flirtm ünterriehee^nnr sokhe tosiobteo vxm 
den Dingen aufstellen,, n^elche aUe\iPaftc;siea 
«li ddn ihrigen machen konnenv. 'Wer. keinen 
kirchliehen oder chffnlogischen 6^1 glaiibr» 
plaiiriH doeh einen vGcHt des Univenuois«.. Wer 
Jtesimi 4f«chr ab ein tfbernatnrlichefty göttliches 
WevM ablesen ekler ens^attnen wHI » wtvd ihn 
Üboh sehr bereis«^ittig^ er sey^^dcc, . Türke, 
IbAiiQiMililiv mit Mm Cksistcn alt gr^isii^ 


iod tddii AMnichea Ikbco mril verekren« 
Wer emweder ki* teioer eingebildeiea Aiifkl3v 
ruog daf Kirchenthum v«racbcet, oder durch 
Relrgion über allet Kirckenthuni sich crhotwii 
bat, wird doch gern ein ewigei Reich der 
Vernuiifry das iit, das Rfpicb Gottcf, ancrw 
kennen und nach der freyen Burgertchafr kl 
detnielben ftrebeo* Nirgend* wären daher auch 
aodere GrundisHtfe, ( wie sie der Ver£mer 
der Paar Worte nennt,) von der Person 
Jesu und seiner Bestimmung auf der Welt, 
sis^die im obigen Bilde ob waltenden, weni^ 
ger auf ihrem Platte» alt in einer <GeseUtchttfit 

von Freymaurern« 

< • • ' 

Wollten Sie mir eotgegenscKonr Die Preyw 
naurer- Bruderschaft, als sqlcht, w'ire gar 
mcht befugt, in ihren. Verssmml\mgen uMm 
Jesu au sprechen : so wurde ich Sie mit dem 
Bescheid abfertigen, dafs Jesus, nicht nur der 
Relifion uqd der Kirche, .aoodern 9 als wsbi» 
rer Mensch.» auch der Menschheit und ^ 
Philosophie, «ngehorei die F^eyraatirer • Bri'i^ 
derschpft abec wohl befugt ^y , die rrhabeif» 
stcn Erftcheinungeif^ der Menschheit und Ph^ 
Wphic funi Gegenamide ihrer V«rf asnmitiss*- 
gen au maich^n* - Alles, w»a waf , ^st tnidsfim 
"^9 gehört ihr an; sie ehret «iir Eine iie- 
sehrslnkmig ihres Forschen« ntijl^Trfübens, un4 
die iat , Nichts gegen Religion » Kixchc undl 
Staat tu rthun oder w lehren. 


.,' .'LttteA Sie iias'^tiUiirTÖn li^ eAvaf'b^»* 
liafren Ernst zu Br* Schneider'^ ^i»tmigtem 
Spotte übergeilen* Dieser gute Bcuder nennt 
uiieli Heft iXi. S. 439. Not. 63. einen Pfört- 
ner der wahren Heimaiho'der 4€$ 
Jiiaimlischea Jerusalemt und des 
Reichs Gottes. Warum ?: Nicht etwa> 
treil ich die Kirche des neuen Je* 
rusaletns . nach^ Swedenborg, oder das 
Reich Gottes der kirchlichen. Aszeten, Inder 
Freymaurer Brüderschaft verkündigen wollte; 
denn die(s glaubt er ,von mir eben 8<y wenig» 
nU; irgend «in anderer Mensch > der von mei* 
nen maurerischen und nichtmaurerischen Scbrif* 
ten auch nur Etwas getesen und verstanden 
hAti sonddi*n weil er auf mich b6se ist« Eben 
'darum aber brdaure ich den wackern Mann; 
4enn er hat Unrecht« Si^tzen wir, Sie glaub» 
ten sich berufen^ eine gottselige Gesdl« 
«chaft zil stiften .oder au reformiren, und 
-jSie konnten oder wollten in Ihrer Cönstittitioft 
die Andacht iRirden'Zwecfc der Religion 
-erkliiren« Uninogiich konnten Sie titerbey 
Ihrer Sache so recht gewift, und miC^dem, 
^at Sie wollten, völlig iiH KIsTon seyn. Sie 
wurden aU<^ 6ben'd«8Selbe thun, wäf Jeden» 
mAnn thut» der auf seinem Standpunkte nicht 
recht fest und sieher steht, ;Sie wilrden, aus 
Purdir vor- erichntterndem Widerspruch, mu- 
«big, ohne Schonung, auf Freunde und Feinde 
rechts und links, vor und hinter sich, herum» 
bauen. Da kime ich U|id sagte: Bruder, 
bedenke docb^ da& Religion dio Quelle 


4V 

4it 'XDtuthCf tmi ile Anstehe nur^^ine 
Wir)iitil§, «ioc Folge der Religion, - Jst; 
dafs folglich Religioo keinen Zweck habea 
könne, sondern Selbstzweck sey; mithin sie» 
nicht die Andacht, als Zweck der Religion, 
deiner goftteligen Gesellschaft tum Zweck« 
geset^tt . werden aiulsce« Auch solhest du nicht 
so unsanft und bitter auf andere Gesellschaf- 
ten losschlagen ; denn Harte und Bitterkeit ent« 
ehren den^achwalter der Wahrheit Haft du 
fiir deine Gesellschaft das Licht gefunden, so 
freue dich dessen ivit Anstand und Wurde; 
aber kranke und beleidige doch nicht die 
wahrlich ohne Vorsatz, irrenden Gesellschaften» 
die das Licht noch suchen und es unmöglich 
durch dich. finden können, sondern nur durch 
sich selbst es finden milfsen!—» Spotteteni Sie 
nun , meiner,^ so würp es ein Zeichen, da& 
Sie fiuf inj^h'bose geworden würen; und d« 
wiirde^^h.' sagen: du hast Unrecht» Ju»i 
pite.es denn du xurnest 


'» '; 


^ehen ,Sie^ gerade ao ging es mir mtfi 
Jem .Bruder Schneider. Die Sehr Ehrwürdige 
Loge Arcbimede^ lu^Qrient zu Altenburg hat 
bey ihreir Reformation. in. dem 1803. heraus» 
gegebenen Constitutionsbuche (Seite g.) die 
Freymaa,rerey, als Institut, 

„Air eine gesellschaftliche Verfassung erb 
„klärt, die, nach einer ihr eigenen, der 
„künde' iKreir Mitglieder allein vorbehat« 
«>WS% McL^J^ftjls, dem Mc^sfhc» dier 


'^ .^Ji/p^mgc intfeMectuellci» m^x^fösclici 
^yUiid ästhetisch« Bildting zuül^nh^ilen 

* V>si>^^^» durch Welcfh^ in Verfeiiiigiing die 
^ ' „ C ii 1 1 11 r 2ur Huitianität vollcnd^jt wird/' 

"• 5jder Z^cck der Scht«i Frey,tÄaiirereyi 
iy^Ügcv^cin aus|;esprocheny sey 'also keia 

... ^anderer ^ als aii£ dem Wege der Hiima» 
»^iiität da« Wohl unserer Mitmenifbent 
lyiind dadurch' «tigl dich nnser ^eigenes , sd 

» 

,,'viel wir kotinen , zu befordern ; zugleich 

* i,aber auch dfeser: um des ersten Ztreckei 

,9 willen diö Kütist des freyen Mauerhs xu 
^»erhalten und fortzupflanzen.** 

Dagegen erlaubte ich mir die Meiming: 
Entweder verstünde vman unter Humanität das 
Höchste und Heiligst«' der MentchhetT, in so 
fern es sich durch das ganze i\iner^ (rnd^Sufsere 
Leben des Menschen offenbart : und dann w'ir6 
Humanität das Produkt der hiarilibnisbheH Ver- 
ieintguiig zwischen Religion/ Sittlichkeit und 
Recht, mithin Wirkung einer Ursache; und 
da diese Wirkung nur diifch und in dem In- 
nersten des Menschen n^oglich i$t» so konnte 
sie, so wte ihre Ursache, wohl der '0 rund 
i(<;r H^iKihnig^n de$ e hu einen Maurers« 
jals. solches» nicht aber der 'äufsjere Sozialzweck 
Irgend einer sichtbaren Gesell.schaft scyn: 
V5der B'an verstände nicdttiiehr darunter, als waa 
man ^n'Bnchern und tn'R^d^ genirohnrlich 

damit 


49 

damit bezeichnen will ; und in dfesem' Sinnb 
nvare Humanitär nicht das Ewige und Heilige^ 
was durch. die symbolische Benennung ^ Frcyw 
maurerey» angedeutet wird, und selbtt alt 

Zweck der Freymaiirer» Brüderschaft* zu wenig; 

■ > • 

In eben diesem Constitutionsbuche fS.iiS. 
Mote aa) witd von den Initiationen d#r Lpgi 
Royale York , welche ich gedachter S. E* Uoge 
kurz vorher, auf ihr Verlangen » ohne 'alle 
Bedingungen und aus reinem Antriebe def} 
Humanität) mitgetheilt hatte, geradezu be«, 
bauptet; - . 

99 Diese Initiationen enthielten noch immer 
„Spielerey mit den Sacramenteii' 
,>und wären überhaupt noch gar, niphf, 
9,rein von Schottischer SchwiXii 
„merey. 

Diese indiskrete Behauptung krHnkt^ nfi^h^ 
rere Loge^, deren religiöser und mdralischer' 
Sinn nur Erbauung darin gefunden harte $ un# 
Ja sie in Ansehtmg der Spielerey mic^ 
(ie n S a c r a m e n t e n aiich eine Unwahrheitt 
aussprach, so erklärte ich sie fiti* dds; was^ 
ile war , fiir -eine frivole C a I u lU n t e^ 

In dem kenntnifsreichen Anhange zu dem! 
Constituti'onsbuche werden hier und da durch 
indiskrete und grelle Aeufserungen^das Engli- 
sche Grofsmeisterthum , die strikte Observanz^ 
Fefslers Britfe. [4] ^ . . 


S9 

dftt SbWedl^cbie System^ die GroHre LanJetIojg:e 
jn Bedin» und die grofse Loge Royale York 
geneckt» und die reine gute Absicht des Con- 
eipienten jenes Anhange« ruhigen Wahrheits« 
{^jE^unden verdächtig gemacht.. Dagegen liefs 
ich drucken, was in meiner Vorrede* zum 
dteif .Th^ile meiner maur. Sehr, ate Abthei« 
king.^ S» ICIII. u, folg, steht» 


* Dleft'Alks natifh mir aber Br. Schneider 
boehikh übel, und er beschlofs in seinem 
HtrzikY; mich dafür zu bestrafen« -r— Da ich 
nun in meinem Versuche einer kritischen 

ffescl^irchie der Freymaurercy wahrschein- 
icn zu machen gesiicht habe, nicht 
jäfs' die PortpiFlanzung udd Aus« 
fireitung des gottlichen Reiches 
Z-'vveok 'der Maurerey gewes.en 
sey, wie er. mir im Journ. III. Heft S. 403 
Note 41. andichtet, sondern, dafs das 
R,ei^h*.Gp.t;tes, so, wie meine Ansicht da- 
von , iit^ meineil Ansichten von Religion uud 
Kirohenthum i, Th. Brief 5, 6» 7. und 8' 
SSV90--r5i9 , dargestellt ist, in der Frey- 
Siiaufer>Bru de I Schaft sich erhalten 
habe; so l^cfördert er mich zur Züchtigung 
schpii, hien f eden zum Pfortner der 
wahren Heimath^ oder des himni- 
lisch en Jertisalems und des Reichs 
Gottes; und Mherl'ifst es dem mit merner 
Denkungs^irt unbekannren Leser, sich die 
Burg, vojr der ich als Pförtner stSni^ff 
öach Belieben i nach religiösen und philo*o* 


SI 


f I 


phucheä . Ideen ; odelr nach Sivecleilborgi 
dichrcritcheii Ezfasen, tu meiner Ehre o-ler 
tu meiner Schande; aunumalcn. Wie Wnrdo 
mir der lube Bruder erst mitgetptelt haben; 
weao ich mir so einen luitigeii Schivank 
nie ihm erlaubt hätte! 

Meine Bedierkui^|en ilber dibi in dieienk 

Journal erschienene Recention des zweyteii 
iiDdcs meiner maureritchen . Schiri fien erhalt 
tbo Sie in meinem nächsten Schireibehi 


• t 


5% 


Dritter Brief. 


An Br. S»«f in L*«g» 

Kleiawall, den igten Junius i8o6. 

„Der edle Mann wird lieber Unrecht lei- 
den, als Unrecht thun;'* sagt der Ver- 
fasser jeuer Recension (Journal, IV* Heft. 
S* 631.) 9 ^"^^ meint 9 ich hatte in meiner 
Schrift die in meiner Sache, mit Verweigerung 
des re. ehrlichen Gehörs^ aufgenomme- 
nen Protokolle und Aktenstücke nicht abdru- | 
cken lassen sollen. Allein , den Beweis 9 dufs 
ich dadurch Unrecht gethan habe, 
blieb er schuldig; er brauchte ihn auch nicht 
2U fuhren , wenn er die GroAe Loge Royale , 
York als eine zur Ungerechtigkeit und Unter- \ 
dn'ickung privilegirte Gesellschaft betrachfet: 1 
so lange aber dieselbe von ihm und von der . 
ganzen Maurerwelt als eine sittliche und streng 
rechtliche Verbrüderung angesehen und geach- 
tet werden will, ^ufs er allerdings bnn^^ig' 
beweisen » dafs ich durch die Piibliciruug der 


4t 

Protokoll« lind Aktenstücke Unrecht geo 
than habe» und, der Beweis mufste mit einer 
grundlichen WiderJegiing der von mir schoa 
fniber aiifgesfcJlcen Grundsätze liber die maii- 
rerische PiiblicitäC (Maur. Schrift« I. Band^ 
3te Auflage, Seite 95. ff.), besonders des XlJten 
und der daraus S. ICXD« abgeleiteten Folgerua« 
geoi anfangen* 

Der Reo. glaubte, „seine ErklUnmg ge- 
igen mich dem Ganzen der Maurerey schuldig 
„zu seyn, da ein solches Beyspiei, wie meine 
,iSchrtft giebty vieles bey tragen konnte» In« 
»diskretionen dieser Art auch in der Maure- 
„rey häufiger und immer häufiger zu machen, 
»wenn die, Kritik darüber zu schonend oder 
,)Zu furchtsam urtheilen, vielleicht gar scheel* 
»gen tvolhe.'' Ich aber glaubte» es der 
Heiligkeit des Rechtes schuldig zu seyn » das 
unrechtmäfsige und constitutions widrige Ver- 
fahren der Gr. Loge R Y, vor dem Richter* 
Stuhle der maur^risehen Publici t^t aufzudecken, 
und durch Vorlegung der Protokolle und Ak* 
tenstücke zu beweisen» damit Logengesell- 
schaften wenigstens durch die Scheu vor der 
Publicitat zurückgehalten werden möchten» un- 
ter dem Vor wände der Maurerey und unter 
^emSchntze der maurerischen Verborgenheit 
Uagerechtigkeiten .gegen ihre Mitglieder zu 
begehen. Welcher dieser zwey „Glauben*' 
ist der Wiirde und Wohlfahrt der ';ichten Mau* 
rerey und der wahren Freymaurer -Brüderschaft 
angemessener 3 Wenn der edle Mann lieber 




hei^ ttfidCshigkeU^tner kirchlichen Gesellscbafts 
Sil verkennen. Keine Kirche kann und V9l\l 
über das Glauben und Denken ihrer Ge- 
nofteh richten y- aber jede Kirche mufs streng 
auf die Einigkeit des aufsern Bekennens upd 
Lehrens und auf treue Uebereinstimmung des- 
selben mit ihrem statutarischen Symbol halten^ 
wenn sie sich nicht se|b$t aufheben wtll^ 

Unbegreiflich ist es miry wie der Verfas* 
ner aus n^einen Worfen (Aufschh'ifse liber den 
Evergeten-ßund, S, 327-^328.) scbliefsen 
konnte, dafs ich fiir den Knitus keinen 
h 6 h e r n Zweck anerkenne » - |> als die Auf- 
merksamkeit des gemeinen Manqies zu üxiretif 
die lange Weile aus den Kirchen zi^ verban* 
9ineni dem Gebildeten Erholung des' Geistes 
„zu gewähren und ihn zu ergötzen." Die 
drey Bünde meiner Ansichten enthalle.n beynahe 
auf jeder Seite die bündigste Widerlegung dlie« 
Sesy. selbst logisch unrichtigen > Schlusses. 
Der Recensent glaubt : „ Wenn bey einer 
Gesellschaft, welche Ritus als Mittel zu gei- 
stigen Zwecken bedarf, die ganz einfachen 
Grundlinien der Geist und Herz erhebenden 
„Feierlichkeiten mit philosophischer 
Bestimmtheit gezogen sind , und es dann 
denen, die für ein cq einzelnen bestimmten 
Kreis die Feier anordnen sollen« überlas- 
^sen.ist, nach jenen Grundzügen 'S e 1 b s t zn 
,) e r f i n d e n , oder das von Andern Erfundene 
„zu bennUen, <&c« dann wird es möglich we^r- 
}, den, dafs sich das Grofse und Göttliche in 
„allen Formen der Kunst ausdjtückej claoii 


99 
99 


99 
99 


57 

„nur ww^enFcicrlichkeiren nie veralten :" und 
ich glaube diefs recht fest mit ihm ; nur sollte 
er auch eben so bestinut^t» als ich, wissen» 
dafs die Manner in der Logen weit » welche 
die philosophische Bestimnuheit fassen oder 
wenigstens ertragen, welche selbst erfin- 
den» oder das von Andern Frfundene mit 
gleicher Einsicht ^enut2en können, sehr selten 
SU finden und noch seltner für die Logenge- 
leilschaften thatig sind. Bey diesen traurigen 
Wirklichkeit bleibt nun dem Einzelnen, wel- 
eher xiir Entwerfiing des Ritus ffir eine solche 
Gesellschaft berufen wird, nichts Anderes übrige 
als denselben in seinen liturgischen Formeln 
so genau von allem Alltäglichen, Gemeinen, 
Trivialen und Unbestimmten zu reii}igei>, und 
so viel Aufforderung und Stoff zum Nachdenken 
in ihn hineinzutragen, dafs ili^selbst der mehr ^ 
gebildete und thätigere Geist, wenn er ihn 
auch noch so oft anhörte > nicht ganz erschöp- 
fen könne, Dafs dlefs in den Ritualen der 
Gr« Loge*R* Y., bey allen ihren durch Local- 
imd Personalvcrh'ältnisse nothwendig geworde- 
nen 'Mängeln, geschehen sey, wissen Alle, 
Vielehe gedachte Rituale kennen, und mit Un*' 
Parteilichkeit zu würdigen verstehen. 

Die Geduld, womit Sie von den Recensio» 
nen meiner Rückblicke, (in den Got« 
ting. gel. Anzeigen, St. 182. u. jgj. 1805.), 
meiner aktenm'äfsigen Aufschlüsse 
über den Bund der Evergeten,(inder 
ballischen Allg. L. Z. Num.329. 18* Decesubjr. 


so 

1805) "nJ ineiner Person, (indcrjen«- 
ischen Allg. L, Z, Niifii. I2I» 22. May» igoö.) 
Abschriften ^i'ir mich angefertigt haben ^ kann 
ich nur bewundern, keines \veges aber, wie 
Sie es wünschen, durch eine detaiUirte Re- 
plique belohnen. Genügen Ihnen einige Worte 
dap'iber, so sey diefs das erste: dafs es kin- 
disch oder weibisch sey, auf Alles weidaufti^ 
zu antworten, was Menschen, die entwedei: 
liich' lesen od^r nicht verstehen wolleii, oft 
auch nicht einmal können, für gut hAlten 
«US ihrem begrenzten Gesichtskreise in die Weit 
binauszuschre^bei^., Wenn der Gottinger Re- 
censcnt siagt : „ Nach den Probe^ . von rrr- F*5 
9, Schreibart scheint man nich^ berechtigt ,. iha 
jf,a)s einen. Meister in der Kunst desi Styh, 
„der wahren poetischen Geist, Salbung, Wiirde, 
„Kürze verlangt, anzunehmen, noch in dem 
„eigentlich von ihm geschaffenen Ritus den 
^,Flug einer hohen begeisterten Phantasie zu 
jj,vermutheo,*' so heifst diefs Nichts weiter, 
als dafs dieser Gelehrte meinen Schriften 
teiae'n ßeyfall stet$ versagt habe. Das mufs ich 
inir gefallen lassen und mich .damit trösten, 
^afs meine Schriften von vielen anderp Men- 
schtfn mit Wohlgefallen gelesen worden sind^ 
vjct\ sie alle eine zweyte, Marc-Atirel auch 
eine dritte Auflage erlebt haben. Schieben 
i'ic mir hierbev nicht die Absicht unter, afs 
'^dllte ich dadurch auch ihren innern Kunstwerth 
beweisen; denn in Hinsicht auf diesen ist 
gewifs Niemand weniger damit zufrieden, 
an ich. 


5$ 

So ikilJenJ ich itbrigens von (^tesem Manne 
iie Verneioiinp meines schriftstellerischen Wer- 
thes im Allgetncineii ertrage, für so pe^rfin- 
äet und richtig erkenne ich die R^esulrate^ 
welche er in folgende drey Hauptsätze zu- 
sammen Cafste. 

^, L Die Maurerey ( Logenbritderschaff, 
., Logenwesen»") wird im Allgemeinen nie 
9, ein Mittel zur Beförderung moralischer 
^f Gesinnungen und einer moralischea Haor 
„delsweise werden. 

„ II. Die Maurerey (das LogenT«csen^ 
9, wirkt auf das häufigste als eici Mittel 
,»cur Beförderung des Hasses, des Neide» 
9, unter den sogenannten Briidern, und 
„wer tiefer einblickt, wird nur zu oft 
ttden Tempel d^r Eris da gewahr wer- 
9, den 9 wo er den Nahmeu des Tempels 
ftydcr Eintracht führt«'* 

jyllL Die Orden sind Nahrungsst'itten der 
,y Eitelkeit und der Geschmacklosigkeit.^ 

Bey Ihrer rastlosen Th'ätigkeit f'ir das Lo' 
genwesen mufs sich Ihr Innerstes gegen diese 
Kesukate empören, das weifs ich; will Sic 
aaher auch nicht zum Rückzuge ermahnen: 
aber gerade weil Sie so ausgezeichnet t ha tig 
•ind, kommt auch für Sie gewifs sehr bald 
iif Zeit, wo Si& dieselben mit fester H«n4 


» * 


64 . . 

Der Evergetenbund war nur ein Pröjeß, wo- 
durch ich mich gegen eine bedenklichere Ver- 
binduBg sicherte. Für die Loge Royale York 
habe ich durch sechs Jahre aus schlie- 
fsend gelebt.- Die Gesellschaft der Freun. 
de der Humanität nennt mich heute jio£h unter 
ihren. Mitgliedern ; ich ..besuche sie mir nicht, 
einmal weil ich vier Meilen von Berlin woh- 
ne, und dann weil sie ihre Versammlungen 
im Loöale der Loge R, ^, hält, deren Brüder 
mit mir schmollen , und ich schoiollende Ge- 
sichter nicht gut leiden kann. Im Kloster 
habe ich nicbl. wenige Jahre, sondern von 
tneinem i7teti bis in mein 28tcs Jahr» aus* 
gehalten« 

. Sollte Ihnen diefs Wenige fiir die M"hc, 
welche, Sie sich im Abschreiben dieser Recen- 
sionen gegeben haben, 2u wenig scheinen: 
so nehmen Sie noch meinen Dank für dieselbe, 
lind die Versicherung hinzu, dafs mir zwar 
jede künftige Mittheilung öffentlicher Ürtheilc 
über mich oder meine Schriften, sie mögen 
lauten, wie sie wollen, angenehme Unter- 
haltnng gewähren werde, dafs ich aber zu 
träge oder zu zeitkarg sey, irgend eine Rc- 
eension welche nicht nach den von Eschen- 
mayer aufgestellten Grundsätzen*) abgefafst 
ist , ernsthaft zu nehmen und für wichtig 
£U halten» 

Vierter 

#}~Der Eremit und der Fremdling, im Anhange 
S, 136 und folgg* 


• /« '< .' . » 


tmmfmfiiUmtßam$ 


<• 


« 1 «.4 


i Vierter 




Aa Bn S^t In F»*f. 

Kleinwall im^ tg- j^t^"* f8c& 


n 


Tl.- ■ 

Vnicr xrilrdige Brjider von S**8 hat am , 
gten jli ^ seine .Laufbahn in der Sinnen weJrVwlU * 
twicC Er kränkelte schon» als ich in deg 
letzten '^'JiVoche des JuniuS auf scincOi JLVnd^ 
hause tii K***^g in Th^^'^n mit vierzig ifrcy» 
oaurern' und Qiehrern Briidern votiverschieöie« 
«eil Lojg^nsystemen <)rfy; ilsRe btiit^r pipacrfc^ 
Ja» Jphannisfeft (ey^rto ,][k^vor ich lh'\en» m 
Ihrem Wphlgefallcn Q^cr 3>u Ihr^c Belehr.unj^i^ 
die niaurerische G^schic^ce. dieser drcy 'fagif 
erzähle, tnurs ich' Si? |ni{ setner. Leber* ^wc;isq 
und mit den Einric^Un^eii seines Hauses ^)lh/% 
^end der letzten vjcr Jahne, in wclchffjti ^9 
ihn nicht mehr gesehen haben, .heka.nnt m^cheru 

^ Se«|d<M ü tf r im v Jiiliiis t^osL : xU L^^ • Ab^ 
1 BfbiMtf icitft« ^ '[SS 


l' Vi*. IV .' 


^ 


Btui iii i iaii ie y 
I'inger als auf einen Tag. Nach dem Tode 
seines einzigen Sohnes für das Zeitliche we- 
nig mehr besorgt, verpachtete er sein Land- 
;giit und widmete sich ganz der reJigiosen und 

thilosophiKhen Contemplation» So hatte er 
ereits Ein Jahr verlebt, als der gelehrte und 
bis zum Nicht^UttB^n'i^Bfgekrärte L**r, er- 
ster Pastor zu E***, starb, und unsers S****f 
Jugendfreund, der fromme P^*d, an die Stelle 

•? O ' « Ki ll», »«j^— •■> -<.<»J. ■ ' 

des Verstorbenen berufen ward« Die Aufklarungs- 
fUcht des Vor^brpn hafte die Sitadtkirche ziem- 
lieh licht und' Menschenleer und sowohl unter 
deO) Stadtbiirgern , als ^uph in den umitegen- 
de(f Filial : Ddrfeni /'fitböl und desangbiid|»ec 
aufserst . selten gemacht. Dagegen. lermen Ule 
Junten iii der Schule efb^vtrlviafe MolIVlflci- 
ßi^'atiswi-ndig; und' Wy detii sejig#n ' Wf rii 
fmoidiitDknu9 iipielte'tnan tagtäglich * das 
B'e^&^tW InierebaftVa^te'l'Hombrö. Dem ^u^ 
t6(i f^if^sir dleft.Äll^s^eiii^Öräuel-, Whdseiii 
ßfei^ ffif die .Wiecl^ir^f^eckUfie de^ fötliH-' 
cfhen Sinnes' b^ derf m^ct'n bfacKi^^^itin äiijf 
^en 'Sonder bä|-eii Uüh\h\'3i^cii ii^ ib^e/i%sea 
ab ein l^ittel tii <fieietii. Zwecke zu beniiVzen, 
Wie' ei*^ das meinte j' Wmgeii'Sifr selbst' 'aiis.ei- 
Äer "seiher Acfuß^rüiif en * i^dgifn tiiich ibhjeh- 
M^rf' -^'. „ Die' nieihJiTf '' IiHehscKen , ' sagte, er, 
iJwa^len dert'Slön 'f^^f <lai .KirthcnWesan ver- 
;,l?/r6Ä, vi/eirÄ!et??ri^ifldiii^h wnÄ FörmönW' 
gßkrnliitth Vercb«^ and>SeaUirffiirsifrMAN>dere 

ti vermöchtea. Di^]Uavcriiioftaii9'iiiii]»lec 


,,^uberail iie üatfirlitbe 'Folge tmi dit ttnrrftf^ 
,, liehe Zeichen einer Verwahrloittng dtt Her^. 
»,zens in der Eriiehung; ihm selbst w'ire »her 
,; keine meiMbhlidie fiintiebtting hekflnht, «el* 
„che bey Ernvaehsenen diesem Miingel wirk«^ 
),saitier abhelfen kannte» *ls das Logenwesen/* 

Mehr die immer rege Neigong-, Öitte« w 
thun, als diese besondere Ansicht und Ab« 
sieht bestimmte . den ßr, vort S^**4> seinem 
Freunde P**d tiif Errichtung einer Loge hulf* 
reiche Hand tu bieten und sie unter folgendeti 
unabanderlicheil Bedingungen in sein Lahdhau» 
aufzunehmen* 

I* Sollte in der Loge leu K***g durchaui 
iiichts Anderes getrieben werden , aU ura$ un« 
bestreitbar von Alters her als Symbolum der 
Ffeymaureif - BritderscbAf t überliefert tvorden« 

Polglich mtifste 

lt. freu * und genvisbenhaft nieh dem kttesteil 
Englischen Ritiral^ -nach welchcfm er selbst idb 
einer- altehgli'schta Loge zu Loiidon aitf% 
leooMmen wovdeh iKrsir> gearbeitet Direrden. . 

HL Die Loge:.2a K^**g sollte nieht .au$, 
Lehrlingen, Gesellen und Meistern,^ ftonderii 
am Erey^mauntrii besieben « wolcKe na^h ihret. 
ersten und letzten Aufnahttie. keine we^tert^ 
Einweihungen und Grade durchzugehen hü rten; 
wb'bey es thned Jpch it^^ l('4nde» nach Be« 
lieben uttd . BiN|Mrfiii6 .itch.iit 4<«i lo§Wi 


Archive mk 'dem GKsAmmcun^- alkr Systeme 
bektiiat zu maebea. 

IV. Alle Aufnabmen sollten In sofern u»- 
entgeldlicb seyoy dafs. der Atifgenömtnene Je« 
digltch die Kosten seiner Aufnahme^ nach ei- 
ner genauen und gewissenhaften Berechnung, 
«1 enirichtea «habe* - - " 

V. keiner sollte aüfgpnomraeh werden, 
über welcbqn sich nicht die Scimmea sämmt« 
lieber Mitfgliqder, wenn auch erst nach langera 
yntersucbuugen und ofteiyeii fieratfaschlagun* 
gen» vereinigt h'ätteli. 

VI, Di? Loge sollte ^ch weder öfter, noch 
seltner , afs • alle Monate Ein Mahl , es $ey 
Äur Aufnahme, eines neuen Bruders, oder tut 
gegenseitigen' Belehrung itber Freymaurerey, 
versammeint' 

, VIL Zu diesen Versammlungen sollten alle 
Cur würdig 'erkannfe Mitglieder- anderer I^ogen 
und Systeme zugelassen werden; für die Brü* 
der' der Loge »u 'K^1*g. aber selbst als uncr- 
läfslicbe Bedingung ihrer Aufnahme feststehe!^ 
dafs sie es als gleicKgiütig betrachten wollten, 
ob ihrii» der Zutritt zu aitdem Logen gestat- 
tet oder verweigert wurde; 'worüber sich also 
such jedeil Mitglied vor seiner Aufnahme re* 
versireto mufstie. • \ ■ 

Unter diesen Bedirtgimgcii besteht nun die 
tege ^u *i^^f ^scboii dt^V'-^gbre Uadurchs 


«od ich tnülf bekeimcn, claft mir noch in keiner 
lof^t so wohl war, wie in dieser , ob ich inich 
gfekb von den grofsen Wirkungen •• weicht, 
naeh der Angabe des begeisterten P*^*s, iur 
die Wiederbelebung des kirchlichen Sinnes m 
in umliegenden Gegend aus ihr ausgegangem 
seyn aoilten, bey der Kurze meines Aufent- 
haltes daselbst , nicht ganz überzeugen konnten 
Unter den vierzig Mitgliedern derselben fand 
ich vier sehr gebildete Edeli^te» ftlnf Prediger, 
drey Kreisamtm'innery sechs Schultsheifse, vier 
tebr wohlhabende Bauern» twey ausgediente 
Ofiictere, zwey gelehrte Einsiedler, vier 
Scbulhalter, zwey Aerzte; die tibrigen acht 
waren die ansehnlichsten Bürger und Hand- 
werker der Stadt £<'«*. 

Der erste Tag des Festes war zur Auf- 
«ahme des benachbarten Predigers B***^n be- 
stimmt. Die Bibliothek des Brs. von S***s 
war <ias Pra^araiioosziauner* Das Amt des 
Pr^iarateur^ verrichtet jedes Mahl der» weicher« 
Dach scfBcr besondern Kenntnifs von dem Can« 
didaten, sich die meiste GeschicliiichkQit zu- 
trauet , auf ihn au wirken; diefs Mahl tiber- 
Ba!m^ es Br. P^^, und es, schien ihm gelun- 
gen zu seyn, den kindlich- religiösen Sinn in ^ 
&**n cum vollsicn Leben zu erwecken. 

^ne kleine, mit feinem Kiustgefufal ge- 
sammelte und bipft auf religiöse Gegenstände 
beschrünkte Bilder* Gallerie diente zum Logen- 
<ule« Br« ▼• S^^s in Osten fuhno den ersten^ 


9d 

r 

Jw BaUei* N*^f tu WcsUn de« «wcyt^B» 
ein Prediger in Siidea. deii dritten Hammer i 
aJle drey hatten das altengUs^he Ritual , so 
Vie ^s in den Three Knacks ti|vd Jachin 
und B<o a s t ' freylich hi^r und da vo^f^lscht 
und veritiimmeh« abgedruckt ist, nicht nur 
am treuen Ged9chttii$$e » sondern auch im tief 
findringeiuieii Geiste und in ihrem ganzen We« 
sen. Pie vorgeschriebene^ Worte «w^irden 
durch sie Leben und schienen aus dem inner« 
«ten Hei]igthum ihre«» Gemuthes, aU Qrakel 
einer ehrwürdigen Varzeitj^ zu ertönen. Die 
Sprecher vrareu begeistert und begeisterten 
Ailei[ die sie zu fassiea f^hig waren* Ni^ 
fiihlte ich mich Von dem Geiste des Alterthu« 
mes so m'^chtig ergriffen und zur Ehrfurcht 
liingezogen, wie in dieser Versammlung« Nie 
fand ich die Wahrheit, daft das Einochste 
immer auch das Erhabenste sey, sq cinleuch« 
<end bestätigt wie bier^ 

Die Aufnahme, welche fiinf uiid zwanzig 
Mimiten dauerte y ward genau nach gedachtem 
Ritual und mit seltner PrKcision verrichtet. 
Die Versammlung stellte das schönste Bi|d des 
Anstandes und der Wiirde dar; nur die* Hal- 
tung und die Geberden der BBrr. von '^iidera 
togen brachten in diefs treffliche Gemllde eine 
beleidigende Disharmonie; zum Gh'icke f aficn 
sie, von den K*^*get 3ruderö getrennt]; i» 
einet Reihe beys^mmen, 

Nach vollbrachter Aufnahme -iTfUrde Bn 

S^^n« mit einem Buch^ in der H^^di wi^4^ 


in die Loge irefuhrf. '^r <Iankte im Westen» 
narb Vorschrift, filr seine AufndhiAfr, ^un4 
%Vir4e dann im OrienffCtn Frey mai^rei'A ein- 
gekleidet , worauf ihm sein Platz angewiesen 
ymardcj tihd idec Meister) «lil ihqi und .^lem 
altern Auf)*eher den maurerischen Elemegtar« 
Unterricht begann. Eine Erklärung ^es/Tcp- 
pirb war in ,K''**g nicht fi^blich; atnn ^n der 
Mitte des Logehsikaltjs war, der alten Sitte 
gem'ifs. Nichts weiter zu selten « nh ein- läng- 
Jtcbei Viereck^ mit eitfei^- Keirskobi^'fevi^ich* 
net. Die Fragen, und Aatworten des Untef^ 
friqbtes .waren sehr zier]ich und lesbar in dae 
Buch geschrieben, mit welchem der Nei;auf^ 
gegommene in die Loge wieder eingetreten 
War. Man eriauliee mir, eine Abschrift' von 
demselben^ mit d^ f^re^heit, ihn , ' >»ei^n fck 
wollte, *'«ller Welt bekannt tu maclieti» weil 
ibndoch.Diir 4phte Freyipaurer versi|che|^ konn« 
<en *).' Ich h^Uf il^n auch Ihrer Aufmeckf 
saipkeil würdig,. i|pd jin dieser Uiosicht »ag 
er lii^, stehen 1 , . 

Mtbfn^ .tum üene« j?r ? ^»t Etwe« xwlp 
sehen' mir und ihnen, mein Bruder?.. 

Jtfrixi.JBir. (dor «(rtf ^m Buche las*). Ja» 
sehr ehrwiirdigcT' Meisler« v i 

•) Er ist gröfstch Theife in den Thfee^is- 
.*. ^i9.cc K^Q.c]rs i|n4 injgehiir, und Boa z 
filatgedwckt, Die if^cCur^iv -Schrift Mv a\i[^ 
4, > ^^Aihrtcn „Frsgcn lyid ^ ^ptww:t^n .find der 


(, 


•♦ » 'iV 


Mstr^ Wa« iit est * '" ' * 

M ßr. Eid Gebetmniß» XSe^re^i wcbi 

Mstf* Waf für ein'6^eiixini6<^i'( .' 

Ü, ß. Die FrcyrtiJiiircrfcj; ' 

,Auf <)9s gcg;«hne<^c;icKcfi standen s'ämmt« 
liehe Bxiider Aui[^ ,uii3 der Mei^tei^ 9eigt9 
deqi Netiauf{;eno^iQ^nei> dip p 

JHiM AiK Ihreo' Anfwortea vermiitbe iob, 
daA Sie ein Freymaurer' sind. 

N Br^ So hin ich unter Elnl<l6rii vnd 
KunsCgenQ^s^n. «üfgenpnunpn. 

MitT. Bruder älterer Aufseher» was för« 
Jertei) unsere Vurfahren von einem Fremdeiii 
der ziim Freyinaurer gemacht werfi^ mUtc! 

Ach Afifs. Dafs er Mann , von ein^m frey« 
cn Weibe gebohren, -iferi «w/ Ar Weib'Jii 
trsren Kerne der menschHchen Anlägen w4 
' Kv'dfte in dem Kinde entwickeln -und befruclh 
ten soll wozu die aken freyen Maurer die 
Sk/avfHi die Magd,'* oder tie Beyscbti^mnßt 
unfähig' hieben ' v : ,';• .....'.... ' 

Msti. '%'. neu. Br^ Wo wufden . $ie nierst 
gum l*reymaurer- voriMrciteti ^«o: 

\A^ ür. In mi^inein l^erzcn,. ^ , • .7 . 

' M^rrr Bi'üOsr »ke¥et Anftebetl ^e^ ist in 
seinem /fr>if« zum Fre^m^türet- varhrifi^efi 

Aelt, Aiifi Der*')liann VQiL')iutem pfiffe 
»d iebendigefH SifmJ^ ^ ^^ge%'\i(r m 


n 

Hkbstt und Me^Upte^iei Maischen Mit. M* 
wtr so in ttinem Herzen ^ßofbefehet in ^r ürÄ 
dmtbfi^'^int;riAt , -Anw«' i» ^'sejb^i . ße/riedi-^ 
gung ßidcny und zur.,:irur^ fies äcbicn m^ 
Kunstgerechten Yreymaurers gelangen^ . i ^ 

• ah ine v«rb«reUpt i^orilwi ?. ;; .,, . .. n 

. If^^ Br £a otnom Zunioer n^bo» d^r Loptf 

Mstr. Wie vvttrdeti Sic vorbsrekvt ? « 

y. Br* Ich war wedfcr nackt,' hoc(i ,bc«* 
kleideci vicdcfr bcschiih^ti hQ6h barfiifs ; allej 
Metallf b^rautut \ mit veirbtindenen Aiigien, et« 
nen Strick lim . den Hj^Is , in einer'gVradeii 
und l^etveglicheii Stdlung, ward ich vqu iiie^ 
nem Freunde, den ich ' nachher fiir *' einen 
Bridor «rl^^n^t h^be, tu der Tbi<r^ der Lpgd 
geleite^. . . , V 

Aft/rV Wariiih 'waren Sic weder hacktl 
ooch bekleidä ; weder beschuhet, noch barfut&l 

>r. £r« Naickr, weil ich ^eben to gcb^ittQ^ 
worde» bin^ iind ^o.xur VdrwoMuigt i»&^eh^ 
mäbrekd mein Geis f in dk^ L/^fi äei Vn^ndü^^ 
eben an^ektnmnen und dm Mnv0rgiingiid>en 
Uebtfrrnäksr.g^brtwrd.-^. Unbeschühet 
war teh,*weM der Bod^n, .wocai«f d«r Frey,« 
imanrer «tritt« J&eiltg »Cr , 

Msn. i^äit. A^ Worin bestehet diesi 




n 

$^hm hey tmer '4Sehirt''^gefUBtt. 4iurd,, und 
in t»ek^tr äa% Qehttge jn ihm ^ tiier jJPod und 
Vfttpeswfig erbäheni zur vergÖu/k/j0,eH^ Mensch^ 
ieit /Of.tschreitensoü. ^ ,' . . , 

. Mstr. Was woireeh dte alf^n ^fi*:^«' Mau« 
W >oiist noth nit dievW Vorbereitung be^ 
seiclinen} ' '• . - .. . 

•' Aek, Arifi.^Sie Fiefsen ^eii Fremde^ weJer 

fiackty noch bekleidet'-, Tveder b^schfUhef; nocl 

taHiiTs , ' litKl' iflii^ifiem Strick um ' denvHals 

ftir AofniAfQfi^fiiii^uhreiiv um dadurch ihren 

/reAfer^ Gfvichmtan^ji^ . vfiomir sie von Königen 

und FUrsnn hfgUm'rlgef paaren ^ anzudeutenf 

iVenii es deniiii^ch den Fretudeti gereuet hicte^ 

^ich 2Um. Freyniaurer; machen zu laiseii, und 

ki auf die Strafse gelaufen wllre,^so sollte 

ihn das Volk für ^ahnninnig halten; hätte iha 

§ber ein Bni (3er ergreifen können^ so sollte 

ihn dieser zurückfuhren und die $ruderschafi 

Über ihn rechten Ussen. h der Folge verloren 

i/V Uren eigenen Qericbtsstand^ und rpuräen 

den ordentlichen Gerichten des Landes unter ' 

ge&tiAieiti um sich nun gegen die GlatAensrich* 

get'^mfhr z» verwahren^ behielten' sie den Sirick 

tur Versinubittb^ng der von ihnen in Eireazu 

hakenden k/rcblfchen SMUfselgetMh bey-^ nach 

4em« Aui^priich des Evan^elinois :" :^)'.w«i du 

j;,:bind6n mtH aiif< Erden , toll gelMiivcl^ 9eya 

9, im Himmel; und Wut du Joseif '«tvint «nf 

Ercien^ soll gel6iet|8eyn Im Uimttiek ^ » V 


N. Br^ Damie tnttii Hffcv^rh(Hkn-i9oge, 
php meine Aug^n entdecken. — Da$ Jäg^^fr 
fhütftßcbe des Menschen kann nur in seinem pf, 
nersten sieb entwickeln^ nicht von Aufsen ihm 
teygekraeit werden, ^^ AucJi'^far ioh'daüiirch 
in dem Zustande einer vdlKgen FintteriHfil 
pnd ii\ eben diefem' Zj^i^suKlq ;sollte icb^ die 
ganze Welt glauben.— Sie rpar Meinen Au- 

?en entschwunden y so' wie ich in diesem Aägen» 
Hcke ihren Meitmngeuy. 'iJfihmien vnd'JEiih 
Wirkungen^ 


,Sit 


Mstr. Waruo» ivurdeti Sie Alles Metitii 
beraubt? 

Ns Bf' Damit teh kein Werkzeug %vvß Angriff 
oJer zur Vertheidigung in die Loge bringen 
könnte,-^ tpp nur kindliche Ningehun^ und 
ruhige ' Unterwerfung trieitt^ f flicht war. — • 
Ferner sollte ich dadurch belehret werden^ 
daff , da ich arm und geldlos zum Mauret 
gemacht «vurde, ich alle dtirftijre Bruder nadl 

Mafsgabc meiner Krifte unterstützen mtifse, i 

* 

Mstr. z. alt. Aufs. War diese Wohltha»^ 
t^keit den alten freyen Maurern Zweck Qdtt 
Mittel! 

Aehn Auft. IVedcr Zwecke noch Mktel^ 
iondern 'eine ganz natürliche Folge ihrer inntgi 
sten Y^tUderung, Ihr Zweck und ihre Mit» 
tel p>aren exhabner^ als die beschränkten Spen» 
düngen einet gewöhnljcbeji fVffhlthätighha^^ 
9ült* \ W 


/ 

t 


• ]Ästr»z^neu.pr.y9ie köniitcö Sie mit 
Verbundeuen Adligen wissen, dafs Sie vor einet 
Thilre standen? 

; N. Br^ Dadurcfar diils ich WidurMnd fühlte 
^nd 'dann Eiolai« erhielt* 

• Mstr, Wodtirch «thielten Sie den Einltfi^ 
<N» Br. Durch, drey starke Söhlige« 

•i ijdttr. Was hmfeuteu ysie-J 

N. Br, Sie deuten atif den Spruch der Bi- 
|>d[; Bittet so 3wird- euch gegeh^n;. suchet, 
,4% so werdet ihr finden; klopfet an, ao vrird 
*^ euch aufgethan« 

Mitr. Wie beziehen Sie diereb Sprach auf 
iiie Freymaurerey l 

^^ i^. ^r. ZuerH .forschte ich in meinem 
HetKcn; das heifstx in meinem btnetstenfand 
Uh^ (hß ich für mein besseres Seibse noch eu 
fpas Höheres bedürfe ^ als meine gewübnlicbeu 
Veihühnisse mir bisber gerpäbren konnten^-^ 
Ich fragte sodann meinen Freund , und dieser 
eröffnete mir die Alissicht zur Freymaurerey* 
Cadlieh klopfte ich an , und das ^Tfaor der 
Freymaurerey ward mir geöffnet. 

,\ jMUn Was wurde nach dem Klopfen zu 
Ihnen gesagt^ 

• ar. Br, Wer ist da? 

^.^^^^, Und Sie antworteten—? 

N. Br, Ein freyer Mann, der, gleich, vie« 
len seiner Vorgänger > an den Arbeiten und 


VortktUciv^ iittet dem beiligefl^ Joliannet %9m 
weihten Loge Theil au oebmeo wünscht« ; 

N. Br. Er konme herein^ rf « 

f Mxm Wie \)vurieii Sit bey Ihrem Ein**' 
tritt« «tApfangen! ; ..c .. ^A 

M Bf. Man setste mir-^dle'^pitte ^nes 
Degens ode# ^Speerct ^ oder -dMl^^ndern lÜitt 
gel auf diQ eptj^lofite linke Brust i ;clies« Spitz« 
foUte abei^ n)fkr meia Gew^s^fa^ .als me^qfi| 
Körper, prickeln« , . 

Mstr* Wer empfing Sie bey Ihrcm^Eintritt 
in die Loge? ' • «-"^ "•• • "^ '"^ 

'\l!K.Br^ tiif jSngcre .^fcÄer, 'd^^^^ 
dem Meister {{bergab ; dieser^ ^etabf mir » xA^ 
derzukhieen' und. die ^WbKIt)ißt dei GeBeU 
SU empraugen« . , i 

Mstf. ^. df/^^ iliy/?. WaH iTar dis WcaeiHt 
ÜdM di««^. Gebets ? ^ . ^ >•« 

Aelt.'Aufs'. Öaft , ' durcli dfe Erkennfi^lfir 
]«0., . G0tt«t :ikk»1 Kraft' uwl 'iMtedAiibi^rall 
mit dem neuen Bruder seyn, und dieFreyi» 
maurerey^ in .der ganzen ^^Weh^^ gf seglet rUnd 
allgemeii/ i^^erdc^/inoge, \.^.^ .:. ,. ,,|^ 

Mitr. t. neu* Bt4 Was f^cfaafa nach dMl 
Gebete* jnk Ihnen? <; ..lu • .^ . ' •. (i 

N. Br» Ich wurde gefragt, auf Wen fitf 
»eine ZitveriSicht setze;, und ich"'il.i)tworfete: 

au£.Gotc# .vQajtiuf nahfa s$aa wckvta^y.iMt 


rf&eÄii Hatt^ dna sagte* S«Riet-attfi ftrlgef 
/Eucrm Ftrhrer^ttfra IHrfchtet k6in6 Ötfahr! 

• AfrM Wa*ieÄ*ÄH datin Mf' /hnra 

iV: Ar. ich Jmrlfe dre^'Mahr'fuiidi iiöi die 
^ Loge heruingefit,hx>(;, d*mtt alle. ßr. &rv sehen 

könnten I dafs ich gehörig vorhe/eiliitis^y« 

«iritfj/r. W9#;,sagtft der, M^iftter «R Ihocit 

HH^ Ihtct ,d|ittefi Hl:tui|)flih£ll|«gL. 

»-'#; An EtJWMckfö mich nimllternAuf- 
tfäxe^^ um vöÄ^ihito^ UttterritttWtti werden, 

Mstr^ Worin bestand dieser Üntbrficht? 

jV. ßn Er Tiefs mich auf die. ^efi^ Sfn^ 
e}nes rechtwinklachen längliche^ yierecks 
iFnJeA; das iijnkV^irnVt'htblöf&V, ' cfenKof-per 

iÖWedht; dort recht<^,t^i^^8 tn^ WinkeU raurstc 
«^--tiieiirt^' bföitts^^r^hre Hand äüf, <Ji^ -t 
legen und in meiner' linken Hand 'eiii'e6 nt 
»lif' <m^ <Krrsstrak»if4 «^ «^^ ^«f*^' Frpitau* 
tev' Brüderschaft und diekt t»hw e^ftüUräigen 
Lf^ einrnfemlicksn Vertrag zu . sdüeßen* 

l'Atstn Wärtb^'t^urde Ihnen 'dftt^inke Kniö 

^''N. ßK Ünf'^^iniuzeigen, dafs ;*; gieicUle 
<)as)inke Knie der schwächste Theitdes mensch- 
MftWemi KSrfevi ^k^, ^96-' ein rtiai^iifgeiiötimie. 
iser Bruder der schwächste Theii dtt BttMer- 
^baftscy.v,, .^.-,./., ..... , 

. * Mstf^ fVai vePt/»raehtH Sie in 4em Vertrags 
#^n Stiti^^ £ig» und der BHührsckafi \ 


79 

j^; BfY t^b Veirspfi^ci' bey weiner Ebre uni 
meiner^ "Gewi steh f äent 'Staute und mehierri 
khcblkben Bekenntnisse heu ergebest lu hteilf^ni 
min Maurerwort jiie ziir Bestätigung eikti' Vfi^ 
Toahrbeit ierabzujvürJfgeHi den Geset'z^ert def 
Freymäurif' Brüderschaft und dieser Loge tnicS 
folgsam ^zü unterwerfen l' ^ die Wohlfahrt dier^¥ 
Loge ün4 deiner Brüdif' nach ffieinen ICtäfiefi 
zu befüräern. '! ''. '"' r' . . . .. 

l^rr« Wyßs mtnk^'Umm\Jogeg€n^vm Seh 
m der J^ tm^ocbe9i% \ *:■' ,. 

if, &rl In a/len ^t}nen. maureriscien ^Vet* 
hält^ßsfn fVabrbeit t^fidA^f^tf ai/e Vort^ei/el 
die dmt ächten Frey fnai*ri^r aus, der^^ei^iiü 
düng mit ächten treymaurern fliefsen/kpnhen^ 

Yertrmmy Udte^ **?4 ^^M?^^^^^^. ^I ^% 
fkr^^s» weit es Jte Verfaisüiig der, BrÜJer» 

icbaft gestattet y und ich meint WUräighit 
JatU'.bemkutld^. 


üben Eid unserer Vorfahren dem Netiat^gektmi 
menfn:plnff^ztit h^ri^^ ](iefsntnjfs^A)or* 

Aek^^ifs, Wjdl tpir nicht mehr tf^ der 
im kitchen' Baükumt' ävbitende fr eye Maurer^ 
mithin auch nicht mehr in der NothiveniA^Me9r 
tiMsefn^ftki^en VdrfwhnniüWriäe kbok^m 
Vart heile und Handjfrtffe der Kunst gebe, rn zin 
bulteu j odefi , aus Furcht ■ Vor EntM/i^hng^ 
kevie^-mätcbeiteMufer: dte bSb^re tehrtf 
derBrüdetscbqft zu verbergen. Unsere Gebräu* 


worden, ihre' Geheüf/^M^yig Manh uho durch 
hjnetf Eid mehr venfrochen "dferj^^^ Öas iin- 
' ää« i^i^$€}mmfi; • rpas^^nocß in der Brüdkxschaft 
Ä^>, iit* das mienji^n^dic Tendenz der Frey, 
mauf^rei^, $^rd die Geiihichte ihres Vfiptimges 
uni^lfhxer Fortschritte l ^^ejs Gehern kaim 
Am*, mf vmihnbiii^t} Jii^^\f»r Anschauung 
Tjey Ei'Änhtmfs enthüTlet werden/ ^^^jfir das 
J^esen und die Tendetiz der FrejmaÜrerey Mtef 
Uittmg: taiMrti^S^mÜJe ^itmm ^Inn^^Mt ge- 
funden hatl ^der ka'$u.-M^dmjch ^ÜfrtcJbuf^ 
nicht etit hei /igen ^ denn er wird vofi 4pen 



Mstr. %. neu. Br. ^m fH^i^ Äi4ti4hneit> 

noch verlange? und ich antwortete i^ das Licht* 
^ Mstr '^cv Waciite fie'wiiii 'Atfw^hauctt 
4cs.Ucb"te«Y . 

V N^ fir. Der Mwater iiiii die nbrigpD.Briidefi 

Mstr (er th^t einen. Schlafe;. sSroihtlichd 
l^riidet ^raaden a^if und .triit^n in das iciclucn.) 




All 


8i 

Als iiHin Ihneti das Licht gab^ X99f erblicktem 
Sic tuerfft? 

A^ Bn Die *», v und ri« 

üfx/n Was beaeichoeii diesd drey Sintf^ 

bilderS 

N. ßr. Die ja» 

Mr/r* fVas sMd diese pt 

M ßr. Religion t Recht und öeseti^ 

Mstr^ fVai erleuchten imd leiten litf 

N, Br, Sie erleuchten die Vertturrfti ded 
Verstand und den tVillen\ sie leiten den Glau* 
ietif die Einsichten isnd die Gesinnung i sie um» 
fasten und vollenden den ganu» Menschen. 

Mttr^ Wie wird diefs Alles durch die drey 
Sinnbilder beeeichnet? 

N. Br. Die S richtet lind ordnet unserri 
Glauben^ das h regele unsere Handlungen und 
der v soll uns im fiunde mit allen Mensched 
erhalten. 

Mstr^ (tbat ein^^n Schlag und alle Br. Br* 
setzten sich vrieder!) Was sahen Sie hernach t 

M Br. Drey Kerzen , welche man die klei* 
heil PF der Freymaurerey nannte und da* 

mit die M, den B und den X bezeicjinete. 

Mstr. Wie wiirde Ihnen dteis erklärt ? 
' M Br. Die' M regiert mir den Tag^ derd 
M die Nachf, alsdf dii beprenzti Zeit iinsrel 


ga 

/F/rjfcfffX5«-> der X regiert nur die ^, abo den 

begrenzten Oy$ unseres Arbeitens ; tpenn wir dem^ 
nach in den p die dmcb keine Zeit und keinen 
Raum beschränkte Tendenz dtr- Freymaurerey 
erkennen t so erinnern uns die drey kleinen FF 
an die Beschränktheit und End/ichkeit unserer 
Lcgen/bät/gkeit4 

Mstr. z.a/t.Aufi* Ddcbtin tSe Stifter der 
Brüderschaft y die,aiten fr eyen Maurer^ in jenen 
Zeiten der tinsterniß^ Bey' der PFah/undEifh 
filhruHg unserer Sinnbilder ^ unter den p und 
den drey kleinen FF der Freymaurerey völlig 
gben dasselbe^ 

Aelt. Aufs. Eben dasselbe, und noch mebtt 
dachte darunter in ihnen der Geist, Nur Eins, 
tntTPeder nur das Zeichen, oder nur die fVir» 
l^ung, konnten oder wollten sie aussprechen] 
aber der Geist in ihnen fajste das Bneichneu 
und das Zeichen, die Ursachen und die fVirkun- 
gen, in Eine hlee zusammen. Darum ist es im 
Symboh der Freymaurer - Brüderschaft , wie in 
der Bibel und allen andern Büchern : Der Buch' 
Stabe tödtety aber der Geist belebet. *) 

*) Ich würde geantwortet haben: Mit der Be- 
tt rtheilung der Zeiten ist es eine schlimnie 
Sache; denn wer kennt und begreift aucfi 
nur das Zeirattef , in welchem er febt, ge- 
nau und voUstfindig; ? Wir wissen, was in 
und aus den frtihem Zeit*- Perxodeo .e r 2 ä h- 
let worden; von dem aber» was in densel- 
ben s^^chehen ist, oder ia den £in* 


Mttr» t d^ neu, Br* Wat geschah nach dk« 
•vr ErlcuchluDg mit Ibneo \ 

sichten dtr Menschen da war, wissen wit 
ktum reVs« £s sind gewifs alle philosophi- 
sche Ideen, Ansichten, Begriflfe und Vor- 
stellungen da gewesen, die heute da sind$ 
denn sia war6n ja schon früher zu Pia* 
ton's, Seneca's, Plotin's, und Joan** 
hes Erigena^s 2eitta da: nur mögen 
sie nicht in den heutigen Formen ausgespro* 
chen worden seyn. Weit sicherer, als allea' 
fragmentarische Winsen dessen, was aus lU 
tern'2^eiten erzählet worden, würde daher 
dan Ausleger slrer Denkmähler und Urkun* 
den der Satz leiten: 

„Wo das natürliche Zeichen der Ssche attga* 
»»geben wird, dort mufs auch die bezeich« 
k,aete Sache bekannt gewesen ^eyrt; und 
„ wö man 2u einer bestimttit ausgesprochenen 
„Witkutig hinstrebte, dort möchte man 
Jawohl auch die wirkende Ursache, ohn« 
»«welche die Möglichkeit der Wirkung nicht 
I, denkbar ist, , bestimmt gedacht und er* 
„kantit haben. ' 

Wodurch woltte man auch den Umfang det 
Ideen und Einsichten des mittlem ^eitaUera 
so zuversichtlich angeben ? Aus den Schrif- 
ten, die wir aus demselben besitzen H Wehr«* 
lieh, ein sehr unsichrer Maafsstabl Denn 

I °) ist nicht Alles, ^was damals gesa^ri beit 
worden ist, bis zu uns gekommtn j viele Haud« 


\ 


fi4 

' i0: Sri Der KÜiste^- uiiternchtcC» mich 
in den Erkeonungszeioheii <lep: «Iren firesieR 
Maurer« 

iiifr^^ Geben Sie sich also dem altern Auf- 
seher als Freymaurer tu erkennen! 

, Oifits geschah ^urch Zeichen, Wort und Griff. 
~. ilf^r» Was folgte auf diesen Unterricht? 

^ Schriften sind verloren gegangen, und die 

iveni^sten nach Erfindung der Buchdrucker- 
Jkunsc an das Tageslicht gekommen ; 

. : 4^, Kann es sehr hell«, tiefe und über ihr Zeit- 
aflter emporragende Denker gegeben haben, 
- die gar nichts schrieben ; 

9°, Wurde das Gedruckte und Getriebene 
ttnsers Zeitalters selbst den Geschichtsforfchern 
im dreysigsten Jahrhunderte bey der Bestim- 
mung unsres vollständigen Ideenkreises zu 
einem höchst unsichern Maafssrabe dienen: 
denn theilten wir alle unsere Zeitgenossen 
A . in zwcy Classen, in Denkende und 
Schreibende und in blofs Den k ende: 
. so bliebe es noch zweifelhaft, ob der Ideen- 
Umfang der Letzteren nicht ausgedehnter, 
vielseitiger und erhabner sey , als der 'j^rsrern* 
Wie unsicher un3 schwankend wSren dem- 
nach die Bestimmungen des Non plus ulnra 
unserer Zeiten, wenn die Historiker im 
^dreysigsten Jahrhunderte dasselbe lediglich 
nach dem , was von uns geschrieben und ge- 
druckt auf sie gekommen ist» ausmicteln 
wollceii!'-» 


8* 

JV. Brn Ich imifste wieJer fttruchkehren 
nnd-fnicb mit dem bekleiden, was ich abge- 
legt hatc«. Darauf ward ich nach cler Nord^ 
we^t-ljcke der Lpgr gebracht« um fiirmeiae 
Aufb'hme lu danken;, dann in. defi Orient 
fu^ |(echtcn des Meistcraberafen, der mich 
mit. ^iacm Scbu^ifqH -b^chenkte und .^abey 
versichert«, etscK cin^^.eichen der Vnschaid» 
9iel>«lter, «la 4««,,g9ldene Vliet und^r^Rpy 
fui^Qlie Adler, «hrj^i voller « «li Steit^ o^d^ Ho» 
«enb/in^, od^r «U irgend ein andr^ Qr^c^ 
imteir der Sonne,, der i^ir jetxt oder in» Zu* 
^ii0f( flu Theil werden i^onnle« 

Mstr:7.. d. äff. At^; Was scb^efien^ Sie am 

ißes9r"VersicberuhgJ ' ' 

\Mit,^ttfi^ Drfsdu Freymaurer^Brüdfrsjibaft 
Umgfi^^^'^^f i€it I3$q€< ifcs/ebe, ,^^m iScburp0' 
felL^bßf seine Ehsi^fliv^iigkeit erst n^cb,. 1439 
in der AitfnebmHngS;^kfe der ßrildfv schert bejr 
%tkge$^ rsorden se:^. . f 

Mst^, «! d. fien. Er. Was ist IhneA^ hieü'. 
«fehst getÄ|;t ^öl^efl« .;..,•. ? 

'N.^Bn DiecWecküfiigff des freyen^Ntinrers, 
der Winkelhaken, um seine Arbeit rechtwinl»» 
lig Z^i^ machen i.^^er ^llstab, lun sie«jn£U* 
theilen; imd de|^ Spittb^tnnier, um alles U^bec» 
fliirsige abzuhauen und das Winkelmaafs ge* 
ICrf|^ anlegen^ SU I kSimen. . V /; . . 

Mstr.z. d. äk Auß: Was lehrten ilttiierewur. 
-äifen^^ojrfahren varthpe^ Jubi^undirteHxih^ 


Aeh, Aufl. Da sie' von Jener Zrf/ ä« iuni 
plane her ky Urfis fände gen^fhigt rvaren^ Meti- 
sehen von aller ley Stäntkn und ' Gerverben m 
ihre Brüderschaft aufiunehtHen ^ mith^ ntehc 
^ «He mehr Arbeitende Maoref ' wal^eti : lo 
bqtogensiettie Regeln und Zeichen iHrerKutoit 
und die Eigenthiimlichkeiten ihref Gdwei4>ei 
«nf ihre Moral , otkr gehertne Ltbre\ wel* 
ehef tie vergeistigen nannten Dhsr^Utf 
nun 9 ihrtf Lehrt tMcb, d& SpitzhamjHir dai 
JVerkteUg vor, toomk der 'f(*he sinnlkbe 
JUens^h siunt verständigen Manschen ausgeUUi^ 
p>evden sollte \ erst dann kfhiftee das, tpasder 
Winiselkiqken tedftitft^,, \ur^\ Reguhtiv seiner 
Handlungen dienen^ Der vier und xw^uzif 
jE^llige Maafsstab versinnbildete die Zeit» b^ 
«onderl ditf 24 Stunden des Tages, w6)lmesie 
fo eintheihen , dafs sie sechs Stunden «ier Ar« 
feeit v^idmeren , sechs Sttinden der Verellrung 
Cottei, nach ihrer Arl und nü^h ib* 
ren Einsichten, heiligten, tech 9 Senden 
%Hm Qieoste eines Freundes v^fT Brudcjtf frey 
hatten, und sechs Stundien ^ur.Ruhe bestf i^mreiv 

M^,iz^d4 n. Sr^ • W»'. sMsitht eine Loge 




■ V^,i?r/'Bine Anzahl ftiydaurer, 'lAr A^ 
t)eit.,vcrsamAidt und vereinigt* *" 

Mstr, Weiche Ansabl Breynaurer Ht tu 
emer Lpgr^^erferd^rJjichi... 

Ni\Bt;. Drey^ fiiof« riebeit»' oder ML 
Drey, vreil drey gr^fse 'Jlfiater die Wck 


87 

und. «9 tuch iea <eJe]«ten Theil iicst» Ktmst* 
fcbäiiJet, den Mentchcn» nach einem $o voll« 
kommeoen Ebenmaar» bildeten, dafs die Alten 
vorxiiglich ipua dem Baue des Meutchen ihre 
Gffuiidrigeln der Baukunst ableiteten. 

iUrrn z, d. äiti Aufs. JVa$ verstanden dit 
äl$tn frey^n Masurtr tmttt den drty gtofsen 
MefSPern, spe/cbe die Wek und den Menschern 
Md^en^ 

Aeh Aufs, Die VWeinigketi in der GotU 
heiti denn fie hielten es für pßicbt - undzTveck' 
fpct/iig^ auch aus ibxen Kunsthaitdhwgcn ihre 
Achtung gegen den kirchlichen Dogracn-G/auhen 
äHTchschimmem zu lassen. 

iistt. DaraUi t baten s^e roeife* (su dem 
iietiwBr/) Warum inacbisn fünf Freymaiurer 
eine Loge ausl 

N.Br. Weil dör Mensch fiinf yinne hatt 
^s ist: die zu einer Löge versani¥helten ßrl^ 
dtr sotibn so innig vereiniget seyn^ dttjs sie 
^fetchsant nur einen einzigen Mevichtn ausmui. 
eben. Der Menfch^ tit ein voilendetes ^anze^ 
dm jedoch fünf verschiedene Sin ff e den St^ 
tu seihen geistigen ^^irkungen zuführen mUßen^ 

Mtir. Welche Sinne sind Ihnea als Mau- 
rer von besondecer Brauchbarkeit? 

•M Ar» Das GehiSr^ .um das Mancenivori 
itr hören, des Gesieht, um das Zeichen zu 
«ehe«» und dai'i^efuhl-, um den Maurrrgriff- 
au, Cobieti , und< dadurch einen Bruder in dcx 
Fiomi nifmi^ im üdilea zu erKcnaen«. 


II 

M$tK Winm naehen sieben frejuatfi 
rer eine Loge aus ? 

N. Br, Weil es sieben freye Kiinsle giebt, 
die den zu Einem Menschen vereiwgten Frey* 
mauxern zur Einheit und Ufbetein$timfnung th» 
rer Arbfitm unent^ehriich sind.. r 

Mstr. Wozu uitezen Ihaei^ iXt steb^o f^^ye^ 
fCttnstef * , • p , \ 

N. Br^ Die Grammatik lehrvt .^i^b 
^ie Kunst 9 verschiedl.ene- Sprachen zu schrei- 
|>en und zii Jesen nach ihrem ersten , zwcTyrep 
|ind dritten Zusamineolaiit » die Rhetofik^die 
Kunst, i^e\ne Redp in Qrdnung zu fuhreo; 
äie Lpgik, die Kunst, Begriffe zi^ bildep» 
SU iiftb^ilen, Schltifse zuiuj^cheny und so das 
Wahre V9» dem Fatschen iu untersebe^dea; 
die Rechenkunst (e^ret nii^b den O^Ur^ancik 
der Zahlen» die Geometrie, 4ie l^ubst^zti 
niesse^j, «yic sie die Aogyp^ief f uerst tfi ihrem 
(.andte ejrfMnden haben j>cy Ergiefsni^g iica'Ni^- 
Flus^Sy d^r die gau^p Gegend überscbw^mte 
tiiid die .Menschen zur Fju{c(u^ auf die .j^r^9 
nothigte, bis die Gewässer sich' isieder^ ver- 
loren hatten und ein fri^chtbares |.«nd' offen 
liefspni y^eJchps b^riiach. ^ie Menschen ^^, zur 
Vermeidung des Zankes unc| Streites , unter 
sich eintheilten uud bebauefei:\. 019' NJfisik 
macht micli uiit der Kraft 'd^S S6h4llfe^; ürtd 
^ie' A 4f t r d n o m i c mit^ ^vnü Laufe 4pc\Him- 
inelskörper. bekannt. ,. , ij !. .-.tiöii 'u 

MttK z.d ä/jf . Au/r. ^ - '^H^^ sUtk/sem^^Sk 
^ der NiAweisnng der alied j^eyeW -Mäum 
{tfif (lies^ sogenameen -irehm frefen KUnlHf* » < 


89 

Atk. Anfu Dafs iimht$ WHbihncM^r aus 
punn iMakar berstamwe^ iu- vttichept Hock 
ßiits numehticbe'WisSiH im diA- geg^ckftn skbfm 
frtytn KUntu angisch/ci$Wi\itw^ • ...: /..^ 

Mstr, 1 d/neu. Br. Wariiiii tn^cheii cilf 
Freymatirer rioe Loge tris $".•!*'•' \ 

2f.Br. Weil mir ellf 'Pifri^rchen ict 1^ 
brÜitoh^ Volkei wartfn ^v(»acJictott JoIrpMveT« 
kauft wärv'und*' nur ti\f. A^tMly näahdmv 
Judas Jranm .dcf rathen- diiAie« ?r>n ." i c r.T.t^ 

Mi/r.i. a/ä/t. Aifty JVäs it>ar'ai 'Ati 
siebe unstrfir roas^n V^^tfairtn/ fey 'dl^scif Et» 
klarung t < ^ ^ ^ 

Ae/f. Aufu Die Spuren ihres Urspru^gi^ 
un4 ihres Alters den Nachkommen anfzub&pah* 
ren und'siei äüc6'a/s etne BMe^schay^aus^ 
zuzeichneHy von welcher das herrschende IßW 
cbentbueä nicUrtu h^üt^eeniärrc^\ '1 

Mstr. Daran thateli^iH^her (zt?'di^ 
neu. fir«) iVddhe Gestalt iiac «11* Lo|^&A 

N. Br. Die Gestair eines recbtwltlkfSj^ 
lüiigliclieii Viereck». -' 4 n- • *<^ Vi 

mr.'y^^ lah^'; Wir^xffih; tvie »^lötH« 

und ijit? tie>*r<t i\c-toi,r "^^ - • »-*^»fj? 

: NiSn i5ie ißt.voi?.Qstpiijl?if^,WeÄtj^JaqÄ 
von SAd«h bis »Noirden/^^rnfit^i ypn^^f^er ,ßrdf 
bis ziun^imjnel hoch, ;/voi|,:.4cr .OJ>cf^^ 
^ii .inii|iMittelp"njitc,4<gf: Ef^bodeu^t^,,^";,,^ 

Afiyr-i Wie erklärten iA»j%Ußfift€femMM^ 
rcr Jiose^iMaafse ?' . j;. ^i ;..:. \ . ../V oj 


9CJ 

'« > M Sr. Mit 'detrtveBigeti» aber vidbedcu- 
fenden, Worteit? die Preynianrerey ist 
allgemein; d«t heifse; //^ ist aßen Men* 
scbtnstSnden angfm$suu\ üenmfafs$ das Eint 
Wfd^das AU^i sie ist für Ut und UtPfgktit. 

. Mstr. Warum bestitinnten ^ luuere V3tet 
4ie Lage. der. Loge von O&tcn nach Westen? 

-y N.Bn Weil alle Kirchen und Kapelleo 
tcki • ihnen, in dieser Lage erbatiet wiirden, 
auch dat Evangelimtt.izuerit iv Ostes isear ver- 
laindiget.und iY<Hi dort aus nach We9ten ge- 
tirjcht worden ; ^ und die alten freyen Maurer 
gerne Ge/egemeit nahmen, ihre TVertbschä* 
nung der Jürcb(ichen Einrichtungen an den Tag 

^[/^Mftr. Daran traten sit tvfiie^ r^ Wai 
ti^t dic.Logc,^ . \ . , , . ., 

N. Bn C^rey .MgTofse .Pfeiler. Weisheit, 
8gfk^,.Mrid SchDuhfU. ^ , ,. 

Msn. ' > Wer • «(feilt diese P£eiter , , in dff 

A'^ An Den Pfeiler der WetiheiÄ Jec M«» 
ste^,^in. Qsteq^. jden Pfeiler dw.^t'^j^^ der 
ititere Au&ehVr in \V'esten , u^ii ic'n I^feiler 
der Schönheit der jüngere Aufseher in Süden. 
eSf'l^i;t\-vift\i'^ d^n Arbeic'eHi t^terricbt 
Wj^^t; ihr' Werk- ^haeh den erg^nthtlWrficheft 
Ke^'ä^r Kiinsf; in Einigkeit und OfrdfHing; 
ausznfffhi^n ; det 2f^eyte,' weit 'er;''fleich 
4«f^<^v9estHohQn Sonne, tlie.-deh Tag.tchlterst, 
in Westen seinen Platz hat i um idiCL<stoge su 


w 

ehlieMr .md dea Arb«lec(n rHiren ttfUi lu 
eben, ipelchcr die Smiz« und Stlrke- aÜffT 
Tbeieo» nü $ der Lf tzte , Woit <^ ifiD H#tli^ 
littBge, >d^r Sehonhdt des npsgtt, ittbrl rat 
ie MdiiRr van der Arbeit tlir Brhelung lA 
ufen lind. A)cbc sii habtn ,' dtfft tie xii reclfli^i 
leit wieder* kommen » dannit der Meisttf ViiC4 
\n\tgM tmd* Nutzen daf on liabe, • '^*'i ' ^ 

Mlft^.-Atif ^kW*Art'^ihd Weite -trited 
lie drey Pfeiler die Lög^?^' * ^ - ^ --*^' 

*r.^r* §ie rin4 Mf Mtbwf o4i|rtt B;i^iii* 
gungeo afle^ Werk^, \M\d*Q}me fie k«nii.jf^f|kCf 
«u Staiidc gebracht w^Hcni^ denn Wf^fi^t 

«'^M^t * . S^?l?te ,un«v^'tuttt uud^ SchS^it 

iir;:ÄR»:xEiA wolkiger 'üoldacbin tou vmi^ 

^m Na«ti X;tfe4clmi^*Wirfde 4:ithtei'illi& 

^w Maurer voraiig|icb? «i . /i 

W: Ar. J^aAdcm^ dp» ^yc?^ 9«f«^,.W* 

Afif. A^l Ihüfs dif Setfifitmng r i^>JM 
fndikhenund Ewigen da% votzUgücbsu GewUifi 
des Ificnicb^j^ tfnd ^^^Gent.tkr nnmdHcbtm 
RfKgi6h*'^^cA kat Eväffg€^ufn vorn Ottmt äiut 
^A IVaicn sieb v^bteiter habe. 


• 1' j. i 


» 


99 • , 

* . y» An Mit ^den t9e»igen» aber' vidbeJeu- 
fenden, Worten; die Freym&ureTey ist 
allgemein; dftf- heifst; iie iit afkn Men^ 
scbenstäm/en angemessen^ sie umfafse das Em 
Pf ^^ das jilf.f sie ist für Zeit und pmigkeit. 

. Mstr. Wanitn bestitinnt^nvtuisrre Vätet 
dUe Lage, der. Loge von O&tcn' aacsb Wfsten? 

•* N.^Bn Weil alle Kirchen und rKapelleo 
f 0ii • ihnen, in- dieser Lage erbaiiqt* ; wurden^ 
such das EvangelhAttizuerit iwOsttmjiear ver^ 

(aiiidifet.uDd ^Y!^ dort aus nach W^^teii ge- 
tischt worden;^ «im/ df< alten Jre^en Maurer 
gerne Ge/egemeft nahmen ^ ihre Werthschä* 
tzung derkircb/icben Eiifrichfungen an den Tag 
mHgen^ - * 

^^^^^Mtr. Daffan tpßten st^ t^isK^.y^ Was 

tti»jt die Log«^^ , ^^ , , ., .;;; 

N. Ar; Örey \ fTofse :Pfeii^iv\ Weisheit, 
Ä8f*^?rMiid Sctu>uh.ci(. ^ .^ . ,. 

Mfm-« Werl «(feilt dtdse .PCsriterv/iii der 

A'^^ An Den Pfeiler der Weisheit uioB. Mei* 
•ftj^^io-Qstcq^.ieo Pfeiler d^^jSt^^f. der 
itltere Aufseher' inj Wcatcn, i^id <<ejg( |;ftilec 
der Schönheit der jüngere Aiifsehei: inMiden. 
0^'^ltb>, v^ä '<^ d^ii Arbeifel4i t^to^iebt 
%\iit; ibf'WeHcfihath«' den elg^nfUMtieh^tt 
Kv^ '^ K/rasf; in Binigkeie und •OrdiHingl 
ausznfiihrfen ; '^F- Sü^yte , w^i^ 'Or ;w<lcf4li 
4^<lwestlioli^ Sonne ,:.^ie.^deh TAg^t^tiefst, 
in Westen seinen flau hat; usLi4ic&^oge sv 


lehliefionrivHd den ArbeUcfn ^ihreh Lcslrii tu 
geben, nelcher die Smiz« und Stlrke 'ali«r 
Arbeifm itr; der Letzt«, Weit' ^ ifio H#tH^ 
mitiBge, .der Schönheit d«« Ibgtf, ittht^ wt 
dic'Miurar von der Arbeit tiir Brhelioig lA 
mfcn und. Alcht tu haben ,' dttft tte xd reclfli^i 
Zeit v0icder kommen^ damit der Meisttf 'V«C4 
fniifM uod^ Nutzen dafon habe, > ''' < ^ J 

Af^M-Anf vrtfkb^'*Art"tihd Weite^tnig;ea 
Jie drey Pfeiler die Lög«»?^' ' - - ^ --» 

\l^r. §|e rind di^ ootbweodisrtt ^in* 
jUDgei aflcf' Werk« , \md ojine lic k«nii.jfK|kCf 

tu Staude gjßbracht ^^rden;^ denn W|si$i]^i( 

erfindet.'. Starke .untcr^tuut' und Sch^nlueit 

**crf^. - .. , ... .1, ♦. ^. V.' . . ,-. -> 

3fer.^Waa deckt ÄiA^LiOge? ; v ^::,* 

Nißr^Siü «volkigier 'ioldacbin Ton vci^ 
fchie^neot Sbtbeti« ■ .^'.'^ 'j ^ .: : .n-^i " .' 

^/r. Na«h t;ve4ci(mi ' Wirfde .rieKtei'M^ 
der Maurer vorziiglicb? ., , 

M Äf. Nach dem . dp» ,vo^ W*«. afd| 
Westen vchct* : . .? r -. ^ •: - ? " . •• r t. r t. / 

tndliehennnd Ewigen dat vofxügticbtu GwUif$ 
des ü/lenfcbfH Sijf t§nd il^^Gerst.dkr unatd/rcibem 
IjsBgtoh' mircb das Evätfge^um tMwt Orient 4itf 
nofh fVcsitn ücb v^bteiter habe. 




99 

(;\ Hieb Jt«f^m.vBkmipntar-Uataniahh^:uber 
fv^lchcaich Ihren Denier kunged 'wtder vor« 
§t9iffln «odi ^ /Reiten will, vviirde ^.Lofc 
fAfcN^Hlfix »ttod 'zam .Bruderttkahtt» ,^» m 
Kf^ff IvBiQfeiC T^fcflloge Heifit, v geichMttciu^ 
fHio Br. Br. waretb cbbey sämmtüolt liiaureriioh 
g^etdct» Amtsilnsignien aber ttodv'Logcn» 
Utensilien hatte Ni«jaatid, ak.dfir Meister 

KMfi:g^'«5hf>liphfint t Vn4-<*i« g?W«c«WÄ'Auf. 
fcKer ihre ^chwar^cn .Stube.} _;.i*i /_'> 


»ißVn?»^ wttie; cftifiT die Bruder ?flr trftoiune 
|,^pWfttt' u^rden^.«*^^ D^r g'cwCTede'ällcJrt' Auf- 
seher, der in Westen stand, kitndiete den giir 
ten Willen del'^M^s^rs \dbm ' geweseneiAjim- 
0091 :ih]fsahdr.9^MiiiH id|eser 'xle».i8aintbtUchen 
Brüdern an, die sich, aiif - cWöi Mib^ idc) 

. Die aus. dem irani^osischen LogjpnwsGn ent- 
ifejfAcil'K^n «'h*. d t n Hin/' «TTS ^KneM'gen J 
Kanone^ starkes iind s c h Va c^ A' P'ü 1- 
Vet^ht: d; gr,, hktteir fiter ftfc^ -^tätK^'^ Dm 
fM^si^r br;^ch ti^'bli^üC^'^Ifi 'bellbBf^» 7V(r^bhei(- 
räumen, einige einfache, mi?^1J\Ä¥e^;^ abdr 
«KKdt^n ,v fUNfol^VntiieUl^a l^lts Vfa|. und 

* I. auf die Wohlfahrt aei; Fleymaurer- 

2* auf das Wohl allerachten und Kunst« 
i;erechteji Freyiuaurer ; 


4% 

5, auf das WdM^lferaufricliffg:«! Vcf. 
ehrer der Wahrheit und Weisheit, die 
nicht Freymaurer liodi 

4» auf das Wohl aller Menschen, wet 
Volkes und Glaubens sie sind. 

Uebrigens wurde der Frohsinn und die 
Heiterkeit der Männer weder durch Ceremonien 
noch durch Gesang, unterbrochen, und das 
Mahl ward mit einvm Toast auf die Freund- 
ichaft und Eintracht unter allen Volkern und 
Menschen, geschlossert« OBne Affectafion und 
ohne Kunst sprach hier aus Allem der Geist 
des elnfa<4ien Alter thufnt?t«r Kei0 Stocken der 
Rede, kein Mifston, kein falsches Pathos 
war fcier xu vernehmen, ein mit der Saclm 
völlig Unbekannter hatte glauben müfsen, dio 
hier Versammelten hätten durch ihre game 
Lebentceif nichts anderes gethan, als^ Loge 
lebaken» — • Mein nächster Brief wird Sie nuC 
der dieser Loge eigeüthuiBlicheii Lehr» böi^ 
ktant machettf 


• I • • 


• > I • < 


.. .i i .'.. • .;, . ,^LJ.,.i:, ; '. .^ • * 


"A- 


t -^ S^if*« JfT 4Cmi«e:^öton© Beyhillfe der Furcht 
" iknd Hoffnung^ gut iiud volikotnmen zu 
• 57vercletu • .t ' 

' 3.-F* Wie alt ist dieses Lioht^ diese Richte 
schniir, dieses Band, und da^ darauf gc« 
gründete Geheinniifs ? ' 

^ In der Xdee scf alt, «1s das Measphenge- 
schlecht; ailsge^prochtti für eine geschlos- 
' mene Geseliftchafc hat diefs Alles, unsers 
^»•Wissehs, r^httst Pythagoi'as, Die Esiäcr 
' • faab^n es zuni/Eigenthum eines kleinen Na- 
••^ fional • Btnide*^ "getaacht ; Jesus hat es unter 
' ^em Bilde elifes göttlichen RHcti^s der gan- 
zen Welt angeboten ; es waird «vieder Ge- 
* 'heimnifs in den Zeiten, in welchfen dieGe- 
i^falt des Stoikern ftir Rechte det Ei&r fuc 
^ • Recht {iirEmpdriuig> schlaue^und eigenniitzi- 
< ß^ Klugheitsregefn fiir Sittfichkeit; strenge 
Sittlichkeit für Schwarnierey ; Dogmen - 
, Glaube und sinnlicher Gottesdienst für Re- 
ligion, und lleiigionfür Ketzerey oderAtheis* 
nius gehalten , überall das Falsche mit allen 
Schrecken der Macht vertheidigt, und das 
einzig Wahre mit Schwert und Scheiterhau« 
fen verfolgt wurde. 

^ •» . •••-•• 

^^JP. Wie kam das Geheimnirs' zu den freyeii 

{.iM^iiU'ern? . . 

Vtf^ Sie empfingen es vori Uirtfif Lehrern in der 

Batikunst, 


. 1 « •« . «%» 


5« Fi Warttt iä$ oiebt ttttwlssenle, «bergUu^ 
bliche Mottthei 

A, Unwissend und abergilubisch war itt 
Monthtstand » Wie der Stand der Laien} 
aber liberal! und »r allen Zeiten gab es in 
jeoetn Männer, die, innigst mit einander 
verbunden, das Heiligste der Menschheit 
vor dem Grauel der Verwüstung bewahr* 
tea, uqd es nur den Würdigen und Empfang« 
lieben, offenbarten; und so kam es von die« 
seil mit einigen Kunstgeheimnissen auch ttt 
den Auserwäbltea ihrer Schiller iu det 
Baukunst« 

6. F* Wo sind die Beweise für diese Be« 
hauptung! 

^. Wer an das Innerste des Mfinchtweseng 
älterer Zeiten eingedrungen ist, bedarf kel* 
nes weitern Beweises,; wem dasselbe fremd 
ist, der wilrde die Beweise nur einseitig 
atiflassen» und in seinem Schein- oder Halb* 
wissen sich nur noch mehr verwirren« 

7.R Wie alt ist die Symbolische B^* 
Zeichnung des Gehein^qisses? 

J. Sie war in England iiü Jahre f436.tchonda; 

S«P* Was io die Freymaurerey in Hinsicht 
auf Freymaurer- Logen! 

JL Etwat Aeufseres, durch HMdlungen Daf« 
stellbarem 9 UeberUefertcs ^ eine bettiilittilt^ 


98 

•' positive 9 (ler dichtenden und der vernCuf- 
telnden Willkilhr euttogene ßinricbtung. 

g: F. Werin FreymaUre^ey in Hinsicht auf . 
Freymaürer- Logen eine so]9he ßinrichtang 
ist, wie sind in der Freymaürer. Bi;ii4er- 

> Schaft so mancherley, oft sich geradezu ^wi- 
dersprechende , Systeme möglich? . 

A* Weder verschiedene , noch sich wider- 
sprechende, Systeme sind in der Freymiu* 
rer-Brüderschaft, welche mit dem neu- 
ern Logen Wesen und mit den noch tfeu- 

• er« • L b^g e n - S y 8 1 ein e n nicht t\v vermen- 
gen ist, möglich; denn es giebt mir Eine 
Freyraaurerey, .weIc^Je die Stifter der iltcji 

' "Brtiderschafc in bestimmten Sinnbildern, Ce- 
remonien, Zeichen, Lehren und Einrich- 
tungen uttwandelbat auf ihre Nftchkommeo 
fortgepflanzt haben. 

lO* F. Welches sind also die charakteristischen 
Merkmale einer lichten und Kunstgerectitea 
Frey maurer - Loge ? 

« 

Af I* Dafs sie die Freymaurerey , in soweit 
sie Jaufserlich darstellbar ist» taithia 
Zweck einer sichtbaren , zu Recht be- 
ständigen Gesellschaft seyn kann, ffir 
etwas durchaus Bestimmtes, .Positives 
und Ueb6r]iefertes anerkenne; 

IL Dafs sie diese geschehene Ueberlieferung 
nicht vorgebe, und bey der Aufforderung 
zum Beweis lich nicht ,auf bekannte 
oder unbekannte AuäoritHtea berufen 


.99 

' londe^ clen Bewciff nach aUen Foi^ 
dcrtingea der historischea Kritik, fiibre, 
folglich kritisch bewahrte - Urkunclea 
der Ueberliefening vorlege; 

IIL Dafs tio aus ebeo diesen Urkunden dat 
Wesen und die Tendenz der Freyn|Bu-> 
rerey nicht willkuhrlich, sondern con* 
sequent und bestimmt« ausmittelo könne; 

IV. Dafs sie eine Gesellschaft im Sbcialrecht- 
liehen Sinne ausmache, mithin auf einea 
rechtskrUftigen Vertrag gegründet sey; 

V. Dafs sie in ihre gesellschaftlichen Hand« 
Jungen Nichty unter der HiilJe der Frey« 
maurerey hineintrage, was mit den über« 
lieferten, kritisch erwiesenen Urkunden 
nicht in einem natürlichen- Zusammen« 
hange steht» 

VI. Dafs sie in ihre Verfassung oder Social- 
form NichtS' aufnehme oder in derselben 
dulde , was mit der Natur und Tendenz 
der Frey maurerey, soweit sie aus den 
überlieferten Urkunden erkennbar ist» 
nicht vereinbar wXre. 

II. R Worin unterscheiden sich die neuern 
Logen-Systeme von den 'altern Preymau« 
rer* Logen? 

A. In ihrpn Ansichten von dem Wesen der Kunst i 
in ihren Ceremoniens 
in ihren Sinnbildern ; 
in ihren Lehren und 
in ihren Zeichen. . 


19. R Worin totebt ict Unterschted der 
Ansichteo von dem Wefen det 
Kunst? 

'A4 Eintfc Logen halten die Freymaiirerey für 
dk 'Tugend der Woklfh'itigkeit und die 
Bruderschaft för eine blofse WohlthStigkeits- 
insfalt«-** Andern ist Freyma^urcrcy eine 
Scbtilc der Weisheit, der Wahrheit, der 
Tugend^ sie lassen sich aber weder auf eine 
•ch'irfere Bestioin^ung dessen, «saa diese 
Worte bezeichnen^ noch auf die Angabe 
der besonderen und ihnen eigenthtimlichen 
Mittel ein, wodurch sie ihre Mitglieder 
weise, wahrheitliebend und tugendhaft ma- 
chen konnten«— Die Einen machen die 
Freymaurerey zur Hiille eines geheimen ur« 
ipriingiichen oder kirchlichen Christenthu« 
mes, welches sie, schwankend gentig, Re- 
ligion nennen } die Andere behandislii sie 
als eine Hiille des heimlich fortlebendeo 
Teropelherrns-Ordens.«- Die AufgeklSrtem 
sehen in -ihr Nichts weiter, als eine Zu« 
fluchtsstitte de^ Weltburgtfrsinnes , in wel« 
eher ausgeglichen und wieder yereiniget 
werden sollte, wa» die Verschiedenheit der 
{Nationalität , der Stande, des Glückes, der 
iGewerbe und der kirchlichen Confessipnea 
in der menschlichen Gesellschaft ungleich 
gemacht und getrennet hat« Die Aermera 
an Geiste suchen in ihr die grofse Kunst, 
ohne zu denken, Weise, ohne zuarbeiten, 
/ re^ch, 'ohne Mafsi^kt^it immerfort gesund 

und genufs&bigj und' ohne dem Fleiscbo 


tot. 

« 

ttn J cleni Teufel . abzusafen t mit Gott unci 
dlcia Geisterreiche . vertraut %u werden*-^ 
Von dem Allen nvissen ächte Preymaiirerlo« 
fCn Nichts. Die Ausspruche der von ihnen 
«nerkanntea Urkunden« das nur aus diesen 
erkennbare Wesen der Freyniaurerey , ihr« 
feselbchaftlichen HancUungen, ihre Verfiis* 
sungi Alles stimmt anleinen einzigen f be« 
stimmten, festen und eindeutigen Punkt 
harmonisch zusammen* Das örtlich zwiichea 
iß0k Meister und dem neuau^enommenen 
Bruder versinnbildete Geheimnifs (Secretl*)» 
d»s ist das Wesen, der Kunst, und alles 
was das nicht ist, ist Schein« 

13« F. Worin besteht dc^r Unterschied in Hin« 
sieht der Geremonienl . 

Ai Alle Logeti-Syttemeiiaben Grade, undcvar 
einen Lehrlings-, Gesellen- und Meistergrad« 
Einige haben über diese hinaus nock einen 
Vierten, die^ meisten noch mehrere. Die 
Logen der Freymatirer haben blofs ßine 
feyertiche Aufnahme » weil die alten freyea 
Maurer such Nlehts wnter hatten« Nur 
lun dt^' gerechten. Ansprüche der Ihrigen auf 
Belehrung eu biefriedigen, halten sie noch 
verschiedene Versammhingen zum Unterrichft 
über das Wesen, die TendenK und die Ge* 
|R:hfChte ihrer Kunst. Wenn diese Logen 
einen Fremden zum Freymaurer aufnehmen» 
so thmi' sie mil ihm Aicbt das Geringsto 
mehr, oder williger ^ sondern gerade nur 

^ Sith' oben • in dem £lemem8r«yttl€rrJoht 
, .:. ^ dif siscsa drsy Fragen., ^ 


itfi 


fOTicruna milr das, \)Äs die alten ««3^0 
Maurer ''mit ihren Zöglingen . gethati haben. 
Wenn aber bey den neitern Sys/hAs- Logen 
ein Fremder zum Lehrling sitifgenoitaniten 
wird , so s^tit man vor aUcitf^ sdne Her«- 

'^ haffigkeit auf die Probe. Das dreyrtwWlge 
Htfrunfftihten in det Boige wird* Rt'i&'fen 

' 'genannt j der TFrömde wird in drey Z^isfirfde 
vensetart"^ iucrst ist er 6in Sucbendei*, dajin 

'ein Anhaltendefr, endlich ein Leidendfcr, 

\ l^acli den Reisen lertiV ^ die LehrÜn^schrike, 

• ;|!iif ^welchen ^ In ^en Orient gelan^l Dbrt 
^'Wuß er eineb', natfh'deitbesonderti^ Absich- 
ten dieses oder j^nes Systemes'modtficirf^o« 

' ' JSid-«ohworen > wöi^aiif er wieder nacK Wt4 
sten gebracht wird, wo^raan ihm dad. Licht 

* «TtKeik./ Da. sieht erosämmriicfe« Brädi?r Pk 

- xwcy .Reihen.. stehetr^'.dt^ ihrd !Deg$i^pU%en 
. gegen ilin gekehrt haltmi» iiild dlpr^MfUsrec 

"i^ersichert ihn feyerlich, dafs. vqu nuir aa 
' alte diese Degen %nl seiner .Vertheidigiiog» 
' WQon :er. dem Qrdpn treii Ueibea'«', a^ec 
'. 9iichizn- seiner Bestrafvtng! » w^nn er me^ei- 

dig werden sollte , bereit seyen« : NfiCh die« 

' sem* Akt wird qr i^utibjBIreymaiircf'Lehrliog» 

: bey einigen Systemieii 4it^h cum Ritter^ ge- 

«cfa]agsn:uod iii{gfinß.t(^m9ß 9 maureri^eh ;ge« 
; lüddet tifid mit eiAem.Pfiar>Fr«ueiisband«chuhe 
,i beschenkt. &c. '; ' i ; . 

14/ K AVieuntcmheiiAen siisfa die neuernulo« 

- 'gen-'Sy6tCimt) von den'iiOgcntler Pveyniaurer 
: . ' in . Anlebni^ der Sip a n b il d e r ? ^ '»• 

A^ Bey den ne&efA Sy^iim^a ist ilils einfachej 


I. 


Jüni^chc y bildqrleere Viereck der i\tcn 
fr'Cyeo M«urer dat. Sionbiid des Salotnoni« 
schea Teinpclf, Dach deisen Muster einige 
cioep leitlicheo Gliickseligkeitsteinpel , aa« 
dere einen geistigen Tempel der Wahrheit 
find' Weisheit bauen , noch andere unter sei- 
ner Hülle den Tempelherren-Qrden wieder- 
berstellen wollen* In dem JUngUchen Vier« 
eck ist der Tempel selbst, also: das Sinn* 
bild und das Versinnbildete, gezeichnet« 
Ueber dem Tempel erscheinen Sonne» Mond 
find bey einigen Systemen ein funfecki^r, 
l>ey andern 'ein sechseckiger, äammender 
Stern* Einige setzen über diesen noch sie« 
beup andere neun, und noch andere gar 
•keine Sterne* Alle haben auf ihren Tep« 
.fichen einen rohen und einen heliauenen, 
o^er cubischens Eines noch einen gebor* 
stpneo Stein» Einige haben drey Fenster» 
Andere noch drey Thore dazu» und noch 
Andere weder Thore noch Fenster. Auf 
allen Teppichen ist vor dem Tempel ein 
musivischer Fufsboden» zu welchem auf ei- 
nigen drey» auf einigen sieben» auf andern 
gar keine Stufen fuhren. Auf diesem Fufs« 
i^^d^n steht überall von der westlichen Seite 
rpchts die S'iiile B*— links die Säule L-*- 
und die dahey angewandte S'äulen • Ordnung 
ist eben so verschieden » als es die Logen- 
Systeme sind« U^ber dieis Alles sind die 
meisten Logen • Teppiche noch mit einer 
n^annigfaltig geschiängeltep Schnur» zwey 
Quasten, und einer um das ganze Viereck 


te4 


lieruingehenl9ti zadkigen Frtngt itti«rt* 
Zti^ischen Sonne ^ Mond, S^eroeo, Teitopel, 
Säulen und niusivischem Ftifsboden sind noch 
vefschiedenf matirerische Werkteu|e» t. B«, 
Zirkel y Winkelmaafs « Bleywag«, 8<iitcbiey, 
Zollstahy Reiffbret» Maurerkelle; Klotf. 
uhdSpitzhammery auf allen Teppicketi liiihc- 
fpar« Eben to verschieden sidit et mUl^r 
Stellung der drey Kerzen um den Tej^pich 
IieniiB aus; die Leuchter» die sie tragen» 
find {(berally tvie Säulen, geformt. Nabbd^r 
Exegese der neuern Systeme bedeuten dhsa 
drey Kerteu die drey Grofsen Lichter Act 
Freymaurcrey upd heifseu M, B und ?i^ 
sugleich aber sii\d sie auch . die Pfeilert 
welche die Loge tragen: Weisheit ;i Starke 
und Schönheit ; wobey man doch bemerken 
tollte , dafs die Symbolische S(iraehe » viftnü 
sie ihrem Zwecke entsprechen soll, eben 
so bcatimmt.seyn miifse, wie die Wortspracbe« 
In einem und deinselben Satse können die 
Worte , die ihn aussprechen , nur iü' einer 
einzigen bestimmten Bedeutung genomttea 
und verstanden werden > sonst entsteht tut« 
weder eine witzige, oder eine widersinnige, 
oder eine unredliche Zweydetiti^kett. EBen 
so mufs auch in einer luid derselben Sym- 
fcotischen Darstellung jedes dazu angewandt^ 
Symbol nur in einer einzigen bestimmten 
Bedeutung gebraucht und erklSrt werden» 
besonders in Logen,-»- wo Witz, ütkf 
Vnsiiin, oder Unredlichkeit bey,Beutüt9gen 
iin ÄU^rwehigsteu auf ihrem Platz« aind. 


15, R Zti «vdcheii SehlMerdfirileii dlt^^ie^« 
Verichiede»licicen ' dkn^ deakeodeo . Lof tn- 
bnid«r verleifeai i i.e >/ -; 

^, Ei)tw«4«r, daff *U« <licse Dinge die ^Jte, 
9ch(o»/iitecUefert^ FrcyinauKcrey n&chu #n* 
geten» od^r ^afs* itiaa .^';dcm aetiern |.o* 
geewcien ubnall. i^ichri- tve^iger » als.F^^y« 
Dtaifreiey ^ . f U tucbw habe., ^m ecs^^rn 
F#I)e ist es .Unrecht^ Dlngti %1» Fre^^qiaure* 
jrey c« if<efUiiidigAii , ik/t e» .nicj^ sindi^t^ 
letzth'ü.Mt Cf .LeUbfiiMi iR^ine .^eU.und 
Thüiighcit ehmr iVerfein4iing ain 'vUrofn^ 
«o.iif^chef idas eigen\kimV*9bfi'Zi€i der Tha» 
tigkeic nicht erreiche Wrden . kann«. . Frey« 
iDaurerey, soweit sie äiifef jrliob, midi gemein* 
achaftlich darstellbar ist, ist entweder efwat 
durdianw BeltimÄitefl; oderüetwaagank Will* 
kfikrÜfdMff^ In ti« Jaaqi,.I>so kann Und 
darf 4it dVm ^ Dargesteliteowketjie Verschte« 
ivbhelf $t^t finden, sändcDnestmuf« dai 
•cf^n iiifd bleibt»h , -• waais Oy tibdii nili^M «n« . 
derl^ 'beit^mf tibefliefcra worden im». , Jst 
tf^' et««aa fagt> WiHkdbHiche»^ ao ig^bn^rt 
)edem Menschen.^ so/wie ^jddor <Isog^,- da$ 
Recbt, sich nach Einsichten uhd Gutdiinlkea 

• \viUktäitlidi4iK Sdu>JifiMig ! ßn^iHiuiflKpey «u 

* lienaHili":s -*:; .' L'^: ' fr..h «'«• ,r..- » 
■• i- ' •'-•' < '-■ .'i . r. :; ' ,»;'• ;.• .;> . r.;,, i 

l€« Ä. Woäd hettebt ^erl^oier^bied 95)fi8chea 
deii Freytnauffer't Lcigeii \\19d defi neuem Ixh 
f en;* $l/.nemeA in . An; ehung; üuroc l#.e)i r e n | 




f 08 

, klSft* Dost :jn: den p wird dUt Bxgigßm 

, Unendliche, hieir in dea kUinen FFP das 

' Vergängliche, auf Zeit und Ratiin Beschränkte, 

j , versinnbildet. Wie angemessen der Natur 

! und Wtirde des menschlichen Geistes! Das 

Erste, was der Neiiacifgenommene Bruder 

' (erblicke, Di^enn ihm die Bindp von «den Au- 

' gen hWi, Sirtd die p; danii erst (und er 

. '' mufs sich datii umwenden,) werdt^n ihm die 

* kleinen t¥f gctc\t;U Die Idee des Ünend. 

^^ liehen ist die Mitgäbe seiher götilickea 

- A'bkimft, iiö i^ di« GjTUndideie seines We- 

' «ena; erst sus ihr. und durcA sie bildet sich 

;v M i^m die Id^e ides Endliofa^ib. - .. : • 

,, ,7 Das i& bezeichnet die Ll&nge,vBreite, Hohe 

-ivnnd Tiefe dei^ ^, und -durch alle daeaeM'tfse 
sprechen die Stifter des Bruderschaft Nichts 
£^,j^eifer aus,, als das Einfach? und" Erhabne : 
^die Freymaur^rey sey «llgemein, 
2 4jps heifst, sie sey so, wie sie unter den 
^., Vorbedachten. Z«rey Sinnbildern, deurpund 
^ den kleinen FFlF, verhiillet Uegt,^ allen 
^[ MenschenstHnden, L'itodern«, Volkero und 
Ü ^^iten angemessen« 

. Eben (SO . icbwankend und , uöbeiUmmf, 
aVihre Sinnbilder, ist auch die LeKre der 
^' feuern Logen*^yrreme. Den 'sttlrkst'en Be* 
' i#^is ig»ebt dte Dxs^iii von 4m ^/ Was 
^ ^ie Stifter de« Brilddrschaft als diep*«Dwafl- 
/^ ddbilr tifoerliefert 4iaben, n»- «f,''n, das 
;:^i#i.whey «iMjred -Syivmt^B |u xwiMklosea 


109 

2ienratheii hertbgeictit worden. „ Waj tabcn 
„Sic/' helft« et in ihren FragAuchein,'» 
.,in der Loge bey Ihrer Auf nähme ? •• A, 
,»?♦•* „Wat bedenten sie?"— A. ,,Die 
M, den & und den Ä." — „ Haben Sie auch 
„Kleinodien in lhre^Loge?•• „Ja, drey he- 
„ wegliche und drey unbewegliche : die erstera 
„lind das n, die Wawerwage und das Senk- 
„bley, und dienen daiu, d^a n, um voll- 
„kommene Vierecke lu bilden; &c. Das 
„n kündigt uns an y daf« alle unicre Hand- 
Ölungen nach der Billigkeit (?) geord* 
„net seyn miifsen;&c. „Was haben Sie 
„in der Loge fiir Gerathschaftcn? — 
„ Das ETangeliuro, den «;, und den Hammer ; 
,,das erste deutet auf Wahrheit, das «tveyte 
,, auf Gerechtigkeit und das dritte dient zur 
„Aufrechthaltung der Ordnung/ 


u 


17. Fn Was kann an der Benennung eine« 
Sinnbildes liegen, ob es F, Kleinod oder 
Gerathfchaft heifst', wenn nur die wahre 
Bedeutung des Sinnbildes nipht verfehlt wer* 
den kann? Ist nicht Alles, was das $iteen- 
gcsctz, mithin das n, gebietet,' auch >it 
lig? ist nicht Alles, was der «; dps Re'phtf 
ifordert und leistet , auch ^gerecht ? Ist nicht 
jede Wahrheit des Evangeliums auck Wahr- 
heit der Religion ! 

« 

A. Ea ist in der Wortsprache' fchlethaft\ '^enn 
man den eigentlichen Sinn eines Sarzes-^^m 
dtirclkUt&wegetiBd AcccMBmodatKmca ht Miii« 


r eine GttMsfchsH^ ^my mder^n Qt^t&icliif* 

.' ten gleich an Ra^gr^ und lug(eick tiber Alles» 

Wflt F uii<i tGer^thsiehaft heifie» erh»lieti, 

' Vl^citcr \»irJ gefragt: ^,Als ttian Sie 

' ,, endlich das'F sehen liefs^ was erblickten 

• ,,Sie dnV* Ant. „Drey grofie FF.*'— 

„"Was bedeuten diese drey grdfsen PF>*'*- 

' >,die Mt den &♦ und den GroftA.^^ Da 
sind nun in Atlem vier große FF, unter wel- 
chen die n clas Qrofste aller ifF« zugleich 
aber auch Gcrathschaft i9t« 

Eben 10. i^ «s init dem^} er erinnert 
einmal, nach der (.ehre dieses Systemes^ 
^. ^an den WjSit a&isgcfrt|:eckten v eines völl- 
ig kommenen Obermeisteri, jer^j^i^ ^^® 
,, Arbeiten des Maurers untersucht und al>* 
^ymifst, weswegen der Maurer selbst seine 
5 : r|»Ujp'iid'|H«ge9 ^liMctttttf der Vernunft 
> i,^jibiiie$iipn ^ojl : ^\ ein andermal ^ <»> ^t^ V 
, , ^; d e r T u g e n d, (ler )bey allen ^l|eitei| zu 
(- ffgffhrauchen ist.^' t 

Nach dieser Lehre is^ das rv ein beweg« 

liches Kleinod, welches eihmal ,«das 

*. fydtfs Gewissens'* versidnbildet) dann 

aber blofs daeu dienr., „^e Gestalt au ge« 

«»ben* und den GrofsAiu schtifffcken/* 
(Hier versprach der antwortende Bröder» 
in den JI^Trnftigen Instnidiions • Ldgen 

[" . bey dieser Frage auch das Schwltnkende 

lind Unbestimmte in den ubricren Lehren 

' , ' 4er neuero Logt Q-Systeme aufzudecken.) 


fg. fr. Worin iiotenchetdey iiA endltcb di# 
neuem Logen- Systeme von denahen Frey^ 
maurer - Logen in Ansehung der Erken^ 
nungueicben { 

A4 Ein Beispiel mag (tit heute hinreiehen« 

Bcy allen neuem Systemen wird sowohl mi€ 

dem Hammer i als an der Thtlre, nicht mit 

drey gleichen Schlägen^ sondern mit xwey 

kurzen und einem langen, geklopft. Di« 

des neuesten deutschen Systems erkßrt sia 

einmal für Sinnbilder ,^der drey Grunde^ 

M welche dem Freymäurer verhelfen 1 die 

,y Einrichtungen des Freymaurer - Orden« zu 

j, ergrunden « zU ergreifen und xu verthei- 

ledigen 9 und diese sind Natur # Religioii 

,,und St'irkc)*' und dann yrieder fijr Sinn^ 

bilder ^^derdr^y Strafen , welche Gott deot 

Konige David ankündigen lieft. ** Aifch hä* 

ben alle neuern Systeme in ihrem sogenann« 

ten Lebrlingsgrad . aufser dem Erkennungs«i 

Worte der alten rreyen Maurer, noch ein 

Losungswort und diefs heifst; T.^ »» t^eil 

,gT.9 nach der Lehre dieser Systeme, der 

,1 erste Künstler in allen Eisenarbetten war^ 

. ^nnd der erste , i;»elcber die Werkzeuge zu« 

. ^y bereitete, die Steine damit zu behauen Und 

i^sie zu Gebäuden schicklich damit zu ma<^ 

^ichen/' Endlich haben bey allen neuem 

Systemen die Lehrlinge , Gesellen und Mei« 

' ster eigene GriiFe undetn Symbolisches Alter^ 

" welches demnach In den höhern Graden ivi«« 

* der symbolisch gedeutet wird, 

»ifsltrs Biicfe. [8l 


>i4 

19.. Fr. Wenn aim ier hef einet' letifeii, ah 
maurerischen, Loge neusHifgenoinniene Frcy- 
ifiaurer dief» Alles erfahrt» «ieht oder h&ri, 
welche Fragen über die Besekfaffenheit der 
Gesellschaft , in die er mit zutraulicher Et« 
gebung eingetreten ist, drängen sich, ihn 
n;)tüxlick und von aelbit aufl , 

JL Ungefehr Folgende : 

X. Was ist die Freyinaureref an fichund 
in der idee, und was ist sie als äußerer 
Social» Zweck der Freymaurer • Bruder- 
schaft \ 

IL Ist sie irgend eine, allen - andern 
menschlichen Anstalten fremde, KunM 
oder Wissenschaft? 

2IL Was spricht sje, als Idee, einiig ml 
allein aus, und worin bestehet ihr We- 
sen, als 'iufserer Zweck der Bruderschaft^ 

IV» In welchem Jahrhunderte, bey wel- 
chem Volke und auf welche Veranlas- 
sung war das, was der Symbolische 
Ausdruck: Freymaurerey, bezeichnet^ 
der äufsere Zweck' einer besondern Ge- 
sellschaft? oder welchen Ursprung iiod 
Fortgang hatte die Freymaorer • Bru- 
derschaft ? 

V. Durch welche Schicksale, Modi(kati« 
open lind Veränderungen Ist .diese toi« 
dersohaft bis att£< unsere Zeitea ge« 
l^ommen? 


VK'. W6fter ditf nfs<;tri(!l«nea L^K. Sk- 

V stene» mU dfif/Vcribbioletiheiti. ZJab^ 

Qiiaitiäc uad Deutvoir'ilver SiaÄild^l 

VlI. Ist, alifser dem ^ichh'gea Preym^if- 
19: -Verhör liriW Koni^ Heiik-ich VI 

'in Cd^IaikI 1436. und der ältesteii £h^. 
li$chea Aufnehmiings - hcte, noch irgend- 
wo eine unbestreitbare achte ärkepoÜ- 
Uilsquelle da', äiis* welcher äusgemittett 
werden konnte, welche Loge od*dr wel- 
ches System, in dem Besine des Wah« 
ren se/i 

VIIL Madgelt 6ine solche Erkenntnlfia 
quelle, worauf gründen sich die An^ 
•priiche^dieses jpder Jenes Systemcs : ge- 
gen die*obge Jachren alten Urkunden und 
gegen alle übrigen Systeme allein 
Recht 2u haben? 

IX« Zu iiireleher Zeit Und durch welch«' 
Veranlassung kamen der Gesellen- und 
Meistergrad, mit der ganzen Stufenlei^^ 
ter höherer Grade , in die Logen weit i 

X« Was ist dei' Inhalt ^ und wohin geht 
die Richtung Aller dieser Grade ? 


Diese Fragen «raren eben to viel Themat« 
ttk den Forschungen der BrBf. in K^^'^g» und 
in jeder InstruAions-Loge war wenigsten« 
Ein Bruder mit einer Abhandlung liber Eintf 

dieser Fragen ▼ersebiii, Dieft Mahl Ji»lun def 


11« 

Vredlglr von tf^**, Bradtr P**d, di»/Wort 
«nd trug über die-IVto Frage eanen vsehl 
durcfadaditen Eutyimf tu einer Geichiehte der 
Freymaurerey, der Freymaurcr-Brii« 
derscbafc und des in neuern Zeiten 
entstandenen Logenweiens» vor, weU 
eher den Bn.Bn. bey ihren hiitorischen For- 
achungeh zum Leitfiiden dienen sollte; Dtese 
Abhandlung erhalten Sie in sne^nen nichstca 
Briefe. 


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MhMtfMHIBMMVaMWiill« 


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Sechster Brie£ 


D, 


Am Br. £«>r iB.F**C« 
Kleinwall den 30. Juliui f^ofi. 


i^'VcranlasfUng zii der Abhandlung ," dit 
lie sogleich lesen sollen , gaben dem Br. P^M 
Theifs die neuesten Schriften des Prof. ßuhW 
und des Bruders Nicolai fiber Rosenkrenxcc ' 
und Preymaurer, Thcfiis die reichhaltige G e^ 
ichichte der Ffeymatirerey, welche 
Br* S***r in H*^*g einigen vertrauten Bn«Bn. 
in Deutschland handschriftlich mitgetheiit, und 
%avou der Meister Br* von S***s einen bun- 
digen Auszug in der letztern InstruAions^Logc 
d«& Briidern vorgelesen hatte. 

,»So voUstandig und tiberzeugend,** 'sagte 
unter andern Br« P^^d, ,, die Untersuchungen 
'yyund Resultate des Bruders S*^r liber das in 
i^oeuern Zeiten entstandene Logen» 
Miesen sind, und so wenig er bey seinem 
^Schatze von Logen • Papieren und Logen^Actm 


^HieriiPnocB tu tiSdScKen'Bbrljf geTäsmrillf« 
^y60 unsicher» irrig» ^inseitig und tinbefrie» 
,,digend scheinen mir seine l4ee ypn Frey« 
y^maiirerey, seine Angaben von dem Ursprungo. 
y,und dem Fortgangs der Freymaurer-Bruder« 
,, Schaft, seine Ansiphtea von dem Kirchen« 
y^thume und Mopcl^sweten .des^ mittlem Zeit« 
,j^ alters» seinel Bdstim'iimbg da Zweckes der 
yy Bruderschaft, kurz Alles» wozu eine tiefere 
9»Kemi(nifs der G esahiaii t ^r ein mehr geiibtee 
9» und höherer kritischer Sinn und eine durch« 
M 9119 baltbari) Piiik>sopbie unentbehrUch tiojf 

,.:i»|llein<f Eri^hteqs» mufst^ ^an die Ge« 
^schichte der' F.reymaurerey ^ als Idee, von 
fiiiet Qeschichte der ^U<ip Freymiu^r- ftiril- 
^^derscbaft» a]s einer, durch jene Idee verehr 
^nig;ten Gesellschaft» imd 4iese i^ie^er, ?Qn 
^der Geschichte des in neuern Reiten entst3i\f 
M denen ^ogenwesens» als einer von jcneir Idee 
9» und' von der altern Bruderschaft ^bgew^cbe* 
^»nen Verbindung» .scharf und bestimmt \\o^ 
jy.ter&cheideu. Vor allen^ miifste die I4ee der 
^^ allen freyen Maurer v^n der Freyo^aurerey« 
9iQ%r vpn 4emjenigen^ was sie niit diesem 
,» Symbolischen BenenniiQi^ bezeichneten », 8U|* 
9»gemictelt und äem Ursprünge dieser Üee so 
^^eity -als möglich:, nachgespiirt^ ^V^rden; 
^,denn vrer durfte es wagen» die GcstchlcbtP 
^» einer Kunst und jCunstgesellscbaft zvi scbfci- 
j,bcn»;wcnn er nicht vorher libejr, jie'.ld^ 
.j9 odejr .über die Aq^ichten, welche ^ie Stiftet 
,si4f^ G«e}lfeh?ift, 94qf Äie Altern Kun8t|i?. 


119 

^notntfn, von der Kunst hattetr, völlig: iia 
»im Klaren ivüre}** 


99 Sie sehen hieraus» gel. BnBr, dafs gleich 
^Ae crsftrn Schritte des maurerischen Ge* 
^tchichtsforschert auf unabsehhare Ahwege lei- 
y»t#n wurden« wenn er mit den vorhandenen, 
99 alten t fede PnTfung der Kritik aushahendea 
M Urkunden luibekannt vt'Ue, oder den Sinn 
M för ^die Anerkennung ihrer Aechtheit und fiir 
^ibre eigeadiümliche Bedeutung vetlofCA 


hätte." 


^ Diese Urkunden sind: I. das FreymaiK 
tirer- Verhör unter Heinrich VI. in England 
^vom J* 1436. und IL die älteste Englische 
^tAufnehmungs-Acte, welche bis in das Jahr 
,»1717« in England liblich war und bey de« 
>, altenglischen Logen ^ mit einigen Modifica* 
,t tionen » bis auf den heutigen Tag noch lib* 
„lieh ist Die Aechtheit und das Alter beyder 
»»Urkunden habe ich in meiner letzten Ab- 
t, Handlung, welcher Sie in der Instru6lions Loge 
9, des Februars Ihre Aufmerksamkeit und Ihren 
;iiBeyfall schenkten» geprüft und geg<n alle mir 
»/bekannt gewordenen Einwendungen gelehrter 
M Maurer erwiesen« Die tdee der alten freyen 
j, Maurer von demjenigen jt was sie symbolisch 
9sFreymaurerey nannten» kann entweder nur aus 
,> diesen Urkunden ausgemittelt werden» oder 
»»es ist überall ^n keine befriedigende Ge« 
19 schiebte der Frey maurerey» als Idee» luii 


130 


„ilcr Freyinaiirer • BrtiJenchaft ; %U einät 
9, durch jene Idee verbiiadeneti Geselltobafl^ 
^«M denkeiu*' 

»,Beyde Urkunden Jiegen vor um di, no4 
,ydie erste Fr^ge Ut: Waf in in )eder da« 
^, Wesentlichste ti'nd Wlchcigrte^ 
,, lassen Sie uns die Aufldsimg bey der ilte»f ea 
ytAufnehntungsacte, als einer aiif^ie maitre- 
y,rische Au6^oritit gegründeten Liturgie, rer- 
:^9 suchen. Wo Jemand mit verbundenen Augvn 
,,in eine Gesellschaft aufgenommen «vird und 
yiuach allerley Ceremonien plötzlich das Licht 
9,erhl|)t^ d^ sind nicht di^se das Wesentliche 
ff und Wichtigste der Gesellschaft , sondern 
^»dasjenige» was ihm mit Vorsatz und ßedet^- 
,, tung in diesem entscheidenden Momente vor 
,ydte Augen gelebt und ihm dabey von d^r 
y, höchsten AilcSkorität der Gesellschaft versi- 
yychert wird. Laut unserer Urkunde wurde 
^yder neuaufgenommene Bruder, nach roannlg- 
,»falc}igen Ceremonien, n^ch Gebet und Cid, 
yy gefragt.: Was er jetzt noch verlange? Er 
«»antwortete: das Licht! die Bind^ fiel von 
„ seinen Augen , der Meister zeigte ihm die 
,y^, das n und den tp. Er versicherte ihtt, 
,,diefs seyen die p; und gab ihm folgende 
^, Erklärung darüber:" 999» Die •! richtet und 
y,yy leitet unsern Glauben» das h regelt unseri 
1^9, Handlungen, der ip soll uns im Bunde mit 
,,,, allen Menschen erhalten* "'• »»Alles, was 
y^nun weiter noch mit dem oeuäufgenommenen 
',» Bruder 'Vorgenpmtneu wurd^, kommt dieselii 


ili 

f^elniig^h Acte an Widifiglieit iin4 Bc^itirng 
99 keitiesweges gfetch. Diesffr AÄ; nni s^tM 
,, startitaritche £rfcl3rftng, Mt' «l^b iii ' di^iec 
gitttca Urkunde däiWesendichste tmcl WidJi^ 
tl|Ue, und ktti ihm mttft die Idee deir ak 
tctt ßrnder Ton treymaiirerey hafilriich, ol 


99 
9» 


,» Kunst uitd ohne Z^ang, hier|;eiettet WerdeiH^I 

,,0ie Worte der Erkttiitrigf ^rihW «Irt «rt» 

,. der heifseirr ,, „ Die i » ft 1 # '-i^Ych &i Hdto ' 

9,y,tet und leitet linsern OlkiibeB*',' d«*-Afa« 

„,)Sich regelt unsere HahcUtHi^n, deFit 

9, „an sich soll uns im Bunde tnif all^h Mim^ 

„„sehen -erhalten;"" und^daiin spiiseke» Sit 

ofFenb^hrert tlnsiirii aus. ,, Denn, ipvenii es atfoh 

„möglich ^ttci dafs dien, als solche, do« 

„Glauben »ll^rMenscheri iüt^dbnmännigMüp' 

„ stett Stufen der geistigen Ciiltiir ziehten IJim 

tigere]' tini'i^kcn konnte: so wäre es dooh 

„ Tvirkllche'r 'UnstYln, \^n dem rr an sicJk 

„und detü'tf^dn sieh tu ^habpten, daft 

y, jenes unserfe Handlungen ^te^etn i dieser -^9$ 

„im Btitide 'mit allen Mefiacben e^hälleit t&lW 

„Oder dre: Worte der Brk!*-ui>g koiinen Ueib* 

„ fsen und hei Aen auch nur f ,\\^ Dasjenige, W«# 

„,^idie "1 bey uns y e r9 tudt^i 1 d:e t, rieht«^ 

„ ,', und leit#t tiAs€rn GteUbtfn ^ ^a^efli|f«4 itm 

„ „ uns das n b e d e u t e t V ' i'^fel^ ili§ser(e Hfl(i4r 

9y99luogen; daspiige». i«as de^.«; J^ey uns 

«,»,vor stellt, soll uns im Bünde mit alleV 

^,„ Menschen el'halten : '' ^ undSjann i^rechen 

ndiep: die 1, das n und der V9 als Sinn- 

9,bilder/die prodQCtiteUrs^clf'e^ — die 


f}9 

«Woree ier ErUSniiif, Jas Rsfehtea un^Le!- 

g^ten des Glaubens» das Regdii der Handlun- 
jygen und ,die Erhaltung des Bundes unter sl- 
t»len Menschen^ das Prpdlict^ ^die vyirkung 
t,aus**'-^ •*'> Wie?„ koniiea .Einige unter 
g,Xbnet|» gfl BtEk., sa^en,': »»»«die *i, die 
#•»»: Erkennt! fsqueUe alles Glaubens,' solhe von 
jyyyden alten freyen Maurern in ihren Ver* 
g»^a<Diailungen..hiQi0 als ein Sipi^bitd» sli 
^Weine H i e j* ö g 1 y p h e , angesehen und dsr* 
m^t^Ufilt yfotd^n jeyn?*'**-^ ,, Warum nicht, 
y wenn ds« #l^.en Jreyen Maurer dei^ ireyeo 
gtOlaubcn etiles tejigipsen Gemtithesvon einem 
yi blinden AujQoritit^sglauben %u unterscbeidea 
iig^mifsten?.W«r4iiii nicht, wenn sif in ihre 
gg Corporation iauphJ4enschen aufnahmen» wel- 
gsphen, bey dem.'Gr^de ihrer Cultiir.die *i an 
^sicb längst nicht mehr die Erkenntnifs^uellc 
»f alles Glaub^nf. war? Warum ioicht, wenn 
^-die S aueh an sieb nichts anders, als eine 
^Sammlung no» Hieroglyphen, «^ine Nieder« 
«yi^fte der Symbolischen Ai)schauungj:n religi« 
4^fiser Mensch^' von. der Gotibeit. und deffl 
g, Unendlichen,, ist? oder bat Gott wirklich 
^gesprocheit, ,wjrklich mi| Jacob gerungen, 
'^wirklich g9<^if(?rf» gezürnt, jichgefreu«t,4ccJ 
gi^ Warum ni^^fat, wena die *) sq gut^ als d«9 
^filmd der w»r:3:.pi . . , 

^ p .r:r Sinnbild; 

^ ; D und w =7 S in n b i 1 d jst s wie sollte 
. .. . , da nicht auch 


,« Warum eadikh aicbf». wenn vorauygeiefzt 
«erd«u müfs» dafs die alten freyen Maiivet 
sich in der mehr envSbnten Erklärung, ob« 
gleich pymboliseb, dpcl^ logisch richtig^ anv 
gedl:ackc h4t>en, mithin unmöglich das n und 
neu ttf, als Sinnbilder, und die Si .an 
sich, in Ein? und dieselbe Hedp aufiiebmett 
fconqten? 

„W89 istnuiidie produeti ve T7r.sa,cliej 

99 Vielehe durch die n veriinnbildet ijvif d ; oder 

9>ivas isfes» was dei9 freyen, Gjau'beii 'des. gott- 

f, seligen Gemitthes richten und leiten kann) 

^Ich weifs nichts anders, a|sdie Religion^ 

„ zu welcher die Anlage allen Mepschen ange- 

»» bohren ist, die jeden im Cemiithe nicht 

M verwahrlosten, ihrer Einwirkungen. e^ß(äng# 

19 licheq Menschen ergreift, und ihn zum freyen 

99 Glauben bestimmt« Was Sie mir auch aa« 

s,fscr der Religion nennen mögen. Ich werde 

«9 Ihofn geigen, «üafs di^fs Alles, als Ursachi^ 

99 diesen freyen Glauben in uns weder, erzeu« 

>9gen, noch, richten f npch leiten könne; und 

99 Sie werden sich am Ende selbst ilberzetigetr, 

^94afs wir nicht RpUgiori habe^a weil wik 

•9glaubpn, »sondern da(s wir einzig und aHeia 

99 darum glauben^ weil uns die Religion eiv 

49 griffen '^biat. Da «uq <)ie Urkuqde das Rieh« 

s)ten und («eiti^n unsre^ Glaubens als eine.be^ 

99 stimmte. Wirkung ausspricht : so mufs sib 

^.aqch unter dem Sinnbilde der*) die einzil; 

19 mögliche V r s a c h e 'dieser Wirkung • di| 

i}Religioo> verstanden haken/' ^ ^ c 


I 


"» - i 

'. ;,Wis ift e«, xfi»9i tU Ursierbe/ unfeni 
^,n« tl d tti 11 ^ e n , unsere Willensbvttimmun* 
i,genv nichf utistfte'fhatcn, {Affiens, niclrt 
fiäts\) regeln satt?' Scfhon Plafon; AHsrotelei 

i,un3 ticero anmortcten: Kt»voi\/ rS »Oft»» 
•Iho'rma legis, ^ind die Weisen .^^Frommeo 
,,nnd HiTiIigen'^ aller, folgencfen Jahrhunderte 
,9 gaben nie eine andere Antwort, 'und die 
,^ alten fceyen Maurer jagten mif jenen tiber* 
)i einstimmend i ' das t^; welches aas ^vc^ig« 
»»Geietz visrsinnbildet.' Sie werden^ meine 
,, ferBr. ,* dem Sinnblldc öetsalf anthiior, tcenfl 
''»i Sie ihm eine, andere oder weniger 'bestimmte 
f, Bedeutung unterschieben. Wohl finden sich 
l>ErTider, welch'd iiii Unbestimmteü tu ischwe- 
tf ben gewohnt , das n lieber aii ein Sinnbild 
Vi der Humanität im hohem Sinne , oder 
f, der T II g e n d , oder d^s Gewissens, bc* 
'^f brachten mochten; allein, der nafiirliche Sinn 
9,'dei*' erklärenden Rede deutet mit dem Sinn* 
), bilde auf eine produftive Ursache« ni^ht auf 
^,eine Wirkung oder auf ein gei9ti|;es Orgid* 
tjlEr^t wenn das ewige Gesetz unsere HandW 
^^gen regelt, sind wir auf dem Wege tut 
>, Humanität; wir huldigen dem ewi^^o G<^ 
t^ setze in unsern'Hanälungen, nichf, .'well ^t 
»9 tugendhaft sin dy sondern, tvenn und iveil dl) 
V, Gesetz die bleibende Richtschnur iifiieret 
^, Gesinnungen und l^andlungen gtfwordeh isf» 
^werden wir tugendhaft; und das 'Gewisscti 
jyist blofs das Organ , durch welcliei sich if^ 
9i<ewigc Gesetz io uni verkündiget,". 


J2$ 


M Wftt kann und soll «iKlIich der tt in die. 
^•er Verbioduns mit dem uqd dem n, mit 


der Relif ion und den Sitteuf etet«^ 
als £kiei der p, vereinnbUdea & oder ww 
jykaan, alt Ursache, uns ioi Bunde mit 
,y allen Menschen erhalten? Die Vernunft 
„neipen Einige; dann aber hUrtcn die alten 
freyen Maurer etwas sehr Uovernönftigei 
ausgesprochen: denn die Vernunft an sich 
und für sich allein lebt und wirkt blofs ip 
Anschauungen und Ideen s braucht sie abf;r 


99 
9» 
9t 
99 

»,aufser sich nodi. Etwas» was uns mit allen 
,9 Menschen im Bunde erhalten soll: §• ist 

99 
»9 


dicfs Etwas» nicht sie, die U/sache» welche 

der tf bezeichnet« Die Klugheit; sag^p 

„Andere; also der Verstand* Ich frag/^: 

,,ohne, oder mit einem Mafsstabe» welchcji 

»»ihm eine höhere Macht vorhält ? Ohne di^« 

»»sen. Maafsstab ist ef der Schöpfer des ab« 

»» scheu! icbsten Egoismus, und seine Klugheit 

»»ist nur Schlauheit und Li^t; die Verbindtui- 

»»geo» die er so unter MeuKhen sjtiftet» ser« 

„rt^fsen den Bund mit allen. Menschen«- AUo 

»»mit dem Maafisrabe» der ihm von ett^r 

„hohem Mache aufgedningen wird. Dana 

«»aher^ ist wieder nisr dieser» nicht er» . d^it 

»»Ursache des erhaltenen Bundes mit allen Men* 

»»sehen*. Noch Andere nehmen tiir Lteh-e 

»»ihre Zuflucht; sie bestimmen aber niöht» pb 

»ysie die pathologische oder reinge|« 

»»8t ige meinen. Jene kann» ihrer Natur 

»»nach» immer nur Wenige» auf-Kösteo der 

wMehj^c» begiiascigtui iud den groAeoAnyl 


Id6 

^mit. allen Memehed tfrehncfn, irfdem ii« 
^fiir kleine geschlossene und atisschliefsei 
^ Verbiadungen IhUtig ist* Diese ist nie 
«iMidert» als die im Menschen diireh die 
fytung ti\t die Majescitt des Rechte« 
^kl'irte Gerechtigkeit sribst Hier ist 
^Die Idee des ewigen Rechtes und das 
^^fuhl der udbedingten Adhtnng 
^f dasselbe ist das Etwas, dessen die Vera u nl 
^bedarf, in sofern sie tut Begründung eii 
^ Bundes unter allen Mensdben mitwirken so! 
jydie Irtreng gebietende Macht d 
^ewigen Rechtes ist jene höhere Gew^ltj 
^welche dem immer nur ^lelbstsuthtig kliigels-' 
^ den Verstände den Maafsstab einer alluio- 
^fassenden Gerechtigkeit unTcrrtickt vorhält, 
^, und ihn tum treuen Diener des groften Bun- 
^^ des unter allen Menschen erhebt. Die cf* 
^habne Majest'ät des ewigen Rechtet ist dai 
^»GottHcbe, welches das Gemiith tut innig- 
^^aten Ehrfurcht zwinget und durch sie die 
^, menschliche Liebe sur gottähilÜchen Gerecb- 
y^tigkeit verklUrt» damit der grofse Band 
^, unter Menschen ewig bestehe» Da« ewigpe 
^, Recht ist die Ursache » welche die alten 
^^yfreyen Maurer mit dem Sihnbilde des «f eis* 
^tig und allein bezeichnen Wollten und koao- 
4,ten\ weil nur die Achtung filr das ewige 
^ Recht uns im Bunde mit allen Meascheo 
1^ erbalten kann/' 

!,,WeAn wir nun die Idee troii dem, wss 
la^Jkalteo&cyenMaurefifffeytaaurtfey Mnattgb 


1^7 

foweie dieMiiie in iltitr UrkiHid« herrseben4 
ist, in Begri£Fe klddeo und in Worten aus« 
•prechen: 00 enthalt tie dasjenige, was, alt 
einzig Ursache, unsern GÜaubejn richten und 
Jeiteoy unsere Handlungen regeln und uns im 
(Bunde mir allen - Menschen erhalten kann, 
(folglich Religion, Gesetz und Recht« 
»Die Freytnaurerey, unter dieser iir melfriee» 
»dachter ErkUrung überlieferten Idee §chüt^ , 
»erleuchtet, ^ie Sie aus unKrelr Elcmeatar- 
b Lehre wissen , die Vernunft, den WUleo, 
ü^und den Verstand; sie leitet den Glauben, 
ndie Gesmniing und die Einsichten; sie um« 
)»fa&l und vollendet den ganten Menschen; 
«sie ist allen Menschenstlnden , Ländern, Vol« 
•I kern tiiid 'Zeiten angemessen; sie ist für Zeit 
sfUnd Ewigkeit; denn ewig ist die Religion^ 
»ewig dat Gesetz imd ewig das Rccbr.'* 

9, Ob dieft ^irkFich d!e Idee anserer Vor« 

9>fahrenf von dem war, wsrs sie Freymaiirerey 

)>itn vorzüglichen Sirtne nannten und mit den p 

i^beteichiieten; oder, ob ich die Idee der 

Msiten Bruder von Freymaurere]^ natürlich, 

itobne Kunst imd' Zwang ausgemittclt habe, 

„mag irnd vt'w^ dss Frey itiaurer- Verhör untef 

t» Heinrich VF bestätigen. Jedem, der diese 

j>Urkuiyle unbefangen, aufmerksam und mt 

»gründlicher Kennfnifs des mittlem 

»Zeitalters liest ^ werden folgende drey 

••Fragen und Antworten sich afs die wesenC« 

«i liehen cmd wichtigsten aufdringen:'^ 


' i 


iL fffi 6. ' ^'Wetche Kuniee Imhcn die Maurer 
die Menschen gelehret?'* 

' Ant. „Den Ackerbau, die Bätikiinst, Astro- 
y^nomie, Geometrie, Zahlen,- Ton- 
„kirnst, Dichtkunst, Scheidekunst, 
„ Regie tu ngskunstiind Religion." 

F^g. \,Wa8 verbergen und verhehlen die 
Maurer?" 

A. „Sie wbergen Jie Kttiitr^ neue Kfiostc 
2u linden, und da« geeehieht zu ihrem 
eigenen Nutzen und Ruhm« Sie verber- 
gen die Klinse, Oeheioinisae cu bewah- 
ren, dftmit die Welt nichts vor ihoea 
verbergen könne» Sie verbürgen die 
Kimst , wunderbare Werke {fVunder- 
voenkyn%e ; nicht : fVarckwg miracles) 
2X1 thun, zukünftige Dinge votjierzu- 
sagen, damit diese Kiitiste nicht von Gott 


)» 

99 
99 
9> 
99 

2, losen a^ii i>6f«0 .Zwecken gebraust wer* 
„den mögen. Auch verbergen aie die 

9» 

>99 


Kupst der Verwandlungen, d^ii Weg, 
_sum Verst'indnirs des Abrf^c zir kommen, 
^^die Kunst,, ohne <iie Triebfc 
dern der Furcht pnd Hoffnung 
gutiind vollkommen 2U werden, 
und die allgemeine Sprache der Maurer," 

m. F. 9- „Wollt ihr mich diese Ktlnstc 
lehren ?"f 

' /i. „Ihr sollt unterrichtet werden, wenn 

gf Ihr e$ vr u r d i g seyd und fähig sie zu lernen/' 

-« ,^Schon 


99 

n 
n 


P9 

, ^ Schon bey «tueiP andern GekgepheU» 
Mtteine Br.Br.» habe ich ausführlich cntwi- 
iiCkßU: I°,wat, nach dem t^cifte dc^ 
syiuirtlcrn Zcitalceri^ unter den Kiinaten 
M und KenntoiMen, deren Beaici die alten Mau-^ 
„rer behaupteteai vcrseaaden werden miifstes 
^11^4 auf weiche Art und Weise sie sich ruh* 
i,maa konnten^ Einij^e dieser Künste die Men- 
M sehen ge{ehrC au haben. Hier sollen unsere 
lyAufinierksainkdic biofi:'* 

^a,) die Regiefurigskunst undidie Religion^ 
welche sie die Menschen lehrten i '* 

^b.)die Kunst ^ ohne die Triebfeder der* 
Furcht und Hoffnung gut und vollkommeii 
SU werden » tveiche sie den Menschen ver- 
bargen und verhehlten» und endlich 

' 19 <^) die Bedingungen f welche sie tut |Ent«i ' 
hüliung dieser J^unst forderten^ 

i^beKcbiftigen. ^^ Nicht wahr^ cfs Älft Ihnen 
„sogleich auf^ dafs die alten Maurer die Men- 
„ sehen die. Regier u ngsk uns t gelehrt ha- 
i^ben wollten?' Allein ^ Sie werden an der 
»Wahrheit diesei;' Behauptung nicht mehr zt^ei- 
„feln« wenn Sie bedenken^ dafs in einem 
^Zeitalter 9 in welchem hiei* das alfverhee^ 
j^rende Reche des Starkem^ dort die ^aigello- 
itseste Willkühr herrschte, der Unterricht iif 
y« dieser Kunst höchst nothig und heilsam 
»wari und dafs eine Corporation^ ^elchc^ 
A ihrer grofsen Bauten v^egen^ bisweilen au^ 
' |€f8lcrtfinf&# . [9I 


^inehr th 6oo* MUfVitäetn , — Kilnielerrv 
y,6aiiieufen,iiud Handlangern»-^ beseand, sich 
9, selbst in ihrem Mittel i'Cgierte und richt^re^ 
f , in verschiedenen Ländern und Provincen auf 
^grofsc und langwierige Bauten heruriitog» 
^jiiberall nur itiit den Vornehmsten det g^ist« 
,9 liehen und weltlichen Volkes, als ihren Bau- 
„herren, in nahern Verhältnissen stand, Aber* 
^all die Sitten und Gebräuche des Landes be* 
^«obachtete, liberal! in traurigen Beyspielen 4ah» 
„wie nicht regieret werden oiufste, in ihren 
jjgeheitnern "»d heiligern Versa mnil'ingen un* 
,, ter deiii Sinnbilde des u; die Majestät des 
,^ ewigen Rechtes als, die wirkende ITrsuche 
„eines festen, auf Gerechtigkeit gegrtindereh 
„Bundes unter allen . Menschen aufstellte und 
„dieselbe im feyerlichsten Momente für Eines 
„dexp erklärte i da6 eine solche Corporation 
„durch die Vorzüglichsten ihrer Vorgesettfea 
^ „und Mitglieder diesen höchst nothigen und 
„heilsamen Unterricht in der Regierungskunst 
„auch wohl geben konnte." 

, „^ fillt Ihnen auf, die alten Maurer iä 
^dieser Urkunde als Lehrer der Religien 
unter Menschen erscheinen zu sehen, d* Sie 
doch ans eigener Erfahrung in Ihrem Innern 
^, wissen, dafs Religion, im eigentlichen wah« 
^,ren Sinne des Wortes, nicht gelehret werden 
„kofine; da Ihnen aus Ihren eigenen histo» 
„risfhen Forschungen be^cannt ist, daft der fa- 
„ na tische -Haufe im itiittlern Zeitalter, wie 
„der fanatische üaufe in dtm uiisii^% 


99 


13t 

• 

^, tinter Retigion faiehti Ander» » als eiiie sinn« 
j-iose Theologie, clen blincksteiT Aberglauben. 
,$utid ita etgeBmltigsten Gottesdieiitt ver« 
,iitandeh haben« * Allein uvartitn vergetsen Sie^ 
,V<lftft,cVDii Aobegkia an^ aller Süßerer Ciiltus^ 
ridzB finsterite Hei^denthum ^ die sinnloseste 
,) Theologie, d^r blindtsiee Aberglaube allee 
! yi Jahrhunderte und der unmenscbiichste GoU 
^tesdiensf, ent^sedeif' Ahnungen oder reine An* 
,) schauungen des Eyngtn und Gdt.tlichen Kunt 
,> Grunde hatte) dafs alle die GrÜuel und Aus« 
j^schuseifuogen der Phantasie und des Verstan<« 
,)des in Ansthnng des Unendlichen » welche 
„Sie^ als Snfsere Erscheinungen, verabscheuen^ 
,)ntur mythische und symbolische Hüllen waren^ 
,) anter welchen der. auflebende^ religiöse Sinn 
,) oder das reine Geffihl der Gottseligkeit ge« 
,i banden lag $ dafs ft wischen den fanatischen 
„Haufen aller Z^i^en und Volker und del^ 
,) auserlesenen Anzahl der Religiösen nie ein 
,) änderer Unterschied obwaltete, als dafs den 
,iLetcteren ihre Ahnungen und Anschauungen 
j^des Bwigen und Göttlichen klar und bestimmt 
),in das fiewufstseyn übergegangen^ sie £olg« 
Jülich für sich dem Bedfirfnisse der mythi« 
9, scheu Hiillen ihres Zeitalters enthoben w««,, 
>)ren^ Was berechtigt Sie, die vorzuglichen. 
9) Vorgesetzten und Mitglieder des Cierüt, 
99 der Mönche, 9er Laien und der freyen Mau- 
„rer «Corporation, in Ansehung ihrer eigen-. 
9) thfhnlfthen* religiösen Einsichten, mit dem 
9sfanatis]chen Haufen ihrer Zeitgenossen zuver^, 
lyttengoA-^udd/UhiKfa «taKdeuttichcrei Bewuftt« 


13» 

y,seya ihrer Ahnungeii null Anfcliauuliges in 
9^ UneiidlUcheit abzinpreehea? £twa dat imzlb« 
yyligfc Ueer der GetchichCsdureiber und ihrer 
,,Nachbei^rl Diese kennen jene Zeiten nur 
,, aus dem Wust, welchen ia der Folge» naek 
g, fanatischen Rücksichten^ Bischoffe und Moo« 
,'yche ckirch den Druck bekannt gemacKl » .oder 
^weichen die weit weniger helldenkeoden » aU 
yyfleifaigen, Mabillon» Mairtcney Dura nd, 
\i d* A obery,Gretser,Canisiu> undAndere , 
y, gesatiinselt haben« Wie wurden diese^ Ge« 
^yschiebtschreiber des Mittelalters erschrecke«» 
»^wentt mit einem Mahle auck nur das Beste» 
„ was in Bezug auf Keligton in Handschriften 
,fiu Molk, Kottwein, Regensburg» 
^»Mailand, Rom, Neapel^ Fiorens» 
^Paris» im Escurial und xu Oxford 
y» noch verborgen liegt, gedruckt ersdiieoe wid 
,»sie es zu lesen verstünden! 

»» ,» Also : die alten Maurer hätten wirklick 
^ »» das Wort : Religion» in seinem eigeat« 
9^»» liehen und wahren Sinne gefafst} hitteil 
^1»» wirklich richtigere und deutlichere Ein« 
,)»« sichten in ihr ^WeSen gehabt, bitten wirk» 
9»»»lick die Menschen Religion in diesem ho« 
,f„hern Sinne gelehrt? — *'" „Ich antworte 
ya Ihnen.' auf Altes mir eine» zuversichtlichen 
9« Ja. Denn Menschen, welche sich unter Reit« 
y^gion nichts Hciher^, als das aufsere, nu^ 
„durch die Triebfedern ider Ft^f'eht 
»,und Hoffnung, besiehende» Kiraken- 
^yWAsed deakcn» können dL^e Kuiis^ oliAf 


133 

iB^iete Tritbfedtrn ftie und voll* 
Mkommeh tu werden, weder besitten, 
^noch verberfea, noch zur Mittheiluiig 
M denelben eine bet ondere Würdigkeit 
«,iimd FSbif keir fordern, noch endlich« 
^frie M io den Old-Markf, (Ausgabe I72^) 
^ bcifsc , die Ibfigeo verpflichten : i n , j e d e m 
9iL«nde die Religion (das Kii ch^nwesen^ 
■»deren Jede« steh ftir das einzig «v^hre halt,) 
^derteiben Landes oder Volkes» sie 
.«,sn5t« aeyn, vrelche sie «olle, tu 
«»bekennen. Entweder die allen freyen Mau* 
9,rer haben Religion vom^ufsern Kirjchcnwe* 
.„sen nicht tinter«chiedeni dann aber ist eis 
9»ejne vermessene liige, dafs sie die^Menscheii 
9,Re|igion gelehret, dafs sie die Kimst, ohne 
f»ciie Triebfe<|erQ der Furcht und HoiFi^ing 
,9 gut und vollkommen zu werden» unter sich 
9» besessen und den Menschen verhehlet» dafs 
»»sie in den Sltesteten Zeiten die Mitglieder 
,» ihrer Corporatioh zum ßekenntntfs der Re« 
»»Itgion (des Kirchenfvesens^) Jedes Landes und 
9»Voikes^ bey welchem sie sich aufhatten wür- 
», den » verpflichtet haben » welche Bebchiildi« 
»»gung der L:tge jedoch Khwerer» als die 
.»»Wahrheit ihres Vorgebens» zu erhürten seyn 
»»duri^e: oder sie kannten wirklich jenen re* 
9* gen» tiber alles Kircheuwesen erhabnen, 
,i$inn für das Unendliche, Ewige und Gott* 
„liehe* io allen kirchlichen Formen» jene;! 
», salbungsvolle Gefühl des gottseligen Herzens^ 
»»jenen freyen Glauben des von Religion er* 
ogrifSenca und kindlich sidi bingebeudc» 


»34 

„GemSthcf; titiJ dann hleft ihnen nur dkter 
j,Sinn, dieses Gefi'ibl und dieser Glaube Re« 
99I i g i o n , dann behaupeetöli de ' mit •Recbi', 
2, sie hätten die Menschen» in ddm etmig 
'9» möglichen Sinne, Religion gelehret, dann 
^, verbargen sie 'mit Weisheit vor dem fant» 
,> tischen Hatifien ihre Khnst, ohne die' Triel>> 
„ federn der Furcht und HbfB!nng''gut ' und 
5,vollkoiiimefl zu werden*, dann v^iyrdnetei 
'3/sie^ mit Klugheit, daft sich die' IhrigetiHlbem 
j|,äll zu dem Kirohenweten desLandds nidVJol* 
',,kes bekennen sollten, und dahn Risten wir 
,, mit Bestimmtheit, warum und in welchem 
9,Geiate sie in ihren geheimem Vertamitaltm* 
'^,gen die n als ein Sinnbild betraehteten , Und 
'9, vvie d^^ durch das Sinnbild Bezeichnete throa 
^»Glauben rechten und leiten sollte«'* - •'« 

^»Die Frage ist nun s 

« . 

fyl. in vrelcheiii Sin^e sie vorgeben konnten, 
„die Mensxfiien Religion gelehrt zu haben! 

^ IL welche Beweggriinde und Antriebe sie 
„hatten, die Kunst, ohne die Triebfe- 
„federn der Furcht und Hoffiiung gut 
„und vollkommen zu werden, den Men- 
„ sehen zu verbergen Und zu verhehlen! 

„Zur Erörterung der erstem Frage bitte 

stich Sie, als nicht zu bezweifelnde Thatsach«, 

f, anzunehmen, dafs es in jenen Zeiten eben 

'«,so verruchte und verwegene Verächter alles 

,9 Kirchen Wesens, ich meine j» in Hiu siebt 


'3$ 

^aiif religio te and tietliche Geist et* 
»yCiiJtur boshafte uod mutbwiJlige 
^yMilndely als fromme und bJiode Verehrer 
99 desselben, gab. In diesen war die Anlage 
M *Rf . Religiosität . nur noch nicht ent wick elf, 
p, uiareii die K^inic derselben nur noch nicht 
9, befruchter ; sie blieben daher auch freue 
ff fofgsame Kinder , in den Hallen ihres Kirw 
9, cheqthuines ihrer religiösen und sittlichen 
,9 Mündigkeit harrend. In jenen hatte vol« 
^lig:e Veirwahrlosung und Verderbtkeit ihree 
„G^miithes alle Anlagen zur ReKgion ersticke, 
j^aFle .i^einie zur Religiosität terstort; sio 
^ konnten nur ihrem Hapge zur Gottseligkeit 
„ui^d'cu Lastern freien Lauf lassen, nachdem 
9t sie mit ausgelassenem Frevel das ihnen so 
91 Qotbwendige Joch des Kircheuthumes abge* 
9, schüttelt hatten. So ^ar es damabts; so ist 
t^es heute unter uns; so wird es bleiben. 
99 Wer die nothigen Vormundschafs -Anstalten 
9« in der bürgerlichen Gesellschaft nach seinen 
,9 Kräften unterstützt y wer gutgeartete Unmiin* 
9)dige in der Folgsamkeit gegen ihre Vormtin» 
9, der erhalt, und von der Anzettehing aufriih« 
99rerischer Parteycn abschreckt; wer entfaufene 
99 oder zügellose Mündel zum Gehorsam und 
99 zur Ordnung zurückfuhrt, der kann wohl 
99 sagen 9 dafs er ihnen zu einer gtiicklichen 
99 Mündigkeit verhoICen habe: und' in diesetn 
99Sinn^ konnten auch die ajten freyen Maurer 
99 sich riihmen, durch ihre treiie Anhänglich* 
jskeit an das Kirchen wesen und durch ihr« 
»9 th'itigc Unterstützung desselben den Menieben 


136 

^,Kur Religion verhoifcn oder, in if Spi^ehi 
ff der Urkunde, sie, Kelifloq ffclebm »« 
,,habep,'» 


»f 


Das K^rchenthiini ist der Religxoti tintift 
^ geordnet , nicht entgegengesetzt. Diese yn^ 
^, terordniing begründet xugteich zwischen je^ 
ff nem und dieser eine so innige Vprhindiing, dall 
g,in dpr Regel aufser allem Kircbenthum^ 
I» Niemand y und der V^r^chtpr desselben nie^ 
i,zur Religioq gelangt. Darum zeichneten sicH 
M auch die altcQ M^^irer iii ihren 'iiifsern Ver* 
y, hiltnissen stets als ffomipe friedliche Kinder 
ffd^t l^'iteh^ aus; däruin Jiefsen sie ihre Ach- 
^ytung für dasselbe selbst aus manchen peu- 
,,tungeq ihrer geheimen Gebräuche qnd Ein- 
y^richtun^en durchschimmern» wie es Ihnen» 
y^m. Br.Br., aus der Elementar- Lehre bekannt 
^yist; darum bekannten sie sich hingcbefid 
y, überall zi| dem Kircbenwesen des Liindcf, 
,»in dem sie lebten, pder des Volkes» unter 
»» welchem sie bauten. }hr zeitlicher Vortheii 
j^notbigte sie da^u; denn nur das Kirchen^ 
»»wesen konnte davnals ihrer Kunst eioen 
I» ausgedehntem Spielraum eroffnen | der ho- 
i»here Geist ihrer Brüderschaft bestimmte sie 
„dazu; denn durch ihre Aufnahtne in das 
„Innere derselben und durch die forschende 
„ Betrachtung des Ersten der p hielten sie sieb 
^» berufen» den Menschen» vermitteist ihres 
^»Beyspieles» Lehrer oder Wegweiser *uj: Rc« 

i»|i|»pii %^ werden/' 


3ST 

oChe ich Jie sweyte Pfif« beaatw6rc% 
i,Ussea Sie uns die vorgegebne Kuntr telbtt 
9,i)'lher betrscbcen* Die Angabe derselbe« 
„fpriebt sicbcs Änderet auf, alt die Kunt^ 
n obna Betceebung einer «eotelienartig gedadi« 
„ten Gotdieit darcb 'itiitere Werke, ohog 
,, Ruekticbc aiif xeitHcbet Gluck oder Schadei^ 
nobne Furcbc vor den fctrohUcbeo Peg^faacr 
y,oder der kircUicbeii HoUe und obne Hofl^ 
„nuog det ktrcblicben Himaieltt nkbtetwg 
,,einzelne tictlich gb'te Handlitvg«« 
nitt verrichten, tondera in der-Totilw 
nt2t gut und vollkommen i« w^f* 
„deo^ • Zweifeln Sie nicbf etwa an dem Alter 
lyund Act Aecbtheic dieter Ansicht von sitt- 
„Itdier Qutcl Sie «»erden sie in mefarero 
„Scbolastitchen Theologen und Moralisten dtp 
i«Miftehiltert aufgettelft und mit dem diese« 
„Zeitalter eigenthtimUchen Aiion: Bmwm 
ftix infegrm €attsay ma/um ex auoSiet d$^ 
fifiOu^ *) betätiget finden* Leicht sind nw 
),<lie fteweggriinde und Antriebe cu eiratbe^ 
itius welchen die alten Maurer den Mentcben 
9,diete Kunst verbargen und verhehlten. D$ß 
M herrschende Kirchentfaum konnte die 6fiG»n^ 
tyliche Verkündigung oder den freyen Unfeiifc 
n rieht in einer Kunst nicht dulden, wddit 
1,1» ihrem Zwecke die SuAem Werke» dlo 
I, Schrecken det Fegefeuers und der Holk^ 

^ Der Sinn^ ist: »»Nttr wts in sieh gna ttn|l 
„vollendet itt, ist gut; jeder Mangel mithl 
. >,eii> Ding zu etwas SpUechtea.*! 


*38 

4^*Aie"GfiMt Set HeiTl|^(nnsnd die FTcuileii i^ 
It'yHiflinrrls, f nr eodiehrltch crki&rte^;^ die ilten 
^^Mairrer di»fteii ih«^' Kuntt nicht -MeM^hea 
^onldeckeii» wdeh« die 'Ahnungen Aß»' Hei- 
•ti'Ji^en und GÖrrHvfaea^ »bockstens^ntir) unter 
* %^doin Wahn einest besondevn Schutsses der Hei- 
^.li^eb y tiiiter . kor^erlichi?ni W^rchen , . Fastea 
^«tid Bfrroq^ iuiiter' Wallfahrten, «iind «innli- 
-^•jchetf.C^retnoiiieä» etwas tnerktüher ewpfan- 
^y^on^.ioder.nlir noeh ktimmerlich durch die 
^fJFvxcHt vor der 'Halle! und die Hoffnung des 
9,HininieI$ iii' den Schlanken : der 'Menseblich« 
«^keit «nd 'der bücger liehen Ordnung :^rbalteu 
^itvi^dfin konnten; tie^durften^^tne Kunst nicht 
-yjlehren wolkn^^JH^ohOy ihrem Ursprünge 
.^tmd ihrer Natur nach» ^fnmogHeh gelehret 
%»<werdeA kann* Es wire wohl angegangen, 
f^^daf« sie dieselbe jedem Lerabegterigen als 
)^^h>e6l -. des spekuKrenden Vecstandte^ vorge* 
4^ n gern hätten; aber zwischen d.^in Wiisea 
H^iindndem Thun, i^vorauf es bey der Kunst 
^«igentiieh ankomim, wäre noch eine tingt^ 
il^heure Kluft auszufiillen gewesen. ' Sie kona<* 
^j!ea auch unter sich und in ihrer< iuni^^ea 
'^tVerbindung diese Kunst nur geheim^-haltei^ 
^intcMt (ehren; denii derjenige, welcher voa 
q^Meiwp erleuchtet', ergriffen und durdidraa* 
^tgei^'-war,- dessen Glauben die Rel^ion rieh» 
j^iettf und leitete*, dessen Handlungen das 
4, ewige Gesetz regelte und den das ewige Recht 
Vi4ifAftiiide mit alleii Menschen erffielt, -* 
*^9^er »Iv^^afs jene K«in$t ohne irgend- einen 
19 Uftierrftht ; jedem Anderii aber bilte auch 


T89 

„ Jer^fortreffichit« Ufiterrhfit niehfs Afidefc«^ 
„ais ein kalte» iinfnictitbares-Wiisen des Vecw 
„ Standes 'y beygebradit» "' ' •"'•«• 

„lo'üer'Aiigfibe dieser Ktiifit ,'. XK^IchO'lliir 

„der relfgtoio, sitiliche tfiid reebtliche^ Meitf ck 
9, in ihrem' ganzen Umfaiige'veffstehen und- la 
„ihrer Wirksaeikeit *besifodn kann, ist anch 
„die mnigsce Uebei^eihHininiting^ beider tJi^ 
„künden sipi^esprocheti ^ ' rdlr liedidieit Itr 
„einen durch die andere bestätiget und die 
„Idee YCMi dem, was die, altpn. Bruder Frey» 
„maiirercy nannteu, vollendet, Nach derselben, 
„richtet und leitet die Freyiua.u- 
„rerey durch das Erste ihrer p de*n 
„Glauben des Maurers» durch das 
„Zweyte .Tegelt sie seine Handlun- 
„gen, durch das Dritte erhält sie 
i^ihQ 191^ Bupde mif^llen Menschen» 
„undin der Vereinigung dio-spr d^ey 
„Wirkungen erhebt sie ihn zum 
^Gepos^en der Kuqst,. ohne die 
„Triebfedern der Furcht iin-d Hoff« 
„nung gut uQd vojlkominen 'rn 
„weräpn.** * "*' 

' . ". .: " . - \ 

„So Ware daS Fundament gelegt, die Met 
„unserem Väter von FreymairrCrey urkundlich 
„und vollständig ausgemitteh; jetzt erst m&ch* 
i,te eine befriedigende Geschicl^te derselben 
„und der durch sie verbundenen ahen Brii* 
»derschaft m6gHch se>'rt. Ich werde mich itÄ 
»9 Fol{;cQdeQ kürzer fassen können , i^rei} idti 


^ ditfse Geiebiciile itickt' Khl''rili«R , ton^cra 
,1 itnr einen Ettmurl ttim Leitfaden hiitorischer 
9, Fortchungen Ihnen vorcr»|(tn igvilj» Bevor 
»»noch von der Freimaurer - Bruderschaft die 
'^ Redb ' aeyn dilifte, mtirtte dem Urtprubge 
%,iHid der Fortpfltntung der Idee, welche dii 
%^ allen Bruder mit der tinnbiidJicbcn Benen- 
nt nitnf Freym^urerey > beeeichnecen , mlchg^ 
^'fertcht Werdens und d« wurden sieh wahr« 
^ichetniich foJ^nde Hetnlute ergeben» 

t. ^ Ihrem Inhalte nach, finden tjt^ir die- 
p^eelbe cuent in der ältesten bekannten g«> 
^»heimen Geselltchaft zu Kruton« Der ganze 
'99 Pythagoreische Bund war auf reine Religie* 
'y^titXt, itrenge Sittlichkeit , unbedingre Recht- 
'^iichkeic gegründet, und strebte nach der 
V» Kunst, ohne die Triebfedern der Furcht 
^,,und Hoffnung gut und toUkomoien n 
i, werden/* 

IL »»Nach der Zerstoninf* des Bueto 
^ward sie von i^einen ftiicbttgen Gliedern nich 
f^Aegypten verpiiantf und daselbst im Laufe 
ltder Zeit immer mehr in das Gewand der 
^Mystik gekleidet« Piaton sprach sie» «Is den 
^yoUst'indigen Inbegriff der Philosophie^ vor 
.j, seinen Schiilein wieder rein und nesciniDt 
^ans. Einer derselben, AHstoteleSt der sie 
^mir mit dem Verstände gefafst hatte, %^ 
^ste der Schule, als Gegtoaland dkr S^^ 
^Ulion, Preis.« 


UL ,.Bey ien Tberappiiieo in Acgyptea 
MUtid den Esillern in Faläiüna wirkte tie un« 
»ter neuen t der Zeit* dem Lande und dem 
»Volke angemessenen FormeD> tis Geist undi 
I, Leben eines geschlossenen Bundes. Religiöse 
n Beschauer haben die Mitglieder desselben 
Mvon jeher als Virtuosen dsr Gottseligkeit 
,» bewundert; Gelehrte, welche, gewohnlich 
visa der aufseru Gestalt hängend» den Geist 
•I übersehen oder nicht fassen können, nennen 
Miie ehrliche Schwärmer. Allein, »9 9»Herrg 
iii,Urfi ei Licht werden auf Erden S'*'* war 
»ihr tUgliches luid heiligstes Gebet. So beten 
aaSchw'irmer nicht, wenn sie auch noch so 
M ehrlich sind« Ihre Lebensweise hatte ein 
n religiös -poetisches Colorit, und sie konnten 
ndsbcy filr ihre Zeit eben so scharf- und 
Mbelldeokende Menschen seyn, als wir heut tu 
MTage bey dem prosaischen Anstrich unsrcf 
wfrcudeleeren Hinsterbens, '^ 

IV« M^<> J>^ Therapeuten und Essaer^ 
»mit allerley heterogenen ZusStien vermengt, 
»siseigenthiimliches Geheimnifs ihrer geschlos* 
usenen Gesellschaft bebandelten, verktindigte 
n Jesus Jauter und rein, sur Verpunft-Idce 
»eines rehgios •ethischen Staates erhoben, un« 
»ter dem Symbol eines gottlichen .Reichen» 
»der ganten Welt« Aber nur Wenige begrif« 
nkt\ ihn; darum ward unter den Bekenneva 
I» seiner Lehre das Streben nach einem ftidi* 
i> sehen K4rchenthume und sinnlichen Gottes«' 
i|dicns|€ iq dem Verhältnisse sicbtbacer u^A 


/»ftaSeliHiei*9 rh welchem dk ^ytia|oge linler- 
^y^lng und die Tempel der Heidea'zusamm^h« 
^ rennten: doch die von ihm geofFenbarte 
^>Idee ging nicht iiiehr verloren; sie erhielt 
ff sich unter den Anhängern des neuen Kl rchen'' 
^ythumes und unter den unweisen Eiferern, 
„welche sich Von d^r Kirche ttertiiten; rci- 
,V ner bcy jenen , Weil In ihnen die eigene In- 
,^y dividuälltic dem teligidsen Sinne strenger 
,V uniergeordtiet war; unlauterer bey diesen« 
j^^eil sie mit profanem Sinne an dem Liebt* 
,V strahle der ReÜgiott die Brandfackel des 
9, Se^engeistes angezCindet hatten. Mit Recht 
,'jtrift dieser Vorwurf die Stifter der Gnos*» 
,^ tischen, Manich^ischen, Prisciilianischen 
^,und aller nachfolgendcfn sogenannten ketze* 
y^rischön Gemeinden; sie irrten daHn, dafs 
,; 8i6 die von Jesu geoffenbarte Idee mit ihren 
9^ schwankenden VerstandesbegrifFen vermeng« 
„ten, durch 'iufsere Darstellung ihrer ^religi- 
yyosen Ansichten und durch eine systematische 
,^ Ztisdmmenfassung defselbeii 2U einem Lehr- 
I ,y begriff ein sichtbares Reich Gottes auf Erden 
,y stiften und mit der Macht desselben das 
,^ Kirchenthtim niederreifsen wollten« Sie hat-' 
yyten nur ^htitingen von Religion, Sittlichkeit 
,ytmd Recht ^ darum wollten sie Alles, was 
,v ihnen blind schien , sehend machen, wollttfoi 
„gebieten, was und wie mäti sehen' sollte^ 
j^ wollten das Reich der Verblender mit seinen 
„Blinden zerstören ^ 

V/ „Unterdessen fanden die ' Geweihten 
»fäcrReligiOü^ der Sittlichkeit unfl des'Kec&tsi' 


^tMC »Hern Vcrddrbe« Af Kirehendiumes^ 
,)in Kfostem sichere Riihciplfitze« Dorr w«ni^ 
i,dclten sie in Demuth» Glauben UQci GoC^i^ 
„ligkcit in der kirchliehen Gemeinscba&i^ 
Derbanelen. das Reich Goires in ihrer inneri\ 
i)Welt und folgten dem Drange, dasselb^^ 
ftsuch aufser sieh darztistdJen, nur da , X90 ii% 
ff ein fromines^ empfängliches Xjemirlh entdeck«^ 
i)tea, und nur so weit, als es Friede, fiäur^ 
iytracbt und Liebe gesratteten. Sie hegniigtf n, 
»»sich damit, den Geblendeten die Augen üuc; 
i»sanft zu berühren und tu offnen« Die Atif«^ 
91 Fassung des Lichtes ubcrlieAen sie ihnen gani^ 
»allein. Der oberste Grundsati ihrer praäir^ 
Micben Weisheit war: dafs' Religio n,, 
ffSittlichkeit , und Recht, als dd«^ 
ifteinstc Element des geistigen l&e% 
»bensy nie, ohne sieh in ihren^ 
5tWese.n; cu serstoren. das Verei«. 
»nignngsband' einer Sek t e werden^ 
nkdnne« Sie sprachen tbn nirgends so be* 
jittimmtia Worten aus, aber ihre ganze Hand« 
niungsweiae verkündigte »hn; und wir findet) 
»ihn hielte noch in Klöstern» nur seltner» 
«als daanala^ in »einer völligen An wen<king«'^ 
' ''^ , « • 

VI« ^Ihr lebendiger Sinn für Religion^ 
f»SittIiehkeit und Recht gab*tuch ihrer aufsciti]^ 
»Th'ätigkeit eine allumfassende Richtung, ia^ 
M welcher sie sich um das Reich d«r Kennt« 
f»nuse und. um die Wohlfahrt der biirgcrli« 
^•cheft Geaelisphaft unyergeÄUfche. Vei:dienate^ 
^erwarb«^ Wer sich die Miibc üelunea wil^ 


tAA 

0von imem GcuAtaffunkte am, die Aiuu- 
0i«n der Beiiedidiocr iitid Cisterztenser, oder 
gidii0 handschriftlich in Menge vorbaqdeoea 
^Chromkei» einselatr Abteyen^ dttrchzublät. 
g^terüf der ^xrird auch bey ibned fitidey, was 
^er lieüt zu Tage in allen StSdteu und Dor* 
sofern unter Laien beisierken kann^ dafs die 
^Religiösesten immer ztigleich die Thätigstcii 
91 und Fleifsigsten waren» (Ich behalte mir 
f^vor^ Ihnen ein andermal zu betiteisen, dafi 
gidie keligion auch von den menschlichen Diii« 
g^tt und den gemeinsteiiv Angelegenheitea 
g»de« Lebens die Ansichten ihrer Kinder mehr, 
^«b die scharfsinnigste Welttiseisbeit , erwei- 
g,tere und | aufhelle; und dafs Trägheit dci 
^Geistes und Arbeitsscheu filr ein untriiglsciiei 
ip^Merkmahi der Irreligiosität gelten fcöniie«) 
gtSie retteten der -Nacbsvelt die Schriften der 
^ Alten vom Untergange , und^ indem aie zahl- 
gereiche Copien davon anfertigten « verinltbke 
gysich in Vielen nnter ihjien der befindliche 
,, Genius des Alterthnmes mit dem'gottseligea 
ggGemiiche, erhob sie über die Rohheit ihrer 
fi^Zeit und ihres Standes, gab ihren Einsich- 
^ten die Bestimmtheit, ihren GesiAunogen die 
^Lfberaüt'it, und ihren Gefilhiete die Zartheit 
^besserer Jahrhunderte , ivelche sie aber frey- 
^ lieh nur in dem Umgange mit Vertrauten 
,9 oder in Briefen an bewährte Freunde an den 
gyTag legen durften. Mit den Schriften der 
g. Alten zögen sie auch ihre Künste aus drat 
gg Wüste der Barbarey hervor. Die Hiae» 

ggterwräff 


M9 

iiverwandeltea Wtiitentyea in fnichtinre 66« 

jyfiide, welche die Andern sodann mit. majef« 
9,t'ici6chen Tempeln und anmtithigen ZuflMchtf- 
,, stalten der kirc^Jichen Gottseligkeit und der 
9, religiösen Contemplatidn Verherrlichten. S i e 
,, waren der verheerten Welt, die sich Wieder 
t, erneuern ivollte, die ersten Lehrer des 
lyAckerbaues» der Baukunst^ der 
»,Seernkunde9 der Geometrie lind 
MArichmetik» der Ton* Dicht- Und 
»«Scheidekunsti Sie tvaren die Ersten und 
H lange die Einzigen, welche die Menschett 
»die RegierungskuBst lehren und ih«*' 
«,nen die Erhebung VomKirchenthume lurReli- 
yygign zeigen konnten» auch lehrten Und zeig« 
j,teut nachdem sie den Platon^ Aristo« 
,,telei» Cicero, Philo» Sen^ca, Ta. 
i,citus» Lactantiu.8 Und das neue Tes« 
>,tainent gewifs öfter als den Apicius de r§ 
itCoqumafia y und grofsteiitheils mit Aufmerk- 
,iSainkeit auf den Sinn dersdben ftbgeschrie« 
„beq lütten« Alle Werke, der hohem Bau« 
„kunst vom siebenten bis in das eilfte Jahr^- 
», hundert waren nach ihren Entwürfen, unter 
„ihrer Anleitung und durch ihre Theil- 
9, nähme an den Arbeiten aufgeführt tvorden*« 
), Bey allen Corporationen Von Bauleuten, welchl^ 
„in diesem Zeiträume In den verscfaiedeneil 
„LSndet'n Europa^s Und des Orients zu grofseii 
„Bairten herumzogen, tvaren Mönche di^ 
I, Anführer^ Vorsteher Und Vorzügfichsieä 
♦.Mkgiieder.^ - 

Fft(sUc;s Briefe. fto] 


i4& 

VfL „Erst iöi Xri. Xill. und XlVt« 
'99 Jahrhunderte bildeten* sich in den Kunst- 
9, schulen der Manche, auch ans den Laien, 
,, Meister in der hohem Baukunst, oder die 
9, daselbst Gebilderen traten nicht mehr so oft 
»yfn den Stand ihrtr Lehrer ein» sondern 
,,blieben Laien, zogen, ah solche, mit dea 
„Meistern aus dem Monchstande aus, oder 
„sammelten sich selbst aus Mönchen und Laiea 
„ eine Corporation Voii Maurern ^ Zimmcrleii- 
„ten, Steinmetzen, Bildhauern, Malern, 
„ Tischlern , Schlossern und andern tu einem 
'„ voihtändigen Prachtgeb'äude nSchigen Hand« 
„tvericern, mit welchen sie, unter tfer Be* 
'^,dingung eines eigenen freyen Gerichtsstandes 
^ und anderer Privilegien, für Konige, Fürsten, 
„Grafen, Bischöfe und Aebte die' Anffiihrung 
'„gröfserer Gebäude ifbernahmen. An Zünfte 
„ und Innungen von Handwerkern , und uber- 
„ haupt an ein Maurergewerk in StUdt^n, ttfar 
„hey der Verfassung des Land* tmd St'ädte- 
„ Wesens in dieser Teriode noch nicht zu 
'^ denken." 

„ Und bis hierher ginge die Geschichte der 
^Freym«urerey, als Idee, oder die Geschieh« 
„te dessen, was die alten Maurer symbolisch 
^, Maurerey nannten ; von hier aus mtifste die 
„eigentliche Geschichte der Freymaurer-Bnl* 
„derschaft anfangen. Der erste Satz dersel- 
i^^ben wäre: 

,.Die heruntreifendeH Corporationm 
p^ der Bauleute, öder die Bräderrehaf* 


9> 


V 


?4f 

j^rfif fItfflinJiiUßrtrhalfftihri» tjt^ 
pysprung iftmäen Mpn^t^hßn^ -ihrm 
^Lid^rerns upd .da die JUöndie i9i Eng* 
^Utnd fff&herg ak in Frankreuk umllta^ 
mtUm^y mit ffß^trm Sinne Künste und 
^ IVisiinschaftjMiriebm: sosey sie wcihr» 
^^sekmlieh anch in Epgtand enfftan^ 
\^dm^ in FiranHrmh und. Italien nach 
i^d^ Mßsfßr Jer Mdnchsverfas^ 
ttjtung ausgebildet i^ in ihrm Vo rste^ 
kern und vorzügliehsteH MiU 
l^d^liidirH 'mit deii mannigfattigen 
^jKenntnitsen und Kunstgeheim^ 
^nissen^ öäer den damähls aen Lüieei 
psfioeh verborgenen KimtvortheiUn de^ 
i;^ Mönche aUfgeitattit, und im Fertrau^ 
„en auch mit ihrer geheimen kireh^ 
,flichen, freligidsen, sittlichen 
,iUnd rechtlichen Denkungsäri 
V bekannt gemacht worden ; bis im XllT. 
» ynhrhunderte, beyEinßlhrüng dirlnqui^ 
^^sition,mitihrerSpähsucht^ihreittMordbeil$ 
^und ihreH Scheiterhaufen, eben diesi 
^penkungsart^ das ist, der freyb 
.^Rtligions glaube^ die^ vom.Kir* 
^^chenthume unabhängige SittHth^ 
u^U und die allen AnmafsUngtn 


9» 


«48 

^äer &ewatt rnüit tf^iftiükr wu 

,,d»rstfebendt Rnhtlithküt\ oder, 
^,waT darsetbe hei/ff, die Kunrt^ ohn$ 
„ dit TViebfedem der Furcht ^nd Hoff- 
^yttimg gut and voUkömm^ zu UfmUn, 
^^nhter dar Symbdt der FVi^mnU' 
¥$rey vtr steckt , lind %wn ifigmtkäm* 
tkhen Geheimnifs dar JVürdigtn 
,^und Fähigen in dir, Brud&iikaß 
' ^,gemacht wurde.^ 

,, Aus Jicff^m Satze wticde folge« t h Daft 
,,dic Briiderscb^^f der freyeii Maurer bit in 
^das XI Ute Jahrhundert swa^ ihre vumMonchi- 
,y vvesen entlehnte Verfas8uhg»*aber noch kiiiit 
,y andern Geheimnisse, aU allgetneiii' «inbe« 
,y kannte ^Kunsf vonheile und HsndgrifFe» folg« 
^ lieh auch bey der A-ufnahme in die Cqrpo* 
y,ration wohl mancherley Gebr'änche, aber 
fy noch nicht den alten feyeriichen Au(netimun|s« 
^A6k, gehabt habe. 

lU Da6 die Briidersciiaft der freyen Mtti« 
j^rervCrst im XIU. Jahrhundvrte eine sorg- 
„ fjlltif^ Hehlerin der wehr erwähnten Kunst 
^,unci eine ZufliichrsJt'äfte freygUubiger. ^eiO" 
„siftUcher, *strengrechtlicher Menschen ^«or- 
^, den 9 -4111(1 ihren A^f» diesen und FSItii(ba.clie 
„ Idee. ihpet.iowgQrit lind hohem Vefbindunf 
^in de;r 'feyerlieben .Atj^nahuie dutch^cJi^ £nt* 
y^hQlluog der p. geofifeobaret'vvordea feyV 


Mi 

- SR» 'Saft' ricV 4ie "iltfit (r«feti 'M^Brtr mit 
iiRe^bc ruhmMn» die Menschen jene ge|ucti|« 
naiinigen Kiinstc und Kenntnisjse gelehret eu 
9ib#b^, welpbf sie telbcc voa dt a Manchen 
••^mpfiwift^ii hatten- "* 

; 9« Alii ebea dii^nm 3a<ce abf f g«ibt auc)| 
«^Ifecv^rt w«s;deai fn9iirerttcbeo Geschieht!« 
iiifecicbar unfocbetylicli itt:-^ Vov aUeii| 
ibit^ilQ. tif £ere :K«pkitnUir und viilfetfiftr^ An* 
iKMbt von den «littlejea Zjekalt^r «ibi^^iaupt 
MuaA'dcitt Mdachibtimeäntbesonder«« wtelchf 
jk^fedpob mrge9d«> dtirfciger und .^unrishüger» 
«»gk «ut den^^ruokt«n Weh->:.Kirisbe*- on4 
HMSaohagetchkhlfn^] erUhgt weiden kaaii| 
itDKliMtaciecen V.Qt faßtet ^rtclbtn bevUj^lptctfiii 
i»4ei%.|ii|geheii«rOi, ^fteryifeii, Wipn^frbftr bc* 
nkkiidk$ßt^9^ XU' PAH^r bcssero Qr4im?f * dejc 
9» Dii^foopoR« treibenden ^ieien my.^x^Hi&iin.e.^ 
9»SdtjeiL iie 8«heo. am dfirsejboii ^aDoh^iky 
njVwiviiohse von, Aberglauben 9 Diiff^tja^it und 
9, Lastern» uqd^ iscbm^beu 9 ina.OÄlfühlc ibrc/i: 
9» Kleinheit und Enghercigkeit, in die Weft 
tfjkün^id«* w ^sStb» eb^v. «o von «Hu nr?w b r i- 
Mg^e« Settpn a^iti.( iwelehe $it eniHved^r nicht 
sibMchauec bfllMn«,3o4ftr'för wcUhf^ihr Auga 
M^t^KiupftSichttf ^9jf»r.: In ihren Btjpt^rA ß»de% 
>»4jPr Fpetcber nUtiparsAtn ausges^Kefi?^« Winkft 
nV^ -deiOrf ^^ iwcfe zu entdeai^n >. Witfe« 
M.wd ^as nur.&nsvHaifJathriflie««' dliq in.ftian« 

»^bta BibliotbekiW :viel Sit g4M'i«gsch)HKig in 
üdtiii «ncfernteiite.ii Winkei« yflCgrab^«. iiegen» 
nMi den T^s^t^^^ yl9$Äm JMAnt Murv 


^;9ibHdthek; mit den noHitgeiiFVorkefnntnisseit) 
j^yinil philosophiichem freiste- im<fv kritisehea 
^»ßifcke unter diesen veraeHeeteiii Si^äueti v^c* 
»fleht, würden den qnheTangen^ Otekei; ^Vod 
Mdera mittlern Zeitalter und dem Mönchs^e- 
{[ten 'inir »ifiem vöfistIhdigerA) '-«rc^iendero 
;,und'ki^fHg^rn B2ld6; 1il^ aHe gediu^e itlt 
gitorien es vermdchreii> ' «riveuen; ^tidh am 
,;^etf Papieitln und Aden' d^lr Lög^n irt5ehlt 
^»Merüber nichts ErhebHebetf tn hohlen* «eyti{ 
^yund bioffl hierin )i^t "dcir 'GiWnd; ^ Warum 
^, itns der netiHch vorgelesene Ausstfg aus der 
j^yOesdhlchfte des fl^if»igen Br^'S^^r, in tofarn 
I, sie die Geschichte den Sl'tevD Brwder« 
^ftehaf't behand^ek, <)ärcba(is' utabifrMigt 
^ytieftf ier< liat in sdaen 'Btkh9tn nur ein 
<;, mitltoej Zeitalter der Ba r b a r ey ün6 U^n« 
jj^v^-t<»a4i«^e4t,' undindiesettiinr a ber.'giSu« 
,,bi«oheV itöekdummft M^ntiie, alt Lebt 
4,' rer eben" ab- dummer utfd nn-wissrih 
^ d 9T H 4 a<f Wc r k s ni a u r 9 r »'-gefunden. 

' ' ,^'Dtfth* ' naurerifchefn'' Oetcfitohttfbmliet 
^»m^chr^n fc^rner nicht leicht sui^er^Müigtt-Re^ 
^»sultate'^h dArbieteA;^80'1aJlge ibib Mch 
j^etne 'atifliihriiohe Geschictifg d^r b^^rtfBau« 
ji kutrH liuct der v ö r c li g I j c h s t e n P r a eil tn 
Agc^ab'<^'^^6AS'dem mit^rtl "Zekiflter naiw 
»VgelV'' Es^ duften 'thnr die Naftien der Y<«< 
^stAer-undlan^sebilsteli! Mitglieder derjeniiea 
^ Balreoi^otnYldn , «ivefehe^diesetben auiJDelBhrl 
ifb«(tej('^lAtfinibfthniilieiMy]H«a Et «luftte «<i» 


i^i€v VeHbnting unA- icn Gesdicn -4er &9hef 
y» errichteten besonderen ßsulogen, ingieichen 
,9 tim dfa Geist luid die Gesinniiiifen der zum 
,9 Werke vereinigten Bniderschafc »u erratheti» 
^von den Nachrichten, die sie unter dea 
t, Grundstein gelegt, vmi den geheimen In* 
t,soiirÜteD Hnd verttackten Wahrzeichen, dit 
„sie an den Gebäude» angebracht hatte, Kund« 
to haben. -•*- Ein» sc4che Geschichte isr nocli 
j^nichc geschrieben. Felibien und Vatari 
M wissen von dem Allen nichts; und nur die 
9»wblftl«rhakeneB Archive, der älteren 'Kirchen 
»»und Abteyen in EngUnd» Frankreich, Jtaliea 
,,imd Deutschland könnten Mittel %U9 AbheLi 
„ fiing dieses Mangeia -an , die Nand -gebto« 
9,,£be» darum aber darf man mit den^ Ver* 
9,fasser der Briefe» die Frey maarerey 
„be-t raffend, 9) luid mit dem Bf; S^<^f 
9, nicht zu streng rechtcji, dais Beyde dit 
99 Freymaurer* Bruderschaft aus der 
„2 H n f rn»aurcrey' entstehen lassen^ 
„obgleich den Kundigen in der ganzen Ge* 
9, schiebte dieser GeseUschaft nichts Gewissers 
9, ist, als dais die Zuaf tmaurertey evst 
„aas den herum waiiiderndenr Corpo« 
9,ratfdnen der freyeu Ma-ucec ent^ 
99Standcn sey. . 

■'. » * . • ' • . 

99 Mit dem Zeifpi^nkte, in welchem diefs ge* 
99 schab 9 und mit den Veränderungen, welche 

„dadäreh in deff ^ iKiicf^lrschaft veraiilasset 

- ' " •• . '■ ' . 

,^) 3 Sammlungen: Nörabtnrg i78|«.,|5 i» U. 8% 


'liWur<}«ti) muffte ein* neuer, nicht tmt^t 
i) wichtiger Abschnitt in der Geschichte dcj* 
.,, Freymaurer- Brüderschaft beginnen» und hier 
4« wiirdc der unbefangene Eartcher schwerlich 
9, auf andere 9 aU ^uf folgende £nldeckungen 
^gerath<n,-r I^ ^iU sie Ihnen mit de\i 
^, Worten dcf ConstittlttQttsbticiie« der ehnir« 
«»Loge A« 1. d. d. R. io Al^^nbu''^ - ^Q^^^bIi 
^«weilamd insoferq jMe nieiue eigeaeB 
iiAnsichteni aiisspreohen odeir bestltigen. 

„Im XU*, XIIL, XJV. und XV., Jehrhun. 
loderte" he^&t et $$.157—^162* „machten 
9» die jCcrpomtfonei^ der freyen Mainrer noch 
i^keine Zuiift aus, selbst dann noch nicht, 
t^als das ^t'ädte» oder Zunftwesen^ schoa einit 
9, gennafsen yorgescfairitten war 9 sondern! sie 
,, zogen; wie vorher, von Stadt zu S^dt, 
99 von Land ^u Lsmdt'' 

„ Mh !{• Heinrichs Vllf. Regierung Snder te 
9,$tch der Ziustat\d der Künste und Wissen- 
,, schufen in {inglaiid.— - Z,ünfte hatten bisher 
„nur die Kauflente,^ nebst einigen wenigen 
j», Gewerken , ' gehabt. Dea König» Minister, 
„Cardinal Wohtj,, dqiuite Zut^ft- und Inhnngs- 
«» gcrcphtigHeiten auf alle Knuste,. Uaadtbie- 
M Hingen und Handwerke aus, und alle Zünfte 
^behgii^eii Sitft und. Stimme im f ^rbfmis&teV* 

• . .. . . • ' . . . .«'•'. 

^Die Künste un4 .Wiss^nschafiten,, wdche 
9, bisher der Brüderschaft der freyen Maurer 
n^ife^ if^esea waren« konnteu nun diQ 


lyDmrefchiiftg 'elnei -Erwerbes nni clt»tv)lfeii 
„nicht' mehr gewShfMi« '«v«Ü man schon itlU 
„ gMM<in 4|ngef4iigon hütuf^ si#di|it:l|di«vntoeh«^ 
„ F^tschncte der Ktifisto tiiid W4Mei|fick4ffc% 
ijäftfiiT ütMser BrUdersfb^fi rt^her Mnn^^ -«od 
„bester bt^Aililelh civ •iofneir. Es- blieb- «Isa 
,,AUes^ ^sii bisher dafitf Geh4imnifi Anj'S«« 
,,werbwweig gew^^n m2\p\ 'iini so- w^ntg^ 
MHMhr<bi B<tti<^,ä^lchii» die Frc^ftutireiH 
„ Bruderschaft zusammen halten konnte, -alt 
noichr fo^hr- ♦bgcilwUe „Cpi^oralioj^fH von 
„ihr. in ver«chiedcae,^^itad«Cr«an4cr|e^^^^|(WJ- 
„dcrn alle ^ich in' £Qg)and jEestsfsztcifiv . if^i 
i, stell XU fünften IQ- d.c^^ $tfdtcn. bil^^Un« 
,i Zugleich v^rein^igtfci sjie sich nun d«hin^ «ias^ 
„wi^ ihWq , , auC^r -jidjpr -Äf nonniiiig Frcyj 
i,n)«iircr aus ihker. ypqgCQ holjiern C(nosit 
«übrig g^Wicben wacj,.., als dnzjga^, pii 
p ihrer innigem Vetbtüfietung festz(9steiipii| 
nuehfflifli;. . . 




die eirerhietige Betrachtung Jer'^iinei^ 

^^überlieferten bedeututigsvolien p^\ und äiet 

j, durch, diese aufgehellt^ Tourist , ' ohne die 

„Triebfedern der Tiircht nnd* HoiThtmg 

•^ 'i, gilt ^ und yoUkdninien 211 ,i?i;erdeih*'^"" •• 


E 


.; 1 


' Cigetitnche KnuttlBenninisse geh'Si^ef^ HiHt 
»»nicht inehr dazu, hiid^^'deswegen'nthfA man 
)9niin ancK andere S^nde darin aiif*^ Di'eB»* 
iideufUng * der p erlaubte rogar, außer -d^n^We^* 
ijthoüscheny auch andere ^onfeSsiom-Wer^im^ 
»,te «ufzuaehmea. Mitf t^odificirtt trtfftr^tfü 


tf4 

^sondern RMcbkbtim und m aufsertPistmlh 
ft(k4m.Dingift9.:is!n /feyeriicben Aufii^hioimgs« 
^AAv. welchen »wir • •!• c)cn «Itosten kniica« 
jiMoi|ti:()4ithte mAt^i^W MIX keinen Gcseilco« 
^^In^'iMmstergri^d, lOiga betrachtete' die Ge* 
^.lelkdbaür »: t# wie vdcher^ «Ii morilisehe 
l9Brnd«rs«bafc;sup<l inaebte Jeden» der...ihr 
«» bff iMt» «in iitf $Un .Mile jum Fceymaurcc.'* 

^^' ^,,ÄAf i&m AHc'n ergieM tkh, ä/J nach 
i^J^sen VerSndirungen die Bnld^rKeH^ft weni« 
^yger trine Gesellschaft Ton arberfenden ^Mau« 
;,rern^/ alr eine t^r<yralifiche Verbn7detung, 
^^War;'- ber BentmMfngr Treyei»; tturde 
yjmiVnoch das Pfadikatr angenötDtnener, 
^,.hirfsrtigrffigt; ^enn dle'sti den\eiger^]tIichco 
^;M?ni'crn alifg%ioi^benen. anderh/Scaitdesge* 
};'nd^^en miifsten anA' bezeichnet werden ; und 
,,die Verbriiderteu nannten sich jmt' fi^eyo 
Mua.d aageno^mmepe Maurer« 

* • » '4» . . . 


5.;r »> 


»' • - ■ . « 

^^Nacb K. Karls L Enthauptung» ilSj^f 
^vergaben die 9iruder einstweiieo 4^9> Natur 
^und Tendei^z der Freyjnaurerey. ii^d verei* 
^ nigten sich tu einem p o 1 i t i s c he n ZWeckCi 
^wpi^ ate theils izon dem in England :j[etii 
«..Bpch insgeheiin i^vkkenden . Katiialicitmus» 
j^^cheili von d^r P^tey- der . Episcppaif p ,^ vni^ 
HJi^rOifhr Veranlassung erhielten^ ala Qur $o 
g^cTanatiso^us der Presbyterianer.,4m^ lade* 


I 

„die Brüderschaft kehrte tu Ihrer, vörvgei^ 
„Tandem ztiriick; nur wurcle der zur sichern 
i,V^heffkflgie9w ZmkArr^in^t^iV-^fcs^l. 
,^leii« tii«! •Meittoi^radvrmich- fiir die F0l|tf 
„b«ybrkiif#iiv:&nr nch drr.MUgUeder fiir'rSha« 
), liehe'- Zweckt": in ^er Zukiwft^lto fswitie« 

• „Im •J«lkFe'*i68g. l&«fi^<ie.:ttcfc«obkfiiahlb 
5) verleiten» mcK auf kiWKeirlieU «n fbütisohb 
»Handel SU. mischen, :'kaim:.fcttvch ««irjiiQ| 
»Jacobs IL Flucht %w ihre^ «Itea T^odeflK 
)i leidet aumek« ' > r- . \ -:n 

,^Die Anhinirep ctee' gefluchteten Königin 
MbauptsSohlicK Sehdtteu , bektnnt mrt ddr fnie 
»»hern gehemen Mitvyirhwttg'der^Brudectchaft 
9) IUP Wiedoreinföhrung XTarir. II«; evrichtetea 
»nicht iHiP'ift'SchoitlaiAi; voiMern .seihst .hiM 
fi lind üia' iW ! tbii^\üüA-i '■ ^ind b^s6«dbeps .luoFaei^ 
»i-pgen in '0iiier 'Hetie«v««Forit^y uni/'ltoetfi 
5) j i c o b • dtuirch die^e « gehä^rio' • Varbindurig 
{^wieder i^h^% votkzwokny^htöiyfAJi ve6 
)>hclfei|/' »ii'.<»...i .>^ufi 

MHienait begann das neuere Logen W9« 
itien, fiir dessen Geschichte deriviirdige Br# 
ifS**r, mit grÄlRtf" ÄllWWllde "von Zeit, Ko« 
t^sten und Kraft, Alles geleistet hat , was der 
lylibersilere Mann, der die Ansichten de« An* 
ijdern auch dann noch in Ehren h'ilt, wenn 
M^r sie nicht zu den seioig^n machen lunog 


^mit BiHiriiek vm'ibfli «SiiiAm nad^cnrir« 


i\ I 


.. . Nack^itiigea.Erairiiaiingfii >« • j««< BrBr.» 
€|^s diesen oJen>|0nen Punkt: sj^int» Encwur* 
fett in dtn kiÄnftlgtn IniimAipiniogi^ ibre 
ItnrfAfeliZut'iiifiertt» 4cliloA.Br. P''*<l«^ifie Rede, 
welche ich Ihnen mit Vergnfigea ooptrt habe» 
weil ts mich freuet, an diesem thätigen Brii« 
#ett mildnwiirdtgeft Pitdiger einen^ M4nn gefiio- 
dtfn>4ii hjiben ^^xkriwint» Schriften, bipbt nuc 
gileitti» londernnu^h veritaiadeu bat« 

Der dritte Tag in K***g/l««r. wir eigent- 
lichen Feyer des Johannisfestet bestimmt« Die 
finfache üec<»ra(io» der Loge^pder 4t« Vcr- 
eämmlungsplanei unter freyem Himmel aui 
4em Gipiti eines, Berges, xwisebeiü den- Ruioeo 
•iner alten Ritterburg i die Ceüemoftien* :<^^* 
Vofilesnngearaidirereitflrtider« 4if m.\[iowchl»§ 
gebcachten a«4 bescUosstmep .UiiMÜunf en- der 
W^xMthatigkeit, Alles war dem Ceiate des 
iken Brttdersehaft^. so wie den Eihiichcen uod 
jer Wurde . dto likv vccaammeftM klUaniKf 
i^ffgcmesfeOf ' . 

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m^mmammmmmmmam^bmtmmam 


Siebenter Brief« 


M Br. S«*r lu. F*^f • 


/ - 


D 


Kleinwall den i6. Aug. igo^« 


urch dre Ihnen micgetheil^e Vorlesung des 
Br*i. P««d veranlaNety verlangen Sie von nii^ 

«wcyerley: f 

I» Eine Abschrift von dem tvichcigen Fre^b» 
maurer* Verhör vor K. Heinrich VL 
in England , mit meinem Urtheile daru 
über 9 und über Leasings Brief an 
Campe; *) . 

II* Eine Widerlegung der Bemerkungen, wel- 
che Bir. S**r gegen meinen Versuek 
• cinerGesjchichte der Freymaiircrcy und der 
Freymaurer- Briidcrschaff, an einige, l^rtV 
. der 'in Deutschland handschriftiicb baft 
ergehen lassen, ' * 


% ■ ■» 


^ ttsiiögt sümntl, StBhritben*3S<<i^ '^^^^ S* ^l^^* ^ 


t 

fB8 


> I 


tageiii dafs Sie Hatchinson's Geist der 
M a 11 f 6 r e y , wo dicf» Verhör *) abgedrückt 
ist 9 nicht bekommen können« Mein Urtheil 
ßber die Urkiiade (Enthalten die /kiimerkungen. 
Sie ft'ihrt die Ueberichrift : 

Certayne Q^sstyms .. wyth . AnsWtreT tö 
ihe same, '^Concernmg tlie mystery ofMa* 
cpnryt, wiriieflijby ihe bände qf Kyngi 
Henrye the Sixthe of the name , andfayth- 
fuUye co^ed'by me ^^mn Leyhmdi, 
Antiquarius by the eommatmde of Im 
highneßi ^ • ■ *' 

ir' |obo Lc3^Ia<id\wajnd l«cy def.ÄufliebtiiiJ; 
^er iiCloster . io England von K* Heiorüek 
VIIL 1 526. angestellt, lilü die wichtigen Nfspte 
und Bücher derselben zu sammeln und auf« 
«iibewarhren. ' Seinö Abschrift der Urkunde fvar 
^ie Copie einer .ültern vom Jahre. 14^6« Das 
•Original soll vom Könige Heinrich VL 
^wie die Uebersahdft besagt, eigei\hllndig ge- 
schrieben seyn» und ist ein jfn Gegenwart des 
Königs gehaltenes Verhör eines Maurermeisters* 
leylaiid's Abschrift hat der t^hilosoph Loeke 
Von Colliny Vorsteher der Bodleyakikcbea 
Bibliothek, irt Copia- et'halten^ find sie all 
iord Thottiaa-, Grafen von Pembrocke» 
Ven 6. May 1696. gesandt. Dat^ Verhör lautet^ 
Wie folgt* — 

Berim 17^0^ 


I. P. U^at ist er An» P 

A Ex ist die tFissenschaß det Nhtur^ 
du Kenntnifs von der Kraß dersetbm und 
ihren verschiedenen H^trhmgen; vornehm^ 
Uehdii ff^issmschafi von Zahl^ Gewitfil 
und Maafs, und die rechte Art^ üUb 
Dinge Mm Gebrauch des Menschen^ 
hauptsächlich ff^ohnungen und Gebäude 
vm aller Art, und atte andere Sachen, 
die dem Menschen nützen^ einzurichten. 

Sie werden hierb^y ebeo so wenig an PraJu 
lereyi<lenXen,als esPrahlerey wäre, wenn in unl 
sero Tafen eine (jeseiltehaiFc voii Physikern lieh 
^s Besitzes dieser WifS^sdtafr und Kenntnisse 
riihmtei ob es gleich hocTist wahrscheinlich ist, 
daü in Ansehung derselben die Zeit 2176. sich 
tu 180& geradeso, wie diese zu 1436^ ver« 
kaheii werde. Auch mdrsfe mäh sich der 
Ueinlk^en Vorstellung von einem Häuflein 
Jummir, unwissender Mönche und einigea 
UetnstSdtischen Maurermeistern mit aufterst 
beschränkten . Kenntnissen durchaus nicht enl- 
i^iagen können , wenn man den Mönchen 
dei Xi. XII. und XIIL Jahrhundercs und ihreo 
. Schulcrq, den freyen Maurern t obbeaagtp 
Kenntnisse absprechen wollte« , 

«. F. f^aßng sie an? 

^- Ä> ßifg an mit. den ersten. Mensekm 
'- m Osten, welche vor den ersten Menschen 


in tFesten warmi 4ie kam nach Wtstm 
und brachtß mit alle JPreude für die W'\U 
; d^H und freudelosen. 

'"'",'■ • " ' ■ 

Man denke sich. n<jr, tiickt imtet «ivr Man« 
|rerey,; von welcher hier die Rede ist» das 
sonderbarem geheininirsvoile Ding, i«as heute 
,in M^ Logen so heilst^ . sondern einen Inbe- 
begriff alles dessen, was* dem Menschen zu 
^inemDaseyn froinmt; und maitmrd in dieser 
Antwort des Maiirermeistert nichts, als 

Wahrheit^ finde4. 

» 

^i F, Wo fing^ m in] ff^esten an7 

" j$. Die Phönizier , welchg große. Kaußmü 

. warm^ kamen zuerst von Osten nach 

•. 'Phömzien, zur Bequemlichkeit der ftand' 

iung nach Osten und' If^esten s aisf dem 

rothen und mittelländischen Meere^ 

Diese Angabe ^tiniint ftogar tnit Agc |>hy- 
ilschen Geschicbte'der Erde Und der ans ihrer 
«llmahligen Umbildung^ erfolgten VoJker-CuI« 
ttir'rtberein. Maö' darf mir eine Weltkarte 
tiiit einem prüfenden Blicke libcrscbanen » u« 
%intiHehen , dafs (ihter allen Ländern des Ori- 
'^d^ Phonizien und Aegypten die letzten seya 
mufsten i tvetche durch den ailn^ahligen Rück- 
tritt des Meeres fi'ir Menschen bewohnbar \v(ir« 
den; dafs folglich' Aegypten aus Aethyopiea» 
Wfiid' FhSoiuea aus Indien^ ihre ColoBtea iin<l 


•N.« t -4 


ttirö Ctiitur erttiheii habe«. <^) * Tm alteiigli. 
«chea Texce tieht, statt Fhcnictans« Ve- 
ftecians; «weil der Schreiber des m<'iildlichen 
VcfhöH das Wort so hinschrieb, wie e« der 
Maurermeister aussprach; diesem aber, selbst 
wenn es der König gewesen scyii «oilre^ es 
wohl tu verleihen ^ar, wenn er mehr nach 
der Aussprache i ak nach der Orthographie^ 
schrieb, da heut tu Tage sogar Gelehrte ia 
Frankreich und England id der Orthographie 
ihrer Sprache nicht itrimer gi*ol$e Meister sind^ 
Eben Hiefi ist auch weiter unten tu bemerken» 
wo im Telte^ statt Pythagoras, iMch der 
Aussprache j Peter Gower; tmd^ statt 
Krotoii«^ eben so Grotod steht« 

♦ 

4^ Fi Jp)i kam s%$ naih England^ 

A* Pythagora/^ ein Grieche ß reiste nach 
Kenntnissen in Aegypten , in Syrien und 
in jedes Land^ wo die Phönizier die 
Maurerey gegründet hatten. Er gewann 
Eintritt in äUe Logen def Maurer, ir 

«) Sithe BoUlangeri. t'Antiquit^ dtvoil^; 
Tom III. p. 269*— Histoire des Hommes^ 
übersetzt von Hifsmänii, 1. ThL S. 372^ — 
Bufton: les epoques de lä naturc; Toma« 
p. 95. edit. in 13.— Via Hon: PhilosQiis 
phie de rUnivcrs; ft Brtixellesi 1781« 1^%^ 
täfsUts triefe« £U] 


\ 


f(S9 

- lernte Fiel, mdkam zurüek^ undwohnU 
in Groffgriechenknä, md ward de ein 
mächtiger Ifeiser und sehr berühmt > Hur 
stiftete er eine grofse Loge zu Krotona^ 
und machte viele Maurer. Einige der* 
selben reiset en nach Frankreich und mach- 
ien viele Maurer , i/o»* welchen in dir 
. Folge der Zeit die Kunst nach England 
keruber kam. 

In dieser Antwort wird angegeben, litebt 
was wiieklich geschehen war, sondern was 2« 
der Zeit des hier verhörten Maiirermetsicrs 
als Tradition erzählet wurde; und dafs man da« 
mals in der Corporation der Bauleute der- 
gleichen auch wirklich erzahlet hibe, muff 
man dem ehrlichen Maurerraeisrer auf sein 
Wort glauben. Uebrigens sagt die Antwort 
auch nichts Ungereimtes und Widersprechen- 
des aus« Wohl kotinte Pythagoras in jedei 
östliche Land reisen, wo die Phönizier die 
MaAirerey, das ist, die Wissenschaft 6qy Naturi 
die Kenntnifs von der Kraft derselben und ih- 
ren verschiedenen Wirkungen, vornatnlich 
die Wissenschaft von Zahl, Gewicht und MWs, 
lind die rechte Art, alle Dinge zum Gebrauche 
del Menschen einzurichten, geg^^ilndet hattem 
Dafs Pythagoras in alle Logen der Maurer Ein« 
tritt gewann, das ist, in alle Mysteriei^ dcf 
altern orientalischen Volker eingeweihei war, 
glaubteo die Alten, und viele neuere Gelehrte 


» 


461 

glauben es noch. Sein geheimer gefchlosscDor 
Bu<iJ iii Krotona, (gri6c Loge) ist eiae be« 
kaiinre Sage. Nach der Zerstreuung desselbea 
koiincen sich einige Bundeftglieder eben so wohl 
nach Gallien, als nach Grorsgriechenlatid 
und Aegypten, fluchten, und dort der Drutdeii- 
Verbindung entweder beytretcn, oder sie stif- 
ten; und die Cuitur der Brirtanuischen Insela 
mochte wohl nicht anders woher » als aus Gal« 
llcn» hergeleitet werden können* 

S* F. Entdecken die Maurer Andern ihn 
Känste ? 

A. Pythagoras, als er reifte, um znkr^ 
nen/ ward erst gemacht^ und dann be* 
khret; so sollte es mit aüen Anderen 
auch bttUg styn. Doch haben die Maiirer 
imfner ^ von Zeit zu Zeitl den Menschen 
von ihren Geheimnissen dasjenige mitge* 
theitt^ was ihnen allgemein nützlich wer* 
den konnte. Sie behielten nur die Kennt* 
nisse zurück^ welche schädliche Fotgm 
nach sich gezogen hätten, wären sie in 
Übte Hände gekommen, oder welche ohne 
die Miftheilung der besonderen Logen* 
khren zu Nichts frommen würden, oder 
welche^ durch den daraus entspringenden 
Nutzen und l^qrtheitför die Brüdmchaft^ 
^.Brüder fester zusammen binden. 


i64 

Die Frage ^ill niehft Anderes aiisspreelieo, 
als: geben die MaunI in ihren K«insceo all- 
gemein Unterricht, etwa so^ ivie er in den 
Klosterschtilen von den Kenntnissen der Manche 
ertheilet wird ? — Darauf antwortet der Mau- 
rermeister, dafs es in Ultern Zeiten nicht 
so war, sondern damahls mancherley Kdnden 
i|nd Künste das ausschliefsende Eigcnthum be- 
sonderer Gesellschaften ausmachten, und Jeder, 
' welcher der unter den Mysterien verborgenen 
Kenntnisse, wie Pythagoras, theilhaftig werden 
wollte, vorher gemacht, das ist, in die 
engere Verbindung aufgenommen und in die 
Mysterien einge weihet werden raufste. So, 
meint er für sich, hätte es auch in der 
Folge bleiben solfen; allein, die Verfassung 
der bürgerlichen Gesellschaft, und das beson- 
dere Verhältnifs ^der Maurer -Corporation tu 
derselben, hätle diese veranlafst, Manches, 
was in alteren Zeiren , • ob es gleich gemein* 
nützig werden konnte, geheim gehalten wurde, 
den Menschen , unter welchen die freyen Mau« 
rerfwandern und leben mufsten, mirzittheilen« 
Gemeinnützigkeit war der Maafsstab dieser 
Mittheilung. Mirbbranch der Kenntnisse durch 
tible H'inde, UnverstSndiichkeit oder Unbraucb* 
barkeic derselben ohne den besondern ^und ge- 
heimen Logenunterrichf, und die innigere Ver- 
bindung der Brüderschaft durch etwas Eigen* 
ihümlichesy blieb die Richtschnur für dasje- 
nige, was sie, als Geheimnifs, für sich be- 
halten KU müfsen glaubten. Was sie nun nach 
jenem Maafsstabe offenbarten, oder nach dieser 


i65 

Rielifselimir v«rbargtif, geben die Antwortea 
auf folgeoKlc Fragen t^escimmt an« 

f. F. tFeUhe Künste haben die Maurer die 
Menschen gelehret? 

A. Den jfekerbau^ die Baukunst, dieAstro^ 
nomie, die Geometrie, die Zahlen, die 
Ton', Dicht' und Scheidekunst ^ die 
Kunst zu regieren , und die Religion, 

In Betiehnng auf die Kumt, zu regieren^ 
und auf Religion weifs ich Ihnen niches Bes* 
scrt SU tagen, als was Sie in der Vorlesung 
des Brt t^'^d gelesen haben, in Ansehnng 
des Ue1>rigen mochten folgende Fragen tu er« 
ortera seyn; 

t Was wurde im mitelern ZMtaUer unter 
den genannten K^'inscen begriffen? 

II. Wo und auf welche Art lernten die freyea 
Maurer diese Künste! 

III. Wie wurden sie gröfstentheils ausgeübt I 

IV. In welchem Sinne konnten die freyea 
Maurer sich als Lehrer deraeiben be- 
trachten? 

I. Alle Zeugnisse aus dem mittler« Zeital^ 
ter stimmen dahin uberein» dafs unter des 
allgemeinen. Bcnconvug des Acker bauet 


/ { 


i6fl 

Viehtuclity Land- Garten« unJ W«8ieri>a(t 
Terstanden wurde. 

-Batikiinst, (Archkc6(ura') , hiefr nichC 
tlwa die Geschicklich'keic, niedrige Hiitten 
und H'ätiser aus Holz, Lehm oder ßacksteineiii 
Aus welchen damalt, .Stidce und - Dörfer be« 
•tanden, tu erbauen, sondern die Kunst, 
srjMnfeste Brücken, Srhlofser, Klöster,, Ka- 
pellen, Kirchen, Altare und GrabinShler , im 
höhern Styl auftuftihren, sie ratt Gemälden, 
Statuen , S'iulen , Mosaiken d;c* zu schmucken, 
und in völlig fertigem und brauchbarem Zii* 
Stande su tiberliefern. Die Baukiinst des>mitt« 
lern Zeitalters umfafste also die Maurer-» 
Steinhauer« und Zimmermanaskuost , die 
Schmiede*, Schlosser- und Tisohlergewerke, 
die Maler- und Bildhi^uerkunst, . die Statiki 
Hydrostatik und Mechanik, in sofern die prac- 
tischen Kenntirisse dieser K<'i liste imd Ge«verke 
2ur Aiiff'fhrung und Vollendung grofser und 
prächtiger Gebäude erforderlich waren. Da 
nun in jenen Zeiten das Zunfrweten thetts noch 
gar nicht da, theils Hufserst mangelhaft ein* 
gerichtet war, und die Gewerke nicht 
•o genau, wie heut xu Tage, von einander 
geschieden waren : so mufste tu iedem Pracht« 
geb'iude die nothige Anzahl toleher kunstei^ 
fahrner und gewerksverst'indiger Leute gedun- 
gen werden; und weil es ^^n Bauherren, auf 
Mangel an Kunde, entweder unmöglich oder 
zu umstindlich war, diese Leute herbey tu 
•cbaffen^ und mif Jedtoif besoodcta su uate^ 


\ 


i67 

liandeln^ 90 ubertritgen sie das ^anzeWcrk ver« 
/ragstnaßig Einem oder Mehreren aus dem 
Mönchs -9 später auch aus dem Laienstande^ 
iTvelche als bewShrtc Baumeister bekannt waren, 
und liberliefsen ihnen die Sorge, sich die er- 
forderlichen Ktinstler und Gewerksmänner bey* 
zugesellen, oder aus dem In» und Auslaadt 
herbey zu nifeii. Beweise ftir diese Behaup« 
rungcn finden Sie in J. D, Fiorillo's Ge« 
tchichce der zeichnenden Kiinste.*) 

Die Astronomie, Geometrie« Arith* 
m e t i k und Musik waren beynahe durch das, 
ganze mittlere. Zeitalter auf das Wenige be* 
schratikt, was Cassiodor, ^^) I s i d o r ^**) 
und Martianus Capetla*!-) gröTstentheifs 
aus den ScbriftsteiJcnii des V. und VI« Jahr-» 
bundcrts, oder aus Uebersetzungen und! vAus« 
zügcn 'älterer Werke, 'gesafl;iinelt hatten« 

Die Erste beschäftigte jich blofs mit den 
verschiedenen Kreisen unJ Polen der Himmeis* 
kugel, mit den Bewegungen und Gröfsen der 

* ♦) Göttingen. 1798- 1803. 3 Bde. gr. g. 

**) de artibus», ac difciplinis liberalium Jiterarumj 
in ,Opp. Vol. H. p. 528, seq. 

***^ Originum libri XX. Bffil. 1^77. fol. 

"f ) Satyricon , fi ve de nuptiis Philologiflc et Mer* 
curii, libri *i, et de feptem artibus libeialibus 
*' libri iingdarcs, lugd. 1658* in 8* 


I ■ ■ 

fstinif • utii in der Fol^e, aU itn pra^jicb^i 
ben Ackerbau, Si^efabrc tiiid Handel mehr 
Aufnahme gekomnieo waren, und die tteU 
nden Bedürfnisse die Begier ^-le nacli Entrath^ 
lung der Zukunft erweckt halfen , auch mit 
f Meteorologie und Asirplogir* 

In der Geometrie begnügte m^ ticlß mif 
r Kent^tnifs von Unten, Figuren, Kirchen, «kCf 
t einem Grundrifs der l:rdktiiide und eini* 
n Vortheilen oder Regeln der pr;i6liscbeil 
iff^kunst. 0>e Arithmetik enthielt weni- 
r die An^etsung zu dem Gebranch <der 2^h« 
I, als vielmehr neupythagorische Tr'iunie* 
i^en über die geheimen und m^underbaren 
äfte einer jeden Zahl« 

Die Mu$iH war in der Gesells^^haft %nt 
lustignng miifsiger Menschen, in Schulen 

einem iinntjtEeu Geschw'iltz liber die Ver* 
liedenheit der Tone, Tonmaafse und In« 
umente herabgei^vürdigt, bis sie auch bey 
n kirchlichen Gottesdienste eingeführt, und 
m Benedijliner- Mönch Guido, cur he* 
timtern Bezeichnung der Tönei^ das Linien« 
tem erfttnden wurde* 

Ein hiftpriseh« dogaiatischei Kirchenthan^ 
Iches für Religion galt^ (connte keine an« 
e, als eine fomanttsche, Dich^ktiust er* 
gen; in dem Verh'sl|tnfsse also, in welcbaai 

Heidentbum dem Christenthume unterlagt 
I dieses mehr auf eineadmikipla prieptalitdieA 


i6» 

MysHciffmuf > älf ftiif MrAoIofie» gegntn^ef 
ipar» nnifsce auch in der Dichckuntt die Hei» 
lenik der Romantik weichen. Doch immer 
noch grofs und ausgedehnt genug war das 
Gebiet, in wHchein die Phantasie der Dichret 
im mittlem Zeitaher freyrn Spielraum fand. 
Der kirchliche Hitpme) und die Kircblichf 
Hölle mit dem ebeq lo religioi, uls menteben» 
freunUich, erfundenen MfttelQrte» dem fVge* 
feuer, standen fbr offeiu üc ftatutariichei^ 
Vorstelhingsarten von d^r Gottheit, Wehord- 
Dung, Schöpfung, JMngsrera Oericht^ die coiir 
tras^irendeii Charaktere von Hngeln uiid Ten* 
fein, Ond mehr noch, a|i ^iefi Alles, die 
Scenen dei Cbristentburat^f spf Frden, d^e gro» 
fsen Begebenheiten der kirchlichen Sch^irme* 
rey, die romantische Gottseligkeit der Heilu 
gen, und die von den KreuzfahrerQ für Eu» 
ropa erbeutete, orientalische Geister-, Feen-^ 
Sylphen- und Gnomen -W^, boten ihr den 
mannigfaltigsten Stoff sii pegeistcrpdcu pac* 
Stellungen aii« 

Die $che|dckiinst, in sofern sie iq die» 
ler Antwort des alten Maurermeisters unte^ 
den exoterischen Künsten der freyen Maurer 
aufgeführt ward, bestand in Nichts weiter, 
als in iter Geschicklichkeit, die edleren^ und 
unedleren -Metalie durch den Bergbau zu ge» 
vsionen , tu schmeken , zu lautem , und' tu( 
Verfertigung von mancherley Kunstwerken zu 
beh^idelu. Schon im VI. Jahrhunderte machte 
ia König der Varaer. dem Könige Theod^r^h 


«70 ' 

ein Gescbehk mit Schwertern , wetehen dieser 
In seinem Daiiksagiingsschreiben eine aiifieror* 
^entliehe Hürte, Schärfe , Glant 'und VortrefF. 
Itchkeit der Ausarbeirnng beylegt/ *) Im X» 
ntid XL Jahrhunderte besafs die Abtey auf dem 
Berge Cassino unter ihren Schützen sehr künst- 
lich gearbeitete Becher mit Unterschalen von 
Silber y und einen besonders l^ostbaren Reli- 
quien-Kasten aus Gold, mit Edelsteinen be* 
iietzt, von Englischer Arbeit, welcher 
Ausdruck .damahls schoti sprichwortlich fiir 
Vortreffliche Arbeit galt« *<>) I vo von Char* 
t res gedenkt eines prächtigen Gefifses zur 
Aufbewahrung des heHigen Chrisams, welches 
tr von einem Englischen ßischoffe tum Ge- 
fchenk erhalten hätte, und in einer, den fraa- 
Kosischen Künstlern völlig unbekajMiten , 'Ma- 
nier gearbeitet war ***)♦ Der 'lienediöiner- 
Monch, dann Bischof von HlMesheimy Bern- 
ward, war nickte nur der berühmteste Ma- 
ter und Baumeister, sondern auch der kunster- 
lahrnste Goldarbeiter im Xten Jahrhunderte f)! 
Der Bischof von Auxerre setzte im XIL 
Jahrhunderte sogar die eintraglichsten Praben- 
äen seiner Kirche als Belohnungen für drey 

*) Cafsiod. Lib. V. Epif^. I. 

**) Chronicon Caflinenfe, in. Murator/Antiquic, 
Ital. Vol. IV. p. 36a 

. ***) Epiftol. 3. ' 

f) Vita Bernwardi in Leibnit. Script. rer.Brttnftf« 
j: 442--- 444. 


» 

Heistliclie ans, deren Einer sich als Mdier^ 

der Andere »Is Glasarbeiter, und der Dritte 

als Goldarbeiter, vorzo^ich ausgezeichnet haf* 

ben -^^Irde. •) Siigcriiis, Abt von St. De» 

fiysy erzählt in einem MS. «iher die Kloster» 

liehe 2,ucht, dafs er sich nicht nur bemühet 

habe , Fenster und Glasflnfse ans sehr kostba* 

ren mtaeraltschen Snbstanzen mit den Farbe« 

der Saphire 9 Amethyste ii« d. 9 verfertigen 

tu lassen, sondern dafs er anch aus den Lothrin* 

giscben Kidstern sieben Goldlchmiede b^ufe« ha* 

he, um au einem grofsen Crueifixe zuarbeiten **')» 

Erinnert man steh dazu noch der Emaille «• 

Malereyen« welche aus fenem Zeitalter uoier 

dem Namen Emaux deLimoges bekannt 

find «««), nnd der Lebhaftigkeit des Koloriti 

in den ältesten Gemälden , zu deren Anferii* 

gung die Farben grofsten theils aus dem Mi* 

neral - Reiche gewonnen ^wurden: so deutet 

diefs AHqs auf eine ziemliche Erfahrenheit und 

Bekanntschaft mit der Schetdekuost in obco 

angezeigtem Sinne« 

» 

Allein, IL «yWo imd auf welche Art 
Jernten alle diese Kiinste die freyea 
Maurer?'» 

•) tabbei Btbliotheca MSS. T L 

♦•) De fldministrat. sut, bey Du diesntT. fV. 
P* 341-350*-* Antiquites et Recherehes dft 
li'Abbaye de Saint Denys, par Doublet» Paii% 
»62?. p. 245-247. & 285- 

♦♦*) Du Chesne, Tom. IV^ p. 747t «• 519. 


% 
N 


17« 

Sie ixraren Schüler /ehe sie freye Müum 
fritrdeir; änd da warPif voo Vltl. bis itini XIIL 
Jahrhunderte ihre Lehrer Mönche«. Wäh« 
rend dieses ganzen 2eitraii|ties waren sie die 
einzige Sciitze 9 imd^ nicht nur diircb die Auf* 
fnfarung uni;llhliger Praehtgebaude, sondern 
•uch durch ihre Schtiler» die th'atigsten Be* 
forderer dieser Ktioste. Oft wurden nur sol* 
che Mlnner %n Aebten und dann %u Bischof« 
feit gewählt, welche» aufser .4en erforderli» 
^hen Etgenschnften« eine mehr als gewohilUchfi 
GescUcklicbkeit Sn denselben bewähret 6etlea. 
Diese entwarfen demnach den Plan zu einem 
Gebäude, weichen die Mönche, theils von 
ihren Schiileri», tbeils von andern zahlreicbeu 
Gehülfen aus den Laiea unterstützt, mit der 
y rofsten Genauigkeit ausführten. 

Hieralis folgt aqf die Illte Frage die AnN 
^ort, dafs alle^zur Vollendung eines PraciiN 
gebaudes mitwirkende Künste grofstentbeü« 
durch Verbindung» Coordiniruiig und Unter* 
Ordnung einer Anzahl Ktinstler, Handwerker,' 
und liandlanger aus dem Mönchs ^ und Laien- 
etaitde; ausgeübt wurden« Game Klostcrge- 
sneinden waren bisweilen nichts anders, aJs^ 
eine solche Corporation von Bauleuten iinJ 
Kunstgenossen, wie es Ordcricus Vita- 
i i s von den in der Abtey Tijfon bey Chartres» 
Vereinigteu 600 Mönchen bezeuget *)i auck 
«konnten von manchem berühmten Architcöeo 

*) HiftoT, lib, Vni. sub fij». 


I7J 

mehrere Prachtgebaude , Und In so kurzer 
Zeit , mir vermittelit einer xahlreicben Cor^ 
poraciott aufgeführt werden. In der Verschuro* 
rung gegen den Kaiser Justinian branntt 
i, J. ^31. die Sophienkirche zu Constantino« 
pel 96Uig ab. Jtistinian liefs sie prächti« 
ger wieder aufbauen« und u J. 5)7. wurde 
die Einweihung derselben gefeyert. Die ober* 
iten Baumeister dabey waren die - Mönche 
Anthemius vdn Tralles und Isidorus 
von Milet; und Vcgetius versicheft* der 
Kaiser habe 500. Architeäen dabey gebraucht *). 
An der prächtigen Kii'cbe des heiligen VinCen«- 
(ius , bey Paris « nachmals St. Germain^ wur- . 
de unter K. Childcberf Vom J. 550. bii 
$57* gearbeitet« Der^ Baumeister war Gert 
manus« ehemabls Mönch, dann Bischof von 
Paris, Sie wurde von marmornen Slulen g^ 
tragen^ hatte ein mit vergoidetefi Zieratheii 
geschmücktes Gewölbe« Und verschiedene^ auf 
Goldgrund ausgeführte Mal^reyen ah den Wan» 
den« Ihr Fufsboden bestand aus mehrern klei* 
nen, künstlich cusammengesetzten Scückeii, 
und ihr Dach war mit vergoldeten Kupfer» 
platten bedeckt« Den Eingang zierten acht 
Statuen der 'iltern Konige und Königinnen und 
eine Darstellung des heil« Abendmahls in Bai« 
fcliet **) Welch eine Arbeit für siebe« 

*)> Procopfus de aedificüs justinisnt. Lib. I. c. 

3. & vLib. II. c. 3. 
•♦) Goslcmari vita S, Droftovaei, in A^i| S$. 

ord. S. Beaedi^i, T. I, p, 254* 


«74 

Jalire, wenn nicht ^ ein paar tausend HSnje 
ifabey heschafttgec waren ! In eben so kurzer 
Zeit fM'hrte unrer K« Clothar, Agricola, 
Bischof von Chalons an der Saone, mit sei« 
nen Mönchen und Bauleuten eine schSlte C^ 
fhedratkirehe auf, und verzierte sie nicht nur 
mit marmornen Säulen und einem musiviscbeo 
FufibodeUy sotidefn, auch mü Malereyen mü 
den Wänden und Basreliefs» Der aUgci^em 
herrschend gewordene Glaube , dafs zu ^ofang 
des eilften Jahrhunderts die Welt untergehen 
wiirde, machte, dafs der Eifer, Kirchen und 
Kloster zu erbauen, gSnzJich erkaltete; als 
aber ondlich das gefnrchtcte Jahr lOOO. ange- 
kommen, und die Welt, gegen alle Erwar« 
lung, stehen geblieben war, verwandelte sieb 
die Furcht in Freude, und j^er Glaube > ui 
romantische Schwarmei ey ; und von ihr begei- 
Stert, wcttcifette man allenchalben in der 
KuiHt un-l Pracht, womit neue Kirchen und 
Klöster erbauet, und die baufülligen wieder 
hergestellt wurden. *) Die berühmtesten Ar- 
ehite&en de« XI. Jahrhunderts Waren die Mou- 
che: Vivberius, Baumeister der Kirche 
St. KenoJr Mir Loire, Gratulfus, Baume!» 
•ter der Kirche St. Ur^in zu Buurge^, WiU 
heim, Abt von St. Benigne, Baumeister der 
Rocunda tu Dijon, ^^) Richard» Abt vott 

*) Gtsbrt Rudolph! Hidbr. sui tcmporis; bef 
Du Chesnc. T. IV. 

•*) Mabillon Atuud. Ö. S. £tnt(L T. IV, p. lii* 


175 

k. Vatme » Ecbaiier vieler Kircbeo und KI9<» 
scer «), Bereiigaty Baumeister der Kirche 
des heiU Grabes zu Perpiguan *^^f Land« 
fried, B.aumeister des berühmten Thurma 
tu Jory in der Normandte, der ein Meister« 
stiick dieses Jahrhunderts war <**><>). Franio- 
sische Mönche tTvanderten Scbaaren weise unter 
W i 1 h ej 1^1 dem. Eroberer nach England , um 
auch doifitlhre Kuttsckenntuisse zu verewigen. 
Daher dl^r«]^r'ächtigsten Kirchen, Klöster und 
Schiosser dieser Intel in die Periode nach der 
Normannischen Besitznehiming fallen. *{*) 

Noch im XII. 'Jahrhunderte waren bey den 
tneisten Prachtgebauden die Architeden Mouche^ 
tvelchc unter der Leitung ihres Vorsteher« 
selbst Hand an die Arbeit legten, und daher 
Caementarii; (Maurermeister) genannf 
wurden, -fy") Von eben salchen klosterlichen 
Caemcntariis wurde der Flecken Courville mit 
«iner festen Mauer umgeben •J^^). Die beriihm* 

*) Aaa SS Ord. S. Bcncd. T. VlII. p. S2l) 

525, 526. 
**) Gallia Christian. Nov. T. VI, p. 1039. IÖ40. 

♦**^ Orderic. Vital. Hiftor, Libr 3. & Hiftoiri 
Lueraire de la France. T, VIII p. 137, ' 

f) GniUlm nialinesbur» de gescis Pontificum 

Angloram. Inter Scripturcs Rer. Anglic. Frcofd» 

1601. in foL ^ . .. . i 

tt^ Goffridus Vindbcin. Epift. XIII. und Lib. 3» 

Ep. xyi. 
ttt) Ivo Caritotcns, Epiit, XCLXVUL 


Jahre« wenn nickt ein p;iar ' tauseo^ HSaJe 
ihbey beschäfftgec waren ! In eben so kurzer 
Zeit ^nhrte unrer K« C 1 ot ha r» Agrtcoli» 
Bischof von Chaloni an der Saooe, mit u'u 
nen Mönchen und Bauleuten eine tehfine Ci- 
fhedralktrehe «tlf , und verzierte sie nicht mir 
mit marmornen Säulen und einem musivischeo 
Fufsböden, tond^rn^ auch mü Malereyra »u 
den Wänden und Basreliefs. Der aligeineia 
herrschend gewordene Glaube , dafs zu ^nfanf 
des eilfren Jahrhunderts die Welt untergehen 
wurde, machte, dafs der Eifer, Kirchen and 
K)o«ter zu erbauen, gänzlich erkaicece; als 
aber ondiich das geftlrchtete Jahr lOOO. M%t' 
kommen, und die Welt, gegen alle Erwar- 
tung, stehen geblieben war, verwandelte sick 
die Furcht in Freude, und j^jier Glaube ii 
romantische Schw^rmerey ; und von ihr begei* 
stcrc, wetteiferte man allencbatben in der 
Kuift uni Pracht, womit neue Kirchen un:i 
Klöster erbauet, und die baufälligen wieier 
hergestellt wurden. *) Die berühmtesten Ar- 
ehite&en de« XI. Jahrhunderts Waren die Mou- 
che: Vivberius, Baumeister der Kirche 
St. Henvtr »ur Loire, Gratulf us, Hauroei- 
•cer der Kirche St. Ur^in zu BdUrge^, Wil- 
helm, Abt von St. Benigne, Baumeister der 
Rocunda tu Dijon, ^*) Richard, Abt vofl 

*) Gtsbri Rudolph! Hidbr. sui tcmporis; ^4 
Du Chesne. T. IV. 

•*) MabiUon Atuud. 0. S. £tni<L T. IV; p. Ül* 


17$ 

I 

S(. Vatine » Ecbaiier vieler Kirebeo und Kl8^ 
ster ^)» Bereiigar, Baumeister der' Kirche 
des heiU Grabes zu Perpignan **^), Land- 
fricd, Baumeiftcr des berühmten Thurmi 
zu Jory in der Normandie, der ein Meister« 
itiick dieses Jahrhunderts war <**<>). Franiö- 
sische Mönche wanderten Scbaarenweise unter 
WilheJ Ordern. Eroberer nach England, um 
auch doüKlbre Kutttckennttiisse zu verewigen«. 
Daher dl^]^r'ächtigsteu Kirchen, Kloster und 
Schlosser dieser lusel in die Periode nach der 
Normannischen Besitznehmung fallen. *{*) 

Noch im XII. 'Jahrhunderte waren bey den 
tneisfen Prachtgcbauden die Archtteden Moitche^ 
tvelche unter der Leitung ihres Vorstehertf 
selbst Hand an die Arbeit legten, und daher 
Caementarii; (Maurermeister) genannf 
wurden, •f-}-) Von eben solclien klösterlichen 
Caemcntariis wurde der Flecken Courville roiC 
«ioer festen Mauer umgeben "H^). Die beriihm« 

*) Aaa SS Ord. S. Bcned. T. VlII. p. saa) 

525. 526. 
♦♦) Gatlia Christian. Nov. T. VI, p. ro39. 1040. 

♦♦n Orderic. Vital. Hiftor, Libr 3. & Hiftoiri 
Literairc de la France. T, VIU p 13;. ' 

f) GntUlm malmesbiir» de gestis Pontificum 
Angipriim. inter Scriptures Rer. Anglic. Frcofd» 
1601. in fol« .... i 

tt^ Goffridus Vindbcin. Epift. Xlll.'und Lib. 3. 
Ep. XVI. 

ttt) lyo Carh<)tcns, Epiit, XCLXVHI. 


17^ 

> tern Werke diesei ' Zeitraumies vtr«o : Die 
Cathcdralkirch« zit Paris; zwey sieiiieVne Brfi 
tketif über die Seine und i'iber dia Marne; ad 
Platz vor der Martenkiirhe Und vier Abteyed 
iiiit ihren Kirchen in der >J'ähe von Fartij 
lauter Werke des Kischofs Maurieiui« in 
sechs Und dreysi^ Jahren von ihm Vollendet*)* 
Ferner die Cilthedt«lcfrt lU Lflon uM s« V^r« 
diifi , vom Mönche G u a r l n ^ ünS i||^<KenDei» 
Vom Mönche utid dann Bischöfe P'Mlipper* 
bauet, iyi^ Cathedraieti ui Amiens imd bour- 
|;es« Mt Chord zil Beauvals» Auserre uni 
Fieirei'Sy endli^-h die Kirchen zii Troyes imd 
Ncvcrs« an welchen man^ bey einer leichteo 
iind schlanken Consftiidiion ^ ^^Uch SauJen vitd 
Zterathen fiodett tK^elche im reinsten Rofflfr 
l^hen Geschmacke gearbeitet sind. 

Im XI tf jahrtiünderce blieben hier und ((s 
i\c S^hnler der Motiche Laien« uii^ wurden 
•elb^i Meister und Vorsteher zahlreicher Bsu> 
iorporadoneiii Der iltestc ttiir bekannte AT' 
^hite^l aus deiü Laientiaiide ^av Eiid^i voa 
Montjrc^uil^ der Ludwtg den IX. nach 
|^a!'isiina begleitete 4 und daselbst den Hafea 
tiiid diQ Stadt Jaffa bcfesfiitte« Nach semtf 
Kii^kkehr baute Hnd vollen. ^e^e er %u Pari* 
die Kircien äu Val äet "Ecohers de t b6tel (U 
torepy des heil. Kienzes de la Bieförnierte^ der 
(ranciscaoer uiu Carrhatiser, endlich dre Kirchen 

von 

4^ Dubois Hilior« tlocles. Pariiitos. Tom. 11. f% 


m 

tisy seifteiir' gar.. ni^Kt l«««9^ * i^hea , f«ciri(( 
mnfsten* 


* • •* 


jSDllab§4'4te-l|$bHnff9^jl9Mr^tup?vpirieinet 

grobem i'zAmalil 'Mönche»., iaiisgoül^^^j wur^ 

«nreniaisQb keine beton(i<rag«<eiUalij^(iichc^ 

fiinricfatiiilges f und «jS^^^tea uater d^n ßauJei^ 

ecBf .notkii|r. öie Mpfioh»> hflftn i^ce Kegei iio^ 

tiie Befebl« ilirer Ob^m^^ uad 4i< kleiatre 

iahl «dab^KunstgeiHMseiKMud Gchnlfen..aij||.4^l|l 

iaic^tnuJÄUir^borchta; phf»e.*.W€si^fMag. der 

^t'mltchen Mehrlileii. ^At«:i»|)er |.etz^ imci» rLaic»9 

tich zu Architekten erhoben » und eine Menge 

KuiMaMo^ ^fWjSrknlf^ister .Aiad- Händig ngei^ um 

•ick 'lifcEa'^iQer^aavtieliteti : da war-die F^pcidai^" 

ciiirii aolobbn Ved>fnduagr.di<t Ordnuiif umcr 

deiiL^ABBlkeüiüaim iHid die Erreichung dies^ Zw^ 

tkii lu^Tk cfküiiih einis «sen'au/r Coordinatiptt und 

Mreage^ If iiCcitocdmiiig. laoftUch. Es miibtt da. 

kcr >tolob«u CorpordMofte» bald eine eigene 

feaetkchafiUahe Form; .fegebea werden. D^ 

Mniter -dbistt,fand ^t% i^eiU an der kloatarÜ* 

^hta Vea&^fkg, theil» an defi von Kiöftfiii^ 

^ ^rsckiedsMien I/äadera , erriebcpteo Cqö» 

^alermtateni od^ Brud^rfcfaaften ,, Welche in 

'^^eib>2ailrauDie ansehnlich veraiehk*t upd bc* 

«dkfrvaUgettieiis-goqrorden "Waren» Vad- mm 

lent* wirndie. BWidertohaft der £reyen Maur<u? 

ittiid'B8uktinflileit.tn der Lage» in velcker'sie 

die Menaqficd >dea Affkierbau, die BaukuAsf» 

. iMkltr<i:sri^ i : [u] 


. tern Werke diese« ' Zeitraumes letreis: Die 

Cathedralkirche in Paris ; zwey st«tndrne Bn'i- 
ekeu, über die Seine und liber die Marne, der 
Flau vor der Marienkiirhe iitid \isr Abteyea 
iiiit ihren Kireheri in der >J'ähe' Voii P«rif, 
la titer Werk e d et B if chofs Mauritius« io 
Mcchs und dreysi^ Jahren von ihm Vollendet*)» 
Ferner die Cüthedfalen ui Laon uM s|^ Ver. 
iim , vom Mönche G u a r i n ^ UifA si|f*Kennei» 
Vom Mönche urid dann Bischöfe F*MVipper* 
bauet Did Cathedraleti iti Amiens und boar* 
l^c$i die Chore tii Beanval«, Auserre und 
Ne^ei*», endlich die Kirchen tii Troyes und 
Nevert i an welchen inan^ bey eiiier leichtea 
iind schlanken Constf-iidiion^ ^flich Slulen und 
Zierathen fiodet^ Welche im reinsten Komf* 
Ichen Geschmäcke gearbctcei stiud, 

im Xltf Jahrhunderte blieben hier uni ii 
iie S^'hi'iler der Mohch« Laien, ihi^ wurcfen 
•elbüi Meister und Vorsteher zahlreichei;^u« 
Corporai ionem Der älteste' itiir bekaiititii Ar» 
^hited «US dem Laienttaiide w^r Cud^^ Voa 
Monfjreiuil, der Ludwig deti IX. hach 
Fa'istinä begleitete 4 und daselbst den Hafea 
lind die ^tadt Jaffa befestigte* Nach seines 
l^ii^kkehr batiie nnd vollen ^-ie^e er ^ Paris 
die Kircien äu Vul des Ecoheri de P h6iel di 
torePi des heiJ. Kreuzes de la ärefönnerit^ der 
(raociscaoer uhü CafihHüser^endltch die Kirchen 

von 

*) Dubois Hilior. tcclei. Pariiitof. Tom. IX. (k 


m 

moffteo* 


V .1 


teIlilag4^eAfShffmr9^^c»e.'|itup7vpirieinet 
frofiiem;r«Attfahl - Mönche» . ß^^S^kPA wur^ 
wami^taitob keine beioii(itri)»g«<elJMliJii(Hchc^ 
fiiiiriditiiikgea ftmd f^SfiU^te« uater d^n ßauJei^ 
ud MotkA^i Oie Mpfioh»' h$tf«n ibce IUg9i iiii4 
Ae.'BofeU« ilver Öb^m^^ und 4^.kU«iitre 
ikhl'KiltD'KunftgeiHMisen.iind Gebnlfea.aui df^i 
Laic^ittHiJtfi.feborchte; phf»f .«.Wctig^Mog. der 
geittUchen MehrKeii. AU:jiJber jeti^ jHi«b «Uae^ 
sich zu Archite^eii erhoben , und eine Menge 
Kuoül^e^ ?fWArkmei9Cer .Mtd- HandJfogel^ um 
tick 'Ueit'^ver^iivvtieketi : da war-die Fioyidai^^ 
«mrii aolob6i> Vecbinduogt di<t Ordnung umtr 
deft:;ABba«Mn und die l^rreichung des Zm^ 
ck^ iui»<dutiDh einie gsen^u^ Coordinatipn und 
ttiiBttge . Uneeitocdimpg. nioglich. Et mpftte da- 
kcpttolobcu Corporaliofte» bald eine eigene 
^eaetbcfaiiMieke Forn» fegebea werden. Dai 
Matter -dbistt, fand ilian tbeilt an der klotterlU 
iKbes Yev&^auiig, theilt an de|i von Kioftfno» 
•te ilkrtokiedsMien LUnder a , errlektpean Coo» 
^alermtäten od^ Brtidertcfaaften ,. Welche ift 
Aeseik>j|tatfiume «uftehnltch vermeblrt und bc* 
«ökttallgettieio'geiworden waren» Und mifi 
.eict*wflr-:die Btitderiohaft der £reyen Maur^ 
tmd Bauktintilet in der Lage, iii iprelcker 't^e 
die Menaqfieii >dea Ackerbau , 6ix BaukiMtlf 


«78 

mnxitat alkn -%r ttti^fbehrlldiiltt KSncttii , .ifit 
Ästroflomiey Geonretrie, 'ArirhmetikyctieTofi« 
IMchf« und ScbetiMKMir'lclircii- komUca; di« 
Frage ist nur noch: 


dieser Kiln»te betrachtetet! und rtüuntn iSrff 
ten ) ** o^ ; t» i tf *! i t auf : d lo ' 6l» .. Früg f 
de« V^thcSrit' «b'gegebene A^ottroirl 
kitWi'titlc Pfhl&Ttjf flonderii wabr* 
hB^i^^ beyn kiffintP*^ Sife lebrten ibeÜI 
4h>rcli Rath auf 'ih^eti ReUen, -tHetlt dlnrcb 
f^mU^hen Untcrirtoht bey der Auffubvonr^i^ 
(rberliöWimdtitn' Pr4cbfgebilude. 


•I' 


'' ' Sie!ehrtenx^ieM^9ehend«ft A^korbfU.«« 
'81^' «o^areh die Schtftter derjenigvii) «reichte aicb 
ttn ihittlern Z^iNher iils MeUt^r dieacr Kvnst 
•u^gererehnet hatten ^ Urld der 'pfaJ^cbcr Geist 
^hi<et* Lehrer tvar auf sie (ibergegangei»« Der 
-grofse Utitfaiig ihrer KiiiiM maehte ihnen Allcf 
int^essant, was (hm Menscheir tirni 'Nutaea 
^dvr fU'r' BeqiretnlichfeeiY des ' Ltbekt! dieotc^ 
•Nach' der AntMfort . desr ahtMi Matirenaeisiefl 
.Äiif-dl<5' erste Frage des Verltdrs , / war seilMt 
^er prii^t^che' THtfi4 der-Maurerey -im Allfd* 
Xfii^nen«'' nicfhts- Anderes, als >dre' rechte 
-Art^ alle' Oinge tum G •■brauch dtfi 
^Meusx^heif eiiYz urichten; sie Mrenrälü 
tetieh'hey drr rastlosen ThVtigkeit'dar Mrtnche» 
wiiste LaiKilerey^ii liibar und die beuHiairtefl 
^fr^^btHar iif maOhen'« nicht tnusiige« 'sWhdefi 
gelehrige und , (beiluehmtode^ 1 i^uadwueri 


m 

andere. A^fqi^rksiin;! auf Aliey» «(»iclrrnicosch« 
lichea GeaeilftcHafjC firoiDfnen kooiue. ifbersa* 
hea fie auch diQ ia verschiedenen Landerit 
ey. der VtchsucbCt dem Acker« Garten«' und 
WaMerbau aogewaridreii Kunst vorrheile nicht* 
Sie lernten dort, wo man in dies/er Kuns]( 
Forcschritte gemacht, hatte; und lehrten» WO 
ttaa daria noch weiter xuruck ^ar« 

* 

Sie lehrten die Menschen die ßaukunth««* 
Die Arc&itod^ur im, hobern Styl war ihr ei» 
gentliches Gewerbe und -^ iöh kann «es tiichlt 
oft genug tA^iederholedy-^ uqifafttd damals aU# 
die Kunstkenntnissei die j^i einem Vollendeteii 
ttnd^ nach, dem Geschmacke des Zeitalters» 
Vollkommenen PrachtgebSude erfbrdtrlich it»a* 
ren; folglich die Mechanik^ Statik und Uy* 
drostatik, die Maurer*, .$tetnhauer> Und Zim* 
mermannskimst^ die Schmiede ^^ Tischler* 
Und Scblossergewerke» di« Maler <> und Bild« 
baiieriLunst« Bey der miausgesetzten Praxis iii 
diesen Künsten » untfP verschiedenen LocaW 
Umständen» uiiter mannigfaltigen Pordeturigcii 
der Bauherren^ und mit allerley Materiaiien§ 
nuisten sie« der Natur der Sache nacbi irei:« 
•chiedeiie Kunstvoirtheile und firleUchtVruhgs* 
incchoden entcieckenf wodurch esihntfnmog« 
lieh ward, )eiie der Zeit Trotx^ietendefl Ge« 
bHude in weit kürzerer Prist Und^ iid Vec*« 
baltiliase .su den :neuertl Entdeckungen, in. A^t 
Mechanik und Statik«, mit einer wejt gerid« 
|trii AoMhi von iAeoscbeii auü^ufütkrtöj al$ 


••elbtf' yfRf rbmsnHitfhviiectlfifb war;' miAAi 
did|««rl8chen 'SchSpfungrn detidben mehr die 
Frucbf-dtff natiiriichen Aiffvchwnnge» etirar leb- 
liafftfii^ . Phauraste , alt da» macce . Ettmagmk 
4r0dki»if /Kefrlii , oder . vtfrsllodUirnf Jftsebenfy 
ivareni Vfcnn man erw^ger, daft der gemeioi 
Handarbeiter in iedem Zeilaher , f o xfie faeutCi 
-key' teioer Arbeit {roh^n- i>}qnpf' f«fi^;aDd| 
wenn« e^ ibm an icinem Texte mangelte«- «eh 
pueli dicien telbfl dichtetet iveno tuen rend* 
Heb neeb datu ninmit» dafa dieae, hMt Schü- 
ler^ : bald vertraute Freunde der Mouche» ein* 
vabi^meht fant.ohntf «Ue Kentitnitie dea I> 
•teina und- der von difi^n gedichteten, lui^« 
Jigen fUinianaen od^r Lieder auiF die HcÜigcn 
^ebUebeo, und dann in dbn Wintermoiiateot 
'X9B die Hauten ^jngetieik werden fnuAtco« ibr 
Geif^ und ihr Kiinstgeftlbl dennoch beacbSfii* 
fet tesMi tttolJte: to wird ciwobl begrcÜhdif 
.wie fte telbat Romanien und Lieder diehtra 
und, fo lange die Biicbdruckerkeiinst nicht er« 
ftinden war, die Schöpfungen ihrer ?hi^t9»iß 
Andere durch mündlich^ UeberlieCerung Ichrtfl) 
dat ist, fie ihnen *um Muitcr »ufiitelka 
^Konnteut 
• • . . 

Die Scheidekunit» ae weit, ate^cur 
«wechm'ärsigen BehandUing der Metalle^ tti 
Vergoldungen, zu Arbeiten In Gold utfd Sil- 
Jber, %uc 6ewinnung der Fatb^n aoa deab Mi« 
neral* Reiche, und aur BmatlW. und Gha« 
Malbrey nothig war, wurde fruhiettijg am 
i^CiecheoUBd aa^ lulifat «ad auf 4eo $m 


««hl auch im Sernide^-^ihre Gehnlfeii» Hu^laii« 
fer «nd ihre Gantfreundevbey weK heo «k-iiher* 
moteri^Af in <lem|eiiif(«ii tu* uni^mcblci» 
ms» «ttn dMMb <}cametntt imd Aciiiliinotiic 

'UoterdiT Miiflk mochleii «Me iteytm M^l* 
4ir üitKt Aur che Gesahickbobkmtt^; dtefroditc 
'jmci 'InilriHiieiit tu spiden> iondero^hrotstig« 
"liob^cS^^Kuist vertunilco .haben, (die iing^ 
-hnromea Ktrcheo to ^au ehbatien ,- daAriich «i 
'ihne(ii)der Sohsil dertMiitik, -der Siimmie: des 
-Fr.ie««er« und des.fredigers'.suf ^elntfregolmi* 
^*9^V¥ciie}«rerbrettece und gehörig iortifÜMmt^p 
«ofÜnu eine Akustik, idie man in.dcQ GebSiidi|i 
^t -X^II XIIL und XlV^en Jahrhundert^ weit 
liehdger, alt in den grxjAen Kirchen öndiTiie- 
«fitdrn der ueaevn Z^it , angeviandt >finder« Unpl 
*auoh diese Kunst lehrten tie die Menschen, 
'Mem sie die Regeln' derselben in ihren ^Wer- 
ken >pM^ieoh aitfpte^keh. Die n^iiern iUiiinet- 
4ter durften, statt die alten Qebitude «u bc- 
'^dhen «der mbcukeicfanen , sie nur mit ihathe* 
inati^chem Sinne stddieren; und sie wurden 
IQ ihren Kunstwerken seitner gegen die von 
^^ite& Meiiteru ^beobachteien * Kegeln siia* 
'Ägen.- '■•./.'■ 

• f .•'• »fr ».» ■ 

>"'• .*»<»-"• •• ,. •• « 

' Ami imetkiHfbhnifo jüochte et tcheineo^ 
^e die fre^eit N[ aurer die Meascheo. »dia 
"^i cdi^t k u n.s t ^igekhret «haben konnten^') vJiciri, 
'%eiiii mam bcdcHkt« 4da&^at>imttiesft(2etiaii* 


••eH>fii& yfRf rbmsRHftfhvpevtlfifb mw'i nninü^ 

-diehf •Hschen 'Schöpfung^ dettdben mehr Am 

Frucbf-dtffnatiiriicheti Auftchwunges einer khh 

kaffeii^ > Phimtaste , als das macce . Ertcugntli 

-fisaetoter iRۤtia r oder , verstlodUgeniiStvebenf, 

l^arept wenn man erw^ger, daft der gcmetae 

Handarbeiter in ledem Zeilaher , so V9i9 beutCi 

•fcey- «eine« Arbeit {rob^n- i>}qnei' tangjttodi 

'^enniea ibm an ieihem Texte mangelte.^* «ch 

piicli dieten telbfl dtelvtetet wetm mao^eiKl« 

-Heb npeb datu nimiiit, dafa dieie^ b^ Sobü* 

<lerv: bäU ^(ertraute- Freund« 6tt Moochv^ «ul« 

«MbiMiicht fanz.okno «Ue Keoiltnitae des La- 

>teiha und- der von difi^n gedichteten» nntSii« 

Jigen Romanzen od^r Lieder auiF die Heiliges 

geblieben, und dam» in dbn Wintermobaten» 

^tea die Bauten <tngetieik «erden muAten« ihr 

Geist und ihr Kiinstgefifihl dennoch beschSfii« 

yet fejMi wolite: to wird es^obl begreiJBich» 

*ivie sie selbst Romanien und Lieder diebten 

lind, so lange die Bticbdriickeriüinst nicht er« 

ftindei) war, die Schöpfungen ihrer Pblntatie 

Andere durch niindlicb^ Ueberliefierung lehrcoi 

das' isr« sie ihnen »um Musicr »uCitetisA 

4KO|intent 

• • • , . . . j . 

Die Scheidekunst» ae^wieit Sieifiir 
«Wechm^Tsigen BehandUing der Metalle». IM 
Vergoldungen, zu Arbeiten In Gold und Sil* 
Jber, zur Gewinnung der Fatb^n aus derii Mi« 
veral» Reiche, und zur Bmatlle* und Glkr- 
Malbrey nothig war , wurde Iriihzetti^ t^ 
i^giecheiihnd aa^ liia$^$ «ad aus den 9m 


m 

4 

ytrpdanftl und von -Möiiiftbca getrkben« Von 
lkilett.|erttl«ii m d*ej iftS^n- Mauicr). tmd in 
f^tltmii4iit9t' wtcder in ihren Cocporaiioneii 
^chtdi«« Goldarb^itMt VecgaldeAimd Mal«! 
liMsim» • ko^iteo . i»e Mcb;rfk Lehfvr.^kr M«ii^ 
adbm auob ii» <te MMMekuBM oeimeo« • ^ 

;; Jkir.tveldim SiQQt.4i9 freyott^ Maurer- dif 
ICtoif htfii ' die KuiMC sa riTgief^ji»' und 
Ate K«t4i§io9 gelehrt JMbeji mochten» dieA 
W^diO'Sie 4ue deto, V9^ ȧ^ t^Ai^K^^S 
in^Hifr Viorlesiiug gesagt, hut» Qbff4^ «Mm 
jifticei» fiM>9>Piii«rvoiitiptf»*errAtheit<': 

^^^ti-MCokeir krnnr^jHi -Maurer wehr ^ab 


iMitif^ ^Mm^chmf 


*i» t 


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* .1 


•'itA^lSfe^Vffnflf mr sie, leHtzen X^ Kumf^ 
\[ peue"Kü)isfe' iiu^Wßndeii, weicht Kmst 
'. l fl^e pyhp J^iffii;er^^ Gott irhqfün-hßr 

Jb$ih u &ä mUcMm' dadunh im Gibkie 
- '-dtar^-Kumf^ was rif welien, und tüibi^ 

' /ttjirty 'dasselbe itl' Uhrm. . tF^s aih 
l ^'4ire;JlienscHen^erßndeiiy\ kpmnit ißiur von 
/Cäw»Ä»'^f'«^M «^f.Ä*:* denkt: tckßwr. 

t*" VtMt dem. Wörter K-f n 1 1, in ^dieiev Vef» 
"kanchiiig in* nach deri\^stellbng9art;dei'4&eüw 
. alten ^ ili v«lcbem!ället:rUiige^6i»lidfB^^tiiid 


tu 


III' . 4^ckiift;ii deo'^IFeyei« Matirtni^ MMMtf^cUf 

Gelego«bittt«tt ff^fm^-nifiifk^ ItiindigAii« iMbft 
aber hier auch nichc von citueinen Kuiiftstu«, 

äo» WttK»^/ tuet Riefle *«An?4 ^^ktfülUtoAl 
i^b6c4»*'M^areri«i<4lef Vw(Jt^nn^«iv9«kM #fc 
i:fti;V o«ry der Bp4W«fey.4leHl)KlWifti^i«fMlM 

hör bvifstv <lie eNic« MMtreiH^' 4i} Mibitte 

^tind Lelirer der freyen Maurer, haben tvirk* 

ikh '^..KMost , ein^i^Wgtthi^lf ige WJ&r^d^ 

des Schal ie.s in den . aitfu^Hf .io/9>^flftiM^^^®i 
gewölbten Kirchengebauden heryorzobringeat 

.>ar«K;^I)i^iiQr , ihrem ,KUfe ud^r Mesi[^ei .W^^r* 
Istor^are Festigkeit zu geben > und dersieiciien» 
leriFun<!iM; Die jhneij so tr^thige 'MeBbi^nik 
4»|«i^Sih6fdekuosl iti4ißl)^^»le Witi^h älrivirer- 
4^i9dene neiip-Eitf 4eckmt9mttii\MtHli!411lribicb« 


iscn. , ijer aite Maurermeister war^ iiti Janra 
Y4W^erb6rt;'.et^refhQM jfalglidim^^^a^dea 
erften Maurern (Mönchen). l[$^ä3|j||Brfi^ Er- 
findungskunst seiaeC' Gev«erbfgenossen cu einer 
*%ehsodArxlae (h'ef.gä;rs4vi^)Wa«iiSifiiMBR^r, 
«^^ty ii'iiiar.'tindiGii'Ktf iJebrtiMfiittitJfiviibai* 
f4diettV'iiidhia.ii^l$iiiiflia;^JI;lb:eclflv dK^fnaici 


- ,»m*^w^. 'jP-^PiF.^- ri^is^ivt» ss'-y». 




im 


«lachten es, ^uack ^er Autsag^ ^•«•^»«rak«.»«««» 
mät^dtr Kviisiy 'it<eiie iCuA<tje.air t^inileffy 
4fddr mit d<rH von Moiiebeii^(brilHifle»iKiinil» 
^a^tbeilcir* und Schrift^ ^ wir idie steuern Rd« 
•cenkreuaer, rLiboraifteä and' ilMVeM^Uraeoey« 
Aeskceraiait tibrenf ichemiipbeit AuaefaBa'aad 
Aecbpten, ondefiib «ir hie imd d»sia tden M* 
^isrsaeit': 'Kkst^rOfiifkeiov äu%aliatderi;..hj|beai 
jene, tvie Diese, yerbargen ihre AmaciHi^ .ip 
lange e& fing» au ihrem eigeaen Nutsen uad 




. Sie verbargen die Kunst, Gebeimntsse 
liit be #a«^ra^V«^Ii^e Gehewnif sb^^^ateo ibre 
4lipye|d)ani&chte^.'«l9^$chien i^ .ppfiaoMflTiUn^.che« 
j);y^ch^n ^un9|^^Q^^let die» /.ibcer. tj^it\it 

ßach^Jn ps^elmang^vf^dt, mii^ia verheim- 
4ltt\t werden konnten. Diese^ubeVhefert«! lic 
•Äreii gepffifiteit lind vertrautet 6cho^^»ett,^enN 
«kMsdw i\i eiher^'timibiildlicheu ^fii^che', Ipder 
Hif ifciiie«^ luenpi;^^ 5cÄr^biWfi^mid#ucli 

*4i^«, lernten «ie .yo^. den li|ow^eÄ , ; «ajche 

sKre chemischen Prozesse grdrst^enlt^fi^'s in .einer 
'iytnbolischen Sprache auf« fe ich nWA V' S«rlfc es 
4ii den DilSltt^ Alant de InftlUtff^ tii*den 
«Sch'rifiea des. /G.eo.iNgii llifiloiei, VuTvfiem 
J^(f^t»ebh'iMä^ d^s 'Virteph^^ v«f(l iii^det 

yi(»., Ww/V;.^^/ Ba si U i y^*^^^^ W . **f' 
!AiVgciischein" ^^t. Das hieß, .^so^ann, ' die 

"kirnst, Geheimnisse «li bewährenV Hm'd Ver 

^nter den li&e» liiicht zur riin1l^%ii^^%<Mer. 


m 

Wht^^ citff «re ihre ' GUietftfil'iMii 
«fiter Synibo4e-im<i Hlerog^yt^hen- verstecktem^ 
damit er lilcht atifgemunterf ^tlrde, iut VeW 
hehiung^t^cfirer'Keiuiioitfse sich desselbeti 
Mitrets tu bedienen* i'^ 

Sie v^bMt^die Kffntt;^ vfuni^vh§f% 
Werkc*^vVt*kiibrlng-**j 4J..B., d*ie LftlQ 
welche hkufA HrrtehiOchsttv^eln dbr Steife hMt 
len i^i^gcieheii' kSnnen^ dtiPcK ein k^lnstHch- ttl^ 
MnitnengtPAtftlVH Feder- iDld4«SderWeHi, imtHSIx 
fe von tehn Mädchen in die Hohe tu winden, wie 
et ftii Anfang' de« XL Jahrlif /Hfdert» B ii s eil dr t o 
dof DuHcifi'b bey dent'Bi^e dtr^ Pfs«mtfcH«rf 
CtttiedrtfIkiVcKe -^ethan h&r ^)^ hohe Gtoeke^ 
«hitrme aifftiiWrr'en , wdche entweder ij^b« 
tend des' G^l'ittres- immerfort schwnirkeri, ohn# 
doch iimstintibif tu können , oder mit dtit 
Spitte mehrere EHcn weit -von' ihrer Perpeiü 
dtcufarltitie abweichen, '«^ie d^r-Thurm «tt 
Pis^, 1. J. 1174 von Bonan^no und wr);. 
keim t^*ut\y KSpf^ aiH ßronce zu construi 
Iren, weJchlsi sprechen, dergleichen^ Afbertu'i 
Magntif9 und mihi'ere grofs/& Mechaniker fei- 
ller Zeiten fabricirt haben sollen; durch Vert 
fti^MMtiMT dea Schwefel» mit Sal^^Mr und Kolit 

^ A«f' H^iiMI Grabfil«!« 2u'*Fini ft^t: > "^n 

^Qiiod Vit mhte Boüin pofTenc jugajunaa 'movere'» 

^ȣt,,c||iod,'vi)t poc^ic per^^ipat^ ferre mih 
ii:Biisoffetti m^jd,- qii0d erat mirabiU vifu, '"^ 
• ' . • St EWnaf'fPiNAlariiltl' turM- Miivic -ontf»" ^* 


m 

f ä'rsämW " ge^*l§b«Ä» • i G c« civt e h« e: der 

"iV cfj^K^g^^^*^''^'** "*^^ iy6h<"rfi>'K«eii Ilt- 
is &P*rt ' Adr 'M'^ti^t^ni (Oerttmdetr im 

uteri 'tÄaiirerisclfe^'ksmorik hmknglitih hdtk. 
öi^">^HeHericrt1^^wd^rt iten Tali«iMiün«r* dbsb «0 



''*'"D f*e 'a ! 1 g * «flf «!*i*^i c S fYJa'c k ei :*©# M iu* 
^r<*r 'war dfie fe*«<(llg* ?eteh*iitpii«oteri: dürck 

WacbeW^KoniiteÄ 'A^\\^ in der Ei^fiirttiing ei- 
\ier solchen Spraltfhe «Wifr«!!« «ic SchÄter der 
^oncl^c; denn %chriiif^*irf^r'f Wirte des X. 
Jaiirhiindei"?* Kat^e rfaii* KfersW «n)CJuj?ny>we 
>^e^he vo^ ti^m KcTornrt^föy deiwJbe»!' dcui Ablc 

lii * de^i *^l'/ iind "folgieiT^A Jahrhuiidei^fen: mit 
^ciea^iiWigeh Gifl^i^ucbedf-'nud fiiBtichliMigcfl 

•■■'• > , \ > MI ••■ • - '• j '•. . ♦ «5 . -'. 'xler 

«' "irj $feh< Vl^ttw Dtfl:it>Miltf ttioii«(tiet t <^i3l «t Soi* 
•' '" dio ** Pr^sbyt€!ri- et fnönttclti (S.'8ei»cf.'ic9a- 
^' greg. S'.9Ur9. in4tOk Pari» l?»fcFiff.vii5l^«4* 


193 

4et dtignideeiiser von Jeit meßten BeiiedidU 
ner Klostern in Frankreich, England , Itaiiea 
utid D^titschUnd angenommen und wie es aus 
den Hirschaiier und Geofenbacher Ordens- 
Coostitutionen erhellet , *) erweitert wurde. 
Mlein« nicht nur die Benedi6kiner - Mouche 
und die. ßriiderschaft der freyen Maurer, son* 
dem auch andere g^eheime Verbrüderungen 
des XiVten Jahrhunderts, hatten ihre Zeichen- 
sprache« Vaa diesen .heifft es in den AiSea 
•des Conciliums zu Avignon im J. 1326. c. 37«: 
)»In ferscfaiedenetf^ Gebenden untrer Provinz 
)i.haben die Adeligea sowohl, als auch Men« 
»sehen ans andern Ständen, Verbindungen^ Ge* 
»Seilschaften und Eidgenossenschaften *'*) er» 
»richtet.-^ *-* Sie versammeln sich jährlich 
»Bin Mahl, unter dem Nahmen Confraf riae^ 
Ȋtt einem geheimen Orte, wo sie meh#' 
»tere Zusanimenkunfte halten, und durch eid-' 
»liehe Vertrage angeloben, sich gegenseieig" 
»wiäeK Jeder man, mit Ausnahme ihrer' 
»Herre-n, bey zustehen , nach dem Gutach* 
jjten, Rath und Begünstigung des Einen, dec 
»an ihrer Spitze stdht. Da kleiden sich 
»ralie greichförniig, theilen sich gehei«' 
9>me Zeichen und Losungen mit,* und* 
»wähl(?n sieb einen Vorgesetzten (Majo» 
Drehi), dem sie Alk Gehorsam tchworen«** ^ 

*•) Skhe t)u CangÄ*GI6ftÄr., voce ConjutAtto« 
SlüteirjBritfc, ix3l 


194 

Wftf die freyen Maurer unter der Kunst« 
ohne die Triebfedern der Furcht 
und Hoffnung gut u|id vollkommen 
zu w e r^d e n , verstanden t und warum sie die- 
selbe den Menschen verborgen haben, hat Br* 
P*^d in seiner Vorlesung » so bestimmt • aus« 
gemirteh, dafs Sie jeden Zusatz * von mir ge« 
wifs für überfliissig halten TSiirden. 

p. F. IVolli ihr mich diese Künste khrm? 

A. Ihr soÜt unterrichtet werden, wem 
ihr es werth und der Lehre empfäng- 
lich seyd. 

Aus dieser Antwort geht hervor» dafs die 
Corporationen der freyen Maurer nicht nur 
allerley Künstler und Handwerker tur Auffuh- 
ning und Vollendung grofser Prachtgebäude 
aufdungen, sondern dafs sie auch unter sich 
eine geheime und innigere Verbindung hatten, 
Und kein . Bedenken trugen y Menschen yon an- 
dern StsindeUy* unter der "Bedingung der Wür- 
digkeit und Empfänglichkeit» in dieselbe auf« 
^nehmen. 

r i 

10. F. Können alle Maufer mehr^ ßts an-, 
dere Menschen? 

, A. Nein; sie hhb^ luir wehr Recht\flä 
Gelfgenheit zti Kpiiiinissen , als andere 
Menschen} aber Manchen fehlt es an fS^ 


higkeit, noch Mehvern an Fteifs, def 
zur Erlangung aller Kenntnisse unenU 
behrlich isU • . 

« 

Der alte Matirernieistei' erkennt hiermit 
selbst in der zur Aufftlhning grofser Gebäude 
Vereinigten Bruderschaft eine exoterische und 
esoterische Ctafse an« Die Mitglieder der erstera 
tvkren nur lu dein Haupcxwecke der Verbin-, 
düng 9 zur Ausübung d^r höhern Baukunst inl 
ausgedehntesten Sinne des Wortes, da; sie 
erhielten aber eben dadurch das Recht lirid 
die Gelegenheit, in die letztere aufgehommea 
zu \rerden, wenn sie ihre Würdigkeit, Fi- 
klg[kef{^ und ihren Fieifs hiuränglich b^wih« 
ret hatten« 

IL P'!' Sind die Jtiaurer bessere Menschen^' \ 
ßlf Andere? 

A. Einige Maurer sind nicht sd tugendhafte 
als andere Menschen; aber ini GaftzeH 
^ sind sie noch imr^er besser^ .^als sie seyn 
i würdeng iaenM,'M nifht Maursr fpären* 

< Die Antwort * tiAt^rseheidet Mot^alitStt^ 
und Legalität^ und 'giebt zu,- dafs Vide' 
Men^then momlrsehcr seyn mögen, als inan« 
che Maurers sie nimmt aber zugleich mit Ge-i*- 
^ifrhj^i^ ai|, dffSf^ d^e |Ji}i^oralischen ink/ dtr 
bKUdtfcschaft noch ia&aier iejjaler siäü^ als 8i# 


196 

aiifser dertelbeo seyn wurden; denn die Vor« 
theile der Verbindung und ihr Kunstgewerbe 
tiochigt sie, bey aller Unsittlicbkeit der Maxi, 
inen und der Gesinnung, sich wenigstens in 
ihrem äufsern Betragen den Gesetzen und Sta« 
tuten der Verbrüderung 2U unterwerfen, vtcnn 
ite der Strafe der Aus stofs ung entgehen noliten, 

lÄ. F, Liebm die Maurer einander so inn^* 
lieh, als man sagt? 

A. ^a, gewifs; und es kann nicht anders 
seyn ; denn gnU und rechtschaffene Man* 
fieK^ die einander als solche nennen^ üe* 
hm sich' um' so inniger^ je besser sie 
sind. ' ' 

Hier endigen sich die Fragen und Antworten, 


V - . V • •- 


Dieser Begriff von reiner Freundschaft steht, 
als. Wirkung, in. genauester, Verbindung mit 

den P. und mit der Kunst, ohne die Triebfc- 

iJern der Furcht und. HofFnung gut jind voll* 
koinmen zb 'werden. Er ist eben so bestimitit» 
als hier,. 'ln'*Piaton*s^ Cic*rt>*< und Seneca*s 
Schriften ausgesprochen, und in seiner gan* 
2ep Reinigloeit auch iin X|t, Jaj^rhundertejioch 
von eiire.r% fr9nnpen,Ciitt<»" /genfer »[ylosicii ii^i 
«einein KJiche de Sp/ri(Uß/i^a$p$icuia ^) .aiiff^jbr-. 
lieh aj\^ehandelt w«>rdert. ,,' . . . > 

*) ^ibliotheca Patrum lugdüneafis , t*om XX^ 


»97 

BefrieJi^nde Betvelse für die AechtheÜ 
dieses Verhörs finden ^ie theils in der drit« 
teil Sammlung der Brie ff die Freymati* 
rerey betreffend; Seitego — ICO., theils 
in dem Alte nbnrger Journal fiirf'rey- 
maurer, i. Bd. 3fcr Heft S. 390 — 393. 
Anoierk. 3?» Hier nuj^och Einiges über 




Lesfings Brief ai> Ca m 

9, Den Pretron*', heifst es daselbst» 
., habe ich allerdings schon selbst gelesen 
,, und den Bem'iger oder Betrogenen *ii& 
„einem Grade in ihm gefunden^ der 
9» mehr Unwillen in mir erregt hat, als 
»dic^ ganze Sache verdient.'^ 

lo (kn Gespr'ichen, Ernst und I^alk, 
hatte LFs sing das Verhör fiir Staub, und 
iiir Nichts, als Staub erklart; was blieb ihm 
nach diesem Machtspruche librig, als spater 
«uch den Preston der das Verhör, mit An- 
merkungen begleitet, herausgegeben hatte, 
ftir einen Betrüger oder Betrogenen zu hal- 
ten? Da ihn indessen Lessing für den er- 
sten HerausgL'berder Urkunde halt, so scheint 
«r nicht gewufst zu haben, dafs eben dasselbe 
Verhör schon früher, nahmlichim Jahre 1756« 
^on John Entick , mit Sandion des Grofsmei- 
>ters uhd der Grofsbeamten der grofsen Loge 
2u London, in die neure Ausgabe des Eng- 
lischen Constitutions - Buches aufgenommen 
forden war. Preston war also 1772. dec 
iwtyte, und Hutchinson i« J, 1776« der 


19? 

dritte Hcrauvgeber* . Beldo* hatten dieSanotion 
und Unterschrift der Grofsbcamlcii dazu er- 
halten, welche daher von 1756. bis 1776. an 
cler Aecbtbeit d«r Urkunde keineswwgi:s zwei- 
felcein 

y,Ic|i kann erweisen/* sagt .L^ssinj^ 
weiter, »^dafsiples, w^s zu Hc in richl 
^ydes VI. Zeiten in England mit den Frey- 
• „ niauf ertx vorgefallen seyn soll, die ci- 
9, gentlicheii Maurer besrofFens folglich 
ffUt das vorgebliche Verhör, d^s Heii}- 
^,rich qiit seiner eigenen Haiid geschrit- 
yib^n h^^<?t^ soll, eine blofse Posse, die 
• „ LeyUiid abzuschreiben« und Locke 
9, zu cotnmentireo» schwerlich fjjewur« 
„digt bitten, . 

» 
Von solchen Fre.ym aurer n» wie L es« 
fing sie vom Br. baron Rosenberg und 
aus einigen maurerischt^n Druckschriften ken* 
nen gelernt und in Deutschland vorgefundea 
hat, das ist, von dem neuem LogeaivC' 
sen spricht das Verhör freilich eben so iFC* 
pig, als alles Uebrige, was unter Heinrich 
dem Vi, mit d^n Maurexn geschehen * ist, 
sondern von freyen Maurern» von hefrcyhei* 
feten Bauleuten ^ wie sie damals waren, von 
einer mit Privilegien und mit einem eigenen 
Gerichtsstände vers^hen?n .Kü'nstler,p Corpora- 
tion. Wird diefs in den Vordersatz gebracht, 
so ist der . Lessingische Folgesatz logisch und 
historisch uprichtig, und die A^^Pb^hicit dei 


Verhörs tvird gerade dadurch aufscr Zweifel 
gesetzt, weil sie von Jen iieuern Logenwe« 
sen ^ Freymaurerey genaniir> auch nicht dio 
geringste Spur verrath. 

59 Locke sollte haben vorgeben können» 
«»dafs Pythagoras jedes geometrische The« 
. .y^orfma zu einem Gehetmnifs gemacht 
,9 habe,' dafs er seine Kenntnisse nur den* 
^ jenigen mitgetheilt, weiche sich ein fünf« 
yyjähriges Stillschweigen hätten gefallen 
„lassen?"*) 

Bey all seiner spekulativen GelehrsamkeiC 
konnte Loc^ke dennoch die nächste beste Anek« 
dote aus Diogenes Laertius oder Jan« 
blichiis 6cCn auf eiHige Augenblicke ftir wahr 
halben, und als historische Anmerkung, ohne 
seine Quelle zu citiren, ftir Pembrocke'i 
Freyndinn , Lady Marsham, auf Treu und 
Glauben seines Bürgen hinschreiben. Locke 
bat ,auch nirgends eine so gründliche Bekannt- 
schaft mit der Geschichte der Philosophie he« 
währet, dafs man» cioer einzigen, von ihm 
begangenen oder aufgenommenen Unrichtig- 
keit .wogen , eine ganze Urkunde als unter« 
geschoben, als Staub, und Nichts, als Staub, 
verwerfen durfte. Kannte man nicht aus eben 
diesem Grunde nach achzig Jahren selbst Les* 
sings Gespräche, ' Ernst und Falk, als 
unäcbt verwerfen, und sagen: Lessing sollte 

*^ loskes 7tft Anmerkung zu dem Verhör. 




nicht gewnist liaben , Aufs der Nd&ic! Pftfy* 

soaiirer. Free — masspn, schon im Jahre 1646« 
, üblich war, und in Eivgii^hen Büchern ge« 
druckt erschien 1 Und do<4i ^at er diefs wirk- 
lich nicht gewufst! Warum, sollte Locke Al- 
le» gtwiiAt haben ? - ■ ' . 

ff 

^»Loeke sollte haben schreiben Ic^nneiiy 
,ydafs die Gelehrten aller Zeitalter eine 
,^ dligemeine Sprache sehrgevsiinscht ha« 
),be«t? Ich birtc dem Trotz, der mir 
„ vor Kircher'n , Wallis, Becheren, Leib- 
„nitz die geringste Spur irgend eines 
' «, solchen Wtinschea bey einem Slteru 
^Gelehrten weisen kann'**-« 

Gans gewifs haben die Gelehrten aller Zel- 
ten unter einer Menge Wünschen auch ein^ 
«Ugemeine Sprache gewünscht, wenn sie auch 
dtesen^ Wunsch nicht niederfch rieben , oder 
drucken liefsen« Und da man in Anmerkun« 
gen, besonders für eine Dame, sich picht 
' 60 bestimmt und schulgerecht ausdruckt, wie 
bey der Aufsteilung eines mathematischen odet 
philosophischen Lehrsatzes: so konnte Lockt 
wohl einmahl, statt; einige oder Viele 
Gelehrte, die Gelehrten aller Zeital- 
ter schreiben i besonders, da er nicht voraus- 
«eben konnte^ dafs die^Urkundefemahls wurde 
gedruckt werden, und ein großer Kritiker 
einigen seiner fltjchtiig hingeworfenen Amner- 
kuttgen $^ viel Gewicht . beylegea würdcj 


d ie gitt f Ui*un*e fUt tWjje * UncI ■ Betrüg 
zu erklären« Wer ihr iaiiiier die Aecbcfaeifi 
absprechen will» mufs entweder das Factuoi 
der Unterschiebung erhärten» oder ihrt 
\Jn':&cbthett aus ibreni inkalte und i] 
Sprache beweisen« 




mmmmmmmmfmmmmmmm 


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,;,iFreyiiiuthJfej .iind . enttsfder^ dtirck 

,,iiijStorische Griinde, oder durch &laiibwi'ir. 

„dige AdltenstücKe und Docn^ente^ iintcr- 

^,sfiifzte Bemerkungen wurden mir rcichli- 

j, chen Stoff darbieten^ so manches'* (also 

^t^ljliht all^t) „Haltbare' in meinem Versuche 

.. ^, tu best'ätigen -und fester zu beglrimden, 

.'„«o manches ftur Änge deutete vollstän- 

»diger'iu cnt^icllüfln^ das^ Mangelhafte 

„zu erganz«ft, da^'Dttnkl« zu erl^itern, 

^,das Irrige zu berichtigen "&c. (E^^c- 

^ftfifte also w«de±.der in6umancn iiiitonfckey 

,.r|Ki#h der Crimifiacionen vqn Luge und ab- 

\^i ^|i;( J i cb e n Irrlehren, um vertranCeA Bnl- 

,i4t^n 1^ sagen y was ich- zuerst s igle, rdalj 

"ift »einen Verwehe, manches m4r Aiigcd«i- 

Cete, Mangelhafte» Dunkle und Irrige eut« 

fa^tpti sey«) 




«v„Ett»as Positives xvisseii» wi tfer Aö- 

* |j3ere nicht weifs und , sdner ganzen Lage 
•V»tiacfh, ni^jhr • wissen kanji, gifettt nie das 

„Recht, den guten Willen desselben zu ver- 
•^,i keimen, und seinem Prcdufte'^ iiitt Scha* 
1 „'dc'nfreude v^ .«eine Allwissenheit, das 

* y, Vefdieüst abzusprechen/ 

- Jähen 5i?, ^ Wtiinmt-hahe ich Mc voa 
Vp/:w/iff^(t dc^ >UiAWtfce«^eit wimiofhidieit 
Bil^ii^rli^uigen des jBr&'^HS**^ vorauvgesobeif.. 

"'- iöii kü n n sie nicht wd erlegen^. ,^^ ich 
ifiickui decailUrcegcQrtermgea lölf^gf Segen- 


fittode einlassen tniifste) liber tvelche ich is99*^ 
der zu Ihnen, noch zu dem gröfsern LogetK 
Publikum im Detail sprechen darf. 

Ich kann sie nicht mderlegen, weif in 
der Idee von Freymanrerey , in dem BegrifFe 
von der Bruderschaft der freyen Maurer^ io 
den Ansichten von dem mitttern Zeitalter, votif 
Monchthttme, von dem neuem Logentvesen» 
in dem BegrifFe von der Geschichte als Kunsf^ 
von der historischen Wahrheit und Wahrschein* * 
lichkeity in der Intension und Extension det 
kritischen Sinnes, in der religiösen Denkiingi* 
art und in der philosophischen Bestimmtheit 
zwischen mir und Br. S,^*^r eine unausgleich- 
bare Verschiedenheit obwaltet. Sie haben seine 
handschrifcJichen Aufsätze, z.B., seinrRede 
liber alte und neue Maurerey, seiii^ 
Abhandln ug liber den Zweck und das 
Wesen der Maurerey, seine morali- 
schen Lehren für die Lehrlinge im Consti- 
tutionsbuche der N. S. ProV« Loge und seine 
moralischen Erkrärungen dei drejr 
Johannisgrade in den Ritualen, so wie meine 
gedruckten tnanrerischen und nichtmaureri* 
sehen S(:hriften gelesen ; nrtheiten Sie also 
selbst , ob wir Beyde un^ ^emahls mit einigeni 
Nurten iVtr uns selbst, oder fiir unsere Leser^ 
in polemische Pliquen und Repliqiten einlasse 
können H — 

Niir über Zwey, gegeti mich und ge- 
gen einen ' D r i 1 1 e n » von ihm begangen^ 
FefsUrs triefe. [14] 


Vngerechtigkeitea tniiff ich mich noch er« 
kläreiu 

I. Ob ich gleich in der Geschichte dei 
aeuern Logenwesens ausdrücklich beken- 
ne, dafs ich diesen und jenen Aiifschlufs thm 
yerdanke: so zählt er dennoch in seinen Bcmer* 
iLungen mit unverkennbarer Aengstlichkett auf, 
IPfas ich von Ihm — richtiger» aus seioea 
Actenstiicken — die er zu bekommen das 
fufsllige Glück hatte, gelernet habe. Ao ei« 
ner Stelle sagt er: 
-. 

„Et wäre zu weitliSufig Alles aus einait- 
,, der in setzen, was mir und ihm geh6rt>** 

ao einer andern; 

„In etiler Nota steht , dafs der Verbs- 
,, ser die meisten Errät hselungen (des al- 
lsten schottischen Sr. Andreas • Grades,) 
^, mir verdankt. Mich dünkt, wer dem 
9, Verfasser diese Entr'irhselungen mit- 
9, theilen konnte , muis ihm noch mehr 
^»mit^etheilt haben; gleichwohl bat Bn 
fyFefsler das nirgends bemerke^ 


}9 


Um Jedem das Seinige zu gehen, erkläre 
ieh hiermit, dafs ich von Allem , was die 
IdeevonFreymaurerey, dieGes^'hich- 
te dieser Idee und die Geschichte der 
freye.n Maurer-Hrnderschaft betrifFti 
oder in n^itürlichen Zusammenhange dninii 
itehtt durchaus Nichts aus'seiuöä Adea« 


2t l> 

fetuckeii oder aii& seinen eigentfh Forscliiingeti 
geiernet oder angenommen^ hingegen von dera^ 
neuern Logenwesen» sehr Vieles, 
ivas ich vorher nicht wufste^ von ihiii erfah« 
ren ^ oder in Abschriften erhalten^ und in mei- 
nem Versuche benutzt habe. Alleid, aucii 
bey dem LetKtern setit er etwas zuviel 
auf seine, oder vielmehr auf seines Archi* 
Ves, Rechnung; und dicft will ich hier enC« 
weder mir oder Andern > denen es gebort^ 
rcvindlciren« £r sagt : 

^y.Der Verfasser hat den Satz: die Mau« 
5,rerey soll bewirken, was we«* 
,ider Staat n^och Kirche vermag) 
,, nicht eher geüufsert, als nachdem et 
^y meine Arbeit gelesen hafte. Ich mache 
5» diese Bemerkung nur deshalb, damit man 
i, nicht glaube« ich hätte diefs von ihm 
^entlehnt« 

Ich hatte jenen Satl vom J. 1796. bis Ende 
Julius. 1 800., wo ich des ßr's. S**r Arbeiten 
Jas, bey der Loge R. Y., sowohl mündlich, 
als schriftlich, so' häufig ausgesprochen^ dafg 
er den BrBr. gedachter Loge gleichsam zuc 
Losung ward« , In mehrern meiner Reden vom 
Jähre 1798. habe ich ihn genauer bestttnmt 
Und ausführlich comtaemirt *)« Im RevisL 

*) Siehe die gute Sache der Freymaure-r 
rey, S. 34-*- 36. und Jahrbuch der Jiv 
%, R, Y» z. F, 179I S, lio— III, 


ont- Jahre iSoO« nabm ich ihn in folgm^en 
Auidriicken: »«Die Bruderschaft foil durch 
^ die Freymaurerey in ihren Mitgliedern bevvir- 
^keo, was weder der Sta^t, noch die Kirche, 
y^noch irgeiKl eine andere menschliche Anstalt, 
^ so leicht und so sicher berechnet, bewirken 
9, kann, und doch uncriäfslich noth wendig ist, 
^,un] den Menschen in der Gesellschaft und 
9, im Staate xu vollenden ;*' &c. —- in das Ri- 
tual der vtenen Stufe auf« In eben dietem 
'Jahre, den I4ten Decbr«, wiederholte ich ihn 
in der zahlreich versammelten Trauerloge mit 
den Worten: »,0er Staat hat es überall nur 
^,mit dem Bürger, die Kirche nur mit dem Con- 
9, fessionsgenössen , die Maurerey hat es mit 
y,dem ganten Menschen zu thun."*) Fünf Tage 
darauf, den iQten Decbr., wurde er in der Gr* 
Nat. Mutter L. z, d. 3. Weltk. von dem ßr* 
R^**l, der wohl bisweilen die Arbeiten der 
Gr. L* R* Y« besucht, alber die Arbeiten des 
Br. S^*r nie gelesen hat, folgendermafsen ver* 
kündiget: „Den Fähigkeiten/ und Kräften des 
^, Mannes eine Richtung zugeben, welche we. 
^der die Schule, noch die Kirche, noch der 
9, Staat zu geben vermag, ist Einer der Haupt« 
^»zwecke des Ordens." •^) Dagegen betheuro 

*) S. meine Maur. Schriften, ite Auflage 
8.320. 3te Auflage S 3J9. 

^*') S die Schrift zur Einweihung des lo« 
gen -Saals der g. N. M L. z. d $ Wk. 
den 19^ Decbr. igoo., als MfpCi für Logen- 
Arckive, S. 2^* 


ieh bey Allem» was mir lieilig ist, dafs ich 
diesen Sati iq den Arbeiten dei Bruders $^*tc 
weder gelesen, noch irgend Etwas darin ge* 
fanden habe, woraus ich iha bitte abkicea 
können« 

In tneineni Versuche einer Geschichte der 
Preymaurerey (See. führe ich eine Stelle aus 
dem Buche Londinopoiis dce. by James Bowel 
(1657.) pag, 44« No» l8- an« Dabey be- 
merkt Br. S**r: ^ 


Londinopoiis, weifs der Verfassec 


^ Diese zur Geschichte der Freym.aurercy 
„nicht unwichtige Stelle in dem Buche: 

»» 

,> von mir» 

Ich hingegen versichere, dafs ich sie nicht 
von ihm, sondern von Lessing weifs« Sie 
steht in Lessing*8 Kollectaneen zur Lit« 
teratur» (ßerlin 1790,) ThU L $♦ 253, — 

Er behauptet ferner: 

y, Dafs die primitive Freymaurerey nur 
„einen Grad hatte, weifs der Ver-^ 
„fasser von mirs welches er freylich 
„laugnen wird» 

L'iugnen werd^ ich es nicht; aber filr ua* 
Wahr mufs ich diefs Wissen von ihm er« 
klären ; denn ich weifs es aus dem gedruckten 
Buche: Der aufgezogene Vorhang der 
Freymaurerey vermittelst der einzig 


öt4 

wahren eschiclite'd er selben, (PrmnkA. 

1790») wo. der Ursprung des Gesellen* und 
Mcisfergrades nach Carl des L Enthauptung^, 
tiemlic^ befriedigend ausgemittelt wird«-^ 
Et>ca so soll ich auch 

ji,die Einwendung gegen die Mcinungi 
yy dafs die Frey maurerey unter Cr cm weil 
9, gestiftet Tvorden sey, Von Ihm haben; 

ibrr auch die Meinung und die Widerieguog 
derselben stqht in dem so eben angefubrtca 
Bliche -^ 

W^br |9f ftf , vii* er ferner angiebt 1 ' 

«,von mir hat er^' O^h) »,die drey 
^9 Grade des Cl fr inon tischen Capicels b^ 
„ kommen }'* 

es ist aber auch ^ahr, dafs di{ Abschrifl^, 
welche ich von ihm bekam, \;veit unvollstan« 
diger und einiger Chiffern wegen, auch uo« 
ver|t'4ndlicher war, als die, ifvelche ich be« 
rcits besaf«. Er wird sich wohl noch eria« 
iierp, dafs ich ihm die ChifFer: Rieter 
von Ai» welches «r Adonai gelesen hatte, 
aus meinem Mspio durch Aigle entiüthselt 
habe» 

Wahl* ist es i dafs ich den in meinem Ver« 
suche angcfiihrren Brief des Br^s >v. Raven 
und mehr dergleichen AAenstiicke von/ ihm 
platte« Was ich indessen von seiner 90tfhU 
figen Avfai'ibhiug aller dieser Dinge dcakej 


»15 

mo^en Ste aus folgenden 6chIier$efY,«-« Getetzt 
ich ^nft^ee, dafs Sic eine Geschichte der Je- 
suiten schreiben wollten: lo würde ich Ihnen 
einige von mir gesammelte» nicht iinwich« 
tige, Afkenstticke dieses Ordens mitihetieiu 
Sie beuiifzten nun dieselben , ohne meiner Mit- 
theilung zu ervirähnen; würde ich wohlan alle 
Ihre Leser schreiben, oder in einer Recension 
Ihres Werkes mit 'äng<it]icher Genauigkeit be« 
merken: »^v^n mir hat der Verfasser diese 
»,Papiere und diese Documente, und jene A^en« 
„ Stücke P*—— Nein, ich würde schweigen; 
einmahl well ich weder Ihnen, noch Ihren 
l^e^etw, das Recht einräumen mochte, mich 
für kleinlich eitel zu halten; und dann, weil 
t% eben kein Verdienst ist, dergleichen Dinge 
zu besitzen. 

II. Der Dritte, ge^Sn welchen Br* S*^r 
in seinen Bemerkungen sich ungerecht bezeigt» 
ist der in meinem Versuche öfters angeführte 
Wijliam Preston, Verfasser der Illii-' 
ctrations of Masonry, von welchen bis 
jetzt, acht Auflagen erschienen sind. Von 
diesem Manne schreibt Br, S*''*r: 

,,Wie kann des armseligen Preston^i 
^Zeugnifs etwas gelten?'*— „Der 
^Schwjltzer Preston."-- „Diesen he- 
. „lobten Preston nennt Einer meiner Freun» 
9, de, der ihn kannte, einen hoch 8.6 
„mittelmäfsigen, ungclehcten 
. j^ Buchdruckergesellen** <Scc^ 


9|l6 

Vergreiclien Sie hiermit das, was von 
Tfeston ofFentlich bekannt ist. Von woW* 
Kabenden Eltern zu Edinburgh i. J, 1740. ge- 
"boren , er verlor seinen Vater in seinem neun« 
ten Jahre. Seine erste Bntwickelung geschah 
unter der Aufsicht Stirltng*s, eines rtlhm- 
lieh bekannten Lehrers daselbst. Ehe er noch 
•ein sechstes Jahr beendiget hatte, ward er 
in die öffentliche Schule geschickt, wo er un- 
ter den Lehrern Farguhar, Gibbs tinl 
Lee in der lateinischen Sprache gute Fort- 
schritte machte. Er ging sodann in das Coi- 
legium, um unter der Leitung des bekannteti 
Professors Hunter sich auch die nothigen 
Kenntntsse in der griechischen Sprache zu er- 
werben Sein Fleifs und seine Fortschritte in 
der alten Literatur machten den bertlhtntcn 
Sprachforscher Ttonias Ruddiman auf 
ihn aufmerksam. *'Da er nun nach den Todo 
seines Vaters dem Schutze und der Freund- 
schaft dieses Gelehrten anvertrauet war: so 
verliefs er nach Beendigung der akademischen 
Studien das Collegium, und diente äeioein 
arbeitsamen Gönner als Amanuensis. In dieser 
Zeit hatte ihn derselbe bey seinem Bruder, WaJ- 
ter Ruddiman, Buchdrucker in Edinburgh, 
als Lehrling einschreiben lassen; weil aber 
der alte Philolog unter afnhalten^en Lesen und 
Vergleichen alter Handschriften sein 'Gesicht 
Völlig verloren hatte; so • beschäftigte er 
Presto n während des grofsten Theils seiner 
Lehrlsngszeit damit, dafs er ihm vorleseo, 
seine noch unvollendeten Werke" sibsciireibea, 


317 

wnJ Äic unter Jer Prewe T>efifi(niclien eorrK 
giren mufstc Onrch 'liese Beschäftigung Win*de 
er freyli<*h gehindert, in Jciti pra^t^chea 
Thcile der Buchdruckerkunst eine vortr'iglt- 
che Geschtcktichkett tu erlangen; alietn,, die 
Vermehrung seiner gelehrten Kenntnisse g^ 
^'ährte ihm d^fiir reichlichen Ersatz. N;icli 
R ti'd d I itt a n's Tod . arbeitete er in der Werk- 
st'ätte, afs Setzer, ungefähr ein Jahr, und gin|^> 
dann mit mehrern Empfehlungsschreiben aitt 
Schottland nach London , um dort seine Nei- 
gung cn «vistenschaftlichen BeschSfrigungea 
besser cii befriedigen. Der königliche Buchw 
drucker William Strahan nahm ihil'frennd» 
schaftlich auf, und Pres ton diente sowohl 
ihm als nachmahls seinem Sohne, durch drey« 
faig Jahre als Corredlor» Zum Freymaurec 
^urde er in der altenglischen Loge, welche 
sich damahls im weifsen Hirsch im Strande 
versammelte, aufgenommen« Er wurde dodana 
Mitstifter der unter No. igo* eingezeichnetes 
Caledonian-Loge, und von mm an Spane er 
weder Mühe noch Kosten, um auch in den 
maurerischen Kenntnissen fortzuschreiten* 
Durch den Vortheil eines treuen GedüchtniSf 
ses, einer ausgebreiteten maurerischen BekannN 
Schaft, und eines anhaltenden literarischen 
Briefwechsels mit der Bruderschaft cu Hause 
und ausw'ärts , wozu noch fleifsiges gelehrtai 
Forseheti kam, errichtete er seinen Zweck s^ 
v^eit , dafs er als ein giittiger Meister in deir 
königlichen Kunst angelehen tmd geachtet 
*^urde. Nachdem er so durch Fleijfs andAui^ 


Opferungen «em tnaacerhches Sysfem geord« 
nee hatte 9 .erliefs er einen Anschlag zu einer 
regelmifsigen Folge von Vorlesungen über aHe 
Grade der Maurerey; und diese wurden von 
ihm in der Mutze in der Fleet «Strafse, 1774» 
iffcnü'fch gebahea* 

k 

Die.Loge of Antiquity \;v3hlee ihn bey dein 
•leriten Besuche, den er daselbst abstattete, zu 
ihrem Meister, nacKdem er in eben dieser 
.Würde der Loge of Philanthropy und verschie- 
jdenen andern Logen vorgestanden hatte. Wäh« 
jrenJ seiner luehrj'ährigen Meisterschaft bey der 
Xoge of Antiquity wuchs die»e an Mitgliedera 
•üind verbesserte ihre Finanzen. Unter dem 
Xyrofssecret^riat des Thomas Prenth' und 
tinti'r Leitung des Grofsmeisters, Herzogs von 
£e auf ort, diente er als thätiger Mitarbci- 
5ter bey der neuen Ausgabe des Constitutions* 
buches und Jiey der Erueuerung des in- und 
inusjändiscben ßriefwechseJs. Nachdem er un« 
ter James He's eltine zum deputirten Grofs- 
.secretair ernannt worden war, sammeJte er 
dlie Geschichte der merkwürdigen Vorfälle^ 
.Vielehe in die beiden ersten Ausgaben des 
Freym^urer- Kalenders eingerückt wurden; er 
;irerf;?rtigte * einen Anbang 2um Consfitutions» 
•l>uch , itn \ entwarf die Geschichte der Frey- 
maurerey, welche in seinen Illustrations de» 
^enthalten ist« Bey dem i» J. 1779. eiitstande* 
nen Streite zwischen der grofsen Loge und der 
lo^e of Anriquity nahm Pres ton die Partef 
4eiac(r Loge» iind wurde daitir mit seinea 


FreHiiden nm Act BnlJerschaft verwiesen, 
ETStnaclr^elin JVhreti bewilligtedirgroiVe Loge 
bey einer neiieü Untersuchung des streitigen 
Gegenstandes, dafi er mit dea übrigen Mit- 
gliedern der Loge of Antiquity, fur allge» 
meinen Zufriedenheit der Bruderschaft» wie« 
der eingesetzt wurde, *) ' • 

Diefs waren die Besch'äftigimgen und Ver« 
bilfnifse, in welchen WilJiaitPreston leb* 
te ; — <• Ward und blieb er unter denselben ein 
armseliger Freston, ein SchwStzer, ein 
höchst raittelmäfsiger ut^gelehrter 
BuchdrucR'ergeselle : so mufs es entweder ihm, 
oder dem Ruddiman, dem Strahaii, dem 
Frenph,; dem Hftzog vdor^eaufort, det 
Loge of Antiquity, der grofsen Loge zu*Xoil* 
don und der Engiisehen Bruderschaften Kopf 
•gefehlt habeni weil sie den armseligen, hochil 
snitteim'ifsigen , ungelebr^en Buchdruckefge« 
selien nicht nur unter sich duldeten, tonderil 
•auch mit Achtung auszeichneten! 

*). Magazin für Freymaurer. Lpzig. in der Baum«* 
gärtnerischeili Buchhandlung. 2tes Sc«4;k« % 
ja «»^ 103, 




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Neunter Brief. 


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An Br. J««*f im F<»»j, 

Kloiiiwall den 13. Sptbr. igcöu 

irJ der MeiRter (iber den Freymiith sei* 

'»»UM J^^^f Kurtien? Nein, «r wird ihn niir 

-9, desto lieber haben, und ihm AHalard A«« 

(^ytebiektn^ ihm eher, «U jedem Andern. Dar- 

,9 auf kenn' ich deh Meister!" So tchliefsen Sie 

Ihren letzten Brief, und ich fange den meinigen 

'linif dem aufrichtigen Bekenntnifs an» d«& ich 

«nich lange nicht tiber-Etwat so gefreuet habe, 

wie liber diese Aeufserung Ihres Verfraucnt 

auf meine unerschütterliche .Achtung fiir dat 

heilige Recht lies Menschen zur freyen Ansicht 

von mir unJ von dem Meinigeo, wie von allen 

Dingen. Auch gestehe ich Ihnen ungeheucbelc, 

dafs mir Ihre zusammengedrängten dre^y Fra* 

gen, „welche nur daau dienen sollten, mir 

^den Ccfichttpunkt si» scigen, aua welchen 


aai- 

jtSle nietnen Versuch einer Gesehiclvte der 
nFreymaucerey &c, ansehen, und ihn längit 
,, ansahen:** ohne Vergleich wichtiger sind, 
a\s die geist » und gehalcleeren Lobspniche, 
oder der sarkastische Tadel Anderer, weiche 
ihre Flachheit oder ihre Gallsiicht so gern 
unter die Maske der Achtung, oder des Ei- 
fers für Wahrheit, verstecken mochten. Wirk- 
lich haben Sie damit über . meine Arbeit das 
erste Wort gesprochen , das ich einer Antwurt 
^erth halten niufs« Es ist mir bey der Stel- 
lung ihrer Fragen lieb, dafs Sie auf das Frag- 
nient, welches ich ihnen aus meiner The«« 
i««\a mitgetheilt habe, ganz vorzüglich Rück- 
sicht nahmen. Si9 fragen: 

I. 

f^Wer ist ein Kunstgerechter Ge- 
»,schichrschreiber zu nennen? Der, wel- 
»> eher die Thatsachen der Erscheinung 
„hinstellt, wie sie sich wirklich bega- 
«,ben, und es dem sinnvollen, se- 
ihenden Leser überiäfst, die That«a- 
„chen des Geistes, (welche im Grunde 
9, nur veredelte Thatsachen des Schei- 
nes sind,) daraus herzuleiten, das ist, 
das Wie und Warum des- Gescheheneit 
„aus (fiesem letzten selbst,— es mit 
„seiner ihnern Anschauung, seinem in- 
„dividnellen Gemüthe in Harmonie brin*' 
„gpnri— . zu entziffern? — Oder der,' 
„«rcfchcr jenem gemüthvolleil Lc5ery 


19 
99 


937 

^i(Jenti nur ffit solche schreibt er ja!) 
^^ vermessen vorgreift » indem er ihm an 
,9 die Stelle der Thatsachen der Ersehet« 
^yniing» die Thatsaehen des Geistes 
yy hinsetzt 9 das ist, indem er ihm den 
9^ Grund des Geschehenen und dessen Zin 
,,samnicnhang mit dem Universo, nach 
^y seiner (des Verfassers) Individualität« 
,, und so wie sich beyde in seinem Ge« 
^^müthe refle^iren, darstellen wilH 

Ich antworte im rechten Verstände; 
nur der Letztere, Bevor ich aber nieine 
Antwort begründe, darf ich nicht unbemerkt 
lassen I dafs Sie meine Zergiiederimg des hi* 
storischen Stoffes in die Tbatsache der Er- 
scheinung, .des Scheines und des Gci" 
st es in einem ganz andern Sinne, als in dem 
meinigen, genommen haben. 

Unter der That^ache der Erscheinung 
Verstehe ich das, was wirkli.ch gesche« 
hen, oder dafs es geschehen sey, et* 
wählet worden ist. z. B Julius Cae« 
sar hat sich die römische Republik unter« 
uorfen^ oder, es ist erzahlet worden^ 
dafs Caesar in G-heim in die Catilinariscbfl 
Verschworung verfluchten war. 

Die Thatsaehen des Scheines sind mit 
die scheinbaren innern Trieb«^ 
federn und Motive desGc^cbehened 
fodec Evzählteo.. Z. brt Caesat hat sidi 


^Sle metnen Versuch einer Gesehicbee der 
„ Frey tna ticer ey dcc. ansehen, und ihn längte 
»«ansahen:** ohne Vergleich wichtiger sind, 
als die geist- und gehalf leeren Lobspriiche, 
oder der sarkastische Tadel Anderer, welche 
ihre Flachheit oder ihre Gallsiichf so gera 
unter die Maske der Achtung, oder des Ei- 
fers für Wahrheit, verstecken möchten. Wirk- 
lich hahen Sie damit über meine Arbeit das 
erste Wort gesprochen, das ich einer Antwort 
werth hahen mufs. Es ist mir bey der Stel- 
lung Ihrer Fragen lieb, dafs Sie auf das Frag- 
ment, welches ich ihnen aus meiner The*« 
res ia mitgetheilt habe, ganz vorziighch Ruck- 
sicht nahmeo. Sie fragen: 


„Wer ist ein Kunstgerechter Ge- 
„schichrschreiber zu nennen? Der, wel- 
„ eher die Thatsachen der Erscheinung 
„hinstellt, wie sie sich wirklich bega» 
„ ben , und es dem sinnvollen, se- 
„h enden Leser liberläfst, die Thatta- 
„ chen des Geistes, (welche im Grunde 
„nur veredelte Thatsachen des Sc hei- 
„ n e s sind,) daraus herzuleiten , das ist, 
„das Wie und Warum des- Geschehet >ei? 
„aus fiesem letzten selbst,-^ es mit 
„seiner innern Anschaming, seinem in- 
„dividnellen Gemuthe in Harmonie brin*' 
„genrl— . zu entziffern? — Oder der,' 

„wefcher jenem gemüthvollen Lcbcry 


\ 


S34 

^Aet Erzählers zu vertfehen, un<l itt 
Thatsache det Geistes bloft auf die Idee 
ie9 hiftorischeit Künstlers zu beschränken, 
^«il Sie dieselbe im Grunde nur für eine 
veredelte' Thatsacbe des Scheines 
halten. In Ihrem Sinne ginge sodann die That- 
^ache .de0 Geistes , tvie die des Scheines , le- 
diglich in der innern Welt des Künstlers ; in 
depi meinigeii geht die Erstere in der Ge« 
•ammtth'ärigkeit • des Universums vor, und die 
Jdee des Künstlers ist nur ein einzelner 
refle^irter Strahl der .Thatsache; denn kein 
menschliches Gemüth ist fähig, eine Thatsache 
^es' Geistes vollstHndig aufzu f aussen , das ist, 
den ganzen Umfang ihrer absoluten Notkwea- 
digkeit zu begreifen* Nun zur Begründung 
lueiner Antwortl — 

^le* 5^erd^n «vphl eben so tvenig» als ich» 
den treuen Portraitmaler, den netten Copisten 
einer Schöpfung Kapha.e)*s, den fertigen 
Spieler einer Sonate von Bach oderHaydn, 
fe[ofs als solche, für Künstler, in hö'hera 
Si ine des Wortes, gelten lassen; und derje- 
nige, V7w*Jcher nur die Thatsachen der Er- 
€ch<"inung so hinsfellt, tvie sie sich wirk- 
lich zugetragen, oder ^ie er sie nach seiner 
fubjed^Lven, mirhin immer einseitigen Wür- 
digung der . Zeugen gefunden hat , welcher 
den üiigeformten Stoff nicht frey gestaltet, 
durch £( greifung des Geistes ihn nicht belebt i 
der sotlte den Namen cinet^ historitchcn 

Künsl* 


K it-nHUri vcrdieiieA? Mir Mi C(r nifhit wek 
eer, »U ein Htstorienschreiber, wie jene utii; 
Maler tind Musiker. Vom KiivHfU r for* 
dere ich mehr« Er loll das Mannigf«irige und 
Verschiedene seines Stoffes unter eine £ia* 
heit entweder der Idee, oder des Prag« 
ma^Sy bringen; diefs kann er nicht anders, 
als dafs er die gegebenen Tbaisachen in ihret 
äufscrn und Innern Catitalverbindung darstelle« 
Er hat daher, nicht nur im Ganzen, sondera 
auch hey jeder eiozelnca Gegebenheit auf di« 
Fragen: 

Was ist geschehen? 

^ Wie ist es geschehen? 

Wozu, und in welchem Zustm» 
hange mit der öesammtth'ätig« 
keit des Universums ist es gc^ 
sjchehen? 

SU antworten ; das ist : 

die Tbatsache der Er t c h e i n u n g, die Materie^ 

die Tbatsache det Scheines^ die Form^ 

ai^^iumitteln » und durch 

die Thiitsache des Geästet» dai Lel>eii9 

SH verbinden und zu einem lebendigen GebildÖ 
SU geataiteuk In der Ausmittelung der erste a 
leitet ihn die historische, m de« Aul^a* 


tetii^ inftbfe Weh öbjeaivire, und auf 4ie 
Begebeirtieit überf r'ägr, die p h y c h o I o g i s:c'h e ^ 
in dar Verbindung b e y d e r mit der dritten 

i die Kritik des re^ligid»en Sinnet, In 
der Thatsacbe der ßrscheinong ceigt er 
Cr^stalten- der äufsern Welt} in der ThaN 
Sache difs Seheines offenbarter seine ei* 
gene innere; in der Verbindung beyder 
inic der Thatsache der Geistes macht er die 
|afize> Gegebenheit zum Spiegel der im 

'Universo ewig lebenden und wirkendea 
Menschheit« Durch das erste arbeitet er 
fiir das Ged'ichtniffy dnrch das x^eyte 
für den Versland» ditrch ilas dritte ^ur das 
G endlich. des Lesers; und das soll er Alles: 
spn'st ist er ein Handwerker , kein Künstler« 
Sie. fodefn von ihm wenigqr; und, wie mir 
8clfeint,'nur zu Ihrem ' eigei^en und anderer 
Kunstfreunde Schaden, y. Er soll es dem' s i n n- 
9, ir o 1 1 e n , sehenden Leser überlassen , die 
,, Thatsache des Geistes aus der Thatsache 
,; der Erscheinung berzuJcitcji , . 4* i** das Wi^ 
und Warum,** (ich supplirc: und auch das 
Wozu) ,-} des Geschehenen aii^ diesem selbst,tMi 
9, es mit seiner innern Anschauung, seinem 
0, individuellen Gemuth^, io. Harmonie hrin« 
„gend,— zu entziffere " Allein, weicher 
Leser wäre so sinnvoll und sehend, daft 
er dasjenige, was durch eine Begeben* 
beit in der GesAmmtthätigkeit des Univer« 
siims mik absohuer Nothwendigkeit, tifid ebeii 
dadurch mit höchster Foeyheit, vcNTgeht^ (T kM tm 


l 


/ 


337 

lache Jet Geistes) blofs ans den Gestal« 
ten der jhifsern Welr, ich meine, aus der 
Thatsacheder Erschein iing, herleiten, 
das ist, den gotrlichen Funken des Lebens, 
aus der Materie allein,-» diese mit der Form 
seiner eigenen innern Welt (T hatsachede^ 
Sc4\eines) in Harpsonie bringend,*— ent- 
Kiffern konnte? 

Dem geniu thvollen Leser vermes* 
sen vorgreifen, wie Sie sagen , kann der 
Ktinstler in meinem Sinne nie; denn unend« 
lieh sind die ^nschauungspunkte des Al(s| 
unendlich, unermefslich , und unerschöpflich 
die Thatsachen des Geistes in jeder einzelnen 
BegebenhcH^^aber nur eine einzige derselben 
kann der Kimnler oder Leser, Einer^ diese, 
der Andere j^ne , unmittelbar auffassen, 
und im Geroiithe als selbstgeschaffene Idee be« 
schauen. Gerade darum soll mir der Kunst« 
1er bey der Erzühlung der Begebenheiten, z. 
B., des Caesars nicht so, wie Sie verlangen, 
blofs die Thatsachen der Erscheinung 
hinstellen, auch nicht so, wie Sie sagen, an 
die Stelle derselben die Thatsache dei 
Geistes hinsetzen, sondern in der Erstem 
mir auch die Thatsache seines Scheines und 
in dieser auch seine innere Welt enthüllen, 
damit ich sie in die meinige aufnehme, und 
diese dadurch erweitere. Er soll mir ferner 
beyde Thatsachen mit der Thatsache desGei« 
stes , die e r aus seinem Anschauungspunkte 
des Alls unmittelbar aufgefafst hat, und ia^ 


\ 


!• J. 1055. hielt cler pUbfellclie legit 
Hildebrand zu Lyon ein Conciiiuni 
vider die Simoniacos* 

-^ 1055. Erl^iubee der pSbstliche Legat 
Hildebrand in defn Concilio zu Totiri 
dem Berengariusy seine Meinung vot 
dem Abendmahl frey zu lehren. 

Und nun folgte: 

)J.I056. teisfe ^ildebrand alf päpstli- 
cher Legat, nach Spanien, ging 
dann in dem Hafen vor Olyaippo 
an' Bord, und machte zur Atisbrei- 
fung des Chriscentbumi eine Reite 
um die Weh. 

^- 1059 wurde zu Mexico das Benedi^iner* 
Kloster reformirt » nnd daselbst eine 
strengere Zucht eingeführt. 

*— lo6o« wurde der Bischpf von Mexico der 
Simonie vvegen abgesetzt, und im 
ganzen Lande \i9urden viele des Con* 
cubinats schuldig befundene Geisdtt 
che ihrer Pfründen beraubt, 

-^ I06l« wurde der Kaiser von Mexico — weil 
er mit den geistlichen Wurden Wu* 
eher trieb , die Kirchengtiter a^ich 
rifs, und seine schwachem Va^Bfea 
unterdrückte— mit dem Kirchenbann 
belegt, und sein Volk von der Pflicht 
der Treue und des Oehorstms frey 
gesprochen^ « 


93t 

' u J* 1063. lief . desL pxbs4<^^ i V** H A I d ^t 

... . brand io^dej),^afc[) fu ^a,kora e;0|^ 
^ '- * . reiste cu Lrand^ziio^ heiiigea Grabet 
V in JefufalefOgy .ttfui ham^gegea Endt 
. > des Jahres zu Qmüm «a« ■ 
• 'Endlich schld(ae dieXbronik: 

* ^tmm 1063* H i td eb #B n<^ büngt-dem ' recht«' 
' ' ' ' mäfsigeii ' ' Oberhirteii deff'iKircbe!,* 
A4 ex ander IL, aiv ood ^vettrelbt 
den GegenpajKt Cadolai»«. * 

•-► 1064« die WÄlIfafirten nach Jera^alem-wer« 
den immer Mttffger* ' 

•—iojS» Hirdebra'n'd.wird Papst unteiT deni 
, Nahmen Grcgorius VIL &c, ' * 

LttMn Sie uns «nnehme^^ diefa.Ajlea.slUnd« 
WirkJich so. geacKrldien da:, lififte ^sich nidit 
lus den angeführten Beg/sbenheiten der: J[a)irq 
1056 -^ Io6a. scbiiefsen» Hildebrandsey 
nrilhErend biuei^ ELdite. um..die',WeU ««eh ia 
Mvzikq 8ewe.s«u$;'e>r9 iuid,Hei.a A^nde-«; 
rer habe fUselbdt^.jnarih «seiner IMeigung zu« 
mönchischen Strektge^'.daf BenQdi<Rin^r»i(lo»y 
stevoreformirt; in tieiiieni Eifer wider die ;Si« 
iBÖnie elri ConoilianUfigebafUen tm4 iA/jenisel-« 
ben den Bischiof. vtui Mc^iKo .ah^e^et^ tbey 
iehiec' übertriebene Vorstpllii«^«lfd9s9er.Hei« 
Itgkeit Ider Kurdhfiiptie^jti^n die ^^ Copcubi'« 
nati aohuldtg' beflindedan Priester u. von! «hreif 
Pfriittden vertrinbitiil ih^ s^ineim tias^e^^^^en 
die i^vi^erreehtlkihe^rBingriffe der vseltliichea 
Macht in das .Kitühenmesen den, Kaiser von 
lAsika.an doa ;Bafi«f^i;^at)» 0|i<l 4MfCibe^« 


fomanffiQteii' ^rfMifon^eri.M^ «einer lUiekrd«« 
▼oni heiligen Lende !die ' hSnfi(|;en Walifahrrea 
nach Jei^iiffaletn und die' daraitf erfolgten Kreuz* 
tilge ^anlafstt Wena-*irlles Obif;« wirklich 
geschrieben ida stände ," \ifci1 es tu Gregor*t 
Zeiten aU- 4twii Ootchehenes tür^e 'f-^ferzihlc 
wdcdf n fL! jNMs konnte . Si< «d^iesem «ul Waiur- 
f ebetätichkek , : dat. Ist , juf iG r e g o^ *« Reise, 
•uf dte /obnfi Urbeber aufgefübrcen , Begeben* 
heiten , ük) auf Cr egor'i Charakter« ^egrttn- 
iJeten -^lii^e entgegien setxen? Gew^^ Aicbt» 
Anderes, ak was iti^n alle Welt/ zugeben 
mr^^ d/iA ^,^brscheiniichkeit noch nicht Wahr* 
Beit sey ;' ^Vig^^en 'abejr. auch Sie ohne Wei* 
gerung einräumen wurden, dafs man ^ch bey 
itncAligetihi« fori rohen Dingeik «eeh'niit 
41er blotsen Wahrseh^inIicbkeir,'st]Att der Wahr# 
keif, begnilgea iniifse» - ^ i-. 


K 


Wcfiii fitm der hitftoritebe Kififstlertdugdo 
Sciiluft !ti' sein 'Kunstwerk>aitfnlh«e,) ihir nüt 
den wirklich wahren 'ftiafsachen vom J. 1055. 
und mit den bypothetiich Wihren .vom J* 1056 
iHül-fo62.' In Verbiadunf 'Setzte, und dana 
die wekeni Bei^ebenheitan- Y«oa den Jahren #063, 
^e^'1073« V60 fenen ableicete:>konnten Sie ihn 
Wt^lbesebiildif^ttv daß 4t den SchJuft atit 
der Luft' g«egti£jn, ^der/ ifodein er: Hilde 
btand nttn*izum Urhftber *der BegebenheUeo 
in Msxikc^^tDtfCihte , die Tb^tMchm telbit er» 
di^hr^t habet ,',Er soHr'^Mgen Sie, aeino 
Wafhrschetnlichkelt mxt nicht fiir Wafarhdil 
itMgdbta;^* ' Diis:tbut| das '«lÜl er gewift.likb^ 


•^, 


lArenii #r seinen Vortrtf; Mtcti noch to positir 
behaM^itetid eiilkleider. Er weifs e« ^:«ctodec 
tetti voraiH, daft erV mh - L^ehi^ tu-? chutt 
hat, welche das Stifservt k reine Gebiet d^r 
htttoritchen Wahrheit kennen , imd das Leten 
verstehetY« ' Oder toil e^'bey ^dem Satiet)d(pl 
)eder Periode sagen und wiederholen { »,ffiM 
99 Acht« lieber Leser;, was. ich dir fjn'ihlcp 
9, ist nur Wahrscheinlichkeit y nicht Wahr Hfeit; 
stich meines Theils halre es fiir ^atir/obet 
f,an sich wahr, ist, mag Gott wissen!**'^ 

Sie fragen^ weiter 

• t » ^ - • « 

ni. 

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»■ r .. - 

wf^Vor «lle» Dingen, darf die Erhebiinf 

„der Tbaisacfaen der EHcheinung #u 

3, Thatsacben des Geistes , oder dieses 

99 pragtnatisirende Kluglhun 9 in der Ge« 

99 schichte einer Gesellschaft Statf finden» 

99 die nie,— selbst in ihrpn Mitgiredern 

99 früherer Jahrhunderte nicht,— eine ge- 

yyh.eironifs volle» sondern nur eine 

»ige he im e Geseilschaft wai*, die aus 

f>einejr Menge in ihrisn profanen Bezie- 

... i>bungen bekannter Personen besland^ dtff 

9,a]so, wenn sie das Reich Gottes 

9, in 'ihrem Heiligthume verbargen, sic^ 

9, diese« Zweckes btwufst sey n 9 ihn wei 

^,nigstens Ein Mahl im Leben ausspre^ 

9>cfaen,' wenigstens Ein Mahl 2u ihrc^ 

9>Schi9ern und Nachfolgern sagen mufsten; 


Jif ter tmtek kxmate , «einer Natur naeh. Nie» 
inaficlea verborgen seya. Die Corporation der 
•iiiletite, odeb die Bruderschaft der freyea 
ftlmirer war also keine geheime Gesellfchaft. 
^Mer «ie Betafi ei^i Oehmnniiä , welches, nach 
llfig»he des älteiteö bekannten Rereptioai* 
Met 9 1 wischen dem Meifter und dem neu* 

liufgenommeneh Btiider lag, in den p bestand, 

und Symbolisch Maüreresf genannt wurde; 
«ie 1>esafs und hielt. laut des alten Maurer« 
Verhörs , . vor allen Menschen aufser ihrer in- 
jnigern Verbindung Kenntnisse geheim, welche 
in libeln Händen schädliche Folgen nach sich 
^^iehf^n, oder ohne die besondere Mittheilüng 
der Logenlehre zu nichts frommen konnten» 
pder durch den daraus entspringenden Nutzen 
ijLud Vortheil fiir die Bruderschaft die Briidör 
Jpst^V verbinden sollten* Die achte Frage des 
Ver-hors zählt ditse geheimgehaltenen Künste 
und Kenntnisse nahmeiitlich auf» Die fr,eyen 
Maurer, Sieiiihauer, Bildhauer, Maler, Ver- 
eolder tmd Goldarbeifer vereinigten sich nicht 
um d^ese Kenntnisse zu verhehlen, zu bewah- 
ren, in Geheim fortzupflanzen, und nur so 
nebenber die höhere Baukunst zu treiben, son« 
jjern sie traten in eine Bruderschaft zusammen^ 
ü m Prachtgebäude aufzuführen , und genossen 
nur uebeoher die Vortheile der geheimen Kennt- 
nisse, welche sie theils aus den klösterlichen 
J^unstschulen mitgebracht, theils durch die 
Mittheilung von einzelnen, über ihr Zeitalter 
liervorragenden , Mpiichen erlanget, theils in 
der Ausübung ihrer Kunst selbst erfunden hatten. 


•31 

In Ansehung: iw cBehren^Uhnten gebeimei^ 
Kenntnisse bildeten sie selbst in der Brüder«^ 
•chaft eine innigere Verbindung, nsacbte|i abeir 
auch aus dem Daseyn derselben kein Geheim« 
nifsi denn, laut der Antwort auf die sehntet 
Frage des Verboi^s, verglichen mit der neun« 
ten und eilften, waren die Brüder mir an deii\ 
Rechte und der Gelegenheit zu den Kenntnis« 
sen, nicht an dem Besitze derselben, einan-. 
der gleich ; weil et Manchen au Fähigkeit, An« 
dern an Würdigkeit, noch Mehrern an Fleifs, 
mithin an dem fehlte, Was zur Erlangung^ 
a II e |r Kenntnisse unentbehrlich war« Aus detia 
AMen folgt gegen Ihre erste Behauptung, dafs 
die Bruderschaft der alten freyen Maurer nur 
eine geschlossene und a u s s c h I i e f s e n d e,' 
aber zugleich eine geheimnifs volle, oder rich- 
tiger, geheimuifsbesi tzende, Gesel^- 
fchaft war« 

Ihren übrigen drey Behaupthngen liegt eine. 
Ton der meinigen, ganz verschiedene und in 
der That höchst wunderbare, Vorstelluns^ 
vom Reiche Gottes zum Gründe; und wer 
hat jemahls getr'iumt, dafs eben dieses Reich 
6ot^es,in meinem Sinne, welches die 
Brüderschaft der alten freyen Maurer allerdings' 
in ihrem Heiligthume verbarg und Verbürgen' 
mufste» auch zugleich der Zweckihrer^ 
Verbindung war ?! — * 

Aus den unstreitig Sehten zwey Urkunden' 
der Brüderschaft dem ältesten Receptioniadt^^ 


i38 

nnd iem Maurer •Verhör, geht nach einer 
•nerkannt richrigcn Exegese, die nicht <l«irch 
Irpiiic, Ausrufungen, Wttzeleyen, aniilgliche 
Bemerkungen, und dergleichen, widerlegt 
werden mufsie, klar und bestimmt hervor: 
dafs die alten freyen Maurer zu ihrem gemein* 

tchaftlichen Kunsttwecke durch die p, 

oder durch die Idee von Religion, Sitt- 
lichkeit und Rechtlichkeit, durch das 
Streben nach der Kunst, ohne dieTrseb- 
federn der Furcht und Hoffnung gut 
und Vollkommen zu werden, durch 
das Streben nach einer reinen Freund- 
schaft, die nur unter Guten möglich 
ist, verbunden waren. Diese Idee«)und die* 
tes Streben war das Band, nicht de;r Zweck, 
ihrer Vereinigung. Eben diese Idee und die- 
ses Streben bezeichneten sie mit dem symbo* 
tischen Ausdruck: Maurerey. Diese Idee 
und dieses Streben -war die eigenthilmliche 
Tendenz des Pytbagorai sehen und Essaischen 
Bundes; sie machten den Inhalt dessen aus, 
H^as Piaton Philosophie, im hohem Sinne, 
nannte; sie waren die Bedingungen des reli« 
giÖs ethischen Staates, welchen Jesus, all 
das höchste Problem der Vernunft, unter dem 
Symbol eines gottliehen Reiches der Welt 
offenbarte. Diese Idee und dieses Streben wa- 
ren der Geist und das Leben aller Lehren und 
Einrichtungen , welche die sogenannten ketze- 
rischen Gemeinden, von den Gnostiscben an 
bis zu den Frommen in den Thälern von Pir- 
inoQt, dcff von dem Geiste Jcfu abgewieheaea 


«39 

Kirche ••otgegeiiaeliten; diese Ute unddiet«t 

Streben was das heilige Band, welches dio 
friedlichem, und heller sehenden Sohne der 
Keligton in den Klöstern, Trotf dem herr- 
ichenden Verderben, zu einer unsichtbarea 
Gemeinde Gottes ,- wie s-ie Jesus beabsichti* 
^et hatte, vereinigte. Und nun, wo lüge das 
Arge, Irrige y Thorichte, jj^bwännerische 
oder Mystische in der Behauptung: dafs sich 
eben diese Idee und dieses Streben in der aus 
den Klöstern ausgegangerten Bruderschaft der 
freyen Maurer, nach de» Sinne ihrer Urkun« 
(icn, erhalten habe, vor den fanatischen, ir- 
religiosen.plauhensrichiernund ihrem Anhange 
von ihnen geheim gehalten und mit der sinn^ 
l>ildiichen Benennung: Maurerey, bezeic^ 
net worden scy? 

Wahrliich, oft mufs ich über die Verblen« 
Jiing lachen oder seufzen, in welcher grofse 
Meister in der Logenwelt wider mich Lärm 
schlagen und schreyen : „Nicht das Reich 
Gottes;" (also nicht die Idee eines religiös« 
ethischen Staats , nicht der freye Glaube des 
Von Religion ergriffenen und durchdrungenen 
Geiiii'ithes,- picht die unbedingte, die ganze 
Handlungsweise bestimniende Verehrung des 
ewigen Gesetzes, nicht die unerschntterliche 
Ehrfurcht vor der Majest'it des ewigen Rech- 
tes, nicht die durch diese p enthüllte Kunst, 
Ahne die Triebfedern der Furcht und Hoff- 
nung gut« imd. vollkommen, zu \^erden:*-* 
Aiofs und nichti Anderes verfteho 


ich Hftter JemReicdie Goteet s)«— ««loiw 

federn die Wahcheit, dn Gifte und das Schone, 

yyHiimaiiität, ein Bund Act jl-tamfastendcstea 

,', Menschenliebe, der alle Trentningea unter den 

if Menschen t\\ heben sticht, der, ohne die besoo« 

,, dern kirchhchen oder tbeo^gischen Meiniin- 

yygen «einer Glieder anzugreifen, jie durch 

,ydie Lehre vcm dein, iivorin alle verniiuftige 

„Menschen einig siiyd, in dem Glauben ao 

„Gott, an Unsterbliehkeic, an die Nothivcn* 

„ digkeit der ausgedehntesten Kechtschaffetiheit 

y, einigt; diefs und nor drefi liegt unter dem 

y, Symbol der Freym«urerey verhüllt !*• — Also; 

litcht die allumfaaseiKle Ursache, sondera 

einzelne, aus ihr hervorgehende W i r k u o« 

gen; nicht das Ganze, sondern ein Theil; 

nicht das Leben spr ine ip, foniierh nur 

einige Functionen des Lebens! Als konit- 

te man das Wabre, Gute und Schone findea 

und eirkennen ohne das allsrerkl'ärende Licht 

der Religion ! Als konnte man sich dem Ideal 

der Humanität andera nahern, als in reiner 

Sittlichkeit und strenger Rechtlichkeit! Ab 

tp'äre irgend ein anderer Mensch der allumfas« 

cendesten Menschenliebe föhig, ah der im ho* 

hern Grade, Religiöse, Sittliche^ und Rechtli« 

che! Als vp'iren kirchliche und theolügiscb« 

Meinungen und' ihre Afihinger gegen Angriffe 

bey insend Jemanden mehr, als bi^y dem Man« 

lie gesichert, der, von ReligiositSt, Sittlich« 

keit und Rechtlichkeit geleitet , aus alle« 

Theologien und «it den Lehren aller Kir- 

chM 


»4* 

ehen clen tlaria liegenden r eil gl dsen Stoff 
heraiisziliilidei) 9 und mit liebenden Gemi'ithe , 
zu beschauen weifs, folglich Niemanden bevor- - 
munden, bekehren, verfolgen xvill, uncf wc«« 
der Trennungen machte iioch Trennungen 
anerkennt ! 

Meine Antwort auf Ihre <)rey ^ehauptui)- 
gen mögen nun folgende drey Gegeusütze aus- 
sprechen:— [ 

b. Wenn gleich die Bruderschaft der^reyeii 
Maurer die Idee eines religiös -ethi« 
sehen JStaates, öder' das Reich Gottes 
in dem aufgestellten Sinne, in ^ ihrem 
« Heiltgthume verbarg: so ^ar deswe» 
gen diese Idee noch nicht der Zweck» 
.son()ern liur das einigende und lei» , 
lende Band, ihrer Verbrüderung« 

^. Dieser einigenden und leitenden ^Jdee 
waren sich die freyen Maurer bewiifst» 
und sprachen sie auch vor ihren vi^.iir- 
dig befundenen ^ehiilern in der Repep- 
tio'tisa6te durch, die Vorzeigung und 

Erkl'iruiig der p aus« 

d. Es ist also dieser Gesellschaft durch 
kein pragmatisirendes Klugthun in ihrer 
Geschichte das Reich Gottes als Zweck 
untergeschoben. Sondern die einigen« 
de und leitende Idee ihrer Ver« 
bihdung aus ihren eigeneü Ujrkiiildeft^ 
^ t€Alef*^ Briefe. £16] 


34^ 


ohne Kumt tind Zwang, «Ufgetuitteh 
worden. 


Sie fahren in Ihrer Illten Frage fort: 

91 Ziemt et eineim speeulativen &c^ Manne, 
,9 aus ThaCsachen des Geisrei eine Ge- 
,» schichte von fünfzehn Jahrhunderten 
,y zusammen tu setzen , und das Phantom 
^ durch die tauschenden Farben der Dicht- 
,»kunst zu einem, Leben und Wirklichkeit 
^ylugendcnt Gebilde zu machen?'' 

/ 

Das ziemt ihm nicht; und zum Glticke 
liat Ihr Mann das auch nicht gcthan. Er konnte 
l>ey seinem Uittersucbutigen die Bruderschaft 
dec freyen Maurer nur aus zwey Gesichts- 
punkten fassen $ entweder aus dem des Zwc« 
ckes ihrer Verbrüderung, oder aus dem der 
einigenden und leitenden Idee ihrer 
innigem Vereinigung. H3tte er sie nach dem 
erstem genommen: so wäre seine Arbeit 
eine Geschichte der Art und Weise geworden, 
nach welcher, und der Mittel, mit welcheo 
die Bruderschaft im Laufe der Jahrhunderte 
ihren Zweck verfolgte; eine Geschichte der 
eigentlichen Baukunst und ihrer vorzüglichen 
Meister« Weil aber Ihr Mann diese ehrwür- 
dige Gesellschaft aus dem Gesichtspuncte dec 
leitenden Idee ihrer innigern Verbindung 
betrachtete, und auch nur aus ihm betraab* 
ten wollte: so mufste sein Versuch werden, 
wat er in, eine Geschichte der Idee, 


«4S 

ihre« Urfprtfngei, ihrer Forfpfiancung unter 
mannigfaltigeli Benennungen und Gestalten, 
ihrer Ueberlieferung an die ^ Briidersbhaft itt 
freyen Maurer» der Art und Weise , ^ie die- 
se 'sie äufFafste, darstellte und fortpflanste, 
endlich der Veranlassungen und Umscände^ 
unter Welchen sie dieselbe fahren iiefs, und' 
dann allmahlig wieder zurücknahm« In dem 
Allen hat Ihr Mann nichts aus Thatsaehen des 
Geistes, wie er sie versteht, zusammengesetzt^ 
kein Phantom zum lugenden Gebilde gemacht: 
sondern die Resultate seines Forschers so ge* 
geben» wie er sie gefunden und bald für 
wahr» bald nur fiir wahrscheinlich, gehaltea 
hat« Dahey ist auch ihm begegnet, was Tau- 
send« seines Gewerbes eben so wenig, als er, 
EU vermeiden wissen} bald hat er sieh sein« 
Leser zu unwissend , bald zu gelehrt, gedacht, 
und dadurch irre geleitet; bisweilen dort dio 
Angabe der bestimmenden und begleitendea 
Umstände, die Zeugnisse und die Gntnde ge» 
häuft, wo mancher gelehrte Leser entweder 
sie besser wiAste, oder ihrer gar nieht be* 
durfte, bisweilen dort, ohne Anffibrupg der 
Zeugnisse und Darlegung der Grtinde, sein 
Fiirwahrhalten behauptet, wo selbst beriihm« 
ten Meistern kaum noch eine dunkle Ahnung 
voQ der Sache aufgegangen ist, 

„Und wenn ihm das,** sagen Sit weiter, 
^ als I ■ d i V i d u u m> in der That geziemt, 
„(wie es denn das unveräufserliche Recht 
,9 eines jeden freyen Geistes, ist, zu Aqu 


■99 

91 


«44 

fysen Ausiibtiog ein innerer' Draiig ihn un* 
,,.iwiderstehlicb hinzieht, die Weltge« 
9, schichte mit seinem Mikrokosmus in 
9, Einklang zu bringen) : ist es <lein G e- 
lyschich tschrei^er erlaubt, eine 
„Darstellung dieser Art für eine 
I, kritische^ Geschichte auszugeben? Eine 
kritische? Verträgt sich da's Wesen der 
Kritik tnitThartsachen des Geistes? Er» 
kennt sie nicht vielmehr nur die That« 
9, Sachen der Erscheinung als Basis dessen 
,, an, was sie für wa&r annehmen soll^ 
^,Und ob ^ie gleich ebenfalls combiniren, 
' yjSpekuliren, sogar idealisiren mu fs^ 
^yWenn sie zu genügenden Resultaten ge- 
,, langen will: darf sie aus er^ichfete« 
^ „ Thatsachen der Erscheinung combitiiren» 
„ spekuliren und sie idealisiren? 

„Eine Darstellung dieser Art" darf der 
Geschichcschreiber allerdings nicht füt eine 
Isritische Geschichte ausgeben; aber der Ver- 
such' Ihres Mannes ist keine Darstellung die» 
ler 1^ru Die historische Kritik hat mit dea 
Thatsachen des Geistes- durchaus nicbts zu 
thün;: diese sind: ausschiiefsend das Obje^ei- 
iier hohem Kritik, als die historische ist; 
aber Sie iniifsen es an Ihrem Manne schoa 
brüderlich dulden, dafs er in seinem, Versuche 
bey m^ieher Thatsac}ie der Ersc)ji>ei uung^ 
nicht nur die^ h istorische, 0onde]^t\ mit 
ihr auch die psycho log-i sc He Kritik und 
'die Kritik des xeii^iosen Sinnes 


245 

««gewendet h^t, um «n der Thafsacbe der 
E r s c h e i u u H g (zur Materie), atich die ThaN 
9a1:h6 des Scheines (die Form) auszuroitcelo, 
nnd fc«yde durch die Tba^sache des Geistes 
(d'ufcb das Leben) zu verbinden. Keine Kri« 
tik darf ans erdichteten Tbatsachen der Er- 
scheinung cotnbiniren &c. ; — Aber halten Sie ia 
detti Versuche Aires Manncfs eine Thacsache - ' 
Airt nicht gleich filr erdichtet, \;veil er die 
Burgen und Zeugnisse dafi'ir Tve^gelassen hat} 
-«oder weil einige Schriftsteller aus eben den- 
selben Qiiellen andere Resultate, als er, her- 
ausgebracht haben; oder weil sie sefnen Be« 
liaUptungen geradezu widersprechen; oder weil . 
€in und der andere grofse Meister in seinem 
heiligen Eifer ftir sein Fürwahrhalten ruftr 
^Was Ihr Mann behauptet, ist Lüge!" 

« 

* „Wird nicht der ungebildete Leser 
„einer solchen Geschichte auf das grob^ 
„lichste getäuscht! '* , . 

Dinrch ^Ine solche Geschichte freylich f 
aber der VerstiÖh Ihres Mannes ist keine soL 
ch6; tiitd für ungel^ldete L«ser ist er eben 
so wenig geschrieben, als Euler 's Anaiysig 
^s Unendlichen für Rechner, die noch nicht» 
ti^elter wissen^ als die fünf Species und dar 
Sitnhdhieifls* 

• \ 

„Wird nicht der gebildete, selbst- 
„ d e n k e'n d e , religiöse Le&er auf eine 
„ihm durchaus wifsfällige Weise bevor«- 


\ 


$4$ 

9,tfiUQdet, mit Ami^tf n t|ntfrh«Iten, Ji« 
9» ihm fremd iind, anstatt dafs er lieber 
9, selbst aus den eiofachen Thatsacheii d«r 
,y Erscheinung den Zusammenhang derscl« 
»hen mit der bohero Weltordnuog hcc« 
S9«U8 fände! 

Wenn sie unter diesen Lesern aueb mir 
ein Pl'itzghen gönnen wollen : so antworte ich 
für mich mit einem aufrichtigeifNein! Den« 
venn ich ftir mein inneres Leben, nicht für 
inein aufscres Treiben und Scheinen, lese; sa 
ist mir jedes historische jWerk willkommen» 
in welchem ich andere Anschauungspunfle des 
Unendlichen, als die meinigen,-«^ in den That« 
•achen der Erscheinung andere Thatsschea 
des Scheines aufgedeckt, -^ eine andere Th^it' 
Sache des Geistes, als welche ich fiir niick 
gefafst hatte, ergriiFen finde« Der Verfasser 
desselben ist mein befreundeter G^efihrte, 
nicht mein mifsfülliger /Vormund. Ich er* 
weitere den Umfang meiner innern Welt, in« 
dem ich die seinige in mich aufnehme; und 
wras, wegen der Beschranktheit des menschli« 
eben Beschauungsvermogens, nicht unmit- 
telbar mein werden kann ,* wird es mittel« 
bar, indem ich meine Anschauungen mit den 
scinigen vermehre^ Auch will ich nicht im« 
»er und überall nur meine Ansichten finden i 
denn das w3re einseitig. Einseitigkeit aber 
und Religiosität 'schliefsen sich in einem gemes- 
senen Verhältnisse einander aus : darum jiebe 
ich auch die Oarsiellunf splcher Aiisiebten, 


»47 

die mi^ noeli gintfrtnid itnj. Der Ziisam* 
menhang der erscheinenden Begebenheiten mit 
der hohem Wekordnung ist so mannigfaltige 
all die letztere ttnerme&lich und unendlich 
ist* Wie froh wlre ich, wenn ich auch nur 
bey einer einEigen Begebenheit alle die vCT- 
•chiedenen Thatiachen des Scheines und dea 
Geistes erfahren konnte, welche, aufscfr der 
Einzelnen» die ich in meiner Innern Welt 
find aus meinem AnschauungtpunAt dea Alb 
gefunden habe, tausend Andere bis jetzt ent* 
deckt haben » und Tauseadc in Zukunft doch 
entdecken werden! 

Und hiermit w'ären Ihre Fragen beantwdf« 
ist. Sie werden daraus ersehen, dafs mIeK 
dieselben, gegen Ihre, für unfehlbar erklSrttr 
Muthmafsung, eben so wenig zu einem Lü- 
che In, als flur Verzweiflung, gebracht 
faaben. Ihnen blmbe ea nun heimgestcllt, ob 
Sie „den GesichtspunA, aus welchem Sie meU 
fpütn Versuch ei^ier kritischen Geschichte der 
„Freymaurerey ansahen und längst insaken,^ 
noch langer fest halten, oder mit einem aokf 
dern verwechsein wollen. Was Sie isnch fvlh- 
len mfigen^ ich durfte das wenigste dabey ver« 
Heren«— Nur noch iiber den ScUiiff ihrct 
Briefes einige Worte 1 

9,Zwey oder drey,** ta^ Sie, ,»melr 
9,netbalben auch zehn und snehr verei* 
„nigte Bruder, die einandihr an Tiefii 
i,des Gemiithes, an Allaeitigkett ift 


-•IT 




iiT)er Ansicht JesiU«iV)er8uii»DineInfniog9i| 
„ifumerhio f«ir* sich eine Gesj^ichc^ der 
•9 Freyma lirer- Brüderschaft erBinneii, wie sie 
v^^^^-tvi^f ^n> emporgehabfiien Qeii(te tusagt 
'^..r. f^^id sich juch Her€eiislti«( ip ideale 
.'..V »tTräupe verliere»;: aber laiitmiifsen Ü9 
•;S ^iiher'diefe Tjpäui^e nich^ werden» noch 
^ib 9EVV0*|ig^r «desn Hefte, in das sie «ie er- 
)hV»»w^ niedecz«ichiieteii , die fyutsT&htih 
9i\i\ 9^fi:b«ii; lirirische Geschichte«" 

(!: , tcii tneiiie hing^euy ^{9 weder a^wey odec 
^rey, noch zehn oder hiinde/t, ßri'ider *fuc 
iich eine Geschichte der Frey mau rer-Brüdef- 
ülll^r. ^sinneii, iin^^^iNr eiiien his^drifchen 
fi^^Aii^and iu ideale Träume »cK. verlierea 
4iri;fi^i> 9 andern h0 spUen vor allem ujitec. 
%|cli ^sm^chen, ob sie dif Rriid^rscj^aft nacb 
4fiHi !21:W e e K.e ihrer Ver.briiderimg, oder nacii 
fk^ finigend^ tiii4 Jeife^den 'Idee ihrer in- 
»Jf(«fii?^V«?rUiitdii«f ,.. ^etiacbten-5 ob uc die 
fttS'AhJ P h I.e. d er h 6|ifl rn B« t|ik \i nsjty oder 
^%z(Si.9t^ cb icht ^, di»«er.Jde« wV«»bea 
wioilitnp- .jrlabe^i > Ue sioh füll die» l^(ziere jent* 
srfrif 'k»^ «ö: si(4M9ki sie mit der A(i«mineliuAg 
dffvM^.ittiM §i)fri^aQiileii^Urkitndea der Bru^ 
4«*ihÄlSll < iiacJitfa' i^Öge* exegeti^chfio . ?rni- 
cipieiiy die Arbeit anfai^eo» »oc^a^ld »iibter- 
Stichen, ob dieselbe von den Stiftern der Brii- 
dfempl^afrÄ^JbM>i|(0sch%ifen^t 9dl9r ob sie schon 
frtfhttr,'::tiibf)ttteb nntec verschiedenartigen Ge- 
iiyilh ttttdTytn&Qliscb^b ßenehnuif gon,« de gewe- 
sen- iey:!; ßimif6iale. dieses : 10 bab^.sie deq 


\ 


^4> 

y«s^rimg und 4ia Forffpfldnfuag derfelbt n« k% 
JiftSit ibre Kenntnifs des tnittkcn, friih^n uncL 
frühesten Zeitalters reicheCy. rück wir es zu ver- 
folg«» 9 .lim ^ie Möglichkeit -und 4iew.ah^;(r« 
oder die wah.rsch.eiiiUcbe, Wirkiichkett; 
zu erforschen^ auf welche Art und Weise 
sie 4^1 f dise «AWidertcbaft dl*r . frey^n :Mmrrer 
gekojaipien sey. Von hUrAis haheii sfe^i uufs 
tersucHeii, in welphem.^inne und mtkMt^ch^ 
Ualt^pg d^sQ Id^e die? einigende w^ Itei«^ 
t e n >d e eiaec innigern Verbindung voerdeo JlorHi^ 
te; unter welchen Formen «ie di^ tkuder^chaft 
daf'cCeilte i unter welchen . ^U(mstilnden*! sie. die^ 
selbe vcrbergea mufste; t^d unter ^welcbeor 
Veranlassungen sie ihr verschwunden zu seyn 
s^llieo. Uebera)! d>irfeit.*rte «ifs df m» k^tori« 
scheu Gebiete. des äliotrn und niittlei*H Zeital- 
ters, des Moneh»? iHid Kirchenwesens .nicht 
heraustreten» sie miifeen aber Zeitalter, Mönch- 
und Kirchenthum mit hif^orischer Kritik» mit 
philoscrphtschem Geist^e und mi^^ r^Hig^^sem 
Sinne 9 .in Vereinigung, genauer -ttnd ^i^lsei* 
tiger prüfen und würdigen 9 als e» bisher in 
alten, bist orischenCom^tidien und Ft»Ji^nteii 
geschehen nt* Bey aller Kcnntniirs nhd. An- 
9t|f9ngiiog iwird ihrq Arbeit dennoch tki<l^at)- 
gelhaftes, Uner^9ie.^Qlles9 .nbgleichEr- 
weisliches, viel Dunkles und Irriges 
«mhältens wenu sie aber diefs» ^IhM gftich 
im Anfange des Heftes, in fvelchcfs m dl4 
Resultate ihres Forschens niederzeichnen, a»sv 
drücklich bekennen ; wertn sie ihre ganze Ar4 
beit selbst mir für einen V er suQh erkJft« 


ftti: to' weift leh nicht, welche Gesionung 
man verrsthen wurde, wenn mao fiemit der 
Verdrehung der Aufschrift: „Kritische Oe- 
schichte ,** statt: ,» Versuch einer kritisches 
Geschichte,'* chikanireo wollte« 

Die Remerkuag i dafs Sie eint gant wui« 
derhare Idee von dem Universo in Ihrem 6e* 
miltbe herumtragen mnfseot wenn Sie sieh 
tu irgend finem Menschen, oder auch in »V^ 
len menschlichen Individuen tusammen, eine 
ilSseitigkeit in der Ansicht von demselben 
denken können -:- werden Sie mir gewifi ver» 
seihen«-« Sie sohliefsenx 
* 

^ ist es der Zweck der FreymaureN 
^ßriidersohaft» das Reich Gotteft 
^ortcupfhrnzen: so mufs diese Fort» 
„pflancung durch das Medium der i^UU 
^lebenden Geechlechter, dur^h die Men« 
„sehen, wie sie sind, geschehen; aui 
9, diesem Grunde darf der 2weck nicht 
^tdealisirt, sondern mufs in Frosa liber* 
gysettt, ausgesprochen werden; denn ihn 
^dem Fassungsvermögen der Bewabrer 
,,und Fortpflanzer entrücken, heifit» iha 
9» für sie veimichten.*' 

Der VerfSisser einer Geschichte der alten 
Maurer -Bruderschaft hat sich um die Zwecke^ 
welche das neuere Logenwesen verfdgt, 
Biehtsiu bekümmern; er hat nur die einigende 
und leitende Idee derselben mit seiner Auf merk« 


351 

camkeie festiubalfcn* WUemanIg wtircle jede 
Gesellschaft handeln « welche sich die Port« 
pflansung. des göttlichen Reichet 
XU ^em Zwecke ihrer Verbindung setzte; 
denn das Reich Qottes ist in dem Innern» 
nicht in. den Sufsern Verhiltmtsen des Men* 
sehen : aber die Idee eines religiös -rethischea 
Staates, von Jesus , nur symbolisch, Reich 
Cottes Ond von . der Bruderschaft der altea 
freyen Maarer, eben so sinnbildlich» Maure* 
rey genannt, konnte sehr gut zur einigen- 
den und leitenden Idee einer innigera 
Verbindung in der Gesellschaft erhoben wer« 
den , und ward es auch wirklich. 

Dafs die zwey Sätze} 

Dtfr SociaUweck der alten Maurer« 
Bruderschaft war die Fortpflan« 
zung des göttlichen Reichet 
oder des religiös - ethischen Staates s • 

Die einigende und leitende Ideg 
einer innigem Verbindung in der alten 
^(aurer - Brudersc^|t war die Idei» 
eines religiös - ethi^pen Staates untec 
der sinnbildlichen Benennung M a i|- 
rereys 

Aeu sa wenig, als' die zwey folgenden: 

Das neuere Logenwesen soll sich die Fort» 
^pflan$ung und Ausbreitung des 
religios*ethiscben Staates zum Zwtck<« 
fetieni 


Pas nettere logfetiweien roll die Erwe* 
ickung, Belebung, Erltai/ting, Darstel- 

* lung ' und FortpfianziiAg der I d e b ei* 

nes religiös -ethischeh Staates, in den, 
und durch die, von dei* alten Brilder- 
achaft nberlieferten Forcen, als seinen 

' Zweck anerkennen; 

identisch sind ^ dafs der erstere uJ)eraU Unsinn 
der letzeere überall einen richtigen^ dem Fas- 
sungsvermögen der Bewabrer und Fortpflanzer 
angemessenen Sinn ausspricht—- werdep Sie, 
ohne meiner weitern Dedu^ion zu lediirfen, 
einsehen« Vieles, was ich Ihnen und Ande- 
ren über die in diesem Schreiben berührten 
Gegenst'inde noch sagen konnte, habe ich in 
osekien An^ichtfen ' von Religion ^iind 
Kirchen chumi in m einem Abitlard und 
HeJoise; und in. meiner The ret^ia . bereits 
80 deutlich und vollständig,, als es /mir mög- 
lich war, gesagt. Gern erlasse ich Jtdcm 
die Last, es zu lesen und zu beiden ken, wenn 
er mir die Forderung er^äfs^, "an ihn noch 
besonders zu schrd^en , was ich fiir alle Welt 
habe drucken lass^T Hat er aber' das Seini- 
ge gethan, hat er das Ein Mahl Hingegebene 
gelesen und durchdacht, und er MH mir die 
- in ihm aufgestiegenen Zweiftl vn^'BvdcitkHcli» 
Ibeiten ohne Ironie und MuthwÜlei) ' mitthei- 
len: so werde ich* ihm eben .so 'bereitwillig, 
svitt Ihnen, Stand halten und Rede stehen* 

Es ist zu arg, wenn Sie sag^il:^ »jOs^ü 
nicht £in Leser auf der weiten Welt m^einea 


»53 

Mikrokosmusf^^ganz atifFassen und sich ancig- 
„lictt könne/'r. Vielleicht gelingt es mir, den- 
selben diireb ti^yliegendes T a p i s , wenigstens 
Ihiien, mehr, als durch alle Abhandlungjen, 
fafslich zu machen; woJ)ey" ich mich jedoch 
geflissentlich enthalte, durch eine Erkllirung 
des Bildleins'Sie, oder irgend einen andern 
Beschauer desselben mifsfallig zu bevormun- 
den, . Nur einigen Fragen*, welche Sic etwa 
an die stumme Tabelle thun konnten, will 
ich zuvorkommen. Also — 


„ Wenn sich das Universum in der Idee des 
„Unendlichen abspiegelt, warum ist die Sphä- 
re, welche diese Idee versiiwi.bildet, nur zur 
Hälfte beleuchtet? — Warum geht der Licht* 
^, strahl auf die Sphäre ^er anschauenden Ver- 
„ nuuft nur alis einem einzigen Punkte aus l 


99 


♦» 


Das Erstere, weil' sich das Universum 
• eilest in der Idee, de« U^nendlichen 
nicht ganz, sondern nur in soweit es dar 
Unendliche ist , nicht auelk in ' sofern es 
das Em^ig«, Heilige, Gf^ttiiche oder 
das a B s o I irt e S e y n ist , abspiegeln kann« 
Das Letiterei, weildie Anschauung der Ver» 
nunft das^^Univeirsum^^nur.aus einem einzi^gen 
Putikte fassen kanh^ und aus diesem ihr die 
Idee des Unendlichen vor allem Andern ent- 
gegen stiraMet* 


d54 

^ Wat sollen In iet SpfaHre der Vernunft 
„die Benennnngeti, Id«e, Seynund 
,,Philosop'h*ie, bezeUhlltn ? '* 

14ec (Denken) und Seyn sind die bey- 
den Pole der Kraft, deren eine Richtung nach 
Innen, die andere nach Auisen» geht; Phi- 
losophie ist die uniehrbare, nur durch die 
Anschauung des inncrn Sinnes erreichbare, 
Wissenschaft des st>sotuten Denkens und Seyns. 
fio sind die beyden Pole des Gefähls My- 
0ticismu8 und Liebe, die Pole der P h a d- 
tasie, Contenplation und Pan theorie 
(das Erschauen . des Allgottiichen) ; die Ten- 
denzen des erstem finden ihre Ruhe in der 
Religion, die Richtungen ^er letztem 
ihre Wirksamkeit in der Poesie,~ Sie 
werden diefs, ohne weitere Erörterungen, auch 
auf die Bezeichnungen im Reflexe des Gemu- 
thes anzuwenden wissen. 

„Was ist das Gemuth?'* 

Die Einheit der Vernunft, der Pbantaslt 
und des Geiubls. Die drey Principten seinei 
unbegrenzten Lebens sind Denken und Seyo, 
Contemplation und Erschauung des Aligotcli* 
eben, Mysticismus und Liebe | seine Lebens« 
dufserungen Philosophie, Poesie und Rdigioo* 

„Wodurch refledirt sich das Gemuth in 
„dem Verstände?" 

Durch das ßetpufstseyn $ und weil diefs ifl 
•einer EnpfUnglichkeit au die Formta der Zeit 


»55 

und des Ratimts gebunden ist: so erscheinet 
^iirch das Medium der Reflexion alles U n b e* , 
dingte unä. Unbegrenzte des Gemüthes 
oder des Menschen an sich, (Homo-Nu* 
fuenon) in dem erscheinenden Men- 
schen (HontO'Phaenomenon) als ein B e d i n g- 
tes und Begrenztes; mithin: 

Die Vernunft als Verftand, die Idee 
des Unendlichen als Begriff des Endlichen« das 
absolute Seyn als beschränktes Leben]^ die Phi- 
losophie ^ oder die Wissenschaft des absoluten 
Denkens und Seyns, als symbolische Welter- 
kenn tnifs» 

Das Gefühl als Gewissen^ der Mysti- 
cismus als Askesis, die Liebe als Tugend, die 
Religion als Ethik; 

die Phantasie als Sinnlichkeit, die 
Contemplation als Frömmigkeit^ die P^ntheorie 
oder das Erschauendes Allgottlichen, als Kunst, 
die Poesie als Kirchenthum, in sofern diefs aus 
Theologie, Mythologie und Cultus zusammen* 
gesetzt ist. 

„Warum ist dieß alles zusammen,-« der 
„Reflex der Idee des Unendlichen und der 
„Reflex des Gemiithes, der Mensch an «ich, 
„und der Mensch der Erscheinung,-^ in die 
„sinnbildliche Spb'ire des Universums einge* 
„zeichnet?" 

Weil diefs alles zufammen, so mannigfal- 
tig und verschiedenartig es auch durch Begriffe 
sich darstellen nag^ dennoch nur Ein Abglans 


des Unenclliehen, nur Eine ThUtigkeit Jes Uni- 
versums, unrein und dasselbe 'absolute De ii- 
kenSeyn uiK^ SeynDenken ist« 

Lasseti Sie tnieh meiue Worte an Sie mit 
Hobbes schliefsen: 

Mentif tuae et totius Mundifilia Philo* 
Sophia in te ipso est. Nondum for* 
iajfe figurata, sed gmitori Mundo,, qua- 

- hs erat in primipio, informi similis. 
Faciendum ergo tibi est, qiiod Jaciunt 
ßaiuarü, qui, materiam exsculpentes 

- fuperuacaneam , maginem non. faciunt^ 
fed inveniunt 


( I ' 


\ »55 

andl to Riunei gebunden ist: fp erscheioet 
durch dat Med iiihi der Rtflexion «lies Unbe- 
dingte und Unbegrensee des Oemiithes 
oder def Meo toben an tith, ivmnijQetg) 
in dem erscheinenden Menschen 
((PctfVOfÄSi^oc) als ein Bedingte« Und Be- 
grenztes; mitbin: 

Die Vernunft als Verstand, diie Ideo 
des Uneodkchen als Begriff des Endlichen, das 
absohlte Seyn als beschränktes Leben, die Phi« 
Josophie, qder die Wissenachaft des absoluten 
Denkens und Seyns , als symbolische gelter« 
kenntnifs* 

Das 6efuhlals Gewissen, der Mysti. 
cisttttis als Askesis, die Liebe als Tugend, die. 
Religion als Ethik ; 

die Phantasie als Sinnlichkeit, diQ 
Contemplation als Frömmigkeit, die Pantheorie 
•der das Erschauen des Allgottlichen, als Kunst, 
die Poesie als iCirchenthum, in^sofern diefs aua 
Theologie, Mythologie und Cultus zusammen- 
gesetzt ist. 

Warum ist diers alles zusammen,—^ der 
Reflex der Idee des Unendlichen und der 
Reflex des Gemiitbes, der Mehsch an sich, 
und der Mensch der Erscheiaung , — in di» 
sinnbildliche Sphäre des Universun^s einge« 
zeichnet?^'' 

^ Weil diefs alles zusammen^, so mannigfal« 
tig und verschiedenartig es aucfi durch Begriffe 
aich darstellen mag, dennoch Air Ein Abglanue 


»9 

D 
99 


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des VfttiKlIieheii, nur Ein« Th&iigkeititfi Uni- 
.ipersi-iiiis , nur ein und (fasseibe absolute Deo- 
keoSeyn und Seyn Denken ist» 

Lassen Sie mich meine Worte an Sie mit 
Hobbes schlkfsen: 

Mmtis tuae et totiut Mtmdißlia Philo* 

Sophia in te iß so est. NondumfoY' 

tajfe figurata, sed genitcri Mundo, qua- 

Us erat in primipio, informi - simitis. 

. Faeiendum ergo tibi est, quod faciunt 

ßatuarii, qui, materiam exscutpenUs 

- fupervacaneam , imaginem non faciunt ^ 

/ed iweniunt* 


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